{"src_title": "Hilfe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ethische, moralische und religiöse Grundlagen.", "content": "Viele Menschen betrachten Hilfe nicht nur als natürliche Pflicht, sondern als eine aus ihrem Glauben folgende Aufgabe. Hier folgt das Gewissen eher einer gesellschaftsunabhängigen Instanz. Nicht wenige Hilfsangebote werden von religiösen Institutionen oder besonderen weltanschaulichen Splittergruppen getragen. Einige von ihnen verbieten ihren Anhängern aber gesellschaftlich vereinbarte und tradierte Hilfsangebote.", "section_level": 1}, {"title": "Hilfe als systemerhaltender Faktor.", "content": "Hilfe ist besonders dann eine gewollte Kooperation, wenn sie das Fortbestehen eines Systems fördert. Diese als Symbiose bekannte Kooperation (Koexistenz) gleicht durch Wechselwirkung einen „allein nicht überwindbaren“ Mangel aus, ohne dabei direkt Bedingungen an dieses Handeln zu knüpfen. Hier besteht eine unmittelbare Abhängigkeit, die man als „Hilfe zum Selbsterhalt“ bezeichnen kann, denn sie entspringt weder einer Konvention noch einem Gewissen. Allerdings ist auch hier die gegenseitige Hilfe keine Garantie zum Fortbestand. Sowohl veränderte äußere Umstände als auch immanente Wandlungen können das System zwingen, sich aufzulösen. Bei mehreren Systemen untereinander wird diese Problematik etwas entschärft. Es liegt in der Natur der Systeme, dass sie benötigte Hilfsmittel (Aktivitäten, Ressourcen, Energie usw.) bereitstellt. Das helfende System transferiert also in das betroffene System. Daraus folgt, dass im Hilfe-System ein Ausgleich geschaffen werden muss für die abgegebenen Leistungen. Sonst würde sich dieses durch weitere derartige Kooperation aufzehren. Damit ist diese besondere (unbalancierte) Situation auch für das Hilfe-System belastend. Unter Umständen bedarf es sogar in der Folge selbst der Hilfe (siehe auch: Helfersyndrom). Je nach dem Grad der Notsituation ist somit eine daran ausgerichtete Vernetzung oder Verkettung von vielen sich jeweils sichernden und ergänzenden Hilfestellen notwendig. Umgekehrt kann man jedes (vernetzte) System auch als sich in gegenseitiger Hilfe befindliche Instanzen sehen, die das Fortbestehen des Ganzen garantieren.", "section_level": 1}, {"title": "Arten und Formen der Hilfe.", "content": "Mit \"Art\" ist gemeint, welchen Zweck die Hilfe verfolgt. Die Form (in Klammern) sagt aus, wer oder was die Hilfe leistet, bzw. woraus sie besteht. Die häufigsten Formen sind Geld, Nahrung und Kleidung. Sie werden nicht mehr extra erwähnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hilfe im Sinne der \"Hilfsbereitschaft\" ist ein Teil der Kooperation in den zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie dient dazu, einen erkannten Mangel oder eine änderungswürdige Situation oder einer Notlage zu verbessern. Der Hilfe geht entweder eine Bitte des Hilfebedürftigen oder eine von ihm unabhängige Entscheidung durch Hilfsbereite voraus. ", "tgt_summary": null, "id": 1245335} {"src_title": "Evangelische Kirche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Begriffs.", "content": "Bereits im Mittelalter fand der Begriff Verwendung, unter anderem in der kirchenkritischen Parole \"Vita evangelica et apostolica\". In der Reformationszeit wurde der Begriff \"evangelisch\" (d. h.: der biblischen Botschaft des Evangeliums gemäß) bewusst kirchenkritisch in einem Gegensatz zur katholischen Kirche angewandt. Der Begriff wurde von Martin Luther zur Bezeichnung seiner Lehre und seiner Anhänger verwendet, nachdem man diese als Lutheraner bezeichnet hatte. Diese Bezeichnung nach seiner Person lehnte er entschieden ab. Im Selbstverständnis der Evangelischen ist ihre Glaubenslehre anders als die der römisch-katholischen Kirche direkt an das Evangelium angelehnt. Im Zuge der Konfessionalisierung wird die Bezeichnung „evangelische Kirche“ zum Oberbegriff für lutherische wie reformierte Kirchen. Für beide Gruppierungen wird der Begriff nach dem Westfälischen Frieden durch das Corpus Evangelicorum auch zu einem Verfassungsbegriff. Ebenfalls als evangelisch bezeichnen sich viele der staatsunabhängigen Freikirchen. Der oft synonym verwendete Begriff „protestantische Kirche“ bezog sich auf die historische Speyerer Protestation der evangelischen Fürsten auf dem Reichstag von 1529 in Speyer. Die Bezeichnung „evangelisch“ muss unterschieden werden vom relativ neuen Begriff evangelikal, der vom englischsprachlichen „evangelical“ ins Deutsche rückübertragen wurde und hier als Bezeichnung einer bestimmten Strömung \"innerhalb\" (und außerhalb) der (evangelischen) Kirchen verwendet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Lehre.", "content": "Der gemeinsame Nenner der evangelischen Kirchen sind die „vier Soli“ der Reformation:", "section_level": 1}, {"title": "Evangelische Kirchen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Europa.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Weitere evangelische Kirchen in Deutschland, die auch teilweise nicht den Begriff \"evangelisch\" im Namen tragen, siehe auch unter Vereinigung Evangelischer Freikirchen oder Freikirche.", "section_level": 3}, {"title": "Niederlande.", "content": "Weitere evangelische Kirchen in den Niederlanden, die auch teilweise nicht den Begriff \"evangelisch\" im Namen tragen, siehe auch unter Liste der niederländischen reformierten Kirchen", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "Weitere evangelische Kirchen in der Schweiz siehe auch unter Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz oder Freikirche.", "section_level": 3}], "src_summary": "Als evangelische Kirche bezeichnen sich Kirchen in der Tradition der Reformation. Weitgehend synonym wird hierfür auch der Terminus \"protestantische Kirche\" verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 1979940} {"src_title": "Kriegsverbrechen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriffsbestimmung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeiner Sprachgebrauch.", "content": "Der Begriff „Kriegsverbrechen“ wird im allgemeinen Sprachgebrauch wie auch in (älteren) völkerrechtlichen Abkommen uneinheitlich und teils widersprüchlich gebraucht. In manchen Fällen sind sehr allgemein jegliche im Zuge eines Krieges auftretenden strafbaren Handlungen gemeint. Gelegentlich wird „Kriegsverbrechen“ auch als Sammelbegriff für Völkerrechtsverbrechen im Allgemeinen verwendet. Im Gegensatz zu diesen juristisch unpräzisen Begriffsverwendungen ist die völkerrechtliche Begrifflichkeit enger und weist klare Abgrenzungskriterien auf.", "section_level": 2}, {"title": "Völkerrechtlicher Begriff.", "content": "Eine abschließende völkerrechtliche Definition des Begriffes Kriegsverbrechen existiert nicht. Nach heutigem Stand des Völkergewohnheitsrechts sind Kriegsverbrechen ausgewählte und schwere Verstöße gegen die Regeln des in internationalen oder nicht internationalen bewaffneten Konflikten anwendbaren Völkerrechtes. Kriegsverbrechen können daher einerseits auch dann begangen werden, wenn der bewaffnete Konflikt unterhalb der Schwelle eines Krieges im engeren Sinne bleibt. Zudem können Kriegsverbrechen andererseits auch in nichtinternationalen bewaffneten Konflikten begangen werden. Die Unterscheidung zwischen internationalen und nichtinternationalen bewaffneten Konflikten hat jedoch Bedeutung für die Frage, welche Tatbestände in einem Konflikt als Kriegsverbrechen strafbar sind (siehe Abschnitt Strafbare Kriegsverbrechen). Zu den in bewaffneten Konflikten anwendbaren Regeln des Völkerrechtes, die zusammenfassend auch als Humanitäres Völkerrecht bezeichnet werden, zählen namentlich u. a. die Haager Landkriegsordnung (1907), die Genfer Konventionen (1949) so wie deren beiden Zusatzprotokolle aus dem Jahre 1977. Die dort verankerten Regeln sind im Ausgangspunkt für diejenigen an einem bewaffneten Konflikt beteiligten Parteien bindend, die zugleich Vertragspartei dieser internationalen Übereinkünfte sind. Zu den in bewaffneten Konflikten anwendbaren Regeln des Völkerrechtes gehören darüber hinaus auch die als Völkergewohnheitsrecht anerkannten Grundsätze und Regeln, die auf bewaffnete Konflikte allgemein anwendbar sind. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat auf der Basis der Schlussfolgerungen der Studie „Customary International Humanitarian Law: Volume 1, Rules“ eine – im Einzelnen nicht unbestrittene – Liste der gewohnheitsrechtlichen Regeln des humanitären Völkerrechts herausgegeben, die auch in einer deutschen Übersetzung vorliegt. Soweit eine internationale Übereinkunft inhaltlich eine Regel des Völkergewohnheitsrechts wiedergibt, ist diese Regel für alle Konfliktparteien bindend, auch wenn eine Partei nicht Vertragspartei der entsprechenden Übereinkunft ist (siehe hierzu auch: Allbeteiligungsklausel). Nicht jeder Verstoß gegen Regeln des bewaffneten Konfliktes stellt zugleich auch ein Kriegsverbrechen dar. Nach Regel 156 der Liste der gewohnheitsrechtlichen Regeln des humanitären Völkerrechts stellen nur „schwere Verletzungen des humanitären Völkerrechts“ Kriegsverbrechen dar. Dementsprechend enthält zum Beispiel das Genfer Abkommen I („Genfer Abkommen vom 12. August 1949 zur Verbesserung des Loses der Verwundeten und Kranken der bewaffneten Kräfte im Felde“) in Artikel 49 Absatz 1 die Bestimmung, dass die Vertragsparteien Verbrechen, die lediglich bei Gelegenheit eines bewaffneten Konfliktes begangen werden, ohne mit diesem Konflikt in einem funktionalen Zusammenhang zu stehen, stellen keine Kriegsverbrechen dar. Abzugrenzen von den Kriegsverbrechen sind ferner weitere, ebenfalls dem Völkerstrafrecht zuzuordnende Verbrechen, namentlich Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die im Gegensatz zu den Kriegsverbrechen auch außerhalb des Kontextes eines bewaffneten Konfliktes begangen werden können. Die Einleitung kriegerischer Handlungen selbst unterfällt nicht den Kriegsverbrechen, sondern wird vom Verbrechen der Aggression völkerstrafrechtlich erfasst. Nach dem gegenwärtigen Stand des Völkerrechts können Kriegsverbrechen nur von natürlichen, nicht von juristischen Personen begangen werden. Damit können vor internationalen Tribunalen weder Organisationen noch Staaten für Kriegsverbrechen strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Mehrere internationale Strafgerichtshöfe haben wiederholt festgestellt, dass Kriegsverbrechen nicht nur von Kombattanten (Mitglieder staatlicher Streitkräfte), sondern auch von Zivilisten begangen werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Völkerrechtlich strafbare Kriegsverbrechen.", "content": "Die umfassendste Rechtsquelle hinsichtlich der heute als Kriegsverbrechen zu ahndenden Tatbestände nach dem Völkerstrafrecht ist das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs. Dieses listet in Art. 5 als strafbare Verbrechen den Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das Verbrechen der Aggression sowie Kriegsverbrechen auf. Letztere definiert es in Art. 8 Abs. 2 als „schwere Verletzungen der Genfer Abkommen vom 12. August 1949“ sowie „andere schwere Verstöße gegen die (...) im internationalen bewaffneten Konflikt anwendbaren Gesetze und Gebräuche“, darunter: Gemäß Art. 8 Abs. 1 des Römischen Statuts gilt dies insbesondere für Taten, „wenn diese als Teil eines Planes oder einer Politik oder als Teil der Begehung solcher Verbrechen in großem Umfang verübt werden.“ Da das humanitäre Völkerrecht nur auf internationale bewaffnete Konflikte vollständig anwendbar ist, bestimmen die Art. 8 Abs. 2 c) und e) des Römischen Status die im Falle eines nichtinternationalen bewaffneten Konflikts als Kriegsverbrechen zu ahndenden Tatbestände.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtliche Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg.", "content": "Den ersten internationalen Übereinkünften zur Kodifizierung von Regeln des Kriegsvölkerrechts war die Idee einer individuellen strafrechtlichen Verantwortung für Verstöße gegen Regeln und Gebräuche der Kriegführung noch fremd. Vorherrschend war der Grundsatz der Staatenimmunität, im angloamerikanischen Rechtskreis insbesondere in der Ausprägung der Act-of-State-Doktrin. Die Ausübung hoheitlicher Macht durch die Staatsgewalt, hierzu zählt auch das Militär, wurde dem Staat als solchem zugerechnet und war damit der Rechtsprechung eines anderen Staates entzogen. Da zwischen den gleichberechtigten Staaten keine übergeordnete Rechtsprechung existierte (Par in parem non habet imperium) blieb die Frage von Sanktionen im Falle von Verstößen gegen Regeln des Kriegsvölkerrechts ausgeklammert. Erst das Haager Abkommen betreffend die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs vom 18. Oktober 1907 enthielt in Art. 3 überhaupt eine Sanktion: Gleichwohl war damit keine individuelle strafrechtliche Verantwortung für natürliche Personen verbunden, sondern lediglich eine Verpflichtung der Unterzeichnerstaaten als klassische Subjekte des Völkerrechts.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg / Zwischenkriegszeit.", "content": "Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges enthielt der Versailler Vertrag in Art. 227 – 230 „Strafbestimmungen“, demgemäß u. a. die Alliierten Kaiser Wilhelm II. „wegen schwerer Verletzung des internationalen Sittengesetzes und der Heiligkeit der Verträge“ unter öffentliche Anklage stellen würden. Zu einem Kriegsverbrecherprozess kam es jedoch nicht, nachdem die von den Alliierten am 16. Januar 1920 verlangte Auslieferung von Kaiser Wilhelm II. am 22. Januar 1920 durch die niederländische Regierung unter Königin Wilhelmina abgelehnt wurde. Nach Art. 228 des Versailler Vertrages konnten die Alliierten Personen „wegen eines Verstoßes gegen die Gesetze und Gebräuche des Krieges“ vor ihre Militärgerichte ziehen und deren Auslieferung verlangen. Am 3. Februar 1920 übermittelten Vertreter der Alliierten der deutschen Reichsregierung eine Auslieferungsliste mit 895 Namen bzw. mit ihrem Rang oder ihrer Dienststellung bezeichneten Personen. Jedoch schon am 17. Februar 1920 stimmten die Alliierten in einer an die Reichsregierung überreichten Note der Einleitung von strafgerichtlichen Verfahren vor dem Reichsgericht in Leipzig gegen alle Personen, deren Auslieferung zunächst beabsichtigt war, zu. Die Alliierten behielten sich aber trotz des vorläufigen Verzichts auf Auslieferung das Recht vor zu prüfen, ob die Gerichtsverfahren nicht darauf hinausliefen, die Schuldigen der gerichtlichen Bestrafung zu entziehen. Die daraufhin initiierten Prozesse vor dem Reichsgericht in Leipzig blieben inhaltlich und im Ergebnis für die Weiterentwicklung eines völkerrechtlichen Verständnisses von Kriegsverbrechen unbefriedigend. Den wenigen Verurteilungen lagen das seinerzeit geltende Militärstrafgesetz (Militärstrafgesetzbuch für das Deutsche Reich vom 20. Juni 1872) und – ergänzend – das zivile Strafgesetzbuch zu Grunde. Eigenständig aus dem Kriegsvölkerrecht herzuleitende strafrechtliche Sanktionen bei schweren Verletzungen der Gesetze und Gebräuche der Kriegführung blieben bei diesen Prozessen außer Betracht. Das Kriegsvölkerrecht entwickelte sich zwar in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen fort (Genfer Protokoll über das Verbot der Verwendung von erstickenden, giftigen oder ähnlichen Gasen sowie von bakteriologischen Mitteln im Kriege vom 17. Juni 1925, Abkommen über die Behandlung der Kriegsgefangenen von 1929), jedoch enthielten auch diese internationalen Vereinbarungen keine juristische Definition von „Kriegsverbrechen“ oder gar eine rechtliche Grundlage für deren spätere Ahndung.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung infolge des Zweiten Weltkriegs.", "content": "Die klassische Definition von Kriegsverbrechen findet sich im Londoner Viermächte-Abkommen vom 8. August 1945, mit dem als integraler Bestandteil dieses Abkommens die Charta des Internationalen Militär-Tribunals (Londoner Statut), also Rechtsgrundlage und Prozessordnung für die Nürnberger Prozesse, festgelegt wurden. In Artikel 6 b) dieses Statuts ist der Begriff des Kriegsverbrechens folgendermaßen bestimmt: Die auf der Basis des Londoner Statuts durchgeführten Nürnberger Prozesse und deren Nachfolgeprozesse gelten als Wegweiser und Durchbruch für das Völkerrecht (vgl. hierzu Geschichte des Völkerstrafrechts und Rechtsgeschichtliche Bedeutung der Nürnberger Prozesse). Auch den Prozessen vor dem Internationalen Militärgerichtshof für den Fernen Osten lagen ähnliche Rechtsgrundsätze wie bei den Nürnberger Prozessen zu Grunde. Am 11. Dezember 1946 bestätigte die UN-Generalversammlung die im Statut des Nürnberger Gerichtshofs und in dem Urteil des Gerichtshofs enthaltenen Rechtsgrundsätze als „anerkannte Grundsätze des Völkerrechts“. Die von der Völkerrechtskommission der UN im Jahr 1950 zusammengestellte Abfassung dieser Grundsätze gelten als die Nürnberger Prinzipien. Unter dem Eindruck der Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg und um das bestehende Regelwerk den Erfahrungen des Krieges anzupassen, wurden am 12. August 1949 die Genfer Abkommen von 1949 unterzeichnet. Im Unterschied zu bisherigen völkerrechtlichen Vereinbarungen verpflichteten sich in den Abkommen von 1949 die Vertragsparteien, „alle notwendigen gesetzgeberischen Massnahmen zur Festsetzung von angemessenen Strafbestimmungen für solche Personen zu treffen, die (...) schwere Verletzungen des (...) Abkommens begehen (...)“.", "section_level": 2}, {"title": "Jüngere Entwicklungen.", "content": "Zu weiteren internationalen Kriegsverbrecherprozessen ist es nach dem Zweiten Weltkrieg auch infolge des Kalten Krieges trotz vieler, teils auch grausam geführter Konflikte (siehe zum Beispiel Kriegsverbrechen im Koreakrieg, Kriegsverbrechen im Vietnamkrieg, Irak-Iran-Krieg) zunächst nicht gekommen. Ebenso unterblieb die von der UN nach dem Zweiten Weltkrieg in Aussicht genommene Kodifizierung eines Völkerstrafgesetzbuches. Unter dem Eindruck der Jugoslawienkriege beginnend ab dem Jahre 1991 und der Berichte über „massenhafte Tötungen, die massive, organisierte und systematische Internierung und Vergewaltigung von Frauen und die Fortsetzung der Praxis der 'ethnischen Säuberung' “ in diesem Konflikt, wurde mit der Resolution 827 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 25. Mai 1993 beschlossen, wieder und erstmals durch die Vereinten Nationen ein internationales Gericht für schwere Verletzungen des humanitären Völkerrechts, den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY), einzusetzen. Mit der Resolution 955 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 8. November 1994 wurde der Internationale Strafgerichtshof für Ruanda eingesetzt, um den Völkermord und andere schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht in Ruanda strafrechtlich zu ahnden. Die bisherigen Strafgerichtshöfe waren jeweils als Ad-hoc-Strafgerichtshof nachträglich entweder durch die Siegerstaaten oder durch Beschluss des Sicherheitsrats eingesetzt. Dies änderte sich mit dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH bzw. ICC, International Criminal Court) mit Sitz in Den Haag, der durch einen völkerrechtlichen Vertrag, das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs, geschaffen wurde. Zugleich wurden mit dem Rom-Statut die völkerrechtlichen Verbrechen Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen sowie das Verbrechen der Aggression umfassend kodifiziert. Seit in Kraft treten des Rom-Statuts am 1. Juli 2002 können Kriegsverbrechen vom Internationalen Strafgerichtshof strafrechtlich verfolgt werden. Eine Reihe von Staaten, darunter die über Atomwaffen verfügenden Staaten China, Indien, Israel, Pakistan, Russland und USA, haben das Statut jedoch noch nicht ratifiziert (Stand Februar 2014). Noch nicht ratifiziert haben das Statut somit drei der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates – die Volksrepublik China, Russland und die USA.", "section_level": 2}, {"title": "Umsetzung in nationales Recht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die Bundesrepublik Deutschland ist ihrer Verpflichtung aus dem Rom-Statut und aus anderen völkerrechtlichen Abkommen zur Schaffung nationaler strafrechtlicher Bestimmung für Straftaten des Völkerstrafrechts mit dem Völkerstrafgesetzbuch (VStGB) nachgekommen. Kriegsverbrechen sind als Straftaten in den §§ 8 – 12 VStGB normiert. Die Verfolgungszuständigkeit liegt beim Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof, Ermittlungen werden von der \"Zentralstelle für die Bekämpfung von Kriegsverbrechen und weiteren Straftaten nach dem Völkerstrafgesetzbuch (ZBKV)\" des Bundeskriminalamtes durchgeführt. Die Bundesversorgungsgesetz-Renten für Soldaten der ehemaligen Wehrmacht wurden (auf Initiative von Volker Beck) für alle gestrichen, die „während der Herrschaft des Nationalsozialismus gegen die Grundsätze der Menschlichkeit oder Rechtsstaatlichkeit verstoßen“ haben.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die Schweiz hat im Zuge Umsetzung des Rom-Statuts im Jahr 2010 Kriegsverbrechen als eigenständige Straftatbestände in die Artikel 264b ff. des schweizerischen Strafgesetzbuches aufgenommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kriegsverbrechen sind schwere Verstöße von Angehörigen eines kriegführenden Staates gegen die Regeln des in internationalen oder nichtinternationalen bewaffneten Konflikten anwendbaren Völkerrechts, deren Strafbarkeit sich unmittelbar aus dem Völkerrecht ergibt. Kriegsverbrechen zählen zu den Kernverbrechen des Völkerstrafrechts und unterfallen dem Weltrechtsprinzip.", "tgt_summary": null, "id": 1597477} {"src_title": "Paternostermacher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifikation, Produkte und Handelsbeziehungen.", "content": "Bernsteindrehermeistern wurden gewisse Leistungsnachweise abverlangt, die von jeder Zunft eigenständig festgelegt wurden. So verlangte die Königsberger Zunft in ihrem Gildebrief von 1745 „ein viertel Pfund kugelrunde Corallen ohne Zuthun eines Ciculs nach dem Augen-Maaß, worinnen die Löcher gleiche und gerade gebort sein müssen“. Rosenkranzperlen werden in alten Chroniken vielfach mit dem damaligen fachsprachlichen Wort ‚Corallen‘ bezeichnet. Neben Perlen für Rosenkränze, die den weitaus größten Teil der Produktion der Bernsteindreher darstellten, wurden auch andere Gebrauchsgegenstände hergestellt. So werden in einem Lübecker Dokument aus dem Jahre 1709 „Mäßer, Häffter, Schalen, Kasten, Löffel“ genannt. Kunstgewerbliche Gegenstände wurden hingegen kaum angefertigt. Ausnahmen hiervon waren offenbar so selten, dass sie ausdrücklich erwähnt werden, wie sich aus einem Gutachten des Lübecker Gewerksältesten aus dem Jahre 1692 ergibt, in dem von einem „Lädgen oder Cabinett“ und von zwei Kruzifixen die Rede ist, die von den Lübecker Bernsteindrehermeistern Johann Segebad und Niklas Steding angefertigt worden sind. Die Danziger und Königsberger Bernsteindreher fertigten Tabaks- und Nadeldosen, Etuis und Pfeifenmundstücke von eher kunstgewerblichem Charakter. Ein herausragendes Beispiel für eine technische Neuerung lieferte der zur Königsberger Zunft gehörende Meister Christian Porschin, der 1691 den Bernsteinbrennspiegel erfand, mit dem sich nach seinen eigenen Aussagen Pulver viel besser entzünden ließ als mit den gebräuchlichen gläsernen Spiegeln. Ferner sollen aus der Werkstatt von Porschin auch Brillengläser aus Bernstein gekommen sein. Die Handelsbeziehungen der Zünfte lassen sich nur anhand weniger Dokumente nachvollziehen. Diese deuten aber darauf hin, dass die Paternostermacherzünfte ihre Produkte regelmäßig nicht nur am lokalen Markt verkauften, sondern auch exportierten. Aus einem Dokument der Stolper Zunft aus dem Jahre 1791 lässt sich entnehmen, dass Waren der Paternostermacher bis nach dem damaligen Konstantinopel (Istanbul), Smyrna (Izmir) und Aleppo geliefert wurden; die Königsberger Zunft unterhielt Handelsbeziehungen mit Türken und Armeniern.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im 14. Jahrhundert entstanden die ersten Paternostermacherzünfte in den Hansestädten Lübeck und Brügge, ein Jahrhundert später in Stolp (1480/82), 1477 in Danzig, 1535 in Kolberg, vor 1550 in Köslin, 1539 in Elbing und 1641 in Königsberg. Dass die Zünfte zunächst weit westlich der Bernstein liefernden Küstenabschnitte der Ostsee und erst allmählich in deren Nähe entstanden, hängt damit zusammen, dass die Rechteinhaber aus dem Bernsteinregal – anfangs der Deutschritterorden, später auch die preußischen Herzöge – die Unterschlagung von Bernstein durch das Austrocknen des Schwarzhandels zu unterbinden suchten, indem die potentiellen Abnehmer des Rohmaterials, nämlich die Bernsteindreher, aus dem Fundgebiet ferngehalten wurden. Die Gründung der ersten Bernsteindreherzunft in Ostpreußen fällt somit konsequenterweise zeitlich mit der Verpachtung des Bernsteinregals an die Stadt Danzig zusammen. Den Zünften gehörten neben den Bernsteindrehern auch andere mit der Bernsteinverarbeitung beschäftigte Gewerke an, so die sogenannten Inventierer, die sich auf das Kunsthandwerk des Inkrustierens verstanden. Der Deutsche Orden, der von Kaiser Friedrich II. die Regierung in Preußen erhielt, brachte den Bernstein von der Samlandküste nach Danzig und von hier aus nach Brügge und Lübeck, wo er verarbeitet wurde. In Brügge wurde die Zunft der Paternostermacher im Jahre 1302 gegründet. Etwa 100 Jahre später gehörten ihr 70 Meister und mehr als 300 Gesellen und Lehrlinge an. Aus Lübeck werden Paternostermacher erstmals im Bürgerregister von 1317 erwähnt, die erste urkundliche Erwähnung (Zunftrolle) stammt aus dem Jahre 1360. Um das Jahr 1400 gehörten in Lübeck mindestens 16 Meister der Zunft (damals noch als „Amt“ bezeichnet) der Paternostermacher an. Insgesamt waren zu dieser Zeit dort mindestens 40, nach anderen Quellen mehr als 100 Bernsteindreher tätig. Den Ämterstatuten aus dieser Zeit ist zu entnehmen, dass das Rohmaterial hauptsächlich, aber nicht ausschließlich vom Deutschen Orden bezogen wurde. Kaufleute der Stadt garantierten den Paternostermachern zu Beginn des 15. Jahrhunderts einige Zeit die Abnahme ihrer Fertigprodukte zu Festpreisen bis zu einer Obergrenze von 80 Pfund. Mehrproduktion durften die Paternostermacher lokal oder in der Umgebung absetzen, nicht aber an den Handelsplätzen der Kaufleute (Venedig, Köln, Frankfurt und Nürnberg). Einige Jahrzehnte konnte mit dieser Regelung ein Überangebot vermieden und der Preis für Bernsteinartikel auf hohem Niveau gehalten werden. In den Jahren 1449 und 1454 kam es zu Beschwerden der Paternostermacher in Lübeck, die sich beim Hochmeister Konrad von Erlichshausen über „die Versendung preußischen Rohbernsteins direckt nach Venedig“ beklagten. Sie verlangten, dass sämtlicher in Preußen gefundener Bernstein angekauft werden solle, wie es „ihr und ihrer Brügger Kollegen althergebrachtes Recht“ sei. Dies sollte insbesondere dazu dienen „die Entstehung konkurrierender Bernsteinindustrien an andern Orten“ zu verhindern. Im Frühjahr 1454 verschlechterte sich die Lage für das Brügger und Lübecker Bernsteinpaternostermacheramt durch den Ausbruch des Ordenskrieges. Beide Ämter versuchten den Fortgang des Bernsteinhandels mit Danzig zu sichern. Die Lieferungen waren durch Kaperer gefährdet. Das Regelwerk der Zünfte sicherte ihren Mitgliedern den bestmöglichen Zugang zu dem zeitweilig knappen Rohmaterial und zielte darauf ab, Personen außerhalb der Zünfte von dem Handwerk fernzuhalten. Um diesen Anspruch durchzusetzen, war es Gesellen nicht erlaubt, auf eigene Rechnung Bernsteinaufträge auszuführen oder auch nur Bernstein zu erwerben. Andererseits war es einem Gesellen zumeist nur dann möglich, selbst Meister zu werden, wenn er die Tochter eines Zunftmeisters heiratete. Personen, die entgegen den Ordnungsprinzipien dieser Zunft auf eigene Faust Bernstein zu verarbeiten versuchten, sogenannte Bönhasen, wurden verfolgt, oft deren Familienmitglieder von jeglicher Tätigkeit in der Zunft ausgeschlossen. Einige Zünfte behandelten auch wandernde Gesellen aus Paternostermacherzünften anderer Städte als Bönhasen. Andere Zugangsbedingungen zur Zunft waren der Nachweis eines gewissen Kapitalstocks (Lübeck), Bürgerrechte, Lebenswandel, eheliche Geburt (Danzig und andere) oder die Ablegung eines Meisterstückes unter Aufsicht des Ältermannes (Danzig). Mit der Reformation nahm die Bedeutung der Paternostermacher in den folgenden Jahrhunderten ab, auch wenn die Geschäfte von Zeit zu Zeit, insbesondere durch verstärkte Nachfrage seitens verschiedener Herrscherhäuser, wieder besser gingen. Die Zünfte konnten sich aber zumeist noch bis in das 19. Jahrhundert halten, in Königsberg beispielsweise bis 1811, in Lübeck bis 1842, die letzte Bernsteindreherzunft, in Stolp, sogar bis 1883. Daniel Barholz, der Stadtschreiber in Elbing, berichtete 1646, dass die Elbinger Stadtregierung Bernsteindreher anstelle.", "section_level": 1}, {"title": "Verschiedenes.", "content": "Schutzpatron der Paternostermacher war der heilige Adalbert. Der Beruf ist Ursprung des Familiennamens Paternostermaker.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paternostermacher (\"Paternostermaker\", \"Paternostermakerer\" oder \"Paternosterer\") fertigten Rosenkränze an. Oftmals wird die Berufsbezeichnung \"Bernsteindreher\" synonym verwendet, denn das meistbenutzte Material war Ostsee- oder Baltischer Bernstein. Für die Herstellung solcher Gebetsketten wird aber auch Elfenbein, Holz, Perlmutt, Knochen, Horn oder Koralle, mitunter auch Silber benutzt. Der Begriff Paternostermacher ist auch nur in Chroniken einiger der Städte erwähnt, in denen sich Zünfte dieses Berufsstandes bildeten.", "tgt_summary": null, "id": 1548179} {"src_title": "Castrop-Rauxel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Räumliche Lage.", "content": "Castrop-Rauxel liegt im Emscherland, dem nördlichen Teil des Ruhrgebiets, und gehört als Stadt im Kreis Recklinghausen zur Metropolregion Rhein-Ruhr. Rhein-Herne-Kanal und Emscher verlaufen durch die nördlichen Stadtteile Pöppinghausen, Habinghorst, Henrichenburg und Ickern, wobei das traditionell vestische Henrichenburg durch die hier südlich des Kanals verlaufende Emscher vom sich südlich anschließenden Habinghorst getrennt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgebiet.", "content": "Das Stadtgebiet von Castrop-Rauxel hat eine Fläche von insgesamt 51,66 km2. Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt 11,8 km und die West-Ost-Ausdehnung 9,3 km. Den höchsten Punkt der Stadt markiert die Halde Schwerin mit 147 m über NN, den niedrigsten die Pöppinghauser Straße neben Haus Nr. 264 mit 50,2 m über NN. Die mittlere Höhenlage beträgt 98,6 m über NN. Die Stadt gliedert sich in 15 Stadtteile, von Nord nach Süd und innerhalb einer Zeile von West(südwest) nach Ost(nordost) sind das: Abgesehen vom jüngeren Stadtteil Schwerin, der den Süden der Gemarkungen Castrops und Rauxels einnimmt, entsprechen die heutigen Stadtteile exakt den seit 1975 unveränderten Gemarkungen.", "section_level": 2}, {"title": "Flächennutzung.", "content": "Die Gesamtfläche des Stadtgebietes gliedert sich in verschiedene Nutzungsarten (Stand 31. Dezember 2010):", "section_level": 3}, {"title": "Einwohnerzahlen.", "content": "Die Stadtteile bilden in der Regel gleichzeitig einen statistischen Bezirk; bei Henrichenburg (Trennlinie ist die B 235), Ickern (A 2, weiter südöstlich die Emscher) und Rauxel (A 42) sind es je zwei. Folgende Einwohnerzahlen entfallen auf die statistischen Bezirke (Stand: 2012): Die Einwohnerdichten sind Zahlen über gesamte statistische Bezirke; ginge z. B. \"Henrichenburg Ost\" nach Norden nur bis zur A 2, also ohne das fast unbesiedelte Borghagen, betrüge die Einwohnerdichte um 6.000 Einwohner pro Quadratkilometer.", "section_level": 3}, {"title": "Nachbargemeinden und Nachbarstädte.", "content": "Folgende Städte grenzen an die Stadt Castrop-Rauxel – im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Recklinghausen, Datteln, Waltrop (alle Kreis Recklinghausen), Dortmund, Bochum und Herne.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf dem Gelände der späteren Zeche Erin in Castrop befand sich eine germanische Siedlung, die vom Ende des 1. bis zum 5. Jahrhundert nach Christus enge wirtschaftliche Beziehungen zum Römischen Reich hatte. Karl der Große legte im Sachsenkrieg entlang der Straßen Verpflegungslager und Reichshöfe an und nutzte die Römerstraße bei seinem Marsch in Richtung Norden. Die Reichshöfe entwickelten sich zu Ortschaften, in diesem Fall wurde aus Castorp (Dorf am Speicher) Castrop. 834 wurde die Villa Castrop erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1484 stellte Johann II. von Cleve den Bürgern einen Freiheitsbrief aus. 1902 entstand aus der Titularstadt Castrop und zwei weiteren Gemeinden die Stadt Castrop. Am 1. April 1926 wurde die Stadt Castrop-Rauxel aus Teilen der Stadt Castrop und des Amtes Rauxel gebildet. Sie gehörte zunächst zum Landkreis Dortmund, bevor sie am 1. April 1928 kreisfrei wurde. Während des Luftkriegs war Castrop-Rauxel fünfmal Ziel alliierter Luftangriffe auf das Ruhrgebiet, bei denen insgesamt 398 Menschen ums Leben kamen. Hauptsächlich die großen Industriegebiete wie die Zechen und Chemiewerke wurden schwer getroffen, konnten allerdings meist bereits nach kurzer Zeit den Betrieb wieder aufnehmen. Es fielen jedoch auch zahlreiche Bomben auf Wohngebiete. Insgesamt wurde Castrop-Rauxel zu 24 % zerstört, was im Vergleich zu anderen Ruhrgebietsstädten ein relativ geringer Zerstörungsgrad war. Am 7. März 1945 war Castrop-Rauxel wieder Ziel schwerer amerikanischer Luftangriffe. So wurden die Rütgerswerke und die Teerverwertung schwer getroffen. Am 13. März erfolgte ein weiterer schwerer Angriff auf die Zeche Erin, die nach dem Angriff für ein paar Tage die Förderung einstellen musste. Bereits am 15. März wurden die Rütgerswerke erneut Ziel amerikanischer Luftangriffe. Am 1. April 1945 trafen sich der Castroper Oberbürgermeister Anton und die höchsten Beamten und Angestellten und diskutierten den Führerbefehl, bei Anrücken des Feindes alle Brücken, Versorgungsleitungen und Produktionsbetriebe zu zerstören. Es wurde einstimmig beschlossen, diesen Befehl zu ignorieren. Der Ortskommandant der Deutschen Streitkräfte verkündete vor dem Oberbürgermeister um 17 Uhr: „Castrop ist nun Kampfgebiet!“ Am 2. April erreichten die Amerikaner Castrop-Rauxel im Norden, wobei Pöppinghausen als erster Stadtteil in amerikanische Hände fiel. Die Deutschen hatten sich bereits hinter den Kanal zurückgezogen und die Kanalbrücke Bladenhorst, die Schemhofbrücke an der Wartburgstraße sowie die Brücke an der Hebewerkstraße und sämtliche Emscherbrücken gesprengt. Nachdem sich der Kreisleiter Nieper abgesetzt hatte, wurde auch der Volkssturm am 4. April entwaffnet und aufgelöst. Erstmals waren die Amerikaner wieder auf schweren Widerstand gestoßen, denn für den relativ kleinen Frontabschnitt war Castrop gut besetzt und wurde schwer verteidigt. Bereits Ende 1944 wurde in Castrop begonnen, Panzersperren, Ein-Mann-Schützenlöcher sowie auf Betonsockeln installierte Flak vom Kaliber 8,8 cm und 2 cm zu befestigen. Auf deutscher Seite standen das 2. und das 23. Regiment der 2. Fallschirmjäger-Division sowie ein Bataillon der Heerespolizei mit Sturmgeschützen den gut ausgerüsteten amerikanischen Truppen des 289. Regiments der 26. US-Infanterie-Division gegenüber. Nach Kampfberichten der 26. US-Infanterie-Division war der Widerstand in Castrop-Rauxel zäher als im Ardennenbogen und im Kessel von Colmar. Am 8. April nahmen amerikanische Truppen endgültig die Altstadt sowie Beringhausen ein. Der letzte verbissene Widerstand fand am 9. April im Bereich Merklinde statt. Diese Verteidiger zogen sich allerdings in Richtung Merklinde zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Am 1. April 1902 entstand aus der Titularstadt Castrop und den Gemeinden Behringhausen und Obercastrop die Stadt Castrop. Am 1. April 1926 wurde die Stadt Castrop mit den Gemeinden Rauxel, Bövinghausen bei Castrop, Frohlinde, Merklinde, Habinghorst (bis dahin Amt Rauxel), Bladenhorst, Pöppinghausen (bis dahin Amt Bladenhorst), Teilen Deininghausens, Dingen und Ickern (bis dahin Amt Mengede) zur neuen Stadt Castrop-Rauxel zusammengelegt. Am 1. April 1928 wurde auch der Rest von Deininghausen in die neue Stadt eingemeindet. Am 1. Januar 1975 erfolgte im Zuge der Kommunalen Neugliederung die Eingliederung der Gemeinde Henrichenburg in die Stadt Castrop-Rauxel. Gleichzeitig wurde diese eine kreisangehörige Stadt im Kreis Recklinghausen und wechselte zum gleichen Zeitpunkt vom Regierungsbezirk Arnsberg zum Regierungsbezirk Münster.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Bis Anfang des 19. Jahrhunderts hatte Castrop nur wenige hundert Einwohner. Die Bevölkerungszahl wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So forderten der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) und eine Pestepidemie 1636 zahlreiche Todesopfer. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung wuchs die Bevölkerung sehr schnell. Lebten 1818 erst 646 Menschen in dem Ort, waren es 1900 bereits 9.400. Einen Zuwachs von 5.000 Personen brachte 1902 die Eingemeindung von Behringhausen und Obercastrop. Am 1. April 1926 entstand durch den Zusammenschluss der Stadt Castrop mit zehn Landgemeinden die neue Stadt \"Castrop-Rauxel\" mit 53.399 Einwohnern. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges führte der Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten zu einem starken Anwachsen der Einwohnerzahl. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung der Stadt lag 1962 mit rund 22.000 Personen bei etwa einem Viertel. Im gleichen Jahr erreichte die Bevölkerungszahl mit 88.923 ihren historischen Höchststand. Am 30. Juni 2005 betrug die amtliche Einwohnerzahl für Castrop-Rauxel nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 77.780 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Das waren rund 13 Prozent (11.143 Personen) weniger als 1962. Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Castrop (bis 1925) und Castrop-Rauxel (ab 1926) nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt. 1 Volkszählungsergebnis", "section_level": 2}, {"title": "Konfessionsstatistik.", "content": "Zum 31. Dezember 2019 hatten 28 % Einwohner die evangelische Konfession, 33 % die römisch-katholische und 39 % gehörten anderen Konfessionen oder Religionsgemeinschaften an oder sind konfessionslos. Ein Jahr vorher hatten 29 % Einwohner die evangelische Konfession, 34 % die römisch-katholische und 37 % gehörten anderen Konfessionen oder Religionsgemeinschaften an oder waren konfessionslos. Zum 31. Dezember 2000 hatten 35 % Einwohner die evangelische Konfession und 41 % die römisch-katholische.", "section_level": 2}, {"title": "Straßennamen.", "content": "Im Laufe der Jahre wurden Straßen und Plätze umbenannt. In Castrop-Rauxel wurden während der Weimarer Zeit Namen entfernt, die an das Kaiserreich erinnerten. Nach dem Krieg entschloss sich die Stadt, alle nationalsozialistischen und soldatischen Begriffe zu verbannen.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Nach der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 verteilen sich die 50 Sitze im Stadtrat folgendermaßen:", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975.", "content": "In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben. Fußnoten", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen der Stadt zeigt ein goldenes Andreaskreuz in blauem Feld, bei dem der Balken von links oben nach rechts unten über dem anderen liegt. Die älteste erhaltene Urkunde, die das Andreaskreuz zeigt, stammt aus dem Jahre 1512. Die 1902 aus den Gemeinden Castrop, Obercastrop und Behringhausen gebildete Stadt Castrop übernahm als Stadtwappen das alte Wahrzeichen, das Andreaskreuz, mit den seit dem 17. Jahrhundert überlieferten Farben Blau und Gold. Der damalige Regierungspräsident von Arnsberg genehmigte die Führung des Stadtwappens am 28. Januar 1911. Aufgrund einer amtlichen, preußischen Vorschrift musste dem Wappen jedoch nun eine dreitürmige Mauerkrone aufgesetzt werden. Am 30. August 1926 wurde dieses Wappen für die neue Stadt Castrop-Rauxel übernommen, was das preußische Staatsministerium am 24. November 1926 genehmigte. Am 15. Juli 1965 wurde die Mauerkrone, da historisch unbegründet, vom Wappenschild entfernt. Demnach wird das Stadtwappen seit dem 1. August 1965 wieder in seiner historisch überlieferten Form geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Städtepartnerschaften gibt es mit folgenden Städten: Von 1950 bis 2000 war die niederländische Stadt Delft Partnerstadt von Castrop-Rauxel. Für ihr städtepartnerschaftliches Engagement wurde die Stadt Castrop-Rauxel 1979 mit dem Theodor-Heuss-Preis ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kunst im öffentlichen Raum.", "content": "\"Siehe:\" Liste von Kunstwerken im öffentlichen Raum in Castrop-Rauxel", "section_level": 2}, {"title": "Theater und Kino.", "content": "Das Westfälische Landestheater (WLT) und das Callo-Theater-Projekt kommen aus Castrop-Rauxel. Noch in den 1950er Jahren verfügte die Stadt über zahlreiche Kinos, als Amüsiermeile galt insbesondere die Lange Straße in Habinghorst. Als letztes Lichtspieltheater schloss 2014 \"Die Kurbel\" auf der Oberen Münsterstraße.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "\"Siehe auch:\" Liste der Baudenkmäler in Castrop-Rauxel Bedeutende Bauwerke in Castrop-Rauxel sind der \"Hammerkopfturm\" und das Vollwand-Strebengerüst der ehemaligen Zeche Erin. Als Industriedenkmäler zeugen sie von der Bergbauvergangenheit der Stadt. Dazu zählt auch die Halde Schwerin mit einer begehbaren Sonnenuhr, auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Graf Schwerin. Sehenswerte Bauwerke sind auch das Schloss Bladenhorst, ein Wasserschloss im Stadtteil Bladenhorst, die St.-Lambertus-Kirche im Stadtteil Henrichenburg, die Lutherkirche aus dem Jahre 1881 in der Altstadt, das Taubenvatta-Denkmal, ein Bronzedenkmal, das seit 1986 auf dem Kuopio-Platz steht und der jüdische Friedhof aus dem Jahr 1743. Dieser ist der älteste noch erhaltene Friedhof. Das Haus Goldschmieding, errichtet Ende des 16. Jahrhunderts, beherbergt heute ein Schlossrestaurant und befindet sich in einem Park, unweit der ehemaligen Pferderennbahn, auf der 1874 bis 1970 die auch überregional bekannten Naturhindernisrennen stattfanden. Heute befindet sich dort ein Naherholungsgebiet. An die Pferderennentradition erinnert das 1912 errichtete Reitsportdenkmal auf dem Altstadtmarkt. In der Altstadt findet man ebenfalls die dem in Westfalen besonders verehrten Lambert von Lüttich, Bischof von Maastricht, geweihte Kirche, deren Ursprung auf das Jahr 1250 zurückgeht. In dem ältesten noch erhaltenen Teil steht ein Sakramentshäuschen aus Baumberger Sandstein, das um 1512 erschaffen wurde. Von diesen teils mittelalterlichen, teils historistischen Kirchen unterscheidet sich überraschend die nach Antonius von Padua benannte St.-Antonius-Kirche im Stadtteil Ickern. Der Zuzug vieler Katholiken vor allem aus Polen Anfang des 20. Jahrhunderts erforderte einen Neubau. Er wurde 1922–1925 von Alfred Fischer gestaltet. Erinnert er außen an Fischers Verwaltungs- und Industriebauten, so präsentiert sich das Innere als etwas Neues. Formal ist es eine Basilika mit Mittelschiff, zwei niedrigeren Seitenschiffen, einer Turmvorhalle und einer Apsis. Jedoch ist der ganze Raum durch Parabeln gegliedert. Parabelbögen überspannen das Mittelschiff, trennen das Mittelschiff von den Seitenschiffen und bilden die Durchgänge von der Turmhalle und zum Chor. Viel Licht fällt durch die großen elliptischen Obergadenfenster. Seit der letzten Restaurierung 1989/90 ist der Zustand dem ursprünglichen wieder angenähert. Man hat den Bau dem Expressionismus zugerechnet. Am Rande der Altstadt liegt der \"Stadtgarten\". Dort befindet sich auch das 1926 eröffnete und 1992 geschlossene \"Parkbad Süd\". Nach der Schließung wurde es unter Denkmalschutz gestellt und ist heute ein Kultur- und Freizeitzentrum mit Restauration. Der 1942 erbaute Hochbunker Münsterstraße wurde 1975 gesprengt. In Habinghorst lag das Kraftwerk Castrop-Rauxel mit dem ehemals höchsten Bauwerk (230 m hoher Schlot) der Stadt. Es war seinerzeit das modernste \"Steinkohlekraftwerk\" und seit 1956 in Betrieb. Zuletzt wurde es als Reserve-Kraftwerk eingesetzt. Sein Betrieb wurde 2001 wegen Überkapazitäten eingestellt, der Schornstein am 6. April 2008 gesprengt. Im Süden der Stadt erstreckt sich die 27-Loch-Golfanlage Frohlinde. Neben der sportlichen Besonderheit dieser 132 Hektar großen Anlage mitten im Ruhr-Revier zeichnet sich der Golfplatz durch eine wunderschöne Landschaftskulisse und eine extensive Verwirklichung von Erfordernissen des Natur- und Landschaftsschutzes aus. Der \"Landschaftsarchäologische Park Henrichenburg\" im Norden der Stadt lässt die Geschichte der Burg Henrichenburg am historischen Standort wieder aufleben. Die Burg wurde erstmals urkundlich 1263 erwähnt und 1787 wegen Baufälligkeit abgebrochen. Das \"Forum Europaplatz\", gelegen am Stadtmittelpunkt, ist ein kulturell vielfach nutzbares Veranstaltungs- und Kongresszentrum. Das Zentrum des Forums besteht aus der Stadthalle und der Europahalle, gestaltet nach Plänen des dänischen Architekten Arne Jacobsen, der auch das neue Rathaus entworfen hat.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Der Castrop-Rauxeler Korfball ist in Deutschland führend. Heimische Vereine stellen die Mehrheit der deutschen Nationalspieler und vertreten Deutschland seit Jahren im Europapokal. Seit dem Jahr 2003 ist Castrop-Rauxel die Beachtennis-Hochburg Deutschlands und stellt mit Spielern der Tennisabteilung des Ruderverein Rauxel 1922 e. V. Meister auf Deutschland- und Europaebene. Die Ruderabteilung des Ruderverein Rauxel 1922 e. V. hat seit seiner Gründung viele deutsche Meister und Weltmeister hervorgebracht. 1988 hat der Verein seinen bisher größten sportlichen Erfolg gefeiert: der Rauxeler Ruderer Eckhardt Schultz wurde Olympiasieger im Deutschland-Achter. Ferner haben die Ruderer Magdalena Jakschick und Jannis Augustin auf der Junioren WM 2007 in Peking eine Silber- bzw. Goldmedaille gewonnen. Mit dem ABC Merklinde ist in der Saison 2016/2017 ein Castroper Billardverein in der 1. Bundesliga Mehrkampf vertreten. Des Weiteren ist ebenfalls in der Saison 2016/2017 erstmals ein Castrop-Rauxeler Billardverein in der 2. Bundesliga Dreiband vertreten, nachdem der ABC in diesem Jahr den Aufstieg schaffte. Die Oberligamannschaft Dreiband ist Deutscher Mannschaftsmeister der Saison 2009/2010 (kleines Billard). Mit diesem Titel wurde Merklinde zum erfolgreichsten Turnierbillard-Verein in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Einen internationalen Titelgewinn schafften Ronny Lindemann und Markus Dömer. Sie wurden im September 2008, für den ABC Merklinde startend, Europameister im Team-Dreiband (kleines Billard) bei der Europameisterschaft in Brandenburg. Weitere traditionsreiche Castroper Billardvereine sind die Billardfreunde Castrop-Schwerin 1928 e. V. sowie der Pool-Billard-Club Castrop aus Schwerin. Klassenhöchste Fußballvereine der Stadt sind die Landesligisten FC Frohlinde und der SV Wacker Obercastrop und die Bezirksligisten SG Castrop und Spvg Schwerin. Die 1. Herrenmannschaft des SV Castrop-Rauxel spielte von der Saison 1993/94 bis zur Saison 2001/02 in der Schachbundesliga.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Zu den regelmäßigen Veranstaltungen in Castrop-Rauxel zählt die im Frühjahr und Herbst stattfindende Kirmesveranstaltung mit einem Feuerwerk am Abend des Eröffnungstages. Im Frühsommer startet jährlich das seit Anfang der 1990er Jahre veranstaltete kulinarische Fest \"Castrop kocht über\" auf dem Castroper Altstadtmarkt. Zu den jährlichen Veranstaltungen in der Castroper Altstadt zählen weiterhin \"Home & Garden\" im Frühjahr und der \"Viktualienmarkt\" im Herbst. Im Spätsommer schlägt das WLT-Freilichttheater mit Theateraufführungen auf dem Castroper Marktplatz seine Zelte auf. Darüber hinaus wird von der SPD Castrop-Rauxel einmal jährlich im Erinpark das Live-Event \"Rock unterm Förderturm\" organisiert. Zur Weihnachtszeit findet regelmäßig ein Weihnachtsmarkt in der Altstadt statt, der durch das \"Kulinarische Zelt im Advent\" auf dem Marktplatz ergänzt wird. Außerdem findet jährlich die Veranstaltung \"Tanz unterm Regenbogen\" zu Gunsten Aidskranker und HIV-infizierter statt. Zu den regelmäßigen Veranstaltungen zählen die \"Say-No-Party\", wie auch die beiden Rockfestivals \"Steel-meets-Steel Festival\" und das \"Save The Planet Festival\". Außerdem gibt es jedes Jahr das so genannte Casterix-Ferienprogramm, das Vergünstigungen für Kinder bei städtischen Einrichtungen wie z. B. Schwimmbädern beinhaltet. Der Theodor-Heuss-Preis wurde der Stadt Castrop-Rauxel und Bürgern am 11. März 1979 von der Stiftung Theodor-Heuss-Preis e. V. für ihr beispielhaftes Engagement um die europäische Verständigung und ihre Bemühungen um Europa im Rahmen eines großen Festaktes im Herkulessaal der Münchener Residenz aus den Händen der Vorsitzenden Hildegard Hamm-Brücher verliehen. Den Festvortrag mit dem Thema „Bürgerengagement für Europa“ hielt Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Stadt Castrop-Rauxel weist eines der niedrigeren durchschnittlichen Primäreinkommen je Einwohner im Kreis Recklinghausen auf. Im Landesvergleich belegte sie bezüglich des durchschnittlich verfügbaren Einkommens im Jahr 2016 die Rangziffer 354 unter den 396 Gemeinden in Nordrhein-Westfalen. Damit gehört Castrop-Rauxel zu den einkommensschwächeren Gemeinden des Bundeslandes.", "section_level": 1}, {"title": "Ansässige Unternehmen.", "content": "Die Wirtschaftsstruktur Castrop-Rauxels ist heute von mittelständischen und kleinen Unternehmen geprägt. Von den zahlreichen Großindustriebetrieben in Castrop ist noch die Rütgers Chemicals GmbH mit rund 720 Mitarbeitern übrig geblieben. Das Unternehmen wurde im von Evonik an den Finanzinvestor Triton verkauft, der Rütgers 2013 an die indische Rain Commodities Limited weiterverkaufte.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Fernstraßen.", "content": "Durch das Stadtgebiet führen die Bundesautobahnen 2 (Oberhausen–Berlin), 42 (Kamp-Lintfort–Dortmund) und 45 (Dortmund–Aschaffenburg). Am Kreuz Castrop-Rauxel-Ost kreuzt sich die A 42 mit der A 45. Die B 235 von Senden nach Witten, mit Anschluss an die A 40/B 1 knapp südlich der Stadtgrenze in Dortmund, durchquert die Stadt von Nord nach Süd.", "section_level": 3}, {"title": "ÖPNV.", "content": "Ab Castrop-Rauxel Hauptbahnhof verkehrt die S-Bahn Rhein-Ruhr mit der Linie (S 2) (Köln-Mindener-Strecke) nach Dortmund und Duisburg/Essen/Recklinghausen. Weiter hält der Rhein-Emscher-Express (RE 3) von Hamm nach Düsseldorf. Von den Haltepunkten Castrop-Rauxel Süd (Altstadt) und Castrop-Rauxel-Merklinde verkehrt die Emschertal-Bahn (RB 43) von Dortmund nach Dorsten. In Castrop-Rauxel fahren insgesamt 18 Buslinien der Bogestra (Linien 353, 364, 378), der DSW21 (480, 481, 482, NE 11), der HCR (311, 321, 324, 341, 347, 351, 361) und der Vestische Straßenbahnen GmbH (233, 237, SB 22). Der Städteschnellbus (SB 22) verbindet Castrop-Rauxel mit Datteln. Zudem verkehrt ein Nachtbus (NE 11) als Ringlinie zwischen Ickern/Henrichenburg und Dortmund-Innenstadt. Von Mai 2011 verkehrte ausschließlich sonn- und feiertags der \"Vestische Fahrradbus\" als Linie 200 von Castrop-Rauxel Hauptbahnhof über Datteln nach Haltern am See Bahnhof. Dieses Angebot wurde zum Saisonende 2013 eingestellt. Die meisten Buslinien fahren Stadtgrenzen überschreitend. Zentrale Haltestelle der Buslinien ist der in der Castroper Innenstadt. In dessen direkter Nähe befindet sich der, sodass ein direkter Umstieg zwischen den Buslinien und der Regionalbahnlinie RB 43 möglich ist. Des Weiteren ist im Bebauungsplan weiterhin der Ausbau der Stadtbahnlinie von Dortmund-Westerfilde über Castrop-Rauxel-Frohlinde, Merklinde und Münsterplatz (Busbahnhof) zum Hauptbahnhof geplant. Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Tarifraumüberschreitend gilt der NRW-Tarif.", "section_level": 3}, {"title": "Schiffsverkehr.", "content": "Der Rhein-Herne-Kanal verbindet Castrop-Rauxel mit dem deutschen Wasserstraßennetz. Der Rhein-Herne-Kanal, der die Stadt im Norden durchquert, ist ein wichtiger Verkehrsweg und an ihm liegt ein Yachthafen für Freizeitkapitäne. Auf Castrop-Rauxeler Stadtgebiet befinden sich entlang des Kanals insgesamt vier Kanalhäfen: Zum einen der \"Hafen Victor\" und der \"Hafen Rütgers\", die sich beide unweit vom Schloss Bladenhorst befinden, zum anderen der \"Kanalhafen Luck\" und der \"Hafen Marmorit\", der sich in Höhe der Wartburgstraße befindet. Letztgenannter ist allerdings eher als Anlegestelle zu bezeichnen. Darüber hinaus befindet sich der Yachthafen des AMC mit zwei Hafenbecken im Stadtteil \"Pöppinghausen\". Am Emscherdurchlass in Henrichenburg wird die Emscher unter dem Rhein-Herne-Kanal durchgeleitet. Zugleich ist dies der östliche Beginn der bis Oberhausen reichenden „Insel“ zwischen Kanal und Fluss, die im Zuge der Renaturierung der Emscher weiter landschaftlich aufgewertet werden soll.", "section_level": 3}, {"title": "Medien.", "content": "In Castrop-Rauxel erscheinen die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, die Westfälische Rundschau und die Ruhr Nachrichten, jeweils mit einer Lokalausgabe. Alle Zeitungen unterhalten in der Castroper Altstadt eine Lokalredaktion. Die \"Ruhr Nachrichten\" betreiben zusätzlich eine Geschäftsstelle in der City. Darüber hinaus erscheint mittwochs und samstags der kostenlose \"Stadtanzeiger\" für Castrop-Rauxel und ein kostenloses \"Stadtmagazin\", das in den Geschäften zum Mitnehmen ausliegt. Zusätzlich zu den Printausgaben gibt es noch das Onlinemagazin \"online-lokalteil.de\", sowie den durch den Stadtanzeiger betriebenen \"Lokalkompass\". Der TV-Lernsender nrwision bündelt in seiner Mediathek Fernseh- und Radiosendungen über Castrop-Rauxel bzw. von Fernseh- und Radiomachern aus Castrop-Rauxel.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitswesen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitswirtschaft.", "content": "Im Jahr 2007 eröffnete in Castrop-Rauxel der \"Medical Park Ruhr\", ein Zentrum für Komplementärmedizin. Neben Angeboten aus den Bereichen Ayurveda und Wellness befinden sich in dem neu errichteten Gebäudekomplex unweit des Stadtmittelpunkts ein Dialysezentrum, ein Hotel, ein Restaurant sowie eine Seniorenresidenz.", "section_level": 3}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Stadt Castrop-Rauxel unterhält eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften, die auch den Rettungsdienst durchführen. Sie gliedert sich auf in die Hauptwache an der Frebergstraße, wo täglich 24 Stunden lang ein kompletter Löschzug (LZ), drei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug, sowie im Tagesdienst ein Krankentransportwagen besetzt werden, und in die freiwilligen Löschzüge Castrop (LZ 1), Rauxel-Dorf (LZ 2), Habinghorst (LZ 3), Henrichenburg (LZ 4) und Merklinde (LZ 5). Seit Januar 2015 ist einer der drei Rettungswagen in einer Rettungswache im neu gebauten Feuerwehrhaus Henrichenburg untergebracht und versorgt somit primär das nördliche Stadtgebiet. Zusätzlich ist ein gleichnamiger Ortsverband der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk stationiert worden. Dieser besteht aus zwei Bergungsgruppen und der Fachgruppe Elektroversorgung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Castrop-Rauxel [] ist eine große kreisangehörige Stadt im Kreis Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster in Nordrhein-Westfalen. Die Ruhrgebietsstadt wird im Regionalverband Ruhr (RVR) durch den Kreis Recklinghausen vertreten und ist Teil der Metropolregion Rhein-Ruhr. In der Landesplanung Nordrhein-Westfalens ist Castrop-Rauxel als Mittelzentrum eingestuft. ", "tgt_summary": null, "id": 1904644} {"src_title": "Geschichte der Slowakei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zeit der Völkerwanderung (380–568) und der ersten Slawen (etwa 471–658).", "content": "In der Nordslowakei existierte etwa zwischen 360 und 440 die Nordkarpatische Gruppe der Przeworsk-Kultur, die wahrscheinlich in der Mittelslowakei mit den Vandalen und im Osten mit den Sarmaten identisch war. In der Südslowakei wurde 375 der letzte der zahlreichen Römisch-Quadischen Kriege, die sich seit Jahrhunderten auf dem Gebiet der Slowakei abspielten, durch eine römische Invasion und einen anschließenden Friedensschluss beendet. Nach diesem Jahr betraten römische Legionen nie wieder slowakischen Boden. Die meisten der in der Südslowakei lebenden Quaden verließen nach etwa 400 Jahren zusammen mit den (seit 165 in der Ostslowakei und seit 360 in der Nordslowakei ansässigen) Vandalen dieses Gebiet. In der südlichen Ostslowakei lebten die Jazygen", "section_level": 1}, {"title": "658 bis 833.", "content": "Die Siedlungen aus der Zeit des Reiches des Samo nach dessen Tod im Jahre 658 sind zum Teil mit jenen aus der Zeit des späteren Neutraer Fürstentums und Mährischen Fürstentums (siehe dort) identisch. Die von Samo verjagten Awaren kehrten in die Südslowakei zurück und lebten dort offenbar in Symbiose mit den Slawen. In der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts erreichten die gesamte Slowakei und das benachbarte Mähren einen zivilisatorischen Wendepunkt. Es entstanden dort zahlreiche Burgstätten und zwei Fürstentümer: das Mährische Fürstentum (ursprünglich im heutigen südöstlichen Mähren und in den angrenzenden slowakischen Gebieten) sowie das Neutraer Fürstentum (ursprünglich in der West- und Mittelslowakei und Teilen Nordungarns). Ersteres wird 822 zum ersten Mal erwähnt, sein Zentrum hieß „Morava“ (dt. Mähren, vielleicht das heutige Mikulčice), als Fürst herrschte seit etwa 830", "section_level": 1}, {"title": "Großmähren (833–907).", "content": "833 vertrieb der im Mährischen Fürstentum herrschende Fürst Mojmir I. seinen Nachbarn Pribina aus dem Neutraer Fürstentum und vereinigte beide Fürstentümer. Damit entstand Großmähren. Pribina wurde zum Fürsten des Plattensee-Fürstentums im Südwesten des heutigen Ungarn. Das Neutraer Fürstentum wurde zu einem Lehnfürstentum innerhalb Großmährens, in dem die Thronanwärter des herrschenden Mojmiriden-Geschlechts als Fürsten regierten. Für die slawische (und slowakische) Literatur und Kultur war die großmährische", "section_level": 1}, {"title": "Zwischen Ungarn, Polen und Böhmen (907–1030).", "content": "In den 20er Jahren des 10. Jahrhunderts machte Lél (Lehel), einer der ungarischen Stammesführer (die Ungarn bestanden damals noch aus zahlreichen Stämmen), Nitra und die südwestliche Slowakei (das heißt das Tiefland) zu seinem Sitz. Der Rest der Slowakei zerfiel für Jahrhunderte – bis er sukzessive vom 11. bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts von den Ungarn erobert wurde – in kleine, um bestimmte Burgstätten situierte slawisch/slowakische Fürstentümer. Der Kern der heutigen Slowakei (die Gebiete bis zu den Flüssen Waag und Hornád) wurde aber bereits um 1100 von den Ungarn erobert. Bis 1108 wurde die Slowakei (das Neutraer Fürstentum) als spezielles Gebiet innerhalb des Königreichs Ungarn betrachtet. So deckte sich auch das Gebiet des um 1000 errichteten ungarischen Erzbistums von Esztergom (slow. Ostrihom, dt. Gran) mit dem Gebiet des Neutraer Fürstentums. Die gesamte Funktionsweise Großmährens, die Einteilung in Komitate, kirchliche Struktur, Militärwesen usw., wurde mangels eigener Vorbilder von den Ungarn, ähnlich wie dem Herzogtum Böhmen und dem Königreich Polen, übernommen. Die", "section_level": 1}, {"title": "Teil des Königreichs Ungarn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hoch- und Spätmittelalter (1030–1526).", "content": "Der seit dem 11. Jahrhundert intensiv betriebene Bergbau und die vor allem seit dem 13. Jahrhundert (nach dem großen Mongoleneinfall von 1241/1242) angekommenen deutschen Siedler machten aus der Slowakei im Mittelalter, aber auch noch bis ins 18. Jahrhundert, das wohlhabendste Gebiet des Königreichs Ungarn. Um 1400 erreichte die Gold- beziehungsweise Silbergewinnung in der Slowakei 40 % beziehungsweise 30 % der gesamten damaligen Weltproduktion. Auch die ersten mittelalterlichen Städte des Königreichs entstanden ab dem 13. Jahrhundert überwiegend auf dem Gebiet der heutigen Slowakei. Das 11. und 12. Jahrhundert waren eine Zeit von Auseinandersetzungen zwischen Ungarn einerseits und dem Heiligen Römischen Reich und/oder Böhmen andererseits, die sich oft in der Slowakei abspielten. Politisch entstand auf dem Gebiet der heutigen Slowakei 1048 das Neutraer Grenzfürstentum (Ducatus) (1048–1108).", "section_level": 2}, {"title": "Anti-habsburgische Aufstände und Kriege gegen die Osmanen (1526–1711).", "content": "Nach der Schlacht bei Mohács (1526), die mit einem Sieg der Osmanen endete, und einem anschließenden Bürgerkrieg (1526–1538) zerfiel das Königreich Ungarn in drei Teile: Obwohl die Slowakei formal Bestandteil von Ungarn blieb, gingen am Anfang des 16. Jahrhunderts mit der türkischen Eroberung des heutigen Ungarns mehr als 400 Jahre magyarisch geprägter Politik zu Ende, und es setzte sich eine vom Haus Habsburg bestimmte Politik durch. Pressburg wurde zur Haupt- und Krönungsstadt Ungarns (1536) und Trnava (dt. \"Tyrnau\", ungar. \"Nagyszombat\") zum Sitz des Erzbischofs (1541). Außerdem setzte sich nach 1521 in der Slowakei die Reformation durch. Im 17. Jahrhundert begann jedoch eine sehr erfolgreiche Gegenreformation, die", "section_level": 2}, {"title": "Aufklärung (1711–1848).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeine Entwicklungen.", "content": "Nach fast 200 Jahren antitürkischer Kämpfe (1520–1686) und anti-habsburgischer Aufstände (1604–1711) in der Slowakei bedeutete der Frieden von Sathmar/Satu Mare (1711) den Beginn einer langen Friedensperiode. Diese ermöglichte eine deutliche wirtschaftliche, soziale und kulturelle Konsolidierung. Etwa 92 % der Last des Wiederaufbaus des Königreichs Ungarn mussten die Städte und die Hörigen in der Slowakei tragen. Die Slowaken bevölkerten die entvölkerten Gebiete im Süden (seit 1690). In der Slowakei lebten 50 % der Gesamtbevölkerung des Königreichs Ungarn, das slowakische Wirtschaftspotential war um 1400 % höher als das des von den Türken zurückeroberten Restungarns, und 70 % der Handwerker und Kaufleute Ungarns waren in der Slowakei ansässig. Gerade als am Ende des 18. Jahrhunderts Pressburg die größte Stadt im Königreich Ungarn geworden war, verlegte Kaiser Joseph II. 1784 die ungarischen Zentralbehörden nach Buda (slow. Budín, dt. Ofen). Allerdings fanden in Pressburg noch bis 1830 Krönungen und bis 1848 Sitzungen des ungarischen Landtags statt. Die Bedeutung der Slowakei nahm in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts deutlich ab. Die 1789 ausgebrochene Französische Revolution hatte auch Auswirkungen in der Slowakei und im restlichen Ungarn. 1794 entstand unter ihrem Einfluss die sogenannte Bewegung der Jakobiner des", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die 1720er Jahre brachten eine wichtige Neuerung – die Manufakturen (seit 1722, größere Verbreitung erst 1784). Die Anfänge der industriellen Revolution (Industrialisierung) und damit auch die ersten Fabriken in der Slowakei reichen zwar bis in die 1820er und 1830er Jahre zurück, die meisten Fabriken entstanden aber erst am Ende des 19. Jahrhunderts. Das 18. Jahrhundert wird auch als das Goldene Zeitalter des slowakischen Bergbaus bezeichnet. Im 19. Jahrhundert wurde der jahrhundertelange Abbau von Edelmetallen, deren Menge nach mehreren Jahrhunderten Ausbeutung", "section_level": 3}, {"title": "Kultur und Sprache.", "content": "Im Bereich von Kultur und Sprache wurde 1714 der größte slowakische Gelehrte des 18. Jahrhunderts, Matej Bel (Bél Mátyás, Matthias Bél), Rektor des 1607 gegründeten Evangelischen Lyzeums in Pressburg. 1735 entstand in Banská Štiavnica (dt. Schemnitz) eine Bergbauschule, aus der 1762 die berühmte erste Bergbauhochschule der Welt entstand. 1819 wurde der Slowake Kardinal Alexander Rudnay Erzbischof von Esztergom (dt. Gran). Er förderte unter anderem die slowakische religiöse Literatur und krönte 1830 den letzten ungarischen König, der in Pressburg gekrönt wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Vor dem Ersten Weltkrieg (1850–1914).", "content": "In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts folgte in der Slowakei eine längere Friedensperiode. Bis 1867 zum österreichisch-ungarischen Ausgleich hatten die deutschen Österreicher die Vorherrschaft im Königreich Ungarn, einschließlich der Slowakei, seit 1867 hingegen die Magyaren als das nunmehr zweite „Herrschervolk“. Die Amtssprache in der Slowakei war 1849–1868 Deutsch (Gerichtssprache überwiegend Ungarisch), wobei im Kontakt mit der einfachen slowakischen Bevölkerung auch Slowakisch toleriert wurde. 1860–1868 waren Deutsch und Ungarisch die Amtssprachen. Von 1868 an war Ungarisch die fast ausschließliche Amtssprache.", "section_level": 2}, {"title": "1850–1867 (Ära Bach und Zeit des Provisoriums).", "content": "In der Slowakei und den anderen Teilen der Habsburgermonarchie konnte man sich während der neoabsolutistischen Ära Bach (1851–1859) nationalen Aktivitäten kaum widmen. Die Anführer der Slowaken Ľudovít Štúr und sein Kollege Jozef Miloslav Hurban waren beispielsweise als „verdächtige Personen“ unter ständiger polizeilicher Aufsicht. Die Aktivitäten wurden erst nach 1861 verstärkt wieder aufgenommen. Hinsichtlich der slowakischen Schriftsprache nahm diese 1851 bei einem Treffen slowakischer Persönlichkeiten im Prinzip endgültig ihre heutige Form an. Im gleichen Jahr führte die Regierung in Wien in der Slowakei vorübergehend das „Altslowakische“ als Amtssprache ein (siehe auch Ján Kollár). Am 6. und 7. Juni 1861 wurde an einer Versammlung von 6000 slowakischen Persönlichkeiten in der Stadt Martin das \"Memorandum der slowakischen Nation\" verabschiedet, das unter anderem die Schaffung einer selbständigen Gebietseinheit auf dem Gebiet der Slowakei (der „Slowakischen Gegend“), die Anwendung des Slowakischen in den slowakischen Komitaten, der Schaffung eines Lehrstuhls für die slowakische Sprachen", "section_level": 3}, {"title": "1867–1914.", "content": "Nach dem Ausgleich des Kaisertums Österreich mit dem Königreich Ungarn von 1867 zerfiel die österreichische Monarchie in zwei nur lose verbundene Teile, die inoffiziell als Cisleithanien und Transleithanien bezeichnet wurden. Während in den folgenden Jahren in Cisleithanien (Österreich) das Leben zunehmend demokratischer und liberaler wurde, wurde in Transleithanien (Ungarn) mehr oder weniger das feudale System aufrechterhalten. Die Unterdrückung nicht-magyarischer Nationen nahm deutlich zu und das wirtschaftliche Niveau war deutlich niedriger als in Cisleithanien. 1869 wurde Jozef Miloslav Hurban, eine der führenden Persönlichkeiten der Slowaken, von den ungarischen Behörden ins Gefängnis gesteckt, er wurde aber nach Kritiken in Wiener Zeitungen aufgrund einer Anordnung des österreichischen Kaisers 1870 wieder entlassen. 1874–1875 ließen die ungarischen Behörden die einzigen", "section_level": 3}, {"title": "Magyarisierung.", "content": "Nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich erreichte die Magyarisierung, die in den Jahren nach der Revolution (1849–1860) vorübergehend eher durch eine Germanisierung ersetzt worden war, ihren Höhepunkt. Sie wurde zur offiziellen Staatsideologie erklärt. 1868 wurden alle Bürger Ungarns per Gesetz zu Mitgliedern „einer einzigen untrennbaren ungarischen [d. h. auf Ungarisch = magyarischen] Nation“, obwohl noch 1850 weniger als 50 % der Bevölkerung des Königreichs Ungarn Magyaren waren. Das Ungarische wurde zudem zur einzigen Staatssprache erklärt. Die drei einzigen slowakischen Gymnasien in der Slowakei (die von den Slowaken selbst gegründet worden waren) wurden 1874–1875 wegen „Panslawismus“ geschlossen. Seither gab es bis 1918 in der Slowakei keine", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaft, Auswanderung, Slowaken im Ausland.", "content": "Das Königreich Ungarn wurde im Zeitraum von 1850 bis 1918 von Modernisierung und Verstädterung erfasst. Die Slowakei zählte zu den industriereichsten Gebieten des Königreichs Ungarn, wobei jedoch Ungarn als solches industriell noch sehr rückständig war. Außerhalb der wichtigsten Industriegebiete der Slowakei, Bratislava/Pressburg und der Zips, gab es jedoch zahlreiche Gebiete, vor allem in der Ost- und Nordslowakei, in denen die Bevölkerung hungerte. Diese Entwicklung wurde auch durch den langsamen Niedergang des einst so wichtigen slowakischen Bergbaus sowie durch die Tatsache bestärkt, dass im Sinne der Magyarisierungspolitik die Slowaken beispielsweise nicht bei der Bahn oder in der öffentlichen Verwaltung arbeiten durften. Eine Folge der Armut, der Choleraepidemie von 1872 bis 1873 (bei der 2,3 % der Slowaken starben) und zum Teil auch der repressiven Magyarisierung war die massenweise Auswanderung von Slowaken, Deutschen und Ruthenen, die in einem größeren Ausmaß am Ende der 1870er Jahre begann und am Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte. Ungefähr 40–50 %", "section_level": 3}, {"title": "Erste Tschechoslowakische Republik.", "content": "1918 schloss sich die Slowakei mit den vorher von Österreich beherrschten Ländern Böhmen und Mähren zur Tschechoslowakei zusammen. Kurz nach dem", "section_level": 2}, {"title": "Erste Slowakische Republik.", "content": "Unter dem Druck Adolf Hitlers, der mit einer Aufteilung des Landes zwischen Polen und Ungarn drohte, und tschechischer Truppen, die auf slowakisches Gebiet vorgerückt waren, erklärte das slowakische Parlament die Slowakei am 14. März 1939 als \"Slowakische Republik\", später \"erste Slowakische Republik\" genannt, für unabhängig. Der Staat stand unter starkem Einfluss des Deutschen Reichs, mit dem es kurz nach der Unabhängigkeitserklärung am 23. März einen sogenannten \"Schutzvertrag\" schloss. Damit wurden Deutschland weitreichende Einflussmöglichkeiten in die slowakische Wirtschaft und Außenpolitik eingeräumt. Außerdem wurde dem Deutschen Reich erlaubt, einen Streifen entlang der Grenze zu Mähren (dem Verlauf der Ostränder der Kleinen und Weißen Karpaten sowie des Javorník-Gebirges folgend) als „Schutzzone“ militärisch zu besetzen. Die deutsche Erklärung, die Integrität des", "section_level": 1}, {"title": "Dritte Tschechoslowakische Republik.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Slowakei ihre kurzlebige Unabhängigkeit und wurde erneut Teil der ab 1948 kommunistischen Tschechoslowakei. Die Karpatoukraine wurde von der Sowjetunion besetzt und gehört heute zur Ukraine, außerdem wurden die Grenzen des nunmehrigen Teilstaates geringfügig korrigiert, so im Süden Bratislavas, dem sogenannten Bratislavaer Brückenkopf", "section_level": 1}, {"title": "Unabhängige Slowakei seit 1993.", "content": "Nach der Unabhängigkeit blieben Ministerpräsident Vladimír Mečiar und dessen seit der Parlamentswahl 1992 amtierende HZDS-Minderheitsregierung, die von der Slowakischen Nationalpartei (SNS) unterstützt wurde, weiterhin im Amt. Zum Staatspräsidenten wurde der HZDS-Nominant Michal Kováč gewählt. Ab Oktober 1993 gingen die Parteien HZDS und SNS auch offiziell eine Koalition ein. Nach mehreren Parteiaustritten von HZDS-Abgeordneten sowie der Spaltung der SNS wurde Mečiars zweite Regierung im Frühjahr 1994 erneut zu einer Minderheitsregierung. Am 14. März 1994 wurde Mečiar nach Kritik des Staatspräsidenten an dessen Regierungsstil wieder vom Parlament abgesetzt und durch eine neunmonatige wirtschaftsliberale Übergangsregierung der Oppositionsparteien unter Jozef Moravčík ersetzt (\"siehe Regierung Jozef Moravčík\").", "section_level": 1}, {"title": "„Mečiarismus“ und „Dritter Weg“ (1994–1998).", "content": "Die vorgezogenen Neuwahlen im September 1994 gewann wieder Mečiars HZDS mit 35 % der Stimmen, die daraufhin eine Koalition mit der ins rechtsradikale Lager gekippten SNS (5,4 %) sowie der neu ins Parlament eingezogenen linkspopulistischen ZRS (7,3 %) bildete (\"siehe Regierung Vladimír Mečiar III\"). Der in den folgenden Jahren etablierte autoritäre und populistische Regierungsstil des Ministerpräsidenten und seiner HZDS wurde bzw. wird oft auch als „Mečiarismus“ (slowak. \"Mečiarizmus\") bezeichnet. Wirtschaftspolitisch verweigerte sich die 1994er Koalition der vom Westen gewünschten totalen Marktöffnung und bestand man auf größeren Handlungsspielraum für soziale, regionale und nationale Politik. Dem Modell einer „Marktwirtschaft ohne Adjektive“, wie sie in Tschechien eingeführt wurde, stellte Mečiar einen öko-sozialen „dritten Weg“ zwischen Sozialismus und Kapitalismus entgegen. In der Wirtschaftspolitik sollte der Staat als Moderator und Beschützer der heimischen Wirtschaft auftreten. Privatisierungen wurden nicht grundsätzlich abgelehnt, die Wirtschaft sollte sich aber den politischen Vorgaben der Regierung unterordnen. Man versuchte eine heimische kapitalbildende Schicht zu schaffen, wobei es bei den Privatisierungen oft zu Vetternwirtschaft kam. Die Slowakei verzeichnete 1996 mit 6,5 % das höchste Wirtschaftswachstum unter den postkommunistischen Ländern. Da dieses aber mit massiven öffentlichen Investitionen der Regierung erreicht wurde, die dafür großzügig ausländische Kredite aufnahm, verdreifachte sich die Auslandsverschuldung auf 12 Milliarden US-Dollor bzw. 60 % des BIP. In der Innenpolitik dominierten chronische Streitigkeiten zwischen Regierungschef Mečiar und dessen Regierung auf der einen und Staatspräsident Kováč und der Opposition auf der anderen Seite, wobei es zu zahlreichen autoritären, rechtswidrigen und kriminellen Handlungen der Regierung kam. Bei der ersten Sitzung des neu gewählten Parlaments im November 1994 (in der Slowakei als „Noc dlhých nožov“ bekannt, dt. \"Nacht der langen Messer\") wurde die Opposition aus sämtlichen parlamentarischen Ämtern und sonstigen Kontrollfunktionen verdrängt, auch Posten bei den öffentlich-rechtlichen Medien wurden ausschließlich an Nominanten der Regierung Mečiar vergeben. Es gab Versuche, die Oppositionspartei DÚ aus dem Parlament auszuschließen und regierungskritische Journalisten mit Gewalt einzuschüchtern. Im Jahr 1995 kam es zur Entführung des Präsidentensohnes nach Österreich und ein Jahr später zur Ermordung des in diesem Fall als", "section_level": 2}, {"title": "Westintegration und neoliberale Ära (1998–2006).", "content": "Bei den Parlamentswahlen im September 1998 wurde Mečiars HZDS mit 27 % der Stimmen erneut stärkste Kraft, da aber ihr bisheriger Koalitionspartner ZRS aus dem Parlament flog, ein Bündnis mit der SNS für eine Mehrheit nicht mehr ausreichte und die Oppositionsparteien allesamt eine Koalition mit Mečiar ausgeschlossen hatten, ging die HZDS trotz Wahlsieg mit der SNS in Opposition. Die neue Regierung stellte eine prowestliche Koalition des liberal-konservativen Wahlbündnisses SDK, der postkommunistischen SDĽ, der linksliberalen SOP und der Ungarnpartei SMK. Neuer Ministerpräsident wurde der Vorsitzende der SDK Mikuláš Dzurinda (\"siehe Regierung Mikuláš Dzurinda I\"). Bei den Parlamentswahlen 2002 wiederholte sich das Szenario von 1998. Mit starken Verlusten erreichte Mečiars HZDS mit 19,5 % noch einmal den ersten Platz. Da jedoch Mečiar wegen seines schlechten Rufs im Westen erneut keinen Koalitionspartner finden konnte, blieb Dzurinda weitere vier Jahre Ministerpräsident. Seine Koalition bestand während seiner zweiten Amtszeit aus der liberal-konservativen SDKÚ-DS, der katholisch-konservativen KDH, der neoliberalen ANO und Ungarnpartei SMK (\"siehe Regierung Mikuláš Dzurinda II\"). Die erste Regierung Dzurinda, die im Parlament über eine verfassungsändernde Mehrheit verfügte, erhob die Westintegration des Landes zur höchsten außenpolitischen Priorität. Noch vor Jahresende 1998 wurden im Rahmen einer sogenannten „De-Mečiarisierung“ sämtliche Verwaltungschefs, Vorsitzende slowakischer Gerichte, Theaterintendanten und Journalisten des Staatsfernsehens entlassen und ihre Posten neu besetzt. Weiters wurde ein Verfassungsgesetz erlassen, welches eine direkte Wahl des Staatspräsidenten ermöglichte. Bei der Präsidentenwahl 1999 konnte sich der Kandidat der Regierungskoalition Rudolf Schuster in der Stichwahl gegen Oppositionsführer Mečiar durchsetzen, womit die Slowakei nach einjähriger Unterbrechung wieder über ein amtierendes Staatsoberhaupt verfügte, was zur Stabilität des", "section_level": 2}, {"title": "Linksnationale Neuorientierung (2006–2010).", "content": "Im Juni 2006 fanden in der Slowakei vorgezogene Neuwahlen statt. Sie endeten mit einem Sieg des bisherigen Oppositionspolitikers Robert Fico und seiner linkspopulistischen Partei Smer-SD (29,1 %), die eine Woche nach den Wahlen einen Koalitionsvertrag mit der nationalistischen SNS (11,7 %) und Mečiars stark geschrumpfter HZDS (8,8 %) schloss (\"siehe auch Regierung Robert Fico I\"). Die neue Koalition wurde von kritischen Medien als „Gruselkabinett“ und „Katastrophe“ bezeichnet, da zum einen befürchtet wurde, dass die Beteiligung der beiden in den 1990er Jahren regierenden Parteien HZDS und SNS an der Koalition den EU- und NATO-Kurs des Landes gefährden könnte, zum anderen weil die linkspopulistische Smer-SD die neoliberale Politik der Dzurinda-Regierung nicht weiter fortsetzten wollte. Außenpolitisch schlug die Slowakei unter Fico 2006–2010 einen weitgehend von den USA unabhängigen Kurs ein und stärkte die Beziehungen zu verschiedenen Nicht-EU-Staaten wie Russland, Serbien, Weißrussland, Libyen, Kuba, Venezuela, Vietnam und China. Die Slowakei lehnte die Unabhängigkeit Kosovos sowie den von den USA geforderten Raketenabwehrschild in Tschechien und Polen ab, während des Georgienkrieges 2008 verurteilte Fico die georgische Aggression und nahm Partei für Russland. Im Jahr 2007 zog die slowakische Regierung sämtliche slowakische Truppen aus dem Irak ab, erhöhte im Gegenzug aber ihre militärische Präsenz in Afghanistan unter der Bedingung, dass slowakische Soldaten nicht für Kampfeinsätze zur Verfügung stehen würden. Ein diplomatischer Dauerkonflikt entwickelte sich bei den ohnehin belasteten Beziehungen zum Nachbarstaat Ungarn, die schon allein wegen der Regierungsbeteiligung der SNS von Anfang an unter keinem guten Stern standen. In Ungarn erhoben Politiker wegen der SNS Sanktionsforderungen gegen den nördlichen Nachbarn. Beim ersten Treffen mit seinem slowakischen Amtskollegen forderte der ungarische Ministerpräsident Gyurcsány Robert Fico auf, sich von seinen Koalitionspartnern zu distanzieren, was dieser ablehnte. Der Folgezeit erreichten die Beziehungen beider Staaten einen Tiefpunkt nach dem anderen. So kam es im Herbst 2006 zu mehreren Gewaltverbrechen an ethnischen Ungarn, was medial stark durch die oppositionelle Ungarnpartei SMK wie auch von der ungarischen Regierung thematisiert wurde. Zum Dauerbrenner des zwischenstaatlichen Zwists wurden auch die Aktivitäten der rechtsextremen Ungarischen Garde der Jobbik-Partei. Aber auch ungarische Sozialdemokraten, Liberale und Konservative mischten sich regelmäßig in die inneren Angelegenheiten", "section_level": 2}, {"title": "Liberales Intermezzo (2010–2012).", "content": "Am 12. Juni 2010 fanden reguläre Wahlen zum Nationalrat statt, bei denen Ficos Partei Smer-SD mit 34 % der Stimmen klar gewann. Da aber die SNS stark geschwächt und Mečiars HZDS sogar aus dem Parlament gewählt worden war, konnte die eine konservativ-liberale Koalition der Parteien SDKÚ-DS, SaS, KDH und Most–Híd die Regierung Fico ablösen und war seit dem 8. Juli 2010 an der Macht. Die Vizevorsitzende der SDKÚ-DS Iveta Radičová wurde als erste Frau slowakische Ministerpräsidentin. (\"siehe Regierung Radičová\"). Die Regierung Radičová versuchte an die neoliberalen Reformen der beiden", "section_level": 2}, {"title": "Smer-Alleinregierung (2012–2016).", "content": "Bei den vorgezogenen Neuwahlen im März 2012 gewann Ficos Partei Smer-SD mit 44,4 % der Stimmen die absolute Mehrheit und bildete die erste Einparteienregierung seit dem Ende der kommunistischen Diktatur 1989 (\"siehe Regierung Robert Fico II\"). Zu den ersten Maßnahmen der zweiten Regierung Fico zählte die Beschließung eines Konsolidierungspakets über 2,3 Milliarden Euro. Die Neuverschuldung der Slowakei, welche 2011 noch 4,6 % betrug, soll bis Ende 2013 entsprechend den Maasstricht-Kriterien der EU auf 3 % sinken. Als Grundlage dafür wurde die 2004 unter Dzurinda eingeführte Flat Tax abgeschafft. Eine weitere Neuerung in der Wirtschaftspolitik war die Schaffung des sozialpartnerschaftlich Orientierten „Rates für Entwicklung und Solidarität“. Das Budgetdefizit wurde von 2013 bis 2014 von 4,3 % auf 3 % reduziert, womit die Slowakei wieder die Maastricht-Kriterien erfüllte. Am 1. Januar 2013 trafen sich die Ministerpräsidenten der Slowakei und Tschechiens, Robert Fico und Petr Nečas, anlässlich des 20. Jahrestages der Teilung der Tschechoslowakei. Bei dem Treffen, welches live im slowakischen und tschechischen Staatsfernsehen ausgestrahlt wurde, betonten beide Seiten die außerordentlich guten wirtschaftlichen wie sozialen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Die Teilung der Tschechoslowakei wurde als ein „richtiger Schritt“ und der „einzige Weg“ bezeichnet. Ministerpräsident Fico kandidierte für das Regierungslager bei der Präsidentschaftswahl in der Slowakei 2014, unterlag aber in", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Geschichte der Slowakei beginnt mit der Besiedlung germanischer und keltischer Völker. Zu Beginn unserer Zeitrechnung drangen römische Garnisonen vorübergehend auch in Gebiete nördlich der Donau ein und errichteten befestigte Lager und Siedlungen auf heutigem slowakischen Gebiet. Die Hunnen bedrohten im 5. Jahrhundert den Süden und Westen Europas, während die Slawen während der germanischen Westwanderung in das Gebiet der Slowakei einfielen. Später kamen hier noch die Awaren hinzu. Aus einem Aufstand der Westslawen gegen die Awaren ging das erste schriftlich belegte slawische Staatsgebilde, das Reich Samos, hervor. Um 800 entstand ein christliches Fürstentum um das heutige Nitra, das um 830 dann im Großmährischen Reich aufging. Der Einflussbereich Großmährens reichte bis nach Krakau, Meißen und in das spätere Ungarn. 906 jedoch fiel es den einfallenden Ungarn zum Opfer. Nach dem Niedergang des Großmährischen Reiches eroberten die Magyaren schrittweise die heutige Slowakei. Nach einer kurzen Eroberung durch Polen (1001–1030) kehrte das gesamte Gebiet unter ungarische Herrschaft zurück. Ein hoher Bevölkerungsverlust kam nach dem Einfall von Mongolen im Jahr 1241 zustande, die auch die Landschaft verwüsteten. Darauf wurden seit dem 13. Jahrhundert in größeren Zahlen Deutsche, im 14. Jahrhundert auch Juden angesiedelt. ", "tgt_summary": null, "id": 1361297} {"src_title": "Leasing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriffliche Abgrenzung.", "content": "Leasingverträge haben einen ähnlichen Charakter wie Mietverträge. Von der \"Miete\" unterscheidet sich Leasing durch die Tatsache, dass die mietvertraglich geschuldete Wartungs- und Instandsetzungsleistung bzw. der Gewährleistungsanspruch auf den Leasingnehmer umgewälzt wird. Dies geschieht im Austausch gegen die Abtretung der Kaufrechte seitens des Leasinggebers und die Finanzierungsfunktion beim Leasing. Der Leasingnehmer trägt hierbei die Sach- und Preisgefahr. Leasingverträge sind somit „atypische“ Mietverträge. Als Leasinggeber treten sowohl unabhängige Leasingunternehmen auf, als auch mit den Interessen einer Bank oder eines Herstellers verbundene Leasingunternehmen. Leasingverträge können mit zusätzlichen Vereinbarungen wie der Übernahme der Wartung des überlassenen Objekts durch den Leasinggeber gegen einen monatlichen Pauschalpreis verbunden sein. Seit Ende 2008 ist Finanzierungsleasing in Deutschland eine erlaubnispflichtige Finanzdienstleistung im Sinne des Kreditwesengesetzes (KWG). Leasing ist populär, weil die psychologische Hemmschwelle beim Abschluss eines Vertrages niedriger ist als bei der Stellung eines Kreditantrages bei einer Bank. Je nach Einzelfall kommen Steuer- und / oder Bilanzvorteile zum Tragen. Das zivilrechtliche Eigentum und das wirtschaftliche Eigentum können bei Leasinggeschäften auseinanderfallen. Eine besondere Schwierigkeit liegt darin, dass nationale steuerrechtliche Bestimmungen und internationale Rechnungsführungsstandards wie US-GAAP und IFRS die wirtschaftliche Zuordnung des Leasingobjektes zum Leasinggeber oder zum Leasingnehmer unterschiedlich treffen. Im deutschen Sprachraum wird unter \"Leasing\" meist ein Nutzungsüberlassungsvertrag verstanden, bei dem der Leasinggeber zivilrechtlich Eigentümer des Leasingobjektes bleibt. Andere Konstellationen werden als \"Mietkauf\" bezeichnet. Im internationalen Sprachgebrauch ist unabhängig von der Frage, wem das wirtschaftliche Eigentum am Objekt zuzuordnen ist, die Bezeichnung \"Lease\" mit Unterscheidungen beispielsweise in \"Operate Lease\" und \"Capital Lease\" üblich.", "section_level": 1}, {"title": "Leasinggeschäft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Typischer Ablauf.", "content": "Beim Leasing von mobilen Investitionsgütern bestellt meist eine Leasinggesellschaft ein vom Leasingnehmer gewünschtes Objekt oder tritt in einen bereits abgeschlossenen Kaufvertrag ein. Der Leasingnehmer bestimmt Fabrikat, spezielle Ausstattungsoptionen und den Lieferanten und hat im Allgemeinen auch den Preis mit dem Lieferanten ausgehandelt. Die Kosten der Beschaffung und Finanzierung des Objektes durch die Leasinggesellschaft sind durch einen gleichzeitig geschlossenen Nutzungsüberlassungsvertrag über das Objekt mit dem Leasingnehmer mit garantierten Mindesterlösen während der Laufzeit ganz oder zu einem wesentlichen Teil gegenfinanziert. Für die Annahme eines Leasingantrages durch eine Leasinggesellschaft sind hauptsächlich die Bonität des Antragstellers und die Bewertung des Objektes entscheidend. Objekte, die gebraucht schwer verkäuflich sind, zu teuer vom Vertragsnehmer eingekauft wurden oder die technologisch veraltet sind oder eine Veraltung unmittelbar bevorsteht, stellen eine unzureichende Sicherheit für den Leasinggeber dar. Sicherheiten wie Mietvorauszahlungen, Kautionen oder Depotzahlungen können zur Reduzierung des Risikos des Leasinggebers zur Abschlussbedingung gemacht werden. Über Kauf und Leasing wird häufig parallel verhandelt, wenn ein Interessent ohne feststehende Finanzierung keinen Kaufvertrag eingehen kann. Absprachen zwischen Lieferant und Leasinggesellschaft, von denen der Interessent keine Kenntnis hat, sind üblich. So kann der Lieferant der Leasinggesellschaft einen günstigeren Kaufpreis zur Ermöglichung einer preiswerten Finanzierung anbieten oder Verpflichtungen zur Verwertung des Objektes bei Vertragsende eingehen. Falls der Lieferant den Kontakt zur Leasinggesellschaft hergestellt hat, bekommt er andererseits meist eine Vermittlungsprovision. Der Leasingnehmer zahlt Leasingraten, die die Kosten für den Verzehr des Objektes während der Leasingzeit, dessen Finanzierung sowie einen Aufschlag für Verwaltungskosten und Gewinn des Leasinggebers decken. Vereinbarte Nebenleistungen des Leasinggebers wie Versicherung des Objektes oder Wartung des Objektes werden in Service-Leasingverträgen pauschaliert durch Aufschläge abgerechnet. Nach Ende des Leasingvertrages und in der Annahme, dass der Leasingnehmer eine eventuelle Kauf- oder Verlängerungsoption nicht ausübt, kann der Leasinggeber über das Leasingobjekt wieder verfügen. Verkauf an den Leasingnehmer oder einen Dritten, Weitervermietung an den Leasingnehmer oder einen Dritten, Einlagerung und Verschrottung sind mögliche Verwertungsoptionen. Häufig ist der ursprüngliche Lieferant des Objektes eingebunden. So nehmen Autohändler meist im Auftrag der Leasinggesellschaft Zustand und sonstige für die Endabrechnung erforderliche Daten bei Rückgabe des Fahrzeuges auf und kümmern sich um den Verkauf am Gebrauchtwagenmarkt. An Leasinggeschäften können neben dem Leasinggeber, dem Leasingnehmer und dem Lieferanten des Leasingobjekts weitere Parteien beteiligt sein. Beispiele sind Sicherheitengeber, die eine Kaution stellen oder eine Bürgschaft eingehen, Vermittler, die von der Leasinggesellschaft eine Provision erhalten, und Banken, die die Forderung aus einem Leasingvertrag ankaufen und das Bonitätsrisiko übernehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Leasingvertrag.", "content": "Leasingverträge sind sogenannte Verträge sui generis, d. h., sie sind nicht ausdrücklich durch Gesetze geregelt.", "section_level": 1}, {"title": "Steuer- und Bilanzrecht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Steuerrechtliche Abgrenzung.", "content": "Im nationalen Steuerrecht werden Kriterien definiert, die Leasingverträge von Mietkaufverträgen, Abzahlungsgeschäften usw. abgrenzen. Die Kriterien sind von Land zu Land variierend. Werden die Kriterien für die wirtschaftliche Zuordnung des Objektes zum Leasinggeber nicht erfüllt, wird ein zivilrechtlicher Leasingvertrag steuerlich wie ein Mietkaufvertrag oder ein Abzahlungsgeschäft behandelt. In diesem Fall ist der Vertragsnehmer wirtschaftlicher Eigentümer des Objektes. Gewerbetreibende können Steuer- und Bilanzvorteile mit der Beschaffung von Investitionsgütern durch Leasing nur dann erzielen, wenn der Leasinggeber wirtschaftlicher Eigentümer der Objekte ist. Ein Leasingvertrag, der steuerrechtlich wie ein Mietkaufvertrag oder ein Abzahlungskauf gewertet wird, bleibt zivilrechtlich ein Leasingvertrag. Eine zivilrechtliche Übertragung des juristischen Eigentums am Laufzeitende erfordert die zivilrechtliche Gestaltung als Mietkaufvertrag.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Eine Eigentumsübertragung an den Leasingnehmer darf nicht das fest vereinbarte oder wahrscheinliche Ziel eines Leasingvertrages sein, der ansonsten steuerrechtlich als Mietkaufvertrag qualifiziert wird. Eine vereinbarte Kaufoption des Leasingnehmers darf nicht günstig sein, also beispielsweise unter dem Buchwert des Objektes bei Vertragsende liegen, da der Gesetzgeber in diesem Fall unterstellt, dass das Ausüben der Kaufoption bereits bei Abschluss des Vertrages feststeht und die Eigentumsübertragung das eigentliche Ziel ist. Wenn das Vertragsobjekt durch eine Vertragsdauer nahe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer praktisch verzehrt ist, ordnen die Finanzbehörden das wirtschaftliche Eigentum dem Vertragsnehmer zu. Bei einem Vollamortisationsvertrag über eine kurze Laufzeit gehen die Finanzbehörden davon aus, dass das wirtschaftlich unvernünftig ist und unterstellen verdeckte Nebenabreden zur Eigentumsübertragung. Ein Nutzungsüberlassungsvertrag über ein mobiles Wirtschaftsgut wird steuerrechtlich wie ein Mietkaufvertrag mit Zuordnung des wirtschaftlichen Eigentums am Objekt zum Vertragnehmer qualifiziert, wenn Trifft keines dieser Kriterien zu, wird das wirtschaftliche Eigentum am Objekt dem Leasinggeber zugeordnet, und der Vertrag wird auch steuerlich als Leasingvertrag mit wirtschaftlicher Zurechnung des Objektes zum Leasinggeber qualifiziert. Für Immobilienleasing gelten abweichende Kriterien. Leasingfähige Güter mit Zuordnung zum Leasinggeber nach Steuerrecht oder Wirtschaftsrecht können Mobilien, Immobilien und bedingt immaterielle Wirtschaftsgüter sein, sofern diese auch für Dritte von Nutzen sind und fungibel sind. Ein speziell für ein Unternehmen hergestelltes und nur von diesem nutzbares Objekt ist steuerrechtlich allerdings immer dem Leasingnehmer zuzuordnen (sog. Spezial-Leasing). Bei einem Mietkaufvertrag ist das Objekt dem Mietkäufer wirtschaftlich zuzurechnen. Dieser muss sowohl das Objekt als auch die Verpflichtungen aus dem Mietkaufvertrag in seine Bilanz aufnehmen. Die monatlichen Kosten bestehen aus dem Zinsanteil der Mietkaufraten und der Abschreibung des Objektes. Bei einem die steuerrechtlichen Bestimmungen erfüllenden Leasingvertrag ist das Objekt dem Leasinggeber wirtschaftlich zuzurechnen. Die Leasingraten sind in voller Höhe die monatlich ansetzbaren Kosten eines gewerblichen Leasingnehmers, der das Objekt weder als Anlagevermögen ausweist, noch Dauerschulden aus dessen Finanzierung bilanzieren muss. 20 % der Leasingraten für bewegliche Anlagegüter (§ 8 Nr. 1d) GewStG) und 50 % (bis 31. Dezember 2009: 65 %) der Leasingraten für unbewegliche Anlagegüter (§ 8 Nr. 1e) GewStG) sind seit der Unternehmenssteuerreform 2008 von gewerblichen Leasingnehmern dem Gewinn zur Ermittlung der Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer wieder hinzuzurechnen. Die gewerbesteuerlichen Vorteile von Leasing sind damit praktisch entfallen, zumal gleichzeitig die Einbeziehung von bezahlten Zinsen für Kredite in den Gewerbeertrag reduziert wurde. In einer Publikation des \"Forschungsinstitut für Leasing an der Universität zu Köln\" wird eine Benachteiligung von Leasing festgestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "Leasing wird in der Schweiz als Gebrauchsüberlassung besonderer Art qualifiziert. Die Bilanzierung des Eigentums beim Leasinggeber und vollständiger Ansatz der Leasingraten, dort Leasingzinsen genannt, als Betriebsausgabe des Leasingnehmers ist die übliche Rechnungslegung dieser Geschäfte. Die Rechtsprechung und Empfehlungen des Schweizerischen Leasingverbandes (SLV), der nach eigenen Angaben die meisten Schweizer Leasingunternehmen vertritt, definieren die Bedingungen für die vorgenannte Behandlung unscharf. Die Laufzeiten der Leasingverträge sind an den Abschreibungszeiten zu orientieren und eine Steuerumgehungsabsicht muss ausgeschlossen sein. Ein Finanzierungsleasingvertrag (nach Definition von Finanzierungsleasing in der Schweiz) soll nach einem Codex des SLV zwei Drittel der wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Leasingobjektes nicht unterschreiten. Nennenswerte Steuervorteile können schweizerische Leasingnehmer nach Angaben des SLV nicht erzielen.", "section_level": 3}, {"title": "Österreich.", "content": "Das Bundesministerium für Finanzen trifft in den Einkommensteuerrichtlinien 2000 (EStR 2000; Rz. 135 ff.) eine der deutschen Mietkaufdefinition entsprechende Abgrenzung zu Leasing, im Detail gibt es jedoch Abweichungen für die Festlegung der Zurechnung eines Leasingobjektes zum Leasinggeber oder zum Leasingnehmer. Eine Reihe von Besonderheiten gibt es im Fahrzeugleasing. Der Vorsteuerabzug ist sowohl bei Kauf als auch bei Leasing ausgeschlossen. Eine Luxusgrenze begrenzt den maximal abschreibbaren Anschaffungspreis eines Fahrzeuges und mithin den anteilig als Betriebsausgabe ansetzbaren Anteil einer Leasingrate.", "section_level": 3}, {"title": "Bilanzierung.", "content": "Während steuerliche Vorteile des Leasings durch das jeweils nationale Steuerrecht und die dort getroffene Abgrenzung von Leasing zu Kaufgeschäften bestimmt werden, gelten für internationale Rechnungslegungsstandards wie US-GAAP und IFRS abweichende Definitionen. Dieses beschränkt die Gestaltungsmöglichkeiten von Leasingverträgen, wenn diese zur Erlangung von Bilanz- und Steuervorteilen nach allen Rechnungslegungsstandards die Klassifikation Leasing mit wirtschaftlicher Zuordnung des Objektes zum Leasinggeber erfüllen sollen. Die steuerliche Zuordnung wird in Deutschland durch die Leasing-Erlasse des Bundesministeriums für Finanzen geregelt, wobei zwischen Mobilien-Erlassen und Immobilien-Erlassen unterschieden wird. \"Mietkauf\" und \"Leasing\" werden abgegrenzt.", "section_level": 2}, {"title": "US-GAAP.", "content": "US-GAAP definiert in der Bestimmung SFAS 13 eine Unterscheidung in \"Capital Lease\" und \"Operate Lease\". Während das deutsche Steuerrecht eine maximale Laufzeit von Leasingverträgen über 90 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des Objektes als Abgrenzung zu \"Mietkauf\" erlaubt, ist beispielsweise die Grenze für \"Operate Lease\" in SFAS 13 mit 75 % angesetzt. Ein Leasingvertrag wird als \"Capital Lease\" qualifiziert, wenn eine der folgenden vier Bedingungen zutrifft, ansonsten handelt es sich um \"Operate Lease\": Der Leasingnehmer muss bei \"Capital Lease\" als Anlagevermögen den Barwert der künftig an den Leasinggeber zu entrichtenden Leasingzahlungen aktivieren. Diesem Aktivwert steht eine entsprechende Position als Verbindlichkeit aus dieser Leasingverpflichtung auf der Passivseite der Bilanz gegenüber. Die laufenden Leasingzahlungen werden in einem Tilgungsanteil und einen Zinsanteil gesplittet. Das Anlagegut selbst wird aktiviert und über die übliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Ein Nachteil dieser Bilanzierungsmethode für den Leasingnehmer ist die bilanzverlängernde Wirkung. Damit einher geht eine Verschlechterung der Eigenkapitalquote. Kann ein Leasingvertrag hingegen als \"Operate Lease\" qualifiziert werden, verschlechtert sich die Eigenkapitalquote nicht. Die Leasingraten sind Betriebsausgaben, Bilanzpositionen gibt es nicht.", "section_level": 3}, {"title": "IFRS.", "content": "IFRS definiert in der Bestimmung IAS 17 eine Unterscheidung in \"Finance Lease\" und \"Operate Lease\". Beispielsweise qualifiziert IFRS einen Vertrag als \"Finance Lease\", wobei das Objekt analog dem \"Mietkauf\" dem Anlagevermögen des Leasingnehmers zugeordnet wird, wenn der Barwert aller vom Leasingnehmer garantierter Zahlungen aus dem Vertrag 95 % des Objektwertes übersteigt. Eine analoge Bedingung kennt US GAAP für die Klassifikation als \"Capital Lease\", definiert jedoch die Grenze des Barwerts aller garantierter Zahlungen als 90 % des Verkehrswertes des Objektes bei Leasingbeginn. \"Finance Leases\" (\"Capital Leases\") sind wirtschaftlich als Finanzierungskäufe zu werten, während \"Operate Leases\" reine Mietverhältnisse darstellen. Die Rechnungslegung von Verträgen mit Klassifizierung \"Finance Leases\" erfolgt wie bei \"Capital Lease\" nach US GAAP mit gleichen Nachteilen für den Leasingnehmer. Ein Leasingvertrag wird nach IFRS als \"Finance Lease\" qualifiziert, wenn eine der folgenden fünf Bedingungen zutrifft, ansonsten handelt es sich um \"Operate Lease\": Die Darstellung hier deckt nur die wesentlichen Klassifizierungsmerkmale ab. Es gibt umfangreiche Entscheidungen zu spezifischen Vertragskonstellationen. Es gibt Vorschläge, die Bestimmungen von US-GAAP und IFRS zu vereinheitlichen und insbesondere Verpflichtungen und Nutzungsrechte aus Operate-Leasingverträgen auch zu bilanzieren. Die Aussagefähigkeit von Bilanzen ist reduziert, wenn zum Beispiel Fluggesellschaften ganze Flugzeugflotten leasen können, ohne dass daraus resultierende Verbindlichkeiten bilanziell dargestellt werden. Das International Accounting Standards Board (IASB) will bis Mitte 2011 neue Regeln beschließen, die umfangreiche Änderungen für Leasingnehmer mit sich bringen, die Jahresabschlüsse nach IFRS erstellen müssen. Bilanzielle Vorteile des Leasing werden dann vermutlich entfallen.", "section_level": 3}, {"title": "Zivilrecht (Deutschland).", "content": "Im Falle einer Mangelhaftigkeit der geleasten Sache muss der Leasingnehmer seine entsprechende Zivilklage gegen den Lieferanten der geleasten Sache richten. Dies entspricht typischerweise der vertraglich vereinbarten zivilrechtlichen Rechtslage zwischen den Beteiligten des Leasinggeschäfts. Weiter macht der Leasingnehmer in diesem Fall ein Zurückbehaltungsrecht an den Leasingraten gegenüber dem Leasinggeber geltend. Die Verjährung des Anspruchs des Leasinggebers auf Zahlung der Leasingraten ist gemäß § 205 BGB während eines auf Rückabwicklung des Kaufvertrags gerichteten Rechtsstreits des Leasingnehmers, dem unter Ausschluss der Sachmängelhaftung im Rahmen des Leasingvertrags kaufrechtliche Gewährleistungsansprüche und -rechte gegen den Lieferanten übertragen worden sind, gehemmt. Denn das Recht des Leasingnehmers, die Zahlung der Leasingraten vorläufig einzustellen, wenn er ihm übertragene Ansprüche und Rechte gegen den Lieferanten klageweise geltend macht, ist ein leasingvertraglich vereinbartes vorübergehendes Leistungsverweigerungsrecht. Die Verjährung ist auch dann gehemmt, wenn der Leasingnehmer formularvertraglich verpflichtet ist, die zurückbehaltenen Leasingraten während des Gewährleistungsprozesses zu Sicherungszwecken gemäß den §§ 232 ff BGB bei Gericht zu hinterlegen. Das den Verzug ausschließende Recht zur vorläufigen Einstellung der Zahlung der Leasingraten gemäß § 205 BGB entfällt rückwirkend, wenn die auf Rückabwicklung des Kaufvertrags gerichtete Klage gegen den Lieferanten rechtskräftig abgewiesen wird. Erweist sich der Rücktritt des Leasingnehmers als unberechtigt, steht fest, dass der Anspruch des Leasinggebers auf Zahlung der Leasingraten insgesamt begründet und nicht etwa zeitweilig unbegründet war. Die durch das Recht des Leasingnehmers zur vorläufigen Einstellung der Leasingraten erfolgte Hemmung der Verjährung des Anspruchs des Leasinggebers auf Zahlung der Leasingraten nach § 205 BGB wirkt auch gegen den Bürgen, der sich verpflichtet hat, für die Verbindlichkeiten des Leasingnehmers aus dem Leasingvertrag einzustehen.", "section_level": 2}, {"title": "Leasinggesellschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Organisation und Arbeitsweise.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Besitzgesellschaft und Doppelstockmodell.", "content": "Einige Leasinggesellschaften arbeiten mit Besitzgesellschaften, die die Leasingobjekte erwerben und an die Leasinggesellschaft verleasen, die sie dann an Endverbraucher weiter verleast. Besitz- und Leasinggesellschaften haben oft denselben Eigentümer. Diese Konstruktion hat zwei Vorteile. Es entstehen Steuervorteile, weil die Besitzgesellschaften mit hohem Anlagevermögen in Gemeinden mit geringer Gewerbesteuer oder im Ausland angesiedelt werden. Ferner können Gewinne durch entsprechende Gestaltung des Leasingvertrages zwischen Besitz- und Leasinggesellschaft an den Ort der Besitzgesellschaft gesteuert werden. Diese Konstruktionen sind aber teilweise auch aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit notwendig, um Steuerneutralität zu Kreditfinanzierungen zu erreichen. Bis Ende 2008 waren Leasingunternehmen vom Bankenprivileg der Gewerbesteuer ausgeschlossen, seither können lediglich reine Finanzleasingunternehmen dieses in Anspruch nehmen. Zum anderen erleichtert diese Konstruktion die Finanzierung. Leasinggesellschaften finanzieren sich häufig durch Verkauf der Forderungen aus Leasingverträgen an eine Bank, da dieses wegen der Gewerbesteuerbenachteiligung gegenüber Banken steuerneutral ist. Der ausgezahlte Barwert dient dann zur Bezahlung des Leasingobjektes und deckt die Marge der Leasinggesellschaft. Dabei spielt die Bonität des Leasingnehmers eine Rolle. In der Konstruktion mit einer Besitzgesellschaft kann auch die Forderung des Leasingvertrages zwischen Besitz- und Leasinggesellschaft verkauft werden. Insbesondere Leasinggesellschaften von Herstellern mit einem Interesse des Absatzes ihrer Produkte auch an bonitätsschwache Kunden können die Refinanzierung so bewerkstelligen, tragen dann aber das Ausfallrisiko, denn der Vertrag zwischen Besitz- und Leasinggesellschaft ist von Störungen des Vertrages zwischen Leasinggesellschaft und Endverbraucher nicht betroffen. Günstigere Refinanzierungszinsen können ein anderer Grund für die Refinanzierung des Leasinggeschäftes zwischen Besitz- und Mietgesellschaft sein.", "section_level": 3}, {"title": "Refinanzierung.", "content": "Einige große Leasinggesellschaften haben Finanzierungsabteilungen oder eigenständige Finanzierungstöchter, die die neu abgeschlossenen Leasingverträge in Pakete nach Laufzeiten und Risiken bündeln und über diese umfangreicheren Volumina mit Banken verhandeln. Auch die Wandlung in verzinsliche Wertpapiere (forderungsbesicherte Wertpapiere, besicherte Geldmarktpapiere) und deren Verkauf am Kapitalmarkt wird praktiziert. Kleinere Leasingunternehmen suchen hingegen in jedem Einzelfall eine refinanzierende Bank oder ein auf die Refinanzierung von Leasingunternehmen spezialisiertes Unternehmen und können erst im Erfolgsfall einen Leasingantrag annehmen. Meist wird dabei die vom Leasingnehmer zu leistende Mindestzahlung aus einem Leasingvertrag verkauft. Für Großobjekte werden spezielle Finanzierungen mit häufig mehreren beteiligten Banken aufgesetzt. Die Finanzierung durch Anteilseigner als Investoren in das Objekt ist eine andere Variante. Einige Gesellschaften arbeiten mit hohem Eigenkapital, welches über Leasingfonds und dem Status der Anleger als atypische stille Gesellschafter realisiert wird, was Steuervorteile für die Anleger mit sich bringt, aber auch Risiken. Wegen Insolvenzen von Leasingunternehmen und Problemen mit der Einhaltung der Prospektversprechen stehen einige dieser Fonds in der Kritik. Infolge der Finanzkrise haben Banken auf Grund des Verlustes von Teilen ihres Eigenkapitals die Refinanzierung von Leasinggeschäften reduziert oder ganz eingestellt, darunter Landesbanken wie die LBBW. Refinanzierungsmittel sind in der Leasingbranche dadurch knapp und teurer geworden. Die Diskreditierung der \"Forderungsbesicherten Wertpapiere\" als Alternative infolge der Finanzkrise kommt hinzu.", "section_level": 3}, {"title": "Wettbewerbsbenachteiligung.", "content": "Die Leasingbranche in Deutschland beklagt eine Wettbewerbsverzerrung gegenüber Banken und Kreditfinanzierungen. Förderprogramme der Länder oder des Bundes für Investitionen bauen häufig auf subventionierte Kredite auf, die für eine Leasingfinanzierung nicht offen sind. Seit Ende 2008 ist Finanzierungsleasing in Deutschland eine erlaubnispflichtige Finanzdienstleistung im Sinne des Kreditwesengesetzes (KWG). Damit geht ein erhöhter bürokratischer Aufwand durch vorgeschriebene Berichte an die BaFin einher, der die meist kleinen Leasingunternehmen vergleichsweise stärker beansprucht. Steuerliche Benachteiligungen gegenüber Banken in Deutschland wurden hingegen nach Auffassung des \"BDL Bundes Deutscher Leasingunternehmen\" nur unzureichend beseitigt. Bezahlte Zinsen können anteilig zu einem Viertel zum Gewerbeertrag [siehe § 8 Nr.1 Buchst. d), e) GewStG] hinzuaddiert werden, der Bemessungsgrundlage der Gewerbesteuer. Die Refinanzierung von Banken ist im sogenannten Bankenprivileg § 19 GewStDV davon ausgenommen. Die Begünstigung auch von Leasinggesellschaften wurde 2008 eingeführt, aber auf Gesellschaften beschränkt, die ausschließlich Finanzleasing betreiben. Hilfs- und Nebengeschäfte (z. B. Serviceleistungen) sind bis zu einem Umfang von 50 % unschädlich, so dass die überwiegende Mehrheit der Unternehmen die Erleichterung in Anspruch nehmen kann. Für den Leasingnehmer ist die Organisation einer Leasinggesellschaft ohne Belang. Eine effiziente Arbeitsweise sollte sich in fairen Vertragsbedingungen und günstigen Konditionen widerspiegeln.", "section_level": 2}, {"title": "Betrugsfälle.", "content": "In der Vergangenheit gab es etliche Betrugsfälle, am bekanntesten wurden die Fälle Flowtex und Kronenberg. Gar nicht vorhandene Bohrgeräte wurden im Fall der Firma Flowtex an Leasinggesellschaften verkauft und zurückgemietet. Im Fall der Firma Kronenberg wurden Scheingeschäfte mit Klavieren getätigt. Bei Geräten, die anders als Autos nicht mit eindeutigen Dokumenten wie einem Kraftfahrzeugbrief verbunden sind, ist Betrug dieser Art aus der Informationslage einer Leasinggesellschaft schwer erkennbar. Auch in anderen Fällen haben Unternehmen sich betrügerisch Kredite erschlichen, indem sie vorhandene Maschinen an mehrere Leasinggesellschaften zugleich verkauften und zurück mieteten. Das Verkaufen der geleasten Geräte und das Abtauchen der Leasingnehmer ist eine andere Betrugsvariante. Wenn Lieferant und Leasingnehmer gemeinsam das Ziel verfolgen, eine Straftat gegen eine Leasinggesellschaft zu begehen, ist das für eine Leasinggesellschaft besonders schwer zu erkennen. An den Leasingnehmer gelieferte Geräte werden vom Lieferanten falsch deklariert und überteuert abgerechnet, andererseits bestätigt der Leasingnehmer gegenüber der Leasinggesellschaft den Erhalt der deklarierten Geräte. Mit der Bezahlung der gar nicht oder nicht in der deklarierten Qualität gelieferten Objekte an den Lieferanten haben sich Lieferant und Leasingnehmer einen Kredit erschlichen. Fälle dieser Art werden meist erst bei Insolvenz und Sicherstellung der Objekte aufgedeckt. Da die Leasinggesellschaften Kaufrechte wie die Abnahme der Geräte an den Leasingnehmer abtreten, hat die Abwicklung bei krimineller Energie der Vertragspartner Schwachpunkte.", "section_level": 2}, {"title": "Leasingmarkt (Deutschland).", "content": "Den Angaben des \"Bundesverbandes Deutscher Leasingunternehmen\" sowie unabhängiger Wirtschaftsinstitute sind folgende Zahlen zu entnehmen: Das Neugeschäftsvolumen mit Leasing wurde für 2014 wie folgt geschätzt: Die Prognose beinhaltet einen durch die Finanzkrise verursachten Rückgang des Neugeschäfts um zirka 20 %. Nach Auskunft des Verbandes liegt das nicht nur an der Nachfrage. Viele Leasingunternehmen haben Probleme mit der Beschaffung von Refinanzierungsmitteln, da Banken ihr Kreditengagement reduzieren. Der Gesamtbestand an leasingfinanzierten Ausrüstungen wird mit zirka 200 Milliarden Euro angegeben. Die hauptsächlich geleasten Produktgruppen sind: Leasing soll in Deutschland einen Anteil von rund 21 % an den gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen haben. Diese Leasingquote genannte Zahl differiert bei Betrachtung einzelner Branchen erheblich. Der Anteil der 2008 mit Leasing finanzierten Investitionen in einigen Branchen: Die Zahl der unabhängig voneinander operierenden und aktiv am Markt teilnehmenden Leasingunternehmen in Deutschland ist schwierig zu bestimmen. Bei vielen Leasingunternehmen handelt es sich um Objektgesellschaften, die ausschließlich für die Finanzierung eines bestimmten Leasingobjektes wie einer Immobilie gegründet wurden. Nach Fusionen kleinerer Leasingunternehmen wurden eingeführte Firmennamen häufig beibehalten, obwohl es sich nicht mehr um unabhängig voneinander tätige Unternehmen handelt. Leasingunternehmen sind vertriebsorientiert und gründen gelegentlich Tochterunternehmen, um über Firmennamen wie \"X Autoleasing GmbH\" Kunden mit spezifischem Interesse anzusprechen. Dem \"BDL Bund Deutscher Leasingunternehmen\" gehören zirka 190 Leasingunternehmen an. Eine von der Zeitschrift \"FLF Finanzierung Leasing Factoring\" in Ausgabe 6/2009 veröffentlichte Liste nennt 2221 aktive Leasinggesellschaften. 344 Unternehmen haben nach einer Tabelle der Bundesbank mit Stand September 2009 die Erlaubnis zum Betreiben von Finanzleasinggeschäften beantragt. Die Struktur der Leasinggesellschaften ist in Deutschland durch kleine Gesellschaften geprägt. Nach Information des \"BDL Bund Deutscher Leasingunternehmen\" beschäftigt die Hälfte seiner Mitglieder weniger als 15 Mitarbeiter und nur ein Viertel der im Verband organisierten Unternehmen beschäftigen mehr als 50 Mitarbeiter. Nur drei Leasingunternehmen in Deutschland sind börsennotiert. Einige Wirtschaftsjournalisten vermuten wegen des Umsatzrückgangs in der Finanzkrise und wegen der 2009 eingeführten Beaufsichtigung von Leasingunternehmen durch die BaFin eine bevorstehende Konsolidierung der Branche durch Fusionen und Übernahmen. Die Branche verzeichnete erstmals 2009 in allen Objektbereichen rückläufige Abschlüsse. Der größte Objektbereich der Straßenfahrzeuge ging um über 20 Prozent zurück. In der Mittel- und Oberklasse, dem klassischen Leasing-Segment, gingen die Neuzulassungen um bis zu 20 Prozent zurück und damit einhergehend neue Leasingabschlüsse. Bestehende Leasing-Verträge wurden in der Finanzkrise häufig verlängert, anstatt neue abzuschließen. Es findet bereits eine Marktkonsolidierung des Leasinggeschäftes statt, wobei sich Banken in der Krise auf ihr Kerngeschäft und weniger auf Refinanzierungsaktivitäten bei Leasinggesellschaften konzentrieren (Recherchen des Leasinginstituts). Banken müssen nach Basel II ein Rating auch bei ihren Kunden, den refinanzierten Leasinggesellschaften, durchführen und darüber hinaus auch die Kunden der Leasingunternehmen bewerten. Ein schlechtes Rating lässt unter Umständen keine weitere Refinanzierung neuer Leasingverträge zu. Einige Leasinggesellschaften haben dadurch Probleme bei der Refinanzierung, da durch das schlechte Rating die Zinskosten steigen. Diese Verteuerungen müssen von den betroffenen Leasinganbietern an die Leasingnehmer weitergegeben werden, was vermutlich eine Marktkonsolidierung der Leasinganbieter zur Folge haben wird. Eine umfassende Kreditklemme für Leasinggesellschaften soll es Anfang 2010 aber nicht geben.", "section_level": 1}, {"title": "Leasingmarkt (Österreich).", "content": "Nach Angaben des Verbands Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) wurden 2013 in Österreich knapp 169.000 Leasingverträge mit einem Gesamtvolumen von 5,7 Mrd. Euro abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Leasingmarkt (Schweiz).", "content": "Dem Geschäftsbericht 2011 des Schweizerischen Leasingverbandes (SLV) sind folgende Angaben per 31. Dezember 2011 zu entnehmen, die sich auf die Verbandsmitglieder beziehen: Neugeschäft (Umsatz in Milliarden CHF): Bestand (in Milliarden CHF): Der Marktanteil nach Branchen: Nach Schätzungen des SLV decken die Mitglieder des SLV ca. 80–90 % des gesamten Schweizerischen Leasingmarkts ab, der Gesamtmarkt dürfte einen Bestand von 26 Milliarden CHF Vertragsvolumen aufweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung aus Leasingnehmersicht.", "content": "Eine Bewertung eines Leasinggeschäftes als vorteilhaft oder ungünstig ist nur im konkreten Einzelfall im Vergleich zu existenten Alternativen möglich. Ferner spielt die individuelle Gewichtung von Vor- und Nachteilen sowie die individuelle Einschätzung von Risiken eine Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile.", "content": "Für einen Leasingnehmer kann Leasing folgende Vorteile haben: Bei nicht bilanzierungspflichtigen Freiberuflern, Behörden, Vereinen usw. kommen im Unterschied zu gewerblichen Leasingnehmern die Vorteile aber nur teilweise zur Geltung, bei Privatpersonen zum großen Teil gar nicht. Detailliertere Betrachtung einiger möglicher Vorteile von Leasing:", "section_level": 2}, {"title": "Nachteile.", "content": "Dem stehen folgende Nachteile oder eventuelle Nachteile für den Leasingnehmer gegenüber:", "section_level": 2}, {"title": "Alternativen.", "content": "Leasing steht im Wettbewerb zu anderen alternativen Finanzierungsformen:", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Bedeutungen.", "content": "Der Begriff \"Leasing\" ist ein dem Zeitgeist entsprechender beliebter Anglizismus, mit dem häufig Geschäfte bezeichnet werden, die keine Leasinggeschäfte sind. Ein Beispiel sind Zeitarbeitsfirmen, die die Entsendung von Arbeitnehmern in einen anderen Betrieb häufig als Personalleasing bewerben. Wenn Unternehmen Leasing von Weihnachtsbäumen oder Leasing von Toiletten für Veranstaltungen anbieten, kann es sich im zivilrechtlichen Sinn um Leasingverträge handeln, wenngleich die Annahme normaler Mietverträge wahrscheinlicher ist. Der Begriff Leasing hat in diesem Zusammenhang aber nicht die sonst übliche Bedeutung als Finanzierungsalternative von Investitionsgütern. Beim Leasing von Tischdecken für Restaurants und ähnlichen Angeboten steht meist die regelmäßige Dienstleistung des Abholens und der Reinigung im Mittelpunkt der Wertschöpfung. Es ist fraglich, ob die geschlossenen Verträge zivilrechtlich als überwiegende Miet- oder Leasingverträge zu werten sind.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Gerhard Polt hat eine satirische Geschichte über Leasing geschrieben. Ein Video-Projekt, welches die von Polt selbst gesprochene Geschichte einer Hitler-Rede hinterlegt, ist im Internet sehr populär geworden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leasing [] (von ‚mieten‘, ‚pachten‘) ist im zivilrechtlichen Sinn ein Nutzungsüberlassungsvertrag oder ein atypischer Mietvertrag. Der Begriff hat in der öffentlichen Kommunikation jedoch überwiegend eine umfassendere Bedeutung als Finanzierungsalternative, bei der das Leasingobjekt vom Leasinggeber beschafft und finanziert wird und dem Leasingnehmer gegen Zahlung eines vereinbarten Leasingentgelts zur Nutzung überlassen wird. Eine einheitliche Definition des Begriffs \"Leasing\" gibt es jedoch weder in der Wirtschaftspraxis noch in der Literatur.", "tgt_summary": null, "id": 1012893} {"src_title": "Sensenmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Mit einer Größe von nur 100 bis knapp 500 Mikrometern ähneln die spiegelsymmetrisch gebauten Korsetttierchen eher den Einzellern, sie besitzen aber bis zu 10.000 Zellen. Ihr Körper lässt sich einteilen in einen stachelbewehrten Kopf, der fachsprachlich \"Introvert\" genannt wird, einen kurzen Hals, einen Brustteil, der als \"Thorax\" bezeichnet wird, und einen Rumpf, der von einem Panzer aus zum Mundende spitz zulaufenden Platten, der namensgebenden \"Lorica\", umgeben ist. In ihn können Kopf, Hals und ein Teil des Thorax sich ineinanderschiebend eingezogen werden. Auf dem Kopf sitzt der vorstreckbare, spitz zulaufende Mundkegel, dahinter folgen bis zu 400 \"Scaliden\" genannte Stacheln, die mit eigener Muskulatur ausgestattet sind und wahrscheinlich der Sinneswahrnehmung und der Fortbewegung dienen. Sie sind meist in neun Ringen angeordnet, von denen der erste mit den \"Clavoscaliden\" nach vorne, die anderen acht mit den \"Spinoscaliden\" aber nach hinten gerichtet sind und erinnern etwas an das Gestänge eines Regenschirms.", "section_level": 1}, {"title": "Körperwand und Muskulatur.", "content": "Die Körperwandung besteht aus einer einlagigen Zellschicht, der Epidermis und einer darüberliegenden zellenlosen Außenhaut, der Cuticula, die ihrerseits aus drei Schichten besteht, die man als \"Epicuticula\", \"Intracuticula\" und \"Procuticula\" bezeichnet. Die Epicuticula ist an den meisten Stellen verhärtet (\"sklerotisiert\") und bildet dadurch je nach Art entweder sechs oder zweiundzwanzig in Längsrichtung orientierte Platten, die sich als Korsett um den Rumpf legen; zwischen den Platten ist die Epicuticula dagegen sehr flexibel und wirkt dort funktionell als Scharnier. Auf den Loricaplatten befinden sich meist allerlei Poren und Leisten, zum Mundende hin laufen sie bei manchen Arten in nach vorn gerichtete Dornen aus. Die Muskulatur ist quergestreift und besteht ausschließlich aus einzelnen Fasern, die in Längsrichtung (\"longitudinal\"), von der Bauch- zur Rückenseite (\"dorsoventral\") oder diagonal orientiert sein können, daneben kommen auch Ringfasern vor; kontinuierliche Muskelschichten existieren dagegen nicht. Um Kopf und Hals in die Lorica einzuziehen, nutzen die Tiere zwei Gruppen von speziellen Introvert-Retraktor-Muskeln, das Ausstrecken geschieht dagegen durch hydrostatischen Druck.", "section_level": 2}, {"title": "Verdauungs-, Ausscheidungs- und Fortpflanzungsorgane.", "content": "Spezielle Atmungs- oder Kreislauforgane sind bei den Korsetttierchen wegen der geringen Größe der Tiere nicht notwendig und auch nicht vorhanden. Der Verdauungstrakt beginnt mit dem an der Spitze des Mundkegels sitzenden Mund, auf den ein \"Buccalkanal\" folgt, der aus einer flexiblen Röhre besteht und in den die Speicheldrüsen münden. Der sich daran anschließende Schlund wird von Epithelmuskelzellen gebildet. Sein Innenraum oder \"Lumen\" hat einen dreistrahligen Querschnitt und ermöglicht damit effizientes Saugen. Durch einen kurzen \"Zwölffingerdarm\" oder \"Ösophagus\" verbunden, folgt der von zahlreichen Ein- und Ausstülpungen, den \"Microvilli\", durchsetzte Mitteldarm, in dem wahrscheinlich die Nährstoffaufnahme erfolgt; Abfallstoffe werden durch einen kurzen Enddarm zum abschließend (\"terminal\") am hinteren Körperende gelegenen After geleitet. Die paarig angelegten Keimdrüsen sind sackartig mit den Ausscheidungsorganen, den \"Protonephridien\", die aus einfach begeißelten Zellen, den \"Solenocyten\" bestehen, zusammengefasst und wie bei den Priapswürmern durch einen gemeinsamen Urogenitaltrakt, der neben oder im After mündet, mit der Außenwelt verbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Nervensystem.", "content": "Das Nervensystem der Korsetttierchen besteht aus einem relativ großen, im Introvert gelegenen Gehirn, von dem Nerven in die Scaliden ausgehen. Ein Ring aus zehn Ganglien ist der Ansatzpunkt für insgesamt zehn Nervenfasern, die in Längsrichtung nach hinten laufen; zwei davon, die in der Mitte der Bauchseite gelegen sind, sind bedeutend größer als die anderen und weisen in regelmäßigen Abständen ebenfalls Ganglien auf. Sie versorgen den Brustteil und vermutlich auch den Rumpf mit Nerven. Am Hinterende der Tiere befinden sich manchmal auf der rückwärtigen Seite rosettenartig angeordnete Sinnesborsten.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Korsetttierchen leben als Teil der \"Sandlückenfauna\" (Mesopsammon) im Meer, finden sich also angeheftet an kleine Sandkörner oder andere Partikel im Schlick und Schlamm des Meeresbodens. Sie wurden bisher meist etwa 350 bis 400 Meter unter der Wasseroberfläche gefunden, lassen sich aber auch in der Tiefsee nachweisen; eine Art ist aus mehr als 8000 Metern Tiefe bekannt. Die späte Entdeckung und schwierige Erforschung der Korsetttierchen ist vermutlich nicht auf ihre Seltenheit zurückzuführen: heute geht man davon aus, dass sie eine der dominanten Gruppen der Meiofauna darstellen. Die Larven mancher Arten leben im Meeresplankton. Die Tiere sind vermutlich weltweit verbreitet. Funde wurden von der dänischen Küste, von der Bretagne, den Azoren, aus dem Nordatlantik vor Florida und North Carolina, dem arktischen Eismeer und dem Korallenmeer des Südpazifiks gemeldet. Zudem wurden 2010 drei neue Arten aus den Gattungen \"Spinoloricus\", \"Rugiloricus\" und \"Pliciloricus\" entdeckt, die in sauerstofffreien salzreichen Milieus in Sedimenten des Mittelmeers leben. Diese sind die ersten bekannten Mehrzeller, die dauerhaft ohne Sauerstoff existieren können.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise der Korsetttierchen liegen praktisch keine Erkenntnisse vor. Aus der Struktur des Mundkegels und dem Aufbau des Schlunds als Saugschlund wird manchmal geschlossen, dass die Tiere räuberisch oder als Ectoparasiten leben und die nährstoffreiche Körperflüssigkeit aus ihren Opfern saugen. Es ist ein Fund bekannt, bei dem ein Tier angeheftet an einem benthischen Ruderfußkrebs gefunden wurde, weitere Funde sind bisher nicht belegt. Auch eine Ernährung von Bakterien kann nicht ausgeschlossen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung und Entwicklung.", "content": "Männliche und weibliche Keimdrüsen finden sich immer getrennt auf verschiedenen Individuen. Während sich bei manchen Arten die Geschlechter an der Struktur der vordersten Stachelreihe voneinander unterscheiden lassen, ist dies bei anderen nicht möglich. Die Bedeutung des Unterschieds in den Clavoscaliden ist unklar, hängt aber vielleicht mit dem Einsatz dieser Strukturen bei der Partnersuche zusammen. In den weiblichen Keimdrüsen, den Ovarien, entwickelt sich immer nur ein einziges, sehr großes Ei. Da bei den Weibchen einer Art Samenspeicher gefunden wurden, nimmt man an, dass die Befruchtung intern stattfindet, über die weitere embryonale Entwicklung ist aber nichts bekannt. Korsetttierchen durchleben ein Larvenstadium, das als Higginssche Larve bezeichnet wird. Dieses weist am Hinterende große, blattförmige \"Zehen\" auf, die entweder zusammen mit zwei bis drei auf der Bauchseite befindlichen Stacheln als Paddel zur Fortbewegung im Plankton eingesetzt werden oder aber Klebedrüsen tragen, mit denen sich die Tiere am Sediment anheften. Auch die Larven besitzen bereits ein Introvert, der Mundkegel ist aber noch nicht wie bei den erwachsenen Tieren mit starren Stiletten bewehrt. Das Erwachsenenstadium wird nach mehreren Häutungen über eine Metamorphose erreicht, der manchmal die Bildung einer widerstandsfähigen Cyste vorausgeht. Bei manchen Larven findet man das Phänomen der Neotenie, sie werden also noch im Larvenzustand geschlechtsreif und pflanzen sich parthenogenetisch, also ohne Befruchtungsvorgang, fort. Dazu bilden sie eine Cyste, in der sie sich häuten. Im Eierstock entwickeln sich nun mehrere Eier, aus denen vier bis zwölf Tochterlarven entstehen, die sich gestaltlich nicht von der auf sexuellem Wege entstandenen Larve unterscheiden lassen. Diese stirbt nun ab, worauf die Tochter-Larven aus der gehäuteten Hülle des Tieres freigesetzt werden. Sie sind ihrerseits zur eingeschlechtlichen Fortpflanzung in der Lage, weswegen man auch von einem \"parthenogenetischen Lebenszyklus\" spricht.", "section_level": 1}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "Bisher können den Korsetttierchen keine eindeutigen Fossilfunde zugeordnet werden. Vergleiche mit modernen Taxa sehen ihre nächsten Verwandten recht eindeutig in den Hakenrüsslern (Kinorhyncha) und Priapswürmern (Priapulida), mit denen sie das Taxon Scalidophora bilden. Die drei Gruppen teilen zahlreiche Merkmale, so die mit Chitin verstärkte Außenhaut, die darauf befindlichen chitinhaltigen Borsten oder Stacheln, der Sinneswahrnehmung dienende Grübchen (Flosculi) sowie zwei Gruppen von Introvert-Retraktor-Muskeln. Welche der beiden Tierstämme die evolutionäre Schwestergruppe der Korsetttierchen darstellt, ist hingegen weitaus stärker umstritten; alle drei kombinatorisch möglichen Varianten sind von Zoologen vorgeschlagen und begründet worden. Für eine engere Verwandtschaft von Korsetttierchen und Priapswürmern spricht das Vorhandensein eines von der Cuticula gebildeten Korsetts, das bei den letzteren im Larvenstadium vorhanden ist, für eine enge Verwandtschaft von Korsetttierchen und Hakenrüsslern dagegen der ihnen gemeinsame ausstreck-, aber nicht ausstülpbare Mundkegel. Die dritte Alternative, ein Schwestertaxon-Verhältnis zwischen Hakenrüsslern und Priapswürmern mit den Korsetttierchen als Außengruppe, wird durch das bei den beiden ersteren Taxa vorkommende Schlundgewebe aus embryonalem Mesoderm begründet. Die These, dass die Korsetttierchen durch Pädomorphose, also durch Beibehaltung larvaler Merkmale im Erwachsenenstadium aus Priapswürmern entstanden sind, wurde erwogen, konnte sich bisher aber nicht durchsetzen. Seit dem Jahr 2004 sind aus Hunan in Südchina Embryo-Fossilien der Art \"Markuelia hunanensis\" bekannt. Sie entstammen der erdgeschichtlichen Epoche des mittleren bis späten Kambriums vor etwa 500 Millionen Jahren und werden durch eine kladistische Analyse als Vertreter der Stammlinie der Scalidophora angesehen, lassen sich also keiner der modernen drei Gruppen zuordnen, aus denen dieses Taxon besteht. Durch die einmaligen Erhaltungsbedingungen in feinkörnigem Calciumphosphat ist die Embryonalentwicklung von \"Markelia hunanensis\" recht gut bekannt, wodurch sich die ungewöhnliche Situation ergibt, dass man über die frühe Entwicklung dieser seit einer halben Milliarde Jahre ausgestorbenen Art mehr weiß als über diejenige ihrer modernen Verwandten. \"Markuelia hunanensis\" war möglicherweise segmentiert – falls sich dieser Befund und zugleich die kladistische Analyse bestätigen sollten, wäre der Verlust der Segmentierung wohl ein gemeinsames abgeleitetes Merkmal, eine Synapomorphie, der Priapswürmer und der Korsetttierchen und würde damit deren Schwestergruppenverhältnis unterstreichen. In die weitere Verwandtschaft der Korsetttierchen gehören Faden- (Nematoda) und Saitenwürmer (Nematomorpha), mit denen die Scalidophora das Taxon Cycloneuralia bilden. Allesamt werden sie in die Häutungstiere (Ecdysozoa) eingeordnet, zu denen auch die Panarthropoda mit den Gliederfüßern (Arthropoda) als wichtigster Gruppe gehören.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Es gilt heute als unumstritten, dass Korsetttierchen eine natürliche Verwandtschaftsgruppe bilden, also im Sinne der Kladistik ein monophyletisches Taxon sind und somit alle Nachkommen ihres gemeinsamen Vorfahren umfassen. Gemeinsame abgeleitete Merkmale der Gruppe, Synapomorphien, sind zum Beispiel die mit den Keimdrüsen sackartig zusammengefassten Protonephridien, die speziellen Spinoscaliden am Kopf, welche ihre eigene Muskulatur besitzen und die \"Zehen\" der Higgins-Larven. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind knapp einhundert Arten bekannt, von denen aber kaum mehr als zehn bisher wissenschaftlich beschrieben wurden. Man teilt sie in zwei Familien in einer Ordnung Nanoloricida ein: Für die noch nicht beschriebenen Arten sollen möglicherweise zwei neue Familien festgelegt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sensenmann (auch Gevatter Tod oder Schnitter) ist eine aus dem Mittelalter stammende personifizierte, anthropomorphe Allegorie des Todes. Der Tod wird oft als gerippenhafte Gestalt (Skelett) dargestellt, die mit einer Sense die Menschen dahinmäht.", "tgt_summary": null, "id": 1540994} {"src_title": "Finsterwalde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt liegt in der Niederlausitz, einer Region, die zum größten Teil im Süden von Brandenburg liegt. Finsterwalde ist 112 km südlich von Berlin, 78 km nördlich von Dresden, 53 km südwestlich von Cottbus sowie 109 km nordöstlich von Leipzig gelegen. Nachbargemeinden Die Stadt Finsterwalde grenzt an folgende Gemeinden und Städte:", "section_level": 1}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Das Stadtgebiet besteht aus der Kernstadt Finsterwalde und den Ortsteilen sowie den Wohnplätzen Heinrichsruh, Hintermühle, Margarethenhof, Nehesdorf, Schiemenzmühle und Zollhaus.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1282 unter dem Namen \"Vynsterwalde\". Im Jahre 1301 wird erstmals durch eine Urkunde von einer Stadt oder wenigstens einer Ansiedlung in der unmittelbaren Umgebung der befestigten Anlage gesprochen (\"oppidum et castrum\"). Oppidum bedeutet aber hier wahrscheinlich nur Marktflecken. Die eindeutige Bezeichnung von Finsterwalde als Stadt bietet erst ein Dokument aus dem Jahre 1336. In diesem Jahr bekam die Stadt auch ihr Marktrecht(Stadtrecht). Finsterwalde stellt in seiner ursprünglichen Struktur eine typische ostelbische Kolonistenstadt dar. Rechtwinklig aufeinandertreffende Straßen bilden viereckige Quartiere, die sich um den relativ großen Marktplatz gruppieren. Das Siedlungsgelände (ca. 11 ha) besaß keine Stadtmauer, aber Palisaden und einen Stadtgraben und zwei (oder drei) Stadttore, deren Aussehen nicht überliefert ist. Die Bewohner der Stadt waren ursprünglich in erster Linie Ackerbürger. Die Lage der Stadt an bedeutenden Handelswegen von Leipzig über Torgau und Spremberg nach Breslau (Niedere Straße) und dem Abzweig der Salzstraße nach Jüterbog und Niemegk ließ gewiss auch die Beteiligung einiger Bürger an Handelsgeschäften zu. Eine vermutlich durch Slawen erbaute Holzfestung wurde im Laufe der Zeit zu einer befestigten Burg ausgebaut, die bis Mitte des 15. Jahrhunderts von Raubrittern bewohnt und ab 1437 von den neuen Besitzern in eine Schlossanlage, das Schloss Finsterwalde, umgebaut wurde. Seit dem Spätmittelalter entwickelten sich verschiedene Gewerbe in der Stadt. Die gewerbliche Tuchherstellung wurde zum wichtigsten Wirtschaftszweig. 1555 war Finsterwalder Tuch erstmals auf der Leipziger Messe vertreten. Im Jahre 1599 forderte die Pest 400 Tote. 1625 gelangte Finsterwalde in den unmittelbaren Besitz des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. Das Schloss diente lediglich als Amtssitz den kurfürstlichen und von 1652 bis 1738 dann den sächsisch-merseburgischen Behörden. 1642 plünderten marodierende Truppen in der Spätphase des Dreißigjährigen Krieges Stadt und Schloss. Das städtische Gewerbe und Gemeinwesen lag nun für Jahrzehnte danieder. Das Rathaus wurde 1675 bei einem großen Stadtbrand vernichtet. Erst 1739 war die Bürgerschaft in der Lage, ein neues Gebäude zu errichten. Der schlichte Barockbau dominiert noch heute den Marktplatz. 1815 gelangte Finsterwalde im Ergebnis des Wiener Kongresses zum Königreich Preußen. Der allgemeine industrielle Aufschwung im 19. Jahrhundert lässt sich in Finsterwalde nahezu exemplarisch nachvollziehen. Es war wiederum die Tuchproduktion, die die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt nachhaltig beeinflusste. Aus den kleinen zünftlerischen Handwerksbetrieben entwickelten sich einige wenige, aber leistungsfähige Tuchfabriken. Das bedeutendste Unternehmen der Branche war F. F. Koswigs Tuchfabrik, deren Beschäftigtenzahl von 3 Arbeitern 1838 auf 760 Arbeiter und Angestellte im Jahre 1913 anstieg. Neben der Tuchfabrikation entwickelten sich Betriebe der Metall-, Holz-, Glas-, Tabak-, Chemie- und später der Elektromaschinenbranche. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz wurde 1871 mit dem Bau der Bahnlinie Halle-Sorau vollzogen. Die Einwohnerzahl Finsterwaldes stieg von 1.600 im Jahre 1800 auf 10.726 im Jahre 1900. Die Stadt dehnte sich nun über die mittelalterliche Siedlungsfläche hinaus aus. Neu entstandene Wohn- und Gewerbegebiete ziehen sich wie ein Gürtel um den ursprünglichen Kern der Stadt. Gebäude des wirtschaftlichen und kommunalen Lebens, die noch heute das Stadtbild mitprägen, wurden bis zum Ersten Weltkrieg errichtet: die Mädchenschule (1868), das Amtsgericht (1885), die Realschule (1905), die katholische Kirche St. Maria Mater Dolorosa (1906), das Krankenhaus (1908), der Wasserturm (1909/1910), die Knabenschule (1913) und die Post (1915). Zum 1. Januar 1925 wurde der Ort Nehesdorf in die Stadt Finsterwalde eingemeindet. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 963 Kriegsgefangene und 2.755 Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern Zwangsarbeit verrichten: in der Firma \"Kjellberg Elektroden und Maschinen GmbH\", in der \"Reichelt Metall-Schrauben AG\" und in den \"Tuchwerken\". Sie waren in mehreren Lagern, darunter dem \"Siemens-Lager\", untergebracht. Bei den Zwangsarbeitern der Großbetriebe wurden 392 Todesopfer registriert. Zwischen 1945 und 1950 wurden im Kreis Finsterwalde mindestens 685 Personen von der Geheimpolizei des sowjetischen NKWD verhaftet. Etwa 250 Personen kamen in den sowjetischen Speziallagern oder Militärgefängnissen ums Leben. Zu DDR-Zeiten war Finsterwalde als Fahrradfahrer-Stadt bekannt. Zum 1. Januar 1988 wurde die Gemarkung des devastierten Ortes Bergheide dem Stadtgebiet einverleibt. Zum 6. Dezember 1993 folgte der Ort Sorno, der heute ein Ortsteil von Finsterwalde ist. Heute ist Finsterwalde ein bedeutender Wirtschaftsstandort in der westlichen Niederlausitz. Aber die Geltung als Fabrikstadt, der noch sehr das Bild rußiger Schornsteine anhaftet, ist durch den Ruf Finsterwaldes als Sängerstadt ersetzt. Die Ursache dafür liegt nicht in erster Linie in der langen Tradition der hiesigen Sangespflege, sondern hauptsächlich darin, dass ein Lied, ein Gassenhauer, die Finsterwalder als besonders sangesfreudig benennt. 1899 ersuchte der Direktor der Herrensängergesellschaft „Hamburger Sänger“ Wilhelm Wolff bei der Politischen Polizei Berlin um die Aufführungsgenehmigung seines kleinen Theaterstückes „Wir sind die Sänger von Finsterwalde“. In den Germania-Prachtsälen in der Berliner Chausseestraße führte die Wolffsche Gesellschaft die ganz dem Geschmack des Vergnügungsbetriebes der Jahrhundertwende entsprechende Burleske auf. Die Uraufführung fand dort am 3. September 1899 statt. Hier traten die Sänger, drei auffällig gekleidete Herren mit den charakterisierenden Namen Pampel, Knarrig und Strippe, mit ihrem Entreeliedchen „Wir sind die Sänger von Finsterwalde“ erstmals auf. Zu Beginn der Sängermanie waren die Bürger der Stadt gar nicht erfreut, mit den zumeist komischen oder gar weinseligen Figuren in Frack und Zylinder verglichen zu werden. Aber schließlich siegte der Humor, denn sonst wären die echten Finsterwalder erst recht Gefahr gelaufen, der Lächerlichkeit anheimzufallen. Das Lied von den Sängern aus Finsterwalde wurde zum Ohrwurm und war allerorten zu vernehmen. Die Finsterwalder singen ihr Lied und die darauf beruhenden Liedvarianten, die bis in die heutige Zeit neu entstehen, immer noch gern. Die Finsterwalder Sänger treten heute im Gegensatz zur ursprünglichen Besetzung zu viert auf. „Wir sind die Sänger von Finsterwalde“ ist bis heute das Eröffnungslied des alle zwei Jahre stattfindenden Sängerfestes.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Gebietsstand des jeweiligen Jahres, ab 1991 jeweils Stand 31.12., Einwohnerzahl ab 2011 auf Basis des Zensus 2011", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtverordnetenversammlung.", "content": "Die Finsterwalder Stadtverordnetenversammlung besteht aus 28 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister. (Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2019)", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Johannes Wohmann (FDP) war von 1990 bis 2010 Bürgermeister der Stadt. Sein Nachfolger Jörg Gampe (CDU), seit 2010 im Amt, wurde in der Bürgermeisterwahl am 24. September 2017 mit 65,6 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre in seinem Amt bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen wurde am 6. Januar 1994 genehmigt. Blasonierung: „In Silber eine durchgehende rote Zinnenmauer, darauf ein gequaderter roter Rundturm mit einer beknauften blauen Kuppel und zwei übereinander stehenden schwarzen Fenstern. Das offene schwarze Tor ist mit einem hochgezogenen silbernen Fallgitter versehen. Auf grünem Boden wächst vor der Mauer zu beiden Seiten des Turmes und des Tors je ein grüner beblätterter Baum empor.“", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Seit 1962 besteht eine Städtepartnerschaft mit dem nordfranzösischen Montataire. Finsterwalde unterhält des Weiteren eine Partnerschaft mit Eppelborn im Saarland. Am 13. Mai 1988 wurde in Finsterwalde und am 1. Juli 1988 in Eppelborn die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Vertrag 1991 bzw. 1992 erneuert. Dritte Partnerstadt ist Finspång in Schweden. Die Unterzeichnung des Vertrages erfolgte am 21. März 2002. Nach Montataire, Eppelborn, Finspång und Salaspils wurden Straßen benannt (Rue de Montataire, Eppelborner Ecke, Finspangsgatan, Salaspils iela). Zu folgenden Städten werden partnerschaftliche Beziehungen unterhalten:", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten und Kultur.", "content": "In der Liste der Baudenkmale in Finsterwalde und in der Liste der Bodendenkmale in Finsterwalde stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Trinitatiskirche Als dreischiffige Emporenkirche wurde die Trinitatiskirche Ende des 16. Jahrhunderts an der Stelle eines Vorgängerbaus unter der Leitung von Martin Piger erbaut. An der Nordseite erhielt sie einen prächtigen Renaissancegiebel. Die Innenausstattung ist sehenswert, vor allem wegen des schönen Netzrippengewölbes und der Sandsteinkanzel, die Melchior Kunze zwischen 1613 und 1615 schuf. Es sind hier Moses als Tragefigur des Kanzelkorbes und szenische Reliefs zu sehen. Kaufmannshaus \"Ad. Bauer’s Wwe.\" Der Sohn der Kaufmannsfrau Marie Bauer ließ 1903 das heute noch bestehende Wohn- und Geschäftshaus errichten. Er gehört zu den schönsten Jugendstilhäusern in Finsterwalde. Bereits von weitem ist das zweietagige Traufenhaus aufgrund seines hohen Giebelaufsatzes gut zu erkennen. Der Erker mit seiner Kupfereindeckung sowie der Balkon prägen das Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Gebäudes. Die weiße Fassade lebt von ihrer reichen Putzgestaltung, die im Traufenbereich die Darstellung der Kornherstellung und im Giebel den Stab des Merkur zeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Die Stadt beherbergt das Kreismuseum Finsterwalde. Kernstück dessen ist ein originaler Kolonialwarenladen, der im November 1850 eröffnet wurde. Das Museum bietet hiermit einen Einblick in einen authentisch eingerichteten „Tante-Emma-Laden“ des 20. Jahrhunderts. Eröffnet wurde es 1981. Einige Verkaufsmöbel stammen noch aus der Gründerzeit, das Interieur, die Warenverpackungen und die Werbung vermitteln einen anschaulichen Eindruck in die Verkaufskultur der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. In den anliegenden Gebäudeteilen befinden sich darüber hinaus eine nachgebildete DDR-Drogerie und eine Abteilung mit Verkaufsutensilien, die die Präsentation zum Einzelhandel ergänzt. Weitere Dauerausstellungen thematisieren neben den „Finsterwalder Sänger“ die Chorgeschichte des südbrandenburgisch/sächsischen Raumes. Eine kleine Ausstellung zur Naturkunde der Region wendet sich besonders an Kinder und Jugendliche. Im Museumshof und dem angrenzenden „Speicher“ gibt es ständig wechselnde Sonderausstellungen sowie Kultur- und Musikveranstaltungen unterschiedlichster Art. Seit dem Jahr 2002 bietet die Niederlausitzer Museumseisenbahn eine weitere Attraktion für die Stadt und ihre Gäste: Auf dem vor vielen Jahren stillgelegten Normalspur-Gleisabschnitt zwischen Finsterwalde und Crinitz ermöglicht der gemeinnützige Verein Niederlausitzer Museumseisenbahn e. V. Finsterwalde-Crinitz (NLME e. V.) mit den meist schon über 100 Jahre alten, liebevoll restaurierten Loks und Waggons in eine andere Zeit einzutauchen. In der Remise einer aus dem 19. Jahrhundert stammenden Fabrikantenvilla ist in der Geschwister-Scholl-Straße das Finsterwalder Feuerwehrmuseum zufinden, welches sich mit der Geschichte der regionalen Freiwilligen Feuerwehr und Brandbekämpfung beschäftigt.", "section_level": 2}, {"title": "Finsterwalder Bürgerheide.", "content": "Die Bürgerheide im Westen der Stadt ist zunächst ein Stadtpark und geht in ein Waldgebiet über, welches nicht nur zum Erholen und Wandern einlädt, sondern auch bei Sportlern als Jogging-Gebiet sehr beliebt ist. Der Überlieferung zufolge soll der ehemalige Bürgermeister von Finsterwalde, Abraham Koswig, im Jahre 1661 durch eine Bier-Wette das heutige Naherholungsgebiet in Finsterwalder „Besitz“ gebracht haben. Angeblich gewann er die Wette, indem er ein Glas Bier mitsamt einer darin schwimmenden Maus leerte. Der Finsterwalder Tierpark ist als Teil der Bürgerheide ein Anziehungspunkt vor allem für Familien mit Kindern. Auf einer Größe von 5 ha werden hier etwa 200 Tiere von Uhus über Zwergziegen, Lamas und Luchse bis hin zu Kängurus gehalten. Damit leben im Finsterwalder Tierpark neben einheimischen Tieren auch solche aus fernen Ländern. Die Zucht heimischer Tierarten dient der Arterhaltung. Am Westrand der Bürgerheide befindet sich ein Quellgebiet, die Siebenbrunnen, aus denen sich der Eierpieler speist. Dieses Quellmoor ist eines der besterhaltenen Moore Brandenburgs und in seiner hydrologischen Beschaffenheit im Bundesland einzigartig.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Finsterwalder Sängerfest.", "content": "Alle zwei Jahre findet das Finsterwalder Sängerfest statt. Auf zahlreichen Bühnen in der Innenstadt erfolgen Darbietungen von Kapellen, Bands und Musikkünstlern aus Deutschland, Europa und Amerika. Im April 1992 wurde der „Finsterwalder-Sänger-Fest e. V.“ gegründet, der seitdem die Planung und Umsetzung der Sängerfest-Idee betreut. Das Sängerfest, mit Gästen aus dem In- und Ausland, zählt zu den größten Volksfesten Brandenburgs. Seinen Abschluss findet die dreitägige Veranstaltung in einem Festumzug durch die Stadt.", "section_level": 3}, {"title": "Headbanging Oldstyle 1/8 Mile Racing.", "content": "Seit 2000 findet immer am ersten Septemberwochenende auf der Start- und Landebahn des alten Militärflugplatzes von Finsterwalde/Schacksdorf eines der größten Hot-Rod Rennen Deutschlands (1/8 Meilenrennen) statt. Einlass ist für Fahrzeuge bis zum Baujahr 1958. An diesen Rennen können Autos und auch Motorräder teilnehmen. Veranstalter sind die Hot Heads East, ein Hot Rod Club aus Finsterwalde.", "section_level": 3}, {"title": "Finsterwalder Stadtgespräche.", "content": "Der alte Warenspeicher des Kaufmannshauses „Ad. Bauer’s Wwe.“ dient seit dem Jahr 2000 als Veranstaltungsort der Finsterwalder Stadtgespräche und hat hierdurch einen festen Platz im kulturellen Leben der Stadt gefunden. Zu den Teilnehmern gehören Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wissenschaft. Ziel der losen Vortragsreihe ist es, ausgehend von einem Vortrag bzw. einer Lesung über Vergangenes, Aktuelles oder Zukünftiges, in ein zwangloses Gespräch unter und mit den Zuhörern zu kommen. Dabei bildet der alte Warenspeicher in seiner ihm eigenen, überraschenden Umgebung eine einzigartige Kulisse.", "section_level": 3}, {"title": "Finsterwalder Kammermusik Festival....", "content": "Das Finsterwalder Kammermusik Festival findet seit 2012 statt.", "section_level": 3}, {"title": "Sparkassen Sommer Open Air.", "content": "Alle zwei Jahre zwischen den Sängerfestjahren auf dem Marktplatz Finsterwalde.", "section_level": 3}, {"title": "Finsterwalder Tierparkfest.", "content": "jährlich", "section_level": 3}, {"title": "Finsterwalder Weihnachtsmarkt.", "content": "Freitag bis Sonntag jährlich immer am 3. Adventswochenende.", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mittelzentrum.", "content": "Im Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg vom 31. März 2009 wurde Finsterwalde als eigenes Mittelzentrum festgelegt. Die beiden anderen Zentren Herzberg (Elster) und Elsterwerda, Bad Liebenwerda in Funktionsteilung sind in der Liste der Ober- und Mittelzentren in Brandenburg.", "section_level": 2}, {"title": "Wachstumskern Metall- und Elektroindustrie.", "content": "In und um Finsterwalde konzentrieren sich vorrangig Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie. Seit 1922 fertigt die Unternehmensgruppe Kjellberg Finsterwalde Schweißautomaten, Schweißelektroden und mit wachsendem Erfolg Plasmaschneidtechnik (2004: Marktführer in Europa). Weitere große Unternehmen in dieser Region sind das Drahtwerk (seit 2007: voestalpine Wire Germany GmbH), das Schraubenwerk, die Finsterwalder Maschinen- und Anlagenbau GmbH (FIMAG) und die Industriegalvanik GmbH (\"GALFA Industriegalvanik\"). Insgesamt umfassen die Unternehmen der Branche rund 1.500 Beschäftigte. Finsterwalde ist damit in Südbrandenburg das Zentrum der Metall- und Elektroindustrie. Die meisten der Unternehmen sind heute in einem stabilen Netzwerk verankert, das sich in Südbrandenburg, Nordsachsen und Ost-Sachsen-Anhalt etabliert hat und als ARGE Metall- und Elektroindustrie Südbrandenburg einen dezentralen Cluster-Ansatz darstellt. Finsterwalde ist Mitglied im Wachstumskern Westlausitz. Mit dem Solarpark Finsterwalde im Gebiet des ehemaligen Braunkohlentagebaus Kleinleipisch wurde die drittgrößte Photovoltaikanlage Deutschlands mit 41 Megawatt Nennleistung errichtet, die mit zwei weiteren Ausbaustufen 80 Megawatt erreicht. Projektentwickler ist das deutsche Unternehmen Q-Cells. Über komplizierte marktwirtschaftliche Mechanismen wurde ein chinesisches Unternehmen Mehrheitsgesellschafter und die Module kommen vertraglich gebunden bis 2018 hauptsächlich aus der Volksrepublik China, die damit erheblich von den hohen deutschen Subventionen in die Solarbranche profitiert.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Durch Finsterwalde führen die B 96 zwischen Luckau und Senftenberg, die Landesstraße L 60 zwischen Doberlug-Kirchhain und Lauchhammer und die L 62 nach Elsterwerda. Die Anschlussstellen \"Bronkow\" sowie \"Großräschen\" der A 13 (Berlin–Dresden) liegen 17 km bzw. 18 km weit entfernt.", "section_level": 3}, {"title": "Bahnverkehr.", "content": "Der Bahnhof Finsterwalde wurde im Zuge des Streckenbaus durch die Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn errichtet und ist heute ein Bahnhof der elektrifizierten Bahnverbindung von Leipzig/Halle nach Cottbus. Dort halten die Regionalexpresslinie RE 10 Leipzig–Cottbus und die Regionalbahnlinie RB 43 Falkenberg (Elster) – Cottbus. Von hier zweigten die Strecken nach Crinitz–Luckau (1968 stillgelegt) sowie nach Schipkau (1967 stillgelegt) ab. Letztere wurde bis 1949 von der Schipkau-Finsterwalder Eisenbahn betrieben. Eine weitere Verbindung bestand bis 2006 mit der nahe gelegenen Stadt Großräschen.", "section_level": 3}, {"title": "Öffentlicher Nahverkehr.", "content": "Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen Busse der Nahverkehr Elbe-Elster GmbH aus Finsterwalde.", "section_level": 3}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Am westlichen Stadtrand von Finsterwalde befindet sich der Sonderlandeplatz Finsterwalde-Heinrichsruh (ICAO-Code: EDAS), im Finsterwalder Volksmund „Segelflugplatz“ genannt. Der Flugplatz besitzt eine Grasbahn mit einer Länge von 980 m. Hier betreibt seit 1990 wieder die Flugsportvereinigung „Otto Lilienthal“ e. V. den im Jahr 1979 stillgelegten Flugplatz. Regelmäßig finden hier Flugfeste statt, die sich einer großen Beliebtheit erfreuen. Die Berechtigung zum Führen eines Segelflugzeuges kann hier im Verein erworben werden. Am südlichen Stadtrand von Finsterwalde befindet sich der Sonderlandeplatz „Lausitz-Flugplatz“ (ICAO-Code: EDUS; GPS-Koordinaten: ). Er hat zwei Start- und Landebahnen (eine Betonbahn, 1.200 m Länge (2.470 m vor der Sanierung in den 90er Jahren), 30 m Breite, zugelassen bis 14.000 kg MTOM und eine Grasbahn, 885 m Länge, 40 m Breite, zugelassen bis 2.000 kg MTOM) und wird im Finsterwalder Volksmund „Russenflugplatz“ genannt. Zu DDR-Zeiten unterstand das Gelände dem sowjetischen Militär und es starteten an drei Tagen in der Woche MiGs zu Kontroll- und Übungsflügen. Auf der Start- und Landebahn findet hier am ersten September-Wochenende das Hot-Rod-Rennen statt.", "section_level": 3}, {"title": "Bildung.", "content": "In Finsterwalde befindet sich das Sängerstadt-Gymnasium, eine Oberschule, eine allgemeine Förderschule und drei Grundschulen sowie ein Oberstufenzentrum, eine Kreisvolkshochschule und eine Regionalstelle der Kreismusikschule „Gebrüder Graun“. Bis Mitte 2006 hatte Finsterwalde zwei Gymnasien. Neben dem Sängerstadt-Gymnasium wurde das Janusz-Korczak-Gymnasium unterhalten. Dessen Gebäude gehört seit den Sommerferien 2006 zum Sängerstadt-Gymnasium. Ebenfalls wurden die Gesamtschule und die Realschule zu einer Oberschule zusammengefasst.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Söhne und Töchter der Stadt darunter Sportler", "section_level": 1}], "src_summary": "Finsterwalde () ist eine Stadt im südlichen Brandenburg und der einwohnerreichste Ort im Landkreis Elbe-Elster. Sie war von 1952 bis 1993 Sitz des Kreises bzw. Landkreises Finsterwalde. ", "tgt_summary": null, "id": 989060} {"src_title": "Person", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Der Begriff der Person ist in nahezu allen kulturellen und wissenschaftlichen Kontexten (Umgangssprache, Literatur, Kunst, Recht, Philosophie, Theologie oder Ethik) präsent. Er wird dabei nicht einheitlich, sondern in den verschiedenen Fachgebieten und auch innerhalb einer einzigen Disziplin unterschiedlich definiert, je nach spezifischem Verständnis des Erkenntnisobjektes bzw. je nach spezifischer Fragestellung. Das aus Person gebildete Nomen Agentis ist das Personal, die Belegschaft von Organisationen. Es bildet das in Komposita wie Personalabteilung, Personalakte, Personalbeurteilung oder Personalbedarfsplanung vorkommende Bestimmungswort. Damit nicht zusammenhängende Begriffe wie Personalausweis, Personalien oder Personalkredit weisen auf die Person als Adressat hin. Personengesellschaft, Einpersonengesellschaft, Personenkult, Personenname, Personenstand oder Personenverkehr wiederum sind Komposita, die durch ihr Bestimmungswort den Bezug zu Personen herstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "Die Herkunft des Wortes \"Person\" ist nicht vollständig geklärt; es existieren hierzu verschiedene Theorien. Das Lehnwort Person stammt vermutlich aus dem altgriechischen Wort für das „was man sehen kann“, also Gesicht, Antlitz oder sichtbare Gestalt des Menschen (), wo die Einheit des Bewusstseins, des Denkens, Wollens und Handelns ihren Ausdruck findet. Auch die Herkunft aus dem etruskischen „“, das als Beschriftung einer Darstellung eines Zuges Maskierter gefunden wurde, gilt als möglich. Die Ableitung aus dem Etruskischen (mit der Bedeutung „Maske“, „maskierte Figur“ oder „Maskierter“) wurde unter anderem von der Duden-Redaktion übernommen. Phersu war der Eigenname einer Gestalt aus der Unterwelt, die bei Leichenspielen auftrat und sich in einer für sie typischen Verkleidung zu erkennen gab.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Begriff der Person besitzt eine bewegte Geschichte. Ganze Personenkreise waren im Altertum von den Bürgerrechten ausgeschlossen. Fremden, Frauen, Kindern und Sklaven war der volle Personenstatus im Sinn uneingeschränkter Rechtsfähigkeit verwehrt. Zurückverfolgen lässt sich der Ausdruck „persona“ bis zu Homer, wo er als Bezeichnung für das Gesicht eines Menschen oder gelegentlich eines Gottes, nie jedoch für das Gesicht eines Tieres Verwendung fand. Die Person fand sich seitdem vor allem im Kontext des Theaters, wo sie eine Rolle oder Maske beschrieb. Das Alte Testament beinhaltet eine Vielzahl von Personenzitaten, wobei oft die Richter ohne Rücksichtnahme auf die Person urteilen sollen. So heißt es im 5. Buch Mose über Richter: „Du sollst das Recht nicht beugen und sollst auch die Person nicht ansehen und keine Geschenke nehmen“. Auch das Buch der Sprichwörter lehnt die Rücksichtnahme im Gerichtsprozess ab: „Auch dies sind Worte der Weisen: Die Person ansehen im Gericht ist nicht gut“ (). Jesus Sirach sagte: „Verlass dich nicht auf ein ungerechtes Opfer; denn der Herr ist ein Richter, und vor ihm gilt kein Ansehen der Person“ (). Der Begriff Person entfaltete sich während der trinitarischen und christologischen Diskussionen des 4. und 5. Jahrhunderts. Während dieser theologischen Auseinandersetzungen waren einige philosophische Begriffe nötig, damit die Diskussionen auf einer allen theologischen Schulen gemeinsamen Basis geführt werden konnten. Das Ziel der Diskussion war, die Beziehung, Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen dem Logos Λóγος/\"Verbum\" und Gott Vater festzulegen. Der philosophische Begriff von Person ergab sich aus dem Wort „prosopon“ (πρόσωπον) des griechischen Theaters. Daher wurden Christus (der Λóγος/\"Verbum)\" und Gott Vater als verschiedene „göttliche Personen“ definiert. Dieser Begriff wurde später auf den Heiligen Geist, die Engel und alle menschliche Wesen angewendet. Das römische Recht des Altertums unterschied Freie () und Sklaven (). Freie Bürger und freigelassene Sklaven, sofern beide nicht zu den Fremden gehörten, verfügten über alle Bürgerrechte (). Der Sklave war dagegen rechtsunfähig und stand als Sache im Eigentum seines Herrn (), auf ihn fanden die Grundsätze des Sachenrechts Anwendung. Er galt mithin nicht als Rechtssubjekt, sondern als Rechtsobjekt, das im Rahmen des Sklavenhandels veräußert werden konnte. Der Sklave besaß somit auch keine Rechtsfähigkeit, vielmehr unterstand er mit den untergeordneten Mitgliedern der zugehörigen Familie () der Außenvertretung des Oberhauptes des Hauses (). Eine zweite Einteilung gab es zwischen Bürgern () und Fremden (), letztere waren von sämtlichen Bürgerrechten ausgeschlossen. Nur als Gast () römischer Bürger konnte er über diese am Rechtsleben teilnehmen. Rechtlos war der Fremde als Feind (). An der Rechtlosigkeit der Sklaven änderte sich bis Justinian I. nichts, im Lauf der Kaiserzeit wurden Bestimmungen zum Schutz der Sklaven erlassen, die sie vor grundloser Tötung, grausamer Misshandlung, die Sklavinnen auch vor Prostitution schützen sollten. Frauen besaßen keine öffentlichen Pflichten und Aufgaben (), sie durften deshalb kein politisches Amt bekleiden, verfügten über kein (aktives oder passives) Wahlrecht, durften nicht Bürge oder Vormund (eingeschränkt auf eigene Kinder) sein und besaßen keine Parteifähigkeit. Die Institutionen des Gaius von etwa 160 nach Christus benutzten die Personen als Abgrenzung zu den drei Rechtsgebieten Personen (), Sachen () und Klagemöglichkeiten (), was noch heute in vielen Rechtsordnungen gilt. Er kannte bereits ein besonderes Personenrecht (), das er noch vor den „res“ und „actiones“ an erster Stelle behandelte. Erst mit der Entwicklung des Personenbegriffs im Mittelalter entstand in Deutschland ein sich hierauf gründendes Personenrecht, so beispielsweise im Jahre 1610. Kaspar Stieler nahm 1691 das Wort Personenrecht in sein Wörterbuch auf. Der Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis vom Januar 1756 behandelte das „Recht der Personen“ ausführlich. Das Allgemeine Preußische Landrecht (APL) vom Juni 1794 überschrieb seine 45 Paragrafen umfassenden Regelungen als „Von Personen und deren Rechten überhaupt“. Es definierte: „Der Mensch wird, insofern er gewisse Rechte in der bürgerlichen Gesellschaft genießt, eine Person genannt“ (I 1, §§ 1 ff., APL). Das im Januar 1812 in Kraft getretene österreichische ABGB legt in § 15 ABGB fest, dass sich die Personenrechte teils auf persönliche Eigenschaften und Verhältnisse, teils auf Familienverhältnisse gründen. Auch das seit Januar 1900 geltende BGB behandelt die Personen bereits in seinem Buch 1, dessen Abschnitt 1 mit „Personen“ überschrieben ist. Das vom Januar 1912 stammende Zivilgesetzbuch (ZGB) der Schweiz regelt in den §§ 11–51 ZGB die natürlichen sowie in den §§ 52–89c ZGB die juristischen Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Recht.", "content": "Person ist im BGB der Oberbegriff für natürliche Personen und juristische Personen, je nachdem, ob ein menschliches Wesen oder eine Personenvereinigung als Rechtssubjekt mit eigenen Rechten und Pflichten gemeint ist. Neben dem Menschen als natürliche Personen erkennt das BGB die juristischen Personen als Rechtssubjekte an. Natürliche Personen besitzen Rechtsfähigkeit seit ihrer Geburt und sind dadurch Träger von Rechten und Pflichten. Juristische Personen erwerben ihre Rechtsfähigkeit regelmäßig durch Eintragung in eines der bei den Amtsgerichten geführten öffentlichen Register (Verein: BGB, Aktiengesellschaft: Abs. 1 AktG, Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Abs. 1 GmbHG, Genossenschaft: GenG). Aus der Natur der juristischen Person ergeben sich für ihre Rechtsfähigkeit bestimmte Einschränkungen. Während juristische Personen im Zivilrechtsverkehr rechtsfähig sind, bestimmt sich ihre Grundrechtsfähigkeit nach Abs. 3 GG. Demzufolge können juristische Personen Träger von Grundrechten sein, sofern sie auf diese ihrem Wesen nach anwendbar sind, was bei gewissen Grundrechten wie (Ehe, Familie, Erziehung) oder Abs. 2 GG (körperliche Unversehrtheit) ausgeschlossen ist. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass den natürlichen Personen uneingeschränkte Grundrechtsfähigkeit zukommt. Die rechtliche Einordnung elektronischer Personen (\"E-Person\") ist noch ungeklärt. Es wird diskutiert, ob so genannte autonome Maschinen einen eigenen rechtlichen Status bekommen sollen. Autonome Maschinen sind Maschinen, die selbstständig agieren und dabei flexibel auf Umgebungsdaten reagieren. Es gibt autonome Maschinen mit Körper (etwa Roboter) und autonome Maschinen ohne Körper, so genannte Software-Bots. Ein solcher Schritt hätte unter Umständen zur Folge, dass solche Maschinen Rechte und Pflichten hätten und somit haftbar wären sowie sanktioniert und bestraft werden können müssen. Ferner wäre es möglicherweise illegal, solche Maschinen abzuschalten; vgl. dazu auch die Debatten um die Künstliche Intelligenz (KI). Als Ausweg ist in der Diskussion, solche Maschinen nicht als autonom, sondern als (voll-)automatisch oder zumindest nur als teilautonom zu bezeichnen. Mit spezifischen Rechtsfragen befassen sich personenbezogene Daten oder das höchstpersönliche Recht.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Das Wirtschaftssubjekt Privathaushalt besteht aus mindestens einer Person. Zur Ermittlung der Lebenshaltungskosten verwenden Statistiker einen Warenkorb, der die Konsumgewohnheiten eines Durchschnittshaushalts mit bis zu vier Personen enthält. Hieraus kann unter anderem die Inflationsrate oder das Durchschnittseinkommen pro Person ermittelt werden. Personen treten im Wirtschaftsleben als Verbraucher, Unternehmer oder Marktteilnehmer auf. Personal ist der von der Betriebswirtschaftslehre benutzte zusammenfassende Begriff für alle Beschäftigten, die zugewiesene Arbeitsaufgaben erfüllen und durch ihre Arbeitsleistung Personalkosten verursachen. Mit dem Begriff der Privatperson wird klargestellt, dass eine Person ein Eigeninteresse verfolgt und nicht im Auftrag oder als Stellvertreter von Unternehmen oder Behörden im Fremdinteresse oder als Unternehmer handelt.", "section_level": 1}, {"title": "Philosophie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Jörg Noller in \"Online Encyclopedia Philosophy of Nature\": \"In der Geschichte der Philosophie lassen sich drei Paradigmen [der Bestimmung einer Person] unterscheiden: (1) Die ontologische Bestimmung der Person als „einer vernünftigen Natur individuelle Substanz“ (Boethius). (2) Die selbstbewusstseinstheoretische Bestimmung der Person als ein Wesen, das „sich selbst als sich selbst betrachten kann“ (John Locke). (3) Die moralphilosophische Bestimmung der Person als „Zweck an sich selbst“ (Immanuel Kant). In der gegenwärtigen analytischen Debatte hat sich der Fokus auf den Zusammenhang von Körperorganismus und Person verschoben. [4] Die Theorie des Animalismus (Eric T. Olson) besagt, dass Personen wesentlich Tiere sind und für ihre Identität geistige bzw. psychologische Eigenschaften keine Rolle spielen. [5] Die Konstitutionstheorie (Lynne Baker) hingegen versucht, die Person als ein natürliches und zugleich selbstbewusstes Wesen zu bestimmen: Der Körperorganismus konstituiert die Person, ohne dass diese mit ihm identisch ist. Sie bildet vielmehr mit ihm eine „Einheit ohne Identität“. [6] Als aussichtsreicher Kandidat, die natürlich-vernünftige Einheit der Person zu denken, hat sich in der jüngsten Debatte der Begriff der personalen Lebensform herausgestellt (Marya Schechtman).\"", "section_level": 2}, {"title": "Einzelne Bestimmungen.", "content": "\"Person\" im \"philosophischen Sinn\" wird von manchen als das Wesen des Menschseins vor dem Hintergrund des abendländischen Denkhorizonts gesehen: Dem Menschen als Person wird eine gewisse Freiheit der Entscheidung und Verantwortlichkeit für sein Handeln zugeschrieben. Andere philosophische Strömungen sehen den Personenbegriff nicht beschränkt auf Menschen. In der klassischen Philosophie ist die Definition des Boethius der Ausgangspunkt des Verständnisses vom Menschen als Person: Sie ist die unteilbare („individuelle“) Substanz rationaler (vernünftiger) Natur (). Danach liegt der Erscheinung des Menschen als denkendem Lebewesen ein sinnlich nicht wahrnehmbarer, d. h. metaphysischer Wesenskern zugrunde. Seine Definition wird jedoch in der Philosophie als unzureichend angesehen, weil sie den kategorialen Person-Begriff und seinen ontologischen Status nicht betrachte. „Person“ in diesem Sinne wurde in der mittelalterlichen Philosophie dann öfter mit dem Begriff „unsterbliche Seele“ identifiziert. In der christlichen Religion beispielsweise steht der Begriff der Person sogar für eines der zentralen Wesensmerkmale Gottes. In der Philosophie der Neuzeit (Aufklärung) wurde der Begriff Person als einer substanziellen Realität vielfältig kritisiert und seine metaphysische Dimension argumentativ bestritten. Seit dem 20. Jahrhundert ist überwiegend nicht mehr von einer Substanz die Rede, sondern von Personalität im Sinne eines Existenzials. Immanuel Kant unterschied deutlich zwischen dem Begriff der Person als Vernunftwesen und der „unsterblichen Seele“ als reiner Vernunftbegriff. „Person ist dasjenige Subjekt, dessen Handlungen einer Zurechnung fähig sind.“ Eine Person ist „keinen anderen Gesetzen, als denen, die sie (entweder allein oder wenigstens zugleich mit anderen) sich selbst gibt, unterworfen [...].“ In modernen philosophischen Strömungen sind Personen die Subjekte der Ethik. Manche Ethiker, so Peter Singer, unterscheiden zwischen Mensch und Person. Diskursethisch lasse sich dies so begründen, dass nur der Mensch als Person gelten kann, der in der Lage ist, sich im Diskurs zu äußern. Kritiker wie Robert Spaemann stellen Singers Unterscheidung zwischen Mensch und Person in Frage, besonders wegen der Graduierungsunmöglichkeit zwischen ‚etwas‘ und ‚jemandem‘; ihnen gilt die biologische Zugehörigkeit zur Gattung Mensch als alleiniges Kriterium für Personalität. Auch Vertreter des Naturrechts argumentieren, dass dem Menschen – durch seinen Geist – von Anfang an und in allen Situationen (also etwa auch im Koma) das Personsein und damit seine besondere Würde zukomme. Romano Guardini definierte: »Person ist sich selbst besitzender Geist. Sich selbst besitzend in der Eigengehörigkeit des Bewußtseins und der Freiheit; in der Eigengehörigkeit des einmaligen Soseins«. In besonderem Maße hat die Philosophie des Personalismus den Begriff Person definiert, nämlich nicht als Bewusstsein des Individuums von sich selbst, sondern als „aktive Subjektivität“ des Einzelnen, durch die er sich selbst hervorbringt. Dieser Status wird prinzipiell jedem Menschen zugesprochen; da es ein ethisch-moralisches Prinzip ist, kann es nicht veräußert werden: Der Mensch ist an sich immer Person und soll es zugleich werden, indem er immer mehr von seiner Freiheit Gebrauch macht und sich selbst bestimmt. Die Unterscheidung zwischen Person als Wesensbegriff und Persönlichkeit als Individuation ist unbedingt zu beachten; die Person des Menschen steht in der Hierarchie der innerweltlichen Werte über allen anderen Werten, sei es die Persönlichkeit, die soziale Rolle, die Gemeinschaft oder das biologische Individuum. Die Christliche Soziallehre sieht in der Personalität neben der Solidarität, Subsidiarität sowie dem Gemeinwohl und der Gerechtigkeit eines der Prinzipien für ein gelingendes menschliches Zusammenleben in Gesellschaft und Staat.", "section_level": 2}, {"title": "Psychologie.", "content": "In der Psychologie wird \"Person\" synonym zu dem Begriff \"Individuum\" verwendet und ist somit Gegenstand jeglicher psychologischer Forschung (Differentielle Psychologie, Persönlichkeit, Einzelpsychologie), da Individuen selbe Merkmale aufweisen. Nach C. G. Jung ist die Person im Sinne der Dialektik „ein psychisches System, welches, im Falle der Einwirkung auf eine andere Person, mit einem anderen psychischen System in Wechselwirkung tritt.“", "section_level": 1}, {"title": "Soziologie.", "content": "\"Person\" im \"soziologischen Sinn\" bezeichnet ein Individuum, einen Menschen, der soziologisch verschiedene Rollen einnimmt, so z. B. als Eltern- und Geschwisterteil, ein Amt (z. B. als Beamter, Richter), einen Beruf, eine Herkunft (z. B. Volksgruppenzugehörigkeit, Ethnie wie z. B. Kurde, Same, Baske usw.). In der klassischen Studie Ferdinand Tönnies’ von 1887 \"Gemeinschaft und Gesellschaft\" ist „Person“ der Träger sozialer Rollen, insofern dieser die „Gesellschaft“ mit anderen \"zu eigenem Vorteil\" willentlich sucht; der Begriff nähert sich damit Marx’ „Charaktermaske“ an. Tönnies hierzu: „Zum Begriff der Person kann von keinen anderen empirischen Subjekten abgezogen werden, außer von den einzelnen Menschen, welche begriffen werden, insofern als jeder ein [...] in Gedanken wollender ist, folglich gibt es insoweit wirkliche und natürliche Personen, als Menschen vorhanden sind, welche sich als solche vorstellen, diese 'Rolle' übernehmen und spielen, oder den 'Charakter' einer Person wie eine Maske vor ihr Antlitz halten.“ Der Begriff „Person“ steht bei Tönnies dem Begriff „Selbst“ gegenüber: Letzteres benennt das Selbstbild des Einzelnen, insofern er die „Gemeinschaft“ mit anderen sucht, um sich ihr willentlich einzuordnen. Die Systemtheorie von Niklas Luhmann trennt klar zwischen den Konzepten „Mensch“ und „Person“. Letztere gilt als – zumindest potentiell – unsterblich.", "section_level": 1}, {"title": "Abwertende Bedeutung.", "content": "Die Bezeichnung als \"\"Person\"\" war zu früheren Zeiten negativ konnotiert. Gemeint war überwiegend ein weiblicher Mensch. Das männliche Gegenstück wurde als \"\"Individuum\"\" tituliert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Person ist in der Umgangssprache ein durch seine individuellen Eigenschaften und Eigenarten gekennzeichneter Mensch. Verschiedene Wissenschaften haben ein spezifisches Begriffsverständnis.", "tgt_summary": null, "id": 1620253} {"src_title": "Geodaten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modellierung von Geodaten.", "content": "In der Regel werden die geometrischen Formprimitiven Punkt, Linie und Fläche unterschieden. Flächen werden häufig lediglich als Polygon modelliert. In anspruchsvollen Anwendungen reicht dies aber nicht; hier sind auch krummlinige Flächenbegrenzungen notwendig und Flächen mit Löchern (Enklaven) wie auch Flächen mit räumlich getrennten Teilen (Exklaven) können vorkommen. Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert wird angestrebt, Geodaten nach internationalen Normen und Standards zu modellieren. Im Normenwerk ISO 191xx der Internationalen Organisation für Normung gibt es die Norm ISO 19107 \"Geographic Information – Spatial Schema\", die genau diesen Bereich normt.", "section_level": 1}, {"title": "Dimension.", "content": "Auch wenn die Objekte nur zweidimensionale Formen haben, lassen sie sich in den dreidimensionalen oder zweidimensionalen Raum einbetten. Das heißt zum Beispiel für einen Punkt, dass drei Koordinaten (x,y,z) oder zwei Koordinaten (x,y) gespeichert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Topologie.", "content": "Neben der Geometrie (Form, Größe und Lage) der Objekte werden auch die topologischen Beziehungen der Objekte modelliert. Hierzu dienen die topologischen Grundformen Knoten, Kante und Masche. In einfachen Systemen entsprechen den Punkten die Knoten, den Linien die Kanten und den Flächen die Maschen. Auf die explizite Modellierung der Topologie kann verzichtet werden, wenn sie sich aus den geometrischen Daten ableiten lässt. Das ist bei einfachen Systemen dann der Fall, wenn die geometrischen Daten dreidimensional vorliegen. Zweidimensionale Geometrien reichen in der Regel nicht aus, um eine Topologie abzuleiten; eine höhengleiche und eine höhenseparierte Kreuzung (Brücke) sind beispielsweise topologisch unterschiedlich, in der zweidimensionalen Geometrie jedoch nicht voneinander unterscheidbar.", "section_level": 2}, {"title": "Qualität von Geodaten.", "content": "Die Qualität von Daten kann nur auf Basis der Qualitätsmerkmale im Hinblick auf eine konkrete Fragestellung beurteilt werden. Als Datenqualität kann die Menge von Datenmerkmalen bezeichnet werden, die den Einsatz der Daten für eine konkrete Aufgabe ermöglichen. Diese Datenmerkmale sollten in den entsprechenden Metadaten dokumentiert sein. Die Qualitätsparameter der ISO-Norm ISO 19113 sind:", "section_level": 1}, {"title": "Vollständigkeit (\"completeness\").", "content": "Präsenz oder Fehlen von Objekten, ihrer Attribute und Beziehungen:", "section_level": 2}, {"title": "Logische Konsistenz (\"logical consistency\").", "content": "Einhaltung von logischen Regeln der konzeptionellen, logischen und physikalischen Datenstruktur:", "section_level": 2}, {"title": "Positionsgenauigkeit (\"positional accuracy\").", "content": "Genauigkeit der Lage von Objekten:", "section_level": 2}, {"title": "Zeitliche Genauigkeit (\"temporal accuracy\").", "content": "Genauigkeit der Zeitangaben und der zeitlichen Beziehungen von Objekten:", "section_level": 2}, {"title": "Thematische Genauigkeit (\"thematic accuracy\").", "content": "Genauigkeit von quantitativen Attributen und von nicht-quantitativen Attributen – Zuordnung von Objekten zu Objektklassen und Richtigkeit der Beziehungen:", "section_level": 2}, {"title": "Rechtlicher Rahmen für Geodaten.", "content": "Vor DSGVO, Mai 2018 (und damit veraltet): Ob und wann frei oder für staatliche Stellen allgemein zugängliche Geodaten mit dem Datenschutz für personenbezogene Daten kollidieren können, ist in Deutschland noch weitgehend ungeklärt. Erste Anstrengungen, das Thema Geodaten und Datenschutz intensiver zu beleuchten, wurden durch die Kommission für Geoinformationswirtschaft gemacht. Diese und das Bundesministerium für Wirtschaft gaben dazu Studien beim Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein in Auftrag. Letzteres kam in der im September 2008 veröffentlichten Studie zu dem Ergebnis, dass derzeit sowohl die Interessen der an einer Nutzung interessierten Stellen, als auch die datenschutzrechtlichen Belange, mit den bestehenden gesetzlichen Regeln nur unzureichend in Ausgleich gebracht werden können. Insbesondere der auch auf der EU-Ebene angestoßene INSPIRE-Prozess erfordert ein modernes Geodatenrecht, welches auch mit den Geodatenzugangsgesetzen des Bundes und der Länder (z. B. dem am 1. August 2008 in Bayern in Kraft getretenen Geodateninfrastrukturgesetz) nicht geschaffen wird. Diese Gesetze greifen vielmehr auf hergebrachte Zugangsregelungen zurück und reagieren nicht auf die neuen Herausforderungen für eine Nutzung von Geodaten und dem Schutz der Persönlichkeitsrechte Einzelner. Mit DSGVO, Mai 2018: Die Rechtsgrundlage für die Verwendung von Geodaten hat sich mit Wirkung der DSGVO ab Mai 2018 verändert. Erste Aussagen können wie folgt zusammengefasst werden: Zu beachten ist, ob es sich bei den Geodaten um Informationen über eine natürliche Person handelt oder nicht (z. B. Position einer Person oder Gebäudehöhe). Auch wenn ein nicht-personenbezogene Geoinformation wie eine Gebäudehöhe mit einer Person durch die Georeferenz in Beziehung gesetzt werden kann, bleibt die Geoinformation, hier Gebäude, weiterhin eine nicht personebzogene Information. Eine erste ausführliche, juristische Stellungnahme tätigte dazu Rechtsanwalt Schmidt. Aus techniksoziologischer Sicht grundlegend siehe auch die Studie \"Aktuelle Fragen der Geodaten-Nutzung auf mobilen Geräten\" des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ITA/ÖAW). Da Geodaten auch staatliche Sicherheitsinteressen berühren können, sind insoweit entsprechende Gesetzeseinschränkungen des freien Zugangs geplant. In Deutschland trat 2009 das Geodatenzugangsgesetz (Gesetz über den Zugang zu digitalen Geodaten – GeoZG) in Kraft. Das Gesetz dient dem Aufbau einer nationalen Geodateninfrastruktur. Es schafft den rechtlichen Rahmen für den Zugang zu Geodaten, Geodatendiensten und Metadaten von geodatenhaltenden Stellen („geodatenhaltende Stellen des Bundes und der bundesunmittelbaren juristischen Personen des öffentlichen Rechts“) sowie die Nutzung dieser Daten und Dienste, insbesondere für Maßnahmen, die Auswirkungen auf die Umwelt haben können. Seit 2012 stellt der Bund Geodaten kostenfrei zur Verfügung. Die am 22. März 2013 verkündete Verordnung (GeoNutzV) räumt umfangreiche Nutzungsrechte (Vervielfältigung, Bearbeitung, Präsentation, Einbindung in Produkte) unter der Maßgabe ein, dass der beigefügte Quellenvermerk sowie rechtliche Hinweise im optischen Zusammenhang erkennbar eingebunden werden und ggf. mit einem Veränderungshinweis versehen wird. In der Schweiz ist die Zugänglichkeit zu den Geobasisdaten (im Sinne des schweizerischen Begriffs von Geobasisdaten) weitgehend durch das Bundesgesetz über Geoinformation (Geoinformationsgesetz, GeoIG, SR 510.62) geregelt, dem sich die Kantone mit ergänzenden Vollzugserlassen angeschlossen haben. Hier werden die Geobasisdaten nach Bundesrecht (wie auch durch die Kantone in ihrem Rechtsetzungsbereich) in einem Katalog der Geobasisdaten aufgelistet und mit ihren rechtlichen Attributen transparent gemacht, wobei hier explizit auch die Zugangsberechtigung geregelt wird. Mit dieser Regelung der Zugangsberechtigung zu Geobasisdaten (gemäß GeoIG Art. 10–15) konnte der Umgang mit dem Datenschutzes weitgehend rechtlich abgehandelt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Geodaten sind \"digitale\" Informationen, denen auf der Erdoberfläche eine bestimmte räumliche Lage zugewiesen werden kann (Geoinformation, Georeferenz). Sie können unmittelbar gewonnene Primärdaten oder weiter bearbeitete Sekundärdaten sein. Von besonderer Bedeutung für Geodaten sind Metadaten, die die eigentlichen räumlichen Daten zum Beispiel hinsichtlich eines Zeitbezugs oder der Entstehung beschreiben. Geodaten gliedern sich in Raumbezug herstellende Geodaten (in Deutschland als „Geobasisdaten“, in der Schweiz als „Georeferenzdaten“ bezeichnet), die in der Regel von den Vermessungsverwaltungen der Länder oder der Kommunen (in der Schweiz von den zuständigen Stellen der amtlichen Vermessung) bereitgestellt werden, und in Geofachdaten, die aus unterschiedlichen raumbezogenen Fachdatenbanken stammen. Sie werden in einem Geoinformationssystem geführt, das bei internetbasierten Systemen durch einen Geobrowser erschlossen werden kann. ", "tgt_summary": null, "id": 1672800} {"src_title": "Customer-Relationship-Management", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Kundenansprachen und Kundenbindungen nehmen einen wichtigen Stellenwert ein, da die Gewinnung von Neukunden bis zu fünf Mal teurer sein kann als die Kundenbindungen. Daher werden bei vielen Unternehmen sämtliche Daten von Kunden und alle mit ihnen abgewickelten Transaktionen in Datenbanken gespeichert. Diese Daten können integriert und aufbereitet werden, um im Unternehmen an jeder Stelle in der passenden Zusammenstellung zur Verfügung zu stehen. Die Daten und Transaktionen werden immer im Kontext zu Prozessen eines Unternehmens gesehen. CRM unterstützt die Kommunikation im Kundenprozess mit Zahlen, Daten, Fakten, um die Aufmerksamkeit in Beziehungen mit einem hohen Kundenwert zu konzentrieren (siehe hierzu: Key-Account-Management) und Schwachstellen im Dialog mit dem Kunden zu identifizieren. So gibt CRM-Software z. B. eine Struktur vor, um einen standardisierten Arbeitsvorgang zu gewährleisten. Im Gegensatz zum CRM beschäftigt sich das Stakeholder-Relationship-Management (SRM) mit allen Geschäftspartnern eines Unternehmens inklusive Teilhabern und Aktionären. CRM ist teils auch ein ganzheitlicher Ansatz zur Unternehmensführung. Er integriert und optimiert dann abteilungsübergreifend alle kundenbezogenen Prozesse in Marketing, Vertrieb, Kundendienst sowie Forschung und Entwicklung. Dies geschieht auf der Grundlage einer Datenbank mit einer entsprechenden Software zur Marktbearbeitung und ggf. anhand eines vorher definierten Verkaufsprozesses. Zielsetzung von CRM ist dabei die Schaffung von Mehrwerten auf Kunden- und Lieferantenseite im Rahmen von Geschäftsbeziehungen.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele.", "content": "Da das CRM im Zusammenspiel mit dem Marketing operiert, werden seine Ziele häufig aus den Marketingzielen abgeleitet. Im Allgemeinen geht es darum, durch Analyse des Kaufverhaltens und entsprechenden Einsatz der Instrumente des Marketing-Mix die Kundenzufriedenheit und die Kauffrequenz durch Up- und Cross-Selling zu steigern, die Bindung der Bestandskunden mit maßgeschneiderten Aktionen zu erhalten und aus Interessenten Kunden zu machen, die sogenannte Konversion. Ziel eines Customer-Relationship-Management-Systems ist es, dokumentierte Informationen, die einem Kunden eindeutig zuzuordnen sind, durch Zusammenführung, Generalisierung, Kombination und Abstrahierung visuell darzustellen, um auf eine maximal erreichbare Anzahl von möglichen Fragestellungen des Marketings aussagekräftige Antworten bieten zu können. Gleichzeitig werden dabei durch zentrale Datenerfassung die Kosten gesenkt, die Reaktions- und Liefergeschwindigkeit gesteigert und die Kundenorientierung verbessert, indem Kunden individualisierte, ihren Bedürfnissen entsprechende Leistungen, angeboten werden können. Durch die einfache Auswertbarkeit von Datenbanken innerhalb des CRMs können z. B. ein verändertes Kundenverhalten im großen Stil für veränderte Bedürfnisse oder neue Wettbewerber sprechen.", "section_level": 1}, {"title": "Prozesse.", "content": "Ausgehend von der Annahme, dass CRM ein Mittel für die Kommunikation im Kundenprozess ist, können drei Bereiche identifiziert werden, für die CRM besonders relevant ist: Marketing, Verkauf und Service. Diese drei Bereiche legen zugleich die unternehmensinternen und -externen Organisationseinheiten (z. B. Mitarbeiter, Kunden, Geschäftspartner, Unternehmensbereiche) fest, die vom CRM betroffen sind. Die Unterteilung dient auch der Strukturierung funktionaler Fragestellungen, z. B. wenn es darum geht, welche Funktionen insbesondere im operativen und analytischen CRM zur Verfügung stehen sollen. Beispiele: Die Marketingabteilung selektiert die Kundendaten für eine gezielte Kundenansprache im Rahmen von Kampagnen. Der Vertrieb und der Service nutzen sowohl bei der Neukundengewinnung als auch bei der Bestandskundenpflege eine zentrale Datenbasis, um allen Beteiligten im Unternehmen eine einheitliche Sicht auf den Kunden und dessen Historie zu ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Akquise bzw. Akquisition.", "content": "Die Rolle des CRM bei der Neukundengewinnung besteht darin, in der Datenbank gespeicherte Interessenten mit Mitteln des Direktmarketings beziehungsweise des persönlichen Verkaufs anzusprechen und so als Kunden zu gewinnen. Durch Fortführung des Dialogs (direkte Kontakte, Einladungen, Gewinnspiele, Befragungen etc.) wird das Bild des potenziellen Kunden differenziert. Hieraus kann auf das generelle Potenzial des Kunden, seine genauen Produktanforderungen und etwa auf einen geplanten Produktkaufzeitpunkt geschlossen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Kundenbindung.", "content": "Ein Unternehmen nimmt in regelmäßigen Abständen Kontakt zu seinen Kunden auf (outbound). Die Mitarbeiter erkundigen sich im After-Sales-Management, ob das Unternehmen etwas für seine Kunden tun kann. Hierbei bietet es ggf. einen neuen Mehrwert an. Gleichzeitig werden im Rahmen des Beschwerde- und Service-Managements eine Reihe von Serviceleistungen in Form von Beratungs- und Servicehotlines bereitgestellt (inbound).", "section_level": 2}, {"title": "Marketing.", "content": "Für das Marketing werden die Daten des CRM dazu genutzt, sowohl Neukunden als auch Bestandskunden mit Produktinformationen oder Imagekampagnen zu informieren. Dies geschieht über Kundenzeitschriften, elektronische Newsletter, Anschreiben, den persönlichen Kontakt, geschlossene Angebote im Internet, Sonderkonditionen oder offensive Öffentlichkeits- und Pressearbeit, so dass der Kunde sieht, dass er für das Unternehmen einen wichtigen Stellenwert hat. Gleichzeitig wird so versucht, weitere Informationen für die CRM-Datenbank über die Kunden zu erhalten, aber auch direkte Kundenumfragen kommen zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Komponenten.", "content": "Customer-Relationship-Management wird üblicherweise eingeteilt in das analytische, das operative, das kommunikative und das kollaborative CRM.", "section_level": 1}, {"title": "Analytisches CRM.", "content": "Das analytische CRM führt Analysen auf den im Data-Warehouse-System zusammengeführten Kunden- und Transaktionsdaten mittels multivariater Methoden und Methoden der Business-Intelligence wie Data-Mining aus. Im analytischen CRM kommt es darauf an, wichtige Informationen aus den Kundendaten zu gewinnen. So lassen sich Abwanderungstendenzen und Betrugstatbestände, aber auch neue Zielgruppenmerkmale aus den Daten ablesen. Durch das analytische CRM kann man Eigenschaften, Verhaltensweisen und Wertschöpfungspotenziale von Kunden besser erkennen und einschätzen. Die Schnittstelle zwischen dem analytischen und dem operativen CRM wird durch das Kampagnenmanagement gebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Operatives CRM.", "content": "Im operativen CRM werden durch das analytische CRM gewonnene Informationen einer Verwendung zugeführt. Dies können Kundenbewertungen, wie z. B. ABC-Analyse, Marktsegmentierung oder Cross-Selling, d. h. Erhöhung des Umsatzes pro Kunde durch Verkauf zusätzlicher Produkte sein. Hinzu kommen das Nachfassen im Vertrieb, zum Beispiel durch Newsletter, Mailings oder Nachtelefonieren sowie die Entwicklung von Customer-Self-Services-Systemen. Umgekehrt werden im operativen CRM die meisten Daten für die Auswertung im analytischen CRM gewonnen. Der Ablauf ist dabei folgender: Gewinnung erster Daten im operativen CRM (Henne-Ei-Problem), Weiterverarbeitung und Auswertung der (operativen) Daten im analytischen CRM und Anstoß weiterer operativer Kampagnen in deren Folge neue operativer Daten gewonnen werden und ein Kreislauf entsteht.", "section_level": 2}, {"title": "Kommunikatives CRM.", "content": "Das kommunikative CRM spricht die direkte Schnittstelle zum Kunden an, z. B. die Kundenkontaktpunkte. Durch das kommunikative CRM werden die verschiedenen Kommunikationskanäle für den Kundenkontakt bereitgestellt. Hierbei spricht man mittlerweile auch von Multichannel-Management. Dieses soll die Verwaltung der Kommunikationskanäle und deren effiziente Nutzung sicherstellen. Wesentliche Kanäle der Kommunikation sind dabei das Telefon, sowohl eingehend (\"inbound\") als auch ausgehend (\"outbound\"), das Web mit E-Commerce und sozialen Netzwerken, sowie E-Mails und der klassische Brief/Fax in der sogenannten Face-to-Face-Kommunikation.", "section_level": 2}, {"title": "Kollaboratives CRM.", "content": "Kollaborativ oder \"Collaborative\" CRM bezieht sich darauf, dass CRM nicht nur innerhalb einer Organisationseinheit oder einer Unternehmung umgesetzt wird, sondern über Organisations- und Unternehmensgrenzen hinaus. In der Praxis kann dies z. B. bedeuten, dass CRM nicht nur in der Außendienstvertriebsorganisation umgesetzt wird, sondern im gesamten Vertrieb. Hier müssen dann für Pricing, Rabatte und Zielgruppenfokus integrative Konzepte gefunden werden, um die Kräfte zu bündeln und den Kunden gezielt und mit einheitlichen Zielsetzungen und klar abgegrenzten Verantwortlichkeiten anzusprechen. Hierzu gehört z. B. auch die Abgrenzung zwischen Neugeschäft und Servicegeschäft speziell bei Investitionsgütern. Kollaboratives CRM kann auch über die Unternehmensgrenzen hinausgehen und z. B. externe Lieferanten, externe Vertriebskanäle, externe Dienstleister, externe Logistikunternehmen in ein einheitliches CRM-Konzept miteinbeziehen. Durch die Optimierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette können die Prozesskosten, der Medieneinsatz sowie die Prozessgeschwindigkeit noch weitreichender optimiert werden. Im Collaborative CRM wird – ausgehend von Autoren an der Harvard Business School (Kracklauer/Mills/Seifert) – auch eine mögliche Weiterentwicklung für das Category-Management (Warengruppenmanagement) gesehen. So eröffnet das Collaborative CRM neue Wege für Industrie und Handel, gemeinsam entlang der Wertschöpfungskette Kundengewinnung, Kundenbindung und Kundenentwicklung über das reine Warengruppenmanagement hinaus zu betreiben.", "section_level": 2}, {"title": "CRM-Systeme.", "content": "Eine speziell auf das Kundenbeziehungsmanagement zugeschnittene Software wird CRM-System genannt. Das ist eine Datenbankanwendung, die eine strukturierte und gegebenenfalls automatisierte Erfassung sämtlicher Kundenkontakte und -daten ermöglicht. Diese Daten unterstützen durch ihre permanente und umfassende Verfügbarkeit die Arbeit von Vertriebsmitarbeitern in vielen Hinsichten. In größeren Unternehmen werden die Daten des CRM-Systems häufig in einem Data-Warehouse für eine weitergehende manuelle oder automatische Auswertung mittels Data-Mining oder OLAP zur Verfügung gestellt. CRM-Systeme basieren überwiegend auf Standardsoftware-Produkten. Solche Programme sind für typische Anforderungen in großer Vielfalt und in allen Preisklassen auf dem Markt verfügbar. CRM-Lösungen für besondere Anforderungen werden hingegen meist als Individuallösung erstellt. Es gibt eine Vielzahl von Angeboten im kommerziellen Bereich, nicht nur für Großunternehmen, sondern auch für den KMU-Bereich. Ideal ist die Integration der CRM-Software in das ERP-Programm des Unternehmens, um Redundanzen in der Datenhaltung zu vermeiden. Auch die Datenqualität wird durch eine solche Integration besser, da das CRM auf die „Echt-Daten“ zurückgreift: Kunden-Stammdaten, Bewegungsdaten aus dem Angebotswesen und der Auftragsabwicklung etc. Ein Problem von CRM ist die riesige Datenmenge, die entsteht. Die Qualität der Daten wird schlechter. Ausweg ist ein \"Dirty-CRM\"-Ansatz, bei dem die Qualität der Daten nicht erste Priorität hat, beispielsweise wenn nur Mail-Adressen ohne weitere Informationen bekannt sind und die Kundenbeziehung erst später entsteht. Viele Systeme versagen hier, weil Pflichtangaben oder analytische Aufgaben nicht durchführbar sind. Meist kommen bei der Kundenpflege vor allem proprietäre Softwarelösungen in Frage. Es existieren aber auch Software-on-Demand-, SaaS- und Open-Source-Lösungen. On-Demand-Lösungen sind sofort verfügbar. Nutzer bezahlen in den meisten Fällen nur für die Nutzung und ersparen sich eine mitunter aufwendige technische Infrastruktur. Open-Source-Lösungen sind weitestgehend frei verfügbar und damit preiswert in der Beschaffung. Wichtig bei der Auswahl sind aber vor allem die Anpassungsmöglichkeiten der Software an die konkrete Aufgabenstellung im Unternehmen und die verfügbaren Schnittstellen in die schon vorhandene Software-Landschaft. Der Hauptteil der Kosten des Kundenbeziehungsmanagements entsteht nicht bei der Beschaffung der Software, sondern als Personalkosten bei der Planung und Durchführung von Aktionen sowie bei der Pflege der Daten.", "section_level": 1}, {"title": "Gespeicherte Daten.", "content": "Welche Daten gespeichert werden, ist u. a. abhängig von den konkreten Zielsetzungen des CRM und der Branche des Unternehmens. Die Bandbreite reicht dabei von einfachen Kontaktdaten über Daten zum Kundenkonto bis hin zu teilweise sehr persönliche Daten, wie beispielsweise Kreditinformation, Personalinformation, Vorstrafen oder Beitreibungen. Die Wahrung des Datenschutzes ist deswegen bei der Speicherung und Verarbeitung der Daten sowie bei der Gewährung von Zugriffsrechten unbedingt zu beachten. Das gilt uneingeschränkt auch dann, wenn im Geltungsbereich eines Datenschutzgesetzes erhobene Daten außerhalb des Geltungsbereichs dieses Datenschutzgesetzes verarbeitet werden. Wenn in der Beziehung zwischen Kunden und Mitarbeitern eine Leistungs- und Verhaltenskontrolle der Mitarbeiter möglich ist, sind auch arbeitsrechtliche Bestimmungen zu berücksichtigen. Angesichts der Rechtslage ist häufig ein Verzicht auf die Speicherung und Verarbeitung sensibler Daten (z. B. personenbezogene Daten) der praktikabelste Weg, die Rechte der Menschen, denen diese Daten zugeordnet sind, zu respektieren.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzen.", "content": "Moderne CRM-Systeme unterstützen Mitarbeiter im täglichen Kundendialog. Bei eingehenden Anrufen (CTI) oder E-Mails usw. können anhand der Absenderkennung direkt die passenden Kundendaten angezeigt werden. Eine übersichtliche Kontakthistorie zeigt alle Interaktionspunkte mit dem Kunden inkl. Notizen. E-Mails und andere Dateien sind direkt verlinkt. Über eine integrierte Workflow-Engine mit Ticketingsystem erhält man direkten Zugriff auf Verkaufschancen oder Servicetickets.", "section_level": 2}, {"title": "Verwandte Konzepte, Formen und neue Entwicklungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Retention-Marketing.", "content": "Unter \"Retention-Marketing\" versteht man einen Ansatz des strategischen Marketings, mit dem Ziel, bereits bestehende Kundenbeziehungen oder allgemein die Kundenbindung zu intensivieren, das heißt die sogenannte \"customer retention\" erhöhen. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Akquisition von Neukunden zunehmend schwieriger und teurer wird. Siehe auch Paretoprinzip welches hier angewandt bedeutet: mit 20 % seiner Kunden generiert man 80 % seines Umsatzes. Beim Retention-Marketing werden wichtige Kundengruppen identifiziert, um diese mit gezielten Maßnahmen der Kundenbindung (Beispiele sind hier Kunden- oder auch Paybackkarten) langfristig an das Unternehmen zu binden. Grundvoraussetzung hierfür ist eine systematisch angelegte Marktforschung zur Gewinnung der Kundendaten. Diese werden dann in Datenbanken erfasst und zur Grundlage eines Database-Marketings. Nieschlag, Dichtl und Hörschgen zufolge lässt sich Kundenbindung definieren als „Bemühen eines Unternehmens, Abnehmer mit ökonomischen, sozialen, technischen oder juristischen Mitteln an sich zu binden“; Peter zufolge bezieht sich der Begriff auf „den Aufbau und die Aufrechterhaltung einer Geschäftsbeziehung als einer nicht zufälligen Folge von Markttransaktionen zwischen Lieferant und Kunde“, wobei sie „Kundenbindung als Realisierung oder Planung wiederholter Transaktionen zwischen einem Anbieter und einem Abnehmer innerhalb eines in Abhängigkeit von der Art der Transaktion bestimmten Zeitraums“ interpretiert.", "section_level": 2}, {"title": "Social CRM.", "content": "Social CRM (SCRM) wird als neuer Trend für das CRM gesehen. Dabei handelt es sich um eine Unternehmensstrategie, die bestehende und potenzielle Kunden über das Internet, vor allem über Social-Media-Plattformen und andere digitale Kanäle, in einen gemeinschaftlichen Dialog einbindet. Während das traditionelle CRM eher auf einem operativen Ansatz beruht, der die Kundenbeziehungen effektiv verwalten soll, zielt Social CRM darauf ab, die Kundenwünsche zu erfüllen und gleichzeitig die Unternehmensziele zu erreichen. Dabei ist Social CRM als Erweiterung des traditionellen CRM zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Mobile CRM.", "content": "Der Begriff Mobile-Customer-Relationship-Management (mCRM) bezeichnet alle Maßnahmen des Kundenbeziehungsmanagements (CRM) unter Zuhilfenahme von Technologien des mobilen Internets. Die kommunikativen, operativen und analytischen Maßnahmen der unterschiedlichen Unternehmensfunktionen zur Erreichung der Unternehmensziele müssen jedoch an das mobile Internet angepasst werden. Aufgrund der technischen Ausgestaltung und stetigen Verbreitung des mobilen Internets stehen Unternehmen besonders bei der Umsetzung der CRM-Ziele Integration und Individualisierung vor neuen Herausforderungen. Mobile CRM findet besonders bei Vor-Ort-Terminen Verwendung – es ermöglicht den Außendienstmitarbeitern, von überall auf die Kundendaten zuzugreifen. Mobile CRM wird aufgrund nicht zu garantierender Datensicherheit und nicht garantierter Verfügbarkeit kritisch gesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Extended-Relationship-Management (xRM).", "content": "xRM steht für \"Extended-Relationship-Management\" oder auch \"any Relationship Management\" und unterstreicht die Fähigkeit eines CRM-Systems, nicht nur Kundenbeziehungen verwalten zu können, sondern alle Arten von Beziehungen zwischen verschiedenen Entitäten. Das x in xRM kann hierbei stellvertretend für Kunden, Mitarbeiter, Zulieferer, Partner, Mitbewerber aber auch abstrakter für Maschinen, Regionen oder Dienstleistungen stehen. Ein xRM-System verwaltet hierbei in der Regel nicht nur eine Entität, sondern mehrere Entitäten gleichzeitig.", "section_level": 2}, {"title": "Vendor Relationship Management.", "content": "Vendor Relationship Management (VRM) ist eine Bezeichnung für die Praxis des kundenseitigen Managements von Beziehungen zu Unternehmen sowie weiterer Institutionen und Organisationen. Es wird mittels Software-Applikationen gestaltet, welche unter der Kontrolle des Kunden stehen und ihm die Integration und Nutzbarmachung seiner Daten erlauben mit dem Ziel sie auf Basis eigenen Bedingungen zu verwenden. Konzeptionell betrachtet bildet VRM das Gegenstück zu CRM, bei dem Kunden von einem passiven Teilnehmer des Beziehungsmanagement-Prozesses zu einem aktiven Teilhaber werden.", "section_level": 2}, {"title": "Callcenter.", "content": "Kontaktcenter-CRM-Anbieter sind für kleine und mittelständische Unternehmen interessant. Diese Systeme systematisieren die Interaktionen zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden mithilfe von Analysen und Leistungskennzahlen, anhand derer die Benutzer bestimmen, worauf sie ihr Marketing und ihren Kundendienst konzentrieren sollten. Dadurch erhalten die Agenten Zugriff auf die Historie eines Anrufers und können die Kundenkommunikation individualisieren. Das Ziel ist die Maximierung des durchschnittlichen Erlöses pro Kunde, das Verringern der Abwanderungsquote sowie das Reduzieren von nutzlosem und unproduktivem Kundenkontakt. Das Konzept von Gamification, das heißt der Einsatz von Spielprinzipien und Elementen des Spieldesigns außerhalb des Kontexts von Spielen, z. B. in einer Kundendienstumgebung, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die Gamification von Kundendienstumgebungen umfasst den Einsatz von Elementen, die in Spielen verwendet werden, z. B. Belohnungen und Bonuspunkte für Kundenberater als Feedback für gute Arbeit. Gamification-Instrumente nutzen das Bedürfnis der Agenten nach Belohnung, Anerkennung, Erfolgen und Wettkampf und können sie auf diese Weise motivieren.", "section_level": 2}, {"title": "Automatisierung von Kontaktzentren.", "content": "Die Automatisierung des Kontaktzentrums, d. h. die Koordinierung der Kontakte zwischen einem Unternehmen und der Öffentlichkeit durch ein integriertes System, soll den Anteil der monotonen und eintönigen Aufgaben der Agenten verringern. Dies geschieht durch vorab aufgezeichnete Audionachrichten, die Kunden bei der Problemlösung helfen. Beispielsweise kann ein Kunde in einem automatisierten Kontaktcenter mittels einer Reihe von Befehlen aufgefordert werden, eine bestimmte Ziffer zu drücken, um mit einem bestimmten Kontaktcenter-Agenten zu sprechen, der auf das Gebiet spezialisiert ist, zu dem der Kunde eine Frage hat. Außerdem können Fragen und Wünsche von Kunden durch Softwareprogramme behandelt werden, die in die Desktop-Werkzeuge des Agenten integriert sind. Hierdurch sparen auch die Mitarbeiter Zeit.", "section_level": 2}, {"title": "Business-to-Business-Transaktionen.", "content": "Zwar wird von CRM-Systemen im Allgemeinen angenommen, dass sie für kundenzentrierte Unternehmen entwickelt wurden, sie können jedoch in B2B-Umgebungen (Business-to-Business) zum Rationalisieren und Verbessern des Kundenmanagements eingesetzt werden. Für den optimalen Einsatz von CRM in einer B2B-Umgebung muss die Software individualisiert und für einzelne Personen bereitgestellt werden. Die Hauptunterschiede zwischen CRM-Systemen in einer Business-to-Consumer-Umgebung (B2C) und CRM-Systemen in einer Business-to-Business-Umgebung betreffen Aspekte wie die Größe der Kontaktdatenbanken und die Dauer der Beziehungen. Business-to-Business-Unternehmen haben i. d. R. kleinere Datenbanken als Business-to-Consumer-Unternehmen, und in Business-to-Business-Umgebungen liegen relativ geringe Umsätze vor. Die Anzahl der Angebote ist in Business-to-Business-Umgebungen geringer, in manchen Fällen sind ihre Kosten jedoch weitaus höher als für Business-to-Consumer-Artikel, und in einer Business-to-Business-Umgebung werden Beziehungen über einen längeren Zeitraum aufgebaut. Außerdem muss sich ein CRM-System für eine Business-to-Business-Umgebung einfach in Produkte von anderen Unternehmen integrieren lassen. Diese Integration ermöglicht das Erstellen von Prognosen des Kundenverhaltens auf der Grundlage der Kaufhistorie, der Rechnungen, des Geschäftserfolgs usw. Eine Anwendung für ein Business-to-Business-Unternehmen muss über eine Funktion verfügen, die es ermöglicht, alle Kontakte, Prozesse und Verkaufsabschlüsse im Kundensegment zu verknüpfen und auf dieser Grundlage einen Bericht zu erstellen. Die Automatisierung des Verkaufsprozesses ist eine wichtige Anforderung für Business-to-Business-Produkte. Dabei sollte der Verkauf in allen Phasen bis zum Abschluss effektiv verwaltet werden. Ein wesentlicher Punkt ist schließlich die Individualisierung. Sie hilft dem Business-to-Business-Unternehmen, eine stabile und dauerhafte Beziehung zu dem Kunden aufzubauen und zu pflegen.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Kritisiert wird an CRM u. a. die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. So planen je nach Quelle zwischen 70 und 80 Prozent der Unternehmen die Einführung eines CRM; umgesetzt haben dies bis jetzt aber noch nicht einmal 20 Prozent. (vgl. Kundenorientierung) Da sich CRM vorrangig aus der Unternehmensperspektive heraus über den Umgang mit Kundendaten wie etwa Alter, Wohnort oder Vorlieben definiert, wird außerdem eine Diskrepanz zwischen der Sichtweise des Unternehmens auf vermutete Kundenerwartungen und deren tatsächliche Vorstellungen kritisiert. Im Vergleich dazu hat das sogenannte Kundenerwartungsmanagement (Customer-Experience-Management, CEM) den Anspruch, durch die Schaffung positiver Kundenerfahrungen eine emotionale Bindung zwischen Anwender und Produkt oder Anbieter aufzubauen. Vorrangiges Ziel von CEM ist es, aus zufriedenen Kunden loyale Kunden und aus loyalen Kunden „begeisterte Botschafter“ der Marke oder des Produkts zu machen („satisfied – loyal – advocate“). Einige Datenschutzfachleute sehen das Interesse der Kunden, dass ihre Daten vertraulich behandelt werden, als gefährdet oder sogar verletzt an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Customer-Relationship-Management, kurz CRM ( für Kundenbeziehungsmanagement oder Kundenpflege), bezeichnet die konsequente Ausrichtung eines Unternehmens auf ihre Kunden und die systematische Gestaltung der Kundenbeziehungsprozesse. Die dazugehörende Dokumentation und Verwaltung von Kundenbeziehungen ist ein wichtiger Baustein und ermöglicht ein vertieftes Beziehungsmarketing. In vielen Branchen (z. B. Telekommunikation, Versandhandel, Dienstleistungsunternehmen) sind Beziehungen zwischen Unternehmen und Kunden langfristig ausgerichtet. Mittels CRM werden diese Kundenbeziehungen gepflegt, was sich maßgeblich auf den Unternehmenserfolg auswirken soll.", "tgt_summary": null, "id": 1441176} {"src_title": "Germanisches Neuheidentum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriffsdefinitionen.", "content": "Es existieren viele verschiedene Begriffe für die unterschiedlichen Strömungen des germanischen Neuheidentums. Einige Bezeichnungen stehen in einem spezifischen Bezug zu einer Gruppe, während andere Bezeichnungen eine übergreifende Verwendung finden. 1997 wurde in einem Artikel der Zeitschrift \"Pagan Dawn\" eine ganze Reihe von Begriffen aufgelistet, die mehr oder minder Synonyme sind, darunter die Bezeichnungen \"nordische Tradition\", \"nordische Sitte\", \"Ásatrú\", \"Odinismus\", \"germanischer Paganismus\" und \"teutonische Religion\". Allgemein (sowohl von Laien als auch in der Fachliteratur) wird der Begriff \"germanisches Heidentum\" oder \"Neuheidentum\" als Überbegriff für alle Strömungen verwendet, während andere Termini geprägt wurden, um spezifische kulturelle Strömungen oder Glaubensschwerpunkte", "section_level": 1}, {"title": "Strömungen und deren Bezeichnungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Asatro, Ásatrú, Asatru.", "content": "Bei \"Asatro\" handelt es sich um einen dänisch-schwedischen Neologismus bestehend aus \"asa\", dem Genitiv Plural von dänisch \"æser\" bzw. schwedisch \"äser\" ‚Ase‘ und \"tro\" ‚Glaube‘. Das nordische Wort \"tro\" ist etymologisch verwandt, doch nicht bedeutungsgleich mit dem deutschen Wort \"Treue\" sowie dem englischen Wort \"truth\" ‚Wahrheit‘. Der Begriff \"Asatro\" taucht erstmals zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Schriften der skandinavischen Nationalromantiker auf. Diese prägten damals eine ganze Reihe von Bezeichnungen für die alte Religion der Wikinger wie z. B. \"Asalære\", \"Asareligion\", \"Asadyrkan\", \"Asakult\" und eben \"Asatro\". Angestoßen wurden diese Bestrebungen im Wesentlichen von dem dänischen Dichter und Pastor Nikolai Frederik Severin Grundtvig mit seinem Werk \"Om asalæren\". Im Schwedischen wurde der Begriff dem \"Svenska Akademiens Ordbok\" zufolge erstmals von Carl Gustaf af Leopold verwendet. Im Norwegischen taucht der Begriff \"Asatro\" erstmals 1870 bei Bjørnstjerne Bjørnson in seiner unvollendeten Oper \"Olaf Tryggvason\" als Bezeichnung für den heidnischen Glauben der Nordländer auf. Die Musik zu dieser Oper wurde von dem norwegischen", "section_level": 2}, {"title": "Odinismus.", "content": "Im englischsprachigen Raum wird für das germanische Neuheidentum, teilweise synonym zu der Bezeichnung \"Ásatrú\", auch gerne der Begriff \"Odinism\" (Odinismus) gebraucht. Der Begriff taucht zunächst beim US-amerikanischen Philosophen Orestes Brownson 1848 in seinen \"Letters to Protestants\" auf und wurde in den 1930er Jahren in Australien von Alexander Rud Mills und seiner \"First Anglecyn Church of Odin\" sowie in seinem Werk \"The Call of Our Ancient Nordic Religion\" wiederbelebt. Die Bezeichnung wurde seit den 1960er Jahren auch in Nordamerika von Else Christensen zuerst im Namen ihrer Odinist Study Group und später der ebenfalls", "section_level": 2}, {"title": "Vanatrú, Waincraft.", "content": "Analog zu dem Begriff \"Ásatrú\" wurde der Begriff \"Vanatrú\" (,Vanenglaube‘) geprägt, um den Glaubensfokus auf dem Göttergeschlecht der Vanen zu verdeutlichen. Vanatrú kann demnach, wie auch Ásatrú, als Zweig innerhalb", "section_level": 2}, {"title": "Rökkatrú.", "content": "\"Rökkatrú\" ist eine Richtung innerhalb des germanischen Neuheidentums, deren Anhänger vornehmlich die Jötunn, d. h. die Riesen der Urzeit verehren wie z. B. die Unterweltgottheit Hel, die Midgardschlange", "section_level": 2}, {"title": "Rekonstruktionen auf der Grundlage lokaler Überlieferungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Folketro.", "content": "Die \"Folketro\" (,Volksglaube‘) ist eine Richtung innerhalb des germanischen Neuheidentums, die ihre Grundlage in erster Linie in dem jeweiligen regionalen Volksbrauchtum sieht. Mythologische Grundlagen bilden regional überlieferte Sagen. Brauchtumselemente wie Volkstänze und Volkslieder mit z. T. angenommenen vorchristlich-heidnischen Wurzeln werden aufgegriffen und in einem neuen bzw. alten Kontext betrachtet. In Teilen distanziert man sich sogar von der eigentlichen Ásatrú-Bewegung, da hier Ásatrú im engeren Sinne", "section_level": 3}, {"title": "Forn Siðr.", "content": "Eine Bezeichnung für die alte heidnische Religion, die oftmals synonym für \"Ásatrú\" benutzt wird, ist \"Forn Siðr\", ein altnordischer Begriff, der so viel wie ‚alte Sitte‘ bedeutet (dt. auch \"Firne Sitte\"). Er setzt sich zusammen aus altnordisch \"forn\" ‚alt‘ und \"siðr\" ‚Sitte‘. Der Terminus \"Forn Siðr\" und Varianten wie \"forn landsiður\" ‚alte Landsitte‘ oder \"fornri siðvenju\" ‚alter Sittenbrauch‘ finden sich in einer Reihe von Sagas, so in der \"Færeyinga saga\", der \"Saga Magnús", "section_level": 3}, {"title": "Fyrn Sidu.", "content": "Der angelsächsische \"Fyrn Sidu\" ist das altenglische Äquivalent zum altnordischen \"Forn Siðr\" und wird weithin als Bezeichnung für angelsächsisches Neuheidentum verwendet,", "section_level": 3}, {"title": "Þéodisc Geléafa (Theodismus).", "content": "Der \"Þéodisc Geléafa\" (,Stammesglaube‘) oder die theodische Gemeinschaft ist eine seit den 1970er Jahren in den Vereinigten Staaten entstandene neotribalistische Bewegung, die zunächst allein die rituelle Praxis und den Glauben der angelsächsischen Stämme, die ursprünglich in England siedelten, rekonstruieren wollte. Grundlage hierfür waren meist die aus der frühen englischen Geschichte", "section_level": 3}, {"title": "Der Firno Situ.", "content": "Der Firno Situ ist die alt-alemannische Lehnübersetzung des altnordischen Begriffs \"Forn Siðr\" und ist dementsprechend eine Form des germanischen Neuheidentums mit einem Schwerpunkt auf den historischen suebisch-alamannischen Regionen. Er stützt sich auf die Überlieferungen und archäologischen Funde", "section_level": 3}, {"title": "Urglaawe.", "content": "Urglaawe (‚Urglaube‘ im Pennsylvania-Deutsch) ist ein Zweig des germanischen Neuheidentums, der sich besonders stark an kontinentalgermanischen Überlieferungen und süddeutschem Brauchtum orientiert. Er weist damit starke Parallelen zum \"Firno Situ\" auf. Der Urglaawe ist im Prinzip ausschließlich in US-amerikanischen Gegenden mit deutschstämmiger Bevölkerung, wie im Lancaster County in Pennsylvania, anzutreffen. Seine Kernvorstellungen stammen aus der \"deitschen Folklore und Braucherei\", dem Brauchtum der Deutschamerikaner, sowie aus tradierten Heilpraktiken, zu geringeren Anteilen jedoch auch aus anderweitigen germanischen insbesondere skandinavischen Quellen. Kultsprachen des Urglaawens sind sowohl Englisch als auch Pennsylvania Deitsch. Wie auch bei den anderen Zweigen des germanischen Neuheidentums besitzen die Anhänger des Urglaawens ein weites Spektrum von Glaubensvorstellungen vom polytheistischen Rekonstruktionismus über synkretistisch-eklektische Ansichten bis hin zu psychologistisch-mystizistischen Ansätzen.", "section_level": 3}, {"title": "Religionsinhalte.", "content": "Anders als z. B. das Christentum ist das germanische Heidentum keine Buch- oder Offenbarungsreligion, weshalb all deren typische Merkmale wie Monotheismus, Sünden-, Paradies- und Höllenvorstellung völlig oder je nach Auslegung größtenteils fehlen. Es gibt in diesem Sinne auch keinen Glauben im germanischen Heidentum, da dieser die Vorstellung einer Existenz einer Gegebenheit, die über das direkt Erfahrbare hinausgeht, implizieren würde, während es – wie auch der Name \"Ásatrú\" bereits andeutet – vielmehr um das Treue-Halten als wahr angenommener Traditionen, Vorstellungen und Bräuche geht. Der Autor Fritz Steinbock schrieb in seinem Buch \"Das heilige Fest, Rituale des traditionellen germanischen Heidentums in heutiger Zeit\" in diesem Zusammenhang dazu (sinngemäß): „Man fragte früher (in der germanischen Religion) nicht, an welche Götter glaubst du, sondern welchen Göttern opferst du?“ Der Schweizer Religionswissenschaftler Hans-Peter Hasenfratz ordnete das germanische Neuheidentum als Kultreligion mit einem eidetisch-taktilen religiösen Symbolsystem ein. Diese spreche also vor allem das Seh- und Tastvermögen an und werde durch diese vermittelt. So gibt es Götterbilder und -darstellungen, wie die Statuen im Tempel von Uppsala oder diverse \"Pfahlgötter\", aber keine heilige Schrift. Beim germanischen Heidentum handele es sich zudem nicht um einen „individuellen Heilsweg“, da es um das Heil aller an der Gemeinschaft beteiligten Sippen gehe, denen, aufgrund der einst in ihnen manifestierten Götter, große Bedeutung zukommt. Neben der Ahnenverehrung weist das germanische Neuheidentum auch Elemente einer mystischen Religion auf, da z. B. in Form der \"Utiseta\" (meditativer Aufenthalt in der Natur) oder dem Blót der Einklang mit der Natur und/oder den Göttern versucht wird.", "section_level": 2}, {"title": "Gottheiten.", "content": "\"Ásatrú\" oder \"Forn Siðr\" ist eine polytheistische Religion. Die Hauptgottheiten der \"Ásatrúarmenn\" gehören für gewöhnlich zu den beiden Geschlechtern der Asen und Wanen. Entsprechend der germanischen Mythologie werden jedoch am Ende des sogenannten Wanenkrieges alle uns namentlich bekannten Wanengötter", "section_level": 2}, {"title": "Naturverehrung und Animismus.", "content": "Wie auch in anderen neuheidnischen Strömungen üblich, dient Anhängern der \"Ásatrú\" oder \"Forn Siðr\" gelegentlich der religionswissenschaftlich nicht abgesicherte Begriff der „Naturreligion“ zur Selbstbeschreibung. Darunter wird zum einen eine „natürlich“ gewachsene Religion – im Unterschied zu Offenbarungsreligionen – verstanden, zum anderen auf die zentrale Rolle der Natur als Quelle der religiös-spirituellen Erfahrung verwiesen. Die ursprüngliche nordgermanische Religion hatte eine starke Neigung zum Animismus. Dies ist erkennbar anhand diverser Sagas, wie zum Beispiel derjenigen von einem Zauberer, der in Walgestalt nach Island schwimmt, um festzustellen, ob man dort einfallen könne. Er wurde laut der Saga von den Landgeistern Islands angegriffen und vertrieben. Das", "section_level": 2}, {"title": "Religiöse Praxis.", "content": "Zur stetigen Erneuerung und Bindung der Ásatrú-Anhänger an die Götter werden verschiedene Bräuche und Rituale abgehalten sowie Praktiken vollführt, wobei die Hauptritualformen das \"Blót\" und das \"Sumbel\" sind.", "section_level": 1}, {"title": "Blót.", "content": "Als \"Bloz\" oder \"Blót\" (ahd. \"bluoz\", an. \"blót\", aeng. \"blôt\") wird das germanische Opferfest bezeichnet. Etymologisch leitet sich das Wort von dem urindogermanischen \"*bhlād-\" (‚opfern, darbringen‘) ab. Einige Sprachwissenschaftler schlagen eine Verwandtschaft mit dem lateinischen Priestertitel Flamen vor, falls dieser auf idg. \"*bhlādsmen\" zurückgehen sollte. Ursprünglich könnte es sich dabei nicht etwa um ein Nomen agentis, sondern um ein altes Abstraktum der Bedeutung,Opfer‘ gehandelt haben. Andere nehmen aufgrund eines finnischen Lehnworts \"luote\",Bezauberung‘ sowie weiterer Parallelen im Litauischen und Lettischen eine Grundbedeutung,Anrufung‘ für altnordisch \"blót\" an. Eine Verwandtschaft zu nhd. \"Blut\", wie immer wieder vermutet wird, oder", "section_level": 2}, {"title": "Sumbel.", "content": "Das Sumbel (an. \"sumbl\", aeng. \"symbel\", as. \"sumbal\") ist vereinfacht gesprochen ein ritueller Umtrunk bzw. ein rituelles Trinkgelage. Grob umrissen läuft ein Sumbel wie folgt ab: Es wird im Allgemeinen von einem Sumbelgeber (as. \"symbelgifa\") eröffnet, geleitet und beendet. In der Mitte der Teilnehmer befindet sich ein Kessel, welcher mit Met oder Äl gefüllt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Gebet.", "content": "Das Gebet ist, wie der Name sagt, eine Bitte, die an die Götter gerichtet ist (vgl. das Prinzip do ut des). Gebetet wird im Allgemeinen in aufrecht stehender Haltung mit erhobenen, zu den Seiten ausgebreiteten Armen.", "section_level": 2}, {"title": "Galster.", "content": "Galster (ahd. \"galstar\", aeng. \"gealdor\", an. \"galdr\") ist eine Art des rituellen Gesanges oder Dichtens unter Verwendung", "section_level": 2}, {"title": "Seiðr.", "content": "Seiðr ist ein Oberbegriff für bestimmte magische Praktiken, die weniger verbreitet sind als beispielsweise Blót und Sumbel. Das Wort ist mit dem deutschen \"Sieden\" verwandt, dementsprechend geht oder ging es im Seidr", "section_level": 2}, {"title": "Ansleich.", "content": "Der Begriff \"Ansleich\" (ahd. \"Ansleicus\", as. \"Ôslâc\") setzt sich aus den Wörtern \"Ans\" (ahd. \"ans\": ‚Gott‘) und \"Leich\" (ahd. \"leih\", mhd. \"leichen\": ‚hüpfen‘, ‚spielen‘) zusammen. Es handelt sich hierbei um", "section_level": 2}, {"title": "Bestattungssitten.", "content": "Asentreue bestatten ihre Verstorbenen üblicherweise in oder bei sogenannten Schiffssetzungen. Bislang gibt es drei offizielle", "section_level": 2}, {"title": "Hof (Tempel).", "content": "In Reykjavík wird vom Ásatrúarfélagið gerade der erste Tempel in Island errichtet. Der Bauplatz liegt etwas außerhalb der Stadt, südlich von Perlan nahe der Küste bei Nauthólsvík. Für das Gebäude wurde bewusst eine moderne", "section_level": 2}, {"title": "Festtage (\"Hátíðir\").", "content": "Die Regelungen bezüglich der begangenen Festtage, die auch als \"Hátíðir\" (wörtlich „Hoch-Zeiten“; vgl. ahd. \"diu hôha gezît\", woraus nhd. \"Hochzeit\") bezeichnet werden, sind innerhalb der verschiedenen germanisch-neuheidnischen Gemeinschaften nicht einheitlich. Die stärker synkretisch-eklektischen Ásatrú-Gemeinschaften haben den Wicca-Jahreskreis übernommen und auf ihre Glaubensvorstellungen hin adaptiert bzw. modifiziert. In diesem Jahreskreis gibt es vier große Feste und vier kleinere, wobei die kleineren gelegentlich", "section_level": 1}, {"title": "Die Edda.", "content": "Die \"Edda\", die sich weiter in \"Lieder-Edda\" und \"Prosa-Edda\" aufteilen lässt, gehört zu den wichtigsten Quellen in Bezug auf die germanische Mythologie. Unter den \"Edda\"-Liedern nimmt das \"Hávamál\" (dt. „Lieder [oder Sprüche] des Hohen“) eine besondere Stellung ein. Während die meisten Eddalieder rein mythologische Themen wiedergeben, enthalten die „Lieder des Hohen“ (gemeint ist Wodan) neben mythologischen Inhalten vor allem Spruchweisheiten, die vielfach der ethischen Orientierung dienen. Außer der", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Island.", "content": "Vor allem die isländische Folklore kann auf eine weitgehend ungebrochene Tradition bis zur Besiedlung zurückblicken und verfügt mit der Edda und anderen Schriften über Literatur, die zumindest \"fast\" bis in die Zeit der Germanen zurückreicht. Überdies war Island jahrhundertelang isoliert und die Anhänger der revitalisierten Religion sind überwiegend Isländer. Demnach ist das isländische Neuheidentum – mit einiger Vorsicht – die einzige \"neoethnische Religion\" der germanischen Sprachregion. 1972 wurde die Ásatrú in Island, unter dem Namen „Ásatrúarfélagið“, durch die Bestrebungen des Dichters Sveinbjörn Beinteinsson als offizielle Religion anerkannt. Dies erreichte", "section_level": 2}, {"title": "Schweden.", "content": "Zu Beginn der 1990er Jahre wurde durch den Zusammenschluss der Wikingergruppe „Tor Hjälpe“, der \"Seið\"-Gruppe \"Yggdrasill\" und anderer Gruppierungen die heutzutage größte schwedische Ásatrú-Verbindung, \"Sveriges Asatrosamfund\", gegründet. Diese hatte 1998 rund 300 Mitglieder. Zur offiziellen Anerkennung als Religion benötigt eine religiöse Organisation in Schweden aber 3000 Anhänger. Aufgrund der stark angewachsenen Mitgliederzahl wird die \"Sveriges Asatrosamfund\" seit 2007 von der SST („Statens stöd till trossamfunden“ = ‚Staatliche Unterstützung für", "section_level": 2}, {"title": "Norwegen.", "content": "In Norwegen gründete sich Anfang der 1980er Jahre auf Initiative von Egil Haraldson Stenseth die \"Åsatrosamfundet Bifrost\", welche sich allerdings bis zum Ende der 1980er Jahre wieder auflöste. 1993 gelang es Egil Haraldson Stenseth in Zusammenarbeit mit Katrine Åstorp, die auf Island den damaligen \"Allsherjagoden\" und Stifter der \"Ásatrúarfélagið\", Sveinbjörn Beinteinsson, kennengelernt hatte, die", "section_level": 2}, {"title": "Dänemark.", "content": "Auch in Dänemark schlossen sich zunächst zwölf Personen insbesondere aus verschiedenen Wikingergruppen im Namen der Ásatrú zusammen, was zur Gründung der Forn Siðr – Asa- og Vanetrosamfundet i Danmark am 15. November 1997 führte. Nach längerem", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Eine Rekonstruktion des „alten Glaubens“ war in Deutschland schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu beobachten, als mehrere germanisch-heidnische Gemeinschaften entstanden. 1913 schlossen sich auf Initiative des Malers und Dichters Ludwig Fahrenkrog mehrere dieser Gemeinschaften zur Germanischen Glaubens-Gemeinschaft (GGG) zusammen. Grundlage der GGG war die Schaffung einer auf die \"Germanen dieser Erde\" ausgerichteten Religion, die ihre Grundlagen in der Deutschen Mystik hatte. Die Verbindung der mehr oder weniger pantheistischen Gottesmystik mit den Erzählungen der nordischen Mythologie wurde insbesondere von Fahrenkrog selbst gefördert. Eine Unterdrückung von staatlicher Seite erlebte die GGG in der Zeit des Nationalsozialismus, wobei hingegen die Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe e. V. zur wissenschaftlichen Legitimierung des germanischen Abstammungsmythos und der angeblichen Überlegenheit der sogenannten arischen Rasse diente. Heinrich Himmler, der sich für okkulte Themen interessierte, setzte das Ahnenerbe als Forschungsapparat für zahlreiche Aktivitäten ein. Die GGG bestand bis 1964. Die 1991 als Verein in Berlin neu eingetragene Germanische Glaubens-Gemeinschaft sieht sich in ungebrochener Tradition mit der früheren Organisation. Die neue GGG nimmt für sich in Anspruch, im Unterschied zu anderen heidnischen Vereinigungen in Deutschland über eine ausformulierte einheitliche Lehre mit Priestern und Heiligtümern zu verfügen. Sie erhebt außerdem den", "section_level": 2}, {"title": "USA.", "content": "Anfang der 1970er Jahre begann der ehemalige Angehörige der U. S. Army Rangers Stephen McNallen die Zeitschrift \"The Runestone\" zu publizieren. Zur gleichen Zeit gründete er auch die Organisation \"Ásatrú Free Assembly\", deren Nachfolgeorganisation Ásatrú Folk Assembly noch heute existiert. Ebenfalls Anfang der 1970er Jahre begründete Else Christensen die Odinismusbewegung Odinist Fellowship in den USA. Der Streit um die Orientierung zwischen völkischem Asatru (kann nur von Personen gelebt werden, die", "section_level": 2}, {"title": "Die Frage des Universalismus.", "content": "Insbesondere im angloamerikanischen Sprachraum unterscheidet man zwischen \"universalist\"- und \"folkish\"-Ásatrú. Anhänger des Universalismus sind der Überzeugung, dass das Ausleben des Ásatrú eine Willensentscheidung sei und somit unabhängig von nationaler und ethnischer Zugehörigkeit jede oder jeder diesen Glauben annehmen könne. Anhänger des ethnischen bzw. völkischen Zweiges (engl. \"folkish\") hingegen vertreten die Ansicht, dass Ásatrú die ethnische Religion der Germanen ist. Religion ist ihrer Meinung nach eine Frage der Vererbung und des Blutes. Hier bestehen mögliche Anknüpfungspunkte des Rechtsextremismus. Dies wird von vielen Anhängern jedoch zurückgewiesen, da es ihnen fern läge, andere Ethnien zu diskriminieren, die dementsprechend ihre überlieferte Religion ausleben sollten. Einige Gruppen betreiben diesbezüglich auch eigene als Aufklärung verstandene Projekte, die in der Szene kontrovers diskutiert werden, so zum Beispiel das Ariosophie-Projekt der \"Nornirs Ætt\" oder die Schriften des Rabenclans. Die Einteilung in die universalistische oder ethnische/völkische Ausrichtung ist definitorisch problematisch und auch unter den Anhängern der Ásatrú stark umstritten. So wurde zum Beispiel eine dritte Strömung definiert: Das \"tribalist\"-Ásatrú, welches sich auf die kulturelle Komponente der germanischen Überlieferung bezieht und sich von ethnischen Merkmalen einerseits und weltweitem Anspruch andererseits abgrenzt. Von vielen Praktizierenden des Ásatrú wird jegliche Unterteilung als nicht anwendbar zurückgewiesen. Im August 2014 hat sich der isländische Ásatrúarfélagið in einer Stellungnahme klar gegen jegliche Vereinnahmung durch rassistische oder militaristische Strömungen gestellt. In einem Interview mit der Tageszeitung Vísir hat sich Hilmar Örn Hilmarsson dezidiert auf Stephen McNallen bezogen, dessen Ideen als „arisches Christentum“ und „Nazichristentum“ verurteilt und betont, dass derartige Ansichten weder mit dem Ásatrúarfélagið noch mit dem in Island praktizierten Ásatrú vereinbar sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als germanisches Neuheidentum, auch \"germanisches Heidentum\", neugermanisches Heidentum oder einfach Heidentum im engeren Sinne, bezeichnet man zeitgenössische Bestrebungen zur Wiederbelebung einer vorchristlichen ethnischen Religion unter Berufung auf Kultur, Mythologie und Glaubenswelt der Germanen. Am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigten völkische und rechtsesoterische Bewegungen in Deutschland und Österreich auch neuheidnische Bestrebungen. Eine zweite Wiederbelebungswelle begann in den frühen 1970er Jahren. Die Glaubensvorstellungen und Schwerpunkte der einzelnen Anhänger können sehr unterschiedlich sein. Sie reichen vom streng-historisch-polytheistischen Rekonstruktionismus und romantisch-folkloristischen Ansätzen (\"Folktro\"), über synkretisch-eklektische und pragmatisch-psychologische (jungianische Archetypen) bis hin zu mystischen Herangehensweisen. Es gibt weltweit ein weites Spektrum germanisch-neuheidnischer Organisationen.", "tgt_summary": null, "id": 1163066} {"src_title": "Stil", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wortherkunft.", "content": "\"Stil\" ist seit dem 15. Jahrhundert im Deutschen bezeugt und geht auf lat. \"stilus\" (Stängel, Schreibgerät, Griffel) zurück. Die Verbindung ist folgende: Man konnte an einem Schriftstück erkennen, wie (also zunächst mit welchem Griffel) jemand etwas geschrieben hatte: Danach wurde die Bedeutung von „Technik zu schreiben“ über „Art zu schreiben“ (Handschrift) auf die typische (literarische) Handschrift eines Meisters oder einer Schule (\"Manier\") übertragen. Das Wort ist möglicherweise nicht direkt aus dem Lateinischen ins Deutsche gekommen, sondern über das Italienische \"stile\", wo es schon sehr viel länger bezeugt ist. \"Stil\" kann im Anlaut mit ‚Sch‘ (wie im Wort \"Stadt\" – vor allem im süddeutschen Raum) oder mit ‚St‘ (mit scharfem, stimmlosen \"s\" wie im Wort \"Weste\" – hochdeutsche Standardaussprache) gesprochen werden. Viele Sprecher wenden die St-Variante an, um das Wort von \"Stiel\" zu unterscheiden, mit dem es allerdings von seiner Herkunft her sogar verwandt ist. „Stil“ ist nicht bedeutungsgleich mit „Stilisierung“ (Abstraktion) zu sehen, das den ursprünglichen Kontext des Graphischen gegenüber dem Ausformuliert-Malerischen behalten hat.", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsbestimmung.", "content": "Ein Stil bezieht sich auf eine Epoche oder Ära der Kunstgeschichte (Epochenstil), eine Region mit gemeinsamer kultureller Tradition oder die Kunstäußerungen einer spezifischen kulturellen Gruppe (kultureller Stil), das Kunstschaffen einer Ethnie in ihrer kulturellen Identität (ethnische Kunst) oder aber eine einzelne Persönlichkeit eines Künstlers oder einer Werkstatt (persönlicher Stil). Die Einheit eines Personalstils schließt Vielfalt – Vielfalt \"in\" der Einheit – nicht aus, wie etwa bei dem spanischen Dichter Francisco de Quevedo, der bei unverkennbar eigener literarischer Charakteristik „düster zu sein vermag und witzig, derb und tiefsinnig, trocken und visionär“. Die „charakteristische Ausprägung“ bezieht sich auf Ähnlichkeit bezüglich formaler Merkmale (nicht auf die Gleichheit der Form wie bei Standardisierungs­prozessen), die als Gemeinsamkeit dem Gros der Manifestationen/Tätigkeiten jener Epoche, Region, Person etc. zugeschrieben wird. Ein Stil bildet sich durch die – nicht immer bewusste, aber stets kohärente – Auswahl, Bewertung und Anwendung bestimmter Ausführungsmerkmale. Anhand solcher stilbildender Merkmale lassen sich beispielsweise in den bildenden Künsten Stilrichtungen feststellen. Mit anderen Worten ist ein Stil der Kanon einer Formensprache und Stilbruch das vorsätzliche oder versehentliche Verletzen dieses Kanons. In \"Kunst und Handwerk\" bezeichnet der Stil demgemäß die Art und Weise, wie ein (Kunst-)Werk geschaffen ist (die Art des Prozesses und die Art des Resultats), wobei es um Merkmale geht, die typisch bzw. charakteristisch sind für einen Künstler, eine Epoche, eine Schule, ein Lebewesen (Tier) oder auch nur ein Werk. Der Stil kann unabhängig sein von Funktion oder Inhalt des Werks; dann hat er sich verselbständigt. In der Kunst wird Stil manchmal von Manier abgegrenzt. Bei Komponisten und darstellenden Künstlern spricht man auch von einem \"Personalstil\". In der aktuellen Kunstgeschichte wird zunehmend der Pluralismus der Stile innerhalb einer Epoche oder im Werk eines Künstlers untersucht und in Beziehung mit historischen, sozialen und kommunikativen Kontexten gesetzt. Stile werden nicht nur als formale Klassifikation, sondern auch als Bedeutungsträger analysiert. Das entspricht der oft zu beobachtenden historischen Rolle von Stilen als Bedeutungsträgern im Rahmen des Konzeptes der Angemessenheit (Decorum). Auch das traditionelle Konzept des einheitlichen Epochenstils wird immer mehr in Zweifel gezogen. In der \"Sprache\" handelt es sich bei „Stil“ um diejenigen Merkmale einer Äußerung oder eines Textes, die nicht die Bedeutung betreffen, sondern nur die Art und Weise, wie diese Bedeutung versprachlicht wird. Die gleiche Bedeutung kann auf unterschiedliche Art und Weise, also mit unterschiedlichem Stil versprachlicht sein. Insofern gibt es Überschneidungen mit dem Begriff der Sprachebene, die sich im Wesentlichen in Hochsprache, Alltagssprache, Rotwelsch oder Jargon und Vulgärsprache unterteilen lässt. In der Rhetorik gibt es eine Reihe von rhetorischen Figuren, mit deren Hilfe besondere sprachliche Effekte erzielt werden. Im Journalismus wurde der Ausdruck „Stilform“ durch die Bezeichnung journalistische Darstellungsform abgelöst. Der Stil wird maßgeblich von dem Genre bestimmt, in dem geschrieben wird, zum Beispiel in der 'dichten' Form einer SMS oder eines Zeitungs­artikels (dort dann wissenschaftlich oder politisch motiviert), in der feuilletonistischen Kurzform einer Glosse oder im Roman (siehe auch Sprachgebrauch). In fiktionalen Texten hat der Autor mehr stilistische Freiheiten. Besonders in technischen Disziplinen werden Details zur erwarteten/geforderten Erscheinungsform von Produkten/Ergebnissen meist in speziellen, oft individuell je Unternehmen, je Produkt oder projekt­bezogen erstellten \"Regelwerken\" festgelegt. So basiert beispielsweise die Gestaltung der Benutzeroberfläche eines Computerprogramms auf einem „GUI-Styleguide“ oder die formale Struktur des Quellcodes von Computerprogrammen auf „Programmierrichtlinien“ o. ä. genannten Gestaltungsrichtlinien.", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterte Bedeutungen.", "content": "Außerhalb der bildenden Künste, allgemein, spricht man auch von Stilen, oft von \"Verhaltensstilen\", je nach betrachtetem Verhalten/Resultaten einer Handlung, also etwa von \"Wohnstil\", \"Modestil\", \"Denkstil\", \"Programmierstil\", Lauf- oder Schwimmstil usw. Stile können sich ändern; sie sind oft zeitgebunden und differieren zumeist örtlich, nach Gruppen und Individuen außerordentlich stark. Zu erwähnen sei noch das Spannungsfeld der Begriffe „mit Stil“, „kultiviert“, „manieriert“, „zivilisiert“:", "section_level": 1}, {"title": "Stil in der Musik.", "content": "„In den Musikwissenschaften ist der Stilbegriff von Guido Adlers zentraler Setzung bis zu seiner Verdrängung durch Geschmacks- und Präferenzforschungen in den 1970er Jahren mit unterschiedlichem Stellenwert und deutlich verschiedenen Absichten verhandelt worden. Während bei Adler die Systematisierung ‚chaotischer Zustände‘ dazu dienen sollte, ‚in dem Knäuel künstlerischer Erscheinungen [...] den roten Faden der Geschichte aufzudecken‘, ging es bei der Annäherung des Stilbegriffs an die Mode um eine Erweiterung von Maßstäben der perfekten Angemessenheit auf den Lebensstil – was lange vor Adlers Abhandlung zur Temporalisierung des Stilbegriffs geführt hat. Dick Hebdige vertritt für die populäre Musik eine anthropologisch-strukturalistische Position, bei der er zwei Annäherungen vorschlägt: Homologie und praktische Zuordnung von Bedeutung. Leonard B. Meyer befasste sich mit der Systematisierung von Einschränkungen bei der Stilausübung. Mit der Aneignung von \"Stilmitteln\" ist die Antizipation von Handlungen zugunsten eines virtuell gemeinschaftlichen Handlungsverlaufs durch eine Variation von Gegenstandsbezügen verbunden. In den 1970er Jahren kann die Rede von einer exponentiellen Vervielfachung von Stilrichtungen in der populären Musik sein, die dem Entstehen von vielen kleinen Studios und Schallplattenfirmen anstelle weniger großer zu verdanken war.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ausdruck Stil bezeichnet eine „charakteristisch ausgeprägte \"Erscheinungsform\"“ (ursprünglich einer Sprache oder eines Kunstwerks) oder das „einheitliche Gepräge der künstlerischen Erzeugnisse einer Zeit“ (z. B. Bau-, Mal-, Rembrandt-, gotischer Stil). Ebenfalls mit ‚Stil‘, oft als Teilausdruck, wird die meist in engem Zusammenhang mit der Erscheinungsform einer Sache stehende „Art und Weise der Ausführung“ bezeichnet, z. B. der Stil, mit dem eine Sporttechnik ausgeführt wird (vgl. Schwimmstil). ", "tgt_summary": null, "id": 706031} {"src_title": "Revision (Recht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Deutschland.", "content": "Im deutschen Recht ist die Revision ein Rechtsmittel gegen Urteile, das teilweise der gesonderten Zulassung bedarf (vgl. a limine). Dieses Rechtsmittel kann nicht auf neue Tatsachen, sondern nur auf einen Rechtsfehler des angefochtenen Urteils, also auf Verletzung formellen Rechts oder materiellen Rechts gestützt werden. Die Revisionsinstanz ist daher keine Tatsacheninstanz. Anders als bei einer Berufung werden daher grundsätzlich keine Beweise erhoben. Eine Beweiserhebung ist jedoch über den Revisionsgegenstand oder von Amts wegen in jeder Lage des Verfahrens unter zu prüfenden Verfahrensvoraussetzungen zulässig. Bleibt die Revision gegen ein Urteil erfolglos, so wird das angefochtene Urteil mit der Entscheidung des Revisionsgerichts rechtskräftig. Hat eine Revision zumindest teilweise Erfolg, so trifft das Revisionsgericht meist keine eigene Entscheidung, sondern hebt das angefochtene Urteil auf und verweist die Sache zur neuen Entscheidung an die Instanz zurück, die das angefochtene Urteil gesprochen hat. Es muss dann vor dem Ausgangsgericht neu verhandelt werden, wobei im Strafrecht ein anderer Spruchkörper die neue Entscheidung zu treffen hat. Eine Superrevision findet nicht statt, auch nicht durch Verfassungsgerichte. Die Revision ist statthaft in einem Revisionsgericht ist in der ordentlichen Gerichtsbarkeit im Zivilprozess allein der Bundesgerichtshof (BGH). In Strafverfahren sind die Oberlandesgerichte oder der Bundesgerichtshof die für eine Revision zuständige Instanz. In den anderen Gerichtsbarkeiten sind es die obersten Gerichte des Bundes (Bundesverwaltungsgericht, Bundesarbeitsgericht, Bundessozialgericht und Bundesfinanzhof). Die Revision von den unteren, erstinstanzlichen Gerichten unter Übergehung der Berufungsinstanz wird Sprungrevision genannt. Im Verwaltungsrecht existiert bei bestimmten Konstellationen auch die Ersatzrevision anstelle einer Berufung.", "section_level": 1}, {"title": "Revision im Zivilprozess.", "content": "Die Revision ist im Zivilprozess nicht ohne Weiteres zulässig. Sie muss im Berufungsurteil vom Berufungsgericht zugelassen werden, wenn die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat oder die Fortbildung des Rechts oder die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Revisionsgerichts erfordert. Die Nichtzulassung der Revision durch das Berufungsgericht kann mit der Nichtzulassungsbeschwerde zum Revisionsgericht (dem Bundesgerichtshof) angegriffen werden. Für eine mehrfach verlängerte Übergangszeit zunächst bis zum 30. Juni 2018 setzte die Nichtzulassungsbeschwerde voraus, dass der Revisionswert (genauer: der Wert der Beschwer) 20.000,00 Euro übersteigt, siehe Nr. 8 EGZPO. Am 8. Juni 2018 hat der Deutsche Bundestag beschlossen, diese Frist erneut zu verlängern, nunmehr bis zum 31. Dezember 2019.", "section_level": 2}, {"title": "Revision im Arbeitsgerichtsprozess.", "content": "Gegen die Urteile der Landesarbeitsgerichte ist die Revision zum Bundesarbeitsgericht zulässig, ArbGG, wenn das Landesarbeitsgericht die Revision im Urteil zugelassen hat oder das Bundesarbeitsgericht auf eine Beschwerde gegen die Nichtzulassung, ArbGG, die Revision zugelassen hat. Die Revision ist nur zuzulassen, wenn eine Rechtsfrage grundsätzliche Bedeutung hat oder von der Entscheidung eines gleichrangigen oder höherrangigen Gerichts abgewichen wird. Außerdem können die absolute Revisionsgründe der Zivilprozessordnung ( ZPO) und die Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör geltend gemacht werden. Eine Mindestgrenze für den Revisionswert (Wert der Beschwer) wie in der Zivilprozessordnung kennt das Arbeitsgerichtsgesetz nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Revision im Strafprozess.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Die Revision im Strafprozess ist ein Rechtsmittel gegen Urteile eines Strafgerichts. Zweck ist die Verwirklichung der Einzelfallgerechtigkeit und die Wahrung der Rechtseinheit (siehe auch Trennbarkeitsformel). Während in der Berufung die Beweisaufnahme wiederholt werden kann, ist eine erneute Beweisaufnahme in der Revision ausgeschlossen. Das Revisionsgericht prüft nur, ob das Urteil materiellrechtlich richtig ist und verfahrensrechtlich ordnungsgemäß zustande gekommen ist. Sind die Tatsachen fehlerhaft festgestellt worden, werden sie durch das Revisionsgericht aufgehoben.", "section_level": 3}, {"title": "Statthaftigkeit.", "content": "Die Revision ist statthaft gegen alle", "section_level": 3}, {"title": "Zuständigkeit.", "content": "Das Oberlandesgericht ist zuständig bei Revisionen gegen: Das Oberlandesgericht entscheidet durch einen seiner Strafsenate ( Absatz 1 GVG). Dieser ist mit drei Berufsrichtern unter Einschluss des Vorsitzenden besetzt ( Absatz 1 GVG). Der Bundesgerichtshof ist zuständig bei Revisionen gegen: Der Bundesgerichtshof entscheidet durch einen seiner Strafsenate ( Absatz 1 GVG). Dieser ist mit fünf Berufsrichtern einschließlich seines Vorsitzenden besetzt ( Absatz 1 GVG).", "section_level": 3}, {"title": "Revisionseinlegung.", "content": "Die Revision ist beim iudex a quo, also bei dem Gericht, dessen Urteil angefochten wird, einzulegen. Die Einlegung kann schriftlich oder zu Protokoll der Geschäftsstelle geschehen ( StPO). Für nicht auf freiem Fuß Befindliche gilt die Sonderregelung des StPO. Diese können die Revision auch rechtzeitig zu Protokoll der Geschäftsstelle des örtlich zuständigen Amtsgericht des Verwahrungsortes einlegen. Auch im unmittelbaren Anschluss an die Urteilsverkündung kann Revision eingelegt werden und ins Sitzungsprotokoll aufgenommen werden. Allerdings ist gemäß Nr. 142 Abs. 2 S. 2 RiStBV ein Angeklagter, der Rechtsmittel einlegen will, an die Geschäftsstelle zu verweisen. Die \"Frist zur Revisionseinlegung\" beträgt nach Abs. 1 StPO eine Woche nach Verkündung des Urteils, die sich aus Verlesung der Urteilsformel und Mitteilung der Urteilsgründe zusammensetzt. Wird das Urteil in Abwesenheit des Angeklagten verkündet, dann beginnt diese Frist mit Zustellung des Urteils ( Abs. 2 StPO). Sofern das Ende der Wochenfrist auf einen Feiertag, einen Samstag oder Sonntag fällt, endet die Frist erst mit Ablauf des nächsten Werktages. Sofern die Frist zur Einlegung unverschuldet versäumt wurde, ist auf Antrag oder von Amts wegen Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewähren. Insbesondere ist, im Gegensatz zum Zivilprozessrecht, ein Verschulden des Verteidigers dem Angeklagten nicht zuzurechnen. Dies gilt nicht, wenn der Angeklagte von der Unzuverlässigkeit des Verteidigers Kenntnis hat. Revisionsberechtigt sind gemäß den §, StPO sowohl der Angeklagte, die Staatsanwaltschaft und auch der Verteidiger. Die Erklärung des Letzteren zum Rechtsmittel ist jedoch subsidiär zur Erklärung des Angeklagten, wenn diese in Widerspruch zueinander stehen. Sofern der Angeklagte jedoch einen gesetzlichen Vertreter hat, ist auch dieser zur Einlegung der Revision berechtigt und kann diese auch gegen den Willen des Angeklagten vornehmen ( StPO). Überdies sind im Fall der Privatklage und der Nebenklage auch der Privatkläger (§ 390 StPO) und der Nebenkläger (§ 401 StPO) revisionsberechtigt. Der Nebenkläger kann jedoch nur hinsichtlich eines ihn betreffenden Nebenklagedeliktes Revision einlegen und auch eine Revision nicht mit dem Ziel einer anderen Rechtsfolge einlegen ( StPO). Erforderlich ist für die Zulässigkeit einer Revision zudem, dass der Revisionsberechtigte durch die gerichtliche Entscheidung beschwert ist und ein wirksamer Rechtsmittelverzicht nicht erklärt wurde ( StPO).", "section_level": 3}, {"title": "Revisionsbegründung.", "content": "Nach Absatz 1 StPO ist die Revision spätestens einen Monat nach Ablauf der Frist zur Einlegung eines Rechtsmittels zu begründen. War das Urteil zu diesem Zeitpunkt noch nicht zugestellt, beginnt die Frist erst mit der Zustellung. Die Revisionsbegründung seitens des Angeklagten kann schriftlich durch eine von dem Verteidiger oder einem Rechtsanwalt unterzeichnete Schrift oder mündlich zu Protokoll der Geschäftsstelle erklärt werden ( Absatz 2 StPO). Wird die Revisionsbegründung zu Protokoll der Geschäftsstelle erklärt, ist der Rechtspfleger zuständig ( Nr. 3c und Abs. 1 RPflG). Für nicht auf freiem Fuß Befindliche gilt die Sonderregelung des § 299 StPO. Bei Privat- und Nebenkläger ist zur Revisionsbegründung eine von einem Rechtsanwalt unterzeichnete Schrift erforderlich (§ 390 Abs. 2 StPO bzw. 395ff i.v.m. 390 Abs. 2 StPO). Inhaltlich soll der Revisionsbegründungsschriftsatz die erforderlichen Revisionsanträge enthalten. Eine gegen das Urteil im vollen Umfang gerichtete Revision beinhaltet dabei zumeist den Antrag, das Urteil mit den dazugehörigen Feststellungen aufzuheben und zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an einen anderen Spruchkörper des Gerichts zurückzuverweisen. Aus der Begründung muss hervorgehen, ob das Urteil wegen der Verletzung von Verfahrensrecht (Verfahrensrüge) und/oder wegen der Verletzung materiellen Rechts (Sachrüge) angefochten wird ( StPO). Die Staatsanwaltschaft muss hierbei auch Ausführungen bei einer Rüge der Verletzung materiellen Rechts (Sachrüge) vornehmen (siehe Nr. 156 RiStBV). Dies ist auf Seiten des Angeklagten bzw. seines Verteidigers nicht erforderlich. Hinsichtlich einer Verfahrensrüge ist jedoch stets eine substantiierte Darlegung der Rüge erforderlich. Fehlt es an der Substantiierung der Verfahrensrüge und hat der Rechtsmittelführer die Revision im Begründungsschriftssatz darauf beschränkt, so hat dies in diesem Fall bereits die Verwerfung der Revision als unzulässig zur Folge.", "section_level": 3}, {"title": "Revisionsgründe.", "content": "Die Revision kann gem. StPO nur darauf gestützt werden, dass das Urteil auf einer Verletzung des Gesetzes beruht. Dabei wird zwischen dem Fehlen von Verfahrensvoraussetzungen, der Verletzung von Verfahrensrecht und der Verletzung von materiellem Recht unterschieden.", "section_level": 4}, {"title": "Fehlen von Verfahrensvoraussetzungen.", "content": "Das Fehlen von Verfahrensvoraussetzungen (= Existenz eines Verfahrenshindernisses) wird vom Gericht von Amts wegen geprüft. Ein solches Verfahrenshindernis kann etwa in einem fehlenden Eröffnungsbeschluss, einem fehlenden Strafantrag bei absoluten Antragsdelikten, bei entgegenstehender Rechtskraft, einer bereits anderweitigen Rechtshängigkeit oder bei Verjährung gegeben sein.", "section_level": 5}, {"title": "Verfahrensfehler.", "content": "Ein Verfahrensfehler liegt vor, wenn eine gesetzlich vorgeschriebene Verfahrenshandlung unterblieben ist oder fehlerhaft vorgenommen wurde oder wenn eine unzulässige Verfahrenshandlung vorgenommen wurde. Entscheidende Bedeutung kommt dabei der Beweiskraft des Hauptverhandlungsprotokolls zu. Des Weiteren können dienstliche Erklärungen zum Beweis des jeweiligen Rechtsfehlers in Form des Freibeweises herangezogen werden. Unterschieden wird im Rahmen der mit der Verfahrensrüge anzugreifenden Verfahrensfehler zwischen den \"absoluten\" und den \"relativen Revisionsgründen\". Bei den absoluten Revisionsgründen gemäß Nr. 1 bis 7 StPO wird das Beruhen des Urteils auf der Rechtsverletzung unwiderlegbar vermutet. Ein solcher Fall ist etwa der des Ausschlusses vom Richteramt. Bei den übrigen Verfahrensfehlern handelt es sich um relative Revisionsgründe ( StPO bzw. nach herrschender Meinung § 338 Nr. 8 StPO), bei denen die Möglichkeit bestehen muss, dass das Urteil ohne den Fehler anders ausgefallen wäre, also auf dem jeweiligen Fehler beruht. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass in einigen Fällen ein Rügeverlust durch Präklusion eingetreten sein kann. Ein Verfahrensfehler kann dann nicht mehr geltend gemacht werden. Beispiel für eine solche Präklusion ist die fehlende rechtzeitige Geltendmachung einer vorschriftswidrigen Besetzung des Gerichts, die bereits in der Hauptverhandlung vor Vernehmung des ersten Angeklagten zur Sache hätte erfolgen müssen ( StPO). Das Beruhen des Urteils auf einem Verfahrensfehler scheidet beispielsweise auch dann aus, wenn ein Beweiserhebungsfehler bereits im Ermittlungsverfahren stattgefunden hat, weil dort gegen ein Beweiserhebungsverbot verstoßen wurde, der so gewonnene Beweis sich auch auf die Urteilsfindung ausgewirkt hat, aber im Rahmen der dem Urteil vorausgehenden Hauptverhandlung der verteidigte Angeklagte dann nicht den nach der Rechtsprechung des BGH erforderlichen Widerspruch rechtzeitig erhoben hat. In diesem Fall beruht das Urteil gerade nicht auf dem Verfahrensfehler, sondern auf der (fehlerhaften) Verteidigung des Angeklagten, da der Widerspruch nicht erfolgt ist. Gleiches gilt bei einer unterlassenen Beanstandung einer unzulässigen Sachleitungsanordnung des Vorsitzenden eines verteidigten Angeklagten durch den Zwischenrechtsbehelf ( Abs. 2 StPO), denn auch in diesem Fall wird für das Beruhen des Urteils auf die unterbliebene Beanstandungshandlung abgestellt.", "section_level": 5}, {"title": "Verletzung materiellen Rechts.", "content": "Materielle Fehler sind in erster Linie eine fehlerhafte rechtliche Würdigung des Sachverhalts und eine fehlerhafte Strafzumessung. Hinsichtlich der Sachverhaltsfeststellungen und der Beweiswürdigung liegt ein Revisionsgrund nur bei einem Rechtsfehler vor. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Sachverhaltsfeststellungen für das Urteil keine hinreichende Grundlage bilden oder wenn die Beweiswürdigung widersprüchlich ist oder gegen gesicherte Erfahrungssätze verstößt. Die Beweiswürdigung kann beispielsweise fehlerhaft sein, wenn dem Urteil eine von Belastungseifer getragene Zeugenaussage zugrundegelegt worden ist. Auf materiellen Mängeln beruht das Urteil regelmäßig. Eine Ausnahme sind fehlerhafte Hilfserwägungen, eine weitere Ausnahme die in StPO im Jahre 2004 neu eingefügten Absätze 1a und 1b. Abs. 1a S. 1 und S. 2 ermöglichen eine eigene Strafzumessungssachentscheidung des Revisionsgerichts. Die Norm ist verfassungskonform handhabbar (BVerfG, Beschl. v. 14. Juni 2007).", "section_level": 5}, {"title": "Revision im Sozialgerichtsprozess.", "content": "Im Verfahren vor den Sozialgerichten ist die Revision ( SGG) gegen Urteile der Landessozialgerichte zum Bundessozialgericht nur zulässig, wenn sie vom Landessozialgericht zugelassen oder die Nichtzulassung durch eine erfolgreiche Nichtzulassungsbeschwerde zum Bundessozialgericht ( SGG) beseitigt wurde. Gründe für die Zulassung der Revision können nur die grundsätzliche Bedeutung der Rechtssache, die Abweichung von einer Entscheidung des Bundessozialgerichts oder ein schwerwiegender Verfahrensmangel sein.", "section_level": 4}, {"title": "Revision im Verwaltungsgerichtsprozess.", "content": "Gegen das Urteil eines Oberverwaltungsgerichts ist die Revision an das Bundesverwaltungsgericht nach Abs. 1 VwGO möglich, wenn diese vom Oberverwaltungsgericht oder im Rahmen einer Nichtzulassungsbeschwerde vom Bundesverwaltungsgericht zugelassen wurde. Gleiches gilt für den Beschluss eines Oberverwaltungsgerichts über Normenkontrollklagen nach Abs. 5 S. 1 VwGO. Auch gegen das Urteil eines Verwaltungsgerichts kann Revision eingelegt werden, wenn sie gemäß VwGO durch das Verwaltungsgericht oder Bundesverwaltungsgericht zugelassen wurde und die Berufung ausgeschlossen ist. Eine Sprungrevision ist möglich, wenn der Kläger und der Beklagte dieser schriftlich zugestimmt haben und sie durch das Verwaltungsgericht gemäß Abs. 1 VwGO zugelassen wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Revision im Finanzgerichtsprozess.", "content": "Gegen das Urteil eines Finanzgerichts ist die Revision beim Bundesfinanzhof möglich, wenn diese vom Finanzgericht zugelassen wurde. Gegen eine Nichtzulassung kann Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesfinanzhof erhoben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Revision im Zivilprozess.", "content": "Im österreichischen Zivilprozess ist die Revision (§ ff. ZPO) das ordentliche Rechtsmittel gegen Urteile der Landes- und Oberlandesgerichte in zweiter Instanz (siehe dazu: Gerichtsorganisation in Österreich). Eine Sprungrevision gibt es im österreichischen Zivilprozessrecht nicht. Es entscheidet der Oberste Gerichtshof in Wien.", "section_level": 2}, {"title": "Revisionsgründe.", "content": "Als Revisionsgründe ( ZPO) können nur Mängel im Verfahren vor dem Berufungsgericht, die entweder Nichtigkeit bewirken oder doch eine erschöpfende Beurteilung und gründliche Beurteilung der Sache verhindern konnten, unrichtige rechtliche Beurteilung durch das Berufungsgericht oder Aktenwidrigkeit (wenn das Berufungsgericht im Widerspruch zu den Prozessakten von einer Tatsache als erwiesen ausging) geltend gemacht werden. Wie in Deutschland ist der Oberste Gerichtshof keine Tatsacheninstanz.", "section_level": 3}, {"title": "Zulässigkeit.", "content": "Die Zulässigkeit der Revision ( ZPO) setzt auf jeden Fall voraus, dass die Entscheidung von der Lösung einer Rechtsfrage von hoher Bedeutung abhängt (etwa weil eine Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs zu dieser Frage fehlt oder uneinheitlich ist oder weil das Berufungsgericht von der Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs abwich), und ist zudem abhängig von der Höhe des Streitgegenstands, über den das Berufungsgericht entschieden hat (Entscheidungsgegenstand):", "section_level": 3}, {"title": "Revisionsfrist.", "content": "Die Frist zur Erhebung der Revision oder Einbringung des Antrags auf Zulassung der ordentlichen Revision beträgt vier Wochen. Ist die Revision zulässig oder wird sie für zulässig erklärt, hat der Gegner das Recht binnen weiterer vier Wochen eine Gegenschrift (Revisionsbeantwortung) einzubringen. Im Revisionsverfahren herrscht Anwaltspflicht.", "section_level": 3}, {"title": "Entscheidung über Revision.", "content": "Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs erfolgt in der Regel in nicht öffentlicher Sitzung. Über zulässige Revisionen entscheidet der Oberste Gerichtshof entweder in der Sache selbst mit Urteil oder er verweist die Rechtssache an das Gericht zweiter oder erster Instanz zur neuerlichen Entscheidung nach Ergänzung des Verfahrens zurück. Für dieses ist die Rechtsansicht, die der Oberste Gerichtshof in seiner Begründung ausgesprochen hat, bindend.", "section_level": 3}, {"title": "Revision im Verwaltungsgerichtsverfahren.", "content": "Gegen Erkenntnisse und Beschlüsse der Verwaltungsgerichte kann gemäß B-VG wegen Rechtswidrigkeit Revision an den Verwaltungsgerichtshof erhoben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Zulässigkeit.", "content": "Gegen ein Erkenntnis oder einen Beschluss eines Verwaltungsgerichtes ist die Revision zulässig, wenn sie von der Lösung einer Rechtsfrage abhängt, der grundsätzliche Bedeutung zukommt, insbesondere weil das Erkenntnis oder der Beschluss von der Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes abweicht, eine solche Rechtsprechung fehlt oder die zu lösende Rechtsfrage in der bisherigen Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes nicht einheitlich beantwortet wurde. Gegen Erkenntnisse, die nur geringe Geldstrafen zum Gegenstand haben, sind Revisionen wegen Verletzung von Rechten nicht zulässig. Das Verwaltungsgericht hat in seiner Entscheidung mit kurzer Begründung auszusprechen, ob eine Revision zulässig ist ( VwGG). Lässt es die Revision zu, kann eine \"ordentliche Revision\" an den Verwaltungsgerichtshof erhoben werden. Andernfalls besteht die Möglichkeit einer \"außerordentlichen Revision\", in der zu begründen ist, wieso entgegen dem Ausspruch des Verwaltungsgerichts die Revision doch zulässig sein soll ( VwGG).", "section_level": 3}, {"title": "Revisionsfrist.", "content": "Die Frist zur Erhebung einer Revision beträgt sechs Wochen ( VwGG). Die Revision ist beim Verwaltungsgericht selbst einzubringen ( VwGG). Im Revisionsverfahren herrscht Anwaltspflicht.", "section_level": 3}, {"title": "Entscheidung über die Revision.", "content": "Bei der ordentlichen Revision prüft zunächst das Verwaltungsgericht selbst die Einhaltung formaler Voraussetzungen und kann sie als unzulässig zurückweisen ( VwGG). Dagegen kann binnen zwei Wochen ein Vorlageantrag gestellt werden, dass die Revision dem Verwaltungsgerichtshof zur Entscheidung vorgelegt wird ( VwGG). Wenn das Verwaltungsgericht die Revision nicht zurückweist, muss es den anderen beteiligten Parteien Gelegenheit zu einer Revisionsbeantwortung geben und anschließend die Revision dem Verwaltungsgerichtshof vorlegen. Im Fall einer außerordentlichen Revision entfällt das Vorverfahren vor dem Verwaltungsgericht, die Revision wird sofort dem Verwaltungsgerichtshof übermittelt. Der Verwaltungsgerichtshof hat den anderen beteiligten Parteien selbst Gelegenheit zu einer Revisionsbeantwortung zu geben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist vor dem Verwaltungsgerichtshof eine mündliche Verhandlung durchzuführen ( VwGG). Der Verwaltungsgerichtshof entscheidet mit Erkenntnis, wobei er die Revision abweisen oder die angefochtene Entscheidung aufheben oder – in Ausnahmefällen – auch in der Sache selbst entscheiden kann ( VwGG). Falls der Verwaltungsgerichtshof die Entscheidung des Verwaltungsgerichts aufhebt, muss es eine neue Entscheidung erlassen, wobei es an die Rechtsansicht des Verwaltungsgerichtshofs gebunden ist.", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "Im schweizerischen Prozessrecht bezeichnet die \"Revision\" die Wiederaufnahme des Verfahrens (vgl. Art. 410 ff. Schweizerische Strafprozessordnung, Art. 328 ff. Schweizerische Zivilprozessordnung). Die Entsprechung der Revision im deutschen oder österreichischen Sinne ist in der Schweiz die \"Beschwerde an das Bundesgericht\".", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "Im französischen Recht entspricht der Revision der \"pourvoi en cassation\" zum Kassationshof. Dieser kann binnen zwei Monaten gegen jedes Urteil \"en dernier ressort\", d. h. der letzten Tatsacheninstanz, eingelegt werden. Der Kassationshof überprüft nicht die tatsächlichen Umstände des Falls, sondern lediglich die korrekte Rechtsanwendung der Vorinstanz. Der \"pourvoi en cassation\" hat keine aufschiebende Wirkung. Hingegen handelt es sich beim \"recours en révision\" um eine Art Wiederaufnahmeverfahren. Dieses ist nur in den Fällen von Prozessbetrug durch die obsiegende Partei, Zurückhaltung oder Fälschung wesentlicher Beweismittel oder falsche Zeugenaussagen möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Niederlande.", "content": "Die \"Revisie\" im niederländischen Recht bedeutet eine Wiederaufnahme des Verfahrens. Die niederländische Entsprechung der Revision (im deutschen oder österreichischen Sinne) heißt hingegen \"(beroep in) cassatie\", über sie entscheidet der Hohe Rat der Niederlande.", "section_level": 1}, {"title": "Common Law.", "content": "In den meisten Rechtsordnungen des Common Law-Rechtskreises ist der \"appeal\" das einzige Rechtsmittel gegen Urteile der ersten Instanz und entspricht damit sowohl der Berufung als auch der Revision. Im Gerichtssystem von England und Wales ist der Court of Appeal weitgehend an die von der ersten Instanz erhobenen Tatsachen gebunden, die Einführung neuer Tatsachen ist stark eingeschränkt, weshalb der \"appeal\" hier eher der Revision (im deutschen Recht) zu vergleichen ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Revision ist ein Rechtsmittel gegen eine gerichtliche Entscheidung. Dabei werden – anders als bei der Berufung (Appellation) – grundsätzlich nicht noch einmal die tatsächlichen Umstände des Falles untersucht, sondern lediglich das Urteil der vorherigen Instanz auf Rechtsfehler überprüft. Die eine Revision einlegende Person wird \"Revident\" oder \"Revisionsführer (selten auch Revisionswerber)\" genannt.", "tgt_summary": null, "id": 194531} {"src_title": "Kitan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kitan sind spätestens im 5. Jahrhundert in chinesischen Quellen belegt. Sie führten verschiedene Kämpfe mit den Köktürken und Tang-China (um 560, 696/697, 733/735). Nach dem Niedergang des Uigurischen Kaganats und der Tang-Dynastie konnten sie das Machtvakuum ausnutzen und sehr schnell ein großes Reich errichten. Yelü Abaoji (, auch Apaoka Khan, gestorben 926), Häuptling des Yilastammes, Großkhan der Kita und ab 916 Kaiser, startete 924 eine Offensive nach Westen, besiegte dabei die Kirgisen in der Mongolei, schwenkte dann nach Gansu, um Uiguren, Tanguten und Tuyuhun zu unterwerfen. 926 wurde der recht zivilisierte koreanische Staat Balhae (Parhae) im heutigen Nordostchina und Nordkorea beseitigt. Schließlich proklamierte Abaojis Sohn und Nachfolger Yelü Deguang () 947 in Nordchina die Liao-Dynastie. Unter der Liao- und der nachfolgenden Jin-Herrschaft wurden in der Mandschurei Städte bis hin zum Amur-Fluss gegründet, mit 60–70 Hektar Fläche und bis zu zehn Meter hohen Mauern. Man betrieb dort Ackerbau, züchtete Pferde, besaß Eisengießereien und Webereien. Die Kitan benutzten vom 10. bis 12. Jahrhundert zwei von der chinesischen Schrift beeinflusste Kitan-Schriften: die hauptsächlich aus Logogrammen bestehende sogenannte Großschrift und die später entwickelte sogenannte Kleinschrift. Letztere enthält auch Phonogramme und ist deshalb für die Sprachwissenschaft als früheste überlieferte Form der Kitan-Sprache von großer Bedeutung. Beide Schriften beeinflussten später auch die Entwicklung der beiden ebenfalls als Groß- und Kleinschrift bezeichneten eigenen Schriften der tungusischen Jurchen, der Vorläufer der Mandschus und Xibe. In der Zeit von etwa 1116 (Einnahme von Liaoyang) bis 1125 (Gefangennahme des Kaisers) wurde das Liao-Reich von seinen früheren Vasallen, den ebenfalls aus der Mandschurei stammenden Jurchen (Jin-Dynastie), übernommen. Ein Teil der Kitan floh westwärts (zum Teil durch Südsibirien) und gründete um 1130 als Kara Kitai unter dem Khan Yelü Dashi () ein neues Reich. Dieses Reich behauptete 1141 seine Existenz durch einen Sieg über Sandschar, den Sultan der Seldschuken, in der Katwan-Steppe/Samarkand. Es bestand bis zur Mongoleninvasion 1217/18. Die russische (\"\", ), mongolische (\"Qitad\", mongolisch bzw. \"Xyatad\" ) und uigurische Bezeichnung () für „China“ geht auf die Kitan zurück, siehe auch Cathay.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kitan (auch \"Khitan\", \"Qidan\" von ) waren ein nordostasiatisches, möglicherweise mongolisches Volk auf dem Gebiet der heutigen Mandschurei, das im 6. Jahrhundert existierte. Sie waren in Kämpfe mit den Köktürken und Tang-China verwickelt; 947 errichteten sie das Liao-Reich. ", "tgt_summary": null, "id": 1272253} {"src_title": "Grendel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie des Namens.", "content": "Der Ursprung des Namens „Grendel“ ist nicht abschließend geklärt. Der Eigenname könnte sich auf das altenglische Verb \"grindan\" mit der Bedeutung „zusammenreiben, zu Staub stampfen, reiben, kratzen, knirschen, raspeln“ oder \"forgrindan\" „zerstören durch Zerstampfen“ beziehen. Andere verweisen auf das altnordische Wort \"grindill\" mit der Bedeutung „Sturm“. Das angelsächsische Wort \"grund\" mit der Bedeutung „Meeresgrund, Abgrund, Erdoberfläche, Boden“ könnte auf den Umstand hinweisen, dass es sich bei Grendel um ein im Sumpf lebendes Ungeheuer handelt, dessen Mutter ebenfalls ein „Meerwesen“ ist. Das Wort \"grendel\" bzw. \"grindel\" erscheint in verschiedenen angelsächsischen Texten in Verbindung mit Seen, Sümpfen und Teichen. Hierzu passt auch das isländische Nomen \"grandi\" mit der Bedeutung „Sandbank“. Möglich wäre auch ein Zusammenhang mit dem mittelenglischen Adjektiv \"gryndel\", das mit „ärgerlich“ übersetzt werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Grendels Rolle im Epos \"Beowulf\".", "content": "Grendel wird als Unhold mit übermenschlichen Kräften, als Riese (Jöte), Thurse oder Troll beschrieben, der die Methalle Heorot (\"Hirschburg\") des dänischen Königs Hrothgar seit 12 Jahren heimgesucht, verwüstet und Männer des Königs getötet und gefressen hat. Heorot liegt in der Nähe eines Moores, in dem Grendels Höhle liegt; Grendel fühlt sich von den feiernden Männern Hrothgars belästigt und erträgt nicht die Fröhlichkeit und Musik, die aus der Halle schallt. Der mit Hrothgar befreundete Held Beowulf aus dem Land der Gauten (Göten aus Schweden?) stellt sich waffenlos dem Kampf mit Grendel und verwundet ihn so schwer, dass Grendel seinen rechten Arm einbüßt. Der Arm wird als Trophäe vor Hrothgars Methalle aufgehängt, während der Riese an der Verletzung stirbt. Seine Mutter, das Meerweib, versucht daraufhin erfolglos, den Tod ihres Sohnes zu rächen. Sie wird von Beowulf mit dem Schwert erschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Christliche Deutung.", "content": "Der Unhold, der Hrothgars Leute 12 Jahre lang peinigt, ist ein Abkömmling des biblischen Kain, Sohn Adams und Evas, der seinen Bruder Abel aus Eifersucht erschlägt (Genesis 4). Kains Name ist im Hebräischen \"Qayin\" mit der Bedeutung „Wesen, Kreatur“. Im Beowulfepos stammen alle Monster von ihm ab. Grendel ist neidisch, verärgert und aufgebracht gegenüber den Menschen, da er wahrscheinlich fühlt, dass Gott diese segnet, er aber davon ausgeschlossen ist. Grendel lehnt vor allem Licht, Freude und Musik ab, was er in Hrothgars Methalle Herot vorfindet. Der Lobgesang des Barden „Lied der Schöpfung“ (Zeilen 90–98) bringt ihn auf, da es von der Schönheit und dem Licht der göttlichen Schöpfung berichtet. Auf diese Weise soll der dämonisch-teuflische Aspekt der Natur Grendels deutlich gemacht werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grendel ist eine monströse Gestalt der frühen angelsächsischen Heldenepik und wird im \"Beowulf\" neben Grendels Mutter und dem Drachen als einer der drei Gegenspieler des Helden präsentiert. Das Epos entstand zwischen 700 und 1000. Es ist im \"Codex Nowell\" festgehalten, einer Sammelhandschrift, die sich heute in der British Library befindet.", "tgt_summary": null, "id": 1788114} {"src_title": "Kapillare", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Im Allgemeinen sind Kapillaren Röhrchen mit sehr kleinen Innendurchmessern. Durch Oberflächeneffekte, die im Vergleich zu größeren Rohren stark in den Vordergrund treten, tritt in Kapillaren der physikalische Effekt der Kapillarität auf: Flüssigkeiten mit hoher Oberflächenspannung steigen in Kapillaren auf, sie kondensieren auf den Kapillarwänden auch oberhalb ihres Siedepunktes, und es kann zu chemischen Reaktionen kommen, die außerhalb von Kapillaren so nicht ablaufen würden. Die Kapillarität verursacht z. B. Eislinsen.", "section_level": 1}, {"title": "Biologie/Medizin.", "content": "Kapillaren sind die kleinsten Blutgefäße. Sie sind etwa 0,5 mm lang und haben einen Durchmesser von 5 bis 10 μm. Sie bilden ein feines Netzwerk in den Organen und Geweben des Körpers und ermöglichen den Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebe. Der Durchmesser der Lungenkapillaren ist gerade so groß, dass rote Blutkörperchen hintereinander hindurchpassen.", "section_level": 1}, {"title": "Biologie/Pflanzen.", "content": "Tracheen und Tracheiden, bei Nadelholz nur Tracheiden, bilden das Wasserleitsystem der Bäume und anderer Pflanzen. Sie leiten das Bodenwasser mit den gelösten Nährsalzen mit Hilfe der Kapillarität und dem Transpirationssog zu den Blattorganen der Pflanzen.", "section_level": 1}, {"title": "Ackerboden/Landwirtschaft.", "content": "In einem Ackerboden ist die Größe und Verteilung der Hohlräume (Poren) für Wasser- und Lufthaushalt von entscheidender Bedeutung für die Fruchtbarkeit eines Standortes. Die kleinen bzw. kleinsten Poren nennt man Kapillaren – in ihnen bleibt das Regenwasser dank der Adsorptionskräfte als Haftwasser am längsten erhalten – in ihnen steigt Feuchtigkeit aus dem Grundwasser auf (Kapillare Steighöhe).", "section_level": 1}, {"title": "Chemie.", "content": "In chemischen Laboratorien sind mit dem Begriff Kapillare meistens die \"Siedekapillaren\" gemeint. Sie werden bei Destillationen sowohl im Vakuum als auch bei normalem Druck verwendet, um Siedeverzüge zu vermeiden. Dies sind sehr dünne, biegsame Kapillaren. Sie tauchen in die zu destillierende Flüssigkeit ein und sollten den Boden des Kolbens berühren. Durch die Kapillaren treten laufend kleinste Bläschen aus inertem Gas oder Luft in die Flüssigkeit ein, die einen gleichmäßigen Siedevorgang aufrechterhalten und so einen Siedeverzug verhindern.", "section_level": 1}, {"title": "Analytik.", "content": "In der Analytik werden bei bestimmten Verfahren, wie der Dünnschichtchromatographie, Glaskapillaren, auch Kapillarpipetten genannt, zur Probenabmessung und -auftragung kleinster Volumina eingesetzt. Die Aufnahme der Probe erfolgt entweder mit Hilfe eines Pipettierhelfers oder meist selbstständig durch die Kapillarwirkung. Kapillarpipetten sind meist auf „In“ (Eingussvolumen) justiert.", "section_level": 1}, {"title": "Tintenstrahldrucker.", "content": "Bei Tintenstrahldruckern werden Kapillaren zum Transport der Tinte zum Druckkopf eingesetzt. Die Vorteile sind enorm: Die Geräte können kompakter (weniger hoch) gebaut werden, da die Tintentanks nicht mit dem Kopf bewegt werden, da beide durch Kapillaren verbunden sind. Die Druckköpfe können dadurch feiner bzw. schneller positioniert werden, da durch die geringere bewegte Masse weniger Trägheit herrscht – was zu merklichen Qualitätsverbesserungen insbesondere beim Schnelldruck (Entwurfsdruck) führt. Erstaunlicherweise wurden Kapillaren zuerst von Refill-Anbietern eingesetzt (speziell für Epson-Drucker), um größere Tintentanks als die vom Drucker-Hersteller angebotenen anbieten zu können. Diese Tintentanks müssen außerhalb des Geräts angebracht werden und durch die Kapillaren mit dem Druckkopf verbunden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Textilindustrie.", "content": "In der Textilindustrie steht die Bezeichnung Kapillare für die feinste (einzelne) Faser, die dann zu einem Garn gesponnen werden. Der Kapillarfaden ist der beim Düsenspinnverfahren aus der Bohrung der Spinndüse austretende Einzelfilamentfaden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Kapillare (früher auch Haar-Röhrchen) ist ein sehr feiner, langgestreckter Hohlraum. Das Wort leitet sich vom lateinischen Wort \"capillus\" (das Haar) ab.", "tgt_summary": null, "id": 1566486} {"src_title": "Achse (Maschinenelement)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Feststehende Achse.", "content": "\"Feststehende Achsen\" sind ein- oder beidseitig fest mit dem Maschinengestell verbunden. Sie sind in der Überzahl und werden z. B. in Fahrradachsen verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Umlaufende Achse.", "content": "\"Umlaufende Achsen\" sind weniger häufig. Sie sind mit sich selbst drehenden Bauteilen verbunden und lagern umlaufende Räder. Das typische Beispiel sind umlaufende Achsen in Laufradachsen von Eisenbahnen oder Umlaufrädergetrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Achszapfen und Achsstummel.", "content": "Das im Durchmesser abgesetzte Ende einer Achse wird \"Achszapfen\" genannt. Der Absatz dient als axialer Anschlag (Lauffläche) für gleitend gelagerte Räder oder als Montageanschlag für Wälzlager-Innenringe bei Wälzlagerung. Ein \"Achsstummel\" oder \"Achsstumpf\" ist ein kurzes Achsstück, z. B. dasjenige, das zur Einzelradaufhängung eines Kraftfahrzeug-Rades dient.", "section_level": 2}, {"title": "Voll- und Hohlachsen.", "content": "Das Material im Innern einer \"Vollachse\" wird bei Belastung weniger beansprucht als das Material am Umfang der Achse. Es trägt daher deutlich weniger zur Festigkeit bei. Bei einer \"Hohlachse\" ist es entfallen. Beispielsweise werden Laufräder von sportlichen Fahrrädern mit leichteren Hohlachsen ausgestattet (die auch zur Aufnahme eines Schnellspanners dienen).", "section_level": 2}, {"title": "Ausnahme.", "content": "Gelegentlich werden auch die Radsätze von Schienenfahrzeugen als Achsen bezeichnet, unabhängig davon, ob sie angetrieben werden oder nur mitlaufen.", "section_level": 1}, {"title": "Achsen zweispuriger Fahrzeuge.", "content": "Die Definition der Kraftfahrzeugachse beinhaltet im ursprünglichen Sinn die „durchgehende starre Verbindung der gegenüberliegenden drehbar gelagerten Räder“, wobei sich die Räder zunächst um die wie oben definierte Achse drehten. Heute wird auch die Anordnung der Räder auf voneinander separierten Radträgern (Einzelradaufhängung) als \"Achse\" bezeichnet. Die Achszahl ist ein Unterscheidungsmerkmal von zweispurigen Fahrzeugen: Der zweirädrige Karren ist ein \"einachsiges\" Fahrzeug. Ein Wagen mit vier Rädern und ein PKW sind \"zweiachsig\". \"Mehrachsigkeit\" besteht häufig bei Nutzkraftwagen (Omnibusse, Lastkraftwagen) und Schienenfahrzeugen (Eisenbahn und Straßenbahn). Die Summe aller Achsen von Zugfahrzeug und/oder Anhängern ist oft verkehrsrechtlich (zum Beispiel bei Lastzügen) oder durch andere Regelungen (zum Beispiel bei Güterzügen) beschränkt. Unterschieden wird zwischen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Achse ist ein Maschinenelement, das zur Lagerung eines oder mehrerer drehender Bauteile wie Räder oder Rollen dient. \"Sie können stillstehen, sodass sich auf ihnen gelagerte Maschinenteile drehen, oder mit den auf ihnen sitzenden Maschinenteilen umlaufen. Achsen werden auf Biegung beansprucht, übertragen aber kein Drehmoment\". ", "tgt_summary": null, "id": 1527804} {"src_title": "Eberhard Feik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebenslauf.", "content": "Feik war der Sohn eines Bergmanns und einer Postbeamtin und das jüngste von fünf Geschwistern. Er wuchs im Bergischen Land in der Nähe von Köln auf. Der Nachname stammte von einem seiner Vorfahren, dem türkischen Reiteroffizier Sulaiman Feik. In seiner Jugend träumte Feik vom Beruf des Lastwagenfahrers. Er begann jedoch in Köln ein Studium der Anglistik und Germanistik und wechselte, angeregt durch seine Erfahrungen an dortigen Studententheatern, auf die Schauspielschule und studierte nebenbei Theaterwissenschaften. Die ersten Stationen seiner schauspielerischen Karriere waren das Theater am Dom in Köln, das Stadttheater Krefeld und die Staatstheater in Stuttgart, wo er 1971 als DKP-Kandidat bei der Kommunalwahl für den Stadtrat aufgestellt wurde, sowie Frankfurt am Main. 1973 wechselte er nach Berlin zur Schaubühne am Halleschen Ufer, der er sechs Jahre lang angehörte. Feik wirkte in mehreren Kinderfilmen mit, z. B. in \"Die Vorstadtkrokodile\", \"Schöne lahme Ferien\" und \"Die Distel\". Er führte Regie, arbeitete in Konstanz, Pforzheim, Dortmund und Karlsruhe und inszenierte unter anderem Stücke von Bertolt Brecht, Henrik Ibsen, William Shakespeare, Friedrich Schiller. Feik spielte Oboe, Klavier und Gitarre. Einem breiten Publikum wurde er durch die Rolle des \"Christian Thanner\" bekannt, den er an der Seite von Götz George \"(Schimanski)\" in 27 Tatortfolgen sowie zwei Kinofilmen verkörperte. Von 1981 bis 1991 ermittelte das Duo im Ruhrgebiet mit eher unkonventionellen Methoden. Nach einer Umfrage im Mai 2008 war die Figur Thanner zusammen mit Schimanski der beliebteste Tatort-Kommissar. 1988 erlitt der Schauspieler im Alter von 44 Jahren während der Dreharbeiten zum Tatort \"\" einen Herzinfarkt, woraufhin er sich drei Bypass-Operationen unterziehen musste. Seine letzte große Fernsehrolle war 1993 \"Ein Mann am Zug\". 1994 erlag er rund einen Monat vor seinem 51. Geburtstag bei einer Fahrradtour im Schwarzwald einem weiteren Herzinfarkt. Feik war mit der Schauspielerin Anneli Wagner verheiratet, mit der er zwei Töchter hatte. Die Grabstelle des Schauspielers befindet sich auf dem Friedhof Hofsgrund am Schauinsland. Im Dezember 2014 berichtete Die Zeit, dass Feik und seine Ehefrau von 1977 bis 1984 als Inoffizielle Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit geführt worden seien. Feik war damals Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei. Kurze Zeit später dementierte Feiks Witwe die Tätigkeit. Ihr Mann habe vielmehr 1984 einen Anwerbeversuch bei einem Verwandtenbesuch dem bundesdeutschen Verfassungsschutz gemeldet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eberhard Feik (* 23. November 1943 in Chemnitz; † 18. Oktober 1994 in Oberried, Breisgau) war ein deutscher Schauspieler. Popularität erlangte er in der Rolle des \"Christian Thanner\" als Partner-Kollege von Kommissar \"Horst Schimanski\" in der in Duisburg spielenden Tatort-Reihe.", "tgt_summary": null, "id": 1343876} {"src_title": "Seelsorger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Christentum.", "content": "In den katholischen und evangelischen Kirchen sind die hauptamtlichen Seelsorger die Bischöfe und Pfarrer. Bischöfe (in Österreich Superintendenten) haben eine Gesamtverantwortung für die Seelsorge in einem Bistum bzw. einer Landeskirche oder Superintendentur, Pfarrer in einer Pfarrei bzw. Kirchengemeinde. Auch Pastor (von ‚Hirt‘) ist eine übliche Amtsbezeichnung für einen hauptamtlichen Seelsorger mit Leitungsaufgaben.", "section_level": 1}, {"title": "Katholisches Verständnis.", "content": "Gemäß katholischem Verständnis sind Seelsorger Personen, die von der Kirche beauftragt seelsorgliche Aufgaben wahrnehmen. Das katholische Kirchenrecht unterscheidet zwei Begriffe: Zum einen Seelsorge \"(cura animarum),\" die von Laien und Klerikern ausgeübt werden kann und mit Teilaufgaben aus den kirchlichen Diensten verbunden ist, zum anderen „Hirtensorge“ \"(cura pastoralis)\", die im Sinne einer umfassenden Leitungsaufgabe kirchlichen Amtsträgern (Bischof, Priester oder Diakon) vorbehalten ist. Die Seelsorge in einer Pfarrgemeinde ist im katholischen Kirchenrecht primär einem Pfarrer als „eigenem Hirten“ der Gemeinde (\"pastor proprius\") anvertraut: Zur „umfassenden Seelsorge“ (\"plena animarum cura\") ist dabei die Priesterweihe erforderlich. (CIC can. 150). Davon abgeleitet und unter Leitung eines verantwortlichen Pfarrers werden seelsorgliche Aufgaben (\"cura animarum\") auch von hauptamtlich gesendeten oder beauftragten Mitarbeitern, die nicht Kleriker sind, wahrgenommen (z. B. Pastoralassistenten, Pastoralreferenten u. ä.) Ihnen können auch partielle Leitungsaufgaben übertragen werden. Das Zweite Vatikanische Konzil hat das Priestertum aller Gläubigen als erweiterten Raum seelsorglichen Handelns eröffnet, der nicht auf die Spendung von Sakramenten durch Kleriker eingegrenzt ist, sondern eigenständiges Engagement der getauften und gefirmten Gläubigen auch im Rahmen von Seelsorge als Heilen, Trösten und Ratgeben ermöglicht. Das Konzil schreibt:", "section_level": 2}, {"title": "Judentum.", "content": "Im Judentum wird Seelsorge hauptsächlich vom Rabbiner ausgeübt. Seine Funktion ist in erster Linie die Lehre der Tora und die Leitung von Gottesdiensten zusammen mit dem Chasan (Kantor) sowie die Predigt. Ferner gehören zu seinen Aufgaben die Seelsorge an einzelnen Menschen durch Krankenbesuche, Trauerbegleitung, Sorge für Ältere und Beistand in Lebenskrisen die Durchführung von Hochzeiten und Beerdigungen.", "section_level": 1}, {"title": "Islam.", "content": "Der Begriff „Seelsorge“ ist im Islam unbekannt, und es gibt kaum professionelle muslimische Seelsorger. Die damit in anderen Religionen verbundenen Handlungsfelder spielen jedoch auch dort eine Rolle. Jeder gläubige Muslim ist von Gott dazu befähigt und berufen, Verantwortung in sozialer und geistiger Hinsicht gegenüber seinen Mitmenschen zu übernehmen, so dass die Sorge um die Seele in individueller wie in sozialer Hinsicht Bestandteil islamischen Alltags ist. Soziales Engagement, Nachbarschaftspflege, Verwandtenpflege, Krankenbesuch und Altenpflege sind in der Geschichte und alltäglichen Praxis der muslimischen Gemeinschaft stark verankert. Sie bilden die Grundlage für ein islamisches Seelsorgekonzept, zu dem aber auch Diakonie und Liturgie gehören, die nach Ansicht des Soziologen und Theologen Cemil Şahinöz Bestandteile islamischer Seelsorge sein müssen. In Mitteleuropa entsteht ein verstärkter Bedarf an ausgebildeten muslimischen Seelsorgern, da etwa in Krankenhäusern und Gefängnissen, in der Notfallseelsorge und auch in der Gemeindeseelsorge institutionalisierte und professionalisierte Kompetenz nachgefragt wird. Die Hauptträger islamischer Seelsorge sind der Imam als wichtigster Ansprechpartner, ferner die Gemeinschaft und die Familie. Diese brauchen Unterstützung durch Menschen, die sich für islamische Seelsorge eignen und dafür qualifiziert sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Seelsorger ist eine Person in einer Religion, die Seelsorge ausübt. Dies kann hauptamtlich durch besonders beauftragte Amtsträger geschehen, die in der Regel dafür eine bestimmte Ausbildung und eine Ordination oder Weihe erhalten, sie erfolgt aber auch durch Mitglieder der Religionsgemeinschaften ohne eigene Beauftragung. Die Aufgabe eines Seelsorgers umfasst geistliche Begleitung und Unterstützung von Menschen insbesondere in Lebenskrisen, religiöse Unterweisung und die Leitung oder Mitgestaltung von Gottesdiensten. Bei Amtsträgern gehört zu den Aufgaben auch eine Vorsteher-, Leitungs- und Aufsichtsfunktion mit Gesamtverantwortung. ", "tgt_summary": null, "id": 2331074} {"src_title": "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Horst Rieck verfolgte 1978 im Kriminalgericht Moabit im Zuge seiner Recherchen über die Drogenszene und die Beschaffungsprostitution den Prozess gegen einen Geschäftsmann, der minderjährige Prostituierte für sexuelle Dienstleistungen mit Heroin bezahlt hatte. Rieck fragte eine der Zeuginnen, die damals 15-jährige Christiane Felscherinow, ob sie ihm ein Interview geben würde. Aus dem ursprünglich geplanten Interview, welches zwei Stunden dauern sollte, wurden zwei Monate, in denen Felscherinow Rieck fast täglich bei laufendem Tonband ihre Lebensgeschichte erzählte. Rieck zog seinen Kollegen Kai Hermann hinzu und verfasste mit ihm auf Basis der Tonbandprotokolle eine mit kühler Distanz formulierte Ich-Erzählung aus der Perspektive ihrer Protagonistin. Das Manuskript wurde zunächst von mehreren Verlagen abgelehnt, darunter auch der Rowohlt-Verlag, weil es sich um eine in Deutschland als unverkäuflich geltende Case Study handle. Der Text erschien schließlich zunächst auszugsweise als zwölfteilige Serie im Magazin \"Stern\" und im Herbst 1978 mit dem Titel \"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo\" als Buch im Stern-Verlag. Das Manuskript wurde vor der Veröffentlichung ohne Wissen der Autoren redigiert und u. a. eine nach Einschätzung Kai Hermanns zentrale Vergewaltigungsszene herausgestrichen. Das Buch schildert minutiös und in deutlichen Worten die Geschichte des heroinabhängigen Mädchens und ihrer Freunde. Dargestellt wird der Teufelskreis aus persönlichen und sozialen Problemen, Drogenabhängigkeit, Verrohung, Kriminalität und Prostitution. Zu Beginn werden Auszüge aus der Anklageschrift gegen Felscherinow und aus dem Urteil gegen sie abgedruckt – am 14. Juni 1978 war Felscherinow vom Amtsgericht Neumünster wegen fortgesetzten vorsätzlichen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz in Tateinheit mit Steuerhehlerei schuldig gesprochen und die Strafe zur Bewährung ausgesetzt worden. Zu Wort kommen in Form unkommentierter, kursiv gedruckter Aussagen, die in Felscherinows Erzählungen übergangslos hineinmontiert sind, auch die Mutter des Mädchens und Personen ihres Umfelds sowie Sozialarbeiter, Therapeuten und Polizisten. Das Buch war das erste dieser Art und eröffnete einem breiten Publikum Einblicke in die Drogenproblematik. Es war 1980 und 1981 das meistverkaufte Buch in der Bundesrepublik Deutschland; in vielen deutschen Schulen wurde \"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo\" Pflichtlektüre. Nach mehreren Auflagen in Deutschland wurde das Buch in mindestens 15 andere Sprachen übersetzt und weltweit mehr als drei Millionen Mal verkauft. Beispielsweise lautet der Titel der französischen Version „Moi, Christiane F., 13 ans, droguée, prostituée“ (\"„Ich, Christiane F., 13, drogenabhängig, Prostituierte“\"). Der Titel der russischen Version lautet „Я, мои друзья и героин“ (\"„Ich, meine Freunde und Heroin“\").", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Im Alter von sechs Jahren zieht Christiane mit ihren Eltern und der jüngeren Schwester nach Berlin-Kreuzberg. Christianes Eltern wollen eine Heiratsvermittlung eröffnen. Als das nicht gelingt und deswegen das Geld knapp wird, muss die Familie in eine günstige Wohnung in der Hochhaus-Siedlung Gropiusstadt umziehen. Der Vater kann sich mit der Situation nicht abfinden und wird immer wieder gewalttätig gegen seine Kinder und Ehefrau. Nachdem die häusliche Gewalt eskaliert ist, verlässt Christianes Mutter schließlich ihren Ehemann und zieht mit den Kindern zu ihrem neuen Freund. Christiane versteht sich mit ihm nicht und findet immer wieder einen Grund zum Streiten. Ihre Schwester hält es nicht mehr aus und zieht zurück zu ihrem Vater. Als Christiane auf die Oberschule kommt, ist sie beeindruckt von Kessi, einer Mitschülerin, die sich sehr erwachsen gibt und schon einen Freund hat. Sie freundet sich mit ihr an und beide besuchen regelmäßig das \"Haus der Mitte\", eine Jugendeinrichtung der evangelischen Kirche. Dort raucht Christiane zum ersten Mal Haschisch. Ab diesem Zeitpunkt kifft Christiane regelmäßig mit ihrer neuen Clique, trinkt Alkohol, nimmt später Trips und Tabletten wie Ephedrin, Valium oder Mandrax. Sie beginnt die Schule zu vernachlässigen und ihre Mutter zu belügen. Bald geht sie am Wochenende regelmäßig in die Diskothek \"Sound\". Dort lernt sie neue Freunde kennen, und Christiane verliebt sich in einen Jungen namens Detlef. Als im \"Sound\" die Droge Heroin modern wird, probiert es auch Detlef. Christiane ist anfangs dagegen, aber auf einem Konzert von David Bowie (in der Deutschlandhalle am 10. April 1976) probiert auch sie Heroin, allerdings nur durch die Nase. Zu diesem Zeitpunkt ist sie 13 Jahre alt. Von da an nimmt Christiane regelmäßig Heroin und begeht kleine Delikte, um sich Geld zu beschaffen. Als sie 14 Jahre alt ist, lässt sie sich von einem Junkie einen Druck setzen. Sie spritzt von da an regelmäßig, bis sie auf einer Klassenfahrt Gelbsucht bekommt. Als sie aus dem Krankenhaus kommt, eröffnet ihr Detlef, dass er sich inzwischen auf dem Bahnhof Zoo prostituiert. Da sie mit Detlef zusammen sein will, besucht sie ihn regelmäßig am Bahnhof und bekommt auch von seinem Heroin ab. In der heruntergekommenen Fixerwohnung eines Freundes schlafen sie zum ersten Mal miteinander. Ab Dezember 1976 leiden Christiane und Detlef an Entzugserscheinungen (\"Turkey\"), sobald sie ohne Heroin sind. Die Heroinbeschaffung wird damit zur ständigen Notwendigkeit. Als Christiane auf der Straße von einem Mann im Auto angesprochen wird, steigt sie zu ihm in den Wagen. Sie befriedigt ihn mit der Hand und erhält dafür viel Geld. Von nun an geht Christiane auf den Strich und bekommt nach und nach auch Stammfreier. Detlef verspricht sie jedoch, es nicht zum Geschlechtsverkehr kommen zu lassen. Zusammen mit Babsi und Stella, zwei Freundinnen aus der Zeit vom \"Sound\", bildet sie eine Clique von Drogenprostituierten. Das Gruppenklima ist ständig dadurch belastet, dass jeder nur an den nächsten Schuss denkt. Als Christiane sich in der Wohnung ihrer Mutter Heroin spritzt, bemerkt auch die Mutter, dass ihre Tochter drogensüchtig ist. Mit ihrer Unterstützung machen Christiane und Detlef in der Wohnung einen schmerzhaften Entzug. Nachdem sie den Entzug überstanden haben, gehen Christiane und Detlef aus Gewohnheit wieder zu ihren Freunden auf den Bahnhof und spritzen sich wieder Heroin. Sie halten sich zwar von der Drogenszene fern, werden aber dennoch wieder abhängig und müssen sich prostituieren. Vor ihrer Mutter hält Christiane den Rückfall in die Drogensucht geheim. Sie fühlt sich in dieser Zeit als „Fixer-Star“, bis ihr Freund Atze durch einen „goldenen Schuss“ an einer Überdosis Heroin stirbt. Nachdem Christiane von der Polizei aufgegriffen worden ist, kontrolliert ihre Mutter regelmäßig Christianes Arme auf Nadeleinstiche. In den Ferien schickt sie Christiane zu ihrer Großmutter, damit sie dort vom Heroin wegkommt. Christiane macht tatsächlich einen Entzug und erholt sich wieder. Aber als sie in Berlin vom Tod eines weiteren Freundes erfährt, ist sie so schockiert, dass sie sich gleich wieder einen Schuss setzt. Von da an nimmt sie wieder Heroin. Von der Drogenberatung erhält sie die Adresse von Narconon, einer Suchteinrichtung von Scientology. Dort absolviert sie Therapieprogramme, flüchtet aber immer wieder, um sich Heroin zu kaufen. Schließlich nimmt ihr Vater sie gegen ihren Willen zu sich. Der Vater versucht, sie mit Regeln und Arbeitsplänen für den Haushalt auf andere Gedanken zu bringen. Aber Christiane geht nachmittags regelmäßig zu der nahegelegenen Drogenszene. Dort bekommt sie von Dealern immer etwas Heroin, das sie snieft. Detlef sitzt unterdessen im Gefängnis, weil er einen Freier bestohlen hat. Christiane bemerkt, dass sie wieder abhängig geworden ist. Um sich einen Schuss setzen zu können, geht Christiane zum Bahnhof Zoo, trifft dort den Stammfreier von Babsi und Stella und hat mit ihm Geschlechtsverkehr. Die beiden treffen sich regelmäßig, und er erzählt ihr, dass Stella im Gefängnis sitzt und Babsi bei Narconon einen Entzug macht. Babsi flüchtet jedoch aus dem Krankenhaus, wo sie wegen Gelbsucht behandelt wird. Wenig später steht sie als Deutschlands jüngste Drogentote in der Zeitung. Christianes Vater bemerkt, dass sie sich mit einem Freier trifft. Er schließt sie zu Hause ein, damit sie entziehen soll, aber der Stammfreier bringt ihr Heroin. Christiane kann flüchten, kehrt dann jedoch zu ihrem Vater zurück. Sie überredet ihn, Stella über das Jugendamt aus dem Gefängnis zu holen, damit beide zusammen einen Entzug machen können. In Wahrheit spritzen die beiden aber weiter Heroin und prostituieren sich, um ihre Sucht zu finanzieren. Körperlich und seelisch am Ende, geht Christiane schließlich freiwillig in die Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, um sich therapieren zu lassen. Dort wird sie behandelt wie eine Verrückte. Sie bekommt eine Pilzinfektion, wird deshalb in ein Krankenhaus gebracht und läuft von dort weg. Dann erkrankt sie an Gelbsucht, kommt wieder ins Krankenhaus und läuft abermals weg. Die Behörden und auch ihre Mutter geben sie auf. Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch mit einer Überdosis Heroin (\"Goldener Schuss\") zieht sie mit Detlef zu einem Freier, und beide versuchen, ihre Sucht mit Drogenhandel zu finanzieren. Als sie wieder von der Polizei aufgegriffen wird, bringt ihre Mutter sie zu Verwandten in der Nähe von Hamburg. Dort gewöhnt sie sich nur schwer ein, kann aber die Realschule besuchen. Als jedoch die Schulleitung erfährt, dass sie eine ehemalige Fixerin ist, wird sie auf die Hauptschule versetzt. Aber auch hier versucht sie, eine gute Schülerin zu sein. Sie lernt neue Freunde kennen, die zwar regelmäßig Haschisch rauchen, jedoch kein Heroin konsumieren. Sie schafft einen guten Hauptschulabschluss, bekommt allerdings keine Lehrstelle. Mit ihrer neuen Clique verbringt sie viel Zeit in der Natur und träumt von einem besseren Leben, einem „guten Trip“.", "section_level": 1}, {"title": "Reflexionen über Christianes Leben im Buch.", "content": "Christiane F. ist nicht nur die Hauptfigur der Erzählung, sondern zugleich Erzählerin, die aus ihrer Gegenwart heraus Kommentare über ihr früheres Leben abgibt. Zu berücksichtigen ist neben dem Rollenunterschied der Unterschied zwischen der erzählten Zeit und der Erzählzeit. Letztere liegt nach dem 14. Juni 1978, an dem das im Buch berücksichtigte Gerichtsurteil über Christiane F. gefällt wurde. Dass der Text tatsächlich von zwei professionellen Journalisten geschrieben wurde, ist ihm nicht anzumerken, da sie als Instanz im Text nicht in Erscheinung treten. Die Erzählung enthält eine Vielzahl von Kommentaren zum Verhalten Christianes in Berlin und in Schleswig-Holstein. Die Kommentare seitens der inzwischen sechzehnjährigen Erzählerin sind in den Erzähltext verwoben, während die in den Text hineinmontierten Aussagen von Erwachsenen eigenständige Sichtweisen enthalten, die teils Christianes Darstellungen bestätigen, teils aber auch im Widerspruch zu ihnen stehen. Die sechzehnjährige Erzählerin hat gelernt, dass sie vom Heroinkonsum wegkommen muss, wenn sie noch länger als bis zu ihrem zwanzigsten Lebensjahr weiterleben will. Während ihres ersten Entziehungsversuchs träumt sie von einem Leben mit regelmäßigem Haschischkonsum. In Schleswig-Holstein schließt sie sich einer Clique an, in der Jungarbeiter sich mit Haschisch „antörnen“, um den Frust der Arbeitswoche hinter sich zu lassen. In ihrer neuen Clique befasst sich Christiane mit schwarzer Magie, Parapsychologie und Buddhismus: „Wir suchten einfach nach Leuten, die auf einem guten Trip sind.“ Dass Christiane F. auch in Schleswig-Holstein ihre Sucht noch nicht überwunden hat, wird an ihrer Reaktion auf die H-Szene in Hamburg und Norderstedt deutlich. Im gesamten Buch werden „normal“ lebende Menschen, denen Christiane sich anpassen soll, als „Spießer“ bezeichnet. Die Erzählungen ihrer Freundin Stella über deren Kontakte mit der Terroristin Monika Berberich in der Haft kommentiert Christiane mit den Worten: „[...] ich dachte [...], die von der RAF hätten vielleicht doch den Durchblick. Man könnte diese Scheißgesellschaft nur mit Gewalt ändern.“ Bei Narconon, der „geilen Sekte“, hat man Christiane ständig aufgefordert, zu „konfrontieren“. Mit diesem vom üblichen Deutsch abweichenden Sprachgebrauch („konfrontieren“ + Akkusativobjekt) ist nach der Lehre von Scientology gemeint, dass Probleme angeblich durch „Konfrontieren“ verschwinden. Den Wunsch, Probleme zu „konfrontieren“, behält Christiane bis zuletzt bei. Christianes Mutter stellt fest, dass ihre Tochter bei Narconon einer „Gehirnwäsche“ unterzogen worden sei. Christianes Mutter äußert in den Kommentaren die Ansicht, Christiane sei zum Drogenkonsum „verführt“ worden, und deswegen müsse sie aus Berlin fort irgendwohin, wo es diese Verführung nicht gebe. Diese Ansicht wird von ihrer Tochter relativiert: „Ich kenne niemanden, der praktisch gegen seinen Wunsch angefixt wurde. Die meisten Jugendlichen kommen ganz allein zum H, wenn sie reif dafür sind.“ Ebenso könne man, wenn man es darauf anlege, überall Heroin erhalten. Die Mutter nimmt an, Christiane sei jemand, die „niemandem etwas getan“ habe. Jedoch hat Christiane zur Finanzierung ihrer Sucht immer wieder Diebstähle begangen.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "Eine Verfilmung erschien 1981 unter dem Titel \"Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo\". Bei diesem Film übten auch Horst Rieck, Kai Hermann und Christiane Felscherinow gewisse Mitspracherechte aus. Außerdem existiert eine Theaterfassung von Peter Märthesheimer und Pea Fröhlich, die auf den Originalprotokollen basiert. Im Jahr 2017 wurde mit der Umsetzung als achtteilige Fernsehserie begonnen. Die Produktionsfirma Constantin Television und der Produzent Oliver Berben beauftragten dafür Annette Hess (Ku’damm 56, Weissensee) als Head-Autorin mit dem Schreiben eines Drehbuchs.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnung.", "content": "Im Jahr 2006 wurde das Buch mit dem Literaturpreis \"Buchliebling\" in der Kategorie \"Jugendbuch 12–14 Jahre\" ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo ist ein 1978 vom Magazin \"Stern\" herausgebrachtes biografisches Buch, das die Situation drogenabhängiger Kinder und Jugendlicher am Beispiel von Christiane Felscherinow (Jahrgang 1962) aus der Gropiusstadt im Berliner Bezirk Neukölln schildert. Die Autoren des Buchs sind Kai Hermann und Horst Rieck. Die Originalausgabe wird durch ein Vorwort von Horst-Eberhard Richter eingeleitet. Der Titel des Buchs nimmt Bezug auf den Berliner Bahnhof Zoo, der in den 1970er- und 1980er-Jahren ein zentraler Treffpunkt der Westberliner Drogenszene war. Zum Schutz der Identität der Protagonistin wurde sie im Buch verkürzt \"Christiane F.\" genannt. Im Laufe der 1980er Jahre, verstärkt durch die Verfilmung des Buchs 1981, entwickelte sich Felscherinow jedoch zu einem prominenten Gast in Fernseh-Talk-Shows. ", "tgt_summary": null, "id": 1518899} {"src_title": "Keizō Obuchi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren in Nakanojo in der Präfektur Gunma als Sohn des Unterhausabgeordneten Mitsuhei Obuchi, wechselte er mit 13 Jahren auf eine Mittelschule in Tokio. 1958 schrieb er sich, in der Hoffnung, Autor zu werden, bei der Waseda-Universität in der Abteilung für englische Literatur ein. Als sein Vater im selben Jahr starb, beschloss er in seine Fußstapfen zu treten und wechselte in die Abteilung für politische Wissenschaften. Er schloss das Studium 1962 mit dem Bachelor-Grad ab. Keizō versuchte kurzzeitig in Waseda den Master-Grad zu erwerben, doch er ging auf Reisen, weil er sich dachte, dass er so mehr lernen würde. Zwischen Januar und September 1963 besuchte er 38 Länder, umsegelte die Welt komplett und nahm sonderbare Arbeiten an. In den Vereinigten Staaten traf er Robert F. Kennedy in den Geschäftsräumen der Generalanwaltschaft. Nach eigenen Angaben inspiriert von seinem Gespräch mit Kennedy, kandidierte er nach dem Tode seines Vaters für dessen Sitz im Unterhaus und wurde 1963 gewählt, was ihn mit 26 Jahren zum jüngsten Abgeordneten in der japanischen Geschichte machte. 1979 wurde er im 2. Kabinett Ōhira Leiter des Büros des Premierministers sowie der Behörde für die Entwicklung Okinawas, sein erster Ministerposten. Er diente dort für acht Monate. 1987 wurde er im Kabinett Takeshita Chefkabinettssekretär. Berühmt wurde er zwei Jahre später, nach dem Tod von Kaiser Hirohito, als er öffentlich den Namen der neuen Ära \"Heisei\" ansagte. 1991 wurde er Generalsekretär der LDP und 1994 Vizepräsident. 1992 übernahm Obuchi den Vorsitz des Keiseikai, einer der großen Faktionen der LDP, vom zurückgetretenen Shin Kanemaru. Die Obuchi-Faktion wurde zwar 1993 durch den Austritt von Tsutomu Hata und seinen Anhängern stark geschwächt, durch den auch die LDP die Unterhausmehrheit verlor. Sie konnte aber bereits 1996 wieder die Führung in der Partei übernehmen und mit Ryūtarō Hashimoto den Parteivorsitzenden und Premierminister stellen. 1997 ernannte Hashimoto Obuchi zum neuen Außenminister, als welcher er in den Verhandlungen mit Russland über die japanischen Ansprüche auf den Kurilen sowie in den Verhandlungen über die Vereinigung Koreas involviert war. Als Hashimoto nach der verlorenen Oberhauswahl 1998 zurücktrat, wurde Obuchi am 24. Juli 1998 gegen Seiroku Kajiyama und Jun’ichirō Koizumi zum LDP-Vorsitzenden gewählt und sechs Tage später gegen das Votum des Oberhauses zum Premierminister bestimmt. Während seiner Amtszeit konzentrierte er sich auf zwei Hauptthemen: Die Unterzeichnung eines Friedensvertrages mit Russland und die Wiederbelebung der japanischen Wirtschaft. Seine Lösung zu Letzterem war die Erhöhung der öffentlichen Ausgaben, welche kurzzeitig die Rezession stoppte, aber letztlich wenig gegen die strukturellen Defizite der japanischen Exportwirtschaft ausrichten konnte. Die von ihm angestrengte Politik der Deflationsbekämpfung blieb ebenfalls weit unter ihren Erwartungen, wodurch die Lohnentwicklung im Land stark beeinträchtigt wurde. Die drastischen Zusatzausgaben im Zuge der Wirtschaftsbelebungsprogramme Obuchis führten außerdem zu einem Ansteigen der Staatsschuld, das erst unter Jun’ichirō Koizumi wieder teilweise gebremst werden konnte. Seine Russlandpolitik wurde bis zu seinem Tod nicht realisiert. Obuchi erlitt am 1. April 2000 einen Schlaganfall und fiel im Juntendo-Universitätskrankenhaus ins Koma. Er wurde am 5. April durch Yoshirō Mori abgelöst und starb am 14. Mai im Alter von 62 Jahren. Obuchi hat einen Sohn und zwei Töchter, die jüngere, Yūko Obuchi, ist ebenfalls Politikerin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Keizō Obuchi (jap., \"Obuchi Keizō\"; * 25. Juni 1937 in Nakanojo, Gunma; † 14. Mai 2000 in Bunkyō, Tokio) war ein japanischer Politiker, der von 1998 bis 2000 Vorsitzender der Liberaldemokratischen Partei (LDP) und vom 30. Juli 1998 bis zum 5. April 2000 der 54. Premierminister Japans war.", "tgt_summary": null, "id": 1136225} {"src_title": "Yamagata (Yamagata)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Yamagata liegt in einem weiten Becken, das sich im Frühling und Sommer schnell erhitzt und oft neblig und feucht ist. Im Osten in der Präfektur Miyagi an der Pazifikküste ist es stattdessen eher klarer und milder. Im Winter hingegen schneit es häufig im Becken, während die Pazifikküste weiterhin klar und schneefrei bleibt. Der Mogami fließt von Süden nach Norden durch die Stadt. Das Ōu-Gebirge bildet heute die östliche Stadtgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Yamagata ist eine alte Burgstadt, die von den Mogami vor 1600 ausgebaut wurde. In der Edo-Zeit war sie Fürstensitz des Yamagata-han (Fürstentum/Daimyat/Großlehen Yamagata). Nach mehreren Familien residierte dort zuletzt ein Zweig der Mizuno mit einem nominellen Einkommen von 50.000 Koku, was zum Ende der Edo-Zeit durch Territorien in den Kreisen Murayama, Sakai und Azai erbracht wurde. Die Anlage als Burgstadt mit ihrem rechtwinkligen Straßensystem prägt bis heute das Stadtbild. In der Meiji-Restauration entstand aus dem Han über mehrere Zwischenstationen die gleichnamige Ken (Präfektur), die durch die Präfekturfusionen der Meiji-Zeit auf praktisch die gesamte Provinz Uzen (+ein Landkreis von Ugo) ausgedehnt wurde. Die Stadt Yamagata, bis dahin Teil des Kreises Murayama bzw. ab 1878 Süd-Murayama von Uzen/Yamagata, wurde am 1. April 1889 als Yamagata-shi eine der ersten kreisfreien Städte Japans. Durch Eingemeindungen vor allem in den 1950er Jahren dehnte sich die Stadt auf erhebliche Teile der früheren Kreise Ost- und Süd-Murayama aus.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten und Feste.", "content": "Eine Herbsttradition ist \"imoni-kai\" (, \"Süßkartoffelkochparty\"). Taro-Kartoffeln, dünn geschnittenes Fleisch und Gemüse werden an Picknick-Plätzen im Topf erhitzt. Beliebte Picknick-Plätze sind die Flussbänke des Mamigasaki. Einmal im Jahr spendiert die Stadtverwaltung einen Riesen-Imoni-Topf. Im Zentrum der Stadt westlich des Bahnhofes befindet sich der \"Kajō Kōen\" (), auf dem Grund der Burg Yamagata des Feudalherrschers Mogami Yoshiaki. Während ein Großteil des Parks aus Sportgelegenheiten und öffentlichen Gebäuden besteht, sind die wiederaufgebauten Mauern, das östliche Haupttor und der Burggraben beeindruckend. Der Park ist mit Kirschbäumen bepflanzt. Im Park befindet sich ein natur- und gesellschaftskundliches Museum. Unweit des Parks befindet sich das Yamagata Museum of Art mit japanischer und europäischer Kunst. Das Hanagasa-Fest (), das alljährlich im August abgehalten wird, ist eines der größten Feste in Tōhoku. Alle zwei Jahre findet das Internationale Dokumentarfilmfestival von Yamagata statt. Der berühmte Tempel Ryūshaku-ji (Yama-dera) liegt innerhalb der Stadt, 15 Zugminuten vom Zentrum. In der Nähe der Stadt befindet sich das Wintersportgebiet Zaō, das berühmt für den Reif in den Bäumen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In der Stadt befindet sich der Kojirakawa- und Iida-Campus der Universität Yamagata. Auf dem Kojirakawa-Campus befindet sich die Fakultät für Literatur und Sozialwissenschaften, die Fakultät für Wissenschaft und die Fakultät für Bildung, Kunst und Wissenschaft. Auf dem Iida-Campus befindet sich die Fakultät für Medizin mit der Krankenschwesterschule und dem Universitätskrankenhaus.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Yamagata ist die Heimat des Fußballvereins Montedio Yamagata aus der J. League, dessen Spiele im Yamagata PGA Park ausgetragen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yamagata (jap., \"-shi\") ist eine Großstadt und Verwaltungssitz der japanischen Präfektur Yamagata. Seit dem 1. April 2019 ist die Stadt Yamagata eine „Kernstadt“ mit ausgeweiteter Selbstverwaltung.", "tgt_summary": null, "id": 892458} {"src_title": "Die Sklavenkarawane", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Hauptfiguren sind zwei Forschungsreisende, die Brüder \"Emil Schwarz\" und \"Josef Schwarz\", die getrennt im Sudan unterwegs sind. Mehrere Araber vom Stamme der Homr versuchen, Emil Schwarz auf seiner Reise nach Faschoda zu ermorden. Er überlebt den Anschlag unverletzt, nimmt die Araber seinerseits gefangen und übergibt sie dem Statthalter von Faschoda. Die Araber handelten im Auftrag von \"Abu el Mot\", einem berüchtigten Sklavenjäger. Von dem Statthalter erfährt Emil Schwarz, dass die Niederlassung Abu el Mots, die \"Seribah Omm et Timsah\", am Nil südlich von Faschoda liegt. Josef Schwarz ist per Schiff auf dem Nil unterwegs; sein Weg nach Faschoda führt an der Seribah Omm et Timsah vorbei. Währenddessen plant \"Abd el Mot\", der Stellvertreter Abu el Mots, das Dorf \"Ombula\" zu überfallen und die Bewohner zu versklaven. Er befiehlt den Sklaven \"Tolo\" und \"Lobo\", ihn und seine Männer nach \"Ombula\" zu führen. Tolo und Lobo haben aber Verwandte und Freunde in Ombula. Sie fliehen von der Seribah, um die Bewohner Ombulas zu warnen. Als sie von großen Hunden gejagt werden, die Abd el Mot auf ihre Spur angesetzt hat, müssen \"Tolo\" und \"Lobo\" ins Wasser flüchten. Das Auftauchen eines Schiffes bewahrt sie davor, von Krokodilen aufgefressen zu werden. An Bord des Schiffes befinden sich \"Josef Schwarz\" und sein Freund, der \"Doktor Ignatius Pfotenhauer\". Als sie von dem geplanten Überfall erfahren, beschließen Schwarz und Pfotenhauer, dass Josef Schwarz anstelle von Tolo und Lobo nach Ombula geht. Josef Schwarz engagiert einen alten Elefantenjäger, der ihn nach Ombula führen soll. Auf dem Weg nach Ombula erfährt Josef Schwarz, dass sein Führer tatsächlich \"Barak el Kasi, der Emir von Kenadem\" ist, dessen Sohn \"Mesuf\" einst von dem Sklavenjäger \"Ebrid Ben Lafsa\" geraubt und als Sklave verkauft wurde. Nun ist der Elefantenjäger auf der Suche nach Ebrid Ben Lafsa, um sich an ihm zu rächen. Josef Schwarz berichtet, dass ein junger Mann, auf den die Beschreibung Mesufs zutrifft, zur Besatzung seines Schiffes gehört. Kurz vor Ombula fallen Josef Schwarz und der Elefantenjäger in die Hände Abd el Mots. Es stellt sich heraus, dass Abd el Mot und Ebrid Ben Lafsa dieselbe Person sind. Tatenlos müssen die Gefangenen mitansehen, wie Ombula in Brand gesteckt und die Bewohner versklavt werden. Unterdessen fährt Emil Schwarz auf einem Schiff, das ihm vom Statthalter von Faschoda zur Verfügung gestellt wurde, seinem Bruder entgegen. Emil Schwarz trifft auf Pfotenhauer, der ihm von dem Vorhaben seines Bruders erzählt. Gemeinsam setzen Emil Schwarz und Pfotenhauer ihre Reise fort. Unterwegs erfahren sie, dass Josef Schwarz und sein Gefährte in die Hände der Sklavenjäger gefallen sind. Sie befreien die Gefangenen und legen den Sklavenjägern das Handwerk. \"Die Sklavenkarawane\" ist ein Roman, den Karl May speziell für die jungen Leser geschrieben hat. Für etwas Humor sorgen Pfotenhauer und der Ungar \"Uszkar Istvan\", ein Möchtegerngelehrter, der ein Buch mit dem Titel \"Warum die Vögel Federn haben\" schreibt. Dies wird jedoch von den Untaten der Sklavenjäger überschattet. Die überragende Gestalt ist jedoch der grausame Abd el Mot, eine beeindruckende Verkörperung des Bösen. Er wirft den Wärter, der Tolo und Lobo entkommen ließ, lebendig den Krokodilen zum Fraß vor; er foltert den Elefantenjäger, indem er ihm detailliert schildert, was er angeblich seinem Sohn antat.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "1958 wurde \"Die Sklavenkarawane\" verfilmt; der Film hat mit dem Buch jedoch nicht viel mehr als den Titel gemeinsam. Die Hauptrollen spielten Viktor Staal als Kara Ben Nemsi, Georg Thomalla als Hadschi Halef Omar und Theo Lingen als Sir David Lindsay. Allein daran, dass die Hauptfiguren Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar und Sir David Lindsay sind, kann man sehen, wie weit sich der Film von seiner Vorlage entfernte. Von den Figuren des Buches treten lediglich Pfotenhauer und Abu el Mot auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sklavenkarawane ist ein Roman des deutschen Schriftstellers Karl May. Das Buch wurde erstmals von Oktober 1889 bis September 1890 in Fortsetzungen in der Zeitschrift \"Der gute Kamerad\" veröffentlicht. Die erste Buchausgabe erschien 1893.", "tgt_summary": null, "id": 597807} {"src_title": "Komitat Nógrád", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Gebiet ist hügelig und wird vom Nördlichen Ungarischen Mittelgebirge durchzogen, einem Ausläufer der Karpaten. Die Grenze zur Slowakei bildet über eine weite Strecke der Eipel ().", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Durch die Regierungsverordnung Nr. 218/2012 vom 13. August 2012 wurden zum 1. Januar 2013 die statistischen Kleinregionen (ungarisch \"kistérség\") abgeschafft und durch eine annähernd gleiche Anzahl von Kreisen (ungarisch \"járás\") ersetzt. Die Kleingebiete blieben für Planung und Statistikzwecke noch eine Zeitlang erhalten, wurden dann aber am 25. Februar 2014 endgültig abgeschafft. Bis zur Auflösung gab es sechs Kleingebiete im Komitat. Drei Verwaltungseinheiten blieben durch die Reform in ihren Grenzen unverändert.", "section_level": 1}, {"title": "Ehemalige Einteilung.", "content": "Bis Ende 2012 existierten folgende Kleingebiete im Komitat Nógrád:", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Einteilung.", "content": "Das Komitat Nográd gliedert sich in 6 Kreise (ungarisch \"Járás\") mit 131 Ortschaften: die Stadt Salgótarján mit Komitatsrecht (ungarisch \"Megyei jogú város\"), 5 Städte ohne Komitatsrecht (ungarisch \"város\") und 125 Gemeinden (ungarisch \"község\"). Großgemeinden (ungarisch \"nagyközség\") gibt es keine. Die derzeitigen Kreise sind:", "section_level": 2}, {"title": "Größte Städte und Gemeinden.", "content": "Alle Ortschaften ohne Namenszusatz sind Städte.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung des Komitats.", "content": "Bemerkenswert ist eine fast stetige Abnahme der Bevölkerung seit 2001. Fettgesetzte Datumsangaben sind Volkszählungsdaten.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung der Kreise.", "content": "Bis auf den Kreis Rétság ist für die anderen Kreise eine negative Bevölkerungsbilanz ersichtlich", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte und Kultur.", "content": "Das Komitat ging aus dem gleichnamigen Komitat (auf Deutsch oft auch Neograd/Neuburg genannt) nach dem Zerfall des Königreichs Ungarn 1918 hervor und wurde damals mit dem ungarischen Teil des Komitats Hont zum Komitat Nógrád-Hont vereinigt. Nach der Abtretung der Südslowakei als Ergebnis des ersten Wiener Schiedsspruchs 1939 wurde der seit 1918 slowakische Teil des Komitats bis 1945 wieder an den ungarischen Teil angeschlossen. Seit 1950 besteht das Komitat in seiner heutigen Form, nachdem ein kleiner Teil des ehemaligen Komitates Hont zum ungarischen Teil des Komitates hinzugekommen war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nógrád [] (, ) ist ein Komitat (Verwaltungsbezirk) in Nordungarn. Es grenzt an die Slowakei sowie an die Komitate Pest, Heves und Borsod-Abaúj-Zemplén. Es hat eine Fläche von 2.544,18 km2 und 193.946 Einwohner (2016). Der Komitatssitz ist Salgótarján. ", "tgt_summary": null, "id": 566953} {"src_title": "Blutrache", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Archaische Wurzeln.", "content": "Die Blutrache ist ein wesentliches Element vieler archaischer Gewohnheitsrechts-Ordnungen auf der ganzen Welt. Theoretisch gilt hierbei das Talionsprinzip: Es weist das Opfer oder seine Vertreter an, dem Täter „Gleiches mit Gleichem“ zu vergelten beziehungsweise dessen Vergehen zu sühnen („Wie du mir, so ich dir“). Der Ehrenkodex der Blutrache verlangt aber auch, nicht „ein Mehr“ heimzuzahlen. Durch den Tod des Mörders sollte der Konflikt beendet werden. Dabei ist es nicht unüblich, dass beide Familien unter Hinzuziehung eines Schlichters oder eines Richters in einem Treffen das Vorgehen abklären. Allerdings gibt es auch Berichte von Blutrache, die sich über viele Jahre und sogar Generationen hinzieht. In der Tradition verschiedener Völker ist die Strafe dagegen oftmals schlimmer als das vorangegangene Verbrechen. Die Blutrache kann dann zu langen, blutigen Auseinandersetzungen führen, wenn, da die bestrafte Familie meist Rache für die Strafe nimmt, die andere Familie wiederum dafür Rache nimmt. Die erste, mit Einschränkungen verknüpfte Erlaubnis zur Blutrache findet sich bereits in verschiedenen babylonischen Gesetzessammlungen (ca. 2000 v. Chr.) wie dem Codex Hammurapi und dem Codex Eschnunna (ca. 3000 v. Chr.) Textbeispiel aus dem Codex Hammurapi: Für Palastangehörige wird allerdings keine Metapher gewählt, sondern ein genauer Preis festgesetzt: Unter dem gleichen Gesichtspunkt ist auch die Bibelstelle zu lesen: Im Neuen Testament wird dann dieses Vergeltungsgesetz von Jesus bereits deutlich abgelehnt: Im Koran wird die Blutrache im Gerichtsverfahren Qisās geregelt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen in der Neuzeit.", "content": "Das neuzeitliche Vorkommen der Blutrache ist nicht fest an bestimmte Gebiete gebunden. Auf dem Balkan in Griechenland auf Kreta und in Mani (Peloponnes), in Albanien und in einigen Ländern Ex-Jugoslawiens wie in Kosovo und Bosnien und Herzegowina sowie in der Region Sandžak und in Montenegro, in zentralen (Gebiete um Ankara, Sereflikochisar, Aksaray) und östlichen Teilen der Türkei (\"kan davası\": „Blutstreit“) und bei gewissen Völkern des Nordkaukasus wie Tschetschenen und Osseten wird die Blutrache zum Teil noch heute praktiziert. Das Clansystem der Somali in Nordostafrika beinhaltet ebenfalls Blutrache-Elemente. \"Vendetta\" ist der italienische Begriff für Blutrache. Sie ist die in Süditalien vorkommende Variante des \"Talions\", so in Sizilien, in Kalabrien und auf Sardinien (als \"Vindicau\"). Auch im französischen Korsika ist dieser Begriff das Synonym für die bis ins 19. Jahrhundert belegte Blutrache. In Albanien wird die Blutrache als \"Gjakmarrja\" bezeichnet. In den 1990er Jahren war insbesondere Nordalbanien wegen Blutrache und Ehrenmorden in die Schlagzeilen geraten. Die Täter halten sich aber meist nicht mehr an die detaillierten Vorschriften des mündlich überlieferten Gewohnheitsrechts \"Kanun\", das unter anderem die Blutrache regelte. Das \"Nationale Versöhnungskomitee\" und andere Vermittler versuchen, zwischen den Familien zu schlichten. In den Jahren 2004 bis 2006 wurden im nordalbanischen, am stärksten betroffenen Gebiet Qark Shkodra zwar nur noch ein oder zwei Blutrache-Morde pro Jahr registriert, jedoch müssen die amtlichen Zahlen in Frage gestellt werden. Nach wie vor verstecken sich noch viele Menschen – insbesondere auch Kinder, die nach Kanun nicht von der Blutrache bedroht sind – seit Jahren in ihren Häusern, weil sie nur dort geschützt sind. Viele Andere flohen ins Ausland. Die Zahl dieser Familien „im Blut“ betrug nach Angaben des albanischen Armeeobersten Xhavit Shala im Jahr 2001 etwa 2500. Die Fälle sind, auch durch Binnenmigration bedingt, über das ganze Land verteilt. Blutrache und rechtsstaatliche Gesetzgebung sind nicht vereinbar. In den betroffenen Ländern sind zum Teil Menschen von Blutrache bedroht, obwohl sie von ordentlichen Gerichten zu Strafen verurteilt worden sind. Migranten aus Gebieten, in denen Blutrache vorkommt, bringen manchmal auch ihre Vorstellung von Ehrgefühl mit, so dass es auch in Westeuropa zu verschiedenen Blutrache-Fällen kam. Westliche Gerichte beurteilen diese Selbstjustiz in der Regel als Mord oder Totschlag. Am 1. Juli 2002 kam es bei Überlingen aufgrund mehrerer unglücklicher Faktoren zu einem Flugzeugabsturz. Der zu jener Zeit diensthabende Fluglotse Peter Nielsen wurde am 24. Februar 2004 von Witali Kalojew, der bei dem Unglück Frau und Kinder verlor, erstochen. Kalojew bezeichnete diesen Mord selbst nicht als Blutrache, sondern lediglich als Bestrafung des Fluglotsen. Jedoch wurde er nach seiner Haft in seiner Heimat Nordossetien als Held der Blutrache gefeiert. Heute ist er stellvertretender Bauminister in Nordossetien. Der Rido ist eine vor allem in Mindanao, Philippinen, vorkommende Blutfehde zwischen Familienklans. Dieser sieht vor, dass an einer Person Blutrache verübt wird, wenn diese die Ehre einer Familie verletzt oder ein Mitglied einer Familie ermordet hat. Ein Beispiel ist das international in den Medien hervorgetretene Massaker in Maguindanao 2009. Zwischen 1930 und 2005 wurden 1266 Rido-Fälle dokumentiert, bei denen über 5500 Menschen ums Leben kamen. Die vier Provinzen mit der höchsten Zahl an Rido-Fällen sind Lanao del Sur mit 377, Maguindanao mit 218, Lanao del Norte mit 164 und Sulu mit 145 Fällen, die insgesamt 71 % aller bekannt gewordenen Fälle in dem Zusammenhang ausmachen. In den Jahren 2002 bis 2004 wurde ein Ansteigen der Taten um 50 % verzeichnet. 64 % der Fälle blieben ungelöst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Blutrache oder Vendetta (Synonym) ist ein Prinzip zur Sühnung von Verbrechen, bei dem Tötungen oder andere Ehrverletzungen durch Tötungen gerächt werden. Sie stellt die Ultima Ratio der Konfliktbewältigung innerhalb der Fehde dar. ", "tgt_summary": null, "id": 1070387} {"src_title": "Heiko Herrlich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "Herrlich wuchs im südbadischen Kollnau auf und spielte als Jugendlicher unter anderem beim SC Freiburg.", "section_level": 1}, {"title": "Bayer 04 Leverkusen.", "content": "Zur Saison 1989/90 wurde er vom Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen verpflichtet. Sein Bundesligadebüt gab er im Alter von 17 Jahren am 5. Spieltag gegen den Karlsruher SC, als er zehn Minuten vor Spielschluss von Trainer Jürgen Gelsdorf für Marek Lesniak eingewechselt wurde. Das Spiel endete 1:1. In seinem ersten Profijahr kam Herrlich auf 16 Ligaeinsätze, vorwiegend als Einwechselspieler. Sein erstes Spiel über die gesamten 90 Minuten hatte der damals 18-Jährige am 32. Spieltag bei der 0:2-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf. In der Folgesaison kam Herrlich auf mehr Einsätze und erzielte beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt seinen ersten Bundesligatreffer. In der Spielzeit 1991/92 kam Herrlich zu 28 Einsätzen und erzielte dabei drei Treffer. Allerdings war er nie Stammspieler: 24-mal wurde er ein- bzw. ausgewechselt. Auch im Folgejahr konnte er weder Ulf Kirsten noch Andreas Thom als Stürmer aus der Startelf verdrängen. Im DFB-Pokal erreichte die Mannschaft in der Spielzeit 1992/93 das Finale, wo sie die Amateure von Hertha BSC mit 1:0 besiegte. Es war der erste nationale Titel Herrlichs. Allerdings wurde er im Finalspiel nicht eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Borussia Mönchengladbach.", "content": "Mitte 1993 wechselte Herrlich zu Borussia Mönchengladbach. In seinem ersten Jahr war er vereinsintern mit acht Treffern zusammen mit Martin Max und Karlheinz Pflipsen zweitbester Schütze hinter Martin Dahlin. Mit 65 Toren stellte die Mannschaft in dieser Saison die zweitbeste Offensive der Liga und erreichte den zehnten Platz. Ein Jahr später war Herrlich der beste Schütze seiner Mannschaft und erhielt mit 20 erzielten Treffern den Titel des Torschützenkönigs, den er sich mit Mario Basler von Werder Bremen teilte. Die Mannschaft verbesserte sich auf den fünften Platz und qualifizierte sich für den UEFA-Pokal. Im DFB-Pokal erzielte Herrlich in sechs Spielen bis zum Finale sechs Tore; sowohl im Viertelfinale beim 3:2-Sieg gegen den FC Schalke 04 als auch im Halbfinale beim 1:0-Erfolg n. V. gegen den 1. FC Kaiserslautern schoss Herrlich die entscheidenden Treffer seiner Mannschaft. Auch im Endspiel gegen den VfL Wolfsburg erzielte er einen Treffer beim 3:0-Sieg. Damit gewann er den Titel zum zweiten Mal.", "section_level": 2}, {"title": "Wechselaffäre.", "content": "Im Jahr 1995 wollte Herrlich trotz eines laufenden Vertrags vorzeitig von Mönchengladbach nach Dortmund wechseln und berief sich dabei auf eine angebliche mündliche Zusage des damaligen Mönchengladbacher Managers Rolf Rüssmann. Dieser bestritt jedoch, eine solche Zusage gemacht zu haben. Herrlich verweigerte daraufhin das Training bei seinem Arbeitgeber und hielt sich stattdessen zwischenzeitlich beim damaligen Zweitligisten SC Fortuna Köln fit. Er ließ jedoch davon ab, als er auf das Thema der ungeklärten Versicherungsfragen aufmerksam gemacht wurde. Mönchengladbach bestand auf die Vertragserfüllung und es kam zu einem Arbeitsgerichtstermin, in dem der Richter den Spieler an seine Vertragspflicht erinnerte, ohne allerdings bereits ein Urteil zu fällen. Herrlich verweigerte jedoch weiter die Arbeit in Mönchengladbach. Unter Vermittlung des DFB einigten sich schließlich Mönchengladbach und Dortmund auf einen Transfer und die höchste innerdeutsche Ablösesumme, die bis dahin gezahlt worden war, etwa elf Millionen DM.", "section_level": 2}, {"title": "Borussia Dortmund.", "content": "In seinem ersten Jahr als Dortmunder kam Herrlich, unter anderem wegen Verletzungen, nur zu 16 Einsätzen. Mit sieben Treffern war er jedoch gleichauf mit Karl-Heinz Riedle bester Angreifer des BVB. Dortmund verteidigte seinen im Vorjahr errungenen deutschen Meistertitel, Herrlich gewann damit seine erste Meisterschaft. In der Saison 1996/97 kam er auf acht Bundesliga-Tore, davon sieben in der Hinrunde. Beim 3:1-Sieg gegen Juventus Turin im Finale der Champions League wurde er unmittelbar nach Juventus’ Anschlusstreffer in 67. Minute für den zweimaligen Torschützen Riedle eingewechselt. Die Saison 1997/98 bestritt Herrlich als Stammstürmer. Beim Weltpokalgewinn Dortmunds gegen Cruzeiro Belo Horizonte erzielte er in 85. Minute den 2:0-Endstand. Wie in seiner ersten Saison für Dortmund erzielte er in der Bundesliga sieben Treffer. Mehr Tore wurden auch diesmal durch eine Verletzung verhindert, die ihn die Schlussphase der Saison beinahe komplett verpassen ließ. Auch in der Hinrunde der folgenden Saison verhinderten regelmäßige Verletzungen, dass Herrlich seinen Platz in der Startelf zurückgewinnen konnte. In der Rückrunde blieb er von Verletzungen verschont und erzielte als Stammspieler sechs Tore. Im Herbst 2000 beendete die Diagnose eines Hirntumors die Saison 2000/01 für Herrlich. Obwohl er am elften Spieltag sein letztes Spiel bestritten hatte, blieb er mit sieben Saisontoren bis zum 28. Spieltag der Saison weiterhin bester Torschütze des Vereins. Am 15. September 2001, dem 7. Spieltag der folgenden Saison, gab Herrlich nach fast einjähriger Auszeit im Revierderby gegen den FC Schalke 04 sein Comeback, als er in der 77. Minute eingewechselt wurde. Er wurde dabei auch von Fans des FC Schalke 04 mit Applaus empfangen. Knapp zwei Monate nach seiner Rückkehr verlängerte Borussia Dortmund Herrlichs Vertragslaufzeit, wie schon während seiner Erkrankung angekündigt, bis 2005. Ebenfalls im November sicherte Herrlich in der Nachspielzeit des Hinspiels der 3. Runde des UEFA-Pokals, in der er erst zur Halbzeit eingewechselt worden war, seinem Verein einen 1:0-Sieg über den FC Kopenhagen. Das Rückspiel gegen Kopenhagen blieb aber sein letzter internationaler Einsatz in der Saison, die für Dortmund im Finale des UEFA-Pokals mündete. Die Bundesliga-Saison 2001/02 endete für Herrlich mit dem erneuten Gewinn der Deutschen Meisterschaft. In den Spielzeiten 2002/03 und 2003/04 kam Herrlich nur noch zu fünf weiteren Bundesliga-Einsätzen. Sein Treffer gegen den FC Bayern München in seinem letzten Spiel vor seiner Krebserkrankung sollte sein letzter Bundesligatreffer bleiben. Dafür absolvierte Herrlich in den beiden Jahren noch 17 Spiele für die zweite Mannschaft des Vereins, wobei er insgesamt vier Treffer erzielte. Anfang April 2004 beendete Herrlich schließlich seine Karriere als Spieler. Sein noch ein weiteres Jahr laufender Vertrag mit Borussia Dortmund wurde aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Im Jahr 1995 trug er fünf Mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft und erzielte einen Treffer. Sein Debüt für den DFB gab er am 29. März 1995 gegen Georgien. Beim 2:0-Sieg stand er über die volle Spielzeit auf dem Platz. Nach dem Spiel äußerte sich Jürgen Klinsmann wie folgt zum Debüt Herrlichs: „Mein Nebenmann Heiko Herrlich hat sich bei seinem Debüt abgerackert, war aber etwas unglücklich im Abschluss.“ Einen Monat später, beim 1:1 gegen Wales, erzielte Herrlich in der 42. Minute den Ausgleichstreffer und damit sein erstes und einziges Tor für die deutsche Auswahl. Im Rückspiel am 11. Oktober absolvierte er sein letztes Spiel für die Auswahl. Alle fünf Einsätze absolvierte Herrlich in Qualifikationsspielen zur EM 1996. Wegen Verletzungen verpasste er die Berufung in den Turnierkader.", "section_level": 2}, {"title": "Krankheit.", "content": "Im Herbst 2000 wurde bei Herrlich ein bösartiger Gehirntumor (Germinom im Mittelhirn) festgestellt, der erfolgreich per Strahlentherapie bekämpft werden konnte. Im Jahr 2001 bestritt Herrlich sein Comeback in der Bundesliga, erreichte aber nicht mehr die Form vergangener Tage und beendete 2004 nach weiteren Verletzungen seine Laufbahn als Fußballprofi.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Im Jahr 2005 erwarb Herrlich seine DFB-Trainerlizenz und war seitdem A-Jugend-Trainer bei Borussia Dortmund. Er gewann als Trainer mit der A-Jugend des BVB im Jahr 2007 nach einem 8:7 gegen den Ruhrgebietsrivalen FC Schalke 04 den Westfalenpokal. Am 1. Juli 2007 übernahm Herrlich die Funktion des U17-Auswahltrainers innerhalb des DFB. Mit der U17 wurde er bei der WM 2007 in Südkorea Dritter, das bis dahin beste Ergebnis einer deutschen U17- (bzw. U16-)Nationalauswahl seit dem Finaleinzug 1985 in China. Im August 2008 übernahm er als Trainer die U19-Junioren. Anfang des Jahres 2009 wurde Herrlich als Nachfolger von Dieter Eilts gehandelt, um die U21-Auswahl zu trainieren. Herrlich lehnte diese Offerte ab mit der Begründung, sich auf die U19 konzentrieren zu wollen. Ab dem 27. Oktober 2009 war Herrlich Cheftrainer beim VfL Bochum in der Bundesliga. Nach dem Sturz auf Rang 16 wurde Herrlich am 29. April 2010, zwei Tage vor dem vorletzten Spieltag der Saison 2009/10, entlassen. Zur Spielzeit 2011/12 übernahm er den Trainerposten bei der SpVgg Unterhaching, bei der er aufgrund bestehender Arbeitsverträge erst ab dem 1. September 2011 das Training leitete. Zum Ende der Saison 2011/12 trat er aus privaten Gründen zurück. Zur Saison 2013/14 übernahm Herrlich die U17-Mannschaft des FC Bayern München. Diese trainierte er bis zum Ende der Saison 2014/15. Am 20. Dezember 2015 wurde Herrlich Trainer beim SSV Jahn Regensburg. 2016 stieg er mit der Mannschaft in die 3. Liga, in der Folgesaison 2017 direkt in die 2. Liga auf. Von Juli 2017 bis Dezember 2018 war Herrlich Cheftrainer bei Bayer 04 Leverkusen. Die Saison 2017/18 beendete man auf dem fünften Tabellenplatz und qualifizierte sich hierüber für die Europa League. In dieser erreichte die Mannschaft in der Gruppenphase mit 13 Punkten den ersten Tabellenplatz. Im nationalen Pokalwettbewerb fuhr man zwei Siege ein und erreichte das Achtelfinale. In der Bundesliga erspielte man sich 24 Punkte und schloss die Hinrunde auf dem neunten Tabellenplatz ab, wobei man jedoch vier Niederlagen mehr als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison hinnehmen musste. Obwohl seine Mannschaft 16 Punkte aus den letzten 7 Bundesligaspielen holen konnte und die Europaleague-Gruppenphase auf dem 1. Rang abschloss, erklärte der Verein am Tag nach dem letzten Hinrundenspiel gegen Hertha BSC, das Herrlichs Mannschaft mit 3:1 gewonnen hatte, dass Herrlich von seiner Aufgabe als Cheftrainer entbunden worden sei. Die Vereinsführung habe „eine Stagnation in der Entwicklung des Teams“ in Kombination mit einer „insgesamt nicht befriedigenden Halbserie“ erkannt. Am 10. März 2020 präsentierte der FC Augsburg Herrlich als neuen Cheftrainer. Er folgte auf Martin Schmidt, der den Verein auf dem 14. Platz liegend verlassen musste, wobei der Vorsprung auf den Relegationsplatz 5 Punkte betrug. Noch bevor Herrlich bei einem Spiel an der Seitenlinie stehen konnte, wurde die Saison 2019/20 aufgrund der COVID-19-Pandemie vor dem 26. Spieltag, der vom 13. bis 16. März stattgefunden hätte, unterbrochen.", "section_level": 1}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Herrlich ist Botschafter der Kampagne „Bewegung gegen Krebs“ des Deutschen Olympischen Sportbunds, der Deutschen Sporthochschule Köln, des Deutschen Behindertensportverbands und der Stiftung Deutsche Krebshilfe. Er begründet sein Engagement für die gemeinnützige Gesundheits-Kampagne: „Weil ich Krebspatienten, die in der gleichen Situation wie ich damals sind, motivieren möchte, körperlich aktiv zu sein“. Herrlich engagierte sich außerdem als Botschafter für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung in Deutschland. Im Film \"Und vorne hilft der liebe Gott\" von David Kadel aus dem Jahr 2016 nimmt Herrlich die Funktion eines Hauptdarstellers ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heiko Herrlich (* 3. Dezember 1971 in Mannheim) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und heutiger -trainer. Er spielte von 1989 bis 2004 258-mal in der Bundesliga für Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund und erzielte 76 Tore. Für die A-Nationalmannschaft kam er 1995 zu fünf Einsätzen, nachdem er zuvor in verschiedenen Jugendauswahlen des DFB aktiv gewesen war. ", "tgt_summary": null, "id": 1275208} {"src_title": "Barbara Bartos-Höppner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Barbara Bartos-Höppner wuchs in Schlesien auf. Nach dem Schulabschluss arbeitete sie im elterlichen Hotel in Reichenbach/O.L. bei Görlitz. Am Ende des Zweiten Weltkrieges musste sie ihre Heimat verlassen und kam zunächst nach Tostedt in der Lüneburger Heide, später nach Hamburg und Buxtehude. Zunächst schrieb sie Erlebnisse aus der Kriegszeit und Erinnerungen an ihre schlesische Heimat nieder. 1956 erschienen ihre erste Erzählungen \"Wir wollen Freundschaft schließen, Nina\" und \"Die Töchter des Königsbauern\". Es folgten eine Reihe von historischen Romanen, die vor allem im asiatischen Raum angesiedelt waren. Dazu gehörten \"Kosaken gegen Kutschum-Khan\", der die Eroberung des Khanates Sibir aus Sicht eines jungen Kosaken unter Jermak Timofejewitsch schildert, und \"Rettet den großen Khan\", der von den gleichen Begebenheiten handelt, jedoch aus Sicht eines jungen Tartaren unter Kütschüm Khan. \"Kosaken gegen Kutschum-Khan\" gelangte auf die Bestenliste zum Deutschen Jugendbuchpreis und gewann den \"New York Herald Tribune Children's Spring Book Festival\"-Preis. Sehr erfolgreich wurde Bartos-Höppner mit der von ihr geschaffenen Kinderbuch-Figur \"Schnüpperle\" und der Anthologie-Reihe \"Geschichten unserer Zeit\". 1970 war sie die erste deutsche Jugendbuchautorin, die ins PEN-Zentrum Deutschland aufgenommen wurde. Ihre Geschichten fanden Einzug in Schulbücher verschiedener Verlage, und sie engagierte sich auch in der Leseförderung für Grund- und Sonderschulen. Ihre Bücher wurden in achtzehn Sprachen übersetzt. Barbara Bartos-Höppner lebte von 1969 bis zu ihrem Tod in Nottensdorf/Niederelbe. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof der St.-Petri-Gemeinde in Buxtehude. Der schriftstellerische Nachlass befindet sich in der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Braunschweig.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Für den Arena Verlag sammelte Barbara Bartos-Höppner Erzählungen befreundeter Kolleginnen und Kollegen zu ihrer Anthologie-Reihe „Geschichten unserer Zeit“:", "section_level": 1}], "src_summary": "Barbara Bartos-Höppner (* 4. November 1923 in Eckersdorf, Kreis Bunzlau, Schlesien; † 7. Juli 2006 in Nottensdorf, Landkreis Stade) war eine deutsche Schriftstellerin, die vor allem Kinder- und Jugendbücher verfasste.", "tgt_summary": null, "id": 803891} {"src_title": "Union 92 Berlin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fußball.", "content": "Schon bald nach seiner Gründung entwickelte sich Union 92 zu einem der führenden Berliner Clubs. 1897/98 spielte der Verein in der höchsten Klasse des Deutschen Fußball- und Cricket Bundes. Danach von 1900 bis 1918 ununterbrochen in einer der damals höchsten Spielklassen Berlins. Als sich der BFC Frankfurt 1885 bereits nach 1900 wieder auflöste, wechselten die Mitglieder mehrheitlich zu Union 92. Ein 1902 von der \"Neuen Sportwoche\" gestifteter Pokal wurde im Finale gegen BFC Viktoria 1889 gewonnen. Höhepunkt dieser Zeit war das Jahr 1905, in der die Berliner Meisterschaften der 1. bis 3. Klasse gewonnen wurden und sich Union 92 für die Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft qualifizieren konnte. Im Viertelfinale hieß der Gegner Eintracht Braunschweig. Die Braunschweiger erarbeiteten sich eine 1:0 Pausenführung, waren jedoch in der zweiten Halbzeit überfordert und verloren deutlich mit 1:4. Nach diesem Triumph trafen die \"Jonier\" im Halbfinale auf den Dresdner SC. Doch auch der DSC zeigte sich der Elf um Torhüter Paul Eichelmann deutlich unterlegen und geriet frühzeitig mit 0:3 in Rückstand. Nach 90 Minuten stand es 5:2 für Union. Im Finale schließlich sollte man es mit dem Karlsruher FV zu tun bekommen. Dieser galt zu jener Zeit als Deutschlands beste Fußballmannschaft und war dementsprechend haushoher Favorit. Umso erstaunlicher war, was sich an jenem 11. Juni 1905 im Weidenpescher Park in Köln abspielte. Union drängte die favorisierten Karlsruher frühzeitig in deren Hälfte und in der 10. Minute konnte man durch Alfred Wagenseil in Führung gehen. Paul Herzog erhöhte in der 55. Minute auf 2:0. Der KFV bäumte sich vergeblich auf, denn Union-Ersatztorwart Krüger erwies sich als unüberwindbar. Nach 90 Minuten stand der Sieg fest und Union war Deutscher Fußballmeister 1905. So schön dieser Erfolg war, er sollte für Union jedoch einmalig bleiben. 1906 erreichte man in der Oberliga Berlin lediglich einen 5. Platz, war aber als Titelverteidiger erneut für die Endrunde qualifiziert. Im Halbfinale war man jedoch dem 1. FC Pforzheim deutlich mit 0:4 unterlegen. Danach konnte man sich nie mehr für die Endrunde qualifizieren. Langsam begann der Stern der Union zu sinken. 1918 wurde man schließlich nur 15. der Oberliga Berlin und musste erstmals in die Zweitklassigkeit absteigen. Zwar folgte bereits 1919 der Wiederaufstieg, an die großen Zeiten konnte man jedoch auch in der Folgezeit nicht anknüpfen. 1927 schließlich versuchte man den Abwärtstrend durch eine Bündelung der Kräfte zu stoppen. Man fusionierte mit dem Berliner FC Vorwärts 1890, der noch 1921 Deutscher Vizemeister geworden war, zu Blau-Weiß 90 Berlin.", "section_level": 2}, {"title": "Cricket.", "content": "Neben Fußball wurde im Verein, wie die alte Bezeichnung Thorball schon zeigt, auch Cricket gespielt. Insgesamt wurde die Union 7-mal Berliner Meister, allerdings sind nicht alle Jahre überliefert. 1901 und 1904 wurde die Meisterschaft der 1. Klasse gewonnen, 1905 sogar in der 1. und 2. Klasse.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Berliner Thor- und Fußball-Club Union 1892 war ein Fußballverein aus Berlin. Er wurde am 8. Juni 1892 gegründet und bestand bis zum 27. Juli 1927, als der Verein mit Vorwärts 90 Berlin zu Blau-Weiß 90 Berlin fusionierte. Im Jahr 1900 zählte er zu den Gründungsvereinen des DFB. 1905 gewann Union 92 die Deutsche Meisterschaft.", "tgt_summary": null, "id": 2315521} {"src_title": "Bimetallthermometer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Beim Thermometer wird aus der Stärke der Krümmung bzw. des resultierenden Winkels dann über eine Skala die Temperatur abgelesen. Auch die Auslösung einer Funktion bei einer bestimmten Temperatur ist möglich, diese Funktion wird beispielsweise bei Temperaturschaltern in Kühlschrank, Bügeleisen, Kochplatte und Zugregler an Dauerbrandöfen angewendet. Durch die rein mechanische Arbeitsweise muss man recht große Toleranzen (bis 10 %) in Kauf nehmen, dafür ist das Thermometer aber einfach und kostengünstig herzustellen. Das temperaturempfindliche Sensorelement eines Bimetallthermometers ist ein als Spiralfeder ausgeführter Bimetallstreifen. Eine Temperaturänderung wird durch die einseitig fest eingespannte Bimetallfeder in eine Drehwinkeländerung umgewandelt. Einfachste Thermometerausführungen bestehen lediglich aus einer Spiralfeder mit Zeigerwelle, an deren Ende ein Zeiger aufgesetzt ist. Der Temperaturmesswert kann an der Skalenteilung des Thermometer-Zifferblattes abgelesen werden. Der Temperatureinsatzbereich von Bimetallthermometern liegt zwischen −80 °C und +550 °C. Der bevorzugte Anwendungsbereich reicht von −50 °C bis etwa 400 °C. Daraus resultiert auch die häufige Anwendung dieses Thermometertyps in Kühlschränken oder als Backofenthermometer.", "section_level": 1}, {"title": "Industrielle Bimetallthermometer.", "content": "Bei räumlicher Trennung von Mess- und Anzeigeteil wird ein schleichender, schraubenförmig gewundener Bimetallstreifen in einem längeren Tauch- bzw. Schutzrohr untergebracht. Die temperaturabhängige Drehung wird über eine Welle auf den Zeiger, der sich in einem Gehäuseteil am oberen Ende des Tauchrohres befindet, übertragen. Befindet sich die Zeigerwelle in radialer Position zum Thermometergehäuse, so wird die Drehbewegung durch eine Umlenkfeder oder durch ein Winkelwerk reibungsarm auf den Zeiger übertragen und somit auf der Anzeige angezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendete Materialien.", "content": "Als Basismaterial der Spiralen oder Schraubenfedern werden Schichtverbundwerkstoffe nach DIN 1715, sogenannte Thermobimetalle, eingesetzt. Sie bestehen aus zwei etwa gleich starken, mittels Schweißverfahren (Plattieren) untrennbar miteinander verbundenen Metallschichten (Komponenten) unterschiedlicher thermischer Ausdehnung. Die Werkstoffkomponenten werden so gewählt, dass sich eine möglichst große Differenz der Wärmeausdehnungskoeffizienten ergibt. Die Komponente mit dem größeren Wärmeausdehnungskoeffizienten, der typisch über 15·10K liegt, wird oft als die „aktive“ Komponente des Bimetalls bezeichnet. Sie besteht in den meisten Fällen aus einer Legierung, die Eisen, Nickel, Mangan oder Chrom in verschiedenen Zusammensetzungen enthält. Als „passive“ Komponente mit dem kleineren, unter 5·10K liegenden Ausdehnungskoeffizienten wird häufig eine Eisen-Nickel-Legierung mit 36 % Nickel (Invar) verwendet. Dieser preisgünstige Werkstoff weist bei Raumtemperatur (20 °C) einen sehr kleinen Ausdehnungskoeffizienten von 1,2·10K auf. Unter Temperatureinfluss krümmt sich der Bimetallstreifen zu der Komponente mit dem geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten hin, also zur passiven Seite.", "section_level": 1}, {"title": "Verwandte Ausführungsformen.", "content": "Der unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizient zweier Materialien kann auch zur Temperaturmessung genutzt werden, wenn diese nicht flächig miteinander verbunden sind, indem eine Längendifferenz ausgewertet wird. Einer der Partner kann auch ein vorhandenes Konstruktionsteil sein. Beispiele sind die Thermoschalter in einigen Bügeleisen, welche als „aktiven“ Partner den Grundkörper aus Aluminium-Guss nutzen. Ein weiteres Beispiel sind Thermoschalter mancher Boiler, die die Längendifferenz zwischen dem Schutzrohr (Kupfer) und einem in diesem liegenden Glasstab zur Temperaturmessung nutzen.1000 °C. Der Schwerpunkt ihres Einsatzes sind weite Bereiche des Ofen-, Feuerungs- und Heizungsbaues, des Automobilbaues im Hot-End-Bereich und als Lagerungsmatten für Katalysatoren und Rußpartikelfilter. (Siehe auch Hochtemperaturwolle.) Schwerpunkt der Verwendung von SiC-Fasern ist ebenfalls die Herstellung von faserverstärkter Keramik. Über Anwendungen von Kohlenstofffasern wird unter Kohlenstofffaser berichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheitsrisiko.", "content": "Keramikfasern werden als krebserzeugend im Tierversuch bewertet. Sie wurden deshalb in einer im Mai 2016 von der Europäischen Kommission bekannt gemachten Vorschlagsliste für verbindliche Arbeitsplatzgrenzwerte aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei Keramikfasern oder keramischen Fasern handelt es sich um Fasern aus anorganischem, nicht-metallischem Material. Ursprünglich sind nur polykristalline anorganische Werkstoffe als keramisch bezeichnet worden. Inzwischen gibt es aber aus verschiedenen Polymeren, sogenannten Precursoren, durch Pyrolyse hergestellte amorphe Fasern, die auf Grund ihrer Eigenschaften als keramische Fasern bezeichnet werden. Die Abgrenzung zu ebenfalls amorphen Glasfasern, die nicht zu den keramischen Fasern gezählt werden, ist am besten durch den Herstellprozess möglich (Glasfasern aus Glasschmelze, amorphe Keramikfasern aus polymeren Vorstufen durch Pyrolyse). Die keramischen Fasern werden in oxidische und nicht-oxidische eingeteilt. Im Folgenden sollen nur die polykristallinen und amorphen keramischen Fasern vorgestellt werden. Einkristalline Fasern, sogenannte Whisker, werden an anderer Stelle beschrieben.", "tgt_summary": null, "id": 780178} {"src_title": "Jamboree", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wortherkunft und -bedeutung.", "content": "Die Etymologie des seit 1868 im amerikanischen Englisch bekannten Wortes ist weitgehend ungeklärt. Vermutet wird ein Zusammenhang mit dem Verb \"to jam\", das zusammenquetschen oder zusammendrängen bedeutet. In der Pfadfinderbewegung beliebt, wissenschaftlich aber bisher nicht belegt, ist die These, dass der Begriff aus einer afrikanischen Sprache komme und „friedliches Treffen aller Stämme“ bedeute. Robert Baden-Powell habe den Begriff aus seiner Dienstzeit als britischer Soldat in Afrika mitgebracht. Für diese These spricht, dass auch andere Erfahrungen, die Baden-Powell in Afrika gemacht hatte, in seine Jugendarbeit einflossen. Im normalen englischen Sprachgebrauch bezeichnet Jamboree eine exzessive Feier oder ein Gelage. Aus der Alltagssprache ist das Wort in dieser Bedeutung fast verschwunden und wird meist ironisch gebraucht.", "section_level": 1}, {"title": "Jamborees in der Pfadfinderbewegung.", "content": "Obwohl jedes Jahr zehn oder mehr regionale Jamborees oder Jamborettes stattfinden, wird mit dem Begriff meistens das World Scout Jamboree der World Organization of the Scout Movement (WOSM) bezeichnet. Das erste World Scout Jamboree fand 1920 in London mit 8.000 Pfadfindern aus 27 Ländern unter der Leitung von Robert Baden-Powell statt. Seitdem finden alle vier Jahre von WOSM organisierte Jamborees statt. Die Teilnehmerzahl beim 20. World Scout Jamboree 2002/2003 betrug 25.000. Teilnehmen dürfen nur Angehörige von Mitgliedsverbänden von WOSM und von Mitgliedsverbänden der World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS), wenn der jeweilige nationale Mitgliedsverband von WOSM zustimmt. Die Teilnehmer müssen zum Zeitpunkt des Jamborees zwischen 14 und 17 Jahren alt sein. Allerdings dürfen die freiwilligen Helfer auf dem Jamboree, sowie die Leiter und Betreuer der verschiedenen Kontingente auch älter sein. Wegen der Beschränkung auf WOSM- und WAGGGS-Mitglieder bei den \"World Scout Jamborees\" veranstalten auch andere Dachverbände der Pfadfinderbewegung Jamborees, so zum Beispiel die World Federation of Independent Scouts (WFIS), auf deren Jamboree 2002 in Skørping, Dänemark, knapp 2.000 Pfadfinder vertreten waren.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Veranstaltungen.", "content": "Neben den vierjährlich veranstalteten \"World Scout Jamborees\" finden in jedem Jahr zeitgleich das \"World Scout Jamboree On The Air\" (JOTA) und das \"World Scout Jamboree On The Internet\" (JOTI) statt. 1998 wurde in Nordamerika das \"Jamboree On The Trail\" (JOTT) als internationaler Pfadfinder-Wandertag ins Leben gerufen. Ein vergleichbares Großereignis der Pfadfinderbewegung ist das World Scout Moot, das sich an 18- bis 26-jährige Rover richtet. Hauptsächlich für die europäischen Pfadfinder wird unregelmäßig das European Scout Jamboree veranstaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Jamboree on the Air.", "content": "Das \"Jamboree on the Air\" (JOTA) ist ein weltweites Treffen von Pfadfindern mit Hilfe von Amateurfunk-Stationen. Es findet seit 1958 am dritten vollständigen Oktoberwochenende statt. Zusammen mit dem JOTI ist es mit mehr als 750.000 Teilnehmenden die größte regelmäßig durchgeführte Pfadfinderveranstaltung. Im nichtpfadfinderischen Bereich gibt es als ähnliche Veranstaltung den Fieldday.", "section_level": 3}, {"title": "Jamboree on the Internet.", "content": "Das \"Jamboree on the Internet\" (JOTI) ist ein internationales Pfadfindertreffen im Internet, das jedes Jahr am dritten vollständigen Oktoberwochenende stattfindet. In Anlehnung an das JOTA treffen sich Pfadfinder aus aller Welt an diesem Wochenende zum Chatten im Internet. Dabei nutzen sie die verschiedensten Techniken vom Internet Relay Chat über E-Mail-Kontakte und Internet-Telefonie bis hin zum Webbrowser. Vielerorts treffen sich dabei die Pfadfinder nicht nur virtuell, sondern auch bei JOTA-JOTI-Veranstaltungen, welche die jeweiligen Pfadfinderorganisationen durchführen. Während des JOTIs geknüpfte Kontakte werden oftmals noch Jahre danach weitergepflegt. Das JOTI ist seit 1996 eine Veranstaltung von WOSM. Da im Zuge der Coronavirus-Pandemie 2019/2020 weltweit viele Menschen in Isolation gehen mussten, wurde vom 3. bis 5. April 2020 das JOTI Special Edition durchgeführt, um auch in Zeiten der Isolation Pfadfindern zu ermöglichen, als Pfadfinder aktiv zu sein.", "section_level": 3}], "src_summary": "Das Wort Jamboree (\"englisch\") wird international als Bezeichnung für Pfadfinder­großlager verwendet. Außerhalb der Pfadfinderbewegung wird der Begriff auch für Tanz- und Musikveranstaltungen verwendet, wie dem „Summer Jamboree“ in Senigallia, Italien. Im Square Dance wird der Begriff für ein jährliches oder halbjährliches Treffen verwendet, sowie in der Radiosendung Barn Dance Show. ", "tgt_summary": null, "id": 1574919} {"src_title": "ČSD-Baureihe T 478.1", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Grundlage für die Lokomotive bildete der Anfang der 1960er Jahre erstellte komplexe Aufgabenplan zur \"Motorisierung der Eisenbahn\". Zu der Zeit waren bereits konstruktiv gut gelungene Motorlokomotiven bei den ČSD im Einsatz, die jedoch entweder zu leistungsschwach (ČSD-Baureihe T 435.0) oder nur eingeschränkt im Streckendienst verwendet werden konnten (ČSD-Baureihe T 679.0). Speziell für die kurvenreichen Strecken in Böhmen wurden vierachsige Lokomotiven mit höchstens 18 t Achslast benötigt. Die Entwicklung der ЧМЭ3 für die UdSSR brachte als Antriebselement den neuen, 1.350 PS bzw. 1.500 PS leistenden Dieselmotor \"K 6 S 310 DR\" mit Aufladung hervor, der für den Einsatzzweck geeignet war. Da zur selben Zeit einige Erprobungsmuster mit Strömungsgetriebe entstanden, die sich nicht bewährten, wurde bei der neuen Streckenlokomotive auf eine leichtere Version der bereits bewährten Reihe T 679.0 übergegangen. 1962 wurden nach Klärung strittiger Punkte die Grunddaten zwischen ČKD und dem Ministerium für Verkehrswesen der Tschechoslowakei festgelegt. 1963 waren die Konstruktionsunterlagen fertig, im November 1964 wurden die ersten beiden Prototypen \"T 478.1001\" und \"T 478.1002\" fertiggestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Beschreibung.", "content": "Die Reihe \"T 478.1\" sind vierachsige Lokomotiven mit dieselelektrischer Kraftübertragung und Einzelachsantrieb aller Achsen, die Nennleistung des Dieselmotors beträgt 1100 kW. Damit ist die Lokomotive für die Beförderung von Personen- und Güterzügen bis 100 km/h vorgesehen. Der Lokkasten ist eine Fachwerkkonstruktion. Die Führerstände bestehen aus Glasfaserlaminat mit Stahlgerippeversteifung. Das Dach des Lokkastens besteht aus Stahlblech, ist zweiteilig, abnehmbar und mit speziellen Wartungsklappen versehen. Der geschweißte Hauptrahmen wurde durch Stahlprofile verstärkt. Im unteren Teil des Rahmens befinden sich Drehzapfen für die Verbindung mit den Drehgestellen. Das Fahrwerk besteht aus zwei zweiachsigen Drehgestellen mit Rahmen in Form eines \"H\". Im Querträger ist eine Öffnung für den Drehzapfen vorhanden. Die Treibradsätze sind seitlich über abgefederte, mit Reibungsdämpfern versehenen Schwenkarme eingehängt. Der Fahrmotor vom Typ \"TE 005\" ist über einen Tatzlager-Antrieb mit der Antriebsachse und dem Drehgestell verbunden. Zwischen Motor und Antriebsrad besteht das Übersetzungsverhältnis 16:77. Im oberen Teil des Drehgestellrahmens sind die Bremszylinder mit Gestänge und Luftleitungen untergebracht. Alle Räder werden beidseitig abgebremst. Seitlich am Rahmen der Drehgestelle sind Stützen mit Kugelzapfen für die Aufhängung des Lokomotivkastens angebracht. Die Maschinenraumaufteilung entspricht den konstruktiven Gewohnheiten von ČKD. Hinter dem Führerstand I ist der elektrische Hauptverteiler angeordnet. Dahinter ist der Heizkessel platziert, an ihm vorbei führen Gänge zum Führerstand II und zu der anderen Maschinenraumseite. Beide Führerstände sind gleich gestaltet, rechts ist der Führertisch mit Fahrschalter, Führerbremsventil sowie Schalt- und Kontrollelementen platziert. Der gekoppelte Maschinensatz Kompressor- Hauptgenerator - Dieselmotor - Getriebe für die Hilfsantriebe liegt in der Längsachse der Lokomotive. Die Seitenteile des Daches enthalten Luftansaugsiebe für Motor, Kompressor, Eigenbelüftung des Generators sowie die Kühlung der Fahrmotoren. Unter dem Dach, mittig im Maschinenraum sind die Auspuffrohre des Dieselmotors angeordnet. Im hinteren Teil des Maschinenraumes sind beidseitig Kühlschächte mit in oberen Bereichen hydrostatisch angetriebenen Lüfterschaufelrädern angeordnet. Zwischen den Kühlerblöcken befindet sich die Tür zu dem Führerstand II. Als Antriebselement dient der stehend angeordnete Sechszylinder- Viertaktdieselmotor \"K 6 S 310 DR\", der mit Mitteldruckaufladung betrieben wird. Der Zylinderdurchmesser ist 310 mm, der Kolbenhub 360 mm. Bei 775/min beträgt seine Nennleistung 1.104 kW (1.500 PS). Das zweiteilige Motorgehäuse besteht aus Stahlguss und Stahlblechen. Der untere Teil dient als Ölwanne, der obere als Kühlblock und Halterung für die Zylinderlaufbuchsen. Im oberen Seitenteil ist die Nockenwelle für die Stoßstangen angeordnet. Sechs einzelne Zylinderköpfe schließen den Motorblock nach oben ab. Der Regler für die Motorsteuerung ist über eine Zahnstange gelenkig mit den einzelnen, an der Seite des Motorgehäuses platzierten Einspritzpumpen verbunden. Auf der anderen Gehäuseseite des Motors sind der Ölkühler und das Auspuffsammelrohr angeordnet, letzteres führt zu dem Turbolader \"PDH 50 ZV\", der sich gemeinsam mit dem Ladeluft-Zwischenkühler am hinteren Motorende befindet. Die Kurbelwelle ist aus einem Teil geschmiedet, sie hat sechs jeweils um 120° versetzte Kurbelkröpfungen und ist in Gleitlagern gelagert. Diese haben Stahlpfannen, die mit Bleibronze mit zulegiertem Silber und Zinn ausgegossen sind. Die vom Dieselmotor abgegebene Primärleistung wird an den Hauptgenerator \"D 802 C\" abgegeben, der 980 kW Strom für die elektrischen Fahrmotoren liefert. Der Generator ist eine zehnpolige, eigenbelüftete und fremderregte Gleichstrommaschine. Das freie Wellenende des Generators trägt eine Riemenscheibe, von dieser wird die Erregermaschine angetrieben. Diese liefert Strom für die Fremderregung des Hauptgenerators und das Laden der Akkumulatoren. Die vom Generator gespeisten Fahrmotoren sind vierpolige Reihenschlussmaschinen mit je 245 kW Leistung. Beide Fahrmotoren im Drehgestell sind in Reihe geschaltet, beide Drehgestellgruppen zueinander parallel. Die Lokomotive ist mit einer Mehrfachsteuerung ausgerüstet; von einem Führerstand aus können jeweils zwei Maschinen der Reihe \"T 478.1\" oder \"T 478.2\" in beliebiger Reihung gesteuert werden. Für die Zugheizung war ursprünglich der Dampfgenerator \"PG 500\" vorgesehen. In dessen Heizschlangen wurde der zerstäubte Dieselkraftstoff verbrannt und damit das chemisch zubereitete Wasser erhitzt sowie in Naßdampf verwandelt. Der Dampfgenerator kann nur bei laufenden Dieselmotor arbeiten. Er besteht aus der Kraftstoffversorgung einschließlich Pumpe, aus Ventilen, Heizschlangen und dem Brenner. Im hydraulisch-pneumatischen Teil wird das Wasser durch Rohre über die Regelungs- und Sicherheitsventile in die Druckleitung gepumpt. Der Heizgenerator wird über einen Umschalter mit sechs Stellungen gesteuert. Die Güterzugvariante \"T 478.2\" hatte an Stelle des Dampfgenerators ein Ballastgewicht.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und einzelne Bauserienunterschiede.", "content": "Nachdem die beiden Prototypen gefertigt und ausgeliefert waren, kam die erste Maschine nach der erfolgreichen Werkserprobung Anfang 1965 in den Probebetrieb, wobei mit ihr 100.000 km Fahrt absolviert wurden. Die zweite Lokomotive stand für Prototyperprobungen zunächst für den Eisenbahnversuchsring Velim oder auf den Strecken der ČSD zur Verfügung. Die Betriebserprobung fand im Depot Brno - Maloměřice statt. Die Betriebserprobung endete 1966 mit einer erfolgreich absolvierten Probezerlegung im Ausbesserungswerk. Beide Lokomotiven wurden daraufhin an die ČSD verkauft. 1964 bestellte das Ministerium für Verkehrswesen der Tschechoslowakei fünf Vorserienlokomotiven, die wegen Überschreitung der Fahrzeugmasse zuerst als \"T 479.0\" bezeichnet wurden. Durch konstruktive Änderungen gelang es, die Achslast auf 18 t zu senken, so dass die Maschinen letztendlich die Bezeichnung \"T 478.1\" erhielten. Allen Vorserienlokomotiven gemein war die Karosserie mit den markanten runden Vorbauten und den glatten Seitenwänden. Die letzte Vorserienlok besaß schon bis in die Höhe der Seitenfenster gesickte Seitenwände. Die Vorserienlokomotiven erhielten die Bezeichnung \"T 478.1003\"-\"T 478.1007\" und wurden 1966 dem Depot Vršovice zugewiesen, wo sie Personen- und Güterzugdienste übernahmen. Versuchsweise wurde eine weitere Prototyplokomotive mit hydraulischer Kraftübertragung gebaut, welche sich nicht bewährte. 1965 wurde die erste, 85 Lokomotiven umfassende, Serie bei ČKD bestellt, die technisch den Vorserienlokomotiven entsprachen. Allerdings besaßen sie bis in die Höhe der Seitenfenster gesickte Seitenwände und eine andere, eckigere, Vorderfront. Ab September 1967 lieferte der Hersteller die Lokomotiven der ersten Serie aus. 1968 und 1969 wurden die Lokomotiven der zweiten Serie ausgeliefert, wobei 78 Lokomotiven als Reihe \"T 478.1\" und 52 als \"T 478.2\" geliefert wurden. Optisch unterscheiden sich die Lokomotiven von der vorhergehenden Serie durch die bis zum Dach gesickten Seitenwände. Technisch wurden diese Maschinen auf einen geplanten Einsatz eines Schalldämpfers vorbereitet. Sie besaßen geänderte Bremssteuerventile der Bauart DAKO. 1970 folgten die Maschinen der dritten und letzten Serie, bei der 60 Personenzug- und 30 Güterzuglokomotiven entstanden. Diese Maschinen besaßen ab Werk bereits einen Schalldämpfer. Insgesamt wurden 230 Lokomotiven der Reihe \"T 478.1\" und 82 Lokomotiven der Reihe \"T 478.2\" geliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die Lokomotiven waren auf allen nichtelektrifizierten Strecken der ehemaligen Tschechoslowakei eingesetzt. Sie beförderten internationale Expresszüge genauso wie wichtige Inlandsschnellzüge, Regionalzüge sowie Güterzüge. Erwähnenswert sind die Einsätze um den Ramzová-Sattel, die schweren Schnell- und Güterzüge im Tal der Eger sowie in Nordböhmen speziell mit dem Schnellzug von Děčín nach Liberec mit sechs Schnellzugwagen über den Křižanské sedlo. Dies zeigt den Hauptvorteil der Lokomotive, sie war vielseitig einsetzbar und dort verwendbar, wo die stärkere T 679.1 nicht eingesetzt werden konnte. So ersetzten sie im Tal der Eger die ČSD-Baureihe T 679.1 im Güterzugdienst. Eine wichtige Rolle spielten die Lokomotiven um die Jahrtausendwende in Chomutov, Hradec Králové, Liberec, Letohrad, Louny, Meziměstí, Ostrava, Rakovnik und Zdice. Mit der Einführung des EDV-Nummernsystems 1988 erhielten die Lokomotiven die neue Baureihennummer 751 bzw. 752 mit nur noch dreistelliger Ordnungsnummer. Die ab 1992 von der ČD modernisierten Lokomotiven wurden als Reihe 749 eingeordnet. Ab 1992 ließ die ČD 60 Lokomotiven grundlegend erneuern, dabei wurde die Dampfheizanlage durch eine elektrische Zugheizung mit 3000 V Gleichspannung ersetzt. Eine wichtige Rolle für den Betriebseinsatz bildete die Elektrifizierung von Strecken, die den Lokomotiven viele Einsatzgebiete raubte. Wurden bis 2001 hauptsächlich Lokomotiven nach Unfällen ausgemustert, erfolgten danach Ausmusterungen von länger abgestellten Lokomotiven. Ende 2005 schrumpfte der Bestand zusammen. Die modernisierten Lokomotiven der Reihe T 478.3 und T 478.4 sind es, die die Maschinen nach und nach überflüssig werden lassen. Im Frühjahr 2013 hatten die ČD noch einen Umlauf von fünf Lokomotiven in Praha Vršovice, mit denen sie unter anderem den Schnellzug von Prag nach Tanvald fuhren. In der Slowakei ist noch eine Anzahl von 751ern und 752ern aktiv, die weiterhin im Unterhaltungsbestand sind und ausschließlich im Güterzugdienst, z. B. in Plešivec, Prieviedza oder in Humenné eingesetzt werden. Die Lokomotive \"749.006-3\" hat ein Dienstalter von fast 50 Jahren erreicht. Viele Fahrzeuge sind, teilweise betriebsfähig, erhalten, darunter die beiden Prototypen \"T 478.1001\" und \"T 478.1002\", die Vorserienlokomotiven \"T 478.1004\" und \"T 478.1006\" sowie die erste Serienlokomotive \"T 478.1010\". Die \"T 478.1039\" besitzt eine Vollflächenreklame und ist mittlerweile nicht mehr im Einsatzbestand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ČSD-Baureihe T 478.1 (ab 1988: Baureihe 751) ist eine dieselelektrische Universallokomotive der Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD). Die Lokomotiven prägten ab den 1960er Jahren den Streckendienst auf nichtelektrifizierten Strecken der ČSD und galten auf Grund ihrer Zuverlässigkeit als eine der erfolgreichsten Diesellokomotiven in der ehemaligen Tschechoslowakei. Unter Eisenbahnfreunden erfreuten sich die Maschinen, die auf Grund ihres markanten Äußeren den Spitznamen \"Bardotka\" (abgeleitet von Brigitte Bardot) oder \"Zamračená\" (Finstergesicht) erhielten.", "tgt_summary": null, "id": 2287580} {"src_title": "Zugbeeinflussung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als erste nicht-visuelle, technische Einrichtung zur Informationsübertragung kann die 1842 von E.A. Cowper patentierte Knallkapsel angesehen werden. Ab 1872 entwickelten die beiden Ingenieure MM. Lartigue und Forest mit Crocodile das erste signalabhängige Zugbeeinflussungssystem basierend auf einer abschnittsweisen galvanischen Kopplung des Triebfahrzeugs und der Strecke (s. u.). Im Jahre 1920 hielt mit Continuous Cab Signals (CCS) die Möglichkeit der kontinuierlichen Beeinflussung auf Basis von codierten Gleisstromkreisen Einzug in den Eisenbahnbetrieb. Die Grundidee dieses ursprünglich amerikanischen Systems kam dann über Italien (RS4 Codici) auch in die Sowjetunion (ALSN) und in weitere Länder des damaligen Wirtschaftbündnisses RGW. Heute finden sich dessen Ableger z. B. in Tschechien und der Slowakei (LS), Ungarn (EVM), Italien (BACC) und den Niederlanden (ATB-EG).", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Situation.", "content": "In Deutschland müssen Eisenbahnstrecken gemäß Absatz 2 EBO mit einem Zugbeeinflussungssystem ausgerüstet werden, wenn sie sind. Die führenden Fahrzeuge (Triebfahrzeuge, Triebzüge und Steuerwagen) benötigen eine der Zugbeeinflussung entsprechende Ausrüstung ( EBO). Die streckenseitige Ausgestaltung dieser Forderung obliegt dem Infrastrukturunternehmen. Auf den Strecken der DB Netz kommen dabei überwiegend drei Systeme zum Einsatz: Für spezielle Anwendungen wie Nahverkehrssysteme (S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn) kommen andere oder abgewandelte Systeme zum Einsatz. Bei erlaubten Fahrgeschwindigkeiten von mehr als 160 km/h schreibt der Gesetzgeber Zugbeeinflussung mit Führerstandssignalisierung vor, da die Registrierung von Außensignalen durch den Triebfahrzeugführer nicht mehr zuverlässig erfolgen kann. In Deutschland sind dafür LZB und ETCS ab ETCS Level 2 zugelassen. Auch in anderen Ländern wird die Auffassung vertreten, dass:", "section_level": 1}, {"title": "Punktförmige Zugbeeinflussungen.", "content": "Punktförmige Zugbeeinflussungen übertragen die Signalinformationen nur an diskreten Punkten – oft an den Standorten der Streckensignale – auf das Triebfahrzeug. Die meisten Systeme sind signaltechnisch nicht sicher, weil sie nach dem Arbeitsstromprinzip wirken – eine Ausnahme hiervon ist ETCS Level 1 Full Supervision. Ausfälle der Streckeneinrichtung sind nur durch besondere Prüfungen feststellbar. Trotzdem bieten punktförmige Zugbeeinflussungen einen hohen Sicherheitszuwachs bei verhältnismäßig geringen Kosten. Nach der Art der Informationsübertragung gibt oder gab es folgende Arten der punktförmigen Zugbeeinflussung:", "section_level": 1}, {"title": "Mechanische Zugbeeinflussung.", "content": "Die Informationsübertragung erfolgt vor oder am Haltesignal durch mechanische Berührung zwischen Strecken- und Fahrzeugeinrichtung. Die mechanische Zugbeeinflussung ist für verhältnismäßig geringe Geschwindigkeiten bis ca. 90 km/h geeignet. Bekannte Anwendung: Fahrsperren, die in vielen städtischen Schnellbahnnetzen schon vor dem Ersten Weltkrieg eingeführt wurden und teilweise noch in Betrieb sind.", "section_level": 2}, {"title": "Elektromechanische Zugbeeinflussung.", "content": "Die Stromübertragung vom fahrenden Zug auf die Streckeneinrichtung erfolgt mit Kontaktbürsten oder Kontaktschuhen. Die Stromrückleitung erfolgt über die Schienen. Durch Schnee und Eis können Störungen bei der Signalübertragung auftreten. Bekannte Anwendung: Crocodile bei den französischen, belgischen und luxemburgischen Eisenbahnen.", "section_level": 2}, {"title": "Magnetische Zugbeeinflussung.", "content": "Bei der magnetischen Zugbeeinflussung befinden sich an der Strecke Permanentmagnete, deren Magnetfelder von vorbeifahrenden Triebfahrzeugen aufgenommen und ausgewertet werden. Ein neben dem Permanentmagnet angeordneter Elektromagnet baut bei Fahrt zeigendem Signal ein entgegengesetztes Magnetfeld auf, so dass sich die Wirkung der beiden Magnetfelder aufhebt und die Züge ungehindert durchfahren können. Die magnetische Zugbeeinflussung wird auch als magnetische Fahrsperre bezeichnet. Anwendungen sind auf Zugsysteme ohne hohe Geschwindigkeiten beschränkt:", "section_level": 2}, {"title": "Induktive Zugbeeinflussung.", "content": "Induktive Zugbeeinflussung nutzt Datenübertragung durch elektromagnetische Kopplung.", "section_level": 2}, {"title": "Induktive Zugbeeinflussung mit magnetischem Gleichfeld.", "content": "Der Permanentmagnet oder Elektromagnet des vorbeifahrenden Triebfahrzeugs induziert beim Überfahren eines Gleismagneten einen Strom, der bei Fahrt zeigendem Signal kurzgeschlossen wird. Bei Halt zeigendem Signal induziert ein zweiter Elektromagnet einen Strom an der Empfängerspule des Fahrzeugs, der von der Fahrzeugausrüstung ausgewertet wird. Diese Zugbeeinflussung kann nur zwei Zustände annehmen und übertragen. Bekannte Anwendung: Integra-Signum in der Schweiz", "section_level": 3}, {"title": "Induktive Zugbeeinflussung mit elektromagnetischen Wechselfeldern im Niederfrequenzbereich.", "content": "Ein dauernd mit Wechselstrom gespeister Schwingkreis (»Fahrzeugmagnet«) erzeugt ein Wechselfeld, das beim Überfahren eines auf die gleiche Frequenz abgestimmten Gleisschwingkreises (»Gleismagnet«) in diesem einen Stromfluss induziert. Durch Rückkoppelung (Resonanz) des Gleis- auf den Fahrzeugmagneten wird dem Fahrzeugmagneten Energie entzogen, dadurch sinkt der Strom im Fahrzeugmagnet. Dieser Abfall wird vom Fahrzeuggerät ausgewertet. Diese Zugbeeinflussung kann pro genutzter Übertragungsfrequenz nur zwei Zustände annehmen und übertragen. Bekannte Anwendung: Indusi/PZB in Deutschland, Österreich und weiteren Ländern, genutzt werden drei Frequenzen.", "section_level": 3}, {"title": "Induktive Zugbeeinflussung mit elektromagnetischen Wechselfeldern im Hochfrequenzbereich.", "content": "Zur Informationsübertragung finden Gleiskoppelspulen (Balisen) und entsprechende Fahrzeugantennen Verwendung. Diese können auch bidirektional Datentelegramme übertragen. Die dazu notwendige Energie wird von Triebfahrzeugantennen abgestrahlt und von den Gleiskoppelspulen aufgenommen. Mit dem relativ großen übertragbaren Informationsvolumen können präzise Bremskurven mit Zielgeschwindigkeit und Zielentfernung berechnet werden. Weil jede Gleisspule die Entfernung zum nächsten Datenpunkt mitüberträgt, werden Ausfälle von Gleiskoppelspulen erkannt (überwachtes Arbeitsstromprinzip). Bekannte Anwendung: ETCS, Zugbeeinflussungssystem S-Bahn Berlin", "section_level": 3}, {"title": "Optische Zugbeeinflussung (Opsi).", "content": "Die optische Zugbeeinflussung (Opsi) wurde von der Deutschen Reichsbahn entwickelt und über eine längere Zeit getestet. Das System arbeitete mit Licht und wurde zur Sicherung von Signalen im Schienenverkehr entworfen. Das Ziel des Systems war eine automatische Zwangsbremsung des Schienenfahrzeuges bei Annäherung an ein Halt zeigendes Signal. Zur Erkennung der Signalinformation wurden an den Triebfahrzeugen Lichtquellen angebracht, welche einen starken Lichtstrahl nach vorn lenkten. An den Signalen waren wiederum bewegliche Tripelspiegel angebracht, welche bei der Signalstellung Halt senkrecht standen und den Lichtstrahl reflektierten. Der zurückgeworfene Lichtstrahl wurde am Triebfahrzeug mit einer Kontaktzelle registriert. Bei fehlerhafter Handlung des Lokführers sollte daraufhin eine Zwangsbremsung ausgelöst werden. So sollte sichergestellt werden, dass der Zug das Signal Halt nicht überfuhr. Für die umfangreichen Tests dieses Systems wurden viele Signale sowie Loks mit Spiegeln und Lichtquellen ausgestattet. Es war eine flächendeckende Nutzung angedacht. Das System arbeitete jedoch nicht zuverlässig. Die Spiegel verschmutzten leicht oder bei schlechtem Wetter wurde das Licht nicht von der Lok erkannt. Bei zu starker Sonneneinstrahlung kam es ebenfalls zu Problemen. Das Projekt Opsi wurde im Jahr 1943 eingestellt. Bauart Bäseler-Zeiss", "section_level": 2}, {"title": "Zugbeeinflussungen mit kontinuierlicher Datenübertragung.", "content": "Bei diesen Systemen werden ohne Unterbrechung Daten zwischen Strecke und Triebfahrzeug ausgetauscht. Dadurch werden Änderungen der zugelassenen Geschwindigkeit unverzüglich dem Fahrzeug übermittelt, was den Betriebsfluss verbessert und die Sicherheit vergrößert. Kontinuierliche Übertragungssysteme wirken nach dem Ruhestromprinzip, wodurch Ausfälle der Streckeneinrichtung auf den Fahrzeugen sofort erkannt werden. Sie verursachen hohe Kosten, sind aber für den Hochgeschwindigkeitsverkehr unentbehrlich. Durch die signaltechnisch sichere Anzeige der zulässigen Geschwindigkeit im Führerstand werden ortsfeste Signale entbehrlich. Mit solchen Systemen ist auch eine weitgehend automatische Fahr- und Bremssteuerung möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Linienleiter.", "content": "Linienleiter ermöglichen die induktive Übertragung von Informationen zum Fahrzeug.", "section_level": 2}, {"title": "Schienenlinienleiter.", "content": "Die Signalübertragung erfolgt über ein elektromagnetisches Feld, das sich bei Gleisstromkreisen um die Schienen herum ausbildet. Über Triebfahrzeug-Empfangsantennen wird das Feld abgetastet und damit die in den so genannten codierten Gleisstromkreisen eingespeisten Informationen empfangen. Nachteilig ist die im Gegensatz zum Kabellinienleiter größere elektrische Dämpfung, wodurch nur ein geringes Informationsvolumen übertragen werden kann. Unterschiedliche Frequenzen der codierten Gleisstromkreise ermöglichen die Übertragung mehrerer Geschwindigkeitsstufen. Ein Halt aus Höchstgeschwindigkeit kann über mehrere Abschnitte erfolgen, wobei die Geschwindigkeitsstufen so gewählt werden, dass sich ungefähr gleiche Bremswege zum nächstniedrigeren Abschnitt ergeben. Das System ist technisch einfach und benötigt außer den Gleisstromkreisen keine zusätzlichen Leiter am Gleiskörper. Für die Übertragung der zusätzlichen Informationen, die vor der ersten Achse des führenden Fahrzeuges aufgenommen werden, müssen die Gleisstromkreise allerdings umschaltbar sein. Es ist erforderlich, dass während einer Zugfahrt immer die Relaisseite des Gleisstromkreises zuerst befahren wird. Bei Fahrten gegen die Erlaubnis und in Bahnhöfen ohne eingestellte Fahrstraße ist keine kontinuierliche Informationsübertragung möglich. Da keine Standortinformation vom Zug an die Streckenausrüstung übertragen wird, muss die Länge der Gleisstromkreise und damit auch die Länge der Blockabschnitte je nach Steigungsverhältnissen der Länge des Bremsweges angepasst werden. Weil die Information „Halt“ erst beim Befahren des Blockabschnittes erkannt wird, befindet sich der Gefahrpunkt hinter dem Ende des Abschnitts. Bekannte Anwendungen: TVM auf französischen Hochgeschwindigkeitsstrecken, RS4 Codici und BACC in Italien", "section_level": 3}, {"title": "Kabellinienleiter.", "content": "Zur Datenübertragung dient ein elektromagnetisches Feld, das sich um ein zwischen den Schienen ausgelegtes Kabel ausbreitet. In festen Abständen, z. B. alle 100 m sind die Kabel gekreuzt. Diese Kreuzungsstellen können zur Positionsbestimmung der Züge benutzt werden. Das System zeichnet sich durch gute Übertragungseigenschaften zwischen Strecke und Fahrzeug und umgekehrt aus. Durch die Möglichkeit extrem kurzer Blockabstände können sehr kleine Zugfolgezeiten erreicht werden. Die Kabellinienleiter sind jedoch bei Arbeiten am Oberbau hinderlich, ihr Aus- und Einbau erfordert im Vergleich zu den Teilen der Streckenausrüstung anderer Zugbeeinflussungssysteme einen deutlich höheren Zeitaufwand. Zudem sind sie empfindlich gegen Beschädigungen. Bekannte Anwendung: Linienzugbeeinflussung (LZB) in Deutschland und weiteren Ländern", "section_level": 3}, {"title": "Funkübertragung.", "content": "Die Funktechnik war seit Beginn der 1990er Jahre so weit entwickelt, dass sie zur sicheren Datenübertragung zwischen ortsfesten Streckenzentralen (Radio Block Centre, RBC) und Triebfahrzeugen eingesetzt werden konnte. Voraussetzung ist eine stabile Funkverbindung, da bei einer Unterbrechung oder Störung die Züge nur noch auf Sicht fahren können oder auf eine weniger leistungsfähige Rückfallebene angewiesen sind. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde in Europa auf den modernen GSM-Standard gesetzt. Es zeigte sich aber, dass für die Eisenbahnanwendung spezielle Anforderungen durch den bestehenden Standard nicht erfüllt werden konnten. Deshalb wurde ein spezieller Standard GSM-R entwickelt. Dieser wurde auch Grundlage des Standards ETCS. Die aktuelle Fortschreibung von GSM-R hat auch die paketorientierte Übertragung GPRS und EDGE als quasikontinuierliche Datenübertragung mit in den Standard aufgenommen. Diese Verfahren können die verfügbaren Mobilfunkfrequenzen besser nutzen und sind deshalb für Ballungszentren und Bahnknoten notwendig. Aufgrund wird an der Übernahme der aktuellen Mobilfunktechnik LTE für bahntechnische Anwendungen gearbeitet. In einigen Ländern (Finnland, Kasachstan, Russland) wird an Stelle des GSM-Standards für diese Kommunikation der bei Behörden verbreitete TETRA-Standard verwendet. Die Funkübertragung hat den Vorteil, dass keine Geräte im oder am Gleis erforderlich sind. Weiterhin sind die Standards zu großen Teilen als Software implementiert, die sich leichter aktualisieren und an örtliche Gegebenheiten anpassen lässt. Damit einher geht aber auch der Nachteil der Möglichkeit großflächiger Störungen im Bereich der Logik sowie der Energieversorgung. Bekannte Anwendung: ETCS Level 2 und 3", "section_level": 2}, {"title": "Zugbeeinflussungen mit teilkontinuierlicher Datenübertragung.", "content": "Eine punktförmige Zugbeeinflussung überträgt die Informationen nur an festen Stellen auf das Triebfahrzeug, wo sie zur Sicherung der Zugfahrt ausgewertet werden. Zwischen den Übertragungspunkten (ÜP1 und ÜP2 im Bild rechts) erfolgt keine Informationsübertragung. Wenn kurz nach der Vorbeifahrt am Vorsignal ein geschwindigkeitserhöhender Signalbegriff angesteuert wird, entsteht eine \"Betriebsbehinderung\". Falls nach der Vorbeifahrt am Vorsignal das Signal unerwartet auf Halt wechselt, was allerdings sehr selten ist, entsteht eine \"Betriebsgefahr\". Derartige Probleme lassen sich durch eine am Übertragungspunkt ÜP1 anschließende kontinuierliche Signalübertragung reduzieren. Solche Zugbeeinflussungen mit teilkontinuierlicher Datenübertragung bestehen aus Komponenten von punktförmigen Zugbeeinflussungen und von System mit kontinuierlicher Datenübertragung. Zu den teilkontinuierlich wirkenden Systemen gehören ETCS Level 1 (europaweit), SELCAB (Spanien) und ZUB 121 (Schweiz).", "section_level": 1}], "src_summary": "Zugbeeinflussung, Zugbeeinflussungssystem oder Zugsicherungssystem nennt man technische Anlagen und Systeme bei Eisenbahnen, die die Fahrt von Zügen in Abhängigkeit von der zulässigen Geschwindigkeit kontrollieren. Ist die Fahrt nicht zugelassen oder fährt ein Zug zu schnell, so wird er durch eine Zugbeeinflussung selbsttätig gebremst. ", "tgt_summary": null, "id": 1076884} {"src_title": "Shadow-Passwort", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Problemlage.", "content": "Vor der Einführung von Shadow-Passwörtern wurden alle relevanten Benutzerdaten, also auch der Hashwert des Passworts, in einer Datei gespeichert. Diese Datei (/etc/passwd) musste für alle Benutzer zugänglich (lesbar) sein, um auch Anwendungsprogrammen – beispielsweise zur Anzeige von Dateirechten – das Auflösen von Benutzerkennungen zu Benutzernamen zu ermöglichen, und konnte dadurch leicht für Angriffe auf das System genutzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Lösung in Unix-Systemen.", "content": "Die einfach erscheinende Lösung, Passwort-Hash und Nutzerdaten durch zwei separate Dateien voneinander zu trennen, erfordert innerhalb des Betriebssystems eine wirksame Trennung von Nutzerrechten und Systemrechten, da ein Zugriff auf die Passwort-Hashes durch unprivilegierte Nutzer, zum Beispiel bei der Anmeldung am System, möglich bleiben muss. Erstmals wurde ein solches System von den Unix-Derivaten System V 3.2 und BSD 4.3 Reno verwendet. Nutzer anderer Systeme blieben vorerst ausgeschlossen. Im Jahre 1987 entwickelte Julianne Frances Haugh die \"Shadow Password Suite\", die ursprünglich die Befehle login, su und codice_1 enthielt. Entwickelt wurde die \"Shadow Password Suite\" für SCO Xenix, aber bald auf andere Plattformen portiert, z. B. 1992 auf Linux.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Inzwischen sind Shadow-Passwörter zum Standardverfahren im Unix- und Linuxbereich geworden. Damit wurde die im ursprünglichen Konzept von Unix enthaltene Sicherheitslücke erfolgreich geschlossen und der unbefugte Zugriff auf die Password-Hashes der Benutzer wirksam verhindert. Die Möglichkeit für einen normalen Nutzer, diese mit Hilfe von Brute-Force und Wörterbuchangriffen zu missbrauchen, ist eingeschränkt, wenn auch nicht unmöglich. Verschiedene netzwerkbasierende Authentifizierungssysteme, wie zum Beispiel Yellow Pages (YP) bzw. Network Information Service (NIS), übertragen die Passwort-Hashes über das Netzwerk und ermöglichen dem Angreifer einen unerlaubten Zugriff. Der Trend geht daher in die Richtung, stärkere Verschlüsselungsverfahren für die Passwörter zu verwenden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem Begriff Shadow-Password wird eine Methode zum Schutz von Passwörtern verstanden, die in vielen Unix-Systemen verwendet wird. Das Passwort wird dabei vor dem Zugriff durch unbefugte Benutzer geschützt, um das Brechen von zu schwachen Passwörtern durch Brute-Force- oder Wörterbuchangriffe zu verhindern.", "tgt_summary": null, "id": 1615808} {"src_title": "Eiskeller", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Nutzung.", "content": "Bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts beschränkte sich die Nutzung der Eiskeller auf die wohlhabende Bevölkerung. Eiskeller aus dieser Zeit standen daher überwiegend in der Nähe von Gutshäusern oder Schlössern. Der Bedarf an Kühlräumen wuchs erst mit dem Beginn der Industrialisierung.", "section_level": 1}, {"title": "Anforderungen an einen Eiskeller.", "content": "Der Eiskeller erhält eine kühle, geschützte und trockene Lage in nicht zu weiter Entfernung von der Verbrauchsstelle. Seine Südseite wird entweder durch den Schatten eines benachbarten Gebäudes oder durch die Anpflanzung schattenspendender, schnellwüchsiger Bäume und Sträucher vor der Einwirkung der Sonnenstrahlen geschützt. Der Eingang liegt nach Norden, und die zur Entnahme des Eises dienende Öffnung ist möglichst klein und möglichst hoch liegend anzuordnen. Der Eisbehälter ist gegen die Bodenwärme sowie die obere seitliche warme Luft zu sichern. Eiskellerwände werden am besten massiv ausgeführt. Es eignen sich hierzu etwa 0,75 m bis 1 m und mehr starke Ziegelmauern mit ein, zwei, am besten drei Luftschichten von 7 bis 8 cm Stärke. Die Luftschichten können auch, falls das Mauerwerk ganz wasserdicht hergestellt wird, sehr zweckmäßig mit Torfmull, porösen Schlacken oder Schlackenwolle ausgefüllt werden. Die Temperatur des Erdbodens entspricht – unter Vernachlässigung der jahreszeitlichen Schwankungen – der durchschnittlichen Jahresmitteltemperatur und beträgt in Deutschland 8 bis 10 °C. Der Eisraum wird möglichst in Zylinderform oder Halbkugelform konstruiert, da hier ein besseres Verhältnis von Oberfläche zum Inhalt besteht als bei einem rechteckigen Raum. Gleichzeitig bietet der runde Grundriss gegenüber dem seitlichen Erddruck einen besseren Widerstand. Grund- und Tageswasser sind fernzuhalten. Bei einem hohen Grundwasserspiegel liegen die Eiskeller in der Regel nicht vollständig unterirdisch. Der oberirdische Bereich ist dann mit einem Erdhügel abgedeckt. Das Schmelzwasser muss leicht abzuleiten sein, möglichst unter Anwendung eines Wasserverschlusses (Schwanenhalses), um den Eintritt warmer Luft durch die Ableitung zu verhüten. Ist der Untergrund ein sehr durchlässiger, also Kies- oder Sandboden, so kann das Schmelzwasser von selbst in diesen versickern. Das Schwitzwasser, das sich dadurch bildet, dass das Schmelzwasser die Luft im Eisraum anfeuchtet und diese sich an Mauerwände und Decke abschlägt, wirkt besonders durch Abtropfen von der steinernen Decke nachteilig, indem es wieder das Schmelzen des Eises fördert. Bei massiven gewölbten Decken wird es deshalb vorteilhaft durch Schweißrinnen aufgefangen und von diesen seitlich an die Wand geführt. Eiskeller von weniger als 30 m3 Inhalt sind nicht zweckmäßig, da die Umfassungsfläche im Vergleich zum Inhalt zu groß wird. Der Eisraum musste groß genug sein, um einen Vorrat an Eis bis zum nächsten Winter aufzubewahren. Um auch nach einem warmen Winter genügend Eis zu haben, wurde empfohlen, einen Eisvorrat für zwei Jahre einzulagern. Nach warmen Wintern war es andernfalls erforderlich, Eis zu importieren. Einer der größten Eisexporteure war damals Norwegen. Bevor im Winter das Eis eingebracht wird, müssen sämtliche Türen des Eisraumes bei Frost geöffnet werden, so dass der Eisraum ausdünsten und abkühlen kann. Die Eisstücke müssen dicht gelagert werden. Ein festes Zusammenfrieren der einzelnen Stücke wird erreicht durch Aufschütten von Salz auf jede Schicht. Fleisch darf nicht unmittelbar in die Eisräume kommen oder auf das Eis gelegt werden, weil es leicht beschlägt, denn infolge der feuchten Luft bildet sich eine gallertartige, aus Schimmelpilzen bestehende Schicht, die dem Fleisch ein unansehnliches Aussehen gibt und ein baldiges Verderben verursacht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte (mediterran).", "content": "Eiskeller ( oder = „Eisbrunnen“, „Kühlhaus“, „Schneehaus“, „Schneebrunnen“ oder „Brunnenhöhle“) sind in Spanien seit dem 16. Jahrhundert genutzte Konstruktionen, die in den Bergen, wo es im Winter schneite, durch Ausschachten eines überwiegend eingetieften Brunnenraumes erzeugt wurde. Dieser wurde mit Schnee oder Eis gefüllt, welches für den Rest des Jahres als Kühlmittel diente. Im Allgemeinen sind \"neverías\" oder \"Pous de glaç\" Rundbauten, deren oberer Teil mit einer Gewölbedecke geschlossen wurde, die kleinere Öffnungen hatte, um die Befüllung sowie die Entnahme von Schnee und Eis zu ermöglichen. Bevor es Eisfabriken gab, wurde die Lagerung und Verteilung von Eis zu einem wichtigen Geschäft, an dem im mediterranen Raum ein bedeutender Teil der ländlichen Bevölkerung beteiligt war. Es gibt Beispiele aus dem gesamten Mittelmeerraum. Wann die Nutzung von Eis zur Kühlung begann, ist ungeklärt. Etwa um 3000 v. Chr. sollen Ägypter und Mesopotamier natürliches Eis genutzt haben, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Von den Römern ist bekannt, dass sie sich Eis aus den Bergen viel kosten ließen. Ein Bericht des römischen Dichters Marcus Valerius Martialis, besagt, dass das Eis oft teurer war als der damit gekühlte Edelwein. Kaiser Nero (37 bis 68 n. Chr.) soll eine Läuferkette zwischen Rom und den Albaner Bergen eingerichtet haben, um an frisches Eis zu kommen. Im Mittelmeerraum herrschte über Jahrhunderte ein blühender Handel mit Eis, der später jedoch in Vergessenheit geriet. Im Mittelalter sorgten Nischen in Holzwänden für Kühle. Auch Erdlöcher im Garten oder in Gewässern wurden zur Kühlung herangezogen. Der Keller war eine Möglichkeit, Lebensmittel in Holzfässern oder in Tongefäßen auf Vorrat zu halten. Die Nutzung von Eis fand im großen Stil erst wieder zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert statt und dauerte bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, als sie mit Erscheinen der Kühlschränke allmählich in Vergessenheit geriet. Bis dahin war die Konservierung von Lebensmitteln nur durch Einsalzen, Räuchern, Trocknen oder der Verwendung von Schnee möglich. Letzteres war die Grundlage für einen Beruf, der bis etwa 1931 bestand. Auf Mallorca befinden sich die Schneehäuser in den Bergen der Serra de Tramuntana, wie Puig Major, Puig des Teix und Massanella.", "section_level": 1}, {"title": "Eiskeller der Brauereien.", "content": "Beim Brauen von untergärigem Bier sind die Brauereien auf eine wirksame Kühlung angewiesen. Neben der raschen Abkühlung der heißen Würze auf eine Temperatur von 4 °C bis 6 °C und der Kühlung der Gärkeller auf diese Temperaturen muss der Lagerkeller auf Temperaturen von maximal 2 °C gehalten werden. Bei einer Brauerei von 20.000 hl jährlicher Produktion wurde mit einem Eisverbrauch von 2500 Tonnen Eis gerechnet. Die Gär- und Lagerkeller der Großbrauereien erstreckten sich über mehrere 100 m2 und lagen teilweise übereinander in zwei Etagen. Es war daher eine wirksame Luftzirkulation erforderlich, um die ausgedehnten Lagerräume gleichmäßig zu kühlen. Dazu wurde der Eisraum höher gelegt als der zu kühlende Raum. Die kalte, schwere Luft aus dem Eisraum sinkt auf den Boden und verdrängt die erwärmte Luft aus dem Keller. Leere Lagerräume waren von der Kühlung abzutrennen, damit der Eisverbrauch möglichst niedrig gehalten werden konnte. Eine ausreichende Lüftung war weiterhin notwendig, um Schimmelbildung zu verhindern und um das beim Gärprozess entstehende Kohlendioxid abzuführen. Wenn die Außentemperatur im Winter unter der Temperatur im Lagerkeller lag, sollte der Keller mit Außenluft belüftet werden, um den Eisverbrauch zu senken. Die ersten Großbrauereien nutzten bereits seit den 1870er-Jahren Kältemaschinen, um von der Eisbildung im Winter unabhängig zu werden. Dadurch konnten auch die vorhandenen Eisräume als zusätzlicher Lagerraum umgenutzt werden. Zum Beispiel lieferte Zell am See Eis für deutsche Brauereien. Im Winter 1883/84 wurden 1905 Waggonladungen Eis nach Deutschland verfrachtet. Im Jahr 1930 soll die Brauerei Kaltenhausen in Hallein der Hauptabnehmer des Zeller Eises gewesen sein (180 Waggons).", "section_level": 1}], "src_summary": "Eiskeller sind ganz oder teilweise unterirdische Bauwerke, die früher zur Lagerung und Aufbewahrung von Natureis dienten, welches übers Jahr zur Kühlung von Produkten oder für Herstellungsprozesse benutzt wurde. Mit der Einführung von Kältemaschinen Ende des 19. Jahrhunderts begann die Umstellung der Kühlung bei Großbetrieben und Brauereien; kleinere Eiskeller wurden aber weiterhin bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet und vereinzelt noch bis in die 1950er Jahre genutzt. Die meisten Eiskeller sind heute abgerissen, zugeschüttet oder verfallen. Nur wenige Eiskeller wurden restauriert bzw. werden noch genutzt; sie werden beispielsweise als Überwinterungsquartier für Fledermäuse hergerichtet oder zum Pilzanbau.", "tgt_summary": null, "id": 1854342} {"src_title": "ČSD-Baureihe E 499.2", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundaufbau der Lokomotive.", "content": "Die Aufbauten der Lokomotive sind identisch mit denen der ES 499.0. Der Wagenkasten ist mit einer Länge von 15.500 mm verhältnismäßig kurz; diesen Eindruck verstärken auch die zurückgezogenen Stirnseiten in Bereich der Frontscheiben. Die Seitenwände bestehen aus gesickten Blech, sie sind durch Kühlerjalousien unterbrochen. Der Lokkasten und das Untergestell sind miteinander verschweißt und bilden eine selbsttragende Einheit. Das Untergestell besteht aus den zwei Längsträgern und mehreren Querträgern. Im Maschinenraum befindet sich der Hauptschalter; sein Nennausschaltstrom beträgt 1.800 A. Für die Steuerung der Lokomotive ist die automatische Steuerung mit Geschwindigkeit- und Bremsregelung hervorzuheben. Günstige, als Feststellhebel ausgeführte Steuerschalter und auch die Anordnung der Anzeige- und Überwachungsgeräte erleichtern die Tätigkeit des Lokomotivführers zugunsten einer höheren Konzentration für die Streckenbeobachtung.", "section_level": 2}, {"title": "Laufwerk und Federung.", "content": "Die zweiachsigen Drehgestelle sind, von der ES 499.0 übernommene, bewährte Baugruppen. Sie bestehen aus je zwei Längs- und Querträgern und dem Mittelträger mit der Drehpfanne. Die Radsätze werden durch die in den Längsträgern eingepreßten Führungsbolzen geführt. Gegenüber dem Drehgestell ist der Radsatz durch mit Verspannung montierten Gummifedern axial abgefedert. Die Fahrmotoren sind an drei Punkten an den Längs- und Querträgern befestigt. Die Kraftübertragung geschieht über Gelenkkupplungen in einer Hohlwelle. Die Übersetzung auf die Achsen beträgt 1:2,441 und ist in einem Getriebekasten mit einer Ölschmierung ohne Zwangsumlauf realisiert. Abgefedert ist die Lokomotive zweistufig und hat dadurch auch bei Höchstgeschwindigkeit einen ruhigen Lauf. Die Primärfederung wird über zylindrische Schraubenfedern realisiert, sie ist an jedem Führungsbolzen für die Radsatzführung angeordnet. Außerdem befinden sich hydraulische Dämpfer zwischen dem Querträger des Drehestellrahmens und den Getriebekästen. Die Sekundärfederung übernehmen ebenfalls zylindrische Schraubenfedern, sie sind zusätzlich mit Flüssigkeitsdämpfern angeordnet. Zur Erhöhung des Reibungsgewichtes und zum Ausgleich von Achslastschwankungen ist eine Ausgleicheinrichtung eingerichtet. Diese Einrichtung besteht aus einem Druckluftzylinder und wirkt ständig mit einem bestimmten Druck auf die Querträger des Drehgestelles. Bei Absenken der Zugkraft unter 100 kN werden die Zylinder entlüftet. Entsprechend der Fahrtrichtung ist nur der erste Querträger des vorderen Drehgestelles angeschlossen. Außerdem sind beide Drehgestelle mittels einer Querkupplung miteinander verbunden. Diese besteht aus in Dreiecksform angeordneten Armen. Durch diese Einrichtung verringert sich der Spurkranzverschleiß bei Kurvenfahrt. Eigens deshalb wird, obwohl alle Räder Spurkranzschmierung haben, diese Querkupplung je nach Streckenbedingungen und Zugart entsprechend eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Antriebsanlage.", "content": "Die Fahrmotoren sind sechspolige fremdbelüftete Gleichstrommotoren mit Nebenschlußcharakteristik und Kompensationswicklung. Ihre Leistung betragen 1.000 kW bei einer Drehzahl von 1.075/min und einer Spannung von 3.000/2 V. Die Regelung der Fahrmotoren erfolgt über die übliche Widerstandssteuerung, diese ist im Baukastensystem angeordnet und besteht aus zwei Blöcken. Die Fahrmotoren werden über die Serien- und Serien-Parallelschaltung mittels einer Brückenschaltung geschaltet. Gekühlt werden die Fahrmotoren durch zwei zweistufige Axiallüfter. Auch die Anfahr- und Bremswiderstände werden durch zwei einstufige Lüfter gekühlt. Die letztgenannten Lüfter sind mit den Widerständen in einem im Mittelteil der Lokomotive angeordneten Schrank angeordnet. Die Zug- und Bremskräfte werden über die beiden Drehgestellzapfen von den Drehgestellen auf den Lokomotivrahmen übertragen. Die Bewegung des Lokomotivkastens ist mit einem Spiel von ± 60 mm des Drehzapfens in der Drehpfanne möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrische Ausrüstung.", "content": "Der Starkstromkreis der Lokomotive ist mit der Widerstandsregelung ausgeführt, dadurch kann die Traktionsleistung der Lokomotive voll ausgenützt werden. Der Strom für die Fahrmotoren und die Hilfsgetriebe wird mit 3 kV direkt von der Fahrleitung aus entnommen. Die Anfahrwiderstände ermöglichen eine Schaltung in 56 Fahrstufen, davon sind 27 Fahrstufen für die Serienschaltung einsetzbar. Die Parallelschaltung der Motorgruppen erfolgt über eine Brückenschaltung bei voller Erregung der Fahrmotoren. Die Fahrstufen werden durch eine am Steuerpult angebrachte Steuerwalze entsprechend dem Schaltprogramm angewählt. Die jeweilige Fahrstufe wird mit einer digitalen Anzeige angezeigt. Elektropneumatische Schütze steuern die Fahrstufen und die Anfahrwiderstände. Die Lokomotive verfügt über eine elektrodynamische Bremse, dabei arbeiten die Fahrmotoren bei eingelegter Bremsung im Geschwindigkeitsbereich von 140 bis 45 km/h als Fremderregte Gleichstrommotoren in die Bremswiderstände. Die Hauptpole aller Fahrmotoren sind dann in Reihe geschaltet. Während des Bremsvorganges ist ein Gleichstromsteller in Thyristorbauart zur Steuerung des Erregerstromes der Motoren in Funktion. Das Umschalten von der Fahr- in die Bremsstellung dauert lediglich drei Sekunden.", "section_level": 2}, {"title": "Bremseinrichtung.", "content": "Die elektrodynamische Bremse wirkt in dem Bereich von 140 bis 45 km/h. Ihre Dauerleistung beträgt 3.600 kW an den Laufflächen der Radsätze. Dazu besitzt die Lokomotive noch die automatische Druckluftbremse nach dem System \"DAKO\" mit einem elektrisch gesteuerten Bremsventil \"BSE\". Dieses Ventil sorgt für das optimale Zusammenwirken der beiden genannten Bremsarten. Und dann besitzt die Lokomotive noch eine Direkte Bremse nach dem System \"DAKO PB\" sowie eine Handbremse. Die Bremse ist als Klotzbremse ausgeführt und wirkt einseitig vom Inneren des Drehgestelles aus. Das Bremssystem ist mit einem automatischen Bremsgestängesteller ausgerüstet.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz.", "content": "Einsatzgebiet der Fahrzeuge, die ausschließlich für den sogenannten Hauptzug der ČSD von Chomutov nach Čierna nad Tisou (980 km lang) gebaut wurden, ist die Beförderung von Express-, Schnell- und EC-Zügen. Eine Lokomotive, die E 499.2017 wurde 1981 nach einem Unfall ausgemustert. Die restlichen Maschinen erhielten 1988 die neue Baureihenbezeichnung 150. Mit der Teilung der Tschechoslowakei am 1. Januar 1993 in die selbständigen Staaten Tschechien und Slowakei verblieben die Maschinen bei den České dráhy (ČD). Ein Modernisierungsprogramm enthielt die Heraufsetzung der Höchstgeschwindigkeit auf 160 km/h und den Zusatz von Elementen der Steuer- und Kontrolle der Lokomotiven. Dies führte zur Einreihung der Maschinen in die Baureihe 151. Die 26 noch einsatzfähigen Lokomotiven beider Bauarten waren mit Stand 2010 im Depot Praha Vršovice beheimatet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ČSD-Baureihe E 499.2 (ab 1988: Baureihe 150) ist eine elektrische Gleichstromlokomotive der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahn (ČSD). Die Lokomotiven wurden als Ersatz für die Lokomotiven E 499.1 aus der Zweisystemlokomotive ES 499.0 hergeleitet. Sie erhielt gleiche Baugruppen, unter anderem den Lokomotivkasten, die Drehgestelle einschließlich der Fahrmotoren und Bremseinheiten, die gleiche Steuerung sowie dieselbe Führerstandseinrichtung. Äußerlich ist die Lokomotive gegenüber der ES 499.0 nur durch die andere Farbgebung zu unterscheiden.", "tgt_summary": null, "id": 1309550} {"src_title": "Kusatsu (Gunma)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Kusatsu liegt etwa 1200 Meter über dem Meeresspiegel. Im Westen Kusatsus befinden sich der aktive Vulkan Shirane-san (, 2.160 Meter hoch) sowie die Berge Motoshirane-san (, 2.171 Meter hoch) und Tengu-yama (, 1.385 Meter hoch).", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Aufgrund der Höhenlage liegt die Jahresdurchschnittstemperatur bei 7 Grad Celsius, mit Höchsttemperaturen um 30 Grad Celsius im Sommer und Niedrigsttemperaturen von −14 Grad Celsius im Winter. Von Juni bis September ist die Hauptregenzeit.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung, sowie Wirtschafts-, und Infrastruktur.", "content": "In Kusatsu leben etwa 7.400 Menschen, Tendenz leicht abnehmend. Die Stadt lebt vom Tourismus (ca. 90 % der Erwerbstätigen sind im tertiären Sektor beschäftigt), es gibt kaum Industrie und nur sehr wenig Landwirtschaft. Infrastrukturell ist die Stadt gut ausgebaut: Neben der Schnellstraße 292 gibt es eine Busverbindung vom Bahnhof Naganohara-Kusatsuguchi () aus, sowie eine weitere Busverbindung aus Shinjuku () in Tokio. Im Winter werden die Straßen durch Wasser aus den Onsen schneefrei gehalten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Yayoi-Zeit.", "content": "Die legendären Ursprünge Kusatsu reichen bis in das 2. Jahrhundert n. Chr. in der Yayoi-Zeit zurück. Der Sage nach haben zu dieser Zeit entweder Yamabushi () oder aber Yamato Takeru no Mikoto die heißen Quellen um Kusatsu entdeckt. Historische Belege gibt es dafür allerdings nicht. Für eine Besiedlung von Ortschaften in der Nähe Kusatsus, namentlich Agatsuma und Tsumagoi, die Yamato Takeru no Mikoto nach seiner Frau benannt haben soll (\"tsuma\" ist eine Möglichkeit im Japanischen das Wort „Ehefrau“ auszudrücken), gibt es allerdings Hinweise in den Dorfannalen von Tsumagoi.", "section_level": 2}, {"title": "Kamakura-Zeit.", "content": "Bis ins 12. Jahrhundert gibt es keine spezifischen Aufzeichnungen über Kusatsu als Ortschaft. Während der Kamakura-Zeit kam Minamoto Yoritomo 1193 bei der Suche nach geflohenen Kriegern der Taira-Klans der mündlichen Überlieferung nach zu den heißen Quellen des heutigen Yubatake () und badete dort. Man kann heute noch den Gozaishi (, dt. etwa: „erlauchter Stein“), auf dem Yoritomo gesessen haben soll, bzw. das Yoritomo-gū (, dt. „Yoritomo-Palast/Schrein“), in dem er gebadet haben soll, am Yubatake besichtigen. Da in der Geschichte auch erwähnt wird, dass um die heiße Quelle herum Unkraut wucherte, das von Yoritomo abgehackt wurde, lässt sich vermuten, dass es den Ort Kusatsu noch nicht gab. Die erste gesicherte Angabe über Kusatsu steht in den Annalen von Kusatsu und stammt aus dem Jahre 1200, als in der Nähe des Yubatake der Kōsen-ji (, dt. „Tempel des Lichtes der heißen Quelle“) gegründet wurde; damit begann die Geschichte Kusatsus.", "section_level": 2}, {"title": "Sengoku-Zeit.", "content": "Knapp 400 Jahre später, in der Sengoku-Zeit, gibt es einen weiteren Hinweis auf Kusatsu, das mittlerweile zu einem Onsen-Kurort geworden war, in dem vor allem verwundete Samurai ihre Wunden pflegten. Im \"Tōdai Shiryō Hensanjo Eishabon\" (, dt. „Buch mit Reproduktionen des historiographischen Instituts der Universität Tokyo“) findet sich ein bis heute erhaltener Briefwechsel, aus dem sich die folgende Anekdote speist: Im Jahre 1595 (Bunroku 4) empfahl Toyotomi Hideyoshi Tokugawa Ieyasu, sich zu den wundertätigen Quellen von Kusatsu zu begeben. Ieyasu jedoch war erkrankt und konnte nicht nach Kusatsu reisen. Stattdessen ließ er sich Wasser aus den heißen Quellen nach Edo bringen. Dem widersprechend ist zu vermuten, dass Ieyasu nicht wegen Krankheit davon absah, nach Kusatsu zu reisen, sondern weil in der Nähe von Kusatsu, in der Burg Ueda, der Sanada-Klan ansässig war, mit dem Ieyasu verfeindet war.", "section_level": 2}, {"title": "Edo-Zeit.", "content": "In der Edo-Zeit, speziell im Bakumatsu, erfreute sich Kusatsu eines wirtschaftlichen Aufschwungs und wurde einer der bekanntesten Onsen-Kurorte in Japan. Das kam daher, dass man in Japan damals außer dem Baden in mineralhaltigen Onsen weder Medizin noch Behandlungsmethoden für Geschlechtskrankheiten wie Tripper und Syphilis hatte, während sich vor allem in den Vergnügungsvierteln Edos wie z. B. Yoshiwara mehr und mehr Patienten damit ansteckten. Aus dieser Zeit stammt auch die Redewendung \"Kusatsu sengen Edo gamae\" (), dt. etwa: „in Kusatsu [gibt es] 1000 Läden, so wie [die Einkaufsstraßen] in Edo“.", "section_level": 2}, {"title": "Meiji-Zeit.", "content": "Im Jahre 1869 (Meiji 2) brannte Kusatsu komplett ab. Die Stadt wurde zwar innerhalb weniger Jahre wieder aufgebaut, allerdings verschuldeten sich viele Bewohner der Stadt dadurch. Da sie außerdem oft die Schulden nicht abbezahlen konnten, kam es in den nächsten 20 Jahren zu vielen Pleiten vor allem von Ryokans (Hotel). Viele Bewohner Kusatsus beendeten den bisher praktizierten Brauch des \"Fuyuzumi\" (), bei dem sie im Winter in ihre tiefer gelegenen Heimatdörfer – vor allem nach Kuni (, \"-mura\") – zurückkehrten. Sie verkauften die Häuser in ihren Heimatdörfern und zogen für das gesamte Jahr nach Kusatsu. Im Jahre 1876 (Meiji 9) kam Erwin Bälz, ein deutscher Internist, zum ersten Mal nach Kusatsu. Bälz ist einer der Väter der modernen westlichen Medizin in Japan und war Hausarzt des Tennō. Er war von der heilenden Wirkung der heißen Quellen in Kusatsu überzeugt. Deshalb begann er die wissenschaftliche Erforschung der Quellen und überzeugte die Bürger Kusatsus von der Notwendigkeit, Ärzte zur korrekten Anwendung der Quellen auszubilden. Darüber hinaus machte er Kusatsu auch im Ausland bekannt, wofür die Bewohner Kusatsus noch heute dankbar sind. Im Jahre 1900 (Meiji 33) bekam Kusatsu das Stadtrecht, nachdem es im Jahr 1899 bereits die Verwaltung über acht Nachbardörfer übernommen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Taishō-Zeit.", "content": "1914 (Taishō 3) wurde der Kusatsu Ski Club gegründet. 1926 (Taishō 15) wurde eine Eisenbahnlinie zwischen Kusatsu und Karuizawa eingerichtet, die \"Kusakaru Denki Tetsudō\" (). Der Bau hatte 1908 (Meiji 41) begonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Shōwa-Zeit.", "content": "1948 (Shōwa 23) wurde ein Skilift am Tengu-yama in der Nähe Kusatsus errichtet. Es war der erste Skilift Japans und Kusatsu wurde damit zu einem der ersten Wintersportorte Japans. 1964 (Shōwa 39) wurde die Eisenbahnlinie wieder eingestellt, da sie aufgrund der Schließung des nahegelegenen Schwefelbergwerkes unrentabel geworden war.", "section_level": 2}, {"title": "Heisei-Zeit.", "content": "1992 (Heisei 4) und 1994 (Heisei 6) gewann ein Sohn der Stadt, Kenji Ogiwara, olympisches Gold sowie in den Jahren 1993–1997 drei Mal den Gesamtweltcup als Nordischer Kombinierer (zwei Mal Einzel, ein Mal mit der Mannschaft). Sein Bruder Tsugiharu gewann 1995 mit der japanischen Mannschaft ein Mal die Weltmeisterschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Kusatsu ist einer der beliebtesten Onsen-Kurorte Japans und landet in landesweiten Umfragen regelmäßig auf vorderen Plätzen. In Kusatsu gibt es etwa 100 heiße Quellen mit einem Gesamtwasserausstoß von etwa 34000 Liter pro Minute. Das Wasser ist schwefelhaltig und sauer. Den heißen Quellen wird eine heilende Wirkung bei folgenden Leiden nachgesagt: Gelenkschmerzen, altersstarre Schultern, Lähmungen, Verhärtungen, Prellungen, Verstauchungen, chronischen Verdauungsstörungen, Hämorrhoiden, Verkühlungen, Arterienverkalkung, Brandwunden, chronischen Frauenkrankheiten. Das Wasser aus den Onsen wird außer zum Baden auch für das Beheizen der Grund-, und Mittelschule, des städtischen Wohlfahrtszentrums, der Straßen im Winter, vieler Privathaushalte, sowie der Schwimmhalle genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "\"Yubatake\".", "content": "Das Yubatake (), eine der größten heißen Quellen und Hauptattraktion der Stadt, befindet sich im Zentrum Kusatsus. Das Quellwasser tritt unter freiem Himmel aus, um dann durch mehrere Reihen von Holzkisten zu laufen. In diesen Holzkisten wird \"Yu no Hana\" () angebaut, eine der Spezialitäten Kusatsus. Der Name Yubatake bedeutet auch treffenderweise Heißwasser-Feld. Um das Yubatake herum sind Namenstafeln von 100 berühmten Persönlichkeiten, die Kusatsu besucht haben, angebracht. International bekannt sind: Erwin Bälz (Internist), Julius Scriba (Mediziner/Chirurg), Bruno Taut (Architekt), Ernest Satow (Japanologe), Kakuei Tanaka (Premierminister von 1972–1974), Rikidōzan (koreanisch-japanischer Wrestler). Am unteren Ende des Yubatake gibt es einen kleinen Wasserfall, der Fels dort hat durch Moos und Mineralablagerungen einen blau-grünen Farbton angenommen und der Wasserfall ist eines der beliebtesten Fotomotive Kusatsus.", "section_level": 2}, {"title": "\"Netsu no Yu\" und \"Yu-momi\".", "content": "Das \"Netsu no Yu\" (, dt. „sehr heiße Quelle“), obwohl direkt neben dem Yubatake gelegen, speist sich aus einer eigenen heißen Quelle. Das Wasser dort hat eine Temperatur von ungefähr 54 Grad, in dem man natürlich nicht baden kann. Deshalb gibt es dort seit langer Zeit die Praxis des Yu-momi (), was so viel wie Wasserkneten bedeutet. Mit Hilfe von 1,80 m langen Holzbrettern wird das heiße Wasser gerührt, geschlagen, geknetet und so abgekühlt. Die einfache Variante, kaltes Wasser einzufüllen, kommt nicht in Frage, da dadurch die Heilkraft des Wassers abnehmen würde. Während des Yu-momi wird außerdem das Kusatsu-Lied gesungen und japanischer Tanz aufgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Bälz-Museum.", "content": "Eine weitere Attraktion des Ortes ist das Erwin-Bälz-Museum. Am Ortseingang gelegen, kann man dort alles über das Leben und Wirken von Erwin Bälz erfahren. Außerdem gibt es einen Shop mit Souvenirs aus vor allem Deutschland und Tschechien.", "section_level": 2}, {"title": "\"Onsen\".", "content": "Es gibt über 100 Onsen in Kusatsu. Die größten und bekanntesten drei Onsen sind: Ootaki no yu, Sai no kawara und das Bälz Onsen Center. Das \"Ōtaki no Yu\" (), dt. „großer-Wasserfall-Quelle“, ist benannt nach Quellwasser, das einen Wasserfall bildet. Das Gebäude selbst ist aus Holz, und es gibt sowohl ein Innen- als auch ein Außenbecken (, \"Rotenburo\"). Der Service in diesem Onsen ist sehr umfangreich: Es gibt Massagesessel, Fußbäder, Entspannungsräume etc. \"Sai no Kawara\" (, dt. etwa „westliches Flussbett“), ist ein 500 m2 großes Außenbecken, in dem über 100 Menschen auf einmal baden können. Zwecks Geschlechtertrennung wird es von einer Holzwand getrennt. In einem von heißen Quellen durchzogenen Tal gelegen, ist dieses Rotenburo eines der schönsten Japans. Das Bälz Onsen Center ist auf einer Hochebene in der Nähe des Skigeländes am Tengu-yama gelegen. Man hat eine wundervolle Aussicht auf die Natur ringsherum. Es ist vor allem als Après-Ski Entspannung beliebt.", "section_level": 2}, {"title": "Blumen.", "content": "Eine weitere Attraktion sind die Bergblumen, die in und um Kusatsu blühen. Die Bekanntesten sind \"Eriophorum vaginatum\" (\"Watasuge\"), \"Simplocarpus foetidus\" (\"Zazensō\"), \"Rhododendron degronianum\" (\"Azuma Shakunage\"), \"Rhododendron brachycarpum\" (\"Haku-san Shakunage\"), \"Rhododendron molle\" subsp. \"japonicum\" (\"Renge Tsutsuji\"), \"Chamaenerion angustifolium\" (\"Yanagiran\"), \"Sorbus commixta\" (\"Nanakamado\"), \"Gentiana triflora\" var. \"japonica\" (\"Ezo Rindō\") und \"Dicentra peregrina\" (\"Komakusa\").", "section_level": 2}, {"title": "Feste.", "content": "Über das Jahr verteilt gibt es eine Reihe traditioneller Feste wie auch allerhand andere Events. Eines der wichtigsten ist die Musikakademie im Sommer, zu der berühmte Musiker aus ganz Japan und darüber hinaus anreisen. Es gibt überall in der Stadt kostenlose Konzerte. Auch die japanische Kaiserin kommt jedes Jahr zur Musikakademie. Traditioneller geht es beim \"Kōsen-ji Hanamatsuri\" (, dt. „Blumenfest des Kōsen-Tempels“) am 7./8. Mai zu: Die Kinder des Kindergartens am Kōsen-ji () ziehen einen Papp-Elefanten um das Yubatake, um den Geburtstag von Buddha zu feiern. Das Himuro no Sekku (, dt. „Eiskeller-Fest“) findet am 1. Juni statt. Von einer Höhle am Shirane-san, die durch einen Ausbruch geschaffen wurde, wird Eis herbeigeschafft, das man benutzt, um Tee zu kochen. Der Sage nach wird jeder, der von diesem Tee trinkt, ein Jahr lang nicht krank werden. Vom ersten bis zum dritten August findet das \"Onsen Kanshamatsuri\" (, dt. „Onsen-Dankfest“) statt. Dieses traditionelle Fest geht auf das \"Ushiyu Matsuri\" () zurück, das nach dem alten chinesischen Kalender zur heißesten Zeit des Jahres am Tag des Ochsen gefeiert wurde. Der Überlieferung nach werden diejenigen, die zur Stunde des Ochsen (nachts 1–3 Uhr) ein Bad nehmen, ein Jahr lang nicht krank werden. Heutzutage wird das Fest allerdings ganz anders gefeiert: Auch aus touristischen Gründen steigt die Göttin des Onsen in Gestalt einer unverheirateten jungen Frau des Ortes die Treppen am Kōsen-ji herab und symbolisiert dabei das Herabsteigen der Göttin vom Himmel. Dann sammelt sie Wasser der sieben großen Quellen in Kusatsu ein und verteilt es an die einzelnen Badehäuser. Am dritten Tag steigt sie schließlich wieder die Treppen des Kōsen-ji hinauf und symbolisiert dadurch den Aufstieg zum Himmel. Durch diese Zeremonie wird der Segen der Götter gewährleistet, die dafür sorgen, dass die Quellen nicht versiegen. Darüber hinaus finden auch jährlich folgende Veranstaltungen statt: \"Tour de Kusatsu\" (Amateurradrennen im April), \"Yuki no Kairō Walking\" (, anlässlich der Eröffnung der \"Shiga-kōgen\"-Straße (, dt. „Shiga-Hochland“) Ende April, wandern zwischen meterhohen Schneewänden), außerdem Fußball-, und Skiveranstaltungen.", "section_level": 2}, {"title": "Spezialitäten.", "content": "\"Yu no Hana\" (), was in etwa bedeutet „Blume des heißen Wassers“, wird am Yubatake gewonnen und besteht aus Mineralablagerungen (vor allem Schwefel), die, getrocknet und in Pulverform, von der Stadt verkauft werden und den Gästen ein „Onsen zum mitnehmen“ bescheren. \"Amanattō\" () ist eine Süßigkeit, die aus einer Sorte Hochlandbohnen, Hanaingen-mame (), hergestellt wird. Die Pflanze trägt erst ab einer Höhe von etwa 700 Metern Früchte. Zuerst werden die Bohnen getrocknet, dann in kaltes Wasser gelegt und schließlich in Zucker gekocht. Die Details des Herstellungsprozesses sind Betriebsgeheimnis. \"Manjū\" (), eine in Japan weit verbreitete Süßigkeit, besteht zumeist aus einer Hülle aus Teig (Mehl, Reispulver, Buchweizen) und einer Füllung aus Azuki-Bohnenpaste. In Onsen-Kurorten werden sie oft in Dampf aus den heißen Quellen gedämpft.", "section_level": 2}, {"title": "Seen und Wasserfälle.", "content": "Um Kusatsu herum gibt es eine Reihe imposanter Wasserfälle und schöner Kraterseen. Die bekanntesten sind: Der auf 2100 Meter Höhe gelegene \"Yugama\" (, dt. „Heißwasserkessel“) ist der Kratersee des Shirane-san mit einem sehr hohen Säuregehalt, sowie smaragdgrüner Oberfläche. Der Yumi-ike (, dt. „Bogensee“) auf 2.000 Meter Höhe erstreckt sich zwischen dem Shirane-San und dem Motoshirane-san. Das Wasser ist kristallklar. Der \"Ōsen no Taki\" () und der \"Jōfu no Taki\" () sind Wasserfälle in der Nähe von Kusatsu.", "section_level": 2}, {"title": "Skigebiet.", "content": "Das mittlerweile über 90 Jahre alte Skigebiet am Tengu-yama (, \"Kusatsu Kokusai Suki-jō\") und am Shirane-san ist neben den Onsen die Hauptattraktion Kusatsus. Das Skigebiet erstreckt sich von 2.100 Metern Höhe bis auf 1.300 Meter Höhe. Der Schnee hat eine sehr gute Qualität und es gibt zehn verschiedene Routen für alle Schwierigkeitsgrade und insgesamt zwölf Lifte. Die längste Route ist 8 km lang.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Die momentan in der J2 League spielende Fußballmannschaft Thespakusatsu Gunma hat hier ihren offiziellen Heimsitz, die Heimspiele werden aber im Stadion in der nahegelegenen Stadt Maebashi ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Kusatsu hat eine Reihe von Partnerstädten im In-, und Ausland. Des Weiteren bestehen im Inland Partnerschaften mit anderen Onsen: Außerhalb Japans gibt es folgende Partnerstädte: Kusatsu ist außerdem Mitglied der „romantischen Straße Japan“ (, \"Nihon romanchikku kaidō\"), einer Partnerstraße der „Romantischen Straße Deutschland“ von Komoro in der Präfektur Nagano nach Nikkō in der Präfektur Tochigi.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kusatsu (jap., \"-machi\") ist eine kleine Stadt im Landkreis Agatsuma (, \"-gun\"), in der Präfektur Gunma, in der Mitte Japans.", "tgt_summary": null, "id": 58726} {"src_title": "Mark Volman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Volman verbrachte seine Kindheit in der Stadt Westchester bei Los Angeles. An der Schule lernte er den gleichaltrigen Howard Kaylan kennen. 1965 stieß er zu dessen Band „The Nightriders“. Aus den Nachtreitern wurde bald die Gruppe „Crossfire“, auf die wiederum ein bekannter Discjockey aufmerksam wurde, der sofort deren Management übernahm. Die Band benannte sich erneut um und genoss kurz darauf über einen Zeitraum von fünf Jahren Weltruhm als \"The Turtles\" (siehe dort). Die Turtles brachen 1970 auseinander. Mark Volman und sein Bruder im Geiste, Howard Kaylan, machten dennoch ein weiteres Jahrzehnt lang international Furore, diesmal als das Satire-Popduo Flo & Eddie (siehe dort). Volman arbeitete seit 1970 mit über 100 namhaften Rock- und Popgrößen zusammen, mal als Produzent, mal als Backgroundsänger. Im nicht mehr ganz jugendfrischen Alter von 45 Jahren schrieb sich Mark Volman 1992 an einer Hochschule ein, legte sieben Jahre später seinen Abschluss als Master of Fine Arts mit dem Schwerpunkt „Drehbuchautor“ ab. An der Loyola Marymount Universität erwarb er den akademischen Grad Bachelor of Arts in „Kommunikation“ und „Kunst“. An dieser Hochschule und am Los Angeles Valley College war er von 1997 bis 2004 Lehrer und machte seine Schüler der Fachbereiche Kommunikation und Kunst fit in Sachen „Musik-Geschäft“ und „Industrie“. Im Jahr 1997 gründete Mark Volman die Firma \"Ask Professor Flo\". Das Unternehmen bietet Dienstleistungen in den Bereichen Musik, Beratung und Produktion an. Im selben Jahr entstand sein erstes Buch – ein Leitfaden zur Selbsthilfe für aufstrebende „Musiker und Leute, die hoffen, in der Musikindustrie zu überleben“, wie Volman erläutert. Heute hat Mark Volman eine Professur am Institut \"Curb School of Entertainment and Music Business\" der Belmont University in Nashville und hält an etlichen weiteren Hochschulen Seminare, Workshops und Kurse ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mark Volman (* 19. April 1947 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Rockmusiker, der vor allem als Sänger bekannt geworden ist. Mitte der 1960er Jahre gründete er zusammen mit Howard Kaylan die Rockgruppe The Turtles, die damals etliche Top-Ten-Hits (\"Happy together, Elenore\" und \"It Ain’t Me, Babe\") hatte und Weltruhm genoss.", "tgt_summary": null, "id": 291639} {"src_title": "ČSD-Baureihe S 458.0", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Der mechanische Teil ist identisch mit dem der E 458.0, nur im elektrischen Aufbau hat die Lokomotive einen Trafo und eine andere Steuerung. Eine separate Ablaufbergsteuerung mit zusätzlichen Stromabnehmern, wie sie bei der E 458.0 nötig war, ist bei der Lokomotive nicht erforderlich. Trotzdem ist eine minimale Geschwindigkeit bis zu 5 km/h möglich. Die Lokomotiven sind mit einem besonderen Heiztransformator für die Bereitstellung der Zugsammelschienenspannungen von 1,5 kV bzw. 3 kV mit 50 Hz ausgerüstet und können somit auch im Personenzugdienst eingesetzt werden. Das Übersetzungsverhältnis zwischen Fahrmotorritzel und Großrad beträgt 1:4,06, was der Lokomotive eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h ermöglicht. 1972 bis Januar 1973 wurde die Baumusterlokomotive S 458.0001 gefertigt. Im Jahr 1973 wurden die ersten 30 Serienlokomotiven bis zur S 458.0031 geliefert. In zwei weiteren Serien (1979 und 1983) wurden die restlichen Lokomotiven bis zur S 458.0074 gefertigt. Die Lokomotiven wurden auf tschechischer Seite in Plzeň, Cheb und České Budějovice beheimatet und bespannen hier unter anderem Personenzüge auf den Strecken Veselí nad Lužnicí–Jihlava und Trnava–Kúty; auf slowakischer Seite sind sie in Bratislava, Zvolen und Leopoldov beheimatet. 1988 wurden die Lokomotiven in die Baureihe 210 umgezeichnet. 1990 wurde bei der Baumusterlokomotive 210 001 die elektrische Ausrüstung rekonstruiert, was eine Umbezeichnung in die Baureihe 209 zur Folge hatte. Die Lokomotive wurde bereits ausgemustert. Bei 210 028 wurden die Akkumulatoren für den Betrieb auf nicht elektrifizierten Streckenteilen ausgebaut und durch einen Caterpillar-Dieselmotor, sowie einen Wechselstrom-Synchrongenerator von Siemens ersetzt. Diese Zweikraftlokomotive wird seither als 218 028 bezeichnet. Es wurden keine weiteren Lokomotiven umgebaut. Ein Großteil der Fahrzeuge ist heute noch bei den ČD und ZSSK Cargo im Einsatz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ČSD-Baureihe S 458.0 (ab 1988 Baureihe 210) ist eine elektrische Rangierlokomotive für das mit 25 kV bei 50 Hz elektrifizierte Streckennetz der ehemaligen Tschechoslowakischen Staatsbahn ČSD. Sie wurde gleichzeitig mit der E 458.0 entwickelt, um auf größeren Personen- sowie Güterbahnhöfen den Verschub sowie die Beförderung von Übergabefahrten durchzuführen.", "tgt_summary": null, "id": 450394} {"src_title": "Kathedrale von Salisbury", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgängerkirche.", "content": "Nach der Normannischen Eroberung Englands im Jahr 1066 ordnete Wilhelm der Eroberer im Jahr 1072 die Verlegung der englischen Bischofssitze in befestigte Anlagen an. So wurde der Bischofssitz des Bistums Sherborne 1075 nach Old Sarum verlegt und eine Kathedrale mit Mottenburg ebendort errichtet. Das Bistum Sherborne erhielt später die Bezeichnung Bistum Salisbury. Erster normannischer Bischof von Old Sarum wurde Osmund von Sées (1078–1099), der zu denjenigen gehörte, die von Wilhelm dem Eroberer mit der Ausarbeitung des Domesday Books beauftragt wurden. Unter Roger le Poer, Bischof von 1107 bis 1139, sowie englischer Lordkanzler und Schatzmeister und damit ein einflussreicher Geistlicher des anglo-normannischen Reiches, begann 1120/25 ein großangelegter Umbau der Kathedrale von Old Sarum. Dieser romanische (auch normannische) Bau war dreischiffig mit einem ebenfalls dreischiffigen Querhaus. Er verfügte über eine Doppelturmfassade im Westen, ein verlängertes Chorhaus und rechteckige Kapellen im Osten, einen Kreuzgang mit Refektorium an der Nordseite und eine Südvorhalle mit Portal. Auf der Nordseite im Querhaus befand sich die Schatzkammer. Im Osten schloss der Baukörper mit drei nach innen halbrund und nach außen mit geraden Mauern axialen Ostkapellen ab. Teile dieser Kathedrale wie Kopfkapitelle und Tierfratzen sind inzwischen im städtischen Museum von Salisbury, im King’s House, zu besichtigen; etliche wurden jedoch auch in der Mauer des Kathedralenviertels (Close bzw. Domfreiheit) und im Kreuzgang als Spolien verbaut. Trotz dieser Erweiterungsmaßnahmen wurde die Nutzfläche auf dem unwirtlichen Hügel von Old Sarum knapper. Probleme und Konflikte zwischen dem Domklerus und der königlichen Besatzung der Burg kamen damals hinzu. Ein Grund dafür war die Wasserknappheit, die in Old Sarum herrschte. Deswegen musste das Wasser von Menschen in Gefäßen oder mit Zugwagen in die Festung gebracht werden, wofür die Burgherren eine Wassersteuer erhoben. Die Anzahl der Personen, die Zugang zur Festung hatten, war begrenzt und sie benötigten zum Betreten eine Erlaubnis des Burgherren. So entwickelte Herbert Poor, Bischof von Sarum zwischen 1194 und 1217, die Idee zur Kathedralenverlegung. Nach seinem Tod im Jahre 1217 übernahm sein Bruder Richard Poore (1217–1228) das Bischofsamt. Er hatte zuvor in Paris Theologie bei Stephen Langton studiert und war ein enger Vertrauter von ihm. Langton selbst war weitreichend an der Entstehung der Magna Carta 1215 beteiligt. Eines der vier erhaltenen Originale der Magna Carta wird seit einigen Jahrzehnten in der Kathedrale aufbewahrt. Unter Richard Poore schrieben 1218 die Kanoniker einen Beschwerdebrief an Papst Honorius III. und baten darum, den Dom in die wasserreiche Ebene verlegen zu dürfen. Ein Jahr später traf die päpstliche Erlaubnis ein, und die Stadtverwaltung wählte ein Gelände in der Nähe des Flusses Avon als neuen Standort aus.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte der Kathedrale.", "content": "Wie die meisten englischen Kathedralen hatte somit auch die Kathedrale von New Sarum (seit etwa dem 16. Jahrhundert Salisbury) einen normannischen Vorgängerbau im Stil der Romanik, der sich jedoch im nah gelegenen Old Sarum befand. Im Gegensatz zu den anderen gotischen Dombauten wurde die Kathedrale von Salisbury auf einem unbebauten Gelände, buchstäblich auf der „grünen Wiese“ in einem Zug und nach einem durchgängigen Entwurf errichtet. Die Bautätigkeit an der neuen Kathedrale begann im Jahr 1220, am 28. April wurde der Grundstein gelegt. Gleichzeitig entstand ein großangelegter Kathedralenbezirk \"(Close)\", der typisch für die englischen Kathedralen dieser Zeit war. Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels am neuen Bauort wurde die Kathedrale auf einem nur vier Fuß (ca. 1,30 Meter) dicken Fundament errichtet. Bereits um 1225 waren die drei Altäre in der Dreifaltigkeitskapelle fertiggestellt und geweiht. An der Zeremonie nahmen auch Stephen Langton und Henry de Loundres, die Erzbischöfe von Canterbury bzw. Dublin, teil. Kurz darauf besuchte König Heinrich III. die Baustelle und erhob New Sarum zur Marktstadt. 1226 wurde William Longespée, 3. Earl of Salisbury, ein unehelicher Sohn des englischen Königs Heinrich II. Plantagenet in der Kapelle beigesetzt. Die Liegefigur seines Grabes war überhaupt die erste, die in der Kathedrale beigesetzt wurde und die erste, die einen Ritter in vollständiger Rüstung darstellte. Kurz danach erfolgte auch die Überführung der drei Vorgängerbischöfe, darunter Osmund von Sées. 1228 wechselte Richard Poore nach Durham, jedoch ging der Bau auch unter dem neuen Bischof Robert of Bingham weiter. Unter seiner Leitung entstand 1236 das Chorgestühl. Er ließ das Dach der Choranlage und eventuell des Westquerhauses mit Blei bedecken und Glasfenster einsetzen. In den 1240er Jahren entstand das Langhaus. 1256 nahm Bischof Giles of Bridport die Geschicke der Kathedrale in die Hand. Zwei Jahre später, 1258, war die Kathedrale weitgehend fertiggestellt und wurde im Beisein von König Heinrich III. geweiht. Damit erfolgte auch die Verlegung des Bischofssitzes nach \"New Sarum\". Die Arbeiten an der Kathedrale gingen jedoch weiter. So überliefert eine Quelle aus dem 14. Jahrhundert, dass die Kathedrale erst 1266 vollendet wurde. Ein Jahr zuvor, 1265, war die Westfassade fertiggestellt. Der Bau des großen Kreuzganges dauerte von 1270 bis ca. 1310 und umschloss das 1280 errichtete und bis dahin freistehende Kapitelhaus. Insgesamt wurde die Kathedrale in für damalige Verhältnisse ungewöhnlich kurzer Bauzeit erbaut. Im Mittelalter war in der Höhe des Westquerhauses der für den Klerus reservierte östliche Teil des Kirchengebäudes durch einen Lettner abgetrennt. Nachträglich erbaut wurde lediglich der Vierungsturm im frühen Decorated Style mit seiner imposanten Spitze, an dem die Arbeiten um 1310 aufgenommen und etwa 1333 beendet wurden. Die Bauarbeiten am Turm sind Thema in William Goldings Roman \"The Spire\" (deutsch: \"Der Turm der Kathedrale\"). Da die Baumeister kaum baustatische Kenntnisse besaßen und die gotische Baukunst im Wesentlichen auf Erfahrung und dem Prinzip von Versuch und Irrtum basierte, war der Turm mit 6500 Tonnen für die tragende Konstruktion zu schwer geraten. Um nicht das Schicksal anderer Kirchtürme (wie das des noch höheren in Lincoln) zu erleiden, hat Christopher Wren 1668 bei einer Inspektion die nachträgliche Stabilisierung angeregt. Strebepfeiler in der Vierung und die Armierung mit Stahlbändern waren dazu geeignet. Im Jahr 1457 erfolgte die Heiligsprechung von Osmund von Sées durch Papst Calixt III.", "section_level": 2}, {"title": "Restaurierung und Umbau.", "content": "Die Kathedrale von Salisbury wurde während der Reformation und des englischen Bürgerkrieges des 17. Jahrhunderts kaum beschädigt. Trotzdem war nach einer Nutzungszeit von rund 300 Jahren – im späten 18. und im 19. Jahrhundert – eine durchgreifende Restaurierung unumgänglich. Besonders drastisch waren die Eingriffe, die James Wyatt unter Bischof Shute Barrington zwischen 1789 und 1792 durchführte. Wyatt riss den freistehenden Glockenturm, der in der Zwischenzeit als Bierschänke fungierte, ab und ebnete das Gelände vor der Kathedrale zu einer Grasfläche. Daher besitzt die Kathedrale von Salisbury neben den Kathedralen von Ely und Norwich keinen Glockensatz zum Wechselläuten. Im Innenraum ersetzte Wyatt den mittelalterlichen Lettner durch einen neugotischen und versetzte den Hochaltar in den Osten der Dreifaltigkeitskapelle. Zwei Kapellen im Perpendicular Style aus dem 15. Jahrhundert, die die Dreifaltigkeitskapelle im Osten flankierten, wurden bei diesen Arbeiten zerstört. Weiter erneuerte Wyatt einen großen Teil der verbliebenen Glasfenster, das Ostfenster mit einer Auferstehungsszene nach dem Entwurf von Joshua Reynolds. Im Jahr 1980 ersetzte ein neues Bild das Ostfenster: Gabriel Loire aus Chartes gestaltete den \"Gefangenen aus Gewissensgründen\". Die Grabmale, ursprünglich in der Choranlage verteilt, ließ Wyatt auf die Sockelbänke zwischen die Pfeiler im Langhaus umsetzen. Eines dieser Grabmale ist Sir Richard Mompesson und seiner Frau Katharine gewidmet, die im 17. Jahrhundert lebten. Im Jahr 1964 wurden seine Originalfarben aufgefrischt. Ein weiteres Grabmal an der Südwestseite der Vierung ehrt William Longespee, Halbbruder des Königs Johann und langgedienter Militär und Staatsmann. Er war bei der Ausarbeitung der Magna Charta zugegen und auch bei der Grundsteinlegung für diese neue Kathedrale. Er wurde als erster in diesem Gotteshaus beigesetzt. Eine zweite große Restaurierung erfolgte in den Jahren 1863–1878 von George Gilbert Scott. Der Hochaltar wurde an seine alte Position zurückversetzt und um ein hoch aufragendes, massives Retabel ergänzt. Im Jahr 1984 wurde in diesen Altar ein Stein der ersten Kathedrale von Old Sarum eingefügt. Über dem Hochaltar befindet sich ein auf Klarglas emailliertes Fenster mit der Darstellung \"Moses mit der ehernen Schlange\". Der Lettner von Wyatt musste einer offenen Metallkonstruktion weichen. Die Reste der mittelalterlichen Glasfenster wurden zusammengelegt und dazu passende neugotische entworfen. Gasbeleuchtung, Heizung und die Orgel, gebaut von Henry Willis & Sons, wurden um 1877 eingebaut. Weitgreifender waren jedoch die Arbeiten von Scott am Außenbau, wo er große Teile auswechseln und Strebebögen einsetzen ließ. So blieb auch Salisbury wie die meisten englischen Kathedralen von den Restaurierungskampagnen des 19. Jahrhunderts nicht verschont. Die zunehmende Ablehnung der Neugotik führte zu weiteren Umbauarbeiten in den Jahren 1959/1960. Der Scottsche Lettner, das Altarretabel und die Gasleuchten wurden entfernt. Auch der viktorianische Fußboden und viele Glasfenster wurden in dieser Zeit ausgebaut. Mit diesen Maßnahmen entstand die offene, lange Blickachse von West nach Ost, die seither für die Kathedrale von Salisbury kennzeichnend ist. Eine letzte Restaurierung von Turm und Westfassade fand bis zum Jahr 2000 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Kathedrale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundriss.", "content": "Die Unterschiede zwischen der gotischen Architektur in England mit der Kathedrale von Salisbury und den französischen Bauten dieser Zeit werden besonders deutlich beim Vergleich mit der Kathedrale von Amiens, die etwa zeitgleich (ab 1220) entstand. Der Grundriss der Kathedrale von Salisbury zeigt eine für die Early English Period typische dreischiffige Emporenbasilika mit zwei Querhäusern (auch Querschiffe oder Transepte genannt), der auch als \"Doppel-Querhaus-Grundriss\" bezeichnet wird. Weiter typisch für diese Periode und für Salisbury sind der rechteckige Grundriss, das gestreckte Langhaus, das Fehlen eines offenen Strebewerks, die \"Mur épais\" (Dicke Wand) und der Laufgang im Obergaden. Der für die französischen Kathedralen der Gotik typische Kapellenkranz fehlt hier, dafür wurden Kapellen in den Seitenschiffen der Querhäuser eingebaut. In der nordöstlichsten Seitenkapelle, auch \"Morgenkapelle\" genannt, ließ die Kirchenverwaltung im Jahr 1985 als Attraktion ein sich drehendes Prisma aufstellen, das vom Künstler Laurence Whistler graviert worden war. Nördlich neben dem Hochaltar liegt die \"Votivkapelle\" von Edmund Audley, der hier 1502–1524 als Bischof tätig war. In der Reformationszeit wurden früher vorhandene Figuren in den Nischen vernichtet. Der Grundriss der Kathedrale wird von dem im Westen ausladenden Querhaus in der Mitte des Bauwerks unterteilt. Dieser Kreuzungspunkt ist durch einen Vierungsturm betont. Weiter östlich ragt ein zweites, kleineres Querhaus hervor. Dahinter staffelt sich der Chor mit mehreren, verschieden hohen Bauteilen nach Osten in Form einer niedrigen Kapelle, des rechtwinklig geführten Chorumgangs (auch \"Retrochor\" genannt) und des Hochchors (\"Priesterchor\"). Nördlich der Kathedrale stand ursprünglich ein Glockenturm in der Art der italienischen Campanili. Im Süden befindet sich ein Kreuzgang, der von einem polygonalen Kapitelhaus \"(Chapter house)\" überragt wird. Solche polygonalen oder runden Kapitelhäuser sind typisch für die englische Gotik. Das Langhaus der Kathedrale von Salisbury ist innen 134,7 Meter lang und 23,4 Meter breit. Die Breite über dem westlicheren Querhaus beträgt 62 Meter. Das Gewölbe ist maximal 25,5 Meter hoch. Sitzplätze für 1900 Personen sind vorhanden. Insgesamt gibt es in der Kathedrale 8760 Säulenschäfte, somit eine für jede Stunde des Jahres. Salisbury ist mit mehr Purbeck-Marmor geschmückt als jede andere Kathedrale. Auch die Zahl der Fenster hat einen symbolischen Bezug, es gibt hiervon 365, also eins für jeden Tag des Jahres. Sie sind mit Buntglas aus verschiedensten Jahrhunderten versehen.", "section_level": 2}, {"title": "Außenansicht.", "content": "Das lang gestreckte Langhaus mit der Nordvorhalle in der Mitte, das weit vortretende große Querhaus mit dem steil aufragenden Vierungsturm darüber und das kleinere Querhaus im Osten sind von gleicher Höhe. Sämtliche Bauelemente haben rechteckige Abschlüsse und sind von einer gleichen Abfolge von Lanzettfenstern zwischen Strebepfeiler strukturiert. In den Seitenschiffen und Kapellen wurden jeweils zwei Lanzetten pro Joch eingesetzt. Im Obergaden dagegen sind die typisch englischen Dreibogenstaffeln sichtbar. Differenzierter sind nur die Fassaden im Osten und an den Querarmen gestaltet. Die Ostfassade der Dreifaltigkeitskapelle ist durch Dreiergruppen von Lanzetten (auch \"Lanzett-Drillingsfenster\" genannt), gefolgt in den Giebeln von ebensolchen Staffeln mit flankierten Blendbögen geschmückt. Weiter ragt die Giebel des Hochchors mit einer Sieben-Bogen-Staffel aus. An den Seitenachsen der Ostkapelle tragen zwei Lanzettfenster, verbunden durch ein umlaufendes Profil, einen Kreis, in den ein Vierpass eingesetzt ist. Dieses Motiv wird als Vorform des Maßwerks gesehen. Die Fassaden der Querhäuser sind durch vier übereinander liegende Reihen von Fenstern gegliedert. Sie bestehen entweder aus einer Dreigruppen von Lanzetten oder Zwillingsfenster, die einen ausgestanzten Vierpass tragen. Bei der zweiten Form handelt es sich um die so genannten Plattenmaßwerkfenster. Zwei weitere Plattenmaßwerkfenster befinden sich auch an der Nordvorhalle, dem Haupteingang der Kathedrale in der Mitte des Langhauses. Die Aufwärtsbewegung der Lanzetten und Strebepfeiler wird an der ganzen Kathedrale durch verschieden horizontale Elemente ausbalanciert. Darunter umlaufenden waagerechte Profile am Sockel, unter den Seitenschifffenstern, an den Dachansätzen sowie Bänder an den unteren Strebepfeiler. Nur der spätere Vierungsturm mit seinen nachträglich errichteten Strebebögen, den Schallöffnungen und den spitzen Helm gibt dem Äußeren der Kathedrale einen starken vertikalen Akzent.", "section_level": 2}, {"title": "Schirmfassade.", "content": "Die Schirmfassaden (auch Westfassade) der englischen Kathedralen in dieser Periode, wie auch in Salisbury, stehen im Gegensatz zu den Westfassaden der gotischen Kathedralen in Frankreich (siehe z. B. die Kathedrale von Reims und Amiens). Bei den französischen Bauten ist eine reich geschmückte imposante Doppelturmfassade verbreitet. Die Schirmfassade ist dem Baukörper der Kathedrale unvermittelt vorgesetzt. Die niedrigeren Türme in England stehen entweder an der Seite, wie in Salisbury, oder hinter der Fassade (Kathedrale von Peterborough), so dass nur die Turmhelme über die Höhe der Fassade hinausragen. Weiter wirkt die Westfassade von Salisbury mit ihren horizontalen und vertikalen Richtungskräften ausgeglichen. Auch hier überwiegt die Horizontale. Sie ist einschließlich ihrer Strebepfeiler durchsetzt von Reihen übergiebelter Nischen, in denen Figuren stehen. Die meisten davon wurden jedoch erst im 19. Jahrhundert angebracht. Zwischen den Figurenreihen wurden Zickzackbänder und ausgestanzten Vierpässen eingesetzt. Der waagerechte Abschluss der Fassade wird nur vom Giebel des Mittelschiffs und seitlich aufgesetzten Turmhelmen unterbrochen. Die Portale sind klein und befinden sich in den Sockeln. Auch eine Konzentration eines Bildprogramms im Portalbereich fehlt im Unterschied zu französischen Bauten. In Frankreich übernimmt die Plastik die Funktion architektonischer Ordnungselemente, dieses wird jedoch in Salisbury unterdrückt. Hier wirken die Skulpturen förmlich in ihren zugewiesenen Nischen eingedrängt. Hier fehlen in den Archivolten und Tympana die figurenreichen und ornamentfreudigen Fassadenelemente vom europäischen Festland. Auch die Verkleinerung der Portale bis auf menschliche Maße hat zuletzt zur Verbannung der Plastik aus den Portalanlagen geführt. Kunsthistoriker wie John Ruskin bezeichnen deswegen die Portale der Kathedrale von Salisbury als „Taubenlöcher“.", "section_level": 2}, {"title": "Langhaus.", "content": "Das Langhaus ist genauso hoch wie breit. Seine sehr klare, gegliederte Wirkung ergibt sich auch aus dem farblichen Kontrast, den die schwarz polierten Säulenschäfte aus Purbeck-Marmor zum einheimischen Kalkstein \"(Chilmark stone)\" bilden (siehe Bild weiter oben). In der Mitte des Langhauses befindet sich das Taufbecken mit stetig fließendem Wasser. Es wurde im Jahr 2008 vom Designer William Pye (* 1938 in London) neu geschaffen.", "section_level": 2}, {"title": "Vierungsturm.", "content": "Der Vierungsturm wurde erst Anfang des 14. Jahrhunderts fertiggestellt. Er ist mit seinen 123 Metern der höchste noch stehende Kirchturm Großbritanniens. Im Inneren ist der Turm mit einer hölzernen Stützkonstruktion ausgefüllt. Schon während der Konstruktion fing der Vierungsturm an, sich nach Südwesten zu neigen. Zum ersten Mal wurde er in den 1320er Jahren mit einem eisernen Ringkern und Strebebögen gesichert, die auch im Inneren unter den Dachstühlen eingezogen wurden. Bei den Sicherungsarbeiten wurden auch die weiten Arkaden errichtet, welche die Ostvierung in West-Ost-Richtung stützten. Ihre Form aus einem oberen Bogen, der mit der Spitze nach unten auf einen unteren gesetzt wurde, war ein Novum. Diese Bögen wurden später wegen der Scherenform Scherenbögen benannt. 1338 wurden solche Stützbögen in der Kathedrale in Wells eingebaut. Weitere Sicherung wurde mit den um 1415 errichteten Strebebögen in der Westvierung erreicht. Dadurch entging der Vierungsturm von Salisbury dem Schicksal anderer Vierungstürme in England und ist einer der wenigen gotischen Kirchtürme in England, der nicht eingestürzt ist. Trotz der nachträglichen Armierungen ist der Turm nicht definitiv gesichert: die Bodenmarkierungen zeige, dass sich die Spitze bereits um 75 cm nach Südwesten geneigt hat. In der Vierung ist zu sehen, wie sich die tragenden Säulen und Pfeiler unter dem Gewicht von Turm und Turmspitze biegen. Zuletzt wurde er 2000 gesichert. Das netzförmige Vierungsturmgewölbe wurde 1479 eingezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Chor und Presbyterium.", "content": "Der Chor verläuft von der östlichen Vierung bis zum Chorscheitel mit der Dreifaltigkeitskapelle. Der Chorabschluss ist rechteckig und seine Seitenschiffe sind um zwei Joche weitergeführt worden. Im Klerikerchor und im Presbyterium wurden die bereicherten Scheidearkaden fortgesetzt. Die Pfeiler besitzen alle acht vorgelagerte „en délit“-Diensten aus Marmor um einen Kern, der abwechselnd ausgekehlt und gewölbt ist. Die Bögen sind mit dem Zickzackband wie im Westquerhaus verziert. Im Presbyterium schmücken Blattrosetten den Obergaden. Im Chor steht der Bischofsthron, den Sir Gilbert Scott im Jahr 1870 geschaffen hat. Die Ostarkatur besteht aus Pfeilern mit zwei hintereinander gestellten Rundgliedern, in deren Winkel Marmordienste eingestellt sind. Dieser Pfeilertyp lässt sich aus einem vergleichbaren in Canterbury ableiten. Die Eckpfeiler sind aus vier solchen Rundgliedern mit ergänzenden Diensten zusammengesetzt. Die Ostarkatur öffnet sich Richtung Osten in die niedrigere Dreifaltigkeitskapelle. Hier wurde 1225 der erste Altar geweiht. In der Südwestecke dieser Kapelle steht ein Schrein, der die Gebeine des Bischofs Osmund enthält, der hier 1226 beigesetzt worden war. Osmund gilt als wichtiger Initiator bei der Fertigstellung der Vorgängerkirche in Old Sarum. Der Papst sprach ihn 1457 heilig, woraufhin er einen neuen prächtig ausgestatteten Schrein erhielt. Dieser wurde jedoch in der Reformationszeit zerstört. Ein Freskozyklos im Gewölbe über den vier Hauptarmen des Chors, durch alte Zeichnungen überliefert, ist im 19. Jahrhundert teilweise nachgemalt worden. Er soll über dem Hochchor Prophetenfiguren in Medaillons, über der Ostvierung Christus in einer Mandorla umgeben von den vier Evangelisten und Aposteln, über den Querhausarmen Engel und über dem Altarraum die Monatsarbeiten dargestellt haben.", "section_level": 2}, {"title": "Dreifaltigkeitskapelle.", "content": "Östlich des Presbyteriums schließt die Dreifaltigkeitskapelle an, die auch als Marienkapelle genutzt wird. Von den hinter der Ostarkade des Hochchors weitergeführten Seitenschiffen ist die Kapelle durch Bündel aus mehreren „en délit“-Diensten abgetrennt. Stützpfeiler aus Kalkstein fehlen hier. Die Kapelle setzt sich auch den zwei Ostjochen der weitergeführten Seitenschiffe und einem mittleren, um zwei Joche nach Osten vortretenden Raum, der durch einzelne Purbeck Marmorschäfte in drei Schiffe geteilt ist. Diese dreischiffige Halle erinnert an die Kirche Saint-Serge in Angers und hat sicherlich die entsprechende Marienkapelle in Winchester beeinflusst. Anders als bei der französischen Gotik (etwa bei der im gleichen Jahr begonnenen Kathedrale von Amiens) sind die einzelnen Raumsegmente nebeneinandergestellt und nicht zu einer einheitlichen Raumwirkung verschmolzen.", "section_level": 2}, {"title": "Kreuzgang und Kapitelhaus.", "content": "Der Kreuzgang und das Kapitelhaus (\"Chapter House\", Haus des Domkapitels) auf oktogonalem Grundriss entstanden 1240–1270 bzw. 1263–1284 nach dem Vorbild von Westminster Abbey. Im Hof des Kreuzgangs sind anlässlich der Thronbesteigung Königin Viktorias 1837 zwei Libanon-Zedern gepflanzt worden. Der Kreuzgang ist der größte auf den britischen Inseln. Er wurde um 1270 begonnen und um 1310 vollendet. Der Bauprozess ist am besten an der Wahl der Schlusssteine in den vierteiligen Kreuzrippengewölben zu betrachten. Um 1280 wurde an das Kapitelhaus ein zweijöchiges Vestibül angefügt. Das Kapitelhaus von Salisbury ist im Gegensatz zu der Kathedrale reichlich mit Skulpturen geschmückt. In der Archivolte des Eingangs sind kleine Skulpturen eingesetzt, welche die Tugenden und Laster darstellen. Der Zwickel der Blendarkatur wird wiederum durch Reliefs bereichert, welche die Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments erzählen. Weiter wurden an den Profilen der Arkatur zahlreiche Kopfkonsolen mit jungen und alten, fröhlichen und traurigen Gesichtern gesetzt. In der Ostachse befindet sich der Platz des Domdekans, der mit einem nach drei Seiten blickenden, bärtigen Männerkopf ausgezeichnet ist. Die Außenwände des Kapitelhauses sind von großangelegten vierbahnigen Maßwerkfenstern, die über einer Sockelarkatur liegen, durchbrochen. Der so entstandene Raum war bereits im Mittelalter lichtdurchflutet. Die beim Bau eingesetzten Grisaille-Gläser wurden im 19. Jahrhundert ersetzt. Das Gewölbe des Kapitelhauses ist feingliedrig und schirmförmig. Es ruht auf einem schmalen Mittelpfeiler, der aus acht „en délit“-Diensten aus Purbeck-Marmor besteht. Aus dem Pfeiler gehen 16 Rippen aus: acht Diagonalrippen und acht weitere, die sich jeweils in einen Dreistrahl verzweigen. Im Grundriss entsteht somit ein Sternmuster.", "section_level": 2}, {"title": "Bibliothek.", "content": "Die Dombibliothek wurde um 1445 an der Ostseite des Kreuzganges eingerichtet. In ihr wird eine der vier verbliebenen Handschriften der Magna Charta aufbewahrt, die sich seit 1215 in Salisbury befindet und als das am besten erhaltene Exemplar gilt.", "section_level": 2}, {"title": "Uhr.", "content": "Die Uhr der Kathedrale von Salisbury wurde um 1386 zusammengebaut und im bis 1792 freistehenden Glockenturm installiert. Sie ist die älteste noch funktionierende Kirchturmuhr in Großbritannien und vermutlich der ganzen Welt. Die Uhr besitzt kein Zifferblatt, dafür ertönt jede volle Stunde eine Glocke. Nach dem Abriss des Campanile bauten Handwerker die Uhr in den verbliebenen Turm der Kathedrale ein, wo sie bis 1884 in Betrieb war. Danach wurde sie abmontiert, eingelagert und vergessen, zufällig jedoch 1929 auf einem der Dachböden des Doms wiederentdeckt. Nach Reparatur und Restaurierung im Jahre 1956 erfolgte die Wiederinbetriebnahme. 2007 folgten weitere Reparaturen und Sanierungsarbeiten. Auf der gegenüberliegen Seite des Langhauses befindet sich eine seltene halbkreisförmige Holztruhe aus dem 13. Jahrhundert, in der die Gewänder der Geistlichen aufbewahrt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel der Kathedrale wurde 1877 in der Werkstatt Henry Willis & Sons erbaut. Im Jahr 1934 wurde das Instrument mit neuen Trakturen ausgestattet und erhielt einen neuen Spieltisch, in dem zahlreiche neue Koppeln integriert wurden. Die Orgelbauer haben die Disposition geringfügig verändert, das Solowerk wurde in einem Schwellkasten untergebracht. Zuletzt wurde das Instrument im Jahre 1993 umfassend überholt. Das Pfeifenwerk von 1877 ist jedoch im Laufe der Zeit weitgehend unangetastet geblieben. Die Orgel befindet sich im Hauptschiff, sie ist in zwei Teile aufgeteilt, die jeweils in die Seitennischen des Hauptschiffs zu den Seitenschiffen eingelassen sind. Das Schwellwerk und das Chorwerk befinden sich auf der Südseite, das Hauptwerk und das Solowerk auf der Nordseite. Das Pedalwerk ist auf beide Seiten aufgeteilt. Die Orgel hat 65 Register auf vier Manualwerken und Pedal. Die Trakturen sind elektrisch.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Die Kathedrale steht in einem für englische Kathedralen typischen eigenen Stadtbezirk, dem \"Close\". Er ist größtenteils von einer Mauer umgeben und war im Mittelalter der Wohnort des Domkapitels und aller Kleriker der Kathedrale. Drei noch erhaltene Tore führen ins Innere. Er ist der größte seiner Art in Großbritannien. Die Geschichte der Kathedrale von Salisbury gilt als Vorbild für den Roman \"Die Säulen der Erde\" von Ken Follett. Hier fanden auch Teile der Dreharbeiten zu der gleichnamigen Fernsehverfilmung dieses Romans statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kathedrale von Salisbury, offiziell \"The Cathedral Church of St Mary\", ist eine anglikanische Kathedrale und Bischofssitz der Diözese Salisbury in der südenglischen Stadt Salisbury in der Grafschaft Wiltshire. Sie ist der heiligen Jungfrau Maria geweiht, weswegen sie auch den Beinamen Marienkathedrale (englisch \"St. Mary’s Cathedral\") trägt. Die Mutterkirche der Diözese umfasst den größten Teil von Dorset und Wiltshire mit einem Einzugsgebiet von rund 750.000 Gläubigen. ", "tgt_summary": null, "id": 696866} {"src_title": "Zurück aus der Hölle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Samantha lebt in einer verschlafenen Kleinstadt im Bundesstaat Kentucky. Sie ist gelangweilt von ihrem Freund und ihrem Leben in dem kleinen Nest. Die größten Probleme bereitet ihr aber der eigene Vater, der im Vietnamkrieg gefallen ist, bevor sie geboren wurde. Sie möchte mehr über ihren Vater und den Krieg, in dem er gefallen ist, erfahren und die Mauer des Schweigens durchbrechen. Ihr Onkel Emmett, bei dem sie lebt, hilft ihr dabei, dieses Thema aufzuarbeiten. Emmett war ebenfalls im Krieg gewesen und leidet heute unter psychischen Problemen. Zusammen versuchen sie, die Geschichte des Krieges zu bewältigen. Zunächst findet Samantha Briefe ihres Vaters an ihre Mutter. Nach der Lektüre dringt sie weiter auf Emmett ein, ihr mehr über den Krieg zu erzählen, was dieser verweigert. Sie trennt sich von ihrem Freund und beginnt eine Affäre mit einem Freund von Emmett, ebenfalls Vietnam-Veteran, die aber ohne Zukunft ist. Sie erfährt von der Existenz von Tagebüchern, die ihr Vater geschrieben hat und bei dessen Eltern lagern. Sie liest diese durch und Emmett öffnet sich etwas und offenbart seine Vorwürfe, die er sich macht, weil er den Krieg überlebte. Samantha geht am Ende auf das Angebot ihrer Mutter ein, bei ihr zu leben und gemeinsam aufs College zu gehen. Dann brechen sie, Emmett und die Mutter ihres Vaters auf zum Vietnam Veterans Memorial, um ihrem Vater erstmals dort ihre Reverenz zu erweisen. Alle drei verabschieden sich und Emmett nutzt die Gelegenheit um sich ebenso von seinen Kameraden zu verabschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bruce Willis wurde für seine Darstellung des Emmett Smith mit einer Nominierung für den Golden Globe für die beste Nebenrolle bedacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zurück aus der Hölle (Originaltitel: \"In Country\") ist ein 1989 in den Vereinigten Staaten gedrehter Spielfilm um einen Vietnam-Veteranen. Das Drama basiert auf dem 1985 veröffentlichten Roman \"Geboren in Amerika\" (Originaltitel: \"In Country\") von Bobbie Ann Mason.", "tgt_summary": null, "id": 434493} {"src_title": "Podlesí (Malá Morava)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Podlesí liegt drei Kilometer südöstlich von Malá Morava im Glatzer Schneegebirge in einer Höhe zwischen 570 und 646 m am Abhang des Pohořelec (\"Oberbrenntenberg\") am Kamenný potok, der nördlich des Dorfes in die March fließt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Grumberg wurde durch den Besitzer der Herrschaft Eisenberg, Johann von Žerotín im Jahr 1598 im Zuge der Expansion der Herrschaft bis an die March gegründet. Der Name des Städtchens wird von der Lage am „Krummen Berg“ abgeleitet. Eine andere Erklärung ist, dass sich der Name von „Grummet“ ableitet, der letzten Heuernte im Jahr, die am Oberbrenntenberg geerntet wurde. Johanns Sohn Bernhard von Žerotín erteilte Grumberg im Jahre 1612 verschiedene Privilegien. So erhielten die Grumberger das Recht Zünfte zu gründen, Handel zu treiben, ein Rathaus zu errichten und eine Mühle und ein Sägewerk zu bauen. Der Rat erhielt das Recht, den Bürgern den Boden der Stadt zum Hausbau zuzuteilen, das Polizeirecht und das Verwaltungsrecht. Die ersten Einwohner Grumbergs waren sehr wahrscheinlich aus Franken zugewanderte Siedler. Diese Vermutung ist begründet durch den Dialekt, der von den Einwohnern Grumbergs gesprochen wurde. Er war dem Dialekt ähnlich, der heute noch in Franken gesprochen wird. Im Jahre 1680 kam ein katholischer Priester nach Grumberg und im Jahr 1683 wurde die Kirche errichtet, die der Hl. Maria Magdalena geweiht wurde. Um das Jahr 1670 hatte Grumberg 75 Einwohner, es waren 39 Bauern, 12 Gastwirte, 21 Handwerker und einige Häusler. In diesem Jahr wurde auch durch Rodung die Ackerfläche bedeutend erweitert. Die Einwohnerzahl wuchs, und 1793 waren in Grumberg 129 Häuser mit 916 Einwohnern vorhanden. Die Stadt verlor später immer mehr an Bedeutung und sank wieder zum Dorf herab. 1921 wurden in Grumberg 669 ausschließlich katholische Einwohner gezählt. Davon waren 652 Deutsche, 9 Tschechen und 8 Ausländer. Die Bewohner Grumbergs lebten überwiegend von der Landwirtschaft, es wurden Korn, Weizen, Hafer, Kartoffeln und Flachs angebaut. Seit den 1920er Jahren gab es drei Gasthäuser, 3 Lebensmittelgeschäfte und einige Handwerksbetriebe. Auch war die Herstellung von Zwirnknöpfen ein Erwerbszweig. Grumberg hatte eine zentrale Wasserversorgung und durch eine Stromerzeugung in der Mühle auch eine zentrale Stromversorgung und Straßenbeleuchtung. In den Jahren nach 1930 entwickelte sich ein Tourismus, und besonders im Sommer kamen viele Urlauber nach Grumberg. 1932 wurde auf dem Oberbrenntenberg die Nordmährerbaude errichtet, die zu Fuß in etwa 30 Minuten zu erreichen war. 1962 wurde die \"Severomoravská chata\" durch einen Brand zerstört und wieder aufgebaut. Zahlreiche radioaktive Quellen in der Umgebung Grumbergs hätten die Entwicklung Grumbergs zu einem Kurort gerechtfertigt. Auf dem Ringplatz Grumbergs wurde neben dem Rathaus ein Park mit einem Springbrunnen angelegt. Zur Gemeinde Grumberg gehörte auch der Ortsteil Krummwasser (\"Křivá Voda\"), der in einer Höhe zwischen 540 und 680 m ca. 1,5 km nordöstlich von Grumberg liegt. Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Mährisch Schönberg. 1946 wurden die Deutschen Einwohner vertrieben. Der tschechische Name Grumbergs wurde 1949 von \"Krumperky\" in \"Podlesí\" geändert. Es wurde versucht, Podlesí wieder zu besiedeln, aber viele der leerstehenden Häuser verfielen und mussten abgerissen werden. Ein Großteil der neu angesiedelten Bewohner verließen aber wieder Podlesí wegen fehlender Arbeitsmöglichkeiten. Seit 1980 gehört es als Ortsteil zur Gemeinde Malá Morava. 1990 lebten in Podlesí 99 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 36 Wohnhäusern, in denen 111 Menschen lebten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Podlesí, bis 1949 \"Krumperky\" (deutsch \"Grumberg\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Malá Morava in Tschechien. Er gehört zum Okres Šumperk.", "tgt_summary": null, "id": 2314909} {"src_title": "Subventionsbetrug", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tatbestand.", "content": "Der Subventionsbetrug ist in Deutschland in StGB geregelt: Vollendet ist der Subventionsbetrug bereits durch die oben aufgeführten Tathandlungen. Einen Taterfolg, also den Eintritt eines Schadens, setzen die Tatalternativen Nr. 1, 3 und 4 im Gegensatz zum Betrug nicht voraus. Was im Rahmen von § 264 StGB Subventionen und subventionserhebliche Tatsachen sind, regeln die Absätze 7 und 8.", "section_level": 1}, {"title": "Strafrahmen.", "content": "Der Subventionsbetrug wird grundsätzlich mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Bei besonders schweren Fällen, worunter namentlich der Missbrauch einer Amtsträgerstellung und die Absicht, Subventionen großen Ausmaßes zu erlangen, gehören, sieht Absatz 2 Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis zu 10 Jahren vor. Bei lediglich leichtfertiger (statt vorsätzlicher) Tatbegehung der Grunddelikte des Absatzes 1 Nr. 1–3 wird dagegen nur Freiheitsstrafe bis drei Jahre oder Geldstrafe verhängt. Absatz 6 regelt die Nebenfolgen, die das Gericht neben der Strafe verhängen kann, beispielsweise kann es die Fähigkeit aberkennen, öffentliche Ämter zu bekleiden.", "section_level": 1}, {"title": "Tätige Reue.", "content": "Wer durch tätige Reue freiwillig verhindert, dass die Subvention gewährt wird, wird gemäß Absatz 5 nicht bestraft.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgehensweise der Täter.", "content": "Subventionsbetrug ist von der Länderebene bis zur EU ein weit verbreitetes Delikt, der Schaden für die Gesamtwirtschaft ist enorm. Eine Rückzahlung der zu Unrecht erlangten Gelder scheitert oftmals an der Insolvenz des jeweiligen Betriebes. Die Täter haben grundsätzlich oftmals tatsächlich Anspruch auf Subventionszahlungen, machen jedoch falsche Angaben zur Berechnungsgrundlage, also beispielsweise zu ihrem Viehbestand, der bewirtschafteten Fläche oder den getätigten Investitionen. Eine weitere Fallkonstellation ist die zweckwidrige Verwendung von Subventionen, indem die erlangten Gelder für andere als die ursprünglich angegebenen Zwecke verwendet werden, beispielsweise für die Zahlung von Löhnen und Gehältern statt für die geförderte Qualifizierung der Mitarbeiter oder für Neuinvestitionen statt für die standortbedingt geförderte Sanierung bestehender Industrieanlagen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Subventionsbetrug ist eine betrugsmäßige Täuschung über subventionserhebliche Tatsachen gegenüber dem Subventionsgeber durch falsche Angaben oder Bescheinigungen oder eine Verwendung der Sach- oder Geldleistungen entgegen der subventionserheblichen Beschränkung.", "tgt_summary": null, "id": 1694925} {"src_title": "Aslan Chasbijewitsch Chadarzew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Aslan Chadarzew, ein gebürtiger Nordossete, begann 1977 mit dem Ringen. Nordossetien, wo er aufwuchs, ist seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges eine der Ringerhochburgen, aus der einige Ringer der Weltklasse kamen, die Karriere in der sowjetischen bzw. der russischen Ringernationalmannschaft machten. Aslan Chadarzew erschien mit 20 Jahren auf der internationalen Ringerszene, als er in Vancouver Junioren-Weltmeister (Espoirs) im Schwergewicht im freien Stil, dem Stil, den er ausschließlich rang, wurde. Er rang zwischenzeitlich für Dynamo Taschkent, sein Trainer war dort K. M. Dedekajew. Auch sein jüngerer Bruder Macharbek war Freistilringer und wurde noch erfolgreicher als er. Aslan Chadarzew wurde 1983 erstmals sowjetischer Meister im Schwergewicht und vertrat die UdSSR bei der Weltmeisterschaft in Kiew. Dort gewann er auf Anhieb den WM-Titel. In den nächsten Jahren hatte Chadarzew in der Sowjetunion in Magomed Magomedow und in Leri Chabelowi zwei harte Konkurrenten im Kampf um die Startplätze bei den internationalen Meisterschaften. Im Jahr 1984 vertrat Magomedow die UdSSR bei den Europameisterschaften in Jönköping, während Chadarzew als sowjetischer Meister die UdSSR bei den Olympischen Spielen in Los Angeles an den Start gehen sollte. Der Olympiaboykott der sozialistischen Staaten verhinderte dies. Zum nächsten Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft kam Chadarzew erst im Jahr 1986 bei den Europameisterschaften in Athen. Dort schlug er u. a. in einem Vorrundenkampf den bundesdeutschen Meister Wilfried Colling mit 12:0 Punkten, unterlag aber überraschend im Finale gegen den Bulgaren Georgi Karaduschew. Bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Budapest ließ er sich aber nicht mehr überraschen und gewann überlegen den WM-Titel. 1987 wechselte Chadarzew in die Superschwergewichtsklasse. Auch in dieser Klasse fand er sich schnell zurecht und wurde in Clermont-Ferrand Weltmeister. Im Finale besiegte er dabei Andreas Schröder aus Jena, während Olympiasieger Bruce Baumgartner aus den USA, der gegen Chadarzew im Halbfinale verloren hatte mit dem 3. Platz zufrieden sein musste. 1988 wurde Chadarzew in Manchester wieder in überlegenem Stil Europameister im Superschwergewicht. Bei den Olympischen Spielen in Seoul wurde jedoch nicht er, sondern der sowjetische Meister dieses Jahres Dawit Gobedschischwili, der dann auch Olympiasieger wurde, eingesetzt. Im Frühjahr 1989 war Chadarzew bei den Europameisterschaften in Ankara wieder erfolgreich. Er wurde erneut Europameister. Der Türke Ayhan Taşkın hatte im Finale zwar die Unterstützung der Zuschauer auf seiner Seite aber keine Chance gegen Chadarzew. Bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Martigny/Schweiz unterlag Chadarzew im Halbfinale gegen den alle überraschenden Iraner Ali Reza Soleimani, gewann aber den Kampf um die Bronzemedaille gegen Andreas Schröder. Nach dieser Weltmeisterschaft beendet Aslan Chadarzew seine Laufbahn als aktiver Ringer und absolvierte eine Ausbildung zum Trainer. 1990 kam Chadarzew bei einem Verkehrsunfall in Nordossetien ums Leben. Für seine Verdienste um den Ringersport wurde er im September 2014 in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "UdSSR-Meisterschaften.", "content": "Aslan Chadarzew wurde sowjetischer Meister im Schwergewicht in den Jahren 1983, 1984, 1985 und 1986.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aslan Chasbijewitsch Chadarzew (; * 4. Februar 1961 in Suadag; † 7. Mai 1990 bei Chataldon) war ein sowjetischer Ringer ossetischer Herkunft.", "tgt_summary": null, "id": 1340332} {"src_title": "Snowboard-Weltmeisterschaften 2007", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vergabe.", "content": "Die Vergabe erfolgte am 3. Juni 2004 beim 44. FIS-Kongress, der im Hotel Intercont in Miami stattfand.", "section_level": 1}, {"title": "Männer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Snowboardcross.", "content": "Bei diesem Wettbewerb traten 87 Snowboarder an, von denen 32 die Qualifikationsrunde überstanden.", "section_level": 2}, {"title": "Parallelslalom.", "content": "Am Wettbewerb nahmen 60 Starter teil. 16 von ihnen erreichten nach der Qualifikation die Finalrunde. In direkten Vergleichen im Achtel-, Viertel- und Halbfinale erreichten die besseren die jeweils nächste Runde. Die Verlierer der Halbfinals traten um Bronze im \"Small Final\" an. Die beiden Gewinner traten im \"Big Final\" um Gold an.", "section_level": 2}, {"title": "Big Air.", "content": "Beim Big Air traten 65 Starter an.", "section_level": 2}, {"title": "Halfpipe.", "content": "Es nahmen 69 Sportler teil, von denen 25 die nächste Runde und wiederum 12 von ihnen die Finalrunde erreichten.", "section_level": 2}, {"title": "Frauen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Snowboardcross.", "content": "Es traten 42 Snowboarderinnen zum Wettbewerb an, von denen 16 über die Qualifikation in die Finalrunde kamen. Acht erreichten das Halbfinale, von denen die Gewinner im Finale um Gold antraten und die Verlierer im kleinen Finale um die Plätze 5 bis 8.", "section_level": 2}, {"title": "Parallel-Riesenslalom.", "content": "Bei diesem Wettbewerb starteten 54 Teilnehmerinnen. Nur 16 überstanden die Qualifikation. Zum Viertel-, Halb- und Finale schied jeweils die Hälfte aus. Die Halbfinalverlierer traten im \"Small Final\" um Bronze an, die anderen beiden im Finale um Gold.", "section_level": 2}, {"title": "Parallel-Slalom.", "content": "Bei diesem Wettbewerb starteten 43 Sportlerinnen. Nachdem 16 die Qualifikation für die Finalrunde erreichten, schieden acht von ihnen im Achtelfinale und vier im Viertelfinale aus. Die besten vier traten in Direktvergleichen gegeneinander an. Die Sieger kämpften anschließend um Gold, die beiden Verlierer um Bronze.", "section_level": 2}, {"title": "Halfpipe.", "content": "Von den 32 Starterinnen schieden in zwei Qualifikationsrunden zunächst 17, dann weitere neun aus. Die sechs besten traten in einer Finalrunde an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 7. FIS Snowboard-Weltmeisterschaften fanden vom 13. bis 20. Januar 2007 in Arosa in der Schweiz statt. Ausgetragen wurden Wettkämpfe im Parallelslalom, Parallelriesenslalom, Snowboardcross, Big Air (nur Männer) und in der Halfpipe.", "tgt_summary": null, "id": 254645} {"src_title": "Galla (Doge)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herrschaft.", "content": "Der kurzzeitig herrschende Galla, der als Getreuer seines Amtsvorgängers Diodato gegolten hatte, nutzte in einer Phase ungeklärter Machtverhältnisse zwischen den Franken und den Langobarden die Gelegenheit, den meist als „rechtmäßig“ beschriebenen Dogen zu vertreiben und sich der Herrschaft in der Lagune von Venedig zu bemächtigen, deren Hauptort seit wenig mehr als einem Jahrzehnt Malamocco war. Galla wurde nach kaum mehr als einem Jahr seinerseits gestürzt, entweder vom Volk, das sich seiner Tyrannei widersetzte, oder von einer Adelsopposition aus Eraclea, die sich gegen die Dominanz einer der konkurrierenden Orte in der Lagune wandte, deren Hauptsitz noch nicht Rialto war, sondern Malamocco. Von dort könnte der Sturz Gallas initiiert worden sein. Aber auch der Kaiser von Byzanz und der letzte König der Langobarden, Desiderius, wurden zu Drahtziehern seines Aufstiegs, bzw. seines Sturzes erklärt. Sein Geburts- und sein Todesdatum sind nicht bekannt, möglicherweise stammte er aus Iesolo. Einige Geschichtsschreiber sprachen ihm mangels Wahl oder Akklamation durch die Volksversammlung jedwede Legitimität ab und entzogen ihm den Status eines Dogen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die hier überaus knappe \"Cronica di Venexia detta di Enrico Dandolo\" aus dem späten 14. Jahrhundert, die älteste volkssprachliche Chronik Venedigs, stellt die Vorgänge ebenso wie der Doge und Chronist Andrea Dandolo auf einer in dieser Zeit längst geläufigen, weitgehend von Einzelpersonen, vor allem den Dogen beherrschten Ebene dar. Das gilt auch für „Gallan“. Die individuellen Dogen bilden sogar das zeitliche Gerüst für die gesamte Chronik, wie es in Venedig üblich war. Dieser „Gallan“ kam nach dem Tod seines Vorgängers nach „Mathamauco“ und riss, unterstützt von Vielen, im Jahr „VIIXLVI“, also im Jahr 746, gewaltsam mit einer „armada“ die Dogenherrschaft an sich. Er regierte „quasi per força et a modo di tirania“. Wegen dieser Gewaltherrschaft und Tyrannei wurde er bald sehr „odiado dal povolo“, also ‚vom Volke gehasst‘. Wie sein Vorgänger wurde er, als er sich nicht verteidigen konnte, vom Volk geblendet („crevadi gli occhi“), „et cum bruto dixenor et vergogna altra confinada“. Zu Sturz, Blendung und Verbannung kam es laut dem Chronisten, nachdem er ein Jahr und sechs Monate geherrscht hatte. Pietro Marcello meinte 1502 in seinem später ins Volgare unter dem Titel \"Vite de'prencipi di Vinegia\" übersetzten Werk, „Galla Doge. V.“ „fu fatto doge“ (‚wurde zum Dogen gemacht‘). Dies sei im Jahr „DCCLV“, also im Jahr 755 geschehen, nicht, wie drei Jahrzehnte später Caroldo schrieb 756, oder die besagte \"Cronica di Venexia\" im Jahr 746. Da er die Dogenmacht übel gebraucht habe, die er auf üble Weise erlangt hätte, habe er die Macht auch auf diese Weise verloren („malamente lo perdette“). Bei Marcello jedoch wurden ihm nach kaum mehr als einem Jahr der Herrschaft die Augen ausgerissen, auch wurde er „cacciato in essilio“, ‚in die Verbannung gejagt‘. Nach der ausführlicheren, aber an dieser Stelle gleichfalls sehr knappen Chronik des Gian Giacomo Caroldo, die er 1532 abschloss, wurde „Diodato“ nach 14-jähriger Herrschaft im Jahr 756 auf Anstiftung von „Galla“ gestürzt und geblendet (S. 49). Dieser kam, nachdem er „tanta sceleratezza d'haver fatto morir Deodato“ begangen habe, nach Malamocco. Er habe den Sitz und den Titel („la sede et il titolo“) des Dogen eingenommen. Doch nach einem Jahr und zwei Monaten erhoben sich nach Caroldo die Venezianer gemeinsam („unitamente“) gegen ihn, nahmen ihm Würde und Augen („lo privorono della dignità et de gl'occhi“), wodurch für die Untat gegen seinen Vorgänger göttliche Gerechtigkeit geübt worden sei. An seiner Stelle wurde „Dominico Menegacio“ Doge. Auch Heinrich Kellner meint in seiner 1574 erschienenen \"Chronica das ist Warhaffte eigentliche vnd kurtze Beschreibung, aller Hertzogen zu Venedig Leben\", „Galla“ sei 755 „der fünffte Hertzog“ geworden. In ähnlicher Wendung wie Marcello glaubt Kellner, Galla sei, „dieweil er sich deß Hertzogthumbs/so ungebürlicher weiß uberkommen hatt/auch gar ubel gebraucht (als der in allem wust und vielen Lastern ersoffen war) verlor ers auch bößlich. Dann da man im auch die Augen außgestochen hat/im anfang deß zweyten jars seines Ampts/ist er verjagt worden.“ Inhaltlich folgt Kellner weitgehend Marcello, doch machte er die venezianische Deutung der Geschichte der Lagune im deutschsprachigen Raum bekannt. In der Übersetzung von Alessandro Maria Vianolis \"Historia Veneta\", die 1686 in Nürnberg unter dem Titel \"Der Venetianischen Hertzogen Leben / Regierung, und Absterben / Von dem Ersten Paulutio Anafesto an / biss auf den itzt-regierenden Marcum Antonium Justiniani\" erschien, zählt der Autor gleichfalls „Galla, Der Fünffte Hertzog“. „Dieser Meuchelmörder / welcher nicht einmal würdig ist / daß er den Namen eines Fürsten führen solle/ muste / gleich in dem ersten zu End lauffenden Jahre seiner verübten Tyranney / die herb- und bitteren Früchte seines übeln Verdienstes schmäcken und kosten“. Dabei ist der Autor der Auffassung, dass sich Herrscher, die in „schelmisch-betrügerischer Weise“ die „Regierung“ an sich gerissen haben, „gemeiniglich“ durch „Bosheit“ und „Gottlosigkeit“ auszeichnen. Auch bei ihm lud Galla „die Ungestümmigkeit und den gerechten Wuth des Volckes auf sich“, so dass er nicht nur „allein der Würden entsetzet / der Augen beraubet / sondern auch im Anfang deß andern Jahrs gar darauf sein Leben verkürtzet“. Vianoli sah darin „die Straffe der Göttlichen Gerechtigkeit / wegen seiner menschlichen Ungerechtigkeit“. Auch nach ihm folgte bereits 755 „Dominicus Monegareus“ im Amt des Dogen. 1687 setzte Jacob von Sandrart in seinem Opus \"Kurtze und vermehrte Beschreibung Von Dem Ursprung / Aufnehmen / Gebiete / und Regierung der Weltberühmten Republick Venedig\" die Herrschaftszeit Gallas in die Jahre 755 bis 756. Wenn er ihn auch, wie Vianoli, als fünften Dogen akzeptierte, so fiel die moralische Verdammung weniger scharf aus. Galla sei vom Volk gewählt worden, „weil sie sich einbildeten dieser würde besser seyn/weil er der vornehmste Rädelsführer wider den vorigen Hertzog gewesen.“ „Allein er suchte seine eigene Hoheit auch zu übermässig / daß das Volck in dem andern Jahr seiner Regierung sich auch wider ihn empörete / ihm die Augen ausstach / und ihn in das Elend stieß.“ Gänzlich andere Ursachen sieht Johann Friedrich LeBret, im Vorfeld der französischen Revolution, in seiner vierbändigen, ab 1769 publizierten \"Staatsgeschichte der Republik Venedig\" am Werk. Für den von Galla angetriebenen Umsturz sieht der Autor einen engen Zusammenhang zu einer „Art eines Thurmes oder eine[r] Burg“, die Gallas Vorgänger bei Brondolo an der Etschmündung bauen ließ. Es „fand sich gleich in Malamocco ein aufrührerischer Mensch, Namens Galla, der sichs einfallen ließ, die Errichtung dieser Festung, als eine Sache vorzustellen, welche dieser Fürst nur zum Staate unternehme, ja, welche wider die Freyheit der Bürger selbst von äußerster Wichtigkeit sey.“ LeBret unterstellt, Diodatos „wahre Absicht“ sei es gewesen, „sich die Wege zur unabhängigen Gewalt zu bahnen, und künftig die Regierung auf seine Nachkommen zu bringen.“ Damit wurde Galla zu einem Kämpfer gegen die Erblichkeit des Dogats. Nach LeBret sollte es noch Jahrhunderte dauern, „bis man dem Volke seinen Götzen, die Freyheit, durch allerley in der Einbildung bestehende Scheingüter gelassen, und sich doch das Geheimniß der Regierung vorbehalten hat.“ Der Autor glaubt, Galla habe sich nach und nach eine Anhängerschaft aufgebaut, und: „Eines Tages, als sich Theodat [i. e. Diodato] nach Brondolo begeben hatte, um die Arbeiter aufzumuntern, fiel Galla mit einem Haufen Verschworener über ihn her, und stach ihm die Augen aus.“ (S. 110). Doch kaum an der Macht, bemächtigte er sich „der herzoglichen Regierung“. „Es scheint“, so LeBret, „daß er entweder ohne die Versammlung des Volkes deswegen zu befragen, oder doch durch andere unerlaubte Mittel die Bestätigung seiner Würde erhalten.“ Danach „ließ er alle Zeichen und Ansprüche eines Tyrannen von sich blicken. Man ward also genöthiget, ihm Schranken zu setzen, damit er die höchste Gewalt nicht zur Unterdrückung des ganzen Staates gebrauchen könnte.“ Auch bei ihm war das Volk „eben so sehr erbittert, als wider seinen Vorgänger. Sie stachen ihm auch wieder die Augen aus, und stießen ihn vom Throne. Er war der vierte Fürst, den dieser unbändige Pöbel seiner Wuth aufopferte.“ In seinem \"Il Palazzo ducale di Venezia\" von 1861 räumt Francesco Zanotto der Volksversammlung größeren Einfluss ein. „Galla Gaulo“ habe ohne Wahl das Dogenamt in Anspruch genommen. Dennoch hielt er sich über ein Jahr in seinem „usurpato dominio, costringendo le isole a sottomettersi e tacere“ (in seiner ‚usurpierten Herrschaft, in der er die Inseln zwang, sich zu unterwerfen und zu schweigen‘). Vielleicht durch eine Erhebung der „nobili“ der Gegenpartei gelang es, Malamocco zu erobern, Galla zu ergreifen und ihn der gleichen Strafe zuzuführen, die er „ottimo su antecessore Teodato“ zugefügt hatte. Für Zanotto hing die Legitimität eines Dogen dieser Zeit an der Wahl durch die Volksversammlung. Einig war man sich inzwischen immerhin über die Regierungszeit von 755 bis 756. Samuele Romanin räumte Galla 1853 kaum fünf Zeilen in seinem zehnbändigen Opus \" Storia documentata di Venezia\" ein. Auch für ihn war „Galla Gaulo“ ein Usurpator, den nach über einem Jahr das Volk genauso behandelte, wie er mit seinem Vorgänger umgesprungen war. Allerdings glaubt er, „alfine il popolo riscosso, l'assediò in Malamocco“, das Volk habe ihn in Malamocco belagert. August Friedrich Gfrörer († 1861) sieht in seiner erst elf Jahre nach seinem Tod erschienenen \"Geschichte Venedigs von seiner Gründung bis zum Jahre 1084\" in Gallas Griff nach der Macht eine von Byzanz unterstützte Aktion, denn nach ihm ist der „Zusammenhang handgreiflich“. Nach Gfrörer hatte nämlich der Sturz Gallas andere Hintergründe. Im Langobardenreich nämlich kam mit Desiderius ein König auf den Thron, der, so Gfrörer, laut Andrea Dandolo zuvor „Herzog in Lombardisch-Istrien gewesen“, was sehr enge Kontakte zu Venedig bedingt habe. Da der 764 gestürzte Monegario, der Nachfolger Gallas, ein „Todfeind des Basileus“, des byzantinischen Kaisers war, musste Galla, der Feind seiner Familie und seiner Dynastiebildung, der „griechischgesinnten Partei“ angehören, die der Autor immer wieder am Werke sieht. Um Unterstützer für Galla zu finden, so glaubt Gfrörer zudem, habe der byzantinische Kaiser die Macht des Bistums Grado ausgeweitet, indem ein neues Bistum in Capodistria (Justinopolis) gegründet wurde, dessen erster Bischof Johann dem Patriarchen Gehorsam schwor (S. 67 f.). Heinrich Kretschmayr glaubte Galla mit einem Egilius Gaulus identifizieren zu können, einem Adligen aus Iesolo, das in generationenlangem Kampf mit Malamocco stand (S. 480). Der Usurpator wurde nach ihm durch den „einstimmigen Unwillen des Volkes“ binnen Jahresfrist gestürzt. Dies würde wiederum den lokalen Konflikten zwischen den Inseln den Vorrang vor Ansätzen verleihen, die der politischen Großwetterlage die überwiegende Zahl der Ereignisse zuordnen, wie dies Autoren wie Gfrörer meist taten. John Julius Norwich nennt 2003 noch nicht einmal mehr Gallas Namen, sondern führt ihn nur als eines der Beispiele für die Reihe der venezianischen Dogenmorde auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Galla, später auch Galla Lupanio oder Galla Gaulio genannt, war nach der „Tradition“, wie in Venedig die staatlich gesteuerte Historiographie der Republik Venedig umschrieben wurde, der fünfte Doge, folgt man der Systematik von Roberto Cessi jedoch der dritte. Er regierte etwa von 755 bis 756, doch wurden auch mehr oder minder stark abweichende Datierungen genannt. Galla trägt in den spärlichen Quellen, die ihn erwähnen, die wenig schmeichelhaften Beinamen \"infedelis\" (Treuloser) oder \"vir sceleratissimus\" (skrupelloser Mann). Er ist der einzige Doge, dem auch in der späten Republik keiner der sonst üblichen Familiennamen zugeordnet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 725544} {"src_title": "Grabštejn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Grabštejn befindet sich im Grottauer Becken (\"Hrádecká pánev\"). Das Zentrum des Ortes bildet die auf einem Sporn über dem Tal des Václavický potok (\"Grafensteiner Bach\", auch \"Wetzwalder Bach\") und eines kleinen Zuflusses gelegene Burg Grabštejn. Gegen Osten erstreckt sich der Wald Bažantnice, in dem der Václavický potok im Stausee Václavická přehrada und am Fuße der Burg im Grabštejnský rybník (\"Grafensteiner Teich\") gestaut wird. Südöstlich erhebt sich der Pískový vrch (\"Stenker\") und im Südwesten der Nad Pastvínou (\"Sellingersberg\", 335 m). Im Süden liegt, bereits auf dem Kataster von Chotyně, der Golfplatz des Golfclubs Grabštejn. Durch Grabštejn führt die Straße I/35 von Liberec nach Zittau, im Zuge von deren Ausbau zur Schnellstraße R 35 wird das Dorf künftig nördlich umfahren. Nachbarorte sind Oldřichov na Hranicích und Białopole im Norden, Uhelná im Nordosten, Václavice im Osten, Pekařka und Bílý Kostel nad Nisou im Südosten, Chotyně im Südwesten, Donín und Hrádek nad Nisou im Westen sowie Luptin und Porajów im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gegend war im 12. Jahrhundert Teil der Provinz Zagost. Auf dem als \"Böetius Basaltes\" oder \"Balsanum\" bezeichneten Sporn befand sich eine slawische Burg \"Vlsycz\". Zu Beginn des 13. Jahrhunderts bildete sich aus deren Burgbezirk eine Herrschaft, deren Besitzer vermutlich die Herren Berka von Dubá waren. Die erste schriftliche Erwähnung der Burg erfolgte im Jahre 1277 im Zuge einer Beschwerde des Abts des Benediktinerklosters Opatowitz wegen der zunehmenden Belehnung deutscher Adliger mit Gütern in Böhmen durch König Ottokar II. Přemysl. Unter den darin genannten Gütern wurde auch \"Vlsycz\" aufgeführt, das nun Grafenstein genannt werde. Vermutlich gab die Überlassung an die Burggrafen von Dohna dafür den Anlass, als Besitzer nachweislich sind sie seit 1286. Um den Burghügel entstand am Grafensteiner Bach die Ansiedlung \"Grafental\" für die herrschaftlichen Bediensteten. Während der Hussitenkriege wurde die Burg 1424 von den Hussiten belagert. Wenzel III. von Dohna verheiratete im Jahre darauf seine Cousine mit dem Hussitenführer Nikolaus von Kaisberg und schenkte ihm die Stadt Kratzau. Der damit verfolgte Plan zum Schutz seiner Herrschaft ging jedoch nicht auf, 1430 nahm Nikolaus von Kaisberg die Burg Grafenstein ein und machte sie zum Ausgangspunkt für Einfälle in die Oberlausitz. 1433 belagerte das Heer des Sechsstädtebundes unter Führung von Johann von Wartenberg auf Rollburg die Burg erfolglos und wurde in die Flucht getrieben. Im selben Jahre kam es bei Grafenstein zu einem weiteren Gefecht, als Ulrich von Bieberstein auf Friedland zusammen mit Gotsche III. Schof auf Greiffenstein eine Rotte Hussiten, die bei Görlitz geraubtes Vieh auf die Burg treiben wollte, aufrieb und zerschlug. Bis 1435 blieb die Burg der Schlupfwinkel des Nikolaus von Kaisberg. Der danach von Jan Čapek ze Sán eingesetzte Burghauptmann Stephan Tlach unternahm kurz darauf ebenfalls Raubzüge in die Lausitz. 1437 erlangte Wenzel III. von Dohna die Herrschaft zurück. Nach erneuten Fehden mit den Sechsstädten belagerten diese 1448 zusammen mit Ulrich von Bieberstein und Sigismund von Wartenberg erfolglos die Burg. 1450 konnte das Sechsstädteheer unter dem Görlitzer Vogt Hans von Kolditz die Burg einnehmen. Wenzel III. von Dohna musste gegenüber dem Sechsstädtebung einen Friedensschwur leisten, an den er sich dann auch hielt. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde \"Graevental\" ein Städtchen genannt. Am 1. November 1514 entließ König Vladislav II. Jagiello die Nikolaus II. von Dohna gehörige Herrschaft aus dem Lehnsverhältnis gegenüber der böhmischen Krone. Die einsetzende Blütezeit war zugleich auch Beginn der Niedergangs der Grafensteiner Linie der Herren von Dohna. Der prunkvolle Lebensstil des Nikolaus II. von Dohna führt zu einer Überschuldung der Herrschaft. Als er 1542 verstarb hinterließ er auch sechs Söhne. Die Herrschaft Grafenstein erbten die Brüder Christoph und Albrecht II. von Dohna die väterlichen Schulden nicht decken konnten. In den 1550er Jahren zog die böhmische Kammer die Herrschaft Grafenstein ein und verkaufte sie 1562 an den kaiserlichen Rat Georg Mehl von Strehlitz. Diese Einziehung erfolgte in Unkenntnis der nach dem Verlust der älteren Landtafeln beim Brand auf der Prager Burg im Jahr 1541 nicht mehr bekannten Lehnsbefreiung von 1514. Nachdem Albrecht II. von Dohna das Privileg nachweisen konnte, wurde der Kauf 1566 in die Landtafel eingetragen und Georg Mehl zugleich aus dem Lehn entlassen. 1609 erlosch die Grafensteiner Linie der Herren von Dohna, die zuletzt nur noch die Herrschaft Lämberg besaß, im Mannesstamme. Mehl förderte die Entwicklung der Herrschaft, zugleich forderte er von seinen Untertanen hohe Abgaben und bezahlte die übernommenen Schulden nicht. Zwischen 1569 und 1573 und im 1576 brachen in der Herrschaft Bauernaufstände gegen die hohen Lasten aus. Die erste Erwähnung der herrschaftlichen Brauerei erfolgte 1580, es wird aber angenommen, dass sie deutlich älter ist. Nachdem Mehl in der Engelsberger Bergfreiheit 1584 dem Kaiser den Zehntanspruch strittig machte, zwang ihn Rudolf II. zum Verkauf der Herrschaft. Im Jahre 1586 veräußerte Mehl die Herrschaft Grafenstein an Ferdinand Hoffmann, Freiherr von Grünbühl und Strechau. Nachfolgende Besitzerin war Hoffmanns Witwe, Elisabeth von Dohna, eine Tochter von Albrecht II. von Dohna. 1610 übereignete Elisabeth von Dohna die Herrschaft ihrem dritten Ehemann Hans von Tschirnhaus und Bolkenhain. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Städtchen \"Grafenthal\" zerstört. Nach einem andauernden Streit zwischen Johann Heinrich von Tschirnhaus und dem katholischen Grottauer Pfarrer Hans Brambilla wurde 1628 die Rekatholisierungskommission in die Herrschaft berufen. Der Protestant Tschirnhaus, dem vom Pfarrer Brambilla die Verfolgung von Katholiken vorgeworfen wurde, floh nach Zittau. 1631 kehrte sein Erbe und Onkel David Heinrich von Tschirnhaus mit den sächsischen Truppen nach Grafenstein zurück und nahm die Herrschaft in Besitz. Im Jahr darauf nahm Albrecht von Waldstein die Burg ein und übergab sie 1633 seinem Vettern Maximilian von Waldstein. Im Jahre 1637 wurde David Heinrich von Tschirnhaus wieder zum Eigentümer der Herrschaft, jedoch wurde der Protestanten zugleich zum Verlassen des Königreichs Böhmen gezwungen. Einen Käufer für die Herrschaft fand von Tschirnhaus wegen des Krieges und der hohen Schulden nicht. Zum Ende des Krieges diente Grafenstein zusammen mit den Burgen Friedland und Hauska bis ca. 1643 als Grenzfestung. Am 16. September 1645 nahm der schwedische Heerführer von Königsmarck due Burg auf seinem Marsch von Reibersdorf nach Friedland vermutlich kampflos ein. Nach dem Rückzug der Schweden erhielten die Herren von Tschirnhaus 1648 die Burg zurück und verkauften die Herrschaft 1651 an Johann Hartwig von Nostitz, der sie noch im selben Jahre an Adam Matthias von Trauttmansdorff und Weinsberg weiterveräußerte. Der Ort bestand aus der Burg, der Vorburg, der Fasanerie und dem Meierhof Grafenstein sowie dem an der Stelle des zerstörten \"Grafenthal\" entstanden Dorfes Grafenstein. Anfang 1680 kam es unter der Leitung vom Wetzwalder Richter Hans Thiele erneut zu einem Bauernaufstand. Unter Adams Nachfolgern Rudolf Wilhelm und Johann Josef von Trauttmansdorff stieg die Schuld derart an, dass Johann Josef von Trauttmansdorff die Burg auf Befehl der böhmischen Kammer für 401.500 Gulden verkaufen musste. Kaiser Leopold I. bestätigte den Verkauf am 18. November 1704. Neuer Besitzer der Herrschaft Grafenstein wurde Johann Wenzel von Gallas auf Reichenberg und Friedland. Grafenstein wurde diente fortan nur noch als Zentrum einer Nebenherrschaft des Gallas-Dominiums. Im Siebenjährigen Krieg nutzten die Preußen den Getreidespeicher im Wirtschaftshof gegenüber der Schlossanlage als Lazarett. Danach wurde die Burg erneut als Lazarett genutzt, diesmal für die habsburgischen Soldaten, wovon 700 hier starben und neben dem Speicher begraben wurden. 1786 bestand das Dorf aus 23 Anwesen. Im Jahre 1832 bestand \"Grafenstein\" aus 29 Häusern mit 164 deutschsprachigen Einwohnern. Im Ort gab es das herrschaftliche Schloss mit den Amtskanzleien und Beamtenwohnungen, das herrschaftliche Bräuhaus, eine Branntweinbrennerei, einen herrschaftlichen Meierhof mit Schäferei und Schüttboden, ein Jägerhaus und eine Schule. Pfarrort war Grottau. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bildete \"Grafenstein\" das Amtsdorf der Allodialherrschaft Grafenstein. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Grafenstein\" ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Ullersdorf im Bunzlauer Kreis und Gerichtsbezirk Kratzau. Ab 1868 gehörte das Dorf zum Bezirk Reichenberg. 1880 löste sich Grafenstein von Ullersdorf los und bildete eine eigene politische Gemeinde. Nach der Gründung der Tschechoslowakei wurde der Großgrundbesitz der Grafen Clam-Gallas im Zuge der Bodenreform verstaatlicht. Die durch das Bodenamt erfolgte Zuteilung von 250 ha landwirtschaftlicher Fläche und 300 ha Wald an den tschechischen Rechtsanwalt und Großgrundbesitzer Šolc aus Zbuzany wurde von deutschnationalen Kreisen als ein Beispiel für Korruption und Missbrauch der Bodenreform im Nationalitätenkonflikt ausgeschlachtet. In den 1920er Jahren machte Franz Graf Clam-Gallas den Bergfried und St. Barbarakapelle für Besucher zugänglich. Ein weiterer Anziehungspunkt für Ausflügler war die Schänke am Grafensteiner Teich unterhalb des Burghügels, in der das Bier aus der Schlossbrauerei ausgeschenkt wurde. Seit 1924 wurde auch der tschechische Ortsname \"Grabštejn\" verwendet. Im Jahre 1930 hatte Grafenstein 186 Einwohner. Mit dem Tode von Franz Clam-Gallas erlosch das Geschlecht Clam-Gallas im Mannesstamme. Erbin des Schlosses wurde seine Tochter Maria Podstatzky-Liechtenstein, die Schlossbrauerei fiel ihrer Schwester Clothilde Clam-Gallas zu. 1931 stellte die Brauerei den Betrieb ein. Im selben Jahre entstand auf der Burg ein Familienmuseum der Clam-Gallas, in dem Marias Ehemann Karl Podstatzki-Liechtenstein auch seine Jagdtrophäen aus Afrika zeigte. Nach dem Münchner Abkommen erfolgte 1938 die Angliederung an das Deutsche Reich; bis 1945 gehörte Grafenstein zum Landkreis Reichenberg. 1939 lebten in dem Dorf 226 Personen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Grabštejn zur Tschechoslowakei zurück. In den Jahren 1946 und 1947 wurden die meisten deutschböhmischen Bewohner, darunter auch die Familie Clam-Gallas, enteignet und vertrieben. Das verstaatlichte Schloss wurde danach als Kaserne der tschechoslowakischen Armee genutzt, die Burg dem Verfall überlassen. 1948 wurde Grabštejn nach Chotyně eingemeindet und zugleich dem Okres Liberec-okolí zugeordnet. Seit 1960 gehört das Dorf wieder zum Okres Liberec. Am 1. Juli 1980 erfolgte die Eingemeindung nach Hrádek nad Nisou. Chotyně und Grabštejn trennten sich zum 1. September 1990 wieder von Hrádek nad Nisou und bildeten die Gemeinde Chotyně. Nach der samtenen Revolution wurde die Burg 1990 zunächst notdürftig instand gesetzt und wieder zugänglich gemacht. Später räumte die Armee das Schloss und die im Park eingerichtete Hundeausbildung. Im Jahre 1991 hatte Grabštejn 131 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 23 Wohnhäusern, in denen 127 Menschen lebten. Insgesamt besteht der Ort aus 34 Häusern.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil Grabštejn bildet einen Katastralbezirk.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grabštejn (deutsch \"Grafenstein\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Chotyně in Tschechien. Er liegt zweieinhalb Kilometer östlich des Stadtzentrums von Hrádek nad Nisou und gehört zum Okres Liberec.", "tgt_summary": null, "id": 2377272} {"src_title": "Eishöhle Naděje", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Umgebung.", "content": "Die Eishöhle Naděje liegt am Nordhang des Suchý vrch (Dürrberg), ca. 1 km nordwestlich von Naděje (Hoffnung) und 1,5 km südwestlich von Horní Světlá (\"Oberlichtenwalde\") im Lausitzer Gebirge. Unweit der Höhle befindet sich der \"Stausee Naděje\" am Hamerský potok (\"Hammerbach\").", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Eishöhle Naděje ist eine Pseudokarst-Spaltenhöhle. Sie entstand durch Frostverwitterung im Phonolith des Suchý vrch (\"Dürrberg\"). Die entstehenden Spalten wurden später durch Schuttfelder abgedeckt. Die Haupthöhle ist eine ca. 30 Meter lange und 2 bis 4 Meter breite Spalte, die nach oben durch Schutt und Erdreich abgedichtet ist. In der Höhle kann keine Luft zirkulieren, im Winter einfallender Schnee und Kaltluft kühlen die Höhle so stark ab, dass die Temperatur das ganze Jahr nahezu konstant um den Gefrierpunkt liegt. Einsickerndes Wasser sowie Wasserdampf aus der Luft bilden so Eisüberzüge, Tropfsteingebilde und Bodeneis. Letzteres erreicht mitunter eine Mächtigkeit bis zu 2 Metern. Saisonal schwankt die Eisbildung, sie ist im Frühling durch einsickerndes Schmelzwasser am größten, während im Spätsommer nur das Bodeneis erhalten bleibt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Höhle ist seit mehreren Jahrhunderten den Einheimischen unter dem Namen \"Eisloch\" bekannt, um 1870 baute der Zwickauer Bergverein einen ersten Zugangsweg zur Höhle und begann mit der touristischen Vermarktung. Der Abstieg zum 6 Meter tiefer liegenden Höhlenboden erfolgte zunächst über einen behauenen Baumstamm, später wurde eine Leiter installiert. Um 1900 wurde der Eingang zur Höhle vergittert, gegen einen Obolus erhielt man in einer nahegelegenen Mühle den Schlüssel. An gut besuchten Wochenenden verkaufte ein Kiosk am Eingang Erfrischungen. Nach 1945 war die Höhle frei zugänglich und wurde oft durch Abbrechen der Eisformationen und durch Lagerfeuer beschädigt. 1966 wurde die Höhle wegen ihres ungewöhnlichen Charakters zwar als geschütztes Naturdenkmal ausgewiesen, aber erst 1988 wurde der Höhleneingang wieder verschlossen und die Zerstörungen gestoppt. Bis 1995 war der Zugang zur Höhle nach Genehmigung durch die Verwaltung des Landschaftsschutzgebietes Lausitzer Gebirge gestattet, seitdem ist eine Besichtigung wegen Einsturzgefahr nicht mehr erlaubt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Eishöhle Naděje (\"Eishöhle\" oder \"Eisloch Hoffnung\"; tschechisch \"Ledová jeskyně Naděje\") ist eine Höhle bei Naděje (Hoffnung) im Lausitzer Gebirge, in der sich das ganze Jahr Eis findet. Seit 1966 steht die Höhle als Naturdenkmal unter staatlichem Schutz.", "tgt_summary": null, "id": 685512} {"src_title": "Sári Barabás", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Barabás begann ihre Karriere als Balletttänzerin. Bereits mit sieben Jahren tanzte sie im Budapester Kinderballett. Zwölf Jahre später war sie die Primaballerina des dortigen Operettenhauses. Ein schwerer Unfall beendete ihre tänzerische Laufbahn. Sári Barabás studierte daraufhin in ihrer Heimatstadt Gesang. Im Alter von 25 Jahren debütierte sie 1939 als Gilda in Giuseppe Verdis Oper \"Rigoletto\" an der Nationaloper Budapest. Nach ihrer Flucht aus Ungarn (1948) hatte Barabás zunächst Engagements am Stadttheater Zürich (1948–1950) und an der Wiener Volksoper (1949–1950); sie ließ sich dann in München nieder. Hier wirkte sie zuerst für den Bayerischen Rundfunk und sang an der Oper Frankfurt und am Staatstheater Wiesbaden. 1952 sang sie im Prinzregententheater mit großem Erfolg die Königin der Nacht in der Oper \"Die Zauberflöte\". Intendant Rudolf Hartmann engagierte Barabás an die Bayerische Staatsoper (Festengagement 1955–1959; als Gast bis 1965) sowie an das Staatstheater am Gärtnerplatz. Barabás war von 1954 bis 1960 dort festes Ensemblemitglied; bis 1971 trat sie regelmäßig am Staatstheater am Gärtnerplatz weiterhin als Gast auf. Dort gehörte zu ihren Glanzpartien die der Sylva Varescu in der Operette \"Die Csárdásfürstin\", die sie auf vielen nationalen und internationalen Musikbühnen sang. Sári Barabás, die auch das gehobene Unterhaltungslied pflegte, hatte Auftritte in Frankreich, England, Italien, Österreich, in der Schweiz und mehrmals in den USA. 1950 gastierte sie an der San Francisco Opera als Königin der Nacht. 1951 spielte sie als Madame Dubarry an der Seite von Willy Fritsch in dem Film \"Die Dubarry\". Sie gastierte an der Wiener Staatsoper (1949–1961), an der Covent Garden Opera (Spielzeit 1951/1952 als Gilda und als Königin der Nacht), beim Maggio Musicale Fiorentino (1952 als Adele in \"Le comte Ory\" von Gioacchino Rossini), beim Glyndebourne Festival (1953 als Konstanze in \"Die Entführung aus dem Serail\", 1954–1958 als Adele in \"Le comte Ory\" und 1957 als Zerbinetta in \"Ariadne auf Naxos\") und an der Deutschen Oper Berlin (1956–1958). In den 1960er Jahren stand sie erfolgreich bei den Seefestspielen Mörbisch am Neusiedler See auf der Bühne. Sie wirkte in \"Viktoria und ihr Husar\" (1960), \"Die Csárdásfürstin\" (1961), \"Die lustige Witwe\" sowie \"Venus in Seide\" (1967) mit. Ebenso sang sie 1969 in London in dem Musical \"The Great Waltz\". 1963 wurde ihr der Titel der Kammersängerin verliehen. Sie hat mit Gesangskolleginnen und -kollegen des Gärtnerplatztheaters, wie z. B. Ferry Gruber, Rosl Schwaiger und Harry Friedauer zahlreiche Schallplatten aufgenommen. 1978 beendete Barabás ihre Bühnenkarriere mit der Titelrolle in dem Broadway-Musical \"Hello, Dolly!\" am Staatstheater am Gärtnerplatz. Ihren letzten großen internationalen Auftritt hatte die Künstlerin 1991 in der Carnegie Hall. Dort sang sie anlässlich des 100. Geburtstages von Richard Tauber das bekannte Lied \"Frag' nicht, warum ich gehe (Das Lied ist aus)\" von Robert Stolz. Am 20. Dezember 1998 kehrte sie, 85-jährig, nochmals auf die Bühne des Münchner Gärtnerplatztheaters zurück und übernahm eine Sprechrolle als Fürstin Anhilte in der Operette \"Die Csárdásfürstin\" von Emmerich Kálmán. In dieser Rolle nahm Barabás, die „Ikone des Hauses“, am 2. Juni 2007 endgültig Abschied von der Bühne. Für ihre Verdienste für das Theater am Gärtnerplatz wurde sie 1999 von Bayerns Kunstminister Hans Zehetmair zum Ehrenmitglied des Theaters ernannt. Im Rahmen der Ernennung unterzeichneten Barabás sowie Staatsintendant und Chefdramaturg des Hauses, Klaus Schultz, die Stiftungsurkunde für einen \"Sári Barabás Fonds\", aus dem Künstler des Gärtnerplatztheaters unbürokratisch Hilfe erhalten sollen. Sári Barabás war seit 1956 in zweiter Ehe mit dem Tenor Franz Klarwein (1914–1991) verheiratet, mit dem sie oft zusammen auf der Bühne und im Konzertsaal stand. 2012 starb Barabás im Alter von 98 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie (Auswahl).", "content": "Sari Barabas auf CD", "section_level": 1}], "src_summary": "Sári Barabás [] (* 14. März 1914 in Budapest; † 16. April 2012 in Grünwald bei München) war eine ungarisch-deutsche Opern- und Operettensängerin (Sopran).", "tgt_summary": null, "id": 201334} {"src_title": "Kleinschecken", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussehen und Besonderheiten der Kleinschecke.", "content": "Die Kopfzeichnung gleicht der der anderen Punktscheckenrassen, sie umfasst die Schnauzenzeichnung (den so genannten Schmetterling), die schmale, aber gleichmäßig breiten Augeneinfassung, die beidseitigen Backenpunkte und die möglichst scharf abgegrenzte Ohrenzeichnung. Der Schmetterling sitzt auf der Nasenkuppe und fasst mit seinen Flügeln die Schnauze bis über die Mundwinkel. Der Unterkiefer soll möglichst weiß sein. Zur Rumpfzeichnung gehört den Aalstrich, der, unmittelbar hinter den Ohren beginnend, etwa 2 cm breit auf dem Rückgrat entlang bis zur Blumenspitze verläuft und die 6–8 möglichst frei stehenden Seitenflecken an den Flanken. Die Zeichnung der Kleinschecke entspricht damit vollständig der der Riesenschecke. Die Kleinschecke gehört wie die Deutsche Riesenschecke, die Englische Schecke und die Rheinische Schecke zu den Punktscheckenrassen. Wie die anderen Punktschecken auch, ist die Kleinschecke spalterbig. Verpaarung typgerechter Tiere untereinander führt zu 25 % einfarbigen Tieren, 50 % Typschecken und 25 % so genannter Hellschecken. Die meist nicht lebensfähigen Hellschecken zeigen nur einen unvollständigen Aalstrich und keine Seitenzeichnung. Hervorgerufen wird dieser Erbgang durch den Faktor für Punktscheckung (Deutsches Symbol k/K, englisch en/En), der mit einem so genannten Lethalfaktor verknüpft ist, der dazu führt, dass Hellschecken eine deutlich verminderte Lebensfähigkeit aufweisen. Die Kleinschecke ist in den Farbenschlägen schwarz, blau und havannafarbig zugelassen. Die entsprechenden Erbformeln lauten: Von der Tschechischen Schecke sind darüber hinaus die Farbschläge gelb, madagaskar (thüringerfarbig), wildfarbig (grau), eisengrau, isabella, chinchilla und schwarz-gelb zugelassen. Die entsprechenden Erbformeln dieser Farbschläge lauten:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Rasse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Tschechische Schecke.", "content": "In Tschechien wurde bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts aus den sogenannten Böhmischen Kaninchen, d. h. den damals auf den Bauernhöfen verbreiteten Landkaninchen durch Auslese die Tschechische Schecke gezüchtet. Besonders verdient um diese Rasse machte sich der Lehrer Jan Vaclav Kalal. 1913 wurde der „Klub der Veredler und Züchter der Tschechischen Schecke“ gegründet, dessen Mitglieder sich mit der Zucht dieser Rasse befassten. Auf dem Weltgeflügelkongress 1936 in Leipzig wurde die internationale Anerkennung der Tschechischen Schecke mit der Begründung abgelehnt, diese Tiere wären lediglich verkleinerte Deutsche Riesenschecken. In Tschechien wurde die Rasse weiter gezüchtet, die internationale Anerkennung erfolgte 1973. Mit den Bewertungsbestimmungen für Rassekaninchen in sozialistischen Ländern wurde die Tschechische Schecke 1980 auch in der DDR als Rasse anerkannt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Kleinschecke.", "content": "In Unkenntnis der Tatsache, dass in Tschechien bereits eine kleine Rasse mit dem Zeichnungsbild der Riesenschecke existierte, entschied sich Arnold Hirt (später in Zuchtgemeinschaft mit Dieter Rapp, Deißlingen) für die Entwicklung ebendieses Kaninchentyps. Er verpaarte dazu schwach gezeichnete Englische Schecken mit Deutschen Riesenschecken und selektierte die Nachkommenschaft entsprechend dem von ihm angestrebten Zuchtziel. Später wurden auch noch Rheinische Schecken eingekreuzt. 1974 stellte Hirt die ersten Tiere in Stuttgart aus und gab auch Tiere an Interessenten weiter. Nachdem Hirt und Rapp die Neuzüchtung 1976 erneut zeigten, fand die Rasse weiterer Verbreitung und auch die faktische Identität mit den Tschechischen Schecken wurde bekannt. In der Folgezeit erfolgten Importe tschechischer Tiere in die Bundesrepublik, die zu einer deutlichen Verbesserung der Kleinschecken führten. Die Anerkennung der Rasse erfolgte in der Bundesrepublik 1978 als Klein-Schecke.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Kleinschecke oder Tschechische Schecke ist eine kleine (3,0 bis 3,75 kg, Tschechische Schecke bis 4 kg) Kaninchenrasse. Aufgrund der Entstehungsgeschichte ist die Rasse in Deutschland als Kleinschecke bekannt, während sie international, unter anderem auch im Europastandard als Tschechische Schecke bezeichnet wird.", "tgt_summary": null, "id": 2114525} {"src_title": "Erongogebirge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Erongogebirge weist bei einem mittleren Durchmesser von 35–40 km annähernd ellipsoidale Form auf und bedeckt eine Fläche von ca. 1000 km2. Es reicht von Omaruru (im Nordosten) bis zum trigonometrischen Punkt 1469,5 m (Kaichanab) in der Nähe der Kreuzung der Straßen D1927 und D1935 (im Südwesten), sein geographisches Zentrum befindet sich bei 21°40′ südlicher Breite und 15°40′ östlicher Länge. Weitere Orte in der näheren Umgebung sind Okombahe (rund 45 km nordwestlich des gedachten Mittelpunktes des Erongogebirges), Usakos (rund 40 km südlich) und Karibib (rund 40 km südöstlich dieses Mittelpunktes). Ein 2206 m hoher, unbenannter Gipfel ist vom Hohenstein (ehemals \"Davibeck\") durch die Turtle Rock Gorge getrennt. Zu den weiteren markanten Bergen im Erongogebirge gehören (Aufzählung im Uhrzeigersinn) zwei unbenannte Gipfel (2037 m und 1850 m) an der westlichen Außenwand des Erongo; der Grobe Gottlieb I und II (1746 m und 1694 m), der Krantzberg (1713 m) und die Omaruruberge an der Nordseite des Erongo; und schließlich der Erongoberg (2219 m), die Etirospitze, der Lion's Head bzw. die Onguati-Ecke (2072 m) sowie der Wilde Kopf (1566 m) und der Ameiber Hausberg (1591 m) an der südlichen Außenwand des Erongo. Kontinuierlich wasserführende Flüsse existieren im Erongogebirge und dessen näherer Umgebung nicht. Eine allenfalls temporäre Wasserführung ist nur bei gelegentlich fallenden Niederschlägen zu verzeichnen, wenn die Flüsse, in dieser Region Riviere genannt, „abkommen“. Nördlich des Erongogebirges entwässert der Omaruru (früher Eisib), südlich der Khan, in den von Nordosten kommend der Etiro und von Nordwesten kommend der Davib fließen. Der Khan selbst ist der größte Nebenfluss des Swakop. Das einzige größere Rivier im Innern des Erongo ist der Okondeka.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Wo die Außenwände des Erongogebirges noch erhalten sind, lässt sich meist derselbe Aufbau feststellen: während der unterste Teil der Außenwand entweder von Gesteinen des Grundgebirges oder vom Erongo-Granit gebildet wird, folgen darauf Basaltlagen wechselnder Mächtigkeit. Darüber werden porphyrische Decken angetroffen, die im Gipfelbereich meist in Ignimbrite übergehen. Die heutige Morphologie des Erongogebirges wird von der petrographischen Zusammensetzung der einzelnen Einheiten bestimmt. Harte Gesteine (dünnmächtige Basaltlagen, Porphyre) werden an den Wänden als Gesimse herauspräpariert oder als Felsplatten freigelegt. Insbesondere der Erongo-Granit findet sich dabei in Form von charakteristische Glatthängen, wohingegen die Ignimbrite der Gipfellagen als nahezu senkrechte Felswände ausgebildet sind. Die weicheren Gesteine (der Großteil der grobporphyrischen Serien sowie Gesteine des Grundgebirges) sind von Schuttschleppen verhüllt. Dort, wo der Erongogranit keine Glatthänge bildet, wird er – insbesondere auf den Farmen Etemba, Anibib und Ameib – in Form der grandiosen Felsenburgenlandschaften angetroffen. Im Gegensatz zu seiner von außen geschlossenen Form zeigt sich das Innere des Erongogebirges als weite, in sich mehrfach gegliederte Ausraumlandschaft. Sie besteht aus elf mehr oder weniger ovalen, intramontanen Einzelbecken.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die Flutbasalte und die mit ihnen assoziierten felsischen Vulkanite der frühkretazischen Paraná-Etendeka-Provinz bilden eine bimodale Magmatische Großprovinz, welche sich während des Auseinanderbrechens des westlichen Gondwanakontinents, also bei der Trennung von Afrika und Südamerika, bildete. Mit diesem Flutvulkanismus ist eine Reihe von subvulkanischen Intrusivkomplexen vergesellschaftet, die besonders zahlreich und gut im namibischen Damaraland aufgeschlossen sind. Der Erongo-Komplex ist mit ca. 40 km Durchmesser der größte dieser Damaraland-Ringkomplexe, zu denen unter anderem auch der Brandberg und die Spitzkoppe; differenzierte basische Komplexe wie z. B. Cape Cross, Messum und Okenyenya; Karbonatit-Komplexe wie Kalkfeld, Okurusu, Ondurakorume und Osongombe sowie Alkali-Komplexe wie Paresis und Etaneno zählen. Verglichen mit dem ca. 450 Millionen Jahre alten Damaraland-Grundgebirge ist das Erongogebirge wesentlich jünger. Seine Entstehungsgeschichte beginnt am Ende des Jura mit dem erwähnten effusiven basaltischen Vulkanismus. Alle älteren Gesteine wurden dabei von Lavaströmen überzogen, die den heutigen Saum des Erongogebirges bildet. Im Folgenden durchbrachen jüngere vulkanitische und plutonitische (subvulkanitische) Schmelzen diese Fläche und erhärteten auf der Basaltschicht in einem bis zu 400 m hohen Oberbau. Der Förderkanal dieser Schmelzen liegt im Becken von Ombu und besteht aus einem enormen Granodioritstock. Aufgrund der schnellen Förderung kam es zu einem Massendefizit im Grund, welches den Einbruch des Oberbaus zur Folge hatte. Diese Absenkung war im Herdbereich am größten, weshalb eine Lavaschüssel bzw. Caldera entstand. Jene Entwicklung wurde von einem intrusiv-explosiven rhyolithischen Vulkanismus begleitet, wovon unter anderem Ignimbrite und Tuffe zeugen. Die ehemaligen Außenwände des Vulkangebäudes sind durch die Erosion abgetragen worden. Lediglich der Kern der ursprünglichen Caldera-Struktur ist noch vorhanden. Sie wird im Nordwesten von einem halbkreisförmigen Ringdike (ringförmiger Gesteinsgang) aus tholeiitischem Dolerit umgeben, der einen Durchmesser von ca. 50 km aufweist und dessen Ausdehnung bis zur Waterberg-Omaruru-Störungszone reicht, einer NE-SW-streichenden Störung, die eines der wichtigsten Lineamente des Damara-Grundgebirges darstellt. Der Erongo-Komplex besteht aus drei dominierenden morpho-strukturellen Einheiten: Die Platznahme des Erongo-Komplexes erfolgte entlang des Waterberg-Omaruru-Lineamentes, welches während der neoproterozoischen Damara-Orogenese entstand und die Grenze zwischen zwei litho-tektonischen Zonen des Damara-Belt bildet. Das Nebengestein besteht aus neoproterozoischen Metasedimenten (pelitischen Kuiseb-Schiefern und Metagrauwacken) der Damara-Sequenz und posttektonischen S-Typ-Graniten frühkambrischen Alters (Damara-Granit). Der Erongo-Komplex zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Gesteinen aus und umfasst sowohl felsische Vulkanite als auch Plutonite (Subvulkanite), welche die zur Etendeka Group gehörende basaltische Laven entweder überlagern oder intrudierten. Es können drei wesentliche stoffliche Gruppierungen unterschieden werden: Mit Ausnahme des Ringdike-Dolerits stellen diese Gruppierungen zeitlich aufeinander folgende Einzelphasen vulkanisch-plutonischer Aktivität dar. Die Basis des Erongo-Komplexes wird von tholeiitischen Basalten gebildet, deren Platznahme wahrscheinlich am Ende des Juras (vor ca. 145 Millionen Jahren) stattfand und die im Südosten des Komplexes eine Maximalmächtigkeit von 300 m erreichen. Der basaltische Vulkanismus wurde von einem intrusiv-effusiven Magmatismus abgelöst, der in mehreren Schüben rhyodazitisch bis rhyolithisch zusammengesetzte Gesteine förderte, wobei Einzelheiten des Fördermechanismus von den einzelnen Bearbeitern kontrovers diskutiert werden. Einerseits wird der postbasaltische Vulkanismus in zwei Ereignisse unterteilt, wobei auf die großvolumige Förderung rhyodazitischer Laven rhyolithische Ignimbrit-Eruptionen folgten, andererseits wird der postbasaltische Vulkanismus in drei Einzelereignisse gegliedert, wobei alle geförderten Vulkanite als Pyroklastite angesehen werden. Bei der letzteren Variante wurden zunächst andesitische bis rhyodazitische Vulkanite gefördert (Erongorus-Ereignis mit den Erongo-Aschenstrom-Tuffen, EAFT), denen Vulkanite mit rhyodazitischer bis rhyolithischer Zusammensetzung des nachfolgenden Ombu-Ereignisses (Ombu–Ereignis mit den Ombu-Aschenstrom-Tuffen, OAFT) folgten. Die EAFT stehen im Norden, Westen und Südwesten des Erongo-Komplexes an und erreichen ihre Maximalmächtigkeit im westlichen Teil. Die OAFT treten nahezu im gesamten Komplex auf und liegen nur im Zentrum auf dem EAFT, während sie im Osten, Nordosten und Südosten direkt die Basisbasalte überlagern und Maximalmächtigkeiten von bis zu 500 m erreichen. Der Ombu-Granodiorit stellt das Intrusiväquivalent der OAFT bzw. Rhyodazite dar. Er bildet das Zentrum des Erongo-Komplexes in Form eines ca. 6 × 15 km umfassenden Stocks. Rheomorphe Rhyolithe (Erongo-Ereignis) überlagern die EAFT im Westen und Südwesten und die OAFT im Osten. Diese Gesteine (rhyolithische Tuffe und Ignimbrite) stellen das Extrusiväquivalent des Erongo-Granits dar, der nur am Rand des Erongo-Komplexes intrudiert ist. Die dritte und stratigraphisch jüngste Gruppe wird von tholeiitischen und alkalibasaltischen Gang- und Intrusivgesteinen gebildet. Dazu gehört ein Ringdike, der eine maximale Mächtigkeit von ca. 200 m und einen Durchmesser von ca. 50 km erreicht. Die Bildung des den Erongo-Komplex halbkreisförmig umgebenden Ringdikes scheint ebenfalls eine Folgeerscheinung eines Caldera-Einbruchs zu sein. Neben dem Ringdike treten im Erongo-Komplex eine Vielzahl von Gängen und Lagergängen mit basaltisch- bis rhyolithischer Zusammensetzung auf. Das jüngste Ereignis ist die Intrusion überwiegend alkalibasaltischer Magmatite. Diese treten im Norden des Erongo-Komplexes sowohl als Gänge als auch als Stöcke auf. Der saure Magmatismus im Erongo-Komplex weist eine Dauer von nur wenigen Millionen Jahren – möglicherweise sogar weniger als 2 Ma – auf. Im regionalen Kontext betrachtet deuten die Resultate von Altersdatierungen in den größten Komplexen des Damaralandes (Erongo, Brandberg, Paresis, Messum) darauf hin, dass der saure Magmatismus simultan mit dem Höhepunkt der Flutbasalt-Effusion in der Etendeka-Provinz vor ca. 132 Ma begann und vor ca. 130 Ma endete.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der C1-Periode der Jungsteinzeit (zwischen 4400 und 1200 v. Chr.) werden im südlichen Afrika Steinwerkzeuge, Steinkerne, Straußeneierschalen, Keramik sowie erste Felsmalereien und -ritzungen angefertigt. Im Erongogebirge zeugen solche Felsmalereien und Werkzeugfunde davon, dass schon in der Jungsteinzeit Teile des Gebirges – wie überhaupt die trockenen Landstriche Südwestafrikas – zumindest temporär besiedelt waren und Vorfahren der heutigen San und Damara schon vor tausenden von Jahren Lebensraum und Heimat waren. Besonders im niederschlagsarmen Winter stellten die wasserundurchlässigen Pfannen im Erongo-Granit, die sich in der Regenzeit füllen, lange eine zuverlässige Wasserversorgung dar. Ein weiterer Grund für die temporäre Besiedelung des Erongo durch die San ist der Wildreichtum der Gegend. Im felsigen Gebirge übernachteten die San bevorzugt in Höhlen oder Felsspalten, wobei die auf der Farm Ameib liegende, 15 m tiefe, 35 m lange und 7 m hohe Phillips-Höhle eine solche Wohnstätte der San bildete. In den Jahren 1885/85 entdeckt der Missionar Carl Gotthilf Büttner (Rheinische Missionsgesellschaft) die Felsmalereien in der Phillips-Höhle, die vom französischen Forscher Abbé Henri Breuil im Jahre 1957 als vorgeschichtlich interpretiert werden. Mit Hilfe der Radiokarbonmethode wird ihre Entstehung auf 3368 ± 200 Jahre v. Chr. datiert. Die bekannteste Abbildung zeigt einen weißen Elefanten, in den – wahrscheinlich nachträglich – eine rote Antilope gezeichnet wurde. Weiterhin finden sich Malereien von Giraffen, Nashörnern, Straußen, Springböcken, Kudus und auch sechs menschliche Handabdrücke. Eine weitere Höhle mit ähnlichen Felsmalereien ist die auf privatem Farmland der Farm Okapekaha in den Klippdachs-Bergen nahe Omaruru liegende Paula-Höhle. Die Paula-Höhle bot den San sowohl Schutz als auch einen Panoramablick der Umgebung. Möglicherweise hatte der Platz auch eine spirituelle Bedeutung zur Durchführung ritueller Tänze – und die Höhle diente mit den Felsmalereien zur Aufzeichnung dieser Rituale. Henri Breuil besuchte 1950 auch die Paula-Höhle und kommentierte die Malereien wie folgt: „Die Felsmauer auf der linkes Seite der Höhle ist vertikal und deutlich konkav. Hinter den Malereien mehrerer großer, rothaariger Menschen mit relativ langen Körpern erscheinen verschiedene Tiere, darunter Elefanten und Nashörner. Weiter dahinter ist eine Gruppe schwarzer Männer mit Pfeilen zu sehen. Diese Malereien sind jünger und nur dann sichtbar, wenn sie befeuchtet werden. Darüber und weiter hinten in der Höhle findet sich eine Reihe kleiner, tierköpfiger und sehr mobiler Menschen in Rot, die sich einer Art von Mantis-Tanz hingeben.“ Von besonderer Berühmtheit ist der „Weiße Elefant“ in der Phillips-Höhle. Die Felszeichnungen in der Phillips- und der Paula-Höhle sind ebenso wie die Felszeichnungen auf der Farm Etemba (Heimgrotte und Etembagrotte) National Monuments of Namibia im Bereich „Felsenkunst“. Bekannte Felszeichnungen gibt es auch auf den Farmen Anibib und Omandumba East. Die Untersuchungen von Richter haben gezeigt, dass die jeweiligen Umweltbedingungen zu ganz unterschiedlichen kulturellen Reaktionen in der Lebensweise steinzeitlicher namibischer Jäger und Sammler führten. So war das Erongogebirge im Gegensatz zur Atlantikküste, Namibküste und zur Randnamib sowohl im Sommer als auch im Winter besiedelt. Typische Siedlungslagen waren Kolke (für mittelgroße, hochmobile Gruppen im Sommer) und Flussbetten (für kleine, wenig mobile Gruppen im Winter). Als Nahrungsquellen wurden Antilopen und Großsäuger sowie Samen, Knollen und Früchte nachgewiesen, wobei die Jagdaktivität sowohl im Sommer als auch im Winter mittelhoch war, die Sammelaktivität im Sommer hingegen sehr hoch, während sie im Winter fast zum Erliegen kam. Im Winter war hingegen die Schmuckproduktion sehr hoch. Zwar haben portugiesische Seefahrer das Land bereits im 15. Jahrhundert für Europa entdeckt – eine nennenswerte Besiedelung blieb jedoch wegen der unwirtlichen Verhältnisse in den Küstenregionen lange Zeit aus. Im 17. Jahrhundert beginnend drangen im Zuge zahlreicher afrikanischer Völkerwanderungen Stämme der Herero, Nama, Orlam und Ovambo in das heutige Namibia ein. Eine stärkere Zuwanderung europäischer Siedler (darunter auch aus dem deutschen Sprachraum) setzte erst im ausgehenden 19. Jahrhundert ein. Aus dieser Zeit stammt die Aufteilung des Gebietes in Farmen, die auch heute noch Bestand hat. Bis in die jüngste Vergangenheit wurde von ihnen sowohl Rinder- als auch Schafzucht (Karakul) betrieben. Nach wie vor wird das Damaraland (und damit auch Bereiche des Erongogebirges) aber überwiegend von den Damara bewohnt, die zusammen mit den San zu den ältesten Einwohnern Namibias gezählt werden. Die im Damaraland lebenden Damara – deren wirtschaftliche Basis die Ziegenhaltung ist – gehören zu den ärmsten Volksgruppen in Namibia. Weite Teile des Damaralands sind heute stark überweidet. Als Probleme stellen sich dar, dass die Weidewirtschaft einerseits nicht ohne Bewässerung funktioniert und andererseits zu Überweidung und großflächiger Verbuschung des Nutzlandes und im Extremfall zur Desertifikation führt.", "section_level": 1}, {"title": "Hans Cloos und der Erongo.", "content": "Mit dem Terminus Erongo ist auch der Name des berühmten deutschen Geologen Hans Cloos (1885–1951) – und umgekehrt – verbunden. Nach seinem Studium, noch vor dem Ersten Weltkrieg, hatte ihm sein Onkel, Regierungsbergrat im damaligen Deutsch-Südwestafrika, zu Forschungsarbeiten in Südwestafrika eingeladen. Dort konnte Cloos seine im Studium erworbenen Kenntnisse in der Praxis vertiefen und erforschte unter anderem das Erongogebirge. Im Resultat entstand eine der ersten Beschreibungen der Physiographie und Geologie der Erongoberge mit detaillierten Gesteinsbeschreibungen und zahlreichen geologischen Skizzen sowie den ersten Schwarzweißfotografien der Erongoeberge. Nur acht Jahre später veröffentlichte Cloos eine umfassende Monographie über den Erongo, die auch die erste farbige geologische Karte der Region enthielt. In seinem legendären „Gespräch mit der Erde“ ging Cloos noch einmal ausführlich auf die „Sphinx Erongo“ ein.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Im Erongo fallen im langfristigen Mittel jährliche Niederschläge in Höhe von 200–300 mm. Der Winter ist trocken, der Großteil der Niederschläge fällt in den Sommermonaten Januar bis März. Im Oktober/November kann eine „Kleine Regenzeit“ vorgeschaltet sein. Typisch für den Erongo ist eine Unter- bzw. Überschreitung der Mittelwerte von 200–300 mm in z. T. erheblichem Maße. So fielen auf dem Gebiet der nördlich des Erongo gelegene Farm Okandjou in der Regenzeit 1972/72 lediglich 188 mm Niederschlag, während hier ein Jahr später mit 521 mm Gesamtjahresniederschlag mehr als das Doppelte des statistischen Mittels fiel. Die Niederschläge fallen nicht nur unzuverlässig und im Jahresverlauf streng rhythmisch (extrem trockene Winter und Niederschlagskonzentration auf die Sommermonate), sondern sind auch in der Niederschlagsperiode so ausgebildet, dass immer wieder sehr regenreiche Perioden mit solchen völliger Trockenheit abwechseln. Die Niederschläge fallen oft lokal sehr konzentriert und regnen häufig nur aus einer einzigen Wolke ab. So gingen am 1. April 1974 auf der Farm Ombu 30 mm Regen nieder, während die Nachbarfarm Koedoeberg nicht einen Tropfen erhielt. Als Beispiel für das Klima im Erongogebirge sollen die Daten für die Stadt Omaruru dienen. Der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger zufolge ist das Klima in Omaruru vom Typ BWh – es herrscht also Wüstenklima mit ganzjährig kaum Niederschlägen. Im Jahresdurchschnitt ist eine Temperatur von 20,5 °C zu verzeichnen. Über das Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge zu 307 mm. Der niederschlagärmste Monat (0 mm) ist der Juli, der Monat mit den meisten Niederschlägen ist der Februar (79 mm). Im niederschlagsreichsten Monat Januar fallen also durchschnittlich 72 mm mehr Niederschlag als im trockensten Monat Juli. Im Jahresschnitt erweist sich der Januar mit einer mittleren Temperatur von 24,3 °C als am wärmsten, wohingegen der Juni mit Temperaturen von durchschnittlich 15,5 °C der kälteste Monat ist. Damit ist der wärmste Monat im Durchschnitt um 8,8 °C wärmer als der kälteste Monat.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flora.", "content": "Über den Großteil des Erongogebirges erstreckt sich Trockensavanne mit bodennahen Büschen und Sträuchern. Sobald es zu Regenfällen kommt, wachsen außerdem diverse Savannengräser. Besonders erwähnt werden sollen hier die Kobas und der Sprokiesboom, die ebenso auffällig wie kennzeichnend für das Erongogebirge sind. Die Kobas oder auch Botterboom bzw. Butterbaum (\"Cyphostemma currorii\") ist ein bis zu drei Meter hoher Baum, der hauptsächlich auf felsigem Untergrund anzutreffen ist. Der Saft, der aus dem Stamm austritt, wird genutzt, um Rinderräude und dermatologische Krankheiten zu behandeln. Die von der \"Nature Conservation Ordinance of Namibia\" geschützte Kobas trägt im Zeitraum von Oktober bis Mai Früchte und Blätter. Ebenso verbreitet ist auch der Sprokiesboom (\"Moringa ovalifolia\"), der eine Höhe von maximal acht Metern erreicht und vor allem an klippenhaften Steilhängen wächst. Sein besonderes Erscheinungsbild wird durch die unverhältnismäßige Dicke des Stammes, einem Durchmesser bis zu einem Meter, erzeugt. Der Sprokiesboom ist für sein Samenöl bekannt, das antibiotische Substanzen enthält und deshalb als Medizin eingesetzt wird. Ebenso wie die Kobas ist auch der Sprokiesboom geschützt und trägt zwischen November und Mai Früchte und Blätter. Vom Gebiet der Farm Eileen im nordöstlichen Teil des Erongogebirges wurden ferner der Wurmrinden- oder Kirschblütenbaum (\"Albizia anthelmintica\"), der Korallenbaum (\"Erythrina decora\"), der Zweifarbige Rosinenstrauch (\"Grewia bicolor\"), die Hoodia (\"Hoodia currori\"), die Bergaloe oder Windhoekaalwyn (\"Aloe littoralis\"), die Monteiroi (\"Euphorbia monteiroi subsp. Brandbergensis\"), der Kameldornbaum (\"Vachellia erioloba\"), die Birkenrindenakazie (\"Acacia erubescens\"), die Hakendornakazie (\"Acacia mellifera subsp. Detines\"), der Südwester-Lorbeerbaum (\"Maerua schinzii\"), der Buschtee (\"Ocimum canum\") und der Schlangeneierbusch (\"Maerua juncea\") beschrieben. Vom Gebiet der Farm Ameib im südlichen Erongo hat Hannah Schreckenbach darüber hinaus die endemische Wiederauferstehungspflanze oder auch „Unerschrockener Zwergriese“ (\"Chamaegigas intrepidus\"), verschiedene Lilien wie die Giftlilie (\"Ammocharis coronica\") oder die Kandelaberlilie, das Rote Wüstenveilchen (\"Sesuvium sesuvioides\") und den zu den Burzeldornen gehörenden Morgenstern (\"Tribulus zeyheri\") beschrieben. Bereits der amtliche Botaniker von Deutsch-Südwestafrika, Kurt Dinter, hatte 1909 einen „prachtvollen Strauch“ bei Ameib am Erongogebirge als den zu den Hundsgiftgewächsen gehörenden \"Strophanthus amboensis\" erkannt. Adolf Engler, der führende Pflanzenexperte seiner Zeit, beschrieb die Erongoberge als „ziemlich reich an Gehölzen“ und erwähnte von hier neben den bereits genannten Pflanzen u. a. die Maulbeer-Feige (\"Ficus damarensis\", heute \"Ficus sycomorus\"), den Lavendelbusch (\"Croton gratissimus\"), die Wildbirne (\"Dombeya rotundifolia\"), den Kudubusch (\"Combretum apiculatum\"), die Medlar (\"Vangueria infausta\") sowie \"Acacia caffra\" (heute Synonym für \"Senegalia caffra\") und \"Peucedanum araliaceum\" (heute Synonym für \"Steganotaenia araliacea\").", "section_level": 2}, {"title": "Fauna.", "content": "Aufgrund der von Savanne bis Berglandschaft reichenden Vegetationszonen besteht eine vielfältige Fauna. Besonders erwähnenswert ist das Vorkommen des Spitzmaulnashorns (\"Diceros bicornis\"), genauer das einer der beiden in Afrika vertretenen Unterarten, des \"Diceros bicornis bicornis\". Außergewöhnlich ist auch das Vorkommen der Schwarznasenimpala (\"Aepyceros petersi\"), einer mittelgroßen Herdenantilope, deren Vorkommen sich auf Nordwest-Namibia und Südwest-Angola beschränkt. Sie konnte dank der Bemühungen des „Erongo Mountain Rhino Sanctuary“ wiedereingebürgert werden, wodurch heute im Erongogebirge die größte freilebende Population dieser Impala-Art außerhalb des Etosha-Nationalparks zu finden ist. Seit dem Jahre 2006 wandern Afrikanische Elefanten aus dem benachbarten Damaraland in das Erongogebiet. Nachdem zunächst einzelne oder Gruppen von Bullen im Erongo gesichtet wurden, hat sich mittlerweile im Nordwesten des Gebietes eine kleine Herde etabliert. Gute Bestände sind im Erongo für das endemische Hartmann's Bergzebra (\"Equus zebra hartmannae\") zu verzeichnen. Die genügsamen Tiere stehen meist in kleinen Familienverbänden von bis zu acht Tieren an den schroffen Hängen oder auf felsigen Kuppen und ziehen am Abend zum Äsen in die Täler hinab. Der winzige Damara Dik-Dik, eine endemische Antilopenart, hält sich überwiegend im dichtesten Unterholz der Galeriewälder entlang der Riviere oder in Dornbuschdickichten auf. Weit verbreitet sind Sambesi-Großkudu und Spießbock, ferner kommen auch Eland, Leopard, Warzenschwein und Kalahari-Springbock vor. Das felsige Gebirge ist idealer Lebensraum für Angola-Klippspringer und entlang der Riviere und in den Tälern lassen sich auch Steinböckchen und Kronenducker beobachten. Während die Elenantilope nur im üppigeren Nordosten des Bereiches auftritt, sind Giraffen in sehr guten Beständen auch im kargeren Süden und Westen des Erongogebirges und seiner Vorländer anzutreffen. Paviane, die in größeren Gruppen auch die Galeriewälder entlang der Riviere besiedeln können, sind aufgrund ihrer morgendlichen Kommunikation oft früher zu hören als zu sehen. Des Weiteren wird das Auftreten von Erdwolf, Gepard, Schabrackenhyäne und Weißschwanzgnu genannt. Auch ein Blick auf die kleineren Säuger lohnt. Eine Besonderheit ist die neugierige Schwarze Manguste (\"Galerella nigrata\"), eine endemische Unterart des Rotichneumons, die in sehr hohen Zahlen in den Granitbereichen des Erongo vorkommt. Weiterhin kommen auch Kaokoveld-Schlankmanguste (\"Galerella flavescens\"), Erdhörnchen, Wildkatzen, Luchse und Ginsterkatzen vor. Auch der seltene Kapfuchs (\"Vulpes chama\") und Löffelhunde sind hier anzutreffen. Nicht zuletzt gibt es im Erongogebirge eine sehr reiche Vogelwelt mit zum Beispiel dem Afrikanischen Strauß, dem Grauen Lärmvogel (\"Corythaixoides concolor\"), dem Namibschnäpper (\"Namibornis herero\") und verschiedenen Webervögeln wie z. B. dem Maskenweber (\"Ploceus velatus\"). Zu den hier vorkommenden sieben endemischen Vogelarten zählen u. a. der Hartlaubfrankolin (\"Francolinus hartlaubi\"), der Drosselwürger (\"Lanioturdus torquatus\"), der Monteiro-Toko (\"Tockus monteiri\") oder der Damara-Felsenspringer (\"Achaetops pycnopygius\"). Andererseits sind im Erongo saisonbedingt eine Reihe von interessanten Zug- und Wasservögeln zu beobachten, so wie im Januar 2006 auf der Farm Ameib der Abdimstorch (\"Ciconia abdimii\"). Daneben existiert eine Vielzahl von Reptilienarten, wie zum Beispiel die Felsagame (\"Agama atra\"), der Python oder die Afrikanische Speikobra sowie weiteren Agamen, Echte Eidechsen, Geckos, Skorpionen, Spinnen und Käfern.", "section_level": 2}, {"title": "Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust.", "content": "Der Vorläufer des „Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust“ of Namibia war die 2000 gegründete „Erongo Mountain Nature Conservancy“, deren Hauptziel in der Wiederansiedelung des Spitzmaulnashorns bestand. 1972 war das letzte Spitzmaulnashorn aus Angst vor Wilddieben eingefangen und in einen Nationalpark verlegt worden. Mit der Gründung der Erongo Mountain Nature Conservancy sollte ein den Regierungsvorgaben entsprechender Bereich geschaffen werden, der die Wiederansiedlung auf privatem Farmland ermöglichte – ein Verfahren, mit dem die namibische Regierung bereits andernorts Erfolge verzeichnen konnte. Um sich von den zahlreichen anderen Conservancies abzusetzen – in erster Linie aber, um die Nachhaltigkeit des Naturschutzes zu gewährleisten –, entschieden sich die betreffenden Farmbesitzer, weiter zu gehen und gründeten 2009 den Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust of Namibia. Der entscheidende Unterschied war nun, dass der Beitritt eines Farmbesitzers zwangsläufig mit einer Grundbuchänderung einhergeht. Der Boden wird unwiderruflich dem Trustgebiet hinzugefügt. So wird die Nachhaltigkeit unabhängig von Besitzer- oder Generationenwechsel gewährleistet. 2013 wurde zur finanziellen Unterstützung der wohltätige Verein Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust of Namibia e.V. mit Hauptsitz in Bielefeld gegründet. Der Erongo Mountain Rhino Sanctuary Trust of Namibia formuliert seine Zielsetzung klar in seiner Satzung von 2009. Den ethischen Lehren des Naturschutzes folgend soll ein privates Naturschutzgebiet geschaffen werden, durch das langfristig Natur- und Artenschutz gewährleisten werden können. Entscheidend ist dies für eines der primären Ziele des Trusts: Die Erlaubnis zur Ansiedlung und langfristigen Beherbergung der gefährdeten Spitzmaulnashörner durch das Ministerium für Umwelt und Tourismus Namibias. Um das Wild seine natürlichen Wege gehen zu lassen, soll die Entfernung aller Zäune vorangetrieben werden. Endemische Spezien sollen wieder angesiedelt sowie gefährdete Arten erhalten und vermehrt werden, sodass ein stabiler Bestand gesichert ist und die Umsiedlung in andere Gebiete folgen kann. Das Erongogebirge soll in seiner besonderen Geomorphologie bewahrt und zu edukativen, wissenschaftlichen und touristischen Zwecken genutzt werden. Hierbei gilt es, jegliche Nutzung, die dem eigentlichen Zweck des Gebiets abträglich ist, zu unterbinden sowie gebietsfremdes Tier- und Pflanzenleben aus dem Gebiet zu entfernen. Weiterhin werden als Beitrag zum Aufschwung Namibias langfristige Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung geschaffen. Aus dieser Zusammenarbeit soll ein optimal ausgelasteter, kosteneffektiver und funktionstüchtiger Naturschutzbetrieb entstehen, der frei von Korruption und Missbrauch und mit Disziplin zu verwalten ist. Unter Berücksichtigung der Ethik des Naturschutzes ist es die Aufgabe der Farmeigentümer, durch entsprechende Bejagung einen Überschuss der Tierwelt zu verhindern. Alle oben genannten Grundsätze sollen im Ganzen zu einer Förderung des Naturschutzes in Namibia und den restlichen Regionen des südlichen Afrikas beitragen, nationales und internationales Interesse wecken sowie Verantwortung aufzeigen und zur Umsetzung dieser ermutigen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landwirtschaft und Tourismus.", "content": "Von der über einhundert Jahre praktizierten Viehwirtschaft ist auf den Farmen im Erongogebirge nicht mehr viel zu sehen. So wurde z. B. auf der Farm Ameib 60 die Rinderhaltung zu Beginn der 1990er Jahre aufgegeben. Viele Farmen werden heute als Gästefarmen (Lodge) oder als Jagdfarmen betrieben, die einen wichtigen Beitrag zum Tourismus bieten. Heute ist das Erongogebirge vor allem für die grandiose Natur bekannt, die bei der Verwitterung des Erongo-Granits entsteht und zu den berühmten Felsenburgen- und Monumentlandschaften (z. B. Bull's Party und Elefantenkopf-Formation) führte. Insbesondere auf dem Gebiet der Farmen Omandumba West und Anibib sowie auf dem Gebiet der Farmen Ameib und Nieuwoudt existieren Möglichkeiten zum Wandern und Felsklettern. Anfang der 1990er Jahre hat Hubert Herzog auf der Farm Otjompaue-West bei Omaruru am Erongo die erste kommerzielle Abfüllanlage für Mineralwasser errichtet, die nach wie vor große Teile des namibischen Marktes mit Mineralwasser, welches auch die Kriterien der deutschen Mineral- und Tafelwasserverordnung erfüllt, versorgt. Obwohl Namibia aufgrund der klimatischen Extrembedingungen zu den kleinsten Weinbaugebieten der Erde zählt, trägt das Weinbaugebiet von Omaruru, welches das älteste Anbaugebiet Namibias und Heimat der ersten Kellerei des Landes darstellt, in bedeutendem Maße zum Weinbau in Namibia bei.", "section_level": 2}, {"title": "Bergbau.", "content": "Ab dem Jahre 1910, als die Zinnerzlagerstätten auf der Farm Ameib entdeckt wurden, hat man in der Umgebung des Erongogebirges Bergbau auf seltene Metalle wie Zinn, Wolfram, Lithium, Niob und Tantal betrieben und in Pegmatitlagerstätten Kassiterit und/oder Ferrotantalit, Amblygonit und Lepidolith gefördert. Zu diesen Lagerstätten gehören die Pegmatite Sidney, Borna und Carsie sowie die Davib Mine auf dem Farmgebiet Davib Ost 61; die Ameib-Pegmatite auf Ameib 60, der Drews-Pegmatit auf Kudubis 19, der Brabant-Pegmatit auf Brabant 68 sowie Pietershill, die Elliot-Claims, Schimanskis Claims und Wendroths Workings auf Erongurus 166. Die Förderung der Zinnerze hielt auf den genannten Pegmatiten bis in die 1930er Jahre an. Im April 1939 wurden jedoch alle Aktivitäten gestundet. Die Wolframerzförderung der „Krantzberg Tungsten Mine“ am Krantzberg bei Omaruru, die zu den bedeutendsten Wolframerzeugern des südlichen Afrikas zählte, ruht seit 1980. Seit dem Frühjahr 1999, als in Miarolen im Erongo-Granit erstmals Stufen mit gut kristallisiertem Schörl und Topas gefunden wurden, findet durch sogenannte Small-scale Miner ein Kleinbergbau auf Mineralstufen für den Sammlermarkt statt. Die bekanntesten Minerale aus den Miarolen im Erongo-Granit sind Beryll in den Varietäten Aquamarin und Goshenit, Schörl, Kalifeldspat, Quarz und dessen Varietät Rauchquarz, Muskovit, Fluorit, Hydroxylherderit, Topas, Kassiterit und Jeremejewit. Bei diesem artisanalen Bergbau, wo bergmännische Arbeiten nur manuell getätigt werden, sind aufgrund der niedrigen Sicherheitsstandards in den rivalisierenden Kleinbetrieben Unfälle mit zum Teil tödlichem Ausgang nicht selten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Erongogebirge (auch Erongoberge, ), historisch Khoekhoegowab \"\", ist eine Bergformation vulkanisch-plutonischen Ursprungs in Namibia. Es liegt im Damaraland, südwestlich der Stadt Omaruru, südlich des gleichnamigen Flusses und östlich vom Kommunalgebiet der Damaras. Vom Erongogebirge leitet sich der Name der Region Erongo ab.", "tgt_summary": null, "id": 421265} {"src_title": "Walter Davis junior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "In seiner Jugend spielte Walter Davis mit der Gruppe \"Three Bips and a Bop\" von Bab’s Gonzalez. Er zog nach New York und spielte 1952 mit Max Roach und Charlie Parker. 1956 schloss er sich Dizzy Gillespies Big Band an und tourte mit ihr durch den Nahen Osten und Südamerika. Er spielte noch 1958 in Paris mit Donald Byrd und 1959 mit Art Blakeys Jazz Messengers. Er gab seine Musikkarriere auf, um als Schneider zu arbeiten. Er schloss sich dennoch darauf folgend einer Band in New Jersey an, produzierte Plattenaufnahmen und schrieb Arrangements. 1966 bis 1967 nahm er zweimal mit Sonny Criss auf, war 1968 an dem Album \"The Way Ahead\" von Archie Shepp beteiligt und studierte 1969 Musik in Indien. In den 1970er Jahren, 1973–1974, spielte er mit Sonny Rollins und 1975 wieder mit den Jazz Messengers. Er komponierte und arrangierte unter anderem \"Jodi\" für sie, das sie bis in die 1990er Jahre spielten. Die Aufnahmen (Roulette) klingen lebensfroh. Andere Kompositionen von ihm sind: \"Scorpio Rising\", \"Backgammon\", \"Uranus\", \"Gypsy Folk Tales\", \"Ronnie Is a Dynamite Lady\". Er leitete seine eigene Band in New York und nahm 1979 unter eigenem Namen auf. 1985 nahm er mit den Jazz Messengers an dem Konzert \"One Night With The Blue Note\" teil. Im Bereich des Jazz war er laut Tom Lord zwischen 1953 und 1989 an 90 Aufnahmesessions beteiligt, zuletzt 1989, als er mit Art Blakeys Jazz Messengers auf den Leverkusener Jazztagen gastierte. Lonnie Hillyer: „Einmal trat ich mit Walter Davis auf, als er hinter mir ein Pattern (musikalische Phrase, Muster) spielte, das wirklich wild war, ziemlich außerhalb der Harmonie -- ein besonderes gottverfluchtes Intervall. Ich mag diese Art von Spontaneität.“ Davis arbeitete am Soundtrack zum Film \"Bird\" von Clint Eastwood mit.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Marian McPartland hat Walter Davis Jr. auf Npr Radio Jazz zu seinem Stil interviewt. Er sagt, man solle Fats Waller hören. Interessant ist Davis Jrs. „out of tune“ Oberklang, den Strawinsky viel benutzt haben soll, z. B. Fis-Dur über C-Dur, die einen Tritonus auseinander stehen. Beispiel: \\new PianoStaff « » Interessanter ist seine in einem Satz zusammengefasste Kompositionsanleitung. Um die einfachen Dreiklänge anzureichern, nimmt man einen Klang F, dann geht man weiter zu E, lässt das f der Mittelstimme stehen und so weiter auch in gegebenenfalls folgenden Klängen. Sein Beispiel (funktional): \\version \"2.18.2\" \\new PianoStaff « \\new Staff \\new Voice = \"first\" \\relative c' { \\voiceOne \\shiftOn \\clef treble f2 f2}» » » Dasselbe erweitert: \\version \"2.18.2\" \\new Staff «\\new Voice » Er selbst benutzt das in seinen Kompositionen über lange Strecken und mehrere Akkorde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Walter Davis junior (* 2. September 1932 in Richmond, Virginia; † 2. Juni 1990 in New York City) war ein US-amerikanischer Jazz-Pianist, Komponist und Arrangeur.", "tgt_summary": null, "id": 1514766} {"src_title": "Ondřej Mazuch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "Ondřej Mazuch begann mit dem Fußballspielen bei Pares Prušánky, von 1996 bis 2000 spielte er für Sigma Hodonín. 2001 wurde der Abwehrspieler vom 1. FC Brünn verpflichtet. Mit 17 Jahren kam er in der Spielzeit 2005/06 zu seinen ersten Einsätzen in der B-Mannschaft, die in der zweiten tschechischen Liga spielte. Den Sprung in den Erstligakader schaffte er zur Saison 2006/07. Er saß zunächst meistens auf der Ersatzbank, Stammspieler war er ab Ende September. Mit hervorragenden Leistungen machte er mehrere europäische Spitzenklubs auf sich aufmerksam, unter anderem Juventus Turin und Arsenal London. Schließlich wurde Mazuch für etwa 1,4 Millionen Euro von Bayer 04 Leverkusen unter der Bedingung verpflichtet, noch weitere eineinhalb Jahre bis Mitte 2008 in Brünn spielen zu können. Nachdem Bayer Leverkusen versäumte, die erste Ratenzahlung an den 1. FC Brünn zu überweisen, nahmen die Tschechen Gespräche mit anderen Interessenten auf. Ende Mai 2007 wechselte Mazuch für rund 2,8 Millionen Euro zum AC Florenz, obwohl Juventus Turin eine Million Euro mehr geboten hatte. In Florenz unterschrieb der Innenverteidiger, der auch als rechter Außenverteidiger spielen kann, einen Fünfjahresvertrag. Sein Debüt für die \"Fiorentina\" gab er am 11. Dezember 2007 im Achtelfinale der Coppa Italia gegen Ascoli Calcio. Im siegreichen Rückspiel am 16. Januar 2008 kam er zu seinem zweiten Profieinsatz. In der Serie A allerdings kam der Defensivspieler nicht zum Einsatz. Im Juni 2009 wurde Mazuch zunächst für ein Jahr an den RSC Anderlecht ausgeliehen. In der Winterpause der Saison 2011/12 wechselte er zum ukrainischen Erstligisten Dnipro Dnipropetrowsk.", "section_level": 2}, {"title": "In der Nationalmannschaft.", "content": "Ondřej Mazuch spielte bisher für die Tschechische U-16, U-17, U-19, U-20 sowie U-21-Auswahl. Mit der U-17 wurde Mazuch 2006 Vize-Europameister, mit der U-20 2007 Vize-Weltmeister.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ondřej Mazuch (* 15. März 1989 in Hodonín, Tschechoslowakei) ist ein tschechischer Fußballspieler, der derzeit beim FK Mladá Boleslav unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 449955} {"src_title": "Acerbo nimis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Weitergabe des Glaubens.", "content": "In \"Acerbo nimis\" brachte Papst Pius X. seine Sorge zum Ausdruck, dass religiöses Unwissen der Hauptgrund für das Entstehen der schweren Übel auf der Welt sei. Der Papst forderte deshalb, dass sich die Katechese an der Lehre der römisch-katholischen Kirche ausrichten müsse. Die Lehrsätze seien, so unterstreicht er, für die menschliche Denkfähigkeit und für die Erleuchtung unersetzbar.", "section_level": 1}, {"title": "Religionsunterricht.", "content": "Der Religionsunterricht sei, so schrieb Pius X., wie er bereits in seiner Antrittsenzyklika E supremi apostolatus erwähnte habe, eine Sorge des Hirten und habe hohen Wert und große Bedeutung. Als erste Pflicht des Hirtenamtes legte der Papst die Verkündigung des Evangeliums und der Lehre dar und legte in 24 Punkten einige Bestimmungen zur Unterweisung der Jugend, der Vorbereitung auf den Empfang der Sakramente, die Gründung einer Vereinigung zur Katechese in jeder Pfarrei, die Gründung von Religionsschulen in größeren Städten und das Halten regelmäßiger Katechesen in den Gemeinden nieder.", "section_level": 1}, {"title": "Katechese und Homilie.", "content": "In seiner Enzyklika beklagte der Papst die Vernachlässigung der Katechese seitens der Gläubigen. Allein ihrem Wesen nach sei es nicht einfach, auf theoretischer Ebene, den Glaubenden ein angemessenes Verständnis der Wahrheiten der Religion zu vermitteln. Er führte weiter aus, dass es auch für die Geistlichen nicht einfach sei, angemessene Formulierungen für die heiligen Inhalte zu finden. Pius X. unterstreicht, dass Homilien und Katechese nicht das gleiche seien, insofern als die Homilie meistens an bereits katechisierte Menschen gerichtet sei, während die katechetische Lehre denjenigen gewidmet würde, die in Unkenntnis von Glaubensfragen sind, hier nannte er insbesondere die Kinder. Tatsache jedoch sei, so sagte er, dass viele Priester und Bischöfe Sonntag für Sonntag sich an ganze Pfarreien wenden, die nicht katechisiert seien. Ebenso gäbe es viele Pfarreien, in denen Sonntag für Sonntag die Homilien der Pfarrer – obwohl stilvoll formuliert – so derart inhaltslos seien, dass sie ganze Gruppen des Gottesvolkes ohne Anweisungen über die ewigen Wahrheiten lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Ein Katechismus.", "content": "Nach der Veröffentlichung dieser Enzyklika veröffentlichte Pius X. 1905 einen Katechismus für das Bistum Rom, der in seiner Art nach wie vor beispielhaft ist. Viele Jahre später bestätigte Papst Johannes Paul II. den Wunsch, allen einen guten Katechismus anzubieten und äußert hierzu: Als Antwort auf dieses Bedürfnis veröffentlichte Johannes Paul II. 1992 den Katechismus der Katholischen Kirche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Acerbo nimis ist eine Enzyklika von Papst Pius X., sie datiert vom 15. April 1905 und trägt den Untertitel: „Über den Unterricht in der christlichen Glaubenslehre“.", "tgt_summary": null, "id": 2207303} {"src_title": "Miyazawa Kiichi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Miyazawa Kiichi studierte Rechtswissenschaft an der Universität Tokio. 1942 trat er in den Staatsdienst Japans ein und wurde für das Finanzministerium tätig. 1953 wurde er in Hiroshima als Kandidat der Liberalen Partei in das Oberhaus des Japanischen Parlaments gewählt; 1967 wurde er Abgeordneter im politisch einflussreicheren Unterhaus, indem er im 3. Wahlkreis von Hiroshima einen Sitz gewann, dem einstmaligen Wahlkreis seines Vaters. Miyazawa war in mehreren wichtigen öffentlichen Ämtern tätig, beispielsweise als Minister für Internationalen Handel und Industrie (1970–1971), als Außenminister (1974–1976), als Direktor des Wirtschaftsplanungsamts (1977–1978) und als Chefkabinettssekretär (1984–1986). In der Regierung Noboru Takeshita wurde er 1987 Finanzminister, musste aber im Zuge des Recruit-Skandals zurücktreten. Am 5. November 1991 wurde er der 78. Premierminister von Japan. Während seiner Amtszeit als Regierungschef wurde ein Gesetz verabschiedet, das die Entsendung von Soldaten der Selbstverteidigungsstreitkräfte zu UN-Friedenseinsätzen im Ausland erlaubte. Er setzte sich für bessere Beziehungen zu Japans Nachbarstaaten ein und war der erste japanische Premierminister, der anerkannte, dass das japanische Militär asiatische Frauen als „Trostfrauen“ dazu zwang, als Zwangsprostituierte für japanische Soldaten zu dienen. Weiterhin setzte er ein Programm zur Umschuldung der Banken durch. Nach dem Parteiaustritt von Masami Tanabu übernahm er auch dessen Posten als Minister für Landwirtschaft, Forst und Fischerei am 4. August 1993. Vom 7. bis 9. Juli 1993 hatte Miyazawa den Vorsitz des 19. G8-Gipfels in Tokio inne. Nach einer Reihe von Skandalen in seiner Partei LDP musste er nach einem Misstrauensvotum am 9. August 1993 zurücktreten. Zugleich war dies mit der Bildung der Anti-LDP-Koalition unter Morihiro Hosokawa das vorläufige Ende einer Ära von 38 Jahren Regierungszeit der LDP in Folge. Miyazawa war somit der letzte Premierminister des sogenannten „55er-Systems“, bei dem seit 1955 die LDP stets die Regierung und die Sozialistische Partei die Opposition stellte. Von 1998 bis 2001 war er Finanzminister in den Regierungen von Keizō Obuchi und Yoshirō Mori. Zur Shūgiin-Wahl 2003 trat er nicht mehr an und beendete seine politische Karriere. Er starb am 28. Juni 2007 im Alter von 87 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Miyazawa Kiichi (jap. ; * 8. Oktober 1919 in Fukuyama, Präfektur Hiroshima; † 28. Juni 2007 in Tokyo) war ein japanischer Politiker (LDP). Er war von 1991 bis 1993 der 78. Premierminister Japans und von 1998 bis 2001 Finanzminister.", "tgt_summary": null, "id": 1648396} {"src_title": ".at", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Second-Level-Domains.", "content": "Neben der Endung.at existieren noch weitere Second-Level-Domains: Domains unter.at,.or.at und.co.at können ohne besondere Beschränkungen registriert werden. Ein Wohnsitz oder eine Niederlassung in Österreich sind nicht notwendig. Nur.ac.at (verwaltet vom österreichischen Wissenschaftsnetz ACOnet) und.gv.at (verwaltet von der Stadt Wien im Namen des Bundeskanzleramtes) sind nicht frei registrierbar. Die Domain priv.at wird vom Verein VIBE!AT betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Insgesamt darf eine.at-Domain zwischen einem und 63 Zeichen lang sein, die Vergabe ist innerhalb von Minuten möglich. Seit dem 31. März 2004 wird die Verwendung deutscher Umlaute und anderer Sonderzeichen unterstützt. Mitte 2007 wurde die Möglichkeit geschaffen, auch solche Domains zu registrieren, die nur Ziffern beinhalten. Im Vergleich zu anderen ccTLDs ist die Freigabe jedoch eher auf geringes Interesse gestoßen. Seit 2004 unterstützt.at IDN (Kleinbuchstaben des ISO 8859-1 Zeichensatzes sowie die drei Zeichen œ, š und ž aus dem Unicode Zeichenbereich Latin Extended-A). Seit dem 15. Dezember 2011 verwendet.at DNSSEC, um die Authentizität und Integrität der Daten des Domain Name System zu gewährleisten. Am 10. Februar 2012 wurde der DS Resource Record von.at auf den Root-Nameservern eingetragen und somit kann die Signatur validiert werden. Seit August 2016 ist es möglich auch ein- und zweistellige.at-Domains zu registrieren. Bis dahin war es aufgrund technischer Vorgaben aus dem Jahr 1993 nur möglich, zumindest drei Zeichen lange.at-Domains zu vergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Vergabestelle nic.at führt unter den Inhabern von.at-Domains jährlich eine Umfrage durch. Im Jahr 2012 wurde dadurch unter anderem bekannt, dass über die Hälfte aller befragten Unternehmen mehr als sechs Domains besitzen, ein Viertel sogar mehr als 30 Adressen. Aufgrund der extensiven Vergabekriterien erfährt.at in den letzten Jahren ein kontinuierliches Wachstum. Im März 2012 waren genau 1,1 Millionen Domains registriert. Im Mai 2019 sind es bereits über 1,3 Millionen Domains, das ergibt 0,15.at Domains pro Einwohner. Während das Wachstum in den 2000er Jahren teilweise über 100.000 neue Domains pro Jahr betrug, sind von 2015 bis 2018 insgesamt nur ca. 55.000 registriert worden.", "section_level": 1}], "src_summary": ".at ist die länderspezifische Top-Level-Domain (ccTLD) der Republik Österreich. Sie wurde am 20. Jänner 1988 eingeführt und zunächst von der Universität Wien und seit 1998 von der nic.at GmbH mit Sitz in Salzburg verwaltet.", "tgt_summary": null, "id": 2111490} {"src_title": "Koleje Mazowieckie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und Anfänge.", "content": "Der gesamte Bahnverkehr in der Woiwodschaft Masowien wurde bis 2001 von der polnischen Staatsbahn Polskie Koleje Państwowe durchgeführt. Zum 1. Oktober 2001 trat eine Reform in Kraft, die den Personenverkehr der PKP in eine Gesellschaft namens Przewozy Regionalne auslagerte. Die Woiwodschaften sollten mit dafür vom Staat zugeteilten Finanzmitteln Verkehrsleistungen bei Przewozy Regionalne bestellen. Insbesondere aus der Woiwodschaft Masowien kam Kritik an diesem Modell: Anstatt langfristiger Verträge kam es lediglich zu kurzfristigen Vereinbarungen. Um dem entgegenzuwirken, folgte am 29. Juli 2004 auf Betreiben der Verwaltung der Woiwodschaft die Gründung der Koleje Mazowieckie. Die Woiwodschaft Masowien hielt dabei anfangs 51 Prozent der Anteile, der Rest verblieb bei Przewozy Regionalne. Zur Durchführung des Betriebs wurden bei Przewozy Regionalne 184 Elektrotriebzüge der PKP-Baureihe EN57 angemietet, darüber hinaus wurde ein Leasingvertrag mit der Deutschen Bahn abgeschlossen, der Koleje Mazowieckie ab Dezember 2005 den Einsatz von Fahrzeugen der DB-Baureihe 627 und der DB-Baureihe 628.0 ermöglichte. Die Triebfahrzeugführer waren bei PKP Cargo angestellt. 2006 folgte die zwischenzeitliche Anmietung von Lokomotiven der PKP-Baureihe ET22, die ursprünglich für den Güterverkehr konstruiert worden waren.", "section_level": 2}, {"title": "Loslösung von Przewozy Regionalne und Modernisierung des Fahrzeugbestands.", "content": "Die Woiwodschaft Masowien stockte ihren Anteil an Koleje Mazowieckie im Jahr 2006 auf 95 Prozent auf und ist seit 2008 ihr alleiniger Anteilseigner. Parallel dazu wurden die von Przewozy Regionalne angemieteten EN57 und zusätzlich einige Fahrzeuge der PKP-Baureihe EN71 und alle zwei Fahrzeuge der PKP-Baureihe EW60 erworben. Zum 1. Januar 2007 übernahmen die Koleje Mazowieckie 400 Triebfahrzeugführer von PKP Cargo. Als erste Neufahrzeuge wurden zehn Triebzüge des Typs Stadler Flirt bestellt, die in einem eigens dafür eröffneten Werk im masowischen Siedlce hergestellt wurden. Der ersten beiden Flirt gingen am 31. Mai 2008 in Betrieb. 2009 trat ein umfangreiches, 113 Fahrzeuge umfassendes Modernisierungsprogramm der Altbau-Triebwagen beim polnischen Unternehmen Newag statt. Die Fahrzeuge erhielten dabei neue Innenausstattung und modernisierte Führerstände. Bei Bombardier Transportation wurden 37 neue Bombardier-Doppelstockwagen inklusive der passenden Steuerwagen erworben. Geplant war, wendezugfähige Elektrolokomotiven anzumieten. Dies gelang jedoch nicht, weswegen KM auf Lokomotiven der PKP-Baureihe EU07 zurückgreifen musste, die von PKP Cargo angemietet worden waren. Diese Lokomotiven wurden in das Farbschema der Koleje Mazowieckie umlackiert, waren aber nicht wendezugfähig, sodass am Zielbahnhof zeitaufwändiges Umsetzen nötig wurde. Um diesen Missstand zu beheben, wurden bald darauf elf Maschinen des Typs Bombardier Traxx bestellt, die die EU07 ersetzten. In den Folgejahren bestellten die Koleje Mazowieckie diverse Fahrzeuge der beiden großen polnischen Hersteller Pesa und Newag. Pesa lieferte 16 Elektrotriebzüge des Typs Elf, 7 Dieseltriebwagen des Typs 214M, zwei Elektrolokomotiven des Typs Gama und 22 Doppelstockwagen des Typs Sundeck. Newag lieferte 12 Elektrotriebzüge des Typs Impuls und zwei Dieseltriebzüge des Typs 222M.", "section_level": 2}, {"title": "Streckennetz und Fahrgastzahlen.", "content": "Das Streckennetz der Koleje Mazowieckie ist sternförmig auf die Stadt Warschau ausgerichtet und bedient dort auch alle wichtigen Bahnhöfe. Von Warschau werden Direktverbindungen nach Skierniewice, Łowicz, Działdowo, Łuków, Małkinia Górna, Dęblin und Skarżysko-Kamienna angeboten. Wichtige Knotenpunkte außerhalb Warschaus sind Tłuszcz, Radom, Legionowo und Siedlce. KM betreibt eigene Fahrkartenautomaten, Fahrkarten von Przewozy Regionalne werden in Zügen der Koleje Mazowieckie allerdings ebenfalls anerkannt. Im Bereich des Verkehrsverbunds Warschau erkennt KM außerdem Verbundtickets an, die auch für den Stadtbus-Verkehr, die Straßenbahn Warschau, die Metro Warschau und die SKM Warschau genutzt werden können. Auch im Zug können Fahrkarten beim Zugbegleiter nachgelöst werden. In den Sommermonaten, von Juni bis August, bieten die Koleje Mazowieckie mit dem „Słoneczny“ (von polnisch \"słońce\": Sonne) eine Zugverbindung von Warschau über die Dreistadt nach Ustka an der polnischen Ostseeküste. Dieser an Touristen gerichtete Zug wurde anfangs aus Altbau-Triebwagen in Mehrfachtraktion, heute in der Regel aus Doppelstockwagen gebildet. Die Fahrt von Warschau an die Küste erfolgt morgens, die Rückfahrt abends. Im Vergleich zum regulären Preis von Fernverkehrstickets der PKP Intercity stellt der „Słoneczny“ ein vergünstigtes Angebot dar. Zur Betriebsaufnahme im Jahr 2005 wurden auf 10 Linien 530 Zugfahrten pro Tag absolviert und 40 Millionen Reisende im Jahr befördert. Im Jahr 2010 wurden 53 Millionen Reisende gezählt, 2011 stieg diese Zahl leicht auf 54 Millionen. 2014 wurden 15 Linien betrieben, rund 800 Zugfahrten pro Tag durchgeführt und 62,5 Millionen Passagiere im Jahr befördert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Koleje Mazowieckie (kurz KM, deutsch \"Masowische Eisenbahnen\") ist ein öffentliches Eisenbahnunternehmen in Polen, das seit 2005 den Regionalverkehr in der Woiwodschaft Masowien auf dem Gleisnetz der PKP PLK durchführt. Das im Besitz der Woiwodschaft Masowien befindliche Unternehmen beschäftigte 2011 2.584 Mitarbeiter und beförderte 2014 62,5 Millionen Reisende. Eingesetzt werden modernisierte Fahrzeuge der Polskie Koleje Państwowe und der Deutschen Bahn sowie Neufahrzeuge von Stadler, Pesa, Bombardier und Newag.", "tgt_summary": null, "id": 475940} {"src_title": "Anton Ernst von Schaffgotsch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Werdegang.", "content": "Anton Ernst von Schaffgotsch entstammte der böhmischen Linie des schlesischen Adelsgeschlechts Schaffgotsch. Sein Onkel Johann Prokop von Schaffgotsch war der erste Bischof von Budweis, sein Bruder Johann Franz wurde General der Kavallerie. Anton Ernst studierte Theologie in Brünn, wo er am 8. September 1827 das Sakrament der Priesterweihe empfing. Nach der Promotion zum Doktor der Theologie war er ab 1831 Pfarrer von Groß Tajax. 1837 wurde er Domherr des Metropolitankapitels von Olmütz, ein Jahr später stieg er zum Propst von Kremsier auf.", "section_level": 1}, {"title": "Weihbischof in Olmütz und Bischof von Brünn.", "content": "Am 11. Juli 1839 wurde er zum Titularbischof von \"Aureliopolis\" in Lydia und zum Weihbischof in Olmütz ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Olmütz, Maximilian Joseph Gottfried von Sommerau Beeckh, am 20. Oktober desselben Jahres; Mitkonsekrator war der Bischof von Brünn, Franz Anton Gindl. Nach dem Tod des Brünner Bischofs Franz Anton Gindl wurde Anton Ernst von Schaffgotsch am 15. Juli 1841 zu dessen Nachfolger ernannt. Der päpstlichen Bestätigung vom 27. Januar 1842 folgte am 5. Mai des Jahres die Inthronisation. Während seiner Amtszeit ließ Schaffgotsch für die Gläubigen seines Sprengels Volksmissionen durchführen. Für den Klerus führte er geistliche Exerzitien ein. Er bekämpfte den noch teilweise vorhandenen Geist des Josephinismus. 1849 nahm er an der österreichischen Bischofskonferenz teil, die dem Kaiser verschiedene Forderungen über die Rechte der Kirche vorlegte. 1853 gründete er für sein Bistum ein Knabenseminar, dem er testamentarisch den größten Teil seines Vermögens bestimmte. 1868 vollzog er in Wien die Eheschließung des zukünftigen Bayerischen Königspaares, Prinz Ludwig (später König Ludwig III.) und Marie Therese von Österreich-Este. Als Bischof von Brünn hatte er 1861 bis 1873 eine Virilstimme im Mährischen Landtag.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anton Ernst von Schaffgotsch (auch: \"Anton Ernst Graf Schaffgotsch(e)\"; ; * 16. Februar 1804 in Brünn; † 31. März 1870) war Bischof von Brünn.", "tgt_summary": null, "id": 2188064} {"src_title": "SV Polizei Lübeck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung und allgemeine Entwicklung.", "content": "Am 24. August 1921 wurde die Sportvereinigung Polizei Lübeck von 39 bei der Polizei beschäftigten Beamten, darunter der spätere Schriftführer Albert Langenheim, in der Nähe der damals existierenden Marli-Kaserne gegründet. Kurz darauf nahmen die Polizeisportler den Spielbetrieb mit zwei Fußballmannschaften und einer Leichtathletikmannschaft auf. In der Anfangszeit des Vereins kamen darüber hinaus auch schnell die Abteilungen Boxen und Handball hinzu, so dass sich der Verein zu einem der größten Sportvereine Lübecks entwickelte. Eine der wichtigsten Personen war der damalige Kommandeur der Lübecker Polizei, Otto Pries, der nicht nur aufgrund seiner Stellung in der Polizei wichtig für den Verein war, sondern als Mitglied mehrerer Abteilungen auch sportlich einer der bedeutendsten Akteure der SPL war. Nachdem sich die SV Polizei um 1930 auch Personen, die außerhalb des Polizeidienstes tätig waren, geöffnet hatte, war der Verein 1931 der nach den Mitgliederzahlen zweitgrößte Verein der Hansestadt Lübeck. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war der Verein gezwungen, Änderungen in seiner Vereinsstruktur vorzunehmen und musste sich 1935 in Polizeisportverein Lübeck umbenennen. Nachdem der Vorstand vor den Änderungen die Positionen eines Vorsitzenden, eines Kassenwartes, eines Schriftführers und, nachdem der Verein in den 1920er-Jahren einen größeren Zulauf fand, eines Geschäftsführers umfasste, trat an deren Stelle am 23. April 1934 Oskar Kriegbaum als Vereinsführer, der seine Mitarbeiter selbst bestimmte. Ab 1935 war dies der Lübecker Polizeipräsident Walther Schröder. Unter dessen Vorsitz wurde auch der erstmalige Ausbau der Lohmühle durchgeführt, die der Verein im Jahr 1934 vom 1933 verbotenen ATSV Lübeck als Sportstätte übernahm und die im Zuge dessen in „Adolf-Hitler-Kampfbahn“ umbenannt wurde, indem eine Sitz- und Stehplatztribüne geschaffen wurde. Bis 1934 hatte der Verein seine Sportstätte im Hof der Kaserne in der Fackenburger Allee. In dieser Zeit hatten beim Polizeisportverein weiterhin auch Zivilpersonen Zugang zum Verein, was eine Ausnahme gegenüber anderen Polizeisportvereinen in Deutschland darstellte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Verein, der seit dem 23. Juni 1941 SG Ordnungspolizei hieß, aufgelöst. Darüber hinaus wurde die Geschäftsstelle von so genannten „Displaced Persons“ geplündert und das Vereinsvermögen beschlagnahmt. Bereits einige Monate später fanden sich einige Sportler des Vereins wieder und gründeten zusammen mit ehemaligen Mitgliedern des BSV Vorwärts den VfB Lübeck.", "section_level": 1}, {"title": "Fußball.", "content": "Bereits 1920 betätigten sich einige Männer der dann ein Jahr später gegründeten SV Polizei fußballerisch. Mit Spielern wie Willi \"Natzki\" Steffens gelang der vorher als Pokalmannschaft bekannten SV Polizei Lübeck der sportliche Aufstieg. Gemeinsam mit dem VfL Eutin, dem Parchimer SC und dem Rostocker SV stiegen die Lübecker schließlich zur Saison 1927/28 in die erstklassige Bezirksliga Lübeck/Mecklenburg auf, die in dieser Spielzeit in zwei Staffeln ausgespielt wurde. Nachdem die SPL nach nur einem Jahr wieder absteigen musste, gelang im Sommer 1930 der erneute Aufstieg in die neue Oberliga Lübeck/Mecklenburg, in der man sich fortan halten konnte. Nachdem der Verein nach der Vizemeisterschaft bereits 1930/31 an der norddeutschen Meisterschaft teilnahm und im Achtelfinale an Arminia Hannover scheiterte, wurde der Verein 1932 erstmals Oberliga-Meister und wurde vor dem Lokalrivalen LBV Phönix zur Nummer eins in der Stadt. In der norddeutschen Meisterschaft gab es in der in Gruppenspielen ausgetragenen Vorrunde gegen Altona 93, Komet Bremen und Eintracht Braunschweig nur einen Punkt. 1932 nahm die SV Polizei Mitglieder des 1921 aus Allemannia Lübeck und Germania Lübeck entstandenen VfR Lübeck auf, der aufgrund finanzieller Schwierigkeiten aufgelöst werden musste. Die SV Polizei übernahm auch die Sportanlage Wilhelmshöhe vom VfR. Als einziger Verein aus Lübeck qualifizierte sich die SV Polizei für die 1933 als neue oberste Spielklasse geschaffene Gauliga Nordmark. Zuvor hatte man in der Vorrunde um die Norddeutsche Meisterschaft zwar einen Sieg gegen Hannover 96 gefeiert, war aber in der Vorrundengruppe hinter Holstein Kiel und Union 03 Altona ausgeschieden. In der Premierensaison der Gauliga erreichte die SV Polizei nur den vorletzten Platz, erhielt aber eine Chance auf den Klassenerhalt, weil Viktoria Wilhelmsburg in einen anderen Gau versetzt wurde. So setzte sich die Polizei in der Aufstiegsrunde gemeinsam mit Victoria Hamburg und dem FC St. Pauli vor Union-Teutonia Kiel und dem Oldesloer SV durch. Der Gauliga Nordmark, die die höchste Spielklasse für Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck und Mecklenburg bildete, gehörte die SV Polizei fortan wie der Hamburger SV, der Eimsbütteler TV, Holstein Kiel und Altona 93 durchgängig an. Bereits in der Saison 1934/35 etablierte sich der Verein als Fünfter in der Gauliga. In der Saison 1935/36 bezwang man Holstein Kiel erstmals in einem Punktspiel mit 8:5. Der größte Erfolg der Mannschaft war der dritte Platz in der Saison 1937/38, als man sich nur dem Hamburger SV und dem Eimsbütteler TV geschlagen geben musste, sich aber vor Holstein Kiel platzieren konnte. Die bekanntesten Akteure in diesen Jahren waren weiterhin Willi Steffens und Torjäger Fritz Buthmann, der in den ersten fünf Gauliga-Jahren insgesamt 86 Tore erzielte. Unter Spielführer Erwin Luchs – später Kriegsgastspieler beim First Vienna FC – und neuen Akteuren wie den späteren Oberligaspielern „Hennes“ Claßen oder Hermann Matthews, gestaltete die SV Polizei auch das Jahr 1939 erfolgreich. Haupttorschütze war zu dieser Zeit Karl Wenzel (Vater der Bundesliga-Spieler Horst Wenzel und Rüdiger Wenzel); die auch nach Kriegsende beim späteren VfB Lübeck aktiv waren. In den Spielzeiten 1941/42 und 1942/43 erzielte Wenzel in 29 Spielen 28 Tore. Nachdem die Gauliga Nordmark 1942 aufgelöst wurde, belegte die Mannschaft den zweiten Platz in der Gauliga Schleswig-Holstein, bevor der überregionale Spielbetrieb 1944 eingestellt werden musste. Das letzte Gauligaspiel bestritt die Mannschaft in Lübeck am 13. August 1944 gegen den Eckernförder SV (4:2). Nach dem kriegsbedingten Abbruch der Gauliga-Saison ging es noch in einer Stadtliga, der so genannten \"Gauliga Schleswig-Holstein, Staffel Lübeck\" weiter. Teilnehmer an der Staffel waren – neben der SG OrPo – die Vereine Phönix Lübeck, Gut Heil Lübeck, Post-SG Lübeck, Blau-Weiß Lübeck (Betriebself der BLM), Schwarz-Weiß Marli und BSG Lachswehr Lübeck (Betriebself des Drägerwerks). Am 19. September 1944 übernahm der Verein die Spieler des aufgelösten \"Luftwaffensportvereins Lübeck\". Nach einem schlechten Start mit nur einem Punkt aus drei Spielen gewann die SG OrPo alle Spiele, das vermutlich letzte am 25. März 1945 gegen Blau-Weiß. Noch am 22. April 1945 fand auf der Lohmühle ein Freundschaftsspiel gegen den TSV Schlutup statt, das letzte Spiel vor dem Kriegsende, das für Lübeck am 2. Mai mit dem Einmarsch der Briten eintrat. Seit Kriegsausbruch bestanden bei der Polizei Lübeck große Probleme beim Aufstellen der Mannschaft. So wusste der Betreuer Hermann Albrecht zum Teil bis Spielbeginn nicht, ob bestimmte Spieler noch in Lübeck waren oder bereits im Kriegseinsatz waren. 1944 kamen mit Max Hoppe und Albert Felgenhauer aus einer Kriegsmarine-Einheit zwei Spieler zur Ordnungspolizei Lübeck, die später eine wichtige Rolle bei der Gründung des VfB spielten. Bekannteste Trainer der Fußballer waren der spätere österreichische Nationaltrainer „Edi“ Bauer (1938), aber auch die ehemaligen Nationalspieler Hans Lang (1931/32), Walter Risse (1934/35) und Albert Eschenlohr (1936/37).", "section_level": 1}, {"title": "Boxen.", "content": "Nachdem die Abteilung 1924 gegründet wurde, errang der Verein mit Stadtmeisterschaften in den Jahren um 1927, überregionale Erfolge konnten 1931 gefeiert werden: Die Boxer Heß in der Gewichtsklasse Bantam, Brockmöller im Leichtgewicht, Bergbauer im Weltergewicht, Hermann Eckstein im Halbschwergewicht und Friedrich Eckstein im Schwergewicht errangen in fünf von sieben Disziplinen die Gaumeistertitel, wodurch der Verein spätestens seit da als einer der regional wichtigsten galt. Den größten und wichtigsten Erfolg eines Sportlers der Polizei Lübeck überhaupt gelang Friedrich Eckstein, der im Jahr 1934 Deutscher Meister im Schwergewicht wurde. Bereits im Jahr zuvor schlug er dabei – nach Einschätzungen einiger lokaler Sportreporter sensationell – den Boxer Ramek in Berlin. Wichtige Mitglieder der Box-Abteilung waren vor allen Dingen Friedrich, Paul und Hermann Eckstein, sowie Rolf Brockmöller, der nach dem Gewinn des Gaumeistertitels im Leichtgewicht noch 1935 weitere Meisterschaftskämpfe bestritt und, nachdem er bereits ab 1924 in der Box-Abteilung tätig war, später Trainer der Boxmannschaften wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Abteilungen.", "content": "Im Feldhandball konnte die Sportvereinigung Polizei größtenteils regionale Erfolge, wie den Gewinn der Bezirksmeisterschaft Lübeck und den Gewinn der Ostkreismeisterschaft, zum Teil konnte man aber durch Teilnahmen an der norddeutschen Meisterschaft in Handballerkreisen kurzfristig auch überregional Bekanntheit erlangen. Neben der Herrenmannschaft gab es im Verein ab 1933 eine Damenmannschaft, die aber aufgrund einer geringen Anzahl von Gegnern in Norddeutschland keine Erfolge feiern konnte. 1929 wurde vom Leutnant Christian Voß eine Leichtathletik-Abteilung gegründet, die er als erfolgreicher Mehrkämpfer zunächst selber leitete. Außerhalb Lübecks wurde die Abteilung insbesondere durch Herbert Paasche bekannt. Dieser gewann nicht nur die Polizeimeisterschaft im 100-Meter-Lauf und 400-Meter-Lauf, sondern gehörte mit einer Zeit von 49,9 Sekunden im 400-Meter-Lauf auch zu den zehn besten Läufern Deutschlands und hielt über lange Zeit den Lübecker Rekord über 800 Meter. 1934 wurde die Tischtennis-Abteilung gegründet, die ebenso wie die Abteilungen Schach und Schwimmen, kaum Erfolge feiern konnte und größtenteils außerhalb von Wettbewerben mit anderen Mannschaften praktiziert wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Nachrichtenblatt.", "content": "1927 wurde von der Geschäftsstelle das so genannte Nachrichtenblatt herausgegeben, welches auf der einen Seite zur Information von Vereinsmitgliedern über das aktuelle Geschehen dienen sollte, zum anderen auch als Dokumentation über Erfolge und Entwicklungen dienen sollte. Nach Kriegsausbruch wurde das Nachrichtenblatt um einen so genannten Feldblattteil erweitert, in dem Details über den Zustand derjenigen Sportlern bekannt gegeben wurde, die sich zu diesem Zeitpunkt im Krieg befanden. Im Sommer 1941 wurde das Nachrichtenblatt kriegsbedingt eingestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sportvereinigung Polizei Lübeck (ab 1935 Polizeisportverein Lübeck, ab 23. Juni 1941 SG Ordnungspolizei Lübeck) war ein von 1921 bis 1945 existierender Sportverein aus der Hansestadt Lübeck. Wichtige Erfolge konnten die Fußballmannschaft, die zwischen 1933 und 1945 durchgängig in der höchsten Spielklasse spielte, und die Boxabteilung, die mehrere norddeutsche und eine Deutsche Meisterschaft holte, feiern. Der Verein wurde nach Kriegsende von den Briten aufgelöst. Am 20. September 1945 wurde der VfB Lübeck gegründet, der eine Fusion aus dem Arbeitersportverein BSV Vorwärts und der Sportvereinigung Polizei darstellte.", "tgt_summary": null, "id": 599760} {"src_title": "Der Zauberrabe Rumburak", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Zauberer Rumburak nimmt tagsüber die Gestalt eines Raben, nachts aber die eines Menschen an. Er führt ein klägliches Dasein; ständig friert und hungert er. Er lebt auf einem alten Turm in der Stadt Prag und teilt sich die Unterkunft mit der eifersüchtigen Rabendame Ottilie, mit der er in wilder Ehe lebt, die ständig zankt und sprichwörtlich auf ihm herumhackt. Darüber hinaus ist Rumburak ein Zauberer ohne jede Macht, denn er hat alle Zauberformeln vergessen. Einziger Lichtblick in seinem trüben Dasein ist das schöne Mädchen Helene. Jeden Morgen fliegt Rumburak zur Eishalle, um sie beim Training zu beobachten. Helene, die Tochter des Schuldirektors Trojan, trainiert täglich hart für eine Karriere als Eiskunstläuferin. Sie hat den Raben ins Herz geschlossen und läuft erst unter den Augen ihres „Maskottchens“ zur Höchstform auf. Doch selbst der Flug zur Eishalle birgt Gefahren. Ingenieur Zacharias, ein verrückter Technik-Fanatiker und Feind der Tierwelt, schießt bevorzugt mit seiner Flinte auf Raben. Eines Tages, Rumburak knurrt wieder einmal der Magen vor Hunger, trifft ihn eine Kugel von Zacharias und er stürzt ab. Zu seinem Glück landet er genau vor den Füßen von Willy, dem Sohn von Direktor Trojan und Bruder von Helene. Er nimmt den Raben Rumburak zu Hause auf und versorgt ihn. Gegen Abend verwandelt sich der Rabe wieder in Rumburak, zuvor hatte ihn Direktor Trojan jedoch beringt. Rumburak nutzt diese Gelegenheit, plündert die Speisekammer der Familie Trojan und stiehlt obendrein einen warmen Winterpelz aus der Garderobe. Wieder auf der Straße, wird Rumburak an einer Ampel fast überfahren. Als Wiedergutmachung bekommt er vom Fahrer eine Stellung als Nachtwächter im städtischen Forschungsinstitut, in dem auch Zacharias und Helene arbeiten. In diesem Institut gibt es auch einen Zentralcomputer, von allen Quatschkopf genannt, den Rumburak noch in derselben Nacht benutzt, um wieder an alte Zauberformeln heranzukommen. Vor allem interessiert ihn jene, mit der man sich ins Märchenreich versetzen kann. In dieser Nacht gelingt es ihm aber nicht, dafür spielt Quatschkopf verrückt und hinterlässt Berge von Papieren mit zusammengesetzten Wörtern. Als Zacharias am anderen Morgen, gemeinsam mit dem Pförtner Pechanek, den Computerraum betritt, findet er das Chaos vor. Gedankenlos liest er eine der Formeln von den zahllosen Papieren vor und schon ist Pechanek verschwunden. Triumphierend fasst Zacharias einen folgenschweren Entschluss, mit dieser Formel könnte er der menschlichen Technik zum endgültigen Sieg über die Natur verhelfen und er baut dem Computer ein wichtiges Teil aus, damit dieser ihn nicht verraten kann. Zacharias startet nun seinen Feldzug gegen die Tierwelt: Er zieht durch die Stadt und schickt Katzen, Hunde, Wellensittiche sowie Tiere aus dem städtischen Zoo ins Märchenreich, wird dabei aber von Direktor Trojan beobachtet. Doch Zacharias entledigt sich des unliebsamen Zeugen, indem er Trojan ebenfalls verschwinden lässt. Um die Sache zu vertuschen, schiebt er Direktor Trojans Tasche in den Löwenkäfig und alle Welt glaubt, der Tierschützer sei vom Löwen gefressen worden. Rumburak verliert seine Stelle als Nachtwächter, wird aber von einem freundlichen Herren zum Abendessen eingeladen und erfährt vom Schicksal Trojans. Er hegt einen Plan. Da Tante Eugenie, die Schwester Trojans, an Seelenwanderung glaubt, gibt er sich tagsüber als Direktor Trojan aus, der als Rabe wiedergeboren ist. Abends, wenn er seine menschliche Gestalt wiedererlangt, erscheint er als der Ornithologe Schubert, ein Freund des Direktors, im Hause Trojan. Durch einige Tricks gelingt es Rumburak, seine Umwelt zu täuschen und tatsächlich davon zu überzeugen, er sei Direktor Trojan. Nur Willy ist misstrauisch und kann Rumburak schließlich anhand des Ringes überführen, den sein Vater an ihm angebracht hat. So kann er ihn „erpressen“; Rumburak lässt einige Lehrer auswechseln, organisiert Ausflüge während der Schulzeit und sorgt dafür, dass Willy den Hund des Schuldieners zum Geburtstag bekommt. Inzwischen ist es so weit, dass Helene sich in den Ornithologen Schubert alias Rumburak verliebt hat. Doch schließlich fliegt der ganze Schwindel auf, als Zacharias vor einem Freund ausplaudert, dass er derjenige war, der Direktor Trojan und die vielen Tiere verschwinden ließ. Er wird daraufhin gezwungen, den Zentralcomputer wieder zu reparieren und Trojan mittels der rückwärts aufgesagten Zauberformel wieder ins Menschenreich zurückzuholen. Der Computer ist auf Rache aus und sucht eine Zauberformel heraus, mit der er Zacharias in einen Raben verwandelt. Direktor Trojan kehrt zurück nach Hause, gerade als Rumburak wieder einmal zu Besuch ist. Er befördert Rumburak zurück ins Märchenreich und sorgt gleichzeitig dafür, dass die verschwundenen Tiere wieder auftauchen. Nach heftigen Protesten von Helene und Willy entschließt Trojan sich dann doch, Rumburak wieder ins Menschenreich zu holen, und mittels der Zauberformel gelingt ihm das auch. Der König des Märchenreichs hatte zwischenzeitlich Rumburak begnadigt und ihn wieder als Zauberer zweiter Kategorie eingestellt. Doch Rumburak ist nicht unglücklich darüber, wieder im Menschenreich zu sein, da seine Liebe zu Helene ihm wichtiger ist als irgendwelche Titel oder Zauberkraft. Der verwandelte Ingenieur Zacharias wird von Rabendame Ottilie aufgenommen und macht es sich zur neuen Aufgabe, bei den Vögeln für den technischen Fortschritt zu sorgen. Die dadurch frei gewordene Stelle im Forschungsinstitut kann Rumburak besetzen und so ständig an Helenes Seite sein.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede zu \"Die Märchenbraut\".", "content": "Seinen Ursprung hat \"Der Zauberrabe Rumburak\" in der Fernsehserie \"Die Märchenbraut\" und gilt sozusagen als deren Fortsetzung. Jedoch weicht die Handlung deutlich von der Serie ab. In der letzten Folge der \"Märchenbraut\" gelang es dem Zauberer Vigo, Rumburak und seine Verbündete, die Hexe, zu überwinden. Zur Strafe für ihre Untaten verwandelte er mit Hilfe des Wunschringes beide in eine Waschmaschine und einen Kühlschrank. In \"Der Zauberrabe Rumburak\" wird darauf nicht eingegangen, hier verwandelt sich Rumburak tagsüber in einen Raben, erhält nachts seine normale Gestalt. Erst in \"Die Rückkehr der Märchenbraut\", der Fortsetzung der \"Märchenbraut\", wird versucht, den Widerspruch aufzulösen, und erklärt, dass die Verwandlung in einen Kühlschrank mit Ablauf des Garantiejahres nachgelassen und Rumburak seine menschliche Gestalt zurückerhalten habe. Während in der \"Märchenbraut\" zum Wechsel vom Menschenreich zum Märchenreich ein Zaubermantel nötig war, reicht nun ein einfacher Zauberspruch. Auch Verwandlungen erfolgen einfach über einen Zauberspruch, in der \"Märchenbraut\" brauchte man hierfür noch einen Zauberring. Länge: jeweils 50 Minuten.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In \"Der Zauberrabe Rumburak\" setzte der Autor Miloš Macourek seine Kritik an der menschlichen Zivilisation fort, die bereits in \"Die Märchenbraut\" sowie anderen Werken zur Sprache kommt. Auffallend ist die subtile Form der Kritik, die sich, ohne dabei in Konflikt mit den damaligen Behörden der Tschechoslowakei zu geraten, auch gegen die damaligen Verhältnisse im sozialistischen Staatswesen (Umweltzerstörung, Trabantenstädte usw.) richtet. Die Technikhörigkeit der Menschen sowie ihr Umgang mit der Natur und in diesem Fall speziell mit der Tierwelt werden kritisch dargestellt. Somit brachte der Film \"Der Zauberrabe Rumburak\" neben Unterhaltung auch Anstöße zum Nachdenken über das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt. In \"Die Rückkehr der Märchenbraut\" gibt es nur einige wenige Anspielungen auf den Film \"Der Zauberrabe Rumburak\". Z. B. wird von der Hexe kurz von „der Eiskunstläuferin“ gesprochen, die Rumburak verlassen hat. Außerdem arbeitet Arabella mit dem tierhassenden Zacharias an dem Araphon, das es ermöglichen soll, dass Menschen mit Tieren kommunizieren können.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "\"Die Märchenbraut / Der Zauberrabe\"; von Miloš Macourek ISBN 3-8025-5034-X.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zauberrabe Rumburak (Originaltitel: \"Rumburak\") ist ein Kinder- und Jugendfilm, der zeitweise auch als zweiteilige Serie gesendet wurde. Der Film entstand in einer Co-Produktion zwischen dem tschechoslowakischen Fernsehen und dem Westdeutschen Rundfunk. Das Drehbuch schrieb Miloš Macourek; Regie führte Václav Vorlíček. ", "tgt_summary": null, "id": 338987} {"src_title": "Richard M. Linnehan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Astronautentätigkeit.", "content": "Linnehan wurde im März 1992 von der NASA als Astronautenkandidat ausgewählt und anschließend im Johnson Space Center ein Jahr lang zum Missionsspezialisten für Shuttle-Flüge ausgebildet. Er arbeitete anschließend in der Softwareabteilung im Shuttle Avionics Integration Laboratory (SAIL) und in der Entwicklungsabteilung für Nutzlast und zukünftige Shuttle-Missionen.", "section_level": 1}, {"title": "STS-78.", "content": "Bei seinem ersten Einsatz als Missionsspezialist flog Linnehan am 20. Juni 1996 mit der Raumfähre Columbia (STS-78) zu dem bis dahin längsten Flug eines Space Shuttles (16d 21h 48min). Aufgabe waren Schwerelosigkeitsexperimente im Life and Microgravity Spacelab (LMS), die als Grundlage für zukünftige Experimente auf der Internationalen Raumstation (ISS) benötigt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "STS-90.", "content": "Zwei Jahre später, im April 1998, nahm er an Bord der Raumfähre Columbia an seiner nächsten Spacelab-Mission STS-90 teil. Die 16-tägige Neurolab-Mission diente vor allem der Erforschung der Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf Gehirn und Nervensystem.", "section_level": 2}, {"title": "STS-109.", "content": "Am 1. März 2002 startete Linnehan erneut mit der Raumfähre Columbia zur vierten Wartungsmission des Hubble-Weltraumteleskops. Dabei wurde Hubble mit einer neuen Energiesteuerungseinheit, verbesserten Solarzellenflächen, der neuen Kamera Advanced Camera for Surveys (ACS) und einer Kühlungseinrichtung für die Near Infrared Camara und das Multi-Object Spectrometer (NICMOS) ausgestattet. Dabei unternahm Linnehan mit seinem Kollegen John M. Grunsfeld drei der insgesamt fünf Weltraumausstiege und verbrachte zusammen über 21 Stunden außerhalb des Space Shuttles.", "section_level": 2}, {"title": "STS-123.", "content": "Linnehan gehörte zur Besatzung von STS-123. Die Raumfähre Endeavour brachte im März 2008 das Logistikmodul ELM-PS, das Teil des japanischen Kibō-Moduls ist, sowie die kanadische Roboterhand Dextre zur Internationalen Raumstation.", "section_level": 2}], "src_summary": "Richard Michael Linnehan (* 19. September 1957 in Lowell, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Astronaut. Linnehan erhielt 1980 einen Bachelor in Tierbiologie und in Mikrobiologie von der University of New Hampshire. 1985 promovierte er in Veterinärmedizin an der Ohio State University. Anschließend arbeitete er als Tierarzt unter anderem für den Maryland-Zoo in Baltimore und die Johns Hopkins University. 1989 kam Linnehan zur US Navy und arbeitete beim Meeressäugerprogramm der US-Marine in San Diego in Kalifornien.", "tgt_summary": null, "id": 1837865} {"src_title": "Yang Wei (Turner)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der 1980 in der Provinz Hubei geborene Yang Wei wurde im Alter von fünf Jahren von Talentspähern der Turnschule von Xiantao entdeckt. Da er aus Xiantao stammte, lebte er weiterhin bei seiner Familie und wohnte nicht wie andere Kinder in der Turnschule. 1990 wechselte er an die Turnschule in Wuhan. Mit 13 Jahren gewann er seine ersten Titel bei Schülerwettkämpfen. 1996 war er zum ersten Mal Teil der chinesischen Nationalmannschaft. Mit 18 Jahren trat er bei den Asienspielen für China an und konnte seine ersten Medaillen auf internationaler Bühne gewinnen. Weitere Medaillen folgten bei den Weltmeisterschaften 1999 in Tianjin. Bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney gewann Yang Wei die Silbermedaille im Mehrkampf sowie die Goldmedaille mit der Nationalmannschaft. 2003 bei den Turn-Weltmeisterschaften in Anaheim konnte er erneut die Goldmedaille mit dem Nationalteam sowie im Mehrkampf eine Silbermedaille gewinnen. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen startete Yang Wei sowohl mit der Mannschaft als auch im Einzelmehrkampf als Favorit. Die Mannschaft belegte allerdings nur den fünften Platz. Im Einzelmehrkampffinale stürzte Yang am Reck und wurde nur Siebter. Danach wollte er zunächst seine Karriere beenden. Sein Trainer Huang Yubin konnte ihn jedoch überzeugen, weitere vier Jahre zu trainieren, um bei den Olympischen Spielen in Peking anzutreten. Weitere Goldmedaillen folgten bei den Weltmeisterschaften 2006 in Aarhus (Dänemark) mit der Nationalmannschaft sowie am Barren. Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Stuttgart gewann er die Goldmedaille mit dem Team sowie im Einzelmehrkampf. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking konnte Yang erneut mit der chinesischen Mannschaft den Teamwettbewerb gewinnen. Zudem wurde er Olympiasieger im Einzelmehrkampf und gewinnt zudem Silber an den Ringen. Yangs Lebensgefährtin ist Yang Yun, die 2000 bei den Olympischen Sommerspielen die Bronzemedaille am Stufenbarren gewann. Yangs Trainer gab ihm die Erlaubnis nach den Olympischen Spielen 2008 seine Lebensgefährtin zu heiraten. Das Paar heiratete im November 2008, nicht ohne Kritik vieler Chinesen an der teuren Zeremonie. Abermals lösten Yang Wei und Yang Yun im Sommer 2009 Kontroversen in China aus, als sie auf ihrer Website um Namensvorschläge für ihren ungeborenen Sohn baten. Dies löste Unmut aus, da es in China eigentlich nicht erlaubt ist das Geschlecht des Kindes vor der Geburt ermitteln zu lassen. Yang verkündete im Mai 2009 seinen Rücktritt vom Profisport.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yang Wei (; * 8. Februar 1980 in Xiantao) ist ein chinesischer Turner und Mitglied der chinesischen Nationalmannschaft. Er gewann bei drei Olympischen Spielen insgesamt vier Medaillen, darunter drei goldene.", "tgt_summary": null, "id": 2410768} {"src_title": "Kirche des heiligen Karl Borromäus (Varnsdorf)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1901 wurde in Karlsdorf, einem Stadtteil von Warnsdorf, ein Verein mit dem Ziel gegründet, finanzielle Mittel für den Bau eine Kirche zu sammeln. Der Bau war aus mindestens zwei Gründen notwendig geworden: wegen der rasch wachsenden Bevölkerung und wegen der Abtrennung der Altkatholiken nach dem Ersten Vatikanischen Konzil (1870). Das um 1730 entstandene Karlsdorf, das seinen Aufschwung u. a. der Weberei-Industrie verdankte, befand sich seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts in rapider Entwicklung. 1849 vereinigte es sich mit anderen Dörfern (Floriansdorf, Alt- und Neu-Franzenthal) und dem eher städtischen Neu- bzw. Alt-Warnsdorf zu einer industriell geprägten Großgemeinde. Dieses mit 15.000 Einwohnern größte Dorf Österreich-Ungarns wurde im Krieg von 1866 durch die preußischen Truppen geplündert und erhielt zum Wiederaufbau 1868 das Stadtrecht. Bald wurde Warnsdorf als \"Klein Manchester\" bezeichnet, da die Bevölkerung rasch weiter wuchs (1914 rund 30.000 Menschen), und diese Verhältnisse zeitgenössisch häufig mit dem Wachstum der englischen Stadt Manchester verglichen wurden. Nach dem Ersten Vatikanischen Konzil wurde Warnsdorf innerhalb Österreich-Ungarns zu einem Zentrum der – die auf dem Konzil beschlossenen autoritären Neuerungen ablehnenden – Altkatholischen Kirche, die nach 1870 als von den „römischen“ Katholiken, die den Konzilsbeschlüssen folgten, als getrennt angesehen wurde. Diese Spaltung verstärkte den Bedarf nach einem Kirchenneubau. Die Spenden der Gemeindemitglieder und kirchlichen Organisationen reichten jedoch nicht aus, sodass der 1903 begonnene Bau bis 1911 nur langsam voranschritt. Nach dem Ersten Weltkrieg, als sich Böhmen, Mähren und die Slowakei zur Tschechoslowakei vereinigten, entschloss man sich, den Kirchenbau wegen der massiven Geldentwertung und der allgemeinen Not zu beenden. So blieb der Kirchturm ohne Dach bzw. Turmhelm. Die Ausarbeitung der Entwürfe war durch den Stadtbaumeister Anton Möller erfolgt, der Bau selbst war dem Baumeister Franz Rott aus Warnsdorf übertragen worden. Am Namenstag des künftigen Patrons der Kirche, dem 4. November 1903 fanden eine Feier zum Beginn des Aushubs und die Weihe der Fundamente statt. Nach einem Jahr – zu Pfingsten am 23. Mai 1904 – beging man unter Mitwirkung der hohen Geistlichkeit die Grundsteinlegung. Nach dem Chronisten wurde dabei – wie im Katholizismus üblich – eine Gründungsurkunde unterzeichnet und zusammen mit aktuellen Münzen aus dieser Zeit in den Grundstein gegeben, der danach zugemauert wurde. Die feierliche Konsekration fand am 3. September 1911 durch den Diözesanbischof aus Leitmeritz statt. Die Kirche ist dreischiffig, der Innenraum wird durch acht Sandsteinsäulen gegliedert. Die Länge der Kirche beträgt 50 Meter, die Breite einschließlich der Seitenschiffe 24 Meter. Die Kirche erhielt zunächst die Glocken „Karl“ mit 950 kg Gewicht, „Maria“ mit 450 kg und „Josef“ mit 230 kg. Die größte Glocke kam erst später hinzu und wurde im Jahre 1992 feierlich geweiht. Sie stammt aus der Werkstatt Dietrich in Tschechien, wiegt 2550 kg und trägt den Namen des Heiligen Kreuzes, Barnabas und Alexej.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kirche des heiligen Karl Borromäus, auch kurz \"Karlskirche\" oder \"Borromäuskirche\" genannt, ist eine römisch-katholische Kirche im nordböhmischen Varnsdorf (\"deutsch\": Warnsdorf), Okres Děčín, Tschechien, nahe der Landesgrenze zu Sachsen. Sie ist im Stil der Neugotik erbaut und dem Heiligen Karl Borromäus geweiht. Das unvollendete Bauwerk ist auch als \"Kirche ohne Turm\" bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 289147} {"src_title": "Făgăraș-Gebirge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klima und typische Vegetationsgrenzen.", "content": "Das Klima im Făgăraş-Gebirge ist rau und weist subpolare Elemente auf. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei −2 °C, wobei die Temperaturspanne von −38 °C bis +20 °C reicht. Auf der Nordseite des Gebirges dauert der Winter 6 bis 7 Monate. In den Hochlagen liegt die Niederschlagsmenge zwischen 1.200 und 1.400 mm pro Jahr, in den Tieflagen zwischen 800 und 1.000 mm. Bis zur Seehöhe von 1.000 m überwiegen Buchenwälder (\"Fagus sylvatica\"). Bis 1.200 m sind immer mehr Nadelbäume – primär Weißtanne (\"Abies alba\") und Fichte (\"Picea abies\") – eingemischt, darüber wachsen reine Fichtenwälder bis zur Baumgrenze bei rund 1.600 m Seehöhe.", "section_level": 1}, {"title": "Schutzgebiete und Schutzgüter.", "content": "Das Făgăraş-Gebirge sowie dessen nördliches Vorland sind fast auf der gesamten Fläche durch zwei Natura 2000-Gebiete geschützt: Das FFH-Gebiet „Munții Făgăraș“ (EU-Code: ROSCI0122) wurde 2006 ausgewiesen, umfasst eine Fläche von 1.986,2 km2 und befindet sich vollständig in der alpinen biogeografischen Region. Das Vogelschutzgebiet „Piemontul Făgăraș“ (EU-Code: ROSPA0098) wurde ebenfalls 2006 verordnet, hat eine Fläche von 712,0 km2 und befindet sich etwa zur Hälfte in der alpinen (51,88 %) und in der kontinentalen biogeografischen Region (48,12 %) Rumäniens. Innerhalb der Natura 2000-Gebietsflächen befinden sich 21 Naturschutzgebiete, die nach rumänischem Naturschutzrecht verordnet wurden. Bereits die ausgewiesenen FFH-Lebensraumtypen (in Klammer die EU-Codes) belegen den hohen ökologischen Wert des Făgăraş-Gebirges: Natürliche Fließgewässer (3220, 3230 und 3240), Heiden und Buschvegetation (4060, 4070 und 4080), natürliches Grasland sowohl auf Kalk- als auch auf Silikatgestein (6150, 6170, 6230, 6410, 6430, 6440 und 6520), alpine Pionierformationen mit \"Caricion bicoloris-atrofuscae\" (7240), felsige Lebensräume (8110, 8120, 8210, 8220) und nicht erschlossene Höhlen (8310) sowie Waldlebensraumtypen von Auen- bis zu Hochgebirgswäldern (9110, 9130, 9150, 9170, 9180, 91E0, 91Q0, 91V0 und 9410). Auch die Tier- und Pflanzenbestände von europaweiter Bedeutung sind beeindruckend: So kommt dort z. B. die Schneckenart \"Drobacia banatica\" syn. \"Chilostoma banaticum\" vor, die heute weltweit nur mehr in Rumänien und den angrenzenden Randgebieten in Ungarn und der Ukraine anzutreffen ist (früher auch in Deutschland, Polen, Österreich, Tschechien und der Slowakei), seltene Pflanzen von Moosen bis Orchideen, europaweit geschützte Schmetterlinge, Käfer und Fische sowie eine Reihe streng zu schützender Säugetiere von Fledermäusen bis Braunbär. Besonders hervorzuheben ist das signifikante Vorkommen aller drei in Mittel- und Osteuropa vorkommenden großen Beutegreifer im Făgăraş-Gebirge: Braunbär (\"Ursus arctos\"), Luchs (\"Lynx lynx\") und Wolf (\"Canis lupus\"). Durch die Arbeiten von STOICA et al. (2014) und MĂRGINEAN (2018) ist der Wissensstand zur artenreichen Fledermausfauna im Făgăraş-Gebirge außergewöhnlich gut. Insgesamt konnten 22 Fledermausarten im Făgăraş-Gebirge nachgewiesen werden, das sind mehr als zwei Drittel (71 %) der in Rumänien vorkommenden 31 Fledermausarten. Mehr als die Hälfte aller in Europa vorkommenden Fledermausarten, die in Anhang II der FFH-Richtlinie gelistet sind, haben im FFH-Gebiet „Munții Făgăraș“ einen geschützten Lebensraum. Hinsichtlich der Avifauna haben streng geschützte Vogelarten im nördlichen Făgăraş-Gebirge und dessen Vorland ihre Habitate, z. B. Steinadler (\"Aquila chrysaetos\"), Schreiadler (\"Clanga pomarina\" syn. \"Aquila pomarina\") und Schlangenadler (\"Circaetus gallicus\"), Weißrückenspecht (\"Dendrocopos leucotos\"), Mittelspecht (\"Leiopicus medius\" syn. \"Dendrocopos medius\"), Blutspecht (\"Dendrocopos syriacus\"), Grauspecht (\"Picus canus\") und Schwarzspecht (\"Dryocopus martius\"), Ortolan (\"Emberiza hortulana\"), Sperlingskauz (\"Glaucidium passerinum\"), Habichtskauz (\"Strix uralensis\") sowie Auerhuhn (\"Tetrao urogallus\") und Haselhuhn (\"Tetrastes bonasia\" syn. \"Bonasa bonasia\"). Einen ersten Eindruck von den Schutzgütern im Făgăraș-Gebirge erhält man durch die nachfolgenden Videos (rumänisch mit englischen Untertiteln, jeweils 2 min.):", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Făgăraș-Gebirge (auch Fogarascher Gebirge, rumänisch \"Munții Făgăraș\", ungarisch \"Fogarasi-havasok\") liegt in der Gebirgsgruppe der Südkarpaten in Rumänien. Es wird von der Transfogarascher Hochstraße durchzogen. ", "tgt_summary": null, "id": 1687903} {"src_title": "Tisov", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Tisov befindet sich südlich des Naturparkes Třemšín im Tal des Baches Hvožďanský potok im Mittelböhmischen Hügelland. In der Umgebung des Dorfes liegen zahlreiche Teiche, von denen der Hajnice, Vacíkovský rybník, Mlýnský tisový rybník, Jordán, Podtisovský rybník und der Obecňáček die größten sind. Nördlich erheben sich die Tisovská hora (552 m) und der Javory (579 m), im Nordosten der Stráž (638 m) sowie östlich der Mumlín (602 m) und die Špalková hora (620 m).", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Nachbarorte sind Javory und Vacíkov im Norden, Jamky und Leletice im Nordosten, Jaršův Mlýn, Kurkův Mlýn und Vratečín im Osten, Záhrobí, Štěpánka und Netušilův Mlýn im Südosten, Újezdec und Řiště im Süden, Předmíř und Březí im Südwesten, Pozdyně im Westen sowie Hvožďany im Nordwesten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung der am Teich Jordán gelegenen Wasserfeste Tisov erfolgte 1318 als Sitz der Vladike Petr und Havel von Tisov. Im Jahre 1400 besaß Janek von Tisov das Gut, ihm folgte zwischen 1408 und 1413 Hynek von Tisov. Im 16. Jahrhundert erwarben die Ritter Běšin von Běsin das Gut. Die Mühle wurde 1542 erstmals erwähnt und gehörte zur Herrschaft Schlüsselburg. Im Jahre 1617 kaufte Ernst Vitanovský von Vlčkovice das Gut und schloss es an Hvožďany an. Nachfolgender Besitzer war ab 1641 Jan Vitanovský von Vlčkovice, der sie 1644 an seinen ältesten Sohn Ernst Wenzel vererbte. In der berní rula von 1654 sind für Tisov lediglich drei Bauernwirtschaften ausgewiesen, von denen eine neubesiedelt war; drei Chaluppen lagen wüst. Im Jahre 1664 kaufte Karl Leopold Caretto-Cavriani di Millesimo die Güter Hvožďany, Oujezdec und Hostišovice. Er veräußerte diese zwei Jahre später an Aleš Ferdinand Wratislaw von Mitrowitz, der sie seiner Herrschaft Schlüsselburg zuschlug. Aleš Ferdinands Töchter verkauften 1675 alle Güter an Humprecht Johann Czernin von Chudenitz. 1682 fiel der Besitz dessen Sohn Thomas Zachäus Czernin von Chudenitz zu. Im Jahre 1695 bestand das Dorf aus drei Bauernwirtschaften und drei Chalupner. Zu den nachfolgenden Besitzern gehörten ab 1745 Franz Karl Rudolf Graf von Swéerts-Sporck und ab 1757 Johann Franz Christian von Swéerts-Sporck. Bei der Einführung der Hausnummierung wurden 1770 in Tisov elf Häuser gezählt. 1787 brannte der Herrenhof nieder. Joseph von Swéerts-Sporck verkaufte die Herrschaft 1804 an Leopold Leonhard von Thun und Hohenstein, der sie noch im selben Jahre an Johann Franz Freiherr Linker von Lützenwick weiterveräußerte. Nach dessen Tode erbte 1811 sein Sohn Clemens Wenceslaus Graf Linker von Lützenwick die Herrschaft Schlüsselburg und das Gut Schiwotitz. Im Jahre 1840 bestand \"Tisow\" aus 20 Häusern mit 148 Einwohnern. Im Dorf gab es einen Meierhof und eine Mühle. Pfarrort war Hwoždian. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Tisow der Herrschaft Schlüsselburg untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Tisov\" / \"Tisow\" ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Březí in der Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Blatná. Ab 1880 war Tisov ein Ortsteil der Gemeinde Pozdyně, 1897 entstand die Gemeinde Tisov. Im Jahre 1915 bestand Tisov aus 25 Häusern und hatte 184 Einwohner. Im Zuge der Aufhebung des Okres Blatná wurde Tisov 1960 dem Okres Strakonice zugeordnet. Am 1. Jänner 1974 erfolgte die Eingemeindung nach Bělčice. Tisov hatte im Jahre 1991 51 Einwohner. Beim Zensus von 2001 wurden 42 Personen und 28 Wohnhäuser gezählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tisov (deutsch \"Tisow\", 1939–1945 \"Eibenhof\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Bělčice in Tschechien. Er liegt fünf Kilometer nordwestlich von Bělčice in Südböhmen und gehört zum Okres Strakonice.", "tgt_summary": null, "id": 1025647} {"src_title": "Alexander Alexandrowitsch Blok", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alexander Blok war Sohn des Warschauer Juraprofessors Alexander L. Block (1852–1909). Dessen deutsche Abstammung ging zurück auf den im Jahre 1755 aus Dömitz in Mecklenburg eingewanderten Arzt namens Johann Friedrich Block, der am Sankt Petersburger Hof der Zarin Katharina II. (Russland) wirkte. Blocks Mutter war Aleksandra Andrejewna Beketova (1860–1923) – die Tochter des Rektors der Universität in St. Petersburg A. Beketov. Ihre Ehe begann, als sie achtzehn Jahre alt war, und währte nur kurz. Nach der Geburt ihres einzigen Sohnes brach sie die Beziehung zu ihrem Mann ab. Erst im Jahr 1889 wurde ihre Scheidung amtlich, und sie heiratete den Gardeoffizier Piottuch-Kublicki. Neun Jahre lebte Alexander mit seiner Mutter allein und zog dann mit ihr zu seinem Stiefvater in dessen Wohnung in die Kaserne des Grenadier-Regiments am Stadtrand von St. Petersburg auf einer Insel in der Newa. Im Jahre 1889 wurde er ins Wwedenski-Gymnasium geschickt. Im Jahr 1897 reiste Block mit seiner Mutter ins Ausland. Im deutschen Kurort Bad Nauheim erlebte Blok die erste starke jugendliche Verliebtheit in Xenia Sadouskaja. Sie hinterließ einen tiefen Eindruck auf seine Arbeit. 1898 legte er sein Abitur ab und trat in die Juristische Fakultät der St. Petersburger Universität ein. Drei Jahre später wechselte er an die slawisch-russische Abteilung für Geschichte und Philologie, wo er 1906 graduierte. Mitstudenten an der Universität waren Sergej Gorodetsky und Alexei Remisow. Bereits 1902 veröffentlichte er einen ersten Gedichtzyklus in der Zeitschrift \"Neuer Weg\" (Новый путь). Seine frühen Werke standen unter dem Einfluss der Romantischen Literatur, die ihm seit seiner Kindheit vertraut war, sowie der Philosophie Solowjows und dessen Begriffs der Sophiologie. So beschrieb er seine Liebeserlebnisse in dem frühen Werk \"Verse von der Schönen Dame\" (Стихи о Прекрасной Даме, 1898–1904) auf poetisch-mystische Weise. Jedoch bereits in seinem zweiten Gedichtband (1904–1908) trat die mystische Einstellung in den Hintergrund; sie wurde abgelöst von besorgten und patriotisch-sozialkritischen Tönen. Eine Italienreise im Frühjahr 1909 verschaffte Blok Abstand von den Ereignissen des Russisch-Japanischen Krieges und den sozialen Problemen seines Landes, die er als Bürgersohn und Student sehr wohl wahrnahm. Sein 1909 bis 1916 entstandener Gedichtzyklus \"Schreckliche Welt\" spiegelt die inneren Konflikte zwischen Jenseitsillusionen, russischer Realität und privaten Problemen wider. Nach fast zwei Jahren schöpferischen Stillstands seit 1916 entstanden 1918 die Gedichte \"Zwölf\" (Двенадцать) und \"Skythen\" (Скифы). Am 7. August 1921 starb Alexander Blok in seiner Wohnung an Unterernährung; er wurde drei Tage später im Familiengrab auf dem Smolensker Friedhof beigesetzt. 1944 wurden die sterblichen Überreste auf den Wolkowo-Friedhof überführt. Hermann Kähler schreibt dazu: Als er starb, war er 41 Jahre alt. In den Briefen aus den letzten Wochen spricht er von Skorbut, Gicht und Herzbeschwerden. Ihm fallen die Zähne aus, er hat Fieber und solche Schmerzen, dass er im Bett nicht mehr liegen, nur noch sitzen kann. Er selbst führt seine Krankheit auf ungenügende Ernährung und falsche Lebensweise zurück und meint, er müsste eigentlich in ein Sanatorium. In neueren Darstellungen wird als Todesursache Endokarditis genannt, eine infektiöse, bakterielle Entzündung der Herzinnenhaut. Der Asteroid (2540) Blok wurde nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Zu den Übersetzern Bloks gehörte der Dichter Paul Celan. Die Privatdetektivin Bella Block in den Romanen von Doris Gercke ist die (fiktive) Enkelin von Alexander Blok, die sich öfters seiner Gedichte erinnert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Alexandrowitsch Blok (, wiss. Transliteration'(in deutschen Ausgaben überwiegend Block geschrieben); * in Sankt Petersburg; † 7. August 1921 in Petrograd) war ein Dichter der russischen Moderne. Er war neben Andrei Bely der wichtigste Vertreter der so genannten zweiten Generation der Symbolisten.", "tgt_summary": null, "id": 423010} {"src_title": "Jurij A. Treguboff", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familiärer Hintergrund und Kindheit in Russland.", "content": "Jurij Andrejewitsch Treguboff wurde als einziges Kind des Gutsbesitzers Andrej Alexejewitsch Treguboff (1869–1935) und seiner Gattin Sophia Maximilianowna von der Osten-Sacken (1876–1954) geboren. Seine Kindheit verbrachte Tregubow in Laptino, dem Landsitz seiner Eltern im Gouvernement Wladimir, bis dieses infolge der Ereignisse der Revolution von 1917 von den Bolschewiki enteignet wurde. In der Folge lebte die Familie zunächst in Sudogda, später in Wladimir und ab 1919 in Moskau. Die Ereignisse dieser Zeit reflektierte Treguboff später in den Romanen \"Wladimirschina\", \"Der Vampir\" und \"Beginn eines Erdbebens\".", "section_level": 2}, {"title": "Emigration und Leben in Berlin.", "content": "1926 siedelte Treguboff zusammen mit seiner Mutter – dem Vater wurde die Ausreise aus Russland verweigert – von Moskau nach Berlin über, wo er ein deutsch-russisches Gymnasium besuchte. Eine ursprünglich geplante spätere Rückkehr nach Russland kam schließlich aufgrund der dortigen politisch-sozialen Entwicklungen nicht mehr zustande. Nach dem Schulabbruch nach der Mittleren Reife kam Treguboff schließlich als Arbeitskraft in einer chemischen Fabrik unter, in der er als Seifensieder mit der Herstellung von flüssiger Seife befasst war. Später folgten Betätigungen als Dolmetscher und Privatlehrer. Zur selben Zeit bemühte Treguboff sich darum, Anschluss an exilrussische Kreise zu gewinnen. Außerdem begann er seine lebenslang andauernde, intensive intellektuelle Auseinandersetzung mit den Ereignissen der beiden Revolutionen von 1917. Das Zusammenkommen dieser beiden Tendenzen gipfelte schließlich 1934 in dem Eintritt in den „Nationalen Bund der Schaffenden der neuen Generation“, einer gegen die stalinistische Terrorherrschaft gerichteten Widerstandsgruppe, die später in Narodno-Trudowoi Sojus (NTS) umbenannt wurde. Ideologisch wegweisend waren dabei die Theorien und Schriften der sogenannten „Idealo-Realisten“ Nikolai O. Losskij (1870–1965), Nikolai Alexandrowitsch Berdjajew (1874–1948), Lew P. Karsawin (1882–1952), und Semjon L. Frank (1877–1950), die auf eine realistische Fundierung des antimarxistischen Idealismus pochten und sich umgekehrt gegen rein idealistische Konstruktionen als Kampfmittel gegen die bestehenden Verhältnisse wandten. Dem kämpferischen, von Gewalt und Konflikt beherrschten, Gedankengut des Marxismus stellten sie dabei in bewusstem Kontrast die Ideen von Solidarität und Versöhnung entgegen. Die tatsächlichen Widerstandsaktionen des NTS erschöpften sich dabei, aufgrund mangelnder machtpolitischer Mittel, letztlich im Einschmuggeln von anti-stalinistischem Schriftgut in die Sowjetunion. Nach dem deutschen Einmarsch in der Sowjetunion 1941 proklamierte der NTS die Notwendigkeit eines „Dritten Weges“ abseits von „kommunistischer Diktatur“ und „deutscher Besatzung“. 1944 wurde er aufgrund des deutschen Nachnamens seiner Mutter von den deutschen Behörden zum deutschen Staatsbürger erklärt. Um der Einberufung zum Dienst in den deutschen Streitkräften zu entgehen, schloss er sich schließlich der aus Exilrussen und Kriegsgefangenen formierten sogenannten Russischen Befreiungsarmee des Generals Wlassow an, in der er als Dolmetscher in der Kanzlei von Wlassows Stabschef Generalmajor Fjodor Iwanowitsch Truchin (1896–1946) Beschäftigung fand. Das Kriegsende erlebte Treguboff in der Tschechoslowakei. Der drohenden Hinrichtung durch tschechische Partisanen und die in der Tschechoslowakei einmarschierende Rote Armee konnte Treguboff sich schließlich, nach kurzer Gefangenschaft, in einem unbeobachteten Augenblick entziehen. Stattdessen kam er in amerikanische Kriegsgefangenschaft, wurde aber gemäß den Vereinbarungen der Alliierten mit dem neubegründeten tschechoslowakischen Staat, als auf dem Gebiet der Tschechoslowakei aufgegriffener deutscher Staatsbürger, an diesen ausgeliefert. Nach einer mehr als einjährigen Tätigkeit als Zwangsarbeiter in der tschechischen Landwirtschaft und in den Kohlengruben von Mährisch-Ostrau wurde Treguboff, der sich bei einem Grubenunglück eine Lähmung des rechten Armes zugezogen hatte, im September 1946 als Invalide nach West-Berlin abgeschoben. Diesen Abschnitt seines Lebens verarbeitete Jurij Treguboff in den Romanen \"Berlin\" – Der Zweite Weltkrieg, \"Gespenster in Frankfurt\" – Rückblick eines Heimkehrers aus dem sowjetischen Lager auf sein vorheriges Leben, sowie \"Notizen eines Pechvogels\", in dem er seine ersten Berliner Jahre beschrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Entführung aus Berlin und Haft in der Sowjetunion.", "content": "Am 19. September 1947 wurde Jurij Treguboff von Agenten des MGB (sowjetisches Ministerium für Staatssicherheit) an der Grenze zwischen dem sowjetischen Sektor zu den westlichen Sektoren Berlins entführt, nach Moskau verbracht und nach zweieinhalb Jahren Untersuchungshaft in der Lubjanka zum Tode verurteilt. Fünf Tage später wurde das Todesurteil durch 25 Jahre Zwangsarbeit ersetzt. Er wurde nach Workuta transportiert, das in der nordöstlichen Ecke des europäischen Russlands zwanzig Kilometer westlich des Uralgebirges auf der 69. Parallele liegt, 106 Kilometer nördlich des Polarkreises. Dort wurde hauptsächlich Kohle für die im eisfreien Hafen von Murmansk liegende sowjetische Flotte gefördert. Für diese Arbeit war er jedoch zu schwach, bei einer Größe von 1,82 m wog er bei seiner Ankunft nur noch 56 Kilo. Nach drei Jahren und zwei Monaten wurde er nach Mittelostrussland in die Autonome Mordwinenrepublik verlegt, von der er am 11. Oktober 1955 nach der Anerkennung der Sowjetunion durch die Bundesrepublik Deutschland infolge der Verhandlungen Konrad Adenauers mit Nikita Sergejewitsch Chruschtschow als deutscher Staatsangehöriger befreit wurde. Er zog nach Frankfurt am Main, wo unterdessen einige seiner früheren Berliner Freunde wohnten. Vom Tag seiner Entführung an war es Jurij Treguboff verwehrt, für eigene Zwecke etwas niederschreiben zu können. Daher war er gezwungen, alles Wichtige im Gedächtnis zu bewahren, das er auf diese Weise so trainierte wie die Menschen vor der allgemeinen Alphabetisierung. Erst in den letzten Monaten seiner Haft, die er in einem Lager für Ausländer verbrachte, konnte er Papier und Stifte erhalten. Sein Lagerheft, das er mit in die Freiheit nahm, enthält Übersetzungen russischer Gedichte ins Deutsche, die er sein Leben lang überarbeitete, sowie deutscher Gedichte ins Russische. Hauptthema ist das Poem „Bojare Orscha“ von Michail Jurjewitsch Lermontow, das im Jahr 1992 zusammen mit dem später übersetzten Poem „Der Dämon“ veröffentlicht wurde. Jeden Menschen in der ersten Sekunde einer Begegnung richtig einzuschätzen, ob Untersuchungsrichter, Wachmann oder Mitgefangener, war lebensnotwendig. So verstand er es, gut mit den Blatnojs genannten Kriminellen zurechtzukommen, indem er ihnen deutsche Märchen erzählte. Sie schätzten besonders \"Das kalte Herz\" von Wilhelm Hauff, weil in ihm der böse Holländer-Michel überlistet wurde, was ihnen aufgrund ihrer Erfahrungen mit der übermächtigen Staatsgewalt sehr gefiel. Die meisten von ihnen wären ohne die fürchterlichen Zustände nach Revolution und Bürgerkrieg – Verhaftung oder Tod der Eltern, Obdachlosigkeit, Hunger, Kälte, staatliche Kinderheime – niemals ins Kriminelle abgeglitten. Diese intensive Schulung seiner Menschenkenntnis war sicherlich eine Basis für die Vielfalt der später von ihm beschriebenen Charaktere. Unmittelbar nach seiner Rückkehr begann Jurij Treguboff mit der Niederschrift seines Erlebnisberichts \"Acht Jahre in der Gewalt der Lubjanka\", der 1957 auf russisch im Verlag Possev, Frankfurt am Main, als Fortsetzungsserie in der Zeitschrift \"Possev\", die auch in die Sowjetunion geschmuggelt wurde, sowie als Buch veröffentlicht wurde. Im Jahr 1999 erschien die deutsche Fassung, eine zweite russische Auflage kam 2001 bei Possev, Moskau, heraus. Er hat niemals bedauert, den Fehdehandschuh gegen den sowjetischen Terror aufgehoben zu haben. In seinem Lubjanka-Buch zitiert er mehrmals: \"„Ich bin zwar ein halbzertretener Wurm, aber ich bin im Recht!“\" Von der Unmenschlichkeit des sowjetischen Systems zu wissen und nichts dagegen zu tun, wäre unerträglich für ihn gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Journalistische und schriftstellerische Tätigkeit.", "content": "Schnell stellte Jurij Treguboff fest, dass Russland bzw. die Sowjetunion in westlichen Publikationen oftmals verzerrt dargestellt wurden, und so begann er, als freier Journalist zu arbeiten, schrieb Artikel für russische und deutsche Zeitschriften und hielt vornehmlich vor deutschen Zuhörern Vorträge über Themen, die Russland betrafen: Geschichte, Literatur, Philosophie, Orthodoxe Kirche, Zeitgeschehen und eigenes Erleben. Bei einem dieser Vorträge lernte er seine Frau Anita kennen, 1964 heirateten sie. Dem Erlebnisbericht \"Acht Jahre in der Gewalt der Lubjanka\" folgten neunzehn Romane. Die beiden ersten – \"Der letzte Ataman\" und \"Der Vampir\" – hatte er auf deutsch einer Dame aus dem Baltikum diktiert, die deutsch und russisch beherrschte. Mit seiner Heirat änderte er seine Arbeitsweise, erstand eine russische Schreibmaschine und begann, mit zwei Fingern auf ihr herumzuhacken. Sein schöpferischer Denkprozess erfolgte, während er heftig gestikulierend unter Selbstgesprächen in der Wohnung hin und her lief und dabei immer schneller wurde. Plötzlich stoppte er, ging zum Schreibtisch und begann zu tippen. Niemals veränderte er den Text nachträglich, nur Tippfehler korrigierte er. Als seine Schreibmaschine defekt war, setzte er seinen Roman bis zur Lieferung einer neuen Maschine mit der Hand fort, und auch diese in regelmäßiger Schönschrift dicht beschriebenen Seiten weisen nur vereinzelt Streichungen oder Zusätze aus. Etwa zwölf bis vierzehn Monate benötigte er, bis ein Roman beendet war, dann diktierte er ihn auf deutsch seiner Frau in die Schreibmaschine, wobei er zugleich anhand ihrer Reaktionen die Wirkung seiner Worte überprüfte, und überließ ihr nach Fertigstellung der rohen Übersetzung die weitere Bearbeitung des Textes, wobei er ihr jedoch scharf auf die Finger guckte, während sie Unklarheiten jederzeit mit ihm abstimmen konnte. Hinsichtlich des Aufbaus seines literarischen Schaffens lehnte sich Jurij Treguboff an den französischen Romancier Honoré de Balzac (1799–1850) an, dessen einzelne Werke als Menschliche Komödie miteinander verbunden sind. So erzählt jeder der Romane Jurij Treguboffs eine in sich abgeschlossene Geschichte, ist aber durch einige Personen oder Familien, deren Schicksale er über einen längeren Zeitraum zeigen wollte, auch mit anderen Romanen verbunden. Äußerlich wurde dieser Zusammenhang durch eine einheitliche Gestaltung der Buchcover sichtbar gemacht. Seine Themen zeigen eine ungewöhnliche Vielfalt. Die Geschichte Russlands im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde ebenso ausführlich behandelt wie das Leben in Deutschland. Jurij Treguboff formulierte das einmal so: Da er sich nicht in Inhalt und Form des von ihm Geschriebenen reinreden lassen wollte, gründete Jurij Treguboff 1971 zusammen mit seiner Frau den Feuervogel-Verlag, Frankfurt am Main, in dem seine Werke weiterhin zur Verfügung stehen. Seine letzte große Freude wenige Tage vor seinem Tod am 27. Februar 2000 war, die ersten Seiten der Moskauer Fassung seines Lubjanka-Buches in der Hand zu halten. Den durch den Regierungsantritt von Michail Gorbatschow (* 1931) markierte Wende in Russland, die in der Abkehr vom Sowjetsystem und zum Wechsel zu freieren inneren Verhältnissen führten, stand er positiv gegenüber. Insbesondere begrüßte er den Verzicht auf „Abrechnungaktionen“ mit den ehemaligen kommunistischen Machthabern zugunsten einer Sammlung aller Kräfte zugunsten gemeinsamer positiven Anstrengungen mit dem Ziel ein „besseres neues Russland“ zu schaffen.", "section_level": 2}, {"title": "Konzept und Inhalte seiner Werke.", "content": "Als Jurij Treguboff 1996 zu einem Vortrag im Frankfurter Schüler-Café Müller eingeladen wurde, verfasste er einige Zeilen zu seiner Biografie unter dem Titel \"Zwischen den Stühlen\", die mit folgenden Worten begann: Diese Dualität zeigt sich auch in seinem literarischen Schaffen, das mit seinem Bericht über die in sowjetischen Gefängnissen und Lagern verbrachte Lebenszeit vom 19. September 1947 bis zum 11. Oktober 1955 unter dem Titel „Acht Jahre in der Gewalt der Lubjanka“ beginnt. Er hatte seinen Mitgefangenen versprochen: „Ich werde eure Stimme sein!“ und begann unmittelbar nach seiner Rückkehr mit der Niederschrift dieses Buches, noch bevor neue Eindrücke das Erlebte übertünchen konnten. Die ersten fünf Romane Jurij Treguboffs haben einen autobiografischen Charakter. \"Der Vampir\" spielt im Moskau des Jahres 1921, während der NÖP-Periode (kurzfristige Zulassung eines gemäßigten Kapitalismus zur Verbesserung der desolaten Versorgungslage Russlands). Eine einstige Adelsfamilie und die eines führenden Revolutionärs werden durch gemeinsames Erleben schicksalhaft verbunden. Ihre Begegnung mit den „Springern“, einer fast schon mystifizierten Widerstandsbewegung, die beginnende Spaltung der Revolutionäre, Intrigen und Morde zeichnen ein packendes, unmittelbares Bild jener Tage, von denen der Autor Lenin visionär sagen lässt: „Die Partei wird sich in einen blutsaugenden Vampir verwandeln.“ In dem Roman \"Berlin\" erlebt der aus dem vorherigen Buch bereits bekannte Wladimir Schwedow den Zweiten Weltkrieg in Berlin, lernt verschiedene Exilgruppen kennen, arbeitet im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, schließt sich der Wlassow-Armee an, um aus dem Zusammenbruch heil herauszukommen und den Blick in eine glücklichere Zukunft werfen zu können. In diesem Werk wird Deutschland aus der Sicht der in Berlin lebenden Russen betrachtet: alteingesessene Emigranten, sowjetische Kriegsgefangene, Ostarbeiter, russische Juden und russische antisemitische Gruppierungen. \"Der letzte Ataman\" beschäftigt sich mit den Tagen zwischen Krieg und Frieden 1945 in Österreich: Schicksal vieler russischer Menschen, die nicht unter die kommunistische Herrschaft zurückkehren konnten, sich in der Hoffnung auf den Westen betrogen fühlten und als Partisanen in den Wäldern an der Grenze des sowjetischen Sektors zum amerikanischen Sektor Österreichs zu überleben versuchten. Besonders aufschlussreich sind die Erzählungen über Entstehung und Geschichte der Kosaken und ihre Rolle im russischen Kaiserreich. Im Roman \"Gespenster in Frankfurt\" steht der „Heimkehrer“ Jewgenij Kreiton im Mittelpunkt des vielgestaltigen Geschehens, das sich so ziemlich über den Hauptteil des europäischen Kontinents ausbreitet und an wichtigen geschichtlichen, politischen, gesellschaftlichen, menschlichen und unmenschlichen Ereignissen teilhat. Der „gespenstische“ Aspekt dieses Buches steht in engem Zusammenhang mit Episoden und Personen aus dem Roman \"Berlin\". Mit dem Roman „Wladimirschina“ werden die ersten, historisch geprägten Bücher abgerundet. Die Rahmenhandlung schließt an die „Gespenster in Frankfurt“ an, während der Hauptteil – Revolutionswinter 1917/1918 in der Provinz Wladimir – die Zeit vor dem „Vampir“ behandelt. Anhand zweiter Studenten wird der Leser in eine aus den Fugen geratene, verunsicherte Welt geführt, an der er einerseits die Schwächen des zaristischen Russlands erahnen kann, andererseits deutlich erkennt, wie grausam und beängstigend die neuen Machthaber im Namen der Befreiung des Proletariats agieren. Mit dem Roman „Geld“ begibt sich Jurij Treguboff auf ein völlig anderes Terrain. Das Buch spielt in Frankfurt am Main, Hauptpersonen sind Menschen, deren Seelen mit kaltem und totem Eisen verglichen werden können, das von dem Magnet Mammon angezogen und beherrscht wird. Sein Thema ist Gerechtigkeit auf irdischer und nichtirdischer Ebene im Zusammenhang mit dem raffinierten Mord einer hochqualifizierten Clique an einer alten Dame um ihres Geldes willen. Gezeigt wird, wie sich das Leben eines jeden, der an diesem Verbrechen teilgenommen hatte, in dem gleichen Maße verändert, wie er schuldig geworden ist. Nach orthodoxer Vorstellung leben wir im Zustand des permanenten Gerichts, jeder ist ununterbrochen für alles verantwortlich, was er tut oder auch nicht tut und spürt die Folgen seiner Entscheidungen. „Die Notizen eines Pechvogels“ schildern die Geschichte des Semjon Semjonowitsch Tschugujew, den es in den zwanziger Jahren als Kind an die Spree verschlägt, wo er den Krieg erlebt, bis zu seinem Tod Anfang der fünfziger Jahre. Er glaubt an die menschliche Anständigkeit und steht daher Intrigen und Niederträchtigkeiten hilflos gegenüber. Als er sich von seiner Frau Fleur hintergangen fühlt, glaubt er, sie erschlagen zu haben und flüchtet nach Frankfurt am Main, wo er sich zwischen Dirnen und Zuhältern niederlässt und ihnen, die ihn spöttisch „Prediger“ nennen, Bibeltexte vorliest. Der Roman „Hauptwache“ beginnt im Milieu der Obdachlosen auf der B-Ebene der Frankfurter Hauptwache und beschreibt Menschen, die zu schwach sind, um ihrem Leben Halt und Sinn zu verleihen. Da sie anfällig für Versprechungen sind und sich nur schlecht wehren können, sind sie leicht für dunkle Machenschaften zu missbrauchen. So soll mit ihrer Hilfe ein russischer Biologe, dessen Forschungen über die Veränderung der menschlichen Gene bereits weit fortgeschritten sind, aus Budapest entführt werden, um in Zukunft für die Amerikaner zu tätig zu sein. Die nun folgenden drei Romane sind durch die gleiche Hauptperson eng miteinander verbunden. Der erste Band „Die wundersamen Erlebnisse des Aristarch Trofimowitsch Jermolow“ kann als philosophisches Märchen bezeichnet werden. Der Grundgedanke ist: Als vor zweitausend Jahren das Christentum in die Welt eintrat und die herrlich anzusehenden, aber nicht sonderlich gütigen antiken Götter von den Heiligen besiegt wurden, zogen sie sich enttäuscht und grollend in ein geheimnisvolles, den Sterblichen nur schwer zugängliches Tal am Olymp zurück. Zusammen mit den Heiligen des Christentums war jedoch auch das böse Prinzip in die Welt eingetreten. Achitophel von Drewluga, ein Kind dieses Prinzips, hatte den antiken Göttern ein Bündnis gegen den gemeinsamen Feind angeboten, das jedoch empört zurückgewiesen wurde, da er und seine Freunde ihnen nicht schön und edel genug waren. Um sie unter Druck setzen zu können, bemächtigte er sich der Göttin Artemis, der Jägerin, die unvorsichtig das wunderbare Tal verlassen hatte, und bannte sie in eine kleine Statuette, die er in seiner Wohnung aufstellte. Der Schriftsteller Jermolow, den Herr von Drewluga für seine Zwecke einspannen möchte, schlägt sich jedoch auf die andere Seite und entwendet ihm dieses Statuette, um die ein erbitterter Kampf unter Anwendung durchaus origineller Finten beginnt. In dem Roman „Der große Einsatz“ geht es um Menschen, die alles auf eine Karte setzen, um Karriere zu machen. Aristarch Trofimowitsch Jermolow wird mit einem Sack voller Münzen aus der Unterwelt, dem Hades, entlassen, in den er durch eine List des Herrn von Drewluga geraten war, der Weg in seine alte Heimat und damit in seine Vergangenheit ist ihm jedoch verwehrt. Arglos stolpert er in eine Intrige, in deren Mittelpunkt ein Anwalt steht, der unter dem Deckmantel einer karitativen Organisation zur Rettung Alkoholkranker eine Erpresserorganisation auf die Beine stellt. Zugleich versucht ein Kollege von ihm, durch manipulierte Wirtschaftsinformationen zwei US-Unternehmen in großem Maßstab zu betrügen und bedient sich hierfür eines Doppelgängers des amtierenden Bundesbankpräsidenten. Jermolow, der kurz hintereinander der Fälschung und dem Original begegnet, gerät zwischen die Fronten. Im Mittelpunkt des Romans „Die blutige Ikone“ steht eine in der einzigen offenen Kirche der Stadt Noginsk hängende Ikone von hohem künstlerischem Wert, verehrt von den Gläubigen, für die sie das Heiligste verkörpert, was ihr trübseliges, graues Dasein erhellt. Die mystische Wirkung dieser Ikone, auf der die Muttergottes und der Heilige Sergius von Radonesch abgebildet sind, wird noch dadurch verstärkt, dass sie in all den Jahren der Kirchenverfolgungen der Vernichtung entgehen konnte. Plötzlich wird sie zum Zentrum des Interesses und zur Triebfeder des Schicksals vieler Menschen. In einem zweiten Handlungsstrang versucht ein auf der Insel Elba lebender Milliardär experimentell die Frage zu klären, ob plötzlicher Reichtum den Menschen Glück oder Verderben bringt und lässt einigen Personen auf ihnen glaubhaft erscheinende Weise jeweils etwa zwei Millionen Mark zukommen, ohne dass ihnen bewusst wird, Versuchskaninchen zu sein. Hierfür werden ausgerechnet Menschen ausgesucht, die mit dem Diebstahl der Ikone verbunden sind. In dem Roman „Schnapsi“ wird das Schicksal der fünfzehnjährigen Manuela Neudecker beschrieben, die von ihren habgierigen und gewissenlosen Eltern an den Besitzer eines luxuriösen Frankfurter Eros-Centers verschachert worden ist, wo sie wegen ihrer Abneigung dem Alkohol gegenüber den Spitznamen Schnapsi erhält. Schwer lastet der Druck des ihr aufgezwungenen Lebens auf ihr. Sie ist ein willensstarker, sich selbst stets treu bleibender Mensch und sucht nach einer Lebensweise, die ihrem Wesen besser entspricht. Mit dem Roman „Die Idee des Doktor Kologriwow“ schloss Jurij Treguboff seinen auf dreizehn Teile angewachsenen Romanzyklus ab, in dem einerseits alle Bücher auf irgendeine Weise miteinander verbunden sind, so wie es im Leben keine isolierten Geschehnisse gibt, und jedes einzelne Buch zugleich ein in sich geschlossenes Werk darstellt, in dem, bezogen auf die jeweilige Handlung, keine Punkte offenbleiben. Verbunden werden alle Titel durch die grandiose Kulisse unserer Zeit, die im Jahr 1917 verwirklichte russische Revolution, damals eine Tragödie aller Völker Russlands und seit dem Zweiten Weltkrieg eine Tragödie der gesamten Menschheit. In seinem Nachwort zu diesem Buch, mit dem Jurij Treguboff diesem Zyklus den Titel „Durch die reinigende Flamme“ gab, schrieb er: Der Roman spielt zu der Zeit, als Leonid Iljitsch Breschnew wichtigster Mann der Sowjetunion war und schildert die unsichtbar wirkenden Kreise der Opposition im Untergrund – das beginnende Ende der kommunistischen Herrschaft in Russland. Dr. Kologriwow ist ein französischer Psychiater russischer Abstammung, der in der Psychiatrie von Arsamas tätig ist und dort auf Patienten stößt, die seinen Untersuchungen nach keineswegs in eine Anstalt für Geistesgestörte gehören und offensichtlich wegen ihrer oppositionellen Einstellung gegenüber den in der Sowjetunion herrschenden Machthabern von Staats wegen für psychisch krank erklärt worden waren. Sein Versuch, einem dieser Pseudokranken einen Dienst zu erweisen, führt zur Verhaftung und Ausweisung Kologriwows. Wieder im Westen, beschließt er, dem von ihm als unerträglich empfundenen menschenfeindlichen System der Sowjetunion den Kampf anzusagen. Mit diesem Buch hielt Jurij Treguboff sein Hauptanliegen für abgeschlossen. Dass ihm die Kraft und Zeit geschenkt wurde, noch weitere sechs Romane zu schreiben und er sie alle gedruckt in der Hand halten konnte, empfand er als großes Glück. Das Bändchen mit „Gedichten und Erzählungen zur russischen Geschichte“ sollte diesen Zyklus abrunden und in einen größeren geschichtlichen Zusammenhang stellen. Es enthält fünfundzwanzig Miniaturen, davon drei in russischer Sprache, sowie einen ausführlichen Kommentar über den jeweiligen historischen Hintergrund. Eigentlich wollte Jurij Treguboff danach nur noch Kurzgeschichten schreiben, aber aus der ersten Erzählung wurde sehr schnell das erste Kapitel seines Romans „Wie Herbstlaub im Sturm“, der im Zweiten Weltkrieg spielt. Im belagerten Leningrad wird zu besonderer Wachsamkeit aufgerufen, um potentielle Feinde unschädlich zu machen, noch bevor sie dem sowjetischen Staat Schaden zufügen können. Dies bringt den Hausverwalter Krjutschnikow dazu, eine ihm missliebige Familie anzuzeigen, Vater und Mutter werden verhaftet, zurück bleibt ihr Töchterchen, das später verhungert vor einer Muttergottesikone vorgefunden wird. Diese Ikone nimmt ein zur Front gehenden Student mit sich; sie rettet ihm das Leben, als bei seiner Gefangennahme eine Kugel von ihr abgefangen wird. Hierdurch erweckt er die Aufmerksamkeit der Deutschen, die ihn in ein Sonderlager bringen, wo Menschen für ein Attentat auf Stalin und seine engsten Mitarbeiter geschult werden. Mit dem Roman „Der fahle Reiter“ beschäftigt sich Jurij Treguboff ein zweites Mal mit der Revolutionsepoche – er beginnt in der Silvesternacht 1913 und endet 1920 mit dem Sieg der Roten über die Weißen im russischen Bürgerkrieg und Einsetzen der Emigration. Er hat drei sich überschneidende Ebenen: die geschichtliche Entwicklung dieser Zeit unter Berücksichtigung der Tatsache, dass jede Erfolg versprechende politische Partei Opportunisten unterschiedlichsten Kalibers anzieht; der vom Marxismus angestrebten „Schaffung eines neuen Menschen“ werden die Experimente zweier Wissenschaftler gegenübergestellt, die auf künstliche Weise ein Mädchen produzieren, das den Anforderungen der modernen Zeit besser gerecht werden soll; und schließlich die Legende von dem Schuster Ahasver, der Christus auf dem Kreuzweg ein Glas Wasser verweigert hat, erst am Ende der Zeit sterben kann und sich in seinen Träumen an sein vergangenes Leben erinnert. Der folgende Roman „Im hellen Schein des Mondes“ beschreibt die Zeit und Raum überspannenden Geister der Natur in ihrem Bemühen, die weitere Zerstörung des Erdballs durch menschliche Gier und Rücksichtslosigkeit zu verhindern. Hauptfigur ist eine Dryade, die Seele eines Baumes, die sich vor zweitausend Jahren in einen römischen Soldaten verguckt hatte und ihm ins kalte Germania gefolgt war. Ihr Baum, der einzige seiner Art weit und breit und unter Naturschutz stehend, droht zu zerbrechen, und mit ihm stirbt auch sie, wenn sich niemand findet, der ihr eine neue Wohnstatt besorgt. Unter dem Titel „Das weiße Pulver“ greift Jurij Treguboff eines der großen Probleme unserer Zeit auf: Rauschgift. Er beschäftigt sich aber nicht mit den Süchtigen, sondern mit den Dealern, die aus Geldgier, dem Gefühl der Macht über andere und Menschenverachtung ihre Opfer bewusst und skrupellos in einen langsamen, qualvollen Tod schicken. Eine humorvolle Note hat der Roman „Rauschgold“. Er spielt im Milieu der russischen Emigranten im Berlin der zwanziger Jahre. Ein gerissener Gauner entfacht eine Hysterie der Geldgier, um sich den Schmuck seiner Landsleute unter den Nagel zu reißen, was ihm bis zu einem gewissen Punkt auch gelingt. Mit seinem Roman „Beginn eines Erdbebens“ zieht Jurij Treguboff Bilanz über die sowjetische Epoche Russlands, indem er zu ihren Wurzeln zurückgeht und die Schicksale von zwölf Bolschewiki in den Jahren 1916 bis 1920 beschreibt. Ihm war bewusst, dass dies vermutlich sein letztes Werk sei, man könnte es daher als Summe seiner Lebenserfahrungen bezeichnen. Typisch für alle Bücher Jurij Treguboffs ist sein mit einem wissenden Schmunzeln verbundener feiner Humor. Er wollte die Menschen zeigen wie ein Spiegel, ohne sie zu beurteilen oder gar zu verurteilen. „Das steht mir nicht zu“, sagte er, „denn auch die von mir erfundenen Charaktere kenne ich nur in dem Abschnitt ihres Lebens, den ich beschreibe. Außerdem ist der Leser schlau genug, um seine eigenen Schlüsse zu ziehen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Jurij Andrejewitsch Treguboff (Tregubov) (; * 4. April 1913 in Sankt Petersburg; † 27. Februar 2000 in Frankfurt am Main) war ein russischer Schriftsteller. Treguboff wurde als Autor einer Reihe historischer Romane bekannt, die die russische Geschichte des 20. Jahrhunderts sowie die Auswirkungen der geschichtlichen Entwicklung auf die unterschiedlichsten Bereiche des Lebens in Deutschland reflektieren.", "tgt_summary": null, "id": 1939233} {"src_title": "Červený Hrádek (Sedlčany)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Červený Hrádek liegt im Tal des Mastník im Mittelböhmischen Bergland. Nördlich erhebt sich der Hluchá (429 m), nordöstlich im Kolihový les der Velký Vršek (521 m) und Süden der Hejná hora (414 m). Nachbarorte sind Skála und Vítěž im Norden, Kosova Hora im Osten, Janov im Süden, Xaverov im Südwesten sowie Sedlčany im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Hrádek ist seit 1285 als Vladikensitz nachweisbar. Seit 1400 besaß Hermann von Říčany die Feste Hradek. Nachdem in den Hussitenkriegen das Geschlecht der Amschelberger erloschen war, erwarben die Herren von Říčany 1474 Kosova Hora und bauten es zum Zentrum ihrer Herrschaft aus. 1508 wurde Bohuslav Břekovec von Ostromeč Besitzer von Hrádek, das zu dieser Zeit erstmals \"Červený Hrádek\" genannt wurde. 1560 kaufte Sigmund Valkoun von Adlar Červený Hrádek. Als er 1572 verstarb, verkaufte seine Witwe Magdalena von Říčany den Besitz an Jan Prostiborský von Vrtba. Die Vrtba hielten den Besitz über die Wirren des Dreißigjährigen Krieges hinaus bis 1670, anschließend erwarb Anna Susanna Kühn vom Meggau Rothhradek. 1675 wurde die Feste durch einen Brand stark beschädigt. Der Wiederaufbau und Umbau zum Schloss verschuldete die Besitzerin derart, dass sie ihre Güter an den Gläubiger Nikolaus Franchimont von Frankenfeld abtreten musste. Nachfolgend wechselten die Besitzer in rascher Folge und schließlich wurde Červený Hrádek an Kosova Hora angegliedert. Die alte Feste verlor dadurch ihren Zweck als Adelssitz und wurde zur Unterkunft für die herrschaftlichen Bediensteten umfunktioniert. 1837 wurde František Mladota von Solopisk Besitzer der Herrschaft Amschelberg. Er verlegte den Sitz wieder nach Červený Hrádek, und 1844 begann der Umbau der Feste zu einem neogotischen Schloss. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde Červený Hrádek im Jahre 1850 zu einer selbständigen Gemeinde im Bezirk Sedlčany. 1869 schloss sich der Ort mit Kosová Hora zusammen. Ab 1930 bildete Červený Hrádek erneut eine eigene Gemeinde, zu der die Ortsteile Janov, Lhotka, Přibýška und Vítěž gehörten. Bei der Gebietsreform von 1960 wurde die Gemeinde aufgelöst. Červený Hrádek wurde zu einem Ortsteil von Sedlčany im Okres Příbram und schließlich im Jahre 1981 dem Ortsteil Vítěž zugeschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Schloss Červený Hrádek.", "content": "Der 1844 aus der Feste entstandene neogotische Bau wurde zwischen 1894 und 1896 durch den Architekten Jan Kotěra um einen Südflügel im Jugendstil erweitert. Dabei entstand auch der große Turmanbau. Nach der Machtübernahme der Kommunisten wurde im Jahre 1948 die Familie Mladota von Solopisk enteignet und das Schloss diente als Heimatmuseum der Stadt Sedlčany und als Archiv des Bezirksnationalausschusses (Okresní národní výbor) in Příbram. 1992 erhielt die Familie Mladota das Schloss zurück und begann, das heruntergekommene Bauwerk instand zu setzen. Es ist nur eingeschränkt und zu besonderen Terminen für die Öffentlichkeit zugänglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Červený Hrádek (deutsch \"Rothradek\") ist eine Ortslage der Stadt Sedlčany in Tschechien. Sie liegt eineinhalb Kilometer östlich von Sedlčany und gehört zum Okres Příbram.", "tgt_summary": null, "id": 1157619} {"src_title": "Karma (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Band wurde 1999 in Umag von Nenad Cirjak (Neno) gegründet. Er war ein Fan von elektronischer Musik und war bewandert in Dancetrends. Mit seinem Freund Josip Miani (Pipi) gründete er die Gruppe. Seine Vorbilder waren Gigi D’Agostino, Eiffel 65, Scooter, Sasha und DJ Molella. Neno reiste sehr viel durch Europa und arbeitete in verschiedenen Diskotheken als professioneller DJ. Er suchte nach neuen Stilen und Sounds. Einen großen Einfluss auf die Gruppe und ihre Dancerichtung hatten italienische Diskotheken die immer solche elektronische Musik begleiteten. Pipi übernahm die Keyboards. Er spielt Klassiker, Evergreens, Rock- und Pop-Hits und seine Vorbilder waren Jean Michel Jarre, Vangelis, Kraftwerk und Enigma. Das letzte fehlende Puzzleteil der Band war ein Sänger. Nach vielen Problemen, fanden sie eine Pianolehrerin, Mirela Zemcak, deren Stimme gut zu dem Bandsound passte. Doch Zemcak war noch in weiteren Bands engagiert und so kam Majda Susejl (Tara) zur Gruppe. In dieser Besetzung besteht die Band seit dieser Zeit. 2001 erschien ihr erstes Album \"Sedam Dana\". Mit dem Titeltrack gewann die Band ein Musikfestival in Split. Auf dem Album interpretierten Karma auch Songs von kroatischen Künstlern aus den 1980er Jahren wie Novi Fosili, Zdravko Čolić und Prljavo Kazalite. Das Album machte die Band rasch bekannt. Bereits 2002 erschien ihr zweites Album \"Zavrti Život\", der vor allem in Tschechien populär wurde. 2003 folgte ein Album namens Remixes, das Remixversionen von unter anderem Minea, Colonia, Sendi Cenov und Ivana Banfićenthielt. 2004 folgte das vierte Album \"Malo Pomalo\". Ein Jahr später folgte ihre erste DVD. 2006 erschien \"Avantura\". 2007 erschien unter dem Titel \"Seven Days\" ein weiteres Album, dieses enthält ein Best-of von Karma-Songs in englischer Sprache. Im gleichen Jahr erschien außerdem ein Best of. 2009 erschien ihr bisher letztes Album \"Party Do Zore\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Karma ist eine aus Istrien stammende kroatische Musikgruppe. Sie wurde im Jahr 1999 gegründet. Sie besteht aus Majda Suselj (Tara), Josip Miani (Pipi) und Nenad Cirjak (Neno DJ). Bis jetzt haben sie fünf Studioalben und vier Remixalben veröffentlicht. Karma ist als Musikband nicht nur in Kroatien, sondern auch in anderen europäischen Ländern, wie der Tschechischen Republik, Slowenien, Slowakei, Polen, Bulgarien, Rumänien und Russland bekannt. 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Der Staat behielt sich zudem das Recht vor, die konzessionierte Bahn jederzeit einlösen zu können. Das Aktienkapital der \"Aktiengesellschaft Kaadner Lokalbahnen\" betrug insgesamt 1.299.000 Kronen. Ausgegeben wurden 5413 Stammaktien zu je 200 Kronen und 1082 Prioritätsaktien zu je 200 Kronen. Eröffnet wurden die Strecken am 10. November 1902 (Radonitz–Duppau) und am 1. August 1903 (Kaaden–Willomitz). Den Betrieb führten die k.k. österreichischen Staatsbahnen (kkStB) für Rechnung der \"Kaadner Lokalbahnen\" aus. Nach dem Ersten Weltkrieg traten an Stelle der kkStB die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD. Am 1. Januar 1925 wurden die \"Kaadner Lokalbahnen\" per Gesetz verstaatlicht und die Strecken wurden ins Netz der ČSD integriert.", "section_level": 1}, {"title": "Lokomotiven.", "content": "Auf Rechnung der Kaadner Lokalbahnen wurden insgesamt vier Lokomotiven der bewährten kkStB-Reihe 97 beschafft. Die Lokomotiven besaßen die Betriebsnummern 97.127, 223, 226 und 227. Die 97.227 (ČSD 310.0118) blieb als Museumslokomotive erhalten. Sie gehört seit 1967 dem Technischen Nationalmuseum in Prag und ist Bestandteil der ständigen Ausstellung in der Verkehrsabteilung des Museums.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kaadner Lokalbahnen (tschech.: \"Kadaňské místní dráhy\") war eine private Lokalbahn-Aktiengesellschaft im heutigen Tschechien. Sie war Eigentümer der staatlich garantierten Lokalbahnen zwischen Kadaň (\"Kaaden\") und Vilémov (\"Willomitz\") bzw. Radonice (\"Radonitz\") und Doupov (\"Duppau\") in Nordwestböhmen. Die Gesellschaft hatte ihren Sitz in Prag.", "tgt_summary": null, "id": 1067896} {"src_title": "Anton David (Politiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Besuch der Volksschule lernte Anton David das Seifensiedergewerbe. Nachdem er ausgelernt hatte, ging er nach Wien, wo er sich erstmals politisch engagierte. Auch in Wiener Neustadt lebte er vorübergehend, bis er eine Arbeitsstelle im Wiener Schlachthof Sankt Marx fand. Er war Mitbegründer des \"Fachvereins der Seifensieder\" und der \"Gewerkschaft der chemischen Arbeiter Niederösterreichs\", aus der der Verband der Arbeiterschaft der chemischen Industrie Österreichs hervorging. 1889 ging er nach Nikolsburg und versuchte sich selbständig zu machen, musste seinen Betrieb aber schon 1892 wieder schließen. 1893 fand er in Wien eine Stelle als Beamter der Unfallversicherung. 1894 berief ihn Franz Schuhmeier in die Administration des Parteiorgans „Volkstribüne“, dessen Auflage sich in den nächsten Jahren vervielfachte. Im Jahr 1902 kandidierte er erstmals für den Gemeinderat, unterlag aber gegen seinen christlichsozialen Gegenkandidaten. Er war Mitglied der Parteileitung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Niederösterreichs, von 1907 bis 1918 Reichsratsabgeordneter, von 1918 bis 1920 Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien, vom 21. Oktober 1918 bis zum 16. Februar 1919 Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung und zwischen dem 4. März und dem 31. Mai 1919 Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung Deutschösterreichs, wo er Alterspräsident war. Anton David, Franz Schuhmeier und Albert Sever entwickelten gemeinsam das heute noch bestehende System der Parteiorganisation mit Vertrauenspersonen. Anton David war verheiratet und hatte zehn Kinder. Nach kurzer Krankheit starb er am 21. Dezember 1924 kurz nach Mitternacht. Zum Gedenken an Anton David wurde der nach Plänen von Alfred Keller und Walter Broßmann zwischen 1926 und 1927 erbaute Gemeindebau in der Effingergasse 31 Davidhof benannt. Beigesetzt wurde er in einem Ehrengrab auf dem Ottakringer Friedhof (Gruppe 6, Reihe M, Nummer 2), das Grabnutzungsrecht besteht auf Friedhofsdauer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anton David (* 23. April 1849 in Smichow (Smíchov), Böhmen; † 21. Dezember 1924 in Wien) war ein österreichischer Politiker der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs (SDAP).", "tgt_summary": null, "id": 1209102} {"src_title": "Jon Hassell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Nach einer Kindheit in Memphis, Interesse für Cool Jazz und einer klassischen Ausbildung auf der Eastman School of Music und an der Catholic University studierte Hassell in Köln bei Karlheinz Stockhausen. Er kehrte 1967 in die USA zurück, wo er Terry Riley traf und an dessen Erstaufnahme von \"In C\" beteiligt war. Während seines Promotionsstudiums in Buffalo war er mit Katrina Krimsky verheiratet und Mitglied des \"Dream House\"-Ensembles von La Monte Young. In der New Yorker Minimalisten-Szene wurde er über Pandit Pran Nath bekannt, bei dem er ab 1972 Unterricht nahm. Dessen klassisch indischer Gesangsunterricht eröffnete ihm Möglichkeiten zu einem neuartigen Trompetenspiel: Die sprachähnlich modulierten Luftströme, die Jon Hassell durch sein Instrument fließen lässt, führen zum Entstehen von scheinbar „undefinierten“ (mikrotonalen) Klängen. Hassell verwendet den Begriff „Fourth World“, um seinen Musikstil zu fassen. „Mein Ausdruck \"Fourth World\" umschreibt ein sinnliches Koordinatensystem, in dem sich für die Balance zwischen uralter Weisheit und neuesten Technologien organische Formen finden lassen.“ Karl Lippegaus beschreibt Hassell als einen der wenigen Fusion-Trompeter, die sich nicht vollständig dem Einfluss von Miles Davis verschrieben, sondern ihren eigenen Sound kreiert haben. Allerdings macht Mark Gilbert in \"Grove Music Online\" darauf aufmerksam, dass Hassell Davis im Gebrauch der Elektronik, der Modalharmonien und des Lyrizismus sehr ähnlich ist. Trompeter wie Arve Henriksen und Nils Petter Molvær sind von Hassells Zeiten und Räume relativierender Musik beeinflusst. Musiker wie Brian Eno, Peter Gabriel oder David Sylvian entdeckten nach Spielerfahrungen mit Jon Hassell ihre eigenen Ambient-World-Visionen. Gemeinsam mit Pete Scaturro hat Hassell die Titelmusik für die Fernsehserie \"Practice – Die Anwälte\" geschrieben. Für das Kronos Quartet schrieb er das Streichquartett \"Pano de Costa,\" das auf deren Album \"White Man Sleeps\" veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jon Hassell (* 22. März 1937 in Memphis (Tennessee)) ist ein US-amerikanischer Trompeter und Komponist der Fusionmusik. Er ist für seinen Einfluss auf die Weltmusikszene und seine akustischen und elektronischen Veränderungen des Trompetenklangs bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 2349527} {"src_title": "Burg Kumburk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kumburk wurde zunächst als \"Goldenburg\" bezeichnet und erstmals Anfang des 14. Jahrhunderts erwähnt, als sie im Besitz des Markwart von Goldenburg war, einem Angehörigen des Stammes der Markwartinger. Ihm folgten nacheinander dessen Söhne Benesch (\"Beneš\"), Heinrich (\"Hynek\") und Jan, die sich von Kolmburk und Wartenberg nannten. 1406 erwarb Johann Kruschina von Lichtenburg die Kumburk, dem bereits die Grundherrschaft Opočno gehörte. Zudem war er Prager Burggraf und Hauptmann des schlesischen Herzogtums Schweidnitz. Ihm folgte sein Sohn, der Hussitenführer Hynek Kruschina von Lichtenburg. Er ließ die Burgmauer verstärken, veranlasste den Bau von weiteren Befestigungsanlagen und errichtete einen Palast. 1500 ging die Kumburg an Johann Žehušiský von Nestajov, der sie 1513 an Bartholomäus von Münsterberg, einen Sohn des Herzogs Viktorin verkaufte. Von 1517 bis 1524 war sie im Besitz der Herren Berka von Dubá, denen die Trčka von Leipa folgten. Sie verkauften die Kumburk 1607 zusammen mit der Stadt Jičín an Sigismund Smiřický von Smiřice, dessen Besitzungen sein Sohn Jaroslav, nach dessen Tode 1611 Jaroslavs Bruder Albrecht Jan erbten. Nachdem nach der Schlacht am Weißen Berg alle Smiřicky-Besitzungen vom Kaiser konfisziert wurden, erwarb sie deren Verwandter Albrecht Wallenstein. Nach dessen Ermordung 1634 schenkte der Kaiser die Burg seinem Feldherrn Rudolf von Tiefenbach. Da dieser kinderlos verstarb, gingen dessen Besitzungen 1653 an seine Witwe Maria Eva Elisabeth, geborene von Sternberg, die sie 1676 ihrem Neffen Jan Norbert von Sternberg vererbte. 1710 verkauften die Sternberg die Herrschaft Kumburk an Johann Josef Graf Trautmannsdorff, dessen Nachfahren 1945 enteignet wurden. Die Burg wurde 1658 auf kaiserlichen Erlass zerstört, da sie als feindlicher Stützpunkt gedient haben soll. 1939–1941 erfolgte eine Restaurierung der Mauern und Türme der Burgruine.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ruine der ehemaligen Burg Kumburk (auch: \"Goldenburg\"; \"Kolburk\"; \"Kolmburk\") liegt bei Syřenov im Böhmischen Paradies. Sie gehört zum Bezirk Semily.", "tgt_summary": null, "id": 169917} {"src_title": "Bahnstrecke Hanušovice–Staré Město pod Sněžníkem", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 17. August 1904 wurde die Konzession \"zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Lokalbahn auszuführenden Lokomotiveisenbahn von der Station Hannsdorf der k.k. Staatsbahnlinie Sternberg–Grulich unter Mitbenutzung einer Teilstrecke der letzteren Bahnlinie nach Mährisch Altstadt\" erteilt. Am 4. Oktober 1905 wurde die durch die Täler der March und Krupá führende Strecke eröffnet. Den Betrieb führten die k.k. Staatsbahnen (kkStB) für Rechnung der Lokalbahn Hannsdorf–Mährisch Altstadt. Im Jahr 1912 wies der Fahrplan der Lokalbahn vier täglich verkehrende Zugpaare 2. und 3. Klasse aus. Die Züge benötigten für die 11 Kilometer lange Strecke zwischen 33 und 37 Minuten. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahmen die neugegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) die Betriebsführung von den kkStB. Im Jahr 1936 ging die Lokalbahn Hannsdorf–Mährisch Altstadt nach Übernahme aller Aktienanteile ins Eigentum der ČSD über. Der Einsatz moderner Motorzüge ermöglichte in den 1930er Jahren sowohl eine Verdichtung des Fahrplanes als auch eine Fahrzeitverkürzung auf nur noch 31 Minuten bergwärts. Der Winterfahrplan von 1937/38 verzeichnete fünf Personenzugpaare 3. Klasse, die sämtlich als Motorzug verkehrten. Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Breslau. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun als KBS 154a Hannsdorf–Mährisch Altstadt enthalten. Damit einher ging die endgültige Verstaatlichung und Auflösung der Lokalbahn Hannsdorf–Mährisch Altstadt. Das Gesetz vom 2. August 1940 „betreffend die Übernahme von Eisenbahnen im Reichsgau Sudetenland und in den in die Reichsgaue Oberdonau und Niederdonau eingegliederten Teilen der sudendeutschen Gebiete auf das Reich“ regelte u. a. die Verstaatlichung von neun Lokalbahnen mit einer Gesamtlänge von 169,77 km, an denen der tschechoslowakische Staat bereits die Mehrheit der Aktienanteile besessen hatte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke wieder zu den ČSD. Der Fahrplan 2008 verzeichnete insgesamt 13 Zugpaare an Werktagen, die in einem angenäherten Stundentakt verkehren.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeugeinsatz.", "content": "Für Rechnung der \"Lokalbahn Hannsdorf–Mährisch Altstadt\" erwarben die kkStB nurmehr eine einzelne Lokomotive der Reihe 97. Die Lokomotive besaß die Betriebsnummer 97.241. Sie steht heute in desolatem Zustand im Eisenbahnmuseum Bratislava.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Hanušovice–Staré Město pod Sněžníkem ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von der \"Lokalbahn Hannsdorf–Mährisch Altstadt\" (tschech.: \"Místní dráha Hanušovice–Staré Město\") erbaut worden ist. Sie führt im Glatzer Schneegebirge von Hanušovice (\"Hannsdorf\") nach Staré Město pod Sněžníkem (\"Mährisch Altstadt\") ", "tgt_summary": null, "id": 1909611} {"src_title": "Schlacht bei Zwettl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Am 12. März 1427 belagerten angeblich 16.000 Mann, Fußvolk und Reiterei, unter dem Kommando von Andreas Prokop zum zweiten Mal seit Jahresbeginn die ummauerte Stadt Zwettl. Zwei Tage und zwei Nächte griffen sie vergeblich an. Zur Versorgung ihrer Truppe brandschatzten die Belagerer in der weiteren Umgebung des Weinviertels und drangen mit kleineren Trupps bis weit in das Kremstal vor. Auf die Nachricht von diesem Einfall zog Herzog Albrecht V. alle Kräfte bei Krems zusammen, über die Größe dieses österreichischen Heeres fehlen genaue Angaben. Am 25. März 1427 stieß das Entsatzheer unter der Führung des erst 21-jährigen Reinprecht IV. von Walsee und Leopolds von Krayg auf die Hussiten, und es kam bei Zwettl (vermutlich auf dem Weinberg) zu einer blutigen Schlacht, bei der die Österreicher den Angreifer nach vier Stunden erbitterten Ringens in die Flucht schlugen. Doch statt die fliehenden Hussiten energisch zu verfolgen, plünderten die Sieger die aufgegebene Wagenburg und wurden dabei von den Hussiten, die sich wieder gesammelt hatten, erneut angegriffen. Mit Mühe erreichten die Österreicher die Stadt, in der sie Schutz fanden; wer nicht schnell genug flüchtete wurde niedergemetzelt. Nach drei Tagen zogen die Hussiten in Richtung Altenburg und Horn ab. Der Verlust der Österreicher, für den laut Aeneas Sylvius Piccolomini die Sorglosigkeit des Walseers verantwortlich war, wird mit 9.000 Mann beziffert.", "section_level": 1}, {"title": "Erinnerung.", "content": "Trotz des unklaren Ausgangs der Schlacht blieb Zwettl von weiteren Angriffen verschont, die Bürger der Stadt ließen später aus Dankbarkeit über die abgewendete Vernichtung am Südhang des Weinbergs, dem überlieferten Schlachtort an der heutigen Allentsteiger Straße, einen Gedenkstein, das so genannte \"Hussitenkreuz\", setzen.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Allgemeine Quellen zu den Hussiten:", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Schlacht bei Zwettl am 25. März 1427 zwischen hussitischen und kaiserlich-österreichischen Truppen misslang den Hussiten die Eroberung der Stadt Zwettl in Niederösterreich, sie konnten jedoch reiche Beute machen und richteten in der Umgebung erhebliche Zerstörungen an.", "tgt_summary": null, "id": 822868} {"src_title": "TSV 1860 Rosenheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein wurde am 20. Oktober 1860 zunächst als Turnerfeuerwehr gegründet. Im darauffolgenden Jahr bildete sich innerhalb der Turnerfeuerwehr eine eigene Turnergemeinde. Beide Vereinigungen verschmolzen 1862 zur Freiwilligen Turnerfeuerwehr Rosenheim. Von 1873 an gingen die Feuerwehrleute und die Turner getrennte Wege und der Turnverein Rosenheim wurde aus der Taufe gehoben. Zur Turnabteilung kam 1919 eine Fußballabteilung hinzu, die im Zuge der reinlichen Scheidung unter dem Namen SSV Rosenheim selbständig wurde. Am 18. November 1933 vereinigten sich die beiden Vereine wieder. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Verein durch das Kontrollratsgesetz der alliierten Militärregierung aufgelöst. An seine Stelle trat 1946 als Sammlung aller Rosenheimer Sportvereine der ASV Rosenheim. Nachdem sich in den folgenden Jahren nach und nach die einzelnen Sportvereine wiedergegründet hatten, kam es im März 1950 zur Umbenennung des ASV Rosenheim in TSV 1860 Rosenheim. Ende 2014 stand der Verein mit Verbindlichkeiten in Höhe von einer halben Million Euro kurz vor der Insolvenz. Die Stadt Rosenheim löste dem Verein daraufhin das Erbbaurecht für die Grundstücke an der Jahnstraße frühzeitig ab und kaufte mit dem Rasenspielfeld und der Laufbahn zwei Sportanlagen. Im Jahr 2016 begann eine komplette Umstrukturierung des Vereins sowie die endgültige finanzielle Gesundung. Mit ca. 1.700 Mitgliedern (davon 180 Neumitglieder) ist der Verein einer der größten in der Stadt Rosenheim.", "section_level": 1}, {"title": "Fußball.", "content": "Die Fußballabteilung des TSV 1860 Rosenheim ist seit Anfang der 1960er Jahre eine der konstanten Kräfte im oberbayerischen Fußball. 1960 gelang erstmals der Aufstieg in die I. Amateurliga Südbayern, dem der sofortige Abstieg folgte. Seit 1963 spielt der Verein – mit zweijähriger Unterbrechung – in den Verbandsligen des Bayerischen Fußball-Verbandes, darunter von 1976 bis 1982 und dann noch einmal in den Saisonen 1995/96 und 1997/98 in der Bayernliga. In der Saison 2008/09 konnte 1860 Rosenheim die Landesliga-Meisterschaft und somit erneut den Aufstieg in die Bayernliga feiern. In der Saison 2010/2011 ist der TSV 1860 Rosenheim als einzige bayerische Fußballmannschaft mit der U15, U17, U19 und der 1. Mannschaft in der Bayernliga vertreten. Die Saison 2011/2012 wurde mit dem erstmaligen Titelgewinn der Herrenmannschaft in der Bayernliga abgeschlossen, womit sich der Verein für die neugeschaffene Regionalliga Bayern qualifizierte. Dort hielt man sich bis zum Abstieg 2014. Nach dem Wiederaufstieg 2016 gelang in der Saison 2016/17 mit Rang 10 der Klassenerhalt. 1999 gewann der Verein den Bayerischen Toto-Pokal und qualifizierte sich damit für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals. Dort unterlag die Mannschaft dem Zweitligisten FC St. Pauli mit 1:2. 2013 konnte der TSV 1860 Rosenheim durch ein 6:5 nach Elfmeterschießen gegen den Drittligisten Wacker Burghausen im heimischen Jahnstadion zum zweiten Mal den Bayerischen Toto-Pokal gewinnen und erreichte dadurch die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2013/14, in der der TSV 1860 gegen den Zweitligisten VfR Aalen mit 0:2 verlor. Der Verein betreibt intensive Jugend- und Nachwuchsarbeit, aus der unter anderem der spätere DFB-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger sowie die Bundesligaspieler Julian Weigl, Thomas Broich, Florian Heller, Maximilian Nicu, Tobias Schweinsteiger, Peter Közle und Leonhard Haas hervorgingen.", "section_level": 2}, {"title": "Leichtathletik.", "content": "Aus der Leichtathletik-Abteilung gehen seit den 1970er Jahren große Talente hervor. Der Verein hat eine herausragende Rolle in der oberbayerischen Leichtathletik. Bester Leichtathlet in der Geschichte des Vereins war Günter Gobmeier. Er war in den 1970er Jahren aktiv und ist bis heute Dritter der Ewigen Bestenliste des BLV über 1000 m. Er hält die Kreisrekorde über 800 m (1:48.71; 1974), 1000 m (2:20.5; 1974) und 1500 m (3:46.6; 1975). Andere erfolgreiche Athleten waren die Weitspringer Richard Horner und Jörg Rössler, der Mehrkämpfer Johann Buchner, die Sprinter Jörg Treffer, Ulrich Schreiber und Jonas Plass (Bronzemedaillengewinner bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2012) sowie der Senioren-Weltmeister Walter Schreiber. Dem allgemeinen Mitgliederschwund in der Leichtathletik fiel auch der TSV 1860 Rosenheim zum Opfer. 2007 wurde im Stadion an der Jahnstraße eine neue Tartanbahn aufgebracht. Seit 2017 ist ein deuttlcher Mitgliederzuwachs in den jüngeren Altersgruppen zu verzeichnen.", "section_level": 2}, {"title": "Tennis.", "content": "Die 1. Mannschaft der Herren stieg 2016 in die 2. Bundesliga auf. Sie belegte in der Saison 2017 den 6. Platz und spielt auch 2018 wieder in der 2. Bundesliga.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Turn- und Sportverein 1860 Rosenheim e.V., kurz TSV 1860 Rosenheim, ist ein Mehrsparten-Sportverein aus der oberbayerischen Stadt Rosenheim mit den Abteilungen Basketball, Fußball, Leichtathletik, Schwimmen, Tennis, Rhythmische Sportgymnastik, Fechten, Fitness, Damengymnastik, Senioren, KISS (Kindersportschule) und Triathlon.", "tgt_summary": null, "id": 1381106} {"src_title": "Yasutaka Tsutsui", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er absolvierte von 1953 bis 1957 die Dōshisha-Universität. 1960 gründete er mit seinen drei Brüdern das Science-Fiction-Magazin \"Null\". Im Detektivmagazin \"Hoseki\" publizierte er kurze Zeit später seine erste Kurzgeschichte \"O-tasuke\". Dies brachte ihm die Anerkennung des bekannten Schriftstellers Rampo Edogawa ein. Ab 1962 konzentrierte er sich wieder auf Science-Fiction. In den 1970er Jahren veränderte er seinen Stil und experimentierte etwa mit Schwarzem Humor und Slapstick, was ihm eine breite Leserschaft einbrachte. Er wurde mehrmals für den Naoki-Preis nominiert und im Verlauf seiner Karriere mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht: so etwa dreimal mit dem Seiun-Preis, 1987 mit dem Tanizaki-Jun’ichirō-Preis für \"Yumenokizaka Bungiten\", 1989 mit dem Kawabata-Yasunari-Literaturpreis für \"Yoppatani e no kōka\" und 1999 mit dem Yomiuri-Literaturpreis für \"Watashi no Grampa\". 1997 wurde er mit dem Ordre des Arts et des Lettres als \"Chevalier\" ausgezeichnet. Weil Tsutsui Tabuthemen in seinen Werken anspricht und Sozialkritik vorbringt, wird er oftmals kritisiert, was von 1993 bis 1996 in einem Publikationsstreik seinerseits gipfelte. Der Autor ist auch als Schauspieler tätig. Als solcher hatte er beispielsweise eine Nebenrolle im Horrorfilm \"Stacy – Angriff der Zombie-Schulmädchen\" (2001). Mehrere seiner Werke wurden verfilmt, die bekanntesten davon sind zwei Animes. Sein Roman \"Paprika\" wurde 2006 von Satoshi Kon als gleichnamiger Animationsfilm umgesetzt. Im selben Jahr erschien die Zeichentrickverfilmung \"Das Mädchen, das durch die Zeit sprang\", die auf seinem Roman \"Toki o Kakeru Shōjo\" basiert. Dieser wurde bereits zuvor zweimal als Realfilm umgesetzt. 2010 erschien eine weitere Realverfilmung des Stoffs von Masaaki Taniguchi, die sich jedoch ebenfalls nur lose an der literarischen Vorlage orientiert. Zusammen mit Shin’ichi Hoshi und Sakyō Komatsu wird er zu den „Großen Drei“ der japanischen Science-Fiction-Literatur gerechnet. Tsutsuis Werk wurde ins Französische, Englische und Deutsche übersetzt. 2010 erhielt er den Kikuchi-Kan-Preis für seine schriftstellerisches Werk und Wirken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yasutaka Tsutsui (jap., \"Tsutsui Yasutaka\"; * 24. September 1934 in Osaka) ist ein japanischer Schriftsteller. Die meisten seiner über dreißig Romane und zahlreichen Kurzgeschichten gehören zur Science-Fiction-Literatur.", "tgt_summary": null, "id": 1697326} {"src_title": "Bahnstrecke Přelouč–Prachovice/Vápenný Podol", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 11. März 1881 wurde der StEG das \"Recht zum Baue und Betriebe der nachstehenden von ihrer nördlichen Hauptlinie abzweigenden als normalspurige Localbahnen auszuführenden Eisenbahnlinien:... von einem Punkte nächst der Station Přelouč nach Hermanměstec, mit Abzweigungen von Hermanměstec nach Kalk-Podol und von Tassowitz nach Prachowitz...\" verliehen. Eröffnet wurde die Strecke am 18. Oktober 1882. Reiseverkehr wurde jedoch nur zwischen Přelouč und Kalkpodol abgewickelt, die Zweigbahn nach Prachovice wurde nur im Güterverkehr genutzt. Nach der Verstaatlichung der StEG ging die Strecke am 1. Januar 1908 an die k.k. österreichischen Staatsbahnen kkStB über. Nach dem Ersten Weltkrieg traten an deren Stelle die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD. Deren erster Fahrplan von 1919 verzeichnete täglich zwei Reisezugpaare zwischen Přelouč und Vápenní Podol. Die Fahrzeit über die 22 Kilometer Fahrstrecke betrug etwa zwei Stunden. Am 10. Juni 1920 nahmen die ČSD auch den Reiseverkehr nach Prachovice auf. Der Haltepunkt \"Veselí u Přelouče \" wurde im Frühsommer 1944 eingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte sich der Verkehr dann immer mehr in Richtung Prachovice. In den 1970er Jahren entstand in Prachovice eine neue, moderne Zementfabrik. In diesem Zusammenhang wurde die Strecke modernisiert und bis zum heutigen Endpunkt in der Ortslage von Prachovice verlängert. Auf der ursprünglichen Verbindung nach Vápenní Podol verkehrten am 14. Januar 1977 letztmals Reisezüge, 1978 wurde die Strecke abgebrochen. Der Fahrplan 2008 sah werktags insgesamt 13 tägliche Reisezugpaare vor, die in einem angenäherten Einstundentakt verkehrten. Zum Einsatz kommen ausschließlich die zweiachsigen Triebwagen der ČD-Baureihe 810. Am 11. Dezember 2011 wurde der Personenverkehr zwischen Heřmanův Městec und Prachovice eingestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Přelouč–Prachovice mit dem einstigen Abzweig nach Vápenný Podol ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich durch die priv. Österreichisch-ungarische Staatseisenbahngesellschaft (StEG) als staatlich garantierte Lokalbahn erbaut und betrieben worden ist. Sie verläuft von Přelouč über Heřmanův Městec nach Prachovice. Der Abzweig von Tasovice nach Vápenný Podol ist seit 1978 stillgelegt.", "tgt_summary": null, "id": 1643344} {"src_title": "Respiratorische Sinusarrhythmie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "\"Respiratio\" ist der lateinische Begriff für Atmung. Eine Arrhythmie bezeichnet in der Medizin die Unregelmäßigkeit insbesondere in Bezug auf das Herz, der Wortbestandteil \"sinus\" verweist darauf, dass der Ort der Erregungsbildung der Sinusknoten des Herzens ist. Im Gegensatz zu anderen Arrhythmien in der Medizin ist die RSA physiologisch. Was bedeutet, sie hat keinen Krankheitswert, sondern ist die körpereigene Vorgabe eines gesunden Organismus.", "section_level": 1}, {"title": "Messung.", "content": "Die Messung der Respiratorischen Sinusarrhythmie ist ein etabliertes Standardverfahren in der autonomen Funktionsdiagnostik zur Überprüfung der autonomen Balance und der Parasympathikusaktivität. Der Einfluss der Atmung auf den Herzschlag kann entweder über eine Messung des Pulses (mit Hilfe der Pulsoxymetrie) mittels Finger- oder Ohrclip, oder eines Elektrokardiogramms erfolgen. Zumeist rechnergestützt werden die entstehenden Kurven als Zeitreihe ausgewertet. Da die Respiratorische Sinusarrhythmie eine Hauptkomponente der Herzratenvariabilität ausmacht, ergibt sich näherungsweise eine sinusförmige Kopplung zwischen Atmung und Herzfrequenz. Eine spezifischere Messung der Kopplung von Atmung und Herzschlag kann bei Messungen länger als 3 Minuten beispielsweise mittels der dargestellt werden. Sie dient der Feststellung, aus welchen Frequenzanteilen neben der Respiratorischen Sinusarrhythmie sich die Variabilität der Herzfrequenz zusammensetzt. Quantität und Qualität der respiratorischen Sinusarrhythmie wird medizinisch-wissenschaftlich betrachtet anhand der Amplitude der Herzfrequenzveränderung innerhalb eines repräsentativen Atemzugs von 6 aufeinander folgenden Atemzügen beschrieben (E-I-Differenz, RSA).", "section_level": 1}, {"title": "Physiologie.", "content": "Die respiratorische Arrhythmie ist ein Normalbefund, der ausgeprägt bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Die RSA kommt durch atmungsabhängige Veränderungen des Einflusses des Parasympathikus auf das Herz zustande. Beim Einatmen dehnen sich die Lungen, wodurch es zu einer Hemmung des Vagotonus und damit zu einem verstärkten Einfluss des Sympathikus auf das Herz kommt; die Herzfrequenz steigt an. Mit zunehmendem Alter sinkt die Fähigkeit, diese flexible Reaktion des Herzschlages an die jeweiligen Erfordernisse herzustellen. Eine übermäßig regelmäßige Herzfrequenz, die keine Zeichen einer respiratorischen Sinusarrhythmie aufweist, kann auf eine Asphyxie bei Neugeborenen hinweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Die kardiorespiratorische Interaktion findet u. a. Bedeutung in der Säuglingsforschung, sowie in der Risikostratifizierung von Herzpatienten und Diabetikern. Eine weitere Studie befasst sich mit der vegetativen Kontrolle der Herzfrequenz und ihrer Koordination mit dem respiratorischen System im Schlafen und Wachen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Respiratorische Sinusarrhythmie (RSA), auch Respiratorische Arrhythmie genannt, beschreibt die vor allem bei Jugendlichen häufig vorkommende atemsynchrone Schwankung der Herzfrequenz. Bei Einatmung erhöht sich die Herzfrequenz, bei Ausatmung sinkt sie wieder. ", "tgt_summary": null, "id": 1318694} {"src_title": "Bahnstrecke Železný Brod–Tanvald", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 31. März 1872 wurde der Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn die Konzession zum Bau einer \"Flügelbahn\" nach Tannwald erteilt worden, welche von der Hauptlinie Pardubitz–Reichenberg in Eisenbrod abzweigen sollte. Am 1. Juli 1875 wurde die als Hauptbahn konzipierte Strecke eröffnet, am 10. Oktober 1879 der \"Secundärbetrieb\" eingeführt. Nach der Verstaatlichung der SNDV ging die Strecke am 1. Januar 1908 an die k.k. österreichischen Staatsbahnen kkStB über. Nach dem Ersten Weltkrieg traten an deren Stelle die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD. Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zwischen Plaw und Tannwald-Schumburg zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Dresden. Als Grenzbahnhof wurde der Haltepunkt Plaw (Plavy) bestimmt. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun als KBS 160r Tannwald-Schumburg–Groß Hammer–Eisenbrod enthalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD. Von nun an galten nur noch die tschechischen Bahnhofsnamen. Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Im Jahr 2000 wurde von tschechischer Seite eine Studie vorgestellt, welche langfristig die Einbeziehung der Strecke ins Projekt Regiotram Nisa vorsieht. Geplant ist eine Elektrifizierung der Trasse und der Einsatz von Stadtbahnen, die auch auf die Straßenbahngleise in Liberec übergehen können. Eine Realisierung ist jedoch in nächster Zeit nicht zu erwarten, da das Vorhaben vom tschechischen Verkehrsministerium als nicht vordringlich erachtet wird. Heute wird die Strecke von einer viermal täglich verkehrenden Schnellzugverbindung Praha-Vršovice–Tanvald bedient. Nahverkehrszüge verkehren im Zweistundentakt in der Relation Železný Brod–Tanvald. Eine Durchbindung der Züge von und nach Liberec besteht seit 1997 nicht mehr. (Stand: 01/2008)", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeugeinsatz.", "content": "Die Schnellzüge von Praha nach Tanvald werden heute vor allem von den modernisierten Triebwagen der ČD-Baureihe 854 befördert. Ein Teil der Schnellzüge verkehrt auch lokomotivbespannt mit der Baureihe 749 („Bardotka“). Im Nahverkehr kamen die bewährten Triebwagen der Baureihe 810 zum Einsatz. Deren modernisierte Version Baureihe 814 verkehrt zusammen mit der ČD-Baureihe 840 heutzutage. Im Güterverkehr dominieren die einst für den Steilstreckenbetrieb nach Kořenov beschafften Diesellokomotiven der Baureihe 743.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Železný Brod–Tanvald ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von der k.k. priv. Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn (SNDVB) errichtet und betrieben wurde. Sie beginnt in Železný Brod (\"Eisenbrod\") und führt durch das Tal der Kamenice nach Tanvald (\"Tannwald\") am Fuß des Isergebirges. ", "tgt_summary": null, "id": 1805272} {"src_title": "Květná (Luková)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Květná befindet sich in der Lanškrounská kotlina (\"Landskroner Kessel\") im Adlergebirgsvorland. Das Straßendorf liegt auf einer Kuppe östlich des Schönhengster Rückens im Quellgebiet der Bäche Červený potok und Květná. Nachbarorte sind Damníkov im Norden, Luková und Žichlínek im Nordosten, Rychnov na Moravě im Südosten, Mladějov na Moravě im Süden, Helvíkov im Südwesten sowie Trpík im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung von \"Cigenfus\" erfolgte 1304 in einer Urkunde Wenzels II. im Zuge der Schenkung der Herrschaft Landskron an das Kloster Königsaal. Das Dorf entstand entlang einer alten Straße von Kronland nach Blosdorf. Johann von Luxemburg griff zwischen 1335 und 1336 in die Rechte des Klosters an und entzog den Königsaaler Zisterziensern mehrere Dörfer um Kronland in Ostböhmen. Die Dörfer Cigenfus und Türpes verpfändete der König an Otto von Tannenfeld. 1350 ordnete Karl IV. die Rückgabe der Dörfer an das Kloster an. Cigenfus verblieb auch nach dem Gebietstausch des Klosters mit dem Bistum Litomyšl im Jahre 1358 klösterlicher Besitz. Das Kloster verkaufte die verbliebenen ostböhmischen Güter bald danach. 1372 erwarb Heinrich von Brandeis auf Lichwe Cigenfus. Er verkaufte das Dorf 1402 zusammen mit Türpes an das Augustinerkloster in Kronland. Nachdem die Augustiner während der Hussitenkriege 1421 nach Olmütz geflohen waren und nicht wieder zurückkehrten, gelangten ihre Güter in weltliche Hände. 1460 wies Georg von Podiebrad die bestehenden Forderungen des Ordens auf Rückübertragung zurück. Besitzer von Cigenfus wurde nach 1450 Zdeniek Kostka von Postupitz. Er schloss Cigenfus an seine Herrschaft Landskron an. Bis zum 19. Jahrhundert änderte sich die Schreibung des Ortsnamens in Ziegenfuß und die tschechischen Bezeichnungen Kozí Noha und Kozinka entstanden. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Ziegenfuß/Kozí Noha ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Türpes/Trpík im Bezirk Landskron. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts änderte sich der tschechische Ortsname in Kozínoha. Ab 1873 wurde Ziegenfuß zu einer eigenständigen Gemeinde. 1930 lebten in dem Dorf 186 Menschen, die größtenteils Deutsche waren. Nach dem Münchner Abkommen erfolgte 1938 der Anschluss an das Deutsche Reich. Von 1939 bis 1945 gehörte Ziegenfuß zum Landkreis Landskron. 1939 hatte die Gemeinde Ziegenfuß 182 Einwohner. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Kozínoha zur Tschechoslowakei zurück und die Deutschen wurden vertrieben. Im Zuge der Umbenennung von Ortsnamen deutschen Ursprungs erhielt die Gemeinde 1950 den neuen Namen Květná. Bei der Gebietsreform von 1960 verlor Květná seine Selbstständigkeit und wurde zum 1. Jänner 1961 nach Luková eingemeindet. Gleichzeitig erfolgte die Auflösung des Okres Lanškroun und die Eingliederung in den Okres Ústí nad Orlicí. 1991 hatte der Ort 77 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 26 Wohnhäusern, in denen 64 Menschen lebten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Květná, bis 1950 \"Kozínoha\" (deutsch \"Ziegenfuß\"), ist ein Ortsteil der Gemeinde Luková in Tschechien. Er liegt elf Kilometer nordwestlich von Moravská Třebová und gehört zum Okres Ústí nad Orlicí.", "tgt_summary": null, "id": 2277051} {"src_title": "Krambe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Die Krambe ist eine einjährige krautige Pflanze. Ihre Wuchshöhe von 60 bis über 150 Zentimetern ist stark von den Standortbedingungen abhängig. An besonders trockenen Standorten erreichen die Pflanzenexemplare nur Wuchshöhen von 40 bis 60 Zentimetern. Der Stängel ist im unteren Bereich dicht mit 0,25 bis 1,5 Millimeter langen Haaren besetzt und wird im oberen Bereich zunehmend kahler. Die Pflanze verzweigt sich vom Boden ausgehend, wobei der Verzweigungsgrad mehr oder weniger stark sein kann. Während der Samenreife verfärbt sich die Pflanze hellbraun und stirbt danach ab. Die tief in den Boden ragende Pfahlwurzel stellt eine Anpassung an ihren ursprünglichen, trockenen Lebensraum dar. Sie ist stark verzweigt und dringt in tiefe Bodenschichten ein, aus denen sie Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann. Bodenverdichtungen und Steine werden dabei durch Verkrümmungen und Verzweigungen umwachsen. Die bodennahen Laubblätter sind bei einer Länge von 2 bis 5,5 Zentimetern rundoval bis herzförmig geformt mit unregelmäßigem Rand und langem Stiel, der endständige Lappen ist eiförmig und stumpf. Weiter oben liegende Blätter sind dagegen klein und lanzettlich.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "In lockeren, traubigen Blütenständen stehen die Blüten zusammen. Die zwittrigen, relativ kleinen Blüten sind vierzählig. Die vier Kelchblätter sind etwa 2 Millimeter lang. Die vier weißen Kronblätter sind 2,5 bis 3,5 Millimeter lang und haben die für die Kreuzblütler typische kreuzförmige Stellung. Die vier großen und zwei kleinen Staubblätter sind 2 bis 3,5 Millimeter lang mit etwa 0,75 Millimeter langen Staubbeuteln.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht und Samen.", "content": "Die zweigliedrigen und sehr kurzen, ovalen bis kugeligen Schoten enthalten im Regelfall nur einen Samen, der graugrün bis gelblich braun gefärbt ist. Die Schoten haben einen Durchmesser von 2 bis 5 Millimeter, sie kommen auf eine Tausendfruchtmasse von 7 bis 14 Gramm. Der kugelförmige Same hat einen Durchmesser von 1,5 bis 3 Millimeter und erreicht eine Tausendkornmasse von 4 bis 12 Gramm.", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "Die Samen, sowohl der Wild- als auch der Kulturformen, haben einen durchschnittlichen Ölgehalt von etwa 40 bis 50 Prozent des Trockengewichts, die Früchte nur 30 bis 40 Prozent. Dabei handelt es sich vor allem um die Erucasäure, die einen Anteil von 55 bis 62 Prozent des Öls der Pflanze ausmacht – das ist der höchste Erucasäureanteil aller bekannten Pflanzenöle. Weitere Bestandteile sind die Ölsäure mit 15 bis 18, die Linolsäure mit 8 bis 10 und die Linolensäure mit 6 bis 7 Prozent. Wie bei anderen Kreuzblütlern liegt auch bei den Krambesamen der Proteingehalt bei etwa 20 bis 25 Prozent des Trockengewichts. Weitere Inhaltsstoffe sind unter anderem Senfölglykoside mit etwa 60 bis 90 μmol/g, wobei etwa 95 Prozent auf das Epi-Progoitrin entfallen. Auch Sinapin, Tannine und Inositolphosphate sind nachgewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Genetik.", "content": "Die Krambe besitzt einen sehr großen Chromosomensatz von 2n = 90 Chromosomen und unterscheidet sich darin deutlich von anderen Arten der Gattung. Die Unterart Spanischer Meerkohl (\"Crambe hispanica\" L. subsp. \"hispanica\") besitzt im Vergleich hierzu einen Chromosomensatz von nur 2n = 60 Chromosomen. Beide Arten sind untereinander kreuzbar und wurden zur Züchtung mehrerer Sorten hybridisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "Die Nektarien sind honiggefüllt und dadurch attraktiv für Bienen und Hummeln, die den Großteil der Bestäuber darstellen. Neben dieser Insektenbestäubung kann auch eine Selbstbestäubung (Autogamie) der Blüten erfolgen.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Krambe ist eine einjährige Pflanze, die unter mitteleuropäischen Klimabedingungen eine Vegetationsdauer von 90 bis 110 Tagen besitzt. Diese beginnt mit einer Aufgangsphase, die temperaturbedingt zwischen weniger als 10 Tage bei Temperaturen über 11 °C und etwa 15 Tage bei Temperaturen unter 8 °C dauern kann. Bis zum Blühbeginn vergehen 50 bis 60 Tage, während der die vegetativen Pflanzenteile wie der Stängel und die Blätter auswachsen. Daran schließt sich eine Blühphase von 25 bis 30 Tagen und die Samenreife mit 15 bis 30 Tagen an. Die Aufgangsverluste können zwischen 50 Prozent bei Tagestemperaturen von etwa 8 °C während der Aufgangsphase und 10 Prozent bei höheren Temperaturen um 15 °C liegen. Nach dem Aufgang liegt die Verlustspanne zwischen 14 und 33 Prozent. Die Entwicklung ist zudem von der Wasserversorgung abhängig, wobei der Bedarf vor allem in der frühen generativen Entwicklungsphase und später nochmals während der Samenreifung sehr hoch ist.", "section_level": 1}, {"title": "Ursprüngliche Vorkommen.", "content": "Angaben über das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Krambe sind vor allem aufgrund der bislang nicht vollständig geklärten taxonomischen Situation widersprüchlich. So reichen die Angaben von der Darstellung als endemische Pflanze in Äthiopien bis zu der verbreiteten Ansicht, dass das ursprüngliche Verbreitungsgebiet sich in den Steppengebieten im Hochland von Abessinien in Äthiopien sowie in Ruanda befindet und sich die Pflanze von dort ausgehend über Ostafrika an die afrikanische und kleinasiatische Mittelmeerküste bis in die Türkei ausgebreitet hat.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Erstbeschreibung erfolgte unter dem Namen (Basionym) \"Crambe abyssinica\" durch Robert Elias Fries bei der botanischen Auswertung der Ergebnisse der Schwedischen Rhodesien-Kongo-Expedition, die von 1911 bis 1912 unter der Leitung von Eric Graf von Rosen stattfand. Die Veröffentlichung erfolgte 1916 in Stockholm als 1. Band der Schrift \"Wissenschaftliche Ergebnisse der Schwedischen Rhodesia-Kongo-Expedition 1911–1912,\" in dem Fries unter dem Untertitel \"Botanische Untersuchungen\" neben \"Crambe abyssinica\" eine Reihe von weiteren neuen Arten erstmals beschrieb. \"Crambe hispanica\" subsp. \"abyssinica\" (Hochst. ex R.E.Fr.) Prina ist eine Unterart der Pflanzenart \"Crambe hispanica\" L. aus der Sektion \"Leptocrambe\" in der Gattung Meerkohl (\"Crambe\") innerhalb der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Innerhalb der Gattung \"Crambe\" wird sie auf der Basis von Molekulargenetischen Merkmalen erforderten die Eingeordnung als Unterart in die Art \"Crambe hispanica\". Weitere Arten dieser Sektion sind \"Crambe filiformis\", \"Crambe glabrata\" und \"Crambe kralikii\", der gesamten Sektion steht die Sektion \"Dendrocrambe\" mit drei Arten als Schwestergruppe gegenüber. Im Jahr 2000 wurde die neue Systematik der Sektion \"Leptocrambe\" vorgestellt. Dabei wurde die Krambe als Unterart \"Crambe hispanica\" subsp. \"abyssinica\" von \"Crambe hispanica\" mit den beiden Varietäten var. \"abyssinica\" und var. \"meyeri\" angesehen. Die Revision in wird verschiedenen Florendarstellungen und Datenbanken als valide akzeptiert. Vor allem in Schriften über die Nutzung und Verwendung der Krambe wird der bisher etablierte Name verwendet. Bestätigung fand die Darstellung durch eine Untersuchung aus dem Jahr 2003 auf der Basis eines breiten Datensets aus morphologischen und genetischen Daten, bei dem der Artenkomplex aus \"Crambe abyssinica\", \"Crambe hispanica\" und \"Crambe glabrata\" untersucht wurde. 2003 wurde \"Crambe glabrata\" eindeutig von den beiden anderen Arten abgegrenzt, während die Krambe innerhalb der Merkmalsvariabilität des \"Crambe hispanica\" liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anbau- und Züchtungsgeschichte.", "content": "Die Krambe ist als Nutzpflanze sehr jung und wurde erstmals 1932 in der Sowjetunion kultiviert. In der Folge vergrößerte sich das Anbaugebiet vor allem in Osteuropa, wobei es nie nennenswerte Anteile an der Ackerbaufläche hatte. Erst aus den 1950er und 1960er Jahren werden Flächen von 30.000 ha in Sowjetunion und in Polen benannt und in der Deutschen Demokratischen Republik wurde die Krambe auf etwa 4.200 ha als Ölpflanze angebaut. Auch in Nordamerika, in Kanada und den USA, sowie in Venezuela wurde sie zu diesem Zeitpunkt angebaut und gezüchtet. In den USA begann der dokumentierte Anbau 1958. Die Nutzpflanzen wurden vor allem aus den afrikanischen Wildbeständen selektiert und zur Verbesserung der Kornerträge und zur Anpassung an die eurasischen Klimaverhältnisse gezüchtet. Als erste Kultursorte wurde 1960 die polnische \"Borowski\" zugelassen, 1968 folgte die amerikanische Sorte \"Prophet\". Weitere Züchtungen entstanden durch die Einkreuzung des Spanischen Meerkohls (\"C. hispanica\"), durch die die Vegetationszeit verkürzt und die Resistenz gegenüber Dürre und Frost erhöht werden sollte. Sie führten zu der 1973 zugelassenen Sorte \"Meyer\". 1986 kamen aus Nordamerika die beiden Züchtungen \"BelAnn\" und \"BelEnzian\" hinzu. Die zunehmend günstigeren Eigenschaften der neuen Züchtungen führten in den 1980er und 1990er Jahren zu einem erneuten Interesse für den Anbau als Nachwachsender Rohstoff für die chemische Industrie. Die Pflanze wurde versuchsweise und auf relativ kleinen Anbauflächen in mehreren europäischen Ländern angebaut, darunter vor allem in Deutschland, Italien, den Niederlanden, Frankreich, Schweden und Polen. In Italien entstand durch weitere Züchtungen die Sorte \"Mario\", die 1996 zugelassen wurde. Weitere Neuzüchtungen wie \"Nebula\", \"Galactica\", \"Charlotte\" und \"Carmen\" kamen aus den Niederlanden. Vor allem \"Carmen\" und \"Mario\" werden bis heute als optimale Sorten für das mitteleuropäische Klima angesehen und für den Anbau in Deutschland empfohlen. In Deutschland wurden für die Krambe Mitte der 1990er Jahre etwa 100 bis 500 ha genutzt. In anderen europäischen Ländern war der Anteil an der Gesamtnutzungsfläche ebenfalls gering. Im Vereinigten Königreich lagen die Krambeflächen 2003 bei über 3.500 Hektar (2002 und 2004: jeweils gut 1.000 Hektar), bis heute spielt der Vertragsanbau für ein Privatunternehmen dort die Hauptrolle. Öffentlich geförderte Projekte in Deutschland und auf der Ebene der Europäischen Union unterstützten von Mitte der 1990er Jahre bis etwa 2005 die Etablierung als landwirtschaftliche Kultur und ihre industriellen Nutzung. In den USA wurde eine nennenswerte Fläche von über 20.000 ha aufgrund von privaten und staatlichen Initiativen zur vermehrten Nutzung erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Anbau.", "content": "Als trockenheitsresistente Pflanze kann die Krambe vor allem an Standorten angebaut werden, die für Pflanzen mit vergleichbarer Nutzung, vor allem Raps, nicht oder nur wenig geeignet sind. So ist ein Anbau auf lehmig-sandigen Böden mit geringer Sorptionsfähigkeit möglich. Dabei stellt sie etwas höhere Bedingungen an die Lufttemperatur als der Raps oder der Leindotter. So liegt das Keimtemperaturminimum bei 8 bis 10 °C und das Optimum bei 15 bis 25 °C. Die Frosttoleranz ist gering, die Toleranzgrenze liegt bei −5 °C. Als optimale Fruchtfolge wird eine Kombination mit Kartoffeln oder Getreide betrachtet, während ein Wechsel mit Raps oder anderen Kreuzblütlern wie Kohl- oder Rübenarten wegen einseitiger Bodennutzung nicht empfohlen wird. Dabei sollte die Nutzung der Fläche durch Krambe innerhalb der Fruchtfolge maximal 25 Prozent betragen. Eine direkte Krambenutzung nach einer Grünbrache wirkt sich negativ auf die Erträge der Krambe aus, da in dem Fall ein hoher Grad von unerwünschten Wildkräutern zu erwarten ist. Aufgrund der positiven Eigenschaften auf die Bodenfruchtbarkeit stellt die Krambe selbst eine gute Vorfrucht für den nachfolgenden Anbau mit Getreide dar. Die Ernte erfolgt, wenn die Pflanzen vollreif sind und eine hellgraue Färbung angenommen haben. Nach der Reife können die Früchte ausfallen, sodass ein Zeitfenster von etwa 14 Tagen für die Ernte genutzt werden sollte. Wie der Raps kann auch die Krambe mit Mähdreschern geerntet werden. Angaben zum Ertragsniveau variieren stark je nach Autor und Anbauregion. Für die USA werden Erträge von 0,17 bis 2,8 Tonnen pro Hektar genannt. Erhebungen aus vier deutschen Bundesländern ergeben für 1996–1999 im großflächigen Anbau Erträge zwischen 0,6 und 2,4 Tonnen pro Hektar. Deutlich höher liegen die Erträge in zeitgleich durchgeführten Parzellenversuchen, in denen bis zu 4 Tonnen pro Hektar erzielt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Krambe wird als Ölpflanze fast ausschließlich als Rohstoff für die Industrie genutzt, da die Inhaltsstoffe für den Menschen und Nutzvieh ungenießbar bis giftig sind. Bei der Ernte werden die gesamten Früchte gesammelt, wobei der Schalenanteil etwa 20 bis 40 Prozent ausmacht. Die Erucasäure als Hauptbestandteil der Samen ist leicht toxisch und findet vor allem Verwendung bei der Herstellung von Schaumbremsern in Waschmittel, (Emulgatoren), technischen Ölen und Gleitfetten. Weitere Einsatzgebiete liegen in der Herstellung von Kunstfasern, Alkydharzen und Weichmachern sowie bei der Produktion von pharmazeutischen Erzeugnissen. Als hitzestabiles Öl findet Krambeöl auch Verwendung in der Stahlverarbeitung. Als Nebenprodukt der Erzeugung von Krambeöl fällt je nach Verarbeitungsverfahren Krambepresskuchen oder Krambeextraktionsschrot an. Als Futtermittel können diese nur sehr eingeschränkt genutzt werden, da vor allem die enthaltenen Glucosinolate sowie weitere Inhaltsstoffe wie Sinapin, Tannine und Inositolphosphate giftig sind und damit einer Verwendung als Nahrungsmittel entgegenwirken (antinutritiv wirksam). Die Höchstwerte zur Beimischung der Krambenebenprodukte in Kraftfutter betragen 15 Prozent, in Schweinemastrationen 5 Prozent.", "section_level": 2}, {"title": "Grüne Gentechnik.", "content": "Die Krambe wird als potenzieller Produzent von Wachsestern diskutiert und soll über gentechnische Veränderungen entsprechend für Schmiermittel in der Fahrzeugindustrie optimiert werden. Bei der Auswahl dieser Pflanze steht vor allem die ethische Komponente im Vordergrund: Anders als die meisten anderen Ölpflanzen, wird die Krambe als reine Rohstoffpflanze (Non-Food Crop) angesehen, da ihre Öle nicht für die Nahrungsmittelindustrie nutzbar sind.", "section_level": 2}, {"title": "Pflanzenschutz.", "content": "Im Nutzpflanzenschutz spielen vor allem die direkte Schädigung der Pflanzen durch verschiedene Pilze oder tierische Schädlinge (Insekten, Fadenwürmer) sowie die indirekte Beeinträchtigung durch Unkräuter eine zentrale Rolle. Die Krambe wird auf Grund ihrer sehr schnellen Blattentwicklung gegenüber anderen Pflanzen als konkurrenzstark eingeschätzt; ein Herbizideinsatz wird dennoch als notwendig betrachtet. Dabei kommen in den USA und Osteuropa vor allem Trifluralinpräparate als Bodenherbizide sowie Butisan, Lentagran und andere als Spritzmittel zum Einsatz. Die wichtigsten Krankheitserreger der Krambe sind Pilze wie die \"Alternaria\"-Schwärze, die durch die Arten \"Alternaria brassicicola\" und \"Alternaria brassiceae\" ausgelöst wird, die Weißstängeligkeit, deren Auslöser \"Sclerotinia sclerotiorum\" ist und den Grauschimmel durch \"Botrytis cinerea\". Weitere Schadpilze mit geringerer Bedeutung sind \"Verticillium dahliae\" (Verticillium-Welke), \"Plasmodiophora brassicae\", \"Puccinia trabutii\" und \"Peronospora crambes\". Durch verschiedene Fungizide können Befallsreduktionen von 20 bis 30 Prozent erreicht werden. Insekten und andere tierische Schädlinge spielen eine untergeordnete Rolle, wobei vor allem Rüsselkäfer, Kohlschotenmücken und Glanzkäfer, die den Raps als Vergleichsart schädigen, kaum nachweisbar sind. In seltenen Fällen wurde ein Befall mit der Kleinen Kohlfliege (\"Delia radicum\") beobachtet. In den Wurzeln kann sich das Rübenzystenälchen (\"Heterodera schachtii\") einsiedeln. Ebenso sind Viren im Pflanzenschutz der Krambe von geringer Bedeutung. Sie kann allerdings für verschiedene Viren als Wirtspflanze dienen, darunter vor allem für das durch den Kohlschotenrüssler (\"Ceutorhynchus assimilis\") übertragene Turnip yellow mosaic virus (TYMV), das Beet mild yellowing virus (BMYV) und das Beet western yellows virus (BWYV). Auch für das Rettichmosaikvirus (RaMV, Radish mosaic virus) ist die Krambe empfänglich, wie in experimentellen Infektionstests nachgewiesen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Belege.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Krambe, Ölkrambe, Crambe oder Abessinischer Meerkohl (\"Crambe hispanica\" subsp. \"abyssinica\", Syn.: \"Crambe abyssinica\" ) ist eine Unterart der Pflanzenart \"Crambe hispanica\" aus der Gattung Meerkohl (\"Crambe\") innerhalb der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Es handelt sich um eine Ölpflanze, deren Öl als nachwachsender Rohstoff zur Herstellung von Schaumbremsern, technischen Ölen und Wachsen sowie in Waschmitteln eingesetzt wird. Ihre Bedeutung als Wirtschaftspflanze ist im Vergleich zu anderen Ölpflanzen wie dem Raps (\"Brassica napus\" subsp. \"oleifera\") nur gering.", "tgt_summary": null, "id": 686837} {"src_title": "Adneter Marmor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Schon die Römer haben den Kalkstein ab dem 2. Jahrhundert abgebaut und für Reliefs, Bau- und profilierte Werksteine sowie Mosaiken verwendet. Im Salzburger Museum sind drei Steinblöcke mit Reliefdarstellungen aus dieser Zeit ausgestellt. In der Vorromanik und Romanik wurden aus diesem Stein vor allem Reliefgestaltungen hergestellt. In der Gotik, ab ca. 1230, erlebte vor allem der „Adneter Scheck“ eine besondere Bedeutung. Ein erster schriftlicher Beleg für das Vorhandensein von Steinbrüchen stammt aus dem Jahre 1420. In den nachfolgenden Zeiten war das Gestein nachgefragt. Lediglich in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Nachfrage stark nachgelassen, was sich in Schließungen von Steinbrüchen widerspiegelt.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Mineralbestand.", "content": "Entstanden ist das Gestein als Ablagerungen im Mesozoikum aus Kalkschalen und Skeletten abgestorbener Tiere sowie Kalkgerüste von Pflanzen im Meer; die sogenannten Riff- und Korallenkalke entstanden in der Trias. Letztere werden in Adnet als \"Tropfmarmore\" bezeichnet. Dieser Kalkstein besteht ganz überwiegend aus Calcit, den Kristallisationsformen des Calciumcarbonat (kohlensaures Calcium CaCO). In mehr oder minder schwankenden Anteilen kommen Eisenoxide vor, wie Hämatit, das rötlich bis rot oder Limonit, das das Adneter Gestein gelb bis braun färbt.", "section_level": 1}, {"title": "Natursteinsorten.", "content": "Früher hatten viele Adneter Bauern ihren eigenen Steinbruch, heutzutage wird nur noch wenig Adneter Marmor abgebaut. Insgesamt gibt es etwa 10–20 Steinbrüche (einige davon relativ versteckt im Wald). Zurzeit (2008) wird nur noch in circa fünf Steinbrüchen Marmor abgebaut. Namensgebend für Steinbrüche sind neben regionalen Gesichtspunkten (Wimberg-, Langmoos- und der Kirchenbruch) in Adnet die Besitzverhältnisse: Nach dem Bauern Urban (\"Urbano-Licht\", oder auch \"Urbano-Rosa\"), ein \"Knollenkalkstein\" ist nach dem Bauern \"Mozauer\", nach Schnöll \"Schnöllmarmor\" oder \"Rotgrau-Schnöll\" benannt. Diese Formen der Namensgebung sind traditionell in allen Steinabbaugebieten verbreitet. Die sogenannten Tropfmarmore werden entsprechend ihrer Färbung in \"Hell-, Rot-, Grau- Grün- oder Lebertropf\" unterschieden. Der Lebertropf mit violetter Färbung ist relativ selten. Wegen der typischen Zeichnung werden einige Sorten \"Scheck-Marmore\" genannt und die Farbe vorangestellt, wie zum Beispiel \"Rot-Scheck\" und \"Grün-Scheck\".", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutende Bildwerke.", "content": "Bedeutende Arbeiten aus Adneter Marmor finden sich im Parlamentsgebäude in Wien, auf Festung Hohensalzburg, in der Stiftskirche zu St. Peter in Salzburg und befanden sich in der Neuen Reichskanzlei in Berlin. In zahlreichen österreichischen Bauten, wie z. B. Stiftsbauten und Klöstern befinden sich Altäre, Epitaphe, Wappensteine und Grabmale, wie z. B. in Melk, Klosterneuburg, Heiligenkreuz, Zwettl, Altenburg, St. Pölten, Lilienfeld, Mariazell, Graz, Eisenwurzen, Steyr, Kremsmünster, Lienz, Hallein usw. Ferner sind zahlreiche historische Taufsteine, Bildstöcke und Marterl aus diesem Stein geformt. Veit Stoß und Tilman Riemenschneider, die im Mittelalter eine Reihe berühmte kunsthistorischer Bildwerke aus Holz schnitzten, schlugen aus diesem Stein einige wenige überaus bemerkenswerte Steinbildhauerarbeiten. Insbesondere die meisterlich von Riemenschneider geschaffenen Gesichtszüge der Bischöfe im Würzburger Dom zeigen die steinbildhauerische Darstellung von Menschen im Übergang von der Spätgotik zur Renaissance in beispielhafter Weise. Des Weiteren ist das spätgotische Meisterwerk, die Tumba von Niclaes Gerhaert van Leyden des Kaisers Friedrich III. im Stephansdom zu nennen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Adneter Marmor ist der Handelsname eines bunten polierfähigen Kalksteins („Marmor“). Dieses Gestein zählt zu den sogenannten Riffkalken und Knollenkalken. ", "tgt_summary": null, "id": 524607} {"src_title": "FC Eindhoven", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein wurde am 16. November 1909 als EVV Eindhoven gegründet. 1954 erreichte der Club die erste und bisher einzige Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Zuvor wurde 1937 als einziger weiterer Titel der KNVB-Pokal errungen. Der FC Eindhoven war der letzte Amateur-Meister vor der Einführung des Profifußballs in den Niederlanden. Bis 1957 konnte sich der Profiverein FC Eindhoven behaupten, bevor er in die zweite Liga abstieg. 1969 folgte der Absturz durch finanzielle Probleme. Der Club stürzte in die dritte Liga, konnte aber zumindest zwei Jahre später in die Eerste Divisie zurückkehren. Der Erfolg schien zurückzukehren, als der Verein 1975 wieder erstklassig spielte, doch schon nach zwei Jahren folgte der erneute Abstieg. Seit 1977 (also seit über 40 Jahren) spielte der FC Eindhoven nun immer in der zweiten niederländischen Fußball-Liga.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehung zum PSV Eindhoven.", "content": "Der „Erzfeind“ des FC Eindhoven ist der große Nachbar und Lokalrivale PSV Eindhoven. Ähnlich wie in Glasgow wurde die Rivalität anfangs auf die unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten beider Vereine zurückgeführt. Während der FC römisch-katholisch geprägt war, war die PSV stets protestantisch und arbeitete mit dem Unternehmen Philips zusammen. Zudem galt der FC ab den 1930er Jahren bis in die 1950er Jahre als erfolgreicher und besser als die PSV. Ungeachtet der Meinungsverschiedenheiten beider Fanlager entschlossen sich beide Teams zu einer Kooperation auf Jugendebene. So spielen immer wieder Spieler aus beiden Vereinen beim jeweils anderen vor beziehungsweise werden dort ausgebildet. Seit 2012 unterhält man zudem mit dem PSV/FC Eindhoven eine gemeinsame Frauenfußballabteilung, welche in der 2012 gegründeten BeNe League spielt.", "section_level": 2}, {"title": "Stadion.", "content": "Der FC Eindhoven spielt im Jan-Louwers-Stadion, das 1934 eingeweiht wurde. Gegner beim Eröffnungsspiel war Ajax Amsterdam, das die Partie mit 8:2 für sich entscheiden konnte. Das Stadion bietet 4.500 Zuschauern Platz und wurde erst 1997 nach dem früheren Spieler des FC Eindhoven Jan Louwers benannt, der Mitte der 1950er Jahre den FC Eindhoven zur bisher einzigen Meisterschaft führen konnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der FC Eindhoven ist ein niederländischer Fußballverein aus Eindhoven. Der am 16. November 1909 gegründete Klub spielt in der Saison 2017/18 in der Eerste Divisie.", "tgt_summary": null, "id": 2392170} {"src_title": "Ludwig Hatschek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mit 10 Jahren übersiedelte Ludwig Hatschek mit seiner Familie von Mähren nach Linz. Er besuchte die Handelsschule und absolvierte die Brauereischule in Weihenstephan bei München. Neben seiner späteren Beschäftigung in der Brauerei des Vaters, der \"Linzer Aktienbrauerei und Malzfabrik\", unternahm er ausgedehnte Reisen. Um 1890 stieg er aus dem väterlichen Unternehmen aus und ließ sich seinen Anteil von 100 000 Gulden ausbezahlen. Während er in Großbritannien ein neues Betätigungsfeld suchte, suchte seine Frau, die Bankierstochter Rosa Würzburger in Oberösterreich ein geeignetes Geschäftslokal. 1893 wurde eine stillgelegte Papiermühle in Schöndorf bei Vöcklabruck gekauft. Für diese Fabrik erwarb er gebrauchte Asbest-Spinnmaschinen aus einer abgebrannten Spinnerei in Lend. In dem neu gegründeten Unternehmen entwickelte er in den Jahren danach eine unbrennbare Dacheindeckung aus Asbestzement, die er im Jahr 1900 patentieren ließ. Im Jahr 1903 gab er dem entwickelten Produkt den Markennamen \"Eternit\". Auch Rohre wurden in der Folge produziert. Der dazu nötige Zement kam ab 1908 von einer eigens errichteten Zementfabrik aus Pinsdorf. Die einst wüste Sandgrube auf dem Bauernberg wurde von Ludwig Hatschek 1910–1913 mit großem finanziellen Aufwand in eine großzügige Parkanlage umgewandelt und der Stadt Linz geschenkt. 1914 erfolgte seine Ernennung zum Ehrenbürger, 1945 wurde ein Straßenzug nach ihm benannt. Ab 1910 wurde das Leben des zum \"Kaiserlichen Rat\" ernannten Unternehmers durch eine schwere Krankheit bestimmt. Er unternahm noch zahlreiche Kuraufenthalte auch im Ausland. Im Juli 1914 starb er schließlich in seinem Wohnsitz, der prächtigen, im Jugendstil gehaltenen \"Hatschekvilla\" in Linz. 1953 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) die \"Hatschekgasse\" nach ihm benannt. Sein Sohn Hans Hatschek folgte ihm an der Unternehmensspitze nach. Auf der Luisenhöhe bei Haag am Hausruck erinnert eine Jahrestafel am \"Pfad der Sinne\" an die Patentanmeldung von Eternit durch Ludwig Hatschek.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludwig Hatschek (* 9. Oktober 1856 in Těšetice (Töstitz) bei Olmütz, Mähren; † 15. Juli 1914 in Linz) war ein österreichischer Industrieller. Bekannt ist er als Gründer der Eternit-Werke in Vöcklabruck.", "tgt_summary": null, "id": 2426273} {"src_title": "Rychnůvek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Rychnůvek lag teils zerstreut am Světlý potok (\"Zwettelbach\").", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1379 wurde der Ort im Rosenberger Urbar erstmals urkundlich erwähnt. 1384 wurde die Kirche St. Wenzel als Pfarrkirche bezeichnet, so dass von einer wesentlich früheren Gründung auszugehen ist. Die Ortschaft lag am Salz-Handelsweg Goldener Steig vom österreichischen Haslach nach Friedberg. Das Dorf gehörte ursprünglich zur Herrschaft Wittinghausen und wurde mit dieser Ende des 15. Jahrhunderts durch die Herren von Rosenberg der Herrschaft Krumau einverleibt. \"Deutsch Reichenau\" und die eingepfarrten Dörfer bildeten das sogenannte \"deutsche Gericht\". Ab 1622 gehörte das Dorf den Fürsten von Eggenberg. 1673 wurde die Kirche umgebaut. Seit 1719 waren die Fürsten von Schwarzenberg die Grundherren. Im Jahre 1840 bestand \"Teutsch-Reichenau\" bzw. \"Richnow\" aus 29 Häusern mit 243 deutschsprachigen Einwohnern. Unter fürstlichem Patronat standen die Dechantkirche des hl. Wenzel und die Schule. Außerdem gab es im Ort eine Mühle. Abseits lag die Käfermühle. Die Bewohner lebten von der Leineweberei, der Bleicherei und dem Handel. \"Teutsch-Reichenau\" war Pfarrort für Asang (\"Jasánky\"), Bernek (\"Pernek\"), Muckenschlag (\"Mukenslag\"), Multerberg (\"Mezilesí\"), Multerberger Waldhäuser (\"Multerberské Chalupy\"), Linden (\"Linda\"), Lindner Waldhäuser (\"Lindské Chalupy\"), Murau (\"Murov\"), Ober Markschlag (\"Horní Hraničná\"), Ottenschlag (\"Otov\"), Reiterschlag(\"Pasečná\"), Rosenau (\"Rožnov\"), Rosenhügel (\"Koranda\"), St. Thomas, Unter Markschlag (\"Dolní Hraničná\") und Uresch (\"Horní Ureš\"). Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Teutsch-Reichenau\" der Allodialherrschaft Krumau untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Deutsch Reichenau\"/\"Německý Rychnov\" ab 1849 einen Ortsteil der Gemeinde Reiterschlag im Gerichtsbezirk Hohenfurth. Ab 1868 gehörte das Dorf zum Bezirk Kaplitz. Im Jahre 1910 bestand Deutsch Reichenau aus 47 Häusern und hatte 326 Einwohner. 1921 lebten in den 46 Häusern des Dorfes 294 Personen. Im Oktober 1938 wurde Deutsch Reichenau in Folge des Münchner Abkommens dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte zunächst zum Kreis Kaplitz. Im Jahr 1939 wurde die Gemeinde Reiterschlag dem Kreis Rohrbach zugeordnet, \"Deutsch Reichenau\" erhielt den Zusatz \"bei Haslach\". Bis zum Jahre 1945 gehörten zur Pfarrei Deutsch Reichenau insgesamt 16 Ortschaften mit etwa 2100 Einwohnern. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam \"Německý Rychnov\" an die Tschechoslowakei zurück und wurde wieder dem Okres Kaplice zugeordnet. Zwischen dem 25. April und 15. November 1946 wurden aus der Pfarrei nahezu 1500 Deutsche ausgesiedelt; drei Jahre später zogen die restlichen 250 gebürtigen Österreicher nach Österreich um. Der Ort wurde nur in geringem Umfang mit Tschechen wiederbesiedelt. 1948 erfolgte die Umbenennung in \"Rychnůvek\". 1950 lebten in den 35 Häusern des Dorfes 62 Personen. Im selben Jahre wurde die Gemeinde Reiterschlag im Zuge der Errichtung der Grenzzone aufgehoben; Rychnůvek wurde nach Frymburk eingemeindet. Danach verwaiste die Pfarrei und wurde als Teil der Westgrenze des Warschauer Pakts militärisches Sperrgebiet. Sämtliche Ortschaften, mit Ausnahme von Svatý Tomáš, wurden zerstört. Das Gebiet wurde später der wesentlich kleineren Nachbargemeinde Přední Výtoň (Vorder Heuraffl) zugeordnet. Die Pfarrkirche St. Wenzel wurde zunächst nicht zerstört und als Stallung weiter genutzt, bevor sie in den 1960er Jahren gesprengt wurde. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, und dem Beitritt Tschechiens zum Schengener Abkommen wurden die Grenzen geöffnet, und das Gebiet ist ein Wandergebiet und Teil des Naturschutzparks Böhmerwald.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rychnůvek, bis 1948 \"Německý Rychnov\" (deutsch \"Deutsch Reichenau\", 1939–1945 \"Deutsch Reichenau bei Haslach\"), ist eine Wüstung im Okres Český Krumlov, Tschechien. Sie befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Přední Výtoň zwischen der Moldau und der Grenze zu Österreich im Böhmerwald.", "tgt_summary": null, "id": 1304479} {"src_title": "Marietta Uhden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Marietta Uhden war gelernte Goldschmiedin, Trainerin B Sportklettern (DSB-Lizenz) und absolvierte von 2006 bis 2011 eine Ausbildung zur Feldenkrais-Pädagogin. Sie war verheiratet mit dem ehemaligen Trainer der Deutschen Nationalmannschaft im Sportklettern, Peter Naumann, mit dem sie eine Tochter hat. Marietta Uhden lebte in Oberbayern in der Nähe von Bad Tölz. Sie erlag einem langjährigen Krebsleiden.", "section_level": 1}, {"title": "Sportliche Karriere.", "content": "In ihrer Kindheit mehrere Jahre Turnerin, begann Marietta Uhden ihre Karriere im Sportklettern erst im Alter von 21 Jahren. Angeregt von der Beobachtung zweier Kletterer in der Nordwand der Großen Zinne, die Marietta auf einer Dolomitenwanderung im Sommer 1988 beobachtet hatte, begann sie 1989 in Arco in Italien erste Routen zu klettern. Bereits drei Jahre später, 1992, gehörte Marietta Uhden dem A-Kader der Deutschen Sportkletter-Nationalmannschaft an und wurde im folgenden Jahr zum ersten Mal Deutsche Meisterin im Schwierigkeitsklettern. Ab diesem Zeitpunkt konnte sie durch Sponsorenverträge professionell klettern. 1997 gelang ihr ihre erste hervorragende internationale Platzierung: Rang drei bei den Weltmeisterschaften in Paris. Mit der Durchsteigung der Route \"Wo die wilden Kerle wohnen\" im Klettergebiet Kochel schaffte Marietta 1995 ihre erste Route im glatten zehnten Grad. 1997 durchstieg Marietta Uhden als erste Frau die \"Route Happy Bizeps to You\" im oberen zehnten Grad (X+/8b+) und 1999 die Route \"Wassermusik\" (10+/8b+ (A) 8 (1. Damenbegehung), beide am Schleierwasserfall im Kaisergebirge. Sieben weitere Wege im oberen zehnten Grad folgten. Im Bouldern gelangen ihr im Wald von Fontainebleau Durchstiege bis zum Schwierigkeitsgrad 7C+, Alta. Im Flash konnte sie Boulder bis zum Schwierigkeitsgrad 7B+, La Mur de Lamentation, durchsteigen. Um die Jahrtausendwende zog sie zusammen mit ihrem späteren Mann Peter Naumann in den Isarwinkel, 2001 brach Marietta Uhden dort den damaligen Weltrekord im Schwierigkeitsklettern der Damen. Als erste Frau weltweit kletterte sie eine Route im Bereich des elften Schwierigkeitsgrades: die Route \"Sonne im Herzen\" im bayerischen Jachenau (XI-/8c+). 2005 erkämpfte sich Marietta Uhden trotz einer Schulterverletzung im Vorjahr die Bronzemedaille bei den World Games in Duisburg. Bis zum Ende ihrer Wettkampfkarriere war sie zehn Mal Deutsche Meisterin im Schwierigkeitsklettern und zwei Mal Deutsche Meisterin im Bouldern. Nach diesen Siegen erklärt Marietta Uhden im Alter von 37 im August 2005 nach sechzehn aktiven Wettkampfjahren ihren Rücktritt aus der internationalen Wettkampfszene. Marietta Uhden, die „Grande Dame des Deutschen Klettersports“, gilt neben Juliane Wurm als Deutschlands erfolgreichste Sportkletterin. Nach der sportlichen Karriere machte sie eine Ausbildung als Feldenkrais-Lehrerin und entwickelte mit ihrem Mann eine Bewegungsschule für Kletterer. Diese unterrichtete sie am Kletterzentrum Bad Tölz.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolgsbilanz.", "content": "Wettkampfklettern: beste Ergebnisse: Außerdem konnte Marietta Uhden 38 Deutsche Sportkletter- und Bouldercups für sich entscheiden und insgesamt elfmal die Deutsche Meisterschaft gewinnen (neunmal Lead, zweimal im Bouldern) Begehungen berühmter Routen in höchsten Schwierigkeitsgraden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Marietta Uhden (* 5. Juli 1968 in München; † 23. November 2014) war eine deutsche Sportkletterin. Marietta Uhden war zwölffache Deutsche Meisterin im Sportklettern/Bouldern, Weltcup-Siegerin im Bouldern (2000) und Bronzemedaillengewinnerin der Weltmeisterschaft 1997 und der Worldgames 2005. Ihr gelang als erster Frau weltweit die Erstbegehung einer Route im elften Schwierigkeitsgrad (XI-/8c).", "tgt_summary": null, "id": 605296} {"src_title": "Frans Daneels", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Frans Daneels wuchs als eines von sechs Kindern in Ekeren auf und besuchte das Sint-Michielscollege in Brasschaat. Nach seiner Schulzeit trat er in den Orden der Prämonstratenser-Chorherren ein und legte am 28. August 1961 in der Abtei Averbode die Feierliche Profess ab. Am 26. März 1966 empfing er das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend wurde Daneels zur Fortsetzung seiner Studien nach Rom entsandt. Er wurde 1971 an der Päpstlichen Universität Gregoriana mit der Dissertation \"De subjecto officii ecclesiastici attenta doctrina concilii Vaticani II\" im Fach Kanonisches Recht promoviert. Danach war er bis 1975 als Kaplan in Rillaar und von 1977 bis 1982 als Stadtdekan von Averbode tätig. 1982 wurde Frans Daneels als Generalprokurator seines Ordens nach Rom zurückgerufen. Seitdem wirkt er als Kaplan der Missionsschwestern Königin der Apostel in der Generalkurie des Prämonstratenserordens. Daneels wurde 1985 Gastprofessor an der Kanonistischen Fakultät der Päpstlichen Universität Gregoriana. Im April 1989 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kirchenanwalt am Obersten Gerichtshof der Apostolischen Signatur, wo er bereits seit zwei Jahren als beigeordneter Kirchenanwalt arbeitete, sowie zum Konsultor des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte. 1998 wurde Daneels in die Disziplinarkommission der römischen Kurie berufen. Am 12. April 2008 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Titularbischof von Bita und zum Sekretär der Apostolischen Signatur. Die Bischofsweihe spendete ihm und zwei weiteren Kurienprälaten am 1. Mai desselben Jahres Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone im Petersdom. Mitkonsekratoren waren Agostino Kardinal Vallini und Erzbischof Francesco Coccopalmerio. Die Belgische Bischofskonferenz wurde bei der Zeremonie von Rémy Victor Vancottem, dem damaligen Weihbischof in Mecheln-Brüssel, vertreten. Am 28. August 2011 feierte Frans Daneels sein goldenes Professjubiläum. Benedikt XVI. erhob ihn am 10. Oktober 2012 in den Rang eines Erzbischofs. Am 16. Juli 2016 nahm Papst Franziskus seinen altersbedingten Rücktritt vom Amt des Sekretärs der Apostolischen Signatur an. Sein Nachfolger in dieser Position wurde Giuseppe Sciacca. Am 30. September 2017 ernannte ihn Papst Franziskus erneut zum Mitglied der Apostolischen Signatur. Am 21. Oktober desselben Jahres ernannte ihn der Papst zudem zum Mitglied der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frans Daneels O.Praem. (* 2. April 1941 in Kapellen, Belgien) ist ein flämischer Ordensgeistlicher, Kirchenrechtler und Kurienerzbischof der römisch-katholischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 617215} {"src_title": "Kalaparusha Maurice McIntyre", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wirken.", "content": "Kalaparusha Maurice McIntyre (auf dem Cover der LP \"Kwanza\" werden als Aliasse auch \"Kalaparusha Ahrah Difda\" und \"Maurice Benford McIntyre\" erwähnt) stammte aus einer gebildeten Familie, wuchs in Chicago auf und lernte zunächst Klarinette und Schlagzeug, wechselte aber dann zum Saxophon. Er studierte am \"College of Music\" der Roosevelt University in Chicago und war einige Zeit wegen Drogendelikten im Gefängnis in Lexington in Indiana, wo er sich unter Einfluss seines Mitgefangenen Tadd Dameron wieder dem Jazz zuwandte. Er arbeitete während der 1960er Jahre mit Musikern der Free und Avantgarde Jazz-Szene wie Malachi Favors, Muhal Richard Abrams (der ihn zum AACM brachte) und Roscoe Mitchell. So wurde er in dieser Zeit Mitglied der Gruppe Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) und einer ihrer öffentlichen Stimmen. Sein erstes Album unter eigenem Namen \"Humility in the light of the creator\" erschien im Jahr 1969. Er war auch als Sessionmusiker für das Label Delmark Records tätig und arbeitete an Plattenprojekten von George Freeman, J. B. Hutto und Little Milton mit. In den 1970er Jahren zog McIntyre nach New York City, spielte in Sam Rivers’ \"Rivbea Studios\" (\"Wildflowers Loft-Sessions\", 1976) und unterrichtete in Karl Bergers \"Creative Music Studio\". In diese Zeit fallen die Aufnahmen für seine nach dem Urteil von Richard Cook und Brian Morton wohl besten Alben, \"Forces and Blessings\" mit dem Bassisten Fred Hopkins 1970 und \"Peace and Blessings\", das 1979 auf Black Saint erschien. Mit Muhal Richard Abrams tourte er in den 1970er-Jahren mehrere Male durch Europa. Nach seinem Livealbum, das im Jahr 1981 entstand, nahm McIntyre nur noch wenige Platten auf, arbeitete auch als Straßenmusiker und in den U-Bahn-Stationen von New York. Erst 1998 nahm er wieder mit Pheeroan akLaff und Michael Logan auf (\"Dream Of\", auf dem CIMP-Label); im folgenden Jahr spielte er mit seinen alten Kollegen aus AACM-Tagen wie Jarman, Favors, Steve Colson, Kahil El’Zabar auf dem Album \"Bright Moments\". In den 2000er-Jahren erschienen wieder einige Alben von ihm als Bandleader, wie das CIMP-Album \"South Eastern\". Sein Spiel auf dem Saxophon erinnert an den späten John Coltrane (Cook/Morton) und dessen Hinwendung zu spirituellen Themen. 1974 erhielt er den Rising Star Award im Fach Klarinette der Down Beat Polls.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kalaparusha Maurice McIntyre, davor auch Kalaparusha Ahrah Difda (* als Maurice Benford McIntyre 24. März 1936 in Clarksville, Arkansas; † 9. November 2013 in der Bronx, New York City) war ein US-amerikanischer Tenorsaxophonist, Bassklarinettist und Perkussionist des Free-, Avantgarde Jazz und der freien Improvisation.", "tgt_summary": null, "id": 1259726} {"src_title": "Schwarzspanner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 23 bis 27 Millimetern und besitzen zeichnungslose schwarze Vorder- und Hinterflügel. Lediglich die Fransen der Vorflügel sind an der Flügelspitze (Apex) weiß. Die Form \"Odezia atrata f. nigerrima\" hat schwarze Apexfransen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Schwarzspanner ist in Europa weit verbreitet. Sein Verbreitungsgebiet reicht von der Iberischen Halbinsel über West- und Mitteleuropa und die Britischen Inseln bis Sachalin und in das Amur-Ussuri-Gebiet. Im Norden erstreckt sich das Verbreitungsgebiet bis in das mittlere Fennoskandien, im Süden sind die Falter von Italien bis zum Balkan zu finden. In Österreich ist die früher oft sehr massenhaft auftretende Art heute vielerorts selten geworden, viele Populationen sind erloschen. Imaginalhabitate sind Grabenränder, feuchte Wiesen, Auen, Moorwiesen und Moore, Teich- und Seengebiete, sowie Wald- und Bergwiesen. An trockenen Orten und in der warmen Ebene ist die Art selten oder kommt gar nicht vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Eier werden von den Weibchen in die Vegetation fallen gelassen. Die Eier überwintern, aus ihnen schlüpfen im Frühjahr die Raupen, diese leben einzeln an Taumel-Kälberkropf (\"Chaerophyllum temulum\"), Gold-Kälberkropf (\"Chaerophyllum aureum\"), Behaartem Kälberkropf (\"Chaerophyllum hirsutum\") und Wiesenkerbel (\"Anthriscus sylvestris\"). Die Puppenruhe beträgt 12 bis 32 Tage. Die Falter sind tagaktiv und können häufig auf Blüten beobachtet werden. Dabei wurden sie Nektar saugend an Gras-Sternmiere (\"Stellaria graminea\"), Weiß-Klee (\"Trifolium repens\"), Pyramiden-Hundswurz (\"Anacamptis pyramidalis\"), Jakobs-Greiskraut (\"Senecio jacobaea\"), Magerwiesen-Margerite (\"Leucanthemum vulgare\"), Wiesen-Flockenblume (\"Centaurea jacea\"), Breitblättrigem Knabenkraut (\"Dactylorhiza majalis\"), Schnittlauch (\"Allium schoenoprasum\"), Gewöhnlichem Liguster (\"Ligustrum vulgare\"), Gewöhnlichem Hornklee (\"Lotus corniculatus\"), Acker-Witwenblume (\"Knautia arvensis\"), Sumpf-Kratzdistel (\"Cirsium palustre\"), Schlangen-Knöterich (\"Polygonum bistorta\") und Kerbel (\"Anthriscus\") beobachtet. In der Literatur wird wiederholt von Massenvermehrungen berichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Flug- und Raupenzeiten.", "content": "Der Schwarzspanner fliegt in einer Generation von Ende Mai bis Ende Juli. Die Falter sind sowohl nacht- als auch tagaktiv und werden gelegentlich auch am Licht beobachtet. Die Raupen können von Mai bis Juni angetroffen werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Schwarzspanner (\"Odezia atrata\") ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Spanner (Geometridae). Im schwäbischen Sprachraum wird er auch als Kaminfegerle bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 2095825} {"src_title": "Pöttinger Landtechnik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Seit der Firmengründung im Jahr 1871 hat sich das Familienunternehmen zu einem der führenden Landtechnikhersteller Europas entwickelt. Das Unternehmen wurde von 1991 bis 2016 in vierter Generation von Heinz Pöttinger und Klaus Pöttinger geleitet. Klaus Pöttinger zog sich im Jahr 2016 aus der operativen Geschäftsführung zurück. Anfang 2018 wechselte Heinz Pöttinger in den Aufsichtsrat des Unternehmens. Aktuell wird das Unternehmen von einem fünfköpfigen Geschäftsführungs-Team geleitet: Jörg Lechner (Produktion, Einkauf), Wolfgang Moser (Finanz, Unternehmensqualität), Herbert Wagner, Markus Baldinger (Forschung, Entwicklung, Digitalisierung) und Gregor Dietachmayr (Vertrieb, Marketing, Service; Sprecher der Geschäftsführung). In der Gründerzeit des Unternehmens erleichterte die Futterschneidemaschine die Arbeit in der Landwirtschaft. Danach folgten eine Reihe von neuen Geräten, wie Mühlen, Pressen, Häcksler, Heuauflader und Mähmaschinen. In den 1960er Jahren wurde im Rahmen einer Großserienproduktion die Pöttinger Heuraupe, ein Meilenstein in der Hangmechanisierung hergestellt. 1963 kam der Ladewagen als heute obligatorisches Heuerntegerät hinzu. Pöttinger wurde zum größten Ladewagenhersteller. Die bayerische Pflugfabrik wurde 1975 von den Gebrüder Stumm im oberbayerischen Landsberg am Lech übernommen. Diese waren kurz vor ihrer Insolvenz. Weitere Zweigwerke bestehen in Bernburg, wo 2001 das Sätechnikwerk der Firma Rabe Agri übernommen wurde und Vodňany in der Tschechischen Republik. Zur Jahrtausendwende vervollständigten Futtererntemaschinen, Aufsattelpflüge, Wickelmaschinen und Rundballenpressen das Sortiment. Das System Ladewagen kann sich im rationellen Vergleich gegen die Philosophie des Selbstfahrhäckslers behaupten. Die Exportquote lag 2012/2013 bei 84 % der hergestellten Produkte. Der heimische österreichische Markt hatte einen Umsatzanteil von 16 %. Die größten Zuwächse konnte Pöttinger in Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien, Polen und Schweiz erzielen. Die Sparte Bodenbearbeitung trug 23 %, der Bereich Grünland 66 % zum Umsatz der Firma von 282 Millionen Euro bei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pöttinger Landtechnik GmbH ist ein seit 1871 in der Landtechnik tätiges Familienunternehmen aus Grieskirchen in Oberösterreich. Das Unternehmen beschäftigte 1775 Mitarbeiter (2017/2018) und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 354 Millionen Euro.", "tgt_summary": null, "id": 2114320} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 2008/Teilnehmer (Weißrussland)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Medaillengewinner.", "content": "Der Hammerwerferin Aksana Mjankowa wurde nachträglich wegen nachgewiesenen Dopings mit Turinabol und Oxandrolon die Goldmedaille entzogen. Bei denselben Nachuntersuchungen fiel auch die Kugelstoßerin Natallja Michnewitsch positiv auf. Sie war mit Metandienon und Stanozolol gedopt und verlor ebenfalls ihre Silbermedaille. Auch der wiederholte Dopingsünder und Kugelstoßer Andrej Michnewitsch verlor unter anderem seine Bronzemedaille aus Peking und erhielt eine lebenslange Sperre.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer nach Sportarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Badminton.", "content": "1 Athlet", "section_level": 2}, {"title": "Basketball.", "content": "12 Athleten Frauen-Mannschaft: Wolha Padabed, Olga Massilenene, Kazjaryna Snyzina, Wiktoryja Hasper, Tazzjana Lichtarowitsch, Natallja Anufryjenka, Anastassija Weramejenka, Alena Leutschanka, Natalia Martschenka, Tazzjana Troina, Natallja Trafimawa, Marina Kress – Trainer: Anatolij Bujalski", "section_level": 2}, {"title": "Bogenschießen.", "content": "2 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Boxen.", "content": "4 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Fechten.", "content": "3 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Gewichtheben.", "content": "10 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Judo.", "content": "4 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Kanu.", "content": "7 Athleten Männer:", "section_level": 2}, {"title": "Leichtathletik.", "content": "Männer: Frauen:", "section_level": 2}, {"title": "Moderner Fünfkampf.", "content": "4 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Radsport.", "content": "3 Athleten (Straße) 1 Athlet (Zeitfahren) 2 Athleten (Bahn)", "section_level": 2}, {"title": "Reiten.", "content": "3 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Rhythmische Sportgymnastik.", "content": "8 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Ringen.", "content": "9 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Rudern.", "content": "13 Athleten Männer: Frauen:", "section_level": 2}, {"title": "Schießen.", "content": "8 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Schwimmen.", "content": "15 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Segeln.", "content": "4 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Synchronschwimmen.", "content": "2 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Tennis.", "content": "5 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Tischtennis.", "content": "4 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Trampolinturnen.", "content": "1 Athlet", "section_level": 2}, {"title": "Turnen.", "content": "7 Athleten", "section_level": 2}, {"title": "Wasserspringen.", "content": "4 Athleten", "section_level": 2}], "src_summary": "Weißrussland nahm bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking zum vierten Mal an Olympischen Sommerspielen teil. Insgesamt benannte das Nationale Olympische Komitee Weißrusslands (weißrussisch \"Nazyjanalny alimpijski kamitet Respubliki Belarus\", russisch \"Nazionalny olimpijski komitet Respubliki Belarus\") 208 Athleten.", "tgt_summary": null, "id": 511245} {"src_title": "Mühlviertler Schlossmuseum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Mühlviertler Schlossmuseum wurde 1926 vom Verein \"Heimatbund Alt-Freystadt\" als \"Mühlviertler Heimathaus\" gegründet, später in \"Mühlviertler Schlossmuseum\" umbenannt. Der Verein wurde 1921 gegründet und begann mit der Sammlung von Ausstellungsgegenständen, die später in das neue Museum eingebracht wurden. Der erste Ausstellungsraum des Museums war die ehemalige Schlosskapelle, die vorher als Lager für das Vermessungsamt diente. Im Jahr 1932 kam die ebenerdige Säulenhalle, ehemalige Pferdestallung aus dem Jahr 1588, dazu. 1942 wurde dieses Vereinsmuseum vom Bezirk Freistadt übernommen. 1948 wurde der Bergfried des Schlosses für museale Zwecke umgebaut, wodurch neun zusätzliche Räume entstanden. 1952 übernahm das Land Oberösterreich das Heimathaus und führte es bis zum Jahr 2000. Seit 1. April 2000 leitet der Verein \"Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt\" das Museum, die fachliche Betreuung liegt weiterhin beim wissenschaftlichen Personal des Oberösterreichischen Landesmuseums Linz. Folgende Persönlichkeiten haben im Laufe der Geschichte wesentlich zur Bestandserweiterung des Museums beigetragen: Im Laufe der Zeit wurde es nach dem Freiwerden verschiedener Wohnungen ständig erweitert und besitzt heute 21 Schauräume. Das Schlossmuseum zeigt etwa 21.000 vorwiegend volkskundliche Exponate und Objekte aus acht Jahrhunderten Stadtgeschichte. Das Museum besteht aus vier Hauptgruppen:", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswertes im Schlossmuseum.", "content": "Im zweiten Stock des Südtraktes befinden sich alte Ansichten der Stadt und Zeitzeugen aus ihrer Vergangenheit. Im darüber liegenden Stockwerk befindet sich das so genannte \"Hirschbacher Zimmer\" mit seinen bunt bemalten Bauernmöbeln aus dem frühen 19. Jahrhundert. Die hier gezeigten, renovierten Einrichtungsgegenstände wie Truhe, Kasten, Bett, Wiege, Tisch und Sessel, Kredenz, Schüsselkorb und Spinnrad stammen aus Hirschbach (8 Kilometer südwestlich von Freistadt gelegen). Die Blütezeit dieser Möbelbemalung lag um 1800, dauerte aber insgesamt nur 60 Jahre. Vom Südtrakt gelangt man in den Schlossturm (Bergfried). Hier sind die Ausstellungen zu Volkskundethemen, wie Glaube und Aberglaube, Waag- und Messwesen, Brauch und Volksfrömmigkeit zu sehen. Ganz oben im Schlossturm (9. Etage) ist die Türmerstube untergebracht, die nahezu im Originalzustand erhalten geblieben ist. Der Wächter auf dem Bergfried, den die Herrschaft Freistadt zu stellen hatte, wachte dort bei Tag, während der Wächter auf dem Kirchturm, für den die Stadt zuständig war, in den Nachtstunden seinen Dienst versah. Von der Türmerstube gelangt man auf einen Umgang in 40 Metern Höhe, der früher dem Wächter als Aussichtsmöglichkeit diente und heute einen Überblick über die ganze Stadt und ihre hügelige Umgebung gewährt. Eine einzigartige Sammlung von 531 Hinterglasbildern (die größte in Österreich) aus der Zeit von 1770 bis 1930 ist in der gotischen Schlosskapelle untergebracht. Die Schlosskapelle aus dem 15. Jahrhundert erreicht man vom inneren Schlosshof über einen Treppenaufgang. Die meisten Bilder stammen aus Sandl (14 Kilometer nördlich von Freistadt) und dem damals noch deutschen Südböhmen (z. B. Buchers). Es sind fromme Andachtsbilder mit einer sehr einfachen Darstellung von Gnadenbildern bekannter Wallfahrtsorte und von Heiligen, die von der bäuerlichen Bevölkerung besonders verehrt wurden. Solche Bilder waren einst im Mühlviertel, besonders in den Bauernhäusern, weit verbreitet. Sonderausstellungen werden in der Säulenhalle und im Gesindehaus gezeigt (Eingang ebenerdig vom inneren Schlosshof). Die Säulenhalle war ursprünglich der Pferdestall der Herrschaft Freistadt und wurde im Jahr 1588 errichtet. Bevor wechselnde Sonderausstellungen gezeigt wurden, waren dort dauerhaft volkskundliche Werkzeuge und Geräte ausgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Mühlviertler Schlossmuseum wurde 1926 gegründet und ist das einzige Museum der Stadt Freistadt. Es beherbergt rund 21.000 Objekte aus acht Jahrhunderten und ist im Südtrakt von Schloss Freistadt untergebracht.", "tgt_summary": null, "id": 641034} {"src_title": "Schloss Měšice (Mittelböhmen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Feste Měšice ist seit 1434 nachweisbar. Nachdem Johann Hartwig von Nostitz-Rieneck 1677 die Güter in Měšice erworben hatte, blieben sie mehrere Jahrhunderte im Besitz der Familie. Nach dem Tod seines Vaters Franz Wenzel erbte 1765 Franz Anton von Nostitz-Rieneck die Familiengüter. 1767 ließ er die alte Feste abtragen und durch den Baumeister Anton Haffenecker ein zweigeschossiges Rokokoschloss mit rechteckigem Grundriss errichten. 1775 hat Jan Tadeáš Klinkoš am Schloss den ersten Blitzableiter nach Franklinscher Bauart in Böhmen installiert und das Bauwerk wurde vollendet. Den Hauptsaal im ersten Stock gestaltete der Freskenmaler Josef Hager. Die Schlosskapelle St. Elisabeth wurde von Peter Prachner und Wenzel Ambrozzi mit Kunstwerken versehen. Nach Fertigstellung des repräsentativen Baus verlegte die Linie der Grafen Nostitz-Rieneck ihren Hauptsitz aus dem benachbarten Schloss Pakoměřice nach Měšice. Zwischen 1776 und 1785 lebte Josef Dobrovský als Erzieher und Hauslehrer der Grafen Nostitz im Schloss. Von 1780 bis 1790 wurde das Schloss, wiederum nach Plänen von Haffenecker, um einen eingeschossigen Seitenflügel erweitert. Das Schloss wurde mit einem französischen Landschaftsgarten umgeben, der seit der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts fließend in einen englischen Park übergeht. Am 10. Juli 1855 fand auf dem Schloss die Hochzeit von Maria Mathilde von Nostitz-Rieneck mit Sigmund von Thun-Hohenstein statt. Besitzer des Schlosses waren: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Familie von Nostitz enteignet und nach Österreich abgeschoben. Das Schloss wurde verstaatlicht und zunächst ein \"Slovanská kolej\" (Slawisches College) untergebracht. 1948 wurde die Schlosskapelle in mehrere Räume aufgeteilt. Von 1948 bis 1959 diente es als politische Schule für Gewerkschafter. Anschließend erfolgte der Umbau zu einem Krankenhaus, das 1964 eröffnet wurde. Nach der samtenen Revolution erwarb die Gemeinde 1996 das Schloss und vermietete es an den privaten Krankenhausbetreiber CIOP.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Měšice (deutsch \"Schloss Mieschitz\") befindet sich 15 Kilometer nordöstlich des Prager Stadtzentrums in der Gemeinde Měšice im Okres Praha-východ. Das von einem 15 ha großen Schlosspark umgebene Gebäude liegt am südlichen Ortsrand von Měšice an der Eisenbahnstrecke Mladá Boleslav–Prag.", "tgt_summary": null, "id": 451296} {"src_title": "Václav Dvořák (Geistlicher)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Václav Dvořák studierte Katholische Theologie am Priesterseminar in Budweis; 1942 wurde er von den Nationalsozialisten zur Zwangsarbeit ins österreichische Linz verschleppt. Nach Kriegsende beendete er sein Studium in Lyon. Er empfing 1948 die Priesterweihe, dem Jahr der Machtergreifung der Komunistická strana Československa. Er war als Seelsorger tätig und wurde nach Arbeiten mit den von der KP verbotenen Pfadfindern 1951 zwei Wochen in Haft genommen. Er verlor die staatliche Genehmigung für die Ausübung des Priesteramts und wurde für 14 Monate in einem technischen Arbeitslager interniert, anschließend für sieben Jahre in einem Gefängnis mit Zwangsarbeit im Uranbergbau in Nordböhmen inhaftiert. Nach seiner Freilassung durfte er nicht als Priester tätig werden. Im Prager Frühling 1969 war er kurzzeitig Pastoralreferent im Bistum Budweis. Nach der Niederschlagung des Aufstandes war er ab 1970 als Antiquariar in Prag tätig, ab 1982 engagierte er sich illegal für die Ausbildung von Priesteramtskandidaten, die Theologische Fakultät an der Südböhmischen Universität České Budějovice und die tschechoslowakische Untergrundkirche. 1985 erhielt er wieder die offizielle Genehmigung zur Ausübung des Priesteramts. Nach dem Fall der kommunistischen Herrschaft und Gründung der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik (ČSFR) wurde er am 1. April 1990 zum Generalvikar des Bistums Budweis ernannt. Mit Ernennung von Miloslav Vlk zum Erzbischof von Prag war er von Juni bis November 1991 Apostolischer Administrator in Budweis. Seit 2000 war er Bischofsvikar für Auslandsbeziehungen, Schulwesen und Priesterbildung sowie in der Pfarrseelsorge. Präsident Václav Havel ehrte Václav Dvorák 2002 für seine Verdienste um die Tschechische Republik mit der Verdienstmedaille 1. Klasse.", "section_level": 1}], "src_summary": "Václav Dvořák (* 28. Dezember 1921 in Bechyně; † 30. Juli 2008 in České Budějovice) war ein tschechischer katholischer Geistlicher und Bischofsvikar im Bistum Budweis.", "tgt_summary": null, "id": 1206933} {"src_title": "Stráň (Sadov)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Stráň befindet sich linksseitig des Egergrabens in den westlichen Ausläufern des Duppauer Gebirges. Das Dorf liegt am Nordwesthang des Studenný vrch (569 m) über dem Tal des Nejdovský potok. Im Nordwesten erhebt sich die Nástraha (\"Koderichsberg\", 481 m). Nachbarorte sind Ostrov und Liticov im Norden, Mořičov im Nordosten, Radošov im Osten, Kyselka und Nová Kyselka im Südosten, Pulovice im Süden, Všeborovice und Vysoká im Südwesten, Bor und Nová Víska im Westen sowie Ovčárna und Nejda im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Elm entstand an der Kreuzung zweier Handelswege, die vom Duppauer Gebirge bei Egerbrücken bzw. Rodisfort über die Eger und nach Schlackenwerth bzw. über das Erzgebirge führten. Wahrscheinlich entstanden die ersten Höfe am Übergang vom 16. zum 17. Jahrhundert unter den Grafen Schlick. Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahre 1785. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Elm ab 1850 eine politische Gemeinde im Bezirk Karlsbad. 1930 hatte die Gemeinde 176 Einwohner. Infolge des Münchner Abkommens wurde Elm 1938 dem Deutschen Reich angeschlossen. 1939 lebten in Elm 174 Menschen. Bis 1945 war Elm Teil des deutschen Landkreises Karlsbad und kam nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zur Tschechoslowakei zurück. Von 1946 bis 1960 gehörte die Gemeinde, die 1948 in Stráň umbenannt wurde, zum Okres Karlovy Vary-okolí. 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Bor, gleichzeitig kam das Dorf zum Okres Karlovy Vary. Am 1. Jänner 1976 wurde Stráň gemeinsam mit Bor nach Sadov eingemeindet. 1991 hatte der Ort 45 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 13 Wohnhäusern, in denen erneut 45 Menschen lebten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stráň (deutsch \"Elm\", früher auch \"Ellm\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Sadov in Tschechien. Er liegt acht Kilometer nordöstlich von Karlovy Vary und gehört zum Okres Karlovy Vary.", "tgt_summary": null, "id": 2131869} {"src_title": "Olšová Vrata", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Olšová Vrata befindet sich am Rande des Kaiserwaldes auf einer Hochfläche. Große Teile der Ortsfluren gehören zum Landschaftsschutzgebiet ChKo Slavkovský les. Im Norden verläuft die Staatsstraße 6 / E 48. Südlich des Dorfes liegt der Flugplatz, nordöstlich der Golfplatz. Östlich des Ortes erhebt sich der Vítkův vrch (644 m), nordöstlich liegen der Bukový vrch (700 m) und der Travný vrch (694 m). Nachbarorte sind Sedlečko und Šemnice im Nordosten, Andělská Hora im Osten, Žalmanov, Peklo und Nová Víska im Südosten, Pila und Kolová im Süden, Háje und Březová im Südwesten sowie Na Rybníce und Hůrky im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung des zwischen dem Kaiserwald und dem Aspenwald angelegten Dorfes erfolgte im Jahre 1246. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Espenthor ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Karlsbad. 1869 hatte Espenthor 424 Einwohner. Zwischen 1929 und 1931 entstand südlich des Dorfes der Flugplatz. 1933 war der aus Eisenbeton errichtete Hangar fertiggestellt. Infolge des Münchner Abkommens wurde Espenthor 1938 dem Deutschen Reich angeschlossen und zunächst dem Landkreis Karlsbad zugeordnet. Am 1. Mai 1939 erfolgte die Eingemeindung nach Karlsbad. In Espenthor wurde vom 9. November 1938 bis 30. Juni 1939 ein Außenlager des KZ Flossenbürg betrieben. Bis 1945 war Espenthor Teil des Stadtkreises Karlsbad und kam nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zur Tschechoslowakei zurück. Nach Kriegsende wurde die Eingemeindung beibehalten. Ab 1949 begann der Verein Sokol Karlovy Vary den seit 1904 bestehenden ältesten Golfplatz des Landes, der im Zweiten Weltkrieg verwüstet worden war, wiederherzustellen. Da dies nicht gelang, errichtete der Klub bei Olšová Vrata einen neuen Golfplatz. 1950 lebten in Olšová Vrata 340 Menschen. Nach der Auflösung des Okres Karlovy Vary-město gehörte der Ort ab 1961 zum Okres Karlovy Vary. 1998 hatte das Dorf 363 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 112 Wohnhäusern, in denen 353 Menschen lebten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Olšová Vrata (deutsch \"Espenthor\") ist ein Ortsteil der Stadt Karlovy Vary in Tschechien. Er liegt vier Kilometer südöstlich des Stadtzentrums und gehört zum Okres Karlovy Vary. In Olšová Vrata liegt der Flughafen Karlsbad.", "tgt_summary": null, "id": 1376472} {"src_title": "Rewas Mindoraschwili", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rewas Mindoraschwili wuchs in Tiflis auf und begann dort 1992 mit dem Ringen. Bei Dinamo Tiflis wurden Dato Gonaschwili und Marlen Osakmaschwili seine Trainer. Mindoraschwili entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem hervorragenden Freistilringer. Er ist nur 1,73 m groß, untersetzt und körperlich ungemein stark. Zu Beginn seiner Karriere rang er im Weltergewicht, seit 2002 im Mittelgewicht. Er ist zurzeit Ringerprofi und ringt in diesem Zusammenhang auch in ausländischen Ligen, z. B. in der Türkei und in Deutschland, wo er für den SC Anger auf die Matte ging. Seine internationale Ringerlaufbahn begann 1998, als er der Juniorenklasse schon entwachsen war. Er belegte in diesem Jahr bei der Universitäten-Weltmeisterschaft in Ankara im Weltergewicht den 4. Platz. 1999 startete er bei der Europameisterschaft in Minsk im Weltergewicht, verlor jedoch gegen Radion Kertanti aus der Slowakei und Árpád Ritter aus Ungarn, womit er ausschied und auf dem 13. Platz klassiert wurde. Im Jahre 2000 startete er bei den Olympia-Qualifikationsturnieren in Minsk (13. Platz) und in Leipzig (11. Platz). Mit diesen Platzierungen gelang ihm die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Sydney aber nicht. 2001 wurde er bei der Europameisterschaft in Budapest eingesetzt, wo er mit einem Sieg über Christian Weiß aus Deutschland und Niederlagen gegen Eugen Preda, Rumänien und Buwaissar Saitijew aus Russland den 8. Platz im Weltergewicht belegte. Er war auch bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Sofia am Start und siegte dort über Alexander Leipold aus Deutschland und Wolodymyr Syrotin aus der Ukraine. Nach einer erneuten Niederlage gegen Buwaissar Saitijew schied er aus und kam auf den 7. Platz. 2002 gelang ihm dann, erstmals im Mittelgewicht ringend, bei der Europameisterschaft in Baku sein erster Medaillengewinn bei einer internationalen Meisterschaft. Er siegte in Baku über Thomas Bucheli aus der Schweiz, Serhat Balcı, Türkei und Jurijs Janovics aus Lettland, verlor gegen Bekbulat Mussajeu aus Weißrussland und gewann mit einem Sieg über Mogamed Ibragimov aus Mazedonien die EM-Bronzemedaille. Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Teheran siegte er über Eldar Assanow aus der Ukraine und Nicholas Ugoalah aus Kanada und unterlag gegen Yoel Romero aus Kuba, womit er den 6. Platz erreichte. 2003 feierte Mindoraschwili bei der Europameisterschaft in Riga seinen ersten Titelgewinn. Im Mittelgewicht siegte er über Əkbər İsmayılov aus Aserbaidschan, Egidijus Valavičius aus Litauen, Sjarhej Bortschenka aus Weißrussland, Wadim Lalijew aus Russland und Mamed Aghajew aus Armenien und wurde damit Europameister. Bei der Weltmeisterschaft 2003 in New York gelangen ihm zunächst Siege über Almasbek Ergeschow, Kirgisistan, Lazaros Loizidis, Griechenland und Gökhan Yavaşer, Türkei. In seinem vierten Kampf unterlag er dem US-amerikanischen Shootingstar Cael Sanderson, gewann aber mit einem Sieg über Sjarhej Bortschenka noch die WM-Bronzemedaille. Im Jahre 2004 wurde Mindoraschwili in Ankara mit Siegen über David Bichinashvili aus Deutschland u. Kamel Shalorous, Großbritannien, einer Niederlage gegen Wadim Lalijew, einem Sieg über Lazaros Loizidis und einer Niederlage gegen Gökhan Yavaşer Vize-Europameister. Für die Olympischen Spiele 2004 in Athen glaubte er somit gut gerüstet zu sein. In Athen traf er gleich in der ersten Runde auf den Griechen Lazaros Loizidis, den er schon mehrmals besiegt hatte. Bei der stürmischen Anfeuerung seiner griechischen Landsleute wuchs Loizidis aber über sich hinaus und gewann über Rewas Mindoraschwili nach Punkten. Ein anschließender Punktsieg über Vincent Aka-Akesse aus Frankreich brachte Mindoraschwili nur mehr auf den enttäuschenden 13. Platz. Auch bei der Europameisterschaft 2005 in Warna kam Mindoraschwili nicht auf einen Medaillenrang. Er gewann zwar über Edgar Jenokjan aus Armenien und Radosław Horbik aus Polen, unterlag aber gegen Taras Danko aus der Ukraine und Lazaros Loizidis und erreichte nur den 5. Platz. Ohne große Erwartungen beteiligte er sich nach einer Verletzungspause an der Weltmeisterschaft 2005 in Budapest. Er wurde dort aber von Kampf zu Kampf besser, besiegte nacheinander Travis Cross aus den Vereinigten Staaten, Anthony Fasugba aus Italien, Magomed Kuruglijew aus Kasachstan, Saschid Saschidow aus Russland und Yoel Romero und wurde Weltmeister im Mittelgewicht. Bei der Europameisterschaft 2006 in Moskau unterlag Mindoraschwili gegen Adam Saitijew, dem Bruder von Buwaissar Saitijew und etwas demotiviert auch gegen David Bichinashvili und erreichte deshalb nur den 18. Platz. Weitaus erfolgreicher war er aber bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Guangzhou in China. Er gewann dort über David Bichinashvili, Gandsorigiin Gantschujag aus der Mongolei, Wadim Lalijew und Zaurbek Soxiyev aus Usbekistan. Erst im Finale unterlag er gegen Saschid Saschidow und wurde damit Vizeweltmeister. Im Jahre 2007 war Mindoraschwili nur bei der Weltmeisterschaft in Baku am Start. Er verlor dort überraschenderweise gleich seinen ersten Kampf gegen Novruz Temrezov aus Aserbaidschan. Da dieser das Finale nicht erreichte, schied er aus und belegte nur den für ihn indiskutablen 30. Platz. Bei der Europameisterschaft 2008 in Tampere wurde Mindoraschwili mit Siegen gegen seinen Dauerrivalen David Bichinashvili, Javier Ramos, Spanien, Iwan Jankouski, Weißrussland und Sergei Kolesnikow, Israel und einer Niederlage gegen den Weltmeister von 2007 Georgi Ketojew aus Russland wieder Vizeeuropameister. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking gelang ihm gegen Bichinashvili ein Punktsieg in der allerletzten Sekunde der 3. Runde, dann besiegte er Harutjun Jenokjan aus Armenien und Weltmeister Georgi Ketojew und siegte auch im Endkampf über Jussup Abdussalomow aus Tadschikistan und wurde damit Olympiasieger. Seit 2012 ist Rewas Mindoraschwili Cheftrainer im georgischen Ringerverband.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rewas Mindoraschwili (; * 1. Juli 1976 in Gurdschaani, Kachetien) ist ein georgischer Ringer. Er wurde 2008 in Peking Olympiasieger im freien Stil im Mittelgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 555983} {"src_title": "Das Wikipedia-Lexikon in einem Band", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Auswahl der aufgenommenen Artikel basiert im Wesentlichen auf einer Liste der 20.000 2007/2008 am häufigsten aufgerufenen Wikipedia-Artikel, ergänzt um solche über Länder und Elemente, die nicht auf dieser Liste erschienen. Die Lemmata werden im Buch mit kurzen Texten erläutert, die aus der Einleitung des entsprechenden Artikels der deutschsprachigen Wikipedia (Stand 14. April 2008) stammen. Dabei handelt es sich jeweils um den Teil eines Wikipedia-Artikels, der dem Inhaltsverzeichnis vorangeht, beziehungsweise bei Artikeln ohne Inhaltsverzeichnis, um den ersten Satz oder einige der ersten Sätze des Artikels. Da die Inhalte unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation stehen, werden am Ende des Buches rund 90.000 Autoren auf 27 Seiten erwähnt; darin ist jedoch auch eine große Zahl von Autoren enthalten, die nicht an den verwendeten Textfragmenten mitgewirkt hat. Das Buch ist mit knapp 1000 Abbildungen illustriert, die ebenfalls aus der deutschsprachigen Wikipedia stammen.", "section_level": 1}, {"title": "Medienecho.", "content": "Die Resonanz auf das Erscheinen des Werks war verhalten. \"Die Zeit\" nannte „Inhalt und Entstehung [...] eine Revolution in der Branche“, weil ein Verlag mit einem traditionellen Lexikon-Institut damit erstmals „auf die Arbeit von Amateuren setzt“. Der Verlag betone jedoch den „Jahrbuchcharakter“ des Lexikons, denn „so ganz traut Wissenmedia dem kostenlosen Wissen [...] nicht über den Weg – schließlich will man den eigenen Lexikonkorpus nicht entwerten, aus dem der Verlag seine zahlreichen Lexikon-Ausgaben speist“. Das \"Handelsblatt\" stellte fest, dass das Wikipedia-Lexikon „kein klassisches Nachschlagewerk“ sei und keinen „ernsthaft lexikalischen Anspruch erfüllt“ und zitierte eine Bertelsmann-Managerin, die die Herausgabe des gedruckten Wikipedia-Lexikons damit erklärte, der Verlag wolle so eine „jüngere Zielgruppe für das Lexikon gewinnen“. Die \"Netzeitung\" widmete dem Lexikon eine umfassende Besprechung: Maik Söhler betonte, dass es ungerecht wäre, von der Wikipedia zu erwarten, dass sie „offline“ den gleichen Ansprüchen genügt wie „online“ und fasst das, was das Lexikon kann, so zusammen: „Das Buch kann [...] Kurzübersichten geben, auch zu Themen, die in anderen Lexika nicht vorkommen. Es kann auf engstem Raum informieren und sicher auch desinformieren.“ Der Eintrag „Daten“: „D. sind logisch gruppierte Informationseinheiten (engl., aber auch in der Informationstheorie ‚Datum‘), die zwischen Systemen übertragen werden oder auf Systemen gespeichert sind“ zum Beispiel werfe mehr Fragen auf als er beantworte. Und, so der Rezensent, „eines kann das Wikipedia-Lexikon dann auch noch: gut im Regal stehen...“ Boris Herrmann, Volontär der \"Berliner Zeitung,\" schrieb: „Eine der letzten Fragen der Menschheit, die bis vor wenigen Tagen noch zu klären war, lautete: Wie lässt sich mit einer Internet-Enzyklopädie wie Wikipedia eigentlich Geld verdienen? Jetzt hat Wikipedia auch darauf eine Antwort gefunden: mit dem Buch zum Netz.“ Er bezeichnete die Herausgabe der Wikipedia in Buchform als bemerkenswerten „Schritt vorwärts in die Vergangenheit“ und hielt der „Online-Gemeinde“ vor, dass sie sich mit dem gedruckten Lexikon selbst widerlege.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik innerhalb der Wikipedia.", "content": "Auch innerhalb der Community der Wikipedia wurde das Projekt kritisch betrachtet: Zwar herrschte weitgehend Einigkeit, dass Bertelsmann aufgrund der verwendeten GNU-Lizenz für freie Dokumentation das Recht habe, Inhalte des Projekts weiterzunutzen, doch sprachen sich viele Nutzer gegen die offizielle Kooperation des Vereins Wikimedia Deutschland mit Bertelsmann aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Wikipedia-Lexikon in einem Band ist ein gedrucktes, populärwissenschaftliches Nachschlagewerk, das Teile der Inhalte und Stichwörter der deutschsprachigen Online-Enzyklopädie Wikipedia enthält. Es erschien am 15. September 2008 beim \"Wissen Media Verlag\", der zu Bertelsmann gehörte.", "tgt_summary": null, "id": 1095423} {"src_title": "Robin Reed", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Robin Reed besuchte die Portland's Franklin High School, an der er mit dem Ringen begann. Wie damals in den Vereinigten Staaten üblich, rang er nur im freien Stil. Danach besuchte er die Oregon State University, an der er diesen Sport fortsetzte. 1921 wurde er US-amerikanischer Meister (AAU-Champion) im Bantamgewicht (bis 125 engl. Pfund, 56 kg). 1922 und 1924 gewann er diesen Titel im Federgewicht (bis 135 engl. Pfund, 61 kg). 1924 gewann er die US-amerikanische Olympiaausscheidung für die Spiele in Paris vom Leicht- bis zum Halbschwergewicht(!). Während des Trainings für die Olympischen Spiele soll er sogar den US-amerikanischen Meister im Schwergewicht und späteren Olympiasieger in dieser Gewichtsklasse Harry Steel besiegt haben. Bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris startete er im Federgewicht und wurde dort mit Siegen über Anton Koolman aus Estland, Naitō Katsutoshi aus Japan, Clifford Chilcott aus Kanada und Chester Newton, einem Kommilitone von der Oregon State University Olympiasieger. An weiteren internationalen Meisterschaften konnte er nicht teilnehmen, weil es in jenen Jahren schlichtweg keine gab. Ringer-Weltmeisterschaften im freien Stil für Amateure wurden erst 1951 eingeführt. Schon während seiner aktiven Zeit wurde Robin Reed Trainer für Ringen an der Oregon State University. 1926 führte er dieses Team zur US-Meisterschaft der Universitätsmannschaften. Robin Reed soll während seiner gesamten Zeit als Amateurringer keinen einzigen Kampf verloren haben. Gegen Ende des Jahres 1926 wurde Robin Reed Berufsringer und betätigte sich in diesem Metier bis 1936. 1936 trat er ab und wurde Immobilienmakler in Lincoln City, wo er sich ein Haus erbaute. Nach seinem Tode im Jahre 1978 wurde er in die US-amerikanische Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robin Lawrence Reed (* 20. Oktober 1899 in Pettigrew, Madison County, Arkansas; † 20. Dezember 1978 in Salem, Oregon) war ein US-amerikanischer Ringer. Er war Olympiasieger 1924 in Paris im freien Stil im Federgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1111718} {"src_title": "Fabio Leimer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Nachdem Leimer seine Karriere 2000 im Kartsport begonnen hatte, fuhr er bis 2006 in verschiedenen Kartserien. 2006 bestritt er zudem, parallel zum Engagement im Kartsport, die deutschen Formel BMW, in der er zum Teil für das Team Rosberg startete. Beim Formel-BMW-Weltfinale wurde er 19. 2007 wechselte Leimer zum Schweizer Team Jenzer Motorsport und startete sowohl im Formel Renault 2.0 Eurocup, als auch in der italienischen Formel Renault. In der italienischen Formel Renault erreichte er mit zwei Podest-Platzierungen den elften Rang, im Formel Renault 2.0 Eurocup den 17 Meisterschaftsplatz. 2008 zeigte Leimer, der inzwischen für Jenzer Motorsport in der internationalen Formel Master fuhr, eine Leistungssteigerung und gewann mit drei Rennsiegen den Vizemeistertitel hinter Chris van der Drift. Darüber hinaus absolvierte Leimer im November einen GP2-Test für Trident Racing. 2009 bestritt Leimer seine zweite Saison in der internationalen Formel Master für Jenzer Motorsport. Mit sieben Siegen bei 16 Rennen gewann Leimer die Meisterschaft, die er dominiert hatte, bereits ein Rennwochenende vor Schluss. Ausserdem holte er bei seinem siebten Sieg den Rekord für die meisten Siege in einer IFM-Saison. Als Belohnung für seinen Titel nahm Leimer an einem GP2-Testtag mit DAMS teil. Nach dem Gewinn der Meisterschaft wurde Leimer von Ocean Racing Technology für die GP2-Asia-Serie-Saison 2009/2010 verpflichtet. Es gelang ihm nicht, an die Erfolge aus der internationalen Formel Master anzuknüpfen und er belegte punktelos den 31. Gesamtrang. Anschliessend ging der Schweizer für Ocean Racing Technology in der Saison 2010 der europäischen GP2-Serie an den Start. Bereits im zweiten Rennen auf dem Circuit de Catalunya entschied Leimer sein erstes GP2-Rennen für sich. Im weiteren Verlauf der Saison gelang es ihm jedoch nicht, weitere Punkte einzufahren. Am Saisonende lag Leimer auf dem 19. Platz in der Meisterschaft. Nachdem er bei den GP2-Testfahrten im November für Rapax, dem Meisterteam der Saison 2010, mehrere Bestzeiten erzielt hatte, wurde er für die GP2-Asia-Serie und die GP2-Serie von Rapax unter Vertrag genommen. In der GP2-Asia-Serie erzielte er einen zweiten Platz als bestes Ergebnis und schloss die Saison auf dem fünften Gesamtrang ab. In der GP2-Serie erzielte Leimer nur an zwei Rennwochenenden Punkte. Dabei gewann er wie in der Vorsaison das Sprintrennen auf dem Circuit de Catalunya. Beim Saisonfinale wurde er Zweiter. Er beendete die Saison auf dem 14. Platz in der Fahrerwertung. Nach der Saison nahm er für Racing Engineering am GP2 Final 2011 teil. Er entschied das Hauptrennen für sich und gewann das GP2 Final. Anschliessend debütierte er bei Testfahrten für Sauber in einem Formel-1-Auto. Für die GP2-Serie 2012 wurde Leimer schliesslich von Racing Engineering unter Vertrag genommen. Beim Sprintrennen in as-Sachir lag er über weite Strecken in Führung. Da er gelbe Flaggen ignoriert hatte, wurde er jedoch mit einer Durchfahrtsstrafe belegt und kam schliesslich ausserhalb der Punkte auf dem zwölften Platz ins Ziel. In Barcelona verlor Leimer wegen einer Durchfahrtsstrafe erneut die Chance auf ein Podium. Auf dem dritten Platz liegend wurde er beim Boxenstopp aus Sicht der Rennleitung unsicher losgelassen. Er wurde schliesslich auch in diesem Rennen Zwölfter. In Silverstone verpasste er ein weiteres Mal die Möglichkeit auf einen Sieg. Von der Pole-Position startend führte er das Rennen auf einer abtrocknenden Strecke zunächst an. Sein Team entschied sich dafür, den Pflichtboxenstopp möglichst spät durchzuführen. Allerdings kam es zuvor zu einer Safety-Car-Phase, von der alle Fahrer, die schon gestoppt hatten, profitierten. Leimer verlor nach seinem Stopp die Führung und wurde schliesslich 14. Ein Sieg gelang ihm auch in den restlichen Saisonrennen nicht. Mit sechs Podest-Platzierungen verbesserte sich Leimer aber in der Fahrerwertung auf den siebten Platz. Im Anschluss an die GP2-Saison absolvierte Leimer für BMW DTM-Testfahrten. 2013 blieb Leimer bei Racing Engineering in der GP2-Serie und bestritt seine vierte Saison in dieser Meisterschaft. Beim Saisonauftakt in Sepang erzielte er seinen ersten Hauptrennsieg in der GP2-Serie. Eine Veranstaltung später in as-Sachir gewann er erneut das Hauptrennen. Nachdem er bei sechs Veranstaltungen ohne Sieg geblieben war, gewann er das Hauptrennen in Monza. Damit übernahm er wieder die Führung in der Fahrerwertung, die er nach jedem Rennsieg zwischenzeitlich hielt. Beim Saisonfinale auf dem Yas Marina Circuit sicherte sich Leimer mit einem vierten Platz im Hauptrennen vorzeitig den Gesamtsieg der GP2-Serie. Mit 201 zu 181 Punkten setzte er sich gegen Sam Bird durch. Leimer erzielte 2013 mehr als dreimal so viele Punkte als sein Teamkollege Julian Leal. 2014 wechselte Leimer in den Langstreckensport. Bei Rebellion Racing erhielt er ein LMP1-Cockpit in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Er bildete ein Team mit Andrea Belicchi und Dominik Kraihamer. Nachdem das Trio in der ersten Saisonhälfte nie das Ziel erreicht hatte, kamen sie in der zweiten Saisonhälfte stets in die Punkte. Platz sechs war ihr bestes Ergebnis und sie wurden 17. in der Fahrerweltmeisterschaft. 2015 plante Leimer einen Wechsel nach Japan in die Super Formula. Er hatte bereits einen Vertrag beim Team Mugen unterschrieben. Jedoch scheiterte das Engagement bereits vor Saisonbeginn, da sein Sponsor die vereinbarten Zahlungen nicht durchgeführt hatte. Anfang Juni wurde Leimer schließlich Ersatzpilot des Formel-1-Teams Manor für die Formel-1-Weltmeisterschaft 2015. Darüber hinaus nahm Leimer Ende Juni 2015 für Virgin an zwei Rennen der FIA-Formel-E-Meisterschaft teil.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Leimer wird seit dem Beginn seiner Motorsportkarriere vom Unternehmer Rainer Gantenbein finanziell unterstützt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fabio Leimer (* 17. April 1989 in Rothrist) ist ein Schweizer Automobilrennfahrer. 2009 gewann er den Meistertitel der internationalen Formel Master. Er startete von 2010 bis 2013 in der GP2-Serie und gewann für Racing Engineering startend die Meisterschaft 2013. 2014 trat er in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) an.", "tgt_summary": null, "id": 1206719} {"src_title": "Liste der Infanterieregimenter der kaiserlich-habsburgischen Armee der Frühen Neuzeit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wandel der Bezeichnungen der Infanterieregimenter.", "content": "Im 17. Jahrhundert war die Bezeichnung „Regiment zu Fuß“ üblich (es folgte der Name des Regimentschefs). Ab 1717/18 wurde „zu Fuß“ nicht mehr verwendet und zum Namen des Regimentsinhabers der Begriff „Infanterie-Regiment“ hinzugesetzt. Bis zum Verlust der Kaiserwürde für das Haus Habsburg 1742 wurden die Regimenter allgemein als „kaiserlich“ bezeichnet. In der kurzen Zwischenzeit der bayerischen Kaiserwürde 1742 bis 1745 wurden die Truppen als „königlich-ungarisch“ bezeichnet. Erst mit der Wiedererlangung der römisch-deutschen Kaiserwürde 1745 wurde allgemein die Bezeichnung „kaiserlich-königlich“ für die Regimenter eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Erläuterung der Systematik.", "content": "Eine Stammliste und eine Nummerierung der Infanterieregimenter der Kaiserlichen Armee wurde erst 1769 eingeführt. Für die Infanterie hatte sie bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Gültigkeit. Auch nach Einführung der Nummerierung war der Zusatz des Namens des Regimentsinhabers üblich. Zuvor wurden die Regimenter nur nach dem Regimentsinhaber bezeichnet. Zusätzlich wurde der untenstehenden Liste das Gründungsjahr hinzugefügt. So soll eine Vergleichbarkeit erleichtert werden. Diese Nummerierung folgt konsequent den Aufstellungen von Georg Tessin. Wurden in einem Jahr mehrere Regimenter gegründet, fügte Tessin eine zweite Ziffer hinzu (z. B. \"1756/2\" = zweites kaiserliches Regiment, das im Jahre 1756 aufgestellt wurde). Es folgen die Namen der Regimentsinhaber bzw. der Name (ggf. Name des Kommandanten). Bedeutung der verwendeten Zeichen: \"*\" = Gründung, \"†\" = Auflösung, \"<\" = Herkunft, \"→\" = Verbleib, \"=\" = Doppelfunktion als stehendes Regiment eines Reichsstandes.", "section_level": 1}, {"title": "Stammliste von 1769 und Verbleib 1806.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche und ungarische Regimenter.", "content": "Trotz der engen Zugehörigkeit des römisch-deutschen Kaisertums zum österreichischen Haus Habsburg stammten die Offiziere und Soldaten der meisten Regimenter aus dem ganzen Reich und Ungarn. Die kaiserlichen \"deutschen\" Regimenter hatten überwiegend ihren Ersatz in den Reichsstädten und den geistlichen Territorien des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Hier lebte ein Großteil der Bevölkerung. Die \"ungarischen\" Regimenter sind eigentlich königlich und stammen aus den Gebieten der ungarischen Krone. Wallonische Regimenter kamen aus den Österreichischen Niederlanden, deren Bevölkerung wie die Soldaten der italienischen Regimenter auch als deutsch bezeichnet wurden, da ihre Gebiete zum römisch-deutschen Reich gehörten.", "section_level": 2}, {"title": "Grenzinfanterie.", "content": "Die Grenzinfanterie wurde im 18. Jahrhundert nicht zu den leichten Truppen, sondern zur regulären Linieninfanterie gezählt.", "section_level": 2}, {"title": "Kurzfristig bestehende „reduzierte“ Regimenter.", "content": "Das kaiserliche Heer wurde in den zahlreichen Kriegen insbesondere gegen das Osmanische Reich und gegen Frankreich durch neu aufgestellte Regimenter verstärkt, eine entsprechende Liste kann keine Nummerierung wiedergeben, lediglich Hinweise auf das Errichtungsjahr. Auswahl:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die vorliegende Liste der Infanterieregimenter des österreichisch-habsburgischen Kaisers des Heiligen Römischen Reiches endet mit der Niederlegung der römisch-deutschen Kaiserwürde im August 1806. Eine Zäsur, wie sie die preußische Armee aufgrund ihrer Kapitulation 1806 erfuhr, gab es nicht. Seit dem 16. Jahrhundert wurde eine Vielzahl temporär existierender Regimenter aufgestellt, meist aus Anlass von Feldzügen. Sie sind noch nicht Bestandteil dieser Übersicht.", "tgt_summary": null, "id": 1610047} {"src_title": "Dirk Bikkembergs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Dirk Bikkembergs wurde als Sohn eines belgischen Vaters und einer deutschen Mutter in Köln geboren. Nach seinem Abitur begann er ein Studium an der Königlichen Akademie der Schönen Künste (\"Koninklijke Academie voor Schone Kunsten van Antwerpen\") in Antwerpen in Belgien, das er 1982 abschloss. Er und fünf weitere belgische Modedesign-Absolventen – Ann Demeulemeester, Dries Van Noten, Dirk van Saene, Walter Van Beirendonck und Marina Yee – wurden als die \"Antwerp Six\" bekannt, eine Gruppe von Avantgarde-Modeschöpfern, die Antwerpen zu einem angesehenen Standort des Modedesign aufbauten. Nachdem Bikkembergs für einige belgische Modefirmen gearbeitet hatte, begann er seine eigentliche Karriere mit einer Schuhkollektion in Zusammenarbeit mit einem belgischen Schuhhersteller, die er in 1986 bei der \"British Designer Show\" in London mit den Antwerp Six vorstellte. Der Stil der Schuhe wurde sein Markenzeichen. Noch 1985 hatte Bikkembergs den Nachwuchspreis \"Cantte d'Or\" (Goldenes Spinnrad) des belgischen Modeindustrieverbands ITCB gewonnen, den auch die meisten anderen Mitglieder der Antwerp Six erhielten. Mit dem italienischen Textilhersteller \"Gibo S.p.A.\" fand Bikkembergs einen Partner im Bereich Mode, lancierte 1987 eine Strickwaren-Kollektion für Männer und zeigte 1988 seine erste komplette Herren-Kollektion unter dem Namen \"Dirk Bikkembergs\" bei den Modenschauen in Paris. 1991 gründete er für die Produktion seiner Bekleidungslinien die im Ort Fossombrone (Provinz Pesaro und Urbino) in Italien ansässige Firma \"22 s.r.l\", von der seither eine Textilfabrik unterhalten wird. 1993 kam die \"Dirk Bikkembergs\" Damenkollektion zum Portfolio hinzu. Zunächst wurden die Bikkembergs-Damenmodelle noch in die Herrenmodenschauen integriert, dann wurden sie separat bei den Damenmodenschauen in Paris gezeigt. Im Jahr 1996 wurde die sportliche Zweitlinie \"Bikkembergs\" eingeführt. Spätestens ab Ende der 1990er Jahre wandte sich Bikkembergs von der eleganten Pariser Avantgarde-Mode ab und einer sportlicheren, lässigeren Mode zu. 1998 stellte er seine hochpreisige \"Dirk Bikkembergs Sport Couture\" als Hauptlinie in Mailand vor; von da an wurden seine sportlich-schicken Kollektionen für Herren bei den Mailänder Modewochen auf dem Laufsteg vorgeführt. Im Jahr 2000 kam zur Zweitlinie \"Bikkembergs\" eine Schuhkollektion in Lizenz-Zusammenarbeit mit dem italienischen Schuhhersteller \"Zeis Excelsa\" mit vorwiegend Sneakers hinzu, und eine eigene Jeanskollektion, \"Bikkembergs Jeans\", wurde vorgestellt. Bikkembergs erhielt 2001 die Erlaubnis, eine Modenschau in einem Fußballstadion (Giuseppe-Meazza-Stadion) zu veranstalten. Die Marke Bikkembergs stand nun auch für Sportmode, die speziell auf den Fußballsport zugeschnitten war, wie Schuhe, Trikots, Trainingsanzüge und andere Sportbekleidung. 2003 (für die Saison 2004) wurde die Damenkollektion bislang zum letzten Mal in Paris gezeigt, danach präsentierte Bikkembergs sie bei den Damenmodenschauen in Mailand und schließlich lediglich ausgewählte Damenmodelle in seinen Männer-Modenschauen bei den Mailänder Herrenmodewochen. Ab 2003 (für die Saison 2004) bot Bikkembergs eine eigene Sportmarke als Nachfolgekollektion für die eingestellte \"Bikkembergs Jeans\" Linie an, \"Bikkembergs Sport\". In den Jahren von 2003 bis 2005 war er offizieller Designer für die Kleidung der Spieler von Inter Mailand. Um Sportler außerhalb ihrer sportlichen Verpflichtungen auf seinen eigenen Modenschauen einsetzen zu können, erwarb er 2005 den in einem Stadion neben seinen Fabrikgebäuden spielenden Amateurfußballverein F.C. Fossombrone, der Name wurde auf \"F.C. Bikkembergs Fossombrone\" geändert. Die vollständig mit von ihm entworfener Bekleidung ausgerüsteten Spieler testen für ihn die Kleidung und stellen sie auf seinen Modeschauen auch vor. Seit Ende der 2000er Jahre war Bikkembergs lediglich mit der Herrenkollektion \"Dirk Bikkembergs Sport Couture\" bei den Mailänder Schauen vertreten, bei denen allerdings auch einzelne Damenmodelle gezeigt wurden. 2006 wurde zwecks Designs, Vermarktung und Lizenzierung der Marke die Gesellschaft \"Levitas\" gegründet, die zu 70 % dem langjährigen italienischem Schuh-Lizenznehmer von Bikkembergs, \"Zeis Excelsa\" aus Montegranaro, und zu 30 % Dirk Bikkembergs selbst gehörte. 2007 betrug der Umsatz von Bikkembergs ca. 120 Mio. Euro. Allein mit der damals gestarteten Unterwäsche-Linie wurden 7 Mio. Euro verdient. 2009 wurde ein Flagshipstore in Mailand eröffnet. Mitte 2011 übernahm \"Zeis Excelsa\" das finanziell angeschlagene belgische Unternehmen mehrheitlich und führte es fortan über das Tochterunternehmen \"Levitas\". Die von Bikkembergs gegründete niederländische Gesellschaft \"International Heroes B.V.\", in deren Eigentum sich die Modemarke \"Bikkembergs\" befand, wurde aufgelöst. Im Juli 2011 wurde die Firma Bikkembergs mit Steuerhinterziehungsvorwürfen in Höhe von 111 Mio. Euro konfrontiert, die von \"22 s.r.l\" an die luxemburgische Handelsgesellschaft von Bikkembergs, \"International Fashion Factors\", die den weltweiten Vertrieb der Marke koordiniert, aus Italien nach Luxemburg transferiert worden waren. Als Unterstützung für Dirk Bikkembergs, welcher zunächst Kreativ-Direktor der Marke blieb, heuerte Zeis Excelsa 2012 die Designer Hamish Morrow für die Herrenmode und Paola Toscano für die Damenmode, die ab Winter 2012 wieder zu einer vollständigen Kollektion ausgebaut wurde, an. In der ersten Herrenkollektion unter dem Südafrikaner Morrow, der sich am Ende der Modenschau Herbst/Winter 2012/2013 auf dem Laufsteg zeigte, fanden sich in einer Abkehr von der sehr sportlichen \"Sport Couture\" Linie eher klassische, elegante Outfits unter dem Namen \"Dirk Bikkembergs Man\". Dirk Bikkembergs selbst zog sich noch 2012 aus dem von ihm gegründeten Unternehmen zurück. 2012 existierten weltweit 32 von Partnern betriebene Bikkembergs-Boutiquen, bspw. in Mailand, Verona, Nizza, Cannes und Barcelona, sowie Shops-in-Shop, wovon die Mehrzahl erst im Jahr 2011 eröffnet worden war. Zeis Excelsa plante die Eröffnung weiterer Bikkembergs-Geschäfte sowie den Einstieg ins Parfüm-Geschäft (2016 verwirklicht). 2015 existierten 80 Boutiquen in 40 Ländern. Für die Sparten Unterwäsche (Lizenznehmer: Albisetti S.p.A.), Brillen (Allison S.p.A.) und Kinderbekleidung (Mariella Burani S.p.A.) vergibt das Unternehmen Lizenzen an andere Hersteller. Der Jahresumsatz des Unternehmens belief sich 2011 auf 139 Mio. Euro. 2013 wurde ein Lizenzabkommen mit dem italienischen Modehersteller SINV geschlossen, welcher sich Anfang 2015 mit 16 % der Anteile auch finanziell am Unternehmen Bikkembergs beteiligte. Zeis Excelsa hielt damals 60 % der Firmenanteile. Innerhalb von zwei Jahren wurden 80 Bikkembergs-Geschäfte in 40 Ländern eröffnet. Das Hauptabsatzgebiet der Marke erstreckte sich auf Russland, Deutschland, Frankreich, China und den Nahen Osten. 2014 lag der Jahresumsatz bei 80 Millionen Euro. Mitte 2015 kaufte das chinesische Modeunternehmen \"Guangzhou Canudilo Fashion & Accessories\" für fast 41 Millionen Euro 51 % der Unternehmensanteile an \"Levitas\", Eigentümerin der Marke Bikkembergs, und treibt seither die Expansion in China und Nordamerika voran. Die übrigen 49 % sind zu gleichen Teilen in den Händen von Zeis Exzelsa und SINV. Mitte 2016 wurde der Brite und ehemalige Versace-Designer Lee Wood zum Kreativdirektor bei Bikkembergs ernannt. Das Herrenparfüm \"Dirk\" wurde Mitte 2016 in Lizenz durch den italienischen Duftprodzenten \"Perfume Holding\" aus Parma auf den Markt gebracht. Zu dieser Zeit existierten weltweit 65 Bikkembergs-Ladengeschäfte, darunter Boutiquen, Shops-in-Shop und Outlets.", "section_level": 1}, {"title": "Kollektionen.", "content": "Der Schwerpunkt der Marke Bikkembergs lag in den 2000er Jahren in der Männermode, wenngleich es weiterhin Bikkembergs-Damenmode gab. Die Kollektionen waren in drei Labels unterteilt: Mit der Übernahme des Unternehmens durch Zeis Excelsa wurde die Untergliederung ab 2012 geändert: Seit 2016 ist das Portfolio folgendermaßen unterteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Dirk Bikkembergs (* 2. Januar 1959 in Köln) ist ein belgischer Modedesigner und Gründer der Modemarke \"Bikkembergs\". Bikkembergs war seit Ende der 1990er Jahre bekannt dafür, Elemente aus der Welt des Fußballs bzw. des Sports in seine Mode, welche seit Ende der 1980er Jahre unter seinem Namen auf dem Markt ist, einfließen zu lassen. Ab 2011 war das ehemals belgische Unternehmen von Dirk Bikkembergs im Besitz seines ehemaligen Schuh-Lizenznehmers, Zeis Excelsa, aus Italien. 2012 zog sich der Firmengründer zurück. Seit Mitte 2015 ist ein chinesisches Modeunternehmen aus Guangzhou Hauptaktionär bei Bikkembergs.", "tgt_summary": null, "id": 431079} {"src_title": "Danny Welbeck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "National.", "content": "Nachdem Danny Welbeck, Sohn ghanaischer Eltern, 2005 im Alter von 14 Jahren in die Jugendmannschaft von Manchester United aufgenommen wurde, gab er am 11. November 2008 mit 17 Jahren sein Debüt in der ersten Mannschaft von Manchester United im League Cup beim 1:0-Heimsieg über die Queens Park Rangers und bereitete den Siegtreffer von Carlos Tévez vor. Vier Tage später, am 15. November 2008, erzielte er nach seiner Einwechslung für Park Ji-sung das zwischenzeitliche 4:0 in seinem Premier League-Debüt gegen Stoke City. Im Januar 2010 wurde er für die restliche Saison an Preston North End verliehen, bei denen kurz zuvor Darren Ferguson, Sohn des United-Trainers Alex Ferguson, den Trainerposten übernommen hatte. Im August 2010 wurde Welbeck an den AFC Sunderland ausgeliehen. Zur Saison 2011/12 kehrte Welbeck zu Manchester United zurück und konnte sich in den ersten Saisonspielen einen Stammplatz neben Wayne Rooney im Sturm erarbeiten. Am 1. September 2014 wechselte Welbeck zum FC Arsenal. Kurz vor dem Beginn der Saison 2019/20 wechselte Welbeck zum FC Watford.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Danny Welbeck debütierte bereits im Oktober 2005 mit 14 Jahren in der U16-Nationalmannschaft Englands. Für die U-17 erzielte er das entscheidende Tor im Qualifikationsspiel gegen Serbien zur Teilnahme an der U-17-Fußball-Europameisterschaft 2007. Im Turnier selbst erreichte Welbeck mit seiner Mannschaft das Finale und qualifizierte sich für die U-17-Fußball-Weltmeisterschaft 2007 (es war die erste U17-WM überhaupt für England). Im Spiel gegen Neuseeland erzielte Welbeck zwei Tore und verhalf dem Team zum Weiterkommen bis ins Viertelfinale des Turniers. Am 29. März 2011 gab Welbeck in einem Freundschaftsspiel sein Debüt für die englische A-Nationalmannschaft; Gegner war ausgerechnet Ghana. Bei seiner Einwechslung wurde er von den Anhängern Ghanas ausgepfiffen, da Welbeck auch für die Ghanaer spielberechtigt war.", "section_level": 2}], "src_summary": "Daniel Nii Tackie Mensah „Danny“ Welbeck (* 26. November 1990 in Manchester) ist ein englischer Fußballspieler, der beim FC Watford in der englischen Premier League unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 2305384} {"src_title": "Studnice (Lodhéřov)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung als „villa Prvnne“ stammt aus dem Jahr 1294. Das Dorf war bis 1848 zur Herrschaft Jindřichův Hradec gehörig. Seit 1790 war die Schreibweise „Brunn“ unverändert. Die vorrangig bäuerliche Bevölkerung lebte hauptsächlich vom Anbau von Roggen, Hafer und Kartoffeln. Auch eine Reihe von Handwerkern war in der Gemeinde tätig und verschiedene Gewerbebetriebe angesiedelt. Seit dem Jahr 1881 hat die Gemeinde eine Freiwillige Feuerwehr. Eingepfarrt war die Gemeinde nach Riegerschlag, Matriken gibt es seit 1651. Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Der Friedensvertrag von Saint Germain 1919 erklärte den Ort zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner Abkommen, das die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an Deutschland regelte, gehörte der Ort von 1938 bis 1945 zum Gau Niederdonau. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges – der 17 Opfer unter den Ortsbewohnern forderte – wurden die im Münchener Abkommen an Deutschland übertragenen Territorien wieder der Tschechoslowakei zugeordnet. Am 30. Mai 1945, zeitgleich mit den umliegenden Orten, versammelten militanten Tschechen die deutschen Bewohner des Ortes und vertrieben sie über die Grenze nach Österreich. Aufgrund des Beneš-Dekretes 108 wurde ihr Vermögen konfisziert und unter staatliche Verwaltung gestellt. Von den Vertriebenen verblieben 14 Familien in Österreich und die restlichen 78 Familien wurden nach Deutschland weitertransferiert. Seit 1. Jänner 1975 ist Studnice als Ortsteil in das nördlich benachbarte Lodhéřov eingemeindet. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 54 Wohnhäusern, in denen 139 Menschen lebten.", "section_level": 1}, {"title": "Siegel und Wappen.", "content": "Ein Gemeindesiegel ist seit dem Jahr 1658 nachgewiesen, das innerhalb der Umschrift einen Schild mit einem ovalen Blütenkranz zeigt. Die im oberen Siegelfeld stehende Umschrift lautet „GERICHT PRVNN“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Studnice (deutsch \"Brunn\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Lodhéřov (\"Riegerschlag\") in Südmähren in Tschechien. Das Straßendorf ist 6 km nordwestlich von Jindřichův Hradec gelegen.", "tgt_summary": null, "id": 195549} {"src_title": "Franz Pettrich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pettrich wurde als Sohn eines Tischlers im damals habsburgischen Böhmen geboren und wuchs in der Region unmittelbar südlich des Böhmischen Mittelgebirges auf. Bis 1787 absolvierte er eine Lehrzeit bei einem Leitmeritzer Steinmetz und ging danach als Geselle auf Wanderschaft. Seine erste Station war Prag, wo er bei einem Bildhauer arbeitete. Ab 1789 war er in Dresden und begann ein Studium an der Kunstakademie. Dort verbesserte er unter der Anleitung Giovanni Battista Casanovas seine Fertigkeiten im Zeichnen und Modellieren. Er war in der Werkstatt des Hofbildhauers Johann Baptist Dorsch beschäftigt und wirkte bei der Gestaltung des Zwingers mit. Dabei fiel er durch seine großen Fertigkeiten auf und erhielt bald erste eigene Aufträge. Deshalb richtete Pettrich sich eine eigene Werkstatt ein. Bereits 1795 erfolgte seine Ernennung zum Hofbildhauer durch Kurfürst Friedrich August III. Vom Kurfürsten unterstützt, trat Pettrich im Herbst 1801 gemeinsam mit seinem damaligen Schüler Christian Gottlieb Kühn eine längere Reise nach Italien an. Im Juni 1802 traf er in Rom ein, dem damaligen Zentrum der Bildhauereikunst, und erlernte zusammen mit Bertel Thorvaldsen von Antonio Canova die Bearbeitung von Marmor. Pettrich verließ Rom 1803 und kehrte 1805 nach Dresden zurück. Bedingt durch die Befreiungskriege, nahm er erst nach dem Pariser Frieden seine künstlerischen Tätigkeiten wieder dauerhaft auf. Am 6. Dezember 1815 wurde Franz Pettrich auf den Lehrstuhl für Bildhauerei an der Dresdner Kunstakademie berufen. In dieser Position verblieb er bis zu seinem Tode. Einer seiner Schüler war ab 1823 der Bildhauer Ernst Rietschel. In erster Ehe war Pettrich mit Karoline Dittrich aus Bautzen verheiratet. Aus dieser Beziehung ging neben zwei Töchtern auch der Sohn Ferdinand Pettrich (1798–1872) hervor, der bei seinem Vater lernte und ebenfalls Bildhauer wurde. Die ältere der beiden Töchter heiratete später den Dresdner Bildhauer Christoph Neuhäuser. In zweiter Ehe war Pettrich mit Juliane Gottschall aus Dresden verheiratet, von der er eine weitere Tochter bekam. Beide Ehefrauen verstarben bereits früh. Pettrich war Mitglied der Dresdner Freimaurerloge \"Zum goldenen Apfel\". Beigesetzt wurde er auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden-Friedrichstadt.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Zu den Werken Pettrichs zählen verschiedene Skulpturen, Plastiken, Reliefs, insbesondere Statuen, Büsten und sonstige Monumente. Besonders zahlreich schuf er Grabdenkmale. Sein Werk ist jedoch nur teilweise erhalten. Das Schaffen von Franz Pettrich war in erster Linie konzentriert auf Dresden und den Norden Böhmens, hier speziell auf das Böhmische Niederland. Eher die Ausnahme war sein Schaffen in anderen Regionen Deutschlands, so zum Beispiel sein Denkmal für die Herzoginnen Helena Paulowna und Louise im mecklenburgischen Ludwigslust oder mehrere Grabmäler in Schlesien. Pettrichs privater Nachlass aus Zeichnungen sowie Modellen aller Formen ist in verschiedene Sammlungen zerstreut.", "section_level": 1}, {"title": "Sachsen.", "content": "In Sachsen, speziell der ehemaligen Residenzstadt Dresden, finden sich mehrere Baudenkmäler, die mit bildhauerischen Werken Franz Pettrichs verziert worden sind. So befindet sich an einem Giebel der Reithalle des früheren Dresdner Marstalls direkt hinter dem Zwinger ein großes Sandsteinrelief, das ein antikes Zweigespann zeigt. Am in Richtung Semperoper weisenden Giebel der Altstädtischen Hauptwache schuf Pettrich eine Mars-Figur. Außerhalb des Stadtzentrums gehen unter anderem das an einen Reitunfall erinnernde Hauptmann-Hirsch-Denkmal auf dem Heller sowie zwei Reliefs am alten Hofgärtnerhaus in Wachwitz auf ihn zurück. Von ihm stammen die Rundbogenreliefs an der Bautzner Straße 96 an den umgebauten ehemaligen Wirtschaftsgebäuden des Vorwerks des Grafen Camillo Marcolini. Auf verschiedenen Dresdner Friedhöfen steuerte er Grabplastiken bei. Dazu zählen Monumente auf dem Eliasfriedhof, unter anderem am Grab Johann Gottlieb Naumanns sowie auf dem Johannisfriedhof in Tolkewitz. Auf dem Inneren Neustädter Friedhof in der Leipziger Vorstadt schuf er Grabmäler beispielsweise für den kursächsischen General Christiani von 1805 und für Julie Vogel, die erste Ehefrau Carl Christian Vogel von Vogelsteins. Auf dem Alten Katholischen Friedhof gehen unter anderem die Grabmale Johann Alois Schneiders, des Kriegsministers Zinzendorf und Giovanni Battista Casanovas sowie der Sarkophag für seine beiden früh verstorbenen Ehefrauen mit Darstellung einer schlafenden Frauengestalt auf Franz Pettrich zurück. Mitunter gestaltete Pettrich auch bildhauerische Werke in anderen Teilen Sachsens. Im Stadtmuseum Pirna ist zum Beispiel ein Grabmal für die Fabrikantenfamilie Leyhn von 1819/1820 ausgestellt. Auf dem Annaberger Trinitatis-Friedhof steht ein 1834 eingeweihtes Grabmal von Pettrich für Barbara Uthmann. In Schirgiswalde befindet sich an der dortigen Kirche ein weiteres, bereits 1809 fertiggestelltes Grabmal.", "section_level": 2}, {"title": "Böhmen.", "content": "Im auch als Schluckenauer Zipfel bekannten Böhmischen Niederland zeigte Pettrich große Schaffenskraft, besonders in Schönlinde. In der dortigen Barockkirche gehen ein lebensgroßer Kruzifix mit anbetenden Engeln in Metallguss von 1818 sowie der Entwurf für den Hauptaltar auf ihn zurück, auf dem benachbarten Friedhof schuf er sechs künstlerisch wertvolle Grabmäler. Für die Stadtkirche im nahen Rumburg entwarf Pettrich ein Taufbecken. Den alten Friedhof in Groß Schönau stattete er mit sieben Grabmälern aus. Ein Kruzifix in der Friedhofskapelle in seinem Geburtsort Trebnitz geht genauso auf Pettrich zurück wie die Entwürfe für drei Altäre und die Kanzel in Hainspach. Das Grab des Prinzen Joseph Xavier Karl Raphael Philipp Benno von Sachsen bzw. von der Lausitz (1767–1802) (Sohn von Franz Xaver von Sachsen) auf dem alten Friedhof neben der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Ossegg ist ebenfalls ein Werk von Franz Pettrich. Im Jahr 1825 projektierte und schmückte Pettrich die für Franz Adam von Waldstein-Wartenberg errichtete Waldsteinkapelle in Oberleutensdorf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Franz Seraph Johann Nepomuk Pettrich, auch \"Petrich\", \"Petrick\" oder \"Bötterich\", (* 29. August 1770 in Trebnitz, Nordböhmen; † 23. Januar 1844 in Dresden) war ein Bildhauer des Klassizismus. Er gilt als der bedeutendste Künstler seines Fachs, der in der Hochphase dieser Epoche im Königreich Sachsen gewirkt hat.", "tgt_summary": null, "id": 1994533} {"src_title": "Pekařka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Pekařka befindet sich nordwestlich des Jeschkengebirges in der Quellmulde des rechten Zuflusses zur Lausitzer Neiße im Zittauer Becken (Žitavská pánev). Nördlich erhebt sich der Landův kopec (372 m), im Osten der Hlásný vrch (\"Siebenfichten\", 374 m) sowie im Nordwesten der Liščí kopec (\"Fuchsberg\", 346 m) und der Pískový vrch (\"Stenker\", 347 m). Nachbarorte sind Václavice im Norden, Dolní Vítkov und Vysoká im Osten, Dolní Chrastava und Chrastava im Südosten, Bílý Kostel nad Nisou im Süden, Dolní Suchá im Südwesten, Chotyně im Westen sowie Grabštejn im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "\"Bekenhain\" wurde 1711 gegründet. Die zur Herrschaft Grafenstein gehörige kleine Ansiedlung wurde im Laufe ihrer Geschichte auch als \"Böckenhain\", \"Bökenhein\" und \"Beckenhain\" bezeichnet. Die Bewohner des Dorfes ernährten sich von der Landwirtschaft. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Bekenhain\" ab 1850 einen Ortsteil der politischen Gemeinde Weisskirchen im Bezirk Reichenberg und Gerichtsbezirk Kratzau. Im Jahre 1908 bestand das, nun als \"Bäckenhain\" bezeichnete Dorf aus 21 Häusern und hatte 94 Einwohner. Diese waren durchweg Katholiken und gehörten der deutschen Volksgruppe an. Gepfarrt war der Ort zur Kirche St. Nikolaus in Weisskirchen. Infolge des Münchner Abkommens wurde Bäckenhain als Teil der Gemeinde \"Weißkirchen an der Neiße\" 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Reichenberg. Nach Kriegsende erfolgte die Vertreibung der deutschen Bevölkerung. Im Jahre 1946 erhielt der Ort den Namen \"Pekařka\". Pekařka hat sich bis heute seinen rein landwirtschaftlichen Charakter bewahrt. 1991 hatte der Ort 161 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 10 Wohnhäusern, in denen 21 Menschen lebten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pekařka (deutsch \"Bäckenhain\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Bílý Kostel nad Nisou in Tschechien. Er liegt sechs Kilometer südöstlich von Hrádek nad Nisou und gehört zum Okres Liberec.", "tgt_summary": null, "id": 360366} {"src_title": "Große Steinerne Brücke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgängerbauwerke.", "content": "Schon im 15. Jahrhundert war der Kreml durch eine Schwimmbrücke mit Samoskworetschje verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Brücke, 1692.", "content": "1643 beauftragte Michael I. die Straßburger Architekten Cristler mit dem Entwurf einer Steinbrücke. Kurz danach starben der Zar und einer der Architekten, das Projekt wurde unterbrochen. Die Angaben über die Fertigstellung sind widersprüchlich; sie wird in den Zeitraum zwischen 1687 und 1692 datiert und dem einfachen Mönch Filaret oder dem Politiker und Architekturmäzen Wassili Golizyn zugeschrieben. Zunächst hieß die Brücke Allerheiligen-Brücke (Wsechswjatski most), wurde aber später umbenannt. Ihr nordwestliches Ende befand sich weiter südlich als heute, im Zug der heutigen Leniwka-Straße. Nach Studien von Iwan Kondratjew war sie ursprünglich 11 Dreifachellen breit und überspannte den bis zu 105 Metern breiten Fluss mit fünf Bögen von je 40 Ellen. Später kamen zwei weitere Bögen dazu. Am Südende gab es einen Brückenturm, der als erster steinerner Triumphbogen Moskaus gilt. Die Brücke war mit hölzernen Gewerbebauten bebaut, die 1785 abgerissen wurden. Sie war für illegale Straßenrennen mit Troikas berüchtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Brücke, 1859.", "content": "1859 wurde an derselben Stelle eine Brücke mit drei Stahlbögen (36, 40 und 36 Meter) auf Steinpfeilern gebaut. Für die Uferstraßen waren keine kreuzungsfreien Durchführungen vorhanden. Dies stellte schon vor der Zeit der Kraftfahrzeuge ein Problem dar und führte zum Abriss der Brücke in den 1930er Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Brücke.", "content": "Für ein Nachfolgebauwerk wurde schon 1921 ein Architekturwettbewerb abgehalten, keiner der Entwürfe wurde ausgewählt. Beim zweiten Wettbewerb ging der erste Preis an das Architektenteam Wladimir Schtschuko, Wladimir Helfreich und Michail Minkus (drei der Protagonisten der „Stalin-Architektur“, die auch am nahe gelegenen Neubau der Leninbibliothek und später an einigen der Moskauer „Stalin-Hochhäuser“ beteiligt waren) und den Ingenieur Nikolai Kalmykow. Deren Entwurf wurde zwischen 1935 und 1938 verwirklicht. Das Hauptfeld hat eine Spannweite von 105 Metern und eine Höhe von 8,4 Meter. Sechs parallele Hohlkasten-Stahlbögen tragen die 40 Meter breite Fahrbahn mit acht Fahrstreifen. Die Lager befinden sich auf Senkkasten-Fundamenten. Die Uferstraßen werden auf zwei 42,5 Meter langen Vorbrücken überquert. Die Gesamtlänge einschließlich Rampen beträgt 487 Meter. Die Brücke überquert den Fluss unmittelbar westlich des Kreml und bildet eine Weiterführung von Mochowaja- und Maneschnaja-Straße, die am linken Ufer unmittelbar vor der Brücke zum Borowizkaja-Platz zusammenlaufen. Am anderen Ende passiert die Brücke das Haus an der Uferstraße. Über die \"Kleine Stein-Brücke\" (/) über den Wasserumleitungskanal und weiter über die Straßen Bolschaja Poljanka bzw. Jakimanski projesd und Bolschaja Jakimanka erreicht der Verkehr den Gartenring. Im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 1980 führte der Marathonlauf über die Brücke.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Große Stein-Brücke () ist eine Straßenbrücke über die Moskwa in Moskau. Sie befindet sich unmittelbar beim Moskauer Kreml. Die heutige Bogenbrücke aus Stahl wurde 1938 fertiggestellt.", "tgt_summary": null, "id": 1483408} {"src_title": "Kultpyramide", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Der genaue Zweck ist noch nicht abschließend geklärt. Innerhalb der Ägyptologie vertreten Forscher mehrere Theorien: Dabei ist die Interpretation als Ka-Grab die am häufigsten genannte Theorie. Die Kultpyramide ersetzte vermutlich das Südgrab, das bei frühen Stufenpyramiden ab der Djoser-Pyramide ähnlichen Zwecken diente. Mit dem Erscheinen der Kultpyramide wurden keine Südgräber mehr angelegt. Nachdem die Kultpyramide im Laufe der 12. Dynastie verschwand, erschienen wieder südgrabartige Kammern in den Pyramidenkomplexen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Kultpyramide fand sich in der 4. Dynastie bei der Meidum-Pyramide, ist jedoch heute weitgehend zerstört. Die älteste erhaltene und auch größte als solche geplante Kultpyramide ist die der Knickpyramide. Die Kultpyramide der Mykerinos-Pyramide wurde vermutlich im Laufe des Baus des Pyramidenkomplexes zu einer Königinnenpyramide umgebaut. Während die ersten Kultpyramiden im Neigungswinkel den Hauptpyramiden ähnelten, beginnt in der 5. Dynastie ein Trend zu deutlich steileren Neigungswinkeln. Ab der 6. Dynastie haben auch teilweise die Königinnenpyramiden kleine Kultpyramiden. Die letzte bekannte Verwendung einer Kultpyramide findet sich in der 12. Dynastie im Komplex der Sesostris-III.-Pyramide. Die Kultpyramide war – mit wenigen Ausnahmen – im Allgemeinen an der Südwest-Ecke der Hauptpyramide platziert und befand sich innerhalb ihrer Umfassung. Meist bestand sie aus den gleichen Materialien wie die Hauptpyramide und besaß einen absteigenden Gang mit einer T-förmigen Hauptkammer. Die geringe Größe der Hauptkammer schließt die Verwendung für eine reguläre Bestattung aus. Die Substruktur der Kultpyramide der Knickpyramide bildet eine Ausnahme, da ihr innerer Aufbau komplizierter ist und sie eine aufsteigende Galerie aufweist und die Kammer sich im Pyramidenkorpus befindet. Aber auch hier ist die Kammer zu klein für eine Bestattung.", "section_level": 1}, {"title": "Erhaltungsgrad.", "content": "Aufgrund ihrer geringen Größe sind die Kultpyramiden dem Steinraub deutlich stärker ausgeliefert gewesen als die größeren Hauptpyramiden. Infolgedessen sind von den meisten Kultpyramiden nur noch die Grundmauern und der Unterbau erhalten. Lediglich die Kultpyramide der Knickpyramide sowie die ursprünglich als Kultpyramide gebaute G-IIIa-Pyramide (Königinnenpyramide) im Mykerinos-Komplex von Gizeh sind noch so weit erhalten, dass die Pyramidenform heute noch ersichtlich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Pyramiden mit Kultpyramide.", "content": "Derzeit sind 24 Kultpyramiden bekannt. Zusätzlich wird die Nebenpyramide G-IIIa der Mykerinos-Pyramide als ehemalige Kultpyramide betrachtet. Königinnenpyramiden mit eigener Kultpyramide sind innerhalb des zugehörigen Komplexes eingerückt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Kultpyramide ist eine kultischen Zwecken dienende Nebenpyramide – ein Zweitgrab (Kenotaph), das sich im direkten Umfeld einer altägyptischen Hauptpyramide befindet. Die Kultpyramide befindet sich innerhalb der Einfriedung der Hauptpyramide. ", "tgt_summary": null, "id": 832509} {"src_title": "Rettungspunkt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Rettungspunkte wurden in Bayern in den 1990er Jahren eingeführt um die Versorgung von Waldarbeitern in Notsituationen zu verbessern und Rettungsfahrzeuge schneller an den richtigen Ort zu leiten. Die Daten des rein betriebsinternen Rettungssystems wurden nicht veröffentlicht und waren für z. B. Wanderer und Radfahrer nicht nutzbar. Ab 2006 wurden in Bochum entlang der Ruhr in Zusammenarbeit mit DLRG und Feuerwehr entwickelte Schilder des \"Ruhr-Standort-Informationssystems\" (\"RuSIS\") aufgestellt um die Wasserrettung zu erleichtern. \"RuSIS\"-Schilder wurden seitdem auch in anderen an der Ruhr liegenden Städten angebracht. 2012 wurde in Dänemark damit begonnen, alle Strände mit Rettungspunkten auszustatten. In Bayern wurde von der Bayerischen Forstverwaltung in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium des Innern ab 2013 ein bayernweit einheitliches System fester Rettungspunkte aufgebaut. Im Oktober 2013 hat das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF) – auf Initiative der Bundesländer – einen Workshop zum Thema „Forstliche Rettungspunkte“ veranstaltet. Ergebnis war, dass die in den Forstbetrieben und -verwaltungen vorhandenen Informationen zu Rettungspunkten zentral vom KWF gesammelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden sollen. Am 23. Januar 2014 veröffentlichte das KWF zum ersten Mal einen standardisierten Datensatz aller forstlichen Rettungspunkte zum Download. Seitdem wird der Datensatz fortlaufend erweitert und aktualisiert. Auf der Website rettungspunkte-forst.de veröffentlicht das KWF jeweils im April und Oktober jeden Jahres ein Update bzw. gibt es weiter zu Downloadplattformen. Die Daten können von jedem kostenfrei heruntergeladen und z. B. in digitalen Anwendungen sowie Navigationsgeräten oder als Web Map Service-Dienst (WMS) genutzt werden. Im April 2018 enthielt der KWF-Rettungspunkte-Datensatz rund 52.167 Rettungspunkte aus zwölf Bundesländern (Landes-, Kommunal- und Privatwald). Es fehlen noch die Daten aus Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Bremen und Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Rettungspunkt-Schilder sind in Deutschland nicht genormt und sind in jedem Bundesland, teilweise auch regional, sehr unterschiedlich gestaltet. Es werden verschiedene Symbole, Layouts, Größen, Farben und Informationstexte verwendet. Oft verwendet wird ein weißes Kreuz auf grünem oder rotem Hintergrund. In Bayern wird das Piktogramm für Notfall-Sammelstellen benutzt. Als Referenzcode werden teilweise ein Kfz-Kennzeichen, eine Kennnummer für den Landkreis oder die Kartennummer der TK 25 verwendet und daran eine fortlaufende Rettungspunkt-Nummer angehängt. Verschiedentlich werden auch Geographische Koordinaten mit angegeben. Bei \"RuSIS\" sind in der vierstelligen Referenznummer der Flusskilometer und die Uferseite kodiert; am Rhein der Landkreis, eine Rettungspunkt-Nummer und der Flusskilometer. Nur durch letzteren sind Rettungspunkte am Rhein von denen im Wald unterscheidbar; so liegen bspw. die Rettungspunkte \"FR 102 Rh-km 193,400\" und \"FR-102\" trotz gleicher Nummer 40 km auseinander. Diese Vielfalt erschwert nicht nur die Handhabung für Rettungsdienste und Nutzer, sondern reduziert auch den enorm wichtigen Wiedererkennungswert über Regionen und Landesgrenzen hinaus. Aus diesen Gründen geben das KWF und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) eine Empfehlung für eine rechtlich sichere und verständliche Beschilderung: Es basiert im Wesentlichen auf dem Rettungszeichen „Sammelstelle“ (nach DIN EN ISO 7010; ASR A1.3), wobei die drei dort abgebildeten Personen durch einen Punkt ersetzt wurden. Das Symbol wird durch die Angabe der Rettungspunktbezeichnung, einer Handlungsanweisung und der Notrufnummer 112 zu einem selbsterklärenden Schild vervollständigt. Durch optionale Ergänzung einer Webadresse, eines oder mehrerer Logos und einem QR-Code können Zuständigkeit und Hintergründe zusätzlich erläutert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung und Daten.", "content": "In zahlreichen Wanderkarten sind Rettungspunkte eingetragen. Grundlage viele digitaler Anwendungen (Apps) – z. B. für Mobiltelefone und Tabletcomputer – ist der bundesweite Rettungspunkte-Datensatz des KWF. Auf ihm basiert z. B. auch die weit verbreitete App \"Hilfe im Wald\". Viele Rettungspunkte sind auch in der freien Geodatenbank OpenStreetMap erfasst und über auf OpenStreetMap basierenden Apps wie \"OsmAnd\" auffindbar. Auf Navigationssystemen kann mit der Software \"POIbase\" eine Sammlung vieler Rettungspunkte installiert werden. Verschiedene Landesbehörden oder Forstämter bieten Übersichtslisten oder -karten ihrer Rettungspunkte zum Erwerb oder als Download. Ob über Ersthelfer-Apps alarmierte Fachkräfte kurzfristigen Zugriff auf die Lagedaten der Rettungspunkte haben, ist nicht bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Lokale Ausprägungen.", "content": "Aufgrund der föderalen Strukturen und der verschiedenen Waldbesitzarten wird das Konzept der Rettungspunkte in Deutschland sehr unterschiedlich umgesetzt. Für das Ausweisen forstlicher Rettungspunkte gibt es in Deutschland keine direkte gesetzliche Grundlage bzw. öffentlichen Auftrag und somit auch keine einheitliche Regelung. Jeder Waldbesitzer ist selbst dafür verantwortlich. Das Nebeneinander unterschiedlicher Lösungen und mangelnde Absprachen grenznaher Punkte erschweren die Handhabung sowohl für die Rettungsleitstellen als auch für die Nutzer. Der Erhalt der Ausschilderung der Rettungspunkte im Gelände ist nicht überall sichergestellt. Um ein möglichst einheitliches System sowohl innerhalb der Bundesländer, als auch bundesweit zu erarbeiten, wurden innerhalb einer vom KWF koordinierten Arbeitsgruppe Rahmenbedingungen sowie praxisbewährte Methoden und Verfahren zusammengetragen. Das jeweils praktikabelste Vorgehen wurde in einem Handlungsleitfaden für das Ausweisen forstlicher Rettungspunkte zusammengefasst. Dieser richtet sich in erster Linie an Waldbesitzer und verantwortlichen Stellen. Er kann unter rettungspunkte-forst.de als PDF-Dokument abgerufen werden. Auch Rettungspunkt-Schilder sind in Deutschland nicht genormt und sind in jedem Bundesland, teilweise auch regional, sehr unterschiedlich gestaltet. Es werden verschiedene Symbole, Layouts, Größen, Farben und Informationstexte verwendet. In Remscheid hat die Feuerwehr die 45 km2 große Fläche an Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten mit Waldrettungspunkten bestückt. Ein weißes Schild mit rotem Rand gibt jeweils die Standortbezeichnung bekannt. In Bayern wurden seit 2013 über 12.000 Rettungspunkte eingerichtet. In Dänemark wurden seit 2012 über 5000 Rettungspunkte an Badestränden eingerichtet. In Frankfurt am Main wurden anlässlich des am Main eine sehr große Anzahl von Schildern auf einer Länge von 10 km montiert. In Hamburg wurden über 100 „Notfall-Treffpunkte“ in Wald- und Moorgebieten im Jahr 2016 georeferenziert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rettungspunkte (auch \"Rettungskette\", \"Anfahrtspunkt für Rettungsfahrzeug\", \"T-Punkt\" oder \"Notfall-Treffpunkt\") sind definierte Anfahrtsstellen für Rettungsfahrzeuge. Sie sollen in Notfällen Rettungsfahrzeuge schneller an den richtigen Ort leiten. Gekennzeichnet sind sie mit Schildern, auf denen ein Referenzcode des Punktes angegeben ist, oft ebenfalls die Euronotrufnummer 112 und der Name der Örtlichkeit, gelegentlich weitere Informationen wie die Telefonnummer der lokalen Rettungsleitstelle, der Name des Betreibers oder Ähnliches.", "tgt_summary": null, "id": 694623} {"src_title": "Josefov (Rožná)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Josefov befindet sich linksseitig des Tales der Nedvědička auf einem Höhenzug in der Böhmisch-Mährischen Höhe. Nördlich liegt die Talmulde des Baches Zlatkovský potok und im Süden die des Janovický potok. Südöstlich erhebt sich der Nad Drahami (631 m), südlich die Zadní končiny (552 m) und im Westen der Hradisko. Nachbarorte sind Zlatkov im Norden, Věchnov im Nordosten, Lískovec im Osten, Pernštejnské Janovice im Südosten, Suché Louky, Věžná und Jabloňov im Süden, Rožná im Westen sowie Dvořiště im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "\"Josephsdorf\" entstand 1757 auf einem Teil der Fluren des zur Herrschaft Pernstein gehörigen aufgelösten Herrenhofes Janovice und ist nach Joseph von Stockhammer auf Pernstein benannt. 1790 bestand das Dorf aus 35 Häusern, in denen 145 Menschen lebten. Gepfarrt war der Ort nach Rožná, die Schule befand sich in Býšovec. 1834 lebten in den 36 Häusern von Josephsdorf 202 Einwohner. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Josephsdorf / Josefov mit der Ansiedlung Suché Louky ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Neustadtl. Im Jahre 1900 hatte Josefov 197 Einwohner und bestand aus 34 Häusern. 1921 hatte Josefov 182 Einwohner und 1950 waren 142. 1949 wurde die Gemeinde dem Okres Bystřice nad Pernštejnem zugeordnet. 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Rožná und zugleich die Zuordnung zum Okres Žďár nad Sázavou. 1970 lebten in Josefov 121 Menschen. 1991 hatte der Ort 55 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 41 Häusern, in denen 56 Menschen lebten.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Zu Josefov gehört die einen Kilometer südlich unterhalb der Koppe gelegene Ansiedlung Suché Louky (\"Dürrwies\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Josefov (deutsch \"Josefsdorf\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Rožná in Tschechien. Er liegt fünf Kilometer südlich von Bystřice nad Pernštejnem und gehört zum Okres Žďár nad Sázavou.", "tgt_summary": null, "id": 1631671} {"src_title": "Lázně Kundratice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Lázně Kundratice befindet sich an einem linken Zufluss der Ploučnice in der Ralská pahorkatina. Nachbarorte sind Kundratice im Norden, Osečná im Nordosten, Kotel und Zábrdí im Südosten, Podvrší im Süden und Chrastná im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort war ursprünglich ein Ortsteil von Oschitz in der Grundherrschaft Dewin und trug den Namen \"Nieder-Oschitz\". In einem Kopialbuch im Stadtarchiv von Osečná ist zu lesen: \"Anno 1661, den 12. April ist Niederoschitz von dem Städtchen Oschitz abgeteilt und genannt worden Kunnersdorf.\" Die Bewohner lebten in der Hauptsache vom Ackerbau und dem Anbau von Flachs, der am Garnberg durch Abhängen der Pflanzen getrocknet wurde. An der Ploučnice, die den Ort durchfließt, standen drei Mühlen. In Heimarbeit wurden Tuchschuhe in einfacher Ausführung, sogenannte \"Potschen\" angefertigt. Von den Bewohnern wurden die Moorlager südlich des Ortes im sogenannten \"Brüchtrich\" durch Torfstich zur Brennstoffversorgung genutzt. Nach dem Ende der Erbuntertänigkeit ab Mitte des 19. Jahrhunderts war Kunnersdorf eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Niemes bzw. im Bezirk Böhmisch Leipa. Ende des 19. Jahrhunderts entstand ein kleines Moorbad und der Ort erhielt am 9. Oktober 1901 die Bewilligung sich \"Bad Kunnersdorf\" zu nennen, gehörte aber weiter zur Schulgemeinde und der Pfarrei Oschitz. Aus unbekannter Quelle hat sich eine Geschichte zur Entstehung des Moorbades erhalten. Der Kaufmann Franz Neuhäuser soll versucht haben, das Torfvorkommen wirtschaftlich zu nutzen, um mit Torf als Energiequelle eine Kalkbrennerei zu betreiben, die nicht erfolgreich war. Josef Schwan, Lohgerbermeister und Handelsmann aus Oschitz, erwarb 1879 das Torflager und die Brennerei für 8800 fl. Schwan machte in Kunnersdorf als erster die Heilkraft des Moores der Bevölkerung zugänglich. 1881 errichtete er ein Haus, in dem zwei Moorwannen aufgestellt wurden. Sein Sohn Josef Ignaz Schwan vergrößerte, durch Erfolge ermutigt, das Moorbad, indem er ein neues Kurhaus errichtete und die Infrastruktur verbesserte. Er eröffnete 1900 das neue Bad. Am 22. März 1901 starb Josef Ignaz Schwan an Pneumonie. Seine Frau Maria (1869–1963), Tochter des Weißgerbermeisters Vinzenz Müller aus Wartenberg, führte zunächst das Moorbad weiter. Das Bad erfreute sich steigender Beliebtheit, die Zahl der Kurgäste stieg stetig. Als die Belastung zu groß für sie wurde, verkaufte sie das Bad 1908 an die Stadt Oschitz. Nach der Vertreibung lebte sie mit ihren beiden Töchtern im Saarland. 1913 ließ die Stadtverwaltung von Oschitz Renovierungen vornehmen. Ein neues Kurhaus wurde errichtet, vor dem Badehaus wurde ein neues Portal mit Mansarddach errichtet. Danach förderten die Verwalter Adolf und Franz Rutha, Brüder des Politikers Heinz Rutha die weitere Entwicklung des Bades. Der Badeort erhielt eine Bürgerschule, für welche sich der Ortsschulrat Franz Gröschel einsetzte. 1914 baute eine Hilfskasse in Gablonz an der Neiße ein Erholungsheim für Werktätige. Während des Ersten Weltkrieges war die Kuranstalt ein Erholungsheim für verwundete Soldaten. 1918 nach Gründung der Tschechoslowakei erwarb das Konsortium „Moorbad und Sommerfrische GmbH“ die gesamte Anlage. Von 1938 bis 1945 gehörte Bad Kunnersdorf zum Landkreis Reichenberg im Reichsgau Sudetenland. Während des Zweiten Weltkriegs war es ein Reservelazarett der deutschen Wehrmacht. Nach dem Krieg wurde die Kuranstalt vom tschechoslowakischen Staat bis 1992 in Besitz genommen und weiterbetrieben. Seit 1992 ist der Betreiber des Badebetriebes die AG Lázně Kundratice a.s. In dem Kurbetrieb werden vor allem rheumatische Erkrankungen und Funktionsstörungen der Wirbelsäule behandelt. Im Jahr 1991 hatte der Ort 378 Einwohner und bestand 2001 aus 119 Wohnhäusern, in denen 491 Menschen lebten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lázně Kundratice (deutsch: \"Bad Kunnersdorf\") ist ein Ortsteil der Stadt Osečná in Tschechien. Er liegt einen Kilometer südwestlich von Osečná und gehört zum Okres Liberec.", "tgt_summary": null, "id": 1028771} {"src_title": "Kappensittich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Kappensittiche erreichen eine Körperlänge von 37 Zentimetern und wiegen zwischen 98 und 156 Gramm. Der Schädel verjüngt sich nach vorne stark. Der bläulich graue Schnabel ist sehr schmal. Der Oberschnabel ist an der Spitze schwarz. Das Männchen ist an Stirn, Scheitel und Nacken dunkelkarmesinrot. Die Wangen sind von leuchtend gelblich grüner Farbe. Die Schulterfedern, die kleine und die mittlere Flügeldecken, der Hinternacken und der Rücken einschließlich des Vorderrückens sind dunkelgrün. Die Oberschwanzdecken sind ebenso wie der Bürzel grünlich gelb. Die Handschwingen sowie die Handdecken sind grauschwarz. Der Hals, der Bauch und die obere Flankenregion weisen eine violette Färbung auf, die untere Flankenregion sowie die Schenkel sind dagegen rot. Die inneren Steuerfedern sind an der Oberseite dunkelgrün und gegen allmählich in ein Blauschwarz über. Die äußeren Steuerfedern sind blau und weisen einen breiten weißen Saum auf. Die Schwanzunterseite ist dunkelgrau. Weibchen gleichen den Männchen, sind aber insgesamt etwas matter gefärbt und haben eine grüne Linie über den Augen. Noch nicht geschlechtsreife Jungvögel weichen in ihrem Gefieder deutlich von den adulten Vögeln ab. Bei ihnen fehlt die rote Kappe. Der Scheitel ist ebenso wie der Nacken, der Rücken und die Schwingen matt dunkelgrün. Am auffallendsten ist der Unterschied an Brust und Bauch. Diese sind bei juvenilen Kappensittichen zinnoberbraun.", "section_level": 1}, {"title": "Flugbild.", "content": "Der Flug der Kappensittiche ist leicht wellenförmig und verhältnismäßig schnell. Die wellenförmige Bewegung entsteht, weil die Sittiche nach einigen schnellen Flügelschlägen für eine kurze Zeit gleiten. Im Unterschied zu sowohl den Ringsittichen als auch den Plattschweifsittichen ist der Flug der Kappensittiche geräuschlos und – von der leicht wellenförmigen Flugweise abgesehen – verhältnismäßig gradlinig. Dem Flug fehlen zwei charakteristische Merkmale, der für diese beiden Gattungen kennzeichnend ist: In Bodennähe zeigen sie keine bogenförmigen Sinkflüge und bei ihnen fehlt das Aufwärtsgleiten kurz vor der Landung. Während des Fluges lassen sie ein raues \"krarr-räk...krarr-räk\" hören.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Kappensittiche sind eine australische Papageienart. Ihr Verbreitungsgebiet ist auf den äußersten Südwesten Australiens beschränkt. Sie bewohnen hier eine große Vielzahl baumbestandener Lebensräume. Sie kommen sowohl in dichten Eukalyptuswäldern vor als auch auf Agrarflächen, die mit einzeln stehenden Bäumen durchsetzt sind. Kappensittiche nutzen auch baumgesäumte Wasserläufe sowie Alleenstraßen. Sie kommen auch in Stadtparks sowie auf Obstplantagen vor. Ihre Bestandsdichte ist am größten in humiden und subhumiden Regionen, In eher trockenen Regionen ihres Verbreitungsgebietes sind sie dagegen eine verhältnismäßig seltene Art.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Geschlechtsreife Kappensittiche leben überwiegend paarweise. Noch nicht geschlechtsreife Vögel dagegen bilden Schwärme, die häufig zwanzig und mehr Individuen umfassen. Gelegentlich sind sie auch mit Ringsittichen und Stanleysittichen vergesellschaftet. Schwärme, die aus noch nicht geschlechtsreifen Kappensittichen bestehen, zeigen ein nomadisierendes Verhalten. Ausgewachsene, verpaarte Kappensittiche sind dagegen überwiegend standorttreu.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Kappensittiche fressen Samen, Früchte, Beeren, Nüsse, Blüten und Blattknospen. Sie fressen auch Äpfel und Birnen und können auf Obstplantagen daher einigen Schaden anrichten. Eine besondere Rolle in ihrer Nahrung spielen die Samen der Eukalyptusbäume. Der Schnabel mit seinem schmalen, verlängerten Oberschnabel befähigt Kappensittiche insbesondere die Samen aus den großen, napfförmigen Kapseln des \"Eucalyptus calophylla\" zu klauben. Kappensittiche sind auch bereits dabei beobachtet worden, wie sie einzelne Blätter vorsichtig durch die Schnabelhälften ziehen und dabei Blattflöhe abstreifen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Kappensittiche sind nach heutigem Erkenntnisstand monogame Vögel, deren Paarbindung erst mit dem Tod eines der Partner endet. Auffällig ist das Balzverhalten der Kappensittiche. Männchen verfolgen zunächst im Flug das Weibchen. Einem sitzenden Weibchen nähern sich die Männchen mit aufgerichteten Scheitelfedern, während die Schwingen leicht hängen und das Bürzelgefieder gesträubt ist. Bei der Bewegung in Richtung zum Weibchen lässt das Männchen unentwegt scharfe Schnatterlaute hören. Kappensittiche sind Höhlenbrüter, die bevorzugt in Eukalyptusbäumen brüten. Das Gelege besteht aus fünf bis sechs Eier. In einigen Fällen besteht es aber auch aus nur drei oder gar aus sieben Eiern. Es brütet allein das Weibchen. Die Brutzeit beträgt 23 Tage. Das Männchen füttert das brütende Weibchen. Zur Fütterung verlässt das Weibchen die Bruthöhle. Die Nestlinge verlassen etwa mit 37 Tagen die Nisthöhle und halten sich dann noch für drei bis vier Wochen in der Nähe der adulten Vögel auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kappensittich (\"Purpureicephalus spurius\"), auch als Rotkappensittich bezeichnet, ist eine australische Papageienart, die ausgesprochen farbenfroh ist. Er ist der einzige Vertreter der Gattung der \"Purpureicephalus\" oder Kappensittiche. Er wird zu den Plattschweifsittichen gezählt, unterscheidet sich jedoch von diesen vor allem durch seine Verhaltensweise während der Balz. Biochemische Untersuchungen haben eine enge Verwandtschaft zu der Gattung Banardius \"Ringsittiche\" belegt. Vermutlich sind sowohl die morphologischen Besonderheiten des Kappensittichs als auch seine abweichende Verhaltensweise eine Anpassung.", "tgt_summary": null, "id": 775429} {"src_title": "Forschungsreaktor Haigerloch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorangegangene Reaktorversuche.", "content": "Das Hauptziel des deutschen Uranprojekts im Zweiten Weltkrieg war die technische Nutzbarmachung der im Jahr 1938 von Otto Hahn und Fritz Straßmann entdeckten Kernspaltung. In einer Reihe von Reaktorversuchen, genannt „Großversuche“, wollte man die theoretischen Überlegungen zur Energiegewinnung aus Uran praktisch erproben. Hierzu beschoss man Natururan in schwerem Wasser als Moderator mit Neutronen und beobachtete die sich dabei ergebende Vermehrung der Neutronen. Die Forscher des Uranprojekts bezeichneten ihr Entwicklungsziel nicht als Reaktor, sondern als „Uranmaschine“ oder „Uranbrenner“.", "section_level": 2}, {"title": "Verlagerung der Forschungen.", "content": "Im Jahr 1943 waren alle größeren deutschen Städte von alliierten Bombenangriffen bedroht. Daher beschloss man, das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik in eine ländlichere Gegend auszulagern. Die Anregung, dafür die Hohenzollerischen Lande zu nutzen, ging wahrscheinlich auf den Leiter der Fachsparte Physik im Reichsforschungsrat Walther Gerlach zurück, der an der Universität Tübingen studiert hatte, dort auch Ende der 1920er Jahre Professor gewesen war und daher die Gegend kannte. Für den süddeutschen Raum sprach auch, dass er bis dahin von Luftangriffen weitgehend verschont geblieben war. Außerdem favorisierten die beteiligten Wissenschaftler Süddeutschland, um im Falle einer Niederlage nicht in sowjetische Gefangenschaft zu geraten. In der Folge wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik in das von Haigerloch 15 Kilometer entfernte Hechingen ausgelagert und dort in den Textilbetrieben \"Grotz und Conzelmann\" sowie im Brauereigebäude des ehemaligen Franziskanerklosters Sankt Luzen untergebracht. Die Verlagerung erfolgte in mehreren Schritten; etwa ein Drittel des Instituts zog bis Ende 1943 nach Hechingen, im Laufe des Jahres 1944 folgten Carl Friedrich von Weizsäcker und Karl-Heinz Höcker aus Straßburg und schließlich Heisenberg selbst. Parallel dazu wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie mit Otto Hahn und Max von Laue in das nahe gelegene Tailfingen (heute Albstadt-Tailfingen) verlagert. Im Januar 1945 waren vom Uranverein nur noch Karl Wirtz, Kurt Diebner und einige Techniker in Berlin geblieben. Wirtz war gerade dabei, den bis dahin größten Reaktorversuch im immer noch intakten Dahlemer Institutsbunker aufzubauen, als die Rote Armee bis auf 80 Kilometer vor Berlin vorstoßen konnte. Daraufhin beschloss Gerlach am 27. Januar 1945, den fast abgeschlossenen Versuchsaufbau abzubrechen. Er fuhr umgehend nach Berlin, um alle Wissenschaftler und Materialien nach Süddeutschland zu evakuieren.", "section_level": 2}, {"title": "Vorbereitungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Felsenkeller.", "content": "Bereits am 29. Juli 1944 war der zufällig entdeckte Kartoffel- und Bierkeller des Haigerlocher Schwanenwirts für monatlich 100 Reichsmark als neuer Standort des Berliner Forschungsreaktors angemietet worden. Der Felsenkeller war Anfang des 20. Jahrhunderts für einen Tunnelbau der Hohenzollernschen Eisenbahn angelegt worden. Er war im schmalen Eyachtal in den Berg der dortigen Schlosskirche getrieben und gegen Bombenangriffe durch eine 20 bis 30 Meter dicke Felsschicht aus Muschelkalk geschützt. Das etwa 20 Meter lange und etwa drei Meter hohe Tunnelstück besaß einen trapezförmigen Querschnitt, wobei die Decke etwa vier Meter und der Boden etwa fünf Meter breit waren. Der Tunnel war auf seiner gesamten Länge durch hölzerne Stützbalken abgestützt, die in einem Abstand von zwei Metern angebracht waren. Ein kleiner zweiteiliger Vorbau verbarg den Eingang zum Felsenkeller. Im hinteren Teil des Felsenkellers wurde für den Reaktor eine drei Meter tiefe zylindrische Grube ausgehoben, an der Kellerdecke wurde ein Transportkran installiert und in der verlassenen Bierstube auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde ein Dieselgenerator aufgebaut. Bis Ende 1944 waren die Umbauarbeiten im Felsenkeller, der als „Höhlenforschungsstelle“ getarnt wurde, so weit fortgeschritten, dass dort mit dem Aufbau des Reaktors begonnen werden konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Transport der Materialien.", "content": "Am 31. Januar 1945 verließen Gerlach, Wirtz und Diebner an der Spitze eines kleinen Konvois die Hauptstadt. Ihnen folgten mehrere Lastwagen, die mit einigen Tonnen schwerem Wasser, Uran, Graphit und technischer Ausrüstung beladen waren. Nach einer nächtlichen Fahrt auf eisglatter Autobahn hielt der Konvoi am folgenden Tag etwa 240 Kilometer südlich von Berlin im thüringischen Stadtilm, wohin Diebners Arbeitsgruppe im vorangegangenen Sommer verlagert worden war. Gerlach glaubte, dass Diebners Laboratorium fortgeschrittener wäre als das von Heisenberg und beschloss kurzerhand, die Materialien dort abzuladen. Sehr verärgert über die Änderung des Plans kontaktierte Wirtz Heisenberg in Hechingen, der sofort zusammen mit von Weizsäcker nach Stadtilm aufbrach und nach abenteuerlicher Reise mit Fahrrad, Eisenbahn und Auto drei Tage später dort eintraf. Vor Ort versuchte Heisenberg Gerlach davon zu überzeugen, die Materialien doch nach Haigerloch zu schaffen. Die beiden fuhren am 12. Februar 1945 nach Hohenzollern, um die Lage vor Ort zu inspizieren. Wirtz blieb indessen in Stadtilm, um sicherzustellen, dass die Materialien nicht in Diebners Experimenten verwendet wurden. Nachdem sich Gerlach in Haigerloch vergewissert hatte, dass der Felsenkeller als neuer Standort des Reaktors besser geeignet war, stimmte er der erneuten Verlagerung zu. Wieder wurden Lastwagen beschafft und am 23. Februar 1945 brach der Physiker Erich Bagge mit einem neuen Konvoi von Haigerloch auf, um die Materialien von ihrem Lager in Stadtilm abzuholen. Vier Wochen nach der Abreise aus Berlin kamen Ende Februar 1945 schließlich 1,5 Tonnen Uran, 1,5 Tonnen schweren Wassers, 10 Tonnen Graphit und eine geringe Menge Cadmium in Haigerloch an. Das Uran war in Sankt Joachimsthal im Sudetenland abgebaut worden und stammte von der deutschen Degussa. Das schwere Wasser war von Norsk Hydro in Norwegen produziert worden. Zudem war von dem Physiker Fritz Bopp aus Berlin eine 500 Milligramm schwere Radium-Beryllium-Probe als Neutronenquelle eingeflogen worden. Bei Diebner in Stadtilm verblieben über zehn Tonnen Uranoxid sowie geringe Mengen an Uranmetall und schwerem Wasser.", "section_level": 2}, {"title": "Der Forschungsreaktor.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anlage.", "content": "Als die Materialien in Haigerloch eingetroffen waren, wurde umgehend mit dem Wiederaufbau der Versuchsanlage begonnen. An der Konstruktion und an den Experimenten arbeiteten führend von Weizsäcker und Wirtz. Heisenberg selbst leitete das Projekt von Hechingen aus, er fuhr oft mit dem Fahrrad zwischen den beiden Städten hin und her. Weitere vor Ort am Projekt beteiligte Wissenschaftler waren neben Bagge und Bopp unter anderem Horst Korsching und Erich Fischer. Die äußere Hülle des Reaktors bestand aus einem Betonzylinder, in den ein Kessel aus Aluminium mit 210,8 Zentimetern Durchmesser und 216 Zentimetern Höhe eingesetzt wurde. Der Aluminiumkessel lagerte auf Stützbalken aus Holz, die auf dem Boden lagen, der Zwischenraum wurde mit normalem Wasser aufgefüllt. In den Aluminiumkessel wurde ein weiterer Kessel aus einer sehr leichten Magnesium-Legierung mit einem Durchmesser von 124 Zentimetern und der gleichen Höhe eingesetzt. Der Magnesiumkessel war bereits im Großversuch \"B\" verwendet worden, der Aluminiumkessel war erstmals im Großversuch \"B\" zum Einsatz gekommen. Beide Kessel wurden von der Berliner Firma Bamag-Meguin hergestellt. Zwischen den beiden Kesseln lag eine 43 Zentimeter dicke und 10 Tonnen schwere Graphitschicht, die als Neutronenreflektor und Abschirmung diente. Graphit als Reflektor war erstmals im vorangegangenen Großversuch \"B\" zum Einsatz gekommen; bei noch früheren Versuchen hatte man ihn nicht verwendet, weil die Neutronen-Absorption in Graphit von Walther Bothe 1941 zu hoch eingeschätzt worden war. Der Deckel des inneren Kessels bestand aus zwei Magnesiumplatten, zwischen denen sich ebenfalls eine Graphitschicht befand. An diesem Deckel wurden an 78 Aluminiumdrähten insgesamt 664 Würfel aus Natururan mit fünf Zentimetern Kantenlänge und je 2,4 Kilogramm Gewicht befestigt. 40 Drähte hielten jeweils neun Würfel, die übrigen 38 Drähte je acht Würfel. Die Uranwürfel mit einem Gesamtgewicht von 1,58 Tonnen wurden mit Hilfe des Krans in das innere Gefäß eingelassen, durch den Deckel wurde die gesamte Anordnung verschlossen. In dem sich so ergebenden kubisch-flächenzentrierten Gitter waren die Uranwürfel jeweils in den Ecken und in den Flächenmittelpunkten eines gedachten Raumwürfels angeordnet. Die Uranwürfel hatten dabei einen Abstand von 14 Zentimetern. Das Schema mit den versetzten Uranwürfeln war erstmals 1943 von Diebner im Großversuch \"G\" in der Versuchsanlage des Heereswaffenamtes in Gottow verwendet worden. In den Berliner Versuchen waren bisher Uranplatten eingesetzt worden, jedoch mit schlechteren Ergebnissen. Ursprünglich wollten die Physiker eine Konstruktion aus hängenden Uranzylindern, vergleichbar heutigen Brennstäben, erproben. Die Zeit reichte aber für eine Herstellung solcher Zylinder nicht mehr aus und die Forscher entschlossen sich daher, Diebners Entwurf zu kopieren. Idealerweise hätten die Würfel eine Kantenlänge zwischen sechs und sieben Zentimetern haben sollen, die Wissenschaftler mussten jedoch die kleineren Würfel aus Diebners letzten Experimenten mitverwenden und schnitten daher die Uranplatten auf die gleiche Größe zu. In das Zentrum des Reaktors konnte durch einen sogenannten Kamin die Radium-Beryllium-Neutronenquelle eingebracht werden. Ebenfalls durch den Kamin wurde während des folgenden Versuchs das schwere Wasser, das in drei großen Tanks am Ende des Tunnels gelagert war, in das innere Reaktorgefäß eingefüllt. Außerdem befanden sich im Deckel Kanäle, durch die Neutronendetektoren eingeführt wurden. Damit konnte unter Ausnutzung der zylindrischen Symmetrie die räumliche Neutronenverteilung in der gesamten Anordnung gemessen werden. Die Aufbauarbeiten am Reaktor wurden in der ersten Märzwoche 1945 abgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Ziele des Versuchs.", "content": "Im Großversuch \"B\" sollte durch Neutronenbeschuss von Uran eine Kernspaltungskettenreaktion herbeigeführt und beobachtet werden. Die Haigerlocher Versuche waren Grundlagenforschung. Ihr Zweck war, aus den Messungen die damit verbundenen kernphysikalischen Kenngrößen, wie zum Beispiel Wirkungsquerschnitte, so weit wie möglich zu bestimmen. Diese Erkenntnisse waren für friedliche Nutzungen der Kernspaltung nötig, aber auch für militärische Nutzungen zumindest hilfreich. Mindestens einige Beteiligte hofften auch, eine Kritikalität der Anlage zu erreichen und so – vermeintlich erstmals – eine \"selbsterhaltende\" Spaltungs-Kettenreaktion nachzuweisen. Sie konnten nicht wissen, dass dies bereits im Dezember 1942 Enrico Fermi und seinen Mitarbeitern am Kernreaktor Chicago Pile 1 in den Vereinigten Staaten gelungen war. Die Anlage hatte aber keine Einrichtungen, einen kritischen Zustand zu regeln und wieder abzuschalten. Es waren weder Kontrollstäbe vorgesehen noch gab es eine Möglichkeit, das einmal eingefüllte schwere Wasser schnell wieder abzulassen. Falls die gemessene Neutronenflussdichte und damit die Kernreaktionsrate zu stark angestiegen wäre, plante man, den Versuch vor Erreichen der Kritikalität durch schnelles Herausziehen der Neutronenquelle und Beenden der Schwerwasserzufuhr abzubrechen. Zur Begrenzung der Leistung im Fall der Kritikalität verließ man sich auf den Dopplerkoeffizienten, der die Neutronenmultiplikation bei steigender Temperatur automatisch verringert hätte. Wäre die Anlage entgegen allen Erwartungen außer Kontrolle geraten, hätte man das Cadmiumstück, das als Neutronenabsorber wirkt, durch den Kamin in den Reaktor eingeworfen und so die Kettenreaktion unterbrochen. Jedoch auch schon bei sehr hoher Neutronenmultiplikation der unterkritischen Anordnung hätten sich die Physiker dabei einer hohen Strahlendosis ausgesetzt, denn die Anlage besaß nach oben hin keine genügende Strahlenabschirmung. Die Möglichkeit der militärischen Nutzung ihrer Arbeiten war den Beteiligten bewusst, denn Heisenberg hatte dem Heereswaffenamt bereits Ende 1939 mitgeteilt, dass Uran-235 ein starker Atomsprengstoff sein müsse. Auch von Weizsäcker hatte frühzeitig auf die Verwendbarkeit als Waffe hingewiesen, ebenso darauf, dass in Uranreaktoren ein neues spaltbares Element – später als Plutonium bekannt – entstehen müsse. Die Haigerlocher Versuche hätten grundsätzlich zu einer Bestätigung dieser Vermutungen führen können, jedoch war den Wissenschaftlern auch klar, dass zur Entwicklung einsatzbereiter Waffen noch viele Jahre aufwendiger Forschungsarbeit nötig gewesen wären.", "section_level": 2}, {"title": "Der Großversuch \"B\".", "content": "Beim entscheidenden Versuch Anfang März 1945 war auch Heisenberg im Keller anwesend, der „dabeisaß und ständig rechnete“. Nachdem der Reaktor geschlossen und die Neutronenquelle eingelassen worden war, wurde das schwere Wasser vorsichtig in das innere Reaktorgefäß eingefüllt. In regelmäßigen Abständen wurde die Wasserzufuhr unterbrochen und die Vermehrung der Neutronen an den Sonden verfolgt. Durch Antragen des Kehrwerts der gemessenen Neutronenintensität gegen die Menge an eingefülltem schweren Wasser – eine Idee Heisenbergs – konnten die Wissenschaftler den Wasserstand vorhersagen, bei dem der Reaktor kritisch werden würde. Es trat jedoch keine Kritikalität ein, selbst nachdem das gesamte verfügbare schwere Wasser eingefüllt worden war. Die Neutronendichte war in der gefüllten Anordnung im Vergleich zur Leermessung auf das 6,7-fache angestiegen. Dieser Wert war zwar doppelt so hoch wie beim vorangegangenen Versuch, aber immer noch nicht genug, um eine selbsterhaltende nukleare Kettenreaktion zu erreichen. Der Neutronen-Multiplikationsfaktor lag bei \"k\"=0,85; der Kritikalität hätte \"k\"=1 entsprochen. Spätere Berechnungen ergaben, dass die Anlage etwa die eineinhalbfache Größe hätte haben müssen, um kritisch zu werden. Eine Vergrößerung der Anordnung war jedoch unter den gegebenen Umständen nicht möglich, da weder Zeit noch genügend weiteres Uran und schweres Wasser zur Verfügung standen. Bereits im November 1943 war die Schwerwasser-Fabrik von Norsk Hydro in Rjukan durch britische Bomber zerstört worden, im September 1944 waren auch die Degussa-Werke in Frankfurt am Main durch ein Bomberkommando schwer getroffen worden. In einem letzten Anlauf, den Reaktor doch noch kritisch werden zu lassen, wollte Heisenberg die Reste an schwerem Wasser und Uran, die in Stadtilm verblieben waren, nach Haigerloch schaffen. Zudem wollte er alle Theorie in den Wind schlagen und Uranoxid in den Graphitschild einbringen. Wirtz hatte während der letzten Messungen festgestellt, dass Graphit doch einen besseren Moderator abgeben würde als bisher angenommen. Sie konnten jedoch im mittlerweile zusammenbrechenden deutschen Kommunikationsnetz keinen Kontakt mehr mit Stadtilm herstellen. Genauere Einzelheiten über die Anlage und den Ablauf des Versuchs können heute nicht mehr festgestellt werden, da der Originalbericht unter den später in die USA gebrachten Dokumenten der Gruppe nicht mehr verfügbar ist. Allerdings existiert eine von Heisenberg und Wirtz nachträglich, vermutlich um 1950, geschriebene gründliche Gesamtdarstellung aller acht Großversuche. Bei einer späteren Analyse zweier Uranwürfelfragmente aus Haigerloch durch das Institut für Transurane am Forschungszentrum Karlsruhe stellte sich heraus, dass das Uran nur mit relativ wenig Neutronen bestrahlt worden war; Plutonium konnte nicht nachgewiesen werden. Dies weist darauf hin, dass die Forscher nicht kurz vor einer nuklearen Kettenreaktion standen. Von der Möglichkeit, eine Atomwaffe herzustellen, waren sie noch weit entfernt gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Verfolgung und Zerstörung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Alsos-Mission.", "content": "Die Alliierten hegten schon lange den Verdacht, dass die deutschen Forscher an einer Atombombe arbeiteten. Ziel der 1943 im Rahmen des Manhattan-Projekts unter General Leslie R. Groves gegründeten US-amerikanischen Spezialeinheit Alsos war es, die deutschen kerntechnischen Forschungsanlagen offenzulegen und sicherzustellen sowie die führenden Wissenschaftler gefangen zu nehmen. So sollte nicht nur das eigene Atomwaffenprogramm vorangetrieben werden, sondern auch eine Verwendung des Wissens durch die Sowjetunion und die anderen späteren Besatzungsmächte verhindert werden. Militärischer Leiter der Mission war Oberstleutnant Boris Pash, das wissenschaftliche Team wurde von dem niederländischstämmigen Physiker Samuel Goudsmit geführt. Den US-Amerikanern war bis Ende 1944 nicht genau bekannt, wie weit die deutsche Forschung vorangeschritten war. Die Alsos-I-Mission im Winter 1943/44 in Italien war weitgehend erfolglos verlaufen. Erst Ende November 1944 wurden während der Alsos-II-Mission in Frankreich in Weizsäckers Büro an der Universität Straßburg Briefe von anderen Mitgliedern des Uranvereins gefunden, aus denen man schließen konnte, dass Deutschland keine Atombombe hatte und auch in absehbarer Zeit keine herstellen würde. Es wurden aber auch Unterlagen entdeckt, die auf ein verdächtiges Forschungslabor in der zukünftigen französischen Besatzungszone in Hechingen hindeuteten. Um den französischen Truppen zuvorzukommen, erwogen Groves und Pash, die Anlage mit Fallschirmjägern aus der Luft anzugreifen oder durch Bombenangriffe zu zerstören. Der Physiker Goudsmit konnte die beiden jedoch überzeugen, dass das Uranprojekt diesen Aufwand nicht wert sei, und so entschloss man sich für eine Landoperation. Die ersten Spezialeinheiten der Alsos-III-Mission überquerten zusammen mit der 7. US-Armee am 26. März 1945 den Rhein. Sie konnten am 30. März 1945 in Heidelberg die Physiker Walther Bothe und Wolfgang Gentner aufgreifen, die dort an ihrem Zyklotron arbeiteten. Dort erfuhr Goudsmit, dass die Kernforschungsanlagen des Uranprojekts nach Haigerloch bei Hechingen und in die zukünftige sowjetische Besatzungszone nach Stadtilm verlagert worden waren. Pash beschloss, zunächst Stadtilm aufzusuchen, um der sowjetischen Armee zuvorzukommen. Sie schafften es, etwa drei Wochen vor den sowjetischen Streitkräften dort einzutreffen, Diebner war jedoch mit seinen Mitarbeitern und Materialien bereits in Richtung München in die zukünftige amerikanische Besatzungszone geflohen. Nun mussten sie nur noch verhindern, dass der Haigerlocher Reaktor in französische Hände fiel.", "section_level": 2}, {"title": "Die Zerstörung der Anlage.", "content": "Die französische Armee kam am 22. April 1945 nach Haigerloch, das unterirdische Atomlabor wurde von ihnen jedoch nicht bemerkt. Die Alsos-Mission traf im Rahmen der \"Operation Harborage\" einen Tag später in der französischen Besatzungszone ein, fand die Apparatur und demontierte sie am folgenden Tag. Erst jetzt stellten die US-Amerikaner fest, dass die deutschen Forschungen um mehr als zwei Jahre hinter ihren eigenen zurücklagen. Es wurde ihnen nun auch offenbar, dass das gesamte deutsche Uranprojekt im Vergleich zum Manhattan-Projekt auf einem sehr kleinen Maßstab angesetzt war: Die deutschen Wissenschaftler hingegen glaubten, dass ihre Arbeiten fortgeschrittener als die der US-Amerikaner seien, und zeigten sich zunächst unkooperativ. Die Uranwürfel und das schwere Wasser waren aus der Anlage entfernt und gut versteckt worden. Nach stundenlangen Verhören konnte man Wirtz und von Weizsäcker jedoch die Nennung der Verstecke mit dem falschen Versprechen entlocken, dass sie ihre Versuche nach dem Krieg unter dem Schutz der Alliierten wieder aufnehmen dürften. 659 der 664 Uranwürfel wurden vergraben in einem Acker neben der Schlosskirche gefunden, das schwere Wasser war in den Keller einer alten Mühle geschafft worden. Die wissenschaftlichen Unterlagen, darunter die streng geheimen Kernphysikalischen Forschungsberichte, hatte von Weizsäcker in einer Senkgrube hinter seinem Haus in Hechingen versteckt. Die Materialien und wissenschaftlichen Berichte wurden von den US-Amerikanern sichergestellt und über Paris in die Vereinigten Staaten ausgeflogen. Die Teile der Reaktoranlage, die nicht abtransportiert werden konnten, wurden durch mehrere kleine Sprengungen zerstört. Eine größere Sprengung im Felsenkeller hätte vermutlich die darüber liegende barocke Schlosskirche schwer beschädigt. Der damalige Pfarrer konnte dies verhindern, indem er den US-Amerikanern die Kirche zeigte und so Pash überzeugte, lediglich kleinere Sprengungen durchzuführen. Ein französisches Einsatzkommando unter der Leitung des Physikers Yves Rocard, das auf der Suche nach der Anlage kurz nach den US-amerikanischen Truppen nach Hechingen kam, fand dort nur noch ein Uranstück aus einem Labor in der Größe eines Würfelzuckers vor. Dennoch sollen Teile aus dem Haigerlocher Forschungsreaktor, etwa die hochreinen Graphitziegel, im ersten französischen Kernreaktor ZOÉ wiederverwendet worden sein.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Entwicklungen.", "content": "Die Wissenschaftler der beiden Kaiser-Wilhelm-Institute wurden von den US-Amerikanern in ihren Büros und Wohnungen in Hechingen und Tailfingen verhaftet. Heisenberg selbst wurde einige Tage später in Urfeld am Walchensee aufgegriffen, wo er ein Haus besaß und die letzten Kriegstage mit seiner Familie verbrachte, Gerlach und Diebner wurden in und bei München aufgefunden. Die zehn führenden Köpfe des Uranprojekts (Bagge, Diebner, Gerlach, Hahn, Heisenberg, Korsching, von Laue, von Weizsäcker und Wirtz, dazu der Physiker Paul Harteck) wurden in der Operation Epsilon von Juli 1945 bis Januar 1946 im britischen Farm Hall interniert. Dort erfuhren sie im August 1945 von den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki und so auch von den Fortschritten der US-Amerikaner in der Nukleartechnik und deren Folgen. Die deutschen Wissenschaftler waren tief erschüttert, aber gleichzeitig auch erleichtert: Die zehn Forscher kehrten nach der Internierung in ihre Heimat zurück, wo sie – mit Ausnahme Diebners – angesehene Positionen im Wissenschaftsbetrieb einnehmen konnten. Durch das Kontrollratsgesetz Nr. 25 wurde es Deutschland in den Nachkriegsjahren zwar untersagt, weitere Entwicklungen eines Kernreaktors voranzutreiben, Heisenberg dachte aber bereits 1950 wieder über einen deutschen Reaktor nach. Es sollte bis 1957 dauern, bis der erste Kernreaktor auf deutschem Boden, der Forschungsreaktor München, in Betrieb ging. Im selben Jahr sprachen sich die meisten Mitglieder des Uranprojekts zusammen mit anderen führenden deutschen Kernphysikern im Göttinger Manifest gegen eine militärische Nutzung der Kernenergie in Deutschland aus. Heute befindet sich im Felsenkeller das 1980 eröffnete Atomkeller-Museum, in dem neben einem Nachbau des Reaktors auch zwei der fünf verbliebenen Uranwürfel ausgestellt sind. Einer der beiden Würfel war von Heisenberg mitgenommen und Anfang der 1960er Jahre von spielenden Kindern am Flüsschen Loisach in der Nähe seines Wohnorts wiedergefunden worden.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterverarbeitung der Ereignisse.", "content": "In dem zweiteiligen deutschen Fernsehfilm \"Ende der Unschuld\" aus dem Jahr 1991 wird die Entwicklung des Uranprojekts von der Entdeckung der Kernspaltung 1938 bis zu den Versuchen in Haigerloch und der folgenden Internierung der Wissenschaftler 1945 dokumentarisch beleuchtet. Einige der Filmszenen wurden am Originalschauplatz im Haigerlocher Felsenkeller gedreht. Für Buch und Regie erhielt Drehbuchautor Wolfgang Menge zusammen mit Regisseur Frank Beyer 1991 den Deutschen Fernsehfilmpreis. Das Theaterstück \"Kopenhagen\" von Michael Frayn aus dem Jahr 1998 handelt von einem fiktiven Treffen von Heisenberg mit Niels Bohr und seiner Frau Margarete zu einem unbestimmten Zeitpunkt nach Ende des Krieges. Zum Ende des ersten Aktes reflektiert Heisenberg über die Arbeiten am Haigerlocher Forschungsreaktor, die fehlenden Sicherheitsmaßnahmen und das Bestreben, erstmals die Kritikalität zu erreichen. Das Drei-Personen-Stück erhielt im Jahr 2000 den Tony Award für das beste Theaterstück. Der Roman \"Das Klingsor-Paradox\" des mexikanischen Autors Jorge Volpi aus dem Jahr 1999 handelt von der Suche zweier Wissenschaftler nach dem mutmaßlichen engsten wissenschaftlichen Berater Hitlers mit Decknamen Klingsor. In einer Rückblende begleitet man einen der beiden Protagonisten dabei, wie er als fiktiver Teil der Alsos-Mission zusammen mit Goudsmit und Pash in Heidelberg, Hechingen und Haigerloch das deutsche Atomprogramm aufdeckt. Letztendlich erweist sich Klingsor – das personifizierte Böse – als nicht greifbar. Der Bestseller erhielt mehrere Auszeichnungen, unter anderem 1999 den spanischen Literaturpreis Premio Biblioteca Breve. Im Computerspiel \"\" von dtp entertainment aus dem Jahr 2006 schlüpft der Spieler in die Rolle eines britischen Physikers, der die Aufgabe hat, in einer Geheimoperation das deutsche Atombombenprogramm zu infiltrieren. Im Verlauf des Point-and-Click-Adventures gelangt der Spieler in ein fiktives unterirdisches Forschungslabor in Haigerloch, die Anlage ist jedoch verlassen und der „Bombenprototyp“ ist gestohlen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Forschungsreaktor Haigerloch war eine deutsche Kernreaktor-Versuchsanlage. Sie wurde während der Endphase des Zweiten Weltkriegs Anfang 1945 in einem Felsenkeller im hohenzollerischen Haigerloch gebaut. ", "tgt_summary": null, "id": 1332886} {"src_title": "Ladislav Karel Feierabend", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Vater Karel Feierabend war ein Hochschullehrer. Nach dem Abitur am klassischen Gymnasium in Königgrätz studierte Ladislav Feierabend Jura an der Karlsuniversität in Prag sowie in Neuchâtel und Oxford und promovierte 1915 zum Dr. Jur. an der Tschechischen Universität in Prag. Seit 1917 war er Mitarbeiter des tschechischen landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens und seit 1930 Generaldirektor der „Einheitszentrale der Wirtschaftsgenossenschaften“ und Vorsitzender der „Prager Produkten-Börse“. 1934 wurde Feierabend zum Präsidenten des Landwirtschaftsverbandes ernannt. Als Repräsentant der Agrarpartei war Feierabend vom 5. Oktober 1938 bis 15. März 1939 Justizminister und Minister für die Vereinheitlichung der Gesetzgebung und Organisation der Verwaltung in der Regierung Beran. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Prag am 15. März 1939 und Gründung des „Reichsprotektorates Böhmen und Mähren“ mit eigener Regierung lagen Außenpolitik und Verteidigung in deutscher Hand. Feierabend war vom 16. März 1939 bis 26. Februar 1940 in der Protektoratsregierung Landwirtschaftsminister unter den Ministerpräsidenten Rudolf Beran und Alois Eliáš. 1939 kaufte Feierabend das Schloss Miröschau bei Pilsen in Westböhmen. Als der deutsche Staatssekretär im Protektorat, SS-Gruppenführer Karl Hermann Frank, im Mai 1939 die Protektoratsregierung unter Druck setzte, antijüdische Gesetze nach dem Muster der Nürnberger Gesetze zu erlassen, hielt die Regierung diesem Druck stand und beschloss, ihre Demission einzureichen, falls antijüdische Gesetze eingeführt würden. Ladislav Feierabend schrieb in seinen Erinnerungen, dass „das Protektorat das einzige Land unter nazistischem Einfluss gewesen ist, das keine antijüdischen Gesetze erlassen hat“. Als ihm nach der Aufdeckung seiner Rolle im politischen Flügel der Widerstandsbewegung Verhaftung durch die Gestapo drohte, flüchtete Feierabend im Februar 1940 über Ungarn und Jugoslawien nach Frankreich und nach dessen Besetzung weiter nach England. Wegen seiner Rolle im Widerstand und seiner anschließenden Tätigkeit in der Londoner Exilregierung wurden seine im Protektorat verbliebenen Familienangehörigen nach dem am 24. Mai 1942 erfolgten Attentat auf Reinhard Heydrich am 1. Juli 1942 verhaftet und in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Von dort wurden die männlichen Familienangehörigen am 11. September 1942 in das KZ Dachau eingeliefert. Der Vater des Ministers, Karel Feierabend war mit 83 Jahren der älteste Insasse des KZ Dachau und starb wenige Tage nach seiner Befreiung. Mit ihm wurden der Bruder des Ministers, Karel Feierabend (1892–1976) und dessen Söhne Karel (1922–1992) und Vladimir (* 1924, seit 1990 Mitglied des Exekutivausschusses des Comité International de Dachau) in Dachau inhaftiert. Die Frau des Ministers, Hana (1903–1989), und seine Schwägerin Marie (1898–1991) wurden in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück deportiert. In der tschechoslowakischen Exilregierung Beneš in London war Feierabend vom 22. Juli 1940 bis zum 26. Oktober 1941 Staatsminister ohne Geschäftsbereich und vom 27. Oktober 1941 bis zum 4. April 1945 Finanzminister. Als solcher führte er im April 1943 in Washington Verhandlungen mit dem amerikanischen Finanzminister Morgenthau und war vom 2. Juli bis zum 22. Juli 1944 Leiter der Tschechoslowakischen Delegation bei der Währungs- und Finanzkonferenz der Vereinten Nationen in Bretton Woods (New Hampshire). Im Januar 1941 empfahl Feierabend Beneš, die tschechoslowakische Staatsgrenze im Falle einer Niederlage Deutschlands über die historischen Staatsgrenzen hinaus vorzuverlegen, um „strategische Grenzen für den Lebensraum des tschechischen Volkes“ zu haben. Zudem regte er an, das Land ethnisch zu „entmischen“, zu diesem Zweck über eine Million Deutsche auszusiedeln, sowie die übrigen vor eine einzurichtende „ethnographische Sicherheitslinie“ umzusiedeln und ihnen Minderheitenrechte zu versagen. Im April 1944 regte er darüber hinaus an, eine Million Angehörige der deutschen Minderheit nach Kriegsende als Zwangsarbeiter an die Sowjetunion zu übergeben. Nach der Bildung der neuen Regierung Fierlinger in Košice im befreiten Teil der Tschechoslowakei am 4. April 1945 trat die Exil-Regierung in London zurück. Nachdem seine Agrarpartei nicht an der neuen Regierung beteiligt war, kehrte Feierabend im Juni 1945 als Privatmann nach Prag zurück, um wieder den Familienbesitz zu bewirtschaften. Nach seiner Ankunft entdeckten Feierabends Angestellte im Garten des Anwesens ein provisorisches Massengrab. Feierabend musste erfahren, dass wenige Wochen zuvor, nach dem Waffenstillstand, im Keller seines Schlosses etwa 200 kriegsgefangene deutsche Soldaten der Waffen-SS und Angehörige der Wlassow-Armee von Partisanen ermordet worden waren. \"(siehe auch Ortsgeschichte)\" Nach dem kommunistischen Putsch im Februar 1948 wurde das Vermögen der Familie Feierabend konfisziert und sie aus Prag verbannt. Feierabend ging – diesmal mit der ganzen Familie – wieder ins Exil. Nachdem er der Verhaftung durch die kommunistische Geheimpolizei knapp entkommen war, gelangte er versteckt in einem Boot über die Elbe nach Hamburg. 1948 emigrierte Feierabend erneut nach England und lebte ab 1950 in den USA. Dort war Feierabend als Autor, Berater, und von 1965 bis 1969 als Sachverständiger bei der Stimme Amerikas tätig. Zudem war er Vorsitzender der Tschechoslowakischen Wissenschafts- und Kunstvereinigung in Washington, D.C. Sein Sohn Ivo Karel Feierabend (* 1927) war Professor für Politologie an der San Diego State University, seine Tochter Hana bewirtschaftet das nach dem Ende der Kommunistischen Herrschaft im Rahmen der Restitution im Jahre 1991 an die Familie zurückgegebene Schloss.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Ab 09:55 auf https://www.youtube.com/watch?v=X4HXgxqKwxM", "section_level": 1}], "src_summary": "Ladislav Karel Feierabend (* 14. Juni 1891 in Adlerkosteletz, Bezirk Reichenau an der Knieschna; † 15. August 1969 in Pörtschach, Kärnten) war ein tschechoslowakischer Politiker und Justiz-, Landwirtschafts- und Finanzminister der Tschechoslowakei, der tschechischen Regierung im Protektorat Böhmen und Mähren und Minister in der tschechoslowakischen Exilregierung in London.", "tgt_summary": null, "id": 813308} {"src_title": "Johann Ofner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johann Ofner wurde am 6. November 1816 im Tiroler Nauders als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er besuchte ein Gymnasium in Meran, studierte kurz Philosophie an der Universität Trient bevor er sein Jusstudium in Innsbruck absolvierte. 1848 oder 1849 ließ er sich in St. Pölten als Advokat nieder. 1850 wurde er als Mitglied der deutschliberalen Partei in den ersten St. Pöltner Gemeinderat gewählt, dem er bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister 1870 angehörte. Darüber hinaus war Ofner ab 1861 bis zu seinem Tod Abgeordneter zum niederösterreichischen Landtag. Er wurde auch in den Reichsrat entsandt, das erste Mal 1861. In seiner ersten Amtszeit war er Mitglied in zahlreichen Ausschüssen, so wurde unter seiner Mithilfe unter anderem das Stempel- und Gebührengesetz von 1862 ausgearbeitet. 1867 verzichtete er, als Gegner des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs, auf eine Wiederwahl. Nachdem sich seine Partei im Zuge des Gründerkrachs zersplittert hatte, trat er für eine der Nachfolgeparteien, dem „Verein der Verfassungsfreunde“, zur Reichsratswahl 1873 an. Kurz danach war er Mitglied der Fortschrittspartei. Als sich diese mit der Verfassungspartei zu den Vereinigten Linken zusammenschloss, wechselte er zu dieser Partei. Bereits 1885 trennte er sich mit Teilen seiner Partei ab und gründete den Deutschen Klub. Schon 1882 trat er vom Amt des Bürgermeisters zurück. Dies dürfte vor allem an den Angriffen seines Parteikollegen und ehemaligen Angestellten Karl Heitzler im \"St. Pöltner Wochenblatt\" gelegen haben. Bis er seine Kanzlei 1884 an seinen Sohn Hermann Ofner übergab, war er immer auch als Advokat tätig, für die Stadt St. Pölten erledigte er Rechtsgeschäfte kostenlos. Johann Ofner verstarb am 16. Juli 1887, als aktiver Mandatar in Landtag und Reichsrat, in St. Pölten an Marasmus und wurde am Hauptfriedhof bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Ofner (* 6. November 1816 in Nauders; † 16. Juli 1887 St. Pölten) war österreichischer Politiker (Deutschliberale Partei und deren Folgeparteien), Abgeordneter zum niederösterreichischen Landtag und zum Reichsrat sowie 10. Bürgermeister von St. Pölten.", "tgt_summary": null, "id": 2400862} {"src_title": "Oberleitungsbus Hoyerswerda", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "In den 1980er Jahren musste die Deutsche Demokratische Republik teures Import-Erdöl einsparen und stattdessen die Verwendung heimischer Braunkohle fördern. Außer in den Städten Neubrandenburg, Stendal, Stralsund, Suhl und Wismar wurde deshalb auch in Hoyerswerda die Einführung eines Obus-Systems beschlossen. Letztlich war das hier behandelte Netz das einzige, das tatsächlich in Betrieb ging. Beim Oberleitungsbus Suhl wurden die Bauarbeiten hingegen kurz vor der Fertigstellung abgebrochen, die anderen vier Betriebe kamen über das Planungsstadium nicht hinaus.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Interessengemeinschaft Territoriale Rationalisierung, der 25 Betriebe und der Rat der Stadt Hoyerswerda angehörten, führte die Baumaßnahmen aus. Die Eröffnungsfeier des Hoyerswerdaer Oberleitungsbusses fand am 6. Oktober 1989 statt, dem Vortag zum 40. Jahrestag der DDR. Die Obuslinie eröffnete der Generaldirektor des Gaskombinats „Fritz Selbmann“ Dr. Herbert Richter, Leiter der Interessengemeinschaft, der Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates des Bezirkes Cottbus Rainer Bonkaß sowie der Vorsitzende des Rates des Kreises Hoyerswerda Heinz Auerswald. Der planmäßige Betrieb wurde schließlich am 8. Oktober 1989 aufgenommen. Elektrisch betrieben wurde zunächst nur ein Teil der damaligen Linie A (die spätere Linie 11), sie verband den Bahnhof mit den Verkehrsbetrieben. Die Linie A wurde nur zwischen den Verkehrsbetrieben und Am Ehrenhain – diese Haltestelle wird heute nur noch im Schülerverkehr mit Regionalbussen, nicht aber vom Stadtbus bedient – als Obuslinie betrieben. Der Restabschnitt zum Bahnhof blieb hingegen eine Dieselbuslinie. Der direkte Anschluss zwischen den beiden Teilen der Linie A wurde sichergestellt. 1990 wurde auch die damalige Linie D (die spätere Linie 14) auf elektrischen Betrieb umgestellt, sie verband das Wohngebiet Seidewinkel mit den Verkehrsbetrieben. Die Linie C (Bahnhof–Industriegelände) hätte an der Haltestelle Am Ehrenhain ebenso wie die Linie A aufgeteilt werden können, dies wurde aber nie vollzogen. Kurz vor der Deutschen Einheit begann die Abkehr vom Verkehrsmittel O-Bus. Am 6. September 1990 beschloss die Hoyerswerdaer Stadtverordnetenversammlung, die Planungen zur Elektrifizierung der Strecke durch die Altstadt zum Bahnhof abzubrechen. Im Frühjahr 1991 fiel schließlich die Entscheidung, auch den weiteren Ausbau des Streckennetzes in der Neustadt nicht weiter zu verfolgen. Als problematisch für den O-Bus erwiesen sich die sinkenden Einwohner- und Fahrgastzahlen der Nachwendejahre, sie machten den aufwändigen Betrieb mit O-Bussen in einer vergleichsweise kleinen Stadt wie Hoyerswerda zunehmend unrentabel. Mitte 1992 wurde noch der Streckenabschnitt der Omnibuslinie B zum Waldfriedhof im Ortsteil Kühnicht elektrifiziert, gleichzeitig ging am Haltepunkt Hoyerswerda Neustadt eine zusätzliche Zwischenwendeschleife in Betrieb. Beide wurden jedoch nie planmäßig elektrisch befahren. Damit erreichte der Betrieb seine maximale Streckenlänge von 10,83 Kilometern, die Gesamtlänge der Fahrleitung betrug 20,58 Kilometer. Insgesamt wurden 526 Betonmaste, 56 Stahl-Sechskantmaste und 59 Stahlgittermaste verbaut. Bereits 1993 wurde aus den oben genannten Gründen die Linie 11 vollständig auf konventionelle Dieselbusse umgestellt, damit entfiel auch der Umsteigezwang. Am 26. April 1994 beschloss die Stadtverordnetenversammlung schließlich, auch den verbliebenen Obus-Betrieb auf der Linie 14 zum 31. Dezember 1994 komplett einzustellen. Letzter Obus-Betriebstag auf der Linie 14 war der 30. Dezember 1994. Teile der Fahrleitungsanlage wurden nach der Einstellung an die Barnimer Busgesellschaft verkauft. Dort wurden sie beim bis heute bestehenden Oberleitungsbus Eberswalde verwendet. An der ehemaligen End- beziehungsweise Umsteigestelle Am Ehrenhain erinnert ferner ein Relief „Hoyerswerda – Obus 1989“ bis heute an den Obus. Es wurde dort anlässlich der Eröffnung aufgestellt. In Kühnicht blieb ein Unterwerk erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "In Hoyerswerda kamen ausschließlich Gelenk-Obusse des ungarischen Herstellers Ikarus zum Einsatz. Ihre Typenbezeichnung lautete 280.93, insgesamt waren zwölf Wagen vorhanden. Fünf davon, sie hatten die Betriebsnummern 570 bis 574 beziehungsweise später 711 bis 715, standen bereits zur Betriebseröffnung zur Verfügung. Sieben weitere Wagen mit den Betriebsnummern 575 bis 581 beziehungsweise später 716 bis 722 wurden anlässlich der Umstellung der Linie D auf elektrischen Betrieb nachbeschafft, ihre Auslieferung war im Mai 1990 abgeschlossen. Sechs dieser Fahrzeuge wurden bereits am 13. Oktober 1993 abgemeldet, nachdem die Linie 11 nicht mehr elektrisch betrieben wurde. Sie wurden schließlich im Laufe des Jahres 1994 an den Oberleitungsbus Tallinn abgegeben, dort schieden sie 2003 aus dem Bestand. Die restlichen sechs Wagen gingen nach der endgültigen Betriebseinstellung über zwei Zwischenhändler in die russische Stadt Tscheljabinsk, wo sie noch bis 2009 im Einsatz waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Oberleitungsbus Hoyerswerda ist ein ehemaliger Oberleitungsbus-Betrieb in der sächsischen Stadt Hoyerswerda. Die Anlage bestand von 1989 bis 1994, sie war der bislang letzte neu angelegte Obus-Betrieb in Deutschland. Neben Greiz, Königstein und Ludwigsburg gehört Hoyerswerda ferner zu den wenigen deutschen Städten, in denen zwar ein Obus, aber nie eine Straßenbahn fuhr. ", "tgt_summary": null, "id": 1054136} {"src_title": "Carl Jukel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und Beruf.", "content": "Jukel wurde als Sohn eines bürgerlichen Tischlermeisters geboren. Er besuchte die Volks- und die Unterrealschule und studierte 1880 bis 1883 mit kaiserlichem Stipendium an der landwirtschaftlichen Lehranstalt in Mödling. Er leistete seinen Militärdienst von 1884 bis 1885 als Einjährig-Freiwilliger ab und arbeitete im Anschluss bis 1898 als Güterverwalter und landwirtschaftlicher Beamter für niederösterreichische Großgrundbesitzer. 1898 übernahm Jukel das Gasthaus und den Gutshof seines Schwiegervaters in Schönau, wodurch er das Offizierspatent verlor. Dieses wurde Jukel jedoch im Ersten Weltkrieg von Kaiser Karl I. wieder verliehen. Kurz vor seinem Tod lebte Jukel in seiner Dienstwohnung im niederösterreichischen Landhaus in Wien (1. Bezirk, Herrengasse 13) und hatte seinen Gutshof in Schönau an der Triesting.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Jukel wurde 1900 in den Gemeinderat von Schönau an der Triesting gewählt und hatte von 1906 bis 1918 das Amt des Bürgermeisters inne. Vom 19. Dezember 1902 bis zum 20. Juli 1908 und vom 8. Jänner 1909 bis zum 8. Jänner 1915 vertrat er die Christlichsoziale Partei als Abgeordneter der Landgemeinden (Baden, Gutenstein, Pottenstein usw.) im Landtag. Ebenso war er von 1907 bis 12. November 1918 Abgeordneter zum Reichsrat (XI. und XII. Legislaturperiode) und von 1911, von der letzten Reichsratswahl an, bis 1918 einer der zuletzt drei Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses. Weitere Funktionen Jukels waren Vorsitzender des Bezirksschulrates, Obmann des Bezirksstraßenausschusses, Oberkurator-Stellvertreter der Niederösterreichischen Landeshypothekenanstalt und Mitglied des Landeskulturrates. Zudem war er Gründungsmitglied des Niederösterreichischen Bauernbundes und Obmann der Bezirksbauernkammer Baden. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Jukel als deutscher Reichsratsabgeordneter Altösterreichs vom 21. Oktober 1918 bis zum 16. Februar 1919 der Provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich an. Zugleich hatte er vom 30. Oktober 1918 bis zum 15. März 1919 das Amt des Staatssekretärs für Verkehrswesen in der ersten Regierung des neuen Staates inne. Parallel dazu war Jukel weiterhin in der niederösterreichischen Landespolitik aktiv. Er gehörte vom 5. November 1918 bis zum 4. Mai 1919 dem Provisorischen Landtag an. Er war nach der ersten voll demokratischen Landtagswahl vom 20. Mai 1919 an weiterhin Landtagsabgeordneter im Gemeinsamen Landtag. Im Zuge der Trennung Wiens von Niederösterreich gehörte er im bisherigen Landtag vom 10. November 1920 an den (im Unterschied zur \"Kurie Wien\") in Niederösterreich verbleibenden Abgeordneten (\"Kurie Niederösterreich Land\") an (Landtag von Niederösterreich-Land), denen er vom 30. November 1920 bis zum 11. Mai 1921 als Präsident vorstand. Anschließend war er bis zu seinem Tod weiterhin Abgeordneter des seit Ende 1921 von Wien verfassungsmäßig komplett getrennten niederösterreichischen Landtags (I. und II. Gesetzgebungsperiode). Der Landtag entsandte ihn am 1. Dezember 1920 als einen der Vertreter Niederösterreichs in den Bundesrat (I., II. und III. Gesetzgebungsperiode), die zweite Kammer des gesamtstaatlichen Parlaments, der er bis zum 20. Mai 1927 angehörte.", "section_level": 1}, {"title": "Feuerwehr und Rotes Kreuz.", "content": "Jukel war zudem im Feuerwehrwesen als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Schönau an der Triesting aktiv und wurde im Jahr 1922 zum Landesfeuerwehrkommandanten als Nachfolger von Karl Schneck gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1931 inne und wurde von seinem Stellvertreter Ernst Polsterer abgelöst. Unter ihm wurde das Feuerwehrgesetz 1927 für Niederösterreich (mit Ausnahme von St. Pölten und Wiener Neustadt) erlassen, nach dem die Feuerwehren auch bei Hochwasser oder sonstigen Elementarereignissen einzugreifen hatten. Zudem war er beim Roten Kreuz engagiert und war Vizepräsident des Landesverbandes Wien, Niederösterreich, Burgenland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Jukel (* 21. Jänner 1865 in Wien; † 20. August 1931 in Schönau an der Triesting) war niederösterreichischer Gastwirt, Gutsverwalter und Politiker (CSP). Er war 1918 / 1919 Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich und Staatssekretär (= Minister) für Verkehrswesen in der Staatsregierung Renner I. Er war von 1902 bis zu seinem Tod fast ununterbrochen Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag und wurde von Niederösterreich in den Bundesrat entsandt.", "tgt_summary": null, "id": 966876} {"src_title": "Arnold Riese", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Bedeutung.", "content": "Arnold Riese, der aus dem österreichisch-schlesischen Teschen stammte, wirkte in Wien als progressiver Volksschullehrer, der „frei lehren wollte“, so dass der christlich-soziale Wiener Bürgermeister Karl Lueger als Vorsitzender des Bezirksschulrates den noch „provisorischen Unterlehrer“ zugleich mit dem späteren Unterrichtsminister und Schulreformer Otto Gloeckel und drei weiteren offenbar ungeeignet erscheinenden „provisorischen Unterlehrern“ am 14. September 1897 aus dem Schuldienst entfernte, ein Schicksal, das auch Karl Seitz beinahe traf. Riese ging dann nach Kärnten, wo er die Redaktion des von 1900 bis 1905 erscheinenden sozialdemokratischen Wochenblattes \"„Volkswille – Organ der arbeitenden Bevölkerung Kärntens“\" übernahm, in dem er mit besonderer Sorgfalt soziale Unrechtsfälle beleuchtete und etwa auch wie die Wiener Angestellten für die Sonntagsruhe kämpfte. Kurz wirkte er auch wieder an einer Bürgerschule als Lehrer, widmete sich aber dann zusammen mit Florian Gröger gänzlich dem Aufbau der Parteiorganisation der Sozialdemokratischen Partei, deren Parteileitung bis 1900 in Villach ihren Sitz hatte. Arnold Riese war der Intellektuelle unter den frühen Kärntner Sozialisten. Als deren erster Landessekretär übernahm er auch die Kärntner Redaktion des Wiener „Arbeiterwillens“, und auf ihn geht wohl letztlich die Politik der SPÖ auch noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück: Sie war bestrebt, eine Partei sämtlicher Werktätiger im Lande zu sein, eine Partei, in der auch der slowenischsprachige Arbeiter mehr Heimat finden sollte als anderswo und die ihm auch mehr an Heimat zu bieten imstande war, als dies die klerikal-nationalen Slowenenvertreter zu bieten bereit waren. Im Kampf zwischen den Deutschnationalen und den klerikalen Slowenen sah die Kärntner Sozialdemokratie ihre Chance für eine Mehrheit bei der Arbeiterschaft aller Sprachen im Land, doch durfte man darüber nicht die deutsch empfindende Gefolgschaft verlieren, weshalb beispielsweise Rieses „Volkswille“ den „Freien Stimmen“ vollinhaltlich beipflichtete, wenn diese deutschnationale Zeitung den völlig deutschen Charakter des städtischen Klagenfurt betonte. Da sich in jenen Jahren eine große Anzahl italienischer Arbeiter, zumeist Holzarbeiter und Maurer, in Kärnten aufhielt, sprach Riese schon auf der sozialdemokratischen Landeskonferenz im August 1902 davon, dass nur mit Hilfe auch der slowenischen und italienischen Arbeiterschaft die Partei Erfolge werde erringen können und dass deshalb bei letzteren Gruppen besondere Agitation erforderlich sei. Am 1. Mai 1905 konnte er dann als erster Sozialdemokrat in den Klagenfurter Gemeinderat einziehen, wo er eine Reihe von sozialen Forderungen, darunter jene nach einem Volksbad, sehr temperamentvoll vertrat. Das in St. Ruprecht später tatsächlich verwirklichte Volksbad wurde allerdings durch Kriegseinwirkung dann wieder unbrauchbar. 1907 stellte ihn seine Partei, deren Landesvertrauensmann er war, als Kandidaten für den Reichsrat in Wien auf. Trotz prominenter Gegner wurde er als Abgeordneter für das Kronland Kärnten gewählt und 1911 auch wiedergewählt, doch verstarb er nur ein halbes Jahr darauf völlig unerwartet nach einer Blinddarmoperation. Sein Nachfolger im Reichsrat wurde sein Gesinnungsgenosse Florian Gröger, der einstige schlesische Webergeselle und Fabrikarbeiter, dem Arnold Riese noch als Wiener Lehrer Kärnten als Wirkungsstätte für gewerkschaftliche Aufbauarbeit empfohlen hatte und der später der erste sozialistische Landeshauptmann Kärntens werden sollte. In der seither in Klagenfurt eingemeindeten ehemaligen Stadt St. Ruprecht bei Klagenfurt wurde nach Wiener Vorbildern ein großer Sozialwohnungsbau nach dem angesehenen Politiker Arnold-Riese-Hof benannt. In Klagenfurt hieß eine Straße im Norden der Stadt nach ihm, doch ging sie 1930 ihres vollständigen Namens verlustig und heißt seither nur mehr Arnoldstraße. Der deutsche Schriftsteller Uwe Johnson deutet dies in seiner „\"Reise nach Klagenfurt\"“ allerdings etwas anders: „\"Nach dem reichsdeutschen Lehrplan mußten die Kinder auch ein Klagenfurt lernen, wie sie es nicht gekannt hatten: Arnold Riese-Straße wurde damals Arnoldstraße...\"“ Auf dem Klagenfurter Zentralfriedhof in Annabichl hat Arnold Riese immerhin noch bzw. wieder ein Ehrengrab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arnold Riese (* 15. Oktober 1871 in Wien, Österreich-Ungarn; † 20. Jänner 1912 in Klagenfurt) war ein österreichischer Wegbereiter der Sozialdemokratie.", "tgt_summary": null, "id": 1535414} {"src_title": "Kamenická Stráň", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Kamenická Stráň befindet sich im rechtselbischen Teil der Böhmischen Schweiz auf einer Hochebene am östlichen Fuß des Motzberges (341 m) über der Ferdinandsklamm der Kamenice. Östlich erhebt sich der Zámecký vrch (\"Schloßberg\", 391 m), im Süden der Růžovský vrch (\"Rosenberg\", 619 m) sowie südwestlich der Kovářův kopec (\"Gutsims\", 383 m) und Pastevní vrch (\"Hutberg\", 402 m).", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Zum Ortsteil Kamenická Stráň gehört die Wüstung Dolský Mlýn \"(Grundmühle)\".", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Nachbarorte sind Mezní Louka im Norden, Vysoká Lípa im Nordosten, Jetřichovice im Osten, Na Všemilské Planině und Všemily im Südosten, Srbská Kamenice und Nová Oleška im Süden, Růžová im Südwesten, Hájenky im Westen sowie Mezná im Nordwesten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf wurde wahrscheinlich zum Ende des 14. Jahrhunderts im Zuge der Besiedlung der Herrschaft Scharfenstein unter den Herren von Michelsberg durch deutsche Kolonisten angelegt. 1407 erwarben die Berken von Dubá die Scharfensteiner Ländereien. Die erste schriftliche Erwähnung von \"Newdorf\" stammt aus dem Jahr 1410. 1450 wurde Johann von Wartenberg Besitzer der Scharfensteiner Herrschaft. 1467 wurde der Ort als \"Hinter Neydorf\" bezeichnet. Nikolaus III. Trčka von Lípa, der die ganzen Ländereien der Wartenberger 1511 für 60.000 Schock Groschen gekauft hatte, veräußerte sie bereits 1515 zu einem um 10.000 Schock höheren Preis an Hans von Salhausen auf Wehlen. 1522 teilte Hans den Besitz mit seinen Brüdern Friedrich und Wolf von Salhausen. \"Hinter Neydorf\", das dem Gut Hohenleipa angeschlossen war, erhielt Friedrich, der sich in Bensen ein neues Schloss errichten ließ. Wolf von Salhausen erhielt seinen Anteil ausgezahlt. Der durch den Schlossbau in finanzielle Nöte geratene Friedrich von Salhausen verpfändete seine Herrschaft 1545 an seine Brüder Hans und Niklas, denen er 2600 Schock schuldete. Nach Friedrichs Tod wurde 1562 das Erbe von seinen Söhnen Hans und Friedrich geteilt. \"Hinter Neydorf\" gehörte zusammen mit Rosendorf und Binsdorf zum Erbteil Hans von Salhausens. Pfarrort war Rosendorf. 1575 brach unter den Herren von Salhausen ein Erbstreit aus, der bis 1583 andauerte. Ab 1594 wechselten sich die Herren von Hagen, Salhausen und Starschedel als Besitzer ab. 1612 kaufte Johann von Wartenberg auf Kamnitz die Herrschaft, der zwei Jahre später seine gesamten Besitzungen an Radslav Kinsky veräußerte. Bei diesem Verkauf wurde der Ort erstmals als \"Kamnitz Leite\" bezeichnet. 1619 erbte sein Neffe Wilhelm Kinsky die Herrschaft Kamnitz mit allem Zubehör. Er wurde 1634 zusammen mit Albrecht von Waldstein in Eger ermordet. Von seinen Besitzungen ging 1635 nur Kamnitz an Wilhelms Neffen und Erben Johann Octavian Kinsky über. Bensen mit Rosendorf und Binsdorf erhielt dagegen der kaiserliche Feldmarschall Johann von Aldringen geschenkt. Seine Erben teilten 1644 den Besitz, dabei fiel Bensen samt Zubehör seiner Schwester Anna Maria, verheiratete Clary zu. 1653 erfolgte eine Teilung der Bensener Herrschaft unter der Familie Clary-Aldringen, wobei die vier Herrschaften Bensen, Binsdorf, Rosendorf und Hohenleipa entstanden. \"Kamnitz Leite\" fiel dabei zusammen mit Rosendorf Marie Elisabeth Clary-Aldringen zu. Die Steuerrolle von 1654 weist für \"Neydorf Kemniczer\" vier Bauern, vier Häusler und einen Gärtner aus. 1683 schloss Karl Clary-Aldringen die Herrschaft Rosendorf an Binsdorf an. 1713 bestand \"„Kamnitz Leite“\" aus 10 Häusern. Als 1786 die Pfarre Rosendorf wiedereingerichtet wurde, kam Kamnitzleiten zu deren Sprengel zurück. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Kamnitzleiten ab 1850 einen Ortsteil der politischen Gemeinde Rosendorf in der Bezirkshauptmannschaft Tetschen/Děčín. Unter Edmund Moritz Fürst von Clary und Aldringen, der die Herrschaft Binsdorf 1831 geerbt hatte, begann die touristische Erschließung der Böhmischen Schweiz, insbesondere des Prebischtores und der Kamnitzklammen. 1869 hatte Kamnitzleiten 232 Einwohner, danach erfolgte durch Abwanderung in Fabrikstandorte ein Bevölkerungsrückgang. Jährlich am 25. Juli wurde zu Ehren des Dorfheiligen Jakobus der Ältere eine Prozession abgehalten, die entlang mehrerer Kreuze nach Rosendorf führte. Ab 1876 bildete Kamnitzleiten mit der Grundmühle eine eigene politische Gemeinde. 1881 wurde die zu Ehren des Erzherzogs Franz Ferdinand von Österreich-Este benannte Ferdinandsklamm aufgestaut und eine Kahnfahrt von Windischkamnitz zum Wehr der Grundmühle eingerichtet. Im selben Jahr ließ Edmund von Clary und Aldringen auf dem Rosenberg einen Aussichtsturm errichten und am 4. Mai 1890 eröffnete auf dem Berg ein Gasthaus. Im Jahre 1900 entstand in Kamnitzleiten ein eigener Friedhof. Zwischen 1920 und 1923 gingen die Güter der Fürsten Clary und Aldringen schrittweise an den Staat über. Die Gemeinde \"Kamnitz-Leiten\" hatte im Jahre 1930 152 Einwohner. Nach dem Münchner Abkommen wurde Kamnitzleiten 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Tetschen, ab 1943 Tetschen-Bodenbach. 1939 lebten in der Gemeinde 151 Menschen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Kamnitzleiten zur Tschechoslowakei zurück. Die deutschen Bewohner wurden bis 1946 vertrieben. Der Friedhof wurde nach dem Kriege aufgehoben. 1947 wurde das aus 46 Häusern bestehende Dorf Kamenická Stráň einschließlich der drei Häuser in Dolský Mlýn nach Růžová eingemeindet. Die Ansiedlung Dolský Mlýn erlosch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 1980 wurde Kamenická Stráň nach Arnoltice umgemeindet. Seit 1990 bildet Kamenická Stráň wieder einen Ortsteil der Gemeinde Růžová. 1995 wurde Kamenická Stráň zur dörflichen Denkmalszone erklärt. 1991 hatte der Ort keine Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 27 Häusern, in denen neun Menschen ständig lebten. Ansonsten wird der Ort als Wochenendsiedlung genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte im Okres Děčín#Růžová (Rosendorf)", "section_level": 1}], "src_summary": "Kamenická Stráň (deutsch \"Kamnitzleiten\", auch \"Kamnitz-Leiten\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Růžová in Tschechien. Er liegt 12 Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Děčín und gehört zum Okres Děčín. Wegen seines Bestands an Umgebindehäusern wurde Kamenická Stráň zum dörflichen Denkmalgebiet erklärt.", "tgt_summary": null, "id": 1071124} {"src_title": "Všemily", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Všemily erstreckt sich am Unterlauf der Chřibská Kamenice (\"Kreibitzbach\") im rechtselbischen Teil der Böhmischen Schweiz. Nordöstlich erhebt sich der Čedičový vrch (\"Donsberg\", 329 m), im Osten die Výří skály (\"Uhustein\", 341 m) und der Borek (\"Großeberg\", 322 m), südlich die Borovina (\"Tonnelsberg\", 364 m) sowie im Westen der Růžovský vrch (\"Rosenberg\", 619 m). Südlich des Dorfes verläuft an den Felsbergen eine Bunkerlinie des Tschechoslowakischen Walls.", "section_level": 2}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Zum Ortsteil Všemily gehört die Ansiedlung Na Všemilské Planině (\"Auf den Folgen\").", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Nachbarorte sind Na Všemilské Planině und Vysoká Lípa im Norden, Jetřichovice und Studený im Nordosten, Lipnice im Osten, Kunratice, Pekelský Důl und Filipov im Südosten, Janská im Süden, Srbská Kamenice im Südwesten, Nový Svět und Růžová im Westen sowie Kamenická Stráň im Nordwesten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das heutige Dorf wurde wahrscheinlich im 14. Jahrhundert im Zuge der Besiedlung der Herrschaft Scharfenstein unter den Herren von Michelsberg durch deutsche Kolonisten angelegt. Der Name des Ortes deutet darauf hin, dass zuvor schon eine sorbische Siedlung bestanden hat, die nach einem \"Vschemil\" benannt war. Die erste urkundliche Erwähnung von \"Schemel\" erfolgte 1381 im Stadtbuch von Kamnitz. Zu dieser Zeit war in dem Dorf auch ein Erbrichter ansässig. 1407 erwarben die Berken von Dubá die Scharfensteiner Ländereien, 1450 wurde Johann von Wartenberg Besitzer der Herrschaft. Nikolaus III. Trčka von Lípa, der die ganzen Ländereien der Wartenberger 1511 für 60.000 Schock Groschen gekauft hatte, veräußerte sie bereits 1515 zu einem um 10.000 Schock höheren Preis an Hans von Salhausen auf Wehlen. 1522 teilte Hans den Besitz mit seinen Brüdern Friedrich und Wolf von Salhausen. \"Schemel\" erhielt Friedrich, der sich in Bensen ein neues Schloss errichten ließ. Wolf von Salhausen erhielt seinen Anteil ausgezahlt. bei einer weiteren Teilung entstand 1535 die Herrschaft Kamnitz, die später in den Besitz der Wartenberger überging. 1614 verkaufte Johann von Wartenberg auf Kamnitz seine gesamten Besitzungen an Radslav Kinsky. 1619 erbte dessen Neffe Wilhelm Kinsky die Herrschaft. Er wurde 1634 zusammen mit Albrecht von Waldstein in Eger ermordet. 1635 erhielt Wilhelm Neffen und Erbe Johann Octavian Kinsky die Herrschaft Kamnitz. Nach dem Erlöschen der Pfarre in Windisch Kamnitz wurde das Dorf 1630 zur St. Jakobus-Kirche in Kamnitz gepfarrt. Die berní rula von 1654 weist für \"Ssemel\" 24 Anwesen aus. 1713 bestand das Dorf aus 30 Häusern. Um 1750 entstanden auf den Folgen, einer Hochfläche nördlich von Schemmel befindlichen gerodeten Hochfläche, drei Weiler. Auf der Vorderen Folge, Hinteren Folge und Niederen Folge bestanden insgesamt sechs Gärtnerwirtschaften. Nach der Errichtung einer Filialkirche in Windisch Kamnitz wurde Schemel 1775 wieder deren Sprengel zugewiesen. Grundherren waren bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Fürsten Kinsky. 1833 lebten in den 81 Häusern von Schemmel 477 Menschen. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Schemmel mit dem Ortsteil Schemmler Folgen ab 1850 eine politische Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Tetschen/Děčín. 1869 hatte die Gemeinde 558 Einwohner, danach erfolgte durch Abwanderung in Fabrikstandorte ein Bevölkerungsrückgang. 1881 wurde die zu Ehren des Erzherzogs Franz Ferdinand von Österreich-Este benannte Ferdinandsklamm aufgestaut und unterhalb des Dorfes eine Kahnfahrt auf der Kamnitz zum Wehr der Grundmühle eingerichtet. Im selben Jahre ließ Edmund von Clary und Aldringen auf dem Rosenberg einen Aussichtsturm errichten und am 4. Mai 1890 eröffnete auf dem Berg ein Gasthaus. 1890 lebten in dem Dorf 510 Menschen. Schemmel entwickelte sich in dieser Zeit zu einer Sommerfrische. 1927 errichtete die Industriegemeinde Nestomitz im Dorf ein Kindererholungsheim. Die Gemeinde Schemmel hatte im Jahre 1930 372 Einwohner. Nach dem Münchner Abkommen wurde Kamnitzleiten 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Tetschen, ab 1943 Tetschen-Bodenbach. 1939 lebten in Schemmel 323 Menschen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Všemily zur Tschechoslowakei zurück. Die deutschen Bewohner wurden bis 1946 vertrieben. 1948 wurde die Gemeinde dem neu geschaffenen Okres Nový Bor zugeordnet. Všemily verlor 1961 seine Eigenständigkeit und wurde nach Jetřichovice eingemeindet und kam zugleich zum Okres Děčín zurück. Zu dieser Zeit hatte das Dorf 113 Einwohner. 1991 hatte der Ort 61 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 51 Wohnhäusern, in denen 59 Menschen lebten. Seit 1983 findet in Všemily jährlich im August ein Country- und Bluegrass-Festival statt. Heute ist Všemily vor allem ein Erholungsort. Im Dorf besteht eine Reitschule.", "section_level": 1}], "src_summary": "Všemily (deutsch \"Schemmel\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Jetřichovice in Tschechien. Er liegt fünf Kilometer nordwestlich von Česká Kamenice und gehört zum Okres Děčín.", "tgt_summary": null, "id": 1586844} {"src_title": "Košťálkov", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1487 wurde Gottschallings, welches von „Gottschalk“ abgeleitet wurde, im Urbar der Herrschaft Landstein zum ersten Mal erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte ändert sich der Name, so heißt die Ortschaft 1588 „Kossczalkow“, 1599 „Kottschalkow“ und 1719 „Gotschalling“. Die heutige Schreibweise ist seit 1842 geläufig. Unterscheidung zur gleichlautenden niederösterreichischen Ortschaft „Kottschallings“. Die Bevölkerung von Gottschallings lebten neben dem Anbau von Roggen, Weizen, Hafer und Kartoffeln auch von der Hausindustrie (Weben und Stricken). Weiters gab es zwei Gewerbebetriebe (Ziegelei und Mühle). Die Matriken sind seit 1668 bei Altstadt geführt worden. Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn, das Dorf wurde Bestandteil der Tschechoslowakei. Gottschallings war 1910 ausschließlich von Deutschsüdmährern bewohnt. Nach dem Münchner Abkommen, erfolgte 1938 auch die Abtretung des Dorfes an Deutschland, das bis 1945 zum Gau Niederdonau gehörte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges – der 19 Opfer unter den Ortsbewohnern forderte – wurden die im Münchener Abkommen an Deutschland übertragenen Territorien wieder der Tschechoslowakei zugeordnet. Am 19. Mai 1945 wurde ein Ortsbewohner von militanten Tschechen erschossen. Zeitgleich mit den umliegenden Orten wurden alle Einwohner am 28. Mai 1945 versammelt und über die Grenze nach Österreich \"wild\" vertrieben. Laut dem Beneš-Dekrete 108 wurde das Vermögen der deutschen Bevölkerung entschädigungslos konfisziert. Die Ortschaft wurde nach 1950 aufgrund der Nähe zur österreichischen Grenze zerstört und das Gemeindegebiet in Staré Město pod Landštejnem eingegliedert. Erhalten blieben lediglich zwei Marterl.", "section_level": 1}, {"title": "Siegel und Wappen.", "content": "Das Gemeindesiegel aus dem 19. Jahrhundert wurde bis 1923 verwendet. Es bestand aus einer einfachen Schmuckschnörkelschrift mit den Worten „Gemeinde Gottschaling“. Danach wurde das Siegel bis 1938 noch 3-mal geändert, aber es blieben einfache Schriftsiegel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Koštálkov (deutsch \"Gottschallings\") ist eine Wüstung in Tschechien. Sie liegt fünf Kilometer südlich von Staré Město pod Landštejnem an der österreichischen Grenze bei Klein-Taxen. Ihre Fluren mit einer Fläche von 560 ha gehören zur Minderstadt Staré Město pod Landštejnem im Okres Jindřichův Hradec und bilden eine Grundsiedlungseinheit.", "tgt_summary": null, "id": 1193114} {"src_title": "Bahnstrecke Roudnice nad Labem–Zlonice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Schon 1873, nach der Inbetriebnahme der Prag-Duxer Eisenbahn zeigte sich sehr bald die Notwendigkeit, die Zuckerrübenfabriken und Brauereien der Region Zlonice mit der Eisenbahn zu verbinden. Am 30. September 1881 erhielt die Prag-Duxer Eisenbahn die Konzession für eine Lokalbahn von Zlonitz nach Hospozin. Teil der Konzession war die Verpflichtung, den BAu sofort zu beginnen und innerhalb von sechs Monaten zu vollenden. Am 17. Juli 1882 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führt die Prag-Duxer Eisenbahn zunächst selbst aus. Ab 1. Juli 1884 übernahmen dann die k.k. Staatsbahnen (kkStB) diese Aufgabe. Nach der Verstaatlichung der Prag-Duxer Eisenbahn am 1. Januar 1892 war die Strecke dann auch im Eigentum der kkStB. 1892 erschien das böhmische Landesgesetz \"Über Unterstützung von Eisenbahnen niederen Ranges\". Im Jahr 1895 stellte der Bürgermeister von Roudnice nad Labem, Erwin Špindler, den Antrag zum Bau der Lokalbahn Raudnitz-Hospozin. Die Konzession für diese private Lokalbahn wurde mit dem österreichischen Gesetz Nr. 229 am 19. Dezember 1898 erteilt. Die Strecke wurde am 2. November 1900 eröffnet. Den Betrieb übernahm die kkStB, die fortan die gesamte Strecke zwischen Roudnice und Zlonice als Einheit betrieb. Die Bahnlinie erbrachte einen großen Aufschwung für die Zuckerrübenfabriken und die angeschlossenen landwirtschaftlichen Betriebe. Während 1900 11.330 Tonnen Zuckerrüben befördert wurden, waren es 1901 bereits 53.010 Tonnen. Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Betriebsführung auf der Strecke auf die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) über. Der Fahrplan 1918 wies zwei Reisezugpaare über die Gesamtstrecke aus, ein weiteres verkehrte zwischen Zlonice und Hospozin. Zum 1. Januar 1925 wurde die Lokalbahn Raudnitz–Hospozin verstaatlicht. Fortan befand sich die Gesamtstrecke im Besitz der ČSD. In der Anfangszeit der Bahn dominierten die Güterzüge zu den landwirtschaftlichen Betrieben. Die Bahnlinie ermöglichte eine schnelle Überfahrt von Lebensmittelerzeugnissen zu den Plätzen des Bedarfs. Deshalb wurde der Personenverkehr vorrangig in gemischten Zügen abgewickelt bis zum 15. Mai 1931, als der Motorwagen M 122.0 reine Personenzugleistungen durchführte. Gemischte Züge fuhren weiter bis zum 21. Mai 1977, als die 434.2146 den letzten gemischten Zug führte. Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Im Jahr 1995 fuhren Ergänzungsgüterzüge zwischen Roudnice nad Labem und Roudnice nad Labem Hracholusky und Zlonice – Kmetiněves (früher Hospozin). 1995/96 wurde der Güterverkehr grundlegend überarbeitet, und seit der Zeit verkehren sie nur noch auf dem Abschnitt Roudnice nad Labem – Straškov. Um Zugverkehre über ungesicherte Straßenübergänge zu vermeiden, wird heute so wenig wie möglich Transport auf der Relation Kmetiněves – Straškov geführt. Im Personenverkehr wird auf der Relation Roudnice nad Labem – Straškov ein angenäherter Stundentakt mit einigen Lücken geboten, auf der Relation Straškov – Zlonice verkehren täglich zwei Zugpaare. Für die Zukunft besitzt die Trasse nicht nur eine Kleinbahnidylle. In der Woche erfüllt sie einen Zubringerverkehr zu den angrenzenden Hauptstrecken, am Wochenende bedient sie besonders den Ausflugsverkehr auf den Říp. Auch besitzt die Bahnlinie strategischen Charakter im Falle eines Umleitungsverkehrs bei Bauarbeiten oder Unfällen.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeugeinsatz.", "content": "Der Betrieb wurde eröffnet mit gemieteten Fahrzeugen der Reihen kkStB 97 und kkStB 59. Obwohl von der Leitung der Lokalbahn mehrfach der Antrag gestellt wurde, die Fahrzeuge zu kaufen, kam es dazu nicht. Deshalb, und mit Rücksicht des stärker werdenden Verkehres, bestellte die Lokalbahngesellschaft 1907 bei der Ersten Böhmisch-Mährischen Maschinenfabrik in Prag zwei Maschinen der Reihe KkStB 178 und erhielt von dieser die 178.56(später 422.029) und 178.57 (später 422.030). Diese Maschinen bewältigten spielend den stärker werdenden Verkehr. Die 178.56 stellte den Verkehr nur bis 1917 sicher und wurde dann für militärische Zwecke beschlagnahmt. Erst 1926 kehrte sie auf ihre Strecke zurück. Die 178.57 blieb auf der Strecke und verkehrte später bis nach Zlonice. Dabei musste sie stellenweise Vorspanndienste vor einer Lokomotive der Staatsbahn beim Rübenverkehr übernehmen. Ab 15. Mai 1931 übernahm den Personenverkehr ein Motorwagen der Reihe M 122.0, der im Jahr 1948 ersetzt wurde durch Motorwagen M 131.1. Für die übrigen Züge wurden Dampflokomotiven der Reihe 434 und 475.1 verwendet. Zum Ende des Dampfbetriebes kam es am 21. Mai 1977. Seit dieser Zeit verkehrten auf der Strecke Diesellokomotiven der Reihe T 435.0 und T 444.0. In den achtziger Jahren wurden sie ersetzt durch Lokomotiven der Baureihe T 478.3, T 466.2 und T 478.1. Im Reiseverkehr kommen heute ausschließlich die modernisierten Triebwagen der ČD-Baureihe 809 zum Einsatz. Für die anfallenden Güterzugleistungen werden vorrangig die Lokomotiven der Reihe 742 verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Roudnice nad Labem–Zlonice ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, deren zwei Teilstrecken ursprünglich von der Prag-Duxer Eisenbahn und der Lokalbahn Raudnitz–Hospozín erbaut wurden. Sie führt in Mittelböhmen von Roudnice nad Labem über Straškov und Kmetiněves (früher Hospozin) nach Zlonice. ", "tgt_summary": null, "id": 2354548} {"src_title": "Schloss Nový Hrad", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Schloss befindet sich sechs Kilometer südwestlich von Louny zwischen den Ortschaften Jimlín und Zeměchy in der Ansiedlung Nový Hrad auf einem Hügel gegenüber einer Flussschleife des Baches Hasina.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im 14. Jahrhundert errichtete der Ritter Záviš von Jimlín auf dem Hügel eine neue steinerne Feste. Nachdem 1453 das Geschlecht von Jimlín erlosch, fiel deren Erbe Albrecht Bezdružický von Kolowrat zu. Zu dieser Zeit war die Feste nicht mehr bewohnt und stark baufällig. Albrecht von Kolowrat vereinte die Herrschaft Jimlín mit seiner Herrschaft Opočno. Sitz der Herrschaft blieb die Feste Opočno. Albrecht von Kolowrat beabsichtigte, an Stelle der alten Feste Jimlín eine prunkvolle gotische Burg als seinen Sitz zu errichten. Am 2. Mai 1465 erteilte ihm König Georg von Podiebrad die Genehmigung. 1474 war der Bau vollendet und Albrecht von Kolowrat verlegte den Sitz auf die Burg Nowyhrad. Er und seine Nachkommen führten fortan das Prädikat \"Nowohradsky-Kolowrat\" (tschechisch \"Novohradský z Kolovrat\"). In der Umgebung von Jimlín ließen die Herren von Kolowrat zahlreiche Fischteiche anlegen. Die Linie der Nowohradsky-Kolowrat erlosch 1802, die Herrschaft Nowyhrad gehörte 120 Jahre zu ihren Besitzungen. 1572 wurde das Gut Hřivice der Herrschaft einverleibt. 1573 verkaufte Wolf Nowohradsky-Kolowrat die Burg Nowyhrad an Johann d. Ä. Popel von Lobkowitz. Dieser setzte den von seinem Vorgänger begonnenen Umbau zu einem Renaissanceschloss fort. 1580 verkaufte er die Herrschaft an Václav Franěk von Liběchov. Von ihm erwarb sie 1588 Sebastian Vřesovec von Vresovice. 1602 wurde das Gut Netluk an die Herrschaft angeschlossen. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde die dem Aufständischen Wolf d. Ä. von Vřesovice gehörige Herrschaft konfisziert und 1623 von der Hofkammer an den kursächsischen Generalwachtmeister Wolf Ilburg von Wresowitz verkauft. Von ihm erwarb 1630 Johann von Aldringen die Burg mit allem Zubehör. Entsprechend Johann von Aldringens testamentarischer Verfügung fiel Nowyhrad nach dem Tode des Heerführers bei Landshut 1634 dem Prämonstratenserkloster Strahov zu. Während des Dreißigjährigen Krieges war das Schloss in den Jahren 1623 und 1647 von verschiedenen Truppen und 1639 von aufständischen Untertanen ausgeplündert worden. Die Herrschaft war in den Kriegswirren verödet und das Schloss verwüstet. Die Prämonstratenser sahen sich nicht in der Lage, die Wiederherstellung zu finanzieren und 1651 verkaufte der Abt Caspar von Questenberg die dabei erstmals als \"Neuschloß\" bezeichnete Herrschaft an Christian Wilhelm von Brandenburg. Dieser ließ das Schloss wieder herrichten und die Schlosskapelle errichten. Sein Erbe Friedrich Wilhelm setzte ab 1665 die Arbeiten fort. 1670 erwarben Gustav Adolph von Varrensbach und seine Frau Marie Sidonie, geborene Schlick, das Schloss und ließen barocke Umbauten vornehmen. 1715 kaufte Anna Barbara von Löwenegg die aus fünf Höfen und neun Dörfern bestehende Herrschaft. Während des Siebenjährigen Krieges wurde die Herrschaft 1757 von preußischen Truppen heimgesucht. Im Jahre 1767 erwarb Joseph I. zu Schwarzenberg Neuschloß. Er ließ das Schloss, das fortan nicht mehr als Herrschaftssitz diente, sondern als Wirtschafts- und Verwaltungszentrum genutzt wurde, rekonstruieren. Während der Napoleonischen Kriege wurde von 1813 bis 1816 ein Militärspital im Schloss eingerichtet, wobei das Bauwerk etlichen Schaden nahm. Der Fasangarten bei Neuschloß wurde in den 1820er Jahren aufgehoben. Im Jahre 1844 umfasste die Allodialherrschaft Neuschloß eine Nutzfläche von 5444 Joch 1242 Quadratklafter. Auf ihrem Territorium lebten 2609 Personen, darunter drei jüdische Familien. Die Haupterwerbsquelle bildeten der Hopfen- und Getreidebau sowie der Obstbau. Die Herrschaft umfasste die Dörfer Neuschloß (\"Nový Hrad\"), Imling, Opotschna, Semich (\"Zeměchy\"), Lippenz (\"Lipenec\"), Netluk und Tauchowitz (\"Touchovice\") sowie 34 Häuser von Hřiwitz einschließlich Babylon (\"Babylón\"), zwölf Häuser von Lischan, neun Häuser von Horschan (\"Hořany\") und acht Häuser von Horka (\"Dolejší Hůrky\"). Das Dorf Netluk war vom übrigen Herrschaftsgebiet durch das zur Herrschaft Zitolib gehörige Dorf Konotop (\"Konětopy\") abgetrennt. Der Herrschaft gehörten fünf Meierhöfe mit Schäfereien, von denen nur der Hof Neuschloß einschließlich eines mit 1800 Bäumen besetzten Obstgartens selbst bewirtschaftet wurde. Die Höfe Netluk. Lippenz, Tauchowitz und Hřiwitz waren verpachtet. Der Waldbesitz bestand aus den beiden Wäldern \"Kuchinka\" (203 Joch 121 Quadratklafter) oberhalb von Hřiwitz und \"Klutzen\" hinter Netluk (680 Joch), die als ein Revier bewirtschaftet wurden. Bei Semich wurden ein Sandsteinbruch betrieben. Über das Herrschaftsgebiet verlief die Sprachgrenze. Imling, Semisch, Opotschna, Tauchowitz und Netluk waren tschechischsprachig, Lischan, Horka und Horschan deutschsprachig und Lippenz gemischtsprachig. Die Herrschaft Neuschloß übte zugleich die politische und ökonomische Verwaltung sowie Rechtspflege für das der Domdechantei Leitmeritz gehörige landtäfliche Gut Hřiwitz aus. Zwischen 1851 und 1870 war im Schloss eine Garnison der k.k. Kavallerie stationiert. Nach deren Abzug war das Schloss so schadhaft, dass auch die herrschaftliche Verwaltung das Gebäude räumte und nach Postelberg zog. Neuschloss wurde nur noch als Wirtschaftshof genutzt. Bis zur Enteignung 1947 im Zuge der Lex Schwarzenberg befand sich das Schloss im Besitz der Familie Schwarzenberg. 1949 ging das Schloss an eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft über. Nachfolgend verschwanden sämtliche noch vorhandenen Einrichtungsgegenstände und die Schlosskapelle sowie die Repräsentationsräume wurden verwüstet. Die Genossenschaft unterließ dringend erforderliche Baumaßnahmen, stattdessen erfolgten bis 1986 immer wieder unfachmännische Flickarbeiten, die zu weiteren Schäden an der Bausubstanz führten. 1994 ging das Schloss an die Bezirksverwaltung Louny über. Nach deren Auflösung befindet es sich seit 2001 in der Rechtsträgerschaft des Ústecký kraj und unter der Leitung des Regionalmuseums Louny begann eine Generalrekonstruktion um das Schloss einer touristischen Nutzung zuzuführen und einen Ort für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen zu schaffen. Zwischen 2006 und 2007 erfolgte die Sanierung und Restaurierung des Ostflügels. Im August 2008 wurden Teile des Schlosses erstmals öffentlich zugänglich. Im Schloss wurde eine Ausstellung von Wirtschaftsutensilien eingerichtet. Mit Beginn des Jahres 2012 wurde das Schloss aus der Verwaltung des Regionalmuseums ausgegliedert und als Einrichtung des Ústecký kraj geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerk.", "content": "Die Schlossanlage umfasst einen Gebäudekomplex mit drei Innenhöfen. Die ältesten Teile bilden die Nord- und Ostseite der Befestigungsanlage. Der am Eingang zum dritten Innenhof befindliche spätgotische Turm bildet die Dominante des Schlosses. Rechtsseitig des Turmes sind Reste des Palas der alten Feste erhalten. An der Ostseite befindet sich der spätgotische Palas der Burg. Südlich davon erfolgte zwischen 1681 und 1682 der Anbau der Schlosskapelle mit polygonalem Abschluss. Am Eingangstor befindet sich seit 1767 das Wappen der Schwarzenberger.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Nový Hrad (deutsch \"Neuschloß\") befindet sich in der Gemeinde Jimlín im Okres Louny in Tschechien. Der heutige Renaissancebau entstand als eine der letzten gotischen Burgen Böhmens.", "tgt_summary": null, "id": 671366} {"src_title": "Kraftwerk Mělník", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Früher bestand das Kraftwerk aus drei Einheiten (EME I, EME II und EME III), die in mehreren Phasen zwischen dem Ende der 60er-Jahre und dem Anfang der 80er-Jahre gebaut wurden, als Kraftwerke errichtet wurden, die Braunkohle aus den Minen in Nord- und Westböhmen verbrannten. Im Oktober 1993 wurde EME I von der ČEZ losgelöst und wurde von der \"Melnik-Praha joint stock company\" betrieben, die heute den Namen Energotrans, a.s. trägt.", "section_level": 1}, {"title": "Kraftwerk Mělník I.", "content": "Energotrans investierte 1,45 Milliarden Tschechische Kronen in die Entschwefelung des Kraftwerks Mělník I. Die ergänzenden Kosten für das Projekt lagen bei 300 Millionen Tschechischen Kronen. Der Lieferant für das Projekt war Asea Brown Boveri. Über 70 % des Projekts wurden von tschechischen Firmen aus der ABB-Gruppe und ihren inländischen Subunternehmern erledigt. Der Gips als Nebenprodukt der Stromerzeugung wird von Baumaterialherstellern angenommen. Mělník I hat eine elektrische Leistung von 6 × 55 MW und eine thermische Leistung von 6 × 163 MW. Mělník I ging 1961 in Betrieb und wird bis mindestens 20 Jahre nach der Modernisierung in Betrieb bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Kraftwerk Mělník II.", "content": "Die ersten vier Blöcke des Kraftwerks Mělník II, dessen Kamin 270 Meter hoch ist, wurden im November 1971 in Betrieb genommen. Im Zeitraum von 1971 bis 1976 wurden die wichtigsten Geräte schrittweise optimiert. In den folgenden Jahren wurde die Anlagentechnik modernisiert. Es wurde ein Beschluss verabschiedet, dass nur zwei Blöcke weiterbetrieben werden sollen, um das neue Umweltschutzgesetz vom 1. Januar 1999 zu erfüllen. Zwischen 1994 und 1996 wurden die beiden in Betrieb gelassenen Blöcke vollständig rekonstruiert. Es wurden neue Anlagen installiert, um zukünftig Wärme entnehmen zu können. Außerdem wurde ein neues Westinghouse WPDF II I & C-System installiert. Die Kessel wurden rekonstruiert, um die NO-Emissionen zu verringern. Entschwefelungsanlagen wurden in der zweiten Hälfte des Jahres 1998 in Betrieb genommen. Die beiden anderen Blöcke, die nicht rekonstruiert wurden, wurden am 31. Dezember 1998 abgeschaltet. Seit 2000 wird Fernwärme aus Mělník II in das lokale Fernwärmenetz eingespeist. Damit werden die Stadt Mělník, das Dorf Horní Počáply und Dolní Beřkovice versorgt. Die Leistung des Kraftwerks Mělník II liegt bei 110 MW pro Block.", "section_level": 1}, {"title": "Kraftwerk Mělník III.", "content": "Das Kraftwerk Mělník III mit einer Leistung von 500 MW nahm 1981 den Betrieb auf. Dieser Block ist der größte kohlebefeuerte Block in Tschechien. Mit dem Block wurde erstmals eine neue Zusammensetzung der Kontrolltechnologie in Betrieb genommen. Durch seine fortschrittliche Technologie wurde der Block zu einem der wirtschaftlichsten Kohleblöcke. Im Laufe der Zeit wurden große Modernisierungen und Umbauten durchgeführt. 1981 und 1982 wurde eine Reihe von Messungen und Tests durchgeführt. Zu Beginn des Betriebs von Mělník III mussten Lösungen für die grundlegenden Probleme im Bereich Kostenmanagement gefunden werden. Wie bei Mělník II mussten Lösungen zur Verbrennung von Kohle mit niedriger Qualität gefunden werden. Trotz dieser Bemühungen erreichte die Anlage nur eine maximale Leistung von 470 MW. Die Investitionen von 1994 bis 1998 konzentrierten sich auf die Verlängerung der Betriebsdauer um mindestens weitere 20 Jahre. Ein Hochdruckteil der Turbine wurde rekonstruiert, sodass die Anlage die ursprüngliche Leistung von 500 MW erreichte. Im Rahmen der Generalüberholung wurden primäre Maßnahmen zur Verringerung des NO-Ausstoßes ergriffen. Ende 1998 wurden ähnlich wie in Mělník II Entschwefelungsanlagen mit einem Wirkungsgrad von 95 % in Betrieb genommen. Der Gips aus dem Kraftwerk wird als Nebenprodukt der Stromerzeugung in einem nahegelegenen Gipskartonwerk zu Gipsplatten verarbeitet. Auch Flugasche und Schlacke werden in der Bauindustrie verwendet. 2002 erhielt das Kraftwerk ein Zertifikat über das \"Environmental Management System\".", "section_level": 1}, {"title": "Fernwärme.", "content": "Neben der Erzeugung von elektrischer Energie liefert das Kraftwerk Mělník auch Fernwärme. Strom und Fernwärme werden in einem gemeinsamen, kombinierten Zyklus produziert. Dies führt zu einer besseren Brennstoffausnutzung und somit zu Energieeinsparungen. Die Fernwärme wird durch eine Pipeline in die Stadt Mělník, die Gemeinde Horní Počaply, an andere Verbraucher in der Region und in der Nähe des Kraftwerks sowie durch eine 32 Kilometer lange Strecke in das Heizwerk Prag-Třeboradice geleitet. Die Turbinen könnten eine gesamte Wärmeleistung von 340 MW haben, von der aber nur 80 MW genutzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kraftwerk Mělník (, Abkürzung \"EME\") ist ein Braunkohlekraftwerk beim Ort Horní Počaply an der Elbe etwa 10 km nordwestlich von Mělník, Středočeský kraj, Tschechien. ", "tgt_summary": null, "id": 706998} {"src_title": "István Kovács (Ringer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "István Kovács begann als Jugendlicher mit dem Ringen und wurde nach ersten Erfolgen zum ungarischen Spitzenclub Csepel SC delegiert. Dort entwickelte er sich zu einem der besten Freistilringer Ungarns, der auch auf der internationalen Ringermatte viele Erfolge einheimste. In Ungarn stand er zunächst noch im Schatten der Routiniers Géza Hollósi und Károly Bajkó, ab 1972 bestimmte er aber das Geschehen im ungarischen Freistilringen im Mittelgewicht. Ab diesem Zeitpunkt startete er regelmäßig bei den internationalen Meisterschaften, immer im Mittelgewicht, der Gewichtsklasse, die damals bis 82 kg Körpergewicht reichte. Seinen Einstand gab er dabei bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Er kam dort aber nur zu einem Sieg über den Kanadier Taras Hyb und schied nach Niederlagen gegen Tömöriin Artag aus der Mongolei und den Leipziger Horst Stottmeister frühzeitig aus. Er landete dabei auf dem 14. Platz. Seine beste Platzierung in den Jahren nach 1972 erreichte er mit einem 4. Platz bei der Europameisterschaft 1974 in Madrid. Bei der Weltmeisterschaft 1975 in Minsk kam er auf den 7. Platz. Dabei unterlag er u. a. auch Adolf Seger aus Freiburg im Breisgau, der bei dieser Weltmeisterschaft den Titel gewann. Im Jahre 1976 kam er bei der Europameisterschaft in Leningrad nach einer neuerlichen Niederlage gegen Adolf Seger auf den 5. Platz. Er nahm in diesem Jahr in Montreal auch zum zweiten Mal an Olympischen Spielen teil und belegte dort nach zwei Siegen und zwei Niederlagen den 7. Platz. Im Jahr 1977 gewann István Kovács dann seine erste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft. Er belegte bei der Weltmeisterschaft in Lausanne im Mittelgewicht hinter Adolf Seger und Magomedchan Arazilow aus der Sowjetunion den 3. Platz. Interessanterweise verhalf er dabei mit seinem völlig überraschenden Sieg über Arakilow im letzten Kampf der Mittelgewichtskonkurrenz Adolf Seger zum WM-Titel. Für István Kovács war dieser Sieg bedeutungslos, denn er wäre auch ohne diesen Sieg Dritter geworden, für Arakilow aber, der Adolf Seger besiegt hatte, bedeutete die Niederlage den Verlust des WM-Titels. Im Jahre 1978 schrammte István Kovács mit einem 5. Platz bei der Europameisterschaft in Sofia und einem 4. Platz bei der Weltmeisterschaft in Mexiko-Stadt beide Male knapp an einer Medaille vorbei. Bei beiden Veranstaltungen verlor er dabei u. a. auch wieder jeweils gegen Adolf Seger. Zum erfolgreichsten Jahr in seiner Laufbahn wurde für István Kovács dann das Jahr 1979. Er gewann bei der Europameisterschaft in Budapest mit fünf Siegen und einer Niederlage gegen den sowjetischen Sportler Alexander Alexejew die EM-Silbermedaille. Erstmals gelang ihm dabei auch ein Sieg über Adolf Seger. Bei der Weltmeisterschaft 1979 in San Diego war er noch erfolgreicher, denn mit Siegen über Ismail Abilow aus Bulgarien, Magomedchan Arazilow, Michael Busse aus Polen und Dsewegiin Düwtschin aus der Mongolei wurde er trotz einer Niederlage gegen den Olympiasieger von 1972 John Peterson aus den Vereinigten Staaten Weltmeister. Im Jahre 1980 startete er nur bei den Olympischen Spielen in Moskau. Ihm gelangen dort zwar fünf Siege, die entscheidenden Kämpfe um die Vergabe der Medaillen verlor er aber gegen Ismail Abilow und Magomedchan Arazilow. Er gewann aber immerhin noch die Bronzemedaille. Nach einem 6. Platz bei der Weltmeisterschaft 1981 in Skopje beendete er seine internationale Laufbahn. Er rang aber auf nationaler Ebene noch weiter und rang als über Fünfunddreißigjähriger noch einige Jahre erfolgreich für den AC Bavaria Goldbach in der deutschen Bundesliga.", "section_level": 1}, {"title": "Ungarische Meisterschaften.", "content": "István Kovács wurde 1970, 1974, 1975, 1976, 1977, 1978, 1979, 1980, 1981, 1982 u. 1984 ungarischer Meister im freien Stil im Mittelgewicht", "section_level": 1}], "src_summary": "István Kovács (* 27. Juni 1950 in Nádudvar, Komitat Hajdú-Bihar) ist ein ehemaliger ungarischer Ringer. Er war Weltmeister 1979 im freien Stil im Mittelgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 987532} {"src_title": "Bahnstrecke České Budějovice–Plzeň", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Strecke wurde am 1. September 1868 eröffnet. Danach waren nur folgende Stationen (Haltestellen) in Betrieb: Budweis, Frauenberg, Netolic, Wodnian, Protiwin (Haltestelle), Ražice-Pisek, Čejtic (Haltestelle), Strakonic, Katowic (Haltestelle), Horažďowic, Wolšan, Nepomuk, Blowitz, Ždár-Zdirec (Haltestelle), Stiahlau, Plzenec (Haltestelle) und Pilsen. Der geplante Bahnhof in Ždírec wurde aufgrund des Widerstands von Anwohnern nicht gebaut. 1873 wurde die Haltestelle in Plzenec zum Bahnhof umgebaut. Der Protivíner Bahnhof wurde erst später während des Baus der staatlichen Rakonitz–Protivíner Bahn errichtet; diese wurde 1875 in Betrieb genommen. Der Bahnhof Nezwěstitz wurde mit der Bahnstrecke Mirošov – Nezvěstice 1883 in Betrieb genommen. Am 1. Mai 1884 wurde die Bahngesellschaft verstaatlicht und die Strecke gehörte fortan zum Netz der k.k. österreichischen Staatsbahnen (kkStB). An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden Bauten für die Erhöhung der Bahnkapazität geplant. Das zweite Gleis im Abschnitt Horažďowitz-Babin (heute Horažďovice předměstí) – Nepomuk, wo der steilste Anstieg ist, wurde im April 1905 in Betrieb genommen. Hier wurde im Gegensatz zum niederösterreichischen Abschnitt der Bahnstrecke rechts gefahren. In dieser Zeit (Sommersaison 1904 und 1905) fuhren hier auch die Luxuszüge, die von Wien via Marienbad nach Berlin unterwegs waren. Der große Bahnhofsumbau in Budweis erfolgte in den Jahren 1904 bis 1908. Personen- und Güterverkehr wurden in diesem Knoten getrennt und die Strecken Linz–Prag und Wien–Pilsen niveaufrei miteinander gekreuzt. Das zweite Gleise in anderen Abschnitten der Bahnstrecke wurde nicht mehr gebaut, der Erste Weltkrieg kam dem zuvor. Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns im Oktober 1918 ging die Strecke an die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) über. Sie wurde fortan von der Staatsbahndirektion (Ředitelství státních drah) Plzeň verwaltet. Aus einer zu der ehemaligen Hauptstadt Wien radialen Strecke wurde eine Tangente zur neuen Hauptstadt Prag. Die neu gegründete Tschechoslowakei hatte andere Bahninvestitionsprioritäten als den Bau eines zweiten Gleises an dieser Bahn. Größere Wichtigkeit zu dieser Zeit hatten z. B. die noch eingleisigen Strecken Zdice–Plzeň und Česká Třebová–Olomouc wie auch die Spitzkehre in Břeclav für Züge zwischen Brno und Bratislava und die Spitzkehre in Přerov für Züge zwischen Olomouc und Ostrava oder der Ausbau der zweiten (südlichen) Verbindung zwischen Bratislava und Košice. 1930 wurde eine Straßenunterführung in Nezvěstice gebaut. Im Zweiten Weltkrieg lag die Strecke zur Gänze im Protektorat Böhmen und Mähren. Betreiber waren jetzt die Protektoratsbahnen Böhmen und Mähren (ČMD-BMB). Nach dem Krieg kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD. Anfang der 1960er-Jahre begann die ČSD von Plzeň ausgehend mit der Elektrifizierung. Erstmals auf dem Gebiet der Tschechoslowakei verwendete man eine Fahrleitungsspannung von 25 kV 50 Hz Wechselstrom. Die Eröffnungsdaten des elektrischen Zugbetriebs zeigt die folgende Tabelle. Das zweite Gleis im Abschnitt Zliv–Číčenice wurde in den 1980er-Jahren zur Erhöhung der Streckenkapazität für das Kernkraftwerk Temelín gebaut. Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. In den Jahren 1993 bis 1999 diente Výhybna Nemanice II als RoLa-Terminal für die Rollende Landstraße nach Villach. 36.791 Lastkraftwagen wurden transportiert. Seit 2003 gehört die Bahnstrecke zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC). In den Jahren 2011 bis 2013 erfolgten Bauarbeiten in dem Abschnitt Bahnhof České Budějovice (teilweise) – Pražská ulice als Teil der zu modernisierenden Bahnstrecke České Budějovice–Praha.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Schienenpersonenfernverkehr verkehren Schnellzüge im Zweistundentakt in den Relationen Brno–Plzeň und České Budějovice–Protivín–Praha. Im Schienenpersonennahverkehr des Jahresfahrplan 2013 wird die Strecke jeweils im Zweistundentakt von den Personenzügen der Relationen České Budějovice–Strakonice und Horažďovice předměstí–Plzeň bedient. Werktags verkehren zwischen Blovice und Kozolupy zusätzlich zweistündlich Züge der „Plzeňska linka“. Zwischen Strakonice und Horažďovice předměstí gibt es außer einigen wenigen Zügen des Berufsverkehrs keinen regelmäßig verkehrenden Schienenpersonennahverkehr mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft.", "content": "In Zukunft ist ein durchgängig zweigleisiger Ausbau geplant. Schnellfahrende Reisezüge mit Halt in Nepomuk, Horažďovice předměstí, Strakonice und Protivín sollen die Strecke perspektivisch in weniger als 90 Minuten bewältigen. Vorerst soll der Bahnhof Strakonice erneuert werden. Dort sollen in den Jahren 2014 bis 2015 zwei neue Inselbahnsteige angelegt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke České Budějovice–Plzeň ist eine elektrifizierte Hauptbahn in Tschechien, die ursprünglich durch die k.k. priv. Kaiser-Franz-Josephs-Bahn (KFJB) als Teil ihrer Hauptverbindung Wien–Eger errichtet und betrieben wurde. Sie verläuft in Südwestböhmen von České Budějovice (\"Budweis\") über Strakonice und Horažďovice nach Plzeň (\"Pilsen\"). Die Strecke ist Teil des TEN-T-Verkehrsnetzes (TEN-T comprehensive network).", "tgt_summary": null, "id": 517594} {"src_title": "Mitchell Watt (Leichtathlet)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mitchell Watt studiert Wirtschaftsrecht an der University of Queensland in Brisbane. Sein Verein ist der \"QE2 Track Club\". Am 31. August 2016 gab er aufgrund von Achillessehnenproblemen sein Karriereende bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Nachdem er sich fünf Jahre lang nicht mehr mit Leichtathletik beschäftigt hatte (sein weitester Sprung datierte mit 6,98 m aus dem Jahr 2002) begann er mit seinem Trainer Gary Bourne, sich für die australische Weitsprungsaison 2008 vorzubereiten. Mit 7,72 m wurde er 2008 Dritter bei der IAAF World Athletics Tour in Melbourne. Bei den anschließenden Australischen Meisterschaften wurde er mit 7,33 m Achter. Seine Bestleistung 2008 war 7,97 m, gesprungen in Gold Coast. Im Jahr 2009 stieß Mitchell Watt in die Weltspitze vor. Zuerst sprang er im Januar in Gold Coast 8,04 m, dann wurde er bei der IAAF World Athletics Tour in Melbourne mit 8,11 m hinter Fabrice Lapierre Zweiter. Bei den Australischen Meisterschaften 2009 wurde er mit 8,10 m ebenfalls hinter Fabrice Lapierre Zweiter. Er nahm an dieser auch am 100-Meter-Lauf teil und hatte mit 10,37 s eine Zeit, die für eine Weltmeisterschaftsqualifikation gereicht hätte. Beim Grand Prix in Madrid im Juli 2009 (4. Platz) steigerte er seine Bestleistung auf 8,34 m. Am 20. Juli 2009 sprang er in Rethymno 8,43 m bei legalen 2,0 m/s Rückenwind. Dies war der weltweit fünftweiteste Sprung 2009 sowie der zweitweiteste, der je von einem Australier gesprungen wurde. Der australische Rekord lag seit dem Jahr 2000 bei 8,49 m und wurde von Jai Taurima gehalten. Seine gute Form bestätigte er bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin mit der Bronzemedaille nach einem Sprung von 8,37 m. Ebenfalls Dritter wurde er bei den Hallenweltmeisterschaften 2010 in Doha (mit 8,05 m). Die Silbermedaille holte er bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu mit 8,33 m hinter dem viermaligen Weltmeister Dwight Phillips. Bei seinen ersten Olympischen Spielen, den Olympischen Spielen 2012 in London, erhielt er für seine 8,16 m ebenfalls die Silbermedaille.", "section_level": 1}, {"title": "Bestleistungen.", "content": "Die Australische Weitsprungmeisterschaft konnte er zum ersten Mal 2011 mit einem neuen Stadionrekord von 8,44 m im Olympic Park Stadium in Melbourne gewinnen. Schon sein erster Sprung von 8,17 m hätte ihm die Australische Meisterschaft gesichert. Die 8,44 m sprang er im letzten Versuch. 8,44 m sprang er erneut beim Sieg im Shanghai Golden Grand Prix, einer Station der Diamond League, im Shanghai-Stadion am 15. Mai 2011. Bei der DN Galan im Olympiastadion Stockholm am 29. Juli 2011 im Rahmen der Diamond League sprang er bei seinem Sieg mit 8,54 m einen neuen australischen Rekord. Mit dieser Weite erzielte er auch eine Weltjahresbestleistung. Seine 100-Meter-Bestzeit verbesserte er am 18. Juni 2001 in Gold Coast auf 10,31 s.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mitchell Watt (* 25. März 1988 in Bendigo) ist ein australischer Weitspringer. Seine Bestweite liegt bei 8,54 m, aufgestellt am 29. Juli 2011 in Stockholm. Bei einer Körpergröße von 1,84 m beträgt sein Wettkampfgewicht 83 kg.", "tgt_summary": null, "id": 1649723} {"src_title": "Lednické rybníky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Reservat besteht aus sechs Teichen. Vom Westen sind es der \"Nesyt\" (Nimmersatt bzw. Steindammteich) – mit 322 Hektar größter Teich in Mähren, \"Hlohovecký rybník\" (Bischofswarther Teich bzw. Grenzteich, 104 Hektar), \"Prostřední rybník\" (Mitterteich, 49 Hektar), \"Mlýnský rybník\" (Mühlteich, auch \"Apollo\" genannt, 107 Hektar), \"Zámecký rybník\" (Schlossteich, 30 Hektar) und \"Podzámecký rybník\" (Rosenteich, 1,5 Hektar). Die ersten vier Teiche liegen am Bach Včelínek (Niklasgraben), die letzten beiden werden von der Zámecká Dyje, einem Seitenarm der Thaya gespeist. Die maximale Wassertiefe beträgt 5 Meter, im Schnitt sind die Teiche 1,5 bis 2 Meter tief. Die Wasserflächen sind von Schilfrohr und Rohrkolbengewächsen gesäumt. Die Uferbereiche – abgesehen von Nesyt – sind nach dem Vorbild englischer Landschaftsparke gestaltet, mit exotischen Gehölzen bepflanzt und mit kleinen Bauten, Salets genannt, geschmückt. In der Umgebung des Teiches Nesyt wächst salzliebende Flora. in Lednice befindet sich eines der wichtigsten Vogelreservate Tschechiens. Zahlenstarke Vogelpopulationen brüten hier, die Brutkolonien von Graureihern und Nachtreihern sind mit 230 Paaren die größten in Tschechien. Weitere Vögel, die hier brüten, sind die Kolbenente, die Bartmeise und die Rohrweihe. Graugänse, Tafelenten und Trauerseeschwalbe zählen zu den Arten, die hier auf ihren Zügen rasten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte, Naturschutz und gewerbliche Nutzung.", "content": "Die Teiche wurden am Ende des 14. Jahrhunderts als Fischteiche angelegt, zu Beginn des 15. Jahrhunderts war der Bau abgeschlossen. Sie lagen in einer Sumpflandschaft entlang der Landesgrenze zwischen Mähren und Niederösterreich. Der Teich Nesyt war bei der Anlage größer als heute, zu ihm gehörte auch der kleine Teich Výtopa, der nicht mehr in das Reservat einbezogen ist. Ursprünglich lag die Grenze am südlichen Ufer der Teiche, wie aus historischen Kataster-Karten der Gemeinden Sedlec und Lednice ersichtlich. Vom 19. Jahrhundert an bis 1920 verlief die Landesgrenze durch die Mitte der Teiche. Seit 1953 unter Naturschutz, sind die Wasserflächen in Lednice ein Vogelschutzgebiet und seit 1992 eines der elf nach der Ramsar-Konvention geschützten Feuchtgebiete Tschechiens. Der Grund und Boden befindet sich im staatlichen Besitz. Die Teiche werden aber nach wie vor von privaten Pächtern zur Fischzucht genutzt. Sowohl der Tourismus als auch das Gewerbe kollidieren mit dem Schutzzweck des Reservats: So kam es 2008 zu einer extremen Vermehrung von Giebeln in Teichen, in denen keine Karpfen ausgesetzt wurden. Im Mühlenteich wuchsen etwa 2 Millionen Exemplare des Fisches heran.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Teichlandschaft Lednické rybníky ist ein nationales Naturreservat in Tschechien. Es ist Teil der Kulturlandschaft Lednice-Valtice, die das Schloss im südmährischen Ort Lednice umgibt. Das gesamte Areal mit einer Größe von 283,09 km2 ist seit 1996 als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt. Das eigentliche Reservat wurde bereits im Jahr 1953 auf einer Fläche von 552,5 Hektar ausgerufen, um hier brütende und durchziehende Vögel zu schützen.", "tgt_summary": null, "id": 1143511} {"src_title": "Herz-Jesu-Kirche (Hradec Králové)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Kirchenbau befindet sich im Stadtteil Pražské předměstí (\"Prager Vorstadt\") an der nördlichen Seite des \"Náměstí 28. října\" (\"Platz des 28. Oktobers\") in Nähe des Hauptbahnhofes von Hradec Králové.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerk.", "content": "Die Herz-Jesu-Kirche ist ein denkmalgeschütztes Bauwerk des Architekten Bohumil Sláma, das nach fast vierjähriger Bauzeit im Jahr 1932 vollendet wurde. Die Grundsteinlegung des Baus erfolgte 1928 zum 10. Jahrestags des Bestehens der Tschechoslowakischen Republik. Der Kirchenbau besitzt einen sich nach oben in zwei Stufen verjüngenden Turm mit einer Höhe von 45 Metern. Auf ihm befindet sich ein Kreuz. Das Kreuz ist sechs Meter hoch und seine horizontalen Schenkel 1,25 Meter lang. Es besteht aus Stahlbeton und steht in zentrischer Lage vor dem Hauptschiff. Der Haupteingang in Form eines nach innen versetzten Portals befindet sich an der Südseite der Kirche. Der Eingang wird von drei Durchgängen am Fuße des Turmes gebildet. Die mit Oberlichtfunktion angeordneten Fenster mit einer kreuzartigen Hauptrippe sind in kleinere kreuzförmig angeordnete Felder unterteilt. Die Hauptbauteile bestehen aus Stahlbeton, der an seiner Außenseite verputzt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Innenraum.", "content": "Der Hauptraum wird von einem Tonnengewölbe gebildet, das durch mehrere gurtartige Stützen getragen wird. Das Tageslicht kann durch große hochformatige Oberlichtfenster an der Südfassade in den sonst eher dunkel wirkenden Raum eintreten. Von besonderer Wirkung im Kirchenraum ist der Hauptaltar, der mit ausländischen Natursteinen von Lehrern und Schülern der Steinmetzschule in Hořice im neuromanischen Stil geschaffen wurde. An der Ausführung waren Václav Henc, Josef Špráchal und Emanuel Malý beteiligt. Der Altar war ursprünglich vom österreichisch-ungarischen Kaiser Franz Joseph für die Kathedrale der Heiligen Maria im istrischen Pula bestimmt worden. Hierfür hatte er um 1893 die erforderlichen Gesteinsstücke mit einer Schiffsladung in Pula anliefern lassen. Der spätere Bischof Mořic Pícha und der Hořicer Apotheker Jan Levit bemühten sich nach dem Ende der Donaumonarchie um die Beschaffung des Altars, den sie für den Kirchenneubau in der Prager Vorstadt von Hradec Králové vorgesehen hatten. Erst 1937 wurde er in diese Kirche eingebaut. 1934 wurde der Altar auf der Ausstellung \"Podkrkonošská výstava českého odboje\" (\"Riesengebirgsvorland-Ausstellung über den tschechischen Widerstand\") in Hořice den Besuchern gezeigt. Seine Herstellung kostete 61.000 Tschechoslowakische Kronen. Diese Kosten entstanden durch die kunstvolle Arbeit an einigen Teilen und den ausgewählten Gesteinen. Verwendet wurden eine besondere Sorte von Carrara-Marmor und ein gelber Onyxmarmor aus Ägypten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Herz-Jesu-Kirche () in Hradec Králové ist ein Bau der tschechischen funktionalistischen Architektur in einem durch die Moderne architektonisch beeinflussten Stadtteil. Diese römisch-katholische Kirche wurde zur Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs aus der Diözese Hradec Králové errichtet.", "tgt_summary": null, "id": 3655} {"src_title": "Alte Kirche von Messukylä", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich war zwischen 1434 und 1520 eine aus Holz gebaute vorhanden. Auf einem Balken findet sich die Inschrift „1434“. Dieses Jahr wird für das wahrscheinlichste Baujahr gehalten, da die Bilder der Heiligen in der Kirche aus dem 15. Jahrhundert stammen. Die Bilder vom Erzengel Michael und den Heiligen Jakob und Olaf sind noch heute in der Kirche zu sehen. Die Steinmauern wurden um 1510 bis 1530 errichtet. Die Sakristei seitlich der Kirche entstand Ende des 15. Jahrhunderts. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde das Gebäude mehrfach renoviert, danach verfiel die Kirche für einige Zeit. Im Mittelalter fungierte die alte Kirche als Grabstätte. Die Verstorbenen wurden unter dem Boden beigesetzt, die letzten noch am Ende des 18. Jahrhunderts. 1879 wurde eine neue Kirche im Stadtteil Messukylä erbaut. Ab dieser Zeit wurde die alte Kirche für Jahrzehnte nur noch als Kornkammer verwendet. 1958/1959 wurde die Kirche grundrenoviert. Sie befindet sich in gutem Zustand und ist im Sommer für verschiedene Veranstaltungen offen.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Die Kirche ist als Hochzeitskirche sehr beliebt. Die Kanzel der Kirche ist einzigartig und die Dekorationen im Holz sind besonders schön. Die Kanzel war ein Geschenk des Landeshauptmannes E. J. Creutz im 17. Jahrhundert. Die Kirche gehört zur Gemeinde Messukylä und ist Teil des finnischen Kirchengemeindeverbands. Die Kirche ist im Winter geschlossen, da es keine Heizung gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Das Gebäude.", "content": "Die Kirche ist ein für diese Region typisch finnisches Kirchengebäude aus dem Mittelalter. Die Richtung der Kapelle verläuft von Ost nach West, die Haupttür liegt im Westen. Gegenüber der Sakristei befindet sich eine alte Waffenkammer. Die Außendekoration ist mit Runddekorationen, einer Rosette und das Kreuz auf dem Giebel der Sakristei bescheiden gehalten. Die Wände sind aus Feldstein, das Dach aus Holz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Alte Kirche von Messukylä ist eine mittelalterliche Steinkirche im Stadtteil Messukylä in der Stadt Tampere, Finnland. Die Kirche wurde um 1520 erbaut und ist das älteste Gebäude der Stadt. Der Schutzpatron der Kirche ist der Erzengel Michael.", "tgt_summary": null, "id": 1106089} {"src_title": "Plikiai", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1891 wurde Plicken durch den Bau der evangelischen Kirche, der 1896 endete, zum Kirchspiel erhoben. Zuvor gehörte die bäuerlich geprägte Siedlung teils zum Kirchspiel Memel und teils zum Kirchspiel Deutsch Crottingen. In der Amtszeit des Ortspfarrers \"Peter Felix Žematait\" wurde 1896 auch das Pfarrhaus erbaut. 1928 wurde \"Johann Tennigkeit\" dessen Nachfolger. 1906 erhielt die Gemeinde eine Kleinbahnanbindung an die Stadt Memel. Während der kam es 1932 zum Bau der katholischen \"Šv. Šeimos - Jėzaus, Marijos ir Juozapo bažnyčia\" (Kirche der Heiligen Familie - Jesus, Maria und Josef). 1925 zählte Plicken 996 Einwohner. Ab 1944 verließ die deutsche Bevölkerung aufgrund des Einmarsches der Roten Armee in Ostpreußen fluchtartig die Ortschaft. Viele Familien schafften es jedoch nicht rechtzeitig oder waren auf der Flucht zur Umkehr gezwungen, da der Landweg ins Deutsche Reich bei Elbing durch den Vorstoß der Roten Armee abgeschnitten wurde. Diese wurden dann zwischen 1945 und 1953 nach der Eingliederung in die Sowjetunion größtenteils vertrieben oder deportiert. So fand unter sowjetischer Direktion eine Neuverteilung des Landbesitzes statt und die vielen leerstehenden Gehöfte wurden nach und nach durch umgesiedelte Litauer (\"Schemaitien\") übernommen. Religiöse und ethnische Differenzen führten daher vielerorts zu Spannungen zwischen den noch verbliebenen überwiegend evangelischen Memelländern und den katholischen Neusiedlern. Im Zuge der Entnazifizierung wurde die deutsche Sprache verboten und der lokale Kulturraum „litauifiziert“. Im Rahmen von Verhandlungsgesprächen durch Konrad Adenauer mit der gemäßigten Chruschtschow-Regierung konnten ab 1958 auch die letzten verbliebenen Deutschen in allen ehemaligen Ostgebieten, so auch in Plicken, eine Übersiedlung in die BRD beantragen. Während der Sowjetzeit waren die Gebäude und der Friedhof im Ort dem Verfall preisgegeben. Nach der Wende wurden diese nach anfänglichen Berührungsängsten in litauisch-deutscher Zusammenarbeit restauriert. Wichtigster Arbeitgeber vor Ort ist heute das Holz- und Möbelbauwerk der \"UAB Sakuona\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Plikiai () ist ein Städtchen (\"miestelis\") im Amtsbezirks (\"seniūnija\") Kretingalė der Rajongemeinde Kretinga im litauischen Bezirk Klaipėda. Die Einwohnerzahl belief sich im Jahr 2011 auf 607. Vor 1919 bzw. 1945 war es eine Gemeinde im damaligen preußischen Landkreis Memel.", "tgt_summary": null, "id": 2044305} {"src_title": "Eine prima Saison", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Geschichte von Danny spielt in seinen letzten beiden Schuljahren. Da Škvorecký 1943 in Náchod sein Abitur machte und Kostelec wie auch im Roman Feiglinge unschwer als dessen Abbild zu erkennen ist, ist anzunehmen, dass die im Roman geschilderte Versetzung in die letzte Klasse im Herbst 1942 erfolgt. Die Handlung ist chronologisch in sechs Kapiteln angelegt, beginnt im Winter und endet im Herbst: Der Erzähler möchte bei einem der Mädchen – alle sind jüngere Gymnasiastinnen –, die er schon länger kennt oder erst neu kennen lernt und von denen er jede einzelne verehrt und begehrt, seine ersten sexuellen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht machen. Nacheinander oder parallel oder wiederholt werden die sechs Mädchen, von denen vier Schwestern sind, zu seinen Favoritinnen.", "section_level": 1}, {"title": "„Die prima Saison beginnt: Eine Wintergeschichte“.", "content": "Irena und Marie haben beide feste Freunde. Trotzdem meint Danny sich bei ihnen Chancen ausrechnen zu können, weil er keinen der beiden jungen Männer als ebenbürtig ansieht und sowohl Irena wie auch Marie ihm zu verstehen geben, dass sie ihn mögen. Zunächst ist er bei Irena am erfolgreichsten. Er bringt ihr, als sie ihn an einem Winternachmittag ins Haus ins Wohnzimmer mitgenommen hat, einen Knutschfleck am Hals bei. Vom Haus gegenüber werden beide von Marie, die dort ihre Tante besucht, beobachtet. Sie benachrichtigt Irenas Vater, der sofort nach Hause kommt und das hinter seinem Rücken arrangierte Stelldichein beendet. Als er sich später Marie zu nähern versucht, verhält sie sich abweisend. Das wird von der in weißes Fell gefassten Kapuze an ihrem blauen Wintermantel unterstrichen, in der er immer wieder das Victory-Zeichen erkennt, wenn sie ihn stehen lässt und ihm den Rücken zukehrt.", "section_level": 2}, {"title": "„Die prima Saison geht weiter: Die Maihexe“.", "content": "Danny ist von der Freundlichkeit eines Mädchens hingerissen, dem er auf der Straße begegnet und das er noch nie gesehen hat. Sie besucht ihren Onkel, einen Dirigenten, in Kostelec, nachdem ihr Vater in Linz mit Nationalsozialisten aneinandergeraten und im Konzentrationslager gelandet ist. Karla-Marie Weberová fasziniert ihn derart, dass er an seinen Sinnen zu zweifeln beginnt, weil er immer wieder Neues, auch Widersprüchliches an ihr wahrzunehmen glaubt. Sie bringt ihn mit faustischen Assoziationen dazu, dass er ihr für die Dauer des Monats Mai mit seinem Blut einen Liebesschwur schreibt. Auch seine Jazzfreunde sind begeistert, als sie bei ihren Proben auftaucht und am Klavier eine Bach-Fuge zu spielen beginnt. Der Reihe nach nehmen sie die Melodie auf und machen in der Manier von Jacques Loussier ein sie alle begeisterndes „Play-Bach“-Stück daraus. Auch ihr kann er einen Knutschfleck beibringen. Seine Sinneszweifel erfahren aber ihre plötzliche Aufklärung, als er erfährt, dass er es mit einem Zwillingspaar zu tun bekommen hat, das mit ihm seine Spiele treibt und zudem noch mit Irenas Familie verwandt ist.", "section_level": 2}, {"title": "„Die prima Saison kommt ins Stocken: Charleston hinter Gittern“.", "content": "Eine weitere Bekanntschaft macht er im Mai, und zwar mit Kristýna, die aus einem Nachbarort kommt und als Laienschauspielerin für die Maifestrevue „\"Die Frühlingssonne\"“ engagiert ist. Sie soll in einem Rokoko-Kostüm ein Menuett tanzen und dabei eine Krinoline tragen. Aus dem Menuett soll aber ein Charleston werden, so dass sie ihren Rock raffen muss und ihre schönen weißbestrumpften Beine mit rosenbesetzten schwarzen Strumpfbändern im Drahtkäfig der Krinoline sichtbar werden. Die Aufführung wird unter Täuschung der reichsdeutschen Kulturbehörde zu einem Erfolg. Danny kann aber die Verabredung mit Kristýna nicht einhalten, weil er mit einem Freund zu einer geheimen Verabredung ins Pfarrhaus muss: Um ein jüdisch-tschechisches junges Ehepaar vor Verfolgung zu retten, muss deren Hochzeitsdatum so vordatiert werden, dass die Protektoratsgesetzgebung für die erfolgte Eheschließungen noch nicht gilt. Dazu schreiben die beiden nach dem Diktat des Pfarrers alle Kirchenmatrikel seit 1923 neu, damit für die anstehende Kontrolle ein täuschungsfreies einheitliches Schriftbild entsteht. Als Danny die verpasste Verabredung in Kristýnas Heimatort nachholen will, gerät er mit ihrem Vater aneinander, der seine Tochter wegreißt, Danny bedroht und die Schulleitung benachrichtigt.", "section_level": 2}, {"title": "„Die prima Saison erreicht ihren Höhepunkt: Die Aussicht vom Turm“.", "content": "Mit einem Freund, von dem sich Irena malen lassen will, entwirft Danny einen Plan, wie er mit Irena ein unbeobachtetes Treffen arrangieren kann, zumal ihr Freund nach Prag gefahren ist. Stattdessen setzt aber Irena ihren Willen durch und macht mit Danny eine Klettertour auf eine nahe gelegene Felsnadel. Beim Aufstieg hat sich ein Kletterhaken aus dem Fels gelöst, so dass der Abstieg eigentlich wegen Unsicherheit unmöglich ist. So stürzt die klettertüchtige Irena ab, weil sie Danny von der Felsspitze nicht am Seil festhalten kann. Sie verletzt sich und kann sich nicht mehr bewegen. Danny sieht von oben, wie sich Irenas Freund mit einem fremden Mädchen nähert. Die beiden hören Irena und versorgen sie, während Danny auf der Felsspitze frohlockt, da Irena ja ihren Freund bei offensichtlicher Untreue ertappt hat. Aus seinen für besser gehaltenen Chancen wird aber nichts. Irena möchte nach ihrem kurzen Krankenhausaufenthalt nichts mehr von ihm wissen, was ihr Vater unterstützt.", "section_level": 2}, {"title": "„Die prima Saison neigt sich dem Ende zu: Eine Pension für Geschwister“.", "content": "Irenas um ein Jahr jüngere Schwester zeigt sich Danny so zugetan, dass er sie zum ersten Mal richtig wahrnimmt: Sie ist hübsch und fast so verführerisch wie Irena. Sie ist seit langem verliebt in ihn und setzt ihm so wenig Widerstand entgegen, dass er sich mit ihrem Einverständnis vornimmt, mit ihr zu schlafen. Alena fährt zu einem vorgeblichen Besuch übers Wochenende mit dem Rad zu Verwandten. Anstatt dort zu bleiben, trifft sie sich mit Danny, und die beiden suchen eine Pension. Der Wirt, der ihnen ein Zimmer gibt, in dem zuvor ein anderes Liebespaar war, und Danny noch überteuerte Präservative verkauft, lässt sie sich mit ihren Schülerausweisen anmelden und unterrichtet Alenas Vater. Der holt seine Tochter und Danny sofort mit dem Auto ab, zeigt sich Danny gegenüber ganz gefasst, aber so verbindlich streng, dass Danny alle Hoffnung fahren lässt.", "section_level": 2}, {"title": "„Die prima Saison ist zu Ende: Der traurige Herbstblues“.", "content": "Nach einer Wiederholungsprüfung in Mathematik wird Danny im Herbst in die letzte Klasse versetzt. Er trifft Marie wieder, die so freundlich zu ihm ist, dass er sich erneut Chancen ausrechnet. Als er bei starkem Regen mit ihr Schutz in der Hütte seines Freundes sucht, trinkt er den starken Rumtee, den er eigentlich für Marie vorbereitet hat, um sie betrunken zu machen. Er trinkt so viel, dass er gar nicht mehr weiß, was er will. Marie kümmert sich um ihn, verlässt ihn aber und benachrichtigt über ihren Bruder seine Eltern.An den Wochenenden macht die Band weiter Musik, in Kostelec der Protektoratsauflagen halber nur zur Unterhaltung. Außerhalb des Zugriffs deutscher Kontrolle spielen die jungen Jazzer aber im vier Kilometer entfernten Provodov zum Tanz auf. Marie kommt an einem Herbstsonntag in Begleitung von Irenas Freund Zdeněk Pivonka zum Tanzen dorthin. Dagegen taucht Irena mit Maries Freund Franta Kočandrle auf. Als Danny in einer Spielpause mit Marie tanzen kann, wird er von deren Begleiter beiseite gedrängt. Zum ersten Mal macht er aus seiner Enttäuschung keinen Hehl, zeigt Marie seinen wütenden Verdruss und verlässt den Saal, um zu Heulen. Erst zum Bluesspiel kehrt er wieder auf die Bühne zur Band zurück. Mitten im Spiel wird dem Klarinettisten zugeflüstert, dass sein Vater in deutscher Haft erschossen wurde. Danny übernimmt dessen Solo und spielt für ihn weiter.", "section_level": 2}, {"title": "Themen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "„Die wichtigsten Dinge des Lebens“.", "content": "1988 beschrieb Škvorecký sein Wirklichkeitsverständnis, mit dem er als Schriftsteller von Anfang an auf Schwierigkeiten stieß: „In meiner Ahnungslosigkeit wusste ich nicht, dass simpler Realismus das letzte ist, was ideologisch eingestellte Kritiker wollen. Und in jenen Tagen war die große Mehrzahl der Kritiker ideologisch eingestellt. Ihre Vorstellung vom Gegenstand des Schreibens – von der Welt und vom Leben der Menschen – war eine Verbindung aus Idealisieren und Verteufeln. Die Ralität mochten sie nicht.“ Über die mit umgangssprachlichen und schwierig zu übersetzenden Wendungen gefüllten Dialoge oder Selbstgespräche Dannys hinaus lässt Škvorecký allen Lebensäußerungen ohne Verächtlichkeit und Brandmarkung ihr Recht zukommen, so dass Andreas Breitenstein im Juni 2000 in der Neuen Zürcher Zeitung von Dannys grundlegender Menschenfreundlichkeit spricht und ausführt, dass Škvorecký traditionell und unprätentiös schreibe, ohne durch gedanklichen Überbau den Leser einschüchtern zu wollen.In der Schlusspassage seines Romans gibt der Autor Dannys Stimmung so wieder: „Oh Gott! Verdammt! Jemand rammte mich, und ein spitzer Damenabsatz trat mich gegen das Schienbein. Oh Gott! Ich drehte mich wieder um, schlängelte mich zwischen den tanzenden Pärchen auf dem Parkett hindurch und lief schnell aufs Klo, um dort zu heulen. Im Gang belaberte wieder Leopold Váňa den betrübten Rost’a: ‚Wir müssen uns bemühen, unseren Leuten zu erklären, dass...‘ Ich verschwand im Klo und pinkelte, sehr lange und trübselig. In die Rinne tropften meine Tränen. Gegen das bekleckerte Fenster voller Fliegenkacke prasselte in Strömen der Regen. Danach spielten wir einen ganzen Block Blues. (...) Wenn die Mädchen noch so grausam waren, ich liebte sie trotzdem. Oder was. Oder ich war jung. Oder es war der Regen. Der Nebel. Der traurige Herbst. Der Krieg, durch den alles ein schlechtes Ende nahm“ (S. 268f.).", "section_level": 2}, {"title": "Kleinstadt, Kirche und Religion.", "content": "„Es war eine schöne Stadt und ein prima Leben hier“ (S. 16). Die Attribute „schön“ und „wunderschön“ gehören zwischen den Seiten 20 bis 229 so zwingend zu Kostelec wie „prima“ zu „Saison“, können aber bei Kostelec auch mit „sündhaft“ kombiniert werden (S. 42). Je nach Situation erhalten sie also Nuancen, die durchaus, aber nie endgültig, auch ins Sarkastische gehen können. Wie das dem Roman vorausgehende Motto von Nathaniel Hawthorne „Feine und anmutige Tatsachen verstehen wir am besten, wenn sie durch die Entfernung verklärt sind“ zeigt, geht es dem ins Exil gegangenen Autor um das Aufarbeiten seiner durchweg positiv getönten Erinnerungen. Nichtsdestoweniger wird erwähnt, dass die Hälfte der Bewohner der Stadt wegen der Industrieabgase an Bronchitis leide (S. 188).Danny ist einerseits überrascht, wie schnell sich Dinge aus dem Privatleben herumsprechen. Seine Mädchenbekanntschaften werden zum Beispiel als eine nicht von ihm stammende Liste mit 23 Namen herumgereicht (S. 194, 247). Andererseits empfindet er das nicht als ehrenrührig, wie es bei anderen sein kann, wenn die Umstände von deren verlorener Jungfernschaft kolportiert werden (S. 146 f.). So sind die Unterstellung von Lügenhaftigkeit oder Verrat oder die unangenehmen Situationen, irgendwo gesehen zu werden oder aus Angst vor Ansehensverlust und Strafe in der Not zu lügen, um dann doch entdeckt zu werden, eine Begleiterscheinung des vielfältiger Kontrolle unterliegenden Lebens von Danny und seinen Gefährten. Die katholische Kirche als Erziehungs- und Kontrollinstanz ist für Dannys Gewissen von Bedeutung, wenn auch nicht von zentraler. Aber immer wieder wird die Gefahr der Unkeuschheit und des Ehebrechens und die Beichtpraxis vergegenwärtigt (S. 39, 41, 104, 162). Gleichzeitig weiß sich Danny in seinem Selbstwertgefühl vor zu viel Führung zu schützen, indem er sich auf den Heiligen Ignatius als Schutzpatron der Auswege verlässt (S. 42) oder Gott zum Verbündeten seiner Wünsche macht, wenn er für seinen Erfolg bei Mädchen in der Kirche eine Kerze anzündet und Gott bittet: „Lieber Gott, mach, dass ich Irena kriege oder ein anderes hübsches Mädchen“ (S. 17).Eine vorbildliche Rolle spielen aber die Kostelecer Pfarrer mit ihrem Auftreten den Deutschen gegenüber, wenn auch zu ihrem Schaden. Zwei sind schon wegen „reichsfeindlicher Äußerungen“ abberufen oder verhaftet worden. Der letzte setzt alles aufs Spiel, als er mit Danny und dessen Freund einer jüdischstämmigen Frau halber die Kirchenmatrikel fälscht, was er den Jungen gegenüber als \"pia fraus\" (lat. für „frommer Betrug“ oder „Notlüge“) ausgibt (144, 148, 157).", "section_level": 2}, {"title": "Jugend im Protektorat Böhmen und Mähren 1942.", "content": "Für Danny ist die Protektoratszeit ein „frostiges Faktum“, „an das ich die meiste Zeit nicht dachte“ (S. 139), obwohl die Anwesenheit der Deutschen als Besatzer von Anfang an registriert wird (S. 12). Auf fremdbestimmterer, gefährlicherer Ebene wird das kleinstädtische Kontrollsystem mit Auflagen überzogen. Danny macht damit eine ihn nicht gefährdende, an eine Schwejkiade erinnernde Erfahrung, als er das mühselig ins Deutsche übersetzte Mairevuestück beim Reichskommissär Horst Hermann Kühl genehmigen lassen muss und dessen Aufmerksamkeit auf die verunglückte Übersetzung eines surrealistischen Gedichts von Vítězslav Nezval lenkt, das mit der Hilfe des Reichskommissärs in eine Verballhornung mündet (S. 129–133), aber im Original vorgetragen werden wird. Aus „Im Büro spielt eine dreifache Jazzband zum TanzEin Fluss aus Papier ist voll blauer FahnenKarpfen, Forellen und Blüten der Bäumetanzen fröhlich den Charleston.“ wird “Im Walde eine Blaskapelle spielt zum Tanz.Der blaue Fluss spiegelt die braunen Fahnen.Burschen und Mädels unter den blühenden Bäumentanzen fröhlich den volkstümlichen Ländler.“", "section_level": 2}, {"title": "Jazz.", "content": "Seinen zuverlässigsten Ruhepol und Bezugspunkt hat Danny als Tenorsaxophonist in der Jazzband. Sie üben jeden zweiten Abend im „Port Artur“, einem noch heute in Náchod existierenden Restaurant. Folgende Titel werden über die Handlung verstreut genannt: \"Dinah\", \"Struttin’\", \"Muscat Ramble\", \"Sweet Georgia Brown\", \"Casa Loma Stomp\", \"Some of These Days\", \"Swingin’ the Blues\", \"Joe Turner\", \"Everybody Loves My Baby\", \"Tiger Rag\", \"Blues in The Dark\".", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Sigrid Löffler schreibt über Škvorecký, dass er nur in der Literatur sich nach Kostelec versetzen könne, um die Mädchen zu lieben, in einer Jazzband zu spielen, die tschechischen Landsleute zu ärgern, die Nazis zu provozieren. „Dass seine goldenen Jahre in Kostelec sich mit den Kriegs- und Besatzungsjahren in Hitlers Protektorat Böhmen und Mähren decken, das kann deren Glanz für Škvorecký nicht trüben. Im Gegenteil: Bedrohung und Gefahr verleihen diesen Jugendjahren den scharfen Reiz des Abenteuerlichen.“ Balduin Winter stellt fest, dass es angesichts des Misserfolgs des Erzählers in „\"Eine prima Saison\"“ kein Wunder sei, „dass die Frage der Liebe die Hauptfrage in Dannys Leben ist. Sie wird es bleiben, ohne die süßen Leiden der Liebe hätte doch die Jugend gar keinen Sinn. Hätte das ganze Leben keinen Sinn, denn die große Frage begleitet Skvoreckys ganzes Schaffen hindurch. Wirklich wunderbar ist das dann in \"Der Seeleningenieur\" zu lesen, wenn er als 50-jähriger wohlsituierter Professor an einer kanadischen Universität wieder einer Irena begegnet, die ihn an seine Jugendliebe erinnert, wenigstens vom Namen her.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine prima Saison. Ein Roman über die wichtigsten Dinge des Lebens (tschechisch \"Prima sezóna\") wurde 1975 von Josef Škvorecký im Exilverlag für Tschechische Literatur 68 Publishers in Toronto veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung erschien 1997. Die Handlung spielt 1942 in der nordostböhmischen Kleinstadt Kostelec im damaligen Protektorat Böhmen und Mähren während der letzten beiden Gymnasialschuljahre des Erzählers Daniel (\"Danny\") Smiřický, Alter Ego des Autors, das in vier weiteren Romanen Zentralfigur ist. Hier geht es um die zahlreichen, aber immer wieder scheiternden Versuche des Erzählers, in einer Saison zwischen Winter und Herbst bei einem der von ihm verehrten Mädchen seine ersten Erfahrungen als Mann und Geliebter zu machen.", "tgt_summary": null, "id": 2226294} {"src_title": "Juribei (Gydan)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der Juribei entfließt in etwa Höhe einem kleinen See im südwestlichen Teil der Gydan-Halbinsel, gut 60 Kilometer nordöstlich von Kap Trjochbugorny an der Einmündung des Tasbusens in den Obbusen. Er durchfließt zumeist stark mäandrierend in einer breiten, sumpfigen und seenreichen Talaue die Tundralandschaft der Gydan-Halbinsel in vorwiegend nordöstlicher bis nördlicher Richtung. Abschnittsweise bildet er im Mittel- und Unterlauf mehrere Arme aus. Er mündet schließlich gut 15 Kilometer unterhalb (nördlich) des Dorfes Juribei mit mehreren Armen in den Gydan-Busen der Karasee, eines Randmeers des Arktischen Ozeans. Der Gydan-Busen liegt zwischen dem Obbusen und der Mündung des Jenissei. Der Hauptmündungsarm ist bis über einen Kilometer, oberhalb des Mündungsdeltas bereits über 400 Meter breit und vier Meter tief; seine Fließgeschwindigkeit beträgt 0,1 m/s. Die bedeutendsten Nebenflüsse des Juribei Nerossawojacha, Chanaweijacha, Jungijacha, Sjakutajacha und Ampossjacha von rechts sowie Toramjujacha, Maretajacha und Jaratossjo von links.", "section_level": 1}, {"title": "Hydrologie.", "content": "Das Einzugsgebiet des Flusses umfasst 11.700 km2. Er friert von Oktober bis Juni zu und führt während der Schneeschmelze im Juni bis Juli Hochwasser. Der Unterlauf des Flusses steht unter Gezeiteneinfluss.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Mittel- und Unterlauf des Juribei sind schiffbar. Der Fluss wird jedoch nicht als Binnenwasserstraße genutzt. Das vom Juribei durchflossene Gebiet ist sehr dünn besiedelt, hauptsächlich von nomadisierenden Nenzen. Die Bevölkerungsdichte des durchflossenen Rajons Tasowski beträgt nur 0,1 Einwohner/km2. Außer dem kleinen, nach dem Fluss benannten Dorf Juribei nahe der Mündung gibt es keine weiteren Ortschaften am Fluss. Jegliche Verkehrsinfrastruktur in dem Gebiet fehlt bisher. Im Einzugsbereich des Flusses wurden Erdgaslagerstätten entdeckt, aber bislang nicht erschlossen, beispielsweise \"Soletskoje-Chanaweiskoje\" und \"Gydanskoje\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Juribei () ist ein 479 km langer Zufluss der Karasee auf der Gydan-Halbinsel im nordwestlichen Sibirien (Russland). Er ist nicht zu verwechseln mit einem weiteren Juribei genannten Zufluss der Karasee auf der Jamal-Halbinsel.", "tgt_summary": null, "id": 967341} {"src_title": "Joseph Dittrich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Joseph Dittrich stammte aus einfachen bäuerlichen Verhältnissen. Zuerst besuchte er die Schule in Mariaschein, danach Gymnasien in Leitmeritz und Prag. Unmittelbar nach dem Schulabschluss studierte er am Leitmeritzer Diözesanseminar Theologie und 1818 wurde er von Bischof Josef Franz Hurdálek zum Priester geweiht. Dittrich wurde dann für weitere Studien nach Wien gesandt, geriet dort aber als Anhänger des Reformtheologen Bernard Bolzano in Konflikt mit den geistlichen Autoritäten, wurde deshalb aus dem Augustinum entlassen und kehrte 1820 nach Böhmen zurück, ohne – wie geplant – den theologischen Doktorgrad zu erwerben. Er war dann vier Jahre als Kaplan in der Pfarrseelsorge des Bistums Leitmeritz tätig. 1824 bekam Dittrich von Bischof Ignaz Bernhard Mauermann eine Stelle in Sachsen angeboten. Zuerst war er drei Jahre als Schuldirektor in Leipzig tätig, wobei er nebenbei auch seinen geistlichen Beruf in der dortigen Gemeinde ausübte. Wegen seiner Erfolge wurde Dittrich dann 1827 in die Hauptstadt Dresden berufen, um auch dort das katholische Schulwesen zu reorganisieren. 1831 wurde er als Nachfolger Ignaz Mauermanns zum Hofprediger ernannt. Von 1833 an war er gleichzeitig auch der Religionslehrer der sächsischen Prinzen und Prinzessinnen. Neben seiner Tätigkeit am Hof engagierte sich Dittrich vor allem in der Diasporaseelsorge. Er war in den 1830er Jahren maßgeblich daran beteiligt, als Missionsgottesdienste für die in den sächsischen Erblanden sehr verstreut lebenden Katholiken eingeführt wurden. Am 28. Mai 1844 wurde Dittrich in das Bautzener Domkapitel St. Petri gewählt und kaum ein Jahr später wurde er nach dem Tod von Matthäus Kutschank am 20. Februar 1845 dessen Dekan. Als solcher gehörte er der I. Kammer des Sächsischen Landtags an. Als Apostolischer Präfekt für die Lausitzen konnte Dittrich nicht mehr am Dresdner Hof wirken und König Friedrich August II. entband ihn von seinen Pflichten, ohne ihm den Titel des Hofpredigers zu entziehen. Als der Apostolische Vikar für Sachsen, Franz Laurenz Mauermann, im Oktober 1845 starb, setzte sich der König bei Papst Gregor XVI. für Dittrich als Nachfolger ein. Der Papst entsprach diesem Wunsch am 20. April 1846 und ernannte Dittrich zusätzlich zum Titularbischof von \"Corycus\". Die Bischofsweihe spendete ihm Erzbischof Alois Joseph Schrenck von Notzing am 10. Mai desselben Jahres in Prag. Mitkonsekratoren waren der Leitmeritzer Bischof Augustin I. Bartolomäus Hille und der Prager Weihbischof František Vilém Tippmann. Wie der Bautzener Kanoniker Franz Prihonsky so stand auch Joseph Dittrich während der 20er und 30er Jahre im Briefwechsel mit Bernard Bolzano. Zu dieser Zeit war das geistige Klima am Kapitel St. Petri von Bolzanos reformtheologischen Ansichten und dem Bemühen um gutes Einvernehmen zwischen Sorben und Deutschen geprägt. Während seiner Amtszeit als Präfekt und Bischofsvikar war Dittrich weiterhin besonders um die Förderung des katholischen Schulwesens bemüht. Für die sorbischen Schüler ließ er mehrere Bücher übersetzen oder neu abfassen, u. a. einen Katechismus, eine biblische Geschichte und eine Fibel. Dazu kam ein sorbisches Gebetbuch für die Erwachsenen. Im Ringen mit den Behörden und der widerstrebenden protestantischen Mehrheitsbevölkerung gelang es ihm mühsam das katholische Schulnetz in Sachsen zu erweitern. So war z. B. die katholische Schule in Reichenau bei Zittau eine seiner Gründungen. Um dem Lehrermangel abzuhelfen, gründete er in Bautzen das katholische Lehrerseminar, in dessen Finanzierung er einen großen Teil seines nicht besonders großen Vermögens steckte. Bischof Dittrich konnte in seiner Amtszeit zwei wichtige Kirchenbauten fertigstellen, zum einen die Trinitatiskirche in Leipzig welche die erste katholische Kirche der Messestadt war, zum anderen die neue Pfarrkirche der Dresdener Neustadt. 1848 nahm Dittrich an der Würzburger Bischofskonferenz teil. 1849 regelte er das Verhältnis der Lausitzer Präfektur mit dem bedeutenden Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern bei Kamenz neu. In einem von ihm ausgearbeiteten Vertrag setzte er die bischöflichen Jurisdiktionsrechte in den Patronatspfarreien des Klosters durch. Für seine Verdienste wurde Dittrich mit der Ernennung zum Komtur des königlich sächsischen Zivilverdienstordens geehrt. Dittrich starb am 5. Oktober 1853 und wurde auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden-Friedrichstadt beerdigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Dittrich (* 25. April 1794 in Marschen, Böhmen; † 5. Oktober 1853 in Dresden) war ein deutscher römisch-katholischer Geistlicher. Ab 1845 war der Dekan des Domstifts zu Bautzen und Apostolischer Präfekt für die Oberlausitz, ab 1846 bis zu seinem Tod zusätzlich Apostolischer Vikar in den sächsischen Erblanden.", "tgt_summary": null, "id": 1460087} {"src_title": "Joel Zussman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Schulbesuch studierte er Rechtswissenschaften an der University of London, das er mit einem Bachelor of Laws (LL.B.) abschloss. Nach einem Postgraduiertenstudium erfolgte seine Promotion zum Dr. phil. an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1934 wanderte er in das britische Mandatsgebiet Palästina aus, wo er seine Zulassung zum Rechtsanwalt erhielt. Nach der Gründung des Staates Israel wurde er 1949 Chefankläger der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), ehe er 1951 als Richter an das Oberste Gericht berufen wurde, dessen Vizepräsident er bis 1953 war. Als Richter war er 1965 Berichterstatter im Verfahren \"Ya’akov Yardor v. Central Election Committee\", einer Grundsatzentscheidung zum Wahlrecht Israels, und schuf dabei den Begriff einer „sich selbst verteidigenden Demokratie“ (\"Self-defending democracy\"). Dabei ging es um die Zulassung der radikalen arabischen Liste \"Al-Ard\" zu den Wahlen zur 6. Knesset. Das Oberste Gericht bestätigte den Ausschluss der Liste und damit des Verbots als verbotene Organisation durch das Verteidigungsministerium. In seiner Urteilsbegründung berief sich Zussman dabei auf das Bundesverfassungsgericht in dem Verfahren zum Parteiverbot der Sozialistischen Reichspartei (SRP) 1952 sowie zum KPD-Verbot von 1956 als Präzedenzfall und führte aus, dass es in bestimmten Fällen über der Verfassung stehende, aus dem Naturrecht stammende Überlegungen gebe, die höher als jede Gesetzgebung stehen: 1976 wurde er als Nachfolger von Schimon Agranat zum Präsidenten des Obersten Gerichts ernannt und bekleidete dieses Amt bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand. Für seine Verdienste um die Rechtsprechung und Justiz wurde er 1975 zusammen mit dem damaligen Generalstaatsanwalt und späteren Präsidenten des Obersten Gerichts, Aharon Barak, mit dem Israel-Preis ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde 1984 das Joel-Zussman-Institut für angewandte Rechtswissenschaften begründet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joel Zussman (auch \"Yoel Sussman\"; * 24. Oktober 1910 in Krakau; † 2. März 1982) war ein israelischer Jurist und Richter.", "tgt_summary": null, "id": 2389195} {"src_title": "Jagdschloss Ferdinandsko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Schloss befindet sich knapp vier Kilometer westlich von Podivice bzw. sechs Kilometer östlich von Studnice auf einer kleinen Lichtung im Quellgebiet des Baches Ferdinandský potok zwischen dem Stříbrná (Silberberg, 551 m), Srnčí (Rehberg, 537 m) und Dudín. Nordwestlich des Schlosses liegen die Schießstände.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ausgedehnten Wälder in diesem Teil des Berglandes befanden sich seit dem Mittelalter im Besitz der Olmützer Bischöfe. Sie nutzen diese zur Jagd und am Silberberg wurde Bergbau auf Silbererz betrieben. Unterhalb des Silberberges entstand im 15. Jahrhundert das erste Damwildgehege im Königreich Böhmen. Zwischen 1755 und 1757 ließ Bischof Ferdinand Julius von Troyer westlich von Podiwitz das Jagdschloss Ferdinandsruhe mit einer dem hl. Eustachius geweihten Kapelle anlegen. Auch seine Nachfolger nutzten das Schloss als Jagdsitz. Die Ansiedlung Ferdinandsruhe hatte bis in das erste Drittel des 20. Jahrhunderts etwa sechs ständige Einwohner. 1935 kaufte der tschechoslowakische Staat das Schloss und die umliegenden Wälder auf und errichtete den Schießplatz Vyškov. Das Schloss wurde zum Verwaltungssitz des Schießplatzes. Im Jahre 1940 erfolgte der Beschluss zur Errichtung des Truppenübungsplatzes Wischau für die Wehrmacht. Dazu wurden zwischen 1941 und 1945 in fünf Etappen insgesamt 33 Dörfer geräumt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Truppenübungsplatz aufgehoben und am 1. Mai 1951 erneut als Truppenübungsplatz Březina eingerichtet. Später wurde mit dem PDA Dědice ein neuer Sitz der Militärverwaltung errichtet. Wegen unterlassener Instandsetzungsarbeiten wird das Jagdschloss seit 2000 kaum noch genutzt. In Ferdinandsko fanden Dreharbeiten zu Episoden der Fernsehserien \"Četnické humoresky\" und \"Příběhy železné opony\" statt. Auf Grund seiner Lage in der Kernzone des Militärgeländes ist das Schloss nicht öffentlich zugänglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Jagdschloss Ferdinandsko (deutsch \"Ferdinandsruhe\", auch \"Ferdinandsruh\") ist ein ehemaliges Jagdschloss der Olmützer Bischöfe und befindet sich in den Wäldern des Drahaner Berglandes auf dem Truppenübungsplatz Březina in Tschechien. Es handelt sich um ein freistehendes eingeschossiges hochbarockes Gebäude mit zwei kurzen Seitenrisaliten.", "tgt_summary": null, "id": 383102} {"src_title": "Lilli Promet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lilli Linda Promet wurde als Tochter des estnischen Malers Aleksander Promet (1879–1938) im südöstlichen Landkreis Petserimaa (\"Kreis Petschur\") geboren, der in der Zwischenkriegszeit zur Republik Estland gehörte. Nach ihrer Schulausbildung in Tallinn studierte sie von 1935 bis 1940 an der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Tallinn das Fach Kunstkeramik. 1940/41 und von 1944 bis 1951 war sie als Journalistin in der Estnischen SSR tätig. Während der deutschen Besetzung Estlands (1941–1944) war Promet bei Leningrad im estnischsprachigen Programm des sowjetischen Radios tätig. Lilli Promet trat in den 1950er Jahren als eine der produktivsten estnischen Schriftstellerinnen und Lyrikerinnen in Erscheinen. Besonders ihre Kurzprosa und ihre literarischen Kollagen erregten Aufmerksamkeit. Ihre Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Ihre drei Romane – \"Meesteta küla\" („Das Dorf ohne Männer“, 1962), \"Primavera\" (1971) und \"Tüdrukud taevast\" („Die Mädchen aus dem Himmel“, 1979) – haben mit dem tragischen Schicksal der Esten im oder nach dem Zweiten Weltkrieg zu tun. \"Primavera\" wurde in der DDR ins Deutsche übersetzt und gedruckt. Es erschienen zwei Vorab-Rezensionen und eine Ankündigung im Nachwort der deutschen Ausgabe von \"Ruhender Tiger\", bevor die Auslieferung, offenbar wegen der politischen Brisanz des Stoffs, von den DDR-Behörden gestoppt wurde. Lilli Promet war während der sowjetischen Besetzung Estlands Mitglied der Kommunistischen Partei Estlands (EKP). Promet erhielt 1971 die Auszeichnung „Verdiente Schriftstellerin der Estnischen SSR“. 1989 wurde sie Ehrenmitglied des Estnischen Kinoverbands. Promet war mit dem estnischen Schriftsteller Ralf Parve (1919–2011) verheiratet. Beider Sohn war der estnische Journalist, Historiker und Politiker Ralf R. Parve (1946–2008), der von 1992 bis 1995 als Abgeordneter dem estnischen Parlament (Riigikogu) angehörte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lilli Promet (* 16. Februar 1922 in Petseri, Republik Estland; † 16. Februar 2007 in Tallinn, Estland) war eine estnische Schriftstellerin und Journalistin.", "tgt_summary": null, "id": 651847} {"src_title": "Nové Hvězdlice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Nové Hvězdlice befindet sich in den Litenčické vrchy. Das Städtchen erstreckt sich in der Talmulde des Baches Hvězdlička. Nördlich erhebt sich der Klín (448 m), im Nordosten die Stará hora und der Hradisko (518 m), südöstliche die Kalvárie (354 m) sowie westlich die Homole (336 m). Nachbarorte sind Žešov und Orlovice im Norden, Zdravá Voda im Nordosten, Nítkovice und Chvalkovice im Osten, Komorov und Dobročkovice im Südosten, Uhřice und Roštoutky im Süden, Bohaté Málkovice im Südwesten, Kozlany im Westen sowie Bohdalice und Staré Hvězdlice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Funde belegen eine frühzeitliche Besiedlung des Ortes. 1949 wurden bei Bauarbeiten zwei Hockergräber der Aunjetitzer Kultur aufgefunden, die aus der Zeit um 1650 v. Chr. stammen. Des Weiteren wurde am Hügel Kalvárie eine um 1000 v. Chr. angelegte Urnengräberstätte und 1861 ein Behältnis mit Brakteaten aus der Zeit zwischen 1253 und 1305 vorgefunden. Der Markt und die Feste Nové Hvězdlice (\"municionem et opidum Hwyezdlicz\") wurden erstmals 1353 im Zuge ihres Verkaufs durch Bernart II. von Cimburg an seinen Bruder Albrecht Vranovec genannt. Gründer des Marktes und der Feste war wahrscheinlich das Geschlecht von Hvězdlice, ein Zweig der Herren von Deblín. Zwischen 1366 und 1406 war Jaroš von Cimburg, ein Sohn Albrecht Vranovecs, Besitzer von Nové Hvězdlice. Er erweiterte seinen Besitz noch um Staré Hvězdlice. Während des mährischen Bruderkrieges zwischen den Markgrafen Jobst und Prokop von Mähren wurde, wahrscheinlich im Jahre 1399, die Feste erobert und zerstört. 1411 erwarb das Augustinerkloster St. Thomas in Brünn den Markt Nové Hvězdlice und das Dorf Staré Hvězdlice einschließlich der wüsten Feste für 1020 Pfund Silber von Jaroš Bruder Albrecht Tovačovský von Cimburg. Der Orden errichtete in Nové Hvězdlice einen Verwaltungssitz, dem neben dem Städtchen die Dörfer Staré Hvězdlice, Německé Málkovice und Kozlany sowie Teile der Dörfer Černčín und Tschechen unterstanden. In den Hussitenkriegen bemächtigte sich Jan von Dlouhá Ves der klösterlichen Herrschaft. Die Augustiner verpfändeten Nové Hvězdlice um 1530 an Vilém von Víckov. Kaiser Ferdinand I. erteilte Nové Hvězdlice auf dessen Gesuch das Privileg für zwei Märkte. 1573 konnten sich die Bewohner des Städtchens von den Frondiensten freikaufen. Im Jahre 1668 erhielt Nové Hvězdlice das Braurecht. Seit 1733 ist die Existenz des Heilbads Brunn belegt. Im Jahre 1760 ist die erste Töpferwerkstatt nachweisbar. Zu dieser Zeit entstand auch die erste Schule. 1783 bestätigte Kaiser Joseph II. die Privilegien von Nové Hvězdlice, die u. a. vier Jahrmärkte und einen Viehmarkt umfassten. 1791 hatte Neu Wieslitz 821 Einwohner. Erneut bestätigt wurden die alten Rechte 1795 durch Kaiser Franz II. 1802 bezog die einklassige Schule ein neues Schulhaus. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Nové Hvězdlice immer den Augustiner-Eremiten, die 1783 nach Alt Brünn verwiesen wurden, untertänig. Nové Hvězdlice war ein Ackerbürgerstädtchen, es bestanden eine Ziegelei, eine Brauerei, eine Brennerei und zwei Windmühlen. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Nové Hvězdlice einschließlich des Bades Gesundbrunn ab 1850 eine Marktgemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Wischau. 1878 wurde der zweiklassige und 1893 der dreiklassige Unterricht aufgenommen. Dass sich das Schulhaus dafür zu klein erwies, erfolgte in den Jahren 1910 und 1911 der Bau der neuen Schule. Die Freiwillige Feuerwehr gründete sich 1886. Im Jahre 1910 waren in Nové Hvězdlice 20 Weber und 26 Handwerker ansässig. 1930 erreichte das Städtchen mit 1906 Einwohnern die höchste Bevölkerungszahl in seiner Geschichte. 1947 verlor Nové Hvězdlice den Status eines Městys. 1948 wurde der Kindergarten eingerichtet. Zwischen 1950 und 1960 gehörten die Gemeinde zum Okres Bučovice und kam nach dessen Aufhebung mit Beginn des Jahres 1961 zum Okres Vyškov zurück. 1964 wurden Nové Hvězdlice mit Staré Hvězdlice zur Gemeinde Hvězdlice zusammengeschlossen. Die Grundschule wurde 2002 wegen zu geringer Schülerzahl geschlossen. Nové Hvězdlice hatte im Jahre 1991 594 Einwohner. Beim Zensus von 2001 lebten in den 190 Häusern von Nové Hvězdlice und Zdravá Voda 588 Personen. Am 10. Oktober 2006 erhielt Hvězdlice den Status eines Městys zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nové Hvězdlice (deutsch \" Neu Wieslitz\", früher \"Neu Hwiezdlitz\") ist ein Ortsteil von Hvězdlice in Tschechien. Er liegt elf Kilometer südwestlich von Morkovice-Slížany und gehört zum Okres Vyškov.", "tgt_summary": null, "id": 779054} {"src_title": "Joseph Martin Nathan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Eltern waren der Lehrer Joseph Nathan und Antonie, geborene Odersky. Als Joseph zwei Jahre alt war, wurde sein Vater als Schulrektor nach Ludgierzowitz im Hultschiner Ländchen versetzt. Dort besuchte Joseph die Volksschule und anschließend das Gymnasium in Leobschütz. Nach dem Abitur, das er 1887 am Gymnasium in Ratibor ablegte, studierte er ein Semester Theologie in Freiburg. Dort trat er der Katholischen Studentenverbindung Brisgovia bei. Nach dem einjährigen Militärdienst setzte er das Theologiestudium an der Universität Breslau fort, das er 1890 mit dem Zweiten Staatsexamen abschloss. Am 23. Juni 1891 empfing er in Breslau durch Fürstbischof Georg von Kopp das Sakrament der Priesterweihe. Nach einer kurzen Kaplanstätigkeit in Sabschütz (heute \"Zawiszyce\") bei Leobschütz wurde er im Juli 1892 nach Branitz (heute \"Branice\") versetzt, wo er 1899 zum Pfarrer ernannt wurde. Von Anfang an wandte er sich in Branitz vor allem den Kranken und Notleidenden zu. Nachdem er dort 1897 ein Haus für die Marienschwestern errichtet hatte, die mit der Krankenpflege betraut werden sollten, legte er im selben Jahr den Grundstein für die Branitzer Heil- und Pflegeanstalten. 1902/03 konnte das Haus für Geisteskranke in Betrieb genommen werden. Der von Parkanlagen umgebene Gebäudekomplex wurde im Pavillonstil angelegt. Auf dem zehn Hektar großen Gelände befanden sich zudem ein großer Festsaal, eine Zentralküche, ein Handwerkerhof mit eigenen Werkstätten sowie je eine Dampfwäscherei, Bäckerei, Mühle, Fleischerei und Gärtnerei. Die Ernährung der Kranken und Hilfsbedürftigen wurde durch den Erwerb der Rittergüter Burg-Branitz und Krug (heute \"Dzbańce\") sichergestellt. 1908 erwarb Joseph Martin Nathan das Rochusbad bei Neisse, das später als Noviziat für die Marienschwestern diente. Für die Erholung der Marienschwestern erwarb er in Bad Landeck das \"Haus Caritas\" und für die Ärzte der Heil- und Pflegeanstalt errichtete er Wohnungen. Für verwaiste und gefährdete Kinder gründete er auf der Burg Branitz (heute \"Branice-Zamek\") das St.-Raphael-Stift. Der von ihm geplante Bau eines Forschungsinstituts für Gehirn- und Nervenkrankheiten konnte wegen der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten nicht realisiert werden. Neben seinen umfangreichen seelsorglichen und caritativen Aufgaben war Joseph Martin Nathan von 1913 bis 1918 Abgeordneter des Reichstags für den Wahlkreis Leobschütz. Bereits 1916 wurde er zum Kommissar für den in Schlesien liegenden preußischen Anteil des Erzbistums Olmütz ernannt. Das Kommissariat wurde bereits 1742 errichtet, als große Gebietsteile der Herzogtümer Troppau und Jägerndorf nach dem Ersten Schlesischen Krieg an Preußen fielen. Es bestand aus den Dekanaten Leobschütz, Branitz, Katscher und Hultschin. 1924 wurde Joseph Martin Nathan für diesen Anteil zum Olmützer Generalvikar ernannt und gleichzeitig von Papst Benedikt XV. zu seinem Hausprälaten. 1926 erfolgte durch Papst Pius XI. die Beförderung zum Apostolischen Protonotar. Nach dem Münchener Abkommen, mit dem 1938 das Sudetenland an das Deutsche Reich angeschlossen worden war, übertrug der Olmützer Erzbischof Leopold Prečan die Leitung der sudetendeutschen Gebiete des Erzbistums Olmütz an Joseph Martin Nathan. Damit unterstanden ihm 26 Dekanate mit 735.558 Katholiken. Zur Bewältigung dieser Aufgabe richtete Nathan ein Seelsorgeamt ein, in das er Geistliche der ihm unterstehenden Gebiete berief. Am 17. April 1943 wurde er zum Weihbischof in Olmütz und Titularbischof von \"Arycanda\" ernannt. Die Bischofsweihe durch Maximilian Kaller, dessen Vater aus Branitz stammte, erfolgte am 6. Juni desselben Jahres in der unter Nathan erbauten Branitzer Anstaltsbasilika; Mitkonsekratoren waren der Koadjutor von Meißen, Heinrich Wienken, und der Breslauer Weihbischof Joseph Ferche. Während der Jahre der nationalsozialistischen Herrschaft versuchte Nathan möglichst viel der ihm anvertrauten Kranken vor der Euthanasie zu retten, indem er sie nach Hause entließ - dennoch wurde ein Teil der Patienten in Sonnenstein ermordet. Bei der Troppauer Gestapo wurde er deshalb als persona ingratissima geführt. Kriegsbedingt musste bereits 1941 in einem Teil der Branitzer Anstaltsgebäude ein Lazarett eingerichtet werden. Da Branitz während der letzten Kriegswochen umkämpft war, wurden im Frühjahr 1945 auch Teile der Heil- und Pflegeanstalt bei einem Fliegerangriff zerstört. Aufgrund eines militärischen Räumungsbefehls mussten am 1. April 1945 alle gehfähigen Kranken die Anstalt verlassen. Insgesamt 600 Kranke und Schwestern verließen Branitz in Richtung Freudenthal. Sie wurden von Joseph Martin Nathan begleitet, der nach Kriegsende und dem damit verbundenen Übergang Schlesiens an Polen, am 5. Juni 1945 mit den Schwestern nach Branitz zurückkehrte, um sein Lebenswerk zu retten. Obwohl er u. a. eine Notbedachung der zerstörten Gebäude veranlasste, wurde er im September 1945 von Erzbischof August Hlond seines Amtes enthoben und die Verwaltung des nun in Polen liegenden Olmützer Anteils dem Apostolischen Administrator von Oppeln, Bolesław Kominek übertragen. Am 21. Dezember 1946 wurde Joseph Martin Nathan von den polnischen Behörden ausgewiesen. Obwohl er krank war und hohes Fieber hatte, wurde er in einem Auto an die Grenze zwischen Wiechowice (\"Wehowitz\") und Vávrovice (\"Wawrowitz\") gebracht und aufgefordert, nach Troppau zu gehen. Dort starb er sechs Wochen später im \"Marianum\". Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde er am 4. Februar 1947 durch den Olmützer Weihbischof Stanislav Zela auf dem Troppauer Kommunalfriedhof beigesetzt. Anwesend waren Domkapitular Ulrich Karlik vom Olmützer erzbischöflichen Konsistorium und weitere Vertreter des Olmützer Domkapitels sowie der Apostolische Administrator für den tschechischen Anteil der Erzdiözese Breslau, Prälat Franz Onderek, Vertreter des Olmützer und Weidenauer Priesterseminars, des Kollegiatkapitels von Kremsier sowie Vertreter der Stadt Troppau. Eine Überführung des Toten auf den Anstaltsfriedhof in Branitz, wie von ihm zu Lebzeiten gewünscht, war aus politischen Gründen nicht möglich. Nach Bemühungen durch die Gemeinde Branice konnten 2014 die sterblichen Überreste Nathans an seinen Wirkungsort zurückgeführt werden. 2009 wurde im Kreismuseum der Stadt Głubczyce eine Ausstellung über das Leben und Wirken Joseph Martin Nathans gezeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Martin Nathan (* 11. November 1867 in Stolzmütz (seit 1945 \"Tłustomosty\"), Landkreis Leobschütz; † 30. Januar 1947 in Troppau) war Kommissar für den in Schlesien liegenden preußischen Anteil des Erzbistums Olmütz und ab 1943 Weihbischof in Olmütz sowie Titularbischof von \"Arycanda\". Besondere Verdienste erwarb er sich durch den Bau und Betrieb der Branitzer Heil- und Pflegeanstalten, in denen zeitweise bis zu 2000 Patienten versorgt wurden. 1913–1918 war er für den Wahlkreis Leobschütz Abgeordneter des Reichstags.", "tgt_summary": null, "id": 488725} {"src_title": "Komintern (Schlepper)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Durch die schnelle Entwicklung der sowjetischen Artillerie in den Jahren 1929–1930 bestand Bedarf für ein Kraftschleppmittel für die neuen schweren Geschütze. Auch erforderte der Fortschritt in der Militärwissenschaft dieser Zeit die Motorisierung aller Waffen. Darum gab das Hauptartillerieamt der Roten Armee im Jahr 1930 den Auftrag zur Entwicklung einer ganzen Serie von Schleppern aus. Die im militärischen und zivilen Traktorbau erfahrene Lokomotivfabrik Charkow wurde mit der Entwicklung beauftragt. Die Konstrukteure D. M. Iwanow und D. F. Bobrow entwickelten ab 1931 unter der Leitung von B. N. Woronkow den „mittleren Artillerie-Traktor“ gemäß den Anforderungen auf Basis des in kleiner Serie produzierten T-24-Panzers neu. Das Laufwerk und die Federung wurden ohne größere Änderungen vom T-24 übernommen. Das erste Versuchsfahrzeug zeigte noch viele Mängel. Im Jahr 1932 konnte das Ingenieurskollektiv unter N. G. Subarews Leitung den Entwurf erfolgreich überarbeiten, wodurch das Fahrzeug faktisch zu einem Lastkraftwagen auf Vollkettenlaufwerk wurde. Die staatlichen Tests des verbesserten Fahrzeuges endeten im Jahr 1934 erfolgreich und die Rote Armee nahm es für den eigenen Dienst als mittleren Artillerie-Schlepper „\"Komintern\"“ an. Die Serienproduktion folgte im nächsten Jahr mit einem monatlichen Ausstoß von etwa 25–30 Fahrzeugen. Ab dem Jahr 1939 fertigte der Hersteller den neuen leistungsstärkeren Schlepper vom Typ „\"Woroschilowez\"“ und stellte zugunsten dieses Typs die Fertigung des \"Komintern\" schließlich ein.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die \"Komintern\"-Schlepper wurden erfolgreich als Schlepper für schwere Divisions- und Korpsgeschütze verwendet. Der Traktor wurde zum Schleppen der Artilleriesysteme 107-mm-Divisionskanone M1940 (M-60), 122-mm-Kanone M1931/37 (A-19), 152-mm-Haubitze M1938 (M-10), sowie 152-mm-Kanonenhaubitze M1937 (ML-20) genutzt. Damit war er für die Mobilität der Sowjetischen Artillerie zuständig. Aber die zu geringe Zahl an leistungsstarken Schleppern in der Roten Armee führte in der Anfangsphase des Deutschen-Sowjetischen Krieges zu großen Verlusten an schweren Geschützen. Der \"Komintern\" konnte auch die überschwere 203-mm-Haubitze M1931 (B-4) schleppen, allerdings nur auf guten Straßen. Im Jahr 1945 besaß die Rote Armee 568 Schlepper dieses Typs, die Verluste vom 1. September 1942 bis Kriegsende betrugen nur 56 Fahrzeuge. Während des Russlandfeldzuges erbeutete die deutsche Wehrmacht einige solcher Traktoren und stellte sie unter der Bezeichnungen Artillerie-Schlepper 604(r) in den eigenen Dienst. Viele \"Komintern\" arbeiteten auch in der sowjetischen Militär- und Zivilindustrie.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Der \"Komintern\" wurden von einem 4-Zylinder-Viertakt-Vergasermotor vom Typ \"KIN\" angetrieben. Das ölgekühlte Triebwerk leistete etwa 131 PS, das Fünfganggetriebe erlaubte es einen breiten Zugkraftbereich abzudecken. Der maximale Wert lag bei etwa 6.800 Kilopond bei 2,6 km/h. Das Fahrzeug wurde mit einer leistungsstarken, vom Fahrmotor angetriebenen Seilwinde ausgerüstet, deren maximale Schleppkraft bei fast 10.000 Kilopond lag. Das Fahrzeug war insgesamt zuverlässig und ausreichend schnell. Der Schlepper konnte mit verschiedenen Kraftstoffen (Benzin, Kerosin, Ligroin und deren Mischungen) und unter rauen Winterbedingungen arbeiten. Seine Hauptmängel waren der Bedarf an qualifizierter Wartung, der große Kraftstoffverbrauch, der hohe Schwerpunkt und die ungenügende Lenkbarkeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Komintern () war ein sowjetischer mittlerer Artillerieschlepper, der von der Roten Armee während des Zweiten Weltkriegs verwendet wurde. Der Entwurf dieses Fahrzeuges, benannt nach der Kommunistischen Internationale, wurde im Jahr 1931 entwickelt, seine Serienproduktion in der Lokomotivfabrik Charkow lief von 1935 bis 1940. Insgesamt wurden 1798 Schlepper dieses Typs hergestellt. Mit dem \"Komintern\" erhielt die sowjetische, gezogene Artillerie für deren Motorisierung ein zuverlässiges Kraftschleppmittel, aber die Zahl der gefertigten Schlepper war unzureichend, um dieses vollständig zu erreichen. Die Fahrzeuge wurden von der Roten (ab 1946 Sowjet-) Armee bis Mitte der 1950er Jahre eingesetzt, dann wurden sie durch modernere Schlepper-Muster ersetzt. Kein \"Komintern\" ist vollständig erhalten geblieben.", "tgt_summary": null, "id": 1278396} {"src_title": "Kloster Júnias", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das im Bergweideland in einer Talsenke gelegene Kloster ist aus einer präromanischen Einsiedelei aus dem 9. Jahrhundert entstanden. Zunächst besiedelten es Benediktinermönche (als Gründungsjahr gilt 1147), jedoch schloss es sich im Jahr 1248 dem Zisterzienserorden an und unterstellte sich dem Kloster Oseira (nach anderen Angaben Kloster Bouro), wodurch es zur Filiation der Primarabtei Clairvaux gehörte. Ob es jemals den Rang einer Abtei erlangte, ist unsicher. In den folgenden Jahrhunderten erwarb das Kloster, das eine ausgedehnte Viehwirtschaft betrieb, Ländereien in der Region von Barroso und in Galicien. Auch wurde die durch Hochwasser in Mitleidenschaft gezogene Anlage repariert. In Júnias entwickelte sich auch eine blühende Wallfahrt. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche restauriert und neu ausgestattet. Im Jahr 1834 wurde das Kloster mit den anderen portugiesischen Klöstern aufgelöst. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Konvent durch einen Brand zerstört. 1986 fanden Restaurierungsarbeiten statt, in den Jahren 1994 und 1995 eine archäologische Untersuchung durch den Nationalpark Peneda-Gerês, in dessen Gebiet die Anlage liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Bauten und Anlage.", "content": "Die von Mauern umgebene Anlage von rund 40 mal 50 Metern bildet ein Trapez mit der einschiffigen, gotisch umgestalteten Kirche im Norden mit holzgedecktem Innenraum und den Ruinen des Konvents im Süden mit dem Dormitorium der Mönche. Der gotisch veränderte Chor wird durch einen Triumphbogen vom Schiff abgetrennt. Die Westfront der Kirche besitzt einen rundbogigen romanischen Zugang mit zwei Archivolten, davon die äußere mit Lanzenspitzenmuster, einem Tympanon mit durchbrochenem Malteserkreuz (ebenso über dem Südportal) und einen barocken Glockenstuhl aus dem 17. Jahrhundert. Vom romanischen Kreuzgang sind drei Arkaden erhalten. Im Küchentrakt ist der Kamin erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kloster Júnias (Santa Maria das Júnias, Junhas) ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster in der Berglandschaft der Serra do Pisco nahe der Grenze zur spanischen Provinz Ourense im Kirchspiel (freguesia) Pitões das Júnias, im Concelho Montalegre im Distrikt Vila Real in Portugal.", "tgt_summary": null, "id": 1280800} {"src_title": "Robert Van de Walle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Robert Van de Walle kämpfte von 1972 bis 1976 im Halbschwergewicht bis 93 Kilogramm, nach der neuen Klasseneinteilung ab 1977 war er bis zu seinem Karriereende in der Klasse bis 95 Kilogramm aktiv, neben seinen Starts im Halbschwergewicht trat er bisweilen in der Offenen Klasse an. 1973 gewann er bei den Militärweltmeisterschaften im Halbschwergewicht und belegte den zweiten Platz in der Offenen Klasse. Im Jahr darauf belegte er erstmals den ersten Platz bei einem internationalen Turnier, als er bei den Offenen Niederländischen Meisterschaften gewann. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 1974 erreichte er den zweiten Platz. 1975 und 1976 gewann er je ein internationales Turnier, bei den Europameisterschaften 1976 belegte er den zweiten Platz hinter Tengis Chubuluri aus der Sowjetunion. Bei den Olympischen Spielen 1976 schied Robert Van de Walle frühzeitig aus. 1977 verlor Robert Van de Walle erneut im Europameisterschaftsfinale, diesmal siegte Dietmar Lorenz aus der DDR; zusätzlich erkämpfte Robert Van de Walle Bronze in der Offenen Klasse. 1979 wiederholte er in Brüssel den doppelten Medaillengewinn, erneut unterlag er im Halbschwergewichtsfinale gegen Chubuluri. Ein halbes Jahr nach den Europameisterschaften fanden in Paris die Judo-Weltmeisterschaften 1979 statt und erneut unterlag der Belgier im Finale gegen Chubuluri. 1980 gewann Robert Van de Walle bei den Europameisterschaften die Offene Klasse, sein Finalgegner war Angelo Parisi. Bei den Olympischen Spielen 1980 standen sich Robert Van de Walle und Tengis Chubuluri erneut im Halbschwergewichtsfinale gegenüber und diesmal siegte der Belgier. Nach 1979 gewann Robert Van de Walle 1980 zum zweiten Mal bei der Wahl zum belgischen Sportler des Jahres. 1981 unterlag er im Weltmeisterschaftsfinale gegen Chubuluri, zusätzlich erkämpfte der Belgier die Bronzemedaille in der Offenen Klasse. Nach einem medaillenlosen Jahr 1982 gewann er 1983 vier Medaillen bei den Europa- und Weltmeisterschaften, in seinem einzigen Meisterschaftsfinale unterlag er bei den Europameisterschaften in der Offenen Klasse gegen Angelo Parisi. 1984 gewann er mehrere Turniere, beim Saisonhöhepunkt, den Olympischen Spielen 1984 schied er allerdings in der ersten Runde aus. 1984 hatte Robert Van de Walle bei den Europameisterschaften seine letzte Medaille in der Offenen Klasse gewonnen, im Alter von mittlerweile über 30 Jahren konzentrierte er sich nun ganz auf das Halbschwergewicht. 1985 und 1986 gewann er jeweils den Europameistertitel, beide Male war der Franzose Roger Vachon sein Finalgegner. Die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1988 und bei den Weltmeisterschaften 1989 waren seine letzten großen Medaillen. 1992 nahm Robert Van de Walle als erster Judoka zum fünften Mal an Olympischen Spielen teil, er belegte noch einmal den siebten Platz. Robert Van de Walle gewann neben seinen internationalen Titeln zwei belgische Meistertitel, 1977 im Halbschwergewicht und 1978 in der Offenen Klasse.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Van de Walle (* 20. Mai 1954 in Ostende) ist ein ehemaliger belgischer Judoka, der zwei olympische Medaillen gewann.", "tgt_summary": null, "id": 1365251} {"src_title": "David Beck (Maler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Beck, Sohn eines Delfter Lehrers, erhielt den Namen seines bekannten Onkels, eines Dichters, der in Arnhem lebte. Er erlernte die Malerei zunächst bei dem in den Niederlanden tätigen Portraitmaler Phillip Brown, gegen Ende des Jahres 1640 auch als Schüler und Assistent von Anthonis van Dyck in London. Beck galt als guter Zeichner, was den englischen König Karl I. zur Aussage bewegt haben soll, das Beck wohl auch beim Ausreiten der Post zeichnen könne. Karl beauftragte Beck, seine Söhne, darunter den späteren König Karl II. sowie seine Brüder Jakob und Henry Stuart, Duke of Gloucester im Zeichnen zu unterrichten. Nach Ausbruch des englischen Bürgerkrieges, in dessen Folge sein Förderer Karl hingerichtet wurde, verließ Beck England und trat dann zunächst in den Dienst des französischen Königs Ludwig XIII. Später wurde er für den dänischen Hof tätig, Christina von Schweden ernannte ihn 1647 zu ihrem ersten Kammerherrn und Hofmaler. In ihrem Auftrag besuchte er die Höfe von Deutschland, Dänemark, England, Frankreich und Italien, an denen er Porträts der dortigen Fürsten und anderer Persönlichkeiten für Christina von Schweden anfertigte. Im Austausch schenkte er den Porträtierten eines der Bildnisse der Königin, von denen er einige mit sich führte. Während Christinas Aufenthalt in Paris im Jahr 1656 reiste Beck entgegen ihren Wünschen zu Familienbesuchen nach Holland ab, wo er sich in Den Haag niederließ. Dort starb er plötzlich im Jahre 1656, man nimmt an, das eine Vergiftung die Ursache war. Nur wenige Künstler wurden in ähnlicher Weise von einem Fürstenhaus unterstützt. Seine Fertigkeit im Malen wird als außerordentlich geschildert.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "David Beck (* 25. Mai 1621 in Delft; † 20. Dezember 1656 in Den Haag) war ein niederländischer Porträtmaler. Der spätere Hofmaler Christinas von Schweden wird dem niederländischen Goldenen Zeitalter zugerechnet.", "tgt_summary": null, "id": 954730} {"src_title": "Herrenstand (Böhmen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In der ältesten böhmischen Herrenstandsordnung vom 18. März 1500 wurde festgelegt, dass niemand in den Herrenstand aufzunehmen sei, der nicht den Ritterstand seiner Familie über vier Generationen nachweisen konnte und darüber hinaus musste nicht nur der König, sondern zusätzlich auch die alten Herrenstandsfamilien selbst einer möglichen Aufnahme zustimmen. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur 30 solcher \"alten Herrenstandsfamilien\" in Böhmen. Die politischen Veränderungen nach der Schlacht am Weißen Berg ermöglichten es dem König, die Einflussnahme der alten Geschlechter abzuschwächen. Mit der verneuerten Landesordnung vom 10. Mai 1627 wurde auch eine neue Ständepyramide in Böhmen geschaffen. An der Spitze stand die hohe Geistlichkeit (der Erzbischof von Prag, die übrigen Bischöfe usw.), es folgte der Herrenstand, der neben den Freiherren und Grafen nun auch die Herzöge und Fürsten einschloss, dann der Ritterstand mit Landbesitz und schließlich die Königlichen Städte. Zur Aufnahme in den Herrenstand genügte jetzt jedoch die Verleihung eines Freiherren-, Grafen- oder Fürsten-Titels durch den König von Böhmen oder das Inkolat an eine entsprechende ausländische Familie. Das Mitspracherecht der bisherigen Herrenstandsfamilien war entfallen. Gehörte jemand nur dem Ritterstand an, so erhielt er zunächst die Aufnahme in den \"böhmischen Freiherrenstand\". Erst drei Generationen später erfolgte die Verleihung des \"alten Herrenstandes\" oder auch der Titel \"Alter böhmischer Freiherr\". Von dieser Wartefrist befreit, waren die Familien, in der bereits zuvor zumindest eine Linie den Freiherren- oder Grafenstand erhalten hatte. Die besondere Stellung des böhmischen Herrenstandes endete mit der Auflösung der ständischen Verfassung von 1849. Doch sahen sich dessen ehemalige Mitglieder noch bis 1918 als \"Bewahrer und Hüter\" der Rechte des Landes Böhmen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Neun der dreizehn höchsten Staatsämter durften nur von Mitgliedern des Herrenstandes besetzt werden. Dazu gehörte das Amt des Oberstburggrafen von Prag, des Oberstlandhofmeisters oder des Oberstlandmarschalls. Darüber hinaus gehörte der Betreffende dem Landtag an, unterstand einer privilegierten Gerichtsbarkeit, genoss persönliche Steuerfreiheit und anderes. Diese Elite im Königreich Böhmen erhielt eine staatsrechtliche Stellung, die weit über der des vergleichbaren Adels in anderen Ländern lag.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Herrenstand war ein Teil der böhmischen Ständeordnung. Aufgrund seiner staatsrechtlichen Stellung unterschied er sich vom übrigen titulierten Adel im Heiligen Römischen Reich.", "tgt_summary": null, "id": 1766445} {"src_title": "Miloš Kirschner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kirschner studierte zunächst in Prag internationales Recht, bis er 1949 sein Studium aus politischen Gründen beenden musste. Anfang der 1950er Jahre wurde er wegen Dissidententätigkeit festgenommen und zu einer Haftstrafe verurteilt. Nach Haftende wurde er in das tschechoslowakische Strafbataillon „Pomocný technický prapor“ („Technische Hilfstruppen“) überstellt, die in den 1950er Jahren für die Umerziehung von Dissidenten innerhalb der Tschechoslowakischen Volksarmee gebildet worden war. Nach Ende dieses Wehrdienstes wurde er 1951 in das Theater „Hurvinek und Spejbl“ in Prag aufgenommen. Bereits ab 1952 übernahm er die Hauptrollen. 1956 bestimmte ihn der langjährige Leiter Professor Josef Skupa zu seinem Nachfolger. Offiziell wurde er zum Leiter aber erst im Jahr 1966 ernannt. In dieser Position verblieb Kirschner bis zu seinem Tod, danach übernahm seine Ehefrau und langjährige Mitarbeiterin Helena Štáchová diesen Posten. Die Figuren Hurvinek und Spejbl übernahm ab 1996 Martin Klásek. Unter der Intendanz von Miloš Kirschner entwickelte sich der legendäre Charakter des Puppenpaares Spejbl und Hurvínek in die heute bekannte Richtung. Er ging ein auf Tradition und Gegenwart und kam mit szenischen und thematischen Innovationen. So wurden von unten gelenkte Handpuppen ebenso eingesetzt wie Puppen in der Form des Schwarzen Theaters und auch Trickeffekte. Kirschner verfasste auch einen Großteil der Texte des Theaters, die meist sehr humorvoll und mitunter auch recht tiefgründig waren. Insbesondere nach Skupas Tod initiierte Kirschner einen Wechsel vom eher derberen Kabaretthumor zu feineren und geistreicheren Tönen, Wortspiele wurden ein Markenzeichen des Ensembles. Spejbl ist nun nicht länger eine durch und durch dumme und begriffsstutzige Person und Ziel des Spottes, sondern wird zu einer tiefgründigeren Figur, denen die Umstände und Zufälle immer wieder ungünstig mitspielen. Hurvínek hingegen verlor vieles seiner übertriebenen Frechheit. Im Unterschied zu Josef Skupa sprach er seinen Rollen auch in 17 Fremdsprachen, darunter neben den gängigen Sprachen wie Deutsch, Englisch und Französisch etwa auch Japanisch, Arabisch oder Flämisch. In 44 Bühnenjahren gastierte er in 30 Ländern. Kirschner verfasste auch Fachartikel, schrieb Drehbücher und Bühnenstücke. Viele dieser Stücke sind auf Schallplatten aufgenommen worden. Auch beteiligte er sich an der Gestaltung des tschechoslowakischen Sandmännchens Večerníček. Außer im Theater war Kirschner auch im Fernsehen und Radio aktiv. So spielte er in Filmen mit, die in der Tschechoslowakei und im Ausland gedreht wurden. Für seine Arbeit wurde Kirschner mit einer Reihe von Preisen geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Miloš Kirschner (* 16. März 1927 in Prag; † 2. Juli 1996 ebenda) war ein tschechischer Puppenspieler, Schauspieler und Sänger sowie langjähriger Leiter und Hauptinterpret des Prager Puppentheaters Spejbl und Hurvínek.", "tgt_summary": null, "id": 1331184} {"src_title": "ČSD-Baureihe M 134.001", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Dieser ehemalige Gütertriebwagen entstand 1933 bei Škoda in Pilsen. Es wurde nur ein Exemplar gebaut. Während der Wagenkasten etwas an den der ČSD-Baureihe M 222.0 erinnert, sind die Motorparameter mit dem der ČSD-Baureihe M 232.0 identisch.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Merkmale.", "content": "Angetrieben wurde das Fahrzeug von einem 8-Zylinder-Dieselmotor von \"Škoda\", der zusammen mit dem daran angeflanschten Generator nach dem System Bosch unterflur angeordnet war. Die Kurbelwelle des Motors war in fünf Gleitlagern gelagert, das Motorgehäuse war einteilig. Er war wassergekühlt. Die Kühlelemente waren auf dem Wagendach angeordnet. Der Hauptrahmen bestand aus Fachwerkträgern. Diese waren elektrisch verschweißt und mit diagonalen Querträgern versteift. An den Stirnseiten des Rahmens wurden Puffer leichter Bauart angebracht. Der Rahmen stützte sich über Federn auf den rollengelagerten Achsen ab. Die vordere Achse war die Lauf-, die hintere die Antriebsachse. Mit dem Rahmen verschraubt war der hölzerne Wagenkasten. Der mittlere Bereich enthielt das Güterabteil. Der Einstieg in dieses Abteil erfolgte über mittig angeordnete Schiebetüren auf beiden Seiten. Der vordere und der hintere Teil des Wagenkastens war äußerlich beblecht und als Führerstand eingerichtet. Die Führerstände waren zum mittleren Raum durch eine kleine Schiebetür abgetrennt. Der direkte Zugang zum jeweiligen Führerraum erfolgte über eine Tür auf der jeweils rechten Seite, außerdem war in Frontmitte eine Tür mit Übergangsbrücke für den Beiwagenbetrieb vorhanden. Im vorderen Führerstand befanden sich ein Tisch, ein Sitzplatz und ein Kästchen mit Wandablage für den Zugführer, im hinteren gab es einen Abort. Die Beheizung erfolgte durch den Kühlwasserkreislauf des Verbrennungsmotors.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Der Triebwagen wurde 1933 nach Plzeň übergeben und versah dort fahrplanmäßigen Güterverkehr auf der Strecke nach Domažlice und Klatovy. Er blieb nur sechs Jahre im Betrieb. 1939 wurde das Fahrzeug ausgemustert und verschrottet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ČSD-Baureihe M 134.001 war ein zweiachsiger Dieseltriebwagen der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD, der ausschließlich für den Güterverkehr entwickelt und verwendet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2161127} {"src_title": "Cibulkas Listen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Problematik der Listen.", "content": "Die Auseinandersetzung mit der kommunistischen Vergangenheit in der Tschechoslowakei wurde lange Zeit dadurch behindert, dass viele kompromittierte Archive unter Verschluss gehalten wurden. Im Jahre 1992 veröffentlichte Petr Cibulka diese Verzeichnisse im Internet mit der Ankündigung, die Agenten und Kollaborateure des kommunistischen Regimes seien somit entlarvt. Später wurde eine umfangreiche elektronische Suchfunktion hinzugefügt. Nach Cibulkas Angaben enthalten diese Listen an die 200.000 Personen. Es handle sich um offizielle Listen, die er von David Eleder erhalten habe, der nach 1989 im Innenministerium gearbeitet hatte und später unter ungeklärten Umständen starb. Die Liste wurde bald zum kontrovers diskutierten Ereignis; zu den Opponenten der Veröffentlichung gehörte auch der damalige Präsident Václav Havel. Es stellte sich heraus, dass die Liste gravierende Fehler aufweist: Insbesondere die Diskussionen über Manipulationen bewegten sich bald in der Nähe von Verschwörungstheorien. So soll Cibulka selber aus der Liste den Namen seiner Mutter entfernt haben. Einige Manipulationen seien entstanden durch Exilkreise in den USA. Diese hätten Server-Gebühren für die Listen bezahlt und mit bolschewistischen Umstürzlern zusammengearbeitet. Die Zuverlässigkeit der Verzeichnisse wurde auch zum Thema eines Romans der Schriftstellerin Zdena Salivarová, die die Schicksale von etwa einhundert Personen beschrieb, die laut Cibulkas Liste angebliche Kollaborateure gewesen seien. Die offizielle Liste der Mitarbeiter der StB, die vom Innenministerium im März 2003 freigegeben und veröffentlicht wurde (und ebenfalls nicht als zuverlässig gilt), bezeichnete Cibulka als Betrug; die offiziellen Verzeichnisse von 2003 seien das Machwerk des \"Putsches des russischen KGB\" und der \"verbündeten tschechoslowakischen Verbrecher\" und durch die \"postkommunistischen Geheimdienste des Exils\" manipuliert worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cibulkas Listen, in der Tschechischen Republik eingehend bekannt als \"Cibulkovy seznamy\", sind angebliche, nicht vollständige und zum Teil fehlerhafte Listen geheimer (\"inoffizieller\") Mitarbeiter der tschechoslowakischen kommunistischen Geheimpolizei StB aus der Zeit vor der samtenen Revolution von 1989. Sie wurden 1992 erstmals vom ehemaligen Dissidenten Petr Cibulka veröffentlicht und sind seitdem Gegenstand kontroverser Diskussionen und mehrerer gerichtlicher Verhandlungen.", "tgt_summary": null, "id": 893222} {"src_title": "St. Clemens (Solingen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika mit Querhaus und repräsentativer Doppelturmfassade. Sie hat eine Größe von ca. 1000 m2. Die Höhe des Deckengewölbes beträgt 17,50 m, die des Außendachs 29,00 m. Die Türme sind 63 m hoch.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Der Altar stammt aus dem Jahr 1960 und war ursprünglich ein Steinblock aus weißem Marmor. Seit 1978 ist er mit Bronzereliefplatten umkleidet. Auf diesen Platten, die von den Künstlern Hillebrand und Heiermann geschaffen wurden, sind folgende Szenen dargestellt: das Paradies – die Vertreibung aus dem Paradies – Kain tötet seinen Bruder Abel – das Opfer des Melchisedek – Abraham soll Isaak opfern – die Kreuzigung Christi. Das Kreuz hinter dem Altar, gestaltet von Hanns Rheindorf, zeigt Christus ohne Dornenkrone und erinnert damit an das Gero-Kreuz im Kölner Dom. 1984 wurde die Seitenkapelle zu ihrer jetzigen Form umgestaltet. Der Tabernakel steht auf einem Steinsockel, die vier in die Wand eingelassenen Kupferplatten, ebenfalls von den Künstlern Hillebrand und Heiermann, zeigen, was Gott denen bereitet, die ihn lieben: der Baum des Lebens inmitten des Paradieses – der Brunnen des lebendigen Wassers – das Gastmahl, bei dem die Engel dienen – der Vorgeschmack der himmlischen Glückseligkeit. Die neugotische Kanzel von 1899 im vorderen, linken Teil des Hauptschiffs wird nicht mehr benutzt. Bis zur Aufstellung der Ambonen im Altarraum war sie der Ort der Verkündigung. Von daher ist ihre die Gestaltung konzipiert. Auf der Säule unter dem Kanzelkorb erscheinen vier Köpfe, die die vier großen Propheten des Alten Testamentes darstellen: Jesaja, Jeremia, Ezechiel und Daniel. Darüber, am unteren Rand der Kanzel, sind der Kopf eines Löwen, eines Stiers, eines Menschen und eines Adlers zu sehen, die Symbole der vier Evangelisten Markus, Matthäus, Lukas und Johannes. In den Pilastern stehen – an ihren Attributen erkennbar – Johannes der Täufer, die Apostel Petrus und Paulus sowie die heiligen Bonifatius und Petrus Canisius. Die Flachreliefs zwischen den Pilastern zeigen die vier großen lateinischen Kirchenväter Ambrosius, Hieronymus, Augustinus und Papst Gregor den Großen. Auf der Unterseite des Schalldeckels ist eine Taube zu sehen, das Symbol des Heiligen Geistes. Über allem steht Christus, der Auferstandene. Für die neuerrichtete Kirche goss die Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen im Jahr 1892 vier Bronzeglocken. Die Glocken haben folgende Disposition: cis' – e' – fis' – a'. Die Durchmesser sind: 1520 mm, 1276 mm, 1086 mm, 867 mm und wiegen: 2326 kg, 1356 kg, 787 kg und 410 kg. Die Glocken haben die Glockenzerstörung der beiden Weltkriege des vergangenen Jahrhunderts überstanden. Die Orgel der Firma Seifert in Kevelaer wurde 1958 eingeweiht und ist mit 3380 Pfeifen, 46 Registern und 3 Manualen die größte Kirchenorgel in Solingen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste dem heiligen Clemens von Rom geweihte Kirche in Solingen entstand um 1000 an der Stelle der jetzigen evangelischen Stadtkirche. Beim Luftangriff am 5. November 1944 wurde die Solinger Innenstadt und mit ihr auch die Clemenskirche stark beschädigt. Nach dem Krieg konnte 1951 ein neues Gewölbe eingezogen werden, und 1955 schuf Dominikus Böhm die beiden Turmhelme aus Beton. Im Sommer 2006 wurde die Kirche innen aufwändig saniert.", "section_level": 1}], "src_summary": "St. Clemens ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in Solingen. Sie wurde 1890/92 im neugotischen Stil nach den Plänen des Kölner Domwerkmeisters Franz Schmitz erbaut und nach schweren Kriegsbeschädigungen in den 1950er Jahren unter Beteiligung von Dominikus Böhm verändert wiederhergestellt.", "tgt_summary": null, "id": 445453} {"src_title": "Antonín Kapek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kapek studierte von 1949 bis 1953 Maschinenbau an der Tschechischen Technischen Universität Prag und wurde danach Maschinenschlosser im Konzern ČKD. Er übernahm bald die Position des Technologieingenieurs, des Hauptingenieurs und des Betriebsdirektors, bis er 1965 zum Generaldirektor des Konzerns wurde, der er bis 1968 blieb. Kapek trat 1945 der KSČ bei, seit 1958 wurde er Mitglied des Zentralkomitees (bis 1989), 1962–1968 Präsidiumskandidat und 1970–1988 Präsidiumsmitglied des Zentralkomitees, außerdem hatte er hohe Funktionen in der Prager Organisation der KP. 1964 bis 1989 war er Abgeordneter im Parlament. 1968 gehörte er dem konservativen, stalinistischen Flügel der KSČ an. Er verfasste einen persönlichen Brief an den Generalsekretär der KPdSU, Leonid Breschnew, den er ihm am 29./30. Juli bei den Verhandlungen in Čierna nad Tisou übergab. Er argumentierte hier mit den Worten „Die Aktionsfähigkeit der Partei ist heute derart paralysiert, so dass wir nicht mehr in der Lage sind, mit eigenen Kräften die weitere Vertiefung der ungünstigen Entwicklung zu verhindern.... Ich wende mich daher an Sie, Genosse Breschnew, mit dem Aufruf wie auch Bitte um eine brüderliche Hilfe unserer Partei.“ Nur einige Tage später unterschrieb er mit vier anderen Funktionären der Partei den sogenannten Einladungsbrief, in dem das sowjetische Eingreifen ebenfalls deutlich angefordert wurde. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings ist er zu einem der Hauptaktivisten der sogenannten Gruppe \"Čechie\" geworden, die über 500 ultrakonservative Parteikader vereinigte. Er beteiligte sich maßgebend an der Verwirklichung der sogenannten Normalisierung. Im Februar 1990 wurde er aus der Partei ausgeschlossen. Im Mai 1990 starb er durch Suizid.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antonín Kapek (* 6. Juni 1922 in Roudnice nad Labem; † 23. Mai 1990 in Svinná) war ein tschechoslowakischer kommunistischer Politiker und hoher Funktionär der kommunistischen Partei KSČ. Er war einer der bekanntesten Befürworter der Niederschlagung des Prager Frühlings.", "tgt_summary": null, "id": 118257} {"src_title": "Radfahrerüberfahrt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Realisierung.", "content": "Die Radfahrerüberfahrt ähnelt in ihrer verkehrsrechtlichen Konstruktion stark dem Schutzweg, sowohl an rein beschilderten als auch an durch Ampeln geregelten Stellen; ihre Kennzeichnung und die Regelungen zum Befahren bzw. dem Vorrang, aber auch dem Parken in ihrem Umfeld, gleichen diesem stark. In der Ausgestaltung ist zwischen zwei Varianten zu unterscheiden, dem Übergang an ungeregelten Kreuzungen (ohne Ampel), die mit einem quadratischen, blau umrandeten Schild zur Bestimmung der geltenden Vorfahrt gekennzeichnet sind, und dem Übergang an geregelten Kreuzungen, bei dem mit einem nach oben zeigenden dreieckigen, rot umrandeten Schild auf das Vorhandensein des Radwegübergangs besonders hingewiesen bzw. gewarnt werden kann, während die Festlegung der Vorfahrt durch Ampel, vergleichbare Einrichtungen oder die Vorfahrt regelnde Schilder erfolgt. Speziell Ampelkreuzungen haben häufig auf allen vier Seiten Überwege für Fußgänger, die auch teilweise mit Überwegen für Radfahrer kombiniert sind. Dabei haben geradeaus gehende und fahrende Personen Vorrang vor den abbiegenden Fahrzeugen. Da dort wegen der Dichte der bereits vorhandenen Lenkungswerkzeuge (Ampel, Schilder, Wegweiser...) eine weitere Beschilderung, aufgrund der begrenzten menschlichen Aufnahmefähigkeit, meist nicht mehr hilfreich ist, werden oft nur weiße und rote Bodenmarkierungen am Überweg selbst angebracht, sowie in manchen Fällen auch orangefarbige Warnlichter, teils mit aufgebrachten Symbolen für die konkrete Gefahr.", "section_level": 1}, {"title": "Verhaltensempfehlungen.", "content": "Da Kreuzungsbereiche immer auch Konfliktstellen sind, wird in der Praxis allen Verkehrsteilnehmern angeraten, sich dort besonders umsichtig zu verhalten. Beispielsweise wird auf manchen Websites dem Radfahrernachwuchs im ungeregelten Fall das vorsichtige Heranfahren, die beidseitige Umschau und gegebenenfalls das Warten empfohlen. Für den geregelten Fall wird dort ebenfalls eine Tempoverringerung, das Beachten der Lichtzeichen und ein besonderes Augenmerk auf andere, rechtsabbiegende Verkehrsteilnehmer angeraten.", "section_level": 1}, {"title": "Regelungen in anderen Ländern.", "content": "Warnzeichen, die auf Radfahrer hinweisen, sind in den nationalen Verkehrsregelungen weit verbreitet. Radfahrerüberfahrten in der ungeregelten Form sind sowohl im Verkehrsrecht als auch in der Umsetzung derzeit eher die Ausnahme als die Regel. Die rechtliche und optische Ausgestaltung unterscheidet sich dabei. Entsprechende Regelungen sind bekannt für folgende Länder mit der jeweils nationalen Bezeichnung:", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die deutsche Straßenverkehrsordnung enthält keine Regelungen zu Radfahrerüberfahrten. Ist ein Radweg straßenbegleitend, hat er an einer Vorfahrtstraße ebenfalls Vorfahrt und wird dann mit einer Radwegefurt markiert. Zusätzliche Verkehrszeichen sind nur erforderlich, wenn der Radweg in zwei Fahrtrichtungen freigegeben ist. Soll ein selbstständiger Radweg bevorrechtigt werden, kann er mit beschildert werden. Eine Radwegefurt kann markiert werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Radfahrerüberfahrt ist ein Schutzweg für Radfahrer in Österreich. Das Konstrukt dient der Regelung der Vorfahrt an Stellen, an denen sich die Verkehrswege von Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern auf gleicher Höhe kreuzen, sowie dem Hinweis auf kreuzende Radfahrer ganz allgemein. ", "tgt_summary": null, "id": 120249} {"src_title": "Bahnstrecke Čáslav–Třemošnice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 9. März 1880 wurde der Bauunternehmung Schön&Wessely in Prag und Hermann Ritter von Schwind „\"das Recht zum Baue und Betriebe einer Locomotiveisenbahn von der Station Časlau der priv. österreichischen Nordwestbahn über Žleb und Ronow nach Zawratec mit einer Abzweigung von Skowitz nach Vrdý und Bučitz\"“ erteilt. Die Konzession bestimmte die Ausführung der Strecke als normalspurige Sekundärbahn, die Streckengeschwindigkeit sollte auf 20 km/h begrenzt sein. Auf einer Teilstrecke wurde die Mitbenutzung der Reichsstraße von Časlau nach Chrudim genehmigt. Die Konzessionäre wurden verpflichtet, den Bau innerhalb drei Monaten nach Konzessionserteilung zu beginnen. Die Strecken Časlau–Žleb und Skowitz–Vrdý-Bučitz sollten innerhalb von zwei Jahren, die gesamte Strecke innerhalb von drei Jahren fertiggestellt sein. Die Konzessionsurkunde wurde am 21. August 1881 noch einmal abgeändert. Der österreichische Staat behielt sich nun ein jederzeitiges Recht zur Verstaatlichung vor. Die Konzession wurde noch während der Bauphase an die neu gegründete ÖLEG übertragen. Diese eröffnete die Strecken der \"Locomotiveisenbahn von Časlau nach Zawratec mit Abzweigungen\" am 6. Januar 1881 (Čáslav–Žleby, Skovice–Vrdy-Bučice) und 15. Februar 1882 (Žleby–Závratec-Třemošnice). Den Betrieb führte die ÖLEG selbst aus. Die Strecke erschloss ein landwirtschaftlich geprägtes Hügelland in der Mitte Böhmens, wo vor allem Zuckerrübenanbau und Zuckerproduktion charakteristisch waren. Im Bahngebiet der \"Secundärbahn\" befanden sich insgesamt drei durch Zweiggleise angebundene Zuckerfabriken, so in Žleby, Vrdy und Bučice. Ein wichtiger Güterkunde war später auch das Kalkwerk der Grafen Kinsky in Závratec, das seine Rohstoffe über eine Seilbahn aus den Kalkbrüchen bei Prachovice bezog. Ab 1. Juli 1889 übernahm die Österreichische Nordwestbahn (ÖNWB) die Betriebsführung auf Rechnung des Eigentümers. Nach Verstaatlichung der ÖLEG am 1. Januar 1894 kam die Strecke ins Eigentum der k.k. Staatsbahnen (kkStB). Die ÖNWB wurde schließlich 1909 verstaatlicht, damit ging auch die Betriebsführung an die kkStB über. Infolge des von Österreich verlorenen Ersten Weltkrieges gehörte die Strecke ab 1918 zum Netz der neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatseisenbahnen (ČSD). Der erste Fahrplan der ČSD von 1919 wies insgesamt zwei Reisezugpaare über die Gesamtstrecke aus. Ein weiteres verkehrte von Časlav über Skovice nach Vrdy-Bučice. Ende der 1980er Jahre verzeichnete der Fahrplan der Lokalbahn insgesamt sieben Zugpaare zwischen Časlav und Třemošnice. Nach der samtenen Revolution in der Tschechoslowakei im Jahr 1989 ging die erbrachte Verkehrsleistung im Reise- und Güterverkehr nach und nach zurück. Schnellere Buslinien und der zunehmende Individualverkehr zogen Reisende ab. Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Als Eisenbahninfrastrukturunternehmen fungiert seit 2003 die staatliche Organisation Správa železniční dopravní cesty (SŽDC). Der Fahrplan 2010 sieht werktags insgesamt 12 tägliche Reisezugpaare vor, die in einem angenäherten Einstundentakt verkehrten. Am Wochenende verkehren die Züge aller zwei Stunden. Zum Einsatz kommen ausschließlich die zweiachsigen Triebwagen der ČD-Baureihe 810.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Čáslav–Třemošnice ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, welche ursprünglich durch die Österreichische Lokaleisenbahngesellschaft (ÖLEG) als „normalspurige Secundärbahn“ erbaut und betrieben worden ist. Sie verläuft von Čáslav über Žleby nach Třemošnice. ", "tgt_summary": null, "id": 408562} {"src_title": "Sphagnum fimbriatum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale der Pflanze.", "content": "Die Pflanzen von \"Sphagnum fimbriatum\" zeigen sich vor allem in reingrünen Farben mit Tönungen zu gelblich-grün und bräunlichen Nuancen. Sie sind üblicherweise klein und schlank ausgebildet, zeigen aber in Gebieten des antarktischen Florenreichs einen kompakteren Aufbau. Diese Torfmoosart bildet lockere bis dichte Rasen. Typisch ist die zwiebelförmige Endknospe der Pflanzen und das Fehlen des metallischen Schimmers in trockenem Zustand. Die Stämmchen sind bleichgrün bis strohfarben gefärbt. Die spatelförmig bis breit spatelförmig geformten Stammblätter sind 0,8–1,5(–2) Millimeter lang, über die breite Spitze und oft teilweise hinunter an den Rändern stark zerschlitzt oder gefranst. Der Blattrand verbreitert sich kaum bis zuhöchst zu einem Viertel gegenüber der Blattbasis. Die Hyalocyten zeigen einen rhomboidartigen Umriss, sind mit verstärkenden Fibrillen ausgestattet und entweder un- oder zweigeteilt. Die Äste von \"Sphagnum fimbriatum\" sind länglich rund bis lang und schmal und stehen in Wirteln von zwei bis vier Ästen, wovon jeweils ein bis zwei Äste aufrecht stehen und ein bis zwei Äste am Stamm hängen. Die eiförmig-lanzettlichen Astblätter sind 1,1–1,5(–2) Millimeter lang und an der Blattspitze eingerollt. Die leeren, toten Hyalocyten sind sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite reichlich mit unterschiedlich großen Poren und Fibrillen ausgestattet. Die chlorophyllhaltigen, lebenden Chlorocyten sind auf der Blattoberseite von den Hyalocyten nicht verdeckt und daher frei zu sehen; auf der Blattunterseite dagegen zeigen sie sich deutlich weniger freiliegend.", "section_level": 2}, {"title": "Merkmale der geschlechtlichen Entwicklung und deren Organe.", "content": "Aus den Sporen entsteht ein fadenförmiger Vorkeim (das Protonema). Dieses wächst dann zu einem Vegetationskörper, dem Lager (Thallus) aus. Auf diesem Gewebethallus entwickelt sich dann erst das typische geschlechtszellenbildende Moospflänzchen (der Gametophyt) mit oft einhäusiger geschlechtlicher Ausrichtung, wobei die männlichen Geschlechtszellbehälter (die Antheridien) in den Blattachseln besonders gefärbter und gestalteter Zweige der Endknospe und die weiblichen Fortpflanzungsorgane (Archegonien) an der Spitze der Seitenzweige sitzen. Nach der Befruchtung entwickelt sich der Sporophyt, der unter anderem aus der Kapsel (dem Sporogon) besteht und auf einem relativ langen, bis zu 1 Zentimeter messenden Scheinfuß (Pseudopodium) emporgehoben wird. Die Sporen weisen einen Durchmesser von etwa 20–27 Mikrometer auf.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Standortansprüche.", "content": "Der Lebensraum von \"Sphagnum fimbriatum\" sind nährstoffarme (oligotrophe), mehr oder weniger saure Feuchtgebiete mit einem pH-Wertbereich von 3,4 bis 7,5. Die Habitate sind bewaldete, oft leicht gestörte Moore mit Bruchwäldern, Waldsümpfen und Moorgräben. Die Vorkommen befinden sich oft unter Weidengebüsch. Begleittorfmoose sind das Schmalblättrige Torfmoos (\"Sphagnum angustifolium\"), das Trügerische Torfmoos (\"Sphagnum fallax\"), das Sumpf-Torfmoos (\"Sphagnum palustre\"), \"Sphagnum squarrosum\" und das Girgensohns Torfmoos (\"Sphagnum girgensohnii\"). Die Verbreitung ist mit Vorkommen auf den Kontinenten Eurasien, Nordamerika und Südamerika, im südlichen Afrika, auf Neuseeland und verschiedenen Inseln des antarktischen Floren-Reichs angegeben. Im europäischen Bereich werden Vorkommen in Norwegen, in Deutschland, in Österreich, in der Schweiz, in Ungarn, in der französischen Region Normandie erwähnt.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdungssituation und Schutzmaßnahmen.", "content": "\"Sphagnum fimbriatum\" wird in verschiedenen nationalen Roten Listen gefährdeter Arten europäischer Staaten geführt und damit dessen Bestandssituation, die meist durch die Reduzierung der besiedelten Nassbereiche gekennzeichnet ist, Ausdruck gegeben. In der Roten Liste Deutschlands wird die Art als derzeit nicht gefährdet gesehen, wogegen die Länder Saarland und Brandenburg die Art als gefährdet (Kategorie 3) bewerten. Die Schweiz führt \"Sphagnum fimbriatum\" in ihrer nationalen Roten Liste als verletzlich (Kat. VU für „vulnerable“). Wie alle Torfmoose ist auch \"Sphagnum fimbriatum\" Nutznießer der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Nr. 92/43/EWG in der aktualisierten Fassung vom 1. Januar 2007 und ihren Schutzmaßnahmen. Der Lebensraum der „Sauren Moore mit Sphagnum“ wird in Anhang I unter Schutz gestellt und gleichzeitig die Verpflichtung zur Ausweisung besonderer Schutzgebiete geschaffen. Durch die Listung in Anhang V steht es den Mitgliedsstaaten offen, Entnahme- und Nutzungseinschränkungen einzuführen. Die Bundesrepublik Deutschland schützt \"Sphagnum fimbriatum\" ebenfalls zusammen mit allen Torfmoosarten auf der Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) über die Anlage 1 der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) und bezeichnet daher auch diese Art als besonders geschützte Art. In der Schweiz ist \"Sphagnum fimbriatum\" wie alle Torfmoosarten und auch deren Lebensräume durch das Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (NHG) und begleitende Verordnungen unter Schutz gestellt. Dies trägt dazu bei, die Übernutzung und Lebensraumzerstörung der Torfmoos-Arten zu stoppen respektive einzudämmen. Die Torfmoose selbst finden sich als Anlage 2 der entsprechenden Verordnung auf der Liste der geschützten Pflanzen. Auch finden die Moore als Lebensgrundlage von Torfmoosen auf Grund der Rothenthurm-Initiative mit Art. 78 Abs. 5 Eingang in die Bundesverfassung und werden hier im Inventar der schützenswerten Lebensraumtypen unter Schutz gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Sphagnum fimbriatum\" wird in der Sektion \"Acutifolia\" der Gattung \"Sphagnum\" innerhalb der monogenerischen Familie Sphagnaceae geführt. Es werden zwei Untertaxa angegeben, die entweder dem Rang Unterart oder Varietät zugeordnet werden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Sphagnum fimbriatum ist ein Torfmoos, das der Sektion \" Acutifolia\" in der Gattung \"Sphagnum\" zugeordnet ist und zu den Laubmoosen gehört. Diese Art wird in deutschsprachigen Regionen meist „Gefranstes Torfmoos“ oder seltener „Zierliches Torfmoos“ genannt.", "tgt_summary": null, "id": 1667953} {"src_title": "Bahnstrecke Panský–Krásná Lípa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem 1884 die Böhmische Nordbahn die Bahnstrecke von Rumburg über Schluckenau nach Nixdorf eröffnet hatte, forderten auch die südlich dieser Strecke gelegenen Orte ihren Bahnanschluss. Im Jahre 1894 gründete sich unter Führung des Industriellen Dr. Kindermann das Konsortium \"Nordböhmische Industriebahn\", welche die Bahn zwischen Nixdorf, Zeidler, Herrnwalde und Rumburg, mit einem Abzweig nach Schönlinde in eigener Regie bauen wollte. Die Konzession \"zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Localbahn auszuführenden Locomotiveisenbahn\" wurde am 3. August 1901 durch den österreichischen Staat erteilt. Die neue Bahn kam fast ohne besondere Kunstbauten wie Brücken, Tunnel oder Einschnitte aus. Als einzige Betriebsstelle außer den beiden Anschlussbahnhöfen richtete man einen Haltepunkt in Gärten (heute: Zahrady u Rumburka) ein. Im Oktober 1902 konnten die Bauarbeiten schließlich beendet werden. Mit einem Festzug wurde die neue Bahnlinie am 28. Oktober 1902 feierlich eröffnet. Den Betrieb führten zunächst die k.k. Staatsbahnen (kkStB) auf Rechnung der Eigentümer aus. Nach dem Ersten Weltkrieg 1918 übernahmen die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD diese Aufgabe. Der erste Fahrplan der ČSD von 1919 verzeichnete drei Zugpaare zwischen Herrnwalde und \"Krásná Lípa\". Die Fahrzeit über die 5 Kilometer lange Strecke betrug 15 Minuten. Am 1. Januar 1925 wurde die Nordböhmische Industriebahn verstaatlicht und in die ČSD eingegliedert. Am 1. Oktober 1938 fiel das Bahngebiet wie das gesamte Sudetenland entsprechend dem Münchner Abkommen an Deutschland. Bei der Räumung des Gebietes Ende September 1938 zerstörten tschechoslowakische Truppen etwa zwei Kilometer der Strecke mit einem sogenannten Schienenwolf. Die Verwaltung der Strecke übernahm nun die Deutsche Reichsbahn, Reichsbahndirektion Dresden. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun als Kursbuchstrecke 162f \"Schönlinde-Herrnwalde\" enthalten. Der Fahrplan von 1944 enthielt insgesamt fünf Personenzugpaare auf der Gesamtstrecke, die bis auf eines nur werktags verkehrten. Die Fahrzeit betrug 12 Minuten. Am Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 wurde der Betrieb eingestellt. Nach dem Ende des Krieges kam die Strecke zu den wieder gegründeten ČSD. Die Verkehrsleistung verringerte sich infolge der Vertreibung der deutschen Bevölkerung auf ein Minimum. Ende der 1980er Jahre beschränkte sich der Reiseverkehr nur noch auf den Bedarf des Berufsverkehrs, wobei nach wie vor täglich gefahren wurde. Der Fahrplan 1988 verzeichnete nur drei Züge in der Relation Rumburk–Pansky–Krásná Lípa und zwei in der Gegenrichtung. 1997 drohte wegen der geringen Verkehrsbedeutung erstmals die Einstellung des Bahnbetriebes. Eine damals vorgesehene Übernahme der Strecke durch einen privaten Betreiber kam jedoch nicht zustande. Heute verkehren Reisezüge nur noch an Wochenenden und Feiertagen. Der Jahresfahrplan 2010 verzeichnete zwei Reisezugpaare in der Relation Rumburk–Krásná Lípa–Pansky–Dolní Poustevna. Güterverkehr findet nicht mehr statt.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeugeinsatz.", "content": "In den ersten Betriebsjahren kamen auf der Strecke die Lokalbahnlokomotiven der kkStB-Reihe 97 (ČSD 310.0) vor gemischten Zügen zum Einsatz. Ab dem 1. Mai 1932 setzte die ČSD im Personenverkehr die Turmtriebwagen der ČSD-Baureihe M 120.4 ein. Belegt ist auch die Verwendung von Triebwagen der ČSD-Baureihe M 242.0 Ende der 30er Jahre. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die mittlerweile überalterten Turmtriebwagen von der neu in Dienst gestellten Baureihe M 131.1 verdrängt. Heute kommen im Reisezugverkehr die ab Ende der 70er Jahre in Dienst gestellten Triebwagen der Baureihe 810 (ČSD-Baureihe M 152.0) sowie die aus diesen Fahrzeugen rekonstruierten Triebwagen der Reihe 814 („Regionova“) zum Einsatz. Zwischen den Jahren 2014 und einschließlich 2017 wurde der Reiseverkehr planmäßig mit den modernen Triebwagen der ČD-Baureihe 844 („Regioshark“) abgewickelt. Seit 2018 setzt České dráhy auf der Strecke ausschließlich Triebwagen der ČD-Baureihe 810 bzw. ČD-Baureihe 814 ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Panský–Krásná Lípa ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von der Nordböhmischen Industriebahn als staatlich garantierte Lokalbahn erbaut wurde. Die kurze Strecke verläuft von Panský (\"Herrnwalde\") nach Krásná Lípa (\"Schönlinde\"). ", "tgt_summary": null, "id": 15720} {"src_title": "Reduta (Bratislava)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der Theresianische Schüttkasten.", "content": "Auf dem Gelände der heutigen Redoute wurde, auf Geheiß Maria Theresias in den Jahren 1773–74 der theresianische „Schüttkasten“ mit wunderschöner klassizistischer Fassade gebaut, der als Getreidelager der Stadt Preßburg diente. Die mit Maria Theresias eigenhändiger Begutachtung versehenen Originalpläne die mit der Jahreszahl 1773 versehen sind, befinden sich im Budapester Landesarchiv. Sie sind eindeutig von Franz Anton Hillebrandt, als Entwerfer des Gebäudes signiert. Der Baumeister Franz Carl Römisch wurde mit der Bauausführung des Gebäudes betraut. Beim Schüttkasten handelte es sich um einen reinen Zweckbau. Die Schmalseiten des Gebäudes zum Theaterplatz und zur Donau hin, waren als Hauptfassaden mit je drei Achsen, ausgestaltet. Der Mittelachse entsprach ein Risalit, der unten, fast über die ganze Breite, das Portal einnahm. Das Portal wurde von zwei Doppelpilastern flankiert und mit einem runden Portalbogen – an dessen Enden zwei Urnen angebracht waren – abgeschlossen. Das Gebäude wurde mit einem Dreiecksgiebel gekrönt, dessen Tympanon mit Landeswappen und Krone des Königreiches Ungarn geschmückt war. Neben zahlreichen Verzierungen war auf dem Gebäude folgende Inschrift angebracht: \"„Providentia Mariae Theresiae Aug. Res frumentaria Bono Publico Costituta Anno MDCCLXXIIII\"\" Der Schüttkasten hatte auf der Langseite des Gebäudes vier Etagen mit vier Reihen rechteckiger kleiner Fenster, die in sechzehn Achsen aufgegliedert waren. Der Bau wurde durch ein mächtiges Walmdach abgedeckt. Innen hatte er sechs Plattformen mit kleinen Lüftungsöffnungen, die Raum für ein Volumen von 160 000 Metzen Getreide boten. Der Bau wurde für die damals enorme Summe von 60 000 Goldgulden errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Redoute.", "content": "Zu Beginn des 20. Jh. wurde der Schüttkasten nicht mehr benötigt und daher wurden seitens der Stadtverwaltung Überlegungen angestellt, den Bau für kulturelle Zwecke zu nutzen. Da jedoch keine befriedigende Lösung gefunden werden konnte, wurde der Abriss des Gebäudes beschlossen, was auch im ersten Quartal des Jahres 1911 geschah. Das neue Gebäude entstand an de Stelle des Theresianischen Schüttkastens nach Plänen der Budapester Architekten Desző Jakab und Marcell Komor. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1913, verzögerten sich aber wegen des Ersten Weltkrieges, sodass sie erst 1919 beendet wurden. Die Redoute ist eines der ersten Gebäude in Bratislava, die in \"Eisen-Beton-Bauweise\" errichtet wurden. Die Redoute, mit ihrem wunderschönen großen Saal, wurde über viele Jahre hinweg zur Veranstaltung von Faschingsbällen sowie verschiedenen Kulturveranstaltungen genutzt. Seit 1949 befindet sich in der Redoute, nachdem im großen Saal eine Konzertorgel eingebaut wurde, der Hauptsitz der Slowakischen Philharmonie. Außerdem befanden sich hier verschiedene Vereinslokale und eines der ersten Kinos der Stadt gleichen Namens. Der Eigentümer war die Stadt; nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude verstaatlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "2012 wurde eine neue Orgel von der Orgelbaufirma Rieger aus Österreich eingebaut. Diese ersetzte das Vorgängerinstrument von Rieger-Kloss von 1956. Die Orgel hat 66 Register mit Manualen und Pedal. Sie lässt sich von einem (mechanischen) Hauptspieltisch und einem fahrbaren (elektrischen) Spieltisch aus anspielen. Die Registertrakturen sind elektrisch.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Reduta (dt. \"Redoute\") ist ein neoklassizistisches Gebäude in der Altstadt von Bratislava Sie ist Hauptveranstaltungsort und Sitz der Slowakischen Philharmonie. ", "tgt_summary": null, "id": 716797} {"src_title": "Malé Karlovice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Malé Karlovice befindet sich am Nordhang der Javorníky im Naturpark CHKO Beskydy. Das Dorf erstreckt sich im Tal des Baches Tisňavský potok. Nördlich erhebt sich der Adamík (742 m), im Nordosten der Buřanov (787 m), östlich die Bařinka (867 m) und Lemešná (950 m), im Südosten die Lopušná (913 m) und der Veľký Javorník (1071 m), südlich der Stratenec (1055 m), Gigula (951 m) und Koncová (896 m), im Südwesten der Malý Javorník (1019 m), Javorníček (860 m) und Štrčkov (777 m), westlich die Kantorka (716 m) sowie im Nordwesten die Kyčera (742 m). Das Kataster von Malé Karlovice reicht nach Süden bis zur slowakischen Grenze. Nachbarorte sind Adamíky und Machůzky im Norden, Tísňavy, Podťaté und Grúň im Nordosten, Podešví, Kubáň, Na Lemešné, Lopušánki, Štúrali, Noclehy und Selský Příschlop im Osten, Stodoliska, Potoky, Závrská, Javorníček, Panský Příschlop und U Planků im Süden, Koncová, Polomova, Štrčková und Velká Stavnovice im Südwesten, Štucov, U Kuřičků und Pluskovec im Westen sowie Velké Karlovice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Am 9. November 1714 gründete der Besitzer der Herrschaft Rožnov, Karl Heinrich von Zierotin, im Grenzgebiet seiner Herrschaft die Ansiedlung \"Carlowicze\". Das Dorf bestand zunächst aus neun Anwesen und vergrößerte sich durch die Gewährung von Freiheiten für die Siedler, die nicht nur aus Mähren, sondern auch aus Oberungarn und Polen kamen. Der genaue Grenzverlauf in den Urwäldern der Javorníky war jedoch unklar. Nachdem es 1733 wegen Grenzstreitigkeiten in Machůzky zu einem Gefecht mit 13 Toten gekommen war, in der volkstümlichen Überlieferung ist sogar von 59 Gefallenen die Rede, erfolgte 1734 eine Berainung der mährisch-ungarischen Grenze, deren Verlauf dabei auf dem Kamm der Javorníky bis zum Makov-Pass festgelegt wurde. Der Schutz der Grenze erfolgte durch Portaschenkorps und entlang ihres Verlaufs entstanden 43 Tschartaken und 70 Wachhäusel. Zwischen den Tschartaken wurde der Wald an der Grenze auf zwei Klaftern ausgehauen. 1750 bestand Karlovice aus 132 Wirtschaften. Im Jahre 1774 beendete die böhmische Königin Maria Theresia die Differenzen zwischen den Herrschaften Rožnov und Vsetín um Karlovice durch eine Teilung des Dorfes, dessen Kataster damals 86 km2 umfasste. Malé Karlovice, Bzové, Soláň, Stanovnice, Pluskovec und Tísňavy wurden damit nach Vsetín untertänig; Hrubé Karlovice mit den restlichen Ansiedlungen verblieb bei Rožnov. Das Kataster von Malé Karlovice hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Ausdehnung von 20 km2. Die 1826 erfolgte Gründung der Glashütte \"Františčina huť\" in Leskové trug mit dazu bei, dass bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein Großteil der Wälder abgeholzt wurde und der Waldanteil auf 20 Prozent zurückging. Anstelle der ursprünglichen Buchen-Tannen-Wälder wurden Fichtenmonokulturen aufgeforstet. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Malé Karlovice zur Herrschaft Vsetín untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Malé Karlovice\"/\"Klein Karlowitz\" ab 1850 eine politische Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Valašské Meziříčí. Ab 1870 wurde mit der Wiederbewaldung landwirtschaftlicher Nutzflächen begonnen. Seit 1910 gehört die Gemeinde zum Bezirk Vsetín. Im Jahre 1966 wurde Malé Karlovice nach Velké Karlovice eingemeindet. Zugleich wurde die 26 Häuser umfassende Ortschaft Zadní Stanovnice von Malé Karlovice ausgegliedert und dem Kataster von Karolinka zugeschlagen. Im Jahre 1991 lebten in Malé Karlovice 272 Personen. Beim Zensus von 2001 wurden 130 Wohnhäuser und 234 Einwohner gezählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Malé Karlovice (deutsch \"Klein Karlowitz\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Velké Karlovice in der Mährischen Walachei in Tschechien. Er liegt drei Kilometer südöstlich von Velké Karlovice und gehört zum Okres Vsetín.", "tgt_summary": null, "id": 587727} {"src_title": "Antaeus (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Band wurde 1994 von Black Priest, Storm und Antaeus gegründet. 1995 und 1996 wurden zwei Demos aufgenommen, während dieser Zeit gab es einige Wechsel in der Besetzung. Die beiden derzeit aktiven Mitglieder, MkM und Set, kamen 1996 und 1998 zu der Band. Ihr erstes Album \"Cut Your Flesh and Worship Satan\" enthielt neu aufgenommene Lieder der Demoaufnahmen. Für das zweite Album \"De Principii Evangelikum\" unterschrieb die Band bei Osmose Productions. Das dritte Album \"Blood Libels\" wurde wiederum vom Label Norma Evangelium Diaboli veröffentlicht. Im Jahr 2006 tourten Antaeus und die deutsche Band Secrets of the Moon gemeinsam, 2008 schloss die damalige Antaeus-Bassistin LSK sich Secrets of the Moon an. Von den Bandgründern ist inzwischen keiner mehr bei der Band aktiv.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Auf den ersten beiden Demos spielte die Band eher atmosphärischen Black Metal mit Keyboards und akustischer Gitarre. Später änderten sie ihren Stil zu rohem, dissonantem und chaotischem Black Metal mit Death-Metal-Einflüssen. \"Blood Libels\" wurde als „aggressive black metal with a pinch (or ten) of death metal thrown in“ bezeichnet. Das Album endet mit dem über neun Minuten langen Titellied \"Blood Libels\", welches als „so intense it's literally almost unbearable“ bezeichnet wurde. Die Band beschreibt ihre eigene Musik als „Satanik Audio Violence“ und gibt auf ihrer Myspace-Seite als Einflüsse „black death metal acts from the late 80s early 90s“ an. MkM zufolge muss Black Metal hasserfüllt und satanisch sein, der Dunkelheit und allem, was Schmerz verursacht, huldigen. Dementsprechend verbinden die Texte Tod und Leid u. a. in Form selbstverletzenden Verhaltens mit Satanismus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antaeus ist eine Black-Metal-Band, welche im Jahr 1993 in Frankreich gegründet wurde. Der Slogan der Band lautet: „Anti God, Anti Music, Anti You“.", "tgt_summary": null, "id": 480354} {"src_title": "Assortative Paarung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundsätzliches.", "content": "In der Evolution der Arten beeinflusst die assortative Paarung das Tempo der Entwicklung. Vorwiegende Paarung mit ähnlichen Artgenossen führt über Subspezies eher zu neuen Arten. Paarung von Unähnlichen stabilisiert die ursprüngliche Art und lässt weniger neue Typen entstehen. Assortative Paarung wird als Ursache sympatrischer Artbildung angeführt. Bei manchen Populationen gibt es zwei genetische Rückzugsgebiete mit unterschiedlichen Phänotypen als Optimum. Zwischenformen der Phänotype sind biologisch schwächer. Für den Einzelnen ist es von Vorteil, Partner erkennen zu können, die genetisch in die gleiche Richtung streben wie er, so dass sich durch natürliche Auslese die Fähigkeit eines solchen Erkennens entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Bei der Meergrundel.", "content": "Ein Beispiel für assortative Paarung ist die Korallengebiete bewohnende Meergrundel, die sich in einem kleinen Gebiet in Neuguinea mit wenig Korallen in eine Mutter- und eine Tochterart aufspaltet. Die Mutterart meidet das Gebiet; die Tochterart ist von der Mutterart reproduktiv isoliert, obwohl sie von ihr umgeben ist. Es wird vermutet, dass die beiden Arten sich durch assortative Paarung voneinander getrennt haben, als die Angehörigen der entstehenden Unterart die Paarung mit Individuen bevorzugten, die in dem Gebiet laichten.", "section_level": 1}, {"title": "Beim Menschen.", "content": "Wissenschaftler sprechen auch beim Menschen von assortativer Paarung. In diesem Fall geht es jedoch nicht um die Begattung, sondern um die Wahl eines Lebenspartners. Es lässt sich feststellen, dass Menschen dazu neigen, sich einen Partner mit ähnlichen akademischen Fähigkeiten und ähnlicher Intelligenz zu wählen. So korrelierten bei einer Studie die Fähigkeiten von Ehepartnern im Bereich, Lesen, Rechtschreibung und Rechnen, die Größe des Wortschatzes der Ehepartner und der Verbal-IQ und Gesamt-IQ der beiden Ehepartner miteinander. Steve Silberman stellte die Hypothese auf, dass die starke Häufung von Kindern mit Autismus im Silicon Valley auf assortative Paarung zurückzuführen sein könnte. Demnach ist das Risiko für autistische Nachkommen dadurch erhöht, dass dort vermehrt technikaffine Männer und Frauen mit leichten autistischen Zügen aufeinandertreffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Assortative Paarung ist ein Begriff aus der Evolutionsbiologie und beschreibt eine Form nicht-zufälliger Paarung. Sie liegt vor, wenn Arten mit geschlechtlicher Fortpflanzung zur Begattung mit Individuen neigen, die ihnen in gewisser Hinsicht besonders ähnlich sind (\"positive assortative Paarung\"). Bei den Pflanzen entspricht ihr die selektive Fertilisation. ", "tgt_summary": null, "id": 606961} {"src_title": "Verteiler (Schriftverkehr)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verwendung.", "content": "Ein Verteiler ist besonders bei Geschäftsbriefen, Memos, Protokollen und im behördlichen Schriftverkehr üblich. Heute findet zumindest in der geschäftlichen Kommunikation der Schriftverkehr überwiegend per E-Mail statt, dementsprechend werden E-Mail-Verteiler eingesetzt. Die Liste der Empfänger eines Verteilers können entweder namentlich (Hr. Müller, Fr. Lehmann usw.) oder nach Funktion (Ltr. Verkauf, Ltr. Rechtsabteilung usw.) benannt werden. Im Sekretariat der versendenden Organisationseinheit oder spätestens in der Poststelle werden vom zu verteilenden Schriftstück entsprechend der Größe des Verteilers eine Anzahl von Kopien hergestellt, adressiert und per Hauspost, Behördenpost oder Postunternehmen versandt. Bei Schriftstücken, die der Geheimhaltung unterliegen – zum Beispiel als Geheimnis im militärischen Bereich – hat der Verteiler zusätzlich zur Steuerung der Kommunikation die Funktion der Verbreitungskontrolle. Dazu wird der Verteiler als nummerierte Liste gestaltet und jede Kopie erhält eine Ausfertigungsnummer gemäß der Position im Verteiler. Auch die zweite und folgende Seiten des Schriftstücks erhalten eine Kopfzeile, in der neben der Seitennummer die Ausfertigungsnummer notiert ist. Sollte ein solches Schriftstück an nichtberechtigte Empfänger geraten und dies bekannt werden, so kann anhand der Ausfertigungsnummer festgestellt werden, von welchem Adressaten das Schriftstück ursprünglich stammt.", "section_level": 1}, {"title": "Gestaltung.", "content": "Gemäß DIN 5008 (\"Anlagen- und Verteilervermerke\") wird in Deutschland der Verteilervermerk auf der ersten Seite eines Geschäftsbriefes oder Dokumentes linksbündig unterhalb von Unterschrift und Anlagevermerk aufgeführt. Zwischen Anlagevermerk und Verteilervermerk soll sich eine Leerzeile befinden. Das Wort „Verteiler“ wird durch Fettschrift hervorgehoben. Vor der Berücksichtigung von elektronischer Textverarbeitung durch die DIN-Norm war dafür die Unterstreichung mit Schreibmaschine vorgesehen. Die Namen werden direkt unterhalb des Wortes „Verteiler“ aufgeführt. In den USA regelt der Standard ANSI/NISO Z39.18 (\"Distribution List\") die Gestaltung von Verteilern. Dort ist festgelegt, dass sich der Verteiler für Berichte am Ende des Schriftstücks hinter dem Index (bzw. hinter dem Glossar, falls kein Index vorhanden ist) befindet. Der Verteiler ist im Teil der internen Empfänger (\"intern\" bedeutet innerhalb der versendenden Organisation) absteigend hierarchisch sortiert. Externe Empfänger werden alphabetisch nach Organisation sortiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Verteiler wird im Schriftverkehr eine Liste von Empfängern eines Schriftstücks bezeichnet, die auf dem Schriftstück aufgeführt sind. Die Gestaltung des Verteilers im deutschsprachigen Schriftverkehr ist in DIN 5008 geregelt.", "tgt_summary": null, "id": 1461775} {"src_title": "Otto Steinwender", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Otto Steinwender besuchte nach der Volksschule das Gymnasium in Klagenfurt, wo er Mitglied der pennalen Verbindung Caranthania Klagenfurt war, und studierte in der Folge an der Juridischen und der Philosophischen Fakultät der Universität Wien. Während seines Studiums wurde er 1865 Mitglied der \"Burschenschaft Silesia Wien\". Er legte die Lehramtsprüfung für Klassische Philologie und Germanistik ab und promovierte 1873 zum \"Dr. phil.\" Beruflich war er in der Folge als Professor für Latein und Griechisch am Wiener Städtischen Gymnasium in Mariahilf tätig, wobei er zudem volkswirtschaftliche und politische Artikel veröffentlichte. Er war zudem Mitbegründer des Deutschen Schulvereins und wurde 1885 Mitglied des Österreichischen Abgeordnetenhauses im Reichsrat. Des Weiteren vertrat er ab dem 3. März 1892 die Städte und Märkte Spittal an der Drau, Gmünd, Greifenburg, Obervellach, Oberdrauburg als Abgeordneter im Kärntner Landtag, bei der letzten Landtagswahl vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs war er 1909 hingegen als Vertreter der Allgemeinen Wählerklasse in den Landtag gewählt worden. Steinwender spaltete 1891 die Deutsche Nationalpartei und im Juni 1896 die \"Deutsche Volkspartei\" von der Schönerer-Bewegung ab und konnte mit gemäßigter antisemitischer Rhetorik größere Wahlerfolge erzielen, als sein radikalerer Ideengeber mit dessen Alldeutscher Vereinigung. Das Parteiprogramm von 1896 folgt in den meisten Punkten dem deutschnationalen Linzer Programm, an dem auch schon Steinwender mitgewirkt hatte. Im Abgeordnetenhaus schloss sich Steinwender einstweilen dem Deutschen Nationalverband an und wirkte von 1909 bis 1911 als Vizepräsident. Nach dem Ende des Krieges gehörte Steinwender als Vertreter der Deutschen Nationalpartei vom 21. Oktober 1918 bis zum 16. Februar 1919 der Provisorischen Nationalversammlung an, gleichzeitig war er vom 30. Oktober 1918 bis zum 15. März 1919 Staatssekretär der Finanzen. Danach vertrat er die Großdeutsche Volkspartei vom 1. Dezember 1920 bis zu seinem Tod im Bundesrat. Steinwender wird heute in der Traditionspflege der Freiheitlichen Partei Österreichs als politischer „Ahnherr“ betrachtet, der den „Spagat“ zwischen Altliberalen und den politisch weit entfernten Deutschnationalen geschafft hatte. Damit soll eine liberale Traditionslinie der FPÖ zum Liberalismus konstruiert werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Otto Steinwender (* 17. Februar 1847 in Klagenfurt; † 20. März 1921 in Villach) war ein österreichischer Politiker (DnP/GdP) und Gymnasialprofessor. Er war Abgeordneter zum Kärntner Landtag und zum Abgeordnetenhaus, Obmann der Deutschen Volkspartei sowie Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung und des Bundesrates. Von 1918 bis 1919 war er zudem in der Staatsregierung Renner I Staatssekretär der Finanzen.", "tgt_summary": null, "id": 381469} {"src_title": "Geschlechtsmerkmal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Primäre Geschlechtsmerkmale.", "content": "Primäre Geschlechtsmerkmale sind die Geschlechtsorgane, die vornehmlich der direkten Fortpflanzung dienen, wie z. B. Vulva, Vagina, die Ovarien, Uterus, Hoden, Nebenhoden, Samenwege und der Penis. Sie sind bei Säugetieren und beim Menschen schon bei der Geburt vorhanden.", "section_level": 1}, {"title": "Sekundäre Geschlechtsmerkmale.", "content": "Sekundäre Geschlechtsmerkmale sind nicht unmittelbar für die geschlechtliche Fortpflanzung notwendige physische Merkmale. Sie entwickeln sich durch die Geschlechtsreife. Beim Menschen sind das die weibliche Brust und der männliche Bartwuchs. Ein Beispiel bei Tieren ist der Hahnenkamm. Sekundäre Geschlechtsmerkmale sind physische Merkmale, die im Laufe der Generationen durch die sexuelle Selektion verändert werden können. Sie steigern beispielsweise oft die Attraktivität gegenüber dem anderen oder dem eigenen Geschlecht oder das Durchsetzungsvermögen gegenüber Konkurrenten oder dienen der Aufzucht der Jungen. Häufig betreffen sie Feder- und Haarkleid, Gebiss- und Skelettmerkmale, aber auch Horn- und Geweihbildung, Milchdrüsen oder den Beutel bei Beuteltieren. Bei vielen Lebewesen sind die mit der Geschlechtsreife sich herausbildenden sekundären Geschlechtsmerkmale dauerhaft, andere Arten zeigen den Sexualdimorphismus nur zur Paarungszeit. Sekundäre Geschlechtsmerkmale stehen oft auch mit der Fortpflanzungsfunktion in Zusammenhang, da zum Beispiel die Ausbildung eines Geburtskanals zu Veränderungen im Körperbau führt (siehe Anatomie des Beckens und Geburtsdilemma).", "section_level": 1}, {"title": "Tertiäre Geschlechtsmerkmale.", "content": "Tertiäre Geschlechtsmerkmale sind sonstige Geschlechtsmerkmale. Sie bilden sich teilweise mit der Geschlechtsreife heraus, wie etwa die dunklere Färbung der Männchen der Welsartigen oder der Knochenbau in Form eines weiblichen oder männlichen Beckens oder die Körpergröße. Die Abgrenzung bei den physischen Merkmalen zwischen sekundären und tertiären Geschlechtsmerkmalen ist nicht immer eindeutig, da neben der Genetik auch die Umwelt eine maßgebliche Rolle spielt. Verhaltensmerkmale, psychische und soziale Merkmale gehören zu den tertiären Geschlechtsmerkmalen und sind oft nicht erblich, sondern erlernt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Geschlechtsmerkmale sind die Eigenschaften, die bei den Geschlechtern einer Tierart unterschiedlich ausgeprägt sind. Es gibt \"primäre\", \"sekundäre\" und \"tertiäre\" Geschlechtsmerkmale.", "tgt_summary": null, "id": 1410788} {"src_title": "Abies ziyuanensis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Abies ziyuanensis\" wächst als immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 30 Metern und Brusthöhendurchmesser von bis zu 90 Zentimetern erreichen kann. Die Äste gehen waagerecht von langen und geradem Stamm ab. Junge Bäume haben eine glatte, gräuliche Borke, welche im Alter etwas aufhellt, Furchen bildet und in viele, unterschiedlich große Platten aufreißt. Die Rinde der kräftigen Zweige ist zuerst hellgelb bis bräunlich-gelb gefärbt. Im dritten oder vierten Jahr verfärbt sie sich häufig gräulichschwarz und reißt auf. In den Furchen stehen manchmal Haare und man findet Blattnarben. Die ovalen bis konischen Knospen sind gelblichbraun gefärbt. Sie sind von einer dünnen, weißlichen Harzschicht umgeben. Die Nadeln werden 1 bis 4,2 Zentimeter lang und 2,5 bis 3,5 Millimeter breit. Sie stehen spiralig angeordnet an den Zweigen. An der Nadelunterseite findet man zwei weiße Stomatabänder. Die Blütezeit umfasst den gesamten Mai. Die gelben männlichen Blütenzapfen werden rund 2 Zentimeter groß und stehen an den Blattachseln. Die gelblichgrünen weiblichen Blütenzapfen sind 5 bis 10 Millimeter groß und besitzen einen langen Stiel. Zur Reife im Oktober bis November hin verfärben sich die Zapfen bis dunkelbraun. Reife Zapfen sind zylindrisch-elliptisch geformt und werden 7 bis 12 Zentimeter lang und 3,5 bis 4,5 Zentimeter dick. Die purpurgrauen Samen werden 20 bis 24 Millimeter lang wobei 10 bis 14 Millimeter auf den gefleckten Flügel entfallen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Standort.", "content": "\"Abies ziyuanensis\" kommt nur in China vor. Dort findet man sie im Südosten Guangxis, dem Süden Hunans sowie im Westen Jiangxis in Höhenlagen von 1400 bis 1800 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Art wird innerhalb der Gattung der Tannen (\"Abies\") der Sektion \"Momi\" und der Untersektion \"Holophyllae\" zugeordnet. Sie wird nicht von allen Autoren als eigenständige Art anerkannt. So führt zum Beispiel die Flora of China sie als \"Abies beshanzuensis\" var. \"ziyuanensis\". Weitere Synonyme für die Art sind \"Abies dayuanensis\" und \"Abies fabri\" var. \"ziyuanensis\".", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die Art wird in der Roten Liste der IUCN als „stark gefährdet“ („endangered“) geführt. Als Hauptgrund für die Gefährdung werden die geringe Bestandsgröße verbunden mit einer langsamen Fortpflanzungsrate genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abies ziyuanensis ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Tannen (\"Abies\") in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie kommt nur im Süden Chinas vor und ist deshalb ein Endemit. Die Art wird gelegentlich auch als Varietät von \"Abies beshanzuensis\" geführt.", "tgt_summary": null, "id": 269120} {"src_title": "Scheitan (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1996 beschlossen die beiden Musiker Pierre Törnkvist und Oskar Karlsson (ex-Gates of Ishtar) das Projekt Scheitan zu gründen. Zusammen begannen sie ihren ersten Song aufzunehmen und an verschiedene Plattenlabel zu verschicken. Nachdem man beim deutschen Label Invasion Records einen Vertrag unterzeichnet hatte, erschien noch im selben Jahr das Debütalbum \"Travelling in Ancient Times\". Mit \"Berzerk 2000\" erschien 1998 das zweite Album der Band ebenfalls unter Invasion Records. Nachdem Invasion Records kurz darauf aufgelöst wurde, wechselte die Band zu Century Media, wo sie ihr drittes und letztes Album \"Nemesis\" veröffentlichten. Zu diesem hatten sich Oskar und Pierre mit der Sängerin Lotta Högberg und Keyboarder Göran Norman Unterstützung geholt. Auffällig war ebenfalls, dass auf dem Cover von \"Nemesis\" das Pentagramm, welches auf den ersten beiden Alben zu finden war, fehlte. Im Jahre 2000 löste sich die Band auf. Oskar Karlsson und Pierre Törnkvist gründeten später die Death-’n’-Roll-Band Helltrain.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Michael Rensen vom \"Rock Hard\" zählte Scheitan „zu jenen Bands, die stilistisch immer zwischen allen Stühlen saßen bzw. ziemlich unvorhersehbar waren“. Insbesondere das erste Album orientierte sich am Black Metal. Die typisch hohe Kopfstimme, härtere und schnellere Passagen wurden durch einen eher ruhigen Schlagzeug-Grundrhythmus und Sprechgesang ergänzt. Der Nachfolger \"Berzerk 2000\" stellt laut Rensen einen „spannenden Grenzensprenger“ dar, „der großartige, immer etwas knarzige Melodic-Death-Hymnen wie selbstverständlich neben unpeinlichen Gothrock-Bombast, ziemlich weggetretene Soundscape-Trips und knüppelige Klirr-und-keif-Black-Metal-Rasereien stellte“. Das Album \"Nemesis\" dagegen enthielt eher rockige Elemente und war im Gothic Metal und im Death ’n’ Roll im Stile von Sentenced, Entombed und Blackshine angesiedelt, außerdem wurde die Musik mit AC/DC und der Gesang mit dem Mille Petrozzas verglichen. Rensen bezeichnete die Musik als „sehr rockigen Goth’n’Roll“.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "Scheitan (von Arabisch \"الشيطان\", \"aš-Šaiṭān\" für \"Teufel\") war eine schwedische Band, welche 1996 von Pierre Törnkvist und Oskar Karlsson in Luleå ins Leben gerufen wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1973326} {"src_title": "Apostasia odorata", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Apostasia odorata\" bildet ein Rhizom von 2 bis 4 Millimeter Durchmesser, es wird von trockenen, 2,5 bis 10 Millimeter langen Niederblättern umhüllt. Die Wurzeln entspringen nicht nur entlang des Rhizoms, sondern auch oberirdisch im Bereich der unteren Blätter. Ihr Durchmesser beträgt 1,5 bis 4 Millimeter. Die aufsteigenden, meist unverzweigten Sprosse werden 15 bis 40 (bis 50) Zentimeter hoch und tragen die regelmäßig und dicht angeordneten Laubblätter. Die Blätter sind oval bis linealisch geformt, sie messen 11 bis 35 Zentimeter Länge bei 1 bis 2 Zentimeter Breite (die „Flora of China“ gibt etwas kleiner Maße an). Der Blattgrund läuft keilförmig in einen 1 bis 2 Zentimeter langen Blattstiel zu, der den Spross umfasst und komplett verhüllt. Die Blattspreite enthält 20 bis 37 Längsadern, von denen drei bis fünf deutlich hervortreten. Die Blattspitze ist auf 0,5 bis 2 Zentimeter Länge zu einer Spitze zusammengefasst. Der Blattrand kann sehr fein gezähnt sein. Der Blütenstand ist endständig, meist ist er übergeneigt bis herabhängend. Neben der Hauptachse gibt es meist ein bis fünf Nebenachsen, jede trägt etwa zehn bis 20 Blüten. Diese sind gelb, selten weißlich gefärbt und messen 1,8 bis 3,8 Zentimeter. Sepalen und Petalen unterscheiden sich kaum, sie sind jeweils 1 bis 2,2 Millimeter breit und 6,5 bis 11 Millimeter lang, sie besitzen eine 0,5 bis 1,5 Millimeter lange aufgesetzte Spitze. Die Lippe ist von den anderen Blütenblättern kaum zu unterscheiden, sie kann etwas schmaler oder etwas breiter sein und ist konvex geformt. Die Säule entsteht aus zwei fruchtbaren Staubblättern, einem Staminodium und dem Griffel, die alle am Grund miteinander verwachsen sind. Sie kann gerade oder stark gebogen sein, am Grund besitzt sie zwei Anhängsel. Der freie Teil der Staubfäden misst 1 bis 2 Millimeter, die Staubbeutel sind etwas asymmetrisch, da eine Kammer länger ist als die zweite. Das Staminodium ist kürzer als der Griffel, das Ende ist auf 0,4 (1) Millimeter frei. Der Griffel ist etwa so lang wie die Staubblätter, sein freier Teil misst 4,5 bis 6 Millimeter, er trägt am Ende die rundliche oder leicht dreilappige Narbe. Die entstehende Kapselfrucht misst 20 Millimeter in der Länge und 1,5 bis 2, selten bis 2,6 Millimeter im Durchmesser. Die „Flora of China“ gibt als Blütezeit Mai bis Juni an, während de Vogel über das große Verbreitungsgebiet eine ganzjährige Blütezeit beobachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "\"Apostasia odorata\" ist im tropischen Südostasien weit verbreitet. Die nördliche Verbreitungsgrenze läuft von Nordost-Indien durch Südchina. Südostwärts erstreckt sich das Areal über Hinterindien, Malaysia bis zu den indonesischen Inseln Sumatra und Sulawesi. Es werden Höhenlagen von 700 bis 1400, seltener auch bis 1700 Meter besiedelt. Die Standorte liegen im Schatten immergrüner, feuchter Wälder. Auf Java wird nur der Südwesten der Insel in Höhenlagen von 1000 bis 1200 Meter besiedelt.", "section_level": 1}, {"title": "Botanische Geschichte.", "content": "\"Apostasia odorata\" wurde 1825 von Carl Ludwig Blume erstmals beschrieben. Es ist die Typusart der Gattung \"Apostasia\". Der Name \"odorata\" bedeutet „duftend“. Innerhalb der Gattung \"Apostasia\" ordnet de Vogel \"Apostasia odorata\" in die Sektion \"Apostasia\" ein; diese Pflanzen besitzen im Gegensatz zur Sektion \"Adactylus\" ein Staminodium.", "section_level": 1}], "src_summary": "Apostasia odorata ist eine Art aus der Gattung \"Apostasia\" und gehört somit zur Familie der Orchideen (Orchidaceae). Die krautigen, bis 40 Zentimeter großen Pflanzen besiedeln ein Areal im tropischen Südostasien.", "tgt_summary": null, "id": 1828904} {"src_title": "Feedback (Kommunikation)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kommunikationstheoretische Einordnung.", "content": "Grundlage für Einordnung und Stellenwert von Feedback in der Sprach- bzw. Kommunikationstheorie ist die Ausführung des Psycholinguisten Herbert H. Clark, wonach Sprache im Dialog eine Kooperation der beteiligten Personen ist. Mittels der Yngveschen Erweiterung des signaltheoretischen \"model of information transmission\" von Claude E. Shannon und Warren Weaver lässt sich Feedback als jegliche Information des back channels spezifizieren, die das Verhalten des Senders beeinflusst. Dies bedeutet, dass auch teils unbewusste Prozesse wie Mimik und Gestik sowie Motor-Mimikry als Feedback zu klassifizieren sind. Das Konzept von Allwood bezüglich der Einordnung von Feedback in die Sprachproduktion bzw. Sprachrezeption nimmt eine Unterteilung in drei Bereiche vor. Der erste Bereich umfasst die Sprachmanagementfunktionen, linguistische Mechanismen wie etwa „planning“ oder „repair“, mit denen der Sprecher seine kommunikative Beteiligung zu handhaben versucht. Der zweite Bereich umfasst interaktive Funktionen, die Mechanismen zur Koordination des Kommunikationsflusses bereitstellen. Neben Konzepten wie Sequenzierung und Turn-Taking ist auch Feedback in diese Kategorie einzuordnen. Als dritten Bereich führt Allwood die \"focussed or main message functions\" ein. Dieser Bereich sammelt jegliche Sprachproduktions- bzw. Sprachrezeptionsfunktionen, die keinem der beiden obigen Bereiche zugeordnet werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Kategorisierung von Feedback.", "content": "Die Kategorisierung von Feedback ist eine komplexe Aufgabe, da sehr viele Parameter Einfluss auf diese Kategorisierung ausüben. Neben prosodischen Eigenschaften eines Feedbacksignals wie Betonung, Tonhöhe etc. haben auch Mimik und Gestik während der Äußerung einen Einfluss auf dessen Interpretation. Zentraler Aspekt ist und bleibt jedoch die Semantik und Pragmatik jenes Feedbacksignals. Ein Feedbacksignal beinhaltet ferner auch immer eine Typisierung der Reaktion auf die vorherige Äußerung, auf die sich das Feedbacksignal bezieht, wobei folgende Typen auftreten können: Diese Typen sind voneinander abhängig, da Informationen bezüglich eines Typen die Informationen über alle zuvor gelisteten Typen implizieren. Des Weiteren beinhaltet jedes Feedbacksignal einen kommunikativen Status. Die durch das Signal kommunizierten Informationen lassen sich bezüglich ihres Status wie folgt kategorisieren: Auch ist die Möglichkeit vorhanden, durch Feedbacksignale neben der Fortsetzung der Kommunikation eine Aufforderung nach Feedback auf das gerade gegebene Feedback zu übermitteln. Jene Möglichkeit wird als evokative Funktion von Feedbacksignalen benannt und zumeist dadurch erreicht, dass das Feedbacksignal Überraschung über die vorherige Äußerung anzeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Kontextsensitivität von Feedback.", "content": "Neben diesen allgemeinen Aspekten beinhaltet die Analyse und Interpretation von Feedback noch die Schwierigkeit einer etwaigen hohen Kontextsensitivität. Zwar lässt sich für einzelne Modalitäten eine Standardcharakterisierung gewisser spezifischer Feedbacksignale treffen, in etwa, dass ein „Ja“ [Nicken] zumeist Akzeptanz bedeutet, während ein „Nein“ [Kopfschütteln] Ablehnung oder ein „Ok“ Bestätigung signalisiert. A: „Es regnet!“ A: „Es regnet!“ Jedoch ist diese Charakterisierung in keinem Fall allgemeingültig, da die Interpretation des Feedbacks zumeist untrennbar mit der vorherigen Äußerung verknüpft ist. A: „Es regnet nicht!“ Vor allem die Art der vorherigen Äußerungen (Information, Frage, Bitte, Angebot etc.) sowie die Polarität (Formulierung positiv oder negativ) und der Informationsgehalt selbiger (Information unbekannt/bekannt, uninteressant/interessant etc.) verändern dann obige Standardcharakterisierung in hohem Maße. A: „Es regnet!“ Jedoch existieren auch vollständig kontextunabhängige Feedbacksignale, so genannte generische Antworten, die die Interpretation von Feedback erschweren können. Diese Signale sollen lediglich die obigen Reaktionstypen \"Contact\", \"Perception\" und \"Understanding\" übermitteln, unterscheiden sich jedoch von kontextabhängigen Feedbacksignalen lediglich durch ein anders getimtes Auftreten. Ein Beispiel für solche generischen Signale ist z. B. ein konstantes Nicken des Empfängers während der Äußerung des Senders.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption in der Wissenschaft.", "content": "Vor allem in der Mensch-Maschine-Interaktion ist der Stellenwert von Feedback im obigen Sinne mittlerweile als sehr groß zu bezeichnen. So mehren sich Projekte, in denen die „Maschine“ mit für den Menschen natürlichem Feedback versehen werden soll. Jene Projekte beschäftigen sich zumeist mit verbaler Kommunikation, wobei das Ziel die Entwicklung eines natürlichen Dialogsystems ist. Auch die Verknüpfung mehrerer Modalitäten im Hinblick auf Feedback rückt langsam in den Fokus der Forschung. Neben jenen informatischen Aspekten beeinflusst Feedback auch die Analyse anderer kommunikationswissenschaftlicher Konzepte, wie z. B. des Grounding.", "section_level": 1}], "src_summary": "Feedback (engl. für ‚Rückmeldung, Rückinformation‘) bezeichnet in der Kommunikation von Menschen die Rückübermittlung von Informationen durch den Empfänger einer Nachricht an den Sender jener Nachricht. Diese Informationen melden dem Sender, was der Empfänger wahrgenommen bzw. verstanden hat, und ermöglichen dem Sender durch etwaige Korrektur des Verhaltens auf die Rückmeldungen des Empfängers zu reagieren. Dies kann in mündlicher wie in schriftlicher Form übermittelt werden.", "tgt_summary": null, "id": 1174635} {"src_title": "Pfarrkirche Sölden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Eine Kirche wurde 1288 urkundlich genannt. Im Jahr 1521 erfolgte ein Umbau durch Jakob von Tarrenz. Ein weiterer Umbau mit Erweiterung erfolgte 1752 durch Gallus Gratl. Die spätgotische Kirche wurde barock erweitert. 1975 erfolgte ein Anbau mit einem Aufgang zur Empore.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Das vierjochige tonnengewölbte Langhaus mit einem gleich breiten zweijochigen Chor mit einem Dreiachtelschluss hat Rundbogenfenster. Bemerkenswert ist die barocke Decken- und Wandmalerei von Josef Anton Puellacher.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Der barocke Altar trägt Schnitzfiguren von 1753 bis 1758 von Anton Praxmarer und ein Altarbild Pietà von Johann Georg Dominikus Grasmair. Der Kanzelkorb mit Figuren der vier Evangelisten aus der gleichen Zeit stammt von Joseph Götsch. Aus dem Jahr 1978 ist der Volksaltar von Ilse Glaninger-Balzar. Die Orgel ist aus 1750.", "section_level": 1}, {"title": "Glocken.", "content": "Das Geläute der Pfarrkirche von Sölden umfasst fünf Glocken, davon wurden die Glocken 1, 2, 4 und 5 im Jahr 1950 in der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck gegossen. Die Glocke 3 ist historisch und wurde im Jahre 1590 von H. C. und Christoph Löffler in Innsbruck gegossen. Die Stimmung der Glocken lautet: cis e gis h cis Das Vollgeläute ist nur an den hohen Feiertagen zu hören.", "section_level": 1}, {"title": "Friedhof.", "content": "Die Kirche ist von einem Friedhof umgeben, wobei südlich eine rechteckige Totenkapelle mit steilem Satteldach steht, welche im Kern im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Im Friedhof sind bemerkenswerte Grabkreuze aus geschmiedetem Eisen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Mit Architekt Hans Loch wurde 1969 der Friedhof im steilen Gelände um eine schmale tiefer liegende Ebene erweitert, wo das Kriegerdenkmal als Auskragung mit einem Durchblick ins Tal in Form eines Kreuzes eingebunden wurde. Als 2005 der Friedhof wieder zu klein war, konnte Architekt Raimund Rainer mit einer weiteren Erweiterung bei der Kirche überzeugen, wo nach Abbruch eines Wohnhauses über mehrere Ebenen eine Friedhofserweiterung gelang, wobei im steilen Gelände mit einer überhängenden Außenwand unten ein Weg und oben Friedhofsraum geschaffen wurde. Mit einer zweiten Planung von Rainer entstand neben dem steilen Rettenbach auch ein Vorplatz und eine Freitreppe für die Kirche und örtliche Schule, wobei hierbei ein Wasserkraftwerk und eine Trafostation eingebaut wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die römisch-katholische Pfarrkirche Sölden steht im Ort Rettenbach in der Gemeinde Sölden im Ötztal in Tirol. Die Pfarrkirche Mariä Heimsuchung gehört zum Dekanat Silz in der Diözese Innsbruck. Die Kirche steht unter.", "tgt_summary": null, "id": 2478194} {"src_title": "Green River (Kentucky)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der Oberlauf des Green River liegt im Karst-Gebiet des Interior Low Plateaus, seine wesentlichen Zuflüsse des Abschnitts entspringen in Karsthöhlen, insbesondere im Mammoth-Cave-Nationalpark durch den der Fluss auf etwa 40 km verläuft. Die Region wird intensiv landwirtschaftlich genutzt und zeichnet sich durch sanfte Hügel aus. Der \"Green River Lake\" ist ein Stausee am Oberlauf nahe Greensburg, der 1969 zum Hochwasserschutz durch das United States Army Corps of Engineers angelegt wurde und heute als \"Green River Lake State Park\" zu Erholungszwecken genutzt wird. Der Unterlauf fließt durch die Steinkohle-Reviere Kentuckys, die Landschaft ist durch gewaltige Tagebau-Komplexe geprägt. Der Fluss ist hier wasserbaulich stark gefasst in sieben Schleusen und Staudämmen, die ihn zum Transport der Kohle schiffbar machen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In prähistorischen Zeiten war der untere Green River ein wesentliches Siedlungsgebiet. Jäger und Sammler-Kulturen sind seit paläoindianischer Zeit nachgewiesen. In der mittleren archaischen Periode um 3000 v. Chr. lebten Menschen zu allen Jahreszeiten am Fluss. Sie ernährten sich überwiegen von Fischen und Süßwasser-Mollusken, aus den Schalen der Muscheln und Schnecken entstanden an den immer wieder aufgesuchten Orten gewaltige Haufen, die aus unbekannten Gründen später gezielt erweitert wurden. Der bedeutendste archäologische Fundort dieser Zeit ist Indian Knoll. Das Gebiet wurde ab dem 17. Jahrhundert von überwiegend französischstämmigen Pelzhändlern erkundet und wegen seiner guten Ackerböden nach dem Unabhängigkeitskrieg bevorzugt von Veteranen besiedelt. 1842 wurden die ersten Schleusen gebaut, um den Unterlauf schiffbar zu machen, bis 1901 wurden weitere errichtet, so dass der Fluss bis zum späteren Nationalpark kommerziell genutzt werden konnte. Nach der Einrichtung des Mammoth-Cave-Nationalparks 1941 wurden in den folgenden Jahren zwei Schleusen und Staudämme abgerissen und der natürliche Verlauf des Flusses wieder hergestellt. Die Schleuse #6 unmittelbar unterhalb des Nationalparks, deren Staubereich bis in das Schutzgebiet reicht, ist umstritten. Ein Abriss wurde geplant, ist aber bisher nicht umgesetzt. 1969 wurde am Oberlauf der \"Green River Lake\" aufgestaut.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Der Oberlauf des Green Rivers ist ökologisch außerordentlich vielfältig mit 151 Fischarten und 71 verschiedenen Arten Süßwasser-Mollusken. Mehrere Fische, Muscheln, Schnecken und Süßwasserkrebse sind endemisch für den Oberlauf des Green Rivers. Die Qualität der Lebensräume verschlechterte sich jedoch unterhalb des Green River Lakes durch den Bau des Staudamms. Die Stauung verzögerte den Ablauf im Frühling und obwohl der Verlauf der Schwankungen im Abfluss in den anderen Jahreszeiten etwa dem natürlichen Wasserregime folgte, war insbesondere im Herbst das Wasser aus dem Stausee erheblich kälter als natürlicherweise im flachen Fluss ablaufendes. Daraus ergaben sich negative Folgen für die Laicherfolge von Fischen, Muscheln und Krustentieren. Seit 2002 steuert das US Army Corps of Engineers den Abfluss des Staudamms auf Betreiben der Naturschutzorganisation The Nature Conservancy so, dass die schädlichen Folgen minimiert werden. Seitdem vermehren sich insbesondere die besonders gefährdeten Muschelarten wieder deutlich besser. Die Organisation bezeichnet den Green River „als Kentuckys Kronjuwel der Flusssysteme und eine nationale Schatztruhe an Biodiversität“ und betreibt ein Programm zum Ankauf besonders wertvoller Flächen am Oberlauf des Green Rivers, die dauerhaft dem Naturschutz gewidmet werden. Mittellauf und Unterlauf des Flusses sind durch den Eintrag von sauren Abwässern aus Bergwerken, die Schifffahrt und den massiven Wasserbau belastet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Green River ( für „Grüner Fluss“) ist ein linker Nebenfluss des Ohio River mit einer Länge von etwa 600 km und einem Einzugsgebiet von 23.850 km2. ", "tgt_summary": null, "id": 2292448} {"src_title": "Cynethryth (Offa)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Cynethryth stammte vermutlich aus Mercia. Näheres über ihre Herkunft ist unbekannt. Spekulativ ist die These, dass sie möglicherweise von Penda (626–655) abstammte, dessen Frau und Töchter — Cynewise, Cyneburh und Cyneswith — verwandte Namen trugen. Sie heiratete vor 770 Offa von Mercia mit dem sie fünf Kinder hatte:", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Die Bedeutung Cynethryths geht aus erhaltenen Briefen und Urkunden hervor. Alkuin ließ ihr in Briefen Grüße ausrichten und bezeichnete sie als \"dispensatrix domus regiae\" („Verwalterin des königlichen Haushalts“). Auch Papst Hadrian I. (772–795) nannte sie in einem Privileg namentlich neben Offa, woraus geschlossen wurde, dass sie an der Herrschaft Offas aktiv teilhatte. Seit 770 unterzeichnete sie oftmals als Zeugin die Chartas des Königs. Offas Bemühungen den Thron für seine Linie zu sichern, gaben vermutlich den Ausschlag für die hohe Stellung Cynethryths bei Hof. Die Legitimität des Thronfolger Ecgfrith sollte über alle Zweifel erhaben sein. Nach dem Selbstverständnis ihrer Zeit war sie durch die Gnade Gottes Königin geworden, wie ihre Unterschrift \"Cyneðryð Dei gratia regina Merciorum\" unter einer Urkunde des Jahres 780 bezeugt. Ihre außergewöhnliche Stellung kam auch darin zum Ausdruck, dass sie die einzige angelsächsische Königin war, in deren Namen (\"Cynethryth regina Merciorum\", „Cynethryth, Königin der Mercier“) Münzen geprägt wurden. Auf Bitten seiner „verehrten Königin“ (\"veneranda Cynedritha regina mea\") bestätigte Offa 787 auf der Synode von \"Æcleaht\" Privilegien der Abtei Chertsey Abbey. Nachdem Ecgfrith 787 zum Mitregenten seines Vaters wurde scheint ihr politischer Einfluss nachgelassen zu haben. In späteren Legenden erschien Cynethryth als „böse Königin“, durch deren Intrige der heilige Æthelberht im Jahr 794 ermordet worden sein soll. Im Gegensatz dazu hob der Zeitgenosse Alkuin in einem seiner Briefe ihre Güte und Klugheit hervor. Aus heutiger Sicht ist die Beteiligung Cynethryths an dem Mord zumindest ungesichert und die Detailschilderungen der Legenden wenig glaubwürdig. Nach Offas Tod im Jahr 796 wurde sie Äbtissin des Klosters in Cookham zu dem auch Kirchen in Bedford und \"Pectanege\" (Lage unbekannt) gehörten. Sie starb nach dem Jahr 798.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cynethryth (auch: Cyneðryð, Cyneðryþ, Cyneþryð, Cynedrida oder Kynedrith; † nach 798) war die Gattin des Offa von Mercia und Königin des angelsächsischen Königreichs Mercia im späten 8. Jahrhundert.", "tgt_summary": null, "id": 94021} {"src_title": "MTV Ponarth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein aus dem Königsberger Vorort Ponarth war ein klassischer Mehrspartenverein, der sich zunächst in den Wettbewerben der Deutschen Turnerschaft maß. Neben Fußball standen vor allem die Ponarther Handballmannschaften in Ansehen. Ferner wurden Turnen, Faust- und Schlagball ausgeübt. Trotz der Bezeichnung als Männer-Turnverein existierten auch Frauenmannschaften im Handball und Faustball. Die Fußballer tauchten erstmals 1921/22 in der obersten Spielklasse, der \"Kreisliga Königsberg\", auf. 1922 machte sich die Sportabteilung aus dem MTV als Königsberger STV selbständig, die Fußballabteilung des \"Königsberger STV\" übernahm den Startplatz in der obersten Spielklasse. Erst während des Zweiten Weltkriegs gelang der Mannschaft 1942 der Aufstieg in die erste Liga. Der Gauliga Ostpreußen gehörten die Kicker vom Palve-Platz bis zu deren Einstellung nach Beendigung der Spielzeit 1943/44 an, blieb dort allerdings stets Mittelmaß. Größter Erfolg war die Teilnahme an der Endrunde im Tschammerpokal 1942. Nach Erfolgen in der regionalen Ausscheidung über den VfB Osterode, der SV Prussia-Samland Königsberg und der Reichsbahn SG Königsberg traten die Ponarther am 19. Juli 1942 in der 1. Hauptrunde auf Reichsebene beim VfB Königsberg an. Unter Leitung von Schiedsrichter Fritz Bouillon blieben die Vorort-Fußballer gegen die unangefochtene Nummer 1 des Königsberger Fußballs allerdings chancenlos. Bei der 0:6-Niederlage steuerte Ponarth sogar ein Eigentor zum zwischenzeitlichen 0:3 bei. Im August 1944 kam mit Beginn der alliierten Luftangriffe das Vereinsleben in Königsberg zum Erliegen. Mit der Besetzung Königsbergs im April 1945 durch die Rote Armee und der anschließenden Flucht und Vertreibung der verbliebenen deutschen Bevölkerung hörte der Verein auf zu bestehen. In der Bundesrepublik Deutschland lebte der Verein in einer \"Traditionsgemeinschaft\" fort, die Mitglied in der „\"Traditionsgemeinschaft der Leichtathleten aus den deutschen Ostgebieten e. V.\"“ wurde. Der 1938 geborene 100-m-Läufer \"Erich Maletzki\" zählte in der Nachkriegszeit zu den besten Sprintern in der Bundesrepublik (1958 lief er 100 m in 10,5 Sekunden). Er trat bei den bis 1971 unter Leitung des DLV veranstalteten \"Ostpreußenmeisterschaften\" für den MTV Ponarth an.", "section_level": 1}, {"title": "Spielzeiten.", "content": "Berücksichtigt sind Spielzeiten in den obersten Spielklassen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Männer-Turnverein Ponarth war ein Sportverein aus dem Königsberger Stadtteil Ponarth. Die Fußballer aus dem Süden der Pregelstadt spielten zwei Jahre in der Gauliga, der damals höchsten Spielklasse in Deutschland. Zudem verbuchte der MTV eine Teilnahme am Tschammerpokal, dem Vorläufer des heutigen DFB-Pokals.", "tgt_summary": null, "id": 961042} {"src_title": "Kluzov", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Kluzov erstreckt sich beiderseits des Flüsschens Loučka am nordöstlichen Fuße des Drahaner Berglandes am Rande der Obermährischen Senke (\"Hornomoravský úval\"). Südwestlich erhebt sich der Rampach (418 m), im Westen die Baterie (387 m) und nordwestlich die Parduska (379 m). Östlich verläuft die Bahnstrecke Červenka – Prostějov, die dortige Bahnstation trägt den Namen \"Myslechovice\". Nachbarorte sind Chudobín im Norden, Na Řádkách, Bytovky und Haňovice im Osten, Myslechovice im Südosten, Žmole und Loučka im Südwesten, Savín und Nová Ves im Westen sowie Měrotín im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "An der Stelle von Kluzov befand sich das Dorf \"Staré Debrní\", das in den unruhigen Zeiten des 15. Jahrhunderts erlosch. In der Mitte des 16. Jahrhunderts begann unter Joachim und Bernhard Zoubek von Zdětín auf Haňovice eine Wiederbesiedlung des wüsten Ortes, der 1552 als \"Kluczen\" bezeichnet wurde. Nach dem Tode von Bernhard († 1569) und Joachim († 1571) verkaufte Bernhards Sohn Jan Bohuslav Zoubek von Zdětín die ererbte Herrschaft an Jan Proček von Zástřizl. 1584 erbte dessen Sohn Bernard Prakšický von Zástřizl den Besitz. Ab 1590 wurde die Ansiedlung \"Dobrní\" bzw. \"Dobrň\", 1608 \"Klosoff\", ab 1622 \"Klučov\", 1631 \"Klosůw\", ab 1632 \"Klusov\", ab 1657 \"Kluzov\", 1672 als \"Klausow\" und ab 1676 \"Klusow\" bzw. \"Klussow\" genannt. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde Bernard Prakšický verhaftet und verstarb 1622 auf der Festung Spielberg. Seine Güter, darunter auch ein Anteil von \"Klučov\" wurden konfisziert und dem Olmützer Domkapitel übereignet. Ein kleiner Teil des Ortes war nach Chudobín untertänig. Die Matriken werden seit 1631 in Cholina geführt. 1710 wurden für \"Klusov\" Grundbücher angelegt. Im Jahre 1716 bestand die Ansiedlung aus sechs Chalupnern. Ab 1771 wurde das Dorf als \"Alt Brünn\" und \"Klusovium\" bezeichnet. 1790 war der Ort auf neun Häuser angewachsen und hatte 65 Einwohner. Im Jahre 1834 lebten in den 22 Häusern von \"Klusov\"/\"Alt Brünn\", von denen vier nach Chudobín untertänig waren, insgesamt 138 Personen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf immer anteilig dem Olmützer Kapitel bzw. der Herrschaft Chodobín untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Staré Brno\"/\"Alt Brünn\" ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Haňovice in der Bezirkshauptmannschaft Littau. Als tschechischer Ortsname setzte sich in den 1850er Jahren \"Klusov\" durch. Ab 1885 wurde die Schreibweise \"Klůzov\" verwendet, nebenher waren auch die volkstümlichen Bezeichnungen \"Klozov\" und \"Starý Brno\" üblich. Im Jahre 1900 bestand der Ort aus 26 Häusern und hatte 154 durchweg tschechische Einwohner. 1914 wurde die Lokalbahn Littau–Groß Senitz in Betrieb genommen. Der heutige Ortsname \"Kluzov\" wurde 1921 eingeführt. Während der deutschen Besetzung erfolgte 1939 eine Umbenennung in \"Lusov\"/\"Lusau\", die nach Kriegsende wieder rückgängig gemacht wurde. Nach der Auflösung des Okres Litovel kam der Ort mit Beginn des Jahres 1961 zum Okres Olomouc. 1980 wurde Kluzov zusammen mit Haňovice nach Litovel eingemeindet. Nach der Samtenen Revolution lösten sich Haňovice und Kluzov zum 1. Jänner 1991 wieder von Litovel los und bildeten eine eigene Gemeinde. Im selben Jahre wurden in Kluzov 80 Einwohner gezählt. Beim Zensus von 2001 lebten in den 29 Häusern von Kluzov 82 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Brauchtum.", "content": "Seit dem 19. Jahrhundert wurde in Kluzov alljährlich am Sonntag nach Allerheiligen die Kirmes (\"hody\") gefeiert. Der unter kommunistischer Herrschaft erloschene Brauch wurde 1999 auf Initiative Alteingesessener wieder aufgenommen. Im Jahre 2001 übernahm die Gemeindeverwaltung Haňovice die Organisation und seit 2006 der Bürgerverein „Haňovští“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kluzov, 1939–1945 \"Lusov\" (deutsch \"Alt Brünn\", 1939–1945 \"Lusau\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Haňovice und Teil der Gemarkung Haňovice in Tschechien. Er liegt vier Kilometer südwestlich von Litovel und gehört zum Okres Olomouc.", "tgt_summary": null, "id": 1890702} {"src_title": "SV Kurhessen Kassel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Pionierzeit: Casseler FV (1893 bis 1918).", "content": "Die Wurzeln des SV Kurhessen reichen zurück bis in das Jahr 1893. Damals entstand östlich der Fulda am mittelalterlichen Hospital „Siechenhof“ mit dem \"FC Hassia\" der zweite Fußballverein Kassels (nach dem \"Casseler FC\"). Später wurde ein weiterer Verein namens \"FC Union\" gegründet. 1895 schlossen sich der FC Union und ein Teil der Mannschaft des FC Hassia zum \"Casseler FV 95\" in der Gaststätte Zur Insel Helgoland zusammen, welcher anschließend im Bettenhäusener „Forst“ ansässig wurde. Am 29. September 1895 trug der \"CFV 95\" sein erstes Spiel gegen eine auswärtige Mannschaft aus, und bezog dabei gegen den 1. Hanauer FC 93 eine herbe 1:9-Niederlage. In den ersten Jahren des Bestehens gab es in Ermangelung überregionaler Fußballverbände noch keinen geregelten Spielbetrieb, was sich mit dem Beitritt des \"Casseler FV 95\" zum Deutschen Fußball-Bund im Jahr 1903 änderte. Zu dieser Zeit erlebte die noch junge Sportart in Kassel einen ähnlichen Aufschwung wie die ortsansässige Industrie. Mit einem 2:2 landete der \"CFV 95\" noch im Jahr 1903 gegen den frischgebackenen ersten deutschen Meister VfB Leipzig in einem Freundschaftsspiel einen Achtungserfolg und im Jahr darauf durfte man als erster Meister des Verbands Casseler Ballspielvereine selbst an der Endrunde um die deutsche Fußballmeisterschaft 1903/04 teilnehmen, scheiterte hier aber schon in der ersten Runde am Duisburger SpV. Bis zum Ersten Weltkrieg blieb der Verein, der sich ab 1904 nach dem Zusammenschluss mit dem \"Casseler FV von 1897\" nur noch kurz \"Casseler FV\" nannte, das fußballerische Aushängeschild der Stadt. 1907 und 1910 erreichte die Mannschaft aus der Südstadt jeweils die Endrunde um die westdeutsche Fußballmeisterschaft, blieb dort allerdings chancenlos. Mit Gustav Hensel stellte der \"Casseler FV\" einen Spieler der deutschen Nationalmannschaft in deren ersten offiziellen Länderspiel am 5. April 1908; es blieb allerdings bei diesem einen Einsatz. Im gleichen Jahr zog man vom Forst vor den Toren der Stadt an den Rand der Fuldaaue, wo die neue Anlage mit einem Spiel gegen Hannover 96 (4:3) eingeweiht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Expansion und Erfolge als SV Kurhessen (1919 bis 1932).", "content": "Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges fusionierte der \"Casseler FV\" im Jahr 1919 mit dem Schwerathletik-Klub \"Verein für Körperkultur\" (VfK) zum \"SV Kurhessen von 1893\". Unter dem Vorsitz von Carl Tölcke erweiterte der so entstandene Großverein, der im wohlhabenden Bürgertum verankert war, seine Anlage am Auerand im Jahr 1922 auf 66.000 Quadratmeter. Das im Jahr darauf fertiggestellte, repräsentative Sportgelände wurde \"Kurhessen-Sportplatz\" oder \"Kurhessensportanlage\" genannt. Es zählte zu den größten in Westdeutschland und bot bis zu 16.000 Zuschauern Platz. Die gesamte Anlage umfasste neben drei Spielfeldern – das Hauptfeld, der sogenannte „A-Platz“, hatte eine gedeckte Tribüne, seinerzeit noch eine Seltenheit, sowie eine Aschenbahn – eine Radrennbahn mit überhöhten Kurven sowie Tennisplätze. Das Wachstum des Vereines drückte sich auch darin aus, dass der \"SV Kurhessen\" 1925 eine stolze Mitgliederzahl von 2162 aufwies. Sportlich wurde die lokale Konkurrenz in den Nachkriegsjahren allerdings immer stärker, und 1921 platzierte sich der BC „Sport“ in der Meisterschaftsrunde erstmals vor dem \"SV Kurhessen\". Und trotz einer starken Sturmreihe, aus der Nationalspieler „Heini“ Weber herausragte, hatte man Schwierigkeiten, die örtliche Führungsrolle gegen die „Sportler“ zu behaupten. In den Folgejahren wuchsen mit dem CSC 03, der im Umfeld der Henschel-Werke groß gewordenen Hermannia sowie dem Vorortverein SV 06 Rothenditmold weitere spielstarke Mannschaften heran. Dennoch konnte sich der \"SV Kurhessen\" meist als Nummer Eins im lokalen Sportgau behaupten, stieß aber überregional ebenso regelmäßig an seine Grenzen, denn die westdeutsche Konkurrenz erwies sich als zu stark für die Nordhessen. 1925 etwa reichte es in der westdeutschen Endrunde lediglich zu einem Sieg (3:1 gegen die Sportfreunde Siegen) in fünf Spielen. Auch das kostspielige Engagement des ungarischen Berufstrainers Fritz Molnar brachte nicht den gewünschten Effekt und endete bereits nach sechs Monaten wieder. Den sportlichen Zenit dieser Phase erreichte der \"SV Kurhessen\" im Anschluss an die Spielzeit 1926/27. Nachdem man in den Endspielen um die Bezirksmeisterschaft im dritten Spiel den \"Spielverein 06\" ausgeschaltet hatte, bestritt die Mannschaft in der westdeutschen Meisterschaft nach einem 2:1 über Fortuna Düsseldorf, einem 2:2 gegen den FC Schalke 04 und einem weiteren 2:1-Sieg über den Kölner CfR am 24. Februar 1927 ein Entscheidungsspiel um Platz 3, der zur Teilnahme an der deutschen Meisterschafts-Endrunde berechtigt hätte – und unterlag hier der Düsseldorfer Fortuna mit 2:3. Nach der erneuten – und, wie sich herausstellen sollte, auch letztmaligen – Qualifikation zur westdeutschen Endrunde 1928, in der der \"SV Kurhessen\" an den Vorjahreserfolg nicht anknüpfen konnte, wurde es allmählich still um den Verein von der Fuldaaue, im Kampf um die lokale Führungsrolle gaben nunmehr der \"CSC 03\", der \"BC „Sport“\" und der \"Spielverein 06\" den Ton an, gleichzeitig holten auch die Vereine aus Fulda, Hersfeld und Göttingen auf. Zwar war der \"SV Kurhessen\", nicht zuletzt aufgrund der modernen Sportanlage, mit 1500 Mitgliedern der weitaus größte Sportverein der Stadt, sportlich spielte man im regionalen Fußballgeschehen ab Beginn der 1930er Jahre aber nur noch eine Nebenrolle.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelmaß in der Gauliga (1933 bis 1944).", "content": "Nachdem Nationalspieler „Heini“ Weber 1932 aufgrund von Kniebeschwerden seine Karriere beenden musste, reichte es für die Kurhessen 1933 gerade noch zur Qualifikation zur neu eingeführten obersten Spielklasse, der Gauliga Hessen. Dort schlug man sich mehr schlecht als recht durch. Am Ende der Spielzeit 1934/35 etwa konnte der Klassenerhalt erst am letzten Spieltag durch ein 1:0 beim VfB Friedberg endgültig gesichert werden. Im Jahr darauf, im Anschluss an die Runde 1935/36 musste der \"SV Kurhessen\" erstmals in seiner Vereinsgeschichte den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Zwei Jahre später kehrte die Mannschaft zwar in die Gauliga zurück, konnte aber anschließend nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen, obwohl mit Rolf Zimmer immerhin ein Anwärter auf die Nationalmannschaft zwischen den Pfosten stand. Immerhin konnte in den Kriegsjahren mit der Vizemeisterschaft in der Gauliga Kurhessen 1941/42 noch ein weiterer Höhepunkt gesetzt werden, der zugleich der letzte in der Geschichte des \"SV Kurhessen\" bleiben sollte. Aufgrund der kriegsbedingten Umstände bildete man in der Runde 1943/44 mit dem \"CSC 03\" eine Kriegsspielgemeinschaft, anschließend kam der Spielbetrieb vollständig zum Erliegen.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der \"SV Kurhessen\" wie alle anderen Vereine durch die Alliierten formell aufgelöst. In der Stadt Kassel wurden zunächst nur vier Stadtteilvereine zugelassen, unter deren Dach sich die Mitglieder der Vorkriegsvereine zusammenfanden. So entstand mit der \"SG Kassel Süd\" ein Großverein, dem sich auch die ehemaligen \"Kurhessen\"-Mitglieder anschlossen. Dieser wurde 1946 in \"VfL Kassel\" umbenannt. 1947 schließlich fusionierte man mit dem Nachfolger des VfL TuRa, dem \"Kasseler SV\", zum KSV Hessen Kassel.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der SV Kurhessen Kassel war ein Fußballverein aus der nordhessischen Großstadt Kassel. Unter dem Namen Casseler FV 95 bzw. Casseler FV bereits vor dem Ersten Weltkrieg überregional erfolgreich und unter anderem Teilnehmer an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1903/04, stellte der ab 1919 als \"SV Kurhessen\" antretende Verein in den 1920er Jahren die stärkste Mannschaft im nordhessischen Raum. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der vormalige \"SV Kurhessen\" im Großverein \"SG Kassel Süd\" auf, aus dem kurze Zeit später der KSV Hessen Kassel entstand.", "tgt_summary": null, "id": 351353} {"src_title": "Cowboys & Aliens (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der abgelegenen Kleinstadt Absolution in Arizona taucht 1873 ein geheimnisvoller Fremder ohne Namen und ohne Gedächtnis auf, der eine seltsame Metallmanschette am Unterarm trägt und eine ungewöhnliche Bauchverletzung hat. Bei einer Auseinandersetzung mit Percy Dolarhyde, dem schießwütigen Sohn des örtlichen Rinderbarons, wird ein Hilfssheriff angeschossen, woraufhin Percy von Sheriff John Taggart verhaftet wird. Dieser findet anhand eines Steckbriefs heraus, dass der Fremde der gesuchte Verbrecher Jake Lonergan ist, und verhaftet ihn ebenfalls. Der Sheriff will die beiden Häftlinge in einer Kutsche dem Richter in Santa Fe überstellen. Kurz vor der Abfahrt erscheint Woodrow Dolarhyde, genannt „Colonel“, mit seinen Männern in der Stadt. Er fordert den Sheriff auf, ihm seinen Sohn und Jake Lonergan, welcher eine seiner Postkutschen ausgeraubt hatte, zu übergeben. Kurz bevor es zum Konflikt kommt, tauchen am Horizont merkwürdige Lichter auf, die sich schnell nähern. Diese stellen sich als Flugobjekte heraus, die das Feuer eröffnen. Im wilden Durcheinander schleudern die Flugobjekte eine Art Lasso auf einige Menschen, ziehen sie in die Luft und schleppen sie fort, darunter auch Sheriff Taggert, Percy Dolarhyde und Maria, die Frau des „Docs“. Plötzlich wird Lonergans Armmanschette aktiv und offenbart eine Art holografisches Display. Lonergan kann mit der Manschette ein Fluggerät abschießen und so den Angriff stoppen, doch der nichtmenschliche Pilot entkommt. Am nächsten Morgen reiten einige der Bewohner los, um die Spur des Piloten zu verfolgen und die Entführten zu befreien. Nach anfänglichem Zögern reitet auch Lonergan mit, als er sich erinnert, dass die „Dämonen“, wie die Angreifer genannt werden, bereits in der Vergangenheit für das Verschwinden seiner Freundin Alice verantwortlich waren. Nach einem langen Ritt verlieren sie die Spur im starken Regen. Im Nachtlager bittet die geheimnisvolle Ella Swenson Jake erneut um Hilfe, so wie sie es zuvor bereits in der Stadt getan hatte, doch Jake versteht nicht, warum sie sich ausgerechnet an ihn wendet. Plötzlich blinkt Jakes Armmanschette und sie erkennen, dass der Pilot in der Nähe sein muss. Er greift die Gruppe an, kann aber von Jake verscheucht werden. Nachdem die Gruppe zum ersten Mal den Angreifer, ein klauenbewehrtes Ungeheuer, gesehen hat, machen sich Dolarhydes Männer davon. So bleiben nur Jake, der Colonel, Ella, der Doc und ein paar weitere übrig, die am nächsten Morgen erneut die Verfolgung aufnehmen. In einer Schlucht wird die Gruppe von Banditen überfallen, die sich als Jakes frühere Bande entpuppen. In deren Lager schlägt der neue Bandenführer Jake zusammen, doch Jake tötet ihn mit seiner Armmanschette. Die kleine Gruppe flieht zu Pferd und wird von den Banditen verfolgt, als einige Fluggeräte angreifen und weitere Leute entführen, darunter Ella. Jake springt vom Rand eines Canyons auf das Fluggerät, kann es zum Absturz in einen Fluss bringen und Ella so befreien, doch der außerirdische Pilot verletzt Ella schwer, bevor Jake ihn mit der Manschette erschießt. Ella stirbt in Jakes Armen. Unmittelbar darauf wird die Gruppe von Indianern umzingelt und gefangen genommen. Im Indianerlager wird Ellas Leichnam verbrannt und die Indianer bereiten sich vor, die Gefangenen zu töten, da sie diese für das Auftauchen der „Dämonen“ verantwortlich machen. Plötzlich lodert das Feuer auf und aus ihm entsteigt die „wiedergeborene“ Ella, die offensichtlich auch eine Außerirdische ist. Sie erzählt, dass sie die letzte Überlebende eines Volkes ist, dessen Planet von den Ungeheuern überfallen wurde. Sie ist in Menschengestalt auf die Erde gekommen, um zu verhindern, dass die Menschheit ebenfalls von den „Dämonen“ ausgelöscht wird. Diese sind ein Alien-Spähtrupp auf der Suche nach Gold, der bald zu seinem Volk zurückkehren wird und es danach zu einer Invasion kommen wird. Mit den entführten Menschen führen sie Experimente durch, es könnten also noch einige am Leben sein. Ein Schamane hilft Jake, dessen Gedächtnislücken zu schließen. Jake erinnert sich an den Standort des Alienraumschiffs und daran, wie seine Freundin Alice von den Aliens bei einem Experiment umgebracht wurde, kurz bevor er selbst mit der Manschette fliehen konnte. Nachdem Jake seine ehemalige Bande angesichts der drohenden Auslöschung der Menschheit überzeugt hat, sich ihm wieder anzuschließen, greifen sie zusammen mit den Indianern das in der Erde halb verborgene Alienraumschiff an. Sie klettern am Raumschiff empor und zerstören den Hangar der Fluggeräte mit Dynamit, sodass die Aliens nicht mehr aus der Luft angreifen können. Daraufhin stürmen einige Aliens aus dem Raumschiff und greifen die Menschen an. Jake und Ella schleichen sich unterdessen durch dieselbe Höhle, die Jake für seine Flucht vor den Aliens benutzt hatte, unter das Raumschiff. Sie finden die entführten Menschen, die wie hypnotisiert in ein Licht blicken. Als Ella das Licht zerstört, kommen die Menschen langsam wieder zu sich und entkommen durch die Höhle ins Freie. Ella möchte die Aliens endgültig aufhalten. Sie verabschiedet sich von Jake und klettert mit dessen Armmanschette zum Zentrum des Raumschiffs. Jake, der von einem Alien angegriffen wird, gelingt mit Hilfe des Colonels die Flucht aus dem Raumschiff, kurz bevor es seine Triebwerke zündet. Beim Kampf im Freien mussten die Menschen erhebliche Verluste hinnehmen, haben jedoch in der Zwischenzeit die Oberhand gewonnen. Die Aliens starten mit ihrem Raumschiff und gewinnen schnell an Höhe. Ella ist inzwischen bis zur Energiequelle des Schiffs vorgedrungen. Sie opfert sich, indem sie mit der Armmanschette eine Explosion auslöst, die das Schiff in der Luft zerstört. Die Befreiten finden mit ihren Angehörigen zusammen und scheinen langsam ihre Erinnerung wiederzuerlangen. Später in der Stadt versucht der Colonel, Jake zum Bleiben zu überreden, doch der lehnt ab und reitet allein aus der Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Veröffentlichung.", "content": "Der Film wurde in Kalifornien in Universal City und Randsburg gedreht, weitere Aufnahmen entstanden in New Mexico in Abiquiú und Santa Fe. Die Dreharbeiten begannen am 10. Juni 2010 und endeten am 30. September 2010. Die Produktionskosten wurden auf rund 163 Millionen US-Dollar geschätzt. \"Cowboys & Aliens\" feierte seine Weltpremiere am 29. Juli 2011 in Kanada, Indien und USA. In der Schweiz war der Film am 6. August 2011 beim Internationalen Filmfestival von Locarno zu sehen. In Deutschland erfolgte der Filmstart am 25. August 2011. Er spielte am Eröffnungswochenende in den USA 36,4 Millionen US-Dollar ein. Insgesamt wurden in den USA 100,2 Millionen US-Dollar eingenommen, weltweit beliefen sich die Einnahmen auf über 174,8 Millionen US-Dollar. Am 13. Januar 2012 wurde der Film von Paramount Home Entertainment in Deutschland auf DVD und Blu-ray Disc mit FSK 12-Freigabe veröffentlicht. Zunächst war Robert Downey Jr. für die Rolle des Jake Lonergan vorgesehen, der sie aufgrund von sich überschneidenden Dreharbeiten jedoch ablehnen musste. Daraufhin wurde diese Rolle an Daniel Craig vergeben, da dieser eine optische Ähnlichkeit zu Steve McQueen aufweist, der in dem Western \"Die glorreichen Sieben\" zu sehen war. Daniel Craig empfahl die Besetzung der Rolle Ella mit Eva Green, nachdem die beiden an \"\" zusammengearbeitet hatten. Sie lehnte jedoch die Rolle ab, woraufhin diese an Olivia Wilde vergeben wurde. Der Regisseur Jon Favreau ist in einem Cameo-Auftritt auf einem Fahndungsplakat zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Cowboys & Aliens gehört zusammen mit Fright Night und Ich bin Nummer Vier zu den Filmen, die nicht den erhofften Erfolg an den Kinokassen hatten, damit war das Studio DreamWorks Ende 2011 finanziell äußerst angeschlagen.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing.", "content": "Auf der San Diego Comic-Con 2010 stellte der Regisseur Jon Favreau zusammen mit den Hauptdarstellern das Filmprojekt vor. Favreau erklärte, die Genres Western im Stil eines Sergio Leone und Science-Fiction-Film wie Alien oder Predator mischen zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronfassung wurde von der Film- & Fernseh-Synchron nach dem Dialogbuch von Jan Odle, der zugleich die Dialogregie führte, produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Gary Wu und Lee Uren wurden 2012 für einen Annie Award in der Kategorie \"Animated Effects in a Live Action\" nominiert. Scott Chambliss wurde im selben Jahr von der Art Directors Guild in der Kategorie \"Excellence in Production Design Award – Fantasy Film\" nominiert. Der Stuntman Brian Brown erhielt im selben Jahr bei den Screen Actors Guild Awards eine Nominierung in der Kategorie \"Outstanding Performance by a Stunt Ensemble in a Motion Picture\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Cowboys & Aliens (Originaltitel: \"Cowboys & Aliens\") ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film mit Western-Anleihen (sog. \"Weird West\") von Jon Favreau aus dem Jahr 2011. Er basiert auf dem Comic \"Cowboys & Aliens\" von Scott Mitchell Rosenberg. Er kam am 29. Juli 2011 in die US-amerikanischen Kinos, wurde auf dem Filmfestival in Locarno präsentiert und startete in Deutschland am 25. August 2011.", "tgt_summary": null, "id": 701554} {"src_title": "Lípy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Lípy befindet sich am Fuße der Zábřežská vrchovina in der Obermährischen Senke (\"Hornomoravský úval\"). Das Dorf liegt im Tal des Baches Deštná. Westlich erhebt sich der Velký Kosíř (442 m) und im Nordwesten der Malý Kosíř (316 m). Südöstlich des Dorfes verläuft die Bahnstrecke Červenka – Prostějov, die nächste Bahnstation ist \"Třebčín\". Nachbarorte sind Slatinice im Norden, Heneberk im Nordosten, Třebčín im Osten, Olšany u Prostějova im Südosten, Kaple im Süden, Slatinky im Westen sowie Lhota pod Kosířem und Kníničky im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1786 ließ der Besitzer der Allodialherrschaft Chudwein (Chudobín) und des zugehörigen Gutes Lautschan, Philipp Graf von Andlern-Witten, den bei Klein Latein gelegenen herrschaftlichen Hof parzellieren und eine Familiantenkolonie anlegen. Diese wurde nach ihrem Gründer als \"Andlersdorf\" benannt. Die Matriken werden seit 1787 in Latein geführt. Seit 1793 wurde auch der tschechische Name \"Andlerowawes\" verwendet. Zu dieser Zeit bestand der Ort aus elf Häusern und hatte 52 Einwohner. Die deutsche Namensform \"Antlersdorf\" wurde ab 1798 bis zum Ende der Monarchie gebraucht. Ein Kuriosum ist, dass die Ansiedlung in den Grundbüchern aus dem 19. Jahrhundert nicht unter ihren amtlichen Namen, sondern als \"Ples\" geführt wurde. Der tschechische Name \"Andlerka\" wird seit 1839 verwendet. 1828 errichtete der Müller Josef Vondra aus Býškovice eine Windmühle. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf immer nach Lautschan untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Andlerka/Andlersdorf\" ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Prossnitz. Die Windmühle in der Einöde Větřák wurde 1887 bei einem Unwetter umgeworfen. Im Jahre 1930 war die Gemeinde auf 478 Einwohner angewachsen. Die meisten der Einwohner lebten von der Heimarbeit als Schneider für die Prossnitzer Konfektionsindustrie, die Erwerbslandwirte waren in der Minderzahl. 1958 erfolgte die Umbenennung in \"Lípy\". Im Jahre 1960 wurde der Ort dem Okres Olomouc zugeordnet und 1980 nach Slatinice eingemeindet. Im Jahre 1991 hatte das Dorf 341 Einwohner. Beim Zensus von 2001 lebten in den 128 Wohnhäusern von Lípy 350 Personen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lípy, bis 1958 \"Andlerka\", volkstümlich \"Ples\" (deutsch \"Andlersdorf\", auch \"Antlersdorf\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Slatinice in Tschechien. Er liegt 13 Kilometer südwestlich von Olomouc und gehört zum Okres Olomouc.", "tgt_summary": null, "id": 1169964} {"src_title": "My Little Pony – Freundschaft ist Magie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Schauplatz der Serie ist Ponyville, ein kleines Städtchen im Königreich Equestria. Die Ponys dieses Landes regeln die Natur. So hat jedes einzelne von ihnen einer besonderen Aufgabe nachzugehen. Die \"Erdponys\" pflegen die Belange von Tier- und Pflanzenwelt, die \"Pegasusponys\" kontrollieren aufgrund ihrer Fähigkeit zu fliegen und Wolken zu manipulieren das Wetter und die Abläufe in der Luft und die \"Einhornponys\" können mithilfe ihrer Hörner Magie anwenden, die sie in ihren Spezialfachgebieten einsetzen. Einige wenige sind \"Pegasus-Einhörner\", genannt Alihörner (in der engl. Fassung \"), die alle Vorzüge in sich vereinen. Das besondere Talent eines Ponys spiegelt sich im Symbol des Schönheitsflecks („cutie mark“) wider, welches oberhalb des Hüftgelenks erscheint, sobald das Pony seine individuelle Gabe in sich entdeckt hat. Neben den Ponyrassen existieren weitere intelligente Huftiere wie Esel und Kühe sowie Fabelwesen wie Greife und Minotauren in Equestria. Die Geschichte beginnt mit dem Erscheinen des Ponys Twilight Sparkle in Ponyville, denn ihre Lehrerin Prinzessin Celestia hat sie beauftragt, dort die Geheimnisse der Freundschaft zu ergründen. Begleitet wird sie von dem Babydrachen Spike, der den Briefverkehr zwischen Lehrerin und Schülerin regelt. Sie lernt die Ponys Applejack, Pinkie Pie, Rainbow Dash, Fluttershy und Rarity kennen und erlebt mit ihnen viele Abenteuer. Ein Großteil der Episoden handeln vom Alltagsleben der Ponys in Ponyville, in einigen stellen sie sich aber auch gemeinsam größeren Bedrohungen für Equestria. Die meisten Episoden enden damit, dass Twilight Sparkle die Moral der Folge in einem Brief an Prinzessin Celestia zusammenfasst; ab der zweiten Staffel wird diese Aufgabe auch von anderen Ponys übernommen oder entfällt ganz und ab der vierten Staffel durch Tagebucheinträge ersetzt. Während die meisten Episoden inhaltlich in sich abgeschlossen sind, gibt es einige Handlungsstränge, die sich über mehrere Folgen ziehen. So erhalten Twilight und ihre Freunde am Anfang der ersten Staffel Karten zur Großen Galloping-Gala, in einer späteren Folge entwirft Rarity die Kleider für die Gala, die dann selbst als Staffelfinale stattfindet. In der dritten und vierten Staffel beinhalten mehrere Episoden die Vorbereitung und Durchführung der Equestria-Spiele, einem wichtigen Sportereignis. Gegen Ende der zweiten Folge der vierten Staffel finden die Protagonisten eine verschlossene Kiste und in diversen spätere Episoden sechs zugehörige Schlüssel. Mit diesen können sie in der finalen Episode der Staffel die Kiste öffnen, wodurch sie nicht nur den Antagonisten dieser Folge besiegen, sondern Twilight auch ein Schloss als Ersatz für ihre zerstörte Bibliothek erhält.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "Die sechs Protagonistinnen verfügen jeweils über besondere Tugenden und bilden zusammen in Freundschaft vereint die sechs Elemente der Harmonie. In Fankreisen werden sie als die \" bezeichnet. Jeder der Protagonisten hat ein Haustier; diese nehmen aber nur in wenigen Episoden eine zentrale Rolle ein.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung entstand im Synchronstudio SDI Media in Berlin, wobei Tanja Schmitz als Synchronregisseurin die Sprachaufnahmen leitete. Die Synchronisation findet dabei unter erheblichem Zeitdruck statt, weshalb die deutschsprachige Version in Fankreisen stark kritisiert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "In den USA startete die erste Staffel am 10. Oktober 2010 auf dem Sender The Hub. Im Laufe der Serie änderte der US-Sender zweifach seinen Namen, erst zu Hub Network und im Oktober 2014 zu Discovery Family. Die neunte und letzte Staffel endete am 12. Oktober 2019. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden die ersten drei Staffeln der Serie vom 19. September 2011 bis Dezember 2013 auf Nickelodeon ausgestrahlt. Die vierte Staffel, und alle folgenden, wurden ab dem 4. April 2015 auf dem Disney Channel ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Merchandising und Spinoffs.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spielzeug.", "content": "Da \"My Little Pony – Freundschaft ist Magie\" auf der Spielzeugserie \"Mein kleines Pony\" basiert, sind auch zu den Figuren der Serie gehörende Merchandising-Spielzeuge von Hasbro erhältlich. Die Neuauflage der zur Fernsehserie gehörenden Spielzeugreihe aus Plastik- und Plüschponys erschienen 2010 auf dem Markt und wird regelmäßig erweitert. Darüber hinaus existiert weiteres Merchandising wie Computerspiele, unter anderem \"Twilight Sparkle: Teacher for a Day\", eine an die Welt der Handlung angepasste Version von Monopoly und ein Sammelkartenspiel.", "section_level": 2}, {"title": "Spielfilme.", "content": "Am 16. Juni 2013 erschien zu der Serie der Spinoff-Film \", der chronologisch kurz nach Ende der dritten Staffel angesiedelt ist. In diesem gelingt es Sunset Shimmer, einer ehemaligen Schülerin von Celestia, Twilight Sparkles Element der Harmonie zu stehlen. Twilight folgt ihr durch ein magisches Portal in die Welt der Menschen. Selbst in einen Menschen verwandelt gelingt es ihr, sich mit den dortigen Gegenstücken ihrer Freundinnen aus Ponyville zu verbünden, Sunset Shimmer zu besiegen und mit dem Element der Harmonie in ihre Welt zurückzukehren. Am 27. September 2014 erschien die Fortsetzung dieses Films unter dem Titel '. Darin kehrt Twilight in die Menschenwelt zurück, um ihren dortigen Freunden beim Kampf gegen die Dazzlings, Sirenen, die die Schule in einem Wettstreit der Bands bedrohen, beizustehen. Ein dritter Film, ', erschien am 26. September 2015 in den USA auf Discovery Family. Außerdem veröffentlichte Shout Factory den Film am 13. Oktober 2015 in den USA auf DVD und Blu-ray. Eine Synchronisation auf Deutsch erschien am 26. März 2016 auf Netflix. Teil vier, \", erschien in englischer Sprache am 1. Oktober 2016 auf Netflix. Eine deutschsprachige Ausstrahlung erfolgte am 19. November desselben Jahres. Im Jahr 2017 erschienen drei Specials zu \"\": und in englischer Sprache.", "section_level": 2}, {"title": "My-Little-Pony-Film.", "content": "Der eigenständige Film spielt nicht in der Welt von Equestria Girls, sondern in derselben Welt wie in der Serie. In diesem Film treffen die Protagonisten der Serie auf neue Freunde und Herausforderungen und retten ihre Heimat. Der US-amerikanische Kinostart fand am 6. Oktober und der deutsche am 5. Oktober 2017 statt.", "section_level": 3}, {"title": "Printmedien.", "content": "IDW Publishing veröffentlicht seit November 2012 monatlich eine Comicreihe, deren Inhalte die Handlung der Fernsehserie weiter fortsetzt. Die ersten vier Comics handeln von Königin Chrysalis’ Versuch, nach ihrer Niederlage in der Folge \"Hochzeit in Canterlot\" Twilight Sparkle in ihre Gewalt zu bekommen. Im fünften bis achten Comic stellen sich die Protagonisten den Albtraum-Kräften entgegen, die einst für die Verwandlung von Prinzessin Luna in Nightmare Moon verantwortlich waren. Die Comics neun und zehn drehen sich um Big McIntosh, in den Bänden zehn und elf erzählen Shining Armor und Prinzessin Cadance, wie sie sich kennenlernten. Band 13 und 14 sind ein Piratenabenteuer, in Band 15 und 16 bedroht ein madenartiger Buchwurm Twilights Bücherei. In den Bänden 17 bis 20 verschlägt es die Protagonisten durch einen magischen Spiegel in eine Parallelwelt, in der sie die dortigen, bösen Versionen von Celestia und Luna bekämpfen. In Band 21 bis 22 wird das Einhorn Trixie eines Juwelenraubs verdächtigt, Band 23 dreht sich um die Haustiere der Ponys, während in Band 24 Fluttershy, Discord und die Cutie Mark Crusaders eine Zeitreise unternehmen. Die Bände 25 und 26 beinhalten eine Western-Geschichte. In den Bänden 27 und 28 helfen die Protagonisten einigen Hirschen, deren Wald durch einen Freizeitpark bedroht wird. Band 29 beschäftigt sich mit Cheerilees Beziehung zu ihrer Schwester, einer Wrestlerin. Weiterhin erschienen zwischen Februar und Dezember 2013 zehn Mikrocomics desselben Verlages, die jeweils eine der Haupt- oder Nebenfiguren thematisieren. Diese Reihe wird seit Januar 2014 mit der Reihe \"\" fortgesetzt. Darüber hinaus erschien im April 2015 die fünfteilige Reihe \"Feindschaft ist Magie\", die sich mit den Antagonisten Sombra, Tirek, den Sirenen, Nightmare Moon und Königin Chrysalis beschäftigt. Eine deutsche Übersetzung der Comics wird von Panini vertrieben. Zu mehreren Episoden erschienen Bilder- und Malbücher. Little, Brown and Company veröffentlicht regelmäßig Romane mit eigenständiger Handlung.", "section_level": 2}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Nachdem der Spielzeughändler Hasbro die Verkaufszahlen seiner Produktreihe Transformers durch den Erfolg des gleichnamigen Kinofilms erheblich steigern konnte, entschloss Hasbro, eine Neuauflage der ursprünglich traditionell von Hand gezeichneten \"My-Little-Pony\"-Serie zu starten. Hasbro entschied sich für die Animatorin, Autorin und Puppendesignerin Lauren Faust, die gemeinsam mit ihrem Ehemann unter anderem die \"Powerpuff Girls\" erschaffen hatte, um ein neues, ansprechendes Konzept zu entwickeln. Als Executive Producer und Autorin der Serie'entwickelte sie mit in ihren jeweiligen Sparten gut erfahrenen Mitarbeitern die neuen Charaktere und ihre Geschichten im magischen Land Equestria. Für die Animation wurde dabei auf Flash-Animationen gesetzt. Nach eigenen Aussagen habe sie in ihrer Kindheit viel mit Hasbros \"My-Little-Pony\"-Spielzeugreihe gespielt. Als sie im Auftrag von Hasbro für die neue Serie angeheuert wurde, habe sie die Charaktere, die sie im Spiel den sechs Ponys gab, mit denen sie am häufigsten spielte, aufgearbeitet und ihre Erinnerungen der Crew als Vorlage für die neue Serie'vorgelegt. Zur Animation der Folgen wird Adobe Flash verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Fanszene.", "content": "Obwohl das Zielpublikum der Serie junge Mädchen sind, hat sie sich, ausgehend von dem Imageboard 4chan, zu einem Internetphänomen entwickelt. Neben dem eigentlichen Zielpublikum hat sich vorwiegend im angloamerikanischen Raum eine Fangemeinde etabliert, die vor allem aus jugendlichen und erwachsenen männlichen Mitgliedern besteht. Diese Fans, die sich selbst \"Bronies\", ein Kofferwort aus'(umgangssprachliche Kurzform für ') und \"\", zu deutsch also etwa \"Ponybrüder\", nennen, erstellen Fanart und Fan-Fiction, diskutieren über verschiedene Aspekte der Serie oder organisieren Treffen außerhalb des Internets. In geringerer Anzahl sind in diesen Fankreisen auch erwachsene Frauen anzutreffen, diese werden teilweise als \"Pegasisters\" bezeichnet, obwohl sich mittlerweile auch die weiblichen Anhänger mit dem männlichen Terminus bezeichnen und bezeichnet werden. Viele Aspekte der Serie haben sich zu Internet-Memes entwickelt, die auch in themenfremden Imageboards und Foren anzutreffen sind. In Deutschland fand vom 11. bis 12. August 2012 die erste Fanconvention'(kurz bzw. seit 2013 \"GalaCon\") statt. Über das Fandom erschienen der knapp anderthalbstündige Dokumentarfilm'sowie der 80-minütige Film \", an dem auch mehrere Sprecher der Serie mitwirkten. Von den Machern der Serie wurden diverse verbreitete Ideen aus dem Fandom aufgegriffen und umgesetzt, so wurden Charakterisierungen von Ponys, die zuvor nur im Hintergrund auftraten, in die Serie übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen auf die Politik.", "content": "Innerhalb der deutschen Piratenpartei werden Folgen der Serie genutzt, um bei hitzigen Diskussionen eine Beruhigung herbeizuführen, die Teilnehmer zu entspannen und sich statt der Austragung eines Konflikts auf die Lösung eines Problems zu konzentrieren. Dazu hat sich der Begriff \" etabliert. Nach Abstimmung wurde diese Auszeit in die Geschäftsordnung der Piratenparteifraktion in Berlin aufgenommen. Bei ihrer Beantragung wird eine für die aktuelle Thematik angemessene Folge ausgewählt und abgespielt.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken und Auszeichnungen.", "content": "\"My Little Pony – Freundschaft ist Magie\" erhielt überwiegend positive Kritiken. So erklärte im September 2013 die Serie zu einer der besten 60 Cartoon-Animationsserien aller Zeiten, die besten zehn konnte sie jedoch nicht erreichen. gab der Serie 4 von 5 Sternen und hob die Moral der Sendung über Freundschaft und Toleranz hervor. lobte die Serie dafür, dass sie aufgrund diverser Referenzen auf Themen, für die sich Erwachsene interessieren, nicht nur von Kindern genossen werden kann. \"Freundschaft ist Magie\" wurde im Jahr 2012 für insgesamt drei im Bereich'für die Kategorien ','und'nominiert. 2013 wurde die Serie in den Kategorien'und'des gleichen Preises vorgeschlagen, letzteren konnte sie mit der Folge \"Prinzessin Twilight\" gewinnen. 2014 folgte ein Sieg in den Kategorien'für die Folge \"Power Ponies\" und eine Nominierung für \"Pinkie Pride\" in der Kategorie '. Die Lieder'aus der Folge \"Ein Lieblingstier für Rainbow Dash\" und'aus \"Rarity will dazu gehören\" wurden 2012 für einen'in der Kategorie'nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "My Little Pony – Freundschaft ist Magie (Originaltitel: \"\") ist eine US-amerikanisch-kanadische Flash-Animationsserie, die 2010 von Lauren Faust entwickelt wurde. Sie basiert auf den Spielzeugponys der Reihe Mein kleines Pony des Herstellers Hasbro. ", "tgt_summary": null, "id": 96926} {"src_title": "Iryna Kryuko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Iryna Kryuko gab ihr internationales Debüt im Rahmen der Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften 2009 in Canmore und wurde 14. des Sprints, Achte der Verfolgung und verpasste als Viertplatzierte im Einzel gegen Yolaine Oddou um knapp zehn Sekunden eine Medaille. Die Medaille gewann sie mit Nelia Nikalajewa und Dasa Nestertschik als Zweitplatzierte des Staffelrennens hinter der Vertretung aus Russland. Es folgten die Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften 2010 in Torsby, bei denen Kryuko als Fünfte des Einzels, Vierte hinter Monika Hojnisz im Sprint und Siebte der Verfolgung gute Resultate erreichte und mit Dziyana Maskalenka und Nestertschik die Bronzemedaille im Staffelrennen gewann. Kurz darauf lief sie auch bei den Juniorenrennen der Biathlon-Europameisterschaften 2010 in Otepää, wo sie 18. des Einzels, 15. des Sprints, 17. der Verfolgung und Fünfte mit der weißrussischen Mixed-Staffel wurde. In Nové Město na Moravě lief Kryuko 2011 ihre dritte Junioren-WM, bei der sie 14. des Einzels, 12. des Sprints, 20. der Verfolgung und 11. mit der Staffel wurde. Es folgten die Juniorenrennen bei den Biathlon-Europameisterschaften 2011 in Ridnaun. Kryuko erreichte mit Rang neun im Einzel, elf im Sprint und acht in der Verfolgung gute Resultate und gewann mit Nestertschik, Aliaksei Abromchyk und Aliaksandr Darozhka im Mixed-Staffelrennen die Bronzemedaille. Bei den Frauen tritt Kryuko seit Beginn der Saison 2010/11 im IBU-Cup an. In Beitostølen gewann sie als 39. eines Sprints schon im ersten Rennen Punkte. Als 19. eines Verfolgungsrennen erreichte sie in Obertilliach noch in derselben Saison ihr bestes Resultat in der zweithöchsten Rennserie des Biathlonsports. 2011 gab die Weißrussin in Hochfilzen ihr Debüt im Biathlon-Weltcup und wurde 46. des Sprints. Im folgenden Verfolgungsrennen erreichte sie als 40. erstmals die Punkteränge.", "section_level": 1}, {"title": "Statistiken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Winterspiele.", "content": "Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Iryna Kryuko (, * 30. Juli 1991 in Sjanno, Weißrussische SSR, Sowjetunion) ist eine weißrussische Biathletin und Staffel-Olympiasiegerin von 2018.", "tgt_summary": null, "id": 2225970} {"src_title": "Fulldome", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Die Projektion erfolgt auf eine halbkugelförmige Fläche, die Kuppel. Das Bild hat eine 360-Grad-Ausdehnung im Horizont sowie mindestens 180 Grad über den Zenit und umgibt den Betrachter. Die Kuppel, horizontal oder geneigt, wird mit in Echtzeit (interaktiv) oder vorgerenderten Computeranimationen oder mit realen Bild- bzw. Videoaufnahmen bespielt. Bildmaterial im sogenannten „Fulldome-Format“ wird Domemaster genannt. Die Bilder weisen ein rundes Ausgangsformat auf.", "section_level": 1}, {"title": "Anwender.", "content": "Planetarien in aller Welt nutzen zunehmend die Fulldome-Technik. Auch im deutschsprachigen Raum wächst die Anzahl der Planetarien mit der Möglichkeit, Fulldome-Videos zu zeigen und interaktive Präsentationen zu bieten. Der Mediendom an der Fachhochschule Kiel ist Vorreiter in der Verifizierung des Mediums Fulldome.", "section_level": 1}, {"title": "Planetarien mit Fulldome-Technik (Auswahl).", "content": "Es existieren weltweit 990 Planetarien mit Fulldome-Technik, davon allein 450 in den USA.", "section_level": 1}, {"title": "Fulldome an Hochschulen.", "content": "Auch verschiedene Hochschulen in Deutschland befassen sich inzwischen mit dem Fulldome-Medium: Die Fachhochschule Kiel besitzt einen eigenen „Mediendom“, der aber auch öffentliche Programme anbietet. In den Studiengängen Multimedia Production, Bachelor und Master, wird sich sowohl mit technischen als auch mit inhaltlichen Themen des Fulldomes auseinandergesetzt. Auch die Fachhochschule Potsdam verfügt über eine Kuppel, den \"Powerdome\", in dem die Nutzung der Fulldome-Technik für Informationsvisualisierung für die Bildung, zum Beispiel für Schulen und Museen, erprobt wird. Die Forschung findet hier in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik (FIRST) statt. An der Bauhaus-Universität Weimar werden seit 2006 regelmäßig Projekte und Seminare über die Fulldome-Produktion angeboten. Die Bauhaus-Universität verfügt über keinen eigenen Dome, Projekte werden mit dem Zeiss-Planetarium Jena realisiert. Während dieser Zusammenarbeit entstand 2007 auch eins der bekanntesten Fulldome-Festivals weltweit, das FullDome Festival Jena.", "section_level": 1}, {"title": "Projektoren.", "content": "Mehrkanalprojektionsgeräte für Fulldome sind beispielsweise Zeiss Powerdome, Evans & Sutherland Digitar 3, Skyskan DigitalSky, Kodak Minolta MediaGlobe und Spitz ElectricSky II.", "section_level": 1}, {"title": "Domemaster Format.", "content": "Das Domemaster-Format (oder auch Dome Master) ist der Bildstandard für das Fulldome-Medium. Es handelt sich hierbei um ein verzerrtes Kreisbild, das sich in ein quadratisches Bild einbettet und für die Ganzkuppelprojektion verwendet wird. Das Domemaster entspricht daher der Fischaugenprojektion. Hierbei kommen üblicherweise Einzelbildsequenzen in Dateiformaten wie JPG, PNG und TGA mit 29,97, 30 oder 60 Bildern pro Sekunde zum Einsatz, die für das jeweilige System in ein spezielles Videoformat innerhalb der Anlage konvertiert werden müssen. Übliche Auflösungen sind je nach System und Kuppelgröße 1k (1024x1024), 2k (2048x2048), 3k (3072x3072), 4k (4096x4096), 8k (8192x8192). Hergestellt wird ein Domemaster bei Realbildaufnahmen durch eine Fisheye-Linse, dies sind vor allem Timelapse-Aufnahmen, die mit digitalen (meist Spiegelreflex) Kameras erstellt wurden. Selten finden sich Fünf- bzw. Multi-Kamera-Rigs im Einsatz, bei denen mehrere einzelne Kameras für jede benötigte Richtung zu einem sogenannten Rig zusammengesetzt sind und parallel filmen. Das sogenannte Stitchen erfolgt entweder live durch spezielle Echtzeitsoftware oder durch Videobearbeitungsprogramme im Nachhinein. Bei 2D- oder 3D-Animationen kommen entweder virtuelle Fünf-Kamera-Rigs oder spezielle Fulldome-Kameras, -Verzerrungsfilter bzw. -Shader, die speziell für diesen Zweck programmiert wurden, zum Einsatz. Letztere bieten den Vorteil, dass ein nachträgliches Stitchen nicht notwendig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Dateispezifikation in Entwicklung.", "content": "Bisher ist die Definition eher eine gestalterische Leitlinie, um ein Bild optimal in einer Fulldome-Umgebung wiedergeben zu können. Jedoch arbeitet der Fachverband IMERSA an einer offiziellen technischen Dateispezifikation, in der Merkmale wie Verschlüsselung, Metadaten, Ton etc. berücksichtigt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Fulldome (englisch ‚Ganzkuppel‘) steht für eine immersive kuppelbasierte Projektionsumgebung, die unter anderem in Planetarien und mobilen Kuppeln eingesetzt wird.", "tgt_summary": null, "id": 2189110} {"src_title": "Talgemeinde Fleims", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte, Wirtschaft, Organisation.", "content": "Der Grundstein wurde im Jahr 1111 in Bozen durch einen Vertrag mit Bischof Gebhard von Trient und dem Grafen Albert von Tirol gelegt, welcher der Gemeinschaft in gewissen Belangen selbständige Verwaltung und Gerichtsbarkeit zugestand. Weiters sah er Steuer- und Zollerleichterungen vor. Diese \"Patti Ghebardini\" (\"Gebhardinischen Pakte\") wurden zwischen vier Vertretern aus dem Fleimstal einerseits und dem Trientner Bischof andererseits geschlossen und in den Jahren 1318 und 1322 erneuert. In den Jahren 1533 und 1534 folgten weitere Regelungen, im Jahr 1613 das \"Libro delle consuetudini della Valle di Fiemme\" (\"Buch der Gewohnheiten des Fleimstales\"). Die Talgemeinschaft ist in \"fuochi\" (\"Herdstellen\") eingeteilt, die den Familien entspricht; jede Herdstelle hat den \"capofuoco\" (\"Herdchef\", \"Familienoberhaupt\"), die Einwohner sind die \"vicini\" (\"Nachbarn\"). Im \"consiglio dei regolani\" (\"Rat der Rigelvertreter\") sind die Vertreter der elf \"regole\" (\"Rigeln\", \"Gemeinden\") mit dem \"scario\" (aus dem Langobardischen, bedeutet in etwa \"Scharführer\") an der Spitze versammelt. Diesem Gremium ist der \"comun generale\" (\"Talschaftsrat\") übergeordnet. Der Sitz befindet sich im schmucken bischöflichen Palast in Cavalese. Im 14. Jahrhundert gab es etwa 300 Herdstellen, im Jahre 2004 waren es über 4 000. Das Gebiet umfasst fast 20 000 ha, davon ist mehr als die Hälfte Wald. Wenngleich die Wirtschaft nicht nur auf den Einträgen aus dem Wald fußte, so waren es doch hauptsächlich diese, welche die Wirtschaft in der Talschaft zur Blüte brachten. Durch die Etsch gelangten Lärchenstämme an die Adria und dienten als Stützpfeiler für die Stadt Venedig. Auch die Kunst wurde gepflegt, wobei die Magnifica Comunità eine eigene Malerschule hervorbrachte, als deren vielleicht wichtigster Vertreter Michelangelo Unterberger gelten darf.", "section_level": 1}, {"title": "Säkularisierung.", "content": "Mit der Säkularisierung des kirchlichen Besitzes, der Besetzung durch die Bayern und der Einverleibung des Gebietes ins Habsburgerreich gingen die alten Rechte weitgehend verloren. Doch ist es heute beispielsweise noch üblich, den Erlös aus dem Verkauf des Holzes an alle \"vicini\" zu verteilen; auf dem heutigen Holzmarkt hat die Talgemeinschaft allerdings einen schlechten Stand. Die Wahlen der Gremien entsprechen nicht dem heutigen demokratischen Verständnis; wahlberechtigt sind nur die Familienoberhäupter. Allerdings handelt es sich um Gremien, die nicht zu den üblichen Institutionen des modernen italienischen Staates gehören, jedoch als Gewohnheitsrecht akzeptiert werden. In Städten des ehemaligen Habsburgerreiches (Trient, Innsbruck, Wien), aber auch in München, gibt es noch alte Dokumente, die über die Magnifica Comunitá berichten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Talgemeinde Fleims (italienisch: Magnifica Comunità di Fiemme) ist ein übergemeindlicher Zusammenschluss von elf Gemeinden in der Region Trentino-Südtirol. Sie kann auf eine nachweislich 900-jährige Tradition zurückschauen. Diese lange Tradition und die weitgehende Selbstverwaltung, die sie früher besaß, unterscheidet sie von den meisten anderen politischen Bündnissen, die man etwa als Talgemeinschaft bezeichnet. Zu der Talgemeinde gehören acht italienisch- bzw. ladinischsprachige Gemeinden aus dem Fleims- und Fassatal (heute alle im Trentino), sowie die einzige deutschsprachige Gemeinde Truden (heute in Südtirol). Die acht Gemeinden des Trentino sind: Moena (Fassatal), Predazzo, Ziano, Panchià, Tesero, Cavalese, Ville di Fiemme, Castello-Molina di Fiemme. Die Talgemeinde Fleims ist nicht mit der Gebietskörperschaft der Autonomen Provinz Trient der Talgemeinschaft \"Comunità territoriale della Val di Fiemme\" zu verwechseln.", "tgt_summary": null, "id": 1243660} {"src_title": "Josef Scheicher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Josef Scheicher war der Sohn einer Bauernfamilie am Hof vlg. „Geidl“ im Ort Lichtenhof in der Weststeiermark. Mit 13 Jahren bestand er die Aufnahmeprüfung am Akademischen Gymnasium in Graz und wurde dort aufgenommen. Bereits im zweiten Jahr wechselte er in das bischöfliche Knabenseminar und trat einer deutschnational gesinnten Pennälerverbindung bei. Die Seminarausbildung beendete er vorzeitig, die Matura wollte er im Jesuitenkloster St. Andrä im Lavanttal nachholen. Das Noviziat in diesem Kloster wurde ebenfalls vorzeitig beendet, am Gymnasium der Franziskaner in Rudolfswerth im damaligen Krain konnte er die Matura nachholen. Danach trat er in das Priesterseminar St. Pölten ein und empfing 1869 die Priesterweihe. Ab 1872 studierte er katholische Theologie an der Universität Wien, 1875 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert. Josef Scheicher wurde am 31. März 1924 am Wiener Zentralfriedhof begraben. Dieses Grab wurde 2012 von Vertretern seiner Heimatgemeinde St. Stefan ob Stainz renoviert.", "section_level": 1}, {"title": "Tätigkeit.", "content": "Nach der Priesterweihe 1869 arbeitete er als Kaplan (Kooperator) in Waidhofen an der Ybbs, dort begann auch seine politische Laufbahn. 1875 leitete er die Redaktion der Zeitschrift „St. Pöltner Bote“, ab 1879 war Josef Scheicher Professor für Moraltheologie im Priesterseminar in St. Pölten. Er war Prälat und Apostolischer Pronotar. Von 1891 bis 1898 gehörte er dem St. Pöltner Gemeindeausschuss an, 1890 bis 1919 war er Abgeordneter zum Landtag, von 1897 bis 1909 auch des Niederösterreichischen Landesausschusses und zuletzt Mitglied der provisorischen Landesversammlung in Niederösterreich. 1894 bis 1918 gehörte Josef Scheicher dem österreichischen Reichsrat an, danach war er vom 21. Oktober 1918 bis zum 16. Februar 1919 Mitglied der provisorischen Nationalversammlung. Seine Arbeitsgebiete waren vorrangig das Gemeindewesen, das Gesundheitswesen und der Straßenbau. Er gründete eine Reihe von Volksbildungsvereinen und gab Publikationen zu sozialen Themen heraus. Seine Autobiografie „Erlebnisse und Erinnerungen“ umfasst sechs Bände. Ein neugotisches Kirchenfenster der Pfarrkirche St. Stefan ob Stainz aus dem Jahr 1879 nennt als Stifter Josef Scheicher. Josef Scheicher wird einer der bedeutendsten Streiter für die christlichsoziale Bewegung genannt. Dass Niederösterreich zum Kernland der Christlichsozialen Partei wurde, soll zu einem großen Teil auf sein Wirken zurückzuführen sein. Er unterstützte die sozialreformatorische Entwicklung Karl von Vogelsangs und die demokratische Selbstverwaltung der Gemeinden. Josef Scheicher wird auch als maßgeblicher Förderer des Antisemitismus in Niederösterreich beschrieben, in seinen Reden kamen judenfeindliche Angriffe vor. 1911 veröffentlichte Scheicher den Zukunftsroman \"Aus dem Jahre 1920 – Ein Traum\" in dem der nach 23 Jahren von seiner gescheiterten Nordpolfahrt zurückgekehrte Andrée erfährt, dass Österreich als „Ostmark“ nun Kern des Staatenbundes der „Vereinigen Oststaaten“ ist, der – ein Bollwerk gegen den Pangermanismus bildend – nun an der Spitze der europäischen Staaten steht. Diese Entwicklung geht auf die Idee eines St. Pöltener Abgeordneten zurück – womit Scheicher auf sich verweist – und ist hauptsächlich eine Folge des Exodus der Juden, nach dem dann wieder eine christliche Gesinnung im Land Einzug hielt. Nessun Saprà zufolge ist die „stark antisemitische Utopie“ Scheichers „als Literatur [...] völlig unbedeutend, als Zeugnis für die geistige Verfasstheit der Bildungsschicht dieser Epoche ein nahezu einmaliges Dokument.“", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Die Werke Josef Scheichers sind in Bibliotheken teilweise auch unter der Namensvariante \"Joseph Scheicher\" verzeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Josef Scheicher (* 18. Februar 1842 in Lichtenhof bei St. Stefan ob Stainz; † 28. März 1924 in Wien) war ein österreichischer katholischer Priester und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 494011} {"src_title": "Karl Mays Erzgebirgische Dorfgeschichten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dorfgeschichten des Frühwerks.", "content": "Seit 1840 und noch einmal verstärkt ab 1860 waren Dorfgeschichten stark verbreitet und sehr beliebt. Zu ihrem Erfolg hatten die Werke Berthold Auerbachs beigetragen, mit denen Karl May mutmaßlich bereits während seiner zweiten Haftzeit (1865–1868) in Berührung kam. Belegt für diese Zeit ist eine Beschäftigung mit dem Dorfgeschichten-Autor Wilhelm Oertel von Horn, den er in seinem \"Repertorium C. May\" (ca. 1867) aufführt und dessen Figurenbeschreibungen später in \"Die Rose von Ernstthal\" (1874 oder 1875) eingingen. Spätestens während seiner ersten Redakteurstätigkeit (1875/76) beschäftigte sich May näher mit Dorfgeschichten, als er die Erzählung „Fundgrube ‚Vater Abraham‘“ von Elfried von Taura (d. i. August Peters) für sein Blatt \"Schacht und Hütte\" redigierte. Da sich May während seines Frühwerks an verschiedenen Richtungen der Unterhaltungsliteratur versuchte, bis er schließlich seine Profession als Autor von Reiseerzählungen fand, sehen verschiedene Autoren in Peters eine Anregung zum Verfassen von Dorfgeschichten. Andererseits hatte May bereits früh begonnen, den literarischen Markt zu beobachten und verfolgte daher vermutlich auch die Entwicklung der Dorfgeschichten jener Zeit, sodass auch ein ökonomischer Aspekt in Betracht kommt. Als Dorfgeschichten-Schreiber hat sich May allerdings nicht verstanden und darum steht er eher unbewusst in der Dorfgeschichten-Tradition. Dies führt zu der Problematik, dass nicht alle der sogenannten \"Erzgebirgischen Dorfgeschichten\" bedingungslos als Dorfgeschichten zu bezeichnen sind und teilweise eher in der Tradition der Abenteuerliteratur stehen. Nach Pitt Herrmann „entzieh[en sie] sich jeder herkömmlichen literaturwissenschaftlichen Klassifizierung.“ May war vom erzieherischen Einfluss der Literatur überzeugt und hatte bereits mit den von ihm gegründeten Blättern literaturpädagogische Ziele verfolgt. Allerdings war ihm bewusst, dass Belehrung nicht übertrieben werden durfte, und darum verwendete er triviale Mittel um Hochliteratur nachzuahmen. Entsprechend lassen sich Mays Dorfgeschichten der sendungsbewussten Trivialliteratur zuordnen. Nach Hermann Wohlgschaft wollte May „den Leser (und den Autor) ermahnen und warnen, ihn erschrecken und aufrütteln“, „sich selbst und seine Leser zum Guten erziehen.“ Diese Texte dienten auch selbsttherapeutischen Zwecken nach seinen Vaganten- und Haftzeiten (1864–1874). Laut Rudolf Mahler „(übernehmen) die Dorfgeschichten eine Ordnungsfunktion durch die Betonung des gesetzlichen Elements, und zwar des menschlichen wie des göttlichen“ und Helmut Schmiedt stellt fest: „das gründliche Ausformulieren eines letztlich doch gerechten gesellschaftlichen Zustandes [...] stabilisiert die Fähigkeit zur Anpassung und soll May gefeit machen gegen weitere gefährliche Irritationen.“ Fast alle Werke Mays enthalten Anspielungen auf dessen Biografie; allerdings verarbeitete er in diesen Erzählungen zudem die authentischen Eindrücke seiner erzgebirgischen Heimat und des Sozialmilieus. Im Gegensatz zu den meisten anderen Werken Mays (und den beiden späten Dorfgeschichten) fehlt der Humor, denn laut Michael Zaremba „(haben) die zahlreichen tragischen Episoden in den frühen ›Erzgebirgischen Dorfgeschichten‹ eine räumliche und zeitliche Nähe [zu Mays] erlebte[m] Trauma, die einen heiteren Grundton erschwerte.“ Folgt man Mays publizierten Angaben, begann er kurz nach 1873 die Erzgebirgischen Dorfgeschichten zu schreiben. Tatsächlich erschien die älteste bekannte Erzählung, \"Die Rose von Ernstthal\", 1874 oder 1875. Dieser Text lässt sich allerdings nur bedingt der Gattung Dorfgeschichte zuordnen, sondern ist vielmehr durch Kleinstadt- und Soldatenmilieu geprägt, ist gleichfalls eine historische Erzählung und bildet ein Bindeglied zu Mays Geschichten über den „Alten Dessauer“. Mit einem zentralen Thema in Dorfgeschichten, dem Gegensatzpaar Stadt und Land, beschäftigte sich May danach in einem gleichnamigen Kapitel seiner \"Geographischen Predigten\" (1875/76). Erst 1877 erschien mit \"Der Dukatenhof\" die nächste Dorfgeschichte. In dieser waren bereits alle wesentlichen Motive der noch folgenden Erzählungen vorhanden. Bis 1879 folgten neun weitere Erzgebirgische Dorfgeschichten und laut Roland Schmid „zeichnet sich bei vergleichender Betrachtung eine unverkennbare Entwicklung der schriftstellerischen Gewandtheit ab.“ Zwar entstanden ab 1880 zunächst keine Dorfgeschichten mehr, aber sie hatten Einfluss auf die folgenden Werke. Denn die Figuren, Handlungselemente und Schauplätze waren hier – ebenso wie auch in anderen Frühwerken – bereits vorgeformt, die May nun in seinen Kolportageromanen und Reiseerzählungen in fremde Länder übertrug und dort weiter ausarbeitete. Überdies hatten die Dorfgeschichten Anteil an der Entwicklung des Ur-Ich in Mays frühen Abenteuererzählungen zu einem Heilsbringer in den Reiseerzählungen.", "section_level": 2}, {"title": "Spätwerk und Buchausgabe.", "content": "Während seiner Orientreise (1899/1900) setzte bei May ein Sinneswandel ein und er begann fortan literarischer zu schreiben und komplexe allegorische Texte zu verfassen. Zu gleicher Zeit wurden seine Kolportageromane, die hauptsächlich pseudonym in den 1880er Jahren im Verlag H. G. Münchmeyer erschienen waren, vom neuen Verlagsinhaber Adalbert Fischer unter Mays richtigem Namen und ohne dessen Autorisierung neu herausgegeben. Dieser alten Auftragsarbeiten wegen wurde May heftig kritisiert, beispielsweise bezeichnete Hermann Cardauns sie sogar als „abgrundtief unsittlich“. May wollte einerseits sein frühes Schaffen, das durch den Pressestreit in Mitleidenschaft geraten war, in ein positives Licht rücken und andererseits „die literarische Um- oder Neuorientierung — nachträglich — auch für sein bisheriges Œvre geltend machen, somit sein gesamtes Werk als Kontinuum erscheinen lassen“. Seine Erzgebirgischen Dorfgeschichten hatte May bereits 1878 vor Gericht als Beweis seiner moralischen Integrität aufgeführt und eine literarische Gleichsetzung mit den späten Reiseerzählungen \"„Weihnacht!“\" (1897) und \"Am Jenseits\" (1899) in einer Verteidigungsschrift von 1902 vollzogen. Um nun sowohl den Beweis zu erbringen, schon in der Frühzeit sittlich und anständig geschrieben zu haben, als auch die Kontinuität seines Schaffens zu belegen, konzipierte May eine Buchausgabe: \"Erzgebirgischen Dorfgeschichten\", die den Untertitel \"Karl Mays Erstlingswerke\" trägt. Neben vier frühen Texten enthält der Band allerdings auch zwei eigens für dieses Buch verfasste Erzählungen (\"Sonnenscheinchen\" und \"Das Geldmännle\"), in denen May die Auseinandersetzungen um die Kolportageromane psychisch verarbeitete und verschlüsselte. Nicht nur stehen diese beiden an erster und letzter Position und klammern damit die frühen Werke ein, sondern May deklarierte auch an anderer Stelle die beiden neuen Texte als Erstlingswerke. Die alten Texte änderte May leicht ab, in dem er mundartliche Dialoge ins Hochdeutsche übersetzte, einige Stellen mehr verdeutlichte und einige Passagen neu schrieb. Im Streit zwischen May und Fischer kam es 1903 vorläufig zu einem Vergleich, da Fischer einerseits durchblicken ließ, er wisse von Mays Vorstrafen, andererseits da May ihn für einen anderen Rechtsstreit für sich gewinnen wollte. In diesem Zusammenhang gab May ihm die \"Erzgebirgischen Dorfgeschichten\" in Verlag, deren Publikation sein Hauptverleger Friedrich Ernst Fehsenfeld abgelehnt hatte. May stellte allerdings die Bedingung, dass das Buch nicht unter dem alten Verlagsnamen erscheinen dürfe, woraufhin Fischer eigens dafür den „Belletristischen Verlag“, einen Imprintverlag, gründete. In die beiden neuen Dorfgeschichten, bei denen May sehr sorgfältig Korrektur las, hatte er wie erwähnt die Hintergründe seiner öffentlichen Auseinandersetzungen und Prozesse, in die auch Fischer verwickelt war, verschlüsselt dargestellt. Somit hatte Fischer, ohne es zu bemerken, seine eigene Negativdarstellung verlegt und war damit zum Opfer von Mays heimlicher Rache geworden. Im Gegensatz zu Mays Werken, die in fernen Ländern spielen, verkaufte sich der Band wenig erfolgreich. Zu den Gründen dafür gehörten, dass man von May Abenteuererzählungen erwartete, der literarische Markt mittlerweile mit Dorfgeschichten übersättigt war und die Heimatliteratur seit etwa 1890 eine neue, ideologische Richtung eingeschlagen hatte. Dennoch erschien 1907 eine Neuauflage bei Fehsenfeld, nachdem May nach Fischers plötzlichem Tod die Verlagsrechte zurückerhalten hatte. Obwohl beide Auflagen als \"Band I\" deklariert wurden, erschien nie eine Fortsetzung aus Mangel an Publikumsinteresse.", "section_level": 2}, {"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundzüge der Dorfgeschichten.", "content": "Mays Dorfgeschichten stellen eine Mischung aus Dorf-, Liebes- und Kriminalgeschichte dar, wobei die Kriminalgeschichte meist dominiert und strukturbestimmend wirkt, die Liebesgeschichte ein Gegengewicht bildet und die Dorfgeschichte das Milieu liefert. Nach Jürgen Hein behandeln Dorfgeschichten im Allgemeinen bäuerliche Themen und die Motive lassen sich in folgende Hauptkomplexe einteilen: „(1) die sich um den Hof drehende Problematik zwischen Tradition, Besitz und Erbschaftsfolge; (2) der Zusammenhang von Heimat, Landschaft, Dorf und Dorfgemeinschaft; das Zusammenhalten der Dorfbewohner bei Unglücksfällen und Krankheiten; die Frage des Heimatrechts und die oft feindselige Haltung gegenüber dem »Fremden« im Dorf; (3) der Gegensatz zwischen Stadt und Land; (4) Sittenkritik am dörflichen Leben; (5) die Bedeutung kirchlicher Festtage für die ländliche Welt.“ In Mays Erzählungen sind die Dorfgeschichten-Motive unterschiedlich stark vertreten, dienen oft nur als Hintergrund und treten daher oft fast gänzlich hinter die Kriminalerzählung zurück. Während der Aufklärung des Verbrechens setzt May häufig Mystifikationen und Teilauflösungen ein und nutzt dafür auch Rückblenden. Die oft in der Vergangenheit liegenden Verbrechen werden durch Geheimnis- und Schauermotive hervorgehoben. Auch Motive des Abenteuerromans oder biografische Motive können den Dorfgeschichten-Charakter überlagern. Während die biografischen Motive in den frühen Dorfgeschichten Mays Jugend, Vaganten- und Haftzeit zuzuordnen sind, so gehören jene in den beiden Späten zur Redakteurszeit, den Hetzkampagnen und Prozessen. Ein häufiges Motiv ist die Liebe zweier Bauern zu demselben Mädchen, welche häufig die Geliebte des Helden und Tochter des Gegenspielers ist und die des Geldes wegen oder zur Verstärkung verbrecherischer Freundschaften verkuppelt werden soll. Die Motivationen zu den Verbrechen sind entweder Rache aus verschmähter Liebe, Habgier oder die Beseitigung eines Gegenspielers. Die Ursachen liegen folglich nie in den sozialen Umständen, sondern im negativen Charakter des Täters. May-typische Motive sind Pascherei und Wilderei, die eben nicht aus der Notwendigkeit heraus, sondern aus Habgier oder Passion betrieben werden. Entsprechend werden die Bösewichter nur von den Wohlhabenden verkörpert, während die einfachen Leute zu den Guten und Tugendhaften gehören. An weiteren Verbrechen treten Betrug, Fälschung, Falschmünzerei, Einbruch, Brandstiftung, Entführung, Verstümmelung, Mordversuch und Mord auf, wobei nicht einmal vor den eigenen Familienmitgliedern zurückgeschreckt wird. Die Figuren werden eindeutig als gut oder böse charakterisiert. Zu den Helden gehören häufig Außenseiter, vorübergehend Verfemte oder Rückkehrer aus der Fremde, die über überlegene Fähigkeiten verfügen, die jenen der späteren Ich-Helden Kara Ben Nemsi bzw. Old Shatterhand entsprechen. Die Gegenspieler beherrschen diese Fähigkeiten fast ebenso gut und können daher oft zunächst entkommen, um letztendlich ihren Schwächen zu erliegen. Häufig kommt es zwischen den Konfliktparteien zur Versöhnung. Dabei fasst der Held und nicht die staatlichen Ordnungsorgane den Verbrecher und gibt diesem dadurch die Gelegenheit, sich selbst zu stellen. Eine innere Umkehr der Bösewichter erfolgt allerdings nur, wenn ihre physische oder soziale Existenz gefährdet ist. Bei schwerwiegenden Verbrechen hingegen wird der Bösewicht durch eine „höhere Gewalt“ bestraft – in der Dorfgeschichten-Tradition ist dies nur für May typisch – und zwar tritt die Strafe oft am Tatort ein und spiegelt das Schicksal der Opfer wider. Am Ende werden die Guten mit einem Hof bzw. dem geliebten Mädchen belohnt. Mays Dorfgeschichten gehören zu den Exempeln (Beispielerzählungen), also „kurze[n] Erzählung[en], die positive [bzw.] negative Verhaltensbeispiele darstell[en] und Lehrhaftigkeit mit unterhaltsam-volkstümlicher Erzählweise verbinde[n]“. Dabei wirken die unterhaltenden Elemente als Gegengewicht zu den moralisierenden.", "section_level": 2}, {"title": "Spezifisches des Spätwerks.", "content": "Das Spätwerk wird mit einem Vorwort eingeleitet (fehlt in der Fehsenfeld-Auflage), in dem May die Kontinuität seines Schaffens darlegt: Da sich Leser nur haben unterhalten lassen wollen, ohne den tieferen Sinn seiner Dorfgeschichten zu begreifen, habe er angefangen, seine Motive in fremde Länder zu verlegen, also Reiseerzählungen zu schreiben. Da man mittlerweile gelernt habe, zum Sinn hinabzusteigen, beginne er nun erneut mit Dorfgeschichten. May deutet damit etwas versteckt an, dass sich unter den \"Erstlingswerken\" durchaus neue Texte befinden, und durch Stichworte wird auf einen allegorischen Charakter von \"Sonnenscheinchen\" und \"Das Geldmännle\" hingewiesen. Der exemplarische Charakter der Mayschen Dorfgeschichten wird hier allegorisch umgesetzt und das dualistische Prinzip von Gut und Böse wird durch die Entwicklung des Gewalt- zum Edelmenschen abgelöst. Statt zu Bestrafung kommt es zu Erlösung und Vergebung. Dieser Umschwung wird von einer stärkeren Gewichtung und Einflussnahme weiblicher Figuren begleitet. Beide Texte sind bewusste Schlüsselerzählungen im Gegensatz zu den unbewussten Verschlüsselungen im Frühwerk. Auf der einen Seite lassen sich die Figuren, Handlungen und Ortschaften Personen, Begebenheiten und Stationen aus Mays Biografie zuordnen. Sein Ich spaltet May dabei auf und überträgt Eigenschaften bzw. Entwicklungsstufen seiner Persönlichkeit auf unterschiedliche Figuren, beispielsweise den schuldig gewordenen May und sein Wunsch-Ich oder den früheren, aufschneiderischen May und den gereiften Verfasser des Spätwerks. Andererseits sind die Figuren, Handlungen und Ortschaften auch allegorische Bedeutungsträger. Es lassen sich somit drei Leseebenen ausmachen: Handlungsebene, autobiografische Ebene und philosophisch-religiöse Ebene, die weitere Unterebenen enthalten können. Dabei wird die Komplexität der Texte allerdings durch den Dorfgeschichtencharakter verschleiert. Einige Autoren sprechen den beiden Dorfgeschichten zudem einen Märchencharakter zu, der nicht unumstritten ist. Ein weiteres Merkmal, das die beiden Spätwerke von den übrigen Mayschen Dorfgeschichten unterscheidet, ist der ein Einsatz von Humor. Das zentrale Thema in \"Sonnenscheinchen\" auf biografischer Leseebene ist Mays literarische Wandlung, während \"Das Geldmännle\" vornehmlich den Münchmeyer-Verlag und Mays Eheprobleme behandelt. Dabei beginnt letzterer Text zudem mit einer mythologischen Darstellung der Entstehung des Erzgebirges, die Mays eigenes literarisches Schaffen symbolisiert. Außerdem enthält \"Das Geldmännle\" eine deutliche Sozialkritik am Weberelend.", "section_level": 2}, {"title": "Authentizität.", "content": "Thomas Schumann stellt fest: „Die detaillierte Ausmalung bringt realistische Züge hervor, so daß sich der Leser in die Situation eines Beteiligten versetzt fühlt und das folgende Geschehen miterlebt. Genau diese Erzählweise ist mit dafür verantwortlich, daß sich das Lesepublikum mit dem im Text Erzählten leicht identifizieren kann.“ Abgesehen von der mythologischen Erzählweise entspricht die Entstehungsgeschichte des Erzgebirges im Anfangskapitel von \"Das Geldmännle\" der tatsächlichen geologischen Entwicklung. Die Beschreibungen der Landschaften ebenso wie kleinerer Ausschnitte zeugen von guten geografischen Kenntnissen und auch kleinstädtisches Milieu wird realistisch wiedergegeben. Die Armut der Erzgebirgler in ihren Formen und Auswirkungen, ebenso wie die Gründe für ihr Auftreten und ihren Erhalt beschreibt May aus der eigenen Erfahrung heraus, ebenso wie die Darstellung der Haftbedingungen in der Erzählung \"Des Kindes Ruf\". Das Vorwort der Buchausgabe suggeriert Lesern, May habe angefangen, Reiseerzählungen zu schreiben, da der tiefere Sinn seiner Dorfgeschichten nicht verstanden worden wäre. Allerdings waren die frühen Reiseerzählungen parallel zu bzw. sogar vor den Dorfgeschichten erschienen. Auch die Kontinuität seines Werkes, die May mit der Buchausgabe suggeriert, stimmt so nicht. Zwar lassen sich alle Werke Mays im weitesten Sinne auch symbolisch verstehen, aber so hochliterarisch und absichtsvoll symbolisch hatte er seine frühen Texte nicht verfasst.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Für die frühen Dorfgeschichten befindet Otto Forst-Battaglia, „die Handlung [sei] grobkörnig, dick aufgetragen, bar jedes Ansatzes einer Psychologie der Gestalten.“ Auch Herrmann erkennt in den Figuren „oberflächlich[...], holzschnittartig gezeichnete[...] Klischees [...] bis auf ganz wenige Ausnahmen“ und Wohlgschaft bemängelt den „übertriebenen Gegensatz von ›schlechten‹ und ›guten‹ Charakteren“. „Der Held ist ausgestattet mit allen körperlichen (Kraft, Jugend, Schönheit usw.) und geistigen (Mut, Würde, Stolz, Selbstdisziplin, Großmut, Toleranz, logisches Denken usw.) Eigenschaften. [...] Wie der Held mit allen positiven, so ist der Gegenspieler mit allen nur erdenklichen negativen Eigenschaften des Körpers (Alter, Häßlichkeit, Schwäche usw.) und des Geistes (Feigheit, Eitelkeit, Habsucht, Grausamkeit, Hinterlist, Lasterhaftigkeit usw.) ausgestattet.“ Laut Mahler sind die Leistungen der Helden „manchmal so übertrieben dargestellt, daß die Situation ins Groteske verzerrt wird.“ Ein weiterer Aspekt bezüglich der Figuren ist das Verhältnis von Männern und Frauen. Die Frauen nehmen – von wenigen Ausnahmen abgesehen – stets eine untergeordnete Position ein; sie orientieren sich am Mann und bringen daher keinen eigenen Beitrag zur Handlung ein. Zudem werden die Frauen entweder idealistisch verklärt oder mit charakterlichen Makeln dargestellt. Eine andere Problematik betrifft den Kriminalgeschichten-Charakter der Dorfgeschichten, denn ein „Lesen [...] als intellektuelle Übung, wie sie bei manchen Kriminalgeschichten geradezu herausgefordert wird, wird bei MAY sofort unterbunden; denn wer der Verbrecher ist, weiß man schon nach den ersten Seiten.“ Die Gründe für die Schwächen der Mayschen Dorfgeschichten sind vielfältig. May war bei Abfassung der frühen Geschichten noch ein literarischer Anfänger; Hans Wollschläger hält sie sogar für „kaum [...] mehr als Talentproben“. Nach Mahler hat May „die Dorfgeschichten geschrieben, um Geld zu verdienen; da kann er sich nicht um ästhetische Fragen kümmern, wenn er das auch wollte. Denn entscheidend ist das Kriterium der Reproduzierbarkeit und Konsumierbarkeit beim Leser“ und die hauptsächlichen Leser der frühen Dorfgeschichten gehörten den unteren, weniger gebildeten Schichten an. Nichtsdestotrotz „blitzen allerdings (hin und wieder) Funken auf“, wie Forst-Battaglia sich ausdrückt und Engelbert Botschen schreibt, „schon gelingen ihm gute Farben, echte Details, empfindsame Szenen“. Die Einfachheit der Figuren liegt auch daran, dass sie teilweise mehr eine Funktion erfüllen, als dass sie echte Menschen darstellen, da sie lediglich über Handlungen, Physiognomie, Kleidung und Sprache charakterisiert werden. Das klare Gut-gegen-Böse-Schema leitet sich aus dem (Selbst-)Erziehungswillen ab. „Die dualistische Struktur [...] führt fast automatisch zur Identifizierung des Lesers mit den positiven Protagonisten.“ Dass May allerdings die belehrende Haltung, auf die er viel Wert legte, in den Dorfgeschichten grundsätzlich gelang, bescheinigt ihm Martin Lowsky. Bettina Wild hebt hervor, „wie geschickt er [May] es immer wieder versteht, die Themen, Räume und Figuren der Dorfgeschichte in eine einzelne kurze Erzählung zusammenzufassen“. Die Geschichten des Spätwerks bezeichnet Christoph F. Lorenz als „Musterbeispiele für eine raffinierte Verschlüsselungstechnik“ und Ekkehard Bartsch lobt ihren „wirklich gelungene[n] und bis zum Schluß durchgeführte[n] Märchen-Ton“. In Bezug auf die frühen Dorfgeschichten stellt Lowsky fest: „Neue Impulse bringen Mays Stücke nicht in die Reihe der Dorfgeschichten ein, in der sie eine drittklassige Rolle spielen.“ Innerhalb des Mayschen Frühwerks gehören sie allerdings zu den besseren Werken. Hierbei werden \"Der Dukatenhof\", \"Des Kindes Ruf\" und \"Der Giftheiner\" zu den besten gezählt. Jedoch werden die Dorfgeschichten des Spätwerks als höher stehend betrachtet und von diesen wird besonders \"Das Geldmännle\" hervorgehoben. Trotz eigener negativer Kritik an den Dorfgeschichten befindet Forst-Battaglia: „Ich wüßte keine bessere Lektüre für Volk und Jugend als [...] manche Erzgebirgische Dorfgeschichten“. Während Mahler der Ansicht ist, „Für den modernen Leser gar sind sie [Mays Dorfgeschichten] völlig belanglos geworden, sowohl was ihre Struktur, als auch was ihr Ethos anbetrifft.“, so hält sie Walther Ilmer für „permanent lesenswert“.", "section_level": 1}, {"title": "Bibliografie.", "content": "Mehrere der Dorfgeschichten erschienen unter den Pseudonymen \"Karl Hohenthal\" bzw. \"Emma Pollmer\". In folgender Tabelle sind die aktuellen Nummern des Bandes und der Erzählung aus \"Karl May’s Gesammelten Werken\" (Titel können hier abweichen) sowie der Titel des entsprechenden Reprints der Karl-May-Gesellschaft angegeben. Der Karl-May-Verlag führt als weitere Dorfgeschichte noch \"Rache oder Das erwachte Gewissen\" (um 1873/74) unter dem Titel „Das Gewissen“ auf, dessen Urheberschaft allerdings nicht gesichert ist. Einige der Erzählungen (besonders jene an das Berliner Literarische Institut F. C. Entrich verkaufte Erzählung \"Der Waldkönig\") erfuhren mehrfache Nachdrucke, teilweise unter wechselnden Titeln und Verfasserangaben. Während \"Der Waldkönig\" unter dem Titel \"Das Geheimnis des Stollens\" (1902) als 38. Band in „Webers Moderner Bibliothek“ bereits vor Mays Zusammenstellung in Buchform erschien, erfolgte eine unabhängige Buchausgabe von \"Der Dukatenhof\" als Nr. 215/216 der „Volksbücherei“ der Verlagsbuchhandlung „Styria“ erst 1909. Nur die Frühwerksfassungen liegen als Reprint der Karl-May-Gesellschaft vor, wohingegen Reprints der Mayschen Buchausgabe 1977 bei Olms Presse und 1996 im Karl-May-Verlag erschienen. Einige Erzählungen wurden übersetzt und für die Bühne oder als Hörbuch adaptiert. Den Erzgebirgischen Dorfgeschichten sehr ähnlich ist die zweite Abteilung (\"Die Sclaven der Arbeit\") des Romans \"Der verlorne Sohn\" (1884–1886). Zu den weiteren Werken mit heimatlichem Bezug gehören Karl Mays Humoresken, das gestrichene Kapitel (\"In der Heimath\") aus \"Krüger Bei\" (1894) sowie das erste Kapitel (\"Einleitung\") in \"„Weihnacht!“\" (1897).", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Mays Erzgebirgische Dorfgeschichten sind eine Reihe von Erzählungen aus Karl Mays Frühwerk. Eine Auswahl erschien 1903 aus strategischen Gründen zusammen mit zwei Erzählungen des Spätwerks in einer Anthologie unter dem Titel \"Erzgebirgische Dorfgeschichten\". Diese Werke gehören zur Gattung der Dorfgeschichten und spielen in Mays erzgebirgischer Heimat.", "tgt_summary": null, "id": 1108322} {"src_title": "Dehtáře (Žabovřesky)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Dehtáře befindet sich unterhalb des Dammes des Teiches Dehtář am linken Ufer des Baches Dehtářský potok im Budweiser Becken. Südöstlich erhebt sich der Na Buchtách (423 m), im Süden der Vosí vrch (441 m), südwestlich der Zádušní vrch (454 m) und im Nordwesten der Na Středním (441 m). Nachbarorte sind Tupesy und Malé Chrášťany im Norden, Suchá, Břehov und Picina im Nordosten, Na Drahách, Žabovřeský Mlýn und Čejkovice im Osten, Žabovřesky, Křenovice und Dubné im Südosten, Čakov und Holubovská Bašta im Süden, Záboří im Südwesten, Dobčice, Chvalovice und Strýčice im Westen sowie Babice und Radošovice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Funde belegen eine Siedlungsstätte der Bandkeramischen Kultur aus der Zeit zwischen 5000 und 3000 v. Chr. Keramikfunde am Vosí vrch und im Dehtář datieren von der Jungbronzezeit über die Hallstattzeit und Latènezeit bis ins Frühmittelalter. Die erste schriftliche Erwähnung des zur Feste Poděhusy gehörigen Dorfes \"Dehtars\" erfolgte am 26. Mai 1334, als König Johann von Luxemburg das Dorf zusammen mit Žabovřesky und Radošovice für 720 Schock Groschen bei Peter I. von Rosenberg gegen die Grenzburg Janovice eintauschte. Nachfolgend gehörte das Dorf zu den Besitzungen der Herren von Rosenberg. Jost von Rosenberg verpfändete das Dorf zusammen mit Radošovice an Peter Záleský von Prostý. Wok II. von Rosenberg ließ 1484 westlich des Dorfes den gleichnamigen großen Fischteich anlegen, mit dem das Dorf Hummo überflutet wurde. Im Jahre 1840 bestand \"Dechtern\" / \"Dechtař\" einschließlich der östlich gelegenen Einschicht Hiskomühle aus 16 Häusern mit 96 Einwohnern. Pfarrort war Pischtin. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf immer der Herrschaft Krumau untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Dechtáře\" / \"Dechtern\" ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Čakov in der Bezirkshauptmannschaft Budějovice/Budweis. 1914 lebten in dem Dorf 106 tschechischsprachige Einwohner. Im Jahre 1924 löste sich Dehtáře von Čakov los und bildete eine eigene Gemeinde. Während der deutschen Besetzung erfolgte 1943 die Eingemeindung nach Žabovřesky. Diese wurde 1945 nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder aufgehoben. Zum 1. März 1961 wurde Dehtáře erneut nach Žabovřesky eingemeindet. Im Jahre 1991 wurden in Dehtáře 38 Einwohner gezählt. Beim Zensus von 2001 lebten in den 23 Wohnhäusern des Ortes 42 Personen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dehtáře (deutsch \"Dechtern\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Žabovřesky in Tschechien. Er liegt 13 Kilometer westlich von České Budějovice in Südböhmen und gehört zum Okres České Budějovice.", "tgt_summary": null, "id": 2311757} {"src_title": "Oberleitungsbus Potsdam", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zur besseren Anbindung der östlichen Stadtteile Potsdams wurde 1941 beschlossen, einen von Babelsberg ausgehenden Obus einzurichten. Trotz der Kriegsereignisse gelang es, das erforderliche Oberleitungsmaterial samt Fahrzeugen zu beschaffen. Am 1. Oktober 1949 wurde die erste Obus-Linie A zwischen Babelsberg Goethestraße und Drewitz Ort mit einer Länge von 5,8 Kilometern eröffnet. Eine zweite Linie B von Babelsberg Nord nach Bergstücken Steinstraße folgte 1956/57. Eine dritte Linie C wurde später zwischen dem Bahnhof Drewitz und dem Bahnhof Babelsberg eingerichtet. Hierzu wurden an beiden Endpunkten Wendeschleifen errichtet. In Babelsberg existierte dabei eine Häuserblockschleife über Karl-Liebknecht-Straße, Rudolf-Breitscheid-Straße, Daimlerstraße und Lutherplatz. Die Einrichtung dieser Linie hatte einen politischen Hintergrund: in den immer schärfer werdenden Spannungen zwischen den Besatzungsmächten endeten die Züge auf der Berlin-Blankenheimer Eisenbahn am Bahnhof Drewitz. Fahrgäste nach Berlin mussten ab Bahnhof Babelsberg mit der Berliner S-Bahn durch West-Berlin weiterfahren. Mit der Fertigstellung des Berliner Außenrings und der Einstellung der S-Bahn nach Berlin verschwand kurz darauf auch die Linie C. Die Wendeschleife am Bahnhof Babelsberg wurde später demontiert. Eine weitere, vom übrigen Netz unabhängige, Obus-Linie D sollte zwischen Holzmarktstraße und Menzelstraße an der Glienicker Brücke eingerichtet werden. Der Straßenbahnverkehr wurde wegen des schlechten Gleiszustands auf Omnibusbetrieb umgestellt. Die Wartung der Obusse dieser Linie sollte im Depot Holzmarktstraße erfolgen. Aufgrund der schlechten Beschaffungslage in der Deutschen Demokratischen Republik – sowohl für Leitungsmaterial als auch für Fahrzeuge – wurden diese Pläne jedoch verworfen. Stattdessen wurde der Straßenbahnbetrieb wenige Jahre später nach einer Sanierung in zwei Abschnitten wieder aufgenommen. Am 30. August 1971 musste der Abschnitt Bahnhof Drewitz – Drewitz Ort wegen Baumaßnahmen für das Neubaugebiet Am Stern stillgelegt werden. Bis Anfang der 1990er-Jahre verkehrten die beiden Linien dann wie folgt: Das Obus-Depot lag in der Stephensonstraße und wurde über eine Betriebsstrecke von der Haltestelle Am Findling aus erreicht. Anfang der 1980er Jahre gab es Planungen für Netzerweiterungen in Richtung Schlaatz und Waldstadt sowie für neue Linien ins Umland. Diese Pläne scheiterten an den knappen Kapazitäten in der DDR und durch die politischen Ereignisse in den Jahren 1989 und 1990. Der Plan zur Umstellung der Omnibuslinie D (Bahnhof Rehbrücke – Schlaatz – Babelsberg – Waldstadt I – Eichhorst) wurde zu Beginn der 1990er Jahre wieder diskutiert, allerdings verliefen sich auch diese Pläne. Die Elektrifizierung der Wetzlarer Bahn teilte das Netz des O-Busses schließlich beim Bahnhof Drewitz in zwei Teile, da dort eine Oberleitungs-Kreuzung aus technischen Gründen nicht realisiert werden konnte. Unter anderem spielten hierbei Sicherheitsgründe eine Rolle, die Bahnstrecke wurde damals für den ICE-Verkehr für Höchstgeschwindigkeiten bis 160 km/h hergerichtet. Am 26. November 1992 beschloss der Potsdamer Magistrat daher den Ankauf von zwei Duo-Bussen, sie sollten die auf der Linie 690 entstandene Lücke überbrücken. Auf der Linie 691 (Bahnhof Drewitz – Babelsberg Nord) fuhren hingegen weiterhin klassische Obusse. Bedingt durch den mangelhaften Zustand der aus DDR-Zeiten stammenden Fahrzeuge stand der Oberleitungsbus Potsdam ab Anfang der 1990er Jahre zur Disposition. Aufgrund der angespannten Finanzlage der Stadt Potsdam kamen Neuanschaffungen nicht in Frage, diese Problematik führte schließlich zur vollständigen Einstellung des Potsdamer Obus-Betriebs. Am 16. Januar 1995 ordnete die Dekra die sofortige Stilllegung fast aller Altbau-Obusse an, teilweise waren tragende Teile durchgerostet. Der letzte reine Obus verkehrte am 18. Januar 1995 im Fahrgastbetrieb auf der Linie 691, die beiden Duo-Busse verkehrten dabei auf beiden Linien noch gelegentlich. Bedingt durch Sturmschäden wurde der Obusbetrieb in Potsdam am 2. Februar 1995 endgültig eingestellt. Die Fahrleitungsinfrastruktur wurde in den folgenden Wochen entfernt. Im ehemaligen Depot in der Stephensonstraße befindet sich heute das Grünflächenamt der Stadt Potsdam.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "In Potsdam verkehrten Oberleitungsbusse der Typen LOWA W602a, Škoda 8Tr, Škoda 9Tr, Škoda 14Tr, Ikarus 280.93 und Duo-Busse des Typs Mercedes-Benz O 405 GTD (Nummern 993 und 994). Škoda 14Tr Nummer 976 wurde 1993/94 als einziger Škoda-Obus teilmodernisiert und in die Hausfarben der Verkehrsbetriebe Potsdam umlackiert, alle anderen Wagen trugen hingegen Ganzreklame. Nach der Einstellung wurden die restlichen Škoda-Obusse bis auf Wagen 976 ins tschechische Ostrava verkauft, ab 2002 gelangten sie ins kasachische Almaty. Dort wurden die Wagen dann zwischen 2005 und 2008 ausgemustert und verschrottet. Obus 976 befindet sich heute als historisches Fahrzeug beim Oberleitungsbus Eberswalde. Die beiden Duo-Busse 993 und 994 sollten ursprünglich ebenfalls nach Eberswalde abgegeben werden, allerdings konnten diese dort aufgrund technischer Abweichungen nicht eingesetzt werden. So gelangten sie nach Kapfenberg in Österreich, wo sie bis zur Einstellung des Obusverkehrs im März 2002 eingesetzt wurden. Im Dezember 2001 beziehungsweise Februar 2002 zu Dieselbussen umgebaut, standen sie noch bis 2007 im regelmäßigen Betriebseinsatz und wurden danach verkauft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Oberleitungsbus Potsdam war das Oberleitungsbus-System der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam. Es bestand von 1949 bis 1995 und ergänzte die seit 1880 verkehrende Straßenbahn Potsdam. Der Obus fuhr ausschließlich in den Stadtteilen Babelsberg und Drewitz, wo zwei Linien elektrisch bedient wurden. Zuständiges Verkehrsunternehmen war – wie bei der Straßenbahn und beim städtischen Omnibusverkehr – der \"VEB Verkehrsbetrieb Potsdam\", aus welchem 1990 der \"ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH\" hervorging.", "tgt_summary": null, "id": 1789561} {"src_title": "Museum Cheb", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Das Museum befindet sich an der Nordseite des Marktplatzes (Ringplatz) in einem Bürgerhaus, das auch „Stadthaus“, „Junckerhaus“ oder „Pachelbelhaus“ genannt wird. Es ist nicht identisch mit dem ebenfalls Pachelbelhaus genannten Haus auf der Ostseite des Platzes. Das Gebäude des Museums stammt aus dem 14. Jahrhundert und somit aus der Zeit der Gotik, als die Stadt Eger, das heutige Cheb, der politische Mittelpunkt des umgebenden Egerlandes war. Anfang des 17. Jahrhunderts erfolgte ein Umbau des Hauses im Renaissancestil. Zu dieser Zeit gehörte es dem Bürgermeister der Stadt Eger, dem Protestanten Alexander Pachelbel. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurde es beschlagnahmt. 1634 wurde in diesem Gebäude Generalfeldmarschall Wallenstein ermordet. Anschließend diente es als Haus des Stadtkommandanten oder als Rathaus. Das Museum wurde 1873 durch den Archivar und Bibliotheker Georg Schmid(t) gegründet. Durch ihm nachfolgende Archivare wurde es weiter betreut und erweitert und hat die wechselvollen Zeiten des Ersten und Zweiten Weltkriegs überstanden. Es zeigt Exponate aus der Geologie und historischen Entwicklung der Landschaft des Egerlandes und der Geschichte ihrer Bürger und Landwirte, auch anhand zahlreicher Veröffentlichungen. Das Museum beherbergt Exponate zur Stadtgeschichte, zu Wallenstein und dem Dreißigjährigen Krieg. Ein kostbares Exponat ist das \"Egerer Antependium\", eine romanische Stickerei des Klarissinnenklosters in Cheb. Eine weitere Besonderheit ist eine goldene Sonne, die ursprünglich eine Turmspitze von Burg Neuhaus an der Eger zierte und nach einer Fehde als Trophäe nach Cheb gelangte. 1913 erwarb das Museum eine kostbare Sammlung des Historikers Hermann Hallwich u. a. von Miniaturen aus Elfenbein. Etwa 1920 gelangte durch Erbschaft aus dem Nachlass des Arztes Michael Müller eine umfangreiche Sammlung von bäuerlichen Trachten, Gerätschaften, Gläsern und Bildern aus der Geschichte des Egerlandes in die Bestände des Museums. In einem historischen Fachwerkhaus einer Landwirtsfamilie in Milíkov u Mariánských Lázní betreibt das Museum eine Ausstellung über das Leben auf dem Lande ab dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, die die Bestände im Museumsgebäude ergänzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Museum Cheb (tschechisch: \"Muzeum Cheb\") ist ein Museum in der Stadt Cheb (deutsch: Eger). Träger ist die Karlsbader Region.", "tgt_summary": null, "id": 2123314} {"src_title": "Bahnstrecke Kopidlno–Bakov nad Jizerou", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Konzession für die Lokalbahn Kopidlno–Liban erhielten die Gründer der BCB, die Bauunternehmer Johann Muzika und Karl Schnabel am 9. Mai 1881 gemeinsam mit den Strecken Königgrätz–Wostroměř, Sadowa–Smiřic, Nimburg–Jičín, Křinec–Königstadtl, Nezvěstitz–Miröschau und Nusle–Modřan. Teil der Konzession war die Verpflichtung, die Strecken bis zum 1. September 1882 „\"zu vollenden und dem öffentlichen Verkehre zu übergeben\"“. Ausgestellt war die Konzession bis zum 8. Mai 1971. Eröffnet wurde die Strecke am 1. Juli 1882. Den Betrieb führte die BCB selbst aus. Die Konzession für die Fortsetzungsstrecke Liban–Bakow erhielt die BCB am 17. Mai 1882 gemeinsam mit den Strecken Dětenic–Dobrowitz und Krupa–Kolleschowitz. Teil der Konzession war die Verpflichtung, die Strecken „\"binnen einem Jahre...zu vollenden und dem öffentlichen Verkehre zu übergeben\"“. Ausgestellt war die Konzession bis zum 17. Mai 1972. Die Strecke wurde am 25. August 1883 eröffnet. Nach der Verstaatlichung der BCB im Jahr 1909 kam die Strecke zu den k.k. Staatsbahnen (kkStB). Im Jahr 1912 wies der Fahrplan der Lokalbahn täglich zwei gemischte Zugpaare 2. und 3. Klasse aus. Sie benötigten für die 42 Kilometer lange Strecke Kopidlno–Bakow etwas mehr als zwei Stunden. Nach dem für Österreich-Ungarn verlorenen Ersten Weltkrieg gelangte die Strecke ins Eigentum der neu begründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD). Im Zweiten Weltkrieg lag die Strecke zur Gänze im Protektorat Böhmen und Mähren. Betreiber waren jetzt die Protektoratsbahnen Böhmen und Mähren (ČMD-BMB). Am 9. Mai 1945 kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD. Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC). Im Jahr 2009 wurde der werktägliche Reisezugverkehr zwischen Kopidlno und Dolní Bousov zugunsten einer Autobuslinie eingestellt. Die verbliebenen Fahrten am Wochenende endeten im März 2010. Im Fahrplan 2012 wird die Strecke werktags mit drei Reisezugpaaren in der Relation Dolní Bousov–Bakov nad Jizerou bedient. Im Jahr 2016 kam der Abschnitt von Kopidlno bis Dolní Bousov in das Eigentum von AŽD Praha. Der tschechische Hersteller für Eisenbahnsicherungstechnik möchte die Strecke fortan als Erprobungsstrecke für fahrerlose Züge nutzen. Im November 2019 gab AŽD bekannt, etwa drei Kilometer der Strecke am Bahnhof Dětenice als Versuchsstrecke für den Betrieb fahrerloser Züge ausrüsten zu wollen. Am Bahnhof Dětenice soll zudem das neue Zugsicherungssystem ESA 44 installiert werden. Das ETCS-System auf Basis von GSM-R wird in den angrenzenden Abschnitten aufgebaut. Im Jahr 2020 soll ein erster fahrerloser Versuchszug auf der Strecke verkehren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Kopidlno–Bakov nad Jizerou ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von den Böhmischen Commercialbahnen (BCB) als Lokalbahn Liban–Bakow erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Kopidlno über Dolní Bousov nach Bakov nad Jizerou. ", "tgt_summary": null, "id": 500192} {"src_title": "Sofiane Hanni", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frankreich.", "content": "Hanni kam 1986 in Ivry-sur-Seine als Sohn algerischer Einwanderer auf die Welt. Das Fußballspielen erlernte er hier als Straßenfußballer und in den Jugendmannschaften von US Ivry und AC de Boulogne-Billancourt. 2005 wurde er dann von den Talentjägern des FC Nantes entdeckt und in deren Jugend transferiert. 2009 wurde er bei diesem Verein in den Profikader aufgenommen und absolvierte in zwei Spielzeiten fünf Ligabegegnungen.", "section_level": 2}, {"title": "Türkei.", "content": "Zur Saison 2011/12 wechselte er von FC Nantes zum türkischen Zweitligisten Kayseri Erciyesspor. Hier gehörte er mit zehn Toren in 32 Ligapartien zu den Shootingstars der Saison. In der Saison feierte er mit seiner Mannschaft die Zweitligameisterschaft und damit den direkten Aufstieg in die Süper Lig. In der letzten Woche der türkischen Sommertransferperiode wurde Hanni an den Zweitligisten Balıkesirspor ausgeliehen. Dieser Wechsel kam später nicht zustande. Nachdem der Wechsel zu Balıkesirspor nicht zustande kam, wechselte Hanni zu Ankaraspor und wird hier mit Osman Özköylü, seinem letzten Trainer bei Erciyesspor, zusammenarbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Belgien.", "content": "Im Sommer 2014 verließ er mit seinem Vertragsende die Türkei und wechselte in die belgische Erste Division zu KV Mechelen. Nachdem er dort zwei Jahre lang gespielt hatte, wechselte er zum RSC Anderlecht. Er erhielt dort einen Vertrag über vier Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Rußland.", "content": "Ende Januar 2018 verließ Hanni den RSC Anderlecht und wechselte mit einer neuen Vertragslaufzeit von drei Jahren zum russischen Verein Spartak Moskau, der in der \"Premjer-Liga\", der obersten russischen Liga, spielt.", "section_level": 2}, {"title": "Katar.", "content": "Zur Saison 2019/20 wechselte er zu Al-Gharafa Sports Club in Katar, der in der dortigen obersten Liga, der \"Qatar Stars League\", spielt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Hanni gehörte dem Kader der algerischen Nationalmannschaft beim Afrika-Cup 2017 an und spielte in zwei von drei Gruppenspielen. Nach der Gruppenphase schied Algerien bei diesem Turnier aus. Er spielte auch in drei von vier Gruppenspielen im Rahmen der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2018. Als letzter seiner Qualifikationsgruppe schied Algerien aus. Sein bisher letztes Länderspiel hatte Hanni am 27. März 2018 im Rahmen eines Freundschaftsspiels gegen den Iran.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sofiane Hanni (; * 29. Dezember 1990 in Ivry-sur-Seine) ist ein französisch-algerischer Fußballspieler, der im Mittelfeld für Spartak Moskau und die Algerische Fußballnationalmannschaft spielt.", "tgt_summary": null, "id": 1321310} {"src_title": "Dobrš", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Dobrš befindet sich im Vorland des Böhmerwaldes. Das Dorf liegt linksseitig über dem Tal des Peklov auf einem Plateau am Osthang des Hügels Na Velkém poli (749 m). Nördlich erheben sich die Rudovka (699 m) und der Dubovec (706 m), nordöstlich der Na Vrších (674 m), im Osten der Mlaď (663 m), südöstlich der Vacovický vrch (823 m) und die Radešice (700 m), im Süden der Na Mýtkách (766 m), westlich der Na Velkém poli (749 m) sowie im Nordwesten der Beletínský kopec (715 m) und die Chocholka (677 m).", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Nachbarorte sind Pohodnice, Němčice und Podhoslovičký im Norden, Hořejšice, Dřešínek, Radešov und Dřešín im Nordosten, V Mlýnech im Osten, U Babylonů, Vacovice, Bezděkov und Hutar im Südosten, Radkovice, Chvalšovice, Chvalšovické Chalupy und Štefl im Süden, Miřetice, Přečín, Vacov und Přečínské Chalupy im Südwesten, Pod Kapličkou, Mácha, Amerika und Paloucký im Westen sowie Pohodný, Paloučky, Zálesí und Drážov im Nordwesten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Einer Legende nach soll der Müllersbursche Kocík im ersten Drittel des 12. Jahrhunderts das Leben Herzog Udalrichs gerettet haben, als dieser bei der Jagd von einem Keiler angegriffen wurde. Zum Dank dafür soll Udalrich dem Kocík die Feste Dobrš überlassen haben. Die beiden romanischen Kirchengebäude belegen, dass Dobrš bereits im frühen 13. Jahrhundert bestanden hat. Die erste schriftliche Erwähnung von Dobrš erfolgte 1352. Im Jahre 1377 setzte Přibík von Dobrš, genannt Kocík, in der Kirche von Dobrš einen Pfarrer ein. Er ist zugleich der erste nachweisliche Angehörige des Vladikegeschlechts Kotz von Dobrz, das das Gut und die Feste Dobrš mit einer kurzen Unterbrechung bis 1607 besaß. Die Kotz von Dobrz standen von 1390 bis 1435 in Diensten des Johanniterordens und ab 1445 bei den Herren von Rosenberg. Außerdem besaßen sie die Feste Žihobce. Zu Beginn der Hussitenkriege wurde Dobrš 1421 von den Aufständischen verwüstet und niedergebrannt. Im Jahre 1512 verkauften sie das Gut an Bušek von Újezdec. Seit 1528 ist Christoph Kotz von Dobrz als Besitzer der Feste nachweisbar. Er ließ 1561 die Feste, Kirche und Kapelle wiederaufbauen. Im Laufe des 16. Jahrhunderts konnten die Herren Kotz von Dobrz ihren Besitz wesentlich erweitern. Zum Ende des 16. Jahrhunderts gehörte das Gut Wenzel Kotz d. Ä. von Dobrz, der auch die Feste Žihobce besaß. Im Jahre 1609 erfolgte eine Teilung des Gutes; ein Anteil mit der Brauerei und dem Graben sowie der Hälfte der Feste und des Hofes wurde an das Gut Miletice angeschlossen; den anderen Teil erhielt der Ohrazenicer Zweig der Kotz von Dobrz und danach Anna Kawka von Řičan, die auch den Mileticer Anteil erwarb und beide Teile wieder vereinte. Zu den nachfolgenden Besitzern gehörten ab 1615 Johann Kawka von Řičan und ab 1679 Franz Albrecht Chřepicky von Modlischowitz. Letzterer verkaufte den Besitz 1690 an Apollonia Ludmila Gräfin von Althann. Deren Sohn Hubert Sigmund von Althann ließ ab 1662 die Feste umbauen und veräußerte das Gut Dobrš am 7. April 1707 an Adam Franz Fürst zu Schwarzenberg, der es mit seinem benachbarten Gut Přetschin verband. Besitzer des Gutes blieben die Fürsten zu Schwarzenberg. In dieser Zeit verfiel die Feste, die Gräben wurden zugeschüttet und von den beiden Türmen blieb nur der westliche erhalten. Zeitweilig diente sie als Spital. 1780 wurde der Schlossgarten aufgehoben und im Jahre 1800 erfolgte der Verkauf von Teilen der Feste als Wohnungen. Der am 2. Januar 1823 verstorbene Pfarrer Johann Casimir Winter errichtete mit einem Kapital von 2530 Gulden ein Gestift zu frommen Zwecken. Außerdem vermachte er dem Gestift seine aus 330 Werken bestehende Bibliothek, die sich im Pfarrhaus befand. Nach dem Tode von Joseph II. Fürst zu Schwarzenberg beerbte ihn 1833 sein Sohn Johann Adolf II. Im Vorderflügel des Feste wurde 1838 eine Schule eingerichtet. Zum Gut Dobrsch gehörten im Jahre 1840 die Dörfer \"Dobrsch\", Chwalsowitz (\"Chvalšovice\"), Dražow, Groß-Dřeschin, Lhota (\"Lhota nad Rohanovem\") und Zales (\"Zálesí\"). Das Dorf \"Dobrsch\"/\"Dobř\" bzw. \"Dobeš\" bestand aus 29 Häusern mit 368 Einwohnern. Im Ort bestanden unter herrschaftlichem Patronat die Pfarrkirche Mariä Verkündigung, die Kapelle der hl. Katharina, die Pfarrei, eine Schule, ein altes Schloss, das teils zum Schüttboden umgebaut und teils als Häuslerwohnungen diente, sowie ein Meierhof. Außerhalb des Dorfes hinter dem Pfarrhof lag die Kapelle der hll. Johannes und Paulus. \"Dobrsch\" war Pfarrort für Chwalsowitz, Dražow, Zales (\"Zálesí\"), Kwaskowitz (\"Kváskovice\"), Wyska (\"Víska\"), Neudorf, Hořegschitz (\"Hořejšice\"), Dřeschinko (\"Dřešínek\") und Watzowitz. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf immer dem Allodialgut Přetschin samt Dobř und Rohanow untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Dobrž\" mit den Ortsteilen Dražov, Dřešínek, Horejšice und Zálesí ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Strakonice und dem Gerichtsbezirk Volyně. 1869 lebten in dem Dorf 387 Personen, im Jahre 1900 waren es 400. 1910 wurden in der Schule 320 Kinder unterrichtet. 1911 brannte die Schule nieder. 1912 lösten sich Dražov, Dřešínek mit Horejšice sowie Zálesí von \"Dobrž\" los und bildeten eine eigene Gemeinde. Seit 1924 wird \"Dobrš\" als amtlicher Ortsname verwendet. 1930 lebten in den 61 Häusern von Dobrš 291 Einwohner. Zum 1. Februar 1949 wurde die Gemeinde Dobrš dem Okres Vimperk zugeordnet. Im Jahre 1950 bestand das Dorf aus 42 Häusern mit 142 Einwohnern. Nach der Aufhebung des Okres Vimperk wurde die Gemeinde am 1. Juli 1960 Teil des Okres Strakonice. Im Jahre 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Drážov. 1970 hatte Dobrš 135 Einwohner, 1990 lebten in den 32 Wohnhäusern des Dorfes nur noch 74 Personen. Beim Zensus von 2001 wurden in Dobrš nur noch 68 Einwohner und 29 Wohnhäuser gezählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dobrš [], bis 1924 \"Dobrž\" (deutsch \"Dobrsch\", früher \"Dobrz\", 1939–45 \"Dobersch\"), ist ein Ortsteil der Gemeinde Drážov in Tschechien. Sie liegt zehn Kilometer westlich von Volyně in Südböhmen und gehört zum Okres Strakonice.", "tgt_summary": null, "id": 2170729} {"src_title": "Bahnstrecke Petrovice u Karviné–Karviná-Doly", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Konzession für die Lokalbahn Petrowitz–Karwin erhielt die KFNB am 26. Juli 1896. Teil der Konzession war die Verpflichtung, die Strecke innerhalb von einem und einem halben Jahr fertigzustellen und „\"dem öffentlichen Verkehre zu übergeben\"“. Ausgestellt war die Konzession bis zum 31. Dezember 1983. Eröffnet wurde die Strecke am 1. September 1898 nur für den Güterverkehr. Den Betrieb führte die KFNB selbst aus. Nach der Verstaatlichung der KFNB am 1. Jänner 1906 gehörte die Strecke zum Netz der k.k. Staatsbahnen (kkStB). Ab 1. Jänner 1907 übernahmen die kkStB auch die Betriebsführung. Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Strecke zu den neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD). Diese nahmen nun auch den Reiseverkehr auf. Im Jahr 1921 wies der Fahrplan der Lokalbahn bis zu sechs gemischte Zugpaare 2. und 3. Klasse über die Gesamtstrecke aus. Vier weitere verkehrten zwischen Petrowitz und Freistadt. Sie benötigten für die zehn Kilometer lange Strecke etwa 40 Minuten. Mitte der 1930er Jahre kam es mit dem Einsatz moderner Motorzüge zu einer signifikanten Verdichtung des Fahrplanes als auch zu einer deutlichen Fahrzeitverkürzung auf 23 Minuten. Der Winterfahrplan von 1937/38 verzeichnete bis zu 16 Zugpaare täglich, die sämtlich als Motorzug verkehrten. Im Oktober 1938 annektierte die Republik Polen das gesamte Olsagebiet und damit auch das Bahngebiet. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges gehörte die Strecke nun zum Netz der Polnischen Staatsbahnen (PKP). Nach der Besetzung Polens durch das Deutsche Reich im Herbst 1939 kam die Strecke dann zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Oppeln. Im Reichskursbuch war die Verbindung nun als Kursbuchstrecke 149p \"Petrowitz–Karwin\" enthalten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD. Der Abschnitt zwischen Karviná město und Karviná hlavní nádraží (heute Karviná-Doly) wurde im Zusammenhang mit der Neutrassierung der Strecke Louky nad Olší–Bohumín und dem Bau eines neuen Bahnhofes Karviná hlavní nádraží im Jahr 1959 stillgelegt. Zwischen Petrovice u Karviné und Karviná město wurde der planmäßige Personenverkehr am 26. Mai 1962 eingestellt. Im Fahrplan von 1959/60 waren 13 Personenzugpaare zwischen Petrovice und Karviná hlavní nádraží verzeichnet, die fast alle als Motorzug verkehrten. Ein weiteres bediente nur den Abschnitt zwischen Petrovice und Karviná město.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Petrovice u Karviné–Karviná-Doly ist eine nur dem Güterverkehr dienende Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von der k.k. privilegierten Kaiser Ferdinands-Nordbahn (KFNB) als Lokalbahn Petrowitz–Karwin erbaut und betrieben wurde. In Betrieb ist heute nur noch der Abschnitt von Petrovice u Karviné nach Karviná (früher Fryštát/Freistadt), die weitere Strecke bis Karviná-Doly ist stillgelegt und abgebaut.", "tgt_summary": null, "id": 1439906} {"src_title": "Aviazione dell’Esercito", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Luftstreitkräfte von Heer und Marine wurden ab 1923 größtenteils von der neu aufgestellten italienischen Luftwaffe \"(Regia Aeronautica)\" übernommen, die Anspruch auf alle fliegenden Militäreinheiten erhob. Heer und Marine durften bis 1931 noch in sehr begrenztem Maß eigene spezialisierte Fliegertruppen unterhalten, dann wurden sie Luftwaffengeneralen unterstellt und ab 1937 ganz in die \"Regia Aeronautica\" integriert. Die fliegenden Verbände und Einheiten zur direkten Unterstützung von Heer und Marine bildeten eigene „Hilfsfliegertruppen“ \"(Aviazione Ausiliaria per l’Esercito/per la Marina)\", die integraler Bestandteil der Luftwaffe waren, operativ jedoch Kommandos der beiden anderen Teilstreitkräfte zugeteilt wurden. Dieses Konzept bewährte sich im Zweiten Weltkrieg nicht. Der Aufbau der noch heute bestehenden Heeresfliegertruppe begann an der Artillerieschule in Bracciano. Dort stellte man am 10. Mai 1951 auf dem neu eingerichteten Flugfeld Bracciano-Monte dell’Oro mit Propellerflugzeugen eine erste fliegende Einheit auf, die der Artillerie für Beobachtung und Feuerleitung diente und daneben auch Verbindungs- und Transportaufgaben übernahm. Im folgenden Jahr wurde aus der Einheit ein fliegerisches Ausbildungszentrum, bei dem ab 1954 neue Heeresflieger-Einheiten zur Unterstützung verschiedener Großverbände aufgestellt wurden. Am 1. Juni 1957 zog das Ausbildungszentrum von Bracciano auf den nahen Militärflugplatz Viterbo, von wo aus man in den folgenden Jahren den Ausbau vorantrieb, nunmehr auch mit Hubschraubern. 1963 und 1976 unterzog man die Heeresflieger strukturellen Reformen, mit denen den drei Korps des Feldheeres in Norditalien jeweils ein gemischter Heeresflieger-Verband auf Regimentsebene unterstellt wurde. Ein weiterer Verband dieser Art blieb in Viterbo. Kleinere Verbände und Einheiten unterstanden in der Regel den Territorialkommandos in Mittel- und Süditalien. Die Heeresflieger erhielten ab 1951 zunächst 302 Piper PA-18 (65 L-18C, dann 237 L-21A/B), es folgten 44 Cessna L-19. Auf der Grundlage der L-19 entstand in Italien die SIAI-Marchetti SM.1019, von der für das Heer 81 Exemplare beschafft wurden. Diese Propellerflugzeuge wurden in den 1990er Jahren ausgemustert. Bei den Hubschraubern setzte das Heer lange Jahre auf Lizenzbauten der Firma Agusta. Das erste Muster war die Agusta-Bell AB 47, die von 1956 bis 1984 im Einsatz war. Ihr folgte als leichter Mehrzweckhubschrauber die AB 206, von der man ab 1969 insgesamt 150 Exemplare beschaffte. Ab 1977 kamen schrittweise 29 Agusta A109 dazu, die auch als Kampfhubschrauber eingesetzt wurden und Vorläufer der ab 1990 in Dienst gestellten 60 Kampfhubschrauber vom Typ Agusta A129 waren. Als Mehrzweckhubschrauber nutzte man von 1961 bis 1995 insgesamt 48 AB 204, ab 1966 folgten 115 AB 205. Diese Hubschrauber ergänzte man ab 1983 durch 19 AB 212, die im Gegensatz zur AB 205 mit zwei Turbinen ausgestattet sind, sowie ab 1987 durch 24 AB 412 die neben den zwei Turbinen auch einen Vierblatt-Hauptrotor haben. Um die verbliebenen AB 205, 212 und 412 zu ersetzen, beteiligte sich Italien an dem internationalen Projekt NH90, von dem 60 Maschinen beschafft werden. Ab 1973 stellten die Heeresflieger in Viterbo 38 schwere CH-47C Chinook in Dienst. Auch sie wurden in Italien in Lizenz gebaut und später entweder außer Dienst gestellt oder modernisiert. Ende der 1980er Jahre waren die italienischen Heeresflieger folgendermaßen strukturiert: Zu den oben genannten Verbänden kamen noch vier technische und logistische Unterstützungsregimenter: 1. \"Idra\" in Bracciano, 2. \"Orione\" in Bologna, 3. \"Aquila\" in Bergamo und 4. \"Scorpione\" in Viterbo. Zu den Spezialeinheiten zählten folgende separate Hubschraubereinheiten: 13o Gruppo Acquisizione Obiettivi \"Aquileia\" (Verona-Boscomantico) der 3. Raketenbrigade \"Aquileia\" und 39o Gruppo Squadroni \"Drago\" in Alghero auf Sardinien zur Unterstützung von Einheiten des Militärgeheimdienstes SISMI bei Capo Marrargiu. Während des Kalten Krieges trugen die italienischen Heeresflieger die Bezeichnung „Leichte Heeresfliegertruppe“ oder \"Aviazone Leggera dell’Esercito\", kurz ALE. Seinerzeit hießen die Verbände auf Regimentsebene noch \"Raggruppamento\" (dt. etwa „Gruppierung“ oder „Abteilungsverband“), die nachgeordneten Verbände auf Bataillonsebene werden \"Gruppo Squadroni\" (Abteilung) genannt, die Einheiten auf Kompanieebene \"Squadrone\" (Staffel). Zu beachten ist, dass ein \"Squadrone\" in der Regel sechs Luftfahrzeuge und damit Schwarmstärke hat und somit der eigentlich bataillonsäquivalente \"Gruppo Squadroni\" einer deutschen Staffel entspricht. Die Verbände und Einheiten der italienischen Heeresflieger tragen seit 1975 in der Regel die Namen von Sternbildern. Die Heeresreformen der 1990er Jahre brachten etliche Veränderungen bei den Heeresfliegern. Zunächst wurden sie 1993 auch sprachlich aufgewertet, da das Attribut „Leichte“ (Heeresfliegertruppe) entfiel und man den neuen Namen \"Aviazione dell’Esercito\" erhielt, wobei die Abkürzung AVES passenderweise auf lateinisch „Vögel“ bedeutet. Im Zug weiterer Reformen schlug man die Heeresflieger 1999 unter der neuen Bezeichnung \"Cavalleria dell’Aria\" („Luftkavallerie“) der Truppengattung Kavallerie zu, was man militärhistorisch für sinnvoll hielt, sich aber als wenig zweckmäßig erwies und 2003 wieder rückgängig gemacht wurde. Auch die \"Raggruppamenti\" erhielten die Bezeichnung „Regiment“. Das 3. Regiment in Mailand wurde wegen der Heeresverkleinerungen 1996 aufgelöst, dafür aber in Lamezia Terme in Kalabrien das 2. AVES-Regiment \"Sirio\" aufgestellt, das die Führung aller Heeresfliegereinheiten in Süditalien übernahm. Gleichzeitig entstand in Rimini das neue 7. AVES-Regiment \"Vega\", das nach dem 5. Regiment in Casarsa ebenfalls die A129 erhielt. Diese beiden Regimenter kamen 2001 zur neuen Luftbeweglichen Brigade \"Friuli\". Die italienischen Heeresflieger haben im Lauf der Zeit an etlichen Auslandseinsätzen teilgenommen, vor allem im Libanon (seit 1978, UNIFIL), in Somalia, in Mosambik, im ehemaligen Jugoslawien, im Irak und in Afghanistan.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Wegen der laufenden Ausmusterung älterer Hubschrauber (AB206, AB205, AB212, AB412, CH-47C) und der Einführung neuer Modelle (AW169, NH90, ICH-47F) wird hier auf genauere Angaben zu den Hubschraubern der einzelnen Einheiten verzichtet (Stand 2020).", "section_level": 1}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "Stand Ende 2010 Die Soldaten der Heeresfliegertruppe sind an blauen Baretten zu erkennen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Aviazione dell’Esercito (AVES) ist die Heeresfliegertruppe des italienischen Heeres. Die fliegenden Verbände und Einheiten der AVES sind vorwiegend mit Militärhubschraubern ausgerüstet, die luftbewegliche Operationen ermöglichen und ansonsten verschiedene Unterstützungsaufgaben übernehmen.", "tgt_summary": null, "id": 2457125} {"src_title": "Old Slains Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Slains Castle und seine Ländereien hatten seit jeher eine lange und tiefe Verbindung zum Clan Hay. Die im 13. Jahrhundert errichtete Burg war ursprünglich Eigentum der Earls of Buchan (Clan Cumming), bis sie im 14. Jahrhundert gepfändet wurde. König Robert I. von Schottland verschenkte die Burg daraufhin an Sir Gilbert Hay of Errol, als Anerkennung für seine Verdienste und seine Unterstützung gegen die Engländer während der Schottischen Unabhängigkeitskriege. 1453 wurde der Anführer des Clans, Sir William Hay, aufgrund seiner Loyalität von König Jakob II. von Schottland zum Earl of Erroll ernannt. Old Slains Castle wurde daraufhin zum neuen Herrschaftssitz der Earls of Erroll bestimmt. 1585 wurde Francis Hay der 9. Earl of Erroll und trat der Römisch-katholischen Kirche bei. Er konspirierte mit anderen katholischen Adligen, inklusive des Earls of Huntly, mit dem er sich 1589 der Rebellion anschloss. Hay war außerdem Unterzeichner der „Spanish Blanks“. Diese Dokumente sahen spanische Hilfe im Religionskonflikt mit England vor und wurden von katholischen Adligen aus Schottland unterzeichnet. Earl Francis Hay wurde 1594 zum Verräter erklärt und Old Slains Castle wurde auf Anweisung König Jakobs VI. von Schottland im Oktober zerstört. Nach einer Zeit im Ausland kam Hay 1597 nach Schottland zurück und schwor der römisch-katholischen Kirche wieder ab, wodurch er die Gunst des Königs zurückerlangte. Er gab das zerstörte Old Slains auf und errichtete ein neues Schloss in der Gegend von Cruden Bay, das später als New Slains Castle Bekanntheit erlangte.", "section_level": 1}, {"title": "Heutiger Zustand.", "content": "Heute stehen von der Burg nur noch die Überreste einer Mauer, die rund 25 Meter hoch ist. In den 1950er Jahren wurde ein dreistöckiges Haus zwischen die Ruinen gebaut, das an ein Fischerdorf aus dem 18. Jahrhundert angrenzt. Seit 1991 werden in dem Gebiet immer wieder archäologische Ausgrabungen die Burg betreffend unternommen, zuletzt 2007.", "section_level": 1}], "src_summary": "Old Slains Castle (auch als Old Castle Slains bekannt) ist eine Burgruine etwa acht Kilometer entfernt von Collieston in Aberdeenshire, Schottland.", "tgt_summary": null, "id": 819835} {"src_title": "Bahnstrecke Zaječí–Hodonín", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Konzession für die Lokalbahn Saitz–Czeicz–Göding wurde am 21. August 1896 erteilt. Die Strecke wurde am 16. Mai 1897 eröffnet. Den Betrieb führte die k.k. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn (KFNB) für Rechnung der Lokalbahn Saitz–Czeicz–Göding aus. Nach der Verstaatlichung der KFNB am 1. Jänner 1907 ging diese Aufgabe an die Nordbahndirektion der k.k. Staatsbahnen (kkStB) über. Im Jahr 1912 wies der Fahrplan der Lokalbahn täglich drei gemischte Zugpaare 2. und 3. Klasse aus, wobei keines die Gesamtstrecke befuhr. Zwischen Mutenitz und Göding gab es fünf Zugpaare. Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Betriebsführung an die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen ČSD über. 1930 wurde die Lokalbahn Saitz–Czeicz–Göding verstaatlicht und die Strecke wurde ins Netz der ČSD integriert. Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 lag ein kurzer Abschnitt der Strecke mit dem Anschlussbahnhof Zaječí / Saitz auf nunmehr deutschem Staatsgebiet. Betreiber waren jetzt die Protektoratsbahnen Böhmen und Mähren (ČMD-BMB). Am 9. Mai 1945 kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD. Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC). Im Fahrplan 2019 wird die Strecke täglich im Zweistundentakt von Personenzügen bedient. Werktags verdichten weitere Züge das Angebot zu einem teilweisen Stundentakt. Einige Züge befahren auch nur die Teilstrecke Zaječí–Čejč. Der Jihomoravský kraj als Aufgabenträger für den öffentlichen Personennahverkehr beabsichtigt, den regelmäßigen Personenverkehr zwischen Čejč und Hodonín einzustellen und durch eine Autobuslinie zu ersetzen. Lediglich an den Wochenenden soll ein touristischer Verkehr aufrechterhalten werden. Derzeit nutzen die Züge täglich nur 50 bis 70 Reisende pro Richtung. Dagegen protestierten die betroffenen Gemeinden, Einwohner unterschrieben eine Petition gegen die Einstellung. Im Fahrplanjahr 2020 sollen die Züge nun weiter verkehren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Zaječí–Hodonín ist eine Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich als Teil der Lokalbahn Saitz–Czeicz–Göding (Místní dráha Zaječí–Čejč–Hodonín) erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Zaječí (\"Saitz\") über Čejč (\"Czeitsch\") nach Hodonín (\"Göding\"). ", "tgt_summary": null, "id": 899490} {"src_title": "Pfarrkirche Straning", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pfarrgeschichte.", "content": "Aus einer schriftlichen Nachricht aus dem Jahre 1265 geht hervor, dass Straning eine Filialkirche der Mutterpfarre Eggenburg-Gars ist. Die erste urkundliche Erwähnung als Vikariat stammt aus dem Jahre 1267. Im Jahre 1277 wurde eine Pfarre erwähnt, die im Jahre 1564 von der Mutterpfarre Eggenburg-Gars separiert wurde. Im Jahre 1739 übernahm Ludwig Tauchner die Pfarre und ersuchte die landesfürstlichen Patronatsherren um einen Neubau der Kirche, weil das bisherige Gotteshaus zu klein geworden war.", "section_level": 2}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Über den Vorgängerbau existieren keine genauen Quellen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche im Jahre 1621 durch böhmische Truppen verwüstet. Der Neubau der heutigen Kirche aus Zogelsdorfer Stein nach Plänen von Leopold Wißgrill dürfte im Jahre 1741 oder 1742 begonnen worden sein und war bis 1752 beendet. Die Finanzierung des Kirchenbaues erfolgte sowohl aus Mitteln des Kirchenvermögens und Spenden als auch aus dem Privatvermögen des Ludwig Tauchner, über das er als Sohn eines begüterten Müllers aus Grafenberg verfügte. Der Abt von Stift Altenburg, Placidus Much, der aus Straning stammte und mit Tauchner bekannt war, vermittelte dem Bauherrn seine Künstler. Die Konsekration der „Pfarrkirche zu Ehren Mariä Himmelfahrt“ fand am 18. Juni 1752 durch Bischof Joseph Dominikus von Lamberg aus Passau statt. Im Jahre 1781 zerstörte ein durch Blitzschlag ausgelöster Brand den Turm, der anschließend nicht bis zur ursprünglichen Höhe wiederhergestellt wurde. Kirchenrenovierungen fanden in den Jahren 1874, 1898/99 (innen und außen), in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (außen), zwischen 1982 und 1984 (außen) und zwischen 2003 und 2005 (innen) statt. Im Herbst des Jahres 1954 wurde der Kirchturm mit Kupferblech gedeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Baubeschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Außen.", "content": "Ein vorgezogener querhausartiger Mittelteil mit zentralisierender Tendenz prägt den längsrechteckigen Saalbau. Die Gebäudefronten mit abgerundeten Ecken sind durch Lisenen und Pilaster gegliedert. Die zweigeschossige Fensteraufteilung mit kartuschenförmigen rundbogigen Rahmungen sind durch ein Kordonfries getrennt. Der dreiachsigen Ostfassade mit hohen gekuppelten Riesenpilastern ist eine Freitreppe mit seitlicher Balustrade vorgelagert. Die Riesenpilaster werden von korinthischen Kapitellen abgeschlossen. Die zweigeschossige Fassade ist übereck in den östlichen Langhausbereich gezogen. In den beiden Seitenachsen der Fassade befinden sich über Kartuschenfenstern mit Schmiedeeisengittern Nischen mit Figuren der Heiligen Petrus und Paulus. Über dem in einer flachbogigen Nische gelegenen und mit \"„1742“\" bezeichneten Portal in der Mittelachse ist ein hohes Mittelfenster, das nach oben in das aufgebogene dreiteilige Gebälk reicht. Über der hohen Attika befindet sich ein von Giebelschmiegen flankierter vorgeblendeter Aufsatz mit vermauertem Okulus und Dreieckgiebel, der durch Pilaster gegliedert ist und von einem Kreuz bekrönt wird. Der niedrigere Chor ist von seitlich in Höhe der Querarme vorspringenden Sakristeianbauten mit Oratorien sowie dem Westturm umbaut. Die zweigeschossigen Sakristeianbauten und der viergeschossige Turm sind durch Gesimse unterteilt. Das Schallgeschoss des Turmes hat Eckpilaster, flachbogige Schallfenster, Uhrengiebel und einen Zwiebelhelm mit Laterne und bekrönendem Kreuz. Links neben der Kirche befindet sich das Rokokograbmal des Pfarrers und Bauherrn Ludwig Tauchner aus dem Jahre 1766.", "section_level": 2}, {"title": "Innen.", "content": "Der platzlgewölbte Querteil zentralisiert den Innenraum. In den Längsachsen leiten tonnengewölbte Joche zum Chor und zur schmalen Vorhalle über. Der segmentbogig geschlossene Chor und das Emporenjoch sind eingezogen und platzlgewölbt. Zu beiden Seiten des Emporenjoches befinden sich kleine Vorhallen. Eine Wendeltreppe in der südlichen Vorhalle bildet den Zugang zur Empore. Über Pilastern auf Sockeln befindet sich ein umlaufendes ausladendes verkröpftes Gebälk, die Gewölbe sind durch Gurtbänder unterteilt. Am Chor, am Mitteljoch und am Emporenjoch befinden sich abgeschrägte, wandpfeilerartige und eingeschwungene Eckbildungen mit Pilastervorlagen. Über dem Gebälk sind je drei Rundbogenfenster, im Querteil Kartuschenfenster. Die Empore erhebt sich über niedrigen Wandpfeilern mit Platzlgewölben und hat eine vorschwingende kassettierte Brüstung und Rokokogitter. Ein rundbogiger Triumphbogen bildet den Übergang zum Chor mit zwei seitlichen Portalen zu den Sakristeianbauten und Rundbogenfenstern zu den Oratorien. Von den Sakristeien führen Wendeltreppen zu den Oratorien. Die Gewölbe und Fensterlaibungen sind mit zartem Stuck versehen, in den Fensterlaibungen sind Engelfiguren. Querovale Spiegel sind mit vergoldetem Bandelwerkstuck und Puttenköpfen versehen. In der Kuppel des Chores ist eine von Engeln flankierte Heilig-Geist-Taube dargestellt. Im südlichen Sakristeianbau wurde im Jahre 2011 die kleine Kapelle der „\"Göttlichen Barmherzigkeit\"“ eingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Der in die Architektur des Chores einbezogene Hochaltar besteht aus einem Säulenaufbau vor Pilastern. Das großformatige Altarbild ist mit „\"Johann Georg Schmidt 1704\"“ bezeichnet und stellt „Maria Himmelfahrt“ dar. Es wurde im Jahre 2004 abgenommen und in der Werkstätte Alicja Dabrowska KG in Sitzenberg komplett restauriert. Die seitlichen Figuren des heiligen Joachim und der heiligen Anna stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Auf dem freistehenden Altartisch befinden sich den Tabernakel adorierende Engel. Die Säulen tragen einen gesprengten Segmentbogengiebel mit einer Kartusche, in der ein Vers aus der Vulgata zitiert wird. „\"VENI DE LIBANO VENI CORONABERIS CANT:C:IV:V:VIII\"“. Die Inschrift auf der Kartusche leitet mit der Aufforderung \"VENI CORONABERIS\" vom Altarbild zum Thema des Reliefs über, das den Altaraufbau nach oben abschließt: Engel halten eine überdimensionierte goldene Krone und weisen auf die bevorstehende Krönung Mariens hin, die in Gegenwart der heiligen Dreifaltigkeit stattfinden wird, die auf Wolkenbänken unterhalb der Krone Platz genommen hat. Das Rokokospeisegitter aus Zogelsdorfer Sandstein ist mit „\"1741\"“ bezeichnet. Die Seitenaltäre mit Altarbildern „\"Christus am Kreuz\"“ und „\"Tod des heiligen Josef\"“ sind ähnlich aufgebaut wie der Hochaltar. Sie werden von je einem Statuenpaar der Heiligen „\"Aloysius und Leonhard\"“ und „\"Rochus und Sebastian\"“ flankiert. An den Triumphbogenschrägen sind ehemalige Seitenaltarbilder in Kartuschenrahmung aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts angebracht, welche den heiligen Johannes Nepomuk und Arme Seelen darstellen. Auf dem Korb der Rokokokanzel sind Reliefs „\"Jesus im Tempel\"“, „\"Bergpredigt\"“ und „\"Jesus im Hause des Simon\"“ angebracht. Die Kreuzwegbilder und die Kirchenbänke stammen aus dem 19. Jahrhundert. Im Langhaus sind Engeldarstellungen mit dem Christusmonogramm \"IHS\". Über und an der Empore befinden sich Symbole der theologischen Tugenden \"Glaube, Hoffnung und Liebe\". Über der Empore außerdem König David mit musizierenden Engeln und im Mittelfeld die \"Anbetung der Hirten\" flankiert von den vier Kirchenvätern. Eine Muttergottesstatue aus der Mitte des 17. Jahrhunderts vervollständigt die Ausstattung der Kirche. In der Sakristei befinden sich eingebaute Sakristeischränke aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie ein Bild des heiligen Johannes Nepomuk aus der gleichen Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Für den Vorgängerbau ist 1734 eine Orgel nachgewiesen, die vermutlich übernommen wurde. Nachdem das Instrument im 19. Jahrhundert abgängig geworden war, schuf der Wiener Orgelbauer Josef Seyberth im Jahr 1845 einen Orgelneubau. Reparaturen erfolgten in den Jahren 1862, 1887, 1925, 1930 und 1960. Im Hauptwerk tauschte die Firma Franz Capek im Jahr 1899 ein Register aus und veränderte die Mixtur, während im Rückpositiv 1940 und 1986 eine Streicherstimme ersetzt wurde. Im Jahr 1941 wurde ein elektrisches Gebläse eingebaut. Die Firma Wolfgang Bodem aus Leopoldsdorf führte 2012/13 für 115.000 Euro eine umfassende Restaurierung durch. Sie hatte nicht die Rekonstruktion der Seyberth-Orgel von 1845 zum Ziel, sondern setzte den gewachsenen Zustand instand. Das restaurierte Instrument wurde am 11. Mai 2013 von Abt Burkhard Ellegast geweiht. Die Orgel verfügt über 19 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Der wesentliche Pfeifenbestand geht auf Seyberth zurück. Die Werke sind auf drei separate Gehäuse verteilt, die im Stil des Klassizismus gestaltet sind. Links vom Fenster ist das Hauptwerk in einem Quader mit einem großen rundbogigen Pfeifenfeld aufgestellt, rechts auf symmetrische Art das Pedalwerk. Das Rückpositiv findet als Brüstungswerk seinen Platz in der Empore. Dessen Prospekt wird durch drei rechteckige Flachfelder geprägt, die durch Pilaster gegliedert werden. Das breite Mittelfeld wird außen von zwei überhöhten Türmen flankiert. Alle Pfeifenfelder werden nach oben mit vergoldeten Akanthus-Schleierwerk verziert und schließen mit profilierten Gesimskränzen ab, die durch Aufsätze bekrönt werden. Die heutige Disposition lautet:", "section_level": 2}, {"title": "Glocken.", "content": "Über das Geläute vor dem Kirchenbrand im Jahre 1781 ist nur bekannt, dass im Jahre 1621 einige Glocken durch böhmische Truppen requiriert wurden und dass beim Kirchenbrand alle Glocken vom Turm stürzten und schmolzen. Nach der Wiederherstellung des Turmes wurden vier neue Glocken angeschafft, von welchen die große vom Wiener Glockengiesser Johann Caspar Hofbauer aus dem Jahre 1783 erhalten ist und als Sterbeglocke verwendet wird. Ihre Inschrift bezieht sich auf den damaligen Ortsbrand. Am 3. Mai 1916 mussten drei Glocken als \"Metallspende\" für Kriegsmaterial abgeliefert werden. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges schaffte die Gemeinde zwei neue Glocken zum Kaufpreis von 813.000 Kronen an. Sie wurden 1921 von der Berndorfer Glockengießerei (Niederösterreich) gegossen und hatten ein Gewicht von 375 und 175 Kilogramm. Im Jahr 1931 wurden zwei kleinere Glocken von von Graßmayr in Innsbruck angeschafft. Die Töne des Fünfergeläuts waren g1, b1, d2, fis2, a2, die Massen 670, 375, 175, 85, 55 kg und die Durchmesser 1,04, 0,85, 0,66, 0,50 und 0,42 m. Am 21. April 1942 wurden die vier neueren Glocken ebenfalls für Rüstungszwecke eingezogen, lediglich die alte Sterbeglocke blieb erhalten. Im Jahre 1952 stellte die Glockengießerei Pfundner zum Preis von 29.421 Schilling zwei neue Glocken her, die zu Maria Himmelfahrt geweiht und aufgezogen wurden. Sie wurden bis zur Elektrifizierung des Geläutes im Jahre 1966 händisch geläutet. Das Dreiergeläute besteht aus Zinnbronze und erklingt auf dem Moll-Dreiklang.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ist eine nach Westen ausgerichtete römisch-katholische Kirche mit Westturm in Straning, einer Katastralgemeinde der Marktgemeinde Straning-Grafenberg im Bezirk Horn in Niederösterreich. ", "tgt_summary": null, "id": 160023} {"src_title": "Nicolai Stokholm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Stokholm begann seine Karriere 1996 bei Holbæk B&I. Von dort wechselte er 1998 zum damaligen Erstligisten AB Kopenhagen. In seiner ersten Saison für den Klub aus Gladsaxe machte er 22 Spiele und erzielte ein Tor. Mit AB gewann Nicolai Stokholm in seiner ersten Saison nach einem 2:1-Finalsieg gegen Aalborg BK zugleich auch den dänischen Pokalwettbewerb. In der Saison 1999/2000 machte Stokholm 30 Spiele und belegte mit AB Kopenhagen den dritten Platz. In der darauffolgenden Saison verlängerte er seinen Vertrag bis 2004 und kam in 24 Spielen zum Einsatz, in denen er fünf Treffer erzielte. Ein Jahr später um die gleiche Zeit hatte Nicolai Stokholm wie in der Saison 1999/2000 30 Einsätze vorzuweisen, anders als damals auch mit drei Torerfolgen. In der folgenden Saison hatte Nicolai Stokholm in Sachen Liga-Einsätze einen Einsatz mehr sowie fünf Torvorlagen vorzuweisen. Zur Saison 2003/04 ging Stokholm zu Odense BK. Stokholm kam in seiner ersten Saison in Odense auf 27 Punktspieleinsätze und drei Treffer. In der Folgesaison kam Stokholm in 31 Spielen zum Einsatz (vier Treffer). In der Saison 2005/06 spielte Stokholm auch 29 Mal und kam zu drei Toren. Im Sommer zog es Stokholm ins Ausland. Er unterschrieb beim norwegischen Erstligisten Viking Stavanger. In Stavanger eroberte er sich schnell einen Stammplatz. So kam er in der zweiten Saisonhälfte der Tippeligaen, die im Frühling/Herbst-Modus läuft, auf 14 Einsätze, wo er zwei Tore erzielte. In der Saison 2007, seiner ersten kompletten Saison, kam er auf 24 Einsätze und erzielte vier Tore. In der Saison darauf kam er erneut zu 24 Einsätzen. Dieses Mal gelangen ihm fünf Treffer. In der Winterpause der Saison 2008/09 kehrte Stokholm nach Dänemark zurück. Er unterschrieb beim FC Nordsjælland. In der zweiten Saisonhälfte kam er nur zu drei Einsätzen, wobei er in allen Spielen über 90 Minuten spielte. In seiner ersten ganzen Saison spielte Nicolai Stokholm in 30 Spielen und erzielte zwei Treffer. Zudem gewann er in der gleichen Saison auch erneut den dänischen Pokalwettbewerb. Beim 2:0-Finalsieg n. V. gegen den FC Midtjylland erzielte Nicolai Stokholm den Treffer zum 1:0. In der Folgesaison spielte Stokholm 25 Mal. Dabei gelangen ihm vier Tore. Zudem konnte im „Landspokalturneringen“ der Titel verteidigt werden, erneut durch einen Finalsieg über den FCM. Wiederum zwölf Monate später stand gar der Gewinn des dänischen Meistertitels.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nicolai Stokholm (* 1. April 1976 in Regstrup, Holbæk Kommune) ist ein dänischer Fußballspieler. Aktuell steht er beim FC Nordsjælland unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 451549} {"src_title": "Červená (Jetětice)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Červená befindet sich in der zum Mittelböhmischen Hügelland gehörigen Milevská pahorkatina. Die Siedlung liegt auf einer Hochfläche rechtsseitig der Einmündung des Baches Jetětický potok in den Orlíkstausee. Östlich erheben sich die Kopeniny (522 m), im Südwesten der Petrův vrch (\"Peterberg\", 482 m) und im Nordwesten die Otava (453 m). Červená wird in einer Schleife im Osten, Süden und Westen von der Bahnstrecke Tábor–Písek umfahren. Am südwestlichen Ortsausgang liegt der Bahnhof \"Červená nad Vltavou\", gegen Nordwesten die Eisenbahnbrücke über das Moldautal. Nachbarorte sind Jetětické Samoty im Norden, Jetětice, Stehlovice und Jižiny im Nordosten, Hajnice, Podolí und Křenovice im Osten, Myslivna und Podolí I im Südosten, Olešná, Podolsko und Temešvár im Süden, Pazderna, Zálesi, Mlačina und Kašina Hora im Südwesten, Struhy, Babák und Červený Újezdec im Westen sowie Truhlařov, Habr, Tukleky, Pazderny, Oslov, Zběrov und Červená 2. díl im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bis ins 19. Jahrhundert war die Hochebene über dem Moldautal im Grenzgebiet zwischen den Herrschaften Wopařan und Klingenberg nördlich von Podolsko mit dichten Wäldern bestanden, in denen die Einödhöfe Pazdera (\"Pazderna\"), Pepřil und Kopaničky (\"Truhlařov\") sowie ein herrschaftliches Hegerhaus (\"Habr\") lagen. Im Moldautal befanden sich die Einödhöfe Gilowetz (\"Jílovec\") und Křenek sowie die Saniker Mühle. Später kamen mit Čerwena und Na Samotech (\"Jetětické Samoty\") weitere Einzelgehöfte hinzu. Im Jahre 1840 gehörten die Einschichten Čerwena, Ilowitzer Mühle (\"Jílovecký Mlýn\"), Saniker Mühle (\"Saník\") und ein Haus der Einschicht Na Samotech (\"Jetětické Samoty\") zum Dorf Čerwena, ein weiteres Haus in Na Samotech zum Dorf Jetietitz. Sie waren als Teil der Herrschaft Klingenberg zur Fideikommissherrschaft Worlik samt den Allodialgütern Zalužan, Zbenitz und Bukowan untertänig. Das dritte Haus in Na Samotech gehörte zum Dorf Podolsko und war der Allodialherrschaft Wopořan und Bernaditz untertänig. Pfarr- und Schulort war das Dorf Čerwena. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften gehörten die Einschichten zum Dorf \"Červená\"/\"Čerwena\" und bildeten mit diesem zusammen ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Jetětice im Bezirk und Gerichtsbezirk Milevsko. Der Bau der Bahnstrecke Tábor – Milevsko – Písek – Ražice zwischen 1886 und 1889 riss die Gegend aus ihrer Abgeschiedenheit. Im Wald östlich des Gehöftes Pazderna wurde der Bahnhof \"Červená nad Vltavou\" angelegt und bei der Mühle Saník die Eisenbahnbrücke über das Moldautal errichtet. In den Folgejahren entstand neben dem Bahnhof die Siedlung Červená und auch die sich anschließenden Jetětické Samoty wuchsen zu einer Siedlung an. Zwischen 1956 und 1963 erfolgte der Bau der Orlík-Talsperre, mit der Červená 1. díl und Červená 3. díl sowie die Einschichten Jílovec, Křenek, Saník, Šejharův Mlýn und Šimek überflutet wurden. Am Stausee entstanden eine Schiffsanlegestelle und Erholungseinrichtungen, darunter ein Hotel. Nach der Aufhebung des Okres Milevsko wurde Červená Ende 1960 dem Okres Písek zugeordnet. Im Jahre 1991 hatte der Ortsteil Červená 94 Einwohner, beim Zensus von 2001 lebten in den 64 Wohnhäusern 101 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Der Ortsteil Červená ist Teil des Katastralbezirkes Jetětice. Er umfasst die Siedlungen Červená und Jetětické Samoty sowie die Einschichten Habr, Pazderna und Truhlařov.", "section_level": 1}], "src_summary": "Červená (deutsch \"Tscherwena\", auch \"Čerwena\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Jetětice in Tschechien. Er liegt elf Kilometer südwestlich von Milevsko in Südböhmen und gehört zum Okres Písek.", "tgt_summary": null, "id": 1150359} {"src_title": "Allnationale Koalition", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung und Wirkung.", "content": "Das Attribut „allnational“ sollte zum Ausdruck bringen, dass sich an diesem Zusammenschluss die wichtigsten Partien des ganzen Landes beteiligten. Es handelte sich hierbei um die folgenden Parteien: wobei einige von ihnen in der Zeit nach 1918 auch mehrfach umbenannt wurden. Die fünf vertretenen Parteien gehörten zu den wichtigsten und größten in der Tschechoslowakei und repräsentierten auch die wichtigsten Strömungen des damaligen politischen Spektrums. Allerdings konnte der Anspruch, die Mehrheit der Bevölkerung zu repräsentieren, nicht erfüllt werden. Die tschechischen politischen Parteien (und im Nachhinein auch die slowakischen) stellten die Existenz des nationalen tschechoslowakischen Staates in den Vordergrund, während die anderen Parteien der Minderheiten dies nicht forderten und zum Teil auf andere Lösungen hofften. Vor allem die deutschen Parteien manövrierten sich somit in die Opposition, was eine zentripetale Wirkung auf die tschechischen Parteien hatte, welche die nationale Frage als den gemeinsamen Nenner ergriffen und ihre politischen Unterschiede zuerst verdrängen konnten. Die nicht vernachlässigbaren deutschen Parteien (Sozialdemokratie, Agrarpartei, Volkspartei) waren bis in die Mitte der zwanziger Jahre aus diesem Grund nicht in der Koalition vertreten, obwohl sie in Böhmen und Mähren rund ein Drittel (und bezogen auf die ganze Tschechoslowakei knapp ein Viertel) der Bevölkerung vertraten. Teilweise wurden sie jedoch in die Entscheidungen mittelbar über ihre tschechischen \"Schwesterparteien\" einbezogen; so konnte zum Beispiel der deutsche Bund der Landwirte sich über die tschechische Agrarpartei beteiligen. Die lokalen Parteien in der Karpatenukraine und die Parteien der ungarischen Minderheit in der Slowakei haben keine größere Bedeutung erlangt. Parteien aus dem Rand des politischen Spektrums waren in der Koalition nicht vertreten: die tschechische extreme Rechte hat nie eine Bedeutung erlangt; die erst im Mai 1921 gegründete Kommunistische Partei der Tschechoslowakei, die bei den Parlamentswahlen im November 1925 mit 13 % der Stimmen und 20 Mandaten nach der Agrarpartei die zweitstärkste Partei wurde, spielte eine Rolle erst nach dem Zerfall der Allnationalen Koalition. Die Zersplitterung der Parteienlandschaft war das Erbe aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie: an den Abgeordnetenwahlen von 1920 nahmen in der Tschechoslowakei 22 Kandidatenlisten teil, von denen 16 Mandate erzielten und nur drei mehr als 10 Prozent der Stimmen auf sich einigen konnten – ähnlich wie 1911.", "section_level": 1}, {"title": "Fünferrat und Ende.", "content": "Um die Regierungsarbeit in den folgenden Jahren nach der Gründung, als es zu ersten politischen Krisen kam, besser koordinieren zu können, wurde 1921 auf die Initiative des Vorsitzenden der Agrarpartei, Antonín Švehla, ein Gremium aus je einem Repräsentanten dieser fünf Parteien gebildet, ein sogenannter „Fünferrat“ (Pětka), wo die wichtigen Diskussionen stattfanden und Vorentscheidungen fielen, bevor sie in der Regierung beziehungsweise im Parlament diskutiert wurden. Zwar wurde dadurch die Regierungsarbeit effektiver gemacht, dies allerdings auf Kosten der Transparenz. Später wurde der Rat auf sechs beziehungsweise acht Vertreter (und Parteien) erweitert. Bereits 1925 kamen jedoch die Differenzen in der Koalition deutlich zum Vorschein, wodurch die Koalition auseinanderbrach und es zu Neuwahlen kam. Die fünf Koalitionsparteien büßten die parlamentarische Mehrheit ein. Dem Agrarpolitiker Švehla gelang es danach, die Koalition noch einmal handlungsfähig zu machen, indem er die Gewerbepartei in die Koalition (und in den ab dem Moment umbenannten Sechserrat) aufnahm, im Frühjahr 1926 scheiterte die Koalition jedoch endgültig und zerbrach.", "section_level": 1}], "src_summary": "Allnationale Koalition (tschechisch: \"všenárodní koalice\") ist die Bezeichnung für einen koalitionsähnlichen Zusammenschluss mehrerer Parteien in der Tschechoslowakei zwischen 1918 und 1926, welcher in der Zeit nach der Staatsgründung im Oktober 1918 die Regierungen stellte beziehungsweise deren Bildung beeinflusste.", "tgt_summary": null, "id": 1110456} {"src_title": "Fahrradbrücke der Freiheit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits zu Zeiten Maria Theresias gab es hier eine Brücke über die March. Die das erste Mal 1771 gebaute Brücke bestand aus gemauerten Bögen links und rechts des Flusses. Die direkte Konstruktion über der March bestand aus Holz. Diese wurde 1809 durch einen Eisstoß weggeschwemmt. Von Graf Pálffy wurde sie 1813 wiederhergestellt. Im Jahr 1866 wurde sie im Zuge des Krieges von Preußen gegen Österreich gesprengt, um den Preußen den Vormarsch Richtung Wien zu erschweren. Nach baldigem Wiederaufbau wurde sie aber 1880 neuerlich durch einen Eisstoß weggerissen und dann nicht mehr aufgebaut. Danach bestand eine Fähre. Die Brückenbögen am österreichischen Ufer sind in der Landschaft noch sichtbar. Im Herbst 1918 entstand an der March die Grenze zwischen der Republik Österreich und der Tschechoslowakischen Republik, nach 1945 komplettierten die Grenzsperren an der March den Eisernen Vorhang. Nun war das Überqueren der March Richtung Österreich hier bis 1989 lebensgefährlich. 2010 wurde beschlossen, eine Fahrradbrücke zu errichten, um Schloss Hof, dessen Park bis an die March reicht, im Rahmen des Projekts \"Cyclomost\" (= Fahrradbrücke) in das Radwegnetz über Devínska Nová Ves (Theben-Neudorf) nach Bratislava (Pressburg) einzubinden. Der Spatenstich erfolgte im September 2011. Finanziert wurde das Projekt mit dem Namen \"CYCLOMOST\" zum größten Teil aus Fördermitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) durch die Europäische Union, während die Slowakei und Niederösterreich nur einen geringen Beitrag leisten mussten. Da der Fluss Grenzgewässer ist, müssen auch Patrouillenboote passieren können. Aus diesem Grund musste die Brücke eine Durchfahrtshöhe von mindestens sechs Meter aufweisen. Der niederösterreichische Vorschlag, das Bauwerk \"Maria-Theresien-Brücke\" (nach Maria Theresia, die in Pressburg als einzige Frau zum \"König von Ungarn\" gekrönt wurde) zu benennen, wurde von slowakischer Seite nicht aufgegriffen. Irritationen gab es, als in der Slowakei eine Internetabstimmung zur Namensgebung erfolgte und sich als Gewinner der Abstimmung die Benennung nach Chuck Norris herausstellte. Diese Lösung wurde allerdings auch von der slowakischen Politik nicht akzeptiert. Allerdings stand auch noch Monate nach der Brückeneröffnung in Google Maps der Name \"Most Chucka Norrisa\". Die am 22. September 2012 im Beisein des damals zuständigen EU-Kommissars für Regionalpolitik Johannes Hahn eröffnete Brücke heißt nun im Einvernehmen zwischen Österreich und der Slowakei \"Fahrradbrücke der Freiheit\" \"()\". Der Name soll an die Opfer erinnern, die beim Versuch, durch die March in die Freiheit zu flüchten, ihr Leben verloren haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fahrradbrücke der Freiheit () ist eine Fahrrad- und Fußgängerbrücke über die March, die von der niederösterreichischen Gemeinde Engelhartstetten nach Devínska Nová Ves, einem Stadtteil von Bratislava in der Slowakei, führt. An dieser Stelle befand sich bis 1880 ein Flussübergang durch eine 1771 erbaute Brücke. ", "tgt_summary": null, "id": 876723} {"src_title": "Výzkumný a zkušební letecký ústav", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte des VZLÚ begann 1922 mit der Gründung eines Instituts für Luftfahrt (\"Vzduchoplavecký studijní ústav\") unter Federführung des Verteidigungsministeriums der Tschechoslowakei. Mehr als 80 Flugzeugtypen und Helikopter von Letov, Avia, Aero und Praga wurden seitdem von dem VZLÚ getestet und zugelassen. 1923 wurde das Institut in \"Vojenský letecký ústav studijní\" (VLÚS) umbenannt und zog 1927 in eigene Räumlichkeiten in Letňany um, wo anfangs sieben Abteilungen entstanden, darunter für Aerodynamik, Triebwerke und Flugzeuge. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Forschungszentrum Zivilbehörden unterstellt. War man anfangs vor allem mit Aerodynamik und Stabilitätsberechnungen beauftragt, übernahm man ab 1954 nun auch die Entwicklung und Prüfung von Flugzeugen und Flugzeugteilen, darunter auch für die Aero L-39 und die Let L-410. Für einige Flugzeuge aus tschechoslowakischer Produktion entwickelte man neue Motoren und Propeller, aber auch Schleudersitzsysteme. Das Unternehmen entwickelte aber auch den ersten tschechoslowakischen Flugsimulator und den ersten Autopiloten, Kontroll- und Diagnosesysteme und Navigationssysteme. Das VZLÚ war auch federführend bei der Lizenzproduktion der sowjetischen Iljuschin Il-10, der Il-14 und der MiG-15 beteiligt. Das VZLÚ entwickelte das Schulflugzeug TOM-8, das aber nicht in Serie ging. Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes im Jahr 1989 musste das VZLÚ mit der schwindenden Bedeutung der tschechischen Luftfahrtindustrie und dem Zusammenbruch der Absatzmärkte in Osteuropa zurechtkommen. Zu den ersten Neuentwicklungen gehörte die Aero L-159 ALCA, das Transportflugzeug Let L-610 und die Aero Ae270. Seit 1993 bemüht sich das VZLÚ um Forschungsaufträge des tschechischen Staates und der EU zur Unterstützung der heimischen Luftfahrtindustrie. Zu den neusten Entwicklungen des Prager Forschungszentrums gehört die Beteiligung am Bau der Evektor EV-55.", "section_level": 1}, {"title": "Eigentümerstruktur.", "content": "Das VZLÚ gehört zu 92,16 % dem tschechischen Finanzministerium und zu 7,84 % der Tschechoslowakischen Handelsbank.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte und Dienstleistungen.", "content": "Das Forschungszentrum ist für Forschung, Entwicklung und Erprobung in Luft- und Raumfahrttechnik verantwortlich, darunter für aerodynamische Studien, die Entwicklung und Prüfung von Werkstoffen, Triebwerken, Propellern, Flächentragwerken und die Entwicklung von wissenschaftlichen Instrumenten für den Einsatz im Weltraum. Außerdem ist es akkreditierte Prüfungsstelle für die Luft- und Raumfahrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Výzkumný a zkušební letecký ústav, a.s. (VZLÚ; ) ist ein tschechisches Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt. Es hat seinen Hauptsitz in Prag.", "tgt_summary": null, "id": 328202} {"src_title": "Dobšice (Bezdědovice)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Dobšice befindet sich auf einer Anhöhe rechtsseitig über dem Quellgrund des Baches Paštický potok im Hügelland Blatenská pahorkatina. Nördlich erhebt sich der Málkovský vrch (544 m), im Südosten der U Skály (503 m), südwestlich die Dubiny (529 m), im Westen der Zelený vrch (522 m) sowie nordwestlich die Březová hora (495 m) und der Hlíniční vrch (536 m). Gegen Südosten liegen die Teiche Silnický rybník und Bouček.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Der Ortsteil Dobšice ist Teil des Katastralbezirkes Bezdědovice.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Nachbarorte sind Závišín, Ovčín, Bělčice, Starý Dvůr und Drahenický Málkov im Norden, Nový Dvůr, Černívsko und Chobot im Nordosten, Střížovice und Újezd u Skaličan im Osten, Dvořetice, Laciná, Václavov und Skaličany im Südosten, Paštiky und Blatná im Süden, Bezdědovice, Řečice, Chlum und Hajany im Südwesten, Lnáře im Westen sowie Kocelovice, Nový Dvůr, Paračov, Hornosín und Lopatárna im Nordwesten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Funde belegen eine frühzeitliche Besiedlung der Gegend. In den Hügeln linksseitig des Závišínský potok wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Lehrer Josef Siblík aus Blatná Brandgräber mit verschiedenen Beigaben aus der späten Hallstattzeit aufgefunden. An der Březová hora sowie in der Flur \"V chlumských obcinách\" westlich von Dobšice befinden sich aus Steinen und Lehm errichtete Gruppen von Hügelgräbern der frühen Latènezeit. Im 1. Jahrhundert v. Chr. befand sich in der Flur \"V chlumských obcinách\" eine keltische Siedlung, von der Siblík die Reste von acht Hütten, die zugleich zum Wohnen und als Werkstätten für Eisenwaren, Schmuck und Wirtelsteine genutzt wurden, freilegte. Es wird angenommen, dass bereits die Kelten im Závišínský potok nach Gold seiften. Untersuchungen der zahlreichen Raithalden im Tal zwischen Závišín und Bezdědovice ergaben, dass diese wahrscheinlich nicht aus dem Mittelalter stammen, sondern älter sind. Nach dem Beginn der Zeitrechnung verdrängten germanische Siedler die Kelten. Nachweis für eine Besiedlung der Gegend zu jener Zeit ist eine 1925 auf einem Feld bei Bezdědovice gefundene römische Münze, die der Regentschaft Kaiser Konstantin II. oder seines Sohnes Constans zwischen 337 und 350 zuzuordnen ist. Im 8. und 9. Jahrhundert besiedelten Slawen die Gegend, aus dieser stammen kleine Gruppen von Hügelgräbern am Hliniční vrch und in den Wäldern U bílých kamenů und Na Staré mýti. Die erste Erwähnung eines Dorfes Dobšice erfolgte in einer Urkunde des Břeněk von Strakonitz vom Ende des 14. Jahrhunderts. Es wird vermutet, dass das Dorf im 15. Jahrhundert erlosch, jedoch wurde es in nachfolgender Zeit in Besitzurkunden der Herrschaft Blatná auch nicht als Wüstung erwähnt. Im Wald Býčín (\"Bejčin\") zwischen Dobšice und Chlum befand sich Mittelalter das Dorf \"Bayczyn\"; dieses wurde 1542 unter den Besitzungen der Herrschaft Schlüsselburg als wüstes Dorf mit Wäldern, Wiesen und einem Bach aufgeführt. Die Gründung des heutigen Dorfes erfolgte 17. Jahrhundert; Profous vertritt die Ansicht, dass Dobšice nicht wiederbesiedelt wurde, sondern erst zu dieser Zeit entstanden ist. In der berní rula von 1654 sind für Dobšice drei Chaluppen ausgewiesen. Seit 1668 ist in Dobšice ein Richter nachweisbar. Im Jahre 1709 erwarb Josef Graf Serényi von Kis-Serény die Herrschaft Blatná. 1719 bestand Dobšice aus einem Freigut, einer herrschaftlichen Schänke und acht Chaluppen. 1798 erwarben die Freiherren Hildprandt von und zu Ottenhausen die Herrschaft Blatná. Paštiky war Sitz eines Richters, dem auch niedere Gerichtsbarkeit über Bezdědovice oblag. Im Jahre 1837 bestand \"Dobschitz\" / \" Dobžice\" aus 22 Häusern mit 141 Einwohnern. Pfarrort war Blatna. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Dobschitz\" immer der Herrschaft Blatná untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Dobšice\" / \"Dobschitz\" ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Paštiky in der Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Blatná. Die neue Eisenbahnverbindung Březnice–Strakonice begünstigte um die Jahrhundertwende den Betrieb zahlreicher Steinbrüche um Blatná; am Westhang der Dubiny wurde der Granitbruch Dubinská skála betrieben. Im Jahre 1914 bestand Dobšice aus 28 Häusern, in denen 150 Personen lebten. Im Jahre 1948 erfolgte die Umbenennung der Gemeinde Paštiky in Bezdědovice. Im Zuge der Aufhebung des Okres Blatná wurde Dobšice 1960 dem Okres Strakonice zugeordnet. Am 1. Jänner 1974 erfolgte die Eingemeindung nach Blatná. 1988 lebten in Dobšice 20 Menschen. Bezdědovice, Dobšice und Paštiky lösten sich am 24. November 1990 wieder von Blatná los und bildeten die Gemeinde Bezdědovice. Im Jahre 1990 hatte Dobšice 28 Einwohner, beim Zensus von 2001 wurden 35 Einwohner und 29 Wohnhäuser gezählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dobšice [] (deutsch \"Dobschitz\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Bezdědovice in Tschechien. Er liegt vier Kilometer nordöstlich von Blatná in Südböhmen und gehört zum Okres Strakonice.", "tgt_summary": null, "id": 2266220} {"src_title": "Heinrich Mercy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und Berufslaufbahn.", "content": "Der in Heidelberg geborene Heinrich Mercy widmete sich schon in jungen Jahren dem Buchhandel. Seine Lehrjahre verbrachte er im Großherzogtum Baden, in Offenburg und in Heidelberg. 1845 kam er erstmals für kurze Zeit nach Prag, wo er in der \"Calve’schen Buchhandlung\" arbeitete. Weitere Lehr- und Wanderjahre führten ihn durch Süddeutschland und Österreich, in die Städte Karlsruhe, Innsbruck, Wien und schließlich nach Italien. In Verona, wo er die Filiale der ehemaligen \"Münster’schen Buchhandlung\" leitete, lernte er nicht nur italienische und französische Literatur kennen, sondern auch die „südländische Beweglichkeit und Anmut des Geistes“ zu schätzen. Anfang der 1850er Jahre kehrte er nach Prag zurück. Er erwarb gemeinsam mit einem Freund die Buchhandlung der Mayregg’schen Nachfolger und wurde, nachdem er die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, 1853 alleiniger Inhaber der Firma. Es gelang ihm, dem Unternehmen sehr bald große Popularität und einen guten Namen zu verschaffen. Durch den ständigen Kontakt mit seinen Kunden gewann er Einblick in deren geistige Interessen und Bedürfnisse und fasste aufgrund dieser Erfahrungen den Plan zur Gründung eines innovativen Zeitungsblattes.", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und Geschichte des Prager Tagblatts.", "content": "Im Zeitungswesen in der Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Schichten der „kleinen Leute“ von der Presse so gut wie ausgeschlossen. Die Herstellung eines Blattes war äußerst kostspielig, die Zeitung als kommerzieller Faktor noch nicht entwickelt. Das Zeitungsblatt wendete sich damals ausschließlich an gut betuchtes Publikum. Heinrich Mercy schuf jedoch ein Blatt, das jedermann zugänglich sein sollte, eine Zeitung, die sich durch Anzeigen selbst bezahlt machen und vom Leser nichts fordern sollte: Dies war der im Jahre 1854 gegründete \"Mercysche Anzeiger\". Das absolutistische Österreich war nach dem Prager Pfingstaufstand und dem nachfolgenden Wiener Oktoberaufstand 1848 der Presse noch nicht besonders wohlgesinnt und belegte deshalb sowohl den allgemeinen Text und die Nachrichten als auch den Inseratenteil mit erheblichen Steuern. Dieser Zeitungsstempel lähmte das Entstehen einer freien österreichischen Presselandschaft und machte die Gründung billiger Volksblätter de facto unmöglich. So musste auch der inzwischen überaus populäre \"Mercysche Anzeiger\" aus finanziellen Gründen eingestellt werden. Heinrich Mercy realisierte, dass er auf diese Weise keine Chance hatte, fand aber einen Ausweg, indem er ein nur dreimal in der Woche erscheinendes, also vom Zeitungsstempel befreites Blatt, die \"Prager Morgenpost\", gründete und den Anzeigenteil beilegte. Doch auch dieser Plan wurde durch die strenge österreichische Presse- und Zensurbehörde verhindert, indem sie aus der Aufnahme des Theaterzettels in die Zeitung eine Stempelpflicht ableitete. Dadurch war Heinrich Mercy letztlich gezwungen, gänzlich auf den Plan eines für alle erschwinglichen Volksblattes zu verzichten, nicht jedoch auf eine Zeitung selbst. Er gestaltete deshalb die \"Morgenpost\" zu einer erfolgreichen politischen Zeitung mit liberaler Tendenz um. Diese positive Entwicklung endete jedoch, als sich nach der Einführung der Februarverfassung 1861 die politische Situation in Böhmen verschärfte. Die Notwendigkeit, sich zu Tagesfragen offen zu bekennen, sich mehr als bisher mit der Politik des Landes zu befassen, behagte der politisch nur wenig gebildeten Bevölkerung nicht. Das Blatt fand, da es nun sehr politisch geworden war, keinen Anklang mehr. Heinrich Mercy zog es daher vor, die Zeitung zunächst in David Kuhs national-freiheitlichem \"Tagesboten aus Böhmen\" aufgehen zu lassen. Die vielen Versuche, ein kostengünstiges Volksblatt mit liberaler Tendenz zu erhalten, hatten Heinrich Mercy erhebliche materielle Verluste eingetragen und zwangen ihn, seine Sortimentsbuchhandlung zu verkaufen. Er behielt nur seine in Leitmeritz und Teschen gegründeten Filialen, die Buchdruckerei und den Verlag. Die Geschäftslokalitäten des Unternehmens befanden sich von 1852 bis 1871 im alten Wanke’schen Haus in der Zeltnergasse, von da ab im ehemaligen „Tagblatt“-Haus in der Herrengasse 16. Zwischen 1865 und 1873 wurde der technische Betrieb modernisiert und Schnellpressen sowie der Dampfbetrieb eingeführt. Die positive wirtschaftliche Entwicklung von Druckerei und Verlag veranlassten Heinrich Mercy schließlich, seinen alten Plan zur Gründung einer Zeitung im Dezember 1876 wieder aufzunehmen. Diesem neuerlichen Unterfangen mit Julius Gundling als verantwortlichem Redakteur verdankte das \"Prager Tagblatt\" schließlich sein Leben, das in den 1870er Jahren vorerst einmal täglich auf nur 8–10 kleinen Seiten erschien. Es gab nur wenige Mitarbeiter in der Redaktion und noch keine Sonntagsbeilage. Der humoristische Ton des politischen Teils und die exzellente Berichterstattung machten das Blatt jedoch bereits in den ersten Monaten seines Erscheinens zu einem Überraschungserfolg. Kein anderes Journal hatte es bisher geschafft, sich in so kurzer Zeit einen so umfangreichen Leserkreis zu sichern. Die Haltung des Blattes war liberal und ausgesprochen bismarckfeindlich, aber auch ablehnend gegenüber Katholizismus und Sozialdemokratie. Mercys Bemühungen um den Nachrichtendienst und den kommerziellen Teil gaben dem Blatt zudem ein festes wirtschaftliches Rückgrat. Unter der Leitung seines Sohnes Dr. Wilhelm Mercy entwickelte sich das \"Prager Tagblatt\" in weiterer Folge mit namhaften leitenden Redakteuren, wie Karl Tschuppik, Max Brod und Rudolf Thomas, zur größten liberal-demokratischen deutschsprachigen Tageszeitung Böhmens und galt zu seiner Zeit als eine der besten deutschsprachigen Tageszeitungen.", "section_level": 1}, {"title": "Verleger des österreichischen Erzherzogs Ludwig Salvator von Österreich-Toskana.", "content": "Heinrich und Wilhelm Mercy waren die wichtigsten Verleger des bedeutenden österreichischen Mittelmeerforschers Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich-Toskana und begleiteten dessen Schaffen 1870–1916 (posthume Herausgabe des letzten Werkes \"Auslug- und Wachttürme Mallorcas\"). Die – im Gegensatz zum Verlag von Leo Woerl – bei Mercy anonym verlegten Werke wurden zumeist in maximal 1000 (teils Pracht-) Ausgaben hergestellt, die anschließend vom Verlag nach Weisung des Erzherzogs u. a. an Mitglieder des Kaiserhauses und des Adels, internationale Wissenschaftler und Forschungseinrichtungen, Bibliotheken und Universitäten versendet wurden. Prager Künstler wie Bedřich Havránek und Holzschneider wie Johann Šimáně und Johann Jass zeichneten für die künstlerische Ausstattung dieser Werke verantwortlich. Folgende Werke von Ludwig Salvator wurden von Mercy in Prag verlegt:", "section_level": 1}, {"title": "Privates und Persönlichkeit.", "content": "Privat galt Heinrich Mercy als ein einfacher Mensch. Aus seiner Ehe mit \"Rosa Mercy\" (geb. 1858) stammten drei Kinder: der Nachfolger von Heinrich Mercy und Eigentümer des Prager Tagblatts, Kaiserlicher Rat Wilhelm, \"Mathilde\", die spätere Gattin des Advokaten und Musikschriftstellers Ritter von Belsky und \"Emmy\". Die Familie wohnte unweit des Prager Hradschins im vormaligen Palais des Albrecht Hložek von Žampach. Es handelt sich dabei um ein Ende des 17. Jahrhunderts aus einem älteren Renaissancebau umgestaltetes Frühbarockgebäude, das heute die Residenz des österreichischen Botschafters in Prag ist. Im Alter von einundsiebzig Jahren zog sich Heinrich Mercy nach Graz zurück, wo er verstarb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich Mercy (* 26. August 1826 in Heidelberg; † 26. Dezember 1912 in Graz) war ein aus Deutschland stammender, in Prag tätiger Buchhändler und Verleger sowie Gründer und Herausgeber der Zeitung \"Prager Tagblatt\".", "tgt_summary": null, "id": 72697} {"src_title": "Ministerium Stürgkh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Amtszeit.", "content": "Die Regierung folgte auf das dritte Kabinett von Paul Gautsch von Frankenthurn, das wegen der Teuerungsrevolte in Wien zurücktrat. K.k. Ministerpräsident wurde der 52-jährige Karl Stürgkh, verarmtes Mitglied der Fraktion der verfassungstreuen Großgrundbesitzer und Unterrichtsminister in den beiden vorangegangenen Ministerien Bienerth-Schmerling und Gautsch III. Das Kabinett amtierte am Weg Österreich-Ungarns in den Ersten Weltkrieg. Stürgkh war einer der Exponenten der Kriegspartei, die starken Einfluss auf den alten Monarchen hatte, und arbeitete vom Frühjahr 1914 an mit Hilfe von kaiserlichen Verordnungen statt Gesetzen. Auf Stürgkhs Vorschlag vertagte der Kaiser den Reichsrat, sodass das Parlament zu den Kriegsvorbereitungen nicht Stellung nehmen konnte. Dies brachte Stürgkh, speziell bei den Linken, den Ruf eines „Diktators“ ein. Cisleithanien war seit 1867 offiziell \"die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder\" genannt worden, da vor allem die tschechischen Politiker sich nicht als Österreicher verstanden (und eine eigene Regierung in Prag forderten). Auf Vorschlag Stürgkhs entschied der Kaiser 1915, dass Cisleithanien nun als „die österreichischen Länder“ zu bezeichnen sei; entsprechende Anpassungen der Staatssymbole wurden verordnet (aber in der Praxis im Krieg kaum mehr durchgeführt). Widerspruch des Reichsrats war, da dieser trotz Forderungen auf Wiedereinberufung nach wie vor vertagt war, nicht möglich. Im Oktober 1916 wurde im Ministerium des Innern das Ernährungsamt eingerichtet, Vorläufer des späteren eigenständigen Ressorts. Wegen seiner diktatorischen Politik wurde Stürgkh am 21. Oktober 1916 vom Sozialdemokraten Friedrich Adler erschossen. Zwei Tage später kehrte Innenminister Hohenlohe-Schillingsfürst aus einem längeren Krankenstand in sein Amt zurück und leitete die Regierung interimistisch. Am 28. Oktober 1916 betraute der Kaiser den bisherigen gemeinsamen Finanzminister Ernest von Koerber mit der Regierungsbildung und das bisherige Ministerium mit der Fortführung der Geschäfte. Am 31. Oktober 1916 ernannte der Kaiser auf Vorschlag Koerbers die neuen Minister (Ministerium Koerber II). Drei Wochen später, am 21. November 1916, starb Franz Joseph I. Gemeinsame österreichisch-ungarische Minister der Ära waren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Ministerium Stürgkh (3. November 1911 – 31. Oktober 1916; „Ministerium“ bezeichnete im damaligen Sprachgebrauch das ganze Kabinett) war die vorletzte von Kaiser Franz Joseph bestellte Regierung der im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder (ab 1915 \"österreichische Länder\", vulgo \"Cisleithanien\"). Ministerpräsident Stürgkh wurde am 21. Oktober 1916 ermordet.", "tgt_summary": null, "id": 1592429} {"src_title": "Slowakischer Kröpfer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Der Slowakische Kröpfer wird fast im ganzen Gebiet der Westslowakei gezüchtet, weniger verbreitet ist er auch in der Mittel- und Ostslowakei und in Tschechien. Der Slowakische Kröpfer kam in den 1960er Jahren in die DDR, ist in Deutschland und Österreich aber nur selten anzutreffen. Der \"Polnische Weißkopfkröpfer\" () entspricht weitgehend dem Slowakischen Kröpfer, wird aber nur in Polen gezüchtet.", "section_level": 1}, {"title": "Standard.", "content": "Die Rassetaube wurde mit der Nummer 322 in der \"EE-Liste der Rassetauben\" des europäischen Zuchtverbandes aufgenommen. Standard­bestimmend ist der slowakische Verband. Die Slowaken stehen aufrecht und wirken infolge der kurzen Hinterpartie kompakt. Der Kopf ist länglich rund mit gewölbter, leicht ansteigender Stirn. Die dunklen Augen werden von einem schmalen rötlichen Augenrand umgeben. Der Schnabel ist mittellang, kräftig und breit angesetzt, die Schnabelwarzen sind nur wenig entwickelt und weiß gepudert. Der Hals ist mittellang mit birnenförmigem, mittelgroßem Blaswerk ohne Taille. Brust und Schultern sind breit und gut entwickelt. Der Rücken fällt in einem Winkel von 45° leicht nach hinten ab. Die Flügel des Kröpfers liegen dicht am Körper an und ruhen auf dem Schwanz, erreichen das Schwanzende aber nicht. Der Schwanz selbst ist mittellang, geschlossen und bildet mit dem Rücken eine Linie. Die Läufe sind mittellang, kräftig und unbefiedert. Slowaken werden in einer Art Mönchzeichnung gezüchtet: bei farbigem Grundgefieder sind Kopf und Schwingen weiß. Am Kopf soll das weiße Gefieder bis etwa fünf Millimeter unterhalb der Augen und zehn Millimeter unterhalb des Schnabels verlaufen. Außerdem sind vier bis acht der äußeren Handschwingen weiß. Die nachfolgenden Farbenschläge werden im Europastandard anerkannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Slowakische Kröpfer ist ein relativ kurzer, kräftiger Weißkopfkröpfer mit aufgerichteter Haltung und birnenförmigem Blaswerk. Die urwüchsige Kropftaube stammt aus den Bezirken Myjava, Nové Mesto nad Váhom und Piestany der Westslowakei und lässt sich auf den ursprünglichen Typ der \"Mitteleuropäischen Kropftaube\" zurückführen. Er zählt zur Gruppe jener vitalen Kröpfer, die einst abschätzig als \"Bauernkröpfer\" bezeichnet wurden. Mit seiner hohen Fruchtbarkeit, dem guten Aufzuchtvermögen der fürsorglichen Eltern und seiner Flugfähigkeit gilt er noch heute als gute Wirtschaftstaube.", "tgt_summary": null, "id": 1919510} {"src_title": "Balloch Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1072 sprach König Malcolm III. dem Clan Lennox die Ländereien am Loch Lomond zu. 1238 errichteten sie eine Burg am Seeufer (Old Balloch Castle), das als Stammsitz der Earls of Lennox diente. Um 1390 gaben sie das Bauwerk zu Gunsten von Inchmurrin Castle auf der Seeinsel Inchmurrin auf, welche als sicherer angesehen wurde. Die Burg wechselte in den Besitz eines anderen Zweiges des Clan Lennox, der sie bis 1652 nutzte. James Stewart, 4. Duke of Lennox verkaufte das Anwesen an \"John Colquhoun of Luss\". Der heute noch erkennbare Hügel der Motte ist als Scheduled Monument denkmalgeschützt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erwarb \"John Buchanan of Ardoch\" das Anwesen. Er ließ das rund 500 m nördlich der älteren Burg gelegene heutige Schloss Balloch Castle errichten. Das zwischen 1808 und 1809 erbaute Gebäude ist eines von drei Schlössern des englischen Architekten Robert Lugar in der Region Dunbartonshire. 1830 kaufte \"Gibson Stott\" das Anwesen auf und wertete die Anlage auf. Nachdem \"A. J. Dennistoun-Brown\" 1845 das Schloss erworben hatte, kaufte 1914 schließlich die \"Glasgow Corporation\" das Bauwerk für 30.000 £. Sie erhofften sich eine Steigerung der Passagierzahlen ihrer Züge nach Balloch, indem sie eine Touristenattraktion in der Umgebung der Stadt schufen. Der Distrikt Dumbarton pachtete das Gelände im Jahre 1975 und eröffnete es 1981 als Landschaftspark. Seit 2002 ist die Anlage Teil des Loch-Lomond-and-the-Trossachs-Nationalpark. Seit 2008 ist Balloch Castle im Register gefährdeter denkmalgeschützter Bauwerke gelistet. Sein Zustand wird jedoch als gut bei geringer Gefährdung eingestuft.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Balloch Castle liegt nördlich von Balloch etwa 250 m östlich des Loch-Lomond-Ufers. Architektonisch weist es Merkmale des tudorgotischen Stils auf. Das Mauerwerk des zweistöckigen Schlosses besteht aus Sandstein. Es ist mit Zierbändern, Türmen und an der nach Osten weisenden Vorderseite mit Zinnen versehen. Das Hauptgebäude ist symmetrisch mit fünf vertikalen Achsen aufgebaut. Der mittige Eingangsbereich schließt mit einem flachen Rundbogen und wird von oktogonalen Türmchen flankiert. Rechts schließt sich ein niedrigerer, zweistöckiger Flügel an, der mit einem Turm abschließt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Balloch Castle ist ein Schloss nahe der schottischen Stadt Balloch in West Dunbartonshire. 1971 wurde das Gebäude in die schottischen Denkmallisten in der höchsten Kategorie A aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 284261} {"src_title": "Schloss Sokolov", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung des Schlosses als befestigte Anlage.", "content": "Die Ursprünge einer befestigten Anlage an gleicher Stelle sind verbunden mit der Anlage des Ortes. Ein Modell befindet sich im Bezirksmuseum Sokolov im ersten Stock des Schlosses. Es zeigt ein überwiegend aus Steinen errichtetes wehrhaftes Palais, das von einer Wehrmauer und einem Wassergraben umgeben ist. Das Ministerialengeschlecht der Notthafft trug nachweislich zur Kultivierung der Gegend bei und sie waren vermutlich auch Herren dieser ersten Burg. 1366 kam die Burg unter die Verwaltung der Königskammer. Die Anlage war in der Zeit der Gotik eine Wasserburg mit den vier Ecktürmen, die bis heute erhalten blieben. Der Wassergraben mit mehreren steinernen Brücken darüber, soll noch im 17. Jh. vorhanden gewesen sein.", "section_level": 2}, {"title": "Die Burg und das Schloss unter den Familien Schlik und Nostitz.", "content": "Spätere Schlossbesitzer waren die Familien Schlik und Nostitz. Kaspar Schlick erhielt das Falkenauer Herrschaftsgut 1434 von Sigismund von Luxemburg verliehen. 1480 bauten die Schlicks die Burg um, der von ihnen weitgehend neu errichtete Bau gilt als Grundlage der heutigen Burg. Johann Albin Schlick gilt als letzter Schlick, der auf Falkenau residierte. Er gehörte zu den Führern des böhmischen Ständeaufstands und flüchtete 1621 nach der Schlacht am Weißen Berg ins Ausland. Die Burg wurde zusammen mit dem Herrschaftsgut Falkenau beschlagnahmt und 1622 an die Familie Nostitz verkauft. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg beschädigt und brannte 1648 aus. Johann Hartwig von Nostitz-Rieneck ließ die stark beschädigte Burg in der Folge zwischen 1659 und 1663 in ein Renaissanceschloss umbauen. Die Umgebung des Schlosses wurde 1730 im Stil französischer Gartenanlagen gestaltet. 1800 bis 1805 ließ Graf Friedrich Nostitz-Rieneck das Schloss gründlich renovieren und im klassizistischen Stil gestalten. 1880 wurden die Dächer der Schlosstürme ersetzt. Die neuen, zeltförmigen Dächer sind noch erhalten, mit ihnen erhielt das Schloss weitgehend sein heutiges Aussehen. Die Familie Nostitz war weiterhin Besitzer des Schlosses, bis sie 1945 aufgrund der Beneš-Dekrete enteignet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Das Schloss seit dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Die US-Armee nutzte das Schloss direkt nach dem Krieg als Sitz ihrer Kommandantur. Später nutzte die Sowjetarmee die Burg. Dabei entstanden große Schäden, große Teile des Inventars wurden beschädigt oder zerstört. Unter anderem wurde die Ausstattung der Schlosskapelle verbrannt. In den 1960er Jahren wurde das Schloss nach und nach renoviert und einer zivilen Nutzung mit Bibliothek, Museum und Räumen für das Standesamt zugeführt. Die letzte große Renovierung fand 1993 bis 1994 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Museum des Bezirkes Karlsbad.", "content": "Heute befindet sich im Schloss das Museum Sokolov des Karlovarský kraj (Bezirk Karlsbad). Ausgestellt sind unter anderem die Geschichte des Bergbaues (auf Metalle und Braunkohle) in den Regionen tschechisches Erzgebirge/ Egergraben/ Kaiserwald, die frühe industrielle Glasherstellung, regionale Herstellung von Porzellan, regionale historische Kunstwerke wie Gemälde und Holzfiguren, die Geschichte der Besitzer(Adelsfamilien) des Schlosses Falkenau, Uniformen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges und Häftlingskleidung von Gefangenen des KZ-Außenlagers Falkenau. Umfangreiche Informationen werden zur Geschichte der Familie von Nostitz gezeigt. Außerdem sind Fundstücke zur Ur- und Frühgeschichte, wie Knochen und Stoßzähne von Mammuts und Kunstwerke des frühen Menschen (Venusfigurinen) und Fragmente einer frühen \"Holzpuppe\" der Urmenschen ausgestellt. In einer angeschlossenen Kunstgalerie finden gelegentliche Ausstellungen zeitgenössischer Kunstwerke statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schloss Sokolov (\"Schloss Falkenau\") ist ein klassizistisches Schloss im Zentrum der Stadt Sokolov in Tschechien. An das Schloss schließt sich ein großer ehemaliger Schlosspark an. Das Schloss ist am Rande der Altstadt gelegen.", "tgt_summary": null, "id": 1997081} {"src_title": "Irkeschtam-Pass", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Pass befindet sich etwa 55 Streckenkilometer östlich von Sarytasch, wo die von Süden aus Tadschikistan kommende E60 die Fernstraße M41, den Pamir Highway, schneidet, die wiederum die kirgisische Stadt Osch im Ferghanatal mit Chorugh in der autonomen Provinz Berg-Badachschan im Osten Tadschikistans verbindet. Etwa 10 km (Luftlinie; rund 20 km Fahrtstrecke) ostnordöstlich des Passes liegt der kleine Grenzort Irkeschtam, und wiederum 3 km weiter östlich befindet sich der Grenzübergang nach China. Nach dem 165 km nordöstlich in der Provinz Naryn gelegenen Torugart-Pass ist der Grenzübergang bei Irkeschtam die zweitwichtigste Straßenverbindung zwischen Kirgisistan und China und die wichtigste von China nach Tadschikistan und Usbekistan.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der chinesische Entdecker und kaiserliche Gesandte Zhang Qian soll der erste gewesen sein, der den Pass überquerte, als er im Jahre 128 v. Chr. im Auftrag des Kaisers Wu das Ferghanatal besuchte, um Verbündete gegen die Xiongnu zu gewinnen. Erst ab 1893 wurde der Saumpfad von Osch nach Irkeschtam durch das Russische Kaiserreich ausgebaut und befestigt und als Fahrweg klassifiziert, aber der Gütertransport erfolgte weiterhin mittels Lasttieren: Pferde, Kamele und Esel. Nach der Fertigstellung des 1932 vollendeten Teilstücks des Pamir Highways vom kirgisischen Osch nach Chorugh in Tadschikistan und insbesondere in den 1950er Jahren wurde auch die Piste von Sarytasch über den Irkeschtam-Pass allmählich verbessert. Der dennoch damals nur wenig genutzte Pass wurde im Zuge des chinesisch-sowjetischen Zerwürfnisses in den 1960er Jahren geschlossen und erst 1998 wieder geöffnet, allerdings bis 2002 nur für Warenverkehr. Da die Straße über den Irketscham-Pass die kürzeste Verbindung von China in das usbekische und tadschikische Ferghana-Tal darstellt, ist sie seit 2002 stark ausgebaut worden, und heute überqueren monatlich 1000 und mehr Fahrzeuge den Pass und die Grenze bei Irkeschtam.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Irkeschtam-Pass ist ein hoher Gebirgspass in der Provinz (Oblast) Osch der zentralasiatischen Republik Kirgisistan am östlichen Ende der Europastraße 60 im östlichen Pamir. Er befindet sich kurz vor der Grenze Kirgisistans mit dem chinesischen Xinjiang.", "tgt_summary": null, "id": 1195059} {"src_title": "Milča Mayerová", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Milča Mayerová war eine Enkelin des Prager Verlegers Jan Otto. Als Kind machte sie eine Ausbildung an der Tanzschule von Anna Dubska, die selbst auch einen Kurs bei Émile Jaques-Dalcroze in Genf absolviert hatte. Mayerová ging 1922 zu Dalcroze nach Hellerau, wo sich ihr Onkel, der Prager Maler und Karikaturist Hugo Boettinger, schon 1912 zu Malstudien aufgehalten hatte. Mayerová wurde von Herbst 1923 bis Ende 1925 in Hamburg in den Tanzformen des Ausdruckstanzes bei Rudolf Laban geschult. Zurück in Prag schloss sie sich der tschechischen künstlerischen Avantgarde an und realisierte in der Künstlergruppe \"Devětsil\" 1924 mit Vítězslav Nezval und Karel Teige die visuelle Umsetzung des Gedichts \"Abeceda\", das sie gemeinsam auch als Buch produzierten. Es war eines der ersten künstlerischen Werke, das dem von Teige seit 1923 propagierten Konzept des Poetismus entsprach. Mayerová trat in den Jahren 1926 und 1927 mit der Darstellung des \"Abeceda\" wiederholt auf Bühnen des Landes auf. 1926 brachte sie Laban, der sich in Prag aufhielt, zu einem Gastspiel auf die Bühne des Osvobozené divadlo (\"Befreites Theater\"). Mayerová hatte als Schauspielerin Engagements im Osvobozené divadlo und trat im Divadlo na Vinohradech und im Národní divadlo auf. Bei der Uraufführung der \"Vest pocket revue\" im Osvobozené divadlo 1927 stand sie mit Jiří Voskovec und Jan Werich auf der Bühne und karikierte mit dem Tänzer Saša Machov den seinerzeit neuen Tanz Charleston. Zu Emil František Burians Musik \"Der Autobus\" entwarf sie 1928 die Choreographie. Sie schrieb für die Zeitung Národní listy und Tanz-Kolumnen im Frauenmagazin \"Eva\". Mayerová leitete bis zu ihrem Tod in Prag eine Tanzschule, ihre Hoffnung, eine eigene Laban-Schule in der Tschechoslowakei etablieren zu können, erfüllten sich allerdings nicht. Anfang der sechziger Jahre brachte sie mit ihren Schülern das \"Alphabet\" erneut zur Aufführung. Mayerová ließ sich im Jahr 1936 vom Architekten Jaroslav Fragner im Dorf Nespeky, Kreis Benešov ein Wohnhaus im funktionalistischen Stil bauen.", "section_level": 1}, {"title": "Alphabet.", "content": "Nezvals Gedicht \"Abeceda\", 24 gereimte Quartette über je einen Buchstaben des (lateinischen, nicht tschechischen) Alphabets, wurde 1922 verfasst, Nezval orientierte sich möglicherweise an dem Sonett \"Voyelles\" von Arthur Rimbaud. Es erschien in der ersten und einzigen Nummer der Zeitschrift \"Disk\" (Diskus) der Gruppe \"Devětsil\" und 1924 in Nezvals zweitem Gedichtband „Pantomima“. Das Gedicht wurde am 17. April 1924 bei einer Soiree im Prager „Befreiten Theater“ von Jarmila Horáková rezitiert, wozu Mayerová mit Nezvals Unterstützung eine tänzerische Choreographie entwarf, die sie auch selbst ausführte. Mayerová interpretierte nicht schlicht die Buchstaben, sondern hielt sich bei ihrer pantomimischen Choreographie an den Text der Gedichte. Sie brachte also nicht statische Bilder, eines je Buchstabe, wie es das Buch suggeriert, auf die Bühne, sondern interpretierte die jeweiligen Verse. Die Choreographie wurde durch den von Mayerová engagierten Fotografen Karel Paspa dokumentiert. Bei der Produktion des Gedichtbandes wurde von Teige je Strophe jeweils ein Foto in eine typographische Kollage mit dem Buchstaben eingebunden und auf der gegenüberliegenden Seite des Buches platziert. Diese integrierte „Verbo-Foto-Typ-Form“ stelle eine avantgardistische Transformation der Idee des Gesamtkunstwerks dar. Es verdeutliche die für die zweite Hälfte der zwanziger Jahre charakteristische Entwicklung von den Bildgedichten zu einfachen Photomontagen und typographischen Kompositionen funktionalistischer Prägung. Das Buch ist die erste fotografisch gründlich dokumentierte Choreografie in der Geschichte des modernen Tanzes. Das Buch erschien im Dezember 1926 im Otto-Verlag in einer Auflage von 2000 Exemplaren, die aber nur teilweise verkauft werden konnten, die Masse wurde verschleudert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Milča Mayerová, eigentlich \"Milada Mayerová\" (geboren 12. April 1901 in Prag; gestorben 12. September 1977 ebenda) war eine tschechische Tänzerin und Choreografin.", "tgt_summary": null, "id": 659460} {"src_title": "Přebytek (Nové Město pod Smrkem)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Přebytek befindet sich auf einem Höhenrücken zwischen den Tälern des Ludvíkovský potok (\"Lusdorfer Bach\") und Libverdský potok (\"Liebwerder Bach\") im Isergebirgsvorland (\"Frýdlantská pahorkatina\"). Im Ort entspringt der Přebytecký potok, westlich der Pekelský potok. Nordöstlich erheben sich der Hřebenáč (\"Kohlhübel\", 566 m) und der Andělský vrch (\"Schöbicht\", 572 m), im Osten der Závorník (\"Riegelberg\", 695 m), Svinský vrch (\"Sauberg\", 756 m) und der Smrk (\"Tafelfichte\", 1124 m), südöstlich die Tišina (873 m), im Südwesten der Dubový vrch (\"Eichberg\", 467 m), westlich der Pekelský vrch (\"Höllberg\", 487 m) sowie im Nordwesten der Chlum (\"Hoher Hain\", 495 m). Nachbarorte sind Hajniště und Ludvíkov pod Smrkem im Norden, Nové Město pod Smrkem, U Lesa, Ulicko und Czerniawa-Zdrój im Osten, Góreczno, Podgórna und Świeradów-Zdrój im Osten, Lázně Libverda im Süden, Hejnice und Lužec im Südwesten, Peklo und Raspenava im Westen sowie Frýdlant, Krásný Les, V Lukách und Dolní Řasnice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die zur Herrschaft Friedland gehörige Streusiedlung entstand nach 1750 auf der Anhöhe Ueberschaar entlang des Fahrweges zwischen Lusdorf und Bad Liebwerda. Der Ortsname leitet von der Flurbezeichnung Überschar ab, und weist auf ein bei der Gründung der beiden Waldhufendörfer Lusdorf und Bad Liebwerda nicht aufgeteiltes Wald- oder Weideland hin. Im Jahre 1832 bestand \"Ueberschaar\" aus 33 Häusern, von denen 31 zu Lusdorf und zwei einschichtige zu Bad Liebenwerda gehörten. Pfarrort war Lusdorf. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Ueberschaar\" der Allodialherrschaft Friedland untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Überschar ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Lusdorf im Bunzlauer Kreis und Gerichtsbezirk Friedland. Ab 1868 gehörte das Dorf zum Bezirk Friedland. Im Jahre 1896 wurde der Weg zwischen Lusdorf und Bad Liebenwerda zur Straße ausgebaut. Ab 1911 gehörte das Dorf zum neugebildeten Gerichtsbezirk Neustadt an der Tafelfichte. Der tschechische Name \"Přebytek\" wurde 1924 eingeführt. Zu Beginn des Jahres 1931 wurde die deutsche Volksschule in Überschar geschlossen, nachdem die Zahl der eingeschriebene Kinder auf fünf gesunken war. Stefan Hausmann aus Überschar ließ 1931 zwischen Überschar und Bad Liebwerda nach dem Vorbild des Riesenfasses auf dem Jaberlich die Ausflugsgaststätte \"Riesenfaß\" errichten. Nach dem Münchner Abkommen erfolgte 1938 die Angliederung an das Deutsche Reich; bis 1945 gehörte Überschar zum Landkreis Friedland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Přebytek zur Tschechoslowakei zurück und die meisten deutschböhmischen Bewohner wurden vertrieben. Im Jahre 1960 wurde Přebytek zusammen mit Ludvíkov pod Smrkem nach Nové Město pod Smrkem eingemeindet; zugleich erfolgte die Auflösung des Okres Frýdlant und das Dorf wurde dem Okres Liberec zugeordnet. 1979 wurde an der Quelle des Přebytecký potok ein Freibad errichtet, das inzwischen wieder aufgelassen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Přebytek ist Teil des Katastralbezirkes Ludvíkov pod Smrkem.", "section_level": 1}], "src_summary": "Přebytek (deutsch \"Überschar\") ist eine Grundsiedlungseinheit der Stadt Nové Město pod Smrkem in Tschechien. Sie liegt anderthalb Kilometer nördlich von Lázně Libverda und gehört zum Okres Liberec.", "tgt_summary": null, "id": 1629271} {"src_title": "Hohldotter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Hohldotter ist eine sommergrüne, ein- bis zweijährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimeter erreicht. Sie besitzt einen unangenehmen Geruch. Der aufrechte, blaugrüne Stängel ist im oberen Teil meist sparrig verzweigt. Die Stängelblätter sind ganzrandig oder fein gezähnt und am Grunde herz- bis pfeilförmig stängelumfassend. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juni. Die 3 bis 4 mm langen Kronblätter sind hellgelb. Die 5 bis 8 mm langen, birnenförmigen Schötchen stehen aufrecht auf verdickten, dem Stängel anliegenden Fruchtstielen. Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 14.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Der Hohldotter ist ein Therophyt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet des Hohldotters erstreckt sich vom Mittelmeergebiet nach Osten bis Iran und Südrussland. Vom nichtmediterranen Europa nach Norden bis Norwegen und Schweden, in Nordamerika und in Australien ist er ein Neophyt. Der Hohldotter besiedelt in Mitteleuropa in Gegenden mit warmen Sommern Getreide- und Rapsfelder, gelegentlich auch lückig bewachsenes Ödland. Selten tritt er auf im Hessischen Bergland, am Neckar, an der Donau und im Alpenvorland, in der Westschweiz, in Niederösterreich, im Wiener Becken und am Alpenfuß, vereinzelt erstreckt sich sein Ausbreitungsgebiet bis Hamburg und Berlin. Der Hohldotter ist heute fast überall unbeständig. Obwohl er in Mitteleuropa nie häufig war, ist er durch den Herbizideinsatz noch einmal drastisch zurückgedrängt worden. Der Hohldotter gedeiht auf nährstoffreichen, kalkhaltigen oder kalkreichen Lehmböden. Er ist eine Charakterart des Verbands Caucalidion, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Sisymbrion vor.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Gattung \"Myagrum\" wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Der Gattungsname \"Myagrum\" bedeutet Fliegenfänger. Das Artepitheton \"perfoliatum\" bedeutet durchwachsenblättrig. \"Myagrum perfoliatum\" ist die einzige Art der Gattung \"Myagrum\" aus der Tribus Isatideae innerhalb der Familie Brassicaceae.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hohldotter (\"Myagrum perfoliatum\"), auch Pastel oder Deutsche Indigo genannt, ist die einzige Art der Pflanzengattung Myagrum innerhalb der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).", "tgt_summary": null, "id": 1383278} {"src_title": "Svárov (Stráž nad Nisou)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Svárov liegt am Fuße des Isergebirges am rechten Ufer der Lausitzer Neiße. Nördlich erhebt sich der U Lomu (461 m), im Nordosten der Novoveský vrch (\"Neudörfler Berg\", 511 m), östlich die Dolina (\"Habendorfer Berg\", 408 m) sowie im Westen die Ovčí hora (\"Schafberg\", 496 m). Am südlichen Ortsrand verläuft die Straße E 442 / I/35 zwischen Liberec und Chrastava entlang der Neiße, von der in Svárov die Straße I/13 nach Frýdlant abzweigt. Nachbarorte sind Víska, Nová Víska und Amerika im Norden, Bělidlo und Krásná Studánka im Nordosten, Stráž nad Nisou im Osten, Růžodol I im Südosten, Ostašov und Horní Suchá im Süden, Karlov pod Ještědem im Südwesten, Machnín im Westen sowie Bedřichovka im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung von Svárov erfolgte im Jahre 1444. Der am südlichen Rand des Neundorfer Forstes an der Neiße gelegene Ort blieb ein kleines Dorf, dessen Bewohner von der Forstarbeit, der Fischerei und der Landwirtschaft lebten. Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts arbeitete ein Teil der Bewohner in den Fabriken von Alt-Habendorf und Neu-Habendorf. Im Jahre 1832 bestand \"Schworau\", auch als \"Schwore\" bezeichnet, aus 21 Häusern mit 160 deutschsprachigen Einwohnern. Im Ort gab es eine Tuchwalke. Gepfarrt war das Dorf zur Filialkirche der hl. Katharina in Alt-Habendorf. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Schwarau\" der Allodialherrschaft Reichenberg untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Schwarau\" ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Alt-Habendorf / Starý Habendorf im Bunzlauer Kreis und Gerichtsbezirk Reichenberg. Ab 1868 gehörte das Dorf zum Bezirk Reichenberg. Seit den 1870er Jahren wurde auch der tschechische Ortsname \"Švarov\" verwendet. Ab 1890 löste sich Schwarau von Alt-Habendorf los und bildete eine eigene Gemeinde. Der heutige tschechische Name \"Svárov\" wurde 1924 eingeführt. Im Jahre 1927 hatte das Dorf 272 deutschsprachige Einwohner, 1930 lebten in Schwarau 275 Personen. Nach dem Münchner Abkommen erfolgte 1938 die Angliederung an das Deutsche Reich; bis 1945 gehörte Schwarau zum Landkreis Reichenberg. Im Jahre 1939 hatte die Gemeinde 230 Einwohner. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Svárov zur Tschechoslowakei zurück. In den Jahren 1946 und 1947 wurden die meisten deutschböhmischen Bewohner vertrieben. Zwischen 1948 und 1960 gehörte das Dorf zum Okres Liberec-okolí, danach kam es wieder zum Okres Liberec zurück. 1961 wurde Svárov nach Stráž nad Nisou eingemeindet. Am 30. April 1976 erfolgte die Eingemeindung nach Liberec, wo es den Stadtteil \"Liberec XXVII-Svárov\" bildete. Seit dem 1. September 1990 gehört Svárov als Ortsteil zu Stráž nad Nisou. 1991 hatte Svárov 63 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 16 Wohnhäusern, in denen 56 Menschen lebten. Insgesamt besteht der Ort aus 25 Häusern.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Seit dem Ausbau der nordwestlichen Ausfallstraße von Liberec zur Fernstraße nach Nový Bor ist Svárov durch die Straße von der Neiße abgetrennt. Im Zuge des weiteren Ausbaus der Europastraße 442 wurde 2006 in Svárov an der Kreuzung mit der Ortsverbindungsstraße von Stráž nad Nisou nach Machnín ein Autobahnkreuz mit zwei Brücken und einem Kreisverkehr errichtet. Der ursprünglich für September 2011 vorgesehene Anschluss der Ortsumfahrung von Krásná Studánka, Staré Pavlovice und Nové Pavlovice der Straße I/13 zwischen Liberec und Frýdlant verzögerte sich wegen Problemen mit Energieversorgungsleitungen. Es gibt Pläne zur Errichtung einer Anbindungsstraße vom Svárover Kreuz nach Südwesten über die Neiße nach Růžodol I in das Industriegebiet Liberec Sever.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil Svárov bildet den Katastralbezirk \" Svárov u Liberce\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Svárov (deutsch \"Schwarau\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Stráž nad Nisou in Tschechien. Er liegt vier Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Liberec und gehört zum Okres Liberec.", "tgt_summary": null, "id": 861111} {"src_title": "Rudolf von Isbary", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rudolf Friedrich Ernst Isbary, der Sohn des Ehepaares Carl August Isbary (* 1772), aus einer griechischen Familie in Nauplia (Nafplio) auf der Peloponnes und der Christine Elisabeth, geborene Heinicke, aus Leipzig, erhielt in seiner Geburtsstadt Leipzig seine Ausbildung. Er übersiedelte 1844 nach Wien und nahm dort eine Stelle in dem Exporthaus August Koch an, für das er 1849–52 in Livorno ein Kommissionsgeschäft zum Vertrieb österreichischer Textilien in noch wenig erschlossene Absatzgebiete wie Italien, Tunis, Algier und Äpypten leitete. Nach glänzenden Verkaufserfolgen trat er 1852 in das Unternehmen als Gesellschafter ein und baute vor allem die Exporttätigkeit nach Europa und Amerika aus.", "section_level": 1}, {"title": "Firmengründungen in Wien und Graslitz.", "content": "Im Jahr 1853 ehelichte Rudolf Isbary in Wien Louise Hlawatsch (1834–1898), Tochter des Karl Hlawatsch und wandelte 1856 mit seinem Schwiegervater dessen seit 1839 bestehende Wollwarenerzeugung in Wien-Mariahilf in die Shawl-Fabrik \"Hlawatsch u. Isbary\" um. Die herrschende Modeströmung und die ausgedehnten Handelsverbindungen Isbarys sicherten den durch neue Produktionsverfahren ständig verbesserten „Stella-Shawls“ ausgezeichneten Absatz, so dass 1857 eine eigene Faktorei in Gmünd in Niederösterreich und 1860 eine Filiale in New York errichtet werden konnten. Mit Broché-Shawls beginnend, wurden seit 1862 auch glatte und gestickte Kaschmirtücher in geschmackvollen Dessins gefertigt. Während der Jahre 1860 bis 1875 produzierte das Unternehmen mit rund 500 Beschäftigten insgesamt etwa 800.000 Schals (Shawls). Zu Beginn der 1880er Jahre wandte sich die Firma in steigendem Ausmaß der Erzeugung von Stoffen für Damenkleider zu und verlegte nach provisorischer Unterbringung in Asch, dem heutigen Aš im Jahr 1889 ihren Hauptsitz nach Graslitz, im heutigen Westböhmen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftspolitische Tätigkeiten.", "content": "Rudolf Isbary war neben seinen Erfolgen als Industrieller auch in zahlreichen Funktionen des öffentlichen Lebens tätig. Seit 1861 Mitglied der niederösterreichischen Handelskammer, wurde er 1872 zum Vizepräsidenten, 1883 zum Präsidenten gewählt und 1873–80 als deren erster Abgeordneter (Reichswahlordnung vom 2. April 1873) in den österreichischen Reichsrat entsandt, wo er vornehmlich als Wirtschaftsexperte in Spezialausschüssen hervortrat. Ab 1862 fungierte er als Mitglied des niederösterreichischen Landtages, 1865–74 als Handelsgerichtsbeisitzer. Isbary beteiligte sich auch wiederholt an der Organisation von großen Leistungsschauen der Wirtschaft: 1873 war er Präsident der Arrangementabteilung der Wiener Weltausstellungskommission, 1876 Vizepräsident der österreichischen Zentralkommission und Obmann des Exekutivkomitees für Paris. 1880 wurde Isbary zum Kurator des österreichischen Museums für Kunst und Industrie bestellt. 1886 begründete er ein Informationsbüro für den Export und Import und leitete eine Hilfsaktion zur Hebung der niederösterreichischen Kleineisenindustrie und zur Einrichtung von Lehrwerkstätten in die Wege. Seit 1887 wirkte Isbary als Präsident für die Niederösterreichische Escompte-Gesellschaft, eines der bedeutendsten Geldinstitute der Monarchie Österreich-Ungarn. Darüber hinaus war er in mehreren wirtschaftspolitischen Ausschüssen tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Anerkennung.", "content": "Im Jahr 1883 wurden er und seine Nachkommen in den österreichischen erbländischen Adelstand als Freiherrn von Isbary erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Mit seiner Ehefrau Louise, geborene Hlawatsch, (1834 bis 1898) hatte er einen Sohn Rudolf (geb. am 16. Mai 1858, gestorben am 28. März 1932 in Wien). Freiherr Rudolf von Isbary Junior folgte seinem Vater in der Firma nach, ehelichte Jacqueline Schürer von Waldheim (1859–1936) erbaute das Palais Isbary in der Schmöllergasse in Wien und erwarb einen Großgrundbesitz im niederösterreichischen Pielachtal mit Schloss Fridau als Verwaltungsmittelpunkt, welcher ehemals ein Ausmaß von 8000 ha hatte. Die \"Isbary ́sche Güterdirektion\" wird von seinen Erben fortgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolf Friedrich Ernst Freiherr von Isbary (* 14. November 1827 in Leipzig; † 9. Juni 1892 in Wien-Hütteldorf) war ein österreichischer Textilindustrieller, Abgeordneter zum Reichsrat und Präsident der Wiener Handelskammer.", "tgt_summary": null, "id": 1630295} {"src_title": "SŽD-Baureihe ЧС4", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Lokomotive besitzt ebenso wie ihr Prototyp einen Lokkasten aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Diese Entwicklungsrichtung wurde damals bestritten, um den Werkstoff für den metallenen Lokkasten durch einen wartungsfreien, farblich nicht behandelbaren zu ersetzen, bei dem lediglich eine Grundfarbe aufgetragen wurde. Dadurch ergab sich ein völlig neues Design für die Lokomotive, für das hauptsächlich die Designer \"Miloš Franče\" und Otakar Diblík verantwortlich waren. Das Ziel wurde nicht vollständig erreicht; darüber hinaus mussten Laminatharze und zusätzliche Farbpigmente mit Devisen von den kapitalistischen Staaten eingeführt werden. 1962 begann nach dem Auftrag der Volkswirtschaft der damaligen UdSSR die Lokfabrik Škoda in Plzeň mit der Projektierung der ersten Versuchslokomotive ЧС4 001, welche bis Ende 1963 gebaut wurde. Die Lokomotive war für das Lichtraumprofil der SŽD mit den Abmessungen 3400 mm × 5330 mm gefertigt worden. Selbstverständlich war die Lokomotive auch für die Verwendung mit der SA3-Mittelpufferkupplung vorgesehen. Für Versuchsfahrten auf Gleisen der ČSD war es möglich, auch Radsätze in Normalspur sowie Schraubenkupplung nachzurüsten.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Beschreibung.", "content": "Gegenüber den Konstruktionen der in der damaligen UdSSR hergestellten Lokomotiven besaßen die ЧС4 große Unterschiede in der Konstruktion, und das sowohl innerlich als auch äußerlich. Gegenüber dem Prototyp unterschied sich die ЧС4 äußerlich durch die Form der Karosserie; die Positions- und Schlussleuchten sind bei der ЧС4 mehr hervorgehoben, die Scheinwerferlampe besitzt ebenfalls eine andere Form. Die Frontverglasung besteht aus mehreren Segmenten. Außerdem ist eine dreifachunterteilte Seitenverglasung des Führerstandes angebracht, wo diese auch geöffnet werden konnten. Bei den SŽD war es üblich, die Hauptluftbehälter auf dem Dach zu positionieren, und so erhielten diese Lokomotiven auch diese konstruktive Besonderheit. Ursprünglich besaß die Lokomotive in den Seitenwänden zehn kleine ovale Fenster. Ab den Serienlokomotiven wurden statt diesen sechs größere Fenster verwendet. Die Lokomotiven besaßen ursprünglich den großen Bahnräumer wie ihn auch der Prototyp besaß. Bei der später auf dem Versuchsring Velim eingesetzten ЧС4.001 wurde dieser entfernt und durch zwei einfache mit einfachen Blechen und Versteifung ersetzt. Auf dem hinteren Führerstand besteht die Möglichkeit, über eine Leiter durch eine Sicherheitstür das Dach der Lokomotive zu betreten. Waren die Lüftungsgitter unter dem Dach bei der ersten Maschine noch schräg angeordnet, wurden sie bei den Serienlokomotiven gerade mit Versteifungskonsolen ausgeführt. Sehr elegant wirkte auch die farbliche Gestaltung der Lokomotiven, wie sie bei der museal erhaltenen ЧС4.012 sehr gut zu sehen ist. Original waren der Rahmen grau, der untere Teil des Lokkasten dunkelrot, der obere Teil des Kasten zinnoberrot und das Dach silber. Sehr dekorativ fügten sich auch die gelben Streifen an der Stirnwand des Designs ein. Im Laufe ihres Einsatzes wurde die Färbung mehrfach geändert. Wie auch die ČSD S 699.001 erregte die neue Maschine in der Öffentlichkeit großes Aufsehen und war eine sehr elegante Lokomotive. Im Wesentlichen besteht die mechanische und die elektrische Einrichtung aus den Elementen der S 699.0, bis auf die Ausnahme der elektrischen Fahrmotoren und der erneuerten Drehgestelle. Eine Besonderheit ist die Elektrische Bremse. Deren Last betrug 4 t und war eine der Ursachen, dass die Probelokomotive später mit 131 t erhebliche Überlastprobleme bekam. Da sie sich außerdem als nicht effektiv erwies, wurde sie bei den Serienlokomotiven bis auf die der zehnten Serie weggelassen. Beim Versuchsbetrieb war die Höchstgeschwindigkeit der Probelok auf Grund der Überlast auf 100 km/h beschränkt.", "section_level": 1}, {"title": "Versuchsbetrieb.", "content": "1964 wurde die erste Lokomotive ЧС4.001 zunächst der Betriebserprobung auf der Trasse Plzeň – Horažďovice mit Konstrukteuren von Škoda unterzogen. Der Versuchsring Velim war damals noch nicht elektrifiziert, so dass man diese Variante zur damaligen Zeit nicht nutzen konnte. Nach der Absolvierung wurde sie 1965 zur Betriebserprobung in die damalige UdSSR gegeben. Diese Erprobungen waren mit einigen Schwierigkeiten verbunden, die dazu führten, dass die Lokomotive 1966 als Garantie an das Herstellerland zurückgegeben werden musste. Obwohl die Lokomotive im Abschnitt Ха́нская – Майко́п eine Geschwindigkeit von 145 km/h erreichte, erwies sich ihr Antrieb in gebirgiger Region den harten Anforderungen nicht gewachsen. Beim Zugbetrieb mit starken Belastungen brachen vier Kupplungen des Antriebes und zerschlugen die Antriebsräder. Die Lok zeigte sich nicht vorbereitet auf den Betrieb bei den SŽD, einige Komponenten entsprachen nicht ihrer Leistung von 4800 kW. Nach der Rückkehr aus der UdSSR wurde die ЧС4.001 zunächst nach den Erkenntnissen des Versuchsbetriebes umgebaut. Die Maschine wurde daraufhin nicht wieder in die UdSSR zurückgegeben, sondern nach der Rekonstruktion erhielt der Versuchsring Velim die Maschine mit einer Spurweite von 1435 mm und Schraubenkupplung. Die Höchstgeschwindigkeit der Lokomotive war mit 160 km/h festgelegt worden. Die Lokomotive erhielt hier die Bezeichnung S 699.1001, ab 1988 260 601-0, und wurde hier 1990 ausgemustert. 1991 ist die Lokomotive in Beroun verschrottet worden. Im Laufe des Jahres 1965 wurden auf der Grundlage der Erkenntnisse mit den beiden Prototypen S 699.001 und ЧС4.001 die Konstruktion zunächst vervollständigt, und das besonders im Bereich der Drehgestelle. Es wurden zunächst zehn Lokomotiven der Nullserie bei Škoda hergestellt (ЧС4.002 – ЧС4.011), die zur Erprobung das Lokomotivdepot Кавка́зская erhielten. Dabei wurden an den Lokomotiven verschiedene Prüfungen durchgeführt, und zwar bei Diese Prüfungen waren erfolgreich und gaben die Grundlage für die Großserienproduktion der Lokomotiven mit einigen Modifikationen.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz der Lokomotiven.", "content": "Insgesamt wurden 1965–1972 230 Fahrzeuge der Baureihe bei Škoda hergestellt. Sie trugen die Nummern \"001–160\" und \"162–231\". Ursprünglich waren die Fahrzeuge für den Betrieb in den Depots Kawkasskaja und Brjansk2 vorgesehen. Später erhielten auch die Depots KiewP, Kirow, Balaschow und Rossosch die Lokomotiven, und nach der Elektrifizierung des Abschnittes Saratow – Rtischtschewo auch das Depot Saratow. Ihr Einsatzgebiet war der schwere Schnellzugsdienst. Nach 1970 erschien die Nachfolgeversion ЧС4т in 230 Exemplaren. Ihre Hauptmerkmale sind der neue blecherne Lokkasten und die neuere Elektrische Bremse. Während ihres Betriebseinsatzes wurden Modernisierungen durchgeführt, die sich im Wesentlichen auf die Einführung einer \"automatischen Geschwindigkeitsregulierung\" bezogen. Große Kapitalausbesserungen wurden im Werk Saporischschja in der südlichen Ukraine durchgeführt. Im Jahr 1999–2013 wurden in diesem Werk eine Generalreparatur mit einer Verlängerung der Frist bei 105 Lokomotiven durchgeführt. Dabei erhielten die Maschinen einen neuen Lokkasten analog dem der ЧС7 mit Tausch der Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff gegen eine aus Metall, abgenützte Baugruppen wurden getauscht, ersetzt wurden die Räder und die Drehgestelle. Im Wesentlichen handelt es sich um Lokomotiven aus der Ukraine mit den Nummern 017, 018, 019, 026, 036, 037, 039, 040–044, 046–050, 052, 054, 055, 058–061, 063–065, 067, 069, 075–078, 080, 082–086, 088, 091, 094–097, 099, 100, 102, 105–111, 113, 117, 119, 122, 125, 128, 130 ̃–132, 136, 138, 141–142, 144, 146, 149, 153, 154, 156, 158, 159, 169, 173, 174, 178, 179, 183, 185–193, 195–201, 204, 205, 207–211. Grundlage des Tausches der Lokkästen war die Beschwerde von Lokführern der SŽD, dass die Sicht auf die freie Strecke nur beherrscht wurde Bereich ab 50 m bis 70 m. Grund dafür waren der Abstand des Lokführerstuhles von dem Bedienpult und die Höhe des Bedienpultes. Zurzeit (2014) werden die Lokomotiven nur noch im Depot KiewP betrieben. In den Depots Kirow und Balaschow wurden sie durch die ЧС4т, in Saratow durch die ЭП1 ersetzt. Bis zur heutigen Zeit sind die Lokomotiven lediglich nach Unfällen und schweren Beschädigungen ausgemustert worden. Das sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt 16 Maschinen.", "section_level": 1}, {"title": "Lokomotiven in Museen und auf Denkmäler.", "content": "2004 wurden aus dem Depot Saratow vier Lokomotiven in Museen des Eisenbahntransportes übergeben: 2012 wurde aus dem Depot KiewP die ЧС4.072 in das Museum des dortigen Bahnhofes übergeben. Auch die ЧС4.226 ist erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die SŽD-Baureihe ЧС4 (deutsche Transkription TschS4) der Sowjetischen Eisenbahnen (SŽD) war aus der ČSD S 699.001 entstanden und war die Serienlokomotive dieser Konzeption für die SŽD. Die Lok wurde 1963 von Škoda in Plzeň gefertigt und ist mit einem Lokomotivkasten aus glasfaserverstärktem Kunststoff ausgerüstet. Im Betriebsdienst besitzen die Lokomotiven die Spitznamen \"Laminatka\", \"Aquarium\" oder \"Seifenschale\".", "tgt_summary": null, "id": 656496} {"src_title": "Ternopillja", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Ternopillja liegt im Westen der Ukraine, etwa 24 km südlich der Oblasthauptstadt Lwiw (früher Lemberg) im Norden des Rajons Mykolajiw; die Rajonshauptstadt Mykolajiw ist 12 Kilometer südöstlich gelegen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und Entwicklung bis 1939.", "content": "Mit der ersten Teilung von Polen-Litauen 1772 kamen die „Königreiche Galizien und Lodomerien“ an Österreich. Kaiser Joseph II. ließ 1782 in Südwest-Deutschland für die Kolonisierung Galiziens werben und versprach dabei Landeigentum nebst Haus, Scheune und Vieh sowie Freiheit von Fronarbeit und Kriegsdienst (Einwanderer und älteste Söhne) und auch für 10 Jahre von Abgaben und Steuern. Dornfeld wurde ab Herbst 1785 errichtet – ein Brunnen erinnert noch an dieses erste Jahr. Benannt wurde es nach 'Edler von Dornfeld', einem österreichischen Gubernialrat im Ansiedlungsstab. Nach einer Zwischeneinquartierung in Szczerzec (heute Schtschyrez) bezogen die in der Mehrzahl protestantischen (und einige mennonitischen) Kolonisten ab 1786 Dornfeld; im Juli 1786 war die Besiedlung abgeschlossen. Damals verlieh der Kaiser der Kolonie bei einem Besuch den kaiserlichen Doppeladler für ihr Wappen. Dornfeld war Zentrum des Pfarrsprengels - mit den Gemeinden Neu-Chrusno (Chorosno) im Norden, Reichenbach (heute Teil von Krassiw) und Lindenfeld (heute Lypiwka) im Osten sowie Einsiedel (heute Odynoke), Falkenstein (heute Sokoliwka) und Rosenberg (heute Teil von Schtschyrez) im Westen. Die Gemeinden zählten sich zur Evangelische Superintendentur A. B. Galizien. Die 100-Jahr-Feier wurde wegen Arbeiten an der Kirche auf das Jahr 1888 verlegt, auch weil im Juli 1788 der erste Dornfelder Pfarrer sein Amt angetreten hatte. Für die 150-Jahr-Feier einigte man sich jedoch mit Bezug auf das erste Ansiedlungspatent von Kaiser Joseph II. auf das Jahr 1931; die Feier fand in Dornfeld am Sonntag, den 12. Juli statt. Ab 1909 gründeten Georg Faust und Karl Bechtloff im Auftrag des Deutschen Volksrates Raiffeisenkassen, zunächst in Dornfeld und Rosenberg, nach und nach auch in den meisten anderen deutschen Gemeinden Galiziens, insgesamt 41 Kassen. Die Kassen wurden am 1. November 1910 im 'Verband deutscher landwirtschaftlicher Genossenschaften in Galizien' zusammengeschlossen, der bis zur Verlegung nach Lemberg (1914) seinen Sitz in Dornfeld hatte. Verwaltungstechnisch war der Ort ab 1867 der \"Bezirkshauptmannschaft Lemberg\" zugeordnet, der Sitz des Gerichtsbezirks war Szczerzec. Die Bewohner flohen am 1. September 1914 vor der russischen Besetzung. Sie kehrten teilweise ins bis zum 24. Juni 1915 russisch besetzte Dorf zurück, teilweise aber auch erst im Dezember 1915 nach der Entsetzung. In Dornfeld wurden 22 Gehöfte ganz oder partiell eingeäschert; außer den zerstörten Gehöften hinterließen die Russen ein 'weithin von Schützengräben zerwühltes und aufgegrabenes Feld.’ Einem anderen Bericht zufolge waren '40 Häuser niedergebrannt - die Russen hatten die Bewohner gezwungen, an den Schanzen mitzuarbeiten, wenn auch gegen Bezahlung.' Mit der Auflösung der Habsburger Monarchie im November 1918 begann auch für das ehemalige Kronland Galizien eine neue Epoche. Nach dem folgenden Polnisch-Ukrainischen Krieg war das ehemalige Galizien ab 16. Juli 1919 Teil des polnischen Staates. Während der Zeit des Zweiten Polnischen Republik war der Ort ab 1934 ein Teil der \"Gmina Ostrów\" im \"Powiat Lemberg\", Woiwodschaft Lemberg. 1920 gründete Pfarrer Fritz Seefeldt in Dornfeld eine Volkshochschule (am 3. März 1921 eröffnet); sie bestand bis zu dessen Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1933.", "section_level": 2}, {"title": "Umsiedlung der Deutschen 1939.", "content": "Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gab es viele Verhaftungen. Die Kämpfe in Galizien fanden mit der Kapitulation von Lemberg vor den Russen am 22. September 1939 ein vorläufiges Ende; das ehemalige Ostgalizien wurde nun als Westukraine bezeichnet. Mit dem deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag wurde in einem vertraulichen Protokoll die Umsiedlung der Deutschen vorbereitet; am 6. Oktober bekanntgegeben und ab 8. Dezember 1939 von einem Umsiedlungskommando unter Leitung des SS-Standartenführers Hoffmeyer, für das Gebiet Lemberg von SS-Sturmbannführer Dr. Friedrich Scholz, Hans Koch und Rudolf Niemczyk organisiert. Die große Abwanderung der Dornfelder selbst begann genau an Weihnachten 1939 in eisiger Kälte. Am 26. Januar 1940 überquerte der letzte Treck die Sanbrücke in Przemyśl. Die Frauen und Kinder wurden mit Zügen in Lager überführt, Ziel war vorerst ein Lager in Bad Schandau (bzw. für das Diakonissenhaus aus Stanislau in Pirna). Die Männer fuhren mit dem Treck und wurden zunächst in der Nähe von Lodz untergebracht. Im Laufe der nächsten Monate wurden die Dornfelder nach dem Warthegau überführt und dort angesiedelt, nachdem man die Polen vertrieben hatte. Damit war die Umsiedlungsaktion abgeschlossen, die über 54.000 Deutsche aus Ostgalizien in die deutsch besetzten polnischen Gebiete zunächst in die Nähe von Lodz und dann in den Warthegau brachte. Als im Frühjahr 1945 der Zusammenbruch nahte, mussten sie aber von dort wieder fliehen und alles im Stich lassen. In der neuen orthodoxen Kirche von Dornfeld wurde 2009 eine Erinnerungstafel angebracht, auf der die bis 1939 ansässigen Bewohner der einzelnen Grundstücke verzeichnet sind. Der letzte evangelische Pfarrer war dort Arnold Jaki. Auf dem Friedhof erinnert eine Gedenksäule aus dem Jahr 2000 ebenfalls an die ehemaligen Bewohner. Beides wurde vom Hilfskomitee der Galiziendeutschen verwirklicht und gemeinsam mit der Bevölkerung eingeweiht.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Die Zeit im Zweiten Weltkrieg war besonders in Osteuropa durch gewaltsame Umwälzungen einschließlich systematischer Judenpogrome (Aktion Reinhardt) gekennzeichnet. - Die Westukraine gehörte seit Juni 1941 zum deutschen Generalgouvernement, genauer dem Distrikt Galizien. Am 18. Juni 1943 traf in Dornfeld wieder ein Zug vieler Wagen ein, auf denen deutsche Familien – diesmal evakuierte Russlanddeutsche aus dem Kaukasus und dem Donezbecken um Stalino, circa 50 Familien – ihre Habe in eine neue Heimat zu bringen hofften. Dafür waren die zwischenzeitlich dort ansässigen Polen und Ukrainer vertrieben worden. Es wurde wieder Land verteilt, auch entstand ein Staatsgut, welches von einem Stützpunktleiter verwaltet wurde, der im Pfarrhaus residierte. Zusammen mit 180 zwangsrekrutierten ukrainischen Landarbeitern waren es jetzt etwa 400 Einwohner in Dornfeld, und auch die umliegenden Dörfer waren wieder von Deutschen besiedelt, doch nach einer ersten Rückzugsorder im April 1944, die kurzfristig widerrufen wurde, musste Dornfeld im Herbst schließlich wieder verlassen werden - die dritte Evakuierung.", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Dornfeld, eine der stattlichsten Kolonien, ist fast im Quadrat angelegt. Zwei Längs- und zwei Quergassen kreuzen sich und lassen einen großen Platz in der Mitte frei, um den 12 Wirtschaften herum gelagert sind und in dessen Mitte – vom großen baumbestandenen Kirchplatz umgeben – die Kirche liegt. Von der Kirche entspringen die vier ‚Kirchwege’, die nach Osten ins deutsche Haus (ursprünglich die Schulzenwirtschaft), nach Süden in das frühere Bürgermeisterhaus, nach Westen in die Schule und nach Norden ins Pfarrhaus mit dem Volkshochschulheim münden. An der Südostecke des inneren Feldes wurde 1938 eine Mühle errichtet - außer der Kirche das höchste Gebäude im Ort. Weiter im Norden liegt ein Löschwasserteich und jenseits dessen der alte deutsche Friedhof (vergleiche den Ortsplan auf der Erinnerungstafel). Im Südosten südlich der Straße nach Krassiw (bzw. Krasów) schließt sich Dobrjany an. Die Struktur der deutschen Siedlungen wurde in Zusammenarbeit der Universitäten Mainz und Lwiw (Lemberg) erforscht; Dornfeld wird als Beispiel für ein regelmäßiges ‚Neunfelderdorf‘ angeführt. An den vier Seiten des inneren Feldes (ca. 250 × 250 m) liegen außen je fünf Höfe; an den vier Ecken sind jeweils die beiden Straßen etwa gleich weit verlängert; die westlichen und östlichen Felder sind aber 2 Höfe schmäler als die mittleren. Ursprünglich waren 89 Hofstellen einschließlich Schule und Kirche geplant - nach Brigidau die zweitgrößte Kolonie im damaligen Ostgalizien. Später entstanden im Norden und Süden und durch Teilungen ca. 40 zusätzliche Stellen. Einwohner: Von 387 im Jahr 1806 ansteigend auf 1342 (1869) und zurückgehend auf 573 in 1930.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Zur gleichnamigen Landratsgemeinde Ternopillja zählten bis 2015 auch das Nachbardorf \"Dobrjany\" (früher polnisch Dobrzany), am 5. September 2015 wurde das Dorf ein Teil der neugegründeten \"Landgemeinde Trostjanez\". 2001 wohnten in Ternopillja 473 Einwohner – davon ca. 250 Einwohner (53 %) unter 40 Jahre alt. Je 20 % sind nach 1990 bzw. vor 1950 geboren. Auf dem Kirchplatz ist 2003 eine orthodoxe Kirche errichtet worden. Auch das Tor mit den Glocken ist wieder aufgebaut worden. Das alte Pfarrhaus steht heute (2014) leer und ist baufällig, besonders der Volkshochschul-Anbau. Nebenan sind zwei stattliche Neubauten entstanden. In der Mühle wurde vor einigen Jahren noch Getreide gemahlen. Das alte Schulhaus im Westen ist frisch renoviert und wird als Altbauteil der staatlichen Mittelschule genutzt – unter anderem mit einem Computer-Übungsraum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ternopillja (ukrainisch ; russisch /\"\", deutsch \"Dornfeld\") ist ein Dorf in der westlichen Ukraine. Der früher \"Dornfeld\" genannte Ort war ein deutsches Kolonistendorf im ehemaligen österreichischen Königreich Galizien (seit 1854: Kronland), das bis heute seine Anlage aus dem Jahr 1785 gut erkennen lässt. Es war bis Ende 1939 und nochmals von 1943 bis 1944 von Deutschen besiedelt. Es bestehen noch Beziehungen zum Hilfskomitee der Galiziendeutschen.", "tgt_summary": null, "id": 342904} {"src_title": "Dobrá Voda (Hartmanice)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Dobrá Voda befindet sich am Rande des Nationalparks Šumava im Böhmerwald. Nördlich erhebt sich der Bezděkovský kopec (818 m), nordöstlich die Jakubice (853 m) und die Hamižná (\"Hamischberg\", 853 m), im Süden die Křemelná (\"Kiesleiten\", 1125 m) sowie südöstlich der Březník (\"St. Guntherberg\", 1006 m). Durch Dobrá Voda verläuft die Staatsstraße II/190 zwischen Hartmanice und Železná Ruda. Nachbarorte sind Peklo im Norden, Hartmanice und Kundratice im Nordosten, Jakubice, Cech und Štěpanice im Osten, Kříženec, Velký Babylon und die Wüstung Malý Babylon im Südosten, Pustina im Süden, Rovina im Westen sowie Busil, Žežulka, Zadní Chalupy, Karlov und Schöpfrův Dvůr im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts ließ der böhmische Herzog Břetislav I. am Fuße des Březník an dem von Böhmen nach Baiern führenden Bresnitzer Steig eine Zollstation errichten. Im Jahre 1040 verließ der Benediktinermönch Gunther im hohen Alter das von ihm gegründete und geleitete Kloster Rinchnach, um sein Lebensende wieder als Einsiedler zu verbringen. Er errichtete an einem Felsen (\"Vintířova skála\" / \"Guntherfelsen\") über dem später als Gunthersteig bezeichneten Handelsweg seine Klause, wo er am 9. Oktober 1045 verstarb. Herzog Břetislav I., der Gunther sterbend antraf, ließ den Leichnam in das Kloster Břevnov überführen und schenkte dem Kloster die Gegend um den St. Guntherberg. Die Klause wurde später noch von weiteren Einsiedlern bewohnt. Zwischen 1327 und 1331 entstand ein neues Zollhaus am Fuße des St. Guntherberges. Seit dem 14. Jahrhundert wurden einer Quelle unterhalb des St. Guntherberges Heilkräfte für Mensch und Vieh durch Fürsprache Gunthers bei Gott zugeschrieben. Wegen der Verehrung Gunthers als Heiliger wurde bei der Quelle eine hölzerne Kapelle mit einer Bildsäule Gunthers errichtet. Bei der eisenhaltigen und schwach radioaktiven Quelle entstand eine kleine Siedlung, die als \"Březnice\" bzw. \"Gutwasser\" bezeichnet wurde. Die erste schriftliche Erwähnung des Gutes \"Březnice\" mit einer Feste und einem Meierhof erfolgte 1602 als Besitz des Jan Čejka von Olbramovice auf Němčice. Dieser ließ am Guntherfelsen eine hölzerne Kapelle des hl. Gunther errichten. Nach Jan Čejkas Tod im Jahre 1618 ließen seine Erben zwischen 1618 und 1620 die hölzerne Kapelle in \"Březnice\" durch eine steinerne ersetzen. Die Grafen Čejka von Olbramovice verloren nach der Schlacht am Weißen Berg wegen ihrer Beteiligung am Ständeaufstand von 1618 den Besitz. Neue Grundherren wurden die Freiherren Villani de Pillonico, die das Gut \"Gutwasser\" an das benachbarte Gut Tieschau anschlossen. Wegen des guten Rufs der Heilquelle entstand 1675 das Heilbad \"St. Günthers-Bad\". Im Jahre 1706 ließ Franz Karl von Villani die Kapelle in Gutwasser vergrößern. 1734 wurde die Kapelle auf Veranlassung von Eleonora Fürstin von Mansfeld und Fondi mit Dotation durch Franz Karl von Villani zur Kirche erweitert und im Jahr darauf zur Pfarrkirche erhoben. Seit 1754 ist das Pfarrhaus mit Schule nachweislich. Im selben Jahre erhielt die Kirche ein neues geräumigeres Schiff. 1777 erfolgte der Anbau des barocken Kirchturmes. Im Jahre 1788 verkaufte Karl von Villani das Gut Gutwasser an Philipp Josef Graf Kinsky, der es seinem Gut Stubenbach zuschlug. 1798 verkaufte Kinsky die Güter Stubenbach und Gutwasser für 400.000 Gulden an Joseph II. zu Schwarzenberg. Zwei Jahre später erwarb Joseph II. zu Schwarzenberg noch das Gut Langendorf und vereinigte alle drei Güter zur Allodialherrschaft Stubenbach und Langendorf. Über der Quelle neben der Kirche wurde 1820 ein Brunnenhaus mit oktogonalem Grundriss errichtet. 1833 erbte Johann Adolf II. zu Schwarzenberg die Allodialherrschaft Stubenbach und Langendorf. Im Jahre 1838 bestand \"Gutwasser\" bzw. \"St. Günther\" aus zehn Häusern mit 67 deutschsprachigen Einwohnern. Unter dem Patronat der Obrigkeit stand die Pfarrkirche des hl. Guntherius. Außerdem gab es im Ort eine Schule, ein Gasthaus und ein Badehaus. \"Gutwasser\" war Pfarrort für die künischen Dörfer Pscheidlhof (\"Karlov\"), Stadln (\"Stodůlky\"), Groß-Babylon (\"Velký Babylon\"), Klein-Babylon (\"Malý Babylon\"), Husch (\"Souš\"), Einöde (\"Pustina\"), Ebene (\"Rovina\"), Glaserwald (\"Skelná\"), Scherlhof (\"Šerlův Dvůr\"), Holzschlag (\"Paseka\"), Höhal (\"Horečky\") und Haid (\"Malý Bor\") sowie einem Haus von Hurka (\"Cettlova Hůrka\"). Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Gutwasser zur Allodialherrschaft Stubenbach und Langendorf untertänig. Das Amtsdorf der Herrschaft war Langendorf. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Gutwasser\" / \"Dobrá Voda\" ab 1850 einen Ortsteil der Stadt Hartmanitz im Gerichtsbezirk Schüttenhofen. Wegen der stark rückläufigen Zahl der Wallfahrer wurde das \"St. Günthers-Bad\" 1860 geschlossen. Ab 1868 gehörte Gutwasser zum Bezirk Schüttenhofen, 1873 wurde das Dorf Teil des neugebildeten Gerichtsbezirkes Hartmanitz. In den 1870er Jahren erfolgte eine Teilung des Ortes; \"Gutwasser 1. Anteil\" / \"Dobrá Voda 1. díl\" verblieb bei Hartmanitz, \"Gutwasser 2. Anteil\" / \"Dobrá Voda 2. díl\" kam zu Kundratitz. Beim Zensus von 1910 wurden in Gutwasser 20 Häuser und 156 fast ausschließlich deutschsprachige Einwohner gezählt. Nach dem Münchner Abkommen wurde Gutwasser dem Deutschen Reich zugeschlagen. Von 1939 bis 1945 gehörten beide Anteile zum bayerischen Landkreis Bergreichenstein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Dobrá Voda im Zuge der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei größtenteils abgesiedelt. Die Wiederbesiedlung mit Tschechen gelang nur in geringem Umfang. Zugleich endete die Tradition als Wallfahrtsort. Am 5. Februar 1952 wurde im Grenzgebiet zu Bayern der Truppenübungsplatz Dobrá Voda errichtet. Beide Anteile von Dobrá Voda wurden von den Gemeinden Hartmanice bzw. Kundratice abgetrennt und dem Militärgebiet zugeschlagen. Da Dobrá Voda neben Prášily das Verwaltungszentrum des Truppenübungsplatzes bildete, wurden beide Orte, im Gegensatz zu den anderen Dörfern auf dem Militärgebiet nicht gänzlich zerstört. Nach der Auflösung des Truppenübungsplatzes Dobrá Voda im Jahre 1991 wurden die Gemarkungen Hartmanice II, Kundratice II, Paště und Zálužice II als Ortsteil Dobrá Voda der Stadt Hartmanice zugeordnet. Danach wurde Dobrá Voda wieder besiedelt. 1995 erfolgte die Benediktion der Wallfahrtskirche des hl. Gunther. Zwei Jahre später wurde im Geburtshaus von Šimon Adler das Dr.-Šimon Adler-Museum eröffnet. Im Jahre 1991 hatte Dobrá Voda keine ständigen Einwohner. 2001 bestand der Ort aus sieben Wohnhäusern, in denen 15 Menschen lebten. Insgesamt besteht Dobrá Voda aus 19 Häusern.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil Dobrá Voda besteht aus den Grundsiedlungseinheiten Dobrá Voda (\"Gutwasser\"), Hartmanice II (\"Hartmanitz II\"), Kundratice II (\"Kundratitz II\"), Paště (\"Waid\") und Zalužice II (\"Audechen II\"). Der Ortsteil gliedert sich in die Katastralbezirke Hartmanice II, Kundratice II, Paště und Zalužice II.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dobrá Voda (deutsch \"Gutwasser\") ist ein Ortsteil der Stadt Hartmanice in Tschechien. Er liegt zwei Kilometer südwestlich von Hartmanice und gehört zum Okres Klatovy.", "tgt_summary": null, "id": 320283} {"src_title": "Sedlo (Böhmerwaldvorland)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Sedlo liegt im Naturpark Kašperská vrchovina. An seinem nördlichen Fuß entspringt der Podmokelský potok (\"Albrechtsbach\") und am westlichen Fuß der Divišovský potok; gegen Osten liegt das Tal des Šimanovský potok. Während die Nordflanke des Berges auf Albrechtice zu sanft abfällt, ist der Südhang steil und felsig. Umliegende Orte sind Albrechtice im Norden, Kadešice, Rozsedly, V Chalupách, Napajedla und Hájovna im Nordosten, Strádal, Kakánov und Šimanov im Osten, Nezdice na Šumavě, Ostružno und Klepačka im Südosten, U Durmáků, České Domky, Žlíbek und Nový Dvůr im Süden, Humpolec und Bohdašice im Südwesten, Dlouhá Ves und Platoř im Westen sowie Milčice, Vrabcov und Záluží im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach archäologischen Untersuchungen bestand während der jüngeren Hallstattzeit (Periode Ha D2–D3) und der älteren La-Tène-Zeit (Periode LTA1-LTB1) in der Zeit zwischen 470 und 385 v. Chr. eine keltische Fliehburganlage auf dem Sedlo. In der Latèneperiode LTC2 (180–125 v. Chr.) ist wiederum eine Nutzung der Burg auf dem Sedlo nachweisbar. Im 9. und 10. Jahrhundert wurde die Burgstätte letztmals genutzt. Am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden am Sedlo mehrere Wanderwege angelegt, der bedeutendste führte von Albrechtsried zur Burg Karlsberg. Der dicht bewaldete Berg bot jedoch kaum Aussicht und erlangte wenig tourische Bedeutung. Während des Zweiten Weltkriegs wurde auf dem Sedlo ein militärischer Aussichtspunkt angelegt, der bis in die 1950er Jahre genutzt wurde. Nachdem die Armee den Sedlo in der Mitte der 1960er Jahre wieder freigegeben hatte, wurde der ehemalige Wachturm zunehmend von Touristen aufgesucht. Im Laufe der Zeit fielen die baufälligen Gebäude und der Wachturm schließlich ein. Nach der Samtenen Revolution wurde mit Unterstützung von Sponsoren der Bau eines Aussichtsturmes auf dem Sedlo ins Auge gefasst. Realisiert wurde der Bau im zweiten Halbjahr 2009.", "section_level": 1}, {"title": "Burgstall.", "content": "Die Burganlage war durch einen 920 m langen Wall geschützt, der ein Areal von 400 m Länge und 32 bis 114 m Breite umschloss. In die Wallanlage wurden auch die Felsen am Sedlo eingezogen. Die bis zu 13 m breiten steinernen Wälle erhoben sich vom Burginnern um einen bis anderthalb Meter; durch das Hanggefälle erreichten sie an der Außenseite eine Höhe von bis zu zehn Metern. Auf den Trockenmauern des Walls befand sich wahrscheinlich eine von Südosten her zugängliche hölzerne Burg, deren Kern im südöstlichen Teil auf dem höchsten Punkt des geschützten Terrains vermutet wird. Der Zugang erfolgte über ein 17 m langes und anderthalb Meter breites Tor. Gräben bestanden nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Aussichtsturm.", "content": "Der 27,75 m hohe Turm mit heptagonalem Grundriss wurde am 30. November 2009 fertiggestellt und am 13. Dezember 2009 eingeweiht. Die überdachte Aussichtsplattform befindet sich in einer Höhe von 23,75 m. Zum Erhalt der natürlichen Gestalt des Sedlo wurde der Gipfelwald in der Umgebung des Turmes belassen. Vom Turm bietet sich vor allem nach Süden hin ein weiter Ausblick auf den Zámecký vrch (\"Schlossberg\") mit der Burg Kašperk sowie den Kamm des Böhmerwaldes mit dem Großen Arber (\"Velký Javor\"), Großen Rachel (\"Velký Roklan\"), Pancíř (\"Panzer\"), Špičák (\"Spitzberg\"), Poledník (\"Mittagsberg\"), Ždánidla (\"Steindlberg\"), Huťská hora (\"Knappenberg\"), Ždánov (\"Zosumberg\") und Javorník (\"Jawornik\"). Der Ausblick in andere Richtungen wird durch hohe Bäume eingeschränkt, sichtbar sind der Čerchov (\"Schwarzkopf\"), der Svatobor (\"Swatobor\"), die Burg Rabí und die Kirche Sankt Maurenzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sedlo (deutsch \"Rittersattel\", auch \"Steinberg\", ) ist ein bewaldeter Berg in Tschechien. Er liegt fünfeinhalb Kilometer nördlich von Kašperské Hory bzw. sechs Kilometer südöstlich von Sušice in der zum Böhmerwaldvorland gehörigen Svatoborská vrchovina (\"Swatobor-Bergland\"). Am Sedlo befindet sich ein frühzeitlicher Burgstall, der neben dem Obří hrad zu den höchstgelegenen in Böhmen zählt.", "tgt_summary": null, "id": 236007} {"src_title": "Pěkná", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Pěkná befindet sich linksseitig des moorigen Moldau-Oberlaufes auf einer zu den Ausläufern der Želnavská hornatina gehörigen Terrasse im Böhmerwald. Das Dorf liegt an der Grenze zwischen dem Nationalpark Šumava und dem Landschaftsschutzgebiet Šumava. Nördlich erheben sich der Mechový vrch (\"Maystadt\", 1012 m n.m.) und die Křemenná (\"Steinschicht\", 1085 m n.m.), im Nordosten die Hůrka (888 m n.m.), der Korunáč (\"Großer Kronetberg\", 920 m n.m.) und der Korunáček (\"Kleiner Kronetberg\", 994 m n.m.), östlich der Dlouhý hřbet (\"Langer Berg\", 1089 m n.m.), der Nad Uhlíkovem (\"Pendelberg\", 965 m n.m.) und der Knížecí stolec (\"Fuchswiesenberg\", 1236 m n.m.), im Südosten die Suchá hora (\"Dürrenberg\", 1080 m n.m.) und der Černý les (\"Schwarzwald\", 1007 m n.m.), südlich der U hvozdecké cesty (\"Wahlberg\", 902 m n.m), im Südwesten der Perník (\"Lebzelterberg\", 1048 m n.m), der Hvozd (\"Hochwald\", 1047 m n.m.), die Jelenská hora (\"Hirschberg\", 1068 m n.m.) und der Bor (993 m n.m.), westlich die Vrchoviště (\"Ferchenberg\", 937 m n.m.) und der Spálený (818 m n.m.) sowie im Nordwesten der Stožeček (856 m n.m.) und der Stožec (\"Tusset\", 1064 m n.m.). Südlich des Dorfes mündet der Korunáč (\"Schönauer Bach\") und westlich der Chlumský potok in die Moldau. Durch Pěkná führt die Staatsstraße I/39 zwischen Volary und Horní Planá. Südwestlich, am gegenüberliegenden Moldauufer verläuft die Bahnstrecke České Budějovice–Černý Kříž; der Haltepunkt \"Pěkná\" befindet sich knapp zwei Kilometer westlich des Dorfes. Gegen Osten erstreckt sich der Truppenübungsplatz Boletice. Nachbarorte sind Nové Chalupy und die Wüstung Horní Sněžná im Norden, Arnoštov und die Wüstung Jodlovy Chalupy im Nordosten, die Wüstungen U Gabriela, Zelená Hora und Uhlíkov im Osten, V Černém Lese und Záhvozdí im Südosten, Želnava, Bělá, Nové Chalupy, Vltava und Ovesná im Süden, Brod und Jelení im Südwesten, Smolná Pec, Stožec und Černý Kříž im Westen sowie Dobrá und Chlum im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf wurde um 1360 im Zuge der Kolonisation des Böhmerwaldes durch das Kloster Goldenkron gegründet und 1393 erstmals als \"Schonaw\" erwähnt. Zusammen mit den anderen Klostergütern ging auch Schönau 1785 in Folge der Aufhebung des Klosters Goldenkron in das Eigentum der Fürsten Schwarzenberg und wurde Teil der Allodialherrschaft Krumau. Zwischen 1788 und 1791 entstand in Schönau eine Lokalkirche der Pfarrei Salnau. Nach der Kirchweihe erhielt das Dorf auch eine eigene Pfarrschule; unterrichtet wurde anfänglich als Wanderschule abwechselnd in den Stuben der Bauern; als Lehrerwohnung diente eine Haarstube. 1795 bewilligte der Religionsfond 329 Gulden zum Bau eines Schulhauses, die Herrschaft Krumau stellte das Baumaterial im Wert von 422 Gulden zur Verfügung. Nach ihrer Fertigstellung wurde die Schule zur Landmusterschule für die Umgebung erklärt. Im Jahre 1840 bestand \"Schönau\" aus 26 Häusern mit 265 deutschsprachigen Einwohnern. Unter dem Patronat des Religionsfonds standen die Lokalkirche zur hl. Anna und die Schule. Abseits lagen die Einschichten Grasfurth (\"Brod\", zwei Häuser am rechten Ufer der Moldau), Pechofen (\"Smolná Pec\", zwei Häuser mit Teeröfen, rechts der Moldau), Pendelberg (\"U Gabriela\", ein Hegerhaus) und Jodlhäuser (\"Jodlovy Chalupy\", zwei Häuser am Steinschichtwald). Schönau war Pfarrort für Humwald (\"Chlum\"), Jodlhäuser, Neuhäuser (\"Nové Chalupy\"), Pechofen und Grasfurth. 1845 wurde das Schulhaus durch einen Neubau ersetzt. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Schönau\" der Allodialherrschaft Krumau untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Schönau\"/\"Šenava\" ab 1849 einen Ortsteil der Gemeinde Hintring im Gerichtsbezirk Oberplan; die rechts der Moldau gelegenen Einschichten Grasfurth und Pechofen wurden der Gemeinde Neuofen zugeschlagen. 1857 wurde die Schönauer Kirche zur Pfarrkirche erhoben. Im Jahre 1860 wurden in der einklassigen Dorfschule 110 Kinder aus Schönau und den eingepfarrten Orten unterrichtet. Ab 1868 gehörte das Dorf zum Bezirk Krumau. 1882 wurde das Schulhaus für den zweiklassigen Unterricht aufgestockt, ab 1890 erfolgte der Unterricht in drei Klassen. Mit der Genehmigung für einen Schulbau in der Gemeinde Humwald brach 1933 zwischen Schönau und Humwald ein Schulstreit aus, der bis vor das Oberlandesgericht Brünn geführt wurde, wo Schönau in letzter Instanz mit einer Anfechtungsklage scheiterte. Die neue dreiklassige Schule in Humwald wurde am 12. September 1935 eingeweiht und fortan von den Kindern aus Humwald und Neuhäuser besucht. Die Jodlhäuser blieben auf eigenen Wunsch weiterhin nach Schönau eingeschult. Da die Zahl der Kinder aus Schönau, Jodlhäuser, Grasfurth und Pechofen für einen dreiklassigen Unterricht zu gering war, wurde ab 1936 in Schönau nur noch in zwei Klassen unterrichtet. Mitte der 1930er Jahre entstand bei Schönau entlang der Moldau eine Bunkerlinie des Tschechoslowakischen Walls. Im Oktober 1938 wurde das Dorf in Folge des Münchner Abkommens dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Prachatitz. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam Šenava an die Tschechoslowakei zurück und wurde wieder dem Okres Český Krumlov zugeordnet. Die deutschböhmische Bevölkerung wurde auf Grund der Beneš-Dekrete bis 1946 vertrieben und der Ort nur in geringem Umfang mit Tschechen wiederbesiedelt. Im Zuge der Gebietsreform von 1948 wurde die Gemeinde Hintring dem Okres Prachatice zugeordnet. 1949 wurden Hintring in \"Záhvozdí\" und Šenava in \"Pěkná\" umbenannt. Im Jahr darauf wurde die Gemeinde Záhvozdí aufgelöst; Pěkná wurde dabei nach Bělá eingemeindet. Ab 1961 gehörte Pěkná als Ortsteil zu Želnava und seit dem 1. Juli 1980 zu Nová Pec. In der Schule wurde 1964 ein Kindergarten eingerichtet. Im Jahre 1991 hatte Pěkná 66 Einwohner. 2001 bestand der Ort aus 27 Wohnhäusern, in denen 61 Menschen lebten. Insgesamt besteht Pěkná aus 30 Häusern. Durch den Abriss unbewohnter und verfallener Häuser sowie Neubebauung ging in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Charakter des Dorfplatzes gänzlich verloren. Die nordwestlich von Pěkná an der Straße nach Chlum gestandene Wallfahrtskapelle der Lieben Frau am Rothübl (\"Kaple na Červeném vršku u Pěkné\") wurde in dieser Zeit abgebrochen.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil Pěkná bildet einen Katastralbezirk. Zu Pěkná gehören die Wüstungen U Gabriela (\"Meisselheger\", auch \"Pendelberg\") und – anteilig – Jodlovy Chalupy (\"Jodlhäuser\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Pěkná, bis 1949 \"Šenava\", (deutsch \"Schönau\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Nová Pec in Tschechien. Das Dorf liegt acht Kilometer südlich von Volary und gehört zum Okres Prachatice.", "tgt_summary": null, "id": 2181342} {"src_title": "Franz Stein (Journalist)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Franz (Franko) Stein wuchs als Sohn eines Fabrikarbeiters und einer Kleinbauerntochter auf und machte eine Lehre als Feinmechaniker. Seit 1888 engagierte er sich für die von Georg von Schönerer propagierten völkischen Ziele und gründete 1893 den „Alldeutschen Arbeiterbund in Böhmen“, in Anlehnung an Schönerers Partei Alldeutsche Vereinigung. Steins Verband wurde 1899 in „Bund der deutschen Arbeiter Germania“ umbenannt. Seit 1895 redigierte Stein dessen Organ „Der Hammer. Zeitschrift für soziale Reform und alldeutsche Politik“ und agitierte gegen die billige tschechische Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, gegen die Sozialdemokratie und vertrat Schönerers Ideologie vom Rassenantisemitismus bis zur Los von Rom-Bewegung. Er lebte ab 1897 als Herausgeber und Journalist von Schönerers \"Egerer Neueste Nachrichten\" in Eger, wohin er 1899 den ersten „deutsch-völkischen Arbeitertag“ einberief. Zwischen 1898 und 1937 gab er das „Hammer-Jahrbuch“ heraus, das auch unter den Titeln „Jahrbuch deutschvölkischer Arbeiter“, „Bismarck-Jahrbuch“ und „Alldeutscher Zeitweiser“ erschien. Von 1899 bis 1909 war Stein Abgeordneter im Böhmischen Landtag. 1901 wurde er für die Alldeutsche Vereinigung in das Abgeordnetenhaus des Reichsrats gewählt und zog wieder nach Wien. 1903 blieb er bei der Abspaltung der „nationalsozialistischen“ Abgeordneten („Deutschradikale“) an der Seite Schönerers und wurde dessen Stellvertreter. Bei den Wahlen 1907 verlor die Schönerer-Partei erheblich und Schönerer und Stein wurden nicht wiedergewählt. Auch bei den Wahlen 1911 und dann in der österreichischen Republik 1919 und 1920 war Steins Kandidatur nicht erfolgreich. Ihren mangelnden Einfluss kompensierten Steins Anhänger durch Schlägereien in den Wiener Arbeiterbezirken. Zu Bismarcks Geburtstag hielt Stein regelmäßig eine Festrede in der Mariahilfer Straße 81, bei der Rede 1908 könnte auch Adolf Hitler unter den Zuhörern gewesen sein. Von 1914 bis 1917 war Stein Schriftleiter der völkischen Wiener Zeitung „Deutsche Presse“. Nach Schönerers Tod 1921 organisierte Stein den Verein „Die letzten Schönerianer“ und propagierte weiterhin die großdeutsche Idee. Wovon er weiterhin lebte, ist unklar. 1923 wurde er Ehrenmitglied der \"Burschenschaft Aldania Wien\". In der Zeit des österreichischen Ständestaats ab 1934 wurde er wegen verfassungsfeindlicher Aktivitäten mehrfach verhaftet. Hitler sorgte 1937 dafür, dass Stein, der arbeitslos und verarmt war, von Deutschland aus eine finanzielle Unterstützung erhielt. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich wurde Stein wieder politisch aktiv und kandidierte, allerdings erfolglos, bei der Wahl zum Großdeutschen Reichstag 1938. Seit dem 1. Juni 1939 erhielt Stein einen steuerfreien Ehrensold der NSDAP in Höhe von 300 Reichsmark. Stein organisierte 1942 im Wiener Messepalast mit Eduard Pichl eine von der Partei finanzierte Gedenkausstellung zum 100. Geburtstag Schönerers. Bei Steins Beerdigung auf dem Hietzinger Friedhof erschien an der Seite von Steins Witwe und Tochter der Wiener Gauleiter Baldur von Schirach. Unter den Rednern waren Regierungspräsident Hans Dellbrügge und der Gauhauptamtsleiter Alfred Frauenfeld.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franz Stein (* 1. Juni 1869 in Wien; † 17. Juli 1943 in Lienz) war ein österreichischer Journalist und Politiker der Alldeutschen.", "tgt_summary": null, "id": 1738318} {"src_title": "Jason Mariano Kouchak", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "Jason Mariano Kouchak wurde in Lyon, Frankreich geboren. In seiner Jugend besuchte er die Westminster School und studierte danach klassische Musik am Royal College of Music und an der Edinburgh University. Er ist ein Nachfahre des russischen Marinekommandanten Alexander Wassiljewitsch Koltschak.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Jason Kouchak hat fünf Alben produziert, von welchen, zwei in den Abbey Road Studios aufgenommen wurden. Er hatte Auftritte mit eigenen Werken bei BBC und beim japanischen Sender NHK. Seine Musik hat er weltweit aufgeführt, unter anderem in Hong Kong, Singapur, Japan, Paris (Salle Pleyel), St. Petersburg (Mariinski-Theater) und in London (Royal Festival Hall). Andere Aufführungen von Jason Kouchak: \"The Moon represents my Heart\", arrangiert für Julian Lloyd Webber und Jiaxing Cheng und zur Feier von Lloyd Webbers 60. Geburtstag im Chelsea Arts Club aufgeführt. Eine weitere Aufführung war im Jahr 2010 Chopins Bicentennial Guildhall Concert mit der Sängerin und Schauspielerin Elaine Paige. In Paris hat er an einer Kabarettaufführung im Café de Paris und Café Royal gesungen. 2012 hat Kouchak mit Tom Stoppard am Galle Literary Festival gespielt. Im selben Jahr spielte er ein Klavierkonzert zur Eröffnung des London Chess Classic. 2017 wurde Kouchak zum Musikdirektor des 20. French Film Festival UK in London und Edinburgh berufen.", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Auftritte.", "content": "Im Jahr 1990 war Jason Kouchak Gastkünstler beim 60. Geburtstag von Prinzessin Margaret. 1998 führte Kouchak seine Interpretation von \"Sakura\" für Kaiser Akihito im Victoria and Albert Museum (London) auf. 1995 hat er bei einer Kōbe-Erdbeben-Wohltätigkeitsveranstaltung gespielt. Das Stück wurde mit Julian Lloyd Webber für sein Album \"Cello Moods\" aufgenommen und vom Olympiateilnehmer Yuka Satō (Schlittschuhläufer) vorgestellt. Kouchak hat zum Victory Day mit dem Royal Philharmonic Orchestra (2011/2013) das russische Lied \"Dark is the Night\" am HMS Belfast aufgeführt. Im März 2015 führte er anlässlich der offiziellen Eröffnungszeremonie des Emirates Airline Festival of Literature das Stück \"Scheherazade\" auf.", "section_level": 2}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Jason Kouchaks soziale Initiativen bestehen aus zwei großen Schachplätzen für Kinder. Der eine, 2010 eröffnet, befindet sich im Holland Park London, der andere im Meadows Park Edinburgh. Er komponierte das Schach-Wohltätigkeits-Lied \"Moving Forward\" für CSC. Im Jahr 2011 hat Kouchak den Kinderchor \"Tsubasa\" gegründet, der das Matsuri Festival eröffnete. Zum Jubiläum der englischen Königin 2012 führte er auf dem Trafalgar Square in London \"Jupiter\" aus Holsts Suite Die Planeten auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jason Mariano Kouchak ist ein (Lieder-)Komponist, Sänger und Pianist. Er tritt weltweit öffentlich auf und gibt Wohltätigkeitskonzerte, unter anderem im Vereinigten Königreich, in Frankreich, Japan, Singapur und Hongkong.", "tgt_summary": null, "id": 124337} {"src_title": "Baloň", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde befindet sich im Südteil der Großen Schüttinsel, einem Teil des slowakischen Donautieflands, in der \"Csilizköz\" (ungarisch) oder \"Medzičiližie\" (slowakisch) genannten Landschaft. Baloň wird durch mehrere Kanäle und kleine Bäche umschlossen und liegt vier Kilometer von der Donau und somit auch der Staatsgrenze zu Ungarn entfernt. Das Ortszentrum liegt auf einer Höhe von und ist neun Kilometer von Veľký Meder sowie 23 Kilometer von Dunajská Streda entfernt. Nachbargemeinden sind Pataš im Norden, Čiližská Radvaň im Osten, Medveďov im Süden, Ňárad im Westen und Gabčíkovo im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde zum ersten Mal 1252 als \"Bolon\" schriftlich erwähnt und gehörte damals zum Herrschaftsgut des Bistums Raab. Bis zum 17. Jahrhundert lag das Dorf an der Grenze zwischen den Gespanschaften Raab und Pressburg, seither war es Teil der Gespanschaft Raab. Das Gemeindegebiet war bis zum 18. Jahrhundert sumpfig und die Einwohner lebten überwiegend von Fischfang, zudem hatte Glockengießerei eine lange Tradition. 1828 zählte man 70 Häuser und 482 Einwohner. Bis 1919 gehörte der im Komitat Raab liegende Ort zum Königreich Ungarn und kam danach zur Tschechoslowakei beziehungsweise heute Slowakei. 1938–45 lag er aufgrund des Ersten Wiener Schiedsspruchs noch einmal in Ungarn.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung 2011 wohnten in Baloň 756 Einwohner, davon 690 Magyaren, 44 Slowaken, drei Tschechen und ein Ukrainer. 18 Einwohner machten keine Angabe. 633 Einwohner zählten zur römisch-katholischen Kirche, 56 Einwohner zur reformierten Kirche, drei Einwohner zu den Zeugen Jehovas sowie jeweils ein Einwohner zur evangelischen Kirche A. B., zur griechisch-katholischen Kirche und zur orthodoxen Kirche. 39 Einwohner waren konfessionslos und bei 24 Einwohnern wurde die Konfession nicht ermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Baloň (ungarisch \"Balony\" – bis 1907 \"Ballony\") ist eine Gemeinde im Südwesten der Slowakei mit Einwohnern (Stand ). Sie gehört zum Okres Dunajská Streda, einem Teil des Trnavský kraj.", "tgt_summary": null, "id": 157469} {"src_title": "Kamasi Washington", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kamasi Washington, der Sohn des Saxophonisten Rickey Washington, wuchs im kalifornischen Inglewood auf. Er entschied sich für das Saxophon im Alter von 13 Jahren, nachdem er zuvor bereits mehrere andere Instrumente gespielt hatte. Nach dem Besuch der Hamilton High School Academy of Performing Arts studierte er Musikethnologie an der University of California in Los Angeles. Dort spielte er gemeinsam mit seinem Kindheitsfreund Stephen Bruner (Thundercat, Bass), dessen Bruder Ronald Bruner Jr. (Schlagzeug) und Cameron Graves (Piano) in der Jazzformation \"Young Jazz Giants\", die im Jahr 2004 ein ebenso betiteltes Album veröffentlichte. In den folgenden Jahren veröffentlichte Washington regelmäßig Musik im Selbstverlag und machte sich als Sideman in der Musikszene von Los Angeles einen Namen. Als Saxophonist ist er unter anderem auf Veröffentlichungen von Gerald Wilson und Harvey Mason zu hören; daneben spielte er auch mit McCoy Tyner, Raphael Saadiq, George Duke und tourte mit Snoop Dogg. Gemeinsam mit Thundercat spielte er im Jahr 2014 auf dem Album \"You're Dead!\" von Flying Lotus und wenige Monate später auf Kendrick Lamars \"To Pimp a Butterfly\", zu dem er auch Streicherarrangements beisteuerte. Im Mai 2015 erschien \"Brainfeeder\", Washingtons Debütalbum als Leader, auf dem Flying-Lotus-Label. Das Dreifachalbum \"The Epic\" ist fast drei Stunden lang und wird gespielt von einer zehnköpfigen Band, einem 32-köpfigen Orchester und einem zehnköpfigen Chor. Neben zahlreichen Eigenkompositionen interpretiert Washington unter anderem auch den Jazzstandard \"Cherokee\" und Claude Debussys \"Clair de Lune\". In der Band, die zwei Bassisten und zwei Schlagzeuger umfasst, sind erneut Thundercat und sein Bruder Ronald Bruner Jr. zu hören. Die Musik der 2017 erschienenen EP \"Harmony of Difference\" bedient sich der Kompositionstechnik des Kontrapunktes und entstand als Teil des Multimediaprojektes \"Whitney Museum of American Art 2017 Biennial\" mit einem Film von A.G. Rojas und Gemälden seiner Schwester Amani Washington. Washington nennt Jazz-Klassiker wie John Coltrane, Charlie Parker und Wayne Shorter als wichtige Einflüsse, drückt aber gleichzeitig die Hoffnung aus, dass seine Musik wie die von Kendrick Lamar, Flying Lotus und Thundercat dem Jazz neue Türen öffnen könne.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografische Hinweise.", "content": "unter eigenem Namen als Sideman", "section_level": 1}], "src_summary": "Kamasi Washington (* 18. Februar 1981 in Los Angeles) ist ein US-amerikanischer Tenorsaxophonist. Der Musiker ist überwiegend im Jazz tätig, wirkt als Sideman und Arrangeur aber auch in anderen Genres.", "tgt_summary": null, "id": 1252730} {"src_title": "Powerbank", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die fortschreitende Miniaturisierung und der Trend zu immer flacheren mobilen Endgeräten setzt der Kapazität der in die Geräte integrierbaren Akkumulatorzellen technische Grenzen. Um die Verwendungsdauer der Geräte bei rechenintensiven Anwendungen zu verlängern, wurden zusätzliche, extern anschließbare Speicher entwickelt. Weit verbreitet sind Powerbanks, die dafür geeignete Geräte über den USB-Port laden können. Es werden aber auch entsprechend größere und leistungsfähigere Geräte angeboten, die über ein Adaptersystem handelsübliche Laptops oder Notebooks mit den dort üblichen Spannungen, z. B. 12 V oder 19 V versorgen können.", "section_level": 1}, {"title": "Technisches.", "content": "Eine Powerbank ist gewöhnlich mit einem oder mehreren Lithium-Polymer- oder Lithium-Ionen-Akkuzellen ausgerüstet. Sie enthält eine Schaltung zur Stabilisierung von Ausgangsspannung und Ausgangsstrom sowie oft eine Anzeige für den Betriebs- bzw. Ladezustand. Die Stromabgabe an angeschlossene Geräte erfolgt über einen oder mehrere USB-Anschlüsse (Typ A), geladen wird gewöhnlich über einen Micro-USB-Anschluss an einem Rechner oder einem externen Netzteil. Die möglichen Lade- und Entladeströme sind nicht standardisiert und können von den USB-Spezifikationen unter Umständen stark abweichen. Powerbanks mit anderen Ausgängen sind technisch durchaus möglich, z. B. für FireWire oder Thunderbolt, jedoch in der Praxis kaum anzutreffen. Powerbanks mit USB-Ausgängen sind mit nominellen Kapazitäten (= elektrische Ladungsmenge) zwischen unter 1000 mAh bis weit über 20.000 mAh erhältlich, der abgebbare Strom kann zwischen 500 mA und über 3 A variieren. Die Kapazitätsangaben beziehen sich in der Regel auf den verbauten Akku, nicht auf die entnehmbare elektrische Energie. Für USB-Powerbanks ist die Ausgangsspannung entsprechend dem benutzten Steckverbinder über die gängigen USB-Standards durchgehend auf nominell 5 V fixiert. Daraus ergibt sich über die Definition der elektrischen Leistung (\"Strom mal Spannung\" samt Nutzungszeit) ein theoretisches Energiespeichervermögen von 5 Wh bis 100 Wh. (Zum Vergleich, ein Elektro-Leichtfahrzeug wie der Renault Twizy stellt mit seinen Zellen real nutzbare 6100 Wh zur Verfügung.) Stehen mehrere Anschlüsse zur Verfügung, dann sind diese häufig nicht gleichwertig, sind also für eine unterschiedliche maximale Stromabgabe spezifiziert. Der Ladewirkungsgrad kann weit unter 50 % liegen, aber auch hochwertige Geräte erreichen selten mehr als 70 %.", "section_level": 1}, {"title": "Sonderfunktionen.", "content": "Zur Komfortausstattung können beispielsweise eine eingebaute Taschenlampe oder die digitale Anzeige des Lade- und Betriebszustands gehören. Eine Powerbank ist als Pufferbatterie geeignet, wenn sie gleichzeitig ge- und entladen werden kann. Nicht jede Powerbank ist für das Laden von Geräten des Herstellers Apple geeignet, manche funktionieren nur mit einem proprietären Ladekabel dieses Herstellers. Einige Powerbanks weisen zwei oder mehr Ausgänge auf, von denen oft einer dediziert für iPhones oder iPads vorgesehen ist. Es werden auch hochstromfähige Powerbanks angeboten, die dediziert oder als Zusatzfunktion zur Starthilfe bei PKW eingesetzt werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Powerbank ist ein mobiler Zusatzakkumulator zur Energieversorgung mobiler Geräte wie Tabletcomputer und insbesondere Smartphones. Sie ist ein mobiler Energiespeicher, aber kein Ladegerät, da die Ladeelektronik zum Aufladen der angeschlossenen Geräte in den entsprechenden Geräten direkt verbaut ist.", "tgt_summary": null, "id": 2442537} {"src_title": "Armblütige Gänsekresse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Die Armblütige Gänsekresse ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 100 Zentimetern. Sie bildet einen kurzen aufsteigenden „Wurzelstock“ und ist ein- bis mehrstängelig. Die aufrechten, kahlen und blaugrünen Stängel verzweigen sich höchstens im oberen Teil. Die grundständigen Blätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der oft lange Blattstiel ist manchmal etwas bewimpert. Die einfache Blattspreite ist eiförmig bis breit elliptisch und kahl. Die blaugrünen Stängelblätter sind bei einer Länge von 5 bis 14 Zentimetern länglich lanzettlich mit herzförmiger stängelumfassender Basis und ganzrandig.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die Blütezeit ist in Mitteleuropa Mai bis Juni. Der traubige Blütenstand ist zunächst dicht und enthält meist 10 bis 20 Blüten; die Blütenstandsachse streckt sich bis zur Fruchtreife, der Fruchtstand ist sehr locker und oft über 30 Zentimeter lang. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier Kelchblätter sind 3 bis 4 Millimeter lang. Die vier Blütenkronblätter sind 5 bis 8 Millimeter lang und weiß. Die Schoten stehen auf 7 bis 16 Millimeter langen, abstehenden Stielen und sind nach oben etwas abgewinkelt. Die Schoten sind 4 bis 8 Zentimeter lang und 1,5 bis 2 Millimeter breit. Die Fruchtklappen tragen einen deutlichen durchgehenden Mittelnerv und zarte netzartige Seitennerven. Die einreihig stehenden Samen sind etwa 2 Millimeter lang. Der Griffel ist nur etwa 1 Millimeter lang. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Armblütige Gänsekresse ist vom nördlichen Spanien über die Pyrenäen bis in die Westalpen, bis Frankreich einschließlich Korsika, die Schweiz und den Apennin verbreitet; sie kommt im südlichen und zentralen Mitteleuropa mit großen Lücken bis zu den Kleinen Karpaten vor. Sie ist ein submediterranes Florenelement. In den Allgäuer Alpen kommt sie in Tiroler Teil am Heuberg bei Häselgehr in Höhenlagen bis zu 1300 Metern vor. Die Armblütige Gänsekresse ist wärmeliebend und auch etwa lichtliebend, erträgt aber mäßige Beschattung. Sie gedeiht am besten auf kalkreichen oder kalkarmen, aber basenreichen, mäßig trockenen Böden. Sie wächst vorwiegend in lichten Eichen- und Buchenmischwäldern, in Gebüschen und in Saumgesellschaften. Sie ist überregional eine Art der Flaumeichenwälder (Quercetalia pubescentis).", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Erstveröffentlichung erfolgte 1767 unter dem Namen \"Turritis pauciflora\" durch Johann Friedrich Carl Grimm und im gleichen Jahr durch Carl von Linné als \"Brassica alpina\". Danach beschrieb sie neu Johann Daniel Leers 1775 als \"Turritis brassica\", was von Stephan Rauschert 1975 zu \"Arabis brassica\" umkombiniert wurde. Christian August Friedrich Garcke kombinierte 1858 den Grimmschen Namen zu \"Arabis pauciflora\" und erst Werner Greuter und Hervé Maurice Burdet stellten diese Art im Jahr 1984 als \"Fourraea alpina\" ( in eine eigene Gattung \"Fourraea\". \"Fourraea alpina\" ist die einzige Art der Gattung \"Fourraea\". Sie ist noch in keine Tribus innerhalb der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) eingeordnet worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Armblütige Gänsekresse (\"Fourraea alpina\"), auch Wenigblütige Kohlkresse genannt, ist die einzige Art der Pflanzengattung Fourraea innerhalb der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae).", "tgt_summary": null, "id": 545685} {"src_title": "Gustav Hummer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hummer wurde als Sohn eines Notars geboren. Er besuchte das Gymnasium zunächst in Znaim, wechselte danach an die Gymnasien in Iglau bzw. in Prag und studierte schließlich Pharmazie und Staatswissenschaften an der Universität Wien. Er war Mitglied der K.Ö.St.V. Frankonia Wien und legte nach dem Magisterium der Pharmazie das Staatsexamen an der juristischen Fakultät ab. 1902 promovierte er zum Doktor. Er diente in der Folge aks Einjährig-Freiwilliger und war zuletzt im Rang eines Militär-Medizin-Beamten. Hummer arbeitete zwischen 1906 und 1909 als Apotheker in Znaim, bevor er 1910 nach Wien übersiedelte und dort eine Apotheke eröffnete. Hummer engagierte sich für die Deutschradikale Partei und war Mitglied der mährischen Landesparteileitung und von 1097 an Aufsichtsrat des Südmährerbundes. Zudem fungierte er von 1908 bis 1909 als politischer Leiter des Deutschen Mahnrufes und war ab 1910 Vorstandsmitglied des deutsch-nationalen Vereins für Österreich. Des Weiteren wirkte er als leitendes Mitglied des Vereins „Freie deutsche Schule“ und war Mitglied in den Ausschüssen zahlreicher nationaler Vereine. Zudem verfasste er mehrere politische Werke und das „Deutschradikale Jahrbuch“. Hummer trat bei der Reichsratswahl 1911 im Wahlbezirk Böhmen 80 an und konnte sich in der Stichwahl gegen den sozialdemokratischen Kandidaten durchsetzen. Er war in der Folge bis 1918 Mitglied des Abgeordnetenhauses und gehörte als Mandatar eines deutschsprachigen Wahlkreises zwischen dem 21. Oktober 1918 und dem 16. Februar 1919 der Provisorischen Nationalversammlung an. Er galt als „gewaltiger Redner und glänzender Jurist“ und gab zwischen 1928 und 1934 die „Freie Apothekerstimme“ heraus. Er wurde nach seinem Tod am 23. November 1959 auf dem Hietzinger Friedhof bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gustav Hummer (* 11. Dezember 1877 in Znaim, Mähren; † 17. November 1959 in Wien) war ein österreichisch-mährischer Politiker, Apotheker und Schriftsteller. Er war Abgeordneter zum Österreichischen Abgeordnetenhaus und Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung.", "tgt_summary": null, "id": 1914065} {"src_title": "Kończyce Małe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Kończyce Małe liegt im Ostrauer Becken \"(Kotlina Ostrawska)\", am Piotrówka etwa 30 km westlich von Bielsko-Biała und 50 km südlich von Katowice im Powiat (Kreis) Cieszyn. Das Dorf hat eine Fläche von 1194 ha. Nachbarorte sind Zebrzydowice im Norden, Pruchna im Osten, Kończyce Wielkie im Süden, Kaczyce im Südwesten, die Stadt Karviná in Tschechien im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf liegt im Olsagebiet (auch \"Teschener Schlesien\", polnisch \"Śląsk Cieszyński\"). Der Ort wurde um 1305 im \"Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis\" (Zehntregister des Bistums Breslau) erstmals urkundlich als \"„Item in Cunczindorf principis debent esse XL mansi“\" erwähnt. Der Name ist patronymisch abgeleitet vom deutschen Vornamen \"Kunze\" mit typischen patronymischen Wortende -yce (früher deutsch -dorf, slawisch \"von Kleinen Kunczicz\" 1439 wurde erstmals erwähnt). Das ursprüngliche Adjektiv \"principis\" (deutsch \"fürstlich\") wurde zu unterscheiden von ritterlichen \"Cunczindorf Pasconis\" (heute Kończyce Wielkie) genannt. Politisch gehörte das Dorf ursprünglich zum Herzogtum Teschen, dies bestand ab 1290 in der Zeit des. Seit 1327 bestand die Lehnsherrschaft des Königreichs Böhmen und seit 1526 gehörte es zur Habsburgermonarchie. Eine Pfarrei \"Cunczendorf\" im Teschener Dekanat wurde im Peterspfennigregister des Jahres 1335 im Teschener Dekanat und im Jahre 1447 als \"Cunczendorff\" erwähnt, aber es ist nicht sicher ob es \"Kończyce Małe\", Kończyce Wielkie oder Kunčice wäre. Nach 1540 erfolgte unter Wenzel III. Adam die Reformation und die Kirche wurde von Lutheranern übernommen. Eine Sonderkommission gab sie am 26. März 1654 an die Katholiken zurück. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften war es ab 1850 eine Gemeinde in Österreichisch-Schlesien, Bezirk Teschen (ab 1868 Bezirk Freistadt) und Gerichtsbezirk Freistadt. In den Jahren 1880–1910 stieg die Einwohnerzahl von 1343 im Jahr 1880 auf 1633 im Jahr 1910 an, es waren überwiegend polnischsprachige (zwischen 98,2 % und 99,1 %), deutschsprachige (20 oder 1,4 % im Jahr 1890) und tschechischsprachige (12 oder 0,7 % im Jahr 1910). Im Jahr 1910 waren 99 % römisch-katholisch, 11 (0,8 %) evangelisch; es gab 4 Juden. 1920, nach dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie und dem Ende des Polnisch-Tschechoslowakischen Grenzkriegs (Cezary Haller, ein polnischer General und Bruder von Józef Haller, starb dort), kam Kończyce Małe zu Polen. Unterbrochen wurde dies nur durch die Besetzung Polens durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Von 1975 bis 1998 gehörte Kończyce Małe zur Woiwodschaft Katowice.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kończyce Małe (früher auch \"Kunczyce Małe\", \"Klein Kuntschitz\", ursprünglich \"Klein Kunzendorf\") ist eine Ortschaft mit einem Schulzenamt der Gemeinde Zebrzydowice im Powiat Cieszyński der Woiwodschaft Schlesien, Polen.", "tgt_summary": null, "id": 1497244} {"src_title": "Rick and Morty", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Rick Sanchez ist ein älterer exzentrischer Wissenschaftler und Alkoholiker, der seit kurzem bei der Familie seiner Tochter Beth Smith wohnt. Die meiste Zeit verbringt er mit seinem Enkel Morty auf gefährlichen und ausgefallenen Abenteuern im gesamten Kosmos und in Parallelwelten. Die Familie Smith besteht aus den Eltern Beth und Jerry, der 17-jährigen Summer und dem 14-jährigen Morty. Der einfache und unsichere Jerry sieht in Rick einen schlechten Einfluss für Morty, daher kommt es oftmals zum Konflikt in der ohnehin brüchigen Ehe zu Beth, die mit ihrer derzeitigen Lebenssituation unzufrieden ist. Rick Sanchez ist ein genialer Wissenschaftler. Er ist der Vater von Beth und somit der Großvater von Summer und Morty. Seine Frau ist verstorben, worauf hin er zum Alkoholiker wurde und seine Tochter Beth zurückließ. Erst kurz vor Beginn der Serie ist er zu der Familie seiner Tochter zurückgekommen. Rick ist häufig betrunken und handelt daraufhin sehr vorschnell. Obwohl er Morty für sehr dumm hält und es ihm auch häufig offen sagt, merkt man doch, dass er ihn gern hat. Mithilfe seiner „Portal-Gun“ kann er durch verschiedene Realitäten reisen und mit seinem Raumschiff – das wie ein klassisches UFO aussieht, aber dem Charaktertypus gemäß aus Müll gebaut wurde – durch die Galaxien fliegen. Er weiß einiges über die anderen Welten und hat einige Freunde, aber auch Feinde überall in den unterschiedlichsten Lebensformen. Oft scheint er kein Gewissen zu haben, aber wenn es um seine Familie und besonders um Morty geht, kann er durchaus sehr besorgt und fürsorglich sein, streitet dies aber auf Nachfrage vehement ab. Morty ist der 14-jährige Sohn von Beth und Jerry, der Bruder von Summer und der Enkel von Rick. Dieser nimmt ihn des Öfteren mit in Abenteuer, die ihn seelisch mitnehmen und verstören. Morty ist nicht besonders klug und dient Rick als Tarnung, da Mortys einfache Hirnwellen Ricks überschatten. Morty ist in Jessica aus seiner Schule verliebt, versucht aber auch häufig mit anderen Mädchen zusammen zu kommen oder intimen Umgang zu haben. Summer ist die 17-jährige Schwester von Morty. Beth war mit ihr ungewollt schwanger, was letztendlich dazu geführt hat, dass sie und Jerry zusammen geblieben sind. Sie ist der typische Teenager und versucht, möglichst beliebt zu sein. Sie ist aufgeschlossen und offen gegenüber anderen Kreaturen, sogar dem Teufel gegenüber. Jerry ist der Mann von Beth und Vater von Summer und Morty. Er möchte Aufmerksamkeit und Anerkennung. Rick ärgert ihn gerne und hält ihn für lästig, weswegen ein reicher Rick aus einer anderen Realität eine Art „Jerry-Herberge“ errichtet hat, in der er ihn absetzen kann. Jerry hat einige Vorlieben, die bei Beth auf keine Begeisterung stoßen. Er nimmt Beths Job nicht so wahr, wie seine Frau es möchte. Beruflich ist er in der Werbebranche tätig, meist aber recht erfolglos. Im Verlauf muss er einen Job bei der galaktischen Regierung annehmen, welchen er jedoch wieder verliert, als sich diese von der Erde zurückzieht. Beth ist die Tochter von Rick. Sie ist noch von ihrem Vater enttäuscht, zeigt es aber meistens nicht und verhält sich normal zu Rick. Beth ist Pferde-Chirurgin, legt aber großen Wert darauf, dass es genauso anspruchsvoll ist wie Humanchirurgie. Nach und nach findet sie aber Jerry nerviger und hatte schon des Öfteren überlegt, ihn zu verlassen. In der dritten Staffel befindet sie sich in Scheidung mit Jerry. Jessica ist eine Schülerin aus Mortys Schule. Er ist in sie verliebt und versucht, mit ihr zu reden und mit ihr zusammenzukommen, was ihm mal mehr, mal weniger gelingt. Jessica ist Morty gegenüber nicht abgeneigt, aber hat auch kein großes Interesse an ihm. In der Schule ist sie ziemlich beliebt. Vogelmensch ist ein Freund von Rick, der zum Teil Mensch und zum Teil Adler ist. Er wirkt sehr emotionslos. Auf der Party von Rick und Summer lernt er Tammy kennen, eine Jugendliche aus Summers Schule, mit der er fortan zusammen ist und mit ihr zu seinem Herkunftsort fliegt. Später heiratet er sie auch. Allerdings ist sie eine Spionin und hatte sich nur zwecks Tarnung mit ihm vermählt. Mr. Goldenfold ist Mortys Mathelehrer. Er leidet an Koprophagie.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nebencharaktere.", "content": "Der Rat der Ricks ist eine Vereinigung von mehreren Ricks aus unterschiedlichen Realitäten, die sich zusammengeschlossen haben. Sie befinden sich in der Zitadelle der Ricks, wo viele Ricks und Mortys leben.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "Als Dan Harmon 2012 von der Fernsehserie \"Community\" gefeuert wurde, sprach Adult Swim ihn wegen der Produktion einer Zeichentrickserie an. Da Harmon mit der Produktion von Animationsserien nicht vertraut war, wandte er sich an Justin Roiland, den er von seinem Filmfestival Channel 101 kannte. Gemeinsam entwickelten sie die Serie auf Grundlage des animierten Kurzfilms \"The Real Animated Adventures of Doc and Mharti\", den Roiland für Channel 101 geschrieben hatte. Dieser recht vulgäre Kurzfilm war angelehnt an die beiden Hauptfiguren von \"Zurück in die Zukunft\". Während der ersten Staffel gab es mehrere Gastauftritte verschiedener Schauspieler und Synchronsprecher, darunter Werner Herzog, John Oliver, Alfred Molina, Claudia Black, David Cross, Dana Carvey, Virginia Hey und Tom Kenny. Auch Dan Harmon, der Mitschöpfer der Serie, hat einige kleinere Gastrollen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung und Veröffentlichung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehen.", "content": "Die erste Staffel der Serie wurde in den USA vom 2. Dezember 2013 bis zum 14. April 2014 auf Adult Swim veröffentlicht. In Deutschland wurde die erste Staffel vom 29. November 2014 bis zum 7. Februar 2015 ausgestrahlt. Die Serie wurde in mehrere Sprachen synchronisiert, unter anderen ins Russische und Spanische. Deutschsprachige Synchronstimmen sind u. a. Kai Taschner (Rick Sanchez), Tim Schwarzmaier (Morty Smith), Claus-Peter Damitz (Jerry Smith), Ilena Gwisdalla (Summer Smith) und Elisabeth Günther (Beth Smith). Die zweite Staffel startete in den USA am 26. Juli 2015. Bereits einen Monat vor der offiziellen Veröffentlichung wurden die ersten beiden Folgen geleakt. Der Schöpfer der Serie, Justin Roiland, gab in einem Kommentar auf reddit an, nicht zu wissen, wer an der illegalen Veröffentlichung Schuld hat, machte aber später scherzhaft den damaligen US-Präsidenten Barack Obama verantwortlich. In Deutschland wurde die zweite Staffel bei TNT Serie vom 4. bis zum 17. Februar 2016 gezeigt. Zwischen dem 26. Juli 2017 und 4. Oktober 2017 strahlte TNT Comedy die dritte Staffel als Deutschlandpremiere aus. Seit dem 1. April 2019 wird die dritte Staffel auf Comedy Central als Free-TV-Premiere ausgestrahlt, nachdem DMAX die ersten beiden Staffeln vom 12. November 2016 bis 30. März 2017 erstmals im Free-TV ausstrahlte. Die vierte Staffel startete in den USA am 10. November 2019 und endete am 31. Mai 2020. In Deutschland strahlt TNT Comedy seit dem 15. Januar 2020 die vierte Staffel aus, während auf Netflix die erste Hälfte der Staffel seit dem 15. Juni 2020 zur Verfügung steht.", "section_level": 2}, {"title": "Internet.", "content": "Die Folgen der ersten Staffel wurden auf der Website von Adult Swim zunächst ohne regionale Sperren veröffentlicht. Die ersten sechs Folgen wurden zudem für einen kurzen Zeitraum kostenlos auf YouTube gezeigt. Die Folge \"Rixty Minutes\" wurde vor der Ausstrahlung am 13. März 2014 in 109 15-sekündigen Videos auf Instagram veröffentlicht. Am Dienstag, den 6. September 2016, wurde auf dem deutschen Internet-Sender Rocket Beans TV um 21:40 Uhr die Serie ausgestrahlt. Zu sehen war vorerst nur die erste Episode in deutscher Synchronisation auf dem YouTube-Livestream der Rocketbeans. Am 20. September um 21:40 Uhr wurde die Episode auf Rocket Beans TV wiederholt, diesmal jedoch in der englischen Originalversion.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Fernsehserie \"Rick and Morty\" wurde bei den Annie Awards 2015 in der Kategorie \"Best General Audience Animated TV/Broadcast Production\" nominiert. Bei den Behind the Voice Actors Awards wurden die Sprecher Chris Parnell und Sarah Chalke für ihre Arbeit an der Serie nominiert. Von Kritikern wurde die Serie wohlwollend aufgenommen. Laut der Seite Rotten Tomatoes beschreiben alle fünf gesammelten Kritiken die Serie positiv. Auch die Seite Metacritic bestätigt dies. Als Durchschnittsbewertung wird dort aus acht Kritiken ein Metascore von 85/100 ermittelt. Bei den Zuschauern zeigt sich ein ähnliches Bild, über 290.000 Benutzer der Internet Movie Database gaben der Serie durchschnittlich 9,3 von 10 Sternen.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation wurde von der Synchronfirma \"SPEEECH Audiolingual Labs\" durchgeführt. Die Dialogregie führten Dominik Auer und Paul Sedlmeir.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Comics.", "content": "Die Comicserie zu \"Rick & Morty\" wird von Zac Gorman geschrieben und von CJ Cannon illustriert und erschien erstmals am 1. April 2015. Da die Comicreihe eine andere Zeitlinie als in der Serie verfolgt, überschneidet sie sich nicht mit der Haupthandlung. Zudem erschien ein Crossover-Comic mit Dungeons and Dragons, zu dessen Autoren unter anderem Patrick Rothfuss zählt.", "section_level": 2}, {"title": "Videospiele.", "content": "2014 erschien erstmals ein Adobe Flash Point-and-Click-Adventure zu der Serie und wurde auf der Webseite von Adult Swim veröffentlicht. Im Dezember erschien Rick and Morty: Jerry's Game für Android und iOS, in welchem es darum geht, Ballons zum Platzen zu bringen. Am 13. Januar 2016 erschien die Pokémon-Parodie Pocket Mortys für iOS und Android. Hierbei muss der Spieler „wilde“ Mortys einfangen und für sich kämpfen lassen. Am 20. April 2017 erschien das Virtual-Reality-Spiel Rick and Morty: Virtual Rick-ality für die HTC Vive und Oculus Rift. Entwickelt wurde es von Owlchemy Labs, welche zuvor bereits den Job Simulator entwickelt haben.", "section_level": 2}, {"title": "Spiele und Merchandising.", "content": "Zu der Serie sind mehrere Spiele und Merchandising-Artikel erschienen. Am 11. Mai 2017 startete das Rickmobile in Atlanta, ein fahrbarer Shop, der sich auf Rick-and-Morty-Artikel spezialisiert hat. Das aus der Folge 15 bekannte Spiel \"Total Rickall\" wurde von Cryptozoic Entertainment als strategisches Kartenspiel umgesetzt und am 22. Juni 2016 herausgebracht. Am 3. August 2016 veröffentlichte das Unternehmen außerdem die \"Mr. Meeseeks' Funbox\", welche Würfelspieleelemente mit Wahrheit oder Pflicht und den aus der Serie bekannten Charakter Mr. Meeseeks kombiniert. Am 12. Juli 2017 veröffentlichte das Unternehmen außerdem \"Anatomy Park — The Game\", welches ein Strategiespiel auf Basis der gleichnamigen Folge ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Rick and Morty ist eine US-amerikanische Zeichentrickserie von Justin Roiland und Dan Harmon. Die Serie hatte 2013 ihre Premiere bei dem Kabelsender Adult Swim, ein Jahr später folgte die Ausstrahlung in Deutschland auf dem Sender TNT Serie. Die Fernsehserie folgt dem zynischen, aber genialen Wissenschaftler Rick und seinem einfältigen Enkel Morty auf Abenteuern in andere Dimensionen. Im Original werden die Stimmen der beiden Hauptrollen von Roiland gesprochen, weitere Sprecher sind Chris Parnell, Spencer Grammer und Sarah Chalke. ", "tgt_summary": null, "id": 270449} {"src_title": "Wolfs- und Eispinge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wolfspinge.", "content": "Die Wolfspinge ist etwa 120 Meter lang, 25 Meter tief und bis zu 14 Meter breit. Die Bezeichnung geht auf den Bergbau der \"Wolfgang Fundgrube\" zurück. Im 16. Jahrhundert entstand hier in etwa 35 Metern Tiefe durch Weitungsbau eine Kammer, deren Hangendes später einbrach. Später brach noch weiteres Gestein aus den Seitenwänden nach, wodurch sich die Pinge vergrößerte. Im 18. Jahrhundert wurde nochmals ein Erzgang, der etwa 60 Meter unter der Erdoberfläche liegt, tonnlägig bis in 80 Meter Tiefe unter der Erdoberfläche abgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Eispinge.", "content": "Die Eispinge ist etwa 150 Meter lang, 20 Meter tief, dabei nur etwa 1 bis 1,5 Meter breit und entstand nicht durch Verbruch von Grubenbauen, sondern durch Schrämen eines Zinngreisengangs. Abbaubetrieb war die \"Georg Fundgrube\". Die Vorsilbe „Eis-“ kommt daher, dass sich aus dem im Winter angelagerten Schnee ab dem Frühjahr Höhleneis bildet, das das ganze Sommerhalbjahr über nicht vollständig abschmilzt. Die zugrundeliegende Naturerscheinung ist folgende: Im Felsspalt findet nur ein äußerst geringer Luftaustausch mit der (im Sommer wärmeren) Umgebung statt, wodurch die Kaltluft im Spalt zurückgehalten wird. Dabei bildet sich in 5 bis 10 Metern Tiefe oft auch eine Nebelschicht. Am Ende des Winters hat der angesammelte Schnee eine Mächtigkeit von etwa 1,5 Metern erreicht. Der ab dem Frühjahr einsetzende Schmelzvorgang durch Wärmeübertragung aus dem umgebenden Gestein – die Jahresmitteltemperatur des Gesteins liegt bei etwa 4 °C – lässt Eis entstehen und ist noch nicht beendet, wenn sich ab Herbst bereits der erste Schnee neu anlagert, wozu natürlich die gegenüber dem Flachland deutlich raueren klimatischen Verhältnisse auf etwa 1000 m über dem Meeresspiegel entscheidend beitragen. Im August 2006 wurden sechs Deutsche aus Sachsen von den zuständigen Behörden des Bezirks Karlsbad wegen der Beschädigung eines Naturdenkmals mit Bußgeldern von jeweils bis zu 1800 Euro belegt. Ihnen wurde angelastet, im Juli 2005 einen Teil des Eises abtransportiert zu haben, wobei sie und die Kennzeichen des Kfz fotografiert wurden. Anlass ihres Handelns war der Wettbewerb des sächsischen Hörfunksenders Radio PSR, der den Bau einer Schneemann­familie mitten im Sommer beinhaltete. Ein tschechischer Umweltschützer gab seinerzeit an, dass es fünf bis sechs Jahre dauern werde, bis sich die natürliche Menge wieder angelagert hat. Im Juli 2007 war das Eis erstmals gänzlich abgeschmolzen, wobei unklar ist, ob es allein eine Folge des zuvor überdurchschnittlich warmen Winters oder auch des „Eisdiebstahls“ aus dem Sommer 2005 war.", "section_level": 1}, {"title": "Touristische Erschließung und Schutzgebiet.", "content": "Die Wolfspinge liegt am Lehrpfad (tschechisch \"Naučná stezka\") Horní Blatná – Vlčí jámy und kann von diesem eingesehen werden. In die Eispinge kann man über eine steile Treppe hinabsteigen. Der Weg endet an einer Stelle, von der man die Eisschicht gut überblicken kann. Am 5. September 1975 wurden die beiden Pingen zu Naturdenkmälern (tschechisch \"Přírodní památky\") erklärt. Das sie einschließende Schutzgebiet umfasst eine Fläche von 1,5 Hektar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wolfs- und Eispinge (tschechisch \"Vlčí jáma a Ledová jáma\") sind zwei nah beieinander liegende, durch Bergbau entstandene Pingen südwestlich des Gipfels des Blatenský vrch bei Horní Blatná im böhmischen Teil des Erzgebirges. ", "tgt_summary": null, "id": 1825729} {"src_title": "Ludwik Ruczka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rucka wurde als Sohn des Zollbeamten Franciszek Ruczka in Szlachtowa in der heutigen Gemeinde Szczawnica im Bezirk Nowy Targ geboren. Er besuchte das Gymnasium in Przemyśl und setzte seine Ausbildung zwischen 1833 und 1835 an den Philosophischen Jahrgängen am Lyzeum in Przemyśl fort. Er studierte 1835 Rechtswissenschaft an der Universität Lemberg und besuchte 1836 das Priesterseminar in Tarnów. Danach studierte er zwischen 1837 und 1839 Theologie an der Universität Wien. 1839 wurde Ruczka schließlich zum Priester geweiht. Er diente in der Folge ab September 1839 als Vikar in Olesno, wirkte im Dezember 1839 als Vikar in Wadowice und war 1840 wieder als Vikar in Olesno eingesetzt. 1842 war er Katechet an einer Normalschule, zwischen 1844 und 1847 wirkte er als Supplent für Kirchengeschichte und Kirchenrecht am Priesterseminar in Tarnów. Seine Ernennung zum Professor wurde 1846 wegen politischer Verdächtigung abgelehnt. 1848 folgte seine Weihe zum Pfarrer und Propst von Kolbuszowa. Ruczka war von 1861 bis 1867 Mitglied des galizischen Landtags und war zudem zwischen 1871 und 1895 Mitglied der Bezirksvertretung von Kolbuszowa. Er von 1861 bis 1865 sowie von 1873 bis 1896 Abgeordneter im Österreichischen Abgeordnetenhaus, wobei er dem Polenklub angehörte. Während seiner ersten Periode im Abgeordnetenhaus zwischen dem 11. Mai 1861 und dem 20. September 1865 hatte er ein Mandat der Landgemeinden in der Region um Jasło, Tarnów etc. inne, ab dem 10. November 1873 vertrat er über zwei Perioden bis 1885 den Wahlkreis des Großgrundbesitzes 6 von Rzeszów, Kolbuszowa, Nisko, Łańcut, Tarnobrzeg und Ropczyce. Ab dem 22. September 1886 vertrat er bis zu seinem Tod den galizischen Landgemeindenwahlkreis 7 (Ropczyce, Mielec, Radomyšl, Tarnobrzeg, Rozwadów). Als Abgeordneter setzte sich Rucza unter anderem für die in Russland inhaftierten Kriegsgefangenen des Januaraufstandes ein. So begann er im Herbst 1863 mit der stillen Unterstützung des österreichischen Außenministers Graf Johann Rechberg Vermittlungen zwischen Wien, Warschau und Petersburg herzustellen, um die Verbannten zu befreien. Ruczka registrierte insgesamt 846 Verbannte, deren Namen in Zeitungen publiziert wurden. Die russischen Behörden begannen aber erst 1865 mit der Entlassung der österreichischen Untertanen, die am Aufstand teilgenommen hatten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludwik Ruczka (* 16. September 1814 in Szlachtowa, Galizien; † 30. November 1896 in Kolbuszowa) war ein polnischer Politiker und Priester. Er war Abgeordneter zum Österreichischen Abgeordnetenhaus und Abgeordneter zum Galizischen Landtag.", "tgt_summary": null, "id": 1057230} {"src_title": "Ctibor Turba", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Turba studierte 1958–1962 in Brünn, wo er aufwuchs, an einer Kunstgewerbeschule. Er wirkte in Filmateliers, vor allem bei den bereits zu der Zeit bekannten Regisseuren Hermína Týrlová und Karel Zeman, wo er die Arbeit mit Animationen und Puppen in Trickfilmen kennenlernte und unter anderem als Animator und Bildner an Zemans Film \"Baron Prášil\" (\"Baron Münchhausen\") (1961/62) beteiligt war. 1966 gründete Turba mit Boris Hybner, den er 1965 kennenlernte, in Prag das Ensemble Pantomima Alfreda Jarryho (PAJ), mit dem sie auf dem 1. Pantomime-Festival in Litvínov den ersten Preis gewannen und ein Jahr später in Montreal bei der Weltausstellung Expo 67 in einem Programm der Prager Laterna magika einige Monate erfolgreich auftraten. Ab etwa 1968, während das Ensemble PAJ Auftritte im Ausland bestritt (bis es 1972 durch die Kulturbehörden verboten wurde), arbeitete Turba teilweise auch selbständig und machte Erfahrungen in anderen Bereichen: Er trat im Zirkus Humberto (1968–1969) auf, in Dänemark spielte er 1972–1973 in einem Straßentheaterensemble, und 1974 trat er im Zirkus Alfred mit dem eigenen Programm \"Klaunerie\" (Projekt Cirkus Alfred) auf; gleichzeitig lehrte er in verschiedenen Zirkusschulen in der Tschechoslowakei wie im Ausland. In den 1970er und 1980er Jahren nahm Turba die Zusammenarbeit mit mehreren Schauspiel- und Puppentheatern im Bereich der Bewegungsinszenierung auf und arbeitete für das Fernsehen, unter anderem als Berater und Choreograf. 1989 gründete er in Nečtiny die Pantomimeschule Studio Kaple. 1995 führte er im Nationaltheater in Prag Regie in Janáčeks \"Příhody lišky bystroušky\" (\"Das schlaue Füchslein\"). 1997 gründete Ctibor Turba das experimentelle, auf die Darstellung der Körperbewegungen spezialisierte Pantomimetheater Alfred ve dvoře (Alfred im Hof). In den ersten zwei Jahren entstanden hier etwa elf Aufführungen, die auch zahlreiche Gastspiele im Ausland absolvierten; das Theater ist insbesondere dadurch bekannt, dass es keinen festen Schauspielerstab gibt, sondern auswärtige Schauspieler und Ensembles auf der Bühne auftreten. Turba gab 2001 die Leitung des Ensembles an die Bürgervereinigung Motus ab. Turba lehrte an der Musik- und Tanzfakultät (HAMU) der Akademie der musischen Künste in Prag, danach an der Janáček-Akademie für Musik und Darstellende Kunst (JAMU) in Brünn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ctibor Turba (* 16. Oktober 1944 in Marienbad) ist ein tschechischer Schauspieler, Pantomime, Bühnenautor, Regisseur und Pädagoge. Turba kombiniert das Gehabe eines Zirkusclowns mit absurdem Theater und dadaistischem Humor. Zusammen mit seinem Partner Boris Hybner gehört Ctibor Turba zu den bedeutenden Repräsentanten der modernen tschechischen Pantomime.", "tgt_summary": null, "id": 2224488} {"src_title": "Emanuel Formánek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Beruf.", "content": "Emanuel Formánek wurde als Sohn des Arztes Emanuel Formánek und dessen Gattin Aloisie geboren. Er besuchte die fünfklassige Volksschule und im Anschluss das Gymnasium in Raudnitz, wo er die 1888 Matura ablegte. Er studierte zwischen 1888 und 1890 Medizin an der Universität Wien, wobei er das erste Rigorosum ablegte. Danach war er von 1891 bis 1893 Demonstrator und von 1894 bis 1896 Assistent am Institut für angewandte medizinische Chemie an der tschechischen Universität in Prag, wobei er am 15. März 1893 zum Doktor der Medizin an der tschechischen Universität promovierte. Er leistete zwischen 1893 und 1894 seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger beim 42. Infanterie-Regiment in Königgrätz ab und rüstete im Rang eines Oberarztes ab. Nach Studienaufenthalten in Laboratorien in Deutschland und Frankreich wurde er 1897 Stadt-Chemiker der Stadt Prag. Zudem fungierte er als Oberinspektor der Allgemeinen Landes-Untersuchungsanstalt für Lebensmittel sowie des städtischen Labors für Nahrungsmittelprüfung. Nach seiner Habilitation im April 1898 im Fach der medizinischen Chemie bzw. im Jahr 1902 im Bereich Toxologie war er als Privatdozent an der tschechischen Universität aktiv und hatte Lehraufträge an der Tschechischen Technische Universität Prag. Nach einem Forschungsstipendium im Jahr 1903 in Deutschland wurde er im selben Jahr außerordentlicher Professor an der tschechischen Universität für medizinische Chemie, ab 1910 war er zudem außerordentlicher Professor für chemische Physiologie. Er stieg 1918 zum ordentlichen Professor für Chemie auf und fungierte zwischen 1917 und 1928 als Vorstand des chemischen Institutes der medizinischen Fakultät, zudem war er 1923 bis 1924 Dekan. Formánek war Mitglied des Landessanitätsrates, Mitglied des Vereins der tschechischen Ärzte in Prag, Vizepräsident des staatlichen Gesundheitsrates und Vorsitzender des wissenschaftlichen Direktoriums des staatlichen Gesundheitsinstitutes. Am 23. Mai 1923 erfolgte seine Ernennung zum außerordentlichen Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Formánek war Mitglied der National-sozialen Partei, jedoch parteipolitisch wenig aktiv. Jedoch engagierte er sich in der neoslawischen Bewegung und warb im Sommer 1913 in St. Peterburg für die finanzielle Unterstützung der prorussischen Kräfte in der Habsburgermonarchie. Er kandidierte bei der Reichsratswahl 1911 im Wahlbezirk Böhmen 28 und konnte sich in der Stichwahl mit rund 56 Prozent gegen den Kandidaten der Sozialdemokraten durchsetzen. Er gehörte in der Folge dem Abgeordnetenhaus zwischen dem 17. Juli 1911 und dem 12. November 1918 an, wobei er zunächst Mitglied im böhmischen nationalsozialen Klub war. Nach seinem Austritt aus diesem Klub im Juni 1912 schloss er sich im Juni 1913 dem neu gebildeten Einheitlichem böhmischen Klub an. Ab November 1916 war er Mitglied im Tschechischen Verband und ab September 1917 Mitglied im Staatsrechtlichen Klub. Er war im Abgeordnetenhaus zudem Mitglied der Freien Vereinigung der Hochschulprofessoren und engagierte sich insbesondere in Notstandsangelegenheiten, im Bereich Steuern und Teuerung sowie in der Nationalitätenfrage. 1918 wurde er Mitglied des tschechischen Nationalausschusses.", "section_level": 2}], "src_summary": "Emanuel Formánek (* 7. Oktober 1869 in Litomyšl (Leitomischl); † 2. April 1929 in Prag) war ein tschechischer Mediziner und Politiker (Tschechische national-soziale Partei). Er war Abgeordneter zum Österreichischen Abgeordnetenhaus, Mitglied des Nationalausschusses und Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste.", "tgt_summary": null, "id": 1718728} {"src_title": "Smyslov", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Smyslov befindet sich in der Táborská pahorkatina (\"Taborer Hügelland\"). Das Dorf liegt in der Talmulde des Baches Smyslovský potok, der oberhalb des Ortes im Teich Smyslovský rybník und unterhalb im Podvesní rybník gestaut wird. Östlich von Smyslov fließt der Bach Stříbrný potok; in seinem Tal liegen die Teiche Velký hlinický rybník und Knížecí rybník. Im Westen führt die Autobahn D3 an Smyslov vorbei, östlich die Bahnstrecke Horní Cerekev–Tábor; der Haltepunkt liegt ca. 1,5 Kilometer außerhalb des Dorfes am Kraftstofflager Smyslov des Unternehmens Čepro. Gegen Osten erstreckt sich der Velký hutecký les (\"Großer Hüttenwald\"). Nachbarorte sind Boubín, Hlinice und Dvůr im Norden, V Chalupách, Vřesce, Vranovsko und Dobronice u Chýnova im Nordosten, Kloužovice, Chýnov und Stříbrné Hutě im Osten, Zárybničná Lhota und Osada Zástavy im Südosten, Zástavy im Süden, Měšice im Südwesten, Tábor im Westen sowie Čekanice und Záluží im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung von \"Zmyslov\" erfolgte am 20. Januar 1421, als König Sigismund dem Petr von Zmyslov ein Adelswappen erteilte. 1464 erwarb Přibík von Dobronice mehrere Gehöfte in \"Zmyslov\". Das Dorf fiel im 16. Jahrhundert wüst. Zu den nachfolgenden Besitzern gehörte der Táborer Bürger Václav Jiřík, er verkaufte das Gut 1534 an die Stadt Tábor. In dieser Zeit kam neben \"Zmyslov\" auch die Schreibweise \"Smyslov\" in Gebrauch. In \"Smyslov\" bestanden mehrere Freihöfe. Besitzer des einen waren ab 1532 Jan und Jakub Zmyslovský von Radvanov; ab 1589 gehörte er Jiří Opršál von Jetřichovice und Bohuslav Mazaný von Slavětín, bei denen es sich wahrscheinlich um Verwandte der Zmyslovský handelt. Der andere Freihof gehörte Jan dem Älteren Lhotka von Smyslov, der 1536 in der Wappenrolle nachweisbar ist; Angehörige der Familie Lhotka von Smyslov waren bis ins 19. Jahrhundert im Ort ansässig. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erwarb Kuneš Dvořecký von Olbramovice das Dorf Smyslov mit einer Feste und zwei Meierhöfen. Besitzer des dritten Hofes wurde in dieser Zeit Jindřich Sádlo von Vrážná auf Liderovice. Wegen ihrer Beteiligung am Ständeaufstand wurden sowohl Dvořecký als auch Sádlo nach der Schlacht am Weißen Berg zum Verlust von Hals und Ehre verurteilt, später aber mit der Einziehung des Besitzes begnadigt. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Smyslov\"/\"Smislow\" ab 1849 einen Ortsteil der Gemeinde Dobronice im Gerichtsbezirk Tábor. Ab 1868 gehörte das Dorf zum Bezirk Tabor. 1869 hatte Smyslov 106 Einwohner, im Jahre 1900 waren es 128. Nach dem Ersten Weltkrieg bildete Smyslov eine eigene Gemeinde. 1930 lebten in den 18 Häusern der Gemeinde 104 Personen. Zwanzig Jahre später war die Einwohnerzahl auf 79 gesunken. Im Jahre 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Měšice, seit dem 26. November 1971 ist Smyslov ein Ortsteil von Tábor. Im Jahre 1991 hatte Smyslov 36 Einwohner. 2001 bestand der Ort aus 19 Wohnhäusern, in denen 37 Menschen lebten. Insgesamt besteht Smyslov aus 27 Adressen.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil Smyslov ist Teil des Katastralbezirkes Měšice u Tábora.", "section_level": 1}], "src_summary": "Smyslov (deutsch \"Smislow\") ist ein Ortsteil der Stadt Tábor in Tschechien. Er liegt fünf Kilometer östlich des Stadtzentrums von Tábor und gehört zum Okres Tábor.", "tgt_summary": null, "id": 1700954} {"src_title": "Císařský Hamr", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Císařský Hamr befand sich am südlichen Fuße des Hammerberges in 540 m n.m. unterhalb der Einmündung der Bystřina (\"Wolfsbach\") am rechten Ufer des Grenzbaches Rokytnice/Südliche Regnitz. Durch den Weiler verlief parallel zur Rokytnice, der von der Bystřina abgeleitete und ebenfalls als Bystřina bezeichnete Mühlgraben. Císařský Hamr liegt auf dem Gebiet des Naturparks Smrčiny und des Naturreservats Bystřina. Nachbarorte waren Kugelreuth und Tiefenbrunn im Norden, Pabstleithen im Nordosten, Trojmezí im Osten, Kozí Hřbety, Nové Město, Schelder und Schanz im Südosten, Kirchbrünnlein, Hammerwiesen und Oberprex im Süden, Prex im Südwesten, Förtschenbach, Henriettenlust und Trogenau im Westen sowie Nentschau, Mittelhammer und Wieden im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Dier erste schriftliche Erwähnung des \"Oberen Hammers\" erfolgte im Jahre 1396. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts ließ die Herrschaft Neuberg auf ihrem Gebiet an der Regnitz und dem Wolfsbach auch Mühlen anlegen. Der \"Kaiserhammer\" lässt sich seit 1710 nachweisen, benannt wurde er wahrscheinlich nach einem Besitzer. Im 18. Jahrhundert stellten beide Hammerwerke den Betrieb ein und wurden zu Mühlen umgebaut; an der Stelle des Kaiserhammers entstand die spätere Hofmannsmühle. In der Unteren Mühle wurde zeitweilig eine Farbmühle betrieben, in der Oberen Mühle ließ ein Roßbacher Unternehmer Leonische Gespinste produzieren. Insgesamt blieb der sich nordwestlich an den Ascher Zipfel zwischen baierischen und sächsischen Gebieten anschließende Kaiserhammerzipfel nur schwach besiedelt. Hauptort war die Einschicht Kaiserhammer; nordwestlich lag am \"Dreikönigreicheck\" die Untermühle (\"Dolní mlýn\") und nordöstlich im Grund des Wolfsbaches die Obermühle (\"Horní mlýn\"). Der Weiler an der Grenze zum Markgraftum Bayreuth war nach Gottmannsgrün inskribiert und seit eh und je nach Regnitzlosau eingepfarrt. Durch Kaiserhammer führte die Handelsstraße von Hof nach Roßbach; sie wurde 1836 als k.k. Zollstraße definiert und in Kaiserhammer ein Ansageposten eingesetzt. Im Jahre 1845 beschrieb Johann Gottfried Sommer die zu Gottmannsgrün gehörigen drei Einschichten an der Regnitz als die \"drei Hammermühlen\": genannt wurden dabei die untere Mühle, die mittlere Mühle mit einer Brettsäge und die obere Mühle. 1849 wurde die Zollstraße über Kaiserhammer und damit auch der Ansageposten aufgehoben. Fortan durften nur noch Grenzbewohner, die Waren des täglichen Bedarfs mitführten, die Straße benutzen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb die Siedlung der Herrschaft Asch untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Kaiserhammer einen Ortsteil der Gemeinde Gottmannsgrün im Gerichtsbezirk Asch. Ab 1868 gehörte die Siedlung zum Bezirk Asch. Nach der Gründung der Tschechoslowakei wurde die Ortschaft Kaisermühle stark von deutschen Tagesausflüglern aufgesucht, die in den beiden Gastwirtschaften, dem Gasthaus Jacob bzw. \"Drei-Länder-Ecke\" Nr. 23/24 an der Grenze oder dem Gasthaus \"Hofmannsmühle\" (Nr. 27) einkehrten. In den 1930er Jahren bestand der Ortsteil Kaiserhammer aus acht Häusern und hatte ca. 50 Einwohner. 1937 wurde Kaiserhammer einschließlich Obermühle und Untermühle von der Pfarrei Regnitzlosau in Bayern abgetrennt und zur Pfarrei Roßbach umgepfarrt. Nach dem Münchner Abkommen wurde die Siedlung 1938 dem deutschen Landkreis Asch zugeschlagen. Der Grenzübergang wurde nach dem Zweiten Weltkrieg geschlossen und die deutsche Bevölkerung 1946 vertrieben. Im selben Jahre erfolgte die Sprengung der Grenzbrücke am Weg nach Prex; Dolní mlýn wurde durch Brandstiftung vernichtet. Mit der Errichtung des Eisernen Vorhangs wurde der grenznahe Ort nach 1948 gänzlich aufgegeben und in den 1950er Jahren zerstört. Durch Císařský Hamr führt heute ein Wanderweg von Trojmezí zum Dreiländereck.", "section_level": 1}], "src_summary": "Císařský Hamr (deutsch \"Kaiserhammer\") ist eine Wüstung in Tschechien. Sie liegt 500 m südöstlich des Dreiländerecks Böhmen-Sachsen-Bayern in der Gemarkung Trojmezí der Stadt Hranice im Okres Cheb. Der Kaiserhammerzipfel bildet den nordwestlichsten Ausläufer des Ascher Zipfels.", "tgt_summary": null, "id": 1196974} {"src_title": "Philipp Sattler (Bildhauer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Philipp Sattler war das siebente Kind des Bildhauers Klemens Sattler und der Maria Köllin. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1701 verschwindet die Familie aus den Matriken von Wenns und zog anscheinend nach Ried im Oberinntal, der Heimat der Mutter, da Sattler anlässlich seiner Hochzeit im Trauungsbuch der Mauritzkirche in Olmütz als aus Ried stammend bezeichnet wird. Weiters ist zu vermuten, dass er in Ried bei Andreas Kölle, einem Verwandten, das Bildhauerhandwerk erlernt hat. Wo Sattler während seiner Wanderjahre als Geselle gewesen ist, ist nicht belegt. Wahrscheinlich ist ein Aufenthalt in Italien, da er von der italienischen Kunst beeinflusst war, und sicher ein Aufenthalt in Znaim, da er dort die Tochter des Ratsherrn Ferdinand Beck, Anna Maria, kennengelernt haben muss, die er am 17. Februar 1721 in Olmütz heiratete. Wann er in die Stadt gekommen ist, ist nicht bekannt. Am 24. März 1721 wurde Sattler Meister und am 29. April 1723 Bürger in Olmütz. Einen Tag später kaufte er das Haus „Zur goldenen Rose“ in der Bernhardinergasse 8, der heutigen Slovenská ul. Belegt ist, dass er am Neujahrstag Vorgeher der Olmützer Schützengesellschaft war. Sattler hatte fünf Kinder, von denen seine Tochter Maria Veronika mit dem Maler Johann Christoph Handke verheiratet war. Sein Sohn Josef Ignaz erlernte bei Handke die Malkunst. Sattler starb bereits mit 43 Jahren, wohl an den Folgen einer für Steinbildhauer typischen Lungenkrankheit, und wurde am 22. Mai 1738 unter dem Geläute aller Glocken auf dem St.-Mauritz-Friedhof begraben, was von seinem Ansehen schon zu Lebzeiten zeugt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Neben Johann Sturmer war Philipp Sattler der bedeutendste Bildhauer seiner Zeit in Olmütz. Obwohl nur wenige Jahre aktiv, hinterließ er ein umfangreiches Werk an Steinfiguren, Bildschnitzereien und Stuckaturen in der Stadt und der Umgebung. Bedeutende Projekte entstanden in Gemeinschaft mit dem Steinmetzmeister Wenzel Render und dem Maler Johann Christoph Handke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Philipp Jakob Sattler (≈ 30. April 1695 in Wenns, Tirol; † 20. Mai 1738 in Olmütz) war ein österreichischer Bildhauer des Spätbarock, der in Mähren tätig war.", "tgt_summary": null, "id": 1560195} {"src_title": "Condercum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "\"Condercum\" bedeutet: \"Aussichtspunkt\" oder „der Ort von dem man aus weit ins Land blicken kann“. Er setzt sich aus den keltischen Wörtern „\"com\"“ (= mit) und „\"derco\"“ (= Rundblick) zusammen und ist nur aus einer einzigen antiken Schriftquelle, der \"Notitia Dignitatum\" bekannt. In der Ravenna Cosmographie des 7. Jahrhunderts wird der Ort als \"Condecor\" bezeichnet, was \"steiler Hügel\" bedeutet. Vermutlich der ursprüngliche Name des Platzes.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Condercum war das dritte Glied in der Festungskette des Hadrianswalls (\"vallum aelium\"). Die Überreste des Kastells befinden sich etwa vier Kilometer westlich des Stadtzentrums von Newcastle auf dem 127 m hohen Benwell Hill. Von hier aus konnte man u. a. das Flusstal des Denton Burn im Westen und die Mündung des Derwent in den Tyne (\"Tinea\") im Süden gut einsehen und den Verkehr auf dem Fluss überwachen. Im späten 2. Jahrhundert gehörte die Region um \"Condercum\" zur Provinz \"Britannia inferior\", ab dem 4. Jahrhundert zur Provinz \"Britannia secunda\".", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Das Wissen über das volle Ausmaß der römischen Festung und seine inneren Strukturen ist aufgrund der modernen Überbauung unvollständig geblieben. Der Antiquar John Horsley berichtete, dass seine Ruine noch bis 1732 deutlich sichtbar war. Ab 1751 wurde entlang des Hadrianswalls eine gepflasterte Heerstraße von Newcastle nach Carlisle angelegt. Im gleichen Jahr konnten auch Hypokausten des Kommandantenhauses und das Badehaus lokalisiert werden. Bis 1789 waren die Reste des Kastells nördlich der West Road komplett entfernt worden. Am Ende des 18. Jahrhunderts waren auch die letzten sichtbaren Mauerreste des Lagers verschwunden. Im Jahre 1851 untersuchte John Collingwood Bruce erstmals das südliche Areal des Kastells. Erste archäologische Grabungen am Kastell wurden in den 1860er Jahren aufgenommen. Im Jahre 1862 wurde der Antenociticustempel von George Wightwick Rendel entdeckt bzw. ausgegraben und ist seitdem sichtbar. Zwischen 1926 und 1929 konnten Teile des Kommandantenhaus, des Stabsquartiers der östlichen Mannschaftskasernen, der südöstliche Eckturm, das Badehaus und der Tempel lokalisiert und untersucht werden. In den späten 1920er und 1930er Jahren wurden vom North of England- und Durham University Excavation Committee Rettungsgrabungen am südlichsten Abschnitt durchgeführt. Dabei konnten die südlichen Ecktürme lokalisiert und vermessen werden. Teile der Getreidespeicher, die Mannschaftsbaracken und Stallungen und ein Großteil des Hospitals wurden ebenfalls untersucht. Der Grabenübergang wurde 1932 entdeckt und bis 1933 von Archäologen der University of North of England freigelegt. Im Jahre 1935 wurden unmittelbar westlich des Tempels zwei Broschen aus dem 6. oder frühen 7. Jahrhundert und ein Glasgefäß, wahrscheinlich aus angelsächsischen Gräbern, geborgen. Von 1937 bis 1938 wurden einige Gebäude der Zivilsiedlung am Südgraben untersucht. Im Jahre 1937 konnten das westliche Seitentor, eine Hypokaustenheizung und ein Sandsteinaltar am Benwell Park aufgedeckt werden. Bei den Grabungen von 1958 wurden noch weitere Erkenntnisse über die internen Strukturen des Lagers gewonnen. 1970 wurde das Areal nahe der südwestlichen Ecke des Kastells (Pendower Hall) untersucht, da man annahm, dass es noch zum Vicus gehörte. Hinweise auf römische Bausubstanz konnten aber keine gefunden werden, wahrscheinlich wurde sie schon im 19. Jahrhundert restlos beseitigt. Beim Bau einer Wasserleitung 1990 wurde ein Teil des in den späten 1930er Jahren entdeckten Doppellagerhauses angeschnitten. Im Jahre 2013 fand sich auf dem Gelände der Pendower Hall und der Hadrian School, 300 m westlich des Kastells, ein Abschnitt der Militärstraße. Ihre Reste waren noch gut erhalten und befanden sich nur einen halben Meter unter dem heutigen Bodenniveau. Als Beifund kam eine römische Bronzemünze ans Tageslicht. Im gleichen Jahr konnte bei Sondierungsgrabungen festgestellt werden, dass sich der Vicus noch weiter nach Süden erstreckte als bisher angenommen. Die Funde sind im Great North- und Black Gate Museum in Newcastle ausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Im Jahre 122 befahl Kaiser Hadrian, im Norden Britanniens eine Sperrmauer, verstärkt durch Wachtürme und Kastelle, vom Tyne bis zum Solway-Firth zu errichten, um die britischen Provinzen vor den ständigen Einfällen der Pikten aus dem Norden zu schützen. Der Wall wurde größtenteils durch Soldaten der drei in Britannien stationierten Legionen und der \"classis Britannica\" errichtet. Eine 1937 im Portikus des Doppelhorreums in Benwell aufgefundene Inschrift berichtet von Marinesoldaten der Kanalflotte die unter Hadrian die Lagerhäuser in \"Condercum\" errichteten. Eine Vorgängersiedlung befand sich wahrscheinlich am Fuß des Benwell Hill. Um 296 fiel die Zivilsiedlung einem Großbrand zum Opfer, wurde aber danach wieder aufgebaut. Das Kastell wurde wahrscheinlich bis in das frühe 5. Jahrhundert benutzt. Wann der Vicus aufgegeben wurde, ist nicht bekannt. Der nördliche Teil des Kastells (\"praetentura\") wurde Mitte der 1860er Jahre während des Baus des Benwell High Reservoirs zerstört. Der südliche Rest (\"raetentura\") fiel zwischen 1926 und 1937 einer Doppelhausanlage (semi-detached-house) zum Opfer.", "section_level": 1}, {"title": "Kastell.", "content": "Vom Kastell und dem Hadrianswall ist heute nichts mehr zu sehen. Relativ gut erforscht ist nur die \"raetentura\" des Lagers. Es wurde wahrscheinlich zwischen 122 und 124 errichtet und stand vermutlich bis in das späte 4. oder frühe 5. Jahrhundert in Verwendung. Heute ist sein nördliches Drittel durch einen Wasserbehälter, der Rest mit Wohnhäusern und der West Road/A186, die Newcastle mit Carlisle verbindet, überbaut. Sondierungen haben jedoch gezeigt, dass umfangreiche Reste der Festung, oft nur 0,4 Meter unter der Erde, erhalten geblieben sind. Das Lager hatte einen, nach NO ausgerichteten, quadratischen Grundriss mit abgerundeten Ecken (Spielkartenform). Es maß von Nord nach Süd schätzungsweise 170 m und von West nach Ost 120 m und bedeckte (inkl. der rückwärtigen Erdrampe) eine Fläche von zwei Hektar.", "section_level": 1}, {"title": "Umwehrung.", "content": "Die Umfassungsmauer wurde durch eine rückwärtige Erdrampe abgestützt, die auch als Wehrgang diente. Untersucht wurden das Südtor und die zwei Seitentore an der West- und Ostmauer. Das Kastell konnte vermutlich durch insgesamt sechs Tore, vier Haupttore (\"portae principales\") und zwei Seitentore (\"portae quintanae\") betreten werden. Durch die beiden Seitentore führte die Militärstraße quer durch das Kastell und bildete die west-östliche Lagerhauptstraße, die \"via quintana\". Diese Tore verfügten nur über einen Durchgang. Das südliche Tor war von zwei innen angesetzten Türmen flankiert und mit zwei Durchfahrten versehen, die durch zwei Pfeiler voneinander getrennt waren (spina). Durch dieses Tor führte die zweite, von NO nach SW verlaufende Lagerhauptstraße, die \"via decumana\". Von dort aus gelangte man zum Wallübergang. Alle vier Kastellecken dürften durch Türme verstärkt gewesen sein. Archäologisch nachgewiesen sind die Türme an der Südwest- und Südostecke. Ob das Lager noch über weitere Zwischentürme verfügte, ist unbekannt. An der West- und Ostseite konnten Spuren eines Doppelgrabens beobachtet werden, an der Südmauer dürfte nur einer vorhanden gewesen sein. Man nimmt an, dass die Position des Hadrianswalls bei Benwell im Wesentlichen dem Verlauf der West Road entspricht. In diesem Fall wäre er im Zentralbereich des Kastells auf seine Ost- bzw. Westmauer getroffen. Die \"praetentura\" des Lagers hätte somit noch weit über den Wall hinausgeragt. Die West Road überdeckt ziemlich sicher auch die west-östliche Lagerstraße, die \"via principalis\".", "section_level": 2}, {"title": "Innengebäude.", "content": "Bei den Grabungen konnten das Haus des Kommandanten (\"Praetorium\"), das Stabsquartier (\"Principia\"), zwei Lagerhäuser (\"Horrea\"), Werkstätten (\"Fabrica\"), Mannschaftsunterkünfte (\"Contubernium)\" mit separaten Pferdeställen (\"Stabula\") und ein Hospital \"(Valetudinarium\") nachgewiesen werden. Die ersten drei der o. g. Bauten standen im Zentrum des Kastells, südlich der \"via principalis\". Prätorium: Das Kommandantenhaus stand am östlichen Seitentor, war wahrscheinlich in Form eines Perystilhauses mit Innenhof gestaltet und verfügte über mehrere beheizbare Räume. Principia: An das Praetorium schloss sich im Westen das Lagerhauptquartier an. Es bestand aus vier Verwaltungsräumen (\"tabularium\") mit einem in den Fels gehauenen Kellerraum zur Verwahrung der Truppenkasse, einer nach Norden offenen Vorhalle und einem von weiteren Kammern umgebenen Innenhof. Der Kellerraum befand sich östlich des Fahnenheiligtums (\"sacellum\"). Er wurde durch ein Schrägfenster an der Südwand beleuchtet und war mit steinernen Wandplatten ausgekleidet. Im Vorhof befand sich ein Wasserbecken, das durch eine Rohrleitung gespeist wurde. Horreum: Westlich der Principia stand ein Doppelhorreum vom Typ B – freistehend im Kastellinneren – zur Lagerung von Getreide. Das im Grundriss langrechteckige Lagerhaus war 34,75 m lang. Im Süden war vermutlich ein Vordach angebracht, das von sechs quadratischen Pfeilern getragen wurde. Zu den beiden Eingängen führten Stufen empor. Die Außenmauern waren mit Pilastern verstärkt. Das Gebäude ähnelte ansonsten den Exemplaren von Haltonchesters und Rudchester. Fabrica: Direkt am Westtor befand sich ein Werkstättengebäude. An dessen Ostwand stieß man auf den Abfallhaufen einer Schmiede. Kaserne: Südlich des Werkstättengebäudes stand eine große, an den Rückwänden zusammengebaute Doppelbaracke. Sie verfügte im Westen über zwei größere Kopfbauten, in denen die Offiziere einquartiert waren. Der übrige Teil bestand aus 18 kleineren Kammern, die als Unterkünfte für die einfachen Soldaten dienten. In dem Gebäude fanden etwa 128 Mann Platz. Dies entspricht dem Mannschaftsstand von ca. vier \"turma\" der kleinsten taktischen Einheit einer Reiterschwadron. Valetudinarium/Veterinarium: Östlich davon standen ein Haus mit unbekannter Funktion (evt. ein Tierlazarett) und das Lagerhospital. Es bestand vermutlich aus bis zu zwölf Räumen, die sich um einen Innenhof gruppierten. Stabula: Der Rest der \"raetentura\" wurde von zwei Stallgebäuden eingenommen, die westlich und östlich der \"via decumana\" standen.", "section_level": 2}, {"title": "Garnison.", "content": "Die \"Vexillationen\" der zwei britischen Legionen waren hier wohl für Bauarbeiten stationiert worden. Folgende Einheiten sind als Besatzung für \"Condercum\" bekannt oder könnten sich für eine begrenzte Zeit dort aufgehalten haben:", "section_level": 1}, {"title": "Grabenübergang.", "content": "Der mehrphasige Übergang, bestehend aus einem Steindamm und die Reste des Tores, befindet sich in einem abgesperrten Bereich in Denhill Park. Der sechs Meter breite und drei Meter tiefe südliche Graben (\"vallum\") bestand seit 122 und begleitete den Wall auf seiner gesamten Länge, außer am Abschnitt zwischen Newcastle und Wallsend. Heute hat er nur mehr die Hälfte seiner einstigen Tiefe. Er verlief in etwa parallel zur südlichen Umwehrung des Lagers. Bei Benwell wurde er in einem weiten Bogen um das Kastell herum geleitet, etwa 55 Meter vom Südtor entfernt. An beiden Rändern des Grabens war mit dem Aushub ein Erdwall aufgeworfen worden. Wenn das Regenwasser zu hoch anstieg, konnte er durch einen Überlaufkanal, der sich östlich des Grabenübergangs befand, entwässert werden. Am Ende des 2. Jahrhunderts wurde er planiert und dann teilweise von Gebäuden der Zivilsiedlung überbaut. Der noch gut erhaltene Steindamm über den Graben wurde ursprünglich von einer Bogenkonstruktion überspannt, die mit hölzernen Torflügeln verschlossen werden konnte. Von ihm sind heute noch einige massive Blöcke der westlichen Basis und Schwellsteine zu sehen. John Collingwood Bruce, einer der ersten Erforscher des Hadrianswalls, beschrieb diese Blöcke als eines der qualitätsvollsten aus hadrianischer Zeit, die er am Wall gesehen hatte. Die Seitenwände des Damms waren mit rechteckigen Blöcken verkleidet. Aus der Art und Weise, wie das Tor aufgebaut war, schlossen die Archäologen, dass die hölzernen Torflügel nur vom Norden aus zu öffnen waren und so der Zugang zur Festung besser kontrolliert werden konnte. Der Übergang wurde zur Zeit Hadrians erbaut. Pivotsteine für die Tore wurden nur in Schicht 1 (hadrianisch) und 5 (severisch) gefunden. Die Holztore dürften in der Zeit des Statthalters Lollius Urbicus (138–144) entfernt worden sein. Später wurden sie wieder eingehängt. Der beim Übergang aufgefundene Drehlagerblock hatte eine ausgemeißelte Hohlkehle und war offenbar aus dem Gebälk (horizontale Leisten über dem Tor) des Torbogens entnommen worden. Die Wiederverwendung dieses Blocks könnte bedeuten, dass der Bogen, wenn auch wahrscheinlich schon teilweise ruinös, noch bis ins späte 3. Jahrhundert mit Holztoren ausgestattet war. Der Übergang wurde mit ziemlicher Sicherheit während der gesamten Zeit der römischen Besatzung benutzt. Die Zugangsstraße war mit Bruchsteinen geschottert und stieg im Norden zum Kastellhügel stufenförmig an. Der Straßenbelag war im Laufe der Zeit sechsmal erneuert worden, was auf eine starke Verkehrsbelastung hindeutet. Die oberste Schicht enthielt eine Münze aus der Zeit um 270. Man vermutet, dass das Tor, der Graben und seine Seitenwälle nicht nur eine militärische Sperrzone, sondern auch eine rechtliche oder administrative Grenze markierten. Offensichtlich war der Grabenübergang von Benwell nicht der einzige am Wall. Derartige Steindämme konnten auch südlich der Kastelle von Housesteads, Great Chesters und Birdoswald beobachtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Vicus.", "content": "Das Lagerdorf konzentrierte sich entlang der Ausfallstraße nach Süden und am Grabenübergang. Die ersten Gebäude der Zivilsiedlung waren noch zur Gänze aus Holz und entstanden in der Regierungszeit des Severus. In der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts wurden sie durch Steingebäude ersetzt. Spuren des Lagerdorfs (Vicus) konnten beiderseits des Vallums beobachtet werden. Man fand dort die Überreste von mehreren zivilen Gebäuden. Steinbauten waren auch an der Ost- und Westseite des Grabenübergangs errichtet worden. Sie konnten, basierend auf Keramikfunden, auf das Ende des 2. oder Anfang des 3. Jahrhunderts datiert werden. Eine 1789 in Benwell aufgefundene Weiheinschrift an die Muttergöttinnen berichtet von der Wiederherstellung eines Tempels. Sein Standort ist unbekannt. Für den Vicus sind neben dem Antenociticustempel noch zwei Gebäude erwähnenswert: Balineum: Das für eine römische Siedlung obligatorische Badehaus stand etwa 274 Meter südwestlich des Kastells. Wahrscheinlich wurde es von den Soldaten und Zivilisten gemeinsam genutzt. Nachgewiesen werden konnten das Kaltbad und der Umkleideraum. Bevor es 1751 abgebrochen wurde, wurden seine Mauerzüge auf einem Plan eingetragen. Laut diesem Plan bestand es aus acht Räumen. Deren Aufteilung ähnelte entfernt dem Badehaus von Wallsend. Die letzten Spuren des Gebäudes wurden durch nachfolgende Baumaßnahmen ausgelöscht, sodass sein genauer Standort nicht mehr festgestellt werden kann. Mansio: Südlich des Wallübergangs stieß man auf die Reste eines etwas größeren, aus neun Räumen bestehenden Gebäudes, vermutlich diente es als Herberge für Durchreisende. Seine Raumaufteilung wurde vor seiner Zerstörung angeblich ebenfalls auf einem Plan festgehalten. Nähere Details über dieses Gebäude wurden jedoch nicht veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Antenociticustempel.", "content": "100 Meter östlich des Kastells (Broomridge Avenue) stand auf dem Boden der Zivilsiedlung ein kleiner Tempel, der dem keltobritischen Gott Antenociticus/Anocitius geweiht war. Er maß 15,3 Meter (West-Ost) × 18,80 Meter (Nord-Süd). Sein Südende wurde durch eine 5,4 Meter breite Apsis abgeschlossen. Der Tempel konnte über den Eingang östlich der Apsis betreten werden, vermutlich befand sich der Haupteingang aber ursprünglich im Norden. Tempel dieser Größe waren für gewöhnlich nicht für Gottesdienste der gesamten Kultgemeinde bestimmt, vielmehr waren sie der Andachtsort für die Personen, die ihn wohl auf Grund eines Gelübdes gestiftet hatten. Die letzte datierbare Münze, die dort gefunden wurde, stammt aus der Regierungszeit des Marcus Aurelius (161–180). Funde von verbrannten Balken und Dachziegeln lassen annehmen, dass er im späten 2. Jahrhundert durch ein Feuer wieder zerstört wurde. In der Apsis des Tempels fanden sich drei Skelette. Danach wurde sein Areal – noch in römischer Zeit – offensichtlich als Friedhof genutzt. In der Apsis war eine lebensgroße Statue der Gottheit aufgestellt. Von ihr konnten der mit gelockten Haaren und Hörnern versehene Kopf, mit einem Halsring (Torques) um den Hals, und Fragmente eines Armes und eines Unterschenkels geborgen werden. Wahrscheinlich war sie aber größtenteils aus Holz gefertigt. Neben der Statue befanden sich dort noch drei Weihealtäre des Antenociticus. Von zwei wurden Repliken angefertigt und am Schaugelände aufgestellt. Eine der Altarinschriften nennt einen Präfekten der Vangionenkohorte (siehe oben). In ihr wird auch der konsularische Statthalter von Britannien, Ulpius Marcellus, genannt. Dies lässt darauf schließen, dass der Tempel zwischen 178 und 180 erbaut worden sein muss. Der zweite Altar wurde von einem Zenturio der \"Legio XX\" dem Antenociticus und dem vergöttlichten Kaiser gewidmet. Artefakte des Antenociticuskults kamen an keiner anderen römischen Ausgrabungsstätte ans Tageslicht. Es wurden auch keine anderen Skulpturen der Gottheit gefunden. Diesbezügliche Inschriften oder Widmungen, die anderswo im Römischen Reich auftauchten, sind nicht bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Die \"drei Lamien\".", "content": "Neben dem Antenociticustempel wurde in \"Condercum\" noch eine große Zahl anderer Weihungen an verschiedene Gottheiten gefunden. Einzigartig ist darunter noch ein Weihestein an die \"drei Lamien\" (\"lamiis tribus\"); bei den \"Lamien\" dieses Weihesteins könnte es sich um eine \"interpretatio Romana\" von Figuren der keltischen Mythologie handeln, wie sie in Irland als die Bodbs bzw. Morrígains gut bezeugt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Gräberfelder.", "content": "Archäologische Untersuchungen deuten auf das Vorhandensein eines Gräberfelds beim Vicus (Tempel) hin. Es wurde offenbar bis in die frühe angelsächsische Zeit verwendet. Zwischen dem Kastell von Benwell und dem östlich gelegenen Meilenkastell 6 (Benwell Grove, südlich des Hadrianswalls) ist noch ein weiteres römisches Gräberfeld bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Condercum war ein römisches Reiterkastell der Hilfstruppen und stand auf dem Gebiet von Benwell/Condercum Estate, einem Stadtteil von Newcastle upon Tyne (Metropolitan County), Tyne and Wear, England. ", "tgt_summary": null, "id": 26570} {"src_title": "Gärten von Appeltern", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Den Beginn der Anlage stellte ein etwa 5.000 Quadratmeter großer Modellgarten des Hoteliers \"Ben van Ooijen\" dar. Dieser Garten wurde auch gerne von Menschen besucht, die nicht Gäste des Hotels waren, und nach ein paar Jahren wurde die Gartenanlage vom Hotelbetrieb abgekoppelt. Der offizielle Name der Anlage lautete zunächst \"Informatietuinen Appeltern B.V.\" (Informationsgarten Appeltern B.V. (B.V. = geschlossene/private Gesellschaft mit beschränkter Haftung)), aber seit 2001 ist die Bezeichnung \"De Tuinen van Appeltern\" gebräuchlich. Ab Juli 1999 begann man, Schaugärten nach Entwürfen von Landschaftsarchitekten und Buchautoren anzulegen, die ab dem 1. März 2000 eröffnet wurden. Im gleichen Jahr kam es auch zu einer Zusammenarbeit mit anderen Besuchergärten, darunter Hortus Haren, Kastellgarten Arcen, Jan Boomkamp Garten, Botanischer Teichgarten Ada Hofman und dem Rhulenhof-Garten.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Im Laufe des Jahres wachsen und blühen hier über 2.000 verschiedene Pflanzen in den zweihundert Mustergärten. Einige Beispiele für die Gärten sind Balkongärten, Loungegärten und Teichgärten. Die Anlage liegt in einem ländlichen Gebiet zwischen Maas und Waal östlich der Ortschaft \"De Tuut\". Der Komplex lag anfangs nur am Nordufer des 'Nieuwe Wetering', einem Entwässerungskanal, dehnte sich aber 2013 auf dessen Südseite aus. Städte in der Nähe sind Tiel, Nijmegen und Oss. An einigen Ausstellungsstücken gibt es Informationen über die Hersteller und Händler dieser Sachen, so dient die Anlage auch als Ausstellung und Schaufenster der Partner des Gartens. Die \"Partner\" sind in die Kategorien Allgemeines (9), (Garten-)Architekten (12), Aussteller/Händler (116), Gärtner (53) und Züchter (20) unterteilt. Die Besucher können zu bezahlende aber auch kostenfreie Beratungen zur Pflege von Pflanzen und Gartenzubehör und zur Einrichtung des privaten Gartens bekommen. Diese Werbung wird offen gekennzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Besucherzahlen.", "content": "Im Jahr 2013 besuchten etwa 150.000 Menschen die Gärten von Appeltern. Die Besucher sind in der Mehrzahl Frauen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gärten von Appeltern sind ein Komplex von Beispielgärten östlich des Dorfes Appeltern, das zur Gemeinde West Maas en Waal gehört und in der Nähe von Nijmegen und Tiel in der Provinz Gelderland in den Niederlanden liegt. In der 1988 gegründeten Anlage gibt es rund 200 Beispielgärten, die teilweise vom Initiator und Gärtner \"Ben van Ooijen\", teilweise von Gartenarchitekten, Landschaftsgärtnern und Autoren von Gartenbüchern entworfen und geplant wurden. Die Gesamtfläche betrug ursprünglich 0,5 Hektar und wurde in mehreren Schritten auf heute 22 Hektar erweitert. Der Besuch kostet ein Eintrittsgeld. Auf dem Gelände gibt es verschiedene Informationsveranstaltungen, die teilweise aber Werbeveranstaltungen des Betreibers sind.", "tgt_summary": null, "id": 338906} {"src_title": "Öskü", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Verkehr.", "content": "Öskü liegt in einer flachwelligen Agrarlandschaft am südöstlichen Rand des Bakonywalds, eines wenige Kilometer nördlich des Ortes bis auf 574 Meter ansteigenden Hügelgebiets. Durch die Ortsmitte verläuft die Landstraße Nr. 8214. Parallel zu ihr verbindet die außerhalb vorbeiführende Europastraße 66 die 15 Kilometer westlich gelegene Stadt Veszprém mit Székesfehérvár, rund 30 Kilometer östlich von Öskü. Die nächstgelegene Kleinstadt ist Várpalota, 8 Kilometer östlich. Nachbardörfer sind Hajmáskér im Westen und Pétfürdő im Osten. Der Ort hat eine Haltestelle an der Eisenbahnstrecke von Székesfehérvár nach Szombathely.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gegend des heutigen Dorfes war bereits im Römischen Reich besiedelt und gehörte ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. zur Provinz Pannonia. Der Ort hieß damals Osones, wie aus dem \"Itinerarium Antonini\" hervorgeht. In Öskü wurde das römische Militärdiplom eines Azalers gefunden. Die Azaler waren ein illyrischer Stamm, der im Gebiet um Arrabona (heute Györ) und Brigetio (heute Komárom) siedelte. Insgesamt sind fünf römische Militärdiplome von der Region um den Plattensee überliefert. Ösku ist einer der sieben Fundorte römischer Gräber von Veteranen, die in Hilfstruppen, unter anderem aus den Reihen der Azalers dienten und von denen die meisten im Nordosten des Plattensees liegen. In Ösku und im ebenfalls im Komitat Veszprém gelegenen Jutás wurden große Friedhöfe aus der Zeit der Awaren (5. bis 9. Jahrhundert) entdeckt. Öskü lag in einem Gebiet von Westungarn, das Ende des 8. Jahrhunderts vom Fränkischen Reich unter Karl dem Großen erobert wurde. Entsprechend lassen sich die in den Gräbern gefundenen Kleingegenstände aus Bronze nach ihrer westgermanischen und nach ihrer asiatisch-awarischen Herkunft einteilen. Nach der Landnahme (ungarisch \"honfoglalás\") durch die magyarischen Stämme um 900 soll gemäß dem Chronisten Anonymus der lokale Stammesfürst Ősbő geheißen haben. Von dessen Namen ist nach der Volksetymologie die erste Silbe in den Ortsnamen eingeflossen. Die zweite Silbe ist demnach von \"kő,\" „Stein“, verallgemeinert zu „Burg“, übernommen. Ein weiterer Fürst in Veszprém, der wie Ősbő zum Árpád-Clan gehörte und Land im Bakonywald besaß, hieß Szalók. Während der rund 150-jährigen Vorherrschaft des Osmanischen Reiches über Ungarn zwischen 1526 und 1686 war der Ort verwüstet und entvölkert. Danach siedelten sich zunächst deutsche Einwanderer an. Anfang des 18. Jahrhunderts ließen sich slowakische Siedler nieder, die 1718 aus den Komitaten Zólyom, Nyitra und Pozsony kamen. Die Zuwanderer brachten in Ungarn unbekannte Bräuche aus ihrer Heimat mit. So berichtet etwa eine ungarische Quelle von 1834 über den „seltsamen Hochzeitsbrauch“ der in Öskü lebenden Slowaken, die am Morgen nach dem Hochzeitsfest nach einem bestimmten Ritus einen schwarzen Hahn köpften. Ein vergleichbares Ritual pflegten die lutherischen Deutschen, die in vielen Orten eine Minderheit bildeten.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsbild.", "content": "Öskü ist ein Haufendorf mit einem unregelmäßigen Straßenverlauf. Die Wohnhäuser stehen meist mit dem Giebel zur Straße auf langrechteckigen Grundstücken, die hinter dem Haus bewirtschaftet werden. Die Bahnlinie führt in einem Bogen im Süden um den alten Ortskern herum, weitere Ortsteile erstrecken sich südlich der Bahnlinie bis zur Schnellstraße und nach Nordosten. Im Bereich der Ortsmitte liegen an der ungefähr west-östlich verlaufenden Hauptstraße (\"Fő utca\") die klassizistische lutherische Kirche von 1786 (\"Ösküi Evangélikus templom\"), die an ihrem Spitzdach über dem Glockenturm erkennbar ist, und 150 Meter westlich die klassizistische römisch-katholische Kirche von 1847 mit einem haubenförmigen Turmdach. Auf einer Freifläche neben der lutherischen Kirche steht eine von Mihály Szloboda 1746 angefertigte barocke Säule der heiligen Anna und vor der römisch-katholischen Kirche steht eine Dreifaltigkeitssäule von Szloboda aus dem Jahr 1750. Der zentrale Platz ist die Bushaltestelle vor der katholischen Kirche, während sich der Bahnhof einen halben Kilometer außerhalb im Nordosten befindet. Es gibt eine Grundschule (\"Tasner Antal Általános Iskola\"), eine Poststelle, einen Lebensmittelladen (COOP) und eine Kneipe gegenüber der Gemeindeverwaltung. Die sich auf einem kleinen Felshügel an der Bahnlinie erhebende Rundkirche ist vom zentralen Platz über die nach Süden führende \"Mecset utca\" zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Rundkirche.", "content": "Die „Rundkirche von Öskü“ (ungarisch \"Ösküi kerektemplom\") wurde Ende des 11. Jahrhunderts errichtet und gehört zu einer einstmals großen Gruppe von Rundkirchen, die im 10. und 11. Jahrhundert im östlichen Europa entstanden, vor allem in Polen, Böhmen und Ungarn. Sie sind durch Ausgrabungen seit dem Zweiten Weltkrieg bekannt. Der Bau dieser Kirchen in Ungarn hängt mit der Ausbreitung des Katholizismus von Westeuropa während der Dynastie der Árpáden zusammen, nachdem Stephan I. (reg. 1000–1038) der erste christliche König seines Landes geworden war und die Missionierung vorantrieb. Die meisten Rundkirchen – vermutlich einschließlich derjenigen in Öskü – entstanden als einfache Dorfkirchen, andere gehörten ursprünglich als Kapellen zu herrschaftlichen Palästen oder Burgen. Aus der Bauzeit sind keine schriftlichen Quellen überliefert, deren Datierung ergibt sich aus dem fischgrätenartigen Verband des Mauerwerks (entsprechend dem römischen \"Opus spicatum\"). Vormals geäußerte Theorien legten für die Kirche von Öskü eine Verbindung zu einer Festung nahe, außerdem gab es die heute verworfenen Vermutungen, sie könnte auf römischen Fundamenten errichtet worden sein oder in der Türkenzeit zu einer Moschee gehört haben. Architektonische Vorbilder der dörflichen Rundkirchen, die in Westungarn unter böhmischem und mährischem Einfluss entstanden, waren Palastkapellen, die wiederum letztlich auf die karolingische Pfalzkapelle im Aachener Dom zurückgehen. Die älteste ungarische Rundkirche, die möglicherweise als direktes Vorbild der späteren diente, ist die Palastkapelle von Fürst Géza (reg. 971–997) in Esztergom, die 970 bis 990 erbaut wurde. Im Norden Ungarns ist die Rundkirche von Szalonna vom Ende des 11. Jahrhunderts mit einer halbkreisförmigen Apsis erhalten. In Mähren ist die älteste erhaltene Rundkirche die aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts stammende Rotunde St. Katharina in Znojmo, in der Slowakei blieben lediglich die Georgs-Rotunde von Skalica aus dem 12. Jahrhundert und die Margaretakirche von Šivetice mit einer Apsis aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erhalten. Die einzige vollständig erhaltene romanische Rundkirche in Rumänien befindet sich in Geoagiu. Die Sankt-Anna-Rundkirche von Kallósd (Ende 13. Jahrhundert) besitzt eine halbrunde Apsis im Osten und ringsum Wandnischen. Ein anderer Typ ungarischer Zentralbauten sind die mutmaßlich auf armenischen Einfluss zurückgehenden Rundkirchen östlich der Donau, deren Innenraum als Vierpass- oder Sechspassanlage gestaltet ist. Zu ihnen gehören in Ungarn die Dorfkirchen in Karcsa (11. Jahrhundert), Kiszombor (im Komitat Csongrád, 12. Jahrhundert) und Pápoc (bei Sárvár, um 1220). Die Dorfkirche von Öskü erhielt im 15. Jahrhundert die Funktion einer Kapelle für die in der Nähe des Hügels existierende Burg des Miklós Újlaky (kroatisch Nikola Iločki, 1410–1477) aus dem kroatisch-ungarischen Adelsgeschlecht Iločki, der noch weitere Burgen in seinen Ländereien besaß. Nach dem Ende der Türkenherrschaft wurde die beschädigte Kirche Anfang des 18. Jahrhunderts restauriert. Es gibt Belege über den Kauf von Holz und anderen Materialien zum Bau der Dachkuppel aus den Jahren 1702 und 1703. Der Altar wurde 1725 eingebaut, wie aus einem Vertrag mit dem beauftragten Handwerker hervorgeht. Des Weiteren berichtet der Bischof von Veszprem aus dem Jahr 1747, dass das Schindeldach der Kirche mit einem kleinen Turm mit einer Glocke bekrönt war. Dieser Glockenturm wurde vermutlich bei der ersten Restaurierung des Daches 1703 aufgesetzt, er wird auch noch in einem Dokument aus dem Jahr 1846 erwähnt. Das pilzförmige Kuppeldach erhielt seine Form bei einer weiteren Restaurierung 1763. Der Turmaufbau auf der Mitte der Kuppel verschwand bei einer Reparatur des Daches 1878. Zu jener Zeit wurde auch die Sakristei seitlich angebaut. Heute ist das Kuppeldach mit Schindeln verkleidet, lediglich der flache Mittelteil ist zeitgemäß mit Blechscharen abgedeckt. Diese Dachsanierung, bei der die Kuppelform von 1878 beibehalten wurde, erfolgte 1975 und 1976. Der Innendurchmesser des Gebäudes beträgt etwa 7 Meter. Die Wände sind 90 Zentimeter stark. Der Grundplan ist nicht genau kreisförmig, sondern geringfügig elliptisch, denn er misst in Nord-Süd-Richtung ungefähr 50 Zentimeter mehr. Untersuchungen ergaben, dass der Raum ursprünglich hufeisenförmig angelegt war und erst später in eine annähernd kreisrunde Form gebracht wurde. Im Osten ist der Hauptraum um eine halbrunde Apsis mit Kegeldach erweitert. Die Wände beider Gebäudeteile bestehen aus Kalkstein, die später an der Nordseite der Apsis angebaute Sakristei ist ein kleiner rechteckiger Raum mit Ziegelmauern und einem Satteldach. Der Eingang befindet sich an der Südseite des Hauptraums. Die einzigen drei kleinen Fensteröffnungen am Hauptgebäude befinden sich an der Südseite. Die Apsis verfügt heute nur über ein Fenster an der Südseite. Die Außenwände wurden bei der letzten Restaurierung mit einem groben Strukturputz versehen und weiß gestrichen. Die Innenwände sind ebenfalls vollständig weiß, abgesehen von einem rot gefassten Gesims, das am Kuppelansatz umläuft, und einer Rosette mit einem Malereirest.", "section_level": 1}], "src_summary": "Öskü ist eine Gemeinde im Kreis Várpalota im Komitat Veszprém im Westen von Ungarn. Das Dorf mit 2283 Einwohnern (Stand 2011) ist für eine romanische Rundkirche aus dem 11. Jahrhundert bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 663166} {"src_title": "Johann Hartwig von Nostitz-Rieneck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johann Hartwig entstammte dem Adelsgeschlecht Nostitz. Seine Eltern waren Hans von Nostitz (1562–1619) auf Seifersdorf und Heidersdorf, Landeshauptmann des Herzogtums Wohlau und Sophia, geb. von Nostitz-Rottenburg auf Neundorf (1582–1656). Die Eltern waren evangelisch-lutherischer Konfession. Nach dem frühen Tod seines Vaters lebte er zeitweise bei seinem zum katholischen Glauben konvertierten Onkel, dem böhmischen Vizekanzler und Freiherrn Otto von Nostitz (1574–1630). Dieser hatte 1628/29 seine Güter Falkenau und Groß Tschochau in Böhmen zu einem Fideikommiss vereinigt und seinen Neffen Johann Hartwig von Nostitz auf Seifersdorf und Heidersdorf nebst dem Privileg des alten Herrenstandes als Universalerben in seinem Testament vom 16. April 1630 bestimmt, unter der Bedingung, dass er katholischen Glaubens sein müsse. Nach dem Tod Ottos erbte Johann Hartwig – mittlerweile zum Katholizismus konvertiert – 1631 neben dem Majoratsgut Falkenau und Tschochau auch die Güter Heinrichsgrün, Littmitz, Hlinay nebst Staditz, Suchay, Morowan und Habrowan, wie auch den Adelsrang. Nostitz studierte Rechtswissenschaften u. a. in Siena. Erst 1638 hielt er in seine Falkenauer Residenz feierlichen Einzug. Der Kaiser hatte ihn neben Philipp von Hertenberg auf Pichlberg zum Hauptmann des Elbogener Kreises, zu dem die Herrschaft Falkenau gehörte, bestellt. Ab 1644 erfolgte die Bestallung zum Präsidenten der Prager Appellationskammer und ab 1650/51 zum böhmischen Oberstlandrichter und Oberstlandkämmerer. Seit 1652 prägte er als strenger Katholik für fast 30 Jahre als Oberstkanzler die Rekatholisierung Böhmens. Besonders in seinen Herrschaften trieb er die Gegenreformation voran. So gründete er etwa das Kapuzinerkloster in Falkenau, wo er 1671 die Pfarrei zur Erzdechantei erhob. Zudem setzte er sich für die Reorganisation des Wirtschafts- und Finanzwesens der böhmischen Landespolitik ein. Zugleich gehörte er als Geheimrat zum inneren Kabinett des Kaisers Leopold I. Am 6. Mai 1646 wurde er zum böhmischen Grafen geadelt, es folgte am 9. Mai 1651 die Standeserhöhung zum Titularreichsgraf. Am 5. Februar 1652 erfolgte die Berufung zum Oberstkanzler von Böhmen und zum Geheimrat, sowie 1671 die Ernennung zum Ritter des Ordens vom Goldenen Vließ. 1662 erwarb er Türmitz. Auch Pakoměřice und Libesnitz sowie Groß Bascht und Mieschitz unweit Prag gehörten ihm. Im Jahre 1666 ging der Besitz von Stadt und Grundherrschaft Graslitz an ihn über. Im Jahre 1671 begann er auch in diesem Herrschaftsbereich die Gegenreformation durchzuführen. Er stellte die fast durchweg evangelische Bevölkerung vor die Wahl, sich entweder zum katholischen Glauben zu bekennen oder auszuwandern. Zwischen 1671 und 1676 verließen daraufhin zwei Drittel der Bewohner, etwa 2000 Menschen, die Herrschaft Graslitz und zogen als Exulanten über die nahe Grenze zumeist nach Sachsen. 1675/1676 gründete er in Silberbach bei Graslitz das erste Messingwerk Böhmens. 1667 ging auch die Herrschaft Saar, die seinem Schwiegervater gehört hatte, in seinen Besitz über. 1673 erwarb er vom Mainzer Kurfürsten Erzbischof Lothar Friedrich von Metternich-Burscheid den nördlichen Teil der Reichsgrafschaft Rieneck, führte von da an den Namen von Nostitz-Rieneck und erwarb damit den Titel eines Reichsgrafen. Der Grund für den Kauf waren Sitz und Stimme im Fränkischen Reichsgrafenkollegium des Reichstages und im Fränkischen Reichskreis, die mit der Grafschaft Rieneck verbunden waren. Der Graf besuchte Rieneck nie. Die einzigen, die je ihren Besitz in Augenschein nahmen, waren seine beiden Söhne Anton Johann und Wenzel Desiderius, die am 9. Juli 1684 nach Rieneck kamen, um sich nach dem Tod ihres Vaters huldigen zu lassen. Nostitz kaufte ein Palais in Wien, erbaute nach 1662 das Prager Palais Nostitz und legte den Grundstock für die berühmte Nostitzsche Gemäldesammlung.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Johann Hartwig von Nostitz heiratete in erster Ehe 1651 Maria Katharina Sahrer von Sahr († 1658). Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor, die früh starben. In zweiter Ehe heiratete er Eleonora Maria Popel von Lobkowitz († 1681). Dieser Ehe entstammten die Söhne", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "\"1651:\" Quadrierter Schild mit gekröntem roten Herzschild, darin drei goldene Balken (Grafschaft Rieneck). Im ersten Feld in Blau auf goldnem Halbmond zwei auswärtsgekrümmte, rot und silbern geschachtete Hörner mit den Spitzen nach unten. Im zweiten Feld in Silber ein schwarzer Adlerflügel belegt mit einem goldenen Balken. Auf der Schildesteilung liegt ein Anker, der unten im dritten silbernen Felde blau, im vierten, blauen aber golden ist. Eine Grafenkrone bedeckt den Schild, darauf ruhen drei gekrönte Helme. Auf dem rechten mit schwarz-silbernen Decken der mit dem Balken belegte Adlerflügel, auf dem mittleren mit rechts schwarz-silbernen, links rot-silbernen Decken ein flugbereiter silberner Schwan (Rieneck), auf dem linken mit rot-silbernen Decken zwei von Silber und Rot geschachtete Büffelhörner, dazwischen drei Straußenfedern blau, golden und blau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Hartwig von Nostitz-Rieneck (auch \"Hanns Hartwig von Nostitz\", tschechisch \"Jan Hartvík z Nostic\"; * 1610 in Kunzendorf; † 23. März 1683 in Wien) war von 1652 bis 1683 Oberstkanzler von Böhmen sowie Geheimrat des Kaisers Leopolds I.", "tgt_summary": null, "id": 1617220} {"src_title": "Arthur Beer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Beer war der Sohn des Lehrers Johan Beer und seiner Frau Olga, geb. Pollak. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Reichenberg und einer kurzen Teilnahme am Ersten Weltkrieg mit der k.-und-k.-Armee studierte er Physik, Astronomie, Geophysik und Philosophie an den Universitäten Leipzig, Wien und Berlin. 1924 musste er sein Studium aufgrund einer Polioerkrankung unterbrechen. Nachdem er sich einer Operation unterzogen hatte, konnte er wieder laufen und seine Ausbildung abschließen. 1927 promovierte Beer mit einer Arbeit über spektroskopische Doppelsterne. Ab 1928 arbeitete Beer als Assistent an der Breslauer Universitätssternwarte. Zu dieser Zeit befasste er sich mit Planetenstrahlung und arbeitete am zweiten Katalog der Astronomischen Gesellschaft mit. 1929 wechselte er an die Deutsche Seewarte in Hamburg, bei der er als Gezeitenastronom beschäftigt wurde. Für den Norddeutschen Radiosender gestaltete er nebenbei das Programm „Aus Natur und Technik“, eines der ersten wissenschaftlichen Radioprogramme, die jemals ausgestrahlt wurden. Im Frühjahr 1930 beteiligte sich Beer an der Einrichtung der Abteilung „Moderne Zeiten“ in der Dauerausstellung des Hamburger Planetariums. Zu dieser Zeit steuerte er auch Kolumnen für diverse Zeitungen bei und hielt Vorträge im Planetarium. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 wurde Beer wegen seiner (nach NS-Definition) jüdischen Abstammung gemäß dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Staatsdienst verdrängt. 1934 emigrierte er nach Großbritannien, wo er dank der Empfehlungen von Albert Einstein, Erwin Finlay-Freundlich und Fritz Saxl eine Anstellung an der Universität Cambridge erhielt. Dort führte er in den folgenden Jahren astrophysische Forschungen unter F. J. M. Stratton (1881–1960) am Cambridge Solar Physics Observator durch. Zwischendurch war er auch am Mill Hill Observatory des University College in London tätig. Finanzielle Unterstützung erhielt er durch das Academic Assistance Council. Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Beer nach seiner Emigration als Staatsfeind eingestuft. Im Frühjahr 1940 setzte ihn das Reichssicherheitshauptamt auf die Sonderfahndungsliste G.B., ein Verzeichnis von Personen, die der NS-Überwachungsapparat als besonders gefährlich oder bedeutend ansah -- weshalb sie im Falle einer erfolgreichen Invasion der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den nachfolgenden Sonderkommandos der SS als erste gesucht und verhaftet werden sollten. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde Beer, da er einen tschechoslowakischen Pass besaß, als \"friendly alien\" eingestuft, so dass er einer Internierung entging und stattdessen Aufgaben für das Luftfahrtministerium übernehmen konnte. Von 1941 bis 1945 arbeitete Beer als Seismologe am Kew Observatorium. Danach stand er von 1946 – in diesem Jahr wurde er auch in Großbritannien naturalisiert – bis zu seiner Pensionierung 1967 als \"Senior assistant observer\" erneut im Dienst der Universitätssternwarte in Cambridge. Unterbrochen wurde diese Tätigkeit von Forschungsaufenthalten am Dominion Astrophysical Observatory in Victoria, Kanada, und als Gastprofessor am Swarthmore College in den Vereinigten Staaten. Seit den frühen 1950er Jahren entstand unter Beers Aufsicht das vielbändige Werk \"Vistas of Astronomy\", eine Gesamtzusammenschau des damaligen Wissens über das Gebiet der Astronomie, für das er 215 Wissenschaftler als Beiträger gewinnen konnte, darunter außer Astronomen auch Mathematiker und Historiker. Für die ersten beiden, 1955 und 1956 erschienenen Bände der \"Vistas\" (die bis in die 1990er Jahre veröffentlicht wurden), fungierte er als Chefredakteur. Beer war Mitglied der Royal Astronomical Society und der International Astronomical Union. Für seine Beiträge zur Geschichte der Astronomie erhielt Beer im Dezember 1970 die Ehrendoktorwürde der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Frankfurt (Doctor philosophiae naturalis honoris causa). Beer liegt auf dem Friedhof Ascension Parish Burial Ground in Cambridge begraben.
Nach ihm wurde der Asteroid (1896) Beer benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Beer war seit dem 23. Juli 1926 mit Charlotte Vera Popielarski verheiratet. Aus der Ehe gingen der Sohn Peter Beer, der ebenfalls Astronom wurde, und die Tochter Nova (* 1935) hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arthur Beer (* 28. Juni 1900 in Reichenberg, Böhmen; † 20. Oktober 1980 in Cambridge, Großbritannien) war ein österreichisch-tschechischer Astronom und Astrophysiker, der ab 1933 in England wirkte.", "tgt_summary": null, "id": 960827} {"src_title": "Josef Tvrdý", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1896 schloss er das Gymnasium in Jičíně ab. Danach studierte er an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität Altphilologie, Philosophie und Französisch. Nach der Beendigung des Studiums 1901 wurde er Lehrer an einem Gymnasium in Vyškově. In dieser Zeit wurde er aktives Mitglied der \"Česká strana státoprávně pokroková\" (Tschechische staatsrechtlich-fortschrittliche Partei) und er wurde Mitglied des Sokol (1906). Ab 1914 wechselt er an ein Gymnasium nach Brünn, begann seine Lehrtätigkeit dort aber erst 1918 – aufgrund des Ersten Weltkrieges, in dem er als Offizier der Gesundheitsdienste tätig war. 1920 promovierte er in Philosophie, zwei Jahre später erfolgte seine Habilitation. 1927 wurde er Außerordentlicher Professor an der Comenius-Universität in Bratislava. 1930 wurde er zum Ordentlichen Professor für Systematische Philosophie ernannt. 1932/1933 war er Dekan. Er lehrte gleichzeitig auch in der Masaryk-Universität in Brünn und war von 1931 bis 1939 Leiter der Staatlichen Pädagogischen Akademie. 1938 erhält er eine Professur an der Masaryk-Universität und beendete seine Lehrtätigkeit an der Comenius-Universität. Im Dezember 1941 wurde er von der Gestapo verhaftet und im Kounicovy koleje, einem Gebäude, das ursprünglich ein Studentenwohnheim war und seit 1940 als Gestapo-Gefängnis und Hinrichtungsstätte diente, eingesperrt. Er wurde ins KZ Mauthausen deportiert und erhielt dort die Nummer 1218. Auf seinem Totenschein wurde der 13. Mai 1942 als Todesdatum vermerkt. Josef Tvrdý war Mitglied der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften (Královská česká společnost nauk), der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste, des Tschechoslowakischen Nationalrats für wissenschaftliche Untersuchung (Československá národní rada badatelská), der Gelehrtengesellschaft Šafaříkova, der tschechoslowakischen Turnbewegung Sokol Brno III und des Philosophischen Bundes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Josef Tvrdý (19. September 1877 in Tuř u Jičína – 13. März 1942 im KZ Mauthausen) war ein tschechoslowakischer Professor für Philosophie und Psychologie.", "tgt_summary": null, "id": 930940} {"src_title": "Paramyxovirose", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erreger.", "content": "Der Erreger der Paramyxovirose ist ein Paramyxovirus Typ 1, das eine Antigenverwandtschaft mit dem Erreger der Newcastle-Krankheit besitzt. Der Erreger trat erstmals um 1983 in Holland und Belgien massiv auf und ist inzwischen weltweit in erster Linie unter Zucht- und Stadttauben verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragungswege.", "content": "Das Virus verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion über Nasenöffnung und Bindehaut von Taube zu Taube über infizierte Ausscheidungen, Augen- und Nasensekret sowie über infiziertes Futter und Trinkwasser oder mit Viren kontaminierten Staub. Auch über das Brutei kann der Erreger von an Paramyxovirose erkrankten Täubinnen weiterverbreitet werden. Indirekt kann die Infektion über mit dem Virus auch über kontaminierte Gegenstände, Insekten, Nagetiere oder den Menschen erfolgen.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Die Tauben sind drei bis fünf Tage nach der Infektion vermehrt schreckhaft und zeigen Koordinationsprobleme wie plötzliches Stehenbleiben, gegen die Wand laufen, Stolpern oder Verfehlen von Futterkörnern beim Picken. Es kommt zu Polyurie mit durchfallähnlichen Erscheinungen, die durch vermehrte Wasseraufnahme und -ausscheidung bedingt sind. Oft treten Wasserpfützen mit geformten Kot auf dem Boden auf. Ein bis zwei Wochen nach der Infektion beginnen einseitige Lähmungen der Flügel und Beine bis hin zum Festliegen. Ohne manuelle Versorgung verhungern und verdursten die festliegenden Tauben. Ab der 3. Woche treten bei ca. 5–30 % der Tiere zentralnervöse Erscheinungen auf: einseitige Bewegungs- und Haltungsstörungen der Flügel und Ständer (Schiefflieger), Kopfverdrehen in unterschiedlichem Ausmaß für mehrere Wochen und vermehrte Schreckhaftigkeit. Die Symptome treten nicht immer gleichzeitig oder zusammen auf, häufig können die Krankheitsanzeichen auch einzeln und in unterschiedlich starker Ausprägung beobachtet werden. Ein geringer Teil der Tiere verendet vier bis sieben Tage nach Beginn der Erkrankung. Aber selbst bei hochgradigen Störungen kommt es oft nach zwei bis vier Wochen zur Besserung und klinischen Ausheilung der nervalen Symptome, während Flügel- und Beinlähmungen oft bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Anhand von Symptomen und Krankheitsverlauf ist meist eine eindeutige Diagnose möglich, die bei ungeimpften Tieren durch eine serologische Untersuchung auf Antikörper bestätigt werden kann. Mit Schnelltests können Antikörper in der Kloake oder bei der Obduktion in der Gehirnmasse nachgewiesen werden. Mit Hilfe der Schnelltests lassen sich auch symptomfreie infizierte Tiere identifizieren, sofern diese noch nicht geimpft wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Schutzmaßnahmen.", "content": "Eine Impfung gegen Paramyxovirose ist verfügbar und wird in Deutschland von vielen Taubenzüchtervereinen für Mitglieder und Veranstaltungsteilnehmer vorgeschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Paramyxovirose (PMV-1-Infektion) ist eine durch Paramyxoviren hervorgerufene, leicht übertragbare und in der Regel nicht heilbare Erkrankung, die erstmals 1978 beschrieben wurde und vor allem bei Zucht- und Wildtauben, gelegentlich auch bei Hühnern, Wild- und Ziervögeln vorkommt. Bisher wurde keine Übertragung des Virus auf den Menschen beobachtet.", "tgt_summary": null, "id": 2272588} {"src_title": "Hynek Vojáček", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Vater des Komponisten, Kašpar Vojáček, war Dorfkantor und sammelte Volkslieder aus seiner Heimat, der mährischen Walachei. Die erste musikalische Erziehung erhielt Vojáček bei seinem Vater, danach wurde der Organist Daněk aus Vsetín sein Lehrer. Ab 1838 war er \"Fundatist\" (Stipendiatschüler) im Gymnasium des Brünner Augustinerklosters, wo er Musik bei Gottfried Rieger und Philosophie bei František Matouš Klácel studierte. Bereits in seiner Gymnasialzeit komponierte der junge Vojáček Lieder und Kirchenwerke. Im Jahre 1845 begann Hynek Vojáček ein Philosophiestudium in Wien und wurde dort Mitglied eines slawischen Gesangsvereins. Bereits nach einem Jahr gab er das Studium auf und wurde Hauslehrer der Familie des Grafen Bethlen in Siebenbürgen. 1848 kehrte er nach Vsetín zurück und veranstaltete Orchesterkonzerte im Schloss Swietlau. Im gleichen Jahr wirkte er als Chormeister des Brünner Männergesangvereins, mit dem er Werke böhmischer Komponisten aufführte. Bei einem weiteren Aufenthalt in Wien lernte er den russischen Komponisten Alexej Fjodorowitsch Lwow kennen, den Verfasser der Zarenhymne und ging mit ihm nach Russland. Zunächst wurde er Musiklehrer der Familie von Lwows Schwester (Frau des Generals \"Samsonow\") in Brest-Litowsk. 1853 wurde er Militärkapellmeister des kaiserlichen Preobraschensker Leib-Garderegiment in Sankt Petersburg. 1856 wurde er Fagottist im Orchester der kaiserlichen \"Sankt Petersburger Oper\", wo er fast 50 Jahre wirkte. Daneben war er Musiklehrer in der kaiserlichen Schauspielschule und ab 1862 Professor der theoretischen Disziplinen am Sankt Petersburger Konservatorium. Als Komponist konnte er sich in Russland keinen Namen machen. Er reiste jedoch jedes Jahr in seine mährische Heimat, um wie schon sein Vater weitere walachische Volkslieder zu sammeln. Mit Leoš Janáček pflegte er freundschaftlichen Kontakt, auch wenn er für dessen Werk wenig Verständnis zeigte. Aus Petersburg korrespondierte er mit der Prager Musikzeitschrift \"Dalibor\". Eines seiner erfolgreichsten Werke wurde die feierliche Ouvertüre (\"Slavnostní ouvertura\"), mit der am 18. November 1862 das Tschechische Interimstheater in Prag eröffnet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Chorwerke.", "content": "Außerdem komponierte er Kirchenmusik, Ouvertüren für Orchester, verschiedene Werke für Klavier und Etüden für Fagott.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hynek (Ignaz) Vojáček, geboren als \"Hynek Ignác František Vojáček\" (russisch: \"Игнатий Кашпарович Воячек\"), (* 4. Dezember 1825 in Zlín, Mähren, Kaisertum Österreich; † in Petrograd, Zarentum Russland) war ein tschechischer Komponist, Pädagoge und Publizist.", "tgt_summary": null, "id": 2004157} {"src_title": "Désirée (1954)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ort der Handlung ist zunächst Marseille, die Zeit das Jahr 1794. Désirée Clary, die temperamentvolle Tochter aus einer reichen Tuchhändlerfamilie, macht per Zufall die Bekanntschaft von Joseph Bonaparte und lädt ihn und seinen Bruder, General Napoleon Bonaparte, für den folgenden Tag in ihr Elternhaus ein. Während Joseph sich zu Désirées Schwester Julie hingezogen fühlt, verliebt Napoleon sich in Désirée. Er gesteht ihr, dass sie arm sind und dass ihnen Julies und Désirée Mitgift sehr gelegen käme. Wegen angeblicher Machenschaften gegen die Revolutionsregierung wird Napoleon verhaftet, aber bald wieder freigelassen mit dem Auftrag, in Paris aufständische Royalisten zu verfolgen. Napoleon verspricht Désirée, sie zu heiraten, leiht sich von ihr Geld und bricht dann nach Paris auf. Als er nicht zurückkehrt, folgt Désirée ihm nach Paris, wo sie erfährt, dass Napoleon inzwischen mit Joséphine de Beauharnais verlobt ist. Verzweifelt will sie sich von einer Brücke stürzen, doch General Bernadotte, der sich in sie verliebt hat, hält sie davon ab. Drei Jahre vergehen. Napoleon hat Italien erobert und ist ein bedeutender Mann geworden. Désirée lebt mit Julie und Joseph in Rom, wo sie das Diplomatenmilieu aber bald leid ist. Sie kehrt nach Paris zurück, wo Napoleon, der Joséphine inzwischen geheiratet hat, sich auf seine Ägyptische Expedition vorbereitet. Er erklärt ihr, dass er Joséphine vor allem aus karrieretaktischen Gründen geheiratet habe und einem Verhältnis mit ihr, Désirée, nicht abgeneigt wäre. Désirée ist abgestoßen und wendet sich Bernadotte zu. Zwei weitere Jahre vergehen. Désirée und Bernadotte haben geheiratet und sind Eltern eines Kindes. Als Napoleon zum Ersten Konsul der 1792 gegründeten Französischen Republik ernannt wird, bedrängt er Bernadotte, seinem Staatsrat beizutreten. Bernadotte, der Napoleon bisher mit Skepsis begegnet ist, erklärt ihm nun widerstrebend seine Loyalität. 1804 wohnen Désirée und Bernadotte Napoleons Krönung zum französischen Kaiser bei – Désirée in kühler Distanz. Fünf Jahre später. Als Napoleon sich von Joséphine scheiden lässt, weil sie ihm keinen Thronerben gebären kann, ist es Désirée, die die frühere Rivalin tröstet. Napoleon begehrt Désirée weiterhin, heiratet aber die 18-jährige österreichische Kaisertochter Marie-Louise. Er zieht Frankreich in neue Kriege hinein. Als der kinderlose schwedische König Bernadotte anbietet, ihn per Adoption zu seinem Thronerben zu machen, lässt Napoleon ihn widerstrebend und enttäuscht gehen. In dem von einem strengen Protokoll geprägten schwedischen Königshaus wird Désirée nicht heimisch. Sie reist nach Paris, wo sie auf einem Ball erneut Napoleon in die Hände fällt. Er verübelt Bernadotte dessen Annäherung an Russland und erklärt der anwesenden Hofgesellschaft halb scherzend, dass er Désirée als Geisel behalten werde, um sich für seinen bevorstehenden Russlandfeldzug der schwedischen Unterstützung zu versichern. Nach der Niederlage seiner Armee sucht Napoleon Désirée auf und bittet sie, ihren Mann brieflich um Unterstützung für Frankreich zu ersuchen. Désirée begreift, dass Napoleon sie immer noch liebt und bei ihr tatsächlich etwas ganz anderes sucht als nur die Hilfe ihres Mannes. Sie appelliert an ihren Mann, Napoleon zu stoppen, was der als Feldherr und Politiker dann auch mit Erfolg unternimmt. Nach kurzem Exil auf Elba und der Niederlage der Schlacht bei Waterloo zieht Napoleon sich auf Schloss Malmaison zurück. Die Alliierten entsenden Désirée dorthin, um Napoleon in einem Vier-Augen-Gespräch zur Kapitulation zu bewegen. Napoleon macht die Bemerkung, wie seltsam es sei, dass gerade die beiden außergewöhnlichsten Männer ihrer Zeit sich in sie, Désirée, verliebt haben. Als Ausdruck seiner Kapitulation überreicht er ihr seinen Degen und versichert sie, dass ihre Mitgift nicht der einzige Grund dafür gewesen sei, dass er damals in Marseille um ihre Hand angehalten hat.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsgeschichte.", "content": "Die 20th Century-Fox-Produktion ist nicht der erste Spielfilm über Désirée Clary. 1938 ging in Italien Duilio Coletti mit \"La sposa dei rei\" voran. Dieser Film basierte auf Ugo Falenas gleichnamigem Bühnenstück (1926) und zeigte in den Hauptrollen Elsa De Giorgi und Augusto Marcacci. 1942 folgte in Frankreich Sacha Guitry mit \"Le Destin fabuleux de Désirée Clary\", dem Guitrys eigene Handlungsidee zugrunde lag und in dem die Rollen von Clary und Napoleon mit Gaby Morlay und Jean-Louis Barrault besetzt waren. 1951 erschien beim jungen Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch ein neuer Roman der in Dänemark lebenden, aber in deutscher Sprache schreibenden Bestsellerautorin Annemarie Selinko, \"Désirée\". Das Buch verkaufte sich gut und wurde umgehend in weiteren Sprachversionen veröffentlicht. In den Vereinigten Staaten erschien das Buch erstmals 1953 bei William Morrow und gelangte gleich auf Rang 1 der Bestsellerliste der New York Times. Die 20th Century Fox plante, aus dem Film einen Erfolg zu machen, der dem des Buches um nichts nachstehen sollte. Drehbuchautor Daniel Taradash hatte für die Columbia Pictures im Jahr zuvor James Jones’ Roman \"Verdammt in alle Ewigkeit\" adaptiert und dafür einen Academy Award errungen. Regisseur Henry Koster hatte zuletzt den Kassenschlager \"Das Gewand\" inszeniert, den ersten langen Spielfilm im CinemaScope-Format; dieser Film hatte der 20th Century Fox einen Golden Globe eingebracht. Die erst 25-jährige Jean Simmons hatte im Jahr 1953 nach den Filmen \"Die Thronfolgerin\", \"Das Gewand\" und \"Theaterfieber\" gleich drei NBR-Awards erhalten; ihre Erfolge in \"Das Gewand\" und \"Sinuhe der Ägypter\" hatten sie zu einem der Topstars der 20th Century Fox gemacht. Marlon Brando war in seinem vorangegangenen Film – \"Die Faust im Nacken\" – auf dem Höhepunkt seiner Darstellungskunst gewesen und dafür unter anderem mit einem Academy Award und einem Golden Globe ausgezeichnet worden. Anschließend hatte er sich wie Jean Simmons für den Fox-Film \"Sinuhe der Ägypter\" verpflichtet, in dem er die Titelrolle spielen sollte. Als er erkannte, dass die Rolle ihm nicht lag und er auch mit dem Regisseur, Michael Curtiz, nicht zurechtkam, brach er den Vertrag und verließ die Proben. Für \"Sinuhe\" verpflichtete die Fox dann den nahezu unbekannten Edmund Purdom. Brando galt in Hollywood nun aber als ein unberechenbarer Vertragspartner, mit dem Studios unter Umständen sehr viel Geld verlieren konnten. Um dieses Image aus der Welt zu schaffen und um den juristischen Konsequenzen seines Vertragsbruchs auszuweichen, verpflichtete Brando sich, bei der Produktion von \"Désirée\" mitzuwirken. Die Dreharbeiten begannen im Juni 1954. Die Innenaufnahmen fanden auf Bühne 4 der 20th Century Fox-Studios in Los Angeles statt, die Außenaufnahmen in und um Monterey. Brando sorgte dafür, dass einige seiner persönlichen Freunde mit ihm am Set waren: Sam Gilman als Fouché, Florence Dublin in der Rolle von Napoleons Schwester Eliza und Philip Rhodes als sein persönlicher Maskenbildner. Brando litt darunter, an einem sehr schlechten Film mitwirken zu müssen, zumal nur ein paar Kilometer entfernt in den Studios der Warner Brothers der Film \"Jenseits von Eden\" gedreht wurde, mit James Dean, den Brando als seinen Epigonen empfand. Kosters Unvermögen ärgerte ihn und Brando legte es darauf an, sich von seinen Regieanweisungen freizuschütteln, indem er sich als Napoleon-Experte aufspielte und Koster systematisch unter die Fuchtel nahm. Er hatte große Angst, dass sein Napoleon stereotyp geraten könnte, stritt sich mit Koster ständig darüber, wie die Figur darzustellen sei, und präsentierte dann einen auf kalkulierte Weise \"exzentrischen\" Napoleon. Weil die Dreharbeiten dadurch fast unmöglich waren, stellte der Produzent des Films, Julian Blaustein, Brando schließlich ein Ultimatum. Brando gab nach und kooperierte von da an, gab sich aber wenig Mühe, seinen Text zu lernen, und lieferte insgesamt eine Darstellung, die wenig inspiriert war. Aufmerksamkeit schenkte er allein seinem Kostüm und seinem Make-up, das unter anderem aus einer falschen Nase bestand. Im späten September 1954 wurden die Dreharbeiten abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Kinoauswertung und Rezeption.", "content": "Die Uraufführung des Films fand am 16. November in San Francisco statt. Einen Tag später folgte der Kinostart in New York City. Der Rezensent der New York Times kritisierte am 18. November, dass die Figuren kaum Emotionen – geschweige denn Leidenschaften – erkennen lassen und dass es dem Film grundlegend an einer Geschichte fehle. Bei der Oscar-Verleihung des Jahres 1955 war der Film für das beste Szenenbild und das beste Kostüm nominiert, diese Preise gingen dann aber an die Filme \"20.000 Meilen unter dem Meer\" (Szenenbild) und \"Das Höllentor\" (Kostüm). In der deutschen Synchronfassung lieh Heinz Reincke Brando seine Stimme; Marion Degler lieh ihre Stimme an Jean Simmons. Die Kinoauswertung begann in Deutschland am 25. Februar 1955. Arthaus hat 2005 eine deutschsprachige DVD-Version auf den Markt gebracht. Für den Musicalfilm \"Schwere Jungs – leichte Mädchen\" (1956) standen Brando und Simmons wenig später noch einmal gemeinsam vor der Kamera.", "section_level": 1}], "src_summary": "Désirée ist ein amerikanischer Spielfilm (Filmbiografie, Historienfilm, Liebesfilm), den Regisseur Henry Koster für 20th Century Fox inszeniert hat und der 1954 in die Kinos kam. Der aufwendig in CinemaScope produzierte Film basiert auf dem gleichnamigen Bestsellerroman von Annemarie Selinko (1951) und erzählt aus der Perspektive von Désirée Clary, der späteren Königin von Schweden und Norwegen, die Lebensgeschichte von Napoleon Bonaparte. Die historische Clary und der damals noch unbedeutende General Bonaparte waren 1795/1796 einige Monate lang verlobt gewesen. In den Hauptrollen des Films sind Jean Simmons und Marlon Brando zu sehen.", "tgt_summary": null, "id": 570743} {"src_title": "Mandsaur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Mandsaur liegt am Fluss Shivna in einer Höhe von ca.. Die Entfernung zur südöstlich gelegenen Hauptstadt Madhya Pradeshs, Bhopal; beträgt gut 320 km (Fahrtstrecke); nach Udaipur in Rajasthan sind es gut 180 km in nordwestlicher Richtung. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 880 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich in der sommerlichen Monsunzeit.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Hindi und Urdu sprechende Bevölkerung besteht zu etwa 67,5 % aus Hindus, zu gut 25 % aus Moslems und zu ca. 6,5 % aus Jains; zahlenmäßig kleine Minderheiten bilden Christen, Sikhs, Buddhisten und andere. Wie bei Volkszählungen im Norden Indiens üblich, liegt der männliche Bevölkerungsanteil etwa 5 % höher als der weibliche.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "In den Dörfern der landwirtschaftlich orientierten Umgebung werden in der Hauptsache Baumwolle, Weizen, Linsen und Ölsaaten angebaut; auch der Anbau von Schlafmohn spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Stadt selbst dient als Zentrum für Handwerk, Handel und Dienstleistungen aller Art.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In früheren Zeiten trug der Ort den Namen \"Dashapura\" oder \"Dashpur\". Von ca. 350 bis 550 n. Chr. regierte von hier aus die Dynastie der Aulikaras. Später dehnten die Gurjara-Pratiharas ihr Herrschaftsgebiet bis hierhin aus und etwa seit dem 8. Jahrhundert lag Mandsaur auf der Grenze zwischen den Reichen Malwa und Mewar. In der ersten Phase der islamischen Eroberungen in Nordindien blieb die Gegend weitgehend unbeachtet und so konnte sich ca. 200 km südlich in Mandu ein hinduistisches Reich halten, zu dem auch Mandsaur gehörte. Dieses kam im 13. Jahrhundert kurzzeitig unter die Herrschaft des Sultanats von Delhi; seit dem Jahr 1392 gehörte die Stadt zum Sultanat Malwa, welches im Jahr 1562 vom Mogulherrscher Akbar I. annektiert wurde. In der Phase des Niedergangs der Mogul-Dynastie im 18. Jahrhundert übernahmen die Marathen vorübergehend die Macht, die selbst von einem Heer unter der Führung Jai Singhs II. nicht besiegt werden konnten. Im Jahr 1818 kam die Gegend unter britische Oberherrschaft. Umgebung", "section_level": 1}], "src_summary": "Mandsaur oder Mandasor (Hindi: ) ist eine Großstadt im äußersten Westen des indischen Bundesstaats Madhya Pradesh. Sie war einst eine wichtige Stadt im Grenzgebiet zwischen den Fürstentümern bzw. Sultanaten von Malwa und Mewar und ist heute die Hauptstadt eines Grenzdistrikts zu Rajasthan.", "tgt_summary": null, "id": 1878467} {"src_title": "Beša (Levice)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde befindet sich im Ostteil des slowakischen Donautieflands, genauer noch im Nordostteil des Hügellands \"Pohronská pahorkatina\", im Tal des \"Bešiansky potok\". Das Ortszentrum liegt auf einer Höhe von und ist 15 Kilometer von Vráble, 20 Kilometer von Levice sowie 33 Kilometer von Nové Zámky entfernt. Zur Gemeinde gehört auch die Siedlung \"Kulantov\" nordöstlich des Hauptortes, die nach dem Ersten Weltkrieg entstand; sie ist jedoch offiziell kein Gemeindeteil. Nachbargemeinden sind Jesenské im Norden, Horný Pial im Nordosten, Dolný Pial im Osten, Bardoňovo im Süden, Trávnica im Westen und Lula im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Gemeindegebiet von Beša gibt es mehrere archäologische Funde: ein großer Bronzefund aus der Spätbronzezeit, dazu Überreste einer Siedlung aus der Römerzeit. Bedeutend ist auch ein 1902 aufgefundenes Skelett eines Mammuts, das durch die Arbeit von Andrej Kmeť heute im Slowakischen Nationalmuseum aufbewahrt ist. Beša wurde zum ersten Mal 1292 als \"Bese\" schriftlich erwähnt und war Besitz des örtlichen Geschlechts \"Bessey\", später gehörte das Dorf unter anderem zum Herrschaftsgut der Geschlechter \"Farkas\", \"Dilles\", \"Hunyady\" und \"Kelecsényi\". 1570 standen in Beša nach einem Steuerverzeichnis sechs Häuser. 1573 wurde die Ortschaft durch einen türkischen Angriff verwüstet, 1634 war sie gegenüber dem Osmanischen Reich tributpflichtig. 1828 zählte man 55 Häuser und 388 Einwohner, die als Landwirte und Winzer beschäftigt waren. Bis 1919 gehörte der im Komitat Bars liegende Ort zum Königreich Ungarn und kam danach zur Tschechoslowakei beziehungsweise heute Slowakei. Von 1938 bis 1945 war er auf Grund des Ersten Wiener Schiedsspruchs noch einmal Teil Ungarns.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung 2011 wohnten in Beša 650 Einwohner, davon 363 Slowaken, 252 Magyaren sowie jeweils zwei Mährer und Tschechen. 31 Einwohner machten keine Angabe zur Ethnie. 367 Einwohner bekannten sich zur römisch-katholischen Kirche, 139 Einwohner zur reformierten Kirche, 25 Einwohner zur Evangelischen Kirche A. B., 14 Einwohner zu den Zeugen Jehovas, drei Einwohner zur evangelisch-methodistischen Kirche und ein Einwohner zur Pfingstbewegung. 53 Einwohner waren konfessionslos und bei 43 Einwohnern wurde die Konfession nicht ermittelt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch Beša verläuft die Straße 2. Ordnung (Palárikovo–Šurany–Kalná nad Hronom), mit einer Abzweigung Richtung Vráble. Der Ort hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Nové Zámky–Zvolen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Beša (ungarisch \"Barsbese\" – bis 1907 \"Bese\") ist eine Gemeinde im Westen der Slowakei mit Einwohnern (Stand ), die zum Okres Levice, einem Teil des Nitriansky kraj, gehört.", "tgt_summary": null, "id": 2181677} {"src_title": "Heinrich Eberhardt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Eberhardt übersiedelte als Kind 1926 mit seiner Familie nach Ditzingen und absolvierte 1934 bis 1937 eine Malerlehre, die er mit der Gesellenprüfung abschloss. 1938 bis 1940 studierte er Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Hans Spiegel und Hermann Mayrhofer. 1941 bis 1945 leistete er in Russland Kriegsdienst. Nach seiner Rückkehr aus Kriegsgefangenschaft arbeitete er als freischaffender Maler und Graphiker. Er wurde 1950 in den Verband der bildenden Künstler Württemberg e. V. aufgenommen und 1952 beim Kunstpreis der Jugend mit einer Lobenden Erwähnung geehrt. 1959 legte er die Meisterprüfung im Malerhandwerk ab. Von 1959 bis 1981 lehrte Eberhardt an der Fachschule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart, ab 1960 auch am Seminar für Bildtechnik des Verbandes der Künstler Württemberg e. V. Ab 1981 wirkte er als freischaffender Maler und Grafiker in seinem Atelier in Ditzingen. Studienreisen führten ihn in verschiedene europäische Länder. Einzelausstellungen seiner Werke, zu denen vor allem Landschaftsgemälde gehörten, wurden in Tübingen, Reutlingen, Leonberg, Ditzingen, Korntal, Oberkochen, Ludwigsburg, Stuttgart, Meßstetten und Alpirsbach gezeigt. Ankäufe tätigten unter anderem die Regierungspräsidien Nord- und Südwürttemberg, das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Galerie der Stadt Stuttgart und verschiedene Landratsämter. Eberhardt starb 2003 in Leonberg und wurde auf dem Friedhof der Stadt Ditzingen beigesetzt. Einige Bilder, die sich im Bestand des Ditzinger Stadtmuseums befanden, wurden 2010 bei einem Hochwasser der Glems zerstört. Zum 100. Geburtstag 2019 würdigte der Kultur- und Kunstkreis Ditzingen Heinrich Eberhardt mit einer Gedächtnisausstellung in der Städtischen Galerie am Laien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich Eberhardt (* 13. September 1919 in Ehningen; † Mai 2003 in Leonberg) war ein deutscher Maler, Graphiker und Kunstpädagoge.", "tgt_summary": null, "id": 837697} {"src_title": "Jägermeister", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Das Rezept für den Likör gibt es seit 1934; im Jahr darauf wurde das Produkt auf dem deutschen Markt eingeführt. Seit Anfang der 1970er Jahre wird Jägermeister exportiert – heute in über 130 Staaten der Erde. Jägermeister kann den größeren Absatzanteil im Ausland verbuchen, ist aber auch auf dem deutschen Markt erfolgreich. Im Jahr 2016 wurden weltweit 7,1 Millionen 9-Liter-Einheiten abgesetzt, was den Kräuterlikör zum einzigen deutschen Vertreter unter den Top-25-Premium-Spirituosenmarken der westlichen Welt machte. In Wolfenbüttel wird Jägermeister hergestellt und abgefüllt und danach in die ganze Welt exportiert. Nur in Österreich gibt es einen Lizenznehmer, der Jägermeister vor Ort abfüllt. Der Grundstoff, also das Gemisch aus allen 56 Kräutern, wird ausschließlich im Wolfenbütteler Stammwerk hergestellt. Der Lizenznehmer fügt nur Neutralalkohol, Zucker und Wasser hinzu und füllt den fertigen Likör ab.", "section_level": 1}, {"title": "Produkt- und Firmenlogo.", "content": "Das Jägermeister-Logo bezieht sich auf den Schutzpatron der Jagd, den hl. Hubertus von Lüttich, und zeigt den Kopf eines Hirschs mit einem leuchtenden Kreuz zwischen den Sprossen seines Geweihes. Auf dem Etikett der Flasche befindet sich folgendes Gedicht Oskar von Riesenthals (1830–1898):", "section_level": 1}, {"title": "Namensgebung.", "content": "Der Begriff \"Jägermeister\" existiert als Berufsbezeichnung schon mehrere Jahrhunderte. Er wurde mit dem Reichsjagdgesetz von 1934 in Deutschland neu eingeführt und bezeichnete Forst- und Jagdaufsichtsbeamte. Als 1935 der Likör auf den Markt kam, klang der Name bereits vertraut. Curt Mast, der Erfinder des Jägermeister-Kräuterlikörs, war selbst begeisterter Jäger. Auch deshalb lag die Namensgebung nahe. Da seit Juli 1934 Hermann Göring als Reichsjägermeister amtierte, dem alle Landes-, Gau- und Kreisjägermeister unterstanden, er also der oberste „Jägermeister“ war, wurde der Likör früher gelegentlich „Göring-Schnaps“ genannt. Die Nachfahren des damaligen Unternehmensinhabers hüllen sich zu den genaueren Umständen der Namensgebung in Schweigen. Der ehemalige Geschäftsführer Günter Mast, ein Neffe des damaligen Geschäftsführers Curt Mast, äußerte sich wie folgt: 2017 gab der Wallstein Verlag das Buch \"Curt Mast. Ein Unternehmer in der Politik\" (Autor: Thomas Klingebiel) heraus, in der das politische und unternehmerische Wirken Masts vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg behandelt wird. Das Cover der Single \"Zehn kleine Jägermeister\" der Rockband Die Toten Hosen, die im Jahr 1996 veröffentlicht wurde, zeigt eine Karikatur des Jägermeister-Logos.", "section_level": 1}, {"title": "Wandel der Markenführung.", "content": "In den 1990er Jahren wurde die Mast-Jägermeister AG mit sinkenden Absätzen konfrontiert. Um diesem Negativtrend entgegenzuwirken, vollzog die Marke Jägermeister Ende der 1990er Jahre einen Wandel der Markenführung, um eine neue Zielgruppe zu gewinnen und gleichzeitig die bestehende beizubehalten. Durch die erfolgreiche Neuausrichtung konnte ein jüngeres Kundensegment erschlossen und ein Imagewandel vollzogen werden. Die Zielgruppe von Jägermeister stellten bis zum Ende der 1990er Jahre hauptsächlich Personen im Alter von über 55 Jahren dar, die den Kräuterlikör vorzüglich als „Magenbitter“ zu Hause konsumierten. Dadurch war Jägermeister als „Altherrengetränk“ bekannt. Das Unternehmen stand in dieser Zeit vor schwerwiegenden Herausforderungen: Der demografische Wandel ließ die Verwenderschaft zunehmend schrumpfen, ausländische Lifestyle-Getränke wie Bacardi oder Absolut Vodka prägten neue Konsum- und Trinkgewohnheiten und überdies herrschte eine allgemeine Konsumschwäche in der Gesellschaft. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, wurde versucht, durch eine radikale Neuausrichtung eine zusätzliche Zielgruppe zu erschließen und das Markenimage zu verändern. Um das Bestehen am Markt zu sichern, sollte der Kräuterlikör in der Club- und Eventszene unter dem Slogan „Achtung wild!“ etabliert werden. Dadurch sollte zusätzlich zur bestehenden Zielgruppe ein neues Kundensegment erschlossen werden: Akquiriert werden sollten jüngere und eher männliche Konsumenten „zwischen 18 und 39 Jahren aus dem Selbstverwirklichungs- und Unterhaltungsmilieu“. Das Produkt Jägermeister sollte zudem in einem neuen Umfeld als Außer-Haus-Produkt konsumiert werden. Als wichtigster Distributionsweg wurde dabei die Gastronomie identifiziert. Im Zuge der Neuausrichtung sollte die Marke mit den Attributen authentisch, selbstbewusst, wild und kantig assoziiert werden. Als Kommunikationsinstrument sollte das Symbol des Hubertushirsches genutzt werden, welches als „Marken-Autorität“ etabliert werden sollte. Trotz der angestrebten Verjüngung wurde eine Aufrechterhaltung der Markenidentität und die damit verbundene Tradition angestrebt. Um dies zu gewährleisten, wurden elementare Markenattribute wie die Flasche, Rezeptur, die Farbe Orange und Symbolik (Hubertushirsch) beibehalten. So sollte zudem der Erhalt der bestehenden Zielgruppe gesichert werden. 2016 wurde das Design der Flaschen dennoch leicht überarbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Umsetzung und Kommunikationsinstrumente.", "content": "Bei der Neuausrichtung der Marke wurde bewusst auf eine reine Inszenierung der Marke in Partysituationen verzichtet. Stattdessen wurde ein integriertes Marketingkonzept entwickelt, bei dem die Unternehmenswebsite als Knotenpunkt dient. Durch das neue Konzept sollte die Zielgruppe nun neben der klassischen TV-Werbung auch über Promotionaktionen und Point-of-Sale-Maßnahmen erreicht werden. Zudem bediente sich das Marketing der Below-the-line-Kommunikation, indem junge Nachwuchstalente aus der Rockszene systematisch gesponsert wurden. Die Fernsehwerbung wurde kurz gestaltet, dafür aber sehr frequentiert geschaltet. In den Spots dienten die beiden witzigen und selbstironischen Hirsche Rudi und Ralph als Markenbotschafter, die mit teils ernst gemeinten Hinweisen („eiskalt als Shot auf Partys“) das Produkt anpriesen. Auf diese Art und Weise konnte das Unternehmen die Bekanntheit des Logos steigern und es zugleich zeitgemäß und jünger positionieren. Der Werbeslogan „Achtung wild!“ wurde bei den Spots konsequent eingesetzt. Promotion-Aktionen wurden direkt in der avisierten Party-Szene platziert. So wurde das Produkt seit 2000 aktiv durch sogenannte „Jägerettes“ (junge, in Orange leicht bekleidete Frauen) vermarktet, indem die Promotion-Teams Gästen in Bars, Clubs oder Biergärten eiskalte Jägermeister-Shots spendierten. Dadurch konnte der potentiellen neuen Zielgruppe direkt die neue Verwendungsart (Shot) zugänglich gemacht werden. Kunden sollten über On-Pack-Promotions in Form von CDs, DVDs, T-Shirts oder Fußbällen zum Kauf des Produktes animiert werden. Um das Image-Profil der Marke zu schärfen, wurde zusätzlich auf Event- und Musikbandsponsoring gesetzt. Es wurden vor allem Rockbands unterstützt, um Jägermeister mit dem Lebensgefühl, das mit dem Genre verbunden wird, zu koppeln und um eine generationsübergreifende Zielgruppe anzusprechen. Zudem richtete Jägermeister eigene Open-Air-Events, wie seit 2004 jährlich die „Jägermeister Rock:Liga“ oder „Orange Events“, aus. Das Unternehmen veranstaltete zusätzlich interne Wettbewerbe und ähnliche Marketingaktionen über Social-Media-Plattformen und über die Jägermeister-Website. 2008 wurde beispielsweise die „Miss-Jägermeister“-Wahl über die Plattform studiVZ und die Unternehmenswebsite ins Leben gerufen, mit dem Ziel, eine eigene Online-Community, die mit gezielten Marketingaktivitäten konfrontiert werden kann, aufzubauen. Weitere Aktionen waren die „Miss-Arsch-Geweih“-Wahl 2004 oder virtuelle Pinkelspiele auf der Website.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolg.", "content": "Durch verschiedene Marketinginstrumente konnte der weltweite Umsatz der Jägermeister-Mast SE von 182 Mio. Euro (1998) auf 568 Mio. (2015) gesteigert werden. Zudem konnte allein zwischen 2002 und 2005 ein Absatzsteigerungszuwachs im Lebensmitteleinzelhandel von 24 % (ohne Aldi) erzielt werden. Jägermeister exportierte 2016 in mehr als 100 Länder weltweit; der Auslandsanteil am Gesamtabsatz lag 2016 bei knapp 80 %. Der Kräuterlikör „Jägermeister“ war im Jahr 2015 die wertvollste deutsche Spirituosenmarke. Besonders in den USA ist Jägermeister sehr populär geworden.", "section_level": 2}, {"title": "Jüngere Marketingmaßnahmen.", "content": "In einer Werbekampagne von 2008 wurde ein fiktives Getränk namens \"kein Jägermeister\" beworben. Im Werbespot 2015 wurde der Slogan „Wer, wenn nicht wir“ und der Song \"Ventilator\" von Die Orsons verwendet. Während der COVID-19-Pandemie stellte der Spirituosenhersteller dem Klinikum Braunschweig 50.000 Liter Alkohol zur Herstellung von Desinfektionsmitteln zur Verfügung. Damit wollten sie nach eigenen Aussagen einen Beitrag zur Bekämpfung des SARS-CoV-2-Virus leisten.", "section_level": 1}, {"title": "Markenrechtsstreit.", "content": "2006 legte Mast-Jägermeister beim Deutschen Marken- und Patentamt (DPMA) Einspruch gegen die Eintragung der Wortmarke Hirschkuss für den Kräuterlikör der bayerischen Hirschkuss-Genussmanufaktur GmbH ein. Auch die Darstellung eines Hirsches in der \"Hirschkuss\"-Bildmarke wurde angefochten. Begründet wurde dies unter anderem mit Ähnlichkeiten zum Hubertushirsch der Marke Jägermeister. Das DPMA wies den Einspruch 2007 zurück. Der Fall sorgte für bundesweites Medienecho, nachdem das TV-Magazin \"quer\" des Bayerischen Rundfunks über den Likörstreit berichtet hatte. Auch überregionale Zeitungen wie \"Süddeutsche Zeitung\", \"Die Welt\" oder \"Neue Zürcher Zeitung\" griffen die Geschichte auf und verschafften dadurch \"Hirschkuss\" und dessen Herstellerin Petra Waldherr-Merk große Aufmerksamkeit. Die Auseinandersetzung endete, als Mast-Jägermeister 2009 die Eintragung einer neuen \"Hirschkuss\"-Bildmarke nicht weiter beanstandete. 2012 ging das Unternehmen Mast-Jägermeister juristisch gegen die Eintragung der Wortmarke „Hirschrudel“ vor, unter der der Unternehmer Dirk Verpoorten mit dem Spirituosenvertrieb \"Seven Spirits\" einen Kräuterlikör vertreiben wollte. Nachdem ein Widerspruch gegen die Markeneintragung zunächst zurückgewiesen worden war, da keine Verwechslungsgefahr bestehe, verklagte Mast-Jägermeister seinen Wettbewerber, der den Likör \"Hirschrudel\" zwischenzeitlich auf den Markt gebracht hatte, im Oktober 2014 vor dem Landgericht Hamburg und gewann in erster Instanz. Gegen das Urteil hat die Gegenseite im Januar 2016 Berufung vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg eingelegt. Eine Entscheidung steht noch aus (Stand: Mai 2016).", "section_level": 1}, {"title": "Sport-Sponsoring.", "content": "Jägermeister schrieb 1973 Sponsorgeschichte, als Eintracht Braunschweig von Jägermeister als erste deutsche Fußballmannschaft gesponsert wurde und in der 1. Bundesliga mit Trikotwerbung spielte. Dies war nur unter Umgehung der Regeln des DFB möglich: Die Eintracht übernahm das Firmenlogo von Jägermeister als Vereinswappen und konnte so „legal“ werben. Von 1972 bis 2000 trat das Unternehmen auch als Sponsor im internationalen Automobilrennsport auf. Die ersten Jägermeister-Autos waren im dezenteren Grün lackiert, später in Orange, um die Werbewirksamkeit der Fahrzeuge zu erhöhen. Von Anfang an konnte mit Ex-Weltmeister Graham Hill ein populärer Werbeträger in der europäischen Formel 2 gewonnen werden. Später fuhren auch Hans-Joachim Stuck und Jochen Mass in der Formel 2 unter Jägermeister-Werbung. Engagements in der Formel 1 hatten mit kurzen Auftritten 1974 und 1989 (letzteres beim schweizerisch-italienischen Team EuroBrun) eher Seltenheitswert. Auch in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft und verschiedenen internationalen Langstreckenrennen wurden in den 1970er- und 1980er-Jahren Rennwagen mit der typischen orangefarbenen Jägermeister-Lackierung eingesetzt, etwa Porsche 911 Carrera RSR, Porsche 934, Porsche 935, Porsche 956 C, Porsche 962, Alfa Romeo GTA und diverse BMW 2002 und BMW 320. Als Mitte der 1980er-Jahre die DTM als Nachfolgeserie der DRM geschaffen wurde, war Jägermeister wieder dabei. Partner war anfangs BMW, später Opel und Alfa Romeo. Im ersten Jahr der \"modernen\" DTM 2000 fuhr mit dem Opel Astra V8 von Éric Hélary der vorerst letzte auffallend orange Rennwagen mit Jägermeister-Unterstützung. Grundsätzlich wird ein erneutes Engagement des Unternehmens im Rennsport aber nicht ausgeschlossen. Auch im Tischtennissport trat Jägermeister als Sponsor auf. Von 1977 bis 1981 spielte TTC Jägermeister Calw in der Bundesliga; Weltklassespieler wie Dragutin Šurbek wurden verpflichtet. 1981 wurde die Profiabteilung von Calw aufgelöst. In den letzten Jahren distanziert man sich allerdings vom Sport-Sponsoring, denn „Alkohol und aktiver Sport gehören nicht zusammen“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jägermeister ist ein Kräuterlikör, der im niedersächsischen Wolfenbüttel hergestellt und abgefüllt wird. Dort befindet sich auch der Stammsitz des Unternehmens Mast-Jägermeister SE. Weitere Abfüllanlagen gibt es im sächsischen Kamenz und im steirischen Graz. ", "tgt_summary": null, "id": 482381} {"src_title": "Zwettler Altar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem 1427 das Stift Zwettl im Zuge der Hussitenkriege in der Schlacht bei Zwettl weitgehend zerstört wurde, war für die wiederaufgebaute Stiftskirche ein neuer Altar notwendig. In den Jahren 1516 bis 1525 wurde unter Abt Erasmus von Leisser ein neuer Hochaltar im Stil der Spätgotik angeschafft. Auftragnehmer war vermutlich die Werkstätte des Budweiser Künstlers \"Andreas Morgenstern\", diskutiert wird auch die Urheberschaft durch \"Stefan Kriechbaum\". Als der Altar im Jahr 1730 dem Zeitgeschmack nicht mehr entsprach, wurde er abgebaut und durch einen Barockaltar ersetzt, Teile davon wurden in einer Seitenkapelle weiterverwendet. 1857 erwarb Fürst Alois II. von Liechtenstein die erhaltenen Teile des Altars, ließ sie restaurieren und schenkte sie der neu errichteten Kirche der Hl. Barbara in Adamsthal. Der Zwettler Abt Stephan Rössler versuchte 1891 den Altar für sein Stift wieder zurückzubekommen, blieb mit dem Ersuchen bei Prinz Alois II. aber erfolglos. Aus Angst vor Bombenschäden wurde der Altar 1944 abgebaut, in der Krypta der frühbarocken Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Vranov bei Brünn zwischengelagert, gelangte danach 1947 wieder nach Adamov zurück. Zwei 1970 aus dem Altarrahmen gestohlene Statuen wurden bei einer Kunstauktion in München sichergestellt und an ihren Platz zurückgebracht. Immer wieder mussten Restaurierungen durchgeführt werden, die Holzsubstanz ist empfindlich für Schimmel und Holzwurmbefall. Zuletzt erfolgte dies in den Jahren 2006 bis 2007, dabei wurde das Kunstwerk im Schloss Mikulov (deutsch Schloss Nikolsburg) ausgestellt. 2010 wurde der Altar zum Tschechischen Nationalen Kulturdenkmal erklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Der Zwettler Altar in seiner heutigen Form ist nur ein Fragment des ursprünglichen, etwa 17 Meter hohen Altars. Erhalten ist die spätgotische Schnitzerei des Retabels mit ungefähr 6,5 Meter Höhe. Gezeigt wird die Aufnahme Marias in den Himmel, wo sie von Gottvater und Christus empfangen wird, die die für sie bestimmte Krone bereit halten. Mit großem Detailreichtum sind die Apostel ausgeführt, die heftig gestikulierend Zeugen dieses Ereignisses werden. Eingefasst wird das Thema durch Äste, die Bezug zur Gründungslegende des Stifts Zwettl nehmen. Ausgeführt sind die Figuren als Hochrelief, zur Verdeutlichung der plastischen Effekte kommen Vergoldungen und sparsame Farbaufträge zur Anwendung. Die restlichen Teile des heutigen Altars sind neugotische Ergänzungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zwettler Altar ist ein Altar in der Kirche der heiligen Barbara in Adamov nördlich von Brünn. Er war Teil des bis ins 18. Jahrhundert bestehenden gotischen Hochaltars des Stiftes Zwettl (NÖ) und wurde 2010 als herausragendes Zeugnis spätgotischer Holzschnitzkunst zum Nationalen Kulturdenkmal Tschechiens erklärt.", "tgt_summary": null, "id": 1580559} {"src_title": "Thorbjörn Englund", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bis Winterlong.", "content": "Englund wuchs in Lappträsk in der Gemeinde Haparanda an der finnischen Grenze auf und hat finnische Vorfahren. Mit sechs Jahren bekam er ein kleines Casio-Keyboard geschenkt. Später übte er acht Stunden täglich Gitarre. Als seinen größten Einfluss als Gitarrist bezeichnet Englund hauptsächlich Yngwie Malmsteen, aber daneben auch Ritchie Blackmore, Joe Satriani, Kee Marcello und Gary Moore. Erste Bekanntheit erlangte er durch seine Tätigkeit in der Band Winterlong, in welcher er Leadgitarrist, Bassist und ab 2006 auch Sänger gewesen war. Das Projekt veröffentlichte von 2001 bis 2006 insgesamt vier Alben. Im selben Jahre erschien sein Debütalbum als Solokünstler, \"Influences\", obwohl, nach eigener Aussage, bereits die Winterlong-Aufnahmen seit dem zweiten Album als Soloprojekte zu betrachten sind.", "section_level": 2}, {"title": "Seit Raubtier.", "content": "Von 2009 bis 2010 war er Bassist der Power-Metal-Band Raubtier, in der Pär Hulkoff singt und Gitarre spielt, der auch für eine kurze Zeit bei Winterlong involviert war. Weil die beiden Gitarristen von Sabaton die Band 2012 verlassen wollten, rief der Bassist der Gruppe, Pär Sundström, Pär Hulkoff an, mit der Intention, ihn als Gitarristen für Sabaton zu gewinnen, doch Hulkoff lehnte aufgrund seiner eigenen Band ab. Wenig später rief er Sundström zurück, um ihm Englund zu empfehlen und dessen Nummer zu geben. Nach einem Treffen mit Joakim Brodén und Sundström in Stockholm wurde Englund Teil der Band. Bis zu seinem Ausstieg 2016 nahm er die letzten beiden Studioalben der Band mit auf, für die er drei Stücke mitkomponierte. Zudem übernahm er auf \"The Last Stand\" für das Cover \"All Guns Blazing\" eine Leadgesangsstimme. Zu seinem Ausstieg äußerte Englund sich wie folgt: Nach seinem Ausstieg wurde er von Tommy Johansson ersetzt. 2015 trat er als Gastmusiker mit Orphan Gypsy auf dem Wacken Open Air auf und spielte \"Wasted Years\" von Iron Maiden mit der Band. Englund war außerdem Mitglied der Bands Pavlovian Dogs, Endomorph und Star Queen. Seit 2017 spielt er live Rhythmusgitarre bei Bloodbound. Auf den 2015 und 2016 erschienenen Soloalben \"From the Wilderness\" und \"Before the Storm\" spielte er alle Instrumente selbst ein. Englund bringt gerne instrumentale Stücke in seine Alben ein. \"From the Wilderness\" war sogar, abgesehen vom Bonustitel \"Fingerspitzengefühl\", rein instrumental. Mit Tommy Johansson, Hannes Van Dahl und Chris Rörland spielt er in der Band The Last Heroes. Am achten Januar 2019 wurde sein Sohn geboren.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Da Englund nie Unterwäsche unter den Tarnfarbenhosen, die zur Livebekleidung Sabatons gehören, trug, riss 2014 eine seiner Hosen gegen Ende eines Auftrittes auf dem livestreamübertragenen \"Dreamhack\"-Festival in Schweden, und sein Penis wurde entblößt. Englund führte die Show fort. Ab dem zweiten Album ist die Band als Soloprojekt zu verstehen. (2013–2016)", "section_level": 1}], "src_summary": "Thorbjörn „Thobbe“ Englund (* 13. August 1979 in Luleå) ist ein schwedischer Multiinstrumentalist, Komponist, Sänger, der auch als Toningenieur und Musikproduzent arbeitet. Seine größte Bekanntheit erreichte Englund als Gitarrist der Power-Metal-Band Sabaton. Seit 2006 ist er zudem als Solokünstler aktiv. Seine Soloband heißt ebenfalls Thobbe Englund.", "tgt_summary": null, "id": 929486} {"src_title": "Dlouhá stoka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der \"Lange Graben\", so lautet die Übersetzung aus dem Tschechischen, ist einer der Abflüsse des Kladský rybník (deutsch \"Glatzener Teich\"). Er beginnt am nördlichen Ufer des Sees und verläuft, natürlichen Bruch- und Höhenlinien folgend, von West nach Ost. Der deutsche Name geht darauf zurück, dass er als Floßgraben auch zum Flößen von Grubenholz benutzt wurde. Mit diesem Holz wurden unter anderem die Schächte und Strecken im Bergwerk ausgebaut, um diese vor dem Einstürzen zu schützen. Am Anfang fließt der Graben parallel zum Pramenský potok (deutsch \"Rodabach\"), biegt aber im Gegensatz zu diesem nach vier Kilometern in Richtung Norden ab und macht dabei einen weiten Bogen um das Dorf Prameny (deutsch \"Sangerberg\"). Wieder in ursprünglicher Fließrichtung verläuft er zwischen den ersten Erhebungen des Vlčí hřeben (deutsch \"Wolfskamm\") und den beiden nationalen Kulturdenkmalen Tři Křížky (deutsch \"Drei Kreuze\") und Upolínová louka pod Křížky (deutsch \"Trollblumenwiese unter den Kreuzen\"), die über seinem linken Ufer liegen. Weiter geht es in nordöstlicher Richtung zum Dorf Nová Ves u Sokolova (deutsch \"Neudorf bei Tepl\"), wo in einer kleinen Aufbereitungsanlage Wasser entnommen wird, um die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. Bevor der Flossgraben im Dorf Krásno (deutsch \"Schönfeld\") in den als Kanal ausgebauten Bach Stoka mündet, schlägt er noch einen halben Kreis um den Berg Krasenský vrch (Schönfelder Höhe, 777 m) mit seinem steinernen, zikkuratförmigen Aussichtsturm. Der Wasserweg wurde mit einer mittleren Breite von über zwei Metern und einer durchschnittlichen Neigung von 3,5 Promille angelegt. Die Fließgeschwindigkeit konnte mit 14 Wehren reguliert werden. Auf 24 Kilometern Länge ohne die Nebenzweige, Luftlinie sind das nur etwa halb so viel, nutzen 52 Erzmühlen das Wasser des \"Langen Grabens\". Er nimmt das Wasser einer großen Zahl von kleinen Bächen und Gräben untergeordneter Bedeutung auf, denn neben einer idealen Ausnutzung des natürlichen Gefälles ist er dahin gehend optimiert, möglichst beständig mit Wasser versorgt zu werden. Das System von Gräben wird von 35 Brücken überquert und umfasst zusammen mit Abzweigen und zehn großen Bergwerksteichen eine Gesamtfläche von ungefähr sieben Hektar.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Seit Beginn des Bergbaus im Kaiserwald war immer eine große Menge Wasser notwendig. Neben der Trinkwasserversorgung war es über Jahrhunderte die wichtigste Energiequelle, die mit Wasserrädern erschlossen wurde und zum Antrieb verschiedener Maschinen diente. Pochwerke und Hammerschmieden wurden auf diese Weise in Bewegung gesetzt. Am wichtigsten war das Wasser jedoch, um Lenzpumpen anzutreiben, mit deren Hilfe einsickerndes Grundwasser in den Stollen angehoben wurde. Fehlte es, konnte es sein, dass in besonders trockenen Sommern die Gruben absoffen. Dasselbe drohte auch im Winter, wenn die Bäche zufroren. Weiterhin dient das Wasser zum Auswaschen und Reinigen des Erzes während der verschiedenen Stadien der Erzgewinnung. Die mittelalterlichen Zinnminen um Horní Slavkov (deutsch \"Schlaggenwald\") und auch anderswo waren von einem konstanten Wasserangebot abhängig, und die Menge des erzeugten Erzes stand im Zusammenhang damit. Um eine zuverlässige Wasserversorgung sicherzustellen, versuchten die Bergleute zunächst, Wasser aus den nahe gelegenen Wäldern zu bringen. Sie bauten mehrere künstliche Seen, die \"Komáří rybníky\" (deutsch: \"Mückenteiche\"). Sie legten aber auch mehrere Kanäle von den Seen in den umliegenden Wäldern an. Einer davon ist der \"Puškařovská stoka\" (deutsch: \"Ebmethgraben\") unter dem Berg Krudum, der als Vorgänger des Flossgrabens mit Länge von sechs Kilometern um 1512 gebaut wurde. Später wurde er mit dem Kanalsystem des Flossgrabens verbunden. Als auch diese Maßnahmen dem ständig steigenden Bedarf nicht mehr genügten, entschloss sich 1530 der damalige Besitzer Freiherr Johan Pflug von Rabenstein (tschechisch \"Pluh z Rabštejna\") zum Bau eines neuen Leitungsnetzes. Er beauftragte den Schlaggenwalder Markscheider Hans Rossmeisel mit der Vermessung des Gebiets zwischen Schlaggenwald und dem Glatzener Moor, um dieses reiche Wasserreservoir erschließen zu können. Nach monatelanger Arbeit und einer Legende zufolge mit Unterstützung eines Hirschs lieferte Rossmeisel die fertigen Pläne, die teilweise noch ältere Wasserbauwerke aus dem 14. Jahrhundert mit einbezogen. Die Bergleute begrüßten das Vorhaben und versprachen, mit fünf Prozent ihres Einkommens die Ausgaben zu tragen, bis alle Kosten gedeckt seien. Die Bauarbeiten wurden 1531 in Angriff genommen. Unter den Geldgebern befanden sich neben dem Adligen viele alteingesessene Nürnberger Bürger und die Augsburger Patrizierfamilie Welser, die den lokalen Bergbau massiv unterstützte. Es dauerte fünf Jahre, bis 1536, bevor Rossmeisel die Arbeit beenden konnte und das erste Wasser durch den Graben floss. In der Folgezeit wurde das Wasserwerk ständig weiter ausgebaut, bis letztlich ein Grabensystem mit einer Gesamtlänge von 30 Kilometern entstanden war. Von 1601 bis 1608 wurden die ersten größeren Instandsetzungsarbeiten notwendig. Die Einwohner erhielten den Wasserlauf auch, als er nach dem Dreißigjährigen Krieg zu versanden drohte. 1872 wurde die Flossgraben-Gesellschaft gegründet, die den Kanal bis zum Zweiten Weltkrieg zu wirtschaftlichen Zwecken nutzte und 1908 weitere umfangreiche Reparaturen durchführen ließ. Im Jahr 2003 wurde dieses einmalige Wasserbauwerk zum Kulturdenkmal erklärt; es ist ein beliebtes Ausflugsziel.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Im Europa des 16. Jahrhunderts galt die Anlage als Meisterwerk, das sowohl hinsichtlich der Größe als auch aus technischer Sicht seinesgleichen suchte. Erst später entstanden ähnliche Kunstgräben – in Deutschland im Harz und in der Slowakei in der Gegend um Banská Štiavnica (deutsch \"Schemnitz\"). Die Bedeutung der Schlaggenwalder Zinnerzförderung unterstrich der deutsche Bergbaukundler Georgius Agricola 1546 in seinem Werk über den Erzbergbau in alter und neuer Zeit \"De veteribus et novis metallis\". Die ertragreichen Zinn-Seifen am Hubr (deutsch \"Huberstock\") zwischen Schönfeld und Schlaggenwald und am Vlčí hřeben (deutsch \"Wolfskamm\") bei Sangerberg ließen die Kaiserwälder Hüttenwerke mit einer durchschnittlichen Förderung von 400 bis 500 Tonnen im Jahr zu den Hauptproduzenten des Metalls in Europa werden. Von 1500 bis 1620 wurden insgesamt über 55.000 Tonnen Zinn erzeugt, über die Hälfte davon in den ersten zwanzig Jahren des 16. Jahrhunderts. Die schiere Menge verdrängte damals die englischen Mitbewerber, die auch in Qualität und Preis nicht konkurrieren konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Bilder aus der Umgebung.", "content": "1) Gut zu erkennen sind die Steinplatten, die den Randbereich vor Erosion schützen 2) Hier wird besonders der trapezartige Querschnitt deutlich", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Dlouhá stoka (deutsch \"Flossgraben\") ist ein künstlich angelegter Wasserlauf, der im Zusammenhang mit der Ausbeutung der Zinnerzvorkommen im Gebiet Slavkovský les (deutsch \"Kaiserwald\") im Kreis Cheb (deutsch \"Eger\") im Westen Tschechiens angelegt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 788087} {"src_title": "Hubenice (Lhota pod Libčany)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Hubenice befindet sich am nördlichen Fuße der Wositzer Anhöhe in der Východolabská tabule (\"Tafelland an der östlichen Elbe\"). Südöstlich erhebt sich der Vrchy (\"Sedlitz\", 251 m n.m.). Im Ort entspringt der Bach Hubenická svodnice. Einen Kilometer nördlich des Dorfes verläuft die Bahnstrecke Chlumec nad Cidlinou–Międzylesie. Nachbarorte sind Lhota pod Libčany und Nové Hvozdnice im Norden, Urbanice, Praskačka und Březhrad im Nordosten, Pohřebačka und Libišany im Osten, Sedlice im Südosten, Žižkovec und Plch im Süden, Polizy und Trávník im Südwesten, Syrovátka und Kratonohy im Westen sowie Roudnice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftlich Erwähnung des Dorfes erfolgte 1395 unter dem Namen \"Biednicz\". Der Ort lag an einem alten Landesteig von Prag über Poděbrady, Chlumec nad Cidlinou, Dobřenice, Osičky und Osice nach Hradec Králové. Im Jahre 1414 gehörte das Dorf anteilig dem Zeman Prokop von Pravy und dem Libčaner Geistlichen Václav Zdislav. Zu dieser Zeit wurde der Ort als \"Hubenicze\" bezeichnet; beide Namensformen leiten sich wahrscheinlich von Elend und Dürftigkeit her. Prokop von Pravy veräußerte seinen Anteil an Václav von Čečeves. Zum Ende des 15. Jahrhunderts kaufte Wilhelm von Pernstein das Dorf. Als Jaroslav von Pernstein 1560 die Herrschaft Pardubitz an König Ferdinand I. verkaufte, gehörte \"Hubenicze\" zu deren Gütern. Im Zuge der Raabisation wurden 1774 die herrschaftlichen Fluren parzelliert und an mehrere Bauern und Chalupner verkauft. Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis gelegene Dorf \"Hubenitz\" aus 13 Häusern, in denen 88 Personen lebten. Pfarrort war Liebtschan. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Hubenitz\" der k.k. Kameralherrschaft Pardubitz untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Hubenice ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Pardubitz. 1868 erfolgte die Eingemeindung nach Polizy, zugleich wurde das Dorf dem neugebildeten Bezirk Pardubitz zugeordnet. 1919 löste sich Hubenice wieder von Polizy los und bildete eine eigene Gemeinde. 1949 wurde Hubenice dem Okres Hradec Králové-okolí zugeordnet; dieser wurde im Zuge der Gebietsreform von 1960 aufgehoben, seitdem gehörte die Gemeinde zum Okres Hradec Králové. Im Zuge der Entwässerung von Hubenice entstand der Teich am östlichen Ortsausgang. 1976 wurde Hubenice nach Lhota pod Libčany eingemeindet. Am 3. März 1991 hatte der Ort 73 Einwohner; beim Zensus von 2001 lebten in den 27 Wohnhäusern von Hubenice 87 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Der Ortsteil Hubenice bildet einen Katastralbezirk.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hubenice (deutsch \"Hubenitz\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Lhota pod Libčany im Okres Hradec Králové in Tschechien. Er liegt elf Kilometer südwestlich des Stadtzentrums von Hradec Králové.", "tgt_summary": null, "id": 1105936} {"src_title": "Nikolaus II. Pálffy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nikolaus Pálffy wurde als das jüngste Kind von Peter Pálffy (1512–1568) und seiner Ehefrau Sophia Dersffy von Zerdahely (1525–1569) geboren. Nikolaus hatte eine ausgezeichnete Erziehung erhalten, wie sie zu seiner Zeit selbst bei Vornehmsten eine Seltenheit war. Ab 1564 wurde er am Kaiserhof in Wien erzogen. Danach hatte er Griechenland, Constantinopel, Deutschland, die Niederlande, Frankreich und Spanien besucht und den praktischen Unterricht der berühmtesten Feldherrn jener Länder genossen, von dem er nach seiner Rückkehr in die Heimat profitierte. Im Dezember 1580 erteilte ihm Kaiser Rudolph II. die Obergespanswürde des Preßburger Komitates. Am 25. April 1581 erhob ihn der Kaiser sammt seinen Brüdern zur freiherrlichen Würde. Nikolaus selbst verlieh er am 9. Dezember 1581 zusätzlich das Erzkämmereramt von Ungarn. Pálffy war in jener Zeit der erfolgreichste Heerführer Ungarns. Im Laufe seines Lebens nahm er an etwa 30 Feldzügen gegen die Osmanen teil. Während des sogenannten Fünfzehnjährigen Türkenkrieges erwarb er sich jedoch besondere Verdienste. Am 29. März 1598 eroberte er in Gemeinschaft mit Adolph Freiherrn von \"Schwarzenberg\" die für die Christenheit äußerst wichtige Festung Raab. Der Jubel in Wien und an anderen Orten über die Wiedereroberung dieses wichtigen Platzes war unbeschreiblich. Kaiser Rudolph befahl, zum Andenken an diese Begebenheit allenthalben an den Kreuzwegen Denksäulen zu errichten mit der Inschrift: \"„Sag Gott dem Herrn Lob und Dank, daß Raab ist kommen in Christenhand“\". Auch von den Päpsten Gregor XIII. und Klemens VIII. erhielt er wiederholt Dankschreiben. So schrieb Klemens VIII. im Juni des Jahres 1595 in einem Breve: „Unsere Nuntien haben uns Deine hervorragenden Aktivitäten bezüglich der Verteidigung des katholischen Glaubens beschrieben... worüber wir uns unendlich freuen, und wir wünschen, dass Du aus unserem Brief ersehen kannst, dass Deine Aktivitäten auch auf der Seite höchster Autoritäten unsere große Anerkennung und Ehre erfahren.“ Nach dieser Schlacht wurde Pálffy im gesamten Heiligen Römischen Reich, sowie Königreich Ungarn überaus populär und bekannt. In Ungarn bekam er den Spitznamen \"„a törökverő“\" („Der Türkenschläger“). Neben zahlreichen anderen Geschenken und Ehrungen wurde ihm als Belohnung die Hauptmannschaft des Preßburger Schlosses (zugleich mit den bedeutenden Schlossgärten) verliehen. Im Jahre 1599 wurde er in den erblichen Reichsgrafenstand des Heiligen Römischen Reiches (Deutscher Nation) erhoben. Am 23. April 1600 starb Nikolaus Pálffy unerwartet auf der Bibersburg. Die Beisetzung fand nach den Gepflogenheiten der damaligen Zeit erst einen Monat später statt. Der Trauerkondukt bewegte sich unter großer Anteilnahme der Bevölkerung durch die ganze Stadt Preßburg und endete am Martinsdom, wo die eigentliche Begräbniszeremonie mit anschließender Beisetzung in der neu errichteten Pálffygruft stattfand. Der Stadtrat Preßburgs, die Zünfte, zahlreiche Ordenskongregationen und die hohe Geistlichkeit mit dem Primas von Ungarn und Erzbischof von Gran János Kutassy (~1545–1601) an der Spitze gaben dem Verstorbenen das letzte Geleit. Im Jahre 1601 beauftragte Pálffys Witwe, Maria Magdalena Fugger, den Augsburger Bildhauer Paul Mayr mit der Errichtung eines Grabdenkmals für ihren Mann. Heute steht das Monument im dritten Joch des nördlichen Seitenschiffs des Preßburger Martinsdoms, eine lebensgrosse geharnischte Figur aus gelblichem Marmor. Pálffys Witwe Maria Magdalena Fugger wurde 1646 - ihrem eigenen Wunsch entsprechend - ebenfalls hier beigesetzt. Weitere Mitglieder der Familie Pálffy folgten. Bei der letzten Öffnung der Gruft (in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts) fand man zwanzig Särge. Deren Untersuchung ergab, dass sie alle leer waren. Wohin die Gebeine der Verstorbenen verbracht wurden, konnte von der Untersuchungskommission nicht geklärt werden...", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Am 4. Juni 1583 heiratete Nikolaus II. Pálffy Maria Magdalena Fugger von Kirchberg und zu Weißenhorn (* 30. April 1566 in Augsburg, † 29. Mai 1646 auf der Bibersburg), welche die Herrschaft Bibersburg als Mitgift in die Ehe brachte. Aus der überaus glücklichen Ehe gingen acht Kinder hervor (fünf Jungen und drei Mädchen), von denen jedoch nur sechs das Erwachsenenalter erreichten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Graf Nikolaus II. Pálffy de Erdőd (; * 10. September 1552 auf Schloss Csábrág (Csábrágvarbók), Königreich Ungarn; † 23. April 1600 in Bibersburg, Königreich Ungarn) war ein kaiserlicher Generalfeldmarschall und Schlosshauptmann von Preßburg.", "tgt_summary": null, "id": 315994} {"src_title": "Klášter nad Dědinou", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Klášter nad Dědinou befindet sich rechtsseitig des Flüsschens Dědina auf einer Anhöhe auf der Černilovská tabule (\"Czernilower Tafel\"). Einen Kilometer östlich des Dorfes verläuft die Bahnstrecke Choceň–Meziměstí. Nördlich erheben sich die Potočkova stráň (277 m n.m.) und die Humbule (269 m n.m.), östlich die Horka (274 m n.m.), südlich der Sruby (268 m n.m.), westlich die Vackovská (317 m n.m.) und der Újezdský chlum (321 m n.m.). Nachbarorte sind Vranov und Břekel im Norden, Městec und Očelice im Nordosten, Přepychy im Osten, Vojenice, Nová Ves und Bolehošť im Südosten, Stránka, Ledce und Polánky nad Dědinou im Süden, Cihelna und Jeníkovice im Südwesten, Polsko und Librantice im Westen sowie Libníkovice, Vysoký Újezd und Podolí im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Mittelalter führte mit dem Habelschwerdter Steig (\"Bystřická stezka\") ein bedeutsamer Handelsweg von Königgrätz über Deschney ins Tal der Glatzer Neiße durch das Tal der Dědina. Unweit dieses Steiges wurde wahrscheinlich durch die Herren von Dobruška das Zisterzienserkloster Heiligenfeld angelegt; als Zeitpunkt seiner Gründung wurde die Mitte des 12. Jahrhunderts, nach neueren Erkenntnissen die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts angenommen. 1420 wurde das Kloster durch die Königgrätzer Orebiten unter Aleš Vřešťovský von Riesenburg niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. Anschließend bemächtigten sich verschiedene weltliche Herren des wenig umfangreichen Klosterbesitzes. Die Klosterruinen wurden als Baumaterial abgetragen; die letzten Mauern wurden 1740 zum Bau eines Teichdammes abgebrochen. Die in der Außenmauer der Kirche von Vysoký Újezd eingemauerten zwei Steine mit Resten lateinischer Inschriften sollen von der Klostergruft stammen. Im Jahre 1499 erwarb Nikolaus d. J. Trčka von Lípa die Klostergüter und schlug sie seiner Herrschaft Opočno zu. Nach dem Tode von Jan Rudolf Trčka von Lípa wurde die Herrschaft Opočno durch König Ferdinand II. konfisziert und 1635 an die Brüder Hieronymus und Rudolf von Colloredo-Waldsee verpfändet. Später folgten die Grafen Colloredo-Mannsfeld, die die Herrschaft bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts besaßen. Nach dem Josephinischen Toleranzpatent von 1781 gründeten im Jahre 1782 319 Familien eine evangelisch-reformierte Gemeinde. 1785 entstand am Weg nach Městec eine Toleranzkirche mit Friedhof, im Jahr darauf eine evangelische Schule und 1787 das Pfarrhaus. Im Jahre 1836 bestand das im Königgrätzer Kreis gelegene Dorf \"Kloster\" bzw. \"Klasster\" aus 27 Häusern, in denen 159 durchweg protestantische Einwohner lebten. Im Ort befanden sich die der Pfarrei Hoch-Augezd zugewiesene katholische Filialkirche Johannes des Täufers, ein protestantisches Bethaus und eine protestantische Schule. Der Sprengel des zur Evangelische Superintendentur H. B. Böhmen gehörigen Pastorats Kloster umfasste 2870 Gläubige, darunter sämtliche protestantischen Einwohner der Herrschaft Opotschno, weitere 251 Protestanten in den Orten Bieltsch und Chwogenetz (Herrschaft Pardubitz), Bohuslawitz, Černčitz, Lhota, Slawietin und Spie (Herrschaft Neustadt), Borohradek (Gut Borohrádek), Zbielow und Zdiar (Herrschaft Reichenau), Hodietschin (Gut Nedělischt), Josephstadt und Libnikowitz (Herrschaft Smiřitz), Kosteletz und Lhota (Herrschaft Kosteletz), Tinischt und Woleschnitz (Herrschaft Častolowitz) sowie sämtliche 64 Protestanten aus der Herrschaft Nachod, die dem Filialbethaus in Machau zugewiesen waren. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf der Herrschaft Opotschno untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Klášter\" ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Opočno. 1860 wurde die zweiklassige Dorfschule errichtet. Ab 1868 gehörte die Gemeinde zum Bezirk Neustadt an der Mettau. Auf Anordnung der Linguistischen Kommission in Prag wurde 1921 der Ortsname in \"Klášter nad Dědinou\" abgeändert. 1949 wurde Klášter nad Dědinou dem Okres Dobruška zugeordnet, nach dessen Aufhebung im Zuge der Gebietsreform von 1960 wurde das Dorf dem Okres Rychnov nad Kněžnou zugeordnet und zugleich wegen zu geringer Einwohnerzahl nach Ledce eingemeindet. Die Schule in Klášter nad Dědinou wurde 1977 geschlossen. 1999 entstanden im ehemaligen Schulhaus acht betreute Wohnungen der Sozialfürsorgeeinrichtung Opočno. Am 3. März 1991 hatte der Ort 58 Einwohner; beim Zensus von 2001 lebten in den 32 Wohnhäusern von Klášter nad Dědinou 54 Personen. Am 30. Juni 2003 hatte Klášter nad Dědinou 42 Einwohner. Zum 1. Januar 2007 wurde das Dorf dem Okres Hradec Králové zugeordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil Klášter nad Dědinou bildet einen Katastralbezirk.", "section_level": 1}], "src_summary": "Klášter nad Dědinou, bis 1920 \"Klášter\" (deutsch \"Kloster an der Diedina\", früher \"Kloster\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Ledce in Tschechien. Er liegt 15 Kilometer östlich des Stadtzentrums von Hradec Králové und gehört zum Okres Hradec Králové.", "tgt_summary": null, "id": 2480160} {"src_title": "KIM-10", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fahrzeuggeschichte.", "content": "Mitte bis Ende der 1930er-Jahre existierte aus sowjetischer Produktion kein Kleinwagen, der für die breite Masse der Bevölkerung erschwinglich gewesen wäre. Die verbreiteten Personenwagen GAZ-M1 und ZIS-101 gehörten zur Mittel- beziehungsweise Oberklasse und waren entsprechend teuer. Ein GAZ-M1 kostete etwa 9000 Sowjetische Rubel, ein Arbeiter verdiente 1940 durchschnittlich 340 Rubel pro Monat. Um die Produktionskosten gering zu halten, wollten sich die Konstrukteure zunächst an einem deutschen Fahrzeug orientieren und, falls möglich, eine entsprechende Lizenz erwerben. Vorbild war der KdF-Wagen, der für 990 Reichsmark (die einen Gegenwert von etwa 2100 Sowjetischen Rubeln hatten) verkauft wurde. Allerdings lehnte Josef Stalin den Entwurf mit luftgekühltem Heckmotor ab. Das Fahrzeugbauinstitut NATI suchte entsprechend zusammen mit dem Gorkowski Awtomobilny Sawod (GAZ) nach einer anderen Lösung. Man beschaffte einige Fahrzeuge aus Großbritannien, darunter Wagen der letzten Generation des Austin 7 und des Ford Prefect von 1938. Letzterer wurde schließlich Vorbild für den neuen sowjetischen Entwurf. Die Produktion wurde im großen Stil geplant. Da das GAZ-Werk mit der Produktion der eigenen Modelle ausgelastet war, wurde sein Moskauer Montagewerk, das \"Moskowski Awtosborotschny Sawod imeni KIM\", für die Fertigung des Kleinwagens ausgewählt. Das Werk hätte 50.000 der Automobile pro Jahr fertigen sollen. Dazu wurde das Werk umgebaut und auch umbenannt, von Automontagewerk in Automobilwerk (ab 1939 also \"Moskowski Awtomobilny Sawod imeni KIM\"). Geplant waren drei Versionen des Fahrzeugs: Der erste Prototyp des KIM-10 wurde am 25. April 1940 vollendet. Die Serienfertigung begann planmäßig 1941, musste aber schon nach zwei Monaten aufgrund des Ausbruchs des Deutsch-Sowjetischen Krieges gestoppt werden. Auf diese Weise entstanden insgesamt nur 500 Exemplare von allen Versionen, die innerhalb kurzer Zeit restlos ausverkauft waren. Das gesamte Werk wurde im Oktober 1941 in Moskau ab- und hinter dem Ural wieder aufgebaut. Fortan produzierte das Unternehmen Kriegsgüter für die Rote Armee. Erst 1946 wurde mit dem Moskwitsch-400 wieder die Fertigung von Personenwagen im Moskauer Werk aufgenommen. Wegen der geringen Stückzahl ist das Fahrzeug heute selten, es sind lediglich noch vier Exemplare bekannt. 1975 widmete die sowjetische Post dem KIM-10 eine Briefmarke.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Die überlieferten Daten des KIM-10 schwanken je nach Quelle leicht, insbesondere die äußeren Abmessungen differieren um einige Millimeter. Der Motor hätte bei einer Verdichtung von 6,16:1 auch 32 PS liefern können, dazu wäre aber Benzin mit einer Klopffestigkeit von mindestens 70 Oktan notwendig gewesen, da sonst die Gefahr von zu früher Selbstzündung besteht. Da solch „hochoktaniger“ Kraftstoff schlecht verfügbar war, wurde die Verdichtung und damit auch die Leistung des Motors geringfügig gesenkt. Abmessungen und Gewicht", "section_level": 1}], "src_summary": "Der KIM-10 () ist ein Kleinwagen des sowjetischen Herstellers \"Moskowski Awtomobilny Sawod imeni KIM\" (russisch Московский автомобильный завод имени КИМ), der von 1940 bis 1941 in Serie gebaut wurde. Er war der Versuch der Sowjetunion, ein dem KdF-Wagen ähnliches Fahrzeug für die breite Masse der Bevölkerung zu schaffen, die Entwickler orientierten sich dabei stark am Ford Prefect von 1938. Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg entstanden jedoch nur 500 Exemplare des Personenwagens.", "tgt_summary": null, "id": 135040} {"src_title": "Moskwitsch-407", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fahrzeuggeschichte.", "content": "Im Mai 1958 erhielt der Moskwitsch-402 einen komplett neuen Motor und wurde in Moskwitsch-407 umbenannt. Der nun verbaute Ottomotor hatte, wie schon sein Vorgänger, vier Zylinder, jedoch einen auf 1358 cm3 vergrößerten Hubraum. Damit stieg die Leistung von 35 auf 45 PS (33 kW) an. Äußerlich blieb das Auto nahezu unverändert, lediglich auf der Motorhaube wurde der Moskwitsch-Schriftzug ergänzt. Im Dezember 1958, anderen Angaben zufolge auch erst 1959, begann die Auslieferung mit einem neuen Viergang-Schaltgetriebe. Zuvor war ein Dreiganggetriebe verbaut worden. 1960 erfolgte die auffälligste Änderung, der komplette Kühlergrill wurde gegen ein Modell mit einer Rechteckstruktur getauscht. Bis zum Produktionsende erfolgte noch weitere kleinere optische Änderungen, darunter an den seitlichen Zierleisten und am Emblem an der Motorhaube. Im April 1960 erhielt das Fahrzeug eine neue Hinterachse, wodurch die Gesamtübersetzung von 4,71 auf 4,55 sank. Die Höchstgeschwindigkeit lag nun bei 115 km/h. Ende 1961 wurde die Produktion der geländetauglichen Variante mit all ihren Modifikationen eingestellt. Im Dezember 1962 wurde für die Limousine der Nachfolger Moskwitsch-403 eingeführt, die Produktion des Moskwitsch-407 lief noch bis Oktober 1963 weiter. Die neuen Fahrzeuge wurden auf dem komplett überarbeiteten Fahrgestell des Moskwitsch-408 aufgebaut. Die Arbeiten am neuen Modell hatten bereits 1959 begonnen. Insgesamt wurden 359.980 Fahrzeuge aller Modellvarianten des Moskwitsch-407 gebaut und zeitweilig mehr als 50 % exportiert. Bereits 1958 wurden auf Basis des Moskwitsch-407 Rallyefahrzeuge vom Moskwitsch-Werksteam gebaut, die auch bei Rallye-Veranstaltungen innerhalb der Sowjetunion zum Einsatz kamen. Der Kleinbusprototyp RAF-08 von 1958 basierte auf dem Fahrgestell des Moskwitsch-407 und nutzte auch den gleichen Motor und das gleiche Getriebe. Die sowjetische Post ehrte den Moskwitsch-407 mit einer Briefmarke, die 1960 erschien.", "section_level": 1}, {"title": "Modellvarianten.", "content": "Vom Moskwitsch-407 wurden verschiedene Versionen gebaut, jedoch nicht alle Modelle gingen in die Serienfertigung. Serienfahrzeuge Prototypen", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Für die Limousine \"Moskwitsch-407\", soweit bekannt. Abmessungen und Gewicht", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Moskwitsch-407 () ist ein Personenwagen des sowjetischen Herstellers \"Moskowski Sawod Malolitraschnych Awtomobilej\" (russisch Московский завод малолитражных автомобилей, kurz \"MZMA\" beziehungsweise russisch МЗМА, bekannt durch die Verwendung des Markennamens Moskwitsch), der von 1958 bis Oktober 1963 in Serie gebaut wurde. Er war der Nachfolger des Moskwitsch-402 und erhielt einen neuen Motor, sowie später ein neues Schaltgetriebe. Die Karosserieform blieb weitgehend unverändert. ", "tgt_summary": null, "id": 537202} {"src_title": "Schloss Dolná Krupá", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unter weiteren Namen bekannt.", "content": "Es haben sich verschiedene Schreibweisen eingebürgert: Brunswick, Brunswik, Brunszvik, Prunswick usw. Im Laufe der Jahrhunderte hat man den Familiennamen in etwa vierzig verschiedenen Schreibweisen geschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Brunsviks.", "content": "Die Geschichte des Schlosses in Dolná Krupá (deutsch Unterkrupa, ungarisch Alsókorompa) ist eng mit der ungarischen Adelsfamilie Brunsvik verbunden. Die Familie stammte aus Deutschland (Stettin) und ist mit Tobias Brunsvik (~1590 - ~1670), der sich in Freistadt an der Waag niederließ, in Königreich Ungarn erstmals nachweisbar. Dessen Enkel Michael II. Brunsvik (1671–1719) heiratete um 1710 Margarethe Theresia Vitalis von Vitalisfalva (~1685–1747), welche die Herrschaft von Unterkrupa als Mitgift in die Ehe brachte. Deren Sohn Anton I. Brunsvik (1717–1780) studierte an der Universität in Tyrnau Rechtswissenschaften und erbte die Herrschaft Unterkrupa. Zwischen 1749 und 1756 ließ er an Stelle des alten Schlosses einen barocken Neubau nach Plänen des kaiserlichen Hofarchitekten Johann Baptist Martinelli errichten. Anton I. wurde für seine Verdienste (er war bei der Ungarischen Hofkanzlei in Wien tätig) 1775 von der Kaiserin Maria Theresia in den Grafenstand erhoben und durfte dadurch auch das Adelsprädikat ‚de Korompa’ im Namen führen (ungarische Version von Unterkrupa). Außerdem erhielt er als Lehen die Herrschaft Maronvásár. Nach dem Tode von Anton I. wurde das Familienvermögen 1783 (durch Auslosung) unter seinen Söhnen aufgeteilt. Anton II. (1745–1793) erhielt die Herrschaft Mártonvásár und der jüngere Sohn Joseph (1750–1827) das Gut von Unterkrupa. Zwischen 1792 und 1796 ließ Joseph das Schloss Unterkrupa nach Plänen des Architekten der Ungarischen königlichen Kammer Johann Joseph Thalherr in Barock (jedoch bereits mit klassizistischen Elementen) umbauen. Zu den neu geschaffenen Ensemble gehörte ein Theatergebäude (1937 abgerissen), eine Orangerie, ein Bäderhaus und ein Gärtnerhäuschen. Einige Jahre später (etwa 1813) beauftragte er den erst 24-jährigen österreichischen Architekten Anton Pius Riegel mit weiteren Bauarbeiten an dem Schloss, der dieses im Stil des modernen Klassizismus umbaute. Zwischen den Jahren 1813 und 1819 entstand auf Geheiß des Bauherrn ein englischer Park mit einer Größe von 247 Hektar. Mit den Arbeiten wurde der deutsche Garten- und Landschaftsarchitekt Christian Heinrich Nebbien beauftragt. Der Park wurde im Jahre 1822 beendet, was aus den noch erhaltenen Gartenplänen ersichtlich ist. Der Park gehörte seinerzeit zu den bedeutendsten Beispielen von Landschaftsarchitektur im gesamten damaligen Königreich Ungarn. Er besaß ein raffiniertes künstliches Wassersystem mit drei künstlichen Teichen: der „Große Teich“ in dessen Mitte sich eine künstliche Insel, die „Luisen-Insel“ befand, die an die früh verstorbene Tochter Luise des Ehepaars erinnern sollte. Außerdem wurden zwei kleinere Teiche angelegt (der „Schildkrötenteich“ und der „Forellenteich“). Es gab auch eine künstliche Grotte und den Park schmückten zahlreiche Skulpturen namhafter Bildhauer. Von diesen architektonischen Elementen ist nur der Obelisk an dessen Spitze sich die Skulptur „Mutter mit Kind“, ein Werk des bedeutenden ungarischen Bildhauers István Ferenczy (1792–1856) befindet, erhalten geblieben. Aus der Zeit der Brunsviks blieb auch ein ‚Riesenmammutbaum‘ (\"Sequoiadendron giganteum\") erhalten der heute eine Höhe von 45 m und einen Durchmesser von 4 Metern erreicht hat. (Steht unter Naturschutz, da er einer der Größten seiner Art ist.) Die Mitglieder der Familie Brunsvik waren auch bedeutende Kunstliebhaber und Kunstmäzene. Besonders an der Musik fand die Familie großes Interesse. Im hauseigenen Theater wurden Theaterstücke aufgeführt, an denen auch die Familienmitglieder mitspielten. Anhand der familiären Bande zu den Bruder des Schlossherrn Anton II. Brunsvik (dem Herren von Mártonvásár) kam die Familie auch mit Ludwig van Beethoven in Kontakt. In den Jahren 1800, 1801 und 1806 besuchte Beethoven auch Unterkrupa. Über die Schwestern Therese und Josephine Brunsvik lernte Beethoven in dieser Zeit auch deren Kusine Gräfin Giulietta Guicciardi (1782–1856) kennen und erteilte ihr in Unterkrupa Klavierunterricht. Ihr widmete er auch die Mondscheinsonate, die er teilweise auch in Unterkrupa komponiert haben soll.", "section_level": 2}, {"title": "Die Choteks.", "content": "Die Tochter von Joseph Brunsvik, Henriette (1789–1857) heiratete am 22. Januar 1813 Hermann Chotek von Chotkov und Vojnin (1786–1822), den Spross eines alten böhmischen Adelsgeschlechtes. Durch diese Heirat ging die Herrschaft Unterkrupa in den Besitz der Familie Chotek über. Die Choteks förderten nachhaltig die Landwirtschaft und Viehzucht in Unterkrupa. Besondere Verdienste erwarb sich Marie Henriette Gräfin Chotek (1863–1946). Sie war die Enkelin von Hermann Chotek und Henriette Brunsvik und Kusine zweiten Grades der Erzherzogin Sophie Maria Chotek, die mit ihrem Gemahl, dem Thronfolger Franz Ferdinand von Österreich-Este, beim Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 tragisch ums Leben kam. Ende des 19. Jahrhunderts begann Marie Henriette im Park ihres Großvaters ein Privatrosarium aufzubauen. Deshalb erhielt sie den Spitznamen „Rosengräfin“. Die Gräfin erwarb nach dem Tod von Rudolf Geschwind einen Großteil seiner Rosen. Marie Henriette Chotek ist es zu verdanken, dass es auch heute 28 Geschwind-Sorten gibt. Ein Katalog von 1929 vermerkt 8000 Rosen, die allein in Unterkrupa von der Gräfin gezüchtet wurden. Der Rosenzüchter Peter Lambert widmete ihr bereits 1920 die Rose ‚Marie Henriette Gräfin Chotek‘. 1934 geriet die Gräfin in finanzielle Schwierigkeiten, was den Anfang des Niedergangs eines der berühmtesten Rosalien in dieser Region bedeutete. Im Rosenjahrbuch 1938 wird das Rosarium in Unterkrupa das letzte Mal in einem Artikel von Dr. Rudolf Limbacher erwähnt: „Das Rosar der Stadt Preßburg“.", "section_level": 2}, {"title": "1918 und 1945 sowie die Zeit danach.", "content": "Bereits der Zusammenbruch der Donaumonarchie stellte eine Zäsur für Unterkrupa dar. Das ehemalige zum Königreich Ungarn gehörende 'Unter-Korompa' (ung. 'Alsókorompa') hieß nun 'Dolná Krupá' und gehörte zur neu gegründeten Tschecho-Slowakei (1918). Im Jahre 1923 wurde im Zuge einer vom neuen tschecho-slowakischen Staat durchgeführten Bodenreform ein Teil des Chotek-Besitzes enteignet. Zwei Jahre später mussten die Chokes 518 ha ihres Grundbesitzes und vier Meierhöfe an den Staat abtreten. Darauf folgte ein jahrelanger Rechtsstreit, der erst am 12. Juni 1933 mit einem Ausgleich endete. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann jedoch das eigentliche Zerstörungswerk von Unterkrupa. Die erhalten gebliebenen Objekte des ehemaligen Besitztums stellen heute nur noch ein Torso eines wertvollen Denkmals dar. Nach dem Einmarsch der Roten Armee wurden große Teile des Parks verwüstet. Das ehemalige Herrenhaus wurde geplündert und das Inventar gestohlen, die nun betagte Rosengräfin wurde aus dem Schloss vertrieben und konnte von einer ihr gut gesinnten Bauernfamilie des Dorfes versteckt und beherbergt werden. (Obzwar sie von einem alten böhmischen (tschechischen) Adelsgeschlecht abstammte, sollte sie anhand der Beneš-Dekrete „als Deutsche“ ausgesiedelt werden). 1946 starb sie gänzlich verarmt und vereinsamt in Unterkrupa und wurde im Chotek-Mausoleum des Ortes beigesetzt. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde im Herrenhaus von den damaligen in der Tschecho-Slowakei herrschenden kommunistischen Machthabern eine Irrenanstalt eingerichtet. Später wurde es zum Heim für Komponisten. Von den großen englischen Park blieb nur ein Torso von etwa 17 Hektar übrig. Die übrigen Flächen wurden der kommunistischen Landwirtschaft (als Kolchosen; slowakisch JRD: \"Jednotné roľnické družstvo\") zugeführt, die Bearbeitung erfolgte durch ein „sozialistisches Kollektiv“. Nach der Wende 1989/1990 übernahm das inzwischen total verwahrloste Anwesen das Slowakische Nationalmuseum und errichtete darin ein Musikmuseum. Im Herrenhaus werden heute alte Musikinstrumente gezeigt und es wurde zur Gedenkstätte für berühmte in der Slowakei lebende Musikkomponisten, wie z. B. Ernst von Dohnányi, Alexander Albrecht und Franz Schmidt. Im Gärtnerhäuschen wurde 1992 ein kleines Beethoven-Gedenkmuseum eingerichtet in dem besonders die Beziehungen des Komponisten zu Altungarn (und der heutigen Slowakei) herausgestellt werden. Man ist redlich bemüht die Baulichkeiten des Schlosses und seiner Nebengebäude zu renovieren und dem Park wenigstens einen Teil seines ursprünglichen Glanzes zurückzugeben. So wurde der „Große Teich“ mit der Luisen-Insel bereits wieder hergestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Dolná Krupá (ungarisch Alsókorompa, deutsch Unterkrupa) liegt in der heutigen Westslowakei in der gleichnamigen Ortschaft, etwa 13 km von der westslowakischen Stadt Trnava (ungarisch Nagyszombat, deutsch Tyrnau) entfernt. Es ist der ehemalige Adelssitz der ungarischen Grafenfamilie Brunsvik.", "tgt_summary": null, "id": 1180065} {"src_title": "Podhorie (Žilina)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde befindet sich am Übergang vom Talkessel Žilinská kotlina in die westlich gelegenen \"Súľovské skaly\" (wörtlich Felsen von Súľov), einem Teil des Gebirges Súľovské vrchy. Das Ortszentrum liegt auf einer Höhe von und ist 13 Kilometer von Žilina entfernt. Nachbargemeinden sind Lietava im Norden und Osten, Lietavská Svinná-Babkov im Süden, Súľov-Hradná im Westen und Paština Závada im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde zum ersten Mal 1393 als \"Pothora\" schriftlich erwähnt und entstand in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in einer Waldlichtung im Herrschaftsgebiet der Burg Lietava. 1598 standen 12 Häuser im Ort, 1828 zählte man 42 Häuser und 329 Einwohner, die überwiegend als Landwirte beschäftigt waren. Der einzige bekannte Siegelstempel stammt aus dem 18. Jahrhundert und zeigt die Rundschrift \"SIGIL[lum] P[ossessionis] PODHORGE\" sowie drei stilisierte Felsenklippen mit einem Baum auf der mittleren Klippe. Bis 1918 gehörte der im Komitat Trentschin liegende Ort zum Königreich Ungarn und gehörte danach zur Tschechoslowakei beziehungsweise heute zur Slowakei.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Gemäß der Volkszählung 2011 wohnten in Podhorie 811 Einwohner, davon 802 Slowaken, drei Magyaren, zwei Ukrainer sowie jeweils ein Mähre und Tscheche. Zwei Einwohner machten keine Angabe zur Ethnie. 750 Einwohner bekannten sich zur römisch-katholischen Kirche, vier Einwohner zur Evangelischen Kirche A. B., zwei Einwohner zur orthodoxen Kirche sowie jeweils ein Einwohner zur altkatholischen Kirche und zu den Zeugen Jehovas; zwei Einwohner bekannten sich zu einer anderen Konfession. 38 Einwohner waren konfessionslos und bei 13 Einwohnern ist die Konfession nicht ermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Podhorie (ungarisch \"Zsolnaerdőd\" – bis 1907 \"Podhorje\") ist eine Gemeinde im Norden der Slowakei mit Einwohnern (Stand ) im Okres Žilina, einem Kreis des Žilinský kraj.", "tgt_summary": null, "id": 73991} {"src_title": "Pomeznice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Streusiedlung Pomeznice befindet sich am südlichen Fuße des Heidelgebirges (\"Javoří hory\") in der Quellmulde eines rechten Zuflusses zum Ruprechtický potok. Nördlich erheben sich die Homole (\"Mittelberg\", 782 m n.m.), der Březový vrch (\"Birkenberg\", 743 m n.m.), der Malý kopec (726 m n.m.) und die Kopica (\"Kesselkoppe\", 797 m n.m.), im Nordosten die Světlina (\"Lichtenhauberg\", 796 m n.m.), der Ruprechtický Špičák (\"Ruppersdorfer Spitzberg\", 881 m n.m.) und der Široký vrch (\"Breiter Berg\", 840 m n.m.), südöstlich die Vyhlídka (\"Herzogkoppe\", 489 m n.m.) sowie im Nordwesten der Miłosz (\"Friedländer Reichmacher\", 705 m n.p.m), die Obírka (\"Hegewaldberg\", 781 m n.m.) und die Garbatka (\"Görbersdorfer Reichmacher\", 796 m n.p.m). Nachbarorte sind Lesní Domky (\"Buschhäuser\"), Sokołowsko und Rybnica Leśna im Norden, Andrzejówka und Radosno im Nordosten, Ruprechtice im Osten und Südosten, Meziměstí im Süden sowie Vižňov im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "\"Grenzdörfel\" wurde 1780 durch die Stiftsherrschaft Braunau auf Ruppersdorfer Rustikalgründen angelegt und dem Ruppersdorfer Gericht zugeteilt. Im Jahre 1833 bestand das im Königgrätzer Kreis gelegene Dorf \"Gränzdörfel\" aus 15 Häusern, in denen 87 Personen lebten. Haupterwerbsquelle bildete die Spinnerei und Weberei. \"Gränzdörfel\" war nach Wiesen eingeschult; Pfarrort war Wernersdorf. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf der Stiftsherrschaft Braunau untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Grenzdörfl\" ab 1849 einen Ortsteil der Gemeinde Ruppersdorf im Gerichtsbezirk Braunau. Die Bewohner des Dorfes waren jedoch seit jeher stark mit Wiesen verbunden, wo sie die Gottesdienste in der Filialkirche \"Zur Heiligen Mutter Anna\" besuchten und die Kinder eingeschult waren; der Weg nach Ruppersdorf war doppelt so lang und führte zudem über einen Höhenrücken. Im Jahre 1868 wurde \"Grenzdörfl\" dem Bezirk Braunau zugeordnet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestand \"Grenzdörfel\" aus 13 Häusern, darunter einem Wirtshaus. Als die Gemeinde Ruppersdorf zur Finanzierung der Schulerweiterung ab 1905 eine Erhöhung der Gemeindeumlage beschloss, war das für die Bewohner von \"Grenzdörfel\" der Anlass, sich nach Wiesen umgemeinden zu lassen. Nach der Gründung der Tschechoslowakei wurde \"Pomeznice\" als amtlicher tschechischer Ortsname eingeführt. Nach dem Münchner Abkommen wurde \"Grenzdörfel\" im Herbst 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Braunau. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Pomeznice zur Tschechoslowakei zurück und die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Ein Großteil der Häuser blieb danach unbewohnt und wurde später abgerissen. Im Zuge der Gebietsreform von 1960 erfolgte die Aufhebung des Okres Broumov, seitdem gehört Pomeznice zum Okres Náchod. 1961 wurde das Dorf zusammen mit Vižňov nach Meziměstí eingemeindet. 1991 hatte Pomeznice einen ständigen Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus drei Wohnhäusern und hatte vier Einwohner. Pomeznice besteht heute aus sieben Häusern, von denen die meisten nicht mehr zu Wohnzwecken genutzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil ist Teil des Katastralbezirkes Vižňov.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pomeznice (deutsch \"Grenzdörfel\") ist ein Ortsteil der Stadt Meziměstí in Tschechien. Er liegt zweieinhalb Kilometer nördlich von Meziměstí nahe der tschechisch-polnischen Grenze und gehört zum Okres Náchod.", "tgt_summary": null, "id": 1409659} {"src_title": "Heterometrus cyaneus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Heterometrus cyaneus\" ist ein 95 bis 117 Millimeter langer Skorpion. Adulte Tiere haben eine schwarze bis grünlich schwarze Grundfarbe, nur das Telson kann eine rötlich-braune Farbe haben. Die Kämme des Kammorgans haben bei beiden Geschlechtern 12 bis 16 Zähne. Die Femora und die Patellen der Pedipalpen zeigen keinen Sexualdimorphismus. Die Chelae sind lappenförmig, mit einem Verhältnis von Länge zu Breite von etwa 2 bis 2,3 zu 1. Ihre Oberseite ist mit rundlichen Granulen bedeckt, die nur ansatzweise Kiele bilden. Der Carapax hat eine glatte und glänzende Oberfläche, nur die Ränder können granuliert sein. Das Telson ist behaart und kugelförmig, mit einer Giftblase, die länger als der Giftstachel ist.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Als \"Terra typica\" von \"Heterometrus cyaneus\" wurde in der Erstbeschreibung \"Java\" angegeben. Mit der Festlegung eines Neotypen wurde Banyuwangi () im Osten der indonesischen Insel Java zum Typenfundort. Für \"Heterometrus cyaneus\" haben zahlreiche zweifelhafte oder nachweislich falsche Fundortangaben Eingang in die Literatur gefunden. Dazu gehören Nagasaki, Singapur, Vietnam, „Afrika“ und „Usambara“. Die zahlreichen falschen Angaben sind zumindest teilweise durch die große Anzahl der Synonyme von \"Heterometrus cyaneus\" erklärbar. Tatsächlich ist die Art in Indonesien, im malaysischen Teil der Insel Borneo und auf den Philippinen verbreitet. Eine Angabe \"Lesser Nicobar Islands\" bezog sich offenbar auf die indischen Nikobaren, wahrscheinlich war Klein Nikobar gemeint. Es handelt sich dabei um einen Skorpion aus der Sammlung des Zoologischen Museums Kopenhagen, der Anfang 1846 im Rahmen der dänischen Galathea-Expedition gesammelt worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erstbeschreibung.", "content": "Die Erstbeschreibung erfolgte 1836 durch Carl Ludwig Koch im dritten Band seines Werks \"Die Arachniden\". Als Vorlage diente ein einzelnes adultes Exemplar aus der Sammlung des Nürnberger Naturforschers und Kupferstechers Jacob Sturm, dessen Geschlecht aus der Erstbeschreibung nicht hervorgeht.", "section_level": 2}, {"title": "Typmaterial.", "content": "Das Sammlungsexemplar, nach dem Koch die Art beschrieben hatte, war zum Zeitpunkt der Revision der Gattung \"Heterometrus\" durch H. W. C. Couzijn im Jahr 1981 nicht mehr aufzufinden. Daher bestimmte Couzijn einen männlichen Skorpion aus der Sammlung des Rijksmuseum zum Neotypen. Der Neotypus kommt in seiner Morphologie der Erstbeschreibung nahe und stammt von Java. Er befindet sich heute im niederländischen Naturkundemuseum Naturalis in Leiden. Für die Unterart \"Heterometrus cyaneus sumatrensis\" wurden ein adultes männliches und ein adultes weibliches Exemplar aus Padang auf Sumatra als Holotypus und Allotypus bestimmt. Der männliche Holotypus und der weibliche Allotypus von \"Heterometrus cyaneus insulanus\" kommen von der indonesischen Insel Madura. Die Typen beider Unterarten befinden sich ebenfalls im Museum Naturalis in Leiden. Kovařík hatte das Typmaterial der Unterarten für seine Revision der Gattung \"Heterometrus\" nicht untersucht und konnte daher keine Angaben darüber machen, ob es sich um gültige Unterarten handelt. Als weiteres Typmaterial befinden sich der männliche Holotypus und ein weiblicher Paratypus der 2002 von Kovařík mit \"Heterometrus cyaneus\" synonymisierten Unterart \"Heterometrus petersii luzonensis\" in der Sammlung des Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt am Main.", "section_level": 2}, {"title": "Etymologie.", "content": "Koch machte über die Etymologie des Artnamens keine Angaben. In seiner Erstbeschreibung gab er für das untersuchte Exemplar allerdings als Farbe \"schwarz mit blauem Anstrich\" an, demnach ist \"cyaneus\" als Bezug auf die dunkelblaue Farbe des vorliegenden Skorpions zu verstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Synonyme (chronologisch).", "content": "Als Art der Gattung \"Heterometrus\" wurde \"Heterometrus cyaneus\" seit seiner Erstbeschreibung verschiedenen Gattungen zugerechnet. Das war die Folge unterschiedlicher Auffassungen der Arachnologen über die Gültigkeit einzelner Gattungen und ihre Abgrenzung voneinander. \"Heterometrus cyaneus\" wurde seit 1836 in die Gattungen und Untergattungen \"Buthus\", \"Palamnaeus\", \"Heterometrus\", \"Heterometrus (Scorpio)\" und zuletzt 1981 von Couzijn in die Untergattung \"Heterometrus (Heterometrus)\" gestellt. Die Untergattung \"Heterometrus\" und alle anderen von Couzijn beschriebenen Untergattungen wurden 2004 von František Kovařík in seiner Revision der Gattung \"Heterometrus\" aufgehoben. Als Synonyme sind darüber hinaus folgende Namen in der Literatur genannt worden: \"Scorpio afer\" (teilweise), \"Buthus (Heterometrus) afer\", \"Buthus defensor\", \"Buthus heros\", \"Buthus reticulatus\", \"Buthus setosus\", \"Scorpio (Buthus) afer\" (teilweise), \"Pandinus indicus\", \"Scorpio indicus\" (teilweise), \"Scorpio afer\" (teilweise), \"Heterometrus (Heterometrus) petersii luzonensis\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Heterometrus cyaneus ist ein in Indonesien, Malaysia und auf den indischen Nikobaren und den Philippinen verbreiteter Skorpion der Familie Scorpionidae.", "tgt_summary": null, "id": 577367} {"src_title": "Rožmitál (Broumov)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Rožmitál erstreckt sich am südlichen Fuße des Heidelgebirges (\"Javoří hory\") in der Broumovská kotlina (\"Braunauer Becken\") entlang des Černý potok (\"Schwarzbach\"). Nördlich erheben sich der Růžek (\"Hörnl\", 635 m n.m.), der Bobří vrch (\"Bieberstein\", 740 m n.m.), der Dlouhý vrch (\"Langer Berg\", 653 m n.m.) und die Homole (541 m n.m.), im Nordosten die \"Friedrichskoppe\" (588 m n.m.), die Słoneczna Kopa (\"Sonnenkoppe\", 705 m n.p.m) und die Czernina (\"Schwarzekoppe\", 727 m n.p.m), südöstlich der Rožmitálský kopec (436 m n.m.), im Süden der Černý vrch (\"Schwarzberg\", 437 m n.m.), südwestlich der Plochý vrch (\"Teiberhöhe\", 429 m n.m.) sowie nordwestlich der Dvorský vrch (\"Hofeberg\", 474 m n.m.). Nach Norden hin umfasst die Gemarkung Rožmitál das ausgedehnte Waldgebiet um den Bobří vrch bis zum Dreiherrenstein am Leszyniec (\"Haselberg\", 725 m n.m.). Der östlich des Dorfes gelegene Farský les (\"Pfarrbusch\") gehört zur Gemarkung Šonov. Nachbarorte sind Janovičky (\"Johannesberg\"), Głuszyca Górna (\"Oberwüstegiersdorf\"), Kolce (\"Dörnhau\"), Nowa Głuszyca (\"Neu Giersdorf\"), Wszeradz (\"Schweinegraben\") und Złote Wody (\"Goldwasser\") im Norden, Bartnica (\"Beutengrund\"), Wrześnik (\"Schafwiese\"), Granicznik (\"Markgrund\") und Świerki (\"Königswalde\") im Nordosten, Šonov (\"Schönau\") im Osten, Tłumaczów (\"Tuntschendorf\") im Südosten, Otovice (\"Ottendorf\") im Süden, Velká Ves (\"Großdorf\") im Südwesten, Olivětín (\"Ölberg\") im Westen sowie Benešov (\"Straßenau\") im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert im Zuge der Urbarmachung des Gebietes durch das Kloster Břevnov gegründet. Seine erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1359 als \"villa Rosenthal\". Im Urbar der Braunauer Stiftsherrschaft von 1406 sind für das Dorf elf Huben Land aufgeführt, davon waren der Schulzenhof und der Freibauernhof zinsfrei. 1676 bestand \"Rosenthal\" aus 20 Bauern, vier Gärtnern und 22 Häuslern. 1775 wurde ein hölzernes Schulhaus errichtet. Im Jahre 1833 bestand das im Königgrätzer Kreis gelegene Dorf \"Rosenthal\" aus 134 Häusern, in denen 691 Personen lebten. Haupterwerbsquelle bildete die Landwirtschaft. Im Ort gab es eine Schule, drei Mühlen, ein Wirtshaus sowie mehrere Teiche. Gepfarrt war das Dorf zur Stadtpfarrkirche Braunau. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf der Stiftsherrschaft Braunau untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Rosenthal\"/\"Rožmital\" ab 1849 mit dem Ortsteil \"Schweidnitzer Straße\" (den nordöstlichsten Häusern von Straßenau) eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Braunau. Im Jahre 1868 wurde \"Rosenthal\" dem Bezirk Braunau zugeordnet. 1883 wurde anstelle des hölzernen Schulhauses ein neues steinernes errichtet. 1885 lebten in \"Rosenthal\" 767 Personen, darunter 759 Deutsche und sieben Tschechen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde am Langen Berg in zwei Steinbrüchen mit dem Abbau von Melaphyr begonnen, das Schotterwerk versorgte den gesamten Bezirk Braunau mit Straßenschotter. Der Ortsteil \"Schweidnitzer Straße\" erhielt zu dieser Zeit die neue Bezeichnung \"Fuchshäuser\". Im Jahre 1900 hatte \"Rosenthal\" 785 Einwohner, 1913 waren es 749 und 1920 nur noch 681. Der Freibauernhof brannte am 3. Dezember 1921 nieder; damit ging der letzte gezimmerte Bauernhof in \"Rosenthal\" verloren. 1930 lebten 684 Menschen in der Gemeinde. Nach dem Münchner Abkommen wurde \"Rosental\" im Herbst 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Braunau. 1939 war die Einwohnerzahl auf 618 gesunken. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Rožmitál zur Tschechoslowakei zurück und die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Im Zuge der Gebietsreform von 1960 erfolgte die Aufhebung des Okres Broumov, seitdem gehört Rožmitál zum Okres Náchod. 1961 lebten nur noch 265 Menschen in Rožmitál. Auf dem Hügel Homole wurde 1965 ein weiterer Melaphyrsteinbruch aufgenommen. Am 1. Juli 1966 wurde Rožmitál nach Broumov eingemeindet. 1991 hatte Rožmitál 173 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 86 Wohnhäusern und hatte 172 Einwohner. Der Steinbruchbetrieb auf der Homole wurde im Jahre 2000 eingestellt. Der Betreiber, die landwirtschaftliche Genossenschaft Šonov, beabsichtigte die Wiederaufnahme des Bruches am Dlouhý vrch, dessen Terrain jedoch inzwischen zum Schutzgebiet des Heidelgebirges gehörte. Die Abbauerlaubnis erfolgte schließlich, nachdem der Steinbruchbetrieb die Rekultivierung des alten Bruches und die Einrichtung eines Naturlehrpfades zugesichert hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil Rožmitál bildet einen Katastralbezirk. Zu Rožmitál gehört die Streusiedlung \"Fuchshäuser\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Rožmitál (deutsch \"Rosental\", früher \"Rosenthal\") ist ein Ortsteil der Stadt Broumov in Tschechien. Er liegt dreieinhalb Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Broumov nahe der tschechisch-polnischen Grenze und gehört zum Okres Náchod.", "tgt_summary": null, "id": 717720} {"src_title": "Josef Bílý", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Offizier der Landstreitkräfte Österreich-Ungarns und Erster Weltkrieg.", "content": "Bílý begann nach dem Schulbesuch 1888 eine militärische Ausbildung an der Infanteriekadettenschule und wurde 1892 in die Landstreitkräfte Österreich-Ungarns übernommen. Zunächst fand er Verwendung als Zugführer sowie später als Bataillonsadjutant in dem in Tarnopol stationierten k.u.k. Infanterieregiment „Freiherr von Georgi“ Nr. 15. Er war zwischen 1898 und 1900 Absolvent der Theresianischen Militärakademie in Wien und war im Anschluss Offizier bei der zunächst in Esseg in Slawonien stationierten 7. Infanteriedivision, die später nach Lemberg sowie 1906 nach Triest verlegt wurde. Danach unterrichtete er zwischen 1908 und 1910 als Lehrer für Taktik und Serienvorbereitung an einer Kadettenschule in Wien und wurde danach als Offizier im k.u.k. Infanterieregiment „Hoch- und Deutschmeister“ Nr. 4. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Bílý am 18. August 1914 Kommandeur eines an der Ostfront eingesetzten Bataillons und nahm mit diesem an Kampfeinsätzen in Galizien sowie in den Karpaten teil. Nachdem er am 3. Juli 1915 verwundet wurde, befand er sich zur Genesung in einem Krankenhaus in Laibach. Nach einer anschließenden sechsmonatigen Verwendung als Offizier in der Militärregierung von Lublin wurde er als Kommandeur eines Bataillons nach Brixen versetzt, ehe er im Februar 1917 als Oberstleutnant der nach ihm benannten Spezialgruppe Bílý an die Gebirgsfront nach Asiago in Venetien abgeordnet wurde. Nach Besuch eines Nachrichtendienstlehrgangs wurde er zuletzt im Juni 1918 Kommandeur des k.u.k. Infanterieregiments „Graf von Khevenhüller“ Nr. 7. Für seine Verdienste wurde er mit der Militär-Verdienstmedaille, dem Militär-Jubiläumskreuz, dem Militärverdienstkreuz III. Klasse sowie dem Orden der Eisernen Krone III. und II. Klasse ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg zum General in der Tschechoslowakei.", "content": "Nach Gründung der Tschechoslowakei am 28. Oktober 1918 trat Bílý am 28. November 1918 als Berufssoldat in die Armee der neuen Republik ein und fand als Oberst Verwendung im Regionskommando in Budweis. Nach einer kurzen Tätigkeit als Kommandeur eines Regiments in Užhorod und war danach zwischen Mai 1920 und Januar 1921 sowie erneut von November 1921 bis Januar 1922 Kommandeur in Frýdek stationierten 16. Infanteriebrigade. Am 16. Dezember 1921 erfolgte seine Beförderung zum Brigadegeneral. Im Anschluss war er von 1922 bis 1923 stellvertretender Kommandierender General des Militärkommandos in Brünn sowie zwischen 1923 und 1926 Kommandeur der 6. Infanteriedivision, ehe er zwischen 1926 und 1927 kommissarischer Kommandierender General des Militärkommandos in Brünn war. Anschließend fungierte er von 1927 bis 1928 abermals als Kommandeur der 6. Infanteriedivision. Danach war Bílý zwischen April 1928 und Februar 1929 Kommandeur der 1. Infanteriedivision und wurde als solcher im Mai 1928 zum Generalmajor befördert. Zugleich war er von Juli 1928 bis Juni 1935 Kommandierender General des Militärkommandos in Prag und erhielt in dieser Verwendung am 26. Juni 1941 seine Beförderung zum Armeegeneral. 1935 trat er zunächst in den Ruhestand und wurde 1938 in den aktiven Militärdienst zurückberufen, woraufhin er Kommandierender General des Depots M war. Nach der Zerschlagung der Rest-Tschechei im März 1939 trat er der tschechoslowakischen Widerstandsbewegung \"Obrana národa\" (ON) um Alois Eliáš, Hugo Vojta, Sergej Vojcechovský und Sergěj Ingr bei und warb auch andere Offiziere wie Bedřich Homola für die Arbeit in der ON an. Aufgrund seiner Aktivitäten wurde er von den deutschen Besatzungstruppen verhaftet und befand sich im Gefängnis Pankrác, ehe er außerhalb des Gefängnisses am 28. Juni 1941 hingerichtet wurde. Für seine Verdienste wurde ihm zudem das Offizierskreuz des Orden Polonia Restituta, das Offizierskreuz und die Kommandeurswürde der Ehrenlegion, der Orden der Krone von Rumänien II. Klasse, der Orden der Krone von Italien III. Klasse, der St.-Sava-Orden II. Klasse, der Orden der Krone von Jugoslawien II. Klasse sowie das Tschechoslowakische Kriegskreuz 1939 verliehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Josef Bílý (* 30. Juni 1872 in Zbonín, Königreich Böhmen; † 28. Juni 1941 in Prag, Protektorat Böhmen und Mähren) war ein Offizier der Landstreitkräfte Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg sowie später tschechoslowakischer General.", "tgt_summary": null, "id": 1158731} {"src_title": "Hraničná (Rybník nad Radbuzou)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Paadorf lag etwa 4,7 km südlich von Waier und 5,8 km nordwestlich von Wassersuppen. Die Häuser von Paadorf zogen sich in einer langen Reihe vom Quellgebiet des Graubaches über die Höhe zum Bächlein in der Bärenlohe, das zur Böhmischen Schwarzach hin entwässert. 2 km westlich von Paadorf befindet sich das Tal der Bayerischen Schwarzach, 1,7 km östlich das Tal der Böhmischen Schwarzach.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Zunächst gehörte das Gebiet von Paadorf zu Bayern. Es war dicht bewaldet und unbewohnt. Durch einen Grenzregulierungsvertrag vom 9. Dezember 1709 kam das Gebiet von Paadorf zusammen mit Grafenried und Großsteinlohe zum österreichischen Kronland Böhmen. In der Folgezeit kam es zu ständigen Streitereien zwischen den bayerischen Nutzungsberechtigten und den Herrschaftsbesitzern, den Herren von Wiedersperg auf Muttersdorf. Im Hauptgrenzvertrag von 1765 kam dann Steinlohe wieder zu Bayern, Grafenried und der Wald auf dem Gebiet des späteren Paadorfs blieben bei Böhmen. Die Streitigkeiten setzten sich bis 1848 fort. Nun wurde der bezeichnete Wald dem Gebiet der Gemeinde Schwarzach zugeschlagen und Baron Beck wurde sein Besitzer. Baron Beck verkaufte 1861 den ganzen Wald an die sieben nutzungsberechtigten bayerischen Dörfer. Die Waldfläche wurde 1868 an 76 Eigentümer verteilt. Diese verkauften ihre Anteile billig an die Bewohner von Oberhütten. Wenzel Paa, Häusler in Oberhütten, kaufte 1872 zweieinhalb Strich Wald. Dort rodete er 1874 die erste Wiese und erbaute eine Scheune. 1875 erbaute er das erste Haus. Anschließend erwarb er weitere angrenzende Teile und erbaute mit selbst erzeugten Ziegeln vier Häuser für seine Kinder. Wenzel Paa hatte für diese Tätigkeit keine Rodungs- und Baugenehmigungen und wurde deshalb von den Behörden mit Aufforstungsbefehlen, Bauverboten und Strafen belegt, die er nicht weiter beachtete. Als eine Kommission ihn aufsuchte und fragte, wie er sich unterstehen könne, aus Wald Felder zu machen, antwortete er: \"Weil meine Kinder keine Butzlköüh (= Tannenzapfen) essen können.\" 1885 gab es eine Dorfglocke, 1886 ein Gasthaus, 1890 bereits 6 Häuser, 1910 16 Häuser, 1921 eine Winter-Expositurschule. 1921 traf dann aus Prag die amtliche Bewilligung zur Rodung ein. Die Winter-Expositurschule wurde 1923 in eine ständige Expositur umgewandelt. Diese war 1925 bereits zweiklassig und es wurde ein neues Schulhaus gebaut. 1932 wurde die Freiwillige Feuerwehr Paadorf gegründet. 1945 hatte Paadorf zwei Gasthäuser, zwei Kaufläden und einen Bäcker. Paadorf gehörte zur Pfarrei Waier und postalisch zur Gemeinde Schwarzach. Nach der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei wurden 1946 die Häuser von Paadorf bis auf einen Dorfteil abgerissen. Die Häuser im vom Abriss verschonten Dorfteil wurden in der Folge als Grenzwachgebäude genutzt. Dabei bekam Paadorf den tschechischen Namen Hraničná, der sich jedoch nicht durchsetzte. Auch die dort stationierten tschechischen Grenzsoldaten benutzten weiter den Namen Paadorf. Heute (2018) ist auch diese Grenzstation verlassen, aber als Ruine erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Bronzezeitliche Funde.", "content": "1897 wurde beim Roden einer Waldparzelle in Paadorf ein umfangreicher Bronze-Depotfund gemacht. Es wurden 35 Gegenstände gefunden: Eine 18,2 cm lange Lanzenspitze, eine 14,4 cm lange Sichel mit abgebrochener Spitze, 17 Bruchstücke von Sicheln, das größte 11,2 cm lang, ein 10 cm langes Bruchstück einer Schwertklinge, ein 9,6 cm langes Oberteil eines Beiles, ein 3,2 cm langes Schneidenteil eines Beiles, der obere Teil zweier Ziernadeln mit scheibenförmigem Abschluss, 5,6 und 2,6 cm lang, elf Bruchstücke von Gusskuchen aus Kupfer oder Bronze mit einem Gesamtgewicht von 1,6 kg. Da größte Stück der Gusskuchen ist 900 g schwer, 9,3 cm lang und 5 cm dick. Es ist unklar, ob der Depotfund eine Opferniederlage oder das Versteck eines Händlers war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hraničná (deutsch \"Paadorf\") ist eine Wüstung in der Gemeinde Rybník nad Radbuzou (deutsch \"Waier\") im westböhmischen Okres Domažlice in Tschechien.", "tgt_summary": null, "id": 2157682} {"src_title": "Maria-Hilf-Basilika (Filipov)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Marienerscheinung.", "content": "Der schwerkranken Magdalena Kade (1835–1905) erschien am 13. Januar 1866 beim Gebet die Jungfrau Maria und versprach ihr Heilung. Die bisher unheilbare Magdalena war am nächsten Tag völlig gesund. Zu ihrem „Gnadenhaus“ entwickelte sich eine Wallfahrt. Hierzu wurde an der Stelle ihrer Wohnung 1870 bis 1873 eine Gnadenkapelle errichtet. Anschließend wurde nach Plänen von 1870 die Wallfahrtskirche bis 1885 erbaut und geweiht. Magdalena Kade verstarb im Alter von 70 Jahren und ihre Gebeine wurden nach Umbettungen schließlich im Jahre 1994 in die Basilika überführt. Zum 60. Jahrestag wurde die Marienerscheinung von Papst Pius XI. anerkannt und die Kirche zur Basilica minor erhoben. Noch als päpstlicher Nuntius Ambrogio Ratti hatte er 1920 Philippsdorf besucht. Ende der 1930er zählte die Basilika zu den besuchtesten Wallfahrtsstätten Mitteleuropas. Die vertriebenen Sudetendeutschen führten die Tradition u. a. mit einer Messe zur 100-Jahr-Feier im hessischen Gladenbach fort. Seit 1990 gibt es wieder eine Wallfahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchenbau.", "content": "Nach Plänen des Architekten F. Hutzler aus Wien wurde eine monumentale einschiffige, neuromanische Kirche \"Maria, Hilfe der Christen\" mit einer Zweiturmfassade erbaut. Der Chor ist mit einer halbkreisförmigen Apsis abgeschlossen. Die Kirche wurde mit zahlreichen Votivgaben von Gläubigen geschmückt. Die Innenausstattung ist modern. Unter dem Altar, an der Stelle, wo die Jungfrau Maria erschien, ist unter Glas ein Stück Holzboden aus dem Hause Kade zu sehen. Auf dem Altar befindet sich eine 90 cm hohe Statue der Jungfrau Maria aus Carrara-Marmor. In der zweiten Sakristei befindet sich das Bett, auf dem Magdalena Kade litt. Die zur Betreuung seit 1884 ansässigen Redemptoristen bauten bis 1915 ein Kloster. 1908 wurde durch Hermann Eule Orgelbau Bautzen eine Orgel mit 22 Registern mit zwei Manualen und Pedal installiert, welche 2009 restauriert wurde. Nach der Vertreibung der Sudetendeutschen 1946/47 wurde 1948 der Prior des Redemptoristenklosters Pater Šimanovský verhaftet und die Kirche geschlossen. Basilika und Kloster wurden wegen der Grenzlage dem Verfall ausgesetzt und konnten nur durch private Spenden erhalten werden. Im Jahre 1985 hat der Erzbischof von Prag, František Tomášek, die Madonna mit einer Silberkrone mit sechs böhmischen Granatsteinen geweiht. 1883 wurde die Marienstatue in der Nische 20 Meter über dem Hauptportal der Basilika eingesetzt. Es handelt sich um eine 2,80 Meter große Statue aus Pirnaer Sandstein von Anton und Adolf Schwarz. Die Statue wurde 2015 restauriert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basilika Maria, Hilfe der Christen ist eine römisch-katholische Kirche im Ortsteil Filipov von Jiříkov, Tschechien. Die Wallfahrtskirche im Bistum Leitmeritz ist unter der Anrufung Maria, Hilfe der Christen der Gottesmutter Maria geweiht und trägt den Titel einer Basilica minor. Sie wurde aus Anlass der Marienerscheinung 1866 im damaligen Philippsdorf errichtet und liegt unmittelbar an der Grenze zu Deutschland.", "tgt_summary": null, "id": 1828765} {"src_title": "Chrudim IV", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Chrudim IV erstreckt sich linksseitig der Chrudimka auf der Heřmanoměstecká tabule (\"Hermannstädtler Tafel\"); den östlichsten Teil bilden die sich rechts des Chrudimkatales erhebenden Pumberky (\"Baumberg\", 300 m n.m.). Durch Chrudim IV führen die Staatsstraße I/17 zwischen Heřmanův Městec und Hrochův Týnec sowie die Staatsstraße II/324 zwischen Pardubice und Chrudim. Im Norden und Osten wird der Ortsteil von der Staatsstraße I/37 zwischen Pardubice und Slatiňany weiträumig umfahren. Am nördlichen Ortsrand befindet sich das Kreuz der Bahnstrecken Havlíčkův Brod–Pardubice (Haltepunkt \"Chrudim zastávka\") und Heřmanův Městec–Borohrádek (Bahnhof \"Chrudim město\"). Nachbarorte sind Medlešice, Mikulovice, Ostřešany und Vestec im Norden, Tuněchody und Kalousov im Nordosten, Topol im Osten, Kočí und Chrudim II im Südosten, Chrudim I und Chrudim III im Süden, Vrcha und Kozojedy im Südwesten, Lány und Markovice im Westen sowie Třibřichy, Na Hrázi und Dřenice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf den Pumberky befand sich während der Jungsteinzeit eine befestigte Siedlung. Nach der Gründung der Stadt Chrudim entwickelte sich unterhalb der Stadtmauern an der Chrudimka eine kleine Vorstadtsiedlung. Im 14. Jahrhundert wurde vor dem Unteren Stadttor an der Brücke über den Fluss ein Spital gegründet, zu dem eine kleine, dem hl. Johannes von Nepomuk geweihte Kirche mit dem Spitalfriedhof gehörte. Die Kirche verfügte über keine eigenen Priester und wurde von den Geistlichen der Mariä-Himmelfahrts-Kirche betreut. Der Chrudimer Dechant Johann Wenzel Petzold ließ die Kirche des hl. Johannes in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf eigene Kosten neu erbauen. Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde 1788 die Kirche des hl. Johannes von Nepomuk aufgehoben und das Kirchengebäude verkauft. Zum Ende des 19. Jahrhunderts setzte eine Erweiterung der Johannes-Vorstadt ein. Die ehemalige Kirche wurde zum Theater umgebaut, das 1801 eröffnete. Ab 1814 diente das Kirchengebäude als Bethaus und ab den 1830er Jahren wiederum als Theater. Im Jahre 1835 bestand die \"Johannis-Vorstadt\" aus 157 Häusern mit 1257 Einwohnern. Zur \"Johannis-Vorstadt\" konskribiert waren das einschichtige Schankhaus \"Presse\", die k.k. Magazinschuppen, die aus einem Wirtschaftsgebäude und einer Mühle bestehende Einschicht Majow, der Hof Malegko sowie das am Fuße des Baumberges bei einer kalten Mineralquelle gelegene und aus einem Badhaus und einer Mühle bestehende Rote Brünnel. In der \"Johannis-Vorstadt\" lagen die ehemalige Kirche St. Johannes der Täufer, der städtische Meierhof und das Gemeinde-Bräuhaus. Auf dem Baumberg befand sich der Weingarten Stěpow. Gepfarrt war die Vorstadt zur Dekanalkirche. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Janova Čtvrt\" / \"Johannis-Vorstadt\" ab 1849 einen Stadtteil der Kreisstadt Chrudim. Beim Großfeuer vom 6. August 1850 wurde auch das Kirchengebäude zerstört, an seiner Stelle wurde 1854 ein neues Theater erbaut. Ab 1868 gehörte der Stadtteil zum neuen Bezirk Chrudim. 1869 hatte \"Janova Čtvrt\" 2951 Einwohner. Mit der Vollendung der Bahnstrecke Heřmanův Městec–Borohrádek wurde 1899 nördlich der Vorstadt mit dem Bahnhof \"Chrudim Stadt\" der zweite Chrudimer Bahnhof eröffnet. Im Jahre 1900 lebten in der Vorstadt 4357 Personen, zehn Jahre später waren es 4320. 1929 erfolgte der Abbruch des Theaters, zwischen 1931 und 1934 entstand an anderer Stelle das Karel-Pippich-Theater. 1930 hatte \"Janská Čtvrt\" 4792 Einwohner. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfuhr die Vorstadt eine starke Erweiterung nach Westen. Im Zuge der Neustrukturierung der Stadt Chrudim wurde im März 1980 aus der Vorstadt \"Jánské Předměstí\" und dem neu eingemeindeten Dorf Markovice der Ortsteil Chrudim IV geschaffen. Im Jahre 2001 lebten in den 1022 Häusern von Chrudim IV 9358 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil Chrudim IV besteht aus den Grundsiedlungseinheiten Chrudim-střed, Janské Předměstí, Májov (\"Majow\"), Markovice (\"Markowitz\"), Markovice-východ, Medlešické lány, Na Skřivánku, Na Větrníku, Pod Skřivánkem, Podměstí (\"Unterstadt\"), Průmyslová zóna Chrudim, Stromovka, Topol und V Hliníkách. Zu Chrudim IV gehören zudem die Wohnplätze Na Pumberkách, Na Šancích und sídliště Leguma. Chrudim IV ist Teil der Katastralbezirke \"Chrudim\" und \"Topol\", deren Grenze die Chrudimka bildet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chrudim IV, früher \"Jánské Předměstí\" (deutsch \"Johannesvorstadt\") ist ein Ortsteil der Stadt Chrudim in Tschechien. Er liegt nördlich des Stadtzentrums von Chrudim und gehört zum Okres Chrudim.", "tgt_summary": null, "id": 2095896} {"src_title": "Georg Szelepcsényi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Georg Szlepcsényi war eines von mehreren Kindern slowakischer Leibeigener, seine Mutter hieß Zsuzsanna und war eine geborene Gyürky. Getauft wurde er in der Kirche von Barskisfalud (slow. Vieska nad Žitavou) einem kleinen Dorf etwa 10 km von Goldmorawitz entfernt, im Komitat Bars. Beide Eltern sollen infolge der Türkenkriege von Türken erschlagen worden sein. Als Waise verdingte er sich als Schweinehirt um überleben zu können. Danach kam er in die Obhut eines entfernten Verwandten, Ladislaus Szelepcsényi der den Kleinadel angehörte. Der Junge übernahm auch dessen Namen, Wappen und das Adelsprädikat. Erzbischof Péter Pázmány lernte den talentierten jungen Mann während einer kanonischen Visitation im Komitat Bars im Jahre 1617 kennen. Er erkannte das Talent des Jünglings und nahm ihm mit nach Tyrnau, wo er im dortigen Jesuiten-Gymnasium eine Weiterbildung ermöglichte. 1618 schickte ihm Pázmány zu weiteren Studien an das Priesterseminar Pontificium Collegium Germanium et Hungaricum nach Rom, wo er nach seinem Studien in Theologie und Philosophie promovierte und zwei Doktortitel erhielt. Im Jahre 1627 wurde er zum Priester geweiht. Nach seiner Rückkehr in die Heimat machte er als Priester, jedoch auch als Diplomat eine steile Karriere. Zuerst wirkte er als Priester in Wartberg (ung. Szenc), 1536 wurde er Kanoniker in Tyrnau. Bei der feierlichen Bestattung seines Gönners und Freundes Peter Pázmany im Jahre 1637 leitete er die Trauerfeierlichkeiten und hielt auch die Traueransprache. Am 18. April 1648 wurde er zum Bischof von Neutra und 1657 zum Erzbischof von Kalocsa ernannt. Nach dem Tode von György Lippay wurde er am 15. Januar 1666 zum Erzbischof von Gran und Primas von Ungarn ernannt. Er war einer der engsten Vertrauten und Berater von Kaiser Leopold I. Neben seiner Tätigkeit als Kirchenfürst war er auch an Regierungsgeschäften beteiligt. Ab 1644 war er Chef der Ungarischen Hofkanzlei die damals noch in Preßburg angesiedelt war, bevor sie 1690 nach Wien umzog. Er war dreimal in diplomatischer Mission im Auftrag des Kaisers bei der Hohen Pforte in Konstantinopel (dem heutigen Istanbul). Zwischen 1670 und 1681 war er königlicher Statthalter für das Königreich Ungarn, was die höchste Würde nach dem König darstellte. Bei der Aufdeckung der Magnatenverschwörung im Königreich Ungarn spielte Szelepcsényi eine entscheidende Rolle. László Fekete – Iványi (ung. Iványi-Fekete László) verriet die Verschwörer an den Erzbischof, der diese Informationen an den Wiener Kaiserhof weitergab. Wegen seiner Verdiente aber auch Dank seiner geschäftlichen Fähigkeiten erwarb er sich ein riesiges Vermögen. Dieses Vermögen nutzte er vor allem jedoch zum Wohl der Allgemeinheit. Er gründete Schulen und ließ zahlreiche Kirchen auf seine eigenen Kosten erbauen. Finanziell unterstützte er viele Pfarreien und katholische Ordensgemeinschaften. In Tyrnau gründete er ein Priesterseminar und unterstützte die Universität mit bedeutenden finanziellen Mitteln. Szelepcsényi erreichte für die damalige Zeit ein hohes Lebensalter. Am Ende seines Lebens erkrankte er und zog sich auf seine Güter in Lettowitz in Mähren zurück. Aber auch von hier aus leitete er schriftlich seine Graner Erzdiözese und unterhielt eine rege Korrespondenz mit dem Kaiser und den Wiener Hof. Er starb am 15. Januar 1685 auf seinem Gut in Lettowitz. Gemäß seinem eigenen Wunsch, den er auch testamentarisch bekräftigte, fand er in der Wallfahrtskirche von Mariazell seine letzte Ruhestätte. Er wurde in der dortigen Kapelle des Hl. Ladislaus beigesetzt, die er selber errichten ließ.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenreformation.", "content": "Als Trauerdekade des Protestantismus in Ungarn darf das Jahrzehnt zwischen 1671 und 1681 bezeichnet werden. Wenn es nach dem Willen der von György Szelepcsényi geführten Jesuitenpartei innerhalb des Römischen Kirche gegangen wäre, so hätte der Protestantismus in Ungarn in dieser Zeit mit seiner gänzlichen Vernichtung rechnen müssen. Szelepcsényi war als – ein von Jesuiten erzogener überzeugter Katholik – ein Verfechter der Gegenreformation. Er war bereit den zwischenzeitlich auch in Königreich Ungarn etablierten Protestantismus – mit Hilfe des katholischen habsburgischen Kaisers auch gewaltsam zurückzudrängen. Leopold I. konstituierte ein \"Sondergericht\", das unter dem Vorsitz von Szelepcsényi (in seiner Eigenschaft als Erzbischof von Gran) stand. Unter der Leitung von Szelepcsényi und seines Nachfolgers Leopold Kollonich (damals in seiner Eigenschaft als Präsident der Ungarischen Hofkammer) wurden in den Jahren 1673/74 \"Schauprozesse\" in Tyrnau (slow. Trnava, ung. Nagyszombat) inszeniert, in welchen die Protestanten – Lutheraner und Calviner gleichermaßen- massenweise vorgeführt und verurteilt wurden. Damit hofften die katholischen Würdenträger die lutherischen und calvinistischen \"Häretiker\" ein für allemal auszurotten. Bereits am 25. September 1673 wurden 33 evangelische Prediger und zahlreiche Schullehrer vor dieses Gericht zitiert und wegen \"Majestätsbeleidigung\" und Zusammenarbeit mit den (als evangelisch geltenden) Kuruzen angeklagt. Außerdem wurden sie der Kollaboration mit den Osmanen beschuldigt. Einige von ihnen wurden zum Tode verurteilt. man legte ihnen zur verbindlichen Unterschrift ein Reversal vor, wonach sie Jene welche bereit waren dieses Reversal zu unterzeichnen sollten freigelassen werden. Von den Vorgeladenen haben die meisten unterschrieben. Nach diesem 'Erfolg' wurden am 5. März 1674 weitere 730 protestantische Prediger und Lehrer vor das Sondergericht vorgeladen. Die Anschuldigungen waren dieselben, wie im vergangenen Jahr. Es gab jedoch mehrere Prediger, die nicht bereit waren das Reversal zu unterzeichnen. Die wurden am 4. April 1674 zum Tode verurteilt. Ein Aufschrei der Empörung brauste durch das protestantische Europa! Der kaiserliche Hof in Wien konnte diese radikale Position des katholischen Klerus nicht hinnehmen. Rücksichtnahmen auf die protestantischen Fürsten im Deutschen Reich, sowie seiner protestantischen Bundesgenossen England und Holland, die er im Kampf gegen den türkischen Sultan und Frankreich brauchte, zwangen Kaiser Leopold I. einen liberaleren Standpunkt einzunehmen. Daraufhin wurden die Todesurteile in schwere drakonische Kerkerstrafen umgewandelt. 1675 wurden die betroffenen als Galeerensträflinge in die Sklaverei nach Neapel verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Türkenkrieg und Belagerung Wiens 1683.", "content": "Szelepcsenyi war ein entschlossener Gegner des Islam. Seinem diplomatischen Geschick ist es zu verdanken, dass sich in Europa eine antitürkische Union bildete. Er prophezeite die Belagerung Wiens und deshalb begab er sich in diplomatischer Mission im Auftrag des Kaisers nach Polen, wo er um die Teilnahme der polnischen und litauischen Streitkräfte warb. Als Reaktion auf die osmanischen Kriegsvorbereitungen und auf Drängen von Szelepcsényi, das auch von Papst Innozenz XI. unterstützt wurde, ging der damalige König von Polen Johann III. Sobieski am 1. April 1683 ein Defensivbündnis mit Kaiser Leopold I. ein. Sobald den König die Nachricht von dem türkischen Feldzug Richtung Wien erreichte, erließ er das allgemeine Adelsaufgebot und machte sich auf den Weg, um die bedrohte Reichshauptstadt zu befreien. Damit griff er entscheidend in die Geschichte Europas ein. Seine polnische Armee schlug mit seinen Verbündeten 1683 das osmanische Heer in de Schlacht am Kahlenberg entscheidend. Bereits Anfang Mai 1683 kam Szelepcsényi nach Preßburg wo er eine Heilige Messe vor den versammelten Truppen zelebrierte und den Verteidigern Wiens seinen Segen erteilte. Im Sommer 1683 unterstützte er die christlichen Heere mit 493 Tausend Gulden aus seiner Privatschatulle. Außerdem unterstützte er die christlichen Heere mit Lebensmitteln aus seinen böhmischen und mährischen Gütern im geschätzten Wert von rd. 170 Tausend Gulden. Am 12. September 1683 besiegten die christlichen Heere die türkische Übermacht. Als Erinnerung an diesen Sieg erhob Papst Innozenz XI. diesen Tag zum Fest \"Mariä Namen\" das auch heute noch in katholischen Gebieten als Feiertag gehalten wird. Erzbischof Szelepcsényi erwarb sich wegen seines geistigen Beistandes, sowie seiner finanziellen und materiellen Hilfe den Ehrentitel \"Retter Wiens\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Georg Szelepcsényi (* 24. April 1595 in Szelepcseny, Königreich Ungarn; † 24. April 1685 in Lettowitz, Königreich Böhmen) war katholischer Priester und Erzbischof von Gran. Er war auch publizistisch tätig und ein bedeutender Vertreter der Gegenreformation.", "tgt_summary": null, "id": 1906082} {"src_title": "Františky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Streusiedlung Františky befindet sich linksseitig des Oberlaufes des Baches Martinický potok im Norden der Saarer Berge (\"Žďárské vrchy\"). Im nördlichen Teil der Siedlung erheben sich die Švandovy břímky (665 m n.m.), südlich die Velké paseky (\"Paseky\", 713 m n.m.) und der Na Hřívě (683 m n.m.). Františky wird im Süden von der staatsstraße I/34 zwischen Hlinsko und Polička tangiert, dahinter erstreckt sich das Landschaftsschutzgebiet \"CHKO Žďárské vrchy\". Nachbarorte sind U František, Martinice und Plaňava im Norden, Poříčí u Litomyšle und Změtín im Nordosten, Lubná im Osten, Svatá Kateřina, Cerkytle, Borová und Bukovina im Südosten, Bukovina und Pustá Kamenice im Süden, Pec im Südwesten, V Hatích und Rychnov im Westen sowie Otradov im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "\"Franzensdorf\" wurde am Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert durch den Besitzer der Herrschaft Richenburg, Franz Anton Berka von Dubá und Lipa (1635–1706) gegründet und ist nach ihm benannt. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1713. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfolgte die Aufstellung der Triangulationspyramide Paseky. Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis an der Brünner Hauptstraße gelegene Dominikaldorf \"Franzensdorf\" bzw. \"Frantissek\", auch \"Paseky\" genannt, aus 78 Häusern, in denen 549 Personen lebten. Im Ort gab es ein Wirtshaus und eine Schule, in der die katholischen und akatholischen Kinder gemeinschaftlich unterrichtet wurden. Die Bewohner arbeiteten als Tagelöhner, Köhler, Holzgeschirrarbeiter, Leinweber sowie Holz- und Flachshändler. Wegen der Höhenlage war die Landwirtschaft unbedeutend. Katholischer Pfarrort war Wüst Kamenitz, die Protestanten gehörten zum Pastorat Krauna. 1843 war das Dorf auf 583 Einwohner angewachsen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Franzensdorf\" der Herrschaft Richenburg untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"František\" ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Skutsch. Ab 1868 gehörte das Dorf zum politischen Bezirk Hohenmauth und war der höchstgelegene Ort des Bezirks. 1869 hatte \"František\" 624 Einwohner und bestand aus 82 Häusern. Seit 1880 führt die Gemeinde an amtlichen Namen \"Františky\". Im Jahre 1900 lebten in Františky 587 Personen, 1910 waren es 540. 1930 hatte Františky 482 Einwohner. 1949 wurde die Gemeinde dem Okres Polička zugeordnet, seit 1961 gehört sie zum Okres Chrudim. Am 1. Januar 1976 erfolgte die Eingemeindung nach Krouna. Beim Zensus von 2001 lebten in den 56 Häusern von Františky 41 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Zu Františky gehört der Wohnplatz Na Louži. Der Ortsteil bildet einen Katastralbezirk.", "section_level": 1}, {"title": "Trigonometrischer Punkt Paseky.", "content": "Im Zuge der Franziszeischen Landesaufnahme wurde auf der Grundlage des kaiserlichen Patents vom 23. Dezember 1817 südlich von Franzensdorf auf dem höchsten Punkt des Gebirgsrückens eine Triangulationspyramide errichtet. Auf der Grundlage der gesetzten Triangulationspunkte erfolgte in den Jahren 1831–1833 die Landesaufnahme in Böhmen, die nach einer längeren Unterbrechung ab 1861 fortgeführt wurde. Im Jahre 1867 wurde der Trigonometrische Punkt Paseky mit der Inschrift \"C.R.OPER.ASTR.TRIG.PRO MENS.GRAG.MED. EUROP. 1867.\" versehen. Wie die Punkte Spálava (663 m n.m.) bei Libice nad Doubravou und Perníčky (757 m n.m.) bei České Křižánky gehört die Triangulationspyramide Paseky zu den Trigonometrischen Punkten I. Ordnung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Františky (deutsch \"Franzensdorf\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Krouna in Tschechien. Er liegt fünf Kilometer südlich von Proseč und gehört zum Okres Chrudim.", "tgt_summary": null, "id": 2061} {"src_title": "Oldřiš (Krouna)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Oldřiš befindet sich in den nördlichen Ausläufern der Saarer Berge (\"Žďárské vrchy\") am Oberlauf des Baches Žejbro. Südlich des Dorfes verläuft die Staatsstraße I/34 zwischen Hlinsko und Polička tangiert, dahinter erstreckt sich das Landschaftsschutzgebiet \"CHKO Žďárské vrchy\". Südöstlich von Oldřiš entspringen der Žejbro und der Kotelský potok. Im Süden erheben sich der Kořenný kopec (667 m n.m.) und der Na Bahnech (663 m n.m.), westlich der Kladenský kopec. Nachbarorte sind Radčice, Dolívka, Lešany, Hesiny und Spálená Sázka im Norden, Miřetín und Otradov im Nordosten, Krouna im Osten, Fortna und Humperky im Süden, Dědová im Südwesten, Kladno im Westen sowie Vojtěchov und Pokřikov im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1392 in der Landtafel, als Smil Flaška von Pardubitz die Richenburg mit den zugehörigen 62 Dörfern an Otto von Bergow und Boček II. von Podiebrad übergab. Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis gelegene Rustikaldorf \"Woldřiš\" aus 36 Häusern, in denen 199 Personen lebten. Pfarrort war Krauna. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Woldřiš\" der Herrschaft Richenburg untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Voldříš\" ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Skutsch. Ab 1868 gehörte die Gemeinde zum politischen Bezirk Hohenmauth. 1869 hatte \"Voldříš\" 183 Einwohner und bestand aus 38 Häusern. Im Jahre 1880 lebten in \"Voldříš\" 210 Personen, 1910 waren es 191. Seit 1924 wird \"Oldřiš\" als amtlicher Gemeindename verwendet. 1930 hatte Oldřiš 227 Einwohner. 1949 wurde die Gemeinde dem Okres Hlinsko zugeordnet, seit 1961 gehört sie zum Okres Chrudim. Am 1. Januar 1976 erfolgte die Eingemeindung nach Krouna. Beim Zensus von 2001 lebten in den 40 Häusern von Oldřiš 113 Personen. Bei Oldřiš gab es einen Schieferbruch, in dem auch rotes und braunes Eisenerz vorkam. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts stand in Oldřiš die älteste Ulme des Pardubický kraj.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil bildet den Katastralbezirk Oldřiš u Hlinska.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oldřiš (deutsch \"Woldrisch\", 1939–45 \"Oldris\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Krouna in Tschechien. Er liegt acht Kilometer nordöstlich von Hlinsko und gehört zum Okres Chrudim.", "tgt_summary": null, "id": 1493724} {"src_title": "Opočno (Trusnov)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Opočno befindet sich unterhalb der Einmündung des Baches Svařeňka am linken Ufer der Loučná auf der Choceňská tabule (\"Chotzener Tafel\"). Am nördlichen Ortsrand verläuft die Bahnstrecke Česká Třebová–Praha. Nördlich des Dorfes erhebt sich der Borek (258 m n.m.). Nachbarorte sind Trusnov im Norden, Franclina, Žíka und Sedlíšťka im Nordosten, Radhošť, Malejov und Nová Ves im Osten, Stradouň und Vinary im Südosten, Mravín und Mentour im Süden, Ostrov und Městec im Südwesten, Turov im Westen sowie Uhersko und Najlust im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1308, als auf den Feldern zwischen Opočno und Turov ein deutsches Heer der Königsstädte Chrudim, Polička und Hohenmauth durch ein böhmisches Ritterheer unter Ctibor von Zámrsk und Uhersko sowie Jaroslav von Borohrádek vernichtend geschlagen wurde. Das Dorf gehörte anfänglich zur Feste Uhersko und gelangte nach deren Zerstörung zum Ende des 15. Jahrhunderts zur Herrschaft Chroustovice. Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis gelegene Dorf \"Opotschno\", auch \"Opotschna\", \"Opočno\" bzw. \"Opočna\" genannt, aus 37 Häusern, in denen 214 Personen, darunter acht protestantische Familien, lebten. Pfarrort war Uhersko. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf der Allodialherrschaft Chraustowitz untertätig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Opočno ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Hohenmauth. Ab 1868 gehörte das Dorf zum politischen Bezirk Hohenmauth. 1869 hatte Opočno 229 Einwohner und bestand aus 40 Häusern. Im Jahre 1900 lebten in dem Dorf 243 Menschen, 1930 waren es 207. Seit 1960 gehört die Gemeinde zum Okres Pardubice. 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Trusnov. Beim Zensus von 2001 lebten in den 43 Häusern von Opočno 52 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Der Ortsteil Opočno bildet den Katastralbezirk \"Opočno nad Loučnou\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Opočno (deutsch \"Opotschno\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Trusnov in Tschechien. Er liegt neun Kilometer nordwestlich von Vysoké Mýto und gehört zum Okres Pardubice.", "tgt_summary": null, "id": 1338493} {"src_title": "Hradiště na Písku", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Straßendorf Hradiště na Písku befindet sich auf einer Anhöhe in der Pardubická kotlina (\"Pardubitzer Becken\"). Durch den Ort führt die Staatsstraße II/324 zwischen Pardubice und Opatovice nad Labem. Gegen Norden erstreckt sich der Kunietitzer Wald (\"Kunětický les\"). Östlich erhebt sich die markante Kunětická hora (307 m n.m.) mit der gleichnamigen Burg. Nachbarorte sind Hrobický Dvůr und Hrobice im Norden, Na Sibiři und Němčice im Nordosten, Kunětice im Osten, Ráby und Brozany im Südosten, Psinek und Staré Hradiště im Süden, Ohrazenice und Doubravice im Südwesten, Pohránov im Westen sowie Srch im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Zuge der Raabisation wurden seit den 1770er Jahren in der Kameralherrschaft Pardubitz auf emphyteutisierten Teichstätten und Meierhofsfluren zahlreiche neue Dörfer angelegt. Im Zuge der 1778 begonnenen Parzellierung des Meierhofs Hradischt entstanden die Dörfer \"Sanddorf\" und \"Neu-Hradischt\". \"Sanddorf\" bzw. \"Písek\" entstand auf der Gemarkung Brozany als doppelte Häuserzeile bei einem guten Brunnen an der Königgrätzer Straße und wurde 1780 erstmals urkundlich erwähnt. Seinen Namen erhielt das Dorf von den sandigen Böden. Nach einem großen Blutvergießen während der Franzosenkriege erhielt der Brunnen den Namen \"Červená studánka\". Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis an der Königgrätzer Chaussee gelegene Dominikaldorf \"Sanddorf\" bzw. \"Pjsek\", auch \"Na Pjsku\" genannt, aus 19 Häusern, in denen 130 Personen lebten. Haupterwerbsquelle bildete die Arbeit im Steinbruch am Kunietitzer Berg. Pfarrort war Kunietitz. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Sanddorf\" der k.k. Kameralherrschaft Pardubitz untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Písek\" ab 1849 einen Ortsteil der Gemeinde Brozany im Gerichtsbezirk Pardubitz. Ab 1868 gehörte das Dorf zum politischen Bezirk Pardubitz. 1869 hatte \"Písek\" 193 Einwohner und bestand aus 21 Häusern. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Dorf als \"Hradišť na Písku\" bezeichnet, der heutige Name \"Hradiště na Písku\" wird seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts verwendet. Im Jahre 1900 lebten in dem Dorf 167 Menschen, 1910 waren es 143. 1930 hatte Hradiště na Písku 131 Einwohner. Im Jahre 1949 wurde Hradiště na Písku dem Okres Pardubice-okolí zugeordnet, seit 1960 gehört das Dorf wieder zum Okres Pardubice. 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Staré Hradiště. Beim Zensus von 2001 lebten in den 49 Häusern von Hradiště na Písku 141 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil Hradiště na Písku ist Teil des Katastralbezirkes Brozany nad Labem.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hradiště na Písku (deutsch \"Sanddorf\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Staré Hradiště in Tschechien. Er liegt fünf Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Pardubice und gehört zum Okres Pardubice.", "tgt_summary": null, "id": 5063} {"src_title": "Dědek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das von Sandhügeln umgebene Straßendorf Dědek befindet sich zwischen den Bächen Černská strouha, Živanický potok und Bukovka in der Pardubická kotlina (\"Pardubitzer Becken\"). Südlich des Dorfes verläuft die Staatsstraße II/333 zwischen Přelouč und Lázně Bohdaneč. Nachbarorte sind Novinsko und Na Sádkách im Norden, Mlýny im Nordosten, Pazderna und Lázně Bohdaneč im Osten, Rybitví und Černá u Bohdanče im Südosten, Opočínek und Živanice im Süden, Nerad, Výrov und Břehy im Südwesten, Přelovice im Westen sowie Vlčí Habřina und Neratov im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Mittelalter befand sich in der Gegend eine hölzerne Feste. Nachdem Wilhelm von Pernstein zum Ende des 15. Jahrhunderts die Herrschaften Pardubitz und Kunburg erworben hatte, ließ er eine Vielzahl von Fischteichen anlegen, da die Teichwirtschaft und Fischzucht höhere Erträge als die Landwirtschaft einbrachte. Zur Speisung der Teiche ließ er den Opatowitzer Kanal graben. Einer dieser Teiche war der Dědek, in dem auch die Überreste der Feste versanken. Am 21. März 1560 veräußerte Jaroslav von Pernstein die gesamte Herrschaft Pardubitz an König Ferdinand I. Dessen Nachfolger Maximilian II. übertrug die Verwaltung der königlichen Herrschaften der Hofkammer. Im Zuge der Raabisation wurden in den 1770er Jahren auf dem Gebiet der Kameralherrschaft Pardubitz zahlreiche Teiche trockengelegt und Parzellen auf den Teichstätten emphyteutisch an Siedler überlassen. Dědek wurde als einfache Häuserzeile auf der trockengelegten Teichstätte des gleichnamigen Fischteiches angelegt. Bei der Urbarmachung des Teichgrundes wurden Geschirr und Messer aufgefunden, die wahrscheinlich aus der erloschenen Feste stammen. Erstmals erwähnt wurde Dědek im Jahre 1778. Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis an der Přelautscher Straße gelegene Dominikaldorf \"Diedek\" bzw. \"Dědek\" aus 23 Häusern, in denen 184 Personen lebten. Nach \"Diedek\" konskribiert war die Einschicht \"Rowinsky\" bzw. \"Nowinsko\". Pfarrort war Bohdanetsch. 1836 wurde der Ausbau der Přelautscher Straße zur Kaiserstraße von Kuttenberg nach Königgrätz fertiggestellt. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Diedek\" der k.k. Kameralherrschaft Pardubitz untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Dědek ab 1849 einen Ortsteil der Gemeinde Neratov im Gerichtsbezirk Přelauč. Kaiser Franz Joseph I. verpfändete die k. k. Kameralherrschaft Pardubitz im Jahre 1855 als Staatsschuldverschreibung an die Oesterreichische Nationalbank, die die Herrschaft am 25. Juni 1863 an die k. k. privilegierte Österreichische Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe verkaufte. 1866 kaufte der Großindustrielle Heinrich Drasche die Grundherrschaft Pardubitz. Ab 1868 gehörte das Dorf zum Bezirk Pardubitz. 1869 hatte Dědek 147 Einwohner und bestand aus 24 Häusern. Am 18. Juni 1881 kaufte Richard von Drasche-Wartinberg für 2.080.000 Gulden die Grundherrschaften Pardubitz und Kunětická Hora aus der väterlichen Erbmasse. Im Jahre 1900 lebten in Dědek 108 Menschen, 1910 waren es 106. Nach der Gründung der Tschechoslowakei wurde im Zuge der Bodenreform von 1920 der Großgrundbesitz der Familie Drasche-Wartinberg konfisziert und aufgeteilt. 1930 hatte Dědek 117 Einwohner. Im Jahre 1949 wurde Dědek dem Okres Přelouč zugeordnet, seit 1960 gehört das Dorf wieder zum Okres Pardubice. Im Jahre 1972 wurde Dědek zusammen mit Neratov und Novinsko nach Živanice eingemeindet; während sich Neratov und Novinsko 1991 wieder loslösten und die Gemeinde Nerator bildeten, verblieb Dědek bei Živanice. Beim Zensus von 2001 lebten in den 26 Häusern von Dědek 76 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Der Ortsteil Dědek ist Teil des Katastralbezirkes Živanice.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dědek (deutsch \"Diedek\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Živanice in Tschechien. Er liegt neun Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Pardubice und gehört zum Okres Pardubice.", "tgt_summary": null, "id": 2404547} {"src_title": "Levín (Olešnice)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Levín befindet sich rechtsseitig über dem Tal der Cidlina an einem Hügel auf der Chlumecká tabule (\"Chlumetzer Tafel\"). Im Norden erhebt sich der Holý vrch (258 m n.m.), nordwestlich der Na Vinici (251 m n.m.). Nordöstlich des Dorfes liegt der Teich Olešnický rybník. Im Osten führt die Staatsstraße II/327 zwischen Chlumec nad Cidlinou und Týnec nad Labem an Levín vorbei. Südlich des Dorfes verläuft die Autobahn D 11/Europastraße 67, die Abfahrt 62 Chlumec nad Cidlinou-západ liegt südöstlich von Levín. Nachbarorte sind U Tří Závor im Norden, Olešnice im Nordosten, Lučice und Klamoš im Osten, Rakousy und Pamětník im Südosten, Loukonosy im Süden, Žiželice, Na Rybářích und Pod Vinicí im Westen sowie Převýšov im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Rundling bestand wahrscheinlich schon im 11. Jahrhundert. Die erste schriftliche Erwähnung von \"Lewyn\" erfolgte im Jahre 1316 im Zusammenhang mit Pessek de Lewyna, zu dieser Zeit bestand das Dorf aus weniger als zehn Chaluppen. Spätestens seit 1379 gehörte \"Lewin\" zur Herrschaft Hradišťko-Žiželice. Besitzer waren damals die Herren von Rosenberg. Ulrich von Rosenberg verkaufte 1421 die Herrschaft Hradišťko mit dem Städtchen Žiželice und mehreren Dörfern – darunter auch \"Lewin\" – für 7000 Schock Groschen an König Sigismund, der ihm dafür die Frauenburg verpfändete. Nachfolgende Besitzer der Herrschaft Hradišťko-Žiželice waren Heinrich von Wartenberg, die Grafen von Waldstein, ab 1517 Zdeniek Lev von Rosental und danach Wilhelm Kostka von Postupitz, der sie 1521 zusammen mit der Herrschaft Chlumetz an Vojtěch von Pernstein verkaufte. Zu dieser Zeit bestanden in den Hügeln zwischen Chlumetz, Olešnice, Levín und Převýšov ausgedehnte Weingärten; der Weinbau und -verkauf bildeten neben dem Handwerk und Handel die Grundlage der städtischen Wirtschaft von Chlumetz. Johann von Pernstein, der die Herrschaften 1533 erworben hatte, veräußerte sie an König Ferdinand I., der sie 1547 zu einer Kammerherrschaft Chlumetz vereinigte. Aus dem Jahre 1571 ist die Existenz einer Windmühle in Levín überliefert. 1577 erhielt Johann von Wchinitz die Herrschaft als Pfand. König Matthias überschrieb 1611 die Kammerherrschaft Chlumetz für treue Dienste bei der Erlangung der Böhmischen Krone an Wenzel Graf Kinsky von Wchinitz und Tettau. Nachdem Wenzel Graf Kinsky 1620 in die Chlumetzer Pfarrkirche St. Ursula einfiel, um hussitische Gottesdienste zu unterbinden, brach in der Gegend ein Aufstand aus. Im Jahre 1775 kam es in der Herrschaft Chlumetz zu einem großen Bauernaufstand. Im Jahre 1833 bestand das im Bidschower Kreis gelegene Dorf \"Lewin\" aus 12 Häusern, in denen 110 Personen lebten. Im Ort gab es einen Meierhof mit Schäferei und ein Wirtshaus. Gepfarrt war das Dorf zur Dechanteikirche der hl. Ursula in Chlumetz. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Lewin\" der Fideikommissherrschaft Chlumetz untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Levín ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Chlumetz. Ab 1868 gehörte das Dorf zum Bezirk Neubydžow und wurde nach Lučice eingemeindet. 1869 hatte Levín 155 Einwohner und bestand aus 15 Häusern. Im Jahre 1894 wurde Levín von Lučice nach Olešnice umgemeindet. Im Jahre 1900 lebten in Levín 142 Menschen, 1910 waren es 137. Im Jahre 1923 löste sich das Dorf von Olešnice los und bildete ein eigene Gemeinde. 1930 hatte Levín 143 Einwohner und bestand aus 26 Häusern. Im Zuge der Gebietsreform von 1960 wurde der Okres Nový Bydžov aufgelöst, seitdem gehört Levín zum Okres Hradec Králové. Am 1. Juli 1960 erfolgte die erneute Eingemeindung nach Olešnice. Mit Beginn des Jahres 1989 wurde Levín zusammen mit Olešnice nach Chlumec nad Cidlinou eingemeindet; beide Dörfer lösten sich am 1. März 1990 wieder los und bildeten die Gemeinde Olešnice. Beim Zensus von 2001 lebten in den 33 Häusern des Dorfes 82 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil bildet den Katastralbezirk Levín nad Cidlinou.", "section_level": 1}], "src_summary": "Levín (deutsch \"Lewin\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Olešnice in Tschechien. Er liegt drei Kilometer südwestlich von Chlumec nad Cidlinou und gehört zum Okres Hradec Králové.", "tgt_summary": null, "id": 2340708} {"src_title": "Kružlová", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde befindet sich im Nordteil der Niederen Beskiden im Tal des Flüsschens Svidničianka. Das Ortszentrum liegt auf einer Höhe von und ist acht Kilometer von Svidník entfernt. Nachbargemeinden sind Svidnička im Norden, Nižná Pisaná im Nordosten, Dobroslava im Osten, Kapišová im Süden, Nižná Jedľová und Vyšná Jedľová im Südwesten und Belejovce im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Kružlová wurde zum ersten Mal 1414 als \"Crusulwagasa\" schriftlich erwähnt, damals als Besitz der Familie \"Czudor\" innerhalb des Herrschaftsgebiets von Makovica. 1427 war der Ort von den Steuerpflichten befreit. 1787 hatte die Ortschaft 54 Häuser und 350 Einwohner, 1828 zählte man 56 Häuser und 433 Einwohner, die als Hirten und Viehhalter beschäftigt waren. Bis 1918 gehörte der im Komitat Sáros liegende Ort zum Königreich Ungarn und kam danach zur Tschechoslowakei beziehungsweise heute Slowakei. In der ersten tschechoslowakischen Republik wanderten viele Einwohner aus, insbesondere nach Kanada und in die Vereinigten Staaten. 1944, während der Schlacht um den Duklapass in Rahmen der Ostkarpatischen Operation wurde fast das ganze Dorf zerstört, woran noch die Bezeichnung „Tal des Todes“ erinnert. 1953 wurde die gesamte Ortschaft elektrifiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Gemäß der Volkszählung 2011 wohnten in Kružlová 642 Einwohner, davon 334 Slowaken, 150 Roma, 95 Russinen und drei Ukrainer. 60 Einwohner machten keine Angabe zur Ethnie. 520 Einwohner bekannten sich zur orthodoxen Kirche, 32 Einwohner zur griechisch-katholischen Kirche, 24 Einwohner zur römisch-katholischen Kirche, 11 Einwohner zu den Zeugen Jehovas, zwei Einwohner zur reformierten Kirche sowie jeweils ein Einwohner zur apostolischen Kirche und zur Evangelischen Kirche A. B. 13 Einwohner waren konfessionslos und bei 38 Einwohnern wurde die Konfession nicht ermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kružlová (bis 1927 slowakisch „Kružľová“; ungarisch \"Ruzsoly\" – bis 1907 \"Kruzslyova\") ist eine Gemeinde im Nordosten der Slowakei mit Einwohnern (Stand ), die im Okres Svidník, einem Kreis des Prešovský kraj, liegt und zur traditionellen Landschaft Šariš gezählt wird.", "tgt_summary": null, "id": 287441} {"src_title": "Perknov", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Perknov befindet sich am rechten Ufer der Sázava in der Hornosázavská pahorkatina (\"Hügelland an der oberen Sázava\"). Durch den Ort führt die Staatsstraße II/150 zwischen Havlíčkův Brod und Světlá nad Sázavou. Auf der gegenüberliegenden Flussseite verläuft die Bahnstrecke Znojmo–Nymburk; der Haltepunkt Perknov liegt auf der Gemarkung Veselice. Südöstlich von Perknov mündet der Rozkošský potok in die Sázava. Im Südwesten erhebt sich der Nad Veselickém kopci (465 m n.m.), westlich die Skalice (448 m n.m.). Nachbarorte sind Radostín, Pelestrov, Rozňák und Kotlasův Dvůr im Norden, Drátovna, Vlkovsko, Český Dvůr und Občiny im Nordosten, Sídliště Výšina, Letná und Rozkoš im Osten, Panský und Dolní Papšíkov im Südosten, Horní Papšíkov und Poděbaby im Süden, Veselice im Südwesten, Vadín und Klanečná im Westen sowie Horní Chlístov, Černý Les und Veselý Žďár im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Perknov wurde im 14. Jahrhundert von Deutschbroder Bürger gegründet; Grundherren waren zu dieser Zeit die Herren von Leipa. Die erste schriftlich Erwähnung des Dorfes erfolgte 1382 im Zusammenhang mit Jan von Perknov. Im Jahre 1450 wurde Aleš von Perknov erwähnt. Besitzer des Hofes und Dorfes war zu Beginn des 16. Jahrhunderts der Oberstmarschall des Königreiches Böhmen, Johann von Leipa auf Krumlov. Die erste Erwähnung der Feste Perknov erfolgte 1533, als Johann von Leipa das Dorf zusammen mit Suchá und einem wüsten Hof an Peter Kamberský von Kamberk verkaufte. Später erlangte er Perknov zurück und überließ die Feste und das Dorf an Johann d. Ä. Trčka von Lípa. Nach dessen Tod im Jahre 1540 verkauften die Vormünder seiner Kinder das Dorf und den Meierhof Perknov an die Stadt Deutschbrod. Den ehemaligen Kamberkschen Hof verkaufte die Stadt noch im selben Jahre an Vondra von Perknov. Da die Feste in dem Kauf nicht erwähnt wird, ist anzunehmen, dass sie zu dieser Zeit wüst lag. Später ließ Mikuláš Čuřík oder dessen gleichnamiger Sohn die Feste erneuern, letzterer ist 1571 im Deutschbroder Stadtbuch als ihr Besitzer nachweislich. Danach wechselten sich verschiedene Deutschbroder Bürger als Besitzer der Feste ab. Nach 1582 erlosch die über dem oberen Dorfteich an der Straße nach Veselý Žďár gestandene Feste Perknov für immer und ohne sichtbare Spuren. In der Seelenliste von 1651 sind für Perknov 83 Personen (14 Familien) aufgeführt; auf dem Brentenhof (\"Spálený dvůr\") lebten 6 Beschäftigte und auf dem Kotlashof 15 Personen (2 Familien mit Knechten). Im Jahre 1713 hatte Perknov 90 Einwohner. 1787 standen in \"Perknau\" 20 Häuser. Im Jahre 1840 bestand das im Caslauer Kreis gelegene Dorf \"Perknau\" bzw. \"Perknow\", auch \"Bergnau\" genannt, aus 33 Häusern, in denen 214 Personen lebten. Im Ort gab es eine Mühle. Nach \"Perknau\" konskribiert waren die Kotlashöfe (4 Bauernhöfe). Gepfarrt war das Dorf zur Teutschbroder Dechanteikirche. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Perknau\" der königlichen Stadt Teutschbrod untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Perknov ab 1849 mit dem Ortsteil Kotlasov eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Deutschbrod. Ab 1868 gehörte der Ort zum Bezirk Deutschbrod. 1890 hatte Perknov 276 Einwohner und bestand aus 37 Häusern. Im Jahre 1910 lebten in Perknov 331 Menschen. Beim Zensus von 1921 wurden 351, durchweg tschechischsprachige Einwohner in 48 Häusern gezählt. 1930 hatte Perknov 403 Einwohner (402 Tschechen, 1 Deutscher) und bestand aus 66 Häusern; nach der Religionszugehörigkeit waren es 359 Katholiken, 42 Hussiten und 2 Konfessionslose. Zur Gemeinde gehörten die Ortschaften Drátovna (1 Haus mit 5 Personen), Kotlasův dvůr (3 Häuser mit 26 Personen) und Černý Les (1 Haus mit 3 Personen). Kotlasův Dvůr wurde in den 1950er Jahren nach Knyk umgemeindet. 1960 erfolgte die Eingemeindung nach Havlíčkův Brod. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde östlich des alten Dorfes eine große Wohnsiedlung (\"Perknov II\") errichtet. Im Jahre 2011 hatte \"Perknov I\" 422 Einwohner, in \"Perknov II\" waren es 1159 und in Černý Les neun.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Perknov gehört zum Ortsteil Havlíčkův Brod und ist in die Grundsiedlungseinheiten Perknov I und Perknov II aufgeteilt. Perknov I umfasst das alte Dorf und wird volkstümlich \"Starý Perknov\" genannt. Als Perknov II wird die Wohnsiedlung bezeichnet. Zu Perknov gehören außerdem die Einschichten Černý Les und Drátovna. Der Katastralbezirk Perknov umfasst die Grundsiedlungseinheiten Perknov I, Perknov II und Černý Les.", "section_level": 1}], "src_summary": "Perknov (deutsch \"Perknau\", auch \"Pergnau\") ist eine Ortschaft der Stadt Havlíčkův Brod in Tschechien. Sie liegt drei Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Havlíčkův Brod und gehört zum Okres Havlíčkův Brod.", "tgt_summary": null, "id": 1279006} {"src_title": "Stebník", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde befindet sich im Nordwestteil der Niederen Beskiden, genauer im Kleingebirge Busov, in einem Seitental im Einzugsgebiet des Bachs Kamenec, nahe der Staatsgrenze zu Polen. Die hohe Stebnícka Magura mit dem gleichnamigen Sender südlich des Ortes dominiert die Gegend. Das Ortszentrum liegt auf einer Höhe von und ist 13 Kilometer von Bardejov entfernt. Nachbargemeinden sind Stebnícka Huta im Norden, Chmeľová im Nordosten, Zborov im Osten und Südosten, Bardejov (Stadtteil Bardejovské Kúpele) im Süden, Mokroluh im Südwesten, Nižný Tvarožec und Vyšný Tvarožec im Westen und Uście Gorlickie (Dorf Blechnarka, PL) im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Stebník wurde zum erste Mal 1414 als \"Zobapathaka\" schriftlich erwähnt, als Teil des Herrschaftsguts der Burg Makovica. 1427 wurden in einem Steuerverzeichnis neun Porta verzeichnet. 1787 hatte die Ortschaft 72 Häuser und 450 Einwohner, 1828 zählte man 82 Häuser und 618 Einwohner, die als Viehhalter und Waldarbeiter, aber auch als Radmacher, Tischler und Zimmerleute beschäftigt waren. Das ungarische Geschlecht Erdődy besaß im 19. Jahrhundert große Waldflächen rund um den Ort. Bis 1918 gehörte der im Komitat Sáros liegende Ort zum Königreich Ungarn und kam danach zur Tschechoslowakei beziehungsweise heute Slowakei.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Gemäß der Volkszählung 2011 wohnten in Stebník 315 Einwohner, davon 255 Slowaken, 46 Russinen, sieben Ukrainer, zwei Polen und ein Tscheche. Vier Einwohner machten keine Angabe zur Ethnie. 242 Einwohner bekannten sich zur griechisch-katholischen Kirche, 48 Einwohner zur römisch-katholischen Kirche, sieben Einwohner zur Evangelischen Kirche A. B. und drei Einwohner zur orthodoxen Kirche. 10 Einwohner waren konfessionslos und bei fünf Einwohnern wurde die Konfession nicht ermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stebník (deutsch \"Stebnik\", ungarisch \"Esztebnek\" – bis 1907 \"Sztebnik\") ist eine Gemeinde im Osten der Slowakei mit Einwohnern (Stand ). Sie gehört zum Okres Bardejov, einem Kreis des Prešovský kraj, und wird zur traditionellen Landschaft Šariš gezählt.", "tgt_summary": null, "id": 2314598} {"src_title": "Lackovce", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde befindet sich im Südteil der Niederen Beskiden zwischen den Flüssen Laborec und Cirocha, kurz vor dem Zusammenfluss. Das Ortszentrum liegt auf einer Höhe von und ist vier Kilometer von Humenné entfernt. Nachbargemeinden sind Kochanovce im Norden, Kamenica nad Cirochou im Osten, Hažín nad Cirochou im Süden und Humenné im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Lackovce wurde zum ersten Mal 1317 als \"Laczafalva\", nach älteren Quellen erst 1451 als \"Laaczfalwa\", schriftlich erwähnt und war Teil des Herrschaftsgebiets von Humenné. 1598 gab es sieben Bauernhäuser. Im 18. Jahrhundert war das Dorf Besitz des Geschlechts \"Csáky\", im 19. Jahrhundert des Geschlechts \"Szirmay\". 1828 zählte man 47 Häuser und 345 Einwohner, die als Landwirte und Weber beschäftigt waren. Bis 1918/1919 gehörte der im Komitat Semplin liegende Ort zum Königreich Ungarn und kam danach zur Tschechoslowakei beziehungsweise heute Slowakei. Von 1971 bis 1998 war Lackovce ein Stadtteil von Humenné.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung 2011 wohnten in Lackovce 600 Einwohner, davon 553 Slowaken, neun Russinen, fünf Ukrainer sowie jeweils ein Deutscher, Magyare, Russe und Tscheche. Zwei Einwohner gaben eine andere Ethnie an und 27 Einwohner machten keine Angabe zur Ethnie. 432 Einwohner bekannten sich zur römisch-katholischen Kirche, 84 Einwohner zur griechisch-katholischen Kirche, 15 Einwohner zur orthodoxen Kirche, sechs Einwohner zu den Zeugen Jehovas, vier Einwohner zur Evangelischen Kirche A. B. und ein Einwohner zur Pfingstbewegung; fünf Einwohner bekannten sich zu einer anderen Konfession. 23 Einwohner waren konfessionslos und bei 30 Einwohnern wurde die Konfession nicht ermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lackovce (ungarisch \"Lácfalva\") ist eine Gemeinde im Osten der Slowakei mit Einwohnern (Stand ), die zum Okres Humenné, einem Kreis des Prešovský kraj, gehört. Vielmehr ist sie Teil der traditionellen Landschaft Zemplín.", "tgt_summary": null, "id": 2029094} {"src_title": "Moosheiden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Phyllodoce\"-Arten wachsen als kleine, immergrüne Sträucher. Oft wachsen sie aus Rhizomen heraus, wobei die Sprossbasis von Klumpen alter Blattstiele umgeben sind. Sie haben aufrechte oder ausgebreitete Sprossachsen. Sie Rinde junger Zweige ist glänzend behaart und bei den älteren, kräftigen und zerzausten Ästen ist sie kahl. Die Laubblätter sind wechselständig oder gegenständig angeordnet. Die schmalen, lederigen Blattspreiten sind linealisch und nahe der fein gesägten Ränder eingerollt.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die endständigen, doldenförmigen Blütenstände enthalten nur eine Blüte oder bis zu 30 Blüten und Deckblätter. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit einer doppelten Blütenhülle. Die fünf haltbaren Kelchblätter sind zu einem relativ kleinen Blütenkelch verwachsen. Die fünf Kronblätter sind mindestens bis zur Hälfte ihrer Länge zu einer krug- oder glockenförmige Blütenkrone verwachsen, die in fünf Kronzähnen endet. Es sind zwei Kreise mit meist fünf, selten vier oder sechs Staubblättern vorhanden, die die Blütenkrone meist nicht überragen. Die Staubbeutel öffnen sich mit Poren. Der Griffel ist schlank. Die kugeligen, fünffächerigen Kapselfrüchte öffnen sich lokulizid und enthalten mehr als 100 winzige Samen. Die Samen sind eiförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Gattung \"Phyllodoce\" wurde 1806 durch Richard Anthony Salisbury in The \"Paradisus Londinensis\", 1, Tafel 36 aufgestellt. Typusart ist \"Phyllodoce taxifolia\" nom. illeg. superfl., sie ist ein Synonym von \"Phyllodoce caerulea\". Der Gattungsname \"Phyllodoce\" bezieht sich auf eine der Nereiden der griechischen Mythologie. Die Gattung \"Phyllodoce\" gehört zur Tribus Phyllodoceae in der Unterfamilie Ericoideae innerhalb der Familie Ericaceae. Die \"Phyllodoce\"-Arten gedeihen in arktisch-alpinen Gebieten. Selbst nach phylogenetischen Analysen sind die Beziehungen der einzelnen Arten untereinander unklar. Es gibt sieben bis acht Arten innerhalb der Gattung \"Phyllodoce\": Es gibt es Naturhybriden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Moosheiden (\"Phyllodoce\") sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Die sieben bis acht Arten sind auf der Nordhalbkugel zirkumpolar in der borealen Zone in Nordamerika und Eurasien verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 1728429} {"src_title": "Bludovice (Nový Jičín)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Bludovice erstreckt sich entlang des Baches Zrzávka (\"Untere Titsch\") in der Podbeskydská pahorkatina (\"Vorbeskidenhügelland\"). Nördlich erheben sich die Skalka (\"Steinberg\", 365 m n.m.) und die Ignácova hora (\"Ignatiusberg\", 322 m n.m.), im Nordosten der Žilinský kopec (\"Kleiner Gimpelberg\", 377 m n.m.), östlich der Hýlovec (\"Großer Gimpelberg\", 437 m n.m.), südwestlich die Homole (437 m n.m.) und der Palackého vrch (\"Palatzkyberg\", 437 m n.m.) sowie im Westen der Svinec (\"Schwinz\", 546 m n.m.). Durch das Dorf verläuft die Staatsstraße I/57 zwischen Valašské Meziříčí und Nový Jičín. Auf der Trasse der abgebauten Bahnstrecke Hostašovice–Nový Jičín horní nádraží wurde ein Radweg angelegt. Im südlichen Teil der Gemarkung liegt das Areal des Staatsbetriebs VOP 012. Bludovice befindet sich im Naturpark Podbeskydí. Nachbarorte sind Horní Předměstí und Nový Jičín im Norden, Žilina im Nordosten, Životice u Nového Jičína und Mořkov im Südosten, Fojtův Mlýn, Hodslavice und Hostašovice im Süden, Straník und Kojetín im Südwesten, Čertův Mlýn, Jičina, Starý Jičín und Žlabec im Westen sowie Loučka im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf wurde wahrscheinlich zum Ende des 13. Jahrhunderts während des Landesausbaus als Waldhufendorf angelegt; der Überlieferung nach von Bludo III. von Gycin (\"Bluda z Pňovic\"), der zwischen 1278 und 1288 Besitzer der Burg Gycin war. Die erste schriftliche Erwähnung von Bludovice erfolgte 1302, als \"Bludo juvenis de Bludowitz\" in Příbor als Zeuge auftrat. Seit 1411 ist das Dorf unter den Gütern der Burg Stralenberg nachweislich; als Latzek (I.) von Krawarn auf Helfenstein in jenem Jahr seine Stralenberger Untertanen von Heimfall befreite, ist \"Bludowicz\" unter den zur Burg gehörigen 16 Dörfern aufgeführt. Um 1430 erwarben die Herren von Cimburg die Herrschaft. 1437 verkauften die Testamentsvollstrecker des Ctibor von Cimburg und Křídlo auf Alttitschein dessen gesamte Güter an Wilhelm Puklitz von Posoritz. Die Raubritter Puklitz von Posoritz veräußerten die Herrschaft später an Heinrich von Boskowicz und Czernahor. 1478 verkauften dessen Söhne Tobias und Benedikt von Boskowicz und Czernahor die Herrschaft Stramberg mit dem Städtchen Stramberg sowie elf Dörfern, darunter \"Bludowicze\", an Benedikt von Hustopetsch. Seit dem 16. Jahrhundert siedelten sich deutsche Kolonisten an, wodurch der Ort schließlich deutschsprachig wurde und den eingedeutschten Namen \"Bludendorf\" erhielt. Benedikts Sohn Latzek von Hustopetsch veräußerte die Herrschaft 1531 an Bernard von Zierotin auf Fulnek, der sie im Jahr darauf seinem Neffen Viktorin vererbte. Nach dem Tod des Viktorin von Zierotin teilten sich dessen beide Söhne im Jahre 1533 das Erbe; Wilhelm erhielt Alttitschein, seinem Bruder Friedrich fiel Neutitschein mit der Burg und dem Städtchen Stramberg sowie \"Blauendorf\" und weiteren zehn Dörfern zu. 1558 kaufte sich die Stadt Neutitschein aus der Untertänigkeit frei und erwarb zudem von Johann von Zierotin auch Stramberg und die elf Dörfer. Nach der Schlacht am Weißen Berg konfiszierte König Ferdinand II. 1621 die Stadt Neutitschein mit ihren Gütern und verlieh die Herrschaft 1624 der Olmützer Jesuitenstiftung. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens wurde die Herrschaft Neutitschein 1781 ohne die Stadt Neutitschein, die 1775 wieder aus der Untertänigkeit befreit wurden war, der Theresianischen Ritterakademie in Wien übereignet. Das älteste Ortssiegel stammt aus dem 18. Jahrhundert und zeigt das Lamm Gottes mit der Osterfahne. Im Jahre 1835 bestand das im Prerauer Kreis gelegene Dorf \"Blauendorf\" bzw. \"Bludowice\" aus 61 Häusern, in denen 480 Personen lebten. Haupterwerbsquellen bildeten Ackerbau, Rinder- und Schafzucht sowie Baumzucht. Ihre Wolle verkauften die Bauern bis nach Russland und Frankreich. Im Ort gab es eine Kapelle und drei Mühlen. Pfarr- und Schulort war Neutitschein, unterrichtet wurden die Kinder jedoch in Söhle. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Blauendorf\" der Herrschaft Neu-Titschein untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Blauendorf\" / \"Bludovice\" ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Neutitschein. Mit der aufkommenden Industrialisierung verdiente sich ein Teil der Einwohner seinen Lebensunterhalt in den Neutitscheiner Fabriken. Zwischen 1864 und 1865 erfolgte der Bau einer Dorfschule in Kombination mit einer Kapelle. Ab 1869 gehörte \"Blauendorf\" zum Bezirk Neutitschein. Zu dieser Zeit hatte das Dorf 538 Einwohner und bestand aus 70 Häusern. Zum Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich \"Blauendorf\" zu einer Sommerfrische. Am Westhang des Großen Gimpelberges wurde 1886 ein Friedhof angelegt, zuvor erfolgten die Bestattungen in Söhle. 1889 wurde die Lokalbahnstrecke Hotzendorf-Neutitschein eröffnet. Die Schule erhielt 1901 einen Anbau und nahm den zweiklassigen Unterricht auf. Im Jahre 1900 lebten in \"Blauendorf\" 609 Personen; 1910 waren es 631. Nach der Gründung der Tschechoslowakei wurden im Ort kinderreiche tschechische Familien angesiedelt. Der Schulanbau diente danach als tschechische Minderheitenschule. Im Jahre 1930 bestand \"Blauendorf\" aus 85 Häusern und hatte 565 Einwohner. Westlich und südlich verlief die Sprachgrenze. Für die tschechische Minderheitenschule wurde 1935 ein neues Schulhaus gebaut. Nach dem Münchner Abkommen wurde das überwiegend deutschsprachige Dorf 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen. Da das Dorf an der Grenze zur \"Resttschechei\" lag, wurde in der ehemaligen tschechischen Schule ein Zollamt eingerichtet. 1939 lebten in der Gemeinde 543 Personen. Die Erbrichterei befand sich zu dieser Zeit ca. 400 Jahre im Besitz der Familie Neusser. Bis 1945 gehörte \"Blauendorf\" zum Landkreis Neu Titschein. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam das Dorf zur Tschechoslowakei zurück, bis 1946 wurden die meisten deutschen Bewohner vertrieben. Im Jahre 1950 hatte Bludovice 401 Einwohner. Zum 1. Januar 1974 wurde Bludovice nach Nový Jičín eingemeindet. Beim Zensus von 2001 lebten in den 117 Häusern von Bludovice 359 Personen. Die Bahnstrecke Hostašovice–Nový Jičín horní nádraží wurde 2009 nach schweren Hochwasserschäden stillgelegt und danach abgebaut; 2014 wurde auf ihrer Trasse ein Radfahrweg eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil Bludovice bildet den Katastralbezirk \"Bludovice u Nového Jičína\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Bludovice (deutsch \"Blauendorf\") ist ein Ortsteil der Stadt Nový Jičín in Tschechien. Er liegt zweieinhalb Kilometer südlich von Nový Jičín und gehört zum Okres Nový Jičín.", "tgt_summary": null, "id": 1474942} {"src_title": "Josef Obeth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Obeth wurde als Sohn des Steinbruchmeisters und Häuslers Franz Obeth in Theresienfeld geboren. Sein Vater arbeitete als Verwalter des Groß Kunzendorfer Marmorsteinbruchs von Josef Schindler. Ab 1887 besuchte Josef Obeth die Staatsfachschule für Steinbearbeitung in Saubsdorf. In dieser Zeit machte er durch sein zeichnerisches und gestalterisches Talent auf sich aufmerksam, so dass Schindler plante, ihm ein Studium in Rom zu finanzieren. Durch Schindlers Tod kam dies jedoch nicht mehr zur Ausführung. Obeth arbeitete danach zunächst als Steinmetz in Saubsdorf und setzte 1891 seine Ausbildung an der Gewerbeschule in Wien fort. Im Jahr darauf wurde er Schüler von Edmund von Hellmer und Caspar von Zumbusch an der Akademie der bildenden Künste Wien. Während der Studienzeit entstanden erste gemeinsame Arbeiten mit Adolf von Hildebrand. 1897 schloss Obeth sein Studium ab und arbeitete danach in Wien. Im Jahre 1898 erhielt Obeth einen Auftrag des Ministeriums für Cultus und Unterricht zur bildhauerischen Ausgestaltung der Gymnasialkirche des hl. Franz von Assisi in Weidenau, den er bis 1902 unter der Leitung Caspar von Zumbuschs gemeinsam mit Engelbert Kaps realisierte. Anlässlich des 100. Geburtstages von Vinzenz Prießnitz beabsichtigte die Stadt Freiwaldau im Jahre 1899 den berühmten Hydrotherapeuten mit einem Denkmal zu ehren. Neben Obeth, dessen Familie mit Prießnitz’ Nachfolger Schindler verbunden war, legte auch der Freiwaldauer Bildhauer Paul Stadler Entwürfe für das Denkmal vor. Obeth erhielt schließlich den Zuschlag; durch das zwischen 1904 und 1909 errichtete Prießnitz-Denkmal erlangte er landesweite Bekanntheit. Seine 1908 zusammen mit dem Unternehmer J. Klos in Groß Krosse gegründete Bildhauerwerkstätte erhielt in der Folgezeit private und öffentliche Aufträge in Schlesien sowie auch in Böhmen, Mähren und Österreich. Als Restaurator arbeitete Obeth an der Mariensäule in Mährisch Neustadt und den Barockskulpturen des Hospitals Kuks. Nach dem Ersten Weltkrieg schuf er zudem 31 Gefallenendenkmäler, von denen noch 23 erhalten sind. Im Jahre 1945 wurden Obeth und seine Frau Anna aus Groß Krosse vertrieben. In Neunkirchen bei Leutershausen versuchte er danach einen beruflichen Neuanfang. Wegen der schwierigen Auftragslage verschaffte ihm der Konservator Edmund Wilhelm Braun eine Anstellung als Skulpturenrestaurator beim Germanischen Nationalmuseum. 1953 zog Obeth zu seiner Tochter nach Säckingen und eröffnete dort eine Bildhauerwerkstatt. Sein letztes Werk war ein Hochrelief an der Gewerbeschule in Rheinfelden, mit dem sich 1960 der Säckinger Landrat Otto Bischof selbst ein Denkmal setzte. Josef Obeth verstarb 1961 nach kurzer Krankheit; seine Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof.", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Das stark von seinen Lehrern Hellmer und von Zumbusch geprägte Werk Obeths umfasst zahlreiche Monumentalplastiken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Josef Obeth (* 15. Juli 1874 in Theresienfeld, Österreichisch Schlesien; † 18. Juni 1961 in Säckingen) war ein tschechoslowakischer bzw. deutscher Bildhauer und Restaurator.", "tgt_summary": null, "id": 499778} {"src_title": "ViacomCBS", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "1952 gründete CBS CBS Films, einen Geschäftsbereich, der die Syndizierungsrechte für die CBS-Bibliothek von Fernsehserien verwaltete. Diese Sparte wurde im Januar 1968 in CBS Enterprises Inc. umbenannt und 1970 erneut in Viacom umbenannt. 1971 wurde diese Syndizierungssparte aufgrund neuer FCC-Vorschriften ausgegliedert, die den Besitz von Fernsehsendern von Syndizierungsunternehmen untersagten (die Regeln wurden später aufgehoben). Im Jahr 1986 wurde Viacom von seinem jetzigen Eigentümer, der Theaterbetreiberfirma National Amusements, übernommen. 1999 machte Viacom seine bisher größte Akquisition, indem sie Pläne zur Fusion mit der früheren Muttergesellschaft CBS Corporation (der in Westinghouse Electric Corporation umbenannten, die 1995 mit CBS fusioniert hatte) ankündigte. Die Fusion wurde im Jahr 2000 abgeschlossen und führte zur Wiedervereinigung von CBS mit der früheren Syndizierungssparte. Am 3. Januar 2006 wurde Viacom in zwei Unternehmen aufgeteilt: die CBS Corporation, deren Unternehmensnachfolger, und das ausgegliederte Unternehmen Viacom.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Am 29. September 2016 sandte National Amusements einen Brief an Viacom und CBS, in dem die beiden Unternehmen aufgefordert wurden, sich wieder zu einem Unternehmen zusammenzuschließen. Am 12. Dezember wurde der Deal abgesagt. Am 12. Januar 2018 gab CNBC bekannt, dass Viacom erneut Gespräche aufgenommen hatte, um wieder zur CBS Corporation zu fusionieren, nachdem die Fusion von AT & T-Time Warner und Disney angekündigt worden war, die meisten Vermögenswerte von 21st Century Fox zu übernehmen. Viacom und CBS waren auch einer starken Konkurrenz von Unternehmen wie Netflix und Amazon ausgesetzt. Kurz darauf wurde berichtet, dass das kombinierte Unternehmen ein Bewerber für den Erwerb des Filmstudios Lionsgate sein könnte. Viacom und Lionsgate waren beide an der Übernahme von The Weinstein Company (TWC) interessiert. Nach dem Weinstein-Skandal wurde Viacom als einer von 22 potenziellen Käufern aufgeführt, die an der Akquisition von TWC interessiert waren. Sie verloren das Angebot und am 1. März 2018 wurde bekannt gegeben, dass Maria Contreras-Sweet das gesamte Vermögen von TWC für 500 Millionen US-Dollar erwerben würde. Am 30. März 2018 gab CBS ein All-Stock-Angebot ab, das leicht unter dem Marktwert von Viacom lag, und bestand darauf, dass die bestehende Führung, einschließlich des langjährigen Vorsitzenden und CEO Les Moonves, das wieder zusammengeschlossene Unternehmen beaufsichtigt. Viacom lehnte das Angebot als zu niedrig ab und forderte eine Erhöhung um 2,8 Mrd. USD und die Beibehaltung von Bob Bakish als Präsident und COO unter Moonves. Diese Konflikte waren darauf zurückzuführen, dass Shari Redstone mehr Kontrolle über CBS und seine Führung suchte. Schließlich verklagte die CBS Corporation am 14. Mai 2018 ihre und Viacoms Muttergesellschaft National Amusements und beschuldigte Redstone, ihre Stimmrechte in der Gesellschaft missbraucht und eine Fusion erzwungen zu haben, die weder von ihr noch von Viacom unterstützt wurde. CBS warf Redstone außerdem vor, Verizon Communications von der Übernahme abzubringen, was für die Aktionäre von Vorteil sein könnte. Am 23. Mai 2018 erklärte Les Moonves, dass er die Viacom-Kanäle als \"Albatros\" betrachte, und während er mehr Content für CBS All Access favorisierte, glaubte er, dass es für CBS bessere Angebote als den Viacom-Deal wie Metro-Goldwyn-Mayer, Lionsgate oder Sony Pictures gäbe. Moonves betrachtete Bakish auch als Bedrohung, weil er keinen Verbündeten von Shari Redstone als Vorstandsmitglied des kombinierten Unternehmens wollte. Am 9. September 2018 verließ Les Moonves CBS nach mehreren Anschuldigungen wegen sexuellen Übergriffs. National Amusements einigte sich darauf, mindestens zwei Jahre nach dem Datum des Vergleichs keinen Vorschlag für einen Zusammenschluss von CBS und Viacom zu unterbreiten. Am 30. Mai 2019 berichtete CNBC, dass CBS Corporation und Viacom Mitte Juni 2019 Fusionsgespräche führen würden. Der Verwaltungsrat von CBS wurde mit Personen, die offen für Fusionen waren, umgestaltet. Möglich wurde der Zusammenschluss durch den Rücktritt von Moonves, der sich allen Fusionsversuchen widersetzt hatte. Die Gespräche hatten nach Gerüchten über die Übernahme von Starz durch CBS von Lionsgate begonnen. Berichten zufolge setzten CBS und Viacom den 8. August als informellen Termin fest, um eine Einigung über die Zusammenlegung der beiden Medienunternehmen zu erzielen. CBS gab bekannt, Viacom im Rahmen des Re-Merger-Deals für bis zu 15,4 Mrd. USD zu übernehmen. Am 2. August 2019 wurde berichtet, dass CBS und Viacom sich darauf verständigten, wieder zu einer Einheit zusammenzufassen. Beide Unternehmen einigten sich auf das Management-Team für die Fusion, wobei Bob Bakish als CEO des kombinierten Unternehmens mit dem Präsidenten und amtierenden CEO von CBS, Joseph Ianniello, fungierte und die Vermögenswerte der Marke CBS überwachte. Am 7. August 2019 gaben CBS und Viacom ihre Quartalsergebnisse getrennt bekannt, als die Gespräche über die Fusion fortgesetzt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Die Betriebsaufnahme.", "content": "Am 13. August gaben CBS und Viacom ihren Zusammenschluss bekannt. Das kombinierte Unternehmen sollte ViacomCBS heißen, wobei Shari Redstone als Vorsitzende fungierte. Nach dem Fusionsvertrag gaben Viacom und CBS gemeinsam bekannt, dass die Transaktion voraussichtlich Ende 2019 abgeschlossen sein wird, bis die Genehmigungen der Aufsichtsbehörden und der Anteilseigner vorliegen. Der Zusammenschluss muss von der Federal Trade Commission genehmigt werden. Am 28. Oktober wurde die Fusion von National Amusements genehmigt, die dann den Abschluss der Transaktion Anfang Dezember ankündigten. Das neu zusammengeschlossene Unternehmen wird seine Aktien an der NASDAQ unter den Symbolen \"VIAC\" und \"VIACA\" handeln, nachdem die CBS Corporation ihre Aktien an der New Yorker Börse dekotiert hat. Am 25. November gaben Viacom und CBS bekannt, dass die Fusion am 4. Dezember abgeschlossen und der Handel mit NASDAQ am 5. Dezember aufgenommen werden soll. Am 4. Dezember 2019 bestätigte Bakish, dass der Zusammenschluss von ViacomCBS abgeschlossen war. Am 10. Dezember gab Bakish bekannt, dass ViacomCBS versuchen würde, Black Rock, den Hauptsitz von CBS seit 1964, zu veräußern. Am selben Tag nahmen das Unternehmen und seine Tochtergesellschaft Paramount Pictures die Gespräche mit Miramax (und dessen Eigentümer beIN Media Group) wieder auf, um eine Beteiligung an dem Unternehmen zu erwerben. Am 20. Dezember 2019 stimmte ViacomCBS dem Kauf einer 49%igen Beteiligung an Miramax zu, während beIN eine 51%ige Mehrheitsbeteiligung behielt. Paramount gab eine exklusive Vereinbarung für seine Bibliothek und die kommenden Filme bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Beteiligungen und Tochtergesellschaften.", "content": "ViacomCBS besteht aus vier Haupteinheiten: CBS Entertainment Group, Domestic Media Networks, Networks International und Global Distribution Group. Die CBS Entertainment Group besteht aus Vermögenswerten der Marke CBS, darunter die Fernsehsender CBS, CBS News, CBS Sports, CBS Television Studios, CBS Television Stations, CBS Interactive und CBS All Access. Die Einheit ist auch zu 50 % an dem Joint Venture The CW Television Network beteiligt, das von der AT&T-Tochter WarnerMedia über die Division Warner Bros. gemeinsam gehalten wird. Domestic Media Networks umfasst die in den USA angebotenen Pay-TV-Kanäle wie MTV, Nickelodeon, Showtime, BET, Comedy Central, TV-Land, Paramount Network, Logo, CMT, Pop-TV, VH1, The Movie Channel und Flix. Zur Einheit gehört auch der Smithsonian Channel, der über ein Joint Venture mit der Smithsonian Institution kontrolliert wird. ViacomCBS Domestic steuert zusätzlich die Produktionsanlagen für die oben aufgeführten Kanäle, einschließlich Nickelodeon Animation Studio. Networks International umfasst bestimmte internationale Versionen der inländischen Kanäle des Unternehmens sowie regionalspezifische Netzwerke wie Channel 5 in Großbritannien, Network 10 in Australien und Telefe in Argentinien. ViacomCBS International besitzt auch ein Drittel des Rainbow S.r.l. Fernsehstudio in Italien sowie 49 % der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen Viacom 18 mit TV18. Zu dieser Einheit gehören auch alle Kanäle der Marke CBS in ganz Europa, die gemeinsam mit AMC Networks International im Besitz sind. Die Global Distribution Group konzentriert sich auf die weltweite Verbreitung aller von allen ViacomCBS-Produktionsstudios produzierten Programme. Die Division besteht aus CBS Television Distribution, CBS Studios International und Viacom International Studios. Weitere Vermögenswerte von ViacomCBS sind das Filmstudio Paramount Pictures, die werbefinanzierte Video-on-Demand-Plattform Pluto TV, der Buchverlag Simon & Schuster, die genreübergreifende Online-Videokonferenz VidCon, der Multi-Martial-Arts-Promotor Bellator und die Medien und Unterhaltungsunternehmen AwesomenessTV. Ab November 2019 wird AwesomenessTV von Brian Robbins, einem Executive für ViacomCBS Domestic, betreut", "section_level": 1}], "src_summary": "ViacomCBS Inc. ist eine amerikanische multinationale Mediengruppe mit Sitz in New York. Das Unternehmen wurde durch den Zusammenschluss der CBS Corporation und der zweiten Inkarnation von Viacom am 4. Dezember 2019 gegründet, die aus der Teilung der ersten Viacom im Jahr 2005 hervorgegangen ist. Der Konzern hat Unternehmungen und Anteile in den Bereichen Film, Fernsehen, Verlagswesen und digitale Medien. ", "tgt_summary": null, "id": 921747} {"src_title": "Minecraft Dungeons", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Spieler muss die versklavten Dorfbewohner vom Erz-Illager befreien und dabei mehrere Endgegner bekämpfen. Er übernimmt dabei die Rolle von einem von vier Charakteren.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Im Gegensatz zum ursprünglichen Minecraft wird auf das Crafting und das Abbauen und Bauen von Blöcken verzichtet und nicht auf der Egoperspektive sondern die Isometrische Perspektive verwendet. Stattdessen steht das Kämpfen gegen Nicht-Spieler-Charaktere und das Erkunden von zufallsgenierten Dungeons im Vordergrund. Dabei soll auch das Lösen von Rätseln und Überwinden von Fallen sowie das Suchen nach Loot eine wichtige Rolle spielen. Für das Lösen von Quests oder Besiegen von Gegnern erhält der Spieler Erfahrungspunkte und Items. Einige Gegenstände sollen auch mit einer InGame-Währung erworben werden können. Die Erfahrungspunkte können für die Verbesserung von Zaubern und Fähigkeiten verwendet werden können. Pro Kategorie sollen 20 bis 30 Zauber und Fähigkeiten zur Verfügung stehen. Gesteuert wird mit Maus, Tastatur oder Gamepad. Da es kein Klassensystem gibt lassen sich Waffen und Rüstungen beliebig verwenden. Es kann im Einzelspieler oder Koop-Modus mit bis zu vier Spielern gespielt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Zusätzliche Inhalte.", "content": "Käufer der Hero-Edition erhalten zusätzlich Skins, ein Huhn als Begleiter und bekommen Zugriff auf die DLCs. Nach der Veröffentlichung wurde bestätigt, dass noch zwei DLCs kommen werden und das Spiel ebenfalls fortlaufend mit neuen Inhalten erweitert wird. Die Erweiterungen heißen \"Jungle Awakens\" und \"Creeping Winter\" und bringen neue Rüstungen, Waffen und Artefakte ins Spiel.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung und Veröffentlichung.", "content": "Das Spiel wurde von Mojang Studios unter dem Creative Director Mans Olsen mit der Unreal Engine erstellt. Es wurde auf der Electronic Entertainment Expo (E3) 2019 auf der Pressekonferenz von Microsoft vorgestellt und für das Frühjahr 2020 für Microsoft Windows und die aktuellen stationären Konsolen angekündigt. Wenige Wochen vor der E3 feierte Minecraft seinen 10. Geburtstag. Auf der MineCon 2019 wurde bekanntgegeben, dass die Konsolen-Version von Double Eleven entwickelt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Shacknews bezeichnet das Spiel als lustigen Dungeon Crawler, der besonders Spaß mit Freunden macht. Das Spiel wird auch als eine Mischung aus Klötzchengrafik und dem Computerspiel Diablo beschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Minecraft Dungeons ist ein Action-Rollenspiel im Hack-and-Slay-Stil, das am 26. Mai 2020 für die Plattformen Microsoft Windows, Nintendo Switch, PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht wurde. Es basiert auf dem erfolgreichen Videospiel \"Minecraft\". Es kann alleine oder online und lokal mit bis zu vier Spielern gespielt werden.", "tgt_summary": null, "id": 2442552} {"src_title": "Jožef Krajnc", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Krajnc war der Sohn eines Landwirts gleichen Namens. Von 1832 bis 1841 besuchte er in Celje in der slowenischen Steiermark das Gymnasium, welches er mit der Matura abschloss. Von 1841 bis 1845 studierte er Philosophie und Rechtswissenschaft in Graz. In beiden Fächern wurde er promoviert. Sein Studium finanzierte er ab 1842 als Hauslehrer bei der Gutsbesitzersfamilie Kodolič. Ab 1845 war er als Rechtspraktikant zuerst beim Radkersburger, anschließend beim Grazer Magistrat angestellt. Nach bestandener Kriminalrichterprüfung 1847 war er in Graz als Richter tätig. Im Zuge der Märzrevolution gehörte Krajnc von 1848 bis 1849 dem österreichischen Reichstag an, als Nachrücker für Vinzenz Gurnigg, der sein Mandat nicht annahm. Als Reichstagsabgeordneter war er unter anderem Mitglied des Verfassungsausschusses und setzte sich konsequent für die Gleichstellung der Minderheitensprachen, insbesondere des Slowenischen, mit dem Deutschen ein. Des Weiteren befürwortete er die Vereinigung der Krain mit der Slowenischen Steiermark. An der Universität Graz unterrichtete Krajnc – in slowenischer Sprache – ab 1850 zunächst als außerordentlicher, ab 1852 als ordentlicher Professor für bürgerliches Recht. Nach Auflösung dieses Lehrstuhls im Jahre 1854 arbeitete er als Aushilfsreferent bei der Finanzprokuratur in Laibach, ehe ihm 1855 ein Ruf auf eine Lehrkanzel für Zivil-, Wechsel- und Handelsrecht in Hermannstadt in Siebenbürgen zuteilwurde. Diese Professur behielt Krajnc, bis er 1870 auf einen Lehrstuhl für österreichisches Zivil- und gemeines Deutsches Privatrecht an der Universität Innsbruck wechselte. Seine Berufung auf eine Professur für Zivilrecht in an der Universität Prag im Jahre 1871 geriet zu einem Politikum. Das universitäre Klima war von tiefen Spannungen zwischen Tschechen und Deutschösterreichern (meist \"Deutsche\" genannt) – sowohl im Lehrkörper als unter der Studierendenschaft – geprägt und vergiftet. Einige Deutsche hielten Krajnc für einen Günstling des tschechischstämmigen österreichischen Unterrichtsministers Josef Jireček und empfanden die Ad-Hoc-Pensionierung seines deutschösterreichischen Vorgängers Schneider als einen Affront. Eine Gruppe deutscher Studenten, unter ihren Rädelsführern Fritz Mauthner, sorgte dafür, dass Krajnc' Antrittsvorlesung in Krawallen endete. Mauthners Autobiographie \"Erinnerungen: Prager Jugendjahre\" zufolge kam es dabei zu körperlichen Verletzungen gegen Krajnc. Eine an das österreichische Unterrichtsministerium gerichtete Protestnote der deutschen Studentenschaft gegen die Berufung Krajnc' blieb ohne Erfolg. 1875 starb Krajnc in Prag. Sein Nachfolger als Professor für Zivilrecht an der Universität Prag wurde Horaz Krasnopolski.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Krajnc vervollständigte die erste slowenische Übersetzung des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches, die Anton Mažgon begonnen hatte. Ferner gab Krajnc den Anstoß zum \"System des österreichischen allgemeinen Privatrechts\", einem Lehrbuch, das nach seinem Tode von seinem Schüler, Freunde und Kollegen Leopold Pfaff fortgesetzt und veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "1858 heiratete Krajnc Maria Petritsch. Die Ehe brachte zwei Söhne und eine Tochter hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jožef Krajnc, auch Josef Krainc, Josef Krainz, (* 17. Februar 1821 in Škale, heute zu Velenje; † 22. Februar 1875 in Prag) war ein österreichisch-ungarischer Jurist, Philosoph und Politiker slowenischer Herkunft.", "tgt_summary": null, "id": 68137} {"src_title": "Kirche Steinigtwolmsdorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zwischen 1262 und 1655.", "content": "Im Jahr 1262 hatten die Einwohner, nach der Ortsgründung um 1250, eine kleine Holz-Kapelle errichtet. Fast genau 100 Jahre später, 1363 ersetzte die Gemeinde die Kapelle durch ein Kirchengebäude am heutigen Standort, zugleich wurde der umgebende Kirchfriedhof angelegt. Gemäß einer Matrikel (Aufstellung) aus dem bischöflichen Archiv Budissin (Bautzen) wurde Steinich-Wolframsdorf mit Hainspach im Jahr 1346 mit vier Mark Bischofszins belegt. 1442 gab es die erste Erwähnung von „Stenychtem Wolffersdorfe“ in der Literatur. Der untere Teil des Kirchturms besteht aus Natursteinmauerwerk, auf welches 1372 ein Holzturm gesetzt wurde. Nach der Einführung der Reformation durch Patron Wolf von Haugwitz etwa 1558 in Steinigtwolmsdorf wurde aus dem früheren katholischen Gotteshaus nun ein evangelisch-lutherisches. Den jetzigen steinernen Kirchturm ließ der \"Kirchencollator\" Christian Hartmann, der mit einer umfangreichen Kirchenrenovierung betraut war, unter Nutzung des älteren Fundaments im Jahr 1655 errichten. Bei diesen Arbeiten entstand der kreuzförmige Grundriss des erweiterten Kirchenbaues.", "section_level": 2}, {"title": "Vom 17. Jahrhundert bis 1990.", "content": "Nach rund 600 Jahren beschloss die Kirchengemeinde 1858 den Neubau eines Gotteshauses. So fertigte der Landesversicherungs-Inspektor Götz aus Bautzen 1860 einen Riss, den die Kirchenoberen annahmen. Der Bauauftrag wurde am 30. April 1860 an Karl August Thomas aus Neusalza vergeben. Am 14. Mai 1860 begann die Abtragung der alten Kirche, am 12. Juni 1860 fand die Grundsteinlegung statt. Am 8. November 1860 wurde Richtfest gefeiert; die bei Schneegestöber abgehaltene Feier schloss mit dem Kirchenlied \"Nun danket alle Gott\". Am 4. November 1861 erfolgte die Kirchweihe. Der Bau kostete insgesamt 16.000 Taler. Der Barock-Taufstein von 1664 wurde als einziges Stück aus der Vorgängerkirche übernommen. Das Altargemälde \"Christi Himmelfahrt\" von 1861 war zur Kirchen-Einweihung noch nicht fertig. Es stammt von dem Historienmaler Johannes Zumpe aus Dresden, einem Schüler von Schnorr von Carolsfeld und Freund von Ludwig Richter. Am 27. Juli 1862 wurde die erste Orgel geweiht, die bereits 1873 ausgetauscht wurde. Die Kosten übernahm Familie Andreas Beyer als Gutsherrschaft. Infolge eines durch Blitzschlag ausgelösten Brandes im Jahr 1941 und durch das eingesetzte Löschwasser wurde auch die zweite Orgel unbrauchbar. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945/46 erfolgten Instandsetzung und Renovierung des Kirchenschiffs, 1946/47 wurde eine neue Orgel eingebaut. Im Jahr 1960 entstand die Winterkirche durch Einbau einer Fensterwand unterhalb der Orgelempore, sie dient der Gemeinde vom Advent bis Ostern als Gottesdienstraum. 1974 wurden der schadhafte Turm instand gesetzt und eine neue Turmuhr mit vier Zifferblättern eingebaut. 1981/82 gestaltete die Gemeinde den ehemaligen Heizungskeller als Christenlehre- und Konfirmandenraum um und gab ihm den Namen \"Lutherzimmer\". 1984 wurde das Kirchenmuseum mit Bibeln, Gemälden und Patenbriefen, zusammengetragen in der Gemeinde, eingerichtet. Es dokumentiert die dortige Kirchen- und Ortsgeschichte.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 1991.", "content": "Mit der Friedlichen Revolution in der DDR ergab sich die Möglichkeit, die Winterkirche 1997/98 zu renovieren, und 2001 erhielt sie ein farbiges Altarfenster. 2006 öffnete das Museum nach Erhaltungsarbeiten wieder. Der Orkan Kyrill zerstörte 2007 das Dach der Apsis, welches 2008 neu eingedeckt wurde. Am 24. Mai 2011 wurde die große Glocke aus dem Turm geholt und neben der Kirche aufgestellt, am 9. Juni 2011 folgte die Abnahme der Wetterfahne und der Turmkugel, die nach Überarbeitung und Durchsicht der Dokumente am 14. Oktober 2011 wieder aufgesetzt wurden. Im Jahr 2012 erhielt das Kirchenäußere eine komplette Renovierung und ein neues Dach. Am 31. Oktober 2017 wurde anlässlich des 500. Reformationsjubiläums ein Denkmal für Martin Luther eingeweiht.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur und Ausstattung.", "content": "Das Gotteshaus, ein gelb verputzter Bruchsteinbau, ist eine spätklassizistische Saalkirche mit kleinem Querhaus im Osten. Lisenen und Blendbögen gliedern die Fassade; im Kirchenschiff gibt es 1600 Sitzplätze: 800 Sitzplätze auf den Emporen und 800 Sitzplätze im Kirchenschiff.", "section_level": 1}, {"title": "Turm und Geläut.", "content": "Der Turm, baulich integriert in den gesamten Gebäudekörper, trägt eine mit Schiefer verkleidete achteckige Haube. Darunter sind die Turmuhr und die Glockenstube angeordnet. Oben auf dem Turmdach befindet sich eine Laterne, auf dieser wiederum finden sich Turmkugel, Wetterhahn und Kreuz. Im Kirchturm mit einem quadratischen Grundriss von 6,80 m Seitenlänge und einer Höhe von rund 35 m befinden sich die vier Kirchenglocken. Das erste Geläut der kleinen Kirche stammte aus der vorreformatorischen Zeit und bestand aus zwei unterschiedlich großen Bronzeglocken; eines der Namen auf dem Glockenkörper lautete \"Maria\". Im Jahr 1701 ließ die Gemeinde für 160 Thaler eine erste große Glocke von Michael Weinhold, einem Glockengießer aus Dresden, herstellen und im Turm installieren. Diese große Glocke zersprang am 5. Juli 1774 bei einem Trauerläuten und wurde anschließend von Weinhold in Dresden umgegossen; sie wog 10 Zentner und 69 Pfund. Am 1. April 1816 zersprang sie beim Mittagsläuten erneut. Nun brachte die Gemeinde die Glockenteile zum Glockengießer Joseph Kittel in Böhmen, der sie am 30. November 1816 umgegossen hat. Sie wog jetzt 11 Zentner und 106 Pfund und wurde am 19. Dezember 1816 in den Turm aufgezogen. Da man mit dieser Glocke zufrieden war, entschloss sich die Kirchgemeinde im folgenden Jahr, auch die beiden anderen Glocken von diesem Meister neu gießen zu lassen. 1869 zersprang die große Glocke beim Mittagsläuten erneut. Nun wurde sie am 26. Oktober 1869 vom Glockengießer Werner aus der Gießerei Gruhl aus Kleinwelka umgegossen und hatte danach ein Gewicht von 12 Zentner und 7 3/4 Pfund. Die Glockenweihe erfolgte am 26. November 1869 vor der Kirche. Die Stimmung hatte sich stetig verändert, Werners Glocke tönte scharf „Fis“; die vorige hatte „G“, sodass aus dem Dreiklang ein Moll-Akkord geworden war. Im Ersten Weltkrieg, 1917 mussten die mittlere und große Glocke für Kriegszwecke abgeliefert werden, die Abschiedsfeier war am 24. Juni 1917. Am folgenden Tag zerschlug Schlossermeister Zosel beide Glocken vor der Verladung. Es verblieb nur die kleine Glocke auf dem Turm. Auch die zinnernen Orgelpfeifen mussten 1917 abgeliefert werden. 1920/1921 erhielt die Kirche ein neues Dreiglocken–Bronzegeläut. Die kleine Glocke stiftete der damalige Rittergutsbesitzer und Kirchenpatron Lothar von Ponickau. Während des Zweiten Weltkrieges mussten wiederum die größeren zwei Glocken für den Krieg geopfert werden. Es blieb auch diesmal nur die kleine Glocke zurück. Die Kirche Steinigtwolmsdorf bekam 1949 ein neues vierstimmiges Geläut aus Stahl-Hartguss-Glocken von Schilling & Lattermann aus Apolda, gegossen in Morgenröthe:", "section_level": 2}, {"title": "Hauptschiff.", "content": "Die Apsis mit dem Altarraum ist ein fünfeckiger Anbau mit einem Halbmesser von 5,60 m, dessen Dachhöhe mit der Traufhöhe des Hauptgebäudes endet. Der Grundriss des Kirchenschiffs bildet mit den verkürzten Querschiffen ein typisches griechisches Kreuz, die Länge von West nach Ost beträgt 36 m, die Breite über die Querschiffe 25 m. Der Kirchenraum ist jedoch nur 19 m breit. Der Grundbau ist mit sechs hohen Bogenfenstern auf beiden Längsseiten ausgestattet. Die Fensterscheiben sind unbunt und lassen ausreichend Tageslicht in den Andachtsraum. Der Haupteingang in die Kirche befindet sich auf der Westseite direkt unter dem Turm.", "section_level": 2}, {"title": "Innenausstattung.", "content": "An beiden Seiten des Raumes zieht sich eine Empore herum, auf der auch die Orgel steht. Grabplatten gibt es rechts vom Altarraum für Pfarrer Adam Grund und links vom Altarraum für Pfarrer Immanuel Gottfried Mönchmeyer. Pfarrer Eduard Ochernal, in dessen Amtszeit die Kirche gebaut wurde, liegt in der Gruft Altarseite Oberdorf. In der Gruft auf der Niederdorfseite liegt der Rittergutsbesitzer Baron Oppen von Huldenberg. Die in der Kirche vorhandene Orgel ist das dritte Instrument, sie stammt aus dem Jahr 1946 und wurde vom Orgelbau A. Schuster & Sohn erbaut. Sie ist eine elektro-pneumatisches Instrument mit 38 Registern auf 3 Manualen und Pedal.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchgemeinde.", "content": "Seit 1. Januar 2020 gilt in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens die Kirchengebietsreform mit regional größeren Zuständigkeiten. Das zur Kirchgemeinde gehörende Pfarrhaus befindet sich seit 1618 im Bereich \"Niederdorf\", wozu auch ein Pfarrgut zählt. Pfarrer der Kirche Steinigtwolmsdorf 122 Jahre lang, von 1754 bis 1876, dauerte die „Ochernal-Periode“ an der Kirche Steinigtwolmsdorf: Vater, Sohn und Enkel Ochernal waren lückenlos in drei Generationen als Pfarrer für die Kirchgemeinde zuständig. Partnergemeinde Die Kirchgemeinde Steinigtwolmsdorf ist seit vielen Jahren mit der evangelisch-lutherischen Martin-Luther-Kirchgemeinde in Lauenbrück partnerschaftlich verbunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kirche Steinigtwolmsdorf ist ein Kirchengebäude der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens in Steinigtwolmsdorf im sächsischen Landkreis Bautzen. Das heutige Kirchengebäude aus dem Jahr 1861 ist ein Wahrzeichen im Ortsbild von Steinigtwolmsdorf.", "tgt_summary": null, "id": 538260} {"src_title": "Jawa 354", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits Ende der 1940er Jahre erschien die für damalige Verhältnisse moderne Jawa 350 „Pérák“, jedoch noch mit Geradewegfederung. Dieses Modell wurde 1954 vom Typ 354 „Kývačka“ (sprich \"kiewatschka\") abgelöst, der ein neues Fahrgestell mit moderner Zweiarm-Hinterradschwinge mit Federbeinen aufwies. Eine markante Formgestaltung und rote Lackierung mit verchromten Blenden am Tank waren Erkennungsmerkmale. Die Fahrzeuge wurden vielfach exportiert, unter anderem auch in die DDR. Mit dem weniger auf Zweckmäßigkeit, sondern eher auf Formgestaltung orientierten Konzept bildeten die Motorräder dabei einen Kontrast zu den MZ-Maschinen. 1962 wurden die 250er- und 350er-Typen (intern nun 559/02 und 354/06) optisch leicht verändert. Dies betraf vor allem die Lenkerpartie mit Lenkerverkleidung und stärker nach hinten weisenden Lenkerenden, sowie eine geänderte Sitzbank und ein neues Rücklicht. Zudem wurde eine Erhöhung der Motorleistung auf 18 PS angekündigt, die jedoch nicht serienwirksam wurde. Für Exportmärkte gab es eine \"Supersport\" genannte Ausführung mit Einzylindermotor und auf 20 PS gesteigerter Motorleistung. Der Typ 354 war bekannt für formschönes Äußeres bei Kompromissen in der Zweckmäßigkeit. So war die relativ enge Sitzbank recht tief angeordnet, sodass bei längeren Fahrten schnell Ermüdungen auftraten. Ein größeres Problem war der nicht-vollgasfeste Motor, Kolbenklemmer waren bei hoher Belastung und sommerlichen Temperaturen keine Seltenheit, sondern eher die Regel. Das Problem wurde erst 1963 unter anderem durch Verwendung einer anderen Leichtmetalllegierung für die Kolben gelöst. Die nunmehr vollgasfesten Maschinen wiesen jedoch einen deutlich erhöhten Kraftstoffverbrauch auf, der bei zügiger Fahrweise durchschnittlich 7,0 l/100 km betragen konnte. Eine andere Schwäche des Typs 354 war das zum Ausbrechen neigende Hinterrad, vor allem auf nasser Fahrbahn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Jawa 350 Typ 354, auch als kývačka bezeichnet, war ein in der Tschechoslowakei von Jawa produziertes Motorrad mit Zweitakt-Zweizylindermotor, das von 1954 bis 1964 hergestellt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2341829} {"src_title": "Inside the Electric Circus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "W.A.S.P. hatte im September 1985 das von Spencer Proffer produzierte Album \"The Last Command\" veröffentlicht. Die Lieder des Albums waren in einer zeitgenössischen Rezension des Magazins Rock Hard als „hundertprozentige Mainstream-Tracks, die auch einem Nicht-Heavy-Fan gefallen müßten“ beschrieben. Der „einzige Lichtblick“ sei „der relativ gute Opener“ \"Wild Child.\" Metal Hammer bescheinigte dem Album „Mittelmaß,“ billigte der Gruppe jedoch zu, dass „da noch etwas zu machen“ sei, wenn sie es schaffe, sich „aus dem Sumpf der Gag-Bands und totalen Fan-Verarscher herauszuarbeiten“. Im Juni 1986 hatte Rhythmusgitarrist Randy Piper die Band verlassen. Blackie Lawless, der bis dahin den Bass gespielt hatte, übernahm dessen Part, während als Ersatz für Piper der Bassist Johnny Rod (King Kobra) zur Band stieß. Für das Nachfolgealbum buchte die Band das Tonstudio “The Pasha Music House” in der Melrose Avenue in Los Angeles. Während das Schlagzeug auf herkömmliche Art und Weise auf 2-Zoll-Tonbändern aufgenommen wurde, wurde der Rest digital aufgenommen, um Direct Metal Mastering zu ermöglichen. Die Band benötigte knapp drei Monate für die Aufnahmen, die Produktion übernahm Bandgründer Blackie Lawless. Neben den für das Album geschriebenen eigenen Liedern wurden zwei Coverversionen fremder Songs aufgenommen, die zunächst als Titel für die B-Seite möglicher Singles gedacht waren: Das von Ken Hensley geschriebene \"Easy Livin’\" von Uriah Heep sowie das von Nickolas Ashford, Valerie Simpson und Jo Armstead geschriebene \"I Don’t Need no Doctor\", mit dem Ray Charles 1966 einen Hit hatte. Später entschied Lawless, beide Lieder als Teil des Albums zu veröffentlichen. Das Cover der Schallplatte zeigt Sänger und Gitarrist Blackie Lawless in einem Käfig. Für dieses Bild ließ er sich nackt und mit einem Bodypainting bemalt fotografieren. Das Fotoshooting kostete 22.000 US-Dollar; allein das Aufbringen des Make-ups nahm neueinhalb Stunden in Anspruch. Das Album erschien im Oktober 1986 als Schallplatte und Musikkassette, die Veröffentlichung auf Compact Disc|CD sollte ursprünglich kurze Zeit später folgen. Tatsächlich erschien die CD erstmals 1994. Unmittelbar nach der Veröffentlichung ging die Gruppe zusammen mit der aus Deutschland stammenden Heavy-Metal-Band Warlock in Großbritannien auf Tournee, wo sie bei acht Konzerten auftrat. In Deutschland wurde die Platte im Rahmen der Iron-Maiden-Tournee vorgestellt, während der W.A.S.P. zwischen dem 20. November und dem 12. Dezember 1986 als Vorgruppe auftraten.", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Als einzige Single wurde \"9.5.-Nasty\" ausgekoppelt, die B-Seite dieser Single war \"Easy Livin’\". Die Maxisingle enthielt zusätzlich das bis dahin unveröffentlichte Lied \"Flesh and Fire.\"", "section_level": 2}, {"title": "Wiederveröffentlichungen.", "content": "Die erste Neuauflage von 1997 erschien ausschließlich auf CD und bot mit \"Flesh and Fire\" und \"D.B. Blues\" zwei Bonustracks, die zuvor nur als Single-B-Seite erschienen waren. Eine auf 1.000 Exemplare limitierte und handnummerierte Doppel-LP auf orangefarbenem Vinyl wurde 2003 von dem auf Reissues spezialisierten schwedischen Label Vinyl Maniacs herausgebracht. 2011 erschien eine als Deluxe-Version bezeichnete Ausgabe im Digipak. Sie enthielt 2 CDs, von denen die erste das Studioalbum mit den 12 Titeln der 1986 veröffentlichten Originalausgabe enthielt, die einem Remastering unterzogen worden war. Bei der zweiten CD handelte es sich um das 1987 erschienene Livealbum \"Live... In the Raw\". Schließlich veröffentlichte das Label Madfish 2012 zwei Varianten der LP (je eine in Blau und Magenta), allerdings ebenfalls ohne die Bonustracks. Die am 10. Mai 2019 veröffentlichte CD-Version umfassts ebenfalls die 12 Titel der Originalausgabe.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Album erreichte die Musikcharts in Großbritannien (Platz 53) und den USA (Platz 60). Die Single \"9.5.-Nasty\" konnte sich ausschließlich in Großbritannien platzieren und erreichte im Oktober 1986 Position 70 der Singlecharts.", "section_level": 1}], "src_summary": "Inside the Electric Circus ist der Titel des im Oktober 1986 veröffentlichten dritten Studioalbums der US-amerikanischen Band W.A.S.P. Es ist das erste Album der Gruppe, das von Bandgründer Blackie Lawless allein produziert wurde.", "tgt_summary": null, "id": 369328} {"src_title": "Verpelét", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Verpelét liegt in Nordungarn, etwa 18 Kilometer südwestlich der Stadt Eger. Die Stadt liegt an der Tarna in einer Hügellandschaft, die im Nordwesten des Gemeindegebiets ins Mátra-Gebirge übergeht. Der Ortskern liegt auf etwa 130 Meter Höhe, der höchste Punkt im Gemeindegebiet ist das \"Remete-tetö\" mit 610 m.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das heutige Gemeindegebiet ist seit der Bronzezeit besiedelt, was archäologische Funde der Piliny-Kultur belegen. Unweit des heutigen Ortes befand sich im Mittelalter auf flachem Gelände eine Motte, die vermutlich während der Árpádenzeit nur kurzzeitig Bestand hatte und heute als unausgegrabenes Bodendenkmal erhalten ist. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Verpelét im Jahr 1252, aus dem 14. Jahrhundert ist der Name \"Welpreth\" belegt. Zwischen 1389 und 1465 gehörte der Ort zum Besitz der Burg Sirok. Nachdem die türkische Armee 1544 Hatvan eingenommen hatte, drang sie kurz darauf auch ins unbefestigte Verpelét vor. Während der türkischen Herrschaft nahm die Bevölkerung stark ab; 1686 wurden nur noch eineinhalb Steuern zahlende Haushalte gezählt. Im Jahr 1695 wurde Verpelét von einem Feuer zerstört, aber schnell wiederaufgebaut. 1701 zählte der Ort 134 volljährige erwerbstätige Einwohner, für dieses Jahr ist außerdem erstmals das Marktrecht nachgewiesen. Im ungarischen Unabhängigkeitskrieg war Verpelét am 26. und 27. Februar 1849 einer der Schauplätze der Schlacht bei Kápolna. Ab Ende des 18. Jahrhunderts bestand in Verpelét eine jüdische Gemeinde, der 1840 mehr als die Hälfte der im Kreis Eger lebenden Juden angehörten. 1870 wurde die Synagoge im Ort eröffnet, daneben existierten eine Schule und eine Jeschiwa. Während des Weißen Terrors 1919–21 wurden auch in Verpelét Juden Opfer von Plünderungen. Nach der Besetzung Ungarns durch deutsche Truppen wurde im Mai 1944 die gesamte jüdische Bevölkerung des Ortes ins Ghetto Bagolyuk und anschließend ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Nur fünf Überlebende des Holocaust kehrten nach Kriegsende nach Verpelét zurück. Seit 2013 trägt Verpelét das Stadtrecht.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Verpelét ist seit jeher landwirtschaftlich geprägt. So waren im Jahr 1920 etwa 85 % der Einwohner in der Landwirtschaft beschäftigt und der Gewerbeanteil \"für einen Ort von dieser Größe sehr niedrig\". Eine bedeutende Rolle spielt der Weinbau auf den Löss- und Lehmböden des Tarna-Tals, der vermutlich bis ins 15. Jahrhundert zurückgeht. Früher wurden die Böden auch für den Tabakanbau genutzt. Heute werden auf einer Rebfläche von 592 ha Weiß- und Rotweine angebaut; mehr als ein Fünftel entfällt auf den Lindenblättrigen (\"Hárslevelű\"). Neben dem daraus gewonnenen \"Debrői Hárslevelű\" zählen auch Egri Bikavér sowie Verpeléter Welschriesling (\"Olaszrizling\") und Muskateller (\"Muskotály\") zu den Spezialitäten des Ortes.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Verpelét liegt an der Landstraße Nr. 2416, einer Nebenstraße von Eger nach Gyöngyös. Der Ort ist außerdem über die Landstraße Nr. 2417 mit Kápolna und die Landstraße Nr. 2415 mit Sirok verbunden. Verpelét besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Kisterenye–Kál-Kápolna, auf der allerdings seit 2007 keine Personenzüge mehr verkehren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Verpelét ist eine ungarische Stadt im Komitat Heves. Mit 3811 Einwohnern (Stand: 2017) ist Verpelét der zweitgrößte Ort im Kreis Eger.", "tgt_summary": null, "id": 505236} {"src_title": "St. Maria Magdalena (Karlsbad)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgängerbau.", "content": "Bis in das 15. Jahrhundert war Karlsbad Filiale der Pfarrei Zettlitz. Eine der hl. Maria Magdalena geweihte hölzerne Kapelle dürfte sich seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Zentrum auf einem Hügel in der Nähe des Sprudels befunden haben. Am 14. August 1370 erhob Kaiser Karl IV. den schon vorher bestehenden Ort \"Warmbad\" zur Königsstadt. In Zusammenhang einer Schenkung des Grafen Hieronymus Schlick wurde die Kirche 1485 erstmals urkundlich erwähnt. Das Patronatsrecht bekamen die Kreuzherren mit dem Roten Stern. Seit 1491 war sie eine eigenständige Pfarrkirche. Eingepfarrt waren außer Karlsbad noch die Dörfer Donitz, Drahowitz, Fischern, Ober- und Untermaierhöfen sowie das zur Herrschaft Gießhübel gehörende Berghäusln. 1493 war ein Kreuzherr Namens Nikolaus Pfarrer. 1518 erfolge ein Neubau in Form einer kleinen einstöckigen Fachwerkkirche. Sie war von einem Friedhof umgeben, der seit etwa 1500 als Begräbnisplatz diente. Hinter der Kirche befand sich auf höherer Trasse ein Pfarrgarten. Im 16. Jahrhundert hielt die Reformation Einzug. Bereits um 1535 soll ein Pastor in der Andreaskirche gepredigt haben. 1554 nahm der Rat offiziell die lutherische Lehre an. Bis 1624 war die Pfarrstelle mit 13 lutherischen Geistlichen in Folge besetzt. Der erste war Andreas Hampisch. Die Kirche wurde beim Stadtbrand von 1604 zerstört, jedoch kurz Zeit später wieder aufgebaut. 1605 erhielt sie vom Glockengießer Hans Wild aus St. Joachimsthal neue Glocken. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche erneut durch einen Brand zerstört. Der letzte Pastor Johannes Rebhun musste am 24. August 1624 auf Befehl Kaiser Ferdinand II. zusammen mit jenen Bürgern, die nicht zum Katholizismus konvertierten, das Land verlassen. Rebhun wurde 1624 Pfarrer in Culmitzsch in der Diözese Weida und starb 1675. 1628 wurde der katholische Gottesdienst gewaltsam wieder eingeführt. Viele Bürger, vor allem Frauen, bekehrten sich erst später. Der erste katholische Seelsorger seit der Reformation war der Augustinermönch Pater Franciscus Albinus. Auf ihn folgten abwechselnd Kreuzherren, Weltpriester und andere Ordensgeistliche. Seit 1656 war die Pfarrstelle stets mit Kreuzherren besetzt. Ab 1698 übte der Kreuzherrenorden das Präsentationsrecht gemeinschaftlich mit dem Magistrat der Stadt aus, in der Form, dass der Großmeister drei Ordenspriester vorschlug aus denen der Magistrat einen auswählte, der dann dem fürsterzbischöflichen Konsistorium präsentiert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Neubau.", "content": "Da die alte zu klein gewordene Kirche nicht mehr den Anforderungen entsprach und wegen ihres schlechten Bauzustandes einzustürzen drohte, setzten sich 1727 der Großmeister des Kreuzordens und der frühere Dekan Franz Matthias Böhm bei Kaiser Karl VI. für einen Neubau ein. Die Pläne lieferte der Architekt Kilian Ignaz Dientzenhofer, der Ende 1729 in Karlsbad eintraf und notwendige Sondierungen durchführte. Darüber hinaus suchte Dientzenhofer nach einem geeigneteren Standort und fertigte mehrere Entwürfe an. Die mangelnde Finanzierung und Grundstücksfragen verzögerten das Vorhaben zunächst. 1732 stiftete der Bürger Lorenz Pleyer eine Summe von 4.000 Dukaten um die Anstellung eines zweiten Kaplans zu ermöglichen. Voraussetzung war, jede Woche vier Seelenmessen für den Stifter zu zelebrieren. Die Genehmigung zum Neubau erteilte Kaiser Karl VI. per Dekret am Tag vor seiner Abreise aus Karlsbad am 17. Juli 1732. Anschließend begannen am Fundament Ausgrabungen, die heiße Quellen zu Tage führten und in den Gräben Stalaktiten. Die Grundsteinlegung durch den Großmeister Franz Matthias Böhm erfolgte am 27. April 1733. Die Bauaufsicht übernahm der Polier Thomas Hansl aus Prag, der noch vor der Vollendung der Kirche starb. Weitere am Bau beteiligte waren die Schlosser Johann Kaspar Kraus und Johann Peter Hüttner, sowie der Tischler Franz Dietl. Stuckateur war Ignaz Palliari aus Prag. Die Arbeiten wurden wegen heißer Quellen die auf dem Gelände hervortraten, massiv behindert. Teilweise drohten die Dämpfe die Arbeiter zu ersticken. Die Kirche war bis 1736 fertiggestellt. Die Gesamtkosten betrugen 95.000 Dukaten, wofür größtenteils der Kreuzherrenorden aufkam, Kaiser Karl VI. steuerte einen Beitrag von 1000 Dukaten hinzu. 1756 begann der Bau eines neuen Dekanatsgebäudes. 1759 wurde die Kirche durch ein Feuer massiv beschädigt. 1763 stifte Kaiserin Maria Theresia der Kirche eine neue Turmuhr des Prager Uhrmachers Sebastian Landensberger und drei neue Glocken. Nach einer Hunger- und Pestepidemie, die den Kurort in den 1770er Jahren heimsuchte, wurden der Friedhof in der Innenstadt aufgelassen und die sterblichen Überreste teilweise in die Krypta transferiert. Auf Geheiß Kaiser Joseph II. verlegte man den neuen Friedhof 1784 an die zu dieser Zeit noch außerhalb der Stadt liegende Andreaskirche, die seit dem Jahre 1500 bestand und 1840/1841 im Empire-Stil umgebaut wurde. Die Türme erhielten 1861 ihre Laternen, wozu Graf Joachim von Münch-Bellinghausen einen Betrag von 1000 fl. beisteuerte. 1883 schenkte der Unternehmer Heinrich Mattoni der Kirche ein großes Glasfenster. 1930 zählte die Pfarrei 25.504 Katholiken. Letzter Dechant war Adam Becker aus dem Kreuzherrenorden. Zwischen 1948 und 1950 wurde die Kirche komplett restauriert. 1958 erfolgte die Aufnahme in die staatlichen Liste der Kulturdenkmäler. Seit 2010 wird die Kirche als nationales Kulturdenkmal geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur.", "content": "Es handelt sich um eine Barockkirche mit einem Mittelschiff auf dem Grundriss eines tiefen Ovals, umgeben von vier diagonal halbkreisförmigen und auf der Querachse rechteckigen Nischen. Das Kirchenschiff wird von einer sternförmigen Kuppel gewölbt. Das Presbyterium befindet sich auf der Ostseite. Die zweitürmige Hauptfassade ist durch flache ionische Pilaster gegliedert. Die Seitenwände der Kirche sind konkav gekrümmt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Das Mobiliar stammt überwiegend aus dem 18. Jahrhundert. Die Stuckarbeiten schuf Ignaz Palliari aus Prag. Das Altarbild malte Elias Dollhopf aus Schlaggenwald, ein weiteres Altarbild von dem Maler Josef Kramolin zeigt die hl. Maria Magdalena. Die vier Heiligenfiguren sind ein Werk des Bildhauers Jakob Eberle. Darüber hinaus haben sich zwei gotische Skulpturen erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Geläut.", "content": "Die ursprünglichen Glocken aus dem Jahr 1605 wurde 1759 bei einem Brand zerstört. Die größte Glocke trug die Inschrift: „Ein ehrbarer rath und gemeind in Carslbad liess mich gießen, Hans Wild in Joachimsthal liegt mich fliessen“. Als Ersatz erhielt die Kirche in den Jahren 1762/1763 drei neue Glocken mit einem Gesamtgewicht von 2562 Pfund. Die Inschrift der großen Glocke lautete: \"De munificentia augustiss. et apost. Majestät. Dominae und Regina Nostrae Mariae Theresiae, Patrocinante illustrissima comitissa Maria Antonia de Berchtold Augm. Cameriera Hae Campanae Fuse Sunt, Quas Excellentiss. Przichowsky episcopus Reg. Rhadencensis et Archiepiscopatus Pragensis Coadjutor.\" Im Zentrum der Glocke stand die Inschrift: „Gegossen Matthias Dival in Eger“. Die mittlere und kleine Glocke wurden 1762 von Johann Georg Jordan aus Eger gegossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die katholische Pfarrkirche St. Maria Magdalena (tschechisch \"Kostel svaté Máří Magdaleny\") im Zentrum der Kurstadt Karlsbad in Tschechien ist ein geschütztes Baudenkmal. Die Kirche zählt zu den bedeutendsten Barockbauten des Landes und wurde 2010 zum nationalen Kulturdenkmal erklärt.", "tgt_summary": null, "id": 239027} {"src_title": "Feministische Literaturwissenschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung und Entwicklung.", "content": "Die Herausbildung dieser politisch motivierten Richtung stand in einem kausalen Zusammenhang zum Feminismus und zur Frauenforschung vor und nach 1945 und darüber hinaus auch zum Wiederaufleben des Marxismus in den 1960er-Jahren und zur 68er-Bewegung. Von Beginn an beherrschten französische und US-amerikanische Vordenkerinnen die Feuilletons und das wissenschaftliche Feld. Die deutsche Wortverbindung „feministische Literaturwissenschaft“ lässt sich derzeit zuerst nachweisen bei der seit 1972 an der Universität Marburg lehrenden Professorin Marie Luise Gansberg („Seit dem Winter 1976 bin ich mit der Einarbeitung in einen neuen Wissenschaftsbereich beschäftigt: Women’s Studies, hier: feministische Literaturwissenschaft“) und auf einer Anzeigenseite von Nummer 48 der Zeitschrift \"Kursbuch\" 1977, wo der Courage-Verlag den Sammelband \"Frauen und Wissenschaft. Beiträge zur Berliner Sommeruniversität für Frauen, Juli 1976\" bewarb. Die an der Universität Hamburg eingerichtete „Arbeitsstelle feministische Literaturwissenschaft“ nahm ihre Arbeit 1985 auf. Das zuletzt genannte Datum sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele wichtige, die Durchsetzung Feministischer Literaturwissenschaft befördernde Grundlagen bereits in den 1970er-Jahren gelegt worden sind, weshalb dieses Jahrzehnt mehr zu betonen ist als die zwei nachfolgenden. Feministische Literaturwissenschaftlerinnen setzten sich zwar ideologie- und herrschaftskritisch mit der älteren Forschung, vor allem mit frauendiskriminierenden Äußerungen namhafter männlicher Literaturwissenschaftler, mit dem männerdominierten Literaturkanon und ganz vereinzelt mit wissenschaftspolitischen Fragen auseinander, sie gingen aber nicht so weit, autoritären Hierarchien an den Universitäten und der Qualifikationshürde der Habilitation, die von jeher „die versteckte Möglichkeit bietet, Frauen von hochqualifizierten Berufen fernzuhalten“, den Kampf anzusagen. Bezeichnenderweise waren es nicht die mit ergebnisoffener Forschung konfligierende parteiliche Haltung der Feministischen Literaturwissenschaft und ihre Zersplitterung, die das Interesse an einer dezidiert „feministischen“ Literaturwissenschaft dahinschwinden ließen, sondern der von feministischen Professorinnen mitgetragene Wettlauf der Moden, fachinterne Ausdifferenzierungs- und Verwissenschaftlichungsprozesse und der machtvolle Einfluss von männlichen Seilschaften bei Stellenbesetzungen. Ergänzend hierzu Barbara Hahn: Die Vorstellung, Feministische Literaturwissenschaft habe sich in Abhängigkeit zur rückläufigen Anziehungskraft der zweiten Frauenbewegung selbst abgeschafft, geht von der Fehlannahme aus, Feministische Literaturwissenschaft habe ihre eigenen politischen Ziele stets klar formuliert und mit großem Engagement verfolgt.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen.", "content": "Sofern nicht kenntnisreiche und gründliche Chroniken zur Feministischen Literaturwissenschaft diesem Trend ein Ende setzen, wird die vergleichsweise kurze Geschichte dieser einem Strohfeuer gleichenden A-Room-of-One's-Own-„Befreiungsbewegung“, deren wissenschaftliche Erträge in der Summe allerdings beachtlich sind, mehr und mehr dem Vergessen anheimgegeben. Im Zentrum der Feministischen Literaturwissenschaft standen unter anderem folgende Untersuchungsgegenstände: Hinzu traten die Themenkomplexe Unterdrückungs- und Gewaltmechanismen der patriarchalischen Gesellschaft und weibliche Autorschaft, Sprache und weibliches Schreiben, feministische Literaturtheorien, Literatur und Emanzipation, Frauenbewegung und Literatur, feministische Utopien in der Literatur, weibliche Lesesozialisation und Buchbesitz. Die 1999 erschienene, von Hiltrud Gnüg und Renate Möhrmann herausgegebene überarbeitete Auflage der \"Frauen Literatur Geschichte\" (Originalausgabe Metzler Verlag 1985, Lizenzausgabe Suhrkamp Verlag 1989 und der zweiten Auflage 2003) spannt den Bogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, von Europa und den USA bis nach Schwarzafrika und ist in neun Kapitel untergliedert: I. Klöster, Höfe und Salons – Räume literarischer Selbstentfaltung, II. Weibliche Bildungs- und Erziehungskonzepte, III. Neue Genres als Medium für weibliches Schreiben (Brief, Reisebericht, Memoiren, Autobiographie), IV. Phantastische Literatur, V. Theater als eroberter Raum, VI. Lyrische Stimmen, VII. Frauenrechte – Menschenrechte, VIII. Erotische Literatur, XI. Neue literarische Strömungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In der Endphase ab den 1990er-Jahren waren die soziale Herstellung von Geschlechterdifferenzen, Geschlechterrollen und die kultursemantischen Codierungen des Begriffspaares „Weiblichkeit“ / „Männlichkeit“ verbreitete Ansatzpunkte Feministischer Literaturwissenschaft. Hierdurch bahnten ihre Vertreterinnen der literaturwissenschaftlichen Geschlechter- und der literaturwissenschaftlichen Genderforschung den Weg. Durch wissenschaftliche und journalistische Veröffentlichungen, Lehrveranstaltungen, das Datenbankprojekt „Schriftstellerinnen in Deutschland, Österreich, Schweiz 1945–2008“ (DaSinD), Tagungen, Vorträge, Vortragsreihen, Lesungen und Ausstellungen wirkten feministische Literaturwissenschaftlerinnen und feministischen Bibliothekarinnen im Verein mit feministischen Schriftstellerinnen, feministischen Literaturkritikerinnen, feministischen Verlegerinnen und feministischen Buchhändlerinnen daran mit, die Sichtbarkeit von schreibenden und publizierenden Frauen in Geschichte und Gegenwart zu erhöhen und sich zu einer feministischen literarischen Öffentlichkeit zu formieren.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Feministische Literaturwissenschaftlerinnen unterzogen die von der vorausgehenden Forschung bereits weitreichend bibliographisch erfassten Primärquellen (selten Archivalien) eingehenden Analysen, oft verbunden mit der Intention, kursierende neue Fragestellungen und literatursoziologische, ideologiekritische, strukturalistische, poststrukturalistische, psychoanalytische oder dekonstruktivistische Ansätze auf Einzelwerke oder Textzusammenstellungen anzuwenden, ohne den Vorgang der Applikation je in Frage zu stellen und das Problem der Epigonenhaftigkeit zu thematisieren. Damit einher ging ein genereller Mangel an Selbstkritik. Dieser Problemzusammenhang und die unten aufgezeigten Defizite lagen unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Deskriptive Termini erschienen feministischen Literaturwissenschaftlerinnen als unkreative, einengende, den Fortschritt behindernde Fesseln. Die Folge waren unscharfe Begriffe und pseudowissenschaftliche Definitionen. Nicht nur die exponierte Stellung, die Theorie auch und vor allem dann eingeräumt wurde, wenn es sich um bloße Übernahmen handelte oder statt wissenschaftlicher Theorie „\"philosophische Erkenntnis\" das Telos bildet“, sondern auch der demonstrative Schulterschluss mit dem engen, normativen Literaturbegriff der klassischen Ästhetik wie auch der Literaturkritik und das Akklamieren von originalitätsheischender Sprachakrobatik katapultierten elementare wissenschaftliche Bewertungskategorien wie etwa den Schwierigkeitsgrad von Forschungsvorhaben, die Größenordnung der individuell oder im Team erzielten Innovationen und den Nutzen dieser Innovationen für die Fachgemeinschaft auf eine nachrangige Position. Im Zeichen der Aufwertung des Subjektiven und Privaten und eines erstarkenden Selbstbewusstseins galt fortan als neu und maßstabsetzend, was man selbst erforschte. Korrespondierend zu dieser Haltung wurden keine Anstalten unternommen, eine Bibliographie vergleichbar jener der „Forschungsgruppe FrauenKunstGeschichte“ zu erstellen. Am Austragen von den Geschlechterstreit im Hier und Jetzt betreffenden Konflikten und an einer wissenschaftlichen Ethik zeigten sich feministische Literaturwissenschaftlerinnen zu keiner Zeit interessiert und unterminierten unter diesen Vorzeichen ihren feministischen Anspruch, den Bedürfnissen von Frauen gerecht werdende gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen. Themen wie „Chancengleichheit unterwandernde Praktiken im Lehr- und Forschungsbetrieb“, „Die verdrängten dunklen Seiten der Studienbegingungen von Studentinnen und des Arbeitslebens von Wissenschaftlerinnen: Von nicht gehört und gefördert und von nicht anerkannt und gewürdigt werden bis zu Ausgrenzung, Mobbing und anderen Gewaltformen“, „Schutzräume für Opfer“, „Studienabbrecherinnen“, „Frauenarmut und Frauensolidarität in Literatur und Gesellschaft“, „Kulturen des Misstrauens und der Stigmatisierung“ und anderes mehr standen nie im Zentrum der von der Feministischen Literaturwissenschaft mitrepräsentierten Literaturwissenschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzungskriterien.", "content": "Feministische Literaturwissenschaft stand unter anderem auf den Schultern der bis heute von Vereinzelung geprägten literaturwissenschaftlichen Frauenforschung. Ihrem Selbstverständnis nach war sie das Gegenprogramm zur männerorientiert forschenden Literaturwissenschaft mit ihren chauvinistischen Tendenzen. Im Verlauf des Siegeszuges der Genderforschung wurden frühere feministische Literaturwissenschaftlerinnen in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle und ohne je auf einem wissenschaftlichen Fundament die nötigen begriffliche Klärungen vorgenommen zu haben, zu „Genderforscherinnen“. Sie und die nachwachsende Generation der Genderforscher und -forscherinnen sind in dem Ziel geeint, Geschlechterpolitik machen bzw. globale gesellschaftspolitische Veränderungen anstoßen zu wollen. Die unter dem Einfluss der Digitalisierung stehende, in ihrer Relevanz, Reichweite und potenziellen politischen Sprengkraft nicht zu unterschätzende literaturwissenschaftliche Frauenforschung neueren und neuesten Datums ist im Hinblick auf die herangezogenen Quellen und die Berücksichtigung von Vielsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsphänomenen sehr viel breiter aufgestellt als Feministische Literaturwissenschaft, sie ist methodisch stringenter, terminologisch präziser und innovativer, insbesondere auf der Fakten-, Themen- und Theorieebene, und zudem anschlussfähiger an interdisziplinäre Forschungen. Ob ein Beitrag der einen oder anderen Richtung zugehört, lässt sich hauptsächlich daran festmachen, ob verstärkt und vergleichsweise unhinterfragt feministische Primär- und Sekundärtexte zitiert werden, und ob Theorie auf Kosten von Methodenfragen und originärer Innovation „hochgejubelt“ wird. Der Feministischen Literaturwissenschaft sind zudem Forscherinnen zuzuordnen, die sich selbst als feministische Literaturwissenschaftlerin bezeichneten und die an Tagungen der „Arbeitsstelle feministische Literaturwissenschaft“ teilnahmen. Wissenschaftliche Bibliotheken subsumierten Publikationen, die der Feministischen Literaturwissenschaft zugeordnet werden können, unter das Schlagwort „Frauenforschung“ oder unter „Frauen- und Geschlechterforschung“. Literaturwissenschaftliche Geschlechterforschung stützt sich, sofern entsprechende Forschungen vorliegen, auf die Ergebnisse der literatur- und geschichtswissenschaftlichen Frauen-, Männer- und Transpersonenforschung. Entgegen landläufiger Vorstellungen ist Genderforschung keineswegs ein bedeutungsgleicher oder übergeordneter Begriff für Frauen-, Männer-, Transpersonen-, Geschlechter- und Queerforschung; vielmehr zeichnet sich diese Forschungsrichtung durch einen hohen Spezialisierungsgrad aus, der sich daraus ergibt, dass Genderforschung nicht auf die Erfassung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Geschlechter spezialisiert ist, sondern beschreibend und einordnend soziale und psychologische Vorgänge in den Fokus nimmt, die geschlechts- und geschlechterspezifische Zuschreibungen zum Inhalt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Synergien.", "content": "Das Verhältnis von Feministischer Literaturwissenschaft und Feministischer Linguistik war vor allem in den 1980er-Jahren ausgesprochen eng und wechselseitig. Feministische Literaturkritik übernahm und übernimmt eine vermittelnde Funktion gegenüber dem Buchhandel, den Bibliotheken, den Massenmedien, dem Literaturunterricht an Schulen und Hochschulen und jenem Publikum, das im privaten Rahmen liest und sich bildet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Feministische Literaturwissenschaft war eine sich im Sinne feministischer Ziele parteilich zeigende Richtung innerhalb der Literaturwissenschaft. Ihre zentralen Gegenstände waren in Abhängigkeit von der gewählten Blickrichtung einerseits schreibende und publizierende Frauen in ihren literarischen, sozialen und ökonomischen Zusammenhängen, andererseits Frauenliteratur. Neben epochenübergreifenden Frauenliteraturgeschichten und literarischen Anthologien begünstigten namentlich die Themenbereiche „Schriftstellerinnen und Emanzipation“ und „feministische Literaturtheorien“ bis in die 1990er-Jahre hinein die temporäre weltweite Anerkennung und Institutionalisierung von Feministischer Literaturwissenschaft.", "tgt_summary": null, "id": 2035625} {"src_title": "4. Biathlon-Weltcup 2019/20 (Oberhof)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Aufgrund von Schneemangels in Oberhof war die Durchführung des Weltcups für Langezeit unklar. Letztendlich sicherte Kunstschnee, der in der Skihalle Neuss produziert wurde die Durchführung des Weltcups. Dazu wurde der Schnee, der bereits für die World Team Challenge 2019 verendet worden war, mit 30 LKWs von der Veltins-Arena in Gelsenkirchen ins rund 400 Kilometer entfernte Oberhof gefahren. Der BUND in Thüringen kritisierte die Entscheidung, da die \"Maßnahmen in Oberhof nicht mehr verantwortbar sein\". Athleten und Funktionäre rechtfertigten die Schneetransporte. Unter anderem sprach die deutsche Biathletin Franziska Preuß davon, dass sie es \"nicht verkehrt finde, dass der Schnee von Schalke wieder genutzt werde. Preuß selbst konnte allerdings aufgrund einer Nasennebenhöhlenentzündung nicht an den Wettkämpfen teilnehmen. Dafür rückte Franziska Hildebrand zurück in die Damenmannschaft, die beim vorherigen Weltcup in Frankreich nicht an den Start gegangen war. Eine weitere Veränderung im Weltcupteam betrifft Erik Lesser bei den Herren, der, aufgrund von zuletzt schwacher Leistungen, von Bundestrainer Mark Kirchner nicht für den Heimweltcup berufen wurde und stattdessen im zweitklassigen IBU-Cup in Osrblie an den Start ging. Dafür startete im Sprint beim Weltcup für ihn Lucas Fratzscher. Auch der vor dem Weltcup Gesamtweltcupführende Johannes Thingnes Bø ging nicht an den Start. Bø wurde im Januar erstmals Vater und hatte bereits zuvor angekündigt bei den Rennen im Januar (Oberhof & Ruhpolding) nicht an den Start gehen zu wollen. Bei den Wettkämpfen Ende Januar in Pokljuka ging er aber wieder an den Start.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sprint.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "Start: Freitag, 10. Januar 2020, 14:30 Uhr Gemeldet: 111 Athleten, nicht beendet: 1 Aufgrund des Schneemangels wurden nicht, wie sonst im Männersprint üblich, 3 Runden mit je 3,3 Kilometern gelaufen, sondern 4 Runden mit einer Länge von 2,5 Kilometern. Dies führte dazu, dass die Sportler eine 2,5 km Runde liefen und liegend schossen. Anschließend wurden zwei Runden gelaufen ehe das Stehenschießen erreicht wurde und nach einer weiteren Runde das Ziel. Beim Fehlen des Führenden im Gesamtweltcup Johannes Thingnes Bø konnte Martin Fourcade gewinnen. Zweiter wurde mit Émilien Jacquelin auch ein Franzose. Für Johannes Kühn war es erst der zweite Podestplatz seiner Karriere, nach seinem zweiten Platz in Pokljuka zum Auftakt der Saison 2018/19. Die Schweizer mit Benjamin Weger verpasste als 12. mit einem Fehler beim Stehenschießen nur um zwei Sekunden die Top 10. Als bester Österreicher wurde Simon Eder 23.", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "Start: Donnerstag, 9. Januar 2020, 14:30 Uhr Gemeldet: 102 Athleten, nicht am Start: 2 Bei schwierigen Witterungsbedingungen konnte Marte Olsbu Røiseland gewinnen. Grundlage hierfür bildete ein fehlerfreies Schießen. Olsbu war neben der Kanadierin Lunder (7.) und der Japanerin Tachizaki (24.) eine von nur drei Athletinnen, die alle zehn Scheiben trafen. Lunder konnte mit dem 7. Platz sogar ihre Karrierebestleistung aus der vergangenen Saison um zwei Ränge verbessern. Als einzige Schweizerin schaffte es Selina Gasparin in die Top 20. Mit drei Schießfehlern belegte sie den 18. Rang.", "section_level": 3}, {"title": "Staffel.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "Start: Samstag, 11. Januar 2020, 14:15 Uhr Gemeldet und am Start: 26 Nationen, überrundet: 2 Trotz des Fehlens der beiden besten Norweger im Gesamtweltcup (Johannes Thingnes & Tarjei Bø) konnten erneut, wie in allen vorherigen Staffelrennen der Saison auch, der Skandinavier triumphieren. Trotz der Strafrunde, die Vetle Sjåstad Christiansen beim letzten Schießen laufen musste, konnte er auf die Staffel aus Norwegen auf den ersten Platz führen. Für die fünftplatzierte Staffel aus Weißrussland war es das beste Staffelergebnis bei den Männern seit 11 Jahren. Damals erreichte man in der Saison 2008/2009 ebenfalls den fünften Rang in Oberhof. Das Schweizer Quartett wurde, auch aufgrund vieler Nachlader, Siebter. Die Österreicher erreichten als 9. das Ziel mit über drei Minuten Rückstand. Die Staffel aus Italien musste gleich sechs Strafrunden laufen und erreichte die Ziellinie erst als 23., siebeneinhalb Minuten nach den Norwegern.", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "Start: Samstag, 11. Januar 2020, 11:30 Uhr Gemeldet und am Start: 23 Nationen, überrundet: 5, disqualifiziert: 1 Auch die dritte Staffel der Saison gewannen die Norwegerinnen souverän. Die ersten drei Mannschaften hatten sich bereits weit vom Rest des Feldes abgesetzt, sodass diese das Podest unter sich ausmachten. Die deutsche Startläuferin Vanessa Hinz musste beim ihrem Stehenschießen bei schwierigen Windbedingungen eine Strafrunde laufen, was das deutsche Quartett zwischenzeitlich auf den 20. Rang zurückwarf. Die Italienerinnen, die nach der ersten Läuferin Vittozzi noch auf Platz zwei lagen, fielen im Laufe des Rennen nach drei Strafrunden im Laufe des Rennen immer weiter zurück und belegten am Ende dem neunten Rang. Das österreichische Team wurde nach einer Strafrunde von Schlussläuferin Tamara Steiner Elfter.", "section_level": 3}, {"title": "Massenstart.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "Start: Sonntag, 12. Januar 2020, 14:30 Uhr Gemeldet und am Start: 30 Athleten Wie auch schon im Sprint wurde wegen des Schneemangels die Rundenlänge von 3 Kilometern auf 2,5 verkürzt. Um dennoch auf 15 Kilometer zu kommen wurden zu Beginn zwei Runden gelaufen ohne das geschossen wurde. Im Anschluss verlief das Rennen gewohnt weiter, sodass nach jeder der kürzeren Runden geschossen, beziehungsweise das Ziel erreicht wurde. Martin Fourcade nutzte auch das zweite Rennen während der Abwesenheit von Johannes Thingnes Bø und gewann erneut. Der Franzose hatte am Ende rund 20 Sekunden Vorsprung auf Arnd Peiffer und Simon Desthieux, die sich ein Fotofinish um den zweiten Rang lieferten, das am Ende knapp zu Gunsten des Deutschen ausfiel, der damit erstmals in dieser Saison auf dem Podest stand. Für Philipp Horn endete das Rennen ebenfalls erfreulich. Der 25-jährige erreichte mit dem sechsten Platz seine beste Karriereleistung.", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "Start: Sonntag, 12. Januar 2020, 12:45 Uhr Gemeldet und am Start: 30 Athletinnen Kaisa Mäkäräinen triumphierte zum ersten Mal in der Saison und das nur einen Tag nach ihrem 37. Geburtstag. Grundlage für ihren Erfolg bildete eine sehr gute Schießleistung. Bei starkem Wind musste sie nur eine Strafrunde laufen, was die wenigsten des gesamten Teilnehmerfelds waren. 20 der 30 Athletinnen musste sogar sechs Mal oder öfter die 150 Strafmeter laufen. Denise Herrmann, die als Fünfte beste Deutsche wurde kam zwar noch in der Führungsgruppe zum letzten Schießen, verfehlte dort aber drei der fünf Scheiben und fiel dementsprechend zurück. Auch die einzige bis dato fehlerfrei Athletin Kryuko aus Weißrussland erwischte es mit vier Fehlern ebenfalls so, dass sie einige Plätze einbüßen musste. Mit Dorothea Wierer, Lisa Vittozzi (beide Italien), Lena Häcki (Schweiz) und Katharina Innerhofer (Österreich) konnten auch diese Nationen mindestens eine Athletin unter den besten Zehn stellen.", "section_level": 3}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Durch die beiden Siege von Martin Fourcade und das Fehlen seines Kontrahenten Bø konnte der Franzose die Führung im Gesamtweltcup übernehmen. Dennoch blieb Johannes Bø auf Rang 2 noch vor Simon Desthieux und seinem Bruder Tarjei. Bei den Damen konnte Dorothea Wierer ihre Führung verteidigen. Ihre Verfolgerin blieb, wie auch in der Vorwoche, die Norwegerin Tiril Eckhoff. Nachdem bei den Frauen nach dem Ende des letzten Weltcups keine deutsche Frau mehr unter den besten 10 stand, konnte Denise Herrmann als nun Fünfte dies wieder erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Debütanten.", "content": "Folgende Athleten nahmen zum ersten Mal an einem Biathlon-Weltcup teil. Dabei kann es sich sowohl um Individualrennen, aber auch um Staffelrennen handeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 4. Biathlon-Weltcup der Saison 2019/20 fand in Deutschland im thüringischen Oberhof statt. Die Wettbewerbe im Oberhof bilden traditionell den Auftakt des zweiten Trimesters des Biathlon-Weltcups und des neuen Kalenderjahres. Ausgetragen wurden die Wettkämpfe in der Lotto Thüringen Arena am Rennsteig, das auch Schauplatz der Biathlon-Weltmeisterschaften 2023 sein soll. Dieses Jahr wurden die Wettkämpfe zwischen dem 9. und 12. Januar 2020 ausgetragen.", "tgt_summary": null, "id": 481271} {"src_title": "8. Biathlon-Weltcup 2019/20 (Kontiolahti)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Aufgrund der COVID-19-Pandemie zogen die US-Amerikaner ihre Athleten bereits vor dem ersten Start zurück und flogen zurück in die USA. Auch die Mannschaft aus Österreich trat vorzeitig die Heimreise an, \"um die Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung umzusetzen\", wie ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel bekannt gab. Für die Wettbewerbe in Kontiolahti waren ursprünglich Zuschauer vorgesehen und keine \"Geisterrennen\" wie in der Vorwoche in Nové Město. Allerdings wurde kurz vor dem Herrensprint, der den Auftakt zum Weltcupwochende bildete, bekannt, dass die Wettbewerbe nun doch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden sollten. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich bereits Zuschauer auf dem Weg in Richtung des Biathlonstadion Kontiolahti, diese mussten aber aufgrund der Anordnung umkehren und sich auf den Weg nach Hause begeben. Außerdem wurde im Vorfeld der Wettkämpfe bekannt, dass diese die letzten der Saison seien, da der letzte Weltcup in Oslo bereits aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt worden war. Dies bedeutete, dass die Entscheidungen im Gesamtweltcup und in den Disziplinenwertungen somit bereits in Kontiolahti fallen würden.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sprint.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "Start: Donnerstag, 12. März 2020, 15:30 Uhr Gemeldet: 104 Athleten, nicht am Start: 4, disqualifiziert: 1 Wieder einmal gewann Johannes Thingnes Bø ein Rennen. Der Norweger gewann vier der acht Sprintrennen. Nach einer fehlerfreien Schießleistung und der schnellsten Laufleistung aller Teilnehmer lag der Norweger rund 20 Sekunden vor den Franzosen Martin Fourcade und Émilien Jacquelin, die auf den Plätzen zwei und drei folgten. Der einziger Athlet, der einen Fehler schoss und trotzdem in die Top 10 laufen konnte, war Benedikt Doll. Beim Stehenschießen ließ er eine Scheibe stehen, doch die drittbeste Laufzeit der Athleten ermöglichte ihm dieses Ergebnis. Struma Holm Lægreid konnte durch seinen 10. Rang erstmals in seiner Karriere einen Platz unter den besten Zehn erreichen und das bei seinem erst dritten Einsatz auf Weltcupniveau. Auch der beste Österreicher Felix Leitner (13.) bleib am Schießstand fehlerfrei. Hingegen mussten Lukas Hofer (2 Fehler/24.) als bester Italiener und Jeremy Finello (1 Fehler/37.) als bester Schweizer jeweils Fehler in Kauf nehmen.", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "Start: Freitag, 13. März 2020, 15:30 Uhr Gemeldet: 97 Athletinnen, nicht am Start: 2 Wie auch schon beim Sprint in der Vorwoche in Nové Město konnte erneut Denise Herrmann gewinnen. Sowohl in Kontiolahti als auch in Nové Město startete sie mit einer sehr niedrigen Startnummer und kam als Allererste ins Ziel. Folglich musste Herrmann lange auf die Ergebnisse der anderen Athletinnen warten, aber keine konnte die Bestmarke von Herrmann erreichen. Ihrer Zeit am nächsten kam mit Franziska Preuß, die Zweite wurde und somit für einen deutschen Doppelsieg sorgte. Auf Rang drei erreichte Tiril Eckhoff das Ziel. Damit holte die Norwegerin vor dem letzten Rennen der Saison weitere Punkte auf die Gesamtweltcupführende Dorothea Wierer auf, die lediglich 19. wurde. Christina Rieder erreichte mit dem 34. Platz das beste Resultat einer Österreicherin.", "section_level": 3}, {"title": "Verfolgung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "Start: Samstag, 14. März 2020, 13:45 Uhr Gemeldet: 60 Athleten, nicht am Start: 5, nicht beendet: 1 Martin Fourcade, der siebenmalige Gesamtweltcupsieger, gab am Abend zuvor bekannt seine aktive Karriere zu beenden. Auf den Tag genau vor 10 Jahren, am 14. März 2010, gewann Fourcade seinen allererstes Weltcuprennen. Auch damals handelte es sich um eine Verfolgung in Kontiolahti. Mit seinem Sieg schließt sich also ein Kreis. Der Franzose, der sieben Mal den Gesamtweltcup, fünf Mal olympischen Gold gewann und zuvor insgesamt 78 Weltcuprennen für sich entscheiden konnte, schaffte auch bei seinem letzten Karrierestart einen Sieg, sodass er in seiner Karriere 79 Siege einfahren konnte. Auf dem Podium landeten neben Fourcade seinen beiden Landsleute Quentin Fillon Maillet und Émilien Jacquelin. Letzterer konnte sich durch den dritten Platz die kleine Kristallkugel in der Verfolgung sichern. Johannes Thingnes Bø reichte der vierte Platz um noch im letzten Rennen der Saison an Martin Fourcade im Gesamtweltcup vorbeizuziehen und diesen zu gewinnen. Auch Arnd Peiffer zeigte sich glücklich über den fünften Rang zum Abschluss der Saison. Aufgrund der COVID-19-Pandemie befand sich die Mannschaft aus Österreich bereits auf dem Heimweg. Als einziger Schweizer erreichte Martin Jäger das Ziel und zwar als 42.", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "Start: Samstag, 14. März 2020, 15:45 Uhr Gemeldet: 60 Athletinnen, nicht am Start: 6 Auch das letzte Rennen der Saison bei den Damen gewann eine Athletin aus Frankreich, nachdem zuvor bei den Herren mit Martin Fourcade ein Franzose gewinnen konnte. Während es für Fourcade der letzte Erfolg seiner Karriere war, gewann Julia Simon erstmals ein Weltcuprennen. Auf Platz zwei folgte Selina Gasparin, die erstmals in dieser Saison auf dem Podest stand. Für Lisa Vittozzi war es der zweite Podestplatz der Saison. Mit Kaisa Mäkäräinen beendete auch bei den Damen ihre Karriere. Auch sie gewann mehrfach den Gesamtweltcup und zahlreiche Rennen. Zum Abschluss ihrer Karriere verbesserte sich die 37-jährige von Platz 18 auf den 4. Rang in ihrem Heimatland Finnland, allerdings ohne Zuschauer. Die Gewinnerin des Sprint Denise Herrmann schoss acht Fehler und fiel auf den 16. Platz zurück. Die Österreicherinnen gingen, wie auch ihre männlichen Landsleute, nicht an den Start, da sie sich im Zuge der COVID-19-Pandemie auf den Heimweg gemacht hatten.", "section_level": 3}, {"title": "Single-Mixed-Staffel & Mixed-Staffel.", "content": "Zum Abschluss der Wettkämpfe in Kontiolahti war ursprünglich geplant noch eine Single-Mixed-Staffel und eine Mixed-Staffel durchzuführen. Allerdings sagte die IBU die Wettkämpfe im Zuge der COVID-19-Pandemie ab, um den Athleten eine geordnete Heimreise zu ermöglichen. Somit handelte es sich bei den Verfolgungsrennen um die letzten der Saison, da auch der gesamte Weltcup in Oslo abgesagt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auf den Gesamtweltcup.", "content": "Im Kampf um den Gesamtweltcup entwickelte sich bis zum letzten Rennen ein knappes Duell. Am Ende lag Martin Fourcade mit 54 Punkten vor seinem Verfolger aus Norwegen. Allerdings wurden, aufgrund von Streichresultaten, Fourcade 56 Punkte abgezogen, sodass er hinter Bø zurückfiel. Dieser hatte hingegen keine keine Streichergebnisse, da er aufgrund seiner \"Babypause\" im Januar bereits für vier Rennen ausgesetzt hatte. Auch bei den Frauen wurde der Gesamtweltcup erst im letzten Rennen entschieden. Dorothea Wierer und ihre Verfolgerin Tiril Eckhoff lieferten sich virtuell ein enges Duell um den Gesamtweltcupsieg, bei dem Eckhoff zwischenzeitlich sogar vorne lag. Doch beim letzten Schießen verschoss die Norwegerin gleich dreimal, sodass sie gemeinsam mit Wierer auf die Schlussrunde ging. Obwohl sie hinter Eckhoff ins Ziel kam konnte Wierer ihren Punktevorsprung, auch nach dem Abzug der Streichergebnisse, verteidigen und sich somit zum zweiten Mal in Folge die große Kristallkugel sichern.", "section_level": 2}, {"title": "Auf die Disziplinenwertungen.", "content": "Da es sich bei den Rennen um Kontiolahti um die letzten der Saison handelte entschieden sich auch, wer die kleinen Kristallkugeln in den Disziplinenwertungen gewinnen würde. In der Sprintwertung setzten sich Martin Fourcade und Denise Herrmann durch, die beide jeweils zwei der acht Sprintrennen gewinnen konnten. Im Verfolgungsweltcup konnte sich bei den Männern Émilien Jacquelin (auch Weltmeister in dieser Disziplin) erstmals in seiner Karriere eine Disziplinenwertung gewinnen. Auch für Tiril Eckhoff, die die erfolgreichste Verfolgerin in dieser Saison war, war es der erste Gewinn einer kleinen Kristallkugel.", "section_level": 2}, {"title": "Debütanten.", "content": "Folgende Athleten nahmen zum ersten Mal an einem Biathlon-Weltcup teil. Dabei kann es sich sowohl um Individualrennen, aber auch um Staffelrennen handeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 8. Biathlon-Weltcup der Saison 2019/20 fand im finnischen Kontiolahti statt. Das Biathlonstadion Kontiolahti, in dem die Wettbewerbe stattfanden, war zuvor letztmals in der Saison 2017/18 Gastgeber von Wettkämpfen auf Weltcupniveau. Ausgetragen wurden die Wettbewerbe in diesem Jahr zwischen dem 12. und 15. März 2020.", "tgt_summary": null, "id": 52155} {"src_title": "Častotice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Častotice befindet sich auf einer Hochfläche der Jevišovická pahorkatina (\"Jaispitzer Hügelland\") im Süden der Böhmisch-Mährischen Höhe. Durch den Ort fließt der Bach Častotický potok. In der Nähe des Dorfes liegen mehrere größere Teiche: nordöstlich der Nový rybník (5,7 ha), südlich der Dubovec (31 ha) und der Stejskal (12 ha) sowie westlich der Hranečník. Gegen Nordwesten erhebt sich die Havary (501 m n.m.). Nachbarorte sind Vaneč im Norden, Zahrádka im Nordosten, Ocmanice im Osten, Náměšť nad Oslavou, Padrtův Mlýn und Placký Dvůr im Südosten, Okarec im Süden, Studenec und U Nádraží im Südwesten, Pozďatín im Westen sowie Pyšel im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Častotice wurde wahrscheinlich nach einer Person \"Čistota\" bzw. \"Častohošť\" benannt. Die erste schriftliche Erwähnung des zur Feste Eywanč gehörigen Dorfes erfolgte 1353, als Přibka von Eywanč ihr Wittum in Častotice und Zahrádka ihren Söhnen Tobias und Sezema schenkte. Nach dem Tode der Brüder Sezema und Tobias von Eywanč fielen deren Güter Eywanč, Ocmanice, Častotice, Studnice und Zahrádka um 1360 an den Landesherren heim. Markgraf Johann Heinrich schenkte die heimgefallenen Güter 1366 dem Johann von Meziříč, der Častotice an Peter von Častotice verpfändete. Letzterer kaufte 1369 von Kuneš von Tasov noch einen Hof in Jinošov, den er 1371 wieder an Zbyněk von Újezd veräußerte. Später wurde das Gut der Herrschaft Namiescht zugeschlagen. Im Zuge der Trennung der Herrschaften Meziříčí und Namiescht durch die Herren von Krawarn wurde Častotice 1437 zusammen mit der Burg Namiescht an Matthäus Schwanberg von Skrziwin veräußert und blieb danach immer bei Namiescht. Im Jahre 1446 wurde noch ein Zich von Častotice erwähnt, dieser besaß aber bestenfalls Anteile an dem Dorf. 1674 gab es in Častotice drei Ganzhüfner, einen Dreiviertelhüfner und zwei Häusler mit Feld; ein weiteres Dreiviertelhufengut sowie eine Häuslerstelle lagen noch seit dem Dreißigjährigen Krieg wüst. Ab 1752 gehörte die Herrschaft Namiescht den Grafen Haugwitz. Im Jahre 1842 bestand das im Znaimer Kreis auf einer Anhöhe gelegene Dorf \"Czastotitz\" bzw. \"Častotice\" aus 11 Häusern, in denen 85 Personen lebten. Pfarr- und Schulort war Pischello. Auf Czastotitzer Flur befanden sich die bedeutendsten Fischteiche der Herrschaft. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Czastotitz\" der Fideikommissgrafschaft Namiescht untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Častotice\" / \"Czastotitz\" ab 1849 einen Ortsteil der Marktgemeinde Namiest im Gerichtsbezirk Namiest. Ab 1869 gehörte Častotice zum Bezirk Trebitsch. Zu dieser Zeit hatte das Dorf 80 Einwohner und bestand aus 11 Häusern. Im Jahre 1894 lösten sich Zahrádka und Častotice von Namiest los und bildeten die Gemeinde Zahrádka. Im Jahre 1900 lebten in Častotice 101 Personen; 1910 waren es 97. Beim Zensus von 1921 lebten in den 13 Häusern des Dorfes 87 Personen, darunter 86 Tschechen. Im Jahre 1930 bestand Častotice aus 15 Häusern und hatte 86 Einwohner. Zwischen 1939 und 1945 gehörte Častotice / Tschastotitz zum Protektorat Böhmen und Mähren. 1948 wurde Častotice dem Okres Velká Bíteš zugeordnet. Im Jahre 1950 hatte Častotice 69 Einwohner. Im Zuge der Gebietsreform und der Aufhebung des Okres Velká Bíteš wurde das Dorf am 1. Juli 1960 dem Okres Třebíč zugewiesen. Beim Zensus von 2001 lebten in den 19 Häusern von Častotice 56 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil Častotice bildet einen Katastralbezirk.", "section_level": 1}], "src_summary": "Častotice (deutsch \"Czastotitz\", 1939–45 \"Tschastotitz\") ist ein Ortsteil der Gemeinde Zahrádka in Tschechien. Er liegt sechs Kilometer nordwestlich von Náměšť nad Oslavou und gehört zum Okres Třebíč.", "tgt_summary": null, "id": 1063864} {"src_title": "Marie Schmolková", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Marie Schmolková wurde in Prag als jüngstes Kind einer assimilierten jüdischen Familie geboren. Ihre Eltern, Hynek und Julie Eisner, betrieben ein Textilgeschäft. Sie besuchte eine höhere Mädchenschule in Prag; zu ihren Lehrerinnen zählte die bekannte Schriftstellerin Gabriela Preissová. Marie machte, vermutlich aus finanziellen Gründen, keine weitere Ausbildung, hörte aber im Jahr 1916 Vorlesungen an der Prager Karls-Universität. Sie half im elterlichen Geschäft und arbeitete später in einer kleinen Bank, in der sie es bis zur Stellvertreterin des Geschäftsführers brachte. Die Eisners waren nicht sehr religiös. Zuhause sprachen sie Tschechisch, beherrschten aber auch fließend Deutsch. Marie lernte auch sehr gut Französisch und Englisch. Nach dem Tod ihrer Mutter heiratete sie 1923 den wesentlich älteren verwitweten Leopold Schmolka (1868–1928), einen bekannten und wohlhabenden Prager Anwalt. Nach fünfjähriger Ehe starb Leopold. Die Ehe blieb kinderlos. Nach dem Tod ihres Mannes unternahm Marie Schmolková eine Reise durch den Nahen Osten und besuchte Ägypten, Syrien und Palästina. Unter dem Eindruck dieser Reise schloss sie sich der zionistischen Bewegung an und trat in die Women’s International Zionist Organisation (WIZO) in Prag ein, wo sie bald eine führende Position einnahm. Sie war überzeugte Sozialdemokratin, engagierte sich politisch und widmete sich der Sozialarbeit. Sie gehörte auch dem Führungsgremium der \"Jüdischen Partei\" \"(Židovská strana)\" der Tschechoslowakei an.", "section_level": 1}, {"title": "Hilfe für jüdische Flüchtlinge.", "content": "Nach Hitlers Machtergreifung im Jahr 1933 organisierte Marie Schmolková Hilfen für Flüchtlinge, die in der Tschechoslowakei Schutz vor dem nationalsozialistischen Regime suchten. Sie übernahm den Vorsitz des \"Nationalen Koordinierungsausschusses für Flüchtlinge\" \"(Národní koordinační výbor pro uprchlíky)\", wo sie mit Milena Jesenská und Max Brod zusammenarbeitete. Schmolková verhandelte mit Behörden im In- und Ausland, besorgte Visa und versuchte, für die Flüchtlinge Wohnraum und Arbeitsplätze zu beschaffen. Sie repräsentierte den Koordinierungsausschuss auch auf internationaler Ebene. Sie wurde Vertreterin der jüdischen Hilfsorganisationen Jewish Colonization Association (HICEM) und American Jewish Joint Distribution Committee (AJDC) und engagierte sich im Hilfskomitee von B’nai B’rith in Prag. Als Vertreterin ihres Landes nahm sie an den Sitzungen der Women’s International League for Peace and Freedom teil. Sie war die einzige tschechoslowakische Vertreterin im Flüchtlingskommissariat des damaligen Völkerbundes. Als tschechoslowakische Delegierte nahm sie im Juli 1938 an der Konferenz von Évian teil. Hier musste sie erleben, dass die Länder der damaligen freien Welt es ablehnten, jüdische Flüchtlinge aus dem nationalsozialistischen Deutschland aufzunehmen. Die Opfer des Hitler-Regimes wurden oft als Agenten und Propagandisten des Nationalsozialismus oder als Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnet. Nach dem Anschluss Österreichs und nach der Abtretung des Sudetenlandes an das nationalsozialistische Deutsche Reich im Oktober 1938 eskalierte die Flüchtlingskrise. Mehr als hunderttausend hauptsächlich deutsch-jüdische Flüchtlinge und Gegner des nationalsozialistischen Regimes kamen zusätzlich in das nicht besetzte tschechoslowakische Kernland. Das Land war überfordert und in der tschechischen Bevölkerung regte sich zudem starker Widerstand gegen die Deutschen. Schmolková besuchte die Gebiete, in denen die Flüchtlinge konzentriert waren, sammelte Material, um die öffentliche Meinung aufzurütteln, und schrieb Appelle an ausländische Botschafter in Prag und an jüdische Organisationen im Ausland. Kein Land war bereit, den jüdischen Flüchtlingen zu helfen. Schließlich bot Großbritannien an, zumindest Kinder unter 17 Jahren aufzunehmen. Marie Schmolková und ihr Team arbeiteten eng mit britischen Flüchtlingshelfern zusammen, vor allem mit \"Doreen Warriner\", einer Vertreterin der Hilfsorganisation \"British Committee for Refugees from Czechoslovakia\" (BCRC). Im Dezember 1938 lud sie Nicholas Winton nach Prag ein. Ihn hatte Doreen Warriner mit der Organisation der Auswanderung jüdischer Kinder beauftragt. Schmolková hegte keinen Zweifel daran, dass Deutschland bald die ganze Tschechoslowakei besetzen würde. In einem Wettlauf gegen die Zeit versuchte sie mit ihrem Team so vielen Kindern wie möglich die Ausreise zu ermöglichen. Diesem „tschechischen Kindertransport“ gelang es, insgesamt 669 tschechoslowakische Kinder jüdischer Herkunft vor dem Holocaust zu retten. Diese Kinder überlebten oft als einzige ihrer Familie den Krieg. Gleich am 16. März 1939, einen Tag nach der Besetzung des Landes, wurden Schmolková und ihre Mitarbeiter vom Flüchtlingskomitee von der Gestapo verhaftet. Es folgten zwei Monate im Prager Gefängnis Pankrác, wo sie sich, obwohl sie Diabetikerin war, sechs- bis achtstündigen Verhören unterziehen musste. Erst nach Protesten der US-Botschaft, einer Reihe von tschechischen Politikern und der Frauenrechtlerin Františka Plamínková wurde sie am 18. Mai 1939 entlassen. Im August 1939 sandte Adolf Eichmann, Leiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Prag, Marie Schmolková als Mitglied einer jüdischen Delegation nach Paris, um in Verhandlungen mit dem AJDC die jüdische Auswanderung zu beschleunigen. Zu dieser Zeit bedeutete „Auswanderung“ noch die Vertreibung ins Ausland, später bedeutete es nur noch die Deportation ins Konzentrationslager. In Paris erlebte Schmolková den Beginn des Zweiten Weltkrieges. Sie übersiedelte noch 1939 nach London und setzte dort ihre Bemühungen fort, den Flüchtlingen zu helfen.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Ein halbes Jahr später starb Marie Schmolková in London an einem Herzinfarkt. Sie habe sich „zu Tode gearbeitet“, schreibt die Historikerin Anna Hájková. Bei ihrer Trauerfeier im Londoner \"Golders Green Crematorium\" versammelten sich führende Vertreter der tschechoslowakischen Exilregierung und namhafte Zionisten. Die Begräbnisrede hielt der tschechoslowakische Außenminister im Exil, Jan Masaryk: „Gott befohlen, Mařenka, verlassen Sie sich auf uns. Wir werden einmütig sein, wir werden einander lieben, wir werden gewinnen und werden Sie nach Hause bringen. Ruhen Sie bis dahin und Ihr Geist helfe uns bei unserer gemeinsamen heiligen Arbeit für Frieden, Anstand und Freiheit.“ Dieses Versprechen hat die tschechoslowakische Regierung nie erfüllt. Nach dem Krieg geriet Marie Schmolková völlig in Vergessenheit. Sie hat nicht einmal ein Grab. Die Aufzeichnungen besagen, dass ihre Asche „vom Bestattungsunternehmer weggetragen“ wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenken.", "content": "Die tschechoslowakische Exilgruppe von WIZO benannte sich zu ihren Ehren in \"The Marie Schmolka Society\" um und veröffentlichte im Jahr 1944 eine Gedenkbroschüre. Die Historiker Martin Šmok und Anna Hájková gründeten im Oktober 2018 \"Společnost Marie Schmolkové – The Marie Schmolka Society\" in Prag. Ihr Ziel ist es, Marie Schmolková bekannt zu machen und sich für die Errichtung von Gedenkstätten in London und in Prag einzusetzen. Geplant sind jährliche Workshops und ein Marie-Schmolková-Preis für die besten Arbeiten über weibliche Sozialarbeiterinnen während des Holocaust. Anna Hájková erinnert: „Wir haben vergessen, dass die Kindertransporte hauptsächlich von Frauen organisiert wurden, deren Namen heute in Vergessenheit geraten sind.“ Zu ihnen gehören Doreen Warriner und Marie Schmolková. „Genauer betrachtet war Nicholas Winton ein Praktikant von Marie Schmolková.“ Anna Hájková bedauert: „Während an Nicholas Winton eine Statue am Prager Hauptbahnhof erinnert und er eine der höchsten staatlichen Auszeichnungen der Tschechischen Republik erhielt, existiert für Marie Schmolková keine Gedenkstätte.“ Am 22. Oktober 2019 verlieh Prag 1 Marie Schmolková die Ehrenbürgerschaft in memoriam.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marie Schmolková (geborene Eisnerová, * 23. Juni 1893 in Prag; † 27. März 1940 in London) war eine tschechoslowakische jüdische Sozialarbeiterin, überzeugte Zionistin und Vorsitzende des \"Nationalen Koordinierungsausschusses für Flüchtlinge\" in der Tschechoslowakei. In den 1930er-Jahren half sie, Tausende von hauptsächlich jüdischen Flüchtlingen vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu retten. Als einzige Delegierte der Tschechoslowakei nahm sie im Juli 1938 an der Konferenz von Évian über jüdische Flüchtlinge teil. Mit Hilfe von Nicholas Winton organisierte sie die sogenannten „Kindertransporte“ nach Großbritannien.", "tgt_summary": null, "id": 762826} {"src_title": "František Rasch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie und Ausbildung.", "content": "Der Vater Adolf Rasch war Deutscher und Schneider von Beruf. Die Mutter Kateřina Raschová, geb. Petříková war Tschechin. Sie hatten acht Kinder, František war das vierte. Als er sechs Jahre alt war, zog die Familie nach dem ebenfalls in Mähren liegenden Opava (Troppau) um, wo der Vater eine Stelle als Postbeamter bekam. Der Leiter des Stadtarchivs in Přerov / Prerau, Jiří Lapáček vermutet, dass František höchstwahrscheinlich fünf Klassen der deutschen Gemeindeschule und später bis 1903 drei Klassen der Bürgerschule absolvierte. Danach besuchte er die Handelsschule und ließ sich nebenbei in einem Eisenwarenladen in Opava / Troppau zum Handelsgehilfen ausbilden. Sobald er seine Lehre im Jahr 1905 abgeschlossen hatte, ging er nach Šibenik und schrieb sich in die dortige Schule für Schiffsjungen ein. Die Militärschule dauerte zwei Jahre. Anschließend leistete er seinen Militärdienst. Rasch verbrachte die Jahre 1905 bis 1913 auf dem Meer oder in verschiedenen Marinestützpunkten.", "section_level": 1}, {"title": "Matrosenaufstand von Cattaro.", "content": "Mit Kriegsausbruch 1914 wurde Rasch als Reservist zur österreichisch-ungarischen Marine eingezogen. Anfang 1918 war er als Titularbootsmann (höherer Unteroffizier) bei der Beleuchtungsabteilung in Kumbor (an der mittleren Bucht von Cattaro gelegen) stationiert. Es ist nicht ganz klar, wie intensiv Rasch in die Vorbereitungen für den Matrosenaufstand von Cattaro eingebunden war. Bruno Frei und Jindřich Veselý beschreiben verschiedene lockere Gruppen, die gegen die als katastrophal empfundene Lage protestieren wollten. Dazu wollte man sich der großen Streikwelle in Österreich-Ungarn anschließen und ihr weiteren Auftrieb verleihen. Auch Rasch gehörte offenbar diesen Gruppen an. Er wird von Veselý als genial/brillant und als bewusster Sozialdemokrat beschrieben. Er tritt aber erst am zweiten Tag des Aufstands öffentlich in Erscheinung, als er als wichtigster Sprecher des zentralen Matrosenkomitees auf dem Flaggschiff (österr.: Flaggenschiff) \"SMS Sankt Georg\", dem Zentrum des Aufstands, fungiert. Plaschka sieht in Rasch das bestimmende Element der Revolte, der auch deutlich die sozialrevolutionäre Perspektive angesprochen habe: \"daß mit dem System im Staat gebrochen werden müsse.\"", "section_level": 1}, {"title": "Standgericht und Erschießung.", "content": "Der Aufstand musste bereits am dritten Tag abgebrochen werden, weil die Streikwelle in Österreich-Ungarn kurz vorher zum Erliegen gekommen war, weil eine größere Unterstützung durch die Bevölkerung und die an Land stationierten Kräfte ausgeblieben war und weil es der Militärführung gelungen war, loyale Kräfte heranzuschaffen. Daraufhin wurden 678 Marineangehörige verhaftet, darunter auch Rasch. Davon wurden 40 vor ein Standgericht gestellt, von denen vier, einschließlich Rasch, am 10. Februar 1918 zum Tod durch Erschießen verurteilt wurden. Ein Gnadengesuch des zivilen Anwalts Dr. Mitrović an den Kaiser, das unter anderem mit einer unfairen Prozessführung begründet wurde, blieb unbeantwortet. Die Hinrichtung erfolgte frühmorgens am 11. Februar 1918 unterhalb der Friedhofsmauern des nahegelegenen Dorfes Skaljari. Sie wurden in einem Gemeinschaftsgrab beerdigt. Über die letzten Stunden der Verurteilten gibt es einen Bericht des kroatischen Feldkuraten (österr. für Militärgeistlicher) Don Niko Luković, der von dem Schriftsteller und Historiker Niko Simov Martinovic aufgeschrieben wurde. Plaschka fasste diesen Bericht zusammen. Danach wurde den Gefangenen um 5:00 Uhr morgens das Urteil verkündet. Während Grabar, Sisgorić und Berničevič zusammenfuhren, wäre Rasch ruhig geblieben und hätte geantwortet: „Meine Herren, nach meiner Meinung ist das ein Justizmord.“ Daraufhin sprach der Geistliche mit den Verurteilten. Rasch erklärte, er habe als Sozialist für die Freiheit, für die Rechte der Arbeiter und für eine bessere soziale Ordnung gekämpft. Und er habe im Militär gegen diesen ungerechten Eroberungskrieg gekämpft, ermutigt durch die Vorgänge in Russland. Dort gäbe es eine neue Sonne, die nicht nur den Slawen, sondern allen Völkern der Welt scheinen und ihnen Frieden und Gerechtigkeit bringen würde. Don Luković begann die verurteilten Matrosen zu trösten, indem er zugab, dass sie unschuldig in eine andere Welt gingen, als Opfer einer gerechten Sache. Dann wurden sie zum Richtplatz geführt. Niemand durfte sich auf der Straße oder auch nur an den Fenstern zeigen. Dort wurde nochmals das Urteil verlesen. Ein ungarischer Hauptmann führte das Kommando über das Peloton. Rasch wollte keine Augenbinde, Grabar bat um Mitleid, er habe Frau und Kind. Rasch rief: „Das ist ein Justizmord!“ und „Es lebe die Freiheit!“ Der Hauptmann zog den Säbel und gab das Kommando. Er musste es dreimal geben. Zweimal hatte das Peloton nicht gehorcht. Einer war ohnmächtig zusammengebrochen. Dann krachte eine Salve. Alle außer Grabar waren sofort tot. Der Hauptmann schickte zwei Soldaten vor, die ihn niederschießen mussten.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenken.", "content": "In Skaljari gibt es einen Gedenkstein und in Kotor zwei Plaketten am damaligen Gerichtsgebäude und am Gefängnis, auf denen auch die Namen der Erschossenen verzeichnet sind. In Raschs Heimatstadt Prerov wurden eine Straße und ein Platz mit einem Park nach ihm benannt. Dort, in der Nähe der Fakultät für Bildungswissenschaften, wurde auch seine Büste zusammen mit einer Informationstafel aufgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "František Rasch auch Franz Rasch oder František Raš (geboren am 9. Dezember 1889 in Přerov (Mähren, Tschechien); hingerichtet am 11. Februar 1918 in Škaljari in der Nähe von Kotor) war ein wichtiger Anführer des Matrosenaufstands von Cattaro.", "tgt_summary": null, "id": 115143} {"src_title": "Jalovec (Liptovský Mikuláš)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde befindet sich im Mittelteil des Talkessels \"Liptovská kotlina\" (Teil der größeren Podtatranská kotlina) unterhalb der Westtatra am Bach \"Jalovčanka\". Das Gemeindegebiet reicht bis zum Hauptkamm der Westtatra und hat Anteil an vier Zweitausendern: Spálená (), Pachoľa (), Baníkov () und Príslop (). Das Ortszentrum liegt auf einer Höhe von und ist acht Kilometer von Liptovský Mikuláš entfernt. Nachbargemeinden sind Zuberec im Norden, Žiar und Smrečany im Osten und Bobrovec im Süden und Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf dem Gemeindegebiet von Jalovec gab es einen Fund von Bronzegegenständen aus der jüngeren Latènezeit. Jalovec wurde zum ersten Mal 1391 als \"Ilochfeu\" schriftlich erwähnt. Bis 1848 war das Dorf Besitz der Familie \"Baan\" aus Trstené. 1715 gab es neun Steuerpflichtige im Ort, 1784 hatte die Ortschaft 27 Häuser und 246 Einwohner, 1828 zählte man 32 Häuser und 319 Einwohner, die als Landwirte und Waldarbeiter beschäftigt waren. Bis 1918 gehörte der im Komitat Liptau liegende Ort zum Königreich Ungarn und kam danach zur Tschechoslowakei und schließlich zur Slowakei. In der ersten tschechoslowakischen Republik waren neben den oben genannten Haupteinnahmequellen auch Böttcherei, Stellmacherei und Weberei verbreitet, dazu stellten Einwohner Gegenstände aus Holz her.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung 2011 wohnten in Jalovec 312 Einwohner, davon 297 Slowaken, drei Tschechen sowie jeweils ein Pole und ein Einwohner anderer Ethnie. Zehn Einwohner machten keine Angabe zur Ethnie. 156 Einwohner bekannten sich zur Evangelischen Kirche A. B., 86 Einwohner zur römisch-katholischen Kirche, sechs Einwohner zur evangelisch-methodistischen Kirche und ein Einwohner zu den Zeugen Jehovas. 44 Einwohner waren konfessionslos und bei 19 Einwohnern wurde die Konfession nicht ermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jalovec (ungarisch \"Jalóc\") ist eine Gemeinde im Norden der Slowakei mit Einwohnern (Stand ), die zum Okres Liptovský Mikuláš, einem Teil des Žilinský kraj, gehört und zur traditionellen Landschaft Liptau gezählt wird.", "tgt_summary": null, "id": 870686} {"src_title": "Zusammen in Paris", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Richard Benson ist ein überaus erfolgreicher und gefragte Drehbuchautor klassischer Hollywood-Unterhaltung. Derzeit hängt er in Paris herum, mit dem Auftrag, für 5000 Dollar die Woche ein neues Manuskript für einen Film zu verfassen, der „The Girl Who Stole the Eiffel Tower“ heißen soll. Doch ihm, der doch sonst stets vor Ideen sprüht, will diesmal partout nichts einfallen. Das geht nun bereits seit 19 Wochen so, und in dieser Zeit ist der Alkohol Richards bester Freund geworden. Das Filmstudio in Gestalt des allmächtigen Produzenten Alexander Meyerheimer, der im sonnigen Cannes genervt auf Bensons Resultate wartet, sitzt ihm im Genick und fordert Ergebnisse ein. Meyerheimer verliert die Geduld: er gibt Benson nur noch zwei Tage bis zur Drehbuch-Abgabe, sonst sei er gefeuert. Daraufhin heuert Benson die hübsche junge Schreibkraft Gabrielle Simpson als seine Sekretärin an. Sie soll ihm, dem an der Seine verludernden Amerikaner, ordentlich auf die Sprünge helfen, zu seiner Inspiration werden und seinen Arbeitseifer anstacheln. Anfänglich weiß keiner der Beiden, wohin die Geschichte steuern soll: Eine Komödie, ein Thriller, ein Drama, eine Liebesgeschichte oder womöglich ein Western? Am besten Elemente von all dem! Bald wachsen die beiden Gedankenspieler zu einem Team zusammen und spinnen sich, zwischen Champagner-Mahl und romantischem Stelldichein, mehr und mehr in die Geschichte, die Richard Benson zu Papier bringen soll, hinein. Dabei spielen ihre alter egos „Rick“ und „Gaby“ eine immer bedeutsamere Rolle. Und so werden im Laufe der Geschichte gleich zwei Handlungsabläufe gezeigt: Den rund um ein verfilmbares Manuskript ringendes Arbeitspaar und ein weiterer um Rick und Gaby in deren filmischer Phantasiewelt. Man steuert unweigerlich auf ein niedergeschriebenes Happyend der Filmfiguren zu, doch bis zur von Meyerheimer festgesetzten Deadline wird das Drehbuch nicht fertig. Egal. Immerhin hat sich der Autor nach diesen gemeinsamen Denkanstrengungen in seine Sekretärin verliebt, und wenigstens in der Realität hat es ein neues Paar gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Die Dreharbeiten begannen in Paris am 18. Juni 1962 und zogen sich den gesamten Sommer desselben Jahres hin. Die US-Premiere fand, stark verspätet, erst am 8. April 1964 in New York statt. Deutschland-Start war bereits am 28. März 1964. Audrey Hepburn blieb nach Ende der Dreharbeiten in der französischen Hauptstadt: Gleich im Anschluss daran, ab dem 22. Oktober 1962, drehte sie dort mit Cary Grant die Thriller-Komödie \"Charade\". Jean d’Eaubonne schuf die Filmbauten, „für die er Pariser Flair wie aus dem Bilderbuch konzipierte.“ Hal Pereira war ebenfalls (ungenannt) beteiligt. Die Ausstattung besorgte Gabriel Béchir. Henri Tiquet war einfacher Kameramann. Hubert de Givenchy schuf Audrey Hepburns Roben, Christian Dior die von Marlene Dietrich. Sie absolvierte hier als sie selbst einen nur wenige Sekunden dauernden Gastauftritt in derjenigen Stadt, die in der Realität ihr letzter Lebensmittelpunkt werden sollte. Fred Astaire und Frank Sinatra singen, ohne vor die Kamera zu treten.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "Der Film lag zwischen Abschluss der Dreharbeiten und seiner Uraufführung rund anderthalb Jahre auf Eis. Dies hatte mehrere Gründe:", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die internationale Kritik ließ kaum ein gutes Haar an diesem Film: In Variety war zu lesen: „Der grundlegende Fehler in diesem Film scheint die Künstlichkeit der Muschel zu sein, in der die Parodien eingeschlossen sind. Mit anderen Worten, die vermeintlich ‚realistische‘ Situation ist synthetisch, so dass das Publikum nie in der Lage ist, sich zwischen den phantasievollen Phantasieflügen zu verankern, die über das ganze Bild verstreut sind. Ziemlich bald hört man auf, sich mit der Geschichte zu beschäftigen und begnügt sich damit, die hübschen Bilder zu sehen, die über die Leinwand schleudern und tanzen.“ Der Tagesspiegel kam zu folgendem Schluss: „Diese Welt des holden, süßlichen Scheins bestimmt das Milieu des Films, der sich – vielleicht allerdings ein wenig bewußt – vorgenommen hat, einmal tüchtig über Hollywoods Masche zu lästern. Zur Satire jedoch auf den Jahrmarkt der Eitelkeit, auf die Fabrik serienmäßig gefertigter Träume und verlogener Wunschbilder hat es nicht gereicht, man gibt sich mit kleinerem Maße zufrieden, man liefert eine lustige, mitunter auch etwas zu vordergründige Persiflage auf den Filmbetrieb ab, woran die nicht auf eine klare Linie bedachte Regie Richard Quines schuld sein mag. Nichts wird – und das ist das Sympathische an dieser Arbeit – von vornherein ernst genommen. Immer blinzelt der Schalk spitzbübisch aus den großen Augen.“ Auch die New York Herald Tribune fand harte Worte: „Selbst Hollywood ist jetzt soweit, daß es die Kinobesucher mit einem herzlichen ‚Hallo, ihr Schafsköpfe!‘ begrüßt. Wir hatten die zynischeren Lieferanten von Kinokost schon immer im Verdacht, es leise vor sich hinzusagen, doch jetzt kommen George Axelrod und Richard Quine und rufen es uns via \"Paris When It Sizzles\" lauthals zu, obendrein noch in Technicolor. Nun, was wollen wir armen Schafsköpfe denn noch mehr? Man bietet uns Audrey Hepburn und William Holden und Noel Coward und ‚Überraschungsauftritte‘ berühmter Stars und Paris, so bunt wie es nur am Nationalfeiertag ist – und, ach ja, ‚Miss Hepburns Garderobe und Parfüms von Hubert de Givenchy‘. (...) Audrey Hepburn ist schön anzuschauen, wie immer, und dasselbe gilt von Paris; dagegen ist William Holden kein Cary Grant, obwohl der sich redlich abmüht. Und \"Paris When It Sizzles\"? Unverkennbar Hollywood – wenn es dort nieselt.“ Die Süddeutsche Zeitung äußerte sich wie folgt: „Die Idee ist nicht neu, im Prinzip aber nett – ein Drehbuchautor und sein Metier werden glossiert. Trotz angestrengter geistiger Freiübungen fällt dem Bedauernswerten nichts ein. Mehr freilich, als daß seinem Helden nichts einfällt, fällt auch dem Drehbuchautor George Axelrod nicht ein – obwohl auch er angestrengt geistige Freiübungen absolviert. Wer aus dem Nichts ein Etwas, aus einem Defizit an Inspiration einen Überschuß an Ironie, aus einem Minus an Ideen ein Plus an Witz, Charme und Verspieltheit schlagen möchte – und eben das war hier offenbar gewollt –, der muß schon ein großer Zauberer sein. Axelrod indessen erweist sich diesmal allenfalls als ein Trickkünstler á la Vorstadtvarieté (...) Und obwohl Audrey Hepburn mit kapriziöser Grazie aufwartet und William Holden mit komödiantischer Verve das Pfauenrad männlicher Eitelkeit schlägt – die Kompensationsrechnung mit dem attraktiven Paar geht nicht auf. Direkt abendfüllend sind die beiden nicht.“ Der Movie & Video Guide schrieb: „Schwerfällige, unlustige Komödie, die ihre eigene Besetzung besiegt. (...) Pariser Örtlichkeiten, Gastauftritte von Marlene Dietrich und anderen Stars können nichts retten.“ Halliwell‘s Film Guide charakterisierte den Film wie folgt: „Als ein französischer Film mit Namen La Fête à Henriette war dies eine zauberhafte Schrulle, aber Hollywood machte dies schwerfällig und langweilig, besonders da niemand an dem Film Beteiligter Spaß daran zu haben schien.“ Lediglich das das Lexikon des Internationalen Films fand freundliche Worte. Hier hieß es: „Weitgehend charmante und witzige Komödie, die gegen Ende jedoch etwas überdreht erscheint und ins Unverbindliche abgleitet.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Zusammen in Paris ist eine 1962 vor Ort gedrehte, US-amerikanische Filmkomödie von Richard Quine mit Audrey Hepburn und William Holden in den Hauptrollen. Der Film ist ein Remake von Julien Duviviers \"Auf den Straßen von Paris\" (La Fête à Henriette) (1952).", "tgt_summary": null, "id": 364633} {"src_title": "9-1-1: Lone Star", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Serie folgt den Leben der Einsatzkräfte von Austin (Texas): Polizisten, Sanitäter, Feuerwehrleute und Mitarbeitern der Leitstelle. Captain Owen Strand ist Feuerwehrmann in New York und einziger Überlebender seiner Feuerwache, die nach den Terroranschlägen vom 11. September am Ground Zero bei der Bergung und Rettung der Überlebenden half. In der Folgezeit baute er seine Feuerwache mit einer komplett neuen Manschaft wieder auf. Aufgrund dieser Erfahrung bekommt er vom Fire Department in Austin das Jobangebot, die dortige Feuerwache 126, deren Feuerwehrmänner bei einem Einsatz fast alle ums Leben kamen, neu aufzubauen. Sein Sohn, der ebenfalls Feuerwehrmann ist, folgt ihm nach Austin und steht ihm bei der Aufgabe zur Seite. Seine neue Mannschaft stellt er aus Männern und Frauen unterschiedlicher Herkunft zusammen. Jeder von ihnen wurde aufgrund seiner unorthodoxen, aber erfolgreichen Arbeitsweise von Strand ausgewählt. Judson Ryder, einziger Überlebender der Feuerwache 126, kämpft unterdessen gegen sein PTBS und gerät mit dem Captain aneinander, als dieser ihn nicht in der Mannschaft aufnehmen will. Mit von der Partie ist Michelle Blake, Captain der Rettungssanitäter. In ihrer Freizeit sucht sie nach ihrer seit drei Jahren verschwundenen Schwester Iris.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronisation wird bei der Scalamedia nach den Dialogbüchern von Angela Ringer und unter der Dialogregie von Cay-Michael Wolf erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Am 12. Mai 2019 wurde bekannt gegeben, dass Fox die Produktion eines Spin-offs der Serie 9-1-1 in Auftrag gegeben hatte. Der Produzenten von 9-1-1 Ryan Murphy, Brad Falchuk und Tim Minear würden zusammen mit dem Darsteller Rob Lowe als ausführende Produzenten fungieren. Als ausführender Produzent fungiert auch Angela Bassett, die im Original 9-1-1 eine Hauptrolle spielt. Zudem wurde bekannt gegeben, dass Rob Lowe in der Serie ein Hauptrolle einnimmt. Am 11. September 2019 wurde Liv Tyler als Star gegenüber Lowe bestätigt. Jim Parrack trat der Besetzung am 18. September 2019 bei. Zwei Tage später wurde bekannt gegeben, dass Ronen Rubinstein und Sierra McClain der Besetzung beigetreten sind. Am 23. September 2019 traten Natacha Karam, Brian Michael Smith, Rafael Silva und Julian Works der Besetzung bei.", "section_level": 1}], "src_summary": "9-1-1: Lone Star ist eine US-amerikanische Fernsehserie und ein Spin-off zur Fernsehserie \"9-1-1\". Sie wird vom Sender Fox seit dem 19. Januar 2020 ausgestrahlt. Im April 2020 verlängerte Fox die Serie um eine zweite Staffel. Hierzulande wird die Sendung vom Sender Sky one ausgestrahlt.", "tgt_summary": null, "id": 1080409} {"src_title": "Hrubšice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Hrubšice befindet sich am rechten Ufer der Jihlava in der Boskovická brázda (\"Boskowitzer Furche\") in Südmähren. Nordöstlich erhebt sich der Bouchal (277 m n.m.), im Südwesten der Špilberk (361 m n.m.) und die Záklaty (384 m n.m.), westlich der Vrabčí kopec (389 m n.m.) mit der Burgruine Templštejn sowie im Nordwesten der Biskoupský kopec (397 m n.m.). Das Dorf liegt am Rande des Naturparks \"Střední Pojihlaví\". Nachbarorte sind Nová Ves im Norden, Letkovice und Alexovice im Osten, Řeznovice im Südosten, Rokytná und Polánka im Süden, Dobřínsko und Jamolice im Südwesten sowie Biskoupky im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits seit dem 12. Jahrhundert wurde in der Gegend Sandstein gebrochen, zum Bau der Řeznovicer Kirche wurde Hrubšicer Sandstein verwendet. Erstmals erwähnt wurde das Dorf Hrubšice im Jahre 1225, die Feste ist seit der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts nachweislich. Im Jahre 1350 war Hartung von Weitmühl Besitzer der Feste und eines Teils des Dorfes, er verschrieb darauf seiner Frau Anna von Witschkow 120 Mark als Morgengabe. Weitere Anteile an dem Dorf hielten zu dieser Zeit die Deutschordenskommende Hosterlitz, Philipp von Jakubov und Niklas von Hosterlitz. Nach dem Tode ihres Mannes verkaufte Anna von Witschkow die Morgengabe 1376 an den Besitzer der Herrschaft Krumlov, Benedikt von Krawarn. Lacek von Krawarn veräußerte diesen Teil 1406 an Günter von Bischofswert, dem dessen Frau Anna und vor 1415 deren zweiter Mann Wenzel von Hrubschitz als Besitzer folgten. Im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts folgten zahlreiche Besitzerwechsel. Hans Nešpor von Bischofswert überließ das Gut mit dem Hof 1437 dem Heinrich Weiß von Hrubschitz, der es umgehend an Mathias Stosch von Alberowitz veräußerte. Dieser verkaufte das Gut und den Hof 1447 an Peter Mrax von Jonyna; danach gehörte es dem Georg Schwab von Lautschow, ab 1481 dem Heinrich von Čechtín, ab 1493 dessen Söhnen Bohuš und Georg, danach dem Heinrich Lechwitzky von Zástřizl, ab 1523 dem Wenzel Rychwaldsky von Kateřínic und schließlich dem Hans von Gbeska. Im Jahre 1530 erwarb Wenzel von Hoditz das Gut Hrubšice mit der Feste und dem Hof. Er verkaufte den Besitz 1550 an Bohunka von von Leipa, die ihn 1558 dem Berchtold von Leipa überließ. Wenig später erwarb Ulrich von Leipa das Gut; er ließ die alte Feste zu einem Renaissanceschloss umbauen. Im Jahre 1598 wurde das Gut Hrubšice mit der Herrschaft Krumlov vereinigt. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurden 1621 sämtliche Güter des Berthold Bohuslaw (\"Bohubud\") von Leipa, der ein Anführer der mährischen Stände war, konfisziert. 1625 erwarb Gundaker von Liechtenstein die Herrschaft Krumlov, die danach fast 300 Jahre im Besitz des Hauses Liechtenstein verblieb. Im Jahre 1835 bestand das im Znaimer Kreis gelegene Dorf \"Hrubschitz\" bzw. \"Hrubčice\" aus 45 Häusern, in denen 263 Personen lebten. Im Ort gab es ein herrschaftliches Schlösschen, das als Wohnsitz eines Wirtschaftsbeamten genutzt wurde, einen herrschaftlichen Meierhof sowie eine Mühle mit Wirtshaus. In der Umgebung wurde guter Baustein gebrochen und ein gelber lockerer Meerschaum gewonnen. Pfarrort war Řeznowitz. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Hrubschitz\" der Fideikommiss-Primogeniturherrschaft Mährisch-Krummau untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Hrubšice\" / \"Hrubschitz\" ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Kromau. Ab 1869 gehörte das Dorf zum Bezirk Kromau; zu dieser Zeit hatte Hrubšice 282 Einwohner und bestand aus 47 Häusern. Im Jahre 1900 lebten in Hrubšice 353 Personen; 1910 waren es 337. Mit dem Tod des Oberhofmeisters Rudolf von Liechtenstein erlosch 1908 die Karlische Linie des Hauses Liechtenstein; Erbe des Großgrundbesitzes wurden die Grafen Kinsky. Beim Zensus von 1921 lebten in den 61 Häusern des Dorfes 361 Personen, darunter 359 Tschechen und ein Deutscher. Im Jahre 1930 hatte Hrubšice 451 Einwohner und bestand aus 92 Häusern. Nach der deutschen Besetzung wurde die Gemeinde 1939 in den Gerichtsbezirk Eibenschütz und in den Kreis Brünn-Land umgegliedert; bis 1945 gehörte Hrubšice / Hrubschitz zum Protektorat Böhmen und Mähren. Nach dem Kriegsende erfolgte die Wiederherstellung der alten Bezirksstrukturen. 1950 lebten in Hrubšice 440 Personen. Im Zuge der Gebietsreform und der Aufhebung des Okres Moravský Krumlov wurde die Gemeinde am 1. Juli 1960 dem Okres Brno-venkov zugewiesen. Die Eingemeindung nach Ivančice erfolgte am 1. Juli 1980. Beim Zensus von 2001 lebten in den 111 Häusern von Hrubšice 271 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Der Ortsteil Hrubšice bildet einen Katastralbezirk.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hrubšice (deutsch \"Hrubschitz\") ist ein Ortsteil der Stadt Ivančice in Tschechien. Er liegt fünf Kilometer westlich von Ivančice und gehört zum Okres Brno-venkov.", "tgt_summary": null, "id": 121531} {"src_title": "Benjamin Brecknell Turner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Leben.", "content": "Turner war eines von acht Geschwistern und der älteste Sohn von Samuel und Lucy Turner. Die Familie lebte über ihrem Geschäft für Talg-Ausrüstung, in dem auch Kerzen und Sattelseifen hergestellt und verkauft wurden. Mit sechzehn Jahren ging Benjamin bei seinem Vater in die Lehre. Er trat 1837 in die \"Worshipful Company of Tallow Chandlers\" ein und wurde 1838 zum Freeman of the City of London ernannt. 1849 erwarb Turner vom britischen Erfinder William Henry Fox Talbot die Lizenz zur Ausübung der Fotografie auf Papiernegativ, Kalotypie oder Talbotype genannt. Er meisterte diese Form der Fotografie schnell und produzierte in den 1850er Jahren zahlreiche Bilder und nahm in dieser Zeit an zahlreichen Fotoausstellungen teil. Er trat der Photographic Society, später der Royal Photographic Society bei und wurde ab 1854 bis 1870 sowie erneut von 1883 bis 1893 als Mitglied verzeichnet. Brecknells persönliches Album aus dem Photographic Club, einem Zusammenschluss von Mitgliedern der Photographic Society, befindet sich in der Sammlung der Royal Photographic Society im National Science and Media Museum in Bradford. Zwischen 1852 und 1854 stellte Turner 60 seiner eigenen Fotografien in einem vermutlich einzigartigen Album mit dem Titel “Photographic Views from Nature” zusammen. Es könnte ein Musterbuch gewesen sein, eine bequeme Methode, um Fotografien zum persönlichen Vergnügen zu präsentieren und sie Kollegen oder potenziellen Ausstellern zu zeigen. Es blieb im Besitz der Familie Turner, bis es vom Victoria and Albert Museum in London erworben wurde. Fast ein Drittel der Fotografien in Turners Album zeigt Szenen in der Grafschaft Worcestershire in den West Midlands in England. Das Dorf Bredicot war die Heimat von Turners Schwiegervater, der Bredicot Court gekauft hatte, als er sich aus dem Geschäft der Porzellanherstellung, einem Gewerbe, das ihn wohlhabend gemacht, zurückgezogen hatte. Ab Mitte der 1850er Jahre arbeitete er in einem Glashaus-Atelier über seinen Londoner Geschäftsräumen. Hier schuf er viele Porträts, obwohl er sie nie ausgestellt zu haben scheint. Obwohl Turner hauptsächlich für seine ländlichen und architektonischen Bilder bekannt ist, hat er auch Porträts mit seiner Familie und seinem Unternehmen als Sujets aufgenommen. Für diese Bilder verwendete er oft Glasnegative, da diese kürzere Belichtungszeiten hatten, die einen höheren Detailgrad ermöglichten.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Turner war seit dem 17. August 1847 mit Agnes Chamberlain Turner (1828–1887), einem Mitglied der Familie des englischen Porzellanherstellers Royal Worcester, verheiratet. Das Ehepaar hatte vier gemeinsame Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Benjamin Brecknell Turner (* 12. Mai 1815 in City of Westminster, London; † 29. April 1894 in London Borough of Lambeth) war einer der ersten Fotografen Großbritanniens und Gründungsmitglied der Photographic Society of London, die 1853 gegründet wurde. Seine Bilder basierten auf den traditionell „pitoresken“ Stilen und Motiven der Generation der Aquarellmaler vor ihm.", "tgt_summary": null, "id": 88148} {"src_title": "Čortanovci-Tunnel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geologie.", "content": "Hinter Čortanovci quert der Čortanovci-Tunnel, der durch geologisch komplexe neogene, im Pliozän gebildete Tonsande, pleistozäne Ton-(Kalk-)sande und frühpleistozäne Lösse geführt wird, den östlichen Ausläufer der Fruška Gora. Dahinter breitet sich das sanft geneigte Syrmische Lössplateau aus, das im Folgenden bis Novi Belgrad landschaftlich dominiert. Die anspruchsvollen Bauarbeiten bei Čortanovci werden von Ingenieuren der Russischen Eisenbahnen ausgeführt. Fachleute der DB sind zur Überwachung engagiert, dem holländischen Rail-Consultant Unternehmen Ricardo wird die Zertifizierung anvertraut. Während der Bauarbeiten wird die Hauptstrecke Belgrad–Novi Sad ab Ende 2018 für sechs Monate gesperrt sein. Alle Züge Richtung Novi Sad und Ungarn müssen dadurch über Pančevo–Orlovat–Novi Sad umgeleitet werden. Die Kosten für den Abschnitt Stara Pazova–Novi Sad sind mit 598 Millionen Dollar veranschlagt. Bei Vrbas soll die Neubaustrecke außerhalb der Stadt auf einem 1,6 Kilometer langen Viadukt geführt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bau.", "content": "Der geologisch anspruchsvollste Streckenabschnitt durch die Fruška Gora und entlang der Donau bei Sremski Karlovci wird durch die RŽD-International auf 200 km/h ausgebaut. Hierfür wurde der 1,1 Kilometer langer Čortanovci-Tunnel sowie ein 2,9 Kilometer langer Viadukt (103 Stützen; bis 28 Meter hoch) über Alluvialflächen im Donauschwemmland erforderlich. Nur auf dem Streckenabschnitt Stara Pazova–Novi Sad ist ein Ausbau der Relation auf 200 km/h vorgesehen. Alle weiteren Streckenabschnitte zwischen Belgrad und Subotica sind für maximale Geschwindigkeiten bis 160 km/h vorgesehen. Der bisherige Streckenteil Novi Sad–Subotica wurde während der Baumaßnahmen vollständig gesperrt. Eine Umleitung über Sombor eingerichtet. Die Leitung der Arbeiten verantwortete der Direktor der RŽD-International Serbien und Vizedirektor der RŽD-International Mansurbek Sultanov. Die Tunnelarbeiten führt die Russische Firma Мосметрострой aus.", "section_level": 1}, {"title": "Kosten.", "content": "Die Gesamtkosten des 40,4 km langen Streckenabschnitts Stara Pazova-Novi Sad bemessen sich auf 585,5 Millionen Dollar, davon entfallen 247,9 Millionen auf die offene Trasse und 337,6 Million für Viadukt und Tunnel. Das Viadukt wird von 2500, insgesamt über 80 km langen Betonfundamenten getragen, die in den Überflutungsbereich am Donauufer in Schwemmboden gesetzt wurden. Das Viadukt führt unmittelbar parallel neben der Donau", "section_level": 1}], "src_summary": "Der zweigleisige Čortanovci-Tunnel ist mit 1,1 km nach dem Bežanijska-kosa-Tunnel der längste auf der zukünftigen Schnellfahrstrecke Budapest-Belgrad. Mit dem Durchschlag der zweiten Tunnelröhre am 5. Juni 2020 wurde die planmäßige Aufnahme der jetzt auf max 200 km/h ausgebauten Relation Bahnhof Beograd Prokp-Novi Sad für den Herbst 2021 angekündigt. Zwischen Batajnica und Stara Pazova wird die Trasse zudem viergleisig, um hier Güter- und Personenverkehr zu trennen, ausgebaut. Die Trasse erreicht in Čortanovci bei 148 m ü. NN den Scheitelpunkt der ganzen Relation zwischen Belgrad und Budapest. Sie ist damit eine Tieflandbahn deren größte Hindernisse die Flussüberquerungen der Donau und Save bilden sowie mit dem Bau der Schnellfahrstrecke die notwendig gewordene Durchtunnelung des syrmischen Lössplateaus und der Bau eines anschließenden Viadukts im Schwemmbereich der Donau.", "tgt_summary": null, "id": 700451} {"src_title": "Modell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wortherkunft.", "content": "Das Wort \"Modell\" entstand im Italien der Renaissance als ital. \"modello\", hervorgegangen aus lat. \"modulus\", einem Maßstab in der Architektur, und wurde bis ins 18. Jahrhundert in der bildenden Kunst als Fachbegriff verwendet. Um 1800 verdrängte \"Modell\" im Deutschen das ältere, direkt vom lat. \"modulus\" (Maß(stab)) entlehnte Wort \"Model\" (Muster, Form, z. B. Kuchenform), das noch im Verb \"ummodeln\" und einigen Fachsprachen und Dialekten fortlebt.", "section_level": 1}, {"title": "Modellbildung.", "content": "Die Modellbildung abstrahiert mit dem Erstellen eines Modells von der Realität, weil diese meist zu komplex ist, um sie vollständig abzubilden. Diese Vollständigkeit wird aber auch gar nicht beabsichtigt, vielmehr sollen lediglich die wesentlichen Einflussfaktoren identifiziert und dargestellt werden, die für den realen Prozess und im Modellkontext bedeutsam sind. Man unterscheidet die strukturelle und die pragmatische Modellbildung. Prozesse der Modellbildung: Bei der Modellbildung lassen sich folgende Prozesse differenzieren:", "section_level": 1}, {"title": "Komplexität und Qualität eines Modells.", "content": "Ein Ziel eines Modellierers ist generell die Reduzierung der Komplexität des Modells gegenüber der Realität. Ein häufiger Trugschluss ist daher, ein Modell mit der Realität gleichzusetzen. Tatsächlich kann lediglich der Modellkontext bestimmt und optimiert werden. Damit wird die Zweckbindung des Modells bestimmt. Weiter kann das Modell hinsichtlich der Komplexität variiert werden. Im Grundsatz bleibt das Modell in allen Merkmalen außer der Verständlichkeit immer hinter der Realität zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Modelle in verschiedenen Kategorien.", "content": "Jede Wissenschaftsdisziplin hat ihre eigenen Modellsystematiken. Diese ändern sich mit der laufenden Entwicklung in der jeweiligen Kategorie und folgen neuen Schwerpunkten auch mit Verzweigungen solcher Systematik. Die Mathematisierung einzelner Wissenschaftszweige, wie der Betriebswirtschaftslehre (Prognoseverfahren), der Volkswirtschaftslehre (Simulationsverfahren) oder der Biologie (Gentechnik) eröffneten völlig neue Modellwelten.", "section_level": 1}, {"title": "Mathematische Modelle in der Wissenschaft.", "content": "Mathematische Modelle sind in mathematischen Formeln beschriebene Modelle. Sie versuchen, die wesentlichen Parameter der meist natürlichen Phänomene zu erfassen. Durch die formelle Beschreibung kann ein Modell berechnet und wissenschaftlich geprüft werden. Berechenbarkeit bedeutet hier sowohl die analytische Untersuchung als auch die Approximation mittels numerischer Verfahren. In der Regel sind auch die sogenannten physikalischen Modelle mathematische Modelle, sie stützen sich jedoch auf physikalische Gesetzmäßigkeiten. Ein valides Modell kann zur Prognose eines zukünftigen Verhaltens benutzt werden. Bekannte Anwendungsfälle mathematischer Modelle sind etwa Prognosen des Klimawandels, des Wetters oder die Statik eines Gebäudes. Oft werden bei mathematischen Modellen Empirische Funktionen verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Mathematik und Logik.", "content": "In der Modelltheorie der mathematischen Logik geht es nicht um eine Abbildung der Wirklichkeit in Mathematik. Hier versteht man unter einem Modell eines Axiomensystems eine mit gewissen Strukturen versehene Menge, auf die die Axiome des Systems zutreffen. Die Existenz eines Modells beweist, dass sich die Axiome nicht widersprechen; existieren sowohl Modelle mit einer gewissen Eigenschaft als auch solche, die diese Eigenschaft nicht haben, so ist damit die logische Unabhängigkeit der Eigenschaft von den Axiomen bewiesen. In der Logik ist das \"Modell einer Formel F\" eine Bewertung, die \"F\" den Wahrheitswert \"\" zuordnet. Man spricht auch davon, dass diese Bewertung die Formel erfüllt. Das Modell eines Satzes (einer Formel) ist daher eine Interpretation, die den Satz (die Formel) erfüllt. Entsprechend ist das \"Modell einer Menge wohlgeformter Formeln\" die Interpretation durch Zuordnung von semantischen Werten zu den in den Formeln enthaltenen einfachen Ausdrücken, so dass alle Formeln den Wahrheitswert \"\" erhalten, also eine Belegung, die die betreffende Menge verifiziert. Abstrakter kann man formulieren, dass wenn „Σ eine Menge von L-Sätzen [ist]; eine L-Struktur, die jeden Satz in Σ wahr macht, [...] ein Modell von Σ [heißt].“ Das \"Modell eines Axiomensystems\" ist ein Gegenstandsbereich und eine Interpretation der undefinierten Grundbegriffe, bei der ein Axiomensystem wahr ist oder mit den Worten Carnaps: Mit anderen Worten heißt es im Historischen Wörterbuch der Philosophie: „\"Modell\" heißt in der Logik ein System aus Bereichen und Begriffen, insofern es die Axiome einer passend formulierten Theorie erfüllt.“ In der Modallogik besteht ein Modell aus drei Komponenten: Die Modelltheorie der Logik wird auch in der modelltheoretischen Semantik verwandt.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftstheorie.", "content": "In der Methodologie und Wissenschaftstheorie wird zwischen Modellen unterschieden, die zur Erklärung von bekannten Sachverhalten oder Objekten dienen und solchen, die auf einer hypothetischen Annahme (Hypothese) beruhen und bei denen der Entdeckungszusammenhang beim Test von Theorien im Vordergrund steht. Erklärende Modelle sind häufig Skalenmodelle, die einen maßstäblichen Bezug zur Wirklichkeit haben (Spielzeugauto). Demgegenüber stehen Analogiemodelle, die die Strukturähnlichkeit (Homomorphie) der abgebildeten Wirklichkeit erzeugen (sollen) wie zum Beispiel das Planetenmodell der Atome. Für Theorien werden oftmals abstrakte oder fiktive Modelle gebildet. Eine weitere Unterscheidung ist, ob Modelle beschreibend sind (deskriptiv) oder ob durch die Modelle ein Sachverhalt festgelegt wird (präskriptiv). Dem Modell kommt im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess eine große Bedeutung zu. Unter bestimmten Bedingungen und Zwecksetzungen besitzen Modelle bei der Untersuchung realer Gegenstände und Prozesse in unterschiedlichen Wirklichkeitsbereichen und beim Aufbau wissenschaftlicher Theorien eine wichtige Erkenntnisfunktion. So dienen sie u. a. dazu, komplexe Sachverhalte zu vereinfachen (idealisieren) bzw. unserer Anschauung zugänglich zu machen. Fiktive Modelle sind Mittel zur tieferen und umfassenderen Erkenntnis der Wirklichkeit. Im Prozess der Abstraktion mit Methoden der Idealisierung bzw. der Konstruktion entstanden, helfen sie, reale Eigenschaften, Beziehungen und Zusammenhänge aufzudecken, bestimmte reale Eigenschaften erfassbar und praktisch beherrschbar werden zu lassen. Sie werden zumeist gebildet, um auf real existierende Objekte die Mittel der theoretischen, besonders der mathematischen Analyse anwenden zu können. Beispiele: ideales Gas, absolut schwarzer Körper, Massenpunkt, vollkommener Markt u. a. (siehe ideales Objekt) Die erkenntnistheoretische und logische Möglichkeit und Rechtfertigung der Zulässigkeit von Modellen ist nur eine Seite. Wesentlich ist letztlich die Rechtfertigung der Zulässigkeit der Fiktion durch die tätige Praxis, das heißt der praktische Nachweis, dass die mit Hilfe des Modells aufgebaute Theorie auf reale Objekte effektiv angewendet werden kann. Eine gesonderte Diskussion wird in der Wissenschaftstheorie darüber geführt, ob Modelle als Repräsentationen die Realität abbilden (Realismus), oder ob es sich nur um theoretische Konstruktionen handelt (Konstruktivismus).", "section_level": 2}, {"title": "Sozial- und Kulturwissenschaften.", "content": "In den Sozialwissenschaften wird der Begriff des Modells nicht erst seit Niklas Luhmann vielfältig verwendet. Zum Beispiel wird ein Theoriegebäude zur Analyse und Planung von Unterricht als ein „didaktisches Modell“ bezeichnet. Dieser Sprachgebrauch beruht auf der modellhaften Analogie, dass in der Entwicklung einer Handlungsanleitung die methodischen Schritte Formulierung, Erprobung, Validierung aufeinander folgen. Für den Anthropologen Edward T. Hall umfasst eine Kultur eine Reihe von situationsspezifischen Modellen des Verhaltens und des Denkens ihrer Mitglieder. Diese Modelle können wiederum von Ethnologen und Anthropologen hochgradig abstrakt beschrieben werden (z. B. in Form eines Verwandtschaftsmodells). Aber auch solche Modelle des Denkens können durchaus reale Wirkungen implizieren \"(Theoreality)\". Max Weber sprach vom Idealtypus in der sozialwissenschaftlichen Forschung und meinte damit nichts Anderes als ein abstraktes, idealisiertes Modell der Realität. Ein Idealtypus kann sowohl gesellschaftliche Strukturen (\"Demokratie\" oder \"mittelalterliche Stadt\") als auch zeitliche Verläufe (\"Revolutionen\" oder \"Konjunkturmodelle\") beschreiben. In der Wirtschaftswissenschaft dienen Modelle zur Beschreibung und Untersuchung von ökonomischen Strukturen und Prozessen. Zu den wichtigsten Annahmen für Modelle in der VWL gehören der vollkommene Markt und der Homo oeconomicus. Modelle können unter anderem nach folgenden Gesichtspunkten eingeteilt werden:", "section_level": 2}, {"title": "Psychologie.", "content": "In der Psychologie werden verschiedene „Modelle des Menschen“ unterschieden. Es handelt sich hierbei um Paradigmen, die sich in den Grundannahmen und der Methodologie unterscheiden. Der Modellbegriff spielt weiterhin in der Lerntheorie eine zentrale Rolle; auch die Pädagogische Psychologie thematisiert diese Lernform (siehe Lernen, Beobachtungslernen, Modelllernen, Imitationslernen, Lernen am Vorbild). Die Theorie vom Modelllernen oder vom Lernen am Modell erläutert, wie Verhalten zustande kommt, nämlich durch die Nachahmung des Verhaltens, das eine Person (das Modell) realisiert hat. Dabei spielt es z. B. eine Rolle, welches Verhältnis der Nachahmende zum Modell (Eltern, Lehrer, Erzieher usw.) hat oder wie erfolgreich ein Modell sein Verhalten (in sozialen Situationen) gestalten kann bzw. welches gesellschaftliche Ansehen ein Modell zeigt. Man kann davon ausgehen, dass insbesondere komplexe Verhaltensketten im sozialen Umfeld durch Nachahmungslernen zustande kommen. Grundsätzlich hat die Lernforschung herausgefunden: Feldtheorie: Der Psychologe Kurt Lewin (1890–1947) war ein großer Meister im Entwerfen von Modellen für komplexe Sachverhalte in der Psychologie (\"Feldtheorie in den Sozialwissenschaften\", Bern 1963), etwa in den motivationspsychologischen Arbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Pädagogik.", "content": "Die Frage nach dem Modell ist in der Pädagogik vor allem die Frage nach dem Selbstverständnis des Erziehenden. (In der Alltagssprache verwendet man eher das Wort Vorbild.) Der agierende Erzieher muss sich die Frage gefallen lassen, ob er exakt das in seinem Verhalten realisiert, was er theoretisch und praktisch in Erziehungssituationen als angemessen bis optimal zu fordern bereit ist, um als Modell (Vorbild) fungieren zu können. Ist er nicht dazu bereit oder nicht in der Lage, mangelt es ihm nach allgemeinem Verständnis an Glaubwürdigkeit. Ein Erziehender, der vom Kind/Jugendlichen z. B. Vertrauen fordert, selbst aber kleinlich auf die Einhaltung von Vorschriften aus ist, die er womöglich selbst formuliert hat, produziert einen Widerspruch zwischen seinen Forderungen und dem konkreten Verhalten. Als Modell wäre er damit zutiefst unglaubwürdig. Erziehende, die viele Widersprüche dieser Art aufweisen, können in ihrer Tätigkeit nicht erfolgreich sein, da sie unweigerlich Konflikte mit den Kindern und Jugendlichen hervorrufen, die sie überdies schwer erklären oder rechtfertigen können. Glaubwürdiges Modell zu sein, erfordert viel Selbstkritik und Reflexion seiner Tätigkeit. Das glaubhafte Modell bildet also der Erzieher, der seine Werte, Erziehungsvorstellungen und Lehren nicht nur verbal vertritt, sondern für alle sichtbar lebt – vorerst einmal unabhängig davon, welche pädagogische Ideologie er vertritt. Da man nicht voraussetzen kann, dass ein Erziehender gänzlich ohne Fehl und Tadel wirken kann, müsste man in diesem Sinne einen Erzieher fordern, der seine internen Widersprüche auf ein akzeptables Maß reduziert, um ein glaubhaftes Modell werden zu können. Ein professionell handelnder Erzieher kann nur der sein, der seine Widersprüche zu reflektieren bereit und imstande ist. Ein Modell (Vorbild) von historischem Ausmaß etwa war Janusz Korczak, der mit den Kindern aus seinem Kinderheim im Warschauer Ghetto in die Gaskammer ging, obwohl ihm die Nazis angeboten hatten, er müsse die Waisen nicht begleiten. Er entschied sich aber dafür, die Kinder bei ihrem letzten Gang nicht allein zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Informatik.", "content": "In der Informatik dienen Modelle zum einen zur Abbildung eines Realitätsausschnitts, um eine Aufgabe mit Hilfe der Informationsverarbeitung zu lösen. Derartige Modelle heißen Domänenmodelle. Hierunter fallen z. B. Modelle für zu erstellende Software sowohl für deren Architektur (Architekturmodell) als auch deren Code (in Form von beispielsweise Programmablaufplandiagrammen) und Datenmodelle für die Beschreibung der Strukturen von zu verarbeitenden Daten aus betrieblicher/fachlogische Sicht oder aus technischer Datenhaltungssicht. Zum anderen können Modelle als Vorlage bei der Konzeption eines informatorischen Systems dienen, man spricht dann von Modellsystemen. Hierunter fallen insbesondere Referenzmodelle, die allgemein als Entwurfsmuster eingesetzt werden können. Referenzmodelle werden beispielsweise für die Konzeption konkreter Computerarchitekturen, Netzwerkprotokolle, Anwendungssysteme, Datenhaltungssysteme und Portale herangezogen. Neben diesen Modellen, die sich in Hard- und Software sowie in Datenbeständen konkretisieren, gibt es auch Planungs-, Steuerungs- und Organisationsmodelle. Typische zu modellierende Objekte sind hierbei die Ablaufstruktur eines Geschäftsprozesses, abgebildet in einem Geschäftsprozessmodell, und die Aufbaustruktur einer betrieblichen Organisation, abgebildet in einem Organigramm. (Lit.: Broy) In der Wirtschaftsinformatik dienen Modelle vorwiegend der Beschreibung realer und soziotechnischer Systeme, siehe Modell (Wirtschaftsinformatik). Bei der Modellierung von Mensch-Maschine-Systemen – eine Domäne der Wirtschaftsinformatik – muss die technische wie auch die menschliche Komponente modelliert werden. Für den Menschen stehen unterschiedliche Modelle zur Verfügung, die verschiedene Aspekte menschlichen Verhaltens und menschlicher Fähigkeiten nachbilden und die entsprechend dem Untersuchungsziel ausgewählt werden. \"Fahrermodelle\" oder \"Pilotenmodelle\" modellieren den Menschen in einer ganz bestimmten Arbeitssituation, \"Regler-Mensch-Modelle\" in seiner allgemeinen Fähigkeit, eine Größe zu regeln. Die Anpassungsfähigkeit des Menschen an kognitiv unterschiedlich anspruchsvolle Aufgaben wird im \"Drei-Ebenen-Modell\" nach Rasmussen nachgebildet. Ein Gegenstand der Forschung ist unter anderem, kognitive Architekturen wie ACT-R/PM oder SOAR in der anwendungsorientierten Modellierung und Simulation (MoSi) von Mensch-Maschine-Schnittstellen einzusetzen. Spezielle Wortverwendungen", "section_level": 2}, {"title": "Naturwissenschaften: Chemie und Physik.", "content": "In der \"Chemie\" dienen Modelle insbesondere zur Veranschaulichung von kleinsten Teilchen, wie beispielsweise Atome und Moleküle, und zur Erklärung und Deutung von chemischen Reaktionen, die oftmals auch simuliert werden. Modellexperimente stellen häufig die Funktion von technischen Prozessen dar. In der \"Physik\" spielen Modelle ähnlich wie in der Chemie zur Veranschaulichung und zum Verständnis von Atomen und Elementarteilchen eine große Rolle. Physikalische Theorien und Modelle sind eng verknüpft und bestimmen das Denken in Modellen zur Erkenntnisgewinnung und zum Verständnis von Relationen und Strukturen. Beispiele für Theorien sind die Atomtheorie, die kinetische Gastheorie, die Wellentheorie des Lichts und die Relativitätstheorie. Zur Modellbildung gehört auch die Mathematisierung physikalischer Gesetzmäßigkeiten. Im didaktischen Bereich werden Modelle häufig im Sinne von Analogien zwischen dem zu untersuchenden Objektbereich und schon erforschten Bereichen benutzt. Zusätzlich werden Demonstrationsmodelle als vereinfachte Abbilder (z. B. das Planetenmodell) benutzt. Simulationen dienen neben der Veranschaulichung physikalischer Zusammenhänge der Überprüfung von Hypothesen. Experimente haben nicht nur im Physikunterricht oft Modellcharakter, indem sie die komplexe Realität vereinfachen und sich bei der induktiven Herleitung von Gesetzmäßigkeiten auf das Wesentliche beschränken. Funktionsmodelle haben beispielsweise eine Bedeutung zur Verdeutlichung der Funktion von einfachen Maschinen.", "section_level": 2}, {"title": "Spezielle Ansätze.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Modellplatonismus.", "content": "Der Begriff wurde durch Hans Albert geprägt. Er kennzeichnet kritisch die Abweichung des neoklassischen Denkstils in der Volkswirtschaftslehre von der Methodologie einer empirischen Sozialwissenschaft. Als Beispiele dienen das Nachfragegesetz, die Quantitätstheorie sowie die Wachstumstheorie. Obwohl die neoklassische Theorie mit ihren Modellbetrachtungen offenkundig auf das wirtschaftliche Handeln von Menschen gerichtet ist, wird die soziale Verursachung des menschlichen Handelns, wie sie etwa die empirische Sozialwissenschaft auf unterschiedliche Weise in Rechnung stellt, größtenteils ausgeschaltet. Einige Theoretiker leugnen gar die Absicht, kausale Erklärungen zu liefern und begnügen sich anstelle von Aussagen, die Informationsgehalt besitzen, weil sie an empirischen Daten scheitern können, mit Aussagen, die nichts weiter als einen Realitätsbezug aufweisen (d. h. reale Dinge erwähnen). Verbunden wird diese Vorgehensweise mit der Tendenz, die Aussagen so zu gestalten, dass sie schon aufgrund ihrer logischen Struktur wahr sind. Erreicht wird dies durch tautologische Formulierungen oder die Anwendung von konventionalistischen Strategien (Immunisierungsstrategie), wozu zum Beispiel die Verwendung einer expliziten oder impliziten ceteris-paribus-Klausel rechnet. Dieser von ihren Anhängern in ihren praktischen Konsequenzen für die Anwendbarkeit der analytischen Ergebnisse nicht immer überblickte methodische Stil des Denkens in Modellen, die von jedweder empirischen Überprüfbarkeit bewusst oder unbewusst abgeschottet werden, läuft auf eine neuartige Form des Platonismus hinaus. Platon war davon überzeugt, dass die Wirklichkeit durch rein logisches Denken erkannt werde; statt die Sterne zu beobachten, sollten wir deren Bewegungsgesetze durch das Denken ergründen. In der deutschen Nationalökonomie dominierte damals der Schulenstreit zwischen Begriffsrealismus (Essentialismus) und Modellplatonismus. Diese Frontstellung hält Albert für aus methodologischen Gründen verfehlt; er setzt sich stattdessen ein für Wirtschaftswissenschaft, verstanden als eine empirische Sozialwissenschaft. In diesem Sinne spricht er auch von Marktsoziologie oder einer „Soziologie der kommerziellen Beziehungen“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit. Die Vereinfachung kann an sinnlich, vor allem optisch wahrnehmbaren Gegenständen oder in Theorien vorgenommen werden. Nach Herbert Stachowiak ist es durch mindestens drei Merkmale gekennzeichnet: ", "tgt_summary": null, "id": 533336} {"src_title": "Jeanne Berta Semmig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jeanne Berta Semmig, Tochter des 1849er Revolutionärs, Lehrers und Schriftstellers Friedrich Herman Semmig (1820–1897) sowie der Französin Adèle Cornichon wurde in Orléans in Frankreich geboren. Die Familie zog nach Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs aufgrund eines Ausweisungsbefehls 1871 nach Leipzig, wo Semmig zur Schule ging. Die ersten Lebensjahre der Tochter Jeanne Berta sind in des Vaters wohl bestem poetischen Werk \"Kind\" aufgezeichnet, das dieser 1876 veröffentlichte. Von 1883 bis 1886 besuchte sie ein Lehrerinnenseminar in Callnberg im Erzgebirge und war dann Hauslehrerin in der Familie des Altenburger Oberhofmeisters von Minckwitz. Im Jahr 1891 wurde Semmig für die nächsten 40 Jahre Lehrerin an der 6. Bezirksschule in der Dresdner Altstadt. Trotz Angeboten, an Bürgerschulen zu wechseln, konnte sie die „Kinder des Volkes nicht verlassen“. Neben ihrer Arbeit schrieb sie Gedichte, die 1897 erstmals im Lyrikband \"Gedichte\" veröffentlicht wurden. Erzählungen und Novellen schlossen sich an, in denen sie neben den Erfahrungen aus ihrer Berufstätigkeit auch die Eindrücke ihrer Reisen durch Deutschland und in die Schweiz verarbeitete. Ihre Werke wurden in Leipzig, Berlin, Dresden und München veröffentlicht, auch wenn der Literaturbetrieb von ihr wenig Notiz nahm. Jeanne Berta Semmig begegnete 1907 am Bodensee Hermann Hesse, mit dem sie ab da eine lebenslange Freundschaft verband; sie schrieb ihm im Laufe der Jahre 1917 bis 1958 insgesamt 127 Briefe und eine Karte, die im Hesse-Archiv verwahrt werden. Im Jahr 1930 besuchte sie ihn in der Casa Camuzzi in Montagnola. Dort lernte sie auch Ninon Dolbin kennen, die spätere dritte Ehefrau von Hesses. Hesse widmete Semmig 1947 das Gedicht \"Schicksalstage\". Semmig war ab 1909 dem \"Literarischen Verein Dresden\" verbunden, ebenso dem 1901 gegründeten \"Wilhelm-Raabe-Kreis\". Später war sie Präsidentin des \"Literarischen Bundes deutscher Frauen\", der am 2. Advent 1944 durch die Gestapo aufgelöst wurde. Nachdem 1945 ihre Wohnung beim Luftangriff auf Dresden ausgebombt wurde, bekam sie Unterkunft bei Freunden. Immer noch schreibend verbrachte sie ihren Lebensabend im Feierabendheim Altfriedstein in Radebeul-Niederlößnitz, das sie in ihrem Gedicht \"Altersheim\" verewigte: Dort schrieb sie 1957 auch den Entwurf der Festrede zu Hesses 80. Geburtstag, die sie jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr halten konnte. Im März 1958 erhielt Semmig, die „älteste lebende deutsche Schriftstellerin“, anlässlich der offiziellen Feierlichkeiten zum Internationalen Frauentag in Ostberlin die Clara-Zetkin-Medaille als Auszeichnung für ihr langes Lebenswerk. Semmig verstarb 1958 in Radebeul und wurde auf dem Urnenhain Tolkewitz in Dresden beigesetzt. Von Semmig existieren Porträts von den Malern Paul Wilhelm und Heinz Drache. (Mit Bibliografie und Zeittafel.)", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeanne Berta Semmig (* 16. Mai 1867 in Orléans; † 28. Juli 1958 in Radebeul) war eine deutsche Schriftstellerin und Dichterin.", "tgt_summary": null, "id": 763483} {"src_title": "Baltikum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Der Begriff \"Baltikum\" erscheint erstmals in der Endphase des Ersten Weltkriegs als Sammelbezeichnung für das deutsche Okkupationsgebiet auf den Territorien der Ostseegouvernements des Russischen Reiches und etwa des Gouvernements Kowno. Er ist von der Selbstbezeichnung „Balten“ der Deutsch-Balten abgeleitet, aus denen in den Ostseegouvernements des Russischen Reiches die Führungsschicht bestand. Heute bezeichnen sich die Bewohner der drei Staaten häufig gemeinsam als Balten. Benannt ist das Baltikum nach der mittellateinischen Bezeichnung für die Ostsee als \"mare balticum\", dem „Baltischen Meer“. Diese Bezeichnung war seit dem 11. Jahrhundert in Gebrauch und tauchte zuerst bei Adam von Bremen auf. Die Verwendung von \"mare balticum\" ist zurückzuführen auf den Namen einer großen Insel mit reichen Bernsteinvorkommen im nördlichen Europa, die der antike römische Gelehrte Plinius der Ältere als \"Baltia\" oder \"Balcia,\" eigentlich vermutlich \"Abalcia\", erwähnt und die im Mittelalter mit der preußischen Küste identifiziert wurde. An anderer Stelle notiert Plinius, \"Balcia\" sei identisch mit der von Pytheas von Massilia entdeckten Insel \"Basilia\" und nur ein anderer Name für die Nordseeinsel \"Abalus\", bei der es sich um Helgoland handeln könnte. Eine andere These lokalisiert \"Baltia\" als die dänischen Ostseeinseln Fünen oder Seeland (eine oder beide). Die etymologische Herkunft des Wortes \"Baltia\" ist hingegen unklar. Einerseits wird ein Zusammenhang mit dem dänischen Bælt („Gürtel“) als ursprünglicher Begriff für die Meerengen Skagerrak und Kattegat angenommen, andererseits auf die \"Balten\", das heißt die „Weißen“, als Beschreibung der nichtslawischen Anrainer der Ostsee verwiesen. In seinem Buch \"Die Deutschen und die Nachbarstämme\" vertritt Johann Kaspar Zeuß die Ansicht, dass der Name der Insel \"Baltia\" bei Plinius „weiß“ bedeute und aus der Sprache der Ästier (einem alten Namen für die Balten) stamme. Das Wort „weiß“ lautet in allen baltischen Sprachen ähnlich, kurisch \"balt\", prußisch \"baltan\", lettisch \"balts\", litauisch \"baltas\". Unter den Sprechern dieser Sprachen waren die Kuren und die Prußen ursprüngliche Anrainer der Ostsee. In deren Sprachen bedeutet \"mar/ mare/ marri\" das Wort für Haff.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Minderheiten.", "content": "Die größte Minderheit stellen in Estland und Lettland mit über 25 % die Russen dar, gefolgt von kleinen Anteilen von Weißrussen und Ukrainern. In Litauen dagegen ist mit über 6 % die polnische Minderheit etwas größer als die russische.", "section_level": 2}, {"title": "Sprachen.", "content": "In Litauen und Lettland werden mit Litauisch und Lettisch zwei indogermanische Sprachen gesprochen, die wegen ihrer nahen Verwandtschaft als baltische Sprachen zusammengefasst werden. Dagegen gehört das Estnische in Estland mit dem nah verwandten Finnischen zur ostseefinnischen Untergruppe der finno-ugrischen Sprachen. Russen sind seit dem 9. Jahrhundert als Minderheit im östlichen Teil des Baltikums ansässig. Als Ergebnis der Zugehörigkeit des Baltikums zum Russischen Reich vom Anfang des 18. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg und zur Sowjetunion vom Zweiten Weltkrieg bis 1990 sind rund 25 Prozent der Bevölkerung in Estland, 28 Prozent in Lettland und 6 Prozent in Litauen russischsprachig. Zudem gibt es im Südosten Litauens eine polnischsprachige Minderheit.", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Im überwiegend römisch-katholischen Litauen ist der Berg der Kreuze bei Šiauliai von großer spiritueller Bedeutung. Die Bevölkerung Lettlands hingegen ist eher evangelisch-lutherisch, während sich Estlands Einwohner wiederum größtenteils zu keiner oder zur evangelischen bzw. orthodoxen Konfession bekennen.", "section_level": 2}, {"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Paläogeographie.", "content": "Im Proterozoikum war das Baltikum Bestandteil des (auch als Ureuropa bezeichneten) Urkontinents Baltica. Er entstand durch Ozeanbodenspreizung als selbständiger Kontinent und setzte sich aus drei Regionen zusammen: Fennoscandia, Volgo-Uralia und Fennosarmatia, das mit seinem westlichen Teil grob dem heutigen Baltikum entspricht. Baltica driftete vom Südpol zum Äquator und kollidierte durch Subduktion im Unteren Silur mit Avalonia sowie im Mittleren Silur mit Laurentia, wodurch der Kontinent Laurussia entstand.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Das Baltikum gehört zur kühl-gemäßigten Klimazone. Es herrscht eine waldreiche, von Dünen und Moränen geprägte Öd-Landschaft vor, beispielsweise in der Kurischen Nehrung. Die höchste Erhebung ist mit 318 Metern der Suur Munamägi in Estland. Der größte See ist der Peipussee. Längster Strom ist mit 1020 Kilometern die Düna und zweitlängster die Memel. Es gibt insgesamt 14 Nationalparks im Baltikum. Wichtige Zentren des Baltikums sind nach den Hauptstädten Tallinn, Riga und Vilnius auch die Orte Kaunas, Klaipėda, Liepāja und Tartu. Außerhalb der städtischen Agglomerationen sind die Länder nur dünn besiedelt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ur- Frühgeschichte.", "content": "Erste Spuren der Wiederbesiedlung nach Rückgang der Vereisung liegen bei circa 11.000 v. Chr. Die Bezüge zur westlich gelegenen Hamburger Kultur, Ahrensburger Kultur, Bromme-Lyngby-Kultur oder der südlich anschließenden Swidru-Kultur (), dem nordkarpathischen Ausläufer der Federmesser-Gruppen, ist noch nicht hinreichend erforscht. Ab etwa 3100 v. Chr. könnten bereits nordwest-indogermanisch-sprechende Gruppen eingedrungen sein und die Ursprünge der späteren baltischen Sprachen gelegt haben. Um 500 v. Chr. gab es Beutezüge der Skythen und Einfluss der Latène-Kultur. Zwischen 200 v. Chr. und 500 n. Chr. siedelten Ostgermanische Stämme in das Weichsel-Gebiet im Süden. Es gab Bernsteinhandel mit Rom und Griechenland. Zur Zeit der Völkerwanderung zwischen 500 und 800 n. Chr. drangen verstärkt Slawen ins Baltikum. Aus Schweden kamen Wikinger auch ins Samland und ins Memelland. Nach anfänglichen Feindseligkeiten entwickelte sich ein schwungvoller Handel. Im Ort Ruß im Memeldelta fanden die Wikinger einen sicheren Hafen, von dem aus sie über die Flusswege weiter nach Osten vordrangen. Von der Bezeichnung dieses Ortes könnten die Bezeichnungen der dort eindringenden Wikinger und später der Russen ihren Namen erhalten haben.", "section_level": 2}, {"title": "Hochmittelalter.", "content": "Im Hochmittelalter begann die Christianisierung und Unterwerfung Livlands durch die deutschen Ordensritter, die seit Anfang des 13. Jahrhunderts zunächst von Riga aus (Schwertbrüderorden) ins Baltikum vordrangen und bis um 1300 weite Gebiete unter ihre Herrschaft bringen konnten. Einzig Litauen und Samogitien blieben unabhängig.", "section_level": 2}, {"title": "Spätmittelalter.", "content": "Innerhalb der Ordensherrschaft konnten sich die Handelsstädte weitreichende Freiheiten sichern und gelangten insbesondere im 15. Jahrhundert zu großem Reichtum, als sie als Mitglieder der Hanse den Ostseehandel dominierten. Die baltischen Hafenstädte wurden daher kulturell stark von Deutschland, Dänemark und Schweden beeinflusst und haben dieses Erbe bis heute in vielen Aspekten erhalten. Die Herrschaft des Ordens über die Gebiete des heutigen Estlands und Lettlands (Alt-Livland) endete Mitte des 16. Jahrhunderts in der Zeit der Reformation. Im Livländischen Krieg misslang zwar Russland die Eroberung Livlands, jedoch geriet das umkämpfte Territorium unter die Herrschaft seiner von Livland zu Hilfe gerufenen Gegner. Livland und Kurland kamen unter polnische Lehnshoheit, Estland wurde schwedisch und die Insel Saaremaa/Øsel dänisch. Litauen blieb unabhängig, da es mit Polen 1385 eine erste Allianz- und Vertrags-Union, die \"Union von Krewo\" vereinbarte, der weitere folgten und 1569 zur Gründung der Adelsrepublik vom Königreich Polen und Großfürstentum Litauen führten.", "section_level": 2}, {"title": "18. und 19. Jahrhundert.", "content": "Im 18. Jahrhundert geriet das Baltikum durch den Großen Nordischen Krieg und die Polnischen Teilungen unter die Herrschaft des russischen Zarenreichs. Diese Herrschaft dauerte bis zum Ersten Weltkrieg, zwei polnisch-litauische Aufstände (Novemberaufstand 1830/31 und Januaraufstand 1863/64) wurden blutig niedergeschlagen.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Unabhängigkeit.", "content": "Im Gefolge des Friedensvertrages von Brest-Litowsk entstanden 1918 die unabhängigen Republiken Estland, Lettland und Litauen. Diese mussten sich allerdings umgehend gegen die Machtansprüche der Kommunisten (russische Rote Armee), der Monarchisten (russische Weiße Armee im Verbund mit den von Teilen des deutschen Adels unterstützten deutschen Freikorps) und der Polen zur Wehr setzen. Mit dem Abschluss dieser Bürgerkriegsphase bis 1920 verblieb ein Teil Litauens (sog. \"Litwa Środkowa\") unter polnischer Hoheit.", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Im deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt von 1939 wurden Lettland und Estland als sowjetische Interessensphäre bezeichnet. Ihr wurde im deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag vom 28. September 1939 auch Litauen zugeschlagen, wofür die Sowjetunion eine Vergrößerung des deutschen Besatzungsgebiets in Polen zugestand. Abgesichert durch rasch abgeschlossene \"Beistandsverträge\" besetzte die Rote Armee im Herbst 1939 \"Stützpunkte\" in Litauen, Estland und Lettland; Finnland weigerte sich, einen entsprechenden Vertrag abzuschließen, und wurde infolgedessen am 30. November 1939 von der Sowjetunion angegriffen. Der sogenannte Winterkrieg endete quasi unentschieden mit einem Friedensabkommen am 13. März 1940; Finnland musste zwar Teile seines Territoriums abtreten, blieb jedoch unabhängig. Deutschland veranlasste 1940/41 die nahezu vollständige Umsiedlung der deutsch-baltischen Bevölkerung in das besetzte Polen (Warthegau, Westpreußen). Angesichts der sowjetischen Besatzung stimmten die im Sommer 1940 neugewählten Parlamente der baltischen Staaten der Eingliederung in die Sowjetunion gezwungenermaßen zu. Die Annexionen der baltischen Staaten standen somit im Zusammenhang mit der großen Westerweiterung der Sowjetunion im ersten Jahr des Zweiten Weltkrieges. 1941 wurde das Gebiet von Truppen der deutschen Wehrmacht besetzt. Es gab tausende Freiwillige, die sich für den Dienst in der 15., 19. oder 20. Waffen-Grenadier-Division der SS meldeten. Ein anderer Teil der Bevölkerung kämpfte auf Seiten der Roten Armee gegen die deutsche Besatzung. Im Juli bzw. Oktober 1944 wurden die baltischen Republiken schließlich erneut von der Sowjetarmee besetzt und als Sozialistische Sowjetrepubliken der Sowjetunion einverleibt. Nach der Besetzung durch Deutschland und dem deutschen Rückzug 1944 und 1945 (Kurland-Kessel) flohen viele Balten vor dem Eintreffen der Roten Armee in Richtung Westen und zum Teil später nach Übersee. Die verbliebenen deutschstämmigen Personen wurden ab 1944 bis 1946 zum Großteil vertrieben, teilweise auch ermordet oder in sowjetische Lager des GULAG verbracht. Nach dem Krieg wurden baltische Kommunisten aus der Sowjetunion an die Machtpositionen gesetzt. Kollaborateure mit den Deutschen sowie Gegner der Sowjet-Besatzung wurden durch Liquidation, Umsiedlung und Gefängnis oder Lagerhaft bestraft. Eine massive baltische Widerstandsbewegung von Partisanen versuchte noch Jahre nach Kriegsende, die Besatzungsmacht zu destabilisieren. Sie suchten Schutz in den Wäldern, weshalb sie sich als Waldbrüder bezeichneten, wurden aber letztlich vom NKWD unterwandert und ausgeschaltet. Die baltischen Bevölkerungen erlebten innerhalb weniger Jahre ab 1940 drei aufeinander folgende gewaltige Liquidations- und Deportationswellen:", "section_level": 3}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "In den 1950er Jahren befanden sich rund 10 % der erwachsenen männlichen Bevölkerung des Baltikums entweder in den Lagern des GULAG oder in der Verbannung in der Sowjetunion. Von 1944 bis 1990 gehörten Lettland, Estland und Litauen zur Sowjetunion. In dieser Zeit wurden diese Länder, größtenteils gegen den Willen der Bevölkerung, in das sowjetische System integriert. Diese Zeit war gekennzeichnet von der sowjetischen Ansiedlungspolitik von Russen, wodurch die angestammten Bevölkerungen zu Minderheiten im eigenen Land gemacht werden sollten. Litauisch, Lettisch und Estnisch hatten in dieser Zeit neben dem Russischen den Status von Amtssprachen. Es gab Kindergärten und Schulen in den lokalen Sprachen. Auch Printmedien, Radio und später Fernsehen wurden muttersprachlich angeboten.", "section_level": 3}, {"title": "Wiedererlangung der Unabhängigkeit.", "content": "Am 23. August 1989 bildeten zwei Millionen Menschen den Baltischen Weg, eine Menschenkette über eine Länge von 600 Kilometern von Tallinn über Riga nach Vilnius, um für die Unabhängigkeit der baltischen Staaten zu demonstrieren. Insbesondere in Estland stellte die Singende Revolution einen starken Beitrag zur Unabhängigkeit dar. Im Frühjahr 1990 erklärten die baltischen Staaten ihre Unabhängigkeit und deklarierten die Erneuerung der Vorkriegsverfassungen. Am 13. Januar 1991 gingen die promoskauischen und prokommunistischen politischen Kräfte zum Angriff über. Mit brutaler Gewalt wurde versucht, die rechtmäßig gewählte Macht zu stürzen. Die Ausführung der Moskauer Pläne wurde durch den vom Volk organisierten gewaltlosen Widerstand vereitelt, der in die Geschichte als „Barrikaden-Tage“ eingegangen ist. Am Vilniusser Blutsonntag wurden beim Sturm des litauischen Fernsehturms in Vilnius 14 unbewaffnete und gewaltfreie Litauer ermordet und über 1000 verletzt. Die Regierungen in Estland und Lettland verfolgten nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit bis Mitte der 1990er Jahre eine restriktive Politik gegenüber den ethnischen Minderheiten im Land, die unter starker Kritik verschiedener Nichtregierungsorganisationen stand. Vorherrschendes Ziel der beiden Länder nach der 50 Jahre währenden Besatzung bestand im Schutz der eigenen Kultur und Sprache. Anders gestaltete sich die Situation in Litauen, wo der Anteil der Titularnation höher und stabiler war und keine tatsächliche oder „gefühlte“ Bedrohung der Nation gegeben war. Die dortige Regierung verfolgte von Anfang an einen inklusiven Ansatz in der Integrationspolitik. In Estland erfolgte der Wandel zu einer umfassenden Strategie gegenüber den ethnischen Minderheiten ab Ende der 1990er Jahre. Die Regierung in Tallinn verabschiedete 2000 das Staatsprogramm zur Integration. Die lettische Staatsführung änderte ihre Politik einige Monate später. Im Gegensatz zu Estland ist ihr Konzept nicht speziell auf andere Nationalitäten ausgerichtet, sondern schließt alle Mitglieder der Gesellschaft ein, um soziale und regionale Unterschiede auszugleichen. Das Baltikum gehörte als einziges ehemals sowjetisches Territorium nie zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).", "section_level": 3}, {"title": "2000er Jahre.", "content": "Am 1. Mai 2004 traten die baltischen Staaten der NATO und der EU bei. Für das Kaliningrader Gebiet und die Sonderwirtschaftszone Jantar im ehemals nördlichen Ostpreußen, das zu Lande von der EU angehörenden Gebieten eingeschlossen ist, sind besondere Regelungen im Gespräch.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Wirtschaft (gemessen am BSP) in den baltischen Ländern wuchs bis 2007 deutlich schneller als die Wirtschaft im Westen Europas. Man bezeichnete sie deshalb auch als Baltische Tiger. Im Zuge der Finanzkrise ab 2007 erfolgte eine heftige Korrektur. Doch nach den Krisenjahren entspannte sich die ökonomische Lage wieder und so führte Lettland 2014, nach Estland 2011, als zweiter baltischer Staat den Euro ein. Nachdem Litauen die EU-Konvergenzkriterien erfüllt hat, hat am 1. Januar 2015 der Euro die Litas als gesetzliches Zahlungsmittel abgelöst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Baltikum () ist ein Gebiet in Europa, zu dem heute die Staaten Estland, Lettland und Litauen gerechnet werden. Diese baltischen Staaten haben insgesamt eine Bevölkerung von etwa sechs Millionen Menschen auf einer Fläche von etwa 175.000 km2. An das Baltikum grenzen östlich Russland, Weißrussland, südlich Polen und die russische Exklave des Kaliningrader Gebiets sowie westlich und nördlich die Ostsee bzw. der Finnische Meerbusen. ", "tgt_summary": null, "id": 2022824} {"src_title": "Harderwijk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Wirtschaft.", "content": "Die Stadt liegt am Veluwemeer, an der Autobahn A28 Amersfoort – Zwolle und an einer Eisenbahnlinie, etwa auf halbem Wege zwischen diesen beiden Städten; doch halten in Harderwijk nur Lokalzüge. Ein Aquädukt im Veluwemeer überquert die Straße, die in die benachbarte Provinz Flevoland führt (Straße nach Lelystad). Harderwijk verfügt über Hafenanlagen für Touristen und für die Berufsschifffahrt. Die Haupterwerbszweige der Stadt sind der Tourismus, die Industrie (vornehmlich Kleingewerbe), das Militär (mehrere Kasernen) und der Dienstleistungssektor (u. a. Krankenhaus, Amtsgericht \"(kantongerecht)\", Steueramt). Die Landwirtschaft und die bis 1932 noch wichtige Fischerei sind heute eher unbedeutend. Jedoch wird die Stadt aufgrund ihrer fischereiwirtschaftlichen Vergangenheit bis heute stark mit der Aalfischerei und dem Räucheraal in Verbindung gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der Umgebung Harderwijks lag schon im Mittelalter das nicht unbedeutende Bauerndorf Selhorst. Die Stadt selbst wurde erstmals 1231 (Herderewich) erwähnt, als Graf Otto II. von Geldern dem Marktflecken das Stadtrecht verlieh. Sie entwickelte sich zu einer überregional bedeutenden Fischerei- und Hafenstadt, trat im 15. Jahrhundert der Hanse bei, und verfügte über eine verhältnismäßig gute Verbindung über Land zum Rhein (\"karweg\", Karrenstraße nach Arnhem). Im Jahr 1584 erhielt Harderwijk das Recht, die Münzen der Provinz Gelderland zu prägen. Zwischen 1647 und 1811, als Ludwig Napoleon sie auflöste, hatte Harderwijk eine Universität, wo einige später berühmte Gelehrte wie Carl von Linné und Herman Boerhaave promovierten. Harderwijk erlebte im 18. Jahrhundert einen großen wirtschaftlichen Rückgang. Im Jahr 1814/15 wurde es mit der Gründung des \"Koloniaal Werfdepot\" zur Garnisonsstadt. Das \"Koloniaal Werfdepot\" war eine Ausbildungs- und Ausmusterungsstelle für Soldaten, die in Niederländisch-Indien, dem heutigen Indonesien, dienen sollten. Die benachbarten Wald- und Heidegebiete waren später als Truppenübungsgelände für Infanterie und Artillerie in Gebrauch. Das Militär brachte eine Verbesserung der Harderwijker Wirtschaft. Ein neuer Rückschlag war 1932 der Wegfall der Fischerei, als die Zuidersee nicht länger mit der Nordsee in Verbindung stand. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Kleinindustrie und der Tourismus stark gefördert. Nach 1980 wurde Harderwijk mit vielen Neubauvierteln stark vergrößert, und immer noch werden jedes Jahr viele Wohnungen hinzu gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Seit dem 11. Januar 2013 ist Harm-Jan van Schaik (CDA) amtierender Bürgermeister der Gemeinde.", "section_level": 2}, {"title": "Kollegium von Bürgermeister und Beigeordneten.", "content": "Das Kollegium besteht für den Zeitraum von 2018 bis 2022 aus Mitgliedern der Parteien CDA, ChristenUnie, Harderwijk Anders und VVD. Sie wurden im Rahmen einer Ratssitzung am 24. Mai 2018 berufen. Folgende Personen gehören zum Kollegium und sind in folgenden Bereichen zuständig: Das Amt des Gemeindesekretärs wird von Jan Peter Wassens ausgeübt.", "section_level": 2}, {"title": "Sitzverteilung im Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat wird seit 1982 folgendermaßen gebildet:", "section_level": 2}], "src_summary": "Harderwijk () ist eine Stadt und Gemeinde der niederländischen Provinz Gelderland mit Einwohnern. Zur Gemeinde gehört auch das Dorf Hierden, das 3.085 Einwohner zählt.", "tgt_summary": null, "id": 1814000} {"src_title": "Bökelbergstadion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1914 erwarb Borussia Mönchengladbach ein Gelände an der Bökelstraße auf. Die geplanten Arbeiten am Stadion konnten jedoch nicht mehr begonnen werden, da der Erste Weltkrieg ausbrach. Allerdings wurden die Arbeiten am Stadion schon 1919 wieder aufgenommen. Zu dieser Zeit hieß der Platz noch „dä Kull“, da das Gelände vorher eine Kiesgrube gewesen war. Am 20. September 1919 wurde die Anlage unter dem Namen „Westdeutsches Stadion“ eingeweiht. Während des Zweiten Weltkrieges wurden große Teile zerstört. 1952 begann man mit dem Wiederaufbau und Ausbau; allerdings konnten die ehrgeizigen Pläne nicht umgesetzt werden, da Borussia Mönchengladbach als Eigentümer bei der Stadt so hohe Schulden hatte, dass das Stadion 1956 der Stadt überlassen werden musste. Erst 1960 veränderte sich die Situation, als die Borussia den DFB-Pokal gewann und die Stadt danach in die Spielstätte investierte. Die Sportstätte bekam 32.000 Plätze, die meisten davon Stehplätze. Seit dieser Zeit wurde das Stadion „Bökelbergstadion“ genannt. Die Namensgebung geht auf Wilhelm August Hurtmanns, einen Autor der Rheinischen Post zurück, der mit dem \"Bökelberg\" ein Synonym für das Stadion an der Bökelstraße im Mönchengladbacher Stadtteil Eicken erschuf.", "section_level": 1}, {"title": "Umbau.", "content": "Im Jahr 1962 gab es einen ersten kompletten Umbau im Bökelbergstadion. Drei Seiten wurden dabei mit festen Rängen gebaut, während die Osttribüne erstmal eine Stahlrohrtribüne bekam. Im Frühjahr 1966 bekam die bisherige Westtribüne eine Überdachung und im August erhielt der Bökelberg auch eine Flutlichtanlage. Im Herbst 1969 begannen erste Planungen für einen Ausbau des Ostwalls, der aus einer „Erdwall-Konstruktion“ im Februar 1972 eingeweiht wurde. Im Jahr 1978 wurde die bisherige Haupttribüne komplett abgerissen und neugebaut. Die neue Tribüne war doppelstöckig und hing mit einer Seilverspannung an zwei neuen achteckigen Stahlplatten-Masten. Das bisherige alte Stadiondach schaffte es 1982 ins Guinness-Buch der Rekorde als einziges käufliches Stadiondach. Im Oktober 1978 waren die Arbeiten planmäßig abgeschlossen und die Tribüne wurde mit ihren 8722 Sitzplätzen eingeweiht. Ein kompletter Umbau des Stadions scheiterte Anfang der 90er am Widerstand der Anwohner. Der Umbau der Haupttribüne im Jahr 1978 war übrigens der letzte Ausbau im Bökelbergstadion.", "section_level": 1}, {"title": "Die letzten Jahre.", "content": "Man musste nach Alternativen suchen und fand diese schließlich im Nordpark in Mönchengladbach, wo zwischen 2002 und 2004 an einem neuen Stadion für die Borussia gebaut wurde. Am 22. Mai 2004 fand das letzte Bundesligaspiel im Bökelbergstadion statt. Borussia besiegte dabei den TSV 1860 München mit 3:1. Das letzte Tor in einem Bundesligaspiel im Bökelbergstadion erzielte Arie van Lent. Genau ein Jahr später, am 22. Mai 2005, fand das letzte Fußballspiel überhaupt im Bökelbergstadion statt. Die U23 Borussias besiegte in einem Meisterschaftsspiel der Oberliga Nordrhein den Bonner SC mit 5:0. Das letzte Tor erzielte René Schnitzler in der 86. Minute. Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde das im Nordpark gelegene neue Stadion auf den Namen Borussia-Park getauft.", "section_level": 1}, {"title": "Abriss.", "content": "Ab Dezember 2005 wurde das Bökelbergstadion abgerissen. Zuerst wurden Wellenbrecher, Verkaufsbuden und Sponsorenschilder entfernt. Die Sprengung der Haupttribüne am 7. März 2006 scheiterte zunächst. Man versuchte, die beiden Füße der achteckigen Flutlichtmasten so zu sprengen, dass diese etwa vier Meter absacken und das Dach mit sich ziehen würden, aber das geschah nicht. Erst nachdem die Halteseile manuell durchtrennt worden waren, fiel die Tribüne dann um 15:22 Uhr mit einigen Stunden Verspätung. Am Vormittag des 2. August 2006 wurde auch der letzte Flutlichtmast ohne Probleme gekippt und fiel wie geplant in die Mitte des Stadions.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Nutzung des Geländes.", "content": "Inzwischen wurde auf dem ehemaligen Gelände des Stadions eine Wohnsiedlung angelegt. Dabei sind die Terrassen der ehemaligen Nord- und Südkurve sowie die der Haupttribüne erhalten geblieben und mittlerweile als öffentlicher Grünzug in das umgebende Wohngebiet integriert. Die frühere Stadionstruktur ist noch gut zu erkennen. Seit dem 2. Dezember 2019 erinnert hier eine Gedenkstätte an den Bökelberg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bökelbergstadion war ein Fußballstadion in der nordrhein-westfälischen Stadt Mönchengladbach. Es war bis zum Ende der Bundesliga-Saison 2003/04 die Heimspielstätte des Fußballvereins Borussia Mönchengladbach.", "tgt_summary": null, "id": 225968} {"src_title": "Heinrich Wilhelm Krausnick", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Krausnick besuchte in Potsdam das Gymnasium, ab 1816 studierte er Rechtswissenschaften an der Berliner Universität und schloss sich der 1817 der Landsmannschaft und späterem Corps Marchia Berlin an. 1817 wurde er auch Mitglied der \"Alten Berliner Burschenschaft\". Danach war er als Assessor und Justizrat am Stadtgericht Berlin tätig. 1826 erhielt Krausnick eine Stelle am Oberlandesgericht Breslau, 1830 kehrte er nach Berlin zurück und war dann am Berliner Kammergericht tätig. 1831 wurde er ins Preußische Justizministerium berufen. Krausnick wurde 1834 als Nachfolger von Friedrich von Bärensprung zum Oberbürgermeister von Berlin gewählt. Am 31. März 1848 wurde er bei den Wahlen zur Berliner Stadtverordnetenversammlung im Zuge der Märzrevolution abgewählt, kam jedoch 1850 noch einmal für zwölf Jahre in das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt. Mit der Amtszeit von 1834 bis 1849 (mit einer Unterbrechung von zwei Jahren) war Krausnick der bis dahin dienstälteste Oberbürgermeister der Stadt Berlin, was am 26. Mai 1849 durch die Anbringung einer Gedenktafel in der Jüdenstraße in Berlin-Mitte gewürdigt wurde („Stadtältester“). In seiner Amtszeit wurden 1861 Moabit, Wedding, die Schöneberger Vorstadt und die Tempelhofer Vorstadt nach Berlin eingemeindet. Ab 1854 war Krausnick Mitglied des Herrenhauses. Krausnick war 1865 zusammen mit Julius Beer und Ferdinand Meyer Mitbegründer des Vereins für die Geschichte Berlins. In der Revolutions-Zeit (1848–1850) nach Krausnicks Abwahl war Franz Christian Naunyn amtierender Oberbürgermeister von Berlin. Heinrich Wilhelm Krausnick starb 1882 im Alter von 85 Jahren in Berlin. Beigesetzt wurde er im Erbbegräbnis seiner Familie auf dem Friedhof II der Jerusalems- und Neuen Kirche vor dem Halleschen Tor. Auf der Gittergrabanlage ruht er zusammen mit seiner Gattin Henriette Louise geb. Sauer (1797–1851) und den gemeinsamen Kindern Georg Friedrich Wilhelm Krausnick (1828–1878) und Johanna Budczies geb. Krausnick (1830–1889) sowie weiteren Familienangehörigen.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "In Berlin-Mitte wurde durch Cabinettsorder am 7. Oktober 1861 eine neu angelegte Straße nach Krausnick benannt (verläuft von der Oranienburger und Monbijoustraße bis zur Großen Hamburger Straße). Anlässlich seines ehrenvollen Ausscheidens aus dem Amt des Oberbürgermeisters nach insgesamt 26-jähriger Tätigkeit für das Gemeinwohl wurde Krausnick am 30. Dezember 1862 zum Ehrenbürger von Berlin ernannt. Die letzte Ruhestätte von Heinrich Wilhelm Krausnick auf dem Friedhof II der Jerusalems- und Neuen Kirche (Grabstelle 231-EB-71) in Berlin-Kreuzberg ist seit 1952 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet. Da Krausnick Ehrenbürger von Berlin war, ist die Widmung – im Unterschied zur Mehrzahl der Berliner Ehrengräber – zeitlich nicht befristet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich Wilhelm Krausnick (* 30. März 1797 in Potsdam; † 14. Dezember 1882 in Berlin) war ein deutscher Jurist und Oberbürgermeister von Berlin.", "tgt_summary": null, "id": 1910461} {"src_title": "Synchronsprecher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fremdsprachige Filme.", "content": "Durch die Synchronisation in einer anderen Sprache können Menschen, denen das Verständnis der jeweiligen Originalsprache fehlt, auf natürliche Weise dem Geschehen (bzw. dessen Interpretation durch das Synchron-Personal) folgen. Für Leseschwache, die der Originalsprache nicht mächtig sind, ist die Synchronfassung unumgänglich. Bei der Arbeit haben die Synchronsprecher sowohl auf Lippensynchronität (Lippenschluss) als auch auf den wirkungsvollen Ausdruck zu achten. Das Dialogbuch, das als Grundlage der Synchronfassung dient, orientiert sich in aller Regel an der Originalfassung, kann aber auch davon abweichen. Die Synchronsprecher haben dann die Aufgabe, die untergeschobene Aussage mit der filmischen Vorlage zu verbinden. Seltene Beispiele für eine (absichtlich) stark vom Original abweichende Synchronisation sind die Serie \"Die 2\" mit Roger Moore und Tony Curtis oder zahlreiche Filme des Schauspielerduos Bud Spencer und Terence Hill, die erst in der deutschen Fassung („Schnodderdeutsch“) durch den Sprachwitz zu großen Erfolgen wurden – aus diesem Grund allerdings auch nur im deutschsprachigen Raum. Verantwortlich für die Synchronisation der eben genannten Beispiele ist Rainer Brandt. Die Arbeit der Synchronsprecher ist kaum vergleichbar mit der Arbeit am Set. Die Sprecher müssen die Authentizität des stimmlichen Ausdrucks bewahren, ohne ihren Körper einsetzen zu können. Starke Bewegungen sind vor dem Mikrofon zum Beispiel kaum möglich, weil sie zu Tonproblemen und Nebengeräuschen führen können. Schauspielerisches Können ist jedoch eine Grundvoraussetzung, deswegen sind auch viele deutschsprachige Schauspieler gleichzeitig vielbeschäftigte Synchronsprecher. In bestimmten Fällen, zum Beispiel bei Dokumentarfilmen, ist eine Synchronfassung zu teuer oder führt zu nicht authentischen Ergebnissen. Bei Filmen mit einem kleineren Zielpublikum lohnt sich eine Synchronisation oft finanziell nicht. In diesen Fällen wird mit Untertiteln in der Zielsprache gearbeitet, die eine verkürzte Textfassung am unteren Rand einblendet (OmU – Originalfassung mit Untertiteln). Mitunter werden auch beide Varianten gemischt, so dass synchronisierte Szenen sich mit Untertiteln abwechseln. Synchronsprecher und -studios sind in Deutschland überwiegend in Berlin und München ansässig, in geringerer Zahl auch in Hamburg, Köln, Stuttgart, Leipzig oder Offenbach am Main.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten in einigen Ländern.", "content": "In Hongkong, Japan und anderen asiatischen Ländern gibt es auch englische Synchronsprecher, die meistens für die internationale Vermarktung eines Filmes genutzt werden. Auch in den Vereinigten Staaten, Frankreich, Italien, Spanien und anderen Ländern gibt es Synchronsprecher, in den Vereinigten Staaten jedoch meistens für Anime und Cartoons. In den Niederlanden, Belgien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Portugal und Südosteuropa werden Serien und Filme nicht synchronisiert, mit Ausnahme mancher Kindersendungen. In diesen Ländern bevorzugt man Originalton mit Untertitel. In Polen und Russland werden Filme übersetzt, allerdings wird typischerweise für alle Schauspieler ein und derselbe Sprecher verwendet, der dann die Übersetzung in einer meist monotonen Art einspricht, und keinesfalls synchron; der Originalton wird dabei nicht vollständig ausgeblendet.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisierung von Werbespots.", "content": "Auch Werbespots für Kino und Fernsehen werden meistens synchronisiert, selbst wenn sie nicht fremdsprachig sind. Häufig haben die Darsteller keine Sprechausbildung oder eine Stimme, die aus Sicht der Produzenten nicht zur Person oder zum beworbenen Produkt passt. Aber selbst professionelle Schauspieler und Prominente synchronisieren sich für Werbespots häufig selbst, weil eine später separat aufgenommene Stimme häufig direkter und klangvoller wirkt. Zudem kann man sich bei den Filmaufnahmen ausschließlich auf das Bild und bei der Synchronisierung voll und ganz auf die Stimme konzentrieren und gelangt schneller zu akzeptablen Ergebnissen. Gelegentlich steht auch zum Zeitpunkt der Filmaufnahme der endgültige Text noch nicht fest bzw. werden Textänderungen erst im Synchronstudio erarbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Wiedererkennungswert und Prominenz.", "content": "Bei Übersetzungen ist die Zuordnung von Schauspielern und Synchronsprechern häufig fest und hat einen hohen Wiedererkennungswert. Die Synchronsprecher selbst sind dagegen meistens unbekannt (und werden auch im Abspann von Serien und Filmen nur selten genannt). Doch auch, wenn kaum jemand ihren Namen kennt, geht der Wiedererkennungswert ihrer Stimme mitunter so weit, dass er von Synchronautoren in ihre freie Übersetzung des Originaldrehbuchs eingebaut wird. So spielt beispielsweise das deutsche Dialogbuch einer Szene der Animationsserie \"SpongeBob Schwammkopf\" mit der markanten Synchronstimme des Mr Krabs (Jürgen Kluckert), der dem deutschen Kinderpublikum insbesondere als Stimme des Benjamin Blümchen aus den gleichnamigen Hörspielen bekannt ist. Darüber hinaus werden regelmäßig die deutschen Synchronsprecher bekannter Filmfiguren auch für Parodien eben jener Figuren eingesetzt, während es sich im Originalton um unterschiedliche Schauspieler handelt. Im Gegensatz dazu genießen etwa in Japan viele \"Seiyū\" von Anime (japanischer Zeichentrick) Kultstatus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Synchronsprecher, seltener „Synchronschauspieler“, sind zumeist Schauspieler, die als Sprecher ihre Stimme einsetzen, um fremdsprachige Filme in die Zielsprache zu übertragen (→Synchronisation) oder Filme, die naturgemäß keine Stimmen enthalten, zum Beispiel Zeichentrickfilme oder Computerspiele, mit Sprache zu versehen. Gelegentlich ist es auch in der Originalsprache nötig, einzelne Szenen nachzusynchronisieren, wenn beispielsweise in einer Supertotalen keine Möglichkeit besteht, die Tontechnik optimal zu postieren (siehe Automatic Dialogue Recording (ADR) oder Additional Dialogue Recording). Auch nicht-fremdsprachige Werbespots werden zumeist synchronisiert. Viele Synchronsprecher arbeiten freiberuflich. ", "tgt_summary": null, "id": 2103061} {"src_title": "Schwarzhalsschwan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "Der Schwarzhalsschwan wird 110 bis 140 Zentimeter lang und wiegt 3,5 bis 6,5 Kilogramm. Die Männchen sind deutlich größer als die Weibchen, weisen aber ansonsten keinen auffälligen Geschlechtsdimorphismus auf. Ältere Männchen entwickeln allerdings gelegentlich besonders starke Schnabelwülste. Die Art ist durch den schwarz gefärbten Kopf und Hals in Verbindung mit dem sonst völlig weiß gefärbten Gefieder leicht zu erkennen. Das Auge wird von einem schmalen, horizontalen weißen Augenstreif eingerahmt. Der Schnabel ist grau und besitzt an der Basis einen großen, rot gefärbten fleischigen Höcker. Die Beine sind fleischfarben. Bei Jungvögeln sind die Kopf- und Halsfedern noch schwarzbraun. Die übrigen Partien des Federkleides sind hell graubraun und mit weißen Federn durchsetzt. Der Schnabel ist bei diesen Vögeln noch grau. Im ersten Jahreskleid ist das Kleingefieder bereits weiß. Die noch nicht vermauserten Schwingen sind jedoch graubraun. Die Schnabelaufwülstungen sind noch klein. Im zweiten Jahreskleid gleichen die zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschlechtsreifen Tiere den Altvögeln sehr. Deutlich erkennbar ist jedoch, dass die Schnabelaufwülstung noch nicht voll entwickelt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Brutgebiet des Schwarzhalsschwans ist der Süden Südamerikas. Das Brutgebiet reicht von der Mitte Chiles und dem Südosten Brasiliens über Patagonien bis Feuerland und zu den Falklandinseln. Im Winter ziehen die Vögel aus den südlichsten Brutgebieten nach Norden bis nach Paraguay und Südostbrasilien. Irrgäste wurden bereits auf den Südlichen Shetlandinseln und der Antarktischen Halbinsel beobachtet. Es ist allerdings möglich, dass es sich bei den Beobachtungen an der Küste der antarktischen Halbinsel um nicht mehr als zehn bis zwanzig Individuen handelte, auch wenn es insgesamt mehr als 60 Beobachtungen im Zeitraum zwischen November 1988 und März 1989 gab. Das Auftauchen dieser Schwanenart so weit im Süden könnte im Zusammenhang mit einer Dürre in Argentinien stehen. Die Gesamtpopulation des Schwarzhalsschwans wird von der IUCN auf 26.000 bis 100.000 Tiere geschätzt. Die Art gilt als nicht gefährdet.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Der Schwarzhalsschwan bewohnt vor allem seichte Seen und Süßwassersümpfe, aber auch Brackwasserlagunen und – besonders im Winter – geschützte Meeresbuchten. Das Hauptbrutgebiet der Schwarzhalsschwäne ist die niederschlagsarme Pamparegion am Fuße der Anden. Er bewohnt hier vor allem großflächige Flachseen. Diese weisen kaltes, klares Wasser auf, haben eine reiche Unterwasserflora und sind in der Regel von einem dichten Riedgürtel umgeben. Der Schwarzhalsschwan ernährt sich hauptsächlich von Wasserpflanzen und Algen, die er aus dem seichten Wasser gründelnd heraufholt. Außerhalb der Fortpflanzungszeit ist der Schwarzhalsschwan ein sehr geselliger Vogel. Mauserschwärme dieser Art können in Ausnahmefällen bis zu 20.000 Individuen umfassen. Während der Fortpflanzungszeit ist der Schwarzhalsschwan jedoch aggressiv und verteidigt ein Revier. Ähnlich wie beim Höckerschwan kommt es jedoch vor, dass Paare in größerer Nähe zueinander brüten. Das Brutgeschäft beginnt bereits im Juli, das heißt im Vorfrühling der Südhalbkugel, und setzt sich bis in den November hinein fort. Das Nest wird im Uferröhricht oder auf kleinen Inseln gebaut. Das Weibchen legt drei bis acht Eier und bebrütet diese etwa fünf Wochen lang allein, während es vom Männchen sorgsam bewacht wird. Die grau gefärbten Küken sind Nestflüchter und werden oft von den Eltern am Rücken getragen. Die Jungvögel werden nach gut drei Monaten flügge.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schwarzhalsschwan (\"Cygnus melancoryphus\") ist eine Vogelart aus der Gattung der Schwäne (\"Cygnus\"), die zur Familie der Entenvögel (Anatidae) gehört. Er kommt lediglich im Süden Südamerikas vor.", "tgt_summary": null, "id": 957277} {"src_title": "Engelbert I. von Köln", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Engelbert wurde zwischen dem 8. November 1185 und dem 7. November 1186 als Sohn des Grafen Engelbert I. von Berg aus dem Dynastengeschlecht Berg-Altena und dessen zweiter Frau Margarete von Geldern auf Schloss Burg geboren. Engelberts älterer Bruder Adolf III. von Berg übernahm nach dem Tod des Vaters 1189 die Grafschaft Berg. Ab 1198 ist Engelbert als Propst von St. Georg in Köln belegt. Von 1199 bis 1216 war er Dompropst zu Köln. Auf Drängen seines Vetters, des Kölner Erzbischofs Adolf I., gewählt, kam es zu einer Doppelwahl. Mit seinem Konkurrenten, dem späteren Erzbischof Dietrich I. von Hengebach, prozessierte er nun vier Jahre vor der Kurie und reiste hierfür auch zweimal nach Rom. Schließlich kassierte der Papst beide Wahlen und ordnete eine Neuwahl an, aus welcher Engelbert als einhellig Gewählter hervorging. Als Dompropst vertrat er die Partei seines Onkels, des später abgesetzten Erzbischofs Adolf I. von Altena, dem er auch Güter des Kölner Domstifts zuschanzte. 1203 wurde er zum Bischof von Münster gewählt, lehnte das Amt allerdings ab, weil er nicht das erforderliche Alter von 30 Jahren besaß. 1206 wurde er wegen Unterstützung der prostaufischen Position Erzbischof Adolfs und wegen der von ihm begangenen Verwüstungen im Erzbistum Köln von Papst Innozenz III. gebannt, exkommuniziert und als Dompropst abgesetzt, 1208 aber begnadigt. Letztlich blieb Engelbert der realistische Politiker und kam zu einem guten Einvernehmen mit den Gegnern seines Onkels. Seit 1210 auch Propst von St. Severin zu Köln, verhielt er sich in den kommenden Jahren politisch neutral und legte sich während des deutschen Thronstreits weder auf die staufische noch auf die welfische Seite fest. Im Jahr 1212 nahm er 60 Tage, gemeinsam mit seinem Bruder Graf Adolf von Berg am Albigenserkreuzzug teil. Seine ausgewogene Politik ermöglichte ihm schließlich am 29. Februar 1216 die Wahl zum Erzbischof von Köln, wofür man zuvor wohl die Zustimmung des Papstes wie auch die des Königs Friedrich II. eingeholt hatte. 1217 wurde er durch den Erzbischof Dietrich von Trier zum Bischof geweiht. Die Bischöfe von Münster, Lüttich und Osnabrück fungierten als Mitkonsekratoren. Papst Honorius III. übersandte Engelbert 1218 das erzbischöfliche Pallium, nachdem er zuvor die dem Domkapitel zugefügten Schäden beglichen hatte. 1218 kam Engelberts Bruder Adolf III. von Berg ohne männlichen Nachkommen auf dem Kreuzzug in Ägypten zu Tode. Herzog Walram IV. von Limburg hielt sich in der Grafschaft Berg für erbberechtigt, da sein Sohn Heinrich (später Herzog Heinrich IV. von Limburg) mit Irmgard von Berg, der einzigen Tochter Adolfs von Berg, verheiratet war. Obwohl die Tochter seines Bruders auch schon nach damaligem Recht erbberechtigt war, beanspruchte Engelbert die Erbschaft seines Bruders für sich. Der Nachfolgestreit wurde nicht in einem gerichtlichen Verfahren, sondern mit Gewalt durch zwei Fehden entschieden. Der Herzog von Limburg verbündete sich mit dem Herzog von Kleve; Engelbert wiederum ging 1217 ein Bündnis mit Brabant ein. Engelbert setzte sich militärisch durch und sein Kontrahent sah sich im Jahr 1220 gezwungen, Frieden zu schließen. Engelbert gestand Walram III. von Limburg als Abfindung eine Jahresrente zu, die gezahlt werden sollte, solange Engelbert von Köln die Grafschaft Berg verwaltete. Nach dem Tod des Erzbischofs fiel die Grafschaft Berg an Heinrich von Limburg. Engelbert stand in enger Verbindung zu Kaiser Friedrich II. 1220 wurde er von Friedrich II. zum Reichsprovisor (Reichsverweser) und Vormund des Sohnes Heinrich ernannt, den Engelbert im Jahr 1222 in Aachen zum König krönte. Engelbert hielt diese Ämter bis zu seinem Tod und war damit die politisch einflussreichste Person des Reiches. Dies bestätigt auch die 1220 erlassene \"Confoederatio cum principibus ecclesiasticis\", eine Vereinbarung Friedrichs mit den geistlichen Reichsfürsten, an deren Abfassung Engelbert als „Gubernator Regni Teutonici“ federführenden Anteil hatte. Durch sie gingen fast alle früher dem König vorbehaltenen Rechte („Regalien“) wie etwa das Markt-, Münz- oder Befestigungsrecht auf die hier erstmals als „Landesherren“ bezeichneten geistlichen Fürsten über. Engelbert war damit wie schon sein Onkel und Amtsvorgänger Adolf I. von Altena an der fortschreitenden Ausprägung sowohl des kurfürstlichen Wahl-Königtums wie auch der territorialen Landesherrschaften in Deutschland maßgeblich beteiligt. Engelberts Anteil am Landesausbau kommt durch die Rechtsbewidmung bzw. Stadtrechtsverleihung für mindestens 11, wahrscheinlich 13 Stadtburgen zum Ausdruck, darunter Wipperfürth, Attendorn, Brilon, Siegen, Werl und Herford. Er gilt als eigentlicher Begründer des erzkölnischen Territoriums zwischen Maas und Weser („Herzogtum Westfalen“).", "section_level": 1}, {"title": "Ermordung Engelberts.", "content": "Am 7. November 1225 wurde Engelbert auf der Rückreise von Soest nach Köln über Schwelm, wo er die Kirche weihen wollte, in einem Hohlweg im heutigen Gevelsberg von einer Gruppe Bewaffneter unter Führung seines Verwandten Graf Friedrich von Isenberg überfallen und von dessen Ministerialen erschlagen. Die Rolle Friedrichs, der in seiner Eigenschaft als Burgherr der Isenburg auch als der \"Isenburger\" bezeichnet wird, ist schon in zeitgenössischen Berichten ambivalent geschildert: Einerseits feuert er seine Leute im Kampf gegen den sich heftig wehrenden, 1,80 Meter großen Bischof an, dessen Begleiter fast alle geflüchtet waren; andererseits beklagt er dessen Tod als großes Unglück und verhindert die Enthauptung der Leiche. Die Geschichtswissenschaft geht heute davon aus, dass Engelberts Tod nicht geplant war, sondern dass er den Gepflogenheiten der Zeit entsprechend entführt und gefangengesetzt werden sollte. Als Drahtzieher des Überfalls werden Walram IV. von Limburg und andere Grafen vermutet, die in Opposition zu Engelberts Territorial- und Entvogtungspolitik standen. Ein Hinweis auf die Beteiligung Walrams ist die Einnahme einer erzbischöflichen Burg durch ein limburgisches Heer zwei Tage nach Engelberts Tod, für deren Planung und Vorbereitung deutlich mehr als zwei Tage erforderlich gewesen sein dürften. Viele Hochadelige in Westfalen und im Rheinland sahen ihre Position durch Engelbert gefährdet, der das kölnische Territorium ausbauen wollte und deshalb u. a. Anspruch auf lukrative Vogteien erhob, die bis dahin unter ihrer Kontrolle standen, ihre Einkünfte sicherten und oft auch die Basis eigener Territorialbildungsbestrebungen örtlicher Grafen waren. Auch die Einwohner der Stadt Soest nutzten die Gelegenheit und entfestigten unmittelbar nach Engelberts Ermordung die bischöfliche Zwingburg im Stadtgebiet, das Palatium. Der Versuch seines noch in der Nacht zum Tatort zurückgekehrten Gefolges, Engelberts Leiche in Schwelm aufbahren zu lassen, scheiterte an der Weigerung der dortigen Kleriker. Auch der Versuch, ihn auf den Bergischen Stammsitz Engelberts, das heutige Schloss Burg zu bringen, soll gescheitert sein, da dem Leichenzug angeblich der Zutritt verwehrt wurde. Sein Leichnam wurde schließlich nach Altenberg zu den dort von den bergischen Grafen angesiedelten Zisterziensermönchen gebracht, im Kloster gewaschen und für die Bestattung vorbereitet. Vier Tage nach Engelberts Tod kam der Zug mit seinen sterblichen Überresten in Köln an. Das durch Kochen von den Knochen gelöste Fleisch wurde im Turm des alten Doms zu Köln bestattet, während sein Herz im Altenberger Dom verblieb. Die Knochen wurden nach mittelalterlichem Rechtsbrauch zur Klageerhebung benötigt und deshalb in einen Schrein gelegt, um sie vorzeigen zu können. Am 14. November 1226 wurde Friedrich von Isenberg nach seiner Rückkehr von einer Rom-Reise, wo er offenbar erfolgreich versucht hatte, den Papst von seiner Unschuld zu überzeugen, in Lüttich ergriffen. Er wurde von dem Grafen von Geldern ausgeliefert und anschließend in Köln gerädert. Seine Besitzungen Nienbrügge, Befestigungsanlagen um die Siedlung, Burg und Brücke sowie die Burg Isenberg bei Hattingen wurden durch den Grafen Adolf I. von der Mark geschleift. Die Bürger von Nienbrügge wurden von Adolf zwischen Lippe und Ahse auf dem „Ham“ angesiedelt, wo er am Aschermittwoch 1226 die Stadt Hamm gründete. Mit Engelberts I. gewaltsamem Tod endete auch die von ihm im Jahre 1218 begonnene Umbauphase von Schloss Burg an der Wupper, wo ihm zu Ehren 1929 ein Reiterstandbild des Bildhauers Paul Wynand errichtet wurde. Im Rittersaal der Burg ist seine Ermordung auf einem Wandgemälde von Claus Meyer (1856–1919) entsprechend der von Caesarius von Heisterbach verfassten hagiographischen Schilderung dargestellt. Walther von der Vogelweide, im Dienste des Stauferkaisers Friedrich II., dichtet im so genannten Engelbrechtston:", "section_level": 1}, {"title": "Ruhestätte und Verehrung.", "content": "Seine Gebeine werden heute in einem barocken Schrein, den Erzbischof Ferdinand von Bayern fertigen ließ, in der Schatzkammer des Kölner Doms aufbewahrt. Der Goldschmied Conrad Duisbergh hat ihn 1630 bis 1633 geschaffen. Das separat bestattete „Herz des Heiligen“ wird als Reliquie heute in einem modernen Reliquiar im Altenberger Dom aufbewahrt und gezeigt. Fingerreliquien befinden sich in der katholischen Pfarrkirche St. Engelbert in Solingen-Mitte, der Kirche St. Martinus in Solingen-Burg und in der Währinger Pfarrkirche in Wien. Auch ein Stück einer Rippe befindet sich in Währing. Ein Teil des Unterarmes wird in der früheren St.-Engelbert-Pfarrgemeinde in Gevelsberg aufbewahrt. Im Domschatz zu Essen ist ein Engelbert-Reliquiar erhalten, das dem Essener Damenstift gehörte. Engelbert wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt und ist verzeichnet im Martyrologium Romanum, dem offiziellen Verzeichnis der Seligen und Heiligen der katholischen Kirche. Sein Gedenktag ist der 7. November. Sein Nachfolger Heinrich von Müllenark beauftragte den Mönch Caesarius von Heisterbach, eine Hagiographie zu verfassen, wahrscheinlich um die Heiligsprechung vorzubereiten. Nicht zuletzt durch die von Heisterbach verbreiteten Wundergeschichten wurde am Ort der Tat das Kloster Gevelsberg gegründet. Dieses wurde ein Zentrum der Verehrung Engelberts. Eine Gedenktafel für ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg. Im Rahmen der Neukonzeption des Skulpturenprogramms des Kölner Rathausturms in den 1980er Jahren wurde Engelbert von Köln durch eine Figur von Titus Reinarz im vierten Obergeschoss auf der Westseite des Turmes geehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Gerichtsmedizinische Untersuchung 1978.", "content": "Gerichtsmediziner untersuchten im Jahr 1978 seine Gebeine und konnten fast 50 Verletzungen durch Hiebe und Stiche unterschiedlicher Waffen millimetergenau nachweisen. Die hohe Zahl der tiefen Verletzungen wird als Zeichen heftiger Gegenwehr Engelberts und panischer Reaktion der Angreifer interpretiert, da bereits wenige dieser Hiebe sicher tödlich gewesen sind. Seine Körpergröße betrug 1,80 m.", "section_level": 1}], "src_summary": "Engelbert von Berg, später genannt Engelbert der Heilige (* 1185 oder 1186 auf Schloss Burg; † 7. November 1225 bei Gevelsberg), war als Engelbert I. Erzbischof von Köln. Er war der zweite Herrscher namens Engelbert in der Grafschaft Berg, was verkürzt oft als Engelbert II. Graf von Berg dargestellt wird.", "tgt_summary": null, "id": 1426841} {"src_title": "Flying P-Liner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begründung des Rufs der Flying P-Liner.", "content": "Die schnellen Segler waren für ihre Robustheit und Geschwindigkeit unabhängig vom Wetter berühmt und ihre Zuverlässigkeit kam der eines Linienbetriebes nahe, der sonst nur Dampfschiffen zugetraut wurde. Carl Laeisz gab seinen Kapitänen stets mit auf den Weg: „Meine Schiffe können und sollen schnelle Reisen machen!“ Auch gingen nach einer Statistik der Klassifikationsgesellschaft \"Bureau Veritas\" aus dem Jahr 1908 jährlich durchschnittlich 3 % aller Segelschiffe verloren, während bei den \"Flying P-Linern\" ein rechnerischer Verlust von nur 0,9 % pro Jahr zu beobachten war. FL verlor keinen seiner Vier- oder Fünfmaster durch eigene Schuld (verloren gingen die \"Pitlochry\" 1913 nach Kollision mit Dampfer südlich des Ärmelkanals, die \"Preußen\" 1910 durch Strandung nach Kollision mit Dampfer bei Dover, die \"Pangani\" 1913 im Ärmelkanal nach Kollision durch Dampfer (30 Tote) und die \"Petschili\" 1919 in Valparaíso durch Strandung im Hafen). Allerdings ergab die Seegerichtsverhandlung im Fall der \"Pangani,\" dass die Positionslichter in der Kollisionsnacht aufgrund einer ungünstigen Segelführung vom Kollisionsgegner nicht gesehen werden konnten. Das Erfolgsgeheimnis der Laeisz-Schiffe war ihr stets neuester technischer Stand, die weit über das übliche Maß gehende stärkere Bauweise und die damit verbundene Standfestigkeit gegenüber den Unbillen von Wind und Meer, dazu eine hervorragende Instandhaltung, auch bei den Holzschiffen. Als Beispiel sei hier nur genannt, dass an vielen Laeisz-Schiffen die Wanten nicht mit Webeleinen (kurze, querverlaufende Tauverbindungsstücke), sondern mit Holzsprossen als Tritte zum Aufentern ausgestattet waren (heute noch zu sehen an der \"Passat,\" die in Travemünde liegt). Nach Berichten kam es vor, dass Laeisz-Schiffe Kap Hoorn in starkem Sturm umrundeten, während andere Schiffe Schutz zum Abwettern suchen mussten. Durch ihren guten Ruf fand die Reederei fähige Kapitäne und konnte handverlesene Mannschaften durch gute Behandlung, Verpflegung und Bezahlung an sich binden. Dazu kam eine erstklassige Organisation, die sich durch Agenten vor Ort in den entlegenen Salpeterhäfen Chiles um zügigen Warenumschlag und Abfertigung kümmerte. Damit verkürzten sich die teuren Liegezeiten gegenüber dem Großteil der Konkurrenz um Tage bis Wochen. Auch die große französische Reederei A. D. Bordes & Fils, ebenfalls bekannt für ihre schönen und schnellen Segler, verfuhr ähnlich. Zudem wurden spätestens seit dem berühmten Windjammerkapitän Robert Hilgendorf, der bereits früh Mathew Fontaine Maurys Werke (\"Wind- und Strömungskarte des Nordatlantik,\" \"Segelanweisungen\") kannte und anwandte, alle verfügbaren Daten, insbesondere die Beobachtungen der deutschen Kapitäne über die Wind- und Strömungsverhältnisse unterwegs, zentral gesammelt, ausgewertet und damit verbessert und verfeinert. So gelang es Robert Hilgendorf, der als \"Flying German\" oder \"Teufel von Hamburg (Düwel von Hamborg)\" der bekannteste Segelschiffskapitän der Laeisz-Flotte wurde, als erster Kapitän der legendären Fünfmastbark \"Potosi\" zahlreiche neue Reiserekorde aufzustellen. Später gelangen der großen Bark auch unter anderen Schiffsführern herausragende Fahrten. So schaffte sie die Reise von Chile nach England 1904 in der Rekordzeit von 57 Tagen, die Gegenrichtung (1905) in 59 Tagen, jeweils rund um Kap Hoorn. Zwischen 1896 und 1914 benötigte sie für keine ihrer 22 Chile-Reisen mehr als 86 Tage.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Flying P-Liner.", "content": "1839 kaufte Ferdinand Laeisz das erste Schiff. Die Brigg \"Carl\" trug den Namen seines Sohnes. Nach Problemen mit dem Segler wurden erst ab 1853 wieder eigene Schiffe genutzt, als Carl Laeisz in das Unternehmen einstieg. 1857 wurde ein von \"F. Laeisz\" veranlasster Segelschiffsneubau, eine kleine Bark nach dem Spitznamen der Reedersgattin Sophie Laeisz (1838–1912) \"Pudel\" getauft. Alle weiteren Neubauten unter Segeln und schließlich sämtliche Segelschiffe im Eigentum von FL trugen daraufhin Namen, die mit dem Buchstaben P begannen. Der letzte Laeisz-Segler ohne einen solchen Namen war die Bark \"Henriette Behn,\" die 1885 vor Mexiko strandete. Insgesamt trugen 66 der 86 Segelschiffe in der Geschichte von FL einen Namen, der mit „P“ begann. Nachfolger Carl Laeisz und Carl Ferdinand Laeisz gehörten zu den letzten Reedern, die frachttragende Segelschiffe nutzten und damit sehr erfolgreich waren. Die Reederei setzte ihre Schiffe vor allem in der Salpeterfahrt ein, auf der natürlicher Salpeter aus Chile nach Europa transportiert wurde. Auf der Ausfahrt wurden Industriegüter von Europa nach Chile transportiert oder es wurde unter Ballast gefahren. Die Route führte auf der Hin- und Rückreise um Kap Hoorn. Die Reederei Laeisz glaubte an die Zukunft der stählernen Segler und experimentierte mit Fünfmastern, zunächst mit der Fünfmastbark \"Potosi\" von 1895. Das Fünfmastvollschiff \"Preußen\" sollte im Jahr 1902 der Prototyp für das Segelschiff der Zukunft sein, aber der Größensprung bewährte sich nicht. Das Schiff war den Kapitänen und Mannschaften nicht mehr geheuer und 8000 t Fracht für die Ausreise in die entlegenen Häfen waren kaum zu organisieren. Als die \"Preußen\" vor Dover 1910 im Ärmelkanal verlorenging, weil ein ausweichpflichtiger Postdampfer dem Segelschiff die Vorfahrt nahm, hatte Laeisz ein Jahr zuvor die \"Peking\" und die \"Passat\" in Auftrag gegeben, beide nur halb so groß. Diese Viermastbarken schienen von der Größe und vom Typ her ideal für die Salpeterfahrt zu sein und waren das Vorbild für alle späteren Neubauten. Während des Ersten Weltkriegs wurden viele P-Liner auf ihren Salpeterfahrten in Chile interniert (Die \"Pamir\" erreichte noch den Hafen von Santa Cruz de La Palma) und mussten danach an die Alliierten als Reparationen abgeliefert werden. Die vorherige Internierung in Chile erwies sich jedoch als Glücksfall: Die Alliierten erlaubten den Reedern am Kriegsende, auf den Rückfahrten der Schiffe nach Europa Fracht auf eigene Rechnung zu laden, bevor sie die Schiffe auslieferten. Die Salpeterladungen erzielten derart große Gewinne, dass F. Laeisz von dem Erlös die meisten Schiffe gleich wieder zurückkaufen konnte; dazu kam, dass die Empfängerländer, in denen das Großseglerwissen zum Teil schon weitgehend verloren gegangen war, mit den Großseglern nicht viel anzufangen wussten. F. Laeisz hingegen glaubte weiter an die Zukunft der Segelschiffe auf langen Strecken und mit Gütern, deren Transportzeiten gegenüber den Transportkosten eine untergeordnete Rolle spielten. Das Unternehmen kaufte seine Schiffe sehr günstig zurück und beauftragte sogar noch Neubauten. Das letzte Schiff war die \"Padua\" (heute \"Krusenstern\"), die 1926 bei der Joh. C. Tecklenborg-Werft vom Stapel lief und der letzte Großsegler überhaupt sein sollte, der allein für die Frachtfahrt gebaut wurde. Noch 1931 betrieb Laeisz in der Salpeterfahrt eine Flotte von sechs Seglern, die zu der Zeit bereits von Journalisten und Schriftstellern (z. B. Alan Villiers und Irving Johnson) beachtet wurden. Doch die Folgen der Weltwirtschaftskrise setzten der Reederei zu und die Frachtsegler waren immer weniger rentabel. In den 1930er Jahren verkaufte Laeisz daher mehrere Schiffe – darunter 1931 die \"Pamir,\" 1932 die \"Passat\" – an den finnischen Reeder Gustaf Erikson, der noch einige Jahre bis zu 21 Windjammer in der Frachtfahrt betrieb, darunter viele P-Liner. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges besaß Laeisz nur noch zwei Windjammer. 1941 wurde die \"Priwall\" in Chile interniert, daraufhin an Chile verschenkt und, in \"Lautaro\" umbenannt, 1945 von einem Ladungsbrand vernichtet. Der letzte Flying P-Liner, die \"Padua,\" ging 1946 als Reparationszahlung an die Sowjetunion und fährt seither als Segelschulschiff \"Krusenstern\" unter sowjetischer bzw. russischer Flagge. Nach Kriegsende fing FL mit den beiden Fischkuttern \"Plisch\" und \"Plum\", die drei Hilfssegel trugen, neu an. FL konzentrierte sich dann auf die Motorschiffahrt und kaufte kein Segelschiff zurück. Die Ära der Flying P-Liner war endgültig vorüber. Nur vier Laeisz-Windjammer sind noch heute erhalten (siehe erhaltene Flying P-Liner). Daneben blieb von den Flying P-Linern außer ihrem legendären Ruf die Tradition von F. Laeisz, die meisten eigenen Schiffsnamen mit „P“ beginnen zu lassen. Fast alle Containerschiffe und Massengutfrachter tragen heute (Stand 2008) solche Namen; die einzige Ausnahme bilden vier 2001 und 2002 gebaute Containerschiffe mit Doppelnamen, deren erste Hälfte \"Hanjin\" lautet, bevor sich ein mit „P“ anfangender zweiter Name anschließt (z. B. \"Hanjin Pretoria\").", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Flying P-Liner.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erhaltene Flying P-Liner.", "content": "Vier Flying P-Liner sind erhalten:", "section_level": 2}, {"title": "Sämtliche Flying P-Liner im Überblick.", "content": "Insgesamt wurden 83 Flying P-Liner gebaut:", "section_level": 2}], "src_summary": "Flying P-Liner oder kurz P-Liner nannten Seeleute in der Zeit der Windjammer hochachtungsvoll die Segelschiffe der Hamburger Reederei F. Laeisz (besser bekannt unter dem Kürzel FL). Die Schiffe, deren Namen alle mit P begannen, waren für ihre Geschwindigkeit und ihre Sicherheit berühmt, sie wurden in den Reedereifarben \"schwarz\" (Rumpf über der Wasserlinie), \"weiß\" (Wasserlinie) und \"rot\" (Unterwasserschiff) gestrichen. ", "tgt_summary": null, "id": 1846557} {"src_title": "Löhne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Löhne liegt in der Hügellandschaft der Ravensberger Mulde im unteren Weserbergland. Von vielen Punkten der Stadt kann man die rund 10 km entfernte Kette des Wiehengebirges im Norden ausmachen. Die nächstgelegenen Großstädte sind das 25 km südwestlich gelegene Bielefeld und das 50 km westlich gelegene Osnabrück. Die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover liegt rund 80 km östlich. Nachbarstädte und -gemeinden sind Hüllhorst im Norden, Bad Oeynhausen im Osten (beide Kreis Minden-Lübbecke), Vlotho im Südosten, Herford im Süden, Hiddenhausen im Südwesten und Kirchlengern im Westen.", "section_level": 2}, {"title": "Naturraum.", "content": "Löhne gliedert sich naturräumlich in drei Untereinheiten. Zentral in West-Ost-Richtung verläuft die 1–2 km breite Werreniederung, die Teil der Else-Werre-Niederung ist. Die Werre bildet zunächst, von Süden kommend, die südwestliche Stadtgrenze, tritt dann in Talung ein, wendet hier (nach Aufnahme der Else an der Grenze zu Kirchlengern) ihren Lauf nach Osten und durchquert mittig das Stadtgebiet. Bei ihrem Übergang auf Oeynhausener Gebiet findet sich mit Löhnes niedrigster Punkt. Nördlich hat die Stadt Anteil am Quernheimer Hügelland, wo im Westen auf der Obernbecker Egge und im Norden beim Ortsteil Grimminghausen Höhen von jeweils rund 105 m erreicht werden. Größtenteils liegt das Gebiet jedoch auf 55–80 m. Im Süden findet sich das steilere Oeynhausener Hügelland. Hier liegt das Gelände überwiegend über 80 m, es steigt auf der Dornberger Heide nahe dem Grenzpunkt zu Vlotho und Herford auf an. Von Norden fließt der Werre als wichtigster Bach der Rehmerloh-Mennighüffer Mühlenbach im Stadtteil Ulenburg zu. Der wichtigste Zufluss im Süden stellt der Mittelbach dar, der an der Steinegge in Vlotho entspringt. Das vorherrschende Klima ist das atlantische Seeklima. Für genauere Klimadaten vergleiche die langjährigen Mittelwerte (1971–2000) für das etwa 15 km entfernte Herford. Die Daten für Löhne dürften aufgrund ähnlicher Lage im Werretal davon kaum abweichen. \"siehe auch:\" Klima in Ostwestfalen-Lippe", "section_level": 2}, {"title": "Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets.", "content": "Löhne hat eine Fläche von knapp 60 km2, die sich 9 km in Nord-Süd- und 7 km in Ost-West-Richtung erstreckt. Die Stadt ist dicht bevölkert und zudem stark zersiedelt. Sie ist Teil des Ballungsraumes im nördlichen Ostwestfalen-Lippe, der sich vom Kreis Gütersloh über Bielefeld und Herford bis Minden ausdehnt. Der Stadtteil Gohfeld ist großenteils mit dem Siedlungsgebiet von Bad Oeynhausen zusammengewachsen. Die überwiegend fruchtbaren Böden werden intensiv landwirtschaftlich, vorwiegend zum Getreide-, Mais- und Rapsanbau, genutzt. Die Waldfläche ist gering. Die folgende Tabelle zeigt die genaue Flächennutzung.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Löhne gliedert sich in die fünf Stadtteile Gohfeld, Löhne-Ort, Mennighüffen, Obernbeck und Ulenburg, die auf die bis 1969 bestehenden selbstständigen Landgemeinden zurückgehen. Der namensgebende, bis 1968 selbstständige Gemeinde Löhne war beim Bau der Köln-Mindener Eisenbahn 1847 ursprünglich als Haltepunkt vorgesehen, der geplante Bahnhof wurde jedoch weiter östlich unter Beibehaltung des Namens „Löhne“ auf Gohfelder Gebiet angelegt. Die sich um den Bahnhof bildende Siedlung wird bis heute inoffiziell als „Löhne-Bahnhof“ bezeichnet und wurde nach der Stadtbildung als Innenstadt definiert. Ulenburg entlang des Mühlenbaches ist mit nur rund 500 Einwohnern der mit Abstand kleinste Stadtteil und hat keinen eigenen Siedlungskern.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtzentrum.", "content": "Der aus ehemals selbstständigen Gemeinden zusammengewachsenen Stadt Löhne fehlt eine typische Innenstadt. In dem als solchen bezeichneten Stadtteil Löhne-Bahnhof gibt es ein kleines Geschäftszentrum mit Fußgängerzone, das sich zwischen der Konkurrenz der umliegenden Mittelzentren Bad Oeynhausen, Bünde und Herford bisher nur wenig weiter entwickeln konnte. Auch die anderen Nahbereichszentren Löhnes sowie neuerrichtete Geschäftszentren im Außenbereich bilden eine starke innerstädtische Konkurrenz.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Erst 1969 gegründet, ist Löhne als Stadt sehr jung. Die Geschichte des Löhner Raumes, der zur Kulturlandschaft des Ravensberger Landes gehört, wurde wesentlich von seiner Verkehrslage bestimmt. Von der Frühzeit bis heute kreuzten sich hier überregionale Verbindungswege. Entscheidend war der Bau des großen Löhner Bahnhofs im 19. Jahrhundert, der zum zentralen Bezugspunkt des Umlandes wurde sowie Industrialisierung und die Herausbildung stadtähnlicher Siedlungsstrukturen bewirkte. Aber noch bis ins 20. Jahrhundert hinein herrschte in weiten Teilen ein bäuerlich-dörfliches Gepräge vor. Die früheste überlieferte urkundliche Erwähnung mit Bezug auf das Löhner Gebiet datiert schon auf das Jahr 993, wobei jedoch die Quellenlage für die Zeit vor dem 17. Jahrhundert allgemein eher dünn ist. In früher Zeit im Stammesbereich der Cherusker, später der Sachsen gelegen, gehörte der Raum seit dem Hochmittelalter zum Hochstift Minden und gelangte mit diesem 1648 für knapp dreihundert Jahre an Brandenburg-Preußen. Innerhalb Preußens bestand ab 1719 Zugehörigkeit zu Minden-Ravensberg, ab 1815 zum Kreis Bünde und ab 1832 zum Kreis Herford in der Provinz Westfalen, welche 1946 Teil Nordrhein-Westfalens wurde. Bis zum Bahnhofsbau hatten über Jahrhunderte die Kirchorte Mennighüffen und Gohfeld die zentralen Orte gebildet. Ab 1843 bestanden die in Personalunion vereinigten Ämter Gohfeld und Mennighüffen. Das Amt Gohfeld bestand aus den Gemeinden Gohfeld und Löhne(-Ort), das Amt Mennighüffen umfasste die Gemeinden Mennighüffen, Obernbeck und den Gutsbezirk Ulenburg sowie bis 1919 auch den größten Teil der heutigen Gemeinde Kirchlengern. Beide Ämter wurden 1943 zum Amt Löhne zusammengelegt und dieses 1969 zur Stadt erhoben.", "section_level": 2}, {"title": "Von den Anfängen bis etwa 1800.", "content": "Verschiedene archäologische Funde deuten auf eine durchgehende Besiedlung des Löhner Raumes mindestens seit der Mittelsteinzeit (vielleicht ab 5000 v. Chr.) hin. Die hier seit etwa 600 n. Chr. ansässigen Sachsen haben mit ihren Eschfluren noch lange sichtbare Spuren in der Landschaft hinterlassen. Bevorzugte Siedlungslage ist die hochwassersichere obere Niederterrasse der Werre. Damals bestehen wohl schon Löhne-Dorf, Obernbeck und Ostscheid als Drubbel, ansonsten nur kleine Hofgruppen und Einzelhöfe. Weite Flächen sind nicht oder als Allmende nur extensiv genutzt. Die um 800 im Zuge der Sachsenkriege ins Land kommenden fränkischen Eroberer bringen die Christianisierung und unterwerfen die Bevölkerung der Grundherrschaft und Zehntherrschaft, gesichert durch die Anlage von Fronhöfen in Mennighüffen und Gohfeld, in deren Nähe bald auch Dorfkirchen errichtet werden, sowie in Niedernbeck (das spätere Haus Beck). Die bedeutendsten Grundherren sind zunächst das Reichsstift Herford und Mindener Klöster. Der heutige Ortsteil \"Jöllenbeck\" wurde im Jahr 993 erstmals als \"Jolenbeke\" urkundlich erwähnt. Der Vorgängerbau der heutigen Simeonkirche in Jöllenbeck wurde im Jahr 1035 vom Mindener Bischof Sigebert eingeweiht. Von etwa 1200 bis ins 16. Jh. kommt es zu einem verstärkten Landesausbau, die bisherigen Siedlungen werden erweitert und neue Gebiete (Wittel, Bischofshagen) erschlossen, die bäuerlichen Gruppen der Erbkötter, Markkötter und Brinksitzer bilden sich heraus. Das dem Meierstand entstammende Adelsgeschlecht derer von Quernheim kann einen bedeutenden Anteil der Grundherrschaft an sich ziehen und erbaut die Rittersitze Beck und Ulenburg, welche um 1600 an wechselnde Besitzer übergehen. Größte Grundherren sind aber ab 1648 als neue Fürsten von Minden die brandenburgischen Kurfürsten bzw. preußischen Könige. Im Rahmen des Hochstifts bzw. Fürstentums Minden ist Gohfeld als Vogteisitz Verwaltungsmittelpunkt für ein größeres Umland. Schon früh, wohl um 1530, setzt sich die Reformation durch und das Gebiet wird lutherisch. 1682 werden die Ortschaften zu neun Bauerschaften zusammengefasst und innerhalb dieser die Höfe durchnummeriert, ein System, das sich in den Postanschriften z. T. bis 1969 erhalten hat. Ab dem 17. Jh., verstärkt ab etwa 1750, verdingt sich ein stetig wachsender Teil der Bevölkerung, die Heuerlinge, in Heimarbeit mit der Herstellung von Leinen, das nach den Leinenhandelsstädten Herford und Bielefeld abgesetzt wird. Während des Dreißigjährigen Krieges ist die Bevölkerung teils schweren Übergriffen durch marodierende Soldateska ausgesetzt. Dies wiederholt sich auch später mehrfach, da von Anbeginn der Hohenzollernherrschaft durch Gohfeld die Hauptverbindungsstraße zwischen dem Kernland und den westlichen Besitzungen Brandenburg-Preußens verläuft (Alter Postweg, später Koblenzer Straße bzw. B61) und zu Kriegszeiten häufig Truppendurchmärschen dient, so im Französisch-Niederländischen Krieg, im Siebenjährigen Krieg und während der Napoleonischen Kriege. 1759 kommt es außerdem im Zuge der Schlacht bei Minden zum Gefecht bei Gohfeld.", "section_level": 2}, {"title": "1800 bis 1945.", "content": "Von 1807 bis 1813 liegt der Löhner Raum im Machtbereich des napoleonischen Frankreich, zunächst als Teil des Vasallenstaates Königreich Westphalen. 1811 fallen die nördlich der Werre gelegenen Teile unmittelbar an Frankreich, aber im Zuge der Befreiungskriege geht das ganze Gebiet schon 1813 wieder an Preußen zurück. Die Zeit bis etwa 1860 ist durch zunehmende Verelendung, tlw. auch Hungersnot gekennzeichnet. Gründe dafür sind zum einen zuungunsten der Heuerlinge durchgeführte Markenteilungen sowie mehrere Missernten. Besonders verheerend wirkt sich der um 1830 infolge der Mechanisierung einsetzende Niedergang der Leinenindustrie aus, die Mehrheit der Bevölkerung ist nun ohne Verdienstmöglichkeit. Angesichts der Not wandert bis 1860 jeder Zehnte nach Amerika aus, andere gehen auswärtig Saisonarbeit nach, etwa als Hollandgänger. Der Bau der Köln-Mindener Eisenbahn 1846/47 bedeutet für den Löhner Raum den Beginn eines neuen Zeitalters. Der zunächst unbedeutende Löhner Bahnhof im Westen Gohfelds entwickelt sich zu einem der wichtigsten Eisenbahnknoten Nordwestdeutschlands, nachdem hier 1855 die Hannoversche Westbahn in Richtung Osnabrück und Niederlande sowie 1875 die Strecke nach Hameln und Mitteldeutschland abgezweigt werden. 1917 wird außerdem ein großer Rangierbahnhof fertiggestellt. Bei der Bahn finden fortan viele Menschen ihr Auskommen. Sogar in der Literatur wird auf den damals wichtigen Bahnhof Bezug genommen: Erich Maria Remarque verwendet in seinem Antikriegsroman \"Im Westen nichts Neues\" den Drillbefehl „Löhne umsteigen!“. Da diese Aussage die von der Eisenbahn geprägte Geschichte der Stadt prägnant zusammenfasste, diente er ihr lange als Sinnspruch. Infolge der günstigen infrastrukturellen Bedingungen setzt nun die Industrialisierung ein. Vorherrschend ist zunächst die Zigarrenindustrie, ab 1920 kommt die bis heute bedeutende Möbelindustrie hinzu. Um den Bahnhof entsteht unter dem Namen Löhne-Bahnhof ein neuer Siedlungsschwerpunkt mit fast städtischem Gepräge und bildet bald das Zentrum des Raumes. Auch die anderen Ortschaften wachsen, es werden neue Schulen, Kirchen und Chausseen gebaut. Bereits um 1900 ist die Massenarmut einem bescheidenen Wohlstand gewichen. Die Erweckungsbewegung hinterlässt ab etwa 1750 tiefe Spuren im kirchlichen Leben Minden-Ravensbergs. Daran haben mehrere Pastoren der hiesigen Kirchengemeinden entscheidenden Anteil, so etwa Friedrich August Weihe und Eduard Kuhlo in Gohfeld sowie Theodor Schmalenbach in Mennighüffen. Dank Kuhlo und seinem Sohn Johannes wird Gohfeld zu einem Ausgangspunkt der Posaunenchorbewegung, die noch heute in der Region und darüber hinaus lebendig ist. Das vertiefte religiöse Leben des 19. Jahrhunderts hilft vielen Menschen die Krisen der Zeit zu überstehen, verleitet aber allgemein auch zu politischem Fatalismus. Auch hält eine gewisse Freudlosigkeit Einzug, auf Druck der Kirchenmänner müssen etwa die bislang bunten Trachten nun schlicht schwarz ausfallen, auf Hochzeiten darf keine Tanzmusik mehr gespielt werden. Die durchweg monarchietreuen Pastoren nutzen außerdem ihre einflussreiche Stellung, um die Bevölkerung gegen die „gottlosen“ Sozialdemokraten in Stellung zu bringen. Politisch dominieren bei den Reichstagswahlen seit 1871 denn auch die Christlich-Konservativen. Dennoch wird die SPD seit etwa 1900 zunehmend von der wachsenden Zahl von Arbeitern, besonders in Löhne(-Ort) und Obernbeck, gewählt. Nach 1918 sind Konservative (nun DNVP) und SPD zunächst etwa gleich stark. 1914–1918 sterben etwa 650 Männer als Soldaten an den Fronten des Ersten Weltkriegs. Die unruhige Zeit der Weimarer Republik mit der Inflation von 1923, anschließender vorübergehender Stabilität und schwerer Wirtschaftskrise ab 1929 findet einen entsprechenden Niederschlag im Amt Gohfeld-Mennighüffen. Da sich das nach wie vor starke konservative Wählerpotential allgemein für den Nationalsozialismus empfänglich zeigt, fällt der Siegeszug der NSDAP bei den Wahlen 1930–1933 noch deutlicher als auf Reichsebene aus (zum Beispiel Reichstagswahl Juli 1932: 43,8 % gegenüber 37,3 %). Die Reichstagswahl März 1933, Machtergreifung, Gleichschaltung und Herrschaft der NS-Diktatur verläuft ähnlich wie andernorts. Offener Widerstand gegen den Nationalsozialismus wird kaum gezeigt. Eine Ausnahme bildet die Kirchengemeinde Mennighüffen, die unter ihrem Pastor Ernst Wilm der Bekennenden Kirche nahesteht. Als unmittelbare Opfer des Regimes sind etwa 40 Personen nachweisbar, die als Zeugen Jehovas, Juden oder wegen unliebsamer politischer Betätigung in Haft genommen oder in Konzentrationslager verbracht werden. Mindestens fünf davon, sämtlich Bibelforscher, werden umgebracht. Im letzten Kriegsjahr 1945 finden sich im Amt Löhne etwa tausend ausländische Zwangsarbeiter, über deren Lebens- und Arbeitsbedingungen wenig bekannt ist. Um für die bevorstehende Schlacht um das Ruhrgebiet den Nachschub der Wehrmacht zu unterbinden, fliegen alliierte Luftstreitkräfte am 14. März 1945 einen schweren Angriff auf den Löhner Bahnhof. Dreihundert Flugzeuge werfen binnen einer Viertelstunde rund 2200 Spreng- und 20.000 Brandbomben ab, wovon der größere Teil außerhalb der Gleisanlagen niedergeht. Etwa 130 Menschen sterben, über 500 Gebäude werden zerstört oder beschädigt. Am 3. April 1945 besetzen amerikanische Truppen kampflos das Amtsgebiet.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 1945.", "content": "Das Kriegsende brachte neben dem Zusammenbruch der Verwaltung eine dramatische Verschlechterung der schon während des Krieges angespannten Versorgungslage (eine bedeutende Abhilfe hatte da noch der legendäre „Kohlenklau“ von haltenden Güterzügen durch die Jugend der anliegenden Dörfer leisten können). Diese Probleme konnten unter großen Entbehrungen bis 1948, auch dank der Währungsreform, weitgehend behoben werden. Besonderes schwerwiegend war der Wohnungsmangel. Untergebracht werden mussten über 5.000 Flüchtlinge aus den Ostgebieten und der sowjetischen Besatzungszone, Kriegsheimkehrer sowie vorübergehend auch Evakuierte aus anderen Städten und Teile der britischen Besatzungstruppen. Noch dazu war durch den Luftangriff 1945 und das verheerende Werrehochwasser vom Februar 1946 viel Wohnraum verloren gegangen. Dank einem langanhaltenden Bauboom, beflügelt durch öffentliche Förderung, entspannte sich auch hier seit den 1950er Jahren die Lage. Die vielen Flüchtlinge konnten nach anfänglichen Schwierigkeiten erfolgreich integriert werden. Im Zuge der nordrhein-westfälischen Gemeindereform werden zum 1. Januar 1969 die fünf bisherigen Gemeinden zur Stadt Löhne zusammengeschlossen. Am 1. Januar 1973 wurde ein Gebiet des Stadtteils Gohfeld mit damals weniger als 200 Einwohnern an die Nachbarstadt Bad Oeynhausen abgetreten.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Die Zahlen vor 1969 fassen die Werte der vormals jeweils vorhandenen Verwaltungseinheiten zusammen. Deren Fläche weicht geringfügig von dem des heutigen Stadtgebietes ab.", "section_level": 2}, {"title": "Sprache.", "content": "Das Hochdeutsche ist die Umgangssprache in Löhne. Vor hundert Jahren war es noch Fremdsprache, bekannt nur aus Schule und Gottesdienst und benutzt nur im Umgang mit offiziellen Stellen. Unter sich sprachen die Löhner ausschließlich Platt, d. h. Niederdeutsch. Binnen dreier Generationen ist es in Löhne fast ausgestorben, da es nach dem Ersten Weltkrieg als bäuerlich und rückständig galt. Zudem war mit den vielen Ostflüchtlingen nach 1945 und späteren Zugezogenen eine Verständigung nur auf Hochdeutsch möglich. Seit einiger Zeit wird versucht, das sprachliche Erbe durch Volkshochschulkurse sowie gelegentliche Zeitungsartikel und Theaterstücke auf Platt zu pflegen. In Löhne wurde Ravensberger Platt gesprochen, eine Variante des Ostwestfälischen, das wiederum zum Sprachraum des Westfälischen gehört. Wesentliche Merkmale des Letzteren fanden sich auch in der Löhner Sprache, so etwa viele Diphthonge, das aus dem langen mittelniederdeutschen \"a\" entwickelte dumpfe \"o\", die Dehnung des kurzen mittelniederdeutschen \"a\" und die Erhaltung des inlautenden \"sk\". Beispiele: Wie schon tlw. ersichtlich, war auch ein so überschaubares Gebiet wie Löhne sprachlich nicht einheitlich, es gab zwischen den verschiedenen Orten merkliche, vor allem lautliche Unterschiede. Man kann drei Teilräume unterscheiden: Gohfeld, das Gebiet nördlich der Werre (Mennighüffen, Obernbeck, Ulenburg) und Löhne-Ort. Die Entsprechung zu den drei ältesten Kirchspielen ist augenfällig. Im zentral gelegenen und recht jungen Löhne-Bahnhof mögen sich die sprachlichen Einflusszonen überdeckt und vermischt haben. In der Folge stellvertretend einige Wörter zur Veranschaulichung der Unterschiede:", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Eine genaue Religionsstatistik für Löhne wird nicht veröffentlicht. Dominierend ist jedoch das evangelische Bekenntnis, dem die Bevölkerung seit der Reformation bis ins 20. Jahrhundert hinein fast ausnahmslos angehört hatte. Erst mit den Ostflüchtlingen kam eine größere Zahl Katholiken hinzu. Bunter wurde die religiöse Zusammensetzung Löhnes wie andernorts auch durch die nachfolgenden Einwanderergruppen, außerdem gab es Kirchenaustritte. Als Anhaltspunkt für die genaue Verteilung kann die Religionszugehörigkeit der Löhne Schüler dienen. Von diesen waren im Schuljahr 2002/2003 68 % evangelisch, 8,3 % katholisch, 8,4 % muslimisch, 7 % Anhänger anderer Bekenntnisse und 8,3 % konfessionslos. In Löhne finden sich die fünf evangelisch-lutherische Kirchengemeinden Gohfeld, Löhne-Ort, Mennighüffen, Obernbeck und Siemshof, die zur Evangelischen Kirche von Westfalen gehören, sowie die evangelisch-freikirchlichen Gemeinden „Kreuzkirche“ und „Christliche Gemeinde Mennighüffen“. Die Löhner Katholiken des Erzbistums Paderborn sind in der Pfarrei St. Laurentius organisiert, die Mitglieder der neuapostolischen Kirche gehören zur Gemeinde in Bad Oeynhausen. Der Islam ist durch eine Moschee nebst Kulturzentrum vertreten, auch der Islamische Verband und die Vereinigung Islamischer Türkischer Arbeiter stellen Gebetsräume zur Verfügung. Ebenfalls vertreten sind Jesiden. Die Gesellschaft jesidischer Akademiker hat das Schloss Ulenburg erworben.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Die Bürger der Gemeinde wählen in direkter Wahl einen zurzeit 44 Sitze zählenden Gemeinderat sowie seit 1999 den Bürgermeister, der seit 1997 auch Leiter der Stadtverwaltung ist. Das Amt des Gemeindedirektors gibt es seit 1997 daher nicht mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Der Stadtrat von Löhne hat derzeit 44 Mitglieder. Hinzu kommt der Bürgermeister als Ratsvorsitzender. Die sich den Freien Wählern zurechnende Löhner Bürger-Allianz gründete sich 2001 unter Federführung zweier aus der CDU-Ratsfraktion ausgetretenen Stadträte. Die seit den 1980er Jahren bestehende Bunte Liste Löhne deckte in Löhne lange allein das politische Spektrum links der SPD ab und schloss sich 2009 der Partei Die Linke an. Die Grünen, zuvor in Löhne nicht vertreten, gründeten 2007 einen eigenen Ortsverband und traten 2009 erstmals zur Kommunalwahl an. Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1975:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Seit dem 21. Oktober 2015 übt Bernd Poggemöller (SPD) das Bürgermeisteramt aus. Er setzte sich gegen Ricarda Hoffmann (CDU) mit 55,05 Prozent durch, die 36 Prozent erreichte. Bei der Bürgermeisterwahl 2009 löste Heinz-Dieter Held (SPD) mit 48,05 Prozent den parteilosen, von der CDU unterstützten Amtsinhaber Kurt Quernheim (35,33 %) ab. Dieser hatte sich 2004 im zweiten Wahlgang mit 51,11 % der Stimmen gegen den SPD-Kandidaten Egon Schewe (48,89 %) durchsetzen können, der im ersten Wahlgang noch mehr Stimmen als Quernheim erhalten hatte. Kurt Quernheim, bislang Leiter des städtischen Hoch- und Tiefbauamtes, war bis Mitte der 1990er Jahre Mitglied der SPD, verließ dann jedoch die Partei. Als Bürgermeister stützte er sich im Rat vornehmlich auf die Fraktionen von CDU, LBA und FDP. Seine Vorgänger waren Werner Hamel (SPD) von 1992 bis 2004 (1999 mit 55,3 % der Stimmen im ersten Wahlgang direkt gewählt) und Heinrich Schneider (SPD) von 1969 bis 1992.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: „In Grün ein schräglinker silberner Wellenbalken, belegt mit drei roten Seeblättern.“ Das 1970 vom Regierungspräsidenten in Detmold genehmigte Löhner Wappen versinnbildlicht im silbernen Wellenbalken die Werre als Trennfluss und gleichzeitig Verbindung zwischen den beiden früheren Ämtern Gohfeld und Mennighüffen, die bis zum 31. Dezember 1968 das Amt Löhne bildeten. Die roten Seeblätter sind als heimatliches historisches Zeichen dem Wappen der Sachsenherzöge entnommen. Die Seeblätter könnten ein Sinnbild des sächsischen \"Herzogtums Engern\" sein. Dieses Wappenbild könnte aber auch erst im 16. Jahrhundert für den westfälischen Teil der Herzöge von Sachsen-Lauenburg entworfen worden sein. Das Wappen wurde in den dreißiger Jahren während der Zeit des Nationalsozialismus entworfen und wurde auch vom 1943 gegründeten Amt Löhne seit 1943 geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Partnerstädte.", "content": "Partnerstadt von Löhne ist seit 1973 die 15.952 Einwohner zählende Kärntner Stadtgemeinde Spittal an der Drau (Österreich). Daneben bestehen freundschaftliche Beziehungen zu:", "section_level": 2}, {"title": "Infrastruktur und Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Löhne hat drei Anschlussstellen an der Bundesautobahn 30 (A 30), die das Stadtgebiet in West-Ost-Richtung durchquert. Vom ehemaligen Dreieck Löhne (heute \"Anschlussstelle Gohfeld\") führt die Bundesstraße 61 über Herford nach Bielefeld und Gütersloh. Die Bundesautobahn 2 (A 2)verläuft etwa zwei bis drei Kilometer südöstlich des Stadtgebietes, die Bundesstraße 239 unweit der Westgrenze. Im September 2008 wurde mit dem Bau der sogenannten Nordumgehung Bad Oeynhausen begonnen. Diese wurde im Dezember 2018 fertig gestellt. Mit dem Bau hat, ausgehend vom Dreieck Löhne, die A30 auf Bad Oeynhausener Stadtgebiet den bislang fehlenden direkten Anschluss an die A2 erhalten. In der Lokalpolitik wie auch der Bevölkerung Löhnes war das Projekt umstritten. Löhne nimmt eine gewisse Vorreiterrolle bei der Anlage von Verkehrskreiseln ein, die in Deutschland lange Zeit unüblich waren. Dadurch konnten in den letzten Jahren einige vormals mit Verkehrsampeln ausgestattete Kreuzungen für den Verkehrsfluss merklich durchlässiger gemacht werden.", "section_level": 3}, {"title": "Schienen- und Busverkehr.", "content": "Der Bahnhof Löhne hatte früher als Knotenpunkt der Bahnstrecken Hamm–Minden, Hannoversche Westbahn und Weserbahn für den Personen- und Güterverkehr große Bedeutung. Heute bestehen mit Regionalzügen Direktverbindungen meistens im Stundentakt in folgende Richtungen: Bielefeld–Ruhrgebiet–Düsseldorf–Flughafen Köln/Bonn, Minden–Hannover–Braunschweig, Hameln–Hildesheim und im Zweistundentakt Osnabrück–Rheine sowie über Petershagen nach Nienburg. Der Bahnhof \"Gohfeld\" ist seit 1992 außer Betrieb. Der Rangierbahnhof Löhne wurde ebenfalls stillgelegt. Der Busverkehr in Löhne wird unter dem Markennamen \"Werre-Bus\" betrieben. Regionalbusse übernehmen Teile der innerstädtischen Verkehrserschließung. Große Fahrzeuge und ein genereller Betrieb ohne Voranmeldung werden nur auf den Linien in Richtung Bad Oeynhausen (430), Herford (425) und Hüllhorst (615) angeboten. Auf reinen Stadtlinien kommen Kleinbusse zum Einsatz, die großenteils im Anrufbetrieb verkehren („TaxiBus“). Gefahren wird mit Ausnahme der Linie 430 (werktags Halbstundentakt) im 60-Minuten-Takt, zentraler Verknüpfungspunkt ist der Busbahnhof \"Erich-Maria-Remarque-Platz/Bahnhof\". Im Schülerverkehr erfolgen verstärkte Angebote mit großen Fahrzeugen. Löhne gehört zum Tarifverbund Westfalentarif (Netz TeutoOWL).", "section_level": 3}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Die Flughäfen Münster/Osnabrück, Paderborn/Lippstadt sowie Hannover liegen jeweils etwa 85 km entfernt.", "section_level": 3}, {"title": "Fahrradverkehr.", "content": "In und um Löhne gibt es ein ausgeschildertes Radwegenetz und mehrere lokale Fahrradrouten. Löhne liegt am Else-Werre-Radweg durch das Else- und Werretal von der Else-Bifurkation bis zur 10 km entfernten Weser. Ein zweiter Fahrradweg ist der Soleweg an, ein Rundkurs auf den Spuren der Salzgewinnung.", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Wirtschaft ist mittelständisch geprägt. Seit 2005 nennt sich Löhne „Weltstadt der Küchen“, da hier vier große Küchenmöbelhersteller ansässig sind. Größte Arbeitgeber sind die Küchenhersteller Nolte, SieMatic und Bauformat. 1.000 Arbeitsplätze bestehen bei Zulieferern der Küchenindustrie. Jährlich im September findet die \"Küchenmeile\", eine Gemeinschaftsmesse der Küchenmöbelhersteller statt. Das verfügbare Einkommen lag 2015 in Löhne mit 21118 € pro Einwohner sowohl unter dem Durchschnitt des Kreises Herford (22012 €) als auch unter dem Landesdurchschnitt (21336 €); damit liegt Löhne an Rangstelle 241 aller 396 Gemeinden in Nordrhein-Westfalen.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Als Tageszeitungen erscheinen die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt mit Lokalteil für Löhne. Das Lokalradio Radio Herford ist auf 94,9 MHz zu empfangen. Löhne gehört zum Bereich des Regionalstudios Bielefeld des Westdeutschen Rundfunks.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Löhne hat acht Grundschulen, zwei Realschulen (Städtische Realschule Löhne und Goethe-Realschule), die Bertolt-Brecht-Gesamtschule, das städtische Gymnasium Löhne, das August-Griese-Berufskolleg, die Werretalschule (Sonderschule für Lernbehinderte) sowie eine Volkshochschule. Die ehemalige Hauptschule Löhne-West erhielt 2005 den dritten Preis beim Hauptschulwettbewerb „Deutschlands beste Hauptschulen“, der von der Hertie-Stiftung und der Robert-Bosch-Stiftung ins Leben gerufen worden war. 2008 wurde sie für ihren Ansatz einer betont individuellen Förderung der Schüler vom NRW-Schulministerium ausgezeichnet. In Anerkennung dessen stattete Bundeskanzlerin Angela Merkel am 22. August 2008 auf ihrer sogenannten Bildungsreise der Hauptschule einen Besuch ab.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Freizeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke und Parks.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ulenburger Schloss.", "content": "Die Ulenburg ist ein Wasserschloss im Stil der Weserrenaissance. Der Rittersitz erhielt im Wesentlichen zwischen 1568 und 1570 sein heutiges Aussehen, bis etwa 1900 erfolgten noch kleinere Umbauten. Die Jahreszahl 1299, die nachträglich über dem Haupteingang und auf einer Wetterfahne angebracht wurde, gilt fälschlicherweise als Jahr der Erbauung und bezieht sich nicht auf das Löhner Wasserschloss. Allerdings wird dieses Datum auch im Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler und in der Denkmalliste der Stadtverwaltung genannt. Im Jahr 2015 wechselte das Schloss von der Diakonische Stiftung Wittekindshof, welche die Anlage zusammen mit den anbei liegenden Gutsgebäuden als diakonische Einrichtung mit Wohn- und Arbeitsstätten für geistig Behinderte nutzte, in den Besitz einer Jesidischen Gemeinde und wird seitdem umgebaut. Der Schlosspark kann besichtigt werden. An die Anlage schließt sich auf einer Insel zwischen Gräften und Mühlenbach der \"Ulenburger Schlosspark\" an. Er wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Landschaftspark angelegt und enthält alten Baumbestand und weite Rasenflächen, außerdem ein Rasenrondell mit Sommerblumenbepflanzung. Der Park ist öffentlich zugänglich und bildet im Sommer häufig die Kulisse für Kulturveranstaltungen im Freien, etwa das Löhner Sommertheater. Besonders erwähnenswert ist auch die malerische 2 km lange \"Ulenburger Allee\" mit teilweise schon im 18. Jahrhundert angepflanzten Eichen, Kastanien, Linden, Eschen und Robinien. Sie verbindet die Ulenburg mit dem anderen alten Löhner Rittersitz Haus Beck, das 1147 erstmals urkundlich erwähnt wurde und sich in Privatbesitz befindet. Unweit der Ulenburg liegen außerdem mit \"Ulenburger Wald\" und \"Ulenburger Heide\" die durch Wanderwege erschlossenen größten Waldgebiete Löhnes.", "section_level": 3}, {"title": "Rürupsmühle.", "content": "Die Rürupsmühle ist bereits 400 Jahre alt. Zum Ensemble gehört ein Backhaus von 1841, ein Fachwerkspeicher und ein reetgedecktes Bauernhaus aus dem Jahre 1727. Vorführungen zeigen unter dem Motto „Vom Korn zum Brot“ den gesamten Herstellungsvorgang eines Brotes, wie er in früherer Zeit ablief.", "section_level": 3}, {"title": "Landesgartenschau 2000.", "content": "Für die Landesgartenschau Bad Oeynhausen/Löhne 2000 in Bad Oeynhausen und Löhne wurde 1997 der „Park der Magischen Wasser“ von den französischen Landschaftsarchitekten Henri Bava und Olivier Philippe entworfen. Der rund 20 Hektar große Park bezieht unter anderem die solehaltigen, warmen Heilquellen ein, die Oeynhausen zum Bad machen. Das Gelände der ehemaligen Landesgartenschau ist heute der Landschaftspark Aqua Magica.", "section_level": 3}, {"title": "Bürgerwälder.", "content": "Seit dem Jahr 2007 wurden in Löhne auf drei Flächen mehr als 400 Bäume im Rahmen eines Bürgerwald-Projektes gepflanzt. Der erste Bürgerwald in Form einer Allee befindet sich an der Werre nahe der Tennishalle „Im Dall“. Entlang der Straße \"Wassiek\" in Obernbeck befindet sich der 2. Löhner Bürgerwald, in dem auch ein Insektenhotel errichtet wurde. In direkter Nähe hierzu entstand die dritte Waldfläche in einem Bereich entlang des Wallücker Bahnwegs, der ehemaligen Trasse der Kleinbahn „Wallücker Willem“, der nur für Fußgänger und Radfahrer zugänglich ist. Zum Klimaschutz oder für bestimmte Anlässe, wie Hochzeiten, Geburten oder bestandene Prüfungen, können Patenschaften für Bäume übernommen werden, die im Rahmen eines jährlichen Pflanzfestes mit Namensschildern versehen werden. Die Paten können hierbei wählen zwischen Stieleiche, Rotbuche, Hainbuche, Winterlinde, Berg-Ahorn und Vogel-Kirsche. Aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage aus der Bevölkerung beschloss der Stadtrat im Mai 2017 eine weitere städtische Fläche als Bürgerwald zur Verfügung zu stellen. Diese befindet sich in Löhne-Ort zwischen der Straße \"Griechenland\" und dem Löhner Schulbach.", "section_level": 3}, {"title": "Naturschutzgebiete.", "content": "Auf dem Stadtgebiet von Löhne befinden sich insgesamt vier Naturschutzgebiete. Zwei davon, nämlich das Sudbachtal und die Blutwiese sind vollständig im Stadtgebiet, an weiteren zwei, nämlich am Bramschebach – Nagelsbachtal und am Rehmerloh-Mennighüffer Mühlenbach hat Löhne einen Gebietsanteil. Insgesamt stehen etwa 163,6 ha, beziehungsweise 2,75 % der Stadtfläche unter Naturschutz.", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "\"Heimatmuseum Löhne\": Das Heimatmuseum zeigt Exponate aus der Umgebung der Stadt, beispielsweise zur eiszeitlichen Tierwelt, aus der Stein- und Bronzezeit und den sogenannten „Gohfelder Einbaum“ aus dem 6. Jahrhundert. Außerdem gibt es Ausstellungen zum Leinengewerbe, zum bäuerlichen Wohnen, zur Zigarrenmacherzeit und zum alten Löhner Brauchtum. \"Mühlenmuseum Kemena\": Die Wassermühle Kemena am Mittelbach ist seit 1996 voll funktionsfähiges Museum, nachdem der gewerbliche Betrieb 1991 aufgegeben wurde. Die Mühle stammt aus dem Jahr 1893, wurde jedoch auf einem Bau von 1655 errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Werretalhalle.", "content": "Die \"Werretalhalle\" ist eine Veranstaltungshalle in Bahnhofsnähe und Schauplatz verschiedener Kulturveranstaltungen auswärtiger wie einheimischer Künstler. Hier zeigt etwa die Gruppe „Ravensberger Dance- und Speeldeel“ niederdeutsche Theaterstücke wie auch der „Verein zur Förderung der Filmkunst in Löhne“ seine Filmvorführungen. In der Halle sind außerdem die städtische Galerie, die Volkshochschule, das Jugendzentrum Riff und die Jugendkunstschule untergebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Löhne hat unter anderem folgende Musikgruppen: das Akkordeonorchester Löhne, die Brass Band Löhne, den Chor der Naturfreunde, den Gemischten Chor, die Kantorei Löhne(-Ort) sowie Obernbeck und Löhne-Mahnen, Männergesangverein Harmonie und drei weitere Männergesangvereine, den Kirchenchor St. Laurentius, die Posaunenchöre der Kirchengemeinden und den Musicalchor der Musikschule Löhne. Außerdem gibt es die städtische Musikschule, die regelmäßig Konzerte veranstaltet. Die neue Musikschule, die von der „Stiftung für Kunst und Baukultur, Britta und Ulrich Findeisen“ finanziert wurde, ist gegenüber der Werretalhalle gebaut worden. Sie stand ab Anfang 2011, aufgrund von Schadstofffunden, leer und wurde am 15. November 2013 eingeweiht.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Vereine sind die Fußballvereine SV Löhne-Obernbeck, FC Löhne-Gohfeld, SV Bischofshagen-Wittel und VfL Mennighüffen, TuRa Löhne, die Handballvereine \"VFL Handball Mennighüffen\" und \"HSG Löhne-Obernbeck\", der Schwimmclub „Aquarius“, die DLRG Löhne, der TuS Gohfeld sowie der TV Löhne, welcher diverse Sportarten anbietet. Löhne hat einen 18-Loch Golfplatz des Golfclubs Widukindland.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Beliebt ist das Löhner \"Frei- und Hallenbad\". Die \"Stadtbücherei\" mit der Hauptstelle in Löhne-Bahnhof und zwei Zweigstellen in Gohfeld und Mennighüffen hält 50.000 Medien bereit. An regelmäßigen Veranstaltungen finden neben dem Sommertheater an der Ulenburg das Löhner Stadtfest auf dem Festplatz, sowie in den Stadtteilen Schützen- und Stadtteilfeste statt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Löhne (niederdeutsch: \"Loihne, Loine\") ist eine Mittelstadt im Nordosten des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, gelegen etwa 25 km nordöstlich von Bielefeld. Mit rund 40.000 Einwohnern ist sie die nach Einwohnern drittgrößte Kommune im ostwestfälischen Kreis Herford. Die Erhebung zur Stadt erfolgte erst 1969. Löhne ist bedeutender Standort der Möbelindustrie und nennt sich daher \"Weltstadt der Küchen\". Seine frühere Funktion als wichtiger Eisenbahnknoten hat es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingebüßt.", "tgt_summary": null, "id": 988634} {"src_title": "Département Côtes-d’Armor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Côtes d’Armor grenzt im Westen an das Département Finistère, im Süden an das Département Morbihan und im Osten an das Département Ille-et-Vilaine. Die 250 km lange Küstenlinie des Départements besteht aus Steilküstenabschnitten, die sich mit zahlreichen Sandstränden und Buchten abwechseln. Bekannt ist vor allem die Côte de Granit Rose zwischen der Pointe de l’Arcouest und Trébeurden mit ihren leuchtend rosafarbenen, teils bizarr geformten Granitfelsen. Der Pointe de l’Arcouest sind die Bréhat-Inseln vorgelagert. Die höchsten Klippen der Bretagne sind an der Pointe de Plouha zu finden. Der Landstrich ist vom Meer geprägt, das sich mit Ausnahme des Frühjahrs vielerorts von seiner ruhigen Seite zeigt. Dies hängt vom Schutz des Festlandes vor den starken Westströmungen ab. Hier kann man bei einem starken Tidenhub von 5 bis zu 11 Metern je nach Gezeiten einen breiten oder – teilweise bei Flut – keinen Sandstrand vorfinden. An wenig exponierten Abschnitten rollt das Wasser meist mit einer leichten Dünung an den Strand.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Beschreibung: In Blau und Hermelin durch zwei Spickel geteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Département wurde am 4. März 1790 aus einem Teil der Provinz Bretagne gebildet. Bis 1990 trug das Département den Namen \"Côtes-du-Nord\" (bretonisch \"Aodoù an Hanternoz\").", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Im Westen des Départements ist die bretonische Sprache noch sehr präsent, in den übrigen Teilen dominiert das Französische bzw. das Gallo.", "section_level": 2}, {"title": "Städte.", "content": "Die bevölkerungsreichsten Gemeinden des Départements Côtes-d’Armor sind: Weitere bedeutende Orte sind Guingamp, Plouha und Tréguier.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Das Département Côtes-d’Armor gliedert sich in 4 Arrondissements, 27 Kantone und 348 Gemeinden: \"Siehe auch:\"", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Tage pro Jahr mit (Stand: 2011)", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Département Côtes d’Armor [] (bretonisch \"Aodoù an Arvor\") ist das französische Département mit der Ordnungsnummer 22. Es liegt im Nordwesten des Landes in der Region Bretagne und ist nach der keltischen Bezeichnung \"Armor\" („Land am Meer“) benannt.", "tgt_summary": null, "id": 2386747} {"src_title": "SWR3", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Programm entstand im Zuge der Senderfusion des SDR und des SWF zum SWR aus den beiden Vorgängerwellen SDR 3 und SWF3. Der Sendestart von SWR3 war am 30. August 1998. Zuvor sendeten beide Wellen bereits seit dem Mittag des 23. August eine gemeinsame einwöchige Hörer-Hitparade unter dem Titel „SWR3 – Start ins Wildall“. „Start ins Wildall“ hieß auch ein Gratis-Festival zum Sendestart im Baden-Airpark bei Baden-Baden, mit dessen Top-Act Herbert Grönemeyer offiziell der Sendebetrieb von SWR3 begann. Michael Reufsteck moderierte in der folgenden Nacht die erste reguläre Sendung des neuen Senders, „SWR3 Luna“. Bis August 2006 wurde im Baden-Badener Haus des Hörfunks aus Studioräumen gesendet, aus denen vor dem Sendestart von SWR3 das Programm von SWF3 abgewickelt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Programm und Zielgruppe.", "content": "SWR3 möchte (als Kernzielgruppe) insbesondere Hörer zwischen 14 und 49 Jahren ansprechen und bietet dazu ein 24-Stunden-Live-Programm. Die Musik orientiert sich an einem Adult Contemporary-Format. Aktuelle Informationen bringt der Sender in den stündlichen SWR3-Nachrichten und daneben in Beiträgen im laufenden Programm, wie zum Beispiel während der Sendung \"Topthemen am Mittag\" von 12 bis 13 Uhr und dem Mini-Feature \"SWR3-Topthema\" (17:40 Uhr). Seit Januar 2011 gestaltet SWR3 jede Nacht die ARD-Popnacht, das bundesweite Nachtprogramm der ARD-Popwellen. Nach und nach fanden einige Veränderungen im Programm statt. „Hiline“ wurde in „Nachmittagsshow“ umbenannt. „HitHop“ wurde zunächst durch die „Kai-Karsten-Show“ ersetzt, später durch \"Popup\". Samstags zwischen 15 und 18 Uhr wird jetzt die „Wochenendshow“ gesendet, sonntags „SWR3 Weltweit“. Im Januar 2010 wurde die wochentags zwischen 22 und 24 Uhr ausgestrahlte Sendung „SWR3 Intensiv“ in „SWR3 Popshop“ umbenannt, behält aber laut Eigenwerbung des Senders („SWR3-Popshop: Die SWR3-Musiksendung, spezieller als das Tagesprogramm, mit neuen CDs, Infos zur Musikgeschichte und Live-Mitschnitten.“) ihren bisherigen Schwerpunkt. Zum Jahreswechsel 2015/2016 fanden weitere Änderungen im Programm statt. „SWR3 Bis Zwölf“ wurde in „Vormittagsshow“ umbenannt. Zudem wurde „SWR3 am Mittag“ in „Topthemen am Mittag“ umbenannt und um eine Stunde verkürzt (von 12–14 Uhr auf 12–13 Uhr). „SWR3 Popup“ wurde ebenfalls um eine Stunde auf 13 bis 15 Uhr vorverlegt, genauso wie die „Nachmittagsshow“ die nun eine Stunde früher beginnt (15–18 Uhr). Der „SWR 3 Club“ wurde um eine Stunde verlängert und sendet nun schon ab 18 Uhr. Der Programm-Claim von SWR3 lautet:\" Lust auf gute Musik, Einfach SWR3\", zuvor gab es die Slogans: \"Der beste Musikmix. Einfach SWR3\", \"Mehr Hits. Mehr Kicks. Einfach SWR3\", \"Leben im Wildall\" und \"Einfach die besten Hits, einfach SWR3\". Außerdem ist der Slogan \"SWR3 – Ihr Radio Nummer 1.\" hinzugekommen. Stationvoice des Senders ist Jan Garcia. Insgesamt ist SWR3 ein stark formatiertes und durchstrukturiertes Programm, das mit Großaktionen auf sich aufmerksam macht. Dabei verlost SWR3 unter dem Motto „SWR3 Elch und weg“ Reisen u. a. mit Prominenten. Das von SWF3 ab 1994 jährlich veranstaltete SWF3 New Pop Festival (in Baden-Baden) wurde von SWR3 weitergeführt. Bei diesem Festival treten nationale und internationale Künstler auf. Diese programmlichen Änderungen führten nach einem Quotentief nach der Fusion seit etwa 2002 wieder zu hohen Einschaltzahlen. Der Media-Analyse (MA) 2007 Radio II zufolge wurde SWR3 täglich von bundesweit 3,8 Millionen Hörern (2005: 3,22 Mio.) mindestens einmal eingeschaltet, bei der Media-Analyse 2010 Radio II waren es 3,82 Millionen Hörer. Zum Verbreitungsgebiet zählt SWR3 neben Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz auch der Raum Köln/Bonn, der im Wetterbericht und in den Verkehrsmeldungen oft separat erwähnt wird. Auch in anderen an das SWR-Sendegebiet angrenzenden Gebieten, wie z. B. dem Frankfurter Raum, dem Saarland, dem Siegerland und dem bayerischen Schwaben hat SWR3 viele Anhänger.", "section_level": 1}, {"title": "Empfangswege.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Radio.", "content": "SWR3 kann mit einem Radiogerät analog über UKW und Kabel flächendeckend in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz empfangen werden. Digital wird der Sender nahezu flächendeckend über DAB+ im Sendegebiet verbreitet: Kanal 8A, 8D und Kanal 9D in Baden-Württemberg, Kanal 11A in Rheinland-Pfalz. SWR3 kann aber auch in Berlin und Umland via Kanal 7D über den Sender Scholzplatz und den Berliner Fernsehturm empfangen werden. In Baden-Württemberg und Berlin wird dabei die überregionale Version verwendet. Des Weiteren ist SWR3 über Astra mit Set-Top-Box und Hi-Fi-Anlage empfangbar, DVB-C und weltweit via Internetradio zu hören. \"Siehe auch:\" Sendeanlagen des SWR und Liste von Sendeanlagen in Rheinland-Pfalz.", "section_level": 2}, {"title": "Regionalisierung.", "content": "In den ersten Jahren gab es neben dem Zentralprogramm auch längere sogenannte „Metro-Fenster“. Diese umfassten an Werktagen zwischen einer (Metro Rhein-Neckar aus Heidelberg, Metro Rhein-Main aus Mainz) und sieben Stunden (Metro Stuttgart). Sie wurden über einzelne UKW-Frequenzen in den Ziel-Ballungsgebieten ausgestrahlt, Metro Stuttgart daneben auch über Satellit (ADR). Die übrigen UKW-Frequenzen übertrugen weiterhin das überregionale Programm aus Baden-Baden. Im September 2002 wurden sämtliche moderierten Strecken aus den Regionalstudios eingestellt. Jedoch gibt es weiterhin Regionalprogramm, hierbei handelt es sich aber nur um kurze Features wie Veranstaltungshinweise oder Wetterberichte. Außerdem werden teilweise regionalisierte Jingles gesendet. Die vier Regionen werden im Programm von SWR3 wie folgt bezeichnet: Via DVB-S, DVB-C und Internetradio und in Baden-Württemberg und Berlin via DAB+ ist stattdessen überregional die Rede von:", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehen.", "content": "Dienstags um 23.30 Uhr wird die Sendung „Die Pierre M. Krause Show - SWR3 latenight“ (früher „SWR3 Ring frei“) mit Pierre M. Krause im SWR Fernsehen ausgestrahlt. Die Sendung wird donnerstags in \"One\" wiederholt. Zwischen 1998 und 2002 gab es zudem in der Nachtlücke des Südwest-Fernsehens das Format „Elch-TV“ (bzw. „Wildall-TV“). Dabei handelte es sich um eine computergenerierte „Chat-Welt“, aus der Ausschnitte im Fernsehprogramm übertragen wurden. Der Ton der Sendung war das laufende SWR3-Radioprogramm.", "section_level": 2}, {"title": "Moderatoren und Sendungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "ARD-Popnacht.", "content": "Seit 1990 gibt es mit der ARD-Popnacht ein Gemeinschafts-Nachtprogramm der Popwellen der ARD. Zunächst war je nach Wochentag täglich ein anderer ARD-Sender für das gemeinsame Programm verantwortlich. SWR3 gestaltete seit dem Sendestart 1998 die Nächte auf Samstag und Sonntag sowie einzelne Nächte unter der Woche. 2010/2011 änderte die ARD das Modell. Fortan ist für jedes Gemeinschafts-Nachtprogramm nur noch ein Sender verantwortlich. Bei der ARD-Popnacht ist das seit dem Januar 2011 SWR3. Dabei sind die Sendungen \"Luna\" (0:05 Uhr bis 5:00 Uhr) bzw. \"Sunrise\" (ggf. im Anschluss bis 6:00 Uhr) zu hören. Die ARD-Popnacht wird von SWR3 selbst und acht weiteren Sendern übernommen:", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrsinformationen.", "content": "Das „SWR3-Verkehrszentrum“ berichtet jede halbe Stunde über die Verkehrslage im UKW-Sendegebiet und den angrenzenden Gebieten. Sogenannte „SWR3-Staumelder“ – registrierte Hörer – können Verkehrsstörungen melden, die noch nicht anderweitig gemeldet wurden. Die Verkehrsmeldungen werden Montags bis Freitags von 6:00 Uhr bis 18:00 Uhr von speziellen Verkehrsredakteuren verlesen, außerhalb dieser Zeit von den normalen Moderatoren.", "section_level": 1}, {"title": "Maskottchen.", "content": "Das Maskottchen von SWR3 ist der „\"SWR3-Elch\"“ (früher auch \"Schwarzwaldelch\" genannt). Als Erfinder dieses Elches gilt der ehemalige SWF3-Moderator Gerd Leienbach, der ein Bewegungsgeräuschmodul, welches in Plüschtieren als Tierstimm-Modul zu finden ist, in seiner Sendung einsetzte. Dieses Modul in Form einer kleinen Dose macht ein \"Mööh\"-Geräusch, wenn man es umdreht. Im Rahmen des neuen SWR3-Designs wird der SWR3-Elch seit September 2013 im abstrakten Look als kreisrundes Signet mit Elchgeweih abgebildet. Gelegentlich veranstaltet der Sender den \"SWR3-Elchalarm\", bei dem vor Ort an jeden Hörer ein kleiner Plüschelch verschenkt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Angebote.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Radio-Comedy.", "content": "SWR3 ist, wie bereits der Vorgänger SWF3, bekannt für eigenproduzierte Radio-Comedy-Reihen. Einige dieser Serien haben Kultstatus erreicht, beispielsweise Feinkost Zipp und Taxi Sharia. Im Umfeld der Fußball-WM 2006 erfreuten sich auch zwei Comedy-Reihen, die sich mit Ex-Fußballnationaltrainer Jürgen Klinsmann auseinandersetzen („Klinscamp“, „Klinsmään“), großer Beliebtheit. Klinscamp wurde, seitdem Joachim Löw Nationaltrainer ist, zu „Jogis Jungs“. In der Radio-Comedy sind häufig die Stimmen des Stimmenimitators und SWR3-Comedy-Chefs Andreas Müller und die der Morningshow-Moderatoren Michael Wirbitzky und Sascha Zeus zu hören. Seit 2016 veranstaltet SWR3 jedes Jahr im Frühling das dreitägige SWR3 Comedy Festival in Bad Dürkheim. Im Rahmen dieses Festivals wird auch der SWR3 Comedy-Förderpreis verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Internet.", "content": "Nachdem der Vorgängersender SWF3 zu Beginn der 1990er Jahre zunächst eine eigene Mailbox betrieb, gingen Mitte 1994 auch seine ersten Webseiten, zunächst an der Universität Karlsruhe, online. Die eigene Domain folgte im Dezember des Jahres. Das Web-Angebot besteht heute aus Live-Streaming, Web-Channels für besondere Musikinteressen, Informationen zum laufenden Titel, Beiträgen zu Musik und aktuellen Themen, Radio-Comics, Nachrichten, Wetter und Verkehr und ist seit September 2011 auch für Smartphones optimiert. Am 8. Mai 2008 wurde zudem die Internet-Community \"SWR3Land\" gegründet. Um SWR3 auch per Internet hören zu können, kann man entweder direkt per Browser auf der SWR3-Webseite das Webradio nutzen oder den offiziellen Livestream in eine Anwendung einbinden. Für iPhone, iPod touch, Windows Mobile, WebOS und Android-Smartphones gibt es eine kostenlose Anwendung, die den Empfang des Programms über das Internet und weitere Informationen möglich macht. So kann man unabhängig vom aktuellen Programm aktuelle SWR3-Nachrichten hören oder Verkehrsnachrichten und Wetterberichte lesen. SWR3 führte als erster ARD-Sender diesen Dienst ein. Zusätzlich zum regulären SWR3-Programm kann man über das Internet vier weitere Kanäle aus dem ursprünglichen Programm in Dauerschleife hören:", "section_level": 2}, {"title": "Studio-Webcam.", "content": "Seit Mai 2009 gibt es die Möglichkeit die Moderatoren beim Senden im Studio 1 per Studio-Webcam zu beobachten. Im Studio 2 wurde die Webcam im Mai 2010 in Betrieb genommen. Beide Webcams lassen sich durch den Betrachter steuern. Jedoch kann nur die Webcam des Studios betrachtet werden, aus dem im Moment gesendet wird. Die Moderatoren haben die Möglichkeit, die so genannte Studiocam während ihrer Sendung zu deaktivieren. Bereits im alten Sendekomplex gab es Webcams in den Studios. Diese verfügten jedoch nicht über die Möglichkeit, vom Betrachter gesteuert zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Visual Radio.", "content": "Als erste Radiosender in Deutschland haben SWR3 und DASDING im Oktober 2014 regelmäßige interaktive Visual-Radio-Shows gestartet. Über die Bildebene sollen Sendungsinhalte greifbarer gemacht werden. Zu aktuellen Themen werden zum Beispiel passenden Fotos aus den sozialen Netzwerken automatisiert angezeigt und können in Echtzeit von den Usern kommentiert werden. Das Visual Radio läuft regelmäßig in der Sendung „SWR3 PopUp“ von 13 bis 15 Uhr, zusätzlich aktionsbezogen z. B. auch in der SWR3-Morningshow.", "section_level": 2}, {"title": "SWR3-Club.", "content": "Des Weiteren besteht die Möglichkeit für die Hörer, kostenpflichtiges Mitglied im „SWR3 Club“ zu werden. Man bekommt eine Ausweiskarte, zehnmal im Jahr das Clubmagazin „SWR3 Das Magazin“ und Vergünstigungen bei vielen SWR3-Veranstaltungen.", "section_level": 2}], "src_summary": "SWR3 ist die Popwelle des Südwestrundfunks (SWR). Das Programm wird im SWR-Funkhaus in Baden-Baden produziert. Zusätzlich gibt es mehrere regionale Studios, die der Baden-Badener Redaktion zuliefern. Die Standorte der Studios sind Stuttgart, Mannheim und Mainz. Der Media-Analyse 2020 Radio I zufolge hat SWR3 täglich 3,62 Millionen Hörer. Die Popwelle ist damit die Nr. 1 der Radioprogramme in Deutschland.", "tgt_summary": null, "id": 969555} {"src_title": "Mên-an-Tol", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das vorzeitliche Steinmonument befindet sich in der Nähe von Penzance im ehemaligen District Penwith zwischen Madron und Morvah. Man gelangt zu ihm auf einem 1 km langen Fußweg, der auf der Straße nach Madron 2 km hinter Morvah nach links in Richtung Nordost abzweigt. In der Umgebung liegen weitere Megalithanlagen:", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Die Formation besteht aus drei aufrecht stehenden Granitblöcken: einem mittleren, ringförmigen und zwei äußeren zapfenförmigen. Die Steine sind drei Meter voneinander entfernt. Ihre Höhe beträgt zwischen 1,1 m und 1,5 m. Der Durchmesser des Steinrings misst 1,3 m und die Öffnung ist 50 cm breit. Die Megalithen reihen sich ziemlich exakt entlang einer Linie von Südwest nach Nordost. Vor dem südöstlichen Menhir steckt ein weiterer Stein flach im Boden, zwei weitere befinden sich wenige Meter westlich. Weitere Steine konnten unter der Erdoberfläche lokalisiert werden. Eine ähnliche Formation bilden zwei Menhire in Staffordshire in der Region West Midlands, die als Devil’s Ring and Finger (Teufels Ring und Finger) bezeichnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sagen und Rituale.", "content": "Mên-an-Tol hat eine Fülle von Folklore und Traditionen hervorgebracht. So wurde eine Frau, die bei Vollmond siebenmal rückwärts durch das Loch stieg, angeblich bald darauf schwanger. Es wurde früher auch erzählt, dass derjenige, der durch das Loch kroch, von Rückenerkrankungen und Gliederschmerzen geheilt würde. Kinder sollten vor Krankheiten geschützt werden, wenn man sie durch das Loch des Steins reichte. Die Anlage wurde auch zur Wahrsagerei und Abwehr von Verwünschungen genützt.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "1749 wurde die Formation von William Borlase, der auch den abgebildeten Plan anfertigte, erstmals archäologisch untersucht. Wie gut zu erkennen ist, standen die Megalithen nicht wie heute in einer Linie, sondern bildeten einen Winkel von etwa 135°. Die Position der Steine muss also verändert worden sein. Vermutlich wurde der Ringstein genau zwischen die beiden anderen gesetzt. Borlase berichtete auch, dass Bauern aus der Umgebung schon einige Menhire abtransportiert hatten. Von ihm stammen erste schriftliche Aufzeichnungen von Sagen und Ritualen. Er stellte auch erste Mutmaßungen darüber an, wie die Anlage in prähistorischer Zeit genutzt worden sein könnte, nämlich für Initiationsriten und Opferhandlungen. Mitte des 19. Jahrhunderts fertigte der örtliche Altertumsforscher John Thomas Blight mehrere Radierungen der Steinsetzung an und äußerte erstmals die Vermutung, dass die Megalithen Reste eines Steinkreises sein könnten. 1872 lieferte William Copeland Borlase, ein Urenkel des älteren Borlase, eine detailliertere Beschreibung der gesamten Gegend und berichtete, dass Steine von zahlreichen Dolmen aus der Umgebung anderen Verwendungen zugeführt wurden. Die Nutzung für Rituale bewahrte offenbar den Mên-an-Tol vor einem Abtransport. 1932 verfasste Hugh O’Neill Hencken eine erste moderne wissenschaftliche Darstellung der archäologischen Fundstätte. Er ging davon aus, dass die Position der Steine nicht der prähistorischen Anordnung entspricht, sondern erheblich verändert worden ist. Der Lochstein war seiner Ansicht nach Teil einer zerstörten Grabanlage. Ihm wurde noch erzählt, dass ortsansässige Bauern bei Rücken- oder Gliederbeschwerden durch den Lochstein gekrochen waren, um ihre Schmerzen zu lindern. Daher stammt auch die Bezeichnung als \"Crick Stone\" (Verrenkungsstein). 1993 veröffentlichte der Cornwall Historic Environment Service eine ausführliche Abhandlung mit den neuesten Forschungsergebnissen. Demnach stammen die zylindrischen Menhire ursprünglich von einem Steinkreis aus der Bronzezeit, der aus 18 bis 20 Steinen bestand, von denen bis jetzt 11 lokalisiert werden konnten. Der Steinring hingegen könnte Teil eines nahe gelegenen Portal tombs aus der Jungsteinzeit sein, denn Gräber befanden sich in einigen Fällen in unmittelbarer Umgebung von Steinkreisen und bildeten mit diesen rituelle Bezirke. Allerdings konnte ein Steinring mit einer solchen großen Öffnung bisher nicht als Bestandteil einer Grabkammer nachgewiesen werden. Denkbar ist, dass der Lochstein im Mittelpunkt des Steinkreises stand und zum Anvisieren besonderer Punkte am Horizont diente. Dagegen spricht, dass eine derartige Verwendung eines Lochsteins bisher nicht bekannt ist. Allerdings befindet sich ganz in der Nähe der Steinkreis von Boscawen-ûn, der einen Zentralstein aufweist, so dass die zentrale Positionierung des Lochsteins nicht völlig abwegig erscheint.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mên-an-Tol (kornisch für Lochstein) ist eine 3000 bis 4000 Jahre alte Megalithformation aus der frühen bis mittleren Bronzezeit und liegt in der Grafschaft Cornwall in England. Die Anlage wurde früher auch als \"Crick Stone\" oder \"Devil's Eye\" bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1942908} {"src_title": "Thomas de Choisy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Choisy trat 1650 in die königliche Garde ein. Am 10. August 1659 wurde er zum Lieutenant und aide-major im Kavallerie-Regiment Saint-Diéry befördert. 1668 wurde er Enseigne (Fähnrich) in der Leibkompagnie des Infanterieregimentes d’Espagny. Der Marquis de Louvois bezeichnete ihn als fähigsten der Ingenieure, die in Lille waren. Louvois überantwortete ihm die Arbeit an der Festung Charleroi, die im Jahre 1668 fertiggestellt wurde. Unter Marschall Turenne nahm er am Holländischen Krieg teil. 1675 überantwortete Louvois ihm den Bau der Festungen von Huy und Limbourg sowie der Zitadelle von Lüttich. Das 1673 nach einer Belagerung eingenommene Maastricht wurde ebenfalls von ihm ausgebaut und konnte 1676 einer Belagerung durch niederländische Truppen standhalten. Choisy war von 1677 bis 1680 Kommandant der Festung Thionville. In dieser Zeit machte er Standort- und Bauvorschläge für die Festungen Longwy und Saarlouis. Für letztere, deren Grundsteinlegung am 5. August 1680 erfolgte, wurde er zudem als Gouverneur eingesetzt. Im Reunionskrieg nahm Choisy an der erfolgreichen Belagerung von Luxemburg (1684) teil, ab 1687 leitete er die Bauarbeiten an der Festung Mont Royal. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg nahm er an der Verteidigung von Mainz im Jahre 1689 teil. 1692 übernahm er von Tallard den Oberbefehl bei der Belagerung der Burg Rheinfels. Choisy starb 1710 in Saarlouis. Sein Leichnam wurde in die Familiengruft in Mogneville überführt, sein Herz jedoch blieb – wie er selbst verfügt hatte – in „seiner“ Stadt und wurde in der Pfarrkirche St. Ludwig beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Herzurne des Thomas de Choisy.", "content": "Bei den Abrissarbeiten des neogotischen Kirchenschiffes der katholischen Saarlouiser Stadtpfarrkirche St. Ludwig kam es Anfang Februar 1965 zu einem Skandal in der Stadt, als eine Baggerschaufel den Teil des Kirchenmauerwerkes einriss, in dem die herzförmige Bleikapsel mit dem Herz des ersten Saarlouiser Festungsgouverneurs Thomas de Choisy eingelassen war, und dabei die bleierne Umhüllung beschädigte. Das Herz und seine übrigen Eingeweide waren am 26. Februar 1710 auf Choisys persönlichen Wunsch hin unmittelbar nach seinem Hinscheiden im Alter von 78 Jahren in der Pfarrkirche neben dem Muttergottesaltar eingemauert worden, um seine innere Verbundenheit mit seinem beruflichen Wirkungsort zu dokumentieren, während die übrigen sterblichen Überreste in die Familiengruft nach Moigneville überführt wurden. Beim neogotischen Neubau der Kirche hatte man die Kapsel unter dem Hochaltar wieder beigesetzt. Stadtarchivar Anton Delges hatte bereits einige Zeit vor den Abrissarbeiten des Jahres 1965 im Dezember 1964 unter den Stufen des Hochaltares nach dem Begräbnisort des Herzens gesucht. Da er nicht fündig geworden war, hatte er die Abrissfirma dringend darauf hingewiesen, jeglichen historischen Fund unverzüglich zu melden. Als der Bagger eine Woche später eine bleierne, in lateinischer Sprache verfasste Inschriftentafel zu Tage förderte und der Chef des Beckinger Abrissunternehmens Maurer diese in seinen persönlichen Besitz bringen wollte, indem er sie in seinem Privatwagen verstaute, war er dabei von aufmerksamen Saarlouiser Passanten beobachtet und diesbezüglich zur Rede gestellt worden. Darüber kam es zu einem heftigen Streit zwischen den Kontrahenten, der von den aufgebrachten Passanten und Anwohnern umgehend dem Saarlouiser Oberbürgermeister Hubert Schreiner gemeldet wurde. Unterdessen gingen die Abrissarbeiten weiter und förderten als weiteren unvorhergesehenen Fund eine etwa 100 × 60 cm große steinerne Inschriftentafel zu Tage und schließlich auch den Stein, der die bleierne Herzkapsel des Gouverneurs barg. Dabei zerbrach der Stein in zwei Hälften, die Bleikapsel wurde aufgeschlitzt und die Konservierungsflüssigkeit des Herzens lief aus. Dennoch verstaute der Beckinger Abrissunternehmer den Herzmuskel in seinem Auto. Auch auf die Aufforderung des zum Ort des Geschehens geeilten Vertreters des Oberbürgermeisters hin wollte der Bauunternehmer das Herz nicht herausgeben und pochte auf das Recht, dass ihm jeglicher Abraum des abzubrechenden neogotischen Kirchenbaues eigentümlich gehöre. Daraufhin verfügte der Saarlouiser Oberbürgermeister kraft seines Amtes, dass das Herz des Thomas des Choisy ohne Zeitverlust in das städtische Krankenhaus zu bringen sei und dort zusammen mit der Kapsel durch einen Arzt im Operationssaal in eine neue Konservierungsflüssigkeit zu legen sei. Bei der ärztlichen Begutachtung der in Mitleidenschaft gezogenen Bleikapsel kam man allerdings zu der Feststellung, dass das Herz Choisys selbst unversehrt geblieben war. Alle weiteren Abrissarbeiten wurden sofort per Amtserlass eingestellt und die Baustelle durch städtische Angestellte unter Bewachung gestellt, da man vermutete, dass noch weitere historische Funde durch den Bauunternehmer entwendet werden könnten. Die aufgerissene Bleikapsel mit dem Herzen wurde unter ärztlicher Aufsicht in eine neuangefertigte größeren Bleiumhüllung eingelassen, mit Präparierungsflüssigkeit aufgegossen, eingeschweißt und im Panzerschrank des Rathauses verwahrt. Die neue Bleihülle wurde durch einen Goldschmiedemeister mit der Inschrift versehen: „Herz des Comte Thomas de Choisy, Marquis des Moigeville, 1632–1710“. Bis zur Einlassung in der neuerrichteten Kirche verblieb das Herz im städtischen Panzerschrank. Der Vorfall rief sowohl in der Pfarrgemeinde als auch in der Stadt Saarlouis starke Aufregung hervor, die auch im Zusammenhang mit den innerkirchlichen Umbrüchen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil zu deuten ist. Ursprünglich hatte sich das Herz des Thomas de Choisy in der barocken Kirche unter einem steinernen Bildwerk des Gouverneurs in der Wand der Kirche befunden. Choisy war dabei in Militärtracht in knieender Gebetshaltung und mit gefalteten Händen dargestellt gewesen. Das Bildrelief Choisys wurde vermutlich während der Französischen Revolution weggemeißelt. Die Inschrift der Bleitafel über der Herzkapsel von Thomas de Choisy lautet in deutscher Übertragung der lateinischen Inschrift:", "section_level": 2}], "src_summary": "Thomas de Choisy, Marquis de Moigneville (* 1632 vermutlich in Paris; † 26. Februar 1710 in Saarlouis) war ein Offizier und Ingenieur Ludwigs XIV. von Frankreich. Er war der Gouverneur der von ihm geplanten Festungsstadt Saarlouis von deren Gründung 1680 bis zu seinem Tode.", "tgt_summary": null, "id": 1819145} {"src_title": "Hans Katzer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Beruf.", "content": "Katzer wurde am 31. Januar 1919 als Sohn des Verbandssekretärs des Katholischen Gesellenvereins, Karl Katzer, und seiner Frau Rosa (geb. Franke) geboren. Sein Vater war als aus Böhmen stammender Schreinergeselle auf der Wanderschaft in Köln geblieben. Er saß für das Zentrum von 1919 bis 1933 im Kölner Rat und verlor nach der NS-„Machtergreifung“ sein Mandat und seine Stelle als Redakteur des \"Kolpingblattes\". Die dadurch bedingte finanzielle Notlage zwang Hans Katzer, nach der mittleren Reife vom Realgymnasium abzugehen und seinen Berufstraum Architekt aufzugeben. Nach dem Besuch der Höheren Fachschule für die Textilindustrie absolvierte Katzer eine kaufmännische Ausbildung, die er mit der Kaufmannsgehilfenprüfung abschloss. Bereits seit 1929 gehörte er dem katholischen Jugendbund „Neudeutschland“ an und war bis zur erzwungenen Auflösung 1939 dessen letzter Leiter in Köln. Nach dem Reichsarbeitsdienst nahm er als Soldat von 1939 bis 1945 am Zweiten Weltkrieg teil. Nach einem im Winter 1941/42 vor Moskau erlittenen Lungensteckschuss lag er ein Jahr lang im Lazarett und wurde dann, inzwischen zum Leutnant der Infanterie befördert, zur Offiziersausbildung nach Metz kommandiert. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft wurde Katzer 1945 entlassen. Da Katzer politisch völlig unbelastet war und aus einer dem politischen Katholizismus verbundenen Familie stammte, konnte er schnell Karriere machen. Auf Vermittlung von Johannes Albers begann er noch 1945 beim Arbeitsamt Köln, wo er schon 1948 zum Abteilungsleiter mit dem Zuständigkeitsbereich Fortbildung und Umschulung avancierte. Anfang 1950 wurde er hauptamtlicher Bundesgeschäftsführer der Sozialausschüsse der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (bis 1963) und Mitarbeiter der Zeitschriften \"Soziale Ordnung\" und \"Betriebsräte-Briefe\". Er war Mitglied der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV). Katzer lernte im Kölner Arbeitsamt seine zukünftige Frau Elisabeth kennen, eine Tochter Jakob Kaisers, die dort ein Praktikum absolvierte. 1949 heirateten sie. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Partei.", "content": "1945 gehörte Katzer zu den Mitbegründern der Kölner CDU. Hier engagierte er sich vor allem in den Sozialausschüssen der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), deren Hauptgeschäftsführer er 1950 wurde. Innerhalb der Union war Katzer einer der profiliertesten Vertreter des Arbeitnehmerflügels, der zeitlebens die Idee der Einheitsgewerkschaft im DGB vertrat und deshalb auch die Ausgründung der christlichen Gewerkschaftsbewegung 1955 ablehnte. Freilich mahnte er innerhalb des DGB immer wieder dessen parteipolitische Neutralität an. 1972 wurde deshalb sogar ein Ausschlußverfahren gegen ihn beantragt. Von 1963 bis 1977 war er Vorsitzender der CDA. 1977 wurde er Präsident der von ihm mitgegründeten Europäischen Union Christlich-Demokratischer Arbeitnehmer. Von 1969 bis 1980 war er außerdem stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU. In den Bundestagswahlkämpfen 1972 und 1976 war er von den CDU-Kanzlerkandidaten Rainer Barzel bzw. Helmut Kohl in deren \"Kern-\" bzw. \"Regierungsmannschaft\" aufgenommen worden und hätte im Erfolgsfall das Arbeits- und Sozialministerium übernehmen sollen. Nicht durchsetzen konnte Katzer sich innerhalb der CDU mit seiner Forderung nach einer verstärkten Mitbestimmung; auf dem Hamburger Parteitag 1973 unterlag das „Katzer-Modell“ mit einer Gleichgewichtung der Faktoren Arbeit und Kapital in der Abstimmung dem Modell des CDU-Bundesvorstandes, das bei Stimmengleichheit den Kapitaleignern die Entscheidungsstimme gab. Außenpolitisch gehörte er zu der Minderheit innerhalb der Union, die die Ostverträge befürwortete, obwohl er sich im Bundestag aus parteitaktischen Motiven der Stimme enthielt. 1962 gründete Katzer in Erinnerung an seinen Schwiegervater die Jakob-Kaiser-Stiftung, deren Vorsitz er bis 1994 innehatte.", "section_level": 1}, {"title": "Mandate und öffentliche Ämter.", "content": "Am 9. November 1952 wurde Katzer in den Rat der Stadt Köln gewählt. Nach seiner Wahl in den Bundestag 1957 gab er sein Mandat als Stadtverordneter am 16. Januar 1958 auf. Von 1957 bis 1980 war er Mitglied des Deutschen Bundestages, wo er direkt gewählt den Wahlkreis 68 (Köln III) vertrat, 1965 dann über die Landesliste von Nordrhein-Westfalen einzog. Von 1961 bis 1965 war er Vorsitzender des Bundestagsausschusses für den wirtschaftlichen Besitz des Bundes. Hier war er von 1969 bis 1979 stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. 1973 übernahm er als Koordinator die Lenkung der Planungsstäbe von Fraktion und Partei. Von 1979 bis 1984 gehörte er dann dem ersten direkt gewählten Europäischen Parlament an und amtierte von 1979 bis 1982 als dessen Vizepräsident. Nach der Bundestagswahl 1965 wurde er am 26. Oktober 1965 als Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung in die von Bundeskanzler Ludwig Erhard geführte Bundesregierung berufen. Dort musste er allerdings als Mitglied des „Streichquintetts“ konkrete sozialpolitische Sparmaßnahmen vorschlagen. Der geplante Abbau von Sozialleistungen führte zu einer Auseinandersetzung mit Erhard im Oktober 1966. Dasselbe Ressort leitet er auch in dem von Kurt Georg Kiesinger geleiteten Kabinett der Großen Koalition. Zu seinen Leistungen gehörten u. a. die Verbesserung der Kriegsopferversorgung und das Arbeitsförderungsgesetz 1969, das die Nürnberger Bundesanstalt von einer reinen Auszahlungsbehörde zu einem auf aktive Arbeitsmarktpolitik orientierten Dienstleister wandelte. In seiner Amtszeit verstärkte sich der Wandel von einer Fürsorgepolitik hin zu einer aktiven Sozialpolitik. Nach der Bundestagswahl 1969 schied Katzer am 21. Oktober 1969 aus der Bundesregierung aus. Die Schaffung der Volksaktien, das 312-Mark-Gesetz (Vermögensbildung für Arbeitnehmer) samt seiner Novellierung 1965 (auf 624 DM) und das \"Leistungsförderungsgesetz\" wurden von ihm ebenfalls entscheidend mitgestaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Auszeichnungen.", "content": "Katzer erhielt 1969 das Große Verdienstkreuz mit Stern und 1973 dazu das Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. 1977 wurde er zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit der Sozialausschüsse der CDA gewählt. 1987 wurde ihm der Hans-Böckler-Preis verliehen in Anerkennung seiner Verdienste um die Einheitsgewerkschaft, eine späte Wiedergutmachung. Ein Jahr später erhielt er auch den \"Ludger-Westrick-Preis\". Nach Katzer ist das \"Hans-Katzer-Haus\" der CDU-Marl sowie eine Straße in Köln-Junkersdorf benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Postume Rezeption.", "content": "\"Der Spiegel\" würdigte Katzer in einem Nachruf. Norbert Röttgen bezeichnete Hans Katzer anlässlich seines 15. Todestages als den „Erfinder der Sozialpartnerschaft“.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Siehe auch Kabinett Erhard II, Kabinett Kiesinger", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Katzer (* 31. Januar 1919 in Köln; † 18. Juli 1996 ebenda) war ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1965 bis 1969 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung.", "tgt_summary": null, "id": 1624653} {"src_title": "Letschin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde Letschin liegt im Oderbruch und grenzt im Nordwesten und Norden an das Amt Barnim-Oderbruch, im Osten an den polnischen Landkreis Myślibórz, im Südosten und Süden an das Amt Golzow und die amtsfreie Stadt Seelow, im Südwesten und Westen an das Amt Neuhardenberg.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Letschin gliedert sich nach ihrer Hauptsatzung in zehn Ortsteile: Dazu kommen die Wohnplätze Ausbau, Basta, Bieruthof, Busch, Drei Kronen, Fuchsberge, Fuchsberge Ausbau, Gieshof, Graben, Groß Neuendorfer Loose, Kienitzer Loose, Kruschke, Letschiner Loose, Louisenhof, Neubarnimer Ausbau, Ortwiger Loose, Prenkeberg, Spadille, Vorwerk Mehrin, Wilhelmsauer Loose und Zelliner Loose.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort Letschin wurde 1336 erstmals urkundlich erwähnt. Als ursprünglich rein landwirtschaftlich geprägtes Dorf, das mit Frondiensten, Kriegen und Überschwemmungen zu kämpfen hatte, entwickelte sich Letschin zu einer Gemeinde von überörtlicher Bedeutung. Händler und Handwerker siedelten sich an. \"Johann Gottlieb Koppes\" führte den Anbau von Zuckerrüben ein und errichtete eine Zuckerfabrik. Somit hatten die Bauern ein stabiles Einkommen, was sich positiv auf Letschin auswirkte. Es wurden Chausseen gebaut und Bahnlinien nach Wriezen \"(Bahnstrecke Fürstenwalde–Wriezen)\", Seelow, Frankfurt (Oder) sowie Eberswalde \"(Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt (Oder))\" eröffnet. Letschin erhielt 1863 die Marktgerechtigkeit und erhielt kleinstädtischen Charakter mit Geschäften, Gaststätten, Hotels, Festsälen, Schulen und einer Druckerei. 1905 errichtete die Gemeinde für König Friedrich II. von Preußen als Dank für die von ihm veranlasste Trockenlegung des Oderbruchs ein Denkmal nach einem Entwurf von Hans Weddo von Glümer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Standbild von Bewohnern Letschins vor dem Einschmelzen gerettet und eingelagert. 1990 wurde es wieder aufgestellt. Da der Ort im Zweiten Weltkrieg bei der Schlacht um Berlin in der Hauptkampflinie lag, wurde er im April 1945 stark zerstört. Wohngebäude, Betriebe und Geschäfte sowie das Schiff der evangelischen Kirche fielen den Kampfhandlungen zum Opfer. Während Letschin Teil des Landkreises Lebus war, gehörte der heutige Ortsteil Zelliner Loose bis 1945 zur Neumark, die seitdem weitestgehend zu Polen gehört. Letschin gehörte seit 1816 zum Landkreis Lebus in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Seelow (bis 1990 im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder)), 1990–1993 im Land Brandenburg). Seit der Kreisreform 1993 liegt die Stadt im Landkreis Märkisch-Oderland. Eingemeindungen Die Gemeinden Solikante und Wilhelmsaue wurden am 1. Februar 1974 eingegliedert. Sophienthal und Steintoch gehören seit dem 31. Dezember 1997 zur Gemeinde Letschin. Am 26. Oktober 2003 folgten die Gemeinden des ehemaligen Amtes Letschin Gieshof-Zelliner Loose, Groß Neuendorf, Kiehnwerder, Kienitz, Neubarnim, Ortwig und Sietzing.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindevertretung.", "content": "Die Gemeindevertretung besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister (Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2019).", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Böttcher wurde am 13. Februar 2005 zum Bürgermeister der Gemeinde Letschin gewählt. In der Bürgermeisterwahl am 13. Januar 2013 wurde er ohne Gegenkandidat mit 89,7 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre in seinem Amt bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen wurde am 4. Juni 1998 genehmigt. Blasonierung: „In Silber auf grünem Boden ein grüner, von einer goldenen Schlange umwundener Eichenstumpf mit beiderseits drei Blättern; darauf ein goldbewehrter roter Hahn mit erhobenem rechten Fuß.“", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten und Kultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Letschin", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Letschin liegt an der Landesstraße L 33 zwischen Wriezen und Gorgast. Der Bahnhof \"Letschin\" befindet sich an der Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt (Oder), auf der die von der Niederbarnimer Eisenbahn betriebene Linie RB 60 Eberswalde–Frankfurt (Oder) verkehrt (Kursbuch-Nr. 209.60).", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehrenbürger.", "content": "2017: Helmut Schraube (* 1937), Feuerwehrmann", "section_level": 2}], "src_summary": "Letschin ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg. Die heutige Gemeinde entstand 2003 durch den Zusammenschluss von elf ehemals selbstständigen Gemeinden, die sich bereits vorher zum Amt Letschin zusammengeschlossen hatten.", "tgt_summary": null, "id": 360478} {"src_title": "Hans Lenz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und Beruf.", "content": "Lenz, ein Urenkel von Matthias Hohner, absolvierte zunächst die Realschule in Trossingen und wechselte dann auf das \"Dillmann-Realgymnasium\" in Stuttgart. Nach dem Abitur 1926 studierte er Neuphilologie und Philosophie in Tübingen, Berlin, London, Paris und Reykjavík. Er beendete sein Studium 1932 mit dem ersten philologischen Staatsexamen und absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Buchhändler. Er war dann ab 1936 als Verlagsleiter in Breslau und ab 1942 als Verlagsleiter in Wien tätig. Als Leutnant der Reserve der Nachrichtentruppe, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse nahm er am Zweiten Weltkrieg teil. Es folgten ab 1943 Kriegsteilnahme und Kriegsgefangenschaft. Von 1947 bis 1950 war Lenz Stellvertretender Direktor des \"Staatlichen Hochschulinstituts für Musikerziehung\" in Trossingen. 1951 wurde er Verwaltungsdirektor der Hohner-Stiftung. Von 1965 bis zu seinem Tode war er Präsident des Kuratoriums der \"Deutschen Stiftung Musikleben\". Von 1965 bis zu seinem Tode war Lenz Vorsitzender des Kuratoriums der Friedrich-Naumann-Stiftung. Seit 1959 war Lenz im Auftrag der Stiftung als einer der Herausgeber der Zeitschrift \"liberal\" tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Partei.", "content": "In der Weimarer Republik gehörte Lenz dem Liberalen Studentenbund, der Hochschulorganisation der DDP an. Am 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei. Seit 1948 war Lenz Mitglied der FDP/DVP. 1951 wurde er zum stellvertretenden Parteivorsitzenden der DVP in Württemberg-Hohenzollern gewählt. Von 1960 bis 1964 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter.", "content": "Seit 1950 war Lenz Stadtrat in Trossingen. 1953 wurde er in den Deutschen Bundestag gewählt. Hier war er von 1957 bis 1961 stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion. Am 5. Oktober 1967 legte er aus gesundheitlichen Gründen sein Bundestagsmandat nieder.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Ämter.", "content": "Am 14. November 1961 wurde Lenz zum Bundesschatzminister in der von Bundeskanzler Konrad Adenauer geführten Bundesregierung ernannt. Zusammen mit den anderen FDP-Bundesministern trat er anlässlich der Spiegel-Affäre am 19. November 1962 von diesem Amt zurück. Am 13. Dezember 1962 wurde er dann zum Bundesminister für wissenschaftliche Forschung ernannt und behielt dieses Amt auch unter Bundeskanzler Ludwig Erhard. Während seiner Amtszeit als Forschungsminister war Lenz auch Vorsitzender der \"Deutschen Kommission für Weltraumforschung\". Am 28. Januar 1965 legte er den ersten Bundesforschungsbericht der Bundesregierung vor. Er forderte darin, dass die Gesamtausgaben für die Forschung in Deutschland bis 1970 verdoppelt werden müssten, ansonsten würde Deutschland den Anschluss gegenüber anderen Industrienationen in der Forschung verlieren. Nach der Bundestagswahl 1965 schied er am 26. Oktober 1965 aus der Bundesregierung aus.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Kabinett Adenauer IV, Kabinett Adenauer V, Kabinett Erhard I", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Zu Lenz’ 60. Geburtstag ernannte ihn seine Heimatstadt zum Ehrenbürger. Weitere Ehrungen waren u. a. 1966 die Verleihung des Großkreuzes der Bundesrepublik Deutschland, des Falkenordens der Republik Island und der Titel eines Ehrensenators der Universität Tübingen. Hans Lenz wurde in Trossingen mit einem Staatsbegräbnis für sein politisches Wirken gewürdigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Lenz (* 12. Juli 1907 in Trossingen; † 28. August 1968 in Rottweil) war ein deutscher Politiker (FDP/DVP). Er war von 1961 bis 1962 Bundesschatzminister und von 1962 bis 1965 Bundesminister für wissenschaftliche Forschung.", "tgt_summary": null, "id": 1814840} {"src_title": "Bundesanleihe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Vorläufer der Bundesanleihen waren die Reichsanleihen. Als 1876 die Mittel aus dem französischen Reparationsfonds verbraucht waren, wurde gemäß Erlass vom 14. Juni 1877 („betr. die Aufnahme einer Anleihe“) die erste Reichsanleihe mit einem Volumen von 16 Millionen Mark ausgegeben. Die erste Bundesanleihe kam am 11. Dezember 1952 auf den Markt; ihr Anleihevolumen betrug 500 Millionen DM. Ursprünglich unterschied man zwischen zwei Anleihetypen, der Schuldverschreibungs­anleihe und der Schatzanweisungs­anleihe. Letztere war mit einer kürzeren Laufzeit ausgestattet und enthielt kein Schuldnerkündigungsrecht des Bundes. Emissionen bis 1963 enthielten eine halbjährliche Zins­zahlung, seit 1971 besitzen alle Bundesanleihen eine jährliche Zinszahlung. Im Januar 1969 führte der Bund die Bundesschatzbriefe ein, die in der Form des \"Typ A\" und \"Typ B\" ausschließlich zur Vermögensbildung der Bevölkerung dienen sollten. Seit Juni 1972 gibt es keine effektiven Stücke mehr, da Anleihen nunmehr als Wertrechte (Schuldbuchforderungen) in Umlauf sind. Im Jahre 1987 benannte der Bund die Kassenobligationen in Schatzanweisungen um. Der Mindestnennbetrag der Bundesanleihen wurde 1993 von 100 DM auf 1000 DM angehoben. Im Februar 1997 kam erstmals eine variabel verzinsliche Bundesanleihe auf den Markt. Die Finanzinnovation der stripbaren Bundesanleihe gab es erstmals im Juli 1997. Seit 2006 werden vom Bund auch inflationsindexierte Anleihen aufgelegt, deren Zins- und Rückzahlungen an die Inflations­rate im Euroraum gekoppelt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsfragen.", "content": "Der Bund als Emittent darf nicht nach Belieben Bundesanleihen ausgeben. Die Emission von Bundesanleihen hängt vielmehr von einer haushaltsrechtlichen Genehmigung ab. Nach Abs. 2 BHO bestimmt das Haushaltsgesetz, bis zu welcher Höhe das Bundesministerium der Finanzen Kredite aufnehmen darf. Dabei ist nach § 18 Abs. 1 BHO die Kreditaufnahme auf die in GG festgelegte Schuldenbremse begrenzt.", "section_level": 1}, {"title": "Emissionsverfahren und Handel.", "content": "Bundesanleihen werden immer im Rahmen einer Auktion („Tenderverfahren“) begeben. Nur Kreditinstitute, die der sogenannten Bietergruppe Bundesemissionen angehören, sind berechtigt, in der Auktion Bundesanleihen zu erwerben. Andere Kreditinstitute, professionelle oder private Anleger können Banken der Bietergruppe mit der Abgabe von Geboten beauftragen. Unmittelbar nach der Auktion erfolgt die Einführung in den Börsenhandel. Dort können Bundesanleihen über die gesamte Laufzeit börsentäglich von jedermann bei Banken, Sparkassen oder Kreditgenossenschaften ge- und verkauft werden. Die Bundesbank sorgt als Marktpfleger an den deutschen Börsen für einen liquiden Handel in Bundesanleihen. Somit können selbst größere Bestände innerhalb kurzer Zeit gehandelt werden, ohne dass sich der Kurs dadurch deutlich verändert. Da Kauf und Verkauf stets zum aktuellen Börsenkurs erfolgen, lassen sich für Anleger mit Bundesanleihen neben den jährlich sicheren Zinserträgen auch Kursgewinne bzw. -verluste erzielen. Technisch werden Bundesanleihen durch Eintragung in das Bundesschuldbuch als Wertrechte handelbar, wobei der Anleger gemäß Abs. 1 DepG einen Miteigentumsanteil am Wertpapiersammelbestand erhält. Bundesanleihen können in jedem Depot bei einer Bank, Sparkasse oder Kreditgenossenschaft, sowie alle bis zum 21. August 2012 begebenen Bundesanleihen auch in einem Einzelschuldbuchkonto bei der Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH verwahrt werden. Der Kauf von Bundesanleihen über die Finanzagentur ist nicht möglich. Bei Bundesanleihen, die früher zu Silvester emittiert wurden, spricht man auch von Silvester-Anleihen.", "section_level": 1}, {"title": "10-jährige Bundesanleihen.", "content": "Einer Neuemission (Erstbegebung) 10-jähriger Bundesanleihen mit einem Volumen von zuletzt meist 5 Milliarden Euro folgen in den darauffolgenden Monaten so genannte Aufstockungen derselben Bundesanleihe (derselben Wertpapierkennnummer) in geringerer Höhe. Eine 10-jährige Bundesanleihe kann über diese Aufstockungen, die ebenfalls im Rahmen von Auktionen durchgeführt werden, insgesamt ein Volumen von über 20 Milliarden Euro erreichen. Neue ‚Zehnjährige‘ wurden 2014 dreimal pro Jahr, 2015 bis 2017 zweimal pro Jahr emittiert. Nach allen Aufstockungen sind von den beiden 2015er Emissionen jeweils 23 Milliarden Euro im Umlauf, von den 2016er Emissionen 25 und 26 Milliarden Euro. Im Juni 2016 fiel die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihen erstmals unter null auf minus 0,003 Prozent und schwankt mittlerweile (Stand September 2019) zwischen −0,55 % und −0,75 %. Der Anteil 10-jähriger Bundesanleihen am Jahresemissionsvolumen des Bundes erreicht 2017 voraussichtlich etwa 29 Prozent.", "section_level": 2}, {"title": "30-jährige Bundesanleihen.", "content": "Neuemissionen 30-jähriger Bundesanleihen fanden zwischen 2008 und 2015 alle zwei Jahre und mit vergleichsweise niedrigeren Volumina zwischen 3 und 4 Milliarden Euro statt. Im Jahr 2016 bis zum Juli 2017 wurden lediglich die beiden jüngsten, erstmals 2012 und 2014 emittierten, dreißigjährigen Bundesanleihen weiter aufgestockt. Die dreißigjährige Bundesanleihe aus 2012 erreichte nach ihrer letzten Aufstockung am 21. Juni 2017 ein Volumen von 22 Milliarden Euro; die Bundesanleihe aus 2014 am 19. Juli 2017 schließlich 23 Milliarden Euro. Die bislang letzte Neuemission einer ‚Dreißigjährigen‘ fand am 20. September 2017 mit einem Volumen von 2 Milliarden Euro statt und erfährt 2017 noch zwei Aufstockungen zu je 1 Milliarde Euro. Der Anteil 30-jähriger Bundesanleihen am Jahresemissionsvolumen des Bundes erreicht 2017 voraussichtlich etwa 6 Prozent.", "section_level": 2}, {"title": "Stripping.", "content": "Seit dem 4. Juli 1997 können bestimmte Bundesanleihen auch gestrippt werden. Das heißt, der aus der Anleihe resultierende Anspruch auf regelmäßige Zinszahlungen wird vom Anspruch auf Rückzahlung des Nennwerts am Laufzeitende getrennt. Man erhält dann einen Kapital-Strip und mehrere Zins-Strips, jeweils als Nullkuponanleihen. Damit in den einzelnen Strips ein großes Handelsvolumen erreicht wird, werden Zinskupons unterschiedlicher Anleihen, jedoch gleichen Fälligkeitstermins, unter einer Wertpapierkennnummer zusammengefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftlich.", "content": "Für den Bund sind Bundesanleihen mit einem umlaufenden Volumen von mehr als einer halben Billion Euro nicht nur das langfristigste, sondern auch das wichtigste Finanzierungsinstrument. Ihr Anteil an den bereits in Umlauf befindlichen Bundeswertpapieren (bestehende Kredite bzw. Schulden des Bundes) betrug Ende 2016 etwa 60 Prozent. Am gesamten Emissionsvolumen (neue Kreditaufnahme) des Bundes wird ihr Anteil 2017 etwa ein Drittel ausmachen. Lieferverpflichtungen aus Termingeschäften mit dem an der Eurex gehandelten Bund-Future können ausschließlich mit zehnjährigen Bundesanleihen („Bunds“) erfüllt werden. Da der Bund-Future aufgrund des hohen Handelsvolumens zu den weltweit wichtigsten Terminkontrakten im festverzinslichen Bereich zählt, werden auch die zehnjährigen Bundesanleihen (als Basiswerte) entsprechend intensiv gehandelt. Der ebenfalls an der Eurex gehandelte Buxl-Future bezieht sich auf dreißigjährige Bundesanleihen, ist aber wesentlich unbedeutender.", "section_level": 2}, {"title": "Als Orientierungsgröße.", "content": "Die Rendite der aktuellen zehnjährigen Bundesanleihe dient als wichtige Orientierungsgröße (meist Untergrenze) für langfristige verzinsliche Geldanlagen oder Kredite im Euroraum. Die Vorteilhaftigkeit einer Geldanlage beispielsweise in eine Unternehmensanleihe oder die Anleihe eines anderen Euro-Staates wird anhand ihrer Renditedifferenz zur Bundesanleihe beurteilt. Diesen Referenzstatus haben Bundesanleihen insbesondere ihrer hohen Liquidität (guten Handelbarkeit), aber auch der sehr guten Kreditwürdigkeit ihrer Emittentin, der Bundesrepublik Deutschland, zu verdanken. Trägt man die Renditen aller Bundesanleihen sortiert nach Restlaufzeiten in ein Diagramm ein, erhält man die \"Bundkurve\". Diese Zinskurve – eine Kurve oder genauer genommen nur einzelne Punkte, die beispielsweise zu einem Streckenzug verbunden werden – ist in einem als „normal“ bezeichneten Zinsumfeld ansteigend, da die Renditen für längere Laufzeiten gewöhnlich höher als für kürzere Laufzeiten sind. In den von der Deutschen Börse berechneten Deutschen Rentenindex (REX) fließen zehnjährige Bundesanleihen ebenfalls mit ein. Auf der Basis ihres Kursverlaufs werden die Kurse von fiktiven, idealtypischen Bundesanleihen ermittelt. Der REX ist somit ein Indikator für die Wertentwicklung deutscher Staatsanleihen.", "section_level": 2}, {"title": "Als Renditeträger.", "content": "Zur Bestimmung der Umlaufrendite berücksichtigt die Bundesbank neben anderen Anleihen der öffentlichen Hand insbesondere auch Bundeswertpapiere und Bundesanleihen. Die Umlaufrendite gibt somit Aufschluss über das Zinsniveau und die Zinsentwicklung eines Landes. Durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Renditen stark geschrumpft und teils sogar negativ geworden. Deutsche Bundesanleihen, ehemals als risikolose Renditeanleihen beliebt, geben kaum noch Erträge. Die Aussage der Financial Times vom Mai 2015, dass aus risikolosen Renditeanleihen renditelose Risikoanleihen geworden seien (englisch \"risk-free returns – return-free risks\"), ist eine journalistische Übertreibung, denn das Emittentenrisiko des Bundes als Schuldner wird weiterhin als sehr niedrig eingeschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Bundesanleihen sind ausschließlich ungedeckte Anleihen, so dass alleine die Bonität des ausgebenden Bundes maßgeblich ist. Sie gehören gemäß Abs. 1 Nr. 4 BGB zu den Mündelgeldern, sind also – wie alle Bundeswertpapiere – mündelsicher und deckungsstock­fähig. Bundesanleihen weisen eine niedrigere Rendite auf als Pfandbriefe oder sonstige Anleihen vergleichbarer Ausstattung, weil Bundesanleihen von Ratingagenturen das beste Rating AAA erhalten. Das wiederum macht Bundesanleihen zum Referenzwert für Renditedifferenzen anderer Anleihen („Credit Spreads“, beispielsweise „Jumbo-Bund-Spread“). Selbst die Deckung und der gesetzliche Schutz des Pfandbriefs wird von Ratingagenturen allein betrachtet als nicht ausreichend angesehen, um die Bonität von Pfandbriefen generell mit der von Bundesanleihen gleichzusetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Risiken.", "content": "Bei Bundesanleihen gibt es für den Anleger vier wesentliche Risiken, die auch kumulativ auftreten können. Diese Risiken führen zur Einordnung einer Anleihe in eine bestimmte Risikoklasse.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine deutsche Bundesanleihe (kurz \"Bund\") ist eine Anleihe, die von der Bundesrepublik Deutschland als Staatsanleihe herausgegeben wird. Neben der kurzfristigen Kreditaufnahme bei Banken sind Bundesanleihen und andere Bundeswertpapiere ein Weg, über den der Bund bei Bedarf seine Staatsausgaben finanzieren kann. ", "tgt_summary": null, "id": 828813} {"src_title": "Madonnen-Lilie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Madonnen-Lilien sind ausdauernde, krautige Pflanzen, die Wuchsgrößen zwischen 50 und 130 Zentimetern erreichen. Die anders als bei anderen Lilien unmittelbar unter der Erdoberfläche sitzende Zwiebel ist breit oval, weiß und hat einen Durchmesser von bis zu 9 Zentimetern, die Schuppen sind zahlreich und breit-eiförmig. Der starke, glatte Stängel ist violett überhaucht, zum Ende hin grüner und am Ansatz 14 Millimeter dick. Die spiralförmig angeordneten, zahlreichen Blätter sind glänzend und unbehaart, lanzettlich, bis zu 8 Zentimeter lang und nach oben hin eiförmig und kürzer werdend. Im Herbst bilden die Pflanzen zur Überwinterung eine bodenständige Rosette aus bis zu 22 Zentimeter lang werdenden, breit-lanzettlichen Laubblättern und gleichzeitig neue Wurzeln aus. Der Blütenstand ist eine Traube aus zwei bis zwölf, selten bis zu zwanzig starkduftenden, trichter- bis schalenförmigen Blüten, die Blütenröhre ist kurz und verbreitert, die grünen Blütenstiele sind um die 40 Millimeter lang. Die Blütenhüllblätter sind linear umgekehrt-lanzettlich, im oberen Drittel stark zurückgebogen, 55 bis 65, selten bis 80 Millimeter lang und 6 bis 13, selten bis 20 Millimeter breit, ihre Oberflächen sind unbehaart und ohne Papillen. Sie sind reinweiß, können am Ansatz wie den Spitzen aber gelb-grün überhaucht sein. Blütezeit ist Mai – Juni. Die weißen Staubfäden sind 45 bis 50 (57) Millimeter lang, die nierenförmigen Staubbeutel 9 bis 11 Millimeter, der Pollen ist goldgelb. Der hellgrüne, keulenförmige Griffel ist 35 bis 50, selten bis 60 Millimeter lang, die Narbe dreigeteilt, fein papillös und hellgrün. Der Fruchtknoten ist rund-zylindrisch, gefurcht und grün. Der Samen keimt sofortig-epigäisch. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Madonnen-Lilien sind beheimatet in den östlichen Mittelmeerländern von Griechenland (Makedonien) bis Israel (Galiläa) sowie Syrien und Kreta. Dort besiedeln sie sommers extrem trockene und harte Lehmböden von Meereshöhe bis in montane Stufen. Nur wenige Standorte der Madonnen-Lilie gelten als originär wild, die Mehrzahl aller Vorkommen gelten durch die lange Kultur im Mittelmeerraum als naturalisierter Herkunft. Vermutlich entstammt die Madonnen-Lilie den bewaldeten Regionen des östlichen Mittelmeerraums bis nach Syrien, die wenigen erhaltenen wilden Populationen in Makedonien, Israel und dem Libanon markieren dieses Areal grob. Der weitgehende Verlust der ursprünglichen Habitate hat zum Ausweichen auf Nebenstandorte wie Macchien oder Buschland geführt. Sporadisch tritt sie darüber hinaus im ganzen Mittelmeer-Raum auf, bis hin zu den Kanaren.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Das große menschliche Interesse an den Pflanzen hat zwar zur Verbreitung der Pflanzen beigetragen, war für nichtkultivierte Bestände jedoch in jeder Hinsicht eine enorme Bedrohung.", "section_level": 1}, {"title": "Botanische Geschichte.", "content": "Die Madonnen-Lilie, genannt auch \"Weiße Lilie\", wurde 1753 durch Linne beschrieben. Der Artname \"candidum\" bedeutet „strahlend weiß“.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturgeschichte.", "content": "Carl Feldmaier und Judith McRae bezeichneten die Madonnen-Lilie als „[...] Prototyp der Lilien überhaupt. Sie war ob ihrer Schönheit und Einmaligkeit mit Mystik umgeben, war Heilmittel und religiöses Symbol, das seine Kraft von der frühesten geschichtlichen Zeit über das Mittelalter bis in unsere Zeit behalten hat.“ Bereits in der Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. wurde die Madonnen-Lilie in Kleinasien in Kultur genommen, dies würde sie zu einer der ältesten kultivierten Zierpflanzen überhaupt machen. Abbildungen von Madonnen-Lilien finden sich beispielsweise auf Vasen aus Santorin (1500 v. Chr.), vermutlich wurde sie hier als Schnittblume verwendet. Assyrische Reliefs aus Niniveh zeigen Madonnenlilien. Erwähnungen in der Bibel (z. B. ) lassen sich zwar nicht einer bestimmten Art zuordnen, allerdings käme aufgrund des Verbreitungsgebietes nur die Madonnen-Lilie in Frage. (Zu den Pflanzen in Hld 2,1 siehe auch \"Rose von Scharon\".) Die Madonnen-Lilie wurde später von Vergil und Ovid erwähnt. Im Christentum galt die Lilie (mittelhochdeutsch \"Gilge\") bis ins Mittelalter als heidnisch konnotiert, erst dann wurde über den Umweg der biblischen Susanna (von hebräisch \"Shushan\" „die Lilie“), die als Vorläuferin Mariens gilt, die Madonnen-Lilie aufgrund ihrer strahlend weißen Farbe zum Symbol der Reinheit in der christlichen Formensprache und erhielt so ihren Namen. Als Konzession an die Unschuld wurde die Madonnenlilie jedoch meist ohne Stempel und Staubfäden dargestellt. Sie ist besonders häufig auf Gemälden zu sehen, die die Verkündigung () zum Gegenstand haben. In der christlichen Ikonographie wird der Erzengel Gabriel oft mit einer weißen Lilie in der Hand dargestellt; diese ist Symbol der immerwährenden Jungfräulichkeit Marias.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Madonnen-Lilie oder Weiße Lilie (\"Lilium candidum\") ist eine Art der Gattung der Lilien (\"Lilium\") in der nach ihr benannten Candidum-Sektion.", "tgt_summary": null, "id": 1565658} {"src_title": "Otto Sander", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Arbeit am Theater.", "content": "Otto Sander wurde in Hannover als Sohn eines Marineoffiziers (Flottilleningenieur) geboren und wuchs in Peine und Kassel auf. Sanders Vater hatte eine leitende Position in der alten Spinnfaser, dem späteren Enka-Betrieb im Kasseler Stadtteil Bettenhausen. Otto Sander legte 1961 in Kassel am Friedrichsgymnasium das Abitur ab und absolvierte anschließend in den Jahren 1961/62 seinen Wehrdienst bei der Bundesmarine, welche er als Fähnrich zur See der Reserve verließ. Mit dem ursprünglichen Ziel, Regisseur zu werden, studierte Sander an der Ludwig-Maximilians-Universität München von 1962 bis 1967 Theaterwissenschaft, Germanistik, Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie. 1964 wechselte er an die Otto-Falckenberg-Schule, um Schauspielunterricht zu nehmen. 1965 wurde er jedoch der Schule verwiesen und vollendete seine dortige Ausbildung mit einer externen Abschlussprüfung. Sein erstes Engagement erhielt Sander an den Kammerspielen in Düsseldorf, wo er 1965 debütierte. In den Jahren 1967/68 folgte ein Engagement am Theater der Stadt Heidelberg, ehe er 1968 von Claus Peymann an die Freie Volksbühne Berlin berufen wurde. Danach wurde er von Peter Stein an die 1970 gegründete Schaubühne am Halleschen Ufer geholt, wo er unter anderem mit Klaus Michael Grüber, Wilfried Minks und Luc Bondy zusammenarbeitete. Ab 1980 gastierte Sander in Berlin an unterschiedlichen Bühnen, so unter anderem 1981 am Schillertheater, 1985 an der Freien Volksbühne und 1989 an der Komödie am Kurfürstendamm. In den Jahren 2000 und 2001 spielte Otto Sander den \"Tod \"in Hugo von Hofmannsthals Jedermann bei den Salzburger Festspielen. Danach war Sander zum Beispiel 2004 als \"Hauptmann von Köpenick\" am Schauspielhaus Bochum zu sehen. Neben seiner Arbeit als Schauspieler betätigte Sander sich zudem als Regisseur und stellte seine Inszenierungen, die teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Regisseuren wie Wolf Redl und Peter Fitz entstanden, unter anderem an der Schaubühne am Halleschen Ufer (1975, 1977, 1982 und 1983) und am Schauspielhaus Zürich (1984/85) vor. 2006 erkrankte Sander erstmals an Krebs. Nachdem er dies überwunden hatte, kehrte Sander im Oktober 2007 auf die Theaterbühne zurück. Er spielte im Renaissance-Theater in Berlin \"Das letzte Band\" von Samuel Beckett und trat in Bochum in dem Stück \"Der Ignorant und der Wahnsinnige\" von Thomas Bernhard auf.", "section_level": 2}, {"title": "Film und Fernsehen.", "content": "Sander hatte 1964 in der Rolle eines Bauernsohns in Roland Klicks Kurzfilm \"Ludwig\" sein Filmdebüt. Danach folgten weitere Produktionen für Film und Fernsehen, so ist Sander unter anderem 1976 in Éric Rohmers \"Die Marquise von O.\" und 1979 in \"Die Blechtrommel\" von Volker Schlöndorff zu sehen. Zu seinen bekanntesten Filmrollen gehören die des Engels Cassiel in \"Der Himmel über Berlin\" von Wim Wenders (wo er an der Seite seines früheren Schaubühnenkollegen Bruno Ganz spielte) sowie die des U-Boot-Kommandanten Kapitänleutnant Philipp Thomsen in \"Das Boot\" von Wolfgang Petersen. Dank seiner warmen, kräftigen Stimme, die ihm den Beinamen \"The Voice\" einbrachte, wurde Sander sehr häufig als Sprecher für Fernsehdokumentationen, Hörbücher und Hörspiele sowie als Synchronsprecher eingesetzt. So lieh er unter anderem Dustin Hoffman \"(Tod eines Handlungsreisenden)\" und Ian McKellen \"(Richard III.)\" seine Stimme, sprach den Kommentar in der Oscar-gekrönten Arthur-Cohn-Produktion \"Ein Tag im September\" und war der Erzähler in den Filmen \"Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders\", \"Krabat\" sowie einigen \"Werner\"-Verfilmungen. Eindrucksvoll sind seine Lesungen der Essays von Michel de Montaigne. In dem Film \"Der Einstein des Sex\" (1999) von Rosa von Praunheim spielt er zusammen mit seiner Frau Monika Hansen und seinen Stiefkindern Meret Becker und Ben Becker.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Sander war seit 1971 mit der Schauspielerin Monika Hansen verheiratet und Stiefvater von Ben und Meret Becker. Er hatte zwei Brüder und eine Schwester. 2007 wurde Sanders Speiseröhrenkrebserkrankung bekannt. 2011 (bzw. im Herbst 2012) galt er zunächst als genesen, starb jedoch am 12. September 2013 in Berlin. Am 28. September wurde er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt. Seine Stimme ist weiterhin jeden Abend als Begrüßungsansage in der Bar jeder Vernunft in Berlin zu hören.", "section_level": 2}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Im Jahr 2004 engagierte er sich als Botschafter (genannt „\"Bootschafter“\") für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Der jährlich wechselnde Botschafter stellt sich in seiner Amtsperiode ehrenamtlich für Werbemaßnahmen der im Wesentlichen aus Spendengeldern finanzierten DGzRS zur Verfügung. Sander war bis zu seinem Tod Mitglied der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie (Auswahl).", "content": "Als Erzähler", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Interviews", "section_level": 1}], "src_summary": "Otto Sander (* 30. Juni 1941 in Hannover; † 12. September 2013 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher.", "tgt_summary": null, "id": 359014} {"src_title": "Annapurna", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Annapurna ist ein Doppelwort aus dem Sanskrit (aus \"anna\" „Nahrung“ und \"pūrṇa\" „gefüllt; voll von“). Der Name ist eine andere Bezeichnung der Göttin Parvati („die Bergestochter“) – in verschiedenen Mythologien auch identisch mit den Göttinnen Durga („die Unzugängliche“) und Kali („die Schwarze“). Annapurna ist „die Nahrung spendende Göttin“ oder „die Göttin der Fülle“. Der Name ist auch im Deutschen ein Femininum.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Die Annapurna ist der Hauptgipfel des Annapurna Himal und wird zur Abgrenzung von benachbarten Bergen auch Annapurna I genannt. Das ganze Gebirgsmassiv erstreckt sich in westöstliche Richtung und besteht aus mehreren selbstständigen Bergen (Annapurna I, Annapurna II, Annapurna III und weitere). Annapurna I befindet sich am westlichen Ende der Bergkette, die dort nach Süden abknickt und in der Annapurna Süd ihren Abschluss findet. Östlich des Hauptgipfels zweigt ein weiterer Grat nach Süden ab, der sich schließlich zum hohen Machapucharé erhebt. Die Südwand der Annapurna I und die Grate zur Annapurna Süd bzw. zum Machapucharé rahmen einen abgeschiedenen Bergkessel ein, das sogenannte \"Annapurna Sanctuary\" (Heiligtum). Dort liegt das Basislager, das sogenannte \"Annapurna Base Camp (ABC,\" rund ). Auf dem Weg dorthin befindet sich das \"Machapuchare Base Camp (MBC,\" rund ).", "section_level": 1}, {"title": "Topografie und Nebengipfel.", "content": "Die Annapurna I ist ein langgezogener Kamm, der sich von Ost nach West erstreckt. Auf diesem Grat liegen die Gipfel \"Glacier Dome (Tarke Kang)\" (), \"Roc Noir (Khangsar Kang)\" (), Annapurna I Nordost (), Annapurna I Mitte () und der Hauptgipfel Annapurna I (). Westlich des Hauptgipfels folgt die Westschulter und der \"Annapurna Fang (Varahar Shikar/Baraha Shikar/Bharha Chuli)\" (). Südlich des Fang liegt die eigenständige Annapurna Süd. Östlich des Roc Noir folgt die Gangapurna, ebenfalls ein eigenständiger Berg. Am Roc Noir verzweigt außerdem die Grande Barrière nach Norden sowie der Grat mit dem Tent Peak () nach Süden, der das Sanctuary unterteilt. Der am Hauptgipfel beginnende Nordgrat der Annapurna I teilt deren Nordseite in eine Nordost- und eine Nordwestwand.", "section_level": 1}, {"title": "Besteigungen.", "content": "Am 3. Juni 1950 wurde die Annapurna I durch Maurice Herzog und Louis Lachenal im Rahmen einer französischen Expedition erstmals bestiegen. Ziel war ursprünglich der Dhaulagiri, doch wegen der besseren Erreichbarkeit des Bergfußes wandten sich die Franzosen schließlich der Annapurna zu. Dies war die erste erfolgreiche Besteigung eines Achttausenders überhaupt. Die erste Durchsteigung der Südwand gelang den Briten Don Whillans und Dougal Haston am 27. Mai 1970. Eine weitere Route in der Südwand wurde 1992 von Pierre Béghin und Jean-Christophe Lafaille versucht. Diese Route wurde bei der ersten Solobesteigung der Südwand durch Ueli Steck im Jahr 2013 vervollständigt. Allerdings fehlen Steck für diese Besteigung Beweise. Steck stieg die Südwand in nur 28 Stunden hinauf und wieder hinunter. Dafür wurde er mit dem Piolet d’Or ausgezeichnet. Steck sagte im März 2017, einen Monat vor seinem Tod, seine Annapurna-Besteigung von 2013 sei in seinen Augen kein Erfolg gewesen, weil er so viel Risiko eingegangen sei, dass er nur dank sehr viel Glück überlebte. Am 15. Oktober 1978 erreichten mit Věra Komárková (Tschechoslowakei) und Irene Miller (USA) erstmals zwei Frauen den Gipfel. Sie wurden von den Sherpas Mingma Tsering und Chewang Ringjing begleitet und waren Teilnehmerinnen der von Arlene Blum geleiteten Ersten Internationalen Frauenexpedition zum Himalaya. Sie stiegen über die Holländer-Rippe auf. Vera Watson (USA) und Alison Chadwick-Onyszkiewicz (Vereinigtes Königreich), die Bergsteigerinnen des zweiten Gipfelteams, wurden am 17. Oktober beim Aufstieg zwischen den Lagern IV und V von einer Lawine verschüttet und starben. Die beiden Schweizer Erhard Loretan und Norbert Joos bestiegen 1984 den kompletten Ostgrat der Annapurna von Südosten aus. Östlich des Tent Peaks stiegen sie am Glacier Dome vorbei über den Roc Noir zum Ost- und Mittelgipfel und weiter zum Hauptgipfel, um schließlich auf der Nordseite des Massivs abzusteigen. Ihnen gelang damit die Überschreitung des Massivs und seiner drei Gipfel über. Die Erstbesteigung des hohen Mittelgipfels gelang am 3. Oktober 1980 Ludwig Greissl, Heinz Oberrauch und Udo Bönning aus Deutschland. Den Nebengipfel Annapurna Fang konnte eine österreichische Expedition 1980 erreichen. Herrmann Neumair, Sherpa Ang Chhopal und Sepp Mayerl erreichten den zu diesem Zeitpunkt höchsten unbestiegenen Gipfel Nepals am 17. Mai. Der Berg birgt durch extreme Lawinengefahr ein hohes Risiko: Auf weniger als drei erfolgreiche Besteigungen kommt ein Todesfall. Berühmte Bergsteiger wie Ian Clough († Mai 1970), Pierre Béghin († 11. Oktober 1992), Anatoli Bukrejew († 25. Dezember 1997), Christian Kuntner († 18. Mai 2005) und Iñaki Ochoa de Olza († 23. Mai 2008) starben dort.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Annapurna (Nepali:, früher auch \"Morshiadi\") ist ein Achttausender im Himalaya in Nepal. Mit ist die Annapurna der zehnthöchste Berg der Erde. ", "tgt_summary": null, "id": 1169615} {"src_title": "Verlag Philipp von Zabern", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1802–1945.", "content": "Druckerei und Verlag 1802–1879 1802 kaufte Theodor von Zabern (1771–1832) die Druckerei \"Societas typographica\" von Johann Andreas Crass in Mainz, mit dem zugehörigen Buchlager, und dem Privileg des Präfekturbuchdruckers. Im Jahr darauf erschien der zweite Band der \"Alten Geschichte von Mainz\" von Pater Joseph Fuchs als erste archäologische Publikation. Im Jahre 1812 erwarb von Zabern das Zeitungsprivileg zum Verlag und Druck der \"Mainzer Zeitung\" von der Mainzer Rochushospitals-Druckerei. Diese bildete die wirtschaftliche Grundlage des Verlags bis 1851. Nach dessen Tod 1832 übernahm der ältere Sohn Karl Theodor von Zabern (1807–1862) die Druckerei und unterstützte damit in den folgenden Jahrzehnten progressive Ideen in Mainz. Der jüngere Victor von Zabern (1810–1880) übernahm den Verlag und führte ihn bis 1878. Druckerei 1879–1945 Ab 1879 leitete Philipp von Zabern (1849–1902), der Sohn von Karl Theodor, die Druckerei bis 1902.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 1945.", "content": "Ab etwa 1952 gab es einen neuen Verlag Philipp von Zabern, der bis heute besteht. Die Spezialisierung auf Themen der Archäologie und antiken Kulturen erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg. Von 1960 bis 2001 leitete Franz Rutzen als Inhaber den Verlag; in dieser Zeit gelang der größte Erfolg: Der Katalog zur Ausstellung \"Tutanchamun\" unter anderem in Berlin, Hamburg und München in den Jahren 1980/81 verkaufte sich über 1,5 Millionen Mal. 1993 verkaufte Rutzen den Zabern-Verlag an den Axel-Springer-Verlag. 2003 löste Springer seine Buchsparte auf und verkaufte von Zabern an die Valiva AG, eine Holding in Zürich. Ab 2005 gehörte der Zabern-Verlag zur WBG in Darmstadt, wo er zunächst als eigenständige GmbH weitergeführt wurde. Ab 2002 war Annette Nünnerich-Asmus Geschäftsführerin; am 1. Juli 2010 folgte ihr Jürgen Kron, der ehemalige Leiter des Societäts-Verlags. Um Kosten zu sparen, verließ der Verlag Ende 2010 seinen Stammsitz Mainz und zog nach Darmstadt um, in das Verlagsgebäude seiner Muttergesellschaft WBG. Am 1. Januar 2014 verlor Philipp von Zabern seinen Status als Verlag und ist seither, wie sein Schwesterverlag Theiss bereits seit 1. Juli 2013, ein Imprint der WBG.", "section_level": 2}, {"title": "Themen.", "content": "Bekannt ist der Verlag für seine reich bebilderten Bücher mit meist archäologischem Inhalt. Am bekanntesten sind neben den erwähnten Ausstellungskatalogen die Zeitschrift \"Antike Welt,\" die \"Zaberns Bildbände zur Archäologie,\" die mittlerweile abgeschlossene Reihe \"Kulturgeschichte der Antiken Welt\" und die populärwissenschaftlichen Reihen \"Die Berühmten\" und \"Der archäologische Führer\". Viele wissenschaftliche Reihen erscheinen im Zabern-Verlag, darunter mehrere Reihen des Deutschen Archäologischen Instituts \"(Bericht der Römisch-Germanischen Kommission, Germania, Eurasia Antiqua).\" Ebenso erscheinen im Verlag einige Bände des \"Corpus Vasorum Antiquorum,\" die \"Studia Troica,\" die \"Bonner Jahrbücher,\" das \"Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums Wien,\" die \"Mainzer Zeitschrift\" und viele mehr. Zaberns Archäologischer Kalender erscheint seit Ende der 1950er Jahre in ununterbrochener Folge mit hochwertigen Fotografien archäologischer Fundstücke. Immer wieder veröffentlicht Zabern auch Kinder- und Jugendbücher, die thematisch im Bereich des klassischen Altertums angesiedelt sind. Seit Sommer 2007 gibt der Zabern-Verlag eine eigene Belletristik-Reihe von historischen Romanen heraus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Verlag Philipp von Zabern ist ein auf wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Publikationen auf den Gebieten Archäologie, Geschichte und Kunstgeschichte spezialisiertes Imprint der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft in Darmstadt.", "tgt_summary": null, "id": 912063} {"src_title": "Landkreis Tilsit-Ragnit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verwaltungsgeschichte.", "content": "Am 10. Januar 1920 trat der Friedensvertrag von Versailles in Kraft. Dadurch wurden die nördlich der Memel gelegenen Teile des Kreises Ragnit und des Landkreises Tilsit an das Memelgebiet abgetreten. Aus ihnen entstand der neue Kreis Pogegen. Am 25. März 1920 wurde die Verwaltung des Restkreises Tilsit südlich der Memel vorläufig auf den Landrat in Ragnit übertragen. Am 1. Juli 1922 wurden die zerschnittenen Kreise südlich der Memel neu organisiert. Die Landgemeinden Dwischaken, Kaltecken, Kalwen, Moritzkehmen, Schillgallen b. Tilsit und Senteinen (teilweise) und der Gutsbezirk Paszelgsten aus dem Landkreis Tilsit wurden in den Stadtkreis Tilsit eingemeindet. Die übrigen im Deutschen Reich verbliebenen Gebiete des Landkreises Tilsit und des Kreises Ragnit wurden mit den Landgemeinden Alloningken, Birkenwalde, Blausden, Gaiwethen, Groß Brettschneidern, Groß Dummen, Groß Ischdaggen, Groß Wingsnupönen, Grünheide Försterei, Kattenuppen, Kaukwethen, Kaukweth-Kludszen, Kellmienen, Klein Brettschneidern, Klein Dummen, Krauleiden, Kühlen, Lapienen Försterei, Papuschienen, Pauperischken, Puskeppeln, Sandlauken, Schillkojen, Seikwethen, Skardupönen, Skroblienen und Smaledumen des Kreises Niederung zu einem neuen Kreis Tilsit-Ragnit zusammengefasst. Kreissitz wurde die Stadt Tilsit. Dementsprechend wurde am 15./16. August 1922 das Landratsamt des neuen Großkreises von Ragnit nach Tilsit verlegt. Am 27. März 1924 wurden die Gutsbezirke Laukändter Wüstenei und Forst Schnecken aus dem Landkreis in die Stadt Tilsit eingemeindet. Am 30. September 1929 fand im Kreisgebiet entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der nahezu alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Zum gleichen Zeitpunkt wechselte der Gutsbezirk Sziedlauken in den Landkreis Insterburg. Nachdem Litauen auf Druck des NS-Regimes im März 1939 das Memelgebiet an das Deutsche Reich abgetreten hatte, wurde am 1. Oktober 1939 der Hauptteil des Landkreises Pogegen, darunter die Gemeinden Baltupönen, Kerkutwethen, Laugßargen, Lompönen, Pogegen, Robkojen, Schmalleningken, Schreitlaugken, Willkischken und Wischwill in den Landkreis Tilsit-Ragnit eingegliedert. Die Bevölkerung des Landkreises wuchs dadurch auf mehr als 84.000 Einwohner. Im Winter 1944/45 wurde die Bevölkerung evakuiert, die deutsche Verwaltungstätigkeit endete. Das Kreisgebiet wurde durch die Rote Armee besetzt und danach Teil der Sowjetunion.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Der Landkreis Tilsit-Ragnit umfasste 1939 vor Beginn des Zweiten Weltkriegs die Stadt Ragnit, 267 Landgemeinden und drei Gutsbezirke. Nach der Gebietserweiterung im Oktober 1939 umfasste der Landkreis neben der Stadt Ragnit 329 Landgemeinden und fünf Gutsbezirke.", "section_level": 1}, {"title": "Kommunalverfassung.", "content": "Der Kreise gliederte sich zunächst in eine Stadt, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständigem Wegfall – in Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab dem 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle Gemeinden. Die bisherige Stadtgemeinde Ragnit führte nun die Bezeichnung \"Stadt\". Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 die im Deutschen Reich gültige Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen \"Land\"gemeinden nun als \"Gemeinden\" bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsnamen.", "content": "1938 fanden umfangreiche Änderungen von Ortsnamen statt. Das waren, da meist „nicht deutsch genug“, lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen, zum Beispiel:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landkreis Tilsit-Ragnit war von 1922 bis 1945 ein preußischer Landkreis im Regierungsbezirk Gumbinnen in Ostpreußen. Sitz der Kreisverwaltung war im kreisfreien Tilsit. 1925 besaß der Kreis eine Fläche von 1.100 km2 und 57.405 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1810647} {"src_title": "Bertrand Cantat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und musikalische Laufbahn bis 2003.", "content": "Cantat verbrachte seine Kindheit als Sohn eines Berufssoldaten in der Normandie. 1980 kehrte die Familie (Vater Guy, Mutter Daniele sowie der ältere Bruder Xavier und die jüngere Schwester Anne) nach Südfrankreich zurück und ließ sich in Bordeaux nieder. Bertrand durchlebte eine schwierige Pubertät mit depressiven Verstimmungen bis hin zum Suizidversuch – eine der Parallelen, die ihm später häufig den Vergleich mit Jim Morrison einbrachten. Im Gymnasium lernte er die künftigen Mitglieder seiner Band kennen: Denis Barthe (Schlagzeug), Serge Teyssot-Gay (Gitarre) und Frédéric Vidalenc (Bassgitarre). Sie gründeten \"Psychoz\", so der erste Name der Band im Punk-Stil der 1980er Jahre. In den Anfangsjahren zeichnete sich die Band musikalisch durch einen zeitgemäßen New-Wave-Sound aus. Was als Hobby neben der Schule begonnen hatte, trat zunehmend in den Lebensmittelpunkt. Die Band tourte durch südfranzösische Bars und Clubs, gewann mehrere Radiowettbewerbe und fiel 1987 dem Musikmanager Théo Hakola auf, der ihr erstes Minialbum \"Où veux tu qu’je r’garde?\" mit sechs Titeln produzierte. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte die Umbenennung in Noir Désir.", "section_level": 2}, {"title": "Totschlag der Freundin Marie Trintignant.", "content": "1993 lernte Cantat die ungarische Übersetzerin Krisztina Rády (* 1968) kennen, die er nach der Geburt von Sohn Milo 1997 heiratete. Krisztina war mit dem zweiten Kind schwanger, als Cantat im Juli 2002 nach einem Konzert die ebenfalls verheiratete Schauspielerin Marie Trintignant vorgestellt wurde. Beide verliebten sich ineinander. Kurz nach der Geburt von Tochter Alice im September ließ Cantat seine Familie in Bordeaux zurück und zog zu Trintignant nach Paris, die ihrerseits ihren Ehemann, den Filmemacher und Schriftsteller Samuel Benchetrit, bat, aus ihrem Haus auszuziehen. Während eines Aufenthalts in der litauischen Hauptstadt Vilnius, in der sich Trintignant in Begleitung von Cantat zu Dreharbeiten aufhielt, kam es in der Nacht des 26. Juli 2003 aufgrund einer SMS, die Trintignant von ihrem Noch-Ehemann erhalten hatte, zu einer Eifersuchtsszene, die in körperlicher Gewalt eskalierte. Cantat schlug Marie dabei so heftig, dass sie ins Koma fiel. Erst am Morgen riefen er und ihr Bruder, den er inzwischen informiert hatte, medizinische Hilfe. Trotz zweier Operationen verbesserte sich Marie Trintignants Zustand nicht. Nachdem er von der Schwere der Verletzungen Maries erfahren hatte, versuchte Cantat, sich mit Tabletten das Leben zu nehmen, wurde aber rechtzeitig von der Polizei gefunden. Trintignant verstarb kurz nach der Überführung in die Hartmann-Klinik in Neuilly bei Paris am 1. August. Gegen Cantat wurde Anklage wegen Totschlags und unterlassener Hilfeleistung erhoben. Die Tat sowie der im März 2004 in Vilnius abgehaltene Prozess (eine Auslieferung an Frankreich lehnte die litauische Justiz ab) sorgten für große mediale Aufmerksamkeit in Frankreich. Die \"Affaire Cantat-Trintignant\" beherrschte die Zeitungsschlagzeilen und Nachrichtenmagazine Frankreichs. Beide, sowohl der Sänger als auch die Schauspielerin, waren gewissermaßen Nationalsymbole, dementsprechend polarisierend in ihren Schuldzuweisungen debattierten Medien und Öffentlichkeit über den Fall. Die Beerdigung Trintignants auf dem Pariser Prominentenfriedhof Père Lachaise glich einem Nationalereignis, an dem hochrangige Persönlichkeiten aus Politik und Kultur teilnahmen.", "section_level": 2}, {"title": "Verurteilung, Haft und Entlassung.", "content": "Am 29. März 2004 wurde Bertrand Cantat wegen \"Totschlags\" (vergleiche unter Tötungsdelikt) und unterlassener Hilfeleistung zu acht Jahren Haft verurteilt. Er saß im Lukiškės-Gefängnis. Im September 2004 wurde dem Auslieferungsgesuch seines Anwaltes Olivier Metzner stattgegeben, und er wurde in das Gefängnis von Muret (südwestlich von Toulouse) verlegt. Zwei Jahre nach der Tragödie schloss Cantats Band Noir Désir die Arbeit an der ursprünglich für 2003 geplanten CD \"Noir Désir en public\" ab, einem Live-Zusammenschnitt ihrer letzten Tournee 2002. Die CD erschien im September 2005 zeitgleich mit der Doppel-DVD \"Noir Désir en images\". Cantat konnte aufgrund einer Ausnahmegenehmigung an den Veröffentlichungen mitwirken. Für Serge Teyssot-Gay war die Geschichte von Noir Désir damit noch nicht zu Ende: „Uns hat es 25 Jahre gegeben. Wir werden wieder zusammenkommen – mit Bertrand. Und ohne Mauern.“ Am 16. Oktober 2007 wurde Cantat wegen guter Führung und guter Aussichten „auf gesellschaftliche und berufliche Wiedereingliederung“ aus der Haft entlassen. Die kurze Frist seiner Inhaftierung wurde von französischen Feministinnenverbänden kritisiert. Die vorzeitige Entlassung erfolgte unter Auflagen. Öffentliche Äußerungen oder Interviews zur Straftat wurden Cantat bis zum Jahr 2010 untersagt. Zudem musste er die bereits in der Haft begonnene Psychotherapie fortsetzen. Am 10. Januar 2010 beging Cantats erste Ehefrau, Krisztina Rády, Suizid. 2013 äußerte sich Cantat in der Musikzeitschrift Les Inrockuptibles zum Totschlag an Trintignant und dem Suizid seiner ersten Ehefrau. Demnach bereue er die Tat, will aber auch nicht als „das Symbol der Gewalt gegen Frauen“ gesehen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Musikalische Laufbahn ab 2008.", "content": "Bereits im November 2008 wurden auf der offiziellen Internetseite der Gruppe Noir Désir zwei neue Titel („\"Gagnants - Perdants\"“ und „\"Le temps des Cerises\"“) zum kostenfreien Download bereitgestellt. Es handelte sich hierbei um das erste künstlerische „Lebenszeichen“ der Gruppe seit der Entlassung von Bertrand Cantat aus dem Gefängnis. Im November 2010 kündigte Serge Teyssot-Gay allerdings wegen persönlicher und musikalischer Differenzen mit Bertrand Cantat seinen Ausstieg an, woraufhin die verbliebenen drei Bandmitglieder die Auflösung der Gruppe bekanntgaben. Im Oktober 2010 gab Cantat bei einem kleinen Festival in Bègles zusammen mit der Band \"Eiffel\" sein Bühnencomeback. Bereits 2009 hatte er zusammen mit \"Eiffel\" den Titel \"À tout moment la rue\" eingespielt, der als Single sowie auf \"Eiffels\" viertem Studioalbum \"À tout moment\" erschien. 2011 nahm Cantat mit der Crossover-Band Shaka Ponk für deren Album \"The Geeks & the Jerkin’ Socks\" den Titel \"Palabra mi amor\" auf. Dieser wurde im November 2013 zusammen mit zwei weiteren 2013 bei einem Konzert in Bercy gemeinsam gespielten Titeln auch auf Shaka Ponks Live-DVD \"Geeks on Stage\" veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Détroit.", "content": "Zusammen mit Pascal Humbert, zuvor Bassist von 16 Horsepower und \"Passion Fodder\", gründete Cantat das Projekt \"Détroit\". Ende September 2013 veröffentlichten sie die Single \"Droit dans le soleil\", die sich auf Anhieb in den Top Ten der französischen Charts platzieren konnte. Das Lied war ein Vorgriff auf das gemeinsame Album \"Horizons,\" das am 18. November 2013 erschien.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bertrand Cantat (* 5. März 1964 in Pau) ist ein französischer Sänger, Mitglied der Rockband Détroit und ehemaliger Frontmann der Gruppe Noir Désir.", "tgt_summary": null, "id": 2019617} {"src_title": "Daun", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Kreisstadt Daun hat Einwohner ( – Haupt- und Nebenwohnsitz). Neben der Kernstadt Daun (4264 Einwohner) gehören zum Stadtgebiet die ehemals selbständigen Gemeinden:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet wurde bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. zum ersten Mal besiedelt. Damals hatten sich die Kelten auf dem befestigten Basaltberg in Daun angesiedelt. Auch die Römer nutzten diesen markanten Hügel des Liesertals als Wachstation, wie sich aus römischen Funden ableiten lässt. Der Ortsname dürfte sich vom keltisch-römischen Wort \"Dunum\" für Zaun bzw. für eine befestigte Anhöhe, also eine Festung, ableiten. Ende des 10. Jahrhunderts entstand hier eine Burganlage der freien Herren von Daun. Ein \"Albert von Daun\" (\"Adalbero de Duna\") wurde erstmals 1075 urkundlich erwähnt. Im Jahre 1163 starb das freie Dauner Herrengeschlecht aus. Ein Dienstmann dieses Geschlechtes, \"Richardus de Duna\", übernahm den Namen seines früheren Herrn und auch das Wappen mit dem Dauner Gitter. Dieses Wappen führten auch seine Nachkommen, das Adelsgeschlecht der Daun, dem im 16. Jahrhundert der Zweig Daun-Falkenstein und im 18. Jahrhundert mehrere bedeutende österreichische Heerführer entstammten. 1337 wurde Daun erstmals als Stadt erwähnt. Im Jahr 1346 folgte die Verleihung der Stadtrechte mit eigenem Marktrecht, und Daun wurde zugleich Standort eines Hochgerichts. Im Jahr 1712 wurde das Kurtrierische Amtshaus auf dem Burgberg durch den Trierer Kurfürst und Erzbischof Karl Joseph erbaut. Aufgrund des Ersten Koalitionskrieges kam das linke Rheinufer nach 1794 zu Frankreich. Daun wurde Sitz des 1798 gebildeten Kantons Daun mit seinen Mairien Daun, Dockweiler, Gillenfeld, Sarmersbach und Üdersdorf. Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress kam das Gebiet und damit auch Daun 1815 zum Königreich Preußen. 1817 wurde Daun Landratssitz für den damals neu eingerichteten Kreis Daun, zugleich auch Sitz einer Bürgermeisterei. Seit 1946 ist der Ort Teil des Landes Rheinland-Pfalz. Ab 1951 durfte sich Daun wieder Stadt nennen. Am 15. Mai 1895 wurde Daun über die Eifelquerbahn ans Deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen; am 1. Dezember 1909 wurde eine weitere Strecke, die Maare-Mosel-Bahn nach Wittlich, in Betrieb genommen. Heute ist auf allen Daun berührenden Bahnstrecken der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) jedoch schon seit mehr als einem Jahrzehnt eingestellt. Seit Juli 2005 ist eine Teilstrecke der Eifelquerbahn reaktiviert und bietet im Sommer täglichen Touristenverkehr im Zweistundentakt an. Die Strecke der Maare-Mosel-Bahn wurde bereits in den 2000er-Jahren demontiert; auf der ehemaligen Bahntrasse verläuft inzwischen der Maare-Mosel-Radweg. Die gesundheitstouristische Tradition Dauns als Mineralheilbad und Luftkurort reicht zurück bis ins frühe 20. Jahrhundert. Doch erst im Jahr 1974 erhält Daun offiziell die Anerkennung als \"heilklimatischer Kurort\". Seit 1973 darf sich Daun zudem als Kneippkurort bezeichnen. Vor allem in den 1980er- und 1990er-Jahren ist Daun ein überregional bekanntes Reiseziel bei Kurgästen. Rückläufigen Besucherzahlen im 21. Jahrhundert, insbesondere im Bereich des Kurtourismus, sollen überregionale Kooperationen unter dem Titel „Gesundland Vulkaneifel“ entgegenwirken. Im Jahr 1965 wurde Daun Standort der Bundeswehr. In der Heinrich-Hertz-Kaserne sind unter anderem das Bataillon Elektronische Kampfführung 931 und die Auswertezentrale Elektronische Kampfführung stationiert.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Daun bezogen auf das heutige Stadtgebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Der Stadtrat in Daun besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzendem. Die Sitzverteilung im Stadtrat:", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bundeswehr.", "content": "Mit 1360 Dienstposten ist die Bundeswehr der größte Arbeitgeber in Daun. In der Heinrich-Hertz-Kaserne sind aktuell stationiert:", "section_level": 2}, {"title": "Schulen.", "content": "Allgemeinbildende Schulen: Berufsbildende Schulen: Sonderschulen: Sonstige Schulen:", "section_level": 2}, {"title": "Vereine.", "content": "Sportvereine:", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Daun ist an die Bundesautobahn 1 angebunden. Die Bundesstraßen 421 und 257 führen durch die Stadt. Der Bahnhof Daun liegt an der stillgelegten Eifelquerbahn, die von Gerolstein bis Andernach führte. Vom Segelfluggelände Daun-Senheld aus, welches auf einem Bergrücken zwischen dem Weinfelder Maar und dem Schalkenmehrener Maar liegt, können Rundflüge gestartet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentlicher Personennahverkehr.", "content": "Heute ist Daun nur mit dem Nahverkehr durch Busse und RufBusse (Bus auf Anruf) erreichbar: 512: Daun ↔ Boverath Die Linie 512 fährt zwischen Daun und Boverath (Mo - Fr stündlich). Neben der normalen Strecke gibt es im Schülerverkehr noch zusätzliche Fahrten zwischen Rengen und Boverath. 513: Daun – Waldkönigen – Daun Die Linie 513 fährt zwischen Daun, Waldkönigen und Daun mit Halt in Steinborn, Neunkirchen und Pützborn. Die Gemeinden Neroth, Kirchweiler und Betteldorf werdentäglich alle 2 Stunden durch Umstieg in Dockweiler (Feuerwehrhaus) (Linie 500 Richtung Gerolstein) mit der RufBus Linie 514 erreicht Die Gemeinde Dreis-Brück wird ebenfalls täglich alle 2 Stunden durch Umstieg in Dockweiler (Feuerwehrhaus) mit der RufBus Linie 516 erreicht Verkehrsverbund Region Trier", "section_level": 2}], "src_summary": "Daun ist Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz sowie ein heilklimatischer und Kneippkurort. Gemäß Landesplanung ist die Stadt Daun als Mittelzentrum ausgewiesen. ", "tgt_summary": null, "id": 2350910} {"src_title": "Axt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemein.", "content": "Die Axt wird zum Schlagen benutzt. Haus und Kopf sind meist geschmiedet, weil solcher Stahl bei richtiger Wärmebehandlung einen guten Kompromiss zwischen Härte und Zähigkeit aufweist. Im Unterschied zum kürzeren und leichteren Beil wird die Axt üblicherweise mit beiden Händen geführt. Der Keilwinkel des Axtkörpers beträgt je nach Modell und Einsatz an der Wange zwischen 20° und 30°, die meist ballig geschliffene Schneide hat etwa 35–40°. Ihre Form ergibt sich aus dem Anwendungsfall. Quer geschäftete Geräte werden als Dechsel bezeichnet. Sie werden heutzutage zur Bearbeitung von Holz verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Zur Schäftung siehe: Schäftung (Vor- und Frühgeschichte) Archäologen nennen einen Körper mit Schaftloch Axt, denjenigen ohne Schaftloch Beil, unabhängig von Material (Stein, Bronze, Eisen) und Handhabung (ein- bzw. zweihändig) oder Verwendung. Steinbeile wurden neben Geweihäxten in Europa bereits in der Mittelsteinzeit benutzt. Aus dieser Zeit sind meist aus Feuerstein hergestellte ungeschliffene Beile erhalten (Kernbeil, Scheibenbeil). In Pratteln im Bezirk Liestal des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz wurde das überaus seltene Halbfabrikat einer Axt aus alpinem Gestein in einer etwa 6000 Jahre alten jungneolithischen Siedlung gefunden. Die Form der Axt mit den flachen Ober- und Unterseiten ist gut erkennbar. Sie wurde durch Picken mit einem Schlagstein aus einem Felsgestein herausgearbeitet. Danach sollte wohl zwischen den seitlichen Verdickungen eine Durchbohrung erfolgen, um ein Schaftloch zu schaffen. Dies unterblieb aus ungeklärten Gründen genauso wie das Schleifen und Polieren der Oberflächen. Die Kultfunktion von Äxten und Beilen belegt eine bei Cham-Eslen in der Schweiz im Zugersee gefundene 6000 Jahre alte Axt der Cortaillod-Kultur. Ihr Doppelaxtkörper war 17,2 cm lang und mittels Keilen aus Geweih am 1,2 m langen Schaft aus Eschenholz befestigt. Dieser war spiralförmig mit rhombenverzierter Birkenrinde umwickelt. Der Schaft der äneolithischen Axt aus Grab 43 von Varna in Bulgarien war mit einem Goldstreifen umwickelt. Seit dem Jungneolithikum kommen Äxte aus Kupfer vor.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In einem Runen-Schriftzug aus Maes Howe auf den Orkneyinseln behauptet der Urheber der Zeilen, der erfahrenste Runenschreiber des westlichen Ozeans zu sein und jene Axt benutzt zu haben, die einst Gaukr Trandilsson aus Island gehörte. Odysseus beweist nach seiner Heimkehr nach Ithaka seine Identität, indem er mit seinem Bogen einen Pfeil durch die Schaftlöcher („Augen“) von zwölf Äxten schießt. In moderner Zeit werden Äxte aus Stahl geschmiedet. Der Körper ist meist mit einem Loch (Auge) versehen, um eine feste Verbindung mit dem Stiel zu gewährleisten.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Mit der Axt werden u. a. beim Fällen, Entasten oder Einkerben von Bäumen Holzfasern durchtrennt. Sie verfügt in der Regel über eine beidseitig angeschliffene, mehr oder weniger schlanke Klinge mit relativ spitzem Schneidenwinkel, um ein leichtes Eindringen in das Holz zu ermöglichen. Beim Fällen von Bäumen mit einer \"Fällaxt\" wird schräg zur Faserrichtung geschlagen, und zwar von oben und von unten, um einen Keil aus dem Holz zu schlagen. Dieser Keil kann bis zu zwei Drittel in den Stamm ausgeschlagen werden, je nach Neigung und gewünschter Fallrichtung. Dann wird von der Rückseite, leicht nach oben versetzt, ein weiterer Keil ausgehauen, bis der Baum fällt. Anstelle des Aushauens des zweiten Keils war hier später auch ein Schnitt mit einer Zweihand-Blattsäge möglich. Das Benutzen einer Säge oder gar Motorsäge ist effizienter, da weniger Arbeit aufgewendet werden muss. In der Schneide besonders schlanke Äxte wurden zum Entasten gefällter Bäume benutzt. Mit dem Aufkommen leichter Motorsägen sind Äxte nur noch wegen geringerer Lärm- und Geruchsbelästigung oder bei Benzinmangel üblich. Mit einer Spaltaxt, auch Spalthammer, wird bereits gesägtes Holz zu Brennholz gespalten. Spaltäxte haben eine beidseitig über eine große Fläche geschliffene, starke und schwere Klinge mit relativ stumpfem Schneidenwinkel – sie haben einen deutlich größeren Keilwinkel als Fälläxte oder Zimmermannsbeile. Die Schneide der Axt wird parallel zur Faserrichtung in das Holz geschlagen. Die hohe Kinetische Energie erzeugt hohe Spaltkräfte, verbunden mit einer großen Spaltbreite, sodass die Elastizitätsgrenze bis zum Bruch des Holzes leichter überwunden wird. So können große Holzklötze (Stammabschnitte) oft mit einem Schlag gespalten werden. Auch Spalthammer mit Spaltkeilen oder Holzspalter sind zu diesem Zweck geeignet. Sie weisen einen Keilwinkel bis zu 40° auf. Qualitativ hochwertige Äxte werden in Deutschland seit 1932 mit dem Gütezeichen „Dreipilz“ ausgezeichnet. Äxte und Beile mit \"schneidender und spaltender Funktion\" dienen zum Behauen und Glätten von Werkstücken, Herstellen von Balken, Pfosten, Konstruktionshölzern und Holzverbindungen. Sie verfügen i. d. R. über schlanke Klingen, die einseitig angeschliffen sein können. Typische Beispiele sind die klassischen Breitbeile der Zimmerleute. Als \"schwedische Räumaxt\" wird ein Werkzeug mit messerartiger Klinge bezeichnet. Der Sapie, auch Sappi(e), Zappel oder Zapine, ist ein spezielles Rückewerkzeug, das vom Haus her ähnlich wie eine Axt gebaut ist, aber anstelle einer Schneide einen gebogenen Dorn hat. Er erleichtert die manuelle Holzbringung. Eine weitere Besonderheit stellt die Eisaxt dar. Sie diente bis Anfang des 20. Jahrhunderts zum Bearbeiten und Verschieben von mit Fuhrwerken transportierten Eisblöcken im Eiskeller (Lebensmittelkonservierung).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Axt, oberdeutsch auch Hacke genannt, ist ein Werkzeug und besteht im Allgemeinen aus einem Stück Stahl mit einer geschmiedeten stählernen Schneide (dem \"Blatt\" oder \"Kopf\") und dem \"Haus\". Sie ist mit dem \"Auge\" auf einem Holz- oder Kunststoffstiel (oder Schaft) befestigt.", "tgt_summary": null, "id": 1010307} {"src_title": "German-American Steuben Parade", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Steubenparade wurde 1957 in der Nachbarschaft Ridgewood im New Yorker Stadtteil Queens abgehalten. Dort lebten damals die meisten Deutschamerikaner der Stadt. Da sich über die Jahre immer mehr Teilnehmer anmeldeten, wurde die Parade auf die Fifth Avenue in Manhattan verlegt, wo sie heute von der 64. aufwärts zur 86. Straße zieht. Die 86. Straße ist für die Deutschamerikaner wiederum von besonderer Bedeutung. Hier, in der Nachbarschaft Yorkville, war bis in die 1970er das deutschamerikanische Zentrum New Yorks. Die 86. Straße selbst trug den inoffiziellen Beinamen „Sauerkraut Boulevard“ und beherbergte deutsche Restaurants, Vereinshäuser, Bäckereien und Metzgereien.", "section_level": 1}, {"title": "Von Steuben und die Parade.", "content": "Die Gründer einigten sich darauf, die Parade nach Freiherr Friedrich Wilhelm von Steuben zu benennen, einem hochdekorierten preußischen Offizier, der in seiner zweiten Karriere als US-amerikanischer General die Kontinentalarmee erneuerte und zum Helden des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges unter dem Oberbefehl George Washingtons wurde. Steuben war ein sehr aktiver Freimaurer, er wurde um 1778 in die \"Trinity Lodge Nr. 12\" in New York aufgenommen. Die Steubenparade ist kein militärisches Ereignis, sondern eher mit einem Trachtenumzug zu vergleichen. Jährlich nehmen zahlreiche Gruppen aus Deutschland daran teil, vor allem Musikvereine, Trachtengruppen, Karnevalsorganisationen und Schützenvereine. Nachdem die Parade jahrelang einen bayerischen Schwerpunkt hatte, hat sie sich in den letzten Jahren geöffnet und präsentiert auch zahlreiche Gruppen aus allen anderen Teilen Deutschlands.", "section_level": 1}, {"title": "Grand Marshal und Guest of Honor.", "content": "Jedes Jahr wird die Steubenparade von zwei Persönlichkeiten angeführt: Der \"Grand Marshal\" ist meist ein US-Amerikaner mit deutscher Abstammung, und der jährlich wechselnde Ehrengast \"(Guest of Honor)\" ist ein Deutscher mit einer besonderen persönlichen Beziehung oder einem besonderen Interesse an den USA. 2007, zum 50-Jahre-Jubiläum, war der in Deutschland geborene ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger Grand Marshal der Parade. Ehrengast war der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl. In den letzten Jahren haben zahlreiche prominente Persönlichkeiten die Steubenparade angeführt. Unter den Grand Marshals finden sich der 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählte Donald Trump, Siegfried & Roy, George Steinbrenner, Carol Alt, Ralf Möller, Eric Braeden, John Roland, Louis Freeh und einige Politiker, die zwar nicht deutscher Abstammung sind, aber immer starke Partner für die Deutschamerikaner waren, darunter die New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg und Rudolph Giuliani. Unter den Ehrengästen befanden sich bereits drei deutsche Bundespräsidenten: Walter Scheel, Richard von Weizsäcker und Johannes Rau, dazu weitere Gäste aus dem politischen und wirtschaftlichen Umfeld, darunter die Ministerpräsidenten Albert Osswald, Erwin Teufel, Kurt Biedenkopf, Bernhard Vogel, Ole von Beust und Lothar Späth.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Steubenparade und alle dazugehörigen Veranstaltungen werden vom \"German-American Steuben Parade Committee\" organisiert, einer gemeinnützigen Organisation mit ausschließlich ehrenamtlichen Helfern. Von 2005 bis 2013 war der deutsche Journalist Lars Halter Vorsitzender \"(General Chairman)\" des Komitees, unterstützt von drei Stellvertretern \"(Vice Chairmen)\": Geraldine Brand, Thomas Hacker und Herb Seeff. Die Mitglieder des Komitees sind Repräsentanten der großen deutschamerikanischen Vereine aus der Region New York.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die German-American Steuben Parade ist ein traditionsreicher Umzug, der jedes Jahr am dritten Samstag im September auf der Fifth Avenue in New York City stattfindet. Die Parade ist eines der größten Ereignisse im deutsch-amerikanischen Festkalender. Sie wurde 1957 von deutschstämmigen Amerikanern gegründet. Diese wollten die Traditionen ihrer Heimat aufrechterhalten. ", "tgt_summary": null, "id": 377847} {"src_title": "Tecklenburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Das Stadtgebiet der Stadt Tecklenburg umfasst insgesamt vier Stadtteile:", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Das Stadtgebiet mit allen vier Ortschaften grenzt an insgesamt acht Städte und Gemeinden. Dabei ist Tecklenburg die Brücke zwischen dem nördlichen und südlichen Tecklenburger Land. Bereits im Münsterland gelegen ist die Gemeinde Saerbeck im Westen. Im Osten grenzt Tecklenburg an die Gemeinden Hagen a. TW und Hasbergen im Osnabrücker Land an.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Grafen von Tecklenburg besaßen im 13. und 14. Jahrhundert zeitweise die Kirchenvogteirechte über Münster und Osnabrück und waren durch Auseinandersetzungen mit den benachbarten Bistümern und Herrscherhäusern sowie Erbfolgen und Ehen in wechselnden Verhältnissen insbesondere mit den Grafen von Bentheim und den Herren von Steinfurt verbunden. Sie gründeten das Kloster Malgarten in Bramsche. In der evangelischen Pfarrkirche von Tecklenburg befindet sich das Grabmal des Grafen Konrad von Tecklenburg († 1557), das der Bildhauer Johann Brabender aus Münster (Westfalen) schuf. Die Grafen besaßen unter anderem Herrschaftsrechte, Ländereien und Schlösser im südwestlichen Niedersachsen sowie insbesondere in den Herrschaften Lingen, Rheda und Limburg und am Niederrhein. Die Stadt Tecklenburg wurde 1226 als Suburbium urkundlich erwähnt und 1388 erstmals „stad“ genannt. Sie erhielt zu Beginn des 17. Jahrhunderts vom Grafen Adolf von Bentheim-Tecklenburg ein eigenes Stadtrecht. 1707 kam Tecklenburg unter preußische Herrschaft, nachdem das Königreich Preußen Grafschaft und Stadt gekauft hatte. Die Grafschaft Tecklenburg gehörte zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis. Unterhalb des Südwesthangs des Teutoburger Waldes befindet sich das Wasserschloss Haus Marck, ein im 14. Jahrhundert erbauter Herrensitz, auf dem 1643 die Vorverhandlungen zum Westfälischen Frieden stattfanden. Wichtigster Wirtschaftsfaktor war im 17. und 18. Jahrhundert die Produktion des so genannten Tecklenburger \"Löwendlinnens\", grobe Leinwand, die insbesondere nach England, in die Niederlande und nach Spanien verkauft wurde. Nach erfolglosen Versuchen, die Burg instand zu setzen, begann man auf Anordnung der preußischen Regierung, ab 1744 Teile der Burg zu schleifen. Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege wurde 1815 der Landkreis Tecklenburg gebildet. Am 8. September 1904 vernichtete ein Großfeuer am Markt fünf Häuser und zwei Schuppen. Aufgrund der Löschwasserknappheit wurde daraufhin das Wasserwerk Tecklenburg gebaut, welches eines der Vorläufer des Wasserversorgungsverband Tecklenburger Land darstellte. Die Stadt war bis 1974 Sitz der Kreisverwaltung. Bei der Kreis- und Gemeindegebietsreform, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, wurden die Orte der Amtsgemeinde Tecklenburg (Brochterbeck, Leeden, Ledde und Tecklenburg) zur Stadt Tecklenburg zusammengeschlossen und aus dem Kreis Tecklenburg und dem alten Kreis Steinfurt der neue Kreis Steinfurt gebildet. Seit dem 26. August 1974 ist Tecklenburg ein staatlich anerkannter Luftkurort. Die Anerkennung Tecklenburgs zum Kneippkurort erfolgte am 10. Dezember 1999.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Tecklenburg ist eine der wenigen Ortschaften im Münsterland, in denen der historische Stadtkern weitgehend erhalten werden konnte. Die Burg Tecklenburg, die heute als Bühne der Freilichtspiele Tecklenburg benutzt wird, war im Mittelalter wegen ihrer günstigen Lage, durch die eine wichtige Passstraße über den Osning kontrolliert und Zölle und Abgaben verlangt werden konnten, regional von großer Bedeutung. Sowohl die Burg als auch die Stadt waren ein Stützpunkt auf der Handelsstrecke Lübeck–Bremen–Münster–Köln. Gleichzeitig führte eine Teilstrecke des Jakobsweges über diesen Pass, den die Pilger des nördlichen Europas auf dem Weg zum Grab des Apostels nach Santiago de Compostela benutzten. Auch den Rompilgern wurde der Weg über Tecklenburg empfohlen. Das dem reformierten Glauben angehörende Grafenhaus unterstützte den aus Brabant stammenden Arzt Johann Weyer (oder Wier), der sich in Deutschland als erster öffentlich gegen die Hexenverfolgungen ausgesprochen hatte. Insbesondere die von 1562 bis 1580 herrschende Gräfin Anna von Tecklenburg-Schwerin, die selbst Heilkräuterkundige war, förderte seine Tätigkeit. Die Exzesse der Hexenverbrennung wurden so im Tecklenburger Territorium verhindert. 1588 starb Weyer auf der Tecklenburg. Er wurde in der 1562–1566 erbauten Stadtkirche bestattet; zu seinem Gedenken wurde 1884 der Wierturm errichtet, mit dessen Bau der \"Verschönerungsverein\" das Burggelände prägen wollte. Heute ist das Thema Hexen ein touristischer Anziehungspunkt der Stadt. Der Rundwanderweg „Hexenpfad“ führt von der Burgruine aus über die sogenannte Hexenküche, das Rolandsgrab und am Heidentempel vorbei nach etwa fünf Kilometern zurück in die Stadt. Über diese Orte sind viele Sagen und Geschichten überliefert. Aus der Tecklenburger Bürgerfamilie Krummacher stammen zwei bekannte evangelische Theologen, die die niederrheinische Erweckungsbewegung stark beeinflussten. Es sind die Brüder Friedrich Adolf Krummacher (1767–1845) – seine auch von Goethe rezensierten Parabeln waren in ganz Deutschland und in Übersetzungen im europäischen Ausland verbreitet – und Gottfried Daniel Krummacher (1774–1837). An Friedrich Adolf Krummacher erinnern in Tecklenburg die Krummacherstraße, das Krummacher-Haus und die Krummacher-Schule. Ein weiterer berühmter Sohn der Stadt ist der Theologe Friedrich von Bodelschwingh der Ältere, der in Bielefeld die V. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel aufbaute. Aus dem Ortsteil Leeden stammte wahrscheinlich die Patrizier- und Adelsfamilie Leden, die im Mittelalter einen Bürgermeister und zwei zweite Bürgermeister der Altstadt von Osnabrück stellte. Sie hatte dort ihren Sitz im Ledenhof, einem Steinwerk mit Palas, sowie im Schloss Ledenburg in Nemden.", "section_level": 1}, {"title": "Weinberg.", "content": "Am Südhang des Burgberges wurde schon zu Zeiten der Grafen von Tecklenburg Wein angebaut. Im Jahr 1987 wurden am alten Weinberg wieder Rebstöcke gepflanzt. Der erste Wein wurde 1989 gekeltert. Kurzzeitig galt dieser Weinberg in den 1980er Jahren als der nördlichste in Deutschland. Im Frühjahr 2015 wurden am Weinberg Reben der Rotweinsorte Regent gepflanzt. Die Trauben dieser Sorte wurden 2017 erstmals gekeltert.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Die Sitze des Stadtrats verteilten sich nach den vergangenen drei Kommunalwahlen wie folgt: Seit 1982 ist die französische Stadt Chalonnes-sur-Loire im Département Maine-et-Loire Partnerstadt von Tecklenburg.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Ein durch einen blauen Balken mit goldenem (gelben) liegendem Anker geteilter silberner (weißer) Schild. Im Schildhaupt zwei rote Seerosenblätter und im Schildfuß ein rotes Seerosenblatt. Das Wappen der Stadt Tecklenburg besteht aus zwei wesentlichen Elementen. Die Seerosenblätter versinnbildlichen die Verbundenheit mit der Grafschaft Tecklenburg und stammen aus dem Grafschaftswappen. Der Anker war das Symbol der Grafschaft Lingen. Wie der Anker in das Stadtwappen gelangen konnte ist strittig, da keine historische Verbindung zwischen der Stadt Tecklenburg und der Grafschaft Lingen besteht. Die Grafschaft Tecklenburg nahm später den Lingener Anker in das Wappen auf, um die historischen Rechte auf diese Gebiete zu verdeutlichen. Eine Übernahme dieser Symbolik in das Stadtwappen wird daher angenommen. Viele Gemeinden im Tecklenburger Land führen die Seerosenblätter oder den Anker in ihrem Wappen. \"Wappen vor 1975 der Tecklenburger Ortsteile:\"", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eisenbahnverkehr.", "content": "Der bis 1968 auch im Personenzugverkehr bediente Bahnhof Tecklenburg liegt an dem 1901 eröffneten Streckenabschnitt Ibbenbüren / Hafen Dörenthe–Lengerich (Westf) der Bahnstrecke Ibbenbüren–Hövelhof der Teutoburger Wald-Eisenbahn und wird heute nur noch sporadisch für den Güterverkehr und Sonderfahrten des Teuto-Express genutzt. Nachdem es infolge der Sommerunwetter im August 2010 zu einem Dammrutsch gekommen ist, endet der „Teuto-Express“ aus Lengerich bereits in Tecklenburg und kann nicht mehr weiter über Brochterbeck bis Ibbenbüren Aasee fahren. Als nach einem Jahr die Gleise auch noch in Richtung Süden unterbrochen und vom neuen TWE-Eigentümer Captrain Deutschland nicht repariert wurden, gründete sich im Januar 2012 ein „Aktionsbündnis pro TWE“, das sich u. a. den langfristigen Erhalt und die regelmäßige Nutzung der Teutoburger Wald-Eisenbahn in den Bereichen Freizeit- und Tourismusverkehr zum Ziel gesetzt hat.", "section_level": 2}, {"title": "Busverkehr.", "content": "Es gibt von Tecklenburg im Taktverkehr eine Buslinie nach Lengerich zum Bahnhof, wo Zuganschlüsse nach Osnabrück und Münster bestehen sowie nach Ibbenbüren zum Bahnhof mit Zuganschlüssen nach Osnabrück und Rheine. Vom Ortsteil Leeden fährt eine Buslinie nach Lotte (mit Busanschluss in Lotte nach Osnabrück) sowie nach Lengerich.", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Über die Anschlussstelle „Lengerich“ der Bundesautobahn 1 oder die Anschlussstelle „Laggenbeck“ über die A 30 ist Tecklenburg erreichbar.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrradverkehr.", "content": "Tecklenburg ist an die Radwanderwege 100-Schlösser-Route und Radroute Historische Stadtkerne angeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Der Flughafen Münster-Osnabrück ist etwa 19 km entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Pendler.", "content": "Tecklenburg ist eine Einpendlergemeinde, in der mehr Personen ein- als auspendeln. Die Zahl der Auspendler betrug im Jahr 2015 3.388 Personen, die der Einpendler 3.854. Die wichtigsten Arbeitsorte der Tecklenburger Bevölkerung sind Osnabrück, Ibbenbüren und Lengerich. Innerörtlich pendeln 1.175 Tecklenburger Bürger zu ihrem Arbeitsplatz. Auspendler Einpendler", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Freiwillige Feuerwehr.", "content": "Insgesamt vier Löschzüge befinden sich in den Ortschaften Brochterbeck, Ledde, Leeden und Tecklenburg.", "section_level": 2}, {"title": "Polizei.", "content": "Eine Dienststelle befindet sich im Untergeschoss des Rathauses in Tecklenburg.", "section_level": 2}, {"title": "Grundschulen.", "content": "Es gibt eine Grundschule (Teutoburger Waldschule) mit vier Standorten:", "section_level": 2}], "src_summary": "Tecklenburg (ostwestfälisch \"Tiäkenbuorch\") ist eine Kleinstadt im Kreis Steinfurt im Norden von Nordrhein-Westfalen. Sie liegt südwestlich von Osnabrück am Teutoburger Wald. Sehenswert ist der frühneuzeitliche Stadtkern mit vielen Fachwerkhäusern. Tecklenburg liegt in der gleichnamigen Region Tecklenburger Land (Kreis Steinfurt) im nördlichen Westfalen. Der Name lässt sich auf die in Tecklenburg befindliche Burg Tecklenburg und ihre Burgherren aus dem Grafenhaus Tecklenburg zurückführen. Des Weiteren war Tecklenburg einst Regierungssitz der Grafschaft Tecklenburg und später Verwaltungssitz des ehemaligen Kreises Tecklenburg. ", "tgt_summary": null, "id": 1127841} {"src_title": "Kfz-Kennzeichen (Albanien)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aktuelle Schilder.", "content": "Die aktuellen Kfz-Kennzeichen wurden am 16. Februar 2011 eingeführt und orientieren sich maßgeblich an den italienischen Euro-Kennzeichen. Die Schilder zeigen an beiden Enden ein blaues Feld. Am linken Rand beinhaltet es den Doppeladler des albanischen Wappens sowie das Nationalitätszeichen AL. Auf der rechten Seite erscheint das Zulassungsjahr im blauen Feld. Die Angabe des Jahres ist allerdings wie in Italien freiwillig. Die eigentliche Kombination ist fortlaufend und ermöglicht somit keinerlei Rückschlüsse auf die Herkunft des Fahrzeuges. Sie besteht aus zwei Buchstaben, gefolgt von einem Hologramm, drei Ziffern und weiteren zwei Buchstaben. Temporäre Schilder besitzen rote Schrift. Die Kombination besteht aus zwei Buchstaben, einer Ziffer und den Lettern PRK für albanisch \"Përkohshme\" oder PROV. Nummernschilder für Taxis besitzen ebenfalls rote Schrift, haben aber einen gelben Hintergrund. Sie zeigen zwei Buchstaben, drei Ziffern sowie den Buchstaben T für \"Taksi\" (Taxi). Diplomatenkennzeichen weisen grüne Schrift auf. Sie beginnen mit den Buchstaben CD für Angehörige des diplomatischen Korps oder TR für anderweitige Botschaftsmitarbeiter. Fahrzeuge der albanischen Polizei tragen Kennzeichen mit blauer Aufschrift und den Buchstaben MB für \"Ministria Brendshme\" (Innenministerium). Nummernschilder für landwirtschaftliche Fahrzeuge besitzen weiße Schrift auf grünem Hintergrund. Die Schilder zeigen nach den beiden fortlaufenden Lettern die Buchstaben MB für \"Makine Bujqësore\" (landwirtschaftliche Maschine). Anhängerkennzeichen beinhalten den Buchstaben R für \"Rimorkio\" (Anhänger). Fahrzeuge der albanischen Streitkräfte besitzen abweichende Kfz-Kennzeichen. Sie zeigen ein U für \"ushtria\" \"(Armee)\" gefolgt von ausschließlich Ziffern.", "section_level": 1}, {"title": "Alte Formate.", "content": "Bis zum Anfang der 1990er Jahre wurden weiße Schilder, die aus zwei Buchstaben des Herkunftsbezirks, einem roten Stern und einer Zahlenkombination bestanden, emittiert. Diplomatenkennzeichen wiesen die Beschriftung TD für \"Trup Diplomatik\" auf. Anfang der 1990er Jahre wurde das Kennzeichensystem reformiert. Die Schilder bestanden fortan aus zwei Buchstaben, die die entsprechende Kreise verschlüsselten, sowie aus einer fortlaufenden vierstelligen Zahl. Am Ende befand sich ein weiterer Buchstabe. Die Kennzeichen wurden später um ein rotes Band am linken Rand ergänzt, das den Doppeladler des albanischen Wappens über den Buchstaben AL zeigte. Zudem wurde nun eine Variante der DIN-Schrift als Schriftart genutzt. Im Jahr 2002 wurde die Schriftart abermals modifiziert. Diplomatische Kennzeichen besaßen grüne Schrift und glichen weitgehend den heutigen Schildern. Sie zeigten die Buchstaben CD und vier Ziffern in zwei Zweiergruppen, getrennt durch einen Bindestrich. Die ersten beiden Ziffern geben dabei das Herkunftsgebiet an. Taxischilder zeigten am Ende des Schildes die übereinander angeordneten Buchstaben TAXI. Gelbe Nummernschilder mit schwarzer Aufschrift und dem Buchstaben Z wurden an behördliche Fahrzeuge vergeben. Die Polizei verwendete bis 2011 Schilder mit der Aufschrift POLICIA und einer Ziffernkombination in dunkelblauer Farbe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zurzeit sind in Albanien verschiedene Typen von Kfz-Kennzeichen in Gebrauch. Alle weisen in der Regel schwarze Schrift auf weißem Hintergrund auf und entsprechen den paneuropäischen Maßen von 520 × 110 mm.", "tgt_summary": null, "id": 698731} {"src_title": "Jakob Dubs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Studium.", "content": "Jakob Dubs war der Sohn des gleichnamigen Metzgers, Wirts und Posthalters in Affoltern am Albis, Kt. Zürich. Nach dem Abschluss der Volksschule in Mettmenstetten setzte seine Mutter Anna Barbara (geb. Näf) gegen den Willen des Vaters durch, dass er in Zürich das Gymnasium besuchte. Aus disziplinarischen Gründen verliess er die Schule kurz vor dem Abschluss und ging an die Universität Bern, da diese damals noch keine Matura verlangte. Dort studierte er Rechtswissenschaft unter Professor Wilhelm Snell, anschliessend an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg unter Carl Mittermaier. 1843 promovierte er an der Universität Zürich und war daraufhin als Rechtsanwalt tätig, drei Jahre später nahm er eine Stelle als Verhörrichter an. Als Mitglied der Studentenverbindung Helvetia, des damaligen Sammelbeckens des radikalen Liberalismus in der Schweizerischen Eidgenossenschaft, wurde Dubs schon früh in politische Ereignisse hineingezogen und engagierte sich für eine Umwandlung des losen Staatenbundes in einen Bundesstaat liberaler Prägung. Zusammen mit dem Dichter Gottfried Keller nahm er 1845 am zweiten Freischarenzug gegen die konservative Regierung des Kantons Luzern teil, 1847 als Dragonerfeldweibel am Sonderbundskrieg. Nach dem frühen Tod seiner ersten Ehefrau Franziska Kämpfer (1825–1850) heiratete er 1856 Paulina Heitz (1837–1895), die Tochter eines Seidenfabrikanten aus Stäfa.", "section_level": 2}, {"title": "Kantons- und Bundespolitik.", "content": "Dubs’ politische Karriere begann 1847 mit der Wahl in den Zürcher Kantonsrat, dem er die folgenden 14 Jahre angehörte und den er in den Jahren 1853 und 1855 präsidierte. Ab 1849 amtierte er zusätzlich als nebenamtlicher Staatsanwalt. Dubs setzte er sich mit Erfolg für die Einführung von Geschworenengerichten ein, war massgeblich an einem neuen Strafgesetzbuch beteiligt und widmete sich auch der Gesetzgebung in den Bereichen Schulen, Fabriken und Kirchenorganisation. Grosse Beachtung fand er als Redaktor des \"Schweizerischen Republikaners\" und des \"Landboten\" aus Winterthur (damals ein liberales Wochenblatt), für die er zahlreiche Artikel schrieb. Bei den ersten Nationalratswahlen im Oktober 1848 hatte Dubs nicht kandidiert. Nach dem Tod von Nationalrat Johann Jakob Wieland trat er jedoch am 11. Februar 1849 zu einer Ersatzwahl an und wurde im Wahlkreis Zürich-Südwest zu dessen Nachfolger gewählt. Daraufhin fand er in «Eisenbahnkönig» Alfred Escher einen einflussreichen Unterstützer, mit dem er zwei Jahrzehnte lang einen regen Briefaustausch über den Sonderbundskrieg, Schweizer Politik, Aussenhandel und Eisenbahnbau pflegte. 1854 war Dubs Nationalratspräsident. Nicht zuletzt dank Eschers Förderung schaffte er 1854 die Wahl in den Ständerat und in den Zürcher Regierungsrat. In letzterem übernahm er zunächst die Justizdirektion, bevor er 1855 zur Erziehungsdirektion wechselte. Während er mit Vorschlägen zu einem neuen Strafrecht und einem Kirchengesetz scheiterte, konnte er 1859 eine Reform des Schulgesetzes durchbringen. Zusätzlich zu seinen politischen Mandaten hatte Dubs von 1854 bis 1861 das Amt eines nebenamtlichen Bundesrichters inne. Im Ständerat, den er 1856 präsidierte, stellte er sich als Vertreter der liberalen Richtung um Alfred Escher gegen die radikale Gruppe um Bundesrat Jakob Stämpfli, deren Vorgehen beim Neuenburgerhandel (1856/57) und beim Savoyerhandel (1859/60) er als zu ungestüm empfand. Sein früherer Gesinnungsgenossen Stämpfli bezeichnete ihn als «Zürcher Krämer», der «moralischen Hochverrat» begangen habe. Nach Jonas Furrers Tod galt Dubs als aussichtsreichster Kandidat für dessen Nachfolge. Stämpflis \"Berner-Zeitung\" lancierte eine Kampagne gegen ihn und bezeichnete dessen mögliche Wahl als «politische Todsünde», da die Schweiz damit in der Savoyerfrage «das schmachvolle Unrecht hinnehmen wolle und gleichsam Abbitte leiste». Doch die Attacken bewirkten das Gegenteil: Am 30. Juli 1861 wählte ihn die Bundesversammlung im ersten Wahlgang und mit 90 von 124 abgegebenen Stimmen in den Bundesrat; 13 Stimmen entfielen auf Paul Carl Eduard Ziegler, 21 Stimmen auf weitere Personen.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesrat.", "content": "Während seiner elf Jahre dauernden Amtszeit als Bundesrat wechselte Dubs fast jedes Jahr das Departement. Als Bundespräsident stand er in den Jahren 1864, 1868 und 1870 – wie damals üblich – dem Politischen Departement (Aussenministerium) vor. Von 1861 bis 1863 und wieder 1866 leitete er das Justiz- und Polizeidepartement, in den Jahren 1867 und 1869 das Postdepartement, 1865 sowie von 1871 bis 1872 das Departement des Innern. Im Zentrum seines Wirkens stand vor allem der Ausbau der Beziehungen zu den Nachbarstaaten. 1864 schloss Dubs einen umfassenden Handelsvertrag mit Frankreich ab und 1868/69 weitere Verträge mit Italien, Österreich-Ungarn und dem Deutschen Zollverein in den Bereichen Handel, Niederlassung, Post und Telegrafenverkehr. Im Gegensatz zur Meinung, die er noch als Ständerat vertreten hatte, befürwortete er nun eine weitaus aktivere Aussenpolitik. So hatte Dubs dem im Frühjahr 1866 nach Amerika reisenden Maler Frank Buchser ein persönliches Empfehlungsschreiben mitgegeben um ihm die nötigen Kontakte zu verschaffen die Dubs' Pläne für ein Bündnis zwischen der Schweiz und Nordamerika in die Wege leiten sollten. Während des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71 plante er die militärische Besetzung Hochsavoyens, obwohl er zehn Jahre zuvor ähnliche Gedankenspiele Stämpflis vehement bekämpft hatte. Er befasste sich auch eingehend mit dem Problem, dem Binnenstaat Schweiz einen Zugang zu Hafenanlagen am Meer, und Schiffe unter eigener Flagge zu sichern (siehe Schweizer Hochseeschifffahrt). In der Frage des Eisenbahnbaus versuchte Dubs eine vermittelnde Rolle zwischen Anhängern einer Staatsbahn und der vollständigen Privatisierung zu finden. Die Entscheidung über eine Alpentransversale wollte er Deutschland und Italien überlassen. Er war ein überzeugter Anhänger des Föderalismus und versuchte diesen zu stärken, indem er in seiner 1865 erschienenen Schrift «Zur Bundesrevision» eine Teilrevision der Bundesverfassung anregte. Er legte am 14. Januar 1866 neun Vorlagen zur Abstimmung vor, doch Volk und Stände nahmen lediglich die Gleichstellung der Juden bei der Niederlassungsfreiheit an. Von nun an beherrschten die Zentralisten mit ihrem Wortführer Emil Welti die Debatte um die Verfassungsrevision und begannen den Ausbau der Volksrechte zu fordern. Dubs hingegen hielt als Altliberaler das Volk nicht für fähig, gesetzgeberisch tätig zu werden, und trat weiterhin für eine rein repräsentative Demokratie ein. In der Folge verlor er nicht nur im Bundesratskollegium an Einfluss, sondern distanzierte sich zunehmend auch von Escher, der einen Kompromiss anstrebte. Der Gesamtbundesrat legte 1870 einen neuen Vorschlag zur Teilrevision der Bundesverfassung, der zu einem grossen Teil von Dubs geprägt worden war. Das Vorhaben stiess in der Bundesversammlung auf den Widerstand von Radikalen und Demokraten. Dubs zerrieb sich in internen Machtkämpfen und musste einsehen, dass er auf diesem Weg sein Ziel nicht erreichen konnte, weshalb er am 1. März 1872 seinen Rücktritt bekanntgab. Die Bundesversammlung beschloss mit 76 zu 63 Stimmen, nicht auf sein Rücktrittsgesuch einzugehen. Doch Dubs hielt an seiner Entscheidung fest und wies darauf hin, dass es zwischen ihm und der Mehrheit des Parlaments in wichtigen Fragen keine Übereinstimmung gebe. Am 28. Mai 1872 übergab er das Amt an seinen Nachfolger Johann Jakob Scherer.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Tätigkeiten.", "content": "Dubs führte die aus Föderalisten aus der Romandie und Katholisch-Konservativen zusammengesetzte Koalition an, welche die Totalrevision der Bundesverfassung bekämpfte. Erstere befürchteten eine zu starke Zentralisierung, während letztere verschiedene vom Geist des Kulturkampfs geprägte Ausnahmebestimmungen ablehnten. Am 12. Mai 1872, knapp zwei Wochen vor seinem Rücktritt aus dem Bundesrat, wurde die Totalrevision in der Volksabstimmung mit 50,5 % der Stimmen abgelehnt. Bei den darauf folgenden Nationalratswahlen am 27. Oktober 1872 fiel Dubs in zwei Zürcher Wahlkreisen klar durch, hingegen war er im Wahlkreis Waadt-Ost erfolgreich. Er wollte die von ihm begründete «föderalistische Front» zu einer Art national-föderalistischen Partei umwandeln und brachte ein Kampfblatt namens \"Die Eidgenossenschaft\" heraus, doch die nur in der Verfassungsfrage geeinte Bewegung erwies sich als viel zu heterogen. Sie zerbrach am Kulturkampf und an den zu unterschiedlichen Vorstellungen der Parteigänger. Da der zweite Verfassungsentwurf wieder mehr föderalistische Elemente enthielt, wechselte Dubs ins Lager der Befürworter. Volk und Stände nahmen die neue Verfassung am 19. April 1874 mit klarer Mehrheit an. Im Juli 1866 war Dubs neben dem Juristen Gustave Moynier und dem General Guillaume Henri Dufour wesentlich an der Gründung des \"Hülfsvereins für schweizerische Wehrmänner und deren Familien\" beteiligt gewesen. 1872 übernahm er die Leitung des Vereins. Da aus diesem später das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) entstand, gilt er als erster Präsident in der Geschichte des SRK. Sein Nachfolger in diesem Amt war Karl Schenk. 1875 wählte die Bundesversammlung Dubs zum vollamtlichen Bundesrichter. Er übersiedelte nach Lausanne und war 1878 Vizepräsident des Bundesgerichts. Daneben setzte er sich für die Förderung von Schmalspur- und Regionalbahnen in der Schweiz ein. Kurz vor seinem Tod im Alter von 56 Jahren veröffentlichte er eine populärwissenschaftliche Darstellung des öffentlichen Rechts in der Schweiz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jakob Dubs (* 26. Juli 1822 in Affoltern am Albis; † 13. Januar 1879 in Lausanne, heimatberechtigt in Affoltern am Albis) war ein Schweizer Politiker, Journalist, Staatsanwalt und Richter. Politisch war er im Kanton Zürich als Kantonsrat und Regierungsrat tätig, auf Bundesebene als Nationalrat und Ständerat. 1861 wurde er als Vertreter der liberalen Mitte (der heutigen FDP) in den Bundesrat gewählt. In den Jahren 1864, 1868 und 1870 war er Bundespräsident. 1872 trat Dubs zurück, blieb aber als Nationalrat weiterhin politisch aktiv und bekämpfte erfolgreich eine zentralistische Verfassungsrevision. Darüber hinaus gehörte er dem Bundesgericht an. Von 1866 bis 1872 war er Präsident des «Hülfsvereins für schweizerische Wehrmänner und deren Familien», aus dem später das Schweizerische Rote Kreuz entstand.", "tgt_summary": null, "id": 679681} {"src_title": "Ludwig Bechstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ludwig Bechstein wurde als unehelicher Sohn der Johanna Carolina Dorothea Bechstein und eines französischen Emigranten unter dem Namen Louis Dupontreau geboren. 1810 adoptierte ihn sein Onkel Johann Matthäus Bechstein. Seither trug er den Namen Ludwig Bechstein. Sein Onkel ermöglichte ihm den Besuch des Gymnasiums in Meiningen und von 1818 bis 1821 eine Apothekerlehre in Arnstadt, wo er dann bis 1824 als Gehilfe tätig war. Schon 1823 legte er als C. Bechstein die \"Thüringischen Volksmärchen\" vor. Anschließend war er bis 1826 als Apothekergehilfe in Meiningen und bis 1828 als Provisor an der Schwan-Apotheke in Salzungen tätig. Jedoch befriedigte ihn diese Tätigkeit beruflich nicht. Herzog Bernhard II. von Sachsen-Meiningen gewährte Bechstein ein Stipendium zum Studium der Philosophie, Geschichte und Literatur. Er begann das Studium 1829 in Leipzig, wo er sich im selben Jahr der Burschenschaft anschloss, und setzte es 1830 in München fort. 1831 wurde Bechstein zum herzoglichen Kabinettsbibliothekar in Meiningen und 1833 zum Leiter der Herzoglichen öffentlichen Bibliothek ernannt. Er gründete 1832 den \"Hennebergisch altertumsforschenden Verein\", dem er bis 1857 als Direktor vorstand. Ludwig Bechstein gab 1834 die „Chronik der Stadt Meiningen 1676–1834“ heraus. 1840 bekam er den Titel Hofrat verliehen und bezog sein eigenes Haus in der Halbestadtstraße. Im Jahr 1842 trat er in die Meininger Freimaurerloge \"Charlotte zu den drei Nelken\" ein. 1848 übernahm Bechstein als Leiter und Archivar das Gemeinschaftliche Hennebergische Archiv. Bechsteins patriotische Lyrik und seine historischen Erzählungen und Romane wie z. B. \"Der Dunkelgraf\" sind heute kaum noch bekannt. Geblieben sind seine Märchensammlungen, unter anderem veröffentlicht unter dem Titel \"Deutsches Märchenbuch\" (1845). Mit dem Ziel, pädagogisch zu wirken, nahm er vielfach Veränderungen an den überlieferten Geschichten vor. Seine Sammlung von Volksdichtungen sollte auch ein Beitrag zur Förderung der nationalen Einheit Deutschlands sein. Bechstein sammelte auch Sagen. Sein umfangreiches \"Deutsches Sagenbuch\" (1853) wurde zwar nicht so populär wie seine Märchensammlung, wird aber bis heute als Kompendium des deutschen Sagenschatzes genutzt. Auch Bechsteins Veröffentlichungen über Thüringen erlebten immer wieder Neuausgaben, beispielsweise sein Band in der Reihe \"Das malerische und romantische Deutschland\". Mit der Biographie über seinen Adoptivvater, \"Dr. Johann Matthäus Bechstein und die Forstacademie Dreißigacker. Ein Doppel-Denkmal von Ludwig Bechstein\", schuf er 1855 die erste eigenständige Lebensbeschreibung eines deutschen Forstmannes in Buchform. Mit dem Band \"Deutsches Mythenbuch\" wollte Bechstein seine Sammlung volkstümlicher Dichtung vollenden, doch sein früher Tod verhinderte dieses Vorhaben. Bechstein war zweimal verheiratet. 1832 schloss er die Ehe mit Caroline Wiskemann (1808–1834) aus Oechsen. Aus dieser Ehe ging als einziges Kind der Sohn Reinhold Bechstein hervor, der später Philologe und Germanist wurde. Nach nur zwei Jahren Ehe starb Caroline. Im Jahr 1836 heiratete Bechstein seine zweite Frau Therese Schulz aus Untermaßfeld. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor, darunter Adolf Emil Ludwig Bechstein (1843–1914) ein bekannter Zeichner und Illustrator seiner Zeit. Das Grab von Ludwig Bechstein befindet sich auf dem Meininger Parkfriedhof.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "An Ludwig Bechstein erinnern heute in Meiningen neben der Gedenktafel an seinem Haus die Bechstein-Straße, die Grundschule „Ludwig Bechstein“, der Bechsteinbrunnen, sowie die „Bechstein Apotheke“ in Untermaßfeld. Eine weitere nach Ludwig Bechstein benannte Grundschule befindet sich in Bad Liebenstein. 2001 wurde der Asteroid (23520) Ludwigbechstein nach ihm benannt. Ebenfalls seit 2001 wird zu Ehren von Ludwig Bechstein der Thüringer Märchen- und Sagenpreis „Ludwig Bechstein“ an verdienstvolle Märchenerzähler, Illustratoren, Verleger und andere mit besonderem Bezug zu Märchen und Sagen verliehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludwig Bechstein (* 24. November 1801 in Weimar; † 14. Mai 1860 in Meiningen) war ein deutscher Schriftsteller, Bibliothekar, Archivar und Apotheker. Er ist heute vor allem durch die von ihm herausgegebene Sammlung deutscher Volksmärchen bekannt (u. a. \"Deutsches Märchenbuch\" und \"Neues deutsches Märchenbuch\").", "tgt_summary": null, "id": 2355543} {"src_title": "Lothar Bisky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Beruf.", "content": "Nach der Flucht der Familie aus Pommern wuchs Bisky in Brekendorf in Schleswig-Holstein auf. 1959 ging er als 18-Jähriger alleine in die DDR, da ihm nach seiner Aussage das Ablegen des Abiturs in der Bundesrepublik aufgrund der finanziellen Verhältnisse seiner Familie nicht möglich war. Nach dem Abitur studierte er dort von 1962 bis 1963 Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und von 1963 bis 1966 Kulturwissenschaften an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Er beendete sein Studium als Diplom-Kulturwissenschaftler und war anschließend ab 1966 zunächst als wissenschaftlicher Assistent und im Folgenden von 1967 bis 1980 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als Abteilungsleiter am Zentralinstitut für Jugendforschung in Leipzig tätig. 1969 erfolgte seine Promotion A zum Dr. phil. an der Universität Leipzig mit der Arbeit \"Massenkommunikation und Jugend – Studien zu theoretischen und methodischen Problemen\" und 1975 schließlich seine Promotion B zum Dr. sc. phil. mit der Arbeit \"Zur Kritik der bürgerlichen Massenkommunikationsforschung\". 1979 nahm er den Ruf der Humboldt-Universität als Honorarprofessor an und war anschließend von 1980 bis 1986 Dozent an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee der SED. 1986 folgte er dem Ruf als ordentlicher Professor für Film- und Fernsehwissenschaft an die Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg, deren Rektor er ebenfalls von 1986 bis 1990 war. Von April 2007 bis November 2009 erschien Lothar Bisky im Impressum der Tageszeitung \"Neues Deutschland\" als Herausgeber.", "section_level": 2}, {"title": "Familie, die letzten Lebensjahre.", "content": "Lothar Bisky war verheiratet und hatte mit seiner Frau Almuth drei Söhne. Der älteste Sohn, Jens Bisky, ist Journalist und Schriftsteller; der zweitgeborene Sohn, Norbert Bisky, ist Maler. Der jüngste Sohn Stephan Bisky starb im Dezember 2008 im Alter von 23 Jahren in Edinburgh. Bisky wohnte in seinen letzten Lebensjahren in Schildau, Landkreis Nordsachsen. Dort hatte er eine kleine Datsche zur Wohnung ausgebaut und zum Lebensmittelpunkt gemacht, nachdem er sein bisheriges Haus in Hohen Neuendorf bei Berlin an den Altbesitzer verloren hatte. In der Wohnung in Schildau hatte Bisky kurz vor seinem 72. Geburtstag einen Treppensturz erlitten; er wurde daraufhin in das Universitätsklinikum Leipzig gebracht, in welchem er auf Grund seiner schweren Verletzungen am 13. August 2013 verstarb. Er ist auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin beigesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Wende.", "content": "Am 4. November 1989 hielt Bisky eine Rede vor rund 500.000 Demonstranten auf dem Berliner Alexanderplatz; so geriet er während der Zeit der politischen Wende in der DDR ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. In dieser Rede (fünf Tage vor der Öffnung der Berliner Mauer) plädierte er für den Fortbestand der DDR auf der Basis eines demokratisch reformierten Sozialismus. Auf dem außerordentlichen Parteitag der SED-PDS im Dezember 1989, in dessen von den Weisungen des ZK der SED unabhängigem Vorbereitungsausschuss Bisky mitarbeitete, wurde er als Vertreter der Reformer in den Vorstand der SED gewählt. Als Rektor der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam hatte Bisky bereits zu den Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 an seiner Hochschule durchgesetzt, dass dort das in der Verfassung der DDR beschriebene Recht auf geheime Wahlen mittels Wahlkabinen umgesetzt wurde, was sich im Vergleich zu den Wahlergebnissen der übrigen DDR in äußerst abweichenden Stimmverhältnissen ausdrückte.", "section_level": 2}, {"title": "Partei.", "content": "1963 wurde Bisky Mitglied der SED. Von 1989 bis 1991 gehörte er dem Präsidium der zwischenzeitlich in PDS umbenannten Partei an. Von Oktober 1991 bis Anfang 1993 war er PDS-Landesvorsitzender in Brandenburg. Von 1993 bis 2000 sowie von 2003 bis zum 15. Juni 2007 war er Bundesvorsitzender der PDS, beziehungsweise ab Juli 2005 auch der in 'Linkspartei.PDS' umbenannten Partei. Vom 16. Juni 2007 bis zum 15. Mai 2010 war er (an der Seite von Oskar Lafontaine) Co-Vorsitzender der durch die Verschmelzung von WASG und Linkspartei.PDS entstandenen Partei Die Linke. Auf dem Parteitag 2010 in Rostock kandidierte er nicht mehr. Klaus Ernst und Gesine Lötzsch wurden Vorsitzende der Linken. Seit ihrem 2. Kongress 2007 war Bisky ebenfalls Vorsitzender der Europäischen Linken, als Nachfolger wurde am 5. Dezember 2010 Pierre Laurent gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Abgeordneter.", "content": "Bisky gehörte von März bis Oktober 1990 der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR an. Von 1990 bis 2005 war er Mitglied des Landtages Brandenburg und bis zur Landtagswahl im September 2004 Vorsitzender der PDS-Landtagsfraktion. Von 1992 bis 1994 leitete er als Vorsitzender den Landtags-Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des Vorwurfes der IM-Tätigkeit gegen den damaligen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe. Von Oktober 2004 bis 2005 war er einer der Vizepräsidenten des Brandenburger Landtages. Er wurde für die vorgezogene Bundestagswahl im September 2005 als Spitzenkandidat der Landesliste der Linkspartei in Brandenburg gewählt. In einer internen Abstimmung setzte er seine Ambition auf das Amt des Bundestagsvizepräsidenten mit Zwei-Drittel-Zustimmung gegen Gesine Lötzsch durch. Bei den Wahlen der Vizepräsidenten bei der konstituierenden Sitzung am 18. Oktober 2005 erreichte er bis zum Abbruch der Wahlen nach dem dritten Wahlgang nicht die jeweils nötige Mehrheit. Bis zu dieser Wahl bestand die ungeschriebene Übereinkunft, bei der Wahl Vorschläge anderer Fraktionen ohne Vorbehalt und im Vorfeld stattfindende Übereinkünfte zu akzeptieren. In einem vierten Wahlgang am 8. November erreichte Lothar Bisky wiederum nicht die nötige Mehrheit. Über das weitere Vorgehen musste Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) mit den parlamentarischen Geschäftsführern der Fraktionen beraten, da die Geschäftsordnung des Bundestages für einen solchen Fall keine Regelung vorsah. In einer Fraktionssitzung der Linkspartei nach der erneuten Nichtwahl von Bisky erfolgte der Beschluss, den dieser Fraktion zustehenden Posten des Bundestagsvizepräsidenten bis zu einer anderslautenden Fraktionsentscheidung unbesetzt zu lassen. Am 7. April 2006 wurde Petra Pau als Vertreterin der Linksfraktion auf diesen Posten gewählt. Die Ablehnung seiner Kandidatur war den Angaben verschiedener Parlamentarier zufolge Ausdruck ihrer Ablehnung der Stasi-Kontakte Biskys. Außerdem wurde als Grund vorgebracht, dass er als Parteichef nicht gleichzeitig Bundestagsvizepräsident sein könnte. Am 7. Juni 2009 wurde Bisky als Spitzenkandidat der Linken ins Europäische Parlament gewählt. Am 24. Juni fand die Wahl zum Vorsitzenden der Fraktion GUE/NGL statt, die Bisky deutlich gewann. Um sein neues Mandat auszuüben, gab er am 14. Juli seinen Sitz im Deutschen Bundestag an Steffen Hultsch ab. In einem Gespräch mit dem Publizisten Henryk Broder im Jahr 2012 bezeichnete Bisky seinen Wechsel ins Europäische Parlament als einen „vernünftigen Abgang ohne Krach und ohne Blessuren für alle Beteiligten, auch für mich.“ Als EU-Parlamentarier war Bisky Stellvertretender Vorsitzender im Ausschuss für Kultur und Bildung sowie Stellvertreter in der Delegation für die Beziehungen zur Volksrepublik China. Im März 2012 trat er als Fraktionsvorsitzender der Linkspartei im Europaparlament zurück, unter anderem aus gesundheitlichen Gründen.", "section_level": 2}, {"title": "Stasi-Vorwürfe.", "content": "Der Verdacht gegen Bisky, Inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) gewesen zu sein, tauchte 1995 auf, als in der Stasi-Akte seiner Ehefrau entsprechende Hinweise gefunden wurden. Sie sei, so hieß es darin, vom Staatssicherheitsdienst zur „Absicherung der inoffiziellen Zusammenarbeit“ mit ihrem Ehemann erfasst worden. Die daraufhin stattfindende erneute Überprüfung führte zum Auffinden zweier bisher unbekannter Einträge in den vom CIA kopierten Rosenholz-Akten. Diese enthielten zwei Karteikarten, nach denen Lothar Bisky zunächst ab 1966 unter dem Decknamen \"Bienert\" als IMA (Inoffizieller Mitarbeiter mit besonderen Aufgaben) für die HVA Hauptverwaltung Aufklärung tätig war und ab 1987 mit dem Decknamen \"Klaus Heine\" als GMS (Gesellschaftlicher Mitarbeiter Sicherheit) für das MfS der DDR arbeitete. Der beim MfS zuständige HVA-Oberleutnant Körner gab nach einem Telefongespräch im Rahmen der bevorstehenden Berufung Biskys an die Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED am 8. August 1980 eine Beurteilung über ihn ab. Darin heißt es: „In der langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Gen. B. erwies sich dieser als ein zuverlässiger und einsatzbereiter Genosse. An die Erfüllung ihm übertragener Aufgaben geht er verantwortungsbewusst, parteilich und mit politischer Klarheit heran. Auftretende Fragen und Probleme werden von ihm offen und ehrlich diskutiert. Sein umfassendes und fundiertes politisches Wissen, sein schöpferisches Herangehen an die zu lösenden Aufgaben sowie seine Fähigkeit, Sachverhalte und Zusammenhänge zu erkennen und zu analysieren, waren entscheidende Grundlagen für den erfolgreichen Verlauf der Zusammenarbeit mit Gen. B.“ Als Medienwissenschaftler konnte Bisky zu DDR-Zeiten auch an Veranstaltungen im westlichen Ausland teilnehmen; hinterher habe er jedes Mal dem MfS Bericht erstatten müssen. Bisky gab an, „die für seine Position üblichen“ offiziellen Kontakte zum MfS gehabt zu haben, jedoch habe er nie eine Verpflichtungserklärung unterschrieben, die bei Inoffiziellen Mitarbeitern üblich war. Bisky erklärte weiter, dass er über Reisen ins westliche Ausland „die üblichen Reiseberichte für meine zuständigen Leitungen angefertigt und an sie weitergeleitet“ habe. Er fügte hinzu: „Wer sich diese zusätzlich angeeignet hat, entzieht sich meiner Kenntnis.“ Was die Reiseberichte enthielten, ist nicht bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Schießbefehl-Diskussion.", "content": "2007 bezweifelte Bisky öffentlich, dass es einen allgemeinen Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze gegeben habe, bezeichnete die Todesopfer an der innerdeutschen Grenze aber als die „schlimmste Seite der DDR“. Kritik an seinen Äußerungen kam von innerhalb und außerhalb seiner Partei.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lothar Bisky (* 17. August 1941 in Zollbrück, Landkreis Rummelsburg i. Pom.; † 13. August 2013 in Leipzig) war ein deutscher Kulturwissenschaftler und Politiker (PDS/Die Linke). Er war Mitglied des Landtages Brandenburg, des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments. ", "tgt_summary": null, "id": 2066372} {"src_title": "Adolf Busch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn des Instrumentenbauers Wilhelm Busch studierte in Köln bei Willy Hess und bei Bram Eldering Violine, Kompositionsunterricht erhielt er bei Fritz Steinbach. Neben dieser Ausbildung am Kölner Konservatorium erhielt er seit 1908 noch Kompositionsunterricht vom Bonner Musikdirektor Hugo Grüters, dessen Tochter Frieda er später heiratete. 1912 wurde er Konzertmeister in Wien und erhielt 1918 eine Professur an der Musikhochschule in Berlin. Dort gründete er das weltberühmte Busch-Quartett. Duo-Partner war unter anderen Rudolf Serkin. Er war Solist unter den großen Dirigenten wie Arturo Toscanini, Bruno Walter, Wilhelm Furtwängler, Adrian Boult und John Barbirolli. Aus Protest gegen die Berufung des Komponisten Franz Schreker als Leiter der Musikhochschule war er 1920 demissioniert und 1922 erst nach Darmstadt, 1927 nach Basel gezogen, wo er unter anderem auch Lehrer von Yehudi Menuhin war. Bis 1939 arbeitete er in Basel, wo er sein eigenes Kammerorchester gründete. In England gründete er 1936 die \"Busch Players\". Busch war ein Gegner der Nationalsozialisten, und als diese versuchten, ihn zurückzugewinnen, meinte er, dass er „mit Freuden an dem Tag zurückkehren“ werde, da „Hitler, Goebbels und Göring öffentlich gehängt“ würden. Von 1933 bis 1949 trat er fortan nicht mehr in Deutschland auf. 1939 emigrierte er in die USA, wo er sich bald bei Rudolf Serkin, der 1935 seine Tochter Irene geheiratet hatte, in Guilford bei Brattleboro (Vermont) niederließ. Schon bald bildeten sie zusammen mit seinem Bruder Hermann Busch das „Busch-Serkin-Trio“. Er entfaltete dort eine reiche künstlerische und pädagogische Tätigkeit. Ebenfalls mit Serkin gründete er 1951 das Marlboro Music Festival, das in Marlboro, Vermont, stattfindet. Er starb 1952 in Guilford, Vermont. Adolf Busch war der Bruder des Dirigenten Fritz Busch, des Cellisten Hermann Busch, des Schauspielers Willi Busch sowie des Pianisten Heinrich Busch. Obwohl vorrangig als Interpret berühmt, war Busch auch ein produktiver Komponist spätromantischer Prägung, der stilistisch Johannes Brahms, Max Reger und Othmar Schoeck nahestand. Den Kern seines Schaffens bilden Kammermusikwerke, dazu treten Orchesterwerke, Chorsinfonik, Klavier- und Orgelstücke sowie Lieder. Busch erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter 1921 die Ehrenmitgliedschaft des Bonner Beethoven-Hauses.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adolf Busch (* 8. August 1891 in Siegen; † 9. Juni 1952 in Guilford, Vermont, USA) war ein deutscher, ab 1935 Schweizer Violinist und Komponist.", "tgt_summary": null, "id": 2401176} {"src_title": "Oppenweiler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Oppenweiler hat Anteil an den Naturräumen Schwäbisch-Fränkische Waldberge und Neckarbecken. Der Hauptort liegt im Murrtal. Oppenweiler ist Mitgliedsgemeinde im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald sowie im Wasserverband Murrtal, dessen Aufgabe der Hochwasserschutz ist.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Zur Gemeinde Oppenweiler gehören neben den nahegelegenen Ortsteilen Reichenberg, Ellenweiler, Rüflensmühle, Reichenbach, Aichelbach, Zell, Rohrbach, Schiffrain, Wilhelmsheim, Unterstaigacker auch das abgelegene Bernhalden im Lautertal. Der ehemalige Ortsteil Dauernberg, auf dem Höhenzug jenseits des Lautertals gelegen, wurde 1977 im Zuge der Gemeindereform nach Spiegelberg umgegliedert. Im 19. Jahrhundert gab es noch einen zugehörigen Einzelhof Charlottenhöhe nordwestlich auf einer Waldhöhe über dem namengebenden Ort, der aber inzwischen wüst liegt. Der größte Ortsteil ist Aichelbach, wo sich auch Oppenweilers derzeit größtes Neubaugebiet – das Neufeld östlich der Bahnlinie – befindet. Der Ortsteil Schiffrain mit der dort gelegenen Fachklinik Wilhelmsheim für Suchtkranke bietet dank seiner etwa 400 m hohen Lage einen schönen Ausblick auf Ort und Burg Reichenberg sowie auf die Backnanger Bucht, Winnenden, Waiblingen und Stuttgart.", "section_level": 2}, {"title": "Flächenaufteilung.", "content": "Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Geschichte.", "content": "Aufgrund der Ortsnamen und der geschichtlichen Zusammenhänge nimmt man an, dass Oppenweiler und die umliegenden Orte in karolingischer Zeit entstanden sind. Die erste Erwähnung Oppenweilers datiert auf das Jahr 1114. Im 12. Jahrhundert erwarben die Markgrafen von Baden Oppenweiler aus speyrischem oder kaiserlichem Besitz. Die 1230 erbaute, die Gemeinde überragende Burg Reichenberg bestimmte als Sitz von Verwaltung und Gerichtsbarkeit jahrhundertelang auch die Geschichte Oppenweilers. Die Ortsherrschaft lag bei den 1293 erstmals in Oppenweiler nachgewiesenen Herren Sturmfeder von Oppenweiler, die zunächst in badischen, ab dem 14. Jahrhundert in württembergischen Diensten standen, nachdem Württemberg sukzessive badischen Besitz um Oppenweiler erworben hatte. Als württembergisches Lehen der zur freien Reichsritterschaft zählenden Herren Sturmfeder zählte Oppenweiler nicht direkt zum württembergischen Staat, sondern zum Ritterkanton Kocher, dem die Sturmfeder angehörten.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgeschichte.", "content": "Mit der Mediatisierung der Reichsritterschaft aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses fiel Oppenweiler an das Königreich Württemberg, wo es ab 1806 zum Oberamt Backnang gehörte. Von 1938 bis 1972 war Oppenweiler dem Landkreis Backnang zugeordnet. Seit der Kreisreform 1973 gehört die Gemeinde zum Rems-Murr-Kreis.", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Im Jahre 1938 wurde die Gemeinde Oppenweiler der größeren und älteren Gemeinde Reichenberg angegliedert. Der Bahnhofsname \"Oppenweiler (Württ.)\" wurde beibehalten, da weitere Orte namens Reichenberg über Bahnhöfe verfügten. Die Verwechslungsgefahr stieg im Herbst 1938, als das Deutsche Reich nach dem Münchner Abkommen das bis dahin tschechoslowakische Sudetenland annektierte, zu dessen Hauptstadt 1939 die Stadt Reichenberg (tschech.: Liberec) bestimmt wurde. Zur Lösung des Problems wurde auf Weisung des württembergischen NS-Reichsstatthalters Wilhelm Murr vom 29. Juni 1942 der Name der württembergischen Gemeinde Reichenberg in \"Oppenweiler\" geändert.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Es handelt sich um Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Die Jakobus-Kirche in Oppenweiler wurde erstmals 1468 erwähnt, sie gehörte der Sturmfederschen Familie. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde der Ort im Zuge der Reformation in Württemberg evangelisch-lutherisch, während die Herren Sturmfeder dem päpstlichen Glauben treu blieben. So gab es bis in das 19. Jahrhundert hinein religiöse Auseinandersetzungen. Bis 1806 fanden katholische Gottesdienste nur im privaten Rahmen in der Sturmfeder’schen Schlosskapelle statt. Die Katholiken bildeten eine Minderheit. Den 1867 über 1500 Protestanten in den Gemeinden Reichenberg und Oppenweiler standen nur gut 100 Katholiken gegenüber. Dies änderte sich durch Ankunft von Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg, die aus dem einstigen Österreich-Ungarn stammen. Heute bestehen in Oppenweiler je ein Pfarramt der evangelischen, der römisch-katholischen, der neuapostolischen und der evangelisch-methodistischen Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Am 6. Dezember 2009 wurde Steffen Jäger ohne Gegenkandidaten mit rund 98 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von rund 48 % zum Bürgermeister gewählt. Nachdem Jäger ankündigte, Mitte 2014 als Beigeordneter zum Gemeindetag Baden-Württemberg in Stuttgart zu wechseln, wurde am 30. März 2014 Sascha Reber mit 86 % der Stimmen bei 58 % Wahlbeteiligung und fünf Gegenkandidaten gewählt. In der Zeit vom 3. Februar 2017 bis zum 28. Februar 2018 übernahm Wilfried Klenk, Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg, die Leitung der Gemeinde; zunächst in seiner Rolle als Stellvertreter von Sascha Reber. Nach dessen Ausscheiden ab 1. November 2017 bis 28. Februar 2018 war Klenk kommissarischer Bürgermeister. Bei der Bürgermeisterwahl am 14. Januar 2018 wurde Bernhard Bühler mit 86 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 54 % und bei zwei Gegenkandidaten gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat in Oppenweiler hat 14 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen von Oppenweiler entspricht, aufgrund der geschichtlichen Verbundenheit, dem von Baden, d. h. gelbes Schild mit rotem Schrägrechtsbalken, aber zusätzlich mit drei Streitäxten, das Zeichen derer von Sturmfeder.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Parks.", "content": "Der Schlossgarten wurde vom selben Gartengestalter geplant wie der Englische Garten in München, dem Schwetzinger Hofgärtner Friedrich Ludwig Sckell.", "section_level": 2}, {"title": "Naturdenkmäler.", "content": "Die Friedenslinde am südlichen Ortseingang erinnert samt einem Gedenkstein an den Frankreichfeldzug von 1870/71. Ein weiteres Denkmal war „Buch-Eich“, zwei zusammengewachsene Bäume an der Hohen Straße, die vor Jahrzehnten durch einen Blitzeinschlag gefällt und anschließend durch angepflanzte Bäume ersetzt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Der TV Oppenweiler konzentriert sich auf Handball und Turnen. Auf die Einrichtung einer Fußballabteilung wurde verzichtet, der Sportplatz in der Ortsmitte nur für Feldhandball genutzt. Zur Ergänzung wurde in den 1970er Jahren die SG Oppenweiler-Strümpfelbach gegründet, die seit den 1980er Jahren auch Tennis anbietet. Der Verein nutzt die in den 1970er Jahren eingerichteten Sportstätten im Rohrbachtal, die TVO-Handballer sind in der 1985 durch einen Neubau ersetzten Gemeindehalle aktiv. Das \"Mineralfreibad Oppenweiler\" ist idyllisch im Rohrbachtal gelegen, mit Blick zur Burg Reichenberg. Es wurde ursprünglich in den 1950er Jahren mit Hilfe von Pionieren der US-Armee angelegt, um die vorhandenen Mineralquellen zu nutzen. In den 1980er Jahren wurde das Bad modernisiert. Es bietet mehrere Schwimmbecken und Freizeiteinrichtungen wie zum Beispiel einen Beachvolleyballplatz und eine Minigolfanlage. Das Anfang des 20. Jahrhunderts an der Murr errichtete Badehaus musste noch vor dem Ersten Weltkrieg aufgrund der Wasserverschmutzung durch eine Murrhardter Gerberei geschlossen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Im Schlosshof beim Rathaus befindet sich ein alter Gewölbekeller. In diesem sogenannten \"Rentamtskeller\" finden jährlich zahlreiche Veranstaltungen wie Kabarett, Comedy-Shows oder Solo-Konzerte statt. Zudem veranstalten Vereine diverse Feste. Seit einigen Jahren kann die Burg an einigen Sonntagen im Sommer besichtigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Verkehrsanbindung von Oppenweiler sind geprägt durch die Lage des Ortes im unterhalb von Reichenberg relativ engen Murrtal, das die Hauptverkehrsrichtungen vorgibt. Parallel zum Fluss verläuft sowohl die Eisenbahnlinie als auch die Bundesstraße 14 sowie die Kreisstraße 1897 nach Backnang-Steinbach, die am südlichen Ortsende von der B 14 abzweigt. Bei Bernhalden, einer zur Gemeinde Oppenweiler gehörenden Mühle die abgelegen von den anderen Ortsteilen im Lautertal liegt, mündet die Landesstraße 1117 in die Landesstraße 1066. Die nächstgelegenen Flughäfen befinden sich in Stuttgart (etwa 45 km) und Frankfurt am Main (etwa 160 km). Außerdem fahren verschiedene Buslinien des VVS durch Oppenweiler nach Mainhardt, Neuhütten, Murrhardt, Gaildorf und Backnang. Der Stromberg-Murrtal-Weg führt durch den Ort, auch der Limes-Mühlenwanderweg und die Weinorte des Rems- und Bottwartales sind rasch erreichbar.", "section_level": 2}, {"title": "B 14.", "content": "Die Bundesstraße 14 (Stockach–Waidhaus) führt direkt durch den Ortskern. Durch das hohe Verkehrsaufkommen von ca. 20.000 Fahrzeugen am Tag, dokumentiert a.u. durch die permanente Zählstelle bei Strümpfelbach, werden die dort verblieben Anlieger stark belastet. Die einstige Trasse der Commerzialstraße über den Staigacker und durch den Unteren Reichenberg wurde durch einen Ausbau 1846–1848 durch die heutige Linienführung abgelöst: am Schloss Katharinenhof vorbei sowie vom Ortskern geradeaus Richtung Rüflensmühle. Seit 1932 wird der Bau einer Umgehungsstraße diskutiert, jedoch wurde 1938 kurzerhand die Verbreiterung der engen Ortsdurchfahrt angeordnet. Dem Ausbau zur Reichsstraße mussten zehn Häuser weichen, die Ersatzgebäude wurden um mehrere Meter nach hinten versetzt errichtet. Die weiterhin enge S-Kurve in der Ortsmitte beim Gasthaus „Einhorn“ wurde Ende der 1960er zugunsten von beidseitigen Gehwegen verbreitert, wobei die alte katholische Kirche abgerissen wurde; die neue Kirche St. Stephanus wurde am Rand des Neubaugebietes angesiedelt. Ein in den 1980er Jahren errichtetes Bankgebäude ragt aufgrund eines Planfehlers weiter in die Straße hinein als es die Kirche dort tat. Die letzte Engstelle stellte das Gasthaus „Löwen“ an der Hauptstraße dar, welches Ende 1999 abbrannte. Mitte der 1980er Jahre wurden Trassenvarianten für eine B14-Umgehungsstraße vorgestellt; die Ansicht einer Brücke über das Rohrbachtal im Westen wurde schwarz ausgemalt, die favorisierte Variante in Form einer Verlegung der Ortsdurchfahrt an die Bahnlinie dagegen durch idyllische Skizzierung geschönt. Zu einer Umsetzung kam es, nicht zuletzt bedingt durch die Verkehrsprojekte Deutsche Einheit, bisher nicht. Umbaumaßnahmen beschränkten sich auf die Ersetzung einer Ampel durch eine Fußgängerunterführung sowie das Anlegen von Linksabbiegerspuren in den Unteren Reichenberg und in die Bahnhofstraße. Vom Unteren Staigacker bis zum Unteren Reichenberg sind derzeit sechs Lichtzeichenanlagen in Betrieb. Die Umfahrung von Oppenweiler ist im Bundesverkehrswegeplan 2003 unter „Vordringlicher Bedarf – Neue Vorhaben“ als lfd. Nr. 82 mit Kosten von 23,2 Mio. € für 2,6 km (zweispurig ohne Randstreifen) verzeichnet. Im Rahmen der Amtseinsetzung von Bürgermeister Jäger hatte Landrat Fuchs den Fortgang des Planfeststellungsverfahrens für September 2010 angekündigt. Das Nordende der Umfahrung soll auf dem Damm des vom Wasserverband Murrtal geplanten Hochwasserrückhaltebeckens zwischen der Rüflensmühle und Reichenbach verlaufen. Von der Verknüpfung beider Vorhaben verspricht man sich Einsparungen sowie eine schnellere Realisierung der Ortsumfahrung.", "section_level": 3}, {"title": "Eisenbahn.", "content": "Auf der am 11. April 1878 eröffneten und Mitte der 1990er Jahre elektrifizierten einspurigen Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall-Hessental verkehren RegionalExpress-Züge der Linie Stuttgart–Nürnberg. In Backnang, das mit dem Zug sechs Minuten entfernt ist, besteht Anschluss an die S-Bahn Stuttgart. Das Bahnhofsgebäude wurde nach der Stilllegung von der Gemeinde Oppenweiler erworben und renoviert. Es beherbergt Wohnräume sowie die öffentliche Bücherei, die von der Katholischen Kirchengemeinde betrieben wird.", "section_level": 3}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Gemeinde betreibt mit der \"Murrtalschule\" eine Grundschule nahe der B 14. Zusätzlich unterstützt die Gemeinde Oppenweiler die Realschule in Sulzbach, sowie berufliche und allgemeine Gymnasien in Backnang. Für die jüngsten Einwohner bestehen zwei gemeindliche und ein evangelischer Kindergarten.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheit.", "content": "Die Allgemeine Hospitalgesellschaft betreibt in Oppenweiler die \"AHG-Klinik Wilhelmsheim\" für die Behandlung von Suchtkranken.", "section_level": 2}], "src_summary": "Oppenweiler \"(bis 1942 Reichenberg)\" ist eine baden-württembergische Gemeinde im Rems-Murr-Kreis, rund 25 Kilometer nordöstlich der Landeshauptstadt Stuttgart an der Murr gelegen. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 \"Region Mittlerer Neckar\") und zur europäischen Metropolregion Stuttgart.", "tgt_summary": null, "id": 2369734} {"src_title": "Atlan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Figur Atlan.", "content": "Atlan da Gonozal (bedeutet ‚Atlan aus dem Hause/aus dem Geschlecht derer von Gonozal‘) gehört dem weitläufig mit den Menschen verwandten Volk der Arkoniden an, dessen Heimatplanet die Welt Arkon im Sternhaufen M13 ist. Sein Geburtsname ist „Mascaren“. Dank eines ihm verliehenen Zellaktivators ist er relativ unsterblich, was bedeutet, dass er nur durch Gewaltanwendung sterben kann, während seine Alterung gestoppt wurde und Krankheiten und Gifte ihm nichts anhaben können. Der Zellaktivator ist ein technisches Gerät, das den Träger durch „Zellschwingungsstrahlung“ regeneriert. Mit rund 13.400 Jahren ist Atlan der älteste der sogenannten Zellaktivatorträger in der Perry-Rhodan-Serie und auch der älteste Arkonide überhaupt. Mit den unterschiedlichsten Gefährtinnen zeugte er zahlreiche Nachkommen. Er ist 1,87 m groß und athletisch gebaut. Wie bei allen Arkoniden ist sein Haar weißblond, seine Augen sind jedoch nicht so rötlich wie bei Arkoniden üblich. Atlan stammt aus dem Geschlecht der Gonozal, das mehrere arkonidische Imperatoren gestellt hat. Eine seiner arkonidischen Eigenarten ist ein eigenständiger und streng logisch arbeitender Gehirnsektor – der so genannte Extrasinn. Dieser Logiksektor wird nach langem und umfangreichem Studium durch ein spezielles Verfahren aktiviert und dient der streng logischen Auswertung der Wahrnehmungen. Er kommuniziert in geistigen Selbstgesprächen mit Atlan und bedient sich dabei zuweilen ausgesucht sarkastischer Bemerkungen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Lauf seines langen Lebens ist der junge Atlan zunächst auf der Flucht vor dem Mörder seines Vaters, der sich zum neuen Imperator des Großen Imperiums der Arkoniden macht. Dessen Häscher versuchen, des rechtmäßigen Thronfolgers habhaft zu werden. Nach dem Sieg tritt der Kristallprinz Atlan in die Raumflotte ein und kommandiert ein eigenes Geschwader. Im Krieg gegen das Volk der Methanatmer lässt Atlan auf dem abgelegenen und unbedeutenden Planeten Erde einen kleinen Inselkontinent zum Stützpunkt ausbauen. Zu Ehren ihres Kommandanten tauft die Besatzung den Kontinent auf den Namen Atlantis. Während des Abwehrkampfes gegen andere fremdrassige Intelligenzen wird die Erdachse geringfügig verschoben. Es kommt zu tektonischen Bewegungen und Flutwellen, in deren Folge Atlantis im Meer versinkt. Um Atlans Leben zu retten, enthebt ihn die Besatzung seines Flaggschiffes des Kommandos und setzt ihn auf Atlantis aus, bevor sie in einen letzten aussichtslosen Kampfeinsatz aufbricht. Atlan zieht sich daraufhin in eine Überlebensstation zurück, die mit Atlantis im Meer versank, und begibt sich in biologischen Tiefschlaf. In regelmäßigen Abständen lässt er sich von seinem Roboter Rico wecken, um zu sehen, wie sich die steinzeitliche Menschheit entwickelt, und gibt erste zivilisatorische Anstöße. Später wird er in unregelmäßigen Abständen auf Veranlassung der Superintelligenz ES geweckt und wehrt als Paladin der Menschheit zahlreiche Gefahren von ihr ab, bevor er sich wieder in seine Fluchtkuppel zurückzieht. Auf seiner langen Wanderung über die Erde fördert er die irdische kulturelle und technologische Entwicklung bis ins 20. Jahrhundert (beschrieben in den so genannten „Zeitabenteuer“-Romanen, siehe Abschnitt Bücher), um irgendwann einmal mit einem Raumschiff nach Arkon zurückkehren zu können. Als nach dem historischen Mondflug Perry Rhodans und dessen Landung auf feindlichem Hoheitsgebiet im Jahre 1971 der Dritte Weltkrieg auszubrechen droht, sieht Atlan das Ende der menschlichen Zivilisation nahen. Resigniert zieht er sich wieder in seine Fluchtkuppel zurück und verschläft so ironischerweise den Aufbruch der Menschheit ins All. Als er im Jahre 2040 wieder erwacht und plant, aus den verstrahlten Resten der Menschheit von Neuem eine Zivilisation zu bilden, sieht er sich einer völlig neuen Situation gegenüber. Nach anfänglichen Missverständnissen kommt es zur Einigung und Freundschaft mit Perry Rhodan. Nach der Umprogrammierung des Robotregenten, der die mittlerweile degenerierten Arkoniden diktatorisch regiert, amtiert Atlan als Imperator Gonozal VIII. Er versucht, die lethargischen Arkoniden wieder zu neuer Größe zu führen, scheitert dabei allerdings. Die Arkoniden lehnen seine Regierungsweise ab und beschäftigen sich lieber mit eigenen Interessen. Es kommt zu zahlreichen Mordanschlägen auf den zunehmend als Ärgernis empfundenen Imperator, der mit Hilfe der als primitive Emporkömmlinge betrachteten Terraner regiert und wenig Verständnis für die althergebrachten Traditionen des von Standesdünkeln und Motivationslosigkeit geprägten Volkes zeigt. Amtsmüde geworden, übergibt Atlan das Große Imperium an Perry Rhodan, der es mit dem terranischen Solaren Imperium zum Vereinten Imperium fusioniert. Atlan gründet daraufhin die USO, eine Art Geheimdienstorganisation zum Schutz des Vereinten Imperiums. Für die Preisgabe des Großen Imperiums an die Terraner erklären die Arkoniden Atlan auf Lebenszeit zur \"persona non grata\". Nach weiteren Abenteuern wird er später ein sogenannter Ritter der Tiefe, Mitglied eines Wächterordens, dessen Aufgabe die Wahrung der kosmischen Ordnung ist, und reist, insbesondere an Bord des Raumschiffes SOL, durch das Universum.", "section_level": 2}, {"title": "Atlan-Serie.", "content": "Die Atlan-Serie erscheint bzw. erschien in unterschiedlichen Formen:", "section_level": 1}, {"title": "Atlan-Heftserie.", "content": "Aufgrund seiner Beliebtheit in der Perry-Rhodan-Fangemeinde seit seiner Einführung 1962 wurde ihm 1969 eine eigene Heftserie gewidmet, die ursprünglich unter dem Titel \"Atlan - Im Auftrag der Menschheit\" publiziert wurde. Bis zur Einstellung 1988 erschienen bei Moewig bzw. Pabel-Moewig 850 Heftromane. Ab 1998 gab es wieder zwei Miniserien mit jeweils zwölf Romanen. Seit der dritten dieser Miniserien erschien die Atlan-Heftserie wieder vierzehntäglich mit einer fortlaufenden Nummerierung. Mit dem 60. Heft wurde diese Serie im August 2006 eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Zyklen der Atlan-Heftserie.", "content": "Die Zyklen „Obsidian“ bis „Flammenstaub“ sind von 2004 bis 2006 in ununterbrochener Folge mit 60 Heften erschienen.", "section_level": 3}, {"title": "Bücher (Hardcover).", "content": "Die Erlebnisse des Arkoniden in der Geschichte der Menschheit (Überarbeitung der Atlan-Zeitabenteuer aus den Perry-Rhodan-Planetenromanen), als Imperator von Arkon (mit neuem Lesematerial) sowie in seiner bewegten Jugend (Überarbeitung des „Held-von-Arkon“-Zyklus aus der Heftromanserie) wurden in den so genannten \"Blaubänden\" in Zyklen zusammengefasst.", "section_level": 2}, {"title": "Hörbücher.", "content": "Seit Januar 2008 erscheinen die Blaubände auch als Hörbuch. Als erstes ist der Band „An der Wiege der Menschheit“ erschienen. Hier wird wie bei den Hörbüchern zu den Perry-Rhodan-Silberbänden der Inhalt des Buches ungekürzt vorgelesen. Die Bände werden von Engelbert von Nordhausen gelesen.", "section_level": 3}, {"title": "Taschenbücher.", "content": "Nach der Einstellung der Heftromanminiserien brachte Fantasy Productions von Oktober 2006 bis Dezember 2012 Atlan-Zyklen im Taschenbuch-Format heraus. In einer allgemeinen Reihe, die im 32. Jahrhundert spielt, sind sieben Trilogien, eine Hexalogie und ein Einzelband erschienen, in der zeitweise parallel veröffentlichten Reihe \"Atlan-X\", die in der Vergangenheit der Menschheitsgeschichte angesiedelt ist, zwei Trilogien.", "section_level": 2}, {"title": "Taschenheft-Romane.", "content": "Ab Januar 2013 erschien die Serie \"Atlan – Das absolute Abenteuer\" monatlich im Pabel-Moewig Verlag GmbH im Taschenheft-Format. In ihr sollte der SOL-Zyklus der Heftromanserie in überarbeiteter Form wiederveröffentlicht werden. Nachdem die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen des Verlages zurückblieben, wurde die Serie jedoch nach Band 10 im Oktober 2013 abgebrochen. Die bereits vorbereiteten Bände 11 und 12 sind bis Ende 2013 als E-Books erschienen.", "section_level": 2}, {"title": "Autorinnen und Autoren.", "content": "Die 850 Hefte der klassischen Atlan-Serie wurden von 22 Autorinnen und Autoren geschrieben. Zu den Autoren der weiteren Atlan-Zyklen als Heftserie, Miniserie, in Hardcover und Taschenbücher gehörten: Uwe Anton, Luc Bahl, Michael Berger, Frank Borsch, Michael H. Buchholz, Rainer Castor, Arndt Ellmer, H. G. Ewers, Robert Feldhoff, Bernd Frenz, Oliver Fröhlich, Hubert Haensel, Rainer Hanczuk, Cathrin Hartmann, Marc A. Herren, Horst Hoffmann, Bernhard Kempen, Claudia Kern, Hans Kneifel, Leo Lukas, Dennis Mathiak, Achim Mehnert, Christian Montillon, Nicole Rensmann, Manfred H. Rückert, Rüdiger Schäfer, Ralf Schuder, Susan Schwartz, Christian Schwarz, Joachim Stahl, Michelle Stern, Peter Terrid, Michael Marcus Thurner und Wim Vandemaan.", "section_level": 2}], "src_summary": "Atlan da Gonozal ist einer der Hauptcharaktere in der Science-Fiction-Serie Perry Rhodan, der 1962 in Band 50 in die Handlung eingeführt wurde. Die Figur entwickelte sich erfolgreich und erhielt 1969 eine eigene Serie. Mit einigen Unterbrechungen wurde diese in mehreren Auflagen als Heftroman herausgegeben. Später folgten Bücher, Taschenbücher und Taschenheft-Romane.", "tgt_summary": null, "id": 1688233} {"src_title": "Raumwahrnehmung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Binokulare Raumwahrnehmung.", "content": "Ähnlich einer Kamera erzeugt die Augenlinse ein zweidimensionales Abbild der Umwelt auf der Netzhaut. Dennoch ist eine Raumwahrnehmung, also das Sehen von räumlicher Tiefe, möglich. Sie beruht auf zwei Prinzipien: Zum einen wird die Entfernung eines Objektes von den Augen wahrgenommen, zum anderen erfolgt über die Kenntnis der Welt und der darin vorkommenden Objekte eine Interpretation der räumlichen Tiefe.", "section_level": 1}, {"title": "Parallaxe.", "content": "Der Mensch und viele Tiere besitzen zwei nebeneinander liegende Augen, mit denen gleichzeitig derselbe Punkt im Raum angeschaut werden kann und ein stereoskopisches Sehen möglich ist. Durch den kleinen seitlichen Abstand ist das Bild der beiden Augen aus einer leicht unterschiedlichen Perspektive gesehen, wodurch sich seitliche Verschiebungen (sog. Querdisparation) zwischen verschiedenen Punkten im Raum ergeben. Bis zu einer Entfernung von ca. 10 m kann diese Parallaxe vom Gehirn als räumliche Tiefeninformation interpretiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Konvergenz.", "content": "Zur Betrachtung naher Gegenstände werden die Augen von den nasal gelegenen Augenmuskeln nach innen gedreht, während die Augen bei der Betrachtung weit entfernter Objekte parallel stehen. Bis zu einem Abstand von etwa 3 Metern kann das Gehirn aus der Konvergenz der Blickachsen Informationen über die Entfernung entnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Monokulare Raumwahrnehmung.", "content": "Ist eine stereoskopische Betrachtung nicht möglich oder betrachtet man eine Abbildung, wie beispielsweise eine Fotografie oder ein Gemälde, muss aus den abgebildeten Objekten die räumliche Zuordnung rekonstruiert werden. Umgekehrt werden die monokularen Hinweisreize von Malern usw. eingesetzt, um eine räumliche Wirkung zu erzielen.", "section_level": 1}, {"title": "Akkommodation.", "content": "Um einen Punkt im Raum scharf sehen zu können, wird die Krümmung der Augenlinsen variiert (Akkommodation). Mit der Zeit lernt man, welche Entfernung mit welcher Stärke der Krümmung zusammenhängt, so dass auch umgekehrt aus der Änderung der Linsenkrümmung ein Rückschluss auf die räumliche Tiefe möglich ist. Hier ist die Schätzung der Entfernung auf ca. 1–2 m beschränkt.", "section_level": 2}, {"title": "Linearperspektive.", "content": "Jeder kennt das Beispiel der Eisenbahnschienen oder einer Straße, die sich scheinbar am Horizont zu einem Punkt vereinigen. Dieser Effekt der stürzenden Linien zeigt sich bei allen geraden Kanten und Grenzen von Körpern, die räumlich parallel zueinander liegen. Wir \"wissen\", dass sie parallel verlaufen, und kommen nicht in Versuchung tatsächlich anzunehmen, dass sie sich am Horizont vereinigen – stattdessen lesen wir auch deren Abbild als das einer räumlichen Situation. In der Renaissance erlebten die geometrischen Verfahren der Linearperspektive eine hohe Blüte und brachten eine Fülle an gemalten \"Trompe-l’œils\" hervor. Im Zeitalter des Barock wurde diese Gesetzmäßigkeit auch eingesetzt, um beeindruckende architektonische Wirkungen auf kleinstem Raum zu erzeugen, wie dies meisterhaft Bernini am Vorplatz des Petersdoms in Rom vollzog und geradezu virtuos in dem kleinen Treppenhaus, das in die privateren Gemächer des Papstes führt, der berühmten Scala Regia rechterhand der Hauptfassade des Petersdoms. Beispiel: Auf beiden Bildern laufen die in Wirklichkeit parallelen Kanten von Straße und Schatten auf dem Foto aufeinander zu und werden als Tiefeneindruck interpretiert. Aus mangelnder Erfahrung kommt es auch zu Fehldeutungen, Beispiel Sonnenstrahlen.", "section_level": 2}, {"title": "Relative Größe.", "content": "Ist uns die Größe eines Gegenstandes bekannt, können wir aus seiner relativen Größe (also wie groß er auf dem Retinabild ist), seine Entfernung abschätzen. Sehen wir mehrere identische Objekte in unterschiedlichen relativen Größen, so „lesen“ wir diese als verschieden weit weg und nicht als verschieden große Exemplare, die sich in gleicher Entfernung befinden.", "section_level": 2}, {"title": "Verdeckung – Kulissenwirkung.", "content": "Aufgrund der Eigenart unseres Wahrnehmungsapparates, fehlende Teilstücke von bekannten Formen unwillkürlich im Geiste zu ergänzen, vermuten wir in dem Fall, in dem eine Form eine andere verdeckt, ein Hintereinander und kämen nicht auf die Idee, dass der nur teilweise sichtbaren Form ein Stück fehlt. Diesem Prinzip verdanken wir unter anderem die majestätische Wirkung von hintereinander liegenden Bergketten oder die enorme räumliche Wirkung von mehrschiffigen gotischen Kathedralen, den Säulen- und Bogenwäldern der Alhambra in Granada oder auch der kathedralenähnlichen Wirkung großer Buchenwälder. Im Theater wird dieser Effekt zusammen mit dem Prinzip der Größenkonstanz genutzt, um im begrenzten Raum des Bühnenhauses weiträumige Saalfluchten zu simulieren. Je mehr Überschneidungen von Formen zu sehen sind und je mehr Schichtungen wir ablesen können, umso stärker wird unser Raumeindruck. Beispiel: Ein Beispiel hintereinander angeordneter Berge zeigt das obere Foto.", "section_level": 2}, {"title": "Schatten.", "content": "Weitere Hinweise über die Dreidimensionalität von Körpern und Räumen entnehmen wir ihrem Schattenwurf. Aus dem Lichteinfall lesen wir deren Volumen und Oberflächenbeschaffenheit ab, aber auch die vorherrschende Lichtrichtung und Lichtqualität. Dabei setzt unser Gehirn im Zweifelsfalle voraus, dass das Licht von oben kommt (sog. Licht-von-oben-Heuristik), bevorzugt von links oben (jedenfalls in den Kulturen, die von links nach rechts schreiben und lesen). So können wir sehen, ob es sich um konvexe oder konkave Formen handelt, wie die Grenzen und Übergänge dazwischen beschaffen sind usw. Dementsprechend steigert die schattierte Darstellung der Körper deren Wiedererkennungsgrad. Der Eigenschatten (die dunklere, weil lichtabgewandte Seite) eines Körpers gibt ihm dabei Volumen und Ausdehnung, während der Schlagschatten (d. h. der Schatten, den der Körper auf seine Umgebung wirft) seinen räumlichen Bezug zu anderen Flächen und Körpern definiert – dabei kommt auch das Prinzip der Verdeckung (s. o.) als Wirkung hinzu. Beispiel: Beispiele und mögliche Fehldeutungen finden sich im Artikel \"Kippfigur\".", "section_level": 2}, {"title": "Luftperspektive.", "content": "Gegenstände in großer Ferne erscheinen unschärfer, heller und bläulicher. Diese Entfernungsinformation verdanken wir dem Umstand, dass wir in einem \"trübenden Medium\" leben – der Luft, die uns umgibt. In der Atmosphäre trüben sowohl die eigentlichen Luftmoleküle als auch Wasserdampf und Schwebteile wie Ruß, Rauch oder Sand das Sonnenlicht und das Licht, das von den Körpern reflektiert wird. Diese Trübung bewirkt, dass sich die Kontraste in die Ferne verringern. Schwarze Flächen erscheinen nicht mehr schwarz, weiße nicht mehr weiß, die Farben verlieren ihre Sättigung und zeigen an sonnigen Tagen einen immer größeren Blauanteil, je weiter entfernt ihre Position vom Betrachter ist (siehe Rayleigh-Streuung). Diese Wirkung kann man sehr gut an Tagen sehen, an denen starker Dunst herrscht. Im Gegensatz dazu achte man einmal auf die Lichtwirkung der Aufnahmen der Astronauten auf dem Mond oder der Bilder, die von den Space Shuttles übertragen wurden: Keine noch so kleine Trübung des Himmelschwarz; der Mondhorizont und gleich darüber die kleine blaue Kugel unseres Heimatplaneten scheinen zum Greifen nah. Beispiel: Im Vordergrund auf dem Foto oben ist die Farbe der Bäume dunkelgrün. Mit zunehmender Entfernung hellt sie sich auf und verschiebt sich ins bläuliche. Die entfernten Bergketten sind nur noch wenig dunkler als der Himmel.", "section_level": 2}, {"title": "Relative Höhe.", "content": "Objekte, die sich im zweidimensionalen Abbild nahe an der Horizontlinie befinden, werden als weiter entfernt interpretiert als Objekte, die weiter darüber oder darunter gesehen werden. Auf dieser Heuristik beruht u. a. die Mondtäuschung.", "section_level": 2}, {"title": "Bewegungsparallaxe.", "content": "Bewegen wir uns durch eine Szenerie (z. B. im Auto), ziehen nahe Objekte schneller am Auge vorbei, als weiter entfernte. Dies wird auch als Bewegungsparallaxe bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Akustische Raumwahrnehmung.", "content": "Innenräume können auch akustisch erfahren werden; jeder hat seine spezifische \"akustische Raumsignatur\". Geübte Hörer wissen z. B. auch bei geschlossenen Augen, ob sie sich im Musikvereinssaal in Wien, in einer Lager\"halle\" (Nachhall!), oder aber in der Abteikirche von Le Thoronet befinden. Aufgrund des 360°-Empfangs der Ohren ist der akustische Raumeindruck, anders als der visuelle, ganzheitlich. Trotz physikalisch-akustischer Wissenschaften (z. B. für den Bau von Konzertsälen) steckt die neurobiologische Untersuchung akustischer Raumwahrnehmung immer noch in den Kinderschuhen. Bei Fledermäusen ist die Raumwahrnehmung fast ausschließlich akustisch, und auch blinde Menschen können lernen, das von Objekten und Wänden reflektierte Geräusch selbst erzeugter Klickgeräusche zur Raumwahrnehmung zu nutzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raumwahrnehmung – in der wissenschaftlichen Literatur als Tiefenwahrnehmung bezeichnet – ist die kinästhetische, akustische und visuelle Erfahrung bzw. Konstruktion von Raum. Grundlegend dafür ist die Wahrnehmung der Entfernung vom Beobachter, d. h. der räumlichen Tiefe.", "tgt_summary": null, "id": 30817} {"src_title": "Laboratoire de recherches balistiques et aérodynamiques", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Anfänge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Suche nach einem Platz.", "content": "Die Ursprünge des LRBA reichten an das Ende des Zweiten Weltkriegs zurück, als der französische Staat die Möglichkeit hatte, im Bereich der Raketen mit flüssigem Treibstoff zu forschen. Grundlage hierfür war die Mitarbeit von deutschen Raketentechnikern, die in Peenemünde bis zum Kriegsende an der A4 (V2) gearbeitet hatten. Ähnliche Aktionen wurden in unterschiedlichem Umfang auch von den USA (Operation Overcast), von Großbritannien (Operation Backfire) und von der Sowjetunion durchgeführt. Zwei Arbeitsgruppen sollten gebildet werden: eine für den Raketenantrieb unter der Leitung von Otto Müller und eine für die Raketensteuerung unter der Leitung von Rolf Jauernik. Müller und Jauernik hatten dabei die Freiheit, ihre deutschen Mitarbeiter selbst auszuwählen. Ein Großteil der Mitarbeiter wurde Mitte Mai 1946 eingestellt, nachdem sie ihre Arbeit für die Außenstelle des britischen Ministry of Supply in Cuxhaven (MOSEC) beendet hatten. Da es für Flüssigkeitsraketen noch keine Labors und Teststände in Frankreich gab, arbeiteten die deutschen Techniker zuerst in Emmendingen, in der französisch besetzten Zone Deutschlands, sowie in den benachbarten Orten Riegel am Kaiserstuhl und Denzlingen. Inzwischen wurde General Paul Libessart, ein Ingenieur, von der \"Direction Des Etudes Et Fabrications D’Armement\" (DEFA) beauftragt, einen geeigneten Standort für Forschung und Entwicklung zu suchen. Schließlich fand er in der Nähe von Vernon in der Normandie etwas Passendes: ein ungenutztes Fabrikgelände in Staatsbesitz, mitten im Wald gelegen, mit nur einem einzigen Zufahrtsweg, aber nicht allzu weit von Paris entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung.", "content": "Am 17. Mai 1946 wurde mit dem Dekret 46-1089 das \"Laboratoire de recherches du service technique\" gegründet, das am 31. Juli 1946 in \"Laboratoire de recherches balistiques et aérodynamiques (LRBA)\" umbenannt wurde. Der erste Direktor war Libessart selbst. Die Verwaltung des LRBA befand sich in der Sully-Kaserne in Saint-Cloud. Außer Vernon waren noch weitere Standorte dem LRBA zugeordnet: Im April 1949 wurde diese Organisation zerteilt und nur der Standort Vernon behielt die Bezeichnung LRBA. Zu den Raketentechnikern in Vernon gehörten neben Müller und Jauernick auch Karl-Heinz Bringer, der später das Viking-Triebwerk der Ariane 1 entwickelte, Rolf Engel, Helmut Habermann und Wolfgang Pilz. Neben den beiden Abteilungen für Antrieb und Steuerung wurde bald eine dritte eingerichtet, die sich um die Aerodynamik im Überschallbereich kümmerte. Hierzu wurde auf dem Gelände bald ein Überschall-Windkanal errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe Maybach.", "content": "Unter der Leitung von Karl Maybach kamen schon im Dezember 1946 etwa 75 Ingenieure aus Friedrichshafen nach Vernon. Ihre Aufgabe war es, einen Motor für einen Panzer von 50 t Gewicht zu entwerfen. Nachdem im Januar 1948 ein Prototyp hergestellt wurde und die Serienproduktion anlief, zerstreute sich diese Gruppe wieder.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsprojekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Projekt Super V2.", "content": "Im August 1946 begannen Überlegungen, welche Schritte notwendig wären, damit Frankreich über Großraketen auf Basis der A4 verfügen könnte. Schon Anfang 1947 wurde aber sichtbar, dass der Aufbau von Fabriken, Testständen und Abschussrampen wohl nicht vor 1952 abgeschlossen sein würde, so dass es nicht angebracht schien, sich auf die A4 zu konzentrieren. Stattdessen wurde unter der Projektnummer 4211 eine Neuentwicklung in Angriff genommen, die sich auf das Konzept der A9 stützte. Diese „Super-V2“ sollte eine Nutzlast von 1000 kg über eine Reichweite von 3600 km transportieren können. Hierzu war ein Triebwerk mit 40 t Schub notwendig. Der französische Staat hatte jedoch bald kein Interesse mehr an einer Rakete dieser Größenordnung, so dass das Projekt 4211 nach der Machbarkeitsstudie 1948 nicht mehr weitergeführt wurde. Nach dem Ende dieses Projektes blieben nur noch etwa 30 Deutsche beim LRBA.", "section_level": 2}, {"title": "Veronique.", "content": "Ab März 1949 wurde im LRBA unter der Projektnummer 4213 eine wesentlich kleinere Höhenforschungsrakete entworfen, die Veronique (VERnon-électrONIQUE) mit nur 4 t Schub. Diese Entwicklung mündete in die erste flugfähige Flüssigkeitsrakete Frankreichs. Zwischen 1950 und 1975 wurden knapp 100 Exemplare gestartet, dabei wurden Höhen von bis zu 366 km erreicht. Die Weiterentwicklung Vesta stieg sogar auf 400 km. Parallel zur Veronique arbeitete man im LRBA unter der Leitung von Jean-Jacques Barré an Tests der Rakete Eole (Engin fonctionnant à l’Oxygène Liquide et à l’Ether de pétrole). Die erste Probezündung im Februar 1949 verlief zufriedenstellend, die zweite führte am 6. Januar 1950 zu einer großen Explosion, bei der drei Mitarbeiter verletzt und die Testeinrichtungen zerstört wurden.", "section_level": 2}, {"title": "PARCA.", "content": "Ein weiterer wichtiger Forschungsbereich war die Lenkung und Steuerung einer Rakete, auch zu militärischen Zwecken. Hier arbeitete das LRBA an der funkgesteuerten Boden-Luft-Rakete PARCA (Projectile autopropulsé radioguidé contre avions) in Zusammenarbeit mit dem Radargerät \"Aquitaine\". Trotz über 200 Probeschüssen mit zufriedenstellenden Ergebnissen wurde im Jahre 1958 diese Entwicklung eingestellt, nachdem sich der französische Staat, wie auch andere NATO-Partner, entschieden hatte, die US-amerikanische Hawk zu übernehmen. Mit der Entwicklung konnten wertvolle Erfahrungen über Lenkung und Steuerung gewonnen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Diamant.", "content": "Ab 1961 wurden im LRBA die Triebwerke für die Diamant-Rakete entwickelt, zuerst das Vexin-Triebwerk mit 27 t Schub für die Diamant A, später das Valois-Triebwerk mit 35 t Schub für die Diamant B und die Diamant BP4. Eine Diamant A brachte am 26. November 1965 Astérix, den ersten französischen Satelliten, in die Erdumlaufbahn. Damit wurde Frankreich nach der Sowjetunion und den USA der dritte Staat mit einer eigenen Trägerrakete.", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "Seit Anfang der 1960er gab es Initiativen mehrerer europäischer Staaten, eine gemeinsame Trägerrakete mit der Bezeichnung Europa zu entwickeln, was 1964 zur Gründung der European Launcher Development Organisation (ELDO) führte. Frankreich steuerte hierzu die 2. Stufe \"Coralie\" bei, die im LRBA in Zusammenarbeit mit Nord Aviation entwickelt wurde. Um diese Stufe unabhängig von den anderen Stufen testen zu können, wurde das Fluggerät \"Cora\" entworfen. Weder die Testflüge von Cora noch die der gesamten Rakete 1968–1970 waren erfolgreich. Das Projekt wurde abgesagt und später durch die Ariane ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Umstrukturierung.", "content": "Für das LRBA hatte diese internationale Zusammenarbeit Auswirkungen auf die Organisation. Schon 1967 wurde es der neuen Direction Technique des Engins (DTEn) unterstellt. Außerdem musste der zivile internationale Bereich streng vom militärischen staatlichen getrennt werden. Dies hatte zur Folge, dass am 1. Oktober 1971 der zivile Teil des LRBA an die 1969 gegründete Société européenne de propulsion (SEP) ausgegliedert wurde. Der militärische Teil der LRBA, der sich vor allem mit Lenkwaffen befasste, blieb unter dem bisherigen Namen erhalten. Vor der Trennung hatte das LRBA etwa 1000 Mitarbeiter, danach noch 460. Die Entwicklung des Viking-Triebwerks, das in der Ariane äußerst erfolgreich eingesetzt wurde, wurde zwar in Vernon durchgeführt, aber nicht mehr beim LRBA. Da die magnetischen Lager, die am LRBA entwickelt wurden, nicht nur militärisch, sondern auch kommerziell verwenden wurden, wurde dieser Bereich 1976 in die \"Société de Mécanique magnétique\" (S2M) ausgegliedert, die 2007 von der Svenska Kullagerfabriken aufgekauft und in die \"SKF Magnetics\" umfirmiert wurde. Seit 1977 unterstand das LRBA der neugegründeten Beschaffungsbehörde Direction générale de l’Armement (DGA).", "section_level": 1}, {"title": "Gelände.", "content": "Das Gelände in Vernon beherbergte ursprünglich eine Fabrik des Munitionsherstellers Brandt. 1936 ging es unter der Bezeichnung \"Atelier de chargement de Vernon\" (AVN) in Staatsbesitz über. Während der deutschen Besatzung wurde das Gelände von der \"Société Niortaise de Construction Mécanique (SNCM)\" genutzt. Am 7. Mai und am 2. Juni 1944 wurde die Fabrik von den Alliierten bombardiert.", "section_level": 1}, {"title": "Das Buschdorf.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb das Gelände ungenutzt, bis es im Frühling 1946 vom LRBA übernommen wurde und neue Labors, Werkstätten, Prüfstände und Unterkünfte errichtet wurden. Um die Deutschen von den feindlich gesinnten Einheimischen fernzuhalten, wohnten sie zusammen mit ihren Familien in einer provisorischen Siedlung, der \"Cité de la Madeleine\", die von den Deutschen „Buschdorf“ genannt wurde. Der Umzug der deutschen Raketentechniker erfolgte in zwei Schüben: Ende März und Mitte Mai 1947, die Gruppe Maybach war schon seit Dezember 1946 auf dem Gelände. Mehrere Gebäude für die Unterbringung wurden errichtet. Ende 1949 waren 40 Unterkünften von Deutschen bewohnt, weitere 22 Wohngebäude wurden um 1950 errichtet. Die Gebäude meist hatten drei Wohnungen, für kinderreiche Familien manchmal auch zwei größere. Die Wohnstandard war nicht sehr hoch: es gab kein fließend warmes Wasser, außerdem weder Keller noch Dachboden. Französische Angestellte, die aus anderen Forschungseinrichtungen nach Vernon versetzt wurden, empfanden die Unterkünfte als nicht standesgemäß. Die Familien waren in den ersten Jahren auf Händler angewiesen, die von Vernon mit Mofa, Auto oder Lieferwagen zum Buschdorf hinauf kamen. Später wurde später ein Lebensmittelladen eingerichtet. Im Oktober 1951 wurde eine Grundschule mit zwei Klassen auf dem Gelände eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt wohnten 235 Personen in 72 Haushalten auf dem Gelände. Teilweise lagen die Gebäude auf dem Gebiet der Gemeinde Bois-Jérôme-Saint-Ouen, diese kamen aber 1954 durch eine Grenzbereinigung zur Gemeinde Vernon. Mit zunehmendem Wohlstand der Angestellten wurden die Unterkünfte immer weniger attraktiv. 1977/78 wurden die ersten fünf Wohngebäude abgerissen, weitere folgten. Ende 1979 waren nur noch 29 Wohnungen im Eigentum des LRBA, am 1. Mai 1984 war keine der Unterkünfte mehr bewohnt. In den folgenden Jahren nutzte das französische Heer die Gebäude, um den Häuserkampf zu trainieren.", "section_level": 2}, {"title": "Einrichtungen.", "content": "Neben den Entwicklungslabors waren auch Prüfstände für die Triebwerke notwendig. Der erste (PF1) ging 1949 in Betrieb und konnte Triebwerke mit einem Schub von bis zu 15 t testen. Er wurde aber am 6. Januar 1950 bei der Explosion eines Eole-Triebwerks komplett zerstört und provisorisch durch PF3 ersetzt. Der Prüfstand PF2 war für einen Schub von bis zu 25 t (kurzzeitig 50 t) ausgelegt und ging 1961 in Betrieb. PF4 folgte 1963 und konnte Triebwerke mit einem Schub von bis zu 100 t testen. Der Prüfstand PF5 verfügte über eine Druckkammer, mit dem der Betrieb in der Hochatmosphäre oder im Vakuum nachgestellt werden konnte. Ein Überschall-Windkanal mit der Bezeichnung C4 wurde 1952 ebenfalls auf dem Gelände errichtet. Mit zwei Elektromotoren von je 6500 kW Leistung war es möglich, in einem Querschnitt von 40 cm × 40 cm Strömungsgeschwindigkeiten von Mach 1,35 bis Mach 4,4 zu erreichen, je nach angelegtem Luftdruck, der bis zu 10 bar betragen konnte. Diese Einrichtung wurde auch von anderen Firmen genutzt. Der Windkanal ging 1999 außer Betrieb und ist inzwischen abgerissen, obwohl es in Frankreich keine vergleichbare Einrichtung gibt. Eine weitere aerodynamische Einrichtung war der Schusskanal von über 100 m Länge. Mit einer Leichtgaskanone war es möglich, Projektile von bis zu 300 g Masse mit Geschwindigkeiten von bis zu 6 km/s abzufeuern. Dies erlaubte die Erforschung des Verhaltens von Raumkapseln oder Interkontinentalraketen beim Wiedereintritt. Der Schusskanal ging im Jahre 2000 außer Betrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Schließung.", "content": "Am 24. Juli 2008 erklärte der französische Verteidigungsminister Hervé Morin, dass aus Einsparungsgründen das Forschungslabor in Vernon geschlossen werden müsse. Bis Ende 2012 sollten alle Aktivitäten vom DGA Maîtrise de l’information (ehemals Centre d’électronique de l’armement, CELAR) in Bruz übernommen werden. Quelle:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Laboratoire de recherches balistiques et aérodynamiques (LRBA) war ein französisches Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt in Vernon. Es unterstand der Direction générale de l’Armement (DGA) des französischen Militärs.", "tgt_summary": null, "id": 388571} {"src_title": "Rhauderfehn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Ausdehnung.", "content": "Rhauderfehn liegt im Süden des Landkreises Leer. Der Ortsteil Klostermoor ist das am südlichsten gelegene Dorf Ostfrieslands; dessen Gemarkung bildet den südlichsten Punkt dieser Region. Südlich der Gemeinde erstreckt sich die Nachbarregion Emsland. Rhauderfehn bildet zusammen mit seinen östlichen und westlichen Nachbargemeinden Ostrhauderfehn und Westoverledingen das Overledingerland, einen der vier historischen Landstriche auf dem Gebiet", "section_level": 2}, {"title": "Geologie, Hydrologie und Böden.", "content": "Das geologische Bild wird vom Pleistozän und vom Holozän bestimmt. Weite Teile des Gemeindegebietes sind (inzwischen meist abgetorfte) Hochmoorflächen. Niedermoor findet sich lediglich südöstlich des Ortsteils Backemoor, der selbst aber auf der Geest liegt, ebenso wie die anderen im Norden des Gemeindegebietes gelegenen Ortschaften Rhaude, Holte, Schatteburg und Collinghorst. Ebenfalls auf der Geest liegt der Ortsteil Langholt: Er befindet sich auf einem schmalen Streifen Geest, der mit den genannten nördlich gelegenen Geestdörfern ebenso verbunden ist wie mit der Geest im südlich gelegenen Emsland. Dieser schmale Streifen Geest trennt das Hochmoor im Raum Westrhauderfehn von demjenigen in Ostrhauderfehn. Die Böden der ostfriesischen Geest bestehen aus Decksanden und Geschiebelehm. Rund", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Rhauderfehn hat sieben Nachbargemeinden. Im Nordwesten grenzt die Gemeinde auf einem sehr kurzen Teilstück an die Kreisstadt Leer. Im Norden wird Rhauderfehn von der Gemeinde Detern (Samtgemeinde Jümme) begrenzt, teils bildet die Leda die Grenze. Östlich", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde besteht aus zehn Ortsteilen. Diese sind Backemoor \"(plattdeutsch: Baakmoor)\", Holte \"(plattdeutsch: Holte)\", Burlage \"(plattdeutsch: Burlaag)\", Collinghorst \"(plattdeutsch: Cöllenhöst)\", Klostermoor \"(plattdeutsch: Kloostermoor)\", Rhaude \"(plattdeutsch: Rhaud)\", Rhaudermoor \"(plattdeutsch: Rhaudermoor)\", Schatteburg \"(plattdeutsch: Schattbörg)\", Westrhauderfehn \"(plattdeutsch: Westerfehn)\" und Langholt \"(plattdeutsch: Langholt)\". Letztgenannter Ortsteil hat die Besonderheit, dass sich nur ein Teil des Ortes in der Gemeinde Rhauderfehn befindet. Das Dorf wurde bei der niedersächsischen Kommunalreform 1973 auf die Gemeinden Rhauderfehn und Ostrhauderfehn aufgeteilt. Dem Gefühl der Zusammengehörigkeit hat dies jedoch keinen Abbruch getan. So werden beispielsweise die kirchlich gebundenen Rhauderfehntjer Langholter vom Pastor im Ostrhauderfehntjer Ortsteil", "section_level": 2}, {"title": "Flächennutzung.", "content": "Die Gemeinde ist 102,92 km2 oder 10.292 Hektar groß. Fast 80 Prozent des Gemeindegebiets", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die Gemeinde liegt in der gemäßigten Klimazone, im Einfluss der Nordsee. Im Sommer sind die Tagestemperaturen tiefer, im Winter häufig höher als im weiteren Inland. Das Klima ist von der mitteleuropäischen Westwindzone geprägt. Nach der Klimaklassifikation von Köppen befindet sich die Gemeinde in der Einteilung \"Cfb\". (Klimazone \"C\": warm-gemäßigtes Klima, Klimatyp \"f\": feucht-gemäßigtes Klima, Untertyp \"b\": warme Sommer). Innerhalb der gemäßigten Zone wird es dem \"Klimabezirk Niedersächsisches Flachland Nordsee-Küste\" zugeordnet, der maritim geprägt ist und sich durch relativ kühle und regenreiche Sommer, verhältnismäßig milde, schneearme Winter, vorherrschende West- und Südwestwinde sowie hohe Jahresniederschläge auszeichnet. Wetterdaten werden für das benachbarte Leer erhoben, das ähnliche klimatische Bedingungen aufweist: Die Temperaturen liegen dort derzeit im Jahresmittel bei 9 °C mit Höchstwerten in den Monaten Juli", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Ein „Jammertal“ genanntes Hochmoorgebiet südöstlich von Burlage ist Teil eines großen Naturschutzgebietes mit dem Namen „Esterweger Dose“, das sich größtenteils jedoch auf dem Boden der Gemeinden Ostrhauderfehn, Saterland und Samtgemeinde Nördhümmling befindet. Insgesamt hat das seit 2005 bestehende Naturschutzgebiet eine Fläche von 4729 ha oder 47,29", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Ältester Ortsteil ist wohl das Dorf Backemoor im Norden Rhauderfehns. Die Kirche dort stammt etwa aus dem Jahr 1250. Backemoor war zu Zeiten der friesischen Freiheit wahrscheinlich der Versammlungsort der Ratsleute aus dem gesamten Overledingerland. Im 13. Jahrhundert gründeten Johanniter aus Burgsteinfurt die Kommende Langholt als Doppelkommende in dem bis dahin völlig unerschlossenen Gebiet. Die Kommende wurde am Flusslauf Langholter Tief errichtet, das sowohl im Westen wie auch im Osten von weiträumigem Hochmoor umgeben war. Am 8. September 1319 wurde die Kommende Langholt in einem Vergleich zwischen dem Johanniter-Hospital Burgsteinfurt und den friesischen Komtureien erstmals urkundlich erwähnt.", "section_level": 2}, {"title": "Unter den Cirksena (1464–1744).", "content": "Nachdem Kaufleute aus Emden bereits während des Dreißigjährigen Krieges die ersten Fehnsiedlungen Ostfrieslands angelegt hatten, darunter Großefehn (1633) als erste, geriet auch das Hochmoor südlich von Rhaude in deren Blickfeld. Die Emder Bürger Harm van den Berge und Röttger Franzisci erwarben 1649 von der Landesherrschaft eine Konzession zur Anlage einer Fehnkolonie im Bereich der Rhauder Schanze. Das Vorhaben geriet jedoch ins Stocken und wurde von den Kaufleuten schließlich aufgegeben. Die Vorarbeiten in", "section_level": 2}, {"title": "Fehngründung unter preußischer Herrschaft.", "content": "Nachdem der letzte Graf von Ostfriesland, Carl Edzard, bereits im frühen Lebensalter kinderlos verstorben war, fiel Ostfriesland im Jahr 1744 durch eine seit dem Ende des 17. Jahrhunderts bestehende Exspektanz an Preußen. Die Ämterstruktur aus Cirksena’scher Zeit wurde übernommen, das heutige Gemeindegebiet gehörte zum Amt Stickhausen, das in etwa das östliche Drittel des heutigen Landkreises Leer umfasste. Backemoor und Holte waren in jener Zeit die wichtigsten Standorte von Handwerkern und Händler im heutigen Gemeindegebiet und – mit allerdings deutlichem Abstand – der zweit- und drittgrößte Handelsort nach Detern, dem nahe dem Amtssitz gelegenen Ort. In Backemoor wurden 1756 von den preußischen Beamten fünf Schneider, vier Zimmerleute, drei Tischler, je zwei Bäcker, Kaufleute, Maurer, Radmacher, Schmiede und Schuster sowie je ein Böttcher und Leineweber registriert, zusammen also 26 Kaufleute und Handwerker. In Holte waren es im selben Jahr fünf Leineweber, vier Zimmerleute, je drei Schneider und Bäcker, je zwei Kaufleute, Maurer und Schmiede sowie ein Schuster, in summe 22 Kaufleute und Handwerker. Zum Vergleich: In Detern waren es 53.", "section_level": 2}, {"title": "Unter wechselnden Herrschaften.", "content": "Das Gemeindegebiet kam mit ganz Ostfriesland nach der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt 1806 an das Königreich Holland. 1807 wurde die Kommende Langholt auf Anordnung von Ludwig Napoleon, dem König von Holland, dem Ostfriesland zu dieser Zeit unterstand, eingezogen und so zur Staatsdomäne. 1810 kam Ostfriesland an das Kaiserreich Frankreich. Nach den Befreiungskriegen wurde Ostfriesland für kurze Zeit wieder preußisch. Allerdings hatten sich die am Wiener Kongress beteiligten Staaten auf Gebietstausche geeinigt, von denen auch", "section_level": 2}, {"title": "Vom Kaiserreich zum Nationalsozialismus.", "content": "1910 beschloss der Leeraner Kreisausschuss den Bau einer Kleinbahn von Westrhauderfehn nach Ihrhove, wo ein Anschluss an die normalspurige Emslandstrecke bestand. Am 3. November 1912 wurde die Kleinbahn in Betrieb genommen, an der der preußische Staat, die Provinz Hannover und der Landkreis Leer beteiligt waren. Die NSDAP fasste im Landkreis Leer erst spät Fuß – im Gegensatz zu den ostfriesischen Nachbarlandkreisen Wittmund und Weener (bis 1932 noch selbstständig) sowie zu Teilen des Landkreises Aurich. In der Fehnkolonie Westrhauderfehn waren während der Weimarer Republik die Sozialdemokraten stark vertreten, „sicherlich eine Folge der besonderen Berufs- und Sozialstrukturen, die in den Fehngemeinden bestanden. Dort lebten außerordentlich viele Seeleute, Werftarbeiter und kleine Kolonistenfamilien.“ Bei den Reichstagswahlen im September 1930 allerdings legte die NSDAP auch im Landkreis Leer stark zu, wovon auch das heutige Gemeindegebiet betroffen war. Wie im Wittmunder und Auricher Raum waren es vor allem die Geestdörfer, in denen die Nationalsozialisten", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Krieg wurden in der Gemeinde Rhauderfehn Vertriebene aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches aufgenommen, wodurch die Einwohnerzahl erstmals über 10.000 kletterte. Die Verteilung auf die einzelnen Ortsteile war dabei durchaus unterschiedlich: Während im noch nicht voll erschlossenen Klostermoor der Flüchtlingsanteil bei rund zehn Prozent lag, betrug er in Backemoor und Rhaude fast ein Viertel. Einige Fehnkanäle wurden im Laufe der Zeit auch wieder zugeschüttet, z. B. 1949 die Rhauderwieke. In der unmittelbaren Nachkriegszeit war der Landkreis Leer unter den drei ostfriesischen Landkreisen am stärksten mit Ostflüchtlingen belegt, weil er – im Gegensatz zu den Landkreisen Aurich und Wittmund – nicht als Internierungsgebiet für kriegsgefangene deutsche Soldaten diente. Allerdings nahm der Landkreis Leer in der Folgezeit unter allen niedersächsischen Kreisen die meisten Personen auf, die schon in den Ostgebieten arbeits- oder berufslos waren. Auch der Anteil der über 65-Jährigen lag höher als im Durchschnitt Niedersachsens. Hingegen verzeichnete der Landkreis Leer unter allen niedersächsischen Landkreisen den geringsten Anteil an männlichen Ostflüchtlingen im Alter von 20 bis 45 Jahren. Die Geschichte der Moorkolonisierung in der Gemeinde fand mit der Aufnahme des Ortsteils Klostermoor in den Emslandplan (1951) seinen Abschluss. Rhauderfehn ist damit die einzige Gemeinde des Landkreises", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Eine systematische Erfassung der Einwohnerzahlen durch die Obrigkeit fand in Ostfriesland seit dem Beginn der preußischen Zeit (1744) statt. Allerdings sind aus jener Zeit selten offizielle Zahlen für einzelne Dörfer übermittelt, so dass die Heimatforschung sich oftmals auf kirchliche Quellen stützt. Die Einwohnerzahl der heutigen Gemeinde Rhauderfehn ist seit dem frühen 19. Jahrhundert recht kontinuierlich gewachsen, auch während der Auswanderungswelle in die USA im 19. Jahrhundert, die weite Teile Ostfrieslands erfasste. Zwischen 1821 und 1925 hat sich die Einwohnerzahl ziemlich genau verdreifacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg überschritt die Einwohnerzahl erstmals die 10.000er-Grenze, bedingt durch die Aufnahme von Vertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches. Wegen mangelnder Beschäftigungsmöglichkeiten nahm die Zahl in den 1950er-Jahren wieder ein wenig ab, um dann erneut anzusteigen. Bei Bildung", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung des Ortsnamens.", "content": "Der Grundbestandteil des Namens Rhauderfehn geht auf das alte Geestdorf Rhaude zurück. Rhaude wurde möglicherweise bereits in den Werdener Urbaren als \"Renuuidu\" erstmals urkundlich erwähnt. In den Urbaren sind viele der ältesten ostfriesischen Ortsnamen verzeichnet. Ein Nachweis, ob \"Renuuidu\" mit Rhaude übereinstimmt, steht allerdings noch aus. Entstanden ist der Ortsname aus dem altfriesischen \"Rath-widu\" oder \"Roth-widu\", was mit Rodungswald übersetzt wird und auf die im Mittelalter noch weitläufigen Wälder auf der Geest hinweist. Die Endung -fehn verweist darauf, dass es sich bei Rhauderfehn um eine Moorsiedlung handelt. In niederdeutschen Urkunden aus dem 15. Jahrhundert bedeutet das Wort Fehn (oder \"Veen\", wie im Niederländischen) zunächst einmal", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Im Gegensatz zum restlichen Ostfriesland war die CDU im Landkreis Leer nach dem Zweiten Weltkrieg bereits sehr frühzeitig organisiert und erzielte dort die besten Ergebnisse innerhalb der Region. Bei der Bundestagswahl 1949 erzielte sie die Mehrheit in allen Ortschaften außer Rhaudermoor und Backemoor, wo sich die SPD durchsetzte. Bereits bei der Bundestagswahl 1953 allerdings war das Gemeindegebiet fest in der Hand der CDU, die mit Ausnahme Backemoors überall die absolute Mehrheit erzielte, in Backemoor die relative. Bei der Bundestagswahl 1969 gewannen die Christdemokraten schließlich in allen Ortsteilen die absolute Mehrheit. Erst die „Willy-Brandt-Wahl“ 1972, die der SPD in Ostfriesland ein Rekordergebnis und das Eindringen in manche vorherige CDU-Bastion erbrachte, beendete die Dominanz der CDU, die in den südlichen Ortsteilen Klostermoor und Burlage sowie in den alten Geestdörfern Schatteburg, Holte und Rhaude zwar die absolute Mehrheit behielt, in den einwohnerstarken Ortsteilen Westrhauderfehn und Rhaudermoor sowie in Collinghorst und wiederum Backemoor den Sozialdemokraten den Vortritt lassen mussten. Die genannten fünf CDU-Hochburgen blieben solche auch in der folgenden Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat der Gemeinde Rhauderfehn besteht aus 32 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 15.001 und 20.000. Der Gemeinderat wird durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister der Gemeinde Rhauderfehn ist seit der Wahl am 11. September 2011 der als parteiloser Kandidat angetretene", "section_level": 2}, {"title": "Vertreter im Land- und Bundestag.", "content": "Rhauderfehn gehört zum Wahlkreis Leer. Zur Landtagswahl in Niedersachsen 2017 traten dort 15 Parteien an. Davon hatten sechs Parteien Direktkandidaten aufgestellt. Direkt gewählter Abgeordneter ist Ulf Thiele (CDU). Über die Landesliste zog zusätzlich Meta Janssen-Kucz (Bündnis 90/Die Grünen) in den niedersächsischen Landtag ein. Rhauderfehn gehört zum Bundestagswahlkreis", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Die Gemeinde Rhauderfehn hat nach ihrer Entstehung das Wappen der ehemaligen Gemeinde Westrhauderfehn übernommen: In Blau ein goldener Anker, der oben mit einem Knauf versehen und beiderseits geflügelt", "section_level": 2}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Die Gemeinde Rhauderfehn ist eine Partnerschaft mit der rund 2600 Einwohner zählenden Stadt Alsleben (Saale) im Salzlandkreis (Sachsen-Anhalt) eingegangen. Die Partnerschaftsurkunde wurde", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Ostfriesland ist traditionell stark protestantisch geprägt. Während sich aber im Westen des Overledingerlandes (also der Gemeinde Westoverledingen) noch zahlreiche reformierte Gemeinden finden, ist Rhauderfehn bereits nahezu vollkommen lutherisch. 53 Prozent der Bevölkerung gehören der lutherischen Kirche an, vier Prozent der reformierten. Durch die Ansiedlung von katholischen Siedlern aus dem benachbarten Hümmling im Emsland sowie den Zuzug von Vertriebenen aus dem deutschen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg haben Katholiken einen Anteil an der Gesamtbevölkerung von 22 Prozent, ein Wert, der anderenorts in Ostfriesland kaum erreicht", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "In Westrhauderfehn gibt es ein Fehn- und Schiffahrtsmuseum, das sowohl die Geschichte der Fehnbesiedlung", "section_level": 2}, {"title": "Kirchen und Orgeln.", "content": "Mehrere historische Backstein-Kirchen sind in Rhauderfehn zu finden, die drei ältesten von ihnen stammen aus dem 13./14. Jahrhundert. St. Laurentius und St. Vincenz in Backemoor wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet und diente als Versammlungsort der Richter aus dem ganzen Overledingerland. An die Saalkirche mit eingezogener Apsis wurde im 15. Jahrhundert der westliche Glockenturm angebaut, der als Wehrturm konzipiert ist, worauf die starken Mauern, die Schießscharten und der eingebaute Kamin hinweisen. Im Apsisbogen sind vorreformatorische Malereien zu sehen. Der Flügelaltar datiert von 1701/02. Überregional bedeutend ist die Rokoko-Orgel von Johann Friedrich Wenthin aus dem Jahr 1782, die noch weitgehend erhalten ist und über ein originales Gambenregister verfügt. Die romano-gotische Dreifaltigkeitskirche in Collinghorst entstand um 1250 und wurde 100 Jahre später verlängert und um Turm und Chorraum ergänzt. Auch hier legen Schießscharten, die Kaminanlage und eine einklappbare Luke im Turm nahe, dass er als Wehrturm diente. Ein schmaler Gang verband Turm und Kirche und konnte mittels einer Luke, die noch heute über dem Eingangsportal erkennbar ist, verschlossen werden. Der Taufstein aus Bentheimer Sandstein stammt aus dem", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "In Rhauderfehn gibt es etwa 30 Sportvereine, die ein breit gestreutes Angebot von Fußball über Wassersport bis", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Im Müllerhaus neben der Hahnentanger Mühle, der Galerie des Kunstkreises Rhauderfehn, werden regelmäßig Kunstausstellungen gezeigt. In der Konzertreihe „Weltklassik", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Rhauderfehn ist eine Auspendler-Gemeinde. 4364 Einwohner sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In der Gemeinde selbst gibt es 2383 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. 1323 Einpendlern stehen 3304 Auspendler gegenüber. Eine Arbeitslosen-Quote für die Gemeinde selbst wird nicht berechnet. Im Geschäftsbereich Leer der Agentur für Arbeit, der den Landkreis Leer ohne Borkum umfasst, lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2015 bei 6,3 Prozent. Sie lag damit 0,4 Prozentpunkte über dem niedersächsischen Durchschnitt. In der Gemeinde gab es zu jenem Zeitpunkt knapp 600 Arbeitslose. Obschon die Landwirtschaft bei der Flächennutzung eine überragende Rolle spielt, geht der Anteil der Beschäftigten in diesem Wirtschaftssektor nicht über ein Prozent hinaus. Mit 33 Prozent lag das produzierende Gewerbe im Jahr 2014 vor den Bereichen Handel, Gastgewerbe und Verkehr, die 23 % einnahmen. Auf weitere Dienstleistungen entfallen die restlichen 42 Prozent. In dieser Statistik der abhängig Beschäftigten sind jedoch die selbstständigen Landwirte nicht enthalten, so dass der Anteil der in der Landwirtschaft Erwerbstätigen noch etwas höher liegt. In der Gemeinde befinden sich drei Gewerbegebiete: \"Rhauderfehn-Mitte\" (12,5 ha), \"Rhaudermoor\" (13 ha) und \"Burlage\" (2 ha).", "section_level": 1}, {"title": "Ansässige Unternehmen.", "content": "In Rhauderfehn ist seit 1962 ein Werk des Reißverschluss-Herstellers \"Opti\" ansässig, das heute zur britischen Coats-Gruppe gehört. Es wurde seinerzeit in der Fehngemeinde angesiedelt, weil in den Werken in Essen und Duderstadt Arbeitskräftemangel herrschte, in Ostfriesland hingegen Arbeitskräfteüberschuss. In dem Werk waren zeitweise 1000 Menschen beschäftigt, heute noch zirka 350. Opti ist damit noch stets der größte Industriebetrieb der Gemeinde und einer der wenigen Textilindustriebetriebe Ostfrieslands. In der Nahrungsmittelindustrie", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "In den vergangenen Jahrzehnten hat der Tourismus an Bedeutung gewonnen. 2010 wurden in der Gemeinde 32.000 Übernachtungen gezählt, eine Steigerung um 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neben der Moorlandschaft nutzt die Gemeinde auch den Wasserreichtum und setzt auf das entsprechende Tourismussegment. Dazu dient auch eine im April 2010", "section_level": 2}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Aufgrund der eher kargen Moorböden in weiten Teilen wird der Milchwirtschaft meist der Vorzug vor dem Ackerbau gegeben. Allerdings wird auch Ackerbau betrieben. Dabei kommt es teilweise zu einer Flächenkonkurrenz zwischen Milchwirtschaft und Ackerbauern, besonders jenen, die Pflanzen zur Gewinnung von Energie aus Biogas nutzen wollen. Biogasanlagen haben inzwischen die", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "In Rhauderfehn erscheint die Tageszeitung \"General-Anzeiger\", die Heimatzeitung für das Overledingerland und das angrenzende Oldenburg. Früher wurde diese im Verlag \"Siebe Ostendorp\" verlegt, heute erscheint sie in der Zeitungsgruppe Ostfriesland.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Gemeinde Rhauderfehn ist Trägerin von acht Grundschulen, die sich auf das Gemeindegebiet verteilen. Auch das gesamte Spektrum an weiterführenden Schulen findet sich im Ort: Eine Haupt- und eine Realschule sowie", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Rhauderfehn wird nicht von der Eisenbahn erschlossen und auch von einer Autobahn weder durchkreuzt noch tangiert. Der wichtigste Straßenverkehrsträger ist die Bundesstraße 438, die das Gemeindegebiet in ungefährer Nordwest-Südost-Richtung durchzieht. Die B 438 beginnt bei Folmhusen in der westlichen Nachbargemeinde Westoverledingen, wo sie von der Bundesstraße 70 (Leer–Papenburg) abzweigt. Sie führt durch Rhauderfehn und die östliche Nachbargemeinde Ostrhauderfehn, bevor sie auf dem Gebiet der Gemeinde Saterland in die Bundesstraße 72 einmündet. Der Verkehrskreisel im Zentrum von Westrhauderfehn ist mit 26.000 Fahrzeugen pro Tag der am stärksten befahrene Abschnitt einer Bundesstraße im Overledingerland. Davon entfallen jedoch nur 15 Prozent auf den Durchgangsverkehr, der Rest ist Quell- und Zielverkehr. Die nächstgelegenen Autobahn-Anschlussstellen sind abhängig vom Quellort innerhalb der Gemeinde und dem Zielort. Für Fahrten auf der Autobahn 31 nach Süden in Richtung Ruhrgebiet liegt die Anschlussstelle Papenburg", "section_level": 2}], "src_summary": "Rhauderfehn ist eine Gemeinde im ostfriesischen Landkreis Leer in Niedersachsen. Der Sitz der Gemeindeverwaltung ist in Westrhauderfehn. Mit Einwohnern ist sie die viertgrößte Kommune des Landkreises Leer. Diese verteilen sich auf rund 103 Quadratkilometer. Nicht zu Rhauderfehn gehört die politisch selbstständige Gemeinde Ostrhauderfehn, ebenfalls im Landkreis Leer. ", "tgt_summary": null, "id": 1939301} {"src_title": "Extended Data Output Random Access Memory", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Details.", "content": "Der Unterschied zwischen EDO- und FPM-RAM macht sich nur beim sogenannten Pagemode-Betrieb bemerkbar, bei dem mehrere Datenbits aus derselben Speicherseite (\"Page\") ausgelesen werden. In diesem Fall haben alle die gleiche Zeilenadresse (\"Row Address\"), jedoch unterschiedliche Spaltenadressen (\"Column Address\"). Das Protokoll lässt sich – sowohl beim FPM-RAM als auch beim EDO-RAM – dadurch vereinfachen, dass man die Übermittlung der gleich gebliebenen Zeilenadresse weglassen kann. Für das Auslesen von Daten aus der Speicherseite ist nun nur noch die Übertragung der Spaltenadresse notwendig. Die Gültigkeit der Spaltenadresse wird durch eine fallende Flanke (vgl. Diagramm zum Lesezugriff) am externen CAS-Steuereingang (\"Column Address Strobe\") gekennzeichnet. Nach einer gewissen Verzögerung stellt der DRAM die neuen Daten an seinen Ausgängen bereit. Der EDO-RAM unterscheidet sich in einem kleinen Detail vom FPM-RAM. Obwohl die für Rechner-Hauptplatinen („Mainboard“) bestimmten FPM- und EDO-RAM-Speichermodule physikalisch in die gleichen Steckplätze passen, funktioniert EDO-RAM entweder gar nicht in Mainboards ohne EDO-Unterstützung oder wird wie FPM angesprochen. Umgekehrt können jedoch fast immer Mainboards mit EDO-Unterstützung auch mit FPM-RAM betrieben werden. EDO-RAM gibt es mit Zugriffszeiten von 70 ns, 60 ns und 50 ns. Auf Mainboards, die den Front Side Bus mit 66 MHz Takt betreiben, können EDO-RAM mit 70 ns Zugriffszeit Probleme verursachen. Die Versionen mit maximal 32 MiB Kapazität haben die weiteste Verbreitung gefunden, wohingegen jene Versionen ab 64 MiB Kapazität sich gehäuft als inkompatibel zu den marktüblichen Mainboards erwiesen haben. Später gab es sogar Module mit 128 MiB, die aber wegen der damals schon vorhandenen Dominanz von SDRAM nicht mehr in großen Stückzahlen verkauft wurden. Die Ungültigkeit der Spaltenadresse wird beim älteren FPM-RAM durch die steigende Flanke der CAS-Steuerleitung signalisiert. Als Folge dessen deaktiviert der FPM-RAM seine Datentreiber, wodurch das zuvor gültige Datum von den externen Datenausgängen verschwindet (vgl. Diagramm zum page mode). Der Zustand der Datenausgänge bleibt solange undefiniert, bis durch Angabe einer neuen Spaltenadresse und eine fallende Flanke der CAS-Leitung der Vorgang wiederholt wird. Der FPM-RAM stellt die ausgelesenen Daten im \"Pagemode\" also nur für einen Bruchteil der Zykluszeit an seinen Ausgängen zur Verfügung. Beim neueren EDO-RAM wird hingegen die steigende Flanke der CAS-Steuerleitung ignoriert. Die Datentreiber bleiben aktiv, und die zuvor ausgelesene Dateninformation bleibt an den externen Datenausgängen solange bestehen, bis sie durch eine neue Information ersetzt wird (vgl. Diagramm zum EDO-Modus). Durch diese Modifikation des Protokolls wird zunächst keinerlei Erhöhung der Datentransferrate erreicht. Es wird lediglich erreicht, dass das ausgelesene Datum während der gesamten Pagemode-Zykluszeit an den externen Datenausgängen zur Verfügung steht. Die verlängerte Verfügungszeit der ausgelesenen Daten beim EDO-RAM ermöglichte es, die mit der Weiterentwicklung der DRAMs einhergehende Geschwindigkeitssteigerung besser auszunutzen, indem man die Zykluszeit im \"Pagemode\" schrittweise weiter verringerte. Durch die innerhalb eines Zyklus verlängerte Verfügungszeit der Daten war trotz der verringerten Zykluszeit ein sicheres Auslesen der Daten gewährleistet. Der dadurch im \"Pagemode\" erreichte Leistungsgewinn des EDO-RAM wurde üblicherweise überschätzt und lag nur im Bereich weniger Prozente.", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Entwicklungen.", "content": "Beim BEDO-DRAM wurde die interne Steuerung des EDO-RAM modifiziert, sodass die Daten mehrerer aufeinander folgender Speicheradressen in einem einzigen Taktzyklus gemeinsam ausgelesen werden können. Diese Technik konnte sich am Markt nicht durchsetzen. EDO-RAM wurde in nahezu allen Anwendungsbereichen durch SDRAM ersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der EDO-RAM (Extended Data Output RAM, auch als \"Hyper Page Mode\" RAM bezeichnet) ist ein Halbleiterspeicher. Er gehört zur Gruppe der DRAMs. Er stellt eine geringfügige Weiterentwicklung des FPM-RAM (Fast Page Mode RAM) dar. Aufgrund seiner etwas erhöhten Datentransferrate begann er diesen etwa ab 1996 abzulösen.", "tgt_summary": null, "id": 2459385} {"src_title": "Guntram Palm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Guntram Palm wurde als Sohn einer bekannten Schorndorfer Apothekerfamilie geboren. Nach dem Abitur nahm er ein Studium der Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft an den Universitäten in Tübingen und Heidelberg auf, das er mit beiden juristischen Staatsexamina sowie 1959 mit der Promotion zum Dr. jur. abschloss (Dissertationsthema: \"Geschichte der Amtsstadt Schorndorf im Mittelalter\"). Während seines Studiums wurde er Mitglied der Studentenverbindung Akademische Gesellschaft Stuttgardia Tübingen. Anschließend war er als Rechtsanwalt in Stuttgart tätig. Von 1992 bis zur Pensionierung im Jahr 2000 übte er das Amt des Präsidenten der Landeszentralbank Baden-Württemberg aus. Als solcher war er Mitglied des Zentralbankrates der Deutschen Bundesbank. Guntram Palm war mit Ute Dollmann verheiratet; aus der Ehe stammen drei Kinder, Christoph Palm, ebenfalls Politiker und von 2000 bis 2016 Oberbürgermeister von Fellbach, Ulrich Palm, Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer, sowie Michael Palm (Spieleautor). Guntram Palm verstarb am 11. Februar 2013 im Alter von 81 Jahren in seinem Wohnhaus in Korb im Rems-Murr-Kreis.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Palm trat zunächst in die FDP/DVP ein, war von 1964 bis 1972 Mitglied des Baden-Württembergischen Landtages und amtierte von 1966 bis 1976 als Oberbürgermeister der Stadt Fellbach. Er wechselte 1975 zur CDU und war von 1980 bis 1992 erneut Landtagsabgeordneter. Palm amtierte 1976/1977 unter Minister Karl Schiess als Politischer Staatssekretär im Innenministerium des Landes Baden-Württemberg. Nach dem Rücktritt Traugott Benders infolge des Selbstmords der RAF-Terroristen in Stuttgart-Stammheim wurde er am 2. November 1977 als Justizminister in die von Ministerpräsident Hans Filbinger geführte Landesregierung berufen. Er übernahm am 30. August 1978 als Nachfolger von Lothar Späth die Leitung des Innenministeriums und wechselte am 4. Juni 1980 als Ressortchef ins Finanzministerium. Am 13. Januar 1991 schied er aus der Landesregierung aus und wurde als Minister von Gerhard Mayer-Vorfelder abgelöst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Guntram Martin Palm (* 21. Juni 1931 in Berlin; † 11. Februar 2013 in Korb, Baden-Württemberg) war ein deutscher Jurist, Landeszentralbankpräsident und Politiker (FDP/DVP, CDU).", "tgt_summary": null, "id": 786274} {"src_title": "Tele 5", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1988 bis 1992.", "content": "Vom 11. Januar 1988 bis 31. Dezember 1992 existierte ein Fernsehsender Tele 5, der lizenzrechtlich gesehen ein anderer Sender war als der heutige Fernsehsender Tele 5, auch wenn es zwischen beiden Programmen inhaltliche und personelle Kontinuitäten gibt. Der von 1988 bis 1992 ausgestrahlte Privatsender Tele 5 ging aus dem 1984 gestarteten Musiksender musicbox hervor und wurde 1993 in DSF und 2010 schließlich in Sport1 umbenannt, das bis heute auf Sendung ist. Gleichzeitig gab es jedoch auch Gesellschafterwechsel. Beteiligt an dem Tele 5 von 1988 bis 1992 waren die TMG (Herbert G. Kloiber) mit 45 Prozent, Silvio Berlusconi mit 45 Prozent und Musicbox-Gründer Wolfgang Fischer mit 10 Prozent, später gehalten durch die CLT. Im Gegensatz zum heutigen, als Unterhaltungsspartenprogramm ausgestalteten Tele 5 handelte es sich um ein Vollprogramm, das auch mehrmals täglich Nachrichtensendungen ausstrahlte. Die Gründung des Senders war u. a. eine Initiative Berlusconis, der in Italien schon damals mit Canale 5 einen erfolgreichen Privatsender betrieb. Tele 5 war für kurze Zeit Teil einer europäischen Senderfamilie, es gab Tele 5 in Deutschland, Tele 5 (heute: Telecinco) in Spanien, La Cinq in Frankreich (wo die charakteristische Blume durch einen Stern ersetzt wurde) und Canale 5 in Italien. 1992 kaufte Leo Kirch den Sender, der eine Konkurrenz für seinen eigenen Sender ProSieben war. Zum 1. Januar 1993 wurde Tele 5 in den Sender DSF (Deutsches Sportfernsehen) umgewandelt, der den Sendeplatz übernahm (La Cinq beendete im selben Jahr die Ausstrahlung). Ein Großteil der Sendungen und Shows von Tele 5, wie beispielsweise \"Ruck Zuck, Hopp oder Top\" und \"Bim Bam Bino,\" fanden sich noch Monate und Jahre später auf anderen Sendern wieder.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 2002.", "content": "Zehn Jahre nach Einstellung von Tele 5 sicherte sich die Tele München Gruppe die Marke „Tele 5“ für den Betrieb eines neuen Fernsehsenders. Am 28. April 2002 nahm das „neue“ Tele 5 den Sendebetrieb unter der Führung des alten und neuen Programmchefs Jochen Kröhne auf. Erfolgreiche Sendungen im zunächst bunten Programmmix, der sich zu Teilen an die Programme des „alten“ Tele 5 anlehnte, waren die Wrestling-Show \"SmackDown!,\" die zu Beginn mit durchschnittlich über 300.000 Zuschauern die erfolgreichste regelmäßige Sendung auf Tele 5 war, oder auch neue Folgen von \"Ruck Zuck,\" die rund 100.000 Zuschauer erreichten. Weitere Programmelemente waren in der Anfangszeit die Erstwiederholungen der Formel-1-Rennen, die Late-Night-Show \"Big Brother bei Nachtfalke\" mit Jochen Bendel und Thilo Henrik Schrödel \"(Der Schwede)\" sowie Alexandra Polzin und Simon Krätschmer (später: Dennie Klose) und das Reise-Shopping-Format \"FerienSupermarkt.tv,\" heute: sonnenklar TV. Ähnlich wie bei \"Bim Bam Bino\" fanden sich Anime im Tagesprogramm, zuerst unter dem Namen \"Toongate\", was aber durch ein reguläres Programm ersetzt wurde. Aus dem Tele-München-Lizenzpool fanden sich Anime, die bereits auf RTL2 liefen. \"Gundam Wing\", \"Die Buschbabies\", \"Crush Gear Turbo\" und \"Medabots\" waren jedoch Premieren.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 2005 – Neuer Fokus auf fiktionale Unterhaltung.", "content": "Seit 22. September 2005 liegt der Programmschwerpunkt, zunächst unter dem Motto „Wir lieben Kino“, später mit „Gute Unterhaltung“, auf internationalen Spielfilmen und Serien. Ziel der Umstrukturierung unter der neuen Geschäftsführung von Ludwig Bauer und Kai Blasberg war, neben der Positionierung als Spielfilmsender im Jahr 2005 die deutliche Erhöhung des Marktanteils. Seither konnte Tele 5 diesen von 0,4 auf 1,2 % steigern (erwachsene Zuschauer 14 bis 49 Jahre). Ein wesentlicher Schritt dorthin war mit einer Bereinigung der Programmstruktur verbunden. Ein Jahr nach der Neupositionierung wurde das nächtliche Programmfenster von Fashion TV aus dem Programm genommen und durch Serien- und Spielfilmwiederholungen ersetzt. 2008 trennte sich Tele 5 im Zuge einer Qualitätsoffensive auch von Call-In-Formaten. Die Sendefläche im Tagesprogramm wird seither für Familienserien genutzt. Neu eingeführt wurden bereits 2005 die beiden Programmmarken \"Meisterwerke\" und \"5 Sterne Kino,\" unter denen Spielfilmhighlights und Blockbusterkino gezeigt werden. Der Dienstag ist für die Programmhöhepunkte der Woche reserviert, mittwochs gibt es Filme für ein weibliches Publikum, freitags Action- und Asia-Kino. Die Wochenend-Filme sind im Tagesprogramm auf Familienunterhaltung ausgelegt. Weitere regelmäßige Themenschwerpunkte sind programmierte Spielfilmnächte, Mottowochen und -abende. Immer wieder stellt der Sender auch Dokumentationen und Spielfilme zu Themenschwerpunkten zusammen. Das Programm ist mit Science-Fiction-Klassikern wie \"\", \"\" und \"\" sowie \"Andromeda\", \"Stargate – Kommando SG-1\" und \"Stargate Atlantis\" und Mystery-Serien wie \"Akte X\", \"Nick Knight – Der Vampircop\" und \"Smallville\" auf Anhänger von Mystery- und ScienceFiction-Serien ausgerichtet. Alleinige Gesellschafterin von Tele 5 ist die Tele München Gruppe (TMG). Sie verfügt über einen umfangreichen Lizenzvorrat für Spielfilme und Serien, in dem neben Hollywood-Straßenfegern auch europäische Produktionen zu finden sind. Passend zum Thema werden das Filmmagazin \"Steven liebt Kino\" mit Steven Gätjen und Star-Biografien, unter anderem aus der Reihe \"True Hollywood Story\", ausgestrahlt. Im Jahr 2007 wurde Thomas Gottschalk prominenter Botschafter von Tele 5. Er steht dem Sender und der Tele München Gruppe (TMG) als Ideengeber und Präsenter für Inhalte im Umfeld von Spielfilm, Kino und neue Medien zur Verfügung. Neben der wöchentlich ausgestrahlten Filmkolumne \"Gottschalk\" präsentierte er in \"Gottschalks Classics\" 2009 auch zu verschiedenen Anlässen eine Auswahl seiner Gäste aus \"Gottschalk Late Night\". Off air engagiert sich Tele 5 für das Thema Kino, sei es im Rahmen des Sponsorings von Filmpremieren, sei es als Hauptsponsor des Filmfestes München (2008, 2011, 2012). Auch die Veranstaltungsreihe \"Tele 5 Director’s Cut,\" ein Branchenevent, das im Rahmen der Filmfeste in Berlin, München und Hamburg stattfindet, gehört dazu. Seit 2007 ist Tele 5 der Sender mit der höchsten Steigerung an Werbeumsätzen im deutschen Fernsehmarkt. 2008 wurde der bisherige Vermarktungschef Kai Blasberg Nachfolger des bisherigen Geschäftsführers Ludwig Bauer. Seit 8. Januar 2010 verwendet Tele 5 ein neues Sendelogo. Am 19. Februar 2011 startete der Sender mit einem neuen Markenauftritt und dem Slogan „Gute Unterhaltung“. Der alte Slogan „Wir lieben Kino“ soll unterdessen auch im Zuge des neuen Markenauftritts für den Spielfilmbereich erhalten bleiben. Am 18. Oktober 2011 wurde die Senderkennung von Tele 5 HD für die Plattform HD+ via Astra 19,2° Ost aufgeschaltet. Der Sendestart war am 19. Oktober 2011. Im Dezember 2011 zeigte Tele 5 die erste Staffel der TV-Satire \"Walulis sieht fern,\" die großes Medienecho fand und 2012 in der Sparte \"Unterhaltung\" den Grimme-Preis gewann. Seit Oktober 2012 zeigt Tele 5 die Satiresendung \"Kalkofes Mattscheibe,\" die zuvor bei Premiere sowie ProSieben gelaufen war. Außerdem wurden weitere Satiresendungen wie \"ulmen.tv 2.0\" und \"Rüttens Bullshit Universum\" sowie die Polit-Talkshow \"Stuckrad-Barre\" ins Programm aufgenommen. 2013 wurde \"Stuckrad-Barre\" für einen Grimme-Preis im Wettbewerb \"Unterhaltung/Spezial\" nominiert.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 2013.", "content": "Im Sommer 2013 experimentierte Tele 5 einige Wochen mit einem Anime-Block, bestehend aus \"Guilty Crown\" und \"Black Lagoon\", die beide zum ersten Mal im deutschen Free-TV gezeigt wurden. Damit wollte man nicht nur „eine weitere Farbe in sein Programm [bringen]“, sondern auch „einen neuen Akzent“ im deutschen Fernsehen setzen. Aufgrund schlechter Quoten wurde dieser Block aber durch die Absetzung \"Guilty Crowns\" Ende Juli aufgelöst. Auch im Sommer, nämlich am 26. Juli, startete in der erweiterten Prime-Time das Format \"Die schlechtesten Filme aller Zeiten\", das, moderiert von Oliver Kalkofe und Peter Rütten, entsprechende Filme zeigt; am 2. August startete auf dem Sendeplatz Kalkofes ein von Puppen moderiertes Satire-Format namens \"Eye TV – Der durchgeknallte Puppensender\", dessen Puppen teilweise bereits unter dem Titel „Bullzeye“ bei \"Freitag Nacht News\" auftauchten. Im Herbst 2013 startete \"Hans Sarpei – Das T steht für Coach\", bei dem der Kult-Fußballer als Gast-Trainer für Amateurvereine auftritt. Seit Ende Juni laufen zudem das von 3sat adaptierte \"Playlist – Sound of my Life\" sowie \"Leider geile Werbeclips!\". Das Jahr 2017 war das erfolgreichste Geschäftsjahr der Sendergeschichte.", "section_level": 2}, {"title": "Tele 5 Austria.", "content": "Am 1. Mai 2012 ging Tele 5 Austria auf Sendung. Es sendet das gleiche Programm wie Tele 5 Germany, lediglich die Werbeeinspielungen sind für den österreichischen Markt angepasst. Tele 5 Austria SD wurde im Juli 2013 eingestellt und durch ATV HD ersetzt. Tele 5 Austria HD ist weiterhin auf der gleichen Satelliten-Frequenz wie das deutsche Tele 5 HD empfangbar. Nach den Werbefilmen strahlt Tele 5 Austria Programmhinweise des österreichischen ATV aus. Die Vermarktung der Werbezeiten erfolgt ebenfalls in Zusammenarbeit mit ATV.", "section_level": 1}, {"title": "Logos.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Neues Tele 5.", "content": "Seit 2015 werden für einige Sendungen abweichende Cornerlogos verwendet, die schlicht aus dem Schriftzug „TELE 5“ in unterschiedlichen Schriftarten bestehen.", "section_level": 2}, {"title": "Tele 5 HD.", "content": "Seit 19. Oktober 2011, 10:30 Uhr, sendet Tele 5 HD über die SES-Astra-Plattform HD+. Wie bei den meisten Sendern, die über HD+ zu empfangen sind, wird bei Tele 5 HD teils das SD-Programm hochskaliert. Auch die Kunden von Vodafone und Telekom Entertain können das HD-Angebot von Tele 5 bereits nutzen. Seit 3. Dezember 2013 verbreitet Vodafone Kabel Deutschland Tele 5 HD. Ebenso im Kabelfernsehnetz von Unitymedia.", "section_level": 1}, {"title": "Empfang.", "content": "Tele 5 ist in vielen Ballungsräumen über die freenet TV-Plattform per DVB-T2 zu empfangen. Über Kabel lässt sich Tele 5 in allen Bundesländern auch flächendeckend digital empfangen. Des Weiteren ist Tele 5 über IPTV mit Telekom Entertain, Vodafone, Waipu.tv und Zattoo zu empfangen. Die Daten für den Empfang über Satellit Astra 19,2° Ost lauten: \"Tele 5 SD:\" Transponder: 104, Downlinkfrequenz: 12480 MHz, Symbolrate 27500, Polarisation: Vertikal, FEC: 3/4 \"Tele 5 HD:\" Art: DVB-S2, Transponder: 109, Frequenz: 12574 MHz, Symbolrate: 22000, Polarisation: Horizontal, FEC: 2/3, Modulation: 8PSK", "section_level": 1}], "src_summary": "Tele 5 (eigene Schreibweise: \"TELE 5\") ist ein deutscher privater Fernsehsender mit Sitz in Grünwald bei München, lizenziert von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Unter dem Namen Tele 5 existieren in Polen und Spanien ebenfalls private TV-Stationen, sie stehen heute jedoch in keiner Verbindung zum deutschen Tele 5. ", "tgt_summary": null, "id": 764353} {"src_title": "Kandel (Berg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geologie und Relief.", "content": "Der Kandel gehört zum Zentralschwarzwälder Gneisgebiet. Das Bergmassiv ist in seiner Großform tektonisch bedingt: Die Kandel-Scholle steigt pultförmig von der Hochfläche um Sankt Peter nach Nordwesten hin an. Sie ist von Verwerfungen umgeben, die sich teilweise als deutliche Geländekanten abzeichnen; so liegen die Rheinebene mehr als 1000 Meter und die Gipfel jenseits des Elztales 500–600 Meter tiefer als der Kandel. Die andauernde Heraushebung der Kandel-Scholle gegenüber der Rheinebene (1–2 mm/a) äußert sich zuweilen in Erdbeben. Das Kandelmassiv ist von tiefen Tälern radial in teils rundliche, teils felsige Bergrücken aufgelöst. Die Steilhänge erreichen nach Südwesten (Glottertal) 600 m, nach Nordwesten (Elztal) 650 m und nach Nordosten (Tal der Wilden Gutach) gut 700 m. Nur südostwärts dacht sich der Berg allmählich ab, Richtung Sankt Peter um 500 m und zur \"Platte\" über den Zweribachwasserfällen hin um gut 200 m. Der ausgedehnte grünlandreiche Südhang führt zu deutlicher Thermik und beeinflusst mit den hier oft entstehenden großen Gewitterzellen das Wettergeschehen des Breisgaues. Die auf die eiszeitlichen Vergletscherungen zurückgehenden Formenelemente des Gebirgsstockes treten im Landschaftsbild weniger deutlich in Erscheinung als bei anderen Schwarzwaldbergen ähnlicher Höhe.", "section_level": 1}, {"title": "Sport- und Freizeitmöglichkeiten.", "content": "Am Kandel werden verschiedene für gebirgige Regionen typische Freizeitmöglichkeiten angeboten, unter anderem gibt es Wege zum Wandern und Radfahren, z. B. den Südteil des Kandelhöhenwegs des Schwarzwaldvereins. Am Großen Kandelfelsen kann geklettert werden, und es gibt Startplätze für Drachen- und Gleitschirmflieger. Auch Radrennfahrer nutzen den Berg für eine Auffahrt, die auf 12 Kilometern 926 Höhenmeter überwindet, was einer durchschnittlichen Steigung von 7,7 % entspricht und die Straße ebenfalls bei Motorradfahrern beliebt macht. Im Jahr 2000 führte die dritte Etappe der Deutschland Tour über den Kandel. Udo Bölts erreichte als erster den Gipfel. Am 13. August 2005 fand im Rahmen der Regio-Tour ein Bergzeitfahren von Waldkirch auf den Kandel statt. Bester wurde Tony Martin mit einer Zeit von 33 Minuten und 43 Sekunden. Alljährlich findet auch der Kandel-Berglauf statt. Start ist auf dem Marktplatz der Stadt Waldkirch, von dort geht es über 12,2 Kilometer und 980 m Höhenmeter auf der Kreisstraße zur Passhöhe. Seit 1986 ist die Zeit von Wolfgang Muenzel (LG Frankfurt), der die Strecke in 48 Minuten und 39 Sekunden bewältigte, ungeschlagen. Der Gipfel kann alternativ auch über eine Busverbindung (\"Kandel Rasthaus\") von Freiburg über Denzlingen oder St. Peter erreicht werden. Im Winter stehen Skilifte zur Verfügung, und bei guten Schneeverhältnissen wird eine 5 km lange Loipe gespurt. Der Bergrettungsdienst im Gebiet wird ganzjährig durch die Ortsgruppe Waldkirch der Bergwacht Schwarzwald sichergestellt, die auf dem Kandel eine Bergrettungswache unterhält.", "section_level": 1}, {"title": "Ereignisse rund um den Kandel.", "content": "In der frühen Neuzeit galt der Kandel als der „Blocksberg des Schwarzwaldes“. Das untere Elztal war einer der Schwerpunkte der Hexenverfolgung in Deutschland. Die Walpurgisnacht wird heute als Brauchtumspflege begangen. Nach einer Sage trieb die Hexe Gfällrote dort ihr Unwesen. Der obere Teil des Kandelfelsens, die \"Teufelskanzel\", brach 1981, in der Walpurgisnacht vom 30. April zum 1. Mai, ab. Etwa 2.000 Kubikmeter Gestein lösten sich und liegen nun unterhalb des Felsens. Die Koinzidenz zur Walpurgisnacht und die Tatsache, dass zwischen dem Schutt ein Reisigbesen gefunden wurde, führte bei Anwohnern zu dämonologischen Erklärungen des Felssturzes. Die echte Ursache ist bis heute unklar, ein zunächst vermuteter Erdstoß konnte aufgrund von seismologischen Aufzeichnungen ausgeschlossen werden. Der Geograf Werner Bätzing vermutet, dass eine Frostsprengung vorlag, die durch im Wechsel tauendes und gefrierendes Wasser bewirkt wird, besonders im Frühjahr. In der Schutthalde sind dazu passend mehrere Eiszapfen gefunden worden. Der Reisigbesen stammte nachweislich von dem Felsmechaniker Peter Rambach, der in den Monaten vor dem Absturz Sicherungsarbeiten am Fels durchführte. Am 5. Dezember 2004 ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,43 auf der Richterskala. Das Epizentrum lag im Bereich Waldkirch/Kandelmassiv, das eigentliche Erdbebenzentrum etwa 12 km darunter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kandel ist mit die höchste Erhebung im Mittleren Schwarzwald und der Hausberg der Stadt Waldkirch. Durch seine exponierte Lage wirkt er eindrucksvoller als benachbarte Berge vergleichbarer Höhe.", "tgt_summary": null, "id": 2385264} {"src_title": "Johannes Nider", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Niders Vater, ein Flickschuster, starb sehr früh. Seine schulische Bildung erhielt der um 1380 geborene Johannes Nider vermutlich bei den Benediktinern im Kloster St. Georg (Isny) seiner Heimatstadt. 1402 trat er in den reformierten Dominikanerkonvent in Colmar im Elsass ein. Bald darauf entsandte sein Orden ihn nach Worms, dann nach Straßburg, wo er ab 1404 zusammen mit seinem Ordensbruder Johannes Mulberg predigte. Seit 1414 vertrat Nider seinen Orden beim Konstanzer Konzil; dort kam er mit den Hussiten in Berührung. Der Hinrichtung von Jan Hus 1415 hat er vermutlich nicht beigewohnt, wohl aber anderen Hinrichtungen. Nach Ende des Konstanzer Konzils 1418 ging Nider möglicherweise nach Italien, wo er ebenfalls als Reformer tätig war, doch sein genauer Aufenthaltsort zu dieser Zeit ist unklar. Ab 1422 studierte er in Köln und Wien und promovierte 1426. 1427 wurde er zum Prior des Dominikanerklosters in Nürnberg berufen, wo er bis 1429 wirkte. 1429 wurde er damit betraut, das Kloster der Dominikaner in Basel zu reformieren, das dank des Wirkens von Nider bald als „dominikanischer Musterkonvent“ galt. So wurde der Basler Dominikanerkonvent zu einem der Verhandlungsorte des Basler Konzils. Johannes Nider hielt die Predigt zu dessen Eröffnung am 27. Juli 1431 im Basler Münster. Er war eine der maßgeblichen Persönlichkeiten dieses Konzils. 1434 musste er aus den konziliaren Verhandlungen ausscheiden, nachdem er als Lektor der Sentenzen zum Wiener Dominikanerkonvent versetzt worden war. 1436 wurde er Dekan der dortigen Theologischen Fakultät. Nider starb in Nürnberg am 13. August 1438.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken und Bedeutung.", "content": "Nider bemühte sich in seinen Schriften, durch seine Predigten und als Verantwortlicher für mehrere Häuser seines Ordens um die Reform der Kirche seiner Zeit, des Säkularklerus wie der Klöster. Er forderte auch von Laien ein Leben nach den klösterlichen Idealen. Aus seinem umfassenden Schrifttum wurde bis weit ins 20. Jahrhundert hinein fast ausschließlich sein um 1435/1437 in lateinischer Sprache erschienenes Werk \"Formicarius\" (dt. \"Der Ameisenstaat\") beachtet, das im ausgehenden 15. Jahrhundert und auch danach häufig zusammen mit dem \"Hexenhammer\" des Heinrich Institoris abgedruckt wurde. Der \"Formicarius\" ist eine der vom \"Hexenhammer\" meistbenutzten Zitatenquellen und ein wichtiges Zeugnis der Geschichte der Hexenverfolgungen, da Nider sich zu den abergläubischen Vorstellungen des ausgehenden Mittelalters über Hexerei, Nigromantie (Totenbeschwörung) und Besessenheit äußert. Dabei zog Nider in Dialogform zwischen einem Theologen und einem „Faulen“ einen Vergleich zwischen den diversen Auswüchsen der Ketzerei und den Ameisenarten. Das Buch nimmt sich des Klerus der Zeit und der Reformen an. Sein Werk \"Die 24 goldenen Harfen\" liegt als Handschrift von 1464 vor (vgl. dazu Johannes Richenbach) und erschien 1472 in Augsburg auch als gedruckte Inkunabel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes Nider (* vor 1385 in Isny im Allgäu; † 13. August 1438 in Nürnberg) war ein deutscher Theologe und Angehöriger des Dominikaner-Ordens. Als Kirchenreformer gilt er als einer der Vorkämpfer der Bewegung der „strengen Observanz“, der es um die genaue Befolgung der Ordensregeln ging.", "tgt_summary": null, "id": 2095092} {"src_title": "Appleseed", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach einem Krieg in der nahen Zukunft sind weite Landstriche der Erde entvölkert. In Nordamerika, wo die Geschichte spielt, konzentriert sich das Leben auf die futuristische Metropole Olympus. Die beiden Protagonisten \"Deunan Knute\", eine ehemalige Polizistin, und \"Briareos Hecatonchires\", ein Cyborg und \"Deunans\" Partner, gelangen nach Olympus, müssen aber feststellen, dass sie dort wie lange von der Zivilisation getrennte Außenseiter sind. Hinzu kommt der krasse Gegensatz vom vorherigen Leben der beiden in der sog. „Badside“ – einer vom langen Krieg gezeichneten und größtenteils verlassenen urbanen Landschaft – und dem (fast zu) idyllischen Leben in Olympus. Daneben entdecken die beiden, dass ein großer Teil der Bevölkerung in Olympus aus sogenannten „Bioroiden“ besteht: das sind genmodifizierte Menschen, die zu einem globalen Neuanfang nach dem langen Krieg beitragen sollen. Deunan und Briareos treten schon bald nach ihrem Eintreffen in Olympus in eine paramilitärische Polizeieinheit (S.W.A.T.; später: E.S.W.A.T.) ein, die auch geheime Spezialaufträge erledigt. Damit gelangen \"Deunan\" und \"Briareos\" endgültig in den Sog des technischen und gesellschaftlichen Experiments, das Olympus darstellt. Eine wichtige technologische Errungenschaft von Olympus sind die sog. \"Landmates\" oder \"Exos\" (gepanzerte Exoskelette). \"Deunan\" legt sich gleich zu Beginn des zweiten deutschen Bandes einen solchen \"Exos\" zu, der auch prompt seine erste Bewährungsprobe zu bestehen hat, als eine ebenfalls aus der \"Badside\" nach Olympus gekommene Gruppe mit schwerbewaffneten \"Exos\" den Zentralcomputer von Olympus zerstören will. Die Geschichte ist auch in der japanischen Ausgabe nicht abgeschlossen, sie war auf 8–10 japanische Bände angelegt. Es ist offen, ob es eine Fortsetzung geben wird.", "section_level": 1}, {"title": "Die deutsche Ausgabe.", "content": "Die deutsche Ausgabe des Manga erschien als Tankōbon in erster Auflage im Jahr 1994 bei Feest Comics, zum Preis von je 16,80 DM. Das Format liegt zwischen DIN A4 und A5, jedes Buch umfasst etwa 100 Seiten. Die insgesamt vier Bücher der japanischen Ausgabe verteilten sich damit in der deutschen Version auf neun Bände.", "section_level": 1}, {"title": "Kinofilm.", "content": "Appleseed wurde 2004 von Shinji Aramaki neu verfilmt. Bei der Produktion dieser Neuauflage standen Produzent Fumihiko Sori bekannte Persönlichkeiten aus der Anime-Szene zur Seite. So wurde etwa für das Charakter-Design der Erschaffer der Final-Fantasy-Charaktere engagiert. Der Film versucht hierbei, die damalige Mangaserie zu imitieren und Masamune Shirows Weltanschauung bestmöglich im Skript umzusetzen. Ermöglicht wurde die Herstellung des Films durch verschiedene moderne Techniken wie beispielsweise Motion Capturing, Face Capturing, Cel Shading und 3D-Animationen. Durch diese modernen Techniken entsteht eine besondere Atmosphäre, welche den Zuschauer – im Gegensatz zu den 2D-Animationen im Anime – näher an die Handlung und an die Charaktere heranbringen soll. Im deutschen Sprachraum wurde der Film am 12. Dezember 2005 auf DVD veröffentlicht. Am 11. März 2008 erschien der 2. Teil mit dem Titel Appleseed: Ex Machina in Deutschland als DVD und Blu-Ray-Disc. Darüber hinaus wurde 2006 eine 26-teilige Anime-Serie produziert. Ob und wann die Serie den Weg nach Deutschland findet, ist momentan noch unklar. 2011 entstand die Serie Appleseed XIII, welche von Universum Anime am 15. Juni 2012 in Deutschland auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wurde. In Deutschland erschien am 31. Juli 2014 der vierte Teil auf DVD und Blu-ray.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Manga Appleseed wurde ab 1985 von dem damals 25-jährigen Masamune Shirow gezeichnet und im japanischen Verlag Seishinsha veröffentlicht. Er gehört zum Genre der Science Fiction. Der Name stammt von der amerikanischen Folklore-Gestalt Johnny Appleseed. ", "tgt_summary": null, "id": 416150} {"src_title": "Johann Conrad Schlaun", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Schlaun gehört zu den bedeutendsten Architekten des deutschen Barocks. Er besuchte zunächst das damalige Progymnasium Marianum in Warburg und danach das Gymnasium Theodorianum in Paderborn. Anschließend stand er in Diensten des paderbornischen Infanterieregiments. Paderborn war durch den Kölner Kurfürsten Clemens August I. von Bayern in Personalunion mit dem Fürstbistum Münster verbunden. Schlaun wechselte in den Militärdienst des Bischofs von Münster. Die Verbindung seiner militärischen Laufbahn mit der Tätigkeit als Architekt war im Zeitalter des Barocks durchaus üblich, wie das Beispiel Johann Balthasar Neumanns zeigt, mit dem er ab 1720 zusammenarbeitete. Er unternahm zwischen 1722 und 1742 mehrere längere Reisen nach Italien, Frankreich und nach Süddeutschland. 1729 ernannte ihn Clemens August zu seinem Landingenieur, außerdem wurde er in Münster Generalmajor der Artillerie. Seine charakteristische Physiognomie geht wahrscheinlich auf die Immunerkrankung Rosazea zurück. Seine Heimat, das Fürstbistum Paderborn, und seine Wahlheimat Münster verdanken ihm einige ihrer schönsten Bauten. Die von Schlaun immer wieder verwandte Kombination von Sandstein mit rotem Klinker und weißen, mehrfach unterteilten Fenstern wird oft als „Westfälische Sinfonie“ bezeichnet. Johann Conrad Schlaun lebte bis zu seinem Tode in dem von ihm entworfenen Stadthaus an der Hollenbecker Straße in Münster, das dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel. Er liegt in der Pfarrkirche Liebfrauen-Überwasser in Münster begraben. Der genaue Ort seiner Grabstätte ist nicht bekannt. Sein Geburtshaus im Warburger Ortsteil Nörde wurde in den 1970er-Jahren unter Missachtung des Denkmalschutzes abgerissen.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Johann Conrad Schlaun entstammt der angesehen bürgerlichen Familie der Schlaun bzw. Sluyn oder Sloun. Die verschiedenen Zweige der Familie kommen aus Geseke, Osnabrück, Rüthen, Ahden, Hildesheim, dem Raum Trier und sogar aus Holland. Ihre Heiratspolitik bildet einen fast geschlossenen Kreis, sodass sich dieselben Familien miteinander immer wieder verschwägerten und versippten. Jedoch lebte schon Henricus Schluen, Johann Conrads Vater, distanziert zur Schlaun-Familie. Sie hatten wahrscheinlich familiäre Beziehungen zum Osnabrücker Stamm der Schlaun. Aus erster Ehe Schlauns mit Maria Katharina, geb. Bourell gingen hervor: In zweiter Ehe war er mit Anna Katharina, geb. Rehrmann verheiratet. Aus dieser Ehe gingen hervor:", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Conrad Schlaun (* 5. Juni 1695 in Nörde im Hochstift Paderborn; † 21. Oktober 1773 in Münster als \"Johann Conrad Schluen\") war ein deutscher Baumeister, Architekt und Militär des Barocks.", "tgt_summary": null, "id": 204887} {"src_title": "Hauptrefinanzierungsinstrument", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung.", "content": "Das Hauptrefinanzierungsgeschäft gehört zu den Offenmarktgeschäften. Die Initiative zu Offenmarktgeschäften geht nach dem Standardtender von der EZB aus. Das Geld wird einmal pro Woche (die Termine werden mindestens drei Monate im Voraus durch den unverbindlichen \"Tenderkalender\" bekanntgegeben) den Geschäftsbanken für die Laufzeit von einer Woche (vor 2004: 2 Wochen) angeboten. Die nationalen Zentralbanken wickeln die Geschäfte für die EZB ab. Nach Übernahme ihrer geldpolitischen Verantwortung führte die EZB ab dem 1. Januar 1999 Hauptrefinanzierungsgeschäfte über das \"Mengentenderverfahren\" durch. Zum 26. Juni 2000 wechselte die EZB zum so genannten \"Zinstenderverfahren\": Die Zentralbank benennt die zu emittierende Geldmenge und legt darüber hinaus einen \"Mindestbietungssatz\" fest, das heißt den minimalen Zins, zu dem sie Offenmarktgeschäfte tätigt. Im Rahmen des Hauptrefinanzierungsinstruments ist dies der \"Hauptrefinanzierungssatz\". Die an einer Refinanzierung interessierten Geschäftsbanken benennen nun im Rahmen des Tenderverfahrens jeweils denjenigen Zins, zu dem sie bereit sind, das Geschäft abzuwickeln. Die Zuteilung der Gelder erfolgt nach dem Ende der Gebote gemäß der Höhe des gebotenen Zinses. Hierbei verwendet die EZB das \"amerikanische Verfahren\". Während der Finanzkrise kehrte die EZB im Oktober 2008 wieder zum Mengentenderverfahren zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die Zentralbankgeldmenge ist in der Regel klein im Vergleich zur in öffentlichem Umlauf befindlichen Geldmenge M3 und steht in keinem festen Verhältnis zu ihr. Auch ist sie bis auf das in Kundenbesitz befindliche Bargeld kein Teil der Geldmenge M3, da Zentralbankguthaben nur zwischen Banken als Zahlungsmittel dienen. Trotzdem haben Leitzinsänderungen erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft. So setzen sie z. B. obere und untere Grenzen für die Geldmarktzinsen (siehe EURIBOR oder LIBOR), zu denen sich Geschäftsbanken untereinander Kredite einräumen, da ein Interbankenkredit durch die Übertragung von Zentralbankgeld substituiert werden könnte. Über die mittel- bis langfristigen Ausblicke der Zentralbanken und weitere Transmissionsmechanismen wirken sich Leitzinsänderungen auch auf Spar- und Kreditzinsen längerer Laufzeit und andere Größen der Volkswirtschaft wie Lohnniveau, Inflation oder Wirtschaftswachstum aus. Die Europäische Zentralbank orientiert ihre Geldpolitik primär an ihrem Inflationsziel, andere Zentralbanken darüber hinaus auch an Wachstums- oder Beschäftigungszielen. Durch die Konkurrenz unter den Geschäftsbanken werden die Zinsen auf dem Geldmarkt an die Kredit- und Einlagezinsen weitergegeben, wie unter Geldschöpfung (Abschnitt \"Betrachtung der Zinsen\") erklärt wird. Die sehr kurze Laufzeit ist der große Vorteil des Hauptrefinanzierungsinstruments, da somit jede Woche die Bedingungen für einen Großteil des Refinanzierungsvolumens neu festgelegt werden können. Das bedeutet, dass die EZB durch das Hauptrefinanzierungsinstrument jederzeit Einfluss auf den Geldmarkt hat. In einer wirtschaftlich schlechten Phase betreibt sie eine expansive Geldpolitik (wodurch Kredite billiger werden), in einer wirtschaftlich guten Phase eine restriktive bzw. kontraktive Geldpolitik (wodurch die Inflation niedrig gehalten werden soll). Letztere Geldpolitik kann auch in einer schlechteren wirtschaftlichen Phase betrieben werden, wenn die Teuerungsrate zu groß werden sollte. Dieser Schritt wird von den Zentralbanken meist sorgfältig abgewogen.", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung.", "content": "Die längerfristige Geldvergabe erfolgt bei der EZB über die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte. Kurzfristige Geldvergabe erfolgt über die Spitzenrefinanzierungsfazilität.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Hauptrefinanzierungsinstrument \"(main refinancing operation, MRO)\" ist das wichtigste geldpolitische Instrument der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie kann mit Hilfe dieses Instruments indirekt die Zinsen am Geld- und Kapitalmarkt beeinflussen und somit die Refinanzierungskosten der Geschäftsbanken steuern. ", "tgt_summary": null, "id": 1149020} {"src_title": "Gänseliesel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Brunnenfiguren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Göttinger Gänseliesel.", "content": "Das Gänseliesel vor dem alten Rathaus ist als Brunnenschmuck seit 1901 das Wahrzeichen der Universitätsstadt Göttingen. Die Bronzefigur wurde von dem Bildhauer Paul Nisse nach einem Entwurf des Architekten Heinrich Stöckhardt geschaffen. Seit 1990 ist es eine Kopie, während sich das Original im Städtischen Museum befindet.", "section_level": 2}, {"title": "Die Gänseliesel von Monheim am Rhein.", "content": "Die Stadt Monheim am Rhein trägt seit 1939 eine Gänseliesel im Wappen, das vom Heraldiker Wolfgang Pagenstecher nach dem Vorbild des Siegels von Amtsvogt Johann Wilhelm Aschenbroich 1791 entworfen wurde. In der Stadtmitte vor dem Rathaus-Center befindet sich ein Gänseliesel-Brunnen mit zwei wasserspeienden Gänsen, der 1937 vom Düsseldorfer Bildhauer Julius Haigis aus Bronze gestaltet wurde. Seit 1955 bildet jährlich eine Gänseliesel zusammen mit der Sagengestalt des \"Spielmanns\" das „Traditionspaar“ der Rheingemeinde.", "section_level": 2}, {"title": "Gänseliesel in anderen Städten.", "content": "Ähnliche Brunnenfiguren gibt es auch andernorts, beispielsweise in Hannover der Gänseliesel-Brunnen auf dem Steintorplatz (Carl Dopmeyer, 1898), in Berlin-Wilmersdorf der Gänselieselbrunnen auf dem Nikolsburger Platz (Cuno von Uechtritz-Steinkirch, 1910) und auf dem Haußmannsplatz in Kreischa. In Stuttgart gibt es einen Gänsepeterbrunnen. In Wien gibt es einen Gänsemädchenbrunnen. Ein Gänselieselbrunnen besteht in Bruneck am Vorplatz der St.-Katharina-Kirche auf dem Rain. In Steinach (Bad Bocklet) gibt es in der Federgasse eine Gänseliesel-Skulptur.", "section_level": 2}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Ein Märchen der Gebrüder Grimm mit dem Titel „Die Gänsemagd“, das aber nur sehr vage mit dem Sujet dieses Artikels zusammenhängt. Tatsächlich existierte aber bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts kein korrespondierendes Märchen zu dieser Figur. Erst 2001 wurde im Rahmen eines Wettbewerbes des Göttinger Tageblattes nachträglich ein solches Märchen konstruiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gänseliesel ist die Bezeichnung für eine Frauenfigur in Verbindung mit Hausgänsen. \"Liesel\" ist eine Kurzform des weiblichen Vornamens Elisabeth. Die Figur der Gänseliesel wurde häufig von Künstlern in Form von Gemälden oder Skulpturen thematisiert. Als schmückendes Element von Gebäuden und Brunnen finden sich vielerorts Reliefs oder Statuen, die eine Gänseliesel zeigen. Oft handelt es sich dann um Darstellungen von Alltagssituationen, in denen Mägde oder Mädchen die Gänse hüten oder zum Markt bringen.", "tgt_summary": null, "id": 2232667} {"src_title": "Bützow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Stadt liegt im Norden von Mecklenburg-Vorpommern zwischen Schwerin und Rostock. Das breite Tal der Warnow teilt Bützow in einen nordwestlichen und einen südöstlichen Bereich. Es wird von Grundmoränen und Moränen flankiert. Im Norden liegt der Bützower See und die Mündung der Nebel in die Warnow. Ortsteile sind Parkow, Horst und Wolken. Weitere Siedlungen auf dem Stadtgebiet sind Dreibergen, Eichhof und Vierburg.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Ab 1171 wurde der Burgward \"Butissowe\" bzw. \"Butessowe\" öfter genannt und ab 1229 hieß es dann verkürzt \"Buszowe\" oder \"Butzow\". Der Ortsname könnte den polabischen Personennamen \"Butis\", \"Budis\" oder \"Bytis\" enthalten, der auch bei den Sorben, Tschechen und Polen gebräuchlich war. Neben Waren (Müritz), Gnoien und anderen Siedlungsplätzen wird Bützow bereits um 150 n. Chr. von Claudius Ptolemäus als \"Bunitium\" erwähnt.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "1171 wurde die slawische Burg (castrum Butissowe) im \"Land Bützow\" (Terra Butissowe) erwähnt. Um 1180 wurde Bützow unter Bischof Berno bischöfliche Residenz und von 1229 stammt eine erste Urkunde des Bischofs. Vermutlich ab 1229 erfolgte die planmäßige Anlage als deutsche Stadt, die 1236 das Stadtrecht erhielt. Sie befand sich im Besitz der Bischöfe von Schwerin. 1239 war sie Hauptresidenz des Bistums Schwerin. 1248 wurde das Kollegiatstift der Stadtkirche St. Elisabeth gegründet. Die Stiftslandtage fanden in Bützow statt. 1263 begann der Bau der Befestigung und der Burg. Ab 1270 ist hier ein Archidiakonat. 1468 wurde das Kloster Bethlehem für die Schwestern vom gemeinsamen Leben vor dem Rostocker Tor gegründet und während der Reformation in das \"Raths-Armenhaus\" umgewandelt. 1540 wurde das Hochstift Schwerin säkularisiert. Bützow gelangte an die Herzöge zu Mecklenburg. 1556 wurde der Neubau des Schlosses vollendet.", "section_level": 2}, {"title": "17. bis 19. Jahrhundert.", "content": "1648 fiel Bützow mit dem Hochstift Schwerin an Mecklenburg. 1699 bis 1703 siedelten sich 72 Hugenotten-Familien an, die Wollverarbeitung betrieben und Tabak anbauten. Nach dem Tod des Herzogs Friedrich Wilhelm übersiedelte für die Zeit von 1713 bis 1749 seine Witwe Sophie mit 56 deutsch-reformierten Angehörigen ihres Hofstaates in das Bützower Schloss und begründete so die deutsch-reformierte Gemeinde in der Stadt. 1716 wurden durch einen Stadtbrand das Rathaus und große Teile der Stadt zerstört. 1760 bis 1789 war das Schloss Sitz der Friedrichs-Universität, die von Herzog Friedrich wegen theologischer Differenzen als Konkurrenz zur Universität Rostock gegründet wurde. Soziale und politische Spannungen als Auswirkung der Französischen Revolution führten auch in Bützow zu Spannungen; der sogenannte Gänsekrieg von 1794 war Ausdruck der Unzufriedenheit zwischen Bürgern und Rat der Stadt. In seiner Erzählung \"Die Gänse von Bützow\" (1866) bezieht sich Wilhelm Raabe auf dieses Ereignis. Von 1812 bis 1879 war das Kriminalkollegium (Obergericht) im Schloss angesiedelt. 1838 erfolgte der Bau der Strafanstalt und des Zuchthauses Dreibergen, der heutigen JVA Bützow. 1850 wurde der Eisenbahnanschluss nach Rostock, Schwerin und Güstrow gelegt. Bützow wurde 1851 eine Landstadt in Mecklenburg und war bis 1918 als Teil der Städte des Mecklenburgischen Kreises auf Landtagen vertreten. Von 1898 bis 1914 tagte der Bützower Hoftag zur Karnevalszeit in Bützow.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der jüdische Friedhof an der Landstraße nach Kröpelin geschändet, aber nach 1945 auf Befehl des sowjetischen Stadtkommandanten wieder hergerichtet. Von den Bützower Juden lebte nach den Novemberpogromen 1938 nur noch ein betagtes Ehepaar in der Stadt; es wurde im November 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert, wo die Eheleute 1943 starben. Während des Zweiten Weltkrieges mussten Frauen und Männer aus Polen (untergebracht in Baracken Am Wall) und der Sowjetunion (untergebracht in Baracken am Bahnübergang Bützow/Wolken) rüstungswichtige Zwangsarbeit verrichten. Von 1933 bis 1945 war das Zuchthaus und Strafgefängnis Dreibergen-Bützow mit durchschnittlich 900 Gefangenen belegt, 1944 waren es sogar 3000. Im Jahre 1942 wurden 16 Gefangene und 1945 70 Gefangene des NS-Regimes hingerichtet, darunter zahlreiche ohne Gerichtsurteil. Insgesamt starben an den katastrophalen Haftbedingungen 770 Insassen. Nach dem Einzug der Roten Armee am 3. Mai 1945 wurde das Zuchthaus Dreibergen zunächst als Repatriierungslager benutzt. Für politische Häftlinge wurde dagegen ein Flügel des ehemaligen Zentralgefängnisses am Schlossplatz genutzt. Am 1. Januar 1951 übernahm die Volkspolizei das Zuchthaus. Bützow wurde zur Haftstätte von Hunderten von Gegnern des SED-Regimes. Spektakulär war der Prozess in Bützow 1953 im Rahmen der Aktion Rose gegen 447 inhaftierte Gaststätten- und Hotelbesitzer. Der Name „Zuchthaus Bützow“ wurde für Regimegegner im Norden der DDR zum Inbegriff für eine harte Repression politischer Gegner durch die SED-Diktatur, vergleichbar mit der Justizvollzugsanstalt Bautzen. Im April und Mai 1946 wurden in Bützow zehn Jugendliche (ab 15 Jahren) und ein Erwachsener durch den sowjetischen Geheimdienst NKWD verhaftet und unter Folter zu Aussagen gebracht, dass sie im Kriegsfall gegen die Rote Armee kämpfen wollten. Der Erwachsene wurde erschossen, von den verurteilten Jugendlichen kamen drei im Lager um. Die gesamte Gruppe wurde 1993 von der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitiert. Von 1949 bis Anfang der 1990er Jahre war die Stadt der Standort des VEB Möbelwerke Bützow. Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Horst und Wolken eingegliedert. Von 1952 bis 1994 war Bützow Kreisstadt des gleichnamigen Kreises, zunächst im Bezirk Schwerin, ab 1990 in Mecklenburg-Vorpommern. Von 1994 bis 2011 gehörte die Stadt zum Landkreis Güstrow, seitdem liegt sie im Landkreis Rostock. Nach der Wende wurde ab 1991 der historische Stadtkern mit dem Rathaus im Rahmen der Städtebauförderung saniert. Am 1. Januar 1999 wurde Parkow eingemeindet.", "section_level": 2}, {"title": "21. Jahrhundert.", "content": "Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel Ort der Vielfalt. Tornado im Mai 2015 Am 5. Mai 2015 richtete ein Tornado der Stärke F3 schwere Schäden an mehreren Gebäuden an, darunter am Rathaus und am Krankenhaus. In der Altstadt wurde das Dach der Stiftskirche teilweise abgedeckt. Es wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Bereits kurz nach dem Abklingen des Tornados fanden sich zahlreiche Aufräumhelfer aus der Umgebung ein. Für Soforthilfe wurden Spenden gesammelt. 2017 war der Großteil der Schäden, die rund 40 Millionen Euro betrugen, beseitigt.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtvertretung.", "content": "Die Stadtvertretung der Stadt Bützow besteht aus 21 gewählten Vertretern. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgender Zusammensetzung:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Grüschow wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 6. April 2014 mit 50,2 % der gültigen Stimmen gewählt (zehn Stimmen mehr als sein Konkurrent von der CDU).", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen wurde unter der Nr. 70 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert. Blasonierung: In Rot zwei schräg gekreuzte goldene Bischofsstäbe mit zugewendeten Krümmen, die Kreuzung überdeckt von einer goldenen Mitra.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Bützow unterhält eine Städtepartnerschaft zu Eckernförde in Schleswig-Holstein. Diese Kontakte bestehen schon seit den 1950er Jahren, ruhten jedoch längere Zeit. Seit September 1990 gibt es wieder einen Partnerschaftsvertrag. Mit der Stadt Sillamäe in Estland wurde eine Vereinbarung über Partnerschaft und Zusammenarbeit geschlossen, um „die Verständigung zwischen den Menschen ihrer Städte und Staaten zu verbessern, einen Beitrag zum Zusammenwachsen Europas zu leisten und den europäischen Gedanken zu fördern.“ Partnerschaftliche und freundschaftliche Beziehungen unterhält die Stadt Bützow seit 1992 zur Stadt Straelen in Nordrhein-Westfalen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Bützow liegt an den Landesstraßen L 11 Kröpelin–Lohmen, L 14 nach Neukloster und L 143 nach Schwaan. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind \"Güstrow\" an der A 19 (Berlin–Rostock) in etwa 28 km Entfernung und \"Kröpelin\" an der A 20 (Lübeck–Rostock), etwa 17 km entfernt. Der Bahnhof Bützow liegt an den Bahnstrecken Bad Kleinen–Rostock und Bützow–Szczecin. Er wird von den Regionalexpresslinien RE 1 (Hamburg–Rostock) und RE 4 (Lübeck–Szczecin) bedient. Zum Flughafen Rostock-Laage sind es 26 km (über Güstrow und die B 103). Der Radweg Berlin-Kopenhagen verläuft durch Bützow und verbindet die Stadt mit Waren, Güstrow und Rostock.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bützow ist eine Kleinstadt im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern, im Landesteil Mecklenburg. Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Bützow-Land, dem weitere elf Gemeinden angehören, zudem bildet sie für ihre Umgebung ein Grundzentrum.", "tgt_summary": null, "id": 2315927} {"src_title": "Schloss Hohenbaden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Burg wurde als erstes Herrschaftszentrum der Markgrafen von Limburg nach der Verlagerung ihrer Herrschaft an den Oberrhein am Westhang des felsigen Bergs Battert über dem damals Baden genannten Ort erbaut. Der Baubeginn der Oberburg, des sogenannten Hermannsbaus, durch Markgraf Hermann II. (1074–1130) wird um das Jahr 1100 angenommen. Ab 1112 nannten sich die Markgrafen \"von Baden\". Unter Markgraf Bernhard I. von Baden (1372–1431) entstand die gotische Unterburg, die durch Markgraf Jakob I. (1431–1453) zum repräsentativen Zentrum der Markgrafschaft erweitert wurde. Bedeutendster Bauteil ist der Bernhardsbau (um 1400), dessen Säule im Erdgeschoss mit einem von Engeln getragenen Wappen ehemals das mächtige Gewölbe stützte. Zu seiner Glanzzeit hatte das Schloss 100 Räume. Noch im selben Jahrhundert erweiterte Markgraf Christoph I. das 1370 begonnene \"Neue Schloss\" in der Stadt Baden und verlegte die Residenz 1479 dorthin. Das \"Alte Schloss\" diente danach als Witwensitz, 1599 wurde es durch einen Brand zerstört. Erst nach 1830 wurde die Ruine baulich gesichert.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Nutzung.", "content": "Das Alte Schloss zählt zu den landeseigenen Monumenten und wird von der Einrichtung Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreut. Von seinem Turm hat man einen guten Rundblick über Baden-Baden und Fernsicht auf die Rheinebene und die Vogesen. Als sehenswert gilt auch der Burghof der Ruine. Die Besichtigung von Burg und Turm ist kostenlos. Im Schloss befindet sich ein Restaurant. Das Schloss ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen am Battert mit seinen aussichtsreichen, unter Naturschutz stehenden Kletterfelsen und einem Bannwald. Eine große Windharfe steht in den Ruinen des Rittersaals des Alten Schlosses. Die 1999 aufgestellte Harfe hat eine Gesamthöhe von 4,10 Meter und 120 Saiten, sie wurde von dem in der Region ansässigen Musiker und Harfenbauer Rüdiger Oppermann entwickelt und gebaut, der sie als \"größte Windharfe Europas\" bezeichnete. Die Nylonsaiten werden vom Luftzug zu den Grundtönen C und G angeregt. Bereits von 1851 bis 1920 gab es im Rittersaal des Alten Schlosses eine kleine Windharfe. 2014 wurde beim Parkplatz unterhalb der Ruine eine Stauferstele errichtet, die an die Zusammenarbeit der Markgrafen von Baden mit den Staufern erinnert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Hohenbaden (bei Gründung Burg Hohenbaden, heute \"Altes Schloss\") in Baden-Baden war im Mittelalter Sitz der Markgrafen von Baden. Sie benannten sich nach dem Schloss, das damit zum Namensgeber des Landes Baden wurde.", "tgt_summary": null, "id": 901866} {"src_title": "Caroline de la Motte Fouqué", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Caroline von Briest war das einzige Kind des märkischen Gutsbesitzers Philipp von Briest (* 3. Oktober 1749; † 7. Januar 1822) und dessen erster Ehefrau Caroline, geborene von Zinnow (* 18. Juli 1752; † 7. März 1800). Sie wuchs auf Schloss Nennhausen bei Rathenow in der Mark Brandenburg auf, erhielt Privatunterricht und hatte eine französische Gouvernante. Am 20. Dezember 1791 wurde sie mit dem Offizier und Ehrendomherrn Friedrich Ehrenreich Adolf Ludwig Rochus von Rochow (1770–1799) verheiratet, die Ehe scheiterte. Noch vor der Scheidung erschoss sich ihr Ehemann wegen Spielschulden. Am 9. Januar 1803 heiratete sie in zweiter Ehe den geschiedenen Schriftsteller Friedrich Baron de la Motte Fouqué (1777–1843), einen Sohn von Heinrich August Karl Baron de la Motte Fouqué und der Marie Luise von Schlegell. Das spätere Leben fand zwischen Nennhausen und Berlin statt. Sie nahm am höfischen Leben teil und unterhielt dort auch einen literarischen Salon. Während der Sommermonate wurde das Gut Nennhausen zu einem intellektuellen Zentrum, das von zahlreichen adligen und bürgerlichen Literaten aufgesucht wurde, unter anderen Adelbert von Chamisso, Joseph von Eichendorff, Karl August Varnhagen von Ense, Rahel Levin-Varnhagen von Ense, August Wilhelm Schlegel und E. T. A. Hoffmann. Madame de la Motte Fouqué schrieb Romane, Erzählungen, Novellen und andere Schriften. 1812 und 1813 gab sie mit Amalie von Hellwig zwei Jahrgänge eines \"Taschenbuchs der Sagen und Legenden\" heraus. Am 21. August 1831 starb Caroline Philippine de la Motte Fouqué in Nennhausen und wurde im Park des Schlosses beerdigt. Caroline de la Motte Fouqué teilte mit ihrem Mann das Schicksal, ihren eigenen Ruhm überlebt zu haben. Caroline de la Motte Fouqué ist eine Ururenkelin des Landrats Jakob Friedrich von Briest (1631–1703), von dem es in Theodor Fontanes Roman \"Effi Briest\" heißt, er sei jener Briest, „der am Tag vor der Fehrbelliner Schlacht den Überfall von Rathenow ausführte“. In den \"Wanderungen durch die Mark Brandenburg\", Band \"Das Oderland\", bezieht sich Fontane im Kapitel „Das Pfulenland“, auf das durch ihren Enkelsohn Gustav von Pfuel errichtete Schloss Wilkendorf und die dort hängenden Porträts der „alten, nun ausgestorbenen Briest’schen Familie“. Fontane verweist ausdrücklich auf Nennhausen und die militärischen Leistungen, die der Landrat von Briest „auf Nennhausen im Havelland“ dem Großen Kurfürsten erbrachte, bevor er mit dem Gut belehnt wurde. \"Siehe auch: Effi Briest als Mitglied der realen Familie von Briest\"", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus der Ehe mit dem Gutsbesitzer Friedrich von Rochow, die allen Berichten zufolge unglücklich verlief, gingen drei Kinder hervor: Die Ehe mit dem Schriftsteller Friedrich de la Motte Fouqué verlief allen Berichten zufolge harmonisch; aus ihr ging die Tochter Marie Luise Caroline (1803–1864) hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Caroline Philippine von Briest, besser bekannt als Caroline Philippine de la Motte Fouqué (* 7. Oktober 1773 in Berlin; † 20. Juli 1831 auf Gut Nennhausen bei Rathenow) war eine deutsche Schriftstellerin der Romantik.", "tgt_summary": null, "id": 167047} {"src_title": "Kottbusser Tor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensgebung.", "content": "Benannt ist der Platz nach einem Stadttor der Berliner Akzisemauer, das sich im 18. und 19. Jahrhundert bis zu deren Abriss in den 1860er Jahren an dieser Stelle befand und in Richtung Cottbus aus Berlin herausführte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das \"Cottbusser Thor\" wird in einem von Neander von Petersheiden im Jahr 1799 veröffentlichten Adressbuch konkret dargestellt, und zwar lief in Alt-Berlin die Dresdener Straße über das \"Köpnicker Feld\" auf das Stadttor zu. Es wurde flankiert von einem bewohnten \"Einnehmer-Haus\" (Zollhaus) und einer \"Thor-Wacht\". Die Schreibweisen für das Tor änderten sich mit der Zeit mehrfach, unter anderem von Cottbusserthor über Cottbusser Thor, Cottbuser Tor, Kottbuser Tor, Cottbuser Tor, Kottbuser Tor zu Kottbusser Tor im Jahr 1930. Seitdem wurde die Schreibweise nicht mehr verändert, obwohl sich die namensgebende Stadt mit „C“ schreibt. Als postalische Adresse kam der Verkehrsknoten im Adressbuch (zwischen 1799 und 1943) nicht vor, im 19. Jahrhundert gab es aber die Adresse \"Vor dem Kottbusserthor\". Vor der Neubebauung ab den 1950er Jahren mündeten die Admiralstraße und die Reichenberger Straße in die Cottbusser Straße noch südlich vor der Skalitzer Straße. Die an den Platz von allen Seiten heranführende Bebauung entstand im Wesentlichen zwischen 1850 und 1900. Nach 1945 mussten die durch die Luftangriffe der Alliierten zerstörten Wohnhäuser abgerissen und durch neue ersetzt werden, wodurch die Mehrfachkreuzung zu einem Kreisverkehrsplatz umgestaltet wurde. Die hier bis in die 1970er Jahre entstandenen Wohntrakte nahmen die Rundung auf oder unterstreichen sie. Der Platz ist nicht amtlich gewidmet und weist auch keine Hausnummern auf. Seinen nicht-amtlichen Namen erhielt er deshalb entweder aufgrund seiner Geschichte oder durch den nahegelegenen U-Bahnhof.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsknotenpunkt Kottbusser Tor.", "content": "Das Kottbusser Tor bildet einen zentralen Verkehrsknotenpunkt in Kreuzberg. Nach Süden verlaufen die breite Kottbusser Straße – im weiteren Verlauf Kottbusser Damm – nach Neukölln Richtung Hermannplatz und die Admiralstraße Richtung Südstern als verkehrsberuhigte Zone und noch südlicher als Fußgängerbereich. Von Ost nach West wird der „Kotti“ von der Skalitzer Straße durchquert (ebenfalls vierstreifig). Die Reichenberger Straße verläuft in Nordwest-Südost-Richtung. Nach Norden führt die schmalere Adalbertstraße, die nach der Maueröffnung schnell zu einer belebten Verkehrsstraße in Richtung Berlin-Mitte wurde. Nur noch zu Fuß erreichbar ist im Norden die Dresdener Straße als Verlängerung der Kottbusser Straße. Mitte der 1950er Jahre, als das Berliner Stadtzentrum noch zahlreiche Kriegsruinen aufwies, wurden schnell neue Wohnhäuser benötigt. Der Berliner Senat ließ in Übereinstimmung mit dem Kreuzberger Bezirksamt und im Geist der Zeit zahlreiche Gründerzeitbauten abreißen und beauftragte namhafte Architekten mit der Planung von Neubauten. So entstand auf der Südseite des Platzes in dem Dreieck zwischen Kottbusser Straße und Admiralstraße die Hochhausbebauung von Wassili Luckhardt. 1962–1964 folgte ein Wohn- und Geschäftshaus für die \"Orbis Verwaltungs-Gesellschaft\" an der Ecke von Skalitzer Straße und Reichenberger Straße. Augenfällig ist vor allem das langgestreckte, von 1969 bis 1974 erbaute Neue Kreuzberger Zentrum (NKZ) an der Nordseite des Platzes, das die Adalbertstraße überspannt und die Dresdener Straße im Süden begrenzt. Verantwortliche Architekten waren Wolfgang Jokisch und Johannes Uhl, nach einer Rahmenplanung von Werner Düttmann. Der Grund für diese nach Norden hin abschirmende Wirkung lag in der Autobahnplanung der 1960er Jahre, wonach nördlich des NKZ am Oranienplatz ein Autobahnkreuz zwischen den nie realisierten Autobahnen A 102 und A 106 vorgesehen war. Direkt auf dem runden Platz des Kottbusser Tores befindet sich der gleichnamige Umsteigebahnhof der Hoch- und U-Bahn. Der Hochbahnhof der Linie U1 dominiert die gesamte Platzanlage und ist zugleich Erkennungszeichen. Unterhalb des Bahnhofs liegt der U-Bahnhof der Linie U8. Während die Hochbahn bereits seit 1902 den Platz quert, fährt die Linie U8 (seinerzeit: Linie D) erst seit 1928 zum Kottbusser Tor.", "section_level": 1}, {"title": "Kottbusser Tor als sozialer Brennpunkt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straßenkämpfe.", "content": "Das Gebiet um das Kottbusser Tor mit dem benachbarten Wassertorplatz ist – wie der gesamte Kiez – ein sozialer Brennpunkt. Bereits am 5. Januar 1980 wurde Celalettin Kesim bei einem Überfall von türkischen Faschisten und religiösen Fundamentalisten am Kottbusser Tor ermordet. Anfang der 1990er Jahre wurde am Tatort eine von Hanefi Yeter geschaffene Gedenkstele errichtet. Hinzu kamen die Maikrawalle und die Aktionen der Jugendgang 36 Boys. Der Berliner Senat wies das Quartier ab den 2010er Jahren rund um das Kottbusser Tor mit dem Zentrum Kreuzberg als eines von 17 Gebieten mit besonderem Entwicklungsbedarf aus. Verschiedene Maßnahmen des Bezirksamts und von Anwohnerinitiativen – wie dem Myfest – führten dazu, dass Ausschreitungen in den vergangenen Jahren erheblich zurückgingen. Der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund beträgt etwa 70 Prozent (Stand: 2014).", "section_level": 2}, {"title": "Drogenprobleme.", "content": "Rund um den Platz hat sich auch eine größere Drogenszene etabliert. Zur Verbesserung der Situation sowohl der Drogenabhängigen als auch der dort wohnenden Bürger gab es zwischen 2004 und Mitte 2009 in der Dresdener Straße einen öffentlichen Drogenkonsumraum (auch Druckraum oder Fixerstube genannt), der vom \"Aids- und Suchthilfeträger Fixpunkt\" betrieben wurde. Bis zur Wiedereröffnung einer solchen Fixerstube halfen zwei Kleinbusse direkt am Kottbusser Tor den Abhängigen. Im Sommer 2011 wurde ein neuer Druckraum auch gegen Proteste einer von Anwohnern gegründeten Bürgerinitiative in einer stillgelegten Schule wiedereröffnet. Der Kreuzberger Gesundheitsstadtrat Knut Mildner-Spindler verlegte die Fixerstube im Dezember 2011 in die nahegelegene Reichenberger Straße. Wesentliche Verbesserungen sind nicht eingetreten, so gab es im Jahr 2012 beispielsweise noch 20 bekannte Drogenabhängige und Händler rund um das Quartier, die Zahl der Drogendelikte stieg um rund 100 Prozent. Der Platz gehört immer noch zu den Hauptumschlagsplätzen für harte Drogen in der Stadt.", "section_level": 2}, {"title": "Organisierte Kriminalität.", "content": "Zwischen 2013 und 2015 vervielfachten sich Diebstähle im Bereich des Kottbusser Tores auf 775 angezeigte Fälle. Die Zahl der Raubüberfälle stieg von 2014 zu 2015 um 50 Prozent. 55 Verdächtige hat die Polizei 2015 festgenommen, bei denen es sich überwiegend um Migranten handelte. Die Täter arbeiten häufig mit dem Antanztrick, um vor allem Wertsachen zu stehlen. Bei Gegenwehr kommt es auch zur Gewaltanwendung, dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Diebstahl, Raub, Körperverletzung und Missbrauch. Sexuelle Übergriffe auf Frauen sind ebenfalls beobachtet und angezeigt worden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kottbusser Tor ist die Bezeichnung für eine platzartige Straßenkreuzung und einen U-Bahnhof im Berliner Ortsteil Kreuzberg (Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg). Der Platz und der U-Bahnhof werden im Berliner Volksmund auch „Kotti“ genannt. Er ist das Zentrum der nordöstlichen Hälfte Kreuzbergs, des historischen SO 36.", "tgt_summary": null, "id": 236382} {"src_title": "Hospitalismus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursächliche Bezeichnungen.", "content": "Je nach Ursache und Schweregrad spricht man beim Hospitalismus auch von psychischem Hospitalismus (\"Deprivationssyndrom\", psychische Deprivation) oder von infektiösem Hospitalismus. Ist die Vernachlässigung hauptsächlich seelischer/emotionaler Art, spricht man von psychischem Hospitalismus (Deprivationssyndrom, emotionale Deprivation). Besteht die Vernachlässigung im Vorenthalten pflegerischer sowie fürsorgerischer Maßnahmen oder ist die seelische oder psychische Deprivation so schwerwiegend, dass sie sich sowohl seelisch als auch körperlich manifestiert, spricht man von infektiösem Hospitalismus (Nosokomiale Infektion). Eine klare Trennung der Termini kann jedoch nicht oder nur grob erfolgen, denn die Übergänge sind fließend, und es sind stets die individuellen Umstände zu berücksichtigen. Es wird davon ausgegangen, dass eine schwere seelische Deprivation auch körperliche Folgen nach sich zieht und umgekehrt bei schwerer pflegerischer Vernachlässigung auch psychische Symptome auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Psychiatrischer Hospitalismus.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hospitalismus in der ICD-10-GM.", "content": "Je nach Art der Störung werden für die Bezeichnung \"Hospitalismus\" in der klinischen Praxis verschiedene ICD-10-Diagnoseschlüssel verwandt, nämlich folgende: Ursächliche Differenzialbezeichnungen werden intern und individuell verwendet, besitzen jedoch keinen eigenen ICD-10-Diagnoseschlüssel.", "section_level": 3}, {"title": "Kaspar-Hauser-Syndrom.", "content": "In Medizin und Psychologie verwendet man für die schwerste Form von Hospitalismus oft den Begriff „Kaspar-Hauser-Syndrom“ bei völligem Reizentzug in Kombination mit Misshandlung bzw. falscher Haltung oder Einpferchung. Der Name des leitet sich von der Person Kaspar Hauser ab, bei dem die negativen Folgen des Hospitalismus stark ausgeprägt waren. Der Begriff wird sowohl für Kinder (selten) als auch für Tiere (häufiger) verwendet, die über lange Zeit völligem Reizentzug und Misshandlungen ausgesetzt waren und somit in ihrer Entwicklung gestört wurden. Es äußert sich neben körperlicher und geistiger Unterentwicklung auch in extremer Ängstlichkeit. Ein Beispiel für das „Kaspar-Hauser-Syndrom“ ist die Geschichte des Hundes „Michi“, der seit seinem sechsten Lebensmonat in einem Käfig in der amtlichen Hamburg-Harburger Hundeverwahrstelle gehalten wurde. Als dieser Hund in eine Familie kam, wies er deutliche Zeichen sozialer Deprivation auf. Er verhielt sich außerhalb des Zwingers extrem ängstlich. Selbst auf Hunde reagierte er zunächst ängstlich. Alle Reize der belebten und unbelebten Umwelt ängstigten ihn stark. Die beschriebene Kaspar-Hauser-Symptomatik kann wohl auf die isolierte Zwingerhaltung in Harburg zurückgeführt werden. Ein anderes Beispiel für das „Kaspar-Hauser-Syndrom“ sind Kinder aus den Waisen- und Kinderheimen in Rumänien, besonders unter der Herrschaft Ceaușescus. Im Heim „Cighid“ lebten bis 1990 über 100 Kinder unter von Schmutz, Kälte, ungenügender Bekleidung, Mangelernährung und fehlender menschlicher Zuwendung geprägten Verhältnissen. Viele von ihnen konnten, trotz vorhandener körperlicher Fähigkeiten, nicht kriechen oder gehen, weil sie nicht gefördert worden waren bzw. weil ihre Beinmuskulatur vom langen, bewegungslosen Hocken verkümmert war.", "section_level": 3}, {"title": "Psychischer Hospitalismus (Deprivationssyndrom).", "content": "Psychischer Hospitalismus wird auch als Hospitalismus-Syndrom, Hospitalschaden, Deprivationssyndrom, anaklitische Depression oder emotionale/seelische Deprivation bezeichnet. Der Begriff \"Hospitalismus\" geht auf den österreichischen Pädiater Meinhard von Pfaundler zurück, der 1901 nachweisen konnte, dass Spitalsschädigungen bei Säuglingen und Kindern in Kliniken mit einer Muttertrennung in Verbindung zu bringen sind. Er äußert sich durch Entwicklungsverzögerungen und Entwicklungsstörungen bei längerem Krankenhaus- oder Heimaufenthalt infolge unpersönlicher Betreuung und mangelhafter individueller Zuwendung (Mangel an Reizen, Mangel an Zuwendung). Durch die Einweisung in ein Heim, die lieblose Betreuung zu Hause, die Trennung der Eltern oder gar Kindesmisshandlung kommt es oft zu einer \"ängstlich-widerstrebenden\" oder einer \"ängstlich-vermeidenden Bindung\" des Kindes an die Erzieher. Das Urvertrauen der Kinder wird frühzeitig wieder zerstört. Psychischer Hospitalismus kommt häufig in Krankenhäusern, Kinder- und Jugendheimen und auch in manchen Familien vor, wenn die Kinder „wie am Fließband“ und unter Zeitdruck „abgefertigt“ werden, das heißt, nicht ausreichend Zuwendung erhalten. Walter Züblin sprach in seinem Buch \"„Das schwierige Kind“\" 1971 von „verblödeten Autisten“ und „unansprechbaren Idioten“. Bekannt sind die Forschungen von René Spitz zur Entwicklung der Beziehung zwischen Mutter und Kind im ersten Lebensjahr. Untersuchungen der gestörten Mutterbeziehungen des Säuglings bei widersprüchlichem Mutterverhalten: Aktive und passive Ablehnung des Kindes, Überfürsorglichkeit, abwechselnde Feindseligkeit und Verwöhnung, mit Freundlichkeit verdeckte Ablehnung. Solche Bedrohungen der Beziehung führen je nach Art der gestörten Objektbeziehung zu verschiedenen schweren psychischen und psychosomatischen Störungen beim Kind. Die tschechische Kinderpsychologische Schule unter Zdeněk Matějček hat in wichtigen Langzeitstudien die Entwicklungsbedingungen von Kindern und ihre Folgen in verschiedenen Settings (Heime, Krippen, Horte, Internate, Familie) bis weit ins Erwachsenenalter untersucht. Harry Harlow zeigte mit jungen Rhesusaffen und einer Mutter-Attrappe aus Drahtgeflecht als Milchspender und einer zweiten mit Stoffbezug als Kuscheltier, dass Kuscheln einen sehr hohen Stellenwert beim Aufwachsen hat. Affen, die ohne Spielgefährten heranwuchsen, wirkten später oft ängstlicher als ihre Artgenossen, die mit Gleichaltrigen herangewachsen waren. Völlig isoliert aufgezogene Tiere waren später derart verhaltensgestört, dass sie oft zur Aufzucht eigener Jungen nicht mehr fähig waren. Mit dem psychischen Hospitalismus verwandt ist die Verwahrlosung von Kindern und Jugendlichen; sie werden sich selbst überlassen. Früher hat man den Hospitalismus auch als \"Frühverwahrlosung\" bezeichnet. Frühe Forschungen gab es dazu von August Aichhorn. Ähnliche Erscheinungen kommen auch bei Erwachsenen in Krankenhäusern, Seniorenheimen und in der Psychiatrie vor, wenn sie lieblos betreut werden und von der übrigen Bevölkerung abgeschnitten sind. Ähnliche Störungen kommen auch bei Tieren vor. In einem Tierversuch hat man Küken isoliert in verschiedenen Käfigen gehalten und beobachtet. Nach einiger Zeit saßen sie in einer Ecke des Käfigs und starrten die Wand an. Bei Pferden im Stall kann man teilweise beobachten, dass sie sich hin und her wiegen, wenn sie über längere Zeit sich selbst überlassen und ohne äußere Reize sind (sog. Weben; weitere psychische Verhaltensstörung: Koppen (Gewährsmangel)). Manche Zootiere, die lange Zeit in Gefangenschaft leben, neigen zu Stereotypien, die sich etwa in motorischer Unruhe manifestieren (z. B. an der Wand hin und her laufen). So ist bei Eisbären zu beobachten, die in der Natur viel Bewegung brauchen und im Zoo stark eingeschränkt sind, dass diese den Kopf wie in Trance stark hin und her wiegen.", "section_level": 3}, {"title": "Ursachen.", "content": "Hospitalismus kann überall dort entstehen, wo Menschen zu wenig (Vernachlässigung) oder negative (Ablehnung) emotionale Beziehungen (Bindungsstörung) erhalten. Eine mögliche Ursache ist zum Beispiel Personalmangel in Alten-, Pflege- und Kinderheimen sowie Krankenhäusern. Es ist auch in Familien anzutreffen, in denen die Eltern mit der Pflege der Kinder überfordert sind oder diese aus irgendwelchen Gründen ablehnen. Hospitalismusfördernd ist das Fehlen optischer sowie akustischer Stimulation, was sich aus folgenden Beobachtungen ergibt: Aus der fehlenden Stimulation als Folge schwerer Deprivation kann man die Ursache für das Vorhandensein von repetitiven Stereotypen sowie Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen ableiten. Daher ist vor allem bei Kleinkindern, die sich in einer hospitalisierenden Umgebung befinden, keine zuverlässige Differenzialdiagnose zum Autismus möglich, denn im Zustand der schweren Deprivation zeigen nicht-autistische Kinder nahezu die gleichen Symptome. Eine klare Differenzierung zwischen Hospitalismus und Autismus kann daher nur außerhalb einer hospitalisierenden Umgebung erfolgen, wenn die Symptome von Hospitalismus abklingen, während die (gleichen) Symptome bei Autismus in unverminderter Intensität bleiben.", "section_level": 2}, {"title": "Symptome und Beschwerden des Hospitalismus.", "content": "Je nach individueller Situation des von Vernachlässigung Betroffenen kommen nicht alle Symptome vor oder sind je nach Ursache eher körperlicher oder eher seelischer Natur. Folgende Symptome aufgrund von Vernachlässigung können auftreten:", "section_level": 1}, {"title": "Folgen und Komplikationen.", "content": "Die Folgen von psychischem Hospitalismus (Deprivation, Deprivationssyndromi, anaklitische Depression) sind erst auf den zweiten Blick zu erkennen, können jedoch gravierender und langfristiger sein als beim körperlichen Hospitalismus. Mögliche Folgen sind psycho-affektive Störungen, also Verzögerungen und Veränderungen im Antrieb, in der Wahrnehmung und im Fühlen und Denken sowie emotionale Stumpfheit. Die Kinder können retardieren und/oder entwickeln später möglicherweise eine Bindungsstörung (ICD-10 F94), eine Borderline-Persönlichkeitsstörung (ICD F60.3) oder eine Anpassungsstörung (ICD-10 F43). Langzeitpatienten in Krankenhäusern, Altenheimen und Anstalten können regredieren und beispielsweise von einer Depression (ICD-10 F32) betroffen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbeugung.", "content": "Mittlerweile ermöglicht man Hautkontakt zwischen Mutter und Kind im Krankenhaus (so genanntes \"Bonding\" sowie das \"Rooming-in\"). Kinder, insbesondere in jungen Jahren, die nicht bei ihren Eltern leben können, werden vorzugsweise in besonders ausgewählten Pflegefamilien untergebracht. Auch für körperlich, geistig oder seelisch behinderte (pflegebedürftige) Menschen gibt es inzwischen unabhängig von der jeweiligen Wohnform ein breites Repertoire prophylaktischer und therapeutischer Interventionen wie Basale Stimulation, Kinästhetik, Milieutherapie, tiergestützte Therapie. Viele Einrichtungen (Krankenhäusern und Heime) leisten professionelle Sozialarbeit, Sozialpädagogik oder Beschäftigungstherapie und organisieren ehrenamtliche Besuchsdienste, die regelmäßigen Kontakt mit alten und kranken Menschen halten.", "section_level": 1}, {"title": "Differentialdiagnose.", "content": "Es gibt auch andere Störungen mit ähnlichen Symptomen, z. B. der frühkindliche Autismus, das Asperger-Syndrom, manche Arten der Depression, die schizoide Persönlichkeitsstörung und bestimmte Formen der Schizophrenie. Ähnliches Verhalten kann auch bei ständiger Kindesmisshandlung vorkommen. Auch die geistige Behinderung ist vom Hospitalismus abzugrenzen, kann allerdings in Kombination auftreten. Die Störung, die dem psychischen Hospitalismus äußerlich betrachtet am ähnlichsten sieht, ist der Autismus (ICD-10 F84.0). Jedoch der Umstand, dass die Symptome des Hospitalismus mit deutlicher Verbesserung der Lebensumstände mit der Zeit verschwinden, ist es, der diese Störung vom Autismus unterscheidet und eine Differenzialdiagnose ermöglicht, denn Autismus ist im Gegensatz zu Hospitalismus nicht heilbar.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung und Prognose.", "content": "Die Symptome von Hospitalismus sind je nach Schweregrad der körperlichen und psychischen Symptome behandelbar durch frühzeitige Therapien, wobei Hospitalismus eine psychische und eine physische Therapie gleichermaßen erforderlich macht. Die Symptome gehen bei Besserung der äußeren Umstände, z. B. durch intensive Zuwendung und/oder den Wechsel in eine liebevolle und fürsorgliche Umgebung, deutlich zurück und verschwinden mit der Zeit. Hat sich aufgrund der seelischen Deprivation keine andere Störung wie z. B. eine reaktive Bindungsstörung entwickelt, verschwinden die Symptome mit Besserung der Lebensumstände sowie geduldiger und liebevoller Zuwendung. Es gilt: Je früher der Mensch aus der Situation der Vernachlässigung herauskommt, umso besser sind die Aussichten auf schnelles und völliges Verschwinden der Symptome. Bei schwerer erfahrener seelischer Deprivation kann eine längerfristige intensive psychotherapeutische Behandlung erforderlich werden, doch auch hier sind die Prognosen gut, wenn das Kind so schnell wie möglich aus der Situation der Vernachlässigung heraus und in eine liebevolle und fürsorgliche Umgebung kommt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausblick für Lösungen.", "content": "Mittlerweile versucht man, Flüchtlings- oder Waisenkinder in geeigneten Pflegefamilien oder in Kinderdörfern unterzubringen, damit es nicht zu Deprivations-Erscheinungen kommt. In Hamburg gibt es die \"Evangelische Stiftung Alsterdorf\", wo Menschen mit kognitiver Behinderung und ohne Behinderung gemeinsam in einer Dorfanlage leben. Ein Lichtblick in der Betreuung alter und kranker Menschen sind qualitätsbewusste Heime, insbesondere Heime mit kleinen Wohngruppen (sog. Hausgemeinschaften) nach den Empfehlungen des „Kuratoriums Deutsche Altershilfe“, Einrichtungen des Betreuten Wohnens, die Hospizbewegung für pflegebedürftige Menschen in der akuten Sterbephase, die ambulante Pflege und integrative Therapieprogramme wie in Geel, bei dem psychisch kranke Menschen bei Familien aufgenommen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Hospitalismus (ursächlich auch Deprivationssyndrom genannt) versteht man alle negativen körperlichen und psychischen Begleitfolgen eines Krankenhaus-, Sanatorium- oder Heimaufenthalts oder einer Inhaftierung. Zu den Ursachen gehören auch mangelnde Umsorgung und lieblose Behandlung von Säuglingen und Kindern, in der Psychiatrie Symptome infolge von Heimaufenthalt, Folter oder Isolationshaft. Der Ausdruck \"Deprivationssyndrom\" stammt vom Begriff \"Deprivation\" (lateinisch \"deprivare\" „berauben“) und bezieht sich auf den Entzug von Reizen und Zuwendung.", "tgt_summary": null, "id": 1791178} {"src_title": "Emil Fahrenkamp", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Fahrenkamp kam nach einer vorwiegend praktischen Ausbildung – unter anderem bei Carl Sieben und Albert Schneiders in Aachen – nach Düsseldorf, wo er von 1909 bis 1912 im Büro des Architekten Wilhelm Kreis arbeitete. Ab 1911 war er an der Kunstgewerbeschule Düsseldorf tätig, zunächst als Assistent, dann als Hilfslehrer. Als die Architekturabteilung der Kunstgewerbeschule 1919 auf die Kunstakademie überging, wurden Fahrenkamp und seine Lehrerkollegen zu Professoren der Akademie. In den 1920er Jahren gehörte er zu den prominentesten Architekten Deutschlands. Unter Beibehaltung traditioneller Grundkonzeptionen verstand er es, zeitgenössische Tendenzen (expressionistische Architektur, Neues Bauen) aufzunehmen und ausgleichend umzusetzen. Fahrenkamp verfügte über gute, systematisch ausgebaute und gepflegte Kontakte in die Kreise der rheinisch-westfälischen Industrie, die ebenfalls viel zu seinem beruflichen Erfolg beitrugen. Nach dem Scheitern des weltanschaulich (nationalsozialistisch) ausgerichteten Direktorates von Peter Grund übernahm Fahrenkamp 1937 (zunächst kommissarisch) die Leitung der Düsseldorfer Kunstakademie. Er orientierte die Ausbildung stärker an praktischen Bedürfnissen und suchte auch hier die Kooperation mit der Industrie. Er verstand sich und seine Arbeit als unpolitisch, konnte damit aber vermutlich nur wegen bester Kontakte in dem Umfeld von Hermann Göring und Joseph Goebbels bestehen. So erbaute er u. a. die Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei. Völlig unverständlich blieb es ihm daher auch, dass er nach 1945 in den Augen der Kulturpolitik wegen seiner hohen Position im Dritten Reich als nicht mehr tragbar galt und nicht wieder ins kulturelle Leben einbezogen wurde. Während sich andere Künstler erfolgreich gegen solche Behandlung wehrten und schließlich sogar ihre Vergangenheit völlig unter den Teppich kehren konnten, zog sich Fahrenkamp aus der Öffentlichkeit zurück. Von dieser weitgehend unbeachtet blieb er jedoch bis zu seinem Lebensende ein vielbeschäftigter Architekt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emil Fahrenkamp (* 8. November 1885 in Aachen; † 24. Mai 1966 in Breitscheid) war ein deutscher Architekt, Hochschullehrer und von 1937 bis 1946 Leiter der Kunstakademie Düsseldorf. Sein wohl bekanntester Bau ist das 1930–1932 erbaute Shell-Haus in Berlin.", "tgt_summary": null, "id": 744207} {"src_title": "Nontron", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Ursprung des Stadtnamens ist etwas diffus. Angeblich soll die Namensentwicklung von \"Natadun\" über \"Nattun\", \"Nantrun\" und \"Nontroun\" nach dem jetzigen Nontron verlaufen sein, wobei Natadun angeblich aus dem Phönizischen stammt (Nata = Tal, Dun = Berg). Andere Erklärungsmöglichkeiten berufen sich auf gallorömische Eigennamen wie beispielsweise \"Nantirius\", \"Nantironius\" oder \"Nantirionius\".", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Nontron wird von folgenden sieben Nachbargemeinden umgeben: Das Gemeindegebiet Nontrons umfasst zahlreiche verstreut liegende Weiler, allein liegende Höfe, Mühlen, einstige Ziegeleien und Geländepunkte wie beispielsweise \"Azat\", \"Balassou\", \"Barouffières\", \"Bois d’Azat\", \"Bord\", \"Brégout\", \"Broillac\", \"Chez le Maire\", \"Chez Pouge\", \"Chez Roderie\", \"Fonladier\", \"Fontaine de l’Age\", \"Gaumondières\", \"Goulat\", \"Goulières\", \"Gourbelières\", \"La Bardinie\", \"La Chapoulie\", \"La Côte\", \"La Francherie\", \"La Maladrerie\", \"La Mondinaude\", \"La Mothe\", \"La Paulinie\", \"La Petite Tuilière\", \"La Picaudie\", \"La Roderie de Bord\", \"La Serve Verte\", \"La Truffière de Bord\", \"La Tuilière\", \"La Tuilière de Bord\", \"Lacaud\", \"Lafarge\", \"Lamandeau\", \"Le Centre Aéré\", \"Le Châtenet\", \"Le Mas de la Roche\", \"Le Meynissou\", \"Le Moulin Blanc\", \"Le Moulin du Bord\", \"Le Pic\", \"Le Puy\", \"Le Puy de Fleury\", \"Le Reclaud\", \"Le Ruisseau de l’Étang\", \"Le Vieux Manoir\", \"Les Belles Places\", \"Les Champs\", \"Les Farges\", \"Les Fourneaux\", \"Les Granges\", \"Les Justices\", \"Les Loges\", \"Les Mines du Puy\", \"Les Nouailles\", \"Les Petites Granges\", \"Les Salles\", \"Les Truffières\", \"Moulin de Puissèché\", \"Papelebre\", \"Poperdu\", \"Pré de Bellevue\", \"Puymezier\" und \"Puyrigard\". Die Gemeinde Nontron befindet sich auf einer durchschnittlichen Meerhöhe von 230 Meter über N. N., ihr tiefster Punkt mit 152 Meter liegt am Bandiat direkt südlich unterhalb der Stadt, ihr höchster Punkt mit 308 Meter nördlich vom Weiler \"Brégout\" im Osten. Die maximale Höhendifferenz beträgt 156 Meter. Das Stadtzentrum befindet sich auf 212 Meter Meerhöhe.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Nontron liegt abseits der großen Verkehrsachsen, fast gleich weit (etwa 50 Kilometer) von Périgueux, Angoulême und Limoges entfernt. Diese geographische Isolierung hat bisher immer den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt verhindert. Über die D 675 von Brantôme nach Saint-Junien hat die Stadt Zugang nach Périgueux einerseits und in das Département Haute-Vienne andererseits. Ferner zweigen von dieser Nord-Süd-Achse hier mehrere Départment-Straßen ab, so die D 75 nach Angoulême, die D 707 nach Thiviers und die D 85 nach Châlus und Limoges. Über die D 707 besteht Anschluss nach Mareuil und über die D 3 nach Villars. Es gibt außerdem noch einige kleinere Verbindungen zu umliegenden Nachbargemeinden. Zwischen 1883 und 1940 war Nontron über die Bahnstrecke Quéroy-Pranzac–Thiviers mit Angoulême verbunden, ab 1892 auch mit Thiviers. Der Güterverkehr auf dieser Strecke in Richtung Thiviers wurde ab 1965 und in Richtung Angoulême ab 1975 eingestellt. Das ehemalige Bahnhofsgebäude ist noch vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Hydrographie.", "content": "Nontron ist nördlich hoch über einer Flussschleife des Bandiats erbaut, der hier eine bedeutende Richtungsänderung in seinem Lauf von Nordost-Südwest nach Nordwest zu vollziehen beginnt. Der Fluss fließt auf etwa 160 Meter Höhe und hat sich dabei bis zu knapp 150 Meter tief in die umliegenden Gesteine eingeschnitten. Der Einschnitt erfolgte hierbei steiler auf der Nordwest- als auf der Südostseite. Die Altstadt von Nontron überragt den Fluss um gut 50 Meter. Mit Erreichen der Gemeindegrenze von Nontron im Nordosten verengt sich das Flusstal des Bandiats und der Fluss beginnt zu mäandrieren. In mehreren Flussschleifen von rund 500 Meter Wellenlänge durchbricht er das Kristallin und dreht dann zu Füßen der Altstadt auf Südrichtung. An der Grenze zu Saint-Martial-de-Valette weitet sich sein Tal erneut, bei gleichzeitiger Richtungsänderung auf West. Neben dem Bandiat als Hauptfluter sind nur unbedeutende Nebenflüsse wie beispielsweise der rechtshändige \"Ruisseau de Vergnes\" zu nennen, welcher nach Südwest abfließt und die Gemeindegrenze zu Saint-Martin-le-Pin bildet. Hierzu parallel verlaufen zwei weitere kleine rechtsseitige Bäche – einer unterhalb von \"La Côte\" und einer unterhalb von \"Le Puy de Fleury\". Linksseitige, nach Nordwesten herabziehende Bäche finden sich bei \"Les Farges\", \"Brégout\", \"Azat\" und an der Südwestecke zu Saint-Martial-de-Valette. Die beiden letztgenannten Talungen sind Trockentäler, die in Kalksedimenten verlaufen. Am Nordrand der Gemeinde Nontron wird bei \"Poperdu\" gerade noch ein namenloser linker Nebenfluss der Doue berührt. Die Bäche am Südrand der Gemeinde (Täler unterhalb von \"Goulat\" und \"Le Puy\") drainieren bereits in generell südöstliche Richtung hin zur Dronne. Das Gemeindegebiet ragt somit über Wasserscheide zwischen den beiden Flussystemen Bandiat und Dronne nach Südosten hinaus.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Gemeinde Nontron gehört geologisch noch zum Grundgebirge des Massif Central. Sie liegt unmittelbar am Nordwestrand des Variszikums. Direkt unterhalb der Altstadt sind entlang der Südseite des Bandiats Jurakalke des Aquitanischen Beckens anstehend. Diese beiden sehr unterschiedlichen Gesteinsformationen, die Gegenwart der Randstörung und die intensive tertiäre kontinentale Sedimentations- und Erosionstätigkeit sind der Grund für die abwechslungsreiche Landschaft und die recht komplexe Geologie im Gemeindegebiet. Die Unterstadt und ein Teil der Altstadt wurden auf hochmetamorphem, teils migmatitischem Paragneis (Metatexit – ζ) des Saint-Mathieu-Doms errichtet – einer sehr alten geologischen Formation im westlichen Massif Central aus dem Neoproterozoikum/Kambrium (Nontron-Paragneis). Der Nordteil der Altstadt, das nördlich anschließende Industriegebiet und der gesamte Norden liegen auf dem oberkarbonischen Piégut-Pluviers-Granodiorit (γ bzw. γ) mit seinen recht unterschiedlichen Fazies – grobkörnige Normalfazies, feinkörnige Fazies, Hornblende-führende Fazies und Porphyrfazies. Gelegentlich lagern im Stadtbereich noch Sedimentreste des Unterjuras dem Granodiorit auf. Um \"Le Puy\" im Südosten steht erneut Paragneis an, der sich aber durch seinen höheren Glimmergehalt von den Vorkommen bei Nontron deutlich unterscheidet. Er ist aus wesentlich tonreicheren Sedimenten hervorgegangen, wohingegen der Nontron-Paragneis auf ehemalige Grauwacken zurückgeht. Ganz am Ostrand erscheint bei \"Fonladier\" und \"Maupuy\" noch eine dritte Paragneis-Varietät, die extrem schiefrig ausgebildet ist. Dieser Savignac-de-Nontron-Paragneis (ζ) ist aus aluminiumreichen Peliten entstanden und wird tektonisch von den anderen Vorkommen als tiefer liegend abgetrennt. Er erreicht hier die metamorphen Bedingungen der \"Sillimanit-Muskovit-Zone\". Die Foliation der Paragneise ist generell variabel, lässt aber dennoch für die drei Vorkommen deutliche Unterschiede erkennen: so streicht der die südliche Altstadt unterlagernde Paragneis Ostsüdost und fällt mit 40 bis 55° nach Nordnordost ein, der Paragneis von \"Le Puy\" streicht Südost und fällt relativ flach mit 24 bis 36° nach Nordost ein und der Paragneis von Savignac streicht um Ost, fällt aber mit 25 bis 42° (in die entgegengesetzte Richtung) nach Süd ein. Die Schichtenfolge des Unterjuras beginnt mit einem 1. Zyklus (Formation l1-4). An der Basis liegen Arkosen des Hettangiums, die aus der Transgression des Jurameeres über das kristalline Grundgebirge hervorgegangen sind. Darüber folgen dann Dolomite (meist stark rekristallisiert) und verkieselte Oolithe des Sinemuriums. Der 2. Zyklus (Formation l5-9) besteht aus detritischem Pliensbachium, grauen Tonen und Mergeln des Toarciums sowie dolomitischem Aalenium. Der Unterjura erscheint neben den Vorkommen der Altstadt in den beiden rechten Seitentälern des Bandiats vor \"Montagenet\", bei \"Azat\", bei \"Puymezier\" im Südosten, bei \"Brégout\" und am Höhenrücken nördlich von \"La Maladrerie\" im äußersten Norden. Über den Unterjura legen sich schließlich bioklastische und oolithische Kalke des Doggers (Oberes Bajocium der Formation j1b-2a und Bathonium der Formation j2b), die aufgrund ihrer Nähe zur Randstörung oft sehr stark verkieselt vorliegen. Aufschlüsse des Doggers finden sich im Südosten bei \"Puymezier\" sowie unterhalb von \"Chez Pouge\". Die Mächtigkeit des Unterjuras beträgt maximal 40 Meter, die Mächtigkeit des Doggers ist wegen der Rekristallisationen nur schwer abzuschätzen, dürfte aber 50 Meter nicht übersteigen. Der Höhenrücken (Wasserscheide) zwischen \"La Tuilière de Bord\" und \"Goulat\" wird aus tertiären, kontinentalen See- und Flusssedimenten aufgebaut, die aus dem Zentralmassiv stammen (Formation H-F). Sie gehen möglicherweise bis ins Eozän/Oligozän zurück. Ihre Mächtigkeit wird mit bis zu 45 Meter veranschlagt. Darüber legen sich ab dem Pliozän/Altpleistozän alluviale Plateausedimente (Sande, Tone und Kiese der Formation Fs). Die Hanglagen im Westen der Stadt, bei \"Barouffières\" und im Südosten werden von pleistozänem Kolluvium (geröllführenden Alteriten) verdeckt (Formation ACF). Diese Alterite sind ein Umlagerungsprodukt der fluviatilen Formationen H-F und Fs und gehen in diese über (bei \"La Tuilière de Bord\", nördlich von \"Balassou\" und bei \"Les Granges\"). Untergeordnet treten auch Alterite auf, die direkt aus dem Grundgebirge bzw. den Jurasedimenten hervorgegangen sind (Kolluvium der Formation AC) und ebenfalls im Verlauf des Pleistozäns entstanden. Im Tal des Bandiats wurde im Holozän nacheiszeitliches Alluvium abgelagert (Formation K). Das variszische Grundgebirge wird von zahlreichen Störungen, Aplit- und Pegmatitgängen durchzogen, unter anderem auch von der markanten Randstörung des Massif Central bei \"Les Mines du Puy\" und \"La Côte\", an der die Pultscholle des Grundgebirges gegenüber dem Aquitanischen Becken angehoben wurde. Die Randstörung bei \"La Côte\" markiert die nordöstliche Trogschulter des Bandiatgrabens, der hier seinen Beginn nimmt und nach Nordwesten in Richtung Charente hinauszieht. Hauptbruchrichtungen sind Nordwest-Südost, Nordost-Südwest, untergeordnet auch Nordnordost-Südsüdwest, Ostnordost-Westsüdwest und Ostsüdost-Westnordwest. Bei Nontron wurde früher in Erzgängen, die diesem typisch variszischen Bruchsystem folgen, nach Blei, Silber und Zink geschürft, auch Mangan und Baryt wurden abgebaut. Der Bergbau ist aber bereits seit geraumer Zeit zum Erliegen gekommen, der Bleibergbau wurde 1939 und der Manganabbau 1959 eingestellt. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist das Auftreten zum Teil recht seltener Minerale im Cantonnier-Gang wie Anglesit, Cerussit, Krokoit, Mimetesit, Pyromorphit, Wulfenit und andere. Das Mineral Nontronit wurde nach Nontron benannt, seine eigentliche Typlokalität befindet sich aber bei Saint-Pardoux-la-Rivière.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Naturpark.", "content": "Nontron bildet einen integralen Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiet.", "content": "Die Talungen des Bandiats und seiner kleinen Nebenflüsse sind als ökologische Schutzzonen des Typus 1 (Französisch ZNIEFF – \"zone naturelle d’interêt écologique, faunistique et floristique\") ausgewiesen. Ihre Flora besteht aus über 100 Pflanzenarten mit Großer Odermennig (\"Agrimonia procera\") und Atlantisches Hasenglöckchen (\"Hyacinthoides non-scripta\") als Indikatorpflanzen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Stadtgebiet dürfte bereits in der ausgehenden Bronzezeit um 1100 v. Chr. besiedelt gewesen sein. Die Anwesenheit der Römer ist durch eine Villenanlage beim unweit gelegenen Nontronneau und durch Straßenreste bei \"Poperdu\" und bei \"La Roderie de Bord\" belegt. Im Stadtgebiet selbst entstand außerdem ein gallorömisches Castrum. Später siedelten hier die Westgoten und die Franken. Der Siedlungsplatz im Gebiet der heutigen Altstadt wurde durch die Sarazenen im 7. Jahrhundert und erneut durch die Normannen im 9. Jahrhundert zerstört. Im 8. Jahrhundert kam das ehemalige Castrum (bzw. dessen Nachfolger, eine im Jahr 785 erwähnte Festungsanlage) unter den Einfluss der Grafen von Limoges, die es anschließend an die Abtei Charroux übergaben. Im weiteren Verlauf des Mittelalters wechselte Nontron mehrmals seine Zugehörigkeit. Im Jahr 1198 wurde es von Richard Löwenherz belagert. In der ersten Phase des Hundertjährigen Krieges verweilte Bertrand du Guesclin 1377 in Nontron. In den Hugenottenkriegen 1562 bis 1598 bemächtigten sich die Hugenotten der Stadt, die Reste der alten Festungsanlage wurden im Verlauf des Krieges dabei endgültig zerstört. Auf den Überresten der Festung wurde dann in der Mitte des 18. Jahrhunderts ein Schloss errichtet. Es gehört jetzt dem Département und beherbergt ein Museum für Puppen und historische Spielsachen. Während der Französischen Revolution 1789 bis 1799 wurde Nontron schließlich Unterpräfektur im neugegründeten Département Dordogne.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Quelle: INSEE Den Höhepunkt seiner Einwohnerzahl hatte Nontron im Jahr 1886 mit 4151 Einwohnern; der Tiefstand von 2943 Einwohnern im Jahr 1936 erreichte etwa die Werte des Jahres 1800. Es folgte ein erneuter Aufschwung auf 3954 Einwohner im Jahr 1975. Seitdem sind die Bevölkerungszahlen wieder rückläufig. Bei einer Fläche von 24,67 Quadratkilometer weist die Gemeinde Nontron eine Bevölkerungsdichte von 124 Einwohner/km2 auf. Neben der höchsten Bevölkerungsdichte besitzt Nontron auch die höchste Einwohnerzahl im Kanton Périgord Vert Nontronnais.", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister in Nontron ist seit April 2014 der zur PS gehörende Pascal Bourdeau.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Neben den eingangs bereits erwähnten bergbaulichen Aktivitäten auf Blei und Silber wurde im Nontronnais bereits seit der gallorömischen Epoche Eisenerz gewonnen, welches in kleineren Hochöfen geschmolzen und in zahlreichen, an Flussläufen gelegenen Schmieden, weiterverarbeitet wurde. Die Eisenverarbeitung hielt bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts an. Im 20. Jahrhundert etablierte sich in Nontron die Schuhindustrie, die mit mehreren Fabriken das örtliche Wirtschaftsgeschehen bestimmte. Darunter auch Unternehmen wie Adidas. Durch die Verlagerung der Produktion in der Schuhindustrie in Billiglohnländer erlebte Nontron Ende der Achtziger und Anfang der neunziger Jahre eine schwere wirtschaftliche Krise, die sich auch in einem deutlichen Rückgang der Bevölkerungszahlen bemerkbar machte. Mittlerweile hat sich die Wirtschaft stark diversifiziert (insbesondere im tertiären Dienstleistungssektor) und sich dadurch wieder erholt. Unternehmen wie beispielsweise Hermès und mehrere Supermarktketten haben sich neu angesiedelt bzw. sich erweitert. Der Aufschwung erfolgte vor allem in der metall- und holzverarbeitenden Industrie, in den agrarischen Ernährungsprodukten, im Kunsthandwerk durch die Schaffung des \"Pôle expérimental métiers d'art\", im Handel, im Baugewerbe und in der Tourismusbranche. Auch sehr spezialisierte Unternehmen sind zu erwähnen (Badezusätze, Reitsättel, Zinngegenstände, Ziermesser).", "section_level": 1}, {"title": "Beschäftigung.", "content": "Im Jahr 2012 betrug die erwerbsfähige Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren 1319 Personen bzw. 41,1 % der Gesamtbevölkerung. Seit 2007 ist die Zahl der Arbeitslosen von 160 auf 170 angestiegen und die Arbeitslosenrate liegt somit jetzt bei 12,9 %.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmen.", "content": "Am 31. Dezember 2013 waren 457 Unternehmen in Nontron ansässig, davon 295 im Sektor Handel, Transport oder Dienstleistungen, 70 im Sektor Verwaltung, Bildung, Gesundheit oder Soziales, 50 im Baugewerbe, 31 in der Industrie und 11 in Landwirtschaft, Forsten und Fischerei. Historische Bauwerke, zum Teil in Fachwerkbauweise, befinden sich in der \"Rue des Écoles\", in der \"Rue Camille Chabanneau\" und in der \"Rue de Périgueux\". Ein Renaissancehaus steht an der \"Place des Mobiles\" und Häuser aus dem 16. und 18. Jahrhundert sind in der \"Rue de la Croisette\" und an der \"Place des Mobiles\" zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Wochenmarkt Jeden Samstagvormittag wird in der Altstadt von Nontron ein regional bedeutender Wochenmarkt abgehalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nontron,, ist eine Stadt in der französischen Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016 Aquitanien) im Département Dordogne mit Einwohnern (Stand ). Die Stadt ist Sitz der Unterpräfektur (\"frz. Sous-préfecture\") des Arrondissements Nontron und Hauptort des Kantons Périgord Vert Nontronnais (bis 2015 Kanton Nontron). Zuständiger Gemeindeverband ist die Communauté de communes du Périgord Nontronnais. Die Einwohner werden \"Nontronnais\" bzw. \"Nontronnaises\" genannt.", "tgt_summary": null, "id": 15599} {"src_title": "Theo Albrecht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Theo und sein älterer Bruder Karl Albrecht (1920–2014) wuchsen in bescheidenen konservativ-katholisch geprägten Familienverhältnissen auf. Karl Albrecht sen. (1886–1943), der Vater von Theo und Karl, war gelernter Bäcker, bis er aus gesundheitlichen Gründen diese Arbeit aufgeben musste. Im Frühjahr 1913 machte sich Karl Albrecht sen. als Brothändler selbstständig, und seine Frau Anna Albrecht (geb. Siepmann) eröffnete unter dem Namen ihres Mannes am 10. April 1913 einen Tante-Emma-Laden auf der Huestraße 89 in Essen-Schonnebeck. Nachdem Theo Albrecht die achte Klasse der katholischen Glückaufschule (damals: Volksschule) an der Immelmannstraße in Essen-Schonnebeck absolviert hatte, erlernte er von 1936 bis 1938 im Laden seiner Mutter den Beruf des Verkäufers.", "section_level": 2}, {"title": "Soldat im Zweiten Weltkrieg.", "content": "Theo Albrecht nahm als Mitglied einer Nachschubeinheit am Afrikafeldzug teil und geriet später in Italien in amerikanische Gefangenschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahmen Theo und Karl Albrecht 1946 das elterliche Lebensmittelgeschäft und eröffneten bald eine größere Filiale. 1950 hatten sie es bereits zu einer kleinen Lebensmittelkette von 31 Geschäften herkömmlicher Prägung gebracht. 1960 waren es bereits 300 Läden, die zusammen auf einen Umsatz von 90 Millionen Deutsche Mark kamen. Da die Albrecht-Brüder sehr zurückgezogen lebten, ist über Theo Albrecht wenig bekannt. Beide Brüder galten als sehr sparsam. Theo spielte wie sein Bruder Golf und sammelte Schreibmaschinen. Er besaß ein Haus im Ortskern von Nieblum auf Föhr, wo sich das Ehepaar Albrecht auch öfters aufhielt. Das letzte veröffentlichte Foto von Theo Albrecht stammt von 1971 – einen Tag nach dem Ende seiner Entführung. Dem Reporter Franz Ruch gelang es 1987 noch einmal, die beiden Albrecht-Brüder zu fotografieren. Theo Albrecht war mit Cäcilie „Cilly“ Albrecht († 2018) verheiratet und hatte mit ihr zwei Söhne, Theo Albrecht junior (* 1950) und Berthold Albrecht (1954–2012), die ebenfalls bei Aldi Nord arbeiten bzw. arbeiteten. Theo Albrecht junior hat ein Kind und Berthold Albrecht hatte mit seiner Frau Babette fünf Kinder. Berthold Albrecht war Vorstandsvorsitzender der Familienstiftungen und Mitglied des Verwaltungsrates von Aldi Nord.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung von Aldi Nord.", "content": "Im Jahr 1960 benannten die Brüder das Unternehmen in \"Albrechts Diskont\" (kurz: ‚Aldi‘) um und teilten es untereinander auf: Karl übernahm fortan Aldi Süd und Theo Aldi Nord, was das bundesdeutsche Gebiet nördlich des Ruhrgebiets umfasste. 1962 eröffneten sie den ersten Aldi-Markt mit dem neuen Discount-Konzept in Dortmund. Völlig unabhängig vom Aldi-Konzept und den US-amerikanischen Aldi-Süd-Filialen seines Bruders betrieb Theo Albrecht außerdem ab 1979 die US-amerikanische Supermarktkette Trader Joe’s. Theo Albrecht zog sich 1993 aus dem operativen Geschäft zurück und brachte sein Vermögen in die Markus-Stiftung mit Sitz in Nortorf ein. Bis 2006 war er aber noch beinahe täglich in seinem Büro in Essen anzutreffen. Am 24. Juli 2010 erlag er im Essener Alfried Krupp Krankenhaus den Spätfolgen eines Sturzes, den er im Jahr 2009 erlitten und der ihn zum Pflegefall gemacht hatte. Der bereits seit über 50 Jahren im Unternehmen tätige Hartmuth Wiesemann ist seit mehreren Jahren als Verwaltungsratsmitglied und Generalbevollmächtigter verantwortlich für das Unternehmen Aldi Nord.", "section_level": 2}, {"title": "Entführung 1971.", "content": "Am 29. November 1971 wurde Theo Albrecht von Heinz Joachim Ollenburg und Paul Kron entführt, die ihn über das Buch \"Die Reichen und Superreichen in Deutschland\" als Opfer ausgesucht hatten. Zunächst hatten sie geplant, Theos älteren Bruder Karl Albrecht zu entführen. Als sie von dessen angegriffenem Gesundheitszustand erfahren hatten, wählten sie jedoch Theo als Opfer aus. Ollenburg und Kron lauerten Theo Albrecht vor dem damaligen Konzernhauptsitz in Herten auf. Als dieser als Letzter das Gebäude verließ, sollen die beiden zunächst gedacht haben, sie hätten sich geirrt: Albrecht, der zeitlebens äußerlich sehr bescheiden auftrat, sei ihnen für einen Multimillionär und Besitzer einer großen Ladenkette zu schlecht gekleidet erschienen. Sie hätten ihn daher angesprochen und sich seinen Personalausweis zeigen lassen, um sich zu vergewissern. Die Entführung dauerte 17 Tage und fand ihr Ende mit der Zahlung von sieben Millionen Mark Lösegeld – die höchste Lösegeldsumme, die bis dahin in der Bundesrepublik gezahlt worden war. Der Essener Bischof Franz Hengsbach überbrachte das Geld, was man der Tatsache zuschrieb, dass die beiden Brüder Mitglieder der katholischen Kirche waren. Die Täter wurden gefasst und 1973 vom Landgericht Essen zu einer Freiheitsstrafe von jeweils achteinhalb Jahren verurteilt. Rund die Hälfte des Lösegelds konnte nie gefunden werden. Theo Albrecht klagte 1979 vor dem Finanzgericht Münster erfolglos auf Ansatz der Lösegeldsumme als Betriebsausgabe. Die Richter erklärten die Entführung zur Privatsache, sodass lediglich das unauffindbare Lösegeld als außergewöhnliche Belastung bei der Einkommensteuererklärung ausgewiesen werden konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Milliarden-Vermögen.", "content": "Wie sein Bruder Karl gehörte Theo nach \"Forbes\" mit einem geschätzten Vermögen von rund 16,7 Milliarden US-Dollar bis zu seinem Tod zu den reichsten Menschen der Welt; er stand zuletzt auf Platz 31 des Forbes-Rankings 2010. Im Oktober 2009 führte das Manager Magazin Theo Albrecht auf dem zweiten Platz der reichsten Deutschen hinter seinem Bruder Karl Albrecht. Sein Vermögen ist in der nicht auflösbaren Markus-Stiftung gebunden. 2011 führte die Forbes-Liste die Söhne Berthold und Theo jr. mit einem gemeinsamen Vermögen von 14,4 Milliarden US-Dollar auf Platz 48 der reichsten Personen weltweit und auf Platz 4 der reichsten Deutschen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Theodor Paul „Theo“ Albrecht (* 28. März 1922 in Essen; † 24. Juli 2010 ebenda) war ein deutscher Unternehmer und Gründer von Aldi Nord.", "tgt_summary": null, "id": 1138104} {"src_title": "Silvius Magnago", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Magnago entstammte einer zweisprachigen Familie. Sein Vater Silvius Magnago sen., k.k. Oberlandesgerichtsrat in Meran, war ethnischer Italiener aus Trient, seine Mutter Helene, geborene Redler (sie war Schwester des Landeshauptmanns Ferdinand Redler), stammte aus Vorarlberg. Silvius Magnago wurde 1914 in der Villa Marchetti in Meran geboren. Ein Jahr nach seiner Geburt übersiedelte die Familie nach Bozen, wo er 1936 die Matura am Carducci-Gymnasium ablegte. Danach wurde er zur italienischen Armee eingezogen, besuchte bis Juni 1937 die Reserveoffiziersschule in Palermo und war dann bis Mai 1938 Reserveleutnant im 1. Grenadierregiment in Rom. Gleichzeitig absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Bologna, das er im Juni 1940 abschloss. Wegen seiner Ablehnung des italienischen Faschismus optierte er 1939 für Deutschland, blieb jedoch zunächst in Südtirol, wo er in Bozen für eine Kommission zur Schätzung der Vermögenswerte der Optanten arbeitete. Im Dezember 1942 wurde Magnago als Optant zur deutschen Wehrmacht einberufen und kam als Leutnant der Gebirgsjäger an die Ostfront. Während eines Fronturlaubs heiratete er am 18. Oktober 1943 in Landeck die aus Essen stammende Sophia Cornelissen, die er in seiner Zeit beim italienischen Militär in Rom kennengelernt hatte. Kurze Zeit darauf wurde er an der Ostfront bei einem Granatwerferangriff am Dnepr, nahe der Stadt Nikopol, schwer verwundet. Als Folge der Verletzungen wurde ihm ein Bein amputiert; er konnte nur durch mehrere Operationen gerettet werden und verblieb bis 1945 in verschiedenen Lazaretten. Nach dem Krieg kehrte Magnago nach Südtirol zurück und ließ sich mit seiner Frau in Bozen nieder. Er arbeitete zunächst für die Nachkriegsfürsorge und später als Sparkassenbeamter. 1947 wurde er in den Bozner Gemeinderat entsandt, wodurch seine politische Karriere begann. Im Jahr darauf wurden erstmals nach dem Krieg Gemeinderatswahlen abgehalten, bei denen Magnago die meisten Vorzugsstimmen erhielt. In der Folge wurde er zum Vizebürgermeister Bozens. 1948 wurde er für die Südtiroler Volkspartei in den Regionalrat Trentino-Südtirol und damit gleichzeitig den Südtiroler Landtag gewählt, denen er bis 1988 ununterbrochen angehörte. Während seiner ersten drei Legislaturperioden bis 1960 fungierte Magnago wechselweise als Regionalrats- und Landtagspräsident. 1957 wurde Magnago am 25. Mai zum Obmann der SVP gewählt. Er änderte darauf die strategische Ausrichtung der Partei und verkündete am 17. November 1957 auf der Großkundgebung von Schloss Sigmundskron vor 35.000 Südtirolern das berühmt gewordene Motto „Los von Trient“. Sein Ziel war es, eine politisch realistische Autonomie für das mehrheitlich deutschsprachige Südtirol zu fordern, nachdem bis dato die autonomen Befugnisse lediglich der mehrheitlich italienischsprachigen und von Trient aus regierten Region Trentino-Südtirol zugestanden worden waren. 1959 wurde er Ehrenpräsident des Südtiroler Kriegsopfer- und Frontkämpfer-Verbandes. Am 31. Dezember 1960 wurde Magnago Südtiroler Landeshauptmann und löste damit Alois Pupp ab. Dieses Amt behielt er ununterbrochen bis zum 17. März 1989 und konnte jeweils bei allen Landtagswahlen die meisten Vorzugsstimmen für sich erreichen. Er stand über 28 Jahre lang den Kabinetten Magnago I, Magnago II, Magnago III, Magnago IV, Magnago V und Magnago VI der Landesregierung vor. In dieser Zeit führte er die Verhandlungen zum sogenannten „Südtirol-Paket“ und gilt deshalb als „Vater“ der Südtiroler Landesautonomie. In den politisch heißen 1960er Jahren trat Magnago entschlossen gegen Gewalt zum Erreichen politischer Ziele auf. Er lehnte die Aktionen des Befreiungsausschuss Südtirol ab, der Bombenanschläge auf Strommasten und faschistische Denkmäler verübte. Die Bevölkerung, die teilweise mit den Aktivisten sympathisierte, versuchte er in unermüdlichem Einsatz vom friedlichen Weg zu überzeugen. Dem Pragmatiker Magnago gelang es schließlich, die Südtiroler auf seinen Weg einzustimmen: Am 22. November 1969 wurden die 137 Schutzbestimmungen des Autonomiestatus auf der Landesversammlung der Südtiroler Volkspartei in Meran mit einer hauchdünnen Mehrheit von 52,8 % angenommen. Daraufhin kam es zum berühmt gewordenen Handschlag mit Peter Brugger, dem Wortführer der unterlegenen Fraktion. Die Paketgegner in der SVP hatten bis dahin eine Autonomie als politisches Ziel abgelehnt und sich stattdessen für eine Wiedervereinigung mit Nordtirol, d. h. einen Anschluss an Österreich, ausgesprochen. Es sollte jedoch noch bis zum Jahr 1992 dauern, bis die Schaffung einer von der Region größtenteils unabhängigen Südtiroler Landesautonomie von Österreich, Italien und SVP gemeinsam als verwirklicht anerkannt wurde. 1988 trat Magnago aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Regionalratswahl an und übergab das Amt des Landeshauptmanns 1989 an Luis Durnwalder. Bis 1992 blieb er Obmann der SVP, ehe er seine 34 Jahre währende Amtszeit beendete. Von 1989 bis 1994 war Silvius Magnago Mitglied der 6er-Kommission, die mit Rom die Durchführungsbestimmungen zum neuen Autonomiestatut verhandelte. Er war auch einer der Vordenker des Europa der Regionen. Wegen seiner fortgeschrittenen Parkinsonerkrankung zeigte er sich in den letzten Jahren nur mehr selten in der Öffentlichkeit, lebte aber weiterhin in der Altstadt von Bozen. 2003 wurde er zum Witwer, als seine Frau Sophia starb. Am 16. Mai 2010 stürzte Magnago aus seinem Rollstuhl, wobei er sich das Schlüsselbein brach. Nach Verschlechterung seines Zustands wurde er am 21. Mai in das Bozener Spital eingeliefert, wo er am 25. Mai 2010 an den Folgen einer Lungenentzündung im Alter von 96 Jahren verstarb. Seinem Begräbnis am Bozner Friedhof wohnten unter anderem der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann und dessen Stellvertreter Josef Pröll bei. Magnagos Nachlass befindet sich seit 2011 im Südtiroler Landesarchiv.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Auszeichnungen.", "content": "Magnago war Träger hoher Auszeichnungen, unter anderem der Länder Tirol, Kärnten, Steiermark, Bayern, der Bundesrepublik Deutschland und der Universität Innsbruck, sowie Ehrenbürger zahlreicher Gemeinden und Ehrenmitglied vieler Vereine (z. B. verschiedener Sportschützenvereine).", "section_level": 1}], "src_summary": "Silvius Magnago (* 5. Februar 1914 in Meran, Österreich-Ungarn; † 25. Mai 2010 in Bozen) war ein Jurist und Politiker. Als langjähriger Südtiroler Landeshauptmann (von 1960 bis 1989) trug er zur Erlangung der Autonomie Südtirols bei.", "tgt_summary": null, "id": 402149} {"src_title": "Järvenpää", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Sowohl die finnische als die schwedische Namensform bedeutet wörtlich „See-Ende“ und weist auf die Lage Järvenpääs am Ende des länglichen Sees Tuusulanjärvi hin. Die Stadt gehört zur Region Helsinki und liegt 37 km nördlich der finnischen Hauptstadt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bis 1951 gehörte Järvenpää zum Nachbarort Tuusula am anderen Ende des Tuusulanjärvi. Seit 1967 ist Järvenpää eine Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Järvenpää:", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Um 1900 zog Järvenpää zahlreiche Künstler an. Der Komponist Jean Sibelius lebte von 1904 bis zu seinem Tod 1957 in der Villa Ainola zwei Kilometer südlich des Stadtzentrums und komponierte dort fünf seiner sieben Symphonien. Heute ist das nach Sibelius' Frau Aino benannte Haus ein Museum. Der Schriftsteller Juhani Aho lebte ebenso wie der Kunstmaler Eero Järnefelt am Ufer des Tuusulanjärvi. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees befindet sich die von Alvar Aalto erbaute Villa des Komponisten Joonas Kokkonen. Dem Wirken der Künstlerkolonie in Järvenpää widmet sich das 1992 eröffnete Kunstmuseum.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Mit den mehrmals stündlich verkehrenden Zügen des Schienennahverkehrs in der Region Helsinki kann der Hauptbahnhof von Helsinki in einer halben Stunde erreicht werden. Neben dem Bahnhof Järvenpää befinden sich in der Stadt die Bahnhöfe Purola, Saunakallio, Kyrölä und Haarajoki (im Nordosten der Stadt, bedient durch Linie Z). Die Autobahn von Helsinki nach Lahti, ein Teil der Staatsstraße 4 (E 75), führt östlich an Järvenpää vorbei. Wegen der günstigen Verkehrsverbindungen ziehen viele Menschen, die in Helsinki arbeiten, nach Järvenpää. Dadurch wächst die Einwohnerzahl der Stadt kontinuierlich an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Järvenpää [] (schwed. \"Träskända\") [] ist eine Stadt in der südfinnischen Landschaft Uusimaa. Mit Einwohnern (Stand ) und einer Fläche von knapp 40 km2 ist Järvenpää eine der am dichtesten besiedelten Städte Finnlands. Järvenpää ist einsprachig finnischsprachig.", "tgt_summary": null, "id": 2269019} {"src_title": "Buchbinder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Buchbinders im deutschsprachigen Raum.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Klosterbuchbinder.", "content": "Die Kunst des Buchbindens entwickelte sich dort, wo Bücher geschrieben und eingesetzt wurden – im klerikalen Raum der Kirchen und Klöster. Weil es den Berufsstand des Buchbinders zu dieser Zeit noch nicht gab, da die Anzahl der zu bindenden Bücher zu gering war und damit folglich kein Lebensunterhalt verdient werden konnte, waren es zuerst die Mönche, die die von ihnen geschriebenen Bücher auch banden und illuminierten. Später wurden in Klöstern nicht nur Bücher für den Eigenbedarf, sondern auch Auftragsarbeiten für Außenstehende gebunden. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde in einigen Klöstern das Buchbinden sogar gewerbsmäßig betrieben. Allerdings handelte es sich dabei eher um kleinere, weniger begüterte Häuser, in reicheren Klöstern war das Handwerk zu diesem Zeitpunkt schon so gut wie zum Erliegen gekommen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Anfänge bürgerlichen Buchbindens.", "content": "Analog dazu kam der bürgerliche Buchbinder dort auf, wo ebenfalls ein großer Bedarf an Büchern vorhanden war – in den Zentren geistigen Lebens, vor allem in Universitätsstädten. Einige Quellen sprechen von ersten Anzeichen dafür schon im 12. Jahrhundert, andere führen Belege ab dem 13. Jahrhundert an. Von einer größeren Verbreitung kann man jedoch erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts sprechen, hauptberufliche Buchbinder finden sich zu dieser Zeit in fast allen größeren Universitäts- und Handelsstädten. Ein spezielles Phänomen stellten die „Studentenbuchbinder“ in den siebziger und achtziger Jahren des 15. Jahrhunderts dar: Im Zuge der Vielzahl neuer gedruckter Bücher war der Bedarf an Buchbindern so groß, dass sich in der Studentenschaft einige fanden, die sich die grundlegenden Handgriffe selbst beibrachten, um sich auf diese Weise einen Nebenverdienst zu erwirtschaften. Doch nicht alle, die immatrikuliert waren und für die Universität banden, studierten auch selbst. Vielfach handelte es sich bei ihnen um voll ausgebildete, hauptberufliche Buchbinder, die lediglich die Privilegien einer Zugehörigkeit zur Universität auszunutzen wussten, wie beispielsweise die Steuerfreiheit. Sie lebten zusammen mit den anderen Studenten in Studentenheimen, wo sie auf kleinstem Raum ihre Arbeiten durchführten. „Auch-Buchbinder“, wie die Studenten, gab es jedoch auch außerhalb der Universitäten. Denn noch war das Buchbinden ein freies Handwerk, das keinen zünftigen Regeln unterlag. Jeder, der es beherrschte, wie auch immer er sich seine Kenntnisse angeeignet hatte, konnte als Buchbinder tätig werden. Trotzdem war es noch ein selten vertretenes Handwerk, so dass die wenigen Buchbinder sehr gefragt waren. Da Besitzer wertvoller Bücher oft nicht bereit waren, diese zum Binden fortzugeben, reisten viele Buchbinder als fahrende Handwerker umher.", "section_level": 2}, {"title": "Das aufkommende Zunftwesen.", "content": "Um die Wende des 15. zum 16. Jahrhundert entwickelte sich eine lebhafte Konkurrenz zwischen den beiden noch parallel existierenden Zweigen klösterlicher und bürgerlicher Buchbinderei. Noch immer hatte sich kein definiertes Gewerbe herausgebildet, die Grenzen zwischen den verschiedenen Handwerken waren noch in der gesamten ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts fließend. Während auch Spielkartenmacher sich mit dem Binden von Büchern verdingten, trieben Buchbinder meist auch Buchhandel, gefördert durch die Tatsache, dass sie von Druckern oft in Rohbogen bezahlt wurden und als einzige in der Lage waren, dem Kunden ein fertiges Produkt an die Hand zu geben. Die Buchbinderei knüpfte immer engere Kontakte zum gesamten Buchwesen, das durch reformatorische und humanistische Strömungen an Bedeutung gewann. Der gestiegene Bücherbedarf in großen Teilen der Bevölkerung förderte das bürgerliche Handwerk, das langsam die Oberhand gegenüber klösterlichen Buchbindern gewann. Erste Städte erließen Auflagen und Reformen, die dem bürgerlichen Handwerk Vorteile verschafften und das klösterliche weiter zurückdrängten. Besonders in Basel hatten bürgerliche Buchbinder schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts einen guten Stand. Hier organisierten sich die Buchbinder auch erstmals in einer Zunft. Schon um 1480 wurden sie der Safranzunft angegliedert, einer Krämerszunft, der u. a. auch Drucker und Buchführer angehörten. Zwei Jahrzehnte später, ab 1502, dienten die Straßburger in der Zunft zur Stelze, Augsburg und Wittenberg folgten erst in den 1530ern. In der zweiten Jahrhunderthälfte stieg die Zahl der Zünfte, Gilden oder Innungen, wie sie je nach regionaler Lage genannt wurden, kontinuierlich an. In Städten, in denen die Buchbinderei weit entwickelt war und die viele Meister hatten, entstanden selbstständige Zünfte, die meisten jedoch wurden mit anderen Gewerben in einer Ordnung zusammengefasst. Die vollständige Verbreitung bis hinein in ländliche Regionen dauerte zwar noch an, aber gegen Ende des 17. Jahrhunderts war jeder Buchbinder zünftig. Gab es in einem Ort keine Zunft, wurden die ansässigen Meister verpflichtet, sich der nächsten erreichbaren anzugliedern.", "section_level": 2}, {"title": "Das Leben in der Zunft.", "content": "Die wesentlichen Ziele der zünftigen Organisation waren wirtschaftlicher und sozialer Natur. Sie gingen über die einer Berufsgemeinschaft weit hinaus, bildeten Lebensgemeinschaften mit eigenen Regeln, Bräuchen und Traditionen. Auf der einen Seite bot erst die Zugehörigkeit zur Zunft die Möglichkeit zur Berufsausübung und sicherte jedem Mitglied die Bürgerrechte, auf der anderen Seite brachte sie auch viele Pflichten mit sich. Grundlage des Zusammenlebens war das Nahrungsprinzip: Jeder sollte sich mit seiner Arbeit eine Lebensgrundlage schaffen können. Die Regelung der Produktion, um jedem den gleichen Zugang zu Material und Aufträgen zu sichern, gehörte damit zu den wichtigsten Aufgaben der Zünfte. Die Ausbildung zum Buchbinder im Rahmen der Zünfte erfolgte in den Haushalten der Meister. Bis zu seiner Gesellenprüfung lebte und arbeitete der Lehrling zusammen mit der Meisterfamilie. Einerseits wurde er wie ein Familienmitglied behandelt, andererseits aber hatte er auch dienende Aufgaben. Das Erlernen des Handwerks geschah durch schlichte Einbeziehung. Zusehen, Nachahmen und Helfen sicherten die technischen Fertigkeiten und das Wissen über Werkstoffe und deren Handhabung. Mit dem Aufstieg zum Gesellen verbunden war der Wanderzwang, der vordergründig der Erweiterung der Kenntnisse dienen sollte. Da jedoch, wer eine Meisterswitwe oder –tochter heiratete, meist davon befreit wurde, geht die Literatur von einer Maßnahme zur Konkurrenzminderung aus. Die Zahl der Meister an einem Ort sollte nicht zu groß werden, um den Gewinn der Alteingesessenen nicht zu schmälern. Um sich nach bestandener Meisterprüfung niederlassen zu können, war es daher in den meisten Fällen nötig, zu warten, bis durch Tod eine Stelle frei wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Hofbuchbinder.", "content": "Einige Buchbinder erhielten nach besonderen Aufträgen Prädikate verliehen: \"Hofbuchbinder\", \"Ratsbuchbinder\" oder auch \"Universitätsbuchbinder\". Aufträge von Herrscherhäusern kamen unter anderem von bibliophil interessierten Fürsten, aber auch zur Herstellung repräsentativer diplomatischer Geschenke wie Grußadressen, Erinnerungsmappen, Diplomen, Mappen zu Auszeichnungen oder auch prachtvoller Einbände von Musikhandschriften. Alle großen Höfe des Absolutismus in Europa beschäftigten Hofbuchbinder. Hofhandwerker durften mehr als zwei Gesellen beschäftigen. Sie gehörten nicht dem Hofstaat an, durften aber mit dem Prädikat werben. Sie bekamen für die Vergoldung von Einbänden Stempel oder Platten zum Beispiel mit Wappen der Herrscherhäuser ausgeliehen, ebenso Mustereinbände für weitere Arbeiten. Hofbuchbinder und ihre Familien führten teilweise auch Nebenarbeiten aus. So musste Jacob Krause auch als Bibliothekar und Bucheinkäufer für Kurfürst August den Starken arbeiten. Weitere bekannte Hofbuchbinder waren Johannes Selenka und Lukas Weischner. Der Begriff Hofbuchbinder wurde bis in die Zeit industrieller Buchproduktion auch für Verlagseinbände verwendet, so von der Buchbinderei Hermann Scheibe (\"Hermann Scheibe, Wien, k. und k. Hof-Buchbinder\").", "section_level": 2}, {"title": "Vom Zunftwesen zur Gewerbefreiheit.", "content": "Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hielt das Handwerk am Zunftwesen als Bastion ausschließlicher Arbeitsausübung fest. Darunter leiden musste die Kundschaft, denn Neuerungen, die eine schnellere oder billigere Ausübung der Tätigkeiten ermöglicht hätten, wurden von den Zünften nicht zugelassen. Obwohl hochwertig gebundene Bücher Luxusgegenstände und eher günstigere Arbeiten gefragt waren, hielt man über drei Jahrhunderte an den alten Methoden und Techniken fest. Erst mit der französischen Revolution begann sich die Idee der freien Berufsausübung durchzusetzen. Auch in Deutschland mussten sich die Zünfte dem Druck von außen beugen und lockerten Zug um Zug ihre Ordnungen zugunsten einer größeren Freiheit in der Produktion, im Vertrieb und in der Beschäftigung an sich. In Preußen ging man sogar direkt zu einer vollständigen Gewerbefreiheit über. Die plötzliche Konkurrenz führte nicht selten zu großer Armut aufgrund schlechter Auftragslage. Für gut ausgebildete Buchbinder lag es deshalb nahe, sich sofort erneut zu organisieren. Aus den ehemaligen Zünften entstanden so im 19. Jahrhundert die Vorläufer heutiger Gewerkschaften und Berufsverbände, die Gewerbeverbände und Handwerksinnungen.", "section_level": 2}, {"title": "Der Buchbinder als Fabrikarbeiter.", "content": "Der schnell wachsende Buchmarkt des beginnenden 19. Jahrhunderts und die zunehmende Industrialisierung bedingten aber auch eine gegenläufige Entwicklung. Eine große Zahl neuer Bücher sollte preisgünstig und schnell und dazu einheitlich gebunden auf den Markt gebracht werden. Dies war eine Nachfrage, die von der Handbuchbinderei schnell nicht mehr befriedigt werden konnte. Hatten sich zunächst einige Werkstätten unter der Führung zukunftsorientierter Buchbinder schon zu Großbuchbindereien auf der Basis handwerklicher Arbeit entwickelt, entstanden ab Mitte des Jahrhunderts fabrikähnliche Großbetriebe unter massivem Maschineneinsatz, die sogenannten Dampfbuchbindereien. Der individuelle Handwerkseinband wurde abgelöst vom massenproduzierten Verlegereinband. In der 1868 in Leipzig gegründeten Großbuchbinderei Fikentscher arbeiteten um 1900 zeitweise über 2000 Buchbinder, darunter viele Frauen. Neben der Mechanisierung war das zweite entscheidende Merkmal der neuen Arbeitsbedingungen die Zergliederung des Herstellungsprozesses in Einzeltätigkeiten. Nicht mehr das umfassende, die gesamte Tätigkeit betreffende Wissen war gefragt, sondern Spezialisierung und Schnelligkeit in der Ausführung. Aus den Buchbindern wurden hochspezialisierte Facharbeiter, einfachere Arbeiten wurden von schnell angelernten Kräften verrichtet, darunter vielfach Frauen, deren Lohn weit unter dem der Männer lag. Die ersten Verlagseinbände waren noch stark an den handwerklichen Vorbildern orientiert, Maschinen erleichterten die Arbeit zwar schon grundlegend, viele Arbeitsschritte mussten aber weiterhin manuell vorgenommen werden. Besonders die abschließenden Arbeiten, wie die Herstellung der Einbanddecke verliefen in Handwerk und Großbetrieb so gut wie identisch. Entsprechende Maschinen wurden häufig erst nach der Wende zum 20. Jahrhundert entwickelt. Trotzdem war die Arbeit nicht vergleichbar. Während der Handwerksmeister nacheinander alle Arbeitsschritte erledigte, wurde in den Fabriken in Partien gearbeitet. Mehrere Personen arbeiteten zusammen, jeder hatte seine feste Aufgabe, die Bücher wurden durchgereicht wie am Fließband. Die Arbeit lief im Akkord. Trotz der großbetrieblichen Konkurrenz existierten weiterhin handwerkliche Betriebe, die Einbände nach individuellen Vorstellungen realisierten. Die Arbeitsbedingungen waren aber für beide Seiten schlecht. Während es in der Fabrik grundsätzlich nur um Rationalisierung und Verbilligung ging, mussten kleinere Betriebe, um mithalten zu können, sparen, wo es möglich war. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts bedeutete der Alltag eines Buchbinders viel Arbeit, wenig Verdienst und ärmliche Verhältnisse. Während in Frankreich und England von Seiten der Bibliophilie ein kunsthandwerkliches Schaffen des Handwerks weiterhin gefördert wurde, war der Buchbinder im deutschsprachigen Raum zu einem Dienstleister geworden, künstlerische Aspekte gingen in seiner Arbeit weitestgehend unter. Er war sogar oft darauf angewiesen, auf Nebentätigkeiten zur Bestreitung seines Lebensunterhaltes auszuweichen.", "section_level": 2}, {"title": "Der Wandel in der Ausbildung.", "content": "Eine umfassende Ausbildung, die sämtliche buchbinderischen Tätigkeiten vermittelte, war im industriellen Bereich überflüssig geworden. Die Lehrlingsausbildung war spezialisiert und einseitig. Es ging weniger darum, grundlegendes Wissen zu vermitteln, als vielmehr billige Arbeitskräfte zu schaffen, oft wurde auch völlig auf Lehrlinge verzichtet. Die Ausbildung zum Buchbinder erfolgte weiterhin zum größten Teil in den Handwerksbetrieben. Nach der Auflösung der Zünfte entwickelten sich die Gewerbe- und Handwerkervereine zu den Verantwortlichen für die Ausbildung. Weil auch im handwerklichen Bereich immer weniger Raum für eine ausreichende Schulung der angehenden Buchbinder blieb, begann man in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über eine berufsschulische Erweiterung der Lehre nachzudenken. Zunächst eine freiwillige Ergänzung, wurde der Berufsschulunterricht bald schon obligatorisch. Zahlreiche private und staatliche Kunstgewerbeschulen nahmen Buchbindereiklassen in ihr Angebot auf. Auch Frauen erhielten um die Jahrhundertwende erstmals die Möglichkeit, Buchbinderinnen zu werden und nicht länger nur Hilfsarbeiten zu verrichten.", "section_level": 2}, {"title": "Der Buchbinder im 20. Jahrhundert.", "content": "Der Beginn des 20. Jahrhunderts brachte für die handwerklichen Buchbinder keine Verbesserung der Lebens- und Auftragsbedingungen. Geringere Vermögenswerte nach dem Ersten Weltkrieg, aber auch der Trend zu in Massen produzierter Unterhaltungsliteratur förderten den günstigeren Verlagseinband und schmälerten die Gewinne derer, die hochwertigere Einbände produzierten. Bücher wurden immer schnelllebiger, handwerkliche Einbände kaum noch lohnend. Die deutschen Verlage brachten ihre Ware zum größten Teil gebunden auf den Markt, selbst zu periodisch erscheinenden Zeitschriften wurden die Einbanddecken zum anschließenden Binden oft schon mitgeliefert. Auch Aufträge durch Behörden wurden ab den 1930ern durch das Aufkommen sogenannter Regiebetriebe, die öffentlichen Stellen direkt zugeordnet waren, stark eingeschränkt. Besonders Gefängnisbetriebe wurden aufgrund der niedrigen Lohnkosten zu einer großen Konkurrenz auf diesem Gebiet. Lediglich Universitäten und andere Hochschulen sowie Bibliotheken, Museen und Archive sicherten lokalen Buchbindern durch ihren großen Bedarf weiterhin ein Einkommen. Eine Buchbinderei, die tatsächlich als industriell bezeichnet werden kann, entwickelte sich allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Arbeit in den Fabriken weiterhin stark von Handarbeit geprägt. Die Anstrengungen, die nun in die Weiterentwicklung der Techniken gesetzt wurden, brachten aber Konstruktionen hervor, die eine Verbindung und damit den Beginn einer Fertigungskette ermöglichten. In den folgenden drei Jahrzehnten wurde der Sprung von Einzelmaschinen hin zu teilweise vollautomatisierten Produktionssystemen geschafft. Heute ist die „Buchstraße“ in der industriellen Fertigung üblich. Der Buchbinder hat sich hier zum hochspezialisierten Automatenführer entwickelt.", "section_level": 2}, {"title": "Der Ausbildungsberuf Buchbinder heute.", "content": "Gegenwärtig wird der Beruf Buchbinder in Deutschland in drei Fachrichtungen ausgebildet: Buchfertigung (Serie), Druckweiterverarbeitung (Serie) sowie Einzel- und Sonderfertigung. Neben einer möglichen Meisterausbildung kann im Anschluss auch eine Weiterbildungsmaßnahme im Bereich Restaurierungsarbeiten folgen. Die Ausbildung ist auf drei Lehrjahre angesetzt und wird von theoretischem Berufsschulunterricht begleitet, der teilweise wöchentlich, teilweise aber auch in länderübergreifendem Blockunterricht stattfindet. Als Vorbildung reicht ein Hauptschulabschluss, die meisten Bewerber haben jedoch einen mittleren Schulabschluss. Buchbinder, die sich in Gestaltung professionell weiterqualifizieren wollen, können sich zum Gestalter im Handwerk weiterbilden.", "section_level": 1}, {"title": "Buchbinder – Buchfertigung (Serie).", "content": "Der Auszubildende im Bereich der Buchserienfertigung arbeitet in der Regel bei großen Druckereien mit angeschlossener Buchbinderei oder in Betrieben der Druckweiterverarbeitung, die auf Bücher und Broschüren spezialisiert sind. Seine Aufgabe ist es, die einzelnen Maschinen in der Produktionsfolge zu bedienen, zu bestücken, zu überwachen und zu warten. In großen Unternehmen spezialisieren sich die Auszubildenden meistens auf spezielle Arbeitsfelder, wie beispielsweise Buchblock- oder Buchdeckenmacher. Zusätzlich gehört auch das Verpacken der fertigen Produkte zum Arbeitsprofil.", "section_level": 2}, {"title": "Buchbinder – Druckweiterverarbeitung (Serie).", "content": "Der Arbeitsplatz und die Aufgaben des Auszubildenden in der Druckweiterverarbeitung unterscheiden sich nicht wesentlich von dem in der Buchserienfertigung. Er stellt jedoch keine Bücher, sondern Zeitschriften, Kalender und Werbematerialien wie Broschüren und Prospekte, sogenannte Akzidenzdrucke her. Die Verpackung und Versendung der Endprodukte ist ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Ausbildung. Auch hier wird meist eine Spezialisierung angestrebt, zum Beispiel auf die Arbeit an Falzmaschinen, Sammelhefter, Zusammentrage- oder Klebebindemaschinen. Der Arbeitsplatz ist oft in einer Zeitungsdruckerei. Da in der maschinellen Großproduktion heutzutage oft rund um die Uhr gearbeitet wird, gehören Nachtschichten zum Beruf dazu.", "section_level": 2}, {"title": "Buchbinder – Einzel- und Sonderfertigung.", "content": "Auszubildende im Bereich Einzel- und Sonderfertigung sind in kleineren Werkstätten tätig. Neben Unikaten und Kleinstauflagen binden sie auch Zeitschriften oder Loseblattsammlungen zu Sammelbänden. Das Anfertigen von Mappen, Kassetten, Alben, das Schneiden von Passepartouts oder das Aufziehen von Postern und Bildern gehört ebenso zu ihren Aufgaben. Teilweise, besonders in Bibliothekswerkstätten, werden auch wenig umfangreiche Reparaturarbeiten erledigt. Die Arbeit in diesem Ausbildungsgang ist größtenteils Handarbeit, nur für einige Arbeitsschritte werden kleinere Maschinen zur Hilfe genommen. So tragen Einzel- und Sonderfertiger auch als einzige im heutigen Berufsfeld des Buchbinders noch die Tradition des von Hand dekorierten Einbands fort. In Einzelfällen wird sogar die Tradition des „wandernden Gesellen“ gepflegt, was aber durch die geringe Infrastruktur der Betriebe schwierig zu gestalten ist. In den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat die Restaurierung historischer Bucheinbände. Während es früher selbst in renommierten Bibliotheken üblich war, beschädigte Einbände alter Bücher einfach zu erneuern, wird heute meist Wert auf die Wiederherstellung der Originale gelegt. Daher dient eine handwerkliche Ausbildung als Buchbinder häufig zur Grundlage für eine Weiterqualifikation zum Restaurator.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Zahlen.", "content": "Im Laufe der letzten Jahre ist die Zahl der aktiven Buchbinder stark zurückgegangen. Von 1999 bis 2005 beispielsweise sank die Gesamtzahl um 25 Prozent, von ungefähr 32.000 auf 24.000 Beschäftigte. Die Zahl der Auszubildenden dagegen schwankt von Jahr zu Jahr nur in geringem Ausmaß. Die Anzahl der Bewerber deckt sich dabei mehr oder weniger mit der der Ausbildungsstellen. Im Verhältnis überschreitet die Zahl der Arbeitnehmer in der maschinellen Fertigung die in den handwerklichen Betrieben bei weitem. Trotzdem gibt es gegenwärtig noch ca. 1.200 Handwerksbetriebe in Deutschland.", "section_level": 2}, {"title": "Neuordnung des Ausbildungsberufes.", "content": "Im Jahr 2009 wurden Überlegungen angestellt, den Ausbildungsberuf neu zu ordnen. Zum einen sollte die Attraktivität des Ausbildungsberufes durch eine moderne Berufsbezeichnung gesteigert werden. Zum anderen gaben insbesondere Industriebetriebe, die in der Fachrichtung Buchfertigung (Serie) sowie Druckweiterverarbeitung (Serie) ausbildeten an, einen eigenständigen Ausbildungsberuf zu benötigen. Im Jahr 2010 wurden daher die Ausbildungsinhalte des Buchbinders aktualisiert. Das Berufsbild bleibt bestehen, wird aber ausschließlich in die Zuständigkeit der Handwerksordnung fallen. Für Industriebetriebe wird es einen neuen Ausbildungsberuf, den Medientechnologen Druckverarbeitung geben. Dieser neue Beruf ist zum 1. August 2011 in Kraft getreten.", "section_level": 2}, {"title": "Situation in Österreich.", "content": "Im Gegensatz zu Deutschland ist beim österreichischen Lehrberuf Buchbinder in der Ausbildungsverordnung keine formal-explizite Spezialisierung vorgesehen. Die dreijährige Ausbildung erfolgt ebenfalls im dualen Ausbildungssystem an den entsprechenden Berufsschulen und bei gewerblichen und industriellen Lehrbetrieben. Nach dem Gesetz reicht als schulische Voraussetzung die Absolvierung der neunjährigen Schulpflicht. Die Ausbildungsinhalte ähneln denen in Deutschland sehr. Österreichische Lehrlinge erlernen die Techniken und Abläufe in der Serien- bzw. Einzelanfertigung und bei der Restaurierung. Der jeweilige Arbeitsschwerpunkt des Lehrbetriebes (Kleinbetrieb, Druckerei, Zeitungsdruckerei) führt dann über die tägliche Berufspraxis doch zu einer Spezialisierung des Lehrlings. Die Ausbildung wird mit der Lehrabschlussprüfung abgeschlossen. Diese ist die Voraussetzung für eine Weiterbildung zum Meister und für Fortbildungen im Bereich der Verfahrenstechnik und Restaurierung. Den Zugang zu Höherqualifizierungen an Universitäten und Fachhochschulen erlangt man durch Ablegung der Berufsmatura (Berufsreifeprüfung), die sich aus der Lehrabschlussprüfung und vier weiteren Prüfungen zusammensetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Situation in der Schweiz.", "content": "Auch in der Schweiz ist die Ausbildung zum Buchbinder reglementiert. Seit der Einführung der neuen Bildungsverordnung im Jahr 2006 heißt das Berufsfeld (die Berufe) Printmedienverarbeiter. Es gibt drei Fachrichtungen mit vierjähriger Lehrzeit (Buchbinderei, Bindetechnologie, Versandtechnologie) und eine Fachrichtung mit einer dreijährigen Ausbildung (Druckausrüstung). Ab 2012 wird auch noch eine zweijährige Ausbildung zum Printmedienpraktiker angeboten. Die zweijährige Ausbildung soll in weiten Bereichen die bisherige Anlehre ablösen. Die Ausbildung wird mit dem Qualifikationsverfahren (früher Lehrabschlussprüfung) abgeschlossen. Neben privaten Weiterbildungsschulen wie dem „Centro del bel libro ascona“ stehen den Printmedienverarbeitern höhere Fachprüfungen (Berufsprüfungen: Betriebsfachmann/-frau, Meister/-in), das Studium an einer Technikerschule (TGZ Zürich, TSM Bern) oder das Ingenieurstudium an der comem offen.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Jährlich werden die Preise der Stiftung Buchkunst (u. a. des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels) auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober für handwerklich und künstlerisch ambitionierte Buchprodukte in zehn verschiedenen Kategorien von Gebrauchsbüchern vergeben. Die buchbinderische Verarbeitung ist dabei ein wesentliches Qualitätsmerkmal der Juroren. Die (undotierten, aber renommierten) Preise für „Die schönsten deutschen Bücher“ werden seit 1966 vergeben und bei der folgenden Buchmesse ausgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Buchbinder ist eine Berufsbezeichnung und die Bezeichnung für den dazugehörigen Ausbildungsberuf. Der Buchbinder bringt das Buch in seine endgültige Form und stellt den Einband her. Er nimmt damit den abschließenden Arbeitsgang der Buchherstellung nach Beendigung von Redaktion, Satz, Layout und Druckarbeiten vor, also die Herstellung und Verbindung der den Buchblock umschließenden äußeren Hülle mit allen Schritten vom Ordnen und Zusammenfügen der Lagen bis hin zur künstlerischen Gestaltung. ", "tgt_summary": null, "id": 2374323} {"src_title": "Denzlingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Die nur aus dem Dorf dieses Namens bestehende Gemeinde Denzlingen liegt im Breisgau, einer südöstlichen Teillandschaft der Oberrheinischen Tiefebene, zu Füßen des Mittleren Schwarzwalds. Im Norden der Gemarkung fließt die Elz, durch den Ort selbst zieht die Glotter. Weitere Fließgewässer im Gemeindegebiet sind das Lossele im Osten, der Schwan (auch \"Schwanen\") im Norden sowie der Taubenbach (früher \"Daubenbach\") im Süden. Von Ostsüdosten her mündet das Glottertal aus dem Schwarzwald in die flache Talebene, das sich in weitem Winkel nach Westen hin", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "An Denzlingen grenzen folgende Gemeinden an (von Westen im Uhrzeigersinn):", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bis zum 19. Jahrhundert.", "content": "Denzlingen war schon in römischer Zeit besiedelt, wie die Reste einer Villa rustica aus dem 2./3. Jahrhundert n. Chr. am Fuße des Mauracher Bergs bezeugen. Wie die Endung „-ingen“ bereits andeutet, handelt es sich bei Denzlingen um eine von Alemannen gegründete Siedlung. Namensgeber war der Stammesfürst \"Denzilo\", der sich im 5. Jahrhundert hier niederließ. Die erste urkundliche Erwähnung des Orts stammt aus dem Jahr 984. Das mittelalterliche Denzlingen bestand aus zwei getrennten Ansiedlungen. Nieder- und Oberdorf, beide an der Glotter gelegen, erstreckten sich entlang", "section_level": 2}, {"title": "20. und 21. Jahrhundert.", "content": "Am 31. Januar 1911 war die neue Denzlinger Wasserversorgung mit einem Quellbrunnen am Einbollen und einer Brunnenstube am Brestenberg fertiggestellt. Der Unternehmer Otto Möllinger kaufte 1911 die ehemalige Wollenweberei beim heutigen Rocca-Areal. Er baute eine neue Zigarrenfabrik und nahm an gleicher Stelle eine Elektroturbine in Betrieb, die Denzlingen mit elektrischem Strom versorgte. Im Ersten Weltkrieg verlor Denzlingen, das damals etwa 1900 Einwohner hatte, über 70 Soldaten. In der Zeit des Nationalsozialismus gab es im protestantisch geprägten Denzlingen wie in anderen Gemeinden dieses Typs einen überdurchschnittlich hohen Stimmenanteil für die NSDAP (Reichstagswahl März 1933: 59,6 %) und eine große Zahl an Parteimitgliedern", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Als ehemals Baden-Durlacher Ort war Denzlingen lange Zeit überwiegend evangelisch, aber durch regen Zuzug ist Denzlingen derzeit mehrheitlich", "section_level": 2}, {"title": "Konfessionsstatistik.", "content": "Gemäß der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 31,0 % der Einwohner evangelisch, 39,0 % mehrheitlich römisch-katholisch und 30,0 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Die Zahl der", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai", "section_level": 2}, {"title": "Jugendgemeinderat.", "content": "Im Jahr 1997 wurde in Denzlingen ein Jugendgemeinderat gebildet. Nachdem sich ein Jahr zuvor eine \"Interessensgemeinschaft Jugendgemeinderat\" formiert hatte, fand am 5. und 6. Mai 1997 die erste Jugendgemeinderatswahl statt. Der Jugendgemeinderat verfolgt das Ziel, den Wünschen der Jugend mehr Gehör zu verschaffen und Denzlingen „jugendfreundlicher“ zu gestalten. Er kann in den politischen Gemeinderat", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Mit der Badischen Gemeindeordnung von 1831 wurde das Bürgermeisteramt in Denzlingen eingeführt. Von 1996 bis 2009 war Lothar Fischer Bürgermeister. Er verstarb unerwartet am 13. April", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgemeinschaft.", "content": "1972 schloss sich die Gemeinde mit der benachbarten Gemeinde Vörstetten zu einem Gemeindeverwaltungsverband zusammen; 1974 trat auch die Gemeinde", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorn in Gold ein roter Schrägbalken, hinten in Blau eine silberne Pflugschar.“ Das älteste Siegel des Gerichts Denzlingen findet sich an einer Urkunde von 1458. Es zeigt wie ein im 16. Jahrhundert und ein in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts beschafftes", "section_level": 2}, {"title": "Flagge.", "content": "Die Flagge der Gemeinde wurde am 2.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Denzlingen unterhält Städtepartnerschaften mit vier europäischen Städten: Um die Wichtigkeit und Besonderheit der Städtepartnerschaften zu unterstreichen, wurden im Jahr 1999 drei neue Kreisverkehre angelegt,", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Traditionell war Denzlingen von der Landwirtschaft mit Weinbau und dem Anbau von Obst und Gemüse geprägt. Als Unterzentrum im Städtedreieck Freiburg, Emmendingen, Waldkirch konnte die Gemeinde in den letzten Jahren einige Unternehmen in mehreren Gewerbegebieten ansiedeln (Schölly Fiberoptic, Fischerwerke usw.). Eine Reihe von Faktoren begünstigte die Gemeinde auf diesem Weg: Im unmittelbaren Einzugsgebiet leben etwa 30.000 Menschen, die Universitätsstadt Freiburg ist ca. zehn Kilometer entfernt. Viele Einwohner arbeiten in den nahegelegenen größeren Städten wie Freiburg und Emmendingen. Die Gemeinde Denzlingen gehört zum Bezirk des Amtsgerichts Emmendingen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Denzlingen liegt an den Bundesstraßen 294 (Bretten–Freiburg im Breisgau) und 3 (Buxtehude–Weil am Rhein). Die Bundesautobahn 5 führt wenige Kilometer am Ort vorbei. Nächste Anschlussstellen sind Freiburg-Nord (Ausfahrt 61) und Teningen (Ausfahrt 60). Die Gemeinde ist mit über 120 Zugverbindungen täglich an das Bahnnetz angebunden. Die Rheintalbahn Offenburg–Basel hat einen", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "In Denzlingen wird die \"Badische Zeitung\" als regionale Tageszeitung angeboten, deren Verbreitungsgebiet sich von Offenburg im Norden bis zum Hochrhein im Süden und in den Hochschwarzwald hinein erstreckt. Sie erscheint Montag bis Samstag", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Von den sieben Kindergärten in der Gemeinde werden je drei von der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde getragen, ein Wald- und Naturkindergarten befindet sich in privater Trägerschaft. In Denzlingen sind alle Schularten vor Ort vertreten. Im Bildungszentrum Denzlingen", "section_level": 2}, {"title": "Bürgerenergiegenossenschaft Denzlingen.", "content": "Bereits im Zuge der Bürgermeisterwahl 2009 äußerten einige Bewerber die Idee, eine Bürgerenergiegenossenschaft gründen zu wollen. Als die Gemeinde ab 2010 ein neues Rettungszentrum nahe der Denzlinger Bahn errichten ließ, mehrten sich die Stimmen, auf dem Dach des neu entstehenden Gebäudes eine Photovoltaikanlage zu installieren und die Idee aus dem Wahlkampf wieder aufzugreifen. Da vom Staat bis zum 30. Juni 2011 eine Bezuschussung", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das kulturelle Leben der Gemeinde bekam 2003 und 2004 zwei neue Zentren: das Kultur- & Bürgerhaus und das Rocca-Areal. Das \"Kultur- & Bürgerhaus\" ist aus einem europaweiten Wettbewerb hervorgegangen und wurde als innovatives Projekt mit Vorbildcharakter von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Es wurde 2003 von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als ein „Meisterwerk zeitgenössischer Architektur“ bezeichnet. Das Gebäude ist langgestreckt, das Dach leicht gebogen und die Fassade horizontal gegliedert. Es ist von einem künstlichen See umgeben und beherbergt im südwestlichen Teil ein Restaurant. In dem großen Saal mit Bühne und Empore, dem kleinen Saal und dem Foyer mit Galerie finden Veranstaltungen im Rahmen des Kulturprogramms der einheimischen Vereine und auswärtiger Veranstalter statt. Alle zwei Jahre, zuletzt im Oktober 2017, veranstaltet der \"Arbeitskreis der kulturellen Vereine in Denzlingen e. V.\" im Kultur- und Bürgerhaus eine Kulturwoche, in deren Rahmen auch der Denzlinger Kulturpreis verliehen wird. Der vom Denzlinger Kulturkreis seit 23 Jahren veranstaltete Konzertzyklus bietet jährlich fünf Kammerkonzerte. Im September 2010 fand auf dem Gelände des Kultur- & Bürgerhauses erstmals das internationale, sogenannte „\"Between the Beats\"“ Jazz-Festival statt. Das \"Rocca-Areal\" im Ortszentrum aus dem Jahr 1894 war zunächst eine Wollweberei, von 1911 bis 1960 eine Zigarrenfabrik und dann bis 1999 die Produktionsstätte der Rocca KG für bauchemische Produkte. 1996 kaufte die Gemeinde Denzlingen das Areal, um es im Zuge einer Ortskernsanierung für kulturelle Angebote zu nutzen. Im selben Jahr wurde der Verein „\"roccafé\"“ gegründet, der zur Planung und Entstehung des Zentrums beigetragen hat. 2002 bis 2004 wurden die Fabrikgebäude saniert, ein Treppenhausturm neu gebaut und das umliegende Areal neu gestaltet. An der Stelle, wo der erste elektrische Strom in Denzlingen erzeugt wurde, wird jetzt wieder mit dem „Glotterrad“ erneuerbare Energie gewonnen und für das Rocca-Areal genutzt. Im ehemaligen Betriebsleiterhaus, dem sogenannten „\"Inselhaus\"“, befinden sich heute ein Weltladen und der Denzlinger Malkreis. Seit 2004 beherbergt das Rocca-Areal die Denzlinger Mediathek, das sogenannte „Kulturcafé“ und einen Veranstaltungssaal mit kleiner Bühne, in dem vom \"roccafé\"-Verein und anderen Vereinen ein Kleinkunstprogramm mit Musik, Theater, Kino, Vorträgen usw. angeboten wird. In der Mediathek stehen rund 17.000 Medien (Bücher, Zeitschriften, Hörbücher, Musik auf CD und Cassette, Lernsoftware Spiele usw.) zur Ausleihe bereit. Die Mediathek hat sich besonders die Leseförderung und die Förderung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zur Aufgabe gemacht. Ein Förderverein unterstützt die Arbeit mit Autorenlesungen, Bücherflohmärkten und anderen Veranstaltungen. In der \"Galerie im Alten Rathaus\" finden regelmäßig Kunstausstellungen des Denzlinger Kulturkreises statt. Auch im neuen Rathaus, im roccafé und in der Mediathek sind immer wieder Werke heimischer Künstler zu sehen. Im Alt-Denzlinger \"Heimethues\" („Heimathaus“), einer bäuerlichen Hofanlage mit Wohnhaus, Scheune, Stall und Keller, hat der Heimat- und Geschichtsverein ein Museum eingerichtet, das die Lebens- und Arbeitsverhältnisse vergangener Zeiten zeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehrenbürger.", "content": "Theophil Rehm (1896–1970), dem ehemaligen NSDAP-Kreisleiter Emmendingens, der 1933 das Ehrenbürgerrecht verliehen", "section_level": 2}], "src_summary": "Denzlingen ist eine Gemeinde rund zehn Kilometer nördlich von Freiburg im Breisgau im Landkreis Emmendingen im Südwesten des Landes Baden-Württemberg.", "tgt_summary": null, "id": 1097135} {"src_title": "Miguelistenkrieg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursachen des Krieges und Entwicklungen bis zum Kriegsbeginn.", "content": "Seit der napoleonischen Besetzung Portugals im Jahr 1807 hatten sich die Ideale der Französischen Revolution auch in Portugal festgesetzt. Die politische Strömung der Liberalen hatte sich gebildet, die für eine konstitutionelle Monarchie eintraten. Manuel Fernandes Tomás war einer ihrer herausragendsten Vertreter. Mit der liberalen Revolution des Jahres 1820 hatte der Liberalismus seinen ersten großen Erfolg in der Geschichte des Landes. 1821 wurde die erste Verfassung Portugals von einer verfassunggebenden Versammlung verabschiedet, die dann von König Johann VI. auch in Kraft gesetzt wurde. Gegen den Liberalismus gab es allerdings einigen Widerstand von reaktionären und konservativen Kräften, die am alten absolutistischen Regierungssystem festhalten wollten. Diese bezeichneten sich als Absolutisten (\"absolutistas\"). Auch die katholische Kirche stand der liberalen Bewegung mehrheitlich ablehnend gegenüber, da die Liberalen auch die besonderen Rechte der Kirche abschaffen wollten und allgemein für eine antiklerikale Politik eintraten. Der Gegensatz zwischen Liberalen und Absolutisten, der die portugiesische Innenpolitik dieser Zeit prägte, verlief auch quer durch die königliche Familie. Während König Johann VI. seinen Eid auf die Verfassung von 1821 halten wollte, also mehr im liberalen Lager stand, waren seine Frau, Königin Charlotte Johanna und sein jüngerer Sohn, Prinz Michael, Anhänger der Absolutisten. Bereits 1824 versuchten die Königin und Prinz Michael den König zu verdrängen und den Absolutismus wieder einzuführen, was allerdings scheiterte. Prinz Michael musste daraufhin ins österreichische Exil gehen. Er geriet dort in den Kreis um den reaktionären Politiker Fürst Metternich, was ihn in seinen absolutistischen Ansichten noch bestärkte. Im Verlauf der Ereignisse des Jahres 1824 war auch die Verfassung widerrufen worden. Die Liberalen forderten deshalb eine Rückkehr zum Konstitutionalismus. 1826 kam der neue König, Peter IV., diesen Forderungen nach und gab dem Land eine neue Verfassung, die so genannte Charta. Obwohl diese wesentlich konservativer als die Verfassung von 1821 war, rief sie die Proteste der Absolutisten hervor, die auf eine Verfassung ja ganz verzichten wollten. Peter IV. war, als er noch Kronprinz war, von seinem Vater Johann VI. in Brasilien zurückgelassen worden, um dieses Land als Regent zu verwalten. Am 7. September 1822 hatte er die brasilianische Unabhängigkeit verkündet und sich selbst zum Kaiser Peter I. von Brasilien ernannt. 1826 verstarb Johann VI. von Portugal, so dass sein Sohn Peter I. von Brasilien als Peter IV. von Portugal auch noch den portugiesischen Thron bestieg. Es wurde aber bald offensichtlich, dass es nicht mehr möglich war, beide Reiche zugleich zu regieren. Da Peter auf Brasilien nicht verzichten wollte, dankte er am 5. Mai 1826 nach nur zweimonatiger Regierung als portugiesischer König zugunsten seiner minderjährigen Tochter Maria II. ab. Peter wollte die beiden verfeindeten Linien des Hauses Braganza wieder zusammenführen und hatte deshalb geplant, dass sein Bruder Michael seine Tochter Maria heiraten sollte. Gemeinsam sollten sie dann Portugal regieren. Während der Minderjährigkeit Marias sollte Michael als Regent fungieren. Michael kehrte so aus seinem Wiener Exil nach Portugal zurück. Dort zeigte sich aber bald, dass er andere Pläne hatte. Er berief eine traditionelle Ständeversammlung ein, diese entthronte Maria II. und rief Michael 1828 zum König aus. Michael hatte sich mit den reaktionären Kräften des Landes verbündet, widerrief die Verfassungscharta seines Bruders und regierte als letzter absolutistischer König Portugals. Peter war allerdings nicht bereit, diesen Vertrauensbruch seines Bruders hinzunehmen. Zu den portugiesischen Verwicklungen gesellten sich innenpolitische Schwierigkeiten in Brasilien. Schließlich dankte er am 7. April 1831 auch als Kaiser von Brasilien ab, um sich ganz dem portugiesischen Problem widmen zu können. Er nahm erneut den Titel eines Herzogs von Braganza an, erklärte sich zum Regenten für seine minderjährige Tochter Maria (die er nach wie vor als legitime Königin des Landes ansah) und ging nach Europa, um den Kampf gegen seinen Bruder aufzunehmen. Der Miguelistenkrieg war also", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf des Krieges.", "content": "Zu Beginn des Krieges stand es nicht gut für Peter und die Sache der Liberalen. Michael hatte ganz Portugal (mit Ausnahme der Azoreninsel Terceira) unter seine Kontrolle gebracht und regierte mit harter Hand. Seine liberalen Gegner befanden sich zum großen Teil im Exil, waren über halb Europa (mit Schwerpunkten in London, Paris und Brüssel) und Brasilien verstreut und zudem untereinander zerstritten. Auch die politische Großwetterlage in Europa, geprägt von der Heiligen Allianz und ihrer reaktionären Politik, favorisierte Michael. Zu einem ersten Umschwung führte die liberale Julirevolution des Jahres 1830 in Frankreich, die den liberalen Bewegungen in Europa wieder Mut machte. Der neue französische König, Ludwig Philipp unterstützte Peter, und so begab sich dieser nach seiner Abdankung in Brasilien zunächst nach Paris. Vor der Azoreninsel Terceira gelang es dem späteren Herzog von Terceira, einem treuen Anhänger der Liberalen und Peters, eine Miguelistenflotte in der Schlacht vor Vila da Praia zu schlagen (1829), so dass die Insel als einziger Teil Portugals außerhalb des Machtbereichs Michaels verblieb. In den nächsten Jahren gelang es Terceira, auch die anderen Inseln des Archipels zu erobern. Dies erlaubte Peter, sich am 3. März 1832 auf die Azoren zu begeben, und so wieder portugiesischen Boden zu betreten. Mit einer dort ausgehobenen liberalen Armee schiffte er sich nach Portugal ein und betrat am 8. Juni 1832 bei Pampelido in der Nähe von Porto das portugiesische Festland. Er holte den im britischen Exil weilenden liberalen General João Carlos de Saldanha Oliveira e Daun, Herzog von Saldanha, nach Portugal zurück und machte ihn zum Oberbefehlshaber der liberalen Armee. Es gelang den Liberalen, Porto zu erobern, das daraufhin von Truppen Michaels unter General Lemos belagert wurde. Als diese Belagerung zu keinem Erfolg führte, verließ Michael Lissabon und begab sich selbst zu seinen Truppen nach Porto. Die Abwesenheit des Königs von Lissabon ausnutzend, gelang es einem zweiten Heer unter dem Kommando des Herzogs von Terceira und mit Unterstützung britischer Marinestreitkräfte, 1833 Lissabon zu erobern. Damit waren die beiden wichtigsten Städte des Landes, Lissabon und Porto, in der Hand der Konstitutionalisten. Peter ließ seine Tochter, die jetzt vierzehnjährige Maria II., aus Paris nach Lissabon kommen, wo sie begeistert empfangen wurde. In dieser Situation beging Michael einen schweren politischen Fehler. In Spanien hatte König Ferdinand VII. seine Tochter, die spätere Königin Elisabeth (Isabella) II. zu seiner Nachfolgerin ernannt, unter Bruch des bisherigen salischen Thronfolgerechtes, das die Thronfolge nur in der männlichen Abfolge vorsah. Ferdinands Bruder Karl (Don Carlos), der durch die neue Regelung aus der Thronfolge verdrängt wurde (vgl. Erster Karlistenkrieg), rebellierte daraufhin. Michael verbündete sich nun mit Karl, den er mit allen Ehren in Portugal empfing, und machte sich damit König Ferdinand VII. zum Feinde. Der spanische König erkannte Maria II. als rechtmäßige Königin Portugals an und verbündete sich mit der liberalen Gegenregierung Portugals, den Engländern und den Franzosen zur \"Quadrupel-Allianz\". Nach den entscheidenden Niederlagen bei Almoster am 18. Februar 1834 und bei Asseiceira am 16. Mai 1834 kam es in Évoramonte zum letzten Aufeinandertreffen. Michaels Truppen wurden am 26. Mai 1834 von Terceira und Kriegsminister Saldanha geschlagen, und Michael musste erneut ins Exil gehen, nach Italien. Peter verkündete zwar zunächst eine Amnestie, in der vorgesehen war, dass Michael den Titel eines königlichen Infanten von Portugal erhielt und im Exil eine angemessene Apanage beziehen sollte. Diese Regelung führte jedoch zum Ausbruch einer Revolte gegen Peter. Dieser, bereits durch schwere Krankheit gezeichnet, zog sich in den Palast von Queluz zurück, wo er kurze Zeit später verstarb. In Lissabon trat eine neue Cortes zusammen, die den Herzog von Palmela zum Premierminister wählte. In der Cortes wurden zwei wichtige Gesetze beschlossen. Zum einen wurde Maria II. für volljährig erklärt, sodass sie in Zukunft selbstständig regieren konnte. Zum anderen wurde die Regelung widerrufen, mit der Michael eine Apanage in Aussicht gestellt wurde. Sobald Michael dies erfuhr, widerrief er seinerseits aus seinem Exil in Italien seine Abdankung und stellte klar, dass er sich weiterhin als legitimen König betrachte. Michael verstarb schließlich in Bronnbach in Baden, ohne je auf seine Ansprüche auf den portugiesischen Thron verzichtet zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Mit dem Sieg Peters war der Konstitutionalismus endgültig in Portugal verankert. Zwar spalteten sich die Liberalen schnell in einen konservativeren (die Cartisten) und einen radikaleren Flügel (die Setembristen), die sich ab 1846 in einem Bürgerkrieg gegenüberstanden. Dabei ging es aber um die Frage, wie die Verfassung des Landes aussehen sollte. Die Tatsache, dass Portugal eine Verfassung haben sollte, wurde dagegen seit Ende des Miguelistenkrieges nicht mehr in Frage gestellt. Eine Rückkehr zum Absolutismus hat es seit Ende des Krieges in Portugal nicht mehr gegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Miguelistenkrieg (auch \"Krieg der zwei Brüder\", portugiesisch \"a guerra dos dois irmãos\") bezeichnet man in der portugiesischen Geschichte einen von 1832 bis 1834 dauernden Bürgerkrieg zwischen den Anhängern des Königs Michael I. und den Anhängern seines Bruders, des Exkönigs Peter IV. und dessen Tochter Maria II. ", "tgt_summary": null, "id": 1863197} {"src_title": "Weißfäule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf und Symptome.", "content": "Die Holzzerstörung kann schon am lebenden Stamm auftreten, vor allem an Laubholz. Weißfäulepilze sind dazu befähigt Cellulose, Hemicellulose und Lignin abzubauen. Man unterscheidet hierbei zwischen selektivem (sukzessivem) und simultanem Abbau. Bei der selektiven Weißfäule werden Lignin (und Hemicellulose) anfänglich stärker abgebaut als Cellulose. Hierdurch wirkt das Holz eher hell / weiß. Die simultane Weißfäule ist durch den gleichzeitigen Abbau aller drei Zellwandkomponenten gekennzeichnet, wodurch das Holz eher dunkler erscheint. Im Gegensatz zur Weißfäule zerstören Braunfäulepilze vorwiegend den Celluloseanteil. Bei einer Weißfäule-Erkrankung bleibt das Holzgefüge weitgehend erhalten, das Holz wird jedoch heller, leichter, faseriger und stockig. Es entsteht eine gleichmäßige weißlich-graue Verfärbung, das Holz verliert an Glanz. Charakteristisch sind dunkle Linien, welche die befallenen von den gesunden Teilen abgrenzen. Diese sogenannten Demarkationslinien erlauben dem Pilz, die Feuchtigkeit im Holz zu regulieren. Im Endstadium ist das Holz „schwammig“, oft mit marmorartigen Streifen. Nach EN 335:2013 \"Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten\" ist für die Entwicklung von Pilzen üblicherweise eine Holzfeuchte von mehr als 20 % erforderlich. Weißfäule findet sich außer am lebenden Baum auch in Lagerholz. In Gebäuden kann Weißfäule zum Beispiel im Bereich von schadhaften Dächern oder Sanitäranlagen auftreten. Von Weißfäule befallene Stämme sind als Bauholz nicht mehr zu verwerten.", "section_level": 1}, {"title": "Sonderformen der Weißfäule.", "content": "Eine Sonderform der Weißfäule ist die Weißlochfäule oder Wabenfäule. Sie bewirkt einen ungleichmäßigen Abbau des Lignins und tritt hauptsächlich im Kern lebender Nadel- und Laubbäume auf. Unter anderen wird die Weißlochfäule vom Kiefern-Feuerschwamm (\"Phellinus pini\") und durch den Gemeinen Mosaikschichtpilz (\"Xylobolus frustulatus\") hervorgerufen. Die Weißlochfäule ist erkennbar an den kleinen, oft linsenförmigen und anfangs mit weißen Faserresten ausgefüllten, später meist leeren, lochartigen Höhlungen.", "section_level": 2}, {"title": "Evolution und Erreger.", "content": "Weißfäule als Stoffwechselart tritt ausschließend bei Pilzen der Klasse Agaricomycetes auf. Die basale Gruppe, die hierzu in der Lage ist, sind die Ohrlappenpilzartigen (Auriculariales). Weißfäule tritt sowohl bei basalen als auch bei abgeleiteten Gruppen der Klasse auf, diese Kladen sind aber nicht unbedingt nächste Verwandte. Weißfäule ist vielmehr ein ursprüngliches Merkmal der Agaricomycetes, das von einigen Seitenzweigen beibehalten und von anderen zugunsten von Braunfäule oder Mykorrhizabildung weitgehend aufgegeben wurde. Das erste Mal trat sie wahrscheinlich vor rund 300 Millionen Jahren auf. Sie erlaubte dem Vorfahren der heutigen Agaricomycetes, Lignin als Ressource zu nutzen und so eine bislang unbesetzte Nische für sich in Anspruch zu nehmen. Neue Untersuchungen legen einen Zusammenhang nahe zwischen der Bildung mächtiger Kohleflöze und der Evolution von Weißfäule. Im Karbon gab es keine Lebewesen, die Lignin abbauen konnten. Erst im Tertiär entwickelten sich Weißfäulepilze, die Lignin zersetzten. In der Zeit danach konnte sich Kohle nur noch unter Luftabschluss bilden. Zu den Pilzgruppen, die Weißfäule betreiben, zählen neben den Ohrlappenpilzartigen (Auriculariales) die Borstenscheiblingsartigen (Hymenochaetales), die Prachtrindenpilzartige (Corticiales), verschiedene Zweige der Stielporlingsartigen (Polyporales), die Täublingsartigen (Russulales) sowie einige Vertreter der Champignonartigen (Agaricales).", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Weißfäule (auch Korrosionsfäule) wird der Prozess des Ligninabbaus in holzigen Pflanzen durch Pilze bezeichnet. Diese Art der Holzfäule ist nur unter den Ständerpilzen der Klasse Agaricomycetes zu finden. Weißfäule ist der einzige bekannte Weg, auf dem Organismen Lignin und verwandte Verbindungen zersetzen, um sie für ihren Stoffwechsel zu verwenden. Makroskopische Symptome von Weißfäule sind vor allem die Weißfärbung des befallenen Holzes, seine Zerfaserung und ein damit einhergehender Verlust an Stabilität. Die für Weißfäule nötigen physiologischen Grundlagen – unter anderem die Produktion des Enzyms Laccase – traten wahrscheinlich das erste Mal gegen Ende des Karbons (vor rund 300 Millionen Jahren) auf. Gleichzeitig nahm die Ablagerung von Lignin in Form heutiger Steinkohle stark ab. Das Aufkommen von Weißfäule wird deshalb als eine Ursache für diesen Rückgang gesehen. Aus holzwirtschaftlicher Sicht sind Weißfäulepilze Schädlinge, weil sie zur Holzgewinnung geeignete Bäume schädigen und bereits gewonnenes Holz entwerten können.", "tgt_summary": null, "id": 2255261} {"src_title": "Otmar Issing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebenslauf.", "content": "Der Sohn eines Gastwirts begann nach dem Abitur in Würzburg am Riemenschneider-Gymnasium 1954 zunächst ein Studium der klassischen Philologie an der Universität Würzburg, 1955 wechselte er zur Volkswirtschaftslehre. Nach Auslandssemestern in London und Paris legte er 1960 an der Universität Würzburg das Examen ab und erlangte den Abschluss als Diplom-Volkswirt. Von 1960 bis 1966 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Würzburg tätig. 1961 schloss er seine Dissertation über \"Monetäre Probleme der Konjunkturpolitik in der EWG\" ab, 1965 habilitierte er sich mit der Arbeit \"Leitwährung und internationale Wirtschaftsordnung\" und erlangte die \"Venia legendi\" für Volkswirtschaftslehre. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen und Mitgliedschaften.", "content": "1967 wurde er als Direktor des Instituts für Internationale Wirtschaftsbeziehungen an die Universität Erlangen-Nürnberg berufen. 1973 wechselte er auf den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Geld und Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Würzburg. 1983 erhielt er einen Ruf an die Universität Konstanz, lehnte diesen jedoch ab. Weitere Lehr- und Forschungsaufenthalte führten ihn u. a. an die Philipps-Universität Marburg, die University of Michigan in Ann Arbor sowie den Internationalen Währungsfonds in Washington, D.C. 1987 bis 1990 war er Mitglied im Kronberger Kreis, dem wissenschaftlichen Beirat der wirtschaftsliberalen Denkfabrik Stiftung Marktwirtschaft. Von 1988 bis 1990 war er Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Aus diesem Gremium schied er jedoch im September 1990 aus, als er ins Direktorium der Deutschen Bundesbank berufen wurde, wo er die Position des Chefvolkswirtes bis 1998 übernahm. Von 1998 bis 2006 war Issing eines von sechs Mitgliedern im Direktorium der Europäischen Zentralbank (verantwortlich für die Generaldirektionen \"Forschung\" und \"Wirtschaft\") sowie der Chefökonom der EZB. Neben dem Präsidenten Wim Duisenberg wurde er als einziger für die höchstmögliche Amtszeit von acht Jahren berufen, die Ernennung der anderen Direktoriumsmitglieder erfolgte hingegen einmalig gestaffelt (4–7 Jahre). Otmar Issing schied im Mai 2006 turnusgemäß aus dem Direktorium der EZB aus. Er war 2007 bis 2018 „International Advisor“ der US-amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs und bereits seit Juni 2006 Präsident des Center for Financial Studies (CFS) an der Universität Frankfurt. Im Oktober 2008 übernahm Issing den Vorsitz einer Expertengruppe, die im Auftrag der Bundesregierung Vorschläge für eine Reform der internationalen Finanzmärkte erarbeiten sollte. Ihren sechsten und letzten Bericht übergab die Kommission „Neue Finanzmarktarchitektur“ der Bundesregierung im November 2011 im Vorfeld des G20-Gipfels in Cannes. Er war außerdem Mitglied der G20 Eminent Persons Group für Global Financial Governance, welche von den G20-Finanzministern und Notenbankgouverneuren für den Zeitraum 2017–2018 eingerichtet wurde. Mitgliedschaften: Verein für Socialpolitik, American Economic Association, Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (1989–1991 Korrespondierendes Mitglied), Academia Scientiarum et Artium Europaea, Walter Eucken Institut, Führungskreis Institute for European Affairs (INEA), Euro50 Gruppe, Council for the Future of Europe (Nicolas Berggruen Institute), Advisory Board of Globalisation and Monetary Policy Institute, Federal Reserve Bank of Dallas (bis 2016), International Advisory Council, Bocconi University, Milan (bis 2015).", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "Issing kritisierte in mehreren Interviews, dass Verträge und Vereinbarungen, die die EU-Mitgliedstaaten zu Beginn der Währungsunion geschlossen hatten, während der Staatsschuldenkrise verletzt wurden. Insbesondere warnte er davor, gegen die No-Bailout-Klausel zu verstoßen, die es verbietet, dass Regierungen für die Schulden anderer Länder haften.", "section_level": 1}, {"title": "Publikationen.", "content": "Die beiden Hauptschwerpunkte seiner wissenschaftlichen Publikationen sind die Gebiete \"Geldtheorie und -politik\" sowie die \"internationalen Wirtschaftsbeziehungen\". Weiterhin hat sich Otmar Issing auch der Dogmengeschichte der Nationalökonomie gewidmet. Otmar Issing war gemeinsam mit Erwin Dichtl 1972 Begründer und (bis 1990) Mitherausgeber von \"Wirtschaftswissenschaftliches Studium, Zeitschrift für Ausbildung und Hochschulkontakt\" (WiSt).", "section_level": 1}], "src_summary": "Otmar Issing (* 27. März 1936 in Würzburg) ist ein deutscher Ökonom und Präsident des Center for Financial Studies. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Kuratoriums der Gesellschaft für Kapitalmarktforschung e.V. und des House of Finance an der Goethe-Universität Frankfurt. Als ehemaliger Chefvolkswirt und ehemaliges Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) war Issing 1998 maßgeblich am Entwurf der geldpolitischen Strategie der EZB beteiligt. Er gilt als einer der führenden Vertreter der Theorierichtung des Monetarismus in Deutschland.", "tgt_summary": null, "id": 1983782} {"src_title": "Saanenziege", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Traditionelle Haltung und Bedeutung.", "content": "Die Schweiz ist heute eine der wohlhabendsten Nationen der Erde. Bis zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert jedoch lebte ein nicht unerheblicher Teil der Schweizer, namentlich die landlose Bevölkerung, in ärmlichen, äußerst prekären Verhältnissen: Ohne eigenes Vieh und Land suchten sie ihr Auskommen als Tagelöhner und vedingten sich bspw. als Heuersleute bei Großbauern. Damit waren sie von der schwankenden Nachfrage nach Arbeitskräften sowie von der Willkür ihrer Arbeitgeber abhängig. Auch das in Subsistenzwirtschaft in Gemeinschaftsgärten gezogene Gemüse war aufgrund der geographischen Lage stets davon bedroht, durch extreme Witterungsbedingungen (etwa heftigen Wintereinbrüchen bereits Ende August) vernichtet zu werden. Die Haltung einer Kuh war in Ermangelung ausreichender Weidefläche meist nicht möglich. Somit war Ziegenmilch die wichtigste und verlässlichste Ernährungsgrundlage der landlosen Bevölkerung der Schweiz. Dies bezeugen zahlreiche historische Gesetze, die die Ziegen armer Familien weitgehend unter Schutz stellen, da sonst bei schlechter Witterung schnell Hungersnöte durchs Land zogen: Das Recht auf freien Weidegang erlaubte jedem Ziegenbesitzer, seine Ziegen auf Allmendeflächen außerhalb der Dörfer unbeaufsichtigt selbstständig nach Futter suchen zu lassen. Damit wurde in Kauf genommen, daß die umherstreunenden Ziegen durch Verbiss bisweilen gravierende Schänden in der Forst- und Landwirtschaft anrichteten und darüber hinaus für viel Konfliktpotential sorgten. Die Ziegenhabe bis zu drei Tieren war von der Steuer befreit und bei einer Pfändung duften diese nicht beschlagnahmt werden. Die Saaneziege war eine Ziegenrasse, die typischerweise als Heimgeiß (oder als „Kuh des armen Mannes“) gehalten wurde. Es ist anzunehmen, daß die Rasse sich früh, möglicherweise bereits im 18. Jahrhundert in der gesamten Schweiz ausbreitete. Die Ziegen weideten im freien Weidegang, sie wurden daher morgens nach dem Melken aus dem Verschlag getrieben und suchten tagsüber selbstständig ihr Futter. Abends wurden sie wieder eingefangen und zur Behausung zurückgetrieben (sofern sie dies nicht gewohntheitsmäßig selbstständig taten). Oft war dies eine Aufgabe, mit der die Kinder der Familie betraut waren. Dort wurden sie abermals gemolken und verbrachten die Nacht über bei ihren Besitzern in einem Stall, einem Verschlag oder nicht selten in denselben Räumlichkeiten, in denen auch die Familie nächtigte. Die Eigenschaften der Saaneziege, die sie später zu einer begehrten und erfolgreichen Zuchtziege machten, entstanden als züchterische Anpassung an die Anforderungen, die die Haltungsform als Heimgeiß an die Ziegen stellte:", "section_level": 1}, {"title": "Weiße Farbe.", "content": "Durch die helle Farbe hebt sich die Ziege stärker von ihrer Umgebung ab, wodurch sie auf Entfernung leichter auszumachen ist, was das allabendliche Auffinden erheblich erleichterte.", "section_level": 2}, {"title": "Hornlosigkeit.", "content": "Hornlose Tiere sind friedlicher untereinander und benötigen weniger Platz. Auch der Umgang der Menschen (oft Kindern) mit den Ziegen ist unproblematischer. Darüber hinaus geben hornlose Ziegen mehr Milch. Deshalb wurde bereits sehr früh auf genetische Hornlosigkeit gezüchtet: Gemälde zeigen, daß in der Schweiz bereits im 18. Jhd. hornlose weiße Ziegen gehalten wurden, deren Fellkleid allerdings noch wesentlich länger war, als das der heutigen Saaneziegen.", "section_level": 2}, {"title": "Hohe Milchleistung.", "content": "War das wichtigste Kriterium bei der Züchtung, da Platz und Futter nur selten für mehr als eine oder zwei Ziegen ausreichten. Der Zuchterfolg, der bei den Saaneziegen erzielt wurde, ist sehr beachtlich: Sie gibt im Schnitt etwa fünfmal mehr Milch als die Ziegen, die in großer Anzahl im subtropischen Klimazonen gehalten werden und deren Milch bis heute die wichtigste Ernährungsgrundlage für mehrere hundert Millionen Menschen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Geringer Bewegungstrieb.", "content": "Bei den Heimgeißen, die jeden Abend aufs neue gesucht und zum Verschlag zurückgetrieben werden mussten, war ein allzu stark ausgeprägter Bewegungstrieb unerwünscht. Ziegen, die sehr umtriebig waren, landeten vermutlich im Kochkopf oder wurden zumindest von der Zucht ausgeschlossen. Diese Eigenschaft ist konträr zu der vieler Schweizer Gebirgsziegenrassen, die gezielt auf Marschtüchtigkeit gezüchtet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Kurzes Fell.", "content": "Erleichtert die Pflege und erhöht die Sauberkeit im Stall.", "section_level": 2}, {"title": "Körperliche Merkmale.", "content": "Die Saaneziege ist eine große Ziege mit einem Widerrist von 74–85 cm (Böcke: 80–95 cm) und einem Mindestgewicht von 50 kg (Böcke: 75 kg). Das Fell der Saaneziege soll kurzhaarig, glattanliegend und reinweiß sein. Kleine Pigmentflecken auf der Haut sind erlaubt und besonders auf dem Euter häufig. Erst vor einigen Jahrzehnten wurde entdeckt, daß die bei vielen genetisch hornlos gezüchteten Ziegenrassen, so auch bei der Saaneziege, häufig auftretenden Geschlechtsanomalien (Zwitterbildung, Unfruchtbarkeit, Samenstau) im direkten genetischen Zusammenhang mit der Hornlosigkeit stehen, denn bei gehörnten Ziegenrassen sind diese Probleme praktisch unbekannt. Deshalb werden nun auch gehörnte (bzw. enthornte) Ziegen zur Zucht zugelassen. Neben dem Haupttyp der Saaneziege gibt es in der Schweiz einige lokale Schläge: Meist sind diese kleiner, oft gehörnt und mit längeren Fell (nicht zu verwechseln mit der Appenzeller Ziege) und besitzen eine bessere Anpassung an die Haltung im Gebirge auf Kosten einer geringeren Milchleistung.", "section_level": 1}, {"title": "Wesen.", "content": "Die Saaneziege ist von ruhigen, stoischen Gemüt. Sie ist gegenüber Menschen und Artgenossen kontaktfreudig, aber äußerst friedfertig und überläßt in gemischtrassigen Herden trotz ihrer Körpergröße bereitwillig anderen, agileren Ziegen die Leitpositionen. Auf Ziegenalpen, auf denen Ziegen mehrerer Rassen von verschiedenen Bauern gesömmert werden, haben die Vertreter der Saanenrasse oft Mühe bzw. ein geringes Interesse, mit den anderen Ziegen mitzuhalten. Ihr Herdentrieb ist eher schwach ausgeprägt, manche Individuen sind regelrechte Einzelgänger. Ihr Bewegungsdrang mag in Vergleich gegenüber anderer (Gebirgs-)Ziegenrassen gering sein, ist aber dennoch so groß, daß ganzjährige Stallhaltung, besonders in Anbindehaltung heutzutage als nicht artgerecht gilt.", "section_level": 1}, {"title": "Leistung.", "content": "Saaneziegen geben in der Schweiz bei landestypischer Fütterung mit hohem Raufutteranteil pro Laktationsperiode durchschnittlich 856,1 kg Milch bei im Schnitt 271,4 Melktage, was 3,15 kg pro Melktag entspricht. Unter den Schweizer Ziegenrassen ist das ein Spitzenwert, 102 kg oder 12 % höher als der der Gemsfarbigen. Solche Vergleiche besitzen aber nur beschränkte Aussagekraft, da für die Milchproduktion neben der Rasse die Art der Haltung eine wichtige Rolle spielt und Saaneziege häufiger intensiv gehalten werden als andere Rassen. Die British Saanen, eine Ziegenrasse, die aus einer Kreuzung der Saaneziege mit englischen Landrassen hervorging, bringt bei britischer Fütterung durchschnittlich 1261 kg bei 3,68 % Fett und 2,8 % Milcheiweiß, was sie zu einer der ergiebigsten Rassen weltweit macht. Spitzentiere der Saanerasse geben über 3000 kg Milch pro Laktation. Diese Exemplare sind nicht nur die besten Ziegen, sondern auch die effektivsten Milchnutztiere überhaupt, sowohl, wenn man ihr Körpergewicht als auch, wenn man die aufgenommene Futtermenge in Relation zur erbrachten Milchleistung setzt. (Aus ökonomischer Sicht (Arbeitsaufwand, Haltungskosten) ist jedoch Kuhmilch etwa ums doppelte profitabler.) Solche Höchstleistungen werden durch einen im Verhältnis zur Körpergröße sehr großem Pansen ermöglicht, der die Voraussetzung zu einem hohen Energieumsatz schafft, sowie durch einen Stoffwechsel, der einen großen Teil der aufgenommenen Energie für die Milchproduktionen verwendet. Damit verbleiben dem Organismus der Hochleistungsziegen allerdings nur wenig Reserven, um auf körperliche Belastung, widrige Witterungsverhältnisse oder Krankheiten erfolgreich reagieren zu können. Deshalb fallen Saaneziegen harten Umweltbedingungen, (wie sie etwa auf Hochalpen vorherrschen, im Tal auch die naßkalten, in der Schweiz als „Geißenmörder“ bezeichneten Frühlingswinde), ausgesetzt, überdurchschnittlich häufig Krankheiten, Fehlgeburten oder gar dem Tod zum Opfer. Dies ist der Grund, weshalb sie bei den Schweizer Gebirgsbauern, die stolz auf ihre lokalen, robusten und marschtüchtigen Gebirgsziegen sind, keinen guten Ruf genießen. „Las chavras albas sun fallatschusas“ heißt es etwa im Engadin, „Die weißen Ziegen sind mißraten“ (im Sinne von wenig widerstandsfähig).", "section_level": 1}, {"title": "Bestand.", "content": "Im Zuge der allgemeinen Verbesserung der Lebensstandards, der Einführung der Schulpflicht, die die Kinder als Arbeitskraft für die Ziegenhaltung abzog und der Industrialisierung der Landwirtschaft nahm in Europa der Bestand an Ziegen seit den 1950er Jahren stark ab, da Ziegenhaltung zwar kostenarm, aber auch sehr arbeitsaufwändig ist. Von diesem Rückgang war die Saaneziege weniger stark betroffen als andere Schweizer Ziegenrassen, die an den Rand des Aussterbens gerieten, da ihre Eigenschaften, besonders die hohe Milchleistung und der relativ gering ausgeprägte Bewegungstrieb sie zur intensiven Haltung in industrialisierten Großbetrieben prädestiniert. Lange Zeit war sie die mit Abstand häufigste Rasse. Seit den 1990er Jahren nimmt in der Schweiz der Bestand an Ziegen wieder zu, nicht zuletzt weil man ihren Nutzen bei der Landschafts- und Weidepflege erkannte. Der Bestand an Saaneziege steigt seit dieser Zeit weniger stark, da sich immer mehr Züchter für robustere Ziegenrassen mit besserer Eignung zur extensiven Haltung entscheiden, allen voran die Gemsfarbige Gebirgsziege. Trotzdem bleibt die Saanerasse die zweithäufigste in der Schweiz und gilt selbstverständlich als nicht gefährdet. Die Saaneziege wurde weltweit exportiert und in viele lokale Ziegenrassen eingekreuzt und konnte durch ihre Anlage zu sehr hoher Milchleistung sicherlich ihren Teil dazu betragen, Ziegenzucht insgesamt lukrativer zu machen und begründete maßgeblich den hervorragenden Ruf, den die Schweizer Zuchtziegen international genießen. Sie ist z. B. in Großbritannien, Südafrika, Tschechien, USA, Israel, Frankreich, Mexiko, China und Australien eine anerkannte Zuchtziege und stellt dort einen nennenswerten Anteil des nationalen Ziegenbestandes. Meist behielt sie ihren Namen auch im Ausland bei, nur in Deutschland wurden 1937 die Nachkommen importierter Saaneziegen kurzerhand in „Weiße Deutsche Edelziege“ umbenannt. Auch die Bestände von Ziegenzuchtbetrieben, die nicht rasserein züchten, sondern nach Leistung selektieren sind häufig stark vom Genmaterial der Saaneziegen beeinflusst. Wenig sinnvoll bis kontraproduktiv ist jedoch das Einkreuzen von europäischen Hochleistungsmilchziegen in Rassen, die extensiv in Gebieten großer Hitze und Trockenheit gehalten werden. Die Milchleistung kann nur unwesentlich gesteigert werden und die genetisch bedingte Anpassung der dortigen Ziege an Hitze und Dürre kann verloren gehen. Gall berichtet von Entwicklungshelfern, die versuchten, die Versorgung mit Ziegenmilch der Bevölkerung in tropischen Ländern durch Einkreuzen von Saaneböcken zu verbessern. Die Ergebnisse wurden im Nachhinein als desatrös bezeichnet. Zwar konnte eine gewisse Steigerung der Milchmenge verzeichnet werden (die aber weit hinter den Erwartungen zurückblieb), dieser Vorteil wurde jedoch dadurch, daß die Nachkommen der Saaneböcke, wie sich bald herausstellte, dortzulande nur eine geringe Lebenserwartung besaßen ins Gegenteil gekehrt. \"Siehe auch\": Ziegenmilch", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Saanenziege ist eine große, meist ungehörnte Ziege mit weißem, kurzen Fell, die ursprünglich aus den Saanetal im Berner Oberland stammt. Heute ist sie überall in der Schweiz sowie in vielen europäischen, amerikanischen und asiatischen Staaten verbreitet. Aufgrund ihrer herausragenden Milchleistung wurde sie weltweit in viele Landrassen eingekreuzt. Deshalb gilt sie als Stammrasse praktisch aller heutigen Hochleistungsmilchziegen und als „erfolgreichste Ziegenrasse der Welt“.", "tgt_summary": null, "id": 1749253} {"src_title": "Jakob Friedrich Reiff", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Reiff besuchte 1828–33 das evangelische Tübinger Stift und studierte Theologie (u. a. beim Haupt der Tübinger Schule, Ferdinand Christian Baur) und Philosophie. Er begann, ähnlich wie vor ihm David Friedrich Strauss, bereits als Repetent am Tübinger Stift seine philosophischen Vorlesungen und setzte diese seit 1840 als Privatdozent an der Universität Tübingen fort. In Tübingen wurde er 1844 zum außerordentlichen, 1855 zum ordentlichen Professor ernannt. 1863 bis 1864 fungierte er als Rektor der Universität Tübingen; die Emeritierung erfolgte 1877. Sein Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Tübingen. Jakob Friedrich Reiff ist der Vater des Mathematikers und Physikers Richard Reiff sowie zweifacher Schwiegervater des Lindauer Arztes und Ehrenbürgers Dr. Karl Bever.", "section_level": 1}, {"title": "Philosophie.", "content": "Reiff ging zunächst von der damals dominierenden Philosophie Hegels aus, gelangte aber bald über eine Kritik an Hegels absolutem Idealismus zu seinem eigenen philosophischen Standpunkt. Am Hegel'schen System bemängelte er einerseits den Logizismus, mit dem sich keine genuin praktische Philosophie verbinden ließe, andererseits den absoluten Standpunkt, der die Grenzen des endlichen Ichs missachtete. Er näherte er sich dabei dem transzendental-kritischen Standpunkt der Wissenschaftslehre Johann Gottlieb Fichtes und gab wieder der praktischen Vernunft über die theoretische und den Willensbestimmungen über die logischen Kategorien den Primat. Zugleich sah Reiff in Hegels System einen Dualismus, den er als Ursache für den Zerfall der Hegelschule in Links- und Rechtshegelianismus diagnostizierte. So fasste Reiff es als seine Aufgabe auf, mit diesem Dualismus auch beide Zerfallstendenzen in einer letzten Synthese (der letzten, zu welcher der deutsche Idealismus gelangte) zu versöhnen. Diese Synthese unternahm Reiff, auf dem genannten ethisch-kritischen Standpunkt, den er mit den logischen Errungenschaften Hegels verband, in seinem Hauptwerk, dem 'System der Willensbestimmungen' (1842). Zu Reiffs Schülern zählen Hans Vaihinger (Philosophie des Als Ob), Christoph von Sigwart (Logik), Albert Schwegler, Karl Christian Planck ('Die Weltalter'), Ludwig Noack (1846–48 Herausgeber der 'Spekulativen Jahrbücher'), Karl Theodor Bayrhoffer, Julius Bahnsen und der finnische 'Nationalphilosoph' Johan Vilhelm Snellman. In zeitgenössischen Urteilen wurde die Bedeutung der Philosophie Reiffs hoch eingeschätzt; Planck etwa bezeichnet sie als eine „zweite kantische Kritik in höherer Instanz“, nach Heinrich Schwarz ist sie \"wie das Walten titanischer Kräfte aufgetreten und hat den Morgen einer neuen Epoche des geistigen Lebens verkündet.\" Die kurze Wirkungszeit bis zur Märzrevolution von 1848, mit der das Interesse der Öffentlichkeit am Idealismus erlosch, hat allerdings eine breitere Wirkung der Reiff'schen Philosophie verhindert. Sein zweibändiges 'Neues System der Philosophie' (1850) zog Reiff von der Publikation zurück; es gilt als verschollen. Seit die Früh- und Spätphase des Deutschen Idealismus vermehrt ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt ist, wird auch Reiffs Philosophie wieder stärker rezipiert.", "section_level": 1}, {"title": "Nobilitierung.", "content": "1874 wurde ihm das Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens der Württembergischen Krone verliehen, womit der persönliche Adelstitel verbunden war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jakob Friedrich von Reiff (* 23. Dezember 1810 in Vaihingen an der Enz; † 6. Juli 1879 in Tübingen) war ein deutscher Philosoph.", "tgt_summary": null, "id": 2442413} {"src_title": "Boy Lornsen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Boy Lornsen wurde als Sohn eines Kapitäns in Keitum auf Sylt geboren. Nach dem Abitur 1941 leistete er bis 1945 Kriegsdienst. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ließ er sich zunächst zum Zimmermann umschulen. Anschließend schrieb sich der ehemalige Flieger und Funker Lornsen an der Landeskunstschule Hannover für das Fach \"Plastik\" ein und absolvierte darin eine Ausbildung zum Steinmetz- und Steinbildhauermeister. In diesem Beruf war er, u. a. in seiner Werkstatt in der Wurtleutetweute in Brunsbüttel, bis in die frühen 1970er Jahre tätig. 1967 veröffentlichte er sein erstes Kinderbuch über einen erfinderischen kleinen Jungen, der einem Roboter bei dessen Schulaufgaben hilft. \"Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt\" wurde ein großer Erfolg und gelangte 1968 auf die Auswahlliste des Deutschen Jugendbuchpreises. Das Buch wurde 1972 aufwändig vom WDR verfilmt, indem man Marionetten zum einen in realen Umgebungen, großen Kulissen oder per Bluescreen-Technik in Modelllandschaften projizierte. Seither war Lornsen als freier Schriftsteller tätig. Er verfasste vornehmlich für ein jüngeres Publikum Gedichte, Kinder-, Jugend- und Bilderbücher sowie Romane. Dabei bemühte er sich auch, jungen Lesern mit historischen Jugendromanen Ereignisse und Personen der Geschichte, wie etwa den Piraten Klaus Störtebeker, ohne falsches Pathos oder Glorifizierungen nahezubringen. Lornsens Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt (u. a. ins Griechische, Japanische und Norwegische) und hatten auch im Ausland großen Erfolg. So erhielt der mehrfach preisgekrönte Autor 1976 den \"Preis der Japanischen Schulbibliothekare\". Daneben arbeitete er auch als Autor für Funk und Fernsehen (u. a. für die \"Sesamstraße\"). Neben einigen norddeutschen Erzählungen hat er drei Bücher in Plattdeutsch geschrieben. Seit 1981 war Lornsen Mitglied des deutschen P.E.N. Er starb am 26. Juli 1995 in seinem Heimatort Keitum auf der Nordseeinsel Sylt. Sein Sohn Dirk Lornsen ist ebenfalls Kinder- und Jugendbuchautor.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bücher.", "content": "Mit Bildern von Manfred Schlüter.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Das sogenannte „Kraken-Orakel“ Paul, der von 2008 bis 2010 mit großem Medienecho den Ausgang einer Reihe von EM- und WM-Spielen der deutschen Fußballnationalmannschaft korrekt vorhergesagt hatte, erhielt seinen Namen nach Boy Lornsens Gedicht \"Der Tintenfisch Paul Oktopus\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Boy Lornsen (* 7. August 1922 in Keitum auf Sylt; † 26. Juli 1995 ebenda) war ein deutscher Bildhauer und Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 2127846} {"src_title": "Mittelpunktsregel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Boxregel.", "content": "Bei der \"linksseitigen (Linke-Box-Regel)\" bzw. \"rechtsseitigen Boxregel (Rechte-Box-Regel)\" wird die Intervalllänge formula_1 mit dem Funktionswert der zu integrierenden Funktion am linken bzw. rechten Randpunkt multipliziert: Die Boxregel spielt eine wichtige Rolle bei der Herleitung des Riemann-Integrals. Die linksseitige Boxregel entspricht den Untersummen und die rechtsseitige Boxregel stimmt mit den Obersummen überein. Ferner ist sie mit dem einseitigen Differenzenquotienten vergleichbar. Die Boxregel ist exakt für Polynomfunktionen von Grad höchstens 0 (also für konstante Funktionen) und damit von Ordnung 1.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelpunktsregel.", "content": "Man nimmt dabei den Mittelpunkt formula_3 des Intervalls formula_4 und multipliziert die Intervallbreite formula_1 mit dem Funktionswert des Integranden an dieser Stelle, um einen Näherungswert des Integrals zu erhalten: Dreht man im oben stehenden Bild der Mittelpunktsregel die horizontale Gerade im Punkt formula_7 gegen den Uhrzeigersinn, so erhält man die Tangente für den Punkt formula_7. Es ergibt sich das unten stehende Bild der Tangenten-Trapezregel. Da das so erhaltene Trapez den gleichen Flächeninhalt wie das Rechteck besitzt, sind somit die Mittelpunktsregel und die Tangenten-Trapezregel nur verschiedene geometrische Deutungen der gleichen Quadraturformel. Die Mittelpunktsregel ist exakt für Polynomfunktionen von Grad höchstens 1 (d. h. für affin-lineare Funktionen) und folglich von Ordnung 2. Bei der zusammengesetzten Mittelpunktsregel oder der zusammengesetzten Tangenten-Trapezformel wird nun das Intervall formula_4 in formula_10 äquidistante Teilintervalle der Breite formula_11 aufgeteilt. Anschließend führt man die Mittelpunktsregel für jedes der Teilintervalle aus und summiert die Flächen auf. Dies führt zur Gleichung:", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Es sei eine Funktion formula_13 (der natürliche Logarithmus) im Intervall formula_14 zu integrieren. Dazu wäre die Berechnung des Integrals formula_15 nötig. Die allgemeine Lösung ist: Demnach ist formula_17 Bei der Nutzung der zusammengesetzten Mittelpunktsregel mit vier Teilintervallen ergibt sich Folgendes:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mittelpunktsregel (auch: Rechteckregel oder Tangenten-Trapezregel) ist ein numerisches Verfahren zur näherungsweisen Berechnung von Integralen (Numerische Quadratur). Sie beruht auf der fortlaufenden Summation eng benachbarter Mittelwerte der zu integrierenden Funktion.", "tgt_summary": null, "id": 1803942} {"src_title": "Aachener Heiligtumsfahrt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf der Feierlichkeiten.", "content": "Die Feier der Heiligtumsfahrt nimmt in der Regel einen Zeitraum von zehn Tagen im Monat Juni ein und bietet ein mittlerweile breites Spektrum an Veranstaltungen unterschiedlichster Interessengruppen. Im Vordergrund stehen nach wie vor die mit den liturgischen Zeigungen der Reliquien, den sogenannten Heiltumsweisungen oder auch Heiltumsschauen, verbundenen feierlichen Gottesdienste im Dom und insbesondere die stark frequentierten, festlichen Pilgergottesdienste auf dem Katschhof. Zu den Feierlichkeiten werden stets zahlreiche höchste geistliche Würdenträger aus Deutschland, dem Vatikan und der Weltkirche zur Mitgestaltung und Teilnahme an der Liturgie eingeladen. Neben den schwerpunktmäßig kirchlichen Veranstaltungen wurden insbesondere im großen Jubiläumsjahr 2014 in Kooperation von Stadt, Bistum und Domkapitel umfassende kulturelle Rahmenprogramme mit Abendveranstaltungen, Konzerten, Workshops, Pilgerstammtischen und weiteren Optionen an zahlreichen Begegnungsstätten rund um den Dom angeboten. Besonders würdig wird die Erhebungsfeier zu Beginn der Heiligtumsfahrt begangen, bei welcher im Rahmen einer feierlichen Pontifikalvesper der Marienschrein von zwei Goldschmieden der Aachener Gold- und Silberschmiedeinnung in Gegenwart der Gläubigen, des lokalen Episkopats, des Domkapitels und der zugereisten Geistlichen sowie nach altem Brauch des Rates der Stadt Aachen, dem seit der mittelalterlichen Einführung der Wallfahrt das sogenannte \"Kustodienrecht\" an der Aufbewahrung der Reliquien zukommt, geöffnet und mit mehreren Hammerschlägen das kostbare, kunstvoll gearbeitete Vorhängeschloss aufgebrochen wird. Dieses wird anschließend dauerhaft in der entsprechenden Sammlung der Aachener Domschatzkammer ausgestellt. Diese Vorhängeschlösser waren bis einschließlich 1881 noch ohne besondere Verzierung. Erstmals ab 1888 kreierte der Aachener Stiftsgoldschmied Bernhard Witte Schlösser mit Schmuck oder Wappenbildern, um diesen eine besondere Bedeutung zu verleihen. Nach Öffnung des Schreins erfolgen eine erste liturgische Verehrung und die Zeigung der Tücher durch einige der Domkapitulare. Nach altem Brauch wird nach der Reliquienschau das Protokoll über den Verlauf der Eröffnungsfeier durch den Oberbürgermeister verlesen. Den Abschluss bildet der feierliche Auszug, bei dem die Hymne der Stadt Aachen – das \"Urbs Aquensis\" – erklingt. Im Rahmen der Heiligtumsfahrt werden die dem Marienschrein entnommenen Reliquien außerhalb der entsprechenden rituellen Zeigungen zu festen Zeiten in der Chorhalle des Doms in vier gläsernen Vitrinen der Öffentlichkeit und damit insbesondere den Pilgern als der primären Adressatengruppe präsentiert. Nach jeder Zeigung werden die Heiligtümer traditionell in der sogenannten Wappentruhe des Richard von Cornwall, einem im Jahre 1258 in Limoges aus Zedernholz gefertigten und mit zahlreichen kupfernen Medaillons in Form von getriebenen und emaillierten Wappenbeschlägen gestalteten Werk, geborgen. Bei der Verschließungsfeier am Ende der Heiligtumsfahrt werden die Tuchreliquien wieder in den Marienschrein verbracht und ein neues Schloss wird angebracht, dessen Schlüssel danach rituell von zwei Goldschmiedemeistern zersägt wird. Dem Kustodienrecht gemäß erhält das Domkapitel den Schlüsselkopf, der Stadtrat hingegen den Schlüsselbart.", "section_level": 1}, {"title": "Heiligtümer.", "content": "Die Aachener Heiligtümer fanden vermutlich schon unter Karl dem Großen ihren Weg nach Aachen. Die fränkischen Reichsannalen berichten, dass zur Einweihung der Pfalzkapelle im Jahr 799 ein sagenhafter Reliquienschatz aus Jerusalem übersandt wurde. Die vier textilen Aachener Heiligtümer werden als Berührungsreliquien angesehen, bei denen sich die Kraft der verehrten Personen – in Aachen Christus und Maria – auf die Stoffe übertragen haben soll. Erst 1237 bis 1239 wurde anlässlich der Erstellung und Einweihung des neuen Marienschreins bekannt, was die bis dahin verwendete karolingische Reliquienlade konkret enthielt.", "section_level": 1}, {"title": "Die vier „großen“ Heiligtümer.", "content": "Als die vier großen Aachener Heiligtümer bezeichnet werden Sie werden im Marienschrein aufbewahrt, der sich in der gotischen Chorhalle des Aachener Domes befindet. Jede der Reliquien ist mit einem farbigen Seidenband umwickelt, dessen Farbe die Reliquie repräsentiert. Im Anschluss an die Heiligtumsfahrt wird die Reliquie in ein sieben Meter langes Seidentuch gelegt. Die Schmucktücher und die inneren und äußeren Bursen, die 1629 von Isabella Clara Eugenia von Spanien dem Aachener Marienstift geschenkt wurden, umhüllen zusätzlich zum Schutz die Heiligtümer. Eingeschlagen in Seidenpapier werden die Reliquien erneut mit den jeweiligen farbigen Seidenbändern umwickelt, die anschließend versiegelt werden. Nachdem die so verpackten Heiligtümer in den Marienschrein zurückgelegt sind, wird der Schrein mit einem Schmuckschloss versiegelt und das Schloss mit Blei ausgegossen. Eine wissenschaftliche Untersuchung in den 1980er Jahren soll die Herkunft der Stoffe aus der Spätantike festgestellt haben. Genauere Datierungen von Stoffproben z. B. nach der Radiokarbonmethode werden aus Rücksicht auf die Unversehrtheit der Objekte nicht erwogen. Die Frage nach der Echtheit der Textilien wird vom Bistum Aachen nicht in den Vordergrund gestellt; vielmehr seien der symbolische Gehalt und Verweis auf die biblischen Erzählungen durch die Tuchreliquien als haptischer Bezugs- und Orientierungspunkt für den Gläubigen der eigentliche Sinn der Verehrung.", "section_level": 2}, {"title": "Kleid Mariens.", "content": "Das \"Kleid Mariens\" wird bis heute bei der Heiligtumsfahrt als einzige der Aachener Textilreliquien ohne schützende Umhüllung gezeigt. Das weite naturfarbene Leinenkleid besitzt zwei unterschiedlich lange Ärmel. Das Kleid ist 153 cm hoch und mit ausgelegten Ärmeln 132 cm breit. Im Bereich des linken Ärmels wurden Stoffstreifen abgeschnitten und unter anderem nach Hildesheim als Reliquien übersandt. Der Stoff, der nach neueren Untersuchungen zwischen 400 und 750 n. Chr. angefertigt wurde, befindet sich bis auf Spuren der Faltung und einige gestopfte Stellen in einem guten Zustand. Über die Herkunft des Kleides wird seit dem 5. Jahrhundert berichtet, dass Maria den Jünger Johannes beauftragt hatte, ihre Kleider an fromme Nachbarn zu verteilen. Im Jahr 451 wurde das Kleid, das in einer Truhe bei einer frommen Frau in Galiläa aufbewahrt wurde, von zwei auf einer Pilgerreise befindlichen Männern entwendet und nach Konstantinopel verbracht. Leo I. ließ für das Kleid in der Marienkirche von Blachernae einen Anbau errichten und ihn reichlich ausstatten. Aus Furcht vor Plünderung und Entweihung des Heiligtums durch persische Truppen wurde das Kleid in die Hagia Sophia gebracht, von wo aus es um 800 an Karl den Großen gesandt wurde. Das \"Kleid Mariens\" wird in Aachen durch die symbolische Farbe Weiß charakterisiert.", "section_level": 3}, {"title": "Windel Jesu.", "content": "Die \"Windel Jesu\" wird in älteren Publikationen und Darstellungen auch als \"Botzen des heiligen Joseph\" (Josefshosen) bezeichnet. Der braune, derb gewalkte Wollstoff soll von Licinia Eudoxia um 445 in Jerusalem erworben worden sein. Nach der vorläufigen Beisetzung der Reliquie in einer Marienkirche in Konstantinopel wurde der Stoff später geteilt und ein Teil nach Rom und einer als Geschenk an Karl den Großen weitergegeben. Neuere Untersuchungen an der Textilreliquie haben eine altersmäßige Datierung zwischen dem 5. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts bestätigt. Die \"Windel Jesu\" (Größe: 68 cm hoch, 94 cm größte Breite) ist durch die symbolische Farbe Gelb gekennzeichnet und demzufolge mit gelben Seidenstoffen und -bändern umwickelt.", "section_level": 3}, {"title": "Lendentuch Christi.", "content": "Das grobe, blutbefleckte Leinentuch soll Jesus Christus am Kreuz getragen haben. Wann die textile Reliquie, die mit roten Seidenbändern umwickelt ist, nach Aachen gelangte, ist weitgehend unbekannt. Ob es schon zum Reliquienschatz Karls des Großen gehörte, der bekanntlich um das Jahr 800 Reliquien von der Geburt und dem Tod Jesu geschenkt bekommen hatte, kann nicht mit Bestimmtheit gesagt werden. Als gesichert gilt, dass es sich um 1095 nicht mehr bei den anderen Grabtüchern in Konstantinopel befunden haben soll. Das 127,5 cm hohe und unten 151 cm breite, zusammengefaltete Tuch ist mit drei roten Seidenbändern umwickelt. Traditionell wird das Lendentuch bei der Heiligtumsfahrt erkrankten Pilgern aufgelegt.", "section_level": 3}, {"title": "Enthauptungstuch Johannes des Täufers.", "content": "Das aus feinem Damast gefertigte, blutbefleckte Tuch gelangte schon zur Zeit Pippins des Jüngeren in fränkischen Besitz. Aufgrund der Blutflecke kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei der textilen Reliquie um ein Leichentuch handelt. Über die Herkunft des viereckigen Stoffes wird berichtet, dass das mit dem Tuch bedeckte Haupt von Johannes zunächst im Palast von Herodes begraben wurde. In der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts soll es dann von Mönchen aufgefunden und nach Makedonien verbracht worden sein. Unter Theodosius I. erfolgte die Überführung des Tuches nach Konstantinopel in eine Johannes dem Täufer gewidmete Kirche. Der Patriarch von Alexandrien schenkte das Tuch einem Bischof, der die Reliquie dem fränkischen König überbrachte. In Aachen ist das 282,2 × 131,5 cm große, zusammengefaltete Tuch mit rosafarbenen Seidenbändern umwickelt und wird in rosafarbenen Seidentüchern im Marienschrein aufbewahrt.", "section_level": 3}, {"title": "Die drei „kleinen“ Heiligtümer.", "content": "Neben den vier textilen Reliquien werden seit dem Spätmittelalter während der Heiligtumsfahrt drei weitere, in Ostensorien aufbewahrte Reliquien gezeigt. Die Ostensorien wurden im 14. Jahrhundert in einer Goldschmiedewerkstatt in Prag angefertigt und gelangten durch eine Schenkung von Karl IV. nach Aachen. Die Reliquien selbst werden als der \"Gürtel Mariens\", der \"Gürtel Christi\" und der \"Geißelstrick Christi\" angesehen. Sie stammen aus dem Reliquienschatz Karls des Großen und kamen im Jahre 799 durch einen Mönch als Geschenk des Patriarchen von Jerusalem nach Aachen.", "section_level": 2}, {"title": "Kustodienrecht.", "content": "Das Kustodienrecht, auch Konkustodienrecht genannt, darf in der seit Jahrhunderten in Aachen vollzogenen Form als in Europa einmalig gelten. Demzufolge sind die Stadt Aachen als weltliche und das Domkapitel bzw. früher das Stiftskapitel als geistliche Instanz seit über sechs Jahrhunderten für die Verwahrung der Heiligtümer gemeinsam und gleichberechtigt verantwortlich. Das zu Bewahrende bestand zuvor in den Krönungsinsignien des Richard von Cornwall, der 1262 sowohl die Schenkung als auch das Mitaufbewahrungsrecht der Stadt proklamierte. Da diese Insignien bei den Reliquien lagerten, zog die Stadt daraus den Schluss, gleichfalls ein entsprechendes Recht an den Heiligtümern zu besitzen. Dass die in Aachen vorhandenen Heiligtümer nicht nur religiös von überragender Bedeutung waren, sondern auch eine machtpolitische und wirtschaftliche Komponente besaßen, zeigt sich in der Geschichte der Heiligtumsfahrt: Prägend für die Entwicklung Aachens als Krönungsstadt und Pilgerzentrum, somit auch für die wirtschaftliche Entwicklung, war dem Magistrat der Stadt viel daran gelegen, Kontrolle an den Vorgängen um die Heiligtümer zu erlangen und zu bewahren. Nachdem die Heiligtümer im Jahre 1239 in den zur Öffnung anfänglich ungeeigneten Marienschrein übertragen worden waren, umgab man ihn später mit einem hölzernen Schutzkasten, der jedoch über die Jahre litt und aus Sicht der Stadt nicht genügend Sicherheit bot, was zu Streitigkeiten zwischen Kapitel und Stadtrat führte. Der Streit eskalierte im Jahre 1419, als das Stift der Aufforderung der Stadt nach der Anfertigung eines angemessenen Aufbewahrungsbehältnisses nicht nachkam. In der Folge wurde das Kapitel in einem als \"Laudum\" bezeichneten urkundlichen Urteil des Herzogs Adolf von Jülich vom 13. Juni 1425 zur Anfertigung eines kupfernen Kastens zum Schutze der Reliquien verpflichtet. Zugleich wurde dem Bürgermeister, den Schöffen und dem Rat der Stadt das Recht zuerkannt, bei der Öffnung und Verschließung des Schreins anwesend zu sein und den für die Öffnung vorgesehenen Goldschmied mit zu bestimmen sowie diesem den Eid abzunehmen. In Ermangelung eines entsprechenden Kupferkastens bis zum Jahre 1680 kam es jedoch zu weiteren Auseinandersetzungen, auch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass stattdessen ein äußerer farbiger Holzkasten vom Stiftskapitel zum Schutz des Marienschreins in Auftrag gegeben worden war; dieser war seinerseits durch ein Schloss gesichert, zu dessen Öffnung in Abwesenheit des Magistrats der Eisenschmied eigenmächtig vom Kapitel ausgewählt wurde. Dieses Recht wurde später dem Kapitel zugesprochen und auch die Schlüsselübergabe nach bereits vorhandener Gewohnheit dahingehend festgelegt, dass die Räute, sprich der Schlüsselgriff, dem Stiftskapitel und der Bart der Stadtverwaltung zu übergeben sei. Als dies im Jahre 1678 unterblieben war, griff die Stadt zu einem drastischen Mittel, welches sie später nochmals anwandte: Sie ließ den Paubach, die Wasserzufuhr der Stiftsbewohner, umleiten und kappte die Kohlezufuhr, sodass für den Winter ernster Notstand durch Mangel an Heizmaterial drohte. Dies zeigt, welche Bedeutung in damaliger Zeit einem so symbolischen Akt wie der Schlüsselteilung und -übergabe zukam, sofern hiermit die Geltung staatlichen Einflusses in Angelegenheiten der Kirche in Rede stand. Infolgedessen kam es im Juni 1680 schließlich doch vorerst zu einer Einigung im Aachener Jesuitenkollegium, u. a. auch über die gültige Form der Schlüsselübergabe. Doch schon bald stand beiden Seiten erneuter Streit ins Haus, was im Jahre 1759 zu einer Klage seitens der Stadt an das Reichskammergericht und einem Mandat Kaiser Franz' I. führte, nach dem die Bürgermeister das Recht in Anspruch nehmen sollten, dem Goldschmied den Eid auf dem Rathaus abzunehmen. Wiederum wurde neben der Verweigerung des Zugangs zu den Heiligtümern – das Stiftskapitel hatte 1748 hierzu sogar eine Schwadron Jülicher Soldaten beordert, deren Einsatz nur durch die Vermittlung des am Aachener Friedenskongress teilnehmenden Wenzel Anton Graf von Kaunitz-Rietberg verhindert werden konnte – auch die rechtmäßige Form der Schlüsselübergabe problematisiert, da sich das Stiftskapitel zwischenzeitlich angewöhnt hatte, immer wieder seiner Verachtung gegenüber der Inanspruchnahme des Mitaufbewahrungsrechts durch die Stadtvertreter in despektierlicher Manier durch ein Hinwerfen des Schlüsselbarts Ausdruck zu verleihen. Letztlich führte diese wiederholte Zuspitzung des Konflikts zu einer erneuten Kappung der Wasser- und Kohleversorgung sowie zudem zur Aberkennung des Bürger- und Handwerksrechts des den Eid vor der weltlichen Obrigkeit verweigernden Stiftsgoldschmieds. Einen späteren Streitpunkt stellte darüber hinaus der erhebliche Platzmangel in der Münsterkirche dar, was erst im Jahre 1909 in einer Einigung dahingehend resultierte, dass nun erstmals der Stadt ein Mitspracherecht in Bezug auf die Platzierung ihrer Vertreter während der Heiligtumsfahrt zugestanden wurde. Am 14. August 1915 sowie am 18. Juni 1922 wurden die aus Sicherheitsgründen dem Marienschrein entnommenen Heiligtümer jeweils in Gegenwart einer städtischen Sonderdelegation einmal unter strengster Geheimhaltung ob der Bedrohungen des Ersten Weltkriegs, das zweite Mal – nach der Unterbringung des gesamten Stiftsschatzes in Paderborn – dagegen in feierlicher Form zurückverlagert. Einen singulären und fundamentalen Einschnitt in die Geschichte des Konkustodienrechts bildete der für die Haltung der nationalsozialistischen Stadtvertretung bezeichnende Verzicht auf die Wahrnehmung desselben während der gleichsam als Protestbewegung seitens der über 800.000 zur Heiligtumsfahrt des Jahres 1937 erschienenen Gläubigen berühmt gewordenen Wallfahrt, dokumentiert in einem Schreiben des seinerzeitigen Oberbürgermeisters Quirin Jansen an Bischof Vogt vom 7. Juli 1937. Zuletzt ist auf eine letzte, nachkriegliche Auseinandersetzung in Bezug auf die sog. „Kleine Heiligtumsfahrt“ vom 19. bis 22. Juli 1945 hinzuweisen, die sich mit dem erwähnten Vorfall des Rechtsverzichts im Jahr 1937 begründete: Das zunächst aufseiten von Dompropst Dr. Hermann Müssener bestehende Missverständnis, die althergebrachte Rechtslage sei aufgrund des Verzichts auf die Wahrnehmung des Kustodienrechts bei der vergangenen Aachenfahrt entfallen, konnte nach einer eindringlichen Unterredung mit dem amtierenden Oberbürgermeister Wilhelm Rombach ausgeräumt und der vorige Zustand der seitdem in beidseitiger Verantwortung ausgeübten Rechte an der Aufbewahrung der Aachener Tuchreliquien wiederhergestellt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte der Heiligtumsfahrt.", "content": "Schon zu Zeiten Karls des Großen zog der Reliquienschatz zahlreiche Pilger an, vor allem zum Kirchweihfest am 17. Juli, das mit einem Ablass verbunden war. Die Heiligsprechung Karls im Jahr 1165 und die Anfertigung des Karls- und Marienschreins Anfang des 13. Jahrhunderts ließen die Bedeutung der Aachenfahrt weiter ansteigen. Vermutlich seit dem Jahr 1239, in der Regentschaftszeit Kaiser Friedrichs II., wurde die Wallfahrt zu den Aachener Heiligtümern als \"Heiligtumsfahrt\" bezeichnet. Seit 1322 lässt sich die Zeigung der Reliquien von den Turmgalerien des Aachener Münsters nachweisen. Dieser Brauch der Heiltumsweisung hat sich bis in unsere Zeit erhalten. Der siebenjährliche Turnus wurde 1349 auch unter dem Einfluss der verheerenden Pestepidemie in Europa eingeführt; vorher fand die Pilgerfahrt in unregelmäßigen Abständen von ein bis fünf Jahren statt. Die Attraktivität der Aachener Heiligtumsfahrt bei den Pilgern im Mittelalter begründet sich auch auf die Erwartung des vollkommenen, sündentilgenden Ablasses, der anlässlich der Heiligtumsfahrt gewährt wurde. Ein für Aachen spezieller Brauch war das so genannte \"Ausblasen der Freiheit\": Während der Heiligtumsfahrt ruhte die Gerichtsbarkeit in Aachen und Personen, die aufgrund geringerer Vergehen aus der Stadt verbannt waren, durften die Stadt betreten ohne Verfolgung oder Ausweisung fürchten zu müssen. Die Zahl Sieben wurde wohl in Anlehnung an das biblische Sabbatjahr (, ) und auch mit Bezug auf die Anzahl aller Aachener Heiligtümer, sprich der vier „großen“ und drei „kleinen“ Reliquien, gewählt, in dem ein Ausgleich von Schuld gegenüber dem Mitmenschen und vor allem gegenüber Gott erlangt wird. Sie findet sich jedoch auch mit Bezug auf die sieben Schöpfungstage () oder auch die sieben Weltwunder als Chiffre für Fülle, Ganzheit, Vollkommenheit, ferner in den sieben Werken der Barmherzigkeit, sieben Sakramenten, den sieben Pilgerkirchen in Rom und zahlreichen Anspielungen der Offenbarung des Johannes. Sieben ist die Zahl Mariens, der im Zusammenhang mit der Geburt Jesu sieben Schmerzen und sieben Freuden zugeschrieben werden (Jesaia Kapitel 7: ). Der Marienkäfer hat so seinen Namen erhalten, weil er auf dem Rücken sieben Punkte trägt. Zudem wurde als Eröffnungstag der 16. Juli gewählt, der Tag der sieben Brüder im siebten Monat des Jahres. Auch dauerte die Heiligtumsfahrt zwei mal sieben Tage und die Heiligtümer wurden an sieben Stellen des Doms gezeigt. Im 14. und 15. Jahrhundert entwickelte sich Aachen durch die Heiligtumsfahrt zum wichtigsten deutschen Wallfahrtsort und die Pilgerreise nach Aachen wurde neben denen nach Santiago de Compostela und Rom zu einer der drei bedeutendsten abendländischen Wallfahrten. Mit der Einbeziehung der Stifte Kornelimünster, Burtscheid, Düren, Trier und St. Adalbert Aachen wurden die Pilgerfahrten überdies zu einem außergewöhnlichen und wichtigen wirtschaftlichen Ereignis. Schon zu dieser Zeit sollen sich über 100.000 Pilger zur Heiligtumsfahrt in Aachen eingefunden haben. Durch die Reformation ging die Bedeutung der Aachenfahrt zwar zurück, doch schon Anfang des 17. Jahrhunderts fand eine erneute Belebung durch die Gegenreformation statt. Im Zeitalter der Aufklärung wurde in Aachen keine Heiligtumsfahrt durchgeführt: Kaiser Joseph II. von Österreich verbot sie im Jahr 1776. Als 1794 die französischen Revolutionstruppen näher rückten, wurden die Aachener Heiligtümer nach Paderborn in Sicherheit gebracht. Mit ihrer Rückkehr im Jahr 1804 wurde die Tradition der Aachenfahrt wieder eingeführt. 1937 warnte die NS-Presse vor der Teilnahme an der Heiligtumsfahrt: „Wer am 27. Mai mit der sogenannten Prozession, die heute nichts anderes ist als eine Demonstration gegen das Dritte Reich, marschiert, stellt sich bewußt in die Reihe der Separatisten, der Kinderschänder, der Meineidigen, der Landesverräter.“ Trotz solcher Störversuche kamen circa 800.000 Pilger nach Aachen. Die Heiligtumsfahrt dieses Jahres ging als „Wallfahrt des stummen Protests“ in die Geschichte ein. Die Feierlichkeiten zur Heiligtumsfahrt 2014 standen unter dem Stern Karls des Großen. Die Veranstaltungen, die vom 20. bis 29. Juni 2014 stattfanden, wurden durch die Jubiläumsfeier zum 1200. Todestag des Kaisers umrahmt. In Anlehnung an („Zieh weg aus deinem Land [...] in das Land, das ich dir zeigen werde“) lautete das Motto der Heiligtumsfahrt „Glaube in Bewegung“.", "section_level": 1}, {"title": "Aachhörner und Pilgerflaschen.", "content": "Während der Zeigung der Heiligtümer gerieten viele Pilger in Ekstase und riefen gemeinsam „Barmherzigkeit“ und „Erbarme Dich unser“. Dazu wurde in kleine, meist rot oder blau glasierte Tonhörner geblasen, die die Pilger als Massenware an kleinen Ständen in der Nähe der Aachener Marienkirche käuflich erwerben konnten. Die Pilger erhofften sich dadurch eine Übertragung der Kraft der Reliquien auf das Horn. Die leicht gebogenen, selten posthornähnlichen Hörner wurden in den rheinischen Töpfereizentren in Raeren und Langerwehe hergestellt. Die Hörner konnten nur einen einzigen Ton erzeugen, so dass das Spielen von Melodien nicht möglich war. Neben irdenen Tonhörnern wurden von wohlhabenden Pilgern auch Instrumente aus Kuh- oder Büffelhorn mitgeführt. Die Aachhörner wurden von vielen Pilgern nach ihrer Segnung als Andenken an die Weisung mit in die Heimat genommen. In späterer Zeit verlor sich der Brauch allmählich. Im 19. Jahrhundert wurden die Pilgerhörner fast ausschließlich von Kindern geblasen. In Aachen zu Heiligtumsfahrten verkaufte Aachhörner fand man beispielsweise bei archäologischen Ausgrabungen in der Themse, in Greifswald oder in Bamberg. Neben den Tonhörnern stellten die rheinischen Keramikmanufakturen für die Pilger auch flache Keramikflaschen mit Medaillons der Heiligtumsfahrt her.", "section_level": 2}, {"title": "Pilger- und Spiegelzeichen.", "content": "Devotionalien in Form von Pilgerzeichen wurden seit dem 12. Jahrhundert als sichtbares Zeichen für die Teilnahme an der Heiligtumsfahrt als Massenware an die Pilger verkauft. Die kleinen, dünnen Flachguss-Plaketten wurden aus leicht schmelzbaren Metallen hergestellt und sind heute aufgrund ihrer Zerbrechlichkeit nur noch vereinzelt erhalten. Ab etwa 1300 bis ins späte 14. Jahrhundert wurden die Pilgerzeichen als Blei-Zinn-Gitterguss hergestellt. In einem filigranen Rahmen wurden zumeist das zu verehrende Heiligtum, Kleriker, Engel und die in Aachen verehrten Heiligen dargestellt. Ab 1350 wurden an den Rahmen der Aachener Pilgerzeichen meist vier kleine Haken angebracht, die zur Aufnahme einer Plakette, später auch eines Spiegels dienten. Nachdem die Heiligtümer nicht mehr berührt werden konnten, sondern von der Turmgalerie gezeigt wurden, bediente man sich der Konvexspiegel, um die „Kraft“ und „Strahlung“ der Heiligtümer auch aus der Ferne einzufangen zu können. Erste Spiegel wurden auf der Heiligtumsfahrt 1440 eingesetzt. Aufgrund der hohen Stückzahlen – bis zu 100.000 Pilgerzeichen wurden für die mittelalterlichen Heiligtumsfahrten benötigt – konnte die Herstellung nicht mehr ausschließlich von lokalen Handwerkern geleistet werden. So wurde 1438 Johannes Gutenberg aus Straßburg die Gründung einer Gütergemeinschaft zur Herstellung der Aachener Devotionalien von der Aachener Obrigkeit gestattet. Um die Massenproduktion zu gewährleisten, wurden von Goldschmieden und Stempelschneidern Hohlformen in Speckstein oder Schiefer geschnitten, die dann mit den Metalllegierungen ausgegossen wurden. Im 15. Jahrhundert wurden vermehrt dreikreisige Pilgerzeichen hergestellt, in deren Mitte das Spiegelchen platziert wurde, das im 16. Jahrhundert häufig durch das Aachener Stadtwappen ersetzt wurde. Nur wenige von den Pilgerzeichen sind aufgrund der Zerbrechlichkeit erhalten. In Aachen selbst wurde lediglich bei Ausgrabungen in der Ursulinerstraße 5 ein Pilgerzeichen gefunden, das allerdings ebenfalls heute verschollen ist. Zahlreiche Pilgerzeichen aus dem 14. und 15. Jahrhundert wurden auf dem Gebiet der heutigen Niederlande (Nieuwland, Dordrecht, Zutphen) gefunden, jedoch sind auch Funde von Aachener Pilgerzeichen auf der Burg Hohenbaden und dem Kloster Alvastra (Schweden) bekannt. Ab 1450 sind Aachener Pilgerzeichen in rechteckigen Rahmen bekannt, ab 1475 dominierten Anhänger und Medaillons mit der Darstellung der Heiligtümer. Die gelegentlich seitlich angebrachten Ösen an den Pilger- und Spiegelzeichen dienten zur Befestigung der Devotionalien am Gepäck oder an der Kleidung und sollten so ein sichtbares Zeichen für die Teilnahme an der Wallfahrt darstellen. In der Regel ermöglichte das Pilgerzeichen die kostenlose Unterkunft und Verpflegung in Herbergen auf der Reise. Dies war schließlich auch der Grund, warum Pilgerzeichen massenhaft gefälscht wurden. Der „rechtsgültige“ Nachweis, Teilnehmer einer Wallfahrt zu sein, war aber nicht das Pilgerzeichen, sondern der in Aachen ausgestellte Wallfahrtszettel. Die meisten bildlichen Überlieferungen von Pilger- und Spiegelzeichen sind als Schmuck von Glocken erhalten. So sind über 90 Glocken bekannt, die mit den filigranen Plaketten verziert wurden. Die Glocke mit dem ältesten Pilgerzeichen wurde in Heiligenstadt entdeckt; in ihr wurde ein Spiegelzeichen aus dem Jahr 1370 verarbeitet. Neben der Verzierung der Glocken durch die Pilgerzeichen hatte die Verarbeitung vor allem eine tief religiöse Ursache. So ging man davon aus, dass sich die segensspendende Wirkung der Reliquie (\"Reliquie représentative\"), die mit dem Spiegel eingefangen wurde, durch den Glockenguss auch auf die Glocke übertragen hatte und bei jedem Läuten sich der Segen auf diejenigen übertrug, die den Glockenklang vernahmen.", "section_level": 2}, {"title": "Seidenkarten und Andenkenbildchen.", "content": "Ein besonderes Andenken an die Aachener Heiligtumsfahrt stellen seit dem 19. Jahrhundert die so genannten Seidenkarten dar. Die der jeweiligen Reliquie zugeordneten farbigen Tücher, in denen die Heiligtümer im Marienschrein sieben Jahre aufbewahrt wurden, werden nach ihrer Entnahme in kleine Stückchen geschnitten, auf Karten geklebt und die Echtheit wurde vom Domschatzmeister beglaubigt. Für viele Pilger besaßen diese Karten einen besonderen Stellenwert, weil davon ausgegangen wurde, dass sich die Kraft der Heiligtümer durch Berührung auf die kleinen Stoffstreifen übertragen hatte. Neben den Pilgerzeichen und Seidenkarten wurde seit dem Mittelalter in Aachen eine große Anzahl Andenken an die Heiligtumsfahrt produziert, die zunächst in kleinen Buden am Dom, später in der gesamten Stadt verkauft wurden. Beliebt waren bei den Pilgern Andenkenkärtchen, Pilgerkerzen, Abzeichen und Anstecknadeln, ab Ende des 19. Jahrhunderts auch Fotoserien, die zu Ehren der Heiligtumsfahrt mit den Sehenswürdigkeiten Aachens herausgegeben wurden. In jüngster Zeit wurden bis zum heutigen Tag Pilgertücher ausgegeben, die von den Domschweizern mit der Reliquie in Berührung gebracht werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Aachener Heiligtumsfahrt, auch Aachener Betefahrt oder Aachenfahrt genannt, bezeichnet die alle sieben Jahre stattfindende Pilgerfahrt zu den vier großen Aachener Heiligtümern aus dem staufischen Marienschrein, die zu diesem Ereignis im Aachener Dom und auf dem Katschhof gezeigt werden. ", "tgt_summary": null, "id": 1131721} {"src_title": "Familienpolitik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familienpolitik in Deutschland.", "content": "In Deutschland gibt es 156 familienpolitische Leistungen. Für familiennahe Leistungen werden 55,4 Mrd. Euro ausgegeben. Die Geburtenrate von 1,39 Kindern je Frau liegt unter dem OECD-Schnitt von 1,5 Kindern. Im 7. Familienbericht der Bundesregierung wird zwischen Familienlastenausgleich und Familienleistungsausgleich unterschieden: „Familienpolitische Leistungen, die aus dem Kriterium der Bedarfsgerechtigkeit und der Lebensstandardsicherung abgeleitet sind, zielen darauf ab, bestimmte Belastungen der Eltern zu kompensieren, die durch die Geburt und Erziehung der Kinder entstehen. Diese Instrumente lassen sich unter dem Oberbegriff des Familienlastenausgleichs zusammenfassen. Daneben ist es eine weitere Aufgabe der staatlichen Familienpolitik, jene Leistungen der Erziehung, Versorgung und Bildung der Kinder zu kompensieren, die die Familien für die Gesellschaft erbringen, die aber nicht über den Markt abgegolten werden. Diese Leistungen fasst man als Familienleistungsausgleich zusammen.“ Der Schutz der Familie ist eines der Grundrechte des Grundgesetzes. Aus GG ergeben sich für Familien sowohl Hilfs- als auch Abwehransprüche gegenüber dem Staat. Im föderalen deutschen Regierungssystem ist primär der Bund für Familienpolitik zuständig, hier werden die Grundlagen vorgegeben (z. B. Familienrecht). GG verpflichtet aber auch die Länder und Kommunen dazu, die Familie unter den besonderen Schutz der staatlichen Ordnung zu stellen. 2006 wurde eine Prüfung der Familienförderung angeregt, deren Ergebnisse 2013 vorgestellt wurden. Demnach sollen alle 156 familienpolitischen Leistungen beibehalten werden. Die Bundesländer haben die Möglichkeit, die bundespolitischen Vorgaben durch eigene gesetzliche Leistungen (z. B. Landeserziehungsgeld, Familiengründungsdarlehen) zu ergänzen. Außerdem entscheiden sie über die Ausgestaltung von Ausführungsgesetzen (z. B. Kinder- und Jugendhilfegesetz). Durch diese Eigenkompetenz der Länder können die Regelungen von Bundesland zu Bundesland differieren. So hat z. B. Sachsen-Anhalt eine sehr hohe Abdeckung mit Kindertagesstätten, andere Bundesländer jedoch eine sehr geringe. Die Kommunen sind ebenfalls originäre Träger von Familienpolitik. Kommunale Familienpolitik differenziert die Regelungen der Länder weiter aus. So können auch Städte, Landkreise und Gemeinden eigene Schwerpunkte setzen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts.", "content": "Das Bundesverfassungsgericht setzte mit den „vier großen Familienurteilen“, wie sie vom Deutschen Familienverband und Familienbund der Katholiken genannt werden, seit 1990 klare Vorgaben für die Familienpolitik in Deutschland: 1. Urteil zur Steuergerechtigkeit von Familien Im „Urteil zur Steuergerechtigkeit“ von Familien vom 29. Mai 1990 konstatierte das Bundesverfassungsgericht, dass der Unterhaltsaufwand beim zu versteuernden Einkommen der Familie wenigstens in Höhe des Existenzminimums steuerfrei bleiben und dass der Staat zudem sicherstellen müsse, dass dieser Mindestbedarf bei allen Kindern gedeckt ist. Dieses verfassungsrechtliche Gebot folgt aus Abs. 1 GG in Verbindung mit dem Sozialstaatsgrundsatz des Abs. 1 GG. 2. Trümmerfrauenurteil Das „Trümmerfrauenurteil“ vom 7. Juli 1992 stellte die Benachteiligung von Eltern mehrerer Kinder gegenüber Kinderlosen und kinderarmen Personen heraus und legte fest, dass Zeiten der Kindererziehung vom Gesetzgeber nach Abs. 1 GG in Verbindung mit Abs. 1 GG bei der Bemessung der Rente berücksichtigt werden müssen. Das BVerfG betonte, dass im Unterschied zu den Gründen, die sonst für die Erwerbslosigkeit und damit den Ausfall der Beitragszahlungen ursächlich sind, die Kindererziehung eine wichtige bestandssichernde Bedeutung für das Rentensystem hat. Der Gesetzgeber wurde damit aufgefordert, mit jedem Reformschritt die Benachteiligung von Familien tatsächlich zu verringern. Dies soll in der Form geschehen, dass der an den Verfassungsauftrag gebundene Gesetzgeber die Familien erkennbar entlastet. Im Urteil vom 12. März 1996 stellte das Bundesverfassungsgericht fest, dass Rentenansprüche aus Kindererziehungszeiten nicht dadurch unwirksam werden, dass zugleich anderweitig Rentenansprüche erworben werden. Der Wert der Kindererziehung im Sinne des Generationenvertrags werde durch eine gleichzeitige versicherungspflichtige Beschäftigung nicht geschmälert. 3. Urteil zur Wahlfreiheit Im „Urteil zur Wahlfreiheit“ vom 10. November 1998 wurde festgehalten, dass die bestehenden Regelungen für Alleinerziehende auf den Kreis der verheirateten Eltern auszudehnen seien; so müsse neben einem Kinderbetreuungsfreibetrag zusätzlich ein Erziehungsfreibetrag gewährt werden. Auch hierbei wurde der Staat verpflichtet, diesen Bedarf bei allen Kindern sicherzustellen, etwa durch entsprechende Erhöhung des Kindergeldes oder einer vergleichbaren Leistung. Eltern müsse sowohl die persönliche Betreuung der Kinder als auch die Vereinbarung von Erziehungs- und Erwerbsarbeit möglich sein. Ableitend aus dem Gebot des Abs. 1 GG hat der Staat die Familiengemeinschaft in ihrer eigenständigen und selbstverantwortlichen Ausgestaltung zu respektieren. „Neben der Pflicht, die von den Eltern im Dienst des Kindeswohls getroffenen Entscheidungen anzuerkennen und daran keine benachteiligenden Rechtsfolgen zu knüpfen, ergibt sich aus der Schutzpflicht des Abs. 1 GG auch die Aufgabe des Staates, die Kinderbetreuung in der jeweils von ihnen gewählten Form in ihren tatsächlichen Voraussetzungen zu ermöglichen und zu fördern.“ 4. Pflegeversicherungsurteil Im „Pflegeversicherungsurteil“ vom 3. April 2001 hat das BVerfG festgestellt, dass es mit Abs. 1 GG in Verbindung mit Abs. 1 GG nicht zu vereinbaren ist, dass Beitragszahler der gesetzlichen Pflegeversicherung, die Kinder betreuen und erziehen mit einem gleich hohen Pflegeversicherungsbeitrag wie Beitragszahler ohne Kinder belastet werden. Das BVerfG hatte das Urteil damit begründet, dass Eltern neben dem Geldbetrag auch einen generativen Beitrag zur Funktionsfähigkeit des umlagefinanzierten Sozialversicherungssystems leisten. In seinem Urteil hat das Gericht festgestellt, dass dies auch für andere Zweige der Sozialversicherungen einschlägig ist. Bis heute kritisieren der Deutsche Familienverband (DFV) und der Familienbund der Katholiken (FDK), dass die vier großen Familienurteile durch die Politik nicht sachumfänglich sowie rechtlich durchgesetzt und dadurch Familien benachteiligt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Familienpolitik auf Länder-, Kreis- und Gemeindeebene.", "content": "Für die Betreuung von Kindern ist es wichtig, dass Betreuungsplätze vor Ort (je nach Situation der Familien der Wohn- oder der Arbeitsort), auch in Randbetreuungszeiten (z. B. für schichtarbeitende Eltern) und mit für die Eltern tragbaren Betreuungskostenanteilen angeboten werden. Wichtige familienpolitische Maßnahmen sind auch das barrierefreie Bauen und die Förderung von behindertengerechtem Nahverkehr. Denn was für einen Rollstuhlfahrer geeignet ist, ist auch mit dem Kinderwagen zu bewältigen.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Aspekte.", "content": "Die familienpolitischen Ansätze der Parteien unterscheiden sich wie die von unterschiedlichen Denkrichtungen. Während Konservative eher die Ehe (bzw. die Ehepaare) und die daraus hervorgehenden Kindern als Hauptziel der Fördermaßnahmen ansehen, gehen Reformwillige davon aus, dass grundsätzlich das Aufziehen von Kindern, unabhängig vom Partnerschafts-Status der Eltern, den Anspruch auf familienfördernde Leistungen begründen sollte. So ist z. B. ein Maßstab zur Analyse von Familienpolitiken, inwieweit sie gleiche Rechte der Geschlechter fördern oder vielmehr bestehende Geschlechterarrangements festigen. Gesellschaften, die Lebenslaufsentscheidungen als Entweder-oder organisieren, schränken die individuellen Wahlmöglichkeiten ein. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Deutschland nicht nur zu den Ländern gehört, die arm an Geburten sind und in denen sich die Wunschvorstellungen hinsichtlich der Familiengröße am untersten Level in Europa bewegen, sondern auch zu den Ländern gehört, wo diejenigen, die sich für Kinder entschieden haben, sich am seltensten mehr als die realisierten Kinder wünschen. Teilweise wird beklagt, dass die bisherigen familienpolitischen Maßnahmen zu einer mangelnden sozialen Durchmischung der Geburten führen. Die Förderung der Familien sollte deshalb eine stärkere Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Elternschaft besser fördern.", "section_level": 2}, {"title": "Die Familienpolitik der DDR.", "content": "Ein wichtiger Bestandteil der Familienpolitik der DDR war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf; sie gehörte für Frauen in der DDR zur Selbstverständlichkeit innerhalb ihrer Biografie. Aus unterschiedlichen Motiven gelang es von Seiten des SED-Staates bis 1989 nahezu 92 % der Frauen in den Erwerbssektor zu integrieren. In dieser hohen weiblichen Erwerbsquote der DDR liegt ein deutlicher Unterschied zur vergleichsweise niedrigeren Erwerbsbeteiligung von Frauen in der alten Bundesrepublik. Die Frauen in der DDR standen vor der Notwendigkeit, die beiden Lebensbereiche Beruf und Familie miteinander in Einklang zu bringen. Die sogenannte „Gleichstellungspolitik“ der DDR hatte Einfluss auf diese einzelnen Lebensbereiche der ostdeutschen Frauen: Auswirkungen auf die Situation von Frauen im Erwerbssektor und auf die Lebensformen innerhalb der Familien.", "section_level": 1}, {"title": "Familienpolitik in Österreich.", "content": "Für Familienpolitik in Österreich ist das Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend zuständig. Nach OECD gibt Österreich 2,6 % der Wirtschaftsleistung für die Förderung von Familien aus. Der Großteil erfolgt dabei als Direktzahlung, wichtigstes Instrument der österreichischen Familienpolitik ist dabei die Familienbeihilfe, die nach Anzahl und Alter der Kinder variiert. Der katholische Familienverband Österreichs ist die größte parteiunabhängige Familienorganisation Österreichs und setzt sich als Politischer Akteur für die Interessen aller Familien ein.", "section_level": 1}, {"title": "Familienpolitik in der Schweiz.", "content": "Auf Bundesebene gehört die Familienpolitik zum Aufgabenbereich des EDI. Umgesetzt wird sie jedoch meist auf kantonaler Ebene. Maßnahmen im Bereich der Familienpolitik: Eine umfassendere Verankerung der Familienpolitik in der Bundesverfassung als sie durch Art. 116 gegeben ist, wurde 2007 als parlamentarische Initiative vorgeschlagen aber 2013 durch die Eidgenössische Abstimmung über die Familienpolitik abgelehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Familienpolitik in Frankreich.", "content": "Familienpolitik hat in Frankreich eine lange Tradition. Schon 1898 wurde ein Familiengeld in der französischen Nationalversammlung eingeführt. 1940 wurde \"allocation de mère au foyer\" eingeführt, eine Zulage für die Hausfrau und Mutter in Höhe von 10 % des Ernährerlohnes des Ehemanns. Diese Zulage bestand bis 1978. Charles de Gaulle schrieb in seine Memoiren: „Die Erhöhung der Bevölkerungszahl ist zweifellos die wichtigste von allen Investitionen.“ Diese (ursprünglich von Traum der „Grande Nation“ geprägte) Priorität ist allmählich in eine Handlung übergegangen, die durch alle politischen Parteien über einen allgemeinen Konsens in der Bevölkerung verfügt. Dabei ist die Ehe in Frankreich keine zwingende Basis der Familienpolitik. Sämtliche familienpolitische Maßnahmen basieren alleine auf einer Unterhaltsverpflichtung, eine Ehe spielt dabei keine Rolle. Zu den Leitsätzen der französischen Familienpolitik gehören die Wahlfreiheit für die Familien sowie die Leistungsgerechtigkeit (Leistungsfähigkeitsprinzip, horizontale Steuergerechtigkeit). Seit 1970 werden Kindertagesstätten von der Familienkasse, der \"caisse d ́allocations familiales\" (CAF), finanziell unterstützt. 1980 wurde die Unterstützung auf eine durch Eltern in Anspruch genommene professionelle Kinderbetreuung erweitert. Der \"chèque emploi service universel\" ist ein steuerlich gefördertes Zahlungsmittel für haushaltsnahe und familienunterstützende Dienstleistungen. Der Anteil des Bruttosozialprodukts, der insgesamt für Geldleistungen, Dienstleistungen und Steuererleichterungen für Familien ausgegeben wurde (Ausgaben für Gesundheit, Wohnen und Sozialhilfe nicht mit eingerechnet), lag 2005 in Frankreich mit knapp 4 % (Stand: 2005) höher als bei allen anderen OECD-Staaten.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlfreiheit.", "content": "Zur Wahlfreiheit gehört ein sehr breites Angebot an Betreuungseinrichtungen einschließlich Kinderkrippen, ein flächendeckendes Netzwerk von kostenfreien Kindergärten und Ganztagsschulen sowie arbeitsrechtliche und familienpolitische Maßnahmen wie Mutterschaftsurlaub, Geburts- und Adoptionsurlaub (auch für Väter), familienbezogene Umzugsprämie oder Renovierungsprämie und Anrechnung der Erziehungszeit auf die Rente. Zur Wahlfreiheit ist auch das Betreuungsgeld zu zählen. Im Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 10. November 1998 zur Wahlfreiheit stellt das BVerfG fest, dass der Staat die Kinderbetreuung in ihrer jeweilig von den Eltern gewählten Form ermöglichen und fördern muss. Frankreich hat seit langem eine hohe Frauenerwerbsquote, und die Mehrheit der Frauen geht einer Vollzeit-Erwerbstätigkeit nach, welche durch die Geburt von Kindern nur kurz unterbrochen wird. Dabei weist Frankreich, wie auch Deutschland, im OECD-Vergleich eine mittlere Frauenerwerbsquote zwischen 50 % und 60 % auf, und die französische Frauenerwerbsquote liegt knapp unterhalb der deutschen (Stand: 2002).", "section_level": 2}, {"title": "Leistungsgerechtigkeit.", "content": "Zur Leistungsgerechtigkeit werden Familien durch einen umfangreichen Katalog von Maßnahmen unterstützt wie: Das französische Familiensplitting beruht auf einem Familienquotienten, dem \"quotient familial\", der unter anderem von der Kinderzahl abhängt. Als Resultat zahlen nur die Hälfte aller französischen Haushalte überhaupt Lohn- und Einkommensteuer; ab dem dritten Kind sind Eltern mit Durchschnittseinkommen de facto steuerfrei.", "section_level": 2}, {"title": "Europäische Union.", "content": "Die Europäische Union hat keine vertraglich begründeten Kompetenzen für eine ausdrücklich auf Familien ausgerichtete Politik. Im Sinne der Subsidiarität liegt hier die Verantwortung ganz bei der nationalen Gesetzgebung. Auf die nationale Familienpolitik haben bestimmte Richtlinien besondere Auswirkungen, insbesondere: Gemeinsame Ziele der EU sind zudem laut BMFSFJ:", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Familienpolitik versteht man die Gesamtheit der Maßnahmen, mit denen der Staat regelnd und gestaltend die Rahmenbedingungen für Familien beeinflusst. Weitaus überwiegend handelt es sich um Verbesserungen der Rahmenbedingungen und Unterstützungen für Familien, so dass von \"Familienförderung\" gesprochen wird. In einem erweiterten Sinn können auch Maßnahmen zur Familienförderung nichtstaatlicher Akteure zur Familienpolitik gezählt werden (z. B. Familienpolitik der Unternehmen). ", "tgt_summary": null, "id": 1691953} {"src_title": "Weil-Krankheit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Epidemiologie.", "content": "In Deutschland werden 15 bis 20 Fälle pro Jahr gemeldet. Die Leptospirose tritt in Europa vor allem bei Personen auf, die mit Medien in Kontakt kommen, die durch den Urin von Ratten kontaminiert sind, allerdings gelten auch Schweine oder Hunde als Erregerreservoir. Der Infektionsweg ist die Aufnahme kontaminierter Medien, wie verunreinigtes Abwasser oder Erdreich, über die aufgeweichte oder nicht intakte Haut oder über die Schleimhaut. Möglich ist auch eine aerogene Aufnahme, d. h. eine Aufnahme über die Atemwege. Die Inkubationszeit beträgt 7 bis 12 Tage. Gefährdete Berufsgruppen sind u. a. Beschäftigte im Bereich der Abwassertechnik (Kanalarbeiter) und im Forst sowie Personen, die mit der Bekämpfung von Nagetieren beschäftigt sind. Für diese Berufe ist der Morbus Weil als Berufskrankheit anerkannt. Der Nachweis einer Leptospirose ist in Deutschland nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Der Krankheitsverlauf ist typischerweise in zwei Phasen unterteilt, wobei der Verlauf je nach Abwehrlage und Serotyp des Erregers sehr unterschiedlich sein kann. Die erste Phase beginnt mit schlagartig einsetzendem hohen Fieber und unspezifischen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen, die leicht mit grippalen Infekten zu verwechseln sind. Bei ausbleibender Therapie und begünstigt durch den Serotyp \"Leptospira icterohaemorrhagica\" kann es nach kurzer Entfieberung in der zweiten Phase, dem sogenannten Immunstadium, zu schwerwiegenden Organkomplikationen kommen. Teils durch den Erreger selbst, teils durch Immunreaktionen treten Gelbsucht, Hirnhautentzündung, Nieren- oder Herzentzündungen auf (das ursprünglich als Morbus Weil bezeichnete Krankheitsbild). Die Letalität beträgt bis zu 10 %.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Die Krankheit wurde 1886 erstmals von dem an der Universität Dorpat tätigen Kliniker Weil beschrieben. Der Nachweis des 1915 entdeckten, erstmals von dem japanischen Bakteriologen Inada Ryūkichi und beinahe zeitgleich von den deutschen Forschern Paul Uhlenhuth und Fromme (als \"Spirochaeta icterogenes\", später \"Leptospira icterohaemorrhagiae\" genannt) beschriebenen Erregers gelingt in der ersten Phase im Blut oder im Liquor cerebrospinalis, in der zweiten Phase nur schwer, bei Nierenbefall z. B. aus dem Urin. Der Nachweis von Antikörpern gelingt meist erst in der zweiten Phase. Die Erkrankung kann unbehandelt, besonders in ihrer schweren hämorrhagischen Verlaufsform, im Gegensatz zu anderen Leptospirosen tödlich ausgehen. Da sie sehr selten auftritt, sollte der behandelnde Arzt auf einen möglichen Verdacht hingewiesen werden. Der Verdacht sollte mit dem Hinweis auf Arbeiten im Abwasser oder der Bodensanierung begründet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Die Erkrankung kann und muss in der Anfangsphase durch hochdosierte Antibiotika (z. B. Penicillin G oder Cephalosporine der 3. Generation) mit sehr guten Erfolgsaussichten behandelt werden. Die Therapie sollte auch bei Verdacht bereits begonnen werden. Da in der zweiten Phase Immunreaktionen eine entscheidende Rolle in der Pathogenese spielen, ist eine Antibiotikatherapie nicht mehr wirksam, die Therapie muss symptomatisch erfolgen.", "section_level": 1}, {"title": "Prävention.", "content": "Die Weil-Krankheit wird nach der WHO-Klassifikation in die Risikogruppe zwei eingestuft. Das bedeutet, dass durch die Erreger eine Krankheit beim Menschen hervorgerufen werden kann; eine Verbreitung des Erregers in der Bevölkerung ist jedoch unwahrscheinlich; eine wirksame Vorbeugung oder Behandlung ist normalerweise möglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weil-Krankheit, auch Morbus Weil und Weilsche Krankheit (benannt nach dem deutschen Mediziner Adolf Weil) sowie Leptospirosis icterohaemorrhagiae und \"Icterus infectiosus (Weil)\" genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch bakterielle Erreger aus der Gruppe der Spirochaeten verursacht wird und durch Fieber, Gelbsucht (bzw. Leberentzündung) und Nierenentzündung gekennzeichnet ist. Bei den ubiquitär vorkommenden Erregern handelt es sich um \"Leptospira Species\", in Westeuropa vor allem \"Leptospira interrogans\". Damit gehört die Weil-Krankheit zu den Leptospirosen.", "tgt_summary": null, "id": 523138} {"src_title": "Fort Collins", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Fort Collins’ geographische Koordinaten lauten (40,559238, −105,078302). Die Stadt liegt direkt östlich der Ausläufer der Rocky Mountains an der Northern Front Range, etwa 100 km nördlich von Denver, Colorado und etwa 70 km südlich von Cheyenne, Wyoming. Zu den Landmarken im Stadtgebiet gehören das Horsetooth Reservoir und der Horsetooth Mountain, der diesen Namen trägt, weil ein zahnförmiger Granitfelsen die westliche Skyline von Fort Collins dominiert. Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat die Stadt eine Gesamtfläche von 122,1 km, wovon 120,5 km auf Land und 1,6 km (= 1,27 %) auf Gewässer entfallen. Das Stadtgebiet wird durch den Cache la Poudre River und den Spring Creek entwässert. Fort Collins verzeichnet etwa 296 Tage mit Sonnenschein pro Jahr. Fort Collins ist die größte Stadt im überwiegend ländlichen 4. Kongresswahlbezirk Colorados. Auf Bundesstaatsebene liegt die Stadt im 14. Wahlbezirk zum Senat und ist aufgeteilt auf den 52. und 53. Wahlbezirk für das Colorado House of Representatives. Fort Collins ist außerdem County Seat für das Larimer County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Fort Collins wurde 1864 als militärischer Außenposten der United States Army gegründet und folgte einem früheren Militärlager, das unter dem Namen Camp Collins bekannt war und am Cache la Poudre River lag, ganz in der Nähe des heutigen Laporte. Camp Collins wurde während der Indianerkriege der 1860er Jahre eingerichtet, um die Poststrecke durch die Region zu schützen. Auch Reisende, die das Land auf dem Overland Trail durchquerten, lagerten hier. Der Stützpunkt wurde durch eine Überschwemmung im Juni 1864 zerstört. Der Kommandeur des Lagers schrieb dann an den Kommandeur von Fort Laramie im Südosten von Wyoming, Colonel William O. Collins und schlug vor, dass eine Stätte einige Kilometer flussabwärts ein guter Bauplatz für ein Fort sei. Der Posten wurde mit zwei Kompanien der 11th Ohio Volunteer Cavalry bemannt, hatte jedoch nie Mauern oder Palisaden. Unmittelbar nach der Gründung des Forts begann der Zuzug von Siedlern in dessen Umgebung. Das Fort selbst wurde 1867 außer Dienst gestellt. Die Stelle, an der sich das Fort ursprünglich befand, liegt heute benachbart zur Altstadt. Die erste Schule und die erste Kirche wurden bereits 1866 eröffnet, die Stadtgründung erfolgte 1867. Die Zivilbevölkerung setzte sich, angeführt von dem Geschäftsmann Joseph Mason dafür ein, dass der County Seat von Laporte nach Fort Collins verlegt wurde, was ihnen 1868 gelang. Die ersten Vorlesungen am neuen staatlichen Landwirtschaftscollege wurden 1870 gehalten. Der nächste Bevölkerungsschub kam 1872 mit der Gründung einer landwirtschaftlichen Kolonie. Dies führte zur Ankunft hunderter von Siedlern, die sich südlich der Altstadt niederließen. Spannungen zwischen neuen Siedlern und früher angekommenen führte zu politischem Streit in der Stadt, die 1873 selbständig wurde. In den 1880er Jahren entstanden zahlreiche elegante Wohnhäuser und Gewerbebauten. Der Betrieb von Steinbrüchen, der Zuckerrübenanbau und die Schlachtung von Schafen gehörten zu den ersten industriell betriebenen Gewerben in der Stadt. Der Rübenanbau, der durch das College und die ihm angeschlossene landwirtschaftliche Versuchsanstalt unterstützt wurde, erwies sich als vorzügliches und reichlich vorhandenes Futtermittel für die örtliche Schafzucht. 1901 wurde in der Nachbarstadt Loveland die Zuckerraffinerie Great Western Sugar Company errichtet. Zwar war die Stadt von der Weltwirtschaftskrise und der großen Dürre der 1930er Jahre betroffen, dennoch wuchs die Stadt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts langsam und stetig weiter. In dem Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich die Zahl der Einwohner und die Stadt prosperierte. Alte Gebäude wurden eingerissen, um Platz für neue, moderne Bauwerke zu schaffen. Mit dieser Revitalisierung gingen andere Änderungen einher, wie die Schließung der Zuckerfabrik 1955 und der Annahme einer neuen Satzung, die einen Stadtrat einführte, im Jahr davor. Die Zahl der Studenten an der Colorado State University verdoppelte sich während der 1960er Jahre. Ende des 20. Jahrhunderts war die Universität der wichtigste Wirtschaftsfaktor in der Stadt. Fort Collins erwarb sich im 20. Jahrhundert einen Ruf als konservative Stadt mit der Prohibition von alkoholischen Getränken, was in den Anfangsjahrzehnten des Jahrhunderts dauerhafter Gegenstand der politischen Diskussion war. Das Alkoholverbot galt von den 1890er Jahren bis 1969, als studentischer Aktivismus mit zu dessen Abschaffung beitrug. In dieser Phase führten Bürgerrechtsaktivismus und Antikriegsdemonstrationen zu Spannungen in der Stadt, wobei auch einige Gebäude auf dem Campus der Universität in Flammen aufgingen. Ende des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Fort Collins rasch südwärts, wo einige Neubauviertel und mehrere Einkaufszentren entstanden. In den 1980er Jahren wurde die Steuerung dieses Wachstums und die Erneuerung der Altstadt zur politischen Priorität der Stadtverwaltung. Seit 1995 ist Fort Collins Partnerstadt von Alcalá de Henares in. Ein Feuer rund um den Oberlauf des Poudre Rivers führte 2012 dazu, dass wegen des Ascheeintrags das Wasser des Flusses nicht mehr für die Trinkwasserversorgung der Stadt herangezogen werden konnte. Damit entfiel die Hälfte des Wassers. Für zwei Jahre musste die Stadt Reserven in den umliegenden Stauseen anzapfen, bis das Einzugsgebiet des Poudre Rivers wieder genießbares Wasser lieferte.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Allegiant Air bietet regelmäßige Passagierflugverbindungen zum nahegelegenen Fort Collins / Loveland Airport. Der Denver International Airport liegt etwa 110 km entfernt. Fort Collins ist mit Denver durch die Interstate 25 verbunden. Die Interstate 25 verläuft in Nord-Süd-Richtung auf der Ostseite des Stadtgebietes. Der U.S. Highway 287 bildet innerhalb der Stadt die College Avenue und ist die meistbefahrene Straße in Fort Collins; er schneidet die Stadt in zwei Hälften. Der öffentliche Personennahverkehr umfasst ein Stadtbussystem mit zwölf Linien, die von Montag bis Samstag verkehren. Einst bestand mit der Fort Collins Municipal Railway auch eine Straßenbahn, deren drei Linien an der Kreuzung von Mountain und College Avenue begannen. Die Schienen wurden herausgerissen, nachdem die Straßenbahn wegen unzureichender Rentabilität 1951 stillgelegt wurde. Ein rund 2400 m langer Abschnitt an West Mountain Avenue und Roosevelt Avenue wurde inzwischen rekonstruiert und verkehrt seit 1985 in den Sommermonaten an Wochenenden und Feiertagen im Museumsbetrieb. Fort Collins ist fahrradfreundlich; es gibt mehr als 350 km ausgewiesene Radwege oder reservierte Fahrstreifen für Fahrräder in der Stadt sowie asphaltierte Radwanderwege am Spring Creek und am Cache la Poudre River. Außerdem führt ein zehn Kilometer langer unbefestigter Radweg am Horsetooth Reservoir entlang.", "section_level": 1}, {"title": "Einrichtungen.", "content": "Fort Collins ist vor allem wegen ihres American-Football-Teams der Colorado State University bekannt. Des Weiteren hat die Advanced Energy Industries Inc., eine Firma die sich auf die Produktion von Halbleitern spezialisiert hat, ihren Firmensitz in Fort Collins. In einem der Stadt gehörenden Naturschutzgebiet, etwa 40 km nördlich der Stadt liegt einer der ältesten bekannten archäologischen Fundorte Nordamerikas. Die Lindenmeier Site gilt als bester bekannter Nachweis der prähistorischen Folsom-Kultur. Die Funde wurden auf 10.800 Before Present (~8850 v. Chr.) datiert.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 wohnten in Fort Collins 118.652 Personen, doch zur Metropolitan Statistical Area (MSA) gehört auch Loveland; die Einwohnerzahl der MSA beläuft sich insgesamt auf 251.494. Die Bevölkerungsdichte betrug 984,4 Personen pro km. Es gab 47.755 Wohneinheiten, durchschnittlich 396,2 pro km. Die Bevölkerung von Fort Collins bestand zu 82,40 % aus Weißen, 3,01 % Schwarzen oder African American, 0,60 % Native American, 2,48 % Asian, 0,12 % Pacific Islander, 3,61 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 2,53 % nannten zwei oder mehr Rassen. 10,79 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner von Fort Collins verteilten sich auf 45.882 Haushalte, von denen in 29,0 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 44,9 % der Haushalte stellten Verheiratete, 7,9 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 43,8 % bildeten keine Familien. 26,0 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 5,9 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,45 und die durchschnittliche Familiengröße 3,01 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 21,5 % Minderjährige, 22,1 % 18–24-Jährige, 31,5 % 25–44-Jährige, 17,0 % 45–64-Jährige und 7,9 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Der Median des Alters betrug 28 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 100,9 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 99,7 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Fort Collins betrug 44.459 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 59.332 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 40.856 US-Dollar, gegenüber 28.385 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 22.133 US-Dollar. 14,0 % der Bevölkerung und 5,5 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 8,3 % der Minderjährigen und 5,8 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fort Collins ist die größte Stadt und Sitz der Verwaltung (County Seat) des Larimer County im US-Bundesstaat Colorado mit 143.986 Einwohnern (Stand: 2010). Die Stadt liegt am Cache la Poudre River. Fort Collins wurde 1864 als Militär-Fort gegründet, der Namensgeber ist Colonel William O. Collins, der ehemalige Kommandant von Fort Laramie. In der Stadt ist seit 1966 der amerikanische WWV-Zeitsignalsender angesiedelt.", "tgt_summary": null, "id": 7544} {"src_title": "Freakstock", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Erstmals am 24. März 1992 soll die Idee des Freakstocks gefallen sein. Die erste Umsetzung des Freakstocks fand im November 1995 in Wiesbaden mit rund 400 Teilnehmern statt. Damals hatte es noch den Untertitel „The Jesus Freaks Festival“. Als Veranstaltungsort dienten die Gemeinderäume einer Kirche in Wiesbaden, in denen sich damals auch die Jesus Freaks Mainz trafen. Bei diesem Freakstock kam die Idee auf, das Festival alle sechs Monate zu veranstalten, was aber niemals umgesetzt wurde. Ein Jahr später wechselte das Festivalkonzept hin zu einem Open Air. Der Veranstaltungsort war ein Fußballplatz in Neudrossenfeld, in der Nähe von Bayreuth. Es kamen rund 800 Besucher. 1997 zog es auf den Boxberg nach Gotha um. 1998 wurde der Untertitel von „Jesus Freaks Festival“ in „Jesus Festival“ umbenannt. 2004 gab es einen Anstieg auf über 7000 Teilnehmer, die zum Freakstock auf den Boxberg kamen. Im Folgejahr erzielte das Festival einen Rekordbesuch von nahezu 8000 Besuchern, der anschließend nie mehr erreicht wurde. Seitdem sind die Besucherzahlen zum Teil stark rückläufig und haben sich jetzt auf etwa 3000 eingependelt (Veranstalterangaben). Mit 60 Bands auf insgesamt 5 Bühnen gehörte das Freakstock zu den größten christlichen Festivals in Europa. Von 2009 bis 2014 fand das Freakstock auf einem ehemaligen Kasernengelände in Borgentreich statt, das der koptisch-orthodoxen Kirche gehört. 2015 und 2016 fand das Freakstock erstmals auf dem Flugplatz in Allstedt statt. Im Januar 2017 wurde bekanntgegeben, dass das Festival im Jahr 2017 nicht stattfindet. 2018 wurde das Freakstock erstmals auf Gut Haarbecke in Kierspe-Rönsahl veranstaltet, wo es auch im Folgejahr stattfand.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "Freakstock beginnt mittwochs vor dem ersten Augustwochenende und schließt am darauf folgenden Sonntag. Auf dem Freakstock finden mittags Workshops zu verschiedenen Glaubensthemen statt. Am Nachmittag gibt es das sogenannte \"Hauptseminar\", welches zum größten Teil aus Lobpreis und einer Predigt besteht. Abends werden auf mehreren Bühnen alle möglichen Musikstile live gespielt. Auch zwischendurch gibt es immer wieder Lobpreis und Konzerte auf verschiedenen Bühnen. Bis 4:00 Uhr legen verschiedene DJs Musik auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Freakstock ist ein christliches Musikfestival. Es ist „Europas größtes alternatives Jesus-Festival“. Organisiert wird das jährlich stattfindende Festival von den Jesus Freaks, einer christlich-freikirchlichen Glaubensgemeinschaft. Erstmals 1995 in Wiesbaden veranstaltet, fand es zwischen 1997 und 2008 in Gotha (Thüringen) auf der Galopprennbahn Boxberg statt. Für 2015 und 2016 zog das Freakstock um auf den Flugplatz Allstedt, einem ehemaligen Militärflugplatz der Fliegerkräfte der Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte bei Allstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz im Südwesten Sachsen-Anhalts. Im August 2018 fand das Festival erstmals in Kierspe Rönsahl auf Gut Haarbecke statt und öffnete auch im August 2019 erneut dort seine Pforten.", "tgt_summary": null, "id": 1839012} {"src_title": "Sonnenschirm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Während in Mitteleuropa Sonnenschirme fast nur noch als große, stehende Schirme (z. B. an Badeorten, in Straßencafés und auf Balkonen) vorkommen, wurden sie bis ins frühe 20. Jahrhundert vor allem in der Hand getragen. Von Regenschirmen unterschieden sich diese Varianten hauptsächlich durch eine nicht wetterfeste Ausstattung: So wurde vor allem früher in Ostasien (z. B. in Japan, Indonesien oder Birma) Papier als Schirmmaterial über die Speichen gespannt. In anderen Regionen flochten die Menschen sich Schirme aus Stroh. Der Sonnenschirm ist weitaus älter als der Regenschirm. Erste Darstellungen finden sich im Altertum in Ägypten, Persien und China. Ihre erste schriftliche Erwähnung finden sie in altgriechischen (z. B. Aristophanes) und altrömischen Texten (z. B. Martial). Bei den frühen Formen handelt es sich für gewöhnlich um große und von Dienern gehaltene Baldachine, welche neben ihrer Funktion als Sonnenschutz auch als Statussymbol fungierten. Auch in Indien gehörte ein reich verzierter Sonnenschirm (chhatra-ratna, Schirmjuwel) zu den Insignien eines Königs, wie die Krone und der Thron. Als Königssymbol gehört er auch zu einem der acht tibetischen Glückssymbole. In derselben Tradition sind buddhistische Tempel in Myanmar und Thailand von stilisierten Sonnenschirmen gekrönt. Im mittelalterlichen Europa scheint der tragbare Handsonnenschirm in Vergessenheit zu geraten und ist erst im 16. Jahrhundert in Italien wieder nachweisbar. Solche Schirme waren z. B. mit rotem Samt bezogen und wurden gelegentlich von Pagen getragen. Um das 17. Jahrhundert herum wurde der tragbare Sonnenschirm von Maria de Medici am französischen Hof eingeführt. Von da an entwickelte er sich zu einem wichtigen Mode-Untensil der Damen, die damit ihre weiße, makellose Haut vor Sonnenschäden schützten. Der Handsonnenschirm hatte einen geraden Griff aus Horn, die Streben waren aus Holz oder Fischbein. Die Größe und Farbe des Schirms, die Länge des Stiels und die Anzahl der Speichen wechselten mit der Mode. Besonders verbreitet war der Sonnenschirm anscheinend im 19. Jahrhundert, wo er auf zahlreichen Gemälden, in Mode-Journalen und später auf Fotografien erscheint; er war dabei einerseits eine nützliche Ergänzung zum Sonnenhut, andererseits auch ein ausgesprochen elegantes Mode-Utensil, manchmal zierlich klein oder mit Spitzen, Rüschen und Fransen besetzt. Um 1815 kam neben den normalen Schirmen auch der sogenannte \"Knicker\" auf: ein kleiner Sonnenschirm, dessen Griff geknickt werden konnte, damit er auch schräg einfallende Sonnenstrahlen abhalten konnte. Es gab auch Sonnenschirme in sogenannter 'Pagodenform', bei denen die Spitze des Schirmdachs etwas höher ist als normal. Um 1870 nannte man einen Allzweck-Schirm, der sowohl als Sonnen-, wie als Regenschirm benutzt werden konnte \"\"En tous cas\"\" (französisch: \"für alle Fälle\"). Bis in die 1920er Jahre war der Sonnenschirm ein unerlässliches Accessoire der Damen beim Aufenthalt im Freien. Heutzutage werden kleinere Sonnenschirme sehr häufig zum Schutz von empfindlicher Baby-Haut an Kinderwagen angebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Helle Haut als Schönheitsideal.", "content": "Der moderne Trend der Sonnenbräune hat sich erst vor relativ kurzer Zeit (etwa seit der Mitte des 20. Jahrhunderts) in den USA und Europa entwickelt. Zuvor war jahrhunderte- bis zu jahrtausendelang ein heller Teint vor allem für Frauen ein wichtiges Attraktivitätsmerkmal. Er galt vor allem als typisch weiblich, weil Frauen in historischen und traditionellen Gesellschaften die meiste Zeit im sonnengeschützten Haus verbrachten. Im Freien arbeiteten traditionell nur Männer und Frauen, welche sozial gesehen „niedere“ Tätigkeiten ausübten (wie z. B. Bauern oder Bauarbeiter). Zum Teil galt es daher für eine Frau sogar als sehr unschicklich, das Haus zu verlassen. Dies Ansicht hielt sich beispielsweise in den sudeuropäischen Ländern Spanien, Italien und Portugal noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Selbst heute spricht man noch von einer „vornehmen Blässe“, allerdings wird dabei den Betreffenden tendenziell eine herablassende Arroganz unterstellt. Auch war die schädliche Wirkung der Sonnenstrahlen in Bezug auf eine vorzeitige Hautalterung lange bekannt, ein Sonnenschutz diente also auch dem möglichst langen Erhalt eines jugendlichen Aussehens. Sonnenschutzcremes wurden aber erst nach 1930 entwickelt. Daher wurde die weiße Haut noch bis ins 20. Jahrhundert hinein durch breite Hüte und Sonnenschirme vor Sonnenschäden geschützt. In südlicheren Ländern wie Spanien und Portugal, vor allem aber in Ostasien (Japan, China und Taiwan) werden auch heute noch tragbare Sonnenschirme verwendet, nach wie vor praktisch ausschließlich von Frauen. Gründe für die Verwendung sind vor allem Schutz vor UV-Strahlung, Hitze, Alterungseffekten und die Erhaltung eines bestimmten Teints.", "section_level": 1}, {"title": "Große Sonnenschirme und ihre Entwicklung.", "content": "Während die Verbreitung von tragbaren Handsonnenschirmen deutlich zurückgegangen ist, haben sich große Sonnenschirme immer stärker ausgebreitet. Vor allem mit der aufkommenden Diskussion über die schädigende Wirkung der UV-Strahlung hat die Entwicklung der Sonnenschirme seit ca. Mitte der 1980er-Jahre einen neuen Aufschwung genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Material.", "content": "Bedingt durch die größeren Abmessungen der Schirme und das Schutzbedürfnis (gegen UV-Strahlung) sind die Anforderungen an das Material stark gestiegen, so dass heute hauptsächlich für das Gestell Aluminium und für den Schirmstoff Polyester und Acrylfasern zum Einsatz kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Besondere Konstruktionen.", "content": "Es ist das Verdienst des Membranbau-„Papstes“ Frei Otto, den Schirm vom individuell verfügbaren Gebrauchsgegenstand prinzipiell in eine entwicklungsfähige Leichtbau-Architektur überführt zu haben. In einer Schirm-Studie legte Frei Otto in den 1960er Jahren die Grundlagen für die Entwicklung platzüberspannender wandelbarer Großschirme und baute 1971 die ersten wandelbaren Großschirme mit einem Durchmesser von 19 Metern für die Bundesgartenschau in Köln. Die Trichterform des aufgespannten Schirms erlaubt es, Regenwasser durch das Mastrohr abzuleiten und die Schirme überlappend aufzustellen. Es gibt es heute eine Vielzahl von Varianten (vom traditionellen Mittelmastschirm über den Trichterschirm – mit kelchförmiger Membran – bis hin zum Dreieckschirm für die Eckbeschattung) und Größen, als Standardschirme mit bis zu 10 m Durchmesser. Die bislang größten wandelbaren Schirme realisierte Mahmoud Bodo Rasch mit seinem Büro SL Rasch als Schattendächer für die Pilgerstätte in Medina, Saudi-Arabien (26 m × 26 m) und vor der Al-Hussein Moschee in Kairo (29 m × 29 m). Im Sommer öffnen sich die Schirme abhängig vom Sonnenstand und schließen sich abends wieder, um die warme Luft an den Nachthimmel abzugeben. Im Winter öffnen sich die Schirme erst gegen Sonnenuntergang und halten so die Wärme des Tages in den Räumen. Moderne wandelbare Trichterschirme dienen als Schattendächer, können bei überlappender Anordnung vor Regen schützen und sind gleichzeitig klimaregulierend einsetzbar. Beim Bau wandelbarer Großschirme kommen Materialien wie Stahl und PTFE zum Einsatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Sonnenschirm (selten frz. \"Parasol\" genannt) ist ein Gebrauchsgegenstand, der zum Schutz vor Sonneneinstrahlung verwendet wird. Er ist ein Erzeugnis des Schirmmachers, wird heutzutage aber überwiegend industriell hergestellt. Es wird ganz generell zwischen zwei Grundtypen von Sonnenschirmen unterschieden: ", "tgt_summary": null, "id": 1389447} {"src_title": "Lohnstückkosten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berechnung von Lohnstückkosten.", "content": "Für die Berechnung der Lohnstückkosten werden die Arbeitskosten je Arbeitseinheit ins Verhältnis zur Produktivität je Arbeitseinheit gesetzt. Allgemeine Formel: formula_1 Die Lohnstückkosten können sowohl pro Arbeitnehmer (Erwerbstätiger) als auch pro Stunde berechnet werden. Dabei müssen in der oben genannten Gleichung nur jeweils im Zähler und im Nenner die Größen pro Stunde statt pro Kopf angegeben werden. Steigende Arbeitsproduktivität bei gleichbleibenden Arbeitskosten führt demnach zu sinkenden Lohnstückkosten. Gleiches gilt für sinkende Löhne bei gleichbleibender Arbeitsproduktivität. Abnehmende Arbeitsproduktivität führt hingegen, genauso wie steigende Löhne, zu höheren Lohnstückkosten. Eine Veränderung der Lohnstückkosten wirkt sich auf den Arbeitsmarkt aus, wenn die Arbeitskosten stärker steigen oder fallen als die Kapitalkosten und deshalb Arbeitskraft durch Fertigungsmaschinen ersetzt wird oder umgekehrt. Zu regionalen Verwerfungen kommt es, wenn sich das Verhältnis von Arbeitskosten zur realen oder nominalen Produktivität an einem Standort stärker oder geringer erhöht als an einem konkurrierenden Standort.", "section_level": 1}, {"title": "Lohnstückkosten als volkswirtschaftlicher Indikator.", "content": "In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung werden Lohnstückkosten berechnet als der Quotient aus Arbeitnehmerentgelt und Bruttoinlandsprodukt (BIP). Verwendet man das \"reale\" BIP (sog. preisbereinigtes BIP), dann erhält man die \"nominalen Lohnstückkosten\", welche Auskunft darüber geben sollen, welchen Druck die Arbeitskosten auf das Preisniveau ausüben. Verwendet man hingegen das \"reale\" BIP (BIP zu den jeweils aktuellen Preisen), erhält man die \"realen Lohnstückkosten\". Dieser Indikator zeigt die tatsächliche Belastung des Herstellers an, d. h. welchen Anteil der Lohnsteigerung das Unternehmen nicht durch Erhöhung der Arbeitsproduktivität oder des Verkaufspreises ausgleichen kann. Gleichzeitig messen die realen Lohnstückkosten den Anteil des Arbeitnehmerentgelts am BIP (Lohnquote). Die Deutsche Bundesbank veröffentlicht für verschiedene Wirtschaftszweige Indizes zu den Lohnstückkosten, derzeit entsprechen die Lohnstückkosten aus dem Jahr 2010 den Wert 100, wobei die Lohnkosten durch das Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmerstunde wiedergegeben werden und die Arbeitsproduktivität berechnet wird als Bruttowertschöpfung in Vorjahrespreisen je Erwerbstätigenstunde (nominale Lohnstückkosten). Für die Gesamtwirtschaft ermittelt die Deutsche Bundesbank Lohnkosten je Produkteinheit (dies entspräche den nominalen Lohnstückkosten) und je Umsatzeinheit (reale Lohnstückkosten). Diese Indizes definiert die Bundesbank als jeweils der Quotient aus im Zähler Index des Arbeitnehmerentgelts je Arbeitnehmerstunde und im Nenner dem Index des Bruttoinlandsprodukts in Vorjahrespreisen je Erwerbstätigenstunde oder im zweiten Fall dem Index des nominalen Bruttoinlandsprodukts je Erwerbstätigenstunde. Im allgemeine steigt erstere Größe stärker als die letztere, weil das nominale Bruttoinlandsprodukt wegen Preisveränderungen in der Regel stärker steigt als das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt. Nach Darstellung der Deutschen Bundesbank sind die Lohnkosten je Produkteinheit von 2010=100 auf etwa 109 im Jahr 2015 gestiegen, während sie je Umsatzeinheit bei 2010=100 im Jahr 2015 ebenfalls wieder ungefähr den Wert 100 hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitskosten vs. Lohnkosten.", "content": "Arbeitskosten sind die gesamten Personalaufwendungen oder -kosten in einem Unternehmen. Sie setzen sich aus den Bruttoentgelten für Löhne und Gehälter und den gesetzlichen und freiwilligen Sozialleistungen, Zuschläge u. ä. zusammen. Lohnkosten (Bruttoarbeitsentgelt) bilden zusammen mit den Gehältern und den Lohnnebenkosten die gesamten Personalkosten. Arbeiter bekommen Lohn und Angestellte bekommen Gehalt. Die Arbeitskosten beinhalten also die Gehälter und in den Lohnkosten sind die Gehälter nicht mit einbezogen. Die Lohnstückkosten können sowohl mit den Arbeitskosten, als auch mit den Lohnkosten berechnet werden. In der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) werden die Lohnstückkosten auch mit den Arbeitnehmerentgelten je abhängig Beschäftigten berechnet. Die Arbeitnehmerentgelte in der VGR setzen sich aus Bruttolöhnen und -gehältern und den Sozialbeiträgen der Arbeitgeber zusammen. Für die Aussagekraft der Lohnstückkosten ist es erforderlich, dass genau geschaut wird, aus welchen Bestandteilen sich die Kosten zusammensetzen und was genau betrachtet wird. Sollen die Lohnstückkosten volkswirtschaftlich verglichen werden, werden die Arbeitskosten (Arbeitnehmerentgelt) ins Verhältnis zur Produktion (Bruttoinlandsprodukt, nominal oder preisbereinigt) gesetzt. Werden die Lohnstückkosten betriebswirtschaftlich zur Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens betrachtet, werden die Lohnkosten ermittelt, die für eine produzierte Ware (Leistung) aufgewendet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Bereinigung der realen Lohnstückkosten.", "content": "Ähnlich wie bei der Lohnquote kann man auch bei den realen Lohnstückkosten eine Bereinigung vornehmen, um bei der Zahl der Erwerbstätigen Verschiebungen zwischen Arbeitnehmern und Selbständigen (inklusive mithelfender Familienangehöriger) herauszurechnen. Die realen Lohnstückkosten werden dann folgendermaßen berechnet: In der ameco-Datenbank der Dienststellen der Europäischen Kommission werden die realen Lohnstückkosten für verschiedene Länder so berechnet.", "section_level": 1}, {"title": "Lohnstückkosten als betriebswirtschaftlicher Indikator.", "content": "Um in einem Betrieb die Lohnstückkosten zu berechnen, werden die Summe der Arbeitnehmerentgelte, die auf die Herstellung eines Produktes oder einer Dienstleistung entfallen, durch die Anzahl der hergestellten Einheiten dividiert. Lohnstückkosten können für einzelne Produkte oder das gesamte Unternehmen mit dieser Formel ermittelt werden. In einem Unternehmen lassen sich niedrigere Lohnstückkosten sowohl durch Absenkung der Lohnkosten als auch durch die Erhöhung der Produktivität erreichen. Um ihr Lohnniveau zu senken, haben viele Unternehmen im Rahmen der Globalisierung von Absatzmärkten und Produktion Fertigungsstandorte in Niedriglohnländer verlagert. Dieser Fokus auf die unmittelbaren Lohnkosten verkannte, dass die Produktion an einem Standort mit jenen gut ausgebildeten Arbeitskräften und jener guten Infrastruktur, welche üblicherweise mit einem hohen Lohnniveau einhergeht, mittelbare Vorteile bringt. Auf Grund der dort gewährleisteten hohen Flexibilität und Qualität können Unternehmen höhere Marktpreise durchsetzen und auf diese Weise die Marge zwischen Produktionskosten und Verkaufspreis erhöhen. Zudem können Hersteller, die Produkte am Zielmarkt entwickeln und herstellen, schneller und kundenorientierter arbeiten. Weil diese Zusammenhänge wenig Beachtung fanden, sind lediglich ein Viertel der Betriebsverlagerungen ins Ausland erfolgreich.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung der Lohnstückkosten.", "content": "Im Folgenden Abschnitt wird die Entwicklung der Lohnstückkosten in den Jahren von 1991 bis 2014 betrachtet. Dabei werden die Einflussgrößen (siehe Abbildung) für das Jahr 1991 gleich Hundert gesetzt. Der gesamte Untersuchungszeitraum unterteilt sich in vier Phasen:", "section_level": 1}, {"title": "Lohnstückkostenindex im internationalen Vergleich (1991 = 100).", "content": "Beim internationalen Vergleich der Lohnstückkostenniveaus für das Verarbeitende Gewerbe mit anderen großen Volkswirtschaften, auf Basis der Wechselkurse und Preise von 2013, belegt Deutschland nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft die vierte Stelle hinter dem Vereinigten Königreich, Italien und Norwegen. Durchschnittlich ist das Lohnstückkostenniveau im Vergleich zu den anderen Ländern (Mittelwert der Länder ohne Deutschland; gewichtet mit deren Anteil am Weltexport im Zeitraum 2011 bis 2013) 10 Prozent niedriger als das Deutschlands. Im Vereinigten Königreich und in Italien liegen die Lohnstückkosten im Verarbeitenden Gewerbe um 19 bzw. 11 Prozent höher als hierzulande. In Frankreich liegen sie annähernd auf deutschem Niveau. Damit haben die nach Deutschland drei größten europäischen Volkswirtschaften im Verarbeitenden Gewerbe annähernd gleich hohe bis deutlich höhere Lohnstückkosten. Die USA weisen im Verarbeitenden Gewerbe mit einem Lohnstückkostenniveau von 77 Prozent im Vergleich zu Deutschland wesentlich geringere Lohnstückkosten auf. Dies liegt sowohl an einer höheren Produktivität als auch an deutlich niedrigeren Arbeitskosten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aussagekraft.", "content": "Der Aussagegehalt vergleichender Studien zu den Lohnstückkosten ist begrenzt. Zum einen können die Lohnstückkosten aufgrund kapitalintensiver Produktionsprozesse niedrig ausfallen. Zum anderen wird in die Lohnstückkosten nur die Arbeitsleistung der Arbeitnehmer eingerechnet, während die Vorleistungen von anderen Unternehmen unberücksichtigt bleiben können. Es ergeben sich auch verschiedene Lohnstückkosten für unterschiedliche Wirtschaftszweige. So unterscheiden sich die Lohnstückkosten im Verarbeitenden Gewerbe von denen der Gesamtwirtschaft. Des Weiteren können bei der Berechnung von nominalen Lohnstückkosten Unterschiede auftreten, die davon abhängen, ob auf Nationalwährungsbasis oder in einheitlicher Währung gerechnet wird. Auf reale Lohnstückkosten hat es dagegen keinen Einfluss, ob jeweils die Zähler- (Arbeitnehmerentgelt) und Nennergrößen (Bruttoinlandsprodukt) in nationaler Währung oder beispielsweise in US-Dollar ausgedrückt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss des Wechselkurses auf die nominalen Lohnstückkosten.", "content": "Eine Einflussgröße zur Berechnung der Lohnstückkosten sind die Lohnkosten. Diese Lohnkosten unterliegen im internationalen Vergleich dem Wechselkurseinfluss. Damit die Lohnkosten und somit dann auch die Lohnstückkosten vergleichbar sind, müssen die Lohnkosten auf eine einheitliche Währung umgerechnet werden. Dabei muss der jeweils aktuelle Wechselkurs zur Berechnung genommen werden, denn der Wechselkurs unterliegt ständigen Schwankungen. Eine Vergleichbarkeit der Lohnkosten verschiedener Jahre ist begrenzt. Das Folgende Beispiel soll dies verdeutlichen: Wechselkurs von 2015 von 1 USD = 0,9433 € und einem Wechselkurs von 2006 von 1 USD = 0,7964 € Würde man die US-amerikanischen Lohnkosten im Jahr 2006 in Höhe von 54.737 USD je Beschäftigte nicht zum Wechselkurs von 2006, sondern von 2015 umrechnen, dann würden sich die amerikanischen Arbeitskosten nicht auf 43.595 €, sondern auf 51.633 € belaufen. Eine entsprechende Anpassung wäre auch bei der Bezugsgröße, also etwa dem Bruttoinlandsprodukt, vorzunehmen. Bei realen Lohnstückkosten – Arbeitskosten im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt – gleichen sich die Einflüsse des Wechselkurses im Zähler und Nenner der Lohnstückkosten allerdings aus. Der internale Vergleich der absoluten Höhe der Lohnkosten wird von der Höhe und der Veränderung der Wechselkurse geprägt. Dies hat zur Folge, dass die Arbeitskosten von Ländern im Aufwertungstrend höher ausfallen als die Arbeitskosten von Ländern im Abwertungstrend.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Lohnstückkosten (LSK) werden die auf eine bestimmte Leistungseinheit entfallenden Arbeitskosten bezeichnet, d. h. die personalbezogenen Herstellkosten pro produziertem Stück. Lohnstückkosten werden sowohl in der Betriebswirtschaft als auch in der Volkswirtschaft als Indikator verwendet, um die Wettbewerbsfähigkeit der Kosten des Produktionsfaktors Arbeit eines Unternehmens oder einer Volkswirtschaft zu beurteilen.", "tgt_summary": null, "id": 1456746} {"src_title": "Diedrich Uhlhorn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Am 3. Juni 1764 wurde Diedrich als erster Sohn des Landwirts und Tischlers Christian Gerhard Uhlhorn (1735–1804) und Wübke Katharine geb. von Lindern (1737–1819) in Bockhorn geboren. Uhlhorn war ein gelehriger Schüler und interessierte sich bereits früh für Physik und Mathematik. Aus diesem Grund war sein Interesse an der Fertigung optischer und physikalischer Instrumente anscheinend größer als für den väterlichen Tischlereibetrieb, in dem er in die Lehre ging. Zwangsläufig musste es zu Streitigkeiten zwischen ihm und seinem Vater kommen, so dass Uhlhorn, vom Vater enterbt, seine eigenen Wege gehen musste und ab 1794 eine kleine Werkstatt zur Herstellung physikalischer und mathematischer Instrumente in Bockhorn betrieb, in der er beispielsweise Luftpumpen, Wasserwaagen, Sonnenuhren, Elektrisiermaschinen und vor allem Fernrohre von hoher technischer Vollkommenheit herstellte. 1796 erhielt Uhlhorn in seiner Werkstatt Besuch von Gerhard Anton von Halem, der in seiner Zeitschrift „Blätter vermischten Inhalts“ eine begeisterte Schilderung der Begegnung veröffentlichte und ihn dem Herzog von Oldenburg, Peter Friedrich Ludwig empfahl. 1797 baute Uhlhorn ein Fernrohr für den Herzog, der sich mit einer Jahrespension von 150 Reichstalern bedankte und Uhlhorn noch im gleichen Jahr zum Herzoglich-Holstein-Oldenburgischen Hofmechanikus ernannte. Mit dieser Hilfe konnte sich Uhlhorn nunmehr intensiver mit seinen Experimenten beschäftigen. 1800 unternahm er seine erste Reise in das Rheinische Industriegebiet, um in Hückeswagen die nach seinen Angaben entworfene erste Tuchschermaschine für den Kaufmann J. W. Thomas aufzustellen. 1801 verlegte er seinen Wohnsitz von Bockhorn in die Nähe der Landeshauptstadt Oldenburg, um die Vielfalt der Handwerker für Teilarbeiten seiner Apparate und Bildungseinrichtungen für wissenschaftliche Studien besser nutzen zu können. In den folgenden Jahren veröffentlichte Uhlhorn zwei Schriften, die ihm in Fachkreisen Anerkennung einbrachten. 1804 gewann er mit seiner Antwort zur Frage der besten Einteilung der Zähne eines Mühlrads einen von der \"Hamburgischen Gesellschaft für Kunst und Gewerbe\" gestellten Preis und 1809 veröffentlichte er ein Buch über die Berechnung von Kugelschnittlinien. Sein Hauptinteresse galt jedoch der Erfindung und Konstruktion von Arbeitsmaschinen. Neben seiner Tuchschermaschine entwarf er auch Tabakschneide- und Rappiermaschinen sowie Wollkratz- und Spinnmaschinen. Da gerade die Textilindustrie am Niederrhein unter der französischen Herrschaft expandierte, siedelte Uhlhorn 1810 mit seiner Familie nach Grevenbroich um und wurde technischer Leiter der Spinnerei von Friedrich Koch. Nebenbei betrieb er noch eine Werkstatt für Textilmaschinen „Uhlhorn & Thomas“. 1812 gründete er die Kratzenfabrik „Dch. Uhlhorn“, die vorwiegend mit selbst konstruierten Maschinen arbeitete und den französischen Markt in dieser Hinsicht bediente, aber auch den Konjunkturzusammenbruch nach dem Sturz Napoleons überlebte. Daneben beschäftigte sich Ohlhorn aber auch mit einer Reihe weiterer Erfindungen. 1817 erfand Uhlhorn einen Tachometer, der auf dem Prinzip von Drehzahlmessung mittels Zentrifugalkraft beruhte. Später, im Jahre 1844, wurde dieser in Lokomotiven eingesetzt. Ebenfalls 1817 erfand Diedrich Uhlhorn die Kniehebelpresse, eine neuartige Münzprägemaschine. 1818 wurde seine Erfindung an der \"Königlichen Münze\" in Düsseldorf vorgestellt. Uhlhorns neuartige automatisch-arbeitende Maschinen lieferten Prägungen von bisher unerreichter Vollkommenheit und wurden bereits 1820 an der Berliner Münzstätte eingesetzt. Danach expandierte Uhlhorn mit seiner Erfindung und der hierfür gegründeten Firma europaweit. Die Gelenke der Kniehebelpresse fanden auch in seinem Fliehkrafttachometer Anwendung. 1822 verlieh ihm der preußische König Friedrich Wilhelm III. für seine Verdienste das allgemeine Ehrenzeichen Roter-Adler-Orden. 1824 übertrug er die Kratzenfabrik seinen beiden noch lebenden Söhnen aus erster Ehe, Christian und Gerhard, und widmete sich mit seinem jüngsten Sohn Johann Heinrich der Herstellung von Münzprägemaschinen. Die „Werkstätte für Münzprägemaschinen“ wurde nach Uhlhorns Tod von Johann Heinrich vollständig übernommen. Diedrich Uhlhorn starb im Alter von 73 Jahren am 5. Oktober 1837 in Grevenbroich.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Am 31. August 1794 heiratete Uhlhorn Gesche Margarete geb. Schwoon (* 23. Januar 1773 in Bockhorn-Steinhausen; † 8. Juli 1803, Suizid), Tochter des Bockhorner Brinksitzer Gerd Schwoon (* 22. Januar 1729 in Bockhorn, † 8. November 1805 ebenda), Schwester von Johann Hinrich Schwoon (* 11. Juni 1768 in Steinhausen, † 9. März 1837 in Bockhorn-Kranenkamp), Zimmermeister und Bauunternehmer in Kranenkamp. Der wiederum heiratete am 21. August 1798 in Bockhorn Margarete, Uhlhorns Schwester (* 3. Dezember 1735 in Bockhorn, † 13. März 1804 ebenda). Aus Uhlhorns erster Ehe gingen vier Söhne und eine Tochter hervor: Christian (* 1795), Gerhard (* 1797), Diedrich (* 1800), Heinrich (* 1801) und Gesche Katharina (* 1803). Nach dem Tod seiner Frau am 8. Juli 1803 ging er am 25. Januar 1805 eine zweite Ehe mit Johanna Katharina Klaener ein. Aus dieser Verbindung ging als einziger Sohn der spätere Kommerzienrat Johann Heinrich Uhlhorn (1805–1888) hervor, der später die Münzmaschinenfabrikation übernahm. Uhlhorns Enkel Diedrich Uhlhorn junior (1843–1915) wurde Ingenieur und Obstzüchter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diedrich Uhlhorn (* 3. Juni 1764 in Bockhorn; † 5. Oktober 1837 in Grevenbroich) war ein deutscher Erfinder und Konstrukteur. Er ist Erfinder der Kniehebelpresse zum Prägen von Münzen und Medaillen, die er 1817 in Grevenbroich baute und deren Prägeverfahren für Münzen bis heute das gängige Verfahren ist.", "tgt_summary": null, "id": 858935} {"src_title": "Jürgen Todenhöfer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Aufgewachsen ist Todenhöfer mit zwei Geschwistern und Eltern Werner Todenhöfer und Edith, geb. Leonhardt in Freiburg. Sein Vater war Amtsrichter und später Senatspräsident am Oberlandesgericht Karlsruhe, Zivilsenat Freiburg. Der NS-Diplomat Gerhard Todenhöfer war ein Onkel Todenhöfers.", "section_level": 1}, {"title": "Studium und Beruf.", "content": "Todenhöfer studierte ab 1959 Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München, Paris, Bonn und Freiburg im Breisgau. Er wurde Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und promovierte dort 1969 über das Thema: \"Die deliktische Haftung des Hehlers : Unter bes. Berücks. d. § 830 BGB\". 1972 trat er eine Richterstelle am Amtsgericht Kaiserslautern an, wo er in Strafsachen tätig war.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Im Januar 1970 trat Todenhöfer in die CDU ein. Vier Wochen später holte ihn der damalige CDU-Generalsekretär Bruno Heck als persönlichen Referenten nach Bonn (bis Dezember 1971). Bei der Bundestagswahl 1972 zog er über die Landesliste Rheinland-Pfalz in den 7. Deutschen Bundestag ein und blieb bis 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages; von 1980 an über ein Direktmandat aus dem Bundestagswahlkreis Tübingen in Baden-Württemberg. Im Bundestag trat er seit 1973 als entwicklungspolitischer Sprecher und später als abrüstungspolitischer Sprecher seiner Fraktion hervor. Mit der Äußerung „Im Schlafwagen kommt man nicht an die Macht“ kritisierte er 1978 den damaligen CDU-Vorsitzenden und Führer der Bundestags-Opposition Helmut Kohl. Todenhöfer vertrat in wichtigen Punkten Positionen, die Kohls Linie auch während dessen Kanzlerschaft widersprachen. Als Hardliner der so genannten Stahlhelm-Fraktion um Alfred Dregger dem rechten Flügel der CDU zugerechnet, vertrat er oft konservative Positionen, für die er von der Opposition gern aufs Korn genommen wurde. Eine Kreditzusage der Bundesrepublik für die gewählte sozialistische Regierung Chiles unter Salvador Allende kritisierte er 1973 mit den Worten „Für sozialistische Experimente in der Dritten Welt ist die DDR zuständig“, um nach dem Militärputsch die Auszahlung ebendieses Kredites an das Regime des Putschgenerals Augusto Pinochet zu fordern. Nach einer umfassenden Monografie von 2014 über die deutsch-chilenischen Beziehungen seit 1949 durch den Historiker Georg Dufner „reihte er [Todenhöfer] sich im März 1975 in die lange Reihe deutscher Politiker-Besuche in Chile ein.“ Bei seiner Rückkehr habe er berichtet, mit dem Militärdiktator Augusto Pinochet über die Freilassung politischer Gefangener gesprochen zu haben. Dieser sei bereit gewesen, diese in jedes aufnahmewillige Land abzuschieben. Nachdem in den folgenden Jahren rund 4.500 davon in Chile freigelassen worden waren, verbreitete Todenhöfer wiederholt und bis heute (Stand November 2015) seine Auffassung, er habe „die Freilassung von insgesamt 4.500 politischen Häftlingen in die Wege“ geleitet. Während der Historiker Dufner einen möglichen Zusammenhang zwischen Todenhöfers Besuch und den Freilassungen nicht einmal erwähnt, wurde er in der Presse gelegentlich als Tatsache dargestellt. Als 1978 die südafrikanische De-facto-Kolonialmacht Namibias dort zur Absicherung ihrer Herrschaft Parlamentswahlen abhalten ließ, dabei aber mit der SWAPO die größte schwarzafrikanische Partei davon ausschloss, bezeichnete Todenhöfer diese „Wahlen“ als die demokratischsten, die je in Afrika stattgefunden hätten. Der Sicherheitsrat der UNO, deren Generalversammlung 1972 die SWAPO als einzige Vertreterin der Bevölkerung Namibias anerkannt hatte, erkannte diese Wahlen hingegen nicht an. Ende der 1970er Jahre führte ein Bericht Todenhöfers als Entwicklungspolitischer Sprecher der Unionsfraktion über das Apartheids-Regime in Südafrika zu einer fraktionsinternen Kontroverse, da dieser in seiner Darstellung sehr einseitig Gewalttaten des African National Congress herausstellte. Die Fraktionsführung beauftragte daraufhin die Abgeordneten Paul Hoffacker (CDU) und Walter Althammer (CSU), durch Faktenfindung ein neutraleres Bild zu schaffen. Trotz Behinderung durch die CSU-Zentrale und mit Unterstützung der Kirchen Südafrikas gelang es ihnen schließlich, eine differenzierte Darstellung der Unterdrückung der schwarzen Bevölkerungsmehrheit zu erstellen, ohne dabei gewaltorientierte Formen des Widerstandes zu beschönigen. Ab 1980 war er einer der bekanntesten deutschen Befürworter der von den USA im Rahmen der Operation Cyclone unterstützten Mudschahedin und deren Guerillakrieges gegen die sowjetische Intervention in Afghanistan. Mehrfach reiste er in Kampfzonen zu den Mudschahedin-Gruppen. Dabei wurde er, nach eigenen Angaben, von einem Splitter einer sowjetischen Maschinengewehrkugel im linken Knie verletzt. Die sowjetische Regierung kommentierte Todenhöfers Erlebnisbericht dahingehend, dass man ihn, wenn man ihn erwische, „auspeitschen und erschießen“ werde Im Jahre 1984 legte Todenhöfer als erster CDU-Bundestagsabgeordneter seine gesamten Einkommensverhältnisse offen. Ende 1984 nahm er an einem Angriff afghanischer Mudschahedin auf eine sowjetische Garnison teil, wobei ihn ein ZDF-Kameramann begleitete. In dieser Zeit erreichte er mit seinen Afghanistanbesuchen und den positiven Erlebnisberichten über die dortigen, von den USA unterstützten Mudschahedin eine erhebliche Präsenz in deutschen Medien. Der von den Sowjets gestützte, kommunistische afghanische Präsident Babrak Karmal warf ihm deshalb 1985 vor, er sei illegal in Begleitung bewaffneter Banden nach Afghanistan eingedrungen und habe sich unter Tarnung an Sabotage-, Terror- und Spionagetätigkeiten gegen das Land beteiligt. Todenhöfer setzte sich, gemeinsam mit anderen Kollegen, 1987 erfolgreich für die Beibehaltung des Ziels der deutschen Einheit im Parteiprogramm der CDU ein, als – laut des ehemaligen Sprechers Helmut Kohls Karl Hugo Pruys – „Helmut Kohl bereit gewesen wäre, sie auf Druck seines Generalsekretärs Heiner Geißler sang- und klanglos unter den Tisch fallen zu lassen.“ Nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag bei der Wahl von 1990 zog sich Todenhöfer aus der Parteipolitik zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Publizistische Karriere.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Medienmanager bei Burda.", "content": "Im Februar 1987 – der Verleger Franz Burda war vier Monate zuvor verstorben – holte ihn sein Jugendfreund Hubert Burda zur Unterstützung in das Medienunternehmen. Gemeinsam hatten sie das Schiller-Gymnasium in Offenburg besucht. Zunächst übernahm Todenhöfer in der unternehmenseigenen Fernsehproduktionsgesellschaft \"PAN-TV\" den Geschäftsbereich Medienpolitik und Unternehmensrecht. Ende 1987 wurde ihm bei der \"Burda GmbH\" die Verantwortung für die Bereiche Unternehmenspolitik, Personal- und Sozialwesen, Organisation, Revision, Recht, Beteiligungen und Neue Medien übertragen, zudem wurde er stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Burda GmbH. 1990 wurde ihm zusätzlich der stellvertretende Vorsitz der Dachgesellschaft \"Dr. Hubert Burda Holding GmbH & Co. KG\" übertragen und ab Januar 1995 der Finanzbereich der Holding. Im August 1996 übernahm er – das Vorstandsmitglied Gerd Boll war bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen – das Ressort Verlage (ohne Nachrichtenmagazin Focus) hinzu. Ende 1998 gab er den Vorstandsbereich Druck an einen Geschäftsführer ab und blieb weiterhin bis zum 12. November 2008 stellvertretender Burda-Chef und Vorstandsvorsitzender für die Ressorts Verlage, Finanzen und Verwaltung der \"Hubert Burda Media Holding\". Seine Tätigkeiten für Burda übte er insgesamt 22 Jahre aus, bis 1990 neben seinem Bundestagsmandat. Als 1991 der Verkauf des ehemaligen SED-Blattes Schweriner Volkszeitung durch die Treuhandanstalt anstand, wurde Todenhöfer, der auch nach seinem Ausscheiden aus der Politik noch über gute Beziehungen zu den Unions- und Regierungskreisen der Bundeshauptstadt verfügte, von Hubert Burda dorthin entsandt. Der Burda-Konzern erhielt den Zuschlag. Gerd Bolls, Geschäftsführer des nicht zum Zuge gekommenen Bauer-Verlages, kommentierte dies mit den Worten: „Wir haben eben keinen Abgeordneten in der Geschäftsleitung.“", "section_level": 3}, {"title": "Autor und freier Journalist.", "content": "Etwa seit 2001 engagierte Todenhöfer sich dann als entschiedener Gegner der US-amerikanischen Kriege in Afghanistan 2001 und im Irak 2003. Über beide Kriege schrieb er Bücher, die in hoher Auflage verkauft wurden. Er bereiste regelmäßig die Kriegsgebiete in Nahost. Um auch in für Journalisten gesperrte Zonen des Iraks zu kommen, verkleidete er sich als Arzt. Nach der Rückkehr von einer solchen Erkundung bekannte er, sich dort oft „für den Westen geschämt“ zu haben, und vertrat in einem Interview im \"Stern\" die Ansicht, Bush habe noch mehr Menschen getötet als Bin Laden. Todenhöfer verwahrte sich 2005 jedoch gegen den Vorwurf des Antiamerikanismus und erklärte, Ehren-Oberst der US-Armee zu sein. Im März 2011 hielt sich Todenhöfer während des Bürgerkriegs in Libyen für ein paar Tage in Libyen auf und entging nur knapp einem Raketenangriff. Anschließend forderte er Europa auf, die Aufständischen mit Verteidigungswaffen zu beliefern. Er sprach sich gegen eine Militärintervention der Nato aus und riet stattdessen zu einem diplomatischen Eingreifen der UNO.", "section_level": 3}, {"title": "Positionen zum Iran.", "content": "2008 reiste Todenhöfer in den Iran, um dort „den Dialog mit dem Westen zu beleben“. Er traf sich dafür mit mehreren Großajatollahs sowie zwei Vize-Außenministern und besuchte in Teheran einen Forschungsreaktor, wo ihm auf 20 Prozent angereichertes Uran gezeigt wurde. Für den iranischen Botschafter in Deutschland Ali Reza Sheikh Attar zählte er zu den wichtigsten Kontakten in der westlichen Politik. Nach mehreren Gesprächen mit führenden iranischen Politikern überbrachte Todenhöfer am 26. April 2010 als „Bote ohne Vermittlungsauftrag“ dem Direktor der US-amerikanischen Nachrichtendienste, Dennis C. Blair, ein mit der iranischen Führung abgestimmtes Verhandlungs- und Friedensangebot. Es besagte nach Todenhöfers Darstellung, dass der Iran Frieden mit den USA wolle und bestand aus vier Kernpunkten: Die USA setzten ihre Sanktionen fort. Der Konflikt um das iranische Atomprogramm wurde 2015 ohne Todenhöfers Zutun vorläufig beigelegt.", "section_level": 4}, {"title": "Positionen zu Syrien.", "content": "Am 13. November 2011 hielt Todenhöfer sich anlässlich des Aufstandes in Syrien auf und wurde als einer von wenigen westlichen Journalisten zum Diktator Baschar al-Assad vorgelassen. Todenhöfer plädierte dafür, Verhandlungen mit Assad aufzunehmen, da die Gefahr eines ausgedehnten Bürgerkrieges drohe, der mit dem libyschen nicht zu vergleichen sei. Die meisten Syrer seien immer noch Anhänger ihres Präsidenten, der sich glaubhaft für Demokratie einsetze, und im Land herrsche eine weitreichende Normalität. Der syrisch-deutsche Schriftsteller Rafik Schami warf Todenhöfer – und auch Peter Scholl-Latour – bezüglich deren Berichterstattung über Syrien Verblendung und Eitelkeit vor und bezeichnete sie spöttisch als „Prominenz-Journalisten“. Todenhöfer habe nicht begriffen, „in welchem Theater er seine naive Rolle bekommen“ habe. Die Nähe der „reaktionäre[n] alte[n] Herren“ zu „Extremlinken“ sei zwar erstaunlich, aber nicht neu. Am 4. Juli 2012 traf Todenhöfer mit Assad zu einem Vorgespräch zusammen und führte mit ihm am nächsten Tag ein Interview, das von der ARD am 8. Juli 2012 gesendet wurde. Nach Mitte April 2013 traf er Assad noch einmal zu einem Gespräch. Im September 2016 führte Todenhöfer in Syrien ein Interview mit einem angeblichen Kommandeur der al-Nusra-Front. Er äußerte kurz darauf, die syrische Opposition sei auch nicht besser als das Assad-Regime. Die Authentizität des Interviewpartners wurde weithin angezweifelt; Todenhöfer bestritt jedoch, vom Geheimdienst Assads getäuscht worden zu sein und behauptete, den Hintergrund des Mannes recherchiert zu haben. Ihm wurde 2016 oder früher vorgeworfen, er mache Propaganda für Assads Regime. Todenhöfer sieht die Schuld am syrischen Bürgerkrieg aber nicht nur bei Assad oder den Rebellen, sondern auch bei den Akteuren im Hintergrund, namentlich Saudi-Arabien, Russland, Iran und den USA, die im Mittleren Osten um die Macht kämpften. Diese Mächte spielten dort „ein ganz schlimmes Spiel“ auf dem Rücken des syrischen Volkes.", "section_level": 4}, {"title": "Positionen zum „Islamischen Staat“.", "content": "Im Juni 2014 behauptete Todenhöfer, dass der Aufstand im Irak nicht primär von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS)“ getragen würde, sondern von Kämpfern einer säkular orientierten Allianz namens „Nationaler, panarabischer und islamischer Widerstand“ (FNPI). Todenhöfer bezifferte die Zahl der IS-Anhänger auf 1000, denen etwa 20.000 Kämpfer des FNPI gegenüberstünden, denen er eher insbesondere wirtschaftliche Unzufriedenheit denn religiösen Fundamentalismus als Motiv zuschrieb. Diesem Widerstand bescheinigte er, dass er trotz personeller Kontinuitäten zum Hussein-Regime nicht dessen „Nachfolge-Organisation [sei]. Er [wolle] neue Wege gehen, [habe] sich geöffnet, liberalisiert und [strebe] eine Demokratie an.“ Schätzungen eines Irak-Experten der Friedrich-Naumann-Stiftung vom Juni 2014 gingen jedoch von einer Stärke von 10.000 bis zu 15.000 Mann aus. Im Dezember 2014 hielt sich Todenhöfer rund eine Woche lang in Mossul im Machtbereich des IS auf. Vermittelt wurde die Reise vom deutschstämmigen IS-Kämpfer Christian Emde alias Abu Quatadah. Todenhöfer hatte ihm gegenüber den Wunsch geäußert, die vom IS kontrollierten Gebiete Syriens und Iraks besuchen zu dürfen, um dort „authentische“ Eindrücke für sein geplantes Buch zum „\"Islamischen Staat\"“ zu erhalten. Nach seiner Rückkehr berichtete Todenhöfer, dass die sunnitischen Einwohner die Herrschaft des IS als Verbesserung gegenüber der vorherigen schiitisch dominierten Herrschaft der irakischen Regierung ansehen. Zur Möglichkeit islamistischer Anschläge in Deutschland meinte Todenhöfer, dass es solche Anschläge geben könne. Die Hauptgefahr gehe aber nicht von den Rückkehrern aus dem Kampfgebiet aus – diese würden als „Versager“ angesehen –, sondern von den IS-Sympathisanten, die kurz vor der Reise ins Kriegsgebiet einen Anschlag ausführen könnten. Im Übrigen warnte er, den IS zu unterschätzen. Dessen Anhänger würden eine geradezu „rauschartige Begeisterung und Siegeszuversicht“ haben. Ziel des IS sei es, alle Angehörigen nicht-abrahamitischer Religionen, das heißt weltweit Hunderte Millionen Menschen, zu ermorden. Laut Todenhöfers zählt der IS zu diesen verschonten Gläubigen der abrahamitischen Religionen nur „IS-Muslime (Sunniten), Juden und Christen“. Tatsächlich ermordete jedoch der IS zu diesem Zeitpunkt bereits auch tausende Angehörige abrahamitischer Religionen, wobei auch hunderte unkooperative Sunniten zu den Opfern zählten (siehe Liste von Hinrichtungen durch den IS). Während einer Lesung in Essen bezeichnete er den sogenannten „IS“ als „ein Baby von George Bush“.", "section_level": 4}, {"title": "Positionen zu Recep Tayyip Erdoğan.", "content": "In der Böhmermann-Affäre um Erdoğan erklärte Todenhöfer am 12. April 2016 in einem offenen Brief an die Vereinigung für Medienkultur – wo er das strittige Gedicht vollständig wiedergab – dass es eine „Beleidigung um der Beleidigung Willen“ sei und es sich um „versteckten Rassismus“ handele. Auch fand er es gut, dass sich die Kanzlerin klar von dem Schmähgedicht distanziert hat. In der Debatte um das Verfassungsreferendum in der Türkei 2017 bezeichnete Todenhöfer das knappe und umstrittene Ergebnis als „Selbstbestimmungsrecht des türkischen Volkes“.", "section_level": 4}, {"title": "Positionen zur Politik gegenüber Russland.", "content": "Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und der Krimkrise forderte Todenhöfer im April 2014 eine Konferenz zur Neuordnung des Verhältnisses zwischen Russland und dem Westen. Er bezeichnete die Russische Föderation als den „geborenen strategischen Partner Europas“ und schlug einen Vertrag mit Russland über die Unantastbarkeit der Grenzen in der Region vor. Dieser kann laut Todenhöfer aber nur erreicht werden, wenn die NATO auf eine Erweiterung in die Ukraine und auf einen Raketenabwehrschirm „vor der Nase Russlands“ verzichte.", "section_level": 4}, {"title": "Positionen zu Israel.", "content": "Während Todenhöfer dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu 2013 unterstellte, dass dessen Warnungen vor dem iranischen Atomprogramm unglaubwürdig seien, attestierte er dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani, dass dieser „nicht irgendwelche nicht existierenden Kriegs- oder Friedenspläne erfinde“, sondern „auf der Basis eines sehr konkreten iranischen Verhandlungs- und Friedensangebots“ handele. Im Juni 2019 nahm Todenhöfer am Grenzzaun von Gaza an einer Demonstration teil und führte dabei ein Plakat mit, das in englischer Sprache die Aufschrift „Liebe Israelis, bitte behandelt die Palästinenser so, wie ihr selbst behandelt werden wollt!“ trug. Als er sich einige hundert Meter vor der Grenze umdrehte, traf ihn seinen Angaben zufolge ein israelisches Gummigeschoss in den Rücken.", "section_level": 4}, {"title": "Herausgeber der Wochenzeitung \"Der Freitag\".", "content": "Der \"Freitag\"-Eigentümer Jakob Augstein bestellte Todenhöfer zum Jahresanfang 2017 als Herausgeber des Blattes. Aufgrund seiner „Sympathie-Bekundungen gegenüber dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad“ und der Todenhöfer oft vorgeworfenen „antiwestliche[n] Haltung“ wurde die Ernennung in sozialen Netzwerken kritisiert. Die Funktion als Herausgeber beschränkt sich laut Augsteins Aussage in einem Interview der taz darauf, dass Todenhöfer die Chefredaktion berät und in die Konferenzen kommen darf. Auf Nachfrage, dass dies „nicht viel“ sei und wozu Todenhöfer denn benötigt würde, verwies Augstein auf Todenhöfers „riesige Fangemeinde im Internet“ und bezeichnete ihn als „völlig unabhängige[n] Publizist[en]“. Man hoffe, unter seinen 700.000 Facebook-Fans neue Leser zu gewinnen. Augstein berief sich auf die Antikriegshaltung Todenhöfers, dass er auf eigene Rechnung im Nahen Osten unterwegs gewesen sei und darüber schrieb. Todenhöfer würde bei den „normalen Lesern“ über eine „ungeheuer große Glaubwürdigkeit“ verfügen. „Skepsis“ schlage ihm „nur vom journalistischen Establishment entgegen“. Augstein bestritt im Februar 2017 gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass Redaktionsmitglieder aufgrund von Todenhöfers Ernennung den \"Freitag\" verlassen wollten, räumte aber ein, dass es aus diesem Anlass redaktionsintern einen Streit über das Selbstverständnis des Blattes gegeben habe. Bis Anfang Juli 2017 schieden beim \"Freitag\" jedoch unter anderen die stellvertretende Chefredakteurin Katja Kullmann, der Textchef Thomas Kaiser, der Art Director Max Sauerbier, die Filmkritiker Ekkehard Knörer und Lukas Foerster sowie die Sportjournalisten Elke Wittich und Martin Krauß aus. Kullmann begründete ihren Schritt damit, dass sie das „publizistische Umfeld“ Todenhöfers abschrecke. Seine Ernennung zum Herausgeber sei „politisch fahrlässig bis gefährlich“, „genau jetzt käme es darauf an, eine klare Grenze zum rot-braunen Lager zu ziehen.“ Todenhöfer beendet Anfang Januar 2018 seine Tätigkeit als Herausgeber und begründete dies damit, dass seine langen Auslandsaufenthalte nicht mit der Funktion als Herausgeber vereinbar seien.", "section_level": 3}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Im Juni 2014 veröffentlichte Todenhöfer auf Facebook eine Fotomontage mit dem Gesicht von Bundespräsident Joachim Gauck, montiert in ein Foto von Al-Qaida-Chef Aiman az-Zawahiri mit erhobenem Zeigefinger. Oben über das Bild hatte er geschrieben: „Bundespräsident Gauck ruft erneut zum heiligen Krieg auf!“ Anlass für diese Aktion war die damalige Forderung des Bundespräsidenten, Deutschland müsse mehr militärisches Engagement zeigen. Im weiteren Text warf Todenhöfer Gauck vor, er erinnere immer mehr an einen „kriegsbegeisterten Militärpfarrer“. „Wie ein Irrer“ werbe er alle paar Monate für eine deutsche Kriegsbeteiligung. Todenhöfer fragte: „Wer stoppt diesen überdrehten Gotteskrieger?“ Die Kritik nach dieser Attacke war scharf. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU): „Wer zu solchen Mitteln greift, dem sind wohl die Argumente ausgegangen.“ Agrarminister Christian Schmidt (CSU): „politischer Geisterfahrer“. Karl-Georg Wellmann, Außenpolitiker der CDU, riet zu „fachärztlicher Behandlung“. Roderich Kiesewetter, ebenfalls Außenpolitiker der CDU: „jegliche Bodenhaftung und jeden Realitätsbezug verloren“. FDP-Vorsitzender Christian Lindner: „völlig abgedreht und orientierungslos“, ein radikaler Pazifismus sei naiv. Die Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Christine Lambrecht: „Das entwertet jedes Argument“. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki: „Ich rate der Staatsanwaltschaft, diesen Vorgang dringend zu prüfen.“ Zu einem von Todenhöfer verbreiteten Foto, das ihn während des Gazakrieges 2014 in den Trümmern eines zerbombten palästinensischen Hauses umgeben von Kinderspielzeug zeigte, behauptete Klaus Kelle in der Rheinischen Post, dass die Spielwaren so „sauber und unversehrt“ gewesen seien, als wären sie „kurz vorher in einem Laden gekauft worden“, und wünschte sich „mehr Wahrhaftigkeit“. Im Juli 2015 warb Todenhöfer für die Lektüre eines Schlüsselwerkes der ehemaligen NS-Rassentheoretikerin und Stichwortgeberin der Neuen Rechten, Sigrid Hunke. Am 3. Dezember 2015 veröffentlichte Todenhöfer im Zuge seines Protestes gegen einen deutschen Militäreinsatz in Syrien auch Xavier Naidoos Lied „Nie mehr Krieg“ auf Facebook. Darin singt Naidoo, für seine Überzeugungen einstehen und seinen Glauben nicht verleugnen zu wollen. Es liefe etwas schief, „wenn wir das [\"Anm.: „Nie mehr Krieg“\"] nicht mehr sagen dürfen“. Muslime trügen heute „den neuen Judenstern“ und würden als Terroristen ausgegrenzt. Arno Frank nannte dies in einem Kommentar für Spiegel Online eine „bizarre Ansicht“. In der Veröffentlichung der „suggestive[n] Vereinfachungen“ durch Todenhöfer zeige sich eine „heilige Allianz aus Aluminiumhut und Palästinensertuch“. Die FAZ kritisierte, Naidoo polarisiere „nicht, weil er scharfe Provokationen auf Lager hätte, sondern weil er wirr redet“. In der Süddeutschen Zeitung nannte Johannes Boie Todenhöfer und Naidoo „gefährliche Weltinterpreten“ und schrieb: „Mit Todenhöfer und Naidoo wächst zusammen, was zusammen gehört. [...] Was nicht ins Weltbild passt, wird mit einer Verschwörungstheorie erklärt.“ Auch Naidoos Konzertagent Marek Lieberberg nannte den Judenstern-Vergleich „ebenso fragwürdig wie unzutreffend und überflüssig“ und kritisierte insbesondere Naidoos Zusammenarbeit mit dem „Isis-Propagandisten“ Todenhöfer. 2016 klagte Todenhöfer vor dem Landgericht Hamburg gegen den Spiegel, da dieser in seiner Ausgabe 3/2016 einen von Özlem Gezer unter dem Titel „\"Der Märchenonkel\"“ verfassten Artikel über Todenhöfers neues Buch 'Inside IS – 10 Tage im „Islamischen Staat“ veröffentlicht hatte, den dieser als Schmähartikel empfand. Das Verfahren endete im August 2016 mit einem Vergleich, bei dem der Spiegel „strafbewehrte Unterlassungserklärungen“ abgab, die ihn verpflichteten, die Wiederholung aller 14 von Todenhöfer beanstandeten Stellen zu unterlassen. Das Nachrichtenmagazin entfernte daraufhin auch den entsprechenden Beitrag aus seinem Internetauftritt. Der Verlag betonte, dass es keine gerichtliche Entscheidung gegeben habe und man dem Vergleich nur aus „prozessualen Erwägungen zugestimmt“ habe.", "section_level": 2}, {"title": "Werk und Rezeption.", "content": "Tilman Tarach bezeichnete Todenhöfer als typischen Vertreter der klassischen politischen Rechten, deren Primat zunächst der Antikommunismus gewesen sei, die sich aber nach dem Ende des Ostblocks wieder verstärkt dem Kampf gegen die Aufklärung zugewendet hätten. Todenhöfer unterstütze heute die Taliban gegen die USA aus gewiss keinem anderen Motiv heraus als damals die Mudschahedin gegen die Sowjetunion. Der Linkspolitiker Oskar Lafontaine lobte Todenhöfer hingegen in der \"jungen Welt\" dafür, den „Antiterrorkrieg der USA“ als „Terrorzuchtprogramm [...] richtig analysiert“ zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Ich denke deutsch. Abrechnung mit dem Zeitgeist (1989).", "content": "Philip Meinhold befand in der \"taz\" zu Todenhöfers \"Ich denke deutsch. Abrechnung mit dem Zeitgeist\" von 1989, dass dieser darin bereits frühzeitig „das Schauermärchen von Lügenpresse und Mainstream-Medien“ entworfen habe. Meinhold beanstandete zudem „missratene Formulierung[en]“ und eine „Metaphernlawine“ und störte sich unter anderem an des Autors Aussage, dass die Möglichkeit eines straffreien Schwangerschaftsabbruches „der frischfröhlichen Querfeldein-Hurerei Tür und Tor öffnet“.", "section_level": 2}, {"title": "Teile dein Glück und du veränderst die Welt (2010).", "content": "Christian Geyer-Hindemith lobte die zu Todenhöfers 70. Geburtstag veröffentlichte, ursprünglich nur als „Vermächtnis“ an seine Kinder gedachte Autobiografie \"Teile dein Glück und du veränderst die Welt\" in der \"FAZ \"als „heiter im Duktus“ und „Dokument moralischer Empfindlichkeit“.", "section_level": 2}, {"title": "Du sollst nicht töten. Mein Traum vom Frieden (2013).", "content": "Für Rainer Hermann, \"FAZ,\" besteht Todenhöfers Buch \"Du sollst nicht töten. Mein Traum vom Frieden\" eigentlich aus zwei Büchern: „Das eine ist ein Bekenntnis für den Frieden. Es handelt vom Krieg, von den Kriegen im Nahen Osten und den Kriegen des Westens dort. [...] Das andere enthält Reportagen der Reisen, die ihn seit 2011 als Zeitzeugen nach Ägypten, Libyen, Tunesien und Marokko führten, in den Irak und nach Iran, nach Pakistan und Afghanistan, sechsmal nach Syrien.“ Hermanns Fazit: „Wer Frieden bloß für eine romantische Verirrung realitätsfremder Schwärmer hält, wird das Buch als Zumutung empfinden. Wer sich aber an das fünfte Gebot hält und Gewalt als Rückfall in die Barbarei ablehnt, liest es mit Gewinn.“ Martin Woker, der langjährige Nahost-Korrespondent der \"Neuen Zürcher Zeitung,\" findet zwar Todenhöfers „Mut und die Anteilnahme am Leiden der Kriegsopfer“ aufrüttelnd, stört sich aber ein wenig daran, dass dieser den nach seiner Meinung von ihm fahrlässig mitverursachten Tod eines Begleiters auch noch auflagenfördernd im Prolog des Buchs vermarkte. Todenhöfers Motive werden für ihn nicht restlos klar, auch wenn dieser seinen „flüssig verfassten Erlebnisberichten“ aus der arabischen Welt ein „Substrat persönlicher Erfahrungen in Afghanistan und im Irak“ voranstelle, „welche fassbar machen sollen, wie aus einem Kommunistenfresser und Angehörigen der,Stahlhelmfraktion‘ im Bundestag ein glühender Antiimperialist wurde.“ Josef Joffe verriss hingegen das Buch in der \"Zeit\" als Sammlung „irrlichternd-demagogische[r] Antworten [...] über Interesse und Moral, Sinn und Gerechtigkeit des Krieges.“ Wenn Todenhöfer George W. Bush den „schlimmeren Mörder“ nenne, weil „der Westen in Afghanistan viel mehr Zivilisten getötet [habe] als Al-Qaida in den USA“, so suggeriere er, „dass es keinen Unterschied zwischen Attackierten und Aggressoren gebe, dass moralische Wertigkeit eine Sache der Opferzahlen sei. Dann wäre wohl auch Nazi-Deutschland salviert, das gegenüber dem Westen eine vielfach höhere Gefallenenzahl zu beklagen hatte“. Wenn er „Friedfertigkeit als höchstes Gut proklamier[e], sag[e er] gleichzeitig, dass er jeden anderen Wert im Namen des Friedens zu verraten bereit sei: Familie, Freunde, Nation, dazu Freiheit, Gerechtigkeit und Unabhängigkeit“. Todenhöfer habe eine „absonderliche Sympathie für jene Gewalttäter entwickelt, die gegen den Westen kämpfen, insbesondere gegen Amerika und Israel“. Seine Technik sei dabei stets die gleiche: „herzzerreißende Erzählungen über die Leiden der einen, kalte Indifferenz für die anderen“. Ihm fehle dabei die Fähigkeit, Konflikte in ihrem Kontext zu begreifen, zudem sei seine „Sicht auf das Alte Testament [...] mit Jahwe als Killer-Gott [...] ein probater Topos rechtsextremer Pamphletisten“. Todenhöfer habe „auf dem Hochsitz der Moral ein hübsches Geschäftsmodell entwickelt, wie seine Auflagen und TV-Auftritte zeigen“.", "section_level": 2}, {"title": "Inside IS – 10 Tage im „Islamischen Staat“ (2015).", "content": "Matthias Drobinski attestierte Todenhöfer in der \"Süddeutschen Zeitung\" zwar Mut und Hartnäckigkeit, als dieser für Recherchen zu \"Inside IS – 10 Tage im „Islamischen Staat“\" das Gespräch mit IS-Kämpfern suchte und ein Interview mit dem IS-Anhänger Christian Emde im Januar 2015 vorab im RTL Nachtjournal zeigte, befand jedoch, dass „Fundamentalisten [...] mit dieser Art Gespräch nicht beizukommen“ sei, vielmehr verschwimme hier die Aufklärung zum „Infoporno“. Frank Jansen wirft Todenhöfer im Tagesspiegel zu \"Inside IS\" vor, dass er eine „eigene Wahnwelt“ habe, „die mit der des IS soweit kompatibel“ sei, dass Todenhöfers „Wut auf den Westen“ „an das krude Gerede von Antiimperialisten“ erinnere. Menschenrechte und Demokratie sind für Todenhöfer nur Beiwerk für „die westliche Gewalttätigkeit“. Die sogar über das hinausgegangen sei, „was uns der bestialische IS-Terrorismus heute vorführt“. Hier werde Todenhöfers Denkmuster sichtbar: „Der IS ist schlimm, aber der Westen noch schlimmer“. Er entlarve sich als anti-amerikanischer Demagoge. Todenhöfers Aussage, dass „in Deutschland [...] nicht ein einziger Deutscher durch islamistische Terroristen getötet“ worden sei, verschweige aber z. B. den islamistischen Doppelmord an zwei US-Soldaten in Frankfurt im März 2011 (denn „das waren ja keine Deutschen“) und jene Deutschen, die am 11. September 2001 und bei weiteren Anschlägen im Ausland starben. Der „in Sachen Propaganda professionell und innovativ [agierende]“ IS nutze den „hartnäckig anklopfend[n]“ Westler Todenhöfer, um der Welt zu zeigen, dass „der Islamische Staat ein funktionierendes Staatswesen ist, in dem die Bevölkerung durchaus sicher leben könnte, gäbe es da nicht die Luftangriffe des Assad-Regimes und der Amerikaner“. Todenhöfer habe das zwar wohl auch selbst gemerkt, machte sich aber dennoch „zum Deppen des Kalifen“. Auf Todenhöfers Empörung über mutmaßlich US-amerikanische Bomber und Drohnen dürfte der IS gehofft haben. Todenhöfer liefere Munition für Propaganda. Dass er am Ende des Buches die brutalen Methoden des IS auch verdamme, werde dieser verkraften können, zumal sich Todenhöfer für die Gastfreundschaft bedankt habe. Wolfgang Freund betrachtete in der Süddeutschen Zeitung \"Inside IS\" zwar als „gelungenes Reportagebuch“, ihm missfielen jedoch die „etwas aufdringlichen Selbstbeweihräucherungen“ Todenhöfers als „furchtlose[r] Wahrheitssucher“, den er als „Hans Dampf in allen arabischen Gassen“ bezeichnete. Eine selektive Auflistung von Koranversen am Ende des Buches solle belegen, dass der „wahre Islam alles andere sei als eine Gebrauchsanweisung zur weltweiten Liquidierung aller Nichtmuslime oder falschen Muslime“. Verschwiegen dabei werde aber, dass es wie in anderen heiligen Schriften auch genau so viele Stellen im Koran gebe, die Gewalt und Krieg predigten. Für den Politikwissenschaftler Peter R. Neumann ließ sich Todenhöfer von der Terrormiliz instrumentalisieren und übermittelte nach seiner Reise der Öffentlichkeit genau die Botschaft, auf die es dem Islamischen Staat ankam. Der IS sei ideologisch nicht derart geschlossen, wie Todenhöfer es dargestellt habe. Zur Bühnenfassung von \"Inside IS\" meinte Frank Dietschreit für den RBB, dass Todenhöfer „von einem devoten Amerika-Fan und beinharten Kommunistenfresser zum sensiblen Islam-Versteher und schnöden Antisemiten [mutiert]“ sei. Die „selbstverliebte Art, wie sich Todenhöfer als Revolutions- und Kriegstourist aufspielt und dabei ignoriert, dass er vom IS benutzt wird, um für ihre verrückten Ideen und tödlichen Botschaften zu werben“, sei „grenzwertiger Journalismus“. Trotzdem verdanke man ihm „einige wichtige Einblicke in die kranke Seele von verblendeten Terroristen“. Die „Banalität des Bösen“ verkomme dabei jedoch „allzu häufig zum unfreiwillig komischen Kitsch“. Das klischeehafte Stück erbringe „keinerlei intellektuellen Mehrwert oder irgendwelche neuen Erkenntnisse“. Oliver Kranz hingegen befand im Deutschlandfunk, dass die auf Immunisierung gegen den Terrorismus gerichtete Botschaft des an ein jugendliches Publikum gerichteten Stückes trotz oder gerade wegen seines aufgesetzt wirkenden positiven Endes bei den Zuschauern angekommen sei.", "section_level": 2}, {"title": "Die große Heuchelei (2019).", "content": "Zu Todenhöfers 2019 erschienenem Buch \"Die große Heuchelei\" schrieb Stefan Pohlit in zenith, dem Fachmagazin über die arabisch-islamische Welt, dass Todenhöfer sich den Anschein des Enthüllers gebe und doch immer wieder auf seine Subjektivität zurückfalle. Zu mehr als Aufwiegelung sei er nicht imstande. So spiele er all denen in die Hände, die nur darauf warteten, ihn als Rundumschläger zu verhöhnen. Trotz vieler Verdienste Todenhöfers sei das, was an seinem Buch störe, er selbst: „Wie ein Mond bei der Sonnenfinsternis stellt sich Todenhöfer immer wieder ins Licht, reflektiert über seine Strapazen und Gefühle.“ In der Fülle der Beobachtungen und vieler unnötiger Details gehe die notwendige Analyse verloren. Das ARD-Kulturmagazin ttt – titel, thesen, temperamente befand, das Werk verspreche, „das Anti-Kriegs-Buch des Jahres zu werden“.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "1977 heiratete Todenhöfer in zweiter Ehe die Französin Françoise Laval. Das Paar lebt getrennt, aus der Ehe stammen zwei Töchter und ein Sohn. 2008 gründete Todenhöfer die „Stiftung Sternenstaub“. Sie will nach eigener Angabe „Menschen Freude schenken, die auf der Schattenseite des Lebens stehen“. Vorstand der Stiftung ist Todenhöfers ältere Tochter. Zur Stiftung gehören Unterstiftungen: So kümmert sich „AGO“ um ältere vereinsamte Menschen im Raum München. Studenten erhalten Geld dafür, dass sie sich um sie kümmern, ihnen vorlesen und für sie einkaufen. Der Name soll an Todenhöfers jüngeren Bruder Joachim, genannt Ago, erinnern, der mit 22 Jahren Suizid beging. Todenhöfers jüngere Tochter erkrankte im April 2004 mit 19 Jahren an Multipler Sklerose und gründete im Dezember 2006 mit finanzieller Unterstützung ihres Vaters eine Stiftung für MS-Kranke, die „Nathalie-Todenhöfer-Stiftung“, die sie zusammen mit ihrem Vater als Vorstand führt.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Bücher", "section_level": 1}], "src_summary": "Jürgen Gerhard Todenhöfer (* 12. November 1940 in Offenburg) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (CDU) und Medienmanager, der als Publizist aktiv ist. ", "tgt_summary": null, "id": 1382289} {"src_title": "Jonathan Hutchinson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein Mentor war Sir James Paget (1814–1899). Als Augenarzt war Hutchinson 1851 im London Ophthalmic Hospital tätig. 1854 wechselte er als Chirurg zum Bartholomew's Hospital London. Auch als Venerologe und Allgemeinarzt war er in London tätig. Sein Arbeitsschwerpunkt war die in der Zeit in England vorherrschende Syphilis. Darüber hinaus war Hutchinson Mitglied der Dermatological Society of London, sowie Mitarbeiter und später Professor am Royal College of Surgeons. 1909 wurde er als Knight Bachelor geadelt.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen und Irrtümer.", "content": "Während seiner Lebenszeit publizierte er über 1200 medizinische Artikel. Unter anderem kann man ihm 1869 die Erstbeschreibung der Sarkoidose zurechnen, auch wenn er Symptome irrtümlich der Gicht des Patienten zuschrieb. Das Hutchinson-Gilford-Syndrom ist ein Vergreisungssyndrom, das in frühster Kindheit zu einer Alterung (Progerie) von Haut, Skelett und Blutgefäßen führt. Als Hutchinson-Trias werden jene drei Symptome bezeichnet, die bei angeborener Syphilis eine rasche Diagnose erlaubten. Nach ihm ist auch das Hutchinson-Siegrist-Neubauer-Syndrom benannt. Nachdem Hutchinson eine Übersetzung der Arbeit des französischen Arztes Auguste Maurice Raynaud gelesen hatte, führte er den Begriff Raynaud-Syndrom in der medizinischen Fachwelt ein und erkannte zudem als erster, dass der Erkrankung mehrere Ursachen zugrunde liegen können. Darüber hinaus gilt Hutchinson als der „Vater der modernen Zirkumzision“. Allerdings meinte er, diese könne sexuell übertragbare Erkrankungen wie die Syphilis und Gonorrhoe verhindern, da seine Analyse von 330 entsprechenden Fällen ergeben hatte, dass diese bei Juden (die am achten Tag nach der Geburt rituell beschnitten werden) weniger häufig als bei Nicht-Juden auftraten. Er versäumte dabei allerdings, die Bevölkerungszahl der Juden in London der der Nichtjuden gegenüberzustellen – was zu gegenteiligen Schlussfolgerungen hätte führen müssen. Dennoch wurde seine Untersuchung über Jahrzehnte als \"der\" Beweis angeführt, mit einer vorsorglichen Beschneidung im Kindesalter beispielsweise die Erkrankungsrate an Syphilis um bis zu 49 % herabsetzen zu können. Hutchinson selbst wieder glaubte seinen Patienten erlauben zu dürfen, zwei Jahre nach einer sechsmonatigen Quecksilberkur neuerlich bedenkenlos Sexualkontakte aufzunehmen – ein fataler Fehlschluss, wie man heute weiß. Zudem war er bis an sein Lebensende davon überzeugt, dass es sich bei der Syphilis und der Framboesie um ein und dasselbe Krankheitsbild handle, und bereiste die halbe Welt um zu beweisen, dass es sich bei der Lepra nicht um eine ansteckende Krankheit handle, sondern diese durch den Verzehr verdorbener Fische entstehe. Hutchinson empfahl bei übermäßiger Masturbation die Beschneidung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Jonathan Hutchinson (* 23. Juli 1828 in Selby, Yorkshire; † 26. Juni 1913 in Haslemere, Surrey) war ein englischer Chirurg, Dermatologe und Pathologe.", "tgt_summary": null, "id": 2154757} {"src_title": "Power Mac G4 Cube", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Der Rechner wurde so konstruiert, dass auf einen aktiven Lüfter (wie beim allerersten Macintosh von 1984) verzichtet werden konnte: Im Gehäuse befinden sich oben und unten Lüftungsöffnungen, durch die erwärmte Luft (nach oben) entweichen kann und kühlere Luft von unten nachgeführt wird. Durch diese Bauweise ist das einzige, was vom \" im Betrieb zu hören ist, mechanische Geräusche der Festplatte vor allem beim Lese-/Schreibvorgang. Verbaut wurden PowerPC-G4-Prozessoren PPC7400, später auch PPC7410, mit 450 MHz (normale Version) oder 500 MHz (optional). An optischen Laufwerken standen ein Slot-in-DVD-ROM-Laufwerk bzw. später ein CD-RW-Laufwerk zur Auswahl. Die maximale Speicherkapazität (RAM) lag bei 1,5 GB PC100-SDRAM in drei Sockeln. Für den drahtlosen Netzwerkbetrieb,, war ein Steckplatz für eine AirPort-Karte vorhanden. Modem, -Netzwerkanschluss (10-/100-BaseT, RJ-45) sowie jeweils zwei USB-1.1- und FireWire-400-Anschlüsse waren ebenfalls auf der Hauptplatine untergebracht. Zur Standardausstattung gehörten 64 MB Arbeitsspeicher (RAM), eine 20-GB-Festplatte sowie als Grafikkarte eine ATI Rage 128 Pro mit 16 MB VRAM. Beim 500-MHz-Modell wurde eine ATI-Radeon-Karte mit 32 MB Bildspeicher eingesetzt. Ab Februar 2001 gab es zusätzlich die Nvidia-Grafikkarte GeForce2 MX, ebenfalls mit 32 MB, bei beiden Modellen als Bestelloption. Im Lieferumfang des'waren außerdem enthalten: eine ApplePro-USB-Tastatur mit transparenter Eintastenmaus sowie zwei kleine USB-Lautsprecherkugeln von Harman Kardon, die an den USB-Anschluss des'(bzw. des Bildschirms) angeschlossen werden konnten. Das vorinstallierte Betriebssystem war Mac OS 9.0.4, in der überarbeiteten Version des Cubes vom Frühjahr 2001 Mac OS 9.1. Peripherieanschlüsse waren: Optional wurde der Cube mit einem 15-Zoll-TFT-StudioDisplay verkauft, das eine Auflösung von 1024 × 768 Pixeln hatte. Apple entwickelte seinerzeit auch an einer Gigabit-Ethernet-Option (es sind mindestens zwei Exemplare entsprechender interner Steckkarten bekannt, welche die serienmäßige 100-MBit/s-Steckkarte ersetzen); aufgrund des frühzeitigen Verkaufsstops kam es aber nicht mehr zu einer großen Verbreitung.", "section_level": 1}, {"title": "Design.", "content": "Apple-Designer Jonathan Ive gewann internationale Preise für das Design. Der G4 Cube findet sich in vielen Publikationen über Design und Produktdesign sowie ausgestellt in einigen Technikmuseen wieder. Er ist auch einer der wenigen Computer, die im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) ausgestellt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Viel Kritik wurde am Cube geübt, weil er intern kaum erweiterbar war. Gegenüber seinem größeren Bruder, dem Power Mac G4, fehlen dem Cube die vier PCI-Erweiterungssteckplätze und die AGP-Grafikkarte musste eine bestimmte Größe aufweisen, um in den Cube überhaupt hineinzupassen. So bleibt lediglich mehr Arbeitsspeicher, eine passende Grafikkarte, eine größere interne Festplatte (mehr als 128 GB nur mit OS-X-Treiber) für die einzige interne 3,5′′-Festplattenaufnahme und eventuell noch ein anderes optisches Laufwerk, um den Cube zu erweitern. Wer mehr erweitern wollte, war auf externe Geräte am USB- oder FireWire-400-Anschluss angewiesen. Weitere Kritikpunkte waren der um etwa 10 % höhere Preis gegenüber den anderen G4-Rechnern und das Fehlen eines CD-Brenners, der von Apple erst in einer späteren Revision verbaut wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäft.", "content": "Für Apple geriet der Cube finanziell zum Flop. Wegen seiner schlechten Verkaufszahlen (148.000 laut Apple) belastete er den Wert der Apple-Aktie nachhaltig – erst der iPod konnte die Krise beenden. Technologisch war der Cube dagegen ein Vorreiter, der den Weg freimachte für thermisch anspruchsvolles Computerdesign. Am 3. Juli 2001 gab Apple bekannt, dass der Cube mangels Verkaufserfolgs eingestellt wurde. Grund für die zögerlichen Verkäufe waren vor allem der hohe Preis des Cubes sowie möglicherweise seine schlechte Erweiterbarkeit. Den Support für den Cube stellte Apple am 6. August 2008 endgültig ein, wobei schon zuvor nur noch für in Kalifornien gekaufte Geräte Ersatzteile bestellt werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Kult.", "content": "Die Käufer des Cube lieb(t)en ihn wegen seiner kompakten Bauweise und der Ruhe im Büro durch die lüfterlose Bauweise. Bereits kurze Zeit nach seiner Produktionseinstellung avancierte der Cube zum Kultobjekt, was in erster Linie an seinem außergewöhnlichen Design (der Würfelform in einem transparenten Plexiglas-Gehäuse) lag, zum anderen aber auch an seinem lüfterlosen Konzept. Um dies zu ermöglichen, wird die warme Luft durch Konvektion abtransportiert. Daher hat der Cube zwei Öffnungen: eine auf der Rückseite des Gehäuses, durch die Kaltluft eintreten kann, und eine Öffnung oben, durch die warme Luft austreten kann. Der Effekt ist ähnlich wie bei einem Schornstein (Kamineffekt). Noch heute gibt es eingeschworene Fans des Cubes, die ihren Lieblingscomputer durch Aufrüstungen schneller machen. Vor allem der Austausch des Prozessors (im August 2005 bis 1,8 GHz möglich) und ein Austausch der Grafikkarte (am beliebtesten ist die lüfterlose Geforce 2 MX, die es auch in einer Cube-Version gab) sind beliebt. Mit der weiten Verbreitung von Solid-State-Drives werden auch diese gerne in den Cube eingebaut, da dann gar kein Betriebsgeräusch mehr entsteht. Die schnelleren Prozessoren benötigen jedoch meist einen Lüfter, so dass das lüfterlose Konzept untergraben wird. Wegen seines senkrecht eingebauten Slot-In-Laufwerks wurde er auch Apple-Toaster genannt (die ausgeworfene CD erinnert an Toastbrot). Eine weitere Innovation war der sog., was dem Sinn nach als „Annäherungsschalter“ übersetzt werden kann. Bloße Positionierung der Hand oder eines Fingers über einem Bereich des Gehäuses schaltet den Cube ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Power Mac G4 Cube (, englisch für Würfel) ist ein PC-Modell der Power-Mac-Reihe von Apple. Der \" wurde am 19. Juli 2000 auf der MacWorldExpo in New York von Steve Jobs angekündigt, als technischer Olymp gepriesen und nur kurze Zeit gebaut. Er war zwischen 19. Juli 2000 bis Juli 2001 erhältlich und wurde aufgrund schlechter Verkaufszahlen auf unbestimmte Zeit gestoppt, jedoch nie mehr wieder ins Produktprogramm aufgenommen. Außer dem Netzteil war die gesamte Hardware des Rechners in einem Quader aus Acryl mit ca. 20 × 20 cm Grundfläche untergebracht.", "tgt_summary": null, "id": 133249} {"src_title": "Savièse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Savièse liegt auf nördlich des Kantonshauptorts Sitten auf der rechten, nördlichen Seite der Rhone-Ebene. Der Grossteil des Siedlungsgebiets liegt am Ausläufer des Prabé (), der hier steil abfällt. Die Gemeinde erstreckt sich von in der Nähe von \"Vuisse\" bis auf dem Gipfel des Mont Pucel im Wildhornmassiv, der hier die Grenze zur Gemeinde Ayent bildet. Vom gesamten Gemeindegebiet von 71,0 km2 sind 40,53 km2 unproduktive Fläche (meist Gebirge), 15,05 km2 landwirtschaftliche Nutzflächen, 11,24 km2 Wald und Gehölz und 3,36 km2 Siedlungsfläche. 0,83 km2 entfallen auf Gewässer. Somit ist sie flächenmässig die mit Abstand grösste Gemeinde im Bezirk Sitten. Das Gemeindegebiet liegt auf der Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten von Rhone und Rhein. Während sich der grösste Teil von Savièse über die Morge und ihren Nebenfluss Nétage in die Rhone entwässert, fliesst die auf der nördlichen Seite des Sanetschpasses entspringende Saane via Aare in den Rhein. Ein kleines Gebiet am Sex Rouge () fliesst via Lizerne in die Rhone. Savièse wird begrenzt von der Morge im Westen, von den Berner Alpen im Norden, von der Sionne im Osten und vom Rhonetal im Süden. Die Grenze zum Kanton Bern wird gebildet (von West nach Ost) vom Oldenhorn (), das zugleich die Grenze zum Kanton Waadt bildet, Sanetschhorn (), Gstellihorn (), Schluchhorn () und Spitzhorn (). Weitere Gipfel auf dem Gemeindegebiet sind unter anderem der Arpelistock () und der \"Le Sérac\" (). Im nördlichen Teil der Gemeinde erstreckt sich der Tsanfleurongletscher, dem die Morge entspringt, mit dem angrenzenden glatt polierten Gesteinsfeld \"Lapis de Tsanfleuron\" sowie der Sanetschsee, der die junge Saane staut. Man findet auch dutzende Bergseen, darunter den \"Dürrsee\" und im Rhonetal mehrere Weiher, unter anderem den \"Lac de Mouchy\", \"Etang de Motone\", \"Etang de Binii\", \"Etang de Rocher\" und den \"Etang d'Arvisi\". Weitere kleine Gewässer sind die \"Tsanfleuronne\" und die \"Contheysanne\", die einen Abschnitt der Gemeindegrenze zu Conthey bildet. Zu Savièse gehören die Hauptsiedlung \"St-Germain\" mit den Weilern \"Prinzières\" und \"La Crettaz\" im Zentrum, die Siedlung \"Drône\" mit \"Monteiller\" und \"La Sionne\" im Osten, \"Granois\" und \"Chandolin\" im Westen und \"Roumaz\" wie auch \"Ormône\" mit den Weilern \"La Muraz\" und \"Diolly\" im Süden, sowie eine grosse Anzahl von Einzelhöfen. Nachbargemeinden von Savièse sind Sitten, Conthey, Grimisuat, Arbaz und Ayent im Kanton Wallis, Gsteig und Lauenen im Kanton Bern sowie Ormont-Dessus im Kanton Waadt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung von Savièse erfolgte im Jahr 1200 unter dem Namen Saviesi. Für das Jahr 1224 ist der Name Savisia belegt. Im Jahr 1219 erbaute Landri de Mont in Savièse die Burg \"Château de la Soie\" \"(dt. Seta)\". Der Bau verschlechtere die Beziehungen zum Haus Savoyen rapide, da sie ein Risiko für die Pläne der Savoyer darstellte, die Region Sitten unter ihre Herrschaft zu bringen. Savièse litt im 13. sowie im 14. Jahrhundert erheblich an den Savoyer Einfällen und dies trotz eines Vertrages im Jahr 1260 zwischen Peter von Savoyen und Heinrich von Raron, dem Bischof von Sitten, welcher Peter alle Gebiete westlich der Morge zusprach. Dazu kamen Streitigkeiten mit dem damals zu Savoyen gehörenden Conthey um Gebiete im Tal der Morge, so dass es zu blutigen Auseinandersetzungen kam. Conthey hatte Unterstützung von den Savoyern, den Safiescher wurde von den Oberwallisern geholfen. Im 14. Jahrhundert war die Burg \"Seta\" Schauplatz eines langen Kampfes zwischen Guichard Tavelli und der Familie \"von Turn\". Am 8. August 1375 artete der Streit aus und endete mit dem Fenstersturz, den von Ritter Anton von Turn in Auftrag gegebenen Mord an Bischof Witschard Tavel. 1415 flüchtete Witschard von Raron, Nachkomme von Heinrich von Raron und Familienoberhaupt der von Raron, während des Raronhandels mit seiner Familie auf die Burg \"Seta\", welche danach von den Landleuten belagert wurde. Die Landleute zwangen dem Bischof, welcher ein Neffe Witschards war, den Vertrag von Seta auf. Darin verpflichtete sich der Bischof das Mitspracherecht des Landrates anzuerkennen, unter anderem bei der Wahl des Landvogtes und allen wichtigen Ämtervergaben und Entscheidungen die das Wallis betrafen. 1417 wurde die Burg \"Seta\" schliesslich geplündert und niedergebrannt und 1447 wurde Savièse das Landrecht vergeben. Als sich der Konflikt mit Savoyen immer mehr aufstachelte wurde das Dorf schliesslich am 2. November 1475 während der Burgunderkriege von den Savoyern niedergebrannt. Dabei verschwanden die Dörfer \"Malerna\" und \"Zuschuat\" von der Landkarte. Am 13. November wurden die Savoyer in der Schlacht auf der Planta vernichtend geschlagen und das ganze Unterwallis bis Saint-Maurice wurde von den Wallisern besetzt und einverleibt. Der Konflikt mit Conthey wurde gelöst und die Gemeinde trat mehrere Maiensässe an Savièse ab. 1798, während der Französischen Revolution, kommt es zum Franzoseneinfall und daraufhin 1801 zur Besetzung von Savièse auf Geheiss von General Louis-Marie Turreau de Garambouville. Ab 1802 gehörte die Gemeinde zur unabhängigen Republik Wallis, von 1810 bis 1814 dann zum Département du Simplon im ersten französischen Kaiserreich und seit dem Wiener Kongress 1815 zur Schweizerischen Eidgenossenschaft. Hier gehörte sie von 1815 bis 1839 dem Zehnden Hérens und seit 1839 dem Bezirk Sion an.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen.", "content": "Von den Bewohnern sind 93,9 % französischsprachig, 3,5 % deutschsprachig und 1,0 % portugiesischsprachig (Stand 2000).", "section_level": 2}, {"title": "Religion und Konfessionen.", "content": "Im Jahr 2000 gab es 86,40 % römisch-katholische-, 4,7 % evangelisch-reformierte-, 2,04 % orthodoxe- und 0,32 % christkatholische Christen. Daneben findet man 2,88 % Konfessionslose und 0,54 % Muslime. 3,97 % der Bevölkerung machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis.", "section_level": 2}, {"title": "Herkunft und Nationalität.", "content": "Von den Ende 2013 7149 Bewohnern waren 6208 Schweizer Staatsangehörige.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Pfarrkirche von Savièse wurde im 12. Jahrhundert erbaut und 1475 von den Savoyern zerstört. 1523 wurde der Bau einer neuen Kirche wohl vom Architekten Ulrich Ruffiner im gotischen Stil vollendet und später mehrmals erweitert. In Savièse stehen auch mehrere Kapellen. Die Kapelle \"Sainte-Marguerite\" bei \"Binii\" wurde in den Jahren 1430 bis 1447 während des Baus der Bisse Torrent-Neuf errichtet. Die in \"Chandolin\" stehende Kapelle \"Notre-Dame des Corbelins\" wurde 1666, die Kapelle in \"Drône\" 1694 und die in \"Monteiller\" im Jahr 1662 erbaut. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Ruinen der Burg \"Château Seta\" aus dem Jahr 1219, das im Jahr 1568 erbaute Gemeindehaus sowie der 2008 neu eröffnete Wanderweg entlang der Bisse du Torrent-Neuf, einer Suone nordwestlich von Savièse im Tal der Morge.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "In Savièse haben viele Maler gelebt und/oder ihre Inspiration gefunden, darunter Raphael Ritz, Ernest Biéler, Édouard Vallet und Albert Chavaz. So entstand hier eine Künstlerkolonie, die unter dem Namen \"Schule von Savièse\" (frz. l'École de Savièse) bekannt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "War früher noch die Viehwirtschaft der wichtigste Erwerbszweig, ist es heute der Rebbau. So beschränkte sich der Rebbau am Ende des 19. Jahrhunderts noch auf eine kleine Fläche bei \"Diolly\". Heute zählt Savièse etwa 300 Hektaren Rebfläche, was ca. 4,2 % der Gemeindefläche ausmacht. Als 1941 noch 75 % der Erwerbstätigen im tertiären Sektor beschäftigt waren, sind es im Jahr 2005 nur noch 34 %. Auch der Tourismus spielt eine Rolle. Das bekannteste Hotel ist das \"Hôtel du Col du Sanetsch\", das als Kulturgut ausgeschrieben ist. Weiterhin kann man in Savièse neben Wandern, Mountainbiken und Klettern auch Höhlenwandern. Die grösste Höhle, die \"Grotte des Pinogouins\", erreicht dabei eine Höhendifferenz von 270 Metern bei einer Länge von 2,5 Kilometern.", "section_level": 1}, {"title": "Sendeantenne.", "content": "Savièse war seit 1948 Standort eines Mittelwellen-Füllsenders des Landessenders für den Kanton Wallis, der auf der Gemeinschaftswelle 1485 kHz mit 1 Kilowatt Sendeleistung betrieben wurde. Als Hauptantenne verwendete dieser Sender eine an einem geerdeten Turm abgespannte Drahtantenne, als Reserveantenne einen selbststrahlenden Sendemast ungewöhnlicher Bauart. Der Sender wurde im Dezember 2005 abgeschaltet und ein Jahr später demontiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Savièse () ist eine politische Gemeinde und eine Burgergemeinde im Bezirk Sitten im französischsprachigen Teil des Kantons Wallis in der Schweiz. Die politische Gemeinde setzt sich aus mehreren Dörfern zusammen, die sich auf einem Plateau oberhalb der Weinberge nördlich von Sitten befinden.", "tgt_summary": null, "id": 2445012} {"src_title": "Ambrosius Stub", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Das genaue Geburtsdatum ist unbekannt, getauft wurde Ambrosius Stub am 17. Mai 1705 in Verninge. Als Sohn eines Schneiders konnte Ambrosius Stub nur dank adeliger Gönner, bei denen sein Vater arbeitete, eine Lateinschule in Odense besuchen. 1725 immatrikulierte er sich an der Universität Kopenhagen und studierte dort fast zehn Jahre lang Theologie, jedoch ohne ein Examen zu erwerben. Während Stubs Studienzeit weckten Gastspiele der deutschen und italienischen Oper sein Interesse für Musik. Beschäftigungen als Gesellschaftspoet und Sekretär in Adelshäusern finanzierten ihm den Lebensunterhalt. 1734 gab Ambrosius Stub das Studium auf und kehrte in seine Heimat zurück. Dort lernte er die Priestertochter Mette Cathrine Schousboe kennen und heiratete sie 1735. Mettes ererbter Gutshof verlor durch Fehlwirtschaft rasch an Wert, die Lebensverhältnisse des Ehepaares wurden immer ärmlicher. Zwei von vier gemeinsamen Kindern kamen sehr früh ums Leben. 1747 verstarb Stubs Gattin im Alter von 31 Jahren. Fünf Jahre später zog Ambrosius Stub nach Ribe, wo er einen engen Kontakt zum Bischof Hans Adolph Brorson pflegte. Schwer an Gicht erkrankt und unter Alkoholproblemen leidend, verbrachte er hier als Lehrer seine letzten Lebensjahre.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Seine ersten Gedichte verfasste Stub als 23-jähriger Student, doch zu seinen Lebzeiten wurden nur sechs Texte von ihm gedruckt (1752). Eine erste Werkausgabe erschien postum 1771, weitere Sammlungen mussten aus Liederbüchern zusammengefügt werden, wobei die Zuschreibung einzelner Gedichte, Arien etc. umstritten blieb. Stubs literarische Tätigkeit lässt eine große Vielfalt erkennen: Philosophische und religiöse Dichtung findet sich ebenso wie Gelegenheitsverse, Trinklieder und Liebeslyrik. Als Bekenntnis zur Tugendhaftigkeit ist sein \"Du deylig Rosen-Knop\" (Du schöne Rosenknospe) zu verstehen: Die welkende Rose wird mit der vergänglichen Schönheit verglichen; beständig sei nur die Tugend. In \"Den kiedsom Winter gik sin Gang\" (Der trübe Winter ging dahin) wird im Stile des Rokoko der Einzug des Frühjahrs dargestellt. Ein düster gestimmter Dichter beobachtet den Wandel der Natur. Aber auch für ihn werden freundlichere Zeiten kommen, wie eine göttliche Vorsehung zu verstehen gebe. Entscheidend seien Geduld und Standhaftigkeit. Stubs Schaffen in Ribe ist vom Pietismus beeinflusst. Hier thematisiert er die Furcht vor Tod und Hölle sowie den sittlichen Verfall der Welt. Inspirierend für ihn war neben der Barockdichtung vor allem der deutsche Autor und Musiker Johann Sigismund Scholze, alias \"Sperontes\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Ambrosius Stub (* Mai 1705 in Gummerup, Gemeinde Glamsbjerg auf Fünen; † 15. Juli 1758 in Ribe) war ein dänischer Dichter.", "tgt_summary": null, "id": 1325154} {"src_title": "Johann Pesser", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Pesser gehörte von 1930 bis 1942 dem SK Rapid Wien an, für den er bis Saisonende 1936/37 in der I. Liga, die Saison 1937/38 in der Nationalliga, von 1938 bis 1941 in der Gauliga Ostmark, in einer von 17, später auf 23 aufgestockten Gauligen zur Zeit des Nationalsozialismus als einheitlich höchste Spielklasse im Deutschen Reich, und seine letzte Saison in der Sportbereichsklasse Donau-Alpenland, bestritt. Während seiner Vereinszugehörigkeit kam er in 146 Punktspielen, in vier Spielen um den ÖFB-Cup, in zwölf Spielen um den Tschammerpokal und in elf Endrundenspielen um die Deutsche Meisterschaft zum Einsatz und gewann sechs Titel.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Pesser bestritt von 1935 bis 1937 acht Länderspiele für die Nationalmannschaft Österreichs, für die er drei Tore erzielte, und – nach dem Anschluss Österreichs – von 1938 bis 1940 zwölf für die Nationalmannschaft Deutschlands, für die er zwei Tore erzielte. Sein Debüt für die Nationalmannschaft Österreichs gab er am 24. März 1935 in Wien bei der 0:2-Niederlage gegen die Nationalmannschaft Italiens. Am 12. Mai desselben Jahres und an selber Stätte erzielte er beim 5:2-Sieg über die Nationalmannschaft Polens mit dem Treffer zum 4:1 in der 46. Minute seine erstes Länderspieltor. Sein letztes Spiel für die Nationalmannschaft bestritt er am 5. Oktober 1937 in Wien beim 2:1-Sieg über die Nationalmannschaft Lettlands. Sein Debüt für die “Großdeutsche Mannschaft” krönte er am 14. Mai 1938 in Berlin bei der 3:6-Niederlage gegen die Nationalmannschaft Englands, sogleich mit seinem ersten Tor, dem Treffer zum 3:5 in der 77. Minute. Mit ihr nahm er auch an der vom 4. bis 19. Juni 1938 in Frankreich ausgetragenen Weltmeisterschaft teil und kam im Achtelfinalspiel gegen die Schweizer Nationalmannschaft zum Einsatz. Beim n. V. wurde er aufgrund eines Revanchefouls in der 96. Minute des Feldes verwiesen; es war der erste WM-Feldverweis eines “deutschen” Spielers. Sein letztes Spiel als Nationalspieler bestritt er am 17. November 1940 in Hamburg beim 1:0-Sieg über die Nationalmannschaft Dänemarks.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Seine von 1945 bis 1966 währende Trainertätigkeit war von Erfolgen gekrönt. Zunächst gewann er in der Zeit von 1945 bis 1953 mit dem SK Rapid Wien vier Meisterschaften und jeweils einen nationalen und internationalen Pokalsieg. In der Zeit von 1953 bis 1960 führte er den Wiener Sport-Club zu zwei Meisterschaften, anschließend – bis 1966 – den SK Admira Wien zu einer Meisterschaft und zwei nationalen Pokalsiegen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Als Assistenztrainer betreute er die Österreichische Nationalmannschaft in der Saison 1946/47 (unter Eduard Bauer), 1953/54 (unter Walter Nausch) und 1957/58 (unter Josef Argauer). Während der Weltmeisterschaft 1954, die die Mannschaft als Drittplatzierter abschloss, war er mit Eduard Frühwirth einer von zwei Co-Trainern unter Walter Nausch. Mit Erwin Alge bildete er vom 27. Mai 1967 bis 19. Mai 1968 ein Trainergespann, das von neun Spielen, drei gewann und vier verlor.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "mit dem SK Rapid Wien mit dem Wiener Sport-Club mit dem SK Admira Wien", "section_level": 2}], "src_summary": "Johann Pesser, eigentlich Hans Pesser, (* 7. November 1911 in Wien; † 12. August 1986 ebenda) war ein österreichischer Fußballspieler und -trainer.", "tgt_summary": null, "id": 209655} {"src_title": "Krásno nad Teplou", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Die Stadt liegt in Nordwestböhmen im Kaiserwald (\"Slavkovský les\") in der Nähe von Horní Slavkov (\"Schlaggenwald\"). Der Ort war einst für seinen Bergbau auf Zinn- und Wolframerz bekannt; der letzte Schacht schloss Anfang der 1990er Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Stadt Krásno sind keine Ortsteile ausgewiesen. Grundsiedlungseinheiten sind Dolní Hluboká (\"Untertiefenbach\"), Háje (\"Rabensgrün\"), Krásno (\"Schönfeld\") und Milešov (\"Müllersgrün\"). Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Dolní Hluboká, Háje nad Teplou, Krásno nad Teplou und Milešov.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt entstand aus einer Bergbausiedlung und erhielt 1355 von den Brüdern Slauko und Boresch von Riesenburg 1355 das Recht der Gerichtsbarkeit und der Verwaltung der Zinnförderung in der Region von Petschau. 1380 folgte das Stadtrecht, verliehen von Boresch von Riesenburg. 1547 wurde Schönfeld zur Königlichen Bergstadt erhoben. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Schönfeld der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen. Aufgrund des Münchner Abkommens kam der Ort an das Deutsche Reich und gehörte bis 1945 zum Landkreis Elbogen, Regierungsbezirk Eger, im Reichsgau Sudetenland. Nach dem Krieg wurde \"Schönfeld\" in \"Krásno\" (krásno = schön) umbenannt. Seit dem 12. April 2007 ist Krasno nach vorübergehendem Verlust der Stadtrechte wieder eine Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Bis 1945 war Schönfeld überwiegend von Deutschböhmen besiedelt, die vertrieben wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das Bergbaumuseum Krásno befindet sich an der Stelle der historischen Zinngrube Wilhelmschacht (\"Vilém\"), die auf dem Gellnauer Gangsystem gegründet ist und mit einigen Unterbrechungen bis in die 1990er Jahre in Betrieb war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Krásno (deutsch \"Schönfeld\", früher tschech. auch \"Synfelt\", ) ist eine Stadt im Okres Sokolov in Tschechien. Sie hat 660 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1994189} {"src_title": "Winterschlacht in der Champagne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Strategische Ziele.", "content": "Nachdem sich an der Westfront im November 1914 die Operationen beider Seiten im Stellungskrieg festgefahren hatten, plante General Joseph Joffre, der Chef des französischen Oberkommandos, eine neue großangelegte Operation. Die Zeit spielte an der Westfront für die Entente: Während die Deutschen durch Truppenverlegungen den strategischen Schwerpunkt Ende des Jahres 1914 an die Ostfront verlegt hatten, wo größere Operationen geplant wurden, würde sich die Zahl der alliierten Soldaten an der Westfront stetig erhöhen. Zwischen 17. und 21. Dezember 1914 ließ Joffre seine 10. Armee im Raum Arras erfolglos angreifen, um die Stärke der vorhandenen deutschen Reserven einschätzen zu können. Etwa zur gleichen Zeit begann auch die französische 4. Armee ab 14. Dezember stärkere Angriffe gegen die deutsche 3. Armee und leitete damit die erste Phase der Winterschlacht in der Champagne ein. Mit dem britischen Feldmarschall French wurden am 27. Dezember 1914 in Joffres Hauptquartier in Chantilly neue Entscheidungen besprochen. Für Anfang 1915 rechnete Joffre mit 2.250.000 französischen, 286.000 britischen und 110.000 belgischen Soldaten gegenüber 1,7 Millionen deutschen. Sein Fazit lautete: „Interesse und Aufgabenstellung verpflichteten Ende 1914 Engländer und Franzosen, unverzüglich wieder zur Offensive überzugehen. Es kam ja darauf an, die Deutschen daran zu hindern, sich uns gegenüber fest einzurichten, und sie stattdessen so bald wie möglich in den Krieg auf freiem Felde zurück zu zwingen, um sie aus den von ihnen besetzten französischen und belgischen Gebieten zu vertreiben.“ Am 9. Januar 1915 folgte in der Champagne ein starker Angriff gegen den Abschnitt der deutschen 16. Division östlich von Perthes. Am 8. und 13. Januar 1915 begann auch die französische 6. Armee Gegenangriffe bei Soissons, die aber vollkommen scheiterten und das deutsche III. Armeekorps bis nördlich der Stadt an die Aisne heranführte. Mit Zuführung des freigewordenen französischen I. Korps an die 4. Armee wurde aber der Angriff in der Champagne verstärkt. Am 3. Februar begannen die deutsche 15. Reserve-Division und der rechte Flügel der 21. Reserve-Division einen Gegenangriff nördlich Massiges, der bis 12. Februar verlorenes Gelände zurückeroberte.", "section_level": 1}, {"title": "Operationsplan.", "content": "Joffre plante eine neue Durchbruchsschlacht, ein gleichzeitiger Frontdurchbruch der 4. Armee in der Champagne sowie der 10. Armee im Artois sollten die Armeen der mittleren deutschen Heeresgruppe zum Rückzug an die belgische Grenze zwingen. Am 16. Februar 1915 sollte die Offensive in der Champagne aufgenommen werden. In seiner Generalinstruktion Nr. 8 betonte Joffre, dass die eigenen Truppen und Munitionsvorräte fast vollständig wieder aufgefüllt wären, der Gegner jedoch begänne, Truppenteile herauszuziehen und an die Ostfront zu verlegen. Damit wäre der Zeitpunkt zur Offensive gekommen, der an zwei Punkten ansetzen sollte: Der Beginn der neuen Offensive war für den 6. Februar festgesetzt, wurde aber wegen Schlechtwetters verschoben.", "section_level": 1}, {"title": "Gefechtsverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Großangriff in der Champagne.", "content": "Am 16. Februar 1915 begann der neue Großangriff der 4. Armee mit 17 Infanterie- und 3 Kavalleriedivisionen in der Champagne. Mit einer gewaltigen Artilleriekonzentration von 870 Geschützen aller Kaliber nahm General Langle die deutschen Stellungen ab 8 Uhr vormittags unter Vernichtungsfeuer. Am ersten Angriffstag herrschte trübes und stürmisches Wetter, eine Luftaufklärung war dadurch nicht möglich. Der Bau von neuen Ausgangsstellungen und Laufgräben sowie französische Erkundungsvorstöße hatte den Deutschen den bevorstehenden Angriff bereits rechtzeitig angezeigt. Der französische Hauptstoß wurde mit dem I. und XVII. Korps auf 8 km Breite zwischen der \"ferme de Beauséjour\" und dem Waldgebiet westlich Perthes angesetzt, einen Nebenangriff östlich Souain führte das XII. Korps unter General Henri Jean Descoings mit der 60. Infanterie-Division. Der Oberbefehlshaber der deutschen 3. Armee, Generaloberst Karl von Einem, verfügte im Angriffsfeld über vier Großverbände: rechts im Raum Prunay–Aubérive lag das nicht angegriffene VI. Armeekorps, nach Osten folgte das XII. Reserve-Korps unter General Hans von Kirchbach, in der Mitte das VIII. Korps unter General Julius Riemann, links hielt das VIII. Reserve-Korps (Paul Fleck), als Reserve waren mehrere Kavallerie-Regimenter vorhanden. Auch der rechte Flügel der 5. Armee, die 21. Reserve-Division des XVIII. Reserve-Korps (Kuno von Steuben) bei Cernay, wurde von den Franzosen heftig angegriffen. Das mehrstündige Trommelfeuer erschütterte die Stellungen des VIII. Armeekorps und VIII. Reservekorps zwischen Souain und der \"ferme de Beauséjour\". In mehreren dichten Wellen trat die Infanterie des französischen I. und XVII. Korps, sowie das Kolonialkorps unter Henri Gouraud zum Sturm an, man war sehr zuversichtlich, denn die deutschen Stellungen schienen vom heftigen Trommelfeuer vollständig zermalmt. Das Kampfgelände zeigte sich schwierig, glitschiger Kreideboden, kleinere Wasserläufe und Sümpfe behinderten die französische Infanterie, begünstigten aber die Verteidiger. Den Angreifern schlug schweres Abwehrfeuer entgegen, nach wenigen hundert Metern stockte der Angriff vor den Gräben der deutschen 19. und 16. Reserve-Division. Das XVII. Korps unter General Noël Jean-Baptiste Dumas konnte ein zwei Kilometer langes Grabenstück bei Perthes einnehmen, das I. Korps unter Henri Victor Deligny wurde vom Sperrfeuer der schweren Artillerie niedergehalten und kam kein Stück voran. Die deutsche Artillerie verfügte über weniger Rohre, jedoch war die Feuerrate der deutschen Haubitzen zwei- bis dreimal schneller als jene der Franzosen. Am 17. Februar setzte General Langle seine Angriffe mit noch unverminderter Kraft fort. General Einem genehmigte dem schwer bedrängten VIII. Armee-Korps nachmittags die Ablöse der abgekämpften 39. Reserve-Brigade durch die von der 7. Armee freigemachte 37. Brigade. Gegenüber der 16. Reserve-Division unter Generalmajor von Altrock begannen am 18. Februar die französischen Angriffe zu ermatten, bei der 19. Reserve-Division unter General von Bahrfeldt blieb die Lage aber kritisch. Nordwestlich Tahure griff die 37. Reserve-Brigade stützend in den Abwehrkampf des VIII. Armeekorps ein.", "section_level": 2}, {"title": "Kämpfe bis Ende Februar.", "content": "Tagelange Kämpfe folgten. Einige Grabenabschnitte bei Beauséjour und Perthes wurden von den Franzosen genommen – danach war kein Vorkommen mehr möglich. General Langle de Cary entschloss sich daher, die Angriffsrichtung in Richtung Norden zu ändern. Das Wetter verschlechterte sich, mühsam kämpften sich die Sturmtruppen weiter vor, eroberten einen 300 m langen Grabenabschnitt. Die Schlacht ging in heftigen Einzelgefechten auf. Am 19. Februar griffen Teile des französischen IV. Korps in die Schlacht ein, dahinter stand noch das unverbrauchte II. Korps als Reserve bereit. Auf deutscher Seite traf am 20. Februar die 1. Garde-Division als Verstärkung bei der 3. Armee ein. Um Beauséjour wurde tagelang mit wechselndem Erfolg gerungen, heftigstes Artilleriefeuer ging auf die deutschen Stellungen nieder, doch die Verteidiger hielten zäh die zweite Grabenlinie. Bereits am 22. Februar eroberte ein deutscher Gegenangriff die mühsam eingenommenen Stellungen zurück. Das in der Aubérive-Stellung nachmittags jetzt ebenfalls angegriffene sächsische XII. Reserve-Korps konnte zudem für das Hauptangriffsfeld mögliche Abgaben nicht mehr leisten. Als zusätzliche Verstärkungen stellte Joffre der 4. Armee das II. Korps (General Augustin Gérard) zur Verfügung. Er hatte auch die 7. Division des IV. Korps (von der 5. Armee) und das I. Kavalleriekorps (General Conneau) in das Kampfgebiet der 4. Armee gebracht und stellte General de Langle auch die Artillerie der 8. Division zur Verfügung. Das aus Flandern herangeführte XVI. Korps, verstärkt durch die 48. Division, wurde in die Region Épernay gebracht, um als Reserve eingreifen zu können. General von Einem sah bereits das Abflauen der Kämpfe gekommen, da setzten am 23. Februar überraschend neue starke Angriffe gegen die beiden linken Flügelkorps seiner Armee ein, die französische Artillerie zeigte dabei eine unverminderte Angriffswucht. Ende Februar lag der Schwerpunkt der Angriffe gegen den rechten Flügel des deutschen VIII. Reserve-Korps im Raum nördlich von Le Mesnil. Die Lage der deutschen 16. Reserve-Division (Generalmajor von Altrock), gegen welche sich der stärkste Druck richtete, wurde immer schwieriger. Der französische Angriff traf zunächst das deutsche Reserve-Infanterie-Regiment 65, das trotz schwerer Opfer seine Stellung halten konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Schlußkämpfe im März.", "content": "Am 3. März traf der Chef des Generalstabes von Falkenhayn im Hauptquartier Einems in Vouziers ein und beharrte darauf, die Stellungen unbedingt zu halten. Am 7. März setzten neue Angriffe bei Souain ein, angesetzt waren das französische XII. Korps mit der 24. Division (General Mordacq) und die 60. Division (General Réveilhac). Mit dem 10. März war die Front des VIII. Armeekorps in drei Divisions-Abschnitte eingeteilt, im Hauptangriffsfeld kämpften jetzt die 15. Division, die 19. Reserve- und Teile der 1. Garde-Division. Im Artois führten derweil die Briten unter Douglas Haig in der Schlacht von Neuve-Chapelle gleichzeitige Entlastungsangriffe. Ziel war es bei Neuve-Chapelle, die deutsche Front zu durchbrechen und Lille zu erobern. Haigs Angriffe sollten gleichzeitig die deutsche 6. Armee daran hindern, weitere Abgaben für die Champagne freizumachen. Parallel erfolgte am 12. März ein neuer französischer Angriff in der Champagne. General Paul-François Grossetti übernahm das Kommando im Hauptangriffsfeld; er ließ das XVI. Korps mit der 31., 32. und 48. Division erneut stürmen. Wieder erschütterte heftiges Trommelfeuer die deutschen Stellungen bei Perthes. Ein Leutnant des deutschen 2. Garderegiments berichtete in einem Brief: „Wir wurden nun mit einem wahnsinnigen Artilleriefeuer überschüttet, dem sogenannten ‚Trommelfeuer‘. Ein Schuss jagt den anderen, es ist ein unaufhörliches Krachen und Brodeln. Ungeheure Eisenmassen wurden auf die Gräben geworfen. Dazu ‚klagen‘ die platzenden Granaten so eigentümlich. Denn die abgesprengten Stücke drehen sich weiter und verursachen einen hellpfeifenden Ton, der sich in seiner Gesamtheit wie ein langgezogenes Oh! anhört: Das ist alles so widerwärtig, dass man es nicht beschreiben kann...“ Erneut wurde der erste deutsche Graben genommen, dann blieb der Angriff liegen. General Grossetti meldete: „Wir haben nur einen Spalt in die feindliche Front geschlagen“. Gegen diesen Spalt und gegen die Höhe 196 nördlich Le Mesnil setzten die Franzosen am 16. März ihren nächsten Großangriff an. Der rechte Flügel der Division des General Altrock war dadurch umfasst und bis Perthes—Cernay zurückgedrängt worden. Ein Gegenangriff der 16. Reserve-Division am 17. März scheiterte, doch traf eine Brigade der 56. Division ein und stabilisierte den Abschnitt notdürftig. Ein Streifen von 8 km Breite und 2 km Tiefe war von den Franzosen erobert. Doch danach kamen die erschöpften Soldaten nicht mehr weiter vorwärts. Angesichts der hohen Verluste stellte General Joseph Joffre die erfolglosen Angriffe ein.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnis und Folgen.", "content": "Im Vergleich zu der im gleichen Frontabschnitt nachfolgenden Herbstschlacht in der Champagne waren die Verluste in dieser weitaus kleiner angelegten \"Winterschlacht\" entsprechend geringer. Die Franzosen verloren etwa 45.000 Soldaten an Gefallenen und Verwundeten. Die deutschen Verluste lagen bei 15.000 Mann. Die vergleichsweise geringere Zahl der deutschen Verluste ist in erster Linie auf die bereits zu diesem frühen Zeitpunkt des Krieges gut ausgebauten Stellungen und Unterstände zurückzuführen. Das amtliche Bulletin des französischen Hauptquartiers verkündete, die Operationen seien „eine ununterbrochene Kette lokaler Erfolge“ bei nur vergleichsweise geringen Verlusten und sehr wenigen Gefangenen gewesen. Man hätte den Feind genötigt, zur Abwehr fünf Armeekorps zusammenzuziehen, ihm große Verluste beigebracht und ihn gezwungen, große Mengen Munition zu verschießen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Winterschlacht in der Champagne war eine der frühen frontalen Durchbruchsschlachten im Ersten Weltkrieg. Es war der erste größere Versuch des französischen Oberbefehlshabers Joffre, unter Einsatz von – im Vergleich zu späteren Schlachten sehr bescheidenem – Trommelfeuer und massierten Infanterieanstürmen die deutsche Front aufzureißen und mit bereitgestellten Reserven einen operativen Durchbruch zu erreichen. Der Ansatz scheiterte an der Abwehrkraft der angegriffenen deutschen Stellungen.", "tgt_summary": null, "id": 39216} {"src_title": "Harmachis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Darstellung und Bedeutung.", "content": "Die Darstellungen von Harmachis sind vielfältig. Mal wurde er als falkenköpfiger Mann mit verschiedenen Kronen abgebildet, andere Darstellungen zeigen ihn gelegentlich als falkenköpfigen oder widderköpfigen Löwen. In seiner Nebenform als Harmachis-Chepre-Re-Atum ist sein berühmtestes Abbild als große Sphinx von Gizeh mit dem Kopf des Königs Chephren zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Bedeutung.", "content": "Als Horus im Horizont personifiziert er die aufgehende Sonne und wurde mit Chepri als Symbol des ewigen Lebens und der Auferstehung verschmolzen. In späterer Zeit wurde Harmachis mit dem vorderasiatischen Falkengott Hauron gleichgesetzt. Stelentexte bringen ihn mit Chepri und Atum als die Sonne am Mittag und am Abend in Verbindung. Harmachis galt aber nicht nur als eine Sonderform des Gottes Horus, sondern auch als Inkarnation der Weisheit. Außerdem wurde in der ägyptischen Astronomie die Gleichsetzung des Titels „Horus im Horizont“ mit Re und Roter Horus (\"Hor-descheru\") vorgenommen, dessen Verbindung zur Darstellung mit Falkenkopf jedoch nur für die Dauer des Sonnenauf- und Unterganges bestimmt war. Er zeigt Re im Zustand des Gebärens von Nut kurz vor dem Erscheinen am Horizont beziehungsweise im Zustand des Sterbens nach dem Untergang unter den Horizont. Den Hintergrund der Gleichsetzung von Re mit Horus bildet unter anderem die mythologische Verschmelzung mit der Geburt der Dekan-Sterne im Nutbuch, in der Re auch als Sohn des Osiris und der Isis beziehungsweise Nut gilt, die wiederum auch öfter durch Nephthys verkörpert wird. Jeder heliakisch aufgehende Dekan-Stern wurde deshalb in der kindlichen Gestalt des Horus dargestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung als Sphinx von Gizeh.", "content": "Mindestens seit dem Neuen Reich wird die Große Sphinx von Gizeh unter dem Namen „Horus im Horizont“ verstanden und verehrt. Zwischen den Vorderpranken der Sphinx befindet sich die sogenannte Traumstele Thutmosis IV., die davon berichtet, dass Harmachis dem Prinzen behilflich sein wird, König zu werden, wenn er die Sphinx vom Sand befreit. Thutmosis IV. erfüllte die Bitte von Harmachis und erlangte später das Königtum. Vermutlich wurde Harmachis auch im vorgelagerten Sphinxtempel verehrt.", "section_level": 2}, {"title": "Harmachis und Harachte.", "content": "Zeitweilig werden diese beiden Sonderformen des Gottes Horus in der Literatur zu einer Gottheit zusammengefasst. Aufgrund der unterschiedlichen Schreibweisen ihrer Namen und der jeweils eigenen Bedeutung in der ägyptischen Mythologie ist jedoch deutlich, dass es sich bei Harmachis (\"Ḥrw-m-3ḫ.t\" – Heru-em-achet) und Harachte (\"Ḥrw-3ḫtj\" – Heru-achti) um zwei verschiedene Gottheiten handelt.", "section_level": 1}, {"title": "Kult.", "content": "Die Verehrung von Harmachis begann zunächst wohl als volkstümlicher Kult, der dann aber von der offiziellen Religion aufgenommen wurde. Belege hierfür finden sich unter den Regierungen der Könige des Neuen Reiches: Amenophis II. und den Thutmosiden. Der Kult wurde bis in die griechisch-römische Zeit fortgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Harmachis ist eine Gottheit in der ägyptischen Mythologie. Er gilt seit Beginn des Neuen Reiches als eine lokale Form des Gottes Horus.", "tgt_summary": null, "id": 1590368} {"src_title": "Ahse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Sie entspringt ziemlich genau in der Mitte zwischen Erwitte und Soest in der Nähe der Bundesstraße 1 im Dorf Lohne in der Gemeinde Bad Sassendorf. Südlich von Lohne führt die Ahse nur zeitweilig Wasser. Von Lohne aus fließt sie in fast nördlicher Richtung zum Dorf Bettinghausen, wo der Kützelbach einmündet. Weiter fließt die Ahse südwestlich von Ostinghausen am Haus Düsse und dann, nach Westen fließend, an mehreren alten Höfen (Sauerlandshof, Haus Ahse u. a.) vorbei. Südöstlich von Oestinghausen ist die Ahse stark verändert worden. Bis 1950 floss sie an zwei alten Mühlen vorbei; als dann das Staurecht aufgekauft werden konnte, verlor die Ahse ihre Bedeutung für den Mühlenbetrieb. Das Wasser wurde von nun an durch den „Blinden Bach“ und den „Separationsgraben“ geleitet; die alten Wasserläufe wurden nun als „Mühlengraben“ bezeichnet. 2005 und 2006 ist der Separationsgraben renaturiert und der Mühlengraben reaktiviert worden. Seit 2006 ist dieser Bereich als Naturschutzgebiet „Ahseniederung Oestinghausen“ ausgewiesen. In der Niederung münden die Gewässer des Mühlengrabens, der Rosenaue und der Schledde. Die Ahse fließt weiter in westlicher Richtung an verschiedenen alten Höfen (Schwenkhausen, Borghausen (mit Wasserburg)) vorüber. Nördlich von Berwicke mündet der von Soest kommende Soestbach in die Ahse. Weiter geht es an Haus Nehlen und Nateln (mit Haus Nateln) vorbei in Richtung Westen. Zwischen Dorfwelver und Dinker liegt südlich der Ahse die ehemalige Wasserburg Matena; etwas weiter mündet der von Werl kommende Salzbach ein. In westnordwestlicher Richtung fließt die Ahse nördlich an Westtünnen vorbei. Nach dem Caldenhof im Stadtgebiet von Hamm wurde sie in ihrem Unterlauf umgeleitet. In Hamm mündet sie nach einer Unterführung unter dem Datteln-Hamm-Kanal hindurch in die Lippe.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Arbeiten zur Umbettung der Ahse im Gebiet der Stadt Hamm leitete Otto Krafft als Stadtbaurat in Hamm. Der erste Spatenstich erfolgte am 19. Juli 1911. Die Fertigstellung wurde in einem Festakt am 24. Juli 1913 begangen. Das alte Ahsebett innerhalb der Stadt Hamm wurde zu einem Grüngürtel (Südring- und Ostringanlagen) umgestaltet. In Lippetal-Oestinghausen wurde die Ahse renaturiert und erfolgreich umgebettet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ahse ist ein 50 km langer, linksseitiger (südlicher) Nebenfluss der Lippe in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Sie fließt in der Soester Börde in den Gemeinden Bad Sassendorf, Lippetal, Welver und der Stadt Hamm, wo sie in die Lippe mündet.", "tgt_summary": null, "id": 818363} {"src_title": "Ralph Giordano", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ralph Giordano wurde als Sohn eines Pianisten und einer jüdischen Klavierlehrerin in Hamburg-Barmbek geboren. Sein Großvater väterlicherseits, ein Orchesterleiter, war als junger Mann von Sizilien nach Deutschland gekommen. 1940, noch vor dem Abitur, musste der damals 17-Jährige aufgrund der Nürnberger Gesetze das Johanneum, ein renommiertes humanistisches Gymnasium, verlassen, wo eine lebenslange Freundschaft mit dem damaligen Mitschüler und späteren Schriftsteller Walter Jens entstanden war. Zusammen mit seiner Familie war Giordano zahlreichen Diskriminierungen und Verfolgungen ausgesetzt. Dreimal verhörte die Gestapo den jugendlichen Giordano, misshandelte ihn und sperrte ihn ein. Giordano selbst, seine beiden Brüder und die Eltern konnten bis zur Befreiung durch die Briten am 4. Mai 1945 in einem Keller in Hamburg-Alsterdorf überleben, in dem sie sich über mehrere Monate verstecken mussten, als die Deportation der Mutter drohte. In seiner Autobiografie schreibt er: In einem Kapitel der Autobiografie \"Neger, Neger, Schornsteinfeger!\" beschreibt Hans-Jürgen Massaquoi die Freundschaft zwischen Giordano, seiner Familie und Massaquoi. Giordano und sein Bruder Egon kannten Massaquoi aus dem Hamburger Swing-Café \"König\". Als Egon während der Untergrund-Zeit Massaquoi zufällig auf der Straße traf, wusste er, dass er dem dunkelhäutigen Afrodeutschen trauen und ihn in sein Versteck mitnehmen konnte, wo er ihn seiner Familie vorstellte, die dort in einem Keller lebte. Diese Begebenheit beschreibt Ralph Giordano mit veränderten Namen auch in seinem Buch \"Die Bertinis\". Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Giordano seine journalistische Tätigkeit bei der \"Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung\". Er absolvierte eine journalistische Ausbildung am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Von 1946 bis 1957 war er Mitglied der seit 1956 illegalen KPD. Unter dem Pseudonym \"Jan Rolfs\" ließ er in der DDR beim Verlag Neues Leben 1953 ein \"Westdeutsches Tagebuch\" erscheinen, das von Aktionen der KPD in Hamburg berichtete und von Verehrung für Josef Stalin durchdrungen war. 1955 siedelte Giordano in die DDR über, wo er neun Monate blieb, um ernüchtert wieder nach Hamburg zu ziehen. Ab 1958 beobachtete er im Auftrag des Zentralrats der Juden in Deutschland die beginnenden NS-Prozesse. Seine Abrechnung mit dem Stalinismus veröffentlichte er 1961 in seinem Buch \"Die Partei hat immer recht\" (siehe auch Lied der Partei), in dem er selbst einen Hinweis auf sein \"Westdeutsches Tagebuch\" gab, um einer Enthüllung durch seine ehemaligen Genossen zuvorzukommen. 1961 bis 1988 arbeitete er als Fernsehjournalist und produzierte seitdem über 100 Dokumentationen für verschiedene Sender (vor allem NDR und WDR). Oft behandelte er historische Themen wie den deutschen Kolonialismus oder den Völkermord an den Armeniern. 1982 veröffentlichte Giordano \"Die Bertinis\", ein teilweise autobiografisches Werk, an dem er fast 40 Jahre gearbeitet hatte. 1988 wurde die Geschichte um eine jüdische Familie in der Zeit des Nationalsozialismus von Egon Monk für das ZDF verfilmt. 1987 erschien Giordanos Buch \"Die zweite Schuld oder Von der Last, Deutscher zu sein\", in dem Giordano sich mit dem Fortleben des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik Deutschland auseinandersetzt. Als zweite Schuld bezeichnet er den Unwillen breiter Teile der deutschen Öffentlichkeit zu einer Aufarbeitung der Verbrechen und Entschädigung der Opfer sowie die politischen Entscheidungen, die es Mittätern ermöglichten, auch in der Demokratie wieder in Amt und Würden zu gelangen. Mit dieser Schrift zog er in besonderem Maße den Hass von Neonazis auf sich. Über die zunehmende Bedrohung schrieb er Bücher wie \"Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte\" (1989) und eine Übersicht über Leserbriefe zur „zweiten Schuld“ (\"Wie kann diese Generation eigentlich noch atmen?\", 1990). Die Erfahrungen mit dem offen militanten Rechtsextremismus, insbesondere die Ausschreitungen von Hoyerswerda und der Mordanschlag von Mölln, bewogen Giordano 1992 dazu, einen offenen Brief an Bundeskanzler Helmut Kohl zu schreiben. Darin schrieb er, dass er bereit sei, „bis in den bewaffneten Selbstschutz hinein“ gegen den militanten Rechtsextremismus vorzugehen, da die Regierung offensichtlich nicht bereit sei, Minderheiten den notwendigen Schutz zu gewähren. Dieser Brief führte zu einer heftigen öffentlichen Diskussion. 2000 veröffentlichte er \"Die Traditionslüge\", worin er sich mit den undemokratischen Wurzeln der Bundeswehr auseinandersetzte. In der durch Jürgen Möllemann ausgelösten Antisemitismus-Debatte sagte er im Juni 2002, sein Fluchtgefühl sei seit der Befreiung vom Nationalsozialismus nicht mehr so stark gewesen. 2003 kritisierte er die Positionen der Friedensbewegung gegen den Irakkrieg, der er unter anderem „Antiamerikanismus“ vorwarf. 2005 erklärte Giordano gegenüber dem Magazin \"Stern\", dass seine schwer an Krebs erkrankte Frau durch aktive Sterbehilfe zu Tode gekommen sei. Im Frühjahr 2005 kritisierte Giordano Rolf Hochhuth in massiver Weise wegen seiner Äußerungen in einem Interview mit der \"Jungen Freiheit\" über den Holocaustleugner David Irving. Später räumte er ein, dass er seine Kritik formuliert hatte, ohne den vollständigen Text des Interviews gekannt zu haben. In einem Artikel, der in der \"Berliner Zeitung\" veröffentlicht worden ist, nahm er sein vernichtendes Urteil zurück und bezeugte Hochhuth gegenüber seine Solidarität. Dass Hochhuth mit seinen Äußerungen über Irving aber, gelinde gesagt, „heftig daneben gehauen“ habe, das bleibe bestehen. Hochhuth selbst hatte sich bereits zuvor entschuldigt, allerdings empfand er das Wort Entschuldigung für seine Bemerkungen als unpassend. Im Oktober 2006 interpretierte Giordano einen rechtsextremistischen Vorfall an der Sekundarschule „An der Elbe“ in Parey (Sachsen-Anhalt) dergestalt, dass ganz Deutschland an dieser Untat beteiligt sei. Ein Grund für die immer wieder „freche Entfaltung des Judenhasses“ sei mangelnde Zivilcourage. Dieser Mangel sei ein Merkmal der deutschen Geschichte. Giordano unterstützte bis November 2007 das Zentrum gegen Vertreibungen. Er änderte seine Meinung mit der Begründung, dass das „deutschverursachte Morduniversum des Zweiten Weltkriegs und seine Besatzungspolitik“ noch immer „notorisch zu kurz“ komme. Es gehe nicht an, „die Geschichte der Vertreibungen bilderreich auszubreiten, das Blutbad der Vorgeschichte aber in marginalen Nebensätzen zu verstecken“. Für die 2008 erschienene Autobiografie von Adolf Hitlers letztem Leibwächter Rochus Misch \"Der letzte Zeuge. Ich war Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter\" verfasste Ralph Giordano das Vorwort unter dem Titel \"Misch – Sie werden natürlich noch gebraucht\" (S. 19–35). Giordano lebte ab 1972 in Köln-Bayenthal und hatte ein Ferienhaus in Irland. Er war drei Mal verheiratet. Die erste und die dritte Frau starben an Krebs. Am 10. Dezember 2014 starb Giordano im Alter von 91 Jahren in einem Kölner Krankenhaus an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs. Seine letzte Ruhestätte fand Ralph Giordano auf dem Kölner Südfriedhof. Am 14. November 2017 wurde in Hamburg-Barmbek mit der \"Piazzetta-Ralph-Giordano\" ein Platz nach Giordano benannt. Giordanos Bibliothek hat die Hamburger KZ-Gedenkstätte Neuengamme erhalten, wo rund 3300 Bücher ab 16. Februar 2018 als „Ralph-Giordano-Bibliothek“ präsentiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Für sein journalistisches Werk wie auch für sein politisches Engagement wurde Ralph Giordano vielfach mit Preisen ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bertini-Preis.", "content": "Der Name des Preises geht zurück auf Giordanos Roman \"Die Bertinis\" und auf den darin enthaltenen Aufruf zur Zivilcourage. Entstanden ist der Preis auf Initiative des Hamburger Pädagogen Michael Magunna. Heute wird er getragen von einem Verein, in dem sich unterschiedliche ideelle und materielle Förderer zusammengefunden haben. Zu gewinnen gibt es jährlich Preise im Gesamtwert von 10.000 €. Die Jury wählt alljährlich unter den eingereichten Vorschlägen und Bewerbungen die Preisträger aus; die Preisverleihung findet alljährlich am 27. Januar statt, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. 57 Gruppen und Einzelpersonen wurden bisher mit dem \"Bertini-Preis\" ausgezeichnet. Sie alle taten das, was in der Erinnerung an die Vergangenheit für das Handeln in der Gegenwart, aus der Sicht Giordanos, fordert: Lasst euch nicht einschüchtern.", "section_level": 1}, {"title": "Islamkritische Positionen.", "content": "Vor allem in seinen letzten zehn Lebensjahren war Giordano immer wieder durch Kritik an den muslimischen Verbänden in Deutschland sowie als Warner vor den Gefahren des islamischen Extremismus hervorgetreten. Seine Äußerungen wurden teilweise sehr kontrovers diskutiert. Auf der „Kritischen Islamkonferenz“ 2008 in Köln forderte Giordano eine Abschiebung des Generalsekretärs des Zentralrats der Muslime in Deutschland Aiman Mazyek, da dieser von einer Vereinbarkeit von Scharia und Grundgesetz gesprochen habe. In der Zeitung Die Welt veröffentlichte Giordano am 19. Oktober 2010 unter der Überschrift „Die Gutmenschen und die dunklen Seiten des Islams“ insgesamt „10 Thesen zur Integrationsdebatte“, mit denen seiner Meinung nach Thilo Sarrazin Recht hat. Nach der Rede des Bundespräsidenten Christian Wulff am Tag der Deutschen Einheit vom 3. Oktober 2010 verurteilte Giordano in einem offenen Brief dessen positive Haltung zum Islam. 2011 kritisierte Giordano in einem offenen Brief an Bundespräsident Wulff dessen These, dass „Islam und Demokratie, Islam und Rechtsstaat, Islam und Pluralismus kein Widerspruch sein müssen“. Dies verrate „eine so verstörende Unkenntnis der Wirklichkeit, eine derart blauäugige Gleichsetzung des real existierenden Islam mit einem EU-konformen Islam, dass es einem die Sprache verschlagen will“.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse um DITIB-Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld.", "content": "In seinen \"Erinnerungen eines Davongekommenen\" kritisiert Ralph Giordano den Bau der geplanten DITIB-Zentralmoschee im Kölner Stadtteil Ehrenfeld. Nach eigenen Angaben hatte er, nachdem die Memoiren im März 2007 erschienen waren, mehrere telefonische Morddrohungen erhalten, die er radikalen Muslimen zuschrieb. In einem am 16. Mai 2007 vom \"Kölner Stadt-Anzeiger\" vermittelten und auch per Video-Aufzeichnung dokumentierten Streitgespräch mit Bekir Alboğa, dem Dialogbeauftragten von DITIB, sprach sich Giordano erneut gegen den Bau der Moschee aus. Er sehe die „Integration generell als gescheitert“ an, der Bau der Moschee sei „ein falsches Signal“. In verschiedenen Interviews kritisierte Giordano die massive Präsenz von Vertretern des mutmaßlich rechtsextremen Teils des politischen Spektrums, namentlich von „Pro Köln“, in der Bürgerbewegung gegen den Moscheebau und bekräftigte seine Kritik an dem Bauvorhaben. Am 25. Mai teilte dann Giordano in einem Interview mit dem \"Hamburger Abendblatt\" öffentlich mit, dass er die erwähnten Drohanrufe erhalten habe. Giordano wandte sich mit einem „Manifest zur Verteidigung der Meinungsfreiheit“ am 1. Juni 2007 im \"Kölner Stadtanzeiger\" an die Öffentlichkeit, um auf das von ihm wahrgenommene „Erpresserpotenzial“ aufmerksam zu machen, das Kritiker unter „islamischer Beobachtung“ halten wolle. Er dagegen werde sich weiterhin „tabulos“ gegen „alle grundgesetzwidrigen und damit integrationsfeindlichen Verhältnisse und Zustände“ wenden und auch die „notorisch grundgesetzwidrige“ Scharia ebenso selbstverständlich der historisch-kritischen Methode unterziehen wie die Bibel. Für das von ihm wahrgenommene Ausmaß der Bedrohung machte er Politiker der Grünen mitverantwortlich, da sie die „berechtigten Eigeninteressen der Mehrheitsgesellschaft“ verneinten und eine realistische Beurteilung der Immigration verhinderten. Er selbst wolle zusammen mit reformbereiten säkularisierten Muslimen für eine Integration arbeiten, die diesen Namen verdiene. Am 16. August 2007 äußerte sich Giordano erneut zum Moscheebau. Auf ein Gesprächsangebot der für den Bau verantwortlichen Organisation DITIB reagierte er mit einem offenen Brief, in dem er die Vertreter der DITIB zu Leugnern des Völkermords an den Armeniern erklärte, mit denen er Gespräche ablehne. Die Lehren des Korans erklärte er als mit dem Grundgesetz unvereinbar. Einen Tag nach dem landesweiten Tag der offenen Moschee am 3. Oktober 2007 nannte Giordano die geplanten Großmoscheen „eine Kriegserklärung“ und „eine Landnahme auf fremdem Territorium“.", "section_level": 2}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bücher.", "content": "Publikationen hier chronologisch nach Erstveröffentlichung", "section_level": 2}], "src_summary": "Ralph Giordano (geboren am 20. März 1923 in Hamburg; gestorben am 10. Dezember 2014 in Köln) war ein deutscher Journalist, Publizist, Schriftsteller und Regisseur, der mit dem 1982 veröffentlichten, teilweise autobiografischen Roman \"Die Bertinis\" bekannt wurde. In seinen Werken setzte er sich vor allem mit dem Holocaust und dessen Folgen auseinander.", "tgt_summary": null, "id": 2224375} {"src_title": "Paul Wandel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wandel absolvierte ab 1919 eine Ausbildung zum Maschinentechniker und war von 1925 bis 1929 Techniker in einem Mannheimer Betrieb. 1919 trat er der Sozialistischen Arbeiterjugend, 1923 dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands und 1926 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. In den Jahren 1930 und 1931 war er Sekretär der KPD-Bezirksleitung Baden und von 1930 bis 1932 Vorsitzender der KPD-Fraktion im Stadtrat von Mannheim. Von 1931 bis 1936 war er Kursant, Aspirant und danach Lehrer sowie Parteisekretär der Lenin-Schule in Moskau. Er wurde Mitglied der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU). Er war im Marx-Engels-Institut und als persönlicher Sekretär von Wilhelm Pieck im Balkanländerreferat des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale tätig. Ab 1941 war er Leiter der deutschen Sektion an der Schule der Kommunistischen Internationale in Kuschnarenkowo und ab 1943 Mitglied des Auslandbüros der KPD in Moskau. Von 1945 bis 1949 war Wandel Präsident der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung und arbeitete dort mit Reformpädagogen wie Erwin Marquardt, Heinrich Deiters, Leo Regener oder Paul Oestreich zusammen. Mitglied des Parteivorstandes bzw. Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) war er seit 1946. 1949 und 1950 sowie 1954 bis 1958 war er Abgeordneter der Volkskammer der DDR. Von 1949 bis 1952 war Wandel der erste Minister für Volksbildung der DDR, von 1953 bis 1957 war er Sekretär für Kultur und Erziehung des Zentralkomitees der SED. Weiterhin war er Mitglied des Nationalrats der Nationalen Front der DDR und Mitglied des Präsidiums des Friedensrats der DDR. Ende 1957 erhielt er eine strenge Rüge wegen reformpädagogischer Tendenzen im Schulwesen und ungenügender Härte bei der Durchsetzung der kulturpolitischen Linie der SED und wurde von seiner Funktion als Sekretär des ZK entbunden. Von 1958 bis 1961 war er Botschafter der DDR in der Volksrepublik China und anschließend bis 1964 stellvertretender Außenminister der DDR. Vom 10. Januar 1964 bis 1. November 1976 fungierte er als Präsident und bis 1984 als Vizepräsident der Liga für Völkerfreundschaft. Von 1982 bis 1989 war er Vorsitzender des Freundschaftskomitees DDR–VR China. Nach 1989 gehörte er der PDS an und war Mitglied in deren \"Rat der Alten\". Wandel wurde auf dem Pankower Friedhof III in Berlin bestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Wandel erhielt 1955 den Vaterländischen Verdienstorden in Gold, 1970 den Stern der Völkerfreundschaft, 1975 den Karl-Marx-Orden und 1980 die Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Wandel (* 16. Februar 1905 in Mannheim; † 3. Juni 1995 in Berlin) war ein deutscher kommunistischer Politiker und der erste Minister für Volksbildung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).", "tgt_summary": null, "id": 112430} {"src_title": "Walter Anderson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Walter Anderson wurde in Minsk in eine deutschbaltische Familie geboren (seine Brüder waren der Statistiker Oskar Anderson und der Astrophysiker Wilhelm Anderson) und wuchs in Kasan auf, wo sein Vater Nikolai Anderson Professor für Finno-ugrische Sprachen war. Nach Erreichen des Schulabschlusses begann er sein Studium an der historisch-philologischen Fakultät der Kasaner Universität und wurde 1909 mit einem Stipendium für Westeuropäische Literaturgeschichte an die Universität von Sankt Petersburg abgeordnet, wo er 1911 den Magistergrad erlangte. Zum Wintersemester 1911/12 begab er sich nach Berlin, wo er Germanistik an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin belegte. 1912 erhielt Anderson seinen ersten akademischen Posten als Privatdozent für Westeuropäische Literaturgeschichte und Lektor für Italienisch an der Kasaner Universität, wo ihm 1916 für seine Magisterarbeit in allgemeiner Literaturgeschichte der Doktorgrad zuerkannt wurde. 1918 wurde Anderson als außerordentlicher Professor an den Lehrstuhl für Westeuropäische Literaturgeschichte der Universität von Kasan berufen, doch er konnte den Posten aufgrund der Revolutionswirren nicht annehmen. Als Professor für Folkloristik (1920–1939) an der Universität von Tartu (damals Dorpat, Estland), wo er seine Vorlesungen zuerst auf deutsch, ab 1922 jedoch auf estnisch hielt, war er mitverantwortlich für die Entwicklung der volkskundlichen Forschung im Baltikum. Ab 1920 war Anderson ordentliches Mitglied der Gelehrten Estnischen Gesellschaft, von der er für die Jahre 1928 bis 1929 auch zum Präsidenten gewählt wurde. Die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft wurde Anderson 1930 verliehen. Als Anerkennung für seine Arbeit wurde er 1936 als Korrespondierendes Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Ebenso war er korrespondierendes Mitglied der Finnischen Literaturgesellschaft (seit 1926). Wie viele Deutsch-Balten wurde Anderson im Oktober 1939 aus Estland nach Deutschland umgesiedelt, wo er von 1940 bis Anfang 1945 an der Albertus-Universität Königsberg arbeitete. Ab Dezember 1945 lehrte Walter Anderson als Gastprofessor an der Christian-Albrechts-Universität Kiel und von 1951 an war er ordentliches Mitglied der Baltischen Historischen Kommission. 1953 trat er in den Ruhestand, setzte jedoch seine Lehr- und Forschungstätigkeit an der Universität in Kiel fort, wo er 1962 an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstarb. Zu Andersons wichtigsten Werken zählt die auf seiner Magisterarbeit von 1916 basierende Monografie \"Kaiser und Abt\" (Folklore Fellows’ Communications 42, Helsinki 1923).", "section_level": 1}], "src_summary": "Walter Arthur Alexander Anderson (* 10. Oktober 1885 in Minsk, Weißrussland; † 23. August 1962 in Kiel) war einer der bedeutendsten Folkloristen des 20. Jahrhunderts und der Programmatiker der volkskundlichen \"geographisch-historischen Methode\" (Finnische Schule).", "tgt_summary": null, "id": 1633813} {"src_title": "Tikal (Spiel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielelemente.", "content": "Wenn ein Spieler an der Reihe ist, zieht er ein sechseckiges Geländeplättchen und legt dieses auf das Spielbrett. So wird der erforschte Urwald ständig ein wenig größer. Jeweils zehn Aktionspunkte hat der Spieler anschließend zu vergeben. Damit kann er seine Expeditionsteilnehmer aufs Spielbrett einsetzen. Oder er bewegt diese zum nächsten Geländeplättchen. Er kann auf bestimmten Feldern Schätze heben, die wertvolle Punkte bringen können. Auf anderen Feldern sind Tempel zu finden, die Schicht für Schicht ausgegraben werden können. Außerdem kann auf leeren Feldern ein neues Basislager errichtet werden, um lange Reisewege zu ersparen. Immer wenn ein Plättchen mit einem Vulkan auf das Spielbrett gelegt wird, gibt es eine Zwischenwertung. Jetzt hat jeder Spieler noch einmal die Möglichkeit, seine Position auf dem Spielfeld mit zusätzlichen zehn Aktionspunkten zu optimieren. Wenn ein Spieler dies getan hat, wird sofort für ihn der Punktestand ermittelt. Dabei werden Schätze im eigenen Besitz sowie Tempel auf dem Spielfeld, welche man mit seinen Expeditionsteilnehmern in Besitz genommen hat gewertet. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe, seine zehn Aktionspunkte zu verbrauchen und daraufhin zu werten. Nachdem die letzte Geländeplatte gelegt wurde, erfolgt eine abschließende Wertung. Gewonnen hat der Spieler, der nach den insgesamt vier Wertungsrunden den höchsten Punktestand hat. In einer Spielvariante für erfahrene Spieler werden die Geländeplättchen nicht zufällig gezogen, sondern versteigert. Dabei gelten die Siegpunkte als Währung und das System sieht vor, dass jeder eine Karte ersteigert (und damit gelegt und seinen Zug ausgeführt) haben muss, bevor wieder alle Spieler mitsteigern dürfen. Dadurch soll die Zufallskomponente durch mehr Taktik ersetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolgespiele.", "content": "Eine ähnliche Spielidee, diesmal in den Weiten Indonesiens, verfolgt das 2000 erschienene Spiel \"Java\" des gleichen Autorenduos. Das 2002 erschienene \"Mexica\" ist der dritte Teil der Masken-Trilogie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Brettspiel Tikal ist ein Autorenspiel von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling, das 1999 mit dem Kritikerpreis Spiel des Jahres und dem Deutschen Spiele Preis ausgezeichnet wurde. Es ist 1999 im Ravensburger Spieleverlag erschienen; im selben Jahr wurde die englische Übersetzung bei Rio Grande Games verlegt. ", "tgt_summary": null, "id": 1339524} {"src_title": "Reizwäsche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Dessous und Reizwäsche sind in ihrer Gestaltung oft an Vorbilder aus dem französisch geprägten späten 19. Jahrhundert angelegt, in dem zunehmend ansprechende Wäsche produziert wurde. Dies erklärt auch den häufigen Ursprung einzelner Bezeichnungen für derartige, damals ausschließlich für Frauen konzipierte Wäschestücke aus der französischen Sprache. Nach und nach entwickelten die Wäscheproduzenten aus diesen Formen neue Modelle, aber erst in den 1960ern verbreitete sich allmählich die heutige Vorstellung sexuell ansprechender Unterwäsche. Im 21. Jahrhundert erweiterte die Wäscheindustrie ihre Produktpalette um die sogenannten \"Dessous-dessus\", Wäsche für darunter, die auch darüber getragen werden kann. Unterwäsche wurde nicht mehr sittsam versteckt, sondern durfte zumindest in Teilen, beispielsweise BH-Träger oder Strings auch unter der Oberbekleidung sichtbar sein.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Die Funktion der Reizwäsche geht über den Gebrauchswert der üblichen Unterwäsche hinaus und reicht von im Alltag bequem zu tragenden Dessous bis hin zu Kleidungsstücken, die den Status eines Sexspielzeugs oder eines sexuellen Fetischs annehmen können. Teilweise ist Reizwäsche auch so geschnitten, dass sie beim Geschlechtsverkehr getragen werden kann, ohne dabei zu behindern. Ausnahmen hiervon werden oft durch aktuelle Modeströmungen geschaffen, die verschiedene Dessous als Accessoire einsetzen oder betonen, beispielsweise Bodys, Korsagen, Nylonstrümpfe oder sogenannte G-Strings, die teilweise als Oberbekleidung und deutlich sichtbar getragen werden. Die Einordnung von Kleidungsstücken als Reizwäsche oder Dessous ist, abhängig von der individuellen Moralvorstellung und der Einstellung zur Mode, sehr subjektiv. Beispiele hierzu bilden Badestrings und transparente Spitzenunterwäsche für KinderNeckermann Katalog: \"Herbst/Winter 1971/1972\", Deutschland S. 188. (Größe von 92 cm bis 164 cm) wie auch Strumpf- und Miederware, bei denen nur funktionelle Zonen blickdicht verstärkt sind. Wie in der Vergangenheit bei Umstandsmiederhosen aus luftigem Tüll, bei denen nur Stützgürtel und Schrittfutter blickdicht waren.Neckermann Katalog: \"Herbst/Winter 1971/1972\", Deutschland S. 144.", "section_level": 1}, {"title": "Reizwäsche für Damen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Büstenhalter und Slips.", "content": "Dessous und Reizwäsche bestehen üblicherweise aus mindestens zwei zusammenpassenden Teilen, meist einem BH und Slip, die in dieser Kombination als BH-Set bezeichnet werden. Funktionale BHs bestehen üblicherweise aus einem Textilgemisch aus Baumwolle, Polyamid und elastischen Fasern wie beispielsweise Elastan. Diese Kombination kommt auch bei erotisierender Wäsche zum Einsatz, darüber hinaus werden jedoch auch Stoffe verwendet, die von ihren Trageeigenschaften nicht als Alltagswäsche konzipiert sind. Hierzu gehören BHs und Slips aus glänzenden oder hochglänzenden Stoffen wie Lack oder Latex, die keine atmungsaktiven Eigenschaften besitzen, und transparenten Stoffen, zum Beispiel Spitze oder Netzstoffen. Sets dieser Art gibt es auch aus sehr harten Materialien wie Edelstahl, Ketten oder Perlensträngen, sowie nur einmal zu tragender Wäsche aus essbaren Materialien wie Liebesperlen oder sogenannte Candy-Wäsche. Die Formen der Sets sind vielfältig und reichen von Bustiers und Torseletts, die einen großen Teil des Torsos bedecken, bis hin zu BHs und Slips \"ouvert\", die meist die typischerweise bedeckten primären oder sekundären Geschlechtsmerkmale (Vulva bzw. Brustwarzen) unbedeckt lassen. Typische Slipformen sind beispielsweise Stringtangas, G-Strings, C-Strings, sowie Micro-Strings, Tangas und Panties, beziehungsweise French Knickers. Eine Zwischenform stellen die Bodysuits dar, die auch als Stringbody angeboten werden.", "section_level": 2}, {"title": "Strümpfe und Strumpfhosen.", "content": "Zu den verbreiteten Accessoires weiblicher Dessous gehören sowohl Strumpfhosen wie auch Strümpfe, die meist aus Nylon bestehen, aber auch als Netzstrümpfe, sogenannte \"Fishnets\" angeboten werden. Strümpfe und Strumpfhosen sind häufig gemustert, verfügen wie die klassischen Cuban Heels über eine Naht oder besitzen ein breites Abschlussband aus Spitze. Für Strümpfe kommen neben der ursprünglichen Befestigungsart des Strumpfbandes, das heute meist nur dekorativen Zwecken dient, vor allem Strapse und Tanzgürtel zur Verwendung. Eine weitere Strumpfform verzichtet auf Haltersysteme und ist durch eine Beschichtung des oberen Abschlusses mit Kunststoffen halterlos tragbar. Aus Nylon oder Netzstoffen bestehende Catsuits haben einen ähnlichen optischen Effekt wie Strümpfe, bedecken aber neben den Beinen häufig auch den ganzen Körper. Eine ähnliche Form ist der Zentai, der üblicherweise aus Lycra besteht und zusätzlich auch den Kopf bedeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Formende Kleidung.", "content": "Teilweise kommen Dessous und Reizwäsche auch eine formende Funktion zu, hierzu zählen insbesondere die starkformenden Korsetts, aber auch die weniger stark formenden Korsagen und Korseletts. Meist können an diesen Kleidungsstücken auch Strapsbänder zur Befestigung von Strümpfen angebracht werden. Die Materialien können bei Korsetts auch sehr schwer sein, beispielsweise Brokatstoff oder Leder, während die Stoffe der anderen Formen eher denen der BHs entsprechen. Die Schnitte entsprechen teilweise hergebrachten historischen Formen und werden in Taillen- Unterbrust- und Überbrustformen unterschieden. Typisch für diese Wäschestücke ist die Schnürung, die bei weniger hochwertiger Wäsche oft keine Funktion erfüllt. Neben einer taillenformenden Wirkung haben einige dieser Kleidungsstücke eine brustanhebende Wirkung, ähnlich einer Büstenhebe.", "section_level": 2}, {"title": "Nachtwäsche und Negligés.", "content": "Negligés und freizügig geschnittene Nachthemdchen zählen ebenfalls zu den Dessous, diese bestehen häufig aus Seide oder anderen fließenden Stoffen mit Spitzenbesatz. Eine weitere Form ist das aus den 1950ern stammende Babydoll, das ebenfalls häufig mit Spitze und Rüschen besetzt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Accessoires.", "content": "Neben der eigentlichen Reizwäsche werden bestimmte Accessoires zur Verstärkung der erotischen Wirkung der Wäsche eingesetzt, hierzu zählen beispielsweise Federboas, Spitzen- und Netzhandschuhe, sowie Ärmlinge oder Stulpen. Obwohl Schuhe im eigentlichen Sinne keine Wäsche sind, werden insbesondere Overknees mit stark überhöhten Absätzen oder sehr hochgeschnittene Stiefel, die sogenannten \"Thigh-Highs\" als Bettstiefel bezeichnet und verkauft. Als Material wird wegen der zum Anziehen benötigten Dehnbarkeit häufig Stretchlack oder Latex verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Reizwäsche für Herren.", "content": "Als Reizwäsche oder Dessous für Männer werden meist Unterhosen oder Unterwäsche aus durchsichtigen beziehungsweise netzartigen Materialien verstanden, die Materialien entsprechen weitgehend funktionaler Wäsche. Gängige Formen sind Tangas, Strings, Thongs, Hüftpants oder Jockstraps. Darüber hinaus gibt es häufig dazu passende Unterhemden, beispielsweise Netzunterhemden, aber auch Bodys, beziehungsweise String-Bodys.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Reizwäsche oder Dessous (Lehnwort aus dem Französischen für „Unteres“), z. T. auch Lingerie, werden Kleidungsstücke bezeichnet, die dazu dienen können, den Geschlechtspartner sexuell zu erregen oder auch die eigene Eitelkeit zu befriedigen. Dies ist insbesondere Kleidung aus dem Bereich der Unterwäsche, die häufig speziell aus Materialien hergestellt wird, die als erotisierend empfunden werden und üblicherweise nicht im Bereich funktionaler Unterwäsche eingesetzt werden, beispielsweise Samt, Spitze, Lycra oder Satin. Diese Wirkung wird zusätzlich mit speziellen Schnitten unterstrichen. Dessous und Reizwäsche gibt es sowohl für Frauen wie auch für Männer, wobei das Angebot für Frauen deutlich vielfältiger und reichhaltiger ist. Häufig werden elegantere und hochwertiger verarbeitete Wäscheteile als Dessous bezeichnet, während provokantere Wäsche, insbesondere in bestimmten Farben wie Schwarz oder Rot, eher als Reizwäsche bezeichnet wird.", "tgt_summary": null, "id": 1891298} {"src_title": "Yvonne Bönisch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang als Judoka.", "content": "Sie begann mit dem Judo-Sport 1987 beim JV Ludwigsfelde, 1993 wechselte sie zum Universitäts Judo- und Kampfsportclub Potsdam (UJKC). Das Jahr 1995 markierte den Beginn ihres Erfolges, damals wurde sie Erste bei den Deutschen Meisterschaften U19. 1999 und 2002 wurde sie Deutsche Meisterin in ihrer Gewichtsklasse. 2002 wurde sie bei den Europameisterschaften Zweite, und 2003 gewann sie bei den Weltmeisterschaften in Osaka die Silbermedaille. Damals musste sie im Finale gegen die Nordkoreanerin Kye Sun-hui wegen einer Verletzung des Ellenbogens aufgeben. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen triumphierte sie nach schweren Vorkämpfen (unter anderem gegen Isabel Fernández (Spanien), Olympiasiegerin von Sydney 2000 und im Halbfinale gegen Deborah Gravenstijn (Niederlande), WM-Dritte 2003) im Finale der Gewichtsklasse bis 57 kg über die amtierende Weltmeisterin Kye Sun-hui (Nordkorea) und gewann damit die erste Goldmedaille der deutschen Mannschaft bei diesen Olympischen Spielen und die erste Goldmedaille der deutschen Frauen im Judo bei Olympischen Spielen überhaupt. Bei den Judo-Weltmeisterschaften 2005 in Kairo errang sie die Silbermedaille, nachdem sie im Finale wieder auf Kye Sun-hui traf und diesmal nach 38 Sekunden unterlag. Bei den Europameisterschaften 2007 gewann Yvonne Bönisch Silber; sie unterlag im Final mit 2 Koka gegen Isabel Fernández. Am 15. April 2008 gab sie bekannt, die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking wegen der anhaltenden Menschenrechtsverletzungen Chinas in Tibet boykottieren zu wollen. Im Wettkampf verlor sie den ersten Kampf gegen die spätere Olympiasiegerin Giulia Quintavalle (Italien) nach eigenem Angriff, in der Trostrunde gelang ihr ein Sieg gegen die Asienmeisterin Chischigbatyn Erdenet-Od (Mongolei), ehe sie gegen Barbara Harel (Frankreich) verlor, die in der Vorrunde bereits Weltmeisterin Kye ausgeschaltet hatte. Bönisch belegte am Ende den neunten Platz. Am 11. September 2009 gab sie bekannt, mit sofortiger Wirkung ihre Sportlerlaufbahn zu beenden. Am 21. Februar 2010 wurde ihr im Rahmen des Judo Grand Prix in Düsseldorf der 6. Dan verliehen. Damit ist sie die bisher jüngste 6.-Dan-Trägerin Deutschlands.", "section_level": 1}, {"title": "Judo-Trainerin.", "content": "Von April 2009 bis 2012 studierte Bönisch an der Trainerakademie Köln. Die dreijährige berufsbegleitende Ausbildung schloss sie im April 2012 mit dem Abschluss Diplom-Trainerin des DOSB erfolgreich ab. Seit 2009 arbeitet sie beim UJKC Potsdam als Trainerin und ist seit 2012 hauptamtliche Cheftrainerin. Seit dem 1. Januar 2013 ist sie zudem Landestrainerin in Brandenburg. Anfang 2015 wurde sie im Rahmen der Deutschen Meisterschaften als \"Trainerin des Jahres 2014\" geehrt. Im Oktober 2013 schloss sie erfolgreich ihr Bachelor-Studium Sportmanagement an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam ab. Seit 1. Januar 2017 ist Bönisch Nationaltrainerin in Israel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yvonne Bönisch (* 29. Dezember 1980 in Ludwigsfelde) ist die erfolgreichste deutsche Judoka und jetzige Judotrainerin. Sie trägt den 6. Dan.", "tgt_summary": null, "id": 513419} {"src_title": "Giessbach (Aare)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Brienzer Pfarrer Daniel Wyss und der Brienzer Schulleiter Johannes Kehrli erleichterten im 19. Jahrhundert den Gästen des aufkommenden Fremdenverkehrs den Besuch des berühmten Falls. Kehrli erstellte einen Weg vom Seeufer bis zum zweituntersten Fall und stellte eine Sitzbank auf, während Wyss den Zugang zu den oberen Fällen erschloss und in poetischer Weise den vierzehn Wasserfällen Namen verdienter bernischer Helden gab. Von 1856 bis 1870 war Eduard Schmidlin Verwalter im Giessbach. In dieser Zeit legte er die Parkanlagen an und wurde erster Direktor eines im Jahre 1858 erstellten Pensionshauses. Am Fuss des Wasserfalls liegt das historische Grandhotel Giessbach, welches durch die Giessbachbahn, eine der ältesten Standseilbahnen Europas, mit der Schiffsstation «Giessbach See» der BLS Schifffahrt Berner Oberland verbunden ist. Es wurde 1873 bis 1875 durch die französische Hotelierfamilie Hauser erbaut. Karl Hauser beauftragte den namhaftesten Hotelbauer jener Zeit, Horace Edouard Davinet, mit der Planung eines Neubaues. 1979 schloss das Hotel nach jahrelangem Niedergang seine Pforten. Die ganze ursprüngliche Anlage sollte abgerissen und durch ein modernes Betongebäude im Stil eines «Jumbo-Chalets» ersetzt werden. 1983 gelang es dem Schweizer Umweltschützer Franz Weber, mit Hilfe seiner Vereinigung \"Helvetia Nostra\" und der von ihm gegründeten \"Stiftung Giessbach dem Schweizervolk\", die Liegenschaft und das 22 Hektar grosse Grundstück zu erwerben und unter Denkmalschutz zu stellen. In den Folgejahren wurde das Hotel etappenweise restauriert.", "section_level": 1}, {"title": "Die 14 Fälle.", "content": "In den Jahren von 1820 bis 1830 erhielten die 14 Wasserfälle die Namen von bekannten Persönlichkeiten aus der Berner Geschichte. Von oben nach unten sind dies:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Giessbach ist ein Schweizer Gebirgsbach im Berner Oberland, der im Kanton Bern nahe der Brienzerer Alpweide Axalp von Süden in den Nordostteil des Brienzersees mündet. Sein Quellgebiet sind die Hochtäler und Becken des Sägistal-Faulhorngebiets. Der Bach stürzt über die imposanten Giessbachfälle (), die sich in Wasserkaskaden mit 14 Stufen über 500 m Höhenunterschied hinunterstürzen, kollektiv auch Giessbachfall genannt. An einer Stelle führt unter dem Wasserfall hindurch ein Fussweg über eine Brücke, den man in der Wassergischt begehen kann.", "tgt_summary": null, "id": 638794} {"src_title": "Sucher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Arten von Suchern.", "content": "Die einfachsten Sucher bestehen aus einem Diopter mit zwei Kanten, die in Übereinstimmung gebracht werden müssen, einem Rahmen, einem Fadenkreuz oder Fadennetz. Beim Einsatz von Linsen in einem Newton-Sucher, der Umkehrung des Galilei-Fernrohrs, ergibt sich meist ein kreisförmiges unscharf begrenztes Sucherbild. Wird in den Sucher ein Leuchtrahmen eingeblendet, der die Bildbegrenzung darstellt, spricht man von einem Leuchtrahmensucher beziehungsweise nach dem niederländischen Optiker Lieuwe Evert Willem van Albada von einem Albada-Sucher. Aufwendige Suchersysteme verwenden Kombinationen aus mehreren Linsen, Prismen, Spiegeln oder Einstellscheiben. Mit solchen Systemen kann gegebenenfalls eine Parallaxe vermieden und eine hohe Genauigkeit erzielt werden. Elektronische Sucher erzeugen mithilfe eines Linsensystems ein virtuelles Bild einer elektronischen Anzeige.", "section_level": 1}, {"title": "Sucher in der Astronomie.", "content": "In der Astronomie ist ein Sucher ein kleines Fernrohr mit weitem Gesichtsfeld, das zur Ausrichtung eines größeren astronomischen Fernrohrs dient. Wenn die Achsen beider Instrumente genau parallel zueinander sind, erleichtert der Sucher das Auffinden von Himmelsobjekten, was im großen Instrument wegen seines engen Gesichtsfeldes schwierig wäre. Denn richtet man den Sucher genau auf das gesuchte Gestirn, so wird es sich auch im Gesichtsfeld des größeren Fernrohrs befinden ⇒ siehe Suchfernrohr.", "section_level": 1}, {"title": "Sucher in der Fotografie.", "content": "In der Fotografie ist ein Sucher eine Vorrichtung am Fotoapparat oder an der Filmkamera, mit der ein Motiv anvisiert und der Bildausschnitt festgelegt werden kann. Zur Anpassung des Suchers an die Sehschärfe des Fotografen kann oft ein Dioptrienausgleich durchgeführt werden. Je nach Ausstattung der Kamera kann der fotografische Sucher auch zur Kontrolle der Schärfe und der Belichtungszeit dienen. Grundsätzlich kann in der Fotografie zwischen folgenden Suchertypen unterschieden werden:", "section_level": 1}, {"title": "Elektronische optische Geräte.", "content": "Bei Digitalkameras, Camcordern und anderen meist digitalen optischen Geräten werden folgende Suchertypen eingesetzt:", "section_level": 2}, {"title": "Spiegelreflexkameras.", "content": "Bei Spiegelreflexkameras wird unterschieden zwischen:", "section_level": 2}, {"title": "Sucherkameras.", "content": "Bei Sucherkameras wird unterschieden zwischen:", "section_level": 2}, {"title": "Boxkameras.", "content": "Bei Boxkameras waren verschiedene Auf- und Durchsichtsucher in Verwendung, darunter:", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Sucher bezeichnet man eine Vorrichtung eines optischen Gerätes, wie zum Beispiel eines Fernrohrs oder Fotoapparats, zum Anvisieren eines Objekts oder Motivs.", "tgt_summary": null, "id": 2331236} {"src_title": "Richard Hofmann (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Hofmann begann 1913 seine Fußballkarriere bei Meerane 07. 1928 holte Jimmy Hogan, der englische Trainer des Dresdner SC, Hofmann nach Dresden. Mit den Dresdnern wurde „König Richard“ 1940 (2:1 n. V. gegen den 1. FC Nürnberg) und 1941 (2:1 gegen den FC Schalke 04) Deutscher Pokalsieger sowie 1943 (3:0 gegen den FV Saarbrücken) und 1944 (4:0 gegen den LSV Hamburg) Deutscher Meister. Er spielte in der Regel als halblinker Stürmer. Er war leicht an seiner Kopfbinde zu erkennen, die er seit 1930 trug, nachdem er bei einem Autounfall nach einer Faschingsfeier ein Ohr verloren hatte. Nachdem sich Hofmann für die Werbung einer Dresdner Zigarettenfirma mit seinem Bild bezahlen ließ, wurde er gemeinsam mit dem vormaligen Präsidenten des Dresdner SC Püschel rechtzeitig zum Geburtstag des Führers im April 1935 wegen eines Vergehens gegen die Amatenrbestimmungen aus dem Deutschen Fußball-Bund ausgeschlossen. Hofmann versuchte seine Sperre zu umgehen und unterzeichnete noch im selben Monat einen Profivertrag mit dem französischen Erstligisten Olympique Lillois, erhielt aber keine Spielgenehmigung. Nach den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin erließ der Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten aus Anerkennung für die guten Leistungen der der deutschen Sportler eine weitgehende Amnestie für viele gesperrte Sportler, die es Richard Hofmann erlaubte, ab Mitte Oktober 1936 wieder für den Dresdner SC anzutreten. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Hofmann von 1945 bis 1947 bei der SG Hainsberg in der Nähe von Dresden. 1947/48 war er beim VfL Willich im westdeutschen Ballungsrandgebiet Rhein-Ruhr. Im Sommer 1948 kehrte Hofmann nach Dresden zurück und schloss sich der SG Dresden-Friedrichstadt, dem Nachfolger des DSC, an. Anlässlich der Flutlichtpremiere im Heinz-Steyer-Stadion am 31. Dezember 1949 mit dem Spiel SG Dresden-Friedrichstadt gegen eine DDR-Auswahl (2:0) wurde der inzwischen 43-jährige Hofmann unter dem Jubel der Zuschauer noch einmal in die Dresdner Elf eingewechselt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Zwischen 1927 und 1933 wurde Hofmann 25-mal in die A-Nationalmannschaft berufen. Sein Debüt in der Reichsauswahl gab er am 2. Oktober 1927 in Kopenhagen bei der 1:3-Niederlage gegen Dänemark. Beim Fußballturnier der Olympischen Sommerspiele 1928 war er mit vier Treffern bester deutscher Torschütze. Dort schied man im Viertelfinale gegen den späteren Goldmedaillengewinner Uruguay aus. In seiner Länderspielkarriere erzielte er 24 Tore, wobei ihm in den nachstehenden Begegnungen jeweils drei Tore in fünf aufeinanderfolgenden Spieljahren gelangen: Vom 25. September 1932 bis zum 17. Oktober 1936 war Hofmann Rekordnationalspieler des DFB und bei vier Länderspielen Mannschaftskapitän. Sechs Länderspiele bestritt er als Spieler des Meerane 07, die übrigen als DSC-Spieler. Am 7. September 1930 überbot er mit seinem 15. Länderspieltor den fast 17 Jahre alten Rekord von Gottfried Fuchs und steigerte ihn bis zum 1. Juli 1932 auf 24 Tore. Dieser Rekord wurde am 14. April 1940 von Ernst Lehner überboten.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Nach dem Ende seiner Laufbahn als Fußballspieler betätigte sich Hofmann als Trainer. Er begann 1949 bei der SG Vorwärts Gotha, war kurzzeitig bei Lok Stendal und wurde 1955 Trainer bei der zentralen Sportvereinigung Turbine. 1956 war Hofmann Trainer der DDR-B-Nationalmannschaft. Nachdem er 1957 ein Trainerstudium an der Leipziger Sporthochschule DHfK absolviert hatte, wurde er Trainer der Dresdner Bezirksauswahl sowie der DDR-Nachwuchsauswahl. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des NOK der DDR und war Ehrenmitglied des DDR-Fußballverbandes. Zu seinen Ehren wurde in Meerane ein Stadion nach ihm benannt, das „Richard-Hofmann-Stadion“. Sein Sohn Bernd Hofmann war ebenfalls Fußballspieler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard Hofmann (* 8. Februar 1906 in Meerane; † 5. Mai 1983 in Freital) war ein deutscher Fußballspieler und Fußballtrainer. Er war 25-maliger Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 295261} {"src_title": "SWR cont.ra", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Programm.", "content": "Der Schwerpunkt in SWR cont.ra lag auf Informations- und Kultursendungen. Montags bis freitags war das Frühprogramm bis 9 Uhr wie bei einem Nachrichtensender konzipiert: Nachrichten im 20-Minuten-Takt, ergänzt durch verschiedene Rubriken (Wetter, Sport, Wirtschaft,...). Statt auf häufige Ausstrahlung von Nachrichten (wie z. B. bei B5 aktuell) setzte SWR cont.ra ansonsten auf besondere Ausführlichkeit der Informationssendungen. Neben zahlreichen Wiederholungen und Übernahmen aus anderen SWR-Programmen, insbesondere von SWR2, jedoch auch SWR1, bot SWR cont.ra auch Eigenes, z. B.: Um 20 Uhr wurde die Nachrichtensendung Tagesschau gesendet. Nachts übernahm der Sender die ARD-Infonacht (produziert von MDR Info; nicht auf allen Mittelwellenfrequenzen). In der Anfangszeit des Senders wurde an dieser Stelle noch das Inforadio vom RBB ausgestrahlt. Abends ab 19 Uhr sendete SWR cont.ra in seinen ersten sechs Monaten die gemeinsamen Fremdsprachen- oder auch Ausländerprogramme der ARD, bis diese in ihrer damaligen Form zum Ende des Jahres 2002 eingestellt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Empfang.", "content": "SWR cont.ra war als Livestream über das Internet und die Mittelwellensender des SWR zu hören. Aufgrund von Sparmaßnahmen wurde die Ausstrahlung über Mittelwelle im Juli 2005 in den Nachtstunden auf die Sender Mühlacker, Rheinsender, Heilbronn und Ulm begrenzt. Über das terrestrische Digitalradiosystem DAB wurde es – im Unterschied zu den übrigen SWR-Radioprogrammen – nur in reduzierter dumpfer Mono-Tonqualität gesendet (stark reduzierte Bitrate mit gekappten Höhen). Ursprünglich sollte es dagegen die Akzeptanz des DAB-Systems verstärken. Über den Satelliten Astra auf 19,2° Ost war SWR cont.ra per DVB-S und ADR zu empfangen, sowie im Stuttgarter Innenstadtgebiet über UKW auf 91,5 MHz.", "section_level": 1}, {"title": "Mittelwelle.", "content": "Mit dem endgültigen Sendeschluss von SWR cont.ra wurde auch der Sendebetrieb der Mittelwellensender am 8. Januar 2012 eingestellt. Der Betrieb des Sender Ulm-Jungingen wurde am 30. Dezember 2011 eingestellt. Der Betrieb des DRM-Senders in Obereisesheim wurde bereits am 1. Juli 2011 eingestellt. 1", "section_level": 2}], "src_summary": "SWR cont.ra war ein Wortradio, das der Südwestrundfunk (SWR) seit Juli 2002 produzierte. Die Wortschöpfung „cont.ra“ ist eine Abkürzung von „content radio“ (\"Radio mit Inhalt\"). Das Programm wurde in Baden-Baden produziert und warb für sich mit den Worten: \"Hier spielt die Information – Für alle, die es wissen wollen.\" Zum 9. Januar 2012 wurde SWR cont.ra durch den neuen Nachrichtensender SWRinfo ersetzt.", "tgt_summary": null, "id": 2148695} {"src_title": "Bawinkel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Bawinkel liegt etwa 7 km östlich der Ems und des Dortmund-Ems-Kanals zwischen Lingen und Haselünne, im Norden des ehemaligen Kreises Lingen, an der Grenze zum früheren Kreis Meppen. Durch die Gemeinde Bawinkel verläuft ein alter Handelsweg – die flämische Landstraße. Diese wurde später zur B 213. Durch die Gemeinde fließt der Bawinkeler Bach.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Nachbargemeinden sind im Norden die Stadt Haselünne, im Osten die Gemeinde Gersten, im Süden die Stadt Lingen und die Gemeinde Langen und im Westen die Gemeinde Geeste.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Am 1. März 1974 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinde Duisenburg und Plankorth in die Gemeinde Bawinkel eingegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühgeschichte.", "content": "Archäologische Funde belegen eine Besiedlung des Raumes Bawinkel in frühgermanischer Zeit. So konnten bei Kultivierungsarbeiten auf dem etwas höher gelegenen Gelände des Ortsteils Duisenburg, Urnen und Scherben aus vorchristlicher Zeit geborgen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Im 10. und 11. Jahrhundert soll das Bawinkler Gebiet mit vier bis sechs Höfen bestanden gewesen sein. Erst ab dem 13. Jahrhundert stieg die Besiedlung stark an. Eine erste Kirche fand in Urkunden des Jahres 1325 Erwähnung. Ob dieses Gebäude schon auf dem heute noch vorhandenen alten, jetzt von der evangelischen Gemeinde Bawinkel genutzten Friedhof (in der Nähe der Straße nach Gersten) stand ist jedoch nicht zu belegen. In der Folgezeit, zwischen 1457 und 1600, unterlag die Ortsbezeichnung mehrfachem Wandel. So sind die Bezeichnungen „Baffwinkel“, später „Bavehinkel“, dann „Bavinkell“, auch „Bauynkell“, sowie „Bavehinckell“ bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Kapelle und Fachwerkkirche.", "content": "Wie in der Geschichte vieler Kulturen festzustellen ist, bildeten auch mit der Verbreitung des Christentums religiöse Stätten einen Kristallisationspunkt, der ein Entstehen von Ansiedlungen auslöste. Ein im 9.- oder 10. Jahrhundert entstandener, und in großer Zahl von holländischen Pilgern genutzter Wallfahrtsweg, der über Schepsdorf und Bawinkel nach den in Wildeshausen verehrten Reliquien des heiligen Alexander führte, soll Anlass gewesen sein, in Bawinkel eine Kapelle zu errichten. Umstritten ist, ob die aus dieser Kapelle hervorgegangene Kirche als Filialkirche der Kirchengemeinde des Ortes Bokeloh (mit seiner über 1000-jährigen Kirche), oder der Pfarre Lingen unterstand. Den späteren Bau einer Kirche am alten Friedhof Bawinkels, bezeugt eine überlieferte Steininschrift des Turmes mit dem Wortlaut \"Completum est 1506\". Dies bestätigt den Standort, und lässt den Rückschluss auf einen noch früheren Baubeginn zu. Die ab der Mitte des 16. Jahrhunderts zahlreicher werdenden Quellen untermauern in vielfältiger Form die frühe Geschichte des Kirchspiels. So gibt ein Verzeichnis geistlicher Güter des Jahres 1553 einen Einblick in die damaligen Eigentumsverhältnisse der katholischen Kirche vor Ort. Die beschaulichen, von einer katholischen Kirchengemeinde geprägten Verhältnisse in Bawinkel, änderten sich im ausgehenden 16. Jahrhundert mit der Eroberung der Stadt Lingen durch Prinz Moritz von Oranien. Obwohl dessen Herrschaft nur von kurzer Dauer war, griff er auch in die kirchlichen Belange der Region ein, Bawinkel und andere Orte erhielten nun auch calvinistische Geistliche. Nach neuerlichem Wechsel der Machtverhältnisse, die durch das Eingreifen der Katholischen Liga herbeigeführt wurden, waren die Verhältnisse wieder umgekehrt worden. Nach dem Abzug der Liga um 1632 gewannen die Reformierten wieder die Oberhand, und Bawinkler Katholiken konnten später nur eine Notkirche in Bramhar (im damaligen Fürstentum Münster) für den Gottesdienst nutzen. Diese Notkirche, ein umgewandelter Schafstall, wurde ersetzt durch ein Fachwerkhaus, welches die Bawinkler auf einem ihnen von der Stadt Haselünne geschenkten Grundstück (am Gelsho) als Kirche errichteten. Erst ein Wechsel durch Erbfolge in Lingen (Lingen fiel an das Haus Brandenburg) brachte eine Verbesserung der Lage. Der preußische König Friedrich Wilhelm ließ dann wieder zu, dass Gottesdienste der Katholiken in Bawinkel als private Veranstaltungen stattfanden. Die Reformierten nutzten weiter die mittlerweile altersschwach gewordene Kirche am alten Friedhof. Den Katholiken war nach weiteren Lockerungen der Repression gestattet worden, ihre in Haselünne abgeschlagene Holzkirche in Bawinkel neu zu errichten. Bauplatz war nach „Tenfelde“ der heutige Schulplatz, dort wo das Haus „Meermann“ steht. Aus dieser Fachwerkkirche entstand dort im Jahr 1717 die alte Bawinkler Kirche, die aufgrund der amtlichen Vorschriften nicht wie eine solche aussehen durfte. Dem lang gestreckten, einer Scheune ähnelndem Bauwerk durfte vorerst kein Turm angefügt werden. Fast 50 Jahre behielt das Gebäude diese Form und wurde dann 1765/70 durch An- und Umbau an gleicher Stelle erneuert. Ermöglicht wurden die Baumaßnahmen durch Kollekten im „Münsterschen“ und im nicht weit entfernten Holland, da diese in der Grafschaft Lingen noch immer nicht gestattet waren. 1824 wurde durch Erlass König Georgs die verbliebene reformierte Gemeinde Bawinkels mit der der Gemeinde Lengerich vereinigt, und der Abbruch der baufälligen Kirche am alten Friedhof angeordnet. Die dortige Turmuhr, die Glocken, sowie brauchbares Steinmaterial gingen nach zähen Verhandlungen an die katholische Gemeinde. Diese Überbleibsel der ersten Kirche, und ergänzendes Material dienten in den Jahren 1826/27 einem erneuten Umbau und der Errichtung eines massiven Kirchturmes. Im Jahr 1907 wurde die alte Bawinkler Kirche auf Abbruch verkauft.", "section_level": 3}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Konkrete Angaben zur Geschichte und Besiedlung des Raumes Bawinkel, liegen ab dem 16. Jahrhundert vor. Sie geben, gestützt auf damalige Steuerlisten und anderer Urkunden der jeweiligen Landesherren, Hinweise zur Einwohnerzahl und der Nutzung von Grund und Boden. In einer Aufstellung des Jahres 1550 verlangte der Landesherr von Lingen von seinen namentlich gelisteten Eigenhörigen, Abgaben in Form von Naturalien, deren Mengen dezidiert angegeben waren. Während des Dreißigjährigen Krieges kam es 1636 zwischen Bawinkel und Haselünne zur Schlacht bei Haselünne. Bei Bawinkler standen auf der Seite des schwedischen Heeres mit ihrem Anführer Dodo Freiherr zu Innhausen und Knyphausen. Das schwedische Heer war mit 1000 Reitern und 300 Mann Fußvolk angetreten und kämpfte gegen die kaiserlichen Truppen, die in Haselünne lagen, und zu denen auch das benachbarte Klosterholte gehörte. Die Kaiserlichen verloren 700 Mann, die Schweden nur 20, aber auch ihren General von Knyphausen. Der Ort der Schlacht heißt heute noch \"Roter Märsch\".", "section_level": 2}, {"title": "Eigenhörige und Heuerleute.", "content": "Abweichend von anderen Kirchspielen der Region, bestand in Bawinkel eine besondere Form der Eigenhörigkeit. Obwohl in der übrigen Grafschaft Lingen eine Anzahl „Herren“, wie die des wohlhabenden Landadels, oder die Äbte der Klöster, nicht zuletzt auch der Landesherr selbst, eine mehr oder weniger große Anzahl von Eigenhörigen „besaßen“, waren die Bawinkler Bewohner dem König eigenhörig. Sie zahlten ihre Abgaben an Naturalien und Pachtzins an den dafür bestellten Beamten. Im 17. Jahrhundert entstand wohl die „Klasse“ der Heuerleute, der Kleinbauern ohne Grundbesitz, die bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts auch in Bawinkel bestand. Heuerleute waren Familien die über Generationen auf den Grund und Boden eines Großbauern ansässig waren. Sie hatten nach überkommenen Regeln, vorrangig für alle anfallenden Tätigkeiten in der Landwirtschaft ihres Grundbesitzers, dem Großbauern zu dienen. Festgesetzt waren differierende Zahlen an jährlich zu leistenden Arbeitstagen, die zwischen den Werten 150 und 250 Tagen betrugen. Die Gegenleistung bestand in einer zur Verfügung gestellten Behausung nebst Stallungen und einigen Hektar Land, die zur eigenen Bewirtschaftung und eigenem Ertrag genutzt werden konnten.", "section_level": 3}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "Am Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Bawinkler Bürger zu Untertanen des Königreiches Hannover (1814–1866). In der Zeit der Regentschaft König Georgs wurden in Bawinkel, das nun der Niedergrafschaft Lingen unterstand, kirchliche und schulische Belange neu geordnet. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden überall verstärkt Maßnahmen zur Bodenverbesserung ergriffen. Auch in der Mark Bawinkel, mit seinen weitläufigen nassen Wiesen- und Weideflächen, sann man auf Abhilfe. Wegen dieser anstehenden, kostenträchtigen Vorhaben zur Entwässerung, suchte man nach einer Lösung, die zu erwartenden Lasten auf viele verteilen zu können. Im Jahr 1875 leitete man ein Verfahren zur Aufteilung er Mark Bawinkel ein. Im Herbst 1881 beschlossen die Vertreter Bawinkels und der fünf Bauerschaften, die sich bis dahin zum Teil selbst verwaltet hatten, das Statut zur Bildung einer Samtgemeinde Bawinkel. Diese bestand dann aus den Ortsteilen: Bawinkel, Groß-Bawinkel, Plankorth, Duisenburg, Clusorth und Bramhar. Der Beschluss trat 1882 in Kraft und hatte Bestand bis zum Jahr 1974. Den Vorstand der Samtgemeinde bildeten die Gemeindevorsteher der Mitglieder. Fortan teilte man sich die allgemeinen Kosten wie die der Verwaltung, die Kultivierungsmaßnahmen der Entwässerung. die der Armenfürsorge, die des Gesundheitswesens bei ansteckenden Krankheiten und der anfallenden Kosten zur Bekämpfung auftretender Seuchen in der Viehhaltung. Auch ein gemeinsames Feuerlöschwesen wurde eingeführt. Umwälzende Neuerungen, die im Zuge der Industrialisierung in anderen Gebieten Deutschlands schon früher einsetzten, erreichten zum Ende des Jahrhunderts auch das abgelegene Emsländische Bawinkel. Der 1880 auf einem Plankorther Hof eingeheiratete August Degen sollte zu einem einfallsreichen und tatkräftigen Bürger der Gemeinde Bawinkel werden. Degen gründete nicht nur den „Landwirtschaftlichen Verein Bawinkel und Umgebung“, sondern forcierte auch die landwirtschaftlichen Erträge der Bauerschaft durch die Einführung des Kunstdüngers im Emsland. Degen rief 1885 in Bawinkel die erste landwirtschaftliche Konsumgenossenschaft des Emslands ins Leben und war im gleichen Jahr beteiligt an der Entstehung der Spar- und Darlehenskasse Bawinkel, der Vorläuferin der heutige Volksbank Bawinkel.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Der Beginn des neuen Jahrhunderts brachte den Neubau der Bawinkler Pfarrkirche St. Alexander (1904/06), und die späteren Einpfarrungen der Gemeinden Bramhar, Klosterholte und Haverbeck. An der Straße nach Gersten wurde ein neuer Friedhof eingerichtet, der mit der Zeit nach vergrößert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "St. Alexander.", "content": "Die heutige, zwischen 1904 und 1906 errichtete Pfarrkirche St. Alexander, ist ein nach den Plänen des niederländischen Architekten Alfred Tepe entstandenes, neugotisches Gotteshaus. Baumeister Wilhelm Bröker aus Havixbeck bei Münster leitete die Bauarbeiten. Die mit Quadern aus Ibbenbürener Sandstein errichtete Hallenkirche erhielt ein Langhaus, dessen drei Schiffe die gleiche Höhe erreichten. Im Gegensatz zu dem mit einem Sterngewölbe versehenen Mittelschiff erhielten die Seitenschiffe und zusätzliche Seitenkapellen Kreuzrippen- und Strahlengewölbe. In den einzelnen Jochpartien befinden sich zwischen den Pfeilern des Strebewerks paarig angeordnete, hohe spitzbogige Fenster. Das Dach wurde in einer Kombination von zwei quer gerichteten Walmdächern über dem Langhaus, und einem Dach mit seitlichen Giebeln gestaltet. Das traditionell geostete Langhaus, erhielt einen westlich vorgesetzten Turm, der ebenfalls Giebelverzierungen aufwies. Seine Schallöffnungen wurden wie die Kirchenfenster paarweise angeordnet. Er erreichte mit seinem spitz auslaufenden Helm eine Höhe von 64 Meter. Die Maße des Kircheninneren betrugen in der Länge 47,5 Meter und in der Breite 21,5 Meter. Eine ihrer ersten Bewährungsproben bestand die 1904 in Betrieb gestellte Kleinbahnlinie, die zur Materialanfuhr an den Bauplatz der Kirche von der nahe gelegenen Bahntrasse ein Sondergleis erhielt.", "section_level": 3}, {"title": "Die Kleinbahn.", "content": "Vor dem Bau der 1904 realisierten Bahnstrecke der Kleinbahn Lingen–Berge–Quakenbrück hatte es eine Vielfalt an Entwürfen gegeben, die Verkehrsverhältnisse des nordöstlichen Hinterlandes der Stadt Lingen, zu verbessern. Da die dortigen zahlreichen kleinen Gemeinden alle bestrebt waren von der Trassenführung berücksichtigt zu werden, bedurfte es langer Verhandlungen bevor eine Einigkeit erzielt werden konnte. Die Lengericher favorisierten eine Strecke Lingen–Lengerich–Fürstenau und stiegen später ganz aus den Planungen aus. So kam es zu der Entstehung der Trasse einer schmalspurigen Kleinbahn von Lingen über Berge nach Quakenbrück, die Kleinbahn Lingen–Berge–Quakenbrück, die dann die Gemeinde mit dem überregionalen Eisenbahnnetz verband. Der bis 1952 bestehende Bahnanschluss hatte ein Stationsgebäude und eine Verladerampe. Da der Ort im ländlichen Raum lag wurde hier vor allem Holz und Vieh umgeschlagen. Die Schienenstrecke Lingen / Bawinkel betrug etwa zehn Kilometer und erforderte eine Fahrzeit von 35 Minuten. Ebenfalls zum Beginn des Jahrhunderts erfolgte auch der Ausbau des Straßennetzes. Die wichtigsten Straßenverbindungen wurden befestigt und weitgehend gepflastert, parallel zu ihnen verliefen in der Regel Sandwege für die Pferdefuhrwerke.", "section_level": 3}, {"title": "Verbände und Vereinigungen.", "content": "So wie sich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges der Emsländische Bauernverein (1920 bis 1933), ein christlich orientierter nordwestdeutscher Bauernverband gegründet hatte, organisierten sich auch die Heuerleute und Knechte. Sie gründeten den „Verein Christlicher Heuerleute“ (VCH), der schnell Mitglieder fand. Mit seinen politischen Forderungen bezüglich einer besseren Sozialpolitik sowie der Verurteilung der von den Bauern betriebenen Ödlandenteignungen, befand sich der Verein schnell auf Konfrontationskurs, konnte jedoch vorerst nicht viel erreichen. Erst in späterer Zeit, als sich diesem Stand alternative Arbeitsplätze boten, verschwand das Heuerwesen. Vereinzelt sind noch heute kleine, dem Verfall preisgegebene Gehöfte zu finden. In den 1930er Jahren erfolgte die Elektrifizierung Bawinkels, wobei abgelegene Weiler oder Höfe vorerst noch nicht an das Stromnetz angeschlossen waren. Im Zweiten Weltkrieg befand sich in Groß-Bawinkel/Drope ein (Feld)Flugplatz.", "section_level": 3}, {"title": "Die 1950er Jahre.", "content": "Großbawinkel war der kleinere Teil des Ortes. Die einzige öffentliche Einrichtung bestand aus der 1926 gebauten (Zwerg-)Volksschule, mit zuerst einer dann zwei Lehrkräften. In den Jahren 1971 und 1972 erfolgte die Schließung der Schulen in Groß-Bawinkel, Duisenburg, Bramhar und Klosterholte. Noch in den 1950er Jahren bis vereinzelt in die 1960er Jahre war im Emsland das Heuerlingswesen verbreitet, das mit der Industrialisierung auszulaufen begann. In der Ortschaft Bawinkel war dies der Hof Schwindeler, dem mehrere kleine Heuerhöfe angehörten. Der Hof Schwindeler war zu damaliger Zeit eines der größten Anwesen im Kirchspiel Bawinkel. Erst Ende der 50er Jahre erhielten letzte Gehöfte einen Anschluss an das öffentliche Stromnetz. Bis dahin wurden Petroleum- oder auch Carbidlampen im Haus für die Beleuchtung benutzt und die Lebensmittel wurden in (so vorhanden) kühlen Kellerräumen gelagert. Vermögende Großbauern kühlten ihre Milchproduktion mit Eisblöcken, welche mit Pferdefuhrwerken oder neuzeitlichen, aber für heutige Verhältnisse urtümlichen Traktoren, Zündung mit glimmendem Docht Handkurbel und Schwungrad zur Kompressionserzeugung, mit Anhänger aus der Stadt (Lingen, Haselünne, Meppen) herbeigeschafft wurden. Zum eigenen Verbrauch wurde die Milch teilweise entrahmt, in Spezialkannen gestampft (buttern) und so zu Butter verarbeitet. Obst und Gemüse lieferte der Garten, alles, was nicht frisch verwendet werden konnte, wurde eingekocht oder gelagert. Brot oder der Kuchen zum Feiertag wurden grundsätzlich selbst gebacken. Hausschlachtungen versorgten den Hof für das ganze Jahr. Die große Menge Fleischmaterial wurde zum größten Teil (Kühlproblematik siehe oben) zur Bevorratung hergerichtet, durch Einkochen in Gläsern und Einpökeln in Steingutgefäßen. Schinken und Würste kamen in den Rauch (Wiemen). Nach Tötung des jeweiligen Tieres (Rind oder Schwein) wurde das anfallende Blut aufgefangen, mit Getreideschrot und Gewürzen vermischt, die Masse wurde zu Kugeln geformt und ergab Wurstebrot („Wostebroot“). Die haltbaren, in Leinenbeuteln oder Papierdarm luftgetrockneten Kugeln, wurden vornehmlich im Winter als Mahlzeit zubereitet. Zu Würfeln geschnitten, mit etwas Wasser Schmalz und Grieben angebraten, war es eine deftige Köstlichkeit. Dazu wurde Schwarzbrot gereicht. Geweckt wurde im Sommer recht früh, um 4 Uhr, im Winter eine Stunde später. Wenn das Herdfeuer angezündet war, ging die Magd (oder die Mägde, je nach Größe des Hofes) in den Kuhstall melken. Der Knecht (oder Knechte) fütterte die Schweine und Pferde, zu deren Beschlagen erschien eigens ein Hufschmied. Schafe wurden selbst geschoren, die Wolle wurde mehrfach gewaschen, getrocknet, mit speziellen „Nagelkämmen“ fein gerissen, um dann mit dem Spinnrad zum Faden gesponnen zu werden. So entstanden grobe aber warme Stricksachen. Dies alles war Hand-, Winter- und vor allem Frauenarbeit, an langen Abenden bei Petroleumbeleuchtung rund um den Herd. Die Küche, oftmals ein riesiger Raum, von dem nicht selten bis zu einem Dutzend Türen abgingen, war der Mittelpunkt des Hauses. In ihr wiederum, war der Herd dominierend. Aufwendigere Herde waren mit mehreren Kochlöchern, welche in mehreren Eisenringen variabel zu jeder Topfgröße angepasst werden konnten versehen. Außerdem befand sich in ihm Bratofen, Dörrofen und ein- oder beidseitige Wasserschiffe für die Warmwassererzeugung. An Wintertagen erschien auch der Holzschuhmacher. Die Füße wurden neu vermessen, aus speziellem leichtem, abgelagerten Holzstücken wurden die Rohlinge geschnitten, ausgehöhlt und geglättet, sodann mit einer passend geflochtenen Stroheinlage versehen, und fertig waren die Schuhe (Klumpen, Holzkes) fürs nächste Jahr. Barfüßigkeit für Kinder im Sommer war Normalität. Geheizt wurde in der Regel mit Torf oder mit schon vorrätigem geschlagenem Holz. Torf wurde im Moorboden in eigenen Parzellen gestochen, zum Trocknen aufgeschichtet, später dann auf die Höfe verbracht. Spezielle Kessel, für Tierfutter im Winter wurden mit so genanntem „Buschkenholz“ beheizt. Bis auf wenige Industriegüter brauchte nichts gekauft zu werden. Wurden sonstige Käufe oder Verkäufe getätigt, beispielsweise Viehhandel (siehe Düstermühlenmarkt), kam der Abschluss per Handschlag zustande. Auch das so genannte Hamstern – in den weit entfernten Ballungsgebieten „Restdeutschlands“ hungerten zu Anfang der 50er Jahre noch viele Menschen – kam nicht ungelegen. So wurde manches Ersatzteil, etwa für die alte Singer- oder Pfaff-Nähmaschine, und war es auch nur eine fehlende Nadel oder das Nähgarn, buchstäblich für einen Apfel und ein Ei eingetauscht. Not gab es nicht, man war autark. Befestigte Straßenverbindungen zwischen den einzelnen Anwesen existierten nicht, sofern sie nicht direkt an den lediglich gepflasterten, von sogenannten „Pädges“ für die Radfahrer gesäumten Überlandstraßen lagen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sah sich die Politik gezwungen, die Beseitigung der Rückständigkeit des Emslandes endlich umfassend anzugehen. Dafür gab es drei Gründe: Die große Zahl der aus dem deutschen Osten in das Emsland strömenden Flüchtlinge, niederländische Gebietsforderungen und namhafte Erdölfunde, die seit 1942 bereits ausgebeutet wurden. Am 5. Mai 1950 beschloss der Bundestag einstimmig den Antrag zur „Erschließung der Ödländereien des Emslandes“.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Rat der Gemeinde hat 13 gewählte Mitglieder. Ihm gehören als Ergebnis der Kommunalwahl vom 11. September 2016 zwei Parteien an.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Adolf Böcker wurde im September 2016 wiedergewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Beschreibung: Der mit einem goldenen Hochkreuz auf der Spitze geschmückte goldene Sparren in Blau wird von drei goldenen Kleeblättern begleitet. Unter dem Schild der Name \"Bawinkel\" in Schwarz und Schwabacher Schrift.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Es befinden sich in Bawinkel eine Vielzahl von gewerblichen Betrieben. Die ständige Erweiterung des Gewerbegebietes beweist, dass hier ein Wirtschaftsstandort mit Zukunft entsteht. Parallel zum wirtschaftlichen Aufschwung ist die zügige Erschließung und Bebauung neuer Wohngebiete zu vermerken, die auch durch die verkehrsgünstige Anbindung der Gemeinde begründet sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Bundesstraße 213 führt direkt durch Bawinkel hindurch und führt Richtung Südwesten nach Lingen (Ems) und Richtung Nordosten nach Haselünne.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bawinkel ist eine Gemeinde im niedersächsischen Emsland nordöstlich von Lingen (Ems) und südwestlich von Haselünne. Der Ort war bis zur Gemeindereform Verwaltungssitz der Samtgemeinde Bawinkel und ist seitdem eine Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Lengerich.", "tgt_summary": null, "id": 535684} {"src_title": "Reichsarbeitsministerium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Weimarer Republik.", "content": "Im Jahr 1919 wurde das 1918 gegründete Reichsarbeitsamt in das Reichsarbeitsministerium umgewandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Kompetenzen und Aufgaben.", "content": "Eine zentrale Aufgabe des Reichsarbeitsministeriums war ab 1919 die Regelung des Arbeitsrechts. Das Ziel war anfangs die Erarbeitung eines einheitlichen Arbeitsgesetzbuches. Zu diesem Zweck wurde beim Reichsarbeitsministerium ein Arbeitsrechtsausschuss eingerichtet. Geregelt wurden aber nur Teilbereiche. Im weiteren Verlauf des Jahres 1919 und in der Folgezeit kamen weitere Aufgabenbereiche hinzu. Schließlich umfassten diese fast das gesamte Gebiet der Sozialpolitik. Dazu zählten die Sozialstatistik, das Wohnungs- und Siedlungswesen, das Versorgungswesen und wichtige Bereiche des Fürsorgewesens. Im Bereich des Fürsorgewesens gab es Überschneidungen mit dem Reichsinnenministerium. Hinzu kamen Kompetenzstreitigkeiten mit den zuständigen Stellen der Kommunen und Länder. Wegen seiner vielfältigen Aufgaben entstand einer der größten Reichsbehörden. Vor allem wegen der Versorgungsleistung für die ehemaligen Kriegsteilnehmer und die Hinterbliebenen war der Etat des Ministeriums der größte aller Ressorts. Geleitet wurde das Ministerium streng zentralistisch. Dies verstärkte noch einmal die Spannungen mit dem föderalen Anspruch der Länder.", "section_level": 2}, {"title": "Reichsversicherungsamt und Reichsarbeitsverwaltung.", "content": "Zur Entlastung der Zentralbehörde wurden verschiedene Mittelbehörden geschaffen. Neben dem bereits bestehenden Reichsversicherungsamt entstand 1920 die \"Reichsarbeitsverwaltung\". Diese hieß anfangs noch Reichsamt für Arbeitsvermittlung, wurde aber wegen der wachsenden Aufgaben 1922 umbenannt. Aufgaben der Reichsarbeitsverwaltung waren die Arbeitsmarktbeobachtung, die Arbeitsmarktlenkung, die Erwerbslosenfürsorge, die Berufsberatung sowie die Bearbeitung des Tarifvertragswesens. Seit 1922 gehörte dazu auch das Recht, Tarifverträge für verbindlich zu erklären. Mit dem Erlass des Arbeitsnachweisgesetzes wurde die Arbeitsverwaltung zudem die Zentralstelle für Arbeitsnachweise.", "section_level": 2}, {"title": "Behördengliederung.", "content": "Nach der Entlastung des Ministeriums von unmittelbaren Verwaltungsaufgaben durch die Schaffung von Mittelbehörden wurde das Reichsarbeitsministerium selbst in mehrere Abteilungen untergliedert. Deren Bezeichnungen und Aufgaben änderten sich dabei teilweise im Zeitverlauf. An ihrer Spitze stand jeweils ein Ministerialdirektor. Im Jahr 1923 war im Reichsarbeitsministerium die Herausbildung der Struktur einer zentralen Reichsbehörde für das Sozialwesen weitgehend abgeschlossen. Im Rahmen der Reichsverwaltung hatte diese neben dem Reichsfinanzministerium eine besonders starke Stellung und hatte wie sonst kaum eine andere Reichsbehörde mittelbaren und unmittelbaren Einfluss auf zahlreiche Lebensbereiche.", "section_level": 2}, {"title": "Zentrale Regelungen.", "content": "In den 1920er Jahren wurden wichtige Grundlagen der Sozialpolitik gelegt:", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten veränderte sich die Rolle des Ministeriums. Zwei wichtigen Gegenständen des Ministeriums – Arbeitspolitik und Sozialpolitik – maßen auch die Nationalsozialisten große Bedeutung zu. Auch in diesen Politikfeldern wollte man nach Möglichkeit die nationalsozialistischen „Volksgemeinschaftsideen“ realisieren. Zudem rückte die Mobilisierung des Arbeitsmarktes in den Mittelpunkt, zunächst für die „Arbeitsschlachten“, mit denen die Massenarbeitslosigkeit abgebaut werden sollte. Ab 1936 suchten Arbeitsverwaltungen Arbeitskräfte, die für die militärische Aufrüstung des Regimes eingesetzt wurden. Disziplinierung und Dirigismus kamen durch die Einführung von Arbeitsbüchern hinzu – Gewerkschaften und Betriebsräte waren bereits wenige Wochen nach der „Machtergreifung“ abgeschafft worden. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wirkte das Reichsarbeitsministerium unter Leitung des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz maßgeblich an der Rekrutierung von Zwangsarbeitern aus den besetzten Gebieten mit, in denen darüber hinaus neue Verwaltungsstrukturen im Arbeits- und Sozialbereich etabliert werden sollten. Als Nachfolger des Reichsarbeitsministeriums entstand 1949 in der Bundesrepublik Deutschland das Bundesministerium für Arbeit, während es in der DDR nur von 1949 bis 1958 ein Arbeitsministerium gab. Die Rolle des Reichsarbeitsministeriums zwischen 1933 und 1945 galt bis vor Kurzem als noch weitgehend unerforscht. Im April 2013 berief Ursula von der Leyen, damals Bundesministerin für Arbeit und Soziales, eine internationale Kommission von Historikerinnen und Historikern, die bis 2018 die Geschichte des Ministeriums und seine Einbettung in die nationalsozialistische Herrschaftspraxis erforschen sollte. Am 27. Juni 2017 übergab die Historikerkommission auf einer Pressekonferenz einen „Syntheseband“ zur Geschichte des Reichsarbeitsministeriums im Nationalsozialismus an Ministerin Andrea Nahles.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Reichsarbeitsministerium war während der Weimarer Republik und zur Zeit des Nationalsozialismus zuständig für die Regelung des Arbeitsrechts und der Sozialpolitik im Deutschen Reich. Eine wichtige untergeordnete Mittelbehörde war die \"Reichsarbeitsverwaltung\".", "tgt_summary": null, "id": 1904237} {"src_title": "Carl Froelich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konstrukteur und Kameramann.", "content": "Ab 1903 war Froelich Mitarbeiter von Oskar Messter, einem der Vorreiter des deutschen Kinos, bei dem er zunächst in der Konstruktionsabteilung für kinematographische Geräte tätig war. Als Kameramann für Messters Wochenschau dreht er unter anderem die Folgen eines Zugunglücks der Berliner Hochbahn am 28. September 1908, eine der größten Verkehrskatastrophen der damaligen Zeit. Während des Ersten Weltkrieges wurde er als Kriegsberichterstatter eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Filmregisseur und -produzent.", "content": "Zwischen 1912 und 1951 drehte er 77 Filme. 1913 gab Froelich mit \"Richard Wagner\" sein Regie-Debüt. 1920 gründete er die Froelich-Film GmbH. Es entstanden zahlreiche Stummfilme, so die \"Kabale und Liebe\"-Adaption \"Luise Millerin\" (1921) und \"Mutter und Kind\" (1924). Er drehte häufig mit Henny Porten, mit der er zwischen 1926 und 1929 auch eine gemeinsame Produktionsfirma besaß. 1929 drehte Froelich den ersten deutschen Tonfilm: \"Die Nacht gehört uns\". 1930 übernahm Froelich zwei Glashäuser in Berlin-Tempelhof, die schon zu Stummfilmzeiten als Atelier gedient hatten, und ließ sie zu Tonfilmstudios umbauen. In seinem Atelier produzierte er zahlreiche Filme, darunter mit Rolf Hansens Kurzfilm \"Das Schönheitsfleckchen\" (1936) den ersten deutschen Spielfilm in Farbe. 1931 betreute er als „künstlerischer Oberleiter“ Leontine Sagans Internatsfilm Mädchen in Uniform. 1933 gehörte Froelich zu den anerkannten Filmkünstlern und produzierte mit beliebten Stars der Zeit erfolgreiche Filme, unter anderem mit Hans Albers, Heinz Rühmann, Ingrid Bergman und Zarah Leander. 1943 drehte er mit dem Filmzweiteiler \"Familie Buchholz\" und \"Neigungsehe\" noch einmal eine aufwändige Großproduktion (Spieldauer insgesamt: über drei Stunden). Hier kam es nach über drei Jahrzehnten zur letzten Zusammenarbeit Froelichs mit seinem einstigen Hausstar Porten.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturpolitiker.", "content": "1933 trat Froelich in die NSDAP ein und übernahm die Leitung des Gesamtverbandes der Filmherstellung und Filmverwertung. 1937 wurde er zum Professor und 1939 zum Präsidenten der Reichsfilmkammer ernannt und behielt dieses Amt bis zum Kriegsende 1945. Die Reichsfilmkammer war eine Untergliederung der Reichskulturkammer, die als nationalsozialistische Berufsorganisation den Zugang zu allen künstlerischen Berufen regelte. Carl Froelich lebte in seiner Zeit als Präsident der Reichsfilmkammer in der Berliner Villa in der Thielallee 36 in Dahlem. Der private Filmvorführraum wird heute als Kino unter dem Namen Capitol Dahlem geführt. Im Jahre 1941 wurde Froelich Ehrenmitglied der \"Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft\" (DKG), einer Vorläuferin der heutigen Fernseh- und Kinotechnischen Gesellschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Nach Kriegsende.", "content": "Nach Kriegsende wurde Froelich inhaftiert und 1948 entnazifiziert. Er konnte, obwohl er nach Veit Harlan mit zehn Filmen die zweitmeiste Anzahl der vom Kontrollrat verbotenen Filmen gedreht hatte, vor seinem Tod noch die Filme \"Drei Mädchen spinnen\" (1950) und \"Stips\" (1951) produzieren. Sein Atelier war im Krieg schwer beschädigt worden und wurde nicht mehr in Betrieb genommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Carl August Hugo Froelich (* 5. September 1875 in Berlin; † 12. Februar 1953 ebenda) war ein Regisseur, Kameramann, Produzent und ein Pionier des deutschen Films.", "tgt_summary": null, "id": 514903} {"src_title": "Hans Thoma", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Hans Thoma stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater Franz Joseph Thoma (1794–1855) war ein gelernter Müller und arbeitete als Holzarbeiter im Schwarzwald. Seine Mutter Rosa Thoma (1804–1897), geborene Mayer, stammte aus einer Kunsthandwerkerfamilie. Ihr Großvater stammte aus Menzenschwand und war ein Bruder des Großvaters von Franz Xaver und Hermann Winterhalter. Die begonnenen Lehren, zuerst als Lithograph und Anstreicher in Basel, dann als Uhrenschildmaler in Furtwangen, brach er ab. Er betrieb autodidaktische Mal- und Zeichenstudien bevor er 1859 von der Großherzoglichen Kunstschule in Karlsruhe aufgenommen wurde, wo er u. a. Schüler von Johann Wilhelm Schirmer und Ludwig Des Coudres war. 1866 beendete Thoma sein Studium.", "section_level": 2}, {"title": "Wanderjahre.", "content": "Nach Aufenthalten in Basel und Düsseldorf (1867–1868) ging er zusammen mit Otto Scholderer 1868 nach Paris, wo ihn besonders die Werke Gustave Courbets und der Schule von Barbizon beeindruckten. Thoma ging schließlich nach München, die damalige Kunsthauptstadt Deutschlands. Er lebte dort von 1870 bis 1876. 1874 reiste er erstmals nach Italien. 1877 heiratete Thoma die Blumen- und Stilllebenmalerin Cella Berteneder. Eine zweite Italienreise folgte 1880, nachdem er 1879 England bereist hatte und dort 1884 im Art Club Liverpool ausstellen sollte. Er war mit Arnold Böcklin befreundet und stand dem Leibl-Kreis nahe.", "section_level": 2}, {"title": "Frankfurt und Kronberg.", "content": "Seit 1878 lebte Thoma im Frankfurter Westend, Haus an Haus mit dem Malerfreund Wilhelm Steinhausen, und in gemeinsamem Haushalt mit seiner Ehefrau, seiner Schwester Agathe und mit Ella, der 1878 adoptierten Nichte seiner Frau. Dort traf er unter anderem auf den in der Nachbarschaft (Mendelssohnstraße 69) lebenden SDAP-Politiker, Ex-Internatsdirektor und Privatgelehrten Samuel Spier und seine Frau, die Schriftstellerin und Kunstkritikerin Anna Spier. Die Spiers wie auch andere Bekannte Steinhausens unterstützten Thoma mit Aufträgen. Anna Spier schrieb Artikel und ein Porträt in Buchform über ihn; Thoma schuf für sie ein Exlibris und malte ein Porträt, das sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befindet. Von 1886 bis 1899 lebte er in der Frankfurter Wolfsgangstraße 150 und von 1896 bis 1898 zugleich auch in Oberursel in der Taunusstraße 20 (heute Altkönigstr. 20). Inschriften an beiden Häusern weisen darauf hin. Während dieser Zeit entstand auch der Fries mit mythologischen Szenen im \"Palais Pringsheim\" in München. Zeitweise beherbergte er den Schriftsteller Julius Langbehn. Der Erbauer des Wohnhauses der Thomas, Simon Ravenstein, unterstützte Thoma mit zahlreichen Aufträgen, deren erster 1882 die Ausmalung des Hauses des Architekten selbst war. Thoma stand den Malern der Kronberger Malerkolonie nahe. 1899 bezog die vierköpfige Familie in Kronberg im Taunus eine Wohnung mit Atelier neben dem Friedrichshof, was Thoma als sichtbaren Ausdruck der lang ersehnten Anerkennung als Maler empfand.", "section_level": 2}, {"title": "Karlsruhe.", "content": "1899 wurde Hans Thoma zum Professor an der Großherzoglichen Kunstschule in Karlsruhe und zum Direktor der Kunsthalle Karlsruhe ernannt. Dieses Amt übte er bis 1920 aus. In der Kunsthalle stattete er die \"Thoma-Kapelle\" aus, die noch heute dort zu besichtigen ist; zu seinem 70. Geburtstag eröffnete ein Anbau mit \"Thoma-Museum\". Die Karlsruher Zeit wurde überschattet durch den Tod seiner Frau Cella 1901, der Thoma jahrelang depressiv stimmte. Thoma wohnte nunmehr mit seiner Schwester in Karlsruhe. Seit seiner Ausstellung im Münchner Kunstverein 1890 wurde er allgemein in Deutschland anerkannt. Thoma gehörte bis um etwa 1910 zu den angesehensten Malern Deutschlands. \"Meyers Großes Konversations-Lexikon\" hielt 1909 fest, er sei „einer der Lieblingsmaler des deutschen Volkes geworden“, eine Bezeichnung, die 2013 vom Frankfurter Städel-Museum mit der Ausstellung \"Hans Thoma. „Lieblingsmaler des deutschen Volkes“\" aufgegriffen wurde. Von 1905 bis 1918 war Thoma vom Großherzog ernanntes Mitglied der Ersten Kammer des Badischen Landtags. Im Oktober 1914 gehörte er zu den Unterzeichnern des \"Manifestes der 93\", dessen Text zu Beginn des Ersten Weltkrieges den deutschen Militarismus zu verteidigen versuchte und bestritt, dass Kriegsgräuel in Belgien stattgefunden hatten. 1919 organisierten Ernst Oppler und Lovis Corinth eine Geburtstagsfeier anlässlich seines 80.", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerische Entwicklung und Bedeutung.", "content": "Thomas Frühwerke sind von einem lyrischen Pantheismus geprägt. In seiner Münchner Zeit malte er vor allem Landschaften. In Frankfurt standen Arbeiten mit erzählerischem oder allegorischem Inhalt im Mittelpunkt seines Schaffens. Im Alter arbeitete er intensiv an seiner „Thoma-Kapelle“, die er mit Szenen aus dem Leben und Wirken Jesu Christi ausschmückte. Als seine besten und authentischsten Werke gelten noch heute seine Landschaften (Schwarzwald, Oberrheinebene und Taunus) und die Porträts seiner Freunde und Angehörigen wie auch seine Selbstporträts. Weniger überzeugen können heute oft grotesk überzeichnete, realistische, mythologisch-religiöse Darstellungen, die stark von Arnold Böcklin beeinflusst waren. Er gehörte zur bevorzugten Auswahl zeitgenössischer Künstler, die das \"Komité zur Beschaffung und Bewertung von Stollwerckbildern\" dem Kölner Schokoladeproduzent Ludwig Stollwerck zur Beauftragung für Entwürfe vorschlug. Der Kunsthistoriker Henry Thode stilisierte Thomas Werk zu einer Verkörperung nationaler Identität, womit der Vereinnahmung durch die nationalsozialistische Kunstkritik der Boden bereitet wurde. Der Artikel Kampfbund für deutsche Kultur gibt diesbezüglich einen Hinweis, wie völkisch gesinnte Kreise die Hans-Thoma-Schule in Karlsruhe zu einem Zentrum deutschtümelnder Strömungen (Antisemitismus, Antikapitalismus und Heimatkunst) entwickelten. Zu Thomas Schülern zählte unter anderem der spätere Leiter der Keramikfachschule Landshut Hermann Haas. Biografische und künstlerische Parallelen zu Thoma finden sich bei dem etwas jüngeren Frankfurter Künstler Johann Georg Mohr.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptwerke.", "content": "Die wichtigsten Thoma-Sammlungen besitzen das Städelsche Kunstinstitut in Frankfurt und die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Thoma (* 2. Oktober 1839 in Oberlehen, Bernau im Schwarzwald, heute Landkreis Waldshut; † 7. November 1924 in Karlsruhe) war ein deutscher Maler und Grafiker.", "tgt_summary": null, "id": 168288} {"src_title": "Kölln-Reisiek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Anfangs bestand der Ort aus landwirtschaftlichen Betrieben, später kamen Baumschulen und kleinere Gewerbebetriebe hinzu. Entlang der Köllner Chaussee entstanden schon früh Wohnhäuser, deren Besitzer in Elmshorn arbeiteten. Auch heute arbeiten die meisten Kölln-Reisieker außerhalb des Ortes beispielsweise in Elmshorn oder Hamburg. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe und der Baumschulen hat in den letzten Jahrzehnten in dem Maße abgenommen, in dem sich die Wohnbebauung ausgedehnt hat. Gerade in jüngster Zeit hat sich die Anzahl der Gewerbebetriebe wieder vergrößert, da im Süden der Gemeinde an der Autobahnzufahrt ein Gewerbegebiet entstanden ist.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindevertretung.", "content": "Ergebnis der Kommunalwahl vom 6. Mai 2018", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: „In Grün vor einem goldenen Wellenbalken im Schildfuß ein silberner Fischreiher mit angehobenem linken Ständer, einen goldenen Fisch im Schnabel haltend; im linken Obereck ein goldenes Eichenblatt.“", "section_level": 2}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Der \"Freundeskreis Kölln-Reisiek\" pflegt eine enge Freundschaft zur Gemeinde Ērgļi (Lettland) und Umgebung.", "section_level": 2}, {"title": "Namensherkunft.", "content": "Der Name Kölln-Reisiek besteht erst seit dem 20. Jahrhundert. Wenn man in der Geschichte zurückschaut, findet man belegt, dass es seit dem 16. Jahrhundert die Gemeinde damals noch unter dem Namen Colling gibt. Über die Jahrhunderte entwickelte es sich zu Cölln, ehe im 19. Jahrhundert der zweite Teil Reisiek hinzukam. Der Ortsnamenforscher Laur geht davon aus, dass Kölln vom mittelniederdeutschen Wort \"Kolle\" (Spitze einer Pflanze) abgeleitet wurde. Reisiek ist nicht ganz einfach nachzuvollziehen, kommt aber wohl von dem altdänischen \"Rei\" wie Fischplatz, und \"Siek\" ist eine altgermanische Bedeutung für „sumpfige Niederung an einem Fluss“. Die Bedeutungen werden auch durch das Wappen mit dem abgebildeten Reiher bestätigt. Diese Vögel hatten in den letzten Jahrhunderten in Kölln-Reisiek ihre Brutstellen. So ist die Gemeinde nach der Naturbegebenheit und der Tierwelt benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Kölln-Reisiek wird seit 2008 von der Pinneberger Verkehrsgesellschaft bedient und verbindet die Gemeinde mit Elmshorn. Seit der Umstellung der HVV Buslinien auf vierstellige Nummern, verbindet die Linie 6500 Kölln-Reisiek mit der Nachbarstadt Elmshorn. Die eingesetzten Busse gehören der Firma \"Die Linie GmbH\".", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "In der Gemeinde gibt es die Grundschule Kölln-Reisiek. Ab dem Schuljahr 2019/20 wird die Grundschule durchgängig zweizügig sein. Derzeit wird die Grundschule erweitert und zum Generationsübergreifenden Bildungszentrum umgebaut. Alle weiterführenden Schulen befinden sich in Elmshorn. Seit dem Jahr 2014 besitzt auch Kölln-Reisiek einen eigenen Kindergarten. Er befindet sich direkt neben der GS Kölln-Reisiek und kann bis zu 65 Kinder aufnehmen. Der Kindergarten ist einer der ersten \"Zukunftskindergärten\" Deutschlands.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "In Kölln-Reisiek gibt es einen Tennisverein mit mehreren Plätzen und einen vom DFB im Zuge der Aktion \"Bolzplätze für Deutschland\" gesponserten Kleinfeld-Fußballplatz. Ein weiterer Platz befindet sich bei der Kölln-Reisieker Mehrzweckhalle. In der Halle spielt die SG Kölln-Reisiek u. a. Tischtennis und Floorball. An der Mehrzweckhalle befindet sich außerdem ein Vereinsheim und eine Gaststätte. Eine weitere Sporthalle befindet sich an der Grundschule, wo hauptsächlich der Schulsport ausgeführt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Kölln-Reisiek ist in den letzten Jahren stark gewachsen. So entstanden seit 2006 zwei große Neubaugebiete. Seit 1969 befindet sich der, aus Platzgründen ausgelagerte, Friedhof Elmshorns in Kölln-Reisiek. Er umfasst eine Gesamtfläche von 12,5 Hektar. Kölln-Reisiek unterstützt die Freifunk Community Pinneberg beim Aufbau eines freien WLANs.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Der FDP-Politiker und ehemalige Oberbürgermeister von Bremerhaven Manfred Richter wurde 1948 in Kölln-Reisiek geboren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kölln-Reisiek ist eine Gemeinde im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein. Sie liegt nordwestlich von Hamburg und grenzt direkt an die Stadt Elmshorn. Der Ort liegt westlich der Bundesautobahn 23 und südlich der Krückau und besteht aus den Ortsteilen Reisiek und Kölln.", "tgt_summary": null, "id": 1070487} {"src_title": "Kapellendorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Kapellendorf befindet sich östlich von Weimar und südlich angrenzend an die Kreisstadt Apolda am Südostrand des Thüringer Beckens im Ackerbaugebiet um Mellingen und Apolda. Sowohl die Bundesstraße 7 als auch die B 87 sind gut über die Kreisstraße 101 erreichbar.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort \"Capelladorf\" wird bereits 833 in den Schenkungsurkunden des Klosters Fulda erwähnt. Der Schenker war ein Graf Asis – nicht 875 ein Graf Hessi, wie häufig noch unrichtig behauptet wird –, ein außerordentlich mächtiger Mann in Thüringen, der sowohl eine vom König verliehene Grafschaft innehatte als auch über umfangreichen Eigenbesitz wie in Kapellendorf frei verfügen konnte. Den Fuldaer Totenannalen zufolge, in denen sein Name an prominenter Stelle eingetragen ist, starb Asis 837. Aus der historischen Überlieferung kann geschlossen werden, dass in Kapellendorf eine Kirche bestand, die möglicherweise bereits von den Vorfahren des Grafen Asis und seiner Brüder gegründet worden war, nicht aber, dass diese Familie auch selbst im Ort ansässig war – wie es die ältere Forschung stets annahm. Die Familie verfügte neben umfangreichem Besitz im Raum Weimar und Erfurt auch über Güter in Südthüringen und Franken, im Raum um Hildburghausen und Gotha. Während des preußisch-französischen Krieges 1806/1807 wurde das Gelände östlich von Kapellendorf am 14. Oktober 1806 zum Schauplatz des letzten Teilgefechts der Schlacht bei Jena und Auerstedt, in der Kaiser Napoléon I. die preußischen Streitkräfte des Königs Friedrich Wilhelm III. vernichtend schlug. 1923 war Karl Graischen Pächter der Domäne mit 109 Hektar Wirtschaftsfläche.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wasserburg.", "content": "Die wichtigste und auch überregional bekannte Sehenswürdigkeit Kapellendorfs ist die Wasserburg, die 1806 Sitz eines Teiles des preußischen Hauptquartiers vor und während der Schlacht von Jena und Auerstedt war.", "section_level": 2}, {"title": "Kirche und Kloster.", "content": "Kapellendorf verfügt über eine der ältesten bekannten Kirchen Thüringens. Eine erste Kirche – möglicherweise von Fuldaer Mönchen erbaut – hat an dieser Stelle bereits in der Zeit um 800 bestanden, nach ihr wurde der Ort benannt. Schon in früher Zeit kam die Kirche durch Schenkung an das Reichskloster Fulda. Im 12. Jahrhundert war die Pfarrkirche Lehensbesitz der Burggrafen von Kirchberg, die hier im Jahre 1235 mit Erlaubnis des Fuldaer Fürstabtes Konrad von Malkes (1221–1246) ein Zisterzienserinnenkloster gründeten. Seit 1527, nach Aufhebung des Klosters im Zuge der Reformation und Zerstörungen im Bauernkrieg, dient das Kapellendorfer Gotteshaus wieder allein als Gemeindepfarrkirche. Zahlreiche erhaltene Grabdenkmäler im Inneren zeugen von ihrer großen Bedeutung als Begräbnis- und Gedächtnisort in Spätmittelalter und früher Neuzeit. Zwischen 1977 und 1988 wurde die gesamte Kirche im Inneren einer weitgehenden Rekonstruktion und Umgestaltung unterzogen. Anbauten und Vermauerungen aus dem 16. Jh. an der Südseite wurden beseitigt und die Arkaden zu einem früher bestehenden Seitenschiff geöffnet und durch Fenster verglast. Alle Emporen bis auf die Orgelempore wurden entfernt, ebenso ein Kanzelaltar aus dem 18. Jahrhundert. Der gut erhaltene Kanzelkorb aus dem 16. Jahrhundert dient heute als Lesepult. Im Chorraum wurden Wandnischen freigelegt, die durch den Künstler Eberhard Heiland ausgemalt wurden: mit einem Taufbild (\"Philippus tauft den Kämmerer\"), einem Abendmahlsbild (\"Abendessen in Emmaus\") und einem Totengedenken (\"Christus der Weltenrichter\"). Die gesamte Ausmalung und Ausgestaltung stand unter der Leitung des Weimarer Malers Horst Jährling. Heute gehört die Kirche zum Evangelisch-Lutherischen Kirchspiel Kapellendorf mit seinen acht Gemeinden und acht Kirchen.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegerdenkmal.", "content": "Am 13. Oktober 1907 wurde auf dem Sperlingsberg ein 12 m hoher Turm als Kriegerdenkmal für die im Jahre 1806 bei dem Gefecht am Sperlingsberg Gefallenen eingeweiht. Der Turm entstand nach einem Entwurf des Architekten Max Ehrhardt (Apolda), der wohl den preisgekrönten Bismarckturm-Typenentwurf „Götterdämmerung“ von Wilhelm Kreis zum Vorbild nahm. Der Turm hat eine Höhe von 12 m und einen Grundriss von 5,5 m × 5,5 m. Die letzte Sanierung des Turms wurde im Jahre 1986 durchgeführt. Eine Gedenktafel am Turm erinnert an den gescheiterten Angriff des preußischen Generals Ernst von Rüchel in der Schlacht bei Jena am 14. Oktober 1806.", "section_level": 2}, {"title": "Thomas-Müntzer-Standbild.", "content": "Am 24. Juni 1989 wurde das Standbild des Theologen und Anführers im Deutschen Bauernkrieg Thomas Müntzer auf dem Platz vor der Kirche und dem Evangelischen Gemeindezentrum enthüllt, das von 1975 bis 1997 den Namen Thomas Müntzers trug. Es ist eine Auftragsarbeit des Weimarer Keramikers und Malers Eberhard Heiland, der auch die Wandnischen in der Bartholomäus-Kirche ausmalte. Auf dem Sockel der aus gebranntem Ton hergestellten Ideenplastik stehen die Worte, mit denen Müntzer einige seiner Briefe unterschrieben hat: „Thomas Müntzer – ein williger Botenläufer Gottes“. Die Einweihungsansprache hielt der nach seiner Amtsenthebung durch ein Disziplinargericht der EKD 1997 suspendierte Ortspfarrer Peter Franz. Nach 1997 schloss die Evangelisch-lutherische Kirche in Thüringen das Gemeindezentrum.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kapellendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Weimarer Land und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Mellingen. Sie liegt etwa zwölf Kilometer östlich von Weimar.", "tgt_summary": null, "id": 109375} {"src_title": "Achberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Achberg besteht aus den Pfarrdörfern Esseratsweiler und Siberatsweiler sowie den Weilern Doberatsweiler, Pechtensweiler, Gunderatweiler, Liebenweiler, Baind, Bahlings, Isigatweiler, Regnitz und Duznau. Dazu kommen die Wohnplätze Buflings, Englitz, Siggenreute, Storeute, Frauenreute und Rankenbühl. Ein weiterer Wohnplatz ist Achberg, bestehend aus dem Schloss mit Amtshaus und Domäne. Esseratsweiler und Siberatsweiler und die zu ihnen gehörenden Gebiete gehören als ehemalige Teile Hohenzollerns kirchenrechtlich zum Erzbistum Freiburg, werden aber seit 2007 seelsorgerisch vom Bistum Rottenburg-Stuttgart betreut.", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Innerhalb des Gemeindegebiets sind derzeit die drei Naturschutzgebiete „Argen“, „Hermannsberger Weiher“ und „Regnitzer Weiher“ sowie das Landschaftsschutzgebiet „Achberg“ ausgewiesen. (Stand: 1. Februar 2011)", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als erster Ortsteil wird Pechtensweiler 839 urkundlich erwähnt. Achberg wird erstmals 1194 in Urkunden genannt. Die Herren von Achberg waren 1197 und 1239 Vasallen der Grafen von Veringen. Den Herren von Achberg folgten die Truchsessen von Waldburg (1235–1335) und die Herren von Molpertshaus (1335–1352). Ab 1352 war die Herrschaft österreichisches Lehen, 1366–1392 war der Ort im Besitz der Familie Öder. 1412 folgten die Grafen von Königsegg, 1530 die Freiherrn von Syrgenstein. 1691 wurde Achberg von Josef Franz Ferdinand von Syrgenstein an den Deutschen Orden verkauft. Bis 1805 unterstand es der Landkomturei Altshausen der Deutschordensballei Schwaben-Elsass-Burgund. Im Zuge der Säkularisation nahm Bayern im Dezember 1805 die Herrschaft Achberg in Besitz, aber durch den Rheinbundvertrag 1806 wurden Schloss und Herrschaft dem Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen zugesprochen. Als das Fürstentum 1850 an Preußen fiel, wurde Achberg als südlichster Teil der Hohenzollernschen Lande somit zum südlichsten Teil Preußens. Im Deutschen Krieg wurde Achberg 1866 kurzzeitig von bayerischen Truppen besetzt. Von 1806 bis 1854 war das Obervogteiamt Achberg, deckungsgleich mit dem Gemeindegebiet, ein eigenes hohenzollerisches Oberamt. Es gehörte anschließend zum Oberamt Sigmaringen, aus dem 1925 der Landkreis Sigmaringen wurde. Am 1. Januar 1969 wurde Achberg im Zuge der Kreis- und Gemeindereform dem Landkreis Wangen zugesprochen und kam mit diesem am 1. Januar 1973 zum Landkreis Ravensburg.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister ist Johannes Aschauer (parteilos). Er wurde im April 2013 zum zweiten Mal wiedergewählt; Aschauer kam bei einer Wahlbeteiligung von 72,97 % auf 71,62 Prozent der gültigen Stimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Die Gemeinderatswahl vom 25. Mai 2014 brachte folgendes Ergebnis: Die Wahlbeteiligung lag bei 61,95 % und war damit um 2,62 Prozentpunkte höher als bei der Kommunalwahl 2009. Dem Gemeinderat gehören unverändert sieben Männer und drei Frauen an.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Wappenbeschreibung: \"In Silber über einem mit einer silbernen Wellenleiste belegten grünen Dreiberg ein schwarzes Kreuz mit Tatzenenden\". Das Wappen und die Flaggenfarben Schwarz-Weiß wurden der Gemeinde am 7. Oktober 1968 verliehen. Das schwarze Deutschordenskreuz erinnert an die Zugehörigkeit zum Deutschen Orden, Berg und Wellenleiste machen das Wappen „redend“ (Berg an der Ach). Bis 1968 führte die Gemeinde ein Wappen, das in Gold über einem grünen Achtberg einen achtstrahligen schwarzen Stern zeigte. Mit diesem ungewöhnlichen Wappen wurde der Gemeindename volksetymologisch fälschlich als „Achtberg“ gedeutet. Der Stern hatte wohl keine weitere Bedeutung und diente ausschließlich dekorativen Zwecken.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturdenkmäler.", "content": "Das Schloss Achberg ist heute im Besitz des Landkreises Ravensburg und wird für Ausstellungen aus der reichhaltigen Kunstsammlung des Kreises sowie für Sonderausstellungen und Konzerte genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gemeinde Achberg liegt im Argental an der baden-württembergisch-bayerischen Grenze im Süden des Landkreises Ravensburg. Der Gemeindename geht auf das Schloss Achberg zurück. Mit der Stadt Wangen im Allgäu und der Gemeinde Amtzell besteht eine Verwaltungsgemeinschaft.", "tgt_summary": null, "id": 2225422} {"src_title": "Lehe (Dithmarschen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Lehe ist die nördlichste Gemeinde im Kreis Dithmarschen. Die nächsten größeren Ortschaften sind die Kreisstädte Heide (ca. 22 km) und Husum (ca. 21 km; Kreisstadt des nördlich angrenzenden Kreises Nordfriesland).", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn im Westen beginnend die Gemeinden Oldenswort, Witzwort und Koldenbüttel (alle im Kreis Nordfriesland) sowie Sankt Annen, Lunden und Groven (alle im Kreis Dithmarschen).", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf \"Lae\" wird schon 1231 in König Waldemars Erdbuch erwähnt. Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Lunden aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden/Landgemeinden, so auch Lehe. Am 1. Juli 1936 wurden die ebenfalls 1934 gebildeten Gemeinden Dahrenwurth und Preil eingegliedert. Weitere Ortsteile sind Lundenerkoog und Leherfeld.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindevertretung.", "content": "Seit der Kommunalwahl 2013 hat die Wählergemeinschaft WGL sieben Sitze und die SPD vier Sitze in der Gemeindevertretung.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen wurde am 24. August 1965 genehmigt. Blasonierung: „Über blauem, durch Wellenschnitt abgeteiltem Schildfuß gespalten von Gold und Rot. Rechts am Spalt ein rotbewehrter, schwarzer halber Adler, links am Spalt eine goldene halbe Lilie.“ Die Gemeinde Lehe führt in ihrem Wappen mit Adler und Lilie als zentralen Figuren die Zeichen des Dithmarscher Geschlechts der Wurtmannen. Das Dorf „Lae“ wird schon 1231 in König Waldemars Erdbuch erwähnt. Die Lage an der Eider, durch den blauen Schildfuß dargestellt, machte den Ort strategisch bedeutsam. Seit alters her waren in Lehe die bekannten Familien Swyn und Nanne ansässig. Sie gehörten als „Kluften“ dem mächtigen und angesehenen Geschlecht der Wurtmannen an, dessen Wappen mit dem halben Adler und der halben Lilie im heutigen Gemeindewappen zitiert wird. Zum Gedenken an Peter Swyn aus Lehe (1480–1537), den bedeutendsten Staatsmann der Bauernrepublik Dithmarschen, und an seinen Enkel Markus Swyn, den ersten herzoglichen Landvogt Norderdithmarschens, wurde das Wappen der Wurtmannen in das Gemeindewappen aufgenommen, dabei allerdings die Lilie golden statt silbern tingiert. Das Wappen wurde von dem Brunsbütteler Heraldiker Willy „Horsa“ Lippert gestaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Flagge.", "content": "Die Flagge wurde am 8. Februar 1988 genehmigt. Auf senkrecht geteiltem, vorn roten, hinten weißen Flaggentuch das Gemeindewappen in flaggengerechter Tingierung.", "section_level": 2}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Lehe ist die nördlichste Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Die Gemeinde ist räumlich, wirtschaftlich und historisch mit der Nachbargemeinde Lunden verbunden.", "tgt_summary": null, "id": 2442496} {"src_title": "Chronos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mythologie.", "content": "Chronos entstammt den Mythen der Orphiker, einer antiken religiösen Strömung in Griechenland, Süditalien und der Schwarzmeerküste (ca. ab dem 6./5. Jahrhundert v. Chr.). Demnach sei er selbst aus dem dunklen Chaos entstanden und erzeugte als Schöpfergott aus dem Aither das silberne Welten-Ei. Aus diesem wiederum entstand der von den Orphikern besonders verehrte Lichtgott Phanes, der mit Helios, aber auch mit Eros und Dionysos identifiziert wurde. In der spekulativen Dichtung der Orphiker spielt Chronos eine wichtige Rolle, aber einen Chronos-Kult hat es in der Antike nie gegeben. Es gab auch keine feste Ikonographie und keine Chronos-Darstellungen in der archaischen und der klassischen griechischen Kunst. Die älteste bekannte Darstellung befindet sich auf einem Relief aus hellenistischer Zeit. Dort erscheint Chronos als bartlose Gestalt mit großen Flügeln. Chronos war die Personifikation einer abstrakten Vorstellung und kein Bestandteil der griechischen Volksreligion. Dasselbe gilt für Phanes, der ebenfalls keinen volkstümlichen Kult hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung in der Kunst.", "content": "Etwa seit der Mitte des 14. Jahrhunderts wird Chronos in der bildenden Kunst als bärtiger Greis mit Sichel und Stundenglas dargestellt (erst zu dieser Zeit gibt es Stundengläser); so beispielsweise auf dem Ölgemälde \"Das Rad des Schicksals\" von Walter Crane. Im Barock tritt oft eine weibliche Figur neben ihn, das \"klagende Weib\" oder die \"Trauernde\", wie beispielsweise beim Denkmal \"Chronos und die Trauernde\" auf dem Kirchhof der Friedenskirche in Radebeul-Kötzschenbroda.", "section_level": 1}, {"title": "Chronos und Kronos.", "content": "Manche antike Quellen setzen Chronos mit Kronos gleich, dem Vater des Zeus. Dabei handelt es sich um eine Volksetymologie, die beiden Götter hatten ursprünglich nichts miteinander zu tun. Der Kronos-Mythos stammt wahrscheinlich aus einer protogriechischen, vorarchaischen Tradition (spätes 3. Jahrtausend v. Chr. bis 8. Jahrhundert v. Chr.).", "section_level": 1}], "src_summary": "Chronos ( \"Zeit\") ist in der griechischen Mythologie die Personifizierung der Zeit. Er wird teilweise mit dem Titanen Kronos identifiziert. Er versinnbildlicht den Ablauf der Zeit und auch die Lebenszeit.", "tgt_summary": null, "id": 1569202} {"src_title": "Die Stadt der Träumenden Bücher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster Teil: Danzelots Vermächtnis.", "content": "Von seinem im Sterben liegenden „Dichtpaten“ Danzelot von Silbendrechsler erhält der angehende Dichter Hildegunst von Mythenmetz einen genialen literarischen Text mitsamt dem Auftrag, dessen unbekannten Autor ausfindig zu machen. Zu diesem Zweck solle sich der junge Lindwurm nach Buchhaim, in die Stadt der träumenden Bücher, aufmachen. In Buchhaim angekommen, erfährt Mythenmetz, dass sich unter der Stadt labyrinthische Katakomben voller vergessener Bibliotheken befinden, die die Grundlage für Buchhaims Reichtum sind. In den Katakomben liefern sich Bücherjäger erbitterte Kämpfe um kostbare Druckerzeugnisse. Ferner gibt es Gerüchte über den \"Schattenkönig\", angeblich eine unheimliche und grausame Kreatur, die über allem in den Katakomben herrscht. Auf der Suche nach dem Urheber des Manuskripts besucht Mythenmetz verschiedene Antiquariate und landet schließlich bei Phistomefel Smeik, Antiquar und Literaturkenner. Smeik zeigt zunächst großes Interesse an dem Manuskript, aber er entlarvt schließlich sich als Feind von guter Literatur. Das Manuskript stellt für Smeik und sein Geschäftsprinzip eine Gefahr dar, denn es zeigt, wie gut Literatur sein kann, und Smeik möchte seine mittelmäßige Massenware unter die Leute bringen. Um Hildegunst von Mythenmetz loszuwerden, betäubt Smeik ihn mit Hilfe eines giftigen Buches und verfrachtet ihn in ein Labyrinth unter seinem Antiquariat. Mythenmetz verirrt sich dort immer tiefer in dessen Gängen und gelangt schließlich in die Katakomben von Buchhaim.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Teil: Die Katakomben von Buchhaim.", "content": "Mythenmetz trifft bei seinen Irrwegen durch die Katakomben auf eine Vielzahl von Lebewesen, die in den Katakomben zu Hause sind. So muss er sich vor feindlich gesinnten Lebewesen wie einem spinnenartigen Riesenwesen, der Spinxxxxe, und den Bücherjägern in Acht nehmen. Für eine Weile findet Mythenmetz Schutz bei den Buchlingen, freundlichen Zyklopen, die sich durch die Lektüre von Büchern ernähren. Schließlich trifft Mythenmetz sogar auf den Schattenkönig selbst. Wie sich herausstellt, ist der Schattenkönig ursprünglich der geheimnisvolle Autor des genialen literarischen Textes, den Mythenmetz von seinem Dichtpaten erhalten hat. Bevor er zum Schattenkönig wurde, war er ein einfacher Mensch, der nach Buchhaim zog, um dort einen Verleger für seine Texte zu finden. Wie Mythenmetz fiel er in die Hände von Smeik und wurde von Smeik durch Alchimie in ein riesiges, starkes und fast unsterbliches Monster aus Papier verwandelt, das nur in den Katakomben überleben kann. Würde er versuchen, ans Tageslicht zu gelangen, würde er sofort anfangen zu brennen. Der Schattenkönig wird für eine Zeit der Lehrer für den angehenden Dichter Mythenmetz und bringt ihm die Grundlagen bei, um irgendwann das Orm, eine geheimnisvolle dichterische Inspiration, zu fühlen. Nachdem Mythenmetz einige Zeit mit dem Schattenkönig verbracht hat, kann er ihn überreden, mit ihm einen Weg nach Buchhaim zurück zu suchen und sich an Smeik zu rächen. Oben im Labor von Smeik angekommen, konfrontiert der Schattenkönig Smeik mit seinen Untaten. Der Schattenkönig opfert sich nun selbst, um seine Rache auszuüben und die Bibliothek von Smeik, die Ursache allen Übels, zu vernichten: Er stellt sich ans Fenster und setzt sich ein letztes Mal dem Sonnenlicht aus, das er sehr vermisst hat und das er benötigt, um das Orm zu fühlen. Als er sich selbst entzündet, setzt er damit zunächst das Labor und die Bibliothek Smeiks in Brand. Ein großer Teil Buchhaims verbrennt mit dem Schattenkönig und Smeik. Mythenmetz entkommt und beobachtet den Brand Buchhaims aus sicherer Distanz außerhalb von Buchhaim. Bei der Betrachtung der Sterne am Himmel und den nun erwachten träumenden Büchern vor sich in der brennenden Stadt erlebt er zum ersten Mal das Orm, Grundlage für seinen Werdegang als zukünftiger Dichter und Quelle der Inspiration für die komplette vorliegende Erzählung \"Die Stadt der Träumenden Bücher\".", "section_level": 2}, {"title": "Form.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Autor und Erzähler.", "content": "Wie bereits in einem der früheren Zamonien-Bücher (\"Ensel und Krete\") gibt Moers vor, ausschließlich als deutscher Übersetzer eines Werkes des zamonischen \"poeta laureatus\" Hildegunst von Mythenmetz zu fungieren. Laut Moers’ Konstruktion stellt der Roman nur die ersten zwei Kapitel der 25-bändigen, über 10.000-seitigen \"Reiseerinnerungen eines sentimentalen Dinosauriers\" aus der Feder des Dichterfürsten von der Lindwurmfeste dar. Die Behauptung, ein Werk aus der Sprache des fiktiven Kosmos (nur) zu übersetzen ist ein gängiger Topos fantastischer Literatur; ebenfalls verwendete ihn zum Beispiel Umberto Eco in seinem Roman Der Name der Rose oder William Goldman bei der Brautprinzessin.", "section_level": 2}, {"title": "Anspielungen auf Literatur und den Literaturbetrieb.", "content": "\"Die Stadt der Träumenden Bücher\" enthält eine Fülle von allegorischen und parodistischen Anspielungen auf Literatur und den Literaturbetrieb. So beginnt der Roman zunächst in der Lindwurmfeste, in der ein idealistisches Ideal des Autors gepflegt wird, der nur für seine Kunst lebt. In starkem Kontrast dazu ist dann das Treiben in Buchhaim, das vor allem von Konsumismus und Profitgier geprägt ist. Im Gegensatz dazu steht wiederum der Idealismus der Buchlinge, die Bücher nur sammeln, aber keinen Profit aus ihren wertvollen Büchern schlagen wollen. In den Katakomben von Buchhaim trifft Mythenmetz auf verschiedene Daseinsformen, die auf verschiedene Arten und Weisen auf Bücher, Lesen und Literatur anspielen: Zunächst einmal sind darunter die Buchlinge, freundliche, zwergenhafte Zyklopen, für die die Lektüre von Büchern wie eine Nahrungsaufnahme ist. Ihre Namen sind laut Erzählung die Namen berühmter zamonischer Schriftsteller, tatsächlich sind viele Autorennamen Anagramme bekannter deutscher Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Hölderlin oder Annette von Droste-Hülshoff. Weitere Daseinsformen sind die lebenden Bücher und der Schattenkönig oder Homunkoloss, der sich als Mensch entpuppt, der durch Alchimie in ein riesiges Wesen aus Papier transformiert wurde. Mit der Erzählung vom Orm, der umfassenden Kraft, die zamonische Dichter zu hervorragenden literarischen Leistungen inspiriert, spielt Moers auf den Kult des genialen Autors aus dem 18. Jahrhundert an.", "section_level": 2}, {"title": "Stellung in der Literaturgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung ins Werk des Autors.", "content": "In einem Interview, das nach der Veröffentlichung des \"Rumo\" publiziert wurde, äußerte sich Moers wie folgt zu seinen Plänen für die zu diesem Zeitpunkt im Entstehen begriffene \"Stadt der Träumenden Bücher\": \"„Bei der Arbeit am ersten Roman kam mir die fixe Idee für eine Buchreihe, bei der eigentlich nicht die Protagonisten, sondern der Ort, an dem die Handlung spielt, der eigentliche Held sein soll. Auf dieser Folie sollen unterschiedliche Genres und Literaturformen ausprobiert werden: Der erste war ein barocker fantastischer Roman, der zweite eine Märchenparodie, ‚Rumo‘ ist ein Abenteuerroman, das nächste Buch wird die Horror- und Schauerliteratur zur Grundlage haben, das übernächste die Science-Fiction, wenn ich so weit komme.“\"", "section_level": 2}, {"title": "Literarische Einflüsse und literarisches Genre.", "content": "Das literarische Genre des Romans ist nicht eindeutig zu bestimmen. Neben den Etiketten Fantasy und Popliteratur äußerte Moers selbst, dass Horror- und Schauerliteratur seine hauptsächliche Inspiration für die \"Stadt der Träumenden Bücher\" gewesen sei. Die Figur des Schattenkönigs ist z. B. vermutlich durch Mary Shelleys Frankenstein von 1818 inspiriert, auch hier wird ein Teil des Buches aus der Sicht des \"Monsters\", von Frankensteins Geschöpf geschildert, so wie der Schattenkönig in \"Die Stadt der träumenden Bücher\" seine Geschichte erzählt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Die Stadt der Träumenden Bücher\" war für insgesamt 21 Wochen unter den 15 meistverkauften Belletristik-Titeln auf der \"Spiegel\"-Bestsellerliste. Das Buch wurde insgesamt von Kritikern sehr positiv aufgenommen und als bisher bestes Buch der Zamonien-Reihe gewertet. So wird unter anderem die fantasievolle Gestaltung des Romans und seine Komik gelobt. \"Die Stadt der Träumenden Bücher\" wurde 2005 mit zwei Literaturpreisen ausgezeichnet, dem Sonderpreis der Jury der jungen Leser und dem Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar. Das Buch wurde in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt, darunter Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Russisch, Spanisch, Ungarisch und Koreanisch. Im Verlag HörbucHHamburg ist 2005 ein Hörbuch mit dem ungekürzten Romantext und mit Dirk Bach als Sprecher erschienen. 2017 und 2018 erschien eine zweibändige Graphic-Novel-Version von \"Die Stadt der Träumenden Bücher\", die Walter Moers gemeinsam mit dem Illustrator Florian Biege erstellt hat, der erste Teil wurde im Oktober 2018 mit dem Deutschen Phantastik Preis für den besten deutschen Comic ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Im Jahr 2011 erschien die Fortsetzung Das Labyrinth der träumenden Bücher, welches die Rückkehr von Hildegunst von Mythenmetz nach Buchhaim beschreibt. Außerdem wurde ein dritter Teil mit dem Titel Das Schloss der träumenden Bücher für Herbst 2014 angekündigt, dann allerdings mehrmals verschoben, schlussendlich auf unbestimmte Zeit, wobei eine Veröffentlichung noch in Planung ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stadt der Träumenden Bücher ist ein Fantasy-Roman von Walter Moers aus dem Jahr 2004, der wie zuvor schon Die 131⁄2 Leben des Käpt’n Blaubär, Ensel und Krete sowie Rumo & Die Wunder im Dunkeln im fiktiven Reich Zamonien spielt. Hauptfigur und Erzähler im Roman ist der zamonische Dichter Hildegunst von Mythenmetz, der von seinen Anfängen als angehender Dichter erzählt, insbesondere von seinen Abenteuern in der Bücherstadt Buchhaim und den darunter liegenden Katakomben.", "tgt_summary": null, "id": 221787} {"src_title": "Gut Wahlstorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Herrenhaus und einige Wirtschaftsgebäude liegen auf einer Insel, die westlich von der Schwentine und östlich von einem von der Schwentine gespeisten Wassergraben umflossen wird. Zur Hofachse gehört noch eine mehrere hundert Meter lange Lindenallee vor der Insel, deren flankierende Wirtschaftsgebäude heute zum großen Teil nicht mehr existieren. Vor einigen Jahren wurden die mehrere hundert Jahre alten Linden gefällt und neu gepflanzt. Auch ein Torhaus gibt es nicht mehr. Von der Gartenseite des Herrenhauses blickt man über die hier vorbeifließende Schwentine über den Südteil des Lanker Sees.", "section_level": 1}, {"title": "Das Herrenhaus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Ursprung: eine Wasserburg.", "content": "Der Baukörper des heutigen Herrenhauses geht auf eine spätmittelalterliche Wasserburg zurück, die Detlev von Thienen (†nach 1487) von Lüder von Rumohr (†nach 1480)1469 erwarb und neu errichtete. Es handelte sich um ein zweigeschossiges Backsteindoppelhaus mit zwei Satteldächern und Treppengiebeln. Zur Hofseite gewandt befand sich ein Treppenturm, in dem in zwei Metern Höhe der einzige Eingang über eine Art Leiter oder Zugbrücke war. Ein Wassergraben umfloss das Gebäude unmittelbar. Die Räume im Erdgeschoss hatten nur kleine, hochgelegene Fenster. Insgesamt war das Haus darauf ausgelegt, Schutz gegen Angreifer zu bieten und von wenigen Menschen effektiv verteidigt zu werden. Auf der Gartenseite befinden sich zwei heute noch vorhandene Abtrittpfeiler.", "section_level": 2}, {"title": "Umbauten.", "content": "Vermutlich im 16. Jahrhundert wurde zusammen mit den Wirtschaftsgebäuden und dem Torhaus der umschließende Wassergraben angelegt. Der Wassergraben direkt um das Herrenhaus war nunmehr unnötig und wurde unter Hans von Thienen 1613 zugeschüttet. In demselben Jahr wurde links neben dem Treppenturm ein Giebelvorbau angefügt, der einen ebenerdigen Zugang zum Gebäude ermöglichte; bis 1924 ein weiterer Giebelvorbau rechts des Treppenturmes angefügt wurde, war die Hofseite asymmetrisch. Im Jahre 1704 wurden unter Wulf Hinrich von Thienen († 1708) die Treppengiebel und Satteldächer durch Walmdächer ersetzt, die Fenster auf die heutige Größe vergrößert und die Treppe verlegt, so dass der Eingang heute durch den ehemaligen Treppenturm erfolgt. Die Räume wurden im Stil des Barock ausgeschmückt, insbesondere erhielt die Halle ihre Stuckdecke.", "section_level": 2}, {"title": "Die Wirtschaftsgebäude.", "content": "Unter Claus von Thienen wurde 1581 das Torhaus erbaut (dieses im 19. Jahrhundert abgebrochen). Im Jahre 1584 entstand die große Weizenscheune als Fachwerkbau mit reetgedecktem Krüppelwalmdach, die 1695 verlängert wurde. Weiterhin gibt es noch eine Kornscheune aus dem 18. Jahrhundert.", "section_level": 1}, {"title": "Besitzer.", "content": "Von 1469 an – dem Jahr, in dem Wahlstorf von Detlev von Thienen von Lüder von Rumohr gekauft worden war – blieb das Gut bis in das 18. Jahrhundert hinein in ununterbrochener Folge im Besitz der Familie von Thienen. 1736 heiratete dann die spätere Erbin von Wahlstorf, Elisabeth Christine von Thienen, den Königlich Dänischen Kammerherrn und späteren Königlichen Oberzeremonienmeister Mogens Scheel von Plessen, so dass Wahlstorf in den Besitz der Familie von Plessen bzw. der lehensgräflichen Linie Scheel-Plessen gelangte. Weil die Plessen das Gut Sierhagen zu ihrem Hauptsitz wählten, verwaiste Wahlstorf im 19. Jahrhundert und wurde erst wieder im 20. Jahrhundert ständig bewohnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gut Wahlstorf ist ein Herrenhaus und ein landwirtschaftlicher Betrieb in der holsteinischen Schweiz zwischen Preetz und Plön in der Gemeinde Wahlstorf. Das Herrenhaus liegt an der Schwentine und am Südostufer des Lanker Sees und geht auf eine Wasserburg des späten 15. Jahrhunderts zurück. Im Jahre 1704 wurde es umfangreich umgebaut. Von baugeschichtlicher Bedeutung ist das Gut, weil es als eines der ältesten seiner Art noch Züge spätmittelalterlichen Baustils aufweist. Das Gut Wahlstorf birgt die wissenschaftlichen Sammlungen des Forschungsreisenden Victor Baron von Plessen (1900–1980), der in den 1930er Jahren die malaiische Inselwelt erkundete. Das Gut befindet sich heute im Eigentum einer Stiftung. Deren Statuten sehen ein Wohnrecht zugunsten der Nachfahren von Baron Plessen vor.", "tgt_summary": null, "id": 993164} {"src_title": "Nobody ist der Größte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Helden der Handlung sind der Revolverheld Nobody, sein Kumpan „Lokomotive“ Bill und dessen Freundin Lucy. Major Cabot, der Kommandant des örtlichen Forts, ist als Indianerfeind bekannt. Besonders „Lokomotive“, der aber seine eigene Indianerabstammung vor Nobody abstreitet, würde am liebsten mit einer eigenen Miliz den Indianern Gerechtigkeit verschaffen. Eine angesetzte Untersuchung durch Colonel Pembroke findet nicht statt, da dieser vorab ermordet wird. Daraufhin schlüpft „Lokomotive“ in die Rolle des toten Colonels, Lucy gibt sich als dessen Tochter Clementine aus. So wollen sie die vom Major unterschlagenen 300.000 $ Entwicklungshilfe, die für die Indianer gedacht waren, aus dem Fort stehlen. Eingeweiht sind zudem Nobody und ein lokaler Outlaw namens Jacky Roll. Der Plan schlägt scheinbar fehl. Die beiden werden von Jacky Roll verraten und landen in der Arrestzelle. Als Nobody auftaucht, wird er auch inhaftiert. Der Major entdeckt, dass Nobody vollständig mit Goldstaub überzogen ist und verhört ihn. So erfährt er von einer angeblichen Goldmine auf Indianergebiet. Weil der Indianerhäuptling nur mit dem berühmten Colonel Pembroke verhandeln will, zwingt Cabot Lokomotive, als Colonel verkleidet für ihn das Land mit der Mine zu kaufen. Die Indianer erhalten als Tauschobjekt fruchtbares Land. Nach dem Geschäft wird deutlich, dass die Goldmine nie existierte und die Indianer nun wertvolles Land vom Major geschenkt bekommen haben. Durch eine weitere List gelingt es Nobody, mit dem Geld zu entkommen, verfolgt von Lucy, Lokomotive und dem Major. Mithilfe von Eisenbahnmitarbeitern täuscht Nobody dem Major vor, dass alle drei bei einer Bergsprengung umkommen und das Geld verloren ist. Erst am Ende eröffnet Nobody dem immer noch ahnungslosen Lokomotive, dass ihr Plan ihnen nicht nur das Geld, sondern auch den Indianern fruchtbares Land gebracht hat. Eingeweiht waren nicht nur die Indianerfreunde Nobody und Jacky Roll, sondern auch die Eisenbahnmitarbeiter und der Indianerhäuptling – der sich als Lokomotives Großvater entpuppt. Zu guter Letzt überlässt Nobody Lokomotive das gesamte Geld, der nun mit Lucy und Indianern in westlichen Kleidern als Miliz „in Amerika aufräumen“ will.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Anders als es u. a. der deutsche und der dänische Titel suggerieren, handelt es sich bei „Nobody ist der Größte“ um keine direkte Fortsetzung von „Mein Name ist Nobody“, sondern um eine Art Prequel, in der Leone die Handlung in die Zeit der Indianerkriege verlegt und dem Charakter des „Nobody“ hier den Namen „Joe Thanks“ gibt. Ähnlich dem „ersten“ Film wird der Name der Figur für eine Reihe von Wortspielen benutzt, was allerdings durch die deutsche Synchronfassung verloren geht. So ist „Nobody ist der Größte“ zwar inhaltlich ein eigenständiger Film, knüpft jedoch in seiner Konzeption an „Mein Name ist Nobody“ an. Der Film erschien 2005 als in Bild und Ton komplett restaurierte Fassung zusammen mit „Mein Name ist Nobody“ auf DVD. Im Vergleich zur 1975 erschienenen Kinofassung wurde u. a. die Bordell-Szene inklusive aller Folgeszenen wieder eingefügt; jedoch fehlt auf der DVD-Version die Schlusssequenz, in der man einen Adler am Himmel fliegen sieht, die Rückfahrt von den sich verabschiedenden Lokomotive und Lucy sowie eine finale Einstellung Nobodys, der sich vor der Präriekulisse den Hut ins Gesicht zieht und sich an auf einem Felsen sitzend gegen einen Baum lehnt. Das Filmlied „Glory, Glory, Glory“ wird von Catherine Howe gesungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nobody ist der Größte (Originaltitel: \"Un genio, due compari, un pollo\", wörtlich: „Ein Genie, zwei Freunde, ein Huhn“) ist ein Italowestern mit Terence Hill, den Damiano Damiani zusammen mit Sergio Leone 1975 inszenierte. Deutschsprachiger Kinostart war am 16. Dezember 1975.", "tgt_summary": null, "id": 2091193} {"src_title": "Susanna im Bade", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Text.", "content": "Der griechische Text liegt in zwei unterschiedlichen Fassungen vor. Der frühen Septuaginta-Fassung (Sus) und einer ca. 100 Jahre danach erstellten Neufassung, der sogenannten Theodotion-Fassung (Sus). Aufgrund eines griechischen Wortspiels in den Versen 54–55 und 58–59 ( und ; und ) geht man davon aus, dass das Buch auch ursprünglich in Griechisch verfasst wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Die Erzählung in der Bibel.", "content": "Die Geschichte um Susanna ist in der aramäischen Fassung des Buches Daniel, das zum jüdischen Kanon heiliger Schriften gehört, noch nicht enthalten. Die Septuaginta bietet einen erweiterten griechischen Text, der unter anderem auch die Perikope von Susanna im Bade enthält. Ihr folgt die lateinische Vulgata und damit die römisch-katholische Bibeltradition. So ist \"Susanna im Bade\" auch Bestandteil des Danielbuchs in der deutschen Einheitsübersetzung. Während er in der griechischen Bibel am Anfang des Buches Daniel erscheint, steht er in der Vulgata, und damit auch in der deutschen Einheitsübersetzung, an dessen Ende. In evangelischen Bibelübersetzungen erscheint die Perikope in den Apokryphen des Alten Testaments (Stücke zum Buch Daniel). Nach lebte in Babylon ein reicher Mann namens Jojakim, der mit einer schönen und frommen Frau namens Susanna verheiratet war. In seinem Haus verkehrten auch zwei hoch angesehene alte Richter, die sich dabei in Susanna verliebten. In der Bibel heißt es: \"Da regte sich in ihnen die Begierde nach ihr. Ihre Gedanken gerieten auf Abwege und ihre Augen gingen in die Irre.\" Sie lauerten der Frau heimlich im Garten auf, als diese ein Bad nehmen wollte. Sie bedrängten sie und wollten sie zwingen, mit ihnen zu schlafen. Sie drohten, sie ansonsten zu beschuldigen, Ehebruch mit einem jungen Mann begangen zu haben. Doch Susanna blieb standhaft, weigerte sich und schrie. Die beiden Ältesten riefen ebenfalls lautstark, ließen Susanna verhaften und erklärten, sie beim Ehebruch überrascht zu haben. Daraufhin hielten sie öffentlich über Susanna Gericht und verurteilten sie zum Tode. Als das Urteil vollstreckt werden sollte, hatte Daniel eine Eingebung des Heiligen Geistes und stellte ein Verhör der beiden Zeugen an. Er fragte sie unabhängig voneinander, unter welchem Baum Susanna ihren Mann betrogen haben soll. Während der eine angab, sie habe es unter einer Zeder getan, sagte der andere, es sei eine Eiche gewesen. Da erkannten auch die jüdischen Autoritäten und das zuhörende Volk die beiden Lügner, und Susanna kam frei. Die beiden falschen Zeugen aber wurden getötet.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Abgesehen von ihrer religiösen Bedeutung gilt die Geschichte in der Entwicklung der Rechtsprechung als wegweisend, weil sie den auch heute noch wichtigen Grundsatz der unabhängigen Zeugenbefragung betont. Daneben haben sich zahlreiche Vertreter der bildenden Kunst dieses Themas angenommen. Dabei spielte wohl auch eine Rolle, dass das Motiv als biblisches Thema einen legitimen Anlass zur Aktdarstellung bot. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet Artemisia Gentileschi das Thema: Sie verzichtet auf romantische Attribute und stellt Susanna und ihre prekäre Lage in den Mittelpunkt. Zahlreiche Maler verschiedener Epochen haben sich des Themas „Susanna im Bade“ angenommen, unter anderem: Rembrandt, Peter Paul Rubens, Massimo Stanzione, Jacopo Tintoretto und zeitgenössisch Moran Haynal. Es sind über 1400 Werke u. a. im Bereich Skulpturen, Malerei, Photographie oder Druck bis heute zum Thema Susanna im Bade und unter anderen Werk-Benennungen bekannt. Einige Komponisten haben das Motiv aufgegriffen: So zum Beispiel Orlando di Lasso in seinem berühmten Chanson \"Susanne un jour,\" Georg Friedrich Händel in dem Oratorium \"Susanna\" und Carlisle Floyd in der Oper \"Susannah\". Auch in der Literatur war Susanna ein beliebtes Motiv. So fand sie Eingang in die um 1331 entstandene Reimpaardichtung \"Daniel\" eines unbekannten Autors. 1577 wurde das Drama \"Susanna\" von Nicodemus Frischlin uraufgeführt. Paul Rebhun widmete ihr mit \"Ein Geistlich Spiel von der Gotfürchtigen und keuschen Frauen Susannen,\" ein Trauerspiel, welches erstmals 1536 gedruckt wurde. In dem Einakter \"Die keusche Susanna. Ein rührendes Drama\" wird der Stoff 1783 (anonym) parodiert, wobei Daniel kein Prophet ist, sondern der Geliebte der Susanna. Vom böhmischen Lyriker Hugo Salus stammt ein Drama \"Susanna im Bade\" aus dem Jahr 1901. Dem Soziologen Niklas Luhmann dient das Motiv als Beispiel für eine frühe Form der Perspektive, die Beobachtungs- und Nichtbeobachtungsverhältnisse abbildbar machte, dafür aber im Gegensatz zur Zentralperspektive ein Vorwissen des Betrachters um die abgebildete Situation voraussetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Susanna im Bade, auch Susanna und die (beiden) Ältesten, wird die biblische Erzählung von der Rettung der Susanna durch den Propheten Daniel bezeichnet. Die Geschichte ist unter der ersten Bezeichnung nicht nur in der bildenden Kunst, sondern auch in der Rechtswissenschaft und in der Kriminalliteratur bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1228266} {"src_title": "Schängel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Der Begriff \"Schängel\" stammt aus der 20-jährigen Zugehörigkeit (1794–1814) der Stadt Koblenz zu Frankreich. Gemeint waren damit ursprünglich die von den Franzosen abstammenden Kinder deutscher Mütter. Der gängigste Name war damals \"Hans\" oder \"Johann\", was dem französischen \"Jean\" entspricht. Die Koblenzer hatten aber Schwierigkeiten, \"Jean\" französisch auszusprechen, und in der Mundart der Koblenzer wurde daraus \"Schang\". Über die Zeit entwickelte sich hieraus schließlich \"Schängel\", eigentlich ein Diminutiv mit der Bedeutung \"Hänschen\". Anfangs galt dies als Schimpfwort, etwa vergleichbar dem deutschen \"Bankert\" (Synonym für ein uneheliches Kind). Heute jedoch wird Schängel als Ehrenname verstanden und jeder in Koblenz Geborene darf für sich in Anspruch nehmen, ein Schängel zu sein. Häufig wird sogar liebevoll eine zweite Verkleinerungsendung zum \"Schängelche\" angehängt. Einen sehr ähnlichen Spitznamen haben die Einwohner von Maastricht, die \"Sjenge\" genannt werden. Auch dieser Name geht auf den Namen \"Jean\" zurück, der bis vor kurzem in Maastricht sehr häufig war.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schängelbrunnen.", "content": "Der Schängelbrunnen steht auf dem Willi-Hörter-Platz, das ist der Rathaushof, umringt von Renaissance- und Barockbauten. Er wurde am 15. Juni 1941 eingeweiht. Der Brunnenbau geht auf eine Initiative von Koblenzer Bürgern zurück, darunter der Koblenzer Karnevalist Jupp Flohr. Der Brunnen wurde 1940 vom Mayener Bildhauer Carl Burger entworfen und ist dem Koblenzer Mundartdichter Josef Cornelius, dem Schöpfer des Schängelliedes, gewidmet. Mit diesem Brunnen hat man dem Koblenzer Schängel und seinen Streichen ein Denkmal gesetzt, ebenso der Lebensfreude der Koblenzer Bürger. Die Bronzefigur speit etwa alle drei Minuten einen sprühenden Wasserstrahl mehrere Meter weit über das Brunnenbecken hinaus, sodass Passanten vom Wasser getroffen werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Schängellied.", "content": "Die \"Schängelchen\", die Lausbuben von Koblenz, hatten es dem Mundartdichter Josef Cornelius angetan. Ihnen widmete er zum Karneval 1914 sein Gedicht \"Dat Cowelenzer Schängelche\". Der Musikalienhändler und Komponist Carl Wilhelm Kraehmer (1874–1918) schuf im Auftrag der Großen Koblenzer Karnevalsgesellschaft zu dem Text die Melodie. Das fröhliche Lied wurde mit einem Riesenerfolg auf der Sitzung der „Großen“ im Februar 1914 im Stadttheater Koblenz uraufgeführt und im Laufe der Jahre zur Hymne der Koblenzer. Dat Kowelenzer Schängelche Et es bekannt doch iwweral Et waiß och jedes Kend, Dat närjens en der ganze Welt Die Schängelcher mer fend, Als hei bei ons am Deutsche Eck, Wo seit uralter Zeit Dat Kowelenzer Schängelche Am allerbest' gedeiht. Et es vur kainem bang On singt sei Lewe lang. On wenn em och dä kalte Wend Als dorch dat Bexje bläst, Et niemals dä Humor verleert, Dä Kopp nie hänge lässt. Et singt on peift, es kreuzfidel, On hept grad wie en Spatz, On wer met imm kei Spaß verstieht, Dat es en Bullewatz. Wo Zitz on Zores hei, Do es et stets dobei. Dat Kowelenzer Schängelche Lässt nie im Lewe no, On wenn et mol ein Schängel es, Sein annere widder do. Su lang ons Mädcher Engelcher, Dat es die Quintessenz, Do get et och noch Schängelcher En onser Residenz. Dromm holl sich jeder schnell An ons hei dat Modell. ", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Begriffsnutzungen.", "content": "Der Begriff \"Schängel\" wird auch wie folgt genutzt:", "section_level": 2}], "src_summary": "Schängel ist eine mundartliche Bezeichnung (Ortsneckname) für die in der Stadt Koblenz geborenen Jungen (heute auch Mädchen). Koblenz wird auch oft als „Schängel-Stadt“ bezeichnet. Den Schängel widmete man 1914 ein Karnevalslied und baute ihnen 1941 im Rathaushof einen Brunnen, der zu einem Wahrzeichen der Stadt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1799751} {"src_title": "Bruno Weber (Künstler, 1931)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bruno Weber wurde 1931 im schweizerischen Dietikon geboren. 1947 absolvierte Weber die Kunstgewerbeschule in Zürich unter Johannes Itten, dem Begründer der Farbenlehre. Danach begann er bis 1949 eine Ausbildung als Lithograf bei Orell Füssli, ebenfalls in Zürich. Später folgten Studienreisen nach Italien, Griechenland und in die Tschechoslowakei.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Ab 1962 erweiterte Weber ständig seinen Skulpturenpark, den Bruno Weber Park in Spreitenbach und Dietikon. Dort stehen unter anderem auch sein Haus mit einem 25 m hohen Turm. Der Park erstreckt sich auf einer Fläche von 20'000 m2. Der Skulpturenpark ist das Gesamtkunstwerk und Lebenswerk des Künstlers, welcher jährlich von Tausenden besucht wird. Nachdem Bruno Weber jahrelang in Dietikon und Spreitenbach mit den Behörden im Streit war wegen des illegal errichteten Hauses und der Figuren im Wald, stellte sich mit der Zeit eine friedliche Koexistenz ein und 1998 erhielten sämtliche Bauten pauschal den behördlichen Segen. So wurde ein Verein gegründet, um den Weg hinauf zum Park mit Säulen von Weber zu signalisieren. Damit die Arbeiten am Wassergarten, dem Herzstück des Parks, vorwärtsgehen konnten, wurde eine Bruno-Weber-Stiftung gegründet. Von 1991 bis 2003 war Weber verantwortlich für die Platzgestaltung auf dem Uetliberg. Heute steht noch der Skulpturenweg. Bruno Weber arbeitete insbesondere mit dem Zürcher Architekten Justus Dahinden zusammen. Weber schuf Skulpturen für Dahindens Bauten, beispielsweise das ursprüngliche Restaurant Tantris in München, die Fassade der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Wien und das \"Stierenhaus\" in Zürich-Witikon. Bevor Weber seine Passion für die dreidimensionalen Skulpturen entdeckte, malte er gut dreissig Jahre lang Bilder. Anhand seiner Bilder kann man, im Gegensatz zu seinen Skulpturen, eine Entwicklung erkennen, welche sich an Cézanne und Gubler orientiert. Die spätesten Bilder zeigen ihn als phantastischen Realisten, womit er am treffendsten charakterisiert wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bruno Weber (* 10. April 1931 in Dietikon; † 24. Oktober 2011 in Spreitenbach) war ein Schweizer Künstler und Architekt des phantastischen Realismus. Er schuf den Bruno Weber Park in Spreitenbach.", "tgt_summary": null, "id": 1664769} {"src_title": "Zustellanweisung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "c/o – \"care of\".", "content": "Die Abkürzung wird unter dem Namen des Adressaten auf der Anschriftseite eines Briefes verwendet und ermöglicht die Zustellung an Empfänger, die keinen eigenen Briefkasten haben. Beispiele sind Untermieter oder Bewohner von Krankenhäusern, Pflegeheimen, Hotels und ähnlichen Einrichtungen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Je nach verwendeter Schriftart und -größe kann ein einzelnes c/o-Zeichen schlechter lesbar sein als die c/o-Umschreibung und leicht mit dem %-Zeichen (U+0025) verwechselt werden. Die Verwendung einer größeren Schriftgröße sorgt in der Regel für Abhilfe. Die Umschreibung c/o ist die gebräuchlichere Form (unabhängig von der Lesbarkeit des Einzelzeichens), weil das c/o-Zeichen einzeln auf keinem marktüblichen Tastaturlayout vorhanden ist, sondern mit Hilfsmitteln wie Makros oder Tastenkombinationen eingegeben werden muss. Häufig werden c/o und die verwandten Zustellanweisungen falsch verwendet. Den korrekten Gebrauch sollen folgende Beispiele veranschaulichen:", "section_level": 2}, {"title": "Im geschäftlichen Verkehr.", "content": "Erika Mustermann Der Brief ist an die Person Erika Mustermann gerichtet, erreichbar bei der Großhandel GmbH; am Briefkasten steht „Großhandel GmbH“. Der Brief soll auch nur von Frau Mustermann geöffnet und gelesen werden, vielleicht weil der Absender nur ihre Firmenanschrift kannte, ihr aber etwas Privates mitteilen möchte. Die Urlaubsvertretung soll den Brief beiseitelegen und warten, bis Frau Mustermann wieder da ist (außer Frau Mustermann hat vorher etwas Gegenteiliges geäußert und ihre Vertretung angewiesen, \"sämtliche\" Post zu bearbeiten). Auf Grund häufiger Probleme bei dieser Schreibweise ist die Empfehlung der ausliefernden Paketboten, stattdessen die Schreibweise Firma z. Hd. Empfänger zu verwenden.", "section_level": 3}, {"title": "Bei Unter- oder anderen Mietern.", "content": "Uwe Untermieter Der Brief ist an die Wohnadresse von Herrn Uwe Untermieter gerichtet, der in der Wohnung von Frau Veronica Hauptmieterin zur Untermiete bzw. Miete wohnt. Am Briefkasten steht „Veronica Hauptmieterin“.", "section_level": 3}, {"title": "Bei Agenturen und dergleichen.", "content": "Künstler werden oft von einer Agentur betreut, die sich auch um Autogrammwünsche und andere Fanpost kümmert. Die Anschrift hat dann meist folgende Form: Ob die Agentur die Post an den Künstler weiterleitet oder sie in dessen Auftrag öffnet und beantwortet, bleibt dabei offen.", "section_level": 3}, {"title": "Kodierung.", "content": "c/o ist ein eigenes Zeichen im Unicode-Standard; im ASCII-Zeichensatz ist es nicht enthalten, kann aber mit den dort vorhandenen Zeichen „c/o“ umschrieben werden.", "section_level": 2}, {"title": "p. Adr. – \"per Adresse\".", "content": "Soll hingegen dem „Verein zum Schutz der ohrlosen Ohreulen e. V.“ bestimmte Post über Frau Mustermanns Adresse zugestellt werden (z. B. weil es so besser ist, der Verein keine eigene Adresse hat oder aber diese dem Absender nicht bekannt ist, sondern z. B. nur die Anschrift eines Vereinsmitgliedes), so wird im Deutschen nicht c/o, sondern per Adresse verwendet. Der Verein selbst kann dann anderswo seinen Sitz und seine reguläre Postanschrift haben, die dem Absender unbekannt ist. Da ihm aber bekannt ist, dass Frau Mustermann regelmäßig an den Vereinssitzungen teilnimmt, kann er sicher sein, dass die mit obiger Anschrift gesendete Post dem Verein zugeht.", "section_level": 1}, {"title": "z. Hd. – \"zu Händen\".", "content": "Üblicher als c/o ist im deutschen Sprachraum die Verwendung von \"z. Hd.\" bzw. \"z. H.\" (kurz für \"zu Händen\", österr. und schweiz. auch \"zu Handen\"), welches genau gegenteilig zu c/o verwendet wird: Diese Form deutet an, dass dies ein Geschäftsbrief an die Firma Großhandel GmbH ist, der auf dem internen Postweg der Firma möglichst an Erik Mustermann weitergeleitet werden soll. Sofern intern nicht anders geregelt, darf dieser Brief aber im adressierten Betrieb auch von anderen Personen, zum Beispiel von der Urlaubsvertretung von Herrn Mustermann, geöffnet werden. Neue Form nach DIN 5008", "section_level": 1}, {"title": "\"persönlich\".", "content": "Soll sichergestellt werden, dass der Brief nur von Frau Erika Mustermann gelesen werden wird, weil er etwa sensible Daten enthält, die nicht jeder beliebige Mitarbeiter erhalten darf, empfiehlt sich zusätzlich der Vermerk „persönlich“. Wird die DIN 5008:2005, DIN 676 und der aktuelle Sprachgebrauch exakt angewandt, so ist „persönlich“ ein Zusatz oder Vermerk und entsprechend zu platzieren. Dabei wird allein durch das Lesen von oben nach unten eindeutig klar: Dieser Brief ist einzig für Herrn Erik Mustermann.", "section_level": 1}, {"title": "o. V. i. A. – \"oder Vertreter im Amt\".", "content": "Bei Briefen an eine Behörde empfiehlt sich jedoch der Zusatz \"o. V. i. A.\" (oder Vertreter im Amt), um sicherzustellen, dass bei längerer Abwesenheit des Empfängers der Brief nicht im Posteingangskorb der angegebenen Person verbleibt, sondern von der sachlich zuständigen Vertretung bearbeitet wird. Soll ein Brief an eine Behörde ausschließlich vom Empfänger geöffnet werden, so ist der Name des Mitarbeiters zuoberst anzugeben:", "section_level": 1}], "src_summary": "Zustellanweisungen dienen im postalischen Schriftverkehr dazu, den Postempfänger (Adressaten) zu präzisieren. c/o oder c/o, Abkürzung für englisch care of (deutsch wörtlich \"in der Obhut von\", sinngemäß \"wohnhaft bei\"), dessen deutsches Pendant p. Adr. (per Adresse\", auch \"p. A.\") wie auch das im umgekehrten Sinne zu c/o verwendete z. Hd. (\"zu Händen\", auch \"z. H.\", österr. und schweiz. \"zu Handen\") und o. V. i. A. (oder Vertreter im Amt\") sind Abkürzungen von Zustellanweisungen für Postzustelldienste.", "tgt_summary": null, "id": 2329346} {"src_title": "Die Jungfrau von Orleans (Schiller)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schauplatz und historischer Kontext.", "content": "Die Zeit der Handlung fällt mit dem Jahr 1430 in eine späte Phase des Hundertjährigen Krieges. Die Szenen wechseln zwischen verschiedenen Gegenden Frankreichs. Beim fraglichen Krieg handelte es sich nicht etwa um einen Konflikt zwischen bereits gefestigten Nationen, sondern um eine Auseinandersetzung zwischen großen Lehensverbänden, die in einer verflochtenen Verwandtschaftsbeziehung zueinander standen. König Karl IV. hatte keinen direkten männlichen Nachkommen hinterlassen und damit begann der Legitimationsstreit um die französische Krone. Als Johanna wirkte, war Frankreich in drei politische Räume aufgeteilt: Der Dauphin und spätere König Karl VII. wurde auf ein Gebiet südlich der Loire zurückgedrängt und Orléans lag somit direkt an der Front und wurde von den Engländern belagert. Herzog von Bedford regierte im Auftrag des englischen Königs, der auch den Titel \"König von Frankreich\" für sich beanspruchte, über die Normandie, Bretagne, Champagne, Paris und die Guyenne. Philipp der Gute von Burgund schließlich, herrschte über Burgund, die Freigrafschaft Burgund und Teile von Flandern. Schiller verwertet in seinem Drama auch die folgenden zwei brisanten historischen Ereignisse jener Zeit: Zum einen wurde Johann Ohnefurcht, der Vater und Vorgänger von Philipp dem Guten, bei einem Gipfeltreffen auf neutralem Boden von Offizieren des Dauphins ermordet, was den Bund zwischen England und Burgund gegen Frankreich besiegelte. Zum anderen hatte sich die Mutter des Dauphins, genannt Isabeau, von ihrem Sohn abgewandt und sich den Burgundern angeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Handlungsverlauf des Dramas.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Prolog.", "content": "Im Prolog wird über den näher rückenden Krieg gesprochen sowie über die Auswirkungen des Kriegs auf die Lage in Frankreich und in der Familie d’Arc. Die Figur Johanna wird eingeführt. Es wird gezeigt, dass Johanna in vielerlei Hinsicht anders ist als andere Menschen. Sie sucht die Einsamkeit, hat kein Interesse am Heiraten, hält aber eine flammende Rede zum Krieg. In einem Monolog nennt Johanna ihre Sendung: Sie erzählt von einem Auftrag „des Geistes“, d. h. Gottes bzw. des Heiligen Geistes, gegen die Engländer in den Krieg zu ziehen. Johannas Vater hingegen sieht ihre Entwicklung kritisch: Die Geister an ihrem Aufenthaltsort unter dem „Druidenbaum“ verführten sie vermutlich zum Bösen, und sie selbst lasse es an christlicher Demut mangeln; sie wolle hoch hinaus, weil sie besonders schön sei. Als Bertrand mit einem Helm ankommt, den er von einer Zigeunerin auf dem Markt erhalten hat, wird Johanna klar, dass sie in den Krieg ziehen müsse. Ihres Erachtens ist der Helm für sie bestimmt und sie versteht es als Zeichen des Himmels, in den Kampf gegen England zu ziehen.", "section_level": 2}, {"title": "I. Aufzug.", "content": "König Karl, der Dauphin von Frankreich, will in militärisch aussichtslos erscheinender Situation resignieren, fasst aber neue Hoffnung, als Johanna durch ihren ersten Sieg angekündigt wird. Durch ihr bloßes Auftreten habe sie im Lager der Kriegsgegner für Panik gesorgt. Vor dem König beweist Johanna ihre seherischen Fähigkeiten und gibt weitere Details ihrer Sendung preis. Sie erklärt, sie habe ihren Auftrag von der Mutter Gottes erhalten. Jedoch sei diesem Auftrag als Bedingung gestellt, dass sie sich in keinen Mann verlieben dürfe. Am Königshof wird Johanna von allen auf Anhieb verehrt.", "section_level": 2}, {"title": "II. Aufzug.", "content": "Die englische Heerseite wird vorgestellt. Auch die Engländer bewerten das Geschehene als ungewöhnlich, wenn auch als Ausdruck schwarzer Magie. Schon zu Beginn des Aufzugs ist die Uneinigkeit im Lager der Gegner Frankreichs erkennbar. In der anschließenden Schlacht tötet Johanna, die zuvor ein flammendes Bekenntnis zu ihrem Vaterland Frankreich und gegen die englischen Invasoren abgelegt hat, ohne jedes Erbarmen einen walisischen Soldaten namens Montgomery, obwohl dieser schon vor Johannas Auftritt seine Anwesenheit in Frankreich bereut. Ihre „kindliche“ (Burgunds Wertung), von Pragmatismus freie Art zeigt sich auch in der Begegnung mit Philipp von Burgund, den Johanna dennoch durch ihre ergreifende und überzeugende Rhetorik letztlich für die französische Seite gewinnt.", "section_level": 2}, {"title": "III. Aufzug.", "content": "Im Verlauf des Aufzugs wird über die Zukunft Frankreichs und Johannas gesprochen. Die bisherigen Kriegsgegner versöhnen sich. Mehrere „Große Männer“ streiten sich in Johannas Abwesenheit, wen Johanna heiraten soll. Nach ihrem Eintreffen gelingt Johanna sogar die Versöhnung von Philipp von Burgund mit Du Chatel, dem französischen Ritter, der Philipps Vater getötet hatte. Dunois und La Hire unterbreiten Johanna nacheinander einen Heiratsantrag. Johanna weist sie unter Hinweis auf ihr Liebesverbot ab. In der darauffolgenden Schlacht stirbt der englische Feldherr und Held Talbot. Johanna begegnet dem mysteriösen „schwarzen Ritter“, der sie zum Abbruch ihrer Sendung bewegen will. Gleich darauf trifft sie auf den englischen Anführer Lionel. Johanna besiegt ihn im Kampf, doch wie sie ihn identifizieren will und ihm dazu den Gesichtsschutz entreißt, verlieben sie sich gegenseitig auf den ersten Blick ineinander. Johanna ist zutiefst verwirrt. Schließlich muss Lionel flüchten, weil die französischen Offiziere Graf Dunois und La Hire nahen.", "section_level": 2}, {"title": "IV. Aufzug.", "content": "Johanna schämt sich dafür, dass sie durch ihre Liebe zu Lionel und nicht etwa aus Mitleid ihren Auftrag verraten habe. Es gebe keine Rechtfertigung dafür, Montgomery und andere Briten getötet zu haben, Lionel aber nicht. Nur widerwillig und mit schlechtem Gewissen nimmt Johanna die Fahne der Jungfrau Maria an und nimmt an der Krönung Karls zu Reims teil. Den Kontrast zu dieser deprimierten Stimmung bildet zunächst die Verehrung, mit der die Umwelt auf Johannas Erfolge reagiert; König Karl deutet sogar an, dass Johanna auf sein Betreiben heiliggesprochen werde. Nach der Krönungszeremonie trifft Johanna ihre Schwestern und will mit ihnen nach Hause, doch ihr Vater Thibaut kommt dazwischen und klagt sie öffentlich an, mit dem Teufel im Bunde zu sein. Mehrere Donnerschläge begleiten dieses „Gottesurteil“. Johanna schweigt zu den Vorwürfen ihres Vaters; daraufhin wird sie verbannt. Ihr Freier Raimond begleitet sie in die Verbannung.", "section_level": 2}, {"title": "V. Aufzug.", "content": "Johanna ist bei schwerem Gewitter mit Raimond im Wald unterwegs. Die Köhler, auf die sie trifft, halten sie für eine „Hexe“. Tatsächlich hat sich das Kriegsglück zu Gunsten der Engländer gewendet. Johanna jedoch beteuert Raimond gegenüber, nie schwarze Magie betrieben zu haben. Sie habe während des „Gottesurteils“ nur aus Gehorsam gegenüber dem himmlischen und dem leiblichen Vater und deshalb geschwiegen, weil sie Strafe verdient habe. Jetzt aber sei sie mit sich „im Reinen“ und werde alles akzeptieren, was Gott mit ihr vorhabe. Kurz darauf wird sie von Engländern, die von Königin Isabeau angeführt werden, gefangen genommen. Raimond benachrichtigt die Franzosen davon. Lionel will Johanna vor den eigenen Leuten schützen, die sie hängen sehen wollen. Johanna zeigt keine Liebe mehr zu Lionel. Dieser wird in die Schlacht gerufen und lässt Johanna bei Isabeau in einem Turm zurück. Die Engländer, so berichtet ein Beobachter, gewinnen an Boden. Daraufhin reißt Johanna sich auf wundersame Weise von ihren Ketten los, nachdem sie Gott kniefällig um Beistand gebeten hat, und wendet die Schlacht zugunsten der Franzosen. Dabei wird sie tödlich verwundet. Bevor sie stirbt, wird sie verklärt (helles Licht wird erzeugt, und sie sieht einen Regenbogen, der sie in ihre „neue Heimat“ im Jenseits geleiten soll). In der Schlussszene wird die tote Johanna mit Fahnen zugedeckt, welche die Umstehenden auf sie legen.", "section_level": 2}, {"title": "Interpretationsansätze.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dichtung und historische Wirklichkeit.", "content": "Schillers Drama weist eine Vielzahl von Abweichungen von der historischen Realität auf: Da Friedrich Schiller von 1789 bis zu seinem Tode das Amt eines Professors für Geschichte an der Universität Jena ausübte und demzufolge die wichtigsten der um 1800 bekannten historischen Quellen über den Komplex Hundertjähriger Krieg/Jeanne d’Arc kannte, warf man ihm vor, bewusst „Geschichtsfälschung“ betrieben zu haben. Die entsprechende Kritik greift aber zu kurz, weil es nicht Schillers Absicht war, über diesen Komplex ein Historiendrama in dem Sinne zu schreiben, dass er, späteren Realismus-Konzeptionen folgend, die „historische Realität“ in eine dramatische Handlung umgesetzt hätte. Schillers Hinwendung zu dem historischen Stoff erfolgte unter der Voraussetzung seiner poetischen Maxime, „immer nur die allgemeine Situation, die Zeit und die Personen aus der Geschichte zu nehmen und alles übrige poetisch frei zu erfinden“. Schiller projiziert bewusst aktuelle Problematiken der Zeit um 1800 in die Geschichte Frankreichs im 15. Jahrhundert hinein. Vor allem geht es Schiller darum, die Idee des Nationalstaats zu fördern (vgl. auch das „geflügelte Wort“ aus dem 1804 abgeschlossenen Drama \"Wilhelm Tell\": „Ans Vaterland, ans teure schließ dich an!“), wobei er an die Verteidigung der deutschen Staaten gegen das expandierende Frankreich Napoleons dachte. Schillers Johanna ist eine fanatische Patriotin, die den ihrer Ansicht nach einzigen legitimen König Frankreichs an die Macht bringen und die Engländer aus Frankreich vertreiben will. Historisch richtig an dieser Sichtweise ist, dass Jeanne d'Arc zu ihrer Rechtfertigung Argumentationsmuster benutzte, die das „Nationale“ betonen, und dass der Nationalstaat im 15. Jahrhundert im Entstehen begriffen war, eine Entwicklung, bei der die historische Jeanne d'Arc durchaus als Katalysator wirkte.", "section_level": 2}, {"title": "Neigung und Pflicht bei Immanuel Kant und bei Friedrich Schiller.", "content": "Die „romantische Tragödie“ „Die Jungfrau von Orléans“ ist stark von Gedankengut Immanuel Kants beeinflusst, und zwar insbesondere von Kants Idee des \"Kategorischen Imperativs\", welcher lautet: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Dieser Maxime zufolge muss der Mensch seine Neigung zugunsten der Pflicht zurückstellen. Diesen Gedanken hat Friedrich Schiller in seiner ästhetischen Theorie, insbesondere in seiner Schrift \"Über Anmut und Würde\" aufgegriffen. Der Zusammenhang der verwendeten Begriffe bei Schiller ist dem folgenden Schema zu entnehmen: Bezogen auf Johannas Entwicklung bedeutet das Folgendes: Problematisch an dieser Auffassung ist vor allem Schillers Verständnis von Pflicht: Anders als bei Kant geht es in der „romantischen Tragödie“ \"Die Jungfrau von Orléans\" nicht darum, das auszuführen, was die Vernunft gebietet; die Impulse, denen Johanna folgt, sind vielmehr durch und durch irrational, was schon die Form deutlich macht, in der sie begründet werden: Alle Begründungen Johannas lassen sich letztlich auf den \"einen\" Satz zurückführen: „Gott und die Heilige Jungfrau Maria wollen es.“ Für einen Aufklärer wie Kant wäre eine derartige Legitimation des eigenen Handelns völlig inakzeptabel, da Johanna sich auf ihr Charisma als hinreichenden Grund dafür beruft, dass die Franzosen ihr Gefolgschaft leisten sollen, ein Appell, der im 15. Jahrhundert eigentlich nur einem traditionell legitimierten Herrscher zugestanden hätte. Ebendieser Bruch mit Kant und dem Primat der Vernunft macht das „Romantische“ der „romantischen Tragödie“ aus.", "section_level": 2}, {"title": "Schillers Dramenkonzeption.", "content": "In seiner Schrift \"Über die ästhetische Erziehung des Menschen\" macht Friedrich Schiller deutlich, worauf es ihm in seiner Arbeit ankommt: nämlich darauf, „Herzensbildung“ zu vermitteln. Im 8. Brief fragt Schiller: „Das Zeitalter ist aufgeklärt [...] – woran liegt es, daß wir noch immer Barbaren sind?“ Seine Antwort lautet: „Es muß [...] in den Gemüthern der Menschen etwas vorhanden sein, was der Aufnahme der Wahrheit, auch wenn sie noch so hell leuchtete, und der Annahme derselben, auch wenn sie noch so lebendig überzeugte, im Wege steht. [...] Energie des Muths gehört dazu, die Hindernisse zu bekämpfen, welche sowohl die Trägheit der Natur als die Feigheit des Herzens der Belehrung entgegen setzen. [...] Nicht genug also, daß alle Aufklärung des Verstandes nur insoferne Achtung verdient, als sie auf den Charakter zurückfließt; sie geht auch gewissermaßen von dem Charakter aus, weil der Weg zu dem Kopf durch das Herz muß geöffnet werden. Ausbildung des Empfindungsvermögens ist also das dringendere Bedürfniß der Zeit.“ Wie sich Friedrich Schiller diese „Ausbildung des Empfindungsvermögens“ vorstellt, verdeutlicht er in seiner Schrift \"Die Schaubühne als eine moralische Anstalt betrachtet\": Die Zuschauer sollen im Theater mit der „Wahrheit“ konfrontiert werden, und zwar auf eine Weise, die ihr Herz erreicht. Insbesondere für Fürsten sei das Theater oft das einzige Medium, durch das sie von der „Wahrheit“ erreicht würden: „Hier nur hören die Großen der Welt, was sie nie oder selten hören – Wahrheit; was sie nie oder selten sehen, sehen sie hier – den Menschen.“ Gelinge die „Herzensbildung“ im Sinne Schillers, so würden aus verblendeten Fürsten „gute Fürsten“, und auch ihre Untertanen würden zu besseren Menschen. Der Bezug zum Drama \"Die Jungfrau von Orléans\" liegt auf der Hand: Johanna verwandelt erst Karl in einen „guten König“, der seine Resignation überwindet, und dann Philipp von Burgund in einen „guten Fürsten“, der einsieht, „auf welche Seite er gehört“, nämlich auf die der blutsverwandten Franzosen, und der sich mit dem Mörder seines Vaters versöhnt. Diese Wirkung erzielt Johanna, indem sie die Haltung vorlebt, die sie von anderen erwartet, nämlich die Haltung unbedingter Treue zu ihren Idealen. Deswegen sind die „Großen der Welt“ auch bereit, Johanna zuzuhören, ihre Sicht der Dinge zu teilen und ihren Appellen zu folgen. In dieser Konzeption wird deutlich, dass Schiller den Optimismus der Aufklärer teilt, die glauben, ihre Zeitgenossen würden sich zum Besseren bekehren, wenn vorbildliche Menschen auf sie mit „guten, vernünftigen Argumenten“ einwirken. Schillers Konzeption steht und fällt damit, dass Johanna wirklich als Vorbild betrachtet werden kann. Die Schwachstelle des Dramas ist die Unerbittlichkeit, mit der Johanna für „die Sache Frankreichs“ kämpft. So muss ihrer Ansicht nach jeder englische Soldat, der ihr begegnet, sterben. Diese Haltung als Ausdruck eines „Ideals“ zu bewerten dürfte vielen (zu Recht) schwer fallen.", "section_level": 2}, {"title": "Schiller und die Befreiung – ein Politikum.", "content": "„Da werden Weiber zu Hyänen und treiben mit Entsetzen Scherz“, heißt es in Friedrich Schillers \"Lied von der Glocke\". In dem Gedicht, das 1799 verfasst wurde, ist Schillers Entsetzen zu spüren über die Auswüchse der Französischen Revolution. Wie Schiller sich politische Veränderungen vorstellt, wird an anderer Stelle des „Liedes“ deutlich: „Der Meister kann die Form zerbrechen | Mit weiser Hand, zur rechten Zeit, Doch wehe, wenn in Flammenbächen | Das glühnde Erz sich selbst befreit!“. Nicht revolutionäre Verhältnisse seien also anzustreben, sondern evolutionäre Erziehung zur republikanischer Gesinnung gegen jeglicher Art von innerem und externem Zwang. So ist das Motto „In Tyrannos!“ („Gegen die Tyrannen!“) zu verstehen, das Schillers Drama \"Die Räuber\" voransteht. Friedrich Schiller hat nämlich um 1800 eine Abneigung gegen die Selbstbefreiung eines republikanisch unreifen Volkes und warnte daher öfters von den Gefahren einer \"halben Aufklärung,\" die in Barbarei und Wildheit ausartet, ohne die Glückseligkeit des Ganzen zu fordern. Schon seinen Fiesco lässt Schiller andeuten, dass Demokratie die „Herrschaft der Feigen und der Dummen“ sei, da es mehr Feige als Mutige und mehr Dumme als Kluge gebe und da Demokratie die „Herrschaft der Mehrheit“ bedeute.", "section_level": 2}, {"title": "Johanna als „Ausnahme-Frau“?", "content": "Johanna ist eine Ausnahme, und sie ist es auch wieder nicht: Als legitimiert erscheint sie nur, solange sie die Bedingungen einhält, die ihr die Jungfrau Maria gestellt hat: Sie muss in einem erweiterten Sinn (nicht nur körperlich, sondern auch geistig) Jungfrau bleiben und darf keinen Mann lieben. Die historische Jeanne d'Arc wurde übrigens sowohl am französischen Königshof als auch in englischer Gefangenschaft gynäkologisch untersucht, wodurch festgestellt werden sollte, ob sie die Grundbedingung „ritueller Reinheit“ erfüllt. Trotzdem erfüllt Johanna durch ihren „Dienst als Amazone“, wenn auch auf andere als die herkömmliche Art, gewisse Erwartungen an die Frauenrolle. Die Jungfrau Maria habe ihr gesagt: „Gehorsam ist des Weibes Pflicht auf Erden, | Das harte Dulden ist ihr schweres Los, | Durch strengen Dienst muß sie geläutert werden, | Die hier gedienet, ist dort oben groß.“ Auf diesen Appell, der Jungfrau Maria nachzufolgen, die auch nicht um ihr Einverständnis dafür gebeten worden sei, Mutter des Sohnes Gottes zu werden, habe die zunächst zögernde Johanna ihr Leben als Hirtin aufgegeben, um ihrer „Berufung“ zu folgen. Letztlich verschmilzt bei Schiller das Bild Johannas mit dem der „Gottesmutter Maria“, was besonders an den Stellen deutlich wird, an denen sie zum Kampf aufruft. In dem Schlachtruf: „Gott und die heil'ge Jungfrau führt euch an“ bleibt offen, ob Johanna etwa auch sich selbst oder nur die Jungfrau Maria meint. Johanna gehört nach Schillers Verständnis insofern nicht zu den „Hyänen des Schlachtfelds“ (Bertolt Brechts Formulierung in \"Mutter Courage und ihre Kinder\"), als sie nicht selbstbestimmt, sondern in „höherem Auftrag“ handelt. Wie fremd ihr ein selbstbewusstes Auftreten \"in eigener Sache\" ist, kann man dem 4. Auftritt des 5. Aufzugs entnehmen: Sie habe sich nie für eine Zauberin gehalten, zu entsprechenden Vorwürfen ihres Vaters aber geschwiegen; denn: „Weil es [das Urteil] vom Vater kam, so kam's von Gott, | Und väterlich wird auch die Prüfung sein“. Klarer kann ein Bekenntnis zum Patriarchat nicht ausfallen als dadurch, dass eine „gute Tochter“ (ihres Vaters wie der Kirche) zu unberechtigten Vorwürfen schweigt.", "section_level": 3}, {"title": "Isabeau als Gegenmodell zu Johanna.", "content": "Johanna als Verkörperung des Archetyps „Jungfräuliche Mutter“ vermag es auch deshalb, Dauphin Karl zu motivieren, weil sie das Gegenbild zu seiner leiblichen Mutter Isabeau darstellt. Diese führte und führt immer noch („Die schönsten Frankenknaben, | Die wir erbeuten, schicken wir nach Melun“, verspricht Lionel der Königsmutter) einen lockeren Lebensstil, wofür sie von Karl verbannt worden ist. Um sich zu rächen, hat sie sich auf die Seite der Feinde ihres Sohnes geschlagen und verbreitet üble Nachrede über ihn. Im 5. Aufzug kommt es zum „Showdown“: Johanna begegnet Isabeau, die Johanna gefangen nehmen lässt. Zunächst scheint die „böse Mutter“ zu siegen, aber letztlich gewinnen doch „die Guten“, indem Johanna sich opfert.", "section_level": 3}, {"title": "Schiller und die deutsche Romantik.", "content": "Die „romantische Tragödie“ „Die Jungfrau von Orléans“ wird der Weimarer Klassik zugeordnet. Unproblematisch ist diese Zuordnung, was den formalen Aufbau des Dramas anbelangt, das weitgehend die Regelmäßigkeiten erfüllt, die v. a. Gustav Freytag für ein Regeldrama aufstellte: Auch verwendet Schiller in seinem Drama das Mittel der Katharsis: Ein \"Mitleid und Furcht erregendes\" „Donnerwetter“ setzt am Ende des 4. Aufzugs ein, dem im 5. Aufzug erst die „Reinigung“ der Natur (die Sonne scheint wieder), dann die innere „Reinigung“ Johannas sowie die Bereinigung der verfahrenen Situation (die Engländer drängen zunächst voran, werden dann aber wieder durch Johannas Opfer zurückgedrängt) und schließlich – so hofft Schiller in der Tradition des Aristoteles – die „Reinigung“ des Publikums folgt. Der andere herausragende Vertreter der Weimarer Klassik, Johann Wolfgang Goethe, hat die Werke der Klassik scharf von denen der Romantik abgegrenzt, die zeitgleich mit denen der Weimarer Klassik entstanden. Im Gespräch mit Eckermann soll Goethe gesagt haben: „Die Poeten [der Romantik] schreiben alle als wären sie krank [...] ich will ihre Poesie Lazarettpoesie nennen“. Das historisch erste Drama in Deutschland, das im Blankvers geschrieben wurde, insofern also die Weimarer Klassik einleitet, ist Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing, einem Hauptvertreter der deutschen Aufklärung. Nathan, die Hauptfigur, warnt in diesem Drama, typisch für einen Aufklärer, eindringlich vor dem Wunderglauben. Schillers „Jungfrau von Orléans“ hingegen ist voll von mysteriösen, rational nicht nachvollziehbaren Vorgängen, die man wohl als „Wunder“ bewerten muss (Johannas Wissen, ihre übermenschlichen Kräfte, ihre quasi-hypnotische Wirkung auf andere, „Gottesurteile“). Das erklärt, warum der „Klassiker“ Schiller in der Gattungsbezeichnung für sein Werk das Attribut „romantisch“ benutzt. Als „romantisch“ gelten neben den „wundersamen“ Aspekten insbesondere der Auftritt des mysteriösen „schwarzen Ritters“, die Verwendung des Mittels der Seelenlandschaft (die Parallelität von Vorgängen in der Natur und in der Menschenwelt) sowie Johannas Schwärmerei in Verbindung mit ihrem Marienkult.", "section_level": 2}, {"title": "Katholizismus und Protestantismus.", "content": "Der in der „romantischen Tragödie“ zu findende Marienkult ist ein typisches Merkmal des historischen Katholizismus. Zugleich bestätigt allerdings Schiller vorwegnehmend George Bernard Shaws Urteil, wonach Jeanne d'Arc „die erste Protestantin“ gewesen sei: Vor dem König und dem Erzbischof lehnt sie es ab, „nach getaner Arbeit“ zur angestammten Frauenrolle zurückzukehren und zu heiraten, obwohl auch alle anderen Anwesenden das von ihr erwarten. Am Beginn des vierten Aufzugs betreibt sie auf typisch pietistische Weise Gewissensprüfung, indem sie in einem 95 Verse umfassenden, ununterbrochenen Monolog über ihre „Untat“ und deren Folgen nachdenkt und dabei keinen „mildernden Umstand“ gelten lässt. Diese starke Betonung des persönlichen Gewissens ist typisch für den Protestantismus. Nach Jeffrey L. High entwickelte Schiller schon in den Karlsschulreden und frühen Gedichten eine poetische Strategie von einem Kaleidoskop von wetteiffernden mythologischen, religiösen und weltlichen Metaphern, die sich gegenseitig erhellen und unterminieren, die auch hier eingesetzt wird. Peter Demetz kritisiert „das merkwürdige Schwanken, wenn sie [d.h. Johanna] von ihren religiösen Erlebnissen spricht; bald bekennt sie sich zum ‚höchsten Gotte‘, bald, antikisch, zu den ‚Göttern‘, bald zur ‚Madonna‘, bald zur ‚heiligen Natur‘; nur Christus scheint in ihrem Christentum gar keinen Ort zu haben. Es ist, als wollte sie jeder Bindung an die historische Religion entsagen und ihre Religiosität, wie man es in Weimar tat, ins Philosophische verallgemeinern.“ Schließlich wird bestätigt, dass das eigentlich \"Heilige\" an ihrer Mission in der Befreiung liegt: “Was ist unschuldig, heilig, gut, wenn es der Kampf nicht ist ums Vaterland?” (II, 10).", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Noch zu Schillers Lebzeiten war \"Die Jungfrau von Orléans\" sehr erfolgreich, vor allem in Weimar. Eine Statistik weist nach, dass kein Drama zwischen 1786 und 1885 an Berliner Bühnen häufiger gespielt wurde als Schillers \"romantische Tragödie\". In der Spielzeit 2004/2005 sahen 53.363 Zuschauer im deutschsprachigen Raum bei 152 Aufführungen in 12 Inszenierungen das Stück. Damit lag es auf Platz 19 aller aufgeführten Stücke. Allerdings wird Schillers „romantische Tragödie“ im 21. Jahrhundert oft negativ bewertet, vor allem von Regisseuren und Theaterkritikern. Beispielhaft hierfür ist Shirin Sojitrawallas einseitige Kritik der Mainzer Aufführung vom 7. Dezember 2007 mit dem bezeichnenden Titel „Die unerträgliche Leichtigkeit des Heilig-Seins“: Sojitrawalla bewertet Johanna als „naive Gotteskriegerin, die nichts vom Leben und alles vom Himmel weiß. Mal klingt das Mädchen wie eine verbohrte Sektenanhängerin, mal wie ein altkluges Gör“, das „gottesfürchtiges Geschwätz“ von sich gebe. Zunehmend werden in Rezensionen des 21. Jahrhunderts Johannas Befreiungssendung als Nationalismus und Bellizismus missverstanden, was auf einer Verkennung des Völkerrechts und des Rechtes zur Selbstwehr beruht, wie Kant sie in \"Zum ewigen Frieden\" (1795) beschreibt. Die falsche Gleichsetzung der entgegengesetzten Konzepte von Nationalismus im 18. Jahrhundert (anti-feudal-liberal) und im 20. Jahrhundert (xenophobisch-hegemonisch) führte zu häufigen Versuchen, Schiller für konservative Zwecke zu vereinnahmen, was wiederholt in absurden Perversionen seiner liberalen Werke ausartet. Friedrich August von Kaulbach nutzte 1914 Schillers Beschreibung einer nächtlichen Angriffsszene als Inspiration, um in seiner Darstellung der Germania die Wehrhaftigkeit Deutschlands zu Beginn des Ersten Weltkriegs darzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Inszenierungen.", "content": "2012 wurde das Stück in Freiburg, Darmstadt, Dresden, Hannover und Salzburg aufgeführt.
In der Spielzeit 2013/14 ist das Stück auf dem Spielplan des Deutschen Theaters Berlin, des Staatstheaters Kassel und des Deutschen Theaters in Göttingen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Jungfrau von Orleans ist ein Drama von Friedrich Schiller. Das Stück wurde am 11. September 1801 in Leipzig uraufgeführt. Es nimmt den Stoff um die französische Heilige Johanna von Orléans auf und war zu Lebzeiten Schillers eines seiner am häufigsten gespielten Stücke. Werk- und literaturgeschichtlich lässt es sich der Weimarer Klassik zuordnen. Schon die peritextuelle Gattungsbezeichnung „romantische Tragödie“ weist darauf hin, dass Schiller mit dem Drama auf die aufkommende Romantik reagiert.", "tgt_summary": null, "id": 1004500} {"src_title": "Schloss Marienfels", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Schloss liegt zwischen der Remagener Innenstadt und dem Ortsteil Unkelbach oberhalb der Bundesstraße 9 sowie der Schienenstrecke Köln–Koblenz auf der linken Seite des Rheins auf gut und damit 40 Meter über dem Fluss. Zugänglich ist es über eine nordwestliche, gewundene Zufahrtsstraße vom Eingang des \"Calmuthtals\" aus.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Am 14. Mai 1859 wurde der Grundstein von Schloss Marienfels gelegt; Architekt war der Kölner Ingenieur-Oberst Carl Schnitzler. Jedoch wird fälschlicherweise als Architekt des Schlosses Marienfels häufiger der Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner, der in Remagen die Apollinariskirche erbaute, genannt. Im August 1860 bezog der Auftraggeber, der Uerdinger Zuckerfabrikant Eduard Frings († 16. April 1875), die Residenz als Zweitwohnsitz. Das Haupthaus war im Frühjahr 1861 fertiggestellt, der Bau der Außenanlagen und des Eingangsportals (heute nicht mehr vorhanden) zog sich bis ins Jahr 1863 hin; die Gesamtanlage war erst 1874 komplett und hatte bis dahin ohne Inventar 87.670 Thaler (in heutiger Kaufkraft rund 4,5 Millionen Euro) gekostet. Von dem ursprünglichen Inventar ist heute auf dem Schloss nichts mehr vorhanden. Dazu gehörten auch einige bedeutende Kunstwerke, so die Bildnisse von Eberhard III. Jabach und seiner Frau Anna, geb. Reuter, gemalt ca. 1600 von Gortzius Geldorp, die heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn als Leihgabe ausgestellt sind. Das Inventar wurde unter den Frings-Erben Guido Mengen aus Viersen, Henriette Tilmann geb. Herbertz aus Dortmund sowie Max[imilian] und Gustav Scherbius aufgeteilt. Das Schloss selbst ging 1907 in das Eigentum des Kölner Industriellen Max von Guilleaume über. Er renovierte es und ließ ein Bad und eine Wasserspülung einbauen. Von Guilleaume war auch Eigentümer des Jagdschlosses Calmuth, heute im Eigentum von Frank Asbeck, im nahen Calmuthtal, in dem später die Internationale Film-Union ihren Betrieb einrichtete. Im Jahr 1936 wurde das Gebäude von dem Türenfabrikanten Otto Becher gekauft. Er ließ auf der Rheinseite des Schlosses eine große Terrasse bauen. Anschließend war das Gebäude Eigentum der Gesellschaft \"Klinik Sanatorium Schloss Marienfels\" und diente als Sanatorium. 1949 wurde Schloss Marienfels Sitz des \"Filmstudios Fischerkoesen\", das seinerzeit als bekanntestes Trickfilmstudio in Deutschland galt. Es hatte etwa 20 Mitarbeiter und produzierte insbesondere Zeichentrick-Werbefilme; Inhaber war Hans Fischerkoesen, der das Schloss auch bewohnte. 1952 wurde das Unternehmen nach Bad Godesberg (Ortsteil Mehlem) verlegt. 1975 ging das Anwesen in den Besitz von Paul Spinat, damaliger Eigentümer von Schloss Drachenburg, über. Er ließ den südlichen einstöckigen Anbau anfügen. Am 14. März 1988 geriet die 1936 gebaute Terrasse ins Rutschen. Unterhalb der Veranda hatten sich mehrere Kubikmeter Geröll gelöst und waren abgerutscht. Wegen starker Regenfälle war die auf lockerem Untergrund erbaute Anlage in Bewegung geraten. Die Gerölllawine hatte eine Schutzwand aus Holzbohlen durchschlagen, die zum Schutz der unterhalb des Schlosses verlaufenden vielbefahrenen Bundesstraße 9 errichtet worden war. Die Bundesstraße wurde aus Sicherheitsgründen einen Monat lang gesperrt. Erdbau-Spezialisten aus Essen untersuchten den Felsen und schlugen eine Reihe von Sicherungsarbeiten vor. Daraufhin wurde die Entwässerung der Terrasse umgeleitet; die Veranda wurde mit Betonträgern vor dem Abrutschen gesichert. Im Jahr 1989 erwarb der Bauunternehmer und „Burgensammler“ Herbert Hillebrand das Schloss im Namen seiner Tochter Katharina. Das Schloss wurde mehrere Jahre für rund acht Millionen DM renoviert und den Bedürfnissen der Besitzer (Einbau von Schwimmbad, Whirlpool und Sauna) angepasst. Unter fachlicher Beratung des Landesamtes für Denkmalpflege erhielt das Schloss fast wieder seine ursprüngliche neugotische Architektur. Von 1994 bis 1996 vermietete Hillebrand das Schloss an die Republik Kasachstan als Gebäude der Botschaftskanzlei, in der 14 Diplomaten und 50 weitere Mitarbeiter beschäftigt waren (→ Liste der diplomatischen Vertretungen in Bonn). Anschließend wurde das Schloss von Hillebrands Tochter Katharina genutzt. Am 16. November 2004 erwarb der Entertainer Thomas Gottschalk das Schloss für 3,5 Millionen Euro. Er ließ das Gebäude renovieren und zog im Sommer 2006 ein. Auf dem südlichen einstöckigen Anbau wurde ein Glashaus errichtet. 2012 stand das Schloss einschließlich Einrichtung für 6,2 Mio. Euro zuzüglich Maklerprovision zum Verkauf und fand, wie Ende Januar 2013 bekannt wurde, als Zweitschloss von Frank Asbeck einen neuen Besitzer.", "section_level": 1}, {"title": "Sage.", "content": "Der Name des Schlosses geht auf eine Sage zurück. Der Teufel, heißt es, mag das Schloss nicht, weil er einst von hier vertrieben wurde. Früher soll er in einer Höhle in dem Berg gehaust haben, auf dem das Schloss steht, wenn er sich nicht in der Höhle seiner Großmutter aufhielt. Vor dem Bau des Schlosses ließ der Bauherr in einer Felsspalte eine halbrunde Grotte bauen, in die er eine Mutter-Gottes-Figur aufstellte; sie sollte dem Volksglauben von dem Wohnsitz des Teufels entgegenwirken, und sie gab dem Schloss seinen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schloss Marienfels in Remagen, einer Stadt im Norden von Rheinland-Pfalz, wurde von 1859 bis 1863 überwiegend im neugotischen Stil als Villa errichtet. Umgeben ist das Schloss mit seinen etwa 800 Quadratmetern Wohnfläche in 18 Zimmern von einem etwa 100.000 Quadratmeter großen bewaldeten Park. Schloss Marienfels steht als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz und ist mit Ausstattung, Nebengebäuden und Park als Denkmalzone ausgewiesen.", "tgt_summary": null, "id": 2045132} {"src_title": "Pronation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Pronation des Unterarms.", "content": "Die Pronationsbewegung des Unterarms wird durch eine Drehbewegung des Radius (Speiche) um die Ulna (Elle) realisiert. Diese Bewegung wird von der Articulatio radioulnaris proximalis und distalis ermöglicht. Der Daumen gelangt damit wieder nach innen (medial), die Hand also in die Ruheposition und die Handfläche zeigt nach unten. Diese Bewegung wird vornehmlich durch drei Muskeln ausgeführt:", "section_level": 1}, {"title": "Pronation des Fußes.", "content": "Die Pronation ist eine Drehung des Fußes um seine Längsachse, bei der der äußere Fußrand gehoben und der innere Fußrand gesenkt wird, ohne dass sich die Ferse mit bewegt. Die Pronation wird auch als Einwärtsdrehung oder Einwärtskantung bezeichnet. Die Fußstellung in dieser Richtung wird auch als Eversion bezeichnet, der Eversionswinkel liegt normalerweise bei 0°. Die Pronation des Fußes ist eine natürliche Dämpfungsbewegung und eine natürliche Bewegung nach innen. Hauptverantwortlich für die Pronation des Fußes sind der Musculus peroneus longus und der Musculus peroneus brevis. Bei der sogenannten \"Überpronation\" knickt der Fußrand sehr stark nach innen ein und belastet damit die Bänder, Sehnen und Gelenke. Diese Überpronation kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel eine Fußfehlstellung (Senk- oder Plattfuß), Übergewicht oder starke Ermüdung. Ebenfalls tritt die Überpronation eher bei Laufanfängern auf, da der Stützapparat noch nicht ausreichend trainiert ist. An den Schuhen ist dann eine starke Abnutzung im medialen Bereich (meist Innenseite) erkennbar. Eine \"Unterpronation\", oder auch Supination genannt, tritt seltener auf. Bei der Supination geht die Belastung in die entgegengesetzte Richtung. Bei Laufschuhen ist dies durch eine höhere Abnützung im lateralen Bereich (Außenseite) erkennbar. Dies kann durch einen Hohlfuß hervorgerufen werden. Fast alle Laufschuhhersteller bieten Laufschuhmodelle für Supinierer, Überpronierer und Neutralfußläufer an.", "section_level": 1}, {"title": "Überlagerung mit anderen Bewegungen.", "content": "Die Pronation des Fußes wird durch eine Abduktion und Dorsalextension überlagert. Das hängt mit der Lage der Bewegungsachse des unteren Sprunggelenkes zusammen. Die Überlagerung der drei Bewegungen Pronation, Abduktion und Dorsalextension wird auch als Eversion bezeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mit der Pronation (lateinisch) beschreibt man in der Medizin und Anatomie die Einwärtsdrehung der Gliedmaßen. Sie ist damit die Gegenbewegung zur Supination.", "tgt_summary": null, "id": 577561} {"src_title": "Porsche Cayenne (Typ 9PA)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Der Porsche Cayenne ist ein sportliches Mehrzweckfahrzeug mit erhöhter Bodenfreiheit, variablem Laderaum und einem permanenten Allradantrieb. Mit dem Touareg von Volkswagen und dem Q7 der Volkswagen-Tochter Audi teilt er sich eine gemeinsame Plattform. Fahrwerk- sowie Elektrik- und Karosseriebauteile sind weitestgehend identisch. In allen Fahrzeugen kommen (Klein-)Teile aus dem ganzen Volkswagenkonzern zum Einsatz. Ein Teil der Produktion des Cayenne sowie seiner Schwestermodelle erfolgt bei Volkswagen Slovakia (Slowakei). Von dieser Kooperation profitieren die Partner vor allem auf der Kostenseite, da ein Teil der Entwicklungskosten auf alle Fahrzeuge verteilt werden konnte. Der Cayenne war damals das schnellste SUV, welches in Serie gefertigt wurde. Aufgrund seines aufwändigen Allradantriebs mit dynamischer Längssperre und der Luftfederung (teilweise optional) besitzt er auch gute Geländeeigenschaften. Allerdings schränken die üblicherweise montierten, auf hohe Geschwindigkeiten ausgelegten Niederquerschnittsreifen die Geländetauglichkeit teilweise stark ein. Im Porsche-Werk Leipzig werden die aus Bratislava angelieferten Cayenne-Karosserien mit den aus Zuffenhausen kommenden Motoren versehen. Für das Unternehmen Porsche stellte der Cayenne ein Erfolgsmodell dar. Im Geschäftsjahr 2003/2004 war er mit 39.900 verkauften Einheiten die beliebteste Porsche-Baureihe. Rund 40 Prozent des Cayenne-Gesamtabsatzes wurden in Nordamerika erzielt. 2005/2006 gingen die Verkaufszahlen des Cayenne um fast 30 Prozent zurück, im wichtigen nordamerikanischen Markt sogar um fast 45 Prozent. Im Februar 2007 kam eine überarbeitete Version des Cayennes auf den Markt. Das Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2007/2008 sah in Bezug auf den Cayenne wie folgt aus: Die Produktion belief sich auf 48.497 Einheiten (+34,1 Prozent zu 2005/2006), von denen weltweit 45.478 Exemplare verkauft werden konnten (+34 Prozent zu 2005/2006). Der Hybridantrieb des Nachfolgemodells wurde im Cayenne der ersten Generation entwickelt. Auf der IAA 2007 wurde mit dem \"Porsche Cayenne S Hybrid Architekturfahrzeug\" ein erster Ausblick auf ein Hybrid-Modell der Marke präsentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Benennung.", "content": "\"Cayenne\" wird [] ausgesprochen, wie Cayenne, die Hauptstadt Französisch-Guayanas, und der Cayennepfeffer. Die vielfach gehörten falschen Aussprachevarianten [] und [] stehen für den Indianerstamm Cheyenne (der wiederum richtig [] ausgesprochen wird).", "section_level": 1}, {"title": "Modellpflege.", "content": "Ab 24. Februar 2007 kam der Cayenne in einer überarbeiteten Version auf dem Markt. Premiere feierte auf der IAA 2007 außerdem der Cayenne GTS. Die größten Änderungen betrafen die Motoren. Durch Einsatz von Direkteinspritzung soll der Verbrauch um 8 Prozent gesenkt werden. Laut Porsche sind sogar bis zu 15 Prozent weniger Verbrauch möglich. Zudem gibt es eine deutlich gesteigerte Motorleistung. Der V6 bekommt 29 kW (40 PS) mehr Leistung, der V8 des S 33 kW (45 PS) mehr und die Top-Version „Turbo“ hat einen um 37 kW (50 PS) stärkeren Biturbo-Motor mit 368 kW (500 PS). Der Cayenne Turbo kann auf Wunsch ab Werk auch mit einer Leistungssteigerung auf 397 kW (540 PS) geordert werden. Die Kosten für die Leistungssteigerung beliefen sich im März 2008 auf 15.351 Euro. Der Cayenne GTS verfügt über einen vom Cayenne S abgeleiteten 4,8 Liter großen Saugmotor, leistet 298 kW (405 PS) und bietet ein maximales Drehmoment von 500 Nm. Zu erkennen ist die überarbeitete Version des Cayenne an neuen Scheinwerfern und LED-Rückleuchten, neuer Front- und Heckverkleidung, neuen Außenspiegeln, neuen Kotflügeln, veränderten Seitenschwellern und einem überarbeiteten Heckspoiler. Der Luftwiderstandsbeiwert wurde um ca. 10 Prozent verringert, was ebenfalls dem Kraftstoffverbrauch zugutekommt. Im August 2008 kam zudem wieder ein Cayenne Turbo S zurück ins Angebot. Der auf dem Cayenne Turbo basierende Motor leistet bei gleichen Verbrauchswerten dank modifizierter Ansauganlage und Motorelektronik nun 404 kW (550 PS) und erreicht ein maximales Drehmoment von 750 Nm. Zudem war im Turbo S erstmals im Cayenne die Carbon-Keramik-Bremsanlage PCCB erhältlich. Ab 2009 war der Cayenne erstmals mit einem Dieselmotor lieferbar. Es handelte sich hierbei um den 3,0-Liter-V6-Turbodiesel von VW mit 176 kW (240 PS), 550 Nm und serienmäßiger Tiptronic S. Der Verbrauch liegt im ECE-Fahrzyklus bei 9,3 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Dies ist zugleich der erste Dieselmotor in einem Pkw von Porsche.", "section_level": 1}, {"title": "Sondermodelle.", "content": "Ausgehend vom Doppelsieg zweier Privatteams bei der Transsyberia Rallye 2006 legte Porsche das Sondermodell Cayenne S Transsyberia 2007 als Kleinserie auf. Insgesamt wurden 26 Stück gebaut. Auch für 2008 ist ein Transsyberia-Sondermodell verfügbar, in der Rallye des gleichen Jahres belegten diese Fahrzeuge die ersten sechs Plätze. Zu den wesentlichen Änderungen gegenüber dem Serienmodell zählen unter anderem:", "section_level": 1}, {"title": "Krankenwagen und Spezialfahrzeuge.", "content": "Speziell für Bulgarien wurde eine Krankenwagen-Version gebaut. 2007 bestellte Bulgarien 32 Wagen dieser Version. In den Porschewerken setzt Porsche auch speziell ausgerüstete Cayennes als Safety Car, Werkfeuerwehr, Betriebsmedizin und Werkschutz ein. Auch die Berufsfeuerwehr Stuttgart verfügt über zwei Notarzteinsatzfahrzeuge auf Basis des Cayenne.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Cayenne steht wegen eines CO-Ausstoßes von bis zu 378 Gramm pro Kilometer und einem Spitzenverbrauch von 66,7 Liter auf 100 Kilometer (Testfahrzeug: \"Cayenne Turbo S\" unter ständigem Vollgas) in der Kritik. In Norwegen wurde der Porsche Cayenne S daher mit einer Zulassungssteuer von über 50.000 Euro belegt. Greenpeace verkleidete 2007 einen Cayenne exemplarisch als „Klimaschwein“ und protestierte damit vor den Porsche-Werkstoren in Stuttgart.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Porsche Cayenne (Typ 9PA) ist ein Sport Utility Vehicle (SUV) der Porsche AG. Der Cayenne wurde zwischen Dezember 2002 und Mai 2010 auf dem deutschen Markt angeboten.", "tgt_summary": null, "id": 1086926} {"src_title": "Bundesamt für Soziale Sicherung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Bundesversicherungsamt wurde am 9. Mai 1956 durch das Bundesversicherungsamtsgesetz als Nachfolger des 1945 stillgelegten Reichsversicherungsamtes errichtet und hatte bis November 2000 seinen Sitz in Berlin. Entsprechend dem Berlin/Bonn-Gesetz vom 26. April 1994 wurde 1999 im Gegenzug zur Übersiedlung der Bundesregierung nach Berlin der Sitz des Bundesversicherungsamtes nach Bonn verlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Prüfdienst Krankenversicherung (PDK).", "content": "Das BAS prüft Geschäfts-, Rechnungs- und Betriebsführung sämtlicher bundesunmittelbaren Krankenversicherungsträger und hat somit einen großen Anteil an der Konformität und der Rechtmäßigkeit des Verwaltungshandelns der zu prüfenden Sozialversicherungsträger. Der PDK wird, anders als die sonstigen Abteilungen des Bundesversicherungsamtes, durch die Träger der gesetzlichen Krankenversicherung über eine zweckbestimmte Umlage finanziert. Aufsehen erregten zuletzt die Ergebnisse der bundesweiten Schwerpunktprüfung \"DRG\" (d. h. \"Diagnosis Related Groups\" – \"Fallpauschalen für stationäre Krankenhausbehandlung\"), wodurch Einsparpotentiale in Höhe mehrerer Milliarden Euro aufgedeckt werden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Schätzerkreis beim Bundesamt für Soziale Sicherung.", "content": "Der Schätzerkreis nach hat die Aufgabe, auf der Basis der amtlichen Statistiken der gesetzlichen Krankenversicherung die Entwicklung der Einnahmen, Ausgaben sowie der Zahl der Versicherten und Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung des laufenden Jahres zu bewerten und auf dieser Grundlage eine Prognose über die weitere Entwicklung im jeweiligen Folgejahr zu treffen. Daraus wird der durchschnittliche Zusatzbeitrag nach für das Folgejahr vom Bundesministerium für Gesundheit im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen festgelegt und jeweils bis zum 1. November eines Kalenderjahres bekannt gegeben. Dem Schätzerkreis gehören Vertreter des Bundesministeriums für Gesundheit, des BAS sowie des Spitzenverbands Bund der Krankenkassen an. Den Vorsitz hat ein Vertreter des BAS. Der Schätzerkreis schätzt ebenso die erwartete Grundlohnsummenveränderungsrate für das Folgejahr und setzt die Erhöhung des Pro-Kopf-Betrags fest, den die Krankenkassen je Versicherten aus dem Gesundheitsfonds erhalten. Die Erhöhungsrate beträgt für das Jahr 2016 4,4 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Präsidenten.", "content": "Das Amt des Präsidenten hatten bislang folgende Personen inne:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS), bis 2019 Bundesversicherungsamt (BVA), ist eine deutsche Bundesoberbehörde mit Sitz in Bonn. Es übt die Rechtsaufsicht über die bundesunmittelbaren Sozialversicherungsträger aus; das sind zum Beispiel solche, deren Geltungsbereich sich über mehr als drei Bundesländer erstreckt. Es ist dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) unterstellt ( Abs. 2 Satz 2 SGB IV).", "tgt_summary": null, "id": 128537} {"src_title": "Otto Heinrich Frank", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Otto Franks Vater Michael stammte aus Landau in der Pfalz, der Stammbaum seiner Mutter Alice Stern lässt sich in Frankfurter Registern bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Otto Frank besuchte das Lessing-Gymnasium in Frankfurt und machte 1908 sein Abitur. Er diente von Mitte 1915 bis Ende des Ersten Weltkriegs an der Westfront. Zuletzt war er Offiziersanwärter beim Lichtmesstrupp 172. Er war Träger des Eisernen Kreuzes. Otto und Edith Frank-Holländer heirateten am 12. Mai 1925. Edith zog aus ihrem Elternhaus aus und wohnte mit Otto zunächst in seinem Elternhaus am Beethovenplatz in Frankfurt. Nach der Geburt der Tochter Margot 1926 bezog die Familie Mitte 1927 eine Mietwohnung am Frankfurter Marbachweg 307. Dort wohnten sie bis 1933/34. 1929 kam die zweite Tochter Anne zur Welt. Nach der Machtergreifung des NS-Regimes zog er mit seiner Familie nach Amsterdam, auch weil er in Deutschland antisemitische Repressalien befürchtete. Erich Elias, ein Freund von Robert Feix, vermittelte seinem Schwager Otto Frank 1933 das Angebot, für die deutsche Opekta eine niederländische Auslandsvertretung „Nederlandsche Opekta“ in Amsterdam aufzubauen. Diese Vertretung sollte das Geschäft in den Niederlanden ausbauen. Frank nahm dieses Angebot an. Er ging zunächst allein nach Amsterdam, um eine Wohnmöglichkeit für seine Familie zu finden und Voraussetzungen für das Unternehmen zu klären. Im Februar 1934 kamen seine Frau Edith und die beiden Töchter nach. Im Mai 1940 besetzten deutsche Truppen in den ersten Tagen des Westfeldzuges die Niederlande. Am 6. Juli 1942 versteckte sich die Familie Frank im Hinterhaus des Gebäudes an der Prinsengracht 263, in dessen Vorderhaus sich der Firmensitz der „Nederlandsche Opekta“ befand, vor der deutschen Gestapo und tauchte unter. Etwa zwei Jahre später wurden die Familie und weitere jüdische Bewohner des Hinterhauses entdeckt, möglicherweise durch einen Verrat; am 4. August 1944 wurden sie von Karl Josef Silberbauer (damals SS-Oberscharführer im Sicherheitsdienst) verhaftet. Die Versteckten wurden nach dieser Verhaftung zunächst bei der Gestapo verhört und über Nacht festgehalten. Am 5. August brachte man sie in das überfüllte Gefängnis Huis van Bewaring in der Weteringschans. Zwei Tage später wurde Otto Frank mit seiner Familie in das Durchgangslager Westerbork eingeliefert und später ins KZ Auschwitz deportiert. Seine Frau Edith starb dort am 6. Januar 1945 an Unterernährung; Otto wurde Ende Januar 1945 in Auschwitz von der sowjetischen Armee befreit. Er war der Einzige seiner Familie, der den Holocaust überlebte. Nach dem Krieg lehnte er die deutsche Staatsangehörigkeit ab, die ihm 1941 aberkannt worden war, und wurde 1949 Niederländer. Auf Anraten einiger Freunde veröffentlichte er das Tagebuch seiner Tochter Anne. Am 10. November 1953 heiratete Otto Frank in Amsterdam Elfriede Markovits, die ihren Ehemann, Erich Geiringer, und ihren Sohn im Konzentrationslager Auschwitz verloren hatte, während ihre Tochter Eva die Haft überlebte. Die beiden hatten sich im KZ kennengelernt. Gemeinsam wanderten sie 1952 in die Schweiz aus, wo er auch die Schweizer Staatsbürgerschaft bekam. Er gründete 1966 den Anne Frank-Fonds in Basel, nachdem 1957 die Anne Frank Stiftung zur Erhaltung des Hauses in der Prinsengracht 263 gegründet worden war. Otto Frank starb am 19. August 1980 in Birsfelden bei Basel.", "section_level": 1}, {"title": "Texteingriffe bei Herausgabe des Tagebuches der Tochter.", "content": "Anne Frank schrieb in ihrem Tagebuch auch über die Beziehung zwischen ihren Eltern. 1998 wurde bekannt, dass ein Eintrag vom 8. Februar 1944 in der Veröffentlichung entfernt wurde, der Otto Frank vermutlich besonders traf. Auch Annes letzte Version einer Einleitung zum Tagebuch bewahrte er separat auf. Melissa Müller, deren Anne-Frank-Biographie 1998 erschien, veröffentlichte 2013 eine überarbeitete Fassung der Biografie, die diese weggelassenen Papiere berücksichtigte.", "section_level": 1}, {"title": "Spielfilme.", "content": "Otto Frank wurde in dem Spielfilm \"Das Tagebuch der Anne Frank\" (1959) von Joseph Schildkraut, in \"Anne Frank – Die wahre Geschichte\" (2001) von Ben Kingsley und in Das Tagebuch der Anne Frank (2016) von Ulrich Noethen dargestellt. In den beiden BBC-Produktionen \"The Diary of Anne Frank\" wurde er von Emrys James (1987) und Iain Glen (2001) dargestellt, in dem Fernsehfilm \"Meine Tochter Anne Frank\" (2015) von Götz Schubert.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenken.", "content": "Im Februar 2015 wurden am letzten offiziellen Wohnort der Familie Frank in Amsterdam Stolpersteine für Anne, Margot, Edith und Otto Frank verlegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Otto Heinrich „Pim“ Frank (geboren am 12. Mai 1889 in Frankfurt am Main; gestorben am 19. August 1980 in Birsfelden bei Basel) war ein niederländisch-schweizerischer Kaufmann deutscher Herkunft, der von 1933 bis 1944 und von 1945 bis 1953 in den Niederlanden lebte. Er war der Vater von Anne Frank, deren Tagebuch von ihm herausgegeben wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1892840} {"src_title": "Virtuelle Arbeit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Virtuelle Verschiebung, virtuelle Arbeit.", "content": "Im Folgenden wird ein N-Teilchensystem betrachtet, das durch Zwangsbedingungen eingeschränkt ist. Eine \"virtuelle\" Verschiebung formula_1 ist eine fiktive infinitesimale Verschiebung des formula_2-ten Teilchens, die mit den Zwangsbedingungen verträglich ist. Die Abhängigkeit von der Zeit wird nicht betrachtet. Die formula_3 holonomen Zwangsbedingungen, formula_4, werden durch Verwendung von formula_5 sogenannter generalisierter Koordinaten formula_6 erfüllt: Zur Erfüllung auch der \"anholonomen\" Zwangsbedingungen unterliegen die formula_8 weiteren Bedingungen, z. B. formula_9 differentiellen nicht-integrablen Gleichungen: Die \"virtuelle Arbeit\", die die Kraft formula_11 bei virtueller Verschiebung formula_1 am formula_2-ten Teilchen verrichten würde, ist:", "section_level": 2}, {"title": "System im Gleichgewicht.", "content": "Ist das formula_15-Teilchensystem im Gleichgewicht, so ist für jedes Teilchen die Beschleunigung gleich Null: Daher muss die resultierende Kraft auf jedes Teilchen gleich Null sein: Ist das System im Gleichgewicht, ist die virtuelle Arbeit der Kraft formula_11 bei Verschiebung formula_1 gleich Null, da die Kraft selbst verschwindet: Somit ist auch die Summe über die von allen Kräften bei virtuellen Verschiebungen geleistete Arbeit gleich Null: Die resultierenden Kräfte formula_11 kann man zusammensetzen aus eingeprägten Kräften formula_23 und Zwangskräften formula_24: Eingesetzt in obige Beziehung:", "section_level": 2}, {"title": "Prinzip der virtuellen Arbeit.", "content": "Meist steht die Zwangskraft formula_24 senkrecht zur virtuellen Verschiebung formula_1, so dass formula_29 gilt. Dies ist z. B. der Fall, wenn die Bewegung auf Kurven oder Flächen begrenzt ist. Es gibt allerdings Systeme, bei denen einzelne Zwangskräfte Arbeit verrichten formula_30. Das \"Prinzip der virtuellen Arbeit\" fordert nun, dass die Summe aller von den Zwangskräften verrichteten virtuellen Arbeiten bei einem System im Gleichgewicht verschwindet: Für die eingeprägten Kräfte bedeutet das Prinzip der virtuellen Arbeit: Man beachte, dass das Prinzip der virtuellen Arbeit nur ein Gleichgewichtsprinzip der Statik ist. Die Erweiterung auf die Dynamik liefert das D’Alembertsche Prinzip.", "section_level": 2}, {"title": "Prinzip der virtuellen Arbeit in konservativen Systemen.", "content": "In konservativen Systemen sind alle eingeprägten Kräfte von einem Potential formula_33 ableitbar: In diesem Fall lässt sich das Prinzip der virtuellen Arbeit in der Form darstellen. Hierbei ist das Symbol formula_37 als Variationszeichen im Sinne der Variationsrechnung aufzufassen. formula_38 bedeutet damit die erste Variation der Potentiellen Energie.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "An einem Winkelhebel, der auf einer Achse frei drehbar gelagert ist, greifen 2 eingeprägte Kräfte formula_39 und formula_40 an. Die virtuellen Verschiebungen der Kraftangriffspunkte sind formula_41 und formula_42. Die virtuelle Arbeit der eingeprägten Kräfte ist damit Weil der Winkelhebel als starr angesehen wird, sind die Größen formula_41 und formula_42 nicht unabhängig voneinander. Ihre Abhängigkeit kann man durch die Variation formula_46 der generalisierten Koordinate formula_47 ausdrücken: Damit wird die virtuelle Arbeit: Da die Gleichung für beliebige formula_46 gilt, muss der Klammerausdruck identisch 0 sein: Also bleibt das System im Gleichgewicht, d. h. es kippt weder nach rechts noch nach links, wenn die Kräfte multipliziert mit ihrer Achsdistanz gleich groß sind.", "section_level": 1}, {"title": "Prinzip der virtuellen Arbeit für dynamische Systeme.", "content": "Die virtuelle Arbeit der Zwangskräfte bzw. -momente ist bei dynamischen Systemen gleich Null. Drückt man die virtuellen Verschiebungen in den verallgemeinerten Koordinaten aus, können mit dem Prinzip der virtuellen Arbeit Bewegungsgleichungen für große Mehrkörpersysteme aufgestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Alternativen.", "content": "Neben dem Prinzip der virtuellen Arbeit wird auch das Prinzip der virtuellen Leistung verwendet. Der wesentliche Unterschied dieses Prinzips liegt darin, dass statt virtuelle Verschiebungen hier virtuelle Geschwindigkeitsvariationen benutzt werden. In der Statik findet dieses Prinzip selten Anwendung, jedoch erweist sich dessen Erweiterung auf dynamische Systeme, das sogenannte Prinzip von Jourdain, vorteilhaft, da dort sehr elegant nichtholonome Bindungen berücksichtigt werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Virtuelle Arbeit ist ein Konzept der Analytischen Mechanik bzw. der Technischen Mechanik und bezeichnet sowohl die Arbeit, die eine Kraft an einem System bei einer virtuellen Verschiebung verrichtet, als auch die Arbeit, die eine virtuelle Kraft an einer realen Verschiebung leistet. Unter einer virtuellen Verschiebung versteht man eine Gestalt- oder Lageänderung des Systems, die mit den Bindungen (z. B. Lager) verträglich und „instantan“, sonst aber willkürlich und außerdem infinitesimal klein ist. Das Prinzip der virtuellen Arbeit resultiert aus dem Prinzip der virtuellen Leistung und wird ebenso zur Berechnung des Gleichgewichts in der Statik und zum Aufstellen von Bewegungsgleichungen (d’Alembertsches Prinzip) verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 124043} {"src_title": "Al-Afdal Schahanschah", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Regentschaft.", "content": "Als Sohn von Badr al-Dschamali übernahm al-Afdal 1094 als Wesir die Regentschaft für die Kalifen der Fatimiden in Ägypten. Unter seiner Herrschaft wurde zunächst die Effizienz der Verwaltung erhöht, indem die militärische und zivile Verwaltung vereinigt wurden. Außerdem reformierte er das Münzwesen und die Steuer- und Finanzverwaltung. Durch all diese Maßnahmen dauerte die wirtschaftliche Erholung des Reiches an, womit das Reich der Fatimiden weiter stabilisiert werden konnte. Allerdings führte al-Afdal eine Spaltung der Ismailiten herbei, als er nach dem Tod von al-Mustansir (1036–1094) statt des Thronfolgers Nizar dessen jüngeren Bruder al-Mustali (1094–1101) als Kalifen durchsetzte. Nizar wurde nach einer Revolte im Gefängnis getötet. Da bei den Fatimiden ein striktes Erstgeburtsrecht betreffs der Thronfolge bestand, kam es zur Abspaltung der Ismailiten in Persien und Syrien, aus der sich die Sekte der Nizariten/Assassinen entwickelte.", "section_level": 1}, {"title": "Kampf gegen die Seldschuken.", "content": "Zu jener Zeit waren die Fatimiden in Palästina von den Seldschuken zurückgedrängt worden. Al-Afdal gelang es durch den Ausbau der Flotte zunächst 1097 Askalon, Akkon, Tyros und Byblos und 1098 auch Jerusalem von den Seldschuken zurückzuerobern, die wiederhergestellte Kontrolle über Palästina währte aber nur vorübergehend, angesichts einer neuen Bedrohung: der Kreuzfahrer.", "section_level": 2}, {"title": "Kampf gegen die Kreuzfahrer.", "content": "Als das Heer des Ersten Kreuzzugs 1098 die Seldschuken in Antiochia belagerte, hielt al-Afdal sie für gewöhnliche byzantinische Söldner. Aus dieser Fehleinschätzung heraus hoffte er sie als natürliche Verbündete im Kampf gegen den gemeinsamen Feind, die Seldschuken, gewinnen zu können und schickte Gesandte zu ihnen, um ihnen eine Allianz anzubieten. Die Kreuzfahrer sollten nach der Vertreibung der Seldschuken Syrien, die Fatimiden Palästina erhalten. Da es für die Kreuzfahrer undenkbar war, auf ihr Ziel, die Stadt Jerusalem, zu verzichten, lehnten sie das Angebot zur Überraschung der Fatimiden höflich ab. 1099 marschierten sie dann von Antiochia südlich nach Palästina weiter um Jerusalem anzugreifen. Als al-Afdal klar wurde, dass die Kreuzfahrer die Eroberung Palästinas beabsichtigten, stellte er in Ägypten ein großes Heer zusammen und marschierte damit von Kairo nach Palästina. Er kam aber zu spät um Jerusalem zu retten – die Stadt fiel am 15. Juli 1099. Al-Afdals Heer war deutlich größer als das der Kreuzfahrer, also plante er einen Gegenangriff auf Jerusalem. Als er am 12. August mit seinem Heer vor den Toren von Askalon lagerte, wurde er im Morgengrauen vom Kreuzfahrerheer überrascht und in der folgenden Schlacht von Askalon vernichtend geschlagen. Al-Afdal floh nach Askalon und von dort mit dem Schiff nach Ägypten. Die starke Festungsstadt Askalon hielt den Kreuzfahrern stand und sollte den Fatimiden als Basis für weitere Rückeroberungsversuche gegen das neu gegründete Königreich Jerusalem dienen. Die von Askalon aus unternommenen Rückeroberungsversuche in den Jahren 1101, 1102, 1105 (siehe Schlacht von Ramla) blieben ohne Erfolg. Al-Afdals Versuche, sich 1105 mit den seldschukischen Statthaltern von Damaskus zu verbünden, scheiterten ebenfalls. So konnte er nicht verhindern, dass die Kreuzfahrer die fatimidischen Städte Jaffa (1100), Cäsarea, Haifa (1101), Akkon (1104), Tripolis (1109), Sidon und Beirut (1110) eroberten. Immerhin hielt Tyros 1112 einer Belagerung durch die Kreuzfahrer stand.", "section_level": 2}, {"title": "Sturz.", "content": "Während des Opferfestes 1121 wurde al-Afdal auf Betreiben des Kalifen al-Amir ermordet. Der Kalif übernahm nun selbst die Regierung, bis auch er 1130 ermordet wurde. Dass das Amt des Wesirs ein einträgliches Geschäft war, zeigt der Bericht, dass zur Inventarisierung der Schätze und des Vermögens von al-Afdal Wochen benötigt wurden. Al-Afdals Sohn Abu Ali Ahmad „Kutaifat“ konvertierte zur Zwölfer-Schia und übernahm 1130 die Alleinherrschaft in Ägypten, ist aber schon 1131 wie sein Vater einem Attentat zum Opfer gefallen.", "section_level": 2}], "src_summary": "al-Afdal Schahanschah ibn Badr al-Dschamali (, * um 1066 in Akkon; † 1121) war Wesir der Fatimiden von 1094 bis 1121.", "tgt_summary": null, "id": 930877} {"src_title": "Hasso Plattner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hasso Plattner wuchs in Berlin-Grunewald und Konstanz auf. Sein Vater Horst Plattner (1918–2001) war ein Augenarzt, der aus Hermannstadt in Siebenbürgen (Rumänien) kam. Plattner studierte nach dem Abitur 1963 an der Universität Karlsruhe (TH) (heute Karlsruher Institut für Technologie (KIT)) Nachrichtentechnik. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Potsdam-Babelsberg.", "section_level": 1}, {"title": "Beruf.", "content": "Seinen beruflichen Werdegang begann Plattner 1968 bei IBM in Deutschland. 1972 gründete er gemeinsam mit vier Kollegen die Firma SAP, in der er 1979 die Gesamtverantwortung für den Bereich Technologie übernahm. Bis zum 9. Mai 2003 war Plattner neben Henning Kagermann Co-Vorstandssprecher von SAP. Seitdem ist er Aufsichtsratsvorsitzender. Als Vergütung für seine Tätigkeit im Aufsichtsrat erhielt er im Jahr 2011 insgesamt 350.000 Euro. Er ist als Gründungsaktionär von SAP mit 8,2 % am Aktienkapital beteiligt und erhielt allein aus der Dividendenausschüttung des Geschäftsjahres 2010 rund 60 Millionen Euro. Plattner ist Vorsitzender des SAP-Aufsichtsrats. Sein Mandat läuft bis 2022. 2019 für drei statt der üblichen fünf Jahre wiedergewählt, sollen diese drei Jahre seine letzte Amtszeit sein.", "section_level": 1}, {"title": "Förderer der Wissenschaft.", "content": "Seit seinem Rückzug aus dem Tagesgeschäft der SAP engagiert sich Plattner als Mäzen. Das Manager Magazin bezeichnete ihn als „einer der bedeutendsten privaten Wissenschaftsförderer in Deutschland“. Unternehmerisch engagiert sich Plattner für den mit mehr als 150 Millionen Euro ausgestatteten Risikokapitalfonds und Inkubator \"Hasso Plattner Ventures\", der 2005 gegründet wurde und sich in Potsdam befindet. Interessierte Startups können sich für eine Beteiligung zwischen 50.000 und 100.000 Euro bewerben. 1998 gründete Plattner das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik an der Universität Potsdam. Gesellschafter ist die gemeinnützige \"Hasso-Plattner-Stiftung für Softwaresystemtechnik\". Plattner verpflichtete sich, der Stiftung 20 Jahre lang mehr als 50 Millionen Euro aus seinem Privatvermögen zur Verfügung zu stellen. Inzwischen hat sich das Engagement Plattners für das HPI vervierfacht und der kumulierte Betrag liegt bei mehr als 200 Millionen Euro. Der Stifter finanziert das HPI nicht nur komplett, sondern er engagiert sich dort auch als Leiter des Fachgebiets „Enterprise Platform and Integration Concepts (EPIC)“ in Forschung und Lehre. Anfang Oktober 2005 richtete Plattner mit der Stanford University das Hasso Plattner Institute of Design ein, das er mit 35 Millionen US-Dollar ausstattete. Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen sollen hier gemeinsam nutzerfreundliche Innovationen entwickeln. Ein weiteres Engagement Plattners, das die Wissenschaft fördert, ist die im Herbst 2003 gegebene Spende von zehn Millionen Euro für den Bibliotheksausbau an der Universität Mannheim. Seit Jahren ist Plattner Südafrika verbunden und lebt zeitweise am Kap. Auch dort setzt er sich für die Forschung ein. Zwei südafrikanische Universitäten, die University of KwaZulu-Natal und die Universität Kapstadt, unterstützt Plattner im Kampf gegen Aids. Für „Isombululo“, ein Programm zur Vorsorge und Behandlung der Immunschwäche-Krankheit, spendete er 2004 sechs Millionen Euro. Das Hilfsprojekt kommt rund 360.000 Menschen in der Kapregion zugute. Im Juli 2018 spendete Plattner 4,2 Millionen Euro an die Lucian-Blaga Universität (ULBS) in Hermannstadt, Rumänien, der Herkunftsstadt seiner Eltern. Mit der Spende soll ein mit dem Hasso-Plattner-Institut in Potsdam vergleichbares Institut gegründet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Mäzenatentum.", "content": "Im Frühjahr 2005 übernahm Plattner die Kosten für das „46664“-Benefizkonzert, das auf seinem Golfplatz in George, Südafrika stattfand und weltweit von Fernsehsendern ausgestrahlt wurde. Der Erlös fördert den Anti-Aids-Kampf der Stiftung des früheren südafrikanischen Staatspräsidenten Nelson Mandela. Der Friedensnobelpreisträger, dessen Sohn Makgatho Mandela Anfang 2005 an Aids gestorben war, hatte als Gefängnisinsasse auf Robben Island während der Zeit der Rassentrennung die Häftlingsnummer 46664 getragen. Im November 2007 spendete Plattner 20 Millionen Euro für den Wiederaufbau des Potsdamer Stadtschlosses und gewährleistete somit die vollständige Rekonstruktion der historischen Fassaden des Brandenburger Landtages, die zuvor wegen Geldmangels in Frage gestellt worden war. Im April 2012 wurde bekannt, dass Plattner beabsichtigt, der Stadt Potsdam eine Kunsthalle zu schenken, in der wechselnde Ausstellungen sowie Plattners Privatsammlung von DDR-Kunst zu sehen sein sollen. Die Kunsthalle wurde im Januar 2017 unter der Bezeichnung Museum Barberini im wiederaufgebauten Palast Barberini eröffnet. Mit dem Museum Minsk ist für die zeitgenössische Kunst ein weiteres seiner Museen in Entstehung. Im Februar 2013 berichteten mehrere Medien darüber, Hasso Plattner habe bekannt gegeben, der Kampagne The Giving Pledge beigetreten zu sein und die Hälfte seines auf 5,4 Milliarden Euro geschätzten Vermögens abgeben zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Für sein Engagement in Wirtschaft und Wissenschaft erhielt Hasso Plattner viele Ehrungen. 1998 nahm das manager magazin den mit dem angesehenen „Information Technology Leadership Award for Global Integration“ ausgezeichneten Technologie-Experten in die „Hall of Fame“ auf. In ihr ehrt die Zeitschrift Persönlichkeiten für ihre Verdienste um die wirtschaftliche, gesellschaftliche und soziale Entwicklung in Deutschland. Mehrere Zeitschriften platzierten Plattner auf Rang 1 der Liste der bedeutendsten und einflussreichsten IT-Persönlichkeiten, etwa das Time Magazine Europe im Jahr 2001 und die Computerwoche in den Jahren 2010 und 2011. Plattner ist seit 2002 Ehrendoktor und seit 2004 Honorarprofessor der Universität Potsdam. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften verlieh dem gebürtigen Berliner für sein „ebenso ungewöhnliches wie beispielhaftes Engagement“ 2004 die Leibniz-Medaille. 2007 erhielt er den Verdienstorden des Landes Brandenburg. Bei einem Festakt in Potsdam zum 60. Geburtstag des Stifters am 21. Januar 2004 würdigte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder das Schaffen Plattners mit den Worten: „Um Deutschland wirtschaftlich voranzubringen, brauchen wir eine Menge Hasso Plattners und eine Menge SAPs“. Plattner habe mit viel Engagement einen Weltkonzern geschaffen und damit bewiesen, „dass deutsche Unternehmen technologisch Weltspitze sein können“. Auch vom \"Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik\" könne Deutschland lernen. Die Universität des Saarlandes hatte Plattner bereits 1990 zum Ehrendoktor ernannt. 1994 wurde Plattner dort Honorarprofessor für Wirtschaftsinformatik. Die Würde eines Ehrensenators verlieh ihm die Universität des Saarlandes im Jahr 1998. Seit 2002 ist Plattner Ehrendoktor der Universität Potsdam, seit 2020 des Karlsruher Instituts für Technologie. Roland Berger, Gründer von Roland Berger Strategy Consultants, nannte Hasso Plattner in einem Interview im August 2004 als einen der fünf Deutschen, die ihm am meisten imponieren. Berger bezeichnete es als „Meisterleistung“, wie Plattner SAP gegründet, aufgebaut und stets neu auf den sich verändernden Markt ausgerichtet habe. 2014 wurde Hasso Plattner mit dem Leonardo European Corporate Learning Award in der Kategorie „Thought Leadership“ ausgezeichnet. 2015 wurde Hasso Plattner mit dem GABA Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. 2016 erhielt er den Preis für Verständigung und Toleranz für seine Stiftungstätigkeit zur Förderung der Wissenschaft und für seine „unternehmerische Innovation“, sowie von ihm angestoßene „soziale und kulturelle Projekte“; Preisgeber ist das Jüdische Museum Berlin. Die Stadt Potsdam trug ihm im September 2016 die Ehrenbürgerwürde an. Die Verleihung fand am 19. Januar des folgenden Jahres, unmittelbar vor der Eröffnung des Museum Barberini, statt. Für 2018 wurde Plattner der Werner-von-Siemens-Ring zugesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "Die politischen Diskussionen, Bonuszahlungen für Manager zu begrenzen, sieht Plattner kritisch. Er vertrat Mitte 2017 die Auffassung, dass die Managervergütung in Deutschland an den globalen Markt angeglichen werden müsse, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Nach Ansicht von Plattner seien neue Regelungen aber kompliziert, weil Corporate-Governance-Richtlinien, transatlantische Konkurrenz und langfristige Beschäftigungsperspektiven im Blick behalten werden müssten. Mit Blick auf Kritik an der Managervergütung bei SAP signalisierte Plattner Ende 2017, diese transparenter machen zu wollen. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung kritisierte Plattner eine geplante Vermögenssteuer und drohte mit einem Wegzug aus Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Vermögen.", "content": "Das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes listete Plattner 2018 mit einem geschätzten Vermögen von 12,7 Milliarden US-Dollar auf Platz 116 der reichsten Menschen der Welt und auf Platz 10 der reichsten Menschen Deutschlands. Plattner hat Ende 2019 in einem Interview geäußert, bei Einführung einer zweiprozentigen Vermögensteuer müsse er Deutschland verlassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hasso Plattner (* 21. Januar 1944 in Berlin) ist ein deutscher Unternehmer, Milliardär und Mäzen. Gemeinsam mit Dietmar Hopp, Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector und Klaus Tschira gründete er 1972 das Softwareunternehmen SAP, die heutige SAP SE in Walldorf. Er war bis 2003 deren Vorstandsvorsitzender und danach Vorsitzender des Aufsichtsrats. Seine Hasso-Plattner-Stiftung finanzierte den Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Potsdamer Palais Barberini mit seinem am 20. Januar 2017 eröffneten Museum Barberini. Am selben Tag wurde Hasso Plattner zum Ehrenbürger von Potsdam ernannt.", "tgt_summary": null, "id": 1745707} {"src_title": "Schwarzwälder Schinken", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herstellungsverfahren.", "content": "Zur Herstellung wird der Schinken trocken gepökelt und dabei mit hauseigenen Gewürzmischungen, u. a. mit Knoblauch, Koriander, Pfeffer und Wacholder, eingerieben. Der Schinken wird anschließend in Behältern geschichtet, wobei Fleischsaft austritt, der die Lake bildet. Nach einigen Wochen Verweilzeit werden die Schinken aus der Salzlake genommen und einige Tage zum sogenannten Durchbrennen trocken gelagert. Anschließend wird der Schinken mindestens eine Woche lang in speziellen, gemauerten Räucherkammern kalt mit Nadelhölzern und Sägemehl aus dem Schwarzwald geräuchert. An die Räucherung schließt sich eine mehrwöchige Trockenlagerung zur Reifung in speziell klimatisierten Räumen an. Das verleiht dem Schinken sein charakteristisches, kräftiges Aroma und eine typische schwarzbraune Schwarte. Schwarzwälder Schinken hat typischerweise einen Austrocknungsgrad von ca. 25 % und ein Wasser-Eiweiß-Verhältnis von 2,2:1 bezogen auf den ganzen Schinken.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft aus dem Schwarzwald.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft der Schweinekeulen.", "content": "Das Fleisch für die Schinken muss nicht aus dem geografisch abgegrenzten Gebiet Schwarzwald stammen, sondern kann frei aus Deutschland und anderen Herkünften bezogen werden. Die Schweinekeulen stammen von Schweinen aus Baden-Württemberg (10 %), aus anderen deutschen Bundesländern (70 %) und aus dem EU-Ausland (20 %).", "section_level": 2}, {"title": "Verarbeitung zum Schinken.", "content": "Für den Verkauf im EU-Raum muss der Schinken im Schwarzwald, d. h. in der Region zwischen Pforzheim im Norden und Lörrach im Süden, hergestellt werden. Seit 2005 musste er dort auch geschnitten und verpackt werden. Gegen diese Festlegung legte die Abraham Schinken, die in Schiltach im Schwarzwald Schinken würzt und räuchert, Beschwerde ein. Das Unternehmen will diese Schinken in seinem Werk in Norddeutschland aufschneiden und verpacken. Dagegen wiederum hat sich der betreffende Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller gewandt. Nach 14 Jahren Rechtsstreit, der bis zum Europäischen Gerichtshof ging, entschied das Bundespatentgericht im August 2019, dass Schwarzwälder Schinken auch außerhalb des Schwarzwalds geschnitten und verpackt werden darf. Der Schutzverband hat dagegen wiederum Beschwerde beim BGH eingelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Qualitätsmerkmale durch Schutzverband.", "content": "Der Schutzverband der Schwarzwälder Schinkenhersteller e. V. in Villingen-Schwenningen umfasst 13 Mitgliedsbetriebe und drei Innungen. Die Qualität wird kontrolliert. Besondere Qualitätsmerkmale sind z. B. 50-tägige Trockenpökelung bei 5° Celsius, mindestens eine Woche Räucherung über heimischen Nadelhölzern bei 20 bis 30° Celsius, Verarbeitung ausschließlich im Schwarzwald.", "section_level": 2}, {"title": "Nachfrage.", "content": "Im Jahr 2018 betrug die abgesetzte Menge 61 Millionen Kilogramm. Über die Discounter wurden 85 %, über den Fachhandel 10 % und über die Gastronomie 5 % der Menge abgesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schwarzwälder Schinken ist ein knochenloser, geräucherter Rohschinken, der im Schwarzwald gemäß einer festgelegten Produktspezifikation hergestellt wird. Seit 1997 ist „Schwarzwälder Schinken“ eine geschützte geographische Angabe (g.g.A.) der Europäischen Union. ", "tgt_summary": null, "id": 1754294} {"src_title": "Elektromigration", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der Elektromigration.", "content": "Das Phänomen der Elektromigration ist seit mehr als 100 Jahren bekannt. Größere technische Bedeutung erlangte die Thematik ab etwa 1965, als entdeckt wurde, dass die in den damals aufkommenden integrierten Schaltungen (ICs) verwendeten dünnen Aluminium-Leiterbahnen bei hohen Stromdichten zerstört werden. Die theoretischen Grundlagen zur Erklärung der Elektromigration stellten 1961/62 in zwei Artikeln Huntington und Grone sowie Bosvieux und Friedel auf. Eine Lebensdauervorhersage für durch Elektromigration geschädigte Leiterbahnen formulierte 1966 James R. Black, siehe blacksche Gleichung. Damals waren die Leiterbahnen ungefähr 10 μm breit, während die Breite bei heutigen höchstintegrierten Chips nur noch etwa 14 nm beträgt. Insbesondere durch diese stetige Strukturverringerung gewinnt dieses Forschungsgebiet zunehmend an Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Praktische Bedeutung der Elektromigration.", "content": "Die Elektromigration vermindert die Zuverlässigkeit von integrierten Schaltungen. Im schlimmsten Fall kann sie zum Totalausfall einer oder mehrerer Leitungen führen und somit zur Unbrauchbarkeit der gesamten Schaltung. Da die Zuverlässigkeit von Leiterbahnen nicht nur in den Bereichen der Raumfahrt und des Militärs, sondern auch bei zivilen Anwendungen, wie zum Beispiel dem Antiblockiersystem von Autos, von großer Bedeutung ist, wird diesem Effekt hohe technologische und wirtschaftliche Bedeutung beigemessen. Mit zunehmender Miniaturisierung von hoch- und höchstintegrierten Schaltungen (VLSI/ULSI) erhöht sich die Ausfallwahrscheinlichkeit durch EM, weil sich sowohl die Leistungsdichte als auch die Stromdichte vergrößert. Zwar lassen sich durch geringere Strukturgrößen und Betriebsspannungen die benötigten Ströme reduzieren, da kleinere Transistoren auch kleinere Gate-Kapazitäten besitzen, jedoch werden aufgrund der steigenden Frequenzen die Ströme nicht im gleichen Maße wie die Leiterbahnquerschnitte reduziert. Daher nehmen die benötigten Stromdichten und damit Elektromigrationserscheinungen zu. Anstelle von Aluminium, bei dem Elektronenmigration bei rund 500 kA/cm2 auftritt, nutzen die meisten Hersteller ungefähr seit dem Jahr 2000 Kupfer als Leiterbahnmaterial. Die Vorteile von Kupfer sind seine bessere elektrische Leitfähigkeit (ermöglicht höhere Taktfrequenzen) und eine im Vergleich zu Aluminium etwa fünffach höhere Stromdichtebelastbarkeit, bevor es zu EM-Erscheinungen kommt. Eine bewusst herbeigeführte Elektromigration findet Anwendung bei der ultrareinen (>99,99 %) Darstellung von den Elementen Titan, Zirconium, Hafnium, Vanadium u. a. Dabei werden die Elemente im Hochvakuum bis knapp unter ihren Schmelzpunkt erwärmt und Fremdionen werden durch Elektromigration aus der Mitte entfernt, in der das Element nun ultrarein vorliegt.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagen.", "content": "Die Materialeigenschaften der Metallleiterbahnen haben einen starken Einfluss auf die Lebensdauer. Zu diesen Eigenschaften gehören vorwiegend die Zusammensetzung der Leiterbahnlegierung und die Leitungsabmessungen, aber auch die Leitungsform, die kristallografische Orientierung der Körner, Eigenschaften der Passivierung und die Grenzflächen zu anderen Materialien. Das bei der Herstellung verwendete Verfahren zur Schichtabscheidung und Wärmebehandlungen wirken sich ebenfalls auf die Lebensdauer aus. Gravierende Unterschiede resultieren auch aus den zeitlichen Verläufen des Stromes: Gleichstrom oder verschiedene Wechselstromformen rufen jeweils unterschiedliche Effekte hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Kräfte auf Ionen in einem elektrischen Feld.", "content": "Zwei Kräfte wirken auf die ionisierten Atome im Leiter. Die direkte elektrostatische Kraft formula_1 resultiert aus dem elektrischen Feld und zeigt daher in Richtung des elektrischen Feldes. Die Kraft aus dem Impulsaustausch mit fließenden Ladungsträgern formula_2 zeigt in Richtung des Ladungsträgerflusses. In metallischen Leitern wird formula_2 durch einen so genannten „Elektronenwind“ verursacht. Die resultierende Kraft formula_4 auf ein angeregtes Ion im elektrischen Feld ergibt Hierbei führt man eine effektive Wertigkeit formula_6 ein. In ihr sind sowohl direkte Kräfte und als auch jene Kräfte, die durch Elektronen mit hoher Geschwindigkeit entstehen, zusammengefasst. Mit der Elementarladung formula_7 stellt das Produkt formula_8 damit die effektive Ladung des wandernden Ions dar. Laut ohmschem Gesetz ist das elektrische Feld formula_9 das Produkt von Stromdichte formula_10 und spezifischem Widerstand formula_11. Die Kraft formula_2 ist, wegen der abschirmenden Wirkung der Elektronen, meist die dominante Kraft; die Kraft des elektrischen Feldes auf die Ionen hingegen ist verhältnismäßig klein. Aktivierte Metallionen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, eine Leerstelle zu besetzen als andere Nachbarionen. Als Folge dieser Gegebenheiten bewegen sich Metallionen zur Anode, während sich Leerstellen zur Kathode bewegen. Durch Verdichtung von Leerstellen entstehen kleine Hohlräume (). Das führt zu offenen Schaltkreisen durch Materialabtragung. Kurzschlüsse zwischen Leiterbahnen, entweder durch hügelförmige () oder filamentartige Strukturen (whisker), resultieren aus Anlagerung von Ionen an Unregelmäßigkeiten im Kristall.", "section_level": 2}, {"title": "Grundlegende Gleichungen.", "content": "Verschiedene Experimente haben gezeigt, dass sich Ionen in einem konstanten Feld mit einer konstanten Driftgeschwindigkeit bewegen. Die lineare Abhängigkeit des Stromes von schnell bewegten Elektronen kann allgemein als Konsequenz von Atomdiffusion aufgefasst werden, charakterisiert durch den Eigendiffusionskoeffizienten formula_14. In Metallen entstehen freie Träger mit der Ladung formula_15 durch Ionisationen im Metallgitter. In diesem Produkt ist formula_16 die effektive Wertigkeit des Ions. Nach Nernst und Einstein wird die Beweglichkeit von Ionen (Ionenbeweglichkeit formula_17), welche nur durch ein elektrisches Feld bewegt werden, wie folgt beschrieben: In der Gleichung ist formula_19 die Boltzmann-Konstante und formula_20 die absolute Temperatur in Kelvin. Somit bewegen sich die Ionen mit der mittleren Driftgeschwindigkeit von Deuten lässt sich die Gleichung indem man formula_22 als Kraft auf ein Ion formula_23 durch das Feld formula_9 versteht, die durch mikroskopische Reibungskräfte abgeglichen wird, während die durchschnittliche Geschwindigkeit formula_25 ist. Gewöhnlich entsteht der elektrische Widerstand durch Kollision von Elektronen mit Defekten und Gitterschwingungen, so genannten Phononen. Durch diese Kollisionen wird ein Impuls auf das Gitter übertragen, was wiederum dazu führt, dass die thermische Geschwindigkeit der Elektronen formula_26 ansteigt. Die Driftgeschwindigkeit, die sich daraus ergibt, kann als formula_27 geschrieben werden. Die direkte elektrostatische Kraft unterscheidet sich zwar von der Kraft durch Elektronen mit hoher Geschwindigkeit, es sind aber dieselben mikroskopischen Kräfte, die ihnen entgegenwirken und somit die Eigendiffusion und Driftgeschwindigkeit bestimmen. Daher kann man die beiden Effekte kombinieren und erhält nun für die Driftgeschwindigkeit Der Ionenfluss formula_29 ist definiert durch das Produkt der Teilchendichte formula_30 mit der mittleren Driftgeschwindigkeit. Setzt man nun die beiden letzten Gleichungen ineinander ein, so erhält man mit Hilfe des ohmschen Gesetzes für den Ionenfluss und dem Eigendiffusionskoeffizienten formula_14 Laut der Kontinuitätsgleichung ist die zeitliche Änderung der Teilchendichte die negative Divergenz des Ionenstromes. Mit der letzten Gleichung erhalten wir nun Unter Gleichstrombedingungen erhalten wir für die Kontinuitätsgleichung div\"j\"=0. Somit verschwindet der zweite Term auf der rechten Seite. Der Diffusionskoeffizient formula_14 hängt negativ exponentiell von der Aktivierungsenergie formula_36 und dem Kehrwert der Temperatur formula_20 ab. Wenn man nun die letzte Gleichung in die vorvorletzte Gleichung einsetzt, wird ersichtlich, dass auch der Ionenfluss von formula_20 abhängig ist. formula_36 ist dabei die Aktivierungsenergie in Elektronenvolt. Diese Betrachtungen sind Grundlage für die blacksche Gleichung. Die Temperaturabhängigkeit der blackschen Gleichung wird aktiviertes oder auch arrheniussches Verhalten genannt. Die Aktivierungsenergie formula_36 gibt maßgeblich an, welches die Hauptausfallursache ist. Diese Erkenntnisse fließen nun wieder in den Designprozess der entsprechenden Schaltkreise ein, so dass durch Veränderungen der Leiterbahngeometrie, des Leiterquerschnittes oder der Dicke der Passivierungsschichten die Zuverlässigkeit der Leitungen verbessert wird. Für nachfolgende Chipgenerationen können diese Erkenntnisse auch zum Einsatz neuer, für die Elektromigration weniger anfälliger Materialkombinationen führen.", "section_level": 2}, {"title": "Ausfallursachen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Diffusionmechanismen.", "content": "Eine mögliche Ausfallursache ist die Diffusion von Ionen als Folge der EM. Dies kann geschehen durch Korngrenzendiffusion, Gitterdiffusion und Diffusion entlang heterogener Grenzflächen oder freier Oberflächen.", "section_level": 2}, {"title": "Korngrenzendiffusion.", "content": "Aufgrund der niedrigen Aktivierungsenergie ist die Korngrenzendiffusion einer der wichtigsten Mechanismen der oben genannten Diffusionsmechanismen. Massenfluss durch eine homogene Region als Folge von EM findet ohne die Bildung von „voids“ oder „hillocks“ statt. Die Divergenz des Ionenflusses, siehe Gleichung, ist Null. Treten jedoch Inhomogenitäten im Material auf, so ist die Divergenz des Ionenflusses von Null verschieden, und es treten makroskopische Defekte auf. Der Anteil des Ionenflusses aufgrund von EM an den Korngrenzen wird beschrieben durch: Zu dieser Gleichung kommt das Verhältnis der effektiven Korngrenzenweite für den Massentransport formula_44 zur durchschnittlichen Korngröße formula_45. Der Quotient ergibt sich auch aus der Fläche aller Korngrenzen und der Gesamtfläche der Leiterbahn. Eine entscheidende Rolle für Divergenzen im Ionenfluss sind Stellen, an denen drei Korngrenzen aneinander liegen, vergleiche Abbildung rechts. Da der Massenfluss entlang der Korngrenzen in einen solchen „Tripelpunkt“ ungleich dem Massenfluss aus diesem Grenzgebiet heraus ist, tritt Divergenz auf. Daher entstehen „“ und „“ bevorzugt an solchen Grenzen. In der Abbildung rechts wird für den Winkel von formula_46 und formula_47 Material abgetragen und für formula_48 Material angelagert. Man versucht diesem Effekt entgegenzuwirken indem man die Kornstrukturen bei der Metallabscheidung und beim Wärmebehandlung () in die Größenordnung der Leiterbahnbreite bringt. Diese so genannte „Bambusstruktur“ minimiert den Effekt der Korngrenzendiffusion – in den Bambusstrukturen überwiegt die Gitterdiffusion. Im Zuge der Miniaturisierung rückt Korngrenzendiffusion deswegen zunehmend in den Hintergrund. Ergebnisse von Black zeigen, dass sich im Vergleich zu feinkristallinen Leiterbahnen die Aktivierungsenergie bei Leiterbahnen in denen die Korngrößen etwa halb so groß sind wie die Leiterbahnbreiten fast verdoppelt. Dabei ist der Prozess zur Metallabscheidung derselbe geblieben.", "section_level": 3}, {"title": "Gitterdiffusion.", "content": "Die Aktivierungsenergie für EM innerhalb des Metallgitters ist sehr hoch. Dies ist zum einen bedingt durch die hohe Bindungsenergie der Atome im Gitter, zum anderen durch den Mangel an Fehlstellen. Einen entscheidenden Einfluss hat hierbei die kristallografische Orientierung der Atome im Gitter: Die EM Lebensdauer von (111) aus chemischer Gasphasenabscheidung () angelagertem Kupfer ist 4-fach größer als die von (200)-CVD-Kupfer.", "section_level": 3}, {"title": "Diffusion entlang heterogener Grenzflächen.", "content": "Aufgrund von Fehlstellen zwischen Metall und Passivierungsschicht, beziehungsweise Barriere und freien Bindungen der Metallatome, kommt es zu Grenzflächendiffusion. Ursache dafür ist schlechte Haftung der beiden Schichten aneinander. Die Aktivierungsenergie ist daher abhängig von den Materialien der Leiterbahn und Passivierung beziehungsweise Barriere. Fehlstellen an der Grenzschicht begünstigen den Massentransport und freie Bindungen der Metallatome reduzieren die Aktivierungsenergie.", "section_level": 3}, {"title": "Oberflächendiffusion.", "content": "Ein entscheidender Unterschied wurde zwischen passivierten und unpassivierten Leiterbahnen festgestellt. Die Aktivierungsenergie ist um fast 50 % angestiegen, nachdem man die großkristallinen Leiterbahnen mit einer Siliziumoxid Passivierung versehen hatte. Durch die Passivierung wird die Oberflächendiffusion unterdrückt. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der Atome an der Oberfläche, hervorgerufen durch eine konstante elektrische Kraft formula_50 beträgt wobei formula_52 der Oberflächendiffusionskoeffizient ist. Der Massentransport an der Oberfläche besteht überwiegend aus Diffusion und Elektromigration. Der Anteil, den Adsorption und Desorption liefert, ist vernachlässigbar klein. Die Oberflächendiffusion ist von der Orientierung der Atome im Kristall abhängig. Die Aktivierungsenergie ist bei einer (111) Ausrichtung wesentlich geringer als bei einer (001) oder (011). Die effektive Diffusionskonstante formula_53 ergibt sich aus der Summe der einzelnen Konstanten der vier Diffusionsmechanismen. Die Indizes formula_55 und formula_56 stehen dabei für Gitter-, Korngrenzen-, Interface- und Oberflächendiffusion.", "section_level": 3}, {"title": "Thermische Effekte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Joule'sche Eigenheizung.", "content": "Die hohe Stromdichte verursacht joulesche Eigenheizung, die eine Temperaturerhöhung in den Teststrukturen bewirkt. Solch eine Temperaturerhöhung macht die Interpretation der Daten schwierig, da sie zu einem Versatz der vorbestimmten Bedingungen führt. Der Massentransport wird nicht nur durch EM bewirkt, sondern auch durch Thermomigration, welche diesen weiter beschleunigt. Grund für die Eigenheizung ist die durch den Strom verursachte Verlustleistung formula_57. Es wurde von Erhöhungen von 5–10 °C für Einzelleitungen bei formula_29=1·10 A/cm berichtet. Besonders stark macht sich die joulesche Eigenheizung bemerkbar, wenn mehrere parallele Leitungen nebeneinander getestet werden. Bei solchen Anordnungen können Temperaturerhöhungen bis zu 200 °C auftreten, die Leitungen müssen daher einzeln gemessen werden. Im Folgenden werden die physikalischen Beziehungen der Eigenheizung beschrieben: Die Metalltemperatur ist gegeben durch In dieser Gleichung ist formula_60 die Temperatur des Metalls, formula_61 ist die Temperatur eines Bezugschips und formula_62 der Temperaturanstieg, welcher durch den Stromfluss verursacht wird. Unter thermisch stationären Bedingungen ist die Temperatur durch Eigenheizung durch folgende Gleichung beschrieben Dabei ist formula_64 der Effektivwert des Stromes, formula_65 Leiterwiderstand, formula_20 die Periodendauer, und formula_67 die thermische Impedanz zwischen Leiterbahn und Substrat. Außerdem wird davon ausgegangen, dass die Stromfrequenz wesentlich größer ist als die inverse thermische Zeitkonstante. Das heißt wiederum, dass die Metalltemperatur kaum schwankt.", "section_level": 3}, {"title": "Thermische Spannungen.", "content": "Eine weitere Ausfallursache kann das Auftreten von mechanischen Spannungen durch thermischen Versatz zwischen metallischen Leitern und Substratoberfläche sein. Dieses Phänomen wird auch „stress migration“ oder „stress voiding“ genannt. Stress Migration steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der EM.", "section_level": 3}], "src_summary": "Unter Elektromigration (EM) versteht man einen Materialtransport durch allmähliche Bewegung von Ionen in einem festen Leiter, der durch den elektrischen Strom verursacht wird. Kollisionen von Elektronen mit den Ionen und in geringerem Maß auch das elektrische Feld üben eine Kraft auf die Ionen aus, weshalb sie während eines Diffusionsschrittes bevorzugt in eine bestimmte Richtung wandern (Drift). Durch die Verkleinerung der Strukturen erhöht sich die praktische Bedeutung dieses Effekts.", "tgt_summary": null, "id": 2243827} {"src_title": "2003 YN107", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Umlaufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bahndaten.", "content": "Die Umlaufbahn von 2003 YN befindet sich mit einem Sonnenabstand zwischen 0,974 AE für das Perihel, dem sonnennächsten Punkt, und 1,021 AE für das Aphel, dem sonnenfernsten Punkt, zum größten Teil innerhalb der Erdumlaufbahn. Die Bahnen der meisten Asteroiden befinden sich hingegen im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter sowie außerhalb der Neptunbahn im Kuipergürtel. Durch Bahnstörungen der großen Gasplaneten, hauptsächlich durch Jupiter, und durch den Jarkowski-Effekt, also die Bahnänderung durch asymmetrische Ein- und Abstrahlung von Infrarotstrahlung, werden Asteroiden ins innere Sonnensystem abgelenkt, wo ihre Bahnen dann durch weitere nahe Vorbeiflüge an den inneren Planeten weiter beeinflusst werden. Bei Ablenkung von Asteroiden ins innere Sonnensystem durch Jupiter und die übrigen Planeten entstehen jedoch meist Umlaufbahnen mit hoher Exzentrizität. 2003 YN hat mit einer Exzentrizität von 0,021 jedoch einen ähnlich niedrigen Wert wie die Erde mit 0,0167 und hat somit eine fast kreisförmige Umlaufbahn. Es ist also weniger wahrscheinlich, dass er durch Jupiter oder einen anderen Planeten aus einer Umlaufbahn im äußeren Sonnensystem ins innere Sonnensystem geschleudert wurde. Aufgrund seiner geringen Exzentrizität wird spekuliert, dass er sich schon immer auf einer erdnahen Bahn befand und er oder ein Vorläuferkörper somit in der Nähe der Erdbahn entstand. Eine Möglichkeit wäre in diesem Fall, dass er ein abgesprengtes Bruchstück des Zusammenstoßes eines mittleren Asteroiden mit der Erde oder dem Mond sein könnte. Die mittlere Umlaufdauer von 2003 YN beträgt ein siderisches Jahr. Nachdem er ins innere Sonnensystem abgelenkt wurde oder auf einer Bahn in der Nähe der Erdbahn entstand, muss der Asteroid auf eine mit der Erde korrespondierende Bahn geraten sein. Auf dieser Bahn wurde er immer wieder von der Erde derart abgelenkt, dass seine eigene Umlaufdauer sich der Umlaufdauer der Erde um die Sonne anglich. Auf seiner aktuellen Umlaufbahn wird er von der Erde also stets synchron zu ihrem eigenen Umlauf gehalten. Aufgrund seiner leichten Bahnneigung von 4,3° gegen die Ekliptik (Bahnebene der Erde) ist seine Bahn jedoch nicht mit der der Erde deckungsgleich, sondern gegen die der Erde leicht geneigt.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnform.", "content": "Betrachtet man den mit der Erdbahn nahezu deckungsgleichen Orbit von 2003 YN vom mit der Erdbewegung um die Sonne mitbewegten Bezugssystem aus, stellt man fest, dass er – fast wie ein zweiter Mond – langsam um die Erde kreist; für einen Umlauf braucht er allerdings ein Jahr. Sein langsamer Umlauf um die Erde innerhalb eines Jahres wird durch seine leicht verschiedene Exzentrizität verursacht. Der radiale Bewegungsanteil wird direkt durch die Differenz der Exzentrizitäten zwischen Erde und 2003 YN verursacht, während der Bewegungsanteil längs der Erdbahn durch die leicht unterschiedliche Geschwindigkeit im Perihel und im Aphel verursacht wird. Im Perihel überholt er die Erde von innen, während er im Aphel weiter außen in Bezug auf die Erde zurückfällt. Im Laufe eines Jahres wird daraus ein kompletter Umlauf um die Erde. Da er nicht wie der Mond fest an die Erde gebunden ist, sondern hauptsächlich unter dem Gravitationseinfluss der Sonne steht, nennt man diese Körper Quasisatelliten. Dies ist in etwa analog zu zwei Autos, die nebeneinander mit gleicher Geschwindigkeit fahren und sich wechselseitig überholen, jedoch nicht fest aneinander gebunden sind. Siehe hierzu auch die nebenstehende Grafik der zukünftigen Bahn des Asteroiden 2002 AA, welche der von 2003 YN ähneln wird. 2003 YN war seit 1996 ein Quasisatellit der Erde und blieb dies noch bis 2006. Aufgrund der Gravitation der Erde trifft er jedoch nach einem Umlauf um die Erde nicht wieder genau am Ausgangspunkt an, sondern beschreibt offene Schleifen um die Erde. So kam er der Erde am 21. Dezember 2003 mit 0,0149 AE (2,23 Millionen km) sehr nahe, was weniger als 6-mal dem Abstand Erde-Mond entspricht. Nach 2006 verließ er die Nähe der Erde und umkreist die Sonne auf einer Hufeisenumlaufbahn entlang der Erdbahn, wobei er der Erde entlang ihrer Bahn vorauseilt. Der Name Hufeisenumlaufbahn wird klar, wenn man vom mit der Erde mitbewegten Bezugsystem aus nur die Relativbewegung von 2003 YN betrachtet. Er beschreibt dabei entlang der Erdumlaufbahn einen großen Bogen von 360°, dessen Form an ein Hufeisen erinnert. Bei der Bewegung entlang des Erdorbits windet er sich spiralförmig um diesen, wobei er für eine Spiraldrehung ein Jahr braucht. Diese Spiralbewegung im mit der Erde mitbewegten Bezugsystem kommt durch seine leicht von der Erdbahn abweichende Exzentrizität und Bahnneigung zustande, wobei der Unterschied in der Bahnneigung für den vertikalen und derjenige der Exzentrizität für den horizontalen Anteil der projizierten Spiralbewegung verantwortlich ist. Im Jahr 2066 erreicht 2003 YN wieder die Erde auf der anderen Seite von hinten und kommt ihr bis auf zirka 0,026 AE (3,9 Millionen km) nahe. Er gerät wieder unter ihren Gravitationseinfluss und wird so auf eine langsamere Umlaufbahn etwas weiter weg von der Sonne gehoben. Dadurch kann er nun nicht mehr mit der Geschwindigkeit der Erde mithalten, bis diese ihn im Jahr 2120 wieder von vorn erreicht. Bei dieser erneuten Begegnung mit der Erde wird 2003 YN ihr allerdings sehr nahe kommen und von ihr sehr stark abgelenkt werden. Sehr wahrscheinlich wird 2003 YN dann von der Erde eingefangen und zu einem echten zweiten Mond der Erde. Die Berechnungen werden jedoch chaotisch, so dass man nichts Genaues über die Zeit nach 2120 sagen kann. Berechnet man die Bahn von 2003 YN rückwärts in der Zeit, stellt man fest, dass er sich vor 1996 ebenfalls in einer Hufeisenumlaufbahn aufhielt, wobei die Periode für ein volles Vor- und Zurückschwingen 133 Jahre betrug. Diesen Hufeisenorbit kann man bis in das Jahr 1750 zurückberechnen. 1750 kam es zu einem chaotischen Übergang zwischen Quasisatellitenorbit und Hufeisenorbit, so dass man über die Zeit vor 1750 nichts mehr aussagen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Über 2003 YN ist außer seiner Umlaufbahn recht wenig bekannt. Aus seiner geringen absoluten Helligkeit von 26,2–26,7 und einem vermuteten Albedo (Reflexionsvermögen) von 0,04–0,20 schließt man aber, dass er nur zirka 10–30 m Durchmesser hat und somit ein sehr kleiner Asteroid ist. Nur aufgrund seiner sehr erdähnlichen Bahn vermutet man, dass er ein abgesprengtes Stück von Erde oder Mond sein könnte, welches bei einem Zusammenstoß mit einem mittleren Asteroiden entstand.", "section_level": 1}, {"title": "Ausblick.", "content": "Aufgrund seiner sehr erdähnlichen Bahn ist der Asteroid für Raumsonden relativ leicht erreichbar. 2003 YN wäre also ein geeignetes Studienobjekt zur genaueren Untersuchung des Aufbaus und der Zusammensetzung von Asteroiden und der zeitlichen Entwicklung ihrer Bahnen um die Sonne. Aufgrund seiner geringen Größe und der deshalb praktisch vollständig fehlenden Anziehungskraft werden Aufbau und Zusammensetzung dieses Himmelskörpers aber kaum durch Landemissionen bestimmbar sein. Wegen seiner Erdnähe kann man die Bahn von 2003 YN mittels Radarastronomie sehr genau verfolgen und vermessen. Dadurch kann man den vorhergesagten Jarkowski-Effekt, der zu einer geringfügigen Bahnänderung führt und kürzlich beim Asteroiden Golevka bestätigt wurde, schon nach relativ kurzer Zeit von wenigen Jahren feststellen und genauer überprüfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "2003 YN ist ein sehr kleiner erdnaher Asteroid, der am 20. Dezember 2003 durch die automatische Himmelsüberwachung LINEAR (Lincoln Near Earth Asteroid Research) entdeckt wurde. Der Durchmesser des Asteroiden beträgt nur zirka 10 bis 30 Meter. Er ist ein Erdbahnkreuzer, wird daher (nach dem namensgebenden Asteroiden Aten) als Aten-Typ klassifiziert und umkreist die Sonne auf einer der Erdbahn sehr ähnlichen, fast kreisförmigen Umlaufbahn. Eine weitere Besonderheit ist, dass seine mittlere Umlaufdauer um die Sonne ungefähr einem siderischen Jahr entspricht. Seine bemerkenswerteste Besonderheit ist jedoch, dass er sich von 1996 bis 2006 niemals weiter als 0,1 AE (ca. 15 Millionen km) von der Erde entfernte und dass er die Erde langsam einmal innerhalb eines Jahres umkreiste. 2003 YN war aber kein zweiter Mond der Erde, da er nicht fest an sie gebunden war. Er ist der erste bekannte Vertreter einer schon länger postulierten Gruppe von koorbitalen Objekten, den \"Quasisatelliten\", welche diese Bahneigenschaften aufweisen. Vor 1996 befand sich 2003 YN in einer sogenannten Hufeisenumlaufbahn entlang der Erdbahn um die Sonne, welche der des Asteroiden 2002 AA sehr ähnlich war. Auch seit 2006 hält er sich wieder für einige Zeit in einer derartigen Umlaufbahn auf. Ein derartiger Orbitwechsel scheint bei diesen koorbitalen Begleitern relativ häufig zu sein, da 2002 AA in zirka 600 Jahren ebenfalls für einige Zeit ein Quasisatellit der Erde sein wird.", "tgt_summary": null, "id": 1615325} {"src_title": "Möllenbeck (bei Neustrelitz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde Möllenbeck liegt in einem Grundmoränengebiet, das sich von Neustrelitz und Neubrandenburg ostwärts bis in die Uckermark hinzieht. In diese hügelige Gegend sind sehr viele Seen oder Seenketten eingestreut. So auch in Möllenbeck: hier reihen sich drei kleine Seen (ursprünglich fünf Seen) in Südwest-Nordostrichtung aneinander, die ein Graben miteinander verbindet. Südlich und östlich von Möllenbeck befindet sich der große Naturpark Feldberger Seenlandschaft. Möllenbeck liegt etwa 25 Kilometer von Neubrandenburg entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Zur Gemeinde Möllenbeck gehören die Orte Flatow, Möllenbeck, Quadenschönfeld, Quadenschönfeld Bahnhof, Stolpe, Warbende und Warbende Ausbau.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Teile des heutigen Gemeindegebietes waren im Mittelalter Besitz des Klosters Himmelpfort. Flatow und Warbende waren seit 1305 Teilbesitz des Klosters. 1438 wurde Flatow zum Vollbesitz, ebenfalls Warbende zu einem unbekannten Zeitpunkt. 1408 kam schließlich der Hof Meygreven in Klosterbesitz. Quadenschönfeld: Das Herrenhaus wurde um 1800 im Auftrag von Friedrich von Warburg gebaut. Das Gut besaßen u. a. die Familien von Warburg bis (1774–1883) und von Bernstorff (1883–1945). Stolpe wurde 1837 von Quadenschönfeld getrennt als es Hellmut Otto Friedrich von Warburg übernahm. Gutsbesitzer waren zudem kurz vor 1900 Großherzog Friedrich Wilhelm II. und ab 1920 Carl Michael zu Mecklenburg sowie ab um 1930 der Freistaat Mecklenburg-Strelitz. Unter dem NS-Reichsleiter Martin Bormann gehörte Stolpe zur \"Güterverwaltung Nord\". 1945 wurde das Gutshaus von 1840 auf Befehl von Bormann durch ein SS-Kommando niedergebrannt.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wappen, Flagge, Dienstsiegel.", "content": "Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg geführt. Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift „GEMEINDE MÖLLENBECK * LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Die Bundesstraße 198 von Neustrelitz über Woldegk ins brandenburgische Prenzlau führt durch die Gemeinde Möllenbeck sowie den Ortsteil Stolpe. Von dieser Bundesstraße zweigen hier die wichtigen Verbindungsstraßen nach Neubrandenburg und in die Großgemeinde Feldberger Seenlandschaft ab. Der nächste Bahnhof befindet sich in der sieben Kilometer entfernten Nachbargemeinde Blankensee an der Bahnstrecke Neustrelitz–Stralsund. Bis 1945 gab es in den heutigen Ortsteilen Flatow und Quadenschönfeld ebenfalls Bahnhöfe, die an der zu Reparationszwecken abgebauten Bahnstrecke Neustrelitz–Strasburg lagen. Die Anbindung wird heute, unter der Woche, mit den Linienbussen der MVVG sichergestellt. In den Schulferien ist das Angebot auf einzelne Wochentage beschränkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Möllenbeck ist eine Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Süden Mecklenburg-Vorpommerns. Sie wird vom Amt Neustrelitz-Land mit Sitz in der nicht amtsangehörigen Stadt Neustrelitz verwaltet.", "tgt_summary": null, "id": 2124415} {"src_title": "Canal d’Entreroches", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ab dem Dreissigjährigen Krieg entstanden verschiedene Pläne zur Erschliessung neuer Verkehrswege zu Wasser und zu Lande, um Warentransporte durch Feindesland zu vermeiden. In diesem Zusammenhang ist auch der Versuch zu sehen, das Einzugsgebiet des für den Handel so wichtigen Rheins weiter nach Süden auszudehnen. Insbesondere die reformierten Niederlande wollten damit Transporte auf dem gefährlichen Schiffsweg rund um das katholische Spanien, ihrer früheren Besatzungsmacht, und durch die Strasse von Gibraltar in den Mittelmeerraum vermindern. Damit sollten Waren nach und von den damaligen Hauptmächten im Mittelmeer, Genua und Venedig, leichter transportiert werden können. Der Bretone Elie Gouret begann 1638 mit dem Bau des Kanals. 1648 war die Wasserscheide durch die Klus von Entreroches überwunden und die Venoge damit mit der Zihl verbunden. Dennoch war das Ziel noch nicht erreicht, da die Venoge zwischen Cossonay und Morges am Genfersee ein starkes Gefälle aufweist. Auf zwölf Kilometern wären 59 Meter zu überwinden gewesen, was 40 Schleusen erfordert hätte. Die dafür nötigen Mittel konnten aber nicht aufgebracht werden. Die Waren mussten damit trotz des \"Canal d’Entreroches\" für dieses Stück auf der Strasse transportiert werden. Der Verbindung kam in der Folge nicht mehr als regionale Bedeutung zu. Befahren wurde der Kanal mit flachen, 20 Meter langen und mehr als drei Meter breiten Lastkähnen. Transportiert wurden darauf Salz, Getreide und vor allem Wein. Auf dem Treidelpfad, der dem Ufer entlang verlief, halfen Männer und Pferde an Seilen, die Schiffe zu schleppen. 90 Prozent der Waren wurden in nördlicher Richtung geschifft. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts war der Betrieb des Kanals nicht mehr rentabel. Die Betreiber mussten 1797 Konkurs anmelden. Nach dem Einsturz einer über den Kanal führenden Brücke wurde 1829 der Verkehr vollständig eingestellt. In der Zwischenzeit wurden die Landstrassen ausgebaut und ab 1855 fuhr die Eisenbahn von Yverdon nach Lausanne durch den Mormont-Tunnel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Überlegungen angestellt, das Projekt mit einem 24 Meter breiten Kanal zu reaktivieren. In den Richtplänen wurde bis 2006 ein Perimeter freigehalten. Auch wurde die Autobahn A1, welche die Orbeebene überquert, genügend hoch gebaut. Noch heute findet man Spuren des ehemaligen Kanals in der Klus von Entreroches. Das ehemalige Hafenhaus am Nordende der Klus ist erhalten und bewohnt. Beim Bau der 1855 eröffneten Bahnlinie, die die Klus kreuzt, wurde der Kanal mit Aushubmaterial der beidseitigen Tunnels verfüllt. Am Südende der Klus diente der Kanal ebenfalls als Deponie und ist aufgeschüttet. Dies verfälscht das heute sichtbare Kanalprofil in der Klus. Zwischen der Klus und der Venoge ist nicht mehr viel vom Kanal sichtbar. Im Rahmen der Juragewässerkorrektion wurde die Kanalführung zwischen Entreroches und Bavois zur besseren Entwässerung der Ebene verändert. Weiter nördlich entspricht der heutige Kanal weitgehend dem historischen Verlauf bis in den \"Canal Oriental\". Eine schiffbare Verbindung zwischen Rhein und Rhone wurde 1833 in Frankreich mit dem Canal du Rhône au Rhin verwirklicht, der bis heute besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Chargé pour Soleure.", "content": "Mit der Wasserstrasse verbindet sich auch der in der Westschweiz geläufige Begriff «Il est chargé pour Soleure» für starke Trunkenheit (sinngemäss «Er hat für Solothurn geladen»). Solothurn hatte als Sitz der französischen Botschafter (Ambassadoren) einen hohen Bedarf an Wein, der auf diesem Weg befördert wurde. Da sich die Schiffer auf der Fahrt an der Ladung vergriffen, erreichten sie Solothurn nicht selten schwer betrunken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Canal d’Entreroches (\"Entreroches\" = ) bezeichnet heute ein rund fünf Kilometer langes Reststück einer geplanten schiffbaren Verbindung zwischen Nebenflüssen von Rhein und Rhone im Schweizer Kanton Waadt. Der Kanal sollte zwischen Yverdon-les-Bains und Cossonay die Zihl, einen Nebenfluss der Aare und damit des Rheins, mit der Venoge, die in den Genfersee mündet, verbinden. Dies wäre damit eine internationale europäische Wasserstrassen-Verbindung zwischen Nordsee und Mittelmeer geworden, der Transhelvetische Kanal.", "tgt_summary": null, "id": 2213746} {"src_title": "Johan Agrell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine erste musikalische Ausbildung erhielt der Sohn eines Pfarrers während seines Studiums in Uppsala. Um 1723 wurde er als Violinist und Cembalist in die Kapelle des Prinzen Maximilian von Hessen-Kassel, des Bruders des damaligen schwedischen Königs Friedrich I. von Hessen-Kassel, berufen. Dieser führte eine aufwändige Hofhaltung auf Schloss Jesberg bei Kassel. Dort lernte Agrell neben Pietro Locatelli und Jean-Marie Leclair unter anderem auch Johann Sebastian Bach kennen. Aufgrund zunehmender finanzieller Schwierigkeiten seines Dienstherrn war er daneben auch immer wieder in der Hofkapelle zu Kassel tätig. 1746 wurde Agrell zum „Director Chori Musici“, d. h. zum Leiter der Ratsmusik („Musikchor“), der Freien und Reichsstadt Nürnberg bestellt. Hier gehörte zu seinen Aufgaben neben der Leitung der Ratsmusik und des Chores der Frauenkirche bei regelmäßigen Konzerten und zu festlichen Anlässen insbesondere auch die Komposition aller Arten von Gelegenheitsmusiken. In Nürnberg lernte er auch den späteren Verleger seiner Werke, Johann Ulrich Hafner, kennen. Agrell wirkte bis zu seinem Tod fast zwanzig Jahre lang in der Position des Musikdirektors der Reichsstadt. Agrell ist stilistisch dem Barock zuzuordnen. Seine erhaltenen Werke umfassen vor allem Instrumentalmusik, die durch ihre gefällige, nicht allzu anspruchsvolle Musizierweise seinerzeit sehr populär waren. Werke von ihm finden sich in Musikbibliotheken von Schweden über England bis nach Süddeutschland. 1738 führte Antonio Vivaldi eine seiner Sinfonien in Amsterdam auf. Agrells wohl ursprünglich reichlich vorhandene Vokalwerke sind wohl endgültig verloren. In seiner Musik orientierte sich Agrell in seinen frühen Jahren stark an der damals modernen italienischen Musik, insbesondere an Antonio Vivaldi. Später nahm er, wie auch beispielsweise Telemann, zunehmend Elemente der Vorklassik, insbesondere der Mannheimer Schule, in seine Musik auf. Einen gewichtigen Beitrag lieferte Agrell zur Entwicklung des sog. „bürgerlichen Klavierkonzerts“ sowie zur Ablösung der Sinfonie von der Oper und deren Entwicklung hin zur selbständigen Musikform.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johan Joachim Agrell (* 1. Februar 1701 in Löth in Östergötland; † 19. Januar 1765 in Nürnberg) war ein schwedischer Komponist und Kapellmeister.", "tgt_summary": null, "id": 2051415} {"src_title": "Jürgen Thumann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jürgen R. Thumann stammt aus einer Unternehmerfamilie. Sein Vater betrieb seit 1925 in Schwelm eine Firma für Metallhandel und Metallverarbeitung – die Thumann Stahl Service Center. Sein Urgroßvater mütterlicherseits gründete 1892 in Wanne ein Bauunternehmen, das lange von Thumanns Cousin, Engelbert Heitkamp, geführt wurde. Jürgen R. Thumann schloss seine Schulausbildung mit der mittleren Reife ab, absolvierte danach bis 1960 eine Lehre als Groß- und Außenhandelskaufmann. Als sein Vater im Oktober 1960 ganz überraschend starb, trat er im frühen Alter von 19 Jahren und gerade erst mit der Lehre fertig, als geschäftsführender, persönlich haftender Gesellschafter in das elterliche Unternehmen ein. Die Mutter hatte den (nach damaligem Recht) noch Minderjährigen für mündig erklärt, sein Patenonkel Robert Heitkamp stand ihm zur Seite. Thumann hatte Erfolg, baute das Unternehmen kontinuierlich aus – von einem auf drei Werke, von 40 Millionen auf gut 300 Millionen Mark Umsatz. 1992 verkaufte er die Firma an den niederländischen Stahlkonzern Hoogovens, der heute Teil von Tata Steel ist. 1966 war Thumann bereits in das Unternehmen seines Schwiegervaters – die Hille & Müller-Gruppe in Düsseldorf – eingestiegen. Es handelte sich um ein Kaltwalzwerk mit Oberflächenveredelung, das auch international produzierte. 1975 wurde Thumann hier persönlich haftender Gesellschafter und Vorsitzender der Geschäftsführung. Er baute das Unternehmen aus, nahm den niederländischen Konzern Hoogovens als Partner in das Unternehmen, um 1997 auch dieses Unternehmen – wie zuvor schon den elterlichen Betrieb – ebenfalls an Hoogovens zu verkaufen. Schon 1978 hatte er gemeinsam mit seinem Cousin Engelbert Heitkamp die Heitkamp & Thumann KG – heute: Heitkamp & Thumann Group in Düsseldorf gegründet. 1998 zog sich Thumann von der Spitze des Konzern-Managements zurück, ist seitdem Vorsitzender des Beirates und verstärkte seine Aktivitäten im BDI. Die Heitkamp & Thumann Group aus Düsseldorf vereint unter dem Dach einer Holdinggesellschaft über 20 mittelständische Unternehmen, die in vier Geschäftsbereichen organisiert sind (H&T Battery Components, Presspart, H&T Automotive Components (ein Werk dieses Bereichs wurde 2008 an Johnson Controls verkauft), Corporate Enterprises). Die Unternehmen der Gruppe sind tätig auf spezialisierten Märkten der Metall- und Kunststoffverarbeitung, gehören zu Deutschlands „hidden champions“, die auf dem Weltmarkt als Quasi-Monopolisten ausgetüftelte Produkte anbieten. Mit insgesamt fast 2.000 Beschäftigten in Fertigungsstätten und Vertriebsbüros in Deutschland, England, USA, Singapur, Tschechien, Spanien, Dubai, Indien, Brasilien und China werden derzeit etwa 368 Millionen Euro Umsatz (2014) erwirtschaftet. 13 Prozent der Aktivitäten liegen in den USA, 66 Prozent in Europa und 20 Prozent in Asien. Topprodukt sind Batteriehülsen, die nahezu von sämtlichen Batterieherstellern geordert werden. Der Weltmarktanteil wird von Thumann selbst auf „deutlich über 50 Prozent“ beziffert. Im Februar 2009 übernahm Thumann von seinem Cousin die Mehrheit der Anteile an der Heitkamp BauHolding GmbH, dessen Aufsichtsrat er vorsaß. Von 2008 bis 2014 war Thumann Mitglied des Aufsichtsrates von ThyssenKrupp. Im August 2010 positionierte sich Thumann als einer von 40 Unterzeichnern des \"Energiepolitischen Appells\", einer Lobbyinitiative der vier großen Stromkonzerne um die Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke voranzubringen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbandstätigkeit.", "content": "Über seine unternehmerische Tätigkeit hinaus engagierte sich Thumann seit 1991 in den Wirtschaftsverbänden der Stahl- und Metallverarbeitung. 2001 wurde er zum Präsidenten des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung e. V. /WSM – einem Mitgliedsverband des BDI – gewählt. Thumann ist heute Ehrenpräsident des WSM. Seit 1991 ist er Mitglied im BDI-Präsidium. Am 29. November 2004 wurde der damals 63-Jährige auf Vorschlag seines Vorgängers Michael Rogowski für zwei Jahre zum BDI-Präsidenten gewählt. Am 20. November 2006 bestätigte ihn die Mitgliederversammlung des BDI für weitere zwei Jahre als Präsidenten. In geheimer Wahl stimmten 156 der 162 Mitglieder für ihn (sechs Enthaltungen). Ende 2008 übernahm sein Nachfolger Hans-Peter Keitel das Amt. Von 2008 bis 2012 war Thumann Co-Vorsitzender des Trans-Atlantic Business Dialogues (TABD). Von 2009 bis 2013 war Thumann Präsident des europäischen Arbeitgeberverbandes Businesseurope. Außer in unternehmerischen Verbänden engagierte sich Thumann auch im Reitsport. Der passionierte Pferdegespannfahrer war von 2001 bis 2005 Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, des Dachverbandes der 7.300 Reit- und Fahrvereine mit insgesamt rund 760.000 Mitgliedern. Für das Amt des BDI-Präsidenten gab Thumann die Präsidentschaft bei den Reitern auf.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Im Oktober 2006 musste sich Jürgen Thumann in Anlehnung an die Heuschreckendebatte dem Vorwurf stellen, er sei „schlimmer als eine Heuschrecke“. Peter Trapp, der Betriebsratsvorsitzende der Firma Spedition Dehnhardt in Meinerzhagen, die Jürgen Thumann gehört, warf Thumann vor, er habe „die Firma systematisch ausbluten“ lassen. Eine zweite Firma von Jürgen Thumann hätte nach Aussage Trapps, nachdem die Spedition Verluste schrieb, die 120 LKW des Unternehmens für 3,7 Millionen Euro (30.000 Euro pro LKW) übernommen und danach die Firma durch Leasinggebühren und Mietkosten nahe an die Insolvenz gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Jürgen R. Thumann war seit 1963 verheiratet, ist verwitwet und Vater zweier Töchter. Im August 2014 heiratete Thumann die Industrielle Maria-Elisabeth Schaeffler in Kitzbühel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jürgen R. Thumann (* 17. August 1941 in Schwelm) ist ein deutscher Unternehmer und war von 2009 bis 2013 Präsident der Europäischen Arbeitgebervereinigung Businesseurope. Von 2005 bis 2009 war er Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Er ist Vorsitzender des Beirates der \"Heitkamp & Thumann Group\" in Düsseldorf und war Aufsichtsratsvorsitzender der Heitkamp BauHolding GmbH in Herne und ist aktuell in weiteren Gremien von Unternehmen und Verbänden tätig.", "tgt_summary": null, "id": 1701340} {"src_title": "Ernst August II. (Sachsen-Weimar-Eisenach)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ernst August Konstantin war der einzige überlebende Sohn des Herzogs Ernst August I. von Sachsen-Weimar und Eisenach aus dessen zweiter Ehe mit Sophie Charlotte (1713–1747), Tochter des Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg-Bayreuth. Sein Vater, ein prunkliebender \"Barockherrscher\", der sich wegen seiner Jagdleidenschaft vor allem in Eisenach aufhielt, kümmerte sich kaum um seinen Sohn, so dass dieser seine ersten Jahre unter der Aufsicht eines Hofmarschalls auf Schloss Belvedere in Weimar verbrachte. Er wurde durch den Hofprediger Bartholomei und den Forstsekretär Hindorf umfassend ausgebildet. Ernst August II. Konstantin verlor seinen Vater 1748, als er noch nicht elf Jahre alt war. Da er damit für die Übernahme der Regierungsgeschäfte noch zu jung war, übernahm Herzog Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg zunächst die Regentschaft. Ernst August II. Konstantin kam an den Hof des Gothaer Herzogs, der für eine angemessene Erziehung sorgte. Nachdem Sachsen-Coburg und Sachsen-Meiningen beim Kaiser und der Reichsversammlung Einspruch gegen diese Vormundschaft eingelegt hatten, wurde 1750 auch Herzog Franz Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld an der Regentschaft beteiligt. Das Herzogtum Weimar wurde von Franz Josias, der Eisenacher Landesteil von Friedrich III. verwaltet. Im Jahr 1750 wurde in Weimar das Hofmarschallamt errichtet. 1755 wurde Ernst August II. Konstantin vom Kaiser für volljährig erklärt und begann am 29. Dezember 1755 selbständig zu regieren. Er hat sich allerdings während seiner kurzen Regierungszeit kaum durch besondere Taten bekannt gemacht. Seinen Erzieher, den Reichsgrafen Heinrich von Bünau, ernannte er zum Kanzler, dieser führte im Namen des Herzogs die eigentlichen Regierungsgeschäfte. Nur wenige Wochen nach Ernst Augusts Regierungsantritt waren er und sein Kanzler zur Brautfahrt nach Braunschweig aufgebrochen. Da Ernst August II. Konstantin bereits seit seiner Jugend gesundheitliche Probleme hatte, drängte der Hof auf eine schnelle Verheiratung, da im Falle seines Todes ohne Erben das Weimarer Herrscherhaus ausgestorben wäre. Am 16. März 1756 heiratete er in Braunschweig Anna Amalia (1739–1807), Tochter des Herzogs Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel, aus der Familie der Welfen. Ein Jahr später wurde der Thronfolger, der spätere Herzog und Großherzog Karl August geboren. Der Herzog machte sich um den Kartoffelanbau verdient, den er mit Zahlung von Prämien und einer Ergänzung zur Agrarordnung förderte. Im Jahr nach der Geburt des Thronfolgers starb Ernst August II. Konstantin noch vor seinem 21. Geburtstag nach vierwöchiger Krankheit an \"Auszehrung\". Anna Amalia war zu diesem Zeitpunkt erneut schwanger, so dass der zweite Sohn Ernst Augusts II. nach dem Tod seines Vaters zur Welt kam. Da zum Zeitpunkt seines Todes der Erbprinz noch minderjährig gewesen war, begann eine lange und segensreiche vormundschaftliche Regierung der Herzogin Anna Amalia, die den Grundstein zur Weimarer Klassik legte. Die Regentschaft Anna Amalias und ihres Vaters hatte Ernst August Konstantin in seinem Testament bestimmt. Sein Sarg befindet sich auf dem Historischen Friedhof Weimar in der Fürstengruft.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus seiner Ehe hatte Ernst August II. zwei Söhne:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernst August II. Konstantin (auch Constantin) (* 2. Juni 1737 in Weimar; † 28. Mai 1758 ebenda) war Herzog von Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach. Er stammte aus der ernestinischen Linie des Hauses Wettin.", "tgt_summary": null, "id": 254179} {"src_title": "Guggenhausen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Neben Guggenhausen (mit etwa 20 Häusern einschließlich Rathaus) gehören die Weiler und Höfe Bauhof, Brunnen, Egg, Haslach, Königsegg, Luegen, Muttenhaus und Wendenreute zur Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In den Weilern Brunnen und Egg wurden keltische Grabhügel nachgewiesen. Guggenhausen wurde erstmals 1251 als \"Guginhusin\" urkundlich erwähnt, der Name geht wohl auf den Personennamen \"Gucko\" zurück. Für das Jahr 1264 sind Schenkungen des Kämmerers Heinrich von Bigenburg von Besitz im Ort an das Kloster Baindt belegt. Die Burg Königsegg war die Stammburg eines Zweigs der Herren von Fronhofen, die sich ab 1251 Herren von Königsegg nannten, im 14. Jahrhundert in den Besitz des ganzen Ortes kamen und im Laufe der Zeit größere Gebiete in der Umgebung und bei Aulendorf sowie zwischen Oberstaufen und Immenstadt erwarben. Sie verlegten ihre Residenz Mitte des 17. Jahrhunderts nach Königseggwald, ihre Grafschaft fiel 1806 an das Königreich Württemberg, das es dem Oberamt Saulgau zuordnete. Die Stammburg in Königsegg wurde im 19. Jahrhundert in ein Hofgut umgewandelt, eine Burgkapelle im Ostflügel mit einem Weihwasserbecken der Renaissance blieb erhalten. Die Burg Königsegg war bis 1850 Teil der Gemeinde Hoßkirch und ist seither mit ihrer östlichen Umgebung eine Exklave Guggenhausens. Bis 1972 gehörte Guggenhausen zum Landkreis Saulgau. Mit dessen Auflösung wurde die Gemeinde am 1. Januar 1973 Teil des Landkreises Ravensburg.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Erich Köberle wurde am 9. November 2008 mit 84,8 Prozent der abgegebenen Stimmen als ehrenamtlicher Bürgermeister bestätigt; es gab keinen Gegenkandidaten. Köberle führt die Geschäfte der Gemeinde bereits seit 1993; hauptberuflich ist er beim Landratsamt Biberach beschäftigt.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das am 26. August 1980 verliehene Gemeindewappen erinnert mit den rot-goldenen Rauten an das Wappen der Grafen zu Königsegg-Aulendorf. Der blaue Schildfuß symbolisiert mit seinen Wellen den Guggenhauser Weiher. Blasonierung: \"Über blauem Wellenschildfuß von Gold (Gelb) und Rot mit drei Teilungen schräg gerautet.\"", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Guggenhausen ist von der Landwirtschaft geprägt. Fast die Hälfte der Gemeindefläche ist Ackerland, weitere 195 Hektar sind Dauergrünland; hinzu kommen etwa 70 Hektar Waldgebiet. Um 1840 wurde der \"Guggenhauser Weiher\" angelegt, an dem eine Mahl- und Sägemühle betrieben wurde. Der Weiher, der eine Wasserfläche von 10,1 Hektar aufweist, wird heute von Sportfischern genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Guggenhausen ist durch Buslinien mit Wilhelmsdorf, Ostrach, Altshausen und Bad Saulgau verbunden. Die Gemeinde ist Teil des Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbunds (\"bodo\"). Bis 1971 verfügte der Ortsteil Königsegg über einen Bahnhof an der Bahnstrecke Altshausen–Schwackenreute.", "section_level": 2}], "src_summary": "Guggenhausen ist die kleinste Gemeinde im Landkreis Ravensburg in Baden-Württemberg. Die Gemeinde ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Altshausen mit Sitz in Altshausen.", "tgt_summary": null, "id": 138757} {"src_title": "Max-Planck-Institut für Eisenforschung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Gründung des Instituts wurde im März 1917 auf Initiative Otto Petersens vom Verein Deutscher Eisenhüttenleute, dem heutigen Stahlinstitut VDEh, unter dem Vorsitz Friedrich Springorums beschlossen. Noch im selben Jahr wurde der Beschluss von dem neuen VDEh-Vorsitzenden Albert Vögler realisiert und das neue Institut als \"Kaiser-Wilhelm-Institut für Eisenforschung\" mit Düsseldorf als Standort in die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft eingegliedert, wobei die Finanzierung vom Stahlwerksverband übernommen wurde. Gründungsdirektor war Fritz Wüst, Professor für Eisenhüttenkunde der TH Aachen, so dass das neue Kaiser-Wilhelm-Institut 1918 seine Arbeit zunächst in Wüsts Eisenhüttenmännischem Institut in Aachen aufnahm. 1921 erfolgte die Verlegung nach Düsseldorf, wo das Institut zunächst in einer Halle der damaligen Rheinischen Metallwaaren- und Maschinenfabrik untergebracht wurde. Nachdem am 31. Dezember 1922 Wüst in den Ruhestand getreten war, wurde nach Wüsts Vorschlag sein bisheriger Stellvertreter und Vorsteher der \"mechanisch-technologischen Abteilung\" Friedrich Körber Institutsdirektor. Während seines ersten Amtsjahres geriet das Institut in große Schwierigkeiten durch die extreme Inflation und die Ruhrbesetzung, wovon sich das Institut ab 1924 langsam erholte. Dazu trug seit 1925 eine zusätzliche Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft bei. Das Institut entwickelte sich erfolgreich weiter, so dass die bisherigen Gebäude nicht mehr genügten und Körber mit seinen Mitarbeitern ein zukunftsfähiges neuzeitliches Institutsgebäude zu planen begann. 1934–1935 errichtete der VDEh unter dem Vorsitz Albert Vöglers auf einem von der Stadt zweckgebunden überlassenen Grundstück das heutige Institutsgebäude, das Haus der Eisenindustrie. Vor und während des Krieges war das Institut in das System kriegsrelevanter Forschung des Nationalsozialismus eingebunden. Das Institut wurde auf Grund von schweren Bombenschäden 1943 in die Bergakademie Clausthal ausgelagert. 1944 starb Körber, und Franz Wever, Vorsteher der \"physikalischen Abteilung\", wurde Institutsdirektor. 1945 war das Düsseldorfer Institutsgelände von den Briten besetzt, aber dem VDEh-Geschäftsführer Otto Petersen gelang die Beschaffung von Mitteln aus der Stahlindustrie, so dass bereits 1946–1947 das Institutsgebäude wieder aufgebaut werden und das Institut aus Clausthal zurückkehren konnte. Nach der Gründung der Max-Planck-Gesellschaft im Jahr 1948 wurde das Institut von dieser übernommen. Mit seinen Forschungsarbeiten erreichte das Institut weltweit Spitzenpositionen, wie beispielsweise die Untersuchungen zum zeitlichen Verlauf der Umwandlungen von Stählen mit der Entdeckung des Zwischenstufengefüges zeigen, das zuerst von Wever und H. Lange eingehend untersucht wurde und international als Bainit bezeichnet wurde. Nach der Emeritierung Wevers 1959 wurde Willy Oelsen, Professor für Eisenhüttenkunde und Gießereiwesen der Bergakademie Clausthal zum Institutsdirektor berufen. Er war mit dem Institut wohl vertraut, da er dort vor dem Kriege Vorsteher der \"chemischen und metallurgischen Abteilung\" gewesen war. Das Institut gliederte sich nun in Laboratorien. Laborleiter des Laboratoriums \"Konstitutionsforschung\" war Adolf Rose. Zusammen mit ihm gab Angelica Schrader das Standardwerk \"De ferri metallographia (Alta auctoritas Communitatis Europaeae carbonis ferrique ), Teil 2: Gefüge der Stähle\" (Verlag Stahleisen, Düsseldorf 1966) heraus. 1953 übernahm Otto Krisement die Leitung des neu eingerichteten \"mikrokalorimetrischen Laboratoriums\". Wolfgang Pitsch führte die Arbeit Angelica Schraders fort und leitete die Arbeitsgruppe \"Metallphysik\". Oelsen leitete das Institut bis zu seinem Tode 1970. Mit der Berufung Hans-Jürgen Engells zum Institutsdirektor und Wissenschaftlichem Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft 1971 wurde das Institut neu strukturiert mit Abteilungsleitern als Direktoren am Institut und Wissenschaftliche Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft. Das Institut ist seit 1971 eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung der beiden Gesellschafter Max-Planck-Gesellschaft und VDEh und ist seitdem, anders als die übrigen Max-Planck-Institute, rechtlich selbständig. Engell sorgte für eine Ausweitung der Grundlagenforschung auf Materialien außerhalb des traditionellen Arbeitsgebietes des Institutes, so dass auch intermetallische Phasen und deren Legierungen schwerpunktmäßig untersucht wurden. Nach der Emeritierung Engells 1990 wurde Peter Neumann zum Institutsdirektor berufen, der seit 1980 Direktor der Abteilung \"Physikalische Metallkunde\" war. Unter seiner Leitung wurde 1999 die Generalsanierung des Institutes begonnen, und er führte die kollegiale Leitung des Institutes ein. 2004 wurde Neumann emeritiert. Den Vorsitz der Geschäftsführung (turnusgemäß bis 2010) übernahm nun Martin Stratmann, der nach früherer Forschungstätigkeit im Institut 2000 als Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor der Abteilung \"Grenzflächenchemie und Oberflächentechnik\" an das Institut zurückgekehrt war. Es folgte Dierk Raabe, Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor der Abteilung \"Mikrostrukturphysik und Legierungsdesign\" seit 1999, der 2004 den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis für seinen prägenden Einfluss auf die modernen Materialwissenschaften erhielt. Dazu wurden als Wissenschaftliche Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft und Direktoren am Institut Jörg Neugebauer (2004), Anke Pyzalla (2005–2008) und Gerhard Dehm (2012) neu berufen.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsgebiete.", "content": "Wesentliche Ziele des Instituts sind die Aufklärung physikalischer und chemischer Prozesse und Reaktionen der Werkstoffe sowie die Entwicklung neuartiger Werkstoffe für hochspezialisierte technische Anwendungen. Es gliedert sich in die vier wissenschaftlichen Abteilungen: Zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, dem Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen unterhält das Max-Planck-Institut für Eisenforschung die \"International Max Planck Research School for Interface Controlled Materials for Energy Conversion IMPRS-SurMat.\"", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Das Institut hat einen Standort, an dem sich die Bürogebäude, Werkstätten und experimentelle Geräte befinden. Zur Ausstattung zählen drei Atomsonden, mehrere Elektronenmikroskope (REMs & TEMs), Hochleistungsrechner, Nanoindenter und Universalprüfmaschinen. Geschäftsführung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH (MPIE) ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Düsseldorf. Das Institut ist seit 1971 in Form einer GmbH rechtlich selbständig, Gesellschafter sind die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V. (MPG) und das Stahlinstitut VDEh. Arbeitsgebiet des Instituts ist die anwendungsnahe und interdisziplinäre Grundlagenforschung auf dem Gebiet von Eisen, Stahl und verwandten Materialien.", "tgt_summary": null, "id": 2085350} {"src_title": "Jochen Missfeldt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Abitur ging Jochen Missfeldt 1961 zur Bundeswehr und wurde in Uetersen (Schleswig-Holstein) und Phoenix (USA) zum Piloten ausgebildet. Bis 1982 diente er bei der Luftwaffe, die längste Zeit als Pilot, zunächst auf der Lockheed F-104, dem „Starfighter“, später auf der McDonnell F-4, der „Phantom“. Zuletzt war er Oberstleutnant und Staffelkapitän im Aufklärungsgeschwader 52 in Leck. Im Alter von 41 Jahren wurde er, wie bei Piloten von Strahlflugzeugen zu dieser Zeit üblich, in den Ruhestand verabschiedet. Nach seiner Pensionierung studierte er Musikwissenschaft, Philosophie und Volkskunde in München und Kiel. Seit 1985 ist er freier Autor und Mitarbeiter verschiedener Zeitungen. 1998/99 war er Stipendiat im Künstlerhof Schreyahn, 1999/2000 im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg, 2009 für zwei Monate Ehrengast in der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "In seinen literarischen Arbeiten schöpft Missfeldt immer wieder aus seinen Erlebnissen und Erfahrungen als Pilot der Luftwaffe. Noch während seiner Bundeswehrzeit veröffentlichte er einen Gedichtband mit dem bei einem Offizier unerwarteten Titel \"Gesammelte Ängste\" (1975). Es folgten 1977 der Fernsehfilm \"Überflug\" und nach einem weiteren Gedichtband zwei Erzählungssammlungen aus dem Fliegermilieu, \"Zwischen Oben zwischen Unten\" und \"Capo Frasca und andere Fliegergeschichten\". Den endgültigen Durchbruch erlangte er mit seinem Roman \"Solsbüll\", einer Familiengeschichte über drei Generationen mit stark autobiographischen Zügen. Die Handlung spielt in einem fiktiven Ort im Norden Schleswig-Holsteins. In diesem Buch ist bereits alles zu finden, was seine späteren Werke kennzeichnet: die Verknüpfung von (schleswig-holsteinischer) Landschaft und (deutscher) Geschichte, von poetischen Naturbeschreibungen und grotesk-parodiehaften Szenen, von genau und nüchtern beobachteter Alltagsrealität und surrealen Traumsequenzen, von knapper, distanzierter Sprache vermischt mit umgangssprachlichen Wendungen und lyrischen Einschüben. Der Ort Solsbüll und Gustav Hasse, Missfeldts Alter Ego, tauchen wieder auf in dem komplexen Roman \"Gespiegelter Himmel\", für den er 2002 den Wilhelm-Raabe-Preis erhielt. Auch in seinem Roman, \"Steilküste\", trägt der Ich-Erzähler autobiographische Züge, wieder tauchen Elemente der Landschaft und der Geschichte aus \"Solsbüll\" und \"Gespiegelter Himmel\" auf. Neben seinem erzählerischen Werk schreibt Missfeldt Reportagen, vor allem zu fliegerischen Themen. Ein Teil davon ist in dem Band \"Kommt Zeit, kommt Raum\" (2012) zusammengefasst. Auch in diesen Texten geht es Missfeldt nicht um die bloße Wiedergabe von Fakten und Abläufen, sondern im Mittelpunkt stehen immer der Mensch, der mit ihnen umgeht, und sein Erleben. Auch hier verknüpft der Autor eine knappe, präzise Techniksprache mit ebenso knappen und zugleich poetischen Naturbeschreibungen. Missfeldts Affinität zur Musik zeigen seine „Opernspiele“, die unter dem Titel \"Deckname Orpheus\" Beiträge für die Programmhefte der Bayrischen Staatsoper versammeln. 2013 erschien seine umfassende Storm-Biographie, die von der Kritik positiv aufgenommen wurde. In Zusammenarbeit mit den Malern Klaus Fußmann und Friedel Anderson erschienen die Bände \"Schleiland\" (2012) und \"Wiedergänger. Eine andere Geschichte von Sylt\" (2015). Im ersteren verknüpft Missfeldt in drei Essays Geschichte, Kulturgeschichte und Landschaft der Schlei-Region mit ganz persönlichen Erinnerungen und phantastischen Einsprengseln. \"Wiedergänger\" erzählt die Geschichte des Gregor, einer Art Mentor des Ich-Erzählers, die auf vielfältige Weise mit der Zeitgeschichte und der Geschichte der Insel verwoben wird. 2017 brachte der Rowohlt Verlag zwei Romane Missfeldts heraus: eine überarbeitete Ausgabe von \"Solsbüll\" und \"Sturm und Stille\". Nach seiner umfassenden Storm-Biographie schreibt Missfeldt darin eine weitgehend fiktive Autobiographie von Storms zweiter Ehefrau Dorothea. Im Film \"Überflug\" wurde ein typischer Flug mit einer RF-4E Phantom von Nord- nach Süddeutschland dokumentiert. Die Strecke wurde in rund 50 Minuten zurückgelegt. Das Besondere am Dokumentationsstil waren die vielen Geschichten am Boden. Alle Erzählstränge hatten gemeinsam, dass irgendwann die Phantomjäger aus dieser Formation (meist) im Tiefflug darüberflogen und in Sekunden wieder aus deren Leben verschwanden. Es wurde immer wieder zwischen der Sichtweise des Piloten und der Menschen am Boden umgeschaltet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jochen Missfeldt (* 26. Januar 1941 in Satrup, Kreis Schleswig-Flensburg) ist ein deutscher Schriftsteller und Journalist. Sein Werk umfasst Gedichte, Erzählungen, Romane und eine Biographie Theodor Storms. Er schrieb Beiträge für verschiedene deutsche Tageszeitungen und drehte für den NDR den Fernsehfilm \"Überflug\".", "tgt_summary": null, "id": 1357130} {"src_title": "Kroatien im Mittelalter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kroatische Fürstentümer (7. Jahrhundert bis 925).", "content": "Ab dem 7. Jahrhundert war das heutige Kroatien von südslawischen Stämmen (Kroaten) besiedelt worden. Es bestanden kroatische Fürstentümer im Gebiet des sogenannten Pannonisch-Kroatien und Dalmatinisch-Kroatien. Fürst Trpimir (845–864) herrschte über Dalmatinisch-Kroatien und Teile Pannoniens.", "section_level": 1}, {"title": "Kroatisches Königreich (925–1102).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung unter Tomislav.", "content": "Trpimirs Enkel Tomislav wurde im Jahr 925 in Tomislavgrad vom Legaten des Papstes Johannes X. zum ersten König von Kroatien gekrönt (Regierungszeit 910–928). Die Landnahme der Magyaren im pannonischen Becken während seiner Regierungszeit führte zur Teilung der Slawen in Nord- und Ostslawen einerseits sowie Südslawen andererseits, was für die weitere Entwicklung der europäischen Geschichte eine bedeutende Rolle spielte. König Tomislav konnte sein Land – bestehend aus Zentralkroatien, Slawonien und Teilen Dalmatiens sowie Bosniens – erfolgreich gegen die Ungarn verteidigen. Er hatte aber noch weitgehendere Ziele. Er baute eine Armee auf, die laut Konstantin VII. 100.000 Mann Fußvolk, 60.000 Reiter und 180 Kriegsschiffe umfasste. Die Byzantiner brauchten die Kroaten als Bundesgenossen gegen die Bulgaren. Die Bulgaren ihrerseits hatten die noch nicht in einem Fürstentum geeinten Serben unterworfen, was zur ersten serbischen Massenflucht (wie später vor den Türken) nach Kroatien führte. Durch das Bündnis mit Byzanz bekam Kroatien auch die Adriainseln und die Städte Spalato/Split, Traù/Trogir und Zara/Zadar zugesprochen, welche bis dahin formell unter byzantinischer Herrschaft gestanden hatten. Dieser Staat umfasste somit bis auf Istrien alle heutigen kroatischen Gebiete. Ursprünglich hieß dieses Land \"\"Chorbatia\"\".", "section_level": 2}, {"title": "Christianisierung der Kroaten.", "content": "Die Christianisierung der Kroaten erfolgte schon im 7. Jahrhundert. Das bestätigt ein Brief von Papst Johannes X. aus dem Jahre 925 an Tomislav, König der Kroaten \"(„Rex Croatorum“)\". Der Papst sagt darin, dass die dalmatinischen Slawen aufgrund ihrer langen Zugehörigkeit zu der heiligen Römischen Kirche ihre „specialissimi filii“ seien. Er ruft daher die echten Söhne Roms auf, die Messe nicht in der slawischen, sondern in der lateinischen Sprache zu feiern. König Tomislav erfüllte zwar den zentralen Wunsch des Papstes und ermöglichte die Wiederherstellung des dalmatinischen Bistums mit dem Sitz in Split (unter der Leitung Roms), die Verwendung des kroatisch-kirchenslavischen in der Messe konnte/wollte er aber nicht unterbinden. (Im 13. Jahrhundert wurde die glagolitisch-kroatische Liturgie durch päpstliche Beschlüsse wieder anerkannt.) Die sprachverwandten Serben dagegen, die Teil des Bulgarischen Reiches waren, wandten sich kurz darauf dem orthodoxen Christentum zu. Die endgültige Trennung zwischen Ost- und Westkirche erfolgte im 11. Jahrhundert mit dem Morgenländischen Schisma. Neben der von Rom gesteuerten Slawenmission von Aquileia und der Beeinflussung durch die alteingesessenen Christen der Küstenstädte leisteten auch die Slawenapostel Kyrill und Method einen wichtigen Beitrag zur Christianisierung der Kroaten. Von ihnen stammt auch die Glagoliza, eine spezielle slawische Schrift, welche an der nördlichen Adria regional bis ins 19. Jahrhundert überdauerte.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit nach Tomislav.", "content": "928 verschwand König Tomislav spurlos. Unter seinen Nachfolgern wurde Kroatiens Machtstellung geschwächt. Durch innere Streitigkeiten begünstigt, machten sich die in der Völkerwanderungszeit romanisch gebliebenen Küstenstädte selbstständig und suchten Kontakt zu Venedig, welches dadurch seine Oberhoheit in der Adria erreichte. Einzig Ragusa (Dubrovnik) blieb unabhängig und konnte durch geschicktes Tarieren mit den Großmächten Venedig, später Österreich und dem osmanischen Reich bis in die napoleonische Zeit als Stadtrepublik bestehen bleiben. Unter König Stefan Držislav (Dirzislaiv) (969–997) sprach Byzanz Kroatien nach einem neuerlichen Bündnis jedoch wieder die Hoheit über Dalmatien zu. Držislav erkannte 994 den griechischen Kaiser als seinen Oberherren an. Zu dieser Zeit erschien zum ersten Mal das noch heute gebräuchliche kroatische Staatswappen: ein rot-weißes Schachbrettmuster, die \"Šahovnica\". In der heutigen Version wird es mit einer Krone aus fünf regionalen Wappen geschmückt. In der folgenden Zeit geriet Kroatien durch Venedig im Westen und Ungarn im Osten immer mehr in Bedrängnis. Die byzantinische Politik verlegte sich mehr auf die Beziehungen mit Venedig, und das durch Thronstreitigkeiten geschwächte Kroatien wurde sich selbst überlassen. Der byzantinische Kaiser Basileios II. übertrug die Verwaltung Dalmatiens, eines ehemaligen oströmischen Themas, an Venedig. Im Mai 1000 besiegte eine venezianische Kriegsflotte Kroatien; Zadar, Trogir und Split wurden unter venezianische Verwaltung gestellt, und mit Dubrovnik ein Vertrag geschlossen. König Krešimir III. hob die ohnehin nur noch formell bestehende Tributpflicht Venedigs auf, erkannte den venezianischen Dogen Peter Orseolo als Fürsten von Dalmatien an und musste auch noch seinen Sohn als Geisel ausliefern. Petar Krešimir, einer der größten kroatischen Nationalhelden, vergrößerte sein Reich zu Wasser und zu Land und nannte sich auch \"„König von Dalmatien“\" (1050), was auch sein Nachfolger Dmitar Zvonimir (1075–1089) tat. Doch der Kampf um Dalmatien war damit nicht vorbei. Dmitar Zvonimir, dem letzten König kroatischer Abstammung, gelang ein Vordringen an die Küste, und die Hauptstadt wurde nach Biograd verlegt. Nachdem Zvonimir, der mit einer ungarischen Prinzessin verheiratet war, kinderlos starb, stellte Ungarn Erbansprüche auf Kroatien. Mit Stephan (Držislav) II., dem Neffen Krešimirs II., der 1089 für kurze Zeit zum Thron gelangte, erlosch der Zweig der alt-kroatischen Könige.", "section_level": 2}, {"title": "Verlust der Unabhängigkeit durch Verbindung mit Ungarn.", "content": "Nach Stephans Tod 1091 marschierte Ungarns König Ladislaus, Bruder von dessen Witwe, ohne größeren Widerstand bis nach Biograd na moru, der Königsresidenz an der dalmatinischen Küste. Wegen eines Kumanen-Einfalls in Ungarn musste er aber schnell heimkehren. Auf dem Rückweg gründete er das Bistum Zagreb, das der ungarischen Kirchenprovinz Kalocsa unterstellt wurde. Er ernannte seinen Neffen Álmos zum kroatischen König, der sich aber nicht durchsetzen konnte. 1093 wurde Petar Svačić zum König gewählt. Petar starb 1097 in der Schlacht am Gvozd, als er einer Truppe des ungarischen Königs Koloman den Durchzug nach Biograd verwehren wollte. König Ladislaus I. und sein Nachfolger Koloman besiegten anti-ungarische Bündnisse des heimischen Adels. Koloman beschränkte sich aber in der \"„Pacta conventa“\" anstelle einer Eingliederung auf eine Personalunion. Die Verwaltung übernahm ein einheimischer Vertreter, der „Ban“. Die ungarischen Könige nahmen den Titel \"„König von Ungarn, Kroatien und Dalmatien“\" an, wobei aber Dalmatien spätestens ab dem Jahr 1202 fast vollständig venezianisch kontrolliert war. Nach Koloman folgte dessen Sohn Stephan II, dem wiederum folgte Béla II. als König von Ungarn (als \"Béla I.\" in Kroatien). Er heiratete Helena, die Tochter des serbischen Fürsten Urosch I. Erst im 13. Jahrhundert hatte Kroatien wieder eigene Fürsten, die jedoch Prinzen des ungarischen Königshauses waren. Seit Ende des 15. Jahrhunderts kam es immer wieder zu Türkeneinfällen. Mit der Schlacht auf dem Krbava-Feld 1493 und der Niederlage der Kroaten und Ungarn in der Schlacht bei Mohács (1526) wurde das nordwestliche Kroatien um Agram habsburgisch, das übrige Kroatien mit Ungarn ein Sandschak des Osmanischen Reiches.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geschichte Kroatiens im Mittelalter wird eingeleitet mit der Landnahme südslawischer Stämme im 7. Jahrhundert und endet mit der Schlacht bei Mohács (1526). Ein bedeutender Abschnitt ist das unabhängige kroatische Königreich (925–1102).", "tgt_summary": null, "id": 891486} {"src_title": "Jean Victor Coste", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er wurde als Sohn von Jacques und Marguerite Coste (geborene Julien) geboren. Sein Medizinstudium absolvierte er an der Medizinischen Fakultät von Montpellier, wo er insbesondere auch Kurse bei dem Chirurgen und Anatomen Jacques Mathieu Delpech (1777–1832) besuchte. Von 1836 an lehrte er Anatomie an der \"École pratique de Paris\" sowie seit 1844 Embryologie am \"Collège de France\". Er gab 1834 mit Jacques Mathieu Delpech (1777–1832), einem französischen Chirurgen, die \"Recherches sur la génération des mammifères et la formation des embryons\" heraus und wurde aufgrund dieser Abhandlung als Dozent für Entwicklungsgeschichte an das naturgeschichtliche Museum berufen. Er erhielt auch einen Lehrstuhl am Collège de France. 1851 wurde er Mitglied der Académie des sciences und 1871 zum Präsidenten der Akademie der Wissenschaften ernannt. Besonders verdient machte sich Coste um die Fischzucht. Auf den Bericht von Coste und Henri Milne Edwards (1800–1885) hin gründete die Regierung unter seiner Leitung 1852 die große Fischzuchtanstalt in Hüningen im Elsass. Diese, in der ehemaligen Überschwemmungszone des Rheins gelegene Anlage, produzierte in zwei Jahren über 600.000 Lachse und Forellen zur Besetzung der Rhone. Die jungen Fische wurden zur Wiederbesiedlung der Flussläufe in alle Welt verschickt. Coste unternahm Züchtungsversuche mit immer neuen Arten und bereiste die französischen und italienischen Küstenländer. Im Jahre 1859 gründete er die Marine Station von Concarneau, Station biologique de Concarneau. Er wurde nach 1860 zum Generalinspektor der See- und Flussfischerei ernannt und begann Unternehmungen zur Hebung der Austernzucht, die zuerst erstaunliche Resultate versprachen, dann zu scheitern drohten, aber letztlich doch Erfolge gehabt haben. Er entwickelte ein breites Wissen und Erfahrungen mit künstlichen Austernbänken, vor allem 1859 mit denen in Arcachon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacques Marie Cyprien Victor Coste (* 10. Mai 1807 in Castries (Hérault); † 19. September 1873 in Résenlieu (vormals Rézenlieu) in der Nähe von Gacé (Orne)) war ein französischer Mediziner, Embryologe und Naturforscher.", "tgt_summary": null, "id": 405918} {"src_title": "Kasberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Kasberg ist ein von Ost nach West ansteigender, acht Kilometer langer Gebirgsrücken mit steilen Wänden, breiten Mulden, Wäldern und Wiesen. Die Begrenzung verläuft von Grünau im Almtal entlang des Grünaubachs ostwärts, dann entlang des Schindlbachs nach Südosten bis zur Kote 645. Von dort folgt die Grenze dem Schwarzaubach ostwärts bis zu den Wasserböden und nach Süden zur Kote 740 über Höbach nach Steyrling. Von dort aufwärts bis etwa 1 km südwestlich der Bernerau zur Talsohle bzw. dem markierten Steig über die Ringhütte und den Ring zum Almtaler Haus. Von dort verläuft die Grenze dem Straneggbach entlang nach Nordwesten durch die Hetzau zur Alm und folgt dieser nordwärts bis nach Grünau im Almtal. Seine höchsten Erhebungen sind der Kasberggipfel, der Rossschopf, die Schwalbenmauer und das Spitzplaneck Verwaltungsmäßig befindet sich der Kasberg an der Grenze der beiden oberösterreichischen Bezirke Gmunden und Kirchdorf an der Krems. Von Westen führt vom Cumberland Wildpark die private Alte Mautstraße bis zur Kasbergalmhütte auf. Im Norden führt eine Mautstraße bis zum Hochberghaus.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Gipfelregion des Kasbergs ist aus Gutensteiner Kalk (Anisium) aufgebaut, die auf einem Sockel aus Hauptdolomit (Norium) aufgesetzt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Höhlen.", "content": "Der Kasberg, dessen aus mitteltriassischen Kalken aufgebauter Plateaubereich an sich gute Voraussetzungen für die Höhlenbildung bietet, hat vorläufig nur mit einigen kleinen Eishöhlen aufzuwarten. Die Raumformen der eisfreien Röllkarhöhle, der zur Zeit längsten Höhle des Gebietes, spiegeln indessen die ausgesprochene Dünnbankigkeit der dunklen Mitteltriaskalke wider. Mit Stand 2002 sind in der Katastergruppe 1661 (Kasberg) des Österreichischen Höhlenverzeichnisses 15 Höhlen verzeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Bergsport.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wandern.", "content": "Schon im 19. Jahrhundert wurde die Kasbergschwaig auf der Grünauer Kasbergalm für touristische Zwecke verwendet. 1902 wurde sie zu einem Unterkunftshaus erweitert. 1959 wurde sie an die Sektion Wels des Österreichischen Alpenvereins verkauft und in Sepp-Huber-Hütte umbenannt. 1984 wurde sie vom Alpenverein wieder verkauft. Im Osten des Massivs stehen südlich der Schwalbenmauer die Steyrer Hütte der Naturfreunde und die Ahornalmhütte des Alpenvereins. 1969 wurde nördlich des Farrenaubühels (Hochberg) das Hochberghaus erbaut. Der Gipfel des Kasbergs wird wegen seiner ausgezeichneten Aussicht im Sommer als auch im Winter häufig besucht. Aufgrund der freien Sicht in Richtung Süden auf die Nordabstürze des Toten Gebirges vom Kleinen Priel bis zur Hohen Schrott wird der Kasberg auch als „Aussichtspodium vor dem Toten Gebirge“ bezeichnet. Am Gipfel befindet sich ein Gipfelkreuz mit Gipfelbuch. Das markierte und beschilderte Wegenetz am Kasberg wird vom Österreichischen Alpenverein und von den Naturfreunden gewartet. Die bekanntesten Anstiege sind", "section_level": 2}, {"title": "Wintersport.", "content": "Das \"Schigebiet Kasberg,\" welches die Gipfel \"Hochberg\" und \"Jagerspitz\" sowie Teile der ehemaligen \"Kasbergschwaig\", nicht aber den Kasberg-Gipfel selbst umfasst, ist durch eine 8er-Einseil-Umlaufbahn, eine Gondelgruppen-Umlaufbahn, eine 4er-Sesselbahn mit Wetterschutzhaube, neun Schlepplifte, zwei Übungslifte und einen \"Zauberteppich\" erschlossen. Länge der Abfahrten: Höhenlage: 620 bis 1600 m Das Schigebiet besteht seit 1967. 2010 musste es Konkurs anmelden, die beiden Firmen \"Kasberg-Bahnen\" GmbH und \"Kasberg-Bahnen\" GmbH & Co KG hatten Schulden in Höhe von um die 20 Mio. € angesammelt. Der bisherige Pächter, die Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen der Schröcksnadel-Gruppe, übernahm die Firma als \"Kasberg-Bahnen\" HWB-\"Betriebs\" GmbH zu 60 %, 40 % übernahm der Verein \"Privatstiftung für die Standorterhaltung in Oberösterreich\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Kasberg ist ein hohes Bergmassiv in den Oberösterreichischen Voralpen. Durch Schutzhütten, ein Wegenetz und ein Wintersportgebiet ist der Kasberg für den Tourismus erschlossen. Der Name leitet sich von einer althochdeutschen Wortwurzel ab und bedeutet Kar", "tgt_summary": null, "id": 687000} {"src_title": "Klappe (Blasinstrument)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die ersten, einfachen Holzblasinstrumente waren Flöten, bei denen die Tonlöcher für die Finger gut erreichbar waren. Bei den kleineren (höheren) Blockflöten ist dieses System bis heute zu sehen. Mit der Weiterentwicklung der Instrumente und der Musik im Allgemeinen suchte man nach Möglichkeiten, den Tonumfang zu vergrößern und alle chromatischen Töne der Skala ausführen zu können. Je komplexer die Anforderungen wurden, desto schwieriger war es, diese Töne durch Griffkombinationen mit den bis dahin gewohnten Löchern zu erzeugen. Auch wurden zusätzliche Löcher eingeführt, die das Überblasen erleichterten oder die Intonation verbesserten, indem – unabhängig von der Ergonomie der Hand – die Tonlöcher an den akustisch richtigen Stellen des Rohres gebohrt wurden. Diese Löcher wurden mit Klappen versehen, einem Mechanismus, der quasi die Finger des Spielers verlängert (und/oder die Fingerkuppe vergrößert). Durch Klappen(kombinationen) konnte auch die Applikatur (Fingersatz) erleichtert werden und so wurden Zusatzklappen für bestimmte Triller, für das Verschließen von zwei Tonlöchern mit einem Finger („Doppelgriffklappe“) oder auch für das Legato-Spiel angebracht. Klappen sind seit dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts nachweisbar; die geschlossenen Klappen scheinen erst im 17. Jahrhundert aufgekommen zu sein. Klappen an Blechblasinstrumenten zu Beginn des 19. Jahrhunderts konnten sich gegenüber den Vorteilen der etwa gleichzeitig erfundenen Ventile nicht durchsetzen. Bei Holzblasinstrumenten wie Querflöte und Klarinette ist die von Theobald Böhm Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte Klappenmechanik mit verlängerten Hebelarmen bis heute technischer Standard.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Eine Klappe besteht einerseits aus dem \"Polster\" (\"Kissen\"), das, an einer runden Metallscheibe angebracht, das Tonloch abdeckt. Mit verschiedenen mechanischen Konstruktionen aus Metallstangen wird sie mit der Fingerklappe verbunden, die durch Drücken das Loch öffnen oder schließen kann. Auf der Detailabbildung eines Fagotts sind rechts unten zwei Tonlöcher mit Deckeln, von denen das rechte gut sichtbar zur Klappe in der Mitte des Bildes führt. Es handelt sich um die Klappe für das \"große Fis\". Sie wird, wie die anderen drei Klappen links vom rechten Daumen des Spielers betätigt, wobei die runde Taste in der Mitte (das \"große E\") der eigentliche Klappendeckel mit dem Polster selbst ist: dieses Tonloch ist am modernen Fagott zu groß, um vom Daumen allein abgedeckt werden zu können. (Am Barockfagott ist an dieser Stelle ein kleineres Loch ohne Klappe)", "section_level": 1}, {"title": "Terminologie.", "content": "Man unterscheidet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Klappen (,, ) dienen bei Holzblasinstrumenten (selten auch bei manchen frühen Blechblasinstrumenten) dazu, Tonlöcher zu erreichen, die aufgrund der Größe oder Bauart des Instruments der normalen Handhaltung nicht zugänglich sind oder die zum Verschließen mit der Fingerkuppe zu groß sind.", "tgt_summary": null, "id": 1879385} {"src_title": "Kloster Gotteszell (Niederbayern)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Schon um das Jahr 1186 gab es Beginen in der Nähe von Oberschönenfeld. Diese Frauengemeinschaft wurde von Meisterinnen geleitet, von 1186 bis 1192 von der Gräfin Würga und von 1192 bis 1211 von Hildegunde von Brennberg, die dann zur ersten Äbtissin der 1211 mit Unterstützung des Klosters Kaisheim gegründeten Abtei gewählt wurde. Die älteste Urkunde über Schönenfeld, eine päpstliche Bestätigung aller Ordensprivilegien, stammt von 1248. Die erste Kirche wurde 1262 unter Äbtissin Adelheit I. geweiht. Während des Dreißigjährigen Krieges fanden zwischen 1632 und 1648 Plünderungen und Zerstörungen statt. Der Konvent musste mehrmals fliehen. Von 1718 bis 1721 wurden das Kloster durch den Baumeister Franz Beer und später auch die Kirche in ihrer heutigen barocken Form erbaut. Dieser Zeit entstammt auch die Abteikirche Mariae Himmelfahrt. Begleitend zu den Bauaktivitäten kam es auch zu einer inneren Konsolidierung der Klosterherrschaft. Ausdruck dieser grund- und gerichtsherrlichen Absicherung war 1667 der Erlass einer Policey-Ordnung, die 1775 unter Äbtissin Irmengard II. Stichaner (1774–1803) erneuert wurde. Dort wurden wichtige Fragen des Alltags von der Gottesdienstordnung über den Frondienst bis zum Wirtshausbesuch genau geregelt. Bis 1803 blieb dem Kloster allerdings eine Reichsstandschaft im Reichskreis verwehrt. Oberschönenfeld blieb der Landeshoheit der Augsburger Bischöfe (Hochstift) unterstellt. Die Gerichts- und Grundherrschaft dehnte sich aber auch auf die beiden benachbarten Dörfer Gessertshausen und Altenmünster aus. Im Jahr 1803 wurde die Abtei durch die Säkularisation aufgelöst. Der Konvent wurde nun von Priorinnen geführt und verkleinerte sich in den folgenden Jahren bis auf fünf Schwestern. 1836 wurde von König Ludwig I. von Bayern das Fortbestehen des Klosters genehmigt. König Ludwig III. von Bayern erhob das Kloster 1918 wieder zur Abtei, die päpstliche Genehmigung zu dieser Erhebung wurde 1922 erteilt. 1951 wurden die ersten Missionarinnen nach Brasilien entsandt, die 1963 in Itararé ein eigenes Kloster gründeten.", "section_level": 1}, {"title": "Klosteranlage.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "In den seit 1972 nicht mehr genutzten früheren Stallungen des Klosters errichtete der Bezirk Schwaben 1984 das Schwäbische Volkskundemuseum Oberschönenfeld (seit 2018: Museum Oberschönenfeld). Es präsentiert im Gebäude \"Volkskundemuseum\" eine Dauerausstellung zu alltäglichen Lebenswelten in Schwaben von 1800 bis heute und wechselnde kulturhistorische Sonderausstellungen. Die angegliederte \"Schwäbische Galerie\" zeigt regelmäßig Kunstausstellungen. Dort befinden sich auch das 1992 eröffnete Naturpark-Haus des Naturparks Augsburg-Westliche Wälder. Neben dem Kloster wurde von 1974 bis 1980 mit dem „Glaserschusterhaus“ aus Döpshofen ein für die Gegend typisches Staudenhaus wiederaufgebaut und als Museum zugänglich gemacht. Dieses Söldneranwesen ist das letzte strohgedeckte Kleinbauernhaus im Augsburger Umland.", "section_level": 2}, {"title": "Gastwirtschaft.", "content": "Bei dem Kloster befindet sich ein schöner Biergarten mit mächtigen, alten Kastanienbäumen.", "section_level": 2}, {"title": "Klosterbäckerei.", "content": "Zur Klosteranlage gehört auch eine Bäckerei. Sie befindet sich seit 1982 im sanierten Naturpark-Haus (ehemaliger Rinderstall) und ist mit einem Holzofen und einem Elektroofen ausgestattet. Die dort von den Schwestern hergestellten Ein- und Zwei-Kilo-Brotlaibe werden sowohl im Kloster als auch in einigen Geschäften in der Region zum Verkauf angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Äbtissinnen und Priorinnen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Priorinnen.", "content": "Von 1803 bis 1836 war das Kloster formal aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Äbtissinnen ab 1922.", "content": "Cäcilia Zimmermann leitete das Kloster 24 Jahre als Priorin und anschließend 27 Jahre als Äbtissin.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Kloster Gotteszell (lat. \"Abbatia Cella Dei\") ist eine ehemalige Abtei der Zisterzienser in Gotteszell im Bayerischen Wald in der Diözese Regensburg. Es war eine Tochtergründung des Klosters Aldersbach aus der Filiation der Primarabtei Morimond – Kloster Ebrach.", "tgt_summary": null, "id": 1269104} {"src_title": "Andreas Faistenberger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Aus Kitzbühel im Nordtiroler Unterland stammend, wo bereits vor 1620 sein in Innsbruck geborener Großvater Andreas Faistenberger d. Ä. heimisch geworden und sein Vater Benedikt Faistenberger d. Ä. zeitlebens als Bildhauer tätig war, ging Andreas zunächst bei seinem Vater in die Lehre, bevor er Mitte 1665 auf Reisen (u. a. nach Italien) ging und dabei wenig später auch erstmals nach München kam. Dort war um 1668 für einige Zeit der Bildhauer Balthasar Ableitner sein Lehrherr. Wenig später (um 1670) wandte sich der Bildhauergeselle abermals nach Italien, wo er sich vermutlich in Venedig (bei Lorenzo Bernini?), jedenfalls aber in Rom aufhielt, da für 1672/73 sein Aufenthalt in der Ewigen Stadt verbürgt ist. Spätestens Ende 1678 wieder nach München zurückgekehrt, suchte er bald um Aufnahme in die örtliche Zunft an und wurde Mitte 1679 vom Stadtrat als Meister der Bildhauerkunst anerkannt. Kurz darauf heiratete er die 25-jährige Tochter des Münchner Bildhauers Matthias Schütz und übernahm in der Folge dessen Werkstatt im gemeinsamen Wohnhaus in der Äußeren Schwabinger Gasse (heute: Theatinerstr. 38). Ab 1680 erhielt er zahlreiche Aufträge, sowohl von weltlicher (Kurfürst, Adel) als auch von kirchlicher Seite (katholische Kirche, Klöster). Kurfürst Maximilian II. Emanuel stellte den Bildhauer um 1681/82 unter Hofschutz, was als ein besonderer Gunstbeweis des Landesherrn zu werten ist. Eine Zusammenarbeit Faistenbergers mit anderen Künstlern für (Gemeinschafts-)Aufträge ist nachweisbar etwa für Johann Anton Gumpp oder Johann Andreas Wolff, aber auch für seine Verwandten Dominikus Faistenberger, Clement Faistenberger und Erasmus Faistenberger. In den 1680er Jahren war der junge, aus Venedig stammende Giovanni Giuliani sein Schüler – vermutlich hatte er diesen bereits bei seiner Rückkehr aus Italien nach München mitgebracht. Andreas Faistenberger wurde während seiner langen Lebensspanne mehrfach zum Führer seiner Zunft gewählt, ab 1688 führte er überdies den Titel eines „kurkölnischen Hofbildhauers“. Unter den geistlichen Auftraggebern des Künstlers sind vor allem die Theatiner zu nennen, für deren Kirche St. Kajetan und Kloster zwischen 1678 und 1703 zahlreiche Arbeiten verfertigt wurden. Auch außerhalb Münchens wurde der Bildhauer immer wieder tätig: Aufträge führten ihn unter anderem bis ins südliche Oberbayern, nach Niederbayern, Schwaben, Tirol und Österreich. Zwischen 1711 und 1716 war der junge Egid Quirin Asam, dessen Familie im Nachbarhaus (heute: Theatinerstr. 39) wohnte, sein Lehrjunge, wenige Jahre zuvor auch schon Johann Georg Greiff. Um 1730 scheint der aus Osttirol stammende Elfenbeinschnitzer Simon Troger beim Künstler in die Lehre gegangen zu sein. Bereits im hohen Alter stehend, wurde Faistenberger bei der Ausführung von seinen letzten Auftragsarbeiten vom Bildhauer Johann Baptist Straub unterstützt, der auf seine Einladung hin um 1734 von Wien nach München zurückgekehrt war. 89-jährig verstarb der geschätzte Hofbildhauer in München und wurde am Friedhof bei St. Salvator zu Grabe getragen; seine Frau war bereits 1732 verschieden. Von den drei Kindern des Künstlers wurde der am 6. August 1680 geborene Sohn Joseph Rupert Konventuale im Kloster Tegernsee, die am 17. März 1682 geborene Maria Catharina heiratete 1711 den Münchner (Hof-) Kupferstecher Franz Xaver Joseph Späth, der am 10. Juni 1683 geborene Sohn Judas Thaddäus Benedikt wurde hoher Beamter am kurfürstlich-bayerischen Hof und erlangte als solcher um die Mitte des 18. Jahrhunderts den Adelsstand. Pate der Söhne war der ebenfalls aus Tirol stammende Rupertus Rettenwander, Patin der Tochter dessen Frau Maria.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Andreas Faistenberger zählte offenbar zu den erfolgreichsten und beliebtesten Bildhauern des Hoch- bzw. Spätbarock in Süddeutschland und beherrschte ein beachtliches künstlerisches Repertoire: Er arbeitete in Holz, Stein (Marmor/Alabaster) ebenso wie in Elfenbein, verfertigte lebens- und überlebensgroße Plastiken ebenso wie Reliefs oder Elfenbein- und Buchsbaumminiaturen. Seine künstlerische Nachwirkung beschränkt sich im Wesentlichen auf die Vermittlung bzw. Weitergabe seines am antiken Formenkanon orientierten Stils an seine (später selbst oft Berühmtheit erlangenden) Schüler und Mitarbeiter. Sein langes und produktives Künstlerleben bedingte, dass die Münchner bzw. bayerische Plastik der Barockzeit bis heute hauptsächlich mit seinem Namen verbunden wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andreas Faistenberger (getauft 29. November 1646 in Kitzbühel; † 8. Dezember 1735 in München) war ein Bildhauer des süddeutschen Hoch- und Spätbarock.", "tgt_summary": null, "id": 1325278} {"src_title": "Apostolische Gemeinschaft (Freikirche)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Für die Spaltungen von der Neuapostolischen Kirche in den Jahren 1954 in der Schweiz und 1955 in Westdeutschland war die Ende 1951 verkündigte Lehre des damals amtierenden Stammapostels Johann Gottfried Bischoff ausschlaggebend, dass er nicht sterben werde, bevor Jesus komme und die Auserwählten zu sich nähme (die sogenannte \"erste Auferstehung\"). Diese Lehre ist in apostolischen Kreisen als \"Botschaft\" bekannt. 1954 wurde sie zum Dogma erhoben. Wer von den Amtsträgern, vor allem von den Aposteln, dieses nicht verkündete, wurde seines Amtes enthoben und aus der Neuapostolischen Kirche ausgeschlossen. Der ranghöchste Ausschluss betraf den rheinländischen Bezirksapostel Peter Kuhlen und seine beiden Mitapostel Siegfried Dehmel (Oberhausen) und Ernst Dunkmann (Düren). Mit den sie unterstützenden Bischöfen und Ältesten gründeten die drei Apostel einen Tag nach dem Frankfurter Ausschluss am 24. Januar 1955 in Düsseldorf die Apostolische Gemeinschaft. Ihnen schlossen sich ca. 10.000 Mitglieder an. Stammapostel Bischoff starb 1960, ohne dass es in der Folgezeit zu einer Rehabilitation der ausgeschlossenen Amtsträger gekommen wäre. Erst im Jahre 2005 gab es zwischen der schweizerischen Schwesterkirche Vereinigung Apostolischer Christen und der NAK eine gemeinsame Stellungnahme und Entschuldigung für die Ereignisse der 1950er Jahre. 2014 erfolgte dann eine „Versöhnungserklärung“ mit der westdeutschen Kirche und 2017 mit den ostdeutschen Gemeinden. 1994 schlossen sich der Reformiert-Apostolische Gemeindebund, 1921 von Apostel Carl August Brückner gegründet, und die Apostolische Gemeinschaft e.V. zur \"Apostolischen Gemeinschaft e. V.\" zusammen. Beide waren vorher Schwesterkirchen in der VAG (siehe unten). Durch die deutsche Wiedervereinigung bestand kein Grund mehr zur Aufrechterhaltung zweier Gemeinschaften in Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur und Gliederung.", "content": "Die Apostolische Gemeinschaft besteht seit dem 1. Januar 2019 aus den örtlichen Gemeinden, die in drei Regionalkonferenzen (Nord, West, Südost) zusammengefasst sind und der zentralen Verwaltung als übergeordneter Einheit. Die Gemeinden sollen künftig selbständig arbeiten und ihre Belange möglichst weitgehend autark regeln. Die Verwaltung gibt dazu die finanziellen Mittel und Unterstützung durch die Ressorts (wie Öffentlichkeitsarbeit, Kultur, Ökumene etc.). Die bisherigen 10 Bezirke, die im Bundesgebiet bestanden, wurden aufgelöst. Die Kirchenleitung (2020 aus drei Aposteln und zwei Bischöfen/Bischöfinnen bestehend) ist für alle Gemeinden im Bundesgebiet zuständig, eine regionale Zuständigkeit einzelner Kirchenleitungsmitglieder gibt es nicht mehr. Übergangsweise sind noch Mitglieder der Kirchenleitung für die Regionalkonferenzen zuständig. Diese sollen der Koordination und Absprache sowie Zusammenarbeit der Gemeinden in einer räumlichen Nähe dienen. In ihnen sind i. d. R. die Gemeindeleiter/innen vertreten, die sich regelmäßig zwecks Abstimmung präsent oder virtuell treffen. Zur besseren Erfüllung der anliegenden Aufgaben wurden sieben Ressorts eingerichtet: Finanzen, Gebäude/Technik/Inventar, Kultur, Mission/Evangelisation/Schulung, Öffentlichkeitsarbeit, Ökumene, Strategie. Auf diese Art soll Fachkompetenz gebündelt werden. In den Ressorts arbeiten neben den Verantwortlichen (i. d. R. die bisherigen (Bezirks-)Ältesten, Bischöfe oder Apostel) auch Laien und Ordinierte aus den Gemeinden mit. Die Apostel, Bischöfe und Ältesten zusammen bilden den Vorstand der Gemeinschaft. Die Delegiertenversammlung beschließt Satzungsänderungen, nimmt den Jahresbericht der Geschäftsleitung entgegen und erteilt ihr Entlastung. Die Delegierten werden alle fünf Jahre von den Mitgliedern gewählt, zuletzt 2017. Dabei wurden pro Bezirk für je angefangene 300 Mitglieder ein Delegierter gewählt. Nach einer Bezirksauflösung 2019 muss ein neuer Wahlmodus gefunden werden. Ordentliche Delegiertenversammlungen finden einmal jährlich, i. d. R. im November, statt. Die Delegiertenversammlung setzt sich zusammen aus dem Vorstand, den in den Mitgliederversammlungen gewählten Delegierten sowie dem vom Vorstand berufenen Jugendsekretär und dem Vertretern des Jugendverbandes Rheinland.", "section_level": 1}, {"title": "Frühere Struktur.", "content": "Nach der Gründung der Kirche im Januar 1955 waren die örtlichen Gemeinden in Bezirken organisiert, die i. d. R. von einem Ältesten oder Bischof geleitet wurden. Anfangs waren diese im Rheinland mit den Bezirken der Neuapostolischen Kirche (NAK), aus der sie entstanden, identisch. Auch die Gemeindestandorte wurden, soweit es einige Mitglieder gab, analog zur NAK übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Theologie und Lehre.", "content": "Die Theologie der Apostolischen Gemeinschaft entsprach ursprünglich der der Neuapostolischen Kirche. Neben strukturellen Veränderungen wurden in der Gemeinschaft insbesondere seit den 1970er Jahren wesentliche Neuorientierungen und Reformen in theologischen Fragen vorgenommen, besonders im Kirchen-, Amts- und Sakramentsverständnis. In der ersten Phase stand die Loslösung von spezifisch neuapostolischen Vorstellungen, insbesondere zum Amtsverständnis im Vordergrund, in einer zweiten Phase – ab Mitte der 1980er Jahre – versuchte man partiell eine Rückführung auf Vorstellungen der katholisch-apostolischen Gemeinden und der Notae ecclesiae. Ein Lehrwerk \"Was wir glauben\" in zwei Bänden (1984 und 1991) stellt die Lehre dar. Die die Sakramente betreffenden Teile sind im Juli 2005 durch eine neue Veröffentlichung ersetzt worden. Ebenso wurde als Glaubensbekenntnis das Apostolicum in seiner lutherischen Fassung eingeführt. Die ersten drei Artikel galten bereits seit 1984 in leicht veränderter Form mit dem Zusatz von drei weiteren Artikeln. Diese wurden ersatzlos gestrichen. Seit 1992 wird überdies die ökumenische Version des Vaterunser in den Gemeinden gebetet. Die Theologie entspricht daher heute nicht mehr der der Neuapostolischen Kirche, sondern hat sich von dieser weit entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchenverständnis.", "content": "Die Apostolische Gemeinschaft versteht sich als eine Teilkirche der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche. Die Mitgliedschaft wird durch einen Beitritt erklärt und ist nur von der Taufe und nicht mehr, wie früher, von der Versiegelung abhängig. Die Taufe im Namen des dreieinigen Gottes, die in anderen Kirchen vollzogen wurde, wird ohne Einschränkung anerkannt und muss nicht mehr, wie früher üblich, bestätigt werden. Die Taufe der Apostolischen Gemeinschaft wird ebenfalls von anderen Kirchen anerkannt.", "section_level": 2}, {"title": "Amts- und Apostolatsverständnis.", "content": "Die Apostolische Gemeinschaft kennt als leitendes Lehramt das Apostelamt. Dies wird nicht als heilsnotwendig angesehen. Diese in Freikirchen sonst nicht übliche Amtsbezeichnung erhebt keinen Anspruch auf Exklusivität, sondern bezeichnet einen von Jesus berufenen und bevollmächtigten Dienst. Gleichzeitig wird apostolische Vollmacht nicht nur für die eigene Gemeinschaft angenommen, sondern auch zugestanden, dass sie potenziell überall in der Kirche Christi vorhanden sein kann, ohne dass ein explizites Apostelamt dort existieren muss. Alle Amtsgaben haben ihre Vollmacht direkt von Jesus Christus, dem Haupt der Kirche. Auch das allgemeine Priestertum der Gläubigen wird betont. Man versteht auch Mitarbeiterschaft als ein gabenorientiertes konzentrisches Modell.", "section_level": 2}, {"title": "Sakramentsverständnis.", "content": "Die Apostolische Gemeinschaft kennt und feiert drei Sakramente: Taufe, Abendmahl und Versiegelung. Es sind drei unterschiedliche Bilder für das eine und vollkommene Heil Gottes. Im Alter von etwa 14 Jahren werden die jungen Gläubigen, nach einem zweijährigen Konfirmandenunterricht, konfirmiert und übernehmen damit eigenverantwortlich das Taufgelübde ihrer Eltern. Weitere Segenshandlungen finden bei Trauung, Jubiläumshochzeiten und Trauerfeiern statt. Die Monatszeitschrift \"Der Herold\" wurde seit 1954 herausgegeben. Zunächst war die schweizerische Vereinigung Apostolischer Christen verantwortlich, seit den 1970er Jahren liegt die Redaktion bei der Apostolischen Gemeinschaft in Düsseldorf. In den 1970er und 1980er Jahren gab es noch eine Zeitschrift namens \"Blickpunkt\", die aber Anfang der 1990er mit dem \"Herold\" zusammengelegt wurde. Zum 1. Januar 2011 wurde der Titel „Blickpunkt“ wieder belebt und bezeichnet jetzt ein zweimonatliches, farbiges Magazin im DIN A4-Format, welches den Herold ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Ämter.", "content": "Die Apostolische Gemeinschaft kennt folgende Ämter: Apostel, Bischof, Ältester, Evangelist, Hirte, Gemeindeältester und Diakon. Eine strenge Hierarchie gibt es nicht, wohl aber ein unterschiedliches Maß an Verantwortung. Die Frauenordination ist seit 2004 in allen Bezirken möglich. Diakoninnen gab es in den reformiert-apostolischen Apostelbezirken schon vor 1955, jedoch gab es durch den westdeutschen Einfluss nach 1955 keine weiteren Ordinationen. Derzeit wirken in fast allen Gemeinden Frauen in unterschiedlichen Diensten (Diakonin, Priesterin, Gemeindeälteste, Bischöfen). Im Frühjahr 2004 wurden im Bezirk Wesel drei Frauen zu Diakoninnen für die Gemeinden Borken und Voerde ordiniert, im Neujahrsgottesdienst 2005 des Bezirks Düsseldorf folgten für die Gemeinden Düsseldorf-Eller, Düsseldorf-Gerresheim und Düsseldorf-Mitte ebenfalls drei Diakoninnen. Im November erfolgte eine weitere Ordination im Bezirk Düsseldorf für die Gemeinde Düsseldorf-Benrath. Die erste Frauenordination im Apostelbezirk Köln hat am Neujahrsgottesdienst 2006 in Düren für diese Gemeinde stattgefunden. Im Vogtland und in Süddeutschland sind zwei Frauen seit 2006 ordiniert. Die Ordination im Saarland erfolgte für die Gemeinde Saarbrücken Anfang Juni 2007. Am 1. März 2009 wurde während eines Gottesdienstes in Bocholt eine weitere Diakonin für den Bezirk Wesel sowie mit Ursel Schneider (Gemeinde Borken) die erste Priesterin der Apostolischen Gemeinschaft ordiniert. Schneider gehörte zu den ersten drei Frauen, die im Frühjahr 2004 im nordrhein-westfälischen Borken zu Diakoninnen ordiniert worden waren. Mit Christine Fritzen wurde in der Gemeinde Düren am 25. Oktober 2009 eine weitere Mitarbeiterin zur Priesterin ordiniert. Am 14. Juni 2015 wurde mit Elke Heckmann aus Greiz die erste Frau in den Ältestendienst und somit in den Vorstand eingesetzt. Sie wurde am 19. Februar 2017 zur ersten Bischöfin ordiniert. Die Mitarbeit in der Gemeinschaft erfolgt in der Regel ehrenamtlich. Lediglich die Apostel sind normalerweise angestellt und werden in Anlehnung an den Bundes-Angestelltentarifvertrag bezahlt. Außerdem arbeiten in der Verwaltung zwei Mitarbeiter als Angestellte. Die Ordination von Mitarbeitern erfolgt unter dem Gesichtspunkt der Gabenorientierung. Die Leitung der Gemeinden obliegt meist einem vom Apostel eingesetzten Gemeindeleiter bzw. einer Gemeindeleiterin. In den letzten Jahren haben sich vielerorts zur Unterstützung der Gemeindeleiter Gemeindeleitungskreise mit unterschiedlichen Aufgaben- und Verantwortungsschwerpunkten gebildet. Auch gibt es Gemeinden, wo mangels Gemeindeleiter ein Lenkungs- oder Leitungskreis vorübergehend die Leitung kollektiv ausübt. In 2016 wurde der Dienst und Begriff der Priester neu definiert. Da die Bibel in den Briefen des neuen Testamentes von Ältesten der Gemeinde spricht und auch im Abendmahlssakrament keine Opferung stattfindet, wurde beschlossen, künftig auf den Begriff Priester zu verzichten und stattdessen von (Gemeinde-)Ältesten zu reden. Seit Ende 2016 werden daher keine neuen Priester mehr ordiniert, sondern nur noch Gemeindeälteste.", "section_level": 1}, {"title": "Liturgie.", "content": "Die Apostolische Gemeinschaft hat eine einfache Liturgie. Es gibt eine feste Struktur, die stark an landeskirchliche Gottesdienste erinnert. Seit der Liturgieüberarbeitung und der Einführung der Gemeinde- und Gottesdienstordnung gilt ab Januar 2012, dass der Gottesdienst feste, optionale und variable Teile hat bzw. haben kann. In fast allen Gemeinden findet ein Sonntagmorgengottesdienst mit Abendmahl statt, in einigen Gemeinden darüber hinaus am Mittwochabend ein Gottesdienst (mit Predigt aber ohne Abendmahl) oder eine Andacht (ohne Predigt und ohne Abendmahl). Ein normaler Sonntagsgottesdienst gliedert sich in (davon die 10 festen Bestandteile, die in Form, Inhalt und Position im Gottesdienst festgelegt sind, in Fettdruck): Optionale Bestandteile, die, wenn sie verwendet werden in Form und Inhalt vorgegeben sind, sind Lobpreis, Moderation des Gottesdienstes, Einzug der am Gottesdienst Beteiligten bei besonderen Gottesdiensten (z. B. Trauung, Konfirmation), Eingangslied, Chorgesang, Gemeindegesang, zusätzliche Textlesungen, Sprechen von Psalmen, Zeugnis, Glaubensbekenntnis sowie Abkündigungen. Zu den variablen Teilen, die in Form, Inhalt und Position im Gottesdienst nicht fest vorgegeben sind, gehören: kreative Unterstützung der Predigt oder Lesung durch Textvortrag, Anspiel, Meditation, Musik oder Medieneinsatz, Fürbitten, Gebetsgemeinschaft, offener Altar und „lebendige Gemeinde“ (z. B. Geburtstagshinweise, persönliche Gebetsanliegen, persönliche Segnungen, Krankheitsfälle, Danksagungen und besondere Vorhaben) sowie die Bekanntgabe eines Sterbefalles. Sind an einem Sonntag mehrere Amtsträger anwesend, können ein oder mehrere nach der Hauptpredigt noch Gedanken zu dem Bibelwort ausführen. Eine bestimmte hierarchische Reihenfolge gibt es dabei nicht. Dieses „Mitdienen“ ist jedoch nicht auf ordinierte Mitarbeiter beschränkt. Die Abendmahlsfeier findet in der Regel jeden Sonntag statt, wobei sie als Gedächtnismahl verstanden wird, zu dem alle Anwesenden (also auch Gäste und Kinder) teilnehmen können. Es wird in beiderlei Gestalt gefeiert, wobei die Hostie in Wein resp. Saft eingetaucht wird (Intinktion). In den meisten Gemeinden ist es üblich, dass reihenweise kommuniziert wird. Da dies aber quasi zu einer „Zwangsteilnahme“ führt, wird mancherorts die Einzelkommunion ausprobiert. In zahlreichen Gemeinden gibt es teilweise seit Jahren Osterkerzen und in einigen Gemeinden ist auch ein Lesepult für die Wortlesung, Texte im Gottesdienst und die Bekanntgaben eingeführt worden. Bis 2005 benutzte die Apostolische Gemeinschaft das 1959 herausgegebene Apostolische Gesangbuch, welches 612 Lieder umfasste, die in die Rubriken \"Gottesdienst, Sakramente, Segenshandlungen, das christliche Kirchenjahr und zu besonderen Gelegenheiten\" gegliedert waren. Seit 2005 ist es durch ein neues Gesangbuch mit dem Titel \"Singt dem Herrn\" ersetzt. Dieses gibt es als einstimmige Gemeinde- und vierstimmige Chorausgabe. Es umfasst 604 Lieder, die in die drei Hauptrubriken \"das christliche Kirchenjahr, die Feier des Gottesdienstes und Leben im Glauben\" gegliedert sind.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchengebäude.", "content": "Die Gemeinschaft hält ihre Gottesdienste in eigens erbauten oder gemieteten Räumlichkeiten ab. Die ältesten Gebäude dürften die 1884 erbaute ehemalige Eben-Ezer-Methodistenkirche in Zwickau und die ehemalige Friedhofskapelle in Ulm sein. In Netzschkau und Greiz sowie in Oelsnitz gibt es Gebäude, die noch vom reformiert-apostolischen Gemeindebund zwischen 1921 und 1950 erbaut bzw. erworben wurden. Die Kirchen in Duisburg-Beeck und -Hamborn, in Düren, Düsseldorf, Essen und auch noch Köln sind Zweckbauten aus den 1960er Jahren, die noch sehr an die neuapostolischen Kirchen dieser Zeit erinnern. Zum Teil war es auch der gleiche Architekt, Franz Kupp, der die Gebäude plante und baute. Mit den Gemeinden in Emmerich, Düsseldorf-Eller, Voerde, Völklingen, Euskirchen und Uebach-Palenberg, versuchte man eigene Architekturakzente zu setzen. Die Gemeinden Hamburg, Dresden und Lünen sind Fertigbaukirchen. Die älteren Gebäude sind meist zweistöckig und haben im Erdgeschoss einen Gemeinderaum, Garderoben, Küche und Sanitäreinrichtungen und einen Jugend-/Kinderraum oder ein Ämterzimmer. Im oberen Stockwerk, meist mit Empore, befindet sich der eigentliche Gottesdienstraum. An dessen Frontseite befindet sich ein Altar, der auch gleichzeitig als Predigtstätte dient. Darüber oder daneben ein schlichtes Kreuz. Meist befindet sich auch der Orgeltisch vorne. Als einzige Kirche in Westdeutschland hat die Gemeinde Düsseldorf-Mitte eine Pfeifenorgel, die von der Firma Eberhard Friedrich Walcker aus Ludwigsburg 1960 gebaut wurde. In Ostdeutschland gibt es mehrere Pfeifenorgeln, u. a. in Netzschkau, Zwickau und Greiz. Die neueren Kirchen sind meist ebenerdig und haben neben dem in die Höhe herausragenden Kirchensaal Gemeinderäume.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Zusammenarbeit.", "content": "Es besteht ein internationaler Zusammenschluss der Apostel der folgenden abgespaltenen Gemeinschaften der Neuapostolischen Kirche seit 1956. Dieser heißt „Vereinigung der Apostel der Apostolischen Gemeinden“. Umgangssprachlich wird von Externen immer wieder von der Vereinigung Apostolischer Gemeinden gesprochen (VAG, auch: United Apostolic Church). Dies ist sachlich falsch. In Publikationen der vier europäischen Kirchengemeinschaften wird seit 2010 die Selbstbezeichnung „Vereinigung Apostolischer Gemeinschaften Europas“ verwendet oder bei Verlautbarungen „Vereinigung der Apostel und Bischöfe der Apostolischen Gemeinschaften Europas“: Unter anderem auf Grund der Einführung der 2003 erfolgten Frauenordination in Europa ist der Kontakt zu den südafrikanischen und australischen Aposteln, die diese ablehnen, eingeschränkt. Die letzte gemeinsame Apostelkonferenz fand 2005 in Deutschland statt.", "section_level": 1}, {"title": "Ökumene.", "content": "Lokale Gemeinden der Apostolischen Gemeinschaft sind in örtlichen Arbeitsgemeinschaften christlicher Kirchen Gast- oder Vollmitglied (z. B. Bottrop, Duisburg, Düsseldorf, Greiz, Köln, Krefeld, Langenfeld, Nürnberg, Wuppertal). Eine Aufnahme in die ACK Nordrhein-Westfalens als Gastmitglied fand im Herbst 2004 statt, die der ACK Bayern erfolgte am 15. November 2005. Ende 2007 erfolgte die Gastaufnahme in die ACK Sachsen. 2010 wurde der Antrag auf Mitgliedschaft in der Bundes-ACK gestellt, der im März 2013 bei der Mitgliedertagung der ACK in Fulda befürwortet wurde. Am 16. Dezember 2013 wurde der Gemeinschaft mitgeteilt, dass die erforderliche Mehrheit der Mitgliedskirchen erreicht sei und somit der Aufnahme nichts mehr im Wege stünde. Die Aufnahme selbst erfolgte am 27. März 2014 in einem Gottesdienst während der Frühjahrstagung in Erfurt. Außerdem engagieren sich einzelne Bezirke und/oder Gemeinden bei ProChrist und in der Evangelischen Allianz. Im Mai 2015 erfolgte die Aufnahme als Gastmitglied in die Vereinigung Evangelischer Freikirchen. Gespräche mit der Neuapostolischen Kirche, die 2001 auf deren Initiative intensiviert wurden, wurden nach einem Informationsabend der NAK vom 4. Dezember 2007 seitens der Apostolischen Gemeinschaft zuerst für abgebrochen erklärt. Hintergrund dieser Entscheidung war der Vorwurf, dass mit einer offensichtlich bewusst brüskierenden Grundhaltung unter Nichteinhaltung einer gemeinsamen Absprache zur gemeinsamen Erarbeitung der geschichtlichen Hintergründe seitens der NAK eine tendenziöse und geschichtsverzerrende Darstellung gewählt worden sei. Während des Historikertreffens am 5. Februar 2007 in Hannover, an dem Vertreter der Neuapostolischen Kirche und Vertreter der Vereinigung der Apostolischen Gemeinden teilnahmen, wurden Quellen vorgelegt, welche in die am 4. Dezember 2007 von der Neuapostolischen Kirche veröffentlichte Geschichtsdarstellung keinen Eingang fanden. Mittlerweile entschuldigte sich die NAK für die Art und Weise des Vortrages, nicht aber für den Inhalt. Die VAG hat im Februar 2008 eine Erklärung herausgegeben, in der eindeutige Bedingungen für eine Wiederaufnahme der Kontakte genannt werden. Allerdings bemühte sich der Stammapostel Leber kurz vor seinem Ruhestand durch zahlreiche öffentlichkeitswirksame Versöhnungsgesten – ohne aber die eigentlichen inhaltlichen Diskussionspunkte anzuschneiden – um erneute Kontakte mit dem Ziel einer Aussöhnung. Ab Anfang März 2014 trafen sich Vertreter der NAK (Stammapostel i. R. Leber, Bezirksapostel i. R. Brinkmann und Bezirksapostel Klingler) und der AG (Apostel Groß und Bischof Hykes) zu Gesprächen in Dortmund. Am 29. November 2014 fand in Düsseldorf eine Feierstunde mit der Veröffentlichung einer Erklärung zur Versöhnung zwischen beiden Kirchen statt. Ab April 2016 wurde auch die Trennungsgeschichte des Reformiert-apostolischen Gemeindebundes von 1921 gemeinsam aufgearbeitet. Dies führte am 11. März 2017 zu einer zweiten Versöhnungserklärung, die in Greiz unterschrieben wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Apostolische Gemeinschaft versteht sich als Freikirche und Abteilung innerhalb der Kirche Jesu Christi. Sie ist eine Abspaltung der Neuapostolischen Kirche und hat ihre Wurzeln in den katholisch-apostolischen Gemeinden. Die Gemeinschaft wurde am 24. Januar 1955 in Düsseldorf gegründet. Auslöser war der Ausschluss des Bezirksapostels Peter Kuhlen sowie der Apostel Siegfried Dehmel und Ernst Dunkmann aus der Neuapostolischen Kirche. Die Apostolische Gemeinschaft ist als e. V. organisiert und im Vereinsregister der Stadt Düsseldorf eingetragen. Derzeit gehören ihr in Deutschland knapp 3.600 Mitglieder (ohne Kinder) in 46 Gemeinden an. Ein für Freikirchen eher unterdurchschnittlicher Anteil von etwa 30 % davon ist aktiv, so dass rund 1.100 Mitglieder regelmäßig am Gemeindeleben teilnehmen. Das Hauptverbreitungsgebiet ist das Rhein- und Vogtland sowie Sachsen. In Nord- und Süddeutschland bestehen Diasporagemeinden.", "tgt_summary": null, "id": 2346645} {"src_title": "Konstantin Gorbatov", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gorbatov wurde im Gouvernement Samara geboren. Von 1896 bis 1903 lebte Gorbatov in Riga und studierte dort Bauingenieurwesen. 1904 übersiedelte er nach Sankt Petersburg, studierte an der Zentralen Lehranstalt für technisches Zeichnen Baron Stieglitz und Architektur an der Russischen Kunstakademie, später dort Malerei. Sein Lehrer dort war der Landschaftsmaler Nikolai Dubowskoi (1859–1918). Er erhielt ein Stipendium und konnte 1912 in Rom und Capri seine Studien fortsetzen. Nach seiner Rückkehr zeigte er seine Arbeiten auf Ausstellungen der Künstlergruppe der Peredwischniki. Er lebte in Moskau und St. Petersburg. 1922, in Folge der Russischen Revolution, entschloss er sich zur Emigration und ließ sich vorerst in Capri nieder. 1926 ging er nach Berlin. Dort schloss er sich einem Circle russischer Emigranten aus intellektuellem Milieu an, darunter waren die Maler Vadim Falileyev, Ivan Myasoyedov und Leonid Pasternak. Während seiner Berliner Zeit reiste er viel. Unter anderem besuchte er 1934 und 1935 Palästina und Syrien, hielt sich oft in Italien auf, insbesondere in Capri und Venedig, reiste nach Finnland und London. Er konnte sich als bekannter Künstler etablieren, die Galerie Abels in Köln veranstaltete im Mai 1931 eine Ausstellung seiner Werke. Das änderte sich dramatisch nach der NS-Machtübernahme im Jahr 1933. Seine Kunst war nicht mehr gefragt und die Familie verarmte. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs durfte er als sowjetischer Staatsbürger das Land nicht mehr verlassen. Er verstarb kurz nach der Eroberung Berlins durch die Sowjets am 12. Mai 1945. Seine Frau verübte kurz danach, am 17. Juni 1945, Selbstmord.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Gorbatov war ein post-impressionistischer Maler. Seine Werke werden heute hoch gehandelt und auf Auktionen versteigert. Seine Gouache auf Papier \"Fischerboote vor der Küste\" übertraf bei der Versteigerung den Schätzwert um ein Vierfaches. Viele seiner Werke sind auch als Poster oder Kalender zu bekommen. Gorbatov überließ seinen Nachlass der Russischen Kunstakademie in Leningrad. Diese übergab seine Arbeiten dem \"Regionalmuseum der Oblast Moskau für Geschichte und Kunst\", welches seine Arbeiten seither im Kloster Neu-Jerusalem zeigt. Am 28. Oktober 2018 wurde eine Folge der Sendung \"Lieb & Teuer\" des NDR ausgestrahlt, die von Janin Ullmann moderiert wurde und im Schloss Reinbek gedreht wurde. Darin wurde mit der Gemälde-Expertin Ariane Skora und der Expertin für russische Kunst Olga Sugrobova-Roth ein Ölgemälde von Gorbatov besprochen, das ein spanisches Städtchen zeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Konstantin Iwanowitsch Gorbatov (auch \"Konstantin Iwanowitsch Gorbatow\", ; in Stawropol, Russisches Kaiserreich − 24. Mai 1945 in Berlin) war ein russischer Vertreter des Post-Impressionismus und Professor der Petersburger Kunstakademie.", "tgt_summary": null, "id": 2432715} {"src_title": "Selbitz (Fluss)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Selbitz entspringt auf ca. 650 Meter über Normalnull aus einem Teich nordwestlich des Helmbrechtser Ortsteils Wüstenselbitz, umfließt Helmbrechts erst in östlicher, dann in nördlicher Richtung. Im weiteren Verlauf berührt sie die Städte Schauenstein, Selbitz und Naila, ehe sie zwischen Hölle und Blechschmidtenhammer das bis zu 170 Meter tief ins Diabasgestein eingeschnittene Höllental durchfließt. In der Ortschaft Hölle (Ortsteil von Naila) liegt direkt am linken Selbitzufer eine in 262 Meter Tiefe erbohrte Mineralquelle (\"Höllensprudel\"). Im Höllental wird die Selbitz angestaut. Ein großer Teil ihres Wassers wird zum Betrieb eines Kraftwerkes über eine Rohrleitung abgezweigt. Beim Kraftwerk am Flussufer fließt das Wasser in den Fluss zurück. Zwischen der Einmündung der Thüringischen Muschwitz am Ausgang des Höllentals und ihrer eigenen Mündung in die Saale bei Blankenstein bildet die Selbitz auf ca. zwei Kilometer Länge die Grenze zwischen Bayern und Thüringen, der Fußgängersteg zwischen dem bayerischen Weiler Untereichenstein und Blankenstein gilt als Endpunkt des thüringischen Rennsteigs. Auf ihrem 36,6 Kilometer langen Weg überwindet die Selbitz einen Höhenunterschied von 236 Meter, was einem mittleren Sohlgefälle von 6,4 ‰ entspricht. An nahezu jeder Stelle kann der Pegel der Selbitz theoretisch steigen, da sie meist von Wiesen umsäumt ist und im Stadtgebiet Naila zwischen dem Bahnhof und der Brücke beim Fußballplatz in einem natürlichen, aber \"nachgerichteten\" Tal fließt, das es dem Fluss ermöglicht, in Tauzeiten oder bei Stürmen bzw. starken Schauern auf mehr als die doppelte Breite anzuschwellen. Vom 2. bis 4. Dezember 2007 konnte dies wieder einmal beobachtet werden. In diesem Bereich des Flusslaufes wird er links und rechts von Grasstreifen umsäumt, die in den schneelosen Jahreszeiten als Weide für Schafe benutzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Selbitz ist ein 36,6 km langer, orografisch linker Nebenfluss der Saale im östlichen Frankenwald in den beiden Freistaaten Bayern und Thüringen. Sie gilt als Gewässer dritter Ordnung. ", "tgt_summary": null, "id": 12192} {"src_title": "Bornholmer Straße", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der östliche Teil der Bornholmer Straße ist Hauptverkehrsstraße durch das Nordischen Viertel, das sich östlich des S-Bahnhofs Bornholmer Straße erstreckt und den Ortsteil Prenzlauer Berg nach Norden abschließt. Der Straßenring und die Verbindung der zwei Teile der Bornholmer Straße (330 Meter in Gesundbrunnen und 1070 Meter in Prenzlauer Berg) wurde 1916 mit dem Bau der knapp 140 Meter langen \"Hindenburgbrücke\" (seit 1948: Bösebrücke) geschlossen. Mit dem Ausbau des nördlichen Stadtrandes nach 1900 bis zur Weichbildgrenze in Richtung zur Landgemeinde Pankow erhöhte sich die Verkehrsbedeutung der Straßenverbindung. Letztlich wurden die Planungen mit einer Fortsetzung der Querstraßen nach Norden nicht realisiert, und es blieben Gartenflächen bis zum Eschengraben. In der Zeit Ost-Berlins als Hauptstadt der DDR wurden am nördlichen Rand des Viertels nach 1970 zahlreiche Botschaftsgebäude als Typenbauten errichtet, die teilweise noch als Botschaftsgebäude genutzt werden. An der Ibsenstraße steht die Bornholmer Grundschule, die mit der Zunahme der Bewohner bis 1914 als 49. und 51. Volksschule erbaut worden war. Die Grundstücke der Bornholmer Straße 1–21 und 65–96 liegen in Prenzlauer Berg, 38–54 in Gesundbrunnen. Die Querstraßen der Bornholmer Straße sind von West nach Ost Die Bösebrücke führt die Straße über die Trassen von Nordbahn und Stettiner Bahn. Am Westende der Bornholmer Straße grenzt an der Nordseite die Gartenanlage ‚Sandkrug II‘ und ‚Wiesengrund‘ westlich der Bahn (Gesundbrunnen) und östlich ‚Bornholm I‘ (1898 gegründet, Prenzlauer Berg), an der Gesundbrunner Südseite die als Siedlung umgewidmete KGA ‚Sandkrug I‘. Die Straßenbreite ist über den baumbestandene Mittelstreifen hinweg mit 52,8 Meter angegeben und geplant. Die Breite zwischen der später gebauten verbindenden Brücke beträgt 26,9 Meter. Der Gesundbrunner Abschnitt besitzt eine Planbreite von 62,8 Meter und zwischen den Fluchtlinien von 67,8 Meter. Durch die Anhebung der Brückenrampen besteht eine um vier Meter abgesenkte Böschung vor den Grundstücken 41–47. An beiden Brückenrampen ist diese Böschung bis auf sechs Meter ansteigend durch die anliegenden Gartenflächen weniger auffallend. Die Durchführung der Norwegerstraße an der Ostseite mit den Treppenabgängen (jetzt im Norden: Platz des 9. November 1989) sind deutlicher zu bemerken. Die Bornholmer Straße liegt an der Grüntaler Straße in 43,29 Metern und die durchschnittliche Höhe entlang im östlichen Abschnitt liegt bei 48 Metern. Die Brückenansätze liegen höher bei 54,30 Metern (westlich) und 54,87 Metern, dazu die Brückenmitte mit 56,60 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Straßenteilung und Grenzübergang.", "content": "Die Straße lag seit ihrer Anlage beiderseits der Grenze zwischen den Verwaltungsbezirken Wedding und Prenzlauer Berg. Bei der Übernahme der Verwaltung durch die Besatzungsmächte im Jahr 1945 kam somit der westliche Abschnitt zum französischen und der östliche zum sowjetischen Sektor. Der Grenzübergang Bornholmer Straße war zwischen 1961 und 1990 einer von sieben Straßenübergängen zwischen Ost- und West-Berlin. Er wurde auf östlicher Seite im Laufe der Jahre zunehmend ausgebaut und erstreckte sich mit seinen Grenzabfertigungsanlagen zwischen Bornholmer, Norweger, Finnländischer und Malmöer Straße. Der Grenzübergang Bornholmer Straße auf der Bösebrücke war der erste am 9. November 1989 geöffnete Grenzübergang von Ost- nach West-Berlin. Nach der durch den Deutschen Fernsehfunk gegen 19 Uhr live übertragenen Erklärung von Günter Schabowski auf einer Pressekonferenz, dass die DDR-Bürger die Reisefreiheit erhalten würden, wozu er auf Nachfrage ergänzte, dass die Regelungen dazu „unverzüglich“ gültig seien, war der \"Grenzübergang Bornholmer Straße\" der erste Grenzübergang in Berlin, an dem um 23.30 Uhr die Passkontrollen eingestellt wurden. Erstmals nutzten daraufhin tausende DDR-Bürger die Gelegenheit, ohne Formalitäten nach West-Berlin einzureisen. Auch Bürger aus West-Berlin nutzten in dieser Nacht erstmals die Möglichkeit ohne Passierschein einfach so „rüber“ zu kommen. Zur Erinnerung an den Mauerfall wurde am 21. Jahrestag im Jahr 2010 eine Fläche an der nördlichen Brückenrampe der Bösebrücke auf dem Mauerstreifen an der Bornholmer Straße als Platz des 9. November gewidmet. Zudem wurde ein Gedenkstein aufgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Bebauung.", "content": "Die Grundstücke der Bornholmer Straße sind in Hufeisennummerierung gezählt. Die Zählung beginnt an der Schönhauser Allee mit Grundstück Nummer 1 (zusammen mit Schönhauser Allee 99/100) und läuft an der Nordseite bis zur Nummer 44. Die Südseite ist von West nach Ost mit 50 bis 96 (mit Schönhauser Allee 101) nummeriert. An der Bornholmer Straße stehen zu beiden Seiten fünfgeschossige Mietshäuser, die bis 1910 errichtet wurden. Die Wohnkarees an der Südseite bilden mit Seitengebäude, teilweise den Quergebäuden begrünte Innenhöfe. Im Abschnitt westlich der Schönfließer Straße sind diese Karree mit den Bauten der Czarnikauer Straße gebildet. Östlich sind die Wohnhauskarrees tiefer gestaffelt zur Paul-Robeson-Straße (vorher: \"Stolpische Straße\"). Die Wohnungen haben entsprechend der Altbauten der Wende zum 20. Jahrhundert hohe Räume zwischen 60 m2 und 120 m2, es gibt Stuckelemente, Flügeltüren, Parkettböden und imposante Treppenhäuser. Im Erdgeschoss der Wohnhäuser befinden sich Restaurants, Einzelhandel, Kleingeschäfte, Praxis- und Gewerberäume. Seit den 1990er Jahren werden die Altbauten, in denen mitunter noch Originalheizungen bestehen, saniert. Eine vorgesehene Bebauung westlich der Andersen- und Malmöer Straße wurde nur an der Sonderburger Straße noch umgesetzt. Entsprechend finden sich hier Gartenflächen und einige Bauten. Die Eckhäuser sind meist mit den Grundstücken der Seitenstraßen verknüpft und bilden mit den Karreebauten Hofflächen. Einige Grundstücke sind geteilt (9/9a, 14/14a, 72/72a, 75/75a, 79–81a) Die Grundstücke ab 22 (bis 37) sind unbebaut, Bornholmer Straße 38 der KGA ‚Sandkrug‘ und Nummer 40 der KGA ‚Wiesengrund‘ zugeordnet. Im Haus 44 ist eine Kita (Städtische Kita Bornholmer Straße 41–44) untergebracht und 45–49 sind ausgefallen. Vom Grundstück 55 bis an die Bahnlinie ist die Nummerierung ungenutzt, hier liegt die KGA ‚Sandkrug I‘. Die Grundstücke ab 22 (bis 37) sind unbebaut, Bornholmer Straße 38 der KGA ‚Sandkrug‘ und Nummer 40 der KGA ‚Wiesengrund‘ zugeordnet. An der Südseite sind die Grundstücke 50 bis 54 zwischen Jülicher und Sonderburger Straße mit fünfgeschossigen Wohnhäusern bebaut. Das Haus Bornholmer Straße 50 /Jülicher Straße 30 wurde um 1912, die Häuser 51–54 Anfang der 1930er Jahre erbaut. Das Karree zur Glücksburger Straße im Bestand der bbw bildet seit dem Bau einen begrünten Innenhof. Vom Grundstück 55 bis an die Bahnlinie ist die Nummerierung ungenutzt, hier liegt die KGA ‚Sandkrug I‘. Vom Grundstück 55 bis an die Bahnlinie ist die Nummerierung unbenutzt, hier liegt die KGA Sandkrug I. Auf der zwischenzeitlich für den Grenzübergang genutzten Fläche zwischen Norweger und Malmöer Straße wurde ein Wohnhaus mit Discount-Markt als 65 nummeriert in den 2010er Jahren erbaut. Die beiden verbliebenen Freiflächen an der Stavanger /Ecke Bornholmer Straße wurden 2014 (Stavanger Straße1 /Bornholmer Straße 14) und 2016 bebaut. 2016 wird das an der Nordostecke zur Bornholmer Straße liegende Grundstück als neuestes bebaut, neben dem Haus 13 entsteht ein Gebäude, das als Stavangerstraße 2 adressiert wird. Im Adressbuch 1905 ist die Bornholmer Straße erstmals eingetragen und für den Postbezirk N 20 in der Lage zwischen Grünthaler Straße über Nordbahn und Schönhauser Allee mit sechs Wohnhäusern aufgenommen. Eine Grundstücksnummerierung besteht noch nicht. Im Adressbuch von 1904 ist an der Schönhauser Allee zwischen Pankower Feldmark und Stolpischer Straße keine Querstraße aufgenommen, dagegen ist unter N 20 die Grünthaler Straße zwischen Christianiastraße und Bornholmer Straße eingetragen. Fünf Jahre später (Adressbuch 1910) ist die Bornholmer Straße mit den Grundstücken 1–33 und 62–96 dem Postbezirk N 113 und 34–61 zu N 20 notiert. Die Querstraßen sind außer der Björnsonstraße (noch \"Straße 9b\") angelegt und bebaut. Die Bornholmer Straße ist auf Grundstück 1 (gehört zu Schönhauser Allee 99/100) bis Nummer 19 mit bewohnten Mehrfamilienwohnhäusern bebaut, die vorwiegend in die Nebenstraßen reichen. Jenseits der Bergener Straße sind 20, 22–24 und (über Straße 9b hinweg) 25–33, sowie jenseits der Stettiner Bahn 34–40 als Baustelle und 21 an der Ecke Andersenstraße ist als Neubau angegeben. Die Häuser 41–44 und 46 sind fünf Wohngebäude an die Grünthaler Straße hinan, 45 und 47 dazu 48 sind Baustellen. An der Südseite sind auf Grundstück 49 vor der \"Straße 5a\" und 50–61 zur Stettiner Bahn und jenseits zur Malmöer Straße noch die Nummer 62–71 ebenfalls Baustellen. Die folgenden Grundstücke 72–96 sind (meist) mit Mehrfamilienmietshäusern bebaut und die Bewohner bereits angegeben. Ausgenommen davon sind 76 als Baustelle, 80 und 81 sowie 89 und 90 als Neubau aufgeführt. Für die Miethäuser sind 20 bis 24 Mieter notiert, vorwiegend gehören die Eckhäuser in die Seitenstraßen zu den Gebäuden der Bornholmer Straße. Im Adressbuch 1930 ist erstmals die \"Hindenburgbrücke\" über die Stettiner Bahn angegeben die die beiden Straßenäste nunmehr verbindet. Außerdem kommt die Norweger Straße entlang der Bahnostseite hinzu und das Projekt Ellerbeker Straße, das allerdings die Anlage Sandkrug zur Folge hatte. Eine gleichartige projektierte Straße, die den Bahnbereich im Westen begleitet \"(Ellerbeker Straße)\" ist gesehen vom S-Bahnhof (unter der Bösebrücke) zu vermuten, aber wurde in den Anschlüssen durch die Kleingärten nicht realisiert. Die bebauten Grundstücke zwischen Schönhauser Allee und Andersenstraße (Nordseite) beziehungsweise Malmöer Straße entsprechen (im Wesentlichen) der noch bestehenden Bebauung. Zwischen Andersen- und Björnestraße besteht auf Grundstück 22 Laubengelände, 23–24 Baustellen, bis zur \"Hindenburgbrücke\" über eine \"Straße C\" folgen (unnummeriert) Baustellen und jenseits der Brücke und der Stettiner Bahn 34–40 mit Baustellen. Auf 41–44 stehen Wohnhäuser (der bereits 1905 benannten Eigentümer), davon 42, 43 Achtparteienhäuser, 45 ist als Lagerplatz, auf 46 steht das Vierparteienhaus (Eigentümer Richter). Bornholmer Straße 47 (Nordseite) ebenso wie 48 an der Südseite sind als Wohnhaus zur Grünthaler Straße angegeben. An der Südseite gehört Bornholmer Straße 49 zur Jülischer Straße 1. Auf Grundstück 50 steht das bewohnte 23-Mietparteienhaus, wogegen 51–53 zur Sonderburger, 54–61 zur Ellerbeker Straße an der Stettiner Bahn und der \"Hindenburgbrücke\" als Baustellen verzeichnet sind, ebenso wie die unbebauten Grundstücke 62–71 zwischen Norweger und Malmöer Straße.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Für den Straßenverkehr besitzt die Bornholmer Straße mit der verbindenden Bösebrücke als Teil des Stadtrings eine große Bedeutung. Die Belastung der Bösebrücke seit dem Mauerfall erforderte eine Sanierung ab 2015. Unter der Bösebrücke befindet sich der S-Bahnhof Bornholmer Straße. Er war in den 1930er Jahren für die Verbindung von Gesundbrunnen nach Schönholz angelegt worden. Um den Umstieg im französischen Sektor zwischen Ringbahn und Richtung Pankow im sowjetischen Sektor zu vermeiden, wurde 1952 die „Stalinkurve“ von der Schönhauser Allee nach Pankow geschaffen. Mit der Teilung der Stadt 1961 entfiel der Halt und die Nutzung des Bahnhofs. Nach der Trennung der Berliner S-Bahn-Netze fuhren die Züge im West- und Ostbereich, von einer Grenzsicherung getrennt, ohne Halt durch den Bahnhofsbereich. Durch die vorher gekreuzten Gleissysteme fuhren die Fahrzeuge der Westseite bis zur vollständigen Trennung in Sichtweite an der Ostseite vorbei. Um 1980 wurde die Trennung im Zusammenhang mit der Fernbahnführung weiter auseinander gelegt. Nach dem Mauerfall wurde er mit dem Aus- und Umbau „Nordkreuz“ um 1995 wieder eingerichtet und eröffnet. Die Bornholmer Straße wird von den Straßenbahnlinien M13 und 50 durchfahren. Die Straßenbahntrasse auf der Bornholmer Straße wurde 1995 über die Bösebrücke nach Westen zunächst bis zum Louise-Schröder-Platz und 1997 bis zum Virchow-Klinikum der Berliner Charité verlängert. Bis 1964 verkehrte auf dieser Strecke bereits eine Straßenbahn. Die Straßenbahn wurde seit den 1920er Jahren durch die Bornholmer Straße geführt, allerdings wohl in Seitenlage auf der Südfahrbahn. Dort verkehrte die Straßenbahnlinie 8. Es handelte sich dabei um eine Ringlinie, die durch zahlreiche Bezirke Berlins führte. In den 1930er Jahren bestand auch eine Strecke der Linie 54 von der Schönhauser Allee durch die Schivelbeiner in die Driesener Straße über die Bornholmer Straße hinweg mit Endpunkt an der Nordkapstraße. Nach 1945 verkehrte die Linie 8 weiterhin durch die Bornholmer Straße, ab 1948 die Linie 3. Im Jahr 1953 wurde der Straßenbahnverkehr über die Sektorengrenze unterbrochen. Die Linie 3 erhielt in Ost-Berlin eine Wendeschleife an der Björnsonstraße, in West-Berlin endete sie an der Osloer Straße/Grüntaler Straße. In West-Berlin wurde die Linie 3 im Jahr 1964 eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In den 1920er bis 1940er Jahren verlief eine Hochspannungsleitung (Elektrofernleitung der Golpa) über den Mittelstreifen der Bornholmer Straße und weiter über die Ostseestraße hinaus. In der Denkmalliste Berlins sind die Bösebrücke und das Mietshaus Bornholmer Straße 89/90 aufgenommen. Neben dem Ensemble sind beide Mietshäuser als Ensembleteil in der Denkmalliste. Der S-Bahnhof Bornholmer Straße aus den Jahren 1934–1935 ist ein Baudenkmal. Als Berliner Denkmal ist zudem die Gesamtanlage „Berliner Mauer, Grenzmauerabschnitte und Wachtürme“ in der Liste eingetragen und im Besonderen die Teilobjekte an der Bornholmer Straße wegen des Erinnerungs- und Mahnwertes.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bornholmer Straße in Berlin verbindet die Ortsteile Gesundbrunnen (Bezirk Mitte) und Prenzlauer Berg (Bezirk Pankow) und ist nach der dänischen Ostseeinsel Bornholm benannt. Die über 1,5 Kilometer lange Straße beginnt im Westen an der Kreuzung Osloer/Grüntaler Straße, kreuzt am Bahnhof Bornholmer Straße mittels der Bösebrücke die Trassen von Nordbahn und Stettiner Bahn, bevor sie an der Kreuzung mit der Schönhauser Allee in die Wisbyer Straße übergeht. ", "tgt_summary": null, "id": 568921} {"src_title": "Sonderangebot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Sonderangebote gehören zur Preispolitik der Unternehmen und stellen ein wesentliches Marketinginstrument dar, das der Handel zur Kundenbindung oder Kundenakquisition einsetzt. Sie sollen dem Kunden gleiche Produktqualität zu einem geringeren Preis bieten. Ihre klassische Form ist die Preisreduzierung bestimmter, bisher zum Normalpreis angebotener Waren, während Sonderangebote von bisher nicht angebotenen Waren eine relativ neue Form darstellen. Charakteristisch für Sonderangebote ist ihre zeitliche Begrenzung. Diese erfolgt beispielsweise zu Zeiten allgemein geringer Nachfrage (z. B. Preisnachlässe in der Happy Hour, günstige Schönes-Wochenende-Tickets bei Transportgesellschaften oder Regenschirme in einer Hitzeperiode). Schwierigkeiten bereitet die Definition des Sonderangebots, denn es muss von anderen preispolitischen Maßnahmen (wie dem Saisonschlussverkauf, Rabattaktionen oder Dauerniedrigpreisen) abgrenzbar sein. Im Juli 1935 definierte eine Anordnung des Reichswirtschaftsministers Sonderangebote als „einzelne, nach Güte oder Preis gekennzeichnete Waren, die ohne zeitliche Begrenzung angeboten werden und die sich in den Rahmen des regelmäßigen Geschäftsbetriebes des Gesamtunternehmens oder der Betriebsabteilug einfügen“. Daran lehnte sich § 7 Abs. 2 UWG a. F. an, wonach Sonderangebote sich auf einzelne nach Preis oder Güte gekennzeichnete Waren beziehen und sich in den regelmäßigen Geschäftsbetrieb einfügen. Diese Legaldefinition entfiel ersatzlos im Juli 2004. Die Handelsforschung der Universität zu Köln brachte 1995 folgende Definition heraus: „Das Sonderangebot ist eine absatzpolitische Maßnahme, bei der im Rahmen des regelmäßigen Geschäftsbetriebs im Einzelhandel einzelne Waren und Dienstleistungen zum Teil unter Ankündigung einer zeitlichen Begrenzung zu einem meist stark reduzierten Preis angeboten und werblich besonders herausgestellt werden“.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsfragen.", "content": "Sonderangebote sind wie Sonderveranstaltungen wettbewerbsrechtlich zulässig, nachdem das Verbot der Sonderveranstaltung im Juli 2004 entfallen war. Sonderveranstaltungen sind die „außerhalb des regelmäßigen Geschäftsverkehrs stattfindende Verkaufsveranstaltungen im Einzelhandel, die, ohne Ausverkäufe oder Räumungsverkäufe zu sein, der Beschleunigung des Warenabsatzes dienen und deren Ankündigungen den Eindruck hervorrufen, dass besondere Kaufvorteile gewährt werden“. Das Versprechen von Preisnachlässen ist ein grundsätzlich zulässiges und auch tragendes Werbemittel zur Förderung des Leistungswettbewerbs. Mit den guten Sitten im Wettbewerb sind solche Praktiken nur dann nicht zu vereinbaren, wenn der umworbene Verbraucher in unsachlicher Weise verleitet wird, seine Kaufentscheidung statt nach Preiswürdigkeit und Produktqualität der angebotenen Ware danach zu treffen, ob ihm beim Kauf besondere zusätzliche Vergünstigungen gewährt werden. Deshalb gelten für Sonderangebote einige wettbewerbsrechtliche Einschränkungen. Sie unterliegen zunächst den allgemeinen Bestimmungen der § und UWG, wonach übermäßige Anlockeffekte oder eine extrem niedrige Preisgestaltung, insbesondere unter Einstandspreis, verboten ist. Sonderangebote dürfen nicht den Eindruck hervorrufen, das gesamte Sortiment sei genauso günstig kalkuliert wie das Sonderangebot. Wenn Händler befürchten, dass sie die angebotenen Produkte nicht für einen angemessenen Zeitraum und in angemessener Menge vorrätig haben, müssen sie die Kunden konkreter aufklären. Handelsklauseln wie „Solange der Vorrat reicht“ eignen sich nicht, die Kunden über die geringe Angebotsmenge aufzuklären. Unlauter handelt nach Abs. 1 Nr. 2 UWG, wer den Anlass des Verkaufs wie das Vorhandensein eines besonderen Preisvorteils, den Preis oder die Art und Weise, in der er berechnet wird, ausnutzt. Nach Abs. 3 UWG ist der Verkauf von Waren und gewerblichen Leistungen unter dem Einstandspreis durch „Unternehmen mit gegenüber kleinen und mittleren Wettbewerbern überlegener Marktmacht“ untersagt, wenn er nicht nur gelegentlich erfolgt oder „sachlich gerechtfertigt“ ist. Genaugenommen ist nicht erst der Verkauf, sondern bereits ein Angebot unter Einstandspreis untersagt. Deshalb gehören Sonderpostenmärkte nicht zur Kategorie der Sonderangebote, sondern zu den Sonderveranstaltungen. Der Sonderpostenhandel ist eine Form der wirtschaftlich sinnvollen Verwertung von Waren, die kurzfristig massenweise zum Verkauf kommen müssen. Sonderangebote müssen auf einzelne Artikel bezogen sein, denn ganze Warengruppen mit Niedrigpreisen anzubieten, ist untersagt; im Urteil ging es um „Sonderangebote für Damen-Mäntel und Kostüme“. Sonderangebote dürfen zeitlich nicht befristet sein, doch ist eine kalendermäßig bestimmte Zeitdauer zulässig.", "section_level": 1}, {"title": "Kalkulation.", "content": "Ausgangspunkt der Preiskalkulation beim Sonderangebot ist der Normalpreis (Listenpreis), von dem verlustfreie Preissenkungsspielräume bis herab zum Selbstkostenpreis bestehen. Als Sonderangebote gelten Preise, die mindestens 5 % unter dem Normalpreis liegen. Da der Verkauf unter Einstandspreis im Regelfall lediglich für kleine und mittlere Unternehmen erlaubt ist, kann es auch durchaus zu Verlusten beim Verkauf von Sonderangeboten kommen. Der betriebliche Gesamterfolg beruht auf der angewandten Mischkalkulation, die auch teurer kalkulierte, preislich nicht reduzierte Kompensationsartikel berücksichtigt. Weitere Preisnachlässe (etwa Rabatte) werden beim Sonderangebot normalerweise nicht gewährt.", "section_level": 1}, {"title": "Gründe und Folgen.", "content": "Die Gründe für Sonderangebote können produktbedingt (Verringerung des Lagerrisikos durch Lagerräumung, Gefahr des Verderbs oder Veralten), geschäftsbedingt (Neueröffnung, Marketing, Geschäftsaufgabe) oder marktbedingt (Preisdifferenzierung, Erhöhung der Konsumquote, Ende des Produktzyklus) sein. Sonderangebote lösen Werbekosten aus, die im Lebensmitteleinzelhandel vorwiegend durch die Bewerbung von Sonderangeboten entstehen. Sonderangebote können zur Folge haben, dass Kunden ihren angestammten Geschäften fernbleiben und mindestens Laufkunden des Sonderangebote offerierenden Geschäfts werden (\"Frequenzeffekt\"). Sie stellen ein vorzügliches Instrument des psychologischen Handelsmarketings dar, um Aufmerksamkeit für den Laden zu erregen, Verbundkäufe auszulösen oder Platz im Lager zu schaffen (Ausräumen von Ladenhütern, saisonalen Produkten). Sonderangebote werden im Einzelhandel meist an publikumswirksamen innerbetrieblichen Standorten platziert, etwa im Eingangsbereich, in „Stolperkörben“ oder an den Stirnseiten einzelner Regale (Gondelkopf). Auch werden Sonderangebote auffällig beworben, weil ihre Ankündigung den Schluss auf ein insgesamt preisgünstiges Sortiment auszulösen vermag. Sie können zur Hortung führen, um noch nach Ablauf des niedrigen Preisangebots im Genuss preiswerter Waren bleiben zu können. Sonderangebote können auch zu einem Markenwechsel durch den Kunden führen. Das gezielte Suchen nach Sonderangeboten durch bestimmte Kunden heißt Rosinenpicken ().", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Sonderangebote (auch: \"Sonderpreis\", \"Sonderaktion\", \"Preisaktion\", \"Tiefpreis\"; ; fälschlich auch nur kurz: \"Angebot\") sind eine Form des Angebots, die allgemein als temporäre Preisreduzierung eines Produktes im Groß- und Einzelhandel zu verstehen und an den Endverbraucher gerichtet sind. Ähnliche Angebote finden sich auch beim Abverkauf.", "tgt_summary": null, "id": 2269526} {"src_title": "Ernst & Young", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das heutige Unternehmen EY (Ernst & Young) ist das Ergebnis einer ganzen Reihe von Verschmelzungen von Vorgängerorganisationen. Die älteste Ursprungsgesellschaft wurde 1849 in England als Harding & Pullein gegründet. Im selben Jahr trat der Amerikaner Frederick Whinney in das Unternehmen ein. Er wurde 1859 Partner, und mit seinen Söhnen als weiteren Partnern wurde das Unternehmen 1894 in Whinney, Smith & Whinney umbenannt. Alwin und Theodore Ernst gründeten 1903 in Cleveland die Firma Ernst & Ernst. 1906 wurde Arthur Young & Company in Chicago gegründet. Ein prominenter Klient von Ernst & Ernst in den 1920er Jahren war der schillernde Spekulant und „Zündholzkönig“ Ivar Kreuger. 1965 verschmolz Whinney, Smith & Whinney mit Brown, Fleming & Murray zu der Buchführungs- und Beratungsfirma Whinney Murray. Whinney, Smith & Whinney waren schon seit den 1940er Jahren eng mit Ernst & Ernst verbunden, und 1979 schlossen sich Whinney Murray, Ernst & Ernst und Turquands Barton Mayhew als Ernst & Whinney zusammen, der damals viertgrößten Buchführungsgesellschaft der Welt. 1989 verschmolz diese Nummer vier mit der damaligen Nummer fünf, Arthur Young, woraus Ernst & Young entstand. Das Unternehmen baute seine Beratungsaktivitäten in den 1980er und 1990er Jahren stark aus. Die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC und institutionelle Investoren äußerten zunehmende Bedenken wegen möglicher Konflikte zwischen Beratungs- und Prüfungstätigkeiten. Ernst & Young war das erste der fünf größten US-Wirtschaftsprüfungsunternehmen, das seine Aktivitäten auf dem Gebiet der Systemintegration und des Auditing formal und faktisch vollständig trennte. Im Mai 2000 wurde der Beratungsbereich für 11 Milliarden US-Dollar an das französische Beratungs- und IT-Service-Unternehmen Cap Gemini verkauft, woraus die Beratungsfirma Cap Gemini Ernst & Young entstand, die später in Capgemini zurückbenannt wurde. Im Dezember 2010 erhob New Yorks Attorney General Andrew Cuomo Anklage gegen Ernst & Young. Dem Unternehmen wurde vorgeworfen, der Investmentbank Lehman Brothers mit Bilanztricks und Repo-105-Geschäften geholfen zu haben, das Ausmaß der wahren Verschuldung verschleiert zu haben. Cuomo forderte nicht nur die mehr als 150 Millionen US-Dollar an Gebühren zurück, die Ernst & Young in den Jahren 2001 bis 2008 für die Prüfung der Lehman-Bücher kassiert hatte, sondern wollte zudem den Schaden eintreiben, der den Investoren entstanden war, als die Bank im September 2008 pleiteging. Mitte April 2015 zahlte EY 10 Millionen US-Dollar in einem Vergleich mit Cuomos Nachfolger Eric Schneiderman. Zum 1. Juli 2013 übernahm Mark Weinberger die Position des Global Chairman und CEO der globalen EY-Organisation und richtete das Unternehmen neu aus. Unter seiner Führung wurde der Markenname von Ernst & Young zu „EY“ geändert. Zu den Kunden von EY gehören u. a. Amazon, Amgen, Beiersdorf AG, BP, Coca-Cola, Google, HeidelbergCement, Intel, Oracle und Siemens, sowie Disney, Koch Industries VW AG, Lufthansa Group und die Deutsche Bank.", "section_level": 1}, {"title": "EY Deutschland.", "content": "Die deutsche EY-Gruppe hat ihren Hauptsitz in Stuttgart (Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft). Ende Juni 2019 beschäftigte sie 11.124 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2018/2019 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 2,1 Mrd. Euro und belegte damit Platz zwei unter den vier großen deutschen Prüfungs- und Beratungsunternehmen („Big Four“). Im Bereich der Steuerberatung war EY in Deutschland mit einem Umsatz in Höhe von 707 Millionen Euro die größte Steuerberatungsgesellschaft am Markt; auf Platz zwei lag PwC mit einem Umsatz in Höhe von 565,5 Millionen Euro. EY ist an 21 Niederlassungen in Deutschland präsent: Berlin, Bremen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Essen, Eschborn/Frankfurt am Main, Freiburg, Hamburg, Hannover, Heilbronn, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Ravensburg, Saarbrücken, Singen, Stuttgart und Villingen-Schwenningen. Im Dezember 2008 legte EY seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht vor. Der Bericht informiert nach eigenen Angaben über die ethisch, gesellschaftlich und ökologisch relevanten Aktivitäten und Vorhaben in allen Unternehmensbereichen. Am 13. April 2016 leitete die Staatsanwaltschaft Stuttgart im Zusammenhang mit der Anklage wegen vorsätzlichen Bankrotts in 36 Fällen gegen die Drogeriekette Schlecker auch Strafverfahren gegen zwei Angestellte von Ernst & Young ein, welche gegen Zahlung einer Geldauflage Ende Mai 2017 eingestellt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Dienstleistungsangebot.", "content": "Das Dienstleistungsangebot von EY Deutschland umfasst die Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Beratung (Assurance), die nationale und internationale Steuerberatung (Tax), die Transaktionsberatung (Transaction Advisory Services) zu den Themenfeldern Financial, Tax und Legal und die Strategie- und Managementberatung (Advisory). Zudem berät die EY Law Rechtsanwaltsgesellschaft in allen Feldern des nationalen und internationalen Wirtschaftsrechts. Die Dienstleistungen richten sich sowohl an Konzerne als auch an mittelständische Unternehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ernst & Young Deutschland geht zurück auf die 1919 gegründete Schitag (Schwäbische Treuhand-AG) sowie die im gleichen Jahr gegründete Datag (Deutsche Allgemeine Treuhand AG), die sich in den 1980er Jahren den internationalen Verbünden von Arthur Young bzw. Ernst & Whinney anschlossen. 1994 fusionierten die beiden Gesellschaften zu Schitag Ernst & Young, und ab 1999 firmieren auch die beiden deutschen Mitgliedsgesellschaften unter dem gemeinsamen Namen Ernst & Young. Arthur Andersen wurde 1913 in den Vereinigten Staaten als Andersen, Delaney & Co. gegründet. In den 1960er und 1970er Jahren entwickelte sich Arthur Andersen zu einer der größten Prüfungs- und Beratungsfirmen der Welt. In Deutschland eröffnete das Unternehmen 1960 sein erstes Büro. Im Jahre 2002 hatte Arthur Andersen Deutschland 3800 Mitarbeiter an zehn Standorten. Aufgrund seiner Verstrickung in den Enron-Skandal war Arthur Andersen ab 2002 nicht mehr tätig. Die selbständigen Landesgesellschaften von Arthur Andersen schlossen sich mit unterschiedlichen Wettbewerbern zusammen. Die deutsche Landesgesellschaft von Arthur Andersen fusionierte im September 2002 mit Ernst & Young. Nach dem Zusammenschluss mit Arthur Andersen wurde die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die dritte große Kraft unter den deutschen Prüfungs- und Beratungsunternehmen. Mit der weltweiten Namensänderung von Ernst & Young zu EY änderte auch die deutsche Ernst & Young-Gruppe im Jahr 2013 ihren Markenauftritt von Ernst & Young Deutschland zu EY Deutschland. Das Unternehmen feierte im Jahr 2019 den 100. Geburtstag.", "section_level": 2}, {"title": "EY Schweiz.", "content": "Die Schweizer Ländergesellschaft von EY mit Hauptsitz in Basel erzielte im Geschäftsjahr 2018/2019 einen Nettoumsatz von 667,7 Mio. CHF. Ernst & Young ist an 11 Niederlassungen in der Schweiz und Liechtenstein präsent: Aarau, Basel, Bern, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern, St. Gallen, Vaduz, Zug und Zürich. Ende Juni 2019 arbeiteten 2538 Personen bei EY Schweiz.", "section_level": 1}, {"title": "Dienstleistungsangebot.", "content": "Das Dienstleistungsangebot von EY umfasst die Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, die Transaktionsberatung sowie die Unternehmens- bzw. Managementberatung. Darüber hinaus hat sich EY Deutschland auf neun Branchen konzentriert, für die das Unternehmen eigene Industrieteams aufgebaut hat. Hierzu gehören Automotive & Transportation; Consumer, Products & Retail; Energy, Mining & Metals; Government & Public Sector; Industrial Products; Life Sciences, Health, Chemicals; Private Equity; Real Estate, Hospitality & Construction; Technology, Media & Entertainment, Telecommunication. Das Leistungsangebot von EY richtet sich an Start-up-, mittelständische sowie Großunternehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gründung der Verwaltungs-, Revisions- und Treuhand AG, Basel, die 1919 in Allgemeine Treuhand AG (im Folgenden wird die Abkürzung \"ATAG\" verwendet) umbenannt wurde, erfolgte am 6. März 1917 durch die Basler Handelsbank. Am 21. November 1945 gelang es dem damaligen ATAG-Verwaltungsratspräsidenten, Manfred Hoessly, mit dem Schweizerischen Bankverein einen Kaufvertrag über das Mehrheitspaket der Aktien abzuschließen, die wiederum 1958 mehrheitlich in die Manfred-Hoessly-Stiftung überführt wurden. Diese Unabhängigkeit war zu jener Zeit eine Besonderheit unter den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. 1989 fusionierten Arthur Young International und Ernst & Whinney International zu Ernst & Young. Um die Einbindung in das neue Unternehmen auch nach außen zu dokumentieren, nannte sich die ATAG seit Mai 1991 \"ATAG Ernst & Young AG\". Im Jahr 2000 wurde mit der Umbenennung in \"Ernst & Young AG\" der endgültige Schritt in diesem Namensgebungsprozess vollzogen. Die 2008 gegründete EMEIA-Organisation ist der vorläufig letzte Akt in der internationalen Integration. Ernst & Young übernahm 2002 die Mitarbeiter der Arthur Andersen-Ländergesellschaft. Per 1. Juli 2016 übernahm Marcel Stalder die Funktion des CEO, der ehemalige CEO Bruno Ciomento fungiert als Verwaltungsratspräsident. Im Oktober 2018 wurden durch Lukas Hässig auf InsideParadeplatz und am 12. Dezember 2018 durch den Tages-Anzeiger Vorwürfe betreffend Sexueller Belästigung gegen ein Geschäftsleitungsmitglied und Chief Talent von Ernst & Young erhoben. Diese mündeten am 14. Dezember 2018 in der Freistellung des Geschäftsleitungsmitglieds.", "section_level": 2}, {"title": "Umzug in Zürich.", "content": "Am 23. Juni 2011 zog die Ernst & Young AG offiziell in die neue Unternehmenszentrale in Zürich ein. Das Gebäude mit dem Namen \"Platform\" ist ein Annex-Bau des Prime Towers. Das siebengeschossige Geschäftshaus besitzt einen dreieckigen Grundriss auf einer Fläche von 6600 m2 und bietet Kapazität für insgesamt über 1000 Mitarbeiter. Durch den Neubau wurden die vormals drei in Zürich verteilten Standorte von Ernst & Young an zentraler Lage vereint. Die Bauarbeiten hatten Anfang 2009 begonnen und wurden im Frühling 2011 abgeschlossen.", "section_level": 3}, {"title": "EY Österreich.", "content": "EY ist eine der führenden Prüfungs- und Beratungsorganisationen in Österreich. Mit rund 1000 Mitarbeitern an vier Standorten (Wien, Linz, Salzburg und Klagenfurt) erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2018/2019 einen Umsatz von 160,1 Millionen Euro. Gemeinsam mit den insgesamt 284.018 Mitarbeitern der internationalen EY-Organisation betreut EY Österreich Kunden überall auf der Welt. Im Januar 1990 aus vier Kanzleien hervorgegangen, bietet EY Österreich sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung sowie Transaktionsberatung und Managementberatung. EY Österreich legt jährlich einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht vor. Der Bericht informiert nach eigenen Angaben über die ethisch, gesellschaftlich und ökologisch relevanten Aktivitäten und Vorhaben in allen Unternehmensbereichen. Seit 2006 zeichnet EY Österreich jährlich Österreichs Top-Unternehmer mit dem \"Entrepreneur Of The Year Award\" aus.", "section_level": 2}, {"title": "Globalisierung.", "content": "Die 87 EY-Landesgesellschaften in Europa, Afrika, Indien und dem Mittleren Osten schlossen sich im Juli 2008 zu einer operativen Einheit zusammen (EMEIA = „Europe, Middle East, India & Africa“). Damit entstand eine Organisation, die heute 124.296 Mitarbeiter umfasst und einen Umsatz von 12,18 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet (Geschäftsjahr 2016/2017). EY in Deutschland, Schweiz und Österreich bilden innerhalb von EMEIA die Organisationseinheit GSA (Germany, Switzerland, Austria). Um deutsche Unternehmen international betreuen zu können, besteht innerhalb der EY-Gesellschaften ein globales Netzwerk deutscher Mitarbeiter, das sog. German Business Network (GBN). Das GBN ist weltweit in mehr als 30 Ländern mit mehr als 100 Ansprechpartnern vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Preise und Auszeichnungen.", "content": "EY Global wurde 2017 im Universum’s Ranking „The World’s Most Attractive Employers“ (Die weltweit attraktivsten Arbeitgeber) auf Platz 4 gewählt und liegt damit erstmals vor der Big-4-Konkurrenz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernst & Young ist ein unter dem Kürzel EY global operierendes Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung, Risk Advisory, Financial Advisory, sowie Unternehmens- bzw. Managementberatung und klassische Rechtsberatung. ", "tgt_summary": null, "id": 228031} {"src_title": "Jerry Lucas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Highschool- und College-Karriere.", "content": "Seine heimische Middletown Highschool führte Lucas zweimal, 1956 und 1957, zur Landesmeisterschaft in Ohio. Im selben Zeitraum wurde er zweimal zum besten Spieler in Ohio gewählt. Er brach reihenweise Highschool-Rekorde und bekam Stipendien von etwa 200 Universitäten angeboten. Seine Leistungen machten ihn schon als Teenager landesweit in den USA bekannt. Er gilt bis heute als einer der besten Highschoolspieler aller Zeiten. Von 1959 bis 1962 studierte er an der Ohio State University, ab 1960 spielte er für das Basketballteam (Freshman durften damals nicht spielen). Das Team, zu dem auch John Havlicek gehörte, gewann 1960 die NCAA Division I Basketball Championship, und Lucas wurde zum College Spieler des Jahres gewählt. Im Jahr darauf steigerte Lucas seine Leistung und wurde von der Zeitschrift Sports Illustrated zum Sportler des Jahres gewählt. Ohio State unterlag 1961 und 1962 allerdings im Finale der NCAA. 1960 spielte Lucas ebenfalls in der Olympiaauswahl der USA. Obwohl er als jüngster Spieler neben späteren NBA-Legenden wie Jerry West, Oscar Robertson und Walt Bellamy spielte, war er der Star und Anführer des Teams. Die Mannschaft gewann souverän die Goldmedaille.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere in der NBA.", "content": "In den Jahren von 1963 bis 1969 spielte Lucas bei den Cincinnati Royals, für die er sechsmal in Folge ins All-Star-Team gewählt wurde, 1965 wurde er All Star MVP. Für seine spielerische Leistung im ersten NBA-Jahr wurde er 1964 ins NBA All-Rookie Team berufen und als Rookie des Jahres ausgezeichnet. 1969 wechselte er zu den San Francisco Warriors, nach zwei Saisons 1971 für die letzten drei Jahre seiner Karriere zu den New York Knicks. Als er mit diesen 1973 Champion wurde, hatte er das seltene Triple aus High-School-Staatsmeisterschaft, nationalem College-Titel und NBA-Titel gewonnen, dazu noch Olympiagold. Als Profi holte der v. a. als Center eingesetzte Lucas 12.942 Rebounds, mit 15,6 pro Spiel der viertbeste Durchschnitt hinter Wilt Chamberlain, Bill Russell und Bob Pettit. Er erzielte 14.053 Punkte (17.0 pro Spiel) und warf 49,9 % aus dem Feld.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jerry Ray Lucas (* 30. März 1940 in Middletown, Ohio) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler. Zwischen 1963 und 1974 spielte er in der US-Profiliga NBA bei den Teams der Cincinnati Royals, San Francisco Warriors und New York Knicks. Er ist 2,06 m groß und spielte auf der Position des Center. Für seine Karriereleistung wurde Lucas 1980 als Spieler in die Naismith Memorial Basketball Hall of Fame aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 2010229} {"src_title": "Alexandre Ribot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alexandre Ribot studierte an der Sorbonne Rechtswissenschaften und konnte dieses Studium 1863 erfolgreich mit einer Promotion abschließen. Als \"Licencié ès lettres\" ließ er sich daraufhin als Anwalt in Paris nieder. Er war Sekretär der Anwaltskonferenz und einer der Gründer der \"Société de législation comparée\". 1870 wurde Ribot zum Substituten (Beisitzer) am Seinetribunal ernannt und 1875 von Jules Dufaure als Direktor der Kriminal- und Gnadenangelegenheiten in das Justizministerium berufen, dann dort Generalsekretär und Staatsrat im außerordentlichen Dienst. 1877 schied er aus dem Justizministerium aus und gehörte wieder dem Advokatenstand an. Am 25. Juli 1877 heiratete er in Paris die Witwe seines jung verstorbenen Freundes Armand Demongeot, die Amerikanerin Mary Weld Burch, mit der er einen Sohn, Alexandre Eugène (1878–1960), hatte, der Arzt wurde. Ebenfalls 1877 machte sich Ribot auf der politischen Bühne bemerkbarer durch seine bedeutende Rolle, die er im Komitee des rechtlichen Widerstands während des Kabinetts von Albert de Broglie spielte. Er wurde 1878 in Boulogne als Vertreter seines heimatlichen Départements Pas-de-Calais in die Abgeordnetenkammer gewählt, wo er sich dem linken Zentrum anschloss und gemäßigte republikanische Anschauungen vertrat, aber durch seine hervorragende Arbeitskraft und Beredsamkeit bald eine einflussreiche Stellung einnahm. Diese steigerte sich noch durch seine Artikel in der gemäßigt linken Zeitung \"Le Parlement\", in denen er Gewaltmaßnahmen gegen nicht autorisierte Kongregationen ablehnte. 1881 wurde sein Mandat erneuert. Ribot widmete sich insbesondere Finanzfragen und war 1882 Berichterstatter des Budgets. Er wurde einer der einflussreichsten republikanischen Gegner der Radikalen Partei und griff das nur von November 1881 bis Januar 1882 im Amt befindliche Kabinett von Léon Gambetta scharf an. Dann weigerte er sich, für die vom Kabinett Ferry verlangten Darlehen zur Finanzierung der Tongking-Expedition zu votieren und beteiligte sich 1885 mit Georges Clemenceau am Sturz dieser Regierung. Bei den Wahlen dieses Jahres erlitten die Republikaner in Pas-de-Calais eine verheerende Niederlage und Ribot kam erst 1887 wieder in die Abgeordnetenkammer. Nach 1889 vertrat er dort Saint-Omer. Gegenüber der Bewegung des Generals Georges Boulanger hegte er große Befürchtungen. Als nach Pierre Tirards Rücktritt am 13. März 1890 sich ein neues, von Charles de Freycinet geführtes Kabinett bildete, übernahm Ribot darin die Leitung des Außenministeriums und betrieb, unter der Maxime einer friedlichen Außenpolitik, den engen Anschluss Frankreichs an Russland. Dies kam 1891 durch den Besuch der französischen Flotte in Kronstadt zum Ausdruck. In der Folge kam es zum Abschluss eines formellen Bündnisvertrags zwischen den beiden Mächten. Ribot kannte auch die britischen Institutionen genau und schätzte sie; zwei seiner früheren Werke, \"Biographie de Lord Erskine\" (1866) und \"Étude sur l’acte du 5 avril 1873 pour l’établissement d’une cour suprême de justice en Angleterre\" (1874), beschäftigen sich mit der englischen Gesetzgebung. Die Leitung des Außenministeriums behielt Ribot auch im Kabinett von Émile Loubet (Februar 1892) und in dem von ihm am 6. Dezember 1892 selbst gebildeten Kabinett, in dem er gleichzeitig auch Ministerpräsident der Französischen Republik wurde. Schon am 10. Januar 1893 sah er sich wegen der aus Anlass des Panamaskandals gegen verschiedene Mitglieder seines Kabinetts gerichteten Angriffe gezwungen, eine Regierungsumbildung vorzunehmen. Energisch erzwang er die Entlassung des in diesen Skandal involvierten Freycinet. Er selbst blieb Ministerpräsident, wurde aber in dem nun „purifizierten“ Kabinett zugleich Innenminister, während Jules Develle die Agenden des Außenministers übernahm. Mit seinem Kabinett trat Ribot bereits am 4. April 1893 zurück, weil die Abgeordnetenkammer nicht die vom Senat verlangten Korrekturen des Budgets umsetzen wollte. Daraufhin wurde Charles Dupuy neuer Regierungschef. Bei den Neuwahlen im August 1893 erhielt Ribot wieder ein Abgeordnetenmandat. Nach Jean Casimir-Periers Rücktritt im Januar 1895 übertrug der neue Staatspräsident Félix Faure Ribot von neuem die Bildung eines Kabinetts, in dem er am 26. Januar neben dem Vorsitz das Finanzministerium übernahm. Am 10. Juni konnte er erstmals offiziell das definitive Bündnis Frankreichs mit Russland verkünden. Sein Kabinett wurde aber bereits nach wenigen Monaten gestürzt; es trat am 30. Oktober 1895 wegen seiner Niederlage in der Frage des \"Chemin de fer du Sud\" zurück. Der wahre Grund seines Sturzes war die Misswirtschaft bei der Expedition nach Madagaskar, deren Kosten an Menschenleben und Geld alle Erwartungen überstieg, und die alarmierenden sozialen Zustände in Frankreich selbst, wie der Streik in Carmaux zeigte. Nach dem Rücktritt des Ministerpräsidenten Félix Jules Méline im Juli 1898 suchte Ribot vergeblich ein Kabinett des „Ausgleichs“ zu bilden. Ende 1898 wurde er zum Präsidenten der wichtigen Kommission des öffentlichen Schulwesens gewählt, in der er für die Einführung eines modernen Bildungssystems eintrat. Die Politik des Kabinetts von Pierre Waldeck-Rousseau gegenüber den für Religionsunterricht zuständigen Kongregationen spaltete die republikanische Partei, und Ribot gehörte zu den Abtrünnigen. Bei den Wahlen von 1902 erlitt seine Politik aber einen herben Dämpfer, obwohl er selbst wiedergewählt wurde. Er widersetzte sich dann lebhaft den Maßnahmen des Kabinetts von Émile Combes und verurteilte dessen Allianz mit Jean Jaurès. Am 13. Januar 1905 gehörte er zu den Oppositionsführern, die den Sturz des Kabinetts herbeiführten. Obwohl Ribot die antiklerikale Politik der von Combes geführten Regierung heftig kritisiert hatte, bekundete er nun seine Bereitschaft, eine neue Regelung anstelle des Konkordats von 1801 zu akzeptieren, und unterstützte die Regierung bei der Einrichtung der \"Associations culturelles\". Zur Rechtfertigung seines Oppositionskurses veröffentlichte er das Werk \"Quatre années d’opposition ; discours politiques 1901-1905\" (2 Bde., Paris 1905). Als Abgeordneter für Saint-Omer wurde er 1906 wiedergewählt. Im Januar des gleichen Jahres wurde er als Nachfolger des verstorbenen Senators Gaston d’Audiffret-Pasquier Mitglied der Académie française (Fauteuil 16); und er war bereits seit 1903 Mitglied der \"Académie des sciences morales et politiques\". 1909 wurde er Senator. Während des Ersten Weltkrieges gehörte Ribot den Regierungen von René Viviani und Aristide Briand als Finanzminister an, bevor er nach dem Sturz des letzteren im März 1917 die Ämter des Premier- und Außenministers übernahm. Seine Amtszeit fiel in eine der schwierigsten Phasen des Krieges, die durch die gescheiterte Nivelle-Offensive (16. April bis Ende Mai 1917) und nachfolgende Meutereien im französischen Heer gekennzeichnet war. Nach dem Austritt der Sozialisten aus seiner Regierung im September 1917 erklärte Ribot seinen Rücktritt, behielt aber noch für einen Monat das Amt des Außenministers unter seinem Nachfolger Paul Painlevé. Am 13. Januar 1923 starb er im Alter von knapp 81 Jahren in Paris.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexandre Félix Joseph Ribot (* 7. Februar 1842 in Saint-Omer (Département Pas-de-Calais); † 13. Januar 1923 in Paris) war ein Politiker der Dritten Französischen Republik.", "tgt_summary": null, "id": 1818775} {"src_title": "Ronald Venetiaan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Seine ersten Schritte in der Politik machte Venetiaan 1965 bei einigen kleineren nationalistisch ausgerichteten Parteien. Als überzeugter Nationalist stand er mit seinen Ideen vor allem der PNR (\"Partij van de Nationalistische Republiek\") von Eddy Bruma nahe; allerdings schloss er sich dann doch der Nationale Partij Suriname (NPS) an. Während der großen Streiks 1973 gegen die Regierung Sedney-Lachmon war er Direktor der AMS (\"Algemene Middelbare School\") und gleichzeitig Führer der Lehrergewerkschaft. Nach dem Wahlerfolg der NPK (\"Nationale Partij Kombinatie\") 1973 wurde er Minister für Bildung und Volksentwicklung in der Regierung von Premier Henck A. E. Arron. Am 25. Februar 1980 stürzten 16 Unteroffiziere unter der Führung von Desi Bouterse durch einen Putsch die Regierung Arron und beendeten damit die parlamentarische Demokratie. Venetiaan musste sein Ministeramt aufgeben und wurde Dozent an der technischen Fakultät der Anton de Kom Universität. Am 25. November 1987, mit den ersten freien und geheimen Wahlen während der Militärdiktatur, kamen die „alten“ Parteien wieder an die Schalthebel der Macht. Venetiaan wurde zum zweiten Mal im Kabinett Arron Minister für Bildung und Volksentwicklung. Mit dem sogenannten Telefoncoup am 24. Dezember 1990 wurden jedoch Präsident Ramsewak Shankar und die Regierung Arron durch Militärs unter dem Befehlshaber Desi Bouterse erneut zu Fall gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Venetiaan – I (1991–1996).", "content": "Nach den neu ausgeschriebenen Wahlen wurde erstmals Venetiaan Präsidentschaftskandidat für die Parteienkombination „Neue Front für Demokratie und Entwicklung“. Durch seine Wahl am 7. September 1991 löste er den durch die Militärs eingesetzten Übergangspräsidenten Johan Kraag als Präsidenten ab und blieb bis zum 14. September 1996 im Amt. Die darauffolgende Wahl verlor er nur knapp in der Volksversammlung (407 Stimmen für Venetiaan und 438 Stimmen für Wijdenbosch) und Jules Albert Wijdenbosch wurde Präsident. Venetiaan blieb als Mandatsträger im Parlament (\"De Nationale Assemblèe; DNA\"). U.a. verursacht durch die hohe Inflationsrate gab es aus allen Schichten der Bevölkerung heftige Proteste – und kam es zu Streiks, Massendemonstrationen und Protestmeetings gegen die Politik der Regierung Wijdenbosch. Die soziale und politische Unruhe war in den Jahren 1998 und 1999 besonders stark.", "section_level": 2}, {"title": "Venetiaan – II (2000–2005).", "content": "Mitte 2000 kam es dann zu vorgezogenen Neuwahlen. Die „Neue Front“ – eine Koalition aus NPS, VHP (die größte Partei der indischen Bevölkerungsgruppe), \"Pertjajah Luhur\" (vorher \"Pendawa Lima\": eine der Parteien der javanischen Bevölkerungsgruppe) und der SPA (einer kleineren sozialdemokratisch-gewerkschaftlich orientierten Partei) – gewann 37 der 51 Parlamentssitze. Venetiaan erhielt schon am 12. August im Parlament die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit, so dass die Volksversammlung dieses Mal nicht zusammentreten musste.", "section_level": 2}, {"title": "Venetiaan – III (2005–2010).", "content": "Bei den turnusmäßigen Parlamentswahlen zur DNA vom 25. Mai 2005 erhielt die „Neue Front“ dieses Mal nur 23 Parlamentssitze. Diese teilten sich wie folgt auf: NPS 8, VHP 8, PL 6 und SPA 1. Die oppositionelle NDP von Desi Bouterse, der seit dem Ende der Diktatur erfolglos versucht hatte, per Wahl an die Macht zurückzukehren, wurde stärkste Partei mit 15 Sitzen, die \"Volksalliantie Voor Vooruitgang\" (VVV) von Jules Wijdenbosch erhielt 5 Sitze. Eigentlicher Wahlsieger wurde die sog. \"A-Combinatie\" (eine Partei aus dem Binnenland) mit 5 Parlamentssitzen; wovon einer durch Ronnie Brunswijk eingenommen wurde. In den folgenden Koalitionsverhandlungen gelang es der „Neuen Front“, die \"A-Combinatie\" auf ihre Seite zu ziehen. Da aber das auch für eine Zweidrittelmehrheit im Parlament nicht reichte, musste die Volksversammlung (\"Verenigde Volksvergadering; VVV\") zusammentreten. Am 3. August 2005 wurde Venetiaan mit 560 Stimmen zu seiner 3. Amtsperiode als Präsident wiedergewählt. Sein Gegenkandidat Rabin Parmessar erhielt 315 Stimmen, vier Stimmen waren ungültig. Am 12. August 2005 wurde Ronald Venetiaan zusammen mit Ramdien Sardjoe, dem neu gewählten Vize-Präsidenten in der Zentrums-Kirche von Paramaribo vereidigt. Die Amtszeit beträgt laut Verfassung fünf Jahre. Die Wahl des Präsidenten mit einfacher Mehrheit durch die Volksversammlung wird immer dann erforderlich, wenn einer der Kandidaten(innen) bei der Abstimmung in der DNA keine Zweidrittelmehrheit erhält. Die \"VVV\" besteht aus einem Wahlcollegium von Mitgliedern der DNA (51 Parlamentarier) und Abgeordneten der regionalen Räte. Bei der letzten Wahl am 3. August 2005 bestand dieses Wahlcollegium aus insgesamt 879 Stimmberechtigten.", "section_level": 2}, {"title": "Verlust des Präsidentenamtes.", "content": "Bei den Parlamentswahlen am 25. Mai 2010 trat Venetiaan erneut für die \"Nieuwe Front\" als Präsidentschaftskandidat an. Hierbei verlor der Parteien-Zusammenschluss jedoch eindeutig gegen die \"Mega Combinatie\" (MC) mit dem Kandidaten Desi Bouterse an der Spitze und die NPS von Venetiaan verlor vier ihrer bisherigen acht Sitze; nach Verhandlungen, in denen Bouterse abtrünnige Abgeordnete anderer Parteien auf seine Seite ziehen konnte, wurde der frühere Diktator erstmals zum Präsidenten gewählt. Dem neu gewählten Parlament gehörte Venetiaan als Abgeordneter der Opposition und Fraktionsführer der NPS an und kritisierte die neue Regierung für Maßnahmen, die den Militärputsch als Nationalfeiertag verherrlichen und Bouterse sowie seinen Gefolgsleuten kurz vor der Urteilsverkündung eine Amnestie für die 1982 von ihnen persönlich begangenen Massaker an Oppositionsvertretern gewährten. Nachdem er bereits im Jahre 2012 als Vorsitzender der NPS zurückgetreten war, legte er zum 27. Oktober 2013 auch sein Mandat als Abgeordneter nieder.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrenvorsitzender.", "content": "Ronald Venetiaan wurde am 22. November 2013 zum Ehrenvorsitzenden seiner Partei, der \"Nationale Partij Suriname\" (NPS) ernannt. Er ist seit 1973 Mitglied und war rund zwanzig Jahre, von 1993 bis 2012 Vorsitzender der NPS.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ronald Venetiaan (* 18. Juni 1936 in Paramaribo, Suriname) ist ein Naturwissenschaftler, Politiker und war Staatspräsident der Republik Suriname. Venetiaan ist Afro-Surinamer. Seine Familie stammt von der Holzplantage Overtoom am Oberen Para im Distrikt Para. Nach Abschluss seiner Schulausbildung in Paramaribo (1955) erhielt er wegen seiner herausragenden Leistungen eines von fünf niederländischen Stipendien. Er studierte Mathematik und Physik mit Schwerpunkt Mathematik an der Universität Leiden, Niederlande, wo er 1964 auch promovierte. Anschließend ging er nach Suriname zurück und arbeitete zunächst als Mathematiklehrer – und ab 1969 als Schuldirektor.", "tgt_summary": null, "id": 46845} {"src_title": "Kreditversicherung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herleitung des Begriffs.", "content": "Der Begriff \"Kreditversicherung\" leitet sich von dem Umstand her, dass zwischen der Lieferung einer Ware von einem Unternehmen an ein anderes bzw. der Erbringung einer Dienstleistung und deren Bezahlung ein zeitlicher Abstand liegt (in der Regel zwischen 30 und 180 Tagen). Das liefernde Unternehmen gewährt damit bis zur endgültigen Bezahlung einen Kredit. Diese so genannten Lieferantenkredite belaufen sich in Deutschland nach Angaben der Euler Hermes Deutschland AG jährlich auf ca. 340 Milliarden Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Hintergrund.", "content": "Jedes Unternehmen, das eine Ware liefert oder eine Dienstleistung auf Rechnung erbringt, sollte das Risiko einer unbezahlt bleibenden Forderung beachten und gegebenenfalls absichern. Gerät das abnehmende Unternehmen in Liquiditätsengpässe, kann dies – je nach Höhe der ausstehenden Forderung – zu finanziellen Problemen bis hin zur Insolvenz des eigenen Unternehmens führen. Die Kreditversicherung übernimmt dabei nicht nur die Entschädigung bei einem Forderungsverlust, sondern auch die Bonitätsprüfung der abnehmenden Unternehmen im In- und Ausland. Mit der Hermes Kreditversicherungsbank Aktiengesellschaft (heute: Euler Hermes Deutschland Niederlassung der Euler Hermes SA) wurde im Jahre 1917 erstmals in Deutschland ein auf diese Thematik spezialisiertes Versicherungsunternehmen gegründet, das heute Weltmarktführer in dieser Branche ist. Zielsetzung war, die Versicherungssparten Warenkreditversicherung, Kautionsversicherung und Vertrauensschadenversicherung, die bis dahin vereinzelt von großen Versicherungsunternehmen angeboten wurden, zu bündeln, um den Unternehmen kompetenten Schutz vor Liquiditätsengpässen zu bieten. 1923 wurde die Rheinische Garantiebank Kautionsversicherungs-Aktiengesellschaft gegründet, die sich zunächst ausschließlich auf die Kautionsversicherung spezialisierte. Anfang der 60er Jahre folgte im Zuge einer Umfirmierung zur Allgemeine Kreditversicherung Aktiengesellschaft (heute Coface AG) auch die Warenkreditversicherung. 1954 gründete der Gerling-Konzern die Gerling Speziale (heute Atradius), die sich ebenfalls auf die Kreditversicherung spezialisierte.", "section_level": 1}, {"title": "Formen der Kreditversicherung.", "content": "Bei der Kreditversicherung sind folgende Formen zu unterscheiden:", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Die Verträge zur Warenkreditversicherung kombinieren in der Regel Finanz- und Versicherungsdienstleistungen für den Versicherungsnehmer, d. h. Forderungsinhaber. Der Kreditversicherer überprüft zunächst die Bonität des Abnehmers. Hierzu nutzt er diverse Informationen (Wirtschaftsauskunfteien, Bankauskünfte, Veröffentlichungen im Bundesanzeiger, eigene Auskünfte, eigene Zahlungserfahrungen etc.). Liefert diese Prüfung ein positives Ergebnis, wird der Kreditversicherer die versicherungstechnische Deckungszusage in einer bestimmten Höhe (= „Limit“) erteilen. Bis zur Höhe dieses Limits revolvierend gelten die offenen Posten des Versicherungsnehmers aus Lieferungen und Leistungen als versichert. Der Versicherungsfall tritt ein, wenn der Abnehmer zahlungsunfähig wird oder in Zahlungsverzug gerät. Im letzteren Fall hat der Lieferant in der Regel nach erfolgloser Durchführung des eigenen Mahnverfahrens das Forderungsinkasso an den Kreditversicherer zu übertragen. Bleibt auch dieses Forderungsinkasso nach Ablauf einer vorher vereinbarten Frist erfolglos, tritt der sogenannte „Protracted Default“ (vorgezogener Versicherungsfall) ein. Die Entschädigungshöhe in beiden Typen von Versicherungsfällen liegt zwischen 70 und 90 % der Nettoforderung. Der Deckungsschutz kann auch das sogenannte „Fabrikationsrisiko“ umfassen. Wird der Abnehmer zahlungsunfähig, während sich das in Auftrag gegebene Produkt noch in der Fertigung befindet, berechnet sich die Entschädigung aus den bereits erbrachten Vorleistungen des Lieferanten. Im Warenkreditversicherungsvertrag behält sich der Versicherer jeweils das Recht vor, den Versicherungsschutz für einzelne Kunden aufzuheben oder zu reduzieren, d. h. das Limit zu streichen oder zu senken. Der Lieferant hat dann für zukünftige Lieferungen und Leistungen an seinen Abnehmer nur noch reduzierten oder keinen Versicherungsschutz mehr. Ausschlaggebend für solche Maßnahmen ist die Einschätzung der Bonität des Abnehmers durch den Warenkreditversicherer selbst. Steigt aus seiner Perspektive die Wahrscheinlichkeit des Eintritts des Versicherungsfalls, entzieht er den Versicherungsschutz.", "section_level": 1}, {"title": "Prämien und Gebühren.", "content": "Entsprechend der Natur der Dienstleistungen fallen sowohl eine Versicherungsprämie für die Versicherungsleistung als auch diverse Gebühren für die Finanzdienstleistungen an. Die Versicherungsprämie wird entweder auf den versicherten Umsatz (Umsatzprämie) oder auf die versicherten offenen Posten (Saldenprämie) berechnet. Die Umsatzprämie beinhaltet einen pauschalen Abschlag für nicht gedeckte Lieferungen/Leistungen und lässt sich in der Regel für ein Versicherungsjahr im Voraus exakt beziffern und kalkulieren. Die Saldenprämie stellt sicher, dass nur für tatsächlich versicherte Forderungen eine Versicherungsprämie gezahlt wird. Dies setzt jedoch eine monatliche Ermittlung dieser offenen Posten voraus. Aufgrund von Schwankungen bei den offenen Posten und ihrer Deckung durch den Kreditversicherer lässt sich die Höhe der Prämie nicht exakt im Voraus eines Versicherungsjahres bestimmen. Die Prämie berechnet sich in Promille vom Umsatz/offenen Posten. In die Kalkulation des Prämiensatzes fließen neben konjunktureller Lage, Finanzstärke des Kreditversicherers etc. auch unternehmensspezifische Faktoren mit ein, z. B.: In der Regel liegt der Prämiensatz zwischen 1,0 und 3,0 Promille. Im Warenkreditversicherungsvertrag fallen in der Regel noch Gebühren für folgende Finanzdienstleistungen an:", "section_level": 1}, {"title": "Spezialfall: Staatliche Ausfuhrgewährleistung.", "content": "Für Lieferungen in Märkte, in denen das politische Risiko das wirtschaftliche Risiko überwiegt, stellen private Kreditversicherer in der Regel nur eingeschränkt oder gar keinen Deckungsschutz bereit. Hier bietet meist die staatliche Ausfuhrförderung Instrumente zur Besicherung der Forderungen. Diese folgen der gleichen Systematik (Kombination von Bonitätsprüfung, Deckungsübernahme, Inkasso). In Deutschland sind das die Hermes-Deckungen. Auch diese lassen sich mit Finanzierungsinstrumenten wie Forfaitierung und Factoring verknüpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Zugehörige Versicherungsformen.", "content": "Zum weiteren Umfeld der Kreditversicherung zählt noch die Konsumentenkreditversicherung, die sich allerdings ausschließlich an Kreditinstitute zum Beispiel zur Absicherung von Dispo- oder Ratenkrediten von Privatpersonen richtet. Sie hat in Zeiten der zunehmenden Arbeitslosigkeit eine Bedeutung, wie die Zunahme entsprechender gerichtlicher Entscheidungen zeigt. In diesem erweiterten Umfeld ist auch die Kautionsversicherung anzusiedeln, die ähnlich wie eine Bankbürgschaft oder Bankgarantie funktioniert. Ebenso ist der Reisesicherungsschein ökonomisch eine Kreditversicherung im Zusammenhang mit Pauschalreisen. Teilweise wird noch die Vertrauensschadenversicherung genannt, deren Zugehörigkeit zur Kreditversicherung sich allerdings wohl nur von der Tatsache ableiten lässt, dass dieses Produkt in der Regel von den Kreditversicherungsunternehmen angeboten wird.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Veränderungen und Diskussion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Relation Versicherungsprämien / übernommenes Haftungsvolumen.", "content": "Diese Eckdaten stehen bei den Versicherern ungefähr in der Relation 1:350 gegenüber: D.h. verbürgten Deckungsvolumen in Höhe von 350 Mrd. Euro steht eine vereinnahmte Versicherungsprämie in Höhe von 1 Mrd. Euro gegenüber. Die Obligoübernahme lassen sich die Kreditversicherer nur zu einem Bruchteil von den Versicherungsnehmern bezahlen – daran ist nicht nur der Unterbietungswettbewerb zwischen den Anbietern um die günstigsten Prämien schuld. Auch die Rückversicherung eines Teils des übernommenen Obligos ändert daran nichts. Folgendes Szenario zeigt die Fragilität des Systems: Wenn nur 40 % des übernommenen Deckungsvolumens durch aktuelle Geschäfte real in Anspruch genommen wird und nur Versicherungsfälle in einem kumulierten Volumen von einem Prozent dieses tatsächlich beanspruchten Deckungsvolumens drohen, muss der Kreditversicherer Teile seines Eigenkapitals zur Regulierung der Schäden einsetzen. Der Schutz des Eigenkapitals zwingt den Kreditversicherer zu enormer Konjunktursensibilität.", "section_level": 2}, {"title": "Rationalisierungsprozesse bei den Warenkreditversicherern.", "content": "Kreditversicherer treffen in ihren \"Risk Departments\" täglich mehrere tausend Kreditentscheidungen. Dafür wurden in den letzten Jahren immer EDV-gestützte, standardisierte Verfahren in den Bereichen Bonitätsbewertung und Kreditentscheidung (Bonitätsbewertung und der Vergabe von Deckungszusagen) analog der bankmäßigen Unterscheidung von Markt und Marktfolge eingeführt. Tendenziell werden individuelle Kreditentscheidungen durch Algorithmen (z. B. Fuzzylogik) ersetzt. In ihren Commercial Departments setzen alle drei großen Kreditversicherer einheitliche länderübergreifende Vertragsstandards um und substituieren individuelle Vertragsbetreuung durch Online-Vertragshandling und telefonische Service-Hotlines. Risiko- und Vertragsdaten sind in dieser Form automatisiert verfügbar und schnell zugängliche Verfügungsmasse für Entscheidungen des Top Managements der Kreditversicherer. Ergebnis ist in der Regel ein pauschales, massenweises Herabstufen von Versicherungsschutz für Unternehmen einer bestimmten Bonitätsklasse, Region oder Branche. Im Unterschied zu den Ratingherabstufungen durch Ratinginstitute, bei denen es sich jeweils um die Bonität eines einzelnen Schuldners handelt, kann ein Kreditversicherer „per Knopfdruck“ stets die gleichzeitige Abwertung einer Vielzahl von Unternehmen und damit eines riesigen Forderungsvolumens umsetzen. Solche Risikominimierungsmaßnahmen sind in ihrer realökonomischen Wirkung durchaus vergleichbar mit der rasanten Abwertung von Finanzderivaten wie Collateralized Debt/Loan Obligations (Warren Buffett: „Massenvernichtungswaffen“).", "section_level": 2}, {"title": "Verhalten der Warenkreditversicherer in aktuellen Konjunktur- und Branchenkrisen.", "content": "Die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 traf die Warenkreditversicherer inmitten ihrer Rationalisierungsprozesse. Mit der Automobilbranche war darüber hinaus erstmals eine Branche von erhöhtem Insolvenzrisiko betroffen, die gut organisiert und politisch bestens vernetzt war. Dies führte dazu, dass sich die Kreditversicherer, die sonst eher im Hintergrund agieren, in der Wirtschaftspresse für die „massive Störung von Lieferketten“ rechtfertigen mussten. Angesichts der fragilen Relation der Versicherungsprämien zum übernommenen Haftungsvolumen, so der Verdacht, neigen die Kreditversicherer dazu, Risiken aus konjunkturellen Abschwüngen eher zu dramatisieren als realistisch zu beurteilen. Da die Automobilbranche sich 2010 schneller erholte als erwartet, ebbte diese Diskussion bald wieder ab. Am undifferenzierten und pauschalierenden Vorgehen der Kreditversicherer hat sich jedoch nichts geändert, wie zuletzt flächendeckende Downgradings und Deckungskürzungen für Unternehmen mit Sitz in Griechenland oder Unternehmen der europäischen Solarbranche demonstrierten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Unter einer Kreditversicherung wird die Versicherung des Lieferantenkredits verstanden. Sie umfasst jedoch nicht Kredite wie Immobilienfinanzierungen oder Bankkredite. Diese werden gemeinhin als Restschuldversicherung oder Kreditausfallversicherung bezeichnet. ", "tgt_summary": null, "id": 2024682} {"src_title": "TEAC (Elektronikunternehmen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Teac entstand 1964 aus einem Joint Venture der beiden Unternehmen \"Tokyo Television Acoustic Company\" (gegründet 1953) und der \"Tokyo Electro Acoustic Company\" (gegründet 1956). Seit 1964 wird Teac als Name und nicht im Sinne einer Abkürzung verwendet. Weder in der Firma noch in anderen Dokumenten wird die ausgeschriebene Langform verwendet. Am 20. Januar 2012 schloss Teac mit Onkyo eine strategische Allianz. Dabei haben Teac und Onkyo gegenseitig Anteile am jeweiligen Unternehmen übernommen und teilen sich Produktionsanlagen, Logistikzentren und Ressourcen im Bereich Forschung und Entwicklung. Im August 2012 wurde der Vertrieb der Produkte für Privatanwender in Europa an Onkyo Europe mit Sitz in Gröbenzell abgegeben; der Vertrieb der Profi-Produkte, darunter auch die der Marke Tascam, erfolgt weiterhin durch Teac Europe in Wiesbaden. Im April 2013 gab die amerikanische Gibson Guitar Corporation bekannt, die Mehrheit der Teac-Aktien, die bisher vom Investor Phoenix Capital gehalten werden, zu übernehmen. Dieses Vorhaben wurde vom Teac-Management unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktbereiche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Consumer Audio (Teac und Esoteric).", "content": "Bereits seit den 1960er Jahren tritt Teac in Europa als Anbieter von HiFi-Geräten auf. Heute wird der High-End-Bereich mit der Marke \"Esoteric\" abgedeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Professional Audio (Tascam).", "content": "Aus der amerikanischen Niederlassung der Teac-HiFi-Sparte ging 1971 \"Tascam\" \"(Teac Audio Systems Corporation Of America)\" als eigene Marke für Aufnahme- und Tonstudiotechnik hervor. Angeboten wurden u. a. die DAT-Recorder \"(DA 20\", \"DA-P1)\" für den professionellen Einsatz und verschiedene \"Portastudio\" genannte Mehrspur-Recorder. Sie basierten zunächst auf Compact Cassetten (z. B. \"Portastudio 424\"), später auch auf anderen Speichermedien, wie der Daten-MiniDisc \"(MD-Data\", im \"Portastudio 564)\" beziehungsweise heute Festplatten mit USB-Interface \"(DP-02)\" und digitale Audiorekorder mit Aufzeichnung auf Festspeicher.", "section_level": 2}, {"title": "Informations-Produkte.", "content": "Im Bereich der Computertechnik wurde Teac u. a. durch das erste 5,25\"-Diskettenlaufwerk der Welt im Jahre 1978 bekannt, das z. B. auch am C64 verwendet wurde. Heute umfasst das Portfolio neben Produkten für den PC-Bereich wie Blu-Ray-Rekordern und Archivierungslösungen auch Produkte zur Messdatenspeicherung und Datenspeicherung im medizinischen Bereich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Teac K.K. (jap., \"Tiakku Kabushiki-gaisha\", engl. \"TEAC Corporation\") ist ein internationales Elektronik-Unternehmen mit dem Stammsitz in Tama (Tokio). Die Europazentrale des Unternehmens befindet sich in Wiesbaden.", "tgt_summary": null, "id": 1656343} {"src_title": "Otto von Corvin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Corvin stammte aus einer polnisch-preußischen Familie und war der Sohn des Postdirektors von Gumbinnen Heinrich von Wiersbitzki und dessen Ehefrau Catharina Wilhelmine Sophie Mandel. 1817 ließen sich Corvins Eltern scheiden. Als Sohn eines Majors a. D. schlug er zunächst eine militärische Laufbahn ein und absolvierte die Kadettenschulen in Berlin und Potsdam, ab 1830 war er als Leutnant in Mainz und Saarlouis tätig. Da sich seine Hoffnungen auf eine Anstellung im Auswärtigen Amt bzw. Diplomatischen Dienst nicht erfüllten, nahm er seinen Abschied und ließ sich als Schriftsteller in Leipzig nieder; allerdings ohne großen Erfolg.", "section_level": 2}, {"title": "Schriftstellerische Tätigkeit.", "content": "Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Auftragsschreiber und Redakteur verschiedener Jagdzeitschriften. Zusammen mit Friedrich Wilhelm Held fungierte er als Herausgeber der Zeitschrift \"Locomotive\". Durch diese Arbeit machte Corvin recht schnell Bekanntschaft mit dem Leipziger Literatenverein. Später schloss der Freidenker sich liberaldemokratischen und antiklerikalen Kreisen an. Die Debatte um die Trierer Wallfahrt von 1844 zum ausgestellten Heiligen Rock veranlasste Corvin, seinen Pfaffenspiegel (1845) zu schreiben und zu veröffentlichen. 1839 heiratete Corvin in Frankfurt am Main Helene, eine Tochter des Kaufmannes Franz Bernhard Peregrin Cardini. Die Ehe blieb kinderlos.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Schon früh begeisterte sich Corvin für die Deutsche Revolution 1848/1849. Er war Ausbilder der Deutschen Demokratischen Legion, und ab Frühjahr 1848 gehörte er als „Chef des Generalstabs“ der „Deutschen Demokratischen Legion“ zu den Anführern der Revolution im Elsass und am Oberrhein. Während des Heckerzuges nahm er am 27. April 1848 am Gefecht bei Dossenbach teil. Am 23. Juli 1849 übergab Corvin die Festung Rastatt an die Preußische Armee. Er selbst wurde als Kriegsgefangener am 15. September 1849 standrechtlich zum Tode verurteilt. Sein Anwalt Rudolf Kusel erreichte jedoch, dass die Strafe in sechs Jahre Einzelhaft umgewandelt wurde, die Corvin in Bruchsal absaß.", "section_level": 2}, {"title": "Ausland.", "content": "Sofort nach seiner Entlassung 1855 verließ Corvin Deutschland und war in Großbritannien als freier Journalist für mehrere Zeitungen und Zeitschriften tätig. 1861 entsandte ihn die Augsburger Allgemeine nach New York, wo er sozial und politisch engagiert arbeitete. Als Sonderberichterstatter meistenteils deutscher Zeitungen nahm er am Sezessionskrieg teil und berichtete von der Front. Als freier Mitarbeiter war er auch für renommierte Blätter wie \"The Times, New York Times,\" die Allgemeine Zeitung und Charles Dickens \"Household Words\" sowie für die Zeitschrift Die Gartenlaube tätig. Nach seiner Rückkehr schrieb er als Reporter für die Wiener Neue Freie Presse.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensabend.", "content": "1874 kehrte Corvin nach Deutschland zurück und ließ sich in Wertheim nieder. Er erfand ein Verfahren zur Herstellung von kunsthandwerklichen Metallarbeiten, die nach ihm „Corviniellos“ genannt wurden. Das Patent verkaufte er 1876 an eine Krefelder Firma. Später zog es ihn beruflich für kurze Zeit nach Leipzig, seinen Ruhestand wollte er in Wiesbaden verbringen. Dort starb Otto Julius Bernhard von Corvin-Wiersbitzki im 74. Lebensjahr am 1. März 1886. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Otto von Corvin, bzw. Otto Julius Bernhard von Corvin-Wiersbitzki (* 12. Oktober 1812 in Gumbinnen; † 1. März 1886 in Wiesbaden) war ein deutscher Schriftsteller. Bekannt ist er heute vor allem als Verfasser des Buches Der Pfaffenspiegel (1845), mit dem er die katholische Kirche angriff.", "tgt_summary": null, "id": 2117342} {"src_title": "Atalanta (Händel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Aus den vorausgehenden Opernspielzeiten 1734 bis 1736 war Händel mit geschätzten 9.000 £ an Verlusten gegangen. Die Auseinandersetzungen und Anfeindungen in aristokratischen Kreisen, welche sich bis in das britische Königshaus fortsetzten und der erbitterte Konkurrenzkampf mit der rivalisierenden „Opera of the Nobility“ um den Komponisten Nicola Porpora hatten zermürbende Kraft. Der König selbst war der Streitereien bereits müde. Mitte Mai 1736 schrieb Benjamin Victor an den Geiger Matthew Dubourg in Dublin: Das öffentliche Desinteresse an der Oper nahm weiter zu, jedoch war Händel der Letzte, der sich Mitleid gewünscht hätte. Er machte sich keine Gedanken über die darniederliegende Oper, bis er aus strategischen Gründen zu ihr zurückkehrte, und die Bäder in Tunbridge Wells waren nach einer Randnotiz zu schließen, die er zu jener Zeit kritzelte, seiner Gesundheit offensichtlich förderlich: Deprimiert schildert Lord Hervey nach einer Aufführung von Francesco Maria Veracinis Oper \"Adriano in Siria\", wie sich das Trauerspiel um die italienische Oper in London zu Beginn der neuen Spielzeit fortsetzte: Der wirtschaftliche Misserfolg und die zunehmende Missachtung seiner Opern bewogen Händel, über andere Wege nachzudenken und auf eine Gelegenheit zu warten, einen solchen einzuschlagen. Parallel dazu beobachtete er das ebenfalls mit Schwierigkeiten kämpfende konkurrierende Opernunternehmen, die Adelsoper. Vorerst plante er eine Opernpause: (Händel ging in diesem Sommer jedoch nicht nach Deutschland, sondern erst 1737 zur Kur nach Aachen). In der neuen Saison führte Händel zunächst eine erfolgreiche Serie von Oratorien auf: Am 19. Februar 1736 fand die Uraufführung seines \"The Alexander's Feast\" betitelten Oratoriums im Covent Garden statt. Dieser folgten Wiederaufnahmen von \"Acis and Galatea\" sowie \"Esther\". Diese Vorstellungen dauerten bis zum 14. April und, was die Opern betraf, wartete er zunächst ab. Wie sein Biograph, Friedrich Chrysander, etwas hochtrabend, doch treffend darlegte: Das so erwartete Ufer tauchte auch in Form eines seltenen und festliches Ereignisses auf: der Vermählung des ältesten Sohnes von König Georg II., dem Thronfolger Friedrich Ludwig von Hannover mit Prinzessin Augusta von Sachsen-Gotha-Altenburg am 27. April 1736. Händel, der sich als wirklich geübter Theaterunternehmer, doch selten als geschickter Diplomat bewies, ließ die günstige Gelegenheit diesmal nicht aus. Obwohl die Befriedigung der höfischen Protokollansprüche viel eher Angelegenheit der dem Hof näherstehenden, im King's Theatre am Haymarket tätigen „Adelsoper“ war, schrieb Händel nicht nur ein hochzeitliches Anthem (\"Sing unto God\", HWV 263) für die Hochzeitszeremonie, sondern auch eine Oper: \"Atalanta\". In einer Hochzeitsoper sah er also die Möglichkeit, sich die Gunst des einzigen verbleibenden fürstlichen Mäzens zu sichern. Das war keine unvernünftige Taktik angesichts der Tatsache, dass der Prinz beide Parteien förderte. Er war empfänglich für die schönen Künste, spielte selbst Cello und im Grunde hatte er sich mit seiner Parteinahme für die „Adelsoper“ lediglich seinem Vater widersetzen wollen. Der Earl of Egmont vermerkte in seinem Tagebuch, wie sehr sich das fürstliche Brautpaar für Händels Musik interessierte: Zum „Abend auf dem Wasser“ erklang sehr wahrscheinlich eine von Händels Wassermusik-Suiten. Bei der Hochzeitsfeier am Tag darauf war eine gewaltige Menschenmenge anwesend.", "section_level": 1}, {"title": "Libretto.", "content": "Das Textbuch, welches ein unbekannter Verfasser nach Belisario Valerianis \"La caccia in Etolia\" (1715 mit Musik von Fortunato Chelleri in Ferrara uraufgeführt) verfertigte, ist ein bukolisches Hirtenspiel: Es handelt im mythischen Arkadien, im Kreis vermeintlicher und wirklicher Hirten und Schäferinnen, die außer der Liebelei und der Jagd keine erwähnenswerte Tätigkeit ausüben. (Händel greift nach einer seiner ersten Londoner Opern, des später zweimal bearbeiteten \"Il Pastor fido\" (1712), jetzt zum zweiten Mal zu einem Libretto solcher Art.) Wir wissen nicht, wer der Bearbeiter von Händels Vorlage war, wenn es überhaupt einen gab. Da er in solchen Angelegenheiten immer die Führung innehatte, ist es gut möglich, dass er selbst das Textbuch modifiziert hat. Die Änderungen bestehen bei \"Atalanta\" in erster Linie aus Kürzungen, die aber kaum Einfluss auf die Handlung haben, aber auf Händels Technik ein Licht werfen, wie man das Drama „schärfen“ kann. Von den 24 Arien der Vorlage, finden sich in Händels Partitur 18 wieder. \"Atalanta\" ist auch deshalb keine regelrechte Oper, weil ihr dritter Akt durch einen Deus ex machina, in Form des Gottes Merkur, in eine aktualisierende Bühnenfeier, eine sogenannte „Licenza“, also einem Epilog, der eine Verbindung zwischen der gezeigten Handlung und dem Anlass der Aufführung herstellt, mündet: Die bisherige Bühnengeschichte wird plötzlich in Anführungszeichen gesetzt, und die Herausforderungen und das letztendliche Glück der dargestellten Personen werden zur Allegorie, zum Vorbild, zum „himmlischen Abbild“ des von Tugenden umgebenen königlichen Ehebündnisses. Händel hatte also den Ton für diese Hirten-Traumwelt gefunden: er ist natürlich, heiter und leicht, obwohl es ihm an Mitgefühl für die Helden der Geschichte nicht fehlt. Er teilt ihren Schmerz und ihren Gram — doch ihre musikalische", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historischer und literarischer Hintergrund.", "content": "Die aus der griechischen Mythologie überlieferte Geschichte von der Jagd auf den Kalydonischen Eber war in späteren Zeiten vor allem aus Ovids Metamorphosen bekannt, wo sie im achten Buch ausführlich geschildert wird. Die Sage von der mutigen Jägerin Atalante, die das Untier als erste mit ihrem Pfeil verwundet, so dass Meleagros den geschwächten Eber töten kann, findet ein unerfreuliches Ende; denn als Meleagros, in Atalante verliebt, ihr Kopf und Fell des Ebers schenkt, meutern die anderen", "section_level": 2}, {"title": "Erster Akt.", "content": "\"Weite Landschaft mit Hütten, Wäldern zu beiden Seiten und einem Gebirge im Hintergrund.\" Meleagro, der sich als Hirte Tirsi ausgibt, klagt den Wäldern sein Liebesleid und lässt sich auch von Aminta nicht trösten, der seinerseits verliebt ist, ohne wiedergeliebt zu werden. Wie zum Beweis kommt Amintas Angebetete Irene und beginnt, mit Aminta ihr Spiel zu treiben: Sie lädt „Tirsi“ zur Jagd ein; der aber lehnt um Amintas willen ab und begibt sich allein auf die Jagd. Nun verrät Irene Aminta, was ihr an ihm missfalle – er habe, als er ihren Vater um ihre Hand bat, auch Herden und Weideland gefordert, als wären ihm ihre inneren und äußeren Werte nicht genug. Traurig kündigt er an, in den Tod gehen zu wollen,", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Akt.", "content": "Die Hirten feiern „Amarillis“ Sieg. Sie aber versinkt in trübe Gedanken, liebt sie doch einen einfachen Hirten, den sie als Prinzessin nicht lieben darf. Im Verborgenen hört Meleagro überglücklich ihre Klage; als „Tirsi“ stellt er sich ihr in den Weg und erzählt ihr seine Geschichte: Er sei ein Hirte von hoher Geburt, der eine edle Nymphe liebte, von ihr aber zurückgewiesen wurde, weil sie die Jagd der Liebe vorzog. Er sei ihr unter anderem Namen gefolgt, und sie habe sich in ihn verliebt, ihre Liebe aber vor ihm verborgen, weil er vermeintlich nicht standesgemäß sei... Wenn Meleagro aber gehofft hatte, er könnte sich nun seiner Angebeteten zu erkennen geben, so macht „Amarilli“ diese Aussicht zunichte: Sie will diese Geschichte, die sie an ihre eigene erinnert, nicht zu Ende hören, und schneidet „Tirsi“ das Wort ab. Seinem Flehen kann sie sich kaum entziehen, rennt schließlich aber doch davon. Als", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Akt.", "content": "Irene hat „Amarilli“ das Band überreicht und möchte wissen, ob sie „Tirsi“ liebe. Sie zögert mit der Antwort und bricht schließlich mit der Bemerkung ab, Aminta kenne das Geheimnis ihres Herzens. Irene missversteht diese Worte und verdächtigt nun Aminta der Untreue. Der nutzt die Gelegenheit, Irene ihre Bosheit heimzuzahlen, und spielt ihr seinerseits vor, eine neue Liebe gefunden zu haben. Er flüstert ihr „Amarillis“ Namen zu, weist den Speer als vermeintliches Liebespfand vor und zieht zufrieden von dannen. Meleagro hat alles mit angehört, und Irene erkennt, dass ihr die Fäden der Intrige entglitten sind. Zutiefst verstört will Meleagro", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der \"Atalanta\" hat, obwohl es sich um ein Gelegenheitsstück handelt, keinesfalls nur Gelegenheitswert. Händel macht sorgfältig Unterschiede zwischen den Arientexten, deren Gültigkeit sich nicht über die gegebene Situation erstreckt, und zwischen denjenigen, in welchen der jeweilige Protagonist uns im gegebenen Augenblick authentisch und mit überzeugender Kraft einen Menschentypus oder ein grundlegendes Gefühl, eine Leidenschaft, übermitteln kann. Diese Arien komponiert er mit der größten Invention, mit der größten künstlerischen Kraft; in den übrigen erhalten, im Gegensatz dazu, die konventionellen Mittel mehr Raum. Abgesehen von den beiden Duetten bekommen alle vier Hauptdarsteller der Oper eine oder zwei solche „Schlüsselarien“. Außer der großen Klage-Arie der Titelheldin Atalanta im zweiten Akt \"„Lassa! Ch’io t’ho perduta“\" (Nr. 11) ist auch ihre den dritten Akt eröffnende hoffnungsvolle Arie \"„Bench’io non sappia ancor“\" (Nr. 19) sehr kraftvoll. Auch hoffnungsvoll, aber ganz anderen Charakter tragend, ist die schon erwähnte Arie Meleagros \"„Non sará poco“\" im ersten Akt. Hervorzuheben sind noch die Kampf-Arie Amintas \"„Di’ ad Irene, tiranna“\" (Nr. 15), Irenes Kälte-Arie \"„Soffri in pace il tuo dolore“\" (Nr. 14) und ihre Eifersuchts-Arie \"„Ben’io sento l’ingrato“\" (Nr. 21). Besondere Perlen der Oper sind die beiden ergreifend schönen Duette. In der Gattung der Opera seria waren Duette oder noch größere Soloensembles keinesfalls häufig; zwei bedeutende Duette innerhalb von drei kurzen Aufzügen, das steht auf jeden Fall weit über dem Händelschen Durchschnitt. Selbstverständlich ist, dass beide vom ersten Paar gesungen werden, doch Händel lässt, mit feinem Gleichgewichtsgefühl, auch dem anderen Paar wenigstens ein ungewohntes kleines „Duettrezitativ“ (dritter Akt, sechste Szene) zukommen. Zu einem besonderen Traditionskreis gehört das Finale der Oper. Eine derartige „Licenza“ ist bei Händel eine große Seltenheit, doch die Hofkomponisten des Kontinents, hauptsächlich die in Wien tätigen, schrieben für verschiedene Anlässe häufig derartige Epiloge. (\"Il Porno d'oro\" von Antonio Cesti wurde z. B. ebenfalls für Wien, 1666, zur Hochzeit Kaiser Leopolds I. angefertigt). Die Licenza der \"Atalanta\" enthält außer einem Accompagnato-Rezitativ und der folgenden Arie ihrer Gattung entsprechend nur Chöre und Orchestersinfonien, also jubilierende Stücke. Die Rolle des Chores hat nichts mit seiner größeren Bedeutung in den späten Händel-Oratorien zu tun. Doch auch so erklingt der Chor mit Händelscher Kraft und gemeinsam mit den wunderbaren Arien, den sprühenden Sinfonien und der großartigen Steigerung – und natürlich den Sehenswürdigkeiten auf der Bühne: den Bühnenmaschinerien, den aufwändigen Kulissen, den bewegten Massenszenen, dem in London noch lange erwähnten Feuerwerk – bildet sie vielleicht die sehenswürdigste Grundlage eines Opernfinales von Händel. Die Ouvertüre ist ein dreiteiliges Stück, welches im glänzenden D-Dur der Trompete geschrieben wurde. Der erste Abschnitt ist eine feierliche, in punktiertem Rhythmus stehende französische und langsame Einleitung, der zweite ein Allegro im Dreivierteltakt, zu dessen grandioser Wirkung der ständige Wechsel, die Konfrontation der geraden und ungeraden Takte sowie die obligaten Oboen, die die Stimmenzahl auf sieben erhöhen, beitragen. Der dritte Teil, das Andante, ist graziöse Musik in der Art einer Gavotte. Die erste Gesangsnummer der Oper ist das breitangelegte Arioso Meleagros \"„Care selve, ombre beate“\" (Nr. 1) mit Continuo-Begleitung, welches gleichzeitig die Schönheit der Natur begrüßt und den herumirrenden Verliebten vorstellt. Nach dem Treffen mit Aminta und Irene spornt Meleagro in seiner B-Dur-Arie \"„Lascia ch'io parta solo“\" (Nr. 2) Irene väterlich dazu an, sich Aminta gefällig zu erweisen. Diese erste regelrechte Arie exponiert sofort den leichten und anmutigen Grundton der ganzen Oper. Der Grundrhythmus ist tänzerisch, menuettartig – aber doch kein regelrechtes Menuett: Die aus 23 Takten bestehende instrumentale Einführung gilt bei Händel, dem Meister der langatmigen Melodien, als Seltenheit. Sie beginnt mit dreitaktig gegliederten „Melodienreihen“, doch dann schlängelt sie sich bis zum 23. Takt, ohne jeden Ruhepunkt oder Zäsur, unaufhaltsam weiter; eine wahrhaftig „unendliche Melodie“. Im Hauptteil der Arie spielt ein aus vier Tönen bestehendes, verzierungsmäßiges, keckes Motiv eine große Rolle. Die längste vokale Fioritur fällt – nicht zufällig! – auf das Wort „leggiadra“ (anmutig). Dem kurzen Wortwechsel zwischen Irene und Aminta folgt die A-Dur-Arie Amintas \"„S'è tuo piacer, ch'io mora“\" (Nr. 3). Die kurze Arie schlägt einen unverfälschten Rokokoton an. Die dauernde sequenzierende Wiederholung des zweiten Taktes des Grundgedankens macht die Arie gekünstelt, geziert. Das verrät auch, dass die aus Gekränktheit stammende Todessehnsucht Amintas ein bisschen affektiert ist, nicht wirklich ernst genommen werden muss, auch dann nicht, wenn er später so tut, als ob er sich vor das wütende Wildschwein werfen wollte. Dann folgt Nicandros c-Moll-Arie \"„Impara, ingrata“\" (Nr. 4). Nicandro hat in dem Stück eine kleine Rolle, er ist eine Charakterfigur. Händel versäumt die einzige Gelegenheit nicht, einen seiner Protagonisten mit komischen Mitteln darzustellen. Der Text des schimpfenden Vaters beginnt mit dem Wort „impara“ („lerne“) wegen der Grausamkeit Irenes Aminta gegenüber. Hier zeichnet Händel mit eckigen Rhythmen, einem ständig zurückkehrenden Unisono-Trillermotiv – welches die Bewegungen eines Lehrers signalisiert, der seinen Worten durch Gestikulieren Nachdruck verleihen will – und je einem riesigen Intervallsprung das Bild eines ungelenken Schulmeisters. Im kurzen g-Moll-Mittelteil taucht aber hinter der komischen Maske, innerhalb eines Augenblickes, der verständnisvolle, die Treue Amintas hochachtende Mensch auf. Irene ist vorläufig unbeugsam. Ihre Arie \"„Come alla tortorella“\" (Nr. 5) widerspiegelt aber nicht so sehr diese Unbeugsamkeit, sondern eher die von Irene angewandte Metapher: das Schmachten der Turteltaube. Besonders schön ist die liebliche Naivität der Siciliano-Charakter tragenden, doch mehrmals innehaltenden Arie: Die Taube wird durch ein flügelschlagähnliches Motiv, eine aufwärtssteigende Triolenreihe, versinnbildlicht. Das Schmachten, Seufzen wird durch Abbrechen, zahlreiche Pausen und Anhalten dargestellt. Im nächsten Augenblick erscheint Atalanta, als letzte unter den Darstellern des Stückes, doch inmitten prachtvollster Äußerlichkeiten. Die die Jagd liebende weibliche Hauptdarstellerin trifft natürlich inmitten von Pferdegetrappel und anregend wirkender Jagdmusik ein. In einem energischen Arioso, welches von Jagdmusik begleitet wird, die in den Streichern und den Oboen erklingt, fordert sie die Hirten auf, ihre Plätze einzunehmen. Der Höhepunkt des ersten Aktes, die Jagdszene, beginnt. Es kommt zum kleinen Zwischenspiel von Meleagro und Atalanta, dem Selbstmordversuch Amintas und dem Erlegen des Wildes. (Inzwischen erklingt für einen Augenblick die Jagdmusik wieder.) Dann singt Atalanta ihre erste A-Dur-Arie darüber, dass ihr der Sieg die innere Ruhe nicht beschert habe: \"„Riportai gloriosa palma“\" (Nr. 8). Die von den Violinen begleitete perlende virtuose Arie ist ein meisterhafter Dialog zwischen Instrumental- und Gesangsstimme im Rhythmus einer Gigue. Diese Arie ist das großartige Porträt des „Amazonengesichtes“ Atalantas. Dann setzt dem ersten Akt die F-Dur-Arie \"„Non sarà poco“\" (Nr. 9) die Krone auf. Diese virtuose Sopranarie hat unerschöpflich abwechslungsreiche Koloraturen und Synkopenrhythmen, welche die freudige Hoffnung Meleagros darstellen. Der nach a-Moll modulierende Mittelteil unterstreicht mit großartiger Steigerung, die zu einem hohen a führt, die Wichtigkeit des Wortes „costanza“ („Standhaftigkeit“). Die Arie stellt, gesangstechnisch und ihren Stimmumfang betreffend (der Gipfelpunkt ist ein dreigestrichenes C!), den Protagonisten vor eine sehr schwere Aufgabe. Der zweite Akt beginnt mit einem Chor \"„Oggi rimbombano di feste“\" (Nr. 10), der wieder tänzerischen Charakter hat. Der rustikale Klang wird durch Hörner bekräftigt. Das ziemlich umfangreiche, bunte, fröhliche, festliche Tableau wird durch den Schwung des Gaillarde-Rhythmus bewegt. Einen scharfen Kontrast zum Eröffnungsbild bringt die darauffolgende leise Klage Atalantas. Ihre c-Moll-Arie Akt \"„Lassa! Ch’io t’ho perduta“\" (Nr. 11) ist vielleicht", "section_level": 1}, {"title": "Orchester.", "content": "Zwei Oboen, Fagott, zwei Hörner, drei Trompeten, Pauken, Streicher, Basso continuo (Violoncello, Laute, Cembalo). Das Orchester der \"Atalanta\" ist ein durchschnittliches barockes Opernorchester. Außer den Streichern, zu denen das den Bass unterstützende Fagott gehört, besteht es aus zwei Oboen, die meistens die Violinstimmen verstärken, aus drei Trompeten und der dazugehörenden Pauke. Dem Orchester schließen sich im Eröffnungschor des zweiten Aktes auch zwei Hörner an. Händel passt die Begleitung sorgfältig dem Charakter der Arie an: Von einer einzigen Geigenstimme bis zum gesamten, mit Oboen verstärkten Streichorchester wendet er mehrerlei Kombinationen an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Atalanta (HWV 35) ist eine Oper (Dramma per musica) in drei Akten von Georg Friedrich Händel und entstand in der vorletzten Spielzeit, die Händel als Operndirektor mit dem Covent Garden Theatre verband.", "tgt_summary": null, "id": 2278493} {"src_title": "Projektbüro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tätigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Projektbüro.", "content": "Ein Projektbüro unterstützt die Projektleitung bei Planungs-, Erfassungs- und Informationsaufgaben, deckt alle entwicklungsflankierenden und -betreuenden Aufgaben ab und bewahrt damit den Gesamtblick auf das Projekt. Darüber hinaus ermöglicht die Arbeit des Projektbüros auch die einheitliche und gleichwertige Durchdringung der Prozesse mit Projektmanagement-Know-how. Es wird gewährleistet, dass in allen Projekten dieselben Methoden und Werkzeuge angewendet werden. Auf dieser Basis ist das Projektbüro im Rahmen seiner projektübergreifenden Tätigkeit in der Lage, die verschiedenen Projektinformationen auf einer höheren Ebene zusammenführen und – entsprechend aufbereitet – jederzeit zur Verfügung zu stellen. Zielsetzung des Projektbüros ist hierbei die effektive, sach-, termin- und kostengerechte Abwicklung aller Projekte in einer Organisation unter Berücksichtigung der Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Projekten durch gemeinsame Ressourcennutzung, aufgabenbezogene Abhängigkeiten und Projektpriorisierung. Das Projektbüro unterstützt die Umsetzung einer einheitlichen, projektübergreifenden, methodisch strukturierten und damit reproduzierbaren Vorgehensweise und trägt somit unmittelbar zur Qualitäts- und Erfahrungssicherung der Organisation bei. Des Weiteren ist der Aufbau eines Projektbüros für Organisationen, in denen sich die systematische Etablierung von Strukturen und Methoden noch in der Realisierungsphase (z. B. Prozesseinführung) befindet, optimal dazu geeignet, Prozesse in Bereichen einzuführen, in denen bislang noch keine solchen vorhanden sind. \"Planungsaufgaben\" (z. B. Unterstützung und Mitarbeit beim Strukturieren des Projektes, Unterstützung bei Wirtschaftlichkeitsanalyse, Erstellung/Aktualisierung von Aufwands- und Terminplänen, Simulation von Netzplanvarianten, Aufzeigen kritischer Projektteile etc.) \"Erfassungsaufgaben\" (z. B. Projektstammdaten erfassen, Stundenkontierungsbelege erzeugen, verteilen und einsammeln, Terminrückmeldedaten erfassen etc.) \"Informationsaufgaben\" (z. B. Projektdaten-Auswertungen generieren, Projektpläne und Projektberichte erstellen, Pläne drucken und verteilen, Entscheidungsunterlagen für die Projektleitung vorbereiten, Projektberichte für die Bereichsleitung erstellen, Projektdatenbasis aufbauen und aktualisieren, Informationen für die Erfahrungsdatenbank aufbereiten etc.) Die Arbeitsweise eines Projektbüros zeichnet sich durch ständige Vor-Ort-Verfügbarkeit als Ansprechpartner für die operativen Projektleiter aus. Dabei bietet das Projektbüro administrative Unterstützung und Coaching der Projektleiter. Die Verwendung und Weiterentwicklung bereits existierender Dokumentvorlagen, der Aufbau eines einheitlichen Berichtswesens sowie die Benutzung von Standardtools und die Einbindung der unternehmensspezifischen IT-Infrastruktur gewährleisten eine effektive und kostenoptimierte Unterstützung der Projektleitung.", "section_level": 2}, {"title": "Project Management Office.", "content": "Zusätzlich zu den administrativen Aufgaben eines Projektbüros übernimmt ein PMO häufig folgende Aufgaben:", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftlichkeit.", "content": "Aufgrund der unterschiedlichen Tätigkeitsfelder eines Projektbüros muss es hinsichtlich der Anzahl und Qualifikation der Mitarbeiter adäquat ausgestattet sein. So sollte ein Projektbüro für ein großes Entwicklungsprojekt mindestens über jeweils einen Projektorganisator, Netzplantechniker (Termin-Controlling) und Sachbearbeiter für Stundencontrolling verfügen. Die absolute Anzahl der Mitarbeiter eines Projektbüros hängt sowohl von der PM-Durchdringung im betreffenden Entwicklungsbereich, als auch von der Größe des Projekts bzw. der parallel zu betreuenden Projekte ab. Auch können die genannten Aktivitäten in einem kleinen Projektbüro auf weniger Mitarbeiter konzentriert werden, wenn die einzelnen Tätigkeiten nicht jeweils einen Full-Time-Job darstellen. Eine Kostenreduzierung der anteiligen Projektmanagementkosten pro Projekt ist auch hier von der Größenordnung und Komplexität des Projektes abhängig und wird in der folgenden Grafik dargestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Projektbüro (auch \"Project Office, PO\") ist ein Teil des Projektmanagement (PM)-Teams und übernimmt innerhalb eines Projektes alle entwicklungsflankierenden und -betreuenden Aufgaben. Der Vorteil eines projektübergreifend und zentralisiert arbeitenden Projektbüros liegt dabei in der optimalen Auslastung des PM-Personals bei gleichzeitiger Entlastung der Spezialisten von projektadministrativen Tätigkeiten. ", "tgt_summary": null, "id": 1686608} {"src_title": "Otpor!", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Idee.", "content": "Otpors Symbol ist die geballte Faust, die „als Symbol der Bewegung zum Identifikationszeichen der demokratisch orientierten Jugendlichen in Serbien“ gesehen wird. Wichtigen Einfluss auf ihre Entwicklung haben die Theorien Gene Sharps genommen. Die grundlegende Idee von Otpor besteht darin, in einem Land, dessen politische Führung mit aus westlicher Regierungssicht autoritären oder diktatorischen Mitteln regiert, durch gut organisierte friedliche Revolutionen freie Wahlen zu ermöglichen und so demokratisch legitimierte Regierungen zu installieren. Hierbei wird besonders auf teilweise verdeckte und auch offene finanzielle Unterstützung durch westliche Organisationen staatlichen und privaten Charakters gesetzt. Hierbei lassen sich folgende Phasen erkennen:", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Die Finanzierung von Otpor erfolgt über ein Geflecht von westlichen Organisationen. Die Finanzierungen sind offizieller Bestandteil der Berichterstattung dieser westlichen Organisationen. Hierzu zählen unter anderem: In der Reportage des österreichischen TV-Magazins Weltjournal vom 11. Mai 2011 im ORF2 sagt Popovic aus, dass Otpor an 37 Revolutionen nach der serbischen beteiligt war, davon 5 erfolgreiche: Georgien, Libanon, Ukraine, Malediven, und jetzt in Ägypten und Tunesien\" (Stand 2011 Ausstrahlungsjahr)---12:13, 15. Aug. 2019 (CEST) Otpor wurde im Oktober 1998 als Oppositionsorganisation von jungen Menschen, hauptsächlich Studenten der Universität Belgrad, gegründet. Hohe Medienaufmerksamkeit erhielt die Gruppe insbesondere in Jugendmedien wie MTV und finanzielle Zuwendungen aus dem Westen und die Mitgliederzahl stieg auf schätzungsweise bis zu 100.000 Menschen in den folgenden Jahren an. Otpor präsentierte sich dabei als Graswurzel- und Anti-Parteienorganisation und sprach dadurch insbesondere viele bisher politisch nicht organisierte Jugendliche und junge Menschen an. Sie wurde zu einem aktiven Sprachrohr der Oppositionsbewegung gegen Slobodan Milošević in Serbien. So hatte Otpor, deren Motto \"Gotov je\" (Er ist fertig) lautete, auch einen entscheidenden Anteil am Sturz Slobodan Milošević' am 5. Oktober 2000, dem Massenproteste unter Beteiligung von Otpor vorausgegangen waren.", "section_level": 1}, {"title": "Otpor-Aktivitäten in verschiedenen Staaten.", "content": "2004 wurde das Centre for Applied Nonviolent Action and Strategies (CANVAS) gegründet. Otpor gab die in Serbien und Montenegro gemachten Erfahrungen auch weiter. Im Vorfeld der Rosenrevolution in Georgien gab es eine Zusammenarbeit zwischen Otpor und der georgischen Opposition. Georgische Studenten gründeten die Jugendorganisation \"Kmara!\" und ließen sich von Otpor-Vertretern in Tiflis schulen. Bei den Präsidentschaftswahlen 2004 in der Ukraine standen sich der pro-russische Wiktor Janukowytsch und der pro-westliche Wiktor Juschtschenko gegenüber. Otpor leistete hier die Unterstützung für Wiktor Juschtschenko, der durch einen Massenprotest in Kiew und dem Westen der Ukraine eine Neuwahl und den Sieg seiner politischen Bewegung erreichte. Die analoge Organisation heißt dort Pora! (dt. Es ist Zeit). Im Vorfeld der Präsidentenwahlen in Weißrussland am 19. März 2006 trat auch Otpor als Unterstützer der Oppositionsgruppe „Subr“ (dt. Wisent) in Erscheinung. Deren Organisatoren gingen durch die Ausbildungslehrgänge für zivilen Widerstand der »Oppositionstrainer« aus Serbien. Obwohl die gesellschaftliche Situation in Weißrussland, abgesehen von der Nichteinhaltung von Demokratiestandards, derzeit relativ stabil ist, zeigen sich auch hier die typischen Elemente einer direkt oder indirekt durch Otpor angeregten friedlichen Revolution im Nachgang einer angezweifelten Wahl. Die in der Woche nach dem 19. März 2006 stattfindenden Demonstrationen und ein Zeltlager erinnerten an Kiew, jedoch wurde das Zeltlager in Minsk nach einer Woche gewaltsam von der Polizei aufgelöst. Im Mai 2006 verkündeten die Subr-Aktivisten das Ende ihrer Aktivitäten unter dem Banner der Organisation, um sich mit dem Rest der Opposition zu vereinigen. Unter der Opposition, die sich gegen die regierende PSUV in Venezuela organisierte, befindet sich die angebliche Studentenorganisation JAVU (Juventud activa Venezuela unida). JAVU führt als Logo die Faust von Otpor und betreibt eine Webseite mit dem Titel \"Resistencia\" (Widerstand). Diese Gruppe wurde nach den letzten Präsidentenwahlen in der internationalen Presse durch ein Flugblatt bekannt, in dem sie vor \"Dienstmädchen, Chauffeuren, Hausmeistern und Mechanikern\" als Spitzel der Regierung warnt.", "section_level": 1}, {"title": "Nach dem Regierungswechsel 2000.", "content": "Nach dem Regierungswechsel in Serbien erhielt Otpor in den serbischen Medien breite Anerkennung und führende Vertreter wie Srđa Popović wechselten in die Politik für das Parteienbündnis \"Demokratische Opposition Serbiens\" (DOS). Nach dem Zusammenbruch des Bündnisses 2003 trat Otpor als eigene Partei an. Die Unterstützung für Otpor in der Bevölkerung nahm nach dem Regierungswechsel aufgrund der Politik im DOS, fehlendem Parteiprogramm und dem Bekanntwerden der Fremdfinanzierung von Otpor (was das Graswurzel-Image beschädigte) deutlich ab. Otpor scheiterte mit 1,6 Prozent der Stimmen bei der Parlamentswahl 2003 an der 5-Prozent-Hürde und trat daraufhin in Serbien 2004 offiziell der Partei Demokratska Stranka bei. Die Fremdfinanzierung durch US-amerikanische Kreise wirkte sich auch deshalb negativ auf die Popularität von Otpor aus, weil die USA maßgeblich an den NATO-Bombardements der Operation Allied Force im Jahr 1999 beteiligt waren.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Im Fernsehkrimi haben die Mord-Opfer gemeinsam, dass sie Mitglieder von Otpor waren, die unter falschem Namen in Wien lebten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Otpor! (, dt. \"Widerstand!\") war eine serbische Organisation, seit 2000 auch Partei, die bei politischen Umwälzungen durch sogenannte \"Farbrevolutionen\" in Osteuropa (Ukraine) und im Transkaukasus (Georgien) aktive Unterstützung für Oppositionsparteien und -gruppen leistete. Auch die Jugendbewegung des 6. April, eine der Initiatoren der ägyptischen Revolution von 2011, hatte Kontakt zu Otpor und ließ sich von ihr inspirieren. ", "tgt_summary": null, "id": 333582} {"src_title": "Oberems VS", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mit der Trennung von Leuk im Jahr 1238 wurde Oberems zur selbstständigen Gemeinde. Um 1350 wurde die Gemeinde erstmals von der Pest heimgesucht. Gut 100 Jahre später wurde am 18. Januar 1457 ein erstes Reglement der Gemeinde Ober-Ems erlassen. Eine zweite Pestperiode, die nur 10 bis 15 % der Einwohner überlebten, folgte im frühen 16. Jahrhundert. 1727 wurde die Pfarrei EMS gegründet. Mit dem Einfall der Franzosen ins Wallis 1799 kam es im Mai zur Schlacht bei Pfyn und der Brandschatzung des Dorfes Unterems. 1818 starben am 12. März gegen 12:00 Uhr bei einem Lawinenniedergang vom „Emshorn“ sechs Menschen. Verheerend wütete 1891 ein Feuer, bei dem der Weiler „Widenbrunnen“ vollständig abbrannte. Zahlreiche Familien und Personen wurden obdachlos. Im Jahre 1908 wurde in Oberems ein Schulhaus erbaut. Am 17. Januar 1918 erfolgte die Gründung der Raiffeisenkasse EMS. Zwischen 1922 und 1925 wurde in der Gemeinde ein Kraftwerke der Illsee Turtmann AG erbaut, das am 26. Februar 1925 in Betrieb genommen wurde. Ein Jahr später gab es erstmals elektrisches Licht in der Gemeinde, die öffentliche Wasserversorgung wurde zwischen 1929 und 1934 aufgebaut. Im Jahr 1932 erfolgten der Bau einer Mühle und Säge im Dorf. Neue Bewässerungsanlagen für die Landwirtschaft entstanden 1943. Zwischen 1947 und 1958 gab es ein Gemeindebackhaus in „Widenbrunnen“. Größere Strassenbaumassnahmen gab es mit dem Bau einer Forststrasse von Oberems bis zur „Erzwäsche“ im Turtmanntal (12,5 km) 1948 und dem Bau der Strasse Oberems Dorf nach dem Weiler „Bielen“ (1 km) 1951. Zwei Jahre später wurde die neue Kirche in Oberems eingeweiht. Ab 1951 existiert die „LTUO“ (Luftseilbahn Turtmann-Unterems-Oberems AG). Zwischen 1959 und 1963 entstand die erste grosse Lawinenverbauung am „Emshorn“. Der Bau einer Strasse vom Weiler „Tuminen“ (Ergisch) nach Unterems und Oberems (5,3 km) erfolgte ebenfalls in dieser Zeit. Von 1964 bis 1968 wurde eine neue Wasserversorgung mit Reservoir erbaut und das Hydrantennetz in die Weiler erweitert. 1977 erfolgte die Gründung des Verkehrsvereins, heute Tourismusverein Oberems – Turtmanntal. Von 1985 bis 1996 wurde die Abwasserkanalisation mit Anschluss an die ARA Radet hergestellt, 1987 die Zivilschutzanlage, der neue Konsum und die Mehrzweckhalle in Betrieb genommen. Zwischen 1998 und 1999 erfolgte die Verkabelung des Stromnetzes im Dorf und 2002 und 2003 der Bau des neuen Werkhofes und des Feuerwehrlokals. In 2003 und 2004 kam es zur Restauration des Backofens und Backhauses im Dorf. Am 22. Dezember 2004 wurde gemäss Urteil des Bundesgerichtes (IP.525/2004/ggs) das Turtmanntal hälftig aufgeteilt, nach Urteil des Kantonsgerichts des Kanton Wallis, vom 5. Juli 2004. 2006 erfolgte die Erstellung eines Sportplatzes mit diversen Nutzungsmöglichkeiten und im Oktober 2007 die Neugestaltung des Kirchenplatzes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oberems (walliserdeutsch: \"Oberäms\") ist eine politische Gemeinde und eine Burgergemeinde des Bezirks Leuk im deutschsprachigen Teil des Kantons Wallis in der Schweiz.", "tgt_summary": null, "id": 1403559} {"src_title": "Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mit Urkunde vom 20. April 1911 wurde der \"Stadtgemeinde Gmunden\" die mit 90 Jahren befristete Konzession zum Bau und Betrieb einer schmalspurigen Lokalbahn von Gmunden nach Vorchdorf erteilt. Binnen der konzessionsbedungenen einjährigen Herstellungsfrist wurde die Bahn am 21. März 1912 dem öffentlichen Verkehr übergeben. Die Lokalbahn wird mit 750 Volt Gleichstrom betrieben. Sie befindet sich im Besitz der am 27. April 1912 gegründeten Lokalbahn Gmunden-Vorchdorf AG. Der Betrieb wird von Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft m.b.H. geführt, jenem Unternehmen, das für die Bauführung verantwortlich war und das im Rahmen der Linienplanung die Absicht verfolgte, in den von der Bahn berührten Ortschaften (sowie auch in Altaussee) elektrische Lichtanlagen einzuführen und zwei nächstgelegenen Wirtschaftsunternehmen auch Arbeitsstrom zur Verfügung zu stellen. Von den 14,9 Kilometern Streckenlänge wurden zwei Kilometer gemeinsam mit der ÖBB-Strecke als Dreischienengleis geführt. Bis 1990 begann die Bahn in der damaligen Station Gmunden-Traundorf auf der Trasse der Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden. Dann wurde die Endstelle zum Seebahnhof verlegt. Die heutigen Haltepunkte Gmunden-Traundorf und Lembergweg wurden neu angelegt. Am 8. September 2008 wurde auf den Gleisanlagen der Hauptwerkstätte in Vorchdorf ein modernes Niederflurfahrzeug, ein Bombardier Cityrunner – Nr. 305 der Straßenbahn Innsbruck (IVB) – das 28 Tage der Traunseebahn leihweise zur Verfügung gestellt wurde, abgeladen. Zwei Tage später wurde der Wagen in Betrieb genommen und danach wurden diverse Tests wie Bremsmessungen und Probefahrten durchgeführt. Am 27. September wurde das Fahrzeug bei der neu errichteten Haltestelle \"Unterm Wald\" der Öffentlichkeit präsentiert. Nach der Fahrzeugpräsentation und der Eröffnung der neuen Haltestelle absolvierte das Fahrzeug eine Testfahrt mit 70 km/h. Danach wurde der Cityrunner bis 4. September im Fahrgastbetrieb eingesetzt, ehe er tags darauf wieder verladen und nach Gmunden transportiert wurde. Drei Jahre später wurden die Tw 307 und 320 der IVB für vier Jahre an Stern und Hafferl verliehen. Die IVB hatte mehrere Triebwagen als Vorleistung für künftige Verlängerungen beschafft. Da diese Pläne aber verschoben worden sind, wurden die Tw erst ab 2015 wieder in Innsbruck benötigt. Der Fahrgastbetrieb wurde nach Testfahrten und einer Pressekonferenz ab dem 19. September 2011 aufgenommen. Bis zur Ablieferung der eigenen neuen Triebwagen im März 2016 trugen die beiden Cityrunner die Hauptlast des Verkehrs. Die Triebwagen ET 23.111 und 112 standen als Ersatzfahrzeuge und für Verstärkungen im Schülerverkehr zur Verfügung. Seit 2008 wurden Sanierungsarbeiten durchgeführt, für die insgesamt 3,5 Millionen Euro vom Land Oberösterreich zur Verfügung standen. Neben dem Austausch von Schwellen, Schotter und Gleisen wurden auch einige Haltestellen saniert, die neue, 65 Meter lange Bahnsteige und Wartehäuschen erhielten. Zudem erhielt die Lokalbahn drei neue Lichtzeichenanlagen bei den Streckenkilometern 9,845, 11,910 und 13,262. Von Anfang an war eine Verbindung mit der Straßenbahn Gmunden geplant. Aber erst 2006 wurde der Zusammenschluss beschlossen. Zunächst erfolgte die Sanierung der Bestandsstrecke der Straßenbahn, danach wurde deren Wiederverlängerung zum Rathausplatz und in weiterer Folge die Verknüpfung mit der Traunseebahn in Angriff genommen. Eine Verzögerung ergab sich 2015, als beim Verwaltungsgericht gegen die Ausbau- und Verknüpfungsmaßnahmen von Straßenbaugegnern Einspruch erhoben worden war. Die Betriebsanlagen der Traunseebahn wurden so adaptiert, dass durchgehende Fahrten von Vorchdorf-Eggenberg bis Gmunden Bahnhof möglich sind. Nach Sanierungsarbeiten an der Lokalbahnstrecke konnte die Höchstgeschwindigkeit abschnittsweise erhöht werden, was positive Auswirkungen auf die Fahrzeit hatte. Durch die Sanierung der Strecke konnte die Fahrzeit gegenüber 2008 auf 26 Minuten verkürzt werden. Außerdem wurde ein annähernder Stundentakt eingeführt. Zusätzlich wurde 2010 das Dreischienengleis zurückgebaut, da die ÖBB ihre Trasse zum Seebahnhof aufgegeben hatte. Weitere Haltestellen wurden saniert und neu angelegt. Die letzte Etappe für Verbesserungen am Gleiskörper und bei den Haltestellen erfolgte im Sommer 2011. Auch diese Verbesserungsmaßnahmen standen im Zeichen der Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h im betreffenden Streckenabschnitt. Im Oktober 2011 wurde die neue Haltestelle \"Kirchham Ort\" eröffnet, woebei auch die Innsbrucker Niederflurfahrzeuge vom Typ Bombardier Flexity Outlook (siehe hiervor) vorgestellt wurden. Am 10. März 2014 begannen die Bauarbeiten zur Verlegung des Seebahnhofes als erster Abschnitt der Verbindung zur Straßenbahn Gmunden. Er wurde am 18. Juni 2014 in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurde der Haltepunkt Gmunden Traundorf aufgrund zu geringer Entfernung zum neuen Seebahnhof aufgegeben. Als erster Teil der Verbindungsstrecke wurde am 13. Dezember 2014 der Abschnitt Seebahnhof–Klosterplatz eröffnet. Im Jänner 2014 bestellte Stern & Hafferl bei Vossloh Kiepe elf neue Niederflurgelenkwagen vom Typ Tramlink. Ein Teil der Triebwagen ist für die Attergaubahn vorgesehen. Die Fahrzeuge sind fünfteilig, sechsachsig, 32 Meter lang und bieten Platz für 183 Fahrgäste. Produziert werden sie im spanischen Werk von Vossloh Kiepe in Valencia, das während der Ausführung des Auftrags von Stadler aufgekauft wurde. Mit der Auslieferung der Fahrzeuge wurde im Dezember 2015 begonnen. Die vier zuletzt gelieferten Fahrzeuge sind außen nicht mehr mit \"vossloh\" angeschrieben. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 stellte Stern & Hafferl auch diese Strecke unter der Woche fast vollständig auf einen Taktfahrplan um, mit Abfahrt in Gmunden Klosterplatz etwa zur vollen Stunde und in Vorchdorf zur halben Stunde. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2016 wurde die Strecke vollständig auf einen Taktfahrplan umgestellt. Werktags wurde nun ein durchgehender Stundentakt angeboten, in der Hauptverkehrszeit verkehrte die Traunseebahn im exakten 30-Minuten-Takt, sonn- und feiertags im Zwei-Stunden-Takt. Am 12. März 2016 wurde in Vorchdorf feierlich das Rollout der neuen Triebwagen sowie die Einweihung der neuen Remise gefeiert. Nach Nostalgie- und Abschiedsfahrten mit den „Trogener“- und IVB-Triebwagen am Vormittag fanden Eröffnungsreden und die Fahrzeugtaufe statt. Die Jungfernfahrt erfolgte von Vorchdorf nach Gmunden Klosterplatz mit dem Fahrzeug Nummer 121 „Traunsee“. Bis zu Betriebsschluss verkehrten Nummer 121 sowie Nummer 122 „Traunstein“ nach einem Sonderfahrplan. Bis August 2016 wurden die Triebwagen bis zur Nummer 127 abgeliefert, Triebwagen 125 wurde am 19. August 2016 an die Attergaubahn überstellt, die Wagen 124 und 126 folgten. Die Lieferung der Triebwagen wurde 2017 mit der Nummer 131 abgeschlossen. Am 29. September 2017 wurde die neue Haltestelle \"Gmunden Schloss Weyer\" nahe dem gleichnamigen Schloss eröffnet. Am 1. September 2018 wurde die Durchbindung durch die Stadt Gmunden und der Zusammenschluss mit der Straßenbahn Gmunden feierlich eröffnet. Seither verkehren direkte Züge von Gmunden Bahnhof über den Franz-Josef-Platz, Klosterplatz zum Seebahnhof und weiter nach Vorchdorf. Auf der Gesamtstrecke besteht seitdem an Wochentagen ein Halbstunden- und an den Wochenenden ein Stundentakt. Der dichtere Straßenbahnfahrplan im Stadtgebiet von Gmunden wurde bis Engelhof ausgedehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb in der Gegenwart.", "content": "Im Plandienst werden seit März 2016 die Triebwagen vom Typ Tramlink eingesetzt. Seit dem Zusammenschluss mit der Straßenbahn Gmunden verkehren die Züge als OÖVV-Linie 161 unter dem Namen Traunseetram. Es wird montags bis freitags ein Halbstundentakt, am Wochenende ein Stundentakt über die Gesamtstrecke angeboten. Im Abschnitt Gmunden Bahnhof – Gmunden Engelhof verkehren zwei zusätzliche Züge pro Stunde. Die touristischen Themenfahrten „Mit der Bahn zum Bier“ und der „Bratlzug“ werden mit fahrplanmäßigen Fahrten angeboten. Für das Angebot „Hobbylokführerkurs“ kommt der Triebwagen 23.103 zum Einsatz, der im Jahre 2008 aufgearbeitet wurde und ein historisches Farbkleid erhielt.", "section_level": 1}, {"title": "Strecke.", "content": "Alle Stationen sind Bedarfshalte, Gschwandt-Rabesberg, Gmunden Engelhof und Eisengattern sind Ausweichstellen für Zugkreuzungen. Alle Ausweichen sind mit Rückfallweichen ausgestattet. Die meisten Haltestellen besitzen ein Wartehäuschen, neben alten Holzbauten sind Betonhäuschen und modernere Varianten aus Glas anzutreffen. In Vorchdorf gibt es einen Anschluss an die normalspurige Lokalbahn Lambach–Vorchdorf-Eggenberg. Für den Normalspurbahnhof wird dabei der Name Vorchdorf-Eggenberg verwendet, während der Schmalspurteil nur als Vorchdorf bezeichnet wird. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt 60 km/h. Die meisten Bahnübergänge sind mit Andreaskreuzen und Stoppschildern gesichert; sieben Bahnübergänge verfügen über eine Lichtzeichenanlage. Die Gleise sind auf Holzschwellen verlegt. Seit 2011 kamen auch Y-Schwellen zum Einbau. Neben wenigen Betonmasten ist die Oberleitung überwiegend an Holzmasten befestigt. Unmittelbar an den Endpunkt der Bahn schließen die Gleisanlagen der Stern & Hafferl-Hauptwerkstätte an. Seit August 2017 ist an der Strecke eine neue Bahnübergangssicherungsanlage in Betrieb, die den Einschaltbefehl vom Zug per Funk erhält und auf selbem Wege eine ordnungsgemäße Sicherung zurückmeldet. Durch das Einsparen einer teureren Verkabelung sollen die Kosten für die anstehende Aufrüstung der Bahnübergänge gesenkt werden. Im Jahr 2015 nutzen 321.165 Fahrgäste diese Bahnstrecke.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Übersicht über die auf der Traunseebahn eingesetzten Fahrzeuge: Ehemalige Fahrzeuge (Auszug):", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf (ehemals Traunseebahn), seit der Durchbindung und dem Zusammenschluss mit der Straßenbahn Gmunden im Jahre 2018 als Traunseetram vermarktet, ist eine meterspurige Lokalbahn in Oberösterreich. Sie verkehrt nunmehr seit dem 1. September 2018 zwischen Gmunden Bahnhof (ÖBB) und dem Bahnhof Vorchdorf.", "tgt_summary": null, "id": 4738} {"src_title": "Schnatterente", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild ausgewachsener Schnatterenten.", "content": "Die 44 bis 55 cm große Schnatterente wiegt 500 bis 1300 g und erreicht eine Flügelspannweite bis zu 95 cm. Sie ist damit etwas kleiner als die Stockente, der sie im Habitus sehr ähnelt. Die Schnatterente ist allerdings etwas schlanker als diese. Das Männchen hat im Prachtkleid einen schwarzen Schnabel, ein mit feiner Zeichnung grau und braun gemustertes Gefieder und einen hellen, fast weißen Bauch. Der Kopf weist eine dunkelbraune Kopfplatte auf. Ansonsten ist der Kopf hellbraun mit einer rotbraunen Fleckung und streifenartiger Zeichnung. Die vordere Brust, der vordere Rücken sowie die Schultern und die Flanken sind dunkelgrau. Der Rücken ist mittelbraun gefiedert und weist hellere Sprenkelungen auf. Die Füße sind gelborange. Das Prachtkleid ist damit etwas schlichter gefärbt als bei Erpeln anderer europäischer Gründelenten. Im Schlichtkleid gleicht das Männchen dem Weibchen. Die Weibchen der Schnatterenten ähneln sehr denen der Stockente. Sie sind insgesamt jedoch etwas graziler. Sicheres Unterscheidungsmerkmal sind der kurze und hell orangegelbe Schnabel sowie das weiße Kinn und die Kehle. Die Beine beider Geschlechter sind orangegelb und die Augen sind schwarz gefärbt. Im Flug sind Schnatterenten an ihrem hellen Bauch und ihrem auffälligen weißen Flügelspiegel erkennbar. Nur die Pfeifente hat einen vergleichbaren weißen Abschnitt auf den Oberflügeln. Bei dieser Art ist er jedoch auf den Vorderflügeln begrenzt und kommt nur beim Männchen vor. Als wichtigstes Felderkennungszeichen der Schnatterenten gilt das schwarze Körperende der Männchen, das auch dann erkennbar ist, wenn bei ruhenden Schnatterenten der weiße Spiegel unter den gefalteten Flügeln verborgen ist. Schnatterenten erreichen ein Lebensalter von bis zu 13 Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Erscheinungsbild der Dunenküken und Jungvögel.", "content": "Die Dunenküken haben eine dunkelbraune Kopfplatte, einen ebenso gefärbten Hinterhals und Rücken. Vom Schnabel verläuft ein dunkler Strich zur Kopfplatte. Ein weiterer dunkelbrauner Farbstrich verläuft von der Schnabelbasis über das Auge zum Nacken. Einige Dunenküken weisen am Hinterkopf in der Höhe der Ohren einen diffusen dunklen Fleck auf. Die Kopfseiten, der Unterkörper sowie einzelne Stellen der Flügel sind cremeweiß. Zum Zeitpunkt des Schlupfes ist der Oberschnabel am First dunkelgrau. Die Oberschnabelseiten sind fleischfarben. Der Nagel ist braunrosa. Der Unterschnabel ist vollständig fleischfarben. Die Beine und Füße sind dunkel grau, wobei die Beinseiten etwas heller sind. Die Schwimmhäute sind schwarz. Von gleichaltrigen Stockenten unterscheiden sie sich durch die andere Schnabelfarbe. Dunenküken der Stockente sind außerdem vor allem im Gesicht deutlich gelblicher. Zu dem Zeitpunkt, zu dem junge Schnatterenten flügge werden, haben sich die zunächst fleischfarbenen Stellen des Schnabels in ein Gelb umgefärbt. Beine und Füße sind dumpf gelb. Die Schwimmhäute sind von grauer Farbe.", "section_level": 2}, {"title": "Stimme.", "content": "Das Rufrepertoire der Schnatterente ähnelt sehr dem der Stockente. Die Männchen balzen gemeinschaftlich und lassen dabei ein rau nasales \"ärp\" oder \"träp\" hören, das sehr an die Rufe der Stockerpel erinnert. Hinzu kommt ein Grunzpfiff, der am Ende häufig stark ansteigt und durchdringend schrill ist. Auch dieser findet sich bei der Stockente, der Grunzpfiff der Schnatterente ist jedoch heller im Ton. Charakteristisch für die Weibchen sind \"rääk-rääk-rääk\"-Rufreihen, die sowohl in der Tonhöhe als auch in der Lautstärke abfallen. Auch dieser Ruf findet sich in ähnlicher Form bei Stockentenweibchen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Bestand.", "content": "Die Schnatterente ist eine lückenhaft holarktisch verbreitete Art, die in der Westpaläarktis auch in gemäßigten Klimabereichen brütet. Ihr Brutgebiet verläuft von Island über Großbritannien, wo sie unter anderem zur Fauna Schottlands gehört, über Südskandinavien und Mitteleuropa. In Island kommt sie fast nur am Myvatnsee vor. In Mitteleuropa ist sie weniger häufig verbreitet als in Asien und Nordamerika. Die Brutgebiete sind in diesen Regionen immer disjunkt, was mit ihren speziellen Ansprüchen an Brutgebiete zu tun hat. An geeigneten Stellen kommt sie auch in West- und Mitteleuropa jedoch in größerer Zahl vor. In den Niederlanden, Frankreich und Spanien brütet die Schnatterente nur an wenigen isolierten Gebieten. Die Brutplätze in Frankreich und Spanien sind nicht regelmäßig besetzt. Im Norden Europas beschränkt sich ihr Brutvorkommen auf Dänemark (mit Schwerpunkt im südlichen Landesteil) sowie relativ zerstreut im Süden von Schweden und Finnland. In Deutschland ist die Schnatterente ein regelmäßiger Brutvogel des Küstenhinterlandes der Nordsee (bes. Gewässer in Kögen), der schleswig-holsteinischen und der mecklenburgischen Seenplatte sowie der Boddenküste und der Flusstäler Vorpommerns. Häufigkeit und Bestandsdichte zeigen in Norddeutschland eine Zunahme von Westen nach Osten. Die Vorkommen setzen sich in Polen fort. Zu den von der Schnatterente bewohnten Seen zählt auch der Neusiedler See, der einen der wenigen Steppenseen Europas darstellt. Sie brütet außerdem im nördlichen und südlichen Böhmen sowie in Mähren. Von Masuren in Polen ausgehend verläuft die Nordgrenze ihrer Verbreitung in östlicher Richtung über die Linie Smolensk-Moskau bis zum mittleren Ural. In Südsibirien und Zentralasien ist die Schnatterente ein Brutvogel der ausgedehnten Seengebiete der niederschlagsarmen kontinentalen Steppen Asiens. Sie ist außerdem ein häufiger Brutvogel Nordamerikas. Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat sie hier in der sogenannten Prairie Pothole Region. Ihr Brutgebiet erstreckt sich jedoch über Kanada bis in Teile Alaskas. Zu ihren wichtigsten nordamerikanischen Überwinterungsgebieten zählt Louisiana. Zu den Überwinterungsplätzen der mittel- und westeuropäischen Brutvögel zählt die Camargue. Die Brutvögel Osteuropas überwintern im Schwarzmeer-Gebiet sowie weiter südlich. Die Brutvögel im Norden Großbritanniens überwintern in Irland. Brutvögel Südbritanniens überwintern dagegen in der Bretagne, im Golf von Biscaya, der Camargue sowie in Italien und in den Niederlanden und Dänemarks. Die Brutvögel Norddeutschlands, Polens, Südskandinaviens und Westrusslands überwintern überwiegend in den Niederlanden und Großbritannien, vereinzelt aber auch im Mittelmeerraum. Im Süden Mitteleuropas lässt sich zunehmend eine Überwinterungsneigung feststellen. Für die lückenhafte Verbreitung in Europa sind nach Ansicht der Ornithologen John Gooders und Trevor Boyer unter anderem extreme Dürreperioden im Süden Russlands im 19. Jahrhundert verantwortlich, die zu einer Migration der Entenart nach Europa führten. Eine zweite invasionsartige Ausbreitungsbewegung gab es ab 1929, die unter anderem zu Ansiedlungen in Baden-Württemberg, am Ismaninger Speichersee und zu einer starken Zunahme am Neusiedlersee führte. Insgesamt gab es in Mitteleuropa bis in die Mitte und Ende der 1990er Jahre eine teils geringe, gebietsweise auch starke Bestandszunahme. Nach Hartmut Kolbe gehört die Schnatterente zu den Tierarten, die von der Klimaerwärmung profitieren. Die Erweiterung des besiedlungsfähigen Lebensraums hat dazu geführt, dass die Bestände angestiegen sind. Der Ornithologe Erich Rutschke sieht eine Ursache für die beobachtete Bestandszunahme in den verbesserten Überwinterungsbedingungen. Die Schnatterente profitiert in der Camargue beispielsweise von der Zunahme submerser Vegetation in Flachwasserzonen, die eine Folge eines unbeabsichtigten Nährstoffeintrags ist. Ein Forschungsteam, das im Auftrag der britischen Umweltbehörde und der RSPB die zukünftige Verbreitungsentwicklung von Vögeln auf Basis von Klimamodellen untersuchte, geht allerdings davon aus, dass es bei der Schnatterente bis zum Ende des 21. Jahrhunderts zu einem weiträumigen Verschwinden in West- und Mitteleuropa kommen wird. Das Verbreitungsgebiet wird sich nach dieser Prognose deutlich verkleinern und nach Norden verschieben. In Nordamerika werden während des Winterhalbjahres knapp 2 Millionen Schnatterenten gezählt; in West- und Südeuropa sowie dem europäischen Teil Russlands gibt es zwischen 60.000 und 96.000 Brutpaare. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in Russland. In Mitteleuropa brüten zwischen 13.000 und 18.000 Brutpaare.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die Schnatterente ist ein Brutvogel an flachen Seen und Teichen, die eine gut entwickelte Unterwasservegetation aufweisen. An größeren Binnenseen konzentriert sie sich auf die Flachwasserzone dieser Seen. In der Steppe ist sie an den brackigen Binnengewässern zu finden. Sie brütet bevorzugt an den Uferzonen, die nicht bewaldet sind und zeigt eine Vorliebe dafür, in Möwenkolonien zu brüten. Im Bergland fehlt sie vollständig. Diese spezifischen Anforderungen an das Brutgebiet werden in Europa nur an wenigen Stellen erfüllt, was mutmaßlich zu dem disjunkten europäischen Vorkommen beiträgt.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Schnatterente ernährt sich überwiegend von Wasserpflanzen wie Laichkräutern sowie den Samen und Rhizomen der Riedgräser und Grünteilen von Wiesengräsern. In nur geringem Umfang werden auch Wasserinsekten, Weichtiere, Amphibien, Käfer, Würmer und kleine Fische aufgenommen. Die tag- und nachtaktive Schnatterente nimmt ihre Nahrung bevorzugt von der Wasseroberfläche auf oder durchseiht das Wasser. Sie gründelt auch, allerdings weniger häufig als die Stockente. Zum Teil ist sie ein regelmäßiger Nahrungsschmarotzer bei tauchenden Schwimmvögeln wie etwa dem Blässhuhn.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Grundsätzlich ist die Schnatterente eine sehr verträgliche Art, die sowohl Brutvögel der eigenen wie auch anderer Arten in unmittelbarer Nähe zu ihrem Nest duldet. Sie brütet an einigen Seen daher kolonienartig gehäuft. Der Abstand zum nächsten Schnatterentennest beträgt mitunter nur einen Meter. Die Schnatterente führt grundsätzlich eine monogame Saisonehe. Bei sehr hohen Populationszahlen sind aber viele Fremdbegattungen durch verpaarte Männchen typisch. Die Balz fällt überwiegend in die Zeit, in der die Schnatterente sich noch in ihrem Überwinterungsgebiet aufhält. Während der Balz zeigt der auf dem Wasser schwimmende Erpel sein schwarzes Körperende, indem er es aus dem Wasser hebt. Er fächert außerdem seinen weißen Spiegel auf den Schwingen auf, wodurch ein auffälliges Muster entsteht. Gleichzeitig hebt und senkt er seinen Kopf. Zum Balzrepertoire der Schnatterenten zählen auch Reihflüge, bei denen meist ein alleinstehendes Männchen versucht, sich zwischen ein Paar zu drängen. Zu Beginn der Brutzeit sind solche Verfolgungsflüge aber auch häufig als Revierverteidigung zu beobachten. Wenn die Enten im April in ihre Brutreviere zurückkehren, sind sie in der Regel bereits verpaart. Die Schnatterente brütet von Mai bis Juli. Ihr Bodennest ist in der Uferregion eines flachen Stillgewässers gut in der dichten Vegetation versteckt. Das Nest wird immer auf einer trockenen Unterlage errichtet. Inseln werden dabei bevorzugt angenommen. Die Nester werden in der Regel in unmittelbarer Gewässernähe gebaut und sind sehr selten mehr als sechs Meter vom Ufer entfernt. Das Nest ist immer ein einfaches schalenförmiges Gebilde, das aus Material errichtet wird, das das Weibchen im Sitzen erreichen kann. Das Nest wird in der Regel mit Dunenfedern ausgepolstert. Diese sind dunkel mit einer hellen Mitte und auffällig hellen Spitzen. Das Gelege besteht gewöhnlich aus acht bis 12 Eiern. In Ausnahmefällen finden sich auch sechzehn Eier in einem Nest. Die Eier haben eine elliptische bis fast ovale Form. Sie sind cremefarben bis blassgrün. Es brütet allein das Weibchen. Die Bebrütung beginnt nach der Ablage des letzten Eis. Die Inkubationszeit beträgt 25 bis 27 Tage. Die Jungvögel sind Nestflüchter und sind sofort schwimmfähig. Sie werden allein vom Weibchen betreut. Sie sind nach sieben Wochen flügge. Durchschnittlich werden fünf bis sechs Junge einer Brut groß. Geschlechtsreif sind die Jungvögel nach etwa einem Lebensjahr.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung als Ziergeflügel.", "content": "Die unauffälligen Enten mit ihrer ruhigen Lebensweise werden nur selten von Züchtern als Ziergeflügel gehalten. In Zoos und Vogelparks sind sie dagegen beobachtbar.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "1874 wurden auf Teraina im Südpazifik zwei Exemplare einer Ente mit großer Ähnlichkeit zur Schnatterente gefangen und anschließend in der wissenschaftlichen Literatur als Unterart „\"Anas strepera couesi\"“ beschrieben. Heute ist man sich sicher, dass es sich hierbei nicht um eine eigene Unterart handelte, sondern dass junge Schnatterenten auf diese Insel verdriftet wurden. Die Schnatterente ist eine monotypische Art. Sowohl morphologische als auch mtDNA-Daten weisen übereinstimmend auf eine enge Verwandtschaft zwischen Schnatter-, Sichel- und Pfeifente hin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schnatterente (\"Mareca strepera\"), in älterer Literatur auch Mittelente oder Knarrente genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae). Der mittlerweile altertümliche Begriff Mittelente drückt aus, dass ihre Körpergröße zwischen der der kleineren europäischen Entenarten und der Stockente liegt. Der Begriff Schnatterente weist dagegen auf die Art ihrer Nahrungsaufnahme hin. Diese unterscheidet sich allerdings nicht von der anderer Gründelenten. Die Schnatterente wurde im Jahre 1758 von Carl von Linné erstmals wissenschaftlich beschrieben. ", "tgt_summary": null, "id": 1103086} {"src_title": "Friedrich Joachim Stengel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mit 14 Jahren musste der Sohn eines Geheimen Fürstlichen Sekretärs sein Elternhaus in Zerbst verlassen, um weiter in der Obhut eines Bruders seiner Mutter in Berlin aufzuwachsen. Sein Vater war bereits 1699 gestorben. Er nahm sogleich ein Studium an der „Academie der bildenden Künste“ als Ingenieur-Offizier auf, das heißt, er wurde in Zeichenkunde, Geometrie, Zivilbaukunde, Festungsbau und Geschützkunde ausgebildet. 1712 reiste er nach Oberitalien, um die italienische Architektur kennenzulernen. Von 1715 bis 1719 war Stengel bei der Oberbaudirektion des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg in Gotha als Feldmesser angestellt. 1719 erhielt er den Auftrag, im Herzogtum Sachsen-Eisenach eine „General-Landesrenovatur“ durchzuführen. Bei dieser Gelegenheit kam er in Kontakt mit Beamten des Fuldaer Fürstabtes Adolph von Dalberg, was schließlich 1722 zu einer Anstellung in Fulda führte. Nachdem er dort zunächst als Feldmesser, Pyrotechniker sowie als Lehrer der fürstlichen Pagen und als Festarrangeur tätig war, wurde er 1727 zum Bauinspektor berufen. Während dieser Zeit arbeitete er an der Vollendung des vom italienischen Baumeister Andrea Gallasini begonnenen Fuldaer Stadtschlosses mit. Stengel war weiterhin auch als Landmesser tätig und wurde 1728 an Kurmainz zu Vermessungsarbeiten im Amt Amöneburg ausgeliehen. Nebenher beschäftigte sich Stengel auch auf anderen Gebieten, so entwickelte er 1729 ein Barometer, erlitt dabei aber eine langwierige Quecksilbervergiftung. In der Hoffnung, die Nachfolge des gothaischen Oberlandbaumeisters Johann Erhard Straßburger antreten zu können, ging Stengel 1730 erneut nach Gotha, erhielt dort aber nur eine Anstellung als Geometer und Ingenieur für Befestigungsanlagen. Daher nahm er drei Jahre später das Angebot des Fürsten von Nassau-Usingen, dort als Hofarchitekt tätig zu werden, an. Zu seinen ersten Arbeiten gehörte der Umbau des Usinger Schlosses, danach stellte er die Innengestaltung des Schlosses Biebrich fertig. In eigener Verantwortung ergänzte er das Schloss 1740 um den Marschalltrakt und den Winterbau. Zudem entwickelte er die Pläne für das Jagdschloss Fasanerie, das 1749 fertiggestellt wurde. Nach der Teilung Nassaus im Jahre 1735 war Stengel hauptsächlich für den Grafen Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken tätig. Dieser ermöglichte ihm 1739 eine Studienreise nach Paris und Versailles, wo er die Werke der modernen französischen Architekten kennenlernte. Die dort gewonnenen Eindrücke wirkten sich stilprägend auf sein weiteres Schaffen aus und ließen seine künstlerischen Fähigkeiten zur vollen Entfaltung kommen. Schon 1738 hatte Stengel mit dem Wiederaufbau des Saarbrücker Stadtschlosses begonnen, dem eine erfolgreiche Schaffensphase mit dem Höhepunkt der Errichtung der Ludwigskirche 1775 folgte. 1750 erreichte ihn ein Ruf aus seiner Heimat in Gestalt der Bitte der Fürstin Johanna Elisabeth von Anhalt-Zerbst, ihren abgebrannten Witwensitz Schloss Dornburg in Dornburg (Anhalt) wieder aufzubauen. Der Wiederaufbau, den er von Saarbrücken aus beaufsichtigte, erfolgte nach Stengels Plänen. Vermutlich lieferte er auch die Pläne für die Dornburger Kirche, die 1758 fertiggestellt wurde. Im August 1751 erhielt Stengel seine nunmehr dritte Anstellung in Gotha, wo er die Nachfolge des in diesem Jahr pensionierten Johann Erhard Straßburger antrat. Als „Rath- und Baudirektor“ leitete er zunächst die Umgestaltung der Räume der Herzogin Luise Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg im Corps de Logis des Schlosses Friedenstein. Im selben Jahr wurde Stengel auch die Oberbauleitung der neuen Orangerie Gotha übertragen, da sein Vorgänger auf diesem Posten, der Baumeister Gottfried Heinrich Krohne, am gothaischen Hof in Ungnade gefallen war. Stengel leitete den weiteren Ausbau des von Krohne begonnenen \"Laurierhauses\" der Orangerie, bat jedoch schon im April 1752 um seine Entlassung aus gothaischen Diensten. 1761 wurde Stengel zum Generalbaudirektor und Wirklichen Kammerrat von Nassau-Saarbrücken berufen, daneben war er auch noch Forstkammerpräsident und Direktor des Saarbrücker Waisen-, Armen- und Zuchthauses. 1763 begann er mit dem Verfassen seiner Biografie und wurde 1775 pensioniert. Stengel war dreimal verheiratet und hatte drei Töchter und zwei Söhne. Beide Söhne stiegen in die Fußstapfen des Vaters, Johann Friedrich wurde 1775 Hofarchitekt der russischen Zarin Katharina II. und Balthasar Wilhelm war ab 1785 Oberbaudirektor in Saarbrücken. Als Stengel im hohen Alter von 92 Jahren starb, gewährte Fürst Ludwig von Saarbrücken seiner Witwe, \"„weil uns von dem nun verstorbenen Cammer Rath lang jährige treue Dienste geleistet worden“\", eine jährliche Pension in Höhe von 160 Gulden. Stengel wurde in Saarbrücken beerdigt.", "section_level": 1}, {"title": "Würdigung.", "content": "Mehrere Straßen sind nach ihm benannt, unter anderem in Saarbrücken, Fulda, Usingen und Hecklingen, Ortsteil Groß Börnecke. Stengel wurde vermutlich auf dem ehemaligen lutherischen und reformierten Friedhof, vor der Zollamtstreppe, an der Kreuzung Metzer Straße und Deutscherrnstraße verscharrt. Dort befindet sich in der Neuzeit ein Parkplatz. An der Mauer links neben der Zollamtstreppe wurde eine mittlerweile stark verwitterte Gedenktafel angebracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Joachim Michael Stengel (* 29. September 1694 in Zerbst/Anhalt; † 10. Januar 1787 in Saarbrücken) war ein deutscher Baumeister im Zeitalter des Barock. ", "tgt_summary": null, "id": 1237577} {"src_title": "Donna Leon (Fernsehreihe)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergründe.", "content": "Die Fernsehreihe wurde an Schauplätzen in Venedig zumeist mit deutschsprachigen Schauspielern gedreht. Als Komparsen sowie für Kleinstrollen kamen unter anderem auch italienische Darsteller zum Einsatz, deren Dialogzeilen gegebenenfalls synchronisiert wurden. Zwischen der Romanvorlage und den Filmen gab es einige Unterschiede: Die Drehbuchautoren fügten neue Personen und Nebenhandlungen hinzu, auch wurde die Auflösung der Fälle teilweise verändert. Die Reihenfolge der Filme entsprach bei den ersten 13 Verfilmungen nicht der Erscheinungsreihenfolge der jeweiligen Kriminalromane. Der erste Fall, \"Vendetta\", wurde im Oktober 2000 erstausgestrahlt. In den ersten beiden Folgen führte Christian von Castelberg Regie, später Sigi Rothemund. Für die markante Eingangsmusik der Reihe wurde von der dritten Folge an das Musikstück \"Das Alte Schloss\" von André Rieu verwendet. Der Komponist der (restlichen) Filmmusik war von 2004 an Stefan Schulzki. Im November 2019 wurde angekündigt, dass die Serie Ende des Jahres eingestellt wird. Die letzte Folge wurde am 25. Dezember 2019 im Ersten gezeigt. Aus ihrer Handlung ging nicht hervor, dass die Serie endet. Anders als die TV-Serie wird Donna Leons Buchreihe bis auf Weiteres fortgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Drehorte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Außenaufnahmen in Venedig.", "content": "Außenszenen vor dem Dienstsitz der „Questura“ wurden in Venedig auf dem Campo della Confraternità zwischen der Kirche San Francesco della Vigna und dem Rio di San Francesco gefilmt (). Die Außenfront des an diesem Platz liegenden Palazzo della Nunziatura Apostolica stellt die Fassade der \"Questura\" dar. Der Freisitz, eine Dachterrasse der Wohnung der Brunettis, auf der sie in den Filmen oft sitzen, befindet sich an einem Haus im inneren Winkel des Zusammenflusses von Rio de San Polo und Rio de le Erbe, unmittelbar vor dem Canal Grande. () Häufig ist bei den Außenaufnahmen die große Terrasse des gegenüberliegenden Palazzo Barbarigo della Terrazza zu sehen, in dem u. a. das Deutsche Studienzentrum Venedig untergebracht ist.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Tilmann P. Gangloff bilanzierte im April 2019 für die \"Frankfurter Rundschau\" in einer Kritik der 25. Folge der Reihe \"(Ewige Jugend)\", dass \"Donna Leon\" „ein schönes Beispiel für Kontinuität“ sei. „Weniger wohlwollend ließe sich konstatieren: Fernsehen von gestern; ein großer Teil des Stammpublikums hat aber offenbar gar nichts dagegen, wenn Filme und Serien einen gewissen nostalgischen Effekt auslösen.“ Die Autoren müssten – wie auch bei anderen Degeto-„Auslandskrimis“ – „stets bedenken, dass die Stadtansichten nicht zu kurz kommen“. Viele der Verfilmungen von Leons \"Commissario-Brunetti\"-Romanen seien indessen „durchaus sehenswert, spannend und von einer reizvollen Ästhetik“. – „Weil Venedig auch für Schauspieler eine Reise wert ist“, zeichneten sich viele Folgen zudem durch eine namhafte Besetzung aus. Ursula Scheer bezeichnete die Reihe in einem aus Anlass der letzten Folge \"(Stille Wasser)\" für die Frankfurter Allgemeine Zeitung verfassten Beitrag als „handwerklich einwandfreie Realitätsflucht-Muse der leichten Art“. Die \"Brunetti\"-Krimis hätten dem auf die \"Pater Brown\"-Verfilmungen zurückgehenden deutschen TV-Phänomen des „Auslandsermittlers mit teutonischem Akzent“ entscheidend den Weg geebnet. Das liege an der „Verliebtheit der Deutschen in das Land, wo die Zitronen blühen“ sowie am „geheimen Traumbild vom sonnenbeschienen Deutschen als besserem Italiener“. Solche „schrägen Sehnsüchte“ habe \"Donna Leon\" „zuverlässig und – da stets gut gesetzt – so stilvoll es eben geht“ bedient, „ohne im klebrigen Unterhaltungssumpf wie ihre ältere Schwester \"Rosamunde Pilcher\" beim Zweiten zu versinken“.", "section_level": 1}, {"title": "Vermarktung.", "content": "Die Folgen 1 bis 16 und die Folgen 1 bis 20 sind als DVD-Box erhältlich, und alle Folgen 1 bis 26 sind auch einzeln auf DVD zu bekommen. Zusätzlich erschienen die Folgen 1 bis 26 auch als Hörbücher auf CD.", "section_level": 1}], "src_summary": "Donna Leon ist eine deutsche Kriminalfilmreihe der ARD, die von 2000 bis 2019 durch die Filmeinkaufsorganisation Degeto Film produziert wurde. Die Filme der Fernsehreihe basieren lose auf den \"Commissario-Brunetti\"-Romanen der US-amerikanischen Schriftstellerin Donna Leon, die von 1981 an über 30 Jahre lang in Venedig lebte. In den ersten vier Episoden verkörperte Joachim Król die Rolle des im Mittelpunkt der Reihe stehenden Commissario Guido Brunetti, die von der fünften Folge an Uwe Kockisch übernahm.", "tgt_summary": null, "id": 1408083} {"src_title": "Reporter des Satans", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Reporter Chuck Tatum ist ein talentierter und ehrgeiziger Reporter, dem seine Egozentrik immer im Weg steht. Von New Mexico aus hat er sich nach New York gearbeitet, wurde dabei von elf Redaktionen gefeuert, unter anderem wegen Beleidigung, Trunksucht und Ehebruch. Aus finanzieller Not muss er nun für den \"Albuquerque Sun-Bulletin\" schreiben, eine kleine Lokalzeitung, die unter ihrem Chefredakteur Jacob Boot für einen unspektakulären, aber ehrlichen Journalismus steht. Nach einem Jahr bei der \"Sun-Bulletin\" erhält Tatum gemeinsam mit dem jungen Fotografen Herbie Cook den Auftrag, über eine Klapperschlangenjagd zu berichten. Zufällig hört er von Leo Minosa, einem Einwohner, der auf der Suche nach indianischen Artefakten in einer Höhle eingeschlossen wurde. Tatum glaubt, eine Sensations-Reportage schreiben zu können, mit der er wieder zu einer der bedeutenden Zeitungen kommen kann. Tatum behindert die Rettungsarbeiten und lässt sich dabei gleichzeitig zum heldenhaften Retter des Eingeschlossenen hochloben. Gemeinsam mit dem korrupten Sheriff Kretzer, der durch das Drama seine Popularität erhöhen will, übt der Reporter Druck auf die Ingenieure aus, damit sie eine langsamere Rettungsmethode benutzen. Tatum will damit erreichen, seine Reportage landesweit verkaufen zu können. Die Ehefrau des Verunglückten, Lorraine, verbündet sich ebenfalls mit Tatum. Da sie das Leben auf dem Land immer als langweilig empfand, wollte sie ihren Mann schon lange verlassen und flirtet mit Tatum, der sie in der Öffentlichkeit allerdings die liebende, besorgte Ehefrau spielen lässt. Lorraine führt das Geschäft ihres Mannes weiter, das durch die Schaulustigen, die nach und nach eintreffen, profitiert. Herbie Cook, der bislang idealistische Fotograf der Zeitung, malt sich seinen Gewinn aus, wenn er die Bilder an ein großes Magazin verkauft. Tausende von Leuten kommen in die Stadt, die Rettungsaktion nimmt jahrmarktähnliche Ausmaße an. Tatum kündigt beim \"Sun-Bulletin\" und lässt sich von einer wichtigen New Yorker Zeitung unter Vertrag nehmen. Doch die Partyatmosphäre löst sich auf, als sich eine Tragödie abzeichnet. Der Verschüttete erleidet eine Lungenentzündung und wird immer schwächer, Tatum versucht nun, die Rettungsarbeiten anzutreiben, doch vergeblich: Minosa stirbt, Tatum ist schuldbeladen. Während die Schaulustigen schnell abziehen, wird Tatum von seiner New Yorker Zeitung gefeuert, da er keinen Bericht abgeliefert hatte. Er kehrt zum \"Sun-Bulletin\" zurück und bietet Chefredakteur Boot mit seinen letzten Worten an, auch kostenlos für ihn arbeiten zu wollen. Dann bricht Tatum tot zusammen – einige Stunden zuvor hatte ihn Lorraine mit einer Schere verletzt, als er sie einmal zu oft schlecht behandelt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Während das Drehbuch noch in Arbeit war, erhob der Schauspieler Victor Desny Klage gegen den Film. Desny behauptete, der Film sei eine nicht autorisierte Version der Geschichte von Floyd Collins. Da Desny die Rechte der Geschichte besaß, ging er von Urheberrechtsverletzung aus. Der Streit wurde außergerichtlich beigelegt. Als der Film herauskam, gab es negative Beurteilungen und in Folge davon finanzielle Einbußen. Das Studio änderte daraufhin – ohne Billy Wilders Einverständnis – den Original-Titel in \"The Big Carnival\", um das Einspielergebnis zu verbessern. Es brachte aber nichts. Das Studio erbaute für 30.000 US-Dollar die Kopie eines indianischen Pueblo an der Klippe in der Nähe des Aussichtspunktes Trading Post an der Route 66, westlich von Gallup, New Mexico. Nachdem die Filmarbeiten abgeschlossen waren, blieb der Bau bestehen, und der Eigentümer des Trading Post benutzte ihn, um Touristen in sein Geschäft zu locken.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung entstand im Jahr 1951 bei der \"Ultra Film Synchron GmbH\" in München. Später wurden ein paar fehlende Szenen nachsynchronisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscarverleihung 1952 National Board of Review Internationale Filmfestspiele von Venedig National Film Registry", "section_level": 1}], "src_summary": "Reporter des Satans (Originaltitel: \"Ace in the Hole\") ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1951 von Billy Wilder. Die Geschichte beruht auf einer Begebenheit aus dem Jahr 1925, bei der bei dem Versuch einen neuen Eingang zur Crystal Cave (Sand Cave), Kentucky, zu finden, in einer Höhle eingeschlossen wurde und nach wochenlangem Medienrummel starb.", "tgt_summary": null, "id": 925584} {"src_title": "Lunow-Stolzenhagen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Ort liegt am linken Ufer der Oder etwa 27 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Eberswalde. Die östliche Gemeindegrenze bildet die Staatsgrenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Lunow und Stolzenhagen. Wohnplätze sind Lunower Dammhaus und Vorwerk Steinberg.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1315 wurde Stolzenhagen erstmals urkundlich in einer Grenzbeschreibung erwähnt, bereits 1313 taucht Lunow erstmals in einer Urkunde auf. Auf eine lange zurückreichende Tradition im Gemeindegebiet kann der Tabakanbau zurückblicken. Um das Jahr 1900 wurde hier der Zufallssämling Apfel aus Lunow entdeckt, der einstmals als schmackhafter Universalapfel weit verbreitet war. Lunow und Stolzenhagen gehörten seit 1817 zum Kreis Angermünde in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Eberswalde im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Barnim. Die Gemeinde entstand am 1. März 2002 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Lunow und Stolzenhagen, die heute die beiden Ortsteile bilden. Zum Ort gehören auch die Wohnplätze Lunower Dammhaus und Vorwerk Steinberg.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindevertretung.", "content": "Die Gemeindevertretung von Lunow-Stolzenhagen besteht aus 10 Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 ergab folgende Sitzverteilung:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeisterin.", "content": "Von Cysewski wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 87,9 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "In der Liste der Baudenkmale in Lunow-Stolzenhagen und in der Liste der Bodendenkmale in Lunow-Stolzenhagen stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale. In der nationalen und internationalen Tanzszene ist Stolzenhagen aufgrund der Aus- und Weiterbildungsangebote des örtlich ansässigen Ponderosa e.V. bekannt. Der Verein wurde im Jahr 2000 gegründet. Jedes Jahr zwischen Mai und September reisen mehrere hundert Künstler auf das 'Gut Stolzenhagen', um an dem Kursprogramm unter der künstlerischen Leitung von Stephanie Maher teilzunehmen. Zu den ausbildenden Tanzpädagogen zählen renommierte Choreografen und Tanzlehrer, wie z. B. Sara Shelton Mann, Keith Hennessey, Meg Stuart, Jess Curtis, Kathleen Hermesdorf etc. Neben der künstlerischen Ausbildung ist der Verein auch in Bereichen der regionalen Entwicklung aktiv. Die Aktivitäten werden zu einem Großteil aus den Kursgebühren finanziert, teilweise stehen regionale und überregionale Fördergelder zur Verfügung. Für sein Engagement wurde der Ponderosa e.V. im Jahr 2011 mit dem 'Barnimer Kulturpreis' ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Lunow-Stolzenhagen liegt an der Landesstraße L 283 zwischen Parsteinsee und Hohensaaten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lunow-Stolzenhagen [] ist eine amtsangehörige Gemeinde am nordöstlichen Rand des Landkreises Barnim in Brandenburg. Der Ort wird vom Amt Britz-Chorin-Oderberg verwaltet.", "tgt_summary": null, "id": 1974950} {"src_title": "Cossonay", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Cossonay liegt auf, 11 km nördlich der Bezirkshauptstadt Morges (Luftlinie). Das Städtchen erstreckt sich am Rand des Hochplateaus westlich der Venoge, rund 130 m über dem Flusstal, im Gros de Vaud, im Waadtländer Mittelland. Die Fläche des 8,3 km2 grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der leicht gewellten Hochfläche des Gros de Vaud, der Kornkammer des Kantons Waadt. Die östliche Grenze bildet der weitgehend kanalisierte Lauf der Venoge. Von hier erstreckt sich der Gemeindeboden westwärts auf die ausgedehnte Hochfläche von Cossonay, reicht im Süden bis zum Tal \"Valezard\", im Norden zum \"Pré Defour\". Das Hochplateau wird im Westen durch das Waldgebiet \"Bois du Sépey\" begrenzt, in dem mit der höchste Punkt von Cossonay liegt. Hier befindet sich auch der unter Naturschutz stehende Weiher \"Étang du Sépey\", der durch die Renaturierung einer ehemaligen Tongrube entstand. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 13 % auf Siedlungen, 22 % auf Wald und Gehölze, 64 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land. Zu Cossonay gehören einige Einfamilienhausquartiere und der Weiler \"Allens\" () auf dem Hochplateau südlich des Ortes. Die Nachbargemeinden von Cossonay sind im Südosten Penthalaz, im Süden Gollion, im Südwesten Senarclens, im Nordwesten La Chaux (Cossonay), im Norden Dizy und im Nordosten Lussery-Villars.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Cossonay zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 89,1 % französischsprachig, 3,1 % deutschsprachig und 2,7 % portugiesischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Cossonay belief sich 1850 auf 938 Einwohner, 1900 auf 1060 Einwohner. Im Lauf des 20. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl langsam aber kontinuierlich an. Erst seit 1980 (1553 Einwohner) wurde eine deutlich verstärkte Bevölkerungszunahme beobachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Cossonay war bis ins 20. Jahrhundert ein durch die Agrarwirtschaft geprägtes Städtchen. Bis im 15. Jahrhundert wurde Weinbau betrieben, seither dominieren der Ackerbau und die Viehzucht. Noch heute hat die Landwirtschaft eine gewisse Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Seit dem 16. Jahrhundert bestanden entlang der Venoge mehrere Mühlen. Mit der Industrialisierung und der Verkehrsanbindung im Lauf des 19. Jahrhunderts entwickelte sich im Tal eine Gewerbezone (zum grössten Teil auf dem Gemeindegebiet von Penthalaz), in der sich eine Kondensmilchfabrik, ein Kabelwerk und eine Besenfabrik niederliessen. Cossonay gelangte dadurch zu einem gewissen Wohlstand. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Cossonay Sitz von einer der französischsprachigen Sektionen des Schweizerischen Metall- und Uhrenarbeiterverbandes. Bis 1920 wurden im Städtchen wichtige regionale Jahr- und Viehmärkte abgehalten, die aber wegen der Gründung des Comptoir Suisse in Lausanne aufgegeben wurden. Einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung brachte 1923 die Gründung der Société des Câbleries et Tréfileries SA (heute Alcatel Cable Suisse SA), die allerdings ebenfalls auf dem Boden von Penthalaz liegt. Cossonay verfügt über ein Kino, das im ehemaligen Kasino eingerichtet wurde. Es ist ein regionales Zentrum mit Industrie, Gewerbe und Verwaltungsfunktion. Im Städtchen sind hauptsächlich mittlere und kleinere Unternehmen angesiedelt, welche auf die Bereiche Elektronik, Gerüstbau, Transportwesen, Baugewerbe und Weinhandel spezialisiert sind. Cossonay besitzt ein Architektur- und Kunstgeschichtsarchiv (von der EPFL Lausanne verwaltet) und ist Standort des interkommunalen Schulzentrums Pré-aux-Moines (1982–89 erbaut). Das ehemalige Bezirksgericht wurde 2000 nach Nyon verlegt. In den letzten Jahrzehnten hat sich Cossonay auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die im Grossraum Lausanne ihrer Arbeit nachgehen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Gemeinde ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Sie liegt am Strassenkreuz der Hauptstrasse 9 von Lausanne nach Vallorbe, der Strasse von Morges nach Orbe und der Strasse über den Col du Mollendruz in das Vallée de Joux. Der Autobahnanschluss Cossonay an der 1981 eröffneten A1 (Lausanne-Yverdon) ist rund 5 km vom Ortskern entfernt. Am 7. Mai 1855 wurde der Abschnitt Yverdon-Bussigny der Bahnlinie Yverdon-Lausanne mit dem Bahnhof Cossonay-Gare im Venogetal unterhalb von Cossonay auf dem Gebiet von Penthalaz in Betrieb genommen. Die Stadt wurde 1897 mit der Eröffnung der Standseilbahn Cossonay Gare-Ville (CG) an das Verkehrsnetz angeschlossen. Für die Feinverteilung im öffentlichen Verkehr sorgen die Postautokurse von Cossonay-Gare nach Cheseaux-sur-Lausanne und nach L’Isle sowie von Cossonay-Ville einerseits via Cottens, andererseits via Aclens nach Morges. Ab Fahrplanwechsel 2014/15 heisst der Bahnhof Cossonay neu Cossonay-Penthalaz.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf dem Gemeindegebiet von Cossonay wurden Überreste eines römischen Gutshofs und ein frühmittelalterliches Gräberfeld entdeckt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1096 unter dem Namen \"Cochoniacum\". 1164 erschien die Bezeichnung \"Cosonai\" und 1228 \"Cossonai\". Ulrich von Cossonay schenkte 1096 die Dorfkirche dem Kloster Romainmôtier. 1224 kam sie in den Besitz der Benediktiner von Lutry, die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ein Priorat in Cossonay erbauen liessen. Der Ort war bereits im 11. Jahrhundert befestigt, im 13. und 14. Jahrhundert wurden die Ringmauern erneuert und erweitert. Das Städtchen war seit dem Hochmittelalter Sitz eines bedeutenden Adelsgeschlechts. Die Barone von Cossonay beherrschten ein Gebiet von La Chaux (Cossonay) bis Boussens und von Dizy bis Gollion. Daneben unterstanden zahlreiche Adelslehen ebenfalls der Herrschaft Cossonay. Der Ort wurde um 1264 mit Stadtrechten ausgestattet. Eine Feuersbrunst Ende des 14. Jahrhunderts zerstörte weite Teile des Städtchens und das Archiv, so dass die Privilegien 1398 von der Baronin Johanna von Cossonay erneuert werden mussten. Als diese 1406 starb, wurde der Adelssitz vakant und kam spätestens 1421 an das Haus Savoyen. Dieses errichtete die savoyische Kastlanei Cossonay. Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 kam das Städtchen unter die Verwaltung der Vogtei Morges und bildete darin weiterhin eine Kastlanei. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime gehörte Cossonay von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde der Bezirk Cossonay geschaffen und das Städtchen zu dessen Hauptort bestimmt. Seit 2008 gehört Cossonay zum Bezirk Morges.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Cossonay besitzt ein malerisches mittelalterliches Stadtbild mit zahlreichen Bürger- und Patrizierhäusern aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Von der ehemaligen Stadtbefestigung sind keine Reste erhalten, auch das ursprüngliche Schloss der Barone von Cossonay ist vollständig verschwunden. Bedeutendstes Bauwerk des historischen Städtchens ist die heute reformierte Pfarrkirche Saint-Pierre-et-Paul. Sie steht an der Stelle eines vermutlich bereits im 8. Jahrhundert errichteten Gotteshauses. Der heutige dreischiffige Bau geht zu grossen Teilen auf das 13. Jahrhundert zurück. Der markante Kirchturm wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Die ehemaligen Prioratsgebäude wurden in der Berner Zeit zu Gefängnissen und Getreidespeichern umfunktioniert und später abgebrochen. Teile des Priorats wurden in das neue Schloss Cossonay umgewandelt, das Sitz der örtlichen Herren war und heute die Präfektur beherbergt. In der Altstadt befinden sich das Maison de Ville (Rathaus) aus dem 19. Jahrhundert mit einer klassizistischen Fassade, das Hôtel du Cerf aus dem 17. Jahrhundert und das spätgotische Café des Bains. Das Pfarrhaus stammt von 1756.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cossonay ([], im einheimischen frankoprovenzalischen Dialekt []) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Morges im Kanton Waadt in der Schweiz.", "tgt_summary": null, "id": 1696898} {"src_title": "Daillens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Daillens liegt auf, 3 km östlich von Cossonay und 13 km nordnordwestlich der Kantonshauptstadt Lausanne (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich an einem leicht nach Süden geneigten Hang auf der Hochfläche des Gros de Vaud, östlich des Tals der Venoge, im Waadtländer Mittelland. Die Fläche des 5,6 km2 grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Plateaus des Gros de Vaud, der Kornkammer des Kantons Waadt. Das Gebiet wird im Süden vom Tälchen des Baches \"Ruisseau de Malomba\" durchzogen, der zeitweise die Grenze bildet und unterhalb von Daillens in die Venoge fliesst. Nach Norden erstreckt sich der Gemeindeboden über das Plateau des Gros de Vaud bis zur Höhe \"La Vernette\", auf der mit der höchste Punkt erreicht wird; die östliche Grenze verläuft entlang des \"Ruisseau de Pra Gouma\". Im Westen reicht das Gebiet bis in die breite Talniederung der Venoge und wird vom kanalisierten Flusslauf begrenzt. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 14 % auf Siedlungen, 20 % auf Wald und Gehölze und 66 % auf Landwirtschaft. Zu Daillens gehören einige Einzelhöfe. Die Nachbargemeinden von Daillens sind im Norden Eclépens, im Westen Lussery-Villars, im Südwesten Penthalaz, im Süden Penthaz, im Südosten Bournens, im Osten Bettens und im Nordosten Oulens-sous-Echallens.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Daillens zu den kleineren Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 95,0 % französischsprachig, 2,7 % deutschsprachig und 0,8 % italienischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Daillens belief sich 1850 auf 405 Einwohner, 1900 auf 428 Einwohner. Nachdem die Bevölkerung bis 1970 auf 338 Personen abgenommen hatte, wurde eine rasche Bevölkerungszunahme mit einer Verdoppelung der Einwohnerzahl innerhalb von 30 Jahren beobachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Daillens war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau und der Obstbau eine gewisse Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und vor allem im Dienstleistungssektor vorhanden. Von 1971 bis 1997 befanden sich im Tal der Venoge an der Bahnlinie die Lagerhäuser der Eidgenössischen Alkoholverwaltung, nach einer Anpassung der Gebäude wurde 1999 das Paketverteilzentrum eröffnet. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die im Grossraum Lausanne arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Gemeinde ist verkehrstechnisch gut erschlossen, obwohl sie abseits grösserer Durchgangsstrassen liegt. Der Autobahnanschluss Cossonay an der 1981 eröffneten A1 (Lausanne-Yverdon) ist rund drei km vom Ort entfernt. Durch eine lokale Buslinie ist Daillens mit dem Bahnhof von Cossonay verbunden und damit an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Auf der das Dorf tangierenden Bahnstrecke ereignete sich am 25. April 2015 ein Güterzugunfall: die letzten sechs Waggons eines Gefahrguttransports entgleisten. Aus einem Zisternenwagen liefen 25 Tonnen Schwefelsäure aus, das regionale Paketzentrum der Post wurde evakuiert.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf dem Gemeindegebiet wurden wichtige Funde von Nekropolen aus dem Frühmittelalter gemacht. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte bereits um das Jahr 600 unter dem Namen \"Daliens\". Später erschienen die Schreibweisen \"Dallens\" (1109), \"Dalens\" (1182), \"Dalleins\" (1238), \"Dallyens\" (1344) und \"Dalliens\" (1358). Der Ortsname geht auf den burgundischen Personennamen \"Dallo\" zurück und bedeutet \"bei den Leuten des Dallo\". Die Herrschaft über Daillens war seit dem Mittelalter zwischen dem Lausanner Domkapitel, den Baronen von Cossonay und den Edlen von Daillens aufgeteilt. Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 kam das Dorf unter die Verwaltung der Vogtei Moudon. Es bildete zusammen mit Bettens eine Exklave dieser Vogtei und erhielt einen eigenen Gerichtshof. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime gehörte Daillens von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde es dem Bezirk Cossonay zugeteilt. In der Nacht 11./12. Juni 1940 flogen 38 Bomber der Royal Air Force einen Luftangriff auf die FIAT-Werke in Turin. Auf dem Rückweg warfen drei Bomber Bomben auf Daillens, Renens und Genf ab.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert stammende Pfarrkirche Sainte-Marie wurde im Lauf des 16. Jahrhunderts umgebaut und vergrössert. Daneben steht das 1736 erbaute Pfarrhaus. Das Schloss von Daillens wurde im 16. Jahrhundert errichtet und später mehrfach verändert (unter anderem wurden die ehemaligen Türme abgerissen). Heute ist es ein grosses Bauernhaus. Im Ortskern sind einige typische Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Daillens ist eine politische Gemeinde im Distrikt Gros-de-Vaud des Kantons Waadt in der Schweiz. Der frühere deutsche Name \"Dachslingen\" wird heute nicht mehr verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 1826248} {"src_title": "Carl Friedrich Leopold von Gerlach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren wurde Leopold von Gerlach als dritter Sohn des Geheimen Oberfinanzrates Friedrich Wilhelm von Gerlach (1711–1780) und seiner Frau Sophie, geb. Coeper (1719–1759). Er war begütert auf den Rittergütern Ganzkow, Schötzow, Mechenthin und Rützow (Mitbesitzer von Rützow b) im Kreis Fürstenthum. 1805 verkaufte er die ersteren drei und erwarb dafür das Gut Rohrbeck im Landkreis Königsberg Nm. In die Öffentlichkeit trat er als Präsident der Königlich Preußischen Kurmärkischen Kriegs- und Domänenkammer sowie später als Geheimer Oberfinanzrat (entspricht der Position des Finanzministers). Als Oberbürgermeister amtierte er zur Zeit der napoleonischen Besatzung der Stadt. Nach der neuen Städteordnung vom 19. November 1808 und der darauf folgenden Wahl der Berliner Stadtverordnetenversammlung wurde Leopold von Gerlach am 25. April 1809 zum Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung gewählt und am 1. Mai 1809 zusammen mit zwei anderen Kandidaten von den Stadtverordneten für den Posten des Oberbürgermeisters vorgeschlagen. Von Gerlach zögerte zwar, den Posten anzunehmen, willigte dann jedoch in einem Schreiben an König Friedrich Wilhelm III. ein, der die Wahl am 8. Mai 1809 bestätigte. In seine Amtszeit fällt auch die Gründung der Friedrich-Wilhelms-Universität, der heutigen Humboldt-Universität zu Berlin. Der wohl größte Teil des Nachlasses Leopold von Gerlachs, darunter vor allem familieninterne Korrespondenzen und dienstliches Schriftgut, befindet sich heute im Gerlach-Archiv an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er ist auf dem Dom-Friedhof II in Berlin-Mitte an der rechten Mauer in Grab I-74/75 bestattet. Sein Grab ist als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Er heiratete im April 1786 \"Agnes von Raumer\" (1761–1831), die älteste Tochter von Leopold von Raumer (1726–1788), Regierungsdirektor in Anhalt-Dessau, und dessen Ehefrau Anna Eleonore von Waldow. Das Paar hatte mehrere Kinder: Sein zweitältester Sohn Leopold war preußischer General und Politiker, sein dritter Sohn Ernst Ludwig wurde Richter und ebenfalls Politiker sowie Publizist. Beide waren maßgeblich an der Entstehung der konservativen Partei Preußens beteiligt. Sein älterer Bruder Ludwig Wilhelm August von Gerlach (* 1751; † 1809) wurde Präsident des Hofgerichts Köslin in Hinterpommern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Friedrich Leopold von Gerlach (* 25. August 1757 in Berlin; † 8. Juni 1813 ebenda) war vom 6. Juli 1809 bis zu seinem Tode der Oberbürgermeister Berlins.", "tgt_summary": null, "id": 170289} {"src_title": "NLite", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktionen.", "content": "Die wichtigste Funktion beider Programme ist das Entfernen von Programmen wie etwa Outlook Express, MSN oder von alten Treibern sowie Sprachen, so dass diese erst gar nicht mit installiert werden. Dadurch wird Platz auf der CD gespart und die Installation geht auch schneller vonstatten. Um zu verhindern, dass versehentlich wichtige Systemkomponenten entfernt werden, kann man vorher in einem Dialog markieren, welche Funktionen man unbedingt benötigt. Kritische Komponenten sind rot eingefärbt. Andere wichtige Funktionen sind die vielen voreinstellbaren Registry-Tweaks (z. B. dass keine Ballon-Tipps mehr angezeigt werden). Zum Abschluss lässt sich eine bootfähige ISO-Datei erstellen oder direkt eine Installations-CD/DVD brennen.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten von nLite.", "content": "nLite beherrscht außerdem die Integration der Windows-XP-Service-Packs sowie Hotfixes mit der Slipstreaming-Methode. Wenn man alle Komponenten entfernt, die momentan entfernt werden können, beträgt die minimale Abbildgröße einer Windows XP-Installations-CD (inklusive SP2 und allen Hotfixes) etwa 100 MB. Ein guter Standardwert für die Größe der CD beträgt um die 200 bis 250 MB, diese erreicht man ohne Integration zusätzlicher Programme und Treiber. Eine CD dieser Größe führt frisch installiert ohne Auslagerungsdateien zu einer Betriebssystemgröße von etwa 500 bis 700 MB auf der Festplatte. Einmal entfernte Komponenten lassen sich allerdings nicht mehr von der so erzeugten CD nachträglich installieren. nLite bietet neben dem Entfernen von Windowskomponenten und Treibern auch die Möglichkeit, bestimmte Treiber zu integrieren. Dies ist beispielsweise bei Treibern für SATA oder RAID-Controller nützlich, da man sich so das Erstellen einer ansonsten notwendigen Treiberdiskette erspart. Speziell bei Notebooks, die über einen SATA-Controller verfügen, ist somit auch das Installieren von Windows XP ohne Diskettenlaufwerk möglich. Treiber, die unter Windows installiert werden müssen, können wahlweise mit auf die CD kopiert und nach Abschluss des Windows-Setups installiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten von vLite.", "content": "Ab Version 1.16 beherrscht auch vLite die Integration des Service Pack 1 in eine Vista-DVD, auch wenn diese Methode seitens Microsoft nicht vor dem Service Pack 2 empfohlen wird. Allerdings gibt es noch einige Einschränkungen: Die Integration schlägt fehl, wenn Komponenten entfernt wurden. Komponenten können allerdings entfernt werden, wenn man eine DVD mit bereits zuvor integriertem SP1 verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Alternativen.", "content": "Das Programm xp-Iso-Builder bietet ähnliche Funktionen wie nLite, kann aber keine Komponenten entfernen. Eine weitere Alternative stellt das kostenpflichtige XPlite dar. Allerdings ist dieses darauf ausgelegt, aus einem \"bereits installierten System\" nachträglich einzelne Komponenten, auf deren Installation man normalerweise keinen Einfluss hat, zu entfernen. Es wird keine Installations-CD erzeugt. Der Vorteil dieses Programmes liegt in der einfachen Reinstallation der entfernten Komponenten mit der Installations-CD. Prinzipiell sind alle diese Anpassungen, ob sie nun vor oder nach der Installation ansetzen, auch ohne diese Werkzeuge ausführbar. Vgl. dazu exemplarisch die Weblinks. Für Windows 7 gibt es mit RT Seven Lite ein Programm, das ähnliche Funktionen wie nLite oder vLite bietet. Die letzte Ausgabe (englisch \"\") von \"RT Seven Lite\" (Ausgabe 2.6.0) erschien am 21. März 2012 und unterstützt 32- und 64-Bit-Ausgaben einschließlich \"Service Pack 1\" für \"Windows 7\". Eine weitere Alternative für Windows 7 ist das Win Toolkit.", "section_level": 1}], "src_summary": "nLite und vLite sind Computerprogramme, mit deren Hilfe angepasste Installationsmedien von auf Windows NT basierenden Betriebssystemen erstellt werden können. Ziel ist es, den Installationsaufwand zu reduzieren und ein Installationsmedium zu erhalten, das sich besser an den eigenen Bedürfnissen orientiert. Dafür werden beispielsweise nicht benötigte Komponenten entfernt, Updates (Service Packs und Patches) direkt integriert und Systemeinstellungen auf dem Installationsdatenträger gespeichert.", "tgt_summary": null, "id": 1589200} {"src_title": "Ignaz Kögler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Welle.", "content": "Die schärfsten Verfolgungen gab es im Königreich Preußen unter Karl Albert von Kamptz. Das Preußische Zensuredikt (1819) hob die Zensurfreiheit der Universitätsprofessoren auf. Nach einer Kabinettsorder von 1820 sollten „Behörden, Konsistorien, Schulen und Universitäten von gefährlichen Irrtümern, Verführern und Verführten“ gereinigt werden. Die Universitäten erhielten Regierungsbevollmächtigte als Kuratoren; die Universitätsrichter wurden staatliche Beamte, die nicht zum Lehrkörper gehörten und vom Preußischen Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten ernannt wurden. 1822 legte eine Kabinettsorder die Entlassung von Geistlichen bei politischem Fehlverhalten fest. Es folgten viele jahrelange Dienststrafverfahren, z. B. gegen Friedrich Schleiermacher und Ernst Moritz Arndt. Wilhelm Martin Leberecht de Wette, der der Mutter des hingerichteten Karl Ludwig Sand einen Trostbrief geschrieben hatte, wurde bereits zuvor ohne Verfahren auf Befehl von Friedrich Wilhelm III. (Preußen) abgesetzt. Friedrich Ludwig Jahn musste sich Aufenthaltsbeschränkungen unterwerfen und wurde zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt. Von besonderer Schärfe war das Vorgehen gegen Studenten, die in der Regel Mitglieder von Burschenschaften waren. 1821 erging die Kabinettsorder, dass allein der Verdacht der Zugehörigkeit die Relegation ohne Gerichtsuntersuchung rechtfertige. 1824 wurden alle Studentenverbindungen geheimen politischen Verbindungen gleichgestellt. Damit ging die Untersuchungsgewalt von der Hochschule auf die politische Polizei über, die Strafgewalt von den Universitäten auf die Strafgerichtsbarkeit. Am Kammergericht begegnete E. T. A. Hoffmann den Delinquenten mit Nachsicht. Am 1. Oktober 1819 zum Mitglied der „Immediatkommission zur Ermittlung hochverräterischer Verbindungen und anderer gefährlicher Umtriebe“ ernannt, legte er Wert auf korrekte Untersuchungsverfahren. Deshalb stieß er mehrfach mit Kamptz zusammen, den er im \"Meister Floh\" dem Spott preisgab. Er starb 1822 vor Abschluss des Dienststrafverfahrens. Um 1827/28 ebbte die erste Welle der Demagogenverfolgung ab.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Welle.", "content": "Der Polenschwärmerei und dem Frankfurter Wachensturm folgte die zweite Welle der Demagogenverfolgungen. Durch besondere Härte zeichneten sich Preußen und das Großherzogtum Hessen aus. Bis 1836 verurteilte das Kammergericht über 200 Studenten wegen Hochverrats. Alle 39 Todesurteile wurden in 30 Jahre Festungshaft umgewandelt. Unter den Verurteilten war Fritz Reuter. \"Ut mine Festungstid\" ist der noch heute berühmte Bericht. Die oft ausgesprochene Aberkennung der Anstellungsfähigkeit ruinierte die berufliche Zukunft vieler Studenten, vor allem der Theologie- und Lehramtskandidaten. Friedrich Wilhelm IV. hob die meisten Urteile beim Regierungsantritt auf. Die Verfolgungen endeten zunächst mit der Deutschen Revolution 1848/49.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ignaz Kögler (; * 11. Mai 1680 in Landsberg am Lech; † 30. März 1746 in Peking) war ein deutscher Jesuit und Missionar.", "tgt_summary": null, "id": 1993669} {"src_title": "René Aufhauser", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vom Amateurspieler zum Meisterkicker in Salzburg.", "content": "René Aufhauser begann mit dem Fußballspielen im Nachwuchs seines Heimatvereins in Köflach und wechselte als 19-Jähriger zum Regionalligisten ASK Voitsberg. In der Kampfmannschaft der Voitsberger wurde er zumeist auf der Position eines defensiven Mittelfeldspielers eingesetzt und überzeugte schon dort durch sein Talent und seinen Zug aufs Tor. Neben seiner Tätigkeit als Amateurfußballer besuchte der angehende Elektrotechniker die HTL Weiz, wohnte fünf Jahre im Kolpinghaus als Internatsschüler und schloss seine Ausbildung erfolgreich mit der Matura ab. Entdeckt wurde René Aufhauser im Alter von 20 Jahren von Werner Gregoritsch. Dieser betreute damals die steirische Amateurauswahl und wurde auf den talentierten Mittelfeldspieler aufmerksam. Gregoritsch gab seinem Freund Heribert Weber den Tipp, sich den Köflacher bei einem Bewerbsspiel anzusehen. Im Herbst 1996 beobachtete Weber den jungen Regionalligakicker in einem Spiel der steirischen Amateurauswahl in Graz und war vom Auftritt Aufhausers, insbesondere von seinem Drang als Defensivspieler, immer wieder in den Angriff mitzugehen, begeistert. Noch am selben Tag kontaktierte er Aufhauser und versprach ihm ein Engagement beim Bundesligisten Salzburg. Am 1. Jänner 1997 unterschrieb René Aufhauser seinen ersten Profivertrag beim SV Austria Salzburg. Binnen sechs Monaten entwickelte sich der ehemalige Amateurkicker zum U-21-Nationalteamtorschützen und unverzichtbaren Bestandteil des Salzburger Meisterkaders, in dem damals bekannte Spieler wie Feiersinger, Konrad, Ibertsberger, Hütter, Kogler, Kocijan, Lainer und Prosenik waren. Sein Debüt in der österreichischen Bundesliga gab er bereits zum Saisonauftakt am 1. März 1997 beim 4:0-Sieg seiner Mannschaft im Lehener Stadion gegen den SCN FC Admira/Wacker. Heribert Weber forcierte seinen neuen Jungstar und setzte ihn in 17 der 18 Partien der Frühjahrsrunde und davon zehnmal von Beginn an ein. Am Ende der Saison 1996/97 stand René Aufhauser mit Salzburg oben in der Tabelle und feierte seinen ersten österreichischen Meistertitel, zu dem er auch zwei Tore beisteuern konnte. Im Sommer desselben Jahres gewann er mit den Mozartstädtern auch noch den Supercup. Obwohl bei Salzburg durch viele Abgänge einstiger Europacuphelden und Meisterkicker in den darauf folgenden Jahren die ganz großen Erfolge ausblieben, gelang es ihm auch unter Webers Nachfolgern Krankl und Miro Polak konstant seine Form zu halten und sich zum Führungsspieler, Star und Publikumsliebling zu entwickeln. Nach dem Engagement des Schweden Hans Backe als Cheftrainer änderte sich die Situation für den Kopfballspezialisten grundlegend. Unter Backe verlor er in der Saison 2000/01 den Nimbus des Starspielers und fand sich des Öfteren nur auf der Ersatzbank wieder, wodurch er sich vom neuen Trainer in seiner persönlichen Entwicklung eingeengt fühlte. Aufhauser meinte sich in Salzburg nicht mehr weiter entwickeln zu können und strebte von selbst einen Vereinswechsel an.", "section_level": 2}, {"title": "Höhenflug mit dem GAK.", "content": "Nachdem er von seinem einstigen Förderer Werner Gregoritsch das Angebot erhielt, für den Grazer AK zu spielen, wechselte René Aufhauser in der Sommerpause 2001 in die Murmetropole. In Graz musste er am Beginn mit Ales Čeh, damals Kapitän des slowenischen Nationalteams, um die Rolle des Führungsspielers kämpfen. Gregoritsch ließ die beiden rotieren, seine Nachfolger Libregts und Schachner vertrauten mehr und mehr auf Aufhauser, und als Čeh im Sommer 2003 Graz verließ, hatte er seinen Platz in der Stammformation gänzlich an Aufhauser verloren. Im Spieljahr 2001/02 erreichte er mit den Siegen im ÖFB-Cup und Superpokal auch seine ersten Erfolge mit den Grazer Rotjacken. Unter dem neuen Trainer Walter Schachner entwickelt sich der GAK zu einem ernstzunehmenden Titelkandidaten und belegte 2003 den zweiten Platz in der Meisterschaft. Von Walter Schachner habe er nach eigenen Aussagen \"„Fußballtheorie in absoluter Perfektion vorgezeigt bekommen“\". Den Höhepunkt seiner bisherigen Karriere erlebte René Aufhauser in der Saison 2003/04, als er mit den Grazern den ersten Meistertitel in deren Vereinsgeschichte sowie den Pokalsieg feiern konnte. Aufhauser ist auch GAK-Rekordnationalspieler mit 25 Einsätzen im ÖFB-Team während seiner Zeit bei den Athletikern. Trotz guter Leistungen in Salzburg blieb René Aufhauser unter dem einstigen Teamchef Herbert Prohaska unberücksichtigt. Erst unter Otto Barić wurde er 2001 als GAK-Spieler erstmals in den Kader der Nationalmannschaft einberufen, saß im Heimspiel gegen Liechtenstein aber nur auf der Ersatzbank. Sein Debüt in der österreichischen Fußballnationalmannschaft feierte der Steirer unter Barics Nachfolger Hans Krankl am 27. März 2002 im Spiel gegen die Slowakei. Unter Hans Krankl avancierte der Steirer zu einer fixen Größe im Nationalteam. Durch seine starken internationalen Partien insbesondere beim GAK in der Champions-League-Qualifikation und im UEFA-Cup des Spieljahres 2004/05 – er war beispielsweise maßgeblich am 1:0-Auswärtssieg gegen den späteren Champions-League-Sieger FC Liverpool beteiligt – erregte er auch international Aufsehen. So bemühte sich auch der neue Salzburg-Trainer Kurt Jara erfolgreich um eine Rückkehr des 28-jährigen Vorzeigeprofis, welcher ihn anschließend im Juli 2005 für FC Red Bull Salzburg verpflichtete. In dieser Zeit wurde er auch von diversen europäischen Klubs umworben, darunter unter anderem auch der FC Fulham.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Salzburg, EM 2008 & letzte Jahre als Profi.", "content": "In Salzburg hatte es René Aufhauser jahrelang schwer, sich als Stammspieler durchzusetzen, konnte aber letztlich als einzig regelmäßig eingesetzter Österreicher die Meisterschaft 2007 gewinnen. So zählte der Steirer auch unter dem ÖFB-Teamchef Josef Hickersberger zu den Stammspielern in den Vorbereitungsspielen für die Europameisterschaft 2008. Im Länderspiel gegen Trinidad/Tobago (4:1) in Wien gelangen ihm drei Tore. Am 27. Mai 2008 konnte René Aufhauser gegen Nigeria die Marke von 50 Länderspielen erreichen und wurde einen Tag später in den österreichischen EM-Kader einberufen. Bei der EM kam Aufhauser bei allen drei Spielen zum Einsatz, wobei er bei den letzten beiden Gruppenspielen gegen Polen und Deutschland ausgewechselt wurde. Gegen Kroatien verschuldete er den Elfmeter, der zum 1:0-Siegtreffer durch Luka Modrić führte. In der Saison nach der Europameisterschaft war Aufhauser wieder bei den Bullen unter Vertrag. Am Ende der Saison konnte sich Aufhauser über seinen vierten Meistertitel freuen. Für Salzburg kam er in 36 Spielen 25 Mal zum Einsatz und erzielte zwei Tore. Am 1. Februar 2010 wechselte Aufhauser von Salzburg zum Bundesligisten LASK Linz. Er unterschrieb einen Vertrag bis einschließlich Sommer 2011. Am Ende der Saison 2010/11 stieg er mit den Linzern in die Erste Liga, der zweithöchsten Spielklasse Österreichs, ab. Nachdem der LASK aber keine Lizenz für die kommende Saison erhielt, unterschrieb er einen Einjahresvertrag beim mit der Lizenz des USK Anif spielenden Farmteam vom FC Red Bull Salzburg, dem FC Liefering. Als Kapitän war er maßgeblich für den Aufstieg in die Erste Liga verantwortlich. Auch in der Saison 2013/14 war er Kapitän der Mannschaft und beendete mit Saisonende seine erfolgreiche Fußballerkarriere.", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge als Trainer.", "content": "Nach seinem Karriereende als Profifußballer wechselte Aufhauser in den Betreuerstab des FC Liefering und wurde hinter Peter Zeidler Co-Trainer des Farmteams von FC Red Bull Salzburg, auch nach dem Engagement von Zeidler als Trainer der ersten Mannschaft blieb er unter Thomas Letsch Co-Trainer. 2016 wechselte er ebenfalls als Co-Trainer unter Óscar García zum FC Red Bull Salzburg.", "section_level": 2}], "src_summary": "René Aufhauser (* 21. Juni 1976 in Voitsberg, Steiermark) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler und jetziger -trainer. Der ehemalige Nationalspieler ist Co-Trainer beim FC Red Bull Salzburg unter Jesse Marsch. Seit seinem Engagement in Salzburg wohnt er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und seinen Söhnen in der Nähe der Landeshauptstadt.", "tgt_summary": null, "id": 952232} {"src_title": "Julius von Kirchmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kirchmann war der Sohn des kursächsischen Majors Eberhard August von Kirchmann und dessen Ehefrau Wilhelmine Berger. Nachdem Kirchmann das Gymnasium absolviert hatte, begann er an der Universität Leipzig Jura zu studieren. Später wechselte er mit demselben Fach an die Universität Halle. Dort schloss er sein Studium erfolgreich ab und bekam 1829 in Halle eine Anstellung als Justizassessor. Vier Jahre später avancierte er dort zum Strafrichter. 1834 heiratete Kirchmann in Halle Henriette Butte. Mit ihr hatte er zwei Töchter; darunter Luise, die spätere Ehefrau des Komponisten Ludwig Hartmann. 1835 wurde Kirchmann zum Landgerichtsdirektor in Querfurt befördert und vier Jahre später in gleicher Funktion nach Torgau versetzt. 1846 wurde er zum Ersten Staatsanwalt in Berlin befördert. Dieses Amt hatte er zwei Jahre inne. 1847 hielt er in der Juristischen Gesellschaft zu Berlin vor Kollegen und Wissenschaftlern seine berühmte Rede \"Die Werthlosigkeit der Jurisprudenz als Wissenschaft\". Auf seine Karriere hatte dies insoweit Auswirkungen, als Kirchmann im darauffolgenden Jahr durch Beförderung zum Vizepräsidenten des Oberlandesgerichts im abgelegenen Ratibor kaltgestellt wurde. Im Jahr 1854 reiste Kirchmann via Triest, Korfu und Athen nach Konstantinopel. Während seines Aufenthalts in der Türkei besichtigte er ausführlich die Hauptstadt des Osmanischen Reichs und unternahm einen Ausflug nach Bursa, was auch eine Besteigung des „bithynischen Olymps“ (nämlich des über 2500 m hohen Uludağ nördlich von Bursa) einschloss. Über seine Reise berichtete er in seinem 1855 anonym veröffentlichten Reisebericht \"Nach Constantinopel und Brussa. Ferien-Reise eines Preußischen Juristen\". Politisch war Kirchmann ebenfalls aktiv. In der Preußischen Nationalversammlung stand er anfangs der Linken nahe und wechselte später zum „linken Zentrum“ unter Führung des Abgeordneten Johann Karl Rodbertus. Nach dem Ende der Reaktionsära gehörte Kirchmann der Fortschrittspartei an. Diese Partei vertrat Kirchmann von 1862 bis 1870 und von 1873 bis 1876 im Preußischen Abgeordnetenhaus. Parallel dazu war er von 1867 bis 1877 Mitglied des Reichstages. Nach erheblichen Vorarbeiten war Kirchmann 1869/70 maßgeblich an der Schaffung eines gemeinsamen Strafgesetzbuches für den Norddeutschen Bund beteiligt. Als während des Kulturkampfs die Streitigkeiten auch im Reichstag eskalierten, verlor Kirchmann 1877 sein Mandat. Er hatte unter anderem gefordert, dass Privatpersonen, deren Einkommen unterhalb einer bestimmten Grenze lag, sämtliche Steuern erlassen werden sollten. Seit 1846 war Kirchmann Vorsitzender der \"Philosophischen Gesellschaft zu Berlin\". Als selbiger war er mit vielen Zeitgenossen befreundet. Er stand im Briefwechsel mit den Philosophen Adolf Lasson und Eduard von Hartmann, dem Politiker Franz Wilhelm Ziegler und dem Komponisten Richard Wagner. Heute ist Kirchmanns Name vor allem noch mit der \"Philosophischen Bibliothek\" verbunden, einer Buchreihe für klassische philosophische Literatur, die er 1868 gründete und für die er einige Werke aus dem Lateinischen übersetzte, so Werke von Cicero, Spinoza und Leibniz. Die Buchreihe erscheint seit 1911 im Felix Meiner Verlag. Julius von Kirchmann starb 1884 im Alter von 81 Jahren in Berlin und wurde auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten geblieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Julius Hermann von Kirchmann (* 5. November 1802 in Schafstädt; † 20. Oktober 1884 in Berlin) war ein deutscher Jurist und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1802923} {"src_title": "Gaoming", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Stadtbezirk Gaoming liegt an östlichen Flussarmen des Westflusses, der wenig unterhalb – bei Guangzhou – in den Perlfluss übergeht. Die Oberflächengestalt des Stadtbezirks Gaoming ist eben im östlichen und nordöstlichen Teil, der westliche und südwestliche Teil ist hügelig. Der Westfluss streift den Stadtbezirk im Osten. Das Klima ist subtropisch bis tropisch; die durchschnittliche Januartemperatur liegt bei 12 °C, die durchschnittliche Julitemperatur bei etwa 27 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei etwa 1700 mm.", "section_level": 1}, {"title": "Ethnische Gliederung der Bevölkerung Gaomings (2000).", "content": "Beim Zensus im Jahr 2000 hatte Gaoming 301.041 Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Das BIP des Stadtbezirks beläuft sich auf jährlich etwa 24 800 RMB (Stand: 2002), was deutlich über dem Provinzdurchschnitt von 15 600 RMB liegt. Gaoming verfügt über Ressourcen an Kohle, Kalkstein, Granit, Monazit, Mergel, Kaolin, Gold, Kupfer, Zink, Mangan, Eisen, Blei, Wolfram und weiteren. Mithin ist der Bergbau einer der wichtigsten Wirtschaftszweige von Gaoming; beim Abbau von Mergel ist Gaoming eine der wichtigsten Regionen innerhalb Guangdongs. Innerhalb Guangdongs ist der Stadtbezirk Gaoming ein wichtiger Nahrungsmittelproduzent. Neben Reis werden Erdnüsse, Cassava-Wurzeln, Tee, Zuckerrohr, Früchte und Gemüse angebaut. Für die Industrie des Stadtbezirks sind die Nahrungsmittel-, Textil- und Baustoffherstellung sowie das Druckergewerbe von großer Bedeutung. Wichtige Produkte sind Zement, Bekleidung, bedruckte Stoffe und Druckerzeugnisse aus Papier, Plastik- und Folienprodukte sowie Stärke.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Der Stadtbezirk Gaoming gehört zur bezirksfreien Stadt Foshan. Gaoming grenzt im Norden an die kreisfreie Stadt Gaoyao (Teil der bezirksfreien Stadt Zhaoqing), im Osten an die Stadtbezirke Sanshui und Nanhai (beide Stadt Foshan), im Süden an die kreisfreie Stadt Heshan (Teil der bezirksfreien Stadt Jiangmen) und im Westen an den Kreis Xinxing (bezirksfreie Stadt Yunfu). Der Stadtbezirk ist in ein Straßenviertel und drei Großgemeinden untergliedert: Am 27. Mai 2005 wurde die Verwaltungsgliederung des Stadtbezirks reformiert:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Gaoming ist verkehrstechnisch nicht besonders gut angebunden. Die Eisenbahnstrecke von Guangzhou in Richtung Westen nach Maoming sowie die Guangzhou-Foshan-Kaiping-Autobahn führen nördlich am Stadtbezirksgebiet vorbei. Wichtig ist die Brücke, die in Gaoming den Westfluss überquert und den Bezirk an das Verkehrsnetz des Großraumes von Guangzhou anbindet. Eine hohe Bedeutung hat der Hafen am Westfluss, auf dem Güter wie Personen in Nord-Südlicher Richtung befördert werden können und von wo es direkte Verbindungen nach Hongkong und Macau gibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gaoming () ist ein Stadtbezirk der Stadt Foshan in der südchinesischen Provinz Guangdong. Am 8. Dezember 2002 wurde die kreisfreie Stadt Gaoming (高明市) aufgelöst und zu einem Stadtbezirk Foshans gemacht.", "tgt_summary": null, "id": 239827} {"src_title": "Allgemeiner Deutscher Frauenverein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 7. März 1865 hielt die Lehrerin Auguste Schmidt ihren ersten öffentlichen Vortrag „Leben ist Streben“. Damit machte sie auf ihr Anliegen der Gründung eines Bildungsvereins für Frauen nach dem Vorbild der Arbeiterbildungsvereine aufmerksam. Wenige Tage später rief sie gemeinsam mit der Schulleiterin Ottilie von Steyber, der Schriftstellerin Louise Otto-Peters, der Erzieherin Henriette Goldschmidt und anderen den Frauenbildungsverein Leipzig (FBV) ins Leben. Anlässlich einer Frauenkonferenz vom 16.–18. Oktober 1865 in Leipzig wurde neben diesem lokalen Verein der überregionale ADF gegründet. Dieses Datum markiert den Beginn der organisierten deutschen Frauenbewegung. Es galt der Grundsatz „alles für die Frauen durch die Frauen“. In einer Zeit, in der die Vorstände der Frauenvereine aus Männern bestanden, war das ein revolutionärer Leitsatz. Der Ausschluss von Männern aus dem ADF blieb nicht ohne Kritik. Aber Louise Otto bestand auf diesem emanzipatorischen Grundsatz weiblicher Selbsthilfe. Weil die Konferenz während der Jahrestage der Völkerschlacht stattfand, wurde sie von der zeitgenössischen Presse als „Leipziger Frauenschlacht“ verspottet. Die etwa 300 Teilnehmerinnen stammten vornehmlich aus Sachsen, aber auch Frauen aus anderen Teilen des Deutschen Bundes waren vertreten. Zu den vereinzelt als Berater oder Ehrenmitglieder anwesenden Männern gehörte August Bebel. 1890 setzte ein starker Mitgliederzuwachs ein. Im März 1894 wurde ein neuer Dachverband, der Bund Deutscher Frauenvereine (BDF) gegründet. Um 1913 gehörten der Bewegung etwa 500.000 Frauen an. Heute steht der Deutsche Frauenrat in der Tradition des BDF. Nach 1918 erweiterte der ADF seine Aufgaben auf allgemeinpolitische Frauenarbeit und nannte sich ab 1920 \"Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband\". 1933 löste sich der Verein selbst auf, um nicht mit nationalsozialistischen Verbänden „gleichgeschaltet“ zu werden, und nahm unter dem Namen \"Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband\" 1947 bis heute seine Vereinstätigkeit wieder auf.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele und Leistungen.", "content": "Eines der Hauptziele des Vereines war es, Bildungschancen für Frauen zu verbessern und deren Berufstätigkeit zu fördern. Frauen aus dem Bürgertum standen damals nur die Berufe Gouvernante, Lehrerin, Gesellschafterin und allenfalls Heimarbeit offen. Sie waren zudem nicht zu höheren Bildungsinstitutionen zugelassen, Abitur und Universitätsstudium waren ihnen verwehrt. Der ADF forderte ein Recht auf Arbeit und die Einrichtung von Industrie- und Handelsschulen für Mädchen und gleichen Lohn für gleiche Arbeit. §1 des ADF: \"„Der Allgemeine deutsche Frauenverein hat die Aufgabe, für die erhöhte Bildung des weiblichen Geschlechts und die Befreiung der weiblichen Arbeit von allen ihrer Entfaltung entgegenstehenden Hindernissen mit vereinten Kräften zu wirken.“\" Weitere Themen waren der Arbeiterinnen- und Mutterschutz und die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen sowie rechtlicher Gleichstellung. Zu diesem Zweck richtete der ADF anlässlich der Revision des bürgerlichen Gesetzbuches eine Petition an den Reichstag. Diese Bemühungen blieben aber erfolglos. Zudem leistete der ADF wichtige Arbeit in der Organisation der deutschen Frauenbewegung.", "section_level": 1}, {"title": "Vereinsstruktur und Mitglieder.", "content": "Bei der Vereinsgründung übernahm Louise Otto-Peters den Vorsitz. Ihre Stellvertreterin war Auguste Schmidt. Beitrittsberechtigt waren volljährige Frauen. Minderjährige konnten als Zuhörerinnen ohne Stimmrecht zugelassen werden. Männer konnten nicht Vollmitglieder werden, sie hatten nur beratendes Stimmrecht, was dem Verein den Vorwurf der Männerfeindlichkeit einbrachte. Der Philosoph Hermann von Leonhardi wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Der Deutsche Staatsbürgerinnen-Verband ist Mitglied des Dachverbandes der deutschsprachigen Frauen/ Lesbenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen i.d.a.", "section_level": 1}, {"title": "Neue Bahnen.", "content": "Ab 1849 gab Louise Otto-Peters die feministische Frauen-Zeitung heraus, die 1859 verboten wurde. Die 1865/1866 gegründete Zeitschrift \"Neue Bahnen\" war als Sprachrohr des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins das wichtigste Publikationsorgan der deutschen Frauenbewegung. Daneben entwickelte sich in den 1890er Jahren ein breites Spektrum feministischer Zeitschriften, die den verschiedenen Flügeln der Frauenbewegung zugeordnet waren: proletarisch, sozialdemokratisch, radikal, bürgerlich, protestantisch, katholisch, jüdisch. Die Zeitschrift Neue Bahnen wurde von Louise Otto-Peters und Auguste Schmidt redigiert. Sie erschienen zweiwöchentlich. Berichtet wurde über Frauenvereine, Petitionen, Bildungsfragen und neue Berufszweige. Die Neuen Bahnen grenzten sich klar gegen Familienzeitschriften und andere nicht-feministische Frauenzeitungen ab. 1899 bespricht Auguste Schmidt die Broschüre \"Der Student und das Weib\", die auf einem von Clara Zetkin gehaltenen Vortrag basierte. Auguste Schmidt setzt sich in ihrer Rezension für eine Ehe ohne Kirche und Standesamt ein und propagiert die Scheidung. Sie fordert das Selbstbestimmungsrecht der Frau, insbesondere das Recht, „in der Liebe die Freiheit der Wahl zu haben“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Allgemeine Deutsche Frauenverein (ADF) war der erste Frauenverein in Deutschland, er wurde am 18. Oktober 1865 durch Louise Otto-Peters und Auguste Schmidt in Leipzig gegründet. Seine zentrale Forderung war das Recht der Frauen auf gleiche Bildung sowie auf Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. Noch im Jahr der Gründung entstanden zahlreiche Lokalvereine. Eine der ersten Aktivitäten war die Herausgabe einer Verbandszeitschrift. 1920 ist der ADF in Deutscher Staatsbürgerinnenverband umbenannt worden. Im Oktober 2015 feierte er in Leipzig seinen 150. Gründungstag im Rahmen einer internationalen wissenschaftlichen Tagung.", "tgt_summary": null, "id": 81077} {"src_title": "Paul Czinner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "In Wien studierte er Philosophie und Literatur, arbeitete als Journalist und ab 1919 für den Film als Autor, Regisseur und Produzent. Er lernte die junge Schauspielerin Gilda Langer kennen und verlobte sich Anfang des Jahres 1920 mit ihr. Bevor es zu einer Zusammenarbeit und Hochzeit kommen konnte, verstarb Gilda Langer jedoch im Alter von 23 Jahren am 31. Januar 1920. 1920 erschien Paul Czinners „wichtigster“ Film – wie er 1970 im Fernsehen rückblickend meinte – während seiner Schaffenszeit in Wien: der vorexpressionistische Film \"Inferno\". In Berlin, damals Karriere-Sprungbrett für zahlreiche österreichische Filmschaffende, hielt er Kontakte zu den österreichischen Autoren Carl Mayer und Hans Janowitz, die gerade an der Vorlage zu „Das Kabinett des Dr. Caligari“ arbeiteten, sowie zu Fritz Lang, der gerade „Der Herr der Liebe“ inszenierte und am Anfang seiner erfolgreichen Karriere stand. Gemeinsam haben sie allesamt expressionistischen Einfluss in ihren Werken. Czinner berichtete auch, dass er Bewegung im Film haben wollte, und zu diesem Zweck auf einem Dreirad eine Kamera aufbauen lassen habe. Dies soll die erste Fahraufnahme gewesen sein, die daraufhin weltweit zur Anwendung und Weiterentwicklung kam. 1924 bot Czinner Elisabeth Bergner die Hauptrolle in seinem Film \"Nju\" an, auch privat wurde sie seine Partnerin. Als Juden flohen sie 1933 nach der Machtergreifung Hitlers zuerst nach Wien und dann nach London, wo sie heirateten. Im Jahr 1934 inszenierte Czinner \"Katharina die Große\" mit seiner Frau in der Hauptrolle. Der Film wurde allerdings in Deutschland verboten. 1940 emigrierten sie nach Amerika und arbeiteten am Broadway. Nach dem Ende des Krieges kehrten sie nach England zurück, wo Czinner erfolgreiche Ballett- und Opernverfilmungen (\"Don Giovanni\", \"Der Rosenkavalier\") drehte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Czinner (* 30. Mai 1890 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 22. Juni 1972 in London) war ein Autor, Filmregisseur und -produzent.", "tgt_summary": null, "id": 1061902} {"src_title": "Das Literarische Quartett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprüngliches Format.", "content": "\"Das Literarische Quartett\" bestand zu Anfang aus Marcel Reich-Ranicki, Hellmuth Karasek, Sigrid Löffler und Jürgen Busche. Letzterer verließ nach sechs Folgen das Quartett und fand in Klara Obermüller einen Ersatz, ab 1990 wechselte der vierte Teilnehmer zu jeder Sendung. Nach der Sendung vom Juni 2000 gab Sigrid Löffler bekannt, dass sie die Sendereihe verlassen werde, nachdem ihr Reich-Ranicki bei der Besprechung des Buches \"Gefährliche Geliebte\" von Haruki Murakami vorgeworfen hatte, sich immer über die Besprechung von Liebesromanen zu beschweren, und erklärt hatte, sie betrachte Liebe als etwas „anstößig Unanständiges“. Noch in der Sendung wies Löffler dies als „persönliche Unterstellung“ zurück, wobei sie Reich-Ranicki vorher selbst zur Last gelegt hatte, er würde sich an den erotischen Szenen des Romans „ergötzen“. Ihre Nachfolgerin wurde die \"Zeit\"-Redakteurin Iris Radisch. Das Grundkonzept der Sendung mitsamt der Titelmelodie (Finale von Beethovens Rasumowsky-Quartett op. 59 Nr. 3) stammte von Reich-Ranicki. Er beendete die Sendung jeweils mit dem Brecht-Zitat „Und so sehen wir betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen“, einer Abwandlung von „Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen“ (aus \"Der gute Mensch von Sezuan\"). Die Sendung lebte wesentlich von den Redebeiträgen Reich-Ranickis, der durch seine teilweise cholerische Art und seine oft vernichtenden Verrisse auch für Lacher im Publikum sorgte. In einer Untersuchung ermittelte Miriam Kuhl für Reich-Ranicki einen Redezeitanteil von 50 %, Löffler erhielt 30 %, Karasek 20 % und der jeweilige Gast nur 10 %. Sigrid Löffler schrieb nach ihrem Ausstieg in ihrer Zeitschrift \"Literaturen\": „Im Falle Reich-Ranickis war das Fernsehen als Eitelkeitsmaschine seines Daseins Glück und Unglück. Es hat den Kritiker Reich-Ranicki zugleich unerhört popularisiert und beschädigt. Er ist heute prominenter als die meisten Autoren und Bücher, über die er sich äußert.“ Im Gegensatz zu herkömmlichen Literaturmagazinen wurden beim \"Literarischen Quartett\" statt möglichst objektiver Informationen in erster Linie die Leseerfahrungen der Kritiker präsentiert und dies in stark apodiktischer Form. Dabei machten die unterschiedlichen Meinungen und eine kontroverse, zumeist von Reich-Ranicki dominierte Diskussion den besonderen Reiz der Sendung aus. Besonderen Wert legte Reich-Ranicki auf Klarheit und Deutlichkeit in der Kritik: „Wir werden über Bücher sprechen, und zwar, wie wir immer sprechen: liebevoll und etwas gemein, gütig und vielleicht ein bisschen bösartig, aber auf jeden Fall sehr klar und deutlich. Denn die Deutlichkeit ist die Höflichkeit der Kritik, der Kritiker.“ Dabei nahm er Vereinfachungen und Oberflächlichkeit der literarischen Analysen billigend in Kauf: „Gibt es im ‚Quartett‘ ordentliche Analysen literarischer Werke? Nein, niemals. Wird hier vereinfacht? Unentwegt. Ist das Ergebnis oberflächlich? Es ist sogar sehr oberflächlich.“ Für ihr neuartiges Konzept der Literaturvermittlung wurde die Sendung 1991 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Reich-Ranicki erhielt für die Präsentation der Sendung 1989 den Bambi-Kulturpreis. \"Das Literarische Quartett\" wurde nach unterschiedlichen Quellen im Durchschnitt von 700.000 bis 900.000 Zuschauern gesehen. Einzelne Sendungen erreichten bis zu 1,5 Millionen Zuschauer. Die Präsentation eines Buches in der Sendung führte häufig zu einem starken Anstieg der Verkaufszahlen, unabhängig davon, ob es gut oder schlecht besprochen wurde. Eine kontroverse Diskussion erwies sich sogar als besonders verkaufsfördernd. Die Gegenüberstellung von Startauflage und verkauften Exemplaren einen Monat nach der Fernsehausstrahlung zeigt etwa einen massiven Anstieg der Verkaufszahlen bei Javier Marías’ \"Mein Herz so weiß\" (5.000 auf 115.000 Exemplare), Viktor Klemperers Tagebüchern von 1933 bis 1945 (10.000 auf 96.000 Exemplare) und Louis Begleys \"Lügen in Zeiten des Krieges\" (8.600 auf 44.000 Exemplare).", "section_level": 1}, {"title": "Neuauflage.", "content": "Seit dem 2. Oktober 2015 hat das ZDF die Sendung wieder aufgenommen. Die Gesprächsrunden werden sechsmal im Jahr kurz vor der Ausstrahlung live on tape im Spiegelfoyer des Berliner Ensembles aufgezeichnet und freitags um 23 Uhr gesendet. Das Kritikerquartett setzte sich aus Volker Weidermann, Christine Westermann (bis Dezember 2019) und Thea Dorn (seit März 2017) sowie einem jeweils wechselnden Gastkritiker zusammen. Von 2015 bis zum Dezember 2016 gehörte Maxim Biller zum Quartett. Die Produktion kostet laut ZDF ca. 80.000 Euro. Am 23. Oktober 2019 teilte das ZDF mit, dass Volker Weidermann nach vier Jahren die Sendung zum Jahresende verlassen werde. Weidermann wolle sich wieder auf das Schreiben, die Arbeit als Literaturkritiker beim \"Spiegel\" und als Buchautor konzentrieren. Am 25. Oktober 2019 gab der Sender bekannt, dass auch Christine Westermann die Sendung verlassen werde. Die letzte Ausgabe in dieser Besetzung wurde am 6. Dezember 2019 mit Gast Matthias Brandt ausgestrahlt. Seit März 2020 wird das \"Literarische Quartett\" von Thea Dorn moderiert, die jeweils drei wechselnde Gäste einlädt. Statt der klassischen „Kritikerrunde“ soll explizit ein monatlich mit drei literaturaffinen öffentlichen Personen neu besetzter „gesellschaftlicher Salon“ stattfinden.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Literatursendungen.", "content": "Das Fernsehformat \"Das Literarische Quartett\" fand mehrere Nachahmer. Zu den bekannteren gehören der \"Literaturclub\" des SRF sowie das \"lesenswert\"-Quartett des SWR Fernsehens, in dem Ijoma Mangold, Felicitas von Lovenberg (bis 2017), danach Insa Wilke, und Denis Scheck viermal jährlich mit einem Literaturkritiker-Gast 60 Minuten lang über Neuerscheinungen diskutieren. Diese Sendung wird in Mainz aufgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Literarische Quartett ist eine Literatursendung des Zweiten Deutschen Fernsehens. Ursprünglich von Dieter Schwarzenau und Johannes Willms konzipiert, wurde sie vom 25. März 1988 – zunächst im Rahmen des Kulturmagazins \"Aspekte\" – bis 14. Dezember 2001 ausgestrahlt. Im Rahmen der Sendung besprach ein Quartett von vier Literaturkritikern aktuelle Buchveröffentlichungen. Regelmäßige Teilnehmer waren Marcel Reich-Ranicki, Hellmuth Karasek und Sigrid Löffler sowie über kürzere Zeiträume Jürgen Busche, Klara Obermüller und Iris Radisch. Insgesamt gab es 70 Gäste, und 385 Buchtitel wurden besprochen. ", "tgt_summary": null, "id": 1067374} {"src_title": "Dawn of the Dead (2004)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Krankenschwester Ana erwacht eines Morgens. In ihrem Schlafzimmer steht die Nachbarstochter Vivian, die völlig unvermittelt ihren Ehemann anspringt und ihm den Hals zerfetzt. Er verblutet, steht jedoch wieder auf und versucht, Ana zu beißen. Es gelingt ihr, sich ins Badezimmer zu retten. Von dort aus entkommt sie durch das Fenster und kann schließlich mit ihrem Auto flüchten. Ana irrt mit ihrem Auto durch ihren vormals beschaulichen Wohnort, in dem das Chaos ausgebrochen ist: Ein Teil der Bewohner ist zu Zombies geworden, welche Jagd auf die Lebenden machen. Wer von einem Zombie gebissen wird, stirbt und wird selbst zum Zombie. Als Ana völlig traumatisiert auf einer Straße anhält, versucht ein Autodieb, ihr das Auto zu stehlen. Beim Versuch zu flüchten verliert sie die Kontrolle über ihr Auto und fährt eine Böschung hinunter, wo sie bewusstlos liegenbleibt. Sie wird von dem Polizisten Kenneth gefunden, dem sie sich anschließt. Wenig später treffen sie Michael, Andre und dessen Partnerin Luda. Diese berichten, dass es kein Entkommen aus der Stadt gibt. Zusammen beschließen sie, sich in einem nahegelegenen Einkaufszentrum zu verschanzen und auf Hilfe zu warten. Dort treffen sie jedoch auf die militanten Wachmänner des Einkaufszentrums, welche dieses bereits als ihren Zufluchtsort beanspruchen und diesen mit niemandem teilen wollen. Daher wird die Gruppe um Ana zunächst in einem Laden des Einkaufszentrum gefangen gehalten. Später kommen weitere Flüchtlinge in einem LKW an und fahren vor dem Einkaufszentrum umher. Die Wachmänner wollen die Neuankömmlinge nicht hereinlassen, da sie ein Einschleppen der Krankheit befürchten. Terry, der jüngste Wachmann, befreit daraufhin die Gruppe um Ana, da er den Flüchtlingen helfen möchte. Mit ihnen zusammen gelingt es ihm, seine beiden Kollegen zu überwältigen und einzusperren. Die Flüchtlinge aus dem LKW werden ins Einkaufszentrum geholt. Zwei von ihnen wurden gebissen und müssen getötet werden, nachdem sie zu Zombies mutieren. Die Neuankömmlinge berichten, dass der von den Behörden eingerichtete Sammelpunkt in der Stadt von den Untoten überrannt wurde. Über das Fernsehen erfährt man wenig später, dass die ganze Erde von Zombies bevölkert ist. Schließlich schalten alle Fernsehsender ihr Programm ab. Die Überlebenden richten sich vorerst im Einkaufszentrum häuslich ein und schwelgen im Luxus. Die Wachmänner überdenken ihre Haltung und sehen ein, dass alle zusammenarbeiten müssen, um zu überleben. Es stellt sich Vertrauen zwischen allen ein und man versucht, sich die Zeit zu vertreiben. Zudem wird ein weiterer Überlebender namens Andy auf einem Häuserdach unweit des Einkaufszentrums entdeckt, der sich alleine in seinem Waffenladen verschanzt hat. Da sich in der Gegend mittlerweile tausende Zombies durch die Straßen drängen und er somit ebenfalls in seinem Laden gefangen ist, kommuniziert er mit der Gruppe über Texte auf Whiteboardtafeln. Nach einiger Zeit überwiegt in der Gruppe die Meinung, dass es besser wäre, einen Ausbruch zu versuchen, als in einem goldenen Käfig auf das Ende zu warten. Es wird ein Plan geschmiedet. Dieser sieht zunächst vor, zwei Shuttlebusse aus der Tiefgarage zu Panzerfahrzeugen umzubauen, um damit die Yacht von Steve zu erreichen, die im Hafen der Stadt liegt. Vorher soll jedoch Andy aus seinem Waffenladen abgeholt werden, wobei man auch weitere Waffen und Munition für die Flucht besorgen will. Mit der Yacht möchte die Gruppe versuchen, zu einer der Inseln vor der Küste zu gelangen, in der Hoffnung, dort sicherer zu sein. Da Andy in seinem Waffenladen mittlerweile an Hunger leidet und für die Flucht zu schwach scheint, wird der Hund von Nicole losgeschickt, um ihm eine Tasche mit Lebensmitteln und einem Funkgerät zu bringen. Die Zombies beachten den Hund zunächst nicht. Nachdem Andy ihn durch eine Klappe in der Haustüre in seinen Laden holt, nimmt ein Zombie den gleichen Weg und beißt ihn. Nicole fährt eigenmächtig den LKW an den Laden, um ihren Hund zu retten, dadurch ist die Gruppe gezwungen, ihre Flucht früher als geplant zu starten. Durch die Kanalisation gelangen sie an Andys Laden und über die Klappe hinein. Dieser ist mittlerweile mutiert und wird von Kenneth erschossen. Nicole und ihr Hund haben sich vor Andy eingeschlossen und werden befreit. Die Gruppe deckt sich im Laden mit Waffen und Munition ein und zieht sich durch die Kanalisation wieder zurück, verfolgt von den Zombies. Die Gruppe flüchtet sogleich mit den umgebauten Bussen in Richtung Hafen. Unter schweren Verlusten erreichen sie diesen und verlassen ihn mit der Yacht. Michael bleibt zurück und erschießt sich, da er auf der Flucht gebissen wurde. Während des Abspanns sieht man einige Szenen, die während der Schifffahrt mit einer Videokamera gemacht wurden: Nach einer Zeit stoßen sie auf Treibgut, das aber nur einen Zombie-Kopf enthält. Nachdem ihnen auch Wasser und Proviant ausgeht, finden die Überlebenden zwar eine Insel, allerdings gibt es auch dort Zombies, von denen sie sofort angegriffen werden. Die letzten Bilder der Videokamera zeigen nur noch Zombies.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik und Erfolg.", "content": "Die Kritiker reagierten überwiegend positiv auf den Film. Auf Rotten Tomatoes erreichte er eine Wertung von 75 % basierend auf 180 Kritiken. Der Konsens lautet: „Ein kinetisches, gewalttätiges und erstaunlich würdiges Remake von George Romeros Horrorklassiker, das dem Original huldigt und unter seinen eigenen Bedingungen funktioniert.“ In der Internet Movie Database wurde der Film mit 7,4 von 10 bewertet. Fritz Göttler äußerte sich wohlwollend und lobte in der \"Süddeutschen Zeitung\" insbesondere Regisseur Snyder. Roger Ebert fand die Neuverfilmung zwar trotz besserer schauspielerischer Leistungen schwächer als das Original, attestierte ihr aber zu funktionieren und das zu liefern, was man erwarte. Johannes Pietsch von \"Filmstarts\" verglich den Film mit dem Original und stellte fest, dass dem Remake der „politische Subtext des independent entstandenen Romero-Films“ abgehe, und sah in Snyders Film einen „harte[n], zynische[n] Action-Film, der angenehmerweise zu keiner Sekunde vorgibt, mehr sein zu wollen“. Ein Kritiker der Zeitschrift \"Cinema\" zog folgendes Fazit: „Knallharter Schocker, der (fast) pausenlose Action und makaberen Witz serviert“. Das \"Lexikon des internationalen Films\" urteilte: „Remake von George A. Romeros Horrorfilm \"Zombie\" aus dem Jahr 1977, das, mit teilweise grausigen Bildern, eine allumfassende Krisenerfahrung im Rahmen des Horrorgenres visualisiert und atmosphärisch durchaus dicht eine Endzeitstimmung herauf beschwört.“ Andererseits wurde der Film in \"USA Today\" „seelenlos“ genannt, und Michael Wilmington urteilte für die \"Chicago Tribune\", dass der Film trotz hohen Budgets, handwerklichen Gespürs und einer guten Besetzung ein „verdammtes (blutiges) Durcheinander“ sei. Der Film spielte allein durch die Kinoauswertung weltweit über 100 Millionen US-Dollar ein. Das Budget betrug 26 Millionen US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Director’s Cut und Kinofassung.", "content": "Am 15. April 2004 kam der Film in die deutschen Kinos und lockte dort fast 400.000 Zuschauer in die Vorstellungen. Mitte August 2004 erschien der Film auf DVD, allerdings in einer ca. neun Minuten längeren Version, dem so genannten Director’s Cut. Diese Fassung wurde um einige Szenen ergänzt, die mehr Charaktervertiefung, aber auch mehr Gewalt zeigen. Erst danach wurde beschlossen, die mit der Kinofassung von 2004 identische Version im Februar 2005 ebenfalls auf DVD zu veröffentlichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dawn of the Dead (dt. \"Morgendämmerung der Toten\" bzw. in diesem Fall \"Erwachen der Toten\") ist eine Horrorfilm-Neuverfilmung des US-amerikanischen Regisseurs Zack Snyder aus dem Jahr 2004. Er basiert auf dem gleichnamigen Film von George A. Romero aus dem Jahr 1978, der in Deutschland unter dem Titel \"Zombie\" veröffentlicht wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2133064} {"src_title": "Lewis H. Brereton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach seiner Schulzeit auf dem St. John's College in Annapolis, Maryland, bewarb er sich auf der US-Marineakademie, wo er 1907 angenommen wurde. Nach seinem Abschluss wechselte er 1911 auf die Akademie der United States Army, wo er der Küstenwachenartillerie zugeteilt wurde. Am 27. Februar 1912 heiratete er Helen Clason Willis. Brereton kam im September 1912 zur Aeronautical Division des U.S. Army Signal Corps und erwarb Anfang 1913 einen der ersten Pilotenscheine vom Aero Club of America. In der Folge erwarb er auch die entsprechenden Lizenzen zum Militärpiloten auf der Fliegerschule in San Diego, Kalifornien. Mitte 1916 wurde er zur Feldartillerie auf die Philippinen versetzt, Anfang 1917 dann zur 2. Flugschwadron. Seine ersten Kampferfahrungen sammelte Brereton, nachdem er im Oktober 1917 zur europäischen Front kam. Mit der 12. Flugschwadron, die eine der ersten amerikanischen Einheiten an der Front war, kämpfte Brereton bei Toul und Lunéville und nahm an der Attacke bei Vaux im Juli 1918 teil. Nach den Einsätzen zur Unterstützung der Operationen während der Schlacht von St. Mihiel, wofür er das Distinguished Service Cross erhielt, wurde er im Oktober 1918 von Billy Mitchell zu dessen Operationsoffizier ernannt. Nach dem Krieg diente er in Washington (D.C.) und wurde vom neuen Chef des Army Air Service Charles T. Menoher zum Chef der Operationsabteilung der Trainings- und Operationsgruppe (geführt von Mitchell) ernannt. Ab Dezember 1919 bekleidete er den Posten des Luftfahrtattachés an der amerikanischen Botschaft in Paris. 1920 erhielt er den permanenten Rang eines Majors. Ab Mitte 1922 übernahm Brereton die Leitung einer Gruppe Flugschüler in Kelly Field, Texas. Später leitete er den taktischen Unterricht und war Präsident des Kampffluggremiums. Nach einer Dienstzeit in Langley Field als Lehrer an der \"Air Service Tactical School\" und Kommandeur der 2. Bombergruppe absolvierte er ab 1927 die Schule für Führungsoffiziere in Fort Leavenworth, Kansas, an der er später bis einschließlich 1959 mit kriegsbedingten Unterbrechungen auch als Ausbilder tätig war. Seine enge Verbindung zu Billy Mitchell erwies sich in dieser Zeit als hinderlich für seine Karriere; von 1928 bis 1931 war er lediglich Kommandeur einer Aufklärungsstaffel in Oklahoma. Anschließend diente er bis 1935 als Kommandeur der 6. Gruppe in der Panamakanalzone und die nächsten vier Jahre an der Command and General Staff School in Fort Leavenworth. Nachdem er ab 1939 für ein Jahr das Barksdale Field in Louisiana kommandiert hatte, wurde er zum Brigadier General befördert und stellte in Savannah, Georgia, den \"17th Bombardment Wing\" auf. Im Juli 1941, nach seiner Beförderung zum Major General, übernahm er den Befehl über die 3. US-Luftflotte. Kurz vor dem Ausbruch des Pazifikkriegs wurde Brereton im Oktober 1941 zum Kommandeur der Far East Air Force auf den Philippinen ernannt. Nach seiner Evakuierung von den Philippinen wurde er stellvertretender Oberbefehlshaber (unter Richard Peirse) des alliierten Luftkommandos, das ein Teilkommando des ABDACOM bildete. Dieses war Anfang 1942 unter dem Befehl des britischen Generals Archibald Wavell auf Java gebildet worden. Nach Kommandostellen in Indien zum Aufbau der 10. US-Luftflotte wurde Brereton im Juni 1942 nach Ägypten transferiert, wo er den Befehl über die U.S. Army Middle East Air Force (USAMEAF, später 9. US-Luftflotte) übernahm. Mit dieser unterstützte er die Briten bei der Verteidigung des Sueskanals und im weiteren Verlauf des Afrikafeldzugs sowie bei Angriffen auf Italien. Er war der verantwortliche Offizier für die Operation Tidal Wave am 1. August 1943. Bei der Operation sollten die Erdölraffinerien von Ploiești von 177 B-24 Liberator-Bomber zerstört werden. Im Oktober 1943 wurde Breretons 9. Luftflotte nach England verlegt, um als „taktische“ Luftflotte an den Vorbereitungen zur und der späteren Operation Overlord teilzunehmen. Im August 1944 übertrug ihm General Eisenhower das Kommando über die 1. Alliierte Luftlandearmee, deren erster Einsatz die Operation Market Garden war. Anfang 1945 führte Breretons Armee auch die Operation Varsity durch. Bis zum Ende des Krieges blieb Brereton in Europa. Wieder in den USA zurück, wurde Brereton ins Air Force Hauptquartier nach Washington berufen. Im Januar 1946 wurde ihm als kommandierender General die Verantwortung für die 1. US-Luftflotte in Tampa, Florida übertragen. Eine weitere wichtige Station in seinem Leben war die Zugehörigkeit zur Atomenergiekommission in Washington, in der er den Verbindungsstab zum Militär leitete. Lewis Hyde Brereton verstarb am 1. August 1967 und wurde in der Sektion 7 des Nationalfriedhofs Arlington beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Brereton wurde für seine militärischen Leistungen im Ersten und Zweiten Weltkrieg vielfach von der amerikanischen und von europäischen Regierungen ausgezeichnet, dazu gehören", "section_level": 1}], "src_summary": "Lewis Hyde Brereton (* 21. Juni 1890 in Pittsburgh, Pennsylvania; † 1. August 1967 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Generalleutnant. Beim Ausbruch des Pazifikkriegs Ende 1941 war er Kommandeur der Far East Air Force auf den Philippinen. Im August 1944 bekam er in Europa das Kommando über die 1. Alliierte Luftlandearmee, deren erster Einsatz die Operation Market Garden war.", "tgt_summary": null, "id": 1788148} {"src_title": "Schapen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Die Gemeinde Schapen liegt im südlichen Teil des Landkreises Emsland in Niedersachsen. Durch die Gemeinde fließen die Moosbeeke und die fischreiche Giegel Aa.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "In der Gemeinde Schapen gibt es sechs Bauerschaften: Barwöste, Borken, Bramhof, Kirchhof, Kranenmoor und Veerkamp.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Nachbargemeinden sind im Norden die Gemeinden Beesten und Freren in der Samtgemeinde Freren, im Osten und Südosten die Gemeinde Hopsten und die Stadt Hörstel im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen und im Westen die Gemeinden Spelle und Lünne.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf Schapen wurde im Jahre 890 als \"Scapaham\" (1302 \"Scaphem\") im Heberegister des Klosters Werden genannt. Der Name setzt sich aus dem Bestimmungswort \"scap\", wahrscheinlich gleichbedeutend mit Schaf, vergl. niederdeutsch \"schaap, schoap\", und dem Grundwort \"ham, hem\" für Heim, Wohnstelle, Lager, Siedlung zusammen. Ob das Siegel der reformierten, alten Kirche, das ein Schaf abbildet, sich auf diese Herleitung des Namens bezieht oder lediglich ein christliches Symbol darstellen soll, ist nicht geklärt. Der Hof des Klosters Werden hatte bereits eine Kirche, vermutlich mit dem Patrozinium St. Katharina. Im 12. Jahrhundert wurde an ihrer Stelle eine neue Kirche erbaut und unter den Schutz des hl. Ludgerus gestellt; die Namensgebung unterstrich die Bindung an Werden. Diese Kirche, in gotischer Zeit erneuert, wurde im Zuge der Reformation in der Grafschaft Lingen evangelisch-reformiert. In der Dorfmitte wurde eine neue katholische Kirche gebaut; die heutige St.-Ludgerus-Kirche von 1931 ist der dritte Bau an dieser Stelle. Schapen gehörte im Mittelalter zur Grafschaft Tecklenburg. Nach der Niederlage der Tecklenburger Grafen im Schmalkaldischen Krieg wurde Schapen 1548 ein Teil der Grafschaft Lingen. Unter König Friedrich I. wurde Schapen 1702 ein Teil von Preußen. Nach der französischen Besatzungszeit unter Napoleon gelangte Schapen 1815 an das Königreich Hannover. Aus Schapen kamen einige Tödden wie der Kaufmann Berend Bruns (1747–1782). Die Tödden waren Wanderkaufleute und Hausierer, die sich nach dem Dreißigjährigen Krieg, mit der Blütezeit im 18. Jahrhundert, aus Hollandgängern entwickelten und die ihre Waren zunächst in den Niederlanden, dann auch in den nordischen und baltischen Ländern anboten. Der Töddenhandel brachte den Heimatgemeinden einigen Wohlstand, was heute noch die Töddenhäuser mit ihren häufig aufwendig gestalteten Giebeln bezeugen. Das alte Pfarrhaus aus dem Jahre 1739 wurde 1993 zur Bildungsstätte ausgebaut und ist das Zentrum des kulturellen Gemeindelebens. Im Dachgeschoss wird eine Ausstellung über die Tödden gezeigt. In das ehemalige Brauhaus zog der Heimatverein. Der Glockenturm wurde 1903 an die damalige Kirche angebaut. Nach der Errichtung eines neuen Gotteshauses erfolgte zwischen 1930 und 1931 der Abriss der alten Kirche. Der seither freistehende Turm wurde 1933 der Freiwilligen Feuerwehr übergeben und bis 1975 als Feuerwehrhaus genutzt. Heute kann der renovierte Turm frei betreten werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bauerschaften.", "content": "Barwöste, hergeleitet von \"wüste\" = abgeholzte Fläche. Es ist im Emsland eine späte Bezeichnung und kommt nur vereinzelt vor wie in \"Weuste, Engdener Wüste\" oder \"Wöste-Moor\". Borken (alt: \"Burgiun\" 890, \"Burcnun\" 1000, \"Burk\" 1150, \"Borcken\" 1461). Das Bestimmungswort stellt ein Synonym für Birke dar. Das Grundwort -en steht für Heim, Wohnsitz. Zusammen: Wohnsitz am Birkengehölz. Bramhof, von \"bram\" = Dorn, Stachel; aus indogerm. \"bhrom/bhrem\"= eine Spitze bilden, vgl. althochdtsch. \"bráma\" = Dornstrauch. Hof auf einem mit Dornengestrüpp bewachsenen Gelände. Kirchhof, Bauerschaft rund um den alten Kirchhof. Kranenmoor, von \"kran\" = schreien, rufen; aus germ. \"-krana\", vgl. althochdtsch. / altsächs. \"krano\", benennt Ort, an dem gesprochen oder auch orakelt wurde. Beispiele: Krandorf, Kranenburg, Kranichborn, Kranichfeld. Möglicherweise besteht auch eine direkte Verbindung zu Kranichen, die an diesem Ort gehäuft auftraten. Veerkamp, Herleitung des Namens unbekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat hat 13 gewählte Mitglieder. Als Ergebnis der Kommunalwahl vom 11. September 2011 gehören alle Mitglieder der CDU an. Durch die Kommunalwahl am 11. September 2016 ergab sich keine Veränderung der Sitzverteilung.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen der Gemeinde Schapen zeigt in Rot einen schrägen, silbern bordierten, grünen Wellenbalken; oben ein silbernes Schaf, unten eine silberne Urne. Die zwei gefluteten silbernen Wellenbalken stehen für die zwei die Gemeinde durchfließenden Bäche, die Giegel-Aa und die Moosbeeke, deren sechs Wellen sich auf die sechs Bauerschaften Kirchhof, Bramhof, Borken, Veerkamp, Barwöste und Kranenmoor beziehen. Das Schaf in der rechten Oberecke spielt auf den Klang des Ortsnamens an. Das Keramikgefäß weist auf die vorchristliche Besiedlung dieser Gegend vor mehr als 2000 Jahren hin.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Der Marktplatz von Schapen ist von Töddenhäusern umgeben. Auf dem Platz befindet sich ein Schäferdenkmal und der Handwerkerbaum. Das Schäferdenkmal ist auch heute noch ein Hinweis auf die stark überdurchschnittlich vielen Schafe (Plattdeutsch: Schaap) und Hirten, die es im Dorf gab. Im Jahre 1990 wurde ein symbolisches „Tor zum Emsland“ aufgebaut, welches die örtliche Lage Schapens an der Grenze zum Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen darstellt. Die ehemalige Hüberts’sche Handelsschule ist die älteste private Handelsschule in Europa. Neben den Sehenswürdigkeiten bietet der Ort eine schöne Landschaft, die besonders unter Fahrradfahrern beliebt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Für die sportlichen Aktivitäten im Ort gibt es den Sportverein FC 27 Schapen. Nach einigen Auf- und Abstiegen in den 2000er Jahren holte man im Winter 2008/2009 angesichts des drohenden Abstiegs in die 1. Kreisklasse einige Leistungsträger zurück. Nach längerer Abstinenz auf Bezirksebene schaffte die erste Mannschaft in der Saison 2012/13 wieder den Aufstieg in die Bezirksliga. Als weitere Sportarten werden Damenfußball, Tennis und Volleyball angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Schapener Wirtschaft ist stark mittelständisch geprägt. Zu den größten Arbeitgebern gehören das Modehaus Schulte, Eichholz Silo- und Anlagenbau, die Spedition Kleinbuntemeyer und Jasper Kesselbau. Die meisten Betriebe im Ort sind im Verein „Handel-, Handwerk und Gewerbe“ (kurz HHG) organisiert. Dieser Verein veranstaltet mehrmals im Jahr, zusammen mit dem Modehaus Schulte, Veranstaltungen wie den Frühjahrs-, Herbst- und Adventsmarkt. Die Arbeitslosigkeit im Ort ist, wie in der gesamten Region, vergleichsweise niedrig. So lag die Quote der Arbeitssuchenden im Jahresverlauf 2011 zwischen 2 und 3 %.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schapen ist eine Gemeinde im Landkreis Emsland in Niedersachsen. Sie gehört seit dem 1. März 1974 der Samtgemeinde Spelle an.", "tgt_summary": null, "id": 1317143} {"src_title": "Pierre Chazal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Chazal war der Sohn eines früheren Konventmitglieds, das während der Restauration in Belgien starb. Chazal wurde in Brüssel anfangs für den kaufmännischen Stand ausgebildet, nahm 1830 an der revolutionären Bewegung und am Krieg gegen Holland teil und avancierte rasch bis zum Generalintendanten der Armee. Nach der Umstrukturierung und Neuorganisation der belgischen Armee wurde er 1842 zum General zweiten und 1847 ersten Grades befördert. In Anerkennung seiner Verdienste um die belgische Armee gewährte ihm die Kammer 1844 die große Naturalisation. Nach dem Sturz des klerikalen Kabinetts trat Chazal, der beständig ein Liberaler gewesen war, am 12. August 1847 in das Kabinett von Walthère Frère-Orban und Charles Rogier als Kriegsminister ein, welchen Posten er rühmlichst verwaltete, bis seine Opposition gegen die Herabsetzung des Militärbudgets und einige andere Umstände 1850 seinen Rücktritt veranlassten. 1859 wurde Chazal aufs Neue zum Kriegsminister ernannt. Sein Hauptverdienst war die Betreibung der Umschaffung Antwerpens zu einem starken Zentralplatz der Armee, in deren Realisierung er den Schlussstein der politischen Sicherheit des Landes sah. Bei den stürmischen Debatten über die belgisch-mexikanische Legion im Beginn des Jahrs 1865 durch den Abgeordneten Jan Delaet beleidigt, forderte er denselben zum Duell heraus. Der am 8. April ausgeführte Zweikampf gab der Kammer Anlass, das Gesetz über Verfolgung von Verbrechen und Vergehen der Minister außerhalb ihrer Amtsführung zum Abschluss zu bringen. Auf die Dauer war infolge davon Chazals Stellung nicht haltbar, und so schied er im November 1866 aus dem Ministerium aus, 1870 wurde er zum Generalleutnant und Befehlshaber der mobil gemachten Armeekorps, 1874 zum Kommandeur einer der beiden Militärbezirke ernannt. Doch nahm er bald seinen Abschied, legte alle seine Ämter nieder und diente nur noch König Leopold II. als Generaladjutant.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pierre Emanuel Félix Baron Chazal (* 1. Januar 1808 in Tarbes, Département Hautes-Pyrénées; † 25. Januar 1892 in Pau, Département Pyrénées-Atlantiques) war ein französisch-belgischer General und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1486535} {"src_title": "Felix von Wimpffen (General)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Felix von Wimpffen war der jüngste Sohn aus der Ehe des pfalz-zweibrückischen Oberamtmanns zu Guttenberg Johann Georg von Wimpffen mit Dorothée de Fouquerolles. Wie mehrere seiner Brüder trat er in französische Militärdienste. Er wurde frühzeitig Fähnrich beim Régiment de Royal Deux-Ponts, dann Capitaine im Régiment de La Marck. 1769 befehligte er ein Freikorps in Korsika gegen Paoli, wurde zum Oberstleutnant befördert und kommandierte dann das Régiment de Bouillon, mit dem er sich 1782 bei der Belagerung von Gibraltar auszeichnete. Nach dem Frieden zog er sich auf ein Gut in der Normandie zurück. In diesem Landstrich wurde er 1789 zum Deputierten des Adels in die Versammlung der Reichsstände gewählt, in der er sich als einer der ersten dem dritten Stand anschloss und den Protest gegen die Mehrheit des Adels verfasste, der vom dritten Stand getrennt bleiben wollte. Dieser Schritt führte ihn in die Reihen der Revolutionäre, doch blieb er stets gemäßigt, und sein Vorschlag, eine demokratische Monarchie zu errichten, wurde allgemein als Ironie betrachtet. Er war Mitglied des militärischen und des Pensionskomitees und hatte Anteil an der Veröffentlichung des roten Buchs, aber er widersetzte sich der gänzlichen Unterdrückung des Adels, obgleich er für die Aufhebung von dessen Privilegien stimmte. 1792 trat Wimpffen als Général de brigade wieder in die Armee ein und verteidigte im September dieses Jahres Thionville gegen die Preußen. Nach Aufhebung der Belagerung wurde ihm das Kriegsministerium angetragen, das er aber ausschlug und dafür das Kommando der Küstenarmee bei Cherbourg erhielt. Nach dem Sturz der Girondisten am 31. Mai 1793 erklärte er sich gegen den Konvent, verhaftete dessen Deputierte in Caen und rief die nördlichen Départements zu den Waffen. Er hatte jedoch wenig Erfolg, wurde bei Vernon geschlagen und flüchtete nach England. 1799 kehrte er zurück und erhielt vom Ersten Konsul ein Kommando als Général de division. Später wurde er Direktor der kaiserlichen Gestüte, in welcher Stellung er bis zu seinem 1814 im Alter von 69 Jahren erfolgten Tod verblieb. Er war mit Therese geb. Bayeule de St. Germain verheiratet gewesen und hatte u. a. das Werk \"Manuel de Xépholius\" (Paris 1788, anonym) verfasst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Freiherr Felix von Wimpffen (* 5. November 1744 in Minfeld; † 23. Februar 1814 in Bayeux) aus dem Adelsgeschlecht von Wimpffen war ein französischer Revolutionsgeneral.", "tgt_summary": null, "id": 389249} {"src_title": "Tastevin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gebrauch.", "content": "In die Schale wird ein Schluck des zu probierenden Weines hineingegossen. Die spiegelnde, metallische Oberfläche des asymmetrischen Reliefdekors und seiner Wölbungen und Vertiefungen gestatten es dem Degustator, die Farbe des Weins bei unterschiedlicher Dichte im einfallenden Licht zu beurteilen. Zur Verkostung von Sekt oder Champagner ist ein Tastevin nicht geeignet, da man mit ihm die Perlage nicht beurteilen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Vorläufer des Tastevin waren flache Trinkschalen, wie sie in den mykenischen, kretischen und kleinasiatischen Kulturen etwa ab 1500 v. Chr. im Altertum und in der Antike in Gebrauch waren. Dies waren ursprünglich einfache tassenartige Schöpfkellen aus Ton, Terrakotta und Keramik, aber auch aus Holz und Metall. Mit ihnen konnte aus Gefäßen wie Amphoren oder Krater das Getränk herausgeschöpft werden. Die Schale hatte einen länglichen Henkel oder einen Ring, durch den der Zeigefinger gesteckt werden konnte, damit er nicht nass wurde. Mit diesem Gerät wurde der Wein entnommen, geprüft und getrunken. Im 15. Jahrhundert wurde in Burgund eine kleine Tasse mit glatten oder bossierten Wänden als \"taste vin\" bezeichnet. Im Languedoc hieß das Gerät \"tasson\", \"tassot\", \"tassette\" und \"tasse à vin\". In England wurden die ersten Probierschalen dieser Art im 14. Jahrhundert erwähnt. Der Höhepunkt des Tastevin war im 18. Jahrhundert, als Goldschmiede die reliefverzierten, getriebenen und ziselierten Probierschalen kunstvoll fertigten. Oftmals waren die Namen der Besitzer und ein Datum eingraviert. Tastevins waren für professionelle Weinverkoster bestimmt und mussten auch robust sein, da sie auf Einkaufstouren in Weinkellern benutzt wurden. Deshalb wurden sie zumeist aus Silber hergestellt. Nach 1800 wurden nicht mehr viele Tastevins hergestellt. In Burgund wurden noch bis zum Ende des 20. Jahrhunderts Tastevins im Weinkeller benutzt, da sich in ihnen, anders als im Glas, auch bei dämmriger und schwacher Beleuchtung die Klarheit und Farbintensität eines Weins begutachten lässt. Moderne sensorische Verkostungsmethoden setzen auf das Probier-Glas, da man, insbesondere vor einem weißen Hintergrund, die Farbe des Weins und seine Lichtreflexe beurteilen kann. (Es gibt noch spezielle Probiergläser aus undurchsichtigem Glas, die zum Beispiel zum Verkosten von Weinen angewandt werden, wo Farbschattierungen der Weine die Beurteilung nicht beeinflussen sollen.) Der Tastevin wird heute als kulturgeschichtliches Kleinod der Weinhistorie geschätzt. Originale können einen antiquarischen Wert besitzen. Vor allem Weinbruderschaften pflegen seine Erinnerung als traditionelles Verkostungsgerät. In Burgund ist eine Confrérie namentlich dem Tastevin gewidmet, die Confrérie des Chevaliers du Tastevin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tastevin (von franz. \"taster\", \"tâter\" oder \"tester\", was dem deutschen „probieren“ entspricht) ist eine kleine flache tassenähnliche Probier-Schale aus Metall mit einem Griff und oft mit einer Daumenfläche, das früher zur professionellen sensorischen Analyse des Weins benutzt wurde. Der Tastevin wird oft von Weinverkostern und Sommeliers an einem Lederband oder einer Kette um den Hals getragen. ", "tgt_summary": null, "id": 882957} {"src_title": "Jaluit-Gesellschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1878 wurde Jaluit zu einer Handelsstation der \"Deutschen Handels- und Plantagengesellschaft\" (DHPG) ausgebaut. Die Jaluit-Gesellschaft übernahm von der DHPG und der Firma \"Robertson & Hernsheim\" in Hamburg deren Geschäfte auf den Marshallinseln, Gilbertinseln und Karolinen. Auch war die Gesellschaft zuständig für Handel und Schifffahrt zwischen Jaluit und den Gilbertinseln und Karolinen. Die Hauptfaktorei befand sich auf der Hauptinsel Jabor des Jaluit Atolls. Im Jahr 1892 erwarb die Gesellschaft auch die im Schutzgebiet gelegenen US-amerikanischen Geschäfte der Firma \"A. Crawford & Co.\" sowie der \"Pacific Island Co.\" Zur Handels- und Plantagengesellschaft gehörten auch Anteile am bankrott gegangenen Handelshaus A. Capelle & Co., auch Anteile des verstorbenen Capelle-Teilhabers Charles Ingalls gingen in den 1890er Jahren in den Besitz der Jaluit-Gesellschaft über. Am 21. Januar 1888 übernahm die Gesellschaft für das Deutsche Reich die Verwaltung der Inseln einschließlich der Verwaltungskosten des Schutzgebiets gegen das Recht, herrenloses Land in Besitz nehmen, Perlenfischerei betreiben und die Guanolager ausbeuten zu dürfen. Die Verwaltung selbst führte von 1888 bis 1893 das „Kaiserliche Kommissariat Jaluit“ (ein Kaiserlicher Kommissar) und von 1893 bis 1906 die „Landeshauptmannschaft Jaluit“ (ein Landeshauptmann mit einigen untergebenen Beamten). Das Deutsche Reich kündigte den Vertrag 1906 und übergab die staatlichen Aufgaben am 1. April 1906 an Deutsch-Neuguinea, wo diese im Bezirk Jap gebündelt wurden. Laut Deutsches Kolonial-Handbuch von 1908 verfügte die Jaluit-Gesellschaft über ein Stammkapital von 1,2 Mio. Mark. Im Aufsichtsrat saßen Johan Cesar VII. Godeffroy (Erster Vorsitz), Otto Thiemer (Stellv. Vorsitz), Hamburg, Friedrich Bendixen, Geheimer Kommerzienrat R. Böker aus Remscheid-Vieringhausen und Konsul H. Meyer-Delius, Hamburg. In den Jahren bis zur Besetzung Mikronesiens durch die Japaner 1914 war die Gesellschaft dann nur noch rein unternehmerisch tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Gesellschaft vereinbarte mit den Bewohnern den Anbau von Kokospalmen zur Produktion von Kopra und lieferte beispielsweise Geräte und Saatgut. Ebenfalls warb sie Arbeiter für die Plantagenarbeit an. Es wurde auch Land für Plantagen an Europäer verkauft. Eine Schiffsverbindung bestand seit 1899 nach Sydney und Hongkong, die vom Deutschen Reich finanziell gefördert wurde. Die Konzession zum Abbau von Guano auf Nauru wurde an die \"Pacific Phosphate Co.\" gegen eine Förderabgabe gegeben, da die Gesellschaft bereits auf der benachbarten Insel Banaba Guano abbaute. Die Gesellschaft erzielte 1900 einen Reingewinn von 151.955 Mark bei einem Grundkapital von 1.200.000 Mark. In den Jahren von 1900 bis 1913 zahlte sie an ihre Aktionäre jährliche Dividenden zwischen 10 % und 25 %.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Jaluit-Gesellschaft war eine im Pazifik tätige deutsche koloniale Handels- und Plantagengesellschaft, die auch in der Rohstoffgewinnung und Schifffahrt aktiv war. Sie wurde am 21. Dezember 1887 als Aktiengesellschaft gegründet und hatte ihren Sitz in Hamburg im Artushof, Große Bleichen 47–49.", "tgt_summary": null, "id": 445175} {"src_title": "The Ukrainians", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ukrainians gingen 1989 aus einer Idee der Band The Wedding Present hervor. Diese wollten für eine BBC-Show einen ukrainischen Teil einführen, welchen sie mit Len Liggins fanden. Der eingespielte Song wurde ein Erfolg. Daher wurden weitere Songs aufgenommen und 1990 als EP mit dem Titel \"Oi Divchino\" (Mein süßes Mädchen) veröffentlicht. Das Video zum Titelsong drehte die Band in Kiew; es war damit wahrscheinlich das erste Video einer westlichen Band im Ostblock. Die Single wurde vom renommierten Magazin NME zur „Single Of The Week“ gekürt. Es folgte das erste Album namens \"The Ukrainians\". Dieses wurde hauptsächlich in Europa ein Erfolg, der zu einer großen Tournee führte. Die Sportartikelfirma Nike ließ die Ukrainians einen Werbespot mit Sergej Bubka musikalisch unterlegen. Anfang 1993 veröffentlichten die Ukrainians die EP \"Pisni Iz The Smiths\" mit vier Titeln der The Smiths auf Ukrainisch. Im selben Jahr folgte das zweite Album der Band, \"Vorony.\" Dieses wurde in Großbritannien zum „Album Of The Month“ gekürt. Es folgte eine ausgedehnte Tournee durch Europa von Spanien bis in die Ukraine. Von dieser Tournee wurden auf einer auf 1.000 Stück limitierten Vinyl-Platte Mitschnitte veröffentlicht. Im Oktober 1994 erschien das Album \"Kultura\". Die Ukrainians reduzierten ihre Tourneen aus gesundheitlichen Gründen stark. In Erinnerung an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl veröffentlichte die Band 1996 eine Single (\"Radioactivity\"), deren Erlös Opfern des Unfalls zugutekam. 1998 wurde eine EP mit Namen \"Prince\" veröffentlicht, auf der Coverversionen des Musikers Prince zu hören sind. Es folgte eine längere Pause, in der die Musiker getrennte Wege gingen. Erst 2002 meldete sich die Band mit einer EP zurück, die aus Anlass des 50. Jubiläums der britischen Königin und des 25. Geburtstages der Sex Pistols erschien und \"Anarchy in the UK\" hieß. Nach dem Album \"Respublika\" aus dem Jahr 2003 und einem Live-Album 2004 touren die Ukrainians wieder durch Europa.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Ukrainians sind eine britische Band, die ukrainischen Folk mit Rockmusik vermischen. Die Bandmitglieder sind Len Liggins, Roman Remeynes und Peter Solowka.", "tgt_summary": null, "id": 1666595} {"src_title": "Schmölln", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Die Ausläufer des Ronneburger Acker- und Bergbaugebietes liegen im südwestlichen Stadtgebiet um Selka und Weißbach. Die Stadt selbst liegt im Tal der Sprotte. Die höchste Erhebung Schmöllns ist der Schafberg in Sommeritz mit.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Kernstadt Zu Schmölln gehören neben der Kernstadt noch folgende 44 Ortsteile, die im Folgenden nach ihren Eingemeindungsdaten aufgelistet sind:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im heutigen Bohra bei Schmölln bestand in der Bronzezeit eine größere Siedlung. Sie wurde im Jahr 2008 gefunden und archäologisch ausgewertet. Seit dem 7. Jahrhundert ist eine slawische Besiedlung im Raum Schmölln belegt.", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter.", "content": "1066 wurde der Name \"abbatia zmulna\" erstmals urkundlich erwähnt, als das damals bereits bestehende Benediktinerkloster mit Markt-, Münz- und Zollrechten dem Bistum Naumburg überwiesen wurde. Es wird vermutet, dass der Name vom sorbischen \"smola\" für Pech, Teer abgeleitet wird und so auf das Pechsieden mit Kiefernholz in Schmöllner Frühzeit hinweist. Nach einer gefälschten Urkunde des Klosters Pforta (heute Schulpforta) soll Bruno, der „Graf in Pleißen“, 1127 den Bau eines zweiten, dem Zisterzienserorden zugehörigen Klosters auf dem Pfefferberg veranlasst haben. Dieses sei 1138/40 nach Pforta verlegt worden. Seine weiter bestehende Marienkirche erlangte vom 13. bis zum 16. Jahrhundert Bedeutung als deutscher Marienwallfahrtsort. Die Marienkirche „Unserer Lieben Frau auf dem Berge“ wurde 1525 im Bauernkrieg zerstört, vier Jahre später wurde die Reformation eingeführt. Vermutlich in der Karolingerzeit wurde die im Nordosten der Stadt in günstiger Lage über dem Sprottetal liegende Ringwallanlage angelegt. Sie sicherte die Sprottefurt an der von Halle über Pegau und Altengroitzsch nach Süden führenden Salzstraße. Da Thakolf, der Markgraf der Sorbenmark, im Jahr 848 Besitz im benachbarten Saara an das Kloster Fulda verschenkte, käme er auch als Initiator dieser Anlage in Betracht. 1847 fand man Mauerreste, Eisen- und Knochengeräte und menschliche Skelettteile. Die Mauerreste weisen auf eine Nutzung bis ins Hochmittelalter hin. Schmölln erhielt zwischen 1324 und 1329 das Stadtrecht. In jener Zeit unterstanden das Kloster und die Ländereien Heinrich Reuß von Plauen. Unter den Vögten von Weida, Gera und Plauen, die als „die Reußen“ bekannt sind, entstanden in Schmölln ein feudales Schloss, eine trutzige Wasserburg und eine Stadtmauer. Diese in Teilen bis heute noch sichtbare, acht Meter hohe Ringmauer umschloss die Stadtkirche, den Markt und die ganze mittelalterliche Stadt. Da die Vögte im 14. Jahrhundert aber an Einfluss verloren, fiel Schmölln von 1398 bis 1410 erstmals und 1419 dann endgültig an die Wettiner.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Schmölln wechselte im Laufe der Jahrhunderte oft seine administrative Zugehörigkeit. Durch die Leipziger Teilung im Jahre 1485 wurde die Stadt im wettinischen Amt Altenburg dem ernestinischen Kurfürstentum Sachsen zugeschlagen, das nach der Wittenberger Kapitulation 1547 albertinisch wurde. Durch den Naumburger Vertrag wurde die Stadt Schmölln mit dem Amt Altenburg im Jahr 1554/57 wieder den Ernestinern übergeben. Sie gehörte in der Folgezeit diesen Ernestinischen Herzogtümern an: Herzogtum Sachsen (1554 bis 1572), Herzogtum Sachsen-Weimar (1572 bis 1603), Herzogtum Sachsen-Altenburg (1603 bis 1672), Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg (1672 bis 1826). Durch die Neuordnung der Ernestinischen Herzogtümer im Jahre 1826 kam die Stadt an das neu gegründete Herzogtum Sachsen-Altenburg, wo sie bis 1918 verblieb. Nach der Verwaltungsreform im Herzogtum gehörte Schmölln bezüglich der Verwaltung zum Ostkreis (bis 1900) bzw. zum Landratsamt Ronneburg (ab 1900). Von 1918 bis 1920 gehörte Schmölln dann zum Freistaat Sachsen-Altenburg, bevor dieser im neu gebildeten Land Thüringen aufging. Im Jahr 1922 wurde Schmölln dem Landkreis Altenburg angegliedert. Dem zu Anfang des 15. Jahrhunderts bezeugten Rat wurden 1484 die Nieder- und Obergerichte überlassen, seit 1698 übte ein herzoglicher Schultheiß die volle Stadtverwaltung aus. Während des Dreißigjährigen Krieges erlebten die Schmöllner 1630/31 sowie 1632 mehrere Durchzüge schwedischer, aber auch kaiserlicher Truppen. Die Söldner plünderten die Häuser der ansässigen Bewohner, um sich mit Nahrungsmitteln und Ausrüstung, u. a. für die bevorstehende Schlacht bei Lützen, zu versorgen. In dieser eh schon angespannten, von Entbehrungen geprägten Situation wurde das Leid der Menschen durch den Ausbruch einer Pestepidemie 1633 zusätzlich verschärft. Eine Zäsur in der Stadtgeschichte bildet der verheerende Stadtbrand vom 19. Oktober 1772, bei dem binnen 12 Stunden ein Großteil der damaligen Stadt (228 Häuser, ca. 70 Scheunen und weitere Stadtgebäude, darunter auch das Rathaus) zerstört wurde. Vermutlich war Brandstiftung in einer Scheune auf dem heutigen Goetheplatz die Ursache des Feuers. Die „Brandstraße“ unterhalb des Marktes verweist noch auf das Ereignis, das sonst kaum mehr Spuren hinterlassen hat, da in dessen Folge die heute vorzufindende Bausubstanz – auch viele Fachwerkbauten – errichtet wurde. Die Stadtkirche Sankt Nicolai, im 15. Jahrhundert erbaut, wurde beim großen Stadtbrand ebenfalls weitgehend zerstört. Lediglich der nach Süden weisende Gebäudeteil, welcher das Stadtarchiv enthielt, blieb dank der Löschbemühungen unversehrt. Nach dem Brand wurde das Bauwerk in heutiger Form als dreischiffige, spätgotische Hallenkirche mit verändertem Turm neu errichtet. Schmölln lag 1813 im Aufmarschgebiet der Völkerschlacht bei Leipzig. Daher kam es im Stadtgebiet und Umland zu zahlreichen Truppeneinquartierungen und Schmölln wurde Lazarettstandort.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitalter der Industrialisierung.", "content": "In der städtischen Wirtschaft herrschten Tuchmacher, Zeug- und Leinenweber vor, doch konnte sich Schmölln innerhalb der „Bannmeile“ von Altenburg nur langsam entfalten. Seit 1830 wurde die Bürstenfabrikation betrieben. 1849 wurde der gebürtige Altenburger Notar Otto Heinrich Hase Bürgermeister Schmöllns, der dieses Amt bis zu seinem Tod 1884 bekleidete. Mit einer Dienstzeit von über 34 Jahren war er das bisher am längsten amtierende Stadtoberhaupt. Dank seines ambitionierten Einsatzes erlebte Schmölln einen fulminanten Aufstieg von einem durch Stadtbrand und Napoleonische Kriege gebeutelten Ackerbürgerstädtchen zu einer aufstrebenden Industriestadt. So bemühte er sich sowohl um eine moderne Infrastruktur, als auch um die Ansiedlung von Industriebetrieben. 1850 wurde die städtische Sparkasse gegründet. 1863 meldete der Altkirchener Unternehmer Hermann Donath sein Gewerbe als Knopfmacher an und begründete damit die Schmöllner Knopfindustrie. Zunächst produzierte er Perlmuttknöpfe. Sein Bruder Valentin Donath fand aber in den Samen der Früchten von Steinnusspalmen ein perfektes Rohmaterial, das sehr hart und vor allem billig war, da es bis dahin nur als Ballast in Schiffen aus Südamerika diente. Daher begannen die Brüder Donath 1867 in ihrer neuen Fabrik mit der Produktion der nahezu unverwüstlichen Steinnussknöpfe. Begünstigt wurde dies dadurch, dass Schmölln 1865 eine Bahnanbindung nach Gera im Westen und nach Gößnitz im Osten erhielt, was einen optimalen Transport von Rohmaterial und Knöpfen ermöglichte. Immerhin wurden um 1900 jährlich 100.000 Zentner Steinnüsse ein- und etwa drei Millionen Knöpfe ausgeführt. Bis zur Jahrhundertwende entstanden in der „Knopfstadt“ 29 Knopffabriken. Zudem wurde 1895 in Schmölln der Verband der Steinnussfabrikanten gegründet und auch der Verband der Hornknöpfe produzierenden Unternehmer hatte seinen Sitz bis zum Ersten Weltkrieg in Schmölln. 1500 Menschen waren um 1900 in Knopffabriken tätig. Darüber hinaus nähten Frauen und viele Kinder in Heimarbeit Knöpfe auf Kartons oder „putzten“ Knöpfe. Auf diese Weise war etwa ein Drittel der Stadtbevölkerung in der Knopfindustrie beschäftigt. Die Knopfindustrie brachte für die Stadt einen phänomenalen wirtschaftlichen Aufschwung und zog viele weitere Gewerbeansiedlungen wie Spinnereien, Textil- und Lederverarbeitung, Maschinenbau, Zigarren- und Kartonagefabriken nach sich. Zudem wurden auch Spielwaren, Schmuck, Uhrengehäuse und Füllfederhalter hergestellt. Schmölln wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Stadt mit den meisten Fabrikschloten im Herzogtum Sachsen-Altenburg. Die Einwohnerzahl stieg von 1860 bis 1900 von ehemals 4200 rasch an: Schmölln wurde 1900 mit 10.691 registrierten Einwohnern zur zweitgrößten Stadt des Herzogtums. Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg bereitete Bürgermeister Hase auch den Weg für den Einzug moderner Einrichtungen in Schmölln. So wurde 1866 die städtische Gasanstalt in Betrieb genommen und 1873 erhielt die Stadt ein funktionierendes Feuerlöschwesen. Darüber hinaus wurden unter Hase auch zahlreiche Baumpflanzungen zur Stadtbegrünung initiiert. In der Folge erhielten ab 1898 die ersten Schmöllner elektrischen Strom. 1900 eröffnete das städtische Krankenhaus mit 32 Betten. Mit der Realschule Schmölln kam 1902 eine weiterführende Bildungsanstalt hinzu. 1906 wurde das Stadtbad und 1912 eine katholische Kirche am Lindenberg eingeweiht. Der gewachsenen Prosperität Schmöllns wurde mit dem 1893 abgeschlossenen Bau des Wahrzeichens der Stadt, des eisernen Ernst-Agnes-Turms auf dem Pfefferberg, sowie mit der Landung des Luftschiffes „Sachsen“ 1913 in der Stadt zusätzlich Ausdruck verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "Mit Schreiben des sächsischen Justizministers Otto Thierack vom 31. Juli 1933 wurde der in Schmölln wohnhafte Alwin Engelhardt (1875–1940) „bis auf weiteres“ als sächsischer Scharfrichter angestellt. Die Vollstreckung jedes Todesurteils wurde ihm mit 350 Reichsmark, bei mehreren gleichzeitigen Hinrichtungen – vorausschauend – jede weitere mit 150 Reichsmark, vergütet. Das Schmöllner Adressbuch von 1910 nannte Engelhardt als Geschäftsführer der Abdeckerei am Kemnitzgrund. Der kommunistische Widerstandskämpfer Alfred Nitzsche aus Schmölln kam nach fünf Jahren Haft im Oktober 1944 im Zuchthaus Ludwigsburg ums Leben. An ihn erinnert die Alfred-Nitzsche-Straße. Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Hotel „Deutscher Kaiser“ und in der Dampfziegelei „Mehlhorn & Sohn“ über 300 Zwangsarbeiter untergebracht, die für die Rüstung arbeiten mussten. Am 13. April 1945 übergaben die Schmöllner Bürger die Stadt an ein Vorauskommando der 76. US-amerikanischen Infanteriedivision und 6. Panzerdivision. Diese dienten in Schmölln als Besatzungstruppen bis zum 1. Juli 1945. Daran erinnert heute ein Gedenkstein. Die US-Amerikaner übergaben im Juli 1945 die Besatzung an sowjetische Streitkräfte.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "In Selka gab es ein Schloss der Familie von Thümmler. Die Besitzer wurden 1945 entschädigungslos enteignet, die seit 1944 einquartierten Flüchtlinge des Gebäudes verwiesen und das Schloss 1948 \"gesprengt\". Grundlage war der Befehl 209 der SMAD. Nur die Kirche und ein unscheinbarer Seitenflügel blieben erhalten. Die Verwaltungsreform 1952 führte dazu, dass Schmölln aus dem Territorium des aufgelösten Landes Thüringen herausgetrennt und dem Bezirk Leipzig zugeschlagen wurde. Schmölln wurde Kreissitz des gleichnamigen Landkreises. Am 17. Juni 1953 legten die Arbeiter in den großen Schmöllner Betrieben ihre Arbeit nieder und bekundeten ihren Umwillen mit einer Großdemonstration vor dem Rathaus, welche durch die Sowjetarmee aufgelöst wurde. Die Produktionsstruktur wandelte sich aufgrund der neuen Rahmenbedingungen in der DDR. Aus der Knopfindustrie ging die kunststoffverarbeitende Industrie hervor, die sich neben dem Maschinenbau und der Schuhfabrikation zu den größten Produktionszweigen der sog. volkseigenen Industrie entwickelte. Infolge des gewaltigen Zustroms von Flüchtlingen des Zweiten Weltkrieges wurde die Wohnungsnot zunehmend prekärer. Um die Knappheit an Wohnraum zu bewältigen, wurden im Zuge eines Wohnungsbauprogramms 1952–1968 zahlreiche Mehrfamilienhäuser im neu entstandenen „Robert-Koch-Viertel“ errichtet. Da die Wohnungsknappheit weiterhin problematisch war und sich in den 1980ern erneut verschärfte, wurde 1988–1991 das Plattenbaugebiet „Heimstätte“ im Süden der Stadt erschlossen. Ursprünglich war es vorwiegend für Bergarbeiterfamilien des Uranerzbergbaues durch die Wismut bei Ronneburg gedacht, in dessen Einzugsgebiet sich die Stadt befand. Im Jahre 1990 ging die Stadt zusammen mit dem Kreis Schmölln wieder an das Land Thüringen. Durch die Verwaltungsreform 1994 verlor Schmölln den Status einer Kreisstadt und ging zusammen mit dem Kreis Altenburg in dem neuen Landkreis Altenburger Land auf. Schmölln besitzt in den Raumordnungsplänen Thüringens momentan funktionsteilig mit Gößnitz den Status des Mittelzentrums. Die Stadt erfuhr seit der \"Wende\" eine recht positive Entwicklung. So entstanden am Stadtrand mehrere Gewerbegebiete (Nitzschka, Kemnitzgrund, Ronneburger Straße), während die Innenstadt eine hohe Einkaufskultur bewahren konnte, da Supermärkte, anders als beispielsweise in Crimmitschau oder Meerane, nicht auf die Grüne Wiese gesetzt wurden. Die Ansiedlung neuer Firmen wie beispielsweise der Autozuliefererindustrie in den neuentstandenen Gewerbegebieten an der Crimmitschauer Straße und in Nitzschka wurde begünstigt durch die Inbetriebnahme der \"Autobahnanschlussstelle 61 Schmölln\" der A 4. Durch zwei wesentliche Straßenbauarbeiten verbesserte sich die Infrastruktur der Stadt enorm. So wurden die Straßen \"Coßwitzanger\" und \"Bachstraße\" komplett neu als Bahnunterführung errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "1831 lebten in Schmölln 3467 Einwohner. Bis 1910 stieg die Einwohnerzahl auf 11.345 an. Die höchste Bevölkerungszahl wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges erreicht. Entwicklung der Einwohnerzahl \"(ab 1960: 31. Dezember)\": Entwicklung der Einwohner nach Altersgruppen:", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Der Stadtrat von Schmölln setzt sich aus 30 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister ist seit Amtsantritt am 3. September 2015 der 1984 geborene Sven Schrade (SPD). Bereits zur Wahl 2009 stellte er sich als Kandidat auf, unterlag aber der Nachfolgerin des über vier Amtszeiten das Amt des Bürgermeisters bekleidenden Herbert Köhler (parteilos), Kathrin Lorenz (CDU). Bei der Wahl am 28. Juni 2015 setzte Sven Schrade sich im ersten Wahlgang mit 53,6 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 58,2 % gegen Kathrin Lorenz (CDU) und Gunther Kupfer (Bürger für Schmölln) durch.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: „In Blau unter einem mit Fialen und Krabben verzierten goldenen gotischen Baldachin thronend die goldgekrönte Maria in rotem Gewand und blauem Mantel mit dem nackten Jesusknaben auf dem Schoß; darunter ein Topfhelm, besteckt mit grünen Pfauenfedern, vorn glatt, hinten gespiegelt.“ Das Wappen entstammt dem ältesten Stadtsiegel von 1396, welches das gleiche Bild zeigt und die Umschrift SIGILLVM CIVIVM IN SMOLN trägt. Es stellt die Schutzpatronin der ältesten Kirche von Schmölln dar. Der Pfauenfedernhelm ist das Zeichen der Reußen, die als Vögte von Gera, Weida und Plauen auch über Schmölln herrschten.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Besonders sehenswert in Schmölln ist die Altstadt. Der weitläufige mittelalterliche Markt mit dem Rathaus und dem Blick zur Stadtkirche ist ganzjährig sehr belebt, da zahlreiche Geschäfte wie beispielsweise Kaufland in sanierten historischen Gebäuden anzutreffen sind. Lange Öffnungszeiten begünstigen dies zusätzlich. Sehenswert ist auch die Friedhofskapelle, sie war die ehemalige Spitalkirche. Viele Fachwerkhäuser sind zudem um die spätgotische Stadtkirche angeordnet. Weiterhin ist ein Teil der Stadtmauer mit begehbarem Turm zu besichtigen. Ein Beispiel für die industrielle Entwicklung des 19. Jahrhunderts in Schmölln ist die Knopfindustrie. Im Jahre 1863 wurden erstmals Knöpfe hergestellt. Von dem Ernst-Agnes-Turm, der 1893 auf dem Pfefferberg errichtet wurde, bietet sich ein guter Blick in das Umland und auf die ehemalige Fabrik sowie das 1997 eröffnete Knopf- und Regionalmuseum, welches direkt am idyllischen Stadtpark liegt. Eine Zweigstelle des Museums ist in einem anderen Industriebetrieb unweit des Hauptgebäudes untergebracht. Für die Komplettübersicht denkmalgeschützter Bauwerke in der Stadt siehe Liste der Kulturdenkmale in Schmölln.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Seit 1999 findet jährlich die Etappe „Rund um Schmölln“ der Internationalen Thüringen-Rundfahrt der Frauen sowie das bei der Rundfahrt einzigartige „Jedermann-Rennen“, zu dem auch Amateure zur Teilnahme zugelassen sind, statt.", "section_level": 2}, {"title": "Kulinarische Spezialitäten.", "content": "Eine bekannte Spezialität im Gebiet zwischen Schmölln und Altenburg ist der Mutzbraten, meist serviert mit Brot und Sauerkraut. Er wird über Birkenholz zubereitet. Eine in den 1960er und 1970er Jahren geläufige Art der Kinderverköstigung in Gaststätten war die Lebensmittelkombination „Ä Sießchen und ä Blondchen“. Dabei handelt es sich um eine kleine Wiener Wurst und eine gelbe Limonade. Die Bezeichnung „Sießchen“ kann zum einen vom Englischen „sausage“ abgeleitet werden. Ein anderer Ansatz ist der Bezug auf die Wurstgröße, die man als „süß“ (niedlich) bezeichnen kann. Der Schmöllner Dialekt machte daraus dann „Sießchen“. Die Ableitung des „Blondchens“ ist wohl allein auf die Farbe des Getränks zurückzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Seit Mai 2016 ist in der Schmöllner Innenstadt kostenloses WLAN verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Schmölln liegt an der A 4 (Anschlussstelle 61: Schmölln) und der B 7 (Gera–Altenburg). An der Bahnstrecke Gößnitz–Gera gibt es in Schmölln einen Bahnhof, der vom Regional-Express Glauchau–Erfurt–Göttingen sowie vom Regional-Express auf der Strecke Altenburg–Erfurt bedient wird. Der Haltepunkt im Ortsteil Großstöbnitz wurde seit dem Wegfall der Regionalbahnen im Dezember 2008 anfangs noch früh morgens und spät abends, inzwischen jedoch gar nicht mehr bedient. Zudem gibt es mehrere Regionalanbindungen nach Altenburg, Dobitschen, Thonhausen, Gera, Großstechau und Dobra. An Wochenenden fahren nur Busse nach Altenburg. Schmölln besitzt zudem eine Stadtbuslinie mit der Bezeichnung \"R\", die Richtung Blumenstraße über Markt, Förderzentrum weiter Richtung Ahornring/Bahnhof fährt. Schmöllns Stadtbus verkehrt einmal pro Stunde von Montag bis Freitag. An Wochenenden und Feiertagen fährt der Stadtbus nicht. Der Busverkehr wird betrieben von der THÜSAC, der Bahnverkehr von DB Region Süd-Ost.", "section_level": 2}, {"title": "Ansässige Unternehmen.", "content": "Wie in den meisten Städten Ostthüringens und Westsachsens war die Wirtschaftsstruktur Schmöllns stark von der Textilindustrie geprägt. In der 1861 eingeführten Knopffabrikation war bis zum Ersten Weltkrieg die Hälfte aller Arbeiter beschäftigt. Korrespondierend dazu entwickelte sich die Bürsten- und Zahnbürstenfabrikation sowie der Maschinenbau. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten der Werkzeugmaschinenbau (VEB PWS, VEB KnoHoMa) sowie die Kunststoffindustrie (VEB Galfütex) einen Aufschwung. Nach der \"Wende\" von 1990 gelang es, nach großen Arbeitsplatzverlusten die Industrie zu stabilisieren. Zudem erfolgten zahlreiche Neuansiedlungen im Bereich Automobilzulieferer (Neumayer Tekfor) und Nahrungsmittelindustrie (Burkhardt Feinkostwerke, Wolf Wurstwaren). Die traditionellen Bereiche Maschinen- und Werkzeugbau (PWS Präzisionswerkzeuge GmbH, H.O.T. Oberflächentechnik, HASCO, Midena) sowie Kunststoffverarbeitung (KTS Kunststofftechnik Schmölln, Markus Birner Kunststofftechnik GmbH) bestehen außerdem weiterhin in der Stadt. Von ehemals über zehn Knopffabriken besteht nur noch eine, die Textilindustrie ist aus Schmölln ebenfalls bis auf ein Unternehmen verschwunden. Im Vergleich zu anderen Standorten in den Neuen Bundesländern kann Schmölln auf eine positive Wirtschaftsentwicklung zurückblicken, was sich auch positiv im Stadtbild bemerkbar macht. Neue Industriestandorte (Industriegebiet Nitzschka, Industriegebiet Crimmitschauer Straße I, II und III) wurden erschlossen. In dem Industrieverbundstandort Nitzschka-Nörditz des Städtebundes Schmölln-Gößnitz siedeln sich seit der Gründung im Jahr 2002 produzierende Gewerbe an.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Hierbei sind die Stadtverwaltung der Stadt Schmölln, die Filiale des Arbeitsamtes Altenburger Land, die Johanniter-Rettungswache, die Freiwillige Feuerwehr Schmölln, die Außenstelle des Klinikums Altenburger Land, das Standesamt und die Stadtbibliothek zu nennen. Institutionen und Körperschaften sind das 2006 eröffnete Frei- und Hallenbad „Tatami“, das Regional- und Knopfmuseum Schmölln, die 1993 errichtete Mehrzweckhalle „Ostthüringenhalle“ und das Schülerfreizeitzentrum (SFZ). An kirchlichen Gemeinden ist die Stadtkirche St. Nicolai mit Kantorei, die Katholische Gemeinde St. Maria Immaculata, die Neuapostolische Gemeinde und die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, die ein besonderes Jugendprogramm leitet, zu nennen.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Bildungseinrichtungen sind die Grundschule „Finkenweg“, die Regelschule „Am Eichberg“, das staatliche Roman-Herzog-Gymnasium Schmölln, das Förderzentrum und der Schulteil Schmölln des Beruflichen Schulzentrums für Gewerbe und Technik. Hinzu kommen fünf Kindertagesstätten, die Musikschule Johann Friedrich Agricola, die Geschäftsstelle der Volkshochschule Altenburger Land sowie die Stadtbibliothek auf dem Markt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Schmölln ist die Heimat der Haustaubenrasse Schmöllner Trommeltaube, welche seit 1912 gezüchtet wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schmölln ist eine Stadt im thüringischen Landkreis Altenburger Land und liegt an der Sprotte. Bekannt geworden ist sie vor allem durch die Knopfindustrie im 19. Jahrhundert.", "tgt_summary": null, "id": 1898669} {"src_title": "Percivall Pott", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umfeld und Karriere.", "content": "Percivall Potts Eltern stammten aus gesellschaftlich angesehenen Familien. Seine Mutter Elisabeth war als geborene Symonds Tochter eines Weinhändlers, als verwitwete Houblon Schwiegertochter eines mächtigen Funktionärs. Nach dem Tod ihres ersten Mannes heiratete sie Percivall Pott (Vater). Dieser stammte aus einer alten Familie von Händlern und Handwerkern und amtete als öffentlicher Schreiber und Notar (scrivener-notary). Als auch er starb, war der in der Londoner \"Threadneedle Street\" geborene Klein Percivall noch sehr jung. Der Heranwachsende wurde auf eine Privatschule in Kent geschickt. Da er sich im Umgang mit klassischen Texten gewandt zeigte, und einer der fördernden Verwandten seiner Mutter der Bischof Joseph Wilcocks war, hätte ihm dem Wunsch seiner Familie entsprechend eine Laufbahn als Kleriker nahe gelegen. Doch Percivall Pott entschied sich für die Chirurgie. Nach dem Schulabschluss wurde Pott für ein Lehrgeld von 200 Guineen Lehrling bei Edward Nourse jr., einem Wundarzt in London. In siebenjähriger Ausbildungszeit erlernte er das Handwerk des Chirurgen. Verbindliche Ausbildungsordnungen für Praktiker heilender Künste gab es im London des frühen 18. Jahrhunderts nicht, allerdings strenge Zulassungsprüfungen für die organisierten Berufe. Die größte Gruppe bildeten wohl die Apotheker. Sie beschäftigten sich nicht nur mit der Zubereitung und Verabreichung von Arzneien, sondern auch mit chirurgischen Verfahren und Geburtshilfe. Eine wichtige Gruppe, der keine offizielle Organisation geglückt war, waren die Hebammen; auch ihre Tätigkeiten reichten über Geburtshilfe hinaus. Wie die Apotheker waren die Chirurgen in einer Livery Company zusammengeschlossen, einer in London auch allgemeinpolitisch mächtigen Verbandsform für Berufsgruppen, die als achtbar galten. In dieser ursprünglich zünftigen Gesellschaft waren die Wundärzte seit 1540 mit den Barbieren verbunden (Worshipful Company of Barbers and Surgeons). Das Royal College of Physicians als Standesvertretung der akademischen Mediziner nahm traditionell fast nur Absolventen der englischen Universitäten Cambridge und Oxford auf und sah sich durch qualifiziertem Zustrom aus dem Ausland zunehmend unter Argumentationsdruck gesetzt. Dass es in der großen, wachsenden Handelsmetropole bis ins 19. Jahrhundert keine Universität gab, war ein Grund, weshalb sich dort frühneuzeitliche Formen der wissenschaftlichen Wissensproduktion auf breiter Basis entwickeln konnten. Mit der Royal Society war ein wichtiges internationales Netzwerk entstanden, das nicht zuletzt wegen seines Zentrums in der britischen Hauptstadt und der dortigen Situation heute bekannter ist als andere naturforschende Gelehrtengesellschaften dieser Zeit. Gerade im lokalen Bereich kamen viele Mitglieder aus dem Berufsstand der Wundärzte. Manche Chirurgen und Mediziner, die sich in ihrer privaten Praxis oft eher sozial privilegierten Menschen widmeten, befassten sich zudem in Hospitälern mit dem Elend der Armen. Die karitative Tätigkeit verband sich mit dem Erwerb umfangreichen Erfahrungswissens; beides erhöhte auch das Prestige dieser Ärzte. Besonders fähige und glückliche wurden auf offizielle Posten in den Anstalten berufen. Die Chirurgen nahmen auch ihre Lehrlinge mit. Im St. Thomas’s Hospital und im St Bartholomew’s Hospital war es darüber hinaus schon im frühen 18. Jahrhundert möglich, als zahlender Gast auch ohne persönliche Beziehungen einige Monate am Hospitalbetrieb teilzunehmen, andere Häuser folgten. Daraus sollte sich ein organisierter Schulbetrieb entwickeln und Percivall Pott dabei prominent Anteil haben. Durchaus nicht selbstverständlich war zu Potts Lehrzeiten auch eine systematische Ausbildung in Anatomie. Allerdings galten möglichst genaue Kenntnisse des Baus des menschlichen Körpers gerade für ambitionierte Wundärzte als wichtig. In London wurden Vorträge mit Demonstrationen teilweise von ihrer Gesellschaft organisiert. Immer wichtiger wurden dort im 18. Jahrhundert aber private Anatomieschulen. Sie wurden von Chirurgen betrieben und waren auch kommerziell ausgerichtet. Neben dem gelehrsamen Nachwuchs konnte auch sonstiges interessiertes Publikum dort Veranstaltungen besuchen. Für das medizinisch-naturkundliche Feld der Anatomie waren auch Studien und Demonstrationen mit tierischem Material wichtig. Schon länger gab es einen eigenen Bereich für anatomische Untersuchungen im St Bartholomew’s Hospital. Bereits William Harvey, der dort 36 Jahre als Mediziner angestellt war, hat diese Infrastruktur für seine Forschungen genutzt. Obduktionen von verstorbenen Patienten des Hauses wurden allerdings erst 1750 zulässig. Mit Edward Nourse hatte Pott Aufnahme bei einem Lehrmeister gefunden, der im St Bartholomew’s Hospital arbeitete und auch eine eigene Anatomieschule unterhielt. Von Anfang an fand sich der Lehrling bei der Versorgung von hospitalisierten Patienten beteiligt und arbeitete für die Anatomieschule. Das Herstellen und Zeichnen von Präparaten wurde eine seiner Hauptaufgaben. Diese Prosektorentätigkeit war für sein weiteres Schaffen von großer Bedeutung. Am 7. September 1736 durfte der Zweiundzwanzigjährige zur Aufnahmeprüfung der Gesellschaft der Barbiere und Wundärzte antreten, obwohl er wegen eines Patientenbesuchs erheblich verspätet erschienen war. Er bestand mit Auszeichnung. In der Fenchurch Street, wo er mit Mutter und Halbschwester lebte, eröffnete er seine erste Praxis. 1745 wurde Nourse ordentlicher Chirurg im St Bartholomew’s Hospital; Pott, der sich dort schon einige Jahre zuvor erfolglos für eine freie Stelle beworben hatte, wurde sein Nachfolger im Amt eines Assistenzchirurgen. Im gleichen Jahr wurden die Wundärzte nach längeren Auseinandersetzungen organisatorisch von den mit Haarpflege und Kosmetik befassten Barbieren gelöst und bildeten eine eigene Gesellschaft. Pott gehörte zur betreibenden Fraktion um William Cheselden und John Freke (welcher ein Leiter von St Bartholomew’s und dort ein institutionalisierter Spezialist für Augenleiden sowie erster Kustos einer noch kleinen Sammlung anatomischer und chirurgischer Präparate war). Dieses Ereignis war ein Höhepunkt einer Entwicklung von Emanzipation und Machtgewinn der Vertreter der Kunst und Wissenschaft der Chirurgie, wie sie sich auf ihrer ersten Sitzung nannten. Die Stärke der organisierten Wundärzte in der Metropole zeigte sich auch in der Marginalisierung anderer chirurgischer Berufe. Bereits 1730 war beispielsweise der letzte Steinschneider des St Bartholomew’s Hospital außer Dienst gegangen; seine Aufgaben wurden von professionalisierten Chirurgen weitergeführt. 1800 sollte die Gesellschaft der Wundärzte zum Royal College of Surgeons werden. 1745 starb auch Potts Mutter. Kurz darauf heiratete er Sarah Cruttenden, Tochter eines Direktors der Britischen Ostindien-Kompanie. Aus der Verbindung gingen neun Kinder hervor, von denen nur das erstgeborene nicht das Erwachsenenalter erreichte. In die Watling Street umgezogen, eröffnete er eine eigene Anatomieschule. Ab 1749 besetzte Pott eine Stelle als ordentlicher Chirurg im St Bartholomew’s Hospital, in der er bis 1787 verblieb. Am fünften Juli 1751 wurden Percivall Pott und William Hunter in der Gesellschaft der Wundärzte zu Lektoren (masters) der Anatomie gewählt. Die Chirurgen hatten nach der Spaltung zunächst Räumlichkeiten der Gesellschaft der Drucker-Buchhändler (stationers) für Versammlungen genutzt. Mit den neuen Lektoren weihten sie einen eigenen Sitz am damaligen Old Bailey ein, wo sich auch die Behörde der Strafjustiz befand. Ein Hauptgrund dieser Verbindung war das humananatomische Interesse der Chirurgen an den Überresten gesunder junger Erwachsener. Mit einer Strafrechtsreform des Jahres 1752 wurde die anatomische Sektion Hingerichteter offiziell zu einer Alternative zur Zurschaustellung des Leichnams an öffentlichen Plätzen. Beides waren verschärfte Varianten der Todesstrafe, die auch abschreckend gedacht waren. 1764 wurde Pott in die Royal Society gewählt. Im Folgejahr wurde er durch eine weitere Abstimmung in der Gesellschaft der Chirurgen zu deren Vorsteher (master). Percivall Potts Familie wuchs ebenso wie die Nachfrage an Diensten von ihm und seinen Mitarbeitern in privater Praxis und Schule. Mit den Seinen zog er öfters um, zuletzt residierte er in einem Haus am Hanover Square. Ab den späteren 1760er Jahren soll seine Praxis als die größte, angesagteste und lukrativste im damaligen London gegolten haben. Zu seinen Patienten gehörten in ihren jeweiligen Metiers ebenfalls hervorragende Persönlichkeiten wie Samuel Johnson, David Garrick und Thomas Gainsborough. Seine Schüler waren neben vielen anderen Charles Blicke, John Abernethy und John Hunter. Pott gehörte in der Mitte des 18. Jahrhunderts zu den meist beschäftigten und damit auch erfahrensten Chirurgen Englands. Seine große Bekanntheit zog viele europäische Chirurgen und auch studierte Mediziner nach St Bartholomew’s, wo er ein gefragter Lehrer war. Er veröffentlichte eine Reihe bedeutender medizinischer Beiträge. Pott erlangte dadurch große Bekanntheit und manche seiner Methoden fanden weite Verbreitung. Er publizierte durchweg in Volkssprache, wie es unter britischen Chirurgen seiner Zeit durchaus normal war. Seine wichtigsten Schriften wurden in andere europäische Sprachen übersetzt und machten Percivall Potts Namen weit über England hinaus bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Unfallfolgen.", "content": "Bereits 1739 erschien eine Arbeit Potts in den Philosophical Transactions. In dieser Fallgeschichte geht es um die Leiden und Befunde eines Mannes, dem Pott einen zwischen der Muskulatur des Oberschenkels gelegenen Tumor entfernt hatte. Der Patient war zunächst beschwerdefrei, entwickelte dann aber vielfältige Probleme; diverse medizinische Therapien und ein Kuraufenthalt in Bath brachten keine Abhilfe. Er verstarb nach zwei Jahren. Sein Chirurg durfte ihn sezieren und beschrieb viele weitere Tumore im Bereich der Knochen und anderen Organen. (Diese später wenig beachtete Schrift stellt möglicherweise eine frühe Beschreibung ausgeprägter Metastasierung infolge eines Liposarkoms dar.) Aus den folgenden Jahren sind keine Veröffentlichungen bekannt. Ab der zweiten Hälfte der 1750er-Jahre schrieb und publizierte er die Arbeiten, die seinen Nachruhm begründeten. Es wird häufig angeführt, dass ein Knochenbruch den Anstoß zu seiner literarischen Produktivität gegeben haben soll. Pott besuchte Patienten zu Pferde. An einem kalten Januartag des Jahres 1756 hatte sein Weg nach Southwark geführt, in ein Lock Hospital. (So hießen in England die alten Lepra-Hospitäler und ihre Nachfolgeeinrichtungen, in denen zu seiner Zeit venerisch erkrankte Patienten untergebracht waren.) Auf dem Heimweg hatte er einen Reitunfall, bei dem er sich einen offenen Beinbruch zuzog. Um möglichst gut gelagert und erschütterungsarm nach Hause zu kommen, schickte der erfahrene Wundarzt um Sänftenträger und eine Tür. Auf der improvisierten Trage heimgelangt, sah er sich bald mehreren zusammengekommenen Fachkollegen in der Patientenrolle gegenüber. Er hatte bereits seine Einwilligung zur Amputation gegeben – einer seinerzeit durchaus üblichen Methode, um eine offene Fraktur zu behandeln und das erhebliche Risiko tödlicher Folgen entzündlicher Komplikationen zu senken - als Nourse erschien, und konservativem Vorgehen eine Chance gab. Der repositionierte Knochen wuchs wieder zusammen, die gut versorgte äußere Wunde verheilte unkompliziert. Nach einiger Zeit konnte Pott sich wieder unbehindert bewegen. Während der Zeit seiner Rekonvaleszenz stellte er Beobachtungen zu Eingeweidebrüchen schriftlich zusammen. Eine wichtige Feststellung war dabei, dass auch dergleichen Eingeweideverschiebungen auftreten, die nicht Folge erworbener Brüche (Risse im Gewebe) sind, sondern angeborenen anatomischen Gegebenheiten folgen. Die bald erfolgte Veröffentlichung hätte beinahe zum Bruch mit Kollegen geführt, was sich im nächsten Abschnitt ausgeführt findet. Bedeutende Beiträge lieferte Pott auch zur Diagnose und Behandlung von Kopfverletzungen. In \"Injuries of the Head from External Violence\" (so der Kurztitel eines in erster Version 1760 erschienenen Werks) sind diverse Fälle beschrieben, die im Zusammenhang mit Gewalttätigkeit, Arbeit, Verkehr und nicht selten auch typischen englischen Sportarten der Zeit vorgekommen sind. Ein Mann wurde von einer Menschenmenge niedergetrampelt, die einen anderen vor einer Zwangsrekrutierung retten wollte. Viele Verletzungen hatten mittelfristig tödliche Folgen; manchmal konnte Pott aber auch erfolgreich helfen. Aus seinen Erfahrungen zog er generelle Schlüsse und präsentierte sein therapeutisches Vorgehen. So ist zum Beispiel eine von ihm entworfene Apparatur dargestellt, die sowohl der Trepanation, als auch dem Anheben von nach innen gedrückten Knochenbruchstücken bei Impressionsfrakturen des Schädels diente. Das technische Prinzip kann an erinnern. Hier finden sich auch mittelfristige Folgen von Gewalteinwirkung diskutiert, die sich mitunter ohne vorliegende Frakturen oder äußere Verletzungen entwickeln. Stumpfsinn, Verlust von Bewusstsein, willkürlicher Beweglichkeit etc. interpretierte Pott als Hirndruckzeichen. Die Ursache sah er in innerlichem Flüssigkeitsaustritt und differenzierte anatomisch dessen mögliche Verortung in der Substanz des Gehirns, seinen Ventrikeln, zwischen seinen Membranen oder der äußersten Membran und der Schädeldecke. Ganz konventionell sah er Aderlass als angebrachte Therapie, die bei Kopfverletzungen auch schon zur Vorbeugung derartiger Komplikationen angezeigt wäre. Dabei räumte er aber ein, dass es schwierig sei, Leute von derartigem Vorgehen zu überzeugen, die nur einen Schlag auf den Deckel bekommen haben (\"knock on the pate\"). Schnellstmöglich operativ Entlastung zu schaffen, mahnte er für Fälle an, bei denen es zu Entzündung der Dura mater und Ansammlung von Eiter zwischen ihr und dem Schädelknochen kommt. Hierfür beschrieb er als typisches Zeichen eine umschriebene, schmerzlose Schwellung der Kopfhaut, die er immer wieder vergesellschaftet mit Müdigkeit, Unruhe, Kopfschmerz, Zittern und anderen Symptomen beobachtet hatte. Pott’s puffy tumor (amer., international inzwischen gebräuchlicher als brit.: tumour, Eindeutschung unüblich), der in der Regel im Zusammenhang mit Knochenbeteiligung auftritt, gilt heute als vergleichsweise selten und kann sich auch ohne vorangegangene Verletzung und Hirnhautentzündung infolge von komplizierten Stirnhöhlenentzündungen zeigen. \"Some few Remarks upon Fractures and Dislocations\", erstmals im Jahre 1768 erschienen, ist eine weitere Abhandlung traumatologischer Themen. Pott differenzierte Knochenbrüche nicht nur nach der Skelettanatomie, er betonte auch die Rolle des mitbeteiligten Weichgewebes und führte funktionelle Aspekte aus. Bei diesem einflussreichen Werk ist besonders die Beschreibung von Ausrenkungen des Fußes mit Brüchen im Knöchelbereich hervorzuheben. \"Pott’s Fracture\" wurde später im Englischen als Überbegriff für diese Verletzungen gebräuchlich; auf dem Kontinent wurde ein spezieller hier beschriebener Wadenbeinbruch oberhalb des Außenknöchels als Pott-Fraktur bekannt, bei dem gleichzeitig der den Innenknöchel mit Sprung- und Fersenbein verbindende Bandapparat durchreißt. Bezüglich der Therapie betonte Pott die Notwendigkeit guter Lagerung mit entspannter Muskulatur.", "section_level": 2}, {"title": "Ein Gelehrtenstreit.", "content": "\"A Treatise on Ruptures\" (1756) gilt als die Arbeit, die Potts Ruf als hervorragender medizinischer Autor begründete. Unterleibsbrüche waren ein großes Thema in der damaligen Chirurgie. Bei solchen Leistenhernien verlagern sich Baucheingeweide mitunter in den Hodensack bzw. die äußeren Schamlippen. Pott beschrieb eine besondere Art, zu der er in einer bald folgenden kleineren Veröffentlichung noch genauere Ausführungen nachreichte. Bei männlichen Neugeborenen und manchmal auch bei Erwachsenen hatte er wiederholt Fälle gesehen, bei denen Darmschlingen oder Teile der die Bauchorgane bedeckenden Gewebeschürze direkt den Hoden berührten und trennende Hüllstrukturen fehlten, die gemäß der aktuellen Lehrmeinung zu erwarten gewesen wären. Pott war nicht der einzige, der derartige angeborene Hernien untersuchte. Alsbald sah er sich Vorwürfen ausgesetzt, in seinen Veröffentlichungen würden Untersuchungsergebnisse Anderer verwertet und die Namen dieser Anderen nicht erwähnt. William Hunter war das Phänomen, dass Darmanteile und der Hoden in der gleichen Hülle liegen können, im Jahre 1748 durch den Kollegen Samuel Sharp zur Aufmerksamkeit gebracht worden. Gemeinsam konnten sie bald darauf einen Mann mit beidseitigen Hodensackbrüchen sezieren, bei dem sie einerseits einen Bruchsack aus Bauchfell und die Scheidenhaut als trennende Strukturen beobachteten, andererseits eine offene Verbindung. Zwei Jahre später veröffentlichte Sharp seine Ansicht, dass offene Brüche durch Riss der trennenden Strukturen entstünden. 1755 erschienen Albrecht von Hallers \"Opuscula Pathologica\". Hier findet sich beschrieben, dass die Hoden beim Ungeborenen im Rumpf bei den Nieren liegen und in einem graduellen, noch nicht genau aufgeklärten Prozess in den Hodensack gelangen (nach Hallers Ansicht durch Bewegungen der Rumpfmuskulatur). Da dazu eine Aussackung des Bauchfells besteht, können auch eigentliche Baucheingeweide in den Hodensack gelangen: kongenitale Hernien (vgl.: Habenula Halleri). Im Hause Hunter kam es zu neuen Untersuchungen. William war ein angesehener Geburtshelfer, der immer wieder auch schwierige Fälle betreute. Da manchmal auch der Beste machtlos ist, mangelte es nicht an anatomischem Material. Sein jüngerer Bruder John, gerade am Anfang einer großen Karriere, widmete sich in der Zeit vor Potts Unfall intensiv dem Studium des Abstiegs des Hodens beim Fetus. William Hunter behauptete, John habe seinem alten Lehrer Pott die Präparate gezeigt und seine Überlegungen erzählt; Pott behauptete, nur ein Objekt kurz gesehen und kein Gespräch zum Thema geführt zu haben. Auch Hallers Werk wollte er während der Abfassung seiner Arbeiten nicht gekannt haben. Der ältere Hunter war bereits mit den Monros in vergleichbare Auseinandersetzungen verwickelt. Streitigkeiten um die Priorität von persönlichen Entdeckungsleistungen und Plagiatsvorwürfe waren keineswegs unüblich unter frühneuzeitlichen Anatomen. Die zahlreichen Eigennamen von Verfassern einflussreicher Beschreibungen in anatomischen Bezeichnungen zeugen von der Wichtigkeit der Idee der Autorschaft. Wenig Zurückhaltung wurde im Wissenschaftsbetrieb der Aufklärungszeit oft bei der Veröffentlichung von Polemik gezeigt. Pott scheint sich relativ gelassen verhalten zu haben; jedenfalls führte er an, dass derartige Auseinandersetzungen in wissenschaftlichen Publikationen für inhaltlich interessierte Außenstehende doch nur unverständlich und störend seien und würdigte die Anderen in der nächsten Auflage. William Hunter schrieb später, seinerseits vielleicht etwas überreagiert zu haben und von Pott in der Angelegenheit immer als Gentleman behandelt worden zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Eine Berufskrankheit und ein Altersleiden.", "content": "Eine besondere Stellung in der Geschichte der Medizin nimmt der im London der frühen Industrialisierung beheimatete Pott auch ein, weil er Zusammenhänge zwischen Erkrankungen, Arbeitsbedingungen und Reizstoffen beschrieb. Deshalb wird er gerne als Vordenker der Epidemiologie, hygienischer Fächer und der Krebsforschung angeführt. Eine Veröffentlichung aus dem Jahre 1775 gilt als erste Erwähnung einer chemischen Noxe als Karzinogen und als erste Zuordnung einer spezifischen Krebserkrankung zu einer Berufsgruppe. Pott stellte eine Häufung von Krebs des Hodensacks bei Schornsteinfegern fest. Diese waren häufig als Waisenkinder in ihren Beruf geraten. Deren Lebensbedingungen beschrieb Pott als außergewöhnlich hart. Bereits in ihrer frühen Kindheit wurden sie meist sehr brutal behandelt und waren Hunger und Kälte ausgesetzt. Eine wichtige Aufgabe der kleinen Menschen war es, Kamine von innen zu reinigen, was schon akut oft zu Prellungen, Verbrennungen und Luftmangel führte. Ab dem Erreichen der Pubertät zeigten sie sich besonders anfällig für eine schmerzhafte und tödliche Erkrankung. Die im Genitalbereich verortete Neubildung bot meist ein ulzeriertes Bild und wurde von Ärzten wie von Betroffenen oft für eine venerische Erscheinung gehalten. Allerdings war in der Branche auch die Bezeichnung Ruß-Warze (\"soot wart\") gängig. Pott hielt fest, dass es sich dabei um einen Krebs handle und ein ursächlicher Zusammenhang mit der langfristigen Ablagerung von Ruß in Hautfalten sehr wahrscheinlich sei. (Nach späterer differenzierterer Begrifflichkeit wären die von Pott beobachteten Krebse als Plattenepithelkarzinome zu deuten; sie haben ihren Ursprung in der geschädigten Oberhaut. Für Kaminreinigungsarbeiten im Königreich wurde 1788 ein Mindestalter von acht Jahren gesetzlich verfügt, 1840 auf 21 Jahre heraufgesetzt; die Wirksamkeit gilt als gering.) Im selben Buch, \"Chirurgical observations relative to the cataract, the polypus of the nose, cancer of the scrotum, different kinds of ruptures, and the mortification of the toes and feet\" (1775), stellte Pott auch neue Beobachtungen zu einem altbekannten Phänomen dar. Gangrän war nicht nur ein Problem, das oft größeren Verletzungen (zum Beispiel bei offenen Knochenbrüchen) folgte und sich dann als abgestorbenes Gewebe in den entzündeten Wunden zeigte. Gewebsuntergang und Schwarzwerden wurde gelegentlich auch bei äußerlich unverletzten Zehen und Füßen älterer Menschen beobachtet. In der Regel betraf es ohnehin bereits erheblich eingeschränkte Personen, die sich nicht zuletzt in Hospitälern fanden. Noch heute ist Amputation die Standardtherapie bei derartigen Zuständen, die das Leben der Betroffenen mitunter zu verlängern vermag. Pott sezierte Amputate und Verstorbene. Dabei stellte er immer wieder fest, dass zuführende Blutgefäße in den Beinen verhärtet und verschlossen waren. Dies sah er als Ursache von Blutleere, die am unteren Ende am stärksten ausgeprägt ist und dort zum Gewebsuntergang führt. Noch heute ist im angelsächsischen medizinischen Sprachgebrauch \"Pott’s gangrene\" eine Bezeichnung für dieses Endstadium der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit.", "section_level": 2}, {"title": "Morbus Pott.", "content": "Besonders häufig wurde Potts Name in späteren Jahrhunderten in den Bezeichnungen Pott’sche Krankheit (Morbus Pott) und Pott’scher Buckel (Pott-Gibbus) gebraucht. Seit alten Zeiten litten Menschen mit Spitzbuckeln (angulären Kyphosen) sehr oft auch unter anderen Problemen. Schon im hippokratischen Schrifttum (\"de articulis\") soll sich häufige Vergesellschaftung mit Lähmungen und auch mit Lungenkrankheit angeführt finden. Potts Ansatzpunkt waren Lähmungen der Beine, die immer wieder bei dieser typischen Krümmung der Wirbelsäule beobachtet wurden und ihr mitunter auch vorausgehen (\"Remarks on that kind of Palsy of the Lower Limbs which is frequently found to accompany a Curvature of the Spine and is supposed to be caused by it\", 1779). Am häufigsten waren Kinder betroffen. Von ärztlicher Seite wurden oft nur die Muskellähmungen beachtet, ansonsten war die Annahme gängig, dass verschobene Wirbelkörper das Rückenmark zusammendrücken. Pott betrachtete Lähmungen differenziert und wies darauf hin, dass bei den mit der Rückenkrümmung assoziierten Lähmungen die Muskulatur nicht schlaff sei, sondern sich spastisch verhalte und meist auch die Sensibilität beeinträchtigt ist. Die Lähmungen zeigen sehr unterschiedliche Ausprägungen; schlimmstenfalls können die Betroffenen die Beine überhaupt nicht mehr bewegen, wobei er dann in der Regel auch Kontrollverlust über die Ausscheidung von Kot (Stuhlinkontinenz) und Urin (Harninkontinenz), Unvermögen zur Erektion und andere Probleme feststellte. Der Anatom wies nach, dass nicht die Wirbelkörper in ihren Gelenken ausgerenkt sind, sondern dass ein zerstörerischer Prozess in der Knochensubstanz abläuft. Am Anfang der Erkrankung zeigen sich die Wirbelkörper weich und aufgetrieben, was er mit dem Bild der Rachitis verglich. Im weiteren Verlauf weisen sie immer mehr kariöse Zersetzung auf. Bei Lähmungserscheinungen sind meist zumindest zwei Wirbel befallen, manchmal drei, selten mehr. Der Prozess greift auf die Bandscheiben über und führt zu deren Zersetzung. Pott fand in der Regel auch die Wirbelkörperbänder verdickt vor. Auch die Beteiligung von umgebenden Gewebe ist nach seiner Definition wesentlich. Meist finden sich Abszesse in der Muskulatur, die an der Wirbelsäule entspringt. Zunehmendes Zusammensinken der porösen Wirbelkörper oder auch akutes Einbrechen führt zur Buckelbildung. Mitunter spielt Gewalteinwirkung eine Rolle; Pott führte an, dass diese dann oft für die alleinige Ursache gehalten wird. Wieder war Pott nicht der Einzige, der zu diesem im damaligen Europa immer häufiger auftretenden Phänomen eine Erklärung der morbiden Anatomie darlegte. Bereits im Vorjahr hatte Jean-Pierre David der französischen Académie Royale de Chirurgie vergleichbare Erkenntnisse vorgetragen, die ungefähr zeitgleich mit Potts Arbeit gedruckt erschienen. Der langfristige Einfluss muss ungleich geringer gewesen sein, wurde doch auch in Frankreich die Bezeichnung \"mal vertébral de Pott\" gebräuchlich. Diverse wurden zur Therapie eingesetzt, was Pott als sehr gefährlich und nur kurzfristig wirksam kritisierte. (Therapeutische Korsette sollten erst im 19. Jahrhundert aufkommen; die Folgen der ihm absurd erschienen Bekleidungsgepflogenheiten der Europäerinnen dienten Pott als Beispiel für Wirbelsäulenverkrümmungen ohne Lähmungen.) Von einem Mediziner und einem Chirurgen in Worcester, Dr. Cameron und Mr. Jeffries, lernte Pott eine Therapiestrategie, von deren erfolgreicher Anwendung ersterer im Hippokrates gelesen hatte. Sie bestand in Anlage und Unterhalt von Wunden beidseits der betroffenen Wirbeln. Pott war überzeugt, dass so der kariöse Prozess Ableitung findet und die Bildung einer Ankylose unterstützt wird. (Auf dem Kontinent waren derartige künstliche Eiterungen als Fontanellen bekannt, sie fanden bei diversen inneren Leiden Anwendung und sind im Zusammenhang mit humoralpathologischem Denken zu sehen.) Pott experimentierte mit verschiedenen Verfahren und befand Kauterisierung als das am wenigsten schmerzhafte und sauberste. Er führte zahlreiche erfolgreiche Heilungen oder Besserungen von Lähmungen an. (Moderne Autoren wiesen auf die Bedeutung von Ruhe und Schonung hin, die eine Konsequenz des Verfahrens gewesen sein mag. Ankylosen an Stelle zerstörter Bandscheiben und damit Blockwirbel entstehen auch natürlicherweise; ohne orthopädische Maßnahmen bedingt Neubildung von Knochen auch die Fixierung des Buckels.) Buckel, Lähmung und Abszesse wurden später als Pott-Trias bezeichnet. Für Pott gehörte das von ihm beschriebene Krankheitsbild zur Skrofulose, die er auch als verdickte Oberlippe, Drüsenschwellung im Kinn und Halsbereich, trockenen Husten, Karies anderer Knochen und in vielen weiteren Formen kannte. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde Morbus Pott Teil des entstehenden modernen Konzepts der Tuberkulose. Pott’sche Krankheit wurde ein Synonym für Spondylitis tuberculosa oder Tuberkulose der Wirbelsäule (ICD-10: M49.0-, A18.01). Sie macht rund die Hälfte aller Fälle von Knochentuberkulose aus. In Weltgegenden mit niedriger Tuberkuloseprävalenz ist sie inzwischen vergleichsweise selten geworden. Neurologische Ausfälle und Beteiligung von Weichgewebe liegen nicht immer vor; wie Buckelbildung sollten sie bei rechtzeitiger Versorgung vermeidbar sein. Noch im hohen Alter ritt Percivall Pott auch bei schlechtem Wetter weitere Strecken zu Patienten. Dabei soll er sich eine Erkältung zugezogen haben, von der er sich nicht mehr erholte. Er starb am 22. Dezember 1788, kurz vor seinem 75. Geburtstag, an den Folgen einer Lungenentzündung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Percivall Pott (* 6. Januar 1714 – bzw. 26. Dezember 1713 – in London; † 22. Dezember 1788 ebenda) war ein englischer Chirurg. Er war ein innovativer Operateur und Lehrer und gilt als bedeutender Fachschriftsteller. Wegen des großen Einflusses seiner analytischen Beschreibungen klinischer und pathologisch-anatomischer Beobachtungen ist sein Name in mehreren medizinischen Bezeichnungen enthalten.", "tgt_summary": null, "id": 2244267} {"src_title": "John Ireland (Komponist)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ireland entstammte einer Familie schottischer Herkunft. Seine Eltern verstarben bald nachdem er mit 14 Jahren an das Royal College of Music in London aufgenommen worden war. Er studierte dort Klavier und Orgel, später auch Komposition bei Charles Villiers Stanford. Anschließend wurde er am College selbst Lehrer. Zu seinen Schülern gehörten Ernest John Moeran (der ihn bewunderte) und Benjamin Britten (der die Stunden bei Ireland wenig interessant fand). Er wirkte außerdem als Organist und Chorleiter an der St. Luke's Church, Chelsea, London. Ireland besuchte häufig die Kanalinseln und ließ sich durch deren Landschaft inspirieren; von dort wurde er evakuiert, kurz bevor die deutsche Invasion während des Zweiten Weltkriegs erfolgte. Ireland wurde 1953 pensioniert und lebte bis zu seinem Tode in Sussex.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Von Stanford übernahm Ireland eine gründliche Kenntnis der Musik von Beethoven, Brahms und anderer deutscher Klassiker, als junger Mann jedoch wurde er ebenfalls stark beeinflusst von Debussy und Ravel, wie auch den früheren Werken von Strawinski und Bartók. Unter diesen Einflüssen entwickelte er seinen eigenen Stil eines \"englischen Impressionismus\", der sich eher auf russische und französische Vorlagen bezog als auf den vorherrschenden englischen Volkslied-Stil. Wie die meisten impressionistischen Komponisten bevorzugte Ireland kleine Formen und schrieb weder Sinfonien noch Opern, allerdings gehört das \"Klavierkonzert Es-Dur\" zu seinen besten Werken. Sein Schaffen umfasst Kammermusik und eine größere Anzahl von Klavierwerken, eingeschlossen sein bekanntestes Stück \"The Holy Boy\", von dem zahlreiche Arrangements existieren. Seine Lieder nach Gedichten von A. E. Housman, Thomas Hardy, Christina Rossetti, John Masefield und Rupert Brooke sind eine Bereicherung des englischen Vokalrepertoires. Infolge seiner Stellung an der St. Luke's Church schrieb er darüber hinaus Hymnen, Chorlieder und andere geistliche Chormusik. Manche seiner Werke, etwa die populäre \"A Downland Suite\", wurden von seinem Schüler Geoffrey Bush vervollständigt oder neu gefasst.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Nicholson Ireland (* 13. August 1879 in Bowdon bei Manchester; † 12. Juni 1962 in Washington, England) war ein englischer Komponist.", "tgt_summary": null, "id": 566476} {"src_title": "Rastdorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Rastdorf liegt im nordöstlichen Teil der Geestlandschaft des Hümmling im Emsland. Die nächstgelegene Stadt, etwa 16 km nördlich ist Friesoythe, 24 km östlich liegt Cloppenburg, 28 km nordwestlich Papenburg, 31 km südlich Haselünne und 37 km südwestlich die Kreisstadt Meppen. Höchste Erhebung bei Rastdorf ist der Queckenberg mit 35 m. NN.", "section_level": 2}, {"title": "Ortsbild.", "content": "Aufgrund seiner Entstehungsgeschichte unterscheidet sich der Ort in seiner Siedlungsstruktur stark von den anderen Dörfern der Umgebung. Während der Hümmling sonst von Haufendörfern mit erkennbaren Ortsrändern geprägt ist, hat Rastdorf den Charakter eines Straßendorfes mit langen, geraden Erschließungsstraßen, wie diese sonst eher im Emsland westlich der Ems und in Ostfriesland vorkommen, jedoch ohne die dort typischen Kanäle.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Nachbargemeinden sind im Norden die Gemeinde Hilkenbrook in der Samtgemeinde Nordhümmling, im Osten die Stadt Friesoythe im Landkreis Cloppenburg und die Gemeinde Vrees, im Süden die Gemeinde Werlte, im Südosten an Bockholte und im Westen die Gemeinden Spahnharrenstätte und Lorup.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gemeinde geht auf die im Jahre 1833 gegründete, zunächst aus drei Häusern bestehende „Kolonie Rastdorf“ zurück. Zu Beginn der 1940er Jahre wurde der Kruppsche Schießplatz Meppen erweitert, es war daher notwendig, einige Siedlungsstellen aufzugeben. Ihre Bewohner wurden zwangsweise umgesiedelt. Unter anderem wurde die gesamte Ortschaft Wahn dem Erdboden gleichgemacht. Viele der Vertriebenen aus Wahn wurden in Rastdorf angesiedelt. Auch aus anderen Orten, die nicht komplett dem Schießplatz weichen mussten, wurden Bewohner vertrieben und in Rastdorf angesiedelt. Diese kamen aus Emmeln, Tinnen, Sprakel (einem westsüdwestlich von Sögel gelegenen Gut) und Apeldorn. Im Jahr 1941 war die Umsiedlung überwiegend abgeschlossen. Dieses Jahr wird allgemein als Entstehungsjahr des Dorfes Rastdorf angesehen. Am 1. November 1943 erhielt Rastdorf per Gesetz ein eigenes Ortsrecht und wurde selbständige Gemeinde. Seit der niedersächsischen Gemeindereform, die am 1. Januar 1973 im Altkreis Aschendorf-Hümmling in Kraft trat, gehört Rastdorf zur Samtgemeinde Werlte.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat hat 11 gewählte Mitglieder. Ihm gehören als Ergebnis der Kommunalwahl vom 11. September 2011 drei Parteien an. Die Kommunalwahl 2016 ergab keine Änderung der Sitzverteilung.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen der Gemeinde Rastdorf beschreibt die Herkunft der Siedler, die sich zu einer neuen Gemeinde zusammengefunden haben; es verdeutlicht jedoch auch den Mut und den Willen zum Erfolg in der neuen Heimat. Die acht Ähren, zu einer Garbe zusammengebunden, weisen auf die acht Gemeinden hin, aus denen die ersten Siedler nach Rastdorf kamen. So wie die Ähren zur Garbe gebunden wurden, bilden diese Siedler eine neue Gemeinde. Die Ähren stehen aber gleichzeitig für den Erfolg in der neuen Heimat. Das Steindenkmal im unteren Teil des Wappens ist dem Rastdorfer Heimatstein nachgebildet, der zur Erinnerung an die \"Kolonie Rastdorf\" und der Bildung der neuen Gemeinde aufgestellt worden ist. Die Farben Rot und Gold drücken die Verbundenheit mit den anderen vier Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Werlte aus, auf deren Wappen ebenfalls diese Farben vorhanden sind.", "section_level": 2}], "src_summary": "Rastdorf ist eine Gemeinde und Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Werlte im Nordosten des Landkreises Emsland im westlichen Niedersachsen (Deutschland). Die Gemeinde, die sich auf rund 26,33 km2 Fläche erstreckt, hat 1000 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1918366} {"src_title": "Salmsach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Salmsach liegt an der Mündung der Salmsacher Aach in den Bodensee. Die Gemeinde umfasst Salsmsach und die Weiler Buerüüti (Buhreute), Fälwis (Fehlwies) und seit 1812 Hungerbüel und liegt südlich von Romanshorn. Das Gemeindegebiet entspricht in etwa einer rechteckigen Fläche mit rund 4 km West-Ost- und durchschnittlich einem halben Kilometer Nord-Süd-Ausdehnung. Es grenzt im Norden an die Gemeinde Romanshorn, im Osten an den Bodensee, im Süden an Egnach und im Westen an Hefenhofen. Obwohl Salmsach keinen eigenen Bahnhof hat, führen die SBB-Strecken Romanshorn–Winterthur, Romanshorn–Rorschach und die Linie der Südostbahn durch das Gemeindegebiet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Salmsach stand ursprünglich wohl in Beziehung zu den Bischöfen von Konstanz. Bischof Salomo I. soll dort eine Klerikergemeinschaft gegründet haben, deren Translation nach St. Stephan in Konstanz Salomo III. um 910 angeordnet habe. Das sich um die Kapelle herum gebildete Fischerdorf wurde erstmals 1159 als \"Salmasa\" urkundlich erwähnt. 1155 verfügte das Stift Konstanz in Salmsach über einen Hof, fünf Schupposen, den Neubruchzehnten und die Hälfte des Kirchensatzes sowie um 1380 über die gerichtsherrlichen Rechte. Der sankt-gallische Abt Ulrich Rösch erwarb 1471 Salmsach mitsamt Kirchensatz und vereinigte es mit dem Gericht Romanshorn. Bis 1798 besass das Kloster St. Gallen das Mannschaftsrecht, die Appellation und die Huldigung. 1803 bildeten die Ortsgemeinden Hemmerswil und Salmsach die Munizipalgemeinde Salmsach, 1832 trennte sich Hemmerswil wieder und wurde 1925 in die Ortsgemeinde Amriswil eingemeindet. Die Ritter zum Kirchhof von Arbon, die 1201 mit Propst und Kapitel von St. Stephan einen Vertrag über die Pfarrereinsetzung besiegelt hatten, waren Mitkollatoren. Nach der Reformation war Salmsach evangelisch und der Pfarrer von Salmsach hielt ab 1588 auch in Romanshorn Gottesdienste ab. 1917 erfolgte die Vereinigung mit der Kirchgemeinde Romanshorn. 1742 gründeten Hungerbüel und Salmsach eine Schule. In Salmsach herrschten Obst-, Garten- und Ackerbau vor, zudem existierten bis ins 19. Jahrhundert zwei Mühlen. Eine Fabrik stellte um 1860 Amylum her, eine weitere von 1878 bis 1892 Stickereien und von 1889 bis 1931 war ein Dampfsägewerk in Betrieb. Neben dem Gewerbe bildeten sich neue Industrien, u. a. 1987 ein Kunststoffwerk. Während die Weiler ihren ländlichen Charakter behielten, wurde Salmsach zu einer Wohngemeinde mit Ausrichtung auf Romanshorn. 2005 stellte der erste Wirtschaftssektorektor ca. 29 % der Arbeitsplätze in der Gemeinde. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts entschieden sich die Salmsacher dreimal gegen einen Zusammenschluss mit dem benachbarten Romanshorn. Anlässlich der 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft im Jahre 1991 feierte Salmsach seine Eigenständigkeit mit der Einweihung seines eigenen Gemeindezentrums. Im November 2013 lehnten Salmsachs Stimmbürger eine Fusion mit der Nachbarstadt erneut ab.", "section_level": 1}, {"title": "Sage zum Bau der Kapelle.", "content": "Gemäss einer Sage soll der Bau der Kapelle in Salmsach unter merkwürdigen Umständen stattgefunden haben:", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: In Schwarz ein gelber Pfahl beseitet von zwei gelben abgewendeten Bischofsstäben. Das Wappen deutet den Ortsnamen als «Aach (Gewässer) des Salomon», was sprachgeschichtlich nicht haltbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Von den insgesamt 1443 Einwohnern der Gemeinde Salmsach im Jahr 2018 waren 396 bzw. 27,4 % ausländische Staatsbürger. Die Ortschaft Salmsach zählte zu diesem Zeitpunkt 1425 Bewohner.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im Jahr 2016 bot Salmsach 325 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 39,8 % in der Land- und Forstwirtschaft, 22,8 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 37,4 % im Dienstleistungssektor tätig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Salmsach ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft im Bezirk Arbon des Kantons Thurgau in der Schweiz. Sie gehört zusammen mit Egnach zur Agglomeration Amriswil-Romanshorn. Bis 2002 war Salmsach eine Einheitsgemeinde.", "tgt_summary": null, "id": 1761918} {"src_title": "Opel Astra F", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modellgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Mit Einführung des \"Astra\" wurde die traditionsreiche Modellbezeichnung \"Kadett\" ersetzt. Dies geschah, weil Opel in den 1990er Jahren bei Modellwechseln alle bisherigen Modellbezeichnungen durch Kunstnamen ersetzte, die auf „\"a\"“ endeten (wie z. B. Vectra, Omega und Calibra). Durch den neuen Namen sollte ein neues, positives Markenimage aufgebaut werden. In Umfragen wurde \"Astra\" meist mit Technik und Raumfahrt assoziiert. Der Buchstabe, der die Modellreihe angibt, wurde allerdings fortgeführt, weshalb das erste Astra-Modell die offizielle Bezeichnung \"Astra F\" bekam. Zunächst war ab August 1991 die drei- und fünftürigen Schrägheckmodelle verfügbar, während der fünftürige \"Caravan\" im Oktober 1991 folgte. Im Mai 1992 gelangte die klassische Stufenhecklimousine zu den Händlern. Das Cabriolet, das wie der offene Kadett E bei Bertone entworfen wurde, komplettierte im August 1993 das Programm. Unrühmliche Kapitel des Astra F sind eine Rückrufaktion wegen Konstruktionsfehlern am Tank sowie der übermäßig starke Rostbefall, der aus Verarbeitungsmängeln bei der Produktion (Schnittkantenrost) resultiert. Weitere Mängel wie schwache Zahnriemen, Störungen des Zündverteilers oder der Lichtmaschine am Astra F der ersten Baureihe erforderten häufige Werkstattbesuche. Zur Modellüberarbeitung im August 1994 wurde jedoch eine bessere Rostschutzvorsorge getroffen. Den Astra F gab es auf Wunsch auch mit 4-Gang-Automatikgetriebe des japanischen Herstellers Aisin AW. Im März 1998 wurde der Nachfolger Astra G eingeführt, womit die Produktion des Astra F beendet war. Lediglich das Cabrio lief noch in alter Form bis Januar 2000 vom Band. Die Astra-Modelle wurden in England als Vauxhall, in Südamerika als Chevrolet und in Australien als Holden vertrieben. In Südafrika wurde nur die Stufenhecklimousine als Opel Astra, die Fließheckmodelle weiterhin als Opel Kadett angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Modellpflege.", "content": "Bei der Überarbeitung im August 1994 wurden einige Details verändert. So zum Beispiel die Form der Außenspiegel (bisher entsprachen diese denen des Kadett E), der Türgriffe (ab Ende 1995), des Kühlergrills, Scheinwerfer (spitzer zulaufend zum Kühlergrill hin), Nebelscheinwerfer (Klarglas), der seitlichen Stoßleisten, Heckstoßfänger sowie der Dachkantenspoiler. Beim Kombi wurde die bisher unlackierte Heckleiste lackiert (außer Basismodell). Gegenüber dem bis 1994 gebauten Modell beschränkte sich nun der in Kunststoff gehaltene Teil der auf Wunsch in Wagenfarbe lackierten Stoßfänger auf den schmalen oberen Rand. Beim Schrägheck wurde die gleiche Kunststoffblende des GSi bis 1994 verbaut, die in ähnlicher Form von da an auch an Stufenheck und Cabrio montiert wurde. Ab dem Facelift wurden alle Astras mit verchromten Schriftzügen und dreidimensionalen Emblemen an der Heckklappe versehen. Der Einsatz von weißen Blinkergläsern vorn und getönten Vier- (Stufenheck, Cabrio, Caravan, Lieferwagen) beziehungsweise Fünfkammer-Rückleuchten (Fließheck) ließ den Astra moderner wirken.", "section_level": 2}, {"title": "Karosserievarianten.", "content": "Der Astra F wurde in fünf Karosserieformen angeboten: Der Doppelairbag (Fahrer 67 Liter, Beifahrer 120 Liter) war außer bei den Export-Modellen ab August 1994 ebenfalls Serie. Zudem wurde das einfache Infodisplay mit Uhr/Radioanzeige (DID; Dual Info Display) jetzt durch eines mit zusätzlicher Außentemperaturanzeige (TID; Triple Info Display, vorher Sonderausstattung) ersetzt, das ab 3 °C abwärts vor Straßenglätte warnte, indem es einige Sekunden lang nach Einschalten der Zündung blinkte. Ebenfalls ist das Ablesen der Geschwindigkeit im TID möglich, indem beide Knöpfe für zirka fünf Sekunden betätigt werden (es wird bis 53 km/h angezeigt, danach '+53 km/h). Weitere technische Änderungen neben einigen umweltfreundlicheren Motoren im Rahmen des Facelifts und danach sind der Wechsel von Öl- auf Gasdruckstoßdämpfer und damit besseres Fahrverhalten, geänderte Stabilisatorenbefestigung an den Dreieckslenkern vorn, modifizierte Koppelstangen, geänderte Aufhängung des Endschalldämpfers (ab Mitte 1996; Einpunktaufnahme per Schelle geändert in direkt am Schalldämpfer angeschweißte Dreipunktaufnahme analog dem GSi 2.0 16V bis Sommer 1994), geänderte Befestigung der vorderen Türverkleidung (eine statt zwei Schrauben unter der Armauflage; ab Herbst 1996), Schaltknauf entsprechend dem des Astra G. Die Seitenblinker an den vorderen Kotflügeln war bei den für Deutschland gefertigten Modellen erst ab Herbst 1997 verfügbar. Im Cabrio für Deutschland wurden als einzige Motoren nach dem Facelift der X16SZR (75 PS) und der X18XE (116 PS) angeboten. Mit dem Facelift gab es neben dem C20XE-Motor (der noch bis Modelljahr 1997 als Topmotorisierung verbaut wurde, dann jedoch aufgrund neuer Abgasnormen aus dem Programm genommen wurde) den X20XEV-Motor, der nun als Ecotec-Topmotorisierung galt. Dieser Motor ersetzte den C20NE in der Motorenpalette des Caravan. Der C20NE war zuvor die meistbestellte Bigblock-Motorisierung im Caravan, er erfreute sich durch das hohe Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen hoher Beliebtheit. Neben dem C20NE waren vor dem Facelift auch der C20XE und C18XE im Caravan lieferbar, beide mit einer höheren Leistung als der C20NE.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Der Astra F verfügte werksseitig über ein breites Spektrum an aktiven und passiven Sicherheitselementen. Konstruktive Maßnahmen an der Karosserie waren computerberechnete Versteifungspunkte und Doppelrohr-Verstärkungen in den Türen. Zusätzlich wurden die Säulen, die Seitenschweller und die Türschächte verstärkt. Die Karosserie war somit sehr torsionsteif. Von Anfang an wurden serienmäßig Gurtschlossstraffer und höhenverstellbare Sicherheitsgurte verbaut. Die Sitzrampen waren so konstruiert, dass ein Wegtauchen unter dem Gurt bei einem Frontaufprall verhindert wurde. Für die Frontsitze wurden Rahmenkopfstützen angeboten, diese ermöglichten eine gute Sicht nach hinten und verhinderten bei einem Aufprall Halsverletzungen der Fondpassagiere. Ab Frühjahr 1993 wurde gegen Aufpreis auch ein Fahrerairbag angeboten, wobei mit dem Facelift im August 1994 der Doppelairbag in alle Modelle serienmäßig eingebaut wurde. ABS war ab Produktionsbeginn gegen Aufpreis erhältlich, ab Modelljahr 1996 war es serienmäßig vorhanden. Im Cabriolet waren der Frontscheibenrahmen sowie die beiden Türen mit Stahlrohrverstärkungen versehen und die Kopfstützen im Fonds ebenfalls aus Stahl gefertigt, um bei einem Überschlag den notwendigen Überlebensraum (gedachte Linie zwischen Frontscheibenrahmen und Kopfstützen) zu gewährleisten.", "section_level": 2}, {"title": "Farben.", "content": "Der Astra F wurde in folgenden Farben angeboten (Farbcode in Klammern):", "section_level": 2}, {"title": "Classic.", "content": "Der Astra F Classic wurde bis zum Juli 2002 im Gleiwitzer Werk (Polen) gebaut, es handelt sich um eine „Osteuropäische Version“ des Astra F, die eine Mischung aus der Erstausführung und dem Facelift darstellt. Ab August 2002 lief dort der Nachfolger Astra G als Astra Classic II vom Band. Seit Herbst 2006 produziert dieses Werk die in Deutschland erst seit September 2008 erhältliche Stufenheckvariante des Opel Astra H, die vorerst für Osteuropa und die Türkei bestimmt war.", "section_level": 2}, {"title": "GSi.", "content": "Auch beim Astra F setzte Opel die Tradition der GSi-Reihe fort. GSi steht dabei für „Grand Sport injection“. Der Astra F GSi unterschied sich äußerlich und technisch stark vom Serienmodell. Durch aerodynamische Verbesserungen hat er einen geringeren c-Wert und erreicht so bei gleicher Motorleistung eine höhere Endgeschwindigkeit als das Grundmodell. Im August 1994 erhielt die gesamte Astra-Palette ein Facelift, was auch auf das GSi-Modell übertragen wurde. Ab diesem Zeitpunkt unterschied er sich optisch nicht mehr vom Serienmodell. Bis zur Überarbeitung zum Facelift Anfang Modelljahr 1994 wurde der GSi ausschließlich als dreitürige Schräghecklimousine verkauft. Im Modelljahr 1994 war der C20XE genannte 2.0i-16V-Motor mit 110 kW / 150 PS jedoch auch im fünftürigen Caravan bestellbar. Diese Variante wurde durch Opel als Caravan 16V bezeichnet. Irrtümlicherweise wird der Astra F Caravan 16V oft auch als Irmscher Caravan bezeichnet. Diese Fehlbezeichnung hat ihren Ursprung in den Beiblättern, welche Irmscher nach der Auftragsmontage der Modelle für Opel den Fahrzeugen beifügte. Irmscher teilte in diesen Beiblättern jedoch lediglich mit, dass der Caravan bei Irmscher die 16V Ausstattung erhielt und dass einige Irmscherteile Bestandteil der Fahrzeug ABE sind. So sind Irmscher Frontstoßstange, Irmscher Kühlergrill, Irmscher Heckschürze, Irmscher Dachspoiler, Irmscher Nachschalldämpfer und Irmscher Federn hinten Teil der Fahrzeug ABE F854, jedoch nicht serienmäßig in den Caravan 16V verbaut. Opel selbst spricht in allen Unterlagen, welche intern, wie auch für den Kunden zugänglich waren, vom Opel Astra Caravan 16V. Ab Modelljahr 1995 wurde der Astra F GSi auch als fünftürige Schräghecklimousine, sowie dann auch regulär als Caravan GSi in angeboten. Opel führte zur Modellpflege auch weitestgehend neue Modellbezeichnungen ein, wobei die Bezeichnung GSi erhalten blieb. Der GSi ab Sommer 1994 hatte jedoch eine deutlich verminderte Grundausstattung. Frontstoßstange, Heckstoßstange, Dachkantenspoiler, Seitenschwellerverkleidung, Lufthutzen auf der Motorhaube, Kühlergrill, Heckblende, weiße Blinkergläser, Leichtmetallfelgen, besonders gefärbte Sportsitzpolster. Im Vergleich zum Serienmodell fehlten die gummierten Seitenleisten, das sollte die sportliche Optik verstärken. Frontstoßstange, Heckstoßstange und Dachkantenspoiler sind Lackiert. Radioantenne auf dem Dach (nicht am hinteren Seitenteil). „GSI“-Schriftzug in den Seitenzierleisten Fahrwerkstieferlegung um 15 mm, angeschraubter Zusatzstabilisator an der Hinterachse (nur GSi 16V), Multi-Info-Display (Bordcomputer) serienmäßig, Traktionskontrolle ETC (nur GSi 16V mit C20XE Motor), ab 1993 mit Fahrer-Airbag bestellbar, erstmal werden durch Opel serienmäßig Reifen mit einer 50er Reifenhöhe verbaut (nur GSi 16V). Tacho mit Drehzahlmesser bis 8000/min (beim X20XEV)", "section_level": 2}, {"title": "Motoren.", "content": "Der Opel Astra F wurde mit folgenden Motoren angeboten:", "section_level": 1}, {"title": "Ottomotoren.", "content": "Anmerkung zu Schadstoffeinstufungen: Die Schadstoffnorm wird bei Opel mit dem ersten Buchstaben der Motorkennung bezeichnet. So steht C für Euro 1 (das in den Fahrzeugdokumenten als E2 bezeichnet wird, aber nicht Euro 2 entspricht) und X für Euro2/D3. Bei einigen vor 1996 zugelassenen Fahrzeugen mit den Motoren X14NZ, X16SZ(R), X14XE, X16XEL, X20XEV kann es vorkommen, dass nur Euro1 oder Euro2 als Schadstoffnorm eingetragen ist, obwohl die Motoren die D3-Norm erfüllen. Das lässt sich mit einer Bestätigung von Opel umschlüsseln. Die Motorenausstattung unterscheidet sich zwischen den einzelnen Auslieferungsländern. Sämtliche Benzin-Motoren, die nur die Euronorm 1 erfüllen, lassen sich mittels Kaltlaufregler (KLR) oder einem kleinen Zusatzkatalysator (Minikat) auf mindestens Euro2 (teilweise D3) umrüsten.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattungsvarianten.", "content": "Der Opel Astra F wurde in folgenden Ausstattungsvarianten angeboten:", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "https://www.ascona-info.de/gsi/Astra_F_GSi.html", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Astra F ist ein von Sommer 1991 bis Frühjahr 1998 (Cabrio bis Anfang 2000) produzierter Fahrzeugtyp der Kompaktklasse des Automobilherstellers Opel. Er ist der Nachfolger des Opel Kadett E und das sechste Modell der Reihe Opel Kadett/Astra und basiert wie sein Vorgänger auf der GM-T Plattform (1979). ", "tgt_summary": null, "id": 315943} {"src_title": "Andrés Manuel del Río", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Professur.", "content": "Nach einer klassischen Ausbildung erreichte del Río im Alter von 15 Jahren an der Universität Alcalá in Henares einen Abschluss als Bachelor. Erst zwei Jahre später studierte er im Privatunterricht Physik, spezialisierte sich dann aber auf den Bereich der Mineralogie. Im Juni 1782 erhielt er ein Stipendium der spanischen Krone und studierte fortan Chemie, Geologie, Mineralogie und Ingenieurwissenschaft im Bereich Minenbau an der Königlichen Akademie für Minenbau in Almadén. Ab 1783 wurde del Río ans Pariser Collège de France geschickt, wo er sein Studium bei Jean Pierre Joseph d’Arcet (1777–1844) fortsetzte. 1789 ging er nach Freiberg in Sachsen und traf dort unter den Fittichen des Direktors Abraham Gottlob Werner (1719–1781) auch auf Alexander von Humboldt (1769–1859), mit dem er sich anfreundete. Beide graduierten in Freiberg; del Río ging zunächst ins österreich-ungarische Schemnitz und über England 1791 zurück nach Paris. Dort wurde er bis 1793 Assistent von Lavoisier (1743–1794). Nach dessen Verhaftung floh del Río nach England und erhielt im Exil 1794 den Ruf einer Professur für Mineralogie an der Universidad Nacional Autónoma de México in Mexiko-Stadt. Im Jahr 1820 wird del Río als Abgeordneter der spanischen Cortes Generales aufgelistet. Er war von seiner politischen Überzeugung ein Liberaler, der für die Unabhängigkeit von Neu-Spanien, \"Virreinato de Nueva España\" (Vizekönigreich Neuspanien) Eintritt. Er war in Madrid, als Mexiko 1821 seine endgültigen Unabhängigkeit erlangte. Man forderte ihn auf, in Spanien zu bleiben; er zog es aber vor, wieder in seine neue Heimat nach Mexiko zurückzukehren. Dort heiratete er eine mexikanische Bürgerin. Andrés Manuel del Río gelang eine lange und erfolgreiche akademische Karriere. Auch politisch hinterlässt seine Arbeit und seine Ziele einer liberalen Politik Spuren. Er war einer der Gründer des Palacio de Minería und bildete die Grundlage der aktuellen Institution für Geologie der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko, \"Universidad Nacional Autónoma de México\". Er war u. a. Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften (\"Real Academia de Ciencias\") in Madrid, der \"Wernerian Natural History Society\" von Edinburgh, der Akademie der Wissenschaften, Académie des sciences Frankreichs. Später war er Präsident der \"Geological Society of Philadelphia\" und der \"New York Academy of Sciences\". Mit Ausnahme eines vierjährigen Aufenthalts in den USA (1829–1833) verließ Andrés Manuel del Río Mexiko bis zu seinem Tod im Jahre 1849 nicht mehr. Sein umfangreiches wissenschaftliches Werk umfasst die Entdeckung und Beschreibung der verschiedenen Mineralien, sowie innovative Methoden zur Gewinnung von Erzen im Bergbau und für Mexiko.", "section_level": 2}, {"title": "Entdeckung des Vanadiums.", "content": "Del Río wurden im Jahre 1801 Proben von der Mine \"Purísima del Cardenal\" in Zimapán im Bundesstaat Hidalgo zur Analyse gesandt. Bei den Untersuchungen des Bleierzes, \"plomo pardo\" kam del Río zu dem Schluss, dass er ein neues metallisches Element gefunden habe. Das Vanadinit (Bleivanadat), eine Verbindung eines neuen Elementes, dessen Chemie keinem anderen, ihm bekannten Element glich. Bei verschiedenen Umsetzungen erhielt er Verbindungen verschiedener Farben. Folgerichtig nannte Del Río das neue Element in seinen ersten Veröffentlichungen 1802 zuerst \"Panchromium\" (\"pancromo\", \"alle Farben\"). Später änderte er dies zu \"Erythronium\" (\"eritrono\", \"rot\"), aufgrund der leuchtend roten Alkalisalze des Elements. Im folgenden Jahr 1803 erreichte sein Freund Friedrich Heinrich Alexander von Humboldt (1769–1859) Mexiko-Stadt. Dieser war skeptisch, was das angeblich neuentdeckte Element betraf und vermutete, dass del Río lediglich auf das schon 1797 gefundene Chrom gestoßen sei. Humboldt nahm bei seiner Rückfahrt nach Europa 1804 Proben der Erze mit und ließ sie in Paris von Hyppolyte-Victor Collet-Descotils (1773–1815) untersuchen. Collet-Descotils Analysen ergaben fälschlicherweise, dass die Proben nur Chrom enthielten. Alexander von Humboldt fand sich in seiner (irrigen) Meinung bestätigt und lehnte del Ríos ursprüngliche Behauptung der Entdeckung eines neuen Elements ab. Es handele sich lediglich um Bleierz mit Chromverunreinigungen. Übrigens übernahm del Río selbst diese Position und schloss, dass bei der Analyse des Erzes ein Fehler aufgetreten sei. 1830 gelang dem schwedischen Chemiker Nils Gabriel Sefström (1787–1845) die Wiederentdeckung des Vanadiums. Kurz darauf bewies Friedrich Wöhler (1800–1882), dass es sich bei Vanadium und Erythronium um identische Elemente handelt. Del Río konnte Humboldt nie verzeihen, dass er seine Entdeckung nicht unterstützt und damit die Entdeckung des neuen Metalls um 40 Jahre verzögert hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "zumeist in spanischer Sprache, gedruckt in México", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrés Manuel del Río (* 10. November 1764 in Madrid; † 23. März 1849 in Mexiko-Stadt) war ein spanischer Mineraloge und Chemiker. 1801 entdeckte er das Element Vanadium.", "tgt_summary": null, "id": 1671048} {"src_title": "Zion y Lennox", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Nachdem Órtiz und Pizarro sich 1998 erstmals trafen und gemeinsame musikalische Interessen erkannten, schlossen sich im Jahr 2002 als das Duo Zion y Lennox zusammen. Sie stammt aus der puerto-ricanischen Hauptstadt Carolina. Mit \"¿Que vas a hacer?\" erschien 2003 ihre Debüt-Single. Als bisher erfolgreichstes Album galt \"Motivando a la yal\". Im Jahr 2006 trennte sich das Duo und ging von nun an getrennte Wege. Auf der Zusammenstellung \"Los RompeDiscotecas\" von Jay-Z und Héctor ‚El Father’ war dann ein Duett von Zion mit dem Neuling „De La Ghetto“ zu hören. Bereits vor diesem Album sang er das Stück \"Alocate\" für das Mixtape \"Luny Tunes pres. Los Benjamins\". Lennox veröffentlichte im August 2006 sein erstes Mixtape, \"Los Mero Meros\", zu welchem auch Zion einen Song beisteuerte. 2008 schlossen sich die Musiker wieder zusammen und veröffentlichten das Album \"Pasado, Presente y Futuro\" auf den Markt gebracht, unter anderem ist der Song \"Boom Bomm\" auf diesem Album zu finden. Eines ihrer ersten Konzerte als Duo nach der Wiedervereinigung fand im Rahmen der Reggaeton Rotation Party in Frankfurt statt. 2016 nahmen sie gemeinsam mit Enrique Iglesias und Descemer Bueno das Lied \"Súbeme La Radio\" auf, das sich im Jahr 2017 mit der wachsenden Popularität um den Latin-Pop-Stil zu einem Welterfolg entwickelte.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "2003: 2004: 2005: 2006: 2007: 2008: 2009: 2010: 2012: 2013: 2014: 2016: 2017: 2018: 2019:", "section_level": 2}, {"title": "Quellen.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Zion y Lennox ist ein Reggaetón-Duo aus Puerto Rico. Es besteht aus den Musikern Félix Órtiz (Zion) und Gabriel Pizarro (Lennox).", "tgt_summary": null, "id": 198420} {"src_title": "Britta Carlson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Britta Carlson begann mit dem Fußballspielen 1986 beim TSV Altenholz. Anschließend spielte sie bei der SV Friedrichsort und beim Schmalfelder SV. Dort sammelte sie ihre ersten Erfahrungen in der Bundesliga. Anschließend ging es zum Hamburger SV. 2004 wechselte sie zum 1. FFC Turbine Potsdam, mit dem sie einmal Meisterin, zweimal Pokalsiegerin und 2005 UEFA-Cup-Siegerin wurde. Ihr Debüt in der Nationalmannschaft hatte sie am 4. März 2004 gegen die Volksrepublik China. Da die deutsche Mannschaft bei dieser Olympiade 2004 die Bronzemedaille gewann, erhielt auch sie mit der Mannschaft am 16. März 2005 von Bundespräsident Horst Köhler das Silberne Lorbeerblatt. Ein Jahr später wurde sie Europameisterin. Nach Differenzen mit dem Potsdamer Trainer Bernd Schröder wechselte sie im Januar 2007 zum VfL Wolfsburg. Seit Juli 2008 ist sie Co-Trainerin des Vereins. Sie ist Inhaberin der B- und A-Trainerlizenz. Ende April 2011 gab sie für Wolfsburg im Rahmen des Bundesliga-Cups ein kurzes Comeback als aktive Spielerin. Im April 2018 wurde sie mit Wirkung zum Juni 2018 zur neuen Co-Trainerin des deutschen Frauennationalteams berufen.", "section_level": 1}, {"title": "Privat.", "content": "Britta Carlson machte nach dem Abitur eine Ausbildung zur Bankkauffrau und arbeitete seitdem neben dem täglichen Training in verschiedenen Unternehmen. Derzeit betreibt sie ein Fernstudium im Bereich der Sportökonomie. Seit dem 2. Juli 2006 ist sie verheiratet mit Nils Göttsche.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Zusammen mit den ehemaligen deutschen Nationalspielerinnen Sandra Minnert und Renate Lingor sowie der Sportschützin Manuela Schmermund war Britta Carlson WM-Botschafterin für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011.", "section_level": 1}], "src_summary": "Britta Carlson (* 3. März 1978 in Kiel) ist eine ehemalige deutsche Fußballspielerin und derzeitige -trainerin. Die Abwehr- und Mittelfeldspielerin ist seit 2008 Co-Trainerin beim VfL Wolfsburg. Von 2004 bis 2007 spielte sie für die Frauen-Nationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1313194} {"src_title": "Virtuelle Universität", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Einige dieser Organisationen sind tatsächlich virtuell, da sie nur als lose Verbindung von Universitäten, Instituten oder Abteilungen bestehen, die gemeinsam eine Anzahl von Kursen über das Internet anbieten. Andere hingegen sind reale Organisationen im Namen der geltenden Gesetze und nennen sich virtuell, weil sie nur im Internet erscheinen. Das Attribut „virtuell“ besitzt eine organisatorische Dimension, wie in den Begriffen „virtuelle Organisation“ oder „virtuelle Unternehmung“, sowie eine Dimension, die sich auf die angewandten Lehrmedien, wie beispielsweise das Internet, bezieht. Das Studieren als solches ist keineswegs \"„virtuell“\". Studenten, die sogenannte virtuelle Kurse belegen, arbeiten um ihren Abschluss zu erlangen ebenso \"„real“\" wie Dozenten, die diese Kurse vorbereiten und lehren. Unter dem Begriff „E-Learning“ (auch E-Teaching genannt) wird heute eine ganze Bandbreite von Angeboten zusammengefasst: von im Internet angebotenen Lehr- und Lernmaterialien für einzelne Kurse bis hin zu kompletten Studiengängen, die internetbasiert als Fernlehre angeboten werden. Beim Lernen unabhängig von Zeit und Ort sind die Fragen der Zertifizierung, d. h. das Vergeben von Leistungspunkten oder Abschlüssen noch nicht gänzlich beantwortet. Da man sicherstellen muss, dass tatsächlich eine Leistung erbracht worden ist, finden Prüfungen derzeit auch in virtuellen Hochschulen in der Regel in Präsenz statt. Bei virtueller Lehre findet die Kommunikation mit Lehrkräften und Kommilitonen in der Regel medalisiert statt, d. h. durch E-Mail, Chat, Forum oder Videokonferenz. Oft wird ein Lernportal oder Lernraumsystem eingesetzt, um die Lehre in einzelnen Kursen zu unterstützen. Es gibt Bestrebungen, Kartierungen dieser Angebote vorzunehmen, aber aufgrund der Vielzahl der Angebote ist es nicht einfach, einen Überblick zu erhalten. Mittlerweile haben sich viele Hochschulen Angebote für eine virtuelle Lehre oder von Blended Learning (eine Verwendung von virtueller Elemente in einer Präsenzveranstaltung, z. B. den Einsatz von Chats oder Foren parallel zur Lehrveranstaltung) als Ziel gesetzt. Verwandte Arbeitsbereiche sind die Digitale Bibliothek, Content-Management-Systeme und Lernportale.", "section_level": 1}, {"title": "Studium.", "content": "Beim Studium an einer virtuellen Universität gibt es keine Gebäude und keinen Campus, auf den man sich begeben könnte, da das Studium online stattfindet. In den meisten Fällen werden nur ein Computer und eine Internetverbindung benötigt. Durch diese Verbindung können die Studenten auf die virtuelle Universität zugreifen und dann Vorlesungen besuchen, Aufgaben lösen, Fallstudien diskutieren, Tests schreiben, Fragen stellen usw. Gleichermaßen kommunizieren sie mit ihren Dozenten, Tutoren oder Verwaltungspersonal und dergleichen über das Internet. Einige virtuelle Universitäten lassen ihren Studenten viele Freiräume. So können sie selbst entscheiden, wann und wie schnell bzw. langsam sie lernen wollen. Dies kann sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringen, so können sich Studenten unter Umständen allein gelassen fühlen, wenn sie nicht in einem beaufsichtigten Zeitplan verankert sind. Um diesen Effekt zu vermeiden, wenden andere virtuelle Universitäten dieselbe Art von Zeitmanagement an wie traditionelle Universitäten: Die Programme werden in Semester unterteilt, Kurse werden in einem wöchentlichen Rhythmus gelehrt, jede Woche werden Hausaufgaben aufgegeben usw. Die Lehrmethoden vieler virtueller Studienprogramme basieren hauptsächlich auf Textdokumenten, aber auch Multimediatechnologien werden immer beliebter. Das Spektrum der Lehrmethoden in virtueller Lehre beinhaltet Kurse, die auf Hypertext, Videos, Audiobeiträgen und animierten Materialien basieren.", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile.", "content": "Allgemein gesagt gibt es in Informatik, Ingenieurwissenschaften und den Naturwissenschaften mehr virtuelle Programme als in den geisteswissenschaftlichen Fächern. Virtuelle Programme sind für die Flexibilität schätzende Leute geeignet. \"Study anywhere at any time\" ist ein beliebter Slogan, trotzdem kann die Flexibilität durch Zeitpläne oder Bewerbungsfristen eingeschränkt werden. Studenten, die auf Voll- oder Teilzeitbasis arbeiten, können beispielsweise am Abend oder am Wochenende lernen, ohne zu bestimmten Unterrichtszeiten auf dem Campus präsent sein zu müssen. Im öffentlichen Sektor waren zu Beginn die Erwartungen sehr hoch, durch virtuelle Lehre und virtuelle Universitäten Geld zu sparen. Signifikante Kostenersparnisse konnten jedoch nicht verwirklicht werden, da der Aufwand, einen virtuellen Kurs zu erstellen, unterschätzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "E-Campus und E-University.", "content": "E-Campus und E-University sind Schlagworte des E-Namensraums, welche die Virtualisierung von Hochschulen-Teilbereichen bezeichnet. Der E-Campus stellt dabei eine Zwischenstufe auf dem Weg zur E-University dar. Während das elektronische Lernen ausschließlich auf Lernprogramme und Learning Management beschränkt ist, bindet E-Campus verstärkt auch administrative Aufgaben ein. Dazu zählt die Verwaltung von Studierenden, Räumen, Vorlesungen und Prüfungen sowie wichtige Informationen wie Adressen, Hinweisen zu Veranstaltungen und Stundenplänen. Dadurch lässt sich zum einen der Studienbetrieb vereinfachen und mitunter auch rationalisieren und zum anderen Studenten im Praxissemester über einen entsprechenden Zugang auch während ihrer Abwesenheit näher an die Hochschule binden. Ein weiteres Ziel ist die Vereinfachung der IT-Infrastruktur, indem mehrere Applikationen zusammengefasst, Arbeitsprozesse damit optimiert und Medienbrüche vermieden werden. Neben den administrativen Aufgaben und der Unterstützung des Studienbetriebs werden Lerngemeinschaften in Form von Kollaboration innerhalb virtueller Übungsräume oder über synchrone und asynchrone Kommunikationsformen, sowie Wikis und Blogs unterstützt. Die E-University stellt die Endstufe der Virtualisierung dar und damit die komplette virtuelle Spiegelung des realen universitären Bereichs. Dazu gehören die komplette Hochschulverwaltung von der Studentenverwaltung und Raumplanung über Finanzverwaltung bis hin zum Prüfungsamt, sowie alle Lehrveranstaltungen, unterschiedliche elektronische Kommunikationsformen und das soziale Campus-Leben. Präsenzseminare sind dabei nach wie vor ein Bestandteil von Blended-Learning-Konzepten, deren Verwaltung jedoch ausschließlich über ein entsprechendes Portal abgewickelt wird. Die Befürworter der E-University sprechen darüber hinaus von einem Aufräumen „institutionalisierter Wissenshierarchien“. Im Bereich Wissensmanagement wirken E-Universities unterstützend in der Suche und Organisation von Studienmaterial, Vorlesungen und anderer Angebote. Die Unabhängigkeit von Zeit und Raum spielt dabei eine wesentliche Rolle. Software zur Umsetzung der Ziele des E-Campus und der E-University umfasst neben kommerziellen Produkten wie Clix-Campus auch Open-Source-Lösungen wie zum Beispiel die Kombination aus ILIAS, Stud.IP, Moodle, und Docebo.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Virtuelle Universität oder Virtuelle Hochschule bezeichnet Initiativen, die eine internet­basierte Hochschullehre anbieten. Ende der 1990er Jahre begannen im deutschsprachigen Raum die Bestrebungen, einige erfolgreiche Beispiele aus den USA in eigene Projekte umzusetzen. Finanziert wurden die Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf Bundesebene in Deutschland, sowie den Kultusministerien der Länder, aber auch von einzelnen Hochschulen.", "tgt_summary": null, "id": 467047} {"src_title": "Bezirk Charlottenburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Bezirk Charlottenburg grenzte im Norden an den Bezirk Reinickendorf, im Nordosten an den Bezirk Wedding, im Osten an den Bezirk Tiergarten, im Südosten an den Bezirk Schöneberg, im Süden an den Bezirk Wilmersdorf und im Westen an den Bezirk Spandau. Heute bildet das Gebiet des ehemaligen Bezirks den nördlichen Teil des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1920–1933.", "content": "Bis 1920 hatte sich die Stadt Charlottenburg mit mehr als 320.000 Einwohnern zur zwölftgrößten Stadt des Deutschen Reichs entwickelt. Durch das Groß-Berlin-Gesetz wurde Charlottenburg am 1. Oktober 1920 in das neugeschaffene Groß-Berlin eingegliedert. Aus den folgenden Gebieten wurde der siebte Verwaltungsbezirk Berlins gebildet: Der Bezirk erhielt den Namen \"Charlottenburg\" und wurde nicht in amtliche Ortsteile gegliedert. In den 1920er Jahren wurden der Lietzenseepark und der Volkspark Jungfernheide angelegt. Im Westen des Bezirks entstanden die ausgedehnten Anlagen des Deutschen Sportforums. 1927 wurde der Berliner Funkturm fertiggestellt. Im Nordwesten des Bezirks wurde zwischen 1929 und 1931 die Großsiedlung Siemensstadt errichtet und 1931 wurde an der Masurenallee das Haus des Rundfunks eröffnet. Mit seinen Hochschulen, Theatern und Kinos entwickelte sich der Bezirk in den 1920er Jahren zu einem kulturellen Zentrum und zu einem Ballungsgebiet des Fremdenverkehrs sowie der Unterhaltungs- und Vergnügungsbranche.", "section_level": 2}, {"title": "1933–1945.", "content": "Im Jahr 1935 wurde die Deutschlandhalle fertiggestellt und 1936 war der Bezirk Charlottenburg Hauptaustragungsort der Olympischen Sommerspiele. Hierfür entstanden unter anderem das Olympiastadion, die Waldbühne, der Glockenturm mit der Langemarckhalle sowie das Maifeld. Das Grundgerüst des heutigen Messegeländes mit dem markanten Eingangsgebäude am Hammarskjöldplatz wurde 1937 fertiggestellt. 1938 gab es umfangreiche Änderungen der Bezirksgrenzen: Die Einwohnerzahl des Bezirks sank durch die Grenzänderungen um 30.769 Einwohner und die Bezirksfläche nahm um 475 Hektar ab. In der Pogromnacht vom 9. November 1938 war der Bezirk Charlottenburg insbesondere am Kurfürstendamm Schauplatz von Übergriffen, Plünderungen und Zerstörungen. Die Synagoge in der Fasanenstraße brannte aus. Das Strafgefängnis Plötzensee im Nordosten des Bezirks diente den Nationalsozialisten als politisches Gefängnis und als zentrale Hinrichtungsstätte, in der rund 3000 Menschen umgebracht wurden. Im Zweiten Weltkrieg wurde Charlottenburg durch Luftangriffe schwer getroffen, dabei wurden 39 % aller Wohnungen zerstört. In den letzten Apriltagen des Jahres 1945 wurde der Bezirk von Sowjetischen Streitkräften eingenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Ab Juli 1945 gehörte der Bezirk zum Britischen Sektor von Berlin. Die Gegend um den Bahnhof Zoo, den Breitscheidplatz und den Kurfürstendamm entwickelte sich in der Folgezeit zur City-West, dem Zentrum West-Berlins. Das im Krieg schwer zerstörte Schloss Charlottenburg wurde in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Seit 1953 erinnert die Gedenkstätte Plötzensee an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Ruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wurde als Ruine belassen und 1961 durch einen Neubau ergänzt. 1961 erhielt die Deutsche Oper einen Neubau an der Bismarckstraße und 1965 wurde das Europa-Center am Breitscheidplatz eröffnet. Zwischen 1956 und 1961 entstand im Norden des Bezirks die Großsiedlung Charlottenburg-Nord. Östlich anschließend wurde zwischen 1961 und 1965 die Paul-Hertz-Siedlung errichtet. Seit 1962 durchquerte die Stadtautobahn den Bezirk entlang der Trasse der Ringbahn. Bei der Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin gegen den Schah Mohammad Reza Pahlavi wurde der Student Benno Ohnesorg nahe der Deutschen Oper von dem Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen. Am 4. November 1968 kam es am Tegeler Weg zu einer spektakulären Straßenschlacht zwischen der Berliner Polizei und Demonstranten, die der APO zuzurechnen waren. Die zwischen Deutscher Oper und Richard-Wagner-Platz auf einer kurzen Stichstrecke pendelnde damalige Linie 5 der Berliner U-Bahn wurde 1970 stillgelegt, um Baufreiheit für den Bau der Linie U7 zu schaffen. Deren Teilstück vom Fehrbelliner Platz in Wilmersdorf bis zum Richard-Wagner-Platz in Charlottenburg wurde am 28. April 1978 eröffnet. Die Verlängerung dieser Linie bis zum Rohrdamm wurde am 1. Oktober 1980 eröffnet. Hierdurch wurde auch der Nordteil des Bezirks an die U-Bahn angebunden. Im Jahr 1979 wurde das Internationale Congress Centrum (ICC) eröffnet. Zum 1. Januar 2001 wurde der Bezirk Charlottenburg mit dem Bezirk Wilmersdorf zum neuen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zusammengeschlossen. Im neuen Großbezirk wurde das Gebiet des alten Bezirks Charlottenburg in die drei Ortsteile Charlottenburg, Charlottenburg-Nord und Westend unterteilt. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird unter „Charlottenburg“ heute noch häufig der gesamte ehemalige Bezirk verstanden.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung.", "content": "Vom 18. Dezember 1945 bis 6. Dezember 1946 gab es eine vorläufige Bezirksverordnetenversammlung in Charlottenburg, bestehend aus 80 Mitgliedern. Diese wurde auf eine Initiative des Stellvertretenden Bürgermeisters des Bezirks Erwin Schönewald hin gegründet. 1946 untersagte der Magistrat von Berlin die Sitzung im Mai. Dieses Verbot wurde durch einen Befehl vom 9. Mai 1946 der britischen Kommandantur von Oberst Rankin wieder aufgehoben.", "section_level": 1}, {"title": "Bezirksbürgermeister.", "content": "Bürgermeister der Stadt Charlottenburg siehe hier", "section_level": 1}, {"title": "Sportvereine.", "content": "Der Verein für Körperkultur 1901 (VfK 1901 Berlin) ist ein Sportverein aus Charlottenburg. Das Vereinsgelände befindet sich in der Siedlung Eichkamp im Maikäferpfad 36. Der VfK ist aktuell vor allem durch seine Erfolge im Faustball und das einmal im Jahr stattfindende Rasentennisturnier bekannt. Eine hohe Bekanntheit hat der SC Charlottenburg, der seit 1974 jährlich den Berlin-Marathon veranstaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Budapest, V. Bezirk (Ungarn)", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bezirk Charlottenburg war von 1920 bis 2000 ein Verwaltungsbezirk von Berlin. Er umfasste die heutigen Berliner Ortsteile Charlottenburg, Charlottenburg-Nord und Westend. Das Gebiet des Bezirks gehört seit dem 1. Januar 2001 zum Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.", "tgt_summary": null, "id": 422762} {"src_title": "Mikropunkt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Der Verkleinerungsprozess mittels fotografischer Abbildung erfolgt in zwei Stufen: Im ersten Schritt wird die Quelle (typischerweise eine Schreibmaschinenseite) mit einer Präzisionskamera auf ein Negativ(?) von der Größe einer Briefmarke abgebildet. Im zweiten Schritt wird das entwickelte Negativ durch die Optik eines Mikroskops auf eine Fotoplatte aus dünnem Glas abgebildet, welche sich in der Position des Objektträgers befindet. Die verkleinerte Abbildung ist mit ca. 1 mm etwa so groß wie ein mit einer Schreibmaschine getippter Punkt. Nach dem Entwickeln wird die Glasplatte mit einer Kollodiumschicht überzogen, woraufhin der Punkt mit einer Injektionsnadel herausgestochen und mit Iod behandelt wird, um die durchsichtigen Stellen ebenfalls dunkel zu färben. Eine übliche Methode, um die Information zum Empfänger zu transportieren, ist, die Ecke einer Postkarte mit einer Rasierklinge zu spalten, den Punkt hineinzuschieben und das Ganze wieder zu verkleben. Der Empfänger legt den Punkt in ein chemisches Bad (beispielsweise die Entwicklerlösung \"Rodinal\") um das schwarz-violette Iod zu farblosem Iodid zu reduzieren und kann dann die Information unter einem Mikroskop betrachten. Die Stasi entwickelte spezielle Mikropunkt-Kameras, die ein 1,4 × 2 mm großes Negativ erzeugten.", "section_level": 1}, {"title": "Moderne Verwendung.", "content": "Mikropunkte können eingesetzt werden, um individuelle Gegenstände unauffällig zu kennzeichnen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Identifikation von Diebesgut. Der Mikropunkt enthält dazu eine eindeutige Kennnummer, sowie die Webadresse für den Zugang zur Datenbank, um den registrierten Besitzer zu identifizieren. Anfang 2017 sah sich die Polizei in Deutschland jedoch personell und logistisch noch nicht in der Lage, diese Technologie zu nutzen. Sie riet deshalb von ihrer Verwendung ab, da Mikropunkte auch keine vom Diebstahl abschreckende Wirkung haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die von Emanuel Goldberg erfundenen Mikropunkte (engl. \"micro-dots\") sind ein Mittel der technischen Steganographie, die als eine Erscheinungsform eines Mikrofilms bezeichnet werden können. Verwendet wurden diese vor allem im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten, die in ihnen als i-Punkt oder auch Satzzeichen getarnt Briefe oder sogar Lagepläne versteckten.", "tgt_summary": null, "id": 48275} {"src_title": "Verdicchio dei Castelli di Jesi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anbau.", "content": "Die Zone umfasst 25 Gemeinden in den Provinzen Ancona und Macerata. Das Kerngebiet in der Nähe des Flusses Esino, dessen Weine den Zusatz \"Classico\" tragen dürfen, umfasst die Gemeinden Apiro, Belvedere Ostrense, Castelbellino, Castelplanio, Cupramontana, Maiolati Spontini, Mergo, Montecarotto, Monte Roberto, Morro d’Alba, Poggio San Marcello, Rosora, San Marcello, San Paolo di Jesi, Serra de’ Conti, Staffolo sowie Teile von Arcevia und Serra San Quirico; die erweiterte Zone umfasst weiterhin Gemeinden nördlich des Flusses Misa, namentlich Barbara, Trecastelli, Castelleone di Suasa, Corinaldo, Ostra und Ostra Vetere. Die Weinberge liegen auf einer Höhe von 75 bis Im Norden schließt das Weinbaugebiet Lacrima di Morro d’Alba an.", "section_level": 1}, {"title": "Erzeugung.", "content": "Der \"Verdicchio dei Castelli di Jesi\" wird zu mindestens 85 % aus der Rebsorte Verdicchio gekeltert. Höchstens 15 % andere weiße Rebsorten, die für den Anbau in der Region Marken zugelassen sind, dürfen (einzeln oder gemeinsam) zugesetzt werden. Im Jahr 2017 wurden 112.107 hl DOC-Wein hergestellt. Die Erträge sind niedrig; der Höchstertrag ist auf 15 Tonnen Traubenmaterial je Hektar begrenzt. Die Verdicchio-Weine vergären heute meist ohne die Schalen der Trauben in temperaturgeregelten Behältern. Der Wein verbleibt danach ca. 6 bis 12 Monate in Tanks, bevor er vermarktet wird. Der Wein sollte jung getrunken werden. Folgende Weintypen werden erzeugt:", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Laut Denominazion: Es werden auch in geringem Umfang Passitoweine produziert; dies sind Dessertweine auf der Basis von teilrosinierten Trauben. Der daraus entstehende Wein hat mindestens 12,0 Vol.-%, mit einem Rest von mindestens 3,0 % potentiellem Alkoholgehalt. 1950 führte das damals größte Weingut der Appellation, Fazi Battaglia in Castelplanio, die typische grüne Flasche in Form einer Amphore ein. Diese Vermarktungsstrategie verhalf dem Wein anfangs zu einem hohen Bekanntheitsgrad, in der Folge aber auch zu einem etwas kitschigen und billigen Image. Inzwischen wird der Verdicchio auch wieder häufig in klassischen Flaschen angeboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Verdicchio dei Castelli di Jesi ist ein italienischer Weißwein aus der Gegend westlich von Jesi, Region Marken, der seit dem 11. August 1968 eine kontrollierte Herkunftsbezeichnung („Denominazione di origine controllata“ – DOC) besitzt, die zuletzt am 7. März 2014 aktualisiert wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1779460} {"src_title": "Onmyōza", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "Onmyōza gaben ihr erstes Konzert im Juni 1999. Nachdem sie dann Mitte 1999 ihre erste Demoaufnahme herausgebracht hatten, folgte im Dezember des gleichen Jahres das Debütalbum „Kikoku Tenshou“ (Wiedergeburt des klagenden Geistes), das die Band noch vor einer Single in Eigenregie herausbrachte. Bereits 2001 bot King Records den Fünfen einen Major-Vertrag an. Im Dezember 2001 folgte mit der Single „Tsuki ni Murakumo Hana ni Kaze“ (Die Wolken vor dem Mond, der Wind in den Blumen), das Major-Release-Debüt, gefolgt vom ersten Major-Album „Koujin Rasetsu“ (Die edlen Gedanken des bösen Geistes). Auch der Schritt nach Westen wurde früh angegangen: Onmyōza waren als einzige japanische Band auf dem Iron Maiden- sowie auf dem Judas Priest-Tributealbum vertreten. Auf der EP „Fuin Kairan“ (Versiegelte Zirkulation) wurden hauptsächlich Songs der Indie-Zeit veröffentlicht, die bislang auf keinem Album zu finden waren. Außerdem erschienen weitere zahlreiche Single-, Album-, DVD-, VHS-Veröffentlichungen und Band-Score-Bücher. Onmyōza waren die bisher einzige Band, die jemals ein Konzert in der Noh playing Hall geben durften, die eine Bühne für ausschließlich traditionelle japanische Bühnenstücke ist; sie haben für den Anime „Kouga Ninpouchou Basilisk“ den Anfangstitel beigesteuert, welcher auf der Single „Kouga Ninpouchou“ (Die Ninja-Kunst des Kouga-Clans) zu finden ist und brachten am 22. Juni 2005 das Album „Garyou Tensei“ (Das Auge des Imperialisten) heraus. 2009 verabschiedete sich Schlagzeuger Tora von der Band als offizielles Mitglied und wird fortan als Support-Drummer dienen. Aber nicht mehr mit Künstlernamen Tora, sondern mit seinem bürgerlichen Namen Atsushi Kawatsuka.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Onmyōza wurden im Frühjahr 1999 von Bassist und Sänger \"Matatabi\" (Kanji: Feuerblitz, Lesung: Silberdistel), Vokalistin \"Kuroneko\" (Schwarze Katze) und den beiden Gitarristen \"Maneki\" (Kanji: Geisterbeschwörer, Lesung: Willkommens Katze) und \"Karukan\" (Kanji: Jäger des Unheils, Lesung: Katzenfuttermarke) gegründet. Wenig später stieß der Schlagzeuger \"Tora\" (Kanji: Sake-Säufer, Lesung: Tiger) dazu. Außer \"Matatabi\", \"Kuroneko\" und \"Tora\" brachte keines der anderen Bandmitglieder irgendwelche Erfahrungen im Musikgeschäft mit sich. Vor Onmyōza waren \"Matatabi\" und \"Kuroneko\" gemeinsam bei der Band „Kusou Kagaku Byounin ~Kami to Memo Kami~“, was so viel wie „Notizzettel des Patienten der Wissenschaft der Tagträume“ bedeutet. Außerdem war \"Kuroneko\" davor in der fast ausschließlich auf chorale Gesänge ausgelegten Gruppe \"Lorelei\" Mitglied. \"Tora\" war meist nur als Support-Drummer in unbekannten Visual-Kei-Indie-Bands tätig. 2009 verließ er aus persönlichen Gründen die Band und unterstützte diese zunächst unter seinem Geburtsnamen Atsushi Kawatsuka als Support-Drummer, wurde jedoch inzwischen von Tomotaka Ishikawa ersetzt. Masahiro Abe spielt mindestens seit Anfang 2004 für Onmyōza Keyboard.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "\"Onmyō\" bedeutet „Schatten und Licht“, \"za\" steht für die Position, die man einnimmt – im alten China ging man davon aus, dass alles auf der Welt in Schatten und Licht geteilt ist, eben das Prinzip des Yin und Yang, das auch Onmyōza zelebrieren. Wie die Band über sich selbst sagt, beinhalten sowohl die Texte, als auch das Auftreten der Band im Allgemeinen eine starke kulturelle Bindung zum alten Japan und China und deren Weisheiten. Das stilistische Bild des alten Japans zur Heian-Zeit (794–1185) wird durch das Tragen der für jene Zeit typischen traditionellen Kostüme dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Live.", "content": "Ganz gemäß dem Konzept der Band, nämlich der Gegensätzlichkeit, präsentieren sich Onmyōza auf der Bühne mit männlichem und weiblichem Vokalisten. Auf Live-Konzerten unterstreichen Kuronekos Tänze zusätzlich die Atmosphäre der Songs. \"Maneki\", einer der beiden Leadgitarristen, ist neben seiner Tätigkeit als Gitarrist auch ein Backgroundsänger, der \"Kuroneko\" und \"Matatabi\" stimmlich unterstützt. Außerdem entwirft er Illustration für offizielle Band-Goodies.", "section_level": 2}, {"title": "Texte.", "content": "Das Konzept der Gegensätzlichkeit u. a. „Aufbruch und Stillstand“; „Dunkelheit (Schatten) und Licht“; „Standhaftigkeit und Nachgiebigkeit“ wird vor allem in den Liedtexten stark zum Ausdruck gebracht. Da alle Texte der Band ausschließlich in japanischer Sprache und Schrift gehalten sind und sie oft aus dem Altjapanischen stammende Begriffe und teilweise sogar chinesische Kanji verwenden, soll es vorkommen, dass nicht einmal Japaner immer alle Lieder verstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die musikalische Skala der Band rangiert von Pop (vor allem bei ihren neueren Songs), über Balladen bis hin zu Heavy Metal-Songs.", "section_level": 2}], "src_summary": "Onmyōza (jap., dt. etwa „Zusammenkunft von Yin und Yang“) ist eine japanische Metal-Band. Ihre Musik beschreiben sie selbst als Youkai Heavy Metal, wobei das japanische Wort „Yōkai“ () für unheimliche Erscheinung, Spuk, Monster oder Ungeheuer steht.", "tgt_summary": null, "id": 791460} {"src_title": "Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der GRS.", "content": "Die GRS entstand im Jahr 1976 durch Zusammenführung des „Laboratoriums für Reaktorregelung und Anlagensicherung“ (LRA) an der TU München und des „Instituts für Reaktorsicherheit der Technischen Überwachungs-Vereine e. V.“ (IRS) in Köln zur damaligen „Gesellschaft für Reaktorsicherheit“. Ihren Geschäftsbetrieb nahm sie zum 1. Januar 1977 auf. Standorte der GRS bei ihrer Gründung waren zunächst Köln und Garching bei München. Im Oktober 1990 eröffnete die GRS ein neues Büro in Berlin, das etwa 40 Wissenschaftlern aus dem in Auflösung befindlichen SAAS der DDR neue Arbeitsplätze bot. Die GRS verfügt seitdem über einen großen Wissens- und Erfahrungsschatz im Bereich der osteuropäischen Reaktoren. Im Januar 1992 wurde das „Institut für Sicherheitstechnologie GmbH (ISTec)“ als GRS-Tochter mit etwa 30 Mitarbeitern gegründet. Zum 1. April 2014 wurde das Institut vom TÜV Rheinland übernommen. Im August 1992 hat die GRS gemeinsam mit der französischen IRSN (Institut de Radioprotection et de sûreté nucléaire) zu gleichen Teilen eine europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV) gegründet: die Firma Riskaudit IRSN/GRS International mit Sitz in Fontenay-aux-Roses, Frankreich. Riskaudit betreibt außerdem Büros in Moskau (Russland – Schließung erfolgte 2012) und Kiew (Ukraine), die eng mit GRS und IRSN zusammenarbeiten. 1995 erhielt die GRS mit dem GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit einen weiteren Betriebsteil in Braunschweig durch die Überleitung des Forschungsteils des Instituts für Tieflagerung der GSF. Der Braunschweiger Standort beherbergt heute das Endlagerforschungszentrum der GRS.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Gesellschaften mit einem ähnlichen Aufgabenspektrum gibt es auch in anderen Ländern, zum Beispiel:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) gGmbH ist eine technisch-wissenschaftliche Forschungs- und Sachverständigenorganisation mit rund 450 Mitarbeitern, davon mehr als 350 Wissenschaftlern. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Sicherheit technischer Anlagen zu bewerten und zu verbessern und den Schutz von Mensch und Umwelt vor Gefahren und Risiken solcher Anlagen weiterzuentwickeln. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf den Gebieten der nuklearen Sicherheit, der Entsorgung radioaktiver Abfälle und des Strahlenschutzes. In diesen Fachgebieten unterstützt die GRS das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit unter anderem durch Gutachten, wissenschaftliche Beratung und durch ein Notfallzentrum. Darüber hinaus forscht und berät die GRS zu Fragestellungen des technischen Umweltschutzes und im Bereich erneuerbarer Energien, beispielsweise zur Entsorgung chemo-toxischer Abfälle und zur Geothermie. ", "tgt_summary": null, "id": 1522762} {"src_title": "Carl Martin Reinthaler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Reinthaler wuchs als Sohn des Theologen und Leiter des Martinsstiftes Karl Christian Reinthaler in Erfurt auf und besuchte dort das Königliche Gymnasium. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er vom späteren Magdeburger Domorganisten August Gottfried Ritter. Ab 1841 studierte er Theologie und anschließend Musik bei Adolf Bernhard Marx in Berlin. 1844 bis 1849 gehörte er der Sing-Akademie zu Berlin an. Als königlicher Stipendiat studierte er von 1849 bis 1853 in Paris und Rom. 1853 erhielt er eine Anstellung am Conservatorium der Musik in Coeln. Hier vollendete er sein erstes Oratorium \"Jephta und seine Tochter\". Von 1857 bis 1893 prägte er als Städtischer Musikdirektor, Domorganist und als Leiter der Singakademie das musikalische Leben der Stadt Bremen. Er führte bedeutende Orchesterwerke mit Erfolg auf. 1868 war er maßgeblich an der Einstudierung einer – gegenüber der Teiluraufführung durch den Wiener Singverein unter Johann von Herbeck erweiterten – vollständigeren Fassung des \"Deutschen Requiems\" von Johannes Brahms beteiligt, wobei er allerdings die musikalische Leitung der Aufführung dann Brahms selbst überließ. 1859 wurde er Liedermeister des Männergesangsvereins „Liedertafel“. Ab 1868 war er Vizepräsident des \"Künstlervereins in Bremen\". 1872 übernahm er die Leitung des Bremer Domchors. An vielen seiner geistlichen Kompositionen lässt sich erkennen, dass sein Vorbild Moritz Hauptmann war, aber er fand denn doch zu einer eigenwilligen Musiksprache, außerdem erwies er sich als gewandter Instrumentator. Kritiker warfen ihm eine gewisse Einseitigkeit vor, da er z. B. Wagner-Werke ablehnte. Seine eigenen Werke wie die Opern \"Edda\" (1874) und \"Käthchen von Heilbronn\" (1881) hatten keinen Erfolg. 1888 erfolgte durch den Bremer Senat seine Ernennung zum Professor. In den letzten Lebensjahren musste er einen Rollstuhl nutzen und er konnte immer weniger am Musikgeschehen teilnehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Anlässlich der Wiederaufführung der Oper \"Das Käthchen von Heilbronn\" und der Sinfonie op. 12 zeigte das Theater Erfurt 2009 eine Ausstellung zu Leben und Werk Reinthalers unter dem Titel \"Wieder entdeckt: Carl Reinthaler. Erfurt 1822 – Bremen 1896\". Die \"Reinthalerstraße\" in Bremen-Schwachhausen und in Erfurt wurden nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Martin Reinthaler auch \"Karl Reinthaler\" geschrieben (* 13. Oktober 1822 in Erfurt; † 13. Februar 1896 in Bremen) war ein deutscher Komponist, Dirigent und Leiter des Domchors in Bremen.", "tgt_summary": null, "id": 1632349} {"src_title": "Æthelfrith (Northumbria)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Æthelfrith war der Sohn des Königs Æthelric von Bernicia. Er hatte sieben Söhne (Eanfrith, Oswald, Oswine (Oslaf), Oswiu, Oswudu, Oslac und Offa). Seine Tochter Æbba wurde Äbtissin von \"Colodæsburg/Coludi\" (Coldingham/Berwickshire). Der älteste Sohn Eanfrith entstammte vermutlich seiner Verbindung mit Bebba, nach der die Stadt Bamburgh benannt sein soll. Oswalds Mutter war Königin Acha, die Tochter des vormaligen Königs Ælle von Deira. Die Mütter seiner anderen Kinder sind unbekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Herrschaft.", "content": "Æthelfrith folgte seinem verstorbenen Vorgänger Hussa im Jahr 592 auf den Thron. Er betrieb eine expansivere Politik als seine Vorgänger. Er machte britische Nachbargebiete tributpflichtig oder vertrieb deren Eigentümer und siedelte dort Angeln als neue Herren der Kleinbauern und Leibeigenen an. Um das Jahr 600 kam es zur Schlacht von \"Catraeth\" (Catterick/Richmondshire) nordwestlich von York gegen britische Truppen. Das Gedicht Y Gododdin berichtet über diese Schlacht. Der Sieg machte Æthelfrith zum mächtigsten König des Nordens. Im Westen gelang es Bernicia territorialen Zuwachs auf Kosten der Briten zu erzielen. Im Jahr 603 konnte er mit einem kleineren Heer den Angriff des west-schottischen Reiches von Dalriada unter Aidan in der Schlacht von Degsastan (genaue Lage unbekannt, vermutlich in Roxburghshire) abwehren, was für Dalriada offenbar derart verlustreich war, dass sie für lange Zeit nicht wieder wagten, ihren östlichen Nachbarn zu attackieren. Auch Bernicia erlitt hohe Verluste, darunter Theobald, der Bruder Æthelfriths. Bemerkenswert ist, dass auf Seiten von Dalriada Hering, der Sohn des Hussa, mitkämpfte, was auf familiären Zwist im Herrscherhaus von Bernicia hinweist. Das nächste Ziel Æthelfriths war das Königreich Deira, das möglicherweise bereits vor diesem Schritt von Bernicia abhängig war. Æthelfrith trieb 604 die männlichen Angehörigen des Königshauses ins Exil. Um seine Herrschaft über Deira weiter zu legitimieren, heiratete er Acha, die Tochter des vormaligen Königs Ælle von Deira. Edwin, der als Sohn Ælles ebenfalls Thronansprüche hatte, floh außer Landes zum walisischen König von Gwynedd. Æthelfrith setzte in der Folge alles daran, ihn auszuschalten. Er gewann auch Einfluss auf die östlichen Midlands und Mercia, dessen nördlichen Teil er möglicherweise selbst regierte. Um das Jahr 613 griff Æthelfrith die britannische Stadt \"Legacaestir/Carlegion\" (wahrscheinlich Chester im damaligen Königreich Gwynedd) an. Er ließ zunächst zahlreiche Mönche aus Bangor-on-Dee niedermetzeln, welche den Ort durch Gebete schützen wollten, bevor er die Streitmacht von Selyf map Cynan, dem König von Powys, unter hohen eigenen Verlusten nahezu aufrieb. Der britannische Heerführer Brocmail konnte mit etwa 50 Mann entkommen. Es ist unbekannt ob diese Schlacht im Zusammenhang mit einem Eroberungskrieg stand, ob es sich nur um einen Raubzug handelte oder ob die Anerkennung als Oberkönig der Kriegsgrund war. Vermutlich bildete der Fluss Ribble zu jener Zeit die Grenze Bernicias zu Mercia. Æthelfrith Einfluss in Mercia wurde so stark, dass der geflohene Edwin von dessen König Ceorl nicht mehr geschützt werden konnte und in East Anglia Asyl suchte. Möglicherweise konnte Æthelfrith um 615 zeitweilig selbst in Mercia und den davon abhängigen Kleinreichen herrschen oder von ihm dominierte Unterkönige einsetzen. Um 616 gewährte Rædwald von East Anglia dem von Æthelfrith aus Northumbria vertriebenen Edwin, der sich als rechtmäßigen Thronerben sah, Asyl. Æthelfrith bot Rædwald eine hohe Summe, wenn er Edwin töten oder ausliefern würde, im Falle der Ablehnung drohte er mit Krieg. Rædwald war nicht bereit seinen Schützling zu verraten und zog mit seinen zahlenmäßig überlegenen Truppen nach Norden. Am Fluss Idle kam es 616 zur entscheidenden Schlacht, Æthelfrith wurde vernichtend geschlagen und kam bei den Kämpfen ums Leben. Rædwald hatte in der für seine Truppen siegreichen Schlacht allerdings auch den Verlust seines Sohnes Rægenhere zu beklagen. Vermutlich führte dieser Sieg zu Rædwalds Anerkennung als Bretwalda innerhalb der Heptarchie. Edwin zog unter der Protektion Rædwalds weiter nach Norden und herrschte über Northumbria und die zuvor von Æthelfrith abhängigen Territorien. Æthelfriths Söhne mussten nun ihrerseits ins Exil zu den Pikten und Skoten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Æthelfrith (auch Aethelfrith, Aedilfrid, Æðelfrið, Æþelfrið, Æþelferð, Æþelferþ, Æðelferð, Æðelferþ) († 616) war seit 592 König des im heutigen Südost-Schottland gelegenen angelsächsischen Königreiches Bernicia bzw. nach der Vereinigung mit dem südlich angrenzenden Deira im Jahr 604 des daraus entstandenen Königreiches Northumbria.", "tgt_summary": null, "id": 1070616} {"src_title": "Wilhelm Solf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Studium der Indologie in Berlin und einem Aufenthalt in London wurde Solf 1888 in den diplomatischen Dienst aufgenommen und war am deutschen Generalkonsulat in Kalkutta (Britisch-Indien) tätig. Im Anschluss daran erwarb er in Göttingen die juristischen Staatsexamina. 1898 ging er als Bezirksrichter nach Daressalam in Deutsch-Ostafrika. Ab 1899 war er Präsident des Munizipalrates in Apia auf Samoa; 1900 wurde er Gouverneur der neuen deutschen Kolonie Deutsch-Samoa. Seinen Vorstellungen von einem „humanen Kolonialismus“ folgend, gelang es ihm 1909, den \"Lauati-Aufstand\" (Mau a Pule) ohne Waffengewalt zu beenden. Der Preis dafür war freilich die Deportation von siebzig Politikern und Aktiven der Samoanischen Unabhängigkeitsbewegung auf ein 2000", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Familie.", "content": "Wilhelm Solf entstammte einer kleinbürgerlichen Familie. Seine Vorfahren waren vermutlich zur Zeit König Gustav Adolfs aus Schweden nach Worbis (Eichsfeld) ausgewandert. Solfs Großvater, ein gelernter Tischler, kämpfte in den Befreiungskriegen gegen Frankreich und gelangte als Einnehmer des Straßenzolls nach Lebus (Provinz Brandenburg) zu einigem Wohlstand. Mit Wilhelm Solfs Vater Hermann begann der soziale Aufstieg der Familie. Dieser war zur", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Studium.", "content": "Wilhelm Solf wurde am 5. Oktober 1862 als viertes von insgesamt sieben Kindern in Berlin geboren. Seine Familie war zu diesem Zeitpunkt frei von Existenzsorgen und nahm am blühenden gesellschaftlichen Leben des Berliner Bürgertums teil. Dem Wunsch seiner Mutter entsprechend besuchte Wilhelm Solf eine Schule außerhalb der geschäftigen Großstadt. Zunächst ging er auf das Gymnasium in Anklam (\"heute „Otto Lilienthal-Gymnasium“\", Provinz Pommern), von dem er nicht wegen unzureichender Leistungen, sondern wegen seines \"losen Mundwerkes\" verwiesen wurde. Seit 1879 besuchte er daher das Großherzogliche Gymnasium in Mannheim, wo er 1881 die Reifeprüfung mit guten Durchschnittsleistungen ablegte. Erzählungen über den Fernen Osten und im Besonderen über den indischen Subkontinent fesselten Wilhelm. Er entschloss sich daher, Indologie zu studieren, und schrieb sich an den Universitäten Berlin, Kiel, Halle und Göttingen ein. Während seines Studiums in Göttingen wurde er Mitglied der \"Landsmannschaft Verdensia\". In Kiel wurde er Mitglied der \"Landsmannschaft Slesvico-Holsatia\". 1885 legte er sein Examen in indischer Philologie, Sanskrit und Philosophie in Halle mit dem Prädikat „\"magna cum laude\"“ ab. In seiner", "section_level": 2}, {"title": "Indien.", "content": "Anfang Januar 1889 reiste Wilhelm Solf mit einem Diplomatenpass nach Indien aus. Der 27-Jährige schrieb aus Kalkutta, er habe sich nun in die „Knechtschaft der Großen dieser Welt“ begeben, „selbstverständlich mit den Freiheiten eines Gentlemans“. Schon am 31. Mai konnte sein Vorgesetzter, der Generalkonsul Gerlich, an Bismarck melden, dass Solf durch „Diskretion, Takt, gute Sprachkenntnisse und Gewissenhaftigkeit“ geglänzt habe und daher auch für höhere Aufgaben geeignet sei. Zwischen Solf und Gerlich entwickelte sich eine Männerfreundschaft. Der Generalkonsul gab Solf Reitunterricht. Die fröhliche, offene Art des jungen Konsulatsekretärs machte ihn im gebildeten Umfeld der Diplomatie beliebt. („Alle Dinge lassen sich besser am weißen als am grünen Tisch erledigen.“ „Ein tüchtiger Diplomat muss auch einen guten Magen haben.“) Bald wurde er Mitglied der \"Asiatic Society\" und verkehrte regelmäßig, durch die Beherrschung des Hindustani begünstigt, zum Argwohn der Briten mit Indern.", "section_level": 2}, {"title": "Ostafrika.", "content": "Schon im August 1897 übertrug ihm Oswald von Richthofen, der Leiter der Kolonialabteilung, die bedeutungsvolle Aufgabe eines Reformentwurfs für die Besteuerung der einheimischen Bevölkerung in Deutsch-Ostafrika. Dabei zeigte Solf einen solchen Drang, sich mit der Kultur des betreffenden Landes auseinanderzusetzen, dass er sich im darauf folgenden Frühjahr auf einem HAPAG-Dampfer nach Deutsch-Ostafrika einschiffte. Der Indologe und Volljurist hatte die Weisung erhalten, in der Hauptstadt der Kolonie, Daressalam, den Posten eines Richters zu übernehmen. Mitte April betrat er in Tanga erstmals afrikanischen Boden und wurde vom stellvertretenden Gouverneur Rudolf von Bennigsen herzlich empfangen. Zu Gouverneur Eduard von Liebert hatte er anfangs ein gutes Verhältnis und konnte so entscheidenden Einfluss auf den schwankenden General ausüben. Liebert, ein früher Anhänger des Alldeutschen", "section_level": 2}, {"title": "Neutrales Samoa.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Seit die Vereinigten Staaten 1878 den östlichen Teil Samoas durch die Flaggenhissung in Pago Pago zu ihrem Besitz erklärt hatten, war die Südsee-Inselgruppe zum Zankapfel der Großmächte geworden. Während im Osten der amerikanische Einfluss überwog, konkurrierten im Westen Großbritannien und das aufstrebende Deutsche Reich. Das hanseatische Handelshaus Godeffroy hatte durch mehrere Faktoreien erheblichen Einfluss gewonnen. Auch der Eifer der christlichen Missionen verursachte wachsende Zwistigkeiten. Die drei beteiligten Großmächte versuchten auch über den Kampf um das neue Oberhaupt der Samoaner Einfluss auszuüben und unterstützten jeweils einen eigenen Kandidaten. 1881 kam es erneut zu Konflikten im Zusammenhang mit der Königswahl. Die Briten unterstützten Malietoa Laupepa, während sich die Deutschen für Tamasese aussprachen. Als es 1887 während einer Kaiser-Geburtstagsfeier zu einem Zusammenstoß zwischen Deutschen und Samoanern kam, wurde Laupepa gefasst und ins Exil in das", "section_level": 3}, {"title": "Munizipalpräsident in Apia.", "content": "Um dieses Amt bewarb sich Wilhelm Solf noch aus Daressalam. Im November 1898 erhielt er die Zusage und reiste vorerst nach London, um dort die Meinung der maßgeblichen Persönlichkeiten der Samoakrise kennenzulernen und so „möglichst vorurteilslos“ seinen Posten anzutreten. Nicht ohne Bedacht wählte Solf auch die Route über die USA, in die er in offizieller Mission des Auswärtigen Amtes reiste. Im März 1899 traf er in New York ein, um mit Präsident William McKinley und dem deutschen Botschafter Theodor von Holleben zusammenzutreffen. Das immense Interesse der amerikanischen Öffentlichkeit an der Samoakrise zeigte sich auch am Empfang des Munizipalpräsidenten, der, von Journalisten umringt, der Presse Interviews gab. Ende April reiste Wilhelm Solf von San Francisco aus nach Samoa ab, wo er im November 1899 offiziell zum Munizipalpräsidenten ernannt wurde. Durch ein eigenmächtiges Vorgehen des Fregattenkapitäns Emsmann verschärfte sich die Lage auf Samoa wenig später wieder. Emsmann bezichtigte Solf der „Schlappheit“ und forderte ihn auf,", "section_level": 3}, {"title": "Gouverneur auf Samoa.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge: Stabilität durch Selbstverwaltung.", "content": "Dem Gouverneur stellte sich als dringendste Aufgabe die Befriedung der Einwohner. Die untereinander zerstrittenen Samoaner waren nun erstmals unter eine einheitliche Fremdherrschaft geraten. Wilhelm Solfs Maxime war in dieser Frage eindeutig: „Ich habe mich von Anfang an auf den Standpunkt gestellt, den ich in Indien gelernt und in Afrika gelehrt habe, sich in reine Eingeborenenverhältnisse möglichst wenig hineinzumischen.“ Dennoch mussten zunächst klare Verhältnisse geschaffen werden. Nachdem die beiden Thronprätendenten, Tanu und Mataafa, auf die Königswürde verzichtet hatten, erklärten sich auch die Samoanischen Adelsparlamente, Tumua und Pule, bereit, den Kaiser als \"Tupu Sili\", d. h. etwa „hoher Herr“, anzuerkennen. Dem Gouverneur standen zur Überzeugung der Samoaner weder militärische Macht noch Geld zur Verfügung. Solf reiste durch das Innere der Samoa-Inseln Upolu, Savaii, Apolima und Manono und sprach selbst mit den Dorfoberhäuptern. Dabei eignete er sich bald eine ausreichende Kenntnis der Samoanischen Sprache an und brachte bedeutende Clan-Chefs wie Lauati (Savaii) und Mataafa hinter sich. Die Überzeugungsarbeit erwies sich als langwierige \"Holzhackerarbeit\": „Meine Waffe ist Geduld und die Kunst, mit den Häuptlingen stundenlang Verhandlungen zu pflegen, dabei immer angenehme Dinge zu sagen, ohne irgendeine Verpflichtung einzugehen.“ Als wichtigstes Mittel, die deutsche Herrschaft zu festigen, erschien", "section_level": 3}, {"title": "Lobbyismus als kolonial- und wirtschaftspolitisches Hindernis.", "content": "Wie in Neuseeland wuchs auch auf Samoa der Einfluss der Plantagen-Betriebe: Die \"Deutsche Handels- und Plantagengesellschaft\", Marktführerin in Deutsch-Samoa, drängte beim Auswärtigen Amt auf ein Verbot für Samoaner, ihr Land an Nicht-Samoaner abzugeben. Dahinter stand die Hoffnung, eigene ungenutzte Landflächen möglichst teuer zu verkaufen. Solf erhob dagegen Einspruch, brachte das Gesuch zu Fall und zog sich damit die Feindschaft der Unternehmer zu. Wilhelm Solf war als Gouverneur bei den Samoanern und den englischen Einwohnern beliebter als bei seinen eigenen Landsleuten. Die meisten Deutschen auf Samoa orientierten sich am Alldeutschen Verband, der", "section_level": 3}, {"title": "Heirat mit Johanna Dotti.", "content": "Während seines dritten Heimaturlaubs lernte Wilhelm Solf, der bereits auf das 50. Lebensjahr zuging, Johanna Dotti kennen. Sein Bruder Hermann Solf hatte als Architekt für die Eltern Johanna Dottis das Herrenhaus und verschiedene andere Neubauten auf ihrem Gut in Neuenhagen bei Berlin gebaut und führte ihn in die Familie ein. Noch 1901 hatte Wilhelm Solf seinem Stellvertreter Heinrich Schnee gesagt: \"Hoffentlich werde ich nicht auch noch von dieser grassierenden Ehesucht angesteckt.\" Johanna Dotti, genannt Hanna, war die dritte Tochter des brandenburgischen Gutsbesitzers und Amtsvorstehers Georg Leopold Dotti. Den Altersunterschied von 25", "section_level": 3}, {"title": "Lauati-Aufstand.", "content": "Als Gouverneur Solf mit seiner Ehefrau 19. November 1908 wieder samoanischen Boden betrat, wurde er nicht so freudig empfangen wie noch ein Jahr zuvor. In seiner langen Abwesenheit hatte sich, so berichtete sein Vertreter und späterer Nachfolger Erich Schultz-Ewerth, eine durch Lauati angeheizte Stimmung entwickelt. Zwar hatte Solf schon befürchtet, dass solche Zustände nach dem Ableben des Ali'i Sili Mataafa eintreten könnten, doch auf einen Aufstand war er nicht vorbereitet. Zudem hatte er von Anfang an die Errichtung einer „Schutztruppe“ abgelehnt. Lauati hatte das Ziel, die Faipule, die den Deutschen treue Versammlung der Dorfoberhäupter, aufzulösen und stattdessen die vorkolonialen Herrschaftsinstanzen Tumua und", "section_level": 3}, {"title": "Ende der Amtszeit auf Samoa.", "content": "Am 1. März 1910 feierte die Bevölkerung Samoas die zehnjährige Zugehörigkeit zum Deutschen Reich. Obwohl der Gouverneur bei der einheimischen und der weißen Bevölkerung Samoas etabliert und beliebt war, hegte er weiterhin den Wunsch, das Gouvernement in Deutsch-Ostafrika zu übernehmen. Im Herbst 1910 weilte Solf zur Kur in Bad Kissingen. Mittlerweile war Friedrich von Lindequist als Nachfolger des wirtschaftsliberalen und Solf freundlich gesinnten Bernhard Dernburg zum Kolonialstaatssekretär geworden. Da Lindequist die Anglophilie des Südsee-Gouverneurs nicht teilte und ohnehin ein Vertreter der alldeutschen Siedlungspolitik – von Solf \"Radieschenpolitik\" genannt – war, gestaltete sich das Verhältnis Apia-Berlin", "section_level": 3}, {"title": "Kolonialstaatssekretär.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Afrika-Reisen: Kolonialpolitik als friedenserhaltende Perspektive.", "content": "Den neuen Posten, den er wohl auch seiner zufälligen Anwesenheit in Berlin zu verdanken hatte, nahm Solf freudig an. Als erste Amtshandlung gab er im Reichskolonialamt eine Denkschrift über den umstrittenen Marokko-Kongo-Vertrag heraus (erschienen am 8. November 1911). Darin stellte er zwar fest, dass der Verzicht auf Marokko aus kolonialpolitischer Sicht unbefriedigend, doch im Kontext der großen Politik mehr als geboten gewesen sei. Für Solf stellte der Vertrag eine \"neue Ära der Verständigung und Kooperation mit Frankreich auch auf kolonialem Gebiete\" dar. Solf beanstandete bei seinem Vorgänger, dieser habe die \"Kolonien sämtlich über einen Leisten geschlagen\", obwohl die Verhältnisse überall anders lägen. Daher fasste Wilhelm Solf den Entschluss, noch im ersten Jahr seiner Amtszeit die afrikanischen Kolonien zu besuchen. Besonderer Anlass dazu war die zu dieser Zeit im Reichstag diskutierte Änderung des Schutztruppengesetzes. Viele Parlamentarier forderten, die Disziplinargewalt über die Truppen, die bei den Gouverneuren lag, auf die militärischen Kommandeure zu übertragen. Besonders erregte sich der Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika, Theodor Seitz, über diesen Vorschlag. Seitz schrieb am 19. Februar 1912 an den neuen Kolonialstaatssekretär, dieser habe ja nie erlebt, was es heiße, mit einer Truppe zu arbeiten, über die einem die unbedingte Verfügungsgewalt fehle. Als Antwort kündigte Solf seinen Besuch in Südwestafrika an. Im Reichstag löste er am 2. Mai 1912 eine", "section_level": 3}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Wilhelm Solf war vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs von der Stabilität der weltpolitischen Lage völlig überzeugt. Als schließlich der Konflikt auf dem Balkan losbrach, schickte er aus Berlin ein Telegramm in die Deutschen Kolonien, für das er später schweren Vorwürfen ausgesetzt war: Er war von der Gültigkeit der Kongoakte von 1885 überzeugt, die völkerrechtlich untersagte, einen kriegerischen Konflikt europäischer Großmächte in die Kolonialgebiete zu tragen. In diesem Sinne war Solf immer für eine möglichst geringe Zahl deutscher Soldaten in den Überseegebieten eingetreten. Auch schätzte er von Beginn des Krieges an das friedenspolitische Potential, das seines Erachtens in einer Einigung auf kolonialem Gebiete lag, als vielversprechend ein: \"Die Friedenspalme wird in Afrika wachsen. [...] Deutschland erfüllte seine Pflicht, indem es für den Frieden und die Nicht-Militarisierung Afrikas eintrat\". Außer Solf und dem Reichskanzler strebte nur noch Gottlieb von Jagow nach Kriegsbeginn eine Verständigung an. Damals erklärte Solf dem Staatssekretär des Äußeren, dass Deutschland künftig nur Kolonien erwerben könne, wenn Großbritannien einverstanden sei. Die aufkommende publizistische \"Ländergier droht pathologisch und gefährlich zu werden\". Wie kaum ein anderer Politiker stand Solf im Spannungsfeld zwischen seiner Heimat Deutschland und dem jetzigen Feind Großbritannien, dessen Lebensart er so zugetan war. Andererseits erblickte er in der jetzigen Situation die einmalige Chance, die gemäßigten gesellschaftlich-politischen Kräfte zu bündeln. Wie Bethmann Hollweg, der mit der Burgfriedenspolitik einen Zusammenschluss aller zerstrittenen Teile des Volkes erreichen wollte, glaubte er an die einende Kraft, die von einem solchen Weltereignis ausging. Dies schlug sich in seiner Gründung der Deutschen Gesellschaft 1914, eines politischen Clubs, nieder. Im August und September 1914 entwarf Solf einen Plan für eine Kolonie namens „Deutsch-Mittelafrika“. Reichskanzler Bethmann Hollweg schloss es in sein Septemberprogramm (der Kriegsziele) mit ein. Für diese neue große Kolonie sollte Deutschland Kolonialgebiet von Frankreich, Belgien und Portugal verlangen. Dieses Projekt der Schaffung eines \"zusammenhängenden mittelafrikanischen Kolonialreiches\" blieb, in manchen Bereichen noch stark erweitert, fortan grundsätzlich ein Bestandteil der amtlichen deutschen Kriegsziele. Das Kriegsziel Mittelafrika wurde im weiteren Verlaufe des Krieges von liberal gesinnten Politikern wie Solf mehr und mehr als Ersatz- und Ablenkungsziel für die Nation, fort von wilden Annexionsforderungen in Europa, benutzt. Der Versuch Solfs im Verein mit Vizekanzler Clemens von Delbrück, durch einen „liberalen Imperialismus“ in Afrika den Verzicht auf Annexionen in (West-)Europa zu bewirken und damit einen Versöhnungsfrieden möglich zu machen, scheiterte letztlich an den inneren Strukturen des Deutschen Reiches. Bei einer Reise mit Paul Graf Metternich in das besetzte Belgien im November 1914 schrieb Solf an seine Frau, das Wort des Kanzlers vom \"Unrecht an Belgien, das wir wieder gutmachen müssen\", für das dieser in der Öffentlichkeit als Defätist gescholten wurde, habe genau das Richtige getroffen. Solf war von der aufrichtigen Wesensart Bethmann Hollwegs beeindruckt. Doch auch der Reichskanzler schätzte sich glücklich, Solf in seinem Kabinett zu haben. Daher betraute Bethmann Hollweg den durch den Verlust der Kolonien arbeitslos gewordenen Staatssekretär mit zahlreichen Aufträgen zur Herbeiführung eines Verhandlungsfriedens. An seinen Freund Metternich schrieb Solf 1915: Mit Besorgnis betrachtete Solf auch die immer extremeren Annexionsforderungen der Alldeutschen, die \"die halbe Welt schwarz-weiß-rot anpinseln\" wollten. Daher begab sich der Kolonialstaatssekretär auf Vortragsreisen durch Deutschland. Gemeinsam mit Hans Delbrück unterstützte Solf das Werk \"Mitteleuropa\" von Friedrich Naumann, der einen mitteleuropäischen Wirtschaftszusammenschluss forderte, aber vor Annexionen auf dem Kontinent warnte. Die militärischen Kreise betrachteten Solf mit zunehmendem Argwohn: Er würde sich mit den Sozialdemokraten verbrüdern", "section_level": 3}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "Mit dem Versailler Vertrag wurde der Weg zur Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen, auch zwischen Japan und Deutschland, frei gemacht. Wilhelm Solf wurde von Reichspräsident Ebert zum Geschäftsträger in Tokio bestellt und nach Ankunft im August des Jahres ab Dezember 1920 zum Botschafter ernannt. Trotz der erstmaligen Unterbrechung infolge des Ersten Weltkriegs hatte das traditionell enge deutsch-japanische Verhältnis nicht gelitten. Gefangene deutsche Soldaten wurden im Kriegsgefangenenlager Bandō auf Shikoku gut behandelt, die meisten Deutschen, die in Japan lebten, durften während des Krieges ihre Wohnung behalten. Japan gab den Deutschen gleich nach dem Krieg Großteile des gesperrten Vermögens zurück. Beschlagnahmte Einrichtungen der auslandsdeutschen Gemeinschaft in Japan, der Vereine und Schulen wurden freigegeben; teils wurde Entschädigung geleistet. Solf hatte den Deutschen in Japan", "section_level": 2}, {"title": "Ehrung.", "content": "Die im Südpazifik tätige Deutschen Handels- und Plantagengesellschaft (DHPG) benannte ihr 1913 erbautes Postschiff", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Alle Zitate, wenn nicht anders angegeben, aus: Eberhard von Vietsch: \"Wilhelm Solf. Botschafter zwischen den Zeiten\". Rainer Wunderlich Verlag. Tübingen 1961.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm Heinrich Solf (* 5. Oktober 1862 in Berlin; † 6. Februar 1936 ebenda) war ein deutscher Politiker und Diplomat.", "tgt_summary": null, "id": 970917} {"src_title": "Volvo 760", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Mai 1982 erschien als Nachfolger des Volvo 264 der 760, für den ein gegenüber dem Vorgänger auf \"unter 0,4\" verringerter \"c\"-Wert genannt wurde. Der 115 kW (156 PS) starke Sechszylinder-Benzin-Einspritzmotor \"B28E\" war vom Vorgänger übernommen worden. Bei diesem auch als PRV-Motor bezeichneten Triebwerk handelte es sich um eine Gemeinschaftsentwicklung von Peugeot, Renault und Volvo. Ebenfalls erhältlich war ein Sechszylinder-Turbodiesel mit 2,4 Liter Hubraum und 80 kW (109 PS), der die Bezeichnung \"D24T\" trug und von VW stammte. Der 760 Turbodiesel galt lange als Europas schnellster Personenwagen mit Dieselmotor. Er benötigte für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h mit Schaltgetriebe lediglich 11 Sekunden. Dies war für die damalige Zeit mit ihren sehr trägen Dieselautos revolutionär. Mitte 1983 erschien der 760 Turbo, ein Vierzylinder-Benziner mit Turbolader, der über 2,3 Liter Hubraum und 134 kW (182 PS) verfügte. Im Frühjahr 1984 erschien als preisgünstigere Ergänzung der 740, der nur mit Vierzylinder-Benzinmotoren, aber auch mit dem Sechszylinder-Turbodiesel geliefert wurde. Die traditionelle Systematik der Volvo-Modellbezeichnungen, nach der die Endziffern „60“ oder „40“ für Sechs- respektive Vierzylinder-Benzinmotoren standen, galt daher seit 1983 nicht mehr. Der 740 hatte neben schwächeren Motoren im Vergleich zum 760 zudem eine wesentlich einfachere Ausstattung, z. B. weniger Chromzierleisten. Ein Schiebedach, Leichtmetallfelgen oder elektrische Fensterheber gab es nur gegen Aufpreis. Anfang 1985 erschien der 760 als Kombi. Intern trug dieser die Bezeichnung 765, während die Limousine die interne Bezeichnung 764 hatte (Viertürer). Ebenfalls 1985 brachte Volvo im 760 mit Turbomotor \"B23ET\" gegen Aufpreis eine elektronisch geregelte Traktions- und Anti-Schleuderkontrolle auf den Markt. Drehzahlsensoren an den Rädern erfassen ein Durchdrehen der angetriebenen Hinterräder und regeln dann eine Reduzierung der Motorleistung. Das Antiblockiersystem von Bosch wurde im Jahr 1984 eingeführt. Zum Modelljahr 1987 wurde das Diesel-Aggregat \"D24T\" gründlich überarbeitet und mit einem anderen Turbolader, einem Ladeluftkühler und einem Ölkühler ausgerüstet; durch diese und weitere Maßnahmen wurde der jetzt intern \"D24TIC\" genannte Motor mit zuerst 85 kW (115 PS) und später 90 kW (122 PS) durchzugskräftiger und robuster.", "section_level": 1}, {"title": "Modellpflege.", "content": "Im Herbst 1987 erhielt die 760-Reihe ein Facelift. Die Fahrzeugfront (mit Motorhaube aus Aluminiumblech), die Räder (Felgen) und die Innenausstattung wurden geändert. Zudem wurde die Einspritzanlage überarbeitet und die Fahrzeuge bekamen einen größeren, 80 Liter fassenden Treibstofftank (die Kombi-Modelle behielten den nur 60 Liter fassenden Tank). Einzigartig war das gegen Aufpreis erhältliche Volvo-Radio vom Typ SR-701: Dieses verfügte als erstes Autoradio weltweit über die neue Verkehrsfunk- und Informationstechnik RDS und konnte mit einem dazu erhältlichen Kassettenabspielgerät sowie einem 120-W-Verstärker mit Lautsprecherausstattung ergänzt werden. Im Herbst 1989 wurden weitere Änderungen eingeführt, wobei die Limousine neue Rückleuchten bekam. Die technische sowie elektrische Ausstattung wurde teilweise schon auf den Stand des kommenden 960 gebracht (u. a. Antiblockiersystem). Die Sechszylinder-Modelle gab es mit Ausnahme von 1982 und 1983 nur mit 3+1-Automatikgetriebe, während alle handgeschalteten 760er-Versionen der Turbo-Benziner- und Turbodiesel-Modelle über ein Viergang-Getriebe \"M46\" mit zuschaltbarem Overdrive verfügten. Im Spätsommer 1990 wurde der 760 durch den Nachfolger 960 ersetzt. Eine wesentliche Änderung war die Ablösung des ausgereizten PRV-Motors, der bereits im Sommer 1974 mit dem Volvo 264 präsentiert worden war. An seine Stelle trat ein von Volvo und Porsche zusammen entwickelter 6-Zylinder-Benzin-Reihenmotor. Die Optik der Front des 760 im Modelljahr 1988 wurde für den Volvo 960 weitgehend übernommen. Eine stärkere Überarbeitung erfolgte hingegen im Bereich der C-Säule und der Heckpartie der Viertürer.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Der Volvo 760 wurde unter anderem von skandinavischen Regierungsmitgliedern gefahren. Er wurde neben Volvo 200, Citroën CX und Peugeot 604 auch im Staatsfuhrpark der DDR eingesetzt. Auch in der Volksrepublik Polen und in Spanien wurden gepanzerte Volvo 760 als Staatskarossen eingesetzt. Für Repräsentationszwecke war auch ein als „Volvo 760 Executive“ bezeichnetes Modell erhältlich. Es war eine verlängerte Version der 760-Limousine. Die Fahrzeuge waren um 16 cm länger als die Basisversion und wurden von der Karosseriefabrik \"Yngve Nilssons Karosseri AB\" in Laholm hergestellt. Hierzu wurden fertige Fahrzeuge aus dem Volvo-Werk Kalmar nach Laholm gebracht, aufgeschnitten und verlängert. Für den Staats-Fuhrpark der DDR entstanden etwa zehn Fahrzeuge dieser Art, die auch bei Nilsson hergestellt wurden. Allerdings waren diese Varianten mit sechs Metern deutlich länger und hatten ein zusätzliches Fenster in der Mitte. Die Fahrzeuge hatten keine Leder-, sondern eine Velours-Ausstattung, da Leder in der DDR als minderwertig galt, weil Kunstleder z. B. im Trabant serienmäßig verbaut war. Hochwertiger Stoff war hingegen ein Luxusgut. Der Innenraum unterschied sich ansonsten nur durch eine zusätzliche Sitzbank und Leselampen vom normalen 760 GLE. Angetrieben wurde die Limousine von einem V6-Motor mit 170 PS. Daneben gab es in der DDR auch eine Handvoll extralange Kombis und auch Landaulet-Varianten des 760, die bei Paraden eingesetzt wurden. 1986 stellte das schwedische Unternehmen \"Mellberg Custom and Design\" den Prototyp eines Volvo 760 Cabriolet mit zwei Türen, aber unverändertem Radstand und ohne Überrollbügel, vor. Zwei Exemplare dieses Prototyps wurden gebaut. Henryk M. Broder verwendete im Rahmen der Sendung Entweder Broder – Die Deutschland-Safari einen bunt lackierten Volvo 760. Der von Axel Milberg gespielte Kieler Tatort-Kommissar Klaus Borowski fährt für gewöhnlich einen roten Volvo 760.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Volvo 760 war ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse aus der 700er-Serie des schwedischen Autoherstellers Volvo. Das kantige Design des 760 war vom hauseigenen Designer Jan Wilsgaard entworfen worden und lehnte sich deutlich an damalige amerikanische Autos wie Chevrolet Caprice und Cadillac Seville an.", "tgt_summary": null, "id": 350787} {"src_title": "Johann Friedrich Städel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Städels Vater war der aus Straßburg stammende Johann Daniel Städel, der im Jahre 1718 nach Frankfurt übersiedelte, einen „Spezereienhandel“ (Gewürzhandel) eröffnete und 1719 Maria Dorothea Petzel, Tochter eines vermögenden Kaufmanns, heiratete. Nach dem Tod der Eltern 1777 und 1778 führte Johann Friedrich Städel die Geschäfte zunächst fort, tätigte aber zunehmend Geldgeschäfte. Schließlich wechselte er völlig ins Bankgeschäft, beispielsweise durch Kreditgeschäfte mit der Stadt Frankfurt und dem Bischof von Straßburg. Bis ins Jahr 1777 lebte er im elterlichen Haus am Kornmarkt, bevor er ein eigenes Haus am Roßmarkt bezog. Ab dem Jahr 1770 sammelte Städel Gemälde und Zeichnungen, die er in Paris, Amsterdam, London, aber auch in Frankfurt einkaufte, die Sammlung belief sich bis zu Städels Tod auf rund 500 Gemälde, vorwiegend flämischer, holländischer und deutscher Künstler des 17. und 18. Jahrhunderts; darüber hinaus etwa 2000 Druckgrafiken (Kupferstiche) und Zeichnungen. Interesse an den Kupferstichen aus der Sammlung zeigte Johann Wolfgang Goethe, der Städel mehrfach zur Besichtigung der Werke besuchte. Städel war unverheiratet und kinderlos geblieben. Im Jahr 1793 plante er erstmals eine Kunststiftung, möglicherweise angeregt durch die Öffnung des Louvre als öffentlicher Galerie im gleichen Jahr. Im Jahr 1811 bat er den Fürsten Karl Theodor von Dalberg um das Stiftungsdekret. Im Testament, das zuletzt 1815 geändert wurde, verfügte er, dass sowohl eine öffentliche Kunstsammlung zu errichten sei, das Städelsche Kunstinstitut, als auch eine Kunstschule, an der ohne Unterschied von Geschlecht und Religion unentgeltlich unterrichtet werden sollte, die Städelschule, heute staatliche Kunsthochschule. Es war die erste bürgerliche Gründung dieser Art. Die gesamten Kunstwerke im Besitz von Städel gingen an die Stiftung über, verblieben aber zunächst im Wohnhaus am Roßmarkt. Sein Testament wurde zum Ausgangspunkt einer berühmten juristischen Kontroverse im 19. Jahrhundert. Die von ihm beauftragten Administratoren beantragten bei der Stadt Frankfurt die Genehmigung einer Stiftung und nahmen zugleich im Namen des Instituts die Erbschaft an. 1817 meldeten sich jedoch zwei weitläufig verwandte Frauen aus Straßburg. Sie fochten das Testament mit dem Argument an, dass niemand Erbe sein könne, der zum Zeitpunkt des Todes noch nicht juristisch existent gewesen sei und klagten auf Herausgabe des Nachlasses. Der Rechtsstreit beschäftigte zunächst das Stadtgericht, dann das Appellationsgericht der Stadt Frankfurt und schließlich das Oberappellationsgericht der freien Städte Hamburg, Bremen, Lübeck und Frankfurt. Erst zwölf Jahre nach Städels Tod wurde das Gerichtsverfahren 1828 durch einen Vergleich beendet. Die inzwischen drei Kläger bekamen ein Viertel des Nachlasses von etwa 300.000 Gulden ausgezahlt. Durch die Prozesskosten hatte der Nachlass zusätzlich gelitten. Erst nachdem seine Existenz gesichert war, konnte das Institut richtig tätig werden. Die durch Städels Testament aufgeworfene juristische Frage wurde erst Jahrzehnte später in Bürgerliches Gesetzbuch geregelt. Demnach gilt heute eine Stiftung für die Zuwendung des Stifters als schon vor dessen Tod entstanden, wenn sie erst nach dessen Tod als rechtsfähig anerkannt wird. Damit ist sie auch erbfähig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Friedrich Städel (* 1. November 1728 in Frankfurt am Main; † 2. Dezember 1816 ebenda) war ein deutscher Privatbankier und Mäzen.", "tgt_summary": null, "id": 298211} {"src_title": "Belagerung von Dubrovnik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bevölkerungsstruktur vor dem Angriff.", "content": "Der Volkszählung von 1991 zufolge lebten vor dem Angriff insgesamt 71.419 Menschen in der ehemaligen Großgemeinde Dubrovnik, davon 49.728 in der Stadt. 82,4 Prozent der Bewohner waren Kroaten, 6,8 Prozent Serben, 4 Prozent Bosniaken sowie Angehörige 20 weiterer ethnischer Gruppen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Dubrovnik ist eine Stadt im äußersten Süden Kroatiens. Die Altstadt gehört zu den bedeutendsten touristischen Attraktionen des Landes und wurde 1979 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Zu Zeiten Jugoslawiens befanden sich weder in der Stadt noch in ihrer näheren Umgebung Stützpunkte der Jugoslawischen Volksarmee (JNA). Aus diesem Grund befanden sich 1991, als die Bevölkerung Kroatiens beim Referendum für die staatliche Unabhängigkeit abstimmte, keine Truppen der JNA in der Stadt. Die Verteidigung der Stadt war aufgrund der geografischen Lage problematisch, aufgrund der Nähe der Staatsgrenzen zu Bosnien und Herzegowina und Montenegro, als beide Staaten noch Bestandteil Jugoslawiens waren, womit sich Dubrovnik in isolierter Lage befand. Der südlichste Teil Kroatiens wurde vom übrigen Kroatien durch das Staatsgebiet Bosnien-Herzegowinas durch einen Korridor nahe Neum getrennt. Darüber hinaus ist das Gebiet nördlich der Stadt gebirgig und für militärische Operationen schwer zugänglich und schwer zu versorgen. Dies bedeutete, dass die Jugoslawische Volksarmee aus den benachbarten Teilrepubliken angreifen konnte und die kroatischen Verteidiger ausschließlich auf dem Seeweg versorgt werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Vor Beginn des Angriffes auf die Stadt hielten sich in ihr zusätzlich etwa 15.000 vertriebene Kroaten aus der südlich von Dubrovnik gelegenen Region Konavle auf. 7.500 bis 20.000 jugoslawische Soldaten, davon mit Abstand die meisten serbischer und montenegrinischer Herkunft, waren an der Offensive gegen Dubrovnik und der Besetzung des südlich der Stadt gelegenen Gebietes Konavle beteiligt. Oberkommandierende waren die Mitglieder des jugoslawischen Generalstabs unter dem Kommando von Veljko Kadijević, Blagoje Adžić und Slobodan Milošević. Bei den Luft-, Artillerie- und Mörserangriffen wurde unter anderem der Sponzapalast, in dem sich das historische Archiv Dubrovniks befindet, das Dominikaner- und das Franziskanerkloster, eine der ältesten europäischen Synagogen, eine Moschee, eine serbisch-orthodoxe Kirche, der katholische Bischofssitz, die katholische Stadtkirche des Sv. Vlaho, die Stadtmauer und viele weitere historische Gebäude beschädigt. Auch Phosphorgranaten sollen von den jugoslawischen Streitkräften verwendet worden sein. Am 1. Oktober 1991 wurden die Telefon-, Strom- und Wasserversorgung der Stadt gekappt. Von der Seeseite verhinderten jugoslawische Kriegsschiffe jeglichen Zugang zur Stadt. Die stärksten Kämpfe fanden am 6. Dezember 1991 statt. An jenem Tag feuerten jugoslawische Truppen rund 600 Granaten in die Altstadt. Die Angreifer versuchten, eine Massenflucht der Kroaten aus der Stadt zu erreichen, was jedoch nicht gelang. Der wiederholte Versuch der JNA, unterstützt durch Freischärler, die oberhalb der Altstadt gelegene Anhöhe der ehemaligen Seilbahnstation zu besetzen, um den Belagerungsring um die Stadt auch in Richtung Norden und Westen komplett zu schließen, scheiterte. Während der Herbstmonate konnte die Stadt dreimal von Fährschiffen der kroatischen Jadrolinija mit Hilfsgütern versorgt werden. Im Oktober erreichte der Libertas Konvoi ziviler Schiffe unter Führung der Fähre \"Slavija\" Dubrovnik, im November lieferte die \"Ilirija\" Hilfsgüter und im Dezember führte die \"Liburnija\" den Libertas 2 Konvoi an. Die Stadt wurde bis 1992 belagert, bis die kroatischen Streitkräfte die Belagerung der Stadt durch einen Durchbruch des Belagerungsringes und eine Gegenoffensive aufhob, die jugoslawischen Truppen hinter die anerkannten Grenzlinien zurückdrängte und diese somit außer Reichweite von Dubrovnik gerieten.", "section_level": 1}, {"title": "Kriegsfolgen.", "content": "Im Stadtgebiet schlugen mehrere tausend Granaten ein und laut kroatischem Roten Kreuz kamen dabei insgesamt 114 Zivilisten und 200 Soldaten ums Leben. Da Dubrovnik selbst sowie die weitere Umgebung der Stadt schon seit 1971 völlig demilitarisiertes Gebiet und keinerlei militärische Anlagen, Depots, Kasernen, Radaranlagen o. ä. vorhanden ist, wird der Angriff auf Dubrovnik und das Umland als Kriegsverbrechen und Verstoß gegen die Genfer Konventionen bewertet, da rein zivile Objekte und Ziele angegriffen wurden. Der Beschuss des UNESCO-Weltkulturerbes durch die JNA zog keinerlei nennenswerte internationale Konsequenzen nach sich. 33.000 kroatische Bewohner der südlich von Dubrovnik gelegenen Orte, die die Jugoslawische Armee zu jener Zeit eroberte, wurden vertrieben und deren Ortschaften geplündert. Der nahe Cavtat gelegene Flughafen Dubrovnik wurde ebenfalls geplündert und verwüstet. Insgesamt wurden 11.425 Gebäude zerstört oder beschädigt. Der materielle Sachschaden belief sich auf 245 Millionen Euro.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Belagerung von Dubrovnik () bezeichnet die Belagerung der bzw. die Schlacht um die Stadt Dubrovnik und ihrer Umgebung in der Anfangsphase des Kroatienkrieges. Die Angriffe wurden im Juni 1991 durch die Jugoslawische Volksarmee (JNA) begonnen und endeten neun Monate später im Jahr 1992 nach einer Gegenoffensive. Während der Belagerung wurden zahlreiche zivile Ziele bombardiert.", "tgt_summary": null, "id": 2043233} {"src_title": "Neu Kosenow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie und Verkehr.", "content": "Neu Kosenow liegt an der B 109. Anklam liegt circa acht Kilometer nordwestlich und Ueckermünde circa 18 Kilometer östlich der Gemeinde. Die Bahnlinie Berlin-Stralsund durchquert das Gemeindegebiet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auerose.", "content": "Der Ort wurde 1468 erstmals als „Owerose“ urkundlich genannt. Das Gut Auerose mit 619 ha gehörte vor 1945 Wolf von Borcke-Auerose. Dessen Familie hatte das Gut bereits längere Zeit. Das Schloss wurde von Wilhelm von Borcke als Neubau auf alten Mauern im 19. Jahrhundert errichtet. Die neobarocke Form erhielt es vor allem bei einer Modernisierung 1902. Auerose wurde am 1. Juli 1950 eingemeindet.", "section_level": 2}, {"title": "Dargibell.", "content": "Dargibell wurde 1488 erstmals urkundlich als \"Dargebel\" und 1779 als \"Dargibel\" genannt. Der Name bedeutet als slawische Gründung so viel wie „Liebeskind“. Der Turmhügel „Saufhaus“ weist auf die frühdeutsche Besiedlung um 1230 hin, als die Schwerine hier kolonisiert haben, wobei der Name „Saufhaus“ aus der Neuzeit stammt, als der Gutsherr von Schwerin auf dem Turmhügel einen kleinen Jagdpavillon mit Weinkeller erbauen ließ, wo er mit seinen Offiziers Kameraden und Jagdkumpanen auch ordentlich feierte – deshalb „Saufhaus“. Der historische Bau ist verfallen und nur noch der Weinkeller als Rest erhalten (kaum zugänglich). Die von Schwerin waren hier seit den frühdeutschen Zeiten bis 1945 Besitzer des Gutes. Letzter Besitzer war Ulrich Graf von Schwerin aus dem Haus Ducherow, das Gut hatte 500 ha. Das Gutshaus wurde im 18. Jahrhundert errichtet, ist seit vielen Jahren im Leerstand und verfällt langsam. Am Ostgiebel befindet sich noch gut sichtbar das Allianzwappen Schwerin – Kanitz, letzteres wurde oft mit dem Gützkower Wappen verwechselt, weil es fast identisch ist. Die Gutsgebäude sind noch erhalten, wurden aber überwiegend zu Wohnzwecken um- und ausgebaut. Der alte – architektonisch interessante Speicher ist wegen Nichtnutzung im Verfall begriffen.", "section_level": 2}, {"title": "Kagendorf.", "content": "Kagendorf wurde urkundlich 1307 als Kagendorp erwähnt. Zwischen dieser und der Nennung von 1822 gab es viele verschiedene Schreibweisen, erst beim letztgenannten Jahr wurde der aktuelle Namen verwandt. Die Namensdeutung geht von der slawisch-deutschen Namensgebung aus, mit slawisch – Kagen = Kiefer und dem deutschen -dorf. Kagendorf wurde am 1. Juli 1950 eingemeindet.", "section_level": 2}, {"title": "Neu Kosenow.", "content": "Urkundliche Erstnennung 1307 mit „Kosenowe“. Eine deutsche Gründung, deshalb wohl die urkundlich Nennung vor dem älteren slawischen Ortsteil (Alt-). Mit „Neucosenow“ wurde es erst 1779 erwähnt. Es ist als Kolonie erst 1748–1752 angelegt worden. 1880 sind im Messtischblatt (MTB) 15 Kolonistengehöfte verzeichnet. Darunter ist in der Mitte des Dorfes ein Krug. Ab 1880 sind laut MTB zwei Windmühlen, eine Bock- und eine Holländerwindmühle verzeichnet. Neu Kosenow ist ein Straßendorf an der heutigen Bundesstraße 109 in einer langen S-Kurve. Erst nach 1945 wurde eine Verbindung zwischen Alt und Neu Kosenow durch Neubauernsiedlungshöfe und später durch die LPG-Bauten hergestellt. Damit wurde Alt Kosenow als Ortsteil aufgehoben. Nur Kosenow Vorwerk liegt östlich etwas abgesondert, ist aber auch als Ortsteil aufgehoben und zu Neu Kosenow gehörig. Die Landgemeinden Alt Kosenow und Neu Kosenow wurden in den 1920er Jahren zur Gemeinde \"Kosenow\" zusammengeschlossen. Kosenow wurde wiederum 1935 Teil der Großgemeinde Ducherow. Seit der Auflösung der pommerschen Großgemeinden im Jahre 1946 besteht die Gemeinde unter dem Namen \"Neu Koserow\". Agneshof wird erst 1995 offiziell genannt. Der Ort ist aber bereits 1880 in dem MTB eingezeichnet. Es ist ein Bauernhof mit Nebengebäuden, der auch als Abbau zu Neu Kosenow genannt wird. Es ist noch heute ein kleiner Wohnplatz. 1779 erfolgte die Ersterwähnung als „Altcosenow“ – es muss aber schon eine slawische Gründung sein, der Namen „Amselhain“ – ist eine slawische Wortdeutung. Wahrscheinlich sind die Ersterwähnungen in der Zuordnung und Deutung mit der von Neu Kosenow vertauscht, denn jenes wurde erst als Kolonie erst 1748–1752 angelegt. Ein Beleg für die wendische Besiedlung ist die Burgstelle bei Alt Kosenow, sie befindet sich 300 m nördlich des Ortes in der Koppel, direkt an der Grenze zum Ackerland. Die im Gelände noch deutlich sichtbare zweigliedrige Burg wird von einem bis 12 m breiten und bis 1 m hohen Wall umgeben, der an der Nordseite offen ist. Die Burg ist mit einem teilweise noch wasserführenden Innengraben versehen. Das bis zu 1,2 m hohe Plateau der größeren Vorburg misst 55 × 35 m, das 1,5 m hohe Plateau der Hauptburg 30 × 20 m. Ein 20 m breiter Graben trennt beide Burgteile. Im Norden schützen zwei kurze Wälle die Hauptburg. Zwischen der wendischen Burg und dem Dorf Alt Kosenow befindet sich das Relikt eines frühdeutschen Turmhügels. Es ist eine rund 80 Meter lange, rechteckige, frühdeutsche Burganlage mit erhöhtem Nordteil und deutlich erkennbarem umgebenden breiten Graben. Sie wurde 1331 urkundlich erwähnt (in MUB VIII, 5225). Alt Kosenow ist ein Anger- und Kirchdorf, von der Funktion her war es ein Bauerndorf. Ursprünglich war der Wohnplatz nur eine Windmühle des Gutes Auerose an der Straße (Damm) von Anklam in Richtung Süden (B 109), dann siedelte sich dort ein Bauerngehöft an. Bereits in der PUM 1835 (Preußisches Urmesstischblatt) und in der späteren Karten ist diese Ansiedlung verzeichnet. Erst 1995 wurde sie mit der Aufnahme in das Ortsverzeichnis in den Status eines Ortes gehoben. Südwestlich in 1,5 km Entfernung zu Neu Kosenow befinden sich seit vor 1880 lt. MTB zwei größere Höfe, die damals als Abbaue zu Kosenow bezeichnet wurden und erst seit 1995 in modernen Karten als Kosenow Ausbau genannt sind. Das Vorwerk wurde zum Gut Dargibell vor 1880 lt. MTB angelegt. Schon 1920 wurde es lt. MTB 1920 zu einem eigenständigen Gut gewandelt. Es wurde aber erst in modernen Karten ab 1998 mit Kosenow Vorwerk bezeichnet. Eichenfelde war vor 1940 als Forsthaus Förde angelegt worden und wurde als Vorwerk Eichenfelde erstmals 1865 genannt. In der MTB 1880 und 1920 (Messtischblatt) wurde das Vorwerk verzeichnet. Um 1960 wurde der Hof stillgelegt, leer gezogen und schließlich fiel er wüst. Borgwald wurde 1822 als Ansiedlung genannt, es ist aber gleichzeitig die letzte Nachricht. Der Ort lag nordöstlich von Auerose. Jetzt zeugt davon noch der Flurname Borgwald, der verbunden ist mit einem slawischen Burgwall.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wappen, Flagge, Dienstsiegel.", "content": "Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern geführt. Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift „GEMEINDE NEU KOSENOW * LANDKREIS VORPOMMERN-GREIFSWALD“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Neu Kosenow ist eine Gemeinde in der Nähe von Anklam. Die Gemeinde wird seit dem 1. Januar 2005 vom Amt Anklam-Land mit Sitz in der Gemeinde Spantekow verwaltet. Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte die Gemeinde zum \"Amt Ducherow\".", "tgt_summary": null, "id": 813404} {"src_title": "Neue Reichskanzlei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Offiziell beauftragte Hitler am 11. Januar 1938 Generalbauinspektor Albert Speer mit einem Neubau entlang der gesamten Voßstraße, was einer Gebäudefront von 421 Metern Länge entspricht. Die Planungen hatten schon 1934 begonnen, und ab 1935 wurden die 18 Gebäude der Straße Stück für Stück aufgekauft. Das ebenfalls seit 1934 in Reichsbesitz befindliche Palais Borsig (Voßstraße 1) wurde nicht abgerissen, sondern in den Neubau integriert. Die Baupläne wurden von Hans Peter Klinke realisiert. Abgerissen wurden dagegen bis 1937 die Gebäude Voßstraße 2–10. Das beinhaltete auch die Bayrische Gesandtschaft (Hausnummer 3), das Justizministerium (Hausnummer 4/5) und die Württembergische Gesandtschaft (Hausnummer 10). Erst mit der offiziellen Vergabe des Bauauftrages an Albert Speer wurde damit begonnen, die Gebäude westlich davon, Voßstraße 11–19 (darunter die Gauleitung Groß-Berlin der NSDAP und die Sächsische Gesandtschaft), abzureißen. Ab Anfang 1938 wurde mit Hochdruck an der Fertigstellung der Neuen Reichskanzlei gearbeitet, um sie rechtzeitig zum jährlichen Diplomatenempfang am 7. Januar 1939 fertigzustellen. Dies gelang nicht; einige Ausbauarbeiten dauerten bis Anfang der 1940er Jahre. Die von Speer nach dem Zweiten Weltkrieg in seiner Autobiografie gegebene Schilderung, er sei Ende Januar 1938 zum „Führer“ gebeten worden und dieser habe ihm völlig überraschend eröffnet, Speer solle ihm eine Neue Reichskanzlei gestalten, ist sonst nicht nachweisbar. Der Bau des in den ursprünglichen Plänen nicht vorgesehenen Führerbunkers begann erst 1943. Er lag auch nicht unter der Neuen Reichskanzlei, sondern zusammen mit anderen von Hitler genutzten Luftschutzräumen im Garten der Alten Reichskanzlei (Wilhelmstraße 77). Die Neue Reichskanzlei hatte 1938 auch Luftschutzkeller erhalten; diese wurden von Menschen aus der Umgebung genutzt. Insgesamt kostete der Bau der Reichskanzlei 90 Millionen Reichsmark, was kaufkraftbereinigt in heutiger Währung rund Millionen Euro entspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur und Arbeitszimmer Hitlers.", "content": "Bei der Konzeption der Neuen Reichskanzlei ging es Speer hauptsächlich um die architektonische Darstellung von Macht und Herrlichkeit von Führer und Reich. So schuf er mit der berühmten „Diplomaten-Route“ eine prachtvolle und langgestreckte 300 Meter lange Raumflucht: vom monumentalen „Ehrenhof“, über eine Vorhalle in den „Mosaiksaal“, den „Runden Saal“, die „Marmorgalerie“ endend im „Empfangssaal“ oder im „Arbeitszimmer des Führers“. Dieses Architekturkonzept griff auf die barocke Enfilade zurück, den repräsentativen, durch kostbar ausgestattete Räume führenden Weg zum absoluten Herrscher. Speer und Hitler wollten allerdings die barocke Prachtentfaltung noch übertreffen. Die „Marmorgalerie“ war doppelt so lang wie der Spiegelsaal von Versailles. Die Neue Reichskanzlei sollte den Anspruch auf eine deutsche Dominanz in Europa eindrucksvoll untermauern. Für die Innengestaltung mehrerer Büros, der Kanzlei des Führers und des Großen Sitzungssaals war Architekt Cäsar Pinnau verantwortlich. Das Arbeitszimmer Hitlers war der größte und prächtigste Saal des Gebäudes. Es hatte eine Grundfläche von knapp 400 m2 bei einer Höhe von fast zehn Metern. Edle Materialien wurden verbaut: dunkelroter Saalburger Marmor, Palisander und Rosenholz für die Wände, Palisander für die Kassettendecke und Ruhpoldinger Steinplatten für den Fußboden. Der großzügig dimensionierte Schreibtisch war mit Intarsien verziert und die Platte mit rotem Leder bespannt. Der Kartentisch hatte eine aus einem Stück gefertigte fünf Meter lange und 1,60 Meter breite Marmorplatte. An den Wänden hingen wertvolle Gemälde in prächtigen Rahmen nach Hitlers Kunstgeschmack. Hitler nutzte dieses Büro hauptsächlich zu Repräsentationszwecken.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Zur Ausgestaltung der neuen Reichskanzlei wurden von Speer im Auftrag Hitlers zahlreiche Künstler und Kunsthandwerker herangezogen. So wurde das Mobiliar der Machtzentrale eigens für diesen Bau von Hand gefertigt. Das galt auch für Silberbestecke und Tafelgeschirr, Gobelins und Vorhänge. Zu den führenden beteiligten Bildhauern gehörten Die Gebäudetechnik entsprach dem damals modernsten Standard und umfasste unter anderem eine Klimaanlage und Rolltreppen im Büroflügel. Reste der Ausstattung befinden sich heute unter anderem im Deutschen Historischen Museum in Berlin (Schreibtisch und Globus aus Hitlers Arbeitszimmer), im Kreml in Moskau (Kronleuchter und Kandelaber), im Pentagon in Washington (Gemälde), im Museum Europäische Kunst im Schloss Nörvenich (die Skulptur \"Die Partei\") und als Beutegut und Souvenir im Besitz ehemaliger alliierter Soldaten und deren Erben sowie Privatsammlern (Möbel, Geschirr). Den Garten hinter dem Hauptgebäude schmückte Speer mit großen Bronzefiguren aus, darunter zwei Prunkrösser von Josef Thorak. Eine der Pferdebronzen wurde zuletzt auf einem Kasernengelände der russischen Streitkräfte in Eberswalde gesehen. Ihr Verbleib nach dem Abzug der sowjetischen Streitkräfte aus Deutschland in den 1990er Jahren war bis zum Jahr 2015 ungeklärt, ehe die beiden „Schreitenden Pferde“ am 20. Mai 2015 bei einer bundesweiten Razzia in Bad Dürkheim wiedergefunden wurden. Dabei wurde auch ein monumentales Granit-Relief von Arno Breker in einer Lagerhalle entdeckt, das wohl für den nicht verwirklichten Triumphbogen bestimmt war.", "section_level": 1}, {"title": "Zerstörung.", "content": "Bei den Luftangriffen auf Berlin wurde die Neue Reichskanzlei bis zum Kriegsende nur leicht beschädigt. Nach der Eroberung Berlins erbeuteten die sowjetischen Truppen einen der Reichsadler (Bronzearbeit von Kurt Schmid-Ehmen) aus der Reichskanzlei. Die Sowjetunion übereignete ihn im Jahr 1946 Großbritannien. Heute ist er im Imperial War Museum in London ausgestellt (Bild siehe unten). Als eines der zentralen Symbole der Macht Hitlers wurde der unterschiedlich stark zerstörte Gebäudekomplex der Neuen und Alten Reichskanzlei und des Palais Borsig von 1949 bis 1956 auf Befehl der Sowjetischen Kontrollkommission abgetragen. Da nach 1945 in der DDR für repräsentative Bauten Saalburger Marmor (ein roter Kalkstein und im petrografischen Sinne kein \"echter\" Marmor) genutzt wurde, wurde kolportiert, dass Boden- und Wandverkleidungen der Neuen Reichskanzlei, die zu Teilen ebenfalls aus diesem Material bestanden, wieder verwendet wurden. Dies betrifft die Foyers der Humboldt-Universität und des Alten Palais, den U-Bahnhof Mohrenstraße und die Sowjetischen Ehrenmale (im Treptower Park, im Tiergarten und in der Schönholzer Heide). Ein direkter Nachweis dafür liegt nicht vor. In Roberto Rossellinis Film \"Deutschland im Jahre Null\" aus dem Jahr 1947 spielen einige Szenen in der Ruine der Neuen Reichskanzlei. In diesen ist zu sehen, dass bereits abschnittsweise die Bodenbeläge im Bereich der Marmorgalerie entfernt worden sind. Bei Fundamentvorbereitungen für Neubauten an der Voß- Ecke Ebertstraße wurden im Februar 2008 Fragmente ehemaliger Fenstergewände oder Dachgesimse geborgen. Die Steine konnten der Neuen Reichskanzlei zugeordnet werden. Heute erinnert eine Tafel der Stiftung Topographie des Terrors an das Gebäude. Der Baugrund wurde in der späten DDR-Zeit um 1988 mit mehrgeschossigen Plattenbau­wohnungen neu bebaut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Neue Reichskanzlei in der Berliner Voßstraße wurde zwischen 1934 (Planungsbeginn) und 1943 (Einstellung der Bauarbeiten) unter Adolf Hitler nach Plänen von Albert Speer als Ergänzung der alten Reichskanzlei und des 1928–1930 errichteten Erweiterungsbaus in der Wilhelmstraße gebaut. Sie ist ein Täterort.", "tgt_summary": null, "id": 436274} {"src_title": "Theodor Liebknecht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben im historisch-politischen Kontext.", "content": "Nach seinem Jurastudium eröffnete er zusammen mit Oskar Cohn und seinem ein Jahr jüngeren Bruder Karl 1899 ein Rechtsanwaltsbüro in Berlin. Während des Ersten Weltkrieges war er ab 1915 Soldat, später bis zu seiner Demobilisierung Anfang 1919 Unteroffizier. Öffentlich politisch aktiv wurde Theodor Liebknecht ab 1919 – nach dem von rechtsextremen Freikorps begangenen Mord an seinem Bruder, der zusammen mit der am gleichen Tag ermordeten Rosa Luxemburg als Anführer des revolutionären Spartakusbundes die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) mitbegründet hatte. Zugleich nahm er die drei Kinder seines ermordeten Bruders bei sich auf. Theodor Liebknecht schloss sich allerdings nicht der KPD an, sondern blieb in der USPD, die sich bereits während des Ersten Weltkrieges aus Protest gegen die kriegsbilligende Haltung der SPD von der Mutterpartei abgespalten hatte. Nach der Novemberrevolution wurde die USPD bis 1922 zusehends zerrieben. Die Mehrheit ihres linken Flügels schloss sich im Dezember 1920 der Kommunistischen Internationale und damit der KPD an (vgl. auch Vereinigte Kommunistische Partei Deutschlands). Ein großer Teil der reformorientierten USPD-Mitglieder ging bis 1922 zurück in die SPD. 1921 unterstützte Liebknecht die Gründung einer neuen sozialistischen Internationale, nachdem die 1889 unter wesentlicher Mitwirkung seines Vaters gegründete zweite Internationale mit der Auslösung des Ersten Weltkrieges 1914 auseinandergefallen war. Theodor Liebknecht war beteiligt an der Gründung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Parteien (IASP), der sogenannten „zweieinhalbten Internationalen“ (vgl. Internationale), für diese beobachtete er 1922 gemeinsam mit Kurt Rosenfeld und dem Vertreter der belgischen Sozialdemokratie, Émile Vandervelde den Prozess gegen 47 Mitglieder der Partei der Sozialrevolutionäre in Moskau. Theodor Liebknecht lehnte eine Zusammenlegung der USPD mit der KPD ab, unter anderem, weil er deren Beitritt zur von der jungen UdSSR dominierten, 1919 in Moskau unter Federführung Lenins gegründeten \"Kommunistischen Internationale\" (Komintern) kritisierte. Er sah darin eine Spaltung der internationalen sozialistischen Bewegung. Andererseits stand er auch der SPD unter Friedrich Ebert und seinen Nachfolgern ablehnend gegenüber. Sie hatte sich in Liebknechts Augen zu stark mit den alten konservativen Kräften aus dem Kaiserreich arrangiert und demokratische Chancen während der Novemberrevolution verspielt. So lehnte er auch eine Wiedervereinigung mit der SPD ab. Zusammen mit Georg Ledebour setzte er das linkssozialdemokratische Projekt USPD fort, für welches er 1921–1924 dem Preußischen Landtag angehörte. Mit ihrer Haltung befanden sich Ledebour und Liebknecht jedoch in einer Minderheitenposition zwischen den in der breiten Bevölkerung als links betrachteten gegeneinander stehenden Polen SPD und KPD. Die USPD entwickelte sich nach 1922 zu einer marginalisierten Splitterpartei mit einer vornehmlich aus dem linksintellektuellen und pazifistischen Milieu stammenden Anhängerschaft. Liebknecht löste Ledebour 1924 von der Parteiführung der USPD ab, nachdem es zu Konflikten innerhalb der Partei über die Haltung zur Ruhrbesetzung gekommen war. Liebknecht lehnte, im Gegensatz zu Ledebour, die von der KPD stammende Parole „Schlagt Poincaré an der Ruhr und Cuno an der Spree!“ als nationalistisch ab; Ledebour verließ mit einer Minderheit die USPD und gründete den \"Sozialistischen Bund\". 1931 ging die USPD in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) auf. Damit vereinigte sie sich mit einer erneuten linken Abspaltung der SPD und auch einiger KPD-Abtrünniger, deren Ziel eine linke Einheitsfront gegen den erstarkenden Nationalsozialismus in Deutschland und den Faschismus in Europa war. Damit wandte sich die Partei auch gegen den von Moskau unter Stalin vorgegebenen Kurs der Komintern, der mit der Sozialfaschismusthese eine Zusammenarbeit zwischen sozialdemokratischen und kommunistischen Parteien gegen den Faschismus weitgehend verhinderte. Aber auch die SAPD blieb von heftigen Flügelkämpfen nicht verschont. Parlamentarische Erfolge waren dieser Partei in den noch verbleibenden zwei Jahren der faktisch im Grunde schon gescheiterten Weimarer Republik ebenfalls nicht beschieden. Der überzeugte Pazifist Theodor Liebknecht gehörte zusammen mit den linken Sozialdemokraten um Anna Siemsen und der Rote-Kämpfer-Gruppe um Bernhard Reichenbach zum nichtleninistischen Flügel der SAPD und wandte sich gegen den verstärkten Einfluss des leninistischen Flügels in der Partei. Nach der Machtübernahme der NSDAP und der Umwandlung Deutschlands in eine nationalsozialistische Diktatur ging Liebknecht 1933 nach Basel ins schweizerische Exil. Von 1936 bis 1939 war er Beschäftigter des Internationalen Instituts für Sozialgeschichte (IISG) in Amsterdam/Niederlande. Theodor Liebknecht überlebte Nationalsozialismus und Krieg. Er behielt nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Wohnsitz in Basel, besuchte jedoch auch Freunde im von den Alliierten besetzten Deutschland. Bei einem solchen Besuch starb er 1948 im Alter von 77 Jahren im niedersächsischen Dorf Altendorf/Landkreis Gifhorn, das zu der Zeit im Grenzgebiet der britischen zur sowjetischen Besatzungszone lag.", "section_level": 1}, {"title": "Grabmal.", "content": "Das Grabmal von Theodor Liebknecht findet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover, Abteilung \"17M\", Grabnummer \"3-4\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Theodor Karl Ernst Adolf Liebknecht (geboren am 19. April 1870 in Leipzig; gestorben am 6. Januar 1948 in Altendorf), Sohn von Wilhelm Liebknecht und Bruder von Otto und Karl Liebknecht, war Rechtsanwalt und während der Weimarer Republik – als Mitglied und letzter Vorsitzender der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und danach der SAPD – ein sozialistischer Politiker in Deutschland.", "tgt_summary": null, "id": 2440873} {"src_title": "Borsfleth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie und Verkehr.", "content": "Borsfleth liegt etwa fünf Kilometer nördlich von Glückstadt an der Stör und der Elbe. Die Kremper Au und die Große Wettern fließen durch das Gemeindegebiet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Borsfleth wurde 1307 erstmals urkundlich erwähnt und besteht neben dem Kirchdorf aus den vier Duchten (Dorfschaften) Büttel, Wisch (1349), Eltersdorf (1360) und Ivenfleth (1230). Die eigentliche Gründung wird wohl weit in das 13. Jahrhundert zurückgehen, zumal Borsfleths Geschichte mit der Erwähnung eines Klosters verbunden ist, denn der Vorläufer des Zisterzienser-Nonnenklosters in Itzehoe hat sich auf einer noch heute vorhandenen Wurt vor dem heutigen Stördeich bei Ivenfleth befunden, bis es um 1263 an seinen jetzigen Platz verlegt wurde. Der Ortsname Borsfleth bedeutet so viel wie „Fleet, wo Barsche sind“. 1263 wurde das Dorf an seinen jetzigen Ort verlegt. 1627/28 wurde es im Dreißigjährigen Krieg fast komplett zerstört und erlitt schon wenige Jahre später, in der Zeit von 1657 bis 1660 im zweiten schwedischen Krieg erneut schwere Schäden. Der Ortseingang ist geprägt durch die alte Verlathschleuse mit der über die Krempau führenden Brücke. Sie wurde 1994 erneuert. Von hier blickt man direkt auf die Kirche mit dem neugotischen Turm von 1900. Im Kirchdorf befindet sich eine der letzten Klinkerstraßen des Kreises Steinburg. Das alte Pastorat mit seinem rund einen Hektar großen, reich mit Bäumen bestandenen Garten bildet den Mittelpunkt des Kirchdorfes. Mit dem Abschluss der von 1984 bis 1987 durchgeführten Dorferneuerung gab die Gemeinde eine Chronik heraus. Die Borsflether Holländerwindmühle von 1822 wurde abgetragen und ist seit einigen Jahren völlig ortsfremd im Freilichtmuseum Hessenpark zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Abtretungen.", "content": "Am 1. Januar 1974 wurde ein Teilgebiet mit damals etwa 30 Einwohnern an die Stadt Glückstadt abgetreten.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindevertretung.", "content": "Von den neun Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Wählergemeinschaft KWV seit der Kommunalwahl 2018 sechs Sitze und die Wählergemeinschaft BfB hat drei Sitze.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: „In Rot ein schreitender goldener Schwan mit erhobenen Flügeln und silberner Bewehrung.“ Borsfleth zählt zu den so genannten sieben Kremper-Marsch-Dörfern. Diese Gemeinden haben ein einheitliches Wappen. Mehr dazu siehe: Amt Krempermarsch. Die alte Fahne der Kremper Marsch zeigt in Rot einen weißen Schwan mit einer Krone um den Hals. In dieser Form gilt das Wappen seit 500 Jahren für die Landschaft Stormarn. Um der alten Tradition gerecht zu werden, haben die Dörfer der ehemaligen „Kremper-Marsch-Kommüne“ das alte Schwanenwappen in etwas abgeänderter Form und ohne Krone übernommen, wobei von Dorf zu Dorf die Farben zur Unterscheidung wechseln.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Neben der „Alten Dorfschule“ aus dem Jahre 1683 stehen in Borsfleth das Pastorat, die St.-Urban-Kirche und das ehemalige Haus Kokemüllers unter Denkmalschutz. Weitere Reetdachhäuser gelten als Kulturdenkmale. Die Gemeinde wird von restaurierten Fachwerkhäusern geprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Der Schriftsteller Helmut Heißenbüttel (1921–1996), lebte viele Jahre in Borsfleth. Die niederdeutsche Schriftstellerin Elke Wriedt (* 1941) lebt in Borsfleth.", "section_level": 1}], "src_summary": "Borsfleth (niederdeutsch: \"Borsfleet\") ist eine Gemeinde im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein. Sie besteht neben dem Kirchdorf aus den vier Dorfschaften Büttel, Eltersdorf, Ivenfleth und Wisch.", "tgt_summary": null, "id": 2004136} {"src_title": "Barfuß durch Hiroshima", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Geschichte beginnt einige Tage vor dem Abwurf der Atombombe und schildert das Leben der Familie Nakaoka im militaristischen Japan der letzten Kriegstage des Zweiten Weltkriegs. Die Familie des sechsjährigen Gen lebt in Hiroshima und besteht aus mehreren Geschwistern, von denen der Bruder Akira auf das scheinbar sichere Land geschickt wird, sowie der schwangeren Mutter und dem Vater, der als Pazifist öffentlich das kaiserliche Regime und dessen Haltung zum Krieg kritisiert. Obwohl sich abzeichnet, dass Japan kaum gegen die englischen und amerikanischen „Teufel“ (so die Propaganda der Regierung) bestehen kann, wird er als Verräter angesehen, da er mit dieser Haltung auch die Göttlichkeit des Tennō infrage stellt. Die Familie wird schikaniert, aus der Gesellschaft ausgeschlossen und starken Repressalien ausgesetzt. Als einziger Freund erweist sich der Nachbar Pak, der als Koreaner aber ebenso von der Gesellschaft gemieden wird. Überall werden die Nakaokas Zeugen von übersteigertem Fanatismus, Militarismus und Patriotismus. Schließlich meldet sich der älteste Bruder Koji zum Militär, um den Ruf der Familie zu retten. Es werden auch die Versuche mit der Atombombe und der Start der Enola Gay von der Insel Tinian gezeigt. Am 6. August 1945 um 8:15 Uhr wird die Atombombe über Hiroshima abgeworfen. Gens Vater, seine Schwester Eiko und sein jüngerer Bruder Shinji werden von den brennenden Trümmern ihres Hauses begraben und kommen vor Gens Augen in den Flammen um. Gen und seiner hochschwangeren Mutter gelingt im letzten Moment die Flucht, woraufhin diese am Straßenrand eine Tochter namens Tomoko zur Welt bringt. Gemeinsam versuchen die drei Überlebenden, das Trümmerfeld zu verlassen. Hiroshima liegt in Trümmern, ein Massensterben setzt ein, die Menschen finden unter unerträglichen Schmerzen den Tod. Gens Mutter kann ihre Tochter wegen des Nahrungsmangels nicht mehr stillen. Gen trifft bei seiner Suche nach Essen und Trinken auf viele Menschen, die an der Strahlenerkrankung leiden, den Tod ihrer Verwandten bewältigen müssen und ihm jede Hilfe verwehren, da sie um ihr eigenes Überleben kämpfen. Als Gen mit Reis zu seiner Familie zurückkehrt (auch ihm sind bereits die Haare ausgefallen), wird dieser von dem Jungen Ryuta gestohlen, der zu einer Bande von Waisenkindern gehört, die sich mit Diebstählen ihr Essen ergaunern. Gen folgt Ryuta zum Unterschlupf der Bande, da er Shinji zum Verwechseln ähnlich sieht. Ryuta wehrt sich und seine Bande verprügelt Gen. Auf dem Weg zu seiner Mutter trifft Gen seinen Nachbarn Pak wieder. Entgegen Gens Erwartung schreit sein Nachbar ihn an und erklärt ihm seinen Zorn auf die Japaner. Pak konnte nach dem Bombenabwurf seinen schwer verletzen Vater wiederfinden. Er verstarb jedoch, da kein Arzt einen Koreaner versorgen wollte. Gen hilft ihm, seinen Vater zu bestatten, und beide gehen dann getrennte Wege. Gens Mutter hinterlässt in Hiroshima eine Wegbeschreibung zu ihrer neuen Bleibe für den Fall, dass Koji aus dem Krieg zurückkehrt. Gen und seine Mutter finden zunächst Unterschlupf bei Kiyo, einer Freundin der Mutter aus Kindertagen, in dem Fischerdorf Eba. Als sie von Kiyos Schwiegermutter jedoch ungerechtfertigt des Reisdiebstahls beschuldigt werden, müssen sie das Haus wieder verlassen. Gen wird engagiert, sich um das Strahlenopfer Seiji zu kümmern, dessen Pflege die Familie nicht übernehmen will. Da Gen das Geld braucht, lässt er sich nicht von dessen Krankheit und schroffer und abweisender Art abschütteln und baut langsam eine Beziehung zu dem jungen Mann auf, der früher Maler war und von seiner eigenen Familie als Monster angesehen wird. Seiji versucht vergebens, wieder zu malen, erträgt aber nicht, als Aussätziger behandelt zu werden, und stirbt schließlich. Gen trifft wieder auf Ryuta und überredet seine Mutter, ihn bei sich aufzunehmen. Auch seine Mutter sieht in ihm ihren verstorbenen Shinji wieder. Trotz der knappen Lebensmittelvorräte nimmt sie aus Wiedergutmachung für Shinjis Tod Ryuta bei sich auf. Die Nakaokas ziehen mit Ryuta wieder nach Hiroshima. Dort finden sie vor ihrem niedergebrannten Haus zuvor gepflanzte Weizensprösslinge, die ihnen Hoffnung auf ein besseres Leben geben. Gen und Ryuta holen Akira vom Lande ab. Auch Koji kehrt aus dem Krieg zurück. Nach der Kapitulation Japans wächst in der Bevölkerung die Furcht vor den Amerikanern. Douglas MacArthur erhält den Oberbefehl während der Besatzungszeit in Japan. Die Familie verliert endgültig ihr Obdach und kommt in einer Höhle unter. Gen und Ryuta treffen den zwielichtigen Ohba, der mittlerweile Anführer von Ryutas alter Diebesbande ist, und schließen sich ihm an. Der jedoch verweigert ihnen ihren Anteil an der Beute eines Diebstahls aus einem amerikanischen Lebensmittellager. Ryuta erschießt daraufhin Ohba und dessen Bruder Mitsugi, wird jedoch von einer Yakuza-Gang vor der Polizei gerettet. Um der Familie Nakaoka Schande zu ersparen, bricht er den Kontakt zu ihr ab, hinterlässt ihnen aber Geld für einen Neuanfang. Hiervon können sich Gen und seine Familie ein kleines, notdürftig gebautes Haus und Essen leisten. Einen Monat später beginnt in Hiroshima wieder der Alltag und die Schule, Gen bleibt jedoch ein Außenseiter. Seine Schwester Tomoko wird von einem Mann entführt, der seiner sterbenden Tochter mit dem Kleinkind vor ihrem Tod noch einmal Kraft geben will. Das Mädchen wird daraufhin im ganzen Viertel herumgereicht und gibt den Menschen Vertrauen in die Zukunft. Gen überredet die Männer, ihm seine Schwester zurückzugeben, doch sie ist unheilbar krank. Er trifft Pak wieder, der durch den Verkauf von Reis auf dem Schwarzmarkt zu einem wohlhabenden Geschäftsmann geworden ist. Er gibt Gen das nötige Geld, damit er sich die teuren Medikamente für Tomoko leisten kann. Allerdings stirbt das Baby, bevor Gen ihr die Medikamente geben kann. Ihr Tod nimmt Gen jeden Lebensmut. Aus Rennyos \"Brief der weißen Asche\" wird bei der Beisetzung Tomokos rezipiert. Erst als zwei Jahre später seine Haare wieder wachsen, wird ihm bewusst, dass sein Leben weitergeht und er die Verpflichtung hat, dieses auch anzunehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Umsetzungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "In Japan begann die erste Veröffentlichung 1973 in Einzelkapiteln im Manga-Magazin \"Shōnen Jump\" des Shueisha-Verlages, die Serie wurde jedoch nach eineinhalb Jahren eingestellt. Daraufhin erschien die restliche Geschichte in den weniger bekannten Magazinen \"Shimin\" (\"Bürger\"), \"Bunka Hyoron\" (\"Kultur-Kritik\") und \"Kyoiku Hyoron\" (\"Pädagogische Kritik\"). 1975 wurde die Reihe in zehn Sammelbänden herausgegeben, von denen insgesamt etwa sechs Millionen Exemplare verkauft wurden. Später erschien eine Neuauflage des Mangas in acht Bänden. Ab 1976 widmete sich das „Projekt Gen“, eine in Tokio ansässige Gemeinschaft von Freiwilligen aus Japan und den USA, der Übersetzung des Werkes ins Englische. Auf dieser Grundlage wurden ab 1978 unter dem Titel \"Barefoot Gen\" zwei Bände einer englischsprachigen Ausgabe realisiert, die damit der erste in den USA veröffentlichte Manga war. Spätere US-Neuveröffentlichungen erschienen in überarbeiteten Fassungen unter den Titeln \"Gen of Hiroshima\" (ab 1980) und \"I Saw It – The Atomic Bombing of Hiroshima\" (ab 1982). Auf Deutsch wurde \"Barfuß durch Hiroshima\" erstmals 1982 vom Rowohlt Verlag veröffentlicht und war damit der erste deutsche Manga. Die geplante Reihe wurde jedoch wegen mangelnder Absatzzahlen bereits nach dem ersten Band wieder eingestellt. Zum 60. Jahrestag des Atombombenabwurfs im Jahr 2005 begann Carlsen Comics ab 2004 erneut mit einer Veröffentlichung des Werkes, mit einem Vorwort von Art Spiegelman. Von den zehn Bänden des Originals erschienen die vier Bände: Weiterhin erschien die Serie u. a. auch in Frankreich als \"Gen d'Hiroshima\" (erstmals 1982), in Schweden als \"Gen, pojken från Hiroshima\" (1985, erster Manga auf Schwedisch), in Finnland als \"Hiroshiman poika\", in den Niederlanden als \"Gen Barrevoets in Hiroshima\", in Polen als \"Hiroszima 1945 Bosonogi Gen\", in Brasilien als \"Gen, Pés Descalços\" und auf Englisch als \"Barefoot Gen\". Die französische und die englische Ausgabe umfassen alle zehn Bände des Originals.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "Das Anime-Studio Madhouse realisierte 1983 einen Kinofilm zum Manga (\"Hadashi no Gen\"). Diesem folgte 1986 ein zweiter Teil (\"Hadashi no Gen 2\"), der drei Jahre nach dem Bombenabwurf spielt. Eine deutsche Fassung beider Filme erschien 2006 bei Anime Virtual auf DVD.", "section_level": 2}, {"title": "Hörspiel und Theaterstück.", "content": "Der WDR produzierte 2006 eine einstündige Hörspielbearbeitung des Comics, die durch das Künstlerduo half past selber schuld umgesetzt wurde. \"Half past selber schuld\" adaptierten ihr Hörspiel auch in Form eines Bühnencomics für das Theater. Die Uraufführung fand am 15. November 2006 in Düsseldorf statt.", "section_level": 2}, {"title": "Stil und Einordnung.", "content": "Die Geschichte basiert lose auf den persönlichen Erlebnissen des Autors Keiji Nakazawa, dessen Vater, Bruder und Schwester bei dem Abwurf der Atombombe über Hiroshima ums Leben kamen. Als Hibakusha (Atombombenopfer) litt Nakazawa seitdem an Leukämie, seine Mutter starb 1966 an den Folgen der Verstrahlung. Ihr Tod war für Nakazawa, der bis dato Science-Fiction und Baseball-Comics gezeichnet hatte, der Auslöser, mit der Arbeit an \"Barfuß durch Hiroshima\" zu beginnen. Die Geschichte ist als Mahnung vor Krieg und vor nuklearen Waffen zu verstehen. Dies wird beispielsweise in der Schlussszene des ersten Bandes deutlich, in der Gens Mutter ihre kurz nach der Explosion geborene Tochter hochhält und ruft \"„Wenn du groß bist, darfst du nie zulassen, dass so etwas noch einmal geschieht.“\" Gerade der Comicstil ermöglicht es, den kindlichen Blickwinkel auf die schrecklichen Ereignisse deutlich zu machen. Ein immer wieder auftauchendes Leitmotiv ist die Sonne, die sowohl Symbol für Japan und Ausdruck von Lebenskraft, aber auch Abbild und Vorbote der Atombombenexplosion ist. \"Barfuß durch Hiroshima\" begründete in Japan das Genre des \"pāsonaru komikku\", des auf einer persönlichen Geschichte beruhenden Comics. Der Manga wird in seiner Bedeutung und in seiner Verknüpfung des Mediums Comic mit einer autobiografischen Vergangenheitsbewältigung mit Art Spiegelmans \"Maus – Die Geschichte eines Überlebenden\" verglichen, das sich mit dem Holocaust, \"„der anderen zentralen Tragödie des zwanzigsten Jahrhunderts“\", beschäftigt. Art Spiegelmann, der das Vorwort zur deutschen Ausgabe verfasste, war begeistert von der schonungslosen Direktheit von \"Barfuß durch Hiroshima\", das direkten Einfluss auf die Arbeit an seinem eigenen Comic \"Maus\" nahm. \"„Nakazawa und Spiegelman sind Brüder im Geiste und im Wirken.“\", so Thomas Schneider in der Stuttgarter Zeitung.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Barfuß durch Hiroshima\" wurde 2004 auf dem Internationalen Comicfestival in Angoulême mit dem \"Prix Tournesol\" ausgezeichnet, der seit 1997 für Werke mit herausragendem sozialen Engagement verliehen wird. 2006 erhielt \"Barfuß durch Hiroshima\" den Max-und-Moritz-Preis des Comic-Salons Erlangen in der Kategorie „Bester Manga“.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Manga wird durchwegs gelobt und ist ein Comic-Klassiker. Die Komplexität der Charaktere und die Genauigkeit der Darstellung der sozialen Situation zur Zeit des japanischen Nationalismus und der Kriegshetze hob man in der taz hervor. In der AnimaniA sprach man in der Dezember-Ausgabe 2004 von erbarmungslosen Zeichnungen, die die Grausamkeit des Krieges zeigen würden, und meinte: \"„Die [...] Manga-Geschichtsstunde passt auch in die Schule und sollte zur absoluten Pflichtlektüre gehören...“\" Frederik L. Schodt bezeichnete \"Barfuß durch Hiroshima\" als einen der bewegendsten Comics aller Zeiten und meinte, der Manga sei eine \"„dramatische Aufzeichnung über das Leiden der Überlebenden [der Atombombenabwürfe] und eine Enthüllung des Militarismus im Vorkriegsjapan.“\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Barfuß durch Hiroshima (jap. \"Hadashi no Gen\", dt. \"barfüßiger Gen\") ist ein Manga des japanischen Zeichners Keiji Nakazawa. Er erzählt mit stark autobiografischen Zügen das Überleben des sechsjährigen Gen Nakaoka nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima. Die ungefähr 2500 Seiten umfassende Comicserie wurde in mehrere Sprachen übersetzt, zweimal als Anime verfilmt und mit internationalen Preisen ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 902176} {"src_title": "Theater Koblenz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Theater Koblenz wurde 1787 im Auftrag des Trierer Kurfürsten und Erzbischofs Clemens Wenzeslaus von Sachsen in siebenmonatiger Bauzeit durch den Architekten Peter Joseph Krahe in dem damals neuen Stadtteil Neustadt errichtet. Die Bauleitung lag bei Johann Andreas Gärtner. Vorbilder waren die im 17. Jahrhundert verbreiteten italienischen Logentheater, vor allem aber die moderneren französischen Rangtheater. Am 23. November 1787 wurde das als Vielzweckgebäude konzipierte Theater mit einer Aufführung von Mozarts \"Die Entführung aus dem Serail\" unter der Leitung von Johann Heinrich Böhm als \"Kurfürstliches Komödien- und Ballhaus\" eröffnet. Nach Ende der kurfürstlichen und französischen Zeit ging es in Privatbesitz über, wobei die Eigentümer mehrfach wechselten und wenig für die Instandhaltung des Gebäudes oder ein anspruchsvolles Programm taten. Am 16. Dezember 1851 trat im Theater die Koblenzer Opernsängerin Henriette Sontag auf. Es war der erste und einzige Auftritt in ihrer Heimatstadt. Im Jahr 1867 wurde das Theater auf Betreiben von Oberbürgermeister Karl Heinrich Lottner von der Stadt Koblenz ersteigert. Diese ließ das heruntergewirtschaftete Gebäude von Stadtbaumeister Hermann Nebel 1869 renovieren, wobei das Innere im Stil des Historismus umgebaut wurde. 1937 und 1952 erfolgten weitere Umbauten, die das Aussehen des Gebäudes weiter modernisierten und es den geltenden Sicherheitsvorschriften anpassten. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Theater im August 1944 geschlossen, konnte aber, da es bei den Luftangriffen auf Koblenz als eines der wenigen Gebäude der Innenstadt weitgehend unversehrt geblieben war, am 1. Juni 1946 wieder eröffnet werden. Angeblich hatten zwei Hausmeister die Feuerwehr nach einem Luftangriff im November 1944 mit einem erfundenen \"Befehl des Gauleiters\" vom Regierungsgebäude zum Theater umgeleitet und so die Zerstörung durch Feuer verhindert. Da das Gebäude einen der wenigen nicht kriegszerstörten und ausreichend großen Räume bot, fand am 22. November 1946 darin die konstituierende Sitzung der \"Beratenden Landesversammlung\" statt, welche über die Verfassung des neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz beriet. Da das Theater erhebliche Altersschäden aufwies, nicht mehr den einschlägigen Sicherheitsvorschriften entsprach und die Bühnentechnik völlig veraltet war, wurde es 1984 bis 1985 umfassend mit dem Ziel restauriert, dem Originalzustand von 1787 möglichst nahezukommen. Dabei stellte man die alten Abmessungen des Foyers wieder her und rekonstruierte die ursprüngliche Ausmalung im Zuschauerraum, auch die Fassade erhielt ihre originale Farbfassung zurück. Seit dem Jahr 2009 organisiert das Theater Koblenz in Kooperation mit dem Kulturbüro Rheinland-Pfalz und dem Kultursommer Rheinland-Pfalz das Jugendtheaterfestival impuls!v. Im Jahr 2000 stiftete das Theater gemeinsam mit dem \"Institut für Germanistik\" der Universität Koblenz und dem Freundeskreis der Universität den Koblenzer Literaturpreis.", "section_level": 1}, {"title": "Bau.", "content": "Das Theater Koblenz ist der einzige erhaltene klassizistische Theaterbau am Mittelrhein und das früheste erhaltene Beispiel eines Rangtheaters in Deutschland (im Gegensatz zum früheren Logentheater). Das Äußere des Theaters ist durch eine klassizistische Fassade mit Pilastern geprägt. Das rustizierte Erdgeschoss ist mit rundbogigen Eingängen versehen. Das darüber befindliche Haupt- und Mezzaningeschoss ist durch kolossale Pilaster verbunden. Diese werden durch einen Architrav mit Triglyphenfries und einem vorspringenden Kranzgesims abgeschlossen. Hier aufgesetzt ist eine Attika mit erhöhtem Mittelteil, die die lateinische Inschrift \"„Musis Moribus Et Publicae Laetitiae Erectum MDCCLXXXVII“\" (Den Musen, der Sittlichkeit und zur Freude der Öffentlichkeit errichtet 1787) trägt. Das Satteldach ist flach und stark zurückgenommen. Die heutige, einfarbige Fassung in Gelb entspricht wahrscheinlich dem ursprünglichen Zustand. Im Inneren befindet sich eine flach gedeckte Vorhalle. Die Hauptzugänge zum Spielsaal liegen hinter einer dorischen Säulenstellung. Der in Blau, Grau und Weiß gehaltene zentrale Zuschauerraum ist von einer dreigeschossigen, frei schwebenden Ranganordnung umringt, die den Saal hufeisenförmig umschließt. Dieser ist auf die ehemals kurfürstliche Loge ausgerichtet und mit Illusionsmalerei, die auf Elmar Albrecht 1984/1985 zurückgeht, verziert. Diese Ausmalung wurde bei der Restaurierung nach den erhaltenen Originalplänen des Architekten geschaffen, geringe erhaltene Reste ließen erkennen, dass sie vermutlich auch in dieser Form ausgeführt worden war. Die Bühne ist flankiert von Logen und einem kannelierten Doppelsäulenpaar. Über der Bühne befindet sich ein architravartiger Abschluss mit der lateinischen Inschrift \"„Ridendo Corrigo Mores“\" (Durch Lachen verbessere ich die Sitten). Die flache Saaldecke täuscht durch illusionistische Malerei und perspektivisch verzerrte Kassetten eine Kuppel vor. Für diese Bemalung gab es keine erhaltenen Befunde, da die Decke einmal neu verputzt worden war, auch zeigen die Pläne des Architekten die Decke nicht; bei der Restaurierung in den 1980er Jahren wurde sie daher in Anlehnung an andere klassizistische Bauten neu geschaffen. Mittig ist ein Kronleuchter angebracht, der den perspektivischen Effekt noch verstärkt.", "section_level": 1}, {"title": "Denkmalschutz.", "content": "Das Theater Koblenz ist ein geschütztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz (DSchG) und in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz eingetragen. Es steht in Koblenz-Altstadt am Deinhardplatz 2. Seit 2002 ist das Theater Koblenz Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Des Weiteren ist es ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention und mit dem blau-weißen Schutzzeichen gekennzeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Theater Koblenz ist ein Mehrspartentheater in Koblenz mit eigenen Ensembles für Schauspiel, Musiktheater, Puppenspiel und Ballett. Es hat etwa 190 fest angestellte Mitarbeiter aus 22 Nationen und bietet in einem Theatergebäude aus dem 18. Jahrhundert unweit des Kurfürstlichen Schlosses 500 Sitzplätze. Intendant ist bis Ende der Spielzeit 2024/2025 Markus Dietze. Spielorte sind neben dem Theater am Deinhardplatz die Probebühnen 2 und 4 sowie die Festung Ehrenbreitstein für die Sommervorstellungen. Außerdem wirkte das Theater einige Jahre bei den \"Koblenzer Festungsspielen\" mit. In der Spielzeit 2009/2010 wurde es von „Theater der Stadt Koblenz“ in den heutigen Namen umbenannt. ", "tgt_summary": null, "id": 2048747} {"src_title": "Goughammertangare", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Goughammertangaren erreichen je nach Literatur eine Körperlänge von 18 beziehungsweise 23 bis 26 cm und ein Gewicht von 50 bis 56 g. Sie sind große, stämmige, auch als „Finken“ bezeichnete Singvögel mit einem langen, an der Basis dicken und ansonsten relativ schmalen, spitzen, schwarzen Schnabel. Die Männchen sind überwiegend olivgrün mit schwarzen Zügel und Brustlatz. Weibchen und juvenile Tiere sind gelblichbraunoliv gefärbt und ober- und unterseits kräftig dunkelbraun gestrichelt. Bei juvenilen Tieren treten anscheinend zwei „streifige“ Jugendkleider mit einer Übergangsphase zum erwachsenen olivfarbenen Gefieder auf. In seiner Erstbeschreibung nannte Clarke folgende Merkmale:", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Goughammertangaren kommen am häufigsten in Tussock Graslandschaft, Feuchtheide und Hochflächen (Fjell) bis in 800 m Höhe vor. Seltener sind sie in Farnlandschaft und Torfmoor. Das Brutgeschäft findet von September bis Dezember statt. Das offene becherförmige Nest wird vom Weibchen, durch überhängende Vegetation oder einem Felsen geschützt, auf oder nahe am Boden, meist an steilen Hängen oder Klippen gebaut. Das Gelege besteht gewöhnlich aus zwei Eiern, an der Aufzucht der Küken sind beide Geschlechter beteiligt. Die Jungen werden im November und Dezember flügge. Unterschiedliche Gefieder legen nahe, dass es mindestens drei Jahre dauert bis die Vögel vollständig das Erwachsenengefieder tragen. Einen Großteil des Tages verbringen Goughammertangaren mit der Nahrungssuche. Die Nahrung wird meist am oder nahe am Boden genommen, Vögel im Tiefland nehmen sie jedoch oft von Aufsitzerpflanzen der Inselbäume und Rippenfarne. Im Hochland werden Wirbellose beim abheben von Moospolstern oder anderer loser Vegetation gefunden oder es werden Insekte von Pflanzen abgelesen. Gelegentlich werden Fliegen und Motten auch im Flug gefangen. Goughammertangaren ernähren sich hauptsächlich von wirbellosen Tieren (80 % des Futters), fressen aber auch Früchte und Grassamen. Beim plündern von Nestern nehmen sie auch zerbrochene Eier und fressen von Vogelkadavern.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Forschungsgeschichte.", "content": "Die Erstbeschreibung der Goughammertangare erfolgte 1904 und 1905 durch William Eagle Clarke als zwei Arten mit den wissenschaftlichen Namen \"Nesospiza goughensis\" für Vögel mit dem olivfarbenen Federkleid der Erwachsenen und als \"Nesospiza jessiae\" für die Vögel mit dem unterschiedlichen, gestrichelten Jugendfederkleid. Die Übergangsbefiederung der Jungvögel hielt er für das Winterkleid von \"Nesospiza goughensis\". 1923 korrigierte Percy Roycroft Lowe diese falsche Auffassung und erstellte, unter anderem auf Grund des ungewöhnlich langen Schnabels, die neue, eigene Gattung \"Rowettia\" für diese Art und \"Nesospiza jessiae\" als ein Synonym für die Goughammertangare. Der Gattungsname ehrt John Quiller Rowett (1876–1924), einen Sponsor der Shackleton-Rowett Expedition. Der Artzusatz \"goughensis\" bezieht sich auf die Gough-Insel, den Fundort bzw. das Verbreitungsgebiet dieser Art. »Jessiae« ist Jessie Bruce geb. Mackenzie (1870–1942) gewidmet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Goughammertangare, auch Goughammerfink oder Rowettia (\"Rowettia goughensis\") ist ein Endemit der Gough-Insel im südlichen Atlantik. Goughammertangaren werden durch eingeschleppte Hausmäuse (\"Mus musculus\") bejagt. Die Vögel werden durch die Mäuse in das für sie suboptimale Hochland zurückgedrängt, ihr Lebensraum nimmt ab und die Population geht zurück. Die IUCN sieht die Art als vom Aussterben bedroht (CR, Critically Endangered), Erhaltungsmaßnahmen sind dringend notwendig.", "tgt_summary": null, "id": 2322730} {"src_title": "Wirtschaftspsychologie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der Wirtschaftspsychologie.", "content": "Die Wirtschaftspsychologie entwickelte sich in drei „Wellen“:", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgebiete von Wirtschaftspsychologen.", "content": "Wirtschaftspsychologen verfügen über ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Typische Einsatzgebiete von Wirtschaftspsychologen liegen im Personalmanagement, in Marktforschung und Marketing, in Personal- und Unternehmensberatungen oder als selbständiger Berater, Trainer oder Coach. Zu den Aufgabengebieten des Wirtschaftspsychologen zählen u. a.:", "section_level": 1}, {"title": "Studienangebote.", "content": "Wirtschaftspsychologie ist ein Teilgebiet der angewandten Psychologie und kann an vielen Hochschulen studiert werden. Dabei gibt es entweder die Möglichkeit, Wirtschaftspsychologie als Schwerpunkt im Rahmen eines Psychologie-Studiums zu wählen oder Wirtschaftspsychologie als eigenständigen Master/Bachelor-Studiengang zu belegen. Sowohl öffentliche als auch private Hochschulen bieten ein solches Studium in Vollzeit oder verschiedenen Formen des berufsbegleitenden Studiums an. Die Ausbildung in akkreditierten Hochschulen für Wirtschaftspsychologie umfasst eine fundierte Grundlagenausbildung in allgemeiner Psychologie, Sozial- und Persönlichkeitspsychologie sowie Methodenlehre und Statistik. Teilweise werden in wirtschaftspsychologischen Studiengängen zu gleichen Anteilen betriebswirtschaftliche und psychologische Inhalte gelehrt. Angesichts großer Nachfrage an Akademikern mit psychologischer Zusatzausbildung werden auch Weiterbildungsstudiengänge zum/zur Wirtschaftspsychologen/in angeboten. Diese reichen von einzelnen Seminaren über zertifizierte Curricula bis zu berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiengängen auf Master-Niveau. Sie bieten Menschen aus anderen Berufen wie Juristen, Wirtschaftswissenschaftlern, Informatikern oder Naturwissenschaftlern die Möglichkeit einer psychologischen Zusatzausbildung. In der Schweiz besteht unter bestimmten Bedingungen auch die Möglichkeit, dass Berufstätige ohne ersten akademischen Abschluss eine Hochschulweiterbildung zum Master of Advanced Studies absolvieren. Im angelsächsischen Sprachraum (insbesondere den Vereinigten Staaten) werden Wirtschaftspsychologen meist als Wirtschaftswissenschaftler mit psychologischer Zusatzqualifikation ausgebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Teilgebiete.", "content": "Zu den großen Teilgebieten der Wirtschaftspsychologie zählen: Eine eher volkswirtschaftlich orientierte Sichtweise ist die Psychologie gesamtwirtschaftlicher Prozesse.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gebiet der Wirtschaftspsychologie (in einigen Kontexten auch \"Betriebspsychologie\", \"Berufspsychologie\" oder \"Industriepsychologie\" genannt; engl. \"business psychology\", \"Industrial and Organizational Psychology\" oder im britischen Raum \"occupational psychology\") beschäftigt sich mit dem subjektiven Erleben und dem Verhalten von Menschen im ökonomischen Umfeld sowie den sozialen Zusammenhängen. Eine andere Definition zielt darauf, dass sie jenen Bereich der Psychologie wirtschaftlicher Sachverhalte umfasst, die sich nicht mit der Produktionsseite (Arbeits- und Organisationspsychologie), sondern mit der Konsumtionsseite befassen.", "tgt_summary": null, "id": 553603} {"src_title": "Roosevelt Sykes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mit 15 Jahren begann Sykes, Piano zu spielen. Anfang der 1920er-Jahre zog die Familie nach St. Louis, wo Sykes bald als hervorragender Bluesmusiker bekannt wurde. Wie viele andere Musiker zog er herum und spielte vor einem ausschließlich männlichen Publikum in Sägewerken und Bauarbeitercamps entlang des Mississippi Rivers. Hier erarbeitete er sich ein Repertoire von rohen, sexuell anzüglichen Liedern. 1929 wurde er von einem Talentescout entdeckt, und er machte seine erste Plattenaufnahme für Okeh Records. Es handelte sich um den \"44 Blues,\" eine Nummer, die zu einem Bluesstandard und zu seinem Markenzeichen wurde. Er machte viele Aufnahmen für verschiedene Labels, auch unter Pseudonymen wie „Easy Papa Johnson“, „Dobby Bragg“ und „Willie Kelly“. Ferner war er als Begleitmusiker tätig, u. a. für Charlie McFadden. In den 1940ern ging Sykes nach Chicago; dort nahm er auch einige Singles für United auf. Sein Song \"Sunny Road\" gelangte 1946 auf #2 der „Race Records“ Charts. Er war einer der wenigen Musiker, die auch während des Krieges, in Zeiten der Rationierung, Aufnahmen machen durften. Sykes war einer der ersten amerikanischen Bluesmusiker, die in Europa auftraten. Nachdem der elektrifizierte Blues in Chicago das Musikgeschehen beherrschte, ging Sykes nach New Orleans. Dort begann er in den 1960er-Jahren wieder Platten aufzunehmen, so für Delmark, Bluesville, Storyville und Folkways. Seine letzten Jahre verbrachte Roosevelt Sykes in New Orleans, wo er 1983 starb. 1999 wurde er in die Blues Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Diskographie (Auswahl).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Die Tabelle enthält eine Auswahl von Werken Sykes’. Soweit möglich ist das Entstehungsjahr angegeben, ansonsten das Jahr der Veröffentlichung der Zusammenstellung oder des wiederaufgelegten Originals.", "section_level": 2}], "src_summary": "Roosevelt Sykes (* 31. Januar 1906 in Elmar, Arkansas; † 17. Juli 1983 in New Orleans, Louisiana) war ein einflussreicher US-amerikanischer Blues-Pianist, auch bekannt als „the Honeydripper“.", "tgt_summary": null, "id": 469180} {"src_title": "La Tour-de-Trême", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "La Tour-de-Trême liegt auf, einen Kilometer südöstlich des Bezirkshauptortes Bulle (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich auf der südlichen Seite des Schwemmkegels der Trême, am Nordfuss des Massivs des Moléson, im Becken von Bulle westlich der Saane (französisch: Sarine). Die Fläche des 11,4 km2 grossen, ehemaligen Gemeindegebiets umfasste einen Abschnitt des Beckens von Bulle im freiburgischen Alpenvorland. Die östliche Grenze verlief entlang der leicht in die Schotterebene eingetieften Saane, kurz vor ihrer Mündung in den Stausee Lac de la Gruyère. Von der Saane erstreckte sich der Gemeindeboden westwärts und umfasste das ausgedehnte Waldgebiet \"Bois de Bouleyres\", den Waldhügel \"Sautaux\" () sowie die Fläche von La Tour-de-Trême. Hier bildete stets der Wildbach Trême die Nordgrenze gegen Bulle. In einem schmalen Zipfel reichte das Gebiet nach Südwesten auf die bewaldeten, teils mit Weiden bestandenen nördlichen Vorberge des Moléson. Auf der Höhe oberhalb der Alp \"Les Maulatreys\" wird mit der höchste Punkt von La Tour-de-Trême erreicht. Von der ehemaligen Gemeindefläche entfielen 1997 9 % auf Siedlungen, 38 % auf Wald und Gehölze, 52 % auf Landwirtschaft und etwas mehr als 1 % war unproduktives Land. Zu La Tour-de-Trême gehören der ehemalige Weiler \"Les Granges\" () am Rand der Ebene, heute zu einer Wohnsiedlung ausgebaut, sowie zahlreiche Einzelhöfe. Nachbargemeinden von La Tour-de-Trême waren Bulle, Morlon, Broc, Gruyères und Le Pâquier.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit 3630 Einwohnern (Ende 2005) gehörte La Tour-de-Trême zu den grösseren Gemeinden des Kantons Freiburg. Von den Bewohnern sind 86,8 % französischsprachig, 5,0 % portugiesischsprachig und 2,5 % deutschsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von La Tour-de-Trême belief sich 1900 auf 1063 Einwohner. Danach nahm die Bevölkerung bis 1960 langsam aber kontinuierlich auf 1787 Einwohner zu. Anschliessend wurde besonders während der 1960er Jahre und seit 1980 deutliche Bevölkerungszunahmen verzeichnet. Heute ist das Siedlungsgebiet von La Tour-de-Trême lückenlos mit demjenigen von Bulle zusammengewachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "La Tour-de-Trême war bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Heute bietet das Dorf rund 750 Arbeitsplätze an. Mit 8 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, hat die Landwirtschaft nur noch einen geringen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Etwa 50 % der Erwerbstätigen sind im industriellen Sektor tätig, während der Dienstleistungssektor 42 % der Arbeitskräfte auf sich vereinigt (Stand 2001). Die Landwirtschaft konzentriert sich heute auf die Viehzucht und die Milchwirtschaft sowie in geringerem Mass auf den Ackerbau. Auch die Forstwirtschaft spielt eine gewisse Rolle. In La Tour-de-Trême sind zahlreiche kleinere und mittlere Unternehmen ansässig. Die Industrie- und Gewerbezonen befinden sich am südöstlichen Dorfausgang an der Strasse nach Gruyères. Hier haben sich Betriebe des Metallbaus, des Bau- und Transportgewerbes, eine Weinhandlung sowie Maurer-, Schreiner- und Malerwerkstätten niedergelassen. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf dank der attraktiven Lage am Eingang in das obere Saanetal auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Zahlreiche Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die in Bulle oder teilweise in den Regionen Freiburg und Vevey-Montreux arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "La Tour-de-Trême ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse von Bulle nach Château-d’Oex, von der südlich des Dorfes die Strasse nach Broc und zum Jaunpass abzweigt. La Tour-de-Trême hat deswegen starken Durchgangsverkehr. Derzeit wird für La Tour-de-Trême und Bulle eine Ortsumfahrung gebaut, die das Dorf wirksam vom Transitverkehr entlasten sollte. Der nächste Anschluss an die Autobahn A12, die seit 1981 von Bern bis Vevey durchgehend geöffnet ist, befindet sich rund 4 km vom Ortskern entfernt. Am 23. Juli 1903 wurde die Eisenbahnlinie von La Tour-de-Trême nach Montbovon in Betrieb genommen. Die nördliche Fortsetzung von La Tour-de-Trême nach Bulle wurde erst gut ein Jahr später, am 21. September 1904 eingeweiht. Die Eröffnung der Eisenbahnlinie von Bulle nach Broc erfolgte am 24. Juni 1912. Für die Feinverteilung im öffentlichen Verkehr sorgen Buslinien der Transports publics Fribourgeois von Bulle nach Boltigen, Gruyères, Grandvillard und Corbières, die alle über La Tour-de-Trême führen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1271. La Tour-de-Trême gehörte seit dem Mittelalter zur Grafschaft Greyerz und wurde unter den Grafen zu einem befestigten Marktflecken mit Ringmauer und Toren ausgebaut. Der Ort besass auch ein Schloss, das im Jahr 1349 während des Grüningerkriegs von den Bernern zerstört wurde. Heute ist nur noch der Turm erhalten, der dem Ort seinen Namen gab. Auch der Bischof von Lausanne hatte Grundbesitz auf dem Gemeindegebiet. Unter der Grafschaft Greyerz bildete das Dorf eine Kastlanei, zu der auch Le Pâquier gehörte. Nachdem die Grafen von Greyerz 1554 Konkurs gingen, kam La Tour-de-Trême 1555 an Freiburg und wurde der Vogtei Greyerz zugeteilt. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) gehörte das Dorf zunächst zur Präfektur und ab 1848 zum Bezirk Greyerz. La Tour-de-Trême besass lange Zeit gemeinsame Fluren mit dem Nachbardorf Le Pâquier. Erst 1827 fand die endgültige Güteraufteilung statt, was zum komplizierten Grenzverlauf zwischen den beiden Gemeinden führte. Aufgrund der zahlreichen Brände und Überschwemmungen durch den Wildbach Trême wurde der Marktflecken mehrfach schwer in Mitleidenschaft gezogen, weshalb heute von der alten Anlage kaum mehr etwas sichtbar ist. Am 26. September 2004 votierten die Stimmberechtigten von La Tour-de-Trême mit einem Ja-Anteil von 56 % für die Fusion mit der Nachbarstadt Bulle. Die Eingemeindung nach Bulle wurde am 1. Januar 2006 rechtskräftig.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Auf einem kleinen Felshügel steht der massive viereckige Turm von La Tour-de-Trême, der im 13. Jahrhundert von den Grafen von Greyerz zur Verteidigung des Marktfleckens erbaut wurde. Der Turm ist 13 m hoch und weist bis zu 2 m mächtige Steinmauern auf. Er ist das Überbleibsel des einstigen, 1349 zerstörten Schlosses von La Tour-de-Trême. Im Ortskern sind noch einige Häuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "La Tour-de-Trême (Freiburger Patois ) ist ein Ort in der Gemeinde Bulle im Greyerzbezirk des Kantons Freiburg in der Schweiz. Der frühere deutsche Name \"Zum Turm\" wird heute nicht mehr verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 632232} {"src_title": "Kramerhof", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie und Verkehr.", "content": "Die Gemeinde liegt zwischen Prohner Wiek und Strelasund in einer flachen Landschaft. Das Gemeindegebiet wird meist landwirtschaftlich genutzt. Größere Gewässer und Waldgebiet fehlen bis auf ein Waldgebiet bei Parow und die kleineren Parkanlagen bei Parow und Groß Kedingshagen gänzlich. Bei Parow befindet sich ein Standortübungsplatz. Östlichster Punkt der Gemeinde ist der Parower Haken am Strelasund. Kramerhof grenzt direkt an den Nordrand von Stralsund. Bei Groß Kedingshagen befindet sich ein kleiner Flugplatz.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Dreißigjährigen Krieg bis zum Jahr 1815 gehörte die Gegend zu Schwedisch-Pommern und danach zur preußischen Provinz Pommern. Kramerhof war bis 1952 Teil des Landkreises Franzburg-Barth und gehörte danach bis 1994 zum Kreis Stralsund im Bezirk Rostock. 2003 wurde die Marinetechnikschule der Bundeswehr in Parow fertiggestellt. Sie gilt als bedeutendste Baumaßnahme der Deutschen Marine in Mecklenburg-Vorpommern. Kedingshagen wurde erstmals 1318 urkundlich erwähnt. Vormals gehörte Kramerhof noch zu Kedingshagen. Die Gemeinde war lange Zeit in Stralsunder Besitz. Im 15. Jahrhundert wurde der Ort in Groß Kedingshagen und Klein Kedingshagen unterteilt. Das Gut Groß Kedingshagen gehörte jahrelang dem Stralsunder Reeder und Konsul Bartels und dessen Nachkommen. Kramerhof: Das Gut wurde vor 1556 vom Stralsunder Everd Drulleshagen der \"Kramer-Compagnie von Stralsund\" geschenkt. Es wurde verpachtet. Der Erlös des Gutes kam bis 1945 einer Armenstiftung zugute. Der letzte Pächter war Robert Willihöft, der im Ort von den Russen erschossen wurde. Das Gutshaus ist seit 1994 in Privatbesitz.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen, Flagge, Dienstsiegel.", "content": "Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern geführt. Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift „GEMEINDE KRAMERHOF * LANDKREIS VORPOMMERN-RÜGEN“.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Auf dem Gebiet der Gemeinde Kramerhof wurden in den 1990er Jahren ein Einkaufszentrum (\"Strelapark\") sowie ein Sport- und Erholungsbad (\"HanseDom\") mit Hotelkomplex (Radisson Blu) errichtet. In der Vogelsanghalle trägt der Stralsunder HV seine Heimspiele in der Handball-Bundesliga aus.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Kramerhof", "section_level": 1}], "src_summary": "Kramerhof ist eine Gemeinde nordwestlich von Stralsund im Landkreis Vorpommern-Rügen. Die Gemeinde wird vom Amt Altenpleen mit Sitz in der Gemeinde Altenpleen verwaltet.", "tgt_summary": null, "id": 1053330} {"src_title": "Léonce Élie de Beaumont", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Ausbildung erhielt Élie de Beaumont im \"Lycée Henri IV.\", wo er den ersten Preis in Mathematik und Physik errang; an der \"École polytechnique\", wo er die Abschlussprüfung als Bester ablegte; und von 1819 bis 1822 an der \"École des mines\" (Bergbauschule) in Paris, wo er eine entschiedene Vorliebe für die Geologie entwickelte. 1823 wurde er zusammen mit Pierre Armand Dufrénoy ausgewählt, um an einer wissenschaftlichen Reise nach England und Schottland teilzunehmen. Ihr gemeinsamer Professor André Brochant de Villiers wollte einerseits die Bergbau- und Verhüttungsanlagen des Landes besuchen, andererseits die Prinzipien studieren, nach denen George Greenoughs geologische Karte von England (1820) hergestellt worden war, denn man beabsichtigte eine ähnliche Karte auch für Frankreich zu erstellen. Erste Ergebnisse der Karte, die unter Leitung von Bronchant de Villiers von de Beaumont und Dufrénoy erstellt wurde, wurden 1835 vorgestellt und sie erschien 1841. 1829 wurde Élie de Beaumont selbst zum Professor für Geologie an der \"École des mines\" ernannt. Damit folgte er Brochant de Villiers nach, dessen Assistent er schon seit 1827 gewesen war. 1832 übernahm er außerdem Georges de Cuviers Lehrstuhl am Collège de France. Seine Vorlesungen der Jahre 1843 bis 1844 wurden in zwei Bänden veröffentlicht. Von 1833 bis 1847 hatte er außerdem das Amt des Ober-Bergbauingenieurs von Frankreich inne, danach wurde er zum General-Inspekteur ernannt. 1849 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Durch ein Dekret des Präsidenten wurde er 1852 zu einem französischen Senator gemacht; und nach dem Tod von François Arago im Jahre 1853 wählte man ihn zum ständigen Sekretär der Académie des sciences (Französische Akademie der Wissenschaften). 1861 folgte die Ernennung zum Vizepräsidenten des \"Conseil général des mines\" und zum Großoffizier der Ehrenlegion. 1868 wurde er der erste Direktor des neu gegründeten geologischen Landesamt. Sein wachsender Ruf sicherte ihm die Mitgliedschaft in der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin (heute: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften), und in der Royal Society in London. Er war Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. Im Jahr 1860 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt, 1864 in die National Academy of Sciences. Seit Dezember 1857 war er korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Unter dem Einfluss der Reise Alexander von Humboldts nach Südamerika (1799 bis 1804), auf der sich von Humboldt auch mit der räumlichen Verteilung der dortigen Gebirgsketten befasst hatte, legte Élie de Beaumont ein Papier vor, das 1829 vor der \"Académie des sciences\" verlesen wurde, und das er bis 1852 weiter ausarbeitete. Als Anhänger Cuviers vertrat er darin die Ansicht, dass die Kontaktflächen an denen Gesteinspakete, oft mit einem markanten Winkel, aufeinanderstoßen, und an denen oft ein frappierender Wechsel des Fossilinhalts zu beobachten ist (Diskordanzen), durch katastrophale Umwälzungen in der Erdgeschichte hervorgerufen wurden. Diese „Revolutionen“, so meinte er, könne man auf besondere Phasen der Gebirgsbildung zurückführen. Andererseits würde die Untersuchung der Position der Diskordanzen innerhalb der stratigraphischen Gesteinsabfolge die relative Datierung dieser Gebirgsbildungsphasen ermöglichen. Basierend auf Vorstellungen von René Descartes, sah Élie de Beaumont die Ursache für die Gebirgsbildung in der stetigen Abkühlung des einstmals glutflüssigen Erdkörpers und die daraus resultierende Schrumpfung der Erdkruste. In seiner ersten Darstellung unterschied er nur vier verschiedene „Systeme“ (oder Orogenesen, wie wir heute sagen würden). Obwohl er nun im Laufe seiner weiteren Geländearbeiten auf so viele Diskordanzen stieß, dass er die Anzahl der erforderlichen Gebirgsbildungsphasen beachtlich erhöhen musste, blieb er bei seinem katastrophistischen Grundkonzept: Das plötzliche Emporschießen der Gebirgsmassen aus dem Untergrund müsse verheerende Flutwellen ausgelöst haben, die dann zu großen Massensterben der Flora und Fauna führten. Wenn auch der katastrophistische Ansatz seit Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Aktualismus, mit seiner langsamen, stetigen Entwicklung der Erdgeschichte, verdrängt wurde, so stellte Élie de Beaumonts Vorstellung vom schrumpfenden Erdkörper bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts \"die\" tektonische Grundidee zur Erklärung der Gebirgsbildung dar. Auf seiner Suche nach Regelmäßigkeiten im Verlauf der Gebirgsbildungen (schon von Humboldt hatte spekuliert, dass die Hauptrichtungen der ersten Gebirge eine Art „Kristallgitter“ auf der Oberfläche der erstarrenden Erde darstellen könnten) kam Élie de Beaumont zu der Ansicht, dass alle Gebirgsketten, die zum selben mathematischen Großkreis auf der Erdoberfläche parallel laufen, auch zur selben Zeit entstanden sein sollten. Außerdem glaubte er, dass zwischen diesen Großkreisen ein symmetrisches Verhältnis bestehe, in Form eines Netzes von \"Fünfecken\" (Pentagondodekaeder, einer der fünf Platonischen Körper), das die gesamte Erdoberfläche überziehe. Wegen seiner prominenten Stellung im damaligen Wissenschaftsbetrieb konnte Élie de Beaumont diese gewagte Theorie eine ganze Weile behaupten, dennoch wurde sie schon von seinen Zeitgenossen nicht allgemein akzeptiert. Eine ausgefeilte Kritik an der Theorie übte bereits William Hopkins, im Rahmen seiner Geburtstagsansprache vor der Geological Society of London 1853. Indirekt erwies sie sich jedoch von großem Wert für die Geologie, da ihre Verfechter, bei ihren (erfolglosen) Versuchen sie im Gelände zu belegen, erheblich zur Vermehrung der Kenntnisse über die Struktur von Kettengebirgen beitrugen. Heute gilt stattdessen die Herausgabe der detaillierten geologischen Karte von Frankreich 1 : 500 000, als sein größtes Werk. Sie erschien ab 1840 (mit zwei Textbänden 1841 und 1878). Während dieser Zeit veröffentlichte Élie de Beaumont außerdem noch viele wichtige Denkschriften über die Geologie des Landes, und nach seiner Pensionierung bei der \"École des mines\" überwachte er die Ausgabe der Karten beinahe bis zu seinem Tod.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "Es scheint in der Geschichte der Geologie keine noch so überholte und diskreditierte Theorie zu geben, als dass nicht einige ihrer Elemente später unvermutet wieder in Erscheinung treten könnten. Im Rahmen der heutigen Plattentektonik geht man zwar nicht mehr von einem schrumpfenden Erdkörper aus, sondern von einem weitgehend stabilen Erdradius, dennoch suchen manche Theoretiker wieder nach Fixpunkten unter der Erdoberflächen, wie die Hot Spots unter Hawaii und Island, an denen erhitzes Mantelmaterial in Konvektionszellen aufsteigt, und bemühen sich, sie mit anderen Fixpunkten, wie in Vietnam und Peru zu verbinden, an denen dieses Material wieder absteigen soll. Die geometrischen Muster, die solche hypothetischen Fixpunkte miteinander verbinden, hätten Élie de Beaumont wahrscheinlich gefallen. Auch mathematische Modelle zur Berechnung der Seebodenspreizung beschreiben die einzelnen vulkanisch aktiven Abschnitte der Mittelozeanischen Rücken als Teile von Großkreisen, und man geht davon aus, dass die Öffnung eines jeden Ozeans anderswo auf der Erdoberfläche zur zeitgleichen Bildung eines neuen Gebirges führt. Der 3117 m hohe Mount Elie de Beaumont in Neuseeland und der Mondkrater Beaumont sind nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean-Baptiste Armand Louis Léonce Élie de Beaumont, genannt Élie de Beaumont, (* 25. September 1798 in Canon bei Caen, Département Calvados; † 21. September 1874 ebenda) war ein französischer Geologe. Als sein wichtigster Beitrag zur Wissenschaft gilt heute die erste geologische Karte von ganz Frankreich. Wesentliche Aspekte seiner Theorie über den Ursprung der Kettengebirge und ihre Ursache (vermutete Kontraktion der Erde) waren für den größten Teil des 19. Jahrhunderts maßgeblich, gelten heute jedoch als überholt.", "tgt_summary": null, "id": 2364788} {"src_title": "Neue Residenz (Bamberg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Neue Residenz entstand mit ihrer vierflügeligen Aufteilung in zwei Bauabschnitten. Als Erstes wurde unter Fürstbischof Johann Philipp von Gebsattel ab 1602 der hintere zweiflügelige Teil im Renaissancestil und zwischen 1697 und 1703 unter Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn mit Hilfe von Leonhard Dientzenhofer der vordere barocke Teil gebaut. Ab 1803 war sie königliche Residenz.", "section_level": 1}, {"title": "Seit 1803.", "content": "Am 1. Juni 1815 wurde die Bamberger Residenz Schauplatz einer der letzten Episoden der napoleonischen Ära: Louis-Alexandre Berthier, ein Marschall Napoleons, fand dort durch Sturz aus einem der oberen Fenster den Tod. Er wählte den Freitod, weil er der anmarschierenden russischen Armee nicht in die Hände fallen wollte. Eine Gedenktafel in der Mitte der Residenzstraße erinnert an das Ereignis. Die Residenz diente dem abgedankten griechischen Königspaar Otto I. und Amalie von 1862 bis 1867 bzw. 1875 als Exil. Noch ein weiteres Mal war die Neue Residenz für kurze Zeit Schauplatz der bayerischen Geschichte, als die gewählte Regierung 1919 unter Ministerpräsident Hoffmann und der Landtag nach Bamberg auswichen. Die erste demokratische bayerische Verfassung wurde im Spiegelsaal der Harmonie am Schillerplatz verabschiedet.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Nutzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schauräume.", "content": "Es gibt mehr als 40 Prunkräume, wie den Marmorsaal, das Spiegelzimmer (jeweils mit Stuckaturen von Antonio Bossi) und den Kaisersaal. Der Kaisersaal befindet sich im zweiten Obergeschoss des Mitteltraktes. Er wurde 1707/1709 von Melchior Steidl mit Decken- und Wandgemälden ausgestattet. Motive sind Medaillons mit römischen Kaisern, den antiken vier Weltreichen, eine zentrale Deckendarstellung des \"Guten Regiments\", der Wissenschaften (vertreten durch Putti) sowie 16 überlebensgroße Kaiserbildnisse. Die Decke ist als Trompe-l’œil ausgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Staatsbibliothek.", "content": "Im Ostflügel der Neuen Residenz befindet sich die Staatsbibliothek Bamberg.", "section_level": 2}, {"title": "Staatsgalerie.", "content": "Die Staatsgalerie in der Neuen Residenz ist eine Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Zu den berühmtesten Gemälden der Sammlung gehört Hans Baldung Griens Gemälde \"Die Sintflut\".", "section_level": 2}, {"title": "Rosengarten.", "content": "Der Rosengarten zwischen den Flügeln der Residenz ist ein Erholungsort für Einheimische und Gäste der Stadt. Er gewährt nach Osten einen Blick über die Stadtlandschaft und zu den Jurahöhen. Vor der Anlage des Rosengartens gab es im 16. Jahrhundert auf dem Gelände einen Renaissancegarten, der im Jahr 1733 unter Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn in einen Barockgarten umgewandelt wurde. Die Planung des Gartens wurde dem Baumeister Balthasar Neumann übertragen. Von dem Baumeister Johann Jakob Michael Küchel stammt der Gartenpavillon im Stil des Rokoko. Die Skulpturen aus dem Themenkreis der antiken Mythologie (Entstehungsjahre 1760 und 1761) stammen von Ferdinand Tietz. Auf den von Buchshecken eingefassten Beeten blühen 4500 Rosen. Ein Erinnerungsmal für Otto I. und seine Gemahlin Amalie mit einer Inschrift in griechischer und deutscher Sprache befindet sich in einem Blendbogen der Mauer.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Neue Residenz ist ein mehrflügeliges denkmalgeschütztes Gebäude am Domplatz im oberfränkischen Bamberg. Es war ab 1602 die Residenz der Bamberger Fürstbischöfe und löste die Alte Hofhaltung auf der anderen Seite des Platzes in dieser Funktion ab. Heute beherbergt der Komplex aus Sandstein die Staatsbibliothek und die Staatsgalerie von Bamberg. Vom Rosengarten der Neuen Residenz hat man einen Blick auf die Michaelskirche und die Dächer der Bürgerstadt.", "tgt_summary": null, "id": 1114562} {"src_title": "Adolf Remane", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Adolf Remane war der Sohn eines Zeichenlehrers und einer Handarbeitslehrerin. Nach dem Abitur 1916 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger und war bis 1918 an der Front in Frankreich eingesetzt. Danach studierte er in Berlin Biologie, Anthropologie, Paläontologie und Ethnologie und wurde 1921 mit einer morphologischen Arbeit promoviert. Ab 1923 war Remane Assistent am Zoologischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, bis er dort 1929 zum außerordentlichen Professor ernannt wurde. 1934 wurde er als ordentlicher Professor und Direktor des Zoologischen Instituts der Universität Halle berufen. 1936 übernahm er die Leitung des Zoologischen Instituts und Museums in Kiel, von wo aus er 1937 das Institut für Meereskunde in Kitzeberg an der Kieler Förde gründete. Im selben Jahr trat er der NSDAP bei und wurde in den Vorstand der Deutschen Zoologischen Gesellschaft berufen. 1942 gehörte er zu den Unterzeichnern eines Briefes des Vorstands der Zoologischen Gesellschaft an die Berliner Reichskanzlei, worin alle nationalsozialistischen Maßnahmen gegen das Judentum ausdrücklich befürwortet wurden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Remane von der englischen Besatzungsmacht interniert und der Veröffentlichung rassenpolitischer Schriften beschuldigt. Da sich seine betreffenden Publikationen aber nur mit der zoologischen Systematik befasst hatten (in der der Begriff der Rasse damals noch üblich war), übertrug man ihm 1947 wieder die Leitung des Zoologischen Instituts und Museums in Kiel, die er bis zu seiner Emeritierung 1966 innehatte. 1963/1964 war Remane erneut Präsident der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. Adolf Remane hatte zwei Söhne: den Entomologen Reinhard Remane (1929–2009) und den Geologen und Paläontologen Jürgen Remane (1934–2004).", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Remane gilt als einer der bedeutendsten deutschen Zoologen des 20. Jahrhunderts. Schwerpunkte seiner Forschung waren die zoologische Systematik, die Meereskunde und die Zoologie und Paläontologie der Primaten. Hinzu kamen theoretische Arbeiten zur Phylogenetik und zur vergleichenden Anatomie, wo er die noch heute gültigen Homologiekriterien entwickelte. Mit Volker Storch und Ulrich Welsch verfasste er die Standardwerke \"Kurzes Lehrbuch der Zoologie\" (1972) und \"Systematische Zoologie\" (1976), von denen seine Koautoren bis in die jüngste Zeit viele Neuauflagen herausbrachten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adolf Remane (* 10. August 1898 in Krotoschin (Provinz Posen); † 22. Dezember 1976 in Plön) war ein deutscher Zoologe.", "tgt_summary": null, "id": 449653} {"src_title": "Johann Heinrich von Carmer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Seine Eltern waren \"Johann Wilhelm de Carmer\" und dessen Ehefrau \"Ida Maria Rademacher\". Sein Vater war kurpfälzischer Obereinnehmer und Kammerrat ging dann in preußische Dienste wo er Hofrat wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Nach dem Besuch des Reformierten Gymnasiums Kreuznach studierte Carmer Rechtswissenschaften in Gießen, Jena und Halle. Danach arbeitete er unter anderem am Reichskammergericht. 1749 wurde er als Referendar am Kammergericht in preußischen Dienst übernommen. 1751 bestellte ihn Großkanzler Samuel von Cocceji zum Regierungsrat in Oppeln. Später wurde er zunächst Direktor, dann Präsident der Oberamtsregierung in Breslau. Indem er 1768 zum Chefpräsidenten sämtlicher Oberamtsregierungen in Schlesien wurde, erhielt er den Titel des schlesischen Justizministers. Als 1779 im Zuge der Müller-Arnold-Affäre der amtierende Großkanzler Maximilian von Fürst und Kupferberg vom preußischen König Friedrich II. entlassen wurde, machte der König Carmer zu dessen Nachfolger. Als Großkanzler setzte Carmer mit Carl Gottlieb Svarez umfangreiche Reformen in der preußischen Justiz durch, teilweise auch gegen den Widerstand der Berliner Justizkreise. Schon während seiner Zeit in Schlesien stand er in Fragen der Justiz- und Prozessrechtsreform in Kontakt mit dem König, der damit den eigentlich hierfür zuständigen Großkanzler Fürst überging. Während dieser zur Erfüllung der Reformwünsche Friedrichs behutsame Anpassungen und vorsichtige Umgestaltung propagierte, stand Carmer mit seiner zupackenden und energischen Art, ganz im Sinne des Königs, eher für umfassende Reformen und versprach dem Monarchen Abhilfe. Nachdem er als Großkanzler und Erster Minister des Justizdepartements eingesetzt war, konnte er die Umsetzung seiner Vorstellungen in Angriff nehmen. Ausschlaggebend für die nun folgende Arbeit war eine inhaltlich auf ihn zurückgehende Kabinettsorder Friedrichs vom 14. April 1780. Hierin wurden die Grundzüge einer Reform des gesamten Rechts, insbesondere des Prozessrechts, angedeutet. In Ausführung dieser Order schuf Carmer mit seinen Mitarbeitern das Corpus Juris Fridericianum, das vom 1794 unter Friedrich Wilhelm II. verabschiedeten Allgemeinen Landrecht für die Preußischen Staaten abgelöst wurde. Damit waren Gesetze entstanden, die auf Jahrzehnte hinaus das preußische Rechtsleben prägen sollten. Carmer verfasste nicht nur Teile dieser Gesetze selbst, sondern sorgte auch für die nötige Unterstützung der Projekte durch den König und für deren Verteidigung gegen auftretende Widerstände. Für seine Leistungen bei der Vereinheitlichung und Modernisierung des preußischen Rechts wurde er am 18. Januar 1788 von König Friedrich Wilhelm II. mit dem Schwarzen Adlerorden ausgezeichnet. Seit 1789 war er Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Für die ehemalige Berliner Siegesallee schuf der Bildhauer Adolf Brütt in der Denkmalgruppe 29 eine Büste von Carmers, enthüllt am 22. März 1900. Die Büste war als Nebenbüste dem zentralen Standbild für Friedrich Wilhelm II. zugeordnet. Von Carmer ist in hoheitsvoller Haltung als Repräsentant von Recht und Gesetz dargestellt. Die Büste ist, allerdings ohne Kopf, erhalten und ruht zusammen mit weiteren Siegesalleefiguren seit Mai 2009 in der Zitadelle Spandau. Nach Johann Heinrich von Carmer ist in Berlin-Charlottenburg seit 1892 die Carmerstraße benannt. Bruno Frank porträtierte Carmer literarisch in seiner Novelle \"Der Großkanzler\" im Zyklus \"Tage des Königs\".", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Er heiratete 1762 auf Rützen \"Wilhelmine Friederike von \" (1733–1778), eine Tochter des Reichshofrats und Oberamtsregierungspräsidenten in Glogau Freiherr \"Hans Friedrich von Roth und Rützen\". Das Paar hatte zei Söhne:", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Heinrich Casimir Graf von Carmer (* 29. Dezember 1720 in Kreuznach; † 23. Mai 1801 in Rützen, Schlesien) war ein preußischer Justizreformer.", "tgt_summary": null, "id": 568103} {"src_title": "Kabinett Ringstorff I", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Voraussetzungen.", "content": "In der zweiten Legislaturperiode von 1994 bis 1998 regierte eine große Koalition unter Ministerpräsident Berndt Seite (Kabinett Seite II). Spitzenkandidaten für die Landtagswahlen waren Seite für die CDU und Harald Ringstorff für die SPD. Die SPD (34,3 %) wurde erstmals stärkste Kraft im Landtag vor der CDU (30,2 %) sowie der PDS (24,4 %). Da sowohl die FDP (1,6 %), als auch Bündnis 90/Die Grünen (2,7 %) sowie die rechtsextremen Parteien (DVU, Republikaner und NPD erhielten zusammen 4,5 %) deutlich am Einzug in das Landesparlament scheiterten, gab es im Landtag wie schon seit 1994 nur drei Parteien. Die Landtagswahl ergab 27 Sitze für die SPD, 24 für die CDU und 20 für die PDS. Angesichts des Wahlergebnisses war der SPD-Spitzenkandidat Harald Ringstorff, Landesvorsitzender der SPD seit 1990, Fraktionsvorsitzender 1990 bis 1994 und seit 1996 sowie Minister für Wirtschaft und Angelegenheiten der Europäischen Union von 1994 bis 1996, designierter Ministerpräsident. Die Kräfteverhältnisse erlaubten der SPD sowohl eine Fortsetzung der Koalition mit der CDU, diesmal mit der CDU als Juniorpartner, als auch ein Bündnis mit der PDS.", "section_level": 1}, {"title": "Erste rot-rote Landesregierung in Deutschland.", "content": "Das Bündnis aus SPD und PDS stellte die erste rot-rote Koalition in der Bundesrepublik dar. Zuvor gab es mit dem Kabinett Höppner I in Sachsen-Anhalt von 1994 bis 1998 lediglich eine rot-grüne Minderheitsregierung die von der PDS toleriert wurde (sogenanntes Magdeburger Modell). Bei den Koalitionsverhandlungen konnte die PDS kaum Forderungen durchsetzen. Lediglich die Regelanfrage bei der Gauck-Behörde für Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes wurde ausgesetzt. Die Partei erhielt die drei Ministerien für Arbeit und Bau, Soziales sowie Umwelt. Nach der dritten Landtagswahl kam es somit zur dritten Koalition in Mecklenburg-Vorpommern, nachdem von 1990 bis 1994 eine schwarz-gelbe Regierung amtiert hatte (Kabinett Gomolka, Kabinett Seite I). Die Beteiligung der SED-Nachfolgepartei PDS rief bundesweit heftige Diskussionen hervor. Kritiker sprachen von einem „Tabubruch“ oder von einem „Sündenfall“, andere von einer „Normalisierung“ im Umgang mit einer demokratisch gewählten Partei, die fast ein Viertel der Stimmen erhielt. Ringstorff hatte bereits 1994 offen mit der ersten rot-roten Koalition unter seiner Führung geliebäugelt. Ringstorff sah unter strategischen Gesichtspunkten in dem Bündnis nicht zuletzt eine Möglichkeit, die Oppositionspartei PDS durch die Einbindung in die Regierung zu „entzaubern“. Bei der Wahl Ringstorffs zum Ministerpräsidenten versagten ihm acht Abgeordnete aus dem eigenen Lager die Stimme. Dies wurde als deutliches Indiz für den Widerwillen in Teilen der eigenen Partei gegen die Zusammenarbeit mit der postkommunistischen PDS gewertet. Den angekündigten Politikwechsel konnte die PDS auch im Alltag der praktischen Arbeit nicht durchsetzen und blieb weitgehend ein Mehrheitsbeschaffer für die SPD. Die Bilanz der Koalition war bescheiden. Nach vierjähriger Amtszeit wies Mecklenburg-Vorpommern eine Arbeitslosenquote von 20 % auf, das Bruttoinlandsprodukt sank seit 1999 kontinuierlich und die Ansiedlung industrieller Großprojekte wie die Fertigung des Airbus in Rostock scheiterten. Dennoch war die Regierung, speziell Ministerpräsident Ringstorff mit seiner präsidialen Amtsführung, populär. Die SPD-PDS-Regierung wurde bei der Landtagswahl 2002 bestätigt und hielt insgesamt acht Jahre. Auch nach der Landtagswahl 2006 war eine Fortführung möglich, doch entschied sich die SPD für eine große Koalition.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kabinett Ringstorff I war die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern nach der Landtagswahl 1998. Sie war die erste rot-rote Koalition unter Einbeziehung der PDS in Deutschland. Ministerpräsident war Harald Ringstorff (SPD). Die Regierung amtierte vom 3. November 1998 bis zum 6. November 2002.", "tgt_summary": null, "id": 423159} {"src_title": "Rostfarbiger Dickkopffalter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 25 bis 32 Millimeter. Die Flügel des Rostfarbenen Dickkopffalters sind, wie der Name schon verrät, rostbraun gefärbt. Die Hinterflügelunterseiten sind mehr oder weniger grünlich und weisen undeutliche gelbe Flecke auf. Die Männchen zeichnen sich auf der Vorderflügel-Oberseite durch einen länglichen schwarzen Duftschuppenfleck aus (Sexualdichroismus). Die Raupen werden ca. 28 Millimeter lang. Sie sind hellgrün gefärbt und haben eine etwas dunklere Rückenlinie. Der Kopf ist dunkelbraun und hat an den Seiten etwas hellere, breite Linien.", "section_level": 1}, {"title": "Synonyme.", "content": "Folgende Synonyme existieren:", "section_level": 2}, {"title": "Flugzeit.", "content": "Die Falter fliegen in einer Generation von Mai bis Juli und August. In Spanien sollen zwei Generationen von Mai bis August auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Weibchen legen nach der Paarung die halbkugelig flachen, cremefarbenen Eier einzeln an der Blattunterseite der Raupennahrungspflanzen ab. Die Raupen ziehen einzelne Grasblätter mit feinen Fäden zu einer Röhre zusammen und fressen in diesen. Die halberwachsenen Raupen überwintern in den zusammengesponnenen Gräsern (einer sogenannten \"Überwinterungstüte\") und fressen im Frühjahr bis Ende Mai weiter. Die Verpuppung erfolgt in einem Seidenkokon aus dem nach ca. drei Wochen die Falter schlüpfen. Zu den Nektarpflanzen der Falter zählen Händelwurzen (\"Gymnadenia\"), Vogel-Wicke (\"Vicia cracca\"), Kratz-Disteln (\"Cirsium\"), Tauben-Skabiose (\"Scabiosa columbaria\"), Knautia und Brombeeren.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung der Raupen.", "content": "Die Raupen fressen an Gewöhnlichem Knäuelgras (\"Dactylis glomerata\"), Pfeifengras (\"Molinia caerulea\"), Fieder-Zwenke (\"Brachypodium pinnatum\"), Sand-Reitgras (\"Calamagrostis epigejos\"), Wiesen-Rispengras (\"Poa pratensis\"), Rohr-Schwingel (\"Festuca arundinacea\"), Haar-Hainsimse (\"Luzula pilosa\"), Wolligem Honiggras (\"Holcus lanatus\"), Gemeiner Quecke (\"Agropyron repens\"), Flatter-Binse (\"Juncus effusus\"), Rotem Straußgras (\"Agrostis capillaris\"), Wiesen-Lieschgras (\"Phleum pratense\") und Aufrechter Trespe (\"Bromus erectus\").", "section_level": 2}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die Rostbarbigen Dickkopffalter leben in naturnahen feuchten und trockenen Biotopen. Dazu gehören sowohl das Offenland (Wiesen, Wegränder, Brachen, Hochstaudenfluren) als auch Übergangsbereiche zum Wald. Im Wildenburger Land wurden Blütenbesuche an Acker- und Sumpf-Kratzdistel (\"Cirsium arvense\" und \"C. palustre\") und Brombeeren (\"Rubus fruticosus\") beobachtet. Wichtige Nektarpflanzen der Falter, wie der meisten anderen europäischen Tagfalter, finden sich insbesondere unter den Lippenblütlern (Gemeine Wirbeldost, Deutsche Ziest, Ross-Minze, Wiesen-Salbei, Oregano oder Echte Betonie) sowie den Asteraceen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Art ist weit verbreitet und häufig in Europa. Sie kommt jedoch nicht in Nord-Afrika, Irland, auf den Mittelmeerinseln (außer Sizilien und Korfu) vor. Die nördliche Verbreitungsgrenze liegt bei etwa 64° N. \"Ochlodes sylvanus\" fehlt also in Nordskandinavien und im Norden der Britischen Inseln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Rostfarbige Dickkopffalter (\"Ochlodes sylvanus\", Syn.: \"Augiades sylvanus\") ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Dickkopffalter (Hesperiidae). Das Artepitheton leitet sich von Silvanus, einem Waldgott aus der römischen Mythologie ab.", "tgt_summary": null, "id": 484007} {"src_title": "Ober Sankt Veit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Grenzen: Das zur Katastralgemeinde Ober St. Veit \"(so!)\" gehörige kleine Gebiet östlich der Verbindungsbahn, das von Beckgasse und Mühlbachergasse begrenzt ist, wird heute nicht als Teil Ober-St.-Veits wahrgenommen. Es liegt dem Ortskern und der U-Bahn-Station Unter-St.-Veit wesentlich näher als deren Ober-St.-Veiter Pendants.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1969 wurde eine paläolithische Siedlung im heutigen Ober-St.-Veit gefunden, die die älteste Spur menschlichen Lebens in Wien ist (etwa 20.000 bis 25.000 Jahre alt). Als erste urkundliche Erwähnung liegt eine Schenkung Kaiser Heinrich II. an die Bamberger Dombrüder aus dem Jahre 1015 vor. Weitere Namen für St. Veit waren auch \"Godtinesfeld\" sowie \"An der Wien\" und \"Auf der Wien\". St. Veit litt im 15. Jahrhundert unter den Truppen des Matthias Corvinus und wurde während der ersten Wiener Türkenbelagerung 1529 und der zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 verwüstet. Im Jahr 1762 verkaufte Erzbischof Kardinal Migazzi Schloss und Herrschaft St. Veit an Kaiserin Maria Theresia; sie ließ die Straßenverbindung von Schönbrunn hierher anlegen, die seit 1894 Hietzinger Hauptstraße heißt und vorher in St. Veit Theresiengasse, später Maria-Theresien-Straße genannt worden war, auf dem freien Feld zwischen St. Veit und Alt-Hietzing St. Veiter Gasse bzw. Straße. 1779 kaufte der Erzbischof beides zurück. Er und seine drei Nachfolger bis 1848 blieben dann Grundherren bis zur generellen Aufhebung der Grundherrschaften. Das Schloss in Ober-St.-Veit fand später als Sommerresidenz der Erzbischöfe Verwendung. Im Umfeld des Schlosses kam es zur Ansiedlung landwirtschaftlicher und handwerklicher Betriebe. Anfangs stand der Weinbau im Vordergrund. Dieser wurde durch regelmäßige Trockenperioden und den Befall durch die Reblaus immer schwieriger, sodass sich im 19. Jahrhundert die Milchwirtschaft durchsetzte (mehr als 150 Kühe, 2 große Meiereien: Familien Glasauer und Wimpissinger). Seit damals war Ober-St.-Veit bis zum Bau ganzjährig bewohnter Villen eine von Adel und reichen Bürgern bevorzugte Sommerfrische nahe Wien. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ermöglichte der Erzbischof als Grundherr eine neue Siedlung zwischen St. Veit und Hietzing: das spätere Unter-St.-Veit. Dort siedelten sich vor allem Gewerbebetriebe und Handwerker an. Zwischen den beiden Teilen der 1850 gegründeten Gemeinde St. Veit an der Wien kam es bald zu Interessengegensätzen, die beide Siedlungen die Trennung anstreben ließen. 1867, im Jahr des Ausgleichs zwischen Österreich und Ungarn, wurde die Trennung von der Niederösterreichischen Landesregierung genehmigt. Es dauerte dann noch mehr als zwei Jahre, bis die Trennung 1870 effektiv wurde: Man hatte steuerzahlender Betriebe wegen lang über die Grenze zwischen Ober- und Unter-St.-Veit gestritten. Zum 1. Jänner 1892 wurden beide Gemeinden nach Wien eingemeindet und Teile des 13. Bezirks, der nach dem Hauptort Hietzing benannt wurde. Das 1857 erbaute Gemeindehaus für St. Veit bzw. Ober-St.-Veit befand sich bis 1891 an der Adresse Hietzinger Hauptstraße 164. Das Haus wurde um 1970 demoliert und 1992–1994 durch einen Zubau zur Volksschule ersetzt. Um das Jahr der Eingemeindung wurde begonnen, die durch Weinbau und Landwirtschaft nicht mehr genutzten Flächen zu verbauen, vor allem mit Villen wie zuvor bereits im Ort Hietzing. Damit wurde Ober-St.-Veit zu einem der Wiener Nobelviertel. 1904 stellte Bürgermeister Karl Lueger den Antrag für einen Wald- und Wiesengürtel an der Peripherie der Stadt. Seit 1905 liegt Ober-St.-Veit in einem geschützten Grünbereich, zu dem auch der Himmelhof gehört. Dieser war 1897–1899 Sitz der Künstlerkommune „Humanitas“ des Malers und Kulturreformers Karl Wilhelm Diefenbach. In Ober-St.-Veit hatte die Wiener Austria (vormals Amateure) ihr erstes eigenes Stadion in der Nähe der heutigen U-Bahn-Station. Es wurde 1914 eröffnet, 1922 ausgebaut und bis 1931 von der Austria verwendet. 1945 bis 1955 befand sich Ober-St.-Veit im britischen Sektor Wiens.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "In Ober St. Veit sind zwei Fußballklubs ansässig. Einerseits der ASK Ober St. Veit, andererseits, der erst 2007 gegründete FC Ober St. Veit. Auch Freizeitsportarten sind bei den Ober St. Veitern auf Grund des großen Angebots ein beliebter Zeitvertreib.", "section_level": 1}, {"title": "ASK Ober St. Veit.", "content": "Der ASK Ober St. Veit wurde 1969 von einer Gruppe Hobbysportlern gegründet und spielt nach dem Meistertitel in der 1. Klasse A ab 2015 in der Oberliga A. Das Team trägt seine Spiele am Sportplatz ASVÖ 13 aus.", "section_level": 2}, {"title": "FC Ober St. Veit.", "content": "Der FC Ober St. Veit wurde 2007 von einer Gruppe Hobbysportlern gegründet und spielte in der Saison 2012/13 in der Diözesansportgemeinschaft in der 2. Klasse A, wo sie den 3. Platz erreichten. Das Team trägt seine Spiele in der Kendlerstraße (16. Bezirk) am Sportplatz Red Star Penzing aus.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Siehe Verkehr in Unter-St.-Veit; die Angaben umfassen auch Ober-St.-Veit. Ergänzend ist auf die U-Bahn-Station Ober St. Veit hinzuweisen sowie auf die Bedienung des Bezirksteils durch die Autobuslinien 53A, 54B und 54A.", "section_level": 1}, {"title": "Grünflächen und Parks.", "content": "Siehe auch Ausflugsziele", "section_level": 1}], "src_summary": "Ober-St.-Veit \"(amtliche Schreibung der Stadt Wien mit Bindestrichen; oft auch ohne diese zu lesen)\" ist ein Bezirksteil des 13. Wiener Gemeindebezirks, Hietzing, und eine der 89 Wiener Katastralgemeinden. Der 1015 erstmals offiziell erwähnte historische Ort bildete 1850–1870 mit dem nach 1800 in seinem Vorland entstandenen Unter-St.-Veit die Gemeinde St. Veit an der Wien und war dann bis 1890 / 1892 eigenständige Gemeinde im Kronland Österreich unter der Enns.", "tgt_summary": null, "id": 235478} {"src_title": "Guillaume Briçonnet (Kardinal)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Guillaume war der jüngste Sohn von Jean Briçonnet, Baron von Varennes, und von Jeanne Berthelot. Sein Vater war Staatssekretär und Chef der obersten Zollbehörde. Auch der Sohn ging zunächst unter König Ludwig XI. in den Staatsdienst und wurde zuständiger Beamter für die Finanzen in der Provinz Languedoc. Der König war sehr angetan von der Arbeit und dem Einsatz des Guillaume Briçonnet. König Karl VIII. (1470–1498) machte Guillaume schließlich zum Finanzminister und zum Mitglied des Staatsrates; keine Anweisung des Königs konnte an ihm als \"General des finances\" vorbeilaufen, zumal der junge König die Nachfolge seines Vaters Ludwig XI. mit erst 13 Jahren angetreten hatte. Nach dem Tode seiner Frau Raoulette de Beaune verknüpfte Guillaume Briçonnet seine politische Karriere mit einer kirchlichen Karriere. 1493 ließ er sich zum Bischof von Saint-Malo ernennen. Als Ratgeber von König Karl VIII. wirkte er maßgeblich darauf hin, dass Frankreich 1494 den ersten der Italienischen Kriege begann. Infolge des Vormarsches der französischen Truppen musste Papst Alexander VI. der Anweisung von Karl VIII. nachkommen, Briçonnet zum Kardinal zu ernennen. Dies geschah am 16. Januar 1495. In schneller Folge erwarb er weitere Ämter und Pfründe: Guillaume Briçonnet stieg damit zu einem der erfolgreichsten Ämtersammler unter den französischen Bischöfen im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert auf. 1511 nahm Guillaume Briçonnet an dem schismatischen Konzil zu Pisa (1511–1512) teil und wurde deshalb am 24. Oktober 1511 von Papst Julius II. zusammen mit den Kardinälen Bernardino López de Carvajal, Francisco Borja, René de Prie und Federico Sanseverino exkommuniziert und abgesetzt. Bis auf Kardinal Borja, der 1511 verstorben war, wurden 1513 alle von Papst Leo X. wieder in Amt und Würden gesetzt. Guillaume Briçonnet wurde in der Kathedrale Saint-Just von Narbonne beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus der Ehe mit Raoulette de Beaune stammten fünf Kinder, zwei davon wurden später Bischöfe:", "section_level": 1}], "src_summary": "Guillaume Briçonnet, auch: \"Jean Briçonnet\" (* vermutlich 1445 in Tours; † 14. Dezember 1514 in Narbonne) war Kardinal und Erzbischof von Narbonne.", "tgt_summary": null, "id": 663453} {"src_title": "Annibale Albani", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Annibale Albani entstammte der im 15. Jahrhundert aus Albanien eingewanderten italienischen Familie Albani, aus der weitere Kardinäle (Gian Girolamo Albani, Alessandro Albani, Gian Francesco Albani und Giuseppe Albani) sowie Papst Clemens XI. hervorgingen. Als Laie wurde er im Jahre 1708 zum Kommendatarabt des Klosters Casamari bestimmt und empfing im Februar 1711 von seinem Onkel, Papst Clemens XI., die Erhebung zum Kardinal, ab 1716 als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie \"Santa Maria in Cosmedin\", ab 1722 als Kardinalpriester von \"San Clemente\" und erst danach alle kirchlichen Weihen. Albani war Gouverneur von Frascati und für das Gebiet um Castelgandolfo (1712–1726). Von diesem Amt zog er sich nach Auseinandersetzungen mit Kardinal Niccolò Paolo Andrea Coscia zurück und lebte fortan in Urbino, wo er eine Biographie über Papst Clemens XI. schrieb. Von 1719 bis 1747 amtierte er als Camerlengo der Heiligen Römischen Kirche, war von 1730 bis 1743 Kardinalbischof von Bistum Sabina und von 1743 bis zu seinem Tode als Kardinalbischof von Porto und Santa Rufina Vizedekan des Kardinalskollegiums. Der jüngere Bruder Annibales, Carlo Albani, kaufte im Jahre 1715 das Fürstentum Soriano nel Cimino in Latium, das nach seinem Tode 1724 an die Familie Chigi überging. Annibale nahm an insgesamt vier Konklaven teil, und zwar am Konklave des Jahres 1721, das Papst Innozenz XIII. erwählte, am Konklave von 1724, das Benedikt XIII. wählte, am Konklave von 1730, das Clemens XII. bestimmte, und schließlich am Konklave von 1740, das Benedikt XIV. auf den Stuhl Petri erhob. 1702 wurde er zum Mitglied der Accademia della Crusca in Florenz gewählt. Annibale war auch ein angesehener Kunstpatron, der eine große Bücher- und Münzsammlung besaß, die beide nach seinem Tode in den Besitz des Vatikans eingingen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Annibale Albani (* 15. August 1682 in Urbino, Kirchenstaat; † 21. Oktober 1751 in Rom) war ein italienischer Kardinal und Bischof der katholischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 1357648} {"src_title": "Prez-vers-Siviriez", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Prez-vers-Siviriez liegt auf, zwei Kilometer südlich von Siviriez und sieben Kilometer südsüdwestlich des Bezirkshauptortes Romont (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich leicht erhöht am östlichen Talrand der Glâne, im Molassehügelland des südwestlichen Freiburger Mittellandes. Die ehemalige Gemeindefläche betrug rund 4,2 km2. Das Gebiet umfasste den obersten Teil des Glânetals mit einer rund 300 m breiten flachen Talebene. Das Tal wird im Westen von den Waldhöhen \"La Moille\" () und \"Sur la Gotte\" (), im Osten von \"Fin d'Amont\" () und \"Bois de Ban\" () flankiert.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit 302 Einwohnern (2002) zählte Prez-vers-Siviriez vor der Fusion zu den kleinen Gemeinden des Kantons Freiburg. Zu Prez-vers-Siviriez gehören einige Hofsiedlungen (darunter \"Les Chaussets\") und Einzelhöfe.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Prez-vers-Siviriez war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben die Milchwirtschaft, die Viehzucht und in geringerem Mass der Ackerbau einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Einige weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe (unter anderem in einer elektromechanischen Werkstatt und in einer Schreinerei) und im Dienstleistungssektor vorhanden. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Region Romont arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Das Dorf ist verkehrsmässig recht gut erschlossen, obwohl es abseits der grösseren Durchgangsstrassen liegt. Durch die Buslinie der Transports publics Fribourgeois, die von Romont nach Prez-vers-Siviriez verkehrt, besitzt das Dorf einen Anschluss an das Netz des öffentlichen Verkehrs.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet von Prez-vers-Siviriez war schon sehr früh besiedelt, was anhand von Keramikfragmenten aus der Römerzeit belegt werden konnte. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im 12. Jahrhundert unter dem Namen \"Praels\". Später erschienen die Bezeichnungen \"Preez\" (1227), \"Preeaux\" (1228) und \"Prelz\" (1469). Der Ortsname geht auf das lateinische Wort \"pratellum\" (kleine Wiese) zurück. Seit seiner ersten Nennung gehörte Prez-vers-Siviriez zur Herrschaft Rue und teilte in der Folge deren Schicksal. Als die Berner 1536 das Waadtland eroberten, kam das Dorf unter die Herrschaft von Freiburg und wurde der Vogtei Rue zugeordnet. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) gehörte Prez-vers-Siviriez während der Helvetik und der darauf folgenden Zeit zum Bezirk Rue und wurde 1848 in den Bezirk Glâne eingegliedert. Nachdem sich die Dorfbewohner mit einer Ja-Mehrheit von 81 % für die Gemeindefusion ausgesprochen hatten, wurde Prez-vers-Siviriez zusammen mit Chavannes-les-Forts und Villaraboud am 1. Januar 2004 nach Siviriez eingemeindet.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Kapelle Sainte-Croix wurde 1770 erbaut. Prez-vers-Siviriez gehörte stets zur Pfarrei Siviriez. Im Ort sind einige charakteristische Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prez-vers-Siviriez (Freiburger Patois ) ist eine Ortschaft und früher selbständige politische Gemeinde im Distrikt Glane des Kantons Freiburg in der Schweiz. Am 1. Januar 2004 wurde Prez-vers-Siviriez nach Siviriez eingemeindet.", "tgt_summary": null, "id": 498299} {"src_title": "Xaver Fuhr", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Fuhr begann als Autodidakt und orientierte sich zunächst an der Kunst von Paul Cézanne, Vincent van Gogh und den Künstlern der Brücke. Sehr bald fand er aber seinen von Kubismus und Neuer Sachlichkeit inspirierten eigenen Stil. Erste Erfolge konnte Fuhr 1920 verzeichnen, als der Leiter der Mannheimer Kunsthalle, Gustav Friedrich Hartlaub, einige seiner Werke ankaufte und ihm neben finanzieller Unterstützung eine Wohn- und Arbeitsmöglichkeit im Mannheimer Schloss verschaffte. Es folgten Ausstellung u. a. in Berlin, Danzig, Königsberg, Düsseldorf und Lübeck. Schließlich wurde Xaver Fuhr in den Deutschen Künstlerbund aufgenommen. 1930 erhielt er den Preis der Preußischen Akademie der Künste, 1931 den Villa-Romana-Preis des Deutschen Künstlerbunds. Den thematischen Schwerpunkt seines Schaffens bilden städtische Motive, Industrieanlagen, Landschaften und Figurdarstellungen. Häufig strukturiert seine Bilder eine geflechtartige, streng-graphische Linearität, die gemeinsam mit starken Farben und harten Schwarz-Weiß-Kontrasten Fuhrs persönlichen Stil prägen. Ungeachtet seiner gegenständlichen Bildsprache strebte Fuhr gleichwohl nicht nach einer möglichst getreuen Widerspiegelung der Wirklichkeit; vielmehr durchdringt seine Werke eine individuelle Weltsicht, die häufig Aspekte jenseits des objektiv Dargestellten sichtbar macht. Wie viele Künstler hatte Fuhr unter der Kulturpolitik des Nationalsozialismus zu leiden: Ab 1934 werden 23 seiner Werke in deutschen Museen beschlagnahmt und 1937 teilweise in der Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“ präsentiert. Fuhr selbst wurde mit Berufsverbot belegt. In den Jahren von 1936 bis 1946 musste sich Fuhr deshalb fast ausschließlich auf die Aquarell-Malerei beschränken. Sein berühmtestes Werk, die „Mannheimer Vision“ von 1931, schien das über Deutschland und insbesondere auch die Heimatstadt des Künstlers wenige Jahre später hereinbrechende Unheil anzukündigen: Das Gemälde zeigte in düsteren Schwarz- und Grautönen ein sargartiges Gebilde nebst gespenstisch-maskenhaften Fratzen, über der Neckarmündung schwebend. Bereits seit 1936 von der Gestapo überwacht, wurde der Künstler 1942 durch eine Denunziantin als „politisch unzuverlässig“ bei der Gestapo angezeigt. Im Oktober 1943 wurden seine Wohnung und ein Teil der in Mannheim eingelagerten Werke Fuhrs bei einem Bombenangriff zerstört. Um weiterem politischen Druck zu entgehen, zogen Xaver Fuhr und seine Ehefrau Josefine 1943 zunächst nach Nabburg (Oberpfalz). Nach Kriegsende kamen sie 1950 mit Unterstützung des Museumsdirektors Walter Boll nach Regensburg, wo Fuhr in einer Mansardenwohnung im Haus Albertstraße Nr. 7a ein eigenes kleines Atelier einrichten konnte und bis zu seinem Tod wohnhaft blieb. 1946 wurde er Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er zwanzig Jahre lang lehrte. Der Kunstkritiker Franz Roh und der Münchner Galerist Günter Franke setzten sich nach Kriegsende mit Publikationen und Ausstellungen für Fuhrs Werk ein. Im Jahr 1952 war Franz Xaver Fuhr Teilnehmer der 26. Biennale Venedig, 1955 der documenta 1 in Kassel. 1958 erhielt er die Albertus-Magnus-Medaille der Stadt Regensburg und 1963 den Hans-Thoma-Preis. Seine letzten Lebensjahre verbrachte der Künstler zurückgezogen in Regensburg. 1968 erhielt er dort den Kulturförderpreis der Stadt Regensburg. In Mannheim (Stadtteil Neuostheim) und in Regensburg (Stadtteil Burgweinting) wurden Straßen nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Werke.", "content": "Ein großer Teil der Werke Fuhrs befindet sich heute in Privatbesitz oder gilt als verschollen. In öffentlichen Museen befinden sich u. a.:", "section_level": 1}], "src_summary": "Franz Xaver Fuhr (* 23. September 1898 in Neckarau bei Mannheim; † 16. Dezember 1973 in Regensburg) war ein deutscher Maler, der nach 1920 in Mannheim arbeitete. Seine Werke galten in der Zeit des Nationalsozialismus als entartet und wurden 1937 teilweise beschlagnahmt. Nach 1943 zog er sich in die Oberpfalz zurück. 1946 wurde er zum Professor an der Kunstakademie in München berufen. Nach 1950 wohnte und arbeitete er in Regensburg.", "tgt_summary": null, "id": 629891} {"src_title": "Diatretglas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herstellungstechnik.", "content": "In der nachrömischen Zeit wurde das erste derartige Glas 1680 in Norditalien wiederentdeckt. Seit der Zeit versucht man, die Herstellungsweise zu ergründen und sie nachzubilden. Es gibt zwei Theorien, wie ein Diatretglas hergestellt wurde, die seit den 1880er Jahren für Replikate genutzte Schleifmethode ist Grundlage der Schleiftheorie. Sie kann allerdings nicht wie die Presstheorie die ungeschliffenen Zwischenstege antiker Diatrete erklären. Die Schleiftheorie greift eine 1930 veröffentlichte Deutung von Fritz Fremersdorf auf. Erst Otto Doppelfeld sah die Schleiftheorie dann aufgrund der Schleifversuche der Ichendorfer Glashütte bei Köln unter der Leitung von R. Penkert und der Übergänge vom farblosen zum farbigen Glas gerade an den Verbindungsstegen skeptisch. Dementsprechend zeigen die von Doppelfeld 1961 veröffentlichten Makroaufnahmen den Farbwechsel in den nur im Bereich des Gefäßrandes beschliffenen Glasflussstegen (Abb. links). Diesen auch an den übrigen Diatreten zu beobachtenden Befund sucht die Presstheorie zu erklären.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Die Diatrete werden meist als Trinkgefäße angesehen, weil sie oft die Form von Trinkbechern haben und mit Trinksprüchen verziert sind. Die Verwendung als Trinkbecher ist auch in einem Gedicht des Martial überliefert. Allerdings spricht die für die Diatrete typische abgesetzte Lippe der erhaltenen Gefäße, die bei einem Exemplar im Corning Museum of Glass von einem dreihenkligen Bronzering umfasst ist, gegen dieses Verständnis. Dieser Haltering weist das Gefäß als hoch aufgehängten Leuchtkörper aus. Damit ist die Funktion der Gefäßlippe erklärt, was die Untersichtigkeit sämtlicher Diatrete und selbst Becherform und Trinksprüche aus dem Zusammenhang mit dem Dionysoskult herleiten würde, vgl. Ampel und Ampelos und den Lykurgosbecher. Überdies inszenieren die veröffentlichten Fotografien der Diatrete mit entsprechender Beleuchtungsführung den Leuchtkörper von Glaslampen mit schwimmendem Docht. Allerdings sind beispielsweise die aus Kölner Gräbern des 4. Jahrhunderts bekannten Exemplare in einer Zeit in die Erde gelangt, als im Rheinland die Beigabe von Lampen längst unüblich geworden war. Eine eindeutige, einheitliche Deutung der Funktion der Diatretgläser ist daher wohl nicht möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Diatretglas war ein wertvolles Prunkglas der römischen Zeit; es gab sogar antike Gesetze zur Regelung der Schadenshaftung für Diatretglasschleifer. Die ersten derartigen Glaser sind aus dem 1. Jahrhundert bekannt. Im 3. und 4. Jahrhundert war die Glasschleifkunst auf ihrem Höhepunkt. Bis heute sind etwa 50 Exemplare bekannt, die häufig nur noch als Scherben überliefert sind. Um ein größeres Publikum zu bedienen, wurden auch preiswerte Imitationen angefertigt. Eines dieser Gläser wurde beispielsweise an dem spätrömischen, in valentinanischer Zeit erbauten Burgus Budakalász-Luppa csárda am Donaulimes in Ungarn gefunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Diatretglas ( „durchbrochen, durchbohrt“) ist ein meist glockenförmiges, prunkvolles doppelwandiges Gefäß mit durchbrochenem Glas. Gemeint ist damit, dass der Gefäßkörper von einem durchbrochenen Glasnetz umfangen wird. Die Gefäße werden daher auch als \"Netzbecher\" und im Englischen auch als \"\" (Käfiggläser) bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 745244} {"src_title": "Estévenens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Estévenens liegt auf, zweieinhalb Kilometer nordöstlich von Vuisternens-devant-Romont und 4 km südöstlich des Bezirkshauptortes Romont (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich an der östlichen Talflanke der Neirigue, am Westhang des Hügelzuges des Mont Gibloux, im Molassehügelland des höheren Freiburger Mittellandes. Die ehemalige Gemeindefläche betrug rund 3,4 km2. Das Gebiet erstreckte sich vom Bachlauf der Neirigue ostwärts über die Talniederung und den Hang von Estévenens und in einem schmalen Streifen bis auf die Waldhöhe \"Les Verraux\" () und an den Hang des \"Derbali\" (bis ), beide zum Hügelgebiet des Gibloux gehörend.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit 145 Einwohnern (2002) zählte Estévenens vor der Fusion zu den kleinen Gemeinden des Kantons Freiburg. Im Jahr 1870 hatte die Gemeinde noch 235 Einwohner. Der Ort besteht aus den beiden Siedlungskernen \"Estévenens-Dessous\" () und \"Estévenens-Dessus\" ().", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Estévenens lebt noch heute zur Hauptsache von der Landwirtschaft, insbesondere von der Milchwirtschaft (für die Käseproduktion) und der Viehzucht.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Ort liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen an einer Verbindungsstrasse von Vuisternens-devant-Romont nach Massonnens. Durch die Buslinie der Transports publics Fribourgeois, die von Romont nach Bulle verkehrt, ist Estévenens an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gemeindegebiet von Estévenens war schon sehr früh besiedelt, was durch Funde von Überresten einer gallorömischen Siedlung bezeugt werden konnte. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte erst 1403 unter dem Namen \"Estevenens\". Estévenens bildete zusammen mit Grangettes eine eigene kleine Herrschaft, die unter der Oberhoheit der Grafen von Savoyen stand. Als die Berner 1536 das Waadtland eroberten, kam das Dorf unter die Herrschaft von Freiburg und wurde der Vogtei Romont zugeordnet. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Estévenens während der Helvetik und der darauf folgenden Zeit zum Bezirk Romont und wurde 1848 in den Bezirk Glâne eingegliedert. Estévenens besitzt keine eigene Kirche, es gehört zur Pfarrei Vuisternens-devant-Romont. Im Rahmen der vom Kanton Freiburg seit 2000 geförderten Gemeindefusionen wurde Estévenens zusammen mit Lieffrens, Sommentier, La Magne, Les Ecasseys, La Joux und Villariaz mit Wirkung auf den 1. Januar 2003 nach Vuisternens-devant-Romont eingemeindet, nachdem die Gemeinde bereits im Jahr 2000 unter kantonale Verwaltung gestellt worden war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Estévenens (Freiburger Patois ) ist eine Ortschaft und früher selbständige politische Gemeinde im Distrikt Glane des Kantons Freiburg in der Schweiz. Am 1. Januar 2003 wurde Estévenens zusammen mit einer Reihe weiterer Gemeinden nach Vuisternens-devant-Romont eingemeindet.", "tgt_summary": null, "id": 1579761} {"src_title": "STS-35", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mannschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ersatzmannschaft.", "content": "Während STS-61-E sollten Richard Richards und David Leestma mitfliegen. Sie wurden durch Gardner und Lounge ersetzt. Als Kommandant war ursprünglich Jon Andrew McBride eingeteilt. Er verließ die NASA jedoch im Mai 1989 und wurde durch Vance Brand ersetzt. Brand kam somit zu seinem vierten Raumflug und war mit knapp 60 Jahren der bis dahin älteste Mensch im All. Dieser Rekord wurde 1996 durch den 61-jährigen Story Musgrave gebrochen. Es war dies der letzte Shuttle-Flug, bei dem einer der Astronauten aus dem Apollo-Programm zum Einsatz kam.", "section_level": 2}, {"title": "Missionsüberblick.", "content": "Der zehnte Flug der Raumfähre Columbia hätte nach ursprünglichen Planungen am 16. Mai 1990 beginnen sollen. Wegen eines Fehlers im Kühlsystem des Orbiters wurde der Start aber zunächst auf den 30. Mai verschoben. Beim Betanken für den Start stellte man jedoch fest, dass es im Außentank zwei größere Lecks gab, die nicht auf der Startrampe repariert werden konnten, deshalb wurde das Shuttle zurück ins Vehicle Assembly Building (VAB) gerollt. Deshalb und wegen einiger weitere Probleme, die sich in der Folge ergaben, wurde der Start um einige Monate verzögert, mehr als je ein anderer Shuttleflug zuvor. Diese Verzögerung führte dazu, dass der Flug STS-41 der Raumfähre Discovery vor STS-35 durchgeführt wurde. Dabei kam es zum zweiten Mal in der Shuttle-Geschichte dazu, dass sich gleichzeitig zwei Shuttles auf den beiden Startrampen befanden. Das erste Mal war es wenige Monate zuvor der Fall gewesen, als STS-35 am 22. April 1990 zum ersten Mal zur Startrampe LC-39A gerollt wurde, während sich Discovery STS-31 noch auf Startrampe LC-39A befand. Die Columbia hob schließlich am 2. Dezember zur Mission STS-35 ab. Hauptziel der Mission waren astronomische Beobachtungen mit den Geräten der ASTRO-1-Platform im Bereich der UV- und Röntgenstrahlen. Die ASTRO-1-Einheit wurde in der Nutzlastbucht mitgeführt und enthielt folgende Instrumente: Während der Mission gab es einige technische Probleme, so funktionierten zum Beispiel die Displays zum Ausrichten der ASTRO-1-Teleskope nicht. Die Teleskope mussten deshalb von der Erde aus gesteuert werden. Die wissenschaftlichen Ziele konnten aber trotzdem zu etwa 70 Prozent erreicht werden. Die Landung der Columbia erfolgte am 11. Dezember auf der Edwards Air Force Base, zehn Tage später wurde die Columbia zum KSC zurückgebracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "STS-35 (englisch Space Transportation System) ist eine Missionsbezeichnung für den US-amerikanischen Space Shuttle Columbia (OV-102) der NASA. Der Start erfolgte am 2. Dezember 1990. Es war die 38. Space-Shuttle-Mission und der zehnte Flug der Raumfähre Columbia. ", "tgt_summary": null, "id": 2456768} {"src_title": "Christina Obergföll", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "Christina Obergföll, die in Mahlberg aufwuchs, erzielte ihre ersten Erfolge beim TuS Mahlberg. Als Gewinnerin von bislang zwei Weltmeisterschafts- und zwei Europameisterschafts-Silbermedaillen sowie zwei Silbermedaillen bei den Olympischen Spielen ist sie deutsche Rekordhalterin und ehemalige Inhaberin des Europarekordes (70,20 m). Zusammen mit Barbora Špotáková, Osleidys Menéndez und Maria Abakumowa gehört sie zu den Speerwerferinnen, die mehrmals über 70 Meter warfen. Unter dem Trainer Werner Daniels startet Christina Obergföll für die \"LG Offenburg\" (Baden) und hat bei einer Größe von 1,75 m ein derzeitiges Wettkampfgewicht von 71 kg. Sie studiert Sport und Englisch an der Universität Freiburg und ist seit September 2013 mit dem Speerwerfer Boris Obergföll geborener Henry verheiratet.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Bereits als Juniorin feierte sie erste Erfolge. Zwischen 2000 und 2002 wurde sie dreimal in Folge Deutsche Juniorenmeisterin. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2000 in Santiago de Chile erreichte sie Rang acht. 2004 nahm sie an den Olympischen Spielen in Athen teil, konnte sich jedoch als Fünfzehnte der Qualifikation nicht für das Finale qualifizieren. Der erste große Erfolg ihrer Karriere gelang Obergföll bei den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki, wo sie überraschend die Silbermedaille gewann. Bei ihrem zweiten Versuch warf sie den Speer auf 70,03 m und stellte mit dieser Leistung einen Europarekord auf. Sie war damit zu diesem Zeitpunkt die einzige Frau neben der Kubanerin Osleidys Menéndez, die den Speer auf eine Weite von über 70 Meter geworfen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "2007.", "content": "Bis vor der Saison 2007 galt Obergföll als formunbeständig und ihr komplizierter Wurfstil als gesundheitlich problematisch. Während sie in vielen Wettkämpfen nur geringe Weiten erzielte, konnte ein gelungener Wurf so weit fliegen, dass er jenseits der Möglichkeiten anderer Werferinnen lag. Konkurrentinnen wie Steffi Nerius fürchteten daher die nicht ausrechenbare Form im Wettkampf. Beim Saisonstart 2007 in Halle zeigte sie jedoch, dass sie an ihrer Technik enorm gearbeitet hat. Mit der zu diesem Zeitpunkt zweitbesten Leistung ihrer Laufbahn gewann Obergföll mit 68,08 m den Wettbewerb deutlich vor Nerius, die als Zweite 64,74 m erzielte. Damit übertraf Obergföll bereits im ersten Wettkampf des Jahres 2007 die von ihr selbst erzielte Jahresweltbestleistung aus 2006 von 66,91 m. Auch bei den weiteren Wettkämpfen 2007 in Kassel und Cottbus siegte Obergföll vor Nerius, und am 23. Juni verbesserte sie beim Leichtathletik-Europacup in München ihren eigenen Europarekord auf 70,20 m. Erstmals in ihrer Karriere gewann Obergföll bei den Deutschen Meisterschaften 2007 in Erfurt den Titel mit einer Weite von 66,59 m. Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Ōsaka gewann sie genau wie zwei Jahre zuvor Silber.", "section_level": 2}, {"title": "2008.", "content": "Im Olympiajahr 2008 verteidigte sie ihren Titel am 5. Juli 2008 bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg. Mit 62,18 m siegte sie im letzten Versuch vor der bis zu diesem Zeitpunkt führenden Nerius, die mit 61,91 m den zweiten Platz belegte. Ihre Bestleistung im Jahr 2008 liegt bei 69,81 m. Diese Weite erzielte sie am 31. August 2008 beim DKB-Cup-Finale in Elstal. Bis dahin hatte sie eine Saisonbestleistung von 67,72 m vom Grand-Prix-Meeting in Ostrava. Hier hatte sie das einzige Mal gegen die amtierende Weltmeisterin Barbora Špotáková aus Tschechien gewonnen, die bei diesem Wettkampf mit 66,91 m Zweite wurde. Bei den Olympischen Spielen 2008 erzielte sie mit 66,13 m die drittbeste Weite. Vor ihr lagen Barbora Špotáková, die mit 71,42 m die Goldmedaille gewann und damit einen neuen Europarekord aufstellte, und Marija Abakumowa aus Russland, die ebenfalls Obergfölls ehemaligen Europarekord übertraf. Nach der nachträglichen Disqualifikation von Abakumowa wegen Dopings durch das IOC am 13. September 2016 wurde Obergföll die Silbermedaille zugesprochen. Diese Medaille wurde ihr im August 2019 dann auch überreicht. Die Viertplatzierte von 2008, die Britin Goldie Sayers, gilt seitdem als Gewinnerin der Bronzemedaille.", "section_level": 2}, {"title": "2009.", "content": "Im Weltmeisterschaftsjahr 2009 erwischte Christina Obergföll bei ihrem ersten Wettkampf in Halle einen sehr guten Start. Sie siegte mit 68,40 m, das bedeutete Weltjahresbestleistung. Noch nie in ihrer Karriere war sie so gut in eine Saison gestartet. Bis zu ihrem dritten Wettkampf, am 5. Juni in Baunatal, hatte diese Weltjahresbestleistung immer noch Bestand. Auch den Wettkampf in Baunatal gewann sie mit 67,48 m. Bei den Heim-Weltmeisterschaften in Berlin erreichte sie mit 64,34 m den fünften Platz und blieb hinter ihren Erwartungen zurück.", "section_level": 2}, {"title": "2010.", "content": "Obergföll gewann bei den Europameisterschaften in Barcelona hinter ihrer Vereinskameradin Linda Stahl die Silbermedaille. Außerdem warf sie in Elstal mit 68,63 m den drittweitesten Wurf des Jahres und den fünftweitesten Wurf ihrer gesamten Karriere.", "section_level": 2}, {"title": "2011.", "content": "Die Saison 2011 verlief für Obergföll anfänglich ziemlich gut, sie gewann vier Diamond-League-Meetings und sicherte sich mit ihrem vierten Sieg in London den vorzeitigen Gesamtsieg. Außerdem warf sie in fünf Wettkämpfen über 65 Meter. Der weiteste Wurf gelang ihr bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel mit 68,86 m, dies war ihr viertbester jemals geworfener Wurf und brachte ihr ihren dritten nationalen Titel und einen Meisterschaftsrekord. Ihr großer Traum einer Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften in Daegu (Korea) erfüllte sich jedoch nicht. Dort konnte sie mit 65,24 m zunächst nur den vierten Platz erreichen. Durch die mittlerweile des Dopings überführte Siegerin Abakumova rückte Christina Obergföll auf den dritten Platz vor und erhielt nachträglich die Bronzemedaille.", "section_level": 2}, {"title": "2012.", "content": "Obergföll arbeitete nun mit dem Sportpsychologen Hans Eberspächer zusammen. Bei den Europameisterschaften wurde sie mit 65,12 m Vizeeuropameisterin, nachdem sie kurz zuvor in Wattenscheid mit 65,86 m bereits zum vierten Mal Deutsche Meisterin geworden war und Anfang des Monats beim Werfer-Meeting in St. Wendel schon 67,04 m erreicht hatte. Bei den Olympischen Spielen in London errang sie mit 65,16 m international bereits zum fünften Mal eine Silbermedaille hinter der aktuellen Weltrekordlerin, ehemaligen Weltmeisterin 2007 und nun zweimaligen Olympiasiegerin Barbora Špotáková.", "section_level": 2}, {"title": "2013.", "content": "Ab Mai nahm Obergföll an allen Diamond-League-Meetings teil, bei denen Speerwurf ausgetragen wurde. Mit Siegen in Eugene, New York und Rom setzte sie sich schnell an die Spitze des Diamond Race Rankings. Auch beim nächsten Meeting in Paris am 6. Juli gewann sie. Bei den deutschen Meisterschaften einen Tag später musste sie sich Linda Stahl geschlagen geben. Mit enttäuschenden 61,74 m blieb sie hinter den sonstigen Saisonleistungen zurück. Mit ihrem fünften Diamond-League-Sieg in Folge bei den Anniversary Games in London stand sie am 17. Juli vorzeitig als Siegerin der Gesamtwertung fest. Den größten Erfolg ihrer Karriere erreichte Obergföll bei den Weltmeisterschaften in Moskau, als sie mit einer erreichten Weite von 69,05 m die Goldmedaille gewann.", "section_level": 2}, {"title": "2014/2015.", "content": "Aufgrund ihrer Schwangerschaft und der Geburt ihres Sohnes legte sie eine Wettkampfpause ein. Im Mai 2015 gab sie ihr sportliches Comeback. Bei den Weltmeisterschaften in Peking wurde sie beim Sieg von Katharina Molitor mit 64,61 m Vierte.", "section_level": 2}, {"title": "2016.", "content": "Nach den Doping-Skandalen, die von russischen Athleten verursacht wurden, plädierte Obergföll im Mai 2016 für eine Sperre Russlands bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Obwohl sie für die Europameisterschaften als DM-Vierte nicht berücksichtigt worden war, wurde Obergföll für die Olympischen Spiele als eine von drei deutschen Starterinnen nominiert, wobei sie den Vorzug vor Katharina Molitor bekam, die anschließend mit einer einstweiligen Verfügung scheiterte. Bei den Spielen belegte sie als beste Deutsche mit 62,92 m den achten Platz. Mit einem Sieg beim ISTAF Berlin beendete sie am 3. September 2016 ihre Karriere.", "section_level": 2}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Obergföll unterstützt den Förderverein für krebskranke Kinder e. V. Freiburg im Breisgau, wo sie auch Kuratoriumsmitglied ist. Zudem setzt sie sich im Bereich Kinderarmut in Deutschland als auch in der Welt ein (u. a. für die Welthungerhilfe und UNICEF). In ihrer Heimatgemeinde Mahlberg wurde 2013 eine Straße nach ihr benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christina Obergföll (* 22. August 1981 in Lahr/Schwarzwald) ist eine ehemalige deutsche Speerwerferin. Ihr größter Erfolg war der Gewinn der Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 2013 in Moskau.", "tgt_summary": null, "id": 1035891} {"src_title": "Ultrahochfester Beton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bestandteile und Herstellprinzipien.", "content": "Der wichtigste Bestandteil von Beton ist die Zementsteinmatrix, welche im Wesentlichen aus dem Bindemittel Zement und Wasser hergestellt wird. Der Zementleim umhüllt die Zuschläge wie z. B. natürliche Gesteinskörnungen und verklebt diese miteinander. Je dichter und porenfreier die Zementsteinmatrix ist, desto dichter, fester und beständiger wird der Beton. Meist wird ein Bindemittelgemisch aus Portlandzement, Hüttensand oder Flugasche verwendet. Die Zementsteinmatrix kann durch eine granulometrische Optimierung der Feinststoffe unter 0,063 mm Korngröße weiter verbessert werden. Zementkörner haben einen mittleren Korndurchmesser von ca. 30 bis 80 Mikrometer. Die Zugabe von deutlich kleineren und hydraulisch aktiven Stoffen mit Durchmesser im einstelligen Mikrometerbereich oder Nanometerbereich füllt die Zwickel zwischen den Zementkörnern und führt zu einer Gefügeverdichtung. Der am weitesten verbreitete Stoff ist Silikastaub, es werden aber auch Alumosilikate, Metakaolin, feinst aufgemahlene Zemente oder industriell hergestellte Nanosilika verwendet. Im Bereich von 60 bis 125 Mikrometer, also oberhalb des Zementkornes, werden gemahlene, abgestufte Gesteinsmehle verwendet, um die Sieblinie genau zu definieren, siehe hierzu auch Hochfester Beton. Eine zweite Maßnahme ist die Reduzierung des Wassergehalts auf einen w/z-Wert von 0,3 bis 0,2 (Wasserzementwert). Dadurch wird zum einen der Wasserfilm, und somit der Abstand zwischen den Zementkörnern minimiert. Zum anderen reagieren die Zementkörner aufgrund des Wassermangels nur an der Oberfläche und ca. 70 % des Zementkornes bleibt als hochfeste Gesteinskörnung erhalten. Damit der Beton dennoch fließfähig oder selbstverdichtend wird, sind hohe Mengen an Hochleistungsfließmittel auf Basis von Polycarboxylatether -PCE- erforderlich. Mit den beiden beschriebenen Maßnahmen kann man bei Verwendung von üblichen Gesteinskörnungen wie Quarz oder Basalt Betone mit einer Zylinderdruckfestigkeit von 100 bis 150 N/mm2 herstellen. Bei derartigen Probekörpern versagt der Beton nicht mehr um die Gesteinskörnungen herum, sondern der Riss geht durch diese hindurch. Weitere Steigerungen der mechanischen Kenndaten erfordern zusätzliche Maßnahmen. Zum einen können die üblichen Körnungen durch Gesteinskörnungen hoher Festigkeit und Dichte wie z. B. Korund oder andere natürliche oder industriell hergestellte Schleifstoffe ausgetauscht werden. Zum zweiten werden durch das Beimischen von Stahlfasern (bis über 3 Vol-% oder 250 kg/m3) zusätzliche hochfeste Bestandteile eingeführt (Stahlfaserbeton). Diese Stahlfasern, häufig auch als Fasercocktail, führen nicht nur zu einem duktilen Verhalten, sondern erhöhen auch die Druckfestigkeit des Betons deutlich. Bei Betonen mit Silikastaub führt als dritte Maßnahme eine thermische Nachbehandlung in der ersten Woche zu einer beschleunigten hydraulischen Reaktion der Silika mit weiterer Verbesserung mechanischer Kenndaten (Puzzolanische Reaktion).", "section_level": 1}, {"title": "Alternative Bezeichnungen.", "content": "Weitere Bezeichnungen für UHPC, welche Bestandteile oder isolierte Eigenschaften genauer definieren oder aus anderen Sprachräumen stammen, sind:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Entwicklung von ultrahochfestem Beton begann in Dänemark 1967 mit Hans Henrik Bache (Aalborg Portland Cement). Er veröffentlichte in diesem Jahr die Entwicklung von kleineren Materialproben bei denen der Binder auf eine Festigkeit von 350 MPa verdichtet wurde. 1970 wurde bei der weiteren Entwicklung erstmals Superplastifizierer eingesetzt. 1978 wird auf Grund der Entwicklung eines Mischbinders mit ca. 30 % ultrafeinen Füllstoffen eine Materialfestigkeit von 280 MPa erreicht. Aalborg Portland Cement / Hans Henrik Bache erhielten in diesem Jahr das Patent auf diesen hochfesten Bindersystem. 1981 wurde die Firma DENSIT a/s in Aalborg Dänemark gegründet, DENSIT a/s entwickelte und produzierte basiert auf dem ersten Patent weitere ultrahochfeste Bindersysteme. In den 1980er-Jahren wurden in Japan erstmals PCE-Fließmittel entwickelt, in den 90er Jahren wurde Microsilica der Firma Elkem aus Norwegen allgemein verfügbar. Nachdem die Patente der Firma Densit ausgelaufen waren, begann eine Handvoll Firmen in Europa und Japan ultra-hochfeste Binder zu produzieren. Der Zementhersteller Lafarge hat im Jahre 2002 das Europäische Patent EP 1315683 „Hochfester, hochduktiler Faserbeton“ angemeldet. In Deutschland gab es ein mit 12 Millionen EUR ausgestattetes und von 2005 bis 2012 laufendes Schwerpunktprogramm SSP1182 „Nachhaltiges Bauen mit Ultra-Hochfestem Beton“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG. 2008 wurde als Heft 561 des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton DAfStb ein Sachstandsbericht zur Bauweise veröffentlicht. Ein Nachfolgewerk in Form einer DAfStb-Richtlinie ist in Arbeit. In Japan wurde im März 2008 die Richtlinie der Concrete Engineering Series 82 „Recommendations for Design and Construction of High Performance Fiber Reinforced Cement Composites with Multiple Fine Cracks (HPFRCC)“ veröffentlicht. In der Schweiz wurde 2016 das Merkblatt SIA 2052 „Ultra-Hochleistungs-Faserbeton (UHFB) – Baustoffe, Bemessung und Ausführung“ veröffentlicht. Frankreich ist auf dem Gebiet des UHPCs führend. 2016 wurden zwei Normen zur Bauweise veröffentlicht, welche trockene Vormischungen (Werktrockenmörtel) und Ihren Einsatz im Bauwesen regeln. Folgende französische Norm wurde im Dezember 2018 veröffentlicht: NF-P 18-451 Bétons – Exécution des structures en béton – Régles spécifiques pour les BFUB Heute bieten einige Zementhersteller spezielle Bindemittel und Rezepturen zur Herstellung von UHPC an. Da diese auf bestimmte Anwendungen und somit Charakteristika wie Druckfestigkeit, Zugfestigkeit, Duktilität, Fließverhalten, Abrieb, Dämpfung usw. optimiert sind, kann keine allgemein verbindliche Tabelle zum Materialverhalten angegeben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bauaufsichtliche Genehmigung.", "content": "UHPC unterscheidet sich von den handelsüblichen Betonen (Festigkeit, Feinststoffanteile, Duktilität usw.) und entspricht nicht den bauaufsichtlichen geregelten Betonen. Für seine Anwendung im Bauwesen in Deutschland ist eine Zustimmung im Einzelfall oder eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung erforderlich.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen im deutschen Bauwesen.", "content": "Weltweit gibt es eine große Anzahl von teils spektakulären Bauwerken wie z. B. das National Museum in Qatar oder das MuCEM in Marseille. In Deutschland gibt es umfangreiche Konzepte und Forschungsberichte, bis auf wenige Leuchtturmprojekte wird UHPC jedoch nicht angewendet. Wesentlicher Ursache ist der hohe Preis, welcher – je nach Fasergehalt – zwischen 500,- und 1.500,- EUR pro m3 liegt und somit 5 bis 20 mal höher als bei Normalbeton ist. Eine weitere Ursache sind die bei einer bauaufsichtlichen Genehmigung zu erwartenden Prüf- und Qualitätsauflagen, welche das Produkt trotz der eindeutigen Qualitätsverbesserung unwirtschaftlich machen. Ausgeführte Objekte sind: Weitere Anwendungen außerhalb des bauaufsichtlich geregelten Bereichs sind Garderobensteelen, Treppen, Möbel, Designartikel, Tresorbetone sowie Spaltverfüllungen bei vertikalen Stützenstößen von Offshore-Windanlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen im Maschinenbau.", "content": "Die wirtschaftlich bedeutsamste Anwendung in Deutschland ist die Substitution von epoxidharzgebundenem Polymerbeton oder Mineralguss im Maschinenbau. Entscheidend in diesem Einsatzgebiet sind neben einer hohen Zugfestigkeit die Dämpfung des Werkstoffes gegenüber Schwingungen und Wärmeträgheit bei thermischen Schwankungen. Maschinenbauteile aus UHPC müssen rissefrei hergestellt werden und rissefrei bleiben. Fasern und Bewehrung wirken erst nach einer steifigkeitsverändernden Rissbildung und sind deshalb nicht hilfreich. Die Zementleimmatrix des unbewehrten UHPC muss alle auftretenden Kräfte aufnehmen können. Da die geforderten Genauigkeiten von Parallelitäten und Ebenheiten im Bereich von bis zu 5 Mikrometern über eine Bezugsfläche von mehreren Metern liegen, muss eine Verformung des Werkstoffes wie z. B. durch Schwinden sicher ausgeschlossen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ultrahochleistungsbeton (englisch \"Ultra High Performance Concrete\", gebräuchliche Abkürzung UHPC) oder Ultrahochfester Beton (UHFB) ist eine Betonsorte, die sich durch besonders hohe Dichtigkeit und Festigkeit auszeichnet. Eine übliche, aber nicht allgemein anerkannte Abgrenzung zu Normalbetonen ist eine Druckfestigkeit von über 150 N/mm2 sowie ein w/z-Wert < 0,25.", "tgt_summary": null, "id": 2156518} {"src_title": "Flugplatz Basel-Sternenfeld", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Am 21. Juni 1919 startete Oskar Bider in St. Jakob bei Basel mit zwei Passagieren zu einem Flug rund um die Schweiz. Nach 71⁄2 Stunden landete der Doppeldecker wieder am Ausgangspunkt, womit diese von der Zeitung «Basler Nachrichten» organisierte PR-Aktion von Erfolg gekrönt war. Daraufhin gründeten innovative Persönlichkeiten einen Verein zur Förderung der Zivilluftfahrt in der Region Basel. Der Verein, der den Namen \"Aviatik beider Basel\" trug, führte Flugtage durch und veranstaltete eine Lotterie. Dadurch brachte er die nötigen Geldmittel zusammen, um das Sternenfeld, ein ebenes Gelände zwischen Birsfelden und dem Rhein, zu pachten und dort einen kleinen Hangar zu bauen. Eugen Dietschi als Ballonfahrer war Mitbegründer des Flugplatzes.", "section_level": 1}, {"title": "Flugplatz.", "content": "1920 wurde ein einfaches Flugfeld für militärischen und zivilen Flugbetrieb eingerichtet. Am 12. September jenes Jahres erfolgte mit einem gross aufgezogenen Flugmeeting die offizielle Einweihung. Weitere Flugmeetings folgten in den Jahren 1921 und 1923 mit dem Ziel der Geldbeschaffung für den Pachtzins und die Errichtung einiger einfacher Gebäude. Es begann sich zögerlich ein bescheidener Luftverkehr zu entwickeln. Ab dem 16. August 1923 gehörte der Flugplatz Sternenfeld zu den wichtigeren in Europa, als \"Handley Page Transport\", die Fluggesellschaft der Handley Page Aircraft Company, ihre Linie London–Paris nach Dübendorf bei Zürich verlängerte (und dabei jeweils in Birsfelden zwischenlandete). Ein Jahr später folgte die belgische Sabena mit ihrem Kursflug Amsterdam–Brüssel–Basel–Bern. 1924 verfügte Basel somit bereits über Luftverbindungen mit vier wichtigen europäischen Metropolen. Der dringend nötige weitere Ausbau der Anlagen war für Private viel zu kostspielig. Aus diesem Grund wandelte sich der Verein \"Aviatik beider Basel\" in diesem Jahr zu einer gemischtwirtschaftlichen Flugplatz-Genossenschaft, an der sich die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft mit 60 bzw. 10 Prozent beteiligten. Mit dem zusätzlichen Kapital konnten das Rollfeld auf 80 Hektar erweitert sowie ein grösserer Zivilhangar, ein Verwaltungsgebäude aus Holz und ein Tanklager errichtet werden. Ausserdem wurden zwei Militärhangars in Dübendorf abgebaut und hierher gebracht. 1925 wurde in Basel die erste Balair als Basler Luftverkehrsunternehmen gegründet, welche sich später mit der Zürcher Luftverkehrsgesellschaft Ad Astra Aero zur Swissair vereinigte. 1926 landeten bereits sieben Fluggesellschaften auf den Rasenpisten und der Flugplatz erwies sich erneut als zu klein. Bis 1927 entstanden ein neues Stationsgebäude und ein grösserer Hangar. Daneben erhielt der Platz die erste Nachtlandeeinrichtung der Schweiz. Der Kanton Basel-Landschaft stellte den zusätzlich benötigten Boden pachtweise zur Verfügung, während sich der Kanton Basel-Stadt mit weiteren Anteilscheinen finanziell beteiligte. Während der gesamten Zwischenkriegszeit kam der Betrieb nicht ohne staatliche Subventionen aus: Basel-Land steuerte jährlich 2000 Franken bei, der baselstädtische Beitrag stieg von 45'000 Franken (1924) auf 100'000 Franken (1932). Einen denkwürdigen Tag hatte das Sternenfeld am 12. Oktober 1930, als 30'000 Menschen die Landung des Luftschiffes LZ 127 „Graf Zeppelin“ sahen. Bis zum Zweiten Weltkrieg entwickelte sich das Sternenfeld mit einem Anteil von bis 23,9 % am gesamten schweizerischen Passagierluftverkehr zum zweitwichtigsten Flugplatz der Schweiz. Verkehrsmaschinen von mehr als zehn Gesellschaften flogen den Flugplatz regelmässig an. Die Verkehrszahlen waren beachtlich, benutzten 1938 doch 14'319 Passagiere den Flugplatz. 448 Tonnen Fracht und 241 Tonnen Post wurden befördert. Unmittelbar vor Kriegsausbruch war das Sternenfeld mit 13 Destinationen verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Ende des Flugbetriebes.", "content": "Von Anfang an war das Sternenfeld ein Flugplatz auf Zeit, denn das Gelände war vom Kanton Basel-Landschaft ursprünglich mit der Absicht gekauft worden, das Kraftwerk Birsfelden und einen Rheinhafen zu errichten. Somit war das Pachtverhältnis auf den Zeitpunkt befristet, an dem der Kanton über die notwendigen Investitionsmittel verfügen würde. Der für die Hafenplanung zuständige Ingenieur stellte 1929 klar, dass der Flugbetrieb bald nicht mehr möglich sein werde. Deshalb nahm die Flugplatz-Genossenschaft nur noch geringe Ausbauten vor und begann mit der Suche nach einem geeigneten Ersatzstandort. Flugplatzdirektor Charles Koepke schlug 1930 drei mögliche Varianten vor: in der Hard bei Muttenz (mit einer Piste parallel zum Rheinufer), zwischen Allschwil und Bourgfelden (teilweise auf französischem Territorium) sowie Leopoldshöhe bei Weil am Rhein (ganz auf deutschem Gebiet). Als die Elektra Birseck 1934 zu verstehen gab, dass der Kraftwerkbau möglicherweise früher beginnen könne, schien die Zeit zu drängen. Der Bundesrat sprach sich gegen Verhandlungen mit Frankreich aus, wodurch das anfänglich favorisierte Projekt Allschwil-Bourgfelden ins Hintertreffen geriet und das Projekt Hard wieder bevorzugt wurde. Dieses bot jedoch beschränkte Entwicklungsmöglichkeiten und stiess auf grossen Widerstand der Bevölkerung. Nach einer Protestkundgebung lehnte die Gemeindeversammlung von Muttenz das Projekt 1936 ab. Zwei Eingaben der Basler Kantone und der Flugplatz-Genossenschaft an den Bundesrat, das Projekt Allschwil-Bourgfelden erneut in Betracht zu ziehen, blieben 1936 und 1937 erfolglos. Nach erneutem Lobbying begannen schliesslich 1939 Verhandlungen über den Standort Allschwil-Bourgfelden, doch der Kriegsausbruch machte alle Fortschritte zunichte. Sämtliche Bemühungen für einen Ersatzstandort während des Krieges blieben erfolglos. Kurz nach Kriegsende kam eine neue Variante ins Spiel, ein ganz auf französischem Territorium gelegener internationaler Flughafen zwischen Saint-Louis und Blotzheim (der nachmalige Flughafen Basel-Mülhausen). Obwohl dort bereits im Mai 1946 ein provisorischer Flugplatz mit Stahlplattenpisten zur Verfügung stand, ging der Flugbetrieb auf dem Sternenfeld noch vier Jahre in begrenztem Rahmen weiter. Nachdem der Passagierflugbetrieb am 30. Juni 1950 geendet hatte, wurde am 27. August mit einem Schaufliegen vom Birsfelder Flugplatz Abschied genommen. Im November 1950 begannen schliesslich die Bauarbeiten am Kraftwerk Birsfelden. Das Sternenfeld ist heute ein mit Wohnblocks, Industriebauten und Hafenanlagen überbautes Gelände.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flugplatz Basel-Sternenfeld war ab 1920 der erste Flugplatz von Basel in der Schweiz. Er lag östlich der Stadtgrenze in der Gemeinde Birsfelden. 1950 wurde er aufgrund mangelnder Erweiterungsmöglichkeiten stillgelegt und durch den Flughafen Basel-Mülhausen ersetzt.", "tgt_summary": null, "id": 521694} {"src_title": "Joachim Deutschland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Deutschland entstammt einer musikalischen Familie. So war sein Großvater Komponist, seine afroamerikanische Mutter Jazzsängerin in Denver, sein Vater Johannes Faber war Teil der Gruppe \"Consortium\" und spielte unter anderem auch als Trompeter für Udo Lindenberg. Bis zu seinem 16. Lebensjahr lebte Deutschland in Hamburg und einige Jahre in Henstedt-Ulzburg. Nach dem Erreichen seines Abiturs zog er nach Kalifornien, um dort eine professionelle Basketballkarriere zu beginnen. Da dies nicht von Erfolg gekrönt war, verpflichtete er sich vier Jahre später bei der US Army. Seinen Dienst bei der 82. US-Luftlandedivision in Fort Bragg, North Carolina brach er nach einem Jahr ab und reiste illegal aus den USA aus. Aufgrund seiner Desertation wurde er bei seiner erneuten Einreise in die Vereinigten Staaten im Februar 2004 für fünf Wochen in Militärhaft genommen. Joachim Deutschland veröffentlichte ab 2003 zwei Alben bei Sony Music und ein weiteres über seine eigene Website als Gratis-Download unter Creative-Commons-Lizenz. 2003 wurde er vom veranstaltenden NDR von der Teilnahme am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest ausgeschlossen, nachdem er bei der Songpräsentation sein Hinterteil vor TV-Kameras entblößt und mit \"Die Stoibers\" einen Song mit anzüglichen Bemerkungen über Edmund Stoiber und seine Familie veröffentlicht hatte. Als Jurymitglied war er ab 2005 in der VIVA-Karaoke-Show Shibuya zu sehen. Mitte des Jahres 2008 kooperierte Joachim Deutschland mit dem Deutschrapper Kaisa. 2009 wurde Joachim Deutschland nach einer von ihm ausgesprochenen Bombendrohung durch die Polizei in die psychiatrische Abteilung des Berliner Urban-Krankenhauses eingewiesen. Im November 2011 nahm Joachim Deutschland an der fünften Staffel der Castingsendung Das Supertalent teil. 2014 präsentierte Joachim Deutschland zur Fußball-Weltmeisterschaft den Song \"Eier so groß wie Deutschland\". Deutschland wohnt im Berliner Ortsteil Friedrichshain, wo er unter anderem als Straßenmusiker im Nachtleben aktiv ist. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studioalben.", "content": "Weitere Veröffentlichungen", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "2014: Eier so gross wie Deutschland", "section_level": 2}], "src_summary": "Joachim Deutschland (* 31. Juli 1980 in Schorndorf-Weiler; eigentlich \"Christof Johannes Joachim Faber\") ist ein in Deutschland lebender Rocksänger und -musiker mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft.", "tgt_summary": null, "id": 2300014} {"src_title": "Cheiry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Cheiry liegt auf, 12 km südwestlich von Payerne (Luftlinie) in der freiburgischen Exklave Surpierre. Das Bauerndorf erstreckt sich im Tal der Lembe, oberhalb der Mündung eines auf dem Plateau von Combremont entspringenden Seitenbaches, im Hügelland westlich des Broyetals, im westlichen Freiburger Mittelland. Die Fläche des 6,5 km2 grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Molassehügellandes zwischen dem Neuenburgersee und dem mittleren Broyetal. Das Gebiet wird von Südwesten nach Nordosten von der Lembe durchflossen, die eine 200 bis 500 m breite flache Talniederung aufweist. Das Tal wird auf seiner nordwestlichen Seite von den Höhen \"La Maule\" () und \"Bois d'Aclex\", im Südosten von den Waldhöhen \"Bois d'Amont\" und \"Grand Bois\" (Höhenzug zwischen den Tälern von Lembe und Broye) begleitet. Der höchste Punkt von Cheiry wird mit am Nordabhang des Bois d'Amont erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 7 % auf Siedlungen, 25 % auf Wald und Gehölze und 68 % auf Landwirtschaft. Zu Cheiry gehören die Weiler Chapelle (Broye) () auf der Geländeterrasse Fin de la Golâ links des Lembetals, \"Coumin-Dessous\" () an der Lembe und \"Coumin-Dessus\" () auf einer Terrasse am rechten Talhang der Lembe sowie einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Cheiry sind Prévondavaux und Surpierre im Kanton Freiburg sowie Forel-sur-Lucens, Granges-près-Marnand, Sassel, Combremont-le-Grand und Combremont-le-Petit im Kanton Waadt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Cheiry zu den kleinen Gemeinden des Kantons Freiburg. Von den Bewohnern sind 89,1 % französischsprachig, 7,0 % deutschsprachig und 1,5 % sprechen Englisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Cheiry belief sich 1850 auf 418 Einwohner, 1900 auf 379 Einwohner (inklusive das heute eingemeindete Chapelle). Im Verlauf des 20. Jahrhunderts nahm die Bevölkerung durch starke Abwanderung bis 1980 weiter auf 258 Personen ab. Erst seither wurde wieder ein deutliches Bevölkerungswachstum verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Cheiry war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau, der Anbau von Tabak, die Milchwirtschaft und die Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Region Payerne arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Gemeinde liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen an einer Verbindungsstrasse von Granges-près-Marnand nach Thierrens. Durch einen Postautokurs, der von Granges-près-Marnand nach Cheiry verkehrt, ist das Dorf an das Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gemeindegebiet von Cheiry war schon sehr früh besiedelt, was durch verschiedene Funde von Geräten, die in der La-Tène-Zeit benutzt wurden, bestätigt werden konnte. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1185 unter dem Namen \"Chirie\". Später erschienen auch die Schreibweisen \"Zeiry\" (1295) und \"Cheirier\" (1668). Der Ortsname geht auf den römischen Personennamen \"Carius\" zurück. Seit dem Mittelalter unterstand Cheiry der Herrschaft Surpierre. Mit dieser kam das Dorf am 21. Februar 1536 an Bern und am 1. März 1536 unter die Herrschaft von Freiburg, wobei es der Vogtei Surpierre zugeordnet wurde. Im Jahr 1624 fielen fast alle Häuser des Dorfes einer Feuersbrunst zum Opfer. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) gehörte Cheiry während der Helvetik bis 1803 zum Bezirk Estavayer und danach zum Bezirk Surpierre, bevor es 1848 in den Bezirk Broye eingegliedert wurde. In die Schlagzeilen geriet Cheiry im Jahr 1994, als in einem Haus 23 Mitglieder der Sonnentempler Massenselbstmord begingen. Im Rahmen der seit 2000 vom Kanton Freiburg geförderten Gemeindefusionen wurde die vorher politisch selbständige Gemeinde Chapelle (Broye) mit Wirkung auf den 1. Januar 2005 nach Cheiry eingemeindet.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Schon seit 1228 besass Cheiry eine Pfarrkirche. Der heutige moderne Bau stammt von 1967. Im Ortskern sind noch einige charakteristische Bauernhäuser des 17. bis 19. Jahrhunderts erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cheiry (Freiburger Patois ) ist eine politische Gemeinde im Distrikt Broye des Kantons Freiburg in der Schweiz. Mit Wirkung auf den 1. Januar 2005 wurde die vorher selbständige Gemeinde Chapelle (Broye) nach Cheiry eingemeindet.", "tgt_summary": null, "id": 2132969} {"src_title": "Manfred Nerlinger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Nerlinger begann 1973 mit dem Gewichtheben und wurde 1982 zur Weltmeisterschaft in Ljubljana erstmals international eingesetzt. Im Superschwergewicht über 110 kg belegte er mit einem Zweikampfergebnis von 370 kg (162,5 kg/ 207,5 kg) den 9. Platz. Zur WM in Moskau ein Jahr später erlangte er mit 375,0 kg den 6. Platz. Seine ersten Olympischen Spiele bestritt Nerlinger 1984 in Los Angeles. Aufgrund des Sowjetboykotts der Spiele waren die meisten Klassen eher schwach besetzt und Nerlinger gewann mit 397,5 kg hinter Dean Lukin mit 412,5 kg und Mario Martinez mit 410,0 kg seine erste olympische Bronzemedaille. Gleichzeitig bedeutete dies Bronze bei der WM, denn beide Veranstaltungen wurden hier ein letztes Mal kombiniert veranstaltet. Bereits ein Jahr später zur WM in Södertälje 1985 konnte sich Nerlinger auf 422,5 kg (185,0 kg/ 237,5 kg) steigern und belegte den dritten Platz hinter Krastew mit 437,5 kg und Alexander Gunjaschew mit 432,5 kg. Bei der WM 1986 in Sofia konnte er mit einem Zweikampfergebnis von 430,0 kg die Silbermedaille erneut hinter Krastew erringen. 1987 in Ostrava reichten seine nun erzielten 450,0 kg (195,0 kg/ 255,0 kg) dann aufgrund der sehr starken Konkurrenz nicht für eine Zweikampfmedaille. Gewonnen hatte Kurlowitsch mit 472,5 kg, vor Taranenko mit 467,5 kg und Krastew mit 460,0 kg. Im Stoßen konnte Nerlinger jedoch Bronze gewinnen. Zu den Olympischen Spielen 1988 trat Nerlinger als Medaillenfavorit an, vor allem nachdem der bulgarische Verband aufgrund des vorhergehenden Dopingskandals seinen Superschwergewichtler Krastew nicht mehr starten ließ. Nerlinger lag nach dem Reißen mit 190,0 kg, nachdem er zweimal an 195,0 kg gescheitert war, auf dem zweiten Platz hinter Kurlowitsch mit 212,5 kg. Im Stoßen sicherte er mit seinem Anfangsversuch von 240,0 kg die Silbermedaille und wartete dann ab. Kurlowitsch legte 250,0 kg und somit ein Zweikampfergebnis von 462,5 kg vor. Nerlinger versuchte sich daraufhin zweimal an 266,0 kg scheiterte das erste Mal jedoch am Ausstoß und das zweite Mal am Umsatz. Dritter wurde Martin Zawieja mit 415,0 kg. Bei den Weltmeisterschaften 1989 in Athen hob Nerlinger insgesamt 420,0 kg (177,5 kg/ 242,5 kg). Vor allem seine verhältnismäßig schwache Leistung im Reißen verhinderte einen Podiumsplatz im Zweikampf. Im Stoßen gewann er Silber. Erster wurde erneut Kurlowitsch. 1990 startete Nerlinger dann erstmals bei einer Europameisterschaft und hob hier seine absoluten Bestleistungen. Nach 197,5 kg im Reißen, was Bronze bedeutete, stieß er 257,5 kg und gewann somit mit einem Zweikampfergebnis von 455,0 kg Silber hinter Kurlowitsch mit 467,5 kg. Auch zur EM 1991 in Donaueschingen erreichte er mit 422,5 kg den zweiten Platz, diesmal hinter Taranenko mit 447,5 kg. Zur WM im selben Jahr reichte seine Leistung von 425,0 kg ein weiteres Mal für den zweiten Platz hinter Kurlowitsch mit 455,0 kg. Seine dritten Olympischen Spiele 1992 in Barcelona bedeuteten auch seine dritte olympische Medaille. Mit 412,5 kg (180,0 kg/ 232,5 kg) und nur zwei von sechs gültigen Versuchen erreichte er, aufgrund seines niedrigeren Körpergewichts gegenüber dem Viertplatzierten, den dritten Platz hinter Kurlowitsch mit 450,0 kg und Taranenko mit 425,0 kg. Dafür erhielt er am 23. Juni 1993 das Silberne Lorbeerblatt. Im darauffolgenden Jahr 1993 konnte Nerlinger mit 427,5 kg, vor Tschemerkin mit 425,0 kg, die Europameisterschaft für sich entscheiden. Bei der WM in Melbourne musste er sich jedoch Ronny Weller geschlagen geben, der nun das erste Mal im Superschwergewicht über 108 kg antrat. Weller erzielte 442,5 kg, Nerlinger 440,0 kg. Zusätzlich gewann er Silber im Reißen mit 192,5 kg, sowie Gold im Stoßen mit 247,5 kg, was nach der Umstrukturierung der Klassen nach 1992 einen neuen Weltrekord bedeutete. 1994 zur WM in Istanbul erreichte Nerlinger mit 425,0 kg lediglich den fünften Platz. Zur EM 1995 reichte sein Zweikampfergebnis von 417,5 kg jedoch wieder für die Silbermedaille hinter Tschemerkin mit 442,5 kg. Als zur WM in China allerdings das Teilnehmerfeld wieder stärker wurde, platzierte sich Nerlinger mit 427,5 kg auf dem vierten Platz. Sieger wurde erneut Tschemerkin vor Weller. Seinen letzten internationalen Wettkampf bestritt Nerlinger mit den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta. Mit seinem absolut höchsten Wettkampfgewicht von 164,42 kg erzielte er 422,5 kg, was bei der hohen Leistungsdichte dieser Gewichtsklasse für den sechsten Platz ausreichte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Manfred Nerlinger (* 27. September 1960 in München) ist ein ehemaliger deutscher Gewichtheber, der heute als Trainer und Unternehmer tätig ist.", "tgt_summary": null, "id": 1506434} {"src_title": "Jupiter Jones", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die im Herbst 2002 auf einer Party in der Eifel gegründete Band benannte sich nach dem jugendlichen Detektiv Jupiter Jones (im Deutschen Justus Jonas) aus der englischsprachigen Originalversion der Buch- und Hörspielreihe \"Die drei???\". Typisch für die Band sind die deutschen Texte. Jupiter Jones veröffentlicht beim bandeigenen Label \"Mathildas und Titus Tonträger\", das ebenfalls nach Figuren aus \"Die drei???\" benannt ist. Die erste Demo der Band, \"Auf das Leben\", wurde bereits im Gründungsjahr aufgenommen und im Internet zum Download angeboten. In der Folge waren sie unter anderem als Vorband für Muff Potter, die Donots und The (International) Noise Conspiracy aktiv. Im November 2003 erreichten sie den zweiten Platz beim Rockbuster-Newcomercontest des Landes Rheinland-Pfalz, der vom SWR-Radiosender Dasding präsentiert wird. Den ersten großen eigenständigen Auftritt spielte Jupiter Jones 2004 auf dem Southside Festival. Im Oktober des gleichen Jahres erschien das Debüt-Album \"Raum um Raum\". Der darauf enthaltene Titel \"Reiß die Trauer aus den Büchern\" wurde 2005 auf Platz 1 der Newcomersendung \"Netzparade\" des Radiosenders Dasding gewählt. 2007 erschien das zweite Album \"Entweder geht diese scheussliche Tapete – oder ich\". In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut spielte Jupiter Jones im gleichen Jahr eine 10-tägige Tour in Bulgarien. Im Jahr darauf folgte ein Festivalauftritt in Ankara vor etwa 7000 Zuschauern. 2008 spielte Jupiter Jones ein Unplugged-Konzert im Kapuzinerkloster Cochem, das mitgeschnitten wurde und unter dem Titel \"... Leise\" sowohl als DVD als auch als Album erschien. 2009 war die Band eine der „Talents“ in der Förderung der Volkswagen Sound Foundation. Seitdem gehört sie zur sogenannten Sound Foundation Family. In diesem Jahr erschien auch das dritte Studioalbum \"Holiday in Catatonia\", auf dem Jana Pallaske als Gastsängerin zu hören ist. Im August 2010 unterschrieb die Band einen Vertrag bei Columbia Berlin (Sony). Mathildas und Titus Tonträger bleibt als Label jedoch weiterhin beteiligt. Das erste Album auf dem Major-Label erschien am 25. Februar 2011 unter dem Titel \"Jupiter Jones\" und beinhaltet zwölf Titel, darunter die Singleauskopplung \"Still\", die als CD am 4. März erschien, aber bereits zuvor auf der Website der Band in zwei Versionen als Video zu sehen war (Original-Video und Live-Akustik-Auftritt in der ARD). Es gibt zu \"Still\" auch ein offizielles Musikvideo, und im April 2011 hatten Jupiter Jones in einer Folge von \"Hand aufs Herz\" einen Auftritt mit dem Lied. \"Still\" wurde im April 2011 und für das ganze Jahr 2011 zum meistgespielten deutschsprachigen Lied im deutschen Radio. Im Mai und Juni 2011 trat die Band beim Schlossgrabenfest in Darmstadt sowie auf dem Hurricane- und dem Southside-Festival auf. Am 15. Juni 2011 sang und spielte die Gruppe live im \"Sat1-Frühstücksfernsehen\" ihr Lied \"Immer für immer\", das sie am 1. Juli 2011 auch in der Sendung \"on tape\" bei ZDFkultur präsentierte und bereits am 12. März 2011 für die Radio Bremen-Sendung \"Buten un Binnen\" aufgeführt hatte. Am 29. September 2011 traten sie mit dem Song beim Bundesvision Song Contest für Rheinland-Pfalz an und belegten den sechsten Platz. Am 5. Oktober 2012 erschien in den Niederlanden eine niederländischsprachige Coverversion des Liedes \"Still\" der zeeländischen Band Bløf unter dem Namen \"Zo stil\". Die Coverversion belegte Platz 14 der niederländischen Charts. Im Oktober 2013 veröffentlichte Jupiter Jones ihr sechstes Album \"Das Gegenteil von Allem\". Als erste Single wurde am 27. September 2013 das Lied \"Rennen + Stolpern\" veröffentlicht, das sich am 11. Oktober 2013 in den Charts platzieren konnte. Mit der Veröffentlichung des neuen Albums sollte vom 7. März 2014 bis 26. April 2014 die \"Das-Gegenteil-von-Allem-Tour 2014\" miteinhergehen. Am 3. März 2014 wurden aber alle Termine der Konzerttour abgesagt, da Sänger Nicholas Müller an Angststörungen litt. Am 14. Mai 2014 gab die Band über Facebook bekannt, dass Nicholas Müller aufgrund seiner Krankheit die Band verlasse und diese mit einem neuen Sänger fortgeführt werden solle. Ein Freund der Band, Sven Lauer von Caracho, wurde als neuer Sänger vorgestellt. Im Juli 2014 erschien das noch mit Nicholas Müller aufgenommene Live-Album \"Glory.Glory.Hallelujah\", auf dem Titel aller vorhergehenden Alben enthalten sind. Des Weiteren wurde für den Sommer desselben Jahres die erste Single gemeinsam mit Lauer angekündigt und Planungen an einem neuen Album kundgetan. Mit dem Lied \"Plötzlich hält die Welt an\" trat Jupiter Jones am 20. September 2014 für Rheinland-Pfalz beim Bundesvision Song Contest 2014 an und erreichte den zweiten Platz. Die Band veranstaltete jedes Jahr ein Sommer- und ein Jahresabschlusskonzert. In der Regel fanden die Sommerkonzerte in Trier im ExHaus, die Jahresabschlusskonzerte in Köln in verschiedenen Locations, beispielsweise im Gloria-Theater und in der Live Music Hall statt. Dabei erhielten Newcomer wie The Bandgeek Mafia die Gelegenheit, vor einem größeren Publikum zu spielen. Im November 2017 kündigte die Band auf Facebook und auf ihrer Website ihre Auflösung an; einige geplante Konzerte sollten trotzdem noch stattfinden. Ihren letzten Festival-Gig hatte die Band am 19. August 2018 in Karben beim Karben Open Air Festival. Das letzte Konzert spielten Jupiter Jones am 1. September 2018. Drummer Hont wurde später Mitglied der Black-Metal-Band Desaster.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studioalben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Jupiter Jones war eine Band aus der Eifel, die 2011 durch den Titel \"Still\" einem größeren Publikum bekannt wurde und einen Echo erhielt.", "tgt_summary": null, "id": 1411254} {"src_title": "Zystische Echinokokkose", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Die weltweit, aber mit unterschiedlichen regionalen Häufungen, verbreitete Echinococcose kommt in Europa vor allem in den Mittelmeerländern vor, ist in Deutschland dagegen relativ selten. Die beobachteten importierten Erkrankungsfälle (Ausländer, deutsche Touristen) stammen überwiegend aus den südlichen Ländern des Mittelmeerraumes.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragung.", "content": "Die Übertragung der Eier des Hundebandwurms erfolgt meist per Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion vom Hundekot, dem Fell oder der Schnauze über die danach kontaminierten (mit Erregeranhaftungen versehenen) Hände mit dem Mund. Auch indirekte Ansteckungen sind möglich, zum Beispiel durch Nahrungsmittel oder Trinkwasser, die mit Echinococcus-Eiern verunreinigt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Die Erkrankung kann hauptsächlich mit bildgebenden Verfahren wie Sonographie, Röntgen, und Computertomographie (CT) sowie Magnetresonanztomographie (MRT) nachgewiesen werden, die mit serologischen Methoden (IFT, PHA) kombiniert werden sollten. Eine serologische Unterscheidung von \"E. granulosus\" und \"E. multilocularis\" (Fuchsbandwurm) ist mittels ELISA möglich. Zusätzlich sind Kreuzreaktionen auch mit anderen Bandwürmern zur eindeutigen Erregerbestimmung möglich und angezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Differentialdiagnose.", "content": "Zur eindeutigen Diagnose sollten andere raumfordernde Rundherde wie ein Amöbenabszess ausgeschlossen werden. Weiterhin sollten dysontogenetische (durch \"Fehlentwicklung\" bestimmter Gewebe verursachte, einzeln oder gehäuft auftretende) Zysten, Tumoren oder Abszesse der Leber ausgeschlossen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheitsverlauf.", "content": "Die Dauer der Inkubationszeit ist sehr unterschiedlich. Der Zeitraum kann sich über Monate bis Jahre erstrecken. Grundsätzlich kann jeder – Erwachsene wie Kinder – von dieser Erkrankung betroffen sein, am häufigsten tritt sie aber zwischen dem dritten und dem fünften Lebensjahrzehnt auf. Beim Hundebandwurm ist die Finne eine flüssigkeitsgefüllte, ein- oder mehrkammerige Blase. Der Organismus reagiert auf diesen Fremdkörper, indem er eine Schicht aus Bindegewebe um ihn herum bildet, so dass vor allem im Lebergewebe eine recht feste Bindegewebskapsel (Brutkapseln) entsteht. Von der innen gelegenen Keimschicht ausgehend bilden sich nach etwa einem halben Jahr viele kleine Bläschen, welche die Vorstufen der fertigen Bandwürmer enthalten, die sich nach dem Schlüpfen frei in der Flüssigkeit bewegen. Diese „Hydatiden“ haben einen Durchmesser von wenigen Millimetern bis zu 30 cm. Die Erkrankung befällt vor allem Leber (50–70 %), Lunge (15–30 %) selten auch Milz, Nieren, Gehirn und andere Organe, wobei in aller Regel immer nur ein Organ betroffen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Obwohl die Infektion mit dem Hundebandwurm meist ohne Symptome einhergeht und deshalb oft unerkannt bleibt, können im Verlauf doch irgendwann Beschwerden auftreten. Die Leberechinokokkose (Befall der Leber) verursacht häufig erst bei einer sehr großen Anzahl von Zysten klinische Symptome durch Kompression auf Blutgefäße oder Gallenwege. Bei Spannung der Leberkapsel können mehr oder minder starke Bauchschmerzen auftreten. Manchmal kommt es bei ausgedehntem Befall auch zu einer Gelbsucht (Ikterus) mit Gelbfärbung von Augen und Haut des Patienten. Bei der Lungenechinokokkose (Befall der Lunge) ist ein Platzen (Ruptur) der dünnwandigen Lungenzysten von Schmerzen, Husten und Atembeschwerden begleitet. Bei einem Befall des Zentralen Nervensystems verursachen die Echinokokkosezysten in Abhängigkeit ihrer Lage im Hirn oder Rückenmark neurologische Herdsymptome. Bei allen Befallsmöglichkeiten besteht zusätzlich das Risiko eines allergischen Schocks beim Platzen einer Echinokokkuszyste und einer anschließenden Streuung der Finnen. In seltenen Fällen kann ein solches Ereignis aber auch eine Spontanheilung zur Folge haben.", "section_level": 1}, {"title": "Komplikationen.", "content": "Gelegentlich können in der Leber Gewebezerstörungen und unstillbare Blutungen auftreten. Außerdem kann der erhöhte Druck in den zur Leber führenden Blutgefäßen eine Wasseransammlung im Bauchraum verursachen. Beim Absterben von Parasiten hinterlassen diese in der Regel Zerfallshöhlen, in die anschließend auch Einblutungen stattfinden können.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Für eine sachgerechte und auf den individuellen Patienten zugeschnittene Behandlung der zystischen Echinokokkose bedarf es der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Chirurgen, Radiologen, Gastroenterologen und Tropenmedizinern, Parasitologen und Infektiologen. Für eine durchaus mögliche Heilung wird eine radikale operative Behandlung angestrebt, bei der es für den Chirurgen besonders wichtig ist, die Finne unverletzt und komplett zu entfernen, damit es nicht während und nach der Operation zu einer zusätzlichen Streuung des Erregers kommt. Für den Fall, dass der Parasit nicht vollständig entfernt werden kann oder der Patient inoperabel (nicht zu operieren) ist, bleibt nur noch die Langzeittherapie mit Medikamenten wie Mebendazol und Albendazol. Beim Hundebandwurm kann dabei sogar in manchen Fällen eine vollständige Abtötung des Erregers erreicht werden. Gut zugängliche Zysten des Hundebandwurms sollten unter perioperativer (während der Operation vorgenommener) Chemotherapie vorsichtig entfernt werden. Gegebenenfalls kann die Zyste vor der chirurgischen Entfernung zur Sicherheit nach dem PAIR-Verfahren (puncture - aspiration - injection - reaspiration) entleert und gespült werden. Sollte es bei einem chirurgischen Eingriff zur Zystenruptur (Zerreißen der Zyste) und entsprechender Aussaat der Finnen gekommen sein, kann wie bei einem inoperablen Patienten die Langzeitbehandlung mit Mebendazol oder Albendazol das Fortschreiten der Erkrankung verhindern oder verlangsamen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbeugung.", "content": "Zur rechtzeitigen Vermeidung einer solchen Erkrankung wird ein regelmäßiges Untersuchen und gegebenenfalls Entwurmen von Hunden und Katzen empfohlen. Besonders angezeigt sind solche Vorbeugungsmaßnahmen, wenn besagte Haustiere auf Reisen in Mittelmeerländer mitgenommen oder solche von dort mitgebracht wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die zystische Echinokokkose ist die Bildung von Zysten durch die Finne mancher Vertreter der Gattung Echinococcus (Bandwürmer) im Zwischenwirt. Das Symptom wird als Echinokokkenblase, auch Hülsenwurm, Blasenwurm, Metazestode, Hydatide oder \"Hydatidenzyste\" bezeichnet. Diese zeigt ein „expansives“ Wachstum und verdrängt das umliegende Gewebe. ", "tgt_summary": null, "id": 626299} {"src_title": "Álex Aguinaga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinsfußball.", "content": "Aguinaga spielte von 1984 bis 1989 für Deportivo Quito. 1989 wurde er von Necaxa in Mexiko verpflichtet, für die er aktiv war, bis er im Sommer 2003 für sechs Monate zu CD Cruz Azul wechselte. Im Januar 2004 kehrte er nach Ecuador zurück und spielte in den Spielzeiten 2004 und 2005 für LDU Quito. Nach dem \"Clausura\"-Turnier 2005 beendete er seine Karriere. Mit Necaxa wurde Aguinaga 1994/95, 1995/96 und in der Wintersaison 1998 mexikanischer Meister und gewann 1999 den CONCACAF Champions Cup. Er gilt als bedeutendster Spieler in der Geschichte von Necaxa. Die üblicherweise von Aguinaga getragene Nummer 7 wird dort derzeit nicht mehr vergeben. Mit Liga de Quito gewann er 2005 die Meisterschaft der ersten Saisonhälfte (\"Apertura\").", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Aguinaga debütierte am 5. März 1987 im Alter von 17 Jahren in der ecuadorianischen Nationalmannschaft bei einem Spiel gegen Kuba in Havanna, das Ecuador trotz eines Tores von Aguinaga mit 1:2 verlor. Später war er lange Jahre Kapitän und Mittelfeldregisseur der Nationalmannschaft, für die er bis zu seinem Rücktritt nach der Copa América 2004 in Peru in insgesamt 109 Spielen 23 Tore erzielte. Er war der erste Ecuadorianer, der sein 100. Länderspiel absolvierte (am 20. November 2002 gegen Costa Rica), und in der Gesamtzahl der Einsätze nur von Rekordnationalspieler Iván Hurtado übertroffen. Hinter Agustín Delgado und Eduardo Hurtado ist er auch der dritterfolgreichster Torschütze der \"Tricolor\". Aguinaga nahm mit der Nationalmannschaft an acht Turnieren um die Copa América, am CONCACAF Gold Cup 2002 und an der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Álex Darío Aguinaga Garzón (* 7. Juni 1969 in Ibarra) ist ein ecuadorianischer Fußballspieler. Der Mittelfeldspieler spielte zuletzt bei LDU Quito in der ersten ecuadorianischen Liga und beendete seine Karriere im Dezember 2005. Danach zog er nach Mexiko zurück, wo er für Necaxa arbeitete. Seit 2014 ist er Trainer des kolumbianischen Traditionsvereins Águilas Doradas.", "tgt_summary": null, "id": 1186525} {"src_title": "Französische Sprache in den Vereinigten Staaten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemein.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ortsnamen.", "content": "Auch wenn das amerikanische Englisch heute die klar dominierende Sprache in den USA ist, so hatte Französisch zumindest in der Vergangenheit erheblichen Einfluss. Vier Staaten haben auf das Französische zurückgehende Namen: Viele Namen von Orten zeugen zudem davon, dass französische Siedler bei deren Gründung mitgewirkt haben. Bekannte Beispiele sind:", "section_level": 2}, {"title": "Fremdsprachenwahl.", "content": "Als traditionell wichtigste erste Fremdsprache für englische Muttersprachler war Französisch auch in den USA bis 1968 die Fremdsprache, die am häufigsten von Schülern erlernt wurde. Obwohl sie nach wie vor eine bedeutende Rolle spielt und an den allermeisten Schulen angeboten wird, ist heute Spanisch die wichtigste Fremdsprache.", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Manche Gebiete der USA sind besonders bei französischsprachigen Touristen aus Québec beliebt und werden in den typischen Ferienzeiten im Winter und Sommer zahlreich von diesen besucht. Am bekanntesten sind Florida und Old Orchard Beach in Maine.", "section_level": 2}, {"title": "Neuengland.", "content": "Zwischen 1840 und 1930 wanderten insgesamt 500.000 frankophone Kanadier in die Neuengland-Staaten aus. Zwei Gründe waren dafür maßgeblich: Das Französische konnte sich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts relativ gut behaupten. Mit der abnehmenden Bedeutung der Industrie, dem Beginn des Dienstleistungszeitalters und der Auflösung ursprünglicher Wohn- und Sozialformen ging eine zunehmende Anglisierung einher. Von 1970 bis 1990 verminderte sich die Zahl der Muttersprachler von 906.000 auf 339.000. Dennoch gibt es nach wie vor viele Orte in Maine, in denen die Hälfte oder gar eine große Mehrheit der Bewohner Französisch spricht:", "section_level": 1}, {"title": "Louisiana.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das heutige Gebiet des Staates Louisiana wurde im 16. Jahrhundert von den Spaniern erforscht, ohne dass dies zu einer Besiedlung und Eingliederung in das spanische Kolonialreich geführt hätte. Im Jahre 1682 nahm Robert Cavelier de La Salle, der von Kanada bis zum Golf von Mexiko vorgestoßen war, die Region für Frankreich in Besitz. 1763 ging Louisiana an Spanien über. Zwischen 1755 und 1785 siedelten etwa 3000 bis 5000 französischsprachige Akadier, die von den Briten aus Kanada vertrieben worden waren, nach Louisiana um. Im Zuge der Sklavenaufstände in Haiti flüchteten zwischen 1791 und 1810 etwa 10.000 Weiße und Schwarze von dort nach Louisiana. Von 1800 bis 1803 fiel Louisiana noch einmal in französischen Besitz, dann wurde die Kolonie von Napoleon an die USA verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Frankophone Bevölkerungsgruppen.", "content": "Die frankophone Bevölkerung Louisianas setzt sich aus drei Gruppen zusammen:", "section_level": 2}, {"title": "Sprachliche Situation.", "content": "In Louisiana wurde das Französische lange Zeit durch die englischsprachige Umgebung beeinflusst oder sogar verdrängt. Seit den 1970er Jahren erkannte der Staat die Wichtigkeit der französischen Sprache und Kultur und unterstützt diese seitdem, zum Beispiel durch die Agentur CODOFIL (\"Council for the Development of French in Louisiana\"). In Louisiana spielt Französisch daher eine verhältnismäßig große Rolle.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die französische Sprache ist in den USA aufgrund der Einwanderung von Franzosen und der einstigen Kolonialisierung durch Frankreich regional verbreitet. ", "tgt_summary": null, "id": 704218} {"src_title": "Elektritschka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Hinter dem Begriff verbirgt sich die umgangssprachliche Bezeichnung für „электропоезд пригородного сообщения“ („Elektrischer Triebzug für den Vorortverkehr“). Da die offizielle Bezeichnung aber zu lang und zu unbequem im Alltagsgebrauch ist, entwickelte sich schnell die heute gebräuchliche Bezeichnung „Elektritschka“. So verwenden beispielsweise die russischsprachigen Ankunfts- und Abfahrpläne der Vorortzüge diese Bezeichnung auch offiziell. Von Menschen mit geringer Beziehung zur Eisenbahn, teilweise auch von (russischsprachigen) Massenmedien, wird der Begriff jedoch fälschlicherweise gelegentlich auch für nichtelektrische Vorortverkehre, oder aber für elektrisch betriebene Züge (auch mit Lokomotivbespannung) generell, d. h. nicht nur im Vorortverkehr, verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Historisch erklärt sich die Bezeichnung der Züge aus dem Umstand, dass die sowjetische Staatsbahn zunächst fast nur Inselnetze um die Großstädte elektrifizierte und längere Fernstrecken und die Verknüpfung dieser Inselnetze erst danach folgten. Noch heute sind die elektrischen Vorortnetze mancher Städte in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion nicht mit dem restlichen elektrischen Netz verbunden und werden ausschließlich für den Vorortverkehr genutzt, so etwa in Kaliningrad, Vilnius, Riga oder Tallinn. Der Personenfern- und Güterverkehr wird in diesen Netzen auch bei vorhandener Oberleitung mit Diesellokomotiven bedient.", "section_level": 1}, {"title": "Streckennetze und Fahrzeuge.", "content": "Elektritschkas sind prinzipiell mit westeuropäischen Vorortverkehren und S-Bahn-Verkehren zu vergleichen, reichen allerdings teilweise wesentlich weiter ins Umland der Städte hinaus, manche Moskauer Vorortstrecken reichen bis etwa 200 km ins Umland. Sie werden mit elektrischen Triebwagen bedient, haben nur selten eigene Gleispaare und müssen sich die Strecke daher mit dem Fern- und Güterverkehr teilen. Deshalb weisen sie auch keinen Taktfahrplan auf. Die Triebwagen stammten fast durchweg aus der Waggonfabrik Riga, die zu Sowjetzeiten diese Fahrzeuge für das ganze Land produzierte. Ein Charakteristikum dieser Elektritschkas war der allgemein niedrige Komfort. Viele Züge waren mit Holzbänken ausgestattet. Wagenklassenunterschiede gibt es in diesen Elektritschkas nicht. Da nach der Auflösung der Sowjetunion vielfach die finanziellen Mittel fehlten, waren viele Triebwagen überaltert und in teilweise schlechtem Zustand. In Russland und in der Ukraine werden jedoch seit den 1990er-Jahren modernere Nachfolgetriebwagen entwickelt, die zunehmend eingesetzt werden. In Russland ist das Maschinenbauunternehmen Transmashholding mit der Maschinenfabrik Demichowo (bei Orechowo-Sujewo) und dem Werk bei Torschok gegenwärtig der wichtigste Produzent von elektrischen Nahverkehrszügen.", "section_level": 1}, {"title": "Elektrotriebzüge mit erhöhtem Komfort.", "content": "Elektritschkas verkehren zum Nahverkehrstarif, der deutlich unterhalb des Fernverkehrstarifs liegt. Es gibt jedoch in geringem Ausmaß auch Triebwagen, die über längere Strecken und zum Fernverkehrstarif verkehren und damit reservierungspflichtig sind. Diese werden russisch als „elektropojesd powyschennowo komforta“ (электропоезд повышенного комфорта) bezeichnet. Hierfür werden speziell ausgerüstete Elektritschkas verwendet, die Ausstattung dieser Züge ist je nach Zuglauf unterschiedlich. In der dritten Wagenklasse entsprechen die Sitze den gewöhnlichen Elektritschkas, teilweise auch mit Holzbänken. In der zweiten und ersten Wagenklasse (nicht beide werden in allen derartigen Zügen angeboten) befinden sich Polstersitze. Elektrotriebzüge mit erhöhtem Komfort haben in einem eigenen Zugnummernbereich von 800 bis 849 (vereinzelt verkehren in diesem Nummernbereich aber auch Züge zum Nahverkehrstarif), während normale Elektritschkas als Vorortzüge vierstellige Zugnummern haben. Zur Verbesserung des Komforts sind die 1. und 2. Klasse dieser Züge reservierungspflichtig. Lediglich in Georgien sind Elektritschkas auch als Fernpersonenzüge mit 600er-Zugnummern im Einsatz. Das entsprechende Einsatzkonzept gibt es auch für Dieseltriebwagen, diese werden dann üblicherweise ungeachtet des Antriebsprinzips auch als Elektrotriebzüge mit erhöhtem Komfort bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elektritschka () ist die russische (umgangssprachliche) Bezeichnung für elektrische Triebzüge der Eisenbahn, die als Vorortzüge eingesetzt werden. Sie ist so in den meisten Nachfolgestaaten der Sowjetunion gängig.", "tgt_summary": null, "id": 416665} {"src_title": "Rueyres-Saint-Laurent", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Rueyres-Saint-Laurent liegt auf, 13 Kilometer südwestlich der Kantonshauptstadt Freiburg (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich auf einem Geländevorsprung am unteren Nordhang des Mont Gibloux, südlich des Tals der Glâne und östlich des Taleinschnittes des \"Glèbe\", im Molassehügelland des Freiburger Mittellandes. Die ehemalige Gemeindefläche betrug rund 2,9 km2. Das Gebiet reichte vom Bachlauf der \"Longivue\" südwärts über den Hang von Rueyres-Saint-Laurent bis auf die Wiesenhöhe von \"Le Chapy\" (), wobei die westliche Grenze im Taleinschnitt des Glèbe verlief. In einem schmalen Zipfel erstreckte sich das Gebiet südwärts bis auf die Nordflanke des Gibloux, an dem mit der höchste Punkt erreicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit 268 Einwohnern (2002) zählte Rueyres-Saint-Laurent vor der Fusion zu den kleinen Gemeinden des Kantons Freiburg. Zu Rueyres-Saint-Laurent gehören die Siedlung \"La Perrause\" () in einem Seitental des Glèbe am Nordhang des Gibloux sowie mehrere Einzelhöfe.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Rueyres-Saint-Laurent war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau, die Milchwirtschaft und die Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden, unter anderem in einem Betrieb für Wärmepumpen und in einer feinmechanischen Werkstätte. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Region Freiburg arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Das Dorf liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen an einer Verbindungsstrasse von Farvagny nach Villargiroud. Durch eine Buslinie der Transports publics Fribourgeois, die von Freiburg nach Rueyres-Saint-Laurent führt, ist das Dorf an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im 12. Jahrhundert unter dem Namen \"Rivorium\"; im 13. Jahrhundert erschienen die Bezeichnungen \"Rivoria\" und \"Ruerii\". Der Ortsname ist vom lateinischen Wort \"roboretum\" (Eichenhain) abgeleitet. Im Mittelalter gehörte Rueyres-Saint-Laurent zur Herrschaft Pont. Mit dieser kam das Dorf 1483 unter die Herrschaft von Freiburg und wurde der Vogtei Pont-Farvagny zugeordnet. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) gehörte Rueyres-Saint-Laurent während der Helvetik zum Bezirk Romont und ab 1803 zum Bezirk Farvagny, bevor es 1848 mit der neuen Kantonsverfassung in den Saanebezirk eingegliedert wurde. Im Rahmen der seit 2000 vom Kanton Freiburg geförderten Gemeindefusionen entschieden sich die Bewohner von Rueyres-Saint-Laurent, Estavayer-le-Gibloux, Villarlod und Villarsel-le-Gibloux im Jahr 2002 für das Zusammengehen ihrer Gemeinden. Mit Wirkung auf den 1. Januar 2003 trat deshalb die Fusion der Dörfer zur neuen Gemeinde mit dem Namen Le Glèbe in Kraft.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Nördlich des Dorfkerns steht die Kapelle Saint-Laurent. Rueyres-Saint-Laurent gehört zur Pfarrei Estavayer-le-Gibloux.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rueyres-Saint-Laurent (Freiburger Patois ) ist eine Ortschaft und früher selbständige politische Gemeinde im District de la Sarine (deutsch: Saanebezirk) des Kantons Freiburg in der Schweiz. Am 1. Januar 2003 fusionierte Rueyres-Saint-Laurent mit Estavayer-le-Gibloux, Villarlod und Villarsel-le-Gibloux zur neuen Gemeinde Le Glèbe. Seit 2016 gehört das Dorf zur Gemeinde Gibloux.", "tgt_summary": null, "id": 1650431} {"src_title": "Wladimir Fjodorowitsch Tendrjakow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Tendrjakow wurde 1942 Funker eines Infanterieregiments der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg an der Front zwischen Don und Donez und später an der Stalingrader Front. In den Kämpfen an der Steppenfront um Charkow 1943 wurde er schwer verwundet. Im Januar 1944 wurde er demobilisiert und unternahm erste erfolglose Versuche als Autor. Nach seiner Genesung arbeitete er als Lehrer für vormilitärische Ausbildung im Kirower Oblast und war Funktionär im Jugendverband. Nach einem Studienjahr an der Moskauer Filmhochschule wechselte er an das Gorki-Institut in Moskau. Von 1946 bis 1951 studierte er Literaturwissenschaft bei Konstantin Paustowski. Während des Studiums begann er Erzählungen zu schreiben, von denen einige zwischen 1948 und 1953 in der russischen illustrierten Zeitschrift Ogonjok veröffentlicht wurden. Ab 1955 arbeitete er als Berufsschriftsteller. Viele seiner Novellen und Erzählungen erschienen erstmals in literarischen Zeitschriften wie \"Novyj mir\". Sie waren beim Publikum sehr beliebt, da er auch gesellschaftliche Probleme und Konflikte thematisierte. Obwohl er seit 1948 Mitglied der KPdSU war, erhielt er keine hohen Auszeichnungen und wurde von einer Moskauer Schriftstellerversammlung 1957 kritisiert. Auch in den folgenden Jahren sah er sich wiederholter Kritik der Partei ausgesetzt. Einige seiner Werke konnten erst nach seinem Tod erscheinen.", "section_level": 1}, {"title": "Literarisches Werk.", "content": "Stets wiederkehrende Motive in seinen Werken sind der Umgang mit individueller Schuld und das Spannungsfeld zwischen persönlicher Gewissensentscheidung und gesellschaftlicher Verantwortung. Oft geht es auch um die Selbstfindungsprozesse Jugendlicher, dabei werden die Protagonisten durch unerwartete Ereignisse aus ihrem gewohnten Alltag herausgerissen: In \"Die Nacht nach der Abschlußfeier (Ночь после выпуска)\" kritisiert die Klassenbeste in ihrer Abschlussrede entgegen der Erwartungshaltung der Zuhörer in scharfen Worten das Schulsystem, das nicht zu selbstständigen Entscheidungen befähigt. In \"Die Abrechnung (Расплата)\" erschießt der junge Kolja seinen Vater, der zuvor die Familie tyrannisiert hatte. Die unter der Oberfläche liegenden Konflikte, die zu diesen Vorfällen führen, werden von Tendrjakow herausgearbeitet. Dabei wird klar, dass zwischenmenschliche Beziehungen komplex sind und dass wechselseitige Erwartungen oft enttäuscht und gute Absichten selten belohnt werden. So heißt es auch in dem Roman \"Mondfinsternis (Затмение)\", der das Scheitern einer Liebesbeziehung zum Thema hat: „Gegenseitiges Verstehen bezahlen die Menschen mit Blut und mit Stücken ihres Lebens.“ Tendrjakow greift in \"Drei, Sieben, As\" Zitate der klassischen russischen Literatur auf: \"Das Bild der toten Alten wurde in Hermanns Phantasie sehr bald von Drei, Sieben und As verdrängt.\" Ebenso übernimmt er Dostojewskis Maxime aus \"Schuld und Sühne\": „Du sollst nicht töten.“ Gesellschaftliche Probleme zeigt Tendrjakow oft exemplarisch anhand von Personen auf, die unterschiedliche Wertvorstellungen vertreten. Durch Bürokratie und Intrigen werden Konflikte noch verschärft. Viele Erzählungen Tendrjakows haben ein offenes oder, insbesondere in seinem Spätwerk, pessimistisches Ende.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wladimir Fjodorowitsch Tendrjakow (, wiss. Transliteration \"\", * 5. Dezember 1923 in Makarowskaja, Oblast Wologda; † 3. August 1984 in Moskau) war ein russischer Schriftsteller. Er gilt als wichtiger Vertreter der Tauwetter-Periode in der sowjetischen Literatur.", "tgt_summary": null, "id": 627742} {"src_title": "Grammatik des Afrikaans", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Präsens.", "content": "Es gibt im Afrikaans keinen Unterschied zwischen dem Infinitiv und den Präsensformen des Verbs. Die Verbformen sind in allen Personen und Numeri gleich. Nur bei zwei Verben unterscheiden sich die Präsensformen von den Infinitiven: wees (sein) und hê (haben):", "section_level": 2}, {"title": "Perfekt.", "content": "Es gibt nur eine Vergangenheitsform, das Perfekt. Diese wird gebildet mit dem Hilfsverb \"hê\" und der Vorsilbe \"ge-\", die dem Infinitiv vorangeht. Bei Verben mit den Vorsilben ver-, be-, ont- und her- entfällt das ge-: Bei Verben mit anderen Vorsilben wird das \"ge-\" zwischen die Vorsilbe und den Stamm geschoben. Bei genau acht Verben gibt es zusätzlich zum Perfekt noch eine Präteritumform:", "section_level": 2}, {"title": "Futur.", "content": "Das Futur wird regelmäßig mit den Hilfsverben \"gaan\" (bei Absichten) und \"sal\" (bei nicht beeinflussbaren Ereignissen) und dem Infinitiv gebildet:", "section_level": 2}, {"title": "Konditional (Konjunktiv).", "content": "Das Konditional wird regelmäßig mit der Vergangenheitsform des Hilfsverbs \"sal\" und dem Infinitiv gebildet:", "section_level": 2}, {"title": "Imperativ.", "content": "Der affirmative Imperativ entspricht dem Infinitiv, sowohl in der Du-Form als auch in der Sie-Form. Der negierte Imperativ wird durch das Einfügen von \"moenie... nie\" gebildet (ähnlich dem Englischen \"don't\").", "section_level": 2}, {"title": "Passiv.", "content": "Im Präsens wird das Passiv durch \"word\" 'werden' + \"ge-\" + Infinitiv gebildet, im Perfekt durch \"is\" + \"ge-\" + Infinitiv: In der Schriftsprache ist hier sogar ein Plusquamperfekt möglich:", "section_level": 2}, {"title": "Partizipien.", "content": "Wie bereits erwähnt wird das Partizip Perfekt Passiv gebildet, indem man \"ge-\" als Vorsilbe an den Infinitiv hängt (einzige Ausnahme: \"hê\" – \"gehad\"). Das Partizip Präsens wird gebildet, indem man \"–ende\" an den Infinitiv anhängt. Hier sind die Rechtschreibregeln zu beachten: Unregelmäßig Diese Formen werden nur adjektivisch verwendet: Zur adverbialen Verwendung verdoppelt man den Infinitiv:", "section_level": 2}, {"title": "Substantive.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Artikel.", "content": "Afrikaans kennt kein grammatikalisches Geschlecht. Es gibt nur einen bestimmten Artikel (\"die\") für Singular und Plural (vgl. Englisch \"the\"): Der unbestimmte Artikel \" 'n\", (ausgesprochen als unbetontes e) ist vergleichbar mit dem Englischen \"a\" bzw. \"an\". Er ist ebenfalls unveränderlich. Wie seine deutsche Übersetzung (ein/eine) wird er nur im Singular verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Pluralbildung.", "content": "Die häufigste Pluralendung ist \"-e\": Hier gelten ähnliche Rechtschreibregeln wie bei der Bildung des Partizip Präsens: Die langen Vokale \"aa, ee, oo, uu\" werden zu \"a, e, o, u\", wenn ein einzelner Konsonant folgt; ein einzelner Konsonant am Wortende wird verdoppelt, wenn ihm einfaches \"a, e, o\" oder \"u\" vorausgeht: Substantive, die im Singular auf langen Vokal + \"-d\" oder \"-g\" enden, verlieren dieses in der Regel: Ein \"-f\" am Wortende nach langem Vokal wird zu \"-w-\": Manche Substantive bilden ihren Plural auf \"-s\". Dazu gehören alle Diminutive: Wenige Substantive bilden den Plural mit -ers oder -ere:", "section_level": 2}, {"title": "Kasussystem.", "content": "Im Afrikaans existiert bei Substantiven kein morphologisches Kasussystem mehr. Statt Kasusendungen am Substantiv markiert das Afrikaans das direkte und indirekte Objekt, teilweise mit Präpositionen (vir), und das Verhältnis, das einer Genitivzuweisung entspricht, durch ein nachgestelltes se. Bei den Personalpronomina gibt es noch die Unterscheidung zwischen Subjektfall und Objektfall, z. B. ek ‚ich‘ (Subjektfall) — my ‚mir' oder,mich‘ (Objektfall).", "section_level": 2}, {"title": "Adjektive.", "content": "Adjektive gehen in attributiver Stellung immer dem Substantiv voraus. Ihnen wird dann meistens ein \"-e\" angehängt unter Berücksichtigung derselben Rechtschreibregeln wie bei der Pluralbildung des Substantivs: Außerdem zu beachten: Adjektive auf einzelnen Vokal + \"-g\" hängen \"-te\" an (Ausnahme ist die Endung \"-ig\"): Adjektive auf einzelnen Vokal + \"-f\", hängen ein \"-e\" an, das \"f\" wird zu \"-ww-\": Unregelmäßig In prädikativer Stellung bleibt das Adjektiv unverändert.", "section_level": 1}, {"title": "Steigerung.", "content": "Beim Komparativ des Adjektivs wird ihm \"-er\" angehängt, unter Berücksichtigung derselben Rechtschreibregeln wie bei der prädikativen Form des Adjektivs. Adjektive auf \"-r\" hängen \"-der\" an, Adjektive auf \"-ig\" und \"-lik\" verdoppeln den Endkonsonant nicht. Im Superlativ wird immer \"-ste\" angehängt, ein eventuelles \"-t\" am Ende fällt weg: Wörter mit drei oder mehr Silben, meist mit Vorsilbe, werden folgendermaßen gesteigert:", "section_level": 2}, {"title": "Pronomina.", "content": "Bei den Personalpronomen unterscheidet man zwischen Subjektpronomen und Objektpronomen (ein letztes Überbleibsel der Flexion). Die Possessivpronomen stehen vor dem Substantiv und bleiben unverändert.", "section_level": 1}, {"title": "Verneinung.", "content": "Verneint wird mit dem Wort \"nie\" 'nicht'. Eine Besonderheit des Afrikaans ist die doppelte Verneinung. Diese Regel besagt, dass in einem verneinten Satz in jedem Fall das letzte Wort \"nie\" sein muss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dieser Artikel behandelt die Grammatik des Afrikaans, eine der elf Amtssprachen in Südafrika und eine anerkannte Minderheitensprache in Namibia. Ursprünglich war es die Sprache der Afrikaans sprechenden weißen Einwanderer aus Europa, die sich selbst als Buren bezeichneten. Heut ist Afrikaans mehrheitlich die Muttersprache der sogenannten Coloureds („Farbige“). Zur Unterscheidung zwischen den Begriffen \"farbig\" und \"schwarz\" siehe Demographie Südafrikas.", "tgt_summary": null, "id": 2198767} {"src_title": "Ruine Dietfurt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Dietfurt liegt zwischen Beuron und Sigmaringen im Naturpark Obere Donau. Der Bergfried der Gipfelburg auf, weithin sichtbarer Rest der ehemaligen Burg, erhebt sich in exponierter Lage und strategisch günstig auf einem von der Donau umspülten freistehenden Felsen. Sie diente wohl dem Schutz einer Furt durch den Fluss. Die Furt ist heute noch rund 110 Meter unterhalb der Brücke erkennbar. Das Betreten des im Besitz der \"Bergwachtsbereitschaft Sigmaringen\" befindlichen Burgareals ist verboten. Der Zugang zur Burghöhle ist durch eine verschlossene massive Stahltür gesichert. Besichtigungen sind beschränkt bei Anmeldung im Bergwachthaus bei der Ruine auf eigene Gefahr hin möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In den 1920er und 1930er Jahren war das Gelände rund um die Ruine Dietfurt ein Treffpunkt des Neutempler-Ordens. Dieser elitäre Männerbund galt als einer der Wegbereiter der Nazi-Ideologie. Die Burghöhle ist von besonderer archäologischer Bedeutung, weil von der Altsteinzeit bis in das 16. Jahrhundert eine ständige menschliche Nutzung nachweisbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Besiedlung.", "content": "Die Burg gehört zu den frühen Burgengründungen des 11. Jahrhunderts. Der Felsen war jedoch schon weit früher besiedelt. Grabungen in der Burghöhle erbrachten Funde des späten Paläolithikums (Altsteinzeit), des Neolithikums (Jungsteinzeit), der mittleren Bronzezeit, der jüngeren Urnenfelderzeit, der mittleren und späteren Hallstattzeit, der römischen Epoche und des Mittelalters. Auch der Name „Dietfurt“, althochdeutsch als \"Diota\", das Volk, weist auf eine frühe Besiedlung hin.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Erstmals wurde der Name Dietfurt im Jahr 1095 im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Alpirsbach genannt, als die Brüder Heinrich, Eberhard und Hermann von Dietfurt als Zeugen benannt wurden. Aus dem Jahr 1125 ist eine erneute Nennung der Dietfurter Brüder in einer das Kloster Alpirsbach betreffenden Urkunde erwähnt. Der Truchsess von Waldburg, Berthold, verzichtete 1132 in Gegenwart des Königs auf das Reichslehen Dietfurt zugunsten des Grafen Mangold II. von Nellenburg. Zu diesem Zeitpunkt waren die Edlen von Dietfurt bereits ausgestorben. 1253 war Dietfurt im Besitz der Truchsessen von Waldburg. Kurze Zeit später, im Jahr 1257, wurde Dietfurt Reichslehen des Hugo von Montfort. Aus dem Jahr 1274 ist eine erstmalige urkundliche Erwähnung der Burg überliefert. 1421 verkaufen die Brüder Egg und Heinrich von Reischach Dietfurt als nellenburgisches Lehen an Anna, Gräfin von Werdenberg, Tochter des Freiherrn Johann von Zimmern. Anna Gräfin von Werdenberg zu Dietfurt starb am 1. März 1445 und wurde im Kloster Inzigkofen begraben. 1468 wird beim Schutz- und Trutzbündnis des Hochadels gegen die Rauf- und Fehdelust mancher Edelleute Dietfurt als feste Burg bezeichnet. Nach dem Aussterben der Grafen von Werdenberg ging die Burg 1534 an das Haus Fürstenberg, 1806 ging sie an Hohenzollern-Sigmaringen über. Schon 1593 wird die Burg als Ruine bezeichnet. Ab 1850 ist diese Ruine im Besitz von Dietfurter Bauern. Mit dem Jahr 1927 verkauften zwei der Bauernfamilien, denen der größte Teil des Burgbergs mitsamt der Ruine gehörte, diesen an den deutschen Zweig des Neutemplerordens des Adolf Joseph Lanz. Der Orden (\"Ordo Novi Templi\") errichtete hier seinen deutschen Hauptsitz, das „Neutemplererzpriorat Staufen“ und wurde mit Beginn des Zweiten Weltkriegs aufgelöst. Nach dem Krieg zunächst Unterkunft einer ausgebombten Neutemplerfamilie und später einer Flüchtlingsfamilie aus Bessarabien, übernahm 1964 die DRK-Bergwachtbereitschaft (\"DRK Bergwacht Sigmaringen\") das gesamte Areal. Bis 2005 gepachtet, erwarb die Bergwacht den Besitz im selben Jahr.", "section_level": 2}, {"title": "Bergwachtsbereitschaft Sigmaringen.", "content": "Die von den Neutemplern im Burggraben erbaute Hütte wurde noch zu Kriegszeiten von evakuierten Familienmitglieder eines Ordensmitglieds aus dem ausgebombten Berlin bewohnt. Nach dem Krieg bewohnten Flüchtlinge aus dem Osten die Hütte, bevor nach längerem Leerstehen die Bergwacht die Hütte in den 1950er Jahren übernahm. Im Jahr 1959 pachtete die \"Bergwachtsbereitschaft Sigmaringen\" die Ruine. 2004 erfolgte der Kauf des gesamten Geländes einschließlich Hütte, Ruine und Burghöhle durch das DRK Sigmaringen. Im selben Jahr hat es sich die Bereitschaft auch zur Aufgabe gemacht, die Hütte selbst zu renovieren und Sicherungsmaßnahmen am Turm vorzunehmen. Ein Jahr später folgte der Beginn der Ruinensanierung. Seit 2007 laufen ständige Substanzerhaltungsmaßnahmen an der Burgruine durch die Bergwacht. Da über die Jahrhunderte das von der Ruine abgebröckelte Gesteinsmaterial für umliegende Bauwerke Verwendung fanden, musste zwischenzeitlich von anderen Stellen des Donautals und des Heubergs fremdes Kalksteinmaterial herbeigeschafft werden. Um bei diesem Fremdmaterial ausschließen zu können, dass es sich um behauene Steine andere Burgen handelt, werden nur Gestein von Felsstürzen und frisch gebrochenem Material verwendet. Die Bergwachtsbereitschaft investierte bis einschließlich Juli 2010 über 50.000 Euro und Tausende von Arbeitsstunden in die Sanierung und Instandhaltung des Gemäuers. Im Sommer 2010 liefen die Arbeiten an der Befestigung eines längeren Stücks der Schalenmauer mit Trassmörtel beim Höhleneingang. Diese Schalenmauer aus großen Felssteinen schützte das eigentliche, aus kleinen Steinen zusammengesetzte Mauerwerk. Die restlichen 13 Meter dieses inneren Mauerwerks sollen keine neue Mauerschale bekommen. Zuvor wurde der Eichendielenboden im Turm so weit gesichert, dass er wieder gefahrlos betreten werden kann. In einem nächsten Schritt der Bestandserhaltung und Sanierung der Ruine soll der Eingangsbereich vergrößert werden. In Eigenleistung wurden alleine im Jahr 2011 insgesamt 597 Arbeitsstunden aufgewendet, seit dem Jahr 2007 verbauten die Mitglieder der Bergwacht 73,41 Tonnen Kalkmörtel, 64,32 Tonnen Kalkstein und fünf Tonnen Wandkies.", "section_level": 2}, {"title": "Burghöhle Dietfurt.", "content": "Die Burghöhle Dietfurt, eine Kalkhöhle, befindet sich unter der Burg Dietfurt. Es handelt sich um eine Durchgangshöhle, die den Felsen durchquert und auf beiden Seiten ein Portal besitzt. Der Hauptgang ist von einem Portal zum anderen etwa 40 Meter lang. Drei größere Hallen (mit einer Höhe von bis zu 8 Metern) sind durch einen Gang verbunden, der Weg fällt von einem Portal zum anderen etwa 10 Meter, was einige Treppen nötig machte. Die Höhle ist ausgebaut und war früher elektrisch beleuchtet, war aber nie eine Schauhöhle. Sie liegt auf 600 beziehungsweise 610 Meter ü. NN.", "section_level": 1}, {"title": "Frühgeschichte.", "content": "Die Höhle enthält tertiäre Ablagerungen. Darüber befindet sich eine ein Meter mächtige Sinterschicht, über der wiederum Seesedimente aus der Rißeiszeit liegen. Der Riß-Gletscher hatte damals bei Vilsingen das Donautal blockiert, was zum Aufstauen eines großen Sees führte.", "section_level": 2}, {"title": "Neutempler-Orden.", "content": "Im Jahr 1924 erwarb der \"Neutempler-Orden\" auch \"Ordo Novi Templi\" (ONT) die zwei Flurstücke „Ruine“ und „Burggraben“. Er führt seinen Namen auf den mittelalterlichen Templerorden zurück, für den der Ordensgründer eine besondere Vorliebe hatte. Die Burg wurde als \"Ordensritterburg des Neutempleisenerzpriorat Staufen\" bezeichnet. Die Hütte der \"Bergwachtsbereitschaft Sigmaringen\" war von 1928 bis 1939 Standort und Unterkunft des ONT. Dieser hatte die Hütte erbaut und zwischen 1928/1929 die Burghöhle zum kultischen Sakralraum ausgebaut. Das ehemalige Höhlenportal wurde bis auf ein kleines Fenster zugemauert, die drei Räume wurden stark überarbeitet. Die Haupthalle wurde mit einem großen Kronleuchter und einem Altar ausgestattet. Der ONT war vom aus Wien stammenden Josef Adolf Lanz (1874–1954), der nach Theologiestudium und Priesterweihe (Ordensname: Georg) aus dem Kloster Heiligenstift nahe Wien austrat, als antisemitischer und antifeministischer Geheimbund gründet worden. Bekannt wurde Lanz als \"Dr. Jörg Lanz von Liebenfels\", Doktorat und Adelsprädikat waren frei erfunden, wurden aber von ihm bis ins offizielle österreichische Melderegister gebracht. Die Burghöhle Dietfurt ist mit einer von den Neutemplern gesetzten Mauer verschlossen. Deren romanisch nachempfunden Fenster sind erste Hinweise auf den sakralen Charakter der inneren Anlage. Über der heutigen massiven Stahltür befindet sich das Wappen der schlesischen Adelsfamilie von Hochberg. Ein Mitglied der Familie finanzierte und führte die Ordensniederlassung als Prior des „Erzpriorats Staufen“, so der Deckname der Niederlassung. Ein anderes Mitglied in Dietfurt war mit hoher Wahrscheinlichkeit der spätere Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch, der während des Zweiten Weltkriegs nach steiler Karriere bei Hitler in Ungnade fiel. Schriftliche Belege fehlen, Zeitzeugen erinnern sich aber deutlich an ihn. Im Kultraum sieht man an der Höhlendecke noch die Umlenkung eines von Neutemplern angebrachten Kronleuchters mit natürlichen Kerzen, der verschollen ist. Darunter befand sich ein Steinaltar, in dessen Platte eine Opferschale eingearbeitet war. Hier fanden die „Gottesdienste“ der Neutempler statt, die man sich, da Lanz Priester war und eigene Liturgie entwickelt hatte, recht ähnlich vorstellen kann wie bei einem katholischen Gottesdienst.Walther Paape, Stand 10/2008. Auf die Bedeutung der unteren Höhlenhalle für die Neutempler gibt es keine Hinweise. Die Mauer, die den ehemaligen Ausgang der Höhle ins Freie verschließt (dieser gehört wohl zum Fluchtsystem der Burg), stammt ebenfalls von den Neutemplern. Im Fenster befand sich ein Glasbild des Hl. Michael, der für die Neutempler eine besondere Bedeutung hatte. Wie Michael den Drachen, so wollten die Neutempler die „Untermenschen“ vernichten.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Nutzung.", "content": "Die Höhle wurde durch die Bergwachtsbereitschaft Sigmaringen sicher begehbar gemacht und mit elektrischem Licht ausgestattet. Das gesamte Gelände und die Höhle sind für die Öffentlichkeit allerdings nicht zugänglich, im Einzelfall sind jedoch Besichtigungen nach Rücksprache mit der Bergwacht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Archäologische Forschung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Raubgrabung.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg durchsuchten Unbekannte die Höhle nach einem legendären Schatz. Bei diesem Schatz sollte es sich um ein \"goldenes Kegelspiel\" handeln. Dabei hinterließen sie eine große Grube, ein Meter breit, vier Meter lang und fünf Meter tief, und zerstörten dabei prähistorische Fundschichten.", "section_level": 3}, {"title": "Staatliche Grabungskampagnen.", "content": "Nachdem 1970 in dieser Raubgräbergrube von Mitarbeitern der Bergwacht Sigmaringen urnenfelderzeitliche, früh- und hochmittelalterliche Scherben entdeckt wurden, führte das Staatliche Amt für Denkmalpflege zwischen 1972 und 1995 ausgedehnte Grabungen in Zusammenarbeit mit der Universität Köln durch. Diese waren notwendig geworden, da es in dieser Höhle immer wieder zu größeren, unkontrollierten Raubsondagen gekommen ist. Bei der archäologischen Forschung wurden Überreste aus Mittelsteinzeit (\"Mesolithikum\"), später Altsteinzeit (\"Paläolithikum\") und \"Magdalénien\" gefunden. Im Jahr 1974 wurde eine Grabungskampagne durch Hartmann Reim in der Burghöhle durchgeführt. Zehn Jahre später, im Jahr 1984, folgt eine Grabung des Staatlichen Amt für Denkmalpflege. Aufgrund der Funde erfolgte 1987/1988 eine weitere Grabung des Staatlichen Amts für Denkmalpflege. Bekannt geworden ist die „Burghöhle“ vor allem durch den Fund einer spät-bronzezeitlichen (Urnenfeldzeit) Platte aus Ton mit konzentrischen Kreisverzierungen. Das auch \"Altarplatte\" genannte Objekt lässt eine kultische Nutzung der Höhle vermuten.", "section_level": 3}, {"title": "Datierung.", "content": "Einen besonderen Schwerpunkt bildeten schon während der Grabungen die Fundschichten aus dem späten Paläolithikum und dem Mesolithikum. In der Publikation von Franz Josef Gietz wird die weitgehende Zuordnung der Fundstücke zu den Schichten aus der nicht immer ganz einfachen Stratigraphie der Höhle durchgeführt. Unterschieden werden drei Hauptkomplexe mit \"spätjungpaläolithischen\", \"frühmesolithischen\" und \"spätmesolithisch\"/\"neolithischen\" Fundhorizonten. Mit dieser differenzierten Abfolge gehört die Höhle zu den wichtigsten Fundstellen in Süddeutschland mit Befunden und Funden des Übergangs von der Eiszeit (\"Pleistozän\") zu Nacheiszeit (\"Holozän\").", "section_level": 3}], "src_summary": "Die Ruine Dietfurt ist die Ruine einer Höhenburg im Weiler Dietfurt, der zur Gemeinde Inzigkofen im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg gehört. Die unter der Burg Dietfurt befindliche \"Burghöhle Dietfurt\" zählt zu den wichtigsten Fundstätten Süddeutschlands des Spätjungpaläolithikum und Mesolithikum.", "tgt_summary": null, "id": 2326259} {"src_title": "Heinrich Simon (Politiker, 1805)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Simon studierte von 1824 bis 1827 Rechtswissenschaften sowie Kameralwissenschaften an den Universitäten Berlin und Breslau. 1824 wurde er Mitglied der Alten Breslauer Burschenschaft. 1827 trat er in den preußischen Staatsdienst ein, wurde jedoch bereits 1829 wegen Tötung eines Duellgegners zu lebenslanger Festungshaft verurteilt und in Glogau interniert. Nach seiner Begnadigung 1830 arbeitete er zuerst als Hilfsarbeiter an Breslauer Gerichten und weiter in der regulären Laufbahn an Gerichten in Breslau, Berlin, Magdeburg und Frankfurt an der Oder. 1841 wechselte er in das preußische Kultusministerium. Er schrieb ein Preußisches Staatsrecht (1844), eine Polemik zugunsten der richterlichen Unabhängigkeit (1845 [Die Preußischen Richter und die Gesetze vom 29. März 1844]), die zu einer heftigen Kontroverse mit dem ehemaligen Justizminister v. Kamptz führte, und arbeitete über mehrere Auflagen an dem sog. Fünfmännerbuch mit (einem Kompendium primär zum Allgemeinen Landrecht). 1845 trat er nach Verweigerung eines Urlaubs, den er zur Vorbereitung weiterer Publikationen benötigte, und aus politischen Gründen aus dem preußischen Staatsdienst aus und arbeitete als freier Publizist zusammen mit Robert Blum. 1847 wurde er wegen Majestätsbeleidigung gegenüber Friedrich Wilhelm IV. angeklagt. 1848 war er neben seiner Abgeordnetentätigkeit im preußischen Landtag Delegierter im Vorparlament, wo er die Funktion des Sekretärs wahrnahm und anschließend Mitglied des Fünfzigerausschusses. Vom 18. Mai 1848 bis zum 18. Juni 1849 vertrat er Magdeburg in der Frankfurter Nationalversammlung. Hierbei verschaffte er als Führer der Fraktion Westendhall nach anfänglichem Widerstreben den \"Erbkaiserlichen\" um Heinrich von Gagern die Mehrheit bei der Festlegung eines erblichen Staatsoberhaupts in der Paulskirchenverfassung. Vom 6. Juni bis zum 18. Juni 1849 war Simon Mitglied der vom Rumpfparlament eingesetzten Exekutive, der provisorischen Reichsregentschaft. Nach der Niederschlagung der Revolution floh er im Juli des gleichen Jahres in die Schweiz und wurde anschließend in Abwesenheit aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Reichsregentschaft wegen Hochverrats zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. In der Schweiz wurde er unternehmerisch tätig und betrieb landwirtschaftliche Güter, außerdem beteiligte er sich an Steinbrüchen sowie Kupferhütten. Die Universität Zürich verlieh ihm 1851 die Ehrendoktorwürde. 1860 ertrank er bei Murg im Walensee.", "section_level": 1}], "src_summary": "August Heinrich Simon (* 29. Oktober 1805 in Breslau; † 16. August 1860 im Walensee, Schweiz) war ein deutscher demokratischer Politiker. In der Frankfurter Nationalversammlung war er Mitglied im Verfassungsausschuss. Seine Vereinbarung mit Heinrich von Gagern über Abstimmungen zur Frankfurter Reichsverfassung nennt man den Pakt Simon-Gagern.", "tgt_summary": null, "id": 703592} {"src_title": "Keiji Nakazawa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nakazawa wurde 1939 als viertes von sechs Kindern in Hiroshima geboren. Seine ältere Schwester starb unmittelbar bei dem Atombombenabwurf im eingestürzten Haus der Eltern. Sein Vater und der jüngere Bruder wurden eingeklemmt und konnten sich nicht befreien. Auch seiner Mutter gelang es nicht, die Trümmer über den noch Lebenden wegzuräumen, so dass sie schließlich vor ihren Augen verbrannten. Von einer Nachbarin wurde sie widerstrebend herausgebracht. Am gleichen Tag brachte sie ein Mädchen zur Welt, das jedoch 4 Monate später – vermutlich an Unterernährung – starb. Nakazawa überlebte, weil ihn die Betonmauer seiner Schule vor dem Atomblitz schützte. Er litt seitdem an Diabetes mellitus und wurde von den japanischen Behörden als Hibakusha (Atombombenopfer) Nr. 0019760 geführt. Bereits als Kind interessierte sich Nakazawa für Comics und entdeckte sein Talent für das Zeichnen – sein Vater hatte als Kunstmaler gearbeitet. 1948 verschlang er den ein Jahr zuvor erschienen Manga \"Shin Takarajima\" (Die neue Schatzinsel) von Osamu Tezuka und fing an die Zeichnungen nachzumalen. Diese erste Begegnung mit dem \"Gott des Manga\" beeinflusste seinen Zeichenstil und seine Erzählweise nachdrücklich. Das im Japan der Nachkriegsjahre sehr erfolgreiche Werk war der erste Manga, der nicht als dünnes Heftchen, sondern in Buchform erschien und in der Tradition der westlichen Abenteuerromane stand. Später entwickelte Tezuka den Story-Manga, der sich mit dem Aufbau einer längeren Geschichte von den Comics der westlichen Zeichner unterschied. Von nun an wollte Nakazawa auch Mangaka werden. Da seine Mutter jedoch kein Geld für die Highschool besaß, begann er mit 15 eine Lehre als Schildermaler, in der Hoffnung auf diese Weise Übung im Skizzieren, Lettern und Kolorieren zu bekommen. Nach der Arbeit zeichnete er weiter seine Manga und bot die Abenteuer-, Samuraigeschichten und Historiendramen immer wieder Verlagen an, gewann verschiedene Preise und wurde selbstbewußter. Diese frühen Werke erreichten noch nicht die Ernsthaftigkeit seiner späteren Arbeiten. 1961, im Alter von 22 Jahren, beschloss Nakazawa das Zeichnen endgültig zu seinem Beruf zu machen und zog nach Tokyo. Ein Jahr später veröffentlichte er \"Spark One\", eine Kombination aus Spionagethriller und Autorennen in dem Magazin \"Shonen Gaho\". Es folgte \"Uchu Jirafu\" (Die Giraffe aus dem All), eine Science-Fiction-Serie für das Magazin \"Shonen King\". Danach wurde er Assistent von Naoki Tsuji, einem populären Mangaka und veröffentlichte nebenher weitere Geschichten ähnlichen Genres – die Magazine machten keinerlei Vorgaben. 1966 starb seine Mutter an den Spätfolgen des Bombenabwurfs. In ihrer Asche fanden sich keine Knochen, sondern nur kleinere Splitter – das radioaktive Cäsium der Atombombe hatte ihr Knochenmark vollständig zersetzt. Als Nakazawa davon erfuhr, überkam ihn eine \"unbändige Wut\" auf die japanischen Kriegstreiber, die einen sinnlosen Krieg geführt und letztlich den Abwurf der Atombombe provoziert hatten. Aber auch den Amerikanern konnte er nicht verzeihen, dass sie die Bombe abgeworfen hatten. Von nun an begann er sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Aus Rache für seine verstorbene Mutter veröffentlichte er eine \"Schwarze Serie\", angefangen mit \"Kuroi ame ni utarete\" (Unter dem schwarzen Regen) in \"Manga Punch\", einem Magazin für Erwachsene beim Kleinverlag \"Hobunsha\". Den großen Verlagen waren die Geschichten, insgesamt 6 Manga, zu radikal. Aus Angst von der CIA oder der amerikanischen Regierung verfolgt zu werden, lehnten sie die Veröffentlichung des \"politischen\" Werkes ab. Nakazawa wechselte zu Shukan Shonen Jump und begann dort mit einer Reihe von Geschichten wie \"Aru hi totsuzen\" (Plötzlich eines Tages), \"Nanika ga okiru\" (Es geschieht etwas) oder \"Heiwa no kane\" (Friedensläuten) den Krieg und den Abwurf der Atombombe anzuklagen. Die monatliche Ausgabe der Shukan Shonen Jump startete eine Reihe autobiographischer Geschichten ihrer Zeichner und Nakazawa wurde gebeten, den Anfang zu machen. \"Ore ha mita\" (Ich habe es gesehen), seine 45-seitige autobiographische Erzählung, fand großen Anklang bei Tadasu Nagano, dem leitenden Redakteur der Shukan Shonen Jump. Nagano ermutigte ihn, eine längere autobiographische Serie zu zeichnen und so begann Nakazawa Ende der sechziger Jahre sein Hauptwerk \"Hadashi no gen\" (\"Barfuß durch Hiroshima\"). Die Hauptfigur, der Junge Gen Nakaoka, Nakazawas Alter Ego, erhebt, nachdem sein pazifistischer Vater in den Trümmern seines Hauses lebendig verbrennen musste, seine Stimme gegen den Krieg und die Atombombe. \"Barfuß durch Hiroshima\" erschien von 1973 bis 1974 in Shōnen Jump, wechselte danach allerdings zu deutlich weniger bekannten Magazinen. Auch außerhalb Japans erschienen Teile der Serie, so 1978 in den USA und 1982 in Deutschland, wo sie jeweils auch die ersten jemals veröffentlichten Manga waren. \"Barfuß durch Hiroshima\" endete 1985. Es folgte die Umsetzung der Geschichte in einem zweiteiligen Animationsfilm und einem dreiteiligen Realfilm. Mitte der siebziger Jahre, nach Erscheinen von \"Barfuß durch Hiroshima\", begann Nakazawa auch öffentliche Vorträge zu halten, in denen er über seine Erfahrungen als Hiroshima-Überlebender vor Schülern, Lehrern und Bürgerinitiativen in ganz Japan sprach. Da selbst in Tokyo die Angst vor einer Übertragbarkeit der Strahlenkrankheit weit verbreitet war, hatte er bisher darüber geschwiegen. Die Unwissenheit der Japaner über den Krieg und die Atombombe war groß. Aus Sorge vor einem sich möglicherweise ausbreitendem Anti-Amerikanismus, hatte die Regierung auch in den Schulbüchern so gut wie keine Informationen über die Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki veröffentlicht. Ende der neunziger Jahre produzierte Nakazawa einen im Hiroshima der Gegenwart spielenden Realfilm – \"Okonomi Hatchan\" (Klein Hatschi, der Okonomi-Bäcker) – und führte auch Regie. Ein Atombombenopfer der zweiten Generation, Stammkunde des jungen Okonomi-Bäckers, gerät darin mit einem Tokioer in Streit, da dieser die Atombombe verharmlost. 1996 besuchte Nakazawa die Geisterstadt Tschernobyl und das dortige Kernkraftwerk – zehn Jahre nach der Katastrophe. Er drang vor bis zum Block 4 und maß mit einem Geigerzähler die Radioaktivität. Zum 60. Jahrestag des Atombombenabwurfes veröffentlichte der Carlsen Verlag von 2004 bis 2005 vier der acht Bände von \"Barfuß durch Hiroshima\" auf Deutsch. 2005 reiste Nakazawa nach Deutschland, um bei einer Ausstellung in Hannover zum Jahrestag des Atombombenabwurfes einige Werke zu präsentieren. Im September 2009 gab Nakazawa bekannt, das Zeichnen aufgegeben zu haben, da sein Sehvermögen aufgrund einer Diabetes-bedingten Netzhautschädigung des linken Auges und rechtsseitigem Grauem Star mittlerweile zu sehr eingeschränkt sei. Das Hiroshima Peace Memorial Museum veranstaltete vom 4. Februar bis zum 11. Juli 2011 die Ausstellung „\"War through the Eyes of Children ― With the Help of Barefoot Gen\"“. Während der Nuklearkatastrophe von Fukushima sagte er: „Die Kraftwerke müssen abgeschaltet werden, jetzt ist offenkundig, dass sie nicht sicher sind, wie uns die Regierung immer glauben machen wollte.“ Nakazawa starb am 19. Dezember 2012 an Lungenkrebs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Keiji Nakazawa (jap., \"Nakazawa Keiji\"; * 14. März 1939 in Hiroshima, Präfektur Hiroshima, Japan; † 19. Dezember 2012 ebenda) war ein japanischer Manga-Zeichner. Er überlebte als kleiner Junge den Atombombenabwurf auf seine Heimatstadt Hiroshima, nur etwas mehr als einen Kilometer vom Hypozentrum entfernt. Zwei Jahrzehnte später zeichnete Keiji Nakazawa seine Erinnerungen in dem Manga „\"Barfuß durch Hiroshima\"“ – es begründete das Genre des \"pāsonaru komikku\", des auf einer persönlichen Geschichte beruhenden Manga, wurde zum Klassiker und zu einem wichtigen Erinnerungsbuch in Japan. Charakteristisch für seine Zeichnungen ist ihre ungekünstelte Schlichtheit, die klare Struktur der Panels und eine oft expressive Ausdrucksweise seiner Figuren. Keiji Nakazawa war in Japan einer der bekanntesten Atomkraftgegner.", "tgt_summary": null, "id": 2113700} {"src_title": "Heinrich Reiter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in München und Würzburg und den juristischen Staatsexamen in den Jahren 1953 und 1967 wurde Reiter im Jahr 1960 mit einer Arbeit über ein völkerrechtliches Thema promoviert. Reiter begann seine berufliche Laufbahn schon nach dem Bestehen der ersten juristischen Staatsprüfung im Jahr 1957 bei der Landesversicherungsanstalt Niederbayern-Oberpfalz. Eineinhalb Jahre später wurde er stellvertretender Geschäftsführer der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft Oberbayern, bevor er 1960 Richter am Sozialgericht München wurde. Von 1965 bis 1984 war er im bayerischen Arbeits- und Sozialministerium tätig. 1968 trat er in die CSU ein. Vom 1. Juli 1984 bis einschließlich 31. August 1995 war Reiter als Nachfolger von Georg Wannagat Präsident des Bundessozialgerichts in Kassel. In seiner richterlichen Tätigkeit lagen die Schwerpunkte im Bereich der Renten- und Arbeitslosenversicherung. 1990 wurde ihm der Titel des Honorarprofessors an der LMU München verliehen. Nebenberuflich war Reiter als Schlichter in den Tarifkämpfen der Druckindustrie tätig und Vorsitzender der Anti-Doping-Kommission von DSB und NOK. Reiter war Mitherausgeber der Zeitschrift Die Sozialgerichtsbarkeit (SGb) und einer der Gründungsherausgeber der Neuen Zeitschrift für Sozialrecht (NZS). Er ist verheiratet und Vater zweier Söhne.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "Reiter hatte sich während seiner Amtszeit als Präsident des Bundessozialgerichts wiederholt und dezidiert sozialpolitisch geäußert. So wandte er sich entschieden gegen eine Abkehr von der arbeitsentgeltbezogenen Rente in der gesetzlichen Rentenversicherung. Die Rentenversicherung müsse langfristig finanzierbar bleiben. Eine „Grund-“ oder „Volksrente“, die in den 1980er Jahren mit Blick auf den bevorstehenden demografischen Wandel diskutiert wurde, lehnte er jedoch mehrmals „leidenschaftlich“ ab, weil sie diejenigen benachteiligen würde, die hart gearbeitet hätten. Weiterhin setzte er sich dafür ein, Bagatellleistungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung auszuschließen. Nur „schutzbedürftige Risiken“ sollten von der Krankenversicherung aufgefangen werden. Die Lasten und Risiken bei der sozialen Sicherung sollten nach Reiters Dafürhalten stets sach- und systemgerechten Zielsetzungen folgen, nicht politischer Opportunität und Durchsetzbarkeit. Bekannt geworden war auch sein Vorschlag, in kassenarztrechtlichen Streitigkeiten Gerichtsgebühren einzuführen, die sich, wie die Rechtsanwaltsgebühren, am Streitwert der dabei in Rede stehenden Arzthonorare orientieren sollten; das sozialgerichtliche Verfahren im übrigen sollte weiterhin grundsätzlich gerichtskostenfrei bleiben. Reiter kritisierte, dass das Sozialrecht auch unter Juristen nur noch von Experten verstanden werde, vielfach aber nicht mehr vom Bürger. Er rief die Sozialrichter dazu auf, nicht im „Wolkenkuckucksheim juristischer Interpretationsmöglichkeiten“ zu leben, sondern sich darüber klar zu werden, „in einer ganz konkreten Situation der Gesellschaft“ Recht zu sprechen. Nach dem Beitritt der ostdeutschen Bundesländer zum Bundesgebiet wandte sich Heinrich Reiter gegen eine Verlegung des Sitzes des Bundessozialgerichts von Kassel nach Erfurt; in der Folge kam es 1999 zum Umzug des Bundesarbeitsgerichts, das ebenfalls in Kassel begründet worden war, dorthin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich Reiter (* 27. August 1930 in Freising) ist ein deutscher Jurist. Er war von 1984 bis 1995 Präsident des Bundessozialgerichts.", "tgt_summary": null, "id": 1736596} {"src_title": "Graz Giants", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Angeregt durch eine Jugendsendung im März 1981, in der das erste österreichische Footballteam, die Vienna Ramblocks, vorgestellt wurde, beschloss Stefan Herdey ein Team zu gründen. Auf ein Zeitungsinserat in einer Lokalzeitung meldeten sich etwa ein Dutzend Interessenten, welche das \"1. Grazer Football-Team\" gründeten, woraus später die \"Graz Giants\" hervorgingen. Die Giants waren Teil des ersten Spiels zwischen zwei österreichischen Mannschaften, in dem sie mit 0:44 gegen die Ramblocks verloren. Mit der Auflösung der Ramblocks wurden die Giants zum ältesten noch bestehende Footballteam Österreichs.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Die Graz Giants sind zehnfacher Österreichischer Meister und haben seit ihrem Bestehen erst einmal den Einzug ins Halbfinale verpasst. In der Saison 2002 gewannen die Giants den EFAF Cup, was den Club zum ersten Europacupsieger in der österreichischen Football-Geschichte machte. Dieser Erfolg konnte im Jahr 2006 mit einem 37:20 gegen Eidsvoll 1814s aus Norwegen wiederholt werden. Im Jahr 2007 konnte man sich im ersten rein österreichischen EFAF-Cup-Finale gegen die Blue Devils aus Hohenems mit einem 28:26-Sieg als erste Mannschaft überhaupt zum dritten Mal den EFAF -Cup holen. Im selben Jahr wurden die Giants österreichischer Vizemeister, da sie in der Austrian Bowl XXIII gegen die Vienna Vikings 42:14 geschlagen wurden. 2008 konnte der österreichische Meistertitel in der Austrian Bowl XXIV überraschend gesichert werden, als die Graz Giants gegen die favorisierten Swarco Raiders Tirol mit 31:21 gewannen. 2009 gingen die Giants als Meisterschaftsfavoriten in die Saison, dessen Grunddurchgang sie als zweitbeste Mannschaft, hinter den Raiders, abschließen konnten. In den Play-offs besiegten sie zunächst im Halbfinale die Danube Dragons mit 35:28, ehe sie in der Austrian Bowl XXV überraschend gegen die Vienna Vikings 19:22 verloren hatten. In der EFL konnte der Aufstieg in den Eurobowl XXIII nicht geschafft werden, da die Giants knapp gegen La Courneuve Flash aus Frankreich mit 33:35 unterlegen waren. In den Jahren 2010 bis 2013 belegten die Giants nach dem Grunddurchgang jeweils den dritten Platz der AFL. Die damit erreichten Halbfinale wurden 2010 nach Overtime gegen die Swarco Raiders Tirol, 2011 gegen die Raiffeisen Vikings Vienna sowie 2012 und 2013 erneut gegen die Swaro Raiders Tirol verloren und der Einzug in die Austrian Bowl jeweils verpasst. 2016 schafften sie wieder den Einzug in die Austrian Bowl XXXII, mussten sich dann jedoch den Swarco Raiders Tirol im Klagenfurter Wörthersee Stadion geschlagen geben.", "section_level": 2}, {"title": "Teams.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktueller Kader.", "content": "Stand: 10. Oktober 2015 Neben der in der AFL spielenden Kampfmannschaft gibt es noch die:", "section_level": 2}, {"title": "Cheerleading.", "content": "Durch die zunehmende Popularität der Graz Giants hat sich auch der Cheerleading-Bereich im Lauf der Jahre stark vergrößert. Mittlerweile gibt es sechs Teams, die regelmäßig zusammenkommen um zu trainieren und ihre sportlichen Fähigkeiten zu verbessern. Seit März 2007 freuen sich die Cheerleader über die ersten männlichen Mitglieder in Österreich, was noch auf interessante Entwicklungen hoffen lässt. Aktuell gibt es bei den Projekt Spielberg Graz Giants sechs verschiedene Cheerteams:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Graz Giants sind ein American-Football-Team aus der steirischen Landeshauptstadt Graz in Österreich. Die Mannschaft spielt im ASKÖ-Stadion Graz-Eggenberg und trägt die Vereinsfarben Blau und Gold.", "tgt_summary": null, "id": 1311955} {"src_title": "Villaranon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Villaranon liegt auf, vier Kilometer südwestlich des Bezirkshauptortes Romont (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich auf einem Hochplateau im Molassehügelland des westlichen Freiburger Mittellandes, zwischen den Tälern von Broye im Westen und Glâne im Osten. Die ehemalige Gemeindefläche betrug rund 2 km2. Der frühere Gemeindeboden umfasste das Hochplateau von Villaranon im Quellgebiet des \"Glaney\" (linker Seitenbach der Glâne) und reichte im Westen auf die Höhe von \"Les Dailles\" ().", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit rund 60 Einwohnern (1970) zählte Villaranon vor der Fusion zu den kleinsten Gemeinden des Kantons Freiburg. Zu Villaranon gehörten auch verschiedene Einzelhöfe.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Villaranon lebt noch heute von der Landwirtschaft, insbesondere von der Milchwirtschaft und der Viehzucht sowie vom Obstbau. Dank der attraktiven Lage sind in den letzten beiden Jahrzehnten auch Familien ins Dorf gezogen, die überwiegend auswärts erwerbstätig sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Das Dorf liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen, ist aber von der Hauptstrasse Romont – Moudon leicht erreichbar. Villaranon besitzt keine direkte Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs. Die nächste Haltestelle an der Buslinie der Transports publics Fribourgeois, welche die Strecke von Romont via Ursy und Oron-la-Ville nach Palézieux-Gare bedient, befindet sich beim Gehöft Les Genièvres rund 700 m vom Ortskern entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte unter dem Namen \"Villarnon\"; 1668 wurde die Bezeichnung \"Villarranon\" überliefert. Der Ortsname ist vermutlich vom Personennamen \"Rantwico\" oder \"Randonvico\" abgeleitet. Seit dem 13. Jahrhundert gehörte Villaranon zur Herrschaft Romont, die unter der Oberhoheit von Savoyen stand. Als die Berner 1536 das Waadtland eroberten, kam das Dorf unter die Herrschaft von Freiburg und wurde der Vogtei Romont zugeordnet. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Villaranon während der Helvetik und der darauf folgenden Zeit zum Bezirk Romont, bevor es 1848 in den Bezirk Glâne eingegliedert wurde. Mit Wirkung auf den 1. Januar 1978 wurde die Kleingemeinde zusammen mit Le Saulgy nach Siviriez eingemeindet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Villaranon ist eine Ortschaft und früher selbständige politische Gemeinde im Distrikt Glane des Kantons Freiburg in der Schweiz. Am 1. Januar 1978 wurde Villaranon nach Siviriez eingemeindet.", "tgt_summary": null, "id": 164094} {"src_title": "Jörg Vogelsänger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Beruf.", "content": "Nach dem Abitur absolvierte Vogelsänger ab 1984 ein Studium des Maschinenbaus an der Technischen Universität Dresden, das er 1989 als Diplom-Ingenieur für Maschinenbau und Konstruktionstechnik beendete. Anschließend war er bis 1991 als Entwicklungsingenieur beim Reichsbahnausbesserungswerk Berlin-Schöneweide tätig. Von 1992 bis 1994 war er hauptamtlicher Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks Oder-Spree. Jörg Vogelsänger ist verheiratet, hat zwei Töchter und wohnt in Erkner.", "section_level": 1}, {"title": "Partei.", "content": "Im Februar 1990 trat Vogelsänger in die SPD ein. Von 1998 bis 2015 war er Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Oder-Spree und Mitglied im SPD-Landesvorstand in Brandenburg.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter.", "content": "Vogelsänger war von 1990 bis 2009 Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung von Erkner. Von 1990 bis 1994 war er Mitglied im Kreistag des Kreises Fürstenwalde und von 2003 bis 2009 gehörte er dem Kreistag des Landkreises Oder-Spree an. Vogelsänger war mit Direktmandat von 1994 bis zu seiner Wahl in den Bundestag 2002 Mitglied des Landtages von Brandenburg. Er war sowie in den Untersuchungsausschüssen 2/1 und 3/2. Von 1999 bis 2002 war er stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr. Für seine Fraktion war er verkehrspolitischer Sprecher. Von 2002 bis 2009 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Sowohl 2002 als auch 2005 wurde er als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Frankfurt (Oder) – Oder-Spree gewählt. Dort war er Mitglied im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Bei der Bundestagswahl 2009 unterlag er Thomas Nord (Die Linke) und schied aus dem Bundestag aus. Nach der Landtagswahl in Brandenburg 2014 zog er über ein Direktmandat im Landtagswahlkreis Märkisch-Oderland I/Oder-Spree IV erneut in den Landtag Brandenburg ein. 2019 errang er das Direktmandat im Landtagswahlkreis Märkisch-Oderland I/Oder-Spree IV wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Ämter.", "content": "Nach dem Verlust seines Direktmandats für den Bundestag wurde Vogelsänger am 6. November 2009 zum Staatssekretär des brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft berufen. Am 25. Februar 2010 wurde er zum Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft ernannt, er folgte Jutta Lieske nach. Von November 2014 bis November 2019 war er Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jörg Vogelsänger (* 17. Mai 1964 in Woltersdorf, Kreis Fürstenwalde) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er war ab dem 25. Februar 2010 Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft in Brandenburg. Nach dem Neuzuschnitt der Ministerien in der 6. Legislaturperiode wurde er am 5. November 2014 zum Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft ernannt. Am 20. November 2019 schied er mit der Bildung des Kabinett Woidke III aus der Regierung aus.", "tgt_summary": null, "id": 536359} {"src_title": "Anton Hofreiter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wissenschaftliche Karriere.", "content": "Ein Jahr nach dem Abitur im Jahr 1990 am Asam-Gymnasium München begann Hofreiter ein Studium der Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Nach zwei Semestern startete er 1991 ebendort ein Studium der Biologie, das er im Jahr 1997 als Diplom-Biologe abschloss. Im September 2003 wurde er am Institut für Systematische Botanik der LMU mit einer Arbeit über die südamerikanische Pflanzengattung \"Bomarea\" zum Dr. rer. nat. promoviert. Anschließend war er bis 2006 an diesem Institut als Postdoktorand tätig. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „Hofreiter“.", "section_level": 1}, {"title": "Partei.", "content": "Hofreiter wurde als Schüler im Jahr 1986 Mitglied der Grünen. Von 1988 bis 1995 war er Sprecher des Ortsverbandes Sauerlach und von 1996 bis 2006 Sprecher des Grünen-Kreisverbandes München-Land. Zwischen 2001 und 2006 war er auch Sprecher des Landesarbeitskreises Ökologie. Neben seiner Tätigkeit an der LMU arbeitete er von 1998 bis 2003 für die bayerische Landtagsabgeordnete der Grünen Susanna Tausendfreund und von 2003 bis 2005 für den Abgeordneten Christian Magerl.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter.", "content": "Von 2002 bis 2005 gehörte Hofreiter dem Gemeinderat seines Wohnortes Sauerlach an. Von 2002 bis 2014 war er Mitglied des Kreistags des Landkreises München. Seit 2005 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages, in den er stets – zuletzt 2017 – über die Landesliste Bayern gewählt wurde. Sein Wahlkreis ist München-Land. Im 16. Bundestag von 2005 bis 2009 war er Obmann seiner Fraktion im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Er ist Gründungsmitglied der parlamentarischen Gruppe \"Frei fließende Flüsse\". Am 8. Juni 2011 wurde er als Nachfolger von Winfried Hermann einstimmig zum Vorsitzenden des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Deutschen Bundestag gewählt. Bis zu seiner Wahl zum Ausschussvorsitzenden war er verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Nach der Bundestagswahl 2013 bewarb er sich um den Vorsitz der Bundestagsfraktion seiner Partei. Am 8. Oktober 2013 wurde er von 49 der 61 Grünen-Bundestagsabgeordneten in dieses Amt gewählt, das er mit der Co-Vorsitzenden Katrin Göring-Eckardt teilt. Im Mai 2014 wurde durch einen Bericht der \"Bild\"-Zeitung bekannt, dass Hofreiter von 2005 bis 2014 seine Berliner Zweitwohnung nicht angemeldet und dafür keine Zweitwohnungsteuer gezahlt habe. Hofreiter gab an, dass er die Anmeldung aus den Augen verloren habe und zahlte Steuern in Höhe von 2475 Euro nach. Bei der Neuwahl zum Fraktionsvorstand im Herbst 2019 setzte sich Hofreiter zusammen mit seiner Co-Fraktionschefin Göring-Eckardt in einer Kampfabstimmung gegen die beiden Herausforderer Cem Özdemir und Kirsten Kappert-Gonther erneut als Fraktionsvorsitzender durch. Er erhielt bei der fraktionsinternen Wahl 58,21 Prozent der Stimmen.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Parteiintern sowie seitens der Medien und der Öffentlichkeit wird Hofreiter dem linken Flügel der Grünen zugeordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Umwelt-, Klima- und Agrarpolitik.", "content": "Hofreiter setzt sich für ein Verbot des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen ein. Er fordert zudem eine Einschränkung von Antibiotika in der Tiermast sowie eine Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden in der Landwirtschaft. Den im Bundestagswahlkampf geforderten Veggie-Day lehnte er ab; vielmehr müssten die Strukturen der Agrarindustrie verändert werden. Hofreiter setzt sich stark für eine Agrarwende ein. Da in Deutschland für die Fleischherstellung nicht genügend Futtermittel angebaut werden, muss vor allem das Futtermittel in Form von Gen-Soja importiert werden. Diese Sojabohnen stammen zumeist aus Südamerika. Hofreiter kritisiert scharf, dass die dort vorherrschenden kleinbäuerlichen Strukturen durch die europäische Agrar- und Handelspolitik zerstört werden, da diese mit den ausländischen Großunternehmen nicht mehr mithalten können. Hofreiter äußerte sich in einem Interview über „Die Blutspur des Sojas“: „Wir bräuchten eine Agrarwende weg von Quantität, stärker hin zu Qualität.“ Sein wichtigstes politisches Ziel ist dabei der Schutz unserer Umwelt vor Zerstörung unter dem Motto „Packen wir’s an!“. Umweltschutz ist für Anton Hofreiter Politik der Gerechtigkeit zum Schutz der Menschen mit niedrigen Einkommen. Im Juni 2016 hat Anton Hofreiter sein Buch „Fleischfabrik Deutschland: Wie die Massentierhaltung unsere Lebensgrundlagen zerstört und was wir dagegen tun können“ veröffentlicht. Er fordert eine Reduzierung von Plastikmüll, ist für verbindliche Regelungen für die Industrie und schlägt eine Zwangsabgabe von 20 Cent für Plastiktüten vor. Er warnt zudem vor den Folgen des Klimawandels und fordert weitreichende nationale und internationale Maßnahmen, um die Klimaziele zu erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrspolitik.", "content": "Hofreiter lehnt die vom seinerzeitigen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt vorgeschlagene Pkw-Maut für Ausländer ab. Er hält die geplante Maut für nicht mit dem EU-Recht konform, für ungerecht und unökologisch. Er setzt sich für eine Stärkung des Schienenverkehrs und gegen eine vollständige Privatisierung des Schienennetzes ein. Für Bundesautobahnen fordert er ein generelles Tempolimit.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftspolitik.", "content": "Die transatlantischen Handelsabkommen TTIP und CETA lehnt er in ihrer jetzigen Form ab. Er befürchtet eine Absenkung von Verbraucherstandards und die Aushöhlung der Rechtsstaatlichkeit durch internationale Schiedsgerichte. Er ist ein Gegner von Öffentlich Privaten Partnerschaften (ÖPP) und kritisiert diese als intransparent und zu teuer.", "section_level": 2}, {"title": "Steuerpolitik.", "content": "Hofreiter tritt für eine Vermögenssteuer ein. Diese sieht er als richtiges Instrument, um den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken. Ein gerechtes Steuersystem sei nach Hofreiter ein kleiner Baustein, um auch „das reichste eine Prozent der Gesellschaft“ in die Verantwortung zu nehmen, da auch diese etwas zur Finanzierung dieser Gesellschaft beitragen müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Innenpolitik.", "content": "In der Diskussion um das Verhältnis von Sicherheit und Freiheit lehnt er eine anlasslose Vorratsdatenspeicherung ab. Diese schränke grundlegende Freiheitsrechte ein. Er setzt sich für die Liberalisierung des Cannabis-Konsums ein.", "section_level": 2}, {"title": "Außen-, Europa- und Sicherheitspolitik.", "content": "Zur Lösung internationaler Konflikte setzt er sich für einen stärkeren Fokus auf Krisenprävention, Diplomatie und Entwicklungszusammenarbeit ein. Waffenlieferungen an die ukrainische Armee lehnt er ab. In Bezug auf die andauernde Krise in Griechenland fordert er sozial gerechte Änderungen des Rettungsprogramms, eine Besteuerung von Vermögenden und die Eindämmung der Korruption. Ein Plädoyer Hofreiters für \"mehr Europa\" veröffentlichte zeit.de am 26. Juli 2015.", "section_level": 2}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "Hofreiter ist Mitglied beim ökologischen Verkehrsclub VCD, der Gewerkschaft Ver.di, bei den Naturfreunden, beim BUND, beim Landesbund für Vogelschutz und im Verein zum Schutz der Bergwelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anton „Toni“ Hofreiter (* 2. Februar 1970 in München) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und Biologe. Er ist seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages und war dort von 2011 bis 2013 Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Seit Oktober 2013 ist er neben Katrin Göring-Eckardt Vorsitzender der grünen Bundestagsfraktion.", "tgt_summary": null, "id": 1727619} {"src_title": "Amphitrite (Schiff, 1887)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Amphitrite\", benannt nach der mythologischen Meeresnymphe, wurde von 1884 bis 1887 (Stapellauf im November 1887) in Gosport bei Camper & Nicholsons in Teak auf Eiche als zweimastiger Renn-Schoner gebaut. Ursprünglich als Zweimaster getakelt, hatte sie vermutlich mehr als 1.300 m2 Segelfläche. Ihr erster Eigner, Oberstleutnant Alexander Donald McGregor aus Somerset in Großbritannien, setzte das Schiff als Rennjacht ein. 1888 wurde McGregor Mitglied in der \"Royal Yacht Squadron (RYS)\" in Cowes. Auf den Regatten wurde die \"Amphitrite\" mehrfach von dem berühmten Segel-Photographen Frank Beken (aus Cowes) abgelichtet. 1893 ging das Schiff in das Eigentum von Sir Frederick Willis aus London über. Von 1894 bis 1897 segelte die \"Amphitrite\" bei mehreren Regatten mit, so beim Jubilee-Cup 1894. 1897 gewann sie auf der Kieler Woche den „Extra-Preis für englische Kreuzeryachten“. Zwei Jahre später fuhr sie unter ihrem neuen Eigner Alfred Henry Littleton aus London auf der Dover-Helgoland-Regatta mit. In den folgenden Jahren wechselte das Schiff mehrfach den Eigner sowie den Namen: Als sie 1900 von ihrem nächsten Eigner, A. Spence Hitchman aus Dorset, übernommen wurde, wurde sie in \"Dolores\" umbenannt. 1906 ging sie an Henry Ulick Lascelles (Fifth Earl of Harewood, Leeds) und 1911 an George Hamilton Fletcher aus Dorset über, der sie in \"Joyfarer\" umtaufte. Beim nächsten Eignerwechsel, an Henry Peech aus London, erhielt sie den Namen \"Hinemoa\". In den nächsten fünf Jahren wurden mehrere Änderungen am Schiff durchgeführt, so wurden eine elektrische Beleuchtung und Decksaufbauten in Stahl auf dem Vorschiff (Kombüse) und in Holz auf dem Achterdeck installiert; auch erhielt das Schiff 1915 erstmals eine Maschine (zwei Achtzylinder-Paraffin-Motoren). 1919 ging das Schiff an Lancelot W. Dent aus London, der eine Funkanlage einbaute (Rufzeichen KMRS). 1921 wurde Leutnant Älla Molgneux Berkeley Gage aus Falmouth neuer Eigner, der das Schiff im folgenden Jahr zurück in \"Amphitrite\" umbenannte und 1925 die Maschine gegen zwei Vierzylinder-Paraffin-Motoren austauschte. Nach kurzer Zeit unter den Eignern Leutnantoberst Arthur Jocelyn Gare (Sixth Earl of Arran, Cornwall) ab 1937 und Leutnantoberst A. G. Arundel Evans aus Dartmouth (ab 1937) ging das Schiff 1942 in das Eigentum der Britischen Admiralität über. Noch im gleichen Jahr wurde es nach Entfernung des Riggs als Ballonsperre im Sund von Plymouth eingesetzt, um den Hafen vor Tieffliegern zu schützen, bis es 1944 bei Chadder Blancs Yard in Salcombe aufgelegt wurde. Nach dem Krieg wurde die \"Amphitrite\" 1946 von der Britischen Admiralität zum Verkauf freigegeben und von Geoffrey Blundell aus Salcombe erworben. Ein Jahr später ging sie an Oberst W. F. Charter (Salcombe), der sie unter anderem bei der Bauwerft Camper & Nicholson restaurierte. Ohne dass das Rigg ersetzt worden wäre, wurde die Jacht von 1950 bis 1955 als Wohnsitz der Familie Charter auf Reede vor Salcombe eingesetzt. Als sie anschließend von \"Intermar Trading Co. Ltd.\" (Salcombe) erworben wurde, wurde sie zum Dreimastgaffelschoner geriggt. Ab 1957 wurde sie vor allem im Mittelmeer eingesetzt, zunächst unter dem Eigner Clive P. B. Stevenson (Salcombe) und ab 1958 unter dem schwedischen Eigner Bertil Harding. 1964 ging das Schiff in das Eigentum von John Lennart Ostermann über, der in Stockholm und San Remo lebte. Es wurde in \"Amphitrite af Stockholm\" umbenannt, erhielt zwei neue Motoren (zwei Volvo Penta mit je 95 PS (70 kW)) und wurde zur Dreimastbarkentine umgebaut. Nach nur zwei Jahren kam es zu einem neuen Eignerwechsel (François Spoerry aus Mülhausen). Entweder zu diesem Zeitpunkt oder drei Jahre später, als die \"Horst Film GmbH & Co. KG\" aus Berlin die Jacht übernahm, wurde der Name zurück in \"Amphitrite\" geändert. Bis 1971 ließ das Unternehmen die Jacht in Vorbereitung für Filmeinsätze umfangreich renovieren und ausbauen. Dazu gehörten ein achterlicher („hinterer“) Anbau an das Deckshaus, der mit modernen Instrumenten als Navigationsraum ausgerüstet wurde, der Einbau einer neuen Maschine (zwei Mercedes-Sechszylinder-Dieselmotoren OM 355 mit je 230 PS (169 kW)) und Generatoren (angetrieben von zwei Mercedes-Sechszylinder-Dieselmotoren OM 352 mit je 110 PS (81 kW) Dieselmotorenleistung und je 61 PS (45 kW) elektrischer Leistung.) sowie von Klimaanlage, Duschen, Geschirrspüler, Gefrierschränken usw. (heute allesamt nicht mehr an Bord). Außerdem wurden Rigg und Segel teilweise erneuert, wonach die Segelfläche bei etwa 750 Quadratmetern lag. 1971 übernahm die „Amphitrite“-Schiffahrts-KG aus Berlin das Schiff und setzte die \"Amphitrite\" bis 1972 für die 26-teilige Fernsehserie \"Graf Luckner\" (mit Heinz Weiss in der Hauptrolle) und den Fernsehfilm \"Das Geheimnis der Mary Celeste\" (mit Hans-Joachim Kulenkampff in der Hauptrolle) ein. Anschließend wurde die \"Amphitrite\" als Filmschiff nicht mehr genutzt. 1973 interessierte sich daraufhin der Verein Clipper - Deutsches Jugendwerk zur See e.V. (Clipper DJS) für den Dreimaster und überführte ihn nach Deutschland. Auf der Fahrt geriet die \"Amphitrite\" in einen starken Mistral und trug schwere Schäden davon, unter anderem brach der Fockmast (vorderste Mast). Für 500.000 Deutsche Mark erwarb der Verein 1974 das Schiff und ließ es bis 1976 bei der Lloyd Werft Bremerhaven reparieren (seither Fockmast aus Stahl) und für den Betrieb mit jungen Besatzungen umbauen. Dazu wurde die \"Amphitrite\" wieder als Dreimastgaffelschoner getakelt, damit das Rigg vollständig von Deck aus bedienbar ist; nur die Breitfock, die vor allem bei achterlichen Winden zusätzlich gesetzt werden kann, erfordert es seither noch, die Wanten hochzuentern. Die Segelfläche wurde dabei auf 600 Quadratmeter reduziert. Außerdem wurden eine große Zahl zusätzlicher Kojen eingebaut, im Deckshaus auf dem Vorschiff Toiletten installiert und im achterlichen Deckshaus eine Kombüse eingerichtet. Am 1. Mai 1976 lief der Dreimaster zu seiner ersten Fahrt für Clipper aus. Seither segelt die \"Amphitrite\" für Clipper DJS, Haupteinsatzgebiet ist die deutsche und dänische Ostsee mit Schwerpunkt dänische Südsee. Der Gaffelschoner hat in dieser Zeit an Regatten der Sail Training Association (Tall Ships’ Races) und an der Hanse Sail teilgenommen. Vom Winter 2004 bis Frühjahr 2006 wurde die Amphitrite in Hamburg-Harburg und im Dock der Werft Ring-Andersen im dänischen Svendborg für einen sechsstelligen, aus Spenden und Krediten finanzierten Betrag überholt, wobei unter anderem der Klüverbaum und das vordere Deckshaus, sowie die Kojen im Vorschiff erneuert wurden. Seitdem ist die \"Amphitrite\" wieder von Mai bis Oktober auf der Ostsee unterwegs und verbringt ihre Winterliegezeiten teilweise im Harburger Binnenhafen und im dänischen Svendborg. Seit 2007 nimmt sie jährlich an der Kieler Woche teil und ist seit 2009 auch während des Hamburger Hafengeburtstags anzutreffen, wo sie – meist im Sandtorhafen nahe der Elbphilharmonie – in diesen Tagen auch oft (kostenlos) besichtigt werden kann. 2012 feierte der Verein ihren 125. Geburtstag.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Amphitrite ist ein 1884 bis 1887 in Gosport (Großbritannien) in Holz gebauter Dreimast-Gaffelschoner. Das 44 m lange Schiff wird als die älteste seegehende Segeljacht der Welt bezeichnet. Auf Regatten trat sie unter anderem gegen die \"Meteor\" von Kaiser Wilhelm II. an. ", "tgt_summary": null, "id": 1630106} {"src_title": "Útvarp Føroya", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "ÚF ist, wie auch das Fernsehen Sjónvarp Føroya (SvF), ein öffentlicher Sender mit einem Programm, das überall auf den Färöern und via Streaming Audio weltweit im Internet empfangen werden kann. Heute sind sowohl das Fernsehen SvF und das Radio ÚF in der gemeinsamen Rundfunkanstalt Kringvarp Føroya zusammengefasst. Der Sender hat seinen Sitz in Tórshavn in einem Gebäude, das der Architekt Jákup Pauli Gregoriussen entworfen hat. Als öffentlich-rechtlicher Sender untersteht ÚF dem Kulturminister in der Landesregierung der Färöer. Er ernennt einen siebenköpfigen Rundfunkrat. Derzeitiger Programmchef ist der stellvertretende Bürgermeister Tórshavns Jógvan Arge, der seit 1970 beim Sender arbeitet und zum Beispiel jedes Länderspiel der färöischen Fußballnationalmannschaft moderiert. Im Gegensatz zum Fernsehen SvF hat ÚF nicht das Problem, genügend Sendungen in färöischer Sprache anbieten zu können, sodass grundsätzlich in der Landessprache gesendet wird. Die Website UF.fo ist neben portal.fo die wichtigste Nachrichtenquelle in färöischer Sprache im Internet. Es gibt sogar ein WAP-Angebot mit aktuellen Meldungen. Weiterhin findet sich auf der Website ein umfangreiches Archiv an früheren Sendungen (unter „Lurta á netinum“). Besonders interessant sind hier die Livereportagen der Regatten im färöischen Rudersport (Kappróður), die einen guten Eindruck davon vermitteln, mit welchem Enthusiasmus dieser Nationalsport verfolgt wird. Für die einheimische Musikszene bedeutend sind die Charts \"15 tær bestu\" (die 15 Besten). Hier kann jeder über die redaktionellen Vorschläge im Internet abstimmen, und so wird es dann gesendet. Zur Auswahl stehen sowohl internationale als auch färöische Titel.", "section_level": 1}, {"title": "Sendezeiten.", "content": "Diese Angaben beziehen sich auf die färöische Ortszeit UTC.", "section_level": 1}, {"title": "Empfang.", "content": "Bis auf den Mittelwellensender am Leuchtturm Akraberg an der Südspitze der Färöer wird auf Ultrakurzwelle gesendet. Der Mittelwellensender dient auch der Versorgung der Fischereiboote auf den heimischen Gewässern um die Inseln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Útvarp Føroya [] (ÚF) (\"deutsch\" Radio der Färöer) ist der staatliche Rundfunk der Färöer. Der Sender nahm am 6. Februar 1957 seinen Sendebetrieb auf. ", "tgt_summary": null, "id": 1904050} {"src_title": "Peritektikum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ablauf der peritektischen Reaktion.", "content": "Kühlt man ein Gemisch mit beliebigen Stoffanteilen der Phasen S und α ab, so wandelt sich bei Erreichen der peritektischen Temperatur der Anteil des Gemisches, der der peritektischen Zusammensetzung entspricht, in die Phase β um. Da die Zusammensetzung der Phase β weder mit der von Phase S noch der von Phase α übereinstimmt, handelt es sich bei der peritektischen Reaktion um eine inkongruente Phasenumwandlung. Nimmt man eine idealisierte, sehr langsame Abkühlung an, dann beginnt die Temperatur des Gemisches erst nach Abschluss der Umwandlung von α nach β weiter zu sinken. In der Realität läuft die peritektische Umwandlung jedoch meist nicht vollständig ab: Die feste Phase β wird an der Grenzfläche zwischen den Phasen α und S gebildet, so dass sie als Diffusionsbarriere wirken kann. Dies führt dazu, dass peritektische Reaktionen in der Regel deutlich langsamer als die ansonsten ähnlichen eutektischen und eutektoiden Umwandlungen ablaufen. Technisch relevante Zeiträume, beispielsweise bei der Herstellung von Legierungen, reichen für die vollständige Umwandlung in der Regel nicht aus. Der neu entstandene β-Mischkristall lagert sich stattdessen um den bereits bestehenden α-Mischkristall herum an, daher auch der Name \"Peritektikum\" (Peritektikum, gr.: \"Das Herumgebaute\").", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele für peritektische Systeme.", "content": "Peritektische Umwandlungen treten in der Regel in Zweikomponentensystemen auf, bei denen die Schmelzpunkte der Komponenten weit auseinander liegen. Ein Beispiel für eine peritektische Umwandlung findet sich im Zweikomponentensystem Silber–Platin (Ag–Pt). Platin hat einen Schmelzpunkt von 1768 °C, Silber dagegen einen Schmelzpunkt von 982 °C. Ebenfalls peritektisch ist die Reaktion von Schmelze und festen δ-Eisen-Mischkristallen zu festen γ-Eisen-Mischkristallen im für das Gießen und die Herstellung von Stahl relevanten Eisen-Kohlenstoff-System, die bei der peritektischen Temperatur von 1493 °C und der peritektischen Zusammensetzung von 0,16 Masse-% Kohlenstoff abläuft.", "section_level": 1}, {"title": "Peritektoide Reaktionen.", "content": "Phasenumwandlungen, die Charakteristika von peritektischen Phasenumwandlungen aufweisen, aber ohne Beteiligung von Schmelze ausschließen zwischen festen Phasen ablaufen, werden als peritektoid bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Peritektikum oder peritektischer Punkt (abgeleitet vom griechischen περί = um herum und τήκω = schmelzen) ist ein Punkt in einem thermodynamischen Zweikomponentensystem, der bei konstantem Druck und bei Kenntnis der beteiligten Phasen eindeutig durch die sogenannte \"peritektische Temperatur\" (erkennbar als waagerechte Linie im Zustandsdiagramm) und die \"peritektische Zusammensetzung\" gekennzeichnet ist. ", "tgt_summary": null, "id": 2090965} {"src_title": "Leonardo Antonelli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war der Neffe des Kardinals Nicolò Maria Antonelli (1759). Leonardo Antonelli wurde im März 1757 zum Sekretär der Konsistorialkongregation sowie des Heiligen Kardinalskollegiums berufen. In dieser Funktion war er auch Sekretär beim Konklave von 1758. Papst Clemens XIII. berief ihn im September 1766 zum Assessor der römischen Inquisition. Im Januar 1768 verfasste Antonelli einen Brief, in dem er den Papst gegen das Gericht des Herzogtums Parma verteidigte. Infolgedessen wurde der Geistliche Saverio Antonelli bei einem Attentat mit ihm verwechselt und ermordet. Er wurde von Papst Pius VI. am 24. April 1775 zum Kardinalpriester von \"Santa Sabina\" ernannt. Am 2. Mai 1780 ernannte ihn Pius VI. zum Präfekten der Kongregation \"De Propaganda Fide\". Nach der Ernennung zum Kardinalbischof von Palestrina wurde er am 19. März 1794 von Giovanni Francesco Albani zum Bischof geweiht. Mitkonsekratoren waren die Kurienbischöfe Ottavio Boni und Simone de Magistris, CO. Kardinal Antonelli unterstützte die Zivilverfassung des Klerus in Frankreich 1790, damit die katholischen Gottesdienste nicht aufhören mussten. Er sprach sich 1797 gegen den Frieden von Tolentino aus und geriet im Folgejahr in französische Gefangenschaft. Unter Pius VII. war er von 1800 bis 1811 Sekretär der Kongregation der römischen und allgemeinen Inquisition und leitete von Dezember 1801 bis zu seinem Tod die Indexkongregation. Er folgte dem Papst nach Paris, um dort an der Krönung Napoleons im Jahre 1804 teilzunehmen. 1809 wurde Antonelli von den französischen Machthabern aus Rom ausgewiesen, suchte dann Zuflucht in Spoleto und letztlich in seiner Heimatstadt Senigallia. Er war einer der ersten Kardinäle, die sich seinerzeit für die Neugründung des Jesuitenordens einsetzten. Am 3. August 1807 wurde er als Kardinaldekan und Kardinalbischof von Ostia ranghöchstes Mitglied des Kardinalskollegiums. Nach seinem Tod 1811 wurde Kardinal Antonelli in der Kathedrale von Senigallia beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leonardo Antonelli (* 6. November 1730 in Senigallia, Kirchenstaat; † 23. Januar 1811 ebenda) war ein Kurienkardinal der katholischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 997790} {"src_title": "Benedetto Ubaldi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war der Sohn von Mario Monaldi und dessen Ehefrau Zenobia Ubaldi. Durch seine Mutter erbte die Familie Monaldi Name und Titel der Ubaldi, darüber hinaus wurden sie um 1635 \"marchese\" von Migliano. Sein Nachname wird auch als \"Monaldi Baldeschi\" und als \"Baldeschi\" aufgeführt. Sein Onkel Francesco Baldeschi war Auditor der Römischen Rota, sein Bruder Orazio Monaldi wurde später Bischof von Gubbio sowie von Perugia. Benedetto Ubaldi begann seinen Bildungsweg am Seminar seiner Geburtsstadt, setzte ihn am dortigen \"Collegio San Bernardo\" fort und studierte an der Universität Perugia. Mit seinem Onkel Francesco Baldeschi hielt er sich zwei Jahre lang in Avignon auf, bevor er nach Perugia zurückkehrte, wo er 1611 zum Doktor promoviert wurde. Auf Wunsch seines Onkels zog er nach Rom und praktizierte dort zunächst als Rechtsanwalt. Am 2. Dezember 1626 wurde er als Nachfolger seines Onkels Auditor an der Römischen Rota. Er wurde Auditor und Datar bei Kardinal Antonio Barberini, 1628 begegnet er als Legat in Urbino. Im Konsistorium vom 28. November 1633 nahm Papst Urban VIII. Benedetto Ubaldi in das Kardinalskollegium auf, den roten Hut und die Titeldiakonie \"Santi Vito e Modesto\" verlieh der Papst ihm am 9. Januar 1634. Von Februar 1634 bis zum Jahr 1637 war er Legat in Bologna. Am 2. April 1634 wurde Benedetto Ubaldi zum Bischof von Perugia ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am Sonntag, den 23. April 1634 in der Sixtinischen Kapelle Kardinal Antonio Barberini; Mitkonsekratoren waren Erzbischof Fausto Poli und Celso Zani, ehemaliger Bischof von Città della Pieve. Von der Leitung des Bistums trat er 1643 zurück. Beigesetzt wurde Benedetto Ubaldi in der Servitenkirche \"Santa Maria Nuova\" in Perugia.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benedetto Ubaldi, ursprünglich \"Benedetto Monaldi\" (* 1588 in Perugia; † 18. Januar 1644 ebenda) war ein italienischer Geistlicher, Bischof von Perugia und Kardinal der Römischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 185661} {"src_title": "Leissigen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ortsname.", "content": "Der Name Leissigen kommt aus dem althochdeutschen Personennamen \"Lantgis\" und der Ortsnamensendung \"-ingun\" und bedeutet «bei den Leuten von Langtis/Langis».", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Leissigen liegt im Berner Oberland am Thunersee. Die Nachbargemeinden von Osten beginnend im Uhrzeigersinn sind Därligen, Saxeten, Aeschi bei Spiez und Krattigen. Die südliche Gemeindegrenze bildet das Morgenberghorn (2249 m ü. M.).", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Der Tourismus in Leissigen ist schon sehr alt. Bereits 1628 unterhielt das Kloster Interlaken eine Klostertaverne in Leissigen. In der Folge nahm der Kur- und Badebetrieb einen Aufschwung. 1733 wurde erstmals von einem \"Leissigbades\" gesprochen. 1870 legte erstmals ein Dampfschiff in Leissigen an. Mit dem Bau der Thunerseebahn 1893 ging es mit dem Tourismus richtig los. Schon 1901 wurde der Verkehrsverein Leissigen gegründet. Oberhalb Leissigen liegt die Meielisalp mit dem Aussichtrestaurant Hotel Meielisalp. Wahrzeichen von Leissigen ist das Morgenberghorn (2249 m) mit einer unschlagbaren Aussicht bis zum Chasseral und zu den schönsten Gipfel der Berner Alpen. Die einmalige Lage am Thunersee lädt zum Wassersport und baden ein.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Leissigen liegt an der BLS-Bahnlinie Thun–Spiez–Interlaken und ist an die Autostrasse A8 angeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "1285 wurde das Dorf \"Lensengne\" genannt. 1290 auch \"Lenxingen\". Die Siedlung ist aber wohl viel älter. Auf der \"Brunialp\" wurde ein Steinbeil und im Dorf mehrere Dolche und Bronzeschwerter gefunden. Im Mittelalter gehörte das Dorf zur Herrschaft Unspunnen Rothenfluh. Danach gelangte es durch Erbteilung an die Freiherren von Weissenburg und schliesslich 1334 an das Kloster Interlaken. Nach der Säkularisation von 1528 wurde Leissigen der bernischen Landvogtei unterstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Die Kirche.", "content": "Die Kirche aus dem 8. oder 9. Jahrhundert wurde nach einem Brand im Jahre 1675 wiederaufgebaut. Zwischen 1973 und 1974 machte der Einbau einer Bodenheizung in der Pfarrkirche von Leissigen eine archäologische Untersuchung notwendig. Im Kirchenschiff, der am Mauerbestand erkennbaren ältesten Kirche, die im 9. oder 10. Jahrhundert entstanden sein dürfte, liegen acht beigabenlose Gräber. Es dürfte sich um Bestattungen handeln, die im Innern einer vollständig abgebrochenen hölzernen Vorläuferkirche des 8. oder 9. Jahrhunderts angelegt wurden. Im 11. Jahrhundert ersetzte man die erste Steinkirche durch eine Saalkirche. Dieses Gebäude reiht sich in die Gruppe der so genannten „Thunerseekirchen“ ein. Im späten 14. oder im frühen 15. Jahrhundert erhielt die Kirche ihre heutige Gestalt, die auch nach der Reformation von 1528 belassen wurde, durch den Anbau des Turmes. Nach dem Brand im Jahre 1675 baute man die Kirche in einen Predigtsaal um. Bei der Restaurierung von 1973/74 wurden jüngere Umbauten rückgängig gemacht und Zustand von 1675 im Kirchenraum wiederhergestellt. Bei der innerkirchlichen Untersuchung kamen drei einseitig geprägte Fundmünzen alemannischer Machart zutage, die aus dem 15. Jahrhundert stammen: ein Berner und ein Solothurner Haller sowie ein Basler Stebler. Die Gräber des 8. bzw. 9. Jahrhunderts umfassen drei Männer-, zwei Frauen- und vier Kindergräber. Zwei weitere Gräber waren sehr stark gestört. Morphologisch besteht eine bedeutende Heterogenität, welche gegen eine genetisch eng verbundene alamannische Einwanderergruppe spricht. An den Bestattungen beeindruckt die Häufung der Anomalien, jedoch sind es verschiedenartige und mehrheitlich individuell vorkommende.", "section_level": 1}, {"title": "Gewerbe.", "content": "Neben Land- und Obstbau, Fischerei und Bootsbau wurde der Gipsabbau zu einem neuen Erwerb. Dank dieser Gipsquelle entstand 1780 das Bade- und Kurhaus am See. Durch die schmalen Uferzone wurde Leissigen immer mehr durch den Verkehr belastet. 1844 kam die Thunerseestrasse, 1887 die Schiffstation und 1893 die Bahnlinie. 1994 wurde der Umfahrungstunnel für die Autobahn eröffnet und Leissigen wurde vom lästigen Durchgangsverkehr entlastet.", "section_level": 1}, {"title": "Kunst, Kultur.", "content": "Auf dem Finel oberhalb Leissigen entstanden einige bekannte Thunersee-Bilder des Malers Ferdinand Hodler.", "section_level": 1}, {"title": "Schulen.", "content": "Kindergarten, Primarschule, Realschule (1.–6. Klasse). Sekundarschule, Gymnasium, Berufsschule in Interlaken", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die 1841 erbaute historische Säge ist die einzige am Thunersee erhaltene Säge mit drei Antriebsarten: Wasserrad, Petrolmotor und Elektromotor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Leissigen ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Interlaken-Oberhasli des Kantons Bern in der Schweiz. Gemeindepräsidentin der Einwohnergemeinde Leissigen ist seit 1. August 2019 Erika Jost. Neben der Einwohnergemeinde gibt es eine Burgergemeinde mit demselben Namen. Die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde wird zusammen mit Därligen geführt.", "tgt_summary": null, "id": 789246} {"src_title": "Leo Bei (Kostümbildner)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Bei war der Sohn des in den 40er Jahren häufig für Gustav Ucicky arbeitenden, Ende April 1959 im Alter von 72 Jahren gestorbenen Kostümbildners Albert Bei (\"Heimkehr, Schrammeln, Das Herz muß schweigen\"), dessen Ehefrau Leopoldine (gestorben 1975 im Alter von 83 Jahren) und der Vater des gleichnamigen Musikers (* 1958). Seine Eltern gründeten noch während der österreichischen Monarchie eine der führenden Kostümwerkstätten Wiens. Dr. Leo Bei hatte nach einer Ausbildung zum Damenschneider ein Hochschulstudium in Rechtswissenschaften abgeschlossen, als er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs zum heimischen Film stieß und unter der Leitung seines Vaters 1947 bei Ucickys \"Singende Engel\" debütierte. Seit Beginn der 50er Jahre entwarf Leo Bei regelmäßig Kostüme für österreichische Filme, mehrfach in Zusammenarbeit mit der renommierten Kollegin Gerdago, mit der er eine große Anzahl von aufwändigen Roben für Historien- und Musikfilme gestaltete, darunter \"Mädchenjahre einer Königin, Die Deutschmeister, Opernball, Sissi – Die junge Kaiserin, Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin, Der Kaiser und das Wäschermädel\" und \"Das Dreimäderlhaus\". Zu Beginn der 60er Jahre wurde Bei auch für in Österreich entstandene US-Produktionen der Walt Disney Company verpflichtet, nach 1963 wandte er sich vom Film weitgehend ab und betreute kostümtechnisch nur noch zwei für das Fernsehen aufbereitete, ambitionierte Bühneninszenierungen: die Oper \"Fidelio\" und die Opernfassung von Mérimées \"Carmen\". Bei \"Fidelio\" kooperierte Leo Bei mit Leonard Bernstein. Ansonsten widmete er sich ganz der Theaterarbeit: Er war Leiter des Kostümwesens der Österreichischen Bundestheater Holding, sowie von 1977 bis 1980 Betriebsdirektor und stellvertretender Direktor des Burgtheaters. 1996 erhielt Bei die Ehrenmedaille des Filmarchiv Austria. Bis 2001 war Bei als Kostümbildner aktiv, zuletzt entwarf er Kostüme zu Carlo Goldonis \"Il Campiello\" für die Sommerspiele Perchtoldsdorf. Leo Bei starb Ende September 2005 in seiner Heimatstadt und wurde am 11. Oktober 2005 auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Theaterarbeit.", "content": "Leo Bei entwarf unter anderem Kostüme für", "section_level": 1}], "src_summary": "Leo Albert Bei (* 9. November 1918 in Wien, Österreich; † 24. September 2005 ebenda) war ein österreichischer Kostümbildner bei Film und Theater. Er war der Vater des Musikers Leo Bei.", "tgt_summary": null, "id": 1076441} {"src_title": "Cedric van der Gun", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Cedric van der Gun spielte in seiner Jugend für HVV Den Haag, ADO Den Haag und Ajax Amsterdam. Seine Profikarriere begann beim FC Den Bosch, wo er in der Saison 1999/00 auch sein Debüt in der Eredivisie gab. Beim \"FCDB\" war der damalige Jungspieler nur für ein Jahr, als Leihgeschäft. Bereits zur Spielzeit 1998/99 gehörte er zum Profikader von Ajax Amsterdam, kam dort aber nicht zum Einsatz. Diese holten ihn im Sommer 2000 wieder nach Amsterdam, wo er den Durchbruch schaffte. Mit neun Ligatreffern in einem Jahr war er so erfolgreich wie bei keinem anderen Verein danach. So gut dieses Jahr verlief, so schlecht war das folgende. Zwar wurde er mit Ajax niederländischer Meister, persönlich war diese Saison aber nicht befriedigend. Schließlich entschieden die Ajax-Verantwortlichen ihn zur Saison 2002/03 an Ligakonkurrent Willem II Tilburg zu verleihen. Dort kam er wieder auf mehr Einsätze und gehörte zu den Stammkräften. Im Folgejahr verließ er Ajax schließlich endgültig. ADO Den Haag nahm den Angreifer unter Vertrag und van der Gun zählte zwei Jahre zu den Leistungsträgern. 2005 wagte er den Schritt ins Ausland. Bis Juni 2006 stand der Außenstürmer bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Bei der Borussia trug er die Trikotnummer 16. Sein erstes Spiel für Dortmund machte er bei den Amateuren gegen den FC Gütersloh 2000 im August 2005. Beim BVB sollte er auf den Flügeln mit David Odonkor, Salvatore Gambino und Delron Buckley spielen. Sein Debüt in der Fußball-Bundesliga gab van der Gun am 3. Spieltag, dem 28. August 2005, beim 1:1 gegen den MSV Duisburg. Der damalige Dortmunder Trainer Bert van Marwijk wechselte ihn in der 62. Minute für Euzebiusz Smolarek ein. Am 11. September 2005, dem Folgespieltag, erlitt er in der Partie gegen den 1. FC Köln einen Kreuzbandriss und fiel monatelang aus. Diese Verletzung warf ihn weit zurück. Am letzten Spieltag gab van der Gun sein Comeback für den BVB. Sein auslaufender Vertrag wurde anschließend nicht verlängert. Im Sommer 2006 wechselte er wieder in die Heimat, zum FC Utrecht. Wegen Verletzungen wurde er immer wieder zurückgeworfen. In der Saison 2008/09 konnte er wieder seine Qualitäten unter Beweis stellen, als er in 21 Spielen zehn Tore schoss. Im Sommer 2009 wagte er noch einmal den Schritt ins Ausland. Diesmal unterschrieb er einen Zweijahresvertrag beim englischen Zweitligisten Swansea City aus Wales. Während er in der Saison 2009/10 noch zum großen Teil Stammspieler war, wurde er in der Saison 2010/11 nur noch als Einwechselspieler eingesetzt. Nach dem Aufstieg von Swansea City im Sommer 2011 in die Premier League wurde sein auslaufender Vertrag nicht verlängert. Nach einem halben Jahr ohne Verein wurde er im Januar 2012 wieder von seinem Ex-Klub FC Utrecht verpflichtet. Er erhielt zunächst einen Vertrag bis zum Saisonende 2011/12, der jedoch anschließend verlängert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Cedric van der Gun war niederländischer U21-Nationalspieler.", "section_level": 2}], "src_summary": "Cedric van der Gun (* 5. Mai 1979 in Den Haag) ist ein ehemaliger niederländischer Fußballspieler. Er wurde im Sturm meist als Mittelstürmer eingesetzt, konnte aber auch als Außenstürmer fungieren.", "tgt_summary": null, "id": 1928368} {"src_title": "Steuerrecht (Schweiz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verfassungsmässige Grundsätze.", "content": "Die Bundesverfassung (BV) statuiert in Artikel 127 Grundsätze der Besteuerung, welche für Bund, Kantone und Gemeinden gelten: Weiter sind auch die allgemeinen Grundrechte anwendbar, namentlich insbesondere die in Art. 26 BV statuierte Eigentumsgarantie sowie die in Art. 27 BV statuierte Wirtschaftsfreiheit. Dies hat zur Folge, dass konfiskatorische Besteuerung sowie nicht allgemeine Gewerbesteuern verfassungswidrig wären. Schliesslich ist es dem Bund entsprechend der Generalklausel zugunsten der Kantone in Art. 3 BV untersagt, andere als die in der Bundesverfassung statuierten Steuern zu erheben. Dies sind namentlich die direkten Steuern (Art. 128 BV), die Mehrwertsteuer (BV 130) sowie die besonderen Verbrauchssteuern (Art. 131 BV) und die Stempelabgaben (Art. 132 BV).", "section_level": 1}, {"title": "Steuern des Bundes.", "content": "Gestützt auf die vorangehend ausgeführten verfassungsmässigen Grundlagen erhebt der Bund sowohl direkte als auch indirekte Steuern. Als direkte Steuern werden erhoben: Als indirekte Steuern werden erhoben:", "section_level": 1}, {"title": "Steuern der Kantone.", "content": "Die 26 Kantone der Schweiz erheben ebenfalls direkte und ausnahmsweise auch indirekte Steuern: Als direkte Steuern werden erhoben: Als indirekte Steuern werden erhoben:", "section_level": 1}, {"title": "Steuern der Gemeinden.", "content": "Die rund 2500 Gemeinden in der Schweiz haben je nach kantonalem Recht eine abgeleitete Steuerhoheit. Sie erheben ebenfalls direkte und indirekte Steuern, zumeist in Form eines pauschalen Steuerfusses: Als direkte Steuern werden erhoben: Als indirekte Steuern werden erhoben: Trotz der eigenen Steuerhoheit der Gemeinden wird das Veranlagungs-Verfahren für kantonale und kommunale Steuern in der Regel durch dieselbe Behörde durchgeführt. Die obige Aufstellung ist nicht abschliessend. Einige oben genannte Steuern werden nicht in allen Kantonen erhoben. Als Beispiel seien hier die Erbschaft- und Schenkungsteuer genannt, die in manchen Kantonen exzessiv (zum Beispiel Genf) und in manchen Kantonen gar nicht (zum Beispiel Schwyz) erhoben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Steuerdisparitäten in der Schweiz.", "content": "Das föderalistische Steuersystem bewirkt einen enormen Steuerwettbewerb und daraus resultierend eine sehr unterschiedliche Steuerbelastung in den verschiedenen Kantonen, aber auch zwischen den Gemeinden. Die Kantone und Gemeinden unterscheiden sich in den Steuersätzen, aber auch in der Berechnung des steuerbaren Einkommens. Dazu kommen unterschiedliche indirekte Steuern und Gebühren. Während in den Kantonen Uri, Zug, Nidwalden und Schwyz wenig Steuern bezahlt werden müssen, liegen am anderen Ende der Skala die Kantone Jura und Wallis. Die Steuerbelastung im Kanton Obwalden hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Vom teuersten ist er durch eine massive Senkung der Steuersätze und die Einführung der degressiven Besteuerung per 1. Januar 2006 zum tendenziell steuergünstigsten Kanton der Schweiz geworden, bevor das Bundesgericht die degressive Steuer am 7. Juni 2007 für verfassungswidrig erklärte, da sie dem in Art. 127 Abs. 2 BV verankerten Grundsatz der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit widerspreche. Steuersystem und Steuerbelastung spielen entsprechend eine wichtige Rolle in der öffentlichen Diskussion, denn der Steuerwettbewerb wirkt – neben der Tatsache, dass in der Regel das Volk über die Höhe der Steuern befindet – als einnahmenseitiges Regulativ für die verschiedenen ausgabenseitigen Wettbewerbe (um das kulturelle Angebot, die Infrastruktur, den Verkehr, die Bildung usw.), wie Steuersystematiker und Befürworter des Steuerwettbewerbs betonen. Kritiker wenden ein, dass der Druck zu niedrigeren Steuern irgendwann die wichtigen Aufgaben des Staates gefährde. Insbesondere Städte, die mit besonderen Kosten, sog. Zentrumslasten, Leistungen auch für das Umland erbringen, sehen im Steuerwettbewerb eine gefährliche Entwicklung. Der Repartitionswert soll die Bewertungsunterschiede von Immobilien in den einzelnen Kantonen beheben.", "section_level": 1}, {"title": "Natürliche Personen.", "content": "Natürliche Personen werden in den unterschiedlichen Gemeinden und Kantonen ungleich besteuert. Von 1997 bis 2007 haben von den 26 Kantonen insgesamt 18 Kantone die Belastungen für kleine Einkommen von ca. 45'000 Franken gesenkt. Die tiefste Rate aller Hauptorte kennt Genf mit einer Belastung von 1,7 %. Die höchste Rate kennt der Glarus mit 6,87 %. Der Unterschied innerhalb der Schweiz beträgt also 5,2 Prozentpunkte. Für die mittleren Einkommen von ca. 90'000 Franken wurde im gleichen Zeitraum von 1997 bis 2007 die Steuerrate auch in 18 von 26 Kantonen gesenkt. Die grösste Steuersenkung gab es in der Stadt Genf mit einer Reduktion um 2,9 %. Am wenigsten bezahlt man in Schwyz mit 7,3 % oder 6'500 Franken, am meisten muss die natürliche Person in Delsberg abliefern mit 13,25 % und ca. 12'000 Franken und somit beinahe das Doppelte. Hier spielt der Wettbewerb schon eine stärkere Rolle mit einer Differenz von 8,7 Prozentpunkten. Die grossen Einkommen von ca. 180'000 Franken werden minimal in Zug besteuert mit 8,17 % oder ca. 15'000 Franken. Im Vergleich dazu bezahlt man für das gleiche Einkommen in Neuenburg 35'000 Franken Kantons- und Gemeindesteuern. Dies entspricht einem Unterschied von 20'000 Franken oder 11,3 Prozentpunkten. Somit ist der Steuerwettbewerb um die grössten Einkommen am stärksten.", "section_level": 2}, {"title": "Juristische Personen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aktiengesellschaft.", "content": "Die Reingewinn- und Kapitalbelastung durch Kantons-, Gemeinde- und Kirchensteuern sowie direkte Bundessteuern insgesamt in Prozenten des Reingewinnes ist nicht überall gleich. Für kleinere Aktiengesellschaften mit einem Kapital und Reserven von 100'000 Franken wird abhängig vom erzielten Gewinn zwischen 12,9 % und 34,3 % für die Steuern abgeführt. Für grössere Aktiengesellschaften mit einem Kapital und Reserven von 2'000'000 Franken war im Jahre 2007 Sarnen im Durchschnitt der günstigste Standort mit einer Ersparnis von 6,9 Prozentpunkten im Vergleich zum Rest der Schweiz. Am anderen Ende der Skala findet sich Genf, welches 5,2 Prozentpunkte mehr und somit ca. 12 % mehr Steuern erhebt.", "section_level": 3}, {"title": "Schweizer Holding.", "content": "Die Holding-Besteuerung ist eine Geldquelle für die Kantone mit ca. drei Milliarden Franken (1,84 Milliarden Euro) Steuereinnahmen pro Jahr. Dank der Doppelbesteuerungsabkommen sind im Mutter-Tochterverhältnis Dividenden quellensteuerfrei, ausser es liegt ein Missbrauch vor. Beteiligungsgewinne aus der Holdingstruktur sind in der Schweiz faktisch steuerfrei (siehe «Steuerwettbewerb in der Schweiz: Holding – Kapitalbelastung durch Kantonssteuer in Prozenten 2007»). Die Gewinnsteuerbelastung der Bundessteuer von 8,5 % entfällt bei Holdinggesellschaften aufgrund des Beteiligungsabzuges bei Beteiligungsgewinnen ebenfalls. Die Schweizer Holding wird, zum Beispiel um die Steuervorteile zu realisieren, als aktive Konzernleitungsgesellschaft gegründet und betrieben. Dies wird in Deutschland als Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr gesehen und somit dürfen die Gewinne aus der deutschen Sicht in der Schweiz versteuert werden. Für die meisten Doppelbesteuerungsabkommen existieren solche Konstrukte, um die Holding als Steuersparvehikel zu verwenden. Im Gegenzug kennen viele Länder Steuersysteme, die die wirtschaftliche Doppelbelastung von Dividenden vermeiden (Schachtelprivileg in Deutschland).", "section_level": 3}], "src_summary": "Steuerrecht bezeichnet die Gesamtheit der in der Schweiz geltenden steuerlichen Gesetzgebung, Rechtsprechung und Verwaltung. Geprägt wird das schweizerische Steuerrecht durch eine föderalistische Staatsstruktur und das weitgehende Fehlen einer einheitlichen, für das ganze Staatsgebiet geltenden, gesetzlichen Regelung der direkten Steuern. Nach schweizerischem Staatsverständnis haben die Kantone die Steuerhoheit; dem Bund (Eidgenossenschaft) wurden seit Gründung des Bundesstaates 1848 erst nach und nach die Erhebung einiger Steuern zur Finanzierung seiner Aufgaben zugestanden. ", "tgt_summary": null, "id": 469159} {"src_title": "Angels & Airwaves", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem es während und nach der letzten Tour von blink-182 in Europa zu Streitigkeiten mit den anderen Bandmitgliedern kam, weil DeLonge die bevorstehende US-Tour absagte, um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen, verließ dieser schließlich blink-182 und gründete Angels & Airwaves. In seiner neuen Band schlug er musikalisch und textlich völlig neue Wege ein und betrachtete das erste Album der neuen Formation als „die beste Musik, die ich jemals gemacht habe“. Die Musikrichtung von Angels & Airwaves ist laut Bandaussage eine Mischung aus U2, Box Car Racer (in der Tom DeLonge und David Kennedy ebenfalls spielten), The Ataris, Coldplay und eben blink-182. Die Songtexte sind episch und behandeln auch das Thema Krieg („The War“). Tom beschrieb die Musik so: (deutsch: „Die Musik hört sich so an, als ob man den Tränen nahe sei, aber man seine Faust in die Höhe stößt und die Welt erobern kann...“) Der Band geht es nicht nur darum, Musik zu machen, sondern auch darum, den Menschen eine Botschaft zu vermitteln. Tom DeLonge beschrieb sein neues Musikprojekt folgendermaßen: (deutsch: „Die Botschaft, die in jedem Angels & Airwaves Song klar wiedergefunden werden kann, ist, dass morgen der beste Tag deines Lebens sein könnte.“) Schon einige Monate vor Erscheinen des Debütalbums \"We Don’t Need to Whisper\" wurden erste Songs und Musikvideos im Internet veröffentlicht, später konnte man sich auf einer Website sogar das komplette Album anhören. Bis zum Verkaufsstart musste sich die deutsche Fangemeinde jedoch etwas länger gedulden, er wurde in Deutschland auf den 30. Juni 2006 gesetzt, statt auf den 23. Mai 2006, wie in den meisten anderen Ländern. Die erste Singleauskopplung des Albums war „The Adventure“. Das zugehörige Video wurde zum ersten Mal bereits am 7. April 2006 im Internet vom Musiksender MTV veröffentlicht. Im April 2007 verließ Ryan Sinn wegen „anderer Ziele und Vorstellungen“ die Band. An seiner Stelle ist nun Matt Wachter, der zuvor bei 30 Seconds to Mars spielte. Ab Januar 2007 waren Angels & Airwaves dann wieder für ihr zweites Album \"I-Empire\" im Studio. Das Album erschien in Deutschland am 2. November 2007. Am 17. Juni 2008 erschien unter dem Titel \"Start the Machine\" eine Dokumentation über die Band auf DVD. Im Januar 2009 begann die vierköpfige Band im Studio mit den Aufnahmen ihres dritten Albums. Am 18. Juni 2009 gab Tom DeLonge den Namen für das neue Album bekannt: \"Love\". Das Album ist als kostenloser Download seit dem 14. Februar 2010 auf der Bandwebsite erhältlich und wurde innerhalb von 48 Stunden 500.000 mal heruntergeladen. Der gleichnamige Science-Fiction-Film feierte am 2. Februar 2011 beim 26. jährlichen Santa Barbara International Film Festival Premiere. Er soll zusammen mit einer Fortsetzung des Studio-Albums \"Love\", genannt: \"Love: Part II\" erscheinen. Der Song \"Epic Holiday\", des Albums wurde zudem als Filmmusik der deutschen Komödie \"Kokowääh\" verwendet. Am 4. Oktober 2011 gab Adam Willard seinen Ausstieg aus bisher unbekannten Gründen aus der Band bekannt. Auf dem kommenden Album \"Love: Part Two\" ist er noch am Schlagzeug zu hören. Am 20. Oktober 2011 wurde bekannt gegeben, dass Ilan Rubin, vormals aktiv bei Lostprophets und Nine Inch Nails, den Platz am Schlagzeug einnehmen wird. Am 24. Juni 2014 wurde der Ausstieg von Matt Wachter bekanntgegeben, der die Band verließ um sich auf seine Familie zu konzentrieren. Tom DeLonge erklärte bei Facebook, dass sie immer noch enge Freunde sind und Matt eines Tages vielleicht wieder zur Band stoßen wird. Am 8. Juli 2014 bestätigte DeLonge auf seiner Facebook-Seite, dass Ed Breckinridge (Bassist bei Thrice) der neue Bassist sei. Nach Angabe von Breckenridge bestand die Zusammenarbeit aber lediglich aus einer Videoproduktion 2014, keinen gemeinsamen Studio- oder Liveshows. Anschließend habe er nichts mehr von der Band gehört und spielt seit 2015 wieder bei Thrice. Im April 2018 gab DeLonge bekannt, dass David Kennedy und Matt Wachter der Band wieder beitraten und am neuen Album mitwirken würden. Ein Jahr darauf unterschrieb die Band einen Vertrag mit dem Musiklabel Rise Records. Am 30. April 2019 wurde die Single \"Rebel Girl\" veröffentlicht. Wachter wurde kurz darauf nicht mehr als Bandmitglied aufgeführt, was öffentlich aber nicht näher begründet wurde. Nach dem ersten Live-Auftritt in sieben Jahren erschien die Single \"Kiss & Tell\" am 29. August desselben Jahres. Im Zuge der COVID-19-Pandemie in den Vereinigten Staaten schrieb die Band den Song \"All That's Left Is Love\", der am 16. April 2020 veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Die aktuellen und ehemaligen Mitglieder von Angels & Airwaves sind bzw. waren allesamt Musiker aus anderen bekannten Gruppen:", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "We Don’t Need to Whisper I-Empire Love Love: Part II The Dream Walker TBA", "section_level": 2}], "src_summary": "Angels & Airwaves \"(auch AAA, A&A, AVA oder AvA)\" ist eine US-amerikanische Rock-Band, die vor allem durch Tom DeLonge, den ehemaligen Gitarristen und Sänger der Band blink-182, bekannt ist.", "tgt_summary": null, "id": 2377019} {"src_title": "BMW (Automarke)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bis zum Ende des 1. Weltkriegs.", "content": "Treibende Kraft bei der Gründung der Automarke BMW war Diplomingenieur Franz Josef Popp, der bei der AEG-Union in Wien beschäftigt war. Die AEG-Union bewarb sich bei Ausbruch des 1. Weltkrieges für den Flugzeugmotorenbau, nachdem die mit dem Projekt beauftragte \"Oesterreichische Daimler-Motoren-AG\" (Austro-Daimler) nicht genügend Kapazitäten aufbringen konnte. Deshalb schickte die AEG-Union Wien ihren Ingenieur Popp zur Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) nach Stuttgart und zur NAG (Nationale Automobil-Gesellschaft) in Berlin-Oberschöneweide, die gerade mit dem 1912 neu geschaffenen Kaiserpreis für Flugmotoren ausgezeichnet worden war. Die Aufnahme der Produktion von Flugmotoren scheiterte aber an der Verfügbarkeit von Werkzeugmaschinen. Popp, nun Reserveoffizier der k. u. k. Kriegsmarine, erkannte das Fehlen geeigneter Flugzeugmotoren und schlug der österreichischen Marine den Lizenzbau des 350 PS starken Austro-Daimler-Motors bei den Rapp-Motorenwerken in der Clemensstrasse in München vor. Diese vergleichsweise kleine Motorenfabrik baute bereits seit 1913 Flugzeugmotoren, war aber von der preußischen, der bayrischen oder österreichischen Heeresverwaltung bei der Vergabe nicht berücksichtigt worden. Die österreichische Marine vertraute jedoch der Expertise ihres Offiziers Popp und sandte ihn selbst zur Überwachung der beauftragten Produktion von 224 Austro-Daimler-Motoren nach München. Der mit der kaufmännischen und technischen Leitung der Rapp-Motorenwerke unzufriedene Popp warb den ihm persönlich bekannten Konstrukteur Max Friz bei der DMG in Stuttgart ab und übernahm schließlich selbst die Geschäftsführung der Firma, die gleichzeitig den neuen Namen \"Bayrische Motorenwerke GmbH\" erhielt. Max Friz hatte bei der DMG den beim Großen Preis von Frankreich (1914) siegreichen Motor des Mercedes-Rennwagen konstruiert und war schon bei Daimler in den Bau von Flugzeugmotoren involviert gewesen. Popp konnte nun mit dem von Max Friz neu konstruierten Flugzeugmotor BMW IIIa, der bei gleichen Einbaumaßen den bewährten 160-PS-Motor Mercedes D III deutlich übertraf, auch die Inspektion der Fliegertruppen (IdFlieg) überzeugen und mit einem Auftrag von zunächst 600, wenig später sogar 1000 Motoren die Produktion ausweiten. Am 13. August 1918 wurde die GmbH in eine mit 12 Millionen Mark Grundkapital ausgestattete Aktiengesellschaft umgewandelt, Popp zum alleinigen Vorstandsmitglied bestellt und die bisherigen Teilhaber finanziell abgefunden. Der Auftrag zur Produktion von Flugzeugmotoren wurde auf eine Stückzahl von 3500 ausgeweitet, was den Umzug der Firma an den Rand des damaligen Flugplatzes Oberwiesenfeld mit der Erstellung ausgedehnter Fabrikneubauten zur Folge hatte. BMW-Motoren wurden nun auch in Lizenz bei der Gasmotorenfabrik Deutz in Köln und bei Opel in Rüsselsheim gebaut. Der Waffenstillstand 1918 beendete den steilen Aufstieg des Unternehmens, das von einem relativ kleinen konkursreifen Rapp-Motoren-Werk zu einem der größten Flugmotoren-Hersteller mit 3500 Arbeitnehmern aufgestiegen war.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischen den Weltkriegen.", "content": "Nach den Bestimmungen des Friedensvertrag von Versailles durfte das Deutsche Reich keine kriegsrelevanten Erzeugnisse – dazu gehörten auch Flugmotoren – mehr entwickeln oder produzieren. In Deutschland konnten Flugzeuge erst ab 1924 wieder gebaut werden. Bei BMW in München verlegte sich Max Friz daher zunächst auf die Entwicklung von Schiffsmotoren, eines 60-PS-Lkw-Motors mit Schwerölvergaser und eines 500-cm3-Zweizylinder-Boxermotors, der erst bei Victoria und dann bei den Helios-Werken verbaut wurde. Die Berliner Knorr-Bremse AG suchte einen Standort in Bayern, wo sie vertragsgemäß Druckluftbremsen für die Wagen der Bayerischen Eisenbahnverwaltung fertigen konnte. Im Juni 1919 schloss Knorr-Bremse mit der \"Bayerischen Motoren-Werke AG\" einen Lizenzvertrag zum Bau von Teilen für Kunze-Knorr-Bremsen. Im Mai 1920 verkaufte dann der Alleineigentümer Camillo Castiglioni die \"Bayerische Motoren-Werke AG\" an das Aktionärssyndikat der \"Knorr-Bremse AG\", BMW wurde – dem neuen Produktionsschwerpunkt entsprechend – in \"Süddeutsche Bremsen-AG\" („Südbremse“) umbenannt. Mit Vertrag vom 20. Mai 1922 ging die für den neuen Eigentümer Südbremse wenig interessante Motorenbauabteilung zusammen mit der Firma \"BMW\" in Castiglionis Besitz. Dieser brachte beides in sein bis dahin \"Bayerische Flugzeugwerke AG\" (BFW AG, bis 1916 \"Gustav Otto Flugmaschinenwerke\") genanntes Unternehmen ein, das sich auf den Bau von Motoren für verschiedenste Zwecke verlegt hatte und dessen Fabrikanlagen nur wenige hundert Meter entfernt lagen. Im Zuge der Umstrukturierung 1922 firmierte nun die (erste) BFW AG in \"Bayerische Motorenwerke AG\" um. Daher gilt der 7. März 1916, der Tag an dem die (erste) \"Bayerische Flugzeugwerke AG\" ins Handelsregister eingetragen worden war, als Gründungsdatum des heutigen BMW-Konzerns. Eine andere (zweite) \"Bayerische Flugzeugwerke AG\" wurde 1923 gegründet und firmierte 1938 in Messerschmitt AG um. Das erste BMW-Motorrad, die R 32 mit luftgekühltem 500-cm3-Zweizylinder-Boxermotor, erschien 1923. Die Konstruktion mit Doppelrohrrahmen und Kardanantrieb sollte in ihren Weiterentwicklungen bis weit nach dem 2. Weltkrieg Bestand haben. Mit der Übernahme der Fahrzeugfabrik Eisenach bot sich 1928 die Möglichkeit, mit dem Modell Dixi an den erfolgreichen Kleinwagenbau der 1903 eingestellten Traditionsmarke Wartburg anzuknöpfen. Im Jahr 1929 produzierte BMW in Eisenach mit dem \"BMW 3/15 PS\" die ersten Fahrzeuge als Lizenznachbauten des \"Austin Seven\". Bald jedoch konnte man sich vom Lizenzbau lösen und brachte Anfang 1932 den von Friz neu konstruierten BMW 3/20 mit 800-cm3-Vierzylindermotor auf den Markt. Sein Zentralrohrrahmen hatte vorn und hinten Schwingachsen. Auf den 1933 präsentierten 30 PS starken BMW 303, erstes BMW-Fahrzeug mit Sechszylindermotor und dem Kühlergrill in Nierenform, folgte 1934 der BMW 315 (40 PS), 1935 der BMW 319 (55 PS), 1936 der BMW 326 mit Doppelvergaser sowie 1937 der beliebteste und erfolgreichste Zweisitzer seiner Zeit, der \"BMW 328\" mit 2-Liter-Motor, Dreifachvergaser und 80 PS Leistung. 1939 wurde die \"Brandenburgische Motorenwerke GmbH\" (Bramo) übernommen. Kriegsbedingt mussten 1940 alle deutschen Hersteller die Fertigung privater Pkw einstellen. BMW konzentrierte sein Kerngeschäft wieder auf Flugmotoren und die Herstellung von Motorräder für Kradmelder der Wehrmacht.", "section_level": 1}, {"title": "Nach dem 2. Weltkrieg.", "content": "Im ehemaligen, nun in der DDR liegenden, Werk Eisenach wurde nach der Verstaatlichung bis 1951 noch unter BMW-Logo produziert, danach als Eisenacher Motorenwerk (EMW). Hier lief der \"BMW/EMW 327\" und der neuentwickelte BMW/EMW 340 vom Band, letzterer schon ohne Doppelniere. Ab 1956 wurde dort der Wartburg 311 produziert. Im Stammwerk in München lief nach dem Krieg 1951 mit dem \"BMW 501\" die Fahrzeugproduktion mit einigen Verzögerungen wieder an. So mussten die Karosserien von der Partnerfirma Baur aus Stuttgart zugeliefert werden. Daneben wurden in den 1950er Jahren die Modelle \"BMW 502, 503, 507\" und \" 3200 CS (genannt Bertone-Coupé)\" produziert. Diese schweren Wagen waren zwar technisch anspruchsvoll, aber auch relativ teuer und verkauften sich nicht im notwendigen Maße. Etwas erfolgreicher war BMW in dieser Zeit mit den Kleinwagen \"600, 700\" und \"Isetta,\" jedoch in einer anhaltenden wirtschaftlichen Schieflage. 1960 gelang es dem Großaktionär Herbert Quandt, damals Aufsichtsratsvorsitzender des Batterieherstellers VARTA, auf der Aktionärsversammlung einen Sanierungsplan durchzusetzen, mit erheblichen Eigenmitteln die Aktienmehrheit an sich zu bringen und mit einem neuen Modellkonzept den Automarkt zu beleben. Mit der Einführung der so genannten „Neuen Klasse“ im Jahr 1961 wurde als Modellbezeichnung der einzelnen Fahrzeuge der Hubraum in cm3, in einigen Fällen (z. B. \"BMW E3\") auch in Litern angegeben. Diese Praxis bewährte sich auch bei der 02-Serie bis zur Einführung der ersten 5er-Reihe (BMW 520/520i) im Jahr 1972. Die Bezeichnung \"BMW 5er\" stand für eine Neuordnung innerhalb des Pkw-Programms, die auf den damaligen Marketing-Vorstand Bob Lutz zurückgeht. In der Folge wurde diese Art der Modellbezeichnung (3er, 6er, 7er) auf das ganze Portfolio übertragen. Bei diesen Fahrzeugen steht die erste Zahl der dreistelligen Modellbezeichnung für die Klasse, die zwei folgenden für den Hubraum. Das erste Fahrzeug nach dieser Klassifizierung, der \"BMW 520\", war also ein Fahrzeug der 5er-Reihe mit 2,0 Litern Hubraum. Nachgestellt waren oft ein oder mehrere Buchstaben wie z. B. „i“ für „Injection“ = Einspritzmotor oder „l“ für einen verlängerten Radstand. Heute gibt es allerdings bei BMW keine Motoren mit Vergaser mehr, und das „i“ ist den benzinmotorisierten Modellen einer Baureihe vorbehalten. Ein „d“ hinter den Typenkennziffern steht für einen Dieselmotor, ein „C“ für Coupé oder Cabrio und ein „x“ für Allradantrieb, welcher bei BMW als XDrive bezeichnet wird. Seit Vorstellung des „520“ (sprich: fünf-zwanzig) besteht die Nomenklatur für BMW-Modelle aus den Ziffern „3“, „5“ und „7“ als Bezeichnung für „untere Mittelklasse“ (später Mittelklasse), „obere Mittelklasse“ und „Oberklasse“ und den angefügten zwei Ziffern für den Hubraum. Coupé-Baureihen erhielten die „6“, später auch „8“. Roadster und davon abgeleitete Sportcoupés werden als Z-Modelle bezeichnet. Ab dem Jahr 2000 kamen Sport Utility Vehicles (SUV), die mit einem „X“ gekennzeichnet sind, ins Programm. Bisher sind das der „X1“, „X2“, „X3“, „X4“, „X5“, der „X6“ und neuerdings der „X7“. Bei den geradzahligen Versionen handelt es sich um sogenannte \"Sports Activity Coupés\" (Bezeichnung von BMW), wobei der X6 das erste Fahrzeug dieser Art überhaupt war. Im August 2004 wurde die Palette um die „1“ für ein Modell der Kompaktklasse erweitert, nachdem 1994 von der 3er-Reihe ein erstes Compact-Modell abgeleitet worden war. Vom 1er gab es später auch Coupé und Cabrio. Mit dem Modellwechsel 2013 wurden letztere als 2er bezeichnet. Seit 2014 bietet BMW Kompaktvans innerhalb der 2er-Reihe an, die die Frontantriebsplattform mit dem Mini teilen: Der Active und der Gran Tourer. Letzterer kann auf Wunsch mit einer zusätzlichen Sitzbank bestellt werden, was offenbar gut angenommen wurde (von 73 % der Kunden gewählt). Sehr erfolgreich war die 3er Reihe E30 ab 1982 mit ca. 2,3 Millionen Fahrzeugen oder auch die 1986 vorgestellte 7er Reihe E32, die erstmals mit V12-Motor angeboten wurde. Bei der E28er- und E30er-Baureihe gab es auch die Modellreihe 325e/525e. Das „e“ steht hierbei für „eta“, das physikalische Zeichen für den Wirkungsgrad. Der eta-Motor war so konstruiert, dass er mittels niedriger Drehzahl bei hohem Drehmoment weniger Benzin verbrauchte, damit aber nicht die BMW-typische Motorcharakteristik bot, die sich der BMW-Fahrer erhoffte. Daher wurden vom 325e bzw. 525e geringere Stückzahlen verkauft, was ihn zu einer eher seltenen Modellvariante macht. Mit der Vorstellung des E28 524td, angetrieben vom selbst entwickelten Sechszylinder-Reihen-Dieselmotor mit Wirbelkammereinspritzung BMW M21 auf der Frankfurter Internationalen Automobil-Ausstellung erfolgte im Jahr 1983 der Einstieg des Unternehmens in die Dieseltechnologie. Im Jahr 2000 gab es den 12-Zylinder-Motor BMW M73 als Variante, die auch mit Wasserstoff betrieben werden konnte; sie hat Wasserstoffeinblasventile im Ansaugtrakt und ein spezielles elektronisches Gemischbildungssystem. Mit diesem Motor wurden 15 750hL gefertigt, die auch auf der Expo 2000 eingesetzt wurden. 2007 war die nächste Generation BMW Hydrogen 7 serienreif und wurde auf 100 Exemplare limitiert ebenfalls im BMW-Werk Dingolfing produziert. Auf der Paris Motor Show im Oktober 2008 feierte das BMW Concept 7 Series ActiveHybrid als erster Mild-Hybrid von BMW Premiere und ging etwa Ende 2009 als BMW Active Hybrid 7 in Serie. Zu dieser Zeit beendete BMW das Thema Motoren mit direkter Wasserstoff-Verbrennung. Allerdings zeigte BMW 2015 den BMW 5er Gran Turismo mit Brennstoffzelle der Firma Toyota, mit der BMW inzwischen kooperiert. Von diesem Fahrzeug wurde eine kleine Versuchsflotte mit vier Fahrzeugen aufgebaut. Die Active Hybrid-Technik wurde 2011 im 5er und ein Jahr später auch im 3er angeboten. Im Januar 2010 (auf der North American International Auto Show in Detroit) wurde der BMW ActiveE, der zur Submarke BMW i gehört, auf Basis des 1er Coupés gezeigt. Sein Elektromotor sowie die Batterie- und Motorsteuerung kamen 2013 auch im reinen Elektrofahrzeug BMW i3, dem zugleich ersten Serienfahrzeug mit einer Fahrgastzelle aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK), zum Einsatz. Der Elektromotor für den Antrieb wurde von BMW selbst entwickelt und wird im Werk Landshut produziert. Bis Oktober 2017 wurden 100.000 BMW i3 produziert. Schon auf der IAA 2013 präsentierte BMW den Plug-in-Hybrid-Sportwagen BMW i8, der seit Mai 2018 auch als Roadster erhältlich ist. Seit März 2016 gibt es die Plug-in-Hybride von BMW in den jeweiligen Modellreihen unter der Bezeichnung \"\"e iPerformance\"\". Auf der Auto China 2018 in Beijing wurde der rein elektrische BMW Concept iX3 vorgestellt. Sein 200 kW/ 270 PS starker Elektromotor kommt ohne seltene Erden aus.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "BMW i", "section_level": 2}, {"title": "BMW X-Modelle.", "content": "Die BMW X-Modelle sind Sport Utility Vehicle (SUV; bei BMW „SAV“ für „Sports Activity Vehicle“ genannt) von BMW. Ende 1999 erweiterte BMW seine Modell-Palette um den X5, der wie der BMW Z3 im Werk Spartanburg in Greer (USA) gefertigt wurde und auch hauptsächlich für den amerikanischen Markt vorgesehen war. Zwei Jahre zuvor hatte Mercedes-Benz die M-Klasse präsentiert und damit großen Erfolg. Der ML basierte allerdings auf einem Leiterrahmen, während der X5 eine selbsttragende Karosserie hat. Gepaart mit permanentem Allradantrieb und dynamischem Design, wurde der BMW X5 zu einem der beliebtesten SUVs auch in Europa, lieferbar mit 6- und 8-Zylinder-Benzinern und dem 3,0-l-Reihensechszylinder-Diesel. 2002 kam die sportliche 8-Zylinder-Ausführung 4.6is mit 347 PS, welche ursprünglich gemeinsam mit Alpina entwickelt worden war. Im Spätsommer 2003 erhielt der X5 ein Facelift mit leichten Änderungen im Frontdesign und stärkeren Motoren. Der 4.6is wurde zum 4.8is mit 360 PS. Außerdem erhielt der X5 das neue Allradsystem xDrive, das die Antriebskraft variabel zwischen den Antriebsachsen verteilen kann und das mit DSC etc. zusammenarbeitet. Anfang 2007 wurde der X5 neu aufgelegt. Sein Nachfolger ist gewachsen und bietet bis zu sieben Fahrgästen Platz, was mit einer optionalen dritten Sitzreihe gewährleistet wird. Damit sollte ein größerer Abstand zum X3 hergestellt werden, zudem soll er mit der M-Klasse von Mercedes gleichziehen, welche diese Funktion ebenfalls anbietet. Im Herbst 2003 stellte BMW dem X5 eine kompaktere Variante zur Seite: den BMW X3. Das Motorenspektrum beschränkt sich auf drei Benziner (Vier- und Sechszylinder) und vier Diesel (Vier- und Sechszylinder), mit einem maximalen Hubraum von drei Litern, darunter auch der Twin-Turbo-Diesel mit 286 PS welcher auch gleichzeitig die Top-Motorisierung darstellt. Wie alle Allradfahrzeuge von BMW ist er mit dem Allradsystem xDrive (xDrive basiert auf einer regelbaren Lamellenkupplung zur Kraftverteilung) ausgestattet. Gebaut wurde der X3 bis Mitte 2010 bei Magna-Steyr in Graz (Österreich). Mitte 2008 wurde die X-Reihe um ein drittes Modell erweitert: der BMW X6, ein viertüriger Crossover aus X5 mit Coupé-Charakter, das vor allem für den amerikanischen Markt gedacht ist. Seit 2009 gibt es erstmals eine M-Variante unter den X-Modellen (X5M und X6M). 2013 bzw. 2014 kam die zweite Generation von X5 (F15) und X6 (F16). Seit Oktober 2009 gibt es das vierte Modell der X-Reihe: den BMW X1 (E84). Er wurde im BMW-Werk Leipzig und im BMW Brilliance Werk Tiexi produziert. Die anderen Modelle der X-Reihe (X3, X5 und X6) werden bei BMW US Manufacturing Company gebaut. 2014 wurde auch dem X3 eine Coupé-Variante X4 zur Seite gestellt. Sie wurde im BMW-Werk Spartanburg und seit 2016 auch im brasilianischen BMW-Werk Araquari gefertigt. 2016 startete die 2. Generation des BMW X1 (F48). Sie wird im BMW-Werk Regensburg und im Nedcar Werk in Born produziert. Im März 2018 war Marktstart des kleinen SUV-Coupé BMW X2 (F39). Ende April wurde auf der Auto China 2018 in Beijing der rein elektrisch angetriebene BMW Concept iX3 mit 200 kW/270 PS vorgestellt. Auch den X-Coupés gingen oft Studien, – BMW nennt sie \"Concept\" – voraus, siehe dazu (ab 2007)", "section_level": 1}, {"title": "BMW Z-Modelle.", "content": "Als Z-Modelle werden bei BMW bestimmte Roadster oder Sportcoupés bezeichnet. Das erste Modell, das ein „Z“ im Namen trug, war der im Frühjahr 1989 eingeführte BMW Z1, der vor allem durch seine im Seitenschweller versenkbaren Türen Aufsehen erregte. Sein für einen Sechszylinder-Roadster relativ hoher Preis, auch bedingt durch Herstellung in Handarbeit, und sein enges Cockpit sowie die auf 8.000 Fahrzeuge limitierte Stückzahl sicherten ihm eine gewisse Exklusivität. Ende 1995 folgte dann der sehr erfolgreiche BMW Z3, der (wie später auch X5 und Z4) im eigens neu errichteten Werk in Greer (South Carolina) in den USA gefertigt wurde. Der Z3 war mit Vier- und Sechszylindermotoren lieferbar und basierte technisch weitgehend auf der 3er-Reihe (E36). Seinen Erfolg verdankt der Z3 Roadster vor allem seinem Design mit leichten Retro-Einflüssen in Richtung des 507. Das im Sommer 1998 erschienene Z3 Coupé erreichte mit seinem Shooting-Brake-Konzept keine großen Stückzahlen. Beide Modellversionen gab es auch in Sportausführungen als M-Roadster und M-Coupé mit einem 321 PS (später 325 PS) starken Reihensechszylinder. Von Anfang 2000 bis Mitte 2003 produzierte BMW den exklusiven Roadster Z8, der schon vor der Markteinführung als Bond-Car in \"Die Welt ist nicht genug\" dienen durfte. Der Z8 fiel innen und außen durch sein Retro-Design aus der Feder von Henrik Fisker auf, das, noch stärker als zuvor der Z3, Anleihen beim 507 nahm. Sein Fahrwerk basierte auf Teilen der 5er- und 7er-Reihe, er erhielt allerdings eine Karosserie in Alu-Spaceframe-Bauweise (ähnlich wie der Audi A8). Sein Motor stammte aus dem M5 (E39), ein 4,9-l-V8 mit 294 kW (400 PS). Angesichts seines hohen Preises (zur Einführung 235.000 DM) war der Z8 zwar angemessen ausgestattet, seine Verdeckbetätigung aber war umständlich und er war nur mit Sechsganggetriebe lieferbar, was ihn vor allem in den USA Verkaufszahlen kostete. Diese Lücke füllte 2003 Alpina mit dem Roadster V8, einer eher komfortbetonten und mit Automatik ausgestatteten Version des Z8. Ende 2002 kam der BMW Z4 (E85) als Nachfolger des Z3. Höher positioniert, versehen mit dem neuen BMW-Design und zunächst ausschließlich mit Sechszylinder lieferbar, hinkt er hinter den Absatzvorstellungen leicht zurück und kann sich nicht richtig gegen den preiswerteren Mazda MX-5, den mit Stahl-Klappdach ausgestatteten Mercedes SLK und den Porsche Boxster durchsetzen. Ein Vierzylinder (2.0i) wird nachgeschoben. Im Frühjahr 2006 erhält der Z4 eine Modellpflege, zu der sich die Neuauflage des Z3 Coupés gesellt: das Z4 Coupé, welches auf der IAA 2005 als Studie vorgestellt wurde. Darüber hinaus bat die M GmbH zwei weitere Modelle auf den Markt: Den Z4 M Roadster und das Z4 M Coupé. Angetrieben wurden die neuen Derivate von dem aus dem M3 (E46) bekannten 3,2-l-Reihensechszylinder-Aggregat, das 253 kW (343 PS) bei 7900 min mobilisiert. Von Anfang 2009 bis August 2016 wurde der BMW E89 als Nachfolger des E85 produziert. 2017 wurde u. a. auf der IAA die dritte Generation des Z4, interne Bezeichnung BMW G29, als Konzept gezeigt. Dessen Front soll nach Aussage seines Designers Calvin Luk vom Z8 inspiriert sein. Alle BMW Z-Modelle haben den Motor vor der Spritzwand und den Antrieb an der Hinterachse.", "section_level": 1}, {"title": "BMW M GmbH.", "content": "Die BMW M GmbH, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen von BMW ist für die Entwicklung und Produktion der besonders sportlichen „M-Modelle“ verantwortlich. Aktuell angeboten werden die Modelle M2, M3, M4, M5, M6, BMW X5 M und BMW X6 M. Neben diesen M-Modellen ist die M GmbH auch zuständig für die sogenannten „M-Performance-Modelle“, die jeweils das sportlichste BMW AG-Modell der Baureihe darstellen, ohne jedoch so sportlich zu sein wie die „M-Modelle“. Aktuell sind das M140i, M240i, X4 M40i, M550d, X5 M50d, X6 M50d und M760Li Für fast alle anderen BMW-Modelle bietet die M GmbH das M-Sportpaket an, das beispielsweise spezielle Felgen oder ein Sportfahrwerk beinhaltet. Außerdem werden „M-Performance“-Tuningteile angeboten, wie Leistungssteigerungen, Spoiler oder Alcantara-Applikationen für den Innenraum. Die M GmbH bietet auch die „BMW Individual“-Optionen für einige BMWs an und nimmt spezielle Wünsche für die „Individual-Manufaktur“ an.", "section_level": 1}, {"title": "M-Modelle.", "content": "Die M-Modelle werden von der BMW M GmbH, einem 100-prozentigem Tochterunternehmen von BMW entwickelt und produziert. Bisher wurden folgende Modelle angeboten:", "section_level": 1}, {"title": "Schlüsselnummern.", "content": "BMW-PKW werden beim Kraftfahrt-Bundesamt unter der Herstellerschlüsselnummer (HSN) 0005 geführt, die M-Modelle unter den HSN 0575 oder 7909.", "section_level": 1}, {"title": "Wagenfarben.", "content": "BMW hat ein eigenes System für Wagenfarben entwickelt, das aus Farbnamen und Farbcodes besteht. Der Code ist drei- oder vierstellig und besteht aus Buchstaben und Zahlen oder nur aus Zahlen. In den Fahrzeugen ist der Farbcode auf einer schwarze Plakette auf dem Dom des Federbeins oder an der Säule auf Fahrerseite zu finden.", "section_level": 1}], "src_summary": "BMW ist die Hauptmarke für Pkw der BMW Group, zu der noch die beiden Automarken Mini und Rolls-Royce gehören. Die gleiche Marke wird für die seit 1923 gebauten Motorräder verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 87821} {"src_title": "Suworow-Denkmal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Denkmal wurde von Fürst Sergei Galitzin initiiert, der das Werk auf eigene Kosten errichten lassen wollte. Im Jahr 1883 stimmte der Schweizerische Bundesrat dem Ansinnen zu, erklärte aber Gestaltung und Inschrift als bewilligungspflichtig. Auch dies geschah nur, nachdem der Zweck der Stätte abgeändert worden war und nun zu Ehren der gefallenen Soldaten errichtet werden sollte. Der Bau eines Denkmals für einen fremdländischen General wäre aus Gründen der Neutralität nicht möglich gewesen. Die Kantonsregierung konnte sich zur Gänze nicht mit einem Denkmal zur «Invasion fremder Mächte» anfreunden. Die Errichtung wurde vom Besitzer des Landes, dem Korporationsrat Urseren genehmigt, wobei das Gelände laut dem Entscheid des Korporationsrats vom 13. Oktober 1893 unentgeltlich dem Russischen Kaiserreich abgetreten wurde. Die Bauarbeiten mit Unterstützung des russischen Aussenministeriums dauerten annähernd drei Jahre, dies zum Missfallen der Landesregierung, die gemäss Ratsprotokoll eine «Erinnerungstafel an die Opfer», ein Totenmal, bewilligt hatte. Bereits zuvor war ein heroisierender Entwurf abgelehnt worden. In den 1980er-Jahren war die Stätte in einem schlechten Zustand, wobei sich heraus stellte, dass dafür keine Parzelle im Grundbuch eingetragen war. Auch war nicht klar, ob es sich um ein Baurecht gehandelt hatte oder um eine Abtretung. Aus den Archiven in Moskau wurde zwar das Dokument geliefert, das die Abtretung und den russischen Besitzanspruch bezeugte, doch die damalige Sowjetunion liess verlauten, für die Renovation eines «helvetischen Monuments» sei sie nicht zuständig. Die Schweizer Kulturpflege erklärte jedoch, dies sei hauptsächlich Sache des Eigentümers. Das 563 m2 grosse Areal (449 m2 Fels und 114 m2 Zugangsweg) wird von der Gemeinde Andermatt unterhalten, Eigentümer ist der russische Staat in Form der russischen Botschaft in Bern. Die betreffende Parzelle Nr. 725 des Grundbuchs Andermatt ist dem schweizerischen Recht uneingeschränkt unterworfen und Bestandteil des schweizerischen Territoriums. Der russische Präsident Dmitri Medwedew besuchte bei seinem Staatsbesuch 2009 das Denkmal. Begleitet wurde er dabei von Bundespräsident Hans-Rudolf Merz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Suworow-Denkmal ist ein Denkmal in der Schöllenenschlucht bei der Teufelsbrücke im schweizerischen Kanton Uri. Ein in den Fels gehauenes Kreuz von 12 Metern Höhe erinnert seit September 1899 an die Kampfhandlungen, die am 25. September 1799 im Rahmen des Zweiten Koalitionskrieges in dieser Gegend zwischen napoleonischen Truppen unter Claude-Jacques Lecourbe (1758–1815) und von General Alexander Wassiljewitsch Suworow befehligten russischen Truppen stattfanden.", "tgt_summary": null, "id": 1438783} {"src_title": "Staples", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde 1985 von Tom Stemberg, einem ehemaligen Vorstand einer Supermarkt-Kette, und Leo Kahn gegründet. Laut der Unternehmensgeschichte soll Stemberg beim Drucken eines Businessplans am 4. Juli (US-amerikanischer Nationalfeiertag) das Farbband seines Druckers gerissen sein, woraufhin er nach vergeblicher Suche nach Ersatz die Idee zur Gründung eines Supermarktes für Büroprodukte hatte. Bis dahin wurde Bürozubehör für Kleinabnehmer nur von kleinen Einzelhändlern vertrieben, die im Gegensatz zu großen Supermärkten nicht rund um die Uhr geöffnet waren. Das Geschäftsmodell von Staples war also ein klassisches Abholgroßmarkt­konzept mit langen Öffnungszeiten, großer Produktpalette und niedrigen Preisen durch Mengenabnahme und -verkauf mit Spezialisierung auf Bürobedarf. Stembergs Konzept wurde anfangs skeptisch beurteilt, der Bedarf an großen Büromärkten wurde angezweifelt. Dennoch eröffnete am 1. Mai 1986 im Bostoner Stadtteil Brighton der erste Staples-Großmarkt, der erste Großmarkt für Bürobedarf weltweit. Staples wurde dabei von Bain Capital, der Firma des späteren Politikers Mitt Romney unterstützt. Das Staples-Modell erwies sich als großer Erfolg, innerhalb von zwei Jahren wurden 20 weitere Büro-Großmärkte verschiedener Anbieter gegründet. Mit dem Börsengang 1989 nahm das Unternehmen 36 Millionen US-Dollar ein, im gleichen Jahr wurde die Versandsparte \"Staples Direct\" gegründet. Ab 1990 erschloss die Firma den Markt im Westen der USA, 1991 eröffnete der erste Staples-Markt in Kanada. Die Expansion nach Europa begann 1992 durch ein Joint Venture mit dem britischen Unternehmen \"Kingfisher\". Den deutschen Markt betrat Staples 1993, zunächst durch eine Kooperation mit \"MAXI-Papier\". Sowohl der britische als auch der deutsche Partner wurden 1996 von Staples übernommen. Im zehnten Jahr des Bestehens eröffnete das Unternehmen 1996 bereits seinen 500. Markt. Die Online-Präsenz \"staples.com\" entstand 1998. Der 1000. Markt wurde 1999 eröffnet, gleichzeitig trieb Staples seine europäische Expansion durch Übernahmen in Deutschland, den Niederlanden und Portugal voran. Seit 2002 ist das Unternehmen der weltgrößte Anbieter für Bürobedarf. Mit einer weiteren Übernahmewelle (Unternehmen in Österreich und Dänemark) baute Staples seine Position auf dem europäischen Markt aus und fasste sowohl in Asien (China) als auch in Lateinamerika Fuß. Seit 1999 ist Staples Namensgeber der Multifunktionsarena Staples Center in Los Angeles. Im Dezember 2016 wurde verlautbart, dass der amerikanische Hedgefonds Cerberus Capital das europäische Geschäft übernehmen wird. Gleichzeitig wurde das Einzelhandelsgeschäft im Vereinigten Königreich an Hilco Capital verkauft. Ende 2017 hat die amerikanische Beteiligungsgesellschaft Sycamore Partners das Unternehmen für 10,25 US-Dollar pro Aktie (insgesamt 6,9 Milliarden US-Dollar) übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Auftreten in Deutschland.", "content": "In Deutschland ist die Staples, Inc. durch die Marke \"Staples Advantage\" (für Unternehmen \"Staples Business Advantage\" und auch \"Staples Direct\") seit dem Juni 2008 vertreten. Diese entstand durch den Aufkauf der Unternehmensgruppe Bierbrauer + Nagel in Stuttgart-Vaihingen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro. Die Gruppe war zuvor unter den Markennamen \"Corporate Express\" in Deutschland tätig. Am 1. Januar 2010 wurde das Unternehmen umgewandelt in die \"Staples Deutschland GmbH & Co. KG\". Begonnen hat Bierbrauer + Nagel als Handels- und Dienstleistungsunternehmen für Büroartikel, bevor sie im Jahr 1990 von \"Buhrmann-Tetterode\" in Niederlande aufgekauft und in die Tochtergesellschaft \"Buhrmann N.V.\" im Juli 1998 umgewandelt wurde. Im darauffolgenden Jahr kam es zum Zusammenschluss mit der \"Corporate Express Corporation\" in Colorado, USA. Daraufhin wurde im Juli 2000 das Unternehmen in \"Corporate Express Deutschland GmbH & Co. Vertriebs KG\" bzw. \"Corporate Express Deutschland GmbH\" namentlich geändert bis zum Kauf durch Staples.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmensstruktur.", "content": "Die Unternehmensgruppe Staples, Inc ist in drei Segmente gegliedert: Verkauf Nordamerika (\"North America Retail\"), Versand Nordamerika (\"North America Delivery\") und Staples International. Verkauf Nordamerika: Katalog- und Onlineversand Nordamerika: Staples International:", "section_level": 1}], "src_summary": "Staples, Inc. ist ein US-amerikanischer Einzelhandelskonzern für Bürobedarf. Das Unternehmen beschäftigt derzeit etwa 77.400 Mitarbeiter und setzt ca. 18 Milliarden US-Dollar um. Seine Niederlassungen und Tochterfirmen in Nordamerika, Südamerika, Asien und Europa bieten etwa 7.000 Produkte an, die in unternehmenseigenen Märkten, per Katalog oder im Online-Shop erworben werden können. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Framingham bei Boston. ", "tgt_summary": null, "id": 2180770} {"src_title": "Moritz von Bissing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Moritz entstammte dem wohl aus Schwaben stammenden alten Adelsgeschlecht von Bissing. Er war der Sohn des Gutsbesitzers Moritz von Bissing (1802–1860), Herr auf den Gütern Ober- und Nieder Bellmannsdorf, und dessen Ehefrau Dorothea, geborene Freiin von Gall (1800–1847). Der Vater war am 17. Juli 1852 in den preußischen Freiherrenstand erhoben worden. Er war der Sohn von Oberst Hans August von Bissing und seiner Ehefrau Auguste, geborene von Gröna, einer unehelichen Tochter des Fürsten Friedrich Albrecht von Anhalt-Bernburg. Die Mutter war die Tochter des preußischen Oberstleutnants, der auch als Polizeidirektor wirkte, Christian Freiherr von Gall und seiner Ehefrau Charlotte Dorothea von Reibnitz. Bissing heiratete am 22. August 1872 in Dresden Myrrha Wesendonck (* 7. August 1851 in Zürich; † 10. Juli 1888 in München), die Tochter des Kaufmanns Otto Wesendonck (1815–1896) und der Kaufmannstochter Agnes Mathilde Luckemeyer (1828–1902), die später unter dem Namen Mathilde Wesendonck – Mathilde nannte sie ihr Ehemann – als Schriftstellerin und Freundin Richard Wagners bekannt wurde. Sein ältester Sohn war der spätere Ägyptologe Friedrich Wilhelm von Bissing (1873–1956). Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er im Jahr 1890 in Plaue/Havel \"Alice von Gräfin von Königsmarck\" (* 24. Oktober 1867), eine Tochter des Grafen Carl von Königsmarck.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeit als Soldat.", "content": "Im Jahr 1865 wurde Bissing Sekondeleutnant, 1882 diente er als Rittmeister im Königs-Husaren-Regiment (1. Rheinisches) Nr. 7 in Bonn und kam 1883 in den Generalstab. 1887 wurde er persönlicher Adjutant des Kronprinzen Wilhelm, 1888/89 nach dessen Regierungsantritt diensttuender Flügeladjutant. vom 20. Mai 1893 bis zum 31. August 1894 kommandierte Bissing die 4. Garde-Kavallerie-Brigade, stieg zwischenzeitlich zum Generalmajor auf und avancierte bis 27. Januar 1902 zum General der Kavallerie. Vom 18. Mai 1901 bis zum 11. Dezember 1907 war Bissing Kommandierender General des VII. Armee-Korps in Münster. Anschließend wurde er in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt. Ab 1908 lebte er im Ruhestand auf Gut Rettkau bei Groß Gräditz im Landkreis Glogau (Niederschlesien), wo er sich der Wohlfahrts- und Jugendpflege widmete. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Bissing als z.D.-Offizier reaktiviert und fungierte zunächst vom 2. August bis zum 23. November 1914 als kommandierender General des Stellvertretenden Generalkommandos des VII. Armee-Korps, und im Dezember 1914 als Generaloberst à la suite des Regiments der Gardes du Corps. Kaiser Wilhelm II. ernannte den 70-jährigen Bissing am 24. November 1914 zum Generalgouverneur für das deutsche General-Gouvernement Belgien, den Regierungschef des besetzten Belgiens. Er trat die Nachfolge von Generalfeldmarschall Colmar von der Goltz an. Bissing regierte nach der Eroberung Belgiens, die mit zahlreichen Kriegsverbrechen der deutschen Militärs gegenüber der Zivilbevölkerung einhergegangen war, ziemlich rigoros. Am 1. Januar 1915 verbot er die Verlesung des Hirtenbriefs des Kardinals Merciers, der kritische Worte gegen die Deutschen in seinem vorgesehenen Text hatte. Seine Brutalität zeigte sich auch darin, dass er das am 11. Oktober 1915 in Brüssel ergangene Todesurteil gegen die britische Krankenschwester Edith Cavell für angemessen hielt und es bestätigte. Cavell hatte nach der Besetzung Belgiens vor der Verhaftung untergetauchte, verwundete alliierte Soldaten heimlich in ihrem Krankenhaus gesundgepflegt, und ihnen anschließend zur Flucht in die Niederlande und nach Großbritannien verholfen. Zudem genehmigte Bissing die Hinrichtung Gabrielle Petits am 1. April 1916. Petit hatte militärische Geheimnisse an die Alliierten verraten. Ein weiteres Beispiel ist die Hinrichtung Omèr Lefèvre, eines Telegraphenarbeiters, am 15. Mai 1916. Es gab Plünderungen und Deportationen. 120.000 belgische Bürger wurden zur Zwangsarbeit nach Deutschland geschickt, 3600 von ihnen starben in Deutschland. Bissing beförderte außerdem die Teilung Belgiens im Rahmen der Flamenpolitik in flämische und wallonische Gebiete. Deutschfreundliche Propaganda unter der flämischen Mehrheit in Belgien sollte in der Bevölkerung die Sympathie für Deutschland wecken, damit die flämischen Gebiete nach dem Krieg dem Reich angegliedert werden konnten. Damit wurde der belgische Staat gespalten und geschwächt. Im April 1917 musste Bissing wegen eines Lungenleidens seinen Brüsseler Posten aufgeben und starb wenige Tage später. Von 1910 bis zu seinem Tod im April 1917 war er Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Bissing wurde auf dem Invalidenfriedhof zu Berlin beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten. Bissing war Gründer des „\"Verein Mustersiedlungen für Kriegsbeschädigte\"“. Im Jahr 1916 stiftete Bissing aus der Stiftung des Grafen Spee, die ihm zuvor übereignet worden war, ein Gelände aus dem Eigentum des Grafen. Auf diesem Gelände sollte die Siedlung Rheinisch-Bissingheim entstehen. Etwa zur gleichen Zeit begann der Bau der Siedlung Bissingheim in Hagen. Im Zuge der Eingemeindungen in Hagen wurde der Bissingheimer Damaschkehof in Bissinghof umbenannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Moritz Ferdinand von Bissing (* 30. Januar 1844 in Ober Bellmannsdorf; † 18. April 1917 in Vilvoorde, Belgien), 1858 in den preußischen Freiherrenstand erhoben, war ein preußischer Generaloberst im Ersten Weltkrieg.", "tgt_summary": null, "id": 1899045} {"src_title": "Honda City", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erste Generation (1981–1986).", "content": "Der Honda City wurde erstmals 1981 als dreitüriges Steilheck-Modell produziert und wurde damals ausschließlich auf dem japanischen Markt angeboten. Es folgten eine Cabrio- sowie zwei Turbo-Versionen des City in der ersten Generation. Ausschließlich die normale Steilheck-Version wurde von 1984 bis 1986 in Europa als Honda Jazz angeboten. Auf der Tokyo Motor Show 1981 wurde der City als Raumwunder dargestellt, da man ein Mini-Motorrad (Motocompo) im Kofferraum unterbringen konnte. Daraufhin wurde er unter seinen Schöpfern als „Tall Boy“ bezeichnet. Aufgrund des sparsamen Verbrauches und dem großen Raumangebot wurde der Honda City sehr schnell zu einem großen Erfolg und erfreute sich größter Beliebtheit bei der japanischen Bevölkerung. Technisch waren die Motoren zum damaligen Zeitpunkt sehr fortgeschritten. In der Turbo-Version wurde ein 1,2-Liter-Motor mit Turbolader eingesetzt, welcher es mittels PGM-FI (Programmed Fuel Injection; zu deutsch: sequentielle elektronische Benzineinspritzung) auf 100 PS brachte. Eine zusätzliche Ladeluftkühlung schaffte es auf 110 PS für den Turbo II. Varianten", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Generation (1986–1990).", "content": "Der Honda City der 2. Generation wurde mit neuem Motor ausgestattet und optisch in vielen Gesichtspunkten geändert. Die Frontpartie wurde dem damals markanten Honda-Gesicht angepasst (siehe auch Honda Civic G3 & G4), ebenso wurde dem Fahrzeug einiges an Höhe genommen. In dieser Baureihe verzichtete man auf Turbo- bzw. Cabrio-Varianten, allerdings wurde der City 1989 mit einem größeren und stärkeren Motor ausgestattet und in dieser Variante bis 1990 gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Dritte Generation (1996–1999).", "content": "Eine dritte Generation des Honda City sollte zunächst nicht erscheinen, bis im Jahre 1996 in Thailand ein neues Honda-Modell auf den Markt kam. Diese vom Honda Civic abgeleitete 4-Türer Limousine wurde nach dem Motto \"preiswert, ohne billig zu sein\" gebaut. Der Name City wurde gewählt, weil als Zielgruppe die typisch städtische Familie in dieser Region gewählt wurde. Da dieses Modell im asiatisch-pazifischen Raum großen Erfolg verzeichnete, wurden schon 1997 neue Varianten mit unterschiedlicher Motorisierung angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Vierte Generation (1999–2002).", "content": "Die vierte Generation des Honda City zeichnet sich durch zahlreiche Veränderungen gegenüber dem Vorgängermodell aus. So wurde dem Fahrzeug insgesamt eine weichere Linienführung verpasst und zusätzlich optische Veränderungen an Front- und Heckpartie vorgenommen. Zusätzlich zur üblichen Motorisierung war der Honda City 1999 erstmals als VTEC erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Fünfte Generation (2002–2008).", "content": "Im November 2002 wurde eine fünfte Generation des Honda City vorgestellt, die nur im außerjapanischen, asiatischen sowie osteuropäischem Raum auch als \"Honda City\" verkauft wurde. In Japan wurde dieser neue Honda als Honda Fit Aria angeboten. Anfang 2011 erschien in China eine Billigversion als Everus S1. Es handelt sich dabei um das erste Modell einer speziell für den chinesischen Markt erdachten Marke eines nicht-chinesischen Herstellers. Gebaut wird der Wagen wie auch der Vorgänger bei Guangqi Honda Automobile.", "section_level": 1}, {"title": "Sechste Generation (2008–2013).", "content": "Im September 2008 wurde in Thailand die sechste Generation des Honda City vorgestellt. Die viertürige Stufenhecklimousine mit einem 1,5-Liter-i-VTEC-Motor wurde vollständig neu entwickelt. Zumindest in Thailand kann das Fahrzeug auch mit Erdgasantrieb bestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Siebte Generation (seit 2013).", "content": "2013 kam die siebte Generation des bei Guangqi Honda Automobile gebauten City auf den Markt. Sie wird von einem 1,5-Liter-R4-Ottomotor angetrieben, der leistet. Serienmäßig wird das Fahrzeug mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe ausgeliefert, optional ist ein stufenloses Getriebe erhältlich. Im September 2015 präsentierte Hondas anderes Joint Venture Dongfeng Honda Automobile den Greiz, der auf dem City basiert, jedoch sportlicher aussieht. 2016 kam er auf den chinesischen Markt. In Thailand ist der Honda City ebenfalls erhältlich. Der 1,5-l-Motor leistet in der Ausführung für Thailand 117 PS und kann wahlweise auch mit E85 betrieben werden. Die Basisausführung ist serienmäßig mit einem manuellen 5-Gang-Getriebe ausgerüstet; ein CVT-Getriebe ist optional verfügbar. Höherwertige Ausstattungslinien sind ausschließlich mit CVT-Getriebe erhältlich. In Japan ist die siebte Generation als Honda Grace erhältlich. Außerdem ist dort neben dem global vertriebenen 1,5-Liter-Ottomotor auch eine Variante mit Hybridantrieb erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Honda City ist ein Kleinwagen des japanischen Fahrzeugherstellers Honda. Ursprünglich wurde der Wagen 1981 auf dem japanischen Markt eingeführt, inzwischen wird er in diversen Ländern angeboten. In Japan trägt die aktuelle Version inzwischen den Namen Honda Fit Aria und wird durch den Honda Fit ergänzt.", "tgt_summary": null, "id": 357975} {"src_title": "Heppenheimer Tagung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Politisches Umfeld.", "content": "Die nach der Französischen Revolution durch den napoleonischen Code civil in einigen deutschen Staaten eingeführten Bürgerrechte sowie die anschließend noch nach dem Wiener Kongress von 1815 meist in Anlehnung an Artikel 13 der Bundesakte in einigen Staaten des Deutschen Bundes gewährten und oft an alte standesrechtliche Traditionen anknüpfenden Verfassungen waren in den Jahren zwischen 1819 und 1830 durch die Karlsbader Beschlüsse und weitere restaurative Maßnahmen beschnitten worden. Für eine kurze Zeit gelang durch die nach der französischen Julirevolution 1830 aufkommenden Unruhen nochmals eine Umkehr dieser Tendenz, in deren Folge Staaten wie Sachsen oder das Kurfürstentum Hessen Verfassungen erhielten und in Baden die Pressefreiheit nicht mehr beeinträchtigt wurde. Doch nach der Demonstration für Bürgerrechte und nationalstaatliche Einheit beim Hambacher Fest 1832 und dem erfolglosen Versuch einer bewaffneten Erhebung beim Frankfurter Wachensturm 1833 wurde der Druck auf die Vertreter konstitutioneller und demokratischer Ideen durch Zensur und Versammlungsverbote wieder erhöht. Als Betätigungsfeld der parlamentarisch-demokratischen Opposition und der Bewegung für einen deutschen Nationalstaat verblieben danach im Wesentlichen nur noch die Kammerparlamente der Staaten, in denen Landesverfassungen umgesetzt worden waren. Dies gilt insbesondere für die süddeutschen Staaten, allen voran Baden. Die Abgeordneten der unterschiedlichen Länderkammern hatten im Vormärz allerdings vergleichsweise wenig Kontakt untereinander, wenngleich einzelne Politiker in ganz Deutschland über persönliche Netzwerke verfügten. Hier ragt insbesondere der Hallgartenkreis um Adam von Itzstein heraus. Aber auch andere bekannte Politiker wie Robert Blum, David Hansemann oder Friedrich Daniel Bassermann verfügten über ausgedehnte Kontakte in vielen Staaten des Deutschen Bundes. Mitte der 1840er Jahre gab es infolge der Verstärkung des Nationalbewusstseins durch die Eskalation der Schleswig-Holsteinischen Erhebung und der Errichtung der Festung Rastatt und der Bundesfestung Ulm sowie durch die Zunahme der sozialen und ökonomischen Spannungen, die in mehreren Staaten zu den Hungerunruhen 1847 führten, intensivere Versuche, die Zusammenarbeit der oppositionellen liberalen und nationalstaatlichen Kräfte zu vernetzen und zu vereinheitlichen, so beispielsweise durch die Gründung der Deutschen Zeitung 1847.", "section_level": 1}, {"title": "Die Tagung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Organisation und Planung.", "content": "In diesem Zusammenhang kam es gemäß einer schriftlichen Schilderung Itzsteins an Blum 1847 zu einem zufälligen Treffen Itzsteins mit Hansemann in der Wohnung des Mitherausgebers der Deutschen Zeitung, Karl Mathy. Hierbei vertrat Hansemann die Idee, dass sich oppositionelle Kammerabgeordnete der Landtage Badens, Württembergs, Hessens und Rheinpreußens in einem gemeinsamen Treffen über ein koordiniertes Verhalten in den jeweiligen Kammerparlamenten abstimmen sollten, um der Idee der deutschen Einheit und der Bürgerrechte zu einem größeren Einfluss zu verhelfen. Die Hoffnungen der Organisatoren gingen nach einem Schreiben Bassermanns an Heinrich von Gagern so weit, „daß wir hoffen dürfen, einen Anfang eines Deutschen Parlaments in Heppenheim zu bilden“. In der Folge suchte Hansemann nach einem geeigneten Veranstaltungsort und entschied sich schließlich für das hessische Heppenheim. Das ländliche Heppenheim hatte den Vorteil, abseits der Zentren potenzieller Revolutionäre wie beispielsweise Mannheim gelegen zu sein. Zugleich war es über die neueröffnete Main-Neckar-Eisenbahn auch bequem von Norden über Frankfurt am Main und von Süden über Mannheim zu erreichen und verfügte mit dem \"Halben Mond\" auch über ein überregional bekanntes Gasthaus in Bahnhofsnähe. Die Einladungen an die gewünschten Teilnehmer erfolgten ab dem 20. September 1847 durch Briefe Hansemanns, Bassermanns und Mathys an ausgewählte Landtagsabgeordnete, die aufgefordert wurden, ihrerseits weitere vertrauenswürdige Abgeordnete einzuladen. Während Hansemann insbesondere Abgeordnete aus dem Rheinland und Kurhessen einlud, darunter Hermann von Beckerath, Ludolf Camphausen, August von der Heydt, Gustav Mevissen, Georg von Vincke und Karl Wilhelm Wippermann, schrieben Mathy und Bassermann hauptsächlich an süddeutsche Parlamentarier, unter anderem an Theodor Reh und Heinrich von Gagern, der in diesen Schreiben aufgrund seines Bekanntheitsgrads als Teilnehmer stets werbend herausgestellt wurde, aber auch an eher radikal-demokratische Politiker wie Franz Peter Buhl und Christian Kapp. Zwar ist in den Schreiben der Initiatoren immer wieder die Rede von Einladungen auch an sächsische Abgeordnete, doch scheinen diese Schreiben nicht abgegangen zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Die Eingeladenen stimmten sich ihrerseits bezüglich gemeinsamer Anreise untereinander ab. Hierbei unterlief Mevissen das Missgeschick, dass er sich im Datum irrte und daher erst einen Tag nach der Veranstaltung anreiste. Absagen erhielten die Initiatoren von mehreren Eingeladenen, darunter von allen angeschriebenen kurhessischen, bayerischen und fast allen preußischen Abgeordneten. Einige der Absagenden, beispielsweise Theodor Reh und August Emmerling, begründeten ihren Entschluss auch mit der Furcht vor staatlichen Repressalien und dem Unwillen der eigenen Wählerschaft, wenn die Teilnahme an einem als radikal einzustufenden Treffen bekannt würde. Am Treffen nahmen daher schließlich nur 18 Kammermitglieder teil, die zum großen Teil Abgeordnete der badischen Zweiten Kammer oder der württembergischen Zweiten Kammer waren. Die meisten der Teilnehmer waren über ihren Staat hinaus renommierte Liberale, der größte Teil der Personen war später auch im Vorparlament und der Frankfurter Nationalversammlung vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "Teilnehmer aus Baden.", "content": "Neun der 18 Teilnehmer an der Heppenheimer Tagung waren Abgeordnete in der badischen Zweiten Kammer:", "section_level": 3}, {"title": "Teilnehmer aus Hessen-Darmstadt.", "content": "Zwei Teilnehmer waren Abgeordnete der Zweiten Kammer des Großherzogtums Hessen:", "section_level": 3}, {"title": "Teilnehmer aus Württemberg.", "content": "Fünf Abgeordnete der württembergischen Zweiten Kammer nahmen an der Versammlung in Heppenheim teil:", "section_level": 3}, {"title": "Ergebnis der Versammlung.", "content": "Die Bekanntmachung der Verhandlungen und Diskussionsergebnisse der Heppenheimer Tagung erfolgte hauptsächlich durch einen Bericht Mathys in der Deutschen Zeitung vom 15. Oktober 1847. Weitere Zeitungen übernahmen diese Informationen und sorgten so für eine weite Verbreitung der Ergebnisse der Heppenheimer Tagung. Die Schaffung dieser Öffentlichkeit war eine Besonderheit, da bisherige Treffen auch aus Sorge vor staatlicher Verfolgung stets privat gehalten wurden. Bassermann sah gerade in dieser Veröffentlichung „den großen Unterschied zwischen dieser Zusammenkunft und den früheren auf Hallgarten, in Sachsen usw.“ Entsprechend diesem Zeitungsbericht war Das Treffen wies jedoch weit über dieses Thema hinaus, da es über den Wunsch nach jährlichen Treffen bereits den Weg bereitete für die Heidelberger Versammlung und das Vorparlament. Die Verhandlungen und Beschlüsse der Versammlung beschäftigten sich vor allem mit der Schaffung eines deutschen Nationalstaats und dessen zugehöriger Volksvertretung. Insbesondere auf Vorschlag Hansemanns und Mathys und gegen anfänglichen Widerstand Bassermanns sowie Welckers wollten die Anwesenden diese „Nationalanliegen“ durch die Ausweitung der Kompetenzen und Schaffung einer Regierung für den seit 1834 bestehenden Deutschen Zollverein erreichen, da „vom Deutschen Bund nichts ersprießliches zu erwarten sei“. Letzteres vor allem aufgrund der Tatsache, „dass auswärtige Mächte wie Dänemark und Niederlande“ Teil des Bundes seien und dieser daher niemals ein Interesse an einer Vereinigung Deutschlands haben könne. Der Zollverein war für die Anwesenden dagegen „das einzige Band gemeinsam deutscher Interessen“ und dieses war eben „nicht vom Bunde, sondern außerhalb desselben durch Verträge zwischen den einzelnen Staaten geschaffen“. Die Herausbildung eines einheitlichen Staatswesens sollte daher durch die Kompetenzübertragung der Handels-, Verkehrs- Steuer- und Gewerbepolitik der Staaten des Deutschen Bundes an den Zollverein geschehen. Hierbei sei „die Mitwirkung des Volkes durch gewählte Vertreter unerlässlich“. Hierunter wurde in der Tagung eine konsultativ arbeitende Ständeversammlung verstanden, von deren Vertrauen ein fünfköpfiges den Zollverein führendes Kollegium abhängig sein sollte. Dass die Umwandlung des Zollvereins in ein politisches Instrument nicht leicht sein würde, war den Anwesenden bewusst, insbesondere da man sich den Zollverein letztendlich als großdeutsche Lösung vorstellte. Die Tagungsteilnehmer gingen auch davon aus, dass die Staaten nicht von alleine dem Zollverein beitreten und weitere Kompetenzen abtreten würden, hofften aber auf das Entstehen einer ökonomischen Zwangssituation durch die volkswirtschaftlichen Vorteile des dann mit mehr Kompetenzen versehenen Zollvereins. Hierbei legte Hansemann Wert darauf, dass diese Lösung nicht zu einer Hegemonie Preußens führen sollte, wie sie im bisherigen Zollverein durch die einzelvertraglichen Gestaltungen der Mitgliedsstaaten mit Preußen bereits angelegt war. Des Weiteren forderten die Parlamentarier stellten aber hierbei klar, dass dies mit verfassungsmäßigen Mitteln, also nicht durch Revolution, erreicht werden sollte. Zu den drängenden sozialen Problemen der unteren Bevölkerungsschichten, die durch mehrere Missernten und zerbrechende vorindustrielle Strukturen erhebliche Not litten (Pauperismus), nahm die Aufstellung der Tagungsergebnisse nur dahingehend Stellung, dass eine Kommission die Angelegenheit untersuchen und in einem Jahr Anträge formulieren solle, die die „gerechte Verteilung der öffentlichen Lasten zur Erleichterung des kleinen Mittelstandes und der Arbeiter“ berücksichtigen. Die Besprechungsergebnisse der Tagung wichen damit vom traditionellen liberalen Forderungskatalog, der für gewöhnlich eine parlamentarische Vertretung beim Deutschen Bund vorsah, ab. Die auf Hansemann zurückzuführende Argumentation, den Zollverein dem Deutschen Bund vorzuziehen, basierte dabei zum einen auf der bereits stattfindenden Harmonisierung der Gesetze innerhalb des Zollvereins, die ein zentrales Gesetzgebungsorgan nach sich ziehen werde, zum anderen auf der außenpolitischen Sogwirkung, die der Zollverein als gesamtdeutsche Vertragspartei der Handelspolitik bilde. Darüber hinaus erwartete Hansemann von einem Bedeutungszuwachs des Zollvereins eine Stärkung der politischen Position der Gewerbetreibenden gegenüber dem Adel.", "section_level": 2}, {"title": "Heppenheimer Tagung und Offenburger Versammlung.", "content": "Die Forderungen zum Umgang mit den sozialen und ökonomischen Problemen der Kleinbauern und Handwerker sowie die Mittel und Wege zur Durchsetzung politischer Ziele unterschieden sich von den einen Monat zuvor in Offenburg im Rahmen einer Volksversammlung proklamierten Forderungen der Offenburger Versammlung. Hieraus sowie aus der Tatsache, dass am linken Rand einzuordnende Politiker wie Gustav Struve, Robert Blum und Friedrich Hecker nicht eingeladen wurden, wurde in der Forschung, insbesondere der DDR-Forschung, oft der Schluss gezogen, dass die Heppenheimer Tagung zum einen eine Antwort der gemäßigten Liberalen auf die „demokratische“ Offenburger Veranstaltung gewesen wäre, und zum anderen, dass bereits hier der spätere Bruch zwischen radikal-demokratischer und konstitutionell-liberaler Opposition sichtbar würde. Dieser Schluss erweist sich jedoch als vorschnell. Der Kreis der Eingeladenen war zum einen von Anfang an auf Abgeordnete beschränkt, was Blum und Struve ausschloss, auch Hecker hatte sein Mandat in der badischen Zweiten Kammer bereits im März 1847 niedergelegt. Dagegen war beispielsweise Kapp, einer der Hauptredner in Offenburg und daher von Hochverratsermittlungen Betroffener, in Heppenheim anwesend, was gegen die Konkurrenz der Veranstaltungen spricht. Auch hatte das Offenburger Treffen den Charakter einer regionalen Volksversammlung, so dass notwendigerweise die Forderungen einfacher und radikaler waren und vor allem soziale Themen sowie Bürgerrechtsfragen dominierten, während beim Heppenheimer Treffen als Versammlung von Abgeordneten mehrerer Staaten die deutsche Einigung im Vordergrund stand. Darüber hinaus sind sich die Programme noch recht ähnlich. Aus diesen Gründen und aus späteren freundschaftlichen Kontakten der beiden angeblichen Lager kann geschlossen werden, dass der Bruch in der Opposition erst 1848 erfolgte und mit der Heppenheimer Tagung nicht in Zusammenhang steht. Der einzige bereits zu diesem Zeitpunkt auftauchende Konfliktpunkt war ein ökonomischer und betraf die Sicherung der Lebensverhältnisse der von den zerfallenden vorindustriellen Strukturen betroffenen Kleinbauern und Handwerker. Hier vertraten Hecker und Struve ein aus Sicht der Liberalen rückwärtsgewandtes Industrie- und Handelsprogramm, das gegen die Abschaffung von Zöllen und grenzüberschreitendem Handel gerichtet war, während die Liberalen die Freigabe von Handel und Gewerbe im Deutschen Bund gerade als Schrittmacher der Schaffung eines Nationalstaats und der Hebung des allgemeinen Wohlstands betrachteten.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen der Heppenheimer Tagung.", "content": "Der Bericht über die Tagung in der Deutschen Zeitung löste bei den Regierungen im Deutschen Bund neben Konsultationen auch geheimdienstliche Aktivitäten gegen die teilnehmenden Abgeordneten aus. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. schmähte die Teilnehmer der Tagung in einem Brief an seinen Londoner Gesandten Bunsen als „Sekte“ und „Heppenheimer Demagogen“. Der badische Minister Alexander von Dusch äußerte sich gegenüber dem württembergischen Gesandten dahingehend, dass die Tagung Aufgrund der sich zu Beginn des Jahres 1848 überschlagenden politischen Ereignisse im Vorfeld der nahenden Märzrevolution erfolgten jedoch kaum Aktionen der Regierungen. Die Heppenheimer Programmpunkte tauchten zusammen mit den Offenburger Forderungen an unterschiedlichen Stellen und in mehreren Volksversammlungen immer wieder auf, so beispielsweise bei der Stuttgarter Volksversammlung am 17. Januar 1848 und der Mannheimer Volksversammlung am 27. Februar 1848. Bassermann stellte schließlich – nach eigenen Worten „Der in Heppenheim getroffenen Verabredung gemäß“ – am 12. Februar 1848 in der badischen Zweiten Kammer in Anlehnung auf die von ihm schon 1844 gestellte \"Motion Bassermann\" den Antrag auf eine – allerdings vom Zollverein unabhängige – deutsche Nationalversammlung. Hiermit erzielte er im Zuge der politischen Entwicklung der Februarrevolution in Frankreich und der sich anschließenden Märzrevolution in den Staaten des deutschen Bundes eine breite Aufmerksamkeit. Die sich verselbständigende öffentliche Bewegung führte über die \"Heidelberger Versammlung\" zur Einberufung des Vorparlaments, das die Wahlen zur Frankfurter Nationalversammlung vorbereitete und in dessen Abschlussdokument vom 4. April 1848 auf die „zu Heppenheim und Heidelberg zusammengetretenen Männer“ ausdrücklich Bezug genommen wird. Am 18. Mai 1848 trat schließlich in der Paulskirche in Frankfurt die Nationalversammlung erstmals zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Bezugnahme auf Heppenheim.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg hielt die FDP am 10. Dezember 1948 ihren Gründungsparteitag in Heppenheim ab. Auf diesem Parteitag schlossen sich die liberalen Parteien der drei westlichen Besatzungszonen zu einer Partei zusammen. Mit dieser Ortswahl wollten sich die Gründungsmitglieder in das liberale Erbe der historischen Heppenheimer Tagung stellen.", "section_level": 1}, {"title": "21. Jahrhundert.", "content": "Im Jahre 2011 wurde an der Stelle des Tagungsortes in Heppenheim das leerstehende Gebäude des \"Halber Mond\" in ein Tagungshotel umgewandelt, das den Namenszusatz \"Haus der Demokratie\" trägt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Heppenheimer Tagung oder Heppenheimer Versammlung wird ein Treffen von 18 führenden süd- und westdeutschen liberalen Politikern am 10. Oktober 1847 im \"Gasthof „Zum halben Monde“\" in Heppenheim an der Bergstraße bezeichnet. Ein wesentliches Diskussionsergebnis der Heppenheimer Tagung war die Forderung nach der Schaffung eines deutschen Nationalstaats und der Gewährung von Bürgerrechten. Diese Forderungen können als Programm der gemäßigten bürgerlich-liberalen Kräfte im Vorfeld der Märzrevolution angesehen werden. Gleichzeitig war das Treffen ein Wegbereiter der Frankfurter Nationalversammlung.", "tgt_summary": null, "id": 1325146} {"src_title": "Humphry Marshall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Er kam als achtes Kind von Abraham Marshall und Mary Marshall (geborene Hunt) auf die Welt. Seine Eltern waren Quäker und Einwanderer aus Derbyshire in England. Im Alter von 12 Jahren begann er eine Lehre als Maurer. Allerdings interessierte ihn Naturgeschichte viel mehr und fortan bildete er sich selbst durch Studium der wenigen Bücher, die er in Chester County erlangen konnte, fort. Ermuntert durch seinen Cousin John Bartram, der Botaniker war, entwickelte sich Marshall durch Eigenstudium Mitte der 1730er Jahre zu einem Botaniker und Naturhistoriker. Er begann Freundschaften mit anderen Wissenschaftlern in Amerika und Übersee zu knüpfen. Er stand in Kontakt zu den amerikanischen Botanikern Thomas Parke, Benjamin Franklin, George Logan, Joseph Storrs, Timothy Pickering, John Dickinson und Caspar Wistar, zu den britischen Botanikern John Fothergill, Peter Collinson, Joseph Banks und John Coakley Lettsom, zu französischen Wissenschaftlern und Pflanzensammlern wie Michel-Guillaume St. Jean de Crèvecoeur und Conrad-Alexandre Gérard, aber auch zu deutschen, niederländischen, schwedischen und irischen Botanikern. Am 16. September 1748 heiratete er Sarah Pennock (* um 1720; † 1766) und übernahm die Farm seines Vaters nahe dem Westlauf des Brandywine River. In den folgenden Jahren war er durch die Arbeit für die Farm stark eingespannt; dennoch nutzte er weiterhin freie Zeiten für die Fortführung seiner botanischen Forschungen. Ende der 1750er Jahre begann er, seine in der Region gesammelten Pflanzenexemplare mit anderen Naturwissenschaftlern in Amerika und Großbritannien auszutauschen; als Gegenleistungen erhielt er wissenschaftliche Ausrüstung, Bücher, exotische Pflanzenexemplare, Geld oder auch handelbare Güter wie Leinen. Als er 1764 das Farmhaus seines Vaters bedeutend vergrößerte, baute er auch ein Gewächshaus für die Kultur seltener Pflanzen an; es dürfte das erste seiner Art in Chester County gewesen sein. Nach dem Tod seines Vaters 1767 verfügte Marshall über eine ansehnliche Erbschaft, die es ihm ermöglichte, mehr Zeit und Engagement für die Botanik aufzuwenden. Um diese Zeit war seine Korrespondenz mit dem britischen Botaniker John Fothergill bereits zu einer engen Forscherfreundschaft geworden. Fothergill ermunterte Marshall, Pflanzen außerhalb von Chester County zu sammeln und unterstützte ihn dafür finanziell. Fothergill vermittelte Marshalls Sammlerdienste an andere Botaniker und Pflanzensammler weiter und sicherte so Marshalls Einkommen. Wenige Jahre später war sich Marshall sicher genug, sich finanziell auf das Sammeln und Kultivieren von Pflanzen allein stützen zu können. Sein Geschäft mit Pflanzen florierte dank eines Netzwerkes von Bekanntschaften über Familienmitglieder, Quäker und befreundete Wissenschaftler. Im Jahre 1772 errichtete Marshall einen botanischen Garten auf seinem Grundstücksbesitz und bestückte ihn mit allerlei Pflanzen aus der Region sowie mit so vielen exotischen Pflanzen, wie er nur bekommen konnte. Gleich im nächsten Jahr begann er den Bau eines weiteren Hauses benachbart zum botanischen Garten. Zu Marshalls Werken gehören Arbeiten über Schildkröten, Sonnenflecken und Landwirtschaft; als sein Hauptwerk gilt jedoch \"Arbustrum americanum...\", das wohl die erste botanische Abhandlung war, die ein einheimischer Nordamerikaner über amerikanische Pflanzen schrieb. Obwohl sich das Werk in den USA nur spärlich verkaufte, erhöhte es Marshalls Reputation bei seinen europäischen Kollegen. Nachdem seine erste Frau gestorben war, heiratete er am 10. Januar 1788 Margaret Minshall (1774–1823). Wie seine erste Ehe blieb auch diese kinderlos. In seinen letzten beiden Lebensjahren litt er an grauem Star, was sein Sehvermögen stark einschränkte. Er starb 1801.", "section_level": 1}], "src_summary": "Humphry Marshall (auch \"Humphrey Marshall,\" * 10. Oktober 1722 in West Bradford, Pennsylvania; † 5. November 1801 ebenda) war ein US-amerikanischer Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Marshall“; früher wurde auch die Abkürzung „Marsh.“ benutzt.", "tgt_summary": null, "id": 868529} {"src_title": "Theodor Wagemann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Theo war das jüngste von fünf Kindern einer Familie in Venwegen. Der Vater, ein gelernter Steinhauer, betrieb im Dorf eine Gastwirtschaft. Von 1924 bis 1932 besuchte Theo die örtliche Volksschule. 1933 kam es zum Ausbruch einer geistigen Erkrankung. Theo musste eine gerade begonnene Schneiderlehre im benachbarten Stolberg abbrechen. Er übernahm fortan einfache Aushilfsarbeiten im dörflichen Umfeld. Nach familiären Angaben wurde Theo zur Zeit des Dritten Reiches verschleppt und zwangssterilisiert. Durch die Intervention eines Arztes entging er der Euthanasie und kehrte schließlich zurück zur Familie, unter deren Schutz er die NS-Zeit überlebte. 1943 fiel sein Bruder als Feldwebel im Zweiten Weltkrieg. Im Jahre 1960 starb der Vater und 1963 die Mutter. Theo lebte mit seinem Bruder weiterhin im elterlichen Haus. Von 1964 bis 1965 erfolgte ein Aufenthalt in den Rheinischen Kliniken in Düren. Nach seiner Rückkehr nach Venwegen lebte Theo ab 1965 bei seiner älteren Schwester, die 1977 verstarb. Nach einem kurzfristigen Aufenthalt in einem Altenheim in Blankenheim erfolgte schließlich die Einweisung in das St. Petrusheim in Weeze am Niederrhein. Hier begann er mit seiner intensiven zeichnerischen Tätigkeit. Im Rahmen eines Sozialpraktikums im St. Petrusheim begegnete Robert Küppers 1983 dem wortkargen Sonderling und baute eine freundschaftliche Beziehung zu Theo auf. Küppers begann, Werke von Theo zu sammeln. 1995 brach er seine zeichnerische Tätigkeit aufgrund körperlicher Schwäche ab. Von 1997 bis 1998 erfolgten mehrere Krankenhausaufenthalte. 1998 verstarb Theo im Alter von 79 Jahren an Altersschwäche in einem Krankenhaus in Kevelaer. Er wurde auf dem Friedhof des St. Petrusheimes in Weeze begraben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Theodor Wagemann, genannt \"Theo\" (* 12. Juli 1918 in Venwegen (damals Kornelimünster, heute Stolberg (Rhld.)); † 3. Mai 1998 in Kevelaer) war ein Zeichner.", "tgt_summary": null, "id": 381253} {"src_title": "Niederliegendes Fingerkraut", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Vertreter dieser Sammelart stehen in den Merkmalen zwischen \"Potentilla erecta\" und \"Potentilla reptans\". Sie wachsen als überwinternde, grüne, ausdauernde krautige Pflanzen. Das bis 1 cm dicke Rhizom entwickelt mehrere, ausläuferartige, niederliegende, 20 bis 70 cm lange Blütenstängel, die sich ab dem Sommer an den Knoten bewurzeln können. Die grundständigen Laubblätter sind drei- bis fünfzählig gefingert und langgestielt. Die Blättchen sind bei einer Länge von bis zu 4 cm verkehrt-eiförmig und mit vier bis sieben Zähnen beiderseits versehen. Die Stängelblätter sind ähnlich, aber kurzgestielt und kleiner. Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln oder zu wenigen in zymösen Blütenständen. Die zwittrigen Blüten sind vier- oder fünfzählig und bei einem Durchmesser von 14 bis 18 mm radiärsymmetrisch. Die Kronblätter sind gelb.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Merkmale und Unterscheidung der Hybriden.", "content": "Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zwischen \"Potentilla anglica\" (s. str.) und \"Potentilla\" ×\"mixta\" ist die Samenfertilität von \"Potentilla anglica\" (s. str.). Er ist ein erbkonstanter Bastard mit 2n = 56 Chromosomen und wurde verschiedentlich auch experimentell erzeugt. Der abgebildete Herbarbeleg ist vermutlich steril, was auf \"Potentilla\" ×\"mixta\" hinweisen könnte. Dies ist jedoch kein eindeutiger Nachweis für diese Hybride. Insgesamt können nur zytologische Untersuchungen die letzte Gewissheit über die Zugehörigkeiten bringen. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 56.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "Die Vertreter von \"Potentilla anglica\" agg. sind Hemikryptophyten. Es erfolgt Insektenbestäubung.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "\"Potentilla anglica\" agg. kommt vor allem in West- und Mitteleuropa vor und wird dem subatlantischen Florenelement zugeordnet. In Österreich und der Schweiz kommt \"Potentilla anglica\" agg. offenbar selten vor. Das \"Niederliegende Fingerkraut\" ist in Deutschland vor allem in Nord- und Ostdeutschland häufiger zu finden. Da \"Potentilla anglica\" (s. str.) morphologisch nicht von \"Potentilla\" ×\"mixta\" oder aber von Rückkreuzungen mit den Elternarten zu unterscheiden ist, sind differenzierte Verbreitungsangaben derzeit kaum möglich. \"Potentilla anglica\" agg. hat die gleichen Standortansprüche wie \"Potentilla erecta\" bzw. \"Potentilla reptans.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Niederliegende Fingerkraut (\"Potentilla anglica\" agg.) gehört zur Pflanzengattung Fingerkräuter (\"Potentilla\") innerhalb der Familie Rosengewächse (Rosaceae). Sie ist im engeren Sinne (s. str.) eine artgewordene Hybride der Blutwurz (\"Potentilla erecta\") und des Kriechenden Fingerkrauts (\"Potentilla reptans\"). Im weiteren Sinne (s. l.) umfasst diese Gruppe auch die sterile Hybride dieser beiden Fingerkraut-Arten \"Potentilla\" ×\"mixta\".", "tgt_summary": null, "id": 1518481} {"src_title": "Paderborn Baskets", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "VBC 69 (1969 bis 1991).", "content": "Unmittelbarer Vorgängerverein der Paderborn Baskets war der 1969 gegründete VBC 69 Paderborn, in dem auch zum ersten Mal in der Stadt leistungsmäßig Basketball gespielt wurde. Bereits nach sechs Jahren konnten 1975 Jugendmannschaften Meisterschaften im Westdeutschen Basketball-Verband (WBV) erringen und in der Folge wurden Jugend- und Junioren-Nationalspieler wie Manfred Winter und Bernd Zengerling hervorgebracht, die später erste und zweite Liga spielten. 1984 gelang dann der ersten Herrenmannschaft selbst der Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga Gruppe Nord. Der Aufstiegsmannschaft gehörten überwiegend Spieler aus der eigenen Jugend an wie Dirk Happe, der im Jahr zuvor als Jugendnationalspieler bei der Kadetten(U16)-Europameisterschaft im eigenen Land eine Bronzemedaille gewonnen hatte. Auch in der zweiten Liga setzte sich das Korsett der Mannschaft aus Spielern aus der eigenen Jugend sowie aus Spielern zusammen, die das Studium an der Universität Paderborn, wo unter anderem der langjährige Leverkusener Trainer Günter Hagedorn wirkte, in die Region verschlagen hatte. So war auch die „Ausländer-Position“ im Team über mehrere Spielzeiten hinweg durch den kanadischen Nationalspieler Phil Ohl besetzt, der nebenbei an der Universität auf Lehramt studierte und nach seiner Rückkehr nach Kanada noch einmal WM-Teilnehmer 1990 mit der Nationalmannschaft war. Nach dem Zweitliga-Aufstieg 1984 traten innerhalb des Vereins Zwistigkeiten insbesondere in finanziellen Fragen mit den zuvor erfolgreicheren Volleyballern auf, die bis Mitte der 1980er Jahre als mehrfacher Vizemeister an der nationalen Spitze gestanden hatten. Während im Verein die Basketballer bereits zahlenmäßig an aktiven Mitgliedern überlegen waren, wechselte der Zuschauerzuspruch Ende der 1980er Jahre von den sportlich stagnierenden Volleyballern zunehmend hin zu den Basketballern, die sich 1991 schließlich dazu entschlossen, einen eigenen Verein zu gründen.", "section_level": 2}, {"title": "Auf- und Abstieg (1991 bis 2001).", "content": "1991 spaltete sich die Basketball-Abteilung des VBC 69 geschlossen ab und gründete den Verein Paderborn Baskets 91 e. V. Als Manager des Zweitligateams wurde Ingbert Koppermann gewonnen und als Ziel der Erstliga-Aufstieg ausgegeben. Bei der Zusammensetzung der Mannschaft wurde nun gezielt und erfolgsorientiert Spieler angeworben, die sich in der zweiten Liga bereits erste Meriten verdient hatte. Zudem konnte 1992 mit dem niederländischen Bushersteller BOVA, der in der Region ansässig geworden war, ein erster Namenssponsor gewonnen werden. Aus der niederländischen Liga brachte man zugleich den belgischen Trainer Werner Rotsaert sowie den zuvor in Amsterdam spielenden US-Amerikaner Douglas Spradley mit und verpasste den Aufstieg im entscheidenden Spiel gegen den Konkurrenten TK Hannover nur knapp. 1993 stieg schließlich der Bodenbelägehersteller forbo als Namenssponsor ein und am Ende der Spielzeit war der Aufstieg frühzeitig sichergestellt. In der Erstliga-Spielzeit 1994/95 erreichte man die drittschlechteste Bilanz der teilnehmenden Mannschaften mit neun Siegen aus 32 Spielen, darunter ein überraschender Heimsieg gegen den späteren Korać-Cup-Gewinner Alba Berlin. Im Pokal erreichte man etwas überraschend das Final Four-Turnier, wo man den dritten Platz belegen konnte. Die damaligen Bestimmungen sahen zwei ausländische Spieler pro Mannschaft vor, während in der 2. Liga nur ein Ausländer erlaubt war. In der folgenden Relegationsrunde der vier schlechtesten Erstligamannschaften mit den zwei besten Zweitligamannschaften mussten die Erstligateams dann auf einen Ausländer verzichten. Um die Positionen unter dem Korb im sogenannten Frontcourt mit dem estnischen Nationalspieler Margus Metstak nicht zu schwächen, verzichtete Trainer Rotsaert auf den mannschaftsinternen Topscorer Doug Spradley. Die Mannschaft verkraftete diese Schwächung nicht und in der Relegationsrunde konnte sich der Zweitligist TuS Lichterfelde vor den Paderbornern platzieren, die damit abgestiegen waren. Während der \"TuSLi\" als Kooperationspartner von ALBA Berlin auf den Aufstieg verzichtete, traten die Paderborner auch aus finanziellen Gründen den Gang zurück in die zweite Liga an. Die veränderte Personalstrategie hatte Verbindlichkeiten entstehen lassen und die Insolvenz einer Firma, die die Mannschaft vermarkten sollte, führte dann beinahe auch zum finanziellen Ruin des Vereins. Trainer Rotsaert verließ den Verein und Manager Koppermann trat von seinem Amt zurück, von den Spielern wechselte Happe zum Aufsteiger TuS Herten und Spradley später zur SG Braunschweig, die 1995 ebenfalls aufgestiegen war und die Baskets in der ersten Liga ersetzt hatten. In der zweiten Liga versuchte man den Verein langsam zu entschulden und hatte immer wieder mit finanziellen Problemen zu kämpfen, weshalb man schließlich eine eigene Spielbetriebs-GmbH mit dem Namen „Spo(r)tlights“ gründete, die die zukünftigen wirtschaftlichen Risiken aus dem Unterhalt einer zumindest teilweise professionellen Mannschaft tragen sollte. Die veränderte Personalpolitik hatte auch einen regionalen Konkurrenten entstehen lassen: der TV 1864 Salzkotten stieg mit einer Reihe ehemaliger Paderborner Spieler, darunter der US-Amerikaner Vernon Carr (ehemals Sacramento Kings), 1995 in die zweite Liga auf und lieferte sich in den folgenden fünf Jahren teilweise erbitterte Duelle gegen den Lokalrivalen. Nachdem die Salzkottener sich 2000 aus der zweiten Liga zurückzogen, endete die Rivalität letztendlich in einer „Talentoffensive“ genannten Kooperation. Bei einem Training in der Saisonvorbereitung für die Spielzeit 1999/2000 brach der noch nicht ganz 26-jährige Daniel Malcorps mit Herzversagen tödlich zusammen. Die Paderborn Baskets hatten seit 1998 die Firma teamwork als Namenssponsor gewonnen. Deren Insolvenz führte letztendlich auch zur Insolvenz der Spielbetriebsgesellschaft Spo(r)tlights. Die Mannschaft stand wieder vor einer ungewissen Zukunft.", "section_level": 2}, {"title": "Ära Trainer Spradley (2001 bis 2009).", "content": "In der Spielzeit 2000/01 war Nima Mehrdadi, ehemals Trainerassistent von Coach Rotsaert zu Erstliga-Spielzeiten 1994/95, Trainer der Baskets gewesen und hatte auch Doug Spradley, mittlerweile verheiratet mit einer Paderbornerin, nach einigen Erstliga-Spielzeiten bei Braunschweig und dem MBC wieder im Kader begrüßen dürfen. Der Verein als eigentlicher Inhaber der Lizenz der Profimannschaft ging aus der Insolvenz der Spielbetriebsgesellschaft einigermaßen unbeschadet hervor und in der folgenden Spielzeit wurde dann Spradley Trainer der Mannschaft, während Mehrdadi Sportdirektor wurde. Der erfolgsorientierte Trainer Spradley konnte schließlich die Mannschaft aus dem Mittelmaß der zweiten Liga herausführen. Zum Nukleus des neuen Erfolgsteams gehörten mit Marius Nolte und Daniel Lieneke vom Kooperationspartner TV Salzkotten auch wieder zwei „Eigengewächse“. Zum Jahresbeginn 2004 verstarb der amtierende Präsident Bert Bruch plötzlich und unerwartet. Zur Spielzeit 2004/05 verpflichtete man von Ligakonkurrenten die US-Amerikaner Tim Black und Steven Esterkamp, mit denen man nach dem zehnten Spieltag und einer Niederlage gegen selbst erklärten Aufstiegsfavoriten Eisbären Bremerhaven nicht mehr verlor. Am Ende belegte man wegen des schlechteren direkten Vergleichs gegenüber Bremerhaven trotzdem nur den zweiten Platz. In der folgenden Spielzeit 2005/06 verlor man nun kein einziges Spiel mehr und stieg nach saisonübergreifend 50 Siegen in Folge ein zweites Mal in die höchste deutsche Spielklasse auf. Zur Erstliga-Spielzeit 2006/07 trennte man sich nach zwei Jahren von seinem Namenssponsor, dem Polstermöbelhersteller schröno, und da sich am Kern des Zweitliga-Erfolgteams nichts änderte, wurde dessen Erstligatauglichkeit angezweifelt. Trotzdem gelangen wie auch in der folgenden Saison 2007/08 16 Siege aus 34 Spielen und jeweils ein elfter Rang in der Abschlusstabelle. In der Saison 2007/08, in der man zwischenzeitlich als digibu Baskets antrat, wurde Tim Black Topscorer der BBL mit 21,3 Punkten im Schnitt und wechselte im Anschluss nach Belgien. Dafür kehrte zur Saison 2008/09 Stefano Garris, WM-Bronzemedaillengewinner 2002 mit der deutschen Nationalmannschaft und mehrfacher deutscher Meister mit ALBA Berlin, zu seinem Stammverein zurück. Garris konnte jedoch nach längeren Verletzungspausen in den Vorjahren sein altes Leistungsniveau nicht mehr erreichen und die Mannschaft startete schlecht in die Saison. Nach Abgängen von anderen Spielern wurde der knapp 35-jährige Chris Ensminger auf der Centerposition nachverpflichtet, der zu Beginn seiner Deutschland-Karriere mit Spradley in Weißenfels noch zusammengespielt hatte und zuvor vom ehemaligen deutschen Meister brose Baskets „ausgemustert“ worden war. Mit dieser Verstärkung marschierte die Mannschaft aus dem Tabellenkeller bis auf die Play-off-Plätze unter den besten acht Mannschaften. Überschattet wurde diese Erfolgsserie durch neuerliche Finanzlöcher, durch die erneut eine Insolvenz drohte. Verschiedene Hilfsaktionen unter dem Motto „BBL – gekommen, um zu bleiben“, die auch von Fans anderer Vereine unterstützt wurden, und ein erhöhtes Zuschauerinteresse dank des sportlichen Erfolgs und der Hilfsaktionen erhielten jedoch die Zahlungsfähigkeit, so dass die Spielbetriebsgesellschaft sich mit den Gläubigern auf Zahlungsaufschübe einigen konnte. Am Ende der Spielzeit qualifizierte man sich als Tabellenachter erstmals knapp für die Play-offs um die deutsche Meisterschaft, wo man in der ersten Runde dem Titelverteidiger und Hauptrundenersten ALBA Berlin Paroli bot und sich erst im fünften und entscheidenden Spiel der Serie geschlagen geben musste. Am Ende wurden die EWE Baskets Oldenburg deutscher Meister, bei denen Trainer Spradley zwei Jahre zuvor schon als neuer Trainer gehandelt worden war. Spradley verließ nun angesichts der angespannten finanziellen Lage genauso wie die wichtigsten Spieler den Verein und auch Sportdirektor Mehrdadi trat zugunsten seiner weiteren beruflichen Karriere von seinem Amt zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Abstieg aus der BBL und Rückkehr in die neue zweite Liga ProA (seit 2009).", "content": "Nach dem großen sportlichen Erfolg mit der Play-off-Teilnahme 2009 stand die folgende Erstliga-Spielzeit 2009/10, die letztendlich die vorerst letzte Erstliga-Spielzeit der Mannschaft werden sollte, durch die geringe Finanzkraft und den Verlust der wichtigsten Akteure unter keinem guten Stern. Überschattet wurde der Saisonbeginn durch den gewaltsamen Tod des ehemaligen Spielers Lavelle Felton, der in der Vorsaison mit seinen Korberfolgen in Schlusssekunden der Mannschaft den Play-off-Einzug und einen Play-off-Sieg über ALBA Berlin gesichert hatte. Unter dem neuen Trainer Olaf Stolz gelang zwar ein Auftakterfolg, danach rutschte man aber sehr schnell auf den letzten Tabellenplatz, den man in der Folge nicht mehr verließ. Nach einer späten Trainerentlassung im Februar 2010 übernahm Dirk Happe als Interimscoach die Mannschaft bis Saisonende und der Möbelhändler \"webmoebel\" trat als Namenssponsor für die folgenden zwei Jahre auf. Am Ende der Saison stieg man nach fünf Siegen aus insgesamt 34 Spielen abgeschlagen am Tabellenende wieder ab. In der Spielzeit 2010/11 trat man in der 2007 geschaffenen ProA an, die das neue Unterhaus der BBL bildete und zusammen mit der ProB die 2. Basketball-Bundesliga abgelöst hatte. Unter dem neuen Trainer Artur Gacaev, der die Juniorenmannschaften des Vereins zuvor erfolgreich in die nationale Spitze geführt hatte, blieb man glücklos und rutschte zunächst in den Tabellenkeller. Nach einem Trainertausch mit Kooperationspartner \"Accent Baskets\" aus Salzkotten, der in der ersten Regionalliga des WBV spielt, wurde Thomas Glasauer Trainer und konnte die Mannschaft im Tabellenmittelfeld stabilisieren. In der darauffolgenden Spielzeit 2011/12 gelang mit dem fünften Platz eine Platzierung im oberen Tabellendrittel und die Qualifikation für die neu geschaffenen Play-offs der ProA, wo man jedoch in der ersten Runde ausschied. Am 27. Juli 2012 gab die Paderborn Baskets Team GmbH bekannt, aufgrund von anhaltenden finanziellen Problemen einen Insolvenzantrag zu stellen. Dieser Antrag wurde letztlich nicht gestellt, sondern am 10. August 2012 mit dem Paderborner Möbelhaus Finke ein neuer Haupt- und Namenssponsor bekanntgegeben. Im Januar 2013 stellten die \"finke baskets\" ihren bisherigen Headcoach Thomas Glasauer frei, nachdem die Bilanz bei 7 Siegen und 12 Niederlagen stand und die angestrebten Play-offs außer Reichweite erschienen. Zum Zeitpunkt der Trainerentlassung standen die Baskets auf Platz 14 der Tabelle. Nachfolger von Thomas Glasauer wurde Martin Krüger, der noch bis Sommer 2012 für verschiedene Mannschaften des Vereins insbesondere im Nachwuchsbereich verantwortlich war, nachdem er zuvor bereits in den 1980er und 1990er die Zweitligamannschaften der Baskets und des TV Salzkotten trainiert hatte. Unter Krüger gelang der Klassenerhalt und die Baskets belegten zu Saisonende mit 12 Siegen und 18 Niederlagen den 13. Tabellenplatz. Die Saison 2013/2014 verlief sportlich ähnlich wie die Saison 2012/2013. Die Baskets fanden sich fast die gesamte Saison im Mittelfeld der Liga wieder, ohne reelle Chance auf die Play-Offs, aber auch ein Abstieg konnte frühzeitig vermieden werden. Nach Abschluss der Saison auf dem 12. Tabellenplatz legte Headcoach Martin Krüger sein Amt nieder. Als Grund gab er die hohe Belastung an, die er als Teilzeit-Kraft nicht weiter stemmen könne. Nachfolger von Martin Krüger wurde Uli Naechster. Erneut wurde der Kader wieder auf verschiedenen Positionen umgebaut und verändert, jedoch stellte sich kein nachhaltiger sportlicher Erfolg ein. Fast die gesamte Saison befand sich das Team im unteren Tabellendrittel. Am 13. März 2015 wurde ein entscheidendes Spiel gegen den BV Chemnitz 99 mit 69:62 gewonnen. Der Anpfiff erfolgte allerdings mit 25-minütiger Verspätung, weil der für die Anzeigetafel verwendete Computer durch ein automatisch ausgeführtes Windows Update blockiert war. Nach Protest der Chemnitzer wurde das Spiel zunächst mit 0:20 gewertet, was den Abstieg der Baskets bedeutet hätte. Letztlich wurde der Berufung der Paderborner stattgegeben und deren sportlicher Sieg bestätigt. Im November 2016 wurde der Verein wegen des Verstoßes gegen eine Lizenzauflage seitens der 2. Bundesliga mit einer Geldstrafe belegt. Nach dem Ende des Spieljahres 2018/19 gab Naechster sein Traineramt ab, blieb aber Sportlicher Leiter. Als neuer Trainer wurde Steven Esterkamp eingestellt, der somit dorthin zurückkehrte, wo er bereits als Spieler tätig war.", "section_level": 2}, {"title": "Jugend- und Nachwuchsarbeit.", "content": "Der Verein \"Paderborn Baskets 91 e. V.\" hatte schon zu Zeiten vor Vereinsgründung als VBC 69 großen Stellenwert auf eine gute Jugendarbeit und gehörte zu den führenden Vereinen in Westfalen, dem auch auf Landesebene im Vergleich mit den führenden Mannschaften des Rheinlandes gute Platzierungen gelangen. 1991 mit 300 Mitgliedern als Neugründung gestartet hat der Verein nach eigenen Angaben mittlerweile knapp 600 Mitglieder, davon ca. 260 Jugendliche. Mit dem Förderkonzept „Talentoffensive in Ostwestfalen-Lippe“ seit 2003 konnte talentierten Spielern aus der Region bessere Bedingungen geboten werden. Während auch früher schon am Reismann-Gymnasium in Paderborn viele Nachwuchsspieler für den Verein rekrutiert wurden durch Lehrer wie unter anderem Fritz Buhr und später Martin „Sir“ Krüger, der zuvor schon einige Jahre die Zweitligamannschaft des VBC 69 sowie die Nachwuchsmannschaften des Vereins trainiert hatte, ermöglichte die Einrichtung eines Basketball-Internats an dieser Schule auch die Unterbringung von Talenten, die von außerhalb stammen wie beispielsweise die späteren Junioren-Nationalspieler Lars und Ole Wendt, die aus Itzehoe kamen. Das Internat wird als Paderborner Sportinternat von den Baskets im Rahmen des \"Forums Paderborner Spitzensport\" unter anderem in Kooperation mit dem Fußball-Erstligisten SC Paderborn 07 betrieben. Durch diese Maßnahmen konnte der Verein zum führenden männlichen Jugendverein Nordrhein-Westfalens aufsteigen und in nahezu jeder Altersklasse seine Mannschaften jährlich in die „TOP 3“-Teams des WBV führen. Bei den Mädchen beziehungsweise Damen kooperiert man mit dem TSVE Bielefeld, dessen „Lady Dolphins“ die führende Rolle einnehmen im Unterschied zu den Jungen beziehungsweise Herren. Die wichtigste Spielerin, die der Verein hervorgebracht hat, ist Lea Mersch, die 2011 mit der Damen-Auswahl an der EM-Endrunde 2011 teilnahm. 2006 und 2013 erhielt der Verein das „Grüne Band“ für vorbildliche Talentförderung, welches der damalige „Vizepräsident Jugend“ und heutige Präsident Christoph Schlösser entgegennahm, selbst langjähriger Zweitligaspieler für den VBC 69. Mit der NBBL-Mannschaft unter der Führung von Trainer Gacaev und den Wendt-Zwillingen wurde man von 2009 bis 2011 dreimal hintereinander beste Mannschaft Nordwestdeutschlands und erreichte das Top Four-Turnier dieser Altersklasse auf nationaler Ebene. Bei der ersten Teilnahme 2009 verlor das Team mit den Jugend- und Juniorennationalspielern Robert Huelsewede und Dominik Malinowski nur knapp in der Schlussphase das Meisterschaftsfinale gegen den Nachwuchs von ALBA Berlin. In den darauffolgenden Turnieren verlor man das Halbfinale jeweils gegen den späteren Sieger Team ALBA Urspring, denen man 2009 im Halbfinale die einzige Niederlage in einem Final Four beigebracht hatte. Anlässlich des 20-jährigen Klubjubiläums gratulierte der scheidende Bundestrainer Dirk Bauermann persönlich und äußerte seinen Dank und Respekt insbesondere den Jugendtrainern des Vereins. Während die U18-Mannschaft 2011 im sogenannten „Deutschland-Pokal“ trotz einer herausragenden Leistung von Jugendnationalspieler Till Gloger „nur“ Vizemeister wurde, erreichte die U14-Mannschaft unter Trainer Stefan Schettke die erste nationale Jugendmeisterschaft für den Verein. Ein Jahr später wurde Till Gloger wurde zum MVP der NBBL 2011/12 gewählt und die U16 gewann den Meistertitel in der Jugend-Basketball-Bundesliga.", "section_level": 1}, {"title": "Kader.", "content": "Wechsel 2017/2018 Zugänge: Georg Wilhelm Voigtmann (s.Oliver Würzburg), Devonte Brown (Indiana State Sycamores), Armani Cotton (Stella Artois Leuven Bears), Dion Prewster (Nelson Giants), Ethan Bradford O'Day (Vermont Catamounts) Abgänge: Matt Vest (RheinStars Köln), Chase Adams (HEBEISEN WHITE WINGS Hanau), Till Gloger (Mitteldeutscher BC), Nick Tufegdzich (ETB Wohnbau Baskets Essen) Die Spiele der Baskets finden im Sportzentrum Maspernplatz in Paderborn statt. Der Fanclub \"Maspernpower Paderborn '96 e. V.\" mit ca. 70 Mitgliedern kümmert sich u. a. um die Organisation der Auswärtsfahrten. sowie bei den Damen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Paderborn Baskets sind eine professionelle deutsche Basketballmannschaft aus Paderborn, deren Spielbetrieb seit 2002 von der \"Paderborn Baskets Team GmbH\" organisiert wird. In der Vergangenheit trat die Mannschaft unter verschiedenen Sponsorennamen an, zuletzt bis April 2012 als \"webmoebel Baskets\". Von der Saison 2012/13 bis zur Saison 2015/16 trat der Verein unter der Bezeichnung \"finke baskets\" an. Seit 2016 ist die Universität Paderborn der Namensgeber des Teams, das nun unter \"Uni Baskets Paderborn\" in der 2. Basketballbundesliga-ProA antritt. Die Mannschaft spielte in der Spielzeit 1994/95 sowie von 2006 bis 2010 erstklassig in der Basketball-Bundesliga. Seit 1984, damals noch als VBC Paderborn, spielt die Mannschaft immer mindestens zweitklassig, seit 2010 gehört sie wieder der zweithöchsten nationalen Spielklasse unter deren Namen ProA an.", "tgt_summary": null, "id": 866099} {"src_title": "Antonio Grimani", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Die Grimani waren eine der 16 neuen Familien des Patriziats von Venedig, der \"case nuove\", und gehörten zu den angesehensten Familien Venedigs. 21 Mitglieder der Familie waren Prokuratoren oder in anderen wichtigen Ämtern der Republik, als Diplomaten und in der Marine aktiv oder bekleideten hohe Ämter in der katholischen Kirche, darunter waren drei Kardinäle. Die Familie stellte insgesamt drei Dogen, außer Antonio die Dogen Marino Grimani (1595–1605) und Pietro Grimani (1741–1752). Der Name Grimani ist in Venedig mit zahlreichen Kunst-, Büchersammlungen und Stiftungen verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Antonio war der älteste von drei Brüdern. In seiner Jugend lebte die Familie unter angespannten finanziellen Verhältnissen und in einem schwierigen sozialen Status, da seine Mutter, Agnesina Montagner di Modone, nicht aus einer der adeligen Familien stammte. Schon in seiner Jugend unternahm er Handelsreisen nach Syrien und Ägypten, wobei es ihm gelang, ein sehr großes Vermögen zu erwirtschaften (zur Wirtschaftsgeschichte). In Venedig sagte man von ihm, wenn er Dreck anfasse, werde der zu Gold. 1499 wurde er gegen seinen Willen zum Generalkapitän der Kriegsflotte ernannt. Weil er, ohne eine Schlacht zu suchen, Lepanto an den osmanischen Sultan Bayezid II. verlor, wurde er vor Gericht angeklagt. Als Gericht fungierte der Große Rat, der \"maggior consiglio\", dessen Kompetenz allerdings umstritten war. Vorgeworfen wurde ihm der Verlust von 169 Schiffen, während er gleichzeitig ein riesiges Vermögen erworben habe. Die Anklage lautete auf Hochverrat. Einer Verbannung entzog er sich durch die Flucht nach Rom zu seinem Sohn, dem Kardinal Domenico Grimani. Erst 1510 konnte er nach Venedig zurückkehren, nachdem es seiner Familie durch großzügige Zahlungen gelungen war, das Verdikt gegen ihn aufzuheben. Er erhielt das Amt eines \"Procuratore di sopra\" und betätigte sich als großzügiger Mäzen. Grimani beteiligte sich an den Kosten für den Bau der alten Prokuratien, und er ließ das in einem Erdbeben zerstörte Dach des Campanile wiederherstellen, für das er die vergoldete Figur des Erzengels Gabriel auf der Spitze stiftete. Er war verheiratet mit Caterina Loredan, mit der er fünf Söhne hatte, die alle hervorragende Positionen im öffentlichen Leben bekleideten. Der älteste von ihnen, der Kardinal Domenico Grimani, wurde als Mäzen und Kunstsammler bedeutend. Trotz Prozess, Verurteilung wegen Hochverrat und Verbannung wurde Grimani am 6. Juli 1521 im hohen Alter von 86 Jahren zum Dogen gewählt. König Franz I. von Frankreich war damals mit der Republik Venedig verbündet und stritt mit Kaiser Karl V. um den Besitz von Mailand. Der Kaiser hatte erfolglos die Venezianer von ihrem Bündnis mit Frankreich abzubringen versucht. Als Karl V. die Schlacht bei Bicocca am 27. April 1522 gegen Franz I. gewann, suchte Grimani ihn bei Verhandlungen hinzuhalten. Diese kamen bis zum Tod des Dogen nicht zum Abschluss; erst sein Nachfolger Andrea Gritti schloss am 28. Juni 1523 eine Allianz mit dem Kaiser und gab die französische auf.", "section_level": 1}, {"title": "Grabmal.", "content": "Das Grabmal des Dogen befand sich in der Kirche San Antonio di Castello, die 1807 abgerissen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antonio Grimani (* 28. Dezember 1434 in Venedig; † 7. Mai 1523 ebenda) war von 1521 bis 1523 der 76. Doge von Venedig.", "tgt_summary": null, "id": 2157063} {"src_title": "Würzburger Dom", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ein Dom mit Domkloster (geführt nach der unter dem Bischof Berowelf eingeführten, von Chrodegang begründeten \"Regula canonicorum\") bestand in Würzburg bereits im 8. Jahrhundert. Die heutige romanische Kirche, erbaut ab 1040 von Bischof Bruno, gilt als die viertgrößte romanische Basilika Deutschlands. Es handelt sich um den dritten Dombau, nachdem die ersten beiden (erbaut um 787 und 855) durch Feuer ganz oder teilweise zerstört worden waren. Nach dem Unfalltod Brunos im Jahr 1045 vollendete sein Nachfolger im Bischofsamt, Adalbero, den Bau im Jahr 1075. Eine dem Dom angegliederte und vom Würzburger Domkapitel betriebene Domschule gehörte im Mittelalter neben den Domschulen von Lüttich und Worms zu den bedeutendsten Kathedralschulen des Landes. Die im Jahr 1253 beurkundete Finanzierung eines neuen Altars für den Dom ermöglichte der Bischof Hermann I. von Lobdeburg unter anderem durch Einkünfte aus sechs \"apothecis\", deren \"apothecarii\" (am ehesten Krämer oder Gewürzkrämer) namentlich bis Ende des 13. Jahrhunderts bekannt sind (Die mit vor allem mit Ärzten in Verbindung stehenden Apotheker kamen erst im 14. Jahrhundert auf und Apotheker im heutigen Sinn gab es in Würzburg erst ab dem 15. Jahrhundert). Im 19. Jahrhundert war die Erzbruderschaft \"Corporis Christi\" in der Domkirche ansässig. Die Seitenschiffe wurden um das Jahr 1500 spätgotisch umgestaltet. Die barocke Neugestaltung des Dominneren begann vor 1627 und wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg bis 1699 energisch vorangetrieben. Im 17. Jahrhundert entstanden an den Altarretabeln im Dom zahlreiche Werke der Tafelmalerei, wie sie in katholischen Kirchenräumen infolge des Tridentinischen Bilderdekretes seit etwa 1580 üblich geworden sind. Für den 1627 geschaffenen Bartholomäus-Altar in einem der nördlichen Langhauspfeiler schuf Hans Ulrich Bühler eine einst als Predalla dienende Innenansicht des Doms. Bühler malte zudem für den zwischen 1617 und 1630 von Nikolaus Lenkhart geschaffenen, 1945 jedoch samt Gemälde verbrannten, Peter-und-Paul-Altar an der Ostwand des südlichen Querhauses das Tafelbild. Der Frankfurter Matthäus Merian der Jüngere malte 1654 eine \"Anbetung der Könige\". Der berühmte Nürnberger Maler Joachim von Sandrart schuf für den Dom um 1670 eine \"Kreuzabnahme Christi\" und eine \"Himmelfahrt Mariens\". Johann Heinrich Schönfeld, einer der größten deutschen Barockmaler, malte für den Kiliansdom um 1670 einen kreuztragenden Heiland und einen Leonhard von Limoges als Pestpatron. Der aus Antwerpen stammende Künstler Johann Baptist Ruel (auch Johann Baptist de Rüll genannt) malte 1659 eine \"Feuerprobe der hl. Elisabeth\" für die Würzburger Kathedrale. Wie alle genannten Altartafeln im Dom verbrannte auch das 1661 von Johann Baptist Ruel geschaffene Ölgemälde \"Büßende Magdalena\" im März 1945. Erhalten geblieben sind die ursprünglich für den Dom geschaffenen Altarbilder \"Enthauptung Johannes des Täufers\" (1659) und \"Martyrium des hl. Kilian\" (1659) und \"Christus am Ölberg\" (1660) von Oswald Onghers (Sein 1662 entstandenes Bild \"Himmelfahrt Mariens\" verbrannte beim Feuersturm von 1945 ebenso wie seine 1704 geschaffene Ecce-homo-Altartafel des Dechantenaltars im nördlichen Domquerhaus). Auch die Balthasar Esterbauer zugeschriebenen Schnitzwerke (1702 am neuen 1700 bis 1703 geschaffenen Hauptaltar, an zwei Chorbogenaltären (Bruno-Altar, gestiftet 1705 von Kurfürst Lothar Franz von Schönborn, am südlichen Chorbogenpfeiler) und am 1708 oder 1709 vom Fürstbischof Greiffenclau gestifteten Pfarraltar am nördlichen Chorbogenpfeiler) verbrannten am 16. März 1945. Pietro Magno (oder Giovan[ni] Pietro Magni, 1655–1722/24) stuckierte unter Mitarbeit von Giovanni Antonio Clerici (1762–1774) und weiterer seiner Landsleute den Dom 1701 bis 1706 mit herausragender europäischer Stuckaturkunst im barocken Stil aus, wobei es bei Rahmenelementen nie zu einer Ausmalung derselben mit Bildern gekommen ist. Beeindruckt von den Domstuckaturen Pietro Magnos entwickelte Joseph Greissing seinen betont ornamentfreudigen barocken Baustil. Zur Zeit des Nationalsozialismus gab es von Seiten der katholischen Kirche Würzburgs und ihrer Repräsentanten im Dom, etwa in Person des Bischofs Matthias Ehrenfried und des Volksblatt-Hauptschriftleiters Dompfarrers Heinrich Leier (1876–1948), entschiedene Stellungnahmen und Demonstrationen gegen das Regime. Nach dem Einsturz großer Teile (insbesondere der Nordmauer) des Doms im Februar 1946 als Folge des Bombenangriffs auf Würzburg am 16. März 1945, bei dem der Dom bereits durch Brand schwer beschädigt worden war, wurde er bis 1967 vom Diözesan- und Dombaumeister Hans Schädel wieder aufgebaut. Am 6. Mai 1967 erfolgte die Weihe eines neuen Hochaltars und von vier Nebenaltären unter Mitwirkung des Kardinals Julius Döpfner und des Nuntius Corrado Bafile. Beim Wiederaufbau wurde die barocke Substanz zugunsten einer Re-Romanisierung zerstört. Die Neuausstattung betont den Gegensatz zu den erhaltenen historischen Partien. So entstand eine umstrittene Kombination aus größtenteils romanischen, modernen und barocken Elementen. Die neoromanische Westfassade mit Fensterrose, dreigliedriger Galerie und Uhrenöffnung wurde beim Wiederaufbau mit einer schlichten Bimssteinmauer verblendet und im Zuge von Renovierungsarbeiten zwischen April 2004 und November 2006 wieder freigelegt. Weiterhin erhielt der Dom als Leihgabe die vom Münchner Hofmaler August Wolff angefertigte Kopie eines Florentiner Abendmahlsgemäldes aus der St.-Bonifatius-Kirche in Rannungen. Von 1971 bis 1975 tagte im Würzburger Dom die Würzburger Synode. Sie sollte nach dem Willen des Kardinals Julius Döpfner die Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils für Deutschland umsetzen und zu einem „geistlichen Ereignis“ werden. Der Chorraum wurde im Jahr 1988 von Hubert Elsässer umgestaltet und verbindet seither barocke und moderne Formen. Seit dem 25. Juli 2011 war der Innenraum wegen Bau- und Renovierungsarbeiten geschlossen. Er wurde am 2. Dezember 2012 wieder geöffnet. Im März 2003 wurde das \"Museum am Dom\" eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Ausmaße.", "content": "Der Würzburger Dom weist folgende Abmessungen aus:", "section_level": 1}, {"title": "Gottesdienste.", "content": "Die Gottesdienste finden sonntags 10:00, 11:30 und 18:30 Uhr und werktags 9:00 Uhr statt. Der Orgelimpuls „5 nach 12“ wird von Montag bis Samstag jeweils 12:05 bis 12:20 Uhr (von Dienstag nach Ostern bis zum 31. Oktober) abgehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Kunstwerke.", "content": "Die Kunstwerke befinden sich im Eingangsbereich, Innenraum, Sepultur (Grablege), Kreuzgang und in der Krypta. Ins Auge fallend ist der Siebenarmige Leuchter „Menora“ im Mittelgang kurz hinter dem Eingangsbereich. Von Tilman Riemenschneider sind die Grabmäler für Rudolf von Scherenberg und Lorenz von Bibra an den nördlichen Säulen des Mittelganges. Die unter den Nummern 24 bis 31 gelisteten Werke befinden sich in der von Balthasar Neumann geplanten und erbauten Schönbornkapelle.", "section_level": 1}, {"title": "Dommusik.", "content": "Die Tradition der Würzburger Dommusik geht wahrscheinlich bis in die Gründungsjahre des Bistums Würzburg zurück. Mit über 500 aktiven Sängern gehört sie heute zu den bedeutendsten und aktivsten Dommusiken in Deutschland. Vier Ensembles (Würzburger Domchor, Würzburger Domsingknaben, Mädchenkantorei am Würzburger Dom und Kammerchor am Würzburger Dom) gestalten regelmäßig die Liturgie am Kiliansdom und prägen mit ihren geistlichen Konzerten das kulturelle Leben der Stadt und der Region. Die Würzburger Dommusik steht seit 2013 unter Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid, seit 2005 wirkt Stefan Schmidt als Domorganist an der Kathedrale. Domkantor ist seit 2011 Alexander Rüth.", "section_level": 1}, {"title": "Domorgeln.", "content": "Die 1969 geweihten Domorgeln wurden von Johannes Klais Orgelbau in Bonn gebaut. Auf der großen Empore an der Westseite des Langhauses steht die große Hauptorgel (6652 Pfeifen, 87 Register verteilt auf fünf Manuale und Pedal). Die kleinere Chororgel mit 20 Registern, verteilt auf zwei Manuale und Pedal befindet sich auf einer Empore im südlichen Querschiff. Im Jahr 2009 wurde in den neu eingerichteten Probesälen eine Probenorgel der Firma Karl Göckel mit acht Registern errichtet. Es ist geplant, im Hochchor eine weitere Chororgel mit 58 klingenden Registern zu bauen, die das Zusammenspiel mit den Chören (z. B. Würzburger Domsingknaben) im Altarraum erleichtern soll. Ursprünglich sollte diese Orgel bereits 2010 fertiggestellt sein.", "section_level": 1}, {"title": "Glocken.", "content": "Der Dom verfügt über ein Geläut aus 20 Glocken. Mit einem Gesamtgewicht von 26 Tonnen gehört es zu den größten in Deutschland. Die älteste und gleichzeitig einzig erhaltene der ursprünglichen Glocken ist die \"Lobdeburg-Glocke\". Sie überstand den Feuersturm des 16. März 1945, da man sie 1933 in die Sepultur des Doms gebracht hatte. „Neueste Forschungen haben gezeigt, dass sie 1257 von einem der bekanntesten Glockengießer ihrer Zeit geschaffen wurde, vom Würzburger Cunradus Citewar“, so der Architekt Siegfried Issig, amtlicher Glockensachverständiger des Bistums. Diese Glocke wurde bei der Amtseinführung von 50 der 88 Bischöfe Würzburgs sowie bei der Weihe der meisten Würzburger Weihbischöfe (bis auf vier) geläutet. Am Michaelstag 2007 wurde ihr 750. Jubiläum gefeiert. Freitags außerhalb der Karwoche wird sie um 15 Uhr zur Todesstunde Jesu am Kreuz geläutet. Elf Glocken wurden 1965 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg gegossen. Mit Ausnahme der großen Salvatorglocke goss er das Würzburger Geläute mit zunehmender Wandungsstärke bei aufsteigender Tonhöhe (Rippenprogression). Die Glocken 4, 6 und 7 sind rund ein Drittel schwerer, die Glocken 8 bis 11 doppelt, Glocke 12 sogar dreimal so schwer wie Glocken mittelschwerer Rippenkonstruktion. Glocke 1 ist ebenfalls schwerrippig, um ein gravitätisches Fundament zu bilden. Seit 2008 ergänzen im Südwestturm acht weitere Glocken der Glockengießerei Perner aus Passau in der tonhöheren Oktave die Glocken des Hauptgeläuts; die Schlagtonfolge reiht sich nahtlos an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der St.-Kilians-Dom zu Würzburg oder Dom St. Kilian ist eine römisch-katholische Kirche in Würzburg, die dem Heiligen Kilian geweiht ist. Der Dom ist die Bischofskirche des Bistums Würzburg. Mit seiner Doppelturmfassade und einer Gesamtlänge von 105 Metern ist er das viertgrößte romanische Kirchengebäude Deutschlands und ein Hauptwerk deutscher Baukunst zur Zeit der salischen Kaiser. ", "tgt_summary": null, "id": 1602134} {"src_title": "Werner Klemke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografische Daten.", "content": "Werner Klemke wurde 1917 als Sohn des Tischlers Adolph Rudolph Klemke und dessen Ehefrau Agnes Selma Kluge in Weißensee, damals ein naher Vorort Berlins, geboren. In Kindheit und Jugend zeichnete er viel, häufig war er in Museen und Bibliotheken zu finden. Nach Besuch des humanistischen Köllnischen Gymnasiums in Berlin-Mitte, einer \"Aufbauschule\" für Kinder ärmerer Bevölkerungsschichten, machte er 1936 das Abitur. Die dortige Begegnung mit Kunst und Literatur des Klassischen Altertums blieb für Klemke („Eigentlich bin ich ein alter Grieche“) eine wesentliche Erfahrung. Die anschließende Ausbildung zum Zeichenlehrer an der Lehrerbildungsanstalt in Frankfurt (Oder) brach er nach wenigen Monaten ab, weil sie ihm zu wenig künstlerische Praxis bot und weil ihm kein Stipendium zugebilligt wurde. Stattdessen begann er 1937 mit der Arbeit als Trickfilmzeichner für die Firma \"Kruse-Film\". In diese Tätigkeit fand er sich nach anfänglicher Mühe gut hinein. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Klemke im Frühherbst 1939 zur deutschen Wehrmacht eingezogen, als Gefreiter einer Fliegerabwehreinheit war er an der Westfront in der Schreibstube tätig. Neben dem Alltagsdienst nutzte er seine Möglichkeiten dazu, für holländische Juden Ausweispapiere zu fälschen und Lebensmittelkarten herzustellen sowie auch seinen Kameraden Urlaubsscheine auszustellen. Der Umfang seiner illegalen Tätigkeit wurde erst im Jahr 2011 durch Funde im Gemeindearchiv der Synagoge Bussum bekannt. Werner Klemke selbst hatte von seiner Rettungstat nie gesprochen. Etwa 300 holländische Juden konnten durch die Tätigkeit seiner Widerstandsgruppe vor der Deportation gerettet werden. Die holländische Filmemacherin Annet Betsalel drehte über Klemkes Kriegsjahre einen Dokumentarfilm mit dem Titel \"Treffpunkt Erasmus\". Im Kriegsjahr 1941 heiratete er die Trickfilmzeichnerin Gertrud Stremlau. Nach Kriegsende war er in der Nähe der Kleinstadt Norden in Ostfriesland interniert. Zufällig ergab sich hier die Gelegenheit, in einer gerade wieder instandgesetzten Lithographie-Werkstatt die Technik des Steindrucks zu erproben. Im Sommer 1945 erschien, mit einer gut verkäuflichen Produktion von täglich 15 Exemplaren, das erste deutsche Kinderbuch nach dem Krieg: \"Die Bremer Stadtmusikanten\", von Klemke auf Stein geschrieben und gezeichnet. 1946 kehrte er nach Berlin zurück. Zum Broterwerb nahm Klemke sehr unterschiedliche Aufträge an: er bemalte Lampenschirme, Ladenfronten und die Wände von Gaststätten, schrieb Preisschilder und Wandsprüche. In den Jahren 1947 bis 1950 konnte er allmählich häufiger für verschiedene Zeitschriften wie die \"Neue Berliner Illustrierte\", die Satire-Blätter \"Ulenspiegel\" und \"Frischer Wind\" sowie für Kinderzeitschriften wie die \"ABC-Zeitung\" und \"Der Junge Pionier\" arbeiten. Ein Kontakt zum Berliner Verlag Volk und Welt brachte 1948 den ersten großen Auftrag auf dem Gebiet der Buchgestaltung. Für die gewünschten mehr als hundert Holzstich-Illustrationen zu Georg Weerths \"Humoristische Skizzen aus dem deutschen Handelsleben\" musste er sich die Holzstich-Technik erst aneignen. Diese Arbeit markierte einen Durchbruch, schnell folgten Aufträge auch anderer Buchverlage. Nur drei Jahre später kam er als Dozent an die damalige Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst (heute Kunsthochschule Berlin-Weißensee), 1956 wurde er dort Professor für Buchgrafik und Typographie. 1954 hatte er eine Studienreise nach China unternommen, die ihn zur Beschäftigung mit dem chinesischen Farbholzschnitt anregte und erkennbar Einfluss auf seine späteren Pinselzeichnungen hatte. 1956 war Klemke Mitbegründer der Pirckheimer-Gesellschaft, eines Zusammenschlusses von engagierten Bücherfreunden im Rahmen des Kulturbundes der DDR. 1961 wurde er aufgrund seiner künstlerischen Leistungen zum Ordentlichen Mitglied der Akademie der Künste der DDR ernannt, seit 1964 war er dort Sekretär der Sektion Bildende Kunst. Diese Tätigkeit, verbunden mit Sitzungen, Repräsentationsaufgaben, Ausstellungseröffnungen, Reisen und dergleichen wurde nach dem Urteil mancher Freunde zum ernsthaften Problem: „Er, der unbürokratischste Mensch der Welt, ist hier in einen Zwiespalt geraten, der ihm und seiner Kunst nachteilig geworden ist.... Dieser Kraft- und Zeitverschleiß in den letzten zwei Jahrzehnten seines aktiven Lebens (also bis 1986) ist nur mit großem Unbehagen zu verfolgen gewesen“. Seine Erfolge als Künstler brachten Werner Klemke im Lauf der Jahre verschiedene staatliche Auszeichnungen ein – drei Nationalpreise und 1982 einen Vaterländischen Verdienstorden in Gold. Einer politischen Partei gehörte er nie an. 1968 – Klemke war gerade 51 Jahre alt – erschienen seine \"Gesammelten Werke\", 1973 wurde er Ehrenmitglied der Kunstakademie der UdSSR. Die italienische Stadt Certaldo, Geburts- und Sterbeort des Dichters Giovanni Boccaccio, verlieh ihm 1975 die Ehrenbürgerschaft für seine Buchgestaltung des \"Decamerone\". 1982 wurde Werner Klemke als Hochschullehrer emeritiert. Der letzte, tragische Abschnitt seines Lebens begann 1986. Ein Schlaganfall legte ihm ungewohnte Beschränkungen auf, ein zweiter Anfall zwei Jahre später beendete seine künstlerische Arbeit. Im selben Jahr starb seine Frau Gertrud. Ein Augenleiden fesselte ihn weitgehend an seine Wohnung. Werner Klemke starb am 26. August 1994, er wurde auf dem St.-Hedwig-Friedhof in der Smetanastraße in Berlin-Weißensee beigesetzt. Sein Grab ist als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet. Sein künstlerischer Nachlass gelangte, wie von ihm gewünscht, an das Klingspor-Museum in Offenbach am Main, das auf Buch- und Schriftkunst des 19. und 20. Jahrhundert spezialisiert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Buchgestaltung und Illustration.", "content": "„Ich mache Bücher, worunter ich aber nicht nur ‚Bücher illustrieren‘ verstehe. Das ist nur eine Art unter anderen. Unter ‚Bücher machen‘ verstehe ich, einem Buch durch Auswahl der Papiersorte und der Lettern, durch Satzanordnung und Buchschmuck Gestalt zu geben mit allen Zutaten, die nötig sind, den Absichten des Verfassers gerecht zu werden und dem Leser das Lesen zu erleichtern.“ (Werner Klemke). Klemkes Œuvre ist bemerkenswert umfangreich. Allein der Bereich Buchgestaltung umfasst die Arbeit an weit über 800 Titeln. Dazu gehören zahlreiche Klassiker der Weltliteratur wie das \"Decamerone\", die \"Canterbury Tales\", \"Fredmanns Episteln\" oder die \"Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull\", aber auch eine Reihe von zeitgenössischen Autoren. Weit verbreitet waren seine Arbeiten für Kinderbücher – etwa die \"Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm\", \"Hirsch Heinrich\" und \"Das Wolkenschaf\" – sowie für Schulbücher wie die Fibel für den Anfangsunterricht und die Lehrbücher für Russisch und Mathematik. Sie alle erhielten die Auszeichnung als \"Schönste Bücher\" der DDR. Werner Klemke war überaus vielseitig in der Anwendung grafischer Techniken. Ein Schwerpunkt seines Lebenswerks ist zweifellos die intensive Beschäftigung mit den Ausdrucksmöglichkeiten des Holzstichs. Diese alte, seit dem späten 18. Jahrhundert zur künstlerischen Illustration, später zeitweilig auch zur massenhaften Reproduktion von Halbtonvorlagen genutzte Technik war im 20. Jahrhundert nahezu in Vergessenheit geraten. Klemke war einer von vier oder fünf bedeutenden Künstlern, die sie wieder aufgriffen. Er begann damit schon zu Anfang seiner Laufbahn. Für seinen ersten großen Verlagsauftrag fand er in der Mangelsituation nach dem Zweiten Weltkrieg nicht das benötigte Hirnholz; er konnte aber ein walzenförmiges Tischlergerät aus der Hinterlassenschaft seines Vaters in Scheiben schneiden, diese dann vierteilen und seine Figuren in die so entstandenen Kreissektoren einpassen. Bald beherrschte Klemke die Holzstichtechnik so souverän, dass er sie für unterschiedlichste Aufgaben und mit wechselnder Anmutung einsetzen konnte, von holzschnittähnlicher Strenge bis zur Umsetzung toniger Flächen und lockerer Pinsel- oder Kreidezeichnungen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Gebrauchsgrafik.", "content": "Vor allem die Titelseiten für das monatlich erscheinende \"Magazin\" haben Klemke landesweit Popularität verschafft. Das begehrte Heft war in der Presselandschaft der DDR schon deshalb etwas Besonderes, weil darin erotische Themen in Wort und Bild relativ freizügig behandelt wurden. Von Januar 1955 bis Februar 1990 gestaltete Klemke die Umschläge, insgesamt also weit über 400-mal. Die Käufer hatten das zusätzliche Vergnügen, den kleinen schwarzen Kater zu suchen, den er regelmäßig auf den Titelseiten unterbrachte. „Neben der Arbeit für das Buch habe ich immer vieles andere getan. Ich glaube, es gibt nichts Schlimmeres, als sich zu spezialisieren. Ich habe viel für die Presse gezeichnet, Plakate gemacht, Prospekte, Typographien, Ausstellungstafeln, habe Schrift gezeichnet, Bühnenbilder und Kostüme entworfen und immer wieder – bloß so und für mich – gezeichnet, gemalt und herumprobiert.“ Horst Kunze, langjähriger Generaldirektor der Staatsbibliothek zu Berlin und Freund Klemkes ergänzte: „Diesen Variationen wären allerdings unter anderem noch hinzuzufügen: Abziehbilder, Briefmarken, Entwürfe für Bleiverglasungen, Exlibris, Filmprogramme, Gebäudefassaden, Glasuntersetzer, Postkarten, Raumgestaltung, Schallplattenhüllen, Signete, Speisekarten, Wandschmuck und die vielen, vielen Glückwunschkarten...“", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Klemkes gesamtes Lebenswerk entstand in den relativ engen Grenzen der DDR, die einer angemessenen Verbreitung seiner Arbeiten im Wege standen. Zwar erschienen von ihm illustrierte Bücher gleichzeitig oder zeitversetzt als Lizenzausgaben auch in der Bundesrepublik Deutschland, und zumindest in Einzelfällen erschienen Illustrationen von Klemke auch in bundesdeutschen Originalausgaben wie etwa 1964 in \"Die Berliner Antigone\" von Rolf Hochhuth. Aber insgesamt erreichten seine Werke in der Bundesrepublik Deutschland nicht annähernd die gleichen Auflagen – und damit die gleiche Popularität – wie im Osten Deutschlands. Einer der Gründe dafür ist der Umstand, dass in Zeiten des Kalten Krieges auch kulturelle Leistungen der jeweils anderen Seite immer etwas unter Generalverdacht standen. Natürlich spielten dabei auch DDR-spezifische Text- und Bildelemente, vor allem in den Sach- und Kinderbüchern, eine Rolle. Nach der politischen Wiedervereinigung Deutschlands 1990 ereignete sich zwar keine massenhafte Neubewertung seiner Bücher, es wurde jedoch an neuen Ausgaben mehrerer Titel erkennbar, dass seine Arbeiten überdauert haben. Unter bibliophilen Kennern auch in den alten Bundesländern war er ohnehin kein Unbekannter. In der DDR war Klemke durch den großen Erfolg seiner fröhlichen Zeichnungen für Kinder und die geistreich-frivolen Scherze für das \"Magazin\" in der öffentlichen Meinung sehr einseitig auf die Rolle des Künstlers festgelegt, von dem Heiterkeit und Charme erwartet wurden, obwohl auch Gewalttätigkeit und Verzweiflung in seinen Arbeiten – etwa in der \"Ilias\" – ihren Ausdruck fanden. „Aber heute... lässt sich stärker als früher das vom Liebenswürdigen Verdeckte, lässt sich der Zorn, die Trauer und Bitterkeit des Zeichners in beinahe allen seinen großen Illustrationsfolgen ausmachen“. (Axel Bertram, ein jüngerer Kollege Klemkes)", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Klemke las viel und intensiv, seine private Bibliothek umfasste circa 20.000 Bände. Für die Berliner Staatsbibliothek gestaltete er honorarfrei mehrere Publikationen und wurde dafür zum \"Ehrenleser\" ernannt, eine seltene Auszeichnung, die zudem mit einigen Vorteilen bei der Nutzung der Bibliothek verbunden war. Studenten an der Kunsthochschule erlebten ihn als freundlichen, leicht distanzierten Lehrer. Sein Urteil war sicher, oft etwas ironisch, aber nicht verletzend. Er war stets korrekt und elegant gekleidet in einer Umgebung, in der das nicht eben die Norm war. Gern benutzte er vorübergehend den Berliner Sprachgestus, den er überzeugend beherrschte. Seit etwa Mitte der 1960er Jahre hatte Klemke zunehmend Probleme damit, Termine einzuhalten. Seine Arbeiten waren äußerst beliebt, die Aufträge häuften sich, er brachte es selten über sich, etwas abzulehnen; er konnte aber gerade deshalb trotz gesundheitsgefährdenden Fleißes nicht alles fristgerecht fertigstellen, obwohl er zuweilen statt der zunächst verabredeten Holzstiche weniger zeitraubende Zeichnungen auf Schabkarton lieferte. Mitunter warteten Auftraggeber in Klemkes Wohnung darauf, dass ihre Druckvorlagen fertig wurden. Viele Terminkonflikte ließen sich so oder ähnlich regeln, einige andere führten zu Vertragsauflösungen. Klemke hatte einen Sohn sowie drei Töchter. Alle Töchter haben an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee studiert. Zwei von ihnen betreuen das künstlerische Erbe ihres Vaters im \"Atelier und Archiv Prof. Werner Klemke\".", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Zu seinem 100. Geburtstag benannten das Land Berlin und der Bezirk Pankow eine Grünanlage in Berlin-Weißensee nach Werner Klemke. Auch eine Berliner Gedenktafel an seinem Wohnhaus in der Tassostraße 21 in Berlin-Weißensee ist ihm gewidmet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Werner Ernst Walter Klemke (* 12. März 1917 in Weißensee, Kreis Niederbarnim; † 26. August 1994 Berlin-Weißensee) war ein deutscher Buchgestalter und Illustrator, Gebrauchsgrafiker und Hochschullehrer in der DDR.", "tgt_summary": null, "id": 1484381} {"src_title": "Paulus (Mendelssohn)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Frankfurter Cäcilien-Verein gab Mendelssohn 1831 vor seiner großen Reise nach Paris ein Paulus-Oratorium in Auftrag. 1832 begann er die Arbeit nach seiner Rückkehr nach Berlin. Inspiriert von Bach und Händel, wünschte Mendelssohn sich von seinem Freund Julius Schubring einen Text aus Bibelworten sowie die Einbeziehung von Chorälen „aus dem Gesangsbuch [...] ganz in der Art der Bachschen Passion“ (Brief an Julius Schubring, 22. Dezember 1832). Adolf Bernhard Marx, der auch an dem Werk beteiligt war, hatte Einwände dagegen, bezeichnete die Choräle als verfehlt, doch Mendelssohn blieb bei seinem Vorhaben. 1834 war der Text fertig, so dass Mendelssohn mit der Komposition beginnen konnte. Er wurde jedoch bis zur geplanten Uraufführung im Frühjahr 1836 nicht fertig. Stattdessen fand sie einige Wochen später zu Pfingsten beim 18. Niederrheinischen Musikfest 1836 in Düsseldorf in der Tonhalle statt. Mendelssohn überarbeitete danach das Werk noch einmal für den Druck. In dieser endgültigen Fassung wurde es in englischer Sprache als \"St. Paul\" im Oktober 1836 in Liverpool aufgeführt. In den folgenden achtzehn Monaten wurde es auch beim Birmingham Triennial Music Festival und insgesamt über 50 weitere Male dargeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt und Aufbau.", "content": "Mendelssohn traf eine gezielte Auswahl darüber, welche Szenen er in seinen \"Paulus\" hineinnehmen wollte. Das Oratorium, in zwei Teile gegliedert, beschreibt den Werdegang vom Saulus zum Paulus, wobei der erste Teil seine Verfolgung der Christen (Märtyrertod des Stephanus durch Steinigung) schildert und das Damaskuserlebnis der Erscheinung Christi. Der zweite Teil erzählt von seiner Arbeit als Missionar und von den damit verbundenen Gefahren. Dass Mendelssohn dramatisch besonders wertvolle Szenen, wie die im Kerker von Philippi und die des Tribunals von Caesarea, nicht verwendet hat, wurde oft bedauert, doch ging es ihm wahrscheinlich eher um die Umsetzung und Erzählung der Apostelgeschichte als um die Darstellung von Paulus als Persönlichkeit. Im zweiten Teil kommt der Ton dem einer Predigt sehr nahe. Im Schlusschor zieht Mendelssohn das Fazit, dass nicht nur Paulus die Gerechtigkeit Gottes durch seine Standhaftigkeit erfährt, „sondern alle, die seine Erscheinung lieben“. Somit stellt das Oratorium auch eine Aufforderung zur Bekehrung dar.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Erster Teil Zweiter Teil", "section_level": 1}], "src_summary": "Paulus op. 36 (MWV A 14) ist das erste der beiden vollendeten Oratorien von Felix Mendelssohn Bartholdy. Es behandelt Leben und Wirken des Apostels Paulus.", "tgt_summary": null, "id": 365318} {"src_title": "TV-SAT", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Anfänge.", "content": "In den Bestrebungen, eine von Herman Potočnik entdeckte und bereits im Jahre 1928 publizierte geostationäre Position für den Direktfernsehempfang in Europa zu nutzen, wurden in der Funkverwaltungskonferenz World Administrative Radio Conference (WARC) in Genf im Jahre 1977 ein weltweiter Rundfunk-Satellitenplan beschlossen. Ab 1. Januar 1979 galt eine Vereinbarung mit einer Laufzeit von 15 Jahren, die vorsah, dass jedes Land fünf TV- oder mehrere Hörfunkprogramme direkt vom Satelliten zum Teilnehmer abstrahlen konnten. Die Position musste sich jedes Land mit bis zu acht anderen Ländern (und damit Satelliten) teilen. Je geostationärer Position waren so 40 Transponder zu 27 MHz bei einem Transponderabstand durch Frequenzüberlappung von 19,18 MHz angedacht. Die Direct Broadcasting Satellites (DBS) sollten in 36.000 km Höhe mit einem Abstand von 6° (ca. 4415 km) über dem Äquator positioniert werden. Eine gemeinsame Position 19° West wurde Belgien, der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Italien, Luxemburg, Österreich und der Schweiz zugewiesen. Diese Satelliten sollten in Europa entwickelt und in Serie gebaut werden. Der Spacebus-300-Satellitenbus, von Aérospatiale in Zusammenarbeit mit Messerschmitt-Bölkow-Blohm entwickelt, sollte den Beginn einer europäischen Satellitenrundfunkzukunft einläuten, was schließlich aufgrund des Scheitern der TV-Sat Plattform erst später gelang. Die Bundesrepublik Deutschland und Frankreich beschlossen am 2. Oktober 1979 in Bonn ein Rahmenabkommen über den Bau von zwei Fernsehdirektsatelliten, die im BSS-Band nach WARC SAT-77 senden und im Jahr 1983 gestartet werden sollten. 1981 begann ein Konsortium deutscher und französischer Firmen, die Gesellschaft Eurosatellite, mit dem Bau der Satelliten TV-Sat 1 für die Bundesrepublik und TDF-1 für Frankreich mit einem Auftragsvolumen von 520 Millionen DM. Durch politisch motivierte Streitigkeiten u. a. stellten die deutschen Ministerpräsidenten der Länder fest, dass ausschließlich die Länder bei der Nutzung von Satelliten für Rundfunkzwecke als verfassungsmäßige Träger der Rundfunkhoheit gelten, und unter anderem um die Forderung über eine Begrenzung einer TV-Sat-Ausleuchtzone auf das jeweilige Landesgebiet, wurde das Projekt immer wieder verzögert. Die technischen Parameter, vor allem einer zum Satellitendirektempfang notwendigen Sendeleistung und Programmanzahl, entsprachen schließlich zum TV-Sat-Startzeitpunkt im Herbst 1987 dem technischen Stand von 1978.", "section_level": 1}, {"title": "TV-Sat Marketing.", "content": "Mitte 1980 war die Erwartungshaltung der Industrie für einen baldigen Durchbruch des Satellitenfernsehens am Massenmarkt durch kompakte TV-Sat-Empfangsanlagen – ein Erfolg des Mitbewerbers Astra war nicht absehbar – groß, so ließ sich die Firma Kathrein 1987 ihren Werbespruch „Das Fernsehen hat Flügel bekommen mit KATHREIN-SatAn“ rechtlich schützen. Im August 1987, also noch vor einem Start von TV-Sat 1 wurde von der Industrie auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin die neue Fernseh-Übertragungsnorm D2-MAC vorgestellt. Die Übertragung erfolgte scheinbar digital für Bild und Ton von einem Telekomsatellit auf 19° West. (Jedoch ist nur die Tonübertragung bei D2-MAC digital. Die Bildübertragung ist analog, vermeidet durch zeitmultiplexte Ausstrahlung der Helligkeits- und Farbinformationen jedoch Cross Color und Cross Luminance wie sie bei PAL durch die parallele Ausstrahlung entstehen.) Später sollte HD-MAC für hochauflösendes Fernsehen folgen.", "section_level": 1}, {"title": "Start.", "content": "TV-Sat 1 startete am 21. November 1987 auf einer Ariane-2-Rakete. Eines der Solarpanele konnte nicht ausgeklappt werden, aus diesem Grund wiederum konnte die Empfangsantenne nicht ausgeklappt werden. Eine erste Annahme, dass vergessen worden war, die Transportsicherungen zu entfernen, konnte rasch widerlegt werden, da nach dem Start alle Sicherungen in Kourou vorhanden waren. Nach einer Reihe von komplexen Tests am Boden und im Orbit stellte sich als wahrscheinlichste Ursache für das Versagen heraus, dass Teile des Ausklappmechanismus eines der beiden Solarpanele falsch montiert waren und somit ein Aufklappen blockierten. Die betreffenden Teile wurden erst kurz vor dem Start in Kourou eingebaut und ersetzten die Transportsicherungen; Simulationen haben ergeben, dass die Teile tatsächlich problemlos verkehrt herum montiert werden konnten. Der Satellit war deshalb unbrauchbar, wurde Ende 1989 abgeschaltet und auf die Friedhofumlaufbahn gebracht. Technische Experimente am damit unbrauchbaren TV-Sat 1 zeigten indes, dass dessen 10-N-Lageregelungsdüsen ein \"Hot-Start\"-Problem hatten; Helium in den Treibstoffleitungen konnte die Düsen beim Zünden zerstören. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse waren für die Galileo-Raumsonde wertvoll, die die gleichen Düsen verwenden sollte. Der Düsentyp wurden daraufhin für Galileo umkonstruiert. TV-Sat 2 gelangte am 8. August 1989 zusammen mit dem Astronomiesatelliten Hipparcos mit einer Ariane-44LP-Rakete in den Geotransferorbit, wurde danach in der geostationären Umlaufbahn bei 19° West positioniert und arbeitete technisch einwandfrei.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz von TV-Sat 2.", "content": "TV-Sat 2 hatte eine Startmasse von 2145 kg und wurde am 8. August 1989 ebenfalls mittels einer Ariane-Rakete gestartet, er übertrug vier Fernsehkanäle (Eins Plus, 3sat, RTL plus, Sat.1) und auf einem Transponder das DSR-Radiopaket. Dabei verwendete er den für Rundfunksatelliten vorgesehenen und als Broadcasting satellite service bezeichneten Bereich des Ku-Bandes mit einer damals im Satellitenempfang neuartigen zirkularen Polarisation (rechtszirkular und linkszirkular). Für die Fernsehprogramme wurde die für Satellitenausstrahlungen entwickelte Norm D2-MAC verwendet. Die hohe Sendeleistung von 230 Watt erlaubte den Empfang der Fernsehprogramme mit Satellitenschüsseln von nur 45 cm Durchmesser (sogar hinter Fensterscheiben). TV-Sat galt zu seiner Zeit als hochmodern. Jedoch geriet er zweimal im Jahr nachts in den Erdschatten und war währenddessen nicht zu empfangen. Wirtschaftlich war er für den Betreiber \"Deutsche Bundespost Telekom\" ein Misserfolg. Die geringe Anzahl von Programmen, die nur in der Sondernorm D2-MAC (bereits mit digitalem Ton) zu empfangen waren, konnte nur wenig Zuschauer begeistern. Das Gleiche galt für die französischen Schwestersatelliten TDF 1 und 2. Die Aufgabe von TV-Sat 2 übernahmen deshalb weitestgehend die DFS-Kopernikus-Satelliten, die wesentlich erfolgreicher waren, jedoch schließlich vom Marktführer Astra abgehängt wurden. Kopernikus 1 strahlte auch das DSR-Paket aus. Das DSR-Paket sowie die Fernsehprogramme wurden digital in D2-MAC in die Kabelfernsehnetzen der Deutschen Bundespost eingespeist. 1994 wurden die Ausstrahlungen über TV-Sat 2 beendet und die \"Deutsche Bundespost Telekom\" verkaufte den Satelliten an den norwegischen Satellitenbetreiber Telenor, der ihn von 1995 bis 1998 auf 1° West betrieb. 1998 wurde er von Telenor an Eutelsat verkauft und bis zur Außerdienststellung 1999 auf 12° West eingesetzt. TV-Sat 2 befindet sich jetzt im Friedhofsorbit.", "section_level": 1}, {"title": "Orbitalposition.", "content": "TV-Sat war auf der für Mitteleuropa ungünstigen Orbitalposition 19° West über dem Atlantik platziert, die Elevation betrug (exemplarisch) für einen TV-Sat-Empfang in der Stadt Salzburg lediglich 27°. Der Konkurrent Astra war auf 19,2° Ost über Zentralafrika platziert und konnte in Salzburg mit einer günstigeren Elevation von 34,78° aufwarten. Abschattungen durch Berge, hohe Gebäude oder Bäume waren bei TV-Sat wesentlich häufiger als beim Konkurrenten Astra. Wie die Erfahrung im Direktempfangssatellitenbetrieb heute zeigt, haben sich meist solche Satellitensysteme am Markt durchgesetzt, deren geostationäre Position gleich einem Längengrad des Empfangs-Zielgebietes ist. Dem kam der Konkurrent Astra auf 19,2° Ost wesentlich näher.", "section_level": 1}, {"title": "TV-SAT Technik.", "content": "Durch den Beschluss der europäischen Regierungen, Hochleistungssatelliten (TV-Sat, Tele-X, TDF, Marcopolo etc.) für den DTH-Empfang (Direct-to-home) zu bauen und MAC als Übertragungsstandard einzusetzen, musste die Europäische Rundfunkunion (EBU) für die MAC-Normen ein sogenanntes \"Versorgungskriterium\" finden. Diese Bestimmung sah vor, dass ein Gebiet mit einer Bitfehlerrate von kleiner als 10 bei einem Störabstand C/N (Carrier to Noise) von 8 dB im analogen Signal und einer Signalbandbreite von 27 MHz als versorgt gilt. Damals konnte das Versorgungskriterium aufgrund der noch nicht soweit entwickelten Innen- und Außenelektronik erst mit Reflektorgrößen von 90 cm im Durchmesser erreicht werden. Dieses Maß wurde zu dieser Zeit auch vonseiten der EBU und den nationalen Regierungen als zumutbare Größe für den DTH-Markt angesehen. Durch das Voranschreiten der Technik wäre ein solches Signal-Mindestmaß heute hinfällig, da bereits ein guter LNB (≈ 0,8 dB Rauschmaß) mit einem größeren Feedhorn (ohne Reflektor) in der Kernausleuchtzone der DBS-Satelliten für dieses Versorgungskriterium ausreichen würde.", "section_level": 1}, {"title": "TV-Sat und die französische SCART-Schnittstelle.", "content": "Nachdem bereits 1978 klar war, dass für TV-Sat nicht PAL oder SECAM, sondern zur Bildübertragung die neuartige Norm D2-MAC verwendet wird, wurde in die damals neu entwickelte SCART-Schnittstelle RGB zur Übertragung der Farbinformation zum Fernseher integriert. Obwohl das TV-Sat-Projekt scheiterte, blieb RGB im SCART-Stecker bis heute erhalten. Als Relikt von TV-Sat kann auch angesehen werden, dass im SCART-Stecker RGB als einziges, im Gegensatz zu allen anderen Leitungen, nur unidirektional ausgeführt ist – damals war ja nie geplant, dass ein Fernseher sein Bild an TV-Sat hätte zurücksenden sollen.", "section_level": 1}], "src_summary": "TV-SAT 1 und TV-SAT 2 (Orbitalposition 19° West) waren zwei Satelliten, die für den Direkt-Fernsehempfang in Deutschland entwickelt worden waren. Die Satelliten basierten ebenso wie die TDF-Satelliten und der schwedische Tele-X auf dem Satellitenbus \"Spacebus 300\" von Aérospatiale und wurden von dieser in Zusammenarbeit mit MBB gebaut. Ihre riesigen Solarzellen erzeugten drei Kilowatt elektrische Leistung – für die damalige Zeit ein sehr hoher Wert – und die Sendeleistung betrug 230 Watt pro Transponder. Zum Vergleich: Der im Jahr 1988 gestartete Satellit Astra 1A, der von RCA Astro Electronics (heute Lockheed Martin) gebaut wurde, hatte eine Transponderleistung von lediglich 45 Watt. Wie die anderen \"Spacebus 300\"-Satelliten wurden die TV-SAT-Satelliten für eine Lebensdauer von acht bis zehn Jahren ausgelegt.", "tgt_summary": null, "id": 1464583} {"src_title": "Antonio de Torres", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Antonio de Torres’ Vater, Juan Ramón de Torres García, war Steuereinnehmer des Distriktes Almería. Über Torres’ Mutter, María del Carmen Jurado, ist nichts bekannt. Zu der Zeit, als Torres geboren wurde, war La Cañada eine Landgemeinde mit einer Bevölkerung von etwa hundert Familien, hauptsächlich Bauern und Hirten. Über die Kindheitsjahre Torres’ in La Cañada ist nichts Näheres bekannt. Als 1833 die Karlistenkriege ausbrachen, wurde er zur Armee einberufen. Nach Briefen seines Vaters, Torres leide an chronischen Bauchschmerzen, wurde er am 11. September 1834 vom Militärdienst befreit. Interessanterweise steht in Torres’ Akte aber, dass er wegen Beschwerden in der Brust entlastet wurde. Seit 1834 lebte Torres mit seinen Eltern in Vera. Dort heiratete er 1835 seine erste Frau, die 13 Jahre alte Juana María López aus Vera. In Vera lernte Torres das Tischlerhandwerk und wurde 1837 als ausgebildeter Tischler von der örtlichen Schreinerinnung zugelassen. 1836 erfolgte die Geburt von Torres’ erstem Kind, María Dolores. Torres musste in dieser Zeit Abgaben für den Krieg leisten, seine Steuern bezahlen, Beiträge zur Schreinerinnung leisten, sein Haus abbezahlen, die Versorgung der Gemeinde mit Salz und Gerätschaften sowie Instrumente wie Trommeln und Trompeten für die Stadt mitfinanzieren, was zu seiner Verschuldung führte. 1839 beschlossen die Behörden, die Schulden durch Pfändung einzutreiben. Kurz darauf wurde Torres’ zweite Tochter, Josefa María geboren, die aber bereits 1842 starb; seine dritte Tochter, ebenfalls mit dem Namen Josefa María, starb im selben Jahr wenige Monate nach ihrer Geburt. 1845 später verstarb auch seine Frau im Alter von 23 Jahren an Tuberkulose. Nach dem Tod seiner Frau ließ Torres seine einzige noch lebende Tochter bei seinen Schwiegereltern zurück und zog nach Sevilla. Dort bot sich ihm eine große Auswahl an Arbeitsstellen. Neben sechs Werkstätten für Gitarrenbau gab es in Sevilla über siebzig Schreiner- und Tischlerwerkstätten, mehrere Stuhlmacher und andere holzbearbeitende Werkstätten. Seine erste Gitarre baute Torres zwischen 1836 und 1842 in Granada. Das genaue Jahr kann nicht bestimmt werden; in einem Brief von Juan Martínez Sirvent, einem guten Freund Torres’, an Francísco Rodríguez Torres, steht lediglich: „[...] bald nachdem er (Antonio de Torres) Vater geworden war, ging er nach Granada und baute dort seine erste Gitarre [...]“ 1845 zog Torres nach Sevilla und arbeitete außerdem noch als Tischler in Vera. Gitarren baute er in Sevilla zunächst nur gelegentlich; nachdem der Konzertkünstler Julián Arcas eine solche gespielt hatte, riet er Torres, Vollzeit-Gitarrenbauer zu werden. Gegen 1856 bezog Torres eine neue Werkstatt, in welcher er nur noch Gitarren baute. Er produzierte Gitarren für den normalen Verkauf, aber gleichzeitig auch mit großer Sorgfalt eine Gitarre mit, nach Juan Martínez Sirvent, „Boden und Zargen aus Zypressenholz, dem Hals aus Cedro, einem Ebenholzgriffbrett, Mechaniken und einer ausgebluteten Decke, einfachen Einlagen, einer breiten Rosette und Tornavoz.“ Diese Gitarre nannte Torres „La Leona“ (FE 04), sie ist wegen ihres Klanges auch heute noch sehr beliebt. In den Jahren 1856 bis 1864 baute Torres vier meisterhafte Gitarren: Nach „La Leona“ 1858 seine schönste Gitarre (FE 08), die an einer Ausstellung in Sevilla die Bronzemedaille gewann, 1859 eine Gitarre für Miguel Llobet, der diese während seiner gesamten Karriere spielte und 1864 die erste Gitarre für Francisco Tárrega. Nach fast 25 Jahren in Sevilla, wo er auch seine zweite Frau geheiratet hatte, zog Torres wieder nach Almería und stellte dort den Gitarrenbau ein, da nach José L. Romanillos die bekannten Gitarristen dieser Zeit weitgehend Opfer des Desinteresses des Publikums wurden. In einer Zeit der wirtschaftlichen Depression in Spanien führte Torres in Almería ein Haushaltswarengeschäft. Ganz hatte Torres den Gitarrenbau aber nicht aufgegeben, und während sein Geschäft gut lief, bildete er einen jungen Gitarrenbauer aus. Bereits 1875 baute er die zweite Gitarre seiner zweiten Gitarrenbauperiode. Als seine zweite Frau 1883 starb, hatte Torres für die beiden Töchter zu sorgen und nahm daher den Gitarrenbau wieder auf. Mittlerweile war auch eine neue Generation Gitarristen herangewachsen, die seine Gitarren nachfragten. Nach neun weiteren arbeitsreichen Jahren starb Torres 1892 im Alter von 75 Jahren in Almería.", "section_level": 1}, {"title": "Gitarren vor Torres.", "content": "Die Biedermeiergitarren vor Torres’ erster Epoche sind anders als heutige Instrumente gebaut. Sie sind schmal, langgezogen, haben eine viel engere Taille und eine niedrigere Zargenhöhe. Im Gegensatz zu heutigen Konzertgitarren, bei denen die Saiten am Steg festgeknüpft werden, werden sie bei den Biedermeiergitarren mit Stiften in Löchern befestigt, die man in den Steg gebohrt hatte, wie es heute noch bei Westerngitarren üblich ist. Wird eine Gitarrensaite angeschlagen, so werden ihre Schwingungen über den Steg auf dreifache Weise auf die Decke übertragen. Erstens schwingt der Steg und damit die Decke wie eine Lautsprechermembran. Zweitens schwingt der Steg wie eine Schaukel um die Mittelachse der Decke. Drittens schwingt der Steg um seine eigene Achse (vergleichbar einem Schiff, das ständig von Backbord nach Steuerbord schlingert). Bei den Biedermeiergitarren war die Decke lediglich mit Querleisten verstärkt, was für den Widerstand gegen den Saitenzug zwar sehr günstig, für die Übertragung der Saitenschwingungen aber ungünstig war. Außerdem gaben die Biedermeiergitarren durch ihre schmale Form den Basssaiten zu wenig Resonanzraum, wodurch die Höhen mehr zur Geltung kamen als die Bässe. Deshalb klingt eine Barock- oder Biedermeiergitarre leiser als die heutigen Konzertgitarren.", "section_level": 1}, {"title": "Gründe für eine andere Bauweise der Gitarre.", "content": "Das wachsende Interesse des Publikums an Gitarrenmusik und der Bau von großen Konzertsälen stellten Gitarristen und Gitarrenbauer vor neue Herausforderungen. Erwünscht war nun ein Instrument mit lauterem und tragfähigerem Klang. Antonio de Torres übernahm eine Reihe von Neuerungen von verschiedenen Gitarrenbauern, kombinierte sie und legte eine neue Korpusgröße fest.", "section_level": 1}, {"title": "Die Torres-Gitarre.", "content": "Die Torres-Gitarren werden heute in zwei Epochen eingeteilt, weil Torres in seinem Leben eine Pause einlegte, in der er keine Gitarren baute. Heute werden die Gitarren in die erste Epoche („FE“) und zweite Epoche („SE“) unterteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Material.", "content": "Die meisten Gitarrenbauer beschränkten sich auf den Gebrauch einheimischer Hölzer. Für die Decke des Korpus wurde meist Fichte benutzt. Antonio de Torres verwendete für seine Gitarren die verschiedensten Hölzer. Für die Decke verwendete er nur Europäische Fichte. Für die Zargen und den Boden verwendete er Palisander, Ahorn oder Zypresse. Für den Hals benutzte er Cedro-Holz, für das Griffbrett Ebenholz. Für den Steg Palisander und für die Verleistung wiederum Europäische Fichte.", "section_level": 2}, {"title": "Maße.", "content": "Das Neue, sozusagen das „Revolutionäre“ an Antonio de Torres’ Gitarren waren die Maße. Berechnet man den Durchschnitt der Maße der Biedermeier-/Barockgitarren, die katalogisiert sind, erhält man folgende Werte: Berechnet man den Durchschnitt der Maße aller in Romanillos Buch katalogisierten Torres-Gitarren, so erhält man folgende Werte: Allerdings ist dabei zu beachten, dass auch Torres viel experimentiert hat mit verschiedenen Maßen, bis er die heute noch fast genau so verwendeten Maße als Standard verwendete. Als Mensur findet sich z. B. auch die Angabe 65,4 cm. Speziell wenn man die Durchschnittswerte mit den Maßen der La Leona vergleicht, die als Urtyp der modernen Gitarre gilt, fallen noch Unterschiede auf. Diese spielen aber keine große Rolle im Gegensatz zu den Unterschieden zwischen Biedermeier- und Torres-Gitarre. Im Vergleich der Maße von Biedermeier- und Torres-Gitarre erkennt man, in welchen Bereichen Torres den Gitarrenbau veränderte. Heute gebaute Gitarren entsprechen im Wesentlichen den von Torres verwendeten Maßen mit nur geringen Abweichungen.", "section_level": 2}, {"title": "Konstruktionsmethoden.", "content": "Da ein leichtes Instrument einfacher in Resonanz zu bringen ist als ein schweres, versuchte Torres, möglichst leichte Gitarren zu bauen. Obwohl seine Gitarren größer waren als jene anderer Gitarrenbauer, waren sie kaum schwerer. Torres verwendete sehr dünne Holzplatten (im Schnitt 2,5 mm an der dicksten Stelle) und musste deshalb dafür sorgen, dass die Decke der Saitenspannung standhielt. Er übernahm dafür die von Pagés entwickelte Fächerbeleistung, verwendete aber eine größere Anzahl, in der Regel sieben zentrierte Fächerleisten mit zwei V-förmigen Abschlussleisten. Um die Decke zu wölben, verwendete Torres eine „Solera“. Dies ist eine Platte, bei welcher die Wölbung ausgehöhlt ist. Sie ist also das Negativ zur Decke. Die Decke wird zusammen mit der Fächerverleistung solange in die Solera gedrückt, bis der Leim trocken ist und die Verleistung an der Decke hält. Diese Variante des Verleimens der Verleistung hat zwei Vorteile. Erstens müssen die Leisten nicht der Wölbung der Decke angepasst werden, da sie gleich mitgepresst werden, zweitens ist es die statisch stabilere Lösung, weil die Leisten auf diese Weise der Zugkraft der Saiten entgegenwirken. Sieben Fächerleisten verwendete Torres nur bei seinen besten Gitarren. Für seine einfacheren Gitarren beschränkte er sich auf fünf Fächerleisten.", "section_level": 2}, {"title": "Klang.", "content": "Der Klang der Torres-Gitarren lässt sich am besten mit Hilfe von Quellen aus der Zeit, als die Gitarren noch neu und unbekannt waren beschreiben. So schrieb zum Beispiel die „Brighton Gazette“ am 30. Oktober 1862 nach einem Konzert von Julián Arcas auf einer Torres-Gitarre: „Die Gitarre ist in seinen Händen ein sprechendes Instrument, voller Stimmen und auch ein weinendes Instrument. Die tremolierenden Töne, die er hervorbringt, sind so flehend, dass man meinen könnte, sein Instrument wende sich ihm nur aus Barmherzigkeit zu.“ Der „Brighton Observer“ meinte in seiner Ausgabe vom 21. November 1862 sogar dass: \"„... der wahre Teufel selbst in die Gitarre gefahren ist und sich vergeblich bemüht, durch das Schallloch zu entkommen.“\" Eine weitere sehr schöne Beschreibung des Klanges gibt auch der „Brighton Guardian“ am 29. Oktober 1862: \"„Manchmal war das Instrument vollklingend in der Resonanz; dann wiederum hatte es den tiefen Klang eines Kontrabasses; wiederum entsandte es harmonische Töne, die in ihrer Klarheit transparent erschienen...“\" Die Torres-Gitarren klingen also voller und klarer, als es das Publikum damals gewohnt war. Außerdem verlieh der größere Korpus naturgemäß auch den Bässen mehr Klangfülle.", "section_level": 2}, {"title": "La Leona.", "content": "„La Leona“ (span. „Die Löwin“) war die vierte Gitarre, die Torres baute und die einzige, der er selbst einen Namen gegeben hat, was zeigt, wie stolz er auf dieses Instrument war. Die Decke besteht aus Fichte, der Boden und die Zargen aus Zypresse. Der Steg ist – wie bei allen Torres-Gitarren – aus Rio-Palisander (\"Dalbergia nigra\"), der Boden ist aus drei Teilen gefertigt, mit Riopalisanderstreifen in den Fugen. Die Gitarre besitzt ebenfalls einen „Tornavoz“, eine Konstruktion, die heute nicht mehr verwendet wird. Der Tornavoz ist ein Metalltrichter, der im Inneren der Gitarre unter dem Schallloch angebracht wurde. Er sollte die Schallwellen im Korpus bündeln und auf diese Weise einen lauteren Ton abstrahlen. Nach dem Tod von Torres wurden viele Kopien von „La Leona“ gemacht, deshalb musste José L. Romanillos, der Biograph von Torres alle „Leonas“ überprüfen, um das Original herauszufinden, welches sich heute in der Sammlung von Erhard Hannen in Deutschland befindet.", "section_level": 2}, {"title": "Nachfolger.", "content": "Antonio de Torres hat eine ganze Schule spanischer Gitarrenbauer, darunter Vicente Arias, Manuel Ramírez, Santos Hernandez, Domingo Esteso oder Marcelo Barbero, begründet. Auch deutsche Gitarrenbauer wie Hermann Hauser oder Richard Jacob (genannt „Weißgerber“) wurden durch de Torres’ Instrumente, die unter anderem durch Konzertreisen von Miguel Llobet und Andrés Segovia nach Deutschland kamen, unmittelbar beeinflusst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antonio de Torres Jurado, kurz Antonio Torres (* 13. Juni 1817 in La Cañada de San Urbano (\"heute ein Stadtviertel von Almería\"); † 19. November 1892 ebenda), war ein spanischer Gitarrenbauer des 19. Jahrhunderts. Antonio de Torres gilt als Erneuerer des spanischen Gitarrenbaus.", "tgt_summary": null, "id": 901823} {"src_title": "Serge Falck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Falck wurde am 19. April 1961 in Schoten bei Antwerpen geboren und besuchte das Jesuitencollege in Antwerpen und in Turnhout (Internat). Im Alter von 19 Jahren zog er nach Österreich zu seiner Tante. Er absolvierte die Schauspielschule am Landestheater Innsbruck. Engagements führten ihn ans Theater in der Josefstadt, Volkstheater Wien, Volkstheater München, Volksoper Wien, Schauspielhaus Frankfurt. Einem breiten Fernsehpublikum bekannt wurde er durch die Serien \"Medicopter 117\" und \"Kaisermühlen-Blues\". Weiter wirkte er in mehreren Filmen unter der Regie von u. a. Karin Brandauer, Wolfgang Murnberger, Unmut Dag, Barbara Eder, Dominique Othenin-Girard, Jean-Daniel Verhaeghe, Paul Harather, Bernd Fischerauer, Erhard Riedlsperger, Michael Rowitz und Harald Sicheritz mit. Durch seine belgische Herkunft spricht er vier Sprachen (Niederländisch, Französisch, Englisch und Deutsch). Deswegen war er in mehreren internationalen Produktionen tätig, zum Beispiel 2008 in seiner früheren Heimat Belgien in der Produktion \"De Smaak van de Keyser\", Regie: Frank van Passel und Jan Mathys. 2012 spielte er eine Gastrolle in \"Levenslied\" (Holland, Regie: Pollo de Pimentel) und 2013 in \"Heer & Meester\" unter der Regie von Pieter Walther Boer. Im Sommer 2009 drehte er für SAT1 \"Die Legende von Loch Ness - 2\" unter der Regie von Michael Rowitz. Im Jahr 2000 gründete er die Festspiele Theatersommer Haag, die seitdem ein Fixpunkt im niederösterreichischen Kultursommer sind. Im Jahr 2003 übergab er die Intendanz an Adi Hirschal. Seit August 2009 besitzt Serge Falck die Doppelstaatsbürgerschaft für Österreich und Belgien. Im Jahr 2008 nahm Serge Falck an der ersten Staffel der ORF-Fußballshow \"Das Match\" teil. Von 2009 bis 2012 war er jeweils im Dezember gemeinsam mit Sigrid Spörk auf Tournee mit dem eigenen Weihnachtskabarett-Programm \"Heuer schenken wir uns nichts!\". In den letzten Jahren war Serge Falck vermehrt zu sehen in Episodenrollen u. a. in \"Tatort\", \"Die Rosenheim-Cops\", \"Soko Wien\", \"Schnell ermittelt\" und \"Vier Frauen und ein Todesfall\". Seit 2013 spielt er eine der Hauptrollen in der ORF-Krimiserie \"CopStories\". Im Oktober 2017 feierte sein erstes Soloprogramm \"Am Beckenrand\" Premiere und brachte seine erste CD unter selbigen Titel heraus. Sein Bruder, Arno Dierickx, ist Filmregisseur in Holland (u. a. \"Bloedbroeders\", \"Deadline\", \"Vuurzee\", \"Overspel\"). Sein Vater, Ludo Dierickx, war ein bekannter belgischer Politiker. Seine Mutter, Eva Maria, (ursprünglich Österreicherin, aber vor allem in Belgien und Holland sehr bekannt) war eine erfolgreiche Sängerin in Belgien.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Er erhielt 1996 zusammen mit Paul Harather für den Film \"Autsch!!!\" die Goldene Romy für das beste Drehbuch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Serge Falck (eigentlich \"Serge Dierickx\", * 19. April 1961 in Schoten bei Antwerpen) ist ein belgisch-österreichischer Schauspieler, Kabarettist, Chansonnier und Drehbuchautor.", "tgt_summary": null, "id": 1502363} {"src_title": "OAT-Syndrom", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Die Ursachen liegen entweder in der Spermiogenese (Spermienbildung) oder im Transport in den Samenwegen.", "section_level": 1}, {"title": "Fehllage der Hoden.", "content": "Die Hoden entstehen etwa auf Höhe des Nierenunterpols und wandern bis zur Geburt, spätestens jedoch bis zum Ende des ersten Lebensjahres, in das Skrotum (den Hodensack). Bei Störungen dieses so genannten Descensus testis können die Hoden im Bauchraum oder anderswo verbleiben. Man spricht dann von Lageanomalien des Hodens, wie Leistenhoden, Gleithoden usw. Durch die Fehllage kommt es zu einer Temperaturerhöhung und zu einer Schädigung der Spermienbildung bis hin zu deren völligem Fehlen, der so genannten Azoospermie.", "section_level": 2}, {"title": "Varikozele.", "content": "Bei einer Varikozele handelt es sich um eine tastbare und sichtbare Erweiterung des Venengeflechts um den Samenstrang. In etwa 15 % der Männer mit einer Varikozele leiden an Unfruchtbarkeit, wobei der Zusammenhang hier noch unvollständig verstanden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenanomalie.", "content": "Störungen der Geschlechtschromosomen können Ursache eines OAT-Syndroms sein. Sie können sowohl das X- als auch das Y-Chromosom betreffen. Die häufigste X-chromosomale Störung ist das Klinefelter-Syndrom. Hierbei liegt der Karyotyp 47,XXY vor. Bei diesen Patienten liegt fast immer eine Azoospermie vor, es gibt jedoch auch Einzelfälle mit einem OAT-Syndrom. Im Bereich des Y-Chromosoms sind so genannte Mikrodeletionen ursächlich für eine Störung der Fruchtbarkeit. Je nach Art der Störung kann hier eine Azoospermie oder ein OAT-Syndrom vorliegen.", "section_level": 2}, {"title": "Störungen des Hormonhaushaltes.", "content": "Für die Spermiogenese sind in erster Linie zwei Hormone entscheidend. Zum einen das Follikelstimulierende Hormon (FSH) und das männliche Geschlechtshormon Testosteron. Die Freisetzung dieser Hormone wird über das Gonadotropin Releasing Hormon GnRH aus dem Hypothalamus (im Gehirn) gesteuert. Dieses Hormon bewirkt in der Hirnanhangsdrüse, der Hypophyse, die Freisetzung von FSH und dem luteotropen Hormon LH. LH wirkt dabei auf die Leydig-Zellen im Hoden und regt diese zur Testosteronproduktion an. Bei Störungen dieser Achse durch Tumoren, Entzündungen oder angeborenen Anomalien wird die Spermienbildung beeinträchtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Neben der sorgfältigen Anamnese steht eine genaue körperliche Untersuchung an erster Stelle. Weiterführende Untersuchungen sind Sonografie, Spermauntersuchung und Hormondiagnostik. Die Spermauntersuchung besteht aus dem Spermiogramm, das idealerweise mehrmals durchgeführt wird um eine eindeutige Aussage zu erhalten. Darüber hinaus können hier noch zusätzliche Spezialuntersuchungen wie Penetrationstest (wie gut können die Spermien durch Schleim wandern), Membranstabilitätstest (wie stabil sind die Spermien) und Bestimmung von Zucker (Fructose) und Andere durchgeführt werden. Die Untersuchung des Hormonspiegels im Blut ist ebenfalls Bestandteil der Basisuntersuchung. Bei Auffälligkeiten können auch hier weitere Spezialtests durchgeführt werden. Zur Diagnostik von genetischen Anomalien ist eine Untersuchung der Chromosomen erforderlich. Findet man keine eindeutige Ursache ist eine Biopsie von Hodengewebe erforderlich.", "section_level": 1}, {"title": "Schweregrade.", "content": "Oft wird das OAT-Syndrom in drei Schweregrade unterteilt, die anzeigen wie stark die Qualität der Spermien eingeschränkt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Therapie.", "content": "Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Störung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das OAT-Syndrom (Oligo-Astheno-Teratozoospermie-Syndrom) ist eine krankhafte Veränderung der Spermien. Hierbei sind zu wenig (oligo), zu gering bewegliche (astheno) und vermehrt fehlgeformte (terato) Spermien zu sehen. Es geht häufig mit männlicher Unfruchtbarkeit einher.", "tgt_summary": null, "id": 338} {"src_title": "SR Colmar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vom Amateurmeister zum Profifußball.", "content": "In den Jahren zwischen den Weltkriegen spielte SR Colmar viele Jahre lediglich im Amateurlager und war im Elsass bestenfalls die Nummer Drei hinter den großen Klubs Racing Strasbourg und FC Mulhouse. 1931 gelang ihm Platz 1 in der Division d’Honneur, er wurde also elsässischer Amateurmeister. 1936 stieg er in die zweithöchste Spielklasse Frankreichs auf und hielt sich darin bis zum Kriegsausbruch; durch die finanzielle Unterstützung, die sein Präsident Joseph Lehmann dem Klub regelmäßig zukommen ließ, nahm er 1937 Profistatus an.", "section_level": 2}, {"title": "1940–1945: SpVgg. statt SR.", "content": "Mit dem Westfeldzug der deutschen Wehrmacht und der faktischen Einverleibung des Elsass in das Deutsche Reich wurde der Verein als \"SpVgg. Kolmar\" \"germanisiert\" und kickte nunmehr in der höchsten Spielklasse des Sportbereichs 14a, der Gauliga Elsaß, kam aber auch unter dem Dach des DFB nicht an den Rivalen vorbei, die jetzt als \"Rasensportclub Strassburg\" bzw. \"Fußballclub Mülhausen 1893\" firmierten. 1940/41 belegte Colmar in der Oberelsass-Staffel hinter Mulhouse den zweiten Platz. Ein Jahr später, in der nunmehr eingleisigen Bereichsklasse Elsass, wurde der Verein Dritter und konnte vor allem den oberrheinischen Konkurrenten Mülhausen hinter sich lassen; es folgten zwei vierte Plätze. In der Saison 1944/45 nahmen die Vereine aus der während der Befreiung besonders heftig umkämpften Stadt – neben der SpVgg. war das noch der FC Kolmar – nicht mehr am Spielbetrieb teil.", "section_level": 2}, {"title": "1945–1949: vier gute Jahre.", "content": "Unmittelbar nach Kriegsende folgte für SR, wie er sich nun wieder nannte, die sportlich beste Zeit: im französischen Pokal scheiterte der Zweitligist 1945/46 erst im Achtelfinale (an Racing Paris), und 1947/48 bezwang Colmar u. a. den FC Gueugnon mit 3:0 und Girondins Bordeaux mit 1:0, bevor im Halbfinale der RC Lens den Elsässern mit 5:1 ihre Grenzen aufzeigte. Im Frühsommer 1948 machte der SRC als Tabellenzweiter der \"Division 2\" dennoch den Aufstieg in Frankreichs erste Liga perfekt. In der folgenden Saison zeigte die von Charles Nicolas trainierte Elf, dass sie auch auf diesem Niveau mithalten konnte; mit Camillo Jerusalem, einem der vielen ab 1932 in den französischen Profifußball gewechselten Österreicher, besaß Colmar einen anerkannt guten Spielgestalter, der auch österreichischer Nationalspieler war. SRC schloss die Saison mit dem 11. Platz ab und hatte dabei dem großen Rivalen Racing Strasbourg nicht nur im direkten Vergleich (2:1 und 0:0) den Rang abgelaufen, sondern auch dazu beigetragen, dass dieser auf dem vorletzten Tabellenplatz landete und sich nur durch Erfolge in den Relegationsspielen gegen Zweitligisten überhaupt in der \"Division 1\" halten konnte. Beim Heimsieg gegen Strasbourg stellten 12.000 Besucher den bis heute geltenden Zuschauerrekord auf. Als diese neue elsässische Rangordnung feststand, starb Colmars Mäzen und Präsident Lehmann im Mai 1949. Der Verein wollte sich nicht auf finanzielle Abenteuer einlassen, zog sich deshalb überraschend aus dem Professionalismus zurück und spielte im Amateurbereich weiter. Diese Ebene konnte Sports Réunis Colmar seither nicht wieder verlassen, auch wenn zur Saison 2010/11 der Aufstieg in die dritte Liga gelang. Auch in der \"Coupe de France\", dem Landespokal, reichte es lediglich einmal zu so etwas wie einer \"Erinnerung an bessere Zeiten\": 1992/93 kam der Klub unter die letzten 64 Mannschaften, aber dort war dann auch Endstation.", "section_level": 2}, {"title": "Ligazugehörigkeit und Erfolge.", "content": "Profistatus hat SR Colmar von 1937 bis 1939 sowie zwischen 1945 und 1949 besessen. Erstklassig (\"Division 1\", seit 2002 in \"Ligue 1\" umbenannt) spielte der Verein lediglich in der Spielzeit 1948/49, dazu 1936 bis 1948 (unterbrochen durch die deutsche Besetzung im Zweiten Weltkrieg) in der \"Division 2\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Sports Réunis Colmar oder kurz SRC ist ein französischer Fußballverein aus Colmar, einer Stadt im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Nachdem der Verein 2016 insolvent ging, wurde er unter dem Namen Stadium Racing Colmar neu gegründet. ", "tgt_summary": null, "id": 391223} {"src_title": "Schloss Heynitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Von der Gründung des Schlosses bis zum Jahr 1945 waren Gebäude, Hof und Ländereien im Besitz der Familie von Heynitz. Das heutige Erscheinungsbild im Übergang von der Spätgotik zur frühen Sächsischen Renaissance ist das Resultat eines grundlegenden Um- und Ausbaus im Jahre 1519 unter Nicolaus von Heynitz, seit 1504 Kanzler und Geheimer Rat des Herzogs Georgs des Bärtigen. Der spätgotische Baudekor der Giebel, Vorhangbogenfenster und des Kapellenerkers erinnert an die nahe gelegene Meißner Albrechtsburg. Ein weiterer Ausbau erfolgte laut Inschrift in den 1580er Jahren; dieser Zeit entstammen die beiden Renaissance-Erker. Nach 1945 wurden die Räume für Schulklassen, Kindergarten, Gemeindeamt und anderes genutzt. Seit 1991 fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. 2004 wurden das Schloss und die umliegenden Wirtschaftsgebäude von der Familie von Heynitz (Förderverein Schloss Heynitz e. V.) gemeinsam mit Familie von Watzdorf für 150.000 Euro von der Gemeinde gekauft. Beide Parteien sind hälftige Eigentümer des Ensembles, in dem heute drei Wohnungen und ein Festsaal untergebracht sind. Dr. Eicke von Watzdorf nutzt einen Teil des Gebäudes selbst, während andere Teile als Ferienwohnungen vermietet sind.", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Schloss Heynitz wurde (nach einer urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 1005) vermutlich im 10. Jahrhundert als Schutzburg mit einem Wachtturm zwischen Meißen und Wilsdruff errichtet. Die erste Anlage des jetzigen Schlosses dürfte im 12. Jahrhundert eine Pfahlgründung in sumpfigem Gelände des Tales gewesen sein. Ein turmartiges Bauwerk auf quadratförmigem Steinfundament mit aufgesetzter Fachwerkkonstruktion. Schutz bot ein Wall aus einer mehrreihigen Holzpalisade. Man nimmt an, dass im 13. Jahrhundert anstelle der Schutzpfähle eine Ringmauer entstanden ist. Der Wohnturm blieb in seiner äußeren Form erhalten. Im weiteren Verlauf fanden Erweiterungen im Norden statt. Zwischen 1400 und 1500 wurde die Anlage in Richtung Osten vergrößert, wahrscheinlich entstanden hier auch die beiden Schmuckgiebel am hoch herausragenden Wohnturm. Um 1510 fand der Ausbau des Schlosses nach Süden statt, so dass die Anlage nach allen Seiten – bis auf einen 6 m x 6 m großen Innenhof – geschlossen war. Um der Nordfassade ein ansprechendes Aussehen zu geben, setzte man zwei abgestufte Ziergiebel auf, die – wie die beiden unterhalb der Giebel angebrachten Erker – für die Renaissance typisch sind, jedoch den spätgotischen Dekor der Wohnturm-Giebel aufnehmen. Das Gesamtwerk wurde etwa 1585 vollendet. Bemerkenswert ist der inschriftlich auf das Jahr 1519 datierte spätgotische Kapellenerker mit seinem Zellengewölbe und den zum primären Bestand gehörenden bemalten Bleiglasfenstern. In den Jahren 1847–1849 fand ein umfangreicher Umbau durch Oberlandbaumeister Karl Moritz Haenel statt. Der Wendelstein im Südosten des Innenhofes wurde abgebrochen und durch ein Treppenhaus ersetzt, das Haupttor mit der Freitreppe angelegt und im Süden der Küchenbau angefügt. Ferner vergrößerte und versetzte man zahlreiche Fenster und Pforten. 1919/20 wurden umfangreiche Verbesserungen in den Wohnräumen durchgeführt: Elektrisches Licht, sanitäre Anlagen, Zentralheizung, Telefonanlage sowie ein kleiner Aufzug wurden eingebaut. 1937–1939 wurde nochmals der östliche Erker von Grund auf renoviert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schloss Heynitz ist ein kleines Schloss mit Ursprüngen im 10. Jahrhundert. Es liegt im Ortsteil Heynitz der Stadt Nossen im Landkreis Meißen.", "tgt_summary": null, "id": 1033232} {"src_title": "Stella Matutina (Orden)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mit der Unterstützung von John William Brodie-Innes etablierte Felkin in London den \"Amoun Tempel\" als neuen Haupttempel der \"Stella Matutina\". In seiner Blütezeit, zwischen 1904 und 1910, wurden hier allein 72 Männer und Frauen initiiert. Später entstanden auf Initiative von Felkin noch mindestens zwei bis drei weitere Tempel in Großbritannien: \"The Secret College\" (1916) in London, ein Tempel der nur höheren Mitgliedern der Societas Rosicruciana in Anglia offenstand, und der \"Hermes Tempel No. 28\" (1916) in Bristol, der bis 1970 tätig war. Über den \"Merlin Tempel\" sind nur wenig verlässliche Daten bekannt. Zu den berühmtesten Mitgliedern gehörte der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger William Butler Yeats, der, obwohl er im Golden Dawn bereits alle Grade durchlaufen hatte, in der \"Stella Matutina\" nochmals alle Einweihungsstufen durchlief. 1911 wurde er zum Imperator des \"Amoun Tempels\" gewählt. Er blieb bis 1923 Mitglied im Orden. Zwischen den verschiedenen Splittergruppen des ursprünglichen Golden Dawn, die von Felkin, Brodie-Innes und Waite geleitet wurden, schloss man eine Übereinkunft ab, in der sie sich gegenseitig als Führer ihrer Nachfolgeorganisationen anerkannten und beschlossen, wichtige Informationen und neueste Erkenntnisse auszutauschen. Allerdings verstieß John William Brodie-Innes gegen diese Abmachung, indem er heimlich mit MacGregor Mathers Kontakt aufnahm, sich ihm erneut als loyal erklärte und so den um 1910 wiederbelebten \"Amen-Ra Tempel No. 6\" in Edinburgh dem Alpha et Omega unterstellte. Sowohl Waite als auch Felkin pflegten weiterhin gute Kontakte zu William Wynn Westcott, einem anderen Mitbegründer des ursprünglichen Golden Dawn. Durch Felkins Einfluss habe der Orden einen Weg eingeschlagen der nach dessen Überzeugung in Übereinstimmung mit den wirklichen \"Geheimen Oberen\" stand, unter denen er die einstigen \"Unbekannten Oberen\" der alten Gold- und Rosenkreuzer verstand. Den Kontakt zu diesen rosenkreuzlerischen \"Unbekannten Oberen\" hoffte er auf magischem Wege in Form spiritistischer Geisterbeschwörungen herstellen zu können. Daher wurden entsprechende Geisterbeschwörungspraktiken in die Ordensrituale integriert. Ursprünglich beabsichtigte die Stella Matutina die Lehren des Golden Dawn zu übernehmen und auf einem spiritualistischen Niveau weiterzuentwickeln, wozu man spiritistische Geisterzitationen vornahm. Dabei gab es zwei Gruppen innerhalb des Stella Matutina, die jeweils von sich behaupteten den richtigen mediumistischen Zugang zu rosenkreuzerischem Wissen zu besitzen: Auf seiner Suche nach geheimen Oberen des Ordens der Rosenkreuzer bzw. den deutschen Ursprüngen des Golden Dawn kam Felkin in Kontakt zur Anthroposophischen Gesellschaft unter der Leitung von Rudolf Steiner. Er traf Steiner 1910 in Berlin, mit dem offenbar schon seit 1906 Kontakte bestanden hatten. Felkin führte viele der Mitglieder seines Ordens der Anthroposophischen Gesellschaft zu und entlehnte aus Steiners Werk einige seiner Lehren. Ähnlich wie Mathers im Alpha et Omega, schuf auch Felkin in der Stella Matutina weitere Initiationsrituale für die höheren Grade des \"Adeptus Major\" (6° = 5), \"Adeptus Exemptus\" (7° = 4) und offenbar sogar für den \"Magister Templi\" (8 = 3) 1912 erfolgte Felkins erste Reise nach Neuseeland, wo er in Havelock North den Tempel \"Smaragdine Thalasses (Smaragd des Meeres) No. 49\" gründete. Vor seiner endgültigen Auswanderung mit seiner Familie nach Neuseeland in 1916, entließ er die Tempel der Stella Matutina in Großbritannien in eine weitgehende Autonomie. Den \"Amoun Tempel\" in London führten Christine Stoddart, William Reason und F. N. Heazell weiter. 1918/1919 war die offenbar psychisch erkrankte Stoddart zu der Ansicht gekommen, dass es sich bei dem Orden um eine satanistische Organisation handele und verurteilte als konservativ gewordene Christin öffentlich die Machenschaften, später auch in zwei Büchern, in denen sie ihrem Eindruck Raum gab, dass die Stella Matutina eine satanistisch- kommunistisch-zionistische Konspiration sei, welche mittels sexueller Energien die Weltherrschaft erlangen wolle. Aufgrund ihrer kontroversen Denunziationen war der \"Amoun Tempel\" London inzwischen geschlossen worden. 1933 wurde Israel Regardie auf Empfehlung von Dion Fortune in den \"Hermes Tempel\" in Bristol aufgenommen. Er erkannte jedoch bald den desolaten Zustand des Ordens. Nachdem er die Ordens-Grade absolviert hatte, kam es zu einem Zerwürfnis zwischen Regardie und der Ordens-Führung, der er Unvermögen vorhielt. Im Dezember 1934 trat er aus dem Orden aus und sammelte alle ihm noch zugänglichen Informationen über die Stella Matutina und den vorausgegangenen Golden Dawn. Er brach sein Gelübde und publizierte das gesamte Material in vier Bänden, mit dem Titel \"The Golden Dawn\", um das Wissen für spätere Generationen vor der Vergessenheit zu bewahren. Diese Veröffentlichung war sicher nicht nur für die Stella Matutina ein Todesstoß, sondern auch für die meisten Alpha et Omega Tempel, die sich plötzlich ihrer geheimen Tradition beraubt sahen. Dennoch dauerten die Aktivitäten des \"Hermes Tempels\" in Bristol noch bis Ende der 1960er Jahre an, die jetzt allerdings mehr im Zusammenhang mit den Lehren der Anthroposophie standen. Der neuseeländischen Zweig der Stella Matutina erlebte indes nochmals eine ungeahnte Blüte. Der Tempel \"Smaragdine Thalasses No. 49\" wurde dort unter dem Namen \"Whare Ra\" bekannt, was in der Sprache der Maori soviel bedeutet wie \"Haus der Sonne\". Die Initiationsrituale und Lehrschriften wurden erneut revidiert, wobei versucht wurde, die ursprüngliche Fassung des Golden Dawn wiederherzustellen. Nach Felkins Tod übernahm seine zweite Frau, später seine Tochter Ethel die Führung von \"Whare Ra.\" Der Tempel war noch bis 1978 aktiv und wurde dann mangels neuer Mitglieder geschlossen. Dabei wurde ein Großteil der Tempeleinrichtung und viele Lehrschriften in einem großen Feuer verbrannt. Trotzdem hat einiges an Material überlebt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stella Matutina (lat. ‚Morgenstern‘) war der Name des 1903 gegründeten magischen Nachfolgeordens des Hermetic Order of the Golden Dawn. Nach dem endgültigen Zusammenbruch des Golden Dawn und der Auflösung des \"Isis-Urania Tempels No.3\" sammelte Robert William Felkin diejenigen Mitglieder, welche die magische Tradition des Ordens beibehalten wollten, während die eher mystisch orientierten Mitglieder Arthur Edward Waite in den \"Independent and Rectified Rite of the Golden Dawn\" nachfolgten.", "tgt_summary": null, "id": 556975} {"src_title": "Harald Poelchau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Harald Poelchau wuchs als Sohn von Harald (1866–1938) und Elisabeth Poelchau (geb. Riem, 1871–1945) im schlesischen Brauchitschdorf (heute Ortsteil Chróstnik von Lüben) auf. In dem kleinen Ort war sein Vater evangelischer Pfarrer. Durch den Besuch des Gymnasiums Liegnitz, wo er an Schülerbibelkreisen teilnahm und sich in der freideutschen bündischen Jugend engagierte, wandte er sich von einer dörflich-konservativen Frömmigkeit ab. Nach dem Abitur 1921 studierte er ab 1922 evangelische Theologie in Bethel, Tübingen und Marburg. In Tübingen war er Sekretär des Köngener Bundes. Der 1924 in Marburg lehrende Paul Tillich prägte ihn nachhaltig in Richtung Religiöser Sozialismus und wurde ein lebenslanger Freund. Als Werkstudent bei Bosch in Stuttgart erhielt er Einblick in die industrielle Arbeitswelt. Nach dem ersten theologischen Examen 1927 in Breslau studierte er Wohlfahrtspflege und staatliche Fürsorgepolitik an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin. In Tübingen lernte Harald Poelchau die Bibliothekarin Dorothee Ziegele (1902–1977) kennen. Das Paar heiratete 1928, lebte in Berlin und pflegte einen großen Bekanntenkreis, der sich auch nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten bewähren sollte. Poelchau war als Geschäftsführer der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfe in Berlin und Assistent von Paul Tillich in Frankfurt/Main tätig. 1931 absolvierte er in Berlin sein zweites Staatsexamen und promovierte bei Tillich in Frankfurt/Main mit dem Thema \"Die sozialphilosophischen Anschauungen der deutschen Wohlfahrtsgesetzgebung.\" Die Schrift erschien 1932 als Buch \"Das Menschenbild des Fürsorgerechts: Eine ethisch-soziologische Untersuchung.\" Harald Poelchau bewarb sich Ende 1932 um eine Stelle als Gefängnisseelsorger und trat am 1. April 1933 seine Stelle als erster vom NS-Regime eingesetzter Geistlicher in einer Strafanstalt an. Der Justizbeamte arbeitete am Berliner Gefängnis Tegel sowie an verschiedenen anderen Gefängnissen wie Plötzensee und Moabit. Von Beginn an gegen die Nazis eingestellt, schloss er sich jedoch nicht der Bekennenden Kirche an. 1938 kam sein ebenfalls auf den Namen Harald getaufter Sohn zur Welt. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 häuften sich die Todesstrafen gegen Oppositionelle. Bis 1945 sollte Poelchau etwa eintausend Menschen zur Hinrichtung begleiten. Der Pfarrer schmuggelte heimlich Briefe und Nachrichten aus bzw. ins Gefängnis. Im Oktober 1941 begann die Deportation von Juden aus Deutschland. Harald Poelchau wusste schon früh, dass nur eine Flucht in den Untergrund Rettung bringen würde. Die Flüchtlinge sollten ihn in seinem Tegeler Büro anrufen und nur reden, wenn er sich mit dem Codewort „Tegel“ meldete. Das eigentliche Gespräch fand aber in seinem Dienstzimmer statt, das nur durch etliche verriegelte Türen erreichbar war. Unterstützt von seiner Ehefrau Dorothee Poelchau vermittelte er Unterkünfte in seinem großen Bekanntenkreis. Dazu zählten Gertie Siemsen, eine langjährige Freundin aus Studienzeiten, Willi Kranz, Kantinenpächter der Gefängnisse Tegel und Plötzensee, und dessen Lebensgefährtin Auguste Leißner, Hermann Sietmann und Otto Horstmeier, zwei ehemalige politische Häftlinge, das Ehepaar Reinhold und Hildegard Schneider, die im Fürsorge- bzw. Schulbereich arbeiteten, die Pfarrfrau Agnes Wendland und ihre Tochter Ruth, die Gefängnisärztin Hilde Westrick sowie der Physiker Carl-Friedrich Weiss und seine Frau Hildegard. Von den Unterstützten sind nur einige namentlich bekannt. Das Breslauer Ehepaar Manfred und Margarete Latte mit ihrem Sohn Konrad wandte sich im März 1943 an Harald Poelchau. Für alle drei fand er Unterkünfte. Über Konrad Latte kam der Kontakt zu Ruth Andreas-Friedrich zustande. Die Mitgründerin der Widerstandsgruppe Onkel Emil und der Gefängnispfarrer arbeiteten nun zusammen. Die Gestapo fasste die Familie Latte im Oktober 1943. Manfred und Margarete Latte wurden ins KZ Auschwitz deportiert, Konrad Latte floh aus dem Sammellager Große Hamburger Straße und verbarg sich erneut. Die seit Mitte 1943 bei Agnes Wendland untergetauchten Geschwister Rita und Ralph Neumann betätigen sich als Fahrradkuriere für Poelchau. Den im Februar 1945 Verhafteten gelang die Flucht aus dem Deportationssammellager Große Hamburger Straße zu Poelchau. Weitere Menschen, denen Harald Poelchau half, sind Leontine Cohn und ihre Tochter Rita, Ilse Schwarz und ihre Tochter Evelyne, Ursula Reuber, Anna Drach, Edith Bruck, Charlotte Paech und Charlotte Bischoff. Seit 1941 gehörte er zum Kreis um Helmuth James Graf von Moltke und nahm auch an der ersten Tagung der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis teil. Nach dem Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 betreute der Gefängnisseelsorger viele der am Attentat Beteiligten. Die umfangreiche oppositionelle Arbeit von Harald Poelchau blieb bis Kriegsende unentdeckt. Gemeinsam mit Eugen Gerstenmaier baute er 1945 in Stuttgart das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen auf und wurde dessen Generalsekretär. Ab 1946 wieder in Berlin, engagierte sich Poelchau in der Sowjetischen Besatzungszone im Gefängniswesen der Zentralen Justizverwaltung. Dies war mit einem Lehrauftrag für Kriminologie und Gefängniskunde an der Humboldt-Universität verbunden. Neben Ottomar Geschke und Heinrich Grüber saß er im Zentralvorstand der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes für die SBZ. Als Poelchau seine Vorstellungen nicht durchsetzen konnte, ging er in den Westen. Von 1949 bis 1951 war er erneut Gefängnispfarrer in Berlin-Tegel. 1951 ernannte ihn Bischof Otto Dibelius zum ersten Sozial- und Industriepfarrer der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. Dieser Aufgabe widmete sich Harald Poelchau bis zu seinem Tod im Jahr 1972.", "section_level": 1}], "src_summary": "Harald Poelchau (* 5. Oktober 1903 in Potsdam; † 29. April 1972 in Berlin) war ein deutscher Gefängnispfarrer, religiöser Sozialist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.", "tgt_summary": null, "id": 1315467} {"src_title": "Corviale", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Der Corviale wurde 1975–1982 nach Plänen des Architekten Mario Fiorentino im Südwesten Roms, im Stadtteil XV Arvalia Portuense an der Via Portuense errichtet. Grundsteinlegung war am 12. Mai 1975. Die ersten Wohnungen wurden im Oktober 1982 vergeben. Bauherr war die Wohnungsbaugesellschaft ATER \"(Azienda Territoriale per l'Edilizia Residenziale).\" Der Wohnkomplex – insgesamt 958 Meter lang – besteht aus zwei leicht versetzten, jeweils etwa 480 Meter langen Wohnblöcken und besitzt 21 Eingänge. In seinen zehn Geschossen leben ca. 8000 Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Baukonzept.", "content": "Für seine Erbauung waren städtebauliche Leitbilder des Congrès International d’Architecture Moderne (CIAM) ausschlaggebend, die einerseits auf die Vermeidung enger und schlecht durchlüfteter Stadtlandschaften, andererseits auf die Verhinderung einer Landschaftszersiedelung zielten. Mit der Zusammenfassung einer größeren Anzahl von Wohneinheiten in einem Komplex im Grünen sollte die Alternative eines dritten Weges aufgezeigt werden. Corviale steht für dieses Siedlungsschema. Es ist jedoch ein sehr spätes Beispiel, das zu einem Zeitpunkt entstand, als erste nach den Prinzipien des CIAM entstandene Anlagen als unzumutbar eingestuft und bereits wieder abgerissen wurden (legendär beispielsweise der Abriss des Stadtteils Pruitt-Igoe, St. Louis 1972).", "section_level": 2}, {"title": "Funktion und Nutzung.", "content": "Nach der Grundsteinlegung vergingen sieben Jahre, bis die Wohnblöcke fertiggestellt waren. Erst um 1980, als zahlreiche Römer, die bislang im Zentrum gewohnt hatten, ihre Mieten nicht mehr bezahlen konnten, stieg die Nachfrage an. Zur Erschließung einer Infrastruktur war vorgesehen, das vierte Stockwerk ausschließlich Ladenlokalen vorzubehalten. Doch blieben die dafür vorgesehenen Räume leer, bis sie schließlich von 64 Familien okkupiert wurden. Auch ein Franziskanerkonvent, der in dem sozialen Brennpunkt tätig ist, siedelte sich hier an. Statt der Ladenlokale entstanden den Wohnblöcken vorgelagert zwei große Supermärkte.", "section_level": 2}, {"title": "Beurteilung.", "content": "Die Architektur Fiorentinos ist durch eine zeittypische Stahlbetonbänderung geprägt. Schmale Rücksprünge an den Treppenhausbereichen und insbesondere eine Abstufung der vier bzw. fünf oberen Geschosse sollen die Monotonie des Baukörpers reduzieren, tragen jedoch zu einer ungewollten Steigerung der Monumentalität bei. Entsprechend kritisch ist Corviale nach seiner Fertigstellung beurteilt worden. Die Bezeichnung \"Riesenschlange\" für den fast einen Kilometer langen optischen Betonwall war noch eine der freundlichsten Benennungen. Die meisten Römer nannten den Komplex einfach \"Il serpentone\" (Die große Schlange). Allerdings dürfte die häufig kolportierte Überlieferung, dass sich Fiorentino nach der Fertigstellung das Leben genommen habe, dem Bereich der Legende angehören. Corviale hat keine Nachfolge in der Wohnarchitektur des 20. Jahrhunderts gefunden, doch ist der Komplex architekturgeschichtlich bedeutend als die innerhalb Europas wohl konsequenteste Umsetzung der Beschlüsse der CIAM aus den 1950er und 60er Jahren. Seit 2004 wird eine kontroverse Debatte um den sanierungsbedürftigen Bau geführt. Kritiker verlangen, den Komplex „wie die Berliner Mauer“ abzureißen. Hingegen betonen Architekturverständige den zeitgeschichtlichen wie baukünstlerischen Wert des Komplexes. Einigkeit herrscht nur darin, dass die Umgestaltung sowohl baulicher als auch sozialer Natur sein muss. So äußerte sich der römische Architekt und Hochschullehrer Giorgio Muratore:", "section_level": 1}], "src_summary": "Corviale, eigentlich Nuovo Corviale, ist ein zehngeschossiger Wohnkomplex am Stadtrand von Rom und gilt als eines der längsten Hochhäuser Europas.", "tgt_summary": null, "id": 760448} {"src_title": "Apollonia Pontica", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Die Stadt erhielt von ihren griechischen Gründern zu Ehren des Gottes Apollon, der hier als Heiler verehrt wurde, den Namen \"Apollonia\". Um sie von anderen Städten gleichen Namens zu unterscheiden, wurde sie auch mit dem Namenszusatz \"Pontike\" (, latinisiert \"Apollonia Pontica\" „Apollonia in Pontus“) oder dem Namenszusatz \"Magna\" (dt. \"die Große\") bezeichnet. Im Verlauf der Christianisierung in der Spätantike wurde Apollonia in Sosopolis (; griechisch für \"Stadt der Rettung/der Erlösung/des Heils\") umbenannt. Der genaue Zeitpunkt der Namensänderung ist nicht bekannt, so findet sich im 4. Jahrhundert noch der Name Apollonia beim römischen Historiker Ammianus Marcellinus und in der Tabula Peutingeriana.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt wurde in der bereits seit dem Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. von Thrakern besiedelten Gegend nach den Angaben bei Pseudo-Skymnos 610 v. Chr. von Griechen aus Milet als eine der frühesten griechischen Kolonien im Schwarzmeerraum gegründet. Stephanos Byzantios nennt Griechen aus Milet und Rhodos als Gründer von Apollonia. Die genaueren Umstände der Gründung und Besiedlung von Apollonia sind unbekannt. Die Forschung geht von einem Küstenbereich mit einer relativ ausgeprägten thrakischen Präsenz zu Beginn der griechischen Kolonisation aus. Apollonia wurde der erste Hafen, den die Seeleute auf ihrer Passage Richtung Norden nach dem Passieren des Bosporus ansteuern konnten, da an der heutigen türkischen Westküste des Schwarzen Meeres südlich von Kap Thynias (İğneada Burnu) keine griechische Kolonie entstand. Dieser Umstand ist zum einen durch die verhältnismäßig ungünstige Küstenkonfiguration und zum anderen durch die feindliche Haltung der dort siedelnden Thrakerstämme bedingt, wie aus Schriftquellen hervorgeht. In und um Apollonia sind mehrere früheisenzeitliche Hafenplätze bekannt, die jedoch keine näheren Informationen über die Ansiedlung der Griechen liefern. So entstand in der Nähe von Apollonia zur selben Zeit mit Antheia eine weitere Siedlung. Der Ort war anscheinend nur eine Apoikia und erlangte nie den Status einer Polis, er wurde möglicherweise durch Synoikismos mit Apollonia zusammengelegt. Plinius berichtet, dass Antheia im Gebiet der Astiki gelegen habe, dort wo heute Apollonia sei. Die Interpretation dieser Stelle, Antheia sei ein früherer Name von Apollonia gewesen, beruht auf einem Missverständnis. Angesichts des Fehlens systematischer Grabungen, da sich das Siedlungsgebiet heute im Areal eines Militärstützpunktes befindet, können keine chronologischen Aussagen über Antheia getroffen werden. In der Wissenschaft herrscht trotzdem die Meinung, dass Antheia in archaischer Zeit durchaus bedeutend gewesen sein muss, da von dort ein kopfloser archaischer Kouros (um 550–540 v. Chr.) sowie archaische Keramik kommt, die heute im Archäologischen Museum in Burgas aufbewahrt werden. Ob Anchialos schon im 6. Jahrhundert v. Chr. ein Stützpunkt der Apolloniaten war, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Wahrscheinlich lag die Ansiedlung an der äußersten Spitze der einst viel umfangreicheren Halbinsel von Pomorie und ist später ins Meer abgesunken. Die eigentliche Stadtsiedlung Apollonias lag auf der heute dicht bebauten Halbinsel Skamnij von Sosopol und auf der vorgelagerten Insel Sweti Kirik. Zwar sind infolge der modernen Bebauung größere Flächengrabungen nicht möglich, doch haben gerade Untersuchungen an mehreren Punkten der Stadt wie beispielsweise im Bereich der Georgskirche und in den Straßen Drava, Apolonija Nr. 82 und Morski skali Siedlungsmaterialien zutage gefördert, die bis in die archaische Zeit reichen. Die benachbarte Kirik-Insel war einst viel größer und durch einen Landstreifen mit der Skamnij-Halbinsel verbunden. Seitdem die Marine die Sweti Kirik-Insel 2005 geräumt und die bulgarische Regierung sie 2007 der Stadt übertragen hat, finden auch dort seit 2009 intensive Ausgrabungen statt. Diese werden von Krastina Panajotowa geleitet. Laut Strabon befand sich der größte Teil der milesischen Siedlung und das Heiligtum des Apollon auf ihr. Laut der spätantiken Überlieferung im Periplus Ponti Euxini verfügte Apollonia über zwei große, in geschützten Buchten gelegene Häfen und bot dadurch eine günstige Lage für die Seefahrt. Nach Manfred Oppermann würden dafür der Bereich zwischen Nordküste der Stadt und der Sweti-Iwan-Insel und zum anderen ein Hafenbecken südwestlich der Sweti Kirik-Insel in Frage kommen. Die Polis hatte weiter drei befestigte Stadtviertel, die sich außerhalb der Stadtmauer befanden, eines auf der Insel Sweti Kirik, eines südlich der Neustadt auf der Halbinsel Budschaka und eines auf den Hügeln des Festlandes oberhalb der Altstadt. Weitere befestigte Siedlungen befanden sich nördlich, auf den heutigen Halbinseln \"Atija\", \"Chrisotira\" und \"Akin\". Apollonia verfügte über ein Theater, eine Agora und ein Gymnasion. Das Territorium dieses griechischen Stadtstaats umfasste in den folgenden Jahrhunderten das Küstenland von Anchialo im Norden bis Tiniada im Süden. In Nordosten grenzte Apollonia an den Bereich lokaler thrakischer Fürsten, die auf der Anhöhe Schiloto bei Burgas ihren Sitz hatten und mit Apollonia über das Emporion (Markt) in der heutigen Gegend Sladkite kladenci handelten. Im Südosten grenzte die Polis an die thrakischen Stämme im Strandscha-Gebirge sowie an das spätere thrakische Königreich der Odrysen. Die früheste griechische Keramik stammt aus dem 7. Jahrhundert v. Chr., im 6. Jahrhundert v. Chr. lässt sich Keramik aus Ionien nachweisen. Im 5. Jahrhundert v. Chr. kommt die Importkeramik fast ausschließlich aus Athen, was die engen Beziehungen zu Athen dokumentiert, die auch durch Inschriften belegt sind. Apollonia war Mitglied im Ersten Attischen Seebund und ist in der Tributliste von 425/424 v. Chr. aufgelistet. Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. wurde auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht von Burgas zur Kontrolle der Seeroute die Tochterstadt Anchialos gegründet. Im 4. Jahrhundert v. Chr. erschütterten politische Wirren die Stadt. Der autonome Status von Apollonia sowie von Mesembria, Odessos, Kallatis und Tomis wurde nach der makedonischen Eroberung Thrakiens durch einen Vertrag von Philipp II. anerkannt. Als Lysimachos sich 306/5 v. Chr. zum König von Thrakien krönen ließ und weitere Diadochenkriege ausbrachen, ging Apollonia mit den anderen vier Städten an der westlichen Schwarzmeerküste einen Bund ein, die Pontische Pentapolis. Im 3. Jahrhundert v. Chr. trat sie an Bedeutung endgültig hinter Mesembria zurück. Der Streit mit Mesembria über die Kontrolle der Salzminen in den Burgasseen führte im 2. Jahrhundert v. Chr. zu einem Krieg, aus dem Apollonia als Sieger hervorging. 74 v. Chr., während des Dritten Mithridatischen Kriegs (74–63 v. Chr.), ging Apollonia Pontica, um seine Verteidigung zu stärken, einen Bund mit dem pontischen König Mithradates VI. Eupator und den Bessen ein. Dank dieses Bundes wurde der erste Sturm der Römer auf die Stadt abgewehrt. 72 v. Chr. erfolgte der zweite Angriff, diesmal unter dem neuen römischen Prokonsul Makedoniens, Marcus Terentius Varro Lucullus. Nachdem er die thrakischen Bessen geschlagen sowie die Städte Uscudama und Kabile eingenommen hatte, zerstörte Lucullus Apollonia und entführte die von Kalamis geschaffene Kolossalstatue des Apollon nach Rom, wo sie auf dem Kapitol als Trophäe aufgestellt wurde. Nachdem Apollonia unter römische Herrschaft gekommen war, ging seine Rolle zu Gunsten von Deultum und Anchialos zurück. Die Stadt wurde zunächst dem thrakischen Odrysenreich unterstellt, das zu diesem Zeitpunkt römisches Protektorat war. Nach dem Ende des Thrakerreiches wurde Apollonia in die römische Provinz und spätere Diözese Thrakien eingegliedert. Im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde die Stadt von Goten zerstört.", "section_level": 1}, {"title": "Münzprägung.", "content": "In Apollonia wurden Funde von Pfeilspitzen gemacht, die als prämonetäre Zahlungsmittel angesehen werden. Von der Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. bis in das 2. Jahrhundert v. Chr. wurden in Apollonia Münzen geprägt, überwiegend aus Silber und Bronze. Auf der Vorderseite ihrer Münzen verwendete die Stadt immer den Anker als Symbol ihrer Bedeutung als Hafenstadt, in der Regel mit der Spitze nach oben. Die Münzen wurden als Zeichen der Stadt mit dem Buchstaben \"A\" neben dem Anker versehen. Diese Münzen wurden früher fälschlich auch Abydos in der Troas, Astakos in Bithynien oder Apollonia in Mysien zugewiesen. Als weiteres Beizeichen neben dem Anker kommt der Krebs vor. Auf der Rückseite wird anfangs das Gorgoneion, später der Kopf oder die ganze Figur ihres Hauptgottes Apollon geprägt. Als weiteres frühes Rückseitenbild kommt die Swastika vor. In der römischen Kaiserzeit prägte die Stadt Münzen von Domitian bis Gordian III., gelegentlich mit der Aufschrift \"AΠOΛΛΩNIHTEΩN ΕΝ ΠΟΝΤΩ\". Seit den 1990er Jahren sind im Münzhandel zahllose Fälschungen der frühen Münzen von Apollonia aufgetaucht.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "In Apollonia nahm der Kult des Apollon eine zentrale Stellung ein. Ein bedeutender Tempel des Gottes und Namenspatrons wurde bereits zur Zeit der Stadtgründung erbaut; dort befand sich auch das im 2. Viertel des 5. Jahrhunderts v. Chr. von Kalamis geschaffene, 30 Ellen hohe kolossale Kultbild des Gottes aus Bronze. Der Tempel galt dem \"Apollon Ietros\" und wird in drei antiken Inschriften erwähnt sowie auf Münzen dargestellt. Der Beiname \"Ietros\" bedeutet zwar wörtlich Heiler (deutsch: \"Apollon der Heiler\"), weist aber laut Manfred Oppermann allgemein auf den beschützenden Aspekt dieser Gottheit hin. Sein Kult ist darüber hinaus in Histria, Olbia und Pantikapaion belegt, lässt sich jedoch nicht außerhalb des Schwarzmeerraumes nachweisen. Der Tempel des \"Apollon Ietros\" war gleichzeitig der Haupttempel der gesamten Region, in der weitere kleinere Tempel (wie die Tempel des \"Apollon Mousagetes\" (d. h. \"Apollo als Musenführer\") und des Apollon Karneios beim heutigen Burgas) errichtet wurden. Artemis, die Göttin der Jagd, des Waldes und die Hüterin der Frauen und Kinder, wurde durch jährliche so genannte \"Brauronia\", große Feste mit musikalischen und ritterlichen Wettkämpfen geehrt. Daneben wurden Aphrodite und Hekate verehrt; diese Göttinnen erhielten ebenfalls große Tempelanlagen. Weiterhin wurden Demeter und Persephone in einer zwischen dem 6. und 3. Jahrhundert v. Chr. existierenden gemeinsamen Tempelanlage auf dem Kap Skamnij geehrt. Eine weitere zentrale Rolle wird hinter dem Kult des Dionysos-Zagreus vermutet. Ab dem späten 6. Jahrhundert v. Chr. wurde die Göttin des Familien- und Staatsherdes, Hestia, die chthonische Göttin und personifizierte Erde, Gaia, sowie Poseidon verehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Archäologie.", "content": "Die Nekropolen des antiken Apollonia werden seit dem 19. Jahrhundert archäologisch untersucht. Die bekanntesten von ihnen befinden sich im Bereich des heutigen Meeresgartens () zwischen der Altstadt und der Neustadt und in den Gegenden Charmanite, Budschaka (bulg. ) und Kalfata. Letztere wurde u. a. 2002–2007 in einem von Antoine Hermary und Krastina Panajotowa geleiteten Projekt untersucht. Neuere Ausgrabungen haben bedeutende Funde aus thrakischer Zeit (8. und 7. Jahrhunderts v. Chr.) zu Tage gefördert. Sie waren reich an griechischer schwarz- und rotfiguriger Keramik, die einen frühen Einfluss der Griechen bezeugt.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Inschriften Münzen", "section_level": 1}], "src_summary": "Apollonia war eine antike Stadt am westlichen Schwarzen Meer am südlichen Ausgang der Bucht von Burgas an der Stelle des heutigen Sosopol in Bulgarien. Um sie von anderen Städten gleichen Namens zu unterscheiden, erhielt sie den Namenszusatz \"Pontica\" (, \"Apollonia Pontike\", latinisiert \"Apollonia Pontica\", ). ", "tgt_summary": null, "id": 1302401} {"src_title": "Palazzo Madama (Rom)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegen Ende des 15. Jahrhunderts ließ der Bischof von Chiusi und Schatzmeister von Papst Sixtus IV. auf dem Grundstück einen Palast errichten, der nach seinem Tod von Giovanni de’ Medici, dem späteren Papst Leo X., erworben wurde und der ihn auf der Grundlage von Plänen Giuliano da Sangallos umbauen wollte, ein Projekt, das nicht ausgeführt wurde. Die Witwe Alessandro de’ Medicis, in zweiter Ehe verheiratet mit Ottavio Farnese, wählte den Palast als Wohnsitz. Danach wohnte im Palast der italienische Kardinal Francesco Maria Bourbon Del Monte, der im Palast 1627 verstarb. Während dieser Zeit lebte auch der Künstler Caravaggio zeitweilig im Palast. Wieder im Besitz der Medici, wurde er zwischen 1642 und 1649 von dem Architekten Paolo Marucelli umgebaut und mit seiner heutigen barocken Fassade versehen. Durch Erbschaft fiel der Palast dann an die Familie Lorenese, wurde 1750 von Papst Benedikt XIV. erworben und diente als päpstlicher Gerichtshof sowie unter Pius IX. als Sitz verschiedener päpstlicher Behörden. Im Februar 1871 wurde der Palast zum Sitz des Senates, nachdem im Zuge des Risorgimento Rom zur Hauptstadt des Königreichs Italien erklärt worden war. Die neue Nutzung erforderte ausgedehnte Umbaumaßnahmen. Unter anderem wurde eine große Aula als Sitzungssaal errichtet, in dem der Senat im November 1871 zu seiner ersten Sitzung zusammentrat.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur und Innenausstattung.", "content": "Die von Marucelli entworfene Fassade ist neunachsig, hat drei Geschosse und ein Mezzaningeschoss. Sie ist glatt verputzt und wird durch Friese aus hellem Kalkstein gegliedert und an den Ecken durch Rustikapilaster betont. Die Mezzaninfenster sind in einen reich dekorierten Fries eingebunden. Die Fenster sind mit prächtigen Segmentgiebeln und Dreiecksgiebeln bekrönt. Zwei Säulen flankieren das Portal und tragen einen Balkon. Die überkuppelte Aula wurde auf dem Raum eines ehemaligen Innenhofs von dem Architekten Luigi Gabet erbaut. Verschiedene Säle des Senats sind mit großen Wandgemälden des Historismus über den römischen Senat dekoriert. Eines der Fresken zeigt \"Ciceros Anklage gegen Catilina\" von Cesare Maccari aus dem Jahre 1888.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Palazzo Madama in Rom ist Sitz des italienischen Senats. Der Palast befindet sich am gleichnamigen Platz am \"Corso Rinascimento\". Der Palast verdankt seinen Namen der \"Madama\" Margarete von Österreich, Tochter Karls V., die in erster Ehe mit Alessandro de’ Medici verheiratet war und in diesem Palast wohnte. ", "tgt_summary": null, "id": 1279871} {"src_title": "Nasionale Party", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und frühe Ziele.", "content": "Nach Gründung der Südafrikanischen Union 1910 regierte die South African Party (SAP), die sowohl die englischsprachigen Weißen als auch die Buren vertrat. Der Nationalist James Barry Munnick Hertzog wurde 1913 wegen seiner pro-burischen Haltung aus dem Kabinett entlassen. Vom 1. bis 9. Januar 1914 fand unter Hertzogs Führung der Gründungskongress der \"Nationalen Partei des Oranje-Freistaats\" in Bloemfontein statt. Wesentliche Ziele waren die Unabhängigkeit Südafrikas vom britischen Empire und die Gleichstellung des Afrikaans gegenüber dem Englischen. Die NP fußte auf dem Calvinismus. Am 1. Juli 1914 wurde die NP des Oranje-Freistaats als Partei zugelassen, am 26. August folgte die NP in Transvaal, und am 9. Juni 1915 wurde die NP in der Kapprovinz gegründet. Deren Vorsitzender Daniel François Malan übernahm auch die Herausgabe der Parteizeitung \"Die Burger\" (etwa: „Der Bürger“). Die Kriegsteilnahme der Südafrikanischen Union an der Seite des Vereinigten Königreichs im Ersten Weltkrieg wurde von vielen NP-Anhängern abgelehnt, auch die Invasion Deutsch-Südwestafrikas durch Truppen der Union Defence Force wurde anfangs missbilligt. 1915 trat die NP erstmals bei Parlamentswahlen an. 1923 schloss die NP einen Pakt mit der sozialdemokratisch orientierten South African Labour Party (SALP), um die Vorherrschaft der Weißen bei der Arbeitsplatzbeschaffung zu sichern, und gewann mit der SALP die Wahl im Folgejahr. Sie stellte den Premierminister James Barry Munnick Hertzog und die Mehrzahl der Minister. Afrikaans wurde zur zweiten Amtssprache, die Nationalflagge wurde geändert. Die Hertzog-Regierung, die bis 1938 amtierte, schwächte das Stimmengewicht der Coloureds (Nachkommen aus der Verbindung von Schwarzen und Weißen) bei Wahlen. Dies geschah dadurch, dass im Jahre 1930 weiße Frauen das Wahlrecht erhielten, jedoch nicht Coloured-Frauen. Hierdurch wurde die Stimmenzahl der weißen Wählerschaft annähernd verdoppelt.", "section_level": 2}, {"title": "Politik in der Weltwirtschaftskrise.", "content": "In den Zeiten der Weltwirtschaftskrise (Great Depression) seit Ende der 1920er Jahre litt auch die südafrikanische Wirtschaft. 1934 stimmte Hertzog der Vereinigung der NP mit ihrer Rivalin, der South African Party von Jan Christiaan Smuts, zu. Es formierte sich die United National South African Party. Eine Gruppe konservativer Afrikaaner-Nationalisten, angeführt von Daniel François Malan, weigerte sich jedoch, den Zusammenschluss zu akzeptieren, und gründete die Abspaltung \"Gesuiwerde Nasionale Party\" (GNP; „Reine Nationale Partei“). Nachdem das Parlament sich am 4. September 1939 mit knapper Mehrheit für einen Kriegseintritt an der Seite der Alliierten entschieden hatte, lösten sich burische Abgeordnete, angeführt von Hertzog, von der Regierungsfraktion und bildeten 1940 mit den Parlamentariern der GNP die \"Herenigde Nasionale Party\" (HNP; „Vereinigte Nationale Partei“). Die HNP nutzte die Ablehnung in der Bevölkerung an der Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, um anti-britische Ressentiments zu schüren. Zeitweise tat sie dies in Zusammenarbeit mit nationalistischen Organisationen wie der Ossewabrandwag oder dem \"Nuwe Order,\" einem NP-Flügel unter Oswald Pirow, der offen mit dem nationalsozialistischen Deutschland sympathisierte. Dies begünstigte eine Wiederbelebung der Partei, die in der Wahl von 1948 zusammen mit der Afrikanerparty die United Party von Jan Smuts besiegte. Dabei erhielt sie nur knapp 42 Prozent der Stimmen, aber die Mehrheit der Mandate. 1951 trat die Afrikanerparty der NP bei.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlsieg 1948 und Regierungsverantwortung beim Aufbau des Apartheidsstaates.", "content": "Mit dem Wahlsieg 1948 begann die NP mit dem Aufbau des Apartheidstaats – hiermit wurden über die bestehenden Gesetze der Rassentrennung hinaus politische Barrieren zwischen den Bevölkerungsgruppen aufgebaut, die eine Vorherrschaft der weißen Minderheit sichern sollten. Ein konzeptionelles Kernstück dazu lieferte die 1950 durch die NP-Regierung berufene Tomlinson-Kommission mit ihrem gleichnamigen Report. Seit 1959 wurden durch den Promotion of Bantu Self-Government Act die bisherigen Reservatsgebiete (\"Native Reserves\") für die schwarze Bevölkerung schrittweise in Homelands umgewandelt. Das Ziel der Nasionale Party war es, künftig alle schwarzen Südafrikaner in diesen Homelands anzusiedeln. Diese konnten dann – über Arbeitsagenturen vermittelt – weiterhin in Südafrika als Gastarbeiter arbeiten. Vier Homelands wurden später von der Regierung Südafrikas als unabhängige Nationen betrachtet und in eine formale Unabhängigkeit manövriert. Alle schwarzen Südafrikaner erhielten die Staatsbürgerschaft der ihnen zugewiesenen Homelands, verloren jedoch mit der Unabhängigkeit dieser Gebiete die Staatsangehörigkeit der Republik Südafrika. Coloureds wurden von der Wählerliste in der Kapprovinz im Jahr 1953 entfernt. Statt nur für die gleichen Repräsentanten der weißen Südafrikaner zu stimmen, konnten sie nun für vier weiße Repräsentanten stimmen. Später, im Jahr 1968, wurden den Coloureds vollständig die Stimmrechte entzogen. Anstelle der vier Repräsentantensitze wurde eine teilweise gewählte Gesellschaft gesetzt, welche die Regierung in einer Gesetzesnovelle zur Separate Representation of Voters Act beraten sollte. Diese Reformen stärkten die Nasionale Party politisch, versagten ihren politischen Gegnern in den Reihen der Schwarzen, Coloureds und „Asiaten“ den Zugang zu den Wahlen und integrierten somit die Weißen Südafrikas. Die Nasionale Party vergrößerte ihre Mehrheit im Parlament in nahezu jeder Wahl zwischen 1948 und 1977. Im Jahr 1977 erreichte die NP ihr bestes Wahlergebnis, mit 64,8 Prozent der Stimmen und 134 von 165 Sitzen im Parlament. Ein weiteres proklamiertes Ziel wurde 1960 erreicht, als die weiße Bevölkerung in einer Volksabstimmung die Bindung Südafrikas an die britische Monarchie löste und für eine Republik votierte. Das Ergebnis führte zu Südafrikas Austritt aus dem Commonwealth. 1969 spaltete sich unter J. B. M. Herzogs Sohn Albert Herzog die rechtskonservative \"Herstigte Nasionale Party\" („Neuverfasste Nationale Partei“) ab, die die bekannte Abkürzung HNP nutzte. Sie erhielt bei landesweiten Wahlen bis zu 14 Prozent der Stimmen, gewann aber aufgrund des Mehrheitswahlrechts lediglich einen Parlamentssitz bei einer Nachwahl im Jahr 1985, und existiert bis heute. Die weitgehende politische und kulturelle Isolation Südafrikas unter der NP-Regierung in den 1960er bis 1980er Jahren wurde durch wirtschaftliche Kontakte aufgeweicht. Mehrere ausländische Unternehmen, darunter auch Volkswagen (Uitenhage) und Daimler-Benz (East London), unterhielten große Produktionsstätten in Südafrika. Südafrika war auch als Exporteur großer Mengen an Rohstoffen sowie als Machtfaktor im Kalten Krieg gefragt, so dass die NP-Regierung trotz weltweiter Isolationsbestrebungen viele internationale Partner zur Verfügung hatte. Botha verfolgte eine repressive Wirtschaftspolitik, die \"Bothanomics\" genannt wurde und eine Förderung industrieller privater Unternehmer zu Lasten der Arbeitnehmer bedeutete. In den frühen 1980er Jahren, unter der Führung von Staatspräsident Pieter Willem Botha, begann die NP, ihre Grundsätze zu reformieren. Botha erlaubte gemischte Ehen, gestattete wieder gemischtrassige politische Parteien und entschärfte den Group Areas Act. Botha ermöglichte die stark eingeschränkte politische Repräsentation der Coloureds und der Asiaten, indem er 1984 das \"Tricameral Parliament\" (etwa: „Drei-Kammer-Parlament“) einführen ließ. Es sah getrennte Kammern für Weiße, Coloureds und Asiaten vor, bei numerischer Überlegenheit der weißen Abgeordneten. Wichtige Entscheidungen blieben ohnehin der Nationalversammlung, der Kammer der Weißen, vorbehalten. Schwarze durften weiterhin nicht an politischen Entscheidungsprozessen teilhaben. Die Mitglieder der Nationalversammlung hatten eine automatische Stimmenmehrheit bei der Wahl des Staatspräsidenten. 1985 wurde ein unbefristeter Ausnahmezustand ausgerufen. Innerhalb der NP gab es zwei Richtungen: \"verligte\" (aufgeklärte) und \"verkrampte\" (unbewegliche) Politiker.", "section_level": 2}, {"title": "Reformansätze in den 1980er Jahren.", "content": "In dieser Zeit begann das Ausland verstärkt, Druck auf die Republik Südafrika auszuüben. Vielen Menschen in den ehemals verbündeten Staaten Nordamerikas und Europas lehnten den Apartheidsstaat, der zudem über Jahrzehnte hinweg gedieh und wirtschaftlich expandierte, vehement ab, einige Länder verhängten Sanktionen gegen das Land. Inmitten der dadurch steigenden politischen Instabilität und der wachsenden wirtschaftlichen Probleme mitsamt der diplomatischen Isolierung trat Botha als Vorsitzender der NP zurück und übergab die Regierungsgeschäfte 1989 an den nachfolgenden Präsidenten Frederik Willem de Klerk. Obwohl er vom konservativen Flügel kam, war de Klerk durch den immensen Druck auf das Land gezwungen, die Hoffnung aufzugeben, die Apartheid aufrechtzuerhalten. Bald nach seinem Amtsantritt beschloss er proaktiv, die Verhandlungen aufzunehmen, um zu vermeiden, später bei noch schlechterer Ausgangsbasis unnötige Konzessionen machen zu müssen. Er überzeugte die Nationale Partei, in Verhandlungen mit den Vertretern der Schwarzen zu treten. Später im Jahre 1989 gewann die Nationale Partei mit dem Versprechen, ein Ende der Apartheid auszuhandeln, einen intensiven Wahlkampf gegen die Konserwatiewe Party. 1990 wurde der African National Congress (ANC) zugelassen; dem bekanntesten Oppositionellen Nelson Mandela wurde nach 27 Jahren die weitere Haftstrafe erlassen. Zeitgleich mit den Verhandlungen über ein Ende der Apartheid versuchte die NP, die Macht zu erhalten. Dazu wurde mit dem früheren Minister Stoffel van der Merwe erstmals ein Generalsekretär berufen, der jedoch 1992 zurücktrat.", "section_level": 2}, {"title": "Ende der Apartheid und demokratische Wahlen.", "content": "Eine Volksabstimmung im Jahr 1992 gab de Klerk unbegrenzte Vollmacht, mit Mandela zu verhandeln. In der Folge der Verhandlungen wurde eine neue Verfassung entworfen und 1994 wurden erstmals Wahlen abgehalten, bei denen alle Südafrikaner ungeachtet ihrer ethnischen Zugehörigkeit wählen durften. Diese Wahlen wurden vom ANC mit absoluter Mehrheit gewonnen. Die Nationale Partei blieb jedoch bis 1997 in der vom ANC geführten Regierung, als sie sich zurückzog, um zur offiziellen Opposition zu werden. Gleichzeitig wurde der vormalige Minister Roelf Meyer zum Generalsekretär ernannt, der jedoch ebenfalls nur kurzzeitig amtierte.", "section_level": 2}, {"title": "Transformation und Auflösung der Partei.", "content": "Im Jahr 1997 benannte sich die Nationale Partei in Nuwe Nasionale Party um. Sie existierte unter diesem Namen bis 2000, schloss sich dann mit der Democratic Party zur Democratic Alliance zusammen, die Ende 2001 wieder aufgekündigt wurde. 2004 wurde beschlossen, sich dem ANC anzuschließen. Daraufhin löste ihr „Bundesrat“ (Federal Council) in einer Abstimmung die Partei am 9. April 2005 auf.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele für unter ihrer Federführung geschaffene Apartheidsgesetze.", "content": "Die NP initiierte zahlreiche Gesetze, um die Apartheid legislativ abzusichern:", "section_level": 1}, {"title": "Außen-, Sicherheitspolitik ab 1948.", "content": "Die NP-Regierung sah sich wegen ihrer Apartheid-Politik und der völkerrechtswidrigen Besetzung Südwestafrikas wachsendem Druck der Weltöffentlichkeit ausgesetzt. Oppositionsgruppen wie der ANC leisteten erst durch gewaltfreie Aktionen Widerstand, ab 1961 auch durch Anschläge. Die NP-Regierung reagierte mit Repressionen. Mehrere Abteilungen der South African Police (SAP) widmeten sich der Aufstandsbekämpfung, teilweise mit verdeckten Methoden wie die Abteilung Vlakplaas, die für die Ermordung zahlreicher Oppositioneller verantwortlich war. Innerhalb der Armee, der South African Defence Force (SADF), gab es ebenfalls Abteilungen wie das Civil Cooperation Bureau, das mit verdeckten Mitteln gegen Oppositionelle vorging, auch im Ausland. Kleinere benachbarte Staaten wie Swasiland und Lesotho waren wirtschaftlich von Südafrika abhängig. Zur Durchsetzung seiner Interessen führte Südafrika zahlreiche Kommandoangriffe in den Nachbarländern durch. Die NP-Regierung kämpfte meist verdeckt gegen die Unabhängigkeitsbewegungen in Angola, Mosambik und Simbabwe. Präsident Botha entwickelte das Konzept der totalen Strategie, das als Reaktion auf eine „totale Bedrohung“ von außen konzipiert war und unter anderem die Befugnisse von Militär und Polizei verknüpfte und ausdehnte. Die SADF griff jedoch über den namibischen Unabhängigkeitskrieg in den Angolanischen Bürgerkrieg ein und erlitt vor allem durch kubanische Truppen eine Niederlage in der Schlacht bei Cuito Cuanavale, die zum Ende der Apartheid beitrug.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nasionale Party (NP; englisch: \"National Party\", deutsch: Nationale Partei) war die in Südafrika regierende Partei zwischen 1948 und 1994. Ihre Mitglieder wurden gelegentlich als \"Nationalists\" oder \"Nats\" bezeichnet. Die Partei wurde im Jahr 2005 aufgelöst. Ihre langjährige Programmatik gründete sich hauptsächlich auf das gesellschaftspolitische Leitmotiv einer rassistisch intendierten „getrennten Entwicklung“ (\"separate development\") im südafrikanischen Staat, die international als Apartheid bekannt wurde, sowie die Gründung einer Republik unter Loslösung vom Commonwealth of Nations und die weltanschaulich begründete Förderung der Kultur der Buren bzw. \"Afrikaaner.\"", "tgt_summary": null, "id": 1758721} {"src_title": "Münster Zur Schönen Unserer Lieben Frau (Ingolstadt)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Auf der Stelle, an dem das Münster entstehen sollte, befand sich vorher bereits eine hölzerne Kirche. Im Jahr 1407 wurde die Stadt Ingolstadt in zwei Pfarreien geteilt, daraus resultierte auch der Name der nach der \"Unteren Pfarr\" St. Moritz erbauten \"Oberen Pfarr\". Im Jahre 1425 schließlich begann der Bau der Kirche, finanziert von einer Stiftung des Wittelsbacher Herzogs Ludwig VII., geplant als seine Grabkirche. Diesen Zweck erfüllte sie allerdings nie, da Herzog Ludwig in Gefangenschaft starb und im Kloster Raitenhaslach begraben wurde. Im Jahre 1438 stiftete er der Kirche noch ein wertvolles Marienbildnis, das 1801 zerstört wurde. Dieses Marienbildnis war Namensgeber für die Kirche, die danach den Namen \"Zur Schönen Unserer Lieben Frau\" trug. Im Jahre 1441 stiftete Ludwig noch einen Armenkonvent von 1000 Armen, die im Gegenzug für Geld und Essen für seine Seele beten sollten. Zu der Aufstellung des Armenkonvents kam es allerdings nie. Im Jahre 1525, 100 Jahre nach dem Baubeginn, wurde das Münster fertiggestellt. Die mit Spitzen statt Hauben geplanten Türme sollten ursprünglich eine Höhe von 86 Metern erreichen. Die Bauarbeiten an der Kirche wurden aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nicht beendet, so dass die Kirchtürme heute nur eine Höhe von 62 und 69 Metern haben. Große Blüte erfuhr das Münster zu der Zeit, als es zugleich Pfarr- und Universitätskirche war, wovon heute noch der Hochaltar von Hans Mielich zeugt. Er wurde im Jahre 1572 anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Bayerischen Landesuniversität errichtet. Der berühmte Ingolstädter Kontroverstheologe Johannes Eck war lange Jahre Münsterpfarrer und wurde nach seinem Tod 1543 hier beigesetzt. Auch der Humanist und Ingolstädter Professor Veit Amerbach fand im Liebfrauenmünster seine letzte Ruhestätte.", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Die Baugeschichte der Liebfrauenkirche ist besonders gut dokumentiert in ihrer Anfangsphase und ihrer Fertigstellung. Eine Inschrift am südöstlichen Portal dokumentiert die Grundsteinlegung im Jahre 1425. Damals wurde der Kranz aus sechs rechteckigen Kapellen um den Chorumgang begonnen. Ebenso wurde damals die Sakristei auf der Nordseite errichtet und die beiden im Westen anschließenden Kapellen auf der Nord- und Südseite. Für die nordwestliche Kapelle dieser Bauphase ist 1431 eine Stiftung und 1444 eine Bestattung überliefert. Auch kann das südöstliche Portal, das als Haupteingang gedacht war, dieser ersten Bauphase zugewiesen werden. Es ist im unteren Gewändebereich inschriftlich mit 1430 datiert. Einen Einschnitt im Bauablauf bedeutete vielleicht die Vertreibung des Bauherren Herzog Ludwig im Jahre 1438. In den folgenden Jahrzehnten fehlen schriftliche Quellen weitgehend. Ein exaktes Datum liegt erst wieder mit der inschriftlichen Datierung der Traufzone des Chores für das Jahr 1489 vor. Damals waren die Außenmauern der gesamten Kirche einschließlich der unteren Teile der Westtürme bis in Höhe der Traufen fertiggestellt. Das in den nächsten Jahren darüber errichtete und noch original erhaltene Dachwerk ist dendrochronologisch in das Jahr 1491 datiert. Es wurde in den folgenden Jahren aufgeschlagen. Mit der Errichtung des Dachwerkes waren die Voraussetzungen für die Einwölbung von Mittelschiff, Seitenschiffen und Chorumgang gegeben, die in den nächsten Jahren ausgeführt wurde. Architekt dieser Maßnahme war zum großen Teil Hans Rottaler, der zwischen 1497 und 1504 in Ingolstadt nachweisbar ist. Auf ihn geht vielleicht auch der Plan für die Ausführung als Staffelhalle mit erhöhtem Mittelschiff zurück. Über den Fortgang der Wölbarbeiten berichten erhaltene Rechnungen, die Siegfried Hofmann ausgewertet hat. Es ist davon auszugehen, dass aus statischen Gründen zuerst der Chorumgang und die östlichen Teile der Seitenschiffe gewölbt wurden. Dabei wurde ein älteres Schema von jocheweise getrennten Sternfiguren verwendet. Ab dem Jahr 1503 wurde von Rottaler das Mittelschiffgewölbe eingezogen. Hier wurde eine moderne Netzwerkstruktur zugrunde gelegt, die Grenzen der einzelnen Joche verschleift. In den Jahren um 1500 wurde an den oberen Turmgeschossen gebaut, ohne dass die geplanten Abschlüsse ausgeführt wurden. Die fast zweieinhalb Meter große Aufrisszeichnung des südwestlichen Turms von Erhard Heydenreich hat sich im Stadtarchiv Ingolstadt erhalten. Ab 1509 ist mit Erhard Heydenreich ein neuer Architekt nachweisbar, der aus der Regensburger Dombauhütte stammte. Von 1510 bis etwa 1520 wurden von ihm auf Nord- und Südseite des Langhauses je drei rechteckige Kapellen eingebaut und mit kunstvollen Gewölben geschlossen. Diese zeigen zum einen hochmoderne Schleifen- und Schlingenrippenmotive, also Gewölbefiguren auf kurviertem Grundriss, wie sie im späten 15. Jahrhundert in Bayern und anderswo modern geworden waren. Außerdem zeigen sie eine kunstvolle Kombination von geometrischen Rippenprofilen und vegetabilen Ast- und Blütenformen. Auch dieses Astwerk war eine Neuerung des späten 15. Jahrhunderts. Es überlagern sich Rippen am Wölbgrund mit solchen, die frei im Raum angeordnet sind. Unter Heydenreich wurde 1517 der Westgiebel und bis 1522 das fragmentarisch gebliebene oberste Geschoss des Südturmes errichtet. Unvollendet blieben so die beiden Türme im Westen und die schon in den unteren Teilen angelegte Vorhalle zwischen ihnen. Im Vergleich zur ersten Bauphase zwischen 1425 und 1438 und der Vollendungsphase von 1489 bis 1522 ist der dazwischen liegende notwendige Baufortgang unsicherer zu datieren. Aus dem Jahre 1441 ist eine Stiftung und Anweisung Herzog Ludwigs zur Erweiterung der Kirche nach Westen und das Projekt eines zweiten Chores überliefert. Siegfried Hofmann nimmt an, dass bereits damals die beiden diagonal gestellten Türme im Westen zumindest fundamentiert wurden. Darüber hinaus wurden die Figuren der Fenstermaßwerke von der Forschung herangezogen, um in der Folgezeit einen kontinuierlichen, langsamen Baufortschritt von Osten nach Westen zu rekonstruieren. Dabei werden die oberen Fenster und ihre Wände am Chorumgang in die 1450er Jahre datiert und angenommen, dass sich die ähnlich gestalteten oberen Fenstermaßwerke im westlich anschließenden Langhaus und ihre Wände um 1460/70 anschlossen. Es wird angenommen, dass die Scheidarkaden zwischen Mittelschiff und Seitenschiffen ebenfalls in dieser Zeit ausgeführt wurden. Diese Chronologie wird jedoch durch keine Schriftquellen gestützt und lässt sich auch nur schlecht vor dem Hintergrund der politischen Situation im mittleren Drittel des 15. Jahrhunderts im Herzogtum begründen. Es ist durchaus auch eine spätere, dann stärker zeitlich komprimierte Bauausführung vor dem schriftlich fixierten Datum 1489 und dem sicher datierten Aufschlagen des Dachstuhls denkbar.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hochaltar.", "content": "Im Jahr 1572 wurde der farbenprächtige Hochaltar zum 100-jährigen Bestehen der Ingolstädter Universität im Auftrag des bayerischen Herzogs Albrecht V. im Münster eingesetzt. Der Herzog ist als Stifter abgebildet. Der Gesamtentwurf stammt von Hans Mielich, der viele Stellen des Evangeliums in den über neunzig Bildern zum Ausdruck brachte. Diese „Bilderflut“ wendete sich im Sinne der Gegenreformation gegen den lutherischen Bildersturm. Der Altar ist ein Wandelaltar mit doppelten Seitenflügeln, der nur die gerade zum Kirchenjahr passenden Bilder zeigt. Die Rückseite des Hochaltars zeigt die Disputation der Hl. Katarina mit den Gelehrten.", "section_level": 2}, {"title": "Glasfenster.", "content": "Ebenfalls kostbar sind die Bleiglasfenster im Chorumgang, besonders die Verkündigungsszene (siehe Verkündigungsfenster), die sich über das ganze Fenster hinter dem Hochaltar erstreckt. Ein Glasfenster entstand nach Albrecht Dürer um 1505.", "section_level": 2}, {"title": "Krippe.", "content": "Über die Jesuiten, die in Ingolstadt ihr größtes Ordenshaus Süddeutschlands hatten, kam die Krippenkunst aus Tirol nach Ingolstadt. Ab 1722 wurde die Münsterkrippe von barocken Künstlern geschaffen. Die über 250 Figuren umfassende Krippe ist nach einer aufwendigen Restaurierung ganzjährig im Münster zugänglich.", "section_level": 2}, {"title": "Die „Dreimal wunderbare Mutter“.", "content": "Um dieses Marienbild, das eine der sieben um 1570 entstandenen Kopien des Maria-Schnee-Bildes in Rom ist, versammelte der Jesuitenpater Jakob Rem 1595 das \"Colloquium Marianum\", eine „Elitetruppe“ der marianischen Bewegung. Am 16. April 1604 sei ihm während der Lauretanischen Litanei die Gottesmutter erschienen und habe ihm mitgeteilt, dass ihr der Titel „Mater admirabilis“ besonders lieb sei. Daraufhin ließ er diese Anrufung noch zweimal wiederholen und so entstand der Name „Dreimal wunderbare Mutter“. 1881 wurde das Marienbild feierlich eingesetzt. Im Kriegsjahr 1942 stellte Bischof Michael Rackl das gesamte Bistum Eichstätt unter den Schutz der „Dreimal wunderbaren Mutter“ und erhob sie zur Diözesanpatronin. Die Abbildung der „Dreimal Wunderbaren Mutter“ befindet sich auch im Gotteslob für das Bistum Eichstätt.", "section_level": 2}, {"title": "Giebelmadonna.", "content": "Unter dem Giebel befindet sich eine etwa 500 Jahre alte und vier Meter hohe Steinplastik einer Madonna mit dem Jesuskind auf dem Arm. Der Künstler ist nicht überliefert.", "section_level": 2}, {"title": "Glocken.", "content": "Die sieben Glocken des Münsters hängen im Südturm. In dem Dachreiter auf dem Kirchenschiff hängt eine weitere Glocke.", "section_level": 2}, {"title": "Orgeln.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hauptorgel.", "content": "Die Große Orgel wurde im Jahr 1977 von der Orgelmanufaktur Klais mit 69 Registern auf vier Manualen und Pedal für 1 Million DM erbaut. Das Instrument hat mechanische Trakturen; die Registertrakturen sind elektrisch. Um das Jahr 2000 herum erfolgten einige Umbauten: Die vorhandene 32 ́-Zungenstimme wurde durch die jetzige Kontrabombarde 32` mit bis zu knapp 11 m langen Zinkbechern ersetzt, das Vorgängerregister zu einem zweiten 16`-Zungenregister umgearbeitet, so dass die Orgel seither 70 Register mit 5436 Pfeifen hat. Die Metallpfeifen des Trichtergedackt 8` wichen Holzpfeifen. Mit einer modernisierten Setzeranlage stieg die Zahl der möglichen freien Kombinationen, die nun auch per Diskette ab- und eingespeichert werden können, von acht auf 1280.", "section_level": 3}, {"title": "Chororgel.", "content": "Am Sonntag, dem 15. Mai 2016 wurde die neue „Bach-Orgel“ aus der Orgelwerkstatt Wegscheider eingeweiht. Sie steht in barocker mitteldeutscher Orgelbautradition und orientiert sich an Werken von Gottfried Silbermann und Zacharias Hildebrandt. Das Instrument verfügt über 45 Register, die auf drei Manualwerke und Pedal verteilt sind.", "section_level": 3}], "src_summary": "Das Münster Zur Schönen Unserer Lieben Frau oder Liebfrauenmünster ist eine katholische Pfarrkirche (\"Obere Pfarr\") in Ingolstadt in der bayerischen Diözese Eichstätt. Auffällig ist die Übereckstellung der beiden unvollendet gebliebenen Türme der spätgotischen Hallenkirche des 15. Jahrhunderts. Die Bezeichnung Münster bezieht sich nicht auf eine Funktion als Klosterkirche, sondern auf ihre Größe.", "tgt_summary": null, "id": 471018} {"src_title": "Maria Slavona", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Marie Dorette Caroline Schorer stammte aus einer angesehenen Lübecker Apothekerfamilie. Ihr Vater Theodor Schorer war Besitzer der Löwen-Apotheke in der Königstraße. Sie wuchs mit fünf Geschwistern in Lübeck auf. Ihre älteste Schwester Cornelia Schorer wurde als eine der ersten deutschen Frauen in Medizin promoviert.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Als Siebzehnjährige kam Marie Schorer 1882 zur Ausbildung im Malen und Zeichnen nach Berlin. Zunächst lernte sie an der Privatmalschule \"Eichler\", bevor sie nach kurzer Zeit zur Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunstgewerbemuseums wechselte, die sie 1886 verließ. 1887 erweiterte sie ihre Ausbildung an der Schule des Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Berlin, da hier auch Mädchen Anatomiestudien betreiben und nach lebenden Modellen zeichnen durften. Die offizielle Preußische Akademie der Künste, die solche Unterrichtselemente ebenfalls vorsah, war Frauen und Mädchen noch verschlossen. Ihrem Lehrer, dem Porträtisten und Radierer Karl Stauffer-Bern (1857–1891), schrieb sie großen Einfluss auf ihre Entwicklung zu. Ab 1888 setzte sie ihr Studium in München, der Kunststadt des 17 Jahre zuvor neu gegründeten Deutschen Reiches, fort. Hier lernte sie zunächst bei Alois Erdtelt und besuchte wenig später die Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins, wo zur selben Zeit Käthe Kollwitz studierte. Prägenden Eindruck hinterließ ihr Lehrer, der Mitbegründer der Münchner Secession, Ludwig Herterich (1856–1932). Er machte Schorer mit dem französischen Impressionismus bekannt. Bei einem Ferienaufenthalt in Lübeck machte sie die Bekanntschaft einiger skandinavischer Künstler, die sie in ihrem Entschluss nach Paris zu gehen, bestärkten. „\"1890 kam ich nach Paris. Hier ging mir eine neue Welt auf. Die ersten Besuche im Louvre betäubten mich fast. Aber von den Schulen, die ich sah, war ich enttäuscht, dort gefiel mir nichts. Ich entschloß mich, allein zu arbeiten und Rat und Urteil nur im Kreise einiger junger gleichgesinnter Freunde, fast alles Dänen und Norweger, zu sehen zu suchen.\"“ Die Künstlerin war 1890 mit dem dänischen Maler Vilhelm Petersen (1868–1923), der sich später Willy Gretor nannte, nach Paris gekommen. Hier nahm sie ihren Künstlernamen Maria Slavona an. Die ersten Jahre in Paris waren für sie geprägt von Enttäuschungen und finanziellen Schwierigkeiten. Zudem hatte sie mit Petersen ein uneheliches Kind, die spätere Schauspielerin Lilly Ackermann, für das es zu sorgen galt.", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerleben und Schaffen.", "content": "Trotz aller Widrigkeiten wandte sie sich konsequent der französischen Malerei zu und widmete sich mit Enthusiasmus ihrer Kunst. In den Arbeiten der Pariser Jahre zeigt sich die Vertrautheit mit der französischen Malerei. Sie pflegte engen Kontakt zur Pariser Künstlerwelt, insbesondere durch ihre Freundschaft mit Camille Pissarro. Als Malerin erreichte sie schließlich Anerkennung und Bestätigung. 1893 stellte sie zum ersten Mal im \"Salon du Champ de Mars\" aus, unter dem männlichen Pseudonym \"Carl-Maria Plavona, né à Varsovie\". In Paris lernte sie den Schweizer Kunsthändler Otto Ackermann kennen, den sie 1900 heiratete. Das Paar führte ein lebendiges Künstlerhaus, in dem Künstler und andere Persönlichkeiten wie Edvard Munch, Walter Leistikow, Max Liebermann, Bertha von Suttner, Rainer Maria Rilke, Käthe Kollwitz sowie der junge Theodor Heuss verkehrten. Viele ihrer besten Bilder schuf sie in ihrer Pariser Zeit. Ihre Werke wurden von Sammlern geschätzt, und man verglich sie mit Berthe Morisot. 1907 kaufte der französische Staat eines ihrer Landschaftsbilder. Seit 1901 stellte sie als korrespondierendes Mitglied in der Berliner Secession aus. Als frühes Mitglied des Deutschen Künstlerbundes nahm Maria Slavona 1904 an der ersten gemeinsamen Ausstellung mit der Münchener Sezession teil: mit den \"Gärten in Montmartre\" und \"Kinderstudien\". 1906 siedelte Slavona mit ihrer Familie in ihre Geburtsstadt Lübeck über. Hier malte sie zahlreiche Familienporträts und Lübecker Motive wie den Lübecker Gang oder das \"Tauwetter bei Lübeck\". Das letztgenannte Gemälde wurde nach 1920 nachbearbeitet. So ist die Frau im Vordergrund entfernt worden. Ab 1909 lebte sie in Berlin. 1913 wurde sie ordentliches Mitglied der Berliner Secession, nach deren Spaltung wechselte sie in die von Max Liebermann geführte Freie Secession. Maria Slavona galt in der zeitgenössischen Kunstkritik als eine Mitkämpferin für die moderne Kunst. Französischer Impressionismus und eine „norddeutsche Nüchternheit“ verbanden sich in ihrem Werk, das sich besonders durch die Sensibilität der Farbgebung auszeichnet. Ende der 1920er Jahre verschlechterte sich der Gesundheitszustand der Künstlerin. Sie suchte Heilung in Anthroposophie und Naturheilkunde. In ihrer letzten Schaffensphase schuf sie vor allem Blumenbilder und Landschaften aus der Nähe ihres Ammerländer Hauses. Zu ihrer posthumen Würdigung veranstaltete 1931 die Nationalgalerie im Berliner Kronprinzenpalais eine Ausstellung ihrer Werke, die anschließend durch neun deutsche Städte wanderte.", "section_level": 2}, {"title": "In Memoriam.", "content": "Nach ihrem Tod war Slavona als Künstlerin lange Zeit vergessen. Dies muss auch vor dem Hintergrund gesehen werden, dass sie Vertreterin einer Kunstrichtung war, die ab 1933 in der Zeit des Nationalsozialismus nicht mehr erwünscht war. Moderne Künstler und ihre Kunstwerke wurden in Deutschland von der gleichgeschalteten öffentlichen Meinung vernichtend kritisiert und viele Werke als „Entartete Kunst“ gebrandmarkt und auf Anweisung der Behörden zerstört oder zwangsweise im Ausland versteigert. Zudem fiel ein großer Teil von Slavonas Werk dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer.", "section_level": 2}], "src_summary": "Maria Slavona, eigentlich \"Marie Dorette Caroline Schorer\" (* 14. März 1865 in Lübeck; † 10. Mai 1931 in Berlin) war eine deutsche Malerin des Impressionismus. Bei ihrem Tod galt sie neben Dora Hitz als bedeutendste deutsche Malerin ihrer Zeit.", "tgt_summary": null, "id": 402834} {"src_title": "Lembe (Fluss)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Das Quellgebiet der Lembe befindet sich südlich des Höhenzuges \"Bois de la Rigne\" auf dem Gemeindegebiet von Thierrens (Kanton Waadt), auf etwa 780 m ü. M. im Molassehügelland zwischen den Tälern der Mentue im Westen und der Broye im Osten. In einem verhältnismässig breiten Tal fliesst die Lembe nach Nordosten und wird dabei von den Höhenzügen des umgebenden Molassehügellandes (700 bis 800 m ü. M.) flankiert. Bei Prévondavaux tritt der Bach auf Freiburger Kantonsgebiet über (Exklave Surpierre). Unterhalb von Cheiry wendet sich die Lembe in einem sanften Bogen nach Osten, erreicht erneut Waadtländer Boden, durchfliesst die Talenge von \"Les Vaux\" und tritt bei Granges-près-Marnand in das mittlere Broyetal hinaus. Hier mündet sie auf 465 m ü. M. in die Broye. Ausser im Quellbereich weist die Lembe ein ziemlich konstantes Gefälle von rund 2 % auf.", "section_level": 2}, {"title": "Einzugsgebiet.", "content": "Das Einzugsgebiet der Lembe ist 26,69 km2 groß und besteht zu 30,7 % aus Bestockter Fläche, zu 63,4 % aus Landwirtschaftsfläche und zu 5,8 % aus Siedlungsfläche. Die Mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt, die minimale Höhe liegt bei und die maximale Höhe bei", "section_level": 2}, {"title": "Hydrologie.", "content": "An der Mündung der Lembe in die Broye beträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 0,41 m3/s und ihr Abflussregimetyp ist \"nivo-pluvial jurassien\". Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) der Lembe in m3/s", "section_level": 1}, {"title": "Charakter.", "content": "Die Lembe bewegt sich in einem weitgehend naturnah gehaltenen Bachbett, nur der unterste Abschnitt durch das Dorf Granges-près-Marnand ist kanalisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Wasserkraft der Lembe wurde seit dem Mittelalter für den Betrieb von Mühlen und Sägereien im \"Vallon de la Lembaz\" genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lembe, auch \"Lembaz\" genannt, ist ein gut 14 km langer linker Zufluss der Broye. Sie entwässert einen kleinen Abschnitt des Mittellandes der Romandie, wobei sie Gebiete der Kantone Waadt und Freiburg durchfliesst.", "tgt_summary": null, "id": 709177} {"src_title": "Dualismus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "Der Begriff „Dualismus“ hatte zunächst vor allem eine ontologische und religiöse bzw. metaphysische Bedeutung und erst relativ spät, obwohl das Subjekt-Objekt-Problem bereits bei Platon auftauchte, auch eine erkenntnistheoretische (etwa im Rationalismus und bei Kant), an die sich dann nach und nach weitere Bedeutungsfelder anschlossen. Er stammt vermutlich von Thomas Hyde (1636–1703), der darunter die religiöse Überzeugung verstand, dass es ein gutes und ein böses übernatürliches Wesen gibt. Während auch noch Gottfried Wilhelm Leibniz den Begriff im Sinne von Hyde verwendet, definiert Christian Wolff: „Dualisten heißen diejenigen, die die Existenz materieller und immaterieller Substanzen annehmen“. Ausgehend von der Wolffschen Definition lassen sich dualistische Überzeugungen bis in die griechische Antike zurückverfolgen. Schon der Nous­begriff von Anaxagoras scheint durch entsprechende Überzeugungen motiviert zu sein. Platons Gegenüberstellung von Ideenwelt und materieller Welt in seiner Ideenlehre und seine Argumentation für die Unsterblichkeit der Seele stellt eine ausgearbeitete Version des Dualismus dar. Platon hielt Ideen für reale immaterielle Objekte, die materiellen Dinge für deren unvollkommene Abbilder. Dies veranschaulicht er in seinem Höhlengleichnis. Wahre Erkenntnis ist nach Platon daher immer Erkenntnis der Ideen. Nach der Lehre des Aristoteles bestehen endlichen Substanzen aus zwei verschiedenen Prinzipien, nämlich dem Stoff oder der Materie (griechisch hýlē) und", "section_level": 1}, {"title": "Geistiger Ursprung und Problematik des Dualismus.", "content": "Die \"Evolutionäre Erkenntnistheorie\" beschreibt vielleicht am einleuchtendsten den Ursprung dieses geistigen Ordnungsprinzips. Der Wiener Biologe Rupert Riedl definiert dabei die Vernunft als evolutionäres Anpassungsprodukt an diese Welt. Unser Denkapparat sei „keineswegs zu Zwecken der Erkenntnis dieser Natur geschaffen worden“, sondern zum „Zweck des Überlebens. Und für dieses Überleben genügt es, in diese Welt hinein gewisse Sinnesfenster zu besitzen... Und in derselben Weise besitzen wir offenbar auch eine Vorstellung von dem, was wir Materie nennen, und Strukturen gegenüber dem, was wir als Vorgänge erleben oder allgemein als Funktionen... Wir haben also für Strukturen und Vorgänge zweierlei, zunächst inkomparable Begriffe... So dass wir zwar offensichtlich vor einer einheitlichen Welt stehen, aber mit zwei erblich getrennten Sinnesfenstern und die Verbindung zwischen ihnen erst mit Mühe konstruieren müssen.“ Er sieht in diesem \"kognitiven Dualismus\" die Erklärung des \"Monismus-Dualismus-Problems\" wie auch des Realitätsproblems, desgleichen des Idealismus-Materialismus-Problems und der Induktions-Deduktions-Debatte, vor allem aber des menschlich dualistisch zweidimensional geprägten Kausalitäts-Finalitäts-Problems mit seiner Wenn-Dann-Systematik der auf einem alten Reiz-Reaktions-Muster beruhenden Ursache-Wirkungs-Ketten, das es den Menschen unmöglich macht, komplexe Zusammenhänge unmittelbar zu verstehen (Beispiel Umwelt). Daraus erklären sich nach seiner Meinung auch die zahlreichen Schwierigkeiten einer immer komplexer werdenden modernen Welt, denn: „Unsere erblichen Anschauungsformen sind also Anpassungen für gestern und vorgestern, in phylogenetischen Dimensionen gesehen, und passen heute nicht mehr in die Welt, die wir uns so kompliziert eingerichtet haben“, so dass notwendigerweise „die Fähigkeit, mit komplexen Systemen umzugehen, mit Intelligenz scheinbar nichts zu tun hat“. Und er", "section_level": 1}, {"title": "Hauptsächliche Dualismus-Gruppen.", "content": "Es gibt vor allem im Zusammenhang eines spezifischen Denk- und Ordnungssystems, das einen umfassenden, alle Bereiche durchdringenden Philosophiebegriff zur Grundlage hat, verschiedene, inhaltlich sich teils überschneidende, mitunter auch primär historisch definierte Dualismen, die sich auf der Basis ihrer hauptsächlichen Gegensatzpaare in mehreren Gruppen zusammenfassen lassen. Die Bereiche der Kunst im weitesten Sinne schließen diese Gruppe ab.", "section_level": 1}, {"title": "Dualismen der Welterklärung.", "content": "In dieser Gruppe werden das Sein und Nichtsein, das Diesseits und Jenseits, Leben und Tod, Werden und Vergehen, Materie und Geist, Geist und Natur, Erlebtes und Unerlebtes als grundsätzlich getrennt betrachtet. Der geistige Mechanismus zur Überwindung der Gegensätze heißt Transzendenz. Der Empirismus und vor allem der Positivismus und Materialismus sind dabei Methoden, diese vom Idealismus propagierte und durch ein System von a priori/a posteriori, Ding an sich und ähnlichen Konzepte zu überwinden versuchte, vom Rationalismus negierte erkenntnistheoretische Bruchstelle durch die Betonung, ja Verabsolutierung reiner Erfahrungswerte zu umgehen, allerdings mit der durch die evolutionären Erkenntnistheorie angenommenen Beschränkung, ja Hypothek des primären kognitiven Dualismus mit seinen phylogenetisch vorgegebenen dualistischen Ordnungssystemen. Seit dem idealistischen Rationalismus eines Platon und dem Empirismus eines Aristoteles beherrscht dieser Dualismus die abendländischen Diskussion in der Philosophie.", "section_level": 2}, {"title": "Metaphysischer Dualismus.", "content": "Die Metaphysik bildete in den klassischen philosophischen Zuordnungssystemen als „Wissenschaft von den letzten Gründen des Seins“ auch den Oberbegriff zu Ontologie, Kosmologie und Theologie (siehe religiöser Dualismus). Die Philosophiegeschichte (und vor allem auch die Religionsgeschichte) hat in diesem Zusammenhang etwa in Kants, Fichtes, Hegels und Schellings Idealismus eine Reihe von Modellen entwickelt, die teils monistisch, teils dualistisch und hier wiederum antagonistisch oder polar strukturiert sind, wobei das Hauptproblem die bis in die Moderne starke Verschränkung der Teilgebiete darstellt, die eine alles durchdringende, einheitlich dualistische", "section_level": 3}, {"title": "Ontologischer Dualismus.", "content": "Das Wesen des Seins (griech. \"on\" = seiend) als solches, das bereits von Platon mit seinem berühmten Höhlengleichnis unter der Prämisse \"Sein und Schein\" illustriert wurde, steht im Mittelpunkt der Betrachtungen der Ontologie mit dem zentralen Gegensatzpaar \"Sein und Nichts\" (so der Haupttitel von Jean-Paul Sartres philosophischem Hauptwerk: \"L'être et le Néant\", 1943). Es geht dabei hauptsächlich um die diesseitige Welt, die Existenz und ihre meist als dualistisch verstandenen Komponenten (vgl. Martin Heidegger: \"Sein und Zeit.\" 1927), weniger um die metaphysische, obwohl im 17. und 18. Jahrhundert die Ontologie zeitweise ganz der Metaphysik zugerechnet wurde. Einen dualistischen, hier marxistisch dialektischen Ansatz verfolgt auch Ernst Bloch in \"Das Prinzip Hoffnung\", wo er die Hoffnung als vermittelnde menschlich utopische Transzendenz-Funktion zwischen Sein und Noch-nicht-Sein stellt und damit epistemologisch deutet: „Das Sein, das das Bewusstsein bedingt, wie das Bewusstsein,", "section_level": 3}, {"title": "Kosmologischer Dualismus.", "content": "Die Entwicklung der Kosmologie kann historisch in drei Phasen unterteilt werden, wovon die erste auch in Ermangelung geeigneter Instrumente noch stark religiös und philosophisch geprägt war: Dualistische Prinzipien und Denkmuster versuchten jedoch in all diesen Phasen, das Wesen des Kosmos als Gesamtheit zu erklären. Kosmische Welterklärungsmodelle (Kosmogonie) gibt es überdies in den meisten Religionen, häufig in Verbindung mit der Schöpfung des Menschen und einem Gut-Böse-Dualismus. Die Gegensatzpaare hell – dunkel, männlich – weiblich, heiß – kalt, fest – flüssig, Ordnung – Chaos, Natur – Kultur (z. B. Rohes und Gekochtes) etc. spielen dabei gewöhnlich eine zentrale Rolle. Die Wechselwirkungen solcher Gegensätze bilden auch ein Grundmuster", "section_level": 3}, {"title": "Naturphilosophischer Dualismus.", "content": "Ursprünglich war Naturphilosophie identisch mit Naturwissenschaft, also der Physik des Aristoteles, die diesseits der Metaphysik verortet ist und zudem in allen Kulturen meist eng mit religiösen Betrachtungsweisen verbunden war. Seit Kant steht der Begriff Naturphilosophie für eine Metaphysik der Natur, die von der Naturwissenschaft geschieden ist und wie Hegel oder Schelling deduktiv, damit spekulativ von einem im Grunde metaphysischen System ausgeht, das der Erfahrung vorausgeht. Hingegen verstand Isaac Newton Naturphilosophie, und so bis heute im englischen Sprachgebrauch, aber nur noch als die theoretische und mathematische Grundlegung der Naturwissenschaften \"(vgl.", "section_level": 3}, {"title": "Dualismen der Mensch-Erklärung.", "content": "In ihrem Zentrum steht der Mensch, sein Verhalten und sein Denken. Wie im Bereich des metaphysisch/ontologisch/kosmischen Dualismus gibt es aber auch hier starke Überschneidungen, je nachdem wie Seele, Geist usw. jeweils definiert werden. Und in der Philosophie des Geistes überschneiden sich zudem ontologischer, epistemologischer und anthropologischer Dualismus.", "section_level": 2}, {"title": "Anthropologischer Dualismus.", "content": "Der anthropologische Dualismus ist in Teilen auch ein psychologischer und epistemologischer mit Übergängen zum ontologischen Dualismus. Im griechischen Denken etwa bestand zwischen dem Ideal der Verlässlichkeit einerseits und der Welt der Variabilität, der Unbeständigkeit, der Instabilität andererseits eine große Dialektik. Platon sieht das Konzept der veränderlichen, irrationalen Komponenten unseres Ichs sehr negativ. Im Gegensatz dazu Aristoteles, der eher auf den ergänzenden Charakter beider Komponenten abhebt. David Hume wiederum sah die Vernunft als Sklavin der Leidenschaft, indes Claude Adrien Helvétius die Bedeutung der Leidenschaft", "section_level": 3}, {"title": "Epistemologischer Dualismus.", "content": "Am Beginn des epistemologischen Dualismus steht vielleicht der biblische Mythos vom Baum der Erkenntnis, der wie der Baum des Lebens dem uralten Konzept des Weltenbaumes entstammt, das Wissen um die ethische Dualität von Gut und Böse hervorbrachte mitsamt den Folgen, die das Essen seiner Früchte für den Menschen hatte. Dieser ursprünglich kosmologische, in seiner weiteren Entwicklung aber epistemologische Dualismus, der sich schon seit den Sumerern (noch eher sozialanthropologisch als Stadt versus Natur und die damit zusammenhängenden Weltdeutungen im Gilgamesch-Epos), insbesondere aber in der Antike zum Beispiel als platonisch-aristotelischer Gegensatz zwischen Empirismus und Rationalismus präsentiert, ist eine bis heute in der wissenschaftlichen Diskussion zentrale Form des Dualismus. Er strukturiert die Probleme der Erkenntnistheorie, die Fragen nach dem Bewusstsein, dem Verhältnis von Wissen, Nichtwissen und dem die Kluft dazwischen überbrückenden Glauben, dem Weg der Sinne und der Vernunft zur Erkenntnis zwischen Subjekt und Objekt, Geist und Gehirn dualistisch. Die Aussagen von Theoretikern wie Kant und John Locke zu diesem Thema wurden vor allem im 19. und 20. Jahrhundert jedoch durch den Empirismus und Positivismus weitgehend", "section_level": 3}, {"title": "Ethischer Dualismus.", "content": "Der Dualismus in der Ethik ist geprägt von den ihm innewohnenden Konflikten. Gut und Böse sind hier das zentrale Begriffspaar, auch die falsche und richtige Handlung spielt eine entsprechende Rolle, vor allem im Zusammenhang mit der praktischen Moral und den sog. Tugenden, wie sie etwa Aristoteles in seiner Mesotes-Lehre als Mitte zwischen zwei polaren Extremen definierte, letztlich aber auch in der Formalisierung und Kodifizierung durch Normen, also Gesetze, die zunächst Gewohnheitsrecht aufzeichneten, das dann zum Herrschaftsrecht wurde und dabei nach und nach einen im Sinne der Machterhaltung nützlichen religiösen und ethischen Impetus erhielt. Insgesamt ist besonders die praktische Ethik durch eine ganze Reihe von Interessenfaktoren gekennzeichnet, wie sie auch für politisches und ökonomisches Verhalten typisch sind und die je eigene Dualismen ausbilden, die auf eine kaum noch überschaubare Weise wechselwirken und sich überlagern können (\"s. Abbildung\"). Bei Descartes findet sich wiederum nach dem", "section_level": 3}, {"title": "Religiöser Dualismus.", "content": "Der religiöse Dualismus ist eng verbunden mit dem epistemologischen, vor allem aber mit dem ethischen Dualismus als in diesem Sinne weltanschaulicher Spezialfall, insbesondere im Zusammenhang mit der Theodizee-Problematik (z. B. Schellings interner Dualismus Gottes als Lösungsversuch) und den Dualismusformen der Religionsanthropologie (z. B. heilig vs. profan) und der Religionsgeschichte (Manichäismus, Gnosis etc.), wo er vor allem als Licht-Finsternis-Gegensatz und in Eschatologie und den Formen des Totengerichts mit den Konzepten von Himmel und Hölle zum Ausdruck kommt und damit einen theologisch teils recht unterschiedlich bestimmten Gut-Böse-Dualismus enthält. \"Entwicklung, Formen und Phänomene:\" Aufgrund von (spekulativen) Vergleichen mit rezenten animistischen-", "section_level": 3}, {"title": "Sprachlicher Dualismus.", "content": "\"Problematik:\" In der Sprache und ihrer funktionellen wie phänomenologischen Deutung überkreuzen sich vor allem sprachphilosophische und philologisch-linguistische Interpretationsmethoden. Die Deutungsansätze sind zudem vielfältig und reichen von erkenntnistheoretischen, ontologischen, politisch-sozialen, ethischen und ästhetischen Überlegungen bis hin zu theologischen und evolutionsbiologischen Erklärungen. Man hat daher einen ähnlich komplexen Sachverhalt zu betrachten, wie er weiter unten im Zusammenhang mit dem politischen und kulturphilosophischen Dualismusaspekt auftritt. Sprache stellt zudem aufgrund ihres kommunikativen Charakters einen Übergang dar zu gesellschaftlich definierten Dualismusphänomenen, besonders auffallend im politischen Instrument der Propaganda mit ihrer antithetisch vereinfachenden Struktur, die, wie zum Beispiel Victor Klemperer feststellte, zu einer radikalen sprachlichen Verarmung in der NS-Sprache führte, indem sie im Rahmen eines strikt manichäischen Weltbildes die eine Seite positiv verabsolutierte, die andere verteufelte (Volksgenosse – Volksfeind, Herrenrasse – Untermensch usw.) \"Grammatik und Linguistik:\" Der vor allem in den alten indoeuropäischen Sprachen starke Dualismus (männlich vs. weiblich, Singular vs. Plural, mein/dein etc.) wird vielfach als Repräsentanz eines kognitiven Dualismus angesehen. Als Begriff der Philologie und Linguistik reflektiert er möglicherweise bestimmte geistige Konzepte und gehört damit zum Teil dem epistemologischen Dualismus an. Dieses dualistische Formprinzip ist allerdings keineswegs", "section_level": 3}, {"title": "Auf Gesellschaften bezogene Dualismen.", "content": "Diese Form des Dualismus interferiert naturgemäß stark mit pluralistischen Phänomenen und kann polare wie antagonistische Formen enthalten, oder antagonistische Systeme können sich in polare umwandeln und umgekehrt. Da Gesellschaften abhängig von ihrer Größe gewöhnlich heterogen strukturiert sind und zudem automatisch einen Dualismus Individuum – Gesellschaft enthalten, der in diesem Zusammenhang ein Sonderproblem der Staats- und Rechtsphilosophie darstellt (z. B. im Widerstandsrecht), greift hier der Dualismusbegriff vor allem bei größeren Strukturen wie etwa Klassen, Ständen, Berufsgruppen, ökonomischen und religiösen Gruppen usw., häufig auch im Sinne eines Antagonismus, wie ihn etwa Karl Marx in seiner Gesellschaftstheorie postulierte. Ist ein polarer Dualismus wirksam, spricht man bei dessen internem Ausgleich von Reformen, bei antagonistischen von Revolution, wenn er sich innerhalb einer Gesellschaft konfrontativ entlädt. Geschieht dies zwischen Gesellschaften, spricht man von Krieg, wobei die Rechtfertigung solcher Kriege etwa als Gerechter Krieg ein eigenes und hochrelativistisches Problem darstellt. Soziale Gruppen und sozialer Wandel bei sozialer Ungleichheit spielen dabei innergesellschaftlich dualistisch eine zentrale Rolle, zwischen Gesellschaften sind es gewöhnlich nationale, ökonomisch-politische, ethnische, religiöse und andere Interessen (s. Politischer Dualismus). Max Weber verwendet in Wirtschaft und Gesellschaft den Dualismusbegriff allerdings nur einmal, und zwar als religiösen Dualismus im Zusammenhang seiner Religionssoziologie. Insgesamt bilden staatsphilosophischer, sozioökonomischer und politischer Dualismus ein korrespondierendes System von dualistisch wirksamen Kräften, die in ihrem Antagonismus bis hin zur militärischen und/oder terroristischen Konfrontation reichen können und sich voneinander, auch abhängig von der Perspektive des Betrachters, vor allem durch die jeweils dominierende Hauptkomponente unterscheiden, also staatlich-systemisch, gesellschaftlich-ökonomisch oder durch politisches Handeln, so dass die Übergänge zwischen den einzelnen Bereichen relativ fließend sind. Ihre jeweiligen Antriebskräfte sind denn auch vielleicht mit der Ausnahme der philosophischen Staatstheorie und ihren Dualismen, weniger theoretisch-philosophisch bestimmt, vielmehr folgen sie trotz oft vorgeschobener philosophischer Begründungen teils sehr alten anthropologischen Verhaltenmustern, wie sie Ethologie und Soziobiologie beschreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Dualismus in der Staatsphilosophie.", "content": "Die \"zentralen Begriffspaare\" sind hier Mensch und Gesellschaft, Staat und Volk, Individuum und Staatsgewalt, Macht/Gewalt und Freiheit, Recht und Unrecht. Dazu können weitere spezifische Dualismen kommen, die spezielle politische Qualitäten haben, im Nationalsozialismus und vorwiegend historisch in Südafrika und den USA z. B. der Rassendualismus, der Religionsdualismus in islamischen Ländern (Sunniten vs. Schiiten, Muslime vs. Hindus, Muslime vs. Christen oder Anhänger von ethnischen Religionen), historische Religionsdualismen wie Katholiken vs. Protestanten, bis heute in Iberoamerika der Dualismus zwischen den Abkömmlingen der Kolonisatoren und den Indios sowie den Nachfahren der afrikanischen Sklaven usw. Bereits in den antiken Grundlagenwerken der \"Staatsphilosophie\", Platons \"Politeia\" und der \"Politik\" des Aristoteles, finden sich starke dualistische Elemente. In der christlichen Spätantike (Patristik) und im Mittelalter war der staatsphilosophische Dualismus gewöhnlich religiös ausgeprägt, so bei Augustinus oder in der Scholastik. Niccolò Machiavelli hat ihn dann in \"Der Fürst\" (und etwas relativiert in den \"Discorsi\") mit seiner utilitaristischen Ethik des absoluten Machterhaltes auf die", "section_level": 3}, {"title": "Dualismus im Recht.", "content": "Die Gegensatzpaare sind hier ungefähr dieselben wie in der Staatsphilosophie, deren normativer Ausdruck das Recht ist, zumal Normen ohnehin bevorzugt in dualistischer Form auftreten, insbesondere Rechtsnormen. Der Gerechtigkeitsbegriff erhält hier jedoch eine besondere, auch politisch dualistisch zu wertende Bedeutung. Schon der Mesotes-Begriff bei Aristoteles weist in diese Richtung. Dualistische Systeme finden sich in diesem Zusammenhang vor allem, wenn auch in historisch unterschiedlicher Ausprägung und in verschiedenen Konzepten wie Naturrecht, Widerstandsrecht, Verfassungsrecht, Strafrecht, Zivilrecht, Völkerrecht usw., in der Rechtsphilosophie und insbesondere im \"Recht\" selbst, das in seiner kodifizierten Gestalt, sei sie nun apodiktisch („du sollst nicht...“ wie im Dekalog) oder konditional („wenn... dann“, wie in der modernen Gesetzgebung), gewöhnlich als Reduktionsform des ethischen Dualismus auftritt, die durch gesellschaftliche und personale Machtinteressen bestimmt wird, wobei etwa der radikale Empirist David Hume den Unterschied zwischen Recht und Unrecht ganz aufhob und ihn nicht der", "section_level": 3}, {"title": "Kulturphilosophischer Dualismus.", "content": "Kulturphilosophie ist eine relativ späte Erscheinung in der Philosophie und hängt eng mit der Entwicklung des Kulturbegriffes zusammen. Als materielle und philosophische Anthropologie ist die Kulturphilosophie die Wissenschaft von der menschlichen Lebens- und Kulturwelt, sie ist dabei auch Kulturkritik und deshalb durch die kritische Distanz des Betrachters im Rahmen eines dialektischen Systems erkenntnistheoretisch schon dualistisch vorkonfiguriert, denn sie stellt in diesem Sinne eine teils konservative, teils progressive Überschreitung des jeweils entwickelten historischen Standes moderner Gesellschaften dar und ist nicht selten kulturpessimistisch gefärbt, vor allem wenn sie im Zusammenhang mit Kulturzyklentheorien auftritt. \"In der Moderne\" hat neben Arnold J. Toynbee und Leo Frobenius vor allem Oswald Spengler den \"kulturphilosophischen Aspekt\" näher untersucht. Bei der Betrachtung unterschiedlicher Kulturen in ihrem Verhältnis zu Geist und Seele schreibt er diesem in manchen Kulturen geradezu magische Qualitäten zu und stellt es neben die ebenfalls dualistisch konzipierte apollinisch-dionysische und faustische Seele, wobei er sogar von einem „Urdualismus“ ausgeht. Eine moderne Interpretation im antagonistischen Sinne bietet Samuel P. Huntington, der schreibt: „Die gefährlichsten Konflikte... sind jene an den Bruchlinien der Kulturen“. Insgesamt finden sich in solchen kulturphilosophischen Betrachtungsweisen schon starke Elemente eines", "section_level": 3}, {"title": "Sozioökonomische Dualismen.", "content": "Der bekannteste Dualismus des rein ökonomischen Bereiches ist der von Soll und Haben. Andere diesem Typus zuzuordnende Begriffe sind Ausgaben und Einnahmen, Verlust und Gewinn oder im eher makroökonomischen Sinne Baisse und Hausse, Rezession und Hochkonjunktur, Inflation und Deflation usw. Schon die Vielzahl dieser dualistisch geprägten ökonomischen Begriffspaare zeigt, dass hier enge Verbindungen zu gesellschaftlichen Bedingungen bestehen müssen, da sie nur auf der Grundlage sozioökonomischer Verhältnisse funktionieren können. Als Grundlagenwerk dieses Dualismustyps kann denn auch Das Kapital von Karl Marx gelten. In seinem Hauptwerk beschreibt Marx den bereits seinen frühesten Studien zugrunde gelegten Dualismus von Lohnarbeit und Kapital. Zwischen ihren gesellschaftlichen Trägern, dem Proletariat und der Bourgeoisie besteht Marx’ Theorie zufolge ein unauflösbarer Interessengegensatz – Marx spricht von einem „unvermeidlichen Antagonismus zwischen dem Ausbeuter und dem Rohmaterial seiner Ausbeutung“. Den Satz, dass der Klassenkampf überhaupt das treibende Moment der Geschichte aller bisherigen Gesellschaft sei, stellten Marx und Engels an den Anfang des Manifests der kommunistischen Partei. In den", "section_level": 3}, {"title": "Politischer und historischer Dualismus: Interessen und Konflikte.", "content": "In diesem zentralen Bereich bündeln sich anthropologische, psychologische, epistemologische, ethische, religiöse, sozioökonomische, ja sogar kulturphilosophische und, wenn Weltanschauungen beteiligt sind, auch metaphysische Dualismen zu einem Großkomplex, der allgemein Politik genannt wird, als „Handeln innerhalb einer Gemeinschaft mit dem Ziel einer bestimmten Willensbildung oder der Änderung oder Bestätigung einer bestimmten Ordnung“ bezeichnet wird und von entsprechend heterogenen, kaum zu kalkulierenden und/oder steuerenden Wechselwirkungen gekennzeichnet ist, je größer und differenzierter die betroffenen Gesellschaften und ihrer spezifischen Interessen sind, desto weniger. Nach Otfried Höffe liegt dem politischen Dualismus ein anthropologischer zugrunde, wo man auf zwei grundlegende Antriebskräfte in diesem Zusammenhang stößt, die gelegentlich als konkurrierend angesehen werden, sich tatsächlich aber ergänzen: Kooperation und Konflikt. Aus beiden Antriebskräften folgt nach Höffe die „mehrdimensionale Grammatik der Politik, die Gesamtheit von Eigenarten, die sich die verschiedenen Politikbegriffe weithin teilen“ und die Dimensionen der politischen Ordnung und Prozesse, etwa des Rechts, und Personen generieren, dazu das Wechselspiel von Zustimmung und Macht mit ihrem Verhältnis zur Gewalt und deren Disziplinierung durch Rechtfertigungen. Der Dualismusbegriff spielt somit auch in der praktischen \"Politik\" eine große Rolle, wo er gewöhnlich eher außerphilosophisch, nämlich machtpolitisch auftritt und als Konflikt definiert wird, nach dem Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung ein „Interessengegensatz (sog. Positionsdifferenz) um nationale, ethnische, ökonomische, religiöse etc. Werte von einiger Dauer und Reichweite zwischen mindestens zwei Parteien (organisierten Gruppen, Staaten, Staatengruppen, Staatenorganisationen), die entschlossen sind, diesen zu ihren Gunsten zu entscheiden“. Dabei pflegen sich Verhaltensweisen und Argumente in Interessenkonflikten aber nicht durch „Vernünftigkeit“ auszuzeichnen, wie Hannah Arendt feststellt: „Nichts ist leider mit so hartnäckiger Beständigkeit von der Wirklichkeit widerlegt worden wie das Credo des ‚aufgeklärten Eigeninteresses‘... Erfahrung mit ein wenig Nachdenken verbunden sagt deutlichst, dass kaum etwas sich so schlecht ‚aufklären‘ lässt wie das Eigeninteresse“. Damit aber wird die Gewalt in der Politik selbstverständlicher Teil dieses Antagonismus', zumal sie seit ehe und je in den Beziehungen der Menschen untereinander eine wichtige Rolle gespielt hat. Bertrand Russell hebt dabei in „Formen der Macht“ die polare Koppelung zwischen hohem Stand der Zivilisation und niederen moralischen Standards hervor, wie sie in der Renaissance zu beobachten war, aber auch bereits in der griechischen Antike, wo dieser Sachverhalt von Thrasymachos schon im ersten Buch von Platos „Staat“ notifiziert wird (\"I, 338 b–e\"), wenn dieser dort anmerkt, Gerechtigkeit sei einfach das Interesse des Stärkeren, und Herrschende seien nicht länger moralischen Bedenken unterworfen, ein Standpunkt, den auch Niccolò Machiavelli so ähnlich vertritt. \"Historisch\" finden sich derartige Konflikte schon in der Antike häufig und ziehen sich wie ein roter Faden bis heute entlang der geschichtlichen Ereignisse als permanente Dualismen, die offenbar einem grundlegenden \"historisch-antagonistischen Dualismus\" folgen, der vor allem die Geschichtsphilosophen der Neuzeit faszinierte und mitunter wie Francis Fukuyama nach dem Untergang der Sowjetunion auf ein Ende der Geschichte hoffen ließ. Im europäischen Mittelalter bestimmten Großkonflikte wie der Investiturstreit und dynastische Konflikte die Struktur ganzer Jahrhunderte. Ähnliche historischen Konflikt-Konstellationen gab es aber auch in der Neuzeit, etwa den deutschen Dualismus im 18. und 19. Jahrhundert, der im Streit um die Vorherrschaft in Deutschland lange das österreichisch-preußische Verhältnis prägte. Andere große historische, teils bis heute andauernde Dualismen des Mittelalters und der frühen Neuzeit waren der zwischen Europa und der arabisch-islamischen Welt (Kreuzzüge), zwischen Katholizismus und Protestantismus nach", "section_level": 3}, {"title": "Vorwiegend außerphilosophische Dualismen.", "content": "All diese Dualismusformen sind zwar eindeutig in nicht mehr philosophischen Bereichen wirksam, diese haben jedoch in oft nicht geringem Ausmaß eine philosophische Komponente (besonders auffallend in der Kosmologie, Teilchenphysik, Genetik und Evolutionsbiologie sowie in der Kunst), zumal der Dualismus mit seinen Kategorien und Mechanismen ein wesensmäßig philosophisches Denk- und Erkenntnissystem darstellt, das als Methode philosophisch bleibt, selbst wenn es auf andere Gebiete angewendet wird, aber „prinzipiell auf allen Gebieten und auf sehr verschiedenen Ebenen vertreten“ ist. Auch Bereiche wie Sprachwissenschaft, Ökonomie, Politik oder Recht sind ja per se außerphilosophisch, doch ist ihr Zusammenhang mit Mensch und Gesellschaft so eng, dass sie mit ihren Dualismusphänomenen auch als philosophische Interpretationen gelten können. Dabei spielt in der Kunst der Begriff der Komplementarität eine zentrale Rolle, ein kulturelles Paar, das zwei gegenläufige, aber gleichberechtigte Aspekte der Weltsicht repräsentiert, zwei Arten von Wahrheiten, die des Rationalen und die des Irrationalen bzw. Emotionalen.", "section_level": 2}, {"title": "Problem Zeit.", "content": "Vor allem in der Kunst wird der Dualismus zudem zusätzlich durch einen nicht nur sekundär historischen, sondern kleinräumig spezifischen \"Zeitfaktor\" ergänzt, da es dabei meist um Prozesse innerhalb einer eigenen Zeitbezogenheit geht, die hier in einem engen und nicht auflösbaren Handlungszusammenhang mit dem zu beobachtenden Phänomen stehen. Der statische, lediglich in sich wechselwirkende Dualismus der Philosophie wird hier somit zu einem dynamischen, prozeduralen Dualismus im Rahmen methodologischer Regeln. Dieser zeitmodifizierte Dualismus erhält durch das Wirken des Zeitvektors eine zeitlich progrediente Qualität, die sich vom statischen Dualismus etwa des Yin und Yang, bei dem die Teile ausschließlich aufeinander bezogen sind, auch qualitativ grundsätzlich durch die ihr innewohnende Entelechie unterscheidet und zudem im Rahmen individueller Wahrnehmungsfähigkeit qualitativ wie quantitativ variabel ist. Zudem kann das Fortschreiten der Zeit auch modulierend auf die Qualität der Dualismen einwirken. Alle Formen von Theater, Oper und Film", "section_level": 3}, {"title": "Methodologischer Dualismus.", "content": "Der methodologische Dualismus findet ausgehend vom Dualismus Descartes' in der modernen Philosophie und Wissenschaftstheorie seinen", "section_level": 3}, {"title": "Dualismen in der Kunst.", "content": "Vor allem Inhalte und Formen jeglicher Kunst spiegeln die dualistische Spaltung der menschlichen Wahrnehmung und ihrer geistiger Verarbeitung wider, wie sie die evolutionäre Erkenntnistheorie postuliert (s. oben). In diesem Sinne stellt der Dualismus nicht nur eine Reaktion auf diese Spaltung dar, sondern liefert auch die Instrumente zu ihrer Bewältigung, wie der Wiener Biologe und Epistemologe Rupert Riedl nachweist. Er zitiert dabei aus einem Text des österreichischen Malers und Vertreters des phantastischen Realismus Robert Ederer aus dem Jahre 1982:", "section_level": 3}, {"title": "„Dualismus“ in den Naturwissenschaften.", "content": "Unter zunehmender Aufweichung der Bedeutung wurde der Begriff Dualismus vor allem in philosophischen Betrachtungen und populärwissenschaftlichen Texten über naturwissenschaftliche Themen als Ober- oder Ersatzbegriff für solche Begriffe eingesetzt, die irgendeine Zweiteilung oder einen Gegensatz beschreiben. Aus naturwissenschaftlicher Sicht besteht eine solche Zweiteilung oder ein solcher Gegensatz jedoch oft nicht; dieser entstammt eher dem Empfinden des Betrachters. In der Physik gibt es den etablierten Begriff des „Welle-Teilchen-Dualismus“. Dieser Dualismus tritt aber nicht \"innerhalb\" der Physik auf, sondern \"zwischen\" den Vorstellungen, die aus der Erfahrungswelt entstammen und die sich für die Beschreibung für das Verhalten von Quantenobjekten letztlich als unzureichend erwiesen. Im Laufe des 17. Jahrhunderts beschäftigten sich Christiaan Huygens und Isaac Newton mit dem physikalischen Phänomen des Lichts. Sie entwickelten zwei einander entgegengesetzte Theorien: Huygens fasste Licht als Wellen auf, während Newton", "section_level": 3}], "src_summary": "Als Dualismus (lateinisch \"duo\" „zwei“ oder \"dualis\" „zwei enthaltend“, und \"-ismus\") werden vor allem philosophische, religiöse, gesellschaftliche oder künstlerische Theorien, Lehren oder Systeme zur Deutung der Welt bezeichnet, die von zwei unterschiedlichen und voneinander unabhängigen Grundelementen ausgehen, beispielsweise zwei Entitäten, Prinzipien, Mächten, Erscheinungen, Substanzen oder Seh- und Erkenntnisweisen. Beide Elemente stehen häufig in einem Spannungsverhältnis oder sogar Gegensatz zueinander (bis hin zu einer Unvereinbarkeit), können sich aber auch als Polarität ergänzen (beispielsweise Yin und Yang, Adam und Eva, einige Rechtsnormen). Vom \"Dualismus\" zu unterscheiden ist der Begriff der \"Dualität\" in Mathematik und Logik, der sich auf die wechselseitige, genau definierte Zuordnung je zweier Objekte oder Begriffe bezieht.", "tgt_summary": null, "id": 426622} {"src_title": "Dennis Endras", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Seine ersten Gehversuche auf dem Eis startete er bei seinem Heimatverein in Sonthofen, wo er alle Juniorenstationen des BEV und des DEB durchlief. Im Jahr 2002 wechselte er gemeinsam mit seinem Bruder Patrick zum ERC Sonthofen 99 in die Regionalliga. Anschließend wurde er als Vertretung für den verletzten 1. Torhüter und ehemaligen Nationaltorhüter Udo Döhler zu den Bayreuth Tigers geholt. Hier konnte er sich schnell profilieren, so dass die Augsburger Panther auf ihn aufmerksam wurden und den damals 19-jährigen unter Vertrag nahmen. Weil er eine Förderlizenz erhielt, konnte er 2004/2005 auch für die Bayreuth Tiger aufs Eis gehen. Bei seinem ersten Einsatz am 16. November 2004 in Augsburg, der auch gleichzeitig sein erster in der Deutschen Eishockey Liga war, konnte der Allgäuer ein Shutout verbuchen. Vor 3.421 Zuschauern wehrte Dennis Endras jeden Schuss der Hannover Scorpions ab. Den Vertrag verlängerte die Pantherführung bereits im Februar 2005. Für die Saison 2005/06 besaß Dennis Endras eine Förderlizenz für das Oberligateam aus Landsberg am Lech. Bei seinem ersten Einsatz dort konnte er erneut „zu Null“ spielen, und im Verlaufe der Saison sorgte er mit seinen Leistungen maßgeblich für den Aufstieg des EV Landsberg in die 2. Bundesliga. So schaffte er im vierten Halbfinalspiel gegen die Hannover Indians einen Shutout und hielt im letzten Spiel alle Penaltys der Indians. Bei seinem ersten Einsatz in der DEL-Saison 2005/06 gegen den amtierenden Deutschen Meister Eisbären Berlin musste er sechs Gegentore hinnehmen. Zur Saison 2006/07 unterschrieb er einen Ein-Jahres-Vertrag bei den Frankfurt Lions, welche ihn wiederum mit einer Förderlizenz für den EV Landsberg 2000 ausstatteten. In 45 Spielen beim EVL 2000 kassierte Endras 118 Tore, im Schnitt 2,91 Tore pro Spiel. Für die Saison 2007/08 unterschrieb Endras einen Vertrag beim EV Landsberg 2000. Im Januar 2008 nahm der 22-jährige das Angebot der Ravensburger Tower Stars an und erhielt eine Förderlizenz für die Augsburger Panther in der Deutschen Eishockeyliga. Seit September 2008 war er Stammtorhüter im DEL-Team der Augsburger Panther. Im Frühsommer 2010 wurde er für zwei Jahre von den Minnesota Wild aus der National Hockey League unter Vertrag genommen, in der Saison 2010/11 war er an die Augsburger Panther ausgeliehen. Vor der Saison 2011/12 wurde er zu Minnesotas Farmteam, die Houston Aeros aus der American Hockey League, geschickt, von wo aus er auf Leihbasis nach Helsinki zu Helsingfors IFK transferiert wurde. Seit der Saison 2012/2013 spielt er für die Adler Mannheim. In der Saison 2014/15 erreichte er mit den Adlern den ersten Tabellenplatz nach der regulären Saison und gewann in den anschließenden Play-offs die Deutsche Meisterschaft. Endras ist mit 42 erreichten Shutouts hinter Ian Gordon und Danny aus den Birken (je 45 Shutouts) der dritterfolgreichste DEL-Torhüter in dieser Kategorie (Stand August 2019).", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Endras nahm mit der deutschen Nationalmannschaft am Deutschland Cup 2008 und an den Weltmeisterschaften 2009 und 2010 teil, wobei er beim Eröffnungs- und Weltrekordspiel in der Gelsenkirchener Veltins-Arena vor 77.803 Zuschauern nach 60:21 Minuten beim 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen die USA zum besten deutschen Spieler gewählt wurde. Auch beim 1:0-Viertelfinalsieg gegen die Schweiz wurde Endras mit 41 gehaltenen Schüssen zum besten deutschen Spieler der Partie gewählt. Nach der Niederlage im Halbfinale gegen Russland wurde Endras mit dem Titel \"Bester deutscher WM-Spieler 2010\" ausgezeichnet. Außerdem wurde er zum besten Torhüter des Turniers gewählt und als \"wertvollster Spieler\" ausgezeichnet. Er ist damit der erste deutsche Spieler, der die Auszeichnung als MVP in einer Weltmeisterschaft erhielt. Zusätzlich wurde Endras in das All-Star-Team des Turniers berufen. In der Folge bestritt Endras die Weltmeisterschaften 2011, 2012, 2013 und 2015. Dort fungierte er zumeist als Stammkraft zwischen den Pfosten der DEB-Auswahl. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang, bei denen der Schlussmann die Silbermedaille mit nach Hause nahm, blieb er als dritter Torwart hinter Danny aus den Birken und Timo Pielmeier ohne Einsatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dennis Endras (* 14. Juli 1985 in Immenstadt im Allgäu) ist ein deutscher Eishockeytorwart, der seit der Saison 2012/2013 für die Adler Mannheim aus der DEL spielt. Darüber hinaus ist er Torwart der deutschen Eishockeynationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 961228} {"src_title": "Promenthouse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Gewässernetz der Promenthouse setzt sich aus vier ähnlich langen Bächen zusammen, die sich in der Ebene am Jurafuss vereinigen. Zu den Quellbächen der Promenthouse zählen die \"Colline\" (entspringt in der \"Combe de Créva Tsevau\" unterhalb von Saint-Cergue) und der \"Ruisseau de Cordex\", der seinen Anfang am Jurahang westlich von Arzier nimmt. Unterhalb des Zusammenflusses dieser beiden Bäche wird erstmals der Name Promenthouse verwendet. Nur 2 km weiter östlich bei Gland mündet die \"Serine\", die bei Le Vaud entspringt und unterwegs den \"Ruisseau de la Combe\" aufnimmt. Alle vier Bäche haben im Oberlauf tiefe Erosionstäler in den Jurahang gegraben. Unterhalb der Serine-Mündung fliesst die Promenthouse nach Süden und beschreibt mehrere Mäander in einem leicht in die Umgebung eingetieften Tal. An ihrer Mündung in den Genfersee zwischen Nyon und Gland hat die Promenthouse im Lauf der Zeit einen grossen Schwemmkegel aufgeschüttet. Auf diesem Mündungsdelta befindet sich heute der Golfplatz des Domaine Impérial. Der von der Mündung der Promenthouse am entferntesten liegende Punkt des Gewässernetzes ist die Quelle der Serine. Das Bachsystem Serine-Promenthouse ist 16 km lang.", "section_level": 1}, {"title": "Hydrologie.", "content": "Die Promenthouse besitzt ein nivopluviales Abflussregime. Hochwasser können im Frühling während der Schneeschmelze im Jura sowie im späteren Verlauf des Jahres bei starken Gewittern oder langanhaltenden Niederschlägen auftreten. Nahe der Mündung der Promenthouse beträgt die mittlere Abflussmenge im Frühling 2 bis 5 m3/s, im Hochsommer rund 1 m3/s; über das ganze Jahr wurde ein mittlerer Abfluss von 1,7 m3/s ermittelt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtliches.", "content": "Benannt ist die Promenthouse nach der Ortschaft \"Promenthoux\" (Teil der Gemeinde Prangins), die westlich der Mündung liegt. Mehr oder weniger entlang der Promenthouse und der Serine zwischen dem See und dem Jurafuss verlief im Zweiten Weltkrieg eine Befestigungslinie, um die Achse Genf-Lausanne zu verteidigen. Die besondere Form der Betonblöcke dieser Panzersperre erinnert an die Toblerone-Schokolade, weshalb die Sperre den Namen \"La ligne des Toblerones\" bekam. Entlang dieser Sperre führt heute der Lehrpfad Tobleroneweg ().", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Promenthouse ist ein Zufluss des Genfersees im Kanton Waadt der Schweiz. Sie entwässert einen Abschnitt des Jurasüdhangs und des Plateaus zwischen dem Genfersee und dem Jurafuss im Hinterland von Nyon und gehört zum Einzugsbereich der Rhone. Die Fläche des Einzugsgebietes der Promenthouse beträgt rund 100 km2.", "tgt_summary": null, "id": 943840} {"src_title": "Bahnstrecke Massaua–Biscia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bau.", "content": "Zur Konsolidierung der frisch eroberten Kolonie wurde vom italienischen Militär zwischen 1887 und 1888 eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 750 mm von der Hafenstadt Massaua (it. \"Massaia\") bis zur 27 km entfernten Festung Saati gebaut. Diese \"Ferrovia Massaua–Saati\" war zunächst eine reine Militäreisenbahn. 1895 stellten Ingenieure der italienischen Ferrovie Meridionali Sarde Pläne für eine Verlängerung der Bahn zwischen Dogali an der existierenden Strecke und Kassala im Sudan vor. 1897 wurde die Kolonialverwaltung von Massaua nach Asmara verlegt, einer damals unbedeutenden Ortschaft auf der Hochebene, die somit zur Hauptstadt der Kolonie wurde. 1898 wurde die Verantwortung für die Bahn auf die Zivilverwaltung übertragen und zugleich die Entscheidung getroffen, die bestehende Strecke auf die in Italien übliche Schmalspur-Spurweite von 950 mm umzuspuren, in dieser Ausführung den Bau fortzusetzen und nach Asmara voranzutreiben. Noch heute sind diese beiden Streckenteile in den Unterschieden der baulichen Ausführung der Brücken zu erkennen: Unterhalb von Mai Atal sind die Brückenbogen als Segmentbogen ausgeführt, oberhalb als Rundbogen. Seit 1900 wurde die Bahn unter dem Namen \"Ferrovie Eritree\" (FE) betrieben. Ghinda (km 69,4), die wichtigste Zwischenstation, wurde 1904 erreicht. Von Ghinda in 888 m Höhe über dem Meeresspiegel mussten bis Asmara in 2349 m Höhe auf nur 20 km Luftlinie eine Höhendifferenz von 1461 m überwunden werden. Da eine maximale Neigung von 35 ‰ nicht über- und ein maximaler Bogenhalbmesser von 70 Meter nicht unterschritten werden sollte, wurde eine Trasse von 48,2 km Streckenkilometern mit 24 Tunneln (von insgesamt 29 – der längste misst 372 m), einer Galerie und 65 Brücken errichtet. Mit dieser technischen Meisterleistung wurde 1911 Asmara erreicht. Insgesamt soll die Strecke zwischen Massaua und Asmara 667 Kurven aufweisen. Nach dem Fahrplan von 1912 verkehrten auf der Strecke wöchentlich in jeder Richtung 3 Personenzüge, die für die Bergfahrt sechs Stunden, für die Talfahrt 5 1⁄2 Stunden benötigten. 1918 schloss die \"Ferrovie Eritrée\" (FE) einen Vertrag mit einer privaten Mailänder Handels- und Finanzfirma über den Weiterbau der Bahn nach Westen und deren Anschluss an die Eisenbahn im Sudan. Der Weiterbau erfolgte in mehreren Abschnitten. Keren (it. \"Cheren\": 221,7 km, 1390 m.) wurde 1922 erreicht, Agordat (306,3 km, 650 m) 1928 und Biscia (337 km, 715 m) 1932. Die Verbindung nach Tessenai, von wo aus Anschluss an die kapspurige Eisenbahn im Sudan gewonnen werden sollte, kam nicht mehr zustande. Auf dem westlichen Streckenabschnitt bis Biscia konnte die maximale Neigung auf ungefähr 25 ‰ begrenzt werden. Die zulässige Achslast auf der gesamten Strecke beträgt 12 Tonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Aufschwung vor dem Italienisch-Äthiopischen Krieg.", "content": "1928 beförderte die Bahn zwischen Massaua und Asmara 100.000 Reisende. Ab etwa 1935 waren Littorinas, Dieseltriebwagen, im Einsatz, die ausschließlich 28 Sitzplätze der ersten Klasse führten und für die Strecke knapp vier Stunden benötigten. Im Güterverkehr sind aufgrund der Steigungen die Lasten eng begrenzt. Die Mallet-Lokomotiven konnten 90 Tonnen ziehen (etwa acht beladene Güterwagen), die anderen waren auf 50 Tonnen (etwa fünf Güterwagen) beschränkt. Mit der Vorbereitung des Eroberungskriegs gegen Äthiopien gewann die Eisenbahn an Bedeutung und die FE wurde stark belastet. 1935 eroberte Italien Äthiopien, gliederte es seinem Kolonialreich ein und bildete aus Äthiopien, Eritrea und Italienisch-Somaliland die neue Kolonie Italienisch-Ostafrika. Die Bahnen dieses Gebietes erhielten eine gemeinsame Verwaltung: \"Società Nazionale per le Ferrovie Coloniali Italiane\". Nach einem offiziellen Bericht aus dem Jahr 1936 war der Abschnitt Massawi–Asmara mit 38 Zügen täglich belegt, für eine eingleisige Strecke mit wenigen Kreuzungsmöglichkeiten grenzwertig. Diese Belastung dauerte bis etwa Ende 1938 an. Die Bahn beschäftigte bis zu 30.000 Menschen und war der größte Arbeitgeber im Land. Die Anforderungen des Militärs konnte die Bahn trotzdem nicht erfüllen, so dass eine 75 km lange Materialseilbahn – in etwa parallel zur Eisenbahn – gebaut wurde, die Massaua-Asmara-Seilbahn.", "section_level": 2}, {"title": "Niedergang im und nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Im Zweiten Weltkrieg trieb die britische Armee, ausgehend vom sudanesischen Streckennetz, die Bahnstrecke Malawiya–Tessenai in der im Sudan verwendeten Kapspur nach Eritrea vor, die letztendlich bis etwa 38 km westlich von Tessenai reichte. Der Lückenschluss zu der Bahnstrecke Massawi–Asmara gelang jedoch nicht. Nachdem die italienische Kolonialmacht den Krieg im Gebiet ihrer Kolonie 1941 verloren hatte, verwerteten die neuen britischen Machthaber die Anlagen der Bahn teilweise als Reparationsleistungen. Dazu zählten Lokomotiven, 300 Wagen, das Gleismaterial zwischen Argodat und Biscia sowie das bereits im Land befindliche Material zum Weiterbau der Strecke bis Gonder. Nach der Föderation von Eritrea und Äthiopien 1952 wurde die Bahn von der \"Kaiserlichen Staatseisenbahn und -seilbahnverwaltung in Eritrea\" betrieben. Im Geschäftsjahr 1955/56 wurden ca. 20 Mio. Passagierkilometer und 22 Mio. Tonnenkilometer erbracht. Der Gewinn der Eisenbahn stellte einen erheblichen Anteil der staatlichen Einnahmen dar. Nach der Annexion von Eritrea durch Äthiopien 1962 firmierte die Bahn als \"Northern Ethiopian Railway\" (NER). Noch 1965 verkehrten 30 Züge täglich auf der Strecke, wurden jährlich 500.000 Fahrgäste und 200.000 t Güter befördert. In diesen Jahren wurde die Straße zwischen Asmara und Massawi ausgebaut. Die Kohle für den Betrieb der Dampflokomotiven wurde in dieser Zeit aus den Vereinigten Staaten von Amerika bezogen, was teuer war und die Bahn weiter ins ökonomische Abseits führte. Der Eritreische Unabhängigkeitskrieg (1962–1991) führte Mitte der 1970er Jahre zu einer so weitgehenden Beschädigung der Bahnanlagen, dass der Betrieb 1976 eingestellt werden musste.", "section_level": 2}, {"title": "Neuaufbau der Strecke Massaua–Asmara.", "content": "1994 begann der 1993 neu gegründete Staat Eritrea mit dem Wiederaufbau der Bahnstrecke und noch im selben Jahr wurde ein Vorort-Verkehr in Massaua aufgenommen. Die Gründe hierfür waren weniger wirtschaftlicher Natur, fast der gesamte Güterverkehr wird heute mit Lastkraftwagen abgewickelt. Der Wiederaufbau der Bahn hatte für den Staat einen hohen Symbolwert. Die Aufbauarbeiten erfolgten unter widrigen Bedingungen und mit einfachsten Mitteln. Durch Einberufung vieler Mitarbeiter zum Militär wurde der Wiederaufbau verzögert. 1996 erreichte die neu aufgebaute Strecke Ghinda, 2004 war die Verbindung zwischen Massaua und Asmara wiederhergestellt. Zu diesem Anlass wurde eine Serie Sonderbriefmarken der eritreischen Post aufgelegt. Zu den größten Herausforderungen gehörte der Wissenstransfer von den „alten“ Eisenbahnern, die teilweise über 80 Jahre alt waren, an die junge Generation. Die Dänischen Staatsbahnen (DSB) hatten die Ausrüstung des von ihnen geschlossenen Ausbesserungswerkes Aarhus im Wert von 200.000–300.000 Euro der eritreischen Eisenbahn geschenkt und die Maersk Line, die damit durch dänisches Recht auferlegte soziale Verpflichtungen erfüllte, den Transport in zwei Containern bezahlt. Die beiden Container trafen am 3. Dezember 2010 im Hafen Massaua ein und wurden in einer zweitägigen Fahrt von zwei Mallet-Dampflokomotiven nach Assamara gebracht, wo sie am 5. Dezember eintrafen. Die DSB unterstützten zudem die Aktion mit Technikern, die die örtlichen Kräfte in die Handhabung des Gerätes einwiesen. 2011 soll eine Nachschulung stattfinden. Die Idee entstammte einer Gruppe von Eisenbahnenthusiasten, die die Strecke im Frühjahr 2010 bereist hatten. Verbunden war die Spende mit einem Studienaufenthalt des Leiters der Ausbesserungswerkstatt in Asmara und eines Eisenbahningenieurs bei der Dänischen Staatsbahn im September 2010, um in den Betrieb der Maschinen und Geräte eingewiesen zu werden. Dem schloss sich ein Besuch bei den Harzer Schmalspurbahnen an, womit eine der eritreischen Eisenbahn einigermaßen vergleichbare, aber mit moderner Technik ausgestattete Eisenbahn gezeigt werden sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Streckenbeschreibung.", "content": "Die Strecke beginnt in dem Teil des Hafens von Massaua, der der Massaua-Insel vorgelagert ist. Sie führt über einen kurzen Damm zur Insel Taulud, wo sich ehemals der „Hauptbahnhof“ von Massaua befand. Das Festland erreicht die Strecke über einen weiteren, längeren Damm. Die ersten 10 Kilometer verläuft die Strecke zunächst noch durch Vororte von Massaua und die flache Küstenebene des Roten Meeres, einer Wüste, bevor es hügeliger wird. Nach dem Bahnhof Moncullo überquert die Strecke auf einem 14-Bogen-Viadukt, dem längsten der Strecke, den Fluss Obel. Anschließend durchquert die Strecke ein Flüchtlingslager somalischer Flüchtlinge. Hinter dem Bahnhof Mai Atal beginnt die Strecke erheblich zu steigen und verläuft durch eine Hügellandschaft, in einer Steppe. Ab Baresa folgt sie dem Lauf eines Wadi, an dessen Ufern immer wieder Flussoasen zu sehen sind, in denen Zitrusbäume angebaut werden. Hier befinden sich auch drei Tunnel (Nr. 3–5), die erhebliche Fledermauspopulationen aufweisen. Kurz vor dem Bahnhof Ghinda folgt die Strecke einer engen Schlucht. Zwischen den Bahnhöfen Ghinda und Embatkalla gewinnt die Strecke durch zahlreiche Schleifen, die in die Berglandschaft gelegt wurden, weiter an Höhe und steigt bis zum Bahnhof Nefasit weiter an. Hier beginnt ein landschaftlich dramatischer Abschnitt, bei dem die Strecke durch zahlreiche Tunnel führt und in langen Abschnitten in steilen Berghängen trassiert ist. Unmittelbar hinter dem Bahnhof Arbaroba folgt ein 5-Bogen-Viadukt, das die Bahntrasse malerisch in den Ort einbettet. Zwischen Arbaroba bis weit hinter Shegerini, meist mit Sichtbeziehung zur Kirche des Klosters Shegerini, folgen nun zahlreiche Schleifen, die in die Berglandschaft gelegt wurden, um Höhe für den abschließenden Aufstieg nach Asmara zu gewinnen. Von zahlreichen Punkten öffnen sich Blicke, die zugleich mehrere Tunnel und Streckenabschnitte auf unterschiedlichen Höhen zeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Das starke Gefälle der Strecke führt zu einigen Besonderheiten: Die Dampflokomotiven der Bahn verkehren alle immer mit dem Dampfkessel bergwärts, um sicherzustellen, dass die vom Feuer berührten Teile des Kessels immer Wasser führen. Die Bahn arbeitet mit einem einzelnen Mittelpuffer und darunter einer Schraubenkupplung. Die Züge haben keine durchgehenden Bremsen. Auf jedem Wagen und jeder Lokomotive muss ein Bremser mit fahren, der eine mechanische Bremse bedient. Es besteht keinerlei Signalsystem. Früher erteilten die Fahrdienstleiter den Fahrbefehl schriftlich. Heute geschieht das, falls sich überhaupt mehr als ein Zug auf der Strecke befindet, nur noch mündlich per Handy.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Dampflokomotiven der Schmalspurbahn Massaua–Saati.", "content": "Die Erstausstattung der Bahn bestand aus vier Bn2t-Tenderlokomotiven von Henschel (Fabrik-Nr. 2430, 2452–2453, 2486 / 1887) mit der Spurweite 750 mm, die mit den Nummern 1–4 bezeichnet wurden. Die Lokomotiven waren von Nebenbahnen Sardiniens bestellt, aber dann von der Militärgeneralverwaltung übernommen und vor ihrer Lieferung nach Massaua in Italien umgebaut worden. Später erwarb die Militärverwaltung eine zweiachsige Lok von der Maschinenfabrik Esslingen (Fabrik-Nr. 2273 / 1887), die die Nummer 5 erhielt. Die Nummern 6 und 7 (Henschel, Fabrik-Nr. 3126 und 3127 / 1890), ebenfalls mit der Achsfolge Bn2t stammten von der Militärschule Rom. Alle Lokomotiven wurden im Jahr 1900 auf 950 mm umgespurt und blieben bis 1925 im Dienst.", "section_level": 3}, {"title": "Dampflokomotiven der FE.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mallet-Lokomotiven von Maffei und Ansaldo (R.440).", "content": "Für die Bergstrecke wurden stärkere Lokomotiven, nun für eine Spurweite von 950 mm, notwendig. 1907 wurde bei Maffei in München drei B’Bn4vt Mallet-Tenderloks (Fabrik-Nr. 2642–2644 / 1907) beschafft, die die Nummern 8–10 erhielten. Die Lokomotiven waren so gut für die Strecke geeignet, dass sie als Vorbild für weitere Beschaffungen dienten. 1911 bis 1914 wurden von Ansaldo 13 weitere Mallets mit den Nummern 11–23 beschafft. Fünfzehn Maschinen gleicher Bauart wurden 1914 und 1915 an die Ferrovie dello Stato Italiane geliefert, die sie als Baureihe R440 einsetzte. Alle Mallet-Lokomotiven konnten bei einer Steigung von 35 ‰ eine Anhängelast von 55 t befördern. 1939 erhielten alle Lokomotiven die Baureihenbezeichnung R.440. Die Lokomotive R.440.008 ist als letzte ihrer Art inzwischen wieder betriebsfähig aufgearbeitet.", "section_level": 3}, {"title": "Klien-Lindner-Lokomotiven von Ansaldo mit Fabrik-Nr. 1300–1304 (R.443).", "content": "Mit der Fertigstellung der Strecke bis Agordat wurden weitere Lokomotiven benötigt. Anstatt der Mallet-Lokomotiven wurden vierachsige Dh2t Tenderlokomotiven mit einfacher Dampfdehnung beschafft. Zur Verbesserung der Kurvengängigkeit waren die Lokomotiven mit Klien-Lindner-Hohlachsen ausgerüstet. Die Lokomotiven mit den Nummern 41–45 bewährten sich nicht besonders, so dass in den folgenden Jahren wieder Mallet-Lokomotiven beschafft wurden. 1939 erhielten diese Loks die Baureihenbezeichnung 443. Von dieser Baureihe ist keine Lokomotive mehr erhalten.", "section_level": 3}, {"title": "Zweiachsige Lokomotiven von Breda (R.202).", "content": "Dem durch das steigende Verkehrsaufkommen verursachten Lokomotivmangel wurde durch weitere Neubeschaffungen und Umsetzungen aus Italien begegnet. Zwischen 1927 und 1932 lieferte Breda 11 kräftige Bn2t Nassdampf-Tenderlokomotiven, die 1939 der Baureihe R.202 zugeordnet wurden Der Buchstabe „R“ (für \"scartamento ridotto\", Schmalspur) entfiel mit der Umzeichnung 1936. Sechs dieser Lokomotiven sind erhalten, zwei fahrbereit, der Rest abgestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Mallet-Lokomotiven von Officine Meccaniche Reggio Emilia (R.441).", "content": "Ab 1933 wurden von den \"Officine Meccaniche Reggio Emilia\" weitere Mallet-Lokomotiven mit einfacher Dampfdehnung in Heißdampf-Ausführung bezogen, die teilweise mit Überhitzer ausgestattet waren. Die Anhängelast dieser Maschinen war 20 % höher als die der vorhandenen Mallet-Lokomotiven. Bei der Umzeichnung 1936 erhielten sie die Baureihenbezeichnung R.441. Von dieser Baureihe soll es weitere Exemplare gegeben haben, denn nach dem Zweiten Weltkrieg wurden vier Lokomotiven dieser Baureihe nach Libyen verbracht, während eine in Eritrea verblieb.", "section_level": 3}, {"title": "Umsetzung verschiedener Lokomotiven aus Italien (R.440).", "content": "1936 wurden 12 Mallets von den Schmalspurbahnen auf Sizilien abgezogen und nach Eritrea verlegt. Weitere Maschinen wurden aus vorhandenen Teilen in der Werkstatt in Asmara angefertigt. Außerdem wurden zwei \"Apio\" (Achsfolge Cn2t und 1Cn2t) gebraucht von der italienischen Staatsbahn übernommen. Von diesen Lokomotiven ist keine erhalten.", "section_level": 3}, {"title": "Mallet-Lokomotiven von Ansaldo (R.442).", "content": "Im Jahr 1938 wurden von Ansaldo nochmals acht B'B'h4vt Heißdampf-Mallets in verstärkter Ausführung geliefert, die 1939 die Baureihenbezeichnung R.442 erhielten. Diese Maschinen konnten 90 t über die Steigung nach Asmara ziehen. Die 442.54, 442.55, 442.56 und die 442.59 sind einsatzfähig.", "section_level": 3}, {"title": "Dieselfahrzeuge.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Littorine.", "content": "Mit dem Aufstieg von Asmara wuchs auch der Bedarf an komfortablen Reisemöglichkeiten. Zu diesem Zweck wurden zwischen 1935 und 1937 neun Littorine nach Eritrea geliefert. Diese Schienenbusse hatten gute Laufeigenschaften, waren mit 28 Sitzplätzen der ersten Klasse ausgestattet und hielten in Massaua an einer eigens gebauten Haltestelle, die zwischen Hafen und Altstadt gelegen war. Zwei Fahrzeuge dieser Bauart, Nr. 2 und Nr. 7 sind erhalten, mindestens eines davon einsatzfähig. Darüber hinaus existiert ein weiterer, als „Littorinella Nr. 2“ bezeichneter Triebwagen, ebenfalls einsatzfähig. Weiter existiert ein nicht mehr fahrbereiter zweiachsiger Triebwagen von Brown Boveri, der in der Werkstatt in Asmara abgestellt ist und früher als Generatorwagen eingesetzt war.", "section_level": 3}, {"title": "Diesellokomotiven.", "content": "Im Jahr 1940 wurden bei BBC in Mailand vier Diesellokomotiven der Achsfolge Bo'Bo' mit einer Leistung von 550 PS gebaut, wegen des Kriegsverlaufs jedoch nicht mehr nach Eritrea verschifft. Die erste in Eritrea eingesetzte Diesellokomotive war eine zweiachsige Maschine, ebenfalls von BBC, mit der Achsfolge Bo und einer Leistung von 150 PS, die durch die britische Armee von der dort aufgegebenen Bahnstrecke Mogadischu–Villaggio Duca degli Abruzzi (heute: Jawhar) aus Italienisch-Somaliland (vgl.: Schienenverkehr in Somalia), wo sie seit 1935 im Einsatz war, zur Eritreischen Eisenbahn verlegt wurde. Die völlig ausgeschlachtete äußere Hülle des Fahrzeugs ist im Bahnhof Mai Atal erhalten. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurden vom italienischen Hersteller Fiat mehrere diesel-elektrische Lokomotiven, bezeichnet als „\"FIAT TL 150\"“, bezogen. Die Lokomotiven hatten die Achsfolge Bo'Bo, eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h, ein Dienstgewicht von 46 Tonnen und eine Leistung von 550 PS. Ein Exemplar, nicht mehr einsatzfähig, steht in Mài Atal. Nach der Annexion Eritreas durch Äthiopien wurden im Jahr 1957 vier dieselhydraulische Lokomotiven von Krupp, Achsfolge B'B', mit einer Leistung von 630 PS beschafft. Davon sind zwei, die D25 und D27, betriebsfähig. Da die Fahrzeuge aber ca. 4 Liter Dieseltreibstoff auf den Kilometer verbrauchen, können sie wirtschaftlich nicht eingesetzt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Streckenfahrzeuge.", "content": "Außergewöhnlich ist ein Streckenfahrzeug der eritreischen Eisenbahn, das unter Verwendung eines Motorrades von Moto Guzzi hergestellt wurde. Zusätzlich besitzt die Eisenbahnverwaltung auch noch zwei zu Schienenfahrzeugen umgebaute russische LKW vom Typ Ural-375D. Diese Fahrzeuge kommen regelmäßig für Wartungsarbeiten auf die Strecke. Von ehemals drei Schienenkränen ist einer einsatzfähig.", "section_level": 3}, {"title": "Wagen.", "content": "Ursprünglich gab es drei Wagenklassen. Die historischen, heute wieder aufgearbeiteten, fahrtüchtigen vierachsigen Personenwagen mit zwei Drehgestellen – insgesamt sollen es 10 sein – tragen alle die Beschilderung \"„III. Klasse“\". Anhand der unterschiedlichen Fensteraufteilung einiger dieser Wagen ist davon auszugehen, dass sie ursprünglich mehrklassig waren. Sie haben offene Einstiegsplattformen, auf jeweils einer befindet sich der Arbeitsplatz für einen Bremser. Ausgestattet sind die Wagen mit quer zur Fahrtrichtung angeordneten Holzbänken. Die Fenster haben lediglich Sonnenschutzgitter, aber keine Verglasung. Weiter gibt es zwei Garnituren offener Personenwagen mit an den Längsseiten angeordneten Sitzbänken. Diese wurden in sehr einfacher Ausführung auf Flachwagen aufgebaut. Als Sonnenschutz können über die Wagen Planen gespannt werden. Mit mindestens einer dieser Garnituren wurde von Massaua bis zum Bahnhof Otumlo ein – inzwischen eingestellter – Vorortverkehr betrieben. Als Zuglokomotiven dienten kleine Rangier-Diesellokomotiven, die heute in Asmara abgestellt sind. Auch eine Anzahl Güterwagen sind erhalten oder wurden wiederhergestellt. Vorhanden sind sowohl zweiachsige Güterwagen als auch solche mit vier Achsen und zwei Drehgestellen. Es gibt Flachwagen, Offene Güterwagen und gedeckte Güterwagen. Sie werden heute im Güterverkehr nicht mehr eingesetzt und dienen in der Regel als „Packwagen“ in Touristenzügen oder als Kulisse in Sonderfahrten, die für Eisenbahnfotografen gefahren werden.", "section_level": 2}, {"title": "Heutiger Verkehr.", "content": "An Wochenenden verkehrte ein Touristenzug – falls sich in ausreichender Zahl (mindestens 10) Fahrgäste fanden, die für die Fahrt von Asmara nach Nefasit 50 US-Dollar zu zahlen bereit waren. Im Übrigen konnten Sonderzüge bestellt werden, um die Strecke ganz oder in Abschnitten zu befahren. Seit Anfang 2014 ist allerdings keine Kohle mehr vorhanden, um die Dampflokomotiven zu betreiben. Auch hat seit 2012 wohl kein Unterhalt mehr an den Fahrzeugen stattgefunden, so dass der Betrieb nun (2015) ruht.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Asmara–Massaua.", "content": "Da für den Wiederaufbau auf Altmaterial zurückgegriffen werden musste, erfolgte er auf dem technischen Standard von 1920. Das heißt, dass wieder Schienenprofile von 28 kg/m verlegt wurden, was die Achslast auf 12 Tonnen beschränkt, dass keinerlei Signalsystem besteht und die Ausweichgleise der eingleisigen Strecke nur kurz sind. Der leichte Oberbau lässt schwere Güterzüge nicht zu. Die Strecke ist derzeit für einen effektiven Bahnverkehr nicht ausgelegt. Künftig sollen deshalb Schienen von der Stärke 50 kg/m eingebaut werden. 500.000 Tonnen Güter pro Jahr wären nach Schätzungen derzeit das maximale Transportvolumen. Geplant ist Güterverkehr zwischen Massaua, Asmara und eventuell darüber hinaus. 2006 fand eine Testfahrt statt, bei der auf einem Flachwagen ein 40-Fuß-ISO-Container und ein Kesselwagen für Öl über die Strecke transportiert wurden, weil das Gerücht verbreitet war, dass die Tunnelprofile dafür zu schmal seien. Entgegen den Erwartungen passte diese Ladung problemlos durch alle Tunnel. Der Versuch wurde im Juni 2010 wiederholt und im Dezember 2010 wurden zwei Container mit Ausrüstung für die Bahn vom Hafen in Massawi nach Asmara transportiert. Die Eisenbahn verhandelt mit Firmen in China und Europa über den Kauf von Diesellokomotiven. Um aber überhaupt international Geschäfte abschließen zu können, müsste das \"Eritrean Rehabilitation Projekt\" in eine auch im Ausland anerkannte Rechtsform überführt werden, also z. B. eine Staatsbahn oder eine Aktiengesellschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Westlich von Asmara.", "content": "Ein Problem, die Bahn wieder westlich von Asmara zu verlängern ist, dass die historische Trasse im Stadtgebiet teilweise überbaut wurde. Unter anderem steht die große Tribüne des Bahti-Meskerem-Platzes, des zentralen Aufmarschplatzes von Asmara, quer über der ehemaligen Trasse. Am realistischsten scheint heute eine Südumfahrung der Stadt entlang der im Bau befindlichen Ringstraße. Die Strecke westlich von Asmara ist komplett abgebaut und war nicht Bestandteil des \"Eritrean Rehabilitation Projekt\". Die Bestands-Trasse wurde zwischen Keren bis etwa sechs Kilometer vor Asmara zwar geräumt. Im Moment aber fehlt Schienenmaterial, insbesondere Weichen.", "section_level": 2}, {"title": "Künftiger Betrieb.", "content": "Als künftige Hauptnutzer der Bahn kommen drei Großbetriebe in Frage: Ein Zementwerk bei Massaua, das damit Baustoffe nach Asmara transportieren könnte, und zwei Bergwerke im Landesinneren, die ihre Abbauprodukte mit der Bahn zum Hafen Massaua abfahren könnten. Die Betreiber der Bergwerke haben angeboten, die Transportkosten für fünf Jahre im Voraus zu zahlen, um die erforderlichen Investitionen der Bahn zu finanzieren. Das aber wird voraussichtlich nicht ausreichen. Außer den ergänzenden Strecken müssten acht Diesellokomotiven mit 1500 PS und 180 Güterwagen finanziert werden, ebenso wie ein – voraussichtlich auf Funktechnik basierendes Zugbeeinflussungssystem. Insgesamt ein Finanzvolumen von ca. 50 Mio. US-Dollar. Zu den Lokomotiven liegen Angebote aus China und Deutschland vor. Darüber hinaus sollen noch fünf oder sechs Dieseltriebwagen mit je 100 bis 120 Sitzplätzen beschafft werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Massaua–Biscia () ist eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 950 mm in Eritrea. Sie führt heute von der Hafenstadt Massaua nach Asmara und reichte früher weiter bis Biscia (Bischia). Die Strecke hatte zu Kolonialzeiten große wirtschaftliche und militärische Bedeutung. Im Eritreischen Unabhängigkeitskrieg wurde sie so beschädigt, dass der Betrieb 1976 eingestellt werden musste. 1995 begann der nun unabhängige eritreische Staat mit ihrem Wiederaufbau zwischen Massaua und Asmara. Derzeit wird die Strecke nur für touristische Zwecke genutzt. Es bestehen Ausbaupläne.", "tgt_summary": null, "id": 1225379} {"src_title": "Günter Weber (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "Der in Hürth-Alstädten aufgewachsene Stürmer begann in der Jugend beim BC Hürth-Stotzheim, setzte beim BC Efferen 1920 fort, ehe er bei der SpVg Frechen 20 die ersten Erfahrungen im Seniorenbereich sammelte. Am Ende der Saison 1973/74, der Angreifer Weber – beruflich hatte er die Ausbildung zum Industriekaufmann durchlaufen – hatte beim Titelverteidiger Frechen in der Verbandsliga Mittelrhein wie auch in der Verbandsauswahl auf sich aufmerksam gemacht, wurde er vom FC-Amateurchef Karl-Heinz „King“ Schäfer im Mai/Juni 1974 zum FC-Amateurteam geholt. Zur Saison 1974/75 wurde er wie auch Heinz-Theo Horst und Wolfgang Mattern von Manager Karl-Heinz Thielen in den Lizenzspielerkader der Geißbockelf aufgenommen. Unter Trainer Zlatko Čajkovski kam er aber in der Bundesliga nicht zum Einsatz. Erst in der Rückrunde der Saison 1975/76 kam Weber unter Cajkovski-Nachfolger Georg Stollenwerk zweimal in der 1. Bundesliga und einmal im UEFA-Pokal zum Einsatz. Er debütierte am 6. März 1976 bei einer 1:2-Auswärtsniederlage beim Hamburger SV in der Bundesliga. Er bildete gemeinsam mit Dieter Müller und Johannes Löhr den Angriff des FC. Acht Tage später, am 13. März, wurde er in der 48. Minute bei einem 1:1-Heimremis gegen Werder Bremen für Herbert Neumann eingewechselt. Seinen Einstand für den FC als Profi in einem Pflichtspiel hatte er am 5. November 1975 im UEFA-Cup bei einem Heimspiel gegen Spartak Moskau (0:1) gegeben. Da wurde er in der 67. Minute für Jürgen Glowacz eingewechselt. Zur Saison 1976/77 wechselte er an den Niederrhein und unterschrieb einen Vertrag beim MSV Duisburg. Für das „Zebra-Team“ debütierte Weber am 14. August 1976 bei einem 1:1 am Bökelberg gegen Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga. Er wurde in der 77. Minute für Klaus Thies eingewechselt. Rudolf Seliger und Ronald Worm waren die zwei gesetzten Sturmspitzen des MSV, Thies und Weber die Ergänzungen im Angriff. Meiderich belegte unter Trainer Otto Knefler den 9. Rang und Günter Weber war in 12 Ligaspielen (1 Tor) aufgelaufen. Auch in seiner zweiten Runde in Duisburg, 1977/78, konnte er an der Rangfolge im MSV-Angriff nichts verändern: Seliger und Worm waren gesetzt, jetzt stürmte aber auch noch der Berliner Norbert Stolzenburg für die „Zebras“. Für Weber wurden 14 Ligaeinsätze notiert und der MSV erreichte mit dem 6. Rang die Nominierung für den UEFA-Cup der Saison 1978/79. In seiner dritten Saison beim MSV Duisburg, 1978/79, wurde Weber mit 30 Ligaeinsätzen und drei Toren unter Trainer Rolf Schafstall zum Stammspieler. In der Liga wurde um den Klassenerhalt gekämpft, im UEFA-Pokal eine erfolgreiche Runde gespielt, welche im Einzug in das Halbfinale gipfelte. Weber lief im Europacup in zehn Spielen auf und erzielte beim 4:0-Heimerfolg am 6. Dezember 1978 gegen Racing Straßburg zwei Tore. Im Halbfinale scheiterte Duisburg an Mönchengladbach (2:2, 1:4). Sein letztes Bundesligaspiel absolvierte der Mann aus Alstädten-Burbach am 9. Juni 1979 bei einer 0:2-Auswärtsniederlage bei Eintracht Frankfurt. Über das plötzliche Ende seiner fußballerischen Laufbahn gibt die vorliegende Literatur nichts her.", "section_level": 1}], "src_summary": "Günter Weber (* 11. Juli 1952 in Köln) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Der Offensivspieler hat bei den Vereinen 1. FC Köln und MSV Duisburg von 1974 bis 1979 in der Fußball-Bundesliga 58 Ligaspiele absolviert und drei Tore erzielt.", "tgt_summary": null, "id": 1940507} {"src_title": "Gabrielle-Suzanne de Villeneuve", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Über das frühe Leben von Gabrielle-Suzanne de Villeneuve ist wenig bekannt. Sie war die Tochter des aus La Rochelle stammenden niedrigen Adligen Jean Barbot, Seigneur de Romagné et des Mothais, und der Suzanne Allaire. Am 9. Februar 1706 vermählte sie sich in La Rochelle mit einem Oberstleutnant der Infanterie, Jean-Baptiste de Gaalon de Barzay, Seigneur de Villeneuve. Dieser erhielt durch seine Heirat von der Familie Barbot als Mitgift die Herrschaft Villeneuve, doch da er sie durch seine Spielsucht verschleuderte, erreichte seine Gattin im November 1706 eine Gütertrennung. Dennoch ging aus der Ehe die am 13. Februar 1708 geborene Tochter Marie Louise Suzanne hervor. Nach dem am 14. Juni 1711 zu Pamplona erfolgten Tod ihres Gatten befand sich Gabrielle-Suzanne de Villeneuve in einer finanziell angespannten Lage. Mehr als ein Jahrzehnt später ließ sie sich in Paris nieder und begann mit einer schriftstellerischen Tätigkeit, um ihr kleines Einkommen aufzubessern. Ihre ersten literarischen Erzeugnisse verschafften ihr die Aufmerksamkeit von Prosper Jolyot de Crébillon, der mit ihr Freundschaft schloss und in dessen Haushalt sie als Gouvernante arbeitete. Ende 1755 starb sie in Paris. Villeneuve schrieb Romane und Erzählungen. Ihr Roman \"Le Phénix conjugal\" (1733) und ihre als gelungenstes Werk betrachtete Schrift \"La Jardinière de Vincennes\" (1753) konzentrieren sich auf die Stellung der Frauen in der Gesellschaft und stellen Frauen der Unterschicht als einfühlsame, bewundernswerte Heldinnen dar. Ferner verfasste Villeneuve Werke, in denen Rahmenhandlungen den Anstoß für das Erzählen von Geschichten liefern. Diese Binnenerzählungen stellen Märchen dar, die sich um die gefährdete Liebe zwischen einem Prinzen und einer Prinzessin drehen. In Villeneuves Werk \"La Jeune Américaine et les Contes marins\" (1740–41) werden einem auf der Fahrt nach Santo Domingo zu ihrer Vermählung befindlichen Fräulein die drei Märchen \"La Belle et la Bête\", \"Les Naïades\" und \"Le Temps et la Patience\" berichtet. Ähnlich sollen in \"Les Belles solitaires\" (1745) mehrere Erzählungen wie \"Papa-Joli\" zwei aufs Land übergesiedelte Mädchen unterhalten. Das Märchen \"La Belle et la Bête\" (dt. \"Die Schöne und das Tier\") behielt bleibenden Ruhm. Es fand aber erst in der 1756 in Jeanne-Marie Leprince de Beaumonts Zeitschrift \"Magasin des enfants, ou dialogues entre une sage gouvernante et plusieurs de ses élèves\" erschienenen, gekürzten und bearbeiteten Fassung seine große Bekanntheit. Seitdem erfuhr es zahllose Bearbeitungen als Theaterstück und in Filmen.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Viele Werke Villeneuves erschienen anonym (mit \"Mme de V***\" signiert), was öfters eine sichere Zuschreibung erschwert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Gabrielle-Suzanne Barbot, Dame de Villeneuve (* 28. November 1685 in Paris; † 29. Dezember 1755 in Paris) war eine französische Schriftstellerin. Bekannt ist sie vor allem als Verfasserin der frühesten Version des Märchens \"Die Schöne und das Tier\" (\"La Belle et la Bête\").", "tgt_summary": null, "id": 1656036} {"src_title": "Reston (Virginia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Reston wurde als Planstadt von dem Immobilienunternehmer Robert E. Simon (1914–2015) entworfen und an dessen 50. Geburtstag, dem 17. April 1964, nach seinen Initialen benannt, gegründet. Reston ist die erste nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA errichtete Planstadt, was dort eine Wiederbelebung des Planstadt-Konzepts (New Urbanism) nach sich zog. Simons Planung sah den Einsatz von Gebäudekomplexen mit hoher Wohndichte zur Erhaltung großer, offener Flächen vor. Diese Flächen sollten dann verschiedenen Zwecken, wie der Nutzung durch Wirtschaft, Industrie, aber auch Bildung und Freizeitaktivitäten, zugeführt werden. Der erste gebaute Abschnitt, der Anne-Plaza-See, wurde einer an einem See gebauten, europäischen Siedlung nachempfunden. Durch diese umsichtige Planung erhielt Reston große bewaldete Flächen und verschiedene Bäche, jedoch keine Auen, da Reston inmitten von Eichen-, Ahorn-, Sykomoren- und Virginiakieferwäldern errichtet wurde. 1989 zeigten aus den Philippinen importierte und in die Primatenquarantänestation von Hazleton Research Products (HRP) einquartierte Affen Anzeichen eines Hämorrhagischen Fiebers. Als Ursache wurde zunächst das Simian-Virus vermutet, welches zwar verheerend für Affen, jedoch ungefährlich für den Menschen ist. Nach Versenden einer Probe an das USAMRIID stellte sich das induzierende Virus jedoch als das ungleich gefährlichere Ebola heraus. Der hier gefundene, zuvor nicht bekannte Stamm unterscheidet sich jedoch von den anderen Filoviridae, da er im Gegensatz zu diesen keine pathogene Wirkung auf den Menschen ausübt. Dieser Stamm wurde als Ebola-Reston benannt. Basierend auf diesem Vorfall verfasste Richard Preston später das Buch \"Hot Zone\", das 2019 von National Geographic als \"The Hot Zone\" in Form einer Miniserie verfilmt wurde. Am 21. Oktober 2015 benannte sich die Stadt anlässlich der Zeitreise von \"Marty McFly\" zu diesem Datum im Film \"Zurück in die Zukunft II\" in \"Hill Valley\" um.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "1", "section_level": 2}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Reston liegt 15 Minuten vom Washington Dulles International Airport entfernt und verfügt über vier Abfahrten auf die \"Dulles Toll Road\", welche die Stadt entlang einer Westnordwest-zu-Ostsüdost-Achse teilt: Bürogebäude befinden sich überwiegend entlang der Straßen \"Sunrise-Valley-Drive\" im Süden und der \"Sunset Hills Road\" im Norden der Stadt. Sobald das Metrorail-System von \"West Falls Church\" auf den Dulles Airport ausgeweitet wird, verfügt Reston über zwei Halte: der erste \"Wiehle - Reston East\" wurde am 26. Juli 2014 eröffnet. Der zweite Namens \"Reston Town Center\" nahe dem Kreuz \"Reston Parkway/Toll Road\" soll in Phase 2 des Ausbaus in den Jahren 2019 bis 2020 folgen. Bis dahin verfügt das County über verschiedene Schnellbusdienste, welche werktags zwischen den kostenfreien Parkflächen und dem Metrorail-Halt \"West Falls Church\" verkehren. Reston selbst verfügt zudem über ein internes Bussystem (RIBS).", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Reston befindet sich bei 38°57'16\" nördlichen und 77°20'47\" westlichen Breitengrades. Nach Angaben des US Census Bureau umfasst Reston eine Gesamtfläche von 45 km2, wovon 44,4 km2 auf Land und 0,5 km2 auf Wasser entfallen, was einem Anteil von 1,21 % entspricht. Reston besitzt vier künstliche Seen: Lake Anne, Lake Audubon, Lake Newport und Lake Thoreau. Ein weiterer künstlicher See, Lake Fairfax, liegt zwar in Teilen auf Restons Gebiet, wird jedoch den Parkgebieten des County zugerechnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bildungswesen.", "content": "In den Stadtgrenzen Restons liegt eine weiterführende Schule, die \"South Lakes High School\". Auf dem gleichen Gebiet befindet sich auch die einzige Mittelschule: \"Langston Hughes Middle School\". Daneben hat Reston eine Reihe von Grundschulen Reston betreibt keine Universitäten, wobei die University of Phoenix einen Campus in Reston besitzt.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zur Volkszählung 2000 gab es 56.407 Einwohner in 23.320 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte beträgt 1.270 Einwohner je km2. Es gibt 24.210 Wohnkomplexe mit einer durchschnittlichen Dichte von 545 je km2. Das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Haushalts liegt bei 80.018 USD, das einer Familie bei 94.061 USD. Männer haben ein durchschnittliches Einkommen von 70.192 USD, Frauen 45.885 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen der Stadt liegt bei 42.747 USD. 4,5 % der Bevölkerung und 3,2 % der Familien leben unterhalb der Armutsgrenze. Von der Gesamtbevölkerung sind das 6,1 % unter 18 Jahren und 7,0 % derer über 65 Jahre. Ein Teil der Wohnflächen ist für Sozialbauten reserviert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Reston ist eine gemeindefreie Planstadt im Westen des Fairfax County in Virginia. Im Jahr 2010 ergab eine Volkszählung eine Gesamtbevölkerung von 58.404 Einwohnern. Obschon vergleichsweise klein, ist Reston der Sitz der American Society of Civil Engineers, der National Wildlife Federation, der US Geological Survey und des BwKdo US/CA. ", "tgt_summary": null, "id": 1678133} {"src_title": "Technik-Museum Speyer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte des Geländes.", "content": "Das Hauptgebäude, die denkmalgeschützte Liller Halle, wurde 1913 für die \"Compagnie Francaise Thomson-Houston\" (CFTH), die französische Schwestergesellschaft von British Thomson-Houston (siehe auch: Thomson-Houston Electric Company), in Lesquin bei Lille errichtet. Während des Ersten Weltkriegs wurde die komplette Halle von deutschen Truppen demontiert und 1915 nach Speyer transportiert, wo sie als Produktionshalle für die Pfalz-Flugzeugwerke diente. Im Jahr 1913 wurden die Pfalz-Flugzeugwerke gegründet, die auf dem heutigen Gelände des Technik-Museums ein Flugzeugwerk errichteten und bis 1918 dort Flugzeuge produzierten. 1918, nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg, beschlagnahmten französische Truppen die Pfalz-Flugzeugwerke und nutzten das Gelände bis 1926 als militärischen Automobilpark. Die letzten französischen Truppen zogen 1930 aus Speyer ab. In den Jahren 1937 bis 1945 diente das Ensemble deutschen Spezialisten als Reparatur- und Überholungswerkstatt für Flugzeuge von den Flugwerken Saarpfalz. Nach dem Zweiten Weltkrieg, 1945 bis 1984, nutzte die französische Besatzungsmacht die Gebäude als Kaserne und fügte noch weitere Bauten hinzu. Die französischen Streitkräfte gaben die \"Kaserne Martin\" zum 30. Dezember 1986 an den Bund zurück. Zunächst gab es Planungen, dort eine Hundertschaft des Bundesgrenzschutzes unterzubringen. Aus dieser Zeit stammt der stacheldrahtbewehrte Zaun auf der Südseite. Nachdem diese Pläne verworfen wurden, wurden 1990 die \"Liller Halle\" und im Dezember 1992 das 18,5 Hektar große Gelände mit Ausnahme von 1,6 Hektar, auf denen ein Busunternehmen angesiedelt wurde, an die Eigentümer des Auto- und Technik-Museums Sinsheim verkauft, die in Sinsheim nicht mehr erweitern konnten. In der Folge wurden zunächst die Liller Halle und dann der Wilhelmsbau renoviert und größere Freiflächen für Museumszwecke genutzt. Die ehemalige Kasernenkantine dient als Restaurant, das Offiziersgebäude und das Krankenrevier wurden zum Hotel umgebaut. Schließlich wurden zwei IMAX-Kinos und ein großer Eingangsbereich nördlich der Liller Halle angebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte, markante Exponatzuwächse.", "content": "Da im Auto- und Technikmuseum Sinsheim Erweiterungsflächen fehlten, gründete der Verein \"Auto & Technik Museum\" Ende der 1990er Jahre eine zweite Ausstellungsfläche auf dem (heutigen) Gelände des Technikmuseums Speyer. Das Technikmuseum wurde 1991 eröffnet. Im Jahr 1993 erreichte das U-Boot U 9 der deutschen Bundeswehr das Ausstellungsgelände. Im selben Jahr wurde in der ehemaligen Werkstatt des Museums ein Marinemuseum eröffnet. Für die wachsenden Besucherzahlen entstand bis 1995 das Hotel am Technik-Museum, welches bereits in den Jahren 1997, 1999 und 2000 erweitert werden musste. 1997 wurde mit dem Umbau des Verwaltungsgebäudes der Pfalz-Flugzeugwerke zu dem museumseigenen \"Wilhelmsbau\" begonnen. Der Umbau wurde 2000 fertiggestellt. Im gleichen Jahr konnte auf dem Museumsgelände die chinesische Dampflokomotive Qian Jin präsentiert und der Kinokomplex der IMAX DOME eröffnet werden. 1999 wurde das Transportflugzeug Antonow An-22 in das Museum transportiert. 2002 wurde eine Boeing 747 („Jumbo Jet“) in Flugposition auf einem Metallgerüst im Technikmuseum montiert. Im Jahr 2003 entstand auf dem Museumsgelände die Fernsehsendung \"Das Rasthaus\". 2004 wurde dem Museum das Hausboot der Kelly Family gespendet sowie ein Forum mit 350 Plätzen für Vorträge und Versammlungen eröffnet. Im Jahr 2010 wurde die Raumfahrtausstellung um eine originale Sojus Raumkapsel erweitert.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptattraktionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flugzeuge.", "content": "Zu den Hauptattraktionen gehören unter anderem das größte in Serie gebaute propellergetriebene Flugzeug der Welt, die Antonow An-22, das U-Boot U 9 der Deutschen Marine, der russische Orbiter Buran und eine Boeing 747-200 mit dem Kennzeichen D-ABYM der Lufthansa, die wie ihre linke Tragfläche begehbar ist. Von dem auf einem 20 Meter hohen Gestell montierten Jumbojet hat man einen guten Überblick über das Museumsgelände und die angrenzende Stadt Speyer. Fast alle Exponate können auch von innen besichtigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Raumfahrthalle mit Buran OK-GLI und der Ausstellung \"Apollo and beyond\".", "content": "Seit dem 2. Oktober 2008 verfügt das Museum über eine Raumfahrthalle, die sich stilistisch am Weltraummuseum der NASA orientiert. Hauptattraktion der Ausstellung ist ein Prototyp der früheren sowjetisch-russischen Raumfähre Buran, die OK-GLI, mit der im Rahmen des Raumfährenprogramms der Sowjetunion in 24 Versuchsflügen das Flugverhalten in der Atmosphäre und die vollkommen ferngesteuerte Landung erprobt wurde. Das Shuttle erreichte Speyer am 11. April 2008 nach einem medienwirksamen Schiffstransport auf dem Rhein per Schubverband. Die Ausstellung \"Apollo and beyond\" zeigt die Entwicklung der Geschichte der bemannten Raumfahrt von den Anfängen in den frühen 1960er-Jahren bis zur Internationalen Raumstation (ISS). Neben originalen Raumanzügen, Triebwerken und Bauteilen sowie großen und kleinen Modellen werden auch Gegenstände und Memorabilia gezeigt, die aus dem All und vom Mond wieder mitgebracht wurden. Bebilderte Schautafeln in deutscher und englischer Sprache geben zusätzliche Informationen.", "section_level": 2}, {"title": "Wilhelmsbau.", "content": "Das Museum Wilhelmsbau wird auch als „Schatzkiste“ bezeichnet, mit deren Hilfe der Besucher in die deutsche Vergangenheit vornehmlich der letzten zwei Jahrhunderte geführt wird. Auf drei Etagen sind unter anderem folgende Exponate ausgestellt: Im Untergeschoss ist auch eine der größten Sammlungen mechanischer Musikinstrumente zu sehen. Sie umfasst über 100 heute noch spielfähige historische Stücke wie: Darunter sind historische Instrumente der Firmen \"Imhof & Mukle\", \"Weber\", \"Popper\", \"Hupfeld\", \"Steinway & Sons\" und \"Welte\". Besucher haben die Gelegenheit, einige der Instrumente nach jeweiligem Einwurf eines Geldstücks oder einer vorher gekauften \"Museumsmünze\" zum Spielen zu bringen. Dieses Konzept wird auch bei etlichen anderen Exponaten im Technikmuseum genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Technik-Museum Speyer befindet sich in der Nähe des Speyerer Stadtzentrums am Flugplatz Speyer. Es präsentiert seit Anfang der 1990er Jahre auf einer Hallenfläche von 25.000 Quadratmetern und 100.000 Quadratmetern Freigelände eine große Anzahl zum Teil besonderer technischer Konstruktionen aus dem Fahrzeug- und Flugzeugbau. Des Weiteren befinden sich auf dem Museumsgelände das \"Marinehaus\" und ein \"Modellbaumuseum\" sowie ein IMAX-Filmtheater mit einer 24 Meter durchmessenden kuppelförmigen Leinwand mit einer Projektionsfläche von ca. 1000 Quadratmetern. Im Forum des Museums können sich Besucher kostenlos über die Transporte einiger größerer Ausstellungsobjekte zum Technik-Museum Speyer und zum Technik Museum Sinsheim informieren. ", "tgt_summary": null, "id": 1581321} {"src_title": "Maurice Mac-Nab", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Maurice Mac-Nab entstammte einer Familie schottischer Herkunft. Sein Urgroßvater Édouard Mac Nab (1740–1814) hatte sich als Leibwächter von Louis XV in Frankreich niedergelassen. Später führte ihn der Ehestand nach Sancerre. Während der Französischen Revolution entkam der Urgroßvater nur mit knapper Not der Guillotine. Im Empire wurde er Conseiller Général des Départements Cher. Mac-Nabs Großvater Alexandre (1781–1852) war Sous-préfet des Empire und ehelichte 1810 Marie-Rose de Francières aus Vierzon. Ihre Familie besaß dort das Schloss Château de Fay im Westen der Stadt. Mac-Nabs Vater war Bürgermeister von Vierzon-Villages. Mac-Nab begann seine schulische Ausbildung am sogenannten Kleinen Seminar von La Chapelle-Saint-Mesmin, das sich unter der Leitung von Félix Dupanloup, dem Bischof von Orléans, befand. Zunächst wurde Mac-Nab Postangestellter und entwickelte nebenbei seine künstlerischen Neigungen bei der Gruppe Les Hydropathes. Daneben war er auch Spiritist. Als Stotterer ließ er sich nicht davon abbringen, seine Lieder selber öffentlich vorzutragen. Im Quartier Latin in Paris präsentierte er dem Publikum des \"Café de l’Avenir\" zum ersten Mal seine Lieder. Danach bot ihm das Kabarett \"Le Chat Noir\" beim Montmartre Auftrittsmöglichkeiten an. Dort begann er damit, seine „chansons-réclames“ zum Besten zu geben. Musikalisch begleitet wurden seine Chansons mit Melodien von Camille Baron. Sein satirisches Lied \"L’Expulsion\" machte ihn bekannt. Darin wird ein Prätendent auf den französischen Thron verspottet, dessen Einreise- und Niederlassungsgesuch am 26. Juni 1886 per Promulgation abgelehnt wurde. Dabei imitierte Mac-Nab die den Anarchisten zugeschriebene beleidigende Ausdrucksweise. 1887 gelang Mac-Nab der Durchbruch zur Berühmtheit mit dem Lied \"Le Grand métingue du Métropolitain\". Darin kommt ein betrunkener revolutionärer Arbeiter zu Wort, der sich, nach einem Wortwechsel mit einem Polizeispitzel, ausgetragen bei einem konspirativen Meeting, auf dem Wachposten wieder findet. Das \"Métropolitain\" war ein bekanntes Versammlungslokal in Lille. Eine Dissertation über Alkoholintoxikation konnte Maurice Mac-Nab noch fertigstellen, danach erkrankte der gesundheitlich stets angeschlagene Künstler jedoch und starb im Hôpital Lariboisière in Paris. Das Theater seiner Geburtsstadt trägt heute seinen Namen. Sein Grab befindet sich auf dem Cimetière du Père-Lachaise, an der Seite seines Onkels Achille Penfentenyo de Cheffontaines (49. Division).", "section_level": 1}], "src_summary": "Maurice Mac-Nab (* 4. Januar 1856 in Vierzon; † Dezember 1889 in Paris) war ein französischer Dichter und Sänger (Chansonnier). Er trug seine „Reklame-Chansons“ im bekannten Pariser Cabaret „Le Chat Noir“ vor und war der ursprüngliche Schöpfer dieses Genres.", "tgt_summary": null, "id": 2419167} {"src_title": "Jeremy Steig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Jeremy Steig wurde 1942 in Greenwich Village (New York) geboren. Sein Vater William Steig war ein bekannter Cartoonist (u. a. Schöpfer der Filmfigur Shrek), seine Mutter Liza Steig (Schwester von Margaret Mead) war die Leiterin der Kunstabteilung am Lesley College. Auch Jeremy Steig arbeitet als Maler und Grafiker. Mit sechs Jahren begann er Blockflöte zu spielen, wechselte im Alter von elf zur Querflöte und hatte seine ersten Auftritte mit 15 Jahren während seiner Schulzeit an der High School of Music and Art. Dort begann auch die bis nach die Jahrtausendwende anhaltende Zusammenarbeit mit seinem Schulfreund, dem Bassisten Eddie Gomez. Er studierte Flöte bei Paige Brook, damals Flötist der New York Philharmonic. Die erste Schallplatte \"Flute Fever\" mit dem Pianisten Denny Zeitlin erschien 1963. Dieses Mainstream-Album fand eine Fortsetzung in der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Pianisten Bill Evans, bei dessen New Yorker Auftritten er während zehn Jahren den letzten Set mitspielte. Aus dieser Zeit stammt das Album \"What’s New\" (1969). Seine erste eigene Band „Jeremy and the Satyrs“ bestand seit 1962 und war eines der ersten Jazzrock-Ensembles, ein Quintett mit Flöte, Keyboards (Warren Bernhardt), bluesrock-orientierter Gitarre/Mundharmonika/Stimme (Adrian Guillery), Bass (wiederum Eddie Gomez) und Schlagzeug (Donald McDonald), das 1968 eine gleichnamige Platte einspielte und teilweise noch um den Vibraphonisten Mike Mainieri verstärkt wurde. Steig hat mit einer stilistisch weitgefächerten Zahl von Musikern gespielt und Schallplattenaufnahmen gemacht, vom Blues (Big Joe Williams, Junior Wells) über Bluesrock (Johnny Winter, Jimi Hendrix), Rock (Tommy Bolin) und Folk (Richie Havens, Tim Hardin, Kathy Smith) bis zur Avantgarde (Yoko Ono). Darüber hinaus hatte er Projekte mit zahlreichen Jazzmusikern wie Eddie Gomez, Art Blakey, Paul Bley, Joe Chambers, Jan Hammer, Joachim Kühn, Paul Winter, Jim Hall, Richie Beirach, Toto Blanke und Ray Mantilla und Don Alias. Sein letztes Ensemble in den USA bestand neben ihm aus Vic Juris, Cameron Brown und Anthony Pinciotti. Zu Beginn der 2010er Jahre wanderte er mit seiner Frau Asako nach Yokohama aus. Gemeinsam mit ihr gestaltete er digitale Bilderbücher, bevor ein Krebsleiden dem im Wege stand. Steig war einer der wenigen Jazzmusiker, die ausschließlich Flöte spielen. Er setzte verschiedene Mitglieder der modernen Konzertflötenfamilie ein von der Piccolo- bis zur Bass-Querflöte; auf den Platten um 1970 ist er auch auf Traversflöten aus Bambus zu hören. Sein Ton – deutlich beeinflusst durch das Vorbild Rahsaan Roland Kirk – ist unverkennbar durch die gezielte Arbeit mit Luftgeräuschen, Multiphonics, Überblastechniken und Klopfgeräuschen auf den Klappen. Auch setzte er elektronische Effektgeräte (z. B. Wah Wah, Ringmodulator) ein. Ein Teil der von ihm verwendeten Techniken wurde durch den Rock-Flötisten Ian Anderson mit der Band Jethro Tull popularisiert. Bedingt durch einen Motorradunfall, der Steig im Alter von 19 Jahren einseitig lähmte, konnte er zunächst nur mit Hilfe eines speziellen Mundstückes spielen. Sein Spiel aus „Howlin' for Judy“ von seinem Album \"Legwork\" wird in dem Sample des Hits „Sure Shot“ der Beastie Boys verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeremy Steig (* 23. September 1942 in New York City; † 13. April 2016 in Yokohama) war ein amerikanischer Jazzflötist und einer der Initiatoren des Jazz-Rock.", "tgt_summary": null, "id": 1981495} {"src_title": "Carlo Bergamini", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Militärische Laufbahn.", "content": "Nach seiner Ausbildung an der Marineakademie in Livorno diente er auf verschiedenen Kriegsschiffen, darunter auf den Kreuzern \"Vettor Pisani\" und \"Pisa\". Im Ersten Weltkrieg zeichnete er sich bei der Verteidigung von Valona 1916 und beim Beschuss von Durazzo 1918 aus. Während des Zweiten Weltkriegs befehligte er die 4., 5. und die 9. Division der italienischen Flotte. Mit dem Schlachtschiff \"Vittorio Veneto\" nahm er im November 1940 an der Seeschlacht bei Kap Teulada teil. Ab dem 5. April 1943 war er als Flottenchef auf dem Schlachtschiff \"RN Roma\". Am Tag des Waffenstillstandes, dem 8. September 1943, erhielt er den Befehl, mit der Schlachtflotte von La Spezia nach Malta auszulaufen, wo die italienischen Kriegsschiffe entsprechend der Waffenstillstandsklauseln an die Alliierten auszuliefern waren. Obwohl er wegen dieses Befehls zutiefst verbittert war und Luftunterstützung nicht zur Verfügung stand, führte er ihn in der Nacht zum 9. September 1943 aus. Da die deutschen Streitkräfte die Übergabe der italienischen Flotte auf jeden Fall verhindern wollten, griffen deutsche Luftwaffeneinheiten die italienischen Kriegsschiffe am 9. September 1943 um 15:10 Uhr nordwestlich von Sardinien an. Ein ferngesteuerter Flugkörper vom Typ \"Fritz X\" traf das Flaggschiff \"Roma\", dessen Munitionskammer kurz danach explodierte. Die \"Roma\" sank um 16:00 Uhr. Mit Admiral Carlo Bergamini starb ein großer Teil der Besatzung. Er wurde posthum mit der Medaglia d’oro al valor militare ausgezeichnet und zum Ammiraglio d’Armata befördert. Nach dem Krieg benannte die italienische Marine Kriegsschiffe nach Bergamini, die Schiffe der Bergamini-Klasse. Das im Jahre 2013 in Dienst gestellte Typschiff der neuen FREMM-Fregatten trägt ebenfalls seinen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carlo Bergamini (* 24. Oktober 1888 in San Felice sul Panaro (Modena); † 9. September 1943 bei Asinara, Sardinien) war ein italienischer Admiral.", "tgt_summary": null, "id": 2184903} {"src_title": "Gerd Schönfelder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge und Unfall.", "content": "Der in der Oberpfalz aufgewachsene Schönfelder begann in seiner Kindheit mit dem Skifahren im \"SV Kulmain\". Er gewann mehrere Vereinsmeisterschaften und wurde mit zwölf Jahren bayerischer Vizemeister seiner Altersklasse im Riesenslalom. Auf die daraus resultierende Möglichkeit, das Skigymnasium in Berchtesgaden zu besuchen, verzichtete er. Als Grund dafür gab er später an, er habe „nicht weg von [s]einen Kumpels, [s]einer Familie“ ziehen wollen. In den folgenden Jahren betrachtete er das Skifahren ausschließlich als Hobby und strebte keine Sportkarriere an. Als Folge eines Zugunfalls in Hersbruck im September 1989 verlor Schönfelder seinen rechten Arm und vier Finger seiner linken Hand. Beim Versuch, in den anfahrenden Zug einzusteigen, war er mitgerissen und in die Lücke zwischen Zug und Bahnsteig gezogen worden. Nach der mehrmonatigen Rehabilitationsphase verpflanzte ein Mikrochirurg Schönfelders linken Zeigezeh als Finger an die linke Hand, sodass er gemeinsam mit dem verbliebenen Daumen wieder greifen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge im Behindertensport.", "content": "Durch einen Bericht über die Weltmeistertitel des beinamputierten Alexander Spitz wurde Schönfelder 1990 auf den alpinen Behindertenskisport aufmerksam. In Balderschwang nahm er an einem Lehrgang der Ski-Nationalmannschaft teil, wo er auf Anraten der Trainer auf das Fahren ohne Skistock umstieg. Zunächst war er mit Stock in der linken Hand gestartet, konnte diesen aber nicht nach seinen Vorstellungen führen. Schönfelder fügte sich schnell in die Mannschaft ein und bezeichnete seine Ausgangssituation im Rückblick als „Glücksfall“ für den Skiverband: Zum einen hatte er bereits Skisporterfahrung gesammelt und war gleichzeitig bei seiner Amputation mit 19 Jahren vergleichsweise jung, somit konnte er im Training mit Blick auf eine längere Karriere aufgebaut werden. Bereits im Frühjahr 1991 gewann Schönfelder seinen ersten deutschen Meistertitel und ging im Weltcup an den Start. Betreut wurde er zunächst von Werner Haberstock, der bis 2002 Alpin-Nationaltrainer im Deutschen Behindertensportverband war. 1992 nahm Schönfelder in Albertville erstmals an den Winter-Paralympics teil und gewann dort in seiner Startklasse bei allen drei Rennen in Abfahrt, Riesenslalom und Super-G die Goldmedaille (im Slalom war er nicht eingesetzt worden). Bis 2010 wurde Schönfelder 16-maliger Paralympicssieger und holte bei allen 22 Wettkämpfen, bei denen er antrat, eine Medaille. 1994 gewann er in Lillehammer Abfahrt und Slalom, während ihn der Norweger Cato Zahl Pedersen im Super-G und im Riesenslalom schlug. Bei den Paralympics 1998 in Nagano zog sich Schönfelder bei einem Trainingssturz einen Kreuzbandanriss zu. Er verpasste die ersten beiden Wettkämpfe, fuhr eine Woche später aber nach intensiver physiotherapeutischer Betreuung zu Bronze im Riesenslalom und Gold im Slalom. Mit vier Goldmedaillen in allen vier gefahrenen Disziplinen war Schönfelder 2002 in Salt Lake City gemeinsam mit dem Monoskifahrer Martin Braxenthaler der erfolgreichste Athlet im deutschen Paralympics-Aufgebot. Bis einschließlich 2002 wurden pro Disziplin bis zu neun verschiedene Paralympics-Sieger gekürt, da etwa einarmig und zweiarmig Amputierte in verschiedenen Klassen starteten. Ab den Winter-Paralympics 2006 in Turin galt ein neues Klassifizierungssystem, das alle Teilnehmer, die ihre Rennen stehend absolvierten – mit Ausnahme der Blinden und in Abgrenzung zu den sitzenden Athleten –, in der Klasse \"Standing\" vereinte. Die gefahrene Zeit wurde dabei mit dem Behinderungsgrad verrechnet, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Damit reduzierte sich die Zahl der vergebenen paralympischen Goldmedaillen deutlich: 2002 hatte es 34 Wettkämpfe für Skirennläufer gegeben, 2006 waren es 12 (jeweils bezogen auf Männer). Auch gegen die nun als wesentlich stärker eingeschätzte Konkurrenz setzte sich Schönfelder mehrmals durch: In Turin gewann er zwei Goldmedaillen in Abfahrt und Riesenslalom, vier Jahre später in Vancouver entschied er – nunmehr maßgeblich betreut durch Maike Hujara – vier von fünf Wettbewerben für sich, darunter die erstmals ausgetragene Super-Kombination aus Super-G und Slalom. Mit dieser 16. Goldmedaille zog er mit Reinhild Möller gleich, die bis dahin die meisten paralympischen Rennen im Alpin-Bereich gewonnen hatte. Neben den Winter-Paralympics siegte Schönfelder auch bei weiteren Alpin-Wettkämpfen. Bei den Skiweltmeisterschaften der Behinderten gewann er zwischen 1996 und 2011 insgesamt 14 Goldmedaillen und stand sechs weitere Male auf dem Podest. In der \"Standing\"-Wertung wurde er in der Saison 1996/97 zudem erstmals Gesamtweltcupsieger und wiederholte diesen Erfolg bis zum Winter 2009/10 siebenmal. Nach der Weltmeisterschaft 2011 erklärte Schönfelder seinen Rücktritt vom Leistungssport. Er übernahm anschließend eine Position im Trainerteam der Behinderten-Nationalmannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Schönfelder wuchs als zweites von drei Geschwisterkindern auf. Vor seinem Unfall machte er eine Elektronikerausbildung und bildete sich später zum Elektrotechniker fort. In diesem Beruf arbeitete er bis 2002 und konzentrierte sich in der Folge als Profisportler auf das Skifahren. Seit seinem Karriereende tritt er als ARD-Experte für paralympischen Sport auf und hält Motivationsvorträge. Eine vom Universitätsklinikum Heidelberg angefertigte myoelektrische Prothese für den amputierten Arm nutzte Schönfelder zunächst für optische Zwecke, legte sie aber Anfang der 1990er Jahre ab. Schönfelder ist seit 2006 verheiratet und hat zwei Kinder (* 2007, * 2010). Er engagiert sich lokalpolitisch, wurde 2008 zum Gemeinderat seiner Heimatgemeinde Kulmain gewählt und rückte zwei Jahre später als CSU-Abgeordneter in den Kreistag des Landkreises Tirschenreuth nach. Seit seiner Jugend spielt Schönfelder Fußball beim \"SV Kulmain\", wo er zwischenzeitlich für die erste Mannschaft in der Bezirksliga als offensiver Mittelfeldspieler spielte. Er bezeichnete dabei den Vergleich mit nicht behinderten Sportlern als besonders reizvoll.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliches Bild und Würdigung.", "content": "Während der zwei Jahrzehnte, die Schönfelder auf internationaler Ebene antrat, rückte der Behindertensport stärker in den medialen Fokus. Insbesondere in den 2000er Jahren galt Schönfelder gemeinsam mit dem Monoskifahrer Martin Braxenthaler und der blinden Biathletin und Skilangläuferin Verena Bentele als eine der zentralen Figuren dieser Entwicklung in Deutschland, da er aufgrund seiner Erfolge regelmäßig in Medien auftrat. Für die \"Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung\" bezeichnete Uwe Marx Schönfelder 2006 als „Gradmesser dafür, ob professioneller Wintersport bei Behinderten funktioniert“ und führte die Vorreiterrolle des Skifahrers unter anderem auf dessen „bayerisch-charmant[e]“ Art zurück sowie auf das risikobereite Auftreten in Wettkämpfen. Schönfelders aggressiver Fahrstil brachte ihm den Beinamen „Stier von Kulmain“ ein. Die vom Sportjournalisten Detlef Vetten verfasste und 2016 veröffentlichte Biographie \"Sieger\" zeichnet Schönfelder als selbstbewussten, authentischen und direkten Menschen. Er verfüge über ein „beneidenswert starkes Ego“ und habe sich nach seinem Unfall mit Ehrgeiz und „ungeheurer Willenskraft“ ein neues Leben aufgebaut. Schönfelder erhielt viermal (1998, 2002, 2006 und 2010) das Silberne Lorbeerblatt und wurde dreimal (2006, 2010 und 2011) als deutscher Behindertensportler des Jahres ausgezeichnet. 2002 war er für den Laureus World Sports Award nominiert, neun Jahre später verlieh ihm das Internationale Paralympische Komitee den Titel als \"Athlet des Jahres\". 2012 wählten ihn die deutschen Spitzensportler zum \"Champion des Jahres\". Als erster Behindertensportler wurde Schönfelder 2018 in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerd Schönfelder (* 2. September 1970 in Kulmain) ist ein deutscher Ski-Rennfahrer, der bei Paralympischen Spielen insgesamt 22 Medaillen, darunter 16 goldene, gewann. ", "tgt_summary": null, "id": 1543416} {"src_title": "Michael Petrović", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "Michael Petrović begann seine Profikarriere in seiner Heimatstadt beim Fußballverein FK Rad und wechselte noch innerhalb der Saison 1977/78 zum FK Roter Stern Belgrad. Nach zwei Jahren wechselte er zu Olimpija Ljubljana in Slowenien, wo er sechs Jahre blieb. Sein dritter Verein war der kroatische Traditionsverein Dinamo Zagreb. 1985 erhielt er zum ersten Mal ein Auslandsangebot, das ihn nach Österreich führte. Er wechselte zum damaligen Mittelständer SK Sturm Graz. Dort trug Petrović die Nr. 10. Die ersten Jahre hatte er die Rolle des Spielgestalters inne, später wechselte er in die Abwehr und spielte den klassischen Libero. Petrović wurde in seiner letzten Saison für Sturm Graz im Alter von 36 Jahren aus dem Kader entlassen. Er war für den finanziell schwer angeschlagenen Verein zu teuer geworden, zudem wollte der Verein „über Nacht“ auf junge Spieler setzen. Der Streit um die Vertragsauflösung endete schließlich vor Gericht.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Michael Petrović schlug wie viele ehemalige Fußballer nach seiner aktiven Karriere die Trainerlaufbahn ein. Da er aufgrund seiner Familie in Graz wohnhaft bleiben wollte, kamen für ihn vorerst nur Österreich und Slowenien als Arbeitsplatz in Frage. Seine erste Station als Cheftrainer war der SV Pöllau in der Oststeiermark. Er übernahm den Verein der 1.400-Seelen-Gemeinde in der Oberliga (5. Leistungsstufe) und führte den Klub in die steirische Landesliga (4. Leistungsstufe). 1996 war er mit Sturm Graz wieder ausgesöhnt und übernahm den Trainerposten bei den Amateuren des Vereins. Hier hatte er die Möglichkeit, mit jungen Spielern zu arbeiten und diese aufzubauen. Sein Vertrag endete 1998. Die Jahre von 1993 bis 1998 können als Lehrjahre des Michael Petrović angesehen werden. 1998 erhielt er schließlich ein Angebot aus der ersten slowenischen Liga. Dort betreute er vier Jahre lang kleinere Vereine, die in den Abstiegskampf verwickelt waren. 2002 ging er als Assistenztrainer zu seinem Ex-Klub Olimpija Ljubljana. Im September 2003 erhielt er das Angebot, Cheftrainer von Sturm Graz zu werden. Er sollte den am Boden liegenden Verein wieder aufrichten und junge Spieler in die Mannschaft einbauen. Petrović sorgte in Österreich auch für ein Novum. Er wurde zum wohl „ersten freien Mitarbeiter“ in der Coaching-Zone. Petrović erhielt bei Sturm nur einen Angestelltenvertrag, der jederzeit kündbar war, des Weiteren war dieser stark leistungsbezogen. Er schaffte in der ersten Saison mit Sturm Graz den Klassenerhalt, in der zweiten Saison wurde es immerhin Rang 7. Dies bedeutete zudem die Qualifikation für den UI-Cup. Michael Petrović betreute bis 2006 nur Vereine, die zu Saisonbeginn als Abstiegskandidaten galten. Bekannt wurde sein Ausspruch „ein Mischa Petrović steigt nicht ab“. Im Mai 2006 reichte Michael Petrović seine Kündigung ein und unterschrieb einen neuen Vertrag beim FC Kärnten. Die Sturm-Fans versuchten ihn zwar mit einer Unterschriftenaktion zum Umdenken zu bewegen, doch trotz 4.000 Unterschriften entschied sich Petrović zu gehen. Doch nur drei Wochen, nachdem er beim FC Kärnten unterschrieben hatte, löste er diesen Vertrag auch schon wieder auf, als er ein lukratives Angebot von Sanfrecce Hiroshima aus Japan erhalten hatte. Dieser Verein war zur Saisonmitte in den Abstiegskampf verwickelt und wollte Petrović holen, um die erste Leistungsklasse zu halten. Petrović blieb mit Hiroshima zunächst in der japanischen J-League, doch das zweite Jahr in Japan verlief nicht so erfolgreich. Zum ersten Mal in seiner Trainerlaufbahn musste Petrović mit einem Verein absteigen. Durch den Gewinn des japanischen Ligapokales konnte er allerdings noch einmal aufzeigen und wurde in seinem Amt bestätigt, um den sofortigen Wiederaufstieg zu verwirklichen. In seiner dritten Saison in Japan, schaffte er diesen. Von 2012 bis 2017 trainierte er die Urawa Red Diamonds. Am 10. Januar 2018 übernahm er das Traineramt beim Ligakonkurrenten Hokkaido Consadole Sapporo.", "section_level": 1}, {"title": "Wertschätzung, Kritik, Philosophie und Probleme.", "content": "Vor allem während seiner Zeit bei Sturm Graz deutete Petrović öfter an, dass er sich mehr Wertschätzung für seine Arbeit wünschen würde. Michael Petrović hat im fußballerischen Sinn die typische „jugoslawische“ Philosophie. Er möchte vor allem eine spielerisch starke Mannschaft sehen, die schönen Fußball bietet. Jede Aktion, jedes Tor, soll aus dem Spiel entstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Wettskandal.", "content": "Petrović wurde 2006 aufgrund von polizeilich abgehörten Telefonaten weltweit in Medien im Zusammenhang mit einem großen Wettskandal gebracht. Ein deutsches Gericht sah es daraufhin im Verfahren gegen Dragan Antic als erwiesen an, dass Antic Petrovic Geld übergab, damit jener Spielergebnisse von Sturm Graz im Sinne von Wettbetrügern beeinflusse. Petrović beteuerte stets seine Unschuld. Drei Jahre später stellten die österreichischen Behörden die Ermittlungen gegen Petrovic ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael „Mischa“ Petrović (* 18. Oktober 1957 in Belgrad) ist ein ehemaliger Fußballspieler und jetziger Fußballtrainer. Der gebürtige Jugoslawe hat seit 1989 die österreichische Staatsbürgerschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1382454} {"src_title": "DB-Baureihe 181", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits ab 1960 hatte die Deutsche Bundesbahn mit Zweisystem-Lokomotiven der Baureihe E 320 (ab 1968: Baureihe 182) Erfahrungen gesammelt, die Maschinen vermochten aber nicht zu überzeugen und waren mit ihrer Höchstgeschwindigkeit auch nicht mehr zielführend. Zunächst wurde daher die Viersystemlokomotive der Baureihe E 410 (ab 1968: Baureihe 184) entwickelt. Daraus wurde als Zweisystemlokomotive für das deutsche (15 kV 16,7 Hz) und das französische (25 kV 50 Hz) Wechselstromsystem die Baureihe \"E 310\" (ab 1968: 181) abgeleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Vorserie.", "content": "Nach umfangreichen Test- und Versuchsfahrten wurden die vier Zweisystemlokomotiven 1966 in den Planbetrieb aufgenommen. Vorrangig wurden diese Lokomotiven im Personenverkehr vor Schnellzügen zwischen dem französischen Metz, Saarbrücken, Kaiserslautern, Mannheim, Heidelberg bzw. Darmstadt und Frankfurt am Main eingesetzt. Im Güterverkehr kamen die Lokomotiven überwiegend zwischen Saarbrücken Rbf und Forbach/Grenze sowie Trier und Perl/Apach zum Einsatz, nach 1979 mit den Schwesterloks der Baureihe 184. Zu den Paradeeinsätzen gehörte von 1970 bis 1975 der TEE 50/51 Goethe zwischen Metz und Frankfurt/Main vor ehemaligen Inox-Wagen des TEE Mistral. Die Vorserienlokomotiven unterschieden sich hauptsächlich durch ihre elektrische Bremse: Die \"E 310 001\" und \"002\" hatten eine Widerstandsbremse, sie bauten somit die Bewegungsenergie des angehängten Zuges mit Bremswiderständen ab. Die beiden anderen Maschinen speisten den beim Bremsen erzeugten Strom ins Fahrleitungsnetz zurück. Ab 1968 wurden die Lokomotiven mit Bremswiderständen zur Unterbaureihe \"181.0\", die mit der Nutzbremse zur \"181.1\". Heute ist von diesen Maschinen nur noch \"181 001\" existent. Sie ist als Museumslokomotive der Deutschen Bahn im DB Museum Koblenz stationiert. Die 181 002 erlitt 1987 einen Unfall und wurde ausgemustert, die 181 103 wurde bereits 1984 z-gestellt, die 181 104 im Jahr 1993.", "section_level": 2}, {"title": "Serie.", "content": "Der grenzüberschreitende Bahnverkehr erlebte in den folgenden Jahren einen regelrechten Boom, außerdem wurden weitere Strecken zwischen Frankreich, Luxemburg und Deutschland elektrifiziert. So ergab sich ein erhöhter Bedarf an Mehrsystemlokomotiven. Daher bestellte die Bundesbahn 1972 fünfundzwanzig weitere Maschinen der Baureihe 181, die aber technisch nochmals verbessert wurden. Diese Änderungen, die vor allem das Laufwerk und die Steuerelektronik betrafen, waren so umfangreich, dass sie als Baureihe 181.2 bezeichnet wurden. Die Lokomotiven wurden von 1974 bis 1975 geliefert. Der markanteste äußere Unterschied an den drei abnehmbaren Maschinenraumhauben besteht darin, dass die Lüftergitter zur Dachkante hochgezogen wurden. Durch die höheren Lüfter wurde es ermöglicht, dass die Luft nicht mehr durch den Maschinenraum, sondern direkt zu den Fahrmotoren geleitet werden konnte. Die Fahrmotoren waren indes vom gleichen Grundtyp, mit identischer Dauerleistung. Die Höchstgeschwindigkeit wurde mit einer höheren zulässigen Drehzahl der Elektromotoren von 150 km/h auf 160 km/h gesteigert.", "section_level": 2}, {"title": "Einsätze.", "content": "Wie die Vorserienlokomotiven kamen auch diese Maschinen im Schnellzugverkehr Metz–Saarbrücken–Kaiserslautern–Mannheim–Heidelberg/Darmstadt–Frankfurt zum Einsatz, häufig auch mit Corail-Wagen der SNCF. Ebenso gehörten die Schnell- und Eilzüge auf den Strecken Saarbrücken–Trier–Koblenz (Saarstrecke, Moselstrecke) zu den Einsätzen im Personenverkehr. Der Güterzugeinsatz beschränkte sich auf die Relationen Saarbrücken–Forbach/Grenze, Trier–Perl/Apach und Wasserbillig–Luxemburg, wohin die Lok auch mit Reisezügen kam. Später erfolgte ihr Einsatz auch zwischen Straßburg–Kehl–Karlsruhe und Stuttgart. Dabei wurden die Loks bei Rückfuhrleistungen vor innerfranzösischen Reisezügen auf der Strecke Straßburg–Metz eingesetzt. Erst ab 1990 wurden die 181er vor den neuen Interregio-Zügen Saarbrücken–Mannheim–Stuttgart eingesetzt, wo sie aber wegen der Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart nur ein Jahr später von den neuen Lokomotiven der Baureihe 120 abgelöst wurden. Die Lokomotiven waren auch im EuroCity-Verkehr eingesetzt. Endbahnhöfe waren Frankfurt (Main) Hauptbahnhof, Stuttgart Hauptbahnhof, Leipzig Hauptbahnhof, Luxemburg, Metz und Straßburg. Luxemburg wurde aber noch mit Intercity-Zügen erreicht, die ab 2014 ganz entfallen sind. Ferner waren sie im grenzüberschreitenden Güterverkehr im Einsatz. Um die Lokomotiven besser auszulasten, werden sie darüber hinaus innerhalb Deutschlands, z. B. nach Koblenz, Heidelberg und früher auch Basel eingesetzt. Betriebswerk für die 181er war lange Zeit das Bw Saarbrücken. Seit dem Jahr 2004 war es das Bw Frankfurt/M. 2010 waren nicht mehr alle Lokomotiven im Einsatz, drei Lokomotiven der Serienausführung (181 202, 181 216 und 181 217) waren bereits verschrottet. Hingegen wurden bis 2012 noch neue Hauptuntersuchungen an Lokomotiven der Baureihe 181 durchgeführt. Wegen ihres Einsatzgebietes wurden vier Loks auf Namen der befahrenen Regionen getauft: 181 211 „Lorraine“, 181 212 „Luxembourg“, 181 213 „Saar“ und 181 214 „Mosel“. Nach der Aufnahme des Intercity-Express-Verkehrs zwischen Frankfurt und Paris und des TGV-Verkehrs zwischen München/Stuttgart und Paris schrumpften die Einsatzgebiete der Baureihe 181 ständig. Seit Dezember 2007 waren sie noch vor Zügen der IC-Linie Norddeich–Luxemburg zwischen Koblenz und Luxemburg, sowie teilweise auf der IC-Linie zwischen Frankfurt (Main) und Saarbrücken anzutreffen. Das Zugpaar IC 360/361 startete bzw. endete seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 nicht mehr in Straßburg, sondern in Basel Bad Bf, sodass für diese Leistungen planmäßig keine 181 mehr eingesetzt wurden. Mit der Einstellung des IC-Verkehrs zwischen Koblenz und Luxemburg zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 gingen die Einsätze der Baureihe 181 rapide zurück. Am Abend des 12. Dezember 2009 brachte die 181 218 den letzten fahrplanmäßigen Orient-Express (EN 469) um 20:37 Uhr vom Abfahrtsbahnhof Straßburg nach Karlsruhe, wo sie von einer Lok der Österreichischen Bundesbahnen abgelöst wurde. Damit verabschiedete sie eine der berühmtesten Bahnverbindungen nach mehr als 120 Jahren. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2011 bespannten die Lokomotiven der Baureihe 181 verstärkt die Intercitys auf der Linie zwischen Stuttgart und Zürich (Gäubahn (Stuttgart–Hattingen)) neben Lokomotiven der Baureihen 101, 115 und 120. Seit Dezember 2014 wurden nur noch vier Loks der Baureihe planmäßig eingesetzt. Haupteinsatzgebiet waren dabei die Intercitys zwischen Frankfurt und Saarbrücken. Aus diesem Grund wurden in der folgenden Zeit verstärkt 181er ausgemustert. Im Fahrplan ab Dezember 2015 entfielen die Intercitys nach Saarbrücken. Außer einer Euronight-Bespannung (Paris-Moskau) von Straßburg nach Karlsruhe und zurück wurden keine planmäßigen Fernzüge mehr mit einer 181 bespannt. Zuletzt wurden 181er gelegentlich vor Güterzügen zwischen Saarbrücken Rbf, Trier, Neunkirchen und Kaiserslautern-Einsiedlerhof eingesetzt. Am 8. Dezember 2018 wurde die Baureihe 181 bei der DB endgültig abgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Die Achsfolge lautet Bo’Bo’, somit besitzen die Lokomotiven zwei Drehgestelle mit insgesamt vier Fahrmotoren und vier einzeln angetriebenen Achsen. Die Kraftübertragung erfolgt mittels Gummiring-Kardanantrieb. Bei der Vorserie wurde die Radsatzführung noch durch Gummirollfedern realisiert, in der Serie kam dann die Lemniskatenanlenkung zum Einsatz. Bei der Vorserie zeigte sich in der Erprobung, dass bei Geschwindigkeiten ab 120 km/h die Lokomotiven infolge von Vertikalschwingungen des Fahrzeugrahmens unruhig liefen. Deshalb wurden die Zapfen der Drehgestelle gekürzt und deren Anlenkung nach oben versetzt. Das steigerte allerdings die Neigung zum Schleudern beim Anfahren. Bei den Serienlokomotiven konnte die Firma Krupp auf Erfahrungen mit der DB-Baureihe 151 zurückgreifen, von der man die Lemniskatenlenker übernahm. Auch wurde der Achsabstand der Drehgestelle gekürzt. Das alles ergab zusammen verbesserte Laufeigenschaften. Die Lokomotiven beziehen ihre Energie über zwei Stromabnehmer mit verschieden langen Schleifleisten für die unterschiedlichen Einsatzgebiete aus der 15 kV / 16 2/3 Hz oder 25 kV / 50 Hz führenden Fahrleitung. Über einen druckluftbetätigten Hauptschalter gelangt die Spannung in den Haupttransformator. Sekundärseitig werden die Fahrmotoren über Thyristoren mittels stufenloser Phasenanschnittsteuerung geregelt, eine damals moderne Technik, wie auch die vergleichsweise leichten Mischstrommotoren. Mechanische Schaltwerke entfielen somit, und auch die Fahrzeugleittechnik arbeitet mit moderner Elektronik. Für einen guten Kraftschluss zwischen Schiene und Rad regeln die Stromrichter bei den jeweils voranlaufenden Radsätzen eines jeden Drehgestells stets eine etwas geringere Zugkraft ein. Kommt es dennoch zum Schleudern eines oder mehrerer Radsätze, so regelt die Antriebssteuerung die Zugkraft kurzzeitig zurück. Die Loks sind mehrfachtraktions- und wendezugfähig, jedoch nicht mit den vorhandenen Steuerwagen einsetzbar. Grund dafür ist die bei den Steuerwagen fehlende Technik für die anderen Stromsysteme. Dies führt dazu, dass das Steuerkabel an zwei Polen nicht passt und somit einen Wendezugbetrieb unmöglich macht. Unter Berücksichtigung der tiefer hängenden Oberleitung in Frankreich entschied man sich für einen Lokkasten mit niedriger Bauhöhe. Eine Besonderheit ist die asymmetrische Ausrüstung mit Fenstern und Lüftungsgittern. Eine Seite weist sieben Gitter auf, während bei der anderen statt der drei mittleren die gleiche Anzahl an Fenstern eingebaut wurde. Die knapp 17 Meter langen, 84 Tonnen schweren Lokomotiven erreichen bei Dauerleistungen von 3300 kW Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h bei den Prototypen und 160 km/h bei den Serienmaschinen. Im Maschinenraum gab es statt der bisherigen zwei Seitengänge nur einen Z-förmigen Mittelgang.", "section_level": 1}, {"title": "Farbvarianten.", "content": "Die ersten Lokomotiven wurden in der zu jener Zeit noch üblichen, für Schnellzugloks gebräuchlichen kobaltblauen Lackierung abgeliefert. Ab 181 211 kam das neue ozeanblau-beige Farbschema zur Anwendung. Erst 1992 gab es die erste 181.2 im orientroten Lack mit weißem Lätzchen an der Stirnfront. Ab 1998 wurde bei den ersten Lokomotiven der verkehrsrote Lack üblich. Lok 181 215 hat nach Verkauf durch DB Fernverkehr AG zum Mai 2020 durch den privaten Halter nordliner die für die Baureihe 181 nie historische, aber häufig von Eisenbahnfans fantasierte IC-Lackierung rot-beige erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die DB-Baureihe 181 umfasst Zweisystemlokomotiven, die von der Deutschen Bundesbahn ab 1966 speziell für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Frankreich und Luxemburg beschafft wurden. Die Vorserie wurde bei Indienststellung noch als Baureihe E 310 bezeichnet. Nach 1968 wurden diese vier Prototypen im Baureihenschema der DB wegen technischer Unterschiede als Baureihe 181.0 und 181.1 eingereiht, bevor ab 1974 25 Serienlokomotiven als Baureihe 181.2 in Dienst gestellt wurden.", "tgt_summary": null, "id": 1075635} {"src_title": "Joan Nieuhof", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Nieuhof als Weltenbummler.", "content": "Sein aus Zwolle stammender Vater Jan Nijhoff war Kaufmann und Bürgermeister der Gemeinde Uelsen in der Grafschaft Bentheim. Seine Mutter Egberta Piccardt war eine Schwester von Johan Picardt. Seit Nieuhof im Jahr 1640 als Fähnrich im Dienst der niederländischen West-Indischen Compagnie nach Brasilien ging, verbrachte er sein Leben außerhalb Europas. Er reiste im Dienst der Ost-Indischen Compagnie und als Privatmann nach Indien, Sri Lanka, China und Indonesien. Nur zweimal, in den Jahren 1658 und 1671, kehrte er zu kurzen Familienbesuchen in die Niederlande zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Nieuhof in Brasilien.", "content": "Nieuhof hielt sich von 1640 bis 1649 in Brasilien auf. Es war die Zeit, als die Niederländische West-Indische Compagnie versuchte, den Portugiesen Handelsstützpunkte abzunehmen. Anders als in Indonesien gelang es den Portugiesen, Anfangserfolge der Niederländer wieder rückgängig zu machen und so Brasilien für sich alleine zu behalten.", "section_level": 1}, {"title": "Nieuhof in China.", "content": "Nieuhof lernte China als Mitglied einer niederländischen Delegation an den Kaiserhof von Peking kennen (1655–1657). Die lange Reise von Kanton nach Peking, zu Land und zu Wasser, ist Gegenstand des ersten Teils von Nieuhofs China-Bericht. Der zweite Teil von Nieuhofs China-Buch ist einer systematischen Beschreibung von „\"Land und Leuten\"“ sowie der Geschichte des Landes gewidmet. Nieuhofs China-Buch „\"Het Gezandtschap der Neêrlandtsche Oost-Indische Compagnie, aan den grooten Tartarischen Cham, den tegenwoordigen Keizer van China\"“ (deutsch: „\"Die Gesandtschaft der Niederländischen Ostindienkompanie an den großen Tartarischen Khan, den gegenwärtigen Kaiser von China\"“) war ein Bestseller, obwohl es aufgrund der zahlreichen Kupferstiche ziemlich teuer war. Wie enthusiastisch das Buch von der europäischen Leserschaft aufgenommen wurde, verdeutlichen die vielen Auflagen – fünf niederländische (1665, 1669, 1670, 1680 und 1693), drei deutsche (1666, 1669 und 1675), zwei englische (1669 und 1673), eine französische (1665) und eine lateinische (1668), sowie eine weitere niederländische (1666). Zwei Gründe mögen die damalige Beliebtheit des Buches erklären: Es gab die bis dahin umfassendste Darstellung Chinas, wobei es sowohl auf eigenen Beobachtungen Nieuhofs sowie den wichtigsten und jesuitischen Quellen der Zeit beruhte. Daneben vermittelten die 150 Kupferstiche dem europäischen Leser das bis dahin realistischste visuelle Bild von China.", "section_level": 1}, {"title": "Nieuhof in Indien.", "content": "Anfang der 1660er Jahre kam Nieuhof nach Indien. Er gehörte zu jener Streitmacht der Ostindischen Compagnie, die den Portugiesen eine ganze Reihe von Handelsstädten an der Südküste Indiens abnahm. Von 1663 bis 1666 war er Direktor der Compagnie-Niederlassungen an der Malabar-Küste. Dann kam es jedoch zu Streitigkeiten mit dem General-Gouverneur in Batavia. Erst wurde Nieuhof nach Sri Lanka versetzt, 1667 schied er aus dem Dienst der Compagnie aus. Nieuhofs Erlebnisse in Indien und Indonesien erschienen in einem eigenen Werk, das mit dem Werk über „West-Indien“ (Brasilien) in einen Band zusammengebunden wurde. Als Quelle sind Nieuhofs Berichte über Indien und Indonesien umso wertvoller, da er viele der beschriebenen Gebiete aus eigener Anschauung kannte und in diesen Fällen nicht auf ältere Literatur zurückgreifen musste. Johan Nieuhof lieferte eine der besten Beschreibungen des alten Batavia, wo er von 1667 bis 1670 als Privatmann lebte. 1672 ankerte das Schiff, auf dem er nach Batavia fuhr, vor Madagaskar. Zusammen mit einem Landungstrupp ging Nieuhof an Land, um nach Trinkwasser zu suchen, und blieb mit seinen Begleitern verschollen. Aufgrund seiner Reiselust hatte Joan Nieuhof nie die Zeit, ein Buch zu schreiben. So wurden seine drei Werke auf Grundlage seiner Aufzeichnungen von seinem Bruder Hendrik ausgearbeitet und herausgegeben. Diese 150 Stiche lagen am Ursprung der Chinoiserie. Künstler und Architekten wie Johann Bernhard Fischer von Erlach wurden von diesen Stichen inspiriert. Gefunden wurden die Stiche erst wieder 1984. Sie fanden sich in der Sammlung des Anthropologen Roland Bonaparte (1858–1924). Er hatte zum Thema Madagaskar, aber auch über Lappland und die amerikanischen Indianer gesammelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johan Nieuhof bzw. Joan Nieuhoff (* 22. Juli 1618 in Uelsen; † 8. Oktober 1672 auf Madagaskar) war ein niederländischer \"Weltenbummler\".", "tgt_summary": null, "id": 1592385} {"src_title": "Leipziger Streichquartett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Quartett wurde 1988 als \"Neues Leipziger Streichquartett\" gegründet und führte den Namen bis zum Jahr 1995. Drei der Quartettmitglieder waren damals als Stimmführer im Gewandhausorchester Leipzig tätig, bis sie 1993 auf eigenen Wunsch ausschieden, um sich vollständig der Kammermusik zu widmen. Studien bei Gerhard Bosse in Leipzig, dem Amadeus-Quartett in London und Köln, bei Hatto Beyerle in Hannover und bei Walter Levin gingen dem voraus. Seit November 1991 gestaltet das Quartett seine eigene Konzertreihe \"Pro Quatuor\" in Leipzig. Als Teil des Ensemble Avantgarde war das Quartett Mitbegründer der Reihe „musica nova“ am Leipziger Gewandhaus. Am Gewandhaus in Leipzig führte das LSQ von 1993 bis 2000 zyklisch alle wichtigen Quartette der Ersten und Zweiten Wiener Schule auf. 1996 oblag den Mitgliedern des Ensembles dort auch die deutsche Erstaufführung von Alfred Schnittkes „Zu dritt“ für Streichtrio und Orchester. Das Leipziger Streichquartett initiierte 1996 den „Beethoven-Streichquartett-Zyklus als Zeichen europäischer Freundschaft“, der über 15 Musikstädte Europas zusammenführte. Die neun Discs umfassende erste vollständige Aufnahme aller Quartette von Franz Schubert wurde 1997 abgeschlossen. 2002 war das Quartett Artist in Residence am Auditorio Nacional Madrid. Seit 2009 ist das LSQ auf Einladung Claudio Abbados Bestandteil des Lucerne Festival Orchestras. Zudem hatte das Quartett von 2009 bis 2013 eine Gastprofessur an der Tōkyō Geijutsu Daigaku (Geidai, Universität der Künste Tokio) inne. Eine rege Konzerttätigkeit durch Europa, Nord- und Südamerika, Australien, Japan, Israel, Afrika und Asien führte das Quartett bisher in über 60 Länder. Für seine circa 60 CD-Einspielungen, die hauptsächlich bei dem deutschen Label Dabringhaus & Grimm erschienen sind, wurde es mehrfach ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Repertoire.", "content": "Das Quartett spielt neben dem klassischen Quartettrepertoire auch Werke der klassischen Moderne und zeitgenössische Werke. Es interpretierte in Uraufführungen unter anderem Werke von Beat Furrer, Claus-Steffen Mahnkopf, Wolfgang Rihm, Steffen Schleiermacher, Christian Ofenbauer, Siegfried Thiele, Viktor Ullmann, Jörg Widmann, David Philip Hefti, Rainer Riehn, Ulrich Leyendecker und Bernd Franke. Musikalische Partner des Ensembles sind unter anderem der Klarinettist Karl Leister, der Cellist Michael Sanderling, der Bratscher Hartmut Rohde, die Pianisten Alfred Brendel, Christian Zacharias und Andreas Staier, die Sopranistin Christiane Oelze, der Bariton Olaf Bär und der Klezmer-Klarinettist Giora Feidman.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Ehemalige Mitglieder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Leipziger Streichquartett (LSQ) ist ein deutsches Streichquartettensemble. Das Quartett war auch Bestandteil des Ensemble Avantgarde um den Leipziger Pianisten Steffen Schleiermacher.", "tgt_summary": null, "id": 774941} {"src_title": "Beschäftigungsfähigkeit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Eine eindeutige Definition der Beschäftigungsfähigkeit liegt nicht vor. Die Mehrzahl aktueller Konzepte orientiert sich an der Fähigkeit des Individuums zur Herstellung der eigenen Beschäftigungsfähigkeit. Wachsende Bedeutung erhält die Fähigkeit zur Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit angesichts der raschen Veränderung von Rahmenbedingungen und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Ein entscheidender Faktor ist auch der demografische Wandel, der zu einer Veränderung der Zusammensetzung der Altersstruktur in der Bevölkerung und Belegschaften führt. Prozesse der Veränderung der Beschäftigungsfähigkeit tangieren persönliche Merkmale wie Einstellungen, Kompetenzen und Eigenschaften. Veränderungen der Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt und in Unternehmen unterstützen und beeinflussen diesen Prozess. Praktische Bedeutung gewinnt das Konzept der Beschäftigungsfähigkeit im Bereich der Beschäftigungspolitik und Konzepten der Personalentwicklung: So wurde im Rahmen der Lissabon-Strategie der Europäischen Union 2000 vereinbart, die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit zum Bestandteil der europäischen Beschäftigungsstrategie zu machen. Konzepte der Förderung individueller Beschäftigungsfähigkeit stellen Fragen der Kompetenzen und der Arbeitsfähigkeit in den Vordergrund. Die Begriffe der sozialen und methodischen Kompetenzen, die häufig unter „überfachliche Kompetenzen“ bzw. „Schlüsselqualifikationen“ zusammengefasst werden, sind eher unspezifisch und wenig differenziert. Für ein Agieren und Entwickeln ist eine Konkretisierung (Messbarmachung, Operationalisierung) erforderlich. Es gibt einige Auflistungen der beschäftigungsrelevanten überfachlichen Kompetenzen. Empirische Untersuchungen haben bei Unternehmen folgende Anforderungsmerkmale identifiziert, die eine individuelle Beschäftigungsfähigkeit beeinflussen können: Die Auflistung der überfachlichen Kompetenzen stellt ein idealisiertes Profil dar (zusätzlich werden grundlegende Bedingungen der Arbeitsfähigkeit vorausgesetzt). Es wäre vermessen zu glauben, ein Mensch könne all die oben genannten Kompetenzen in optimaler Ausprägung besitzen oder entwickeln. Um ein umsetzbares, realistisches Bild von Beschäftigungsfähigkeit zu bekommen, ist daher ein anderer Blickwinkel vonnöten. Hier zeigt sich die grundlegende Philosophie des auf das Individuum zentrierten \"Employability\" Konzepts: „Veränderungen in den Anforderungen erkennen und nachvollziehen“ – das regelmäßige Auseinandersetzen mit der Übereinstimmung der eigenen Fähigkeiten, Einstellungen und Eigenschaften mit den Anforderungen des gewünschten beruflichen Umfelds bildet einen kontinuierlichen Entwicklungsprozess. Nicht selten ruft das Anforderungsprofil der Beschäftigungsfähigkeit Verwunderung hervor, da das Vorhandensein der überfachlichen Kompetenzen als selbstverständlich angesehen wird. Empirische Untersuchungen zeichnen jedoch ein gegenteiliges Bild. Es ist durchaus nicht selbstverständlich, dass Beschäftigte diese Schlüsselqualifikationen mitbringen. Zwar werden die \"employability\"-bezogenen Qualifikationen für notwendig und wünschenswert erachtet, die tatsächliche Ausprägung hingegen zeigt erhebliche Defizite. So ist ein deutlicher Unterschied zwischen dem Wunsch und der tatsächlichen Ausprägung der beschäftigungsfähigkeitsrelevanten Kompetenzen sichtbar. Lediglich die fachliche Kompetenz bildet eine Ausnahme. Mögliche Erklärungen für die offenbar unzureichende Ausprägung könnten unter anderem in einer zu geringen Bedeutung liegen, die diesen Faktoren im Vergleich zu Fachwissen bislang im Bildungssystem, in der Sozialisation und gesellschaftlichen Wertschätzung zukommt. In der Literatur werden zum Teil weitere Faktoren angeführt, z. B. Konsequenzen des Sozialversicherungssystem auf die Einstellungen und Werte in der Gesellschaft und beim Einzelnen (umgangssprachlich „Vollkasko-Mentalität“) zu finden sein. Zu diesem Ergebnis kommen Untersuchungen am Institut für Beschäftigung und Employability der Fachhochschule Ludwigshafen.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitswissenschaftliche Perspektive.", "content": "Aus einer arbeitswissenschaftlichen Perspektive kann Fähigkeit verstanden werden als „...das interne Potential (intrinsisch oder ausbildungs- und erfahrungsorientiert), eine Handlung durchzuführen bzw. ein physisches oder mentales Arbeitsergebnis zu erzielen“ (Luczak / Frenz 2008, S. 25). Der Erhalt und die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit stellt eine Aufgabe dar, der sich Arbeitgeber, Staat und Individuum gleichermaßen annehmen müssen. Für den Einzelnen stellt die Sicherung seiner Beschäftigungsfähigkeit einen unablässigen Prozess dar, der ihm neue Perspektiven nicht nur bei einem Arbeitgeber und in einem Berufsfeld, sondern auf dem gesamten Arbeitsmarkt eröffnet. Die Gestaltung der individuellen beruflichen Situation ist keine einmalige Aufgabe, sondern stellt sich im Lauf des Lebens immer wieder neu. Vor allem über die Einbindung Deutschlands in die europäische Politik hat sich der Begriff „Beschäftigungsfähigkeit“ in der deutschen Politik etabliert und ist vor dem Hintergrund des entsprechenden internationalen Diskurses ein fester Bestandteil der arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitischen Diskurses in Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Sozialwissenschaftlicher Begriffsinhalt.", "content": "Beschäftigungsfähigkeit hat aus der Perspektive des Einzelnen folgende Bedeutungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Beschäftigungsfähigkeit (auch Arbeitsmarktfähigkeit oder Employabilit) ist die Fähigkeit zur Partizipation am Arbeits- und Berufsleben. Die individuelle Beschäftigungsfähigkeit ist das Ergebnis der Übereinstimmung bzw. Differenz zwischen den Anforderungen der Arbeitswelt einerseits und den persönlichen, fachlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen sowie der individuellen Gesundheit und Arbeitsfähigkeit andererseits. Die Gewichtung der Einflussfaktoren auf die Beschäftigungsfähigkeit ist umstritten.", "tgt_summary": null, "id": 1991023} {"src_title": "Isidoro Errázuriz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Studien.", "content": "Als Sohn des Minen- und Gutsbesitzers Manuel Antonio Errázuriz und dessen Ehefrau Rosa Errázuriz Mayo erhielt er zunächst Privatunterricht und besuchte danach das \"Instituto National\" in Santiago de Chile. Anschließend studierte er am Jesuitenkolleg in Georgetown bei Washington, D.C. und erhielt die Graduierung eines Baccalaureus der philosophischen Fakultät. 1852 lernte er in Hamburg Deutsch und bezog im Jahr darauf die Universität Göttingen, um Rechtswissenschaften zu studieren. Er wurde bei der Burschenschaft Hannovera aktiv. Sein Studium schloss er 1856 mit der Promotion zum Dr. jur. ab.", "section_level": 2}, {"title": "Beginn in Chile.", "content": "Nach Santiago de Chile zurückgekehrt, ließ er sich als Rechtsanwalt nieder, schrieb für verschiedene Zeitungen und schloss sich der Oppositionsbewegung an. 1857 ging er erneut nach Deutschland, um dort die 18-jährige Virginia Höllman zu heiraten und mit ihr im folgenden Jahr nach Chile zurückzukehren; die Ehe blieb kinderlos. Für den 12. Dezember 1858 riefen fünf Liberale, wozu Isidoro Errázuriz gehörte, zu einer Versammlung in einer Konzerthalle in Santiago de Chile auf. Dort sollten Vorstellungen zur Demokratisierung der Verfassung von 1833 entwickelt und beschlossen werden. Militär löste die Versammlung auf; über 150 Teilnehmer wurden festgenommen. Zeitungen, für die Errázuriz geschrieben hatte, wurden verboten. Ihn selbst verurteilte man zu einer sechsjährigen Verbannung (die in einigen Biografien vorgetragene Verurteilung zum Tode und Begnadigung zur Verbannung ist wohl unrichtig).", "section_level": 2}, {"title": "Weiteres politisches Wirken.", "content": "Er zog nach Mendoza in Argentinien, war hier zeitweilig an einem argentinischen Gericht tätig und gründete die „Konstitutionelle Zeitung“. Nach zwei Jahren erfolgte seine Amnestierung. In Chile betätigte er sich weiterhin als Journalist. Insbesondere gründete er eine eigene Zeitung, „La Patria“, die in Valparaíso herausgegeben wurde. Er wandte sich aber auch aktiv der Politik zu. Von 1867 bis 1884 war er fast ununterbrochen Abgeordneter im chilenischen Parlament oder Senator der Republik Chile. Im so genannten Salpeterkrieg (1879–1884) gegen Peru und Bolivien nahm er als Regierungsvertreter teil und erlebte einige Schlachten sowie den Einzug der siegreichen chilenischen Truppen in die peruanische Hauptstadt Lima. Zwischen den eigentlichen Kriegshandlungen übernahm er die Aufgabe eines Parlamentärs. Über seine Erlebnisse berichtete er in mehreren Fortsetzungen in chilenischen Zeitungen. 1886 war er als Staatskommissar in einem Gebiet der Zentralanden tätig, welches von dem Indianerstamm der Araukaner bewohnt wird. Über dieses Volk berichtete er in dem Buch „Tres razas“. Ab 1887 war er für zwei Jahre in Paris, um im Auftrag der chilenischen Regierung die Einwanderung von Europäern nach Chile zu forcieren. Als er in seine Heimat zurückkam, wurde ihm das Amt des Justiz- und Bildungsministers übertragen. Im Bürgerkrieg von 1891 stand er auf der Seite der Aufständischen, die ein parlamentarisches Regierungssystem forderten. Nach dem Sieg der Revolutionäre erhielt Isidoro Errázuriz bei den oftmaligen Kabinettsumbildungen in den folgenden zwei Jahren fast jeweils ein Ressort, manchmal auch mehrere gleichzeitig. So war er zuerst Minister für Industrialisierung und öffentliche Arbeiten, danach Außenminister, Justizminister und wiederum Minister für Industrialisierung, darüber hinaus stellvertretender Kriegs- und Marineminister, Justizminister, Kultusminister und abermals Minister für Industrialisierung. Von 1893 bis 1896 war die Amtszeit als Kriegs- und Marineminister weniger hektisch. Von 1897 bis 1898 war er Botschafter der chilenischen Regierung in Brasilien, wo er 1898 in Rio de Janeiro an einer Gelbfieberinfektion starb.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Isidoro Errázuriz schrieb etliche Abhandlungen staatsrechtlicher Art und darüber hinaus über zeitgeschichtliche Probleme in Chile, die er ganz überwiegend durch seine Tätigkeit als Regierungsbeauftragter bei seinen Reisen persönlich näher kennengelernt hatte. Einige dieser Werke veröffentlichte er zunächst – teilweise in Fortsetzung – in Zeitungen, die er selbst herausgab; eine Edition in Buchform erfolgte manchmal erst posthum. Manche seiner Ausarbeitungen wurde erstmals Jahre nach seinem Tode herausgebracht. Außerdem schrieb Isidoro Errázuris einige Gedichte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Isidoro Errázuriz Errázuriz (* 12. April 1835 in Santiago de Chile; † 12. März 1898 in Rio de Janeiro) war ein chilenischer Politiker und Diplomat.", "tgt_summary": null, "id": 2212549} {"src_title": "Foyers de Charité", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Der Grundstein für die Entstehung der Foyers de Charité wurde in Frankreich beim ersten Treffen zwischen der ehrwürdigen Dienerin Gottes Marthe Robin und Pater Georges Finet am 10. Februar 1936 in Châteauneuf-de-Galaure (Département Drôme) nahe Valence in Südostfrankreich gelegt. Die Gründung der Foyers de Charité basierte auf einer Inspiration, die Marthe Robin Pater Finet mitteilte. Sie kündigte Pater Finet ein „neues Pfingsten der Liebe“ an, bei dem so genannte \"Foyers de Lumière, de Charité et d’Amour\" einen wichtigen Beitrag leisten sollten. Am 7. September 1936 begannen unter der Leitung von P.Finet die ersten fünftägigen Exerzitien in der katholischen Privatschule von Châteauneuf de Galaure. Zwei Teilnehmerinnen, Hélène Fagot und Marie-Ange Dumas, wurden die ersten Mitglieder der \"Foyers de Charité\". Sie übernahmen die Verantwortung für die Schule und den Empfang der Teilnehmer weiterer Exerzitien, die gemeinsam mit P. Finet und Marthe Robin veranstaltet wurden. In den darauffolgenden Jahren schlossen sich immer mehr Mitglieder der Gemeinschaft an. Die Exerzitien hatten so großen Zulauf, dass die Räumlichkeiten in der Schule nicht mehr ausreichten und der Bau eines Gebäudes neben der Schule nötig wurde. Im Mai 1939 begannen die ersten Arbeiten für den Bau eines durch Spenden finanzierten großen Foyers, das 1947 in Betrieb genommen wurde. Ein Porträt Marthe Robins hat der französische Philosoph Jean Guitton verfasst.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbreitung.", "content": "Noch vor dem Abschluss der Bauarbeiten für das große Foyer in Châteauneuf wurde 1943 von P. Béton ein zweites Foyer in La Léchère-les-Bains, im Département Savoie in den französischen Alpen, gegründet. Im selben Jahr entstand ein weiteres Foyer in La Gavotte, nahe Marseille. Im Jahre 1961, als es in Europa bereits zwölf Foyers gab, verließ Pater Marcel Frankreich, um das erste Foyer in Togo zu gründen. Es folgen weitere Gründungen in Afrika, Amerika und Asien. Marthe Robin nahm von ihrem Zimmer aus aktiv daran teil. 1981, im Jahre ihres Todes, bestanden weltweit bereits 52 Foyers de Charité. Im Jahr 2011 gab es weltweit 75 Foyers mit rund 1000 Mitgliedern (Priestern und Laien), eines davon in Österreich im Wallfahrtsort Sonntagberg in Niederösterreich. Das Foyer in Ottrott im Elsass am Fuße des Odilienberges bei Straßburg ist teilweise deutschsprachig.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Einer der Grundpfeiler in den \"Foyers de Charité\" ist das Zusammenleben als Gemeinschaft. Diese besteht aus dem „Père“, einem Priester, und Laienmitgliedern. Ohne einen Priester kann kein Foyer gebildet werden. Er ist der geistliche Begleiter der Mitglieder und besonders mit der geistlichen Leitung der Exerzitien beauftragt. In der Verantwortung, die frohe Botschaft zu verkünden, wird der Priester von den Foyermitgliedern unterstützt. Ein neues Foyer kann nur mit der ausdrücklichen Zustimmung des Diözesanbischofs gegründet werden, dem der Leiter des Foyers untersteht. Die \"Foyers de Charité versuchen\", aktiv am geistlichen Leben in der jeweiligen Diözese teilzunehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Spiritualität.", "content": "Die erste Aufgabe der \"Foyers de Charité\" besteht darin, das Evangelium im konkreten Leben umzusetzen. Im Foyer versucht man daher, in Gott verwurzelt zu sein. Wichtige Pfeiler sind das persönliche sowie das gemeinsame Gebet und die Feier der Eucharistie. In der Foyergemeinschaft nimmt die Jungfrau Maria eine besondere Stellung ein. Die Beziehung zu Maria drückt sich in der Weihe an Jesus durch Maria nach der Spiritualität des heiligen Ludwig Maria Grignion von Montfort aus. Die Gemeinschaft bietet regelmäßig fünftägige Schweigeexerzitien an. Zwei Arten von Exerzitien sollen den Teilnehmern aus allen Nationen und sozialen Schichten das Wort Gottes näher bringen. In den sogenannten Fundamentalexerzitien werden die Grundpfeiler des Glaubens und Evangeliums vermittelt. In den Vertiefungsexerzitien setzen sich die Teilnehmer mit bestimmten Glaubensthemen näher auseinander. Die Exerzitien sind geprägt durch intensive Zeiten des Gebetes, der Feier des Heiligen Messopfers und der eucharistischen Anbetung. Im Abschluss wird die Weihe an Jesus durch Maria nach Art des heiligen Ludwig Maria Grignion von Monfort abgelegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Foyers de Charité ist eine als private Vereinigung von Gläubigen päpstlichen Rechts in der römisch-katholischen Kirche anerkannte geistliche Gemeinschaft. Die Männer und Frauen leben nach dem Beispiel der ersten Christen in Gemeinschaft und teilen ihre Güter. Die Foyers de Charité heißen mit vollem Namen \"Foyer de Lumière, de Charité et d’Amour\" („Vorhof des Lichts, der Barmherzigkeit und der Liebe“).", "tgt_summary": null, "id": 1467697} {"src_title": "Justus von Gruner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Gruner entstammte einer Familie aus dem Vogtland, deren direkte Stammreihe mit Ehrhardt Gruner begann, Zeugwirker und Ratskämmerer in Tanna (Fürstentum Reuß, Thüringen), erwähnt 1662. Seine Eltern waren der Christian Gruner (1732–1787) und dessen Ehefrau Wilhelmine, geborene Baumeister (1752–1831). Sein Vater war osnabrückischer Vizekanzleidirektor und Konsistorialrat. Der bremische Kaufmann August Wilhelm Gruner war sein Bruder. Karl Justus Gruner wurde am 19. Oktober 1815 in den preußischen Adelsstand erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahr 1787 konnte er seine Ausbildung nur mit finanzieller Unterstützung seines Patenonkels Justus Möser absolvieren. Gruner studierte Rechtswissenschaften und Staatswissenschaft an den Universitäten Halle (Mitglied des Corps Guestphalia) und Göttingen. Zunächst war Gruner als Jurist in Osnabrück tätig. Hier veröffentlichte er auch wenig beachtete Schriften zum Strafrecht und zur öffentlichen Sicherheit. 1800 wurde er zunächst Angestellter einer im damals preußischen Posen ansässigen Gesellschaft, die sich mit der Ansiedlung von Deutschen in den ehemals polnischen Gebieten beschäftigte, bevor er 1802 in den preußischen Staatsdienst eintrat und Kammerrat im brandenburgisch-preußischen Ansbach-Bayreuth wurde. Wegen seiner Posen-Erfahrung wurde er 1804 nach Berlin ins Generaldirektorium für das Gebiet Südpreußen (Posen) berufen. 1805 wurde er Direktor der Kriegs- und Domänenkammer in Posen, wo er auch nach der Einnahme der Stadt durch die Franzosen im Oktober 1806 verblieb. Trotz der französischen Besatzung veranstaltete Gruner in Posen eine Geldsammlung zugunsten der Witwe des von den Franzosen hingerichteten Nürnberger Buchhändlers Johann Philipp Palm. Anfang 1807 ging Gruner als Verwaltungsbeamter nach Ostpreußen, wo er Kontakt zu Freiherr vom Stein und Karl August von Hardenberg bekam und in der Folge zum Kreis der preußischen Reformer gehörte. Nach einem kurzen Aufenthalt in Hinterpommern ging Gruner 1809 nach Berlin und wurde zum Kommissar für die Einführung der Städteordnung ernannt, bevor er am 25. März 1809 zum ersten Polizeipräsidenten von Berlin berufen wurde. Zunächst war er mit der Durchsetzung der Abgabe von Silber gegen Papiergeld beschäftigt, mit der die Berliner an der Behebung der Finanznot des preußischen Staates beteiligt werden sollten. Außerdem war Gruner maßgeblich an der Konstituierung der Berliner Stadtverordnetenversammlung und des Berliner Magistrats beteiligt. Mit teils geheimpolizeilichen Maßnahmen war Gruner bemüht, antifranzösische Aktionen der Bevölkerung zu verhindern. Er verbot auch Versammlungen vor der französischen und österreichischen Gesandtschaft. Weiterhin gelang es ihm, städtische Belange der Zuständigkeit des Militärs zu entziehen. So wurden u. a. das Feuerlöschwesen, die Fleischtaxe und die Baufluchtlinien aus der Zuständigkeit des Gouverneurs in die des Polizeipräsidiums übertragen. Sein Bemühen, die 1806 von Napoleon geschaffene Berliner Bürgergarde als polizeiliche Schutztruppe unter sein Kommando zu bekommen, scheiterte jedoch am Widerspruch von Stadtverordnetenversammlung und preußischem Innenministerium. Seine Reform der Berliner Polizeibehörde wurde vom Innenministerium jedoch gebilligt. Seit Oktober 1809 gliederte er die Berliner Polizei in Hauptbüro, Polizeiamt, Fremdenbüro und Sicherheitsbüro (mit Geheimpolizei). Mit dem sogenannten Publikandum vom 28. Oktober 1809 wurde der von Gruner angestrebte “Erweiterte Polizeibezirk Berlin” unter Einbeziehung der Landkreise Teltow und Niederbarnim geschaffen. Damit wollte Gruner die von Berlin-nahen Orten ausgehende Kriminalität besser bekämpfen können. Die von ihm angestrebte Ausnahme des Sicherheitsbüros von der Zuständigkeit des Kriminalgerichts scheiterte jedoch am Innenminister, da nach dem Allgemeinen Preußischen Landrecht von 1794 jeder Beschuldigte einem Richter zuzuführen war. Nach dem verheerenden Brand der Berliner Petrikirche vom 20. September 1809 begann Gruner auch mit der Reorganisation des Berliner Feuerlöschwesens. In Vorbereitung der Rückkehr des preußischen Königspaares nach Berlin wurde in der Polizeiverordnung vom 3. Dezember 1809 die von Gruner erarbeitete neue Polizeiverwaltung veröffentlicht. Außerdem erließ Gruner am 10. Dezember 1809 eine Verordnung zur Reinigung der Berliner Straßen von Schutt, Müll, Scherben und Fäkalien. Zum Jahreswechsel 1809/10 erließ Gruner den Befehl, wonach es Polizeibediensteten verboten wurde, bisher übliche Geld- oder Sachgeschenke zum Jahreswechsel anzunehmen. Im Zuge der Polizeireform wurden durch Gruner zahlreiche, z. T. aus dem Mittelalter stammende polizeiliche Privilegien und Gebühren abgeschafft. Es folgte im Januar 1810 das Verbot der Straßenbettelei, das jedoch kaum befolgt wurde und sich als nicht durchsetzbar erwies. Seine erfolgreiche Arbeit als Berliner Polizeipräsident privilegierte Justus Gruner für andere, höhere Ämter. Am 12. Februar 1811 wurde er als Geheimer Staatsrat zum Chef der höheren Polizei in Preußen berufen. Gruner setzte seinen als Berliner Polizeipräsident begonnenen Aufbau einer Geheimpolizei zur Abwehr französischer Agenten nun konsequent auf Landesebene fort. Im Februar 1812 quittierte Gruner, der im Zuge der Koalitionskriege eine prononciert konservative Haltung ausprägte, aus Enttäuschung über die Zurückhaltung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. gegenüber Napoléon Bonaparte und die Allianz Preußens mit Frankreich den Dienst. Stattdessen bot Gruner dem russischen Zaren Alexander I. an, ein antinapoleonisches Informanten- und Diversionsnetz im Rücken der französischen Armeen aufzubauen. Nachdem der Zar Gruners Angebot angenommen und ihn mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet hatte, siedelte Gruner nach Prag über und begann mit dem Aufbau seines Agentennetzes. Allerdings gelang es Anhängern Napoleons im preußischen Innenministerium, Gruner bei den Österreichern, zu deren Herrschaftsbereich Prag damals gehörte, zu denunzieren. Auf Veranlassung des österreichischen Staatskanzlers v. Metternich wurde Gruner im August 1812 verhaftet und auf der Festung Peterwardein interniert, nach dem Betritt Österreichs zur Allianz Russland-Preußen im Herbst 1813 allerdings wieder freigelassen. Freiherr vom Stein gewann ihn sofort für die Etablierung einer Allianz gegen Napoleon. Seit Ende 1813 war Gruner Mitglied des Zentralverwaltungsrates für die besetzten Rheinbundgebiete und in dessen Auftrag Gouverneur des Generalgouvernements Berg, das wesentliche Teile des 1806 von Napoleon gebildeten Großherzogtums Berg umfasste. Im Februar 1814 wurde er im Rahmen des Zentralverwaltungsrates Gouverneur im Generalgouvernement Mittelrhein. Nach dem endgültigen Zusammenbruch der napoleonischen Herrschaft nach der Schlacht bei Waterloo im Juni 1815 wurde Gruner Chef der alliierten Polizei in Frankreich und Polizeidirektor des besetzten Paris. In dieser Funktion sorgte er für die Rückführung der von Napoleon geraubten Kunstschätze. 1815 wurde Gruner für seine Verdienste vom preußischen König in den Adelsstand erhoben. Wie andere Reformer in Preußen wurde Gruner nach 1815 von reaktionären Kräften am Hof politisch kaltgestellt und isoliert. Im Rang eines bevollmächtigten Ministers wurde Justus v. Gruner preußischer Gesandter in der Schweiz. Gruner starb am 8. Februar 1820 in Wiesbaden nachdem er während eines Kuraufenthalts durch Geheimpolizisten vernommen worden war. Er wurde dort auf dem Friedhof an der Heidenmauer beigesetzt. Gruner war von seinem Selbstverständnis her ein Anhänger des protestantischen, säkular geprägten preußischen Verwaltungsstaats. Diese Perspektive bestimmt auch sein Jugendwerk, den bekannten (und schon zeitgenössisch umstrittenen) Reisebericht „\"Meine Wallfahrt zur Ruhe und Hoffnung\"“ von 1802/1803, in dem er unverblümt Stellung bezog gegen das zur damaligen Zeit aus seiner Sicht völlig rückständige katholische Westfalen. Gruner steht nach heutiger Forschungslage im Verdacht, diese Reise als preußischer Spion gemacht und sein Buch geschrieben zu haben, um die preußische Annexion des damals souveränen Staates Fürstbistum Münster vorzubereiten, die dann auch erfolgreich im folgenden Jahr 1803 durch die zweite westdeutsche Teilung durch den Reichsdeputationshauptschluss erfolgte. 1812 leitete Gruner im österreichischen Prag den russischen Geheimdienst.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Er war mehrmals verheiratet. Im Jahr 1803 heiratete er in Paris Jeanne Francoise Melanie Guilbert, die Ehe wurde aber noch im gleichen Jahr geschieden. Im Jahr darauf heiratete er in Ansbach am 6. August 1804 Caroline von Poellnitz (* 26. Oktober 1784; † 17. Februar 1867), eine Tochter des ansbachischen Hofjägermeisters Wilhelm Ludwig von Poellnitz (1732–1816). Diese Ehe wurde am 9. Januar 1811 geschieden. Das Paar hatte vier Söhne von denen drei jung starben. Der vierte war: Anschließend heiratete er 1811 Emilie Krause (1793–1812), die bereits im Jahr darauf, vermutlich bei der Geburt der Tochter, starb. Am 14. Mai 1814 heiratete er in Koblenz Anastasia Robin (* 21. Juli 1797; 6. Mai 1826), eine Tochter des \"inspecteur des transports\" in Koblenz. Das Paar hatte drei Söhne die jung starben und zwei Töchter. Die Tochter Bertha Anastasia (* 31. Juli 1817; † 12. Mai 1896) heiratete den späteren preußischen General der Infanterie Adolf von Rosenberg-Gruszczynski (1808–1884). Die Tochter Anna Maria Wilhelmine (* 31. März 1815; † 11. September 1853) heiratete 1834 den wirklichen geheimen Legationsrat Ernst von Bülow († 27. Februar 1885).", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Justus Gruner, ab 1815 von Gruner (* 28. Februar 1777 in Osnabrück, Hochstift Osnabrück; † 8. Februar 1820 in Wiesbaden, Herzogtum Nassau) war königlich preußischer Geheimer Staatsrat, hochrangiger Staatsbeamter und erster Polizeipräsident von Berlin.", "tgt_summary": null, "id": 220503} {"src_title": "Ulten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde Ulten nimmt den obersten Abschnitt und Hauptteil des in Südwest-Nordost-Richtung verlaufenden Ultentals sowie umliegende Berggebiete ein. Die vier Ortschaften der Gemeinde, der Hauptort St. Walburg (), Kuppelwies (), St. Nikolaus () und St. Gertraud () sowie die Mehrzahl der zahlreichen verstreuten Bauernhöfe liegen nahe dem von der Falschauer durchflossenen Talboden. Auf drei Seiten umschlossen wird das Gemeindegebiet von Bergen der Ortler-Alpen, die teils im Nationalpark Stilfserjoch unter Schutz gestellt sind. Der höchste Punkt des Gemeindegebiets ist die Hintere Eggenspitze () über dem Talschluss. Nordseitig werden die Gipfel zum \"Zufrittkamm\" gerechnet, in dem die Zufrittspitze () und das Hasenöhrl () aufragen. Südseitig werden sie zum nach der Ilmenspitze () benannten \"Ilmenkamm\" gezählt, der auf weiter Strecke auch die Grenze zum Trentino trägt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ulten war in Mittelalter und Früher Neuzeit ein landesfürstliches Gericht, das aus zwölf \"Werchen\" bestand und von tirolischen Gerichtspflegern verwaltet wurde. Als solcher wird im Jahr 1434 \"Vlreich Fulhyn, phleger in Vltenn\" urkundlich genannt. Die Gemeinde Ulten entstand 1810 durch den Zusammenschluss der Ortschaften St. Pankraz, St. Walburg, Kuppelwies, St. Nikolaus und St. Gertraud. 1950 trennte sich die Fraktion St. Pankraz ab und wurde wieder selbstständig. Die historischen Ursprünge der österreichischen Familie Kupelwieser liegen im Ortsteil Kuppelwies.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister seit 1952:", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Beschreibung: Der Wappenschild hat vorn in Silber den Tiroler Adler am Spalt und hinten in Schwarz einen weißen Balken.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die das Tal entwässernde Falschauer und ihre Nebenbäche werden mit Hilfe diverser Stauseen (Arzkarsee, Fischersee, Grünsee, Weißbrunnsee, Zoggler-Stausee) energetisch genutzt. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich drei Speicherkraftwerke, die zur Kette der Wasserkraftwerke im Ultental gehören.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ulten ([]; italienisch \"Ultimo\") ist eine italienische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Ultental in Südtirol. Sie besteht aus den vier Ortschaften St. Walburg, Kuppelwies, St. Nikolaus und St. Gertraud mit den umliegenden Streusiedlungen und gehört zur Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt.", "tgt_summary": null, "id": 24397} {"src_title": "Ton-Humus-Komplex", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bildung.", "content": "Huminstoffe sind in der Lage, einzelne Bodenpartikel zu einer Krümelstruktur zu verbinden und damit das Bodengefüge zu stabilisieren. Solche Aggregatgefüge werden aus Tonkolloiden durch die Verbindung von Calciumbrücken mit Huminstoffen in humosen Oberböden gebildet. Während die Tonminerale und die Huminsäurereste (organische Dipole) der Humusteilchen negativ geladen sind, bildet das Ca-Ion oder andere mehrwertige Kationen, zum Beispiel Mg – eine neutralisierende Brücke. Die entstehenden \"organo-mineralischen\" Verbindungen werden als Ton-Humus-Komplex oder Kalk-Ton-Humus-Komplex bezeichnet. Eine besonders intensive Vermischung von organischen und mineralischen Substanzen findet im Darm des Regenwurms statt, wo die Aggregate durch Schleimstoffe stabilisiert werden. Die entstehenden THK werden durch Bakterien und Pilze weiter zu Bodenkrümeln verbaut. Diese \"Lebendverbauung\" erfolgt nur bei starker Aktivität des Bodenlebens in humus- und nährstoffreichen Oberböden, in denen sich ein optimales Krümelgefüge und die Humusform \"Mull\" bilden können.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Der gebildete Komplex stabilisiert den Boden gegenüber Erosion und Verschlämmung, schafft im Porenvolumen des Bodens günstige Voraussetzungen für den Luft- und Wasserhaushalt und bewirkt damit eine höhere Bodenfruchtbarkeit. Durch die Bindung der positiv geladenen Nährsalz-Ionen können diese für die Pflanze wichtigen Stoffe nicht durch Regen in tiefere Bodenschichten ausgewaschen werden. Sie werden später von der Pflanze durch einen Ionenaustausch von den THKs gelöst und verwertet. Günstig ist die Elastizität der gebildeten Krümelstruktur. Die Bodengare wird durch das Bodenleben mit der Bildung von Ton-Humus-Komplexen nachhaltiger gefördert, als es zum Beispiel bei einer Frostgare möglich ist. Die physikalisch bedingten Strukturen der Segregatgefüge sind nur kurzzeitig günstig für den Pflanzenbau, weil sie durch Rissbildung und weiteren Zerfall schnell ihre Funktion verlieren. Eine übermäßige Bodenbearbeitung führt allerdings zum Zerfall jeder Krümelstruktur – im Gartenbau wird dieser Kulturfehler als \"Totfräsen\" eines Bodens bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ton-Humus-Komplex bezeichnet in der Bodenkunde die Aggregatbildung von organischen Fragmenten wie Huminstoffen mit anorganischen Partikeln wie Tonmineralen durch Wasserstoffbrücken oder Einlagerung von metallischen Kationen. Sowohl Tonminerale als auch Huminstoffe sind Bodenkolloide.", "tgt_summary": null, "id": 69857} {"src_title": "Menzies Campbell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Menzies Campbell studierte Rechtswissenschaften an der Universität Glasgow, wo er Präsident der \"University Union\" wurde. Er hat Abschlüsse als LL.B. und MA. Später erhielt er auch ein Stipendium für einen Aufenthalt in Stanford. Campbell nahm 1964 an den Olympischen Spielen in Tokio teil und erreichte mit der britischen 4-mal-400-Meter-Staffel das Finale. Campbell heiratete im Juni 1970 Elspeth Mary Urquhart, Exgattin des Sir George Grant-Suttie, 8. Baronet, und Tochter des Major-General Roy Urquhart. Das Paar hat keine Kinder, jedoch hat seine Frau ein Kind aus ihrer früheren Ehe. Im Jahr 2002 erkrankte Campbell an einem Non-Hodgkin-Lymphom, wurde aber nach intensiver Chemotherapie davon geheilt.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "1975 wurde er Vorsitzender der Schottischen Liberalen. Nach drei missglückten Versuchen wurde er 1987 ins Unterhaus gewählt. Am 2. März 2006 wurde er als Nachfolger von Charles Kennedy zum Vorsitzenden der \"Liberal Democrats\" gewählt. Gegenkandidaten waren Chris Huhne und Simon Henry Ward Hughes. Seine Positionen sind am ehesten als sozialliberal zu bezeichnen. So fordert er geringere Besteuerung von Arbeit auf Kosten von höheren Umweltsteuern. Campbell und die Liberal Democrats sind die einzige der drei großen britischen Parteien, die den Irakkrieg kategorisch ablehnen. Menzies Campbell trat am 15. Oktober 2007 als Vorsitzender der Liberal Democrats zurück. Sein Nachfolger wurde Nick Clegg. Zu den Unterhauswahlen 2015 trat Campbell nicht mehr an. In seinem Wahlkreis North East Fife beerbte ihn sein Parteikollege \"Tim Brett\". Dieser konnte sich jedoch nicht gegen den SNP-Kandidaten Stephen Gethins durchsetzen. Am 13. Oktober 2015 wurde Campbell zum Life Peer mit dem Titel \"Baron Campbell of Pittenweem\", of Pittenweem in the County of Fife, ernannt. Damit wurde er auch Mitglied des House of Lords. Er ist Mitglied im European Leadership Network.", "section_level": 1}], "src_summary": "Walter Menzies Campbell, Baron Campbell of Pittenweem, Kt, CH, CBE, QC (kurz \"Ming Campbell\"; * 22. Mai 1941 in Glasgow) ist Kanzler der University of St Andrews und ein schottischer Politiker. Er war von 1987 bis 2015 Abgeordneter im britischen Unterhaus und von März 2006 bis Oktober 2007 Vorsitzender der Liberal Democrats, als Nachfolger von Charles Kennedy. Seit 2015 ist er Mitglied des House of Lords. Sein zweiter Vorname wird /'miŋis/ gesprochen (siehe Menzies).", "tgt_summary": null, "id": 2050352} {"src_title": "Schloss Mosigkau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur und Entstehungsgeschichte.", "content": "Die unverheiratete anhaltische Prinzessin Anna Wilhelmine, Lieblingstochter des Fürsten Leopold I. von Anhalt-Dessau, war durch ihren Vater 1742/43 mit einer großzügigen Grundstücksschenkung von zwei Gütern und einer beachtlichen Apanage in die Lage versetzt worden, diese glanzvolle Schloss- und Gartenanlage errichten zu lassen. Die Zuwendungen sind beachtenswert, war doch das Fürstentum Anhalt-Dessau ein wirklicher Kleinstaat und erhielten auch weitere Kinder des Leopold I. von Anhalt-Dessau (insgesamt zehn eheliche Kinder) ähnlich umfangreiche Apanagen. Er machte seine Karriere als brandenburgischer Generalfeldmarschall, der die Armee reformierte und Schlachten gewann. In seinem eigenen Staat, den er samt hohen Schulden erbte, veranlasste er in seiner fast fünfzigjährigen Regierungszeit viele Reformen in den Bereichen Landwirtschaft, Steuern, Infrastruktur und Ansiedlung von Manufakturen, ferner kaufte er alle Rittergüter auf, sodass er bei seinem Tod der größte, wenn nicht alleinige Grundbesitzer des Fürstentums war. Ein Porträt zeigt Anna Wilhelmine, die Tochter des Fürsten mit der Dessauer Apothekerstochter Anneliese Föhse, mit etwas groben Gesichtszügen, doch feinem Lächeln; Schloss und Interieur sprechen für ihren Geist und ihr Kennertum. Erste Entwürfe und Denkanstöße stammen vermutlich von dem Sanssouci-Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Der eigentlich Baumeister war der Dessauer Hofbaumeister Christian Friedrich Damm, den Anna Wilhelmine 1752 mit der Errichtung des Sommersitzes beauftragte. Um den Ehrenhof liegen Corps de Logis, Kavaliershäuser und Wirtschaftsbauten.", "section_level": 1}, {"title": "Innenausstattung und Galeriesaal.", "content": "17 Räume sind teilweise im Originalzustand zu besichtigen. Im Vestibül des Corps de Logis ist eine zweiarmige Treppe, hier befindet sich der Gobelin \"Der Triumph der Kirche über den Götzendienst\", nach einem Entwurf von Peter Paul Rubens um 1630 in einer Brüsseler Werkstatt gefertigt, und ursprünglich aus dem Stadtschloss in Dessau. Die Mitte der Gartenseite nimmt die Gemäldegalerie ein, prächtig stuckiert und beleuchtet von venezianischen Kristallkronen, mit fünf großen Glastüren ins Freie. Sie bildet den kulturhistorischen Höhepunkt, ist mit reicher Stuckatur verziert und beherbergt in vertieften Wandfeldern in einer in Deutschland einzigartigen originalen barocken (lückenlosen) Hängung bedeutende Gemälde überwiegend flämischer und holländischer Meister des 17. Jahrhunderts aus der „Oranischen Erbschaft“. Um in die Wandfelder zu passen, die von Pilastern in grünem Stuckmarmor gerahmt sind, wurden die Bilder teils geschnitten, teils angestückt. Eine vergleichbare Pflasterung war im 17. und 18. Jahrhundert allgemein üblich, ist jedoch in dieser Form nirgends mehr erhalten. Zu den Werken gehören \"Zephyr und Flora\" von Peter Paul Rubens, \"Die Prinzen von Oranien\" von Anton van Dyck sowie Bildern von Jan Brueghel d. Ä., Jacob Jordaens, Hendrick Goltzius und Gerard van Honthorst. Diese Bilder stammen ursprünglich aus der Sammlung der Amalie zu Solms-Braunfels (1602–1675), Gemahlin des Statthalters der Niederlande Friedrich Heinrich von Oranien und Mutter der Henriette Catharina von Nassau-Oranien, welche die Erbschaft nach Dessau brachte und ihrem Sohn Leopold I. hinterließ. Andere Teile der Sammlung kamen ins Residenzschloss Dessau, ins Schloss Oranienbaum und ins Gotische Haus Wörlitz. Das Schloss enthält außerdem eine umfangreiche Sammlung von Bildnissen anhaltinischer Fürsten, darunter viele von Georg Lisiewski und Antoine Pesne. Zu beiden Seiten der Galerie befinden sich je zwei Kabinette in friderizianischem Rokoko, mit Silberranken auf blauem und gelbem Grund, Marmorkaminen, eingelassenen Bildern und Supraporten, einer chinesischen Tapete und eingelegten Möbeln.", "section_level": 1}, {"title": "Lustgarten.", "content": "Der Garten grenzt südlich an den Galeriesaal. In ihm befinden sich Heckenpartien mit der Kegelbahnlaube, ein Fischteich und ein Irrgarten. Anziehungspunkt des Rokokogartens ist die Orangerie am rückwärtigen Ausgang, zwei flankierende Bauten mit seltenen und teils jahrhundertealten Kübelpflanzen, die in den Sommermonaten den Hauptweg zu Schloss säumen. Die Statuen von Mars, Diana, Flora und eine Nymphe wurden 1951 aus dem Park des Herrenhauses Wust in den Park von Schloss Mosigkau gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Tode der Schlossherrin im Jahre 1780 wurde ihrer Verfügung entsprechend im Schloss ein Stift für adlige unverheiratete Frauen eingerichtet, das bis 1945 bestand. Am Gebäude, der Einrichtung und den Wohnräumen, die von den Stiftsdamen ständig bewohnt wurden, sind danach keine Veränderungen mehr vorgenommen worden, wodurch das Ensemble im Originalzustand erhalten blieb. Die Damen hatten sich mehrfach geweigert, die Mosigkauer Bilder an die Regierung in Dessau zu verkaufen, und so blieb der kulturhistorisch bedeutsame Bestand in seinem ursprünglichen Zusammenhang erhalten. Walther Pflug arbeitete ab Sommer 1945 an der Rettung und Wiederherstellung des Mosigkauer Schlosses. Vom Präsidenten des Landes Sachsen-Anhalt wurde er 1947 als Kurator des Schlosses eingesetzt und war erster Direktor des Mosigkauer Schlosses von 1951 bis 1954. Ab 1951 wurde das Schloss Museum für die Wohnkultur des Rokoko.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Hauptgürtelasteroid (39405) Mosigkau wurde nach dem Schloss benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schloss Mosigkau wurde als Rokoko-Schloss in den Jahren 1752 bis 1757 im Herzen des Dorfes Mosigkau, acht Kilometer südwestlich von Dessau, als Sommersitz erbaut. Es gehört zu den letzten noch ganz erhaltenen Rokokoensembles Mitteldeutschlands. Sein Park gehört zum UNESCO-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz. Im Museum Schloss Mosigkau und in der Orangerie finden regelmäßig Sonderausstellungen und Konzerte statt.", "tgt_summary": null, "id": 41219} {"src_title": "Clear Air Turbulence", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schwere Zwischenfälle.", "content": "Am 28. Dezember 1997 geriet eine Boeing 747 der United Airlines (Flug 826) auf dem Flug von Tokio nach Honolulu nach zwei Flugstunden über dem Westpazifik in 33.000 Fuß Flughöhe, 1.000 Meilen östlich von Tokio in schwere Turbulenzen. Die Piloten hatten kurz vorher eine Warnung über starke Clear Air-Turbulenzen erhalten und das Anschnallzeichen eingeschaltet. Das Flugzeug wurde sehr schwer durchgeschüttelt, die Innenkabine verwüstet, Passagiere und Getränkewagen flogen an die Decke. Ein Passagier starb bei dem Vorfall, 110 Passagiere wurden verletzt. Das Flugzeug kehrte sofort nach Tokio um. Zwölf Passagiere wurden ins Krankenhaus aufgenommen. Der Flugschreiber zeigte, dass das Flugzeug von der Turbulenz angehoben wurde und sechs Sekunden später um 100 Fuß (ca. 30 Meter) durchsackte. Dieser Vorfall unterstreicht nochmals die Empfehlung vieler Fluglinien und der FAA von 1995, während des gesamten Fluges möglichst angeschnallt zu bleiben, auch wenn das Anschnallzeichen erloschen ist. Die Piloten müssen sowieso während des gesamten Fluges mit ihrem Beckengurt angeschnallt bleiben. Die Schultergurte, die nur zum Start und zur Landung vorgeschrieben sind, werden bei erwarteten Turbulenzen auch zur Sicherheit wieder angelegt. Am 5. Dezember 1996 wurden 16 Passagiere auf einem Flug von American Airlines verletzt, als das Flugzeug über Colorado in Clear Air Turbulence geriet. Am 10. Januar 2008 wurden 14 Passagiere auf dem Air Canada Flug AC190 verletzt, als der Airbus 319 auf seinem Weg von Toronto nach Victoria in einer Flughöhe von 35.000 Fuß unversehens in schwere Turbulenzen geriet. Sechs Passagiere wurden schwer verletzt und mussten nach der Notlandung in Calgary stationär versorgt werden. Am 12. April 2016 geriet eine Boeing 777-200 mit der Flugnummer Thai Airways International TG434 auf dem Weg von Jakarta nach Bangkok in heftige Turbulenzen welche mehrere Personen verletzte. Am 1. Mai 2017 wurden bei schweren Turbulenzen auf einem Flug von Moskau nach Thailand 27 Insassen eines russischen Passagierflugzeugs verletzt. Die Maschine der Fluggesellschaft Aeroflot befand sich nach Behördenangaben bereits im Landeanflug auf Bangkok, als sie in der Nacht zum Montag plötzlich in Turbulenzen geriet. Das Flugzeug wurde so heftig durchgeschüttelt, dass nicht angeschnallte Passagiere gegen die Decke geschleudert wurden. Nach Angaben der russischen Botschaft in Bangkok wurden 24 Russen und drei Thailänder verletzt. Die meisten Opfer hätten Prellungen oder Knochenbrüche erlitten, mehrere Passagiere mussten demnach operiert werden. Laut FAA gab es von 1981 bis 1996 genau 252 Berichte über Turbulenzen, die große Flugzeuge betrafen. Dabei starben zwei Passagiere (beide nicht angeschnallt), 63 wurden schwer verletzt, 863 wurden leicht verletzt. Zwei Drittel der Unfälle traten in Flughöhen über 30.000 Fuß auf. Jährlich werden in den USA zirka 60 Passagiere durch Turbulenzen verletzt, weil sie nicht angeschnallt sind. Schon beim kleinsten Anzeichen von Clear Air Turbulence (zum Beispiel Piloten-Report, PIREP) von anderen Flugzeugen, schalten die Piloten das Anschnallzeichen für die Passagiere an und werden eventuell ihre Flughöhe oder Flugroute leicht ändern und ihre Fluggeschwindigkeit reduzieren. Bei kleineren Flugzeugen wird die maximale Geschwindigkeit für Flüge in turbulenter Luft als V (Velocity Normal Operations, Normal Operating Speed, oder Maximum Structural Cruising Speed) bezeichnet und ist am Fahrtmesser das Ende des grünen Bogens. Danach beginnt der gelbe Bogen. Dieser Geschwindigkeitsbereich darf nur bei ruhiger Luft geflogen werden. Weiterhin wird der Pilot seine Ruderausschläge (Steuerausschläge) begrenzen und keine vollen Ruderausschläge mehr vornehmen. Sonst könnten sich die Belastungen der Flugzeugstruktur durch die Ruderausschläge und die Turbulenzen zu einer kritischen Kraft summieren.", "section_level": 1}, {"title": "Gefahren.", "content": "Man geht davon aus, dass Clear Air Turbulences \"alleine nicht\" in der Lage sind, Flugzeuge zu beschädigen oder gar zu zerstören. Hingegen in Verbindung mit anderen Umständen, Wetterphänomenen oder statischer Materialschwäche (siehe Haarrisse), gilt es als gesichert, dass Clear Air Turbulences zu Beschädigungen oder sogar zur vollständigen Zerstörung eines Flugzeuges beitragen können, siehe BOAC-Flug 911. Allerdings ist hierbei auch zu berücksichtigen, dass sich das Unglück der Boeing 707 der BOAC am frühen Beginn der Jet-Luftfahrt, 1966, ereignete, und seitdem weitläufige Materialveränderungen die Stabilität neuer Flugzeuge grundsätzlich verbessert haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Klarluftturbulenz oder Clear Air Turbulence (abgekürzt CAT), zu deutsch Turbulenz in wolkenfreier Luft, ist eine starke Luftbewegung in Bereichen ohne sichtbare Wolkenphänomene. Sie führt bei starken Beschleunigungen i. d. R. zu einer ungewollten Höhenänderung eines Flugzeugs, was von Flugzeuginsassen teilweise als „Luftloch“ aufgefasst wird. Sie tritt während des Fluges auf, ohne dass der Pilot dies durch intensive Beobachtung des Luftraumes vorhersehen kann. In klarer Luft hat der Pilot keinen sichtbaren Anhaltspunkt für die Bewegung der Luftmassen. ", "tgt_summary": null, "id": 1284961} {"src_title": "Helgi Ziska", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ziska wurde in seiner Altersklasse 2004 Färöermeister und im Februar 2006 Nordeuropameister. Er ist damit der erste Färinger, der auf der Ebene der Nordischen Länder eine Goldmedaille im Schach gewonnen hat. Beim Schach-Open in Reykjavík 2006 gewann Ziska eine Partie gegen den niederländischen Großmeister und ehemaligen Weltmeister-Kandidaten Jan Timman. Timman war die Nummer 4 der Setzliste, Ziska mit seiner Elo-Zahl von 2286 war 53. der Startrangliste. Das Kuriose: Timman, damals mit einer Elo-Zahl von 2630 der klare Favorit, gab nach dem 20. Zug auf, obwohl er eine Gewinnstellung hatte. In der abgebildeten Diagrammstellung nahm Ziska (Weiß) mit seinem Springer den Bauern auf f7 und droht mit einem Abzugsschach des Läufers auf c4. Warum Timman aufgab ist nicht ersichtlich, er konnte seinerseits mit 20.... Le7xa3 Ziskas Dame schlagen und verbleibt nach 21. Sf7xe5+ Dc6xc4 in der Endabrechnung mit einer Figur mehr. Ob Timman nach 20.... Le7xa3 21. Td1–d8+ in Schachblindheit den Rückzug (und einzigen Zug) La3–f8 übersehen hat, ist nicht zu entscheiden. Im Jahr 2007 wurde Ziska Internationaler Meister. Die erforderlichen IM-Normen erfüllte er im Juli 2005 beim \"Politiken Cup\" in Taastrup, im März 2006 beim \"Reykjavík Open\" und im Juni 2006 beim \"Hogeschool Zeeland\" in Vlissingen. Großmeister ist er seit März 2017. Am 30. Dezember 2006 wurde er von den Hörern des färöischen Radios (\"Útvarp Føroya\") zum \"Sportler des Jahres 2006\" gewählt (vor Heidi Andreasen und Elspa Mørkøre). 2016 gewann er das 2. Zonenturnier der kleinen Nationen in Luxemburg. Diesen Erfolg wiederholte er bei der dritten Auflage dieses Turniers im April 2018 in Klaksvík.", "section_level": 1}, {"title": "Mannschaftsschach.", "content": "Mit der Mannschaft der Färöer nahm Ziska an den Schacholympiaden 2006, 2008, 2010, 2012, 2014 und 2016 sowie der Mannschaftseuropameisterschaft 2015 teil. In der dänischen Skakligaen spielte er in den Saisons 2006/07 und 2008/09 beim Meister \"Helsinge Skakklub\", von 2015 bis 2017 spielte er für den Charlottenlunder Verein \"Philidor\", mit dem er in den Saisons 2015/16 und 2016/17 Meister wurde. In der britischen Four Nations Chess League spielte er in der Saison 2012/13 für \"Jutes of Kent\" und in der Saison 2013/14 für \"Cheddleton\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Helgi Dam Ziska (* 27. Juli 1990 in Tórshavn, Färöer) ist ein färöischer Schachspieler. Er ist der zurzeit beste Schachspieler der Färöerinseln.", "tgt_summary": null, "id": 1210744} {"src_title": "Sobiesław I.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und politischer Werdegang.", "content": "Der erste namentlich bekannte Herzog ist als erster in einer Reihe pommerellischer Fürsten in der Klosterkirche von Oliva abgebildet. Diese Bilder stammen aus späterer Zeit. Unter sein Bild ist die Jahreszahl 1180 eingefügt worden. Sobiesław vermählte sich um 1150 mit einer namentlich nicht bekannten Schwester des kujawischen Wojewoden \"Żyrosław\" aus dem Geschlecht \"Pował\". Aus den Urkunden seiner Nachfolger ergibt sich, dass er um 1185 das Zisterzienserkloster Oliva gestiftet hat. Dem Einzug der Mönche am 2. Juli 1186 waren eingehende Verhandlungen mit dem Landesherrn vorausgegangen, um das künftige Gedeihen des Klosters sicherzustellen. Außer dem Ort Oliva erhielten die Mönche sechs weitere Dörfer in der Nachbarschaft, Fischereirechte bei Putzig und im Weichseldelta, im Frischen Haff und auf der See. Den Mönchen wurden eigene Handelsschiffe zugestanden und sie sollten mehrere Mühlen am Strießbach bei Langfuhr bauen und betreiben. Die ersten Mönche in Oliva kamen aus dem Kloster Kolbatz bei Stettin, mit ihnen kamen auch deutsche Siedler ins Land. Sobiesław stiftete um die gleiche Zeit auch die Katharinenkirche in Danzig und starb, so lautet ein sehr viel späterer Eintrag in den Nekrologen von Oliva, am 23. Januar 1187. Seine geschichtliche Existenz war früher von der Forschung wegen der unsicheren Quellenlage in Zweifel gezogen worden. Deshalb hat es sich in der deutschen Historiographie eingebürgert, seinen Sohn Sambor als Stammvater dieses Geschlechts anzusehen. So wird dieses Geschlecht in der polnischen Geschichtsschreibung als „Dynastia Sobiesławiców“ \"(Dynastie der Sobiesławiden)\" bezeichnet. Nach Goldbeck gründete Sobiesław im Jahr 1185 die Stadt Nowe (\"Neuenburg i. Westpr.\"). Sobiesław verstarb 1187. In der Statthalterschaft folgte ihm sein ältester Sohn Sambor I. nach.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Aus der Ehe mit einer namentlich nicht bekannten Polin gingen zwei namentlich bekannte Söhne hervor:", "section_level": 1}], "src_summary": "Sobiesław I. (auch \"Subisław\", polnisch \"Sobiesław I Gdański\", lateinisch \"Sobieslaus\"; * um 1130; † 23. Januar 1187) war ab etwa 1155 der erste historisch fassbare Herrscher Pommerellens in seiner Funktion als polnischer Statthalter unter dem Supremat des Seniorherzogs zu Krakau. Er war der Begründer der pommerellischen Dynastie der Sobiesławiden.", "tgt_summary": null, "id": 2401112} {"src_title": "3. Armee (Wehrmacht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einsatz.", "content": "Die 3. Armee wurde bei der Mobilmachung am 26. August 1939 aufgestellt. Ihr Oberkommandierender war der spätere Generalfeldmarschall Georg von Küchler (1942–1944 Befehlshaber der Heeresgruppe Nord). Zu Beginn des Überfalls auf Polens war die 3. Armee zusammen mit Günther von Kluges 4. Armee Teil der Heeresgruppe Nord unter Fedor von Bock. Während die 4. Armee Befehl hatte, den polnischen Korridor zu nehmen und Ostpreußen mit dem Reich zu verbinden, sollte die 3. Armee aus Ostpreußen angreifen. Die eine Hälfte der 3. Armee hatte den Auftrag, südwärts nach Modlin vorzustoßen, in der Nähe des Zusammenflusses von Weichsel und Bug den Strom zu überschreiten und an dem Angriff auf Warschau teilzunehmen. Die andere Hälfte sollte am Narew angreifen und zur Einkesselung des zurückweichenden Gegners in Richtung auf Warschau vorstoßen. Mit dem Beginn der Offensive drang der rechte Flügel der 3. Armee zur Unterstützung der 4. Armee nach Graudenz vor, wo er in schwere Kämpfe geriet. Trotz der deutschen Erfolge erkannte die Wehrmachtführung, dass eine Einschließung der polnischen Armeen auf Höhe Warschaus durch deren frühzeitigen Rückzug nicht möglich war: Der linke Flügel der 3. Armee bekam deshalb Befehl, mit Unterstützung des XIX. Armeekorps (Heinz Guderian) von der 4. Armee entlang des Bugs nach Brest-Litowsk vorzurücken. Das Armeekorps überschritt bei Łomża den Narew und jagte in einem Panzerangriff zum Operationsziel und weiter nach Włodawa. Von Süden kamen ihm dabei die Panzerverbände des XXII. Armeekorps (Ewald von Kleist) von der 14. Armee entgegen. Damit war die Umfassung des Gegners abgeschlossen. Der östliche Teil Polens wurde am 17. September 1939 von sowjetischen Truppen besetzt und in Brest-Litowsk eine vereinte deutsch-sowjetische Siegesparade abgehalten. Am 22. Oktober 1939, drei Wochen nach dem Ende des Überfalls auf Polen, wurde die 3. Armee aufgelöst; der Stab wurde als AOK 16 zur Verwendung im Westen nach Bad Bertrich verlegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 3. Armee / Armeeoberkommando 3 (AOK 3) war ein Großverband des Heeres der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges. Sie war Oberkommando jeweils wechselnder Armeekorps sowie zahlreicher Spezialtruppen.", "tgt_summary": null, "id": 1994792} {"src_title": "Diamantfink", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Diamantfinken werden 11,5 bis 12 Zentimeter lang. Sie haben einen leuchtend roten Schnabel und schwarze Augenzügel. Die dunkle Augeniris ist von einem orangefarbenen Augenring umgeben. Der Nacken ist grau befiedert, die Kehle dagegen weiß. Über die Brust läuft ein schwarzes Band. Auf den Flügeln befinden sich weiße Punkte, was sich im lateinischen Artnamen \"guttata\" widerspiegelt. Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt, das Weibchen ist lediglich etwas kleiner.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Diamantfink kommt im östlichen Australien vor. Sein Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Queensland über den Osten von New South Wales und Victoria bis nach Südaustralien. Sie kommen auch in der Flinderskette und der Eyre-Halbinsel vor. Auch die Känguru-Insel wird von ihnen besiedelt. Ihr Verbreitungsschwerpunkt ist die Innenseite der Great Dividing Range. Der Diamantfink ist ein Standvogel, der keine weiträumigen Wanderungen unternimmt. Ein kleinräumiger Habitatwechsel findet jedoch durchaus statt. Der Lebensraum des Diamantfinks sind lichte Eukalyptuswälder mit einem dichten Bodenbewuchs. Er hält sich in der Regel in der Nähe von Wasserläufen auf, kann jedoch im ostaustralischen Gebirge auch weit davon entfernt angetroffen werden. Er ist außerdem ein Kulturfolger, der sehr häufig in Parks und Gärten vorkommt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Hauptbrutzeit des Diamantfinken ist das südliche Frühjahr, das von August bis Januar währt. Mit Ausnahme der kältesten Monate Juni und Juli hat man Nester dieser Art jedoch schon in allen Monaten gefunden. Wie viele andere Prachtfinkenarten zeigt auch der Diamantfink eine Halmbalz. Dabei hält das Männchen einen sehr langen Grashalm im Schnabel und tanzt damit vor dem Weibchen. Die Tanzbewegungen entstehen, indem das Männchen die Fersengelenke ruckartig streckt und sie langsam wieder beugt. Das Kleingefieder ist dabei stark gesträubt. Diamantfinken sind Freibrüter. Der Niststandort ist sehr variabel. Nester hat man schon in einer Höhe von 1,60 über dem Erdboden als auch in Höhen von 30 Metern gefunden. Niststandorte in einer Höhe von zwei bis drei Metern und in Höhen über 20 Meter sind dabei am häufigsten. Für den Nestbau verwenden sie Gräser, Pflanzenwolle, Federn und Pflanzenfasern. Der Nestbautrieb ist sehr stark entwickelt; Männchen bauen gelegentlich auch nach der Fertigstellung des Nestes, wenn das Weibchen bereits brütet, weiter am Nest. Das Gelege besteht meist aus fünf Eiern. Die Brutdauer beträgt 14 Tage. Die Nestlingszeit beträgt 21 bis 25 Tage. Beim Ausfliegen sind die Jungvögel bereits sehr weit entwickelt und können von Beginn an gut fliegen. Sie nehmen auch sehr bald selbständig Nahrung auf.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung als Ziervogel.", "content": "Diamantfinken werden in Europa schon sehr lange als Ziervogel gehalten. Bereits der französische Ornithologe Vieillot hielt Diamantfinken und ist der Erste, der über ihre Haltung berichtete. Die ersten Importe nach Deutschland fand nach 1870 durch Christiane Hagenbeck statt. Auch die australische Ausfuhrsperre nach dem Zweiten Weltkrieg beeinflusste ihre Bedeutung als Ziervogel nicht. Zwischen 1984 und 1987 wurden in Deutschland jährlich zwischen 1.000 und 1.500 Jungvögel nachgezogen. Zwischen 1995 und 1998 allerdings schwankten die Nachzuchtzahlen zwischen 362 und 862 Jungvögeln. Diamantfinken benötigen eine Innenvoliere oder Gartenvoliere mit einem Schutzraum, der mindestens eine Raumtemperatur von 10 Grad Celsius aufweist. Die Männchen reagieren aggressiv auf Rottöne und greifen andere Vögel an, die eine solche Körperfarbe aufweisen. Diamantfinken werden deshalb am besten als Paar gehalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Diamantfink (\"Stagonopleura guttata\") ist eine Art aus der Familie der Prachtfinken. Er gehört zur Fauna Australiens und ist dort im Süden sowie im Südosten beheimatet. Es werden keine Unterarten für diese Art unterschieden. ", "tgt_summary": null, "id": 2164193} {"src_title": "Herman Prigann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Prigann studierte von 1963 bis 1968 Malerei und Stadtplanung an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. 1965 gründete er mit Gunter Gerlach, Dieter Glasmacher, Werner Nöfer und Dirk Zimmer (Dizi) die Künstlergruppe Cruizin 4 (Syndikat für Kunstbetrieb) in Hamburg. Unmittelbar nach dem Studium begann Prigann die Realisierung einer Vielzahl von Projekten in der Aktionskunst und darstellenden Kunst. Seit 1974 lebte Herman Prigann in Portals Nous auf Mallorca. Nach der Wende gehörte Prigann zu den Initiatoren des I. Symposiums 1991 im ehemaligen Braunkohletagebau Greifenhain bei Altdöbern. Gemeinsam mit der Veranstaltungsorganisation Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e.V. unter der Leitung von Heinrich Schierz leistete Herman Prigann organisatorische Beiträge sowie seine künstlerische Abschlussaktion \"Feuerlinie\". An der III. Europa Biennale Niederlausitz 1995 konnte sich Prigann mit seinem Projekt \"Gelbe Rampe\" beteiligen, das er 1993 während der II. Europa Biennale begonnen hatte. Von 1994 bis 1998 war Prigann ein Mitarbeiter von Rolf Kuhn, dem damaligen Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau. Herman Prigann war verheiratet. Der Ehe entstammen die Töchter Aisha, Alice May und Jennifer. Gemeinsam betreiben sie eine Werkschau im Internet.", "section_level": 1}, {"title": "Position.", "content": "Prigann befasste sich in seinen Arbeiten mit Fragen der Umweltgestaltung, der Raumerschließung und der Umnutzung alter Bauten (vorrangig Industrieanlagen) unter ökologischen Gesichtspunkten. Seine Arbeiten haben stets lokalen Bezug und sind teilweise Versuche der Vergangenheitsbewältigung. Prigann arbeitete auf internationaler Ebene, doch die meisten Projekte befinden sich in Deutschland. Der Künstler arbeitete mit Naturmaterialien wie Baumstämmen, Steinen und Sand. Wichtig war ihm dabei, dass das verwendete Material einen Bezug zum jeweiligen Ort hat, von dort stammt oder mit der Geschichte verknüpft ist. Bei seinen Projekten im Ruhrgebiet verwendete er daher vorzugsweise \"Abfall\"-Materialien des Industrie-Zeitalters wie alte Mauerstücke, Betonblöcke und Stahlteile. Neben seinen technisch teilweise aufwendigen Großprojekten schätzte Prigann aber auch die spontane, spielerische Arbeit mit in der Natur vorgefundenen Materialien wie Blättern, Zweigen, Blüten etc. Um diese einfache Form von \"Naturkunst\" zu vermitteln, bot Prigann gelegentlich Wochenend-Seminare an.", "section_level": 1}, {"title": "Projekte (Auswahl).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Skulpturen-Wald Rheinelbe in Gelsenkirchen.", "content": "Die Umgestaltung der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen-Ückendorf ist ein herausragendes Beispiel für Priganns Arbeit. Er realisierte hier im Zuge der IBA Emscherpark eine Reihe großer und kleiner Skulpturen. Die bekannteste ist die \"Himmelstreppe\", die, aus mächtigen Betonblöcken aufgeschichtet, auf dem höchsten Punkt der Halde steht. Sie gehört zur Reihe der Landmarken im Ruhrgebiet. Ebenfalls auf dem Gelände der ehemaligen Zeche realisierte Prigann im Schalthaus seine Skulptur „hängende wälder/balance“, die durch die Klanginstallation „technische Natur“ von Honke Rambow eindrucksvoll ergänzt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Trümmerfeld an der Zeche Mont Cenis.", "content": "Versatzstücke alter Industriebauten des Ruhrgebiets wie Mauerteile, Fundamentblöcke und Säulenstücke sind zu einem Stelenfeld arrangiert, das im Kontrast zur modernen Architektur der Akademie steht nördlich der Akademie Mont-Cenis in Herne.", "section_level": 2}, {"title": "Circle of Remembrance (1992–1993).", "content": "Ein großer Kreis aus Baumstämmen und anderen Naturmaterialien markiert die ehemalige Deutsch-deutsche Grenze im Harz. Gleichzeitig besteht ein Bezug zum in dieser Gegend verbreiteten Glauben an Hexenkreise.", "section_level": 2}], "src_summary": "Herman Prigann (* 19. Juli 1942 in Recklinghausen; † 9. Dezember 2008 in Portals Nous) war ein deutscher bildender Künstler der Land Art und Ökologie.", "tgt_summary": null, "id": 2232627} {"src_title": "Saint-Martin-de-Crau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Kleinstadt mit gut 11.000 Einwohnern liegt in der historischen Region Provence nahe der Camargue etwa 14 Kilometer östlich der Stadt Arles und 22 Kilometer westlich von Salon-de-Provence. Sie befindet sich im Zentrum des steppenähnlichen Gebiets der Crau und ist von Weiden und Feldern umgeben. Rund 3000 Hektar des „Parc Naturel Régional des Alpilles“ befinden sich auf der Markung von Saint Martin. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich bei Saint-Martin-de-Crau in den Jahren 1943/44 ein Feldflugplatz der deutschen Besatzungstruppen. Im September/Oktober 1943 lag hier die II. Gruppe des Kampfgeschwaders 76 und später von Februar bis August 1944 die 1. (Fernaufklärungs-) Staffel der Aufklärungsgruppe 33. Beide Luftwaffen-Verbände flogen die Junkers Ju 88.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Das Gebiet der Crau ist stark landwirtschaftlich geprägt. Während im nördlichen Teil an den Hängen der Alpilles Oliven- und Weinbau dominieren, herrschen in den südlichen Ebenen vor allem die Viehzucht und die Schäferei vor.", "section_level": 2}, {"title": "Industrie.", "content": "Die in dem Vorort „La Dynamite“ gelegene Fabrik ist schon lange stillgelegt. Neuerdings haben sich flächenintensive Betriebe wie Speditionen niedergelassen, die wenige Arbeitsplätze bieten. Innerhalb von Saint-Martin-de-Crau gibt es zwar Geschäfte des täglichen Bedarfs, aber kaum Industrie. Deshalb sind die meisten Erwerbstätigen Pendler, die in Arles, Marseille oder in der Industrieregion um die Städte Istres, Martigues und Fos-sur-Mer Arbeit finden. Etliche Einwohner Saint-Martins stammen aus Lothringen, die im Zuge der Verlagerung der Stahlindustrie an die Küste hierher zogen, um im Stahlwerk Fos zu arbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Der Fremdenverkehr nimmt, wie in der ganzen Crau, eine immer wichtigere Rolle ein. Das Gebiet der Crau ist aufgrund der hier zahlreich brütenden Vögel für Naturfreunde von Interesse, und die an Sehenswürdigkeiten reiche Umgebung mit den historischen Städten zieht immer mehr Touristen an. Daher hat sich die Anzahl der Privatquartiere und Campingmöglichkeiten in letzter Zeit deutlich erhöht. Unangenehm sind allerdings die im Hochsommer aufkommenden Schwärme von Mücken infolge der zahllosen in der Ebene vorhandenen Tümpel. Saint-Martin-de-Crau ist als Zugangsstadt mit dem Regionalen Naturpark Alpilles assoziiert.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrsverbindungen.", "content": "Die Gemeinde ist über zwei Ausfahrten der französischen Autobahn A54 (Europastraße 80) mit den Städten Arles und Marseille verbunden. Am Ortsrand vorbei verläuft die TGV-Linie nach Marseille sowie eine Regionalbahn mit einem Bahnhof nahe dem Ort. Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen befinden sich bei Avignon und Marseille.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Zwischen 1968 und 1982 erfuhr der Ort einen sehr markanten Bevölkerungszuwachs, teils bedingt durch die Verlagerung der Stahlverhüttung von Lothringen nach Fos-sur-Mer.", "section_level": 1}, {"title": "Umweltorientierte Städtepartnerschaft.", "content": "Vermittelt von Euronatur sind Markgröningen in Baden-Württemberg und Saint-Martin-de-Crau 1989 eine der ersten „umweltorientierten“ Städtepartnerschaften eingegangen. In beiden Kommunen gibt es große Naturschutzflächen. Außerdem war Markgröningen mit seinem Schäferlauf wie Saint-Martin mit seinem Schäferfest einst ein „Mekka“ der regionalen Schäfer. Die Stadtverwaltung Markgröningen hat für Ausflüge rund um die Partnerstadt einen „NatUrlaub“-Reiseführer herausgegeben. Das in einer ehemaligen Schäferei in Saint-Martin untergebrachte Écomuseé in de la Crau dient auch der Koordination der Aktivitäten zum Schutz der Crau. Unterstützt von internationalen Naturschutz-Organisationen wie Euronatur schaffte es der regionale Umweltverband C.E.E.P., dass die Restbestände der Schottersteppe als „Reserve naturelle“ unter den Schutz der UNESCO gestellt wurden. Die Crau ist ein wichtiger Zwischenlandeplatz für viele Zugvögel und seltener Lebensraum für gefährdete Arten wie das Spießflughuhn, die Zwergtrappe, den Triel, den Rötelfalken oder die Perleidechse.", "section_level": 1}], "src_summary": "Saint-Martin-de-Crau ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Bouches-du-Rhône (13) in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Sie gehört zum Arrondissement Arles und zum Kanton Salon-de-Provence-2.", "tgt_summary": null, "id": 1306162} {"src_title": "Sprachwechsel (Linguistik)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sprachwechsel bei der Migration.", "content": "Meistens resultiert der Sprachwechsel aus vorhergehenden Sprachkontakten und die Sprachwechsler zeichnen sich aus durch Mehrsprachigkeit (Bilingualismus). Das Phänomen zeigt sich oft bei Migranten bzw. Auswanderern, nachdem sie dauerhaft ihren Lebensmittelpunkt verlegt haben. Das Leben in einer neuen Umgebung macht regelmäßig den Erwerb einer Zweitsprache (S2) neben der Muttersprache (S1) erforderlich. Langfristig mündet der Aufenthalt im fremden Land wiederum in den migrationsbedingten Sprachwechsel. Die S2 wird zur S1. Geht S1 ganz verloren, so spricht man von einem Sprachverlust. Bleibt die S1 jedoch in der Fremde erhalten, so nennt sich dies (im Ergebnis und im Verlauf) Spracherhalt. Spracherhalt ist mit Mehrsprachigkeit verbunden. Die Sprachsoziologie sieht darin eine Sprachloyalität (engl. language loyalty). Beispiele sind etwa Gruppen der Rumäniendeutschen, vereinzelt auch der Russlanddeutschen sowie der südasiatischen Zuwanderer in Großbritannien. Spracherhalt kann wiederum zum Sprachkonflikt führen. Der Prozess des Spracherhalts erstreckt sich durchschnittlich über zwei bis drei Generationen. Charakteristisch für diese Übergangsphase ist die Mehrsprachigkeit und das Bemühen der Eltern, die Tochtergeneration an die ursprüngliche Heimatsprache, welche eine Schwächung erfährt, zu binden. Oft führen die Anstrengungen um Spracherhalt zur Folklorisierung der inzwischen abgeworfenen S1 und der damit verbundenen Kultur. So findet sich in vielen deutschamerikanischen Zentren eine Form des Deutschseins, die auf Fahne, Oktoberfest, Lederhosen und Weihnachtsbaum reduziert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachwechsel nach Okkupation.", "content": "Historisch betrachtet erfolgte Sprachwechsel häufig von der Sprache der Eroberer, oft eine kleine Führungsschicht, oder durch wirtschaftliche oder kulturelle Attraktivität dominierende Oberschicht auf die Sprache der autochthonen Bevölkerung. Beispiele sind die Romanisierung – die Verbreitung des Vulgärlateinischen im Römischen Reich – oder auch die Germanisierung – die Übernahme der Deutschen Sprache durch die slawische Bevölkerung bei der Deutschen Ostsiedlung im Mittelalter. Dabei erstreckte sich der Prozess teilweise bis in die frühe Neuzeit über mehrere Generationen, ohne dass die ursprüngliche Bevölkerung wesentlich vertrieben wurde. Sehr wahrscheinlich ist auch der vermutete Sprachwechsel zwischen der altbritischen keltischen Sprache Großbritanniens und dem Angelsächsischen oder Altenglischen der Völkerwanderungszeit. Der Wechsel erfolgt vermutlich zunächst durch Dominanzwechsel innerhalb der Mehrsprachigkeit und später durch vollständigen Verlust der ursprünglichen Sprache. Ein anderes Beispiel wäre der relative junge Übergang des keltischen Irisch auf das heute gesprochene irische Englisch im 19. Jahrhundert auf Grund der politischen, intellektuellen und sozialen Dominanz der Engländer in diesem Teil des Vereinigten Königreiches. Jahrhunderte, in denen die Engländer in Irland dominierten, herrschte Zweisprachigkeit vor, die erst im 19. Jahrhundert in relativ kurzer Zeit aufgegeben wurde. Ein ausgedehnter Sprachwechsel findet seit der Conquista bis in die Gegenwart in Form der Hispanisierung (Übernahme des Spanischen) und Lusitanisierung (Übernahme des Portugiesischen) der indigenen Bevölkerung Amerikas statt. Während hier zahlreiche kleine Sprachen oder auch ehemals wichtige Verkehrssprachen wie Muchik und Pukina in Peru oder Tupi in Brasilien bereits vor über hundert Jahren verschwunden sind, läuft ein solcher Sprachwechsel bei Sprechern großer indigener Sprachen wie Nahuatl, Mayathan, Quechua oder Aymara bis heute ab.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachwechsel aufgrund sozialer Stigmatisierung.", "content": "Ein Sprachwechsel kann auch eintreten, wenn der Gebrauch der bislang von der Bevölkerung gesprochenen Sprache mit sozialer Benachteiligung verbunden ist. Ein Beispiel hierfür ist der Wechsel von Teilen der Bevölkerung Brüssels seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Siehe hierzu Französisierung Brüssels.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachwechsel aufgrund wirtschaftlich-administrativer Faktoren.", "content": "Im Süden des früheren dänischen Herzogtums Schleswig löste in der Neuzeit das Nieder- und Hochdeutsche regionale dänische und friesische Dialekte wie das Viöler und das Angeldänische sowie das Eiderstedter und Strander Friesisch ab. Begründet wird dieser Sprachwechsel vor allem mit der vorherrschenden Stellung des Deutschen, das noch unter dänischer Herrschaft als Verwaltungs-, Kirchen- und Schulsprache in Südschleswig verbreitet wurde. So verläuft die heutige Staatsgrenze in etwa auf der früheren Grenzlinie zwischen deutscher und dänischer Kirchensprache. Bestärkt wurde dieser Sprachwechsel zum Deutschen durch den Einfluss des holsteinischen Adels und Handelsbeziehungen zum Süden. Es spielten also sowohl wirtschaftliche als auch administrative und kirchenpolitische Faktoren eine Rolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Beim Sprachwechsel (engl. \"language shift\") wechselt ein Individuum oder eine Sprachgemeinschaft von einer Sprache A zu einer anderen Sprache B. Der Begriff ist üblich in der Spracherwerbsforschung, Soziolinguistik und allgemein der Linguistik. Ein kompletter Sprachwechsel, oft auch nur die Dominanz einer Sprache bei Mehrsprachigkeit, kann sich über 2–3 Generationen erstrecken.", "tgt_summary": null, "id": 558279} {"src_title": "Magali Noël", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Magali Noël wurde in der Türkei als Tochter französischer Diplomaten aus der Provence, die in dem Land tätig waren, geboren und besaß schon von klein auf eine Affinität zur Bühne. Sie begann früh mit einer Ballettausbildung und nahm zehn Jahre Geigenunterricht an der Schule von César Franck. Mit 15 bekam sie Schauspielunterricht, danach spielte sie Theater an verschiedenen Bühnen, in Deutschland als Molière-Interpretin. Später kehrte sie immer wieder für Engagements ans Theater zurück; sie spielte an verschiedenen Pariser Bühnen, unter anderem mit Peter Ustinov. Im Alter von 18 Jahren gab sie in einer kleinen Rolle in \"Demain nous divorçons\" ihr Filmdebüt, ein Jahr später bekam sie in \"Seul dans Paris\" an der Seite von Bourvil (als dessen Ehefrau) ihre erste größere Rolle. Wegen der geschmeidigen und erstaunlichen Einfachheit ihrer Darstellung wurde sie oft als Femme fatale besetzt. Noël war bis zuletzt im Filmgeschäft tätig. Sie spielte in Frankreich, Italien, Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten in unterschiedlichen Genres, von Komödie (etwa mit dem italienischen Starkomiker Totò) über Krimi und Thriller \"(Die Schlange)\" bis hin zur sozialkritischen Tragödie \"(Der Mann, der die Frauen beherrschte)\". Ihre Filmografie enthält so bekannte Titel wie \"Rififi\", \"Der Wendekreis des Krebses\" und \"Der Tod des Mario Ricci\". Dreimal stand sie auch für Federico Fellini vor der Kamera, 1959 als \"Fanny\" in \"Das süße Leben\", 1969 als \"Fortunata\" in \"Fellinis Satyricon\" und 1973 als \"Gradisca\" in \"Amarcord\". Ihr berühmtester Song war \"Fais-moi mal, Johnny,\" geschrieben von Boris Vian. Das Lied war einer der ersten Rock-’n’-Roll-Titel mit französischem Text.", "section_level": 1}], "src_summary": "Magali Noël (* 27. Juni 1932 als \"Magali Françoise Noëlle Camille Guiffray\" in Izmir, Türkei; † 23. Juni 2015 in Châteauneuf-Grasse) war eine französische Schauspielerin und Sängerin.", "tgt_summary": null, "id": 47291} {"src_title": "Casimir Delavigne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Delavigne bewies schon als Schüler des Lycée Napoléon in Paris ungewöhnliches poetisches Talent durch einen Dithyrambus auf die Geburt Napoleons II. (1811), des Sohnes Napoleon Bonapartes. 1813 erschien sein Dithyrambus auf den Tod des Dichters Jacques Delilles, 1814 sein Gedicht \"Charles XII à Narva,\" 1815 \"La découverte de la vaccine,\" womit er von der Académie française den ersten Nebenpreis gewann, und 1818 seine Messéniennes, die sehr populär wurden. Diese politischen Klagelieder waren der Ausfluss eines glühenden Patriotismus’ nach der Niederlage Napoleons. Delavigne erhielt den Posten als Bibliothekar an der Staatskanzlei, verlor ihn aber 1822 wieder, als er in neuen \"„Messéniennes“\" den Befreiungskampf der Griechen (siehe Griechische Revolution) besang. Dafür machte ihn der Herzog von Orléans, der spätere König (Ludwig Philipp) zum Bibliothekar des Palais Royal; dieses Amt bekleidete er bis an seinen Tod. Delavigne arbeitete auch als Dramatiker: Er schrieb 1819 das Trauerspiel \"Vêpres Siciliennes\", welches trotz der Zurückweisung durch das Théâtre français großen Erfolg hatte. Diesem Stück folgten das Lustspiel \"Les Comédiens\" (1820), das Trauerspiel \"Le Paria\" (1821) und die Lustspiele \"L'école des vieillards\" (1823) und \"La princesse Aurélie\" (1828). Ersteres, sein bestes Lustspiel, trug ihm im Jahre 1825 einen Sitz in der \"Académie française\" ein. Eine Pension, die Karl X. ihm anbot, schlug Delavigne aus. Von einer Italienreise, die er wegen seiner geschwächten Gesundheit machte, brachte er außer sieben neuen \"Messéniennes\" eine bedeutende Veränderung seiner dichterischen Anschauungen zurück, welche sich zuerst 1829 in der Tragödie \"Marino Faliero\" dokumentierte. Denn wenn Delavigne sich früher möglichst genau den Regeln des klassischen Dramas angeschlossen hatte, so näherte er sich jetzt dem Lager der Romantiker in der Absicht, die beiden Schulen zu versöhnen. Sein Versuch hatte brillanten Erfolg. Die Julirevolution von 1830 begeisterte ihn zu den volkstümlich gewordenen Gesängen: \"La Parisienne\" (komponiert von Daniel-François-Esprit Auber), \"La Varsovienne\" und andere. Zwei seiner besten \"Messéniennes:\" \"Une semaine à Paris\" und \"Le chien du Louvre.\" 1832 wurde sein \"Louis XI\" aufgeführt, wie \"Marino Faliero\" eine Mischung des tragischen und des leichten Genres, aber entschiedener dem Zeitgeschmack huldigend. Das Trauerspiel \"Les enfants d'Edouard\" (1833) und vor allem das Lustspiel \"Don Juan d'Autriche\" (1835) gehören wegen der Lebendigkeit der Handlung und des ihm eigenen poetischen Schwunges zu den besten Stücken des Dichters. Die einaktige Tragödie \"Une famille au temps de Luther\" (1836) erweckte, genauso wie die politische Komödie \"La popularité\" (1838) und die Tragödie \"La fille du Cid\" (1839), nur mäßiges Interesse. Seine letzten Werke waren das Lustspiel \"Le conseiller-rapporteur\" (1841) und der mit seinem Bruder Germain Delavigne verfasste Text zu der Oper \"Charles VI\" (1843, Musik von Jacques Fromental Halévy). Delavigne ist neben Pierre-Jean de Béranger der Hauptvertreter der liberalen Richtung der französischen Literatur jener Zeit. Mit großem Geschick und Geschmack verstand er es, die Stimmung der Menschen, ihren Hass und ihre Liebe, in poetische Formen zu kleiden. Delavigne ist hauptsächlich Lyriker, einzelne seiner Gedichte, besonders auch die Chöre des \"Paria,\" überraschen durch Wärme und Innigkeit des Gefühls, Eleganz und Reinheit des Ausdrucks. Sein Stil schließt sich einerseits eng an den Klassiker Jean Racine an und erlaubt sich anderseits, besonders seit seinem \"Louis XI,\" gewisse Freiheiten, die nicht mehr dem strengen, klassischen Geschmack entsprachen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean François Casimir Delavigne (* 4. April 1793 in Le Havre; † 11. Dezember 1843 in Lyon) war ein französischer Dichter.", "tgt_summary": null, "id": 2094971} {"src_title": "The Blue Hearts", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Der Stil der Blue Hearts zeichnet sich durch das Aufzeigen von Problemen der Gesellschaft im Allgemeinen und Missständen der japanischen Gesellschaft im Speziellen. Dabei wird an Spott und Ironie nicht gespart. Trotzdem sind die Texte mehr, als nur eine Ansammlung von Witzen. Am Pranger der Band stehen vor allem: Oberflächlichkeit (meist im Sinne von Aussehen), Gleichgültigkeit der Gesellschaft, Spießbürgertum, Ausgrenzung von „Anderen“, Arroganz der „Oberschicht“ (besonders in Japan). Es ging ihnen nicht nur darum, nur „drauf zu hauen“, sondern auch konkrete Lösungen anzubieten. Daraus bildet sich eine Philosophie, die sich grob mit Spaß, Liebe & Toleranz umschreiben lässt. Schnelle Punkrock-typische Rhythmen und entsprechend z. T. sehr freche Texte zum Mitsingen zeichnen die Band aus. Deutliche Einflüsse aus klassischem Rock ’n’ Roll und Blues sind zu spüren.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Für die meisten Texte, sowie den Gesang war Kōmoto Hiroto () verantwortlich. Er war auch der „Spaßvogel“ und Kopf der Band. Er spielt auch Mundharmonika. Mashima Masatoshi (), oder kurz Mashi, war der Gitarrist und eher ein ernster Typ. Er schrieb ernstere, tiefer gehenden Texte. Einige der Stücke sang er auch selbst. Kawaguchi Junnosuke () war der Bassist der Band. Nach der Trennung der Band endete seine Musikkarriere. Kajiwara Tetsuya (), auch Kaji-kun, war der Drummer der Blue Hearts. Nach der Trennung spielte er noch für verschiedene andere Rockbands wie The 3peace (1997–2000) & The Big Hip (seit 2006).", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte & Besondere Stücke.", "content": "Linda Linda () ist wohl der bekannteste und beliebteste Song der Blue Hearts. Er stammt aus der Feder von Hiroto und ist das Paradestück der Band. Einfache Melodie und flotter Rhythmus, sowie ein kurzer und recht einprägsamer Text machen dieses Stück so unverkennbar. Diesem Lied ist sogar ein Kinofilm von Nobuhiro Yamashita mit dem Namen Linda Linda Linda () gewidmet. Dabei geht es um eine japanische Highschool Mädchen Band, mit einer koreanischen Austauschschülerin als Sängerin, die dieses und weitere Stücke der Band einstudiert. Des Weiteren wurde das Lied für das Nintendo DS Videospiel Ouendan genommen und wird in einigen High-School Dorama (z. B. Gachi Baka – Episode 3) von Schülern nachgesungen. Der Song Love Letter () zeigt die romantische Seite der Band sehr eindrucksvoll. Das Lied wurde mehrmals (in Japan und China) gecovert. Bei TRAIN-TRAIN, geschrieben von Mashi, sieht man klar den Unterschied zwischen Hiroto und Mashi, zwischen dem „Spassvogel“ und dem „Ernsten“. Das Lied war auch der Titelsong zur Fernsehserie „Haisukuuru raku gaki“ () auf TBS. TOO MUCH PAIN, eines der eingänglichsten Stücke der Blue Hearts. Es ist zunächst sehr traurig, hat aber eine sehr positive Moral: „Weitermachen! Du kannst es schaffen!“ Viele Stücke der Blue Hearts finden sich in Karaokesammlungen und werden oft zum Besten gegeben, wenn auch die meisten Stücke auf Grund ihres Tempos schwer zu singen sein können.", "section_level": 1}, {"title": "Trennung.", "content": "Die Trennung geht auf einen Streit bezüglich des Verhaltens von Kawaguchi Junnosuke bei Konzerten zurück. Er war seiner Zeit in einer neureligiösen Gemeinschaft und verteilte Informationsmaterial und Beitrittsformulare darüber bei den Konzerten, was die anderen Bandmitglieder nicht guthießen. Besonders Hiroto war sehr erbost darüber, weil Missionierung nicht der Bandphilosophie entsprach. Hiroto wollte so nicht mehr Teil der Band sein. Mashi hatte die gleiche Einstellung dazu. Den Namen mit anderen Mitgliedern weiterzutragen war für sie auch keine Option. So stand die Auflösung der Band fest, wenn auch die Fans zunächst nichts davon wissen sollten. Bis Hiroto bei einem Radiointerview damit förmlich rausplatzte. Auf die Frage, wie die Zukunftspläne (Singles, Alben, Tour etc.) der Band aussehen antwortete er schreiend: „Es ist aus und vorbei!“, was ein großer Schock für die Fangemeinde war. Das letzte Album, \"PAN\", hatte auch stilistisch nicht mehr viel mit den Blue Hearts zu tun. Nach der Trennung der Band gründeten Hiroto und Mashi mit 3 weiteren befreundeten Musikern die Band The High-Lows. Diese Band löste sich 2005 auf und Hiroto gründete mit Mashi wenig später eine neue Band, The Cro-Magnons. Kajiwara wechselte zuerst zu der Band 3peace und später noch zu weiteren Bands. Momentan bilden er und Mikio Shirai das Duo The Big Hip. 10 Jahre nach der Trennung, im Jahr 2005, trafen sich alle vier Mitglieder der Blue Hearts, zur Freude der immer noch zahlreichen Fans, noch einmal zu einer gegenseitigen Versöhnung. Dennoch werden die Blue Hearts weder neues Material aufnehmen, noch zusammen auftreten.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Blue Hearts (jap. ) waren eine japanische Punkband, die Mitte der 1980er Jahre gegründet wurde und sich Mitte der 1990er Jahre nach internen Auseinandersetzungen wieder trennte.", "tgt_summary": null, "id": 1536771} {"src_title": "Winfred Gaul", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren in Düsseldorf, verbrachte Gaul wegen der Versetzung seines Vaters als Lehrer nach Ostpreußen dort von 1931 bis 1944 seine Kindheit und Jugend. Noch kurz vor Kriegsende wurde er 1944 als 16-Jähriger als Soldat an die Ostfront eingezogen. Nach seinem Abitur 1948 in Düsseldorf begann Gaul eine Bildhauerlehre. Von 1949 bis 1950 studierte er Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Köln. Von 1950 bis 1953 studierte er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Willi Baumeister und Manfred Henninger. Es folgte ein Aufenthalt in Paris, bei dem er den deutschen Emigranten und Galeristen Jean-Pierre Wilhelm und den Kunstkritiker Pierre Restany kennenlernte. Ein Schlüsselerlebnis wurde für ihn die Begegnung mit Werken von William Turner in der Tate Gallery in London in der Anfangszeit seiner Malerei. 1955 richtete er in Düsseldorf-Kaiserswerth sein Atelier ein und schloss sich der \"Gruppe 53\" an, einem Kreis von Künstlern des Informel, mit denen er gemeinsam im In- und Ausland ausstellte. 1961 lebte und arbeitete er mehrere Monate in Rom, 1962 folgte auf Einladung des Kunstkritikers Clement Greenberg ein viermonatiger Aufenthalt in New York. Zwischen 1956 und 1985 nahm Winfred Gaul als Mitglied des Deutschen Künstlerbundes an insgesamt sechzehn DKB-Jahresausstellungen teil. 1958 erhielt er den Preis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie und 1964 den Villa-Romana-Preis für Malerei. 1964/65 lehrte er an der Bremer Staatlichen Kunstschule und 1965/66 als Visiting Lecturer an der Bath Academy und am Regional College of Arts in Hull. 1984 ernannte ihn der Minister für Wissenschaft und Forschung des Landes NRW zum Professor h.c. 1994 wurde er mit dem Lovis-Corinth-Preis ausgezeichnet. Gaul war mit der Künstlerin Annah (d. i. Barbara Gaul) verheiratet und lebte mit ihr in Ligurien, Antwerpen und Kaiserswerth. Er ist auf dem Friedhof in Düsseldorf-Kalkum beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Dank Gauls „lebenslangem Experimentieren mit den Mitteln der Form und Farben“ lassen sich in seinem Schaffen mehrere Phasen unterscheiden. Bereits in der Phase seiner frühen informellen Arbeiten (1955–59) entstanden die skripturalen „Poèmes Visibles“ (gemalte Gedichte) und „Farbmanuskripte“ (1956–60). Diesen folgte die Phase der „Wischbilder“ und „weißen Bilder“ (1959–61). Ab 1963 entstanden die plakativen „Signale & Verkehrszeichen“ sowie seine Hard Edge-Arbeiten, bevor er sich in den 1970er Jahren der „analytischen Malerei“ mit der Werkgruppe „Markierungen“ und wiederum später der Serie „Recycling“ (ab 1981) zuwandte. Auch mehrteilige Bilder (Dyptichen und Tryptichen) sowie Bilder „ohne rechten Winkel“ gehörten zu seinem Repertoire. Mit seinen Verkehrszeichen und Signalbildern beschäftigte sich Gaul ein ganzes Jahrzehnt lang. Die elementaren Formen – Kreis, Dreieck, Viereck – erlaubten ihm zugleich eine Mehrfarbigkeit, welche die Wischbilder ausschlossen. Sie führten Gaul auch zu einer zeitweiligen Abkehr vom rechteckigen Tafelbild, zu der mit dem Namen „shaped canvas“ bezeichneten Werkgruppe. „Trotz einer Bestätigung durch die späteren Pop-Artefakte, sind Gauls Signale nicht, wie im Pop, Realitätszitate, sondern erdachte, synthetisch hergestellte artifizielle Gebilde“. Dass einige seiner Arbeiten aus dieser Serie in einer jüngeren Ausstellung in der Frankfurter \"Schirn\" unter dem Rubrum \"German Pop\" ausgestellt wurden, dürfte auf einem Missverständnis beruhen. Schließlich verstand Gaul diese Werkgruppe ganz anders: „Während Pop Art und Happening sich damit begnügen, Wirklichkeit zu imitieren, reale Situationen zu spiegeln und dabei durch ihre konformistische Verherrlichung der Konsumgesellschaft enttäuschen, stoße ich in die von Kunst entleerten Landschaften der großen Städte vor. Meine Verkehrszeichen sind die Hieroglyphen einer neuen Großstadtkunst. Sie usurpieren die Banalität des Jargons ihrer Vorbilder, um daraus eine neue Sprache mit einer neuen, frischen und unverbrauchten Schönheit zu formen.“ In einem mit Hans Peter Alvermann herausgegebenen Manifest von 1963 heißt es, dass ihre \"QUIBBKunst [...] keine deutsche Version von Pop-Art\" sei. Gleichwohl wird Gaul immer wieder zu den deutschen Pop Art-Künstlern gezählt, zuletzt 2016 in der Stuttgarter Ausstellung der Galerie Schlichtenmaier: \"Winfred Gaul. Werke der Pop Art\". Seine erste bedeutende Einzelausstellung fand 1957 in der auf das Informel spezialisierte, von Jean-Pierre Wilhelm und Manfred de la Motte geführten Düsseldorfer Galerie 22 statt. 1957 erfolgte auch der erste Museumsankauf. Die Kunsthalle Mannheim kaufte aus der von ihr kuratierten Ausstellung „Eine neue Richtung in der Malerei“ Gauls Bild „Pracht der Zerstörung“. Es folgten zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in Galerien und Museen des In- und Auslands. Hervorzuheben sind von diesen die documenta II 1959 und die documenta 6 1977 in Kassel, auf denen Gaul 1959 mit drei informellen Bildern, 1977 mit Arbeiten aus der Serie „Farbmarkierungen“ vertreten war. Das Museum am Ostwall, Dortmund, veranstaltete zwei Jahre nach seinem Tod, vom 3. Juli bis 2. Oktober 2005, eine große Retrospektive seiner Werke von 1958 bis 2003. In der großen repräsentativen Ausstellung \"Le grand geste! Informel und abstrakter Expressionismus 1946-1964\", die das Museum Kunstpalast (in der damaligen Schreibweise: \"museum kunst palast\") 2010 in Düsseldorf präsentierte, war Gaul mit mehreren informellen Bildern vertreten. Viele seiner Veröffentlichungen und Ausstellungskataloge enthalten Aufzeichnungen und Notate zur künstlerischen Erfahrung und Selbstreflexion, die neben dem malerischen auch Gauls schriftstellerisches Talent erkennen lassen. Als \"pictor doctus\" (gelehrter Maler) haben ihn Kunsthistoriker wie Karl Ruhrberg und Beat Wismer bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Winfred Gaul (* 9. Juli 1928 in Düsseldorf; † 3. Dezember 2003 in Düsseldorf-Kaiserswerth; eigentlich \"Winfried Gaul\") war ein deutscher Künstler des Informel und der analytischen Malerei.", "tgt_summary": null, "id": 1572053} {"src_title": "James Graham, 1. Marquess of Montrose", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und frühe Jahre.", "content": "Grahams Eltern stammten beide aus alten schottischen Adelsgeschlechtern. Sein Vater John Graham, 4. Earl of Montrose, der Kanzler des Königreiches Schottland gewesen war, verstarb 1626. Nach dessen Tod führte Graham den Titel \"Earl of Montrose\" und war das Oberhaupt des Clans Graham. Im Alter von 17 Jahren heiratete er Magdalene Carnegie, die Tochter von David Carnegie, Lord Carnegie, der später zum \"Earl of Southesk\" erhoben wurde. Nach Schulausbildung in Glasgow, dem Besuch der Universität St Andrews und anschließender Reise auf dem Kontinent, wo er insbesondere Taktik studierte, kehrte er nach Großbritannien zurück, um Karl I. von England seine Dienste anzubieten. Von dem Herzog von Hamilton, Karls Berater in schottischen Angelegenheiten, wurde er jedoch schroff zurückgewiesen. Nach Schottland zurückgekehrt, schloss er sich als überzeugter Presbyterianer der entstehenden Partei der Covenanters an und diente als General im Ersten Bischofskrieg. Als die schottische Bewegung immer mehr unter den Einfluss von Archibald Campbell, 8. Earl of Argyll, geriet, der seine persönliche Machtposition ausbauen wollte, geriet Montrose in die Opposition und wurde verhaftet. Durch Intervention des Königs kam er nach sechs Monaten frei.", "section_level": 1}, {"title": "General des Königs.", "content": "In der Folgezeit näherte sich Montrose dem König an. Er zog sich zunächst für einige Zeit aus dem öffentlichen Leben zurück. Als die Schotten im Englischen Bürgerkrieg Partei gegen den König nahmen und 1643 nach England einfielen, sah dieser die Möglichkeit, den Kampf nach Schottland zu tragen. Graham wurde zum \"Marquess of Montrose\" erhoben und zum General der königlichen Streitkräfte in Schottland ernannt. Auf sich allein gestellt, schlug er sich durch die Armee der Covenanter nach Schottland durch. Dort war inzwischen eine Expeditionsarmee aus Irland unter Alasdair MacColla (Alexander MacDonald) gelandet, die überwiegend aus irischen Katholiken und nach Irland emigrierten MacDonalds bestand. Montrose setzte sich an ihre Spitze und sammelte weitere Anhänger um sich. Im August 1644 hisste er die königliche Standarte in Blair Atholl. Im folgenden Jahr besiegte er die Covenanter bei Tippermuir, nahe Perth, Aberdeen, Inverlochy (Fort William), Auldearn, Alford und Kilsyth (nördlich Glasgow). Damit umfasste sein Einflussbereich nahezu ganz Schottland. Es gelang Montrose aber nicht, seine Eroberungen zu sichern. Zwar flüchteten die führenden Covenanter nach der Schlacht von Kilsyth nach England und Irland, doch nur wenige ihrer Anhänger schlossen sich ihm an. Dazu schmolz seine Armee dahin. Die Highlander begaben sich nach Hause, um ihre Beute in Sicherheit zu bringen und die Ernte einzubringen, Alasdair MacColla hielt den Kampf gegen die Campbells für vordringlich und zog nach Argyll, und die Gordons, das Rückgrat seiner Kavallerie, wurden von ihrem Oberhaupt, dem Marquess of Huntly, aus persönlichen Gründen heimgerufen. Mit einer Restarmee, mit der kampferprobten Irischen Brigade unter Manus O’Cahan als Kern, zog Montrose auf die englische Grenze zu, um den Druck auf die schottischen Truppen in England zu verstärken, und um Rekruten aus den Borders anzuwerben. Am 13. September 1645 wurden er von einer Armee des Covenant unter David Leslie bei Philiphaugh (nahe Selkirk) geschlagen. Montrose versuchte, den Feldzug fortzusetzen, musste jedoch auf Befehl des Königs seine Waffen niederlegen und verließ am 3. September 1646 Schottland.", "section_level": 1}, {"title": "Exil.", "content": "Um der Sache Karls I. zu dienen bereiste er Fürstenhöfe in ganz Europa. Kaiser Ferdinand III. ernannte ihn zum Marschall des Heiligen Römischen Reiches und erteilte die Genehmigung, Truppen zu werben. Nach der Hinrichtung Karls I. bot er Karl II. seine Dienste an und landete mit einer kleinen Schar im Frühjahr 1650 auf den Orkney-Inseln, von wo er nach Caithness übersetzte. Da jedoch Karl II. Verhandlungen mit den Covenantern begonnen hatte, waren nur wenige bereit, sich einem so riskanten Unternehmen anzuschließen. Sein kleiner Heerhaufen, der vornehmlich aus deutschen und dänischen Söldnern und einigen hundert ungedienten Orcadiern bestand, wurde am 27. April von Strachan bei Carbisdale überrascht und aufgerieben. Montrose gelang die Flucht. Nachdem er einige Tage in Verkleidung durch das Hochland geirrt war, wurde er von Neill MacLeod of Assynt in Ardvreck Castle festgesetzt und an die Regierungstruppen ausgeliefert. Ein Todesurteil war bereits seit längerem gefällt worden; dieses wurde am 21. Mai 1650 in Edinburgh vollstreckt. Montrose wurde gehenkt, Kopf und Gliedmaßen abgetrennt und in den fünf bedeutendsten Städten des Landes zur Schau gestellt. Nach der Restauration Karls II. erhielt er als dessen treuester Anhänger ein Staatsbegräbnis. Neben seinen militärischen Verdiensten, die ihm die Beinamen „the Great Montrose“ und „the Great Marquess“ einbrachten, war James Graham ein bekannter Dichter. Seine berühmteste Zeile „He either fears his fate too much, Or his deserts are small, that puts it not unto the touch, To win or lose it all“ wurde zum Beispiel von Feldmarschall Montgomery am Vorabend des D-Day zitiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Graham, 1. Marquess of Montrose (* 1612 (vermutlich) in Montrose; † 21. Mai 1650 in Edinburgh) war ein schottischer Adeliger, der im Englischen Bürgerkrieg von 1644 bis 1650 in Schottland für die königliche Seite kämpfte und hingerichtet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1206093} {"src_title": "Deutscher Filmpreis/Bester Kinderfilm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "2000er-Jahre.", "content": "2000 Käpt’n Blaubär – Der Film – Regie: Hayo Freitag 2001 Der kleine Vampir (\"The Little Vampire\") – Regie: Uli Edel 2002 Das Sams – Regie: Ben Verbong 2003 Das fliegende Klassenzimmer – Regie: Tomy Wigand 2004 Die Blindgänger – Regie: Bernd Sahling 2005 Lauras Stern – Regie: Piet De Rycker und Thilo Rothkirch 2006 Die Höhle des gelben Hundes – Regie: Byambasuren Davaa 2007 Hände weg von Mississippi – Produktion: Claus Boje 2008 Leroy – Produktion: Oliver Stoltz 2009 Was am Ende zählt – Produktion: Susann Schimk, Jörg Trentmann", "section_level": 1}, {"title": "2010er-Jahre.", "content": "2010 Vorstadtkrokodile – Produktion: Lena Olbrich, Christian Becker 2011 Chandani und ihr Elefant – Produktion: Arne Birkenstock, Helmut G. Weber 2012 Wintertochter – Produktion: Philipp Budweg und Mikolaj Pokromski, Regie: Johannes Schmid 2013 Kaddisch für einen Freund – Produktion: Martin Bach, Regie: Leo Khasin 2014 Ostwind – Produktion: Ewa Karlström und Andreas Ulmke, Regie: Katja von Garnier 2015 Rico, Oskar und die Tieferschatten – Produktion: Philipp Budweg und Robert Marciniak, Regie: Neele Leana Vollmar 2016 Heidi – Produktion: Uli Putz, Jakob Claussen, Lukas Hobi, Reto Schaerli, Regie: Alain Gsponer 2017 Auf Augenhöhe – Produktion: Martin Richter und Christian Becker, Regie: Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf 2018 Amelie rennt – Produktion: Philipp Budweg, Thomas Blieninger, Martin Rattini, Regie: Tobias Wiemann 2019 Rocca verändert die Welt – Produktion: Tobias Rosen, Steffi Ackermann, Willi Geike", "section_level": 1}, {"title": "2020er-Jahre.", "content": "2020 Als Hitler das rosa Kaninchen stahl – Produktion: Jochen Laube, Fabian Maubach, Clementina Hegewisch", "section_level": 1}], "src_summary": "Seit 2000 wird der Deutsche Filmpreis in der Kategorie Bester Kinderfilm (früher \"Bester programmfüllender Kinderfilm\" bzw. \"Kinder- und Jugendfilm\") an herausragende deutsche Kinder- und Jugendfilme vergeben. ", "tgt_summary": null, "id": 182242} {"src_title": "Chindongo heteropictus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Haltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Haltungsbedingungen.", "content": "Mit Steinaufbau dem natürlichen Lebensraum nachempfundene Einrichtung, wie sie für die meisten Felsencichliden des Malawisees üblich ist. Als Bodengrund empfiehlt sich feiner Kies oder grober Sand. Hartblättrige Pflanzen können eingesetzt werden, auch wenn im natürlichen Lebensraum höhere Pflanzen nicht vorhanden sind. In mittelgroßen Aquarien (bis 1,5 m Kantenlänge) sollte man Männchen mit mehreren Weibchen vergesellschaften. In größeren Becken ist die Haltung in einer kleineren Gruppe sinnvoll. Wichtig ist eine Mitvergesellschaftung anderer Felsencichliden, was mit einer Verteilung der Aggressionen der Männchen verbunden ist. Wasserwerte wie für andere Malawiesee-Cichliden angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Zucht.", "content": "Agamer Maulbrüter im weiblichen Geschlecht. Die Zucht entspricht der anderer Mbuna-Arten. Das Ablaichen erfolgt unter Drehbewegungen auf dem Untergrund im Zentrum des Männchens-Reviers vor einem Stein oder in einer kleinen Höhle. Nach einer Tragzeit von etwa 3 Wochen entlässt das Muttertier je nach Größe etwa 20 bis 40 Jungtiere, die danach nicht mehr oder nur noch wenige Tage betreut werden. Die Jungtiere sind etwa 10 mm groß und bereits fertig entwickelt. Schon in diesem Alter ist es möglich, die Verteilung der Geschlechter in der Brut zu erkennen. Ihre Aufzucht ist mit feinem Flockenfutter und frisch geschlüpften Salinenkrebschen einfach.", "section_level": 2}, {"title": "Fütterung.", "content": "Im Freiland typischer Aufwuchsfresser. Im Aquarium Allesfresser, bei dem die Gefahr von Darmerkrankungen besteht, falls zu wenig ballastreiche Kost gereicht wird. Pflanzliche Nahrung ist deshalb wichtig. Ansonsten kann diese Art mit den üblichen Frost- und Trockenfuttersorten leicht ernährt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderes.", "content": "Durch eine falsche Fundortangabe (Thumbi West Island) in der Erstbeschreibung wurde bis vor kurzem eine andere Art in der Literatur als \"Maylandia heteropicta\" angesprochen. Eine weitere Bezeichnung für \"Chindongo heteropictus\" ist \"Pseudotropheus newis\".", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Temperatur: 24 bis 27 °C, Länge des ausgewachsenen Fisches: 8 bis 10 cm, Beckenlänge: ab 80 cm", "section_level": 2}], "src_summary": "Chindongo heteropictus (Syn.: \"Maylandia heteropicta\") ist ein afrikanischer Süßwasserfisch, der endemisch im Malawisee vorkommt. Bislang wurde er nur bei Chisumulu Island nachgewiesen. Seine erste Einführung nach Europa als Aquarienfisch war vermutlich am Anfang der 1970er oder 1980er Jahre. ", "tgt_summary": null, "id": 810519} {"src_title": "Schloss Königs Wusterhausen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Schlosses.", "content": "Das Schloss gründet sich auf einer Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert und wurde 1320 erstmals schriftlich erwähnt. Eine weitere Erwähnung geht als \"„castrum wusterhuse“\" auf 1375 zurück. 1682 wurde das Anwesen durch den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm für seinen Sohn Friedrich I. erworben, welcher es wiederum seinem Sohn Friedrich Wilhelm I., dem späteren „Soldatenkönig“, schenkte.", "section_level": 1}, {"title": "Das Schloss unter dem Soldatenkönig.", "content": "Friedrich Wilhelm I. verachtete die barocke Verschwendungssucht seines Vaters, der Preußen mit dem Ausbau der Schlösser in Potsdam und Berlin an den Rand des Staatsbankrotts gebracht hatte. Er nutzte das einfache Schloss in Wusterhausen als Jagdschloss und Sommersitz und hielt sich möglichst nur im Winter in den Stadtresidenzen auf. Friedrich Wilhelm I. kam regelmäßig zur „Herbstlust“ nach Wusterhausen. Zu seinen Ehren erhielt der Ort Wusterhausen ab 1717 den „Königs“-Zusatz in der Bezeichnung. Der Soldatenkönig wohnte bevorzugt in diesem kleinen Schloss, dort hielt er seine Tabakskollegien ab und konnte sich mit der Ausbildung seiner Langen Kerls von den Staatsgeschäften ablenken oder auf die Jagd gehen – eine der wenigen aristokratischen Vergnügen, die er sich erlaubte. Zur Sicherung des Jagdwildbestandes ließ er 1725 den Tiergarten Neue Mühle anlegen, der direkt an den Schlosspark grenzte. Doch das Schloss war nicht nur Ort der Muße und Erholung; hier unterzeichnete er auch 1730 das Dekret, das die geplante Flucht seines Sohnes Friedrich II. nach England mit der Hinrichtung dessen Freundes Hans Hermann von Katte unglückselig beendete.", "section_level": 2}, {"title": "Das Schloss nach Friedrich Wilhelm I..", "content": "Nach dem Tod des Soldatenkönigs 1740 verfiel das Schloss. Friedrich II. hatte keine guten Erinnerungen an den Ort, in dem er einen Teil seiner unglücklichen Kindheit verbracht hatte und der ihn ständig an den verhassten Vater erinnerte. Er widmete sich lieber dem Ausbau von Schloss Sanssouci in Potsdam. Im 19. Jahrhundert wurde es von den preußischen Königen Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I. wieder als königliches Jagdschloss genutzt. Ab 1863 fanden wieder Hofjagden statt. Das Schloss wurde instandgesetzt und wieder eingerichtet. 1913 fand unter Kaiser Wilhelm II. die letzte große Jagd statt. Während der Zeit der Weimarer Republik war hier eine Zeit lang ein Museum untergebracht und während des Zweiten Weltkrieges wurde es als Lazarett genutzt. Zur Zeit der Deutschen Demokratischen Republik war es Sitz der Kreisverwaltung des Kreises Königs Wusterhausen. Ab 1991 fanden umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt; am 30. September 2000 wurden Schloss und Garten wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute befindet sich dort erneut ein Zentrum der Kultur. Das Schloss dient wieder als Museum. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg ist Eigentümerin des Schlosses und des Schlossgartens.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur des Schlosses.", "content": "Der zweigeschossige, fast quadratische Baukörper wurde bis ins Obergeschoss unter Verwendung von Feldsteinen errichtet. Er zeigt den für die Renaissance verbindlichen Typ des „Festen Hauses“. Die Nord- und die Südseite des Gebäudes zeigen die für das Schloss charakteristischen Giebelfronten mit steilen und parallel verlaufenden Satteldächern. An der nördlichen Hoffassade befindet sich der vorgelagerte, aus der Mittelachse verschobene Treppenturm mit einer aus Schiefer gedeckten Schweifhaube. Im Festsaal des Schlosses befinden sich ca. 40 Gemälde, die der Soldatenkönig zwischen 1735 und 1739 im Schloss Kossenblatt eigenhändig malte und die erst 1863 nach Wusterhausen gelangten. Vor dem Schloss liegen die beiden Kavaliershäuser, die zusammen den trapezförmigen Schlosshof bilden.", "section_level": 1}, {"title": "Schlossgarten.", "content": "Der Renaissancegarten befand sich westlich des Schlosses, während sich auf der östlichen Seite ein noch ungestaltetes Auengelände befand. Zwischen 1696 und 1698 wurde auf der östlichen Seite ein Garten im Stil des französischen Barocks angelegt. Auftraggeberin war Kurfürstin Sophie Charlotte. Sie schickte Siméon Godeau, einen Schüler André Le Nôtres aus Paris, zur Gestaltung des Schlossgartens nach Wusterhausen. Heute ist die barocke Gartenstruktur – in Verbindung mit den Resten der Gestaltung des 19. Jahrhunderts und der Zeit um 1969 – wiederhergestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Königs Wusterhausen in der gleichnamigen Stadt südöstlich von Berlin im Bundesland Brandenburg wurde als bevorzugte Residenz des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. und als Ort seiner Tabakskollegien bekannt. Das denkmalgeschützte Gebäude ist seit 2000 ein Museum.", "tgt_summary": null, "id": 512373} {"src_title": "René Courtin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Europäische Bewegung.", "content": "Im Zweiten Weltkrieg schloss er sich dem christdemokratischen Milieu von Annecy an und setzte sich im November 1940 mit Pierre-Henri Teitgen, René Capitant, François de Menthon und Paul Coste-Floret zusammen, um die erste Widerstandsbewegung \"\"Liberté\"\" zu gründen, die später mit Henri Frenays Widerstandsgruppe \"\"Mouvement de Libération nationale\"\" in der gemeinsamen Résistancegruppe Combat aufging. Als überzeugter Europäer setzte sich René Courtin in Frankreich sehr stark für vereintes Europa ein, das durch die „Europäische Bewegung“ später Wirklichkeit wurde. Am 1. Juni 1947 gründete René Courtin mit seinen Freunden, Pierre-Henri Teitgen, Denis de Rougemont und André Siegfried, den „Rat für eine europäische Bewegung“ (\"Conseil francais pour l ́Europe unie\"), der sich noch im selben Jahr mit der britischen \"Europäischen Bewegung\" als deren französische Sektion vereinigte. 1953 verschmolz der \"Conseil francais pour l ́Europe unie\" als französische Sektion mit der britischen Europäischen Bewegung. Im selben Jahr 1947 gründete René Courtin mit Gleichgesinnten wie Paul Reynaud, Paul Ramadier, Pierre-Henri Teitgen, Denis de Rougemont, Henri Lauga, Konrad Adenauer und André Siegfried, den europäischen christlichen Verband: Nouvelles Equipes Internationales (NEI). Es war ihrer Meinung nach „an der Zeit, Europa zu beweisen, dass es nicht nur das amerikanische und russische System gibt, und endlich ein lebensfähiges Gleichgewicht zwischen den zwei Freiheits- und Gemeinschaftskonzepten vorzuschlagen.“ Die Gruppe radikalerer Föderalisten wurde von René Courtin angeführt. Als Mitglied der so genannten Reformgründer wollte er mit anderen den Europäischen Traum verwirklichen und Einfluss darauf ausüben. Sein Ziel waren die „Vereinigten Staaten von Europa“ mit einem wirklich politischen Aufbau und einer verfassungsgebenden Versammlung. Jean Monnet und Robert Schuman, die eine sektorielle, begrenzte und fortlaufend wachsende Konstruktion durch die Wirtschaft wollten, enttäuschten René Courtin und Denis de Rougemont. Es gab eine Divergenz über den Aufbau der Wirtschaft, die dirigistische Wirtschaftsauffassung von Jean Monnet fand Courtin nicht gut, denn seiner Meinung nach sollte man der wirtschaftlichen Freiheit mehr Raum lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Europäische Union Christlicher Demokraten.", "content": "Es war der Anfang, um die Schaffung einer Vereinigung unter den Christdemokraten mit neuen internationalen Teams, die später den europäischen Partei-Namen: \"„Europäische Union Christlicher Demokraten“\" (1965) genommen hatte. Diese Gruppe radikalerer Föderalisten um René Courtin, hatten einen Europäischen Traum, der später Wirklichkeit wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglied der Gründerväter.", "content": "Mit Recht war René Courtin ein Mitglied der EU-Gründerväter, denn er warb schon mit einer wirklichen politischen Konstruktion und einer konstituierenden Versammlung. Monnet und Schuman waren demgegenüber zurückhaltender.", "section_level": 1}, {"title": "Europäische Verteidigungsgemeinschaft.", "content": "Auch hat sich Courtin mit Henri Lauga für die Idee der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) eingesetzt. René Courtin intervenierte des Öfteren und er versuchte Einfluss auszuüben, um diese für ihn wichtige europäische Institution inhaltlich vorwärts zu bringen. Er wusste, dass am Ende die deutsche Wiederbewaffnung eingeführt werden müsste und besonders hatte er dort mit der EVG ein sehr fortgeschrittenes politisches Projekt für Europa verbunden. Deshalb war er nach der endgültigen Ablehnung des Vertrages durch das französische Parlament am 30. August 1954 enttäuscht.", "section_level": 1}, {"title": "Dank für sein Lebenswerk.", "content": "Nach langer schwerer Krankheit, getragen von einem Mut, der allen Bewunderung eingeflößt hat, war er sich schon lange seiner schwindenden Kraft bewusst, führte aber trotzdem bis zum Ende seine Arbeit für die Europäische Union fort. Renè Courtin hinterlässt ein umfassendes Lebenswerk, das von seinem steten Streben nach Erneuerung für Europa durchdrungen ist, obwohl seine ersten Arbeiten u. a. auch der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gegolten hatten.", "section_level": 1}], "src_summary": "René Courtin (* 27. Juli 1900 in Paris; † 6. Mai 1964) war ein französischer Politiker. Er war ein Wegbereiter bzw. einer der Gründerväter der Europäischen Union.", "tgt_summary": null, "id": 685717} {"src_title": "Martin Elmiger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Elmiger begann im Jahr 1992 bei seinem Heimatverein \"RMV Cham-Hagendorn\" mit dem Radsport. Nachdem er bei den Straßenweltmeisterschaften 2000 den elften Platz im Straßenrennen der U23 belegte, wurde er 2001 Profi beim Post Swiss Team. Einen ersten großen Sieg erreichte Elmiger 2001 mit dem Gewinn der Schweizer Meisterschaften. Nach der Auflösung des \"Post Swiss Teams\" unterschrieb Elmiger 2002 beim späteren UCI ProTeam Phonak und erzielte beim Circuito de Getxo seinen ersten internationalen Erfolg. In der Saison 2003 gewann Elmiger in seiner Heimat beim GP Kanton Aargau in Gippingen und wurde 13. im Eliterennen der Weltmeisterschaften 2002. Im Jahr 2004 stand mit der Tour de France auch seine erste Grand Tour auf dem Programm, die er als 108. beendete. Danach nahm er für sein Land an den Olympischen Spielen teil. Nachdem sich das \"Phonak-Team\" aufgelöst hatte, wechselte Elminger 2007 zur französischen Equipe Ag2r La Mondiale. Bei seinem ersten Einsatz für den neuen Arbeitgeber konnte er einen der größten Erfolge seiner Laufbahn mit dem Gewinn der Tour Down Under in Australien feiern – nur drei Sekunden vor dem Zweitplatzierten Karl Menzies. Im September gewann er den Grand Prix d’Isbergues. Bei der anschließenden Straßenweltmeisterschaft wurde er Zehnter. Ein weiterer größerer Erfolg gelang ihm 2010 mit dem Gesamtsieg bei den Vier Tagen von Dünkirchen. Maßgeblich hierfür war der Solosieg auf dem vierten Tagesabschnitt. Bei den Schweizermeisterschaften holte er Bronze im Zeitfahren und seinen dritten Meistertitel im Straßenrennen. 2013 wechselte er zur Schweizer Mannschaft IAM Cycling und gewann im selben Jahr seinen vierten nationalen Titel im Straßenrennen. Nach vier Jahren bei IAM wechselte er für ein Jahr zum BMC Cycling mit dem Ziel, an der Tour de Suisse 2017 teilzunehmen, deren Startwochenende von seinem Heimatverein \"RMV Cham-Hagendorn\" organisiert und ein Etappenrundkurs durch seinen Wohnort führte. Auf derselben Strecke hatte er als Elfjähriger sein erstes Rennen bestritten. Neben Albert Zweifel ist er der Radsportler mit den meisten Teilnahmen (16) an der Tour de Suisse. Zum Ende der Saison 2017 beendete er seine aktive Radsportlaufbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliches.", "content": "Martin Elmiger hat eine Ausbildung als Tiefbauzeichner abgeschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin Elmiger (* 23. September 1978 in Hagendorn) ist ein ehemaliger Schweizer Radrennfahrer und viermaliger Schweizer Meister. Er gilt als Allrounder mit Sprintqualitäten und guter Helfer.", "tgt_summary": null, "id": 2022144} {"src_title": "Emerson, Lake & Powell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1984, nachdem Greg Lake die Band Asia verließ, da seine musikalischen Vorstellungen beim Rest der Band auf wenig Gegenliebe stießen, versuchte Jim Lewis, Vizepräsident von Polydor Records, Keith Emerson dazu zu bringen, Emerson, Lake & Palmer wieder zusammenzubringen. Emerson traf sich mit Lake, um die Möglichkeiten, die Band nach vier Jahren erneut ins Leben zu rufen, zu diskutieren. Die beiden beschlossen, es ein zweites Mal zu versuchen. Da Schlagzeuger Carl Palmer vertraglich an Asia bzw. deren Plattenfirma Geffen Records gebunden war, mussten sich Emerson und Lake nach einem Ersatz umsehen. Proben mit Simon Phillips und dem ehemaligen Yes-, King-Crimson- und UK-Schlagzeuger Bill Bruford verliefen unbefriedigend, und die ersten Demos wurden mit einem bezahlten Studioschlagzeuger eingespielt. Als man gerade übereingekommen war, das Album mit verschiedenen Schlagzeugern einzuspielen, verließ Cozy Powell die Band Whitesnake. Ursprünglich als einer unter mehreren Schlagzeugern vorgesehen, schlug Emerson Powell im Februar 1985 vor, der Band als vollwertiges, drittes Mitglied beizutreten. Powell nahm den Vorschlag an. Die Tatsache, dass der Nachname des Schlagzeugers wie der Carl Palmers mit einem „P“ begann, führte dazu, dass die Musikpresse die neue Band „ELP“ nannte. Dies suggerierte der Öffentlichkeit, dass Emerson, Lake & Palmer sich wiedervereint und Palmer durch Powell ersetzt hätten. Die drei Musiker benutzten jedoch, aus Respekt gegenüber Palmer, nie diese Abkürzung, sondern nannten sich explizit „Emerson, Lake & Powell“, auch um zu zeigen, dass es sich um eine neue und eigenständige Band handelte.", "section_level": 1}, {"title": "Album \"Emerson, Lake & Powell\".", "content": "Ende 1985 ging die Band ins Studio, im Januar 1986 waren die Aufnahmen abgeschlossen. Die Veröffentlichung war im Februar geplant, eine Ellenbogenverletzung Emersons hätte eine Tournee zu diesem Zeitpunkt aber unmöglich gemacht, so dass das Album auf Ende Mai verschoben wurde. Das Debüt erschien unter dem Titel \"Emerson, Lake & Powell\". Das Album machte zwar tatsächlich einige Zugeständnisse an den klassischen Stil von Emerson, Lake & Palmer – mit klassischem Progressive Rock und vielen Stilwechseln: längere Stücke wie \"The Score\" und \"The Miracle\" wechseln mit hymnischen Balladen (\"Lay down your Guns\"), dem jazzigen \"Step Aside\" und Adaptionen klassischer Stücke (wie \"Mars, the bringer of war\" aus der Suite \"Die Planeten\" von Gustav Holst, 1916) ab. Allerdings überwiegen die Unterschiede zu Emerson, Lake & Palmer: \"The Score\" ist ein klassisches Progressive-Rock-Stück. Es dauert etwa neun Minuten und besteht aus vier Teilen: einem Intro, geprägt von Emersons dissonanten Keyboardfanfaren, einem mehrfach wiederholten, typischen Emerson-Marsch, der stellenweise an ELPs \"Pirates\" erinnert, einem Songteil, der erst nach über dreieinhalb Minuten einsetzt und einem melodiösen Up-tempo-Teil, der bereits zum nachfolgenden \"Learning to fly\" überleitet. Im Unterschied zu ELP ist Emersons Spiel hier deutlich disziplinierter: Anstelle langer Soli spielt er fast ausschließlich begleitende Akkorde, die dem Stück eine Geschlossenheit verleihen, die dem ELP-Sound der 1970er Jahre fremd war. Der Übergang zu dem popnahen \"Learning to fly\" ist ebenso nahtlos wie der zu \"The Miracle\", was die drei Stücke, die die Seite 1 der LP bildeten, zu einer Suite verbindet. \"The Miracle\" beginnt mit einer düsteren Passage, die sich nach einer Minute kurz in Dur-Akkorde auflöst, nur um danach wiederholt zu werden. Emerson reagiert dabei phantasievoll auf den Text Lakes, an mehreren Stellen (z. B. „spectre“, „ship of glass“) antwortet ein kurzes, klanglich passend abgestimmtes Keyboardinterludium auf den Textinhalt. Nach zweieinhalb Minuten setzt schließlich der Refrain ein. Auch in diesem Song vermeidet Emerson Keyboardsoli und beschränkt sich stattdessen auf die blockhaften Akkorde, die zum geschlossenen Bandsound beitragen. Auf der zweiten Seite des Albums wechseln die Musikstile deutlicher ab. Sie eröffnet mit der Single \"Touch and Go\", einem für eine Hitsingle ungewöhnlichen Stück, dessen Refrain instrumental gehalten ist. Das Stück adaptiert ein Zitat aus dem englischen Folksong \"Lovely Joan\". \"Love Blind\" ist ein weiterer Popsong, \"Step Aside\" ist klassischer Barjazz, es wird gefolgt von der Klassikadaption \"Mars\", die Emerson rhythmisch geglättet und deutlich verlangsamt hat. \"Lay Down Your Guns\" ist eine ruhige, hymnische Anti-Kriegs-Ballade. Der massige Sound, die neuen Klangfarben der elektronischen Keyboards, das von Palmers Stil völlig verschiedene Schlagzeugspiel Powells sowie vor allem Emersons Zurückhaltung als Solist ließen Emerson, Lake & Powell deutlich stärker nach einer homogenen Band klingen als ELP. Auch gelang es hier erstmals, die stilistischen Gegensätze zwischen Emerson und Lake zu minimieren. Die Single und das Album verkauften sich gut, es erreichte im Juli 1986 Platz 23 in den amerikanischen Billboard Charts.", "section_level": 2}, {"title": "Tournee.", "content": "Die anschließende US-Tour startete am 15. August 1986 in El Paso (Texas), endete am 2. November in Phoenix (Arizona) und umfasste 41 Konzerte. Sie verlief allerdings lange nicht so erfolgreich wie erhofft: Zwar spielte die Band im New Yorker Madison Square Garden vor 13.000 Menschen, in Lexington (Kentucky) allerdings füllten lediglich 800 Besucher die Rupp Arena, die 20.000 Zuschauer fasste. Für einige Konzerte mussten daher nachträglich kleinere Hallen gebucht werden, weil zu wenige Karten verkauft wurden. Dies hatte vor allem den Grund, dass man für Emerson, Lake & Powell Hallen im durch Country-Musik geprägten Süden der USA gebucht hatte, wo schon Emerson, Lake & Palmer kaum Anhänger gehabt hatten. Die Band verlor auf der Tournee mehr Geld als sie einnahm. Yngwie Malmsteen, der als Special Guest auftreten sollte, beschwerte sich über mangelnden Platz auf der Bühne und weigerte sich nach nur einem Auftritt, die Tour weiter zu begleiten. Auch sah sich die Band gezwungen, während ihrer Konzertreise das Management zu wechseln. Zudem hatte sich das ohnehin nie einfache Verhältnis zwischen Emerson und Lake während der Tour in offene Feindschaft verwandelt. Eine geplante Australien-Tour fiel daher sogar komplett aus.", "section_level": 1}, {"title": "Auflösung der Band.", "content": "Zurück in England war klar, dass Emerson, Lake & Powell so nicht weiterexistieren konnten. Das Verhältnis zwischen Emerson und Lake und der Mangel an finanziellen Mitteln, mit denen man die für Dezember 1986 geplanten Arbeiten an einem zweiten Album hätte finanzieren können, machten es unmöglich. In den 1990ern kamen einige Live-Mitschnitte und Aufnahmen von Proben als Bootlegs auf den Markt, die remastert und 2003 als \"Live In Concert\" und \"The Sprocket Sessons\" offiziell herausgegeben wurden. Japan-CD-Bonustracks:", "section_level": 1}], "src_summary": "Emerson, Lake & Powell war eine von Keyboarder Keith Emerson und Sänger, Bassist und Gitarrist Greg Lake gegründete, kurzlebige britische Rockband, die aus einem gescheiterten Versuch, Emerson, Lake & Palmer zu reformieren, hervorging. Da Carl Palmer nicht zur Verfügung stand, nahmen Keith Emerson und Greg Lake den ehemaligen Rainbow- und Whitesnake-Schlagzeuger Cozy Powell in die Band auf. 1986 erschien das einzige Studioalbum der Formation.", "tgt_summary": null, "id": 260187} {"src_title": "Cuming County", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Osten von Nebraska, ist etwa 40 km von Iowa entfernt und hat eine Fläche von 1488 Quadratkilometern, wovon 7 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt an folgende Countys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Cuming County wurde 1855 aus einem Teil des Burt County gebildet. Benannt wurde es nach Thomas B. Cuming (1827–1858), der zweimal Gouverneur des Nebraska-Territoriums war (1854–1855, 1857–1858). Drei Bauwerke des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 10. Februar 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Cuming County 10.203 Menschen in 3.945 Haushalten und 2.757 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 7 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,88 Prozent Weißen, 0,13 Prozent Afroamerikanern, 0,28 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,20 Prozent Asiaten, 0,03 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 2,63 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,85 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 5,48 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung, die verschiedenen der genannten Gruppen angehörten. Von den 3.945 Haushalten hatten 32,6 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 61,7 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 5,3 Prozent waren allein erziehende Mütter, 30,1 Prozent waren keine Familien, 27,1 Prozent waren Singlehaushalte und in 14,9 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße lag bei 2,53 und die durchschnittliche Familiengröße bei 3,08 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 27,2 Prozent Einwohnern unter 18 Jahren, 6,5 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren, 25,2 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren, 20,9 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren und 20,2 Prozent waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 39 Jahre. Auf 100 weibliche kamen statistisch 102,1 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen statistisch 99,2 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 33.186 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 38.369 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 26.577 USD, Frauen 19.246 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 16.443 USD. 7,0 Prozent der Familien und 9,0 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. Davon waren 9,8 Prozent Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahre und 7,8 Prozent waren Menschen über 65 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Städte und Gemeinden.", "content": "Townships", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Cuming County ist ein County im US-Bundesstaat Nebraska. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist West Point, das nach seiner Lage im \"Elkhorn River Valley\" benannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 390823} {"src_title": "Herr der Gezeiten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der beruflich frustrierte Lehrer und Footballtrainer Tom Wingo erlebt eine Ehekrise. Seine Frau Sallie betrügt ihn. Seine in New York City lebende Zwillingsschwester Savannah, eine anerkannte Dichterin, unternimmt einen erneuten Selbstmordversuch. Tom fährt nach New York, um sich um seine Schwester zu kümmern. Er spricht mit der Psychiaterin seiner Schwester, Dr. Susan Lowenstein, die vermutet, dass die Ursache für die psychischen Probleme von Savannah, die unter einer dissoziativen Störung leidet, in deren Kindheit liegen. Sie will, dass Tom ihr über diese Kindheit erzählt, da Savannah sich an viele Dinge nicht erinnern kann. Tom erzählt über seinen despotischen Vater, seine exzentrische Mutter und seinen inzwischen verstorbenen älteren Bruder. Bald wird Tom klar, dass diese Gespräche auch für ihn selbst eine Therapie darstellen, wogegen er sich zunächst sträubt. Auch er selbst litt sehr in seiner Kindheit. Im Gegensatz zu seiner Schwester kann er sich an die Ereignisse erinnern, weicht aber dem damit verbundenen Schmerz aus. Susan und Tom nähern sich an. So erfährt er, dass auch Susans Ehe kriselt. Lowenstein bittet Tom darum, ihren Sohn Bernard Woodruff zu trainieren, welcher sich ebenfalls in einer schwierigen Lebensphase befindet. Er rebelliert gegen die analysierende Mutter und unterwirft sich dem egomanischen Vater, einem berühmten Violinvirtuosen. Im Zuge all dieser Ereignisse ist Tom schließlich bereit, sich zu öffnen, und erzählt Susan von einem jahrelang verdrängten, traumatischen Ereignis. Eines Tages überfielen drei ausgebrochene Sträflinge das Haus der Familie Wingo; Tom, Toms Mutter und Savannah wurden vergewaltigt. Sein älterer Bruder erschoss zwei der Einbrecher, seine Mutter tötete den dritten. Sein zu dieser Zeit abwesender Vater und die Polizei erfuhren nie von dem Geschehen – Mutter und Kinder beseitigten die Leichen und alle Spuren. Nach langer Abwesenheit kehrt Susans Ehemann, Herbert Woodruff, zurück nach Hause. Er ist strikt gegen das Footballtraining seines Sohnes und macht auch keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Tom. Dennoch lädt er ihn zu einem Abendessen in sein Haus ein. Die Situation eskaliert. Tom zwingt Woodruff sich zu entschuldigen. Anschließend verlassen Tom und Susan das Haus. Die beiden beginnen eine Affäre. Tom und Susan verlieben sich ineinander. Ihr Miteinander ist sehr innig, wird jedoch von der Tatsache überschattet, dass Toms Ehe nicht wirklich zerrüttet ist und Lowenstein befürchtet, dass Toms Ehefrau diese weiterführen möchte. Savannah wird aus dem Krankenhaus entlassen, sie widmet ihrem Bruder ihre neueste Gedichtsammlung und nennt ihn darin \"ihr Gedächtnis\". Wie erwartet meldet sich Toms Frau und er ist nun dazu bereit, zu seiner Familie zurückzukehren. Susan hat zwar damit gerechnet, leidet aber sehr darunter. Tom kehrt in seine Heimatstadt zurück, seine Ehe bessert sich und er hat Erfolg im Beruf. Ironischerweise ermöglichte ihm das erst die Beziehung zu Lowenstein.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 24. Dezember 1991, Barbra Streisand habe mit dem Film bewiesen, eine gute Regisseurin zu sein. Er lobte stark die Darstellung von Nick Nolte. Rita Kempley bezeichnete in der Washington Post vom 25. Dezember 1991 die Darstellung von Nick Nolte als \"galant\" (\"chivalrously\"), das Spiel von Jason Gould als \"versprechend\". Sie schrieb, die Handlung des \"Schauerromans\" sei auf Drängen von Streisand in eine Mischung von einem Psychodrama mit einem Liebesfilm im \"Hollywood-Stil\" verwandelt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde im Jahr 1992 für den Filmpreis Oscar in sieben Kategorien nominiert: Nick Nolte gewann 1992 den Golden Globe Award, Barbra Streisand als Regisseurin und der Film als \"Bestes Filmdrama\" wurden für den Golden Globe nominiert. Nick Nolte gewann 1991 den \"Boston Society of Film Critics Award\" und den \"Los Angeles Film Critics Association Award\". Barbra Streisand wurde 1992 für den \"Directors Guild of America Award\" nominiert. Das Drehbuch wurde 1992 für den \"Writers Guild of America Award\" nominiert. Stephen Goldblatt wurde 1992 für den \"American Society of Cinematographers Award\" nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Herr der Gezeiten (Originaltitel: \"The Prince of Tides\") ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1991. Der Film basiert auf dem Roman „Herren der Insel“ (im Original ebenfalls \"„The Prince of Tides“\") von Pat Conroy aus dem Jahr 1986. Die Regie führte Barbra Streisand, das Drehbuch schrieben Pat Conroy und Becky Johnston. Die Hauptrollen spielten Barbra Streisand und Nick Nolte.", "tgt_summary": null, "id": 350372} {"src_title": "Paul Touvier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Touvier stammt aus einer streng katholischen Familie aus Savoyen. Mit 16 Jahren verließ er die Institution Saint-François-de-Sales, um Expeditionskaufmann bei PLM in Ambérieux zu werden. Bereits am Vorabend des Zweiten Weltkrieges verwitwete Touvier früh. In der 8. Nordafrikanischen Infanteriedivision nahm er am Zweiten Weltkrieg teil, war aber bei der Bombardierung Château-Thierrys flüchtig. Als er 1940 nach Chambéry zurückkehrte, war dies von italienischen Truppen besetzt. Da er mit den Ideen von Marschall Philippe Pétain, dem Regierungschef von Vichy-Frankreich, sympathisierte, trat er der Légion française des combattants (dt. französische Kriegsveteranenlegion) bei, die 1941 von Joseph Darnand in den Service d'ordre légionnaire (deutsch: Ordnungsdienst der Legion) und 1942 die Milice française überführt wurde. Die Milice française war eine mit den deutschen Besatzern kollaborierende Miliz des Vichy-Regimes, die sich der Verfolgung der eigenen Landsleute, der Partisanen der Résistance widmete. In der Milizschule in Uriage wurde Touviers Fähigkeit als Polizist entdeckt. Schnell stieg er auf, wurde Chef der Miliz in der Region, der zehn Départements zugeordnet waren. Bald war ihm auch die politische Polizei unterstellt. Er ordnete die Judenverfolgung und die Repressionsmaßnahmen gegen die Résistance an. Der Judenmord war ihm ein persönliches Anliegen. Später wurde Touvier an die Spitze des Geheimdienstes bei der Milice in Chambéry unter der Leitung des Gestapochefs von Lyon, Klaus Barbie, berufen, verhörte Verhaftete, dirigierte Razzien, leitete die Infiltration der Résistance, stahl das Vermögen der Deportierten und wurde im Januar 1944 Nummer Zwei der Regionalverwaltung des Vichy-Regimes. Gegen Ende der deutschen Besatzung suchte Touvier häufig den Abt Stéphane Vautherin auf, der die Kollaboration gewählt hatte. Nach der Befreiung Frankreichs durch die Alliierten tauchte Touvier im September 1944 unter und führte zeitweilig den Decknamen „Trichet“. Am 10. September 1946 wurde er in Abwesenheit durch den Französischen Gerichtshof mit Zuständigkeit für Verrat in Lyon zum Tode verurteilt. Das gleiche Urteil wurde am 4. März 1947 vom Gerichtshof in Chambéry verhängt. 1947 wurde er in Paris bei dem Versuch eines bewaffneten Raubüberfalls auf eine Bäckerei verhaftet. Beim Verhör plauderten seine Freunde, unter ihnen Vautherin, seine beiden Todesurteile aus. Daraufhin wurde Touvier zur Exekution nach Lyon transportiert, konnte aber entkommen. Über mehrere Kirchen und Klöster gelang es ihm, unterzutauchen, bis sich seine Spur verlor. Im August 1947 heiratete er im Geheimen, getraut vom Gefängnispfarrer Pierre Duben. Das Paar bekam 1948 ein Mädchen und 1950 einen Jungen. In den 1950er Jahren verbarg sich Touvier unter falschem Namen am Sitz seiner Familie in Chambéry. Als erneut Gefahr drohte, tauchte er wiederum in verschiedenen Klöstern Savoyens unter. 1959 begegnete er auch Jacques Brel. 1966 verjährte sein Todesurteil nach 20 Jahren. Im Auftrag von Jean-Marie Villot, des Erzbischofs von Lyon bemühten sich seine Anwälte um eine Begnadigung bzw. Aufhebung des lebenslangen Verbots, das Land zu verlassen, und der mit seinem Todesurteil verbundenen Konfiskation seines Vermögens. Als Präsident Georges Pompidou ihn 1971 begnadigte, löste dies einen Aufschrei der Empörung in der Öffentlichkeit aus, insbesondere nachdem ans Tageslicht kam, dass er das meiste des von ihm beanspruchten Vermögens tatsächlich von deportierten Juden geraubt hatte. Am 3. Juli 1973 wurde eine Klage gegen Touvier beim Gericht in Lyon wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit von Georges Glaeser eingereicht. Glaeser beschuldigte Touvier, den Befehl zur Ermordung von sieben jüdischen Geiseln in Rillieux-la-Pape in der Nähe Lyons am 29. Juni 1944 als Vergeltung für den tödlichen Anschlag auf Philippe Henriot, den Propagandaminister des Vichy-Regimes, erteilt zu haben. Nach Eröffnung der Anklage verschwand Touvier wieder. Er fand unter anderem in der Benediktinerabtei Fontgombault Unterschlupf. Jahre rechtlicher Auseinandersetzungen seiner Anwälte verschafften ihm Zeit, bis am 27. November 1981 ein Haftbefehl gegen ihn erlassen wurde. Erst am 24. Mai 1989 wurde Touvier in seinem Versteck, einer Priorei der Piusbruderschaft in Nizza, gefunden. Nach seiner Festnahme kam ans Licht, dass rechtsradikale katholische Priester insbesondere in der Region Lyon ihm seit Jahren geholfen hatten. Touvier verfügte über Ausweispapiere auf den Namen „Paul Perthet“ unter der Adresse des Erzbischofs von Lyon, hatte seine Verstecke bis hinauf zum Département Pas-de-Calais häufig gewechselt und war auf die Finanzierung rechtskatholischer Kreise angewiesen, die sich „Chevaliers de Notre-Dame“ nannten. Der Aufmerksamkeit des Gendarmerieoffiziers Jean-Louis Recordon war dies nicht entgangen. Er verfolgte die Spur des Geldes und erhielt richterliche Genehmigungen zur Telefonüberwachung, die letztlich zur Ergreifung Touviers nach einer abenteuerlichen 43-jährigen Flucht führten. Neben der Anklage wegen Mordes an sieben jüdischen Bürgern wurde Touvier verdächtigt, eine wichtige Rolle bei der Exekution des prominenten Menschenrechtsaktivisten Victor Basch und seiner Frau Hélène gespielt zu haben sowie an der Deportation anderer jüdischer Mitbürger beteiligt gewesen zu sein. Während der zwei folgenden Jahre, in denen Touvier in Haft saß, wurden 20 weitere Anklagen von Individuen und Vereinigungen gegen ihn eingereicht. Touvier wurde im Juli 1991 vorläufig auf freien Fuß gesetzt. Sein Prozess wegen Komplizenschaft bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit begann am 17. März 1994. Eine Jury von neun Geschworenen erkannte am 20. April auf schuldig, und er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Berufung wurde 1995 vom Gericht abgelehnt. Am 17. Juli 1996 starb Touvier an Prostatakrebs im Krankenhaus des Gefängnisses Fresnes bei Paris. Seine Beerdigung wurde in der Pariser Kirche Saint-Nicolas-du-Chardonnet von Priestern der Priesterbruderschaft St. Pius X. zelebriert. Der Roman \"The Statement\" (deutscher Titel: \"Hetzjagd\") von Brian Moore basiert lose auf dem Geschehen. Das Buch wurde 2003 mit Michael Caine in der Rolle des Kollaborateurs Pierre Brossard verfilmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Touvier (* 3. April 1915 in Saint-Vincent-sur-Jabron, Département Alpes-de-Haute-Provence; † 17. Juli 1996 in Fresnes, Département Val-de-Marne) war ein französischer Polizist, der aufgrund seiner Kollaboration mit den Deutschen bei der Judenverfolgung wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1143457} {"src_title": "Associação Popular Democrática Timorense", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die APODETI wurde am 27. Mai 1974 (\"andere Quellen: 25. Mai oder 27. Juli\") von 36 Personen gegründet. Ihr ursprünglicher Name war \"Associação para Integração de Timor na Indonesia\" (AITI). Darunter befanden sich auch mehrere ehemalige Teilnehmer der Viqueque-Rebellion (1959). Die APODETI strebte den Anschluss an Indonesien als autonome Provinz an und befürwortete die Verbreitung der indonesischen Sprache. Die Partei unterstützte die Religionsfreiheit und wandte sich gegen Rassismus, stellte sich aber gegen die Katholische Kirche und vertrat \"Anti-Weiße-Positionen\". Unterstützung fand APODETI nur bei einigen \"Liurai\" in der Grenzregion. Einige von ihnen hatten während des Zweiten Weltkrieges mit den Japanern gegen die portugiesischen Kolonialherren kollaboriert. Auch ein Großteil der kleinen muslimischen Minderheit unterstützte die APODETI. Die APODETI wurde früher als eine von Jakarta finanzierte Tarnorganisation angesehen. Ihre prominenten Führer hatten seit den 1960er Jahren engen Kontakt mit indonesischen Geheimagenten. Für Unterstützung und Finanzierung durch Indonesien, nutzten sie ihre Position in der Gesellschaft als Händler, Zollbeamte und einflussreiche traditionelle Führer. Gründungspräsident Arnaldo dos Reis Araújo war Rinderzüchter, Chefstratege und Generalsekretär José Fernando Osório Soares in der Verwaltung und Schullehrer und Vizevorsitzender Hermenegildo Martins war Kaffeeplantagenbesitzer. Ihr stärkster Unterstützer war Dom Guilherme Gonçalves, der Liurai des ehemaligen Atsabe Reichs aus Atsabe/Gemeinde Ermera und Chef der \"Atsabe-Kemak\". Er hatte starke familiäre Bindungen innerhalb des ehemaligen Königreichs und dessen alten Verbündeten. Dies schloss auch Bindungen zu Kemak in den heutigen Gemeinden Ainaro und Bobonaro und nördlichen und südliche Tetum und Bunak beiderseits der Grenzen ein. Er war extrem anti-portugiesisch eingestellt und hatte eine große traditionelle Armee. Gonçalves stammt aus einer langen Reihe von Königen, die regelmäßig gegen die Portugiesen rebellierten. Er hasste die künstliche Kolonialgrenze, die seine Familie teilte und den Osten vom spirituellen Zentrum Laran in Wehale trennte. Deswegen wollte er eine Wiedervereinigung Timors. Die APODETI war die erste osttimoresische Partei, die paramilitärische Kräfte aufstellte. Im August 1974 begann sie mit Ausbildungscamps im indonesischen Westtimor. Ausbilder und Waffen kamen vom indonesischen Militär. Tomás Gonçalves, Sohn des Liurais von Atsabe Guilherme Gonçalves und APODETI-Repräsentant in Westtimor, traf im September in Jakarta den Oberbefehlshaber der Streitkräfte, General Maraden Panggabean. Die APODETI präsentierte sich als geeignetes Mittel zur Integration Osttimors in Indonesien. Als am 28. November 1975 die FRETILIN die Unabhängigkeit Osttimors von Portugal ausrief, reagierte Indonesien mit der Meldung, Dom Guilherme Gonçalves und Alexandrino Borromeo von der APODETI und anderen Oppositionspolitiker hätten die sogenannte Balibo-Deklaration unterzeichnet, in der zum Anschluss Osttimors an Indonesien aufgerufen wurde. Die Deklaration wurde vom indonesischen Geheimdienst ausgearbeitet und auf Bali, nicht in Balibo unterzeichnet. Nach der Invasion Indonesiens wurde Mitte Dezember 1976 eine Marionettenregierung aufgestellt, bestehend aus APODETI- und UDT-Führern. Arnaldo dos Reis Araújo wurde der erste Gouverneur Timor Timurs, wie Osttimor unter der indonesischen Herrschaft genannt wurde. Ihm folgte Dom Guilherme Gonçalves und, nach einem Zwischenspiel von UDT-Mitglied Mário Viegas Carrascalão, schließlich als letzter José Abílio Osório Soares, Bruder von José Fernando Osório Soares und ehemaliger Bürgermeister von Dili. Die Besatzung endete mit dem Eingreifen der Vereinten Nationen 1999. Die Partei betonte nach der Unabhängigkeit Osttimors, ihr Ziel sei es gewesen, Osttimors Überlebensfähigkeit als autonome Provinz Indonesiens zu sichern und dass die APODETI gegen die gewaltsame Annexion war. In einer öffentlichen Erklärung auf dem CNRT-Kongress im August 2000 akzeptierte die APODETI das Ergebnis des Referendums von 1999, das sich für die Unabhängigkeit ausgesprochen hatte, und ergänzte ihren Namen mit dem Anhang \"Pro Referendum\". Die APODETI wurde Mitglied im CNRT und arbeitete im Nationalrat mit. Bei den ersten Wahlen zum osttimoresischen Parlament nach der Unabhängigkeit am 30. August 2001 erhielt APODETI 0,60 % der Stimmen und damit keinen der 88 Sitze. Bei den zweiten Parlamentswahlen 2007 trat die APODETI nicht mehr an. Laut Internetquellen gibt es die Partei nicht mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Politik im unabhängigen Osttimor.", "content": "Die APODETI unterstützte die nationale Einheit, die Unabhängigkeit und Souveränität Osttimors, Gewaltlosigkeit und die Verteidigung von Demokratie, Toleranz und der \"sozio-kulturellen Werte\" des osttimoresischen Volkes. Die Partei stand hinter dem Mehrparteiensystem, der Demokratie und den Menschenrechte für Männer und Frauen. Die APODETI befürwortete die freie Marktwirtschaft, ausländische und einheimische Investitionen und ein freies Bildungssystem. Die Einführung von Portugiesisch als provisorische Amtssprache und die Weiterentwicklung von Tetum wurde unterstützt. Englisch sollte auf allen Schulebenen unterrichtet werden, ebenso sollte die Jugend in Staatskunde und Moral unterwiesen werden. So weit möglich sollte das Gesundheitssystem kostenlos sein. Außenpolitisch wurde eine enge Beziehung zu den Nachbarn Australien und Indonesien, sowie den portugiesischsprachigen Ländern unterstützt. Weitere Ziele waren die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Förderung der Menschen und die Unterstützung von Kriegsopfern, wie Witwen, Waisen, alte Menschen und jenen, die durch ihre politische Arbeit während der indonesischen Besatzung benachteiligt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Letzter Parteivorsitzender war der in Lospalos geborene Frederico Almeida Santos da Costa, einer der Gründer der Partei. Früher arbeitete er in der portugiesischen Kolonialverwaltung und während der indonesischen Besatzungszeit beim Zoll. Heute ist er im Ruhestand. Laurentino Domingos Luis de Gusmão war der Vizepräsident von APODETI und Mitglied des National Council (NC). Während der Kolonialzeit war er für die Finanzverwaltung im Kreis Baucau zuständig. Unter der indonesischen Besatzung hatte Gusmão führende Positionen im öffentlichen Dienst, unter anderem als Kabinettschef. Während der UN-Verwaltung wurde er in den National Consultative Council (NCC) berufen. Heute ist er im Ruhestand. Parteisekretär \"João Baptista dos Santos\" wurde 1951 in Lospalos geboren. Nach seiner Zeit als portugiesischer Beamter arbeitete dos Santos während der Herrschaft Indonesiens in verschiedenen Regierungsämtern und war stellvertretender Distriktverwalter (\"wakil bupati\") in Lospalos. 2001 unterrichtete Santos Geschichte und Portugiesisch in Dili. Weitere Gründungsmitglieder waren Abel da Costa Belo, Pinto Soares und Casimero dos Reis Araújo, Sohn von Arnaldo. José Martins wechselte zur Partei Klibur Oan Timor Asuwain (KOTA).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Associação Popular Democrática Timorense oder Associação Popular Democrática de Timor (APODETI; Timoresische Volksdemokratische Assoziation) war eine Partei in Osttimor. Seit 2000 verwendete die Partei den Anhang \"Pro Referendo\" (\"pro Referendum\"). Über eine Umbenennung in \"Partido Democrata Liberal\" wurde nachgedacht. Die Partei existiert nicht mehr.", "tgt_summary": null, "id": 1461604} {"src_title": "James Bourne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Bourne war ein Mittelklassenkind. Sein Vater Peter hatte eine ertragreiche Import-Export-Firma gegründet. James war das erste Kind der Familie Bourne, ihm folgten Nick, Melissa und Chris. Aufgrund seiner Pollenallergie war es beinahe unmöglich für Bourne die Schulpause im Freien zu verbringen. Als Zeitvertreib spielte er Gitarre, wodurch er seine Liebe zur Musik entdeckte. Als Teenager gründete er die Band \"Sic Puppy\", die aus zwei weiteren Mitgliedern bestand und hauptsächlich Nirvana- und Green Day-Songs coverte. Da sie wenig erfolgreich waren, trennten sie sich schließlich. Bourne ging aufs College, um an einem Kurs für Musikwissenschaften teilzunehmen. Auf einem Konzert in Southend traf er seinen Freund Matthew James Willis. Sie gründeten die Band Busted mit Charlie Simpson. Bourne verließ das College und übernahm den Gesang, das Songschreiben und die E-Gitarre. Besonders erfolgreich war die Band in England und Japan. 2005 trennte sich Busted schließlich, da Simpson mit seiner Band Fightstar auf Tournee gehen wollte. Bourne gründete eine neue Band namens Son Of Dork. Sie konzentrierten sich auf England, wo sie einige Erfolge verzeichnen konnten. Nachdem sich Son of Dork 2008 ebenfalls getrennt hatte, begann Bourne verschiedene Solo-Projekte wie Future boy und sein 2009 veröffentlichtes Album. Des Weiteren hat Bourne zusammen mit Elliot Davis das Musical \"Loserville\" geschrieben und komponiert, welches 2012–2013 in Londoner Westend aufgeführt wurde. Hierfür wurden viele Son-of-Dork-Lieder umgeschrieben und verwendet. Die Zusammenarbeit mit Davis klappte so gut, dass sie kurz darauf ein zweites Musical schrieben namens \"Out There\". 2013 vereinten Bourne und Matt Willis Busted wieder. Da Charlie Simpson jedoch auf Tour mit seinem Soloalbum war, erbaten sie Hilfe von der befreundeten Band McFly und formten so \"McBusted\". McBusted hat sich 2015 wieder getrennt, weil nun auch Simpson die Wiedervereinigung wollte. Somit hat sich Busted 2015 neu gegründet.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Elliot Bourne (* 13. September 1983 in Southend, Essex) ist ein englischer Musiker. Nachdem sich seine erste Band Busted (bestehend aus Charles Robert Simpson, Matthew James Willis und James Elliot Bourne) getrennt hatte, gründete er die Band Son of Dork.", "tgt_summary": null, "id": 905797} {"src_title": "Jakob Fabricius (Theologe)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jakob Fabricius war Sohn des Schuhmachers Joachim Schmidt (oder: Schmied, latinisiert: Fabricius) und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Witte. Er besuchte das Gymnasium in Köslin und das Pädagogium Stettin. In Rostock studierte er Philosophie und Theologie. Im Jahr 1616 wurde er Lehrer an der Stadtschule Köslin. Drei Jahre später heiratete er die Tochter Esther (1600–1665) des Archidiakons Joachim Micraelius († 1619) und wurde nach dessen Tod sein Nachfolger als Diaconus in Köslin. Johann Micraelius war sein Schwager. Im Jahre 1621 berief ihn Herzog Bogislaw XIV. von Pommern zu seinem Hofprediger in Rügenwalde und – nach der Verlegung der Residenz – an der Schlosskirche zu Stettin. Vier Jahre später wurde dem nicht nur beim Herzog angesehenen Prediger der Titel \"Licentiat der Theologie\" verliehen, und 1626 promovierte er an der Universität Greifswald zum Doktor der Theologie. Als der schwedische König Gustav II. Adolf den Stettiner Hofprediger kennenlernte, ließ er ihn als Feldprediger und persönlicher Beichtvater mit sich ziehen. Fabricius kam auf diese Weise durch ganz Deutschland, und er nutzte die Gelegenheit zur evangelischen Predigt zu allen möglichen Gelegenheiten, besonders in Regionen, in die die reformatorische Theologie noch nicht gedrungen war. Im Jahre 1632 fand Gustav Adolf in der Schlacht bei Lützen den Tod. Beim Trauergottesdienst in der Schlosskirche zu Wolgast vor der Überführung des Königs nach Schweden hielt Fabricius die Leichenpredigt. Gleich danach wurde Fabricius erneut vom Herzog zum Hofprediger in Stettin berufen. Zwei Jahre später ernannte er ihn zum Generalsuperintendenten von Hinterpommern. Als 1637 Herzog Bogislaw XIV. starb und Pommern zu Schweden kam, wurde Fabricius von den schwedischen Behörden in seinem Amt anerkannt und bestätigt. Im Jahr 1642 wurde Fabricius auch Pfarrer an der Marienkirche zu Stettin und damit Professor der Theologie am Pädagogium Stettin. Während einer Leichenpredigt erlitt er auf der Kanzel der Marienkirche einen Schlaganfall, an dessen Folgen er wenige Tage später starb. Schon in früher Jugend wurden bei Johann Fabricius musikalische und dichterische Fähigkeiten deutlich. Neben seinen brillanten Kenntnissen der hebräischen Sprache kamen ihm diese Gaben bei seinen Predigten und auch seinen wissenschaftlichen Arbeiten zugute. Das Lied \"Verzage nicht, du Häuflein klein\" entstand unter dem Eindruck der Schlacht bei Lützen. Am Morgen der entscheidenden Schlacht verteilte Fabricius zum Feldgottesdienst ein Liedblatt dieses Textes. Später nannte man dieses Lied auch den „Schwanengesang Gustav Adolfs“. In den 1640er Jahren wechselte er mehrere Streitschriften mit dem Lübecker Theologen Jacob Stolterfoht über Visionen und Offenbarungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jakob Fabricius (* 19. Juli 1593 in Köslin; † 11. August 1654 in Stettin) war ein lutherischer Theologe und Kirchenliederdichter, der als Hofprediger des Herzogs Bogislaw XIV. von Pommern, Feldprediger des schwedischen Königs Gustav II. Adolf, Generalsuperintendent von Hinterpommern und als Texter des Chorals \"Verzage nicht, du Häuflein klein\" (Evangelisches Gesangbuch Nr. 249) über seine pommersche Heimat hinaus große Bedeutung hatte.", "tgt_summary": null, "id": 2309388} {"src_title": "Punktation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Das vom Lateinischen abgeleitete Wort (mittellat. \"punctare\", „Punkte setzen“) hat im deutschsprachigen Rechtswesen eine lange Begriffstradition. Unter Punktation verstand man im 18. Jahrhundert noch Staatsverträge, Brockhaus definierte sie 1911 als vorläufigen Vertragsentwurf mit Feststellung der Hauptpunkte. Dem deutschen und österreichischen Recht ist im Hinblick auf die Punktation gemeinsam, dass es sich um Verträge handelt, bei denen über einzelne Vertragsbestandteile bereits eine Einigung erzielt wurde, über andere jedoch noch nicht. Der Unterschied zwischen beiden Rechtssystemen liegt in der Frage der Bewertung dieses Vertragszustands. BGB und ABGB kennen die Punktation faktisch als Auslegungsregel. Das bedeutet, dass das Gesetz für den Streitfall Regelungen bereithält, die den Gerichten bei der Auslegung umstrittener Rechtsgeschäfte helfen sollen. Die Auslegungsregel kommt regelmäßig dann zur Anwendung, wenn es sich um Verträge handelt, bei denen entweder noch umfangreiche Detailfragen zu klären sind oder eine Einigung über offen gebliebene Details nicht sofort erfolgen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsches Recht.", "content": "Das Gesetz geht von der Grundnorm aus, dass die gesamten Vertragserklärungen eine Einheit bilden ( BGB) und dass ein Vertrag nur dann rechtswirksam zustande kommt, wenn sich die Parteien über sämtliche für klärungsbedürftig gehaltenen Fragen geeinigt haben. Zentrale Vorschrift für die Auslegung unvollständiger Verträge ist Abs. 1 BGB. Ein Vertrag ist demnach im Zweifel nicht zustande gekommen, solange sich die Partner nicht über alle Punkte verständigt haben. Ob es sich dabei um für das Rechtsgeschäft wesentliche oder nur unwesentliche Punkte handelt, spielt keine Rolle. Eine Rechtswirksamkeit scheitert – selbst bei Schriftform – demnach auch bereits, wenn Uneinigkeit über unwesentliche Punkte besteht. Die Auslegungsnorm setzt ferner voraus, dass den Parteien der Mangel der Einigung bewusst ist. Das gilt selbst dann, wenn das Gesetz eine Regelung für die noch offenen Punkte enthält, denn die gesetzliche Regelung ersetzt die fehlende Einigung der Parteien nicht. Nehmen die Parteien irrigerweise an, sich über alle Punkte geeinigt zu haben, liegt ein versteckter Dissens ( BGB) vor. Nach deutschem Recht handelt es sich bei der Punktation im Zweifel um einen vollkommen unverbindlichen Text in Form einer Absichtserklärung, der noch nicht einmal als Vorvertrag zu qualifizieren ist. Ist in einem Term Sheet nichts anderes geregelt und sind ansonsten noch Vertragsinhalte offen, kann es als Punktation qualifiziert werden. Ob eine bloße Punktation im Sinne von § 154 Abs. 1 Satz 2 BGB, in besonderen Fällen ein verbindlicher Vorvertrag oder gar ein endgültiger Hauptvertrag gewollt ist, muss im Einzelfall durch gerichtliche Auslegung ermittelt werden. Anders als in Österreich erkennt das BGB einer bloßen Teileinigung keine Bindungswirkung zu. Punktation ist also die Aufzeichnung über die Einigung zu einzelnen Vertragspunkten, ohne dass über alle Vertragsbestandteile eine Einigung erzielt worden ist. Die Punktation enthält keinen Rechtsbindungswillen.", "section_level": 1}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich gilt § 885 ABGB: „Ist zwar noch nicht die förmliche Urkunde, aber doch ein Aufsatz über die Hauptpunkte errichtet und von den Parteien unterfertigt worden (Punktation), so gründet auch schon ein solcher Aufsatz diejenigen Rechte und Verbindlichkeiten, welche darin ausgedrückt sind.“ Sind sich die Parteien demnach über die Hauptpunkte eines Vertrags einig, so gilt der Vertrag als geschlossen. Die Punktation des § 885 ABGB ist bereits Hauptvertrag und unterscheidet sich dadurch sowohl von der Option, weil diese erst durch den Zugang der Optionserklärung den Hauptvertrag wirksam werden lässt, als auch vom Vorvertrag. Bei der Punktation fehlt nach dem Parteiwillen nur noch die Ausfertigung der förmlichen Vertragsurkunde. Der Vorvertrag verpflichtet zum Abschluss des Hauptvertrags, die Punktation (nach „Abgabe“ der Erklärung) bereits zu seiner Erfüllung. Die Punktation ist geeignet, einzelne Verhandlungsergebnisse zu sichern.", "section_level": 1}, {"title": "Staatsverträge.", "content": "Oft wurden früher in Deutschland und Österreich auch Staatsverträge als Punktation bezeichnet, insbesondere die „unfeierlichen Staatsverträge“. Das BVerfG hatte am 28. Juli 1955 der \"Lippischen Punktation\" (Beitritt zum Land NRW durch 16 Richtlinien) die Qualität eines rechtsverbindlichen Staatsvertrags abgesprochen, weil sie keinem Parlament zur Zustimmung vorgelegt worden war. Punktationen wurden somit erst durch Ratifizierungen bindend. Der Begriff der Punktationen werde – so das BVerfG – in der Regel für politische Absprachen von besonderem Gewicht gebraucht. Vom Begriff der Punktation ausgehend, sei die \"Lippische Punktation\" als nicht bindende Abrede im Hinblick auf einen demnächst abzuschließenden Vertrag anzusehen. Hierbei hebt das Gericht hervor, dass es sich nach dem Wortlaut nicht um Regelungen handele, die eine rechtliche Verpflichtung der Parteien beinhalteten. Die \"Lippische Punktation\" hätte eine politische Bedeutung auch in Form von Absichtserklärungen, über die rechtlich jedoch nicht judiziert werden könne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Punktation ist im deutschen Rechtswesen eine Auslegungsregel, wonach selbst eine schriftliche Einigung über bestimmte Vertragsbestandteile im Zweifel nicht bindend ist, solange andere Vertragsbestandteile noch offen sind. In Österreich gibt es eine strengere gesetzliche Regelung, die bereits einzelne Einigungstatbestände als rechtlich bindend einstuft.", "tgt_summary": null, "id": 1465592} {"src_title": "Marta Karlweis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk bis zur Emigration.", "content": "Marta Karlweis war die Tochter des Direktors der Südbahn-Gesellschaft Carl Karlweis (1850–1901), der als Hobby Theaterstücke im Wiener Dialekt schrieb. Ihr Bruder Oskar Karlweis begann ab 1912 in Wien eine Karriere als Schauspieler. Wie auch Maria Lazar besuchte Marta die Schule der Eugenie Schwarzwald, die sogenannte „Schwarzwaldschule“ auf dem Wiener Franziskanerplatz, an der einige prominente Vertreter des Wiener kulturellen Lebens lehrten, darunter u. a. Adolf Loos und Oskar Kokoschka. In Wien frequentierte sie auch den stadtbekannten Salon der Berta Zuckerkandl, in dem sie immer wieder aus ihren Werken vorlas. Gegen den Willen ihres Vormunds – ihr Vater starb schon, als sie 12 war – begann sie nach dem Abitur ein Psychologie-Studium an der Universität Wien, das sie 1907 abbrach, um den Industriellen Walter Stross zu heiraten. Aus dieser Ehe gingen die Töchter Bianka (* 1908) und Emmy (* 1910) hervor. Im Februar 1915 lernte sie im Haus ihrer Schwägerin Emmy Wellesz, der Frau des Komponisten Egon Wellesz, den Schriftsteller Jakob Wassermann kennen. Im August 1919 zogen sie gemeinsam nach Altaussee. Am 21. Februar 1924 kam beider Sohn Carl Ulrich (Charles) zur Welt. Sie heiratete Wassermann 1926; für beide war das eine zweite Ehe. Mit ihrem vorletzten Werk, dem 1929 erschienenen Roman \"Ein österreichischer Don Juan\" scheint sie sich auf dem Buchmarkt dieser Zeit endgültig durchgesetzt zu haben. Ein Jahr nach der Publikation bringt der anspruchsvolle New Yorker Verlag \"Ives Washburn\" unter dem Titel \"The Viennese lover\" eine amerikanische Übersetzung heraus. Der Roman, der bei seinem Erscheinen mitunter enthusiastisch besprochen wurde, zielt auf die gnadenlose Entzauberung der Monarchie ab und will dabei die tiefer liegenden Ursachen ihrer Auflösung rekonstruieren. Auf raffinierte Weise enthüllt der Roman die moralische Doppelbödigkeit der herrschenden Schichten zur Zeit der ausgehenden Habsburgermonarchie: Der wohlhabende Wiener Baron Erwein von Raidt ist ein Frauenheld, wie er im Buche steht. Sein Verhältnis mit der schönen Witwe Löwenstein lässt er schnell fallen, als er ihrer bezaubernden 21-jährigen Tochter Cecile begegnet. Nachdem diese schwanger wird, bricht er auf der Stelle den Kontakt zu ihr ab. Um das Dekorum zu wahren, verkuppelt er sie mit einem nichtsahnenden Industriellen. Als Cecile endlich den wahren Charakter Erwein von Raidts durchschaut, ist sie bereits unheilbar krank. Für den einstigen skrupellosen Frauenhelden und Bonvivant vergehen die Jahre weiter mit Liebesabenteuern, Verführungen und Eroberungen – bis ihn schließlich seine letzte Geliebte verwandelt und zu ihrem hörigen Sklaven macht. Eine Neuauflage des lange vergessenen Romans durch den Wiener Verlag \"Das vergessene Buch\" wurde 2015 vom Zukunftsfonds der Republik Österreich gefördert. 2017 erfolgte die Neuauflage ihres letzten Werkes, des satirisch-grotesken Romans \"Schwindel. Geschichte einer Realität\" aus dem Jahre 1931 im selben Verlag. Der österreichische Germanist Karl Wagner verortet Karlweis' erzählerisches Verfahren zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit:", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption von \"Ein österreichischer Don Juan\".", "content": "Marta Karlweis' 1929 in Wien erschienenes Werk wurde in verschiedenen Zeitungen rezensiert. So schrieb der Schriftsteller Rudolf Jeremias Kreutz in der Neuen Freien Presse: Begeistert verfasste der Kritiker und Theatermann Joseph Chapiro im Jahr 1930 im Neuen Wiener Journal eine Rezension: In seiner Besprechung für die Süddeutsche Zeitung anlässlich der Neuauflage des Romans im Wiener Verlag Das vergessene Buch spricht Florian Welle von einer „röntgenscharfen Charakterstudie“: Der Literaturwissenschaftler Franz Haas äußert sich zum Fall Marta Karlweis in seiner Besprechung der Neuauflage des Epochenromans im österreichischen Standard noch etwas differenzierter:", "section_level": 1}, {"title": "Exil.", "content": "Das Heraufziehen des Nationalsozialismus bedeutete für viele literarische Karrieren in Deutschland einen irreparablen Einschnitt. Am 1. Januar 1934 starb ihr Mann Jakob Wassermann an einem Schlaganfall, nachdem er vergeblich versucht hatte, einen Vorschuss für seine schriftstellerische Tätigkeit zu bekommen. Als letztes ihrer Bücher brachte die damals 45-jährige Marta die Biographie ihres Mannes im Amsterdamer Querido-Verlag heraus. Fallweise veröffentlichte sie noch Beiträge in schweizerischen und österreichischen Periodika. In seinem Nachwort zur Ende 2015 erschienenen Neuauflage des Romans \"Ein österreichischer Don Juan\" im Wiener Verlag \"Das vergessene Buch\" sieht der Germanist Johann Sonnleitner den Grund für ihr zuvorderst in der nazistischen Kulturpolitik, die auch in das damalige Österreich und den Ständestaat ausstrahlte. Wieso Marta Karlweis nach 1945 dennoch nicht mehr literarisch rehabilitiert wurde, sei hingegen vor allem der Nachkriegsgermanistik anzulasten, die manifestierte. Nach dem Tod ihres zweiten Mannes änderten sich ihre gutbürgerlichen Lebensverhältnisse dramatisch. Sie übersiedelte in die Schweiz, nahm ihr Psychologie-Studium wieder auf und studierte bei Carl Gustav Jung Analytische Psychologie. Nach dem Anschluss Österreichs ging sie nach Kanada ins Exil. 1939 übernahm sie einen Lehrauftrag an der McGill-Universität in Montreal. Bis zu ihrem Tod arbeitete sie in ihrer psychiatrischen Praxis in Ottawa. Am 2. November 1965 starb Marta Karlweis auf einer Reise in der Schweiz, während der sie ihre im Tessin lebende Tochter Bianka besuchen wollte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marta Wassermann-Karlweis, auch \"Marta Stross\"; Pseudonym \"Barbara Vogel\" (* 27. April 1889 in Wien; † 2. November 1965 in Lugano) war eine österreichische Schriftstellerin.", "tgt_summary": null, "id": 1433724} {"src_title": "Friedrich Ahlfeld (Theologe)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johann Friedrich Ahlfeld, der Sohn des Zimmermanns und Tagelöhners Johann Christoph Christian Ahlfeld und dessen Frau Marie Sophie, besuchte die Gymnasien in Aschersleben sowie Dessau und studierte in Halle Evangelische Theologie, unter anderem bei Carl Ullmann und dem Historiker Heinrich Leo. Während seines Studiums wurde er 1830 Mitglied der \"Halleschen Burschenschaft\" und gehörte später dem Wingolf an. Ahlfeld wurde 1834 Gymnasiallehrer in Zerbst, wurde aber als ehemaliger Burschenschafter im Zuge der „Demagogenverfolgung“ entlassen. 1837 wurde er Rektor in Wörlitz, 1838 Pastor in Alt-Alsleben, wo er sich vom Rationalisten zum strengen Lutheraner wandelte. 1847 auf Betreiben von August Tholuck an die Laurentiuskirche in Halle berufen, trat er gegen den Einfluss der freireligiösen, rationalistischen „Lichtfreunde“ auf. Die Revolution 1848/49 sah er als Ausdruck von „Gesetzlosigkeit und Gesetzwidrigkeit“. Ab 1851 war er Pfarrer an der Nikolaikirche in Leipzig, trat 1882 in den Ruhestand und starb 4. März 1884.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Ahlfelds bildhafte, um die Themen von Gesetz, Sünde und Gnade kreisenden Predigten machten ihn zu einem beliebten und einflussreichen Erneuerer des Luthertums in Sachsen. Auf ihn geht der Entwurf des sächsischen Landesgesangbuchs von 1880 zurück. Daneben schrieb er seit 1846 unter dem Pseudonym eines Mannes aus dem Volk, des „Vollspänner Warmholz“, Zeitbetrachtungen für das \"Volksblatt für Stadt und Land zur Belehrung und Unterhaltung\". Später veröffentlichte er Erzählungen aus dem Volksleben, die wie seine Predigten und populärtheologischen Veröffentlichungen den politischen Konservatismus unterstützten. Sein gleichnamiger Sohn Johann Friedrich Ahlfeld wurde einer der bedeutendsten Geburtshelfer seiner Zeit. Der Pfarrer und Politiker Friedrich Naumann war sein Enkel. 2010 wurde ihm zu Ehren in seinem Geburtsort ein Gedenkstein errichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Friedrich Ahlfeld (* 1. November 1810 in Mehringen; † 4. März 1884 in Leipzig) war ein deutscher lutherischer Theologe und beliebter volkstümlicher Prediger und Autor.", "tgt_summary": null, "id": 961298} {"src_title": "École normale supérieure Lettres et sciences humaines", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ENS LSH war die Nachfolgerin der ENS in Fontenay und in Saint-Cloud, die 1880 bzw. 1882 von dem französischen Bildungsreformer Jules Ferry gegründet wurden, um eine qualitativ hochwertige Lehrerausbildung zu garantieren. Mit dem Ziel der Dezentralisierung und der fachlichen Neuordnung der ENS wurde 1987 die \"École Normale Supérieure de Fontenay/Saint-Cloud\" gebildet, die im Jahr 2000 nach Lyon übersiedelte und sich in \"École normale supérieure Lettres et sciences humaines\" umbenannte. Sie umfasste den kompletten geisteswissenschaftlichen Zweig der Vorgängerhochschulen, während der naturwissenschaftliche Teil unter dem Namen \"École normale supérieure de Lyon\" bereits seit 1987 in Lyon angesiedelt war. Zum 1. Januar 2010 wurde die geisteswissenschaftlich ausgerichtete Einrichtung mit der ENS Lyon (naturwissenschaftliche Ausrichtung) fusioniert.", "section_level": 1}, {"title": "Studium.", "content": "Die Zulassung zum Studium erfolgte über ein landesweites Aufnahmeverfahren nach dem Besuch von zweijährigen Vorbereitungsklassen. Die so angenommenen Studenten erhielten die Bezeichnung \"élève normalien\" und wurden mit Gehalt für die Dauer von 10 Jahren in den Staatsdienst aufgenommen. Darüber hinaus konnten Studenten, die von Universitäten kamen sich für jedes nachfolgende Studienjahr bewerben und dann als freie Hörer oder als internationale Stipendiaten an der ENS LSH studieren. Die Hochschule hatte vier Fakultäten: Literatur und Kunst, Sprachen, Geisteswissenschaften sowie Sozialwissenschaften. Nach dem ersten Jahr erhielten die Studenten die \"Licence\" (Bakkalaureus) und nach zwei weiteren Jahren den \"Master\" (Magister). Jedoch wurde nach dem ersten Master-Jahr im Normalfall ein Jahr lang die \"Agrégation\" vorbereitet, eine Prüfung für das höhere Lehramt, so dass das komplette Studium an der ENS LSH 4 Jahre ging.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hochschule École normale supérieure Lettres et sciences humaines (ENS LSH) war eine französische \"Grande École\", die zum Netzwerk der \"Écoles normales supérieures\" gehörte.", "tgt_summary": null, "id": 226661} {"src_title": "Österreichische Fußballmeisterschaft 1930/31", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "I. Liga.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Die Meisterschaft in der I. Liga wurde mit 11 Mannschaften bestritten, die während des gesamten Spieljahres je zwei Mal aufeinander trafen. Österreichischer Fußballmeister wurde die Vienna, die ihren ersten Meistertitel gewann und sich so für den Mitropapokal 1931 qualifizierte. Teilnahmeberechtigt war weiters der ÖFB-Cupsieger WAC. In dieser Saison konnten alle Vereine in der I. Liga verbleiben, da selbige im nächsten Jahr auf 12 Mannschaften aufgestockt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "siehe auch Die besten Torschützen", "section_level": 2}, {"title": "Die Meistermannschaft der Vienna.", "content": "Karl Horeschofsky – Karl Rainer, Josef Blum – Otto Kaller, Leopold Hofmann, Willibald Schmaus, Pramer – Anton Brosenbauer, Josef Adelbrecht, Friedrich Gschweidl, Leonhard Machu, Leopold Marat, Gustav Tögel, Franz Erdl, Leopold Giebisch, Karl Gerhold, Johann Penzinger – Trainer: Ferdinand Frithum", "section_level": 2}, {"title": "II. Liga.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "In der II. Liga spielten insgesamt 15 Mannschaften um den Aufstieg in die I. Liga, die während des gesamten Spieljahres je zweimal aufeinander trafen. Die beiden Tabellenersten Brigittenauer AC und SC Hakoah Wien konnten in die I. Liga aufsteigen. Die beiden Letzten in der Tabelle, SC Moravia und SC Altmannsdorf, mussten den Gang in die dritte Liga antreten. In die II. Ligen stiegen derweil der SC Neubau, der SV Ostmark Wien, der Donaustädter AC und der SK Hasmonea Wien auf.", "section_level": 2}, {"title": "VAFÖ-Liga.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Die Meisterschaft der Freien Vereinigung der Amateur-Fußballvereine Österreichs wurde von 12 Mannschaften in der VAFÖ-Liga bestritten, die während des gesamten Spieljahres je zwei Mal aufeinander trafen. Die wohl größte Überraschung lieferte Aufsteiger Gaswerk, die die Konkurrenz überlegen gewann. Ein 7:1 über Humanitas am vorletzten Spieltag brachte die Entscheidung. Die letzten beiden in der Meisterschaft, Straßenbahn und Humanitas, stiegen in die Erste Klasse ab und wurden von den Erstligameistern SKV Feuerwehr Wien (Nord) und den Postlern vom Amateursportverein Wien (Süd) ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Amateurmeisterschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Finaldaten.", "content": "Hinspiel Rückspiel", "section_level": 2}, {"title": "Landesligen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Niederösterreich.", "content": "Die Meisterschaft der Niederösterreichischen Landesklasse gewann erstmals der ASK Erlaa.", "section_level": 2}, {"title": "Oberösterreich.", "content": "Abschlusstabelle", "section_level": 2}, {"title": "Salzburg.", "content": "Abschlusstabelle", "section_level": 2}, {"title": "Steiermark.", "content": "Abschlusstabelle", "section_level": 2}, {"title": "Tirol.", "content": "Abschlusstabelle", "section_level": 2}, {"title": "Vorarlberg.", "content": "Abschlusstabelle", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1930/31 wurde vom Verein WFV ausgerichtet und von dessen Mitgliedern bestritten. Als Unterbau zur \"I. Liga\" diente die eingleisig geführte \"II. Liga\". Diese Ligen waren nur für \"professionelle Fußballvereine\" zugänglich. Zudem wurden von weiteren Bundeslandverbänden \"Landesmeisterschaften\" in unterschiedlichen Modi auf Amateur-Basis ausgerichtet. Die jeweiligen Amateur-Landesmeister spielten anschließend bei der \"Amateurmeisterschaft\" ebenfalls einen Meister aus.", "tgt_summary": null, "id": 669670} {"src_title": "Flughafen Dalaman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fluggesellschaften und Ziele.", "content": "Saisonal (April–November) wird Dalaman von internationalen Charterfluggesellschaften angeflogen. Ganzjährig gibt es Linienflüge nach Antalya, Izmir, Istanbul, Istanbul-Sabiha Gökçen und Ankara. Bis April 2019 flog Turkish Airlines ihren alten Heimatflughafen Istanbul-Atatürk an. Zu den regelmäßigen Charterfluggesellschaften gehören unter anderem Condor, Tuifly, Thomas Cook, easyJet, Freebird, Pegasus Airlines, Thomson und Transavia sowie verschiedene russische Fluggesellschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Die Terminals.", "content": "Über das alte Terminal werden Inlandsflüge abgewickelt, während die Auslandsflüge über das neue Internationale Terminal abgewickelt werden. Der Betreiber des Flughafens ist ATM Dalaman Internationales Terminal. ATM Internationales Terminal investierte rund 150 Millionen USD in den Umbau. Das Terminal umfasst auf vier Stockwerken eine Fläche von 95.000 m2. Im Terminalgebäude ist die erste Etage der Ankunftsbereich und die zweite und dritte Etage der Abflugbereich. Das Terminal hat 12 Gates, davon acht mit Fluggastbrücken. Durch den Bau eines neuen Vorfeldes wurde die maximale Stellfläche um 14 Plätze erhöht, so dass der Flughafen jetzt 35 Parkpositionen hat. Alle Fluggastbrücken sind mit 400 Hz elektrischer Versorgung und PCA-Klimatisierungssystemen ausgestattet. So können Flugzeuge während der Zeit am Boden die benötigte elektrische Energie, Belüftung, Klimatisierung und den Brauchwasserbedarf decken. Am neuen internationalen Terminal entstand ein Parkplatz auf 45.000 m2 für 550 PKWs. Das Terminal verfügt über 60 Check-in-Schalter, an denen 4000 Passagiere und 5000 Stück Gepäck pro Stunde abgefertigt werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Der Flughafen hat eine vierspurige Straßenverbindung über die D555 zum naheliegenden Dalaman. Auf dieser erreicht man nach ca. 7 km die D400, die als Küstenstraße nach Marmaris, bzw. Fethiye und weiter nach Antalya führt. Es gibt zwei auf die Inlandsflüge abgestimmte Shuttlebuslinien nach Marmaris und Fethiye, die von Havaş betrieben werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flughafen Dalaman (; IATA-Code: DLM, ICAO-Code: LTBS) ist, gemessen an den Passagierzahlen, der siebtgrößte Flughafen der Türkei (Stand: 2019) und an der südlichen Ägäis gelegen. Seit 2007 besitzt der Flughafen ein neues internationales Terminal. Dalaman bedient unter anderem die Ferienstädte Dalyan, Marmaris und Fethiye sowie den Bereich Sarıgerme.", "tgt_summary": null, "id": 1637431} {"src_title": "Afrikanischer Schlangenhalsvogel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Afrikanische Schlangenhalsvogel wird zwischen 85 und 97 cm lang und weist eine Flügelspannweite zwischen 116 und 128 cm auf. Die Schnabellänge beträgt zwischen 7,1 und 8,7 cm, das Gewicht liegt zwischen 1,17 und 1,35 kg. Das Körpergefieder ist großenteils dunkel bis schwärzlich. Kopf und Hals sind bis auf die Schultern rotbraun, wobei die Oberseite deutlich dunkler ist. An den Kopfseiten und ein Stück den Hals hinunter befindet sich ein weißer Streifen, dessen Federn zur Brutzeit verlängert sind. Die Kehle ist beim Männchen zur Brutzeit grünlich schwarz. Die Schulterfedern sind lanzettförmig verlängert. Auf den Hand- und Armdecken befinden sich helle Schaftstriche, die auf dem ausgebreiteten Flügel ein helles Band formen. Im Unterschied zu den nahe verwandten Arten Indischer Schlangenhalsvogel (\"Anhinga melanogaster\") und Australischer Schlangenhalsvogel (\"A. novaehollandiae\") sind sie eher messer- als zungenförmig. Schnabel, Beine und Füße können sehr variabel gefärbt sein. Bei Männchen im Brutkleid sind die schwarzen Partien tiefschwarz und bisweilen sehr glänzend. Weibchen sind wesentlich matter gefärbt. Vögel im Jugendkleid ähneln den Weibchen, jedoch sind die beim Weibchen weißen Partien eher gelblich braun, die schwarzen eher braun.", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Variation.", "content": "Es werden drei Unterarten anerkannt:", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Bestand.", "content": "Der Afrikanische Schlangenhalsvogel besiedelt nahezu ganz Afrika südlich der Sahara mit einigen Verbreitungslücken im Westen, am Horn von Afrika und im Süden. Auch Madagaskar ist besiedelt. Eine Restpopulation besiedelt das südliche Zweistromland im Süden des Irak und Iran. In der südlichen Türkei, wo die Art ehemals am Amik Golü häufig war, ist sie im Laufe des 20. Jahrhunderts ausgestorben, da die Lebensräume trockengelegt wurden. Die Art ist in Afrika nicht selten oder lokal häufig und ist im Gesamtbestand nicht bedroht. Teilweise gibt es große Kolonien wie im Westen von Tansania, wo in Changana 10.000 Paare brüten oder im Senegaldelta in Mauretanien, wo 450 Paare gezählt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Wanderungen.", "content": "Die Art ist für gewöhnlich Standvogel. Lokal kann es aber bei anhaltender Trockenheit zu Wanderbewegungen kommen. Die Art wurde zweimal als Irrgast in Marokko festgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Der Afrikanische Schlangenhalsvogel besiedelt hauptsächlich ruhige und seichte Binnengewässer wie Süßwasser- oder Natronseen, langsam fließende Flüsse, Sümpfe oder Stauseen. In Flussdeltas, Brackwasserbereichen und Mangroven oder an Lagunen ist die Art seltener zu finden. Als Habitatausstattung müssen zerstreute Überhälter, galerieartiger Baumbestand oder dicht bewachsene Inselchen vorhanden sein.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Der Afrikanische Schlangenhalsvogel ernährt sich vorwiegend von Fischen. Das Nahrungsspektrum variiert geografisch. Zu den häufig erbeuteten Arten gehören verschiedene Buntbarsche und Karpfenfische. Auch Amphibien, Schlangen, Wasserschildkröten und wasserlebende Wirbellose wie Insekten, Krebs- und Weichtiere. Wie alle Schlangenhalsvögel erbeutet er Fische, indem er sie unter Wasser belauert und mit dem Schnabel aufspießt, aber nicht über längere Strecken verfolgt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Brutzeit ist in manchen Regionen saisonal ausgeprägt, in anderen erstreckt sie sich über das ganze Jahr. Die Art brütet meist in Kolonien und vergesellschaftet sich dabei auch mit Kormoranen oder Schreitvögeln. Das Nest ist eine Plattform aus Zweigen oder Röhrichtpflanzen, die etwa zwei Meter über dem Wasser steht. Das Gelege besteht aus meist drei bis fünf, seltener zwei bis sechs Eiern, die zwischen 26 und 30 Tagen lang bebrütet werden. Die Jungen werden etwa sieben Wochen nach dem Schlüpfen flügge. Die Geschlechtsreife wird frühestens nach zwei Jahren erreicht. Die maximale Lebensdauer lag in der Natur bei neun, in der Gefangenschaft bei 16 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Afrikanische Schlangenhalsvogel (\"Anhinga rufa\") ist eine Vogelart aus der Familie der Schlangenhalsvögel (Anhingidae). Er galt früher als Unterart des Altwelt-Schlangenhalsvogels, ist aber seit 2005 als eigenständige Art anerkannt. Er besiedelt Gewässer und Feuchtgebiete in Afrika südlich der Sahara. Die Art kommt auch im Zweistromland und auf Madagaskar vor. In der Türkei, wo sie bis ins 20. Jahrhundert brütete, ist sie ausgestorben.", "tgt_summary": null, "id": 1873679} {"src_title": "Hugenotten in Berlin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Mit dem Toleranzedikt von Nantes hatte Frankreichs König Heinrich IV. 1598 die blutigen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Hugenotten, den französischen Protestanten calvinistischer Konfession in seinem Herrschaftsgebiet, beenden können. Den Protestanten wurde Glaubensfreiheit und das Recht auf Religionsausübung unter bestimmten Regeln zugesichert, die von ihnen kontrollierten Orte wurden als so genannte „feste Orte“ garantiert, auch für den Staatsdienst wurden sie zugelassen. Eine wirkliche Gleichstellung der Religionen jedoch sicherte das Edikt nicht. Die Stellung der katholischen Kirche als Staatskirche wurde bekräftigt. Nach dem Tod Heinrichs IV. änderte sich die Situation für die Hugenotten jedoch wieder. Es kam zu neuen gewaltsamen Konflikten. Protestantische Hochburgen wie La Rochelle wurden belagert und eingenommen, die Hauptstädte des protestantischen Südens besetzt. Es", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Einwanderung.", "content": "Ungefähr 40.000 Hugenotten flohen in die deutschen Territorien, Brandenburg-Preußen nahm annähernd 20.000 von ihnen auf. Rechtliche Grundlage für den verstärkten Zuzug der Hugenotten nach Berlin und in andere brandenburgische Gebiete war das Edikt von Potsdam, das Friedrich Wilhelm, der „Große Kurfürst“, am 29. Oktober 1685 (nach dem zu dieser Zeit in Brandenburg noch nicht geltenden Gregorianischen Kalender am 8. November), also nur wenige Wochen nach dem Erlass von Fontainebleau, unterzeichnet hatte. Sein Titel: \"Chur-Brandenburgisches Edikt, Betreffend Diejenige Rechte, Privilegia und andere Wohlthaten, welche Se. Churf. Durchl.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischen Wohlwollen und Ablehnung.", "content": "In Brandenburg-Preußen siedelten sich die Immigranten vorwiegend in Orten in einem Umkreis von etwa 150 km um Berlin an, die größte französische Kolonie entstand in der Hauptstadt selbst. Dort gehörte im Jahre 1700 von insgesamt 28.500 Einwohnern etwa jeder fünfte zu den geflüchteten Franzosen, die hauptsächlich in den neu entstandenen Städten Dorotheenstadt und Friedrichstadt sesshaft wurden. Sie brachten nur geringe Eigenmittel mit, waren also zunächst auf Hilfe angewiesen. Seit 1672 existierte in Berlin eine von den ersten, vereinzelten Religionsflüchtlingen gegründete französisch-reformierte Gemeinde. Die Kirchengemeinde war die natürliche Anlaufstelle für die zahlreichen neuen Réfugiés, war aber hoffnungslos überfordert mit der Aufgabe, deren unmittelbare materielle Not zu beheben. Da auch eine Kollekte unter der einheimischen Bevölkerung keine ausreichenden Mittel brachte, ordnete der Kurfürst am 22. Januar 1686 eine Zwangsabgabe an,", "section_level": 2}, {"title": "Abgrenzung.", "content": "Die Hugenotten in Berlin und Brandenburg waren nicht als homogene Gruppe eingereist. Gemeinsam hatten sie zwar ihre Religion, das Schicksal als Flüchtlinge und ihre Sprache. Sie stammten aber aus sehr unterschiedlich geprägten Regionen Frankreichs – aus den Landwirtschaftsgebieten des Südens oder aus dem schon vorindustriell strukturierten Norden – und das drückte sich auch in ihren Lebensgewohnheiten aus. Unter den Bedingungen des Exils in unfreundlicher Umgebung rückten die Gruppen bald zusammen. Kaum jemand beherrschte die deutsche Sprache, enge Kontakte zu den deutschen Nachbarn waren selten, Heiraten zwischen Deutschen und Franzosen so gut wie ausgeschlossen. Vor allem die", "section_level": 2}, {"title": "Allmähliche Integration.", "content": "Akkulturation ist der Begriff, der in der Literatur für den weiteren Verbleib der Hugenotten am häufigsten verwendet wird. Er bedeutet: Hineinwachsen in eine kulturelle Umwelt, einen Wandel als Folge von kulturellen Kontakten. Dieser Prozess verlief nicht einseitig. Die wirtschaftlichen und kulturellen Leistungen der Flüchtlinge, ihre Religion und ihre Sprache veränderten zum Teil nachhaltig die deutsche Umgebung. Weit größere Veränderungen aber hatten die Hugenotten selbst zu bewältigen als Minderheit in einer rasch anwachsenden deutschen Bevölkerung. In ihren Sitten und Gebräuchen passten sie sich allmählich ihrer neuen Umgebung an, hielten aber relativ lange an ihrer Heimatsprache fest – neben der Religion das wichtigste Element ihrer Gruppenidentität. Für die Führungsschicht blieb Französisch ein Statussymbol. Handwerker, Kaufleute, Tagelöhner und Dienstpersonal aber mussten Deutsch lernen, um im Berufsalltag mithalten zu können; nach einer Übergangszeit ging dann in diesen Sozialschichten die Sprache der Vorfahren verloren.", "section_level": 2}, {"title": "Vorbildliche Patrioten.", "content": "1785 feierte die französische Kolonie mit großem Aufwand den 100. Jahrestag des Edikts von Potsdam. In Festgottesdiensten und Festschriften wurde dem Herrscherhaus der Hohenzollern gedankt, aber auch nachdrücklich auf die eigenen Leistungen hingewiesen. Die Enkel und Urenkel der Einwanderer verstanden sich nun als eine Gruppe wichtiger französischer Kulturträger und gleichzeitig als vorbehaltlos staatstreue preußische Patrioten. Dieses Selbstverständnis wurde nur einmal ernstlich auf die Probe gestellt: in der Zeit, als Berlin von 1806 bis 1808 und noch einmal 1812/13 durch die Truppen Napoleons besetzt war. Damals standen nicht nur die preußische oder französische Identität zur Diskussion, sondern als 1809 die neue Städteordnung im Rahmen der Preußischen Reformen (Stein-Hardenbergsche Reformen) in Kraft trat, verloren die Kolonien der Réfugiers nach über hundert Jahren ihren privilegierten Sonderstatus. Die Integration war so weit fortgeschritten, dass viele französisch-reformierte Kirchgemeinden, nun die einzigen institutionellen Träger der besonderen hugenottischen Identität, sich auflösten. Auch die Existenz der verbliebenen Gemeinden erschien unsicher. Um 1870 setzte aber eine Gegenbewegung ein. In Berlin wurden mit der „Réunion“ und der „Hugenottischen Mittwochsgesellschaft“ zwei", "section_level": 2}, {"title": "Besondere Aspekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Mit den Hugenotten waren erfahrene Landwirte, Gärtner und Handwerker nach Berlin und Brandenburg gekommen, Spezialisten, die auch in Frankreich schon zur Elite ihrer Berufsgruppen gehört hatten. Sie brachten Kenntnisse und moderne Fertigungstechniken mit, die es in Brandenburg zuvor nicht gegeben hatte. Überdurchschnittlich zahlreich waren Fachkräfte aus dem Textilgewerbe: Tuchmacher, Woll-Spinner, Mützen-, Handschuh- und Strumpfweber, Färber, Gobelin- und Seidenweber, Leinendrucker, Hutmacher und andere. Perückenmacher, Messerschmiede, Uhrmacher, Spiegelhersteller, Confituriers und Pâtissiers siedelten sich an, ferner Buchbinder, Emailleure, Pastetenbäcker, Cafetiers, aber auch Kaufleute, Ärzte, Apotheker, Beamte und Richter waren unter den Réfugiés, nebenher wurde die brandenburgische Armee durch 600 französische Offiziere und 1.000 Soldaten verstärkt.", "section_level": 2}, {"title": "Seidenherstellung.", "content": "Besondere Hoffnungen der Obrigkeit verbanden sich mit einer Gruppe von Fachleuten für Maulbeerbäume und für die Zucht von Seidenraupen. Sie sollten die Voraussetzungen für die Herstellung hochwertiger, für den Export geeigneter Seidenstoffe in Preußen schaffen. Im Jahre 1716 wurde ihnen ein Siedlungsgebiet nördlich der Spree, im heutigen Ortsteil Moabit zugewiesen, Friedrich", "section_level": 3}, {"title": "Manufakturen.", "content": "Einen kräftigen Schub erhielt das Manufakturwesen in Brandenburg durch die Réfugiers. Zwei Beispiele dafür sind zunächst die Zuckerproduktion durch Johann Caspar Coqui und Ludewig David Maquet in Magdeburg, nach Achards Entwicklungsarbeiten oder die Tabakherstellung ebenda durch Georg Sandrart. Für Berlin von besonderer Bedeutung war dagegen die serielle Fertigung von Bildteppichen. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts waren Tapisserien noch eine Domäne Frankreichs. Aubusson (Creuse) im Limousin, beispielsweise wurde, wegen der ausgezeichneten Qualität der dort hergestellten Bildteppiche, im Jahr 1665 der Titel einer königlichen Manufaktur verliehen. Tätig waren dort unter anderen die zwei Künstlerfamilien, die Barrabands und die Merciers. Aus diesen beiden Tapissiers-Familien fanden sich einige Réfugiers in Berlin wieder, unter ihnen Pierre I Mercier und sein Schwager Jean I Barraband. Mercier beantragte sofort nach Ankunft in Brandenburg, 1686 beim Großen Kurfürsten ein", "section_level": 3}, {"title": "Allgemeine Betrachtungen.", "content": "Die wirtschaftlichen Unternehmungen der Franzosen waren nicht immer so erfolgreich, wie erhofft – und wie sie in der oft verklärenden Geschichtsschreibung dargestellt wurden, besonders in Texten der Hugenotten selbst. Neuere Forschungsergebnisse belegen, dass die Betriebe häufig am Markt vorbei produzierten. Sie boten in größeren Mengen Erzeugnisse des gehobenen Bedarfs an, für die es in der kapitalschwachen, noch vorwiegend ländlich strukturierten neuen Umgebung nicht genügend Nachfrage und Kaufkraft gab. Vielfach mussten die staatlichen Starthilfen zwei- oder dreimal wiederholt werden oder der Staat selbst trat als Abnehmer auf. Durch eine kurfürstliche Verfügung von 1698 wurden Waren aus hugenottischer Produktion von Export­abgaben befreit, während der Import vergleichbarer Artikel durch Strafzölle behindert wurde, um die Hersteller im Lande vor ausländischer Konkurrenz zu schützen. Trotz solcher Hilfen überdauerte eine große Zahl französischer Unternehmen die Zeit der staatlichen Förderung nicht. Allerdings gab es auch eine Reihe sehr erfolgreicher Betriebe; und unbestreitbar waren es die Hugenotten, die ganz entscheidende Impulse zur Entwicklung von leistungsfähigen Manufakturen und moderneren Wirtschaftsverhältnissen in ihrer neuen Heimat lieferten.", "section_level": 3}, {"title": "Die Kirche.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kirchenorganisation.", "content": "Ebenso wie die weltlichen Behörden war auch die oberste Kirchenbehörde der französisch-reformierten Gemeinden des Landes, das \"consistoire supérieure des communeautés réformées françaises\" (1701–1809), in Berlin angesiedelt. Dieses Oberkonsistorium nahm die Stelle der Nationalsynode ein, die eigentlich laut französisch-reformierter Kirchenordnung als höchste Instanz vorgeschrieben war. In Brandenburg-Preußen jedoch behielten sich die preußischen Herrscher vor, als \"summi episcopi\" (oberste Bischöfe) an der Spitze der kirchlichen Hierarchie", "section_level": 3}, {"title": "Das erste Kirchengebäude.", "content": "Die erste Kirche der französisch-reformierten Gemeinde in Berlin entstand in der Friedrichstadt, am heutigen Gendarmenmarkt. 1699 hatte die Gemeinde sich wegen eines Kirchenbaus an den Kurfürsten gewandt, der ihr im folgenden Jahr ein Grundstück zuweisen ließ. Erster Baumeister nach der Grundsteinlegung am 1. Juli 1701 war der Oberst und Bauingenieur in brandenburgischen Diensten Jean Louis Cayart. Er hatte auch den Entwurf geliefert, nach dem Vorbild des \"Temple\" in Charenton, eines Bauwerks,", "section_level": 3}, {"title": "Der Französische Dom (Kirche und Hugenottenmuseum).", "content": "Im Jahr 1708 war die etwa zeitgleich mit der Französischen Kirche errichtete Deutsche Kirche auf der Südseite des Marktes fertiggestellt. Zwischen 1780 und 1785 erhielten beide Kirchen ihre von Carl von Gontard entworfenen Turmbauten, den Kirchenbauten mehr angefügt als mit ihnen verbunden. Die Bezeichnung der Türme als Französischer bzw. Deutscher Dom bezieht sich nicht auf eine kirchliche Funktion, sondern auf ihre Kuppeln (französisch \"dôme\"). Im 19. Jahrhundert befand sich in den Räumen des Turms die Französische Domschule. Sie war von der Französischen Gemeinde als jeweils sechsklassige (Elementar- und) \"Mittelschule\" an der (zur Französischen Straße gelegenen) Nordseite für Knaben bzw. an der (zur Jägerstraße gelegenen) Südseite für Mädchen eingerichtet worden. In den Jahren 1905/06 wurde die Französische Kirche", "section_level": 3}, {"title": "Soziale Einrichtungen.", "content": "Schon im Januar 1686 wurde das „Französische Hospital“ (\"Hôpital français\") eröffnet, ein Krankenhaus und Altersheim für mittellose Réfugiers. Nach dem \"„Temple de la Dorothéenstadt“\", entstanden in der Friedrichstadt verschiedene soziale Einrichtungen der französischen Kolonie. Nötige Neubauten wurden im 1710 erworbenen Quartier Friedrichstraße 129 errichtet. Darin fand 1780, das seit 1760 bestehende Kinderhospital (\"Petit Hôpital\") Platz. Von 1699 bis 1873 existierten an wechselnden Standorten eine Suppenanstalt und Garküche (\"Marmite\") sowie die Armenbäckerei (\"Boulangerie des pauvres\"). Beide gehörten eng zusammen – der Leiter der Bäckerei war auch für die Zubereitung von Fleisch und Bouillon zuständig –, sie versorgten bedürftige Alte, Kranke und Wöchnerinnen mit der notwendigsten Nahrung. Eine „Französische Holzgesellschaft“ (\"Societé française pour le bois\") hatte zur Aufgabe, alljährlich vor Beginn des Winters Brennholz an mittellose Mitglieder der Gemeinde auszugeben. Das Französische Waisenhaus (\"Maison des Orphelins\") wurde 1725 eröffnet, es bestand als unabhängige Einrichtung bis 1844 und wurde dann mit dem Kinderhospital und der so", "section_level": 2}, {"title": "Hugenotten in Kultur und Wissenschaft.", "content": "Eine Vielzahl von Hugenotten machte sich um die Entwicklung von Kultur und Wissenschaft in Preußen verdient. Einige von ihnen werden hier beispielhaft genannt. Französische Buchhändler und Verleger spielten eine wichtige Rolle im geistigen Leben Berlins. Robert Roger, Drucker und Buchhändler im Dienst des Kurfürsten, gab die ersten französischen Bücher in Berlin heraus.1690 erschien bei ihm eine Geschichte über die französischen Kolonien in Brandenburg, verfasst von Charles Ancillon, dem Richter und Direktor der Kolonie in Berlin. Die Buchhandlung von Étienne de Bourdeaux war um 1750 das Berliner Zentrum für französisches Schrifttum im Zeitalter der Aufklärung. Im Jahre 1700 wurde die Preußische Akademie der Wissenschaften gegründet, zunächst unter anderem Namen. Die theologischen, literarischen und wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften der Hugenotten hatten eine Vorstufe dazu gebildet. Während des ganzen 18. Jahrhunderts waren durchschnittlich 10 %, zeitweilig sogar knapp 30 % der Mitglieder Réfugiers. Étienne Chauvin gab die erste wissenschaftliche Zeitschrift Berlins heraus, das \"Nouveau Journal des Sçavans\". Der Theologe, Philosoph und Historiker Jean Henri Samuel Formey (1711–1797) gehörte der Akademie fast 50 Jahre lang an, er war Herausgeber der \"Nouvelle Bibliotheque Germanistique\" und Mitarbeiter an der \"Encyclopédie\" Diderots. Jean Pierre", "section_level": 2}, {"title": "Das Französische Gymnasium.", "content": ", urteilte François Mitterrand bei seinem Berlinbesuch 1987. Die Geschichte des Französischen Gymnasiums in Berlin hatte mit einer Verfügung von Kurfürst Friedrich III. am 1. Dezember 1689 begonnen: Direktoren und Lehrer kamen anfangs ausschließlich aus den Reihen der Réfugiers, die Unterrichtssprache war Französisch. Einzelne Lehrer trugen durch Vorträge auch außerhalb der Schule oder durch gelehrte Publikationen dazu bei, ihren deutschen Mitbürgern französisches Geistesleben nahezubringen. Schon nach wenigen Jahren wurden zusätzlich deutsche Schüler aufgenommen, für die allerdings Schulgeld gezahlt werden musste. Zuerst kamen einige Kinder aus Kreisen des Hofes, um 1800 waren dann schon zwei Drittel der Schüler Deutsche. Im 19.", "section_level": 2}, {"title": "Französisch in der Berliner Mundart.", "content": "Die Einflüsse der Französischen Sprache auf die Mundart der Berliner gehen vor allem auf zwei Anlässe zurück: die Aufnahme der Hugenotten seit 1685 und die Besetzung der Stadt durch französische Truppen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Schon im 18., mehr noch im 19. Jahrhundert wurde die Verwendung des Französischen zeitweilig zur modischen Marotte. In einem Text von 1831 kritisiert der Verfasser: Klagen dieser Art beziehen sich allerdings auf die übermäßige Anwendung des Französischen durch relativ sprachkundige Deutsche, also meist Angehörige der so genannten besseren Stände. Die Volkssprache übernahm die Mode auf einer anderen Ebene: Es wurden einzelne Wörter oder Redewendungen entlehnt und orientierte sich dabei nur am Klang des gesprochenen Wortes. So waren Entstellungen unvermeidlich, schon deshalb, weil auch die Franzosen", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Hugenotten in Berlin, protestantische Glaubensflüchtlinge aus Frankreich und deren Nachkommen, bildeten seit etwa 1700 eine zahlenmäßig, wirtschaftlich und kulturell bedeutende Minderheit. Nachwirkungen dieser Immigration reichen bis in die Gegenwart. ", "tgt_summary": null, "id": 1695510} {"src_title": "Jim Thompson (Designer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und militärische Karriere.", "content": "Thompson studierte an der Princeton University und der University of Pennsylvania. Nach dem Studium war er bis 1940 als Architekt in New York tätig. Danach meldete er sich freiwillig zum US-Wehrdienst. Während des Zweiten Weltkriegs kam er zum Geheimdienst Office of Strategic Services (OSS). Er wurde abkommandiert, um mit französischen Truppen in Nordafrika zu arbeiten. Später führte ihn sein militärischer Dienst auch nach Frankreich, Italien und Asien. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich Thompson auf dem Weg nach Bangkok. Dort übernahm er die Verantwortung als OSS Station Chief und erhielt Ende 1946 den Auftrag, in die USA zurückzukehren, um aus der Armee entlassen zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Wirken in Thailand.", "content": "Nach erfolglosen Versuchen, beim alten Oriental-Hotel einzusteigen, gründete er Anfang 1948 ein eigenes Seidengeschäft und Ende 1948 die Thai Silk Company Limited. Zu dieser Zeit war die Seidenproduktion in Thailand kein kommerzieller Faktor. Vielmehr webten Familien Seide für den Eigenbedarf, beispielsweise zum Gebrauch bei Zeremonien. Durch die Kombination von industriellen Fertigungsstandards und traditioneller Weberei gelang es ihm, Qualität und Volumen der produzierten Seide überproportional zu erhöhen. Er bediente sich dabei in erster Linie eines Netzwerkes muslimischer Weberfamilien, die er gegenüber seinem 1959 erbauten, aus sechs Häusern bestehenden Wohnkomplex in Bangkok ansiedelte. Das Haus ist heute ein Museum. Darin finden sich noch heute hochwertige Antiquitäten, die Thompson sammelte. Viele alte asiatische Motive nutzte er für das Design von Seidenmaterialien. Thompson galt als hochtalentierter Verkäufer. Innerhalb weniger Jahre machte er thailändische Seide populär. Internationale Hotels und Prominenz zählten zu seinen Kunden und Gästen. Am 27. März 1967 verschwand Jim Thompson spurlos während eines Besuches der Cameron Highlands im Dschungel Malaysias. Mehrere Suchaktionen blieben erfolglos. Sein Körper wurde nie gefunden, auch fand man nie irgendwelche anderen Spuren. Mysteriös bleibt sein Verschwinden auch deshalb, weil er in seiner Geheimdienstzeit ein Überlebenstraining erfolgreich absolviert hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Jim Thompson Haus.", "content": "1976 wurde die James H. W. Thompson Foundation gegründet, welche sein Erbe verwaltet. Thompsons Anwesen in Pathum Wan, einem Stadtteil von Bangkok, in der Soi Kasemsan 2, wurde ebenfalls der Stiftung übertragen. Das \"Jim Thompson House\" ist eine der Touristenattraktionen der Stadt, in dem Komplex mehrerer traditioneller thailändischer Häuser sind auch Teile seiner umfangreichen Kunstkollektion ausgestellt. Thompson entdeckte einige der fünf Häuser bei Ayutthaya und ließ sie in Bangkok wieder aufbauen. Die Häuser sind umgeben von einem Dschungelgarten und führen den Besucher neben seiner faszinierenden Lebensgeschichte über die mysteriöse Geschichte seines Verschwindens in den Cameron Highlands in eine Welt von Seide, asiatischer Kultur und Kunstgeschichte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jim Thompson, auch James H. W. Thompson (* 21. März 1906 in Greenville, Delaware; † unbekannt) war ein US-amerikanischer Unternehmer, der wesentlich dazu beitrug, die Seiden- und Textilindustrie Thailands zu revolutionieren. ", "tgt_summary": null, "id": 1116758} {"src_title": "Alexander Kipnis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kipnis studierte in Warschau und Berlin. 1915–1918 sang er in Wiesbaden, wo er als Eremit im Freischütz debütierte, 1919–1930 an der Deutschen Oper Berlin, 1932–1935 an der Berliner Staatsoper, 1940 bis 1952 an der Metropolitan Opera. Seit 1924 gab er bereits weltweit an den größten Opern und bei den bedeutendsten Festivals Gastspiele, sowohl in seriösen (Sarastro, Boris Godunow, Golaud) als auch in Buffo-Partien (Leporello). Ab 1927 (unter anderem König Marke in Tristan und Isolde mit Gunnar Graarud als Tristan unter dem Dirigat von Karl Elmendorff) bis 1933 sang er auch regelmäßig in Bayreuth; nach der \"Machtergreifung\" gehörte Kipnis der Wiener Staatsoper an, nach dem \"Anschluss\" Österreichs musste er emigrieren und gab dann 1940 sein Debüt an der Metropolitan Opera, wo er bis 1946 tätig war. Nach seinem Rücktritt als Sänger (1947) lehrte er in New York Gesang. Kipnis gilt auch als hervorragender Lied-Interpret, insbesondere von Werken der Spätromantik (Johannes Brahms, Hugo Wolf).", "section_level": 1}, {"title": "Beurteilung.", "content": "Alexander Kipnis war ohne Zweifel ein Superstar unter den Bässen seiner Zeit. Seine mächtige doch fein nuancierende Stimme und seine Begabung für Fremdsprachen erlaubten ihm die Pflege eines riesigen Repertoires. \"Kipnis besaß eine der schönsten und ausdrucksvollsten Baßstimmen, die auf Platten überhaupt zu hören sind. Ihr Umfang reichte vom tiefen D bis zum (baritonalen) Fis.\" Alexander Kipnis-Sarastro, Julia Osváth-Königin der Nacht, Jarmila Novotná – Pamina, Helge Rosvaenge – Tamino, Willi Domgraf-Fassbaender – Papageno, Dora Komarek – Papagena, Alfred Jerger – Sprecher, William Wernigk – Monostatos (live 30. Juli 1937 Salzburger Festspiele)", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Kipnis (* in Schytomyr, Gouvernement Wolhynien, Russisches Kaiserreich; † 14. Mai 1978 in Westport, Connecticut, Vereinigte Staaten) war ein ukrainisch-amerikanischer Opernsänger (Bass).", "tgt_summary": null, "id": 33534} {"src_title": "The Big Easy – Der große Leichtsinn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Brunnen auf der Piazza d’Italia in New Orleans wird ein Ermordeter aus der Drogenmafia gefunden. Der untersuchende Kriminalbeamte Remy McSwain gehört einem Netzwerk von korrupten Polizisten an, die Schmiergelder annehmen, in eine gemeinsame „Witwen- und Waisen-Kasse“ einzahlen und diese dann unter sich aufteilen. Aus seinem Anteil finanziert Remy McSwain seinem jüngeren Bruder Bobby – wie er glaubt, ohne dessen Wissen – das Jurastudium. Als die Staatsanwältin Anne Osborne Remy der Bestechung überführen will, beginnt dieser mit ihr zu flirten, um sie von den illegalen Machenschaften abzulenken. Der Polizist und die unbeholfen wirkende Juristin geraten aneinander und streiten sich, bevor es zu leidenschaftlichen Szenen kommt. Als Remy McSwain Schmiergeld annimmt, tappt er in eine Falle und wird dabei gefilmt, was zur Aufnahme eines Gerichtsverfahrens führt. In Verkleidung wirft er daraufhin einen starken Magneten in das Fenster einer Bankfiliale. Ein befreundeter Polizist platziert später den Magneten in der Asservatenkammer als Beweisstück direkt neben dem Videoband, das den Bestechungsversuch zeigt. Das Band wird dadurch gelöscht, weshalb McSwain aus Mangel an Beweisen freigesprochen wird. Daraufhin will Osborne nichts mehr mit ihm zu tun haben. McSwain, der sich mittlerweile ernsthaft in Anne Osborne verliebt hat, lässt diese durch mit ihm verwandte Polizisten „festnehmen“ und zu einer Feier seiner Familie bringen. Dort erklärt man die vorgetäuschte Festnahme für einen „Irrtum“. Remy tanzt mit der wütenden Anne, bis ihr Taxi kommt. Seine Familie hält die Frau für attraktiv und beglückwünscht ihn. Später kommen sich Anne und Remy wieder näher. McSwain bekommt Skrupel und lässt sich von der Verteilerliste der Schmiergelder streichen. Als sein Bruder Bobby auf der Straße vor Remys Wohnung angeschossen wird, weil er im Regen Remys Jacke trägt, führt dies zu einem Sinneswandel bei Remy. Er geht der Spur von Polizisten nach, die inzwischen Teile der Drogenbande liquidierten und nun selbst das Heroin verkaufen wollen. Anne Osborne hatte diese schon von Anfang an im Visier. Gemeinsam mit Osborne untersucht Remy Beweise, zu denen gefälschte Unterlagen der Polizei gehören. Am Ende kommt es zum Kampf gegen die Drahtzieher, zu denen auch Remys Vorgesetzter und Stiefvater in spe gehört. Dieser wird von seinen beiden Komplizen aus der Polizei getötet, die dann in einem abschließenden Schusswechsel mit Remy und Osborne selber ums Leben kommen. Es folgt eine große Explosion, deren Druckwelle die beiden Protagonisten hoch in die Luft schleudert. Im Abspann sieht man Remy im Smoking und Anne in einem weißen Hochzeitskleid, während sie zu Cajun-Musik in Annes Wohnung tanzen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Roger Ebert lobte in der \"Chicago Sun-Times\" vom 21. August 1987 die „\"interessanten\"“ und „\"komplexen\"“ Figuren sowie die Regie. Er bezeichnete den Film als einen „\"großartigen Thriller\"“ („\"a great thriller\"“).", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Dennis Quaid gewann im Jahr 1988 den Independent Spirit Award, Jim McBride und Stephen J. Friedman wurden für den gleichen Preis nominiert. Dennis Quaid gewann außerdem 1987 einen Preis des Filmfestivals Semana Internacional de Cine de Valladolid. Ellen Barkin gewann 1988 den spanischen \"Premios Sant Jordi\". Jim McBride gewann 1987 den \"Grand Prix\" des \"Cognac Festival du Film Policier\". Daniel Petrie Jr. wurde 1988 für den Edgar Allan Poe Award nominiert. Der Film wurde 1988 für den \"Casting Society of America Award\" nominiert. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Film sollte ursprünglich den Namen \"Windy City\" tragen; in einer früheren Version des Drehbuchs wurde die Handlung in Chicago angesiedelt. Der Staatsanwalt Jim Garrison spielte im Film die Rolle eines Richters. Einen weiteren Auftritt hat Soul-Sänger Solomon Burke als Mafiapate Daddy Mention. Dieser sagt, dass er 21 Kinder habe, was der tatsächlichen Kinderzahl von Burke entspricht. Ebenfalls einen Auftritt im Film hat Starkoch Paul Prudhomme als Chef des Restaurants Tipitina's.", "section_level": 1}, {"title": "Vorlage für Fernsehserie.", "content": "Dieser Film diente als Vorlage für die spätere zweisaisonale Fernsehserie \"»Big Easy – Straßen der Sünde«\" mit 35 Folgen, 1996–1997, deren Originaltitel ebenfalls \"»The Big Easy«\" als Synonym für die Stadt New Orleans und deren Lebensgefühl lautet. Die Rollencharaktere von \"Remy McSwain\" (verkörpert von Tony Crane) und \"Anne Osborne\" (gespielt von Susan Walters) wurden beibehalten, das übrige Personal hingegen wurde komplett geändert.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Big Easy – Der große Leichtsinn (Originaltitel: \"The Big Easy\") ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm aus dem Jahr 1987. Die Regie führte Jim McBride, das Drehbuch schrieb Daniel Petrie Jr. Die Hauptrollen spielten Dennis Quaid und Ellen Barkin. Der Titel ist doppeldeutig zu verstehen: „The Big Easy“ ist zugleich die umgangssprachliche Bezeichnung für New Orleans, wo der Film spielt. Der Name wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von schwarzen Jazzmusikern geprägt, da es relativ leicht war, dort ein Engagement zu finden.", "tgt_summary": null, "id": 877478} {"src_title": "Krautergersheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Auf dem Gemeindegebiet von Krautergersheim wurden Spuren von Besiedlung aus der Hallstattzeit (1200–475 v. Chr.), aus der gallo-römischen Zeit (52 v. Chr. bis 5. Jahrhundert) und aus der anschließenden Merowingerzeit (5. bis 8. Jahrhundert) gefunden. Urkunden bestätigen, dass die Klöster Murbach (735), Fulda (778) und Baumgarten (1181) sowie der Konvent Odilienberg (1050) Besitztümer in Krautergersheim hatten. Vom 14. Jahrhundert bis zur Französischen Revolution (1789–1799) war der Ort im Besitz mehrerer adeliger Familien. Die mittlere Linie der Freiherren von Berckheim erlosch im Mannesstamm am 12. November 1787 mit dem Enkel ihres Begründers, Franz Samuel, französischer Oberst, Stettmeister zu Straßburg und Rektor der dortigen Universität. Die Berckheims besaßen dort ein 1815 untergegangene Schloss, das später von Bernard-Frédéric de Turckheim (1752–1831), dem zeitweisen Bürgermeister von Straßburg und Ehemann von Lili Schönemann (1758–1817), der vermögenden Bankierstochter aus Frankfurt am Main, erworben wurde. Die sogenannte Zentralkapelle, auch \"Chapelle de Turkheim\" genannt, stellt die Reste der ehemaligen Liegenschaft dar. Hier befindet sich die Grabstätte des Ehepaars. Das Gebäude dieser Zentral-Kapelle befindet sich im Privatbesitz der Familie de Turkheim de Dachstein. Im Jahre 1587 wurde der Ort im Zuge der Hugenottenkriege (1562–1598) von durchziehenden Söldnern geplündert und angezündet. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde sie zweimal geplündert, zuerst von Peter Ernst II. von Mansfelds Truppen, dann von schwedischen Truppen.", "section_level": 1}, {"title": "Weißkohl und Sauerkraut.", "content": "Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde das Wort „Kraut“ an den Anfang des Ortsnamens gestellt, da es eine gleichnamige Ortschaft „Ergersheim“ nur etwa 10 Kilometer nördlich von Krautergersheim gibt. Die Umbenennung des Ortes bezeugt außerdem, dass die Herstellung von Sauerkraut und der Anbau von Weißkohl eine lange Tradition in der Gemeinde haben. Krautergersheim nennt sich selbst „Hauptstadt des Sauerkrauts“ (\"Capitale de la choucroute\") und begeht regelmäßig am letzten September-Wochenende des Jahres das „Fest des Sauerkrauts“ (\"Fête de la choucroute\"). Die Gemeinde liegt an der „La Route de la Choucroute“, der Sauerkrautstraße, die Anfang der 1990er Jahre ins Leben gerufen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Krautergersheim ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Gemeindeverband Pays de Sainte-Odile.", "tgt_summary": null, "id": 1087026} {"src_title": "HMS Niobe (1897)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebenslauf.", "content": "Die HMS \"Niobe\" wurde auf der Schiffswerft von Vickers Ltd. in Barrow-in-Furness als zweites Schiff der \"Diadem\"-Klasse im Dezember 1895 begonnen, lief am 20. Februar 1897 vom Stapel und kam am 6. Dezember 1898 als zweites Schiff der Klasse und als viertes Schiff der Royal Navy mit dem Namen \"Niobe\" in Dienst.", "section_level": 1}, {"title": "Dienst in der Royal Navy.", "content": "Ab dem 20. Oktober 1899 verlegte die bislang in den Heimatgewässern Dienst leistende \"Niobe\" nach Südafrika, wo sie am 25. November eintraf und bis zum 23. August 1900 stationiert blieb. Während dieses Einsatzes unterstützte sie am 4. Dezember 1899 in St. Helena Bay die Rettung der Truppen vom am St Columbine Point aufgelaufenen Dampfer \"Ismore\". Im April 1900 transportierte sie gefangene Buren, unter anderen den General Piet Cronjé, nach St. Helena in die Internierung. Nach Rückkehr wieder bei der Channel Squadron begleitete sie ab Mitte März 1901 zusammen mit ihrem Schwesterschiff HMS \"Diadem\" die königliche Yacht \"Ophir\" mit dem Thronfolger und Gemahlin an Bord von Portsmouth bis Gibraltar auf dessen Reise nach Australien zur dortigen Parlamentseröffnung. Die \"Ophir\" setzte die Reise in Begleitung von Kreuzern der berührten Stationen durch das Mittelmeer, den Suezkanal, über Aden, Colombo, Singapur nach Australien fort. Sie besuchte auch noch Neuseeland und trat die Rückreise über Südafrika noch zu einem Besuch von Kanada an. \"Niobe\" und \"Diadem\" trafen mit der königlichen Yacht wieder in São Vicente (Kap Verde) zusammen, lösten die beiden Begleitkreuzer ab Aden (HMS \"St George\", HMS \"Juno\") ab und begleiteten das Thronfolgerpaar nach Kanada und von dort in die Heimat. Im Sommer 1906 gehörte der Kreuzer zu den Reserveeinheiten in Devonport.", "section_level": 2}, {"title": "Kreuzer der Kanadischen Marine.", "content": "Die Entscheidung, in den größeren Commonwealth-Staaten eigene Marinen aufzubauen, führte 1910 zum Verkauf der \"Niobe\" und der HMS \"Rainbow\" an die neugegründete Royal Canadian Navy. Sie gilt als deren erstes Schiff. Sie stellte am 6. September 1910 in Devonport in Dienst und erreichte Halifax am 21. Oktober. Die \"Rainbow\" der Apollo-Klasse stellte zwar schon am 4. August 1910 in Portsmouth in Dienst, wurde aber erst mit dem Eintreffen in Esquimalt am 7. November ein kanadisches Schiff. In der Nacht vom 30. auf den 31. Juli 1911 lief die \"Niobe\" vor Sable Island, Nova Scotia, auf Grund. Mit Unterstützung des Panzerkreuzers HMS \"Cornwall\", die dabei auch kurz auflief, und der Flut kam die \"Niobe\" zwar frei, war aber erheblich beschädigt. Der Rumpf hatte eine Vielzahl von Löchern und eine Maschine stand unter Wasser. Die Reparaturen dauerten 18 Monate und die Höchstgeschwindigkeit des Kreuzers war dauerhaft herabgesetzt. Sie tat aber weiter Dienst als Ausbildungsschiff.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegseinsatz.", "content": "Die kanadische HMCS \"Niobe\" schloss sich nach dem Kriegsbeginn dem 4. Kreuzergeschwader der Royal Navy auf der \"North America and West Indies Station\" an. Die Hauptkräfte des Geschwaders unter Konteradmiral Christopher Cradock befanden sich bei Kriegsbeginn wegen des Bürgerkriegs in Mexiko weiter südlich und versuchten die dort auch eingesetzten deutschen Kreuzer SMS \"Karlsruhe\" und SMS \"Dresden\" zu stellen. Cradock marschierte nach der Mobilmachung mit den zur Verstärkung hinzugestoßenen Panzerkreuzern HMS \"Good Hope\" und HMS \"Monmouth\" weiter nach Süden und unterlag im Seegefecht bei Coronel dem deutschen Kreuzergeschwader unter Graf Spee. Die \"Niobe\" versuchte – nicht ohne Erfolg – deutsche Schiffe vor der US-amerikanischen Küste aufzubringen. Nach einem Jahr Einsatzzeit wurde das ziemlich verbrauchte Schiff am 6. September 1915 in Halifax außer Dienst gestellt. Sie diente dann nur noch als stationäres Ausbildungs- und Stabschiff. Bei der großen Halifax-Explosion am 6. Dezember 1917, als der französischen Munitionsfrachters \"Mont Blanc\" im Hafen von Halifax eine der größten Explosionen der Geschichte auslöste, wurde sie schwer beschädigt. 18 Besatzungsangehörige starben. Das beschädigte Schiff wurde bis 1920 weiter genutzt, ehe es endgültig außer Dienst gestellt und zum Abbruch verkauft wurde, der 1922 in Philadelphia erfolgte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Geschützte Kreuzer HMS \"Niobe\" kam als zweites der acht Schiffe der \"Diadem\"-Klasse der Royal Navy 1898 in Dienst. 1910 wurde die \"Niobe\" an die neugegründete Royal Canadian Navy verkauft und kam als deren erster Kreuzer in Dienst. Nach kurzem Kriegseinsatz war die HMCS \"Niobe\" seit Ende 1915 nicht mehr einsatzbereit, wurde als Ausbildungsschiff genutzt und 1922 abgebrochen.", "tgt_summary": null, "id": 1985447} {"src_title": "Gruppe A", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Die Bestimmungen der Gruppe A sind nur anwendbar auf Tourenwagen, die 4 Sitze aufweisen müssen. Die Mindeststückzahl beträgt 2.500 Einheiten in 12 Kalendermonaten.", "section_level": 1}, {"title": "Gewicht.", "content": "Das A-Homologationsblatt gibt kein gesondertes Gewicht an. Daher gilt das im Artikel 255 erwähnte Mindestgewicht. Dieses beträgt z. B. bei Rallye-Fahrzeugen bei einem Hubraum: Bei anderen Veranstaltungen gelten niedrigere Mindestgewichte als bei Rallye-Veranstaltungen. Für WRC-Fahrzeuge gilt das Mindestgewicht 1230 kg bei maximal 2000 cm3.", "section_level": 1}, {"title": "Erlaubte Änderungen.", "content": "Jedes Serienteil, dessen Herkunft vom Hersteller noch festgestellt werden kann, also auch die nicht freigestellten Teile, darf auf beliebige mechanische Art nachgearbeitet werden. Muttern, Bolzen und Schrauben dürfen ersetzt werden. Allerdings ist das Hinzufügen von Material verboten.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Die alleinige Aufzählung der erlaubten und verbotenen Änderungen vermittelt noch keinen Eindruck von dem Fahrzeug, das nach sinnvoller Abstimmungsarbeit auf der Strecke bereitsteht. Mit einem Serienfahrzeug im Wert von 20.000 bis 30.000 Euro als Ausgangsbasis entstehen noch einmal Kosten in mindestens doppelter Höhe, eher mehr. Dabei sind Verschleißteile wie Reifen noch nicht eingerechnet. Im Gegensatz zu einem Markenpokalauto ist das Fabrikat und die Dimension der Reifen nicht vorgeschrieben. Ausgiebige Tests empfehlen sich, um die beste Kombination zu finden; der Unterschied kann mehrere Sekunden auf dem kleinen Kurs in Hockenheim ausmachen. Straßenzulassung besitzt ein Gruppe-A-Tourenwagen nicht mehr, selbst bei großzügiger Auslegung der StVZO. Die Gruppe-A-Rallyewagen müssen durchaus den jeweils gültigen Gesetzen des Veranstaltungslandes genügen, da auf den Zwischenetappen im öffentlichen Verkehr gefahren wird. Im Bereich der DMSB-Veranstaltungen wird die Gruppe A auch nur bei Bergrennen und Rundstreckenrennen ausgeschrieben, Rallyes und Slaloms werden nicht veranstaltet. Die Fahrzeuge werden auf Anhängern oder im geschlossenen LKW angeliefert. Zur technischen Abnahme wird der Wagen geschoben und nicht mit Motorkraft bewegt. Das Fahrverhalten entspricht in etwa jenem, das vor 10 bis 20 Jahren im Formelbereich anzutreffen war, und auch die Rundenzeiten eines 2006er Gruppe-A-Rennfahrzeugs entsprechen denen der Formel 2 in den 1970er Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gruppe A bezeichnet im Tourenwagen-Sport eine ganz bestimmte Bearbeitungsstufe der Fahrzeuge ab den 1980ern bis heute. In der Rallye-Weltmeisterschaft wurde seit 1998 eine Abwandlung der Gruppe-A-Fahrzeuge namens \"World Rally Car (WRC)\" eingesetzt, welche sich seit der Saison 2011 am Super 2000-Reglement orientiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1540469} {"src_title": "Atel Holding", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 31. Oktober 1894 wurde das \"Elektrizitätswerk Olten-Aarburg\" (EWOA) gegründet – ein Vorläuferunternehmen der späteren Atel – um mit einem bei Ruppoldingen neu zu bauenden Kraftwerk die Stromversorgung für die beiden Städte Olten und Aarburg sicherzustellen. Im Januar 1903 beteiligte sich die Motor AG, Baden am Unternehmen. Im Sommer 1909 bezog das EWOA sein Verwaltungsgebäude an der Bahnhofstrasse in Olten. Mit der Fertigstellung der Gotthardleitung 1933 durch die Motor-Columbus wurde unter deren Federführung die EWOA am 30. Juni 1936 mit der \"Tessiner Kraftwerke AG\" (Officine Elettriche Ticinesi (Ofelti)) zur \"Aare-Tessin Aktiengesellschaft für Elektrizität\" (Atel) fusioniert. Diese bestreitet seit 1940 den Stromtransport von der Nord- bis zur Südgrenze der Schweiz. Die Lukmanierleitung wurde 1949 als zweite Nord-Süd-Transversale fertiggestellt. Mit der Stauung des Lac d’Emosson mit Unterstützung der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) entstand 1975 der zweitgrösste Stausee der Schweiz. 1979 wurde das Kernkraftwerk Gösgen in Betrieb genommen. 1999 begann die Stromhandelsgesellschaft mit der Umstrukturierung zu einer Holding mit einer Vielzahl von Tochtergesellschaften. Im Jahr 2000 übernahm Atel mit der GAH-Gruppe ein führendes Energieservice-Unternehmen in Deutschland. 2002 folgten Edipower in Italien, Csepel in Ungarn, ECKG und Entrade in Tschechien.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmensstruktur.", "content": "Die Atel-Gruppe war in den zwei Hauptsegmenten Energie und Energieservice tätig. Im Segment \"Energie\" setzte Atel auf die Kombination von Handel, Vertrieb, Produktion und Übertragungsnetz. \"Energieservice\" stand für sämtliche technischen Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Erzeugung, Übertragung und Anwendung von Energie. Die Atel-Installationstechnik-Gruppe (AIT) war in der ganzen Schweiz tätig und deckte auch in angrenzenden Ländern die Energieversorgungs-, Verkehrs- und Gebäudetechnik ab. Die GAH Gruppe war ein etabliertes Energieserviceunternehmen in Deutschland. Sie erbrachte in Nord- und Osteuropa vielfältige Dienstleistungen in der Energie- und Anlagentechnik sowie in der Energieversorgungs- und Kommunikationstechnik.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsfelder.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Atel besass und betrieb Kraftwerke in der Schweiz, Italien, Ungarn und Tschechien. Diese versorgten die Kunden mit Energie aus Wasser-, Gas- und Kernkraft sowie Kohle. Pro Jahr produzierten sie rund 16'200 GWh Strom, was einem Viertel des Schweizer Strombedarfs entsprach.", "section_level": 2}, {"title": "Handel.", "content": "Atel Trading war eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Aare-Tessin AG für Elektrizität. Sie besass seit 1999 eine Lizenz als Effektenhändlerin und stand unter Aufsicht der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK). Atel Trading handelte mit Strom, Gas, Kohle, Öl und Zertifikaten an den folgenden europäischen Energiebörsen: APX (Holland), Belpex (Belgien), Borzen (Slowenien), Endex (Holland), EEX (Deutschland), EXAA (Osterreich), GME (Italien), ICE (Grossbritannien), NordPool (Norwegen), OMEL (Spanien), OTE (Tschechische Republik), PNX (Frankreich), PolPX (Polen).", "section_level": 2}, {"title": "Energiedienstleistungen.", "content": "Atel bot technische Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Erzeugung, Übertragung und Anwendung von Energie sowie Lösungen im Bereich der Kommunikation und Verkehrstechnik an. Dazu gehörten:", "section_level": 2}, {"title": "Vertrieb und Beschaffungsberatung.", "content": "Atel bot Energielösungen für Stadtwerke, regionale Stromversorger, Industrieunternehmen und Einkaufskooperationen an. Haushalte und Gewerbe wurden in einigen Ländern durch Tochtergesellschaften und Partner im Bereich Versorgung mit Strom, Gas oder Wärme beliefert.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung.", "content": "Atel (Atel Netz AG) war in der Schweiz als Netzbetreiberin tätig. Im Tessin und in der Nordwestschweiz versorgte sie die Haushalte und die Wirtschaft mit elektrischer Energie. Rund 90 % des Netzes waren mit Lichtwellenleitern zur Informationsübertragung ausgestattet. Das Leitungsnetz von Atel hatte in der Schweiz eine Länge von 980 km und umfasste 19 Unterwerke. Am schweizerischen Stromtransportnetz besass Atel einen Anteil von knapp 20 %. Im Übertragungsnetz der Atel befand sich die 220-kV-Leitung Froloo-Gösgen.", "section_level": 2}, {"title": "Fernleitungen (Auszug).", "content": "In Gösgen besass die Atel ihr wichtigstes Unterwerk, das auch den Strom vom Kernkraftwerk Gösgen-Däniken aufnahm. Eine in den späten 1960er Jahren erstellte Energiestrasse war dort für 380 kV ausgelegt und belieferte mit 3 Stromkreisen das Oberbaselbiet mit Energie. Zu diesem Zweck war sie mit zur Hälfte mit dem Unterwerk in Ormalingen verbunden. Die Fortsetzung der Leitung konnte «nur» 220 kV fassen. Die Leitung Froloo-Gösgen teilte ihre Masten bis in die Lachmatt bei Pratteln mit einer 380-kV-Leitung von Gösgen in die Asphard zwischen Kaiseraugst und Rheinfelden. Markant war der Umspannmast bei Itingen mit einer 2-Eben-Anordnung: Zur Kreuzung mit der Gemmileitung wurde dieser Spezialmast erstellt. Es handelte sich nicht um einen richtigen Donaumast – 4 Stromkreise waren oben und 2 unten. Auf dem Abschnitt von der Lachmatt in die Froloo durchquerte die nur noch für 220 kV ausgelegte Leitung ein Industriequartier in Münchenstein und das basellandschaftliche Bruderholz. Ein Ausbau auf 380 kV kam bis Anhin nicht zustande. Das der Atel gehörende Unterwerk Froloo befand sich an einem Waldrand bei Therwil und fasst auch von Brislach her kommende, für die Stadt Basel vorgesehene Elektrizität. Diese Energie wurde an den Masten der Leitung Froloo-Gösgen in die Lachmatt transportiert und dort für die örtliche Belieferung transformiert. Die gesamte Übertragungsanlage gehörte der Atel. Ein Meilenstein in ihrer Geschichte war der höchst umstrittene Ausbau der 220-kV-Leitung Mettlen-Gösgen auf 380 kV im Juli 2003. Die Hälfte dieser Leitung war zwar für 380 kV ausgelegt, wurde aber nur mit 220 kV bespannt. Zwischen Mettlen und Gösgen verlief eine weitere 380-kV-Leitung, die von den CKW an die Atel überging und die Gemeinde Uerkheim im Kanton Aargau tangierte. Das Vorhaben der Atel, die Energiestrasse für 400 kV auszubauen, war für viele Dorfbewohner in den 1990ern eine Schreckensmeldung. Nur wenige Masten dieser Leitung wurden durch 400-kV-Tragwerke ersetzt. Die übrigen Masten entsprachen dem Baustil der Centralschweizerischen Kraftwerken. Ausserdem war die Atel Netz AG Teilhaberin der Axpo-Hochspannungsleitung Laufenburg-Münchwilen-Asphard-Lachmatt. Etwa auf der Höhe von Möhlin wechselt die 220/380-kV-Energiestrasse ihre Besitzerin.", "section_level": 3}, {"title": "Fusion mit EOS Holding.", "content": "Am 19. Dezember 2008 gaben die Atel Holding und die EOS Holding in einer gemeinsamen Medienmitteilung die seit Herbst 2005 vorbereitete Fusion zur neuen Alpiq Holding AG bekannt. Diese nahm die operative Tätigkeit am 1. Februar 2009 auf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Atel Holding AG war eine Schweizer Unternehmensgruppe auf dem Gebiet des Energiehandels. Sie entstand am 7. November 2007 durch Umbenennung der Motor-Columbus AG und ging Ende Januar 2009 in die neu gegründete Alpiq Holding AG auf. Die im Bereich der Energiewirtschaft operativ tätigen Gesellschaften waren in der Atel-Gruppe (Aare-Tessin AG für Elektrizität) zusammengefasst. Die Atel Holding hielt 100 Prozent der Atel-Aktien. ", "tgt_summary": null, "id": 490488} {"src_title": "Elisabeth Angélique de Montmorency", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Isabelle-Angélique kam kurz vor der Enthauptung ihres Vaters François de Montmorency-Bouteville Graf von Luxe, und Elisabeth Angélique de Vienne zur Welt. Zusammen mit ihren Geschwistern Marie-Louise, künftiger Marquise de Valençay, und François-Henri de Montmorency, dem künftigen Maréchal de Luxembourg, wuchs sie in Chantilly und Paris auf, unter dem Schutz von Charlotte de Montmorency, Prinzessin von Condé, der Cousine ihres Vaters, und genoss eine sorgfältige Erziehung. Charlotte ließ mit der Hilfe ihres Vetters, des Herzogs von Enghien zu, dass der Hugenotte Gaspard IV. de Coligny 1645 die 18-jährige Isabelle-Angélique entführte, um die Zustimmung beider Familien zur Heirat zu erzwingen. Nach dem Tode seines Vaters, des Marschalls Gaspard III. de Coligny, wurde Gaspard 1646 Herzog von Châtillon. Von beiden Familien missbilligt, wurde die Ehe zunächst vom Parlement nicht anerkannt und verlief stürmisch. Gaspard, fortwährend in Kriegszügen unterwegs, wurde 1649 in der ersten Fronde bei einem Angriff auf Charenton schwer verwundet und starb in Vincennes. Nach seinem Tod brachte Isabelle Angélique einen Sohn zur Welt, der ebenfalls Gaspard getauft wurde, aber schon 1657 starb. In den Kämpfen der Fronde, die ab 1650 Frankreich erschütterten, und auch später stand sie auf der Seite der Condé, der Gegner des Kardinals Mazarin. Im Jahr 1650 nahm Mazarin den Prinzen Condé, Anführer der Fronde, in Haft. Isabelle, geschickte Verhandlerin, organisierte in Chantilly, dann in Châtillon ein geheimes Netzwerk der Rebellen. Ende 1650 starb ihre Tante Charlotte und hinterließ ihr das Schloss Merlou und Juwelen. Isabelle verhandelte bis 1652 mit Mazarin, aber ohne Erfolg, wurde verdächtigt, in einen Komplott gegen Mazarin verwickelt zu sein, aber 1655 vom Hof wieder in Ehren aufgenommen. Sie zog den Marschall Hocquincourt in die Partei Condés, wurde dafür von Mazarin unter Hausarrest gestellt. 1659, nach der Versöhnung von Condé mit dem 15-jährigen König, erfuhr sie den Dank von Condé und erhielt einen Lobesbrief von Mazarin. Im Jahr 1662 kam Christian Ludwig I., Herzog zu Mecklenburg, nach Paris, trat zum katholischen Glauben über und nahm 1663 zu Ehren des Königs den Namen Louis an. Er hatte sich 1660 von seiner ersten Frau Christine Margarete, Tochter von Johann Albrecht II., Herzog zu Mecklenburg „wegen böswilliger Verlassung“ scheiden lassen, was von einem Kanonischen Gericht 1663 bestätigt wurde, und warb nun um Isabelle-Angélique. 1664 fand in Paris die Hochzeit statt, die gewitzte Ehefrau handelte selber ihren vorteilhaften Ehevertrag aus. Wegen des Proteststurms der deutschen Schwiegerfamilie blieb sie zunächst in Paris. Hier opponierte sie gegen Madame de Montespan. Sie war in die Intrigen von Henriette d'Angleterre verwickelt, doch weder öffentliche Proteste noch Roger de Bussy-Rabutins satirische \"Histoire Amoureuse des Gaules\"(1665), für die der Autor ein Jahr in die Bastille gesperrt wurde, entzogen ihr die Gunst des Königs. Henriette, die wesentlich an den Vorbereitungen des Geheimvertrags von Dover beteiligt war, starb, nach Frankreich zurückgekehrt, überraschend 1670. Vergiftungsgerüchte machten die Runde, Isabelle soll, um sich vom Verdacht reinzuwaschen, vom letzten Getränk Henriettes getrunken haben. Als Ludwig XIV. 1672 den Krieg gegen Holland begann, in dem ihr Bruder eine bedeutende Rolle spielte, ging sie nach Mecklenburg. In Schwerin warb sie, sogar mit Einsatz ihrer Juwelen, für die Sache Frankreichs und hatte Erfolg: Christian Ludwig unterstützte den Schwager mit Truppen und übernahm selbst ein Kommando, seine Frau setzte er 1673 für die Dauer seiner Abwesenheit als Regentin ein. Hier betrieb sie weiter eine profranzösische Politik. Eine Liaison mit dem Kammerjunker Andreas Gottlieb von Bernstorff versetzte den Herzog von Mecklenburg in Wut, und er schickte sie zurück nach Frankreich, wo sie in Châtillon-sur-Loing Aufenthalt nahm. Hier löste sie ein protestantisches Stift auf und gründete an seiner Stelle ein Spital, eine Schule und das Benediktinerinnenkloster Châtillon-sur-Loing (1688–1792). 1678 wurde sie von Ludwig XIV., als „Spezialistin“ für deutsche Angelegenheiten, auf diplomatische Mission nach Braunschweig gesandt, um Hannover als französischen Bündnispartner zu gewinnen. Isabelle war auch dabei erfolgreich. Im Jahr 1681 wurde ihr Bruder, der Herzog von Luxemburg, Marschall von Frankreich. Im selben Jahr bekam sie die Pocken, die sie sehr entstellten. Die lebenslange Jagd nach Ruhm und Liebe war zu Ende. Nunmehr sammelte sie Kunst und bemühte sich um möglichst vorteilhafte Verheiratung ihrer Nichten, was ihr zeitgenössische Urteile als Geiz vorwarfen. Am 4. Januar 1695 starb ihr Bruder, sie folgte ihm drei Wochen später.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Beurteilung.", "content": "Isabelle-Angélique blieb ihr ganzes Leben lang dem Haus Condé treu verbunden. Die Urteile der Zeitgenossen über ihre Person und ihre Lebensführung divergierten gewaltig und waren vor dem Hintergrund ihrer Clan-Zugehörigkeit zu sehen. Ihre Schönheit, ihre Intelligenz und ihre politischen und diplomatischen Fähigkeiten machten sie zusammen mit ihren amourösen Abenteuern zur Zielscheibe einer moralisierenden und misogynen Kritik: „Sa beauté, son intelligence et sa capacité politique aussi bien que ses intrigues amoureuses en firent la proie de la pensée moralisatrice et souvent misogyne de son siècle et de la postérité.“ Die Herzogin von Châtillon lebte durchaus gemäß den damals lockeren Moralvorstellungen des Adels und übertraf sie noch in ihrer Freizügigkeit. Sie wurde von Zeitgenossen als bezaubernd und liebenswürdig beschrieben, geistreich und geistesgegenwärtig. Ihre Rechtschreibung zeigte, daß sie keine solide Bildung genossen hatte", "section_level": 1}], "src_summary": "Isabelle Angélique de Montmorency (* 8. März 1627 in Paris; † 24. Januar 1695 in Paris) war durch Heirat Herzogin von Châtillon und später von Mecklenburg-Schwerin.", "tgt_summary": null, "id": 249852} {"src_title": "Franz Ignaz Michael Neumann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Im Gegensatz zu seinem Vater wuchs Franz Ignaz Michael Neumann in einem wohlgeordneten und sozial gehobenen Elternhause auf. Er trat als einziges der acht Kinder seines Vaters in dessen Fußstapfen und begann die Laufbahn eines Baumeisters und Architekten, beim Militär die eines Ingenieurmajors. Nach einer Ausbildung bei seinem Vater ging er nach Frankreich an die Akademien von Paris und Rouen, um dort Architektur zu studieren. Obgleich er französische Stilelemente in seine Werke einfließen ließ, folgte er in Gestaltung und Ausführung weitgehend dem Stil seines Vaters. Um 1754 kehrte er nach Würzburg zurück. 1755 hatte er für kurze Zeit die Bauaufsicht an der Klosterkirche der Abtei Neresheim. Später wurde er Hofarchitekt bei Adam Friedrich von Seinsheim, Fürstbischof zu Würzburg (1755–1779), und war maßgeblich an Gestaltung und Bau der fürstbischöflichen Würzburger Residenz beteiligt, ebenso an den Entwürfen der Parkgestaltung (1760–1785). Zwischenzeitlich (1767–1773) entwarf, konstruierte und baute er in der Eigenschaft als Ingenieur den heute noch intakten, Alter Kranen genannten Mainkran zu Würzburg, einen steinernen Tretradkran, der eines der markanten Wahrzeichen Würzburgs darstellt, und dessen Bau durch den Würzburger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim zur Förderung des Güterverkehrs selbst veranlasst und genehmigt wurde. Franz Ignaz Michael Neumann wirkte auch außerhalb Würzburgs. In Mainz restaurierte er den Mainzer Dom, dessen Westturmhelm (Vierungsturm) er gegen massiven Widerstand in Stein statt in Holz und Schiefer ausführen ließ (Brandschutzmaßnahme; Neumanns Werk widerstand mehreren Bränden (1793, 1942 und 1945)), sowie die Abschlüsse seiner Flankentürme nebst den Dächern am Westchor (1769–1774). Wie an den Jahreszahlen ersichtlich ist, beaufsichtigte er mehrere Bauobjekte zur gleichen Zeit. In den Jahren 1772 bis 1778 weilte Franz Ignaz Michael Neumann unter anderem in Speyer. Dort baute er das Langhaus des Speyerer Domes wieder auf und gestaltete den Westteil neu. Weitere Aktivitäten führten ihn nach Nürnberg an die Kirche St. Elisabeth, für deren Neubau er 1783 die Fassadenpläne entwarf, deren Errichtung selbst er aber nicht mehr erlebte. Eine seiner letzten Arbeiten war 1783 die Planung und der Entwurf des Konventbaus der Benediktinerabtei Kloster Amorbach im Odenwald (1786 Fertigstellung).", "section_level": 1}], "src_summary": "Franz Ignaz Michael Neumann (* 8. Mai 1733 in Würzburg; † 29. September 1785 ebenda) war ein deutscher Ingenieur, Architekt und Baumeister des Barock, Rokoko und Klassizismus. Er war der älteste Sohn des berühmten Barockarchitekten Johann Balthasar Neumann.", "tgt_summary": null, "id": 224410} {"src_title": "Brandenstein (Adelsgeschlecht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Einst in Thüringen, im Orlagau und im Vogtland verbreitet, gehörten die Brandenstein im 13. Jh. zu den Schwarzburger, orlamündischen und lobdeburgischen Vasallen. Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich 1282 mit dem Ritter \"Albrecht von Brandenstein\" auf der Burg Brandenstein bei Ranis. Seit dem 14. Jahrhundert bis 1945 saß die Familie auf der Niedenburg in Neidenberga und ebenfalls seit dem 14. Jahrhundert auf der Oppurg und der Wernburg (1360 bis 1704). 1450 saßen die Gebrüder Hans, Eberhard, Heinrich und Georg auf Rolitz. 1463 erhielten sie die Burg Ranis. Die Herren von Brandenstein waren thüringische Adelige, die sich den Wettinern unterordneten. Dies belegt der 1549 am Reichskammergericht eröffnete Prozess gegen \"Caspar\" und \"Asse von Brandenstein\" auf Burg Ranis und den Kurfürsten Moritz von Sachsen sowie die Brüder Johann Friedrich den Mittleren und Johann Wilhelm, Herzöge von Sachsen. Während der kaiserliche Fiskal der Auffassung war, dass die Brandensteiner als reichsunmittelbare Herren galten und demnach dem Reich und dem Kammergericht gegenüber zur Steuerzahlung verpflichtet seien, wiesen die Herren von Brandenstein ihre Vasallität zu den Wettinern nach, die berechtigt waren, ihnen gegenüber finanzielle Forderungen zu stellen. Gegenüber Kaiser und Reich lehnten die Brandensteiner jedoch die Zahlung von Steuern ab. 1521 errichteten sie in der Niederlausitz das Schloss Neudeck. 1567 verkauften sie ihren Stammsitz Brandenstein und 1571 den größten Teil ihrer Herrschaft Ranis an Melchior von Breitenbauch. Ab 1602 war das Rittergut Knau für ein Jahrhundert im Familienbesitz, von 1797 bis 1840 das Rittergut Goseck und noch bis 1945 der alte Familiensitz Neidenberga. Es ist nicht belegt, ob die Burg Brandenstein im hessischen Schlüchtern-Elm ein früherer Stammsitz des heute noch bestehenden Geschlechtes ist, da nicht nachzuweisen ist, ob die dort 1278–1300 auftretenden \"Hermann und Konrad von Brandenstein\" mit den in Thüringen ansässigen Linien verwandt waren. Der württembergische Offizier Gustav von Brandenstein kaufte jedoch 1895 diese Burg, die heute im Besitz seines Urenkels Constantin von Brandenstein-Zeppelin ist. Alexander von Brandenstein (1881–1949) heiratete 1909 die Tochter Helene des Grafen Ferdinand von Zeppelin und wurde 1911 zum (primogenen) württembergischen \"Grafen von Brandenstein-Zeppelin\" erhoben. Deren Sohn Alexander Graf von Brandenstein-Zeppelin (der Jüngere, 1915–1979) heiratete Ursula Freiin von Freyberg-Eisenberg-Allmendingen (1917–1985). Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor, u. a. Albrecht von Brandenstein-Zeppelin (* 1950), Herr auf Schloss Mittelbiberach in Oberschwaben, und Constantin von Brandenstein-Zeppelin (* 1953), Herr auf Burg Brandenstein bei Schlüchtern/Elm (Hessen).", "section_level": 1}, {"title": "Standeserhöhungen.", "content": "Im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin befinden sich 13 Eintragungen von Töchtern der Familie von Brandenstein von 1799 bis 1902 zur Aufnahme in das adelige Damenstift im mecklenburgischen Kloster Dobbertin.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Stammwappen zeigt auf Gold einen steigenden, natürlichen Wolf (auch Fuchs, Löwe), eine rot bewehrte, gestürzte silberne Gans im Rachen. Auf dem gekrönten Helm mit schwarz-silbernen Decken der wachsende Wolf mit der Gans im Rachen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brandenstein ist der Name eines alten thüringischen Adelsgeschlechts, dessen Stammsitz die Burg Brandenstein bei Ranis war. Das Geschlecht hat die drei Stämme \"Oppurg-Ranis\", \"Wernburg-Zöschen\" und \"Neudeck\", deren Zusammenhang bisher nicht geklärt ist.", "tgt_summary": null, "id": 934359} {"src_title": "Johann Friedrich Christ", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Ausbildung begann Christ 1720 an der Universität Jena, wo er Philosophie und Jura studierte. 1726 wechselte er an die Universität Halle und erhielt, obwohl er noch nicht den Doktorgrad hatte, die Erlaubnis, Vorlesungen abzuhalten. In Halle entschloss er sich, die Professur für Geschichte an der Leipziger Universität anzustreben. Seine Promotion zum Baccalaureus Philosophiae und Bonorum Artium Magister erreichte er am 12. Februar 1728. Im folgenden Jahr wechselte er an die Universität Leipzig, wo er sich am 8. Juni habilitierte und ab dem 26. August 1730 \"extra ordinem pro loco\" lehrte, eine Art Vertretungsprofessur. Durch seine Schrift \"De Nicolao Machiavello libri tres\" („Die drei Bücher des Niccolò Machiavelli“) erlangte Christ das Interesse seines Landesherrn August der Starke, der ihm ein von der Prokuratur Meißen getragenes Extraordinariat verschaffte. Seine Antrittsvorlesung hielt Christ am 11. April 1731 über die Aufgaben des Geschichtsschreibers. Seine weitere Beförderung verzögerte sich zunächst aufgrund seiner Jugend: Christ wurde bei der Neubesetzung der Lehrstühle (Ordinariate) für Geschichte (\"Historiarum\"), Metaphysik (\"Metaphysices\") und Politik (\"Moralium ac Politices\") übergangen, obwohl der König von Sachsen per Reskript für ihn eintrat. Schließlich erhielt er 1739 aufgrund seines öffentlichen Ansehens die Professur für Poesie (\"Poeseos\") an der Leipziger Universität, deren Inhaber den Lehrstuhl für Physik übernahm. Christ hielt seine Antrittsrede zwar über antike Poesie, seine Programmrede befasste sich dagegen mit Kunstdenkmälern – eine damals unerhörte Neuerung. Auch in den folgenden Semestern zog sich die Archäologie neben der Literaturgeschichte durch Christs Vorlesungen. An seiner Wirkungsstätte Leipzig übernahm Christ zahlreiche universitäre Verpflichtungen, als Executor, Examinator, Claviger, mehrmals Dekan, Kanzler und in den Sommersemestern 1744, 1748, 1752 und 1756 Rektor der Alma Mater. Während seines vierten Rektorats verstarb er an einem Lungenleiden. Christ gilt als Begründer des akademischen Archäologie-Unterrichts in Deutschland, in dem er Zeugnisse antiker Kunst aus eigenem Besitz von den Studenten kritisch beurteilen ließ. Ein umfangreicheres literarisches Werk hinterließ er zwar nicht, aber durch seine zahlreichen Schüler nahm er spürbaren Einfluss auf die Entwicklung der Altertumswissenschaften im 18. Jahrhundert. Darunter waren nicht nur berühmte Philologen wie Johann Karl Zeune und Friedrich Wolfgang Reiz, sondern auch Literaten wie Gotthold Ephraim Lessing und Christian Fürchtegott Gellert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Friedrich Christ (auch: \"Johann Heinrich Christ\"; * 26. April 1701 in Coburg; † 3. September 1756 in Leipzig) war ein deutscher klassischer Archäologe und Kunstwissenschaftler.", "tgt_summary": null, "id": 1855882} {"src_title": "Mercedes-Benz C 216", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Motoren und technische Daten.", "content": "Das Einstiegsmodell \"CL 500\" war ab April 2006 auf Wunsch auch mit dem Allradantrieb 4MATIC lieferbar. Der bereits in der S-Klasse (Baureihe 221) eingesetzte Allradantrieb hat ein Mehrgewicht von 70 kg, erreicht jedoch durch diverse Maßnahmen dieselben Fahrleistungs- und Verbrauchswerte wie die Version mit Standardantrieb. Bei den Allradversionen wird aus Platzgründen das sonst serienmäßige Active Body Control durch die ebenfalls aus der S-Klasse bekannte Luftfederung \"Airmatic DC\" ersetzt. Beide Antriebsvarianten verfügen ebenso wie der \"CL 63 AMG\" serienmäßig über das Automatikgetriebe 7G-TRONIC. Eine Sonderstellung nehmen die Zwölfzylindermodelle \"CL 600\" und \"CL 65 AMG\" ein. Sie werden aufgrund ihres hohen Drehmoments nur mit Fünf-Gang-Automatikgetriebe angeboten. Mit der Modellpflege wurde der \"CL 500\" durch den \"CL 500 BlueEFFICIENCY, \"der ab Mai 2013 wieder als \"CL 500\" bezeichnet worden ist, mit 320 kW (435 PS) ersetzt. Des Weiteren wurde der CL 63 AMG überarbeitet und leistet fortan 400 kW (544 PS); ebenso der CL 65 AMG, der es nun auf 463 kW (630 PS) bringt. * Die Motorbezeichnung ist wie folgt verschlüsselt: M = Motor, OM = Oelmotor, Baureihe = 3 stellig, E = Saugrohreinspritzung, KE = Kanaleinspritzung, DE = Direkteinspritzung, ML = Kompressor, L = Ladeluftkühlung, A = Abgasturbolader, red. = reduzierte(r) Leistung/Hubraum, LS = Leistungssteigerung", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Optional wird erstmals ein Infrarot-Nachtsichtassistent eingesetzt. Zusätzlich zu den Bi-Xenonscheinwerfern leuchten weitreichende Infrarotscheinwerfer die Straße aus. Das reflektierte Licht und Wärmestrahlung von Objekten (Personen, Tiere, Fahrzeuge etc.) wird von einer Videokamera erfasst und das Bild auf der Flüssigkristallanzeige im Kombiinstrument dargestellt. Dadurch wird die optische Sichtweite auf 120 m gesteigert, gegenüber ca. 60 m mit Abblendlicht. Bei entgegenkommenden Fahrzeugen, die mit dem gleichen System ausgestattet sind, funktioniert das System jedoch nicht einwandfrei. Zur Serienausstattung gehören unter anderem auch folgende Sicherheitsfunktionen: Adaptives Bremslicht (LED), Pre-Safe mit Bremsassistent BAS Plus, Pre-Safe-Bremse, elektromechanische Feststellbremse sowie gegen Aufpreis die um ein Nahbereichsradar erweiterte Distronic Plus. Auf dem nordamerikanischen Markt kommt zudem seit November 2009 das vom Vorgängermodell übernommene, automatische Notrufsystem mbrace – als Nachfolger des abgelösten Tele-Aid Systems zum Einsatz. Des Weiteren ist die Kontrolllogik des elektronischen Bedien- und Anzeigesystems \"COMAND\" grundlegend erneuert worden und wird nun zentral von einem Dreh-Drück-Schiebe-Steller vorgenommen, ähnlich dem Audi MMI oder BMW iDrive. Zudem war ab Oktober 2006 eine Mobiltelefonvorrüstung (Code 386) mit dem SIM Access Profile erhältlich. Die \"Baureihe C 216\" bietet außerdem eine volldigitale und diskret integrierte 5.1-Surround-Sound-Anlage. Möglich macht dies die DTCP-Technik (Digital Transmission Content Protection). Diese digitale Verschlüsselung von Harman Kardon ermöglicht eine kopiergeschützte Übertragung der Signale mittels Lichtwellenleiter von der Quelle bis zum Verstärker. Damit entfällt die Umwandlung digitaler Signale in analoge, wodurch erstmals moderne Multikanal-Formate von DVD-Audio und -Video sowie DTS-CDs verlustfrei im Fahrzeug abgespielt werden können. Der Wagen ist mit einer Vielzahl von technischen Besonderheiten ausgestattet. Serienmäßig gehören dazu: Sowie gegen Aufpreis z. B.:", "section_level": 1}, {"title": "Modellpflege.", "content": "Am 1. Juni 2010 wurden die ersten Bilder des überarbeiteten CL gezeigt, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde er auf der Paris Motor Show 2010. Bei dem Facelift wurden die Schürzen an Front und Heck überarbeitet. Zudem wurden der Kühlergrill sowie die Scheinwerfer erneuert. Die Außenspiegel und die Auspuffendrohre sind eckiger wie schon bei der S-Klasse. Die Motorhaube zeigt durch längslaufende Sicken mehr Profil. Ebenso wurden die Fahrerassistenzsysteme optimiert. Eine aktive Motorhaube, die Pre-Safe-Bremse verfügt nun über eine vollautomatische Notbremsfunktion bis zum Stillstand und der Nachtsichtassistent wurde verbessert (Personenerkennung). Der \"Adaptive Fernlichtassistent\" (Adaptive Hell-Dunkel-Grenze) aus der \"E-Klasse\" sorgt seit der Modellpflege auch in der \"CL-Klasse\" für eine optimierte Ausleuchtung der Straße bei Nacht: die Leuchtweite wird immer so eingestellt, dass der Lichtkegel vor dem Stoßfänger des vorausfahrenden oder entgegenkommenden Fahrzeuges endet. Wenn kein anderer Verkehrsteilnehmer erkannt wird, wird das Fernlicht mit einem weichen Übergang aktiviert. Ebenfalls aus der \"E-Klasse\" bekannt ist die Verkehrsschilderkennung, die Geschwindigkeitsbeschränkungen erkennt und dem Fahrer in einem Display anzeigt, der Spurwechselassistent oder der \"Spurhalteassistent\", der vor ungewolltem Abkommen von der Straße mittels einer Lenkradvibration warnt. Darüber hinaus gibt es seit der Modellpflege einen Seitenwindassistenten, der es verhindert, bei starkem Seitenwind aus der Spur zu geraten. Dieses System ist nur in Verbindung mit dem Active Body Control-Fahrwerk zu erhalten. Die serienmäßige Sicherheitsausstattung wurde durch den sogenannten Attention Assist ergänzt. Der Aufmerksamkeits-Assistent überwacht eine Reihe von Messgrößen wie beispielsweise das Lenkverhalten des Fahrers und warnt bei drohender Übermüdung. Am Heck erhielten die Rückleuchten neue Grafiken. Auch der Kennzeichenausschnitt im Heckdeckel wurde geändert. Zudem sollte sich die Modellbezeichnung von \"CL\" auf \"S-Klasse Coupé\" ändern, jedoch wurde diese Planung aus nicht bekannten Gründen verworfen.", "section_level": 1}, {"title": "Zulassungszahlen.", "content": "Zwischen 2006 und 2016 sind in der Bundesrepublik Deutschland 5.269 Mercedes-Benz C 216 neu zugelassen worden. Mit 1.532 Einheiten war 2007 das erfolgreichste Verkaufsjahr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mercedes-Benz C 216 ist ein zweitüriges Coupé der Oberklasse und die dritte Generation der Mercedes-Benz CL-Klasse. Es löste im September 2006 das Vorgänger-Coupé Mercedes-Benz C 215 ab. Der C 216 basiert auf leicht veränderter Plattform der S-Klasse-Limousine der Baureihe 221. Gegenüber dem Vorgänger wuchs die Karosserie in der Länge um 75 auf 5065 mm (ab Sommer 2010 auf 5095 mm), in der Breite um 14 auf 1871 mm und in der Höhe um 20 auf 1419 mm. ", "tgt_summary": null, "id": 258563} {"src_title": "Γ-Interferon-Test", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Methoden.", "content": "Die ersten Generationen der Interferon-γ-Tests setzten PPD (\"Purified Protein Derivate\") als Antigen ein. Anschließend wurden als Einzelantigene ESAT-6 (\"early secreted antigenic target\") und CFP-10 (\"culture filtrate protein\") verwendet. Neuere Generationen nutzen Kombinationen mehrerer Antigene, da so bessere Ergebnisse bezüglich Sensitivität und Spezifität erzielt werden. In Deutschland erhältlich sind seit 2004 der „QuantiFERONTB® Gold In-Tube“ des australischen Herstellers Cellestis und der „T SPOTTM.\"TB\"“ des britischen Herstellers Oxford Immunotec Limited. Zur Stimulation kommen beim „QuantiFERONTB® Gold In-Tube“ die Antigene ESAT-6 (\"early secreted antigenic target\"), CFP-10 (\"culture filtrate protein\") und Tb7.7 zum Einsatz. Sie werden in der Frühphase der Infektion gebildet und von den meisten sogenannten Nicht-Tuberkulose-Mykobakterien (NTM) genauso wenig produziert wie vom Impfstamm Mycobakterium bovis-BCG. Das erklärt die sehr hohe Trennschärfe des Tests zwischen echten Tuberkulose-Infektionen und solchen durch atypische Mykobakterien beziehungsweise eine durch Impfung erworbenen Immunität. Nachdem die Antigene bei 37 °C mit dem frischen Vollblut inkubiert wurden, kann im Zellüberstand die Konzentration an γ-Interferon mittels eines sogenannten ELISA (Enzym-Linked-Immuno-Sorbent-Assay) gemessen werden. In einer Negativ-Probe möglicherweise gefundenes unspezifisches γ-Interferon muss von diesem Wert abgezogen werden. Alternativ kann mit dem „T SPOTTM.\"TB\"“, einem sogenannten ELISPOT (enzym-linked-immunospot-assay), die Zahl der γ-Interferon-produzierenden Zellen bestimmt werden. Diese Methode ist im Vergleich zum ELISA aufwändiger, liefert aber bei Immuninkompetenten und Kleinkindern validere Ergebnisse. Bei dieser Methode existiert darüber hinaus keine Grauzone. Weil IGRAs teurer und technisch aufwändiger sind als der Mendel-Mantoux Test, rät die WHO in ihrer Policy-Paper von 2011 davon ab, IGRAs in Ländern mit geringen finanziellen Ressourcen als Mittel der Gesundheitspolitik zu nutzen.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sensitivität.", "content": "In verschiedenen Studien an Patienten mit aktiver, bakteriologisch gesicherter Tuberkulose betrug die Sensitivität zwischen 82 und 100 %. Wurde parallel ein Tuberkulin-Hauttest (TST) gemacht, war der γ-Interferon-Test empfindlicher. Aber bei frischer Tuberkulose oder Abwehrschwäche kann auch der γ-Interferon-Test falsch-negativ ausfallen.", "section_level": 2}, {"title": "Spezifität.", "content": "In einer Gruppe von BCG-geimpften Personen war die Spezifität des γ-Interferon-Tests mit 98 % gegenüber 35 % beim TST deutlich überlegen. Nach bisher unveröffentlichten Daten wäre durch die sehr hohe Spezifität bei Kindern auch eine Abgrenzung zu Infektionen durch atypische Mykobakterien, die in diesem Alter eine besondere Rolle spielen, möglich. In Anbetracht der äußerst niedrigen Tuberkuloseinzidenz bei deutschen Kindern (< 2 : 100.000) ist ein Screening nicht sinnvoll, da bei einer falsch positiven Rate von nur 2 % ungleich mehr falsche als richtige Testausfälle vorkommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der γ-Interferon-Test (englisch: \"Interferon-γ release assays (IGRA)\") ist ein Testverfahren zur Diagnostik der Tuberkulose. Hochspezifische Antigene aus Mycobacterium tuberculosis, dem Erreger der Tuberkulose, stimulieren im Reagenzglas (in vitro) Gedächtniszellen. Wenn diese die Antigene erkennen, weil sie im Rahmen einer Infektion schon einmal präsentiert wurden, produzieren sie vermehrt verschiedene Botenstoffe, unter anderem Interferon-γ (Interferone). Im Zellüberstand kann dieses gemessen werden.", "tgt_summary": null, "id": 2421361} {"src_title": "Abdinghofkloster", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung unter Bischof Meinwerk.", "content": "Bereits vor 1000 gab es einen Vorgängerbau an der Stelle, an der zu Beginn des 11. Jahrhunderts das Abdinghofkloster gegründet wurde. Der große Stadtbrand des Jahres 1000 zerstörte nicht nur den Paderborner Dom, sondern auch das Domkloster mit dem Bistumsarchiv, weshalb nur noch wenige Urkunden über die Geschichte von Stadt und Bistum Paderborn vor dieser Zeit erhalten blieben. 1009 bestellte Heinrich II. seinen Freund Meinwerk zum neuen Bischof von Paderborn. Dieser galt als zweiter Begründer des Bistums. Den von seinem Vorgänger begonnenen Neubau des Domes ließ er niederlegen und einen monumentalen Neubau errichten, den er im Jahr 1015 einweihte. 1016 legte er die Fundamente des Abdinghofklosters. Bis 1031 entstand die Abdinghofanlage als benediktinisches Kloster mit Abteikirche, deren Bau 1021 begann. Am 2. Januar 1023 weihte Meinwerk zunächst die Krypta „dem Märtyrer Stephanus“ und 1031 die Abdinghofkirche. Nach seinem Tod am 5. Juni 1036 wurde Meinwerk seinem Wunsch entsprechend in der Krypta der Abdinghofkirche beigesetzt. Sein Sarkophag befindet sich seit 1958 in der Busdorfkirche in Paderborn. 2009 wurde der steinerne Sarg im Diözesanmuseum gezeigt. Er war Teil einer Ausstellungseinheit, die dem Tod und der Bestattung des Bischofs gewidmet war.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung im Mittelalter.", "content": "Der Stadtbrand 1058 zerstörte erneut den Dom und auch die Abdinghofkirche. 1078 weihte Bischof Poppo gemeinsam mit dem aus Passau vertriebenen heiligen Altmann ihren Neubau. Aus dem Jahre 1060 ist das wertvolle Abdinghof-Evangeliar, das heute im Kupferstichkabinett Berlin aufbewahrt wird. 1083 starb Bischof Poppo und wurde in der Abdinghofkirche beigesetzt. Bischof Heinrich II. schenkte der Abdinghofkirche ein großes Triumphkreuz, das er 1090 weihte. 1093 bestätigte er den Kauf der Externsteine durch das Kloster, die dort geschaffene Felsenkapelle weihte er 1115. Ebenso stimmte er zu, dass Mönche des Abdinghofklosters zunächst um 1100 nach Boke, dann 1104 endgültig in das von Erpo von Padberg gegründete Kloster Flechtdorf nordwestlich von Korbach umsiedelten. 1105 bis 1125 entstanden die \"Annales Patherbrunenses\", die früheste systematische Sammlung von Nachrichten zur Paderborner Geschichte, wahrscheinlich im Abdinghofkloster. Ebenfalls aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammt der Abdinghofer Blutsegen. 1120 schenkte Vicelin (auch Vizelin, Wizelin) aus Hameln (1090–1145) dem Abdinghofkloster Reliquien der hl. Willehad, Ansgar und Rimbert und überreichte zugleich eine Handschrift mit den Viten der drei Heiligen. Spätestens seit Abt Wino war das Abdinghofkloster besonders eng mit dem Helmarshausener Skriptorium verbunden. „In den Vitae sanctorum (Heiligenleben) dieses Klosters erscheint unter den Abdinghofer Schreibern zumindest ein Helmarshausener, welcher bezeichnenderweise den Anfang der Vita Modoaldi schrieb, wenige Zeilen, die vielleicht für eine gesonderte Hervorhebung mit Zierschrift freigeblieben waren.“ 1165 wütete erneut ein verheerender Stadtbrand, diesmal im westlichen Teil Paderborns, und traf die Abdinghofkirche und die nahegelegene Marktkirche Sankt Pankratius. Danach entstand die Abtskapelle und es erfolgte der Neubau der Konventsgebäude. 1376 wurden die Gebeine Bischof Meinwerks im Hochgrab im Chorraum beigesetzt. In der Zeit des Großen Abendländischen Schismas eskalierte im Herbst 1409 ein Streit zwischen dem Abdinghofkloster unter seinem neugewählten Abt Heinrich Knipping auf der einen und Fürstbischof Wilhelm I. von Berg mit dessen Offizial Gobelin Person auf der anderen Seite. Dabei gelang es dem Kloster schließlich, sich aufgrund päpstlichen Privilegs und mit Unterstützung der Paderborner Bürgerschaft der bischöflichen Jurisdiktion zu entziehen. Unter Fürstbischof Simon III. schloss sich das Abdinghofkloster 1477 der Reformbewegung der Bursfelder Kongregation an. 1496 stiftete Frater Jodokus Cassel den Abdinghofkelch, der heute zur Ausstattung der dem Johannes Nepomuk geweihten Pfarrkirche in Hövelhof gehört. 1507 entstand im Kloster das Abdinghof-Graduale mit liturgischen Gesängen zum Kirchenjahr; heute befindet es sich in der Erzbischöflichen Bibliothek Paderborn.", "section_level": 1}, {"title": "Von der frühen Neuzeit bis zur Säkularisation.", "content": "Zu Beginn der Reformation (um 1525) war das Abdinghofkloster römisch-katholisch positioniert, während sich in der Marktkirche Sankt Pankratius und in Teilen des Domkapitels Anhänger der evangelischen Lehren fanden, die Unterstützung aus Lippstadt und der Landgrafschaft Hessen erhielten. Am 14. Oktober 1577 wählte die Mehrheit des Domkapitels schließlich den Protestanten Heinrich von Sachsen-Lauenburg, seit 1575 legitim verheiratet, als Heinrich IV. zum Administrator des Fürstbistums Paderborn. Gegen seine Verpflichtung in der von ihm unterzeichneten Wahlkapitulation, die Bischofsweihe zu empfangen und die katholische Religion zu erhalten, versuchte er das Bistum in ein weltliches Fürstentum umzuwandeln und gab das lutherische Bekenntnis der Augsburger Konfession frei. Entschiedener Widerstand formierte sich um seinen unterlegenen Gegenkandidaten, Dompropst Dietrich von Fürstenberg, der die katholische Minderheit des Domkapitels um sich sammelte. Diese erreichte 1580 eine Exklusivformel, nach der jedes neue Mitglied des Domkapitels das Glaubensbekenntnis nach dem Tridentinum abzulegen hat und ersetzte den lutherischen Domprediger durch die beiden Jesuiten Christian Halver und Leonhard Ruben. Letzterer wurde später Benediktiner und Abt des Abdinghofklosters. Nach dem Unfalltod Heinrichs IV. wählte das Domkapitel am 5. Juni 1585 einstimmig Dietrich zum neuen Fürstbischof, der nach Hathumar und Meinwerk als der dritte Begründer der Paderborner Kirche gilt. Entschieden nahm er sein im Augsburger Reichs- und Religionsfrieden von 1555 verbürgtes Recht in Anspruch, die Konfession seines Fürstentums zu bestimmen. Große Unterstützung dabei fand er auch beim vorgenannten Leonhard Ruben, der 1604 als Abt des Abdinghofklosters in Anwesenheit des Fürstbischofs Graf Johann von Rietberg und dessen Gemahlin diese nach ihrer Konversion in die katholische Kirche aufnahm. Während des Dreißigjährigen Krieges, der viel Leid über ganz Mitteleuropa brachte, wurde auch das Abdinghofkloster geplündert. Der Abt Gabel Schaffen versuchte seit 1632 die innerklösterlichen Verhältnisse – wie zuvor schon im Kloster Grafschaft – zu reformieren, stieß dabei aber auf den geschlossenen Widerstand der Brüder, die sich erst später zu Veränderungen entschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Säkularisation des Abdinghofklosters.", "content": "Die Auswirkungen der Französischen Revolution zeigten sich bald auch im Hochstift Paderborn. Da das Heilige Römische Reich im Frieden von Lunéville 1801 alle linksrheinischen Gebiete an Frankreich abtreten musste, wurde den betroffenen Fürsten Entschädigung durch Mediatisierung der kleinen Reichsstände und Säkularisation der geistlichen Fürstentümer in Aussicht gestellt. Bereits im Vorgriff auf den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 besetzen im Sommer 1802 preußische Truppen Paderborn. Mit der Huldigung der Landstände an den König von Preußen als neuen Landesherrn erlosch die staatliche Selbständigkeit des Hochstifts. Am 25. März 1803 verkündeten im Abdinghofkloster die preußischen Kommissare von Pestel und Schwarz das Aufhebungsdekret. Das Kloster wurde konfisziert und zur preußischen Kaserne umgewidmet. 1806 besetzen französische Truppen Paderborn. Die Abdinghofkirche wurde Futtermagazin und Stallung für Militärpferde. Die bislang noch in der Kirche befindlichen Gebeine der Bischöfe Meinwerk und Poppo werden in die Busdorfkirche überführt. Die Grabplatte Meinwerks hingegen gelangte zuerst in die Bartholomäuskapelle und später in das Diözesanmuseum. 1936 wurden schließlich Teile von Meinwerks Überresten und die Grabplatte in die Bischofsgruft des Paderborner Doms umgebettet. Der andere Teil verblieb in der Sakristei der Busdorfkirche. Interessanterweise stammt die Platte des Sarkophags jedoch nicht aus dem 11. Jahrhundert. Anhand von Vergleichsfunden kann sie erst in die Mitte des 13. Jahrhunderts datiert werden. Wie die ursprüngliche Platte des Sarkophags aussah, ist unbekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Der Abdinghof seit der Säkularisation.", "content": "Nach der französischen Niederlage nahmen 1815 preußische Truppen das ehemalige Abdinghofkloster wieder in Besitz, um es erneut als Kaserne zu nutzen. 1862 begannen Sicherungsarbeiten an der von Paderborner Bürgern als Steinbruch genutzten Abdinghofkirche. Im Jahr 1863 ging die Abdinghofkirche in das Eigentum der evangelischen Kirchengemeinde Paderborn über, welche beschloss, die Kirche – als erste protestantische Kirche im katholischen Paderborn – wieder aufzubauen. Konsistorialbaumeister Hase beauftragte 1868 seinen Schüler Schulz mit der Rekonstruktion der Kirche. Die Bauleitung hatte ab April 1869 Max Pommer inne. Am 25. April 1871 wurde die Kirche dann schließlich wieder geweiht. 1869/70 erhielt die Kirche drei Gußstahlglocken des Bochumer Vereins, die auf e′-gis′-h′ gestimmt sind und bis heute läuten. 1915 bis 1919 wurde der Innenraum der Kirche mit einem Bilderzyklus aus dem Alten und dem Neuen Testament ausgemalt. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges zerstörten am 22. März und 27. März 1945 eine Luftmine und Brandbomben die Kirche und die Gebäude des ehemaligen Klosters. 1949 bis 1956 leitete Baurat Bernhard Ortmann Ausgrabungsarbeiten an der Kirche und auf dem Gelände. 1952 wurden die Klostergebäude bis auf den Remter, Teile des Kreuzganges und des Innenhofes abgebrochen. An ihrer Stelle errichtete die Stadt Paderborn ihre neue Stadtverwaltung mit der Städtischen Galerie. Der Innenhof der Stadtverwaltung heißt heute Franz-Stock-Platz. In seiner Pflasterung ist die Lage der Grundmauern der ehemaligen Klostergebäude gekennzeichnet. Der Wiederaufbau der Abdinghofkirche erfolgte durch tatkräftige Unterstützung von Gläubigen beider großen Konfessionen, so dass am 17. März 1951 die Kirche und am 25. Dezember 1957 die Krypta wiedereingeweiht werden konnte. Am 14. Mai 1961 schließlich wurde die Orgel der Abdinghofkirche eingeweiht. Heute ist die Abdinghofkirche die Hauptkirche der evangelischen Kirchengemeinde Paderborn, welche die gesamte Kernstadt Paderborn mit mehreren Pfarrbezirken, den Paderborner Stadtteil Dahl und den Borchener Ortsteil Dörenhagen umfasst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Abdinghofkloster Sankt Peter und Paul ist eine ehemalige Abtei der Benediktiner in Paderborn, bestehend von seiner Gründung durch den im niederländischen Renkum geborenen Bischof Meinwerk von Paderborn im Jahre 1015 bis zu seiner Säkularisation am 25. März 1803. Neue archäologische Erkenntnisse legen jedoch den Schluss nahe, dass das Abdinghofkloster erst im späten 11. Jahrhundert gebaut worden ist. Sollte dies zutreffen, kann Bischof Meinwerk (um 975–1036) nicht den Grundstein des Klosters gelegt haben. ", "tgt_summary": null, "id": 116141} {"src_title": "Walther von Wartburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Nach Studien an den Universitäten Bern, Zürich, Florenz und an der Sorbonne in Paris promovierte er 1912 in Zürich mit der Doktorarbeit \"»Die Ausdrücke für die Fehler des Gesichtsorgans in den romanischen Sprachen und Dialekten. Eine semasiologische Untersuchung«\" und wurde 1921 Privatdozent in Bern. Nach einer Berufung nach Lausanne lehrte er von 1929 bis 1939 an der Universität Leipzig, wo er 1931 seine Antrittsvorlesung über das Ineinandergreifen von deskriptiver und historischer Sprachwissenschaft hielt. Von 1940 bis 1959 war er Professor für französische Sprachwissenschaft an der Universität Basel. Dazwischen baute er 1947 in Ostberlin an der Humboldt-Universität die Romanistik wieder auf, deren Bedeutung zur Bewahrung der westlichen Kulturtradition im Osten er hoch einschätzte. Sein Lebenswerk ist das sehr umfangreiche \"Französische Etymologische Wörterbuch,\" ein Lexikon der Herkunft, der Geschichte und des Bedeutungswandels aller Wörter im französischen Sprachschatz, inklusive galloromanischer Sprachen wie z. B. dem Okzitanischen oder dem Frankoprovenzalischen. Im Jahre 1943 unterstützte die Arbeitsgemeinschaft Pro Helvetia, ab 1952 der Schweizerische Nationalfonds das ambitiöse Projekt und mit dem Jahre 1993 auch das französische Centre National de la Recherche Scientifique. Das \"FEW\" wurde 2002 abgeschlossen und besteht aus 25 Bänden mit 160 Faszikel und über 17'000 Seiten. Die aktuelle Kurzausgabe ist der von Oscar Bloch neubearbeitete \"Dictionnaire étymologique de la langue française\" (1932, Neuausgabe 2008, ISBN 978-2-13-056621-2). Walther von Wartburg war Ehrendoktor der Universitäten Lausanne und Leeds. 1963 wurde er in den deutschen Orden Pour le mérite für Wissenschaft und Künste aufgenommen. Sein Sohn Wolfgang war ebenfalls Geisteswissenschaftler.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeit am FEW.", "content": "Zu Beginn der Arbeit am FEW waren Wartburgs Frau und Schwiegermutter seine einzigen Assistenten. Sie halfen ihm dabei, den Inhalt von über 1000 Mundartwörterbüchern auf Zettel zu übertragen. Über die spätere Zeit schrieb der Romanist Kurt Baldinger:", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Zur Rolle Walther von Wartburgs in Berlin und an der Berliner Akademie der Wissenschaften vgl.", "section_level": 1}], "src_summary": "Walther von Wartburg (-Boos) (* 18. Mai 1888 in Riedholz, Kanton Solothurn; † 15. August 1971 in Basel) war ein Schweizer Romanist und Sprachwissenschaftler. Sein Lebenswerk ist das vielbändige \"Französische Etymologische Wörterbuch (FEW)\".", "tgt_summary": null, "id": 744972} {"src_title": "Obersteinbach (Bas-Rhin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Obersteinbach liegt am Nordrand des Elsass, etwa fünf Kilometer östlich der Grenze zu Lothringen im Tal des Steinbaches, ein Nebenfluss der Sauer, und umgeben von den Wäldern und Buntsandsteinfelsen in den Nordvogesen (\"Forêt Domaniale de Steinbach\"). Diese Landschaftsformation bildet eine Einheit mit dem südlichen Pfälzerwald auf deutscher Seite und wird auch Wasgau genannt. Obersteinbach ist ein Straßendorf, das sich mit seinen Fachwerkhäusern entlang der Chaussee erstreckt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Das Dorf Obersteinbach lag im Amt Lemberg der Grafschaft Zweibrücken-Bitsch und dort in der gleichnamigen \"Amtsschultheißerei Obersteinbach\". Zu dem Dorf Obersteinbach gehörten der \"Frauener Hof\" und \"Fischbach\". Beide gehörten gemeinsam dem jeweiligen Landesherren des Amtes Lemberg und dem Bischof von Speyer.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Neuzeit.", "content": "1570 verstarb Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) als letztes männliches Mitglied seiner Familie. Das Amt Lemberg erbte seine Tochter, Ludovica Margaretha von Zweibrücken-Bitsch, die mit dem (Erb-)Grafen Philipp (V.) von Hanau-Lichtenberg verheiratet war. Ihr Schwiegervater, Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg, gab durch die sofortige Einführung des lutherischen Bekenntnisses dem streng römisch-katholischen Herzog Karl III. von Lothringen Gelegenheit, militärisch zu intervenieren, da dieser die Lehnshoheit über die ebenfalls zum Erbe gehörende Herrschaft Bitsch besaß. Im Juli 1572 besetzten lothringische Truppen die Grafschaft. Da Philipp IV. der lothringischen Übermacht nicht gewachsen war, wählte er den Rechtsweg. Beim anschließenden Prozess vor dem Reichskammergericht konnte sich Lothringen hinsichtlich der Herrschaft Bitsch durchsetzen, das Amt Lemberg dagegen – und somit auch Obersteinbach – wurde der Grafschaft Hanau-Lichtenberg zugesprochen. Der Vertrag, der den Streit beendete, enthielt auch einen Passus, der den Katholiken eine freie Glaubensausübung in Obersteinbach garantierte. 1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Im Zuge der Französischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Lemberg und Obersteinbach – 1794 an Frankreich. Durch die Grenzziehung im Zweiten Pariser Frieden 1815 gehörte es zum Königreich Bayern und dort zum Rheinkreis. Für Frankreich war die Grenzziehung problematisch, da so der Weg zwischen den französischen Festungen Bitsch und Weißenburg durch bayerisches Gebiet führte. In der Grenzkonvention zwischen Bayern und Frankreich trat Bayern 1825 Nieder- und Obersteinbach an Frankreich ab.", "section_level": 2}, {"title": "Freizeit und Tourismus.", "content": "Der Vogesenclub hat im Umkreis viele Wanderwege markiert, die auch zu sämtlichen Burgruinen und pittoresken Felsen führen. Es gibt in Obersteinbach Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Ort liegt an der Départementsstraße D3, die als D35 von Bitche kommend, parallel zur französisch-deutschen Grenze in West-Ost-Richtung nach Wissembourg verläuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Obersteinbach ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Kanton Reichshoffen im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie ist Teil des Naturparks Nordvogesen.", "tgt_summary": null, "id": 538189} {"src_title": "Cliff Thorburn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Thorburn wurde 1980 der erste sog. \"Overseas World Champion\", also somit der erste Weltmeister, der nicht aus dem Vereinigten Königreich stammte. Das Finale gewann er mit 18:16 gegen den Nordiren Alex Higgins. Drei Jahre zuvor stand der für sein langsames Spiel bekannte Snookerprofi bei der ersten Snookerweltmeisterschaft im Crucible Theatre bereits im Finale. Dieses verlor er jedoch mit 12:25 gegen John Spencer, der somit seinen dritten Titel holte. Im Achtelfinale der Snookerweltmeisterschaft 1983 gegen Terry Griffiths erzielte Thorburn im vierten Frame das erste Maximum Break bei einer Weltmeisterschaft und das zweite offizielle Maximum Break überhaupt. Dieses Match ging auch aus dem Grund in die Geschichte ein, dass die letzte Session erst um 3:51 Ortszeit entschieden war (Thorburn gewann 13:12) und damit das bislang längste Match in der Geschichte der Snookerweltmeisterschaft ist. In jenem Jahr erreichte Thorburn auch sein drittes und letztes Finale einer Weltmeisterschaft, verlor dieses aber mit 6:18 gegen Steve Davis. Seinen zweiten und letzten Sieg in einem Ranglistenturnier holte er 1985 mit der Matchroom Trophy. Das letzte Mal qualifizierte sich Thorburn 1994 für dien Weltmeisterschaft, verlor in der ersten Runde jedoch mit 9-10 gegen Nigel Bond, nachdem er schon mit 9-2 geführt hatte. Seit 1996 ist Thorburn nicht mehr auf der Snooker Main Tour aktiv, spielt jedoch noch hin und wieder bei Trickshot-Turnieren mit.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Der Kanadier war daran interessiert, den Snookersport weltweit populärer zu machen und reiste mit diesem Auftrag vor allem durch Asien. Bei einer seiner Reisen durch die Volksrepublik China entstand dann der heute noch scherzhaft verwendete Begriff \"Chinese Snooker\". Damit ist eine Spielart gemeint, bei welcher ein Objektball nicht wie bei einem echten Snooker den Weg des Spielballs blockiert, sondern dicht an der anderen Seite des Spielballs liegt und die Führung des Queues erschwert. 2014 wurde er als erster Kanadier in die Snooker Hall of Fame aufgenommen. Er ist damit das erst zweite nicht-europäische Mitglied nach Neil Robertson (AUS), dem diese Ehre zuteilwurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clifford Charles Devlin „Cliff“ Thorburn (* 16. Januar 1948 in Victoria, British Columbia) ist ein ehemaliger kanadischer Snookerspieler, der 1980 zum einzigen Male die Snookerweltmeisterschaft gewann.", "tgt_summary": null, "id": 2229877} {"src_title": "Theodor von Holleben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Holleben entstammte dem alten sächsisch-thüringischen Adelsgeschlecht von Holleben. Seine Eltern waren der damalige Oberlandesgerichtsrat Theodor von Holleben und dessen Ehefrau Berta, geb. von Kunow. Nach dem Abitur am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin absolvierte er von 1857 bis 1869 ein Studium in Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Geschichte an den Universitäten Heidelberg, Berlin und Göttingen. Im Dezember 1867 promovierte Holleben zum Dr. iur. Als Student war Holleben Mitglied des Corps Vandalia in Heidelberg. Holleben strebte nach seiner Promotion den Werdegang eines Dozenten für Öffentliches Recht an, wurde aber durch den Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges davon abgehalten und ab dem 1. August 1870 zum Militärdienst eingezogen. Als Teil der Ersatzreserve wurde Holleben nur flüchtig ausgebildet und schließlich, trotz seines im Vergleich höheren Alters, zum Leib-Garde-Husaren-Regiment überstellt, das zu dieser Zeit bereits vor Paris lag. Mit dieser Einheit nahm Holleben an der Belagerung von Paris sowie an den Schlachten an der Hallue, bei Bapaume und bei Saint-Quentin teil. Für seine Verdienst erhielt Holleben das Eiserne Kreuz II. Klasse. Noch 1871 wurde Holleben zum Sekonde-Lieutenant, im September 1872 zum Premier-Lieutenant der Reserve befördert. Jahre später erfolgte dann im August 1889 noch die Beförderung zum Rittmeister der Reserve. Bis Februar 1872 blieb Holleben an der Front in Frankreich und wurde anschließend nach einer Initiative Bismarcks und Moltkes zur Dienstleistung in das Auswärtige Amt kommandiert. Holleben strebte dort eine Karriere im Auslandsdienst an und wurde entsprechend Anfang 1873 à la suite seines Regiments gestellt und als Vertretung des erkrankten dortigen Gesandten nach China entsandt. Dort wurde er 1874 zunächst Legationssekretär und dann kaiserlicher Geschäftsträger in Peking. Im April 1875 kam Holleben als Geschäftsträger kurzzeitig nach Tokio. Bereits im Dezember des gleichen Jahres übergab er die Geschäfte an Karl von Eisendecher (1841–1934). Im Jahr darauf wurde er dann zum kaiserlichen Ministerresidenten der La Plata-Staaten Argentinien, Uruguay und Paraguay mit Sitz in Buenos Aires ernannt. Die Position behielt Holleben bis Herbst 1885, unterbrochen wurde seine Diensttätigkeit allerdings 1878 und 1882/83 durch längere Aufenthalte in Deutschland, wo er in der politischen Abteilung und in der handelspolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes tätig war. In seiner Stellung in Südamerika knüpfte Holleben wertvolle diplomatische Kontakte mit den Nationen seines Dienstbereiches und ermöglichte damit auch die Steigerung der deutschen Handelsvolumina mit diesen Staaten. In der \"Argentinischen Revolution\" von 1880 fungierte Holleben als Präsident des vom Diplomatischen Corps in Buenos Aires eingesetzten Ausschusses zur Wahrung der Interessen ausländischer Bürger. Parallel zur Repräsentanz des Deutschen Reiches war Holleben außerdem zeitweise auch als Vertreter Österreich-Ungarns sowie Spaniens tätig. Für diese Tätigkeiten erhielt er einige hohe Orden der beiden Länder. Im Oktober 1885 kehrte Holleben als Gesandter nach Tokio zurück. Zu dieser Zeit war dort die „Bewegung für Freiheit und Volksrechte“ aktiv, die mit ihrer Forderung nach Einrichtung einer gewählten Volksvertretung sowie einer Verfassung die Hinwendung Japans zu einem modernen Staatswesen auch nach deutschem Vorbild vorantrieb. Holleben spielte hierbei eine aktive Rolle. Unterstützung erfuhr er hier durch den mit ihm befreundeten deutschen Juristen und Dozenten von der Universität Tokyo Dr. Heinrich Weipart (1856–1905). Er vermittelte den Kontakt zum deutschen Architekten Hermann Muthesius (1861–1927) für den Bau der deutsch-evangelische Kirche in Tokio und legte dafür zu Beginn der Bauaktivitäten den Grundstein. Ab 1886 führte den Vorsitz der \"Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens\" bis 1891, deren Ehrenmitglied er nach seiner Abreise aus Japan wurde. 1891 wurde Holleben dann als Gesandter in die Vereinigten Staaten versetzt, wo er die Weltausstellung 1893 in Chicago mit vorbereitete. nach dem Ende der Ausstellung ging er 1893 ebenfalls als Gesandter an den Stuttgarter Hof des Königreichs Württemberg. 1895 wurde er Wirklicher Geheimrat. In den Jahren 1897 bis 1903 war er als kaiserlich deutscher Botschafter erneut in den Vereinigten Staaten tätig, wobei er in den sogenannten Champagnerkrieg verwickelt wurde. Seit 1904 war er Vizepräsident der Deutschen Kolonialgesellschaft. Von 1906 bis zu seinem Tod im Jahr 1913 war er Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Im Jahr 1910 unternahm Holleben eine mehrmonatige Ostasienreise durch China und Japan.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Nachlass ist 2011 ans Bundesarchiv Berlin abgegeben worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Theodor von Holleben (* 16. September 1838 in Stettin; † 31. Januar 1913 in Charlottenburg) war ein kaiserlich-deutscher Diplomat und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1922852} {"src_title": "Suleiman Frangieh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und frühe Karriere.", "content": "Frangieh besuchte die De-La-Salle-Schule in Tripoli, die Saint-Joseph-Schule in Zgharta und das Aintoura College in Kisrwan, bevor er einen Abschluss an der jesuitischen Universität von Beirut machte. Danach widmete er sich der Leitung eines Import- und Export-Unternehmens. Suleiman Frangieh war 1957 kurzfristig mit einer Verhaftung bedroht, nachdem er des Mordes an mehreren Mitgliedern eines verfeindeten Familienclans beschuldigt worden war. Er floh nach Syrien und machte Bekanntschaft mit Hafiz al-Assad, der später syrischer Präsident wurde. Die Anklagen gegen ihn wurden allerdings bald fallengelassen und nach dem Rückzug seines Bruders Hamid Beik Frangieh aus der Politik im Jahre 1957 kehrte Suleiman Frangieh 1960 in den Libanon zurück und folgte ihm als Mitglied der Nationalversammlung für Zgharta nach. Frangieh wurde 1964 und 1968 wiedergewählt. Während dieses Jahrzehnts hatte er eine Reihe von Ministerämtern inne; er war Minister für Post, Telegraphie und Telefon, Landwirtschaft, Innenminister, Justizminister, Wirtschaftsminister und Minister für öffentliche Arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Präsidentschaftswahlen 1970.", "content": "In der knappsten und möglicherweise kontroversesten Präsidentschaftswahl in der Geschichte des Libanon wählte die Nationalversammlung am 17. August 1970 Frangieh zum Präsidenten. Er verdankt seinen Sieg über seinen späteren Nachfolger Elias Sarkis einer Meinungsänderung Kamal Dschumblats in letzter Minute. Als ein Kompromisskandidat erhielt Frangieh Unterstützung von sowohl den linken als auch den rechten der religiösen Gruppierungen; dabei waren sich seine Anhänger wenig einig, außer sein Versprechen zu unterstützen, das halbfeudale System beizubehalten, das Macht in den Händen lokaler Clan-Führer, sogenannter \"Zaʿīms\", konzentrierte, ein System, das durch die schihabistischen Reformen der vorherigen Präsidenten Fuad Schihab (1958–1964) und Charles Hélou (1964–1970) untergraben worden war. Sarkis wollte dies weiter fortsetzen. Frangiehs Sieg ist auch der Tatsache zu verdanken, dass nach dem dritten Wahlgang bei einer Stimmengleichheit von 49:49 Bewaffnete, die von seinem Sohn Tony Frangieh angeführt wurden, in das Parlamentsgebäude eindrangen und den Parlamentssprecher zwangen, entgegen den Gepflogenheiten seine \"casting vote\" zugunsten Frangiehs zu verwenden.", "section_level": 1}, {"title": "Bürgerkriegsjahre.", "content": "Als der libanesische Bürgerkrieg begann, unterhielt Frangieh eine Miliz, die Marada-Brigade, die dem Kommando seines Sohnes Tony unterstand. Anfangs war er an der Libanesischen Front beteiligt, einer zumeist christlichen Koalition politischer und militärischer Führer vom rechten Flügel, aber früh im Jahr 1978 brach er mit ihnen wegen ihrer Zusammenarbeit mit Israel und seiner eigenen pro-syrischen Neigungen. Im Juni 1978 wurde Tony zusammen mit seiner Frau und der kleinen Tochter durch Bewaffnete der Phalange-Miliz getötet. Frangieh schwor Rache und nach ein paar Monaten wurde die Tochter von Bachir Gemayel, dem man nachredete, den Befehl zu der Tötung gegeben zu haben, und 1982 Gemayel selbst bei einem Anschlag getötet. Frangieh blieb ein Verbündeter Syriens. Er machte 1988 einen Comeback-Versuch, aber die Nationalversammlung, obwohl seine Wahl sicher war, verfehlte aufgrund eines Boykotts einiger christlicher Parlamentarier, der von den Forces Libanaises erzwungen worden war, die Beschlussfähigkeit. Frangieh starb am 23. Juli 1992, zwei Jahre nach Ende des Bürgerkriegs.", "section_level": 1}, {"title": "Privates Leben.", "content": "Frangieh war der zweite Sohn von Kabalan Suleiman Frangieh, der Mitglied des Parlaments war und seiner Frau Lamia Raffoul. Sein Großvater Kabalan Frangieh war ein Distrikt-Statthalter. Frangieh hatte fünf Kinder mit seiner in Ägypten geborenen Frau \"Iris Handaly\". Nach dem Tod seines Bruders Hamid im Jahre 1981 folgte Suleiman ihm als Kopf des maronitischen Frangieh-Clans nach. Sein Enkel Suleiman Frangieh II. war Innenminister von 2004 bis 2005 und war ein möglicher Kandidat in der Nachfolge von Émile Lahoud im Jahre 2007.", "section_level": 1}], "src_summary": "Suleiman Kabalan Beik Frangieh, Familienname auch Frangié, Franjieh oder Franjiyeh geschrieben (; * 15. Juni 1910 in Zgharta; † 23. Juli 1992 in Beirut), war Präsident des Libanon von 1970 bis 1976. In seine Präsidentschaft fiel der Beginn des Libanesischen Bürgerkriegs, der von 1975 bis 1990 dauerte, sowie der militärischen Besetzung durch Syrien, die bis 2005 andauerte.", "tgt_summary": null, "id": 841498} {"src_title": "Les Fouaillages", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Die 1977 entdeckte und ab 1979 durch Ian Kinnes (1944–2012) ausgegrabene, 1983 publizierte Anlage war im Gegensatz zu vielen anderen auf den Kanalinseln unberührt und daher reich an Funden, die teilweise im Museum von Saint Peter Port ausgestellt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Chronologie.", "content": "Ihre Datierung auf 4500 v. Chr. macht sie zu einer der ältesten Megalithanlagen in Europa. Die Inseln, die etwa zur Zeit der Errichtung des Dolmens durch den Anstieg des Meeresspiegels vom Kontinent getrennt wurden, bilden ab diesem Zeitpunkt, am ehesten vergleichbar mit Malta, einen Mikrokosmos der europäischen Vorgeschichte mit den entsprechenden Sonderformen, wie sie sich z. B. bei den in Steinkreisen platzierten Steinkisten zeigen. Diese kommen ansonsten nur in Li Muri auf Sardinien und im bronzezeitlichen Skandinavien vor. Die Anzahl der vorzeitlichen Anlagen, die anhand früher Aufzeichnungen und untersuchter Ortsnamen (von de Guerin) auf 70 (also 1/km2) zu veranschlagen ist, ist sehr hoch, für Inseln aber nicht ungewöhnlich. Davon sind hier nur noch 12 (oder 17 %) erhalten, und Les Fouaillages war in der ursprünglichen Aufstellung nicht erwähnt.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Architektur von Les Fouaillages ist unikal. Das beginnt bereits bei der in der Region einmalig gebliebenen dreieckigen Einfassung, unter der mesolithische Mikrolithen gefunden wurden. Die Ecken der etwa 10 m breiten Fassade, vor der sich ein kreisrundes Steinpflaster befand, sind stark gerundet, während das hintere (östliche) Ende spitz gewesen zu sein scheint. Die Seiten sind etwa 20 m lang. Die Innenstruktur beginnt mit einer Kiste von etwa 4 m3 Größe, die mit einem Deckstein versehen ist. Dann folgt eine unbedachte, schwer zu deutende Struktur (mit zwei Pfostenlöchern) die in eine Art Kammer übergeht, deren große Schlusssteine zu einem Bogensegment gehören, das in Richtung der Einfassung verläuft. Der Boden verhinderte die Erhaltung organischer Substanzen, wodurch keine Knochenfunde möglich waren.", "section_level": 1}, {"title": "Besichtigung.", "content": "Die älteste Struktur des Monumentes wurde zur Demonstration erhalten. In der Nähe befinden sich der La Varde-Dolmen, der größte Dolmen der Insel, Le Dehus und der Statuenmenhir von Castel Church.", "section_level": 1}], "src_summary": "Les Fouaillages auf der Kanalinsel Guernsey ist neben \"Le Pinnacle\" auf Jersey die älteste Megalithanlage des Archipels. Sie liegt auf einer Düne, die zu einem Golfplatz auf der Halbinsel Le Clos du Valle nördlich von Saint Peter Port gehört.", "tgt_summary": null, "id": 832447} {"src_title": "Raban von Helmstatt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Laufbahn.", "content": "Raban war einer von sieben Söhnen des Weiprecht I. aus dem Geschlecht der Herren von Helmstatt. Dieser gehörte dem führenden Kreis kurpfälzischer Räte an und bewirkte, dass außer Raban auch dessen Brüder Weiprecht II. († 1421) und Hans I. († 1422) in den Rat der Kurpfalz aufgenommen wurden. Darüber hinaus stellte Weiprecht I. seine Söhne Raban und Konrad – wie damals üblich bereits in jugendlichem Alter – erfolgreich als Pfründeanwärter im Speyerer Domkapitel vor. Die Aufnahme als Domherr zog sich dann über mehrere Jahre hin und war mit verschiedenen Verpflichtungen und Zahlungen verbunden, jedoch lockten dort äußerst lukrative Posten (Pfründen). Raban studierte von 1386 bis 1388 an der neu gegründeten Universität Heidelberg und verbrachte anschließend sein Pflichtjahr in Speyer. 1389 immatrikulierte er sich an der Universität Wien; 1393 ist er an der Universität Bologna nachgewiesen. 1394 kehrte Raban nach Speyer zurück, wo er von Bischof Nikolaus von Wiesbaden zum Kämmerer und Propst der Stuhlbrüder ernannt wurde. Weitere Pfründen folgten, u. a. Anwartsschaften auf Domherrenstellen in Mainz, Worms und Würzburg sowie die Pastorie der Pfarrkirche in Stetten.", "section_level": 2}, {"title": "Bischof von Speyer.", "content": "Am 2. Juni 1396 wurde Raban zum Bischof von Speyer gewählt und 1399 als solcher geweiht. Von 1400 bis 1410 war er Kanzler König Ruprechts. 1414 ließ er Burg Marientraut bei Hanhofen erbauen. Sie diente als befestigter Sitz zur Sicherung seiner Landesherrschaft. Gleichzeitig konnte man durch ihre günstige Lage an Speyerbach und Woogbach die Wasserversorgung von Speyer kontrollieren. 1430 wurde er durch den Einfluss des Papstes Martin V. gegen den gewählten Jakob von Sierck, seinen Nachfolger, Erzbischof von Trier. Ein Prozess der Beteiligten auf dem Konzil von Basel blieb ohne große Auswirkungen. Als Nachfolger im Speyerer Bischofsamt hatte die Familie von Helmstatt Reinhard von Helmstatt auserkoren, den Großneffen Bischof Rabans. Um Bischof werden zu können, musste Reinhard zunächst das Propstamt übernehmen, das jedoch mit seinem Bruder Heinrich von Helmstatt besetzt war. Dieser wurde ab 1424 genötigt, das Amt aufzugeben. Nach einem schriftlichen Urfehdeschwur wurde Heinrich durch Hans II. von Helmstatt, einen weiteren Bruder und damaligem Amtmann zu Lauterburg, verhaftet und bis 1436 festgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Erzbischof von Trier.", "content": "Als Erzbischof von Trier verpfändete Raban die Stadt Cochem, die Burg Hammerstein und die Burg Ehrenbreitstein, was dort in den 1430er Jahren zu mehrjährigen kriegerischen Auseinandersetzungen führte. Am 20. Oktober 1438 trat Raban vom Amt des Speyerer Bischofs zurück, das nun wie geplant Reinhard von Helmstatt († 1456) einnahm. Auch als Trierer Erzbischof trat Raban im Mai 1439, sechs Monate vor seinem Tod, zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das fürstbischöfliche Wappen ist üblicherweise geviert. Die Felder des Wappenschildes führen in seiner Zeit als Bischof von Speyer im Wechsel das Familienwappen der Helmstatt, ein schwarzer Rabe auf Silber und das Wappen des Bistums Speyer, ein silbernes Kreuz auf blauem Grund.", "section_level": 1}, {"title": "Wertung.", "content": "Das Wirken Bischof Rabans wird von Historikern weniger im Sinne der Kirche, sondern vielmehr als wortwörtliche „Vetternwirtschaft“ im Sinne einer Macht- und Expansionspolitik der Familie von Helmstatt gesehen, worin Raban konsequent der Politik seines Vaters Weiprecht I. folgte. Vor 1396 besaß die Familie nur ein einziges Lehen des Speyerer Hochstifts, bis zu Rabans Tod 1439 waren drei Mannlehen und fünf Burglehen hinzugekommen, die auf Brüder und Neffen des Bischofs verteilt wurden. In seiner Amtszeit wurden fünf Mitglieder seines Familienstamms ins Speyerer Domkapitel aufgenommen: ein Heinrich, zwei Raban und zwei Reinhard (davon einer der bereits erwähnte Nachfolger). Insgesamt stellten die Helmstatt ab dem 15. Jahrhundert 20 Domherren und drei Bischöfe in Speyer und waren dort damit über längere Zeit eine der einflussreichsten Familien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raban von Helmstatt (* um 1362; † 4. November 1439) war ab 1399 Bischof von Speyer und ab 1430 Erzbischof von Trier und damit einer der drei geistlichen Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches.", "tgt_summary": null, "id": 1478206} {"src_title": "Otto von Hammerstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Otto war ein Sohn des Grafen Heribert von der Wetterau († 992) aus dem fränkischen Adelsgeschlecht der Konradiner, und der Imiza, einer Tochter des Grafen Megingoz in Geldern und Zutphen. Sein Name \"von Hammerstein\" bezieht sich auf die am rechten Rheinufer, unterhalb von Neuwied gelegene Burg Hammerstein im damaligen Engersgau, die Otto zusammen mit einer Grafschaft in der Wetterau von seinem Vater übernommen hatte. Er war eine treue Stütze der Ottonen und zog 1002 mit dem Herzog Otto von Kärnten nach Italien. Etwa gleichzeitig erbte er von seinem Großvater Megingoz die Burg Zutphen und damit möglicherweise die Grafschaft Zutphen (weitere Informationen siehe niederländische Version). Otto war mit Irmingard von Verdun verheiratet, der einzigen Tochter des Grafen Gottfried von Verdun aus der Familie der Wigeriche und der Mathilde Billung, die wiederum eine Tochter von Hermann Billung, dem Herzog von Sachsen aus der Familie der Billunger war. Irmingard war eine Schwester der Herzöge Gottfried II. und Gozelo I. von Niederlothringen. Diese Ehe führte zwischen 1018 und 1027 zu erheblichen Komplikationen, da die beiden nach damaligem kanonischen Recht zu nah verwandt waren (siehe Hauptartikel Hammersteiner Ehe). Letztlich konnten Otto und Irmingard ihre Ehe retten. Otto von Hammerstein und Irmingard von Verdun hatten einen Sohn, Udo, der 1034, also vor seinem Vater, starb. Unter dem Namen Otto von Zutphen ist er als Vater der Mathilde von Zutphen bekannt, die Ludolf von Brauweiler aus der Familie der Ezzonen heiratete, den ältesten Sohn des Pfalzgrafen Ezzo und der Mathilde von Sachsen, somit einen Enkel des Kaisers Otto II. aus der Familie der Liudolfinger.", "section_level": 1}, {"title": "Die Freiherren von Hammerstein.", "content": "Laut Gerhart Werner (s. u.) soll Otto, als er wegen der Auseinandersetzungen um seine Ehe auf der Flucht war, bei den Grafen von Berg Schutz gesucht haben; darüber hinaus soll er einen Zinshof der Abtei Werden östlich von Wülfrath erworben haben, der den Namen Hammerstein erhielt. Dieser Zinshof wurde der Stammsitz der späteren Freiherren von Hammerstein. Eine verwandtschaftliche Beziehung zwischen Otto von Hammerstein und den Freiherren von Hammerstein kann jedoch genealogisch nicht belegt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Otto von Hammerstein (auch \"Otto I. von Zütphen\" bzw. \"Otto I. von Zutphen\", * um 975; † wohl 5. Juni 1036) war seit spätestens 1001 Burgherr von Zutphen und damit möglicherweise Graf von Zutphen, seit 1016 Graf in der Wetterau und seit dem Jahr 1019 Graf im Engersgau.", "tgt_summary": null, "id": 179120} {"src_title": "Belagerung von Granada", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Zu Beginn des 8. Jahrhunderts eroberten muslimische Truppen nahezu die gesamte iberische Halbinsel. Im Verlauf der folgenden Jahrhunderte wurde das von Muslimen regierte Gebiet ständig kleiner und beschränkte sich zuletzt nur noch auf das Emirat von Granada. Ab dem Jahr 1482 wurden dann auch Anstrengungen unternommen, das Königreich Granada in das Herrschaftsgebiet der Krone von Kastilien einzubeziehen. Streitigkeiten in der Herrscherfamilie schwächten die Verteidigungskraft des Emirates. Muhammad XII. (bekannt als „Boabdil“), der Sohn des Emirs Abu l-Hasan Ali, versuchte seinen Vater und seinen Onkel Muhammad XIII. (bekannt als „El Zagal“) zu stürzen. Das gelang ihm aber nur zum Teil, so dass das Emirat zeitweilig in zwei Herrschaftsgebiete geteilt war. Boabdil wurde zweimal, 1483 und 1486, im Rahmen der Kampfhandlungen von den Truppen der katholischen Könige gefangen genommen. Im Jahr 1483 wurde er nach dem Abschluss eines zweijährigen Friedensabkommens entlassen. 1486 wurde er sogar mit Waffen und Lebensmitteln versehen, um in Granada gegen seinen Onkel zu rebellieren. Nachdem Muhammad XIII im Dezember 1489 die Städte Almería und Guadix kampflos an die katholischen Könige übergeben hatte, ging er ins Exil nach Nordafrika. Als letzte maurische Bastion war am Ende des Jahres 1489 nur noch Granada geblieben. Im Januar 1490 bot Boabdil den katholischen Königen durch den Wesir Al-Mulih Übergabeverhandlungen an. Martín de Alarcón und Gonzalo Fernández de Córdoba y Aguilar vertraten die katholischen Könige bei den Verhandlungen in Granada. Diese blieben allerdings ohne greifbares Ergebnis. Als ein Grund für das Scheitern wird angenommen, dass Boabdil weiterhin auf Unterstützung aus Nordafrika hoffte. Im Verlauf des Jahres trafen tatsächlich Freiwillige aus Nordafrika in Granada ein, mit deren Unterstützung Boabdil die Küstenstadt Adra und die Stadt El Padul erobern konnte und Granada so, nach dem Verlust von Almería, wieder eine Verbindung zum Meer hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Belagerung.", "content": "Nachdem die Verhandlungen zwischen den Katholischen Königen und Boabdil 1490 gescheitert waren, planten die christlichen Truppen eine großräumige Einkesselung der Stadt Granada. Da diese Belagerung voraussichtlich viel Zeit in Anspruch nehmen würde, wollte man erst im Jahr 1491 damit beginnen. Zur Vorbereitung der Aushungerung der Stadt wurden in der fruchtbaren Vega 1490 die Ernte systematisch vernichtet. Zum Oberbefehlshaber (Capitán general) der kommenden militärischen Aktion wurde Diego López de Pacheco y Portocarrero, Marquis von Villena ernannt. Da die sonst übliche Beschießung einer belagerten Stadt durch die Artillerie nicht geplant war, wurden zu Ende des Jahres die deutschen Artilleristen entlassen, die seit der Belagerung von Ronda einen Teil der kastilischen Truppen bildeten. Die anderen Einheiten wurden auf den 30. März des Jahres 1491 wieder einbestellt. Von Sevilla aus zogen die Katholischen Könige im April 1491 in Richtung Granada. Ende des Monats wurde nahezu kampflos ein weiter Belagerungsring um die Stadt geschlossen, der in der kommenden Zeit immer enger gezogen wurde, sodass die Lebensmittelversorgung unterbunden werden konnte. Zu Beginn des Monats Juni wurde damit begonnen, etwa zehn Kilometer nordwestlich von Granada einen neuen Truppenstützpunkt mit dem Namen Santa Fe zu errichten. Im Gegensatz zu den bisherigen Feldlagern war dieses Lager keine vorübergehende Einrichtung, sondern bestand aus dauerhaft errichteten Gebäuden. Am Kreuzungspunkt zweier Hauptstraßen befand sich ein Marktplatz. Das Ganze wurde von Gräben und Befestigungsmauern mit achtzig Türmen umgeben. An diesem Ort ließen sich die Katholische Könige mit ihrem Hofstaat nieder. Ab August fanden in der Umgebung von Granada keine nennenswerten Kampfhandlungen mehr statt. Innerhalb der Stadt ergab sich ein Streit zwischen den Befürwortern einer schnellen, kampflosen Übergabe mit der Möglichkeit ehrenvolle Bedingungen zu erreichen und den Gegnern einer Übergabe. In Granada lebten außer den angestammten Bewohnern eine große Anzahl von Flüchtlingen aus den Gebieten, die in den letzten Jahren von den christlichen Truppen erobert worden waren. Darunter auch ehemalige Christen, die zum Islam konvertiert waren (Elches genannt). Bei einer Gefangennahme durch christliche Truppen mussten sie mit einer Verurteilung durch die Inquisition rechnen. Diese Flüchtlinge hatten meist nichts mehr zu verlieren und standen daher jeder Art von Kapitulation ablehnend gegenüber. Es wird vermutet, dass bereits lange vor der Aufnahme der offiziellen Verhandlungen, vielleicht sogar vor dem Beginn der Belagerung geheime Verhandlungen stattgefunden hatten und sogar ein fertiger Übergabevertrag vorlag und Boabdil nur, um das Gesicht zu wahren, abwartete, bis die Bevölkerung die Kapitulation verlangte.", "section_level": 1}, {"title": "Vertrag von Granada.", "content": "Die offiziellen Verhandlungen wurden auf der Seite des Emirates von Granada von dem Wesir Abu'l Qasim Abd al-Malik und Muhammad al-Baqqani geführt. Das Königreich Kastilien wurde von dem königlichen Sekretär Fernando de Zafra und Gonzalo Fernández de Córdoba y Aguilar vertreten. Am 25. November 1491 wurden im Feldlager von Santa Fe die Verträge bezüglich der Übergabe Granadas an die Katholischen Könige unterschrieben. Diese Verträge bestanden aus 77 Abschnitten in denen einerseits die Rechte der Eroberer aber auch die Rechte der Besiegten im Einzelnen festgelegt wurden. Dem Emir Muhammad XII. wurde zugesagt, dass er und seine Familie in der Region Alpujarras eine kleine Herrschaft erhalten würden die als muslimische Enklave seiner Gewalt unterstehen sollte. Für einige höhere Würdenträger des Emirates bestanden ähnliche Regelungen. Es wird häufig unterstellt, dass die Übergabebedingungen nur deswegen so günstig ausfielen, weil König Ferdinand den Verträgen mit dem Hintergedanken zugestimmt habe schon bald Vorwände zu finden um die Zugeständnisse einschränken zu können. Tatsächlich bestanden zehn Jahre später ein sehr großer Teil der Rechte der Muslime nicht mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Übergabe der Stadt und der Burg.", "content": "Die Übergabe der Stadt war in den Abkommen vom 25. November 1491 für den 23. Januar vorgesehen. Um einen möglichen Aufstand in der Stadt zu vermeiden, besetzten Soldaten unter dem Befehl von Gutierre de Cárdenas mit der Zustimmung Boabdils am 1. Januar 1492 gegen Mitternacht alle strategisch wichtigen Stellen auf der Alhambra und hissten das königliche Banner und die Fahne des Ordens von Santiago auf einem der Türme. Der Emir übergab die Schlüssel der Stadt förmlich an den Vertreter der Katholischen Könige. Nach diesem in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen symbolischen Akt erfolgte dann am 2. Januar 1492 die offizielle Zeremonie. Der Festzug wurde von König Ferdinand angeführt. In einigem Abstand folgten Königin Isabella mit ihren Kindern, anschließend Kardinal Pedro González de Mendoza und Vertreter des Adels und der Städte Kastiliens. Der Emir ritt der Parade entgegen und übergab den Königen den Schlüssel von Granada sowie dem zukünftigen Kommandanten der Alhambra und Capitán General Íñigo López de Mendoza y Quiñones den Ring der Regenten Granadas. Anschließend wurden die Gefangenen beider Seiten freigelassen, und Boabdil begab sich mit seiner Familie in die Alpujarras. Der Festzug der Kastilier zog durch die Stadt hinauf zur Alhambra.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit der Belagerung von Granada durch die Truppen der Katholischen Könige Isabella I. und Ferdinand V. und die dadurch erzwungene Übergabe der Stadt und der Alhambra wurde 1492 die Herrschaft der Mauren auf der iberischen Halbinsel beendet.", "tgt_summary": null, "id": 2024496} {"src_title": "TetriNET", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielablauf.", "content": "Der Spielablauf von TetriNET ist wie bei Tetris, mit dem Zusatz von speziellen Bausteinen. Nach dem Abräumen einiger Reihen können spezielle Bausteine auf dem Spielfeld des Spielers auftauchen. Wenn eine Reihe mit einem speziellen Baustein beseitigt wird, wird dieser in den Bestand des Spielers übernommen und der Spieler kann diesen auf sich oder einen anderen Spieler anwenden. Die speziellen Bausteine haben eine Reihe verschiedener Effekte, in TetriNET 1 gibt es neun verschiedene. Werden die speziellen Bausteine deaktiviert, spricht man von einem „reinen“ Spiel. Viele Varianten wurden seit der Originalversion von TetriNET entwickelt, darunter der 7tetris-Modus („schaffe 7 Tetris so schnell du kannst“), der Überlebensmodus oder der schnelle Modus („räume in limitierter Zeit soviele Reihen wie möglich ab“).", "section_level": 1}, {"title": "TetriFast 1.13.", "content": "TetriFast ist eine modifizierte Version von TetriNET, bei der der 1-Sekunden-Abstand zwischen den Bausteinen entfernt wurde. Das benutzte Protokoll wurde ebenfalls geändert um die Benutzung auf normalen TetriNET-Servern zu verhindern.", "section_level": 2}, {"title": "TetriFast 1.14.", "content": "TetriFast 1.14 ist eine Variante von TetriFAST, die es den Spielern erlaubt, mit derselben Abfolge von Bausteinen zu spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Spezielle Bausteine.", "content": "Eine der besonderen Eigenschaften von TetriNET neben der Mehrspieler-Online-Fähigkeit ist die Möglichkeit, einem Spiel „spezielle Bausteine“ hinzuzufügen, welche dazu benutzt werden können, gegnerische Felder zu stören oder auf Feldern von Teamspielern auszuhelfen. Ein Spieler bekommt diese speziellen Bausteine, indem er zunächst mindestens zwei Reihen abräumt, was bewirkt, dass ein zufälliger spezieller Baustein auf dem Spielfeld auftaucht. Räumt der Spieler nun eine Reihe ab, die einen solchen speziellen Baustein enthält, wandert der spezielle Baustein in den Bestand dieses Spielers. Von dort kann er diesen nun durch Drücken der Zahl (1–6) des Spielfelds, auf dem dieser eingesetzt werden soll, benutzen. Folgende Spezialsteine stehen zur Verfügung: Die Spezialsteine 1–5 sind negativ und werden normalerweise gegen den Gegner eingesetzt, die Spezialsteine 6–9 sind positiv und werden üblicherweise auf das eigene Feld angewendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "TetriNET ist ein Mehrspieler-Online-Tetris-Spiel für bis zu sechs Spieler, welches von St0rmCat 1997 entwickelt wurde und Teamspiel ermöglicht. Die letzte offizielle Version ist 1.13. St0rmCat entwickelte später auch TetriNET 2, welches verbesserte Grafik, weitere Typen spezieller Bausteine, zusätzliche Möglichkeiten sowie einen Hauptserver ermöglicht.", "tgt_summary": null, "id": 944869} {"src_title": "Rangen (Weinlage)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Boden und Klima.", "content": "Geologisch liegt der Rangen an der Verwerfung der Vogesen, im Grundgebirge aus dem Zeitalter von Devon und Karbon. Die Gesteine, die aus der Erosion der alten Gebirgskette stammen und die sich im Sediment mit vulkanischem Eruptivgestein mischten, werden unter dem Begriff Kulm-Fazies zusammengefasst. Im unteren Bereich der Lage überwiegt der Anteil der Grauwacke. Der Rangen ist die einzige Lage des Elsass mit vulkanischem Boden. Dieser Boden mit alkalischer Lava, Asche und Tuffstein sowie grobsandigem kieselhaltigem Gestein liefert eine breite Palette mineralischer Nährstoffe. Zudem speichert das harte, dunkle Gestein der Grauwacke, die sich überwiegend im unteren Bereich der Weinberglage befindet, die Sonnenwärme. Aufgrund der Steilheit des Hanges fällt die Sonnenstrahlung nahezu senkrecht ein. Beim Rangen handelt es sich um die südlichste der Grand-Cru-Lagen des Elsass. Durch die Randlage an der südlichen Verwerfung der Vogesen wird die Lage nicht vor den Niederschlägen bei Südwest- oder Westwetterlagen geschützt, so dass die jährliche Niederschlagsmenge bei hohen 1000 mm/ Jahr liegt. Kurios ist, dass sich Thann rühmen kann, dass seine gesamten Weinberge als Grand Cru klassiert sind, da andere Lagen, wie der \"Enchenberg\" oder der \"Stauffenberg\" aufgegeben wurden und nur noch der Rangen übrig blieb.", "section_level": 1}, {"title": "Rebsorten.", "content": "Die Lage und die Bodenqualität begünstigen den Anbau von Pinot Gris (ca. 9 Hektar bestockte Rebfläche), Riesling (ca. 4 Hektar bestockte Rebfläche), und Gewürztraminer (ca. 1 Hektar bestockte Rebfläche). Es stehen damit ca. 14 der insgesamt 18,81 Hektar unter Ertrag. Prinzipiell darf auch die Rebsorte Muscat d’Alsace angepflanzt werden. Die Weine werden aktuell von fünf Winzern vermarktet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Seit dem 13. Jahrhundert ist die Güte des Rangenweines durch Urkunden belegt. Bekannt war er auch durch die Pilger, die zur Stiftskirche Sankt Theobald nach Thann kamen. Dadurch wurde die Lage auch durch Dichter und Reisende immer wieder erwähnt. Der Kirche war die Beliebtheit des Weines bei den Pilgern jedoch immer schon ein Dorn im Auge, so dass sie dem Rangen Satanisches zusprachen. Der Theologe Sebastian Münster äußert sich in seinem Werk Cosmographia, dass der diabolische Einfluss des Weines sich anfangs nicht bemerkbar mache, da er sich doch wie Milch einschleiche. In Johann Fischarts satirischem Werk Affentheurlich Naupengeheurliche Geschichtklitterung heißt es: „\"Im Rangenweim, zu Dann, da steckt der heilig Sankt Rango, der mimpt den Rang un ringt so lang, bis er einen raengt und braengt unter die Baenk\"“,und Sebastian Brant schrieb, dass Herkules auf seinen Reisen durch den Elsass so viel vom Wein getrunken habe, dass er einschlief und nach dem Aufwachen seine Keule vergaß. Bereits in den Jahren 1548 und 1581 wurden Dekrete erlassen, die den Anbau nicht edler Rebsorten untersagte. In gewissen Chroniken wird berichtet, dass zur Herrschaft von Maria Theresia am Hof von Wien sechsmal mehr Wein vom Rangen konsumiert wie überhaupt produziert wurde. Der insgesamt gute Ruf hielt sich bis zur Zeit der industriellen Revolution. Zu jener Zeit rechtfertigten die Einkünfte der Winzer bedingt durch niedrige Preise und die durch französisches Erbrecht extrem kleinen Besitztümer den Weinbau nicht mehr. Der Weinbau wurde erst 100 Jahre später durch Bemühungen von Léonard Humbrecht wieder aufgenommen. Durch diesen späten Neuanfang wurden hier einige Fehler, wie die im Elsass häufig zu findenden hohen Erträge, vermieden, so dass der Rangen heute häufig zu den besten Weinen des Elsass zählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Rangen ist die südlichste Weinlage im Elsass. Seit dem 23. November 1983 besitzt der Rangen eine eigene Appellation als Alsace Grand Cru und gehört damit zu den 51 potentiell besten Lagen des Elsass. Insgesamt wurden 18,81 Hektar Rebfläche zugelassen. ", "tgt_summary": null, "id": 1898402} {"src_title": "Ski amadé", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ende der 1980er Jahre schlossen sich Bergbahnen und Tourismusverbände im Bereich der gesamten Region Pongau (Salzburg) zusammen. Zunächst erfolgte eine wechselseitige Anerkennung der Liftkarten, später eine Werbegemeinschaft. Im Jahr 2000 schlossen sich 270 Skilifte und 25 Gemeinden zusammen und installierten die \"Ski amadé Gesellschaft bürgerlichen Rechts\" mit Sitz in Radstadt. Als Vorbild diente dabei das Kooperationsmodell von Dolomiti Superski. Vertragliche Basis für die Zusammenarbeit von Lift- und Seilbahngesellschaften ist eine schriftliche \"Kooperations- und Umsatzverteilungs-Vereinbarung\". Diese regelt nicht nur den allen Regionen gemeinsamen Skipass und die damit zusammenhängenden Entscheidungs-, Kontroll- und Erlösaufteilungsfragen, sondern verbietet es den einzelnen Skigebieten auch, Skipässe oder Liftkarten für die Einzelregionen anzubieten. Der Kooperationsvertrag hat auch für kleine Skigebiete eine zentrale Preisfestsetzung vorgesehen. Im Zuge der Wachstumsphase wurde in einem Beschluss vom 10. November 2003 durch das Kartellgericht festgestellt, Die Arbeiterkammer und Ski amadé haben sich daraufhin bei Verhandlungen geeinigt, den Skiverbund beim Kartellgericht anzumelden. Die dabei erzielte Einigung sieht vor, dass Ski amadé die Preisgestaltung bei Tageskarten ab der Skisaison 2004/05 freigibt. Ski amadé hat in den letzten Jahren große Werbeanstrengungen unternommen und ist auch vielfach in den Medien präsent, wenn auch nicht immer positiv, wie die Berichterstattungen über die Hochpreispolitik und die Kartellvorwürfe zeigen. In mehreren Gerichtsverfahren versuchte das Unternehmen in Österreich die Domain amade.at zu erlangen, dieses Klagebegehren wurden jedoch mangels Vorliegen von Domaingrabbing abgewiesen. In Deutschland wirbt die Skiregion mit dem Slogan \"Live dabei – in Ski Amadé\". Das Werbelied ist ein Remix von Wolfgang Amadeus Mozarts 21. Klavierkonzert.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungsumfang.", "content": "Ski amadé und ihre Partnerregionen betreuen insgesamt etwa 760 Pistenkilometer (356 Pisten), von denen 90 % (684 km) maschinell beschneibar sind. Dazu stehen 270 Lifte- und Seilbahnanlagen (47 Kabinenbahnen, 90 Sesselbahnen, 81 Schlepplifte, 52 Übungslifte) zur Verfügung, mit einer Gesamtförderkapazität von 365.000 Personen/Stunde. Die Partnerregionen verfügen über 94.199 Gästebetten in 4.985 Beherbergungsbetrieben (davon 260 Skihütten & Bergrestaurants), mit 1,3 Mio. Ankünften. Damit stellt die Organisation knapp 10 % der Gästebetten Österreichs (bei etwa 8 % der Betriebe), und etwa ein Drittel aller Ankünfte im Sektor Wintertourismus in Österreich.Vergleichsdaten: Direkt beschäftigt sind bei den Partnergesellschaften 1.400 Mitarbeiter, davon 550 ganzjährig. Die Firma selbst hat 170 Mitarbeiter.", "section_level": 1}, {"title": "Skiregionen, Skigebiete und Mitgliedsgemeinden.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Skiregion Salzburger Sportwelt.", "content": "Im Salzburger Pongau liegt die Region \"Salzburger Sportwelt\", zu der die Gemeinden St. Johann im Pongau, Altenmarkt im Pongau/Zauchensee, Eben, Filzmoos, Flachau, Radstadt im Ennspongau, sowie Wagrain und Kleinarl gehören. Die Skigebiete der Region sind: in den Radstädter Tauern: in den Salzburger Schieferalpen drei kleinere Gebiete: Die Salzburger Sportwelt verfügt über 250 km Piste, mit gesamt 18 Gondeln bzw. Kabinenbahnen, 36 Sesselbahnen und 44 Schlepp- und Übungsliften. Das Zielpublikum ist breit gefächert. Flachau \"(Hermann Maier-Weltcupstrecke)\", Altenmarkt \"(Kälberloch)\" und Zauchensee \"(Weltcuparena)\" sind Weltcup-Ort, in Altenmarkt fand auch die Freestyle-Skiing-Weltmeisterschaften 1993 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Skiregion Schladming–Dachstein.", "content": "Die Skiregion im obersten Ennstal umfasst Schladming, Gröbming, Haus im Ennstal, Pruggern, Ramsau am Dachstein, Rohrmoos-Untertal, Forstau und Pichl/Mandling, die auch mit einigen weiteren Gemeinden in der \"Urlaubsregion Schladming–Dachstein\" organisiert sind. Die Skigebiete sind: In den Schladminger Tauern: Dachsteinmassiv: Die Region zählt zu den \"Top 5\" Skiregionen Österreichs und ist durch die Ausrichtung von jährlichen Weltcup-Skirennen (seit 1973) bekannt. Im Besonderen ist das \"Nightrace\", ein Nachtslalom, mit etwa 50.000 Besuchern eine der bestbesuchten Skiveranstaltungen der Welt. Sie ist Austragungsort der Weltmeisterschaften in Ski Alpin 1982, 2013, Nordisch (1999) und Skibergsteigen (2011), wie auch der Special Olympics 1993, 2017 und Ski-Junioren-WM 1997.", "section_level": 2}, {"title": "Skiregion Gasteinertal.", "content": "Das Gasteinertal (Dorfgastein, Bad Gastein, Bad Hofgastein) verfügt über vier Skigebiete, welche nicht miteinander verbunden sind. Die Skiregion Gasteinertal verfügt über fast 125 km Piste, mit gesamt 11 Seilbahnen, 14 Sessel- und 15 Schlepp- und Übungsliften. Sportgastein ist für Varianten-Skiläufer interessant (Randzone des Nationalpark Hohe Tauern). Bekannt sind die drei Orte für ihr Sportspa (Thermalbäder, Marke: \"Ski, Berge & Thermen Gastein\"). Auf dem Graukogel wurde die Alpine Skiweltmeisterschaft 1958 ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Skiregion Hochkönig.", "content": "Im Hochköniggebiet, das sind Mühlbach am Hochkönig im Mühlbachtal, Dienten im Dientnertal und Maria Alm an der Urslau, liegt die Skiregion \"Hochkönig\". Sie umfasst die drei Skigebiete, die durchwegs nach Süden in die Dientener Berge (Grasberge) führen und untereinander verbunden sind: Im Skigebiet Hochkönig liegen 120 km Piste, erschlossen durch 6 Kabinenbahnen, 9 Sessel- und 18 Schlepplifte. Auch gibt es drei Snowparks. Das Gebiet spezifiziert sich auf das Profil Familienurlaub.", "section_level": 2}, {"title": "Skiregion Großarltal.", "content": "Im Großarltal liegen die Gemeinden Großarl und Hüttschlag. Das Skigebiet der Region ist: Die Region Großarl hat mit Dorfgastein 80 km Piste, Großarl verfügt über 3 Seilbahnen, 4 Sessel- und 2 Schlepplifte. Interessant ist das Tal der Nationalparkgemeinden auch für Tourengeher, Langläufer und Winterwanderer, da sich der Skizirkus nur auf ein Gebiet konzentriert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Skiverbund Ski amadé ist mit 270 Skiliften und Seilbahnen eines der größten Wintersportgebiete in Europa. Es umfasst insgesamt 25 Orte, die allesamt in den österreichischen Bundesländern Salzburg und Steiermark liegen. Das Skigebiet am Dachstein hat auch Anteil am Bundesland Oberösterreich.", "tgt_summary": null, "id": 1946525} {"src_title": "O Cebreiro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "O Cebreiro liegt auf etwa 1300 Meter Höhe ü. d. M. unweit des Cebreiro-Passes, einer bereits in der Antike genutzten Verbindung zwischen den Hochebenen (\"mesetas\") von Kastilien-León und Galicien.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "O Cebreiro besteht als Pilgerstation, seit Alfons II der Keusche 836 hier ein Pilgerhospital und ein Kloster zu dessen Betreuung stiftete. Es ist gleichzeitig wichtig für das aktuelle Pilgerwesen: Von hier – der Wirkungsstätte des Pfarrers Don Elías Valiña Sampedro – gingen wichtige Impulse für die Neubelebung des Jakobswegs aus.", "section_level": 1}, {"title": "Hostienwunder.", "content": "Berühmt ist es durch ein Hostienwunder, das sich im Jahr 1300 hier zugetragen haben soll: Ein frommer Bauer kommt trotz Sturm den Berg hinauf zur heiligen Messe, die ein an Gott zweifelnder Mönch zelebriert. Er macht sich insgeheim lustig über den Bauern. Während der Eucharistie wandelt sich jedoch tatsächlich Brot und Wein in Fleisch und Blut Christi, worauf der Mönch geheilt ist. Das „Wunder von O Cebreiro“ ist ein durch die katholische Kirche offiziell anerkanntes Hostienwunder – durch Papst Innozenz VIII. (1484–1492) und Papst Alexander VI. (1492–1503). Die Katholischen Könige stifteten ein Bergkristallfläschchen für „Fleisch und Blut“, die Wallfahrt zu Ehren des Wunders findet jeweils am 8./9. September statt. Dieser „galicische Heilige Gral“ ging in das galicische Wappen ein und soll teilweise Inspiration für Richard Wagners musikalisches Schaffen gewesen sein (Parsifal).", "section_level": 1}, {"title": "Gnadenbild von O Cebreiro.", "content": "Das Gnadenbild der Santa Maria la Real oder der Heiligen Jungfrau vom Cebreiro aus dem 12. Jahrhundert wurde 1971 restauriert und ist alljährlich am 8. September Ziel einer Wallfahrt, an der schon bis zu 30000 Personen teilnahmen.", "section_level": 1}, {"title": "Kulinarische Spezialitäten.", "content": "Am Cebreiro gibt es mit dem Queixo/Queso Cebreiro einen traditionellen Frischkäse, der – kombiniert mit dem lokalen Honig – als Delikatesse gilt. Das Gericht heißt spanisch 'Queso con Miel'.", "section_level": 1}, {"title": "Einrichtungen für Pilger.", "content": "In O Cebreiro gibt es eine ganzjährig geöffnete Pilgerherberge, die im Sommer meist überfüllt ist und durch Zelte ergänzt wird. Neben der Kirche gibt es eine Pension. Es haben ganzjährig mindestens zwei Gaststätten geöffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "O Cebreiro (spanisch: \"El Cebrero\") ist ein kleines Dorf am Jakobsweg im Osten der Autonomen Gemeinschaft Galicien (Spanien). In der Provinz Lugo gelegen, gehört der Ort zur Gemeinde (\"municipio\") Pedrafita do Cebreiro.", "tgt_summary": null, "id": 1181784} {"src_title": "Míriam Colón", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Míriam Colón debütierte im Jahr 1953 als Schauspielerin in dem Film \"Los peloteros\" neben Ramón Rivero, einem Film, der in Puerto Rico produziert wurde und in dem sie einen Charakter namens \"Lolita\" spielte. In den 1950er Jahren kam sie nach New York City, um in den Actors Studios Schauspiel zu studieren. Später zog sie nach Los Angeles, wo sie kleinere Rollen in verschiedenen Fernsehsendungen und Filmen bekam. 1955 fing Colón als Seriendarstellerin an, die sie zu der beachtlichen Summe vom mehr als 250 Gastauftritten in unterschiedlichen Fernsehserien führte, wie beispielsweise in \"Bonanza\", \"Rauchende Colts\" oder \"NYPD\". Ihre Rollen beinhalteten 1961 Auftritte in \"Der Besessene\" neben Marlon Brando, in \"Der Außenseiter\" neben Tony Curtis und in \"Schlacht an der Blutküste\" neben Audie Murphy. Darauf folgten dann in den 1970er Jahren Filmangebote, vor allem in Western. 1983 stand sie als Mutter von \"Tony Montana\", gespielt von Al Pacino, in dem Actiondrama \"Scarface\" des Regisseurs Brian De Palma vor der Kamera. Im Jahr 2013 spielte Colón die Rolle der \"Ultima\" in dem Filmdrama \"Bless Me, Ultima\", das auf dem gleichnamigen Roman von Rudolfo Anaya basiert. Míriam Colón lebte die letzten Jahre ihres Lebens mit ihrem Ehemann Fred Valle in Albuquerque, New Mexico. Sie starb am 3. März 2017 im Alter von 80 Jahren an Komplikationen einer Lungenentzündung in einem Krankenhaus in New York.", "section_level": 1}, {"title": "Puerto Rican Traveling Theatre.", "content": "In den späten 1960er Jahren gründete Colón zusammen mit Roberto Rodríguez das Puerto Rican Traveling Theatre in der West 47th Street in Manhattan, New York. Das Unternehmen präsentiert Off-Broadway-Produktionen vor Ort und geht auf Tournee. Sie war die Direktorin des Theaters und stand selbst in folgenden Produktionen auf der Bühne:", "section_level": 1}], "src_summary": "Míriam Colón Valle (* 20. August 1936 in Ponce, Puerto Rico; † 3. März 2017 in New York City, New York) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie war die Gründerin und Direktorin des \"Puerto Rican Traveling Theatre\" in New York City.", "tgt_summary": null, "id": 2114040} {"src_title": "Horatio Thomas Austin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Er war der Sohn des ersten Bootsmannes von Admiral Horatio Nelson und letzterer war auch sein Taufpate. Austin diente 1824 unter William Edward Parry während dessen dritter Arktis-Expedition auf der HMS \"Fury\", die 1825 an der Ostküste von Somerset Island Schiffbruch erlitt. Von 1827 bis 1831 segelte er unter Henry Foster auf dem Vermessungsschiff HMS \"Chanticleer\" in antarktische Gewässer. Nach Fosters Tod übernahm er stellvertretend das Kommando über das Schiff. Im Zuge dieser Forschungsfahrt wurden die Austin Rocks, eine Gruppe von Rifffelsen zwischen den Südlichen Shetlandinseln und der Antarktischen Halbinsel, nach ihm benannt. Von 1834 bis 1839 kommandierte er im Mittelmeer die HMS \"Medea\", brachte damit 1835 König Ludwig I. von Bayern und dessen Gemahlin, Königin Therese, im britischen Auftrag zu einem Staatsbesuch nach Griechenland, stand den Majestäten dort mit dem Schiff zur Verfügung und beförderte sie 1836 auch wieder zurück. Horatio Thomas Austin erhielt ein persönliches Dankschreiben der Königin und wurde vom König mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone ausgezeichnet. Nachdem 1849 die ersten Suchexpeditionen nach der verschwundenen Franklin-Expedition ohne Erfolg zurückkehrten, übernahm Austin 1850 das Kommando über die Schiffe HMS \"Resolute\", HMS \"Assistance\", HMS \"Intrepid\" und HMS \"Pioneer\". Am 23. Mai entdeckte schließlich die von Erasmus Ommanney geführte \"Assistance\" auf der Beechey-Insel die ersten Spuren der Expedition Franklins, nämlich dessen Winterlager aus dem Jahre 1845. Dabei lief die Kommunikation zwischen Austin und seinem Kollegen William Penny, der die beiden Schiffe HMS \"Lady Franklin\" und HMS \"Sophia\" befehligte, recht konfliktträchtig ab (siehe Artikel William Penny), woraufhin beide Suchtrupps schließlich ihre eigentliche Mission aufgaben und in die Heimathäfen zurückkehrten. In England musste er sich für dieses unangebrachte Verhalten vor einem Untersuchungsausschuss der Royal Navy verantworten, der jedoch weder ihm noch William Pennys schwerwiegende Fehler nachweisen konnte. Zu seinen herausragenden Leistungen während dieser Zeit darf wohl die Organisation von mehreren Langstrecken-Schlittenexpeditionen zusammen mit Francis Leopold McClintock gezählt werden, bei denen die Melvilleinsel, die Prince-of-Wales-Insel, die Byam-Martin-Insel und die Somerset-Insel erkundet wurden. Am 28. März 1865 wurde er als Knight Commander des Bathordens (KCB) geadelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Horatio Thomas Austin (* 1801; † 16. November 1865 in London) war britischer Vizeadmiral der Royal Navy und an mehreren Polarexpeditionen in der kanadischen Arktis beteiligt.", "tgt_summary": null, "id": 610643} {"src_title": "J. W. Spear & Söhne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründungszeit.", "content": "Jacob Wolf Spear (1832–1893), geboren als Jacob Wolf Spier, der bei seiner vorübergehenden Auswanderung nach Amerika seinen Namen anglisierte, gründete 1879 in Fürth ein \"Import- und Exportgeschäft mit Kurzwaren\", das als Ausgangspunkt der Spielefabrikation betrachtet werden kann. Nachdem J.W. Spears Söhne Raphael und Joseph 1884 und 1885 in das Unternehmen eingetreten waren, firmierte es unter dem Namen \"J.W. Spear & Söhne\" und erlangte so Weltgeltung. Zwar verließen die ältesten Söhne das Unternehmen wieder, dafür traten jedoch die jüngeren Söhne, Karl und Wilhelm, als Teilhaber in die Firma ein. Sie führten auch nach dem Freitod des Firmengründers 3. September 1893 in seiner Fabrik aufgrund von zwei folgenschweren Fabrikbränden und teilweise antisemitisch begründeten Anfeindungen zusammen mit seiner Witwe Sophie geb. Rindskopf das Unternehmen fort.", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau des Nürnberger Standorts und Errichtung einer Niederlassung in England.", "content": "1898 verlegten die Inhaber den Sitz nach Nürnberg, wo im Mai 1899 in einem Fabrikneubau (Höfener Straße 91) die Produktion aufgenommen wurde und von wo aus die einfallsreich gestalteten und in hoher Qualität verarbeiteten Spiele ihren Siegeszug auf dem deutschen und internationalen Markt antraten. Nachdem bereits Ende des 19. Jahrhunderts eine später wieder geschlossener Unternehmensniederlassung in London bestanden hatte, wurde 1930 erneut eine Tochtergesellschaft in Großbritannien, in Enfield, gegründet und nach seiner Emigration aus Deutschland vom Enkel des Gründers, Richard Spear (1897–1983), geführt. Dieser Schritt sicherte nach 1933 vielen Familienmitgliedern das persönliche Überleben und letztlich auch die unternehmerische Kontinuität des in den 1920er Jahren zum größten deutschen Spieleherstellers aufgestiegenen Unternehmens.", "section_level": 2}, {"title": "Zwangsverkauf des Unternehmens 1938.", "content": "Noch Anfang 1938 war J. W. Spear & Söhne mit seinen Spielen im Exportgeschäft tätig, wie ein Wechsel für eine Lieferung an einen Händler in das belgische Spa belegt. Nach den Verfolgungsmaßnahmen des NS-Regimes im Anschluss an die Reichspogromnacht waren die jüdischen Eigentümer des deutschen Unternehmenszweigs im Rahmen der sog. „Arisierung“ nur wenige Monate später gezwungen, den Spieleverlag zu einem Bruchteil seines Werts zu verkaufen. Erwerber war Hanns Porst, der Begründer der Fotoladenkette Photo Porst. Dabei wurde nicht einmal der vom „Arisierungs“-Gutachter festgesetzte minimale Kaufpreis an die Familie Spear ausgezahlt. Der aufgrund behördlicher Anordnungen zur Abwicklung der Unternehmensübertragung und wohl auch aufgrund familiärer Rücksichten in Deutschland verbliebene Hermann Spear, der Bruder Richard Spears, wurde 1943 nach Auschwitz deportiert, wo er am 10. Juli 1943 getötet wurde. Im „arisierten“ Unternehmen wurden – wie in vielen anderen deutschen Spieleverlagen in jener Zeit auch – kriegshetzerische Spiele, wie „Kurs Ost-Nordost“ (1939) sowie „U-Boote fahren gegen England“ und „Bomben auf England“ (beide 1940) entwickelt. Wohl 1939 wurde auch das Spiel „Kennst Du Nürnberg“ auf den Markt gebracht, auf dessen Spielplan auch die neuen Bauten des Reichsparteitagsgeländes eingezeichnet waren. Porst versuchte, ab Mai 1940 den mit dem jüdischen Firmengründer verbundenen Markennamen „Spear“, den er wegen seiner Bekanntheit zunächst weiter benutzte, in einen Werbespruch umzuwandeln: „Spiele, aber richtig!“, um die Herkunft des Unternehmens zu verschleiern. Die Spielanleitungen wurden nun sehr oft mit dem Schriftzug „Euer Onkel Hanns“ gezeichnet, um den spielenden Kindern den neuen Firmeninhaber als väterlichen Freund zu präsentieren.", "section_level": 2}, {"title": "Rückgabe des Unternehmens nach dem Zweiten Weltkrieg und Börsengang.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg erreichten die Witwe Hermann Spears und Richard Spear die Rückgabe des teilweise kriegszerstörten Unternehmens in den Familienbesitz. Der Nürnberger Spielehersteller, der nun als Tochtergesellschaft des englischen Haupthauses fungierte, produzierte dann wieder auf beachtlichem Niveau, konnte jedoch die Marktbedeutung aus der Zeit vor 1933 nicht wieder erreichen. 1978 wurde die Firma in \"Spear-Spiele GmbH\" umgewandelt und schloss sich aufgrund wirtschaftlichen Drucks mit dem Spielehersteller L. Kleefeld & Co. zusammen. Die Produktion wurde am 31. Dezember 1984 am Nürnberger Standort eingestellt. Das englische Unternehmen, das in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden war, ging 1966 an die Börse, um das notwendige Kapital für die Erweiterung und Verbesserung der Produktions- und Absatzkapazitäten beschaffen zu können. 1970 erwarb Spear’s das englische Unternehmen \"G. J. Hayter & Co.\" aus Bournemouth, das die auf dem englischen Markt begehrten Laubsäge-Puzzles (Victory Jigsaw Puzzles) herstellte, und produzierte die aus Sperrholz mit der Hand gesägten Puzzles bis 1988. 1989 übernahm Spear den französischen Spieleverlag Habourdin.", "section_level": 2}, {"title": "Übernahme durch Mattel.", "content": "Schließlich wurde das Unternehmen selbst 1994 vom amerikanischen Unternehmen Mattel, dem weltgrößten Unternehmen der Spielwarenbranche, erworben, das den Mitbewerber Hasbro überboten hatte. Die Produktionsstätten in Enfield wurden geschlossen, das Warenzeichen \"SPEAR'S-GAMES\" wurde jedoch fortgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeine Unterhaltungsspiele, Bastelspiele und Quartette.", "content": "Die meisten Spiele wurden in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten zu verschiedenen Preisen angeboten, so dass sie für breiteste Käuferschichten attraktiv und erschwinglich waren. Insbesondere durch die von den beiden Weltkriege gesetzten Zäsuren, kam es bei vielen Spielen zu überarbeiteten Gestaltungen der Spielpläne und der Deckelillustrationen, um dem geänderten Publikumsgeschmack Rechnung zu tragen.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Unterhaltungsspiele.", "content": "Besonders gefragte Spiele waren z. B. das 1920 erschienene Leiterspiel \"Auf und Ab! Lustiges Leiterspiel\", das eine Adaption des Spiels \"Snakes and Ladders\" des englischen Spielzeugherstellers \"Frederick Henry Ayres\" von 1892 war und anstelle von Schlangen und Leitern Zirkusszenen zeigte, das in mehreren Sprachen ab 1929 hergestellte \"Denk Fix!\" (später bei Jumbo und Mattel), das \"Magnetische Angelspiel\" oder die \"Fliegenden Hüte\".", "section_level": 2}, {"title": "Bastelspiele.", "content": "Zum Basteln wurden vielfältige Spiele, wie \"Webstuhl\", \"Nähschule\", die \"Flechtschule\" oder die legendäre „Strick-Liesl“, angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Quartette.", "content": "Bis zur Arisierung 1938 – Hanns Porst setzte die Neuproduktion von Quartetten nicht fort, vertrieb jedoch Lagerbestände – wurde auch ein breitgefächertes Sortiment von ca. 55 Quartettspielen gestaltet. Davon waren 1929 knapp ein Dutzend vom Luxuskartenhersteller Bernhard Dondorf übernommen worden. Die von Spear vertriebenen Dondorf-Quartette sind an den Initialen „B.D“ auf der Kartenrückseite erkennbar. Dagegen verrieten die Spear-Quartette erst in den letzten Verkaufsjahren ihre Herkunft durch einen rückseitigen Firmeneindruck, davor waren die Kartenrückseiten einfarbig geblieben oder wiesen ein geometrisches Muster auf. Um unterschiedlichsten Käuferschichten gerecht zu werden, wurden einige Quartette sowohl von der Gestaltung der Aufbewahrungsbox als auch vom Umfang her in verschiedenen Varianten angeboten. So schwankte z. B. das Komponisten-Quartett zwischen 24 und 48 Blatt und wurde in einer Geschenkpackung oder einem Schiebekästchen ausgeliefert. Ein von Friedrich Petersen gestaltetes, noch frühes Dichterquartett bestand sogar aus 96 Karten. Den Spielen war eine gesonderte Spielanleitung beigegeben, auf deren Rückseite häufig das übrige Verlagsangebot an Quartetten aufgelistet war. Im Gegensatz zu anderen führenden Herstellern, wie Josef Scholz (Mainz), Adolf Sala oder Otto Maier (Ravensburg), nummerierte Spear seine Quartette auf den Verpackungen nicht, obwohl diese in Angebotskatalogen der Fa. Spear durchaus mit Nummern versehen waren, die nachfolgend in Klammern gesetzt sind. Dies war dem Sammeleifer der Quartettliebhaber etwas abträglich. So erlangten Spear-Quartette bis heute keinen von Mitanbietern mit Nummernsystemen vergleichbaren Ruf. Wurden die Karten der frühen Quartette noch im chromolithografischen Verfahren hergestellt, trugen viele Quartette der 1930er Jahre fotografische Abbildungen. Viele Spiele wurden dem Reisen und dem modernen Verkehr gewidmet. Von 1912 bis 1923 wurde das „Weltreise-Quartett“ (Nr. 523) mit 60 gezeichneten Karten in Chromolithografie verkauft. Aufgrund der veränderten geopolitischen Lage wurde das Quartett nach dem Ersten Weltkrieg auf nur noch 48 Blatt verringert. Eine spätere Neuauflage in den 1930er Jahren zeigte dann Weltreiseziele auf 48 Fotokarten. Mit der ungewöhnlichen Kartenzahl von 72 wartete das von Johann Peter Werth („J.P. Werth“) gezeichnete, nach Landschaften geordnete \"Neue Städtequartett\" (Nr. 647) um 1912 auf. Es zeigt vor allem größere Ortschaften Deutschlands, als es seine größte Ausdehnung in jüngerer Zeit erreicht hatte. So vereinte es noch Ansichten von Tilsit und Königsberg in Ostpreußen, Glogau und Liegnitz in Schlesien oder Straßburg und Metz in Elsaß-Lothringen. Seine gedachte Städteroute berührte aber u. a. auch die schweizerischen Städte Luzern und Bern, Österreichs Hauptstadt Wien sowie Prag (Böhmen) und Budapest (Ungarn). Eine verkürzte Ausgabe mit 48, auf der Rückseite bedruckten Karten erschien in der Weimarer Republik. Weggefallen waren alle ausländische Orte betreffenden Quartette einschließlich Elsaß-Lothringen und diejenigen zu Ost- und Westpreußen. Die Quartette von A bis J des Spiels „Mit „Graf Zeppelin“ um die Erde“ wurden von dem Fahrtenteilnehmer Max Geisenheyner bearbeitet, der Schachtel-Entwurf dagegen von Gustav Müller gestaltet. Der „Weltflug“ von 1933 (48 Blatt) wurde vom Direktor der Deutschen Luft-Reederei Walter Mackenthun konzipiert und das „Flugzeug-Quartett“ von Lilly Hoffmann. Letzteres zeigte mit Genehmigung des Reichsluftfahrtministeriums fotografische Abbildungen von Flugzeugtypen und Piloten. Im selben Jahr stellte Spear auch ein Quartett mit den Fortschritten bei der Entwicklung von Verkehrsmitteln vor. Abgebildet waren in dem Spiel mit 40 Blatt unter anderem von Drais' Laufrad, die Montgolfière und ein Ozeanriese; es erschien auch in französischer und niederländischer Sprache. Einen breiten Raum nahmen Spiele mit Abbildungen von Tieren und Pflanzen ein, die nach verschiedensten Themen geordnet waren. Die Kartenanzahl schwankte hier sehr stark. Exotische Tiere („Zoologie“, Nr. 522) wurden um 1910 auf 60 Karten vorgestellt. Anfang der 1920er Jahre kam ein von dem Naturwissenschaftler Kurt Floericke bearbeitetes und Walter Heubach gezeichnetes „Tier-Quartett“ mit Abbildungen heimischer Tiere auf 24 Blatt auf den Markt. Der bekannte Tierzeichner Karl von Dombrowski vereinte in seinem „Tier-Quartett“ von 1934 die heimische und exotische Fauna. Und aus der Übernahme von Bernhard Dondorf war dessen Quartett „Fauna“ mit 40 Blatt von 1931 bis 1940 weiter bei Spear gelistet. Um 1909 brachte Spear ein dreisprachiges „Blumen-Quartett“ (Nr. 236) mit zunächst 48 Karten und später ein „Neues Blumen-Quartett“ nach Aquarellen der Malerin Catharina Klein heraus. Es blieb bis 1938 im Sortiment. Das mit dem Nationalsozialismus einhergehende Zurückdrängen von Fremdsprachen führte dann dazu, dass die englischen und französischen Pflanzennamen in den 1930er Jahren weggelassen wurden. Die Blattzahl schwankte bei diesem Quartett zwischen 24 und 48. Auf 60 Karten mit prächtigen Jugendstilrahmen zeigt Spears „Mineralien-Quartett“ (Nr. 521) von 1910 die ganze Bandbreite von Gesteinen, vom Edelstein über Halbedelsteine und Silikate bis hin zu Trümmergesteinen. Albert Neuburger stellte 1916 ein aus 12 Quartetten bestehendes Erfinder-Spiel zusammen. Schließlich wurden auch technische Themen aufgegriffen. Albert Neuburger stellte 1916 ein aus 12 Quartetten bestehendes Erfinder-Spiel zusammen. Ein aus 24 Karten bestehendes Sport-Quartett wurde Anfang der 1930er Jahre aufgelegt. Es stellte ausgewählte klassische Sportarten, wie Leichtathletik, Wasser- oder Motorsport sowie Ballspiele, aber unter dem Themenbegriff „Natursport“ auch die Jagd, das Angeln oder das Zelten vor. Ein weiterer Themenschwerpunkt waren Kunst, Literatur und Musik. So erschienen 1905 ein Citaten-Quartett, ein Quartett „Meisterwerke der Malerei“ und 1913 ein „Maler-Quartett“ (beide von Friedrich Petersen mit jeweils 60 Blatt) sowie mit jeweils 48 Blatt 1908 ein „Opern-Quartett“. In Silhouetten wurden hier Opern u. a. von Mozart, Wagner oder Lortzing abgebildet. Auch 1913 erschien ein „Lieder-Quartett“ (Nr. 928), das von dem aus Österreich stammenden Andreas Untersberger (1874–1944) illustriert wurde, und 1926 ein von Franz Kuczéra gezeichnetes „Dichter-Quartett“. Insbesondere für Kinder wurde auch bei Spear ein zunächst von J.P. Werth und dann von Else Wenz-Viëtor gezeichnetes „Märchen-Quartett“ (Nr. 856) aufgelegt, das erstmals 1919 im Firmenkatalog verzeichnet war. Auch der Erste Weltkrieg hinterließ mit dem von J.P. Werth ausgeführten „Soldaten-Quartett“ (60 Blatt) und dem von dem Oberst a. D. R. Rädke entworfenen „Heerführer-Quartett“ von 1915, dessen schwülstiger Begleittext noch einen glorreichen Sieg der Mittelmächte propagierte, seine Spuren. Letzteres bildete auf 60 Blatt deutsche und österreichische Militärs ab, wie Hindenburg, Eduard von Böhm-Ermolli oder Max von Gallwitz. Neben einem allgemeinen „Reisespiel“ (1926) mit 75 Stationen wurden für Deutschland Brettspiele nur für die seit dem 19. Jahrhundert sehr beliebte Rheinreise, den Harz („Harz Reise“, um 1925), Bayern („Durch’s Bayernland“, 1926) und das Küstengebiet von Nord- und Ostsee („Deutschlands Häfen und Küsten“) entwickelt. Die übrigen deutschen Landschaften wurden nicht berücksichtigt. Die erste Ausgabe der Rheinreise um 1900 war sehr aufwendig mit einem großformatigen Spielplan, in dem sich ein weiterer kleinerer befand, vier Rheindampfern und sechs Spielfiguren aus Zinn ausgestattet. Bei der späteren, ab Anfang der 1920er Jahre verfügbaren Variante war auf die Rheindampfer und den zusätzlichen inneren Parcours verzichtet worden; beim Deckelbild gab es in den 1930er Jahren noch einmal eine Modernisierung. Als deutschsprachiges Reiseziel war noch die Schweiz („Die Schweizer Reise“) bearbeitet worden. Zusätzlich zu den Reisen durch einzelne Landschaften wurde – wohl nach dem Ersten Weltkrieg – noch „Im Fluge durch Deutschland, Österreich und die Schweiz“ angeboten, bei dem neben größeren deutschen Orten auch Zürich und Wien in der Schweiz bzw. Österreich berührt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Brettspiele zu besonderen Themen.", "content": "Bei den Reisespielen mit ausländischen Destinationen ist zunächst die unter Mitwirkung von Curt Floericke im Ersten Weltkrieg entstandene Zugreise „Berlin-Bagdad“ zu erwähnen, deren Startpunkt in Berlin lag und die in einer Art Rundreise zunächst über den Balkan und den Nahen Osten (Konstantinopel) und sodann auf den Spuren der Bagdadbahn über Konia, Aleppo und Mossul schließlich nach Bagdad führte. Ihr Deckelbild zierte die Abbildung des „Balkanzuges“, der 1916 an die Stelle des kriegsbedingt eingestellten, legendären Orientexpress' getreten war. Um 1925 wurde das Spiel unter dem Titel „Die Orientreise“ neu aufgelegt. „Eine Reise im Luftschiff“ (1909), startete in Friedrichshafen und führte über viele europäische Hauptstädte und New York wieder an den Bodensee zurück. Bei einer Weltreise, die mit dem Flugzeug zu absolvieren war („Im Flug um die Erde“, 1932), wurde der Globus von New York bis London halb umrundet. Ein ausschließlich in einer englischen Version 1946 auf den Markt gebrachtes Eisenbahnrennen („Rail Race“) machte mit vielen wirtschaftlich oder kulturell wichtigen Orten der britischen Insel bekannt. Weitere Spiele thematisieren die traditionellen und modernen Fortbewegungsmittel, ohne dass im Spielverlauf real existierende Routen zu passieren waren, wie „Die Luftreise“ (modernisierte Variante 1936), „Ein Flug im Aeroplan“ (1910), „Die Autofahrt“ (um 1925) oder „Die ‚Elektrische‘“ (um 1904). Sportspiele wurden in großer Vielfalt aufgelegt. Lange Jahre stand das „Das Wett-Rennen“ (1904), ein Spiel zum Galopprennen, auf dem Programm. Dazu kamen die Wintersportspiele „Eislaufen“ (1925), „Skilauf“ (um 1925) und „Rodeln“ (um 1900) sowie der „Hindernis–Lauf“ (1932), das „Pokal-Fußball-Spiel“ (1925), die „Paddelfahrt“ (um 1930) oder das Segelflugspiel „Ausziehen–Laufen–Los“ (1936). Mit der zunehmenden Motorisierung wurden auch Wettfahrtspiele thematisiert. Der „Großer Preis von Deutschland. Nürburg-Rennen“ war von etwa 1927 bis in die 1950er Jahre im Angebot. Daneben gab es noch „Das Bergrennen“ und „Das Motorradrennen“ (beide 1932). Auch einige Abenteuerspiele wurden bei Spear aufgelegt: „Die Entdeckung des Nordpols“ (1910), das „Pfadfinder–Spiel“ (1914), „Undersea Adventure“ (Tauchabenteuer im Meer, 1981, von Hans Hass), oder Kon-Tiki (1967), das auf Thor Heyerdahls Pazifik-Überquerung basierte. Für englischsprachige Länder war bereits 1928 das in Großbritannien entworfene und in Fürth gefertigte Spiel „South Sea adventures“ aufgelegt worden. Auf Märchenstoffen basierten u. a. die Spiele „Der Wolf und die 7 Geißlein“ von 1933 und „Die Bremer Stadtmusikanten“ von 1926 sowie aus neuerer Zeit das von Rudi Hoffmann gestaltete Spiel „Hänsel und Gretel“ (um 1975). 1967 wurden nach dem Märchen von Gerdt von Bassewitz aus dem Jahre 1912 „Peterchens Mondfahrt“ und nach Erich Kästners gleichnamigem Kinderroman von 1931 „Pünktchen und Anton“ vorgestellt. Seit 1990 können mit „Asterix. The Board Game“, das nur in englischer Sprache erschien, die von René Goscinny und Albert Uderzo erzählten Geschichten um ein gallisches Dorf in der Römerzeit nachgespielt werden. Neben den Quartetten gab es auch Brettspiele mit Kriegsthemen. So unter anderen aus dem Ersten Weltkrieg das mit sechs U-Booten aus Zinn und einem Spielplan ausgestattete Spiel „Der U-Bootkrieg“. Sogar ein „Eisernes Kreuz“ als Trophäe für besonders erfolgreiche Spieler fehlte hier nicht. Im Zweiten Weltkrieg gab es dann mit „U-Boote fahren gegen England“ eine aktualisierte Fassung des „U-Boot Kriegs“ sowie die Spiele „Kurs Ost-Nordost“ (1939) und „Bomben auf England“ (beide 1940), die oben schon erwähnt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Scrabble.", "content": "Nachdem für die Märkte in Deutschland, Italien und einigen anderen europäischen Staaten ab 1953 zunächst die in Piding (bei Berchtesgaden) ansässige Firma J. Schowanek eine Lizenz für das heute weltbekannte Buchstabenlegespiel Scrabble erhalten hatte, konnte J.W. Spear & Söhne 1958 eine Übernahme der Lizenz erreichen. In der Folgezeit wurden Produktion und Vertrieb des Scrabble-Spiels ein entscheidendes Standbein für das Unternehmen. Es wurde auch nach der Übernahme des Unternehmens J. W. Spear & Söhne durch Mattel bis in jüngere Zeit unter diesem Markenzeichen vertrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Gestalter der Spiele.", "content": "Nach dem Ersten Weltkrieg trat Gustav Müller (1899–1990), firmierend unter „Maler Müller / Atelier für Werbekunst u. Buchgrafik / Nürnberg“, als Gestalter einer Vielzahl von Spear–Spielen hervor. Nachdem er zuerst nur Prospekte und Anzeigen für den Spielehersteller entworfen oder lediglich Deckelillustrationen beigesteuert hatte, lieferte er später auch komplette Entwürfe ab, wie „Die Autofahrt“ (1935), „Die Luftreise“ oder das Segelflugspiel (beide 1936). Obwohl er mit Hermann und Richard Spear einen sehr guten Arbeitskontakt unterhalten hatte, hielt ihn dies nicht davon ab, nach der Arisierung auch für Hanns Porst Spieleentwürfe zu fertigen. „So gehen unter anderem auch die unsäglichen Spiele ‚Kurs Ost–Nordost‘ (1939), ‚U-Boote fahren gegen England‘ und ‚Bomben auf England‘ (beide 1940) auf das gestalterische Konto des Nürnberger Grafikers.“Seine wichtigste Nachkriegsarbeit war die Überarbeitung des Kastendesigns für den Bestseller „Scrabble“, bei der er das schlichte, weinrote Originaldesign aus den USA durch die Abbildung des Spielplans auf grünem Grund mit dem dominierenden rot-weißen Scrabble-Logo ersetzte. Die beiden letztgenannten Elemente werden noch immer verwendet. Weitere für Spear tätige Spielgestalter und Buchillustratoren waren u. a. Otto Kubel, Johann Peter Werth („J.P. Werth“) und Irma Graeff („Tante Irma“) sowie nach 1945 Rudi Hoffmann. Das Unternehmen fasste schon früh seine Angebote in Kundenkatalogen zusammen. Der früheste ist aus dem Jahr 1904 bekannt. Unter dem Titel „Spiele. Illustrierte Preisliste von J.W. Spear & Söhne. Nürnberg-Doos“, wurden bereits über 130 Artikel präsentiert. Das Angebot reichte von klassischen Brettspielen, wie Mühle, Dame und Halma, über die gängigen Unterhaltungsspiele, hier sind das Leiterspiel, das Gänsespiel und die Fliegenden Hüte (Warenzeicheneintrag 1899) zu nennen, bis zum damals populär gewordenen Tischtennis. Letzteres war ein Salonspiel auch für das Bürgertum und wurde gleich in 24 verschiedenen Ausstattungsvarianten zu Preisen für das Dutzend von 4 bis 96 Mark an den Handel geliefert. Die meisten Spiele des Katalogs wurden jeweils in 4 Preisstufen von 50 Pf. sowie 1, 2 und 3 M geliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Firmenkataloge, Werbung.", "content": "Beim nächsten Katalog von 1910 wurden auf 55 Seiten schon 200 Gesellschaftsspiele in Wort und Bild vorgestellt. Bei bereits früher angebotenen Spielen waren die Deckelbilder der Spielkästen vielfach dem gewandelten Publikumsgeschmack angepasst worden. Neu im Angebot waren vor allem Spiele, die den erreichten Entwicklungsstand der modernen Verkehrsmittel widerspiegelten: „Die ‚Elektrische‘“, „Eine Reise im Luftschiff“ sowie „Ein Flug im Aeroplan“ und „Im Fluge durch Deutschland, Österreich und die Schweiz“. Die Handelsvertreter bzw. Handelsreisenden des Unternehmens, die die Spielwarenhändler zur Präsentation der Spielepalette im Außendienst aufsuchten, waren zumindest in den 1930er Jahren mit Präsentationsmappen ausgestattet, die vor allem die originalen Deckelillustrationen der im Angebot befindlichen Spielkästen oder Bücher enthielten. Die optische Wirkung der unterschiedlichen Ausstattungsvarianten der Spiele, die sich in der Kastengröße widerspiegelte, konnte so in Verbindung mit entsprechenden Preisangaben den Händlern für die Einkaufsentscheidung präsentiert werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete der Spiele–Hersteller vor allem mit Werbeblättern sowie Inseraten in einschlägigen Zeitschriften. Für den Handel und Messen wurden auch weiterhin entsprechende Angebotskataloge zusammengestellt. In den 1960er und 1970er Jahren verwendete \"Spear\" mehrfarbige Leporellos, auf denen das aktuelle Sortiment, geordnet nach den Rubriken: Gesellschaftsspiele, Puzzles, Geschicklichkeitsspiele, Beschäftigungsspiele und Basteltüten, aufgeführt war. Ende der 1970er Jahre wurde vom Unternehmen im Rahmen einer neuen Werbestrategie – sie umfasste eine „innovative Kataloggestaltung, Preisausschreiben und neue Verkaufsdisplays“ – die Figur des „Spearitus“, als vom Firmennamen \"Spear\" abgeleitetes Wortspiel entwickelt. Von dieser als geharnichter Ritter daherkommende Figur gab es kleine Werbehefte, in denen comicartig von seinen Reisen durch die aktuelle Spielzeugwelt des Unternehmens berichtet wurde. Der Spearitus wurde auch auf Aufklebern, mit ca. 10 cm Durchmesser und dem Slogan: „IMMER SPASS MIT SPEAR-SPIELEN. Die Spielmacher“ verwendet. Übrigens findet er sich auch auf einer Gedenkmedaille zum 100-jährigen Firmenjubiläum der Firma Spear in Deutschland. Sie bildet einen Ritter mit Speer ab und trägt die Umschrift „100 JAHRE SPEAR-SPIELE“.", "section_level": 1}, {"title": "\"Spear’s Games Archive (Deutsches Spielearchiv Nürnberg)\" und Nürnberger Spielzeugmuseum.", "content": "Viele Prototypen der vertriebenen Spiele befanden sich in dem 1996 von Francis Spear gegründeten \"Spear’s Games Archive\" (Spear’s-Spiele-Archiv) im englischen Hertfordshire. Das Archiv wurde im Juni 2017 aus Altersgründen von seinem Gründer dem Deutschen Spielearchiv im Nürnberger Pellerhaus übergeben. Der Bestand gesellt sich zu dem schon im Nürnberger Spielzeugmuseum befindlichen großen Fundus an Spear-Spielen, der 1997 im Rahmen einer umfassenden Ausstellung über die Spieleproduktion von J.W. Spear & Söhne sowie seine Geschichte in Deutschland und England präsentiert worden war. Bereits damals waren etliche Leihgaben aus Hertfordshire schon in Nürnberg zu sehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "J. W. Spear & Söhne war ein Spielehersteller, der bis 1984 Produktionsstandorte in Nürnberg und bis 1997 unter dem Namen „J. W. Spear & Sons“ in Enfield (Großbritannien) unterhielt. Sein Markenzeichen war zunächst eine liegende Lanze mit den Initialen \"J.W.S & S\", später \"Spear-Spiel\" oder \"Spear-Spiele\" und \"SPEAR'S GAMES\", wobei der Markenbestandteil „Spiele“ in verschiedenen Sprachen verwendet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 895062} {"src_title": "Senta-Sofia Delliponti", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Senta-Sofia Delliponti wurde als Tochter eines Italieners und einer Bulgarin geboren und wuchs im niedersächsischen Gifhorn auf. Ihr Vater Maik Delliponti ist Pizzabäcker, ihre Mutter Elena Delliponti Musiklehrerin. Bei der Namensgebung ließen sich die Eltern von der Schauspielerin Senta Berger und der Hauptstadt des Heimatlandes ihrer Mutter, Sofia, inspirieren. Delliponti hat einen jüngeren Bruder. Sie nahm an Musikwettbewerben teil und stand im Musical \"Jim Knopf\" auf der Bühne. Im Jahr 2006 machte sie ihren Realschulabschluss. Von 2007 bis 2010 absolvierte sie eine Ausbildung in Schauspiel und Gesang an der Schauspielschule Charlottenburg in Berlin. Im Dezember 2017 brachte sie eine Tochter zur Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Am 12. Juli 2003 hatte Delliponti ihren ersten Auftritt in der Castingshow \"Star Search\" auf Sat.1. Sie machte in der Kategorie \"Music Act von 10 bis 15 Jahren\" mit und konnte sich bis zum Finale durchsetzen. Hinter ihrem Mitstreiter Daniel Siegert wurde sie am 10. August 2003 Zweite. Als Mitglied von \"Star Search – The Kids\" erreichte sie mit der Single \"Smile\" am 7. September 2003 Platz 5 der deutschen Charts. Die gemeinsam mit Siegert aufgenommene Nachfolgesingle \"Mother\" konnte nicht mehr an diesen Erfolg anschließen. Auf dem Weihnachtsalbum der TV Allstars sang sie \"O Tannenbaum\". Im Herbst 2006 gab Delliponti ihr Debüt als Solokünstlerin mit der Pop-Punk-Single \"Scheißegal\" und erreichte Platz 69 der deutschen Charts. Ihre 2007 erschienene Single \"Ich sehe was, was du nicht siehst\" ist der Titelsong der siebten Staffel der Fernsehshow \"Big Brother\". 2008 wirkte Delliponti im Ensemble von \"Frühlings Erwachen\" in Wien mit. Bis zum 31. Januar 2010 war Delliponti Mitglied des \"Tanz-der-Vampire\"-Ensembles in Oberhausen. Bis zum Herbst 2010 war sie in Stuttgart im selben Musical im Ensemble sowie als Cover der weiblichen Hauptrolle vorgesehen. Von Anfang Dezember 2010 bis Mitte Juni 2013 war sie bei der RTL-Daily-Soap \"Gute Zeiten, schlechte Zeiten\" in der Rolle der Tanja Seefeld zu sehen. Seit 2014 tritt Delliponti unter dem Künstlernamen \"Oonagh\" auf und veröffentlichte in jenem Jahr ihr erstes, gleichnamiges Album. Sie gewann den ECHO Pop 2015 in den Kategorien \"Künstlerin national Rock/Pop\" sowie \"Newcomer des Jahres (national)\". 2015 erschien ihr zweites Album, \"Aeria\". 2016 wurde ihr drittes Album \"Märchen enden gut\" veröffentlicht, 2019 erschien mit \"Eine neue Zeit\" ihr viertes Album, das von mehreren Reisen nach Ost- und Südafrika inspiriert ist.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben Für die eigenen Musikvideos als Musikerin siehe hier.", "section_level": 1}], "src_summary": "Senta-Sofia Delliponti (* 16. April 1990 in Wolfsburg) ist eine deutsche Sängerin, Musicaldarstellerin und Schauspielerin. Seit Januar 2014 ist sie unter dem Künstlernamen Oonagh () aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 893064} {"src_title": "Siegfried Vollrath", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "Siegfried Vollrath spielte in seiner Jugendzeit beim SC Erfurt. Nach dem Zweiten Weltkrieg und anschließender Kriegsgefangenschaft bis 1949 kehrte er nach Erfurt zurück und spielte in der Folgezeit für die Nachfolgegemeinschaften des SC Erfurt, SG Fortuna, BSG KWU und Turbine. 1954 bestritt er alle 28 Punktspiele und wurde mit 21 Toren gemeinsam mit dem Auer Heinz Satrapa Torschützenkönig der Oberliga. Damit trug er maßgeblich zum Gewinn der Meisterschaft von Turbine Erfurt bei. Im entscheidenden Spiel um die Meisterschaft am 4. April 1954 gegen Wismut Aue schoss Vollrath vor eigenem Publikum in der 11. Minute den Erfurter Führungstreffer zum späteren 2:0-Endstand. Auch an der Titelverteidigung im folgenden Jahr hatte er großen Anteil. Er wurde in 20 Punktspielen eingesetzt und wurde mit 16 Treffern erneut Erfurts bester Torschütze. Bis zum Ende seiner Oberliga-Laufbahn brachte es Vollrath in der höchsten Spielklasse der DDR auf insgesamt 143 Spiele, in denen er 71 Tore erzielte. Im FDGB-Pokal schoss er für die Erfurter 11 Tore in 15 Spielen. Nach dem Abstieg von Turbine Erfurt im Jahr 1959 wechselte er zu Dynamo Erfurt, wo er in der viertklassigen Bezirksliga seine Karriere ausklingen ließ.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Von 1963 bis 1971 war Siegfried Vollrath als Nachwuchstrainer bei seinem alten Klub Turbine Erfurt (ab 1966 FC Rot-Weiß Erfurt) beschäftigt. Dort wurde er 1965 mit der Jugendmannschaft und 1967 mit den Junioren DDR-Meister. Am 1. Juli 1971 übernahm er das Training der gerade aus der Oberliga abgestiegenen 1. Männermannschaft und führte sie postwendend zum Wiederaufstieg. Als die Erfurter Aufsteiger 1972/73 in der Oberliga nur Platz 12 erreichten, wurde Vollrath am 31. Juli 1973 als Cheftrainer entlassen. 1974/75 trainierte er die drittklassige Bezirksligamannschaft von Motor Rudisleben, danach war er ein Jahr Trainer beim Bezirksligisten Lok Erfurt und übernahm zur Saison 1977/78 den zweitklassigen DDR-Ligisten Motor Weimar. Ihn führte er bereits in seinem ersten Jahr vom Vorjahrsplatz 9 auf Rang 2 der Abschlusstabelle. Auch in den Folgejahren konnte er stets eine Spitzenmannschaft in der DDR-Liga formen, bis 1983 mit dem Absturz auf den 9. Rang Vollraths Trainertätigkeit in Weimar beendete. Anschließend arbeitete er als Bezirkstrainer für den Bezirksfachausschuss Erfurt. In der Saison 1989/90 war Vollrath noch einmal Trainer der DDR-Ligamannschaft von Motor Weimar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Siegfried Vollrath (* 1. September 1928 in Erfurt, Provinz Sachsen; † 28. November 2018 ebenda) war ein deutscher Fußballspieler und Fußballtrainer. In den 1950er Jahren spielte er für Turbine Erfurt in der DDR-Oberliga und wurde zweimal DDR-Meister.", "tgt_summary": null, "id": 1427467} {"src_title": "Henry Janeway Hardenbergh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hardenbergh ließ sich 1871 als selbstständiger Architekt nieder, nachdem er zuvor fünf Jahre lang in einem New Yorker Architekturbüro seine Ausbildung erhielt. Seinen ersten Auftrag erhielt er für das Rutgers College in New Brunswick. Bei der Auftragsvergabe war die Tatsache, dass sein Großvater Jacob Rutsen Hardenbergh der erste Präsident dieser Institution war, vermutlich mit ausschlaggebend. Die Beziehung zu Edward Clark, dem Präsidenten und Mehrheitsaktionär der Singer Manufacturing Company, erwies sich in den Folgejahren als besonders vorteilhaft. Zunächst entwarf er den Kingfisher Tower im Otsego Lake nahe Cooperstown. Dieser 1876 im Stil der Neugotik und Rheinromantik gestaltete Aussichtsturm befindet sich auf dem Landsitz der Clarks. Als Nächstes erhielt Hardenbergh den Auftrag zum Bau für \"Clark Hall\", einem Gebäude des Geologischen Institutes des Williams College in Williamstown im US-Bundesstaat Massachusetts. Dieses Gebäude für Clarks ehemalige Universität wurde 1880 eingeweiht, jedoch bereits 1907 wieder abgerissen. Den letzten und größten Auftrag erteilte Edward Clark im Oktober 1880 mit dem Bau des Dakota-Building in New York City. Das Gebäude nimmt die gesamte Blockfront zwischen 72. und 73. Street am westlichen Central Park ein und enthält wiederum Stilelemente der Neugotik. Der Bau eines Apartmenthauses mit Luxuswohnungen war damals ein völlig neues Konzept und machte Hardenbergh zum Spezialisten für Apartmenthäuser und Hotels der Luxusklasse. Edward Clark starb bereits 1882, so dass sein Enkel Edward Severin Clark das Gebäude noch vor der Fertigstellung 1884 erbte. Mit den Bauten des Waldorf Hotel 1893 für William Waldorf Astor und des Astoria Hotel 1897 für John Jacob Astor IV schuf Hardenbergh die bekannten Vorläuferbauten des heutigen Waldorf-Astoria-Hotel. Seine Gebäude mussten jedoch 1929 für den Neubau des Empire State Building weichen. Zu den heute noch existierenden Gebäuden gehört das The Plaza Hotel am New Yorker Central Park und das Copley Plaza Hotel in Boston. Zum Spätwerk von Hardenbergh gehört das Palmer Stadium der Princeton University in Princeton in seinem Heimatstaat New Jersey. 1908 wurde Hardenbergh in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen. 1910 wurde er zum assoziierten Mitglied (\"ANA\") der National Academy of Design gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Janeway Hardenbergh (* 6. Februar 1847 in New Brunswick im US-Bundesstaat New Jersey; † 18. März 1918 in New York City) war ein amerikanischer Architekt. Zu seinen bekanntesten Werken gehörten das Dakota-Building und das Plaza Hotel in Manhattan.", "tgt_summary": null, "id": 726923} {"src_title": "Willy Maltaite", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Mit 16 Jahren begann er eine Ausbildung als Zeichner und Grafiker bei Jijé (Joseph Gillain), neben Hergé einem der Väter des europäischen Comics. 1946 gehörte er zusammen mit Morris und Franquin der berühmten Hausgemeinschaft an, die gemeinsam mit Jijé in dessen Haus wohnte und arbeitete. Erste Arbeiten für den Dupuis-Verlag wurden in den Zeitschriften Bonnes Soirées und Le Moustique veröffentlicht. Von dort gelang ihm 1947 der Sprung zum im selben Verlagshaus publizierten Jugendmagazin Spirou. Im selben Jahr veröffentlichte er seinen ersten eigenen Comic (\"Die Geheimnisse von Banbochal\").", "section_level": 1}, {"title": "Harry und Platte.", "content": "Die von dem Zeichner Fernand Dineur geschaffenen Figuren \"Tif et Tondu\" (deutsch auch unter dem Titel \"Gin und Fizz\" erschienen) übernahm Will 1948 und baute sie in über 40 Jahren zu einem der Klassiker des franko-belgischen Semi-Funny aus. Nicht unwesentlichen Anteil am Erfolg hatten die begnadeten Texter Maurice Rosy und Maurice Tillieux. Rosy schrieb 1954–1969 die Szenarien für Will und führte den maskierten Verbrecher Monsieur Choc (deutsch Schock) als Gegenspieler für die Hobbydetektive in die Serie ein. Tillieux schuf bereits 1956 die Serie \"Gil Jourdan\", die bei Kauka zunächst unter dem Titel \"Harro und Platte\", später als Jeff Jordan erschienen, für die \"Tif et Tondu\" als direkte Vorlage gelten kann.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Arbeiten.", "content": "Neben \"Tif et Tondu\" widmete sich Will auch anderen Projekten. So schuf er 1957 für das Erwachsenen-Magazin \"Paris Flirt\" 22 Strips der Serie \"Lili mannequin\" nach Texten von René Goscinny. Ab 1962 zeichnete er nach Skripts von Antoine Raymond (alias Vicq) für \"Spirou\" die kurzlebige Serie \"Eric et Artimon\". Etwa zur selben Zeit kreierte er für das Magazin \"Record\" die Serien \"Marco et Aldebert\" und \"Record et Véronique\". Nach Texten von Peyo zeichnete er außerdem zwei lange und eine kurze Geschichte der Serie \"Jacky et Célestin\". 1969 schuf er gemeinsam mit Yvan Delporte, Raymond Macherot und später André Franquin die Serie Isabella. Auch arbeitete er in den 1970er Jahren als Hintergrundzeichner und Assistent an den Serien Benni Bärenstark und Natascha mit. Ungewohnte Spätwerke sind die gemeinsam mit Stephen Desberg realisierten ‚Erwachsenen-Comics’ \"Der Garten der Lüste\" (1988), \"Der 27. Buchstabe\" (1990) und \"Satans Urteil\" (1993).", "section_level": 1}], "src_summary": "Willy Maltaite alias Will (* 30. Oktober 1927 in Anthée, Belgien; † 18. Februar 2000) war ein belgischer Comiczeichner. Willy Maltaite ist Vater des Comiczeichners Éric Maltaite. ", "tgt_summary": null, "id": 124304} {"src_title": "Otto Theodor von Seydewitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Otto Theodor von Seydewitz stammt aus dem meißnischen Uradelsgeschlecht von Seydewitz und ist der zweitälteste Sohn des Kurt von Seydewitz (1780–1853). Er absolvierte ein Studium für Rechtswissenschaften in Berlin und trat 1840 als Auskultator in den Staatsdienst der Justiz. Er ging 1842 in den Verwaltungsdienst und war von 1844 bis 1845 beim Landratsamt in Merseburg tätig. 1855 wurde er zum Landesbestallten der preußischen Oberlausitz und 1858 zum Landrat in Görlitz und 1864 zum Landeshauptmann und Landesbesten der preußischen Oberlausitz erwählt. Ab 1845 war er Mitglied des Oberlausitzer und seit 1851 Mitglied sowie Landtagsmarschall des Schlesischen Provinziallandtages. 1875 wurde er zum Vorsitzenden des Provinzialausschusses ernannt. Otto Theodor von Seydewitz wurde Mitglied der Zentrallandschaftsdirektion und Präsident der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. Von 1867 bis 1871 war er Mitglied des Reichstages des Norddeutschen Bundes und von 1871 bis 1884 des Deutschen Reichstages und schloss sich der Konservativen Partei an. Er vertrat als Abgeordneter den Wahlkreis Regierungsbezirk Liegnitz 10. Am 21. Mai 1879 wurde er nach dem Rücktritt von Maximilian Franz August von Forckenbeck von Konservativen und Zentrumspartei zum Reichstagspräsidenten gewählt und im August 1879 anstelle von Robert von Puttkamer zum Oberpräsidenten von Schlesien ernannt. 1880 lehnte er eine Wiederwahl ab. Seydewitz trat im Plenum nie auf, doch er hatte in der konservativen Fraktion großen Einfluss.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Ein Denkmal von Otto von Seydewitz stand in Reichenbach/Oberlausitz an der Ecke Bahnhofstraße/Gartenstraße, gegenüber dem Haus Bahnhofstr. Nr. 13. Der Platz dort ist noch frei und von Hecken eingezäunt, aber es steht nur noch ein steinerner Sockel da, welcher auch nicht der originale Denkmalssockel ist – wenn man ihn mit alten Postkarten vergleicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Otto Theodor von Seydewitz (* 11. September 1818 in Großbadegast; † 12. November 1898 in Biesig bei Reichenbach/O.L.) war ein deutscher Politiker, der von 1879 bis 1880 Reichstagspräsident des Deutschen Kaiserreiches war.", "tgt_summary": null, "id": 2241594} {"src_title": "Bernhard Molique", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Molique wurde als Sohn des elsässischen Fagottisten und Violinisten Christian Molique geboren, der ihn zunächst auch unterrichtete. Bereits als Sechsjähriger trat er öffentlich auf. Während eines Gastspiels in Nürnberg erteilte ihm Louis Spohr Geigenunterricht. Später studierte er Violine bei Pietro Rovelli (1793–1838) in München und erhielt anschließend eine Anstellung am Theater an der Wien. 1820 wurde er Nachfolger Rovellis in der Hofkapelle München. Im gleichen Orchester spielte auch der Flötist Theobald Böhm, mit dem er Freundschaft schloss. 1825 heiratete Molique; in der Ehe wurden vier Töchter geboren. 1826 wurde er nach Stuttgart an das dortige Hoftheater berufen. Dort wirkte er fast 23 Jahre als Königlicher Musikdirektor und Konzertmeister. Mehrere Konzertreisen führten Molique unter anderem nach Russland und England, und von 1849 bis 1866 wirkte er in London als Interpret, Komponist und Lehrer. 1861 erhielt er eine Professur für Komposition an der Royal Academy of Music. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er wieder in Cannstatt bei Stuttgart, heute Stuttgart-Bad Cannstatt. Seine sterblichen Überreste liegen dort auf dem Friedhof Uff-Kirchhof begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Molique war als Komponist offenbar weitgehend Autodidakt. In seiner Musik zeigen sich Einflüsse von Beethoven, Mozart, Mendelssohn und besonders von Spohr. Die Entwicklungen von Berlioz, der sich lobend über sein Violinspiel äußerte, und der Neudeutschen Schule griff er nicht auf. Molique komponierte unter anderem eine Sinfonie, sechs Violinkonzerte (die Nr. 5 wurde von Joseph Joachim gerühmt), ein seinerzeit sehr geschätztes Cellokonzert, ein noch heute viel gespieltes Oboenkonzert und ein Flötenkonzert. Außerdem schuf er Kammermusik und Vokalwerke, darunter zwei Messen und zahlreiche Lieder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm Bernhard Molique (* 7. Oktober 1802 in Nürnberg; † 10. Mai 1869 in Cannstatt bei Stuttgart) war ein deutscher Komponist und Violinist.", "tgt_summary": null, "id": 2464966} {"src_title": "Kantonsschule Hohe Promenade", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die heutige Kantonsschule Hohe Promenade wurde 1875 als \"Höhere Töchterschule der Stadt Zürich\" gegründet und war damals im Chorherrenstift des Grossmünsters in der Zürcher Altstadt untergebracht. 1913 wurde das heutige Gebäude auf dem Hügel Hohen Promenade oberhalb des Bahnhofs Zürich Stadelhofen bezogen. Der von Gustav Gull entworfene Bau ist reich dekoriert und mit Kunstwerken ausgestattet. Wegen steigender Schülerzahlen wurden weitere Gebäude gebaut. 1975 wurde die benachbarte Kantonsschule Stadelhofen als eigene Schule gebildet. 1976 übernahm der Kanton, der in der Stadt seit alters her nur Knabengymnasien geführt hatte, die Höheren Töchterschulen – bis dahin von den Schülerinnen auch \"Töchti\" oder, weniger schmeichelhaft, \"Affenkasten\" genannt –, und führte wie im Rest des Kantons gemischte Gymnasien ein. Zu diesem Zeitpunkt kam die Schule zu ihrem heutigen Namen \"Kantonsschule Hohe Promenade\". Vom Juli 2008 bis August 2010 wurde das Hauptgebäude einer Gesamtsanierung unterzogen. Der Schulbetrieb wurde in dieser Zeit in die Räumlichkeiten der Berufsschule Oerlikon beim Bahnhof Zürich Oerlikon verlegt. Für knapp 40 Millionen Franken wurde das Gebäude umgebaut und die Infrastruktur in den Unterrichtsräumen modernisiert. In der alten Turnhalle wurde eine Mediothek eingebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fächerauswahl.", "content": "Die Schule rühmt sich der besonders grossen Auswahl an sprachlichen Maturitätsfächern, die sie anbietet – nebst den üblichen Fächern sind dies auch Spanisch und Russisch – sowie der vielfältigen Freifächer von Arabisch über Chinesisch bis hin zu Ornithologie und aktuellem Weltgeschehen, deren Besuch der Schülerschaft offensteht. Eine weitere Besonderheit sind die \"Projekte\", die im 4. und 5. Schuljahr jeweils ein Semester lang durchgeführt werden: das \"Projekt Medien und Gesellschaft\", das \"Projekt Mehrsprachige Schweiz\" und das \"Musische Projekt\". Es besteht die Möglichkeit, in der 6. Klasse drei Fächer zu bevorzugen, welche in drei zusätzlichen Wochenstunden vertieft behandelt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nebengebäude.", "content": "Am in den 1990er Jahren neu erbauten Nebengebäude, das die Mensa, Turnhallen und Unterrichtsräume beherbergt und welches gemeinsam mit der Kantonsschule Stadelhofen genutzt wird, sind Photovoltaikanlagen zur Gewinnung von Solarstrom angebracht. Zwei weitere kleine Nachbarhäuser beherbergen ebenfalls Unterrichtsräume.", "section_level": 2}, {"title": "Bergschulheim Casoja.", "content": "Seit 1946 besitzt die Kantonsschule Hohe Promenade das 1924 erbaute \"Bergschulheim Casoja\" in Valbella, das bis zu deren Abschaffung für Hauswirtschaftskurse genutzt wurde und heute für Arbeitswochen genutzt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Albanienkomitee.", "content": "Das \"Albanienkomitee Hohe Promenade\" sammelt durch einen jährlichen Sponsorenlauf, Kuchenverkäufe und andere Aktionen Geld und betreibt damit in Tirana, Albanien, die \"Hopro of Tirana\" als Schule für Kinder aus armen Familien. Das Komitee wird von einem Geschichtslehrer und Schülern geführt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Kantonsschule Hohe Promenade (abgekürzt \"KSHP\"; umgangssprachlich oft \"HoPro\" genannt) ist eine öffentliche Mittelschule in Zürich mit den Maturitätsprofilen alt- und neusprachlich. Sie hat etwa 750 Schüler, wobei der Anteil der Mädchen leicht überwiegt, und über 100 Lehrpersonen.", "tgt_summary": null, "id": 2033710} {"src_title": "Gerd Bosbach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bosbach wurde nach Abschluss eines Mathematikstudiums (Diplom) im Bereich Statistik an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln promoviert. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Statistischen Bundesamtes. Dort war er vor allem in der Bonner Beratungsstelle zur Beratung des Finanz- und Wirtschaftsministeriums und der wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages tätig. Danach war Bosbach Ausbilder von Informatik-Assistenten und arbeitet in der Statistikabteilung der kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung. Von 1999 bis 2002 war er Professor an der Hochschule Ansbach, von 2002 bis 2019 am RheinAhrCampus Remagen.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsschwerpunkte.", "content": "Bosbach beschäftigt sich insbesondere mit Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Bevölkerungsstatistik, mit Statistiken zur gesundheitlichen Versorgung und mit Statistik-Missbrauch. Als Kritiker der scheinbar statistisch fundierten „Katastrophenszenarien“ zum demographischen Wandel und der These von einer Kostenexplosion im Gesundheitswesen ist er seit 2004 öffentlich hervorgetreten. Obwohl oft zustimmend rezipiert, haben seine Thesen keinen Wandel der öffentlichen Meinung bewirken können.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "Der These der Überalterung und der dadurch erzwungenen Hinausschiebung der Altersgrenze und der Rentenabsenkung stellte er 2014 folgende Argumente entgegen: 2019 setzte sich Bosbach mit den Thesen zur Lage der gesetzlichen Rente auseinander, die der Wirtschaftswissenschaftler Axel Börsch-Supan öffentlich vertrat, als die sog. Rentenkommission der Bundesregierung zusammentrat. Bosbach kritisierte den von Börsch-Supan gewählten Indikator „Mehrkosten“, weil „Mehrkosten“ definitionsgemäß immer bei 0 begännen, also sehr schnell dramatisch wirkende Steigerungsraten aufwiesen. Bei der Berechnung des Altersquotienten gehe Börsch-Supan selbst für 2060 von einer Altersgrenze von 65 aus, obwohl die Rente ab 67 schon längst beschlossene Sache sei. 2019 kritisierte Bosbach die „national-soziale“ Rentenpolitik der Alternative für Deutschland und insbesondere des AfD-Politikers Björn Höcke. 2020 nahm Bosbach in einem Interview zu einigen in der Corona-Krise häufig genannten Zahlen Stellung.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnung.", "content": "Gerd Bosbach erhielt 2006 den Ehrenpreis \"Die Goldene Falte\" des Büros gegen Altersdiskriminierung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerd Bosbach (* 7. Dezember 1953 in Kuchenheim) ist ein deutscher Mathematiker. Er war bis 2019 Professor für Statistik und Empirische Wirtschafts- und Sozialforschung an der Hochschule Koblenz, Standort Remagen \"(RheinAhrCampus).\" Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Statistischen Bundesamtes und anschließend in der Statistikabteilung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung tätig. Er ist ein Kritiker der Dramatisierung der demographischen Entwicklung der Bevölkerung in Deutschland.", "tgt_summary": null, "id": 2278185} {"src_title": "Bezonvaux", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1096 ist das Dorf erstmals urkundlich fassbar; man nimmt an, dass es auf einem in gallo-römischer Zeit gerodeten Areal errichtet wurde. 1252 erscheint das Dorf als \"Besonval\" in einer Urkunde. Es gehörte lange Zeit zur Burggrafschaft Saulcy (im heutigen Département Aube), dann zu Étain (im heutigen Département Meuse). Es war Hauptort eines gleichnamigen Amtsbezirks. Um 1750 wohnten hier 20 Familien. 1789 gehörte das Dorf als Lehen dem Frauenkloster von Juvigny-sur-Loison; 1741 war ein Baron de Besonvaux Lehnsherr, der in einem schlossähnlichen Gebäude mit einem mittelalterlichen, damals reparaturbedürftigen Turm in der Nähe der Kirche lebte. Ab 1750 gab es eine Schule. 1803 hatte Bezonvaux 199, 1851 317, 1901 173 und 1913 149 Einwohner. Sie lebten von der Imkerei, von Tierhaltung und vom Getreideanbau. Etwa 500 Meter abwärts des Bezonvaux-Bachverlaufs existierte eine Getreidemühle, die bis 1914 in Betrieb war und im Ersten Weltkrieg völlig zerstört wurde. Auch gab es Weinberge und Hopfenanbauflächen. Einige Bewohner waren Handwerker und Händler. Ende 1914 und im Jahr 1915 wurde das Dorf sporadisch von deutscher Artillerie beschossen. 1916 wurde das Dorf bis Mitte Februar evakuiert und vom 21. Februar 1916 an mitsamt der umgebenden Natur durch dichten Granatenbeschuss schwer beschädigt. Am 25. Februar nahmen die Deutschen das Dorf ein, es konnte aber am 15./16. Dezember 1916 von französischen Truppen zurückerobert werden. Der weiterhin anhaltende ständige Beschuss zerstörte das Dorf weiter. Nach dem Kriegsende erwiesen sich die Schäden als zu immens und die Explosionsgefahr durch Munitionsreste als zu hoch, um Bezonvaux wieder aufzubauen, obwohl sich die ehemaligen Bewohner vehement dafür einsetzten. Noch heute darf man wegen Lebensgefahr die angelegten Pfade durch das zerstörte Dorf nicht verlassen. Ab 1919 wurde jedem zerstörten Dorf per Gesetz eine Gemeindekommission zuerkannt, die von einem Präsidenten im Rang eines Bürgermeisters geführt wird. 1932 wurde im zerstörten Dorf eine Gedächtniskapelle (Architekt: M. Delancle; Bauunternehmen: C. Beaumomt-et-Jouve) für die während der Kämpfe zerstörte Ortskirche St-Gilles von 1847/48 erbaut. Auch errichtete man ein Kriegerdenkmal. Die im Hof des „Schlosses“ bestatteten deutschen Kriegstoten wurden auf die deutschen Soldatenfriedhöfe Azannes II und Ville-devant-Chaumont überführt. Auf dem „Pfad der Erinnerung“ entlang der ehemaligen Hauptstraße des Dorfes und begleitet vom Bachbett erinnern Reste von Häusern, von Kriegsgerät und von landwirtschaftlichen Geräten an das Schicksal des Dorfes und seiner Bewohner. In der unmittelbaren Nähe liegt Ornes, ein anderes zerstörtes Dorf, das nicht wieder aufgebaut wurde. Die anderen zerstörten und nicht wieder errichteten Dörfer sind Beaumont, Cumières, Douaumont, Fleury, Haumont, Louvemont, Ornes und Vaux.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bezonvaux ist eine französische Gemeinde im Département Meuse in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Diese Gemeinde hat keine Einwohner. Es handelt sich um eines der neun im Ersten Weltkrieg während der Schlacht um Verdun vollständig zerstörten Dörfer, die nie wieder aufgebaut wurden. Nach der Einstellung der Feindseligkeiten wurde beschlossen, die die zum „für Frankreich gefallenen Dorf“ erklärte Gemeinde in Erinnerung an die dortigen Ereignisse zu bewahren. Heutzutage wird die Gemeinde von einem dreiköpfigen Rat verwaltet, dessen Mitglieder vom Oberhaupt des Departements, dem Präfekten, ernannt werden.", "tgt_summary": null, "id": 316974} {"src_title": "Nationalpark Cát Tiên", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet des Nationalparks Cat Tien wurde 1978 unter Schutz gestellt und bestand damals aus den beiden Teilen Nam Cat Tien und Tay Cat Tien. Cat Loc, der dritte Teil des heutigen Parks, wurde 1992 unter Schutz gestellt, nachdem dort eine Population des äußerst seltenen Java-Nashorns entdeckt wurde. Da man bereits geglaubt hatte, diese Unterart des Java-Nashornes wäre ausgestorben, brachte diese Entdeckung dem Park internationale Aufmerksamkeit. 1998 wurde aus diesen drei Teilen ein einziger Park. Während des Vietnamkrieges wurden Teile des Gebietes mit Herbiziden wie Agent Orange besprüht. In den betroffenen Gebieten wachsen bis heute keine Bäume, sondern lediglich Bambus und Gras.", "section_level": 1}, {"title": "Artenvielfalt.", "content": "Ungefähr 50 Prozent des Parks sind von immergrünem Wald bedeckt, hauptsächlich von Flügelfruchtgewächsen. Weitere 40 Prozent bestehen aus Bambuswäldern, die restlichen 10 Prozent sind Ackerland, Feuchtgebiete oder von Gras bewachsen. Die Tierwelt des Parks ist beeindruckend, aber teilweise stark bedroht. So gibt es im Park asiatische Elefanten und Malaienbären. Für den Gaur stellt das Schutzgebiet immer noch ein wichtiges Refugium dar. Im Gegensatz dazu sind der Banteng, der wilde Wasserbüffel und der Kouprey im Park ausgestorben. Das Gleiche gilt wohl auch für das stark bedrohte Java-Nashorn, welches hier mit einer von weltweit zwei Populationen vorkam. Einige Quellen nennen auch Tiger, Leoparden, Nebelparder, Rothunde sowie asiatische Schwarzbären, eine kürzlich durchgeführte Serie von Untersuchungen konnte dies allerdings nicht bestätigen. Im Park leben viele kleinere Säugetiere, unter anderem Kleideraffen, Gelbwangen-Schopfgibbons, Javaneraffen, Schleichkatzen, Hirschferkel und Spitzhörnchen. An Vögeln leben im Park unter anderem die Malaienente und der Doppelhornvogel.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Cat Tien ist ein wichtiges Schutzgebiet in Vietnam. Er ist Heimat für 41 Tierarten, die auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen und schützt ca. 30 Prozent der in Vietnam vorkommenden Arten. Trotzdem ist der Park durch die Ausbreitung der umliegenden Gemeinden, illegales Holzfällen und Wilderei bedroht. Außerdem ist der Park für die größeren Tierarten nicht groß genug, was zu Konflikten mit der lokalen Bevölkerung führt, wenn diese Tiere sich außerhalb des Parks bewegen. Dieses Problem trifft hauptsächlich die Elefanten des Parkes. Diese wandern gerne, außerdem ist die Population wahrscheinlich zu klein um dauerhaft bestehen zu können. Seit den frühen 1990ern, teilweise als Folge der Entdeckung der Nashörner, haben Spender aus aller Welt und die vietnamesische Regierung begonnen, mehr Geld in den Park zu investieren. Derzeit werden Flora und Fauna des Nationalparks vom Bau der Wasserkraftwerke Dong Nai 6 und Dong Nai 6A akut bedroht. Zum Schutz des Parks wird dafür eine Petition vorbereitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Nationalpark Cát Tiên () ist ein wichtiger Nationalpark im Süden von Vietnam, ungefähr 150 Kilometer nördlich von Ho-Chi-Minh-Stadt. Er schützt eines der größten verbleibenden Gebiete von tropischem Tieflandregenwald in Vietnam.", "tgt_summary": null, "id": 497913} {"src_title": "Goran Vlaović", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verein.", "content": "Vlaović begann seine Profikarriere 1989 beim kroatischen Verein NK Osijek. Nach zwei Saisons, in denen er in 24 Begegnungen elf Tore erzielt hatte, wechselte er 1992 zu Dinamo Zagreb. Mit Zagreb gewann er die Kroatische Meisterschaft (1993) und den Pokal (1994); er kam auf insgesamt 81 Erstligaeinsätze, in denen er 61 Tore erzielte. Dank seiner hohen Trefferquote (0,75 Tore pro Begegnung) sicherte sich Vlaović in den Jahren 1993 und 1994 zudem die Kroatische Torschützenkanone. Seine 29 Tore in der Saison 1993/94 waren die Bestmarke in der ersten kroatischen Liga, bis Eduardo Alves da Silva in der Saison 2006/07 mehr Treffer markierte. 1994 wechselte Vlaović ins Ausland und unterschrieb beim italienischen Verein Calcio Padova einen Vertrag. Nach 18 Toren in 50 Begegnungen für Padova wechselte er 1996 zum spanischen Verein FC Valencia, mit dem er in den folgenden vier Jahren neben dem Spanischen Pokal (1999) den Supercup (1999) und den UEFA Intertoto Cup (1998) gewann. Nach 73 Einsätzen in der Primera División, in denen er 17 Tore erzielte, wechselte er 2000 zum griechischen Verein Panathinaikos Athen. Mit Panathinaikos gewann er 2004 die Griechische Meisterschaft und den Pokal und beendete nach 64 Spielen (29 Tore) im selben Jahr seine aktive Laufbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Vlaović war zwischen 1992 und 2002 Mitglied der kroatischen Nationalmannschaft und nahm mit dieser an den Weltmeisterschaften 1998 und 2002 teil. 1996 spielte er bei der Europameisterschaft in England, bei der er beim Eröffnungsspiel gegen die Türkei das erste Tor Kroatiens bei einem internationalen Turnier erzielte. Sein größter Erfolg war der dritte Platz bei der WM 1998 in Frankreich. In 52 Spielen für Kroatien erzielte Vlaović 15 Tore.", "section_level": 1}], "src_summary": "Goran Vlaović (* 7. August 1972 in Nova Gradiška, SFR Jugoslawien) ist ein ehemaliger kroatischer Fußballspieler auf der Position des Stürmers.", "tgt_summary": null, "id": 1350867} {"src_title": "James J. Gibson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spezifische Lebewesen.", "content": "Wahrnehmungsprozesse geschehen nicht unspezifisch bei Lebewesen, sie sind nicht allein von der Existenz jeweiliger Sinnesorgane abhängig, sondern von der Spezifik der arteigenen Lebenserhaltung. Gibson spricht davon, dass Aspekte der natürlichen oder kulturellen Umwelt für jedes Lebewesen unterschiedliche Angebote (affordances) zu handeln bieten. Ein und derselbe Falter hat als \"Beute\" für eine Fledermaus ein anderes Angebot als für einen Menschen, eine Ameise oder einen Tiger. Die Art der Lebenserhaltung eines Organismus bestimmt, ob ein Gegenstand oder ein Tier oder ein Mensch wichtige Beute, Feind, lästige Begleiterscheinung, Gefahr oder unbedeutender Sachverhalt sind. Insofern ergibt sich eine aus der Lebenserhaltung der Art begründete, jeweils spezifische Orientierung.", "section_level": 1}, {"title": "... in spezifischer Umwelt.", "content": "Gibson hat, besonders im Bereich der visuellen Wahrnehmung, die Anordnungen, Gegebenheiten der menschlichen Umwelt untersucht und in ihrer Spezifik beschrieben, wie sie zu Angeboten für menschliche Handlungen werden. Damit wird der kognitivistische Versuch der Beschreibung menschlicher Umwelt als unspezifische \"physikalische\" aufgegeben. Menschliche Wahrnehmung als Orientierung (mental) ist nach Gibson darauf gerichtet, die Angebote einer Situation d. h. die Möglichkeiten zu handeln zu erkennen. Diese Orientierung wird von Menschen in verschiedenen Bereichen im Lauf des Lebens aufgebaut und ist die Erkenntnisbasis unseres Handelns. Sie kann in amnestischen Prozessen (z. B. bei Schlaganfall und Demenz) auch wieder verloren gehen, obwohl die Wahrnehmungsfähigkeit im engeren Sinn, als sensorische Fähigkeit, nicht verloren geht.", "section_level": 1}, {"title": "... aktiv.", "content": "Gibson betont, dass man z. B. motorisch gelernt haben muss, um zu sehen, nämlich Bewegungen des Körpers, Kopfbewegungen, unsere Augenbewegungen zu steuern, damit man überhaupt das sehen kann, was man sehen will. Allein beim Sehen mit einem Auge sind zehn Augenmuskeln (M.) beteiligt, die gezielt gesteuert werden müssen: Für die Steuerung der Iris-Öffnung entsprechend der Lichtintensität: Musculus sphincter pupillae, M. dilatator pupillae; für die Steuerung der Linsenkrümmung – in Abhängigkeit von der Irisöffnung – zur Nah- oder Fernsicht: M. ciliaris (aus M. tensor chorioidae: Brücke’scher Muskel- und Fibrae circulares – Müllerscher Ringmuskel – bestehend); weiterhin für die Bewegung des Augapfels die Musculi bulbi (M. rectus medialis, M. rectus lateralis, M. rectus superior, M. rectus inferior, M. obliquus superior, M. obliquus inferior). Dazu kommen die entsprechenden Muskeln des zweiten Auges, die Muskeln des Nackens, des Oberkörpers, der Beine, um sich auf Objekte auszurichten, die man wahrnehmen will. „Abbilder“ auf einer „passiven Retina“, Repräsentationen von „Features“ – Ausgangspunkte zahlloser Abhandlungen zur Wahrnehmung – können dagegen nie organismische Wahrnehmung funktional erreichen. Indem Gibson die Aktivität ernst nimmt, setzt er ein Subjekt voraus, das intentional in spezifischer Weise mit seiner Umwelt umgeht. Damit wird die unspezifische Herangehensweise der meisten psychologischen Theorien überwunden, die weder einen Begriff der spezifischen Umwelt von Organismen mit spezifischen Angeboten (affordance, Angebotscharakter) für spezifische Organismen, noch einen Begriff der Spezifik der funktionalen Organisation von psychischen Prozessen von Organismen haben. In der Erweiterung des Ansatzes von J.J. Gibson findet man heute die subjektwissenschaftlich orientierte Kritische Psychologie.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Jerome Gibson (* 27. Januar 1904 in McConnelsville, OH; † 11. Dezember 1979 in Ithaca, NY) war ein amerikanischer Psychologe und beschäftigte sich vor allem mit Wahrnehmungspsychologie. Gibson lehrte von 1929 bis 1949 am Smith College und von 1949 an bis zu seinem Tode an der Cornell University. Verheiratet war er mit der Entwicklungspsychologin Eleanor J. Gibson. Er war Mitglied der National Academy of Sciences (seit 1967) und der American Academy of Arts and Sciences (seit 1977). ", "tgt_summary": null, "id": 1328729} {"src_title": "Reeperbahn Festival", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Als urbanes Clubfestival legt das Reeperbahn Festival großen Wert auf die Unterstützung von Newcomern aus der ganzen Welt. Das Musikprogramm deckt mit den vertretenen Musikrichtungen Indie, Pop, Rock, Folk, Singer-Songwriter, Electronic, Hip-Hop, Soul, Jazz und Classical ein breitgefächertes Angebot ab. Lange vor ihrem großen Durchbruch spielten beispielsweise Künstler wie Bon Iver aus Amerika, die deutschen Erfolgskünstler Cro und Kraftklub, Biffy Clyro oder Chilly Gonzales und Ed Sheeran aus Großbritannien auf dem Reeperbahn Festival. Seit Initiierung des Reeperbahn Festivals werden neben den Auftritten zahlreicher Künstler musik-affine Bildende Kunst, Urbane Kunst, Literatur und Film geboten. Seit jeher wird dieser Bereich stetig ausgebaut. Das Reeperbahn Festival bietet jungen Künstlern eine Plattform und fördert die Interdisziplinarität und Vernetzung verschiedener Sparten sowie die Erschließung weiterer Szenen. Ein fester Bestandteil des Reeperbahn Festival Kunstprogramms ist die große Verkaufsausstellung „Flatstock Europe Poster Convention“, die neben Künstler-Postern auch Konzertankündigungsplakate in Siebdruckqualität präsentiert und bereits seit 2006 beim Reeperbahn Festival stattfindet. Des Weiteren sind neben vielfältigen Ausstellungen und Installationen verschiedener Kunstgattungen, Literaturveranstaltungen eine wichtige Komponente des Reeperbahn Festivals. Seit 2016 ergänzt zudem ein umfangreiches Musikfilmprogramm das Reeperbahn Festival. Dieses wurde im Jahr 2017 um den Music Film Contest erweitert. Neben dem öffentlichen Programmangebot bietet das Reeperbahn Festival ein Fachbesucherprogramm für Unternehmen und Organisationen aus der internationalen Musik- und Digitalwirtschaft. Diese können im Rahmen von Konferenzen, Networking-Sessions, Showcase-Konzerten und vielen weiteren innovativen Veranstaltungen Kontakte knüpfen und ihr Produkt präsentieren. Entwicklung des Programms in Zahlen:", "section_level": 1}, {"title": "Locations.", "content": "Das Zentrum des Reeperbahn Festivals bildet der Spielbudenplatz mit seiner Open Air Bühne am östlichen Ende des Platzes, Informations- und Gastronomiestände sowie die Verkaufsausstellung Flatstock Europe Poster Convention. Die Konzerte, Ausstellungen und das Business-Programm finden an verschiedenen Orten rund um die Reeperbahn statt. Als Spielstätten dienen Konzerthallen, Clubs, Bars, Theater, Galerien und außergewöhnliche Orte wie die St.-Pauli-Kirche, das Hamburger Schulmuseum, der Michel und erstmals im Jahre 2017 auch die Elbphilharmonie, sowie das „Festival Village“ auf dem Heiligengeistfeld. Entwicklung der Locations in Zahlen:", "section_level": 1}, {"title": "Medienecho.", "content": "Die mediale Berichterstattung erstreckt sich über zahlreiche Artikel in Druck- und Online-Medien sowie Fernseh- und Radioübertragungen. Die Zeit Online: Pop trifft Politik – Reeperbahnfestival: „Mit Musik gesellschaftlichen Einfluss nehmen“ / „Raise Your Voice“: Kritische Klänge schaffen politisches Bewusstsein. „Das Reeperbahn Festival gilt als eine der größten und wichtigsten Plattformen für junge Künstler, Newcomer und die Musikindustrie.“, schrieb Deutschlandfunk. Das Hamburger Abendblatt zitierte John Gammon vom britisch-amerikanischen Branchenmagazin „Pollstar“: „In der Zeit, in der die Absage der Popkomm den größten europäischen Musikmarkt ohne internationale Plattform zurückließ, hat Hamburg die Lücke [...] geschlossen. Das Festival wird jedes Jahr besser – ich hatte viel zu wenig Finger, um all die tollen Konzerte zu zählen, die ich gesehen habe“. Die Huffington Post berichtet: 2017 erregte eine Diskussion im Schmidt Theater Aufsehen, bei der Herbert Grönemeyer die deutsche Popmusik als „Frau-Merkel-durchgenebelt“ bezeichnete.", "section_level": 1}, {"title": "Anchor – Reeperbahn Festival International Music Award.", "content": "Der \"Anchor – Reeperbahn Festival International Music Award\", kurz Anchor, ist eine 2016 erstmals vergebene Auszeichnung für „aufstrebende Musik-Talente“, die im Rahmen des Reeperbahn Festivals verliehen wird. Ausgewählt von Personen aus der Musikwirtschaft, setzen sich die Nominierten aus Bands und Solo-Künstlern des Festivalprogramms zusammen. Bewertet werden die Künstler während ihrer Liveshows auf dem Festival durch eine internationale Jury aus der Musikindustrie. Am letzten Tag des Festivals wird der Gewinner gekürt. Erster Preisträger wurde 2016 der schwedische Singer-Songwriter Albin Lee Meldau, gefolgt von der Britischen Sängerin Jade Bird 2017. Die Auszeichnung soll als Qualitätssiegel und Orientierungshilfe für Fans und Musikwirtschaft gleichermaßen dienen.", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten im Ausland.", "content": "Seit 2009 ist das Reeperbahn Festival regelmäßig in Zusammenarbeit mit der Stadt Hamburg mit verschiedenen Aktivitäten bei der South By Southwest (SXSW), Austin, Texas vertreten. Weitere Präsenzen gab es beispielsweise im Mai 2017 bei der FIMPRO, Guadalajara, Mexiko, als Organisator einer Delegationsreise der deutschen Musikindustrie. Unterstützt wurde diese Initiative vom Auswärtigen Amt im Rahmen des Deutschland-Mexiko Jahres sowie beim Eurosonic Norderslag in Groningen, NL, beim The Great Escape, Brighton, UK, auf der CMJ, NYC und der Canadian Music Week, Toronto, Canada. Hier präsentierte sich das Reeperbahn Festival u. a. mit Musikprogrammen, Podiumsdiskussionen, Fachvorträgen und richtete Treffen mit Musikjournalisten und Musikwirtschaftenden aus.", "section_level": 1}, {"title": "Reeperbahn Festival New York Edition.", "content": "Die Reeperbahn Festival New York Edition findet seit 2016 jährlich im Juni im Rahmen der A2IM Indie Week, der Mitgliederversammlung und Konferenz der American Association of Independent Music, in New York City statt. Die Reeperbahn Festival New York Edition zeichnet sich durch drei Bausteine aus: (1) eine Delegationsreise europäischer Musikwirtschaftender, (2) ein Showcase-Abend mit 5–8 internationalen Künstlern sowie seit 2017 (3) die Bekanntgabe der Jury für den Musikwettbewerb des Reeperbahn Festivals, der ANCHOR. Unterstützt wurde das Projekt 2016 vom Auswärtigen Amt, 2017 vom Bundeswirtschaftsministerium. Lokale Medienpartner waren 2016 The Village Voice, 2017 Consequence Of Sound. 2018 fand die Reeperbahn Festival New York Edition vom 18. bis 23. Juni statt.", "section_level": 2}, {"title": "Line-up.", "content": "Line-up des Reeperbahn Festivals 2006–2017:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Reeperbahn Festival bietet als Europas größtes Clubfestival jährlich Ende September über vier Tage mehrere hundert Programmpunkte rund um die Reeperbahn in Hamburg und zählt zu den wichtigsten Treffpunkten der Musikwirtschaft weltweit. Zunächst als reines Musikfestival konzipiert, fand die Veranstaltung erstmals 2006 statt. Seit 2009 werden durch die programmatische Erweiterung neben Konzerten ein umfangreiches Kunstprogramm sowie eine Business-Plattform für Unternehmen und Organisationen aus der internationalen Musik- und benachbarten Digitalwirtschaft geboten. Im Jahr 2018 finden zur 13. Ausgabe des Reeperbahn Festivals 900 Programmpunkte unterschiedlichster Sparten für über 40.000 Fach- und Festivalbesucher (nach Tagen) aus aller Welt, in mehr als 90 Spielstätten in St. Pauli vom 19. bis 22. September statt. ", "tgt_summary": null, "id": 841489} {"src_title": "Parks Range", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte bis 1945.", "content": "Das Gelände gehörte einst zur Giesensdorfer Feldmark. Die Kaufleute Max Sabersky und dessen Bruder Albert erwarben 1872 von dem Berliner Kaufmann Herrmann Jacobson (1801–1892) größere Landflächen, darunter auch dieses Gebiet östlich der Anhalter Bahn in Lichterfelde Süd. Die Deutsche Reichsbahn erwarb 1938 von der in Teltow-Seehof ansässigen jüdischen Kaufmannsfamilie Sabersky ein 110 Hektar großes Grundstück. Die damalige Absicht, dort ein großes Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) im Zusammenhang mit dem damals am Priesterweg geplanten riesigen Berliner Südgüterbahnhof zu bauen, wurde nicht weiterverfolgt. 1938 errichtete die Reichsbahndirektion an der Osdorfer Straße Ecke Landweg ein Lager für 1400 sudetendeutsche Arbeiter. Stalag III D Die Wehrmacht pachtete 1939 einen Teil des Geländes und brachte dort 2600 Kriegsgefangene unter, zunächst kurz Polen, dann vor allem Franzosen. Ab 14. August 1940 wurde das Lager zum Stammlager mit zehn Großbaracken und erhielt die Bezeichnung Stalag III D. Von hier aus wurden Kriegsgefangene auf Arbeitskommandos zur Errichtung von Luftschutzbunkern und für den Einsatz in der Rüstungsindustrie, aber auch in kleineren Betrieben der Umgebung, verteilt. Zum Stammlager gehörte noch ein zweites Barackenlager in Falkensee. Einige Nebenlager des Stalag III A wurden angegliedert. Es handelte sich um den ungewöhnlichen Fall eines Kriegsgefangenenstammlagers in einer deutschen Großstadt. Im Januar 1941 stammten von 18.172 Insassen 18.160 aus Frankreich. Später wurden auch Briten, Serben, Sowjets und Italiener interniert, im Oktober 1944 gab es fast 29.000 Gefangene. Die \"Initiative für einen historischen Lernort in Lichterfelde Süd \" erreichte, dass in den Bebauungsplan für das Entwicklungsgebiet Lichterfelde Süd ein historischer Gedenk- und Lernort in zu erhaltenden authentischen Gebäuden des Kriegsgefangenenstammlagers (Stalag) III D aufgenommen wird. Mit dem Landesdenkmalamt ist vereinbart, dass zwei der alten Baracken erhalten bleiben sollen.", "section_level": 1}, {"title": "Übungsgelände der U.S. Army.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Herbst 1953 beschlagnahmte die United States Army einen großen Teil des Bahnareals zwischen der Trasse der Anhalter Bahn und der Osdorfer Straße, um dort nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR einen Truppenübungsplatz für die Berlin Brigade einzurichten. Dieser wurde nach Generalmajor Floyd Lavinius Parks (1896–1959) benannt, der von Juli bis Anfang September 1945 der erste Kommandant des Amerikanischen Sektors von Berlin war. Auf dem Gelände an der Osdorfer Straße befand sich unter anderem eine Häuserkampf-Anlage, die unter dem Namen \"Doughboy City\" bekannt wurde. 1975 wurde das Gelände erweitert und umfasste rund 70 Hektar. Das gesamte Militärgelände wurde umgangssprachlich auch \"US-Geisterstadt\" genannt und war seinerzeit auf den Berliner Stadtplänen als weiße Fläche eingezeichnet. Anders in einem Stadtplan von Berlin, den die Nationale Volksarmee der DDR in Gebrauch hatte. Hier waren Details des Geländes eingezeichnet. Nach jahrelangem Protest Lichterfelder Bürger gegen den Übungslärm in Parks Range hatten die Amerikaner Mitte 1989 Zugeständnisse gemacht. Zwischen 22 und 7 Uhr wurden die Schießübungen auf Kleinkaliberwaffen mit „blinder“ Munition beschränkt. Des Weiteren wurde zugesagt, dass zu diesen Zeiten keine Konvois mehr anrollten, keine Hubschrauber-Tiefflüge stattfanden und das Kampftraining in der „Geisterstadt“ von geräuschintensiven Aktionen befreit wurde. Ebenso wurde Ruhe an Sonn- und Feiertagen vereinbart und die Sandbahn-Rallyestrecke wurde geschlossen. Der US-amerikanische Generalmajor Raymond E. Haddock machte seinerzeit aber auch deutlich, dass die Zurückhaltung Grenzen hatte: Die drei einwöchigen Manöver pro Jahr zur „Prüfung der Einheiten auf Kampfbereitschaft“ blieben unumgänglich, und eine Verlagerung in die vormalige amerikanische Zone kam nicht in Betracht. Bevor 1994 die amerikanischen Besatzungstruppen aufgrund des Zwei-plus-Vier-Vertrages abzogen, wurde die Doughboy City abgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "U-Bahnhof „Parks Range“.", "content": "Bemerkenswert war ein nachgebauter U-Bahnhof in Form einer Hochbahnstation in Dammlage, der für Straßenkampfübungen genutzt wurde. Der detailgetreu und realitätsnah gestaltete U-Bahnhof war mit Sitzbänken, Zugabfertigerhäuschen und Treppenaufgängen ausgestattet. Auf einem – nicht mit dem U-Bahn-Netz der BVG verbundenen – Gleisstück war sogar ein ausrangierter Berliner U-Bahn-Wagen abgestellt, der als Befehlsstand diente.", "section_level": 2}, {"title": "Natur.", "content": "Seit dem Ende des Übungsbetriebs nahm die Natur dieses Gebiet in Besitz, und es entstand eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt mit zahlreichen, auch nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützten Arten. Seit den 1990er Jahren wird ein Teil des Areals von der Reitgemeinschaft Holderhof genutzt. Deren Projekt hat erheblich dazu beigetragen, dass auf dem Gelände eine offene Weidelandschaft entstand, die durch die „Pferde als Landschaftspfleger“ nachhaltig erhalten und entwickelt wird. Aus einer Stellungnahme von 2012 des Landesbeauftragten für Naturschutz und Landschaftspflege, Ingo Kowarik, gehen Details zur „hohen naturschutzfachlichen Bedeutung“ der „Weidelandschaft Lichterfelde-Süd“ hervor. Die dazugehörige Naturschutzfachliche Bewertungskarte macht die Qualitäten anschaulich. Südöstlich des Gebietes grenzt auf brandenburgischer Seite unmittelbar das Landschaftsschutzgebiet Diedersdorfer Heide und Großbeerener Graben an.", "section_level": 2}, {"title": "Planungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Flächennutzungsplan von 1994 sieht für das Gelände eine Wohn-, Misch- und Gewerbenutzung vor. Nachdem die US-Army das Gelände aufgab, übernahm es die Bahn-Immobiliengesellschaft \"Vivico\". Deren Nachfolger, die \"CA Immo\", verkaufte das 96 Hektar große Areal (bestehend aus Parks Range und angrenzenden Flächen) im Oktober 2012 an die \"Groth Gruppe\", die eine Wohnbebauung anstrebt. Im Herbst 2019 hat die \"Groth Gruppe\" ihre Pläne für ein neues Wohnviertel im Berliner Süden, \"Neulichterfelde\" genannt, vorgestellt. Es sollen rund 2500 Wohneinheiten mit Raum für rund 6000 Menschen entstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Aktionsbündnis.", "content": "Bereits ab 2011 hatte das \"Aktionsbündnis Landschaftspark Lichterfelde Süd\" ein Konzept der verträglichen Sozialraumerweiterung unter Erhalt schützenswerter Natur innerhalb und außerhalb der ehemaligen Parks Range als Landschaftspark Lichterfelde Süd vorgestellt. Für ihr Umweltengagement wurden das Projekt \"GroßstadtWildnis Lichterfelder Weidelandschaft\" sowie das Aktionsbündnis \"Landschaftspark Lichterfelde Süd\" mit dem Berliner Umweltpreis 2012 des BUND-Landesverbandes Berlin ausgezeichnet. Kritisiert wurde die geplante Wohnbebauung von Gewerbebetrieben am Rande von Parks Range, die sich in einer Petition an das Abgeordnetenhaus von Berlin für eine „Gewerbeinsel“ im Planungsverfahren aussprachen. Diese Petition wurde vom Abgeordnetenhaus abgelehnt, da das Aktionsbündnis und die Öffentlichkeit über das städtebauliche Workshopverfahren und die formellen Planungsverfahren ausreichend beteiligt seien.", "section_level": 2}, {"title": "Studie für ein Schutzgebiet.", "content": "Eine \"Naturschutz- und Landschaftsentwicklungsstudie für ein zukünftiges Schutzgebiet Lichterfelde Süd – Dezember 2012\" wurde vom Landschaftsarchitekturbüros \"Fugmann & Janotta\" vorgelegt. In einer dem Gutachten vorangestellten Zusammenfassung wurde empfohlen, insgesamt 84 Hektar des rund 111 Hektar umfassenden Areals als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. Das Vorkommen europarechtlich geschützter Arten wurde durch ein Gutachten umfangreich dokumentiert.", "section_level": 2}, {"title": "Planungsprozess und Bürgerbeteiligung.", "content": "Ein Prozess der Bürgerbeteiligung an dem Bebauungsvorhaben und der städtebaulichen Neuordnung ist vom Bezirk Steglitz-Zehlendorf zugesagt worden. Anfang April 2013 wurde eine Absichtserklärung von der Groth-Gruppe und dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf veröffentlicht, in der Vorstellungen von „Wohnungsbauflächen in Lichterfelde Süd“ von 39 Hektar mit bis zu 2700 Wohnungen (durchschnittliche Größe: 78 m2) festgelegt sind. Das Aktionsbündnis kritisierte, dass dabei u. a. Gewerbe sowie Natur- und Artenschutz nicht berücksichtigt worden seien. Die weiteren Schritte des Bezirks zur Planung für Lichterfelde Süd sahen nach weiteren fachlichen Bewertungen einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan vor. Nach Beschlussfassung durch das Berliner Abgeordnetenhaus ist der geänderte Flächennutzungsplan für Lichterfelde Süd rechtskräftig geworden. Ein städtebaulicher Workshop wurde vom Investor Anfang 2014 ausgeschrieben und führte Ende September 2014 zur Vorstellung eines Masterplans, entworfen von \"Casanova + Hernandez Architects\", Rotterdam. Dieser sah seinerzeit vor, eine Fläche von 39 Hektar mit 2500 Wohneinheiten zu bebauen, die übrige Fläche sollte den Status eines Landschaftsschutzgebietes erhalten. Mehr als 500 Wohnungen sollten von kommunalen Wohnungsbaugesellschaften errichtet werden. Für diese sollte der Mietpreis bei 6,50 Euro pro Quadratmeter liegen, für die anderen Apartments zwischen 8,50 und 10,50 Euro. In der Nähe des S-Bahnhofs Lichterfelde Süd ist eine Schule mit Sportanlagen vorgesehen sowie im zentralen Bereich ein Stadtplatz mit Geschäften sowie kulturellen und sozialen Einrichtungen. Rund 800 Millionen Euro will die \"Groth-Gruppe\" in das Bauprojekt investieren. Der erste Spatenstich war für das Jahr 2016 geplant, die Bauzeit wurde mit fünf bis sieben Jahren veranschlagt. Das \"Aktionsbündnis Landschaftspark Lichterfelde Süd\" (ALL) kritisierte das Workshop-Verfahren und dessen Ergebnis. Ebenfalls der Umweltverband BUND. Ein Bürgerbegehren mit dem Motto \"Natur- und Landschaftsschutz in Lichterfelde mit Wohnen und Arbeiten vereinbaren\", das u. a. die Begrenzung des Bauvorhabens auf 16 Hektar und 1500 Wohnungen forderte, scheiterte. Die erforderliche Zahl gültiger Unterschriften wurde verfehlt. Fünf Jahre, nachdem die \"Groth-Gruppe\" mit dem Bezirksamt Zehlendorf eine Absichtserklärung bekanntgegeben hatte, wurde am 31. Juli 2018 ein städtebaulichen Vertrag geschlossen. Darin soll u. a. geregelt sein, welche Kosten der Investor im Bereich der sozialen und technischen öffentlichen Infrastruktur übernimmt und welcher Anteil der Geschosswohnungen als „bezahlbare“ Wohnungen errichtet werden. Eine Übersicht über den wesentlichen Inhalt wurde Gremien der Bezirksverordnetenversammlung bekannt. Inhalte des Vertrags sind nicht veröffentlicht. Der \"Bebauungsplan 6-30 Lichterfelde Süd\" ist erstellt. Nach der abgeschlossenen Beteiligung der Behörden und der sonstigen Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 2 BauGB) (Stand: Mai 2019) werden die abgegebenen Hinweise eingearbeitet und angeforderte Gutachten erstellt; das Ergebnis wird voraussichtlich im Herbst 2019 präsentiert. Die abschließende Beteiligung der Öffentlichkeit mit öffentlicher Auslegung des Bebauungsplans kann dann stattfinden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Parks Range ist ein ehemaliger Truppenübungsplatz im Berliner Ortsteil Lichterfelde des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. Das Gelände in der Ortslage Lichterfelde Süd befindet sich zwischen der in den 1970er Jahren gebauten Thermometersiedlung und der Grenze zu den brandenburgischen Landkreisen Potsdam-Mittelmark beziehungsweise Teltow-Fläming.", "tgt_summary": null, "id": 1526520} {"src_title": "Lego Mindstorms NXT", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Versionen.", "content": "Das Mindstorms-NXT-Set (8527, Standardversion) war seit Oktober 2006 in Deutschland erhältlich. Mittlerweile ist die Version 2.0 des NXT-Systems mit dem Set 8547 erhältlich. Bei diesen Versionen liegt die Software dem Set bei. Außerdem gibt es noch das Education Basis Set (9797), welches eine besonders für den Schulalltag optimierte Version in einer robusten Kunststoffkiste darstellt. Die Software muss hier, im Gegensatz zu den anderen Versionen, separat erworben werden. Am 7. Januar 2013 stellte LEGO auf der CES das Nachfolgersystem Mindstorms EV3 vor, welches Motor- und Sensorkompatibilität mit dem NXT aufweist. Zusätzlich wurde gegenüber dem NXT der Ultraschall- durch einen Infrarot-Abstandssensor ausgetauscht und ein Gyrosensor hinzugefügt. Das neue Modell kam im September 2013 auf den Markt.", "section_level": 1}, {"title": "Grundausstattung.", "content": "Das Lego-Mindstorms-NXT-Set enthält:", "section_level": 1}, {"title": "Verbindungskabel.", "content": "Die NXT-Grundpackung (Set 8547) enthält sieben NXT-Verbindungskabel. Es handelt sich um ein sechspoliges Kabel mit einer Art RJ12-Stecker. Der einzige Unterschied zu einem RJ12-Stecker besteht darin, dass die Verbindungsnase seitlich und nicht mittig sitzt. Es gibt auch Adapterkabel (Set 8528) zu den alten Verbindungskabeln des RCX. Somit können alle analogen Sensoren des RCX (Vorgänger des NXT) benutzt werden, allerdings wird hierfür bei der Standard-Programmierumgebung \"NXT-G\" ein (kostenloses) Update benötigt, damit die Sensoren angesprochen werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Zubehör.", "content": "Alle Sensoren und der NXT-Stein selbst sind auch einzeln erhältlich. Außerdem gibt es mittlerweile diverse Sensoren von anderen Firmen, die nicht direkt von der NXT-G unterstützt werden. LEGO bietet mittlerweile aber eine Aktualisierung für NXT-G an, mit der man Blöcke dieser Sensoren einbinden kann. Eine Sonderstellung hat hier die Firma HiTechnic, die seit dem 17. September 2007 offiziell mit LEGO zusammenarbeitet. HiTechnic hat die Erlaubnis erhalten, das offizielle Sensorengehäuse von LEGO zu verwenden. Außerdem vertreibt LEGO diese Sensoren nun auch selbst. Folgende Sensoren von HiTechnic wurden von LEGO ins Programm aufgenommen: LEGO verkauft auch den RFID-Sensor der Firma Codatex", "section_level": 1}, {"title": "Programmierung.", "content": "Die von LEGO bereitgestellte grafikbasierte Programmierumgebung NXT-G wurde von Lego in Zusammenarbeit mit National Instruments entwickelt und baut auf der grafischen Programmieroberfläche LabView auf. Diesem Programm liegen Schritt-für-Schritt Programmieranleitungen von allen Grundfunktionalitäten bei. Daneben existiert aber auch eine Vielzahl alternativer Programmiermöglichkeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Alternative Programmiersprachen.", "content": "Alternative Programmiersprachen ermöglichen es, eigene Programme zu schreiben und zu kompilieren, die wie NXT-G-Programme direkt auf dem NXT laufen. Teils kommt hierfür eine eigene Firmware zum Einsatz, teils kann die Original-Firmware weiterverwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Ferngesteuerte Programmierung.", "content": "Zur ferngesteuerten Programmierung werden Bibliotheken für Programmiersprachen angeboten, die den NXT über eine Bluetooth- oder USB-Verbindung fernsteuern können. Das Programm selbst läuft hierbei auf dem fernsteuernden Rechner. Hierzu zählen unter anderem:", "section_level": 2}, {"title": "Nachfolgesystem Mindstorms EV3.", "content": "Am 7. Januar 2013 präsentierte LEGO auf Consumer Electronics Show ein neues Mindstorms-System namens EV3, die erste offizielle Ankündigung stammt vom 4. Januar 2013. EV3 ist eine Weiterentwicklung (Evolution) des LEGO Mindstorms NXT Systems", "section_level": 2}, {"title": "Wettbewerbe.", "content": "Mit dem LEGO Mindstorms System werden verschiedene Wettbewerbe wie zum Beispiel die World Robot Olympiad bestritten. Ein regelmäßig stattfindender Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler, der in verschiedenen Teilen der Welt ausgetragen wird, ist die First Lego League. Weitere Wettbewerbe sind z. B. der RoboCup oder RoboRace der Universität Stuttgart.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der NXT ist ein Steuerungscomputer der Produktserie Lego Mindstorms. Er besitzt Anschlüsse für mehrere Sensoren und Aktoren, sowie USB- und Bluetooth-Schnittstellen. Der Computer kann über spezielle Programmiersprachen am PC programmiert werden. Der NXT wurde Anfang 2006 auf der Messe Consumer Electronics Show vorgestellt und war seit Oktober 2006 in Deutschland erhältlich. Der NXT hat einen ARM-Prozessor. Neu waren die Geräusch- und Ultraschall-Sensoren. Außerdem lässt sich ein damit ausgerüsteter Roboter auch mit einem Mobiltelefon z. B. dem K610i oder mit einem Computer per Bluetooth fernsteuern. Des Weiteren ist es möglich, ein mit Kamera ausgerüstetes Mobiltelefon als Kamerasensor zu nutzen. Die hierzu erforderliche Software kann von der LEGO-Mindstorms-Website heruntergeladen werden. Dokumentationen, Software-Aktualisierungen, Software-Developer-Kits (SDK) und die Quellcodes der Firmware (ab Dezember 2006) sind dort ebenfalls zu finden.", "tgt_summary": null, "id": 665471} {"src_title": "Béon (Ain)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Béon liegt auf, etwa zwölf Kilometer nordnordöstlich der Stadt Belley und 56 km südöstlich der Präfektur Bourg-en-Bresse (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im südöstlichen Bugey, auf einem Schuttkegel am Südfuß des Grand Colombier westlich des Rhonetals, am Rand des ausgedehnten Moorgebietes \"Marais de Lavours\". Die Fläche des 10,30 km2 großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Rhônetals. Der südliche Gemeindeteil wird von der heute noch intakten Sumpffläche des Marais de Lavours () eingenommen. Im äußersten Süden reicht der Gemeindeboden bis an den gewundenen Lauf des Séran, eines rechten Seitenflusses der Rhône. Nach Norden erstreckt sich das Gemeindeareal über den steilen und teilweise von Felsbändern durchzogenen Hang bis auf den Jurakamm des Grand Colombier. Auf dessen südlichstem Gipfel, der \"Pointe de Fautriolet\", wird mit die höchste Erhebung von Béon erreicht. Der steile Südabhang wird durch verschiedene Erosionsrinnen untergliedert. Am Hangfuß wurden jeweils Schuttkegel akkumuliert. Der ehemalige Herrschaftssitz \"Luyrieu\" ist jetzt ein Ortsteil von Béon. Die Nachbargemeinden sind Arvière-en-Valromey mit Chavornay im Norden, Culoz im Osten, Ceyzérieu im Süden sowie Talissieu im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gemeindegebiet von Béon war bereits während der Römerzeit besiedelt. Es wurden Mauerfundamente verschiedener römischer Villen entdeckt. Seit dem 11. Jahrhundert bildete Béon eine Herrschaft unter den Burgherren von Lhuirieu/Luyrieu, welche unter der Oberhoheit der Grafen von Savoyen standen. Im 13. Jahrhundert wurde das Dorf zur Pfarrei erhoben. Mit dem Vertrag von Lyon gelangte Béon im Jahre 1601 an Frankreich.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Pfarrkirche von Béon stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde 1968 letztmals umfassend restauriert. Auf einem Felsgrat oberhalb des Dorfes erheben sich die Ruinen der mittelalterlichen Burg Luyrieu. Am Fuß dieser Krete steht das im 19. Jahrhundert erbaute Château de Béon.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Béon zu den kleinen Gemeinden des Département Ain. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte, wurde seit Beginn der 1970er Jahre wieder ein Bevölkerungswachstum verzeichnet. Die Ortsbewohner von Béon heißen auf Französisch \"Béonais(es)\".", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Béon war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute spielt der Weinbau an den Hängen nördlich von Béon eine Rolle als Einnahmequelle der Einheimischen. Daneben gibt es einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde gewandelt. Zahlreiche Erwerbstätige sind Pendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen. Die Ortschaft ist verkehrsmäßig recht gut erschlossen. Sie liegt an der Departementsstraße D904, die von Ambérieu-en-Bugey nach Aix-les-Bains führt. Eine weitere Straßenverbindung besteht mit Ceyzérieu. Der Regionalbahnhof von Culoz befindet sich in zwei Kilometer Entfernung. In Béon befindet sich eine staatliche Grundschule (\"école élémentaire\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Béon ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Kanton Hauteville-Lompnes im Arrondissement Belley und ist Mitglied im Gemeindeverband \"Bugey Sud\".", "tgt_summary": null, "id": 227240} {"src_title": "Das Dorf der Verdammten (1960)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der pensionierte Physiker Gordon Zellaby lebt mit seiner Frau Anthea und seinem Schwager Alan in dem kleinen, verträumten Nest Midwich in England. Gordon und Anthea genießen ihre freie Zeit, während Alan als Offizier in einer nahegelegenen Kaserne arbeitet. Eines Tages will Gordon Alan anrufen, verliert jedoch während des Telefonats urplötzlich und ohne erkennbare Ursache das Bewusstsein. Als selbst die Vermittlung von Midwich nicht mehr reagiert, bricht Alan umgehend zu seinem Schwager auf. Er ist bestürzt, als er vor Midwich auf ohnmächtige Passanten stößt und alarmiert Polizei und Militär. Die Behörden errichten eine Sperrlinie und testen den Radius des Phänomens, ohne dabei zu einem Ergebnis bezüglich der möglichen Ursache zu kommen. Ein Erkundungsflugzeug, das über Midwich kreisen soll, stürzt unerklärlicherweise ab. Wenige Stunden später wacht Gordon auf, unverletzt, aber verwirrt. Als Anthea und Alan das Zimmer betreten und berichten, dass ganz Midwich weggetreten war, ist das Unverständnis groß. Da anscheinend niemand im Dorf verletzt oder bestohlen wurde, bleibt den Einwohnern nur, zum gewohnten Alltag zurückzukehren. Einen Monat später stellt Anthea fest, dass sie schwanger ist. Sie und Gordon sind überglücklich, bis sie erfahren, dass insgesamt zwölf Frauen des Dorfes schwanger sind. Als der Tag des Blackouts als Zeitpunkt der Empfängnis errechnet wird, ist der Schreck umso größer. Sogar unverheiratete Frauen sind in anderen Umständen. Nach nur fünf Monaten kommen zwölf kerngesunde Babys zur Welt. Alle Babys haben wasserstoffblondes Haar, dunkle starre Augen und merkwürdig schmale Fingernägel. Es ist offensichtlich, dass alle Neugeborenen von ein und demselben Vater abstammen müssen. Gordon beschließt, seinen „Sohn“ David zu nennen. Einige Zeit später kommt es zu merkwürdigen Zwischenfällen. So muss Gordon seine Frau mit Gewalt davon abbringen, ihre Hände in kochende Milch zu tunken, nachdem diese den kleinen David offenbar mit zu heißer Milch gefüttert hatte. Einige Zeit später beobachtet Gordon, wie David mit Buchstabenwürfeln seinen eigenen Namen zusammensetzt. Gordon ist sprachlos und macht zusammen mit Alan ein Experiment: David und zwei weitere Kuckuckskinder können eine kleine Box mit kompliziertem Schließmechanismus gleich beim ersten Mal richtig öffnen, was Gordon und Alan zu dem Schluss führt, dass die Kinder nicht nur überdurchschnittlich intelligent, sondern auch telepathisch miteinander verbunden sind. Auch können sie andere mit ihrem unheimlichen Blick manipulieren. Die Kinder wachsen ungewöhnlich schnell heran; nach nur drei Jahren haben sie die körperliche Verfassung von Zwölfjährigen erreicht. Die Gruppe sondert sich von anderen Dorfbewohnern ab und fällt durch ihre einheitliche Kleidung und ihr unterkühltes bis ignorantes Verhalten auf. Zudem häufen sich die merkwürdigen Vorkommnisse, die immer irgendwie mit ihnen in Zusammenhang stehen. Die Dorfbewohner haben Furcht und Abscheu vor den Kuckuckskindern entwickelt, meiden sie und verbieten ihren eigenen Kindern jeglichen Umgang mit ihnen. Bald darauf werden Gordon und Allan zu einer Sonderkonferenz des königlichen Militärs in London eingeladen, weil nach Midwich nun auch in Sibirien, in der Mongolei, in Australien und in einer Inuit-Gemeinde in Kanada „Blackout-Kinder“ geboren wurden. Allerdings starben die Säuglinge in Australien zehn Stunden nach ihrer Geburt, und die Inuit töteten die Säuglinge, weil die jungfräulichen Geburten die Tabus der Inuit brachen. Ebenso erging es den Familien in der Mongolei, dort wurden sogar die Mütter getötet. Es sind also nur noch Midwich und das sibirische Dorf übrig. Über die Herkunft der Kinder kann man nur spekulieren. Die Offiziere fürchten die Kräfte der Kinder und wollen sie am liebsten einsperren oder töten. Empört geht Gordon dazwischen und bietet an, die Kinder persönlich zu betreuen und zu unterrichten. Sichtlich überrascht willigen die Behörden ein. Kurz darauf ereignet sich ein rätselhafter „Unfall“: Ein Autofahrer fährt aus Unachtsamkeit eines der Kinder an. Obwohl dem Kind nichts passiert ist, bringen die anderen Kinder den Fahrer dazu, mit Vollgas gegen eine Mauer zu fahren. Der Mann ist augenblicklich tot. Anthea, die Zeugin des Vorfalls war, soll bei einer Gemeindeanhörung aussagen, kann sich aber unerklärlicherweise an kaum etwas erinnern. Daraufhin kommt es im Gerichtssaal zum Tumult, weil der Bruder des Getöteten lauthals Rache schwört. Auf dem Heimweg sehen Anthea, Gordon und Alan ihn mit einem Gewehr an einer Straßenecke lauern. Anthea, Gordon und Alan versuchen, den Mann von seinem Mordplan abzubringen, doch die Kinder stehen plötzlich hinter ihnen und lassen die drei mit ihrem Blick erstarren. Dann bringen sie den Mann dazu, sich selbst zu erschießen. Während Anthea, Gordon und Alan am Abend noch unter Schock stehen, erhält Alan vom Militär telefonisch die Nachricht, dass das sibirische Dorf mittels einer ferngelenkten Atomrakete ausgerottet wurde. Inzwischen eskaliert im Dorf die Situation, ein wütender Mob will das Gebäude, in dem die Kinder untergebracht sind, anzünden. Doch das Vorhaben misslingt, als David den gesamten Mob erstarren lässt und der Rädelsführer sich selbst in Brand steckt. Alan, der zufällig Zeuge wird, stürmt ins Gebäude, um David zur Rede zu stellen, was darin gipfelt, dass Alan stundenlang apathisch im Bett liegt. Als Gordon zu vermitteln versucht, fordert David ihn auf, den Kindern bis kommenden Freitag zur Flucht zu verhelfen. David macht außerdem unmissverständlich klar, dass er jedem schaden wird, dem Gordon etwas verraten sollte. Gordon sieht ein, dass er sich in den Kindern geirrt hat, und beschließt, sie mit einer Zeitbombe im Aktenkoffer zu vernichten. Als er gedankenversunken die Ziegelsteinwand an seinem Kamin betrachtet, kommt ihm eine Idee. Am Freitagmorgen begibt er sich zum Schulgebäude. David merkt sofort, dass mit Gordon etwas nicht stimmt, doch als er dessen Gedanken erspähen will, ist er völlig verblüfft, dass Gordon permanent an eine Ziegelsteinmauer denkt. Daraufhin versucht nun die Gruppe von Kindern, durch telepathische Angriffe Gordons Konzentration zu stören, damit sie hinter die mentale Mauer blicken können. Als sie das Zifferblatt des Zeitzünders in Gordons Gedanken erspähen können, ist es allerdings zu spät. Die Kofferbombe explodiert und vernichtet die Kinder. Auch Gordon kommt ums Leben.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Dreh.", "content": "Gedreht wurde der Film in Letchmore Heath, etwa 12 km nördlich von London. Die Gaststätte \"The Three Horseshoes Pub\" und die Aldenham-School dienten als Kulissen und bestehen heute noch. Zeitpunkt des Drehs war der Winter 1959. Bereits 1957 erwarb Metro-Goldwyn-Mayer die Rechte an Drehbuch und Film. Der Film wäre jedoch beinahe nicht aufgeführt worden, weil katholische Zensoren aufgrund heikler Filminhalte stark gegen die Veröffentlichung protestiert hatten. Die Uraufführung des Films fand schließlich im Juli 1960 in Großbritannien statt, in Deutschland kam er am 3. Februar 1961 in die Kinos. Er gilt als Low-Budget-Film bei einem geschätzten Budget von 200.000 US-Dollar. Im Roman \"The Midwich Cuckoos\" sind es ursprünglich 58 Kinder, die das Dorf Midwich terrorisieren. Für die Verfilmung war diese Zahl nicht realisierbar, sodass sie auf zwölf reduziert wurde, zumal eine so große Anzahl an Darstellern das Budget weit überschritten hätte. Auch gibt es im Roman keinen Anführer der Gruppe. Während die Frau der Hauptperson George Zellaby im Film Anthea heißt, lautet ihr Name im Roman „Angela“.", "section_level": 2}, {"title": "Filmtechnik.", "content": "Die deutsche Filmzentrale schreibt, Wolf Rilla habe bewusst auf Effekthascherei zugunsten einer subtilen und spannenden Atmosphäre verzichtet. Ihm sei es vorrangig darum gegangen, utopisch-philosophische Grundideen und Ängste der zeitgenössischen Gesellschaft zu verarbeiten, indem im Film das beschauliche Leben ahnungsloser Bürger erst nach und nach zerstört wird, statt mit einem Schlag. Unfassbar wirke der Film vor allem dadurch, dass es ausgerechnet Kinder sind, in denen das Böse schlummert. Rillas Film gilt heute als einer der Klassiker des Genres. Besondere Dramatik erreicht der Film durch den Selbstmord eines liebenswerten, exzentrischen Filmhelden, der gutmeinend das Böse zunächst noch in Schutz nimmt. Die Sympathie gegenüber dem Protagonisten wird allgemein der schauspielerischen Leistung von George Sanders zugesprochen. Wolf Rilla setzte die Szenen, in denen die Kinder ihre Opfer mental angreifen, effektiv um, indem er die Kinder dazu animierte, sich völlig untypisch für Kinder ihres Alters zu verhalten. Er selbst sagt dazu, dass die Kinder seiner Meinung nach deshalb so „unheimlich und unkinderhaft“ wirken, weil man von Kindern „wohl eher gewohnt ist, dass sie ständig zappeln und nie stillhalten. Und alles, worum ich sie bat, war stillzustehen und geradeaus zu starren.“. Viele Betrachter des Films fühlen sich heute beim Anblick der blonden Kinder an die Hitlerjugend und deren Ideale vom arischen Männertyp erinnert – ein Effekt, der von Wolf Rilla überhaupt nicht geplant, geschweige denn vorausgesehen war. Im Film beginnen die Augen der Kinder zu glühen, wenn sie ihre mentalen Kräfte benutzen. Dieses Glühen wurde nachträglich im Filmlabor eingearbeitet, indem Negativablichtungen der Augenpartien über die Positive gelegt wurden; in Rillas Drehbuch war der Spezialeffekt eigentlich gar nicht eingeplant gewesen. In der Britischen Urfassung wurde der Augen-Effekt wieder heraus zensiert. Die platinblonden Perücken, welche die Kinder während der Dreharbeiten trugen, sollten den Eindruck vermitteln, dass ihre Köpfe unnatürlich groß seien. Der Film war bereits 1957 mit Ronald Colman in der Hauptrolle begonnen worden, wurde dann aber auf Eis gelegt, weil er wegen der düsteren Schilderung der jungfräulichen Geburt als zu heikel galt, weshalb auch die Produzenten wiederholter Hetzkampagnen durch katholische Zensoren ausgeliefert waren. Nachdem Colman 1958 gestorben war, wurde er schließlich mit George Sanders realisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung.", "content": "George Sanders wirkte auch in anderen bekannten Filmen mit, so zum Beispiel in Rebecca von Alfred Hitchcock, aber auch in der Serie Mission: Impossible aus dem Jahr 1971. Martin Stephens wurde durch die Rolle des \"David Zellaby\" als damals 12-Jähriger berühmt und spielte danach auch in anderen Horrorfilmen mit, wie zum Beispiel in \"Schloß des Schreckens\". An den Film \"Das Dorf der Verdammten\" erinnert er sich nach eigenen Angaben mit Humor, seiner Meinung nach habe es ihn „amüsiert [...] diese sehr erwachsenen Qualitäten und die Kontrolle über Erwachsene zu haben“. Andererseits sei ihm während des Drehs bewusst geworden, wie „machtlos man als Kind doch eigentlich ist“. Schauspieler Michael Gwynn spielte mehrfach auch in anderen Filmen die Rolle eines Offiziers, neben \"Das Dorf der Verdammten\" auch den „Secret Agent“ in \"Danger Man\" und „Captain Branscombe“ in \"Poison Island\". In \"Justice – Nicht schuldig\" spielte er den Brigadier „Craig Astley“ und in \"Spy Trap\" verkörperte er den Helden „Carson“. Schauspielerin Barbara Shelley wurde durch mehrere Rollen in verschiedenen Horror- und Sci-Fi-Filmen und Serien berühmt. So spielte sie unter anderem „Lady Barbara Webster“ in der Fernsehserie \"The Third Man\" und „Sorasta“ in \"Doctor Who\". Die weiteren „Kuckuckskinder“ – neben \"David\" – wurden unter anderem gespielt von June Cowell, Mark Milleham und Teri Scoble. Die Ladenbesitzerinnen Mrs. Ogle und Mrs. Plumpton wurden von Rosamund Greenwood und Susan Richards dargestellt. Filmkomponist Ron Goodwin erlangte Berühmtheit durch seine Musikstücke zu den Miss-Marple-Filmen mit Margaret Rutherford.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "In der modernen Psychologie und Soziologie dienen Film und Romanvorlage gleichermaßen als ein Exempel für das Darstellen und Aufzeigen gesellschaftlicher Probleme und Tabus. Im Vordergrund steht das Thema Kuckuckskinder, das zeitlos ist und heutige Gesellschaften in besonderem Maße betrifft. Gemäß dem Literaturwissenschaftler Klaus Johann wird im Film \"Das Dorf der Verdammten\" sehr gut aufgezeigt, wie Erwachsene auf fremde Kinder reagieren, wenn diese außer Kontrolle geraten: Wie auch im realen Leben, bestimmen im Film Angst und Vorverurteilung das Handeln, das aus der beidseitigen Unfähigkeit, sich anzupassen, erwächst. \"„Mißlingt dieser Anpassungsprozeß [...], bleibt [...] der Jugendliche das personifizierte Andere der Gesellschaft, vor dem diese sich nicht selten fürchtet, weil es unberechenbar und deshalb nicht beherrschbar [...] ist.“\" Der Film schürt laut dem Filmkritiker Gary Giddins außerdem ganz gezielt gesellschaftliche Ängste, wie sie typisch für die Menschen der Nachkriegszeit waren: Zum Beispiel, dass der Mann vom Krieg heimkehrt und seine Frau zwischenzeitlich von einem anderen geschwängert wurde. Oder eben die Angst vor unehelichen und aufgezwungenen Kuckuckskindern. Allerdings zensierte MGM auch Wörter wie „Jungfräulichkeit“ und „Schwangerschaft“. \"Das Dorf der Verdammten\" präsentiere laut Cynthia Hendershot zudem „recht eindrucksvoll, wenn auch etwas klischeehaft“, typische soziale Klassen: Die Zellabys sind ihrer Ansicht nach definitiv der gehobenen Gesellschaft zuzuordnen, während der Rest von Midwich überwiegend aus Arbeiterfamilien besteht. Unterstrichen wird die Klassenaufteilung durch das Verhalten der Dorfbewohner. Während die Zellabys, allen voran Gordon, eher passiv-abwartend mit der Situation umgehen, sind die Arbeiterfamilien den Kindern gegenüber von Anfang an feindselig gesinnt. In diesem Zusammenhang nehmen die Kuckuckskinder erneut eine Sonderstellung ein: Sie sind quasi „klassenlos“ und trotzdem einander völlig gleich. Sie verfügen, bedingt durch ihren intellektuellen Gleichstand und ihr kognitives, synchronisiertes Denken und Handeln über keinerlei individuelle Persönlichkeiten. Veranschaulicht wird dies in der Szene, in der David als Kleinkind eine chinesische Puzzlebox öffnen kann und andere Kuckuckskinder dies dann ebenfalls automatisch beherrschen. Diese überdurchschnittliche Intelligenz und vermeintliche „Abnormalität“ sind es, die speziell von der Arbeiterklasse missbilligt und letztlich mit Gewalt geahndet werden (zuerst der Mordversuch des Mannes mit Gewehr, dann die versuchte Inbrandsetzung). Im Gegenzug reagieren die Kinder mit zunehmender Rücksichtslosigkeit zwecks Selbsterhaltung – David sagt seinem Onkel in einer Schlüsselszene: „Wir müssen überleben. Egal, was es kostet.“ Die Idee von einem intelligenten Arbeiterkind als Freak findet denn auch in der Fortsetzung \"Children of the Damned\" Anklang.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Das Dorf der Verdammten\" hatte unterschiedlichen Erfolg bei den Kritikern. Einige von ihnen beurteilen den Film erst in neuerer Zeit positiv, so zum Beispiel Autoren wie Adolf Heinzelmeier und Berndt Schulz im \"Lexikon Filme im Fernsehen\" von 1990, welche den Film als „Klassiker des Genres, in dem das Grauen auf leisen Sohlen einherkommt“ bezeichneten. Die New York Herald Tribune nannte den Film „Weit und breit das Gelungenste, Gescheiteste und Glaubhafteste in dem unglaublichen Genre, das manchmal Horror, manchmal „Pseudo“-Wissenschaft genannt wird.“ Auch der Kritiker Alan Frank äußerte sich lobend: „Eine außergewöhnlich gelungene Adaption von Wyndhams SF-Klassiker The Midwich Cuckoos mit nahezu unerträglicher Spannung und einer verblüffenden Anfangssequenz. Regie, Drehbuch (mit Ausnahme einiger langweiliger Ausflüge in häusliche Konflikte) und schauspielerische Leistungen sind vorzüglich. Der Film steht den Klassikern des Genres kaum nach.“ Der Deutsche Filmdienst äußert sich hingegen eher verhalten: „Suggestiv inszeniertes fantastisches Kino, dessen leise Thrill-Effekte von pseudowissenschaftlichem Geschwätz gestört werden.“ Variety hingegen sprach anlässlich der Premiere 1961 von einem „ziemlich müden und dummen Film, der sehr verheißungsvoll beginnt, dann aber bald sturzflugartig eingeht.“ Katholische Zensoren bezeichneten den Film damals als „schlicht widerlich“.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung und Neuverfilmungen.", "content": "1963 drehte Regisseur Anton Leader unter dem Titel \"Children of the Damned\" eine Art Fortsetzung, die jedoch mehr als Neuverfilmung anzusehen ist und in Deutschland nicht in die Kinos kam. Für eine DVD-Veröffentlichung erhielt der Film den Titel „Die Kinder der Verdammten“. Die Hauptrolle dieser Verfilmung übernahm Ian Hendry. 1995 produzierte John Carpenter eine Neufassung des Films mit Christopher Reeve und Kirstie Alley. Der Film floppte jedoch und wurde für die Negativ-Auszeichnung Goldene Himbeere nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Medien.", "content": "Der Film wurde 1961 bei den Hugo Awards als \"Best Dramatic Presentation\" nominiert. Er erhielt den Preis jedoch nicht. \"Das Dorf der Verdammten (1960)\" wird inzwischen als DVD und als Hörspiel vermarktet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Dorf der Verdammten (Originaltitel: \"Village of the Damned\") ist ein britischer Spielfilm von Wolf Rilla aus dem Jahr 1960. Er basiert auf der Romanvorlage \"Kuckuckskinder\" (1957, \"The Midwich Cuckoos\") von John Wyndham. Der Film startete am 3. Februar 1961 in den deutschen Kinos. ", "tgt_summary": null, "id": 277320} {"src_title": "August Josef Hagemann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Beruf.", "content": "Der Sohn eines Heuermanns erlernte in Hopsten das Schlosserhandwerk. Als Geselle arbeitete er u. a. in Düsseldorf, Bonn, Köln, Boppard und Mainz. Von 1900 bis zum Frühjahr 1908 war Hagemann als Schlosser bei der Eisenbahnwerkstätte Osnabrück beschäftigt. Schon früh in der katholischen Arbeiterbewegung aktiv, absolvierte er in Mönchengladbach beim „Volksverein für das katholische Deutschland“ einen Fortbildungskursus, um anschließend ab 1908 in Osnabrück als hauptberuflicher Arbeitersekretär die Geschäftsführung des Osnabrücker Diözesanverbandes der Katholischen Arbeitervereine und zugleich die Leitung des Arbeitersekretariats der christlichen Gewerkschaften zu übernehmen. Nebenamtlich betätigte er sich dabei als Parteisekretär der katholischen Zentrumspartei. Als Arbeitersekretär betätigte er sich bis April 1923, musste dann aber diese Funktion wegen der Überbeanspruchung durch seine politische Arbeit aufgeben, zumal diese Tätigkeit in der Inflationszeit auch den Lebensunterhalt seiner Familie nicht mehr sichern konnte. Im Krieg nur zweimal kurzfristig einberufen, wurde nicht zuletzt auch durch das Engagement Hagemanns die Mitgliederzahl der Katholischen Arbeitervereine im Regierungsbezirk erhöht. Hagemann konnte etwa auf einer Tagung in Osnabrück im Oktober 1920 einen Anstieg von 4514 auf 5509 Mitglieder verkünden. Trotz der Niederlegung seiner hauptberuflichen Tätigkeit für die Katholischen Arbeitervereine fungierte er aber nebenbei weiterhin bis 1927 noch als Arbeitersekretär. Durch seine vorherige Beschäftigung ein versierter Spezialist für das Sozialversicherungssystem geworden, fand Hagemann 1923 durch Vermittlung des Osnabrücker Regierungspräsidenten Adolf Sonnenschein (1886–1965) im Regierungspräsidium eine Beschäftigung als Angestellter bei der mittleren Preisprüfungsstelle. Im Januar 1927 ernannte man Hagemann, inzwischen stellvertretender Vorsitzender und Leiter der mittleren Preisprüfungsstelle bei der Regierung in Osnabrück, nach Auflösung dieser Behörde zum Hilfsarbeiter im höheren Verwaltungsdienst im Oberversicherungsamt und am 1. Juli 1927 zum Regierungsrat im Regierungspräsidium. Darüber hinaus hatte er von 1920 bis 1926 das Amt des Vorsitzenden des „Deutschen Gewerkschaftsbundes“ (DGB) Osnabrück ein, womit er den Dachverband der christlich-nationalen Gewerkschaftsgruppen der Stadt leitete. Der Gewerkschafter betätigte sich ferner von 1922 bis 1928 als stellvertretender Vorsitzender und seit 1929 als Vorsitzender des Ausschusses der Landesversicherungsanstalt Hannover. Die nationalsozialistische Machtübernahme hatte für Hagemann Ende März 1933 aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums seine Entlassung aus dem Staatsdienst ohne Pensionsanspruch zur Folge. Mit einer ausbezahlten Lebensversicherung kaufte er sich in eine kleine Osnabrücker Zigarrenfabrik ein, in der er während der Zeit des Dritten Reichs arbeitete. Nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler (1889–1945) am 20. Juli 1944 wurde Josef Hagemann acht Tage in Osnabrück inhaftiert. Im Zuge der Wiedergutmachung berief man ihn 1946 wieder als Regierungsrat mit Pensionsberechtigung an das Osnabrücker Regierungspräsidium. Anfang 1950 erlitt er einen Schlaganfall, der ihn arbeitsunfähig machte.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Betätigung bis 1933.", "content": "Bereits von 1909 bis 1919 nahm Hagemann die Position eines Bürgervorstehers (= Stadtrats) in Osnabrück ein, wobei er als Mitglied zahlreicher städtischer Fürsorgekommissionen maßgeblich an der Durchsetzung erster städtischer sozialer Hilfsmaßnahmen für die Arbeiterschaft mitwirkte. In der Zeit des Sturzes der Monarchie wirkte er tatkräftig daran mit, dass sich die katholische Arbeiterschaft aktiv am Aufbau der neuen Republik beteiligte. Neben diesbezüglichen Aufrufen in der Presse sorgte er etwa für die Etablierung des Arbeiterrats beim Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein in Georgsmarienhütte unter Beteiligung der christlichen Arbeiterschaft. Im Januar 1919 gelangte Hagemann als Repräsentant der katholischen Arbeiterschaft auf der Zentrumswahlkreisliste Weser-Ems in die Weimarer Nationalversammlung. Zur Reichstagswahl 1920 stufte man ihn allerdings auf Betreiben der emsländischen Zentrumspartei zugunsten des emsländischen Landwirts ä Theodor Pennemann (1861–1932) im Wahlkreis Weser-Ems auf den hier aussichtslosen dritten Listenplatz zurück. Die Ersetzung Hagemanns durch einen Großbauern löste im Lingener Raum gar die Gründung einer linkskatholischen Splitterpartei aus. Daher wurde der Osnabrücker Landtagsabgeordnete und Handwerksmeister Franz Langewand (1871–1952) veranlasst, sein Mandat in der verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung niederzulegen, um die Unzufriedenheit bei den Kleinlandwirten und Arbeitern durch ein Landtagsmandat für Hagemann zu kompensieren. So gelangte Hagemann 1920 als Nachrücker in den ersten Preußischen Landtag, noch Landesversammlung genannt, in den er anschließend bis 1933 stets wiedergewählt wurde. Von August 1921 bis August 1922 gehörte Hagemann ferner dem Reichstag als Nachrücker für den verstorbenen Zentrums-Reichstagsabgeordneten Eduard Burlage (1857–1921) an. Sein Mandat legte er indes nach einem Jahr nieder, um der Handwerkerschaft durch den Schlossermeister Arthur Raschke (1883–1967) eine Vertretung ihrer Interessen innerhalb der Zentrumsfraktion zu ermöglichen. Hagemann engagierte sich im Landtag sehr für eine Pachtschutzverordnung zugunsten der Kleinbauern und Heuerleute und für deren übrigen Anliegen. Es ist wesentlich ein Verdienst des Engagements Hagemanns, dass die katholische Arbeiterschaft und die Kleinbauern des Emslandes selbst in der Endphase der Weimarer Republik dem Zentrum weitgehend treu blieben. Im Juni 1931 wurde der Regierungsrat als Beisitzer in den Vorstand der hannoverschen Zentrumspartei gewählt. In gleicher Funktion gehörte er dem Vorstand der Osnabrücker Zentrumspartei (zumindest Anfang 1933) an. Während der Zeit des 3. Reichs war Hagemann damit beschäftigt, seine Existenz zu sichern. In der NSDAP oder ihren Verbänden betätigte er sich nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Betätigung nach 1945.", "content": "Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus gehörte er nach anfänglicher Sympathie für die Ziele der CDU zu den Wiederbegründern der Zentrumspartei im Regierungsbezirk Osnabrück, da er eine Zusammenarbeit mit ehemaligen Nazis und deren Unterstützern ablehnte. Im Mai 1946 wählte die Partei Hagemann zum 2. Vorsitzenden im Bezirk Osnabrück. Für die Deutsche Zentrumspartei war er als Herausgeber ihres niedersächsischen Parteiblatts „Das Zentrum im Lande Niedersachsen“ tätig. Hagemann war für die Partei als Versammlungsredner unterwegs und setzte sich für den Emslandplan ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "August Josef Hagemann (* 26. September 1875 in Hörstel; † 15. November 1950 in Osnabrück) war ein deutscher Politiker (MdR, MdL in Preußen) der Zentrumspartei.", "tgt_summary": null, "id": 1019185} {"src_title": "Orgel der Atlantic City Convention Hall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Main Auditorium Organ.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Die Planung für die Orgel entwarf 1929 Senator Emerson Richards. Die Orgel sollte ohne sichtbaren Prospekt hinter Ziergittern die Halle von mehreren Seiten beschallen. Der Bauauftrag ging zum Preis von 347.200 $ an die amerikanische Orgelbaufirma Midmer-Losh (Merrick (New York)). In einem Zusatzvertrag wurde der Preis nochmals um 100.000 $ erhöht. Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise, in deren Verlauf Midmer-Losh, Richards und Atlantic City bankrott gingen, kam es zu Verzögerungen. Am 11. Mai 1932 wurde die Orgel schließlich erstmals in einem öffentlichen Konzert gespielt. Die Orgel wurde meist zu musikalischen Untermalung von Unterhaltungsveranstaltungen genutzt und nur selten als Konzertorgel eingesetzt. Bei einem Hurrikan wurde die Orgel 1944 schwer beschädigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde versucht, die Schäden zu beheben. Die Orgel war 2008 in einem sehr schlechten Zustand und nur teilweise funktionsfähig. So funktioniert das Kombinationssystem, welches niemals einwandfrei funktionierte, schon seit Jahrzehnten gar nicht mehr. Der Zugang zu den beiden Oberwerken \"Left Upper\" und \"Right Upper\" wurde durch Asbestfunde behindert, so dass Wartungsarbeiten nicht ohne eine vorhergehende Asbestsanierung ausgeführt werden konnten. Durch einen Wasserschaden sind weitere Teile der Orgel unbrauchbar geworden. Im Großen und Ganzen sind nur noch das \"rechte Pedal\", sowie die Teile \"Great\", \"Great-Solo\" und \"Solo\", die sich alle in der \"Right Stage Chamber\" befinden, spielbar. Es gibt einen gemeinnützigen Verein, die \"Atlantic City Convention Hall Organ Society\" (\"ACCHOS\"), welcher die Instandsetzung der Orgel betreibt. Seit 1998 gibt es Bemühungen, die Mittel für eine Renovierung und Restaurierung durch Spenden aufzubringen. Von den acht Orgel-Teilen kann nur die \"Right Stage Chamber\" Töne erzeugen, welche allerdings auch seit langer Zeit nicht gestimmt worden ist. Es fehlt seit Jahrzehnten das Geld für notwendige Wartungs- und Reparaturarbeiten der gigantischen Orgel, so dass im Jahr 1998 nur noch 96 Register bzw. 131 Pfeifenreihen spielbar waren. Im September 1998 wurde der spielbare Teil (die \"Right Stage Chamber\") und einige einzelne Register für Aufnahmen hergerichtet. Das Ergebnis ist eine Aufnahme der Rekordhalter \"Diaphone-Dulzian 64′\", sowie der 2540mmWS-Register \"Tuba Imperial\" und \"Grand Ophicleide.\" Nach einer aufwändigen Sanierung der nunmehr \"Boardwalk Hall\" genannten Convention Hall im Jahr 2001 war die Orgel einige Zeit lang komplett unspielbar. Bis 2008 wurde die \"Right Stage Chamber\" wieder auf den spielbaren Stand von 1998 gebracht. Seit Oktober 2008 läuft eine groß angelegte Untersuchung der Windladen der derzeit nicht spielbaren Teilwerke. Als nächste Etappe ist vorgesehen das Teilwerk \"Swell\" spielbar zu machen. Mittlerweile wurden (2008) auch betroffene Bereiche asbestsaniert und in allen Teilwerken der Orgel eine neue Beleuchtungs- sowie eine Sprinkleranlage und ein System zur Erkennung von eindringendem Wasser eingebaut. 2020 wurden 53 % der Substanz der Orgel als funktionsfähig bezeichnet. Es gibt montags bis freitags mittags halbstündige Orgelvorführungen bei freiem Eintritt.", "section_level": 2}, {"title": "Rekorde.", "content": "Die Orgel wird im Guinness-Buch der Rekorde als „größte Pfeifenorgel“, „größtes Musikinstrument“ und als „lautestes jemals gebautes Musikinstrument“ geführt. Offiziell besitzt sie 33.112 Pfeifen, wobei die genaue Zahl nicht bekannt ist und Experten diese eher auf unter 32.000 schätzen. Die Orgel ist die einzige auf der Welt, die Hochdruckregister mit einem Winddruck von 2540 mmWS (100′′ windpressure) besitzt (übersteigt den üblichen Winddruck einer Orgel um das 20- bis 30-fache) und eine von nur drei mit Registern auf 1270 mmWS (50′′ windpressure). Selbst übliche Hochdruckregister werden nur mit 250 bis 300 mmWS betrieben. Die Orgel besitzt vier Register auf 2540 mmWS und zehn auf 1270 mmWS: Das Register \"Grand Ophicleide 16′\" wurde vom Guinness-Buch der Rekorde bis Oktober 2011 als das lauteste Orgelregister der Welt geführt. Die gesamte Orgel wird mit Wind aus sieben Gebläsen mit einer Gesamtleistung von 745,7 kW (1013,9 PS) versorgt, was auch weltweit einzigartig ist. Die \"Right Stage Chamber\" als auch die \"Left Stage Chamber\" besitzen jeweils zwei Gebläse. Eines für Winddrücke von 1270 mmWS und eines für \"normalen\" Wind. Die \"Left Centre Chamber\" und \"Left Upper Chamber\" teilen sich ein Gebläse, da diese keine so hohen Winddrücke benötigen. Genauso verhält es sich auch auf der rechten Seite. Lediglich für die 2540 mmWS-Register ist dort noch ein besonders starker Kompressor vorhanden. Die Orgel besitzt eines von lediglich zwei komplett ausgebauten 64′-Registern der Welt, den \"Diaphone-Dulzian\", auch \"Diaphone Profunda\" genannt. Die größte Pfeife (Subsubkontra-C), eine hölzerne Prinzipalpfeife, ist über 20 Meter lang. Das Register steht auf einem Winddruck von 850 mmWS und seine tiefsten Töne können nicht gehört (der tiefste Ton C hat eine Frequenz von ca. 8,2 Hz), sondern nur, besonders in der Nähe zur \"Right Stage Chamber\" als Körperschall wahrgenommen werden. Das andere bis zum C ausgebaute 64′-Register der Welt, die \"Contra Trombone\" der Orgel in der Sydney Town Hall, ist ein Zungenregister mit voller Becherlänge. Diaphone-Dulzian ist insgesamt eine Pfeifenreihe, die vom C bis zum g ausgebaut ist. Aus dieser Pfeifenreihe werden durch Oktav- und Quintextensionen die Register \"Diaphone-Dulzian\" in den Fußlagen 64′, 42/′, 32′, 21/′, 16′, 10/′, 8′ und 4′ gewonnen. Durch die Kombination der Register zu 64′ und 42/′ entsteht ein akustisches 128′-Register.", "section_level": 2}, {"title": "Größte Orgel der Welt.", "content": "Die Atlantic-City-Convention-Hall-Orgel hat im Vergleich zur Wanamaker-Orgel weniger Pfeifenreihen (449 im Gegensatz zu 462 bei der Wanamaker-Orgel). Auch wiegt sie fast nur halb so viel (150 Tonnen im Vergleich zu 287 Tonnen). Andererseits hat die Convention-Hall-Orgel 5000 Pfeifen mehr und besitzt drei Einträge im Guinnessbuch der Rekorde. Angesichts der Tatsache, dass die Atlantic-City-Convention-Hall-Orgel nicht komplett bespielbar ist und trotzdem Einträge im Guinnessbuch hat, wird die Wanamaker-Orgel häufig als die größte \"spielbare\" Orgel der Welt bezeichnet. Die Wanamaker-Orgel ist in einem sehr guten Zustand und wurde erst kürzlich überholt.", "section_level": 2}, {"title": "Disposition.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aufstellung im Raum.", "content": "Die Orgel ist wie eine Raumklanganlage um den Publikumsraum gebaut und in acht Teile gegliedert, auf die die einzelnen Werke verteilt sind. Welche Werke sich in welchen \"Kammern\" befinden und über welches Manual diese bespielbar sind, ist sehr kompliziert und auch aus der Disposition nicht klar ersichtlich. Folgendes Diagramm soll die Anordnung im Raum verdeutlichen:", "section_level": 3}, {"title": "Spieltisch.", "content": "Der Spieltisch ist der größte der Welt. Er besitzt 1235 Registerwippen zum Registrieren der 587 Labialregister, 265 Zungenregister, 35 melodische und 46 unmelodische Perkussionsregister, 164 Koppeln, 18 Tremulanten und 120 Kombinationen, sechs Schwelltritte und ein Crescendo-Schweller. Er ist ebenfalls der einzige Spieltisch mit sieben Manualen. Auch haben die unteren Manuale einen größeren Tonumfang (bis sieben Oktaven). Die Manuale von oben nach unten:", "section_level": 3}, {"title": "Ballroom Organ.", "content": "Von 1930 bis April 1931 erbaute die Firma W.W. Kimball (Chicago) als Opus 7073 für $ 47.550 eine Orgel mit 42 Registern im \"Ballroom.\" 2020 wurden 95 % der Substanz der Orgel als spielbar bezeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Orgel der Atlantic City Convention Hall in Atlantic City (New Jersey) ist die größte Orgel der Welt. Sie wurde zwischen Mai 1929 und Dezember 1932 als Opus 5550 von der Orgelbauwerkstatt Midmer-Losh erbaut. ", "tgt_summary": null, "id": 1899373} {"src_title": "Erich Gloeden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Erich Gloeden war der zweite Sohn des bekannten Berliner Bronzegießereibesitzers Siegfried Loevy, dessen Firma u. a. für Guss und Montage des Schriftzugs \"Dem Deutschen Volke\" am Berliner Reichstagsgebäude verantwortlich war. Er studierte Architektur und promovierte 1915 an der TH Dresden mit dem Thema \"Die Grundlagen zum Schaffen Carl Friedrich Schinkels\". Um 1918 seinen jüdischen Nachnamen ablegen zu können, ließ sich der getaufte Erich Loevy im Alter von 30 Jahren von Bernhard Gloeden adoptieren. Bernhard Gloeden war ein mit seinen Eltern befreundeter Lehrer. 1938 heiratete Gloeden die Juristin Elisabeth Charlotte Kuznitzky. Den Zweiten Weltkrieg erlebte der Architekt in der Organisation Todt und erfuhr dort durch seine Tätigkeiten in Polen Ende 1942 vom Holocaust. Gloeden half zusammen mit seiner Ehefrau einer Vielzahl von Juden, im Untergrund zu leben. Auf Empfehlung von Hans Ludwig Sierks gewährte er am 29. Juli 1944 dem General der Artillerie Fritz Lindemann, einem Hauptbeteiligten des Attentats vom 20. Juli 1944, bei dessen Flucht vor der Gestapo Unterschlupf. Zuerst glaubte Gloeden, dass es sich um einen Juden handelte, da Lindemann sich mit dem Namen Exner vorstellte. Lindemann lebte fünf Wochen in einem Nebenhaus der Charlottenburger Wohnung der Familie Gloeden, Kastanienallee 23. Am 3. September wurde die Wohnung von der Gestapo gestürmt und Fritz Lindemann sowie Erich Gloeden, seine Ehefrau und die dort wohnende Schwiegermutter Elisabeth Kuznitzky verhaftet. Am 27. November 1944 wurde er vom Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler zum Tod verurteilt, ebenso seine Frau und seine Schwiegermutter. Die Urteile wurden am 30. November in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee in Berlin-Plötzensee durch Enthauptung vollstreckt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erich Gloeden (geborener \"Loevy \", * 23. August 1888 in Berlin; † 30. November 1944 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Architekt und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.", "tgt_summary": null, "id": 1358314} {"src_title": "Markus Welser", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der aus einer Augsburger Patrizierfamilie stammende Welser, Bruder von Matthäus und Paulus Welser, wurde als Zehnjähriger zum Studium der Rechtswissenschaften nach Padua geschickt, hielt sich 1571 vermutlich in Paris, dann einige Jahre in Rom (Mitglied der Accademia dei Lincei seit 1612) auf und kam als 26-Jähriger nach Venedig. Hier vervollständigte er seine kaufmännischen Kenntnisse, war Konsul der deutschen Kaufmannschaft am Fondaco dei Tedeschi und stand in Verbindung mit Humanistenkreisen. Markus Welser heiratete 1583 Anna May. Nach seiner Rückkehr nach Augsburg 1584 war Welser seit 1600 einer der beiden Stadtpfleger und leitete gemeinsam mit seinem Bruder ein Handelsunternehmen mit europaweiten Verbindungen, das jedoch nur eine Woche nach seinem Tod in Konkurs ging, so dass man bei seinem Tod von Selbstmord sprach. Seine umfangreichen literarischen und mäzenatischen Aktivitäten machten Welser zu einer der bedeutendsten Gestalten des deutschen Späthumanismus. Er führte ein reiches „commercium litterarium“, unter anderem mit Isaac Casaubon, Galileo Galilei, Joseph Justus Scaliger, Joachim Camerarius der Jüngere, Christoph Scheiner, Johann Jakob Rüeger und verfasste unter anderem eine Darstellung der antiken Geschichte seiner Geburtsstadt \"Rerum augustanarum vindelicarum libri octo\" (1594) und machte sich als Herausgeber und Initiator von Anthologien verdient. 1613 wurde er in die Florentiner Accademia della Crusca aufgenommen. Der von ihm gegründete Verlag „Ad insigne pinus“ wurde durch ein kaiserliches Privileg geschützt und brachte bis zu seinem Tod und darüber hinaus etwa neunzig Titel heraus, insbesondere Werke der christlichen Antike. Vermutlich war Welser Initiator des urbanistischen Programms für Augsburg, das von Elias Holl seit dem Ende des 16. Jahrhunderts realisiert wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Markus Welser, auch \"Marx Welser\" (* 20. Juni 1558 in Augsburg; † 23. Juni 1614 in Augsburg) war ein deutscher Humanist, Historiker, Verleger und ab 1600 Bürgermeister von Augsburg.", "tgt_summary": null, "id": 1261420} {"src_title": "Der Tod läuft hinterher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Edward Morrison reist aus Südamerika nach London, um seine Schwester Alice zu besuchen. Doch in deren Wohnung findet er eine neue Mieterin, Janet Winters. Von dieser erfährt Morrison, dass seine Schwester Selbstmord begangen hat, indem sie in einen Lastwagen lief. Morrison bezweifelt dieses und befragt Zeugen. Doch als der Hauptaugenzeuge Sam Hotkins reden will, wird dieser ermordet. Aber auch durch Alice früheren Freund Harry Brenton bekommt Morrison wenig heraus. Die Spur führt ihn aber in eine Bar, in der er unter anderem die Bardame Myrna Collins, den Barbesitzer Gaston, den Angestellten Dan Low sowie John Evans trifft. Alle scheinen mit dem Fall zu tun zu haben und ein Mordanschlag von Dan Low auf Morrison bestätigt dies. Da auch Janet Winters in diesem Lokal als Tänzerin arbeitet, beschließt Morrison, diese in ihrer Wohnung zu befragen. Doch soweit kommt es nicht. Morrison, der mittlerweile in seinen Ermittlungen von Sam Hotkins Tochter Mary Hotkins unterstützt wird, findet Winters nur noch tot vor. Doch plötzlich klingelt das Telefon. Morrisons Schwester Alice meldet sich aus einem abgelegenen Landhaus, kann aber nicht weiter sprechen. Zusammen mit der Polizei und Inspektor Brown suchen Morrison und Hotkins das Landhaus auf, finden hier aber nur den Fabrikanten David Stone vor. Morrison vermutet Zusammenhänge und vermutet, dass dessen Frau Edna Stone auch mit dem Fall zu tun haben könnte. Diese betreibt ein Institut, bei dem Mädchen als Tänzerinnen ausgebildet werden, was auch mit seiner Schwester Alice passiert sein könnte. Morrison geht einer Spur nach Paris nach, wo er in der Mühle von Garcasson den Toten David Stone vorfindet. Erneut trifft Morrison hier auch auf die Bande rund um Evans. Abermals entgeht er nur knapp einem Mordanschlag. Nach einem Tipp von Donald Rutley, dem Onkel von Janet Winters, kann Morrison schließlich die gesamten Hintergründe aufspüren.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "\"Der Tod läuft hinterher\" war die erste ZDF-Kriminaltrilogie, die mit einer sehr hohen Einschaltquote zum sogenannten Straßenfeger wurde. Die durchschnittliche Sehbeteiligung lag bei 90 %. Dem Dreiteiler folgte ein Jahr später \"Babeck\" und zwei Jahre später \"11 Uhr 20\". Das ZDF produzierte die Trilogie, um damit unter anderem Konkurrenz zu den erfolgreichen Durbridge-Verfilmungen der ARD, wie \"Das Halstuch\", \"Tim Frazer\" oder \"Melissa\" zu schaffen. Im Jahr 1969 entstand ebenso die Produktion des ZDF-Fernsehfilms \"Hotel Royal\", bei dessen Produktion erneut ein Großteil des Stabs und der Schauspieler tätig waren. Auffällig ist, dass die zuvor in der ARD gedrehten Durbridge-Verfilmungen in England spielen. Bei den ZDF-Produktionen wechseln hingegen die Standorte. Fand die Handlung von \"Der Tod läuft hinterher\" noch in England und Frankreich statt, verschob sich der Ort des Geschehens bei \"Babeck\" bereits auf Deutschland und Italien. \"11 Uhr 20\" spielt schließlich in der Türkei und in Tunis. Alle drei Reinecker-Trilogien weisen aber auch entscheidende Parallelen auf. So führen diese den jeweiligen Ermittler (Fuchsberger bzw. Lohner) über eine Reihe verketteter Handlungsstränge in ein überraschendes, aber auch für den Ermittler nachdenkliches oder gar sinnloses Ende. Dabei tauchen immer wieder ähnliche Charaktere auf, so z. B. Gerd Baltus in \"Der Tod läuft hinterher\" zu Siegfried Lowitz in \"Babeck\", oder auch Friedrich Joloff in seinen drei Rollen. \"Der Tod läuft hinterher\" ist in heutiger Zeit nur noch selten im Fernsehen zu sehen. Laut Angaben des ZDF entspreche die Trilogie nicht den heutigen Sehgewohnheiten. Eine DVD wurde im Juni 2010 veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tod läuft hinterher ist ein ZDF-Krimi-Dreiteiler von 1967 mit Joachim Fuchsberger in der Hauptrolle. Die Trilogie wurde auch als Straßenfeger bekannt. Die einzelnen Teile haben eine Länge von etwa je 60 Minuten. Die Handlung basiert auf dem Drehbuch von Herbert Reinecker, der unter anderem auch durch die Edgar-Wallace-Filme sowie Krimiserien wie \"Der Kommissar\" oder \"Derrick\" bekannt wurde. Die Verfilmung wurde unter Regie von Wolfgang Becker durch Helmut Ringelmann produziert. Zwischen 1967 und 1969 entstanden aus Reineckers Feder neben \"Der Tod läuft hinterher\" noch zwei weitere Dreiteiler, nämlich \"Babeck\" (1968) sowie \"11 Uhr 20\" (1969).", "tgt_summary": null, "id": 2329283} {"src_title": "HMS Intrepid (D10)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Schiffes.", "content": "Die \"Intrepid\" war einer der acht am 30. Oktober 1935 bestellten Zerstörer der I-Klasse, die weitgehend identisch mit den zuvor bestellten Zerstörern der G- und H-Klasse waren. Sie wurde mit dem Schwesterschiff \"Impulsive\" bei J. Samuel White in Cowes, Isle of Wight, in Auftrag gegeben. Die Kiellegung erfolgte am 6. Januar 1936 und der Stapellauf am 13. Dezember desselben Jahres. In Dienst gestellt wurde die \"Intrepid\" am 29. Juli 1937 als siebtes Schiff der Klasse. Die \"Intrepid\" gehörte zu den vier Schiffen der Klasse, die für einen Einsatz als Minenleger vorbereitet waren. Im Fall der Umrüstung mussten dann allerdings zwei 120-mm-Geschütze und die beiden Torpedorohrsätze als Gewichtsausgleich für die Minenzuladung von Bord gegeben werden. Der neue Zerstörer war das siebte Schiff der Royal Navy, das den Namen \"Intrepid\" erhielt. Zuletzt hatte bis 1918 der Kreuzer \"Intrepid\" der Apollo-Klasse in der Navy Dienst getan, der beim Angriff auf Zeebrügge als Blockschiff versenkt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Der Zerstörer wurde zunächst gemeinsam mit seinen Schwesterschiffen der I-Klasse im Mittelmeer eingesetzt. Sie bildeten die „3rd Destroyer Flotilla“ der Royal Navy bei der Mediterranean Fleet. Nach Kriegsbeginn wurde die Flottille in die Gewässer um die Britischen Inseln zurückbefohlen. Die Zerstörer sollten im Bereich der südwestlichen Zufahrtswege den Schiffsverkehr sichern und Jagd auf deutsche Unterseeboote machen. Für diese Aufgabe war auch der Flugzeugträger \"Courageous\" abgestellt worden, der sich am 17. September 1939 mit vier Schiffen der Flottille in See befand. Als der Funkspruch eines britischen Frachters einging, der einen Angriff eines deutschen U-Boots meldete, starteten vom Träger vier \"Swordfish\" zur Unterstützung des Frachters. Dazu wurden der Flottillenführer \"Inglefield\" und die \"Intrepid\" zur Bekämpfung des U-Bootes entsandt, da die ASDIC-Geräte der Zerstörer keine Anzeichen eines Fahrzeugs in der Nähe feststellten. Am Abend gelang es \"U 29\", zwei Torpedotreffer auf dem Träger zu erzielen, der sehr schnell sank. Während die \"Impulsive\" versuchte, die Schiffbrüchigen zu retten, griff die \"Ivanhoe\" das jetzt erkannte U-Boot erfolglos an. Als die \"Intrepid\" wieder zum Verband zurückkehrte, war der Träger längst mit 518 Mann gesunken. Bei der Rettung der Schiffbrüchigen hatten sich drei zivile Schiffe beteiligt, darunter das niederländische Passagierschiff \"Veendam\", das vierzehn Rettungsboote einsetzte. Insgesamt konnten 741 Mann gerettet werden. \"Intrepid\" beteiligte sich an der Jagd nach \"U 29\", an der auch noch die inzwischen eingetroffenen Zerstörer \"Kempenfelt\" und \"Echo\" teilnahmen. In der Nacht ist das U-Boot unter Kapitänleutnant Schuhart entkommen. \"Intrepid\" eskortierte dann den britischen Frachter \"Dido\" nach Liverpool, der 218 Mann gerettet hatte. Bei einem weiteren Geleiteinsatz (\"KJF 3\") am 14. Oktober 1939, gelang es \"Intrepid\" mit \"Inglefield\" und \"Ivanhoe\" südwestlich von Irland das deutsche U-Boot \"U 45\" zu versenken.", "section_level": 2}, {"title": "Einsätze nach Umrüstung zum Minenleger.", "content": "Der Zerstörer wurde dann der 20. (Minenleger)-Zerstörerflottille zugewiesen und von Mitte November bis Mitte Dezember im Chatham Dockyard zum Minenleger umgerüstet. Am 17. Dezember 1939 führte der erste Einsatz zusammen mit der \"Ivanhoe\", \"Esk\" und \"Express\",in die Emsmündung, wo die Zerstörer-Minenleger eine Minensperre mit 240 Minen legen. Die Absicherung der Operation erfolgte durch die Zerstörer \"Grenville\", \"Greyhound\", \"Griffin\" und die polnische \"Blyskawica\". Bis Mitte Januar war die \"Intrepid\" an zwei weiteren offensiven Mineneinsätzen in die Deutsche Bucht und vier defensiven Minenoperationen vor der britischen Ostküste beteiligt. Auf einer der offensiven Minensperren im Auslaufweg der deutschen Westwall-Sperre gingen im Februar 1940 die deutschen Zerstörer \"Leberecht Maaß\" und \"Max Schultz\" verloren. Der Zerstörer \"Intrepid\" übernahm dann wieder Sicherungsaufgaben bei der Home Fleet. Mitte Februar suchten \"Intrepid\" und \"Ivanhoe\" zusammen mit dem leichten Kreuzer \"Aurora\" und den Tribal-Zerstörern der „4th Destroyer Flotilla“ nach dem deutschen Trossschiff \"Altmark\", das mit den Gefangenen der von der \"Admiral Graf Spee\" gekaperten Schiffe durch die norwegischen Hoheitsgewässer die Heimat zu erreichen suchte. Am 15. Februar stellten \"Intrepid\" und \"Ivanhoe\", die von den alten norwegischen Torpedobooten \"Skarv\" und \"Kjell\" begleitete \"Altmark\" auf der Höhe von Egersund. Das Trossschiff lief in den Jøssingfjord, um nicht auf See von den Briten gekapert zu werden. In der Nacht lief dann die von Philip Vian kommandierte \"Cossack\" in den Fjord und befreite die 302 Gefangenen. Auf der Höhe von Egmond verlegten am 10. Mai legt das britische Minenschiff \"Princess Victoria\" mit den Zerstörern \"Esk\", Express und der \"Intrepid\" eine Sperre mit 236 Minen, die am 15. Mai von \"Intrepid\" mit 60 Minen verlängert wurde. Am gleichen Tage legen die Zerstörer \"Esk\", \"Express\" und \"Ivanhoe\" eine Sperre mit 164 Minen vor Hoek van Holland. Es folgten noch etliche weitere Minenoperationen vor der niederländischen Küste und zum Schutz der britischen Ostküste. Die \"Intrepid\" war Ende Mai 1940 gemeinsam mit vielen anderen Schiffen bei der Operation Dynamo im Einsatz, um die um Dünkirchen eingekesselten alliierten Truppen, insbesondere das britische Expeditionskorps, nach Großbritannien zu evakuieren. Dabei wurde der Zerstörer am 29. Mai 1940 auf der Fahrt von Dover nach Dünkirchen durch Bomben deutscher Stukas beschädigt. Nach der Reparatur diente die \"Intrepid\" weiter als Minenleger und war am Ausbringen weiterer defensiver Minensperren an der britischen Ostküste und im Ärmelkanal sowie offensiver Sperren vor der niederländischen Küste beteiligt. Daneben führte der Zerstörer Kontrollfahrten zur Invasionsabwehr und Geleitsicherungen durch. Am 2. November 1940 erhielt das Schiff einen Minentreffer und musste nach Hartlepool eingeschleppt werden Nach Durchführung der Reparaturen blieb die \"Intrepid\" Minenleger und wurde mit den Schwesterschiffen \"Impulsive\" und \"Icarus\" in den ersten Monaten des Jahres 1941 vor allem gegen deutsche Stützpunkte an der französischen Kanalküste und in der Bretagne eingesetzt. Ab Ende April 1941 erfolgte dann der Rückbau des Schiffes zu einem Flottenzerstörer in Immingham.", "section_level": 2}, {"title": "Einsätze als Geleitzerstörer.", "content": "In der neuen Aufgabe war die \"Intrepid\" an der Suche nach der \"Bismarck\" beteiligt. Sie gehörte mit vier weiteren Zerstörern zum Verband der Home Fleet mit dem Schlachtschiff \"King George V\" und dem Flugzeugträger \"Victorious\" sowie dem 2. Kreuzergeschwader. Nach Verbrauch des Treibstoffvorrats musste der Zerstörer nach Island entlassen werden. Wegen Problemen mit der Maschine verblieb das Schiff länger in Island und stieß erst nach der Versenkung des deutschen Schlachtschiffs wieder zum Verband der Home Fleet. Nach dem Einsatz war eine erneute Überholung des Zerstörers erforderlich, die in Hull erfolgte. Im Juli 1941 war der Zerstörer an einem Trägerangriff mit den Flugzeugträgern \"Furious\" und \"Victorious\", den Schweren Kreuzern \"Devonshire\" und \"Suffolk\" und den Zerstörern \"Echo\", \"Eclipse\" und \"Escapade\" gegen die deutschen Stützpunkte in Nordnorwegen und Finnland beteiligt. Ab November 1941 wurde die \"Intrepid\" als Eskorte von Nordmeergeleitzügen, durch die die Sowjetunion mit Kriegsmaterial beliefert wurde, eingesetzt. Sie stieß mit dem Kreuzer \"Kenya\" und dem Zerstörer \"Bedouin\" sowie den sowjetischen Zerstörern \"Gremyashchi\" und \"Gromki\" am 14. November gegen die norwegische Polarküste vor und beschossen Vardø. Dann übernahm der Verband die Sicherung der sieben Handelsschiffe des Geleitzugs \"PQ 3\", der ohne Feindberührung von Hvalfjord nach Archangelsk gelang. Vor dem Rückmarsch wiederholte die \"Kenya\" mit den Zerstörern den Vorstoß gegen die norwegische Polarküste und Vardø, um dann das Rückgeleit \"QP 3\" zu sichern, das allerdings nicht bis Island begleitet wurde. Gleichzeitig war mit \"PQ 5\" ein weiterer Nordmeergeleitzug auf dem Weg nach Archangelsk.", "section_level": 2}, {"title": "Einsätze 1942 /43.", "content": "Am 7. Januar 1942 griffen die britischen Zerstörer \"Inglefield\" und \"Intrepid\" vor Florø einen deutschen Konvoi an und konnte den Dampfer \"Hedwigshütte\" (2221 BRT) beschädigen. Das ebenfalls beschädigte Geleitboot \"V 5104/ Orkan\" musste auf Strand gesetzt werden. Gleichzeitig griffen Whitley-Bomber der Royal Air Force (RAF) den deutschen Flugplatz Stavanger-Sola an (Operation Kitbag). Anfang Februar geleitet die \"Intrepid\" mit der \"Faulknor\" und zum Teil dem Kreuzer \"Nigeria\" die zusammengefassten Geleitzüge \"PQ 9\" und \"10\" mit zehn Schiffen von Reykjavík nach Murmansk. Im Konvoi liefen zwei britische und zwei norwegische U-Jagd-Trawler als Nahsicherung mit. Kurz vor dem Ziel verstärkten die in Murmansk stationierten Minensucher \"Britomart\" und \"Sharpshooter\" der Halcyon-Klasse die Konvoisicherung. Die am 10. Februar in Murmansk eingetroffenen Zerstörer übernahmen am 13. die Sicherung des Rückgeleits \"QP 7\" von acht Handelsschiffen, das am Vortag geschützt von vier in Murmansk stationierten Minensuchern (\"Hazard\", \"Speedwell\", \"Britomart\", \"Sharpshooter\") ausgelaufen war. Als Deckung stand die \"Nigeria\" weiter im Nordmeer. Schon am 15. wurde der Konvoi aufgelöst, da eine Bedrohung durch die Deutschen nicht entdeckt wurde. Während der Kreuzer und die Zerstörer zu ihren britischen Basen liefen und die Minensucher nach Murmansk zurückkehrten, erreichten die Handelsschiffe am 22. Februar Seidisfjord, Island. Anfang März war die \"Intrepid\" dann noch an den Operationen um die Geleitzüge \"PQ 12\" und \"QP 8\" beteiligt. \"PQ 12\" war am 5. März durch eine Fw 200 \"Condor\" etwa 70 sm südlich von Jan Mayen entdeckt worden. Darauf ging am 6. März das Schlachtschiff \"Tirpitz\" unter Vizeadmiral Otto Ciliax mit den Zerstörern \"Friedrich Ihn\", \"Hermann Schoemann\" und \"Z 25\" von Trondheim in See, um den Konvoi anzugreifen. Die deutschen Schiffe fanden die Geleitzüge nicht und konnten lediglich einen Nachzügler von \"QP 8\" versenken. Sie brachen die Operation ab. Die britische Funkaufklärung konnte Meldungen über das Auslaufen der deutschen Schiffe entschlüsseln, so dass der Hauptteil der Home Fleet unter Admiral Tovey mit dem Schlachtschiff \"King George V.\", dem Träger \"Victorious\", dem Kreuzer \"Berwick\" und den Zerstörern \"Onslow\", \"Ashanti\", \"Bedouin\", \"Lookout\", \"Icarus\" und \"Intrepid\" in See ging und versuchte die \"Tirpitz\" zu stellen. Am 9. März griffen zwölf \"Albacore\"-Torpedoflugzeuge der \"Victorious\" die \"Tirpitz\" erfolglos vor dem Westfjord an, die dann nach Narvik lief. Der britische Befehlshaber erwartete die Rückverlegung des Schlachtschiffs nach Trondheim und sandte in der Nacht vom 11. auf den 12. März die Zerstörer \"Bedouin\", \"Eskimo\", \"Tartar\", \"Punjabi\", \"Faulknor\", \"Fury\", \"Icarus\" und die \"Intrepid\" an die Küste vor Bodø, um die \"Tirpitz\" abzufangen. Diese trat den Rückmarsch aber erst in der folgenden Nacht an. Nach einer fünfwöchigen Überholung in Grimsby begleitete die \"Intrepid\" mit der \"Echo\" und zwei USN-Zerstörern den Träger USS \"Wasp\" vom Clyde nach Gibraltar und dann ins westliche Mittelmeer. Vom US-Träger starteten am 8. Mai dann \"Spitfires\" nach Malta, um die dortige Luftverteidigung zu verstärken. Als Geleitzerstörer der \"Renown\" wieder zur Home Fleet zurückgekehrt, folgte für den Zerstörer ein weiterer Einsatz im Nordmeer. Er gehörte ab dem 23. Mai 1942 zur britisch/amerikanischen Ferndeckungsgruppe für die Geleitzüge \"PQ 16\" und \"QP 12\". Nach einer vergeblichen U-Boot-Jagd in der Dänemarkstraße verlegte die \"Intrepid\" allein Anfang Juni nach Murmansk, um sich am Schutz des Rückgeleits \"QP 13\" zu beteiligen. Nach dem verheerenden Verlauf des \"Geleitzugs PQ 17\" marschierte die \"Intrepid\" mit der \"Inglefield\" Anfang Juli nochmals nach Murmansk mit Munition und Ersatzteilen für die dort stationierten Einheiten der Royal Navy. Auf dem Rückmarsch hatte sie Überlebende versenkter Schiffe (u. a. des Kreuzers \"Edinburgh\") als Passagiere an Bord. Im August 1942 gehörte die \"Intrepid\" zu den vielen Einheiten der Home Fleet, die die britischen Einheiten im westlichen Mittelmeer verstärkten, um endlich wieder Versorgungsschiffe bis nach Malta zu bringen (Operation Pedestal). Die \"Intrepid\" war dem Sicherungsschirm der eingesetzten Flugzeugträger zur U-Boot-Abwehr zugeteilt. Als der alte Träger \"Eagle\" durch \"U 73\" versenkt wurde, konnte der Zerstörer 22 Mann der \"Eagle\" retten. 160 Besatzungsmitglieder der \"Eagle\" kamen ums Leben, insgesamt 927 wurden von den Sicherungszerstörern gerettet. Am 12. wurde der Zerstörer der unmittelbaren Sicherung der verbliebenen Transporter zugeteilt. Als in der Straße von Sizilien die meisten Sicherungsverbände zurückblieben, lief die \"Intrepid\" als Minensucher vor dem verbliebenen Verband nach Malta, der von deutschen und italienischen Flugzeugen sowie Schnellbooten mehrfach angegriffen wurde. Verteidiger des Konvois waren neben der \"Intrepid\" noch der beschädigte Kreuzer \"Kenya\", der Flugabwehrkreuzer \"Charybdis\" und die Zerstörer \"Ashanti\", \"Fury\", \"Icarus\", \"Penn\" und \"Pathfinder\" sowie die Geleitzerstörer \"Ledbury\" und \"Bramham\". Das Durchkommen von fünf Transportern (darunter der beschädigte Tanker \"Ohio\"), sicherte für einen längeren Zeitraum Malta als schlagkräftigen Stützpunkt der Alliierten. Die Sicherungskräfte traten sofort den Rückmarsch an, um keine weiteren Angriffe auf den Hafen von Malta zu provozieren. Deutsch-Italienische Angriffe auf die rückmarschierenden Geleitschiffe blieben erfolglos, die sich auf der Höhe von Algier mit den anderen Verbänden trafen und dann nach Gibraltar zurückmarschierten. Im September 1942 wurde die \"Intrepid\" als Nahsicherung der Arktis-Konvois \"PQ 18\" und \"QP 14\" eingesetzt. Als am 20. September der Zerstörer \"Somali\" am Konvoi \"QP 15\" torpediert wurde und die \"Ashanti\" den schwerbeschädigten Zerstörer nach Island schleppen wollte, wurde die \"Intrepid\" mit den Zerstörern \"Eskimo\" und \"Opportune\" zur Sicherung des Schleppzuges eingeteilt. Nach erheblicher Verschlechterung des Wetters zerbrach die \"Somali\" am 24. September im Schlepp des Schwesterschiffs und sank mit 77 Mann. 35 Schiffbrüchige konnte von der \"Ashanti\" und dem Rettungsschiff \"Lord Middleton\" gerettet werden. Mit dem Kreuzer \"Argonaut\" und dem Zerstörer \"Obdurate\" lief die \"Intrepid\" ab dem 13. Oktober nach Murmansk, um dort benötigtes Lazarettmaterial und Sanitätspersonal zu überführen. Die Schiffe geleiteten dann \"QP 15\" nach Westen, da ein weiteres Nachschubgeleit in die Sowjetunion vorerst nicht möglich war, da durch die alliierte Landung in Nordafrika (Operation Torch) nicht hinreichende Sicherungskräfte zur Verfügung standen. Als Passagiere hatten die Schiffe heimkehrendes RAF-Personal und Überlebende von \"PQ 18\" an Bord. Nach einer Überholung um den Jahreswechsel war der Zerstörer im Februar und Anfang März 1943 an der Sicherung der Nordmeergeleite \"JW 53\" und \"RA 53\" beteiligt. Ab Mitte des Jahres 1943 war die \"Intrepid\" wieder im Mittelmeer im Einsatz. Sowohl bei der Operation Husky, der alliierten Landung auf Sizilien, als auch bei der Operation Avalanche (Landung bei Salerno) diente sie als Sicherungszerstörer von schwereren Einheiten.", "section_level": 2}, {"title": "Das Ende der \"Intrepid\".", "content": "Am 16. September 1943 wurde die \"Intrepid\" mit fünf Zerstörern der 8. britischen Zerstörer-Flottille (\"Faulknor\", \"Echo\", \"Eclipse\", \"Raider\" und die griechische \"Vasilissa Olga\") aus dem zentralen Mittelmeer nach Alexandria verlegt. Sie sollten die kleineren britischen Kampfgruppen und Commandos auf Castellorizzo, Kos, Leros, Kalymnos, Samos, Symi und Astypalea (it. Stampalia) gegen die Deutschen zu unterstützen, die nach der italienischen Kapitulation versuchten den italienischen Dodekanes unter ihre Kontrolle zu bringen. Auf dessen größter Insel, Rhodos, hatten die dort stationierten Deutschen die Italiener schon zur Übergabe gezwungen. Der Zerstörer griff mit der \"Echo\" am 17. vor Stampalia ein deutsches Geleit an und versenkte den U-Boot-Jäger \"UJ 2104\". Am 18. übernahm der Zerstörer dann in Haifa britische Heerestruppen, um sie nach Leros zu transportieren. Nach Übernahme weiterer Versorgungsgüter in Alexandria, lief die \"Intrepid\" am 19. Leros an und kehrte am 21. zusammen mit der \"Echo\" nach Alexandria zurück. Am 25. ging der Zerstörer wieder in See, um den deutschen Schiffsverkehr in der Ägäis anzugreifen. Der Zerstörer erhielt dann den Befehl, Leros anzulaufen, wo er am 26. September 1943 von im Hafen von Lakki von deutschen Ju 88-Bombern des LG 1 angegriffen wurde. Die \"Intrepid\" wurde mittschiffs getroffen und hatte schwere Schäden an den Kesselräumen und war nicht mehr einsatzbereit. Zur Reparatur wurde der Zerstörer an eine neue Position verlegt, aber dort bei einem weiteren Luftangriff erneut getroffen. Der Bug wurde schwer beschädigt und die \"Intrepid\" begann zu sinken. 15 Mann der Besatzung starben bei den Luftangriffen. Die Besatzung verließ das Schiff, das am 27. September 1943 auf der Position kenterte und sank. Ebenfalls am 26. trafen die deutschen Angreifer die \"Vasilissa Olga\" auf der Brücke und beim vorderen Torpedo-Rohrsatz mit zwei Bomben. Sie zerbrach nach einer Folgeexplosion der Torpedos und sank schnell. Auf dem griechischen Zerstörer starben 72 Mann. Die \"Intrepid\" war das zweite Schiff, das unter dem Kommando von Commander Charles de Winton Kitcat sank. 1941 war schon das Schwesterschiff \"Imperial\" unter seinem Kommando bei der Evakuierung von Kreta verloren gegangen. Zur Erinnerung an die beim Untergang der \"Vasilissa Olga\" und der \"Intrepid\" Getöteten wurde in der kleinen Hafengemeinde Lakki zwei Gedenksteine errichtet.", "section_level": 2}], "src_summary": "HMS \"Intrepid\" (D10) war ein Zerstörer der I-Klasse der britischen Royal Navy. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Zerstörer mit den Battle Honours „Atlantic 1939–1941“, „Dunkirk 1940“, „Norway 1941–1942“, „Bismarck Action 1941“, „Arctic 1941–1943“, „Malta Convoys 1942“, „Sicily 1943“, „Salerno 1943“ und „Aegean 1943“ ausgezeichnet. Im September 1943 erlitt die \"Intrepid\" im Hafen von Leros schwere Schäden durch deutsche Luftangriffe. Der Zerstörer sank und eine Reparatur kam wegen des Umfanges der Schäden nicht in Betracht.", "tgt_summary": null, "id": 885657} {"src_title": "Nicht alle waren Mörder (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "März 1943: Als ihre Nachbarn von der SS zur Deportation abgeholt werden, entschließt sich die Jüdin Anna Degen in letzter Minute dazu, mit ihrem elfjährigen Sohn Michael die Flucht anzutreten, um einer Verhaftung durch die Gestapo zu entgehen. Michaels Vater ist bereits tot, er starb einige Zeit nach seiner Freilassung aus dem KZ Sachsenhausen. Eine gute Freundin, Lona, besorgt Mutter und Sohn eine Unterkunft bei Ludmilla Dimitrieff, einer russischen Emigrantin. Michael hat Probleme, sich mit der neuen Situation abzufinden. Auch ist ihm Ludmillas Verlangen nach körperlicher Nähe unangenehm. Als Dimitrieffs Wohnung während eines Bombenangriffs brennt, werden die Degens von Karl Hotze, einem Kommunisten, zu ihrer nächsten Unterkunft gebracht. Die Familie Teuber nimmt sie gegen Geld bei sich auf (\"siehe auch\" Judenhelfer). Sie „vermietet“ auch ihre Töchter an Fronturlauber. Als Anna Degen eines Tages nur um Haaresbreite der Gestapo entkommt, wird Frau Teuber die Gefahr zu groß: Sie setzt die Degens vor die Tür. Karl Hotze ist ihnen erneut behilflich, ein Versteck zu finden. Sie kommen bei Märtchen Schewe, Hotzes Schwägerin, unter. Die Hotzes sind als ausgewiesene Kommunisten selbst in Gefahr, und so kann auch der Aufenthalt bei ihnen nicht lange gut gehen: Als die Gestapo im Haus ist, müssen Anna und Michael Degen wiederum flüchten. Kurz zuvor hatte Michael Degen in Rolf Redlich, einem Jungen, der in der Nähe der Hotzes wohnt, einen Freund gefunden. Rolf ahnte sehr schnell, dass die Degens Juden sind, und auch Rolfs Vater war das von Anfang an klar. Nachdem Mutter und Sohn nach ihrer Flucht von Märtchen Hotze eine Nacht im Wald zugebracht haben, fällt Michael ein, dass sie bei den Redlichs Unterkunft finden könnten. Anna Degen ist zunächst nicht besonders begeistert, jedoch bleibt ihr nichts anderes übrig, als bei Erwin Redlich vorstellig zu werden. Die Redlichs nehmen Michael und Anna Degen ohne viel Worte auf, und es stellt sich fast so etwas wie eine Familienidylle ein. Der einsame Mann ist froh, dass sein Haus nicht mehr so leer ist. Aber auch diese Zeit währt nicht lange: Im nahegelegenen Wald suchen Michael und Rolf nach Splittern von Fliegerbomben, Artillerie- und Flugabwehrgranaten, da diese in der HJ als begehrte Sammelobjekte gelten. Damit ihnen auf der Suche nach den besten Granatsplittern niemand zuvorkommt, begeben sie sich vor der offiziellen Entwarnung in den Wald. Dabei löst Rolf versehentlich einen Blindgänger aus und wird durch die Explosion schwer verletzt. Michael versucht zwar noch, seinen Freund ins Dorf zurückzubringen, Rolf stirbt jedoch auf dem Weg dorthin. Sein Vater Erwin Redlich stürzt daraufhin in eine schwere Krise. Er sieht den Tod seines Sohnes als Strafe dafür an, dass er als Lokführer der Reichsbahn ohne Widerrede Tausende von Juden nach Auschwitz in den sicheren Tod gefahren und nichts dagegen unternommen hat. Wieder einmal müssen die Degens flüchten. Ihr Weg führt sie zurück zu Märtchen Schewe, die Anna Degen und ihren Sohn liebevoll in die Arme schließt. Karl Hotze und seine Frau Käthe sind noch im Konzentrationslager. Gemeinsam mit Märtchen erleben die Degens die Befreiung durch die Rote Armee – erst das von Michael gesprochene Kaddisch kann den jüdischen Offizier davon überzeugen, dass sie wirklich Juden sind. Der Film endet kurz nach Kriegsende mit Märtchen Schewes Tod, die einer Gelbsucht erliegt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Veröffentlichung.", "content": "Die Dreharbeiten fanden vom 10. Oktober bis zum 28. November 2005 in Breslau und Berlin statt. Die Erstausstrahlung des Films erfolgte am 1. November 2006 in der ARD.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Jo Baier sowie die Hauptdarsteller Nadja Uhl und Aaron Altaras gewannen den \"Publikumspreis der Marler Gruppe\" beim Adolf-Grimme-Preis 2007. Der Film war für den Adolf-Grimme-Preis 2007 in der Kategorie \"Fiktion\" nominiert. Enjott Schneider wurde der Deutsche Fernsehpreis 2007 für die \"beste Musik\" in \"Nicht alle waren Mörder\" und \"Die Flucht\" zugesprochen. Nadja Uhl war für den Deutschen Fernsehpreis 2007 und den Bayerischen Fernsehpreis 2007 als beste Schauspielerin nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nicht alle waren Mörder ist ein deutscher Fernsehfilm unter der Regie von Jo Baier aus dem Jahr 2006, der auf den Erlebnissen des Schauspielers Michael Degen beruht, die dieser bereits 1999 in seinem gleichnamigen Buch geschildert hatte. Neben Aaron Altaras und Nadja Uhl spielen Hannelore Elsner, Dagmar Manzel, Katharina Thalbach und Maria Simon die Hauptrollen.", "tgt_summary": null, "id": 1677251} {"src_title": "Krüger (Lebensmittel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Willibert Krüger, Unternehmer und geschäftsführender Gesellschafter (bis Ende 2012), erschloss 1971 mit der Instantisierung von Zitronentee eine Marktnische. Mit der in den 1970er Jahren neuen Technologie wurde Krüger zu einem der europaweit größten Anbieter von Instantprodukten. Krüger erweitert Portfolio um weitere Nahrungs- und Genussmittel­produkte. Durch die Belieferung von Discountern, namentlich Aldi, auf der ganzen Welt konnte Krüger bisher kontinuierlich Wachstum generieren. Die Milchwerke Mittelelbe (ehemals VEB Dauermilchwerke Stendal) wurden 1991 übernommen. Von der WAWI-Gruppe erwarb Krüger seit 2009 sukzessive die Fuchs & Hoffmann GmbH in Bexbach, einen Hersteller von Kakaohalbfabrikaten.", "section_level": 1}, {"title": "Kaffeekapselsystem.", "content": "Krüger vertreibt ein eigenes Kaffeekapsel-System namens \"K-fee\". Im September 2012 wurde bekannt, dass Krüger eine strategische Zusammenarbeit mit der Starbucks-Corporation eingegangen ist. Demnach beliefert Krüger Starbucks mit einem Kaffeekapselsystem namens \"Verismo System\" und passenden Kapseln. Dafür werden etwa 50 Millionen Euro investiert und 300 Arbeitsplätze geschaffen. Im Oktober 2013 brachte der Discounter Aldi unter dem Vertriebsnamen „Expressi“ eine Kaffee-Kapselmaschine von Krüger heraus. Die Kapseln von Starbucks können auch in der Expressi-Maschine verwendet werden. Unter dem Markennamen „Espresto“ vertreibt Krüger zudem ein eigenes Sortiment an passenden Kapseln für Kapselmaschinen des K-fee Systems.", "section_level": 2}, {"title": "Konzernstruktur.", "content": "Zur Krüger-Gruppe gehören Unternehmen der Branchen: Die Unternehmensgruppe befindet sich je hälftig im Besitz der Gründerfamilie Krüger sowie der Pfeifer & Langen-Gruppe.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "Die Produktpalette umfasst Instantprodukte wie Kaffee- oder Tee-Spezialitäten sowie Flüssigprodukte, Vitamin- und Mineralstoff-Brausetabletten, Schokoladen, Kakaohalbfabrikate (Kakaomasse, Kakaonibs) und Sportlernahrung bis hin zu rezeptfreien Arzneimitteln.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Im Oktober 2011 wurde das Unternehmen vom Bundeskartellamt zusammen mit Kraft Foods Deutschland mit einer Geldbuße in Höhe von neun Millionen Euro belegt. Laut Bundeskartellamt soll es zwischen den beiden Unternehmen zum Jahreswechsel 2007/2008 bei Family-Cappuccino zu abgestimmtem Verhalten hinsichtlich einer Preiserhöhung gekommen sein. Die Krüger GmbH & Co. KG und ein leitender Angestellter hatten Einspruch eingelegt. Die Einsprüche wurden im September 2014 kurz vor der Verhandlung zurückgezogen. Damit wurde das Unternehmen zu einer Kartellstrafe von rund 9 Millionen Euro verurteilt. Das Bußgeldverfahren wurde auf Antrag der Melitta Kaffee GmbH aus Bremen eingeleitet, die als Kronzeuge fungierte und daher keine Geldbuße zahlen musste.", "section_level": 1}, {"title": "Marken.", "content": "Das Markenportfolio umfasst neben der Dachmarke \"Krüger\" die Marken
", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsstandorte.", "content": "Der Konzern verfügt über elf Standorte: Die Produkte werden in rund 90 Länder exportiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Krüger GmbH & Co. KG ist ein deutscher Lebensmittelhersteller mit Sitz in Bergisch Gladbach. Das Unternehmen ist europaweiter Marktführer bei Instantprodukten wie löslichen Kaffee-, Kakao- oder Teespezialitäten und gehört zu den weltweit drei größten Herstellern von industriellen Süßungsmitteln.", "tgt_summary": null, "id": 699979} {"src_title": "Schloss Loersfeld", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits 1262 wurde der Besitz der Herren von Loersfeld, zwischen den heutigen Naturschutzgebieten Loersfelder Busch und Parrig gelegen, urkundlich erwähnt. Zum Zeitpunkt seiner ersten Erwähnung gehörte der Loersfelder Hof dem Ritter Eberhard von Belle und dessen Gattin Hildegunde, die 30 Morgen Ackerland bei ihrem Hof \" in lodervelt sita\" dem Kloster Bottenbroich verkauften. Da der Kaufvertrag in Kerpen abgeschlossen wurde und Johann von Kerpen als Grundherr mitsiegelte, gehörte Loersfeld offensichtlich damals zur Kerpener Grundherrschaft. Seitdem war Loersfeld bis zur Franzosenzeit Teil der Grafschaft Kerpen und Lommersum. Im weiteren Verlauf des 14. Jahrhunderts gelangte Loersfeld zunächst in den Besitz der Familie Merode, durch Heirat dann in den Besitz der Familie von Horn, die danach den Zusatz „genannt von Loersfeld“ annahmen. 1435 wurde Heinrich Spies von Büllesheim zu Bodendorf Besitzer des Hofes. Loersfeld blieb für die folgenden 140 Jahre, in denen das heutige Herrenhaus erbaut wurde, im Besitz dieser Familie, die zum Uradel des Herzogtums Jülich gehörte, bis es 1559 für 86 Jahre an die Familie von Eynatten ging. 1665 wurde das Schloss an Dietrich von Leers verkauft. Um 1770 erwarb es der Kölner Kaufmann Caspar Wilhelm von Hamm, von dem es nach dem Tod seiner Tochter Anna Catharina im Jahre 1795 an deren Mann Georg Albert Reinecker gelangte. Die heutige Vorburg wurde nach den Ankersplinten 1771 errichtet und ersetzte eine Vorgängerbebauung. Reinecker schließlich verkaufte Loersfeld mit allen Gebäuden und dazugehörigen Ländereien am 5. Juni 1819 an den westfälischen Erbdrosten Friedrich Leopold Reichsfreiherr von Fürstenberg zu Herdringen. Dessen sechster Sohn, der am 28. Juni 1805 geborene Franz Adolph Josef, war der erste Fürstenberg, welcher Loersfeld zu seinem Wohnsitz machte. Neben umfangreichen Baumaßnahmen in den Jahren 1840 und 1865 ließ er auch den Park im englischen Landschaftsstil auf eine Gesamtgröße von zehn Hektar erweitern. Als er am 14. Februar 1880 als Königlicher Kammerherr und Schlosshauptmann von Schloss Benrath starb, fiel sein Besitz an seinen Neffen Friedrich Leopold II. von Fürstenberg (Linie Borbeck-Hugenpoet). Nach dessen Tod erbte 1901 sein auf Schloss Borbeck geborener Sohn Clemens den Loersfelder Besitz, der gemeinsam mit seiner Frau Therese geb. Gräfin von Korff gen. Schmising seinen Wohnsitz nach Loersfeld verlegte. Ihr einziger Sohn Clemens August verzichtete 1938 auf sein Erbe, so dass Loersfeld 1941 an die Hauptlinie Fürstenberg-Hugenpoet fiel. Eigentümer ist Maximilian Freiherr von Fürstenberg-Hugenpoet. Schloss Loersfeld liegt inmitten eines sehr gepflegten, zehn Hektar großen englischen Landschaftsparks und zählt zu den schönsten Burganlagen in Deutschland. Angehörige der Familie bewohnten das Schloss bis 1954, seit 1960 ist es an die Familie Bellefontaine verpachtet. Der Pächter Thomas Bellefontaine betreibt im Herrenhaus seit 1992 ein Restaurant, das von 1999 bis 2019 mit einem Stern im Guide Michelin ausgezeichnet war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Loersfeld liegt in Kerpen in Nordrhein-Westfalen. Das Schloss wurde im 15. Jahrhundert erbaut und ist seit 1819 im Besitz der Freiherren von Fürstenberg.", "tgt_summary": null, "id": 2350502} {"src_title": "Österreichische Fußballmeisterschaft 1963/64", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erste Leistungsstufe – Staatsliga A.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "In der Meisterschaft der Saison 1963/64 konnte Rapid den dreifachen Seriensieger Austria als österreichischer Fußballmeister ablösen. Der Vorsprung war dabei relativ deutlich, der insgesamt 23. Titelgewinn konnte dadurch bereits vier Runden vor Schluss (30. Mai) dank eines 1:0 gegen den Schwechater SC durch ein Flögel-Tor gewonnen werden. Die ersten Runden im Frühjahr waren im Zeichen von Absagen und großer Terminnot gestanden. Der Präsident der Staatsliga, Selzer, hatte deshalb auch den Abbruch des ÖFB-Cups vorgeschlagen (was aber von der Mehrheit der Vereine abgelehnt wurde).", "section_level": 2}, {"title": "Verschiebungen.", "content": "Das für 6. Oktober angesetzte Spiel von Austria Wien gegen den Wiener Sportclub wurde auf Ersuchen der Austria wegen deren Teilnahme im Europacup der Meister auf den 30. Oktober verlegt (2:1-Sieg für die Austria); der Linzer ASK musste hingegen sein Heimspiel gegen den Schwechater SC (1:0-Sieg der Linzer) programmgemäß am 20. Oktober austragen, weshalb er protestierte. Der ÖFB begründete seine Entscheidung damit, dass im Falle von Austria Wien auch deren Gegner Gornik pausiert, während Dinamo Zagreb ebenso wie der LASK gespielt hätte. Die für den 7./8. März angesetzte 17. Runde wurde wegen Unbenutzbarkeit der Plätze (Schnee) komplett abgesagt, wobei hinterfragt wurde, ob jede Absage notwendig war. Die Nachträge wurden am 6./7. Mai gespielt, damit wurden die folgenden Runden nach hinten verlegt.", "section_level": 3}, {"title": "Europacup.", "content": "Rapid startete damit im Europacup der Landesmeister 1965, weiters ging Cupsieger Admira im Europacup der Cupsieger 1965 an den Start und der Sport-Club sowie der GAK meldeten sich zum Messestädte-Cup 1965. Rapid Wien kam über die Shamrock Rovers aus Irland klar hinweg (H 3:0, A 2:0), während es im Achtelfinale gegen die Glasgow Rangers ohne Treffer blieb. Nach dem 0:1 am 18. November im Ibrox-Park gegen den (damals) 34-maligen schottischen Meister, rechneten sich die Wiener gute Chancen aus, was auch (weil es zudem ein Feiertag war) am 8. Dezember 70.000 Besucher ins Praterstadion lockte, jedoch erwies sich die Stürmerleistung als unzureichend. Im Pokalsiegerbewerb waren für die Admira nach dem in einer Doppelveranstaltung mit dem Sport-Club (Messestädtecup) im Praterstadion ausgetragenen Heim-1:3 am 2. September gegen Legia Warschau die Chancen bereits dahin, und vor dem Retourspiel gab es auch noch Verletzungssorgen, wobei zwei Spieler bei einem Verkehrsunfall in Warschau Prellungen erlitten hatten. Unter diesen Umständen war die 0:1-Niederlage im Legia-Stadion keine Schande. Im Messestädtecup unterlag der GAK, der erst am 24. September startete, vorerst bei NK Zagreb nur 2:3, weshalb die Hoffnungen auf ein Weiterkommen nicht unberechtigt waren, doch erlitten die Grazer am 7. Oktober eine 0:6-Heimschlappe. Der bereits weiter oben genannte Wiener Sport-Club kam innerhalb einer Woche (2./9. September) mit 2:1 daheim und 1:0 auswärts über den SC Leipzig hinweg. Am 28. Oktober in Wien und am 4. November in Budapest gab es die Matches gegen Ferencvaros mit jeweils Heimsiegen (1:0 und 2:1), da es damals aber noch keine Auswärtstorregel gab, wurde ein drittes Match notwendig, welches am 18. November erneut in Budapest gespielt wurde und mit 2:0 für die Ungarn endete. Vorerst war als Austragungsort München bestimmt worden, was jedoch daran scheiterte, dass dies der Buß- und Bettag in Deutschland war, an dem Sportveranstaltungen verboten waren (und einer Verlegung auf den 17. November nach Augsburg hatte Ferencvaros nicht zugestimmt).", "section_level": 2}, {"title": "Statistik.", "content": "Rapid mit vier Punkten vor der Austria lt. Herbsttabelle und mit zwei Punkten vor der Austria lt. Frühjahrstabelle (in beiden Durchgängen nur eine Niederlage und im Frühjahr mit 9 Siegen einen Sieg weniger als im Herbst), seit der 6. Runde ununterbrochen an der Spitze – das sind die bedeutendsten Aussagen zum Titelrennen. Die Austria selbst als regierender Meister hatte im Herbst bereits entscheidend an Terrain verloren, lediglich dem 3:2-Heimsieg am 3. November (8. Runde) gegen den Rivalen Rapid hatten es die „Veilchen“ zu verdanken, dass sie nicht bereits zu diesem Zeitpunkt hoffnungslos in Rückstand gerieten. Das Bild der drei Abstiegskandidaten nach dem Herbst (Simmering 9 Punkte, Kapfenberg 8 und Dornbirn 6, während SVS Linz mit 10 Punkten auf Rang 11 gelegen war) änderte sich auf Simmering 8, SVS Linz und Dornbirn je 7 in der Frühjahrstabelle, während nun Kapfenberg mit 10 Punkten auf Rang 11 platziert war – in Summe genug für die Obersteirer, doch noch dem Schicksal entgangen zu sein. Entscheidend waren für alle drei Absteiger bzw. auch für Kapfenberg die letzten beiden Runden. Dornbirn war hierbei mit der 2:3-Heimniederlage am 14. Juni gegen den Mitkonkurrenten Simmering aus dem Rennen – denn 13 Punkte bedeuteten drei Punkte Abstand auf Kapfenberg, das seinerseits in ebenfalls einem Direktduell SVS Linz mit 3:2 bezwingen konnte und nun 16 Punkte am Konto hatte. Noch waren SVS und Simmering trotzdem einen Punkt vor Kapfenberg. Während aber in der letzten Runde der KSV bei Wr. Neustadt dank Treffern von Fritz Cejka und Ignaz Puschnik mit 2:1 gewann, setzte es für die beiden anderen, Simmering 3:4 gegen den Sport-Club, SVS 2:4 gegen Schwechat, Heimniederlagen. Es gab 637 Tore (374 Heim, 263 Auswärts) und 97 Heim- und 50 Auswärtssiege sowie 35 Unentschieden. Von 43 Elfmetern (H 21, A 22) konnten 35 verwandelt werden. Es kamen insgesamt 299 Spieler zum Einsatz, wobei die Vienna am meisten (24), der GAK am wenigsten (18) benötigte. Insgesamt wurden 16 Spieler ausgeschlossen, wobei es im Herbst bereits 11 waren. Die Zuseherzahl betrug 1,163.000 und lag damit unter jener des Vorjahres (1,205.000).", "section_level": 3}, {"title": "Fernsehen.", "content": "Es war bereits für den 24. März eine einstündige Aufzeichnung des Matches Schwechat gegen Rapid Wien ab 22 Uhr geplant gewesen, jedoch musste dieses Vorhaben verschoben werden, weil es noch keine endgültige Einigung zwischen der \"Staatsliga\" und der \"Österreichischen Rundfunkgesellschaft\" gab. So gab es die «TV-Premiere» am 30. März bei Wiener Sport-Club gegen Austria Wien (1:0), wobei dieser Umstand es mit sich brachte, dass statt normalerweise 15.000 bis 20.000 Besucher nur 4.500 ins Wiener Stadion gekommen waren. Das Match wurde ab 15.30 h direkt gezeigt, Kommentator war Dr. Kurt Jeschko. Am 1. Juni gab es ab 16.30 h mit Vienna gegen Rapid (Kommentator Heribert Meisel) die offensichtlich letzte Übertragung.", "section_level": 2}, {"title": "Abschlusstabelle.", "content": "Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "siehe auch Liste der besten Torschützen Österreichs", "section_level": 2}, {"title": "Meistermannschaft.", "content": "Andrija Vereš – Paul Halla, Walter Glechner, Josef Höltl – Gerhard Hanappi (C), Walter Skocik, Karl Giesser – Max Schmid, Walter Seitl, Franz Hasil, Franz Wolny, Rudolf Flögel, Rudolf Nuske, Branko Milanovic, Peter Rehnelt, Hans-Georg Tutschek, Anton Fritsch, Ewald Ullmann, Wilhelm Zaglitsch –– Trainer: Robert Körner, Franz Binder", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Leistungsstufe – Regionalliga.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Regionalliga Ost.", "content": "In der Regionalliga errang der SC Wacker Wien den Meistertitel. Zur Meisterschaftshälfte lag der Kremser SC mit 7 Siegen, 4 Unentschieden und 2 Niederlagen (18 Punkte, 32:15 Tore) zwei Punkte vor dem SC Eisenstadt; zwar nur auf Rang 6, allerdings nur vier Punkte getrennt, befand sich der SC Wacker Wien (23:23 Tore). Die Rückrunde war von vielen witterungsbedingten Absagen gekennzeichnet, die 14. Runde (erste Frühjahrsrunde wurde auf den Termin 13./14. Juni, also nach dem geplanten Meisterschaftsende, somit nach der eigentlichen 26. und somit Schlussrunde vom 6./7. Juni) verschoben; es begann mit der 15. Runde, in der aber Pinkafeld gegen Slovan und Siegendorf gegen Eisenstadt abgesagt werden mussten. Die 16. Runde (mit u. a. dem Aufeinandertreffen von Wacker Wien gegen Krems) war für den 7. März angesetzt, jedoch gab es zu diesem Wochenende sehr viele Absagen, darunter auch diese Matches. In der 17. Runde (14./15. März) konnte nur die Sonntagsmatinee SK Slovan Olympia Wien gegen Wacker Wien ausgetragen werden, welche von Wacker 3:1 gewonnen wurde. Ähnliches war in der 18. Runde gegeben, wo im gesamten Raum von Wien und Umgebung auch die Staatsligaspiele hatten abgesagt werden müssen, wobei ergiebige Regenfälle verantwortlich waren. Einzig die Sonntagsmatches Wienerberg – Pinkafeld und Günselsdorf – Stadlau wurden gespielt. Die 16. Runde wurde an Ostern (28./29. März) nachgetragen, wobei sich Wacker Wien nicht nur mit dem 3:0 am Ostersonntag gegen Krems für das 0:3 in der 3. Herbstrunde revanchierte, sondern sich – nun ebenfalls 20 Punkte wie Krems – hinter die Niederösterreicher an die zweite Stelle setzte. In der am 4./5. April gespielten 19. Runde kam es zum Führungswechsel, da Wacker Wien bei Pinkafeld 5:1 gewann, während es bei Krems gegen Günselsdorf ein 2:2 gab. Ein Match der 18. Runde, nämlich St. Pölten gegen Krems (3:1), fand als Nachtrag bereits am 11. April (Länderspielpause, in der es auch den \"Bundesländercup\" gab) statt. Die 20. Runde wurde erst am Donnerstag-Feiertag, 7. Mai, gespielt, während zuvor am 18./19. April und 25./26. April die 21. und 22. Runde ausgetragen wurden. In der offiziellen 23. Runde, gespielt am 9./10. Mai, bezog Wacker Wien eine überraschende 0:1-Heimniederlage gegen Gloggnitz, so dass die zurückgefallenen Kremser (mit 27 Punkten) punktegleich wieder auf Rang 1 kamen; zu diesem Zeitpunkt lag aber der ASV Siegendorf auf Grund der Verlustpunkte (ein Spiel weniger und 26 Punkte) voran. Die Pfingst-Nachtragsspiele (16./17. Mai) brachten hinsichtlich Titelrennen eine 1:2-Heimniederlage von Siegendorf gegen Eisenstadt und einen 3:0 Sieg von Wacker über FC Philips Wien. In der am 23./24. Mai ausgetragenen 24. Runde spielte Wacker bei Elektra nur 1:1, da aber Krems bei Siegendorf 1.2 verlor, erhöhte sich der Vorsprung auf 3 Punkte – und die Siegendorfer setzten sich sogar vor Krems. Durch weitere Nachtragsmatches am Donnerstag-Feiertag, 28. Mai, bei denen Wacker Wien nicht dabei war, fiel Krems mit einem 2:7-Debakel bei Wienerberg sogar auf Rang 4 zurück und der ASK Gloggnitz setzte sich dank eines 2:1 über Siegendorf auf Rang 2 und konnte damit auch in den Titelkampf eingreifen. Vor dem Nachtrag der 14. Runde hatte weiterhin nur mehr Gloggnitz mit einem Punkt Rückstand auf Wacker die Chance, war aber auf fremde Hilfe angewiesen. Die beiden Kontrahenten trugen ihre Matches am 13. Juni aus, und Wacker Wien konnte sich vor 6.000 (!) Zusehern mit einem Heim-2:0 gegen Siegendorf den Titel holen, während Gloggnitz beim 0:4 beim SC Pinkafeld eine matte Leistung bot. Für die Pinkafelder war dies anderseits die letzte Chance gewesen, dem Abstieg zu entgehen, aber Mitkonkurrent SV Mattersburg gewann bei Eisenstadt 5:3. Krems hievte sich am 14. Juni in der tatsächlich, auf Grund des erst um 18 Uhr angesetzten Matches, letzten Partie der Meisterschaft mit einem 3:2-Sieg bei Stadlau noch zurück auf Rang 2. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Regionalliga Mitte.", "content": "Die Auslosung der Regionalliga Mitte erfolgte am 26. Juli 1963 in Leoben, wobei die erste Runde am 1. September angesetzt war. Der SK Sturm Graz konnte den Meistertitel feiern, nachdem nach dem Herbst noch Austria Klagenfurt – allerdings mit 21 Punkten punktegleich vor den Grazern (34:11 gegenüber 25:11) – geführt hatte. Es war ein Duell mit den Violetten aus Klagenfurt, wo das Match in der 8. Runde am 3. November mit 2:0 an die Kärntner gegangen war, die damit die Tabellenführung mit 13 Punkten und einen Zähler Vorsprung auf Sturm übernahmen, vor dem Retourmatch in der 23. Runde (9. Mai) betrug der Abstand einen Punkt (Klagenfurt 31, Sturm 30; beide Teams hatten in den dazwischen liegenden 13 Runden doch einige Punkteverluste erlitten, lagen aber mit sechs bzw. fünf Punkten vor Ranshofen); nun drehte Sturm den Spieß um und besiegte die Lindwurmstädter klar mit 4:1 (die Spielleitung war einem ungarischen Referee namens Oranyosi übertragen worden), danach gab es bis vor der letzten Runde eine Pattstellung (gleich in der 24. Runde spielten beide unentschieden, danach gab es für beide einen Sieg). In dieser letzten Runde am 21. Juni hätten die Klagenfurter dank des besseren Torverhältnisses (58:22 gegenüber 50:22 von Sturm) ein Punkt mehr als die Grazer machen müssen, doch es kam umgekehrt: Während die Grazer beim Fixabsteiger Villacher SV mit 3:1 gewannen und damit aus eigener Kraft den Titel schafften, musste sich Klagenfurt bei Radenthein mit einem 2:2 begnügen. Die »Neue Zeit« (Vorgänger der »Kärntner Tageszeitung«) vom 23. Juni kommentierte, dass \"das spielerische Vermögen der Austria nicht ausreichte, dem dramatischen Brust-an-Brust-Kampf mit Sturm Graz für sich zu entscheiden\", und zum VSV-1:3 schrieb die Zeitung, dass die \"Villacher alles taten, äußerst hart spielten, aber spielerisch zu schwach waren - und außerdem hätten auf den Zuschauertribünen nicht zu verachtende Kämpfe zwischen den beiden Fanlagern getobt und die Polizisten sich über mangelnde Beschäftigung nicht zu beklagen hatten.\" Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Regionalliga West.", "content": "In der Regionalliga West fixierte der FC Wacker Innsbruck den Meistertitel. Es war dies das erste Mal, dass ein Tiroler Klub in die höchste österreichische Spielklasse aufstieg. Die Meisterschaft ging erst am 27./28. Juni zu Ende, allerdings trug der schon seit der 19. von 22 Runden als Titelträger feststehende FC Wacker Innsbruck sein Abschlussmatch schon einige Tage früher aus und bezwang \"standesgemäß\" Schlusslicht BW Feldkirch auswärts mit 9:2. Den von Ex-Wacker-Wien-Spieler Artur Brinek (Turl Brinek) trainierten Innsbruckern war es gelungen, die gesamten elf Matches der Hinrunde ohne Punktverlust (42:8 Tore) hinter sich zu bringen und sie waren zum Wochenende 16./17. November mit acht Zählern Vorsprung auf die punktgleichen SC Kufstein und SC Schwarz-Weiß Bregenz in die Winterpause gegangen. Den ersten Punkteverlust gab es erst in der 13. Runde durch ein 2:2 beim FC Lustenau 07, wie überhaupt sie danach auch in zwei weiteren Matches nur remisierten. Ein offensichtliches, allerdings von den zuständigen Gremien nicht als Entschuldigungsgrund anerkanntes Missverständnis dürfte lt. Quelle Internetseite FUSSBALL IN ÖSTERREICH in der 10. Runde vorgelegen sein, als Austria Lustenau nicht zu dem am Samstag, 16. November, angesetzten Spiel bei Wattens antrat. Die Vorarlberger waren der Meinung gewesen, dass das Match (wie es damals üblich war) am Sonntag, 17. November, gespielt wird. Der zuständige Beglaubigungsausschuss verifizierte das Match mit 3:0 für Wattens. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Leistungsstufe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landesliga Burgenland.", "content": "In Burgenland sicherte sich der SV Deutschkreutz den Meistertitel. Leider liegen keine Informationen über den Tabellenendstand dieser Saison vor.", "section_level": 2}, {"title": "Landesliga Kärnten.", "content": "Der Klagenfurter AC, im allgemeinen Sprachgebrauch als «KAC» bezeichnet (aktuell in den Medien bzw. offiziellen Mitteilungen des Kärntner Fußballverbandes als \"FC KAC 1909\" aufscheinend) und in den 1920er- und 1930er-Jahren vielfacher Kärntner Meister und nach dem Zweiten Weltkrieg Mitbegründer der Tauernliga 1949/50, schaffte (nach der Auflösung der Tauernliga nach der Saison 1958/59 und damit den dadurch bedingten Abstieg in die Kärntner Liga) im fünften Jahr der Zugehörigkeit zu dieser Kärntner Liga wieder den Meistertitel. Bereits nach dem Herbst waren die „Rotjacken“ mit 21 Punkten drei Punkte vor dem ASV gelegen, Letzter war Feldkirchen mit nur einem Zähler gewesen, während Wietersdorf und der ATSV Wolfsberg auf den Rängen 10 und 11 je sechs Zähler aufwiesen. 1 Klagenfurter AC 22 17 4 1 68:25 38 2 ASV Klagenfurt 22 16 2 4 59:27 34 3 Polizei SV Klagenfurt 22 11 6 5 69:43 28 4 SC Magdalen 22 11 3 8 51:32 25 5 ASK Klagenfurt 22 11 3 8 43:28 25 6 SV Spittal/Drau 22 9 6 7 48:35 24 7 Wolfsberger AC 22 8 4 10 46:60 20 8 ESV Admira Villach 22 4 8 10 31:48 16 9 ATSV Wolfsberg 22 5 6 11 27:49 16 10 SV St. Veit/Glan 22 6 3 13 35:50 15 11 SV Feldkirchen 22 5 3 14 33:67 13 12 WSG Wietersdorf 22 3 4 15 29:76 10", "section_level": 2}, {"title": "Landesliga Niederösterreich.", "content": "In Niederösterreich konnte der SC Marchfelder Marchegg den Meistertitel sichern. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Landesliga Oberösterreich.", "content": "In Oberösterreich fixierte der SK Hertha Wels den Meistertitel. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Landesliga Salzburg.", "content": "In Salzburg sicherte sich der Oberndorfer SK den Meistertitel. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Landesliga Steiermark.", "content": "In der Steiermark errang der WSV Rosenthal den Meistertitel. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Landesliga Tirol.", "content": "In Tirol konnte sich der Innsbrucker SK den Meistertitel sichern. Leider liegen keine genauen Informationen über Siege, Unentschieden, Niederlagen, Tor oder Punkte, sondern nur der Tabellenstand dieser Saison vor. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Landesliga Vorarlberg.", "content": "In Vorarlberg feierte der FC Rot-Weiß Rankweil den Meistertitel. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Wiener Liga.", "content": "In Wien erspielte der SC Rapid Oberlaa den Meistertitel. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1963/64 wurde vom Verein Österreichische Fußball-Staatsliga ausgerichtet. Als Unterbau zur \"Staatsliga A\" dienten die \"Regionalligen Ost\" (Wien, Niederösterreich, Burgenland), \"Mitte\" (Oberösterreich, Steiermark, Kärnten) und \"West\" (Salzburg, Tirol, Vorarlberg). Als dritte Leistungsstufe fungierten die jeweiligen Landesligen der Bundesland-Verbände.", "tgt_summary": null, "id": 2214671} {"src_title": "Calamian-Hirsch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Fell der Calamian-Hirsche ist braun gefärbt, wobei Männchen mit zunehmendem Alter dunkler werden. Im Gegensatz zu den nahe verwandten Schweinshirschen ist es nicht gefleckt. Der kurze, buschige Schwanz hat eine weiße Unterseite, die verhältnismäßig langen Gliedmaßen sind dunkler gefärbt als der übrige Körper. Das Geweih, das wie bei fast allen Hirschen nur die Männchen tragen, ist klein und endet jeweils in drei Spitzen. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 105 bis 115 Zentimeter, eine Schulterhöhe von 60 bis 75 Zentimeter und ein Gewicht von 36 bis 50 Kilogramm.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Calamian-Hirsche sind nachtaktive Waldbewohner. Tagsüber schlafen sie im dichten Unterholz verborgen, in der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche, wobei sie sich mit gesenktem Kopf fortbewegen und versuchen, möglichst immer in dichter Vegetation verborgen zu bleiben. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Blättern.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Nach rund 180-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt, Zwillinge sind selten. Jungtiere werden mit sechs Monaten entwöhnt und erreichen mit 8 bis 12 Monaten die Geschlechtsreife.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung.", "content": "Aufgrund ihres kleinen Verbreitungsgebietes (nur rund 1500 km2), in welchem sie zusätzlich durch Waldrodungen, durch die Konkurrenz durch eingeschleppte Arten und durch die fortschreitende Bejagung in Mitleidenschaft gezogen werden, zählen diese Hirsche zu den bedrohten Arten. Die IUCN listet sie als stark gefährdet (\"endangered\"), der Gesamtbestand wird auf 900 Tiere geschätzt. Die größte Population findet sich in dem Wildtierreservat Calauit Game Preserve and Wildlife Sanctuary auf der Halbinsel Calauit auf Busuanga, kleinere Bestände bestehen auch auf Busuanga und Culion.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Manchmal wird vermutet, dass der Calamian-Hirsch ähnlich wie der Bawean-Hirsch keine eigene Art sei, sondern von verwilderten Schweinshirschen abstamme, die vom Menschen auf die Inseln gebracht wurden. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Bestände die Überreste einer einst weiter verbreiteten Art darstellen, die im Pleistozän auf den isolierten Inseln zurückblieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Calamian-Hirsch (\"Axis calamianensis\") ist eine Säugetierart aus der Familie der Hirsche (Cervidae). Er ist endemisch auf den Calamian-Inseln, einem zu den Philippinen gehörenden und nordöstlich von Palawan gelegenen Archipel.", "tgt_summary": null, "id": 1183902} {"src_title": "Deutsche Ultramarathon-Vereinigung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Deutsche Meisterschaften.", "content": "Die DUV führt Deutsche Meisterschaften auf folgenden Ultramarathondistanzen durch: Am 16. Februar 2018 beschloss der Verbandsrat des Deutschen Leichtathletik-Verbandes auf seiner Sitzung in Bochum einige Änderungen in den DLV-Ordnungen. Ab 1. Januar 2019 sind auf Grund der Aufnahme von Ultralaufdistanzen ins Wettkampfprogramm der Männer/Frauen der 50-Kilometer-Lauf, der 6-Stunden- und der 24-Stunden-Lauf DLV-Meisterschaftsdisziplinen, wobei die Deutschen Meisterschaften durch die DUV ausgerichtet werden, bei Anwendung der Regelwerke des DLV.", "section_level": 1}, {"title": "Historie, Ziele, Erfolge.", "content": "Die Deutsche Ultramarathon-Vereinigung (DUV) wurde am 29. Dezember 1985 in Rodenbach (bei Hanau) von 22 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen. Bis 1987 wuchs die DUV auf 100 Mitglieder an, 1995 erreichte sie die 1000er-Marke und 2002 besaß sie rund 1500 Mitglieder. Im April 2017 hatte die DUV über 1600 Mitglieder und sich damit zur weltweit größten Organisation der Ultramarathonläufer entwickelt. Auch ausländische Sportler schlossen sich wegen der besonderen Serviceleistungen im Laufe der Jahre der DUV an. Zur Gründungszeit der DUV galten Ultramarathonläufe als eine zweifelhafte Randsporterscheinung einer kleinen Minderheit von nicht ernst zu nehmenden Außenseitern, die in der Sportöffentlichkeit und auch von Sportfunktionären belächelt und oft genug auch als ‚Spinner’ verspottet wurden. Ziel der DUV war es, dem Ultralanglauf zur Anerkennung als eigenständige Laufdisziplin zu verhelfen. Dem diente das vorrangige Bemühen, offizielle Deutsche 100-km-Meisterschaften zu veranstalten und entsprechende Bestenlisten zu führen. Im Verlauf der weiteren Entwicklung wurden auch andere Distanzen als Ultramarathon-Meisterschaften der DUV einbezogen. Auf dieser Grundlage konnten sich die deutschen Ultramarathon-Nationalmannschaften des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) von Anfang an in der Welt- und Europaspitze etablieren, als 1988 der IAU-100 km-Welt-Cup unter dem Patronat des Weltleichtathletikverband (IAAF) und 1992 die IAU-100-km-Europameisterschaften und die IAU 24 Hours European Challenge unter dem Patronat des Europäischen Leichtathletikverbandes (EAA) eingeführt wurden. Die Erfolge der DUV sind:", "section_level": 1}, {"title": "Ewige Bestenlisten.", "content": "Quelle: \"Ewige Bestenliste der DUV\"", "section_level": 1}, {"title": "1000 km.", "content": "unübliche Streckenlänge", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Deutsche Ultramarathon-Vereinigung e. V. (DUV) ist eine Interessenvertretung mit Verbandsstrukturen. Sie versteht sich als Fachorganisation der Ultramarathonläuferinnen und Ultramarathonläufer in Deutschland. Ihr satzungsgemäßes Ziel ist es, den über den Marathonlauf hinausgehenden Langstreckenlauf, Ultralanglauf oder Ultramarathon genannt, zu fördern, zu pflegen und weiterzuentwickeln.", "tgt_summary": null, "id": 410279} {"src_title": "Chuenisbärgli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Weltcuprennen.", "content": "Die Piste am Chuenisbärgli gilt als schwerste Riesenslalom-Strecke des Weltcups für Herren. Sowohl das Startstück als auch der Zielhang sind extrem steil, dazu ist die Piste schräg abfallend. Auf ihr werden auch Slalom-Rennen ausgetragen. Seit 1994 ist der ehemalige Weltcupfahrer Hans Pieren als Rennleiter tätig. Der Start des Riesenslaloms liegt auf 1730 m ü. M., jener für den Slalom auf 1473 m ü. M. Die Länge des Riesenslaloms beträgt 1430 Meter, die Länge des Slaloms 592 Meter. Das Ziel befindet sich auf einer Höhe von 1294 m ü. M. Mit rund 35'000 Zuschauern entlang der Strecke und auf provisorischen Tribünen im Zielraum gehören die Rennen in Adelboden zu den meistbesuchten der Welt. 1955 fanden die ersten \"Internationalen Adelbodner Skitage\" statt. Seit 1967 werden die Rennen im Rahmen des Skiweltcups ausgetragen. In den Jahren 1988, 1990, 1993 und 1994 mussten die Rennen wegen Schneemangels an anderen Orten durchgeführt werden. Aufgrund von Auflagen des Weltverbandes FIS wurde 2005 eine neue Vierer-Sesselbahn auf das Chuenisbärgli gebaut. Zuvor existierte während 50 Jahren am selben Ort ein Zweier-Schlepplift. Grundsätzlich wurde in den Anfangszeiten des Weltcups nur ein Riesentorlauf, vorerst an zwei Tagen (Montag 1. Lauf/Dienstag 2. Lauf) bzw. dann beide Durchgänge am Dienstag ausgetragen. Eine Abweichung gab es im Jahr 2000 mit einem Slalom am Sonntag, 20. Februar. 2001 gab es letztmals am Dienstag den Riesentorlauf. Ab einschliesslich 2002 werden Riesentorlauf und Slalom gefahren, der Termin wurde auf das Wochenende (Samstag Riesentorlauf, Sonntag Slalom) verlegt. Rekordsieger (einschließlich 2019) ist der Österreicher Marcel Hirscher mit 9 Erfolgen (5 × Slalom, 4 × Riesenslalom), vor dem Schweden Ingemar Stenmark mit 5 Siegen (alle Riesenslalom). Erst ab dem Jahr 1982 wurden die Rennen direkt im Fernsehen übertragen.", "section_level": 1}, {"title": "Bestenlisten.", "content": "Aktualisiert am 12.01.2020", "section_level": 1}, {"title": "Alp.", "content": "Im Sommer wird das Chuenisbärgli als Alp mit 24 Hektaren Weideland genutzt. Es ist in Privatbesitz. Besetzt wird es mit Kühen, Rindern, Kälbern und Ziegen. Die Bestossung sind 23 Stösse in 84 Tagen, oder 19 Normalstösse. Über einer offenen Feuergrube werden in traditioneller Handarbeit etwa 600 kg Käse produziert, der grösste Teil Berner Alpkäse. Die Alphütte von 1946 dient im Winter als Bergrestaurant.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Chuenisbärgli (auch Kuonisbergli) ist ein Berg im Berner Oberland. Er liegt oberhalb des Dorfes Adelboden und ist als Austragungsort von Rennen des Alpinen Skiweltcups bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 2075911} {"src_title": "Österreichische Fußballmeisterschaft 1972/73", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erste Leistungsstufe – Nationalliga.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "Die Meisterschaft in der Nationalliga wurde mit 16 Mannschaften bestritten, die während des gesamten Spieljahres je zweimal aufeinander trafen. Die Spielgemeinschaft zwischen Wacker Innsbruck und WSG Wattens konnte in der Spielsaison zum zweiten Mal gemeinsam Österreichischer Fußballmeister werden und damit den Titelgewinn der Vorsaison verteidigen. Für Wacker war es bereits der dritte Titel. Als Österreichischer Meister konnte sich Spielgemeinschaft für den Europacup der Landesmeister 1974 qualifizieren, wo der Verein in der ersten Runde ausschied. Cupfinalist Rapid Wien durfte am Europacup der Cupsieger 1974 teilnehmen, wo die Mannschaft das Achtelfinale erreichte. Der Grazer AK und FC Admira/Wacker vertraten Österreichs Fußball im UEFA-Cup 1974; der GAK scheiterte in Runde 1, Admira/Wacker erreichte das Sechzehntelfinale. Die letzten zwei Mannschaften der Tabelle mussten absteigen. Dies traf Schwarz-Weiß Bregenz und Admira Wr. Neustadt, die somit in der nächsten Spielsaison nicht mehr in der ersten Liga vertreten waren. Diese Mannschaften wurden durch die drei Meister der Regionalligen, 1. Simmeringer SC (Ost), WSG Radenthein (Mitte) und FC Rätia Bludenz (West) ersetzt. Sturm Graz hätte ebenfalls absteigen müssen, protestierte jedoch erfolgreich mit Verweis auf das irreguläre Meisterschaftsende (auf Grund des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Niederösterreich wurden Meisterschaftsspiele abgesagt bzw. verschoben) gegen den Abstieg.", "section_level": 2}, {"title": "Besondere Anmerkungen.", "content": "Die Meisterschaft begann zwar am 11./12. August 1972 und es wurden inkl. 18./19. August und 22./23. August drei Runden gespielt, ehe es – bedingt durch die in München beginnenden Olympischen Sommerspiele – zu einem Unterbruch kam (die Deutsche Bundesliga begann gleich von vorneweg verspätet am 16. September) und am 15./16. September fortgesetzt wurde. Allerdings gab es dazwischen ein Ländermatch im Stadionul Central in Craiova mit einem 1:1 gegen Rumänien, außerdem waren einige Klubs bereits am 13. September in diversen europäischen Cupbewerben im Einsatz (wobei nur Rapid Wien im Pokalsieger-Bewerb gegen PAOK Saloniki dank eines Auswärts-2:2 am 27. September die erste Runde überstand). Lothar Ulsaß, in Deutschland am 20. März 1972 wegen Annahme einer Siegesprämie gesperrt und doch später für das Ausland spielberechtigt, kam im Frühjahr 1973 zum Wiener Sportklub. Der in den \"Bundesligaskandal\" verwickelte Hans Pirkner wurde auf Grund der FIFA-Anweisungen auch in Österreich gesperrt.", "section_level": 3}, {"title": "Abschlusstabelle.", "content": "Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "siehe auch Liste der besten Torschützen Österreichs", "section_level": 2}, {"title": "Meistermannschaft.", "content": "Friedl Koncilia – Engelbert Kordesch, Roland Eschelmüller, Walter Skocik, Johann Eigenstiller, Manfred Gombasch – Werner Kriess, Peter Koncilia, Roland Hattenberger, Karl-Heinz Lercher, Hans Rebele, Günther Rinker – Kurt Jara, Wolfgang Breuer, Ove Flindt-Bjerg, Franz Wolny, Peter Kastner, Helmut Siber – Trainer: Egon Herlan, Branko Elsner, Robert Gebhardt", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Leistungsstufe – Regionalligen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Regionalliga Ost.", "content": "In der Regionalliga Ost feierte der 1. Simmeringer SC den Meistertitel. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Regionalliga Mitte.", "content": "Da Meister WSG Radenthein mit dem Villacher SV fusionierte und der SV Stickstoff Linz freiwillig in die unterste oberösterreichische Spielklasse abstieg (dort als Chemie Linz neu begann), blieben die sportlich abgestiegenen Welser SC und die WSV Fohnsdorf in der Liga. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Regionalliga West.", "content": "In der Regionalliga West erspielte der FC Rätia Bludenz den Meistertitel. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Leistungsstufe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landesliga Burgenland.", "content": "Im Burgenland wurde der ASV Siegendorf Meister. Leider liegen keine Informationen über den Tabellenendstand dieser Saison vor.", "section_level": 2}, {"title": "Landesliga Kärnten.", "content": "In Kärnten konnte der SV St. Veit/Glan den Meistertitel feiern. Leider liegen keine Informationen über den Tabellenendstand dieser Saison vor.", "section_level": 2}, {"title": "Landesliga Niederösterreich.", "content": "In Niederösterreich fixierte der ASK Eggendorf den Meistertitel. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "1. Landesliga Oberösterreich.", "content": "In Oberösterreich sicherte sich der SK Altheim den Meistertitel. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Landesliga Salzburg.", "content": "In Salzburg errang der ÖTSU Henndorf den Meistertitel. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Landesliga Steiermark.", "content": "In der Steiermark konnte der WSV Lapp-Finze Graz den Meistertitel sichern. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Landesliga Tirol.", "content": "In Tiro feierte der SC Kufstein den Meistertitel. Leider liegen keine genauen Informationen über Siege, Unentschieden, Niederlagen, Tor oder Punkte, sondern nur der Tabellenstand dieser Saison vor. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Landesliga Vorarlberg.", "content": "In Vorarlberg erspielte der Dornbirner SV den Meistertitel. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Wiener Liga.", "content": "In Wien wurde der ESV Ostbahn/Olympia XI Meister. Abschlusstabelle Aufsteiger", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1972/73 wurde vom Verein Österreichische Fußball-Bund ausgerichtet. Als Unterbau zur \"Nationalliga\" dienten die \"Regionalligen Ost\" (Wien, Niederösterreich, Burgenland), \"Mitte\" (Oberösterreich, Steiermark, Kärnten) und \"West\" (Salzburg, Tirol, Vorarlberg). Als dritte Leistungsstufe fungierten die jeweiligen Landesligen der Bundesland-Verbände.", "tgt_summary": null, "id": 1568374} {"src_title": "Werner Paravicini", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Der Sohn eines Diplom-Ingenieurs studierte von 1961 bis 1969 Geschichte und Romanistik an den Universitäten in Berlin (FU Berlin bei Wilhelm Berges), Göttingen (bei Hermann Heimpel), Freiburg (bei Karl Schmid und Joachim Wollasch), Löwen (bei Léopold Genicot) und Mannheim (bei Karl Ferdinand Werner). Bei Werner wurde er 1970 in Mannheim mit einer Dissertation über \"Guy de Brimeu. Der burgundische Staat und seine adlige Führungsschicht unter Karl dem Kühnen\" promoviert. Von 1969 bis 1984 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Paris (DHIP) tätig. Paravicini betrieb seine Studien von Paris aus in engem Austausch mit der modernen französischen, englischen und niederländischen Adelsforschung, darunter mit Philippe Contamine, Maurice Keen, Malcolme Vale, Wim Blockman und Johanna-Maria van Winter. Bei Fritz Trautz habilitierte er sich 1982 in Mannheim über \"Die Preußenreisen. Eine Studie über die Lebensformen des europäischen Adels im 14. Jahrhundert\". Nach einer Lehrstuhlvertretung für Erich Meuthen an der Universität zu Köln war er von 1984 bis 1993 als Nachfolger von Hartmut Boockmann Lehrstuhlinhaber für Mittlere und Neuere Geschichte und historische Hilfswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seit 2004 ist er dort als Honorarprofessor tätig. Von 1990 bis 2014 war er Vorsitzender der Residenzenkommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und gab in dieser Funktion die Reihe \"Residenzenforschung\" heraus. Zugleich war er Leiter der Außenstelle Kiel der Residenzenkommission und war wesentlich an ihrem Aufbau beteiligt. Das Ziel der Kommission ist es „Grundlagen zu schaffen für die wissenschaftliche Beschäftigung mit den lange vernachlässigten Phänomenen der Höfe und Residenzen als neuen politischen, sozialen und kulturellen Zentren im Reich des späten Mittelalters“. Dabei werden Residenzen und Höfe im spätmittelalterlichen Reich (1200–1600) im europäischen Vergleich erforscht. Die Arbeit der Kommission konzentrierte sich vor allem auf das Projekt eines dreiteiligen Handbuchs der „Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich“. Paravicini sorgte dafür, dass alle zwei Jahre Symposien der Kommission von 1994 bis 2006 zusammen mit dem DHIP durchgeführt worden. Dies hatte zur Folge, dass französische Kollegen deutsche Residenzstätte und deutsche Kollegen kennen lernen konnten. Paravicini gehört der Kommission weiterhin als stellvertretender Vorsitzender an. Von 1993 bis 2007 war er Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Paris (DHIP) im Hôtel Duret de Chevry, welches seit dem Jahre 2002 Teil der öffentlich-rechtlichen Stiftung „Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland“ (DGIA), dann Max-Weber-Stiftung ist. In dieser Funktion zeichnete er für deutsch-französische sowie internationale Historiker-Tagungen, die Vergabe von Forschungsstipendien, die Herausgabe von Schriftenreihen zur westeuropäischen Geschichte und der Zeitschrift \"Francia\" verantwortlich. Als Direktor nahm er zudem mit dem internationalen Projekt \"Prosopographia Burgundica\" das spätmittelalterliche Burgund in den Blickpunkt. Damit sollte die dokumentarische Grundlage der Beschäftigung Burgunds auf eine neue Quellengrundlage gestellt werden. Die \"Prosopographia Burgundica\" wurde 2003 als erste Publikation elektronisch veröffentlicht und im Herbst 2007 zu einem virtuellen Burgund-Portal erweitert. Im Oktober 2007 hat ein großes internationales Kolloquium zum Thema \"Der burgundische Hof und Europa\" die Forschungen gebündelt. Schon 1999 urteilte der Wissenschaftsrat, dass sich das Institut im Bereich der Burgundforschung zu einem europäischen Zentrum entwickelt habe. Außerdem brachte Paravicini gemeinsam mit Michael Werner die lang geplante Buchreihe \"Deutsch-französische Geschichte\" hervor. Paravicini ist Experte für die Geschichte des westeuropäischen Spätmittelalters, insbesondere für Adel, Hof, Residenzen und Rittertum in Europa von 1200 bis 1600, mit besonderer Berücksichtigung des Reisens, der Hanse und Burgunds. Paravicini legte eine Überblicksdarstellung über die ritterlich-höfische Kultur des Mittelalters vor. Paravicinis Erkenntnisziel ist „die geistige und praktische Lebensform einer bestimmten Oberschicht, nicht die Erklärung einer Epoche der deutschen Literaturgeschichte“. Paravicini betrieb Reiseforschung. In seiner Habilitation befasste er sich mit den Preußenreisen des europäischen Adels (1320–1420). Er unternahm erstmals die Aufgabe, die weit verstreuten Quellen zu sammeln, einzuordnen und auszuwerten. Eine umfassende ältere Darstellung lag bislang nicht vor. Paravicini führt dies darauf zurück, „daß der internationale Charakter dieses Adelsphänomens par excellence der bürgerlichen Nationalgeschichtsschreibung, aber auch der Unterschichtenforschung nicht behagte“. Die Preußenfahrer stammten aus allen Schichten des Adels. Paravicini kommt zum Fazit: Nach Preußen fuhr „der Adel insgesamt von der höchsten bis zur niedersten Stufe“. In seiner Analyse über die Kosten der Preußenreisen kommt er zum Fazit, dass diese „für alle Selbstzahler stets und immer ein ökonomisches Verlustgeschäft“ waren. Die Adligen kamen für den Kampf gegen die Heiden oder zum Feiern. Preußenreisen dienten somit der adligen Selbstdarstellung. Für das Jahr 1410 stellte er eine Zäsur bei den Preußenreisen fest. Die Reisen gingen fortan nach Portugal, Burgund und Frankreich. In den Jahren 1999 und 2000 fanden in Paris und in der Villa Vigoni zwei internationale Kolloquien statt, die sich mit den Formen, Entwicklungen und Funktionen der Reisen des europäischen Adels vom Spätmittelalter bis zum Ende des 18. Jahrhunderts befassten. Die insgesamt 35 Beiträge gab Paravicini zusammen mit Rainer Babel 2005 heraus. Erstmals wurden spätmittelalterliche Hofesreise und frühneuzeitliche Bildungsreise zusammengeführt. Für seine Forschungen wurden Paravicini einige Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen. Er ist unter anderem seit 1995 korrespondierendes Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica, auswärtiges Mitglied der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres in Paris (seit 2002) und der Académie Royale de Belgique in Brüssel (seit 1995), korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (seit 1993), Corresponding Fellow der Royal Historical Society in London und ordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (seit 2002). Er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und des Ritterkreuzes des Ordre national du Mérite. Paravicini ist seit 1969 verheiratet und hat drei Söhne und fünf Enkel.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften (Auswahl).", "content": "Monografien Aufsatzsammlungen Herausgeberschaften", "section_level": 1}], "src_summary": "Werner Paravicini (* 25. Oktober 1942 in Berlin) ist ein deutscher Historiker. Paravicini lehrte von 1984 bis 1993 als Professor für Mittlere und Neuere Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Kiel. Er war von 1993 bis 2007 Direktor des Deutschen Historischen Instituts Paris. Paravicini gehört zu den wichtigsten Erforschern der burgundischen Geschichte und des mittelalterlichen Adels. Als Wissenschaftler bemühte er sich in besonderem Maße um die deutsch-französische und die europäische historische Wissenschaft. Paravicinis Arbeiten haben den Hof als sozialen Ort der Ausübung von Repräsentation und Herrschaft in den Mittelpunkt der mediävistischen Forschung gerückt.", "tgt_summary": null, "id": 2101734} {"src_title": "Pyramide von Sinki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Daten.", "content": "Die Pyramide hat eine Grundfläche von etwa 18,5 mal 18,5 Meter und erreicht heute noch eine Höhe von etwa vier Meter. Sie bestand ursprünglich aus drei Stufen, aus deren Neigungswinkel sich eine einstige Höhe von etwa 12,5 Meter errechnen lässt. Als Baumaterial dienten unbearbeitete Flint-Konkretionen und Kalkstein - beides aus örtlichen Vorkommen. Die Größe der einzelnen Blöcke variiert sehr stark. Als Mörtel diente ein Gemisch aus tonhaltigem Sand und Nilschlamm. Auf allen vier Seiten des Bauwerks führen Rampen bis hinauf zur zweiten Schale. Die Rampe auf der Ostseite ist am besten erhalten und erreicht heute noch eine Höhe von 1,35 Meter. Dass diese Rampen nicht entfernt wurden, kann als Indiz dafür gelten, dass der Bau nicht fertiggestellt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Erbauung und Funktion.", "content": "Wer der Erbauer der Pyramide war, ist nicht bekannt. Günter Dreyer und Werner Kaiser halten sie, sowie die anderen oben genannten Pyramiden für ein zusammenhängendes Bauprojekt von Pharao Huni, dem letzten Herrscher der 3. Dynastie. Andrzej Ćwiek vermutet als Bauherrn Hunis Nachfolger Snofru (um 2670–2620 v. Chr.), den Begründer der 4. Dynastie. Auch über die Funktion herrscht keine Klarheit. Die Deutungen reichen von einer Repräsentationsstätte des Königs über eine Darstellung des Urhügels oder ein Symbol der politischen und religiösen Einheit des Landes bis hin zu Kenotaphen der königlichen Gemahlinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Gräber.", "content": "Das Fehlen eines Kammersystems deutet klar darauf hin, dass die Pyramide nicht als Begräbnisstätte eines Pharaos oder eines seiner Familienmitglieder geplant war. Dennoch wurden innerhalb der Pyramidenreste und in deren näherem Umfeld 14 Bestattungen ausgemacht, von denen allerdings nur eine direkt mit dem Bau in Zusammenhang gebracht werden kann. Bei dieser handelt es sich um die Beisetzung eines Jugendlichen, die vermutlich noch während der Bauarbeiten oder kurz danach erfolgte. Zwei weitere Bestattungen stammen aus dem späten Alten Reich, drei aus der Spätzeit und vier aus griechisch-römischer Zeit. Vier Kinderbestattungen lassen sich nicht eindeutig datieren, sind aber wohl neuzeitlich. Diese sehr große zeitliche Streuung zeigt deutlich, dass das Umfeld der Pyramide nicht als regulärer Friedhof diente. Der einzige Grund für diese vereinzelten Bestattungen ist wohl das Herausragen der Ruine aus der sonst flachen Wüste.", "section_level": 1}, {"title": "Nachleben.", "content": "Abgesehen von der sporadischen Nutzung als Begräbnisstätte spielte die Pyramide nach ihrer Erbauung anscheinend keine große Rolle mehr. Schon im Alten Reich diente sie nur noch als Aufenthaltsort für Hirten. Auch das Abtragen von Steinen fing offenbar schon in dieser Zeit an und führte bald zum Verfall des Bauwerks. Bereits Wilbour konnte bei seinen Forschungen Ende des 19. Jahrhunderts an der Nordseite einen spätzeitlichen Grabräuberschacht ausmachen. Dreyer und Swelim entdeckten bei ihrer Grabung einen weiteren an der Ostseite, der anscheinend bereits früher angelegt wurde. Keramikfunde und Feuerstellen deuten darauf hin, dass die Pyramide ab der späten Römerzeit nur noch als Rastplatz diente. Heutzutage spielt sie eine nicht unwesentliche Rolle im Volksglauben der einheimischen Bevölkerung: so schreibt man ihr zu, Frauen schwanger werden zu lassen und kranke Kinder heilen zu können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pyramide von Sinki gehört zusammen mit den Pyramiden in Edfu-Süd, Elephantine, El-Kula, Ombos, Saujet el-Meitin und Seila zu einer Gruppe von insgesamt sieben sehr ähnlichen kleinen Stufenpyramiden, die alle fernab der großen Zentren Ägyptens errichtet wurden und über die sehr wenig bekannt ist. Sie liegt etwa sechs Kilometer südlich von Abydos in der Nähe des Dorfes Naga Ahmed Khalifa. Der Name Sinki stammt von den Anwohnern und bezieht sich ausschließlich auf die Ruine der Pyramide. Seine Bedeutung ist unbekannt. Entdeckt wurde die Pyramide bereits 1883 von Charles Wilbour und Gaston Maspero, eine gründliche Untersuchung erfolgte aber erst 1980–81 durch Günter Dreyer und Nabil Swelim.", "tgt_summary": null, "id": 1956322} {"src_title": "George Rickey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rickey wuchs in Helensburgh, in Schottland, auf und besuchte dort das \"Glenalmond College\". In Oxford studierte er Geschichte. Er reiste durch Europa und studierte in Paris Kunst. Danach kehrte Rickey in die USA zurück und wurde dort Lehrer. Sein Schwerpunkt war Malerei. Er selbst zeichnete Porträts. 1942 trat Rickey in die \"US-Army\" ein und arbeitete als Ingenieur in den Forschungsabteilungen für Flugzeuge und Waffensysteme. Nach seiner Entlassung aus der Armee studierte er Kunst an der \"New York University\", dem \"New Yorker Institute of Fine Arts\" und schließlich in Chicago am \"Chicago Institute of Design\". Danach lehrte George Rickey an verschiedenen Colleges. Er ging an die \"Indiana University,\" wo er David Smith traf, dessen Skulpturen ihn aufgrund ihres Materials (Edelstahl), ihrer Bearbeitung (Oberflächentextur) und ihrer Formensprache (geometrische und stereometrische Elemente) beeinflussten.", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerische Arbeit.", "content": "Im Bereich der bildenden Kunst vor allem des 20. Jahrhunderts gibt es – nach vielen Vorläufern in der Antike, der Renaissance, dem Barock und dem 19. Jahrhundert – verschiedene ästhetisch anspruchsvolle Ansätze für eine metaphorische Darstellung des Prinzips der permanenten Bewegung künstlerischer Formen ohne künstliche Energie. Angeregt durch die kinetischen Plastiken von Alexander Calder, den von Marcel Duchamp mit Mobile bezeichneten frei beweglichen Metallplastiken der 30er Jahre, arbeitete Rickey ab 1945 an seinen ersten Mobiles. 1951 wurde seine erste kinetische Plastik in der Gruppenausstellung \"American Sculpture\" im Metropolitan Museum of Art gezeigt. Seit dieser Zeit gehört er zu den wichtigsten Vertretern der Kinetischen Kunst. Die meisten seiner kinetischen Plastiken bestehen aus einem vertikalen Metallstab, an dessen oberen Teil – vergleichbar einer Baumkrone – frei bewegliche stereometrische oder nadelartige ausgebildete Formelemente mit Hilfe von Stahlstäben und speziellen Kugellagern so befestigt sind, dass sie bei geringstem Luftzug eine nicht nachvollziehbare Vielfalt von Bewegungsabläufen vollführen, ohne dass sich die plastischen Elemente dabei berühren. Rickey zeigt unter Einsatz hochentwickelter Technik und unter Nutzung der unsichtbaren Naturkräfte Schwerkraft und Windkraft in lyrisch-spielerischer Weise, wie sich Bewegung ohne eine elektrotechnische Energiequelle manifestieren kann. Rickey wurde 1964 zur documenta III, 1968 zur 4. documenta und 1977 zur documenta 6 in Kassel eingeladen. Im Jahr 1965 erwarb das Museum of Modern Art New York die zuvor auf der documenta III gezeigte Grossplastik \"Two Lines - Temporal I\" (1964). Nach der documenta III arbeitete er viele Jahre in Berlin und bereitete von dort aus seine Ausstellungen in Europa vor. In den Jahren 1968 und 1969 war er Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Berlin. In dieser Zeit entstanden in mehrere Werke, von denen einige noch heute in Berlin zu sehen sind. 1967 publizierte er seine Textsammlung Constructivism – Origins and Evolution, das einen großen Überblick über konstruktivistische Kunst und geometrische Abstraktion bis zur Kinetik gibt. Die öffentliche Empörung 1973, als die Stadt Münster Rickeys Skulptur \"Drei rotierende Quadrate\" für 130.000 DM kaufen wollte, war ein Grund für die späteren Kuratoren, 1977 die Ausstellung Skulptur Projekte ins Leben zu rufen. Die 1975 von der Westdeutschen Landesbank erworbene und Münster geschenkte Skulptur steht dort noch heute. 1974 wurde Rickey in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Im Jahr 1983 erwarb die Kunsthalle Mannheim die kinetische Wandplastik \"Two Open Triangles up Wall II\" (1982). Im Jahr 1987 wurden seine Werke in der Galerie Roswitha Haftmann Modern Art, Zürich ausgestellt. 2016 stiftete ein Förderer dem Städelschen Kunstinstitut Frankfurt die Freiplastik \"Four Lines Oblique Gyratory\" (1972) als Hommage an Max Hollein. In den 1990er Jahren übernahm Rickey eine Professur für Bildhauerei am Rensselaer Polytechnic Institute in Troy, New York. In diesen Jahren entstanden die meisten seiner Werke in seinem New Yorker Studio in East Chatham. Im Jahr 1979 fand eine große Retrospektive der Werke Rickeys im Solomon R. Guggenheim Museum, New York City statt. Die letzte große Präsentation seiner Plastiken \"George Rickey: Kinetic Sculpture, A Retrospective,\" verbunden mit einem umfangreichen Katalog, wurde 2007 im Vero Beach Art Museum durchgeführt. Seine letzten Jahre verbrachte George Rickey in Kalifornien in der Nähe von Santa Barbara und in Saint Paul (Minnesota). Die National Academy of Design wählte George Rickey 2001 zum Mitglied (\"NA\"). 2002 wurde ihm postum der Kunstpreis Finkenwerder verliehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Warren Rickey (* 6. Juni 1907 in South Bend, Indiana; † 17. Juli 2002 in Saint Paul, Minnesota) war ein US-amerikanischer Bildhauer.", "tgt_summary": null, "id": 1694555} {"src_title": "Andre Arendse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Arendse begann seine Profikarriere 1991 bei den Cape Town Spurs, die heute als Ajax Cape Town bekannt sind. Dort spielte er die meiste Zeit der 1990er Jahre. 1995 gewann er mit diesen die * Premier Soccer League. Es war sein erster von insgesamt fünf südafrikanischen Meistertiteln. 1998 wagte Arendse den Schritt ins Ausland und unterzeichnete in England beim FC Fulham. Mit dem damaligen Drittligisten stieg der Südafrikaner 1999 in die \"Football League Division 1\", der damaligen zweiten Liga, auf. In zwei Jahren bei dem \"FCF\" schaffte es der Torhüter jedoch nicht sich durchzusetzen. Aus diesem Grund wechselte er zum unterklassigen Klub Oxford United, wo Arendse jedoch nur kurz blieb, eh er wieder nach Südafrika zurückkehrte. Bei Santos Kapstadt unterzeichnete er einen Vertrag und wurde auf Anhieb zum Stammspieler. Mit Santos wurde Arendse 2002 Südafrikanischer Meister. Weitere Titel folgten. 2003 wechselte der Torwart zu Ligakonkurrent Mamelodi Sundowns und zwei Jahre später zu SuperSport United. Mit den Sundowns gewann Arendse 2004 und 2005 den Charity Spectacular Cup sowie 2005 die Liga. Mit SuperSport dominierte er 2007/08 und 2008/09 die Liga. Beide Male setzte sich der Klub durch und feierte die Meisterschaft. Es waren die ersten Meisterschaften seit der Gründung des Vereins 1994. Durch die Ligagewinne mit SuperSport ist Arendse der bisher erste und einzig Spieler der Südafrikanischen Premier Soccer League, der mit drei unterschiedlichen Klubs diese gewinnen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Arendse spielte für die südafrikanische Fußballnationalmannschaft. Zwischen 1995 und 2004 kam er zu 67 Einsätzen im Auswahlteam und führte die teilweise als Kapitän aufs Feld. 1996 gehörte er dem Kader an, der die Afrikameisterschaft im eigenen Land gewinnen konnte. Dabei war Arendse Stammtorhüter der \"Bafana Bafana\" und absolvierte alle sechs Partien, wobei er keine einzige Minute verpasste. Im gesamten Turnierverlauf kassierte der Torhüter nur zwei Gegentreffer. Zwei Jahre später stand er im Aufgebot für die Weltmeisterschaft, musste aber aufgrund einer Verletzung einen Tag vor dem Eröffnungsspiel gegen Frankreich passen und reist ab. Für ihn wurde Paul Evans nachnominiert, der kurz darauf ebenfalls verletzt ausschied und durch Simon Gopane ersetzt wurde. Im Jahr zuvor nahm Arendse bereits am Konföderationen-Pokal 1997 teil. Auch hier war er die Nummer eins, ließ aber im letzten unbedeutenden Vorrundenspiel Ersatzmann Brian Baloyi den Vortritt. 2000, 2002 und 2004 stand er erneut im Aufgebot Südafrikas bei den Afrikameisterschaften. Nachdem Arendse bei der AM 2000, bei der Platz drei erspielt wurde, noch Stammkeeper war, löste ihn 2002 in Mali Hans Vonk ab Nummer eins zwischen den Pfosten ab. Bei seiner letzten Teilnahme am Afrika-Cup 2004 war Arendse hinter Emile Baron erneut nur Nummer zwei im Kasten der \"Bafana Bafana\", kam im letzten Gruppenspiel, nachdem das Ausscheiden fest stand, gegen Marokko aber nochmal zum Einsatz. 2002 gehört der Torhüter zum Aufgebot sines Heimatlandes bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002. Dabei ging er im Team von Trainer Jomo Sono als Nummer eins in das Turnier. Sein WM-Debüt gab Arendse am 2. Juni 2002 gegen Paraguay. Nach einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage, schied die Auswahlmannschaft knapp nach der Vorrunde aus. 2004 beendete er seine Nationalmannschaftskarriere. Zwischen Mai und September 2002 nahm Arendse mit seinem Nationalmannschaftsteam am COSAFA Cup 2002, der Südafrikameisterschaft, teil. Die Auswahlspieler erreichten das Finale gegen Malawi und sicherten sich den Titel nach 3:1 und 1:0. In den beiden Endspielen stand der Torwart über die volle Spielzeit auf dem Feld. Es war die einzige Teilnahme für Arendse bei diesem Turnier.", "section_level": 2}], "src_summary": "Andre Arendse (* 27. Juni 1967 in Kapstadt) ist ein ehemaliger südafrikanischer Fußballtorwart. Er war in Südafrika und England aktiv. In der Saison 2002/03 wurde er als Spieler von Santos Kapstadt zum Spieler des Jahres der südafrikanischen Premier Soccer League ernannt.", "tgt_summary": null, "id": 1862001} {"src_title": "Pierre Rey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ursprünglich wandte sich Pierre Rey der Bildenden Kunst zu. Seine Zeichnungen erschienen in fast allen großen französischen Zeitungen und Zeitschriften. Doch schon bald stellte er seine schriftstellerische Begabung unter Beweis, wendete sich den gesellschaftlichen Ereignissen von Paris zu: 1959 bei \"Paris-Presse\", ab 1963 bei \"Paris-Jour\". 1963 erhielt er den \"Prix de la Chronique parisienne\" und 1965 wurde er zunächst Chefredakteur, später Direktor von \"Marie Claire\". Im Jahre 1973 beschloss er endgültig Schriftsteller zu werden. Gut befreundet mit vielen Hollywood-Stars und Pariser Berühmtheiten thematisierte Rey in zahlreichen seiner Büchern Glanz und Elend dieser Welt. Gleich sein erster Roman Der Grieche (1973) über den griechischen Reeder und Milliardär Aristoteles Onassis und dessen stürmische Beziehung mit der Opernsängerin Maria Callas, wurde ein millionenfach verkaufter Bestseller. Es folgten: \"La veuve\" (Die Witwe) (1976), \"Out\" (1977), \"Palm Beach\" (1979), \"Sunset\" (1988). 1979 begann Rey eine Behandlung beim Papst der französischen Psychoanalyse Jacques Lacan. Nach zehnjähriger Analyse auf der Couch von Lacan legte er 1989 mit seinem Buch \"Une saison chez Lacan\" (Eine Saison bei Lacan) ein bewegendes Zeugnis dieser Zeit ab. „Die Analyse hat mich umgekrempelt“, sagte Rey, der nun allerdings gezwungen war Erfolgsbücher zu schreiben, um das sündhaft teure Honorar für Lacan bezahlen zu können. Es folgten weitere Romane: \"Bleu Ritz\" (1990), \"Liouba\" (1992), \"Le rocher\" (Der Fels) (1995), dann \"L’ombre du paradis\" (Schatten im Paradies) (2001) – erneut ein Bestseller. Als Kosmopolit war Rey ständig zwischen Hollywood, Dublin, Rom und Paris unterwegs, was er mit „\"Mein Zuhause ist die Air France\"“, kommentierte. Auf sein Leben zurückblickend meinte er: Boxen, Schwimmen und Wasserball gehörten zu den Freizeitvorlieben des sportlichen Romanciers. Er war mit der bekannten französischen Schauspielerin Pascale Roberts (geb. Marie-Josée Maud Roberts-Walsain-Laurent (* 21. Oktober 1930)) verheiratet und hatte zwei Kinder aus seinen verschiedenen Beziehungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pierre Rey (* 27. April 1930 in Bédarrides bei Avignon; † 22. Juli 2006 in Paris) war ein französischer Journalist und Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 2283027} {"src_title": "Ganges (Hérault)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Ganges liegt am südlichen Rand der Cevennen (und damit des Zentralmassivs) am Zusammenfluss von Hérault, Vis und Rieutord. Nördlich, westlich und östlich grenzt das Département Gard an. Die Gegend um Ganges ist Karstgebirge mit vielen Schluchten und Höhlen. Die höchsten Erhebungen in der Nähe („Hausberge“) sind Roc Blanc (911 m) und Pic d’Anjeau (864 m).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Eine Siedlung auf dem Gebiet der heutigen Stadt ist erstmals für das 12. Jahrhundert urkundlich belegt. Funde von gallo-römischen Gräbern und römischen Münzen beweisen aber, dass der Ort schon sehr viel länger besiedelt war. 1270 wird der „Commune“ Ganges das Recht zugestanden, zwei Stadtoberhäupter („Syndics“) und einen zwölfköpfigen Rat zu wählen. Ganges steht im Zentrum der Hugenottenkriege (Guerre des Camisards). Sie sind eine Folge des Edikts von Fontainebleau, mit dem Ludwig XIV. 1685 eine Zeit relativer Religionsfreiheit beendet. Der Aufstand der Protestanten beginnt in der Region rund um Ganges 1702 und gipfelt am 4. März 1703 in der Besetzung der Stadt durch mehrere hundert bewaffnete „Camisards“. Sie töten neun Soldaten des Königs und halten die Stadt drei Monate lang besetzt. Bis 1710 wird der Aufstand komplett niedergeschlagen. Das Schloss von Ganges wird Anfang des 11. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Am 5. Juni 1667 stirbt Diane de Joannis de Chateaublanc, die Marquise de Ganges, nach einem Mordanschlag ihrer beiden Schwäger. Das Schloss im Herzen der Stadt verfällt seit Ende des 19. Jahrhunderts, wird 1905 von der Stadt gekauft und im Jahr darauf abgerissen. An seiner Stelle wird die Markthalle errichtet, die heute noch zweimal je Woche für einen Lebensmittelmarkt verwendet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Bis in die Neuzeit ist die Wirtschaft in Ganges auf Selbstversorgung ausgerichtet. Lediglich der Salzhandel auf den Fernwegen zwischen Mittelmeer und Cevennen bringt etwas Geld von außerhalb in die Stadt. Das ändert sich Mitte des 18. Jahrhunderts grundlegend mit dem Beginn der Seiden-Produktion – das goldene Zeitalter der Stadt bricht an. 1810 sind 2.000 der 4.500 Einwohner von Ganges mit der Produktion von Seide und Seidenstrümpfen beschäftigt. Bereits ein halbes Jahrhundert später beginnt aber der Niedergang der Seidenraupenzucht. Noch 1860 werden in Ganges 20.000 kg Seide erzeugt. Krankheiten der Seidenraupen, Konkurrenz aus Italien und Asien sowie die Erfindung der Kunstseide läuten das Ende der Seidengewinnung ein. Die Produktion von Garn und Textilien, vor allem von Strümpfen, bleibt aber noch für lange Zeit der bestimmende Wirtschaftsfaktor. 1914 kommt acht Prozent der französischen Produktion von Seidengarn aus Ganges. 1938 werden hier mehr als 500.000 Paar Seidenstrümpfe gefertigt. 1942 sind 3.813 Menschen damit beschäftigt, in 24 Fabriken fast ein Fünftel der französischen Seidenstrümpfe herzustellen. In den 1970er Jahren kommt die Strumpfproduktion jedoch allmählich zum Erliegen. In nächster Umgebung von Ganges (St. Laurent-le-Minier) gibt es außerdem vom Mittelalter bis 1992 Bergbau auf Kupfer, Eisen, Blei, Silber und Zink. Seither ist kaum noch produzierendes Gewerbe vorhanden. Der Tourismus ist zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor geworden. Wandern, Klettern, Kanu fahren, Höhlenexkursionen und Drachenfliegen zählen zu den Aktivitäten, die Besucher anlocken und vielen Kleinbetrieben Umsatz bescheren.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaft.", "content": "Ganges ist mit der deutschen Gemeinde Schwalmtal in Nordrhein-Westfalen partnerschaftlich verbunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ganges ist eine im Département Hérault in der Region Okzitanien gelegene Stadt in Südfrankreich. Sie hat Einwohner (Stand ), die \"Gangeois\" genannt werden. Partnergemeinde von Ganges ist Schwalmtal am Niederrhein.", "tgt_summary": null, "id": 2068912} {"src_title": "Rugby-Union-Nationalmannschaft der Cookinseln", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Cookinseln spielten ihr erstes internationales Spiel am 1. September 1971 gegen Samoa. Man verlor knapp mit 24:18. Am darauffolgenden Tag gelang der erste Sieg gegen die Nationalmannschaft von Wallis und Futuna, ehe man wiederum einen Tag später der Mannschaft Samoas ein zweites Mal unterlag. Erst neun Jahre später, im Jahr 1980, trat wieder eine Nationalmannschaft der Cookinseln international an. Gegen die auf einer Tour befindliche Mannschaft Italiens verlor man in einer engen Partie knapp mit 6:15. 1983 verlor man abermals in einem Testmatch gegen die Auswahl Samoas. Seit 1996 spielt man regelmäßig gegen die Nationalmannschaften Papua-Neuguineas, Niues und Tahitis. Trotz dreier Teilnahmen an der Qualifikation zur Rugby-Union-Weltmeisterschaft zwischen 1999 und 2007 konnten man sich bisher nicht qualifizieren. Zuletzt scheiterte man deutlich an Tonga in der vierten Runde der Ozeanien-Qualifikation. Nachdem man 2013 in einem spannenden Finale Papua-Neuguinea mit 37:31 besiegte und somit den Oceania Cup gewinnen konnte, qualifizierte sich der kleine Inselstaat für das Playoff gegen Fiji. Der Sieger dieses Matchs würde den festen Ozeanien zustehenden Platz in der Weltmeisterschaft bekommen. Die Cookinseln spielten zwei Matchs zur Vorbereitung in Neuseeland, man verlor aber beide. Gegner waren Thames Valley und eine Blues Development-Mannschaft. Das Spiel fand am 28. Juni 2014 in Fidschi statt. Dies war die größte Möglichkeit im Leben all dieser Männer von den Cookinseln, aber das Team aus Fidschi war über 30 Plätze vor Ihnen in der Weltrangliste eingetragen und ließ den Cookinseln keine Chance. Das Schlussresultat war 108:6 für Fiji, die sich damit wieder für die Weltmeisterschaft qualifizieren konnten. Es war das größte Match, den die Cookinseln jemals bestritten hatten und wurde ihre größte Niederlage. Über die gesamte Vorbereitung und den Match der Cookinseln gibt es einen Dokumentarfilm, der noch nicht veröffentlicht worden ist (Stand: Juli, 2014). Er wird \"One more Win\" heißen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rugby Union-Nationalmannschaft der Cookinseln repräsentiert die Cookinseln in der Rugby Union. Das Team ist vom International Rugby Board (IRB) als Nationalmannschaft der dritten Kategorie eingestuft. ", "tgt_summary": null, "id": 2344444} {"src_title": "Das verrückte Labyrinth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Außer dem quadratischen Spielplan, auf dem sich bereits 16 feste quadratische Labyrinthteile befinden, gibt es noch 34 lose Plättchen, die beweglichen Teile des Labyrinthes (33 auf dem Spielplan und eins zum Schieben). Vier Spielfiguren, 24 Suchkarten und eine Anleitung komplettieren die Schachtel. Auf dem Spielplan befinden sich Gänge, Mauern, \"Schätze\" und \"kleine Monster\", die es mit der Spielfigur – je nach Kartenvorgabe – zu erreichen gilt. Insgesamt sind auf dem Plan sieben mal sieben Labyrinthteile abgebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Regeln und Ziel.", "content": "Ziel des Spieles ist es, je nach gespielter Variante, als erster eine bestimmte Anzahl \"Schätze\" erreicht zu haben. Dazu werden die 24 \"Suchkarten\" gleichmäßig verdeckt unter den Mitspielern verteilt. Jeder versucht nun abwechselnd, den auf seiner obersten Karte abgebildeten Gegenstand auf dem Spielplan zu erreichen. Doch zuvor muss er erst eine Reihe des Labyrinths verschieben, anschließend darf er seine Spielfigur ziehen. Wessen Figur auf einer Seite \"hinausgeschoben\" wird, beginnt, als sei er \"unten herumgewandert\" auf der entgegengesetzten Seite des Spielfelds. Außer seine eigenen Schätze zu sammeln, versucht man auch, den Gegner daran zu hindern, dies seinerseits zu tun. Eine exakte Planung ist durch die Verschiebeaktionen der Mitspieler jedoch sehr schwierig. Eine vorgesehene Variante des Spieles besteht darin, die Suche zu erleichtern, indem man sich irgendeinen seiner \"Schätze\" aussuchen darf. Spielen Erwachsene mit Kindern, kann man die Regeln dahingehend mischen, dass sich die Kinder eine beliebige Karte aussuchen dürfen, während die Erwachsenen die Reihenfolge einzuhalten haben.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Dem Erfolg des Ursprungspiels verdankt das \"Verrückte Labyrinth\" mehrere Fortsetzungen. So erschien Neben den Varianten erschien das verrückte Labyrinth auch in mehreren Merchandising-Version, darunter als \"Lord of the Rings Labyrinth\", \"Star Wars Labyrinth\", \"The Amazing Spiderman Labyrinth\", \"Disney Labyrinth\" und \"Harry Potter Labyrinth\".", "section_level": 1}, {"title": "Hörspiele.", "content": "Zwischen 1988 und 1989 brachte Karussell eine Hörspielserie mit fünf Folgen heraus. Allerdings konnte diese Serie, ebenso wie die Hörspiel-Adaption des Brettspiels Heimlich & Co., nicht an der Erfolg der Hörspielserie zu dem Ravensburger-Spiel Scotland Yard anknüpfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das verrückte Labyrinth ist eine Mischung aus Brett- und Legespiel für vier Spieler, zu dessen Bewältigung räumliches Denken und Konzentration erforderlich sind. Es erschien erstmals 1986 bei Ravensburger. Erfunden und entwickelt wurde es von dem Wahrnehmungspsychologen und Spieleautor Max Kobbert. Das Spiel wurde laut Ravensburger bis 2011 in 60 Sprachen übersetzt und über 13 Millionen Mal verkauft.", "tgt_summary": null, "id": 1586337} {"src_title": "Max Ulrich Graf von Drechsel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Max Ulrich Graf von Drechsel wuchs zusammen mit vier Geschwistern auf Schloss Karlstein bei Regensburg auf. Er besuchte das Benediktinergymnasium Metten und wechselte nach einem Schülerstreich auf das Benediktinergymnasium bei St. Stephan in Augsburg. Nach dem Abitur 1930 studierte er in München, Paris, Innsbruck und Erlangen Rechtswissenschaften. In München wurde er Mitglied der Rheno-Bavaria, einer katholischen Studentenverbindung im KV. Nach seinem ersten Juristischen Examen 1933 in Erlangen war er zunächst Referendar am Amtsgericht Regenstauf. Aufgrund der zunehmenden Beeinflussung des Justizwesens durch die Nationalsozialisten schied er aus der juristischen Laufbahn aus, um sich, wie er angab, „von den politischen Vorgängen distanzieren zu können“. Er trat daher als Offiziersanwärter 1934 in die Reichswehr (aus ihr ging 1935 die Wehrmacht hervor) ein. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Frankreich (Westfeldzug) schrieb er 1940: „Schaden, das wir (Deutsche und Franzosen) uns immer wieder durch Kriege gegenseitig schwächen. Man könnte sich vorstellen, wenn es endlich einmal gelänge, die weißen Völker einmal in eine Front zu bringen, dass die Kräfte, die nutzlos verpufft werden, wesentlich nutzbringender verwendet werden können.“ Im Zweiten Weltkrieg wurde er unter anderem beim Deutschen Afrikakorps eingesetzt. Nach einer schweren Verwundung im Jahr 1941 folgte seine Versetzung nach München zum Wehrkreis VII, wo auch sein Jugendfreund Major Ludwig Freiherr von Leonrod tätig war. Als dieser nach Berlin abkommandiert wurde, übernahm Drechsel im Rang eines Hauptmanns dessen Aufgabe als Verbindungsoffizier der Widerstandsgruppe für den Wehrkreis. Nach dem fehlgeschlagenen Attentat vom 20. Juli 1944 wurde Drechsel, der noch bis zum 6. August auf dem elterlichen Schloss in Urlaub gewesen war, bereits Mitte des Monats als „Mittäter des Aufstandes“ verhaftet und durch den am 2. August 1944 gebildeten Ehrenhof aus der Wehrmacht unehrenhaft ausgestoßen, so dass das Reichskriegsgericht für die Aburteilung nicht mehr zuständig war. Am 4. September 1944 wurde Drechsel vom Volksgerichtshof unter dessen Präsidenten Roland Freisler zum Tode verurteilt und noch am selben Tag in Plötzensee erhängt. Sein Leichnam wurde verbrannt und die Asche auf den Wiesen der Berliner Abwasserentsorgung verstreut. Drechsel bewahrte seine tiefe katholische Gläubigkeit bis zum Lebensende. Davon zeugen besonders die beiden Abschiedsbriefe an seine Eltern: und:", "section_level": 1}], "src_summary": "Max Ulrich Graf von Drechsel (* 3. Oktober 1911 in Karlstein; † 4. September 1944 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Berufsoffizier und Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944.", "tgt_summary": null, "id": 429028} {"src_title": "Neumarkt in Steiermark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Neumarkt liegt in 845 m Seehöhe in einem Hochtal zwischen den Seetaler Alpen im Osten und der Grebenzen im Westen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ältesten Funde auf dem heutigen Neumarkter Gemeindegebiet weisen auf eine Besiedlung bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. hin. In vorchristlicher Zeit verlief hier eine der wichtigsten Verbindungsstraßen zwischen Italien und der Donau, auch Funde aus der Römerzeit wie ein Meilenstein aus dem Jahr 324 bezeugen die enge Verbindung nach Italien. Die Pfarrkirche von Neumarkt wurde Ende des 12. Jahrhunderts erbaut. Die älteste urkundliche Erwähnung der Ortschaft Neumarkt stammt aus dem Jahr 1235. 1849/50 wurde die politische Gemeinde Neumarkt errichtet. Der Umbau des Marktplatzes wurde in den Jahren 2003 und 2004 durchgeführt (komplette Erneuerung der Kanal-Wasser-Versorgung, der Elektrik und Oberflächengestaltung am Hauptplatz). Die großen, alten Kastanienbäume wurden entfernt da krank und durch neue Bäume ersetzt. Außerdem wurde der komplette Park erneuert. Die Gehsteige wurden neu gepflastert und es wurden Leuchten in den Boden eingebaut, um nachts einen besseren Überblick zu verschaffen. Im Frühjahr 2011 wurde das neue Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Neumarkt fertiggestellt und mit einem großen, drei Tage andauernden Zeltfest eingeweiht.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Gemeinde hatte laut Volkszählung 2001 1925 Einwohner, 97,7 % der Bevölkerung besaßen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 88,0 % der Einwohner, 3,4 % gehörten der evangelischen Kirche an, 6,4 % waren ohne religiöses Bekenntnis. Die Einwohnerzahl ist seit 1951 (1888) nahezu unverändert.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Neumarkt in Steiermark ist das regionale Zentrum im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen. In den Jahren 2007 und 2009 sowie auch 2014 erhielt Neumarkt die Auszeichnung „Goldener Boden“ von der Wirtschaftskammer Steiermark und wurde somit dreimal in Folge als „Wirtschaftsfreundlichste Gemeinde“ im Bezirk Murau ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Neumarkt liegt an der Friesacher Straße B 317, die den Ort mit dem Murtal im Norden bzw. mit Kärnten im Süden verbindet. Neumarkt hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Judenburg–St. Veit/Glan. Seit Juli 2006 besteht ein Fahrverbot für Lastkraftwagen über 7,5 t.", "section_level": 2}, {"title": "Ansässige Unternehmen.", "content": "Die Werbegemeinschaft Neumarkt mit ihren 45 Mitgliedsbetrieben ist bemüht, Neumarkt als Einkaufsort attraktiv zu gestalten. Ansässig sind weiters Metallbaubetriebe, die pharmazeutische Industrie, Baugewerbe und das Holz verarbeitende Gewerbe. Daneben spielen auch Sommer- und Wintertourismus eine große Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "In der ehemaligen Marktgemeinde Neumarkt befanden sich", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Der letzte Gemeinderat bestand aus 15 Mitgliedern und setzte sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Gemeindewappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Neumarkt unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten: Blasonierung:", "section_level": 2}], "src_summary": "Neumarkt in Steiermark ist eine ehemalige Marktgemeinde mit 1713 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2016) im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Murau in der Steiermark. ", "tgt_summary": null, "id": 2108847} {"src_title": "BBPR", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wichtige Planungen und Bauten.", "content": "Bedeutende Frühwerke der Architektengruppe sind: Die Kriegswirren des Zweiten Weltkrieges zwangen Rogers zur Flucht in die Schweiz. Banfi und di Belgiojoso wirkten im Widerstand und wurden in das Konzentrationslager Mauthausen-Gusen eingewiesen, in welchem Banfi kurz vor Kriegsende, am 10. April 1945 starb. Rogers wurde in der Nachkriegszeit einer der wichtigsten Theoretiker und Architekturjournalisten Italiens. Bereits in den 1930er Jahren hatte er Beiträge für die Zeitschrift \"Quadrante\" publiziert, ehe er 1946–47 für die renommierte Architekturzeitschrift \"domus\" als Herausgeber und Redakteur tätig war. In der für die weitere Entwicklung Italiens wichtigen Phase der 1950er Jahre übernahm Rogers schließlich die Chefredaktion der international beachteten Architekturzeitschrift \"Casabella-Continuità\" (1953–1964). Mit zahlreichen Veröffentlichungen machte er sich vor allem für den von BBPR umgesetzten, moderaten Rationalismus stark, der die „preesistenze ambientali“, die historischen und kontextuellen Bezüge eines Ortes, zur Grundlage des zeitgenössischen Bauens erhebt. Nach dem Krieg widmete sich im Besonderen Lodovico Barbiano di Belgiojoso in Erinnerung an die Erlebnisse im Konzentrationslager und an seinen dort verstorbenen Kameraden Banfi intensiv auch der Gestaltung von Gedächtnisorten. Herausragende Werke sind: Daneben gehören zu den wichtigen Projekten von BBPR in der Nachkriegszeit: Nach 1969 gelang es BBPR kaum noch, auch über die Landesgrenzen hinaus beachtete Projekte zu realisieren, vielmehr wurde die Bürogemeinschaft vom Tod des erst sechzigjährigen Ernesto Nathan Rogers am 7. November 1969 erschüttert. Zu den bedeutendsten Werken der Gruppe BBPR avancierte das Wohn- und Bürogebäude Torre Velasca im Zentrum von Mailand (1958). Dieses Hochhaus, dessen Silhouette an einen mittelalterlichen Wehrturm erinnert, wurde 1959 beim CIAM XI Kongress in Otterlo von Ernesto Nathan Rogers vorgestellt und heftig diskutiert. Die ganz im Sinne von BBPR aus dem stadträumlichen Kontext und der Geschichte des Ortes abgeleitete Architektursprache des Torre Velasca wurde insbesondere von den Verfechtern einer dogmatischen Moderne wie Reyner Banham und Jacob Bakema scharf kritisiert. Di Belgiojoso war als hervorragender Architekt auch Mitglied der Royal Society of Arts, London, und des American Institute of Architects.", "section_level": 1}], "src_summary": "BBPR war eine 1932 gegründete italienische Architektengruppe. Der Name wurde aus den Initialen ihrer Gründungsmitglieder gebildet: Banfi, Belgiojoso, Peressutti und Rogers waren Absolventen des Polytechnikums in Mailand und zählen zu den wichtigen Vertretern des Italienischen Rationalismus der 1930er Jahre. BBPR gilt als eines der ersten Architektenbüros, das grundsätzlich als Kollektiv auftrat und die gemeinsame kreative Leistung über die Betonung der individuellen Beiträge stellte.", "tgt_summary": null, "id": 831435} {"src_title": "Althoff (Zirkus)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung.", "content": "Der Ursprung der Zirkusdynastie Althoff liegt in dem Ort Freialdenhoven in Nordrhein-Westfalen. Der Legende nach wurde hier im Jahr 1660 ein Findelkind aufgefunden. Da dessen Eltern nicht bekannt waren, wurde der Junge nach dem Ort des Auffindens „Michael Aldenhoven“ genannt. Später gründete er hier den ersten Zirkus Althoff. Die Familienmitglieder zogen als Gaukler, Schauspieler, Akrobaten und Dresseure über die Marktplätze der Dörfer und Städte. Trotzdem behielt die Familie ihr Anwesen in Freialdenhoven und hatte dort in der nach ihnen benannten „Althoffstraße“ auch bis zum Zweiten Weltkrieg ihr Winterquartier.", "section_level": 2}, {"title": "Namenswandlung.", "content": "War die Familie in den ersten Jahren noch unter dem Namen „von Aldenhoven“ bekannt, so wandelte sich der Name im Laufe der Zeit in das kürzere „Althoff“. Seit 1770 wurden auch die Eintragungen in den Chroniken des Ortes Freialdenhoven unter diesem Namen vorgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Expansionsphase.", "content": "Zu Zeiten Napoleons erhielten die Kunstreiter und Seiltänzer Althoffs ein Zertifikat des Kaisers, das ihnen das Recht gab, auch in Frankreich aufzutreten. Nachdem sich um die Jahrhundertwende 1799/1800 von England aus der heute bekannte Reise-Zelt-Zirkus etablierte, galten die Althoffs als Pioniere im deutschsprachigen Raum.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Durch die lange Zirkustradition und die im Laufe der Zeit entstandene Verwandtschaft mit vielen anderen Zirkusfamilien Europas ist die Personenzahl fast unüberschaubar geworden. Aus den rund 28 renommierten Zirkusfamilien gingen im Laufe der Zeit 72 Zirkusunternehmen mit dem Namen \"Althoff\" hervor. Dabei tragen oder trugen oftmals mehrere unterschiedliche Circusse denselben Namen. Auch tragen viele Familienmitglieder gleiche Vornamen, so dass eine Unterscheidung oftmals schwierig ist. Ausgehend von der Urstammlinie (UR), den Freialdenhovenern, teilt sich die Familie zunächst in 3 Hauptlinien. Dies sind die Celler Linie (CE), die Märkische Linie (MÄ) sowie die Rheinische Linie (RH). Mittlerweile wird letztere, die Rheinische Linie, weiter unterteilt in die Badener Line (BA), die Münsteraner Linie (MÜ) sowie die Pfälzer Linie (PF). Neben diesen verwandtschaftlichen Hauptlinien gibt es auch noch eine so genannte Pseudolinie Althoff (PS). Inwieweit ein Verwandtschaftsverhältnis mit den anderen Linien besteht ist strittig. Bis 1940 trugen sie den Namen Altorff, konnten sich aber laut einem Gerichtsbeschluss ab 1940 Althoff nennen.", "section_level": 1}, {"title": "Urstammlinie.", "content": "Die Urstammlinie geht auf den Urahn der Familie, einen Michael, zurück. Urkunden zu dieser Person sind nicht vorhanden und seine Existenz wurde durch mündliche Überlieferungen übertragen. Der erste der Dynastie, über den Dokumente Auskunft geben, ist der Sohn Michaels, der 1691 geborene Johannes (alias Pierre). Bis Mitte des 18. Jahrhunderts trat man unter dem Namen Aldenhoven auf. Dann änderte man den Namen zunächst in Althof und schließlich in Althoff. Als Begründer der verschiedenen heutigen Linien können die drei Söhne von Jakobus Althoff gesehen werden. Wilhelm A. begründete die Rheinischen Linien, August die Celler Linie und Ferdinand die Märkische Linie.", "section_level": 2}, {"title": "Celler Linie.", "content": "Die Celler Linie ist die kleinste der verschiedenen Althoff-Linien. Zwischen 1815 und 1950 brachte diese Linie nur zwei Circusse hervor.", "section_level": 2}, {"title": "Märkische Linie.", "content": "In der Märkischen Linie bestanden nur fünf Circusse die den Namen Althoff trugen. Dafür haben aber viele Mitglieder dieser Linie engen Kontakt zu anderen Circusfamilien. So war Henriette Althoff (* 1868) mit Carl Probst verheiratet und leitete mit ihrem Mann den Circus, bevor ihr Sohn diesen übernahm. Ihr Sohn Ernst (1905–1980) leitete den 1945 gegründeten Circus Sarani. Weitere Kontakte bestehen zum Circus Roberti, Circus Westfalia, Circus Weisheit, Circus Mark, Circus Beine sowie zur Arena Beine.", "section_level": 2}, {"title": "Rheinische Linie.", "content": "Aufgrund der weit reichenden Verzweigung der Rheinischen Linie wird diese zum Teil in drei weitere Linien (Badener, Münsteraner und Pfälzer) unterteilt. Die Mitglieder der Rheinischen Stammlinie haben verwandtschaftlichen Kontakt zum Circus Barley, Circus Williams, Circus Helena, Circus Apollo und zum Circus Alberto. Zum wichtigsten Zweig der Rheinischen Linie gehört die Familie um Dominik Althoff inkl. seiner acht Kinder. Mit dem „Rennbahn-Circus“ gehörte einer der bekanntesten Zirkusse zu dieser Linie. Bedeutende Vertreter der Rheinischen Linie sind:", "section_level": 2}, {"title": "Münsteraner Linie.", "content": "Die Münsteraner Linie handelt hauptsächlich von der Geschichte des Circus Corty & Althoff, der über drei Generationen von den Althoffs geleitet wurde. Gegründet wurde der Circus als Kooperation zwischen Pierre Corty und dem Circus Corty auf der einen Seite sowie Dominikus Althoff auf der anderen Seite. Dominikus heiratete Adele Corty.", "section_level": 3}, {"title": "„Osnabrücker Linie“, hervorgegangen aus der märkischen Linie.", "content": "Bekannte Familienmitglieder: Bekannte Circusunternehmen:", "section_level": 2}, {"title": "Keine Althoffs.", "content": "Franz-Richard Althoff, RH-Linie (* 1930; † 2002): Selbst ohne eigenes Unternehmen und kinderlos geblieben, adoptierte er Rene und Patrizia Fischer, die heute den Circus Rene und Patrizia Althoff betreiben. Die Adoption erfolgte lediglich aus geschäftlichen Gründen, des Namens wegen. Circusunternehmen, deren Zuordnung innerhalb der Althoffschen Stammlinien unbekannt ist: Familienmitglieder der Althoffschen Dynastie betrieben nicht nur Circusse, die den Namen Althoff trugen, sondern wählten oft andere Namen, übernahmen oder leiteten andere große Circusunternehmen bzw. heirateten auch in andere Circusdynastien ein. Viele Althoffs waren zudem lediglich als Artisten tätig, ohne einen eigenen Circus gegründet oder geleitet zu haben. Daher reichen die familiären Verbindungen weiter als über die Namensvettern. Es bestehen verwandtschaftliche Beziehungen zu nachfolgend aufgeführten Circusfamilien:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zirkusfamilie Althoff ist eine der ältesten und größten Artisten- und Zirkusdynastien der Welt. Ihr Ursprung lässt sich bis in das Jahr 1660 zurückverfolgen. Die Dynastie teilte sich in mehr als 70 Unternehmen und bis heute reisen mehrere Zirkusse unter dem Namen „Althoff“.", "tgt_summary": null, "id": 297751} {"src_title": "Hans Henrik Andreasen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der in Ringkøbing geborene Andreasen spielte in seiner Jugend bei zwei Vereinen aus der heutigen Varde Kommune, zunächst bei \"Janderup BS\" und anschließend bei \"Varde IF\". Seine Profikarriere begann der 1,83 m große Rechtsfuß im Alter von 20 Jahren im Januar 1999 beim damaligen Zweitligisten Esbjerg fB aus dem nahe gelegenen Esbjerg. Hier spielte er zunächst ein halbes Jahr in der Viasat Sport Division und stieg am Saisonende mit dem Verein in die dänische Superliga, die erste Liga, auf. Die Mannschaft stieg zwar nach nur einem Jahr wieder in die zweite Liga ab, konnte dort aber in der folgenden Saison die Meisterschaft und damit den sofortigen Wiederaufstieg erreichen. Im Anschluss gelang es Andreasen mit dem Verein, diesen in der Superliga zu etablieren und sogar bis in den UEFA-Pokal zu führen, wo man 2003 nach zwei Kantersiegen in der Qualifikation gegen den FC Santa Coloma (5:0/4:1) jedoch bereits in der ersten Runde nach zwei Spielen gegen Spartak Moskau (0:2/1:1) wieder ausschied. Insgesamt kam Andreasen bei Esbjerg in sechs Jahren auf 187 Liga-Einsätze, in denen er 25 Tore erzielte; in dieser Zeit kam er darüber hinaus auch für dänische Juniorennationalmannschaften in insgesamt elf Partien zum Einsatz. Im Sommer 2005 wechselte Andreasen nach Deutschland zur SpVgg Greuther Fürth, die in der 2. Bundesliga spielte. Bei den \"Kleeblättern\" wurde er auf Anhieb zum Führungsspieler und Leistungsträger, ehe er nach einer Schulterverletzung in ein Formtief fiel. Auch in seinem zweiten Jahr konnte er größtenteils nicht mehr an seine alte Form anknüpfen, erst gegen Saisonende machte sich ein Aufwärtstrend bemerkbar – erzielte er in seinem ersten Jahr in Fürth noch fünf Tore in 24 Spielen, so war es in seiner zweiten Saison nur noch ein Tor in 25 Einsätzen; sein Vertrag bei den Franken wurde Anfang Mai 2007 dennoch um ein Jahr verlängert. Diesen erfüllte er jedoch nur noch knapp zwei weitere Monate, ehe Andreasen Ende Juni 2007 nach Dänemark zurückkehrte und sich dem Erstligisten Odense BK anschloss. Dort wurde er ebenfalls Stammspieler und konnte mit dem Verein in seiner ersten Saison die Vizemeisterschaft erreichen, dieser Erfolg konnte in der folgenden Saison wiederholt werden. Regelmäßig nahm er mit der Mannschaft in den folgenden Jahren an der UEFA Europa League, Nachfolgewettbewerb des UEFA-Pokals, teil, 2011 sogar an der Qualifikation zur UEFA Champions League. Sein erfolgreichstes Jahr bei \"OB\" bestritt er in der Saison 2010/11, als er in 32 Spielen zwölf Tore selbst erzielte und seinen Mitspielern zusätzlich sechs Torvorlagen gab. Außerdem debütierte Andreasen in dieser Saison unter Nationaltrainer Morten Olsen in der dänischen Nationalmannschaft, als er am 17. November 2010 im Freundschaftsspiel gegen Tschechien (0:0) in der 62. Spielminute für Thomas Kahlenberg eingewechselt wurde. Dieser Einsatz blieb jedoch sein einziger für die Nationalmannschaft. In der folgenden Saison 2011/12 kam Andreasen verletzungsbedingt nur noch auf 25 Einsätze mit fünf Toren. In der Vorrunde der nächsten Saison 2012/13 kam er gar über den Status eines Einwechselspielers kaum heraus, in 18 Einsätzen spielte er lediglich sechs Mal von Beginn an. So verließ er den Verein nach fünfeinhalb Jahren im Winter 2013 und kehrte zu Esbjerg fB zurück, wo er sich in der Rückrunde erneut einen Stammplatz sichern konnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Henrik Andreasen (* 10. Januar 1979 in Ringkøbing) ist ein dänischer Fußballspieler. Der Mittelfeldspieler steht seit 2013 bei dem dänischen Erstligisten Esbjerg fB unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 1762625} {"src_title": "Hanni Weisse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sie erhielt eine Ausbildung im Cello-Spiel und trat erstmals 1910 in kleinen Rollen mit Chorverpflichtung am Berliner Thalia-Theater auf. 1912 war Weisse Ensemblemitglied des \"Königlichen Belvedere Dresden\", mit dem sie eine Tournee durch ganz Deutschland unternahm. Der Filmregisseur Max Mack entdeckte sie und besorgte ihr ein Engagement bei der Produktionsgesellschaft Vitascope. Sie debütierte 1911 in Macks \"Launen des Schicksals\" und spielte auch in seinem Film \"Der Andere\" (1913), der als Filmdebüt des berühmten Theaterschauspielers Albert Bassermann viel Beachtung bekam. Das von Paul Lindau nach seinem Bühnenstück verfasste Werk gilt als einer der ersten deutschen Filme, die von der Kritik als künstlerisch anerkannt wurden. Hanni Weisse bestach durch die natürliche Art ihres Spiels und wurde bald eine der meistbeschäftigten Filmschauspielerinnen. Eine ihrer besten Rollen hatte sie 1919 als alkoholkranke Mutter in E. A. Duponts \"Alkohol\". 1921 spielte sie an der Seite von Albert Steinrück in \"Das Blut\". Im Laufe der 1920er Jahre wurden ihre Filmrollen allmählich kleiner. Seit den 30er Jahren verstärkte sie ihre Theaterarbeit und gab unter anderem Gastspiele am Theater am Schiffbauerdamm und am Lessingtheater. 1942 drehte Weisse ihren letzten Film \"Vom Schicksal verweht\" und zog sich danach aus dem Filmgeschäft zurück. Insgesamt spielte sie in rund 100 Filmen mit. Nach ihrem Rückzug aus der Filmwelt eröffnete sie mit ihrem zweiten Mann das Hotel-Restaurant \"Herrenhaus\" bei Aussig. Von dort vertrieben, siedelte sie sich 1945 in Radebeul nahe Dresden an und pachtete dort das Berggasthaus Sängerhöhe. Im Jahr 1948 ging sie nach Westdeutschland und eröffnete in Frankfurt am Main eine Kneipe. Sie war auch Besitzerin des Hotel-Restaurants \"Zum Heidelberger\", das sich zu einem Künstlertreff entwickelte. Hanni Weisse war in erster Ehe verheiratet mit dem Drehbuchautor Bobby E. Lüthge, von dem u. a. die Drehbücher zu ihren Filmen \"Mater dolorosa\" (1924), \"Der Kavalier vom Wedding\" (1927) und \"Kaczmarek\" (1928) stammten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hanni Weisse (* 16. Oktober 1892 in Chemnitz; † 13. Dezember 1967 in Bad Liebenzell; gebürtig \"Johanna Clara Theresia Weisse\") war eine deutsche Schauspielerin. Sie war eine der großen Stummfilmdiven und konnte ihren Star-Status bis in die 1920er Jahre halten.", "tgt_summary": null, "id": 1899695} {"src_title": "Võhma (Viljandi)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach der Fertigstellung der Eisenbahnlinie Tallinn–Viljandi–Mõisaküla entstand um den Bahnhof Võhma ein kleines Landdorf, das in den Folgejahren durch die Gründung einer Landwirtschaftsgenossenschaft und einer Molkerei schnell wuchs. Ein bedeutender Schritt für die Entwicklung des Ortes war 1928 die Gründung eines Schlachthofes, dem Võhma über die nächsten Jahrzehnte einen beständigen Aufschwung verdankte. Im Zweiten Weltkrieg wurde Võhma schwer in Mitleidenschaft gezogen, die deutschen Truppen verminten die Fleischfabrik vor ihrem Rückzug aus der Gegend, doch die Minen konnten von einigen Einheimischen Arbeitern rechtzeitig entschärft werden. Auch in der Zeit unter sowjetischer Herrschaft blieb der Schlachthof das Zentrum des wirtschaftlichen Lebens und verschaffte der Gemeinde einen gewissen Wohlstand. Von 1972 bis 1975 wurde am Ortsrand ein neuer Schlachthof gebaut, von wo aus, dank Gleisanschluss, Fleisch- und Wurstwaren direkt nach Leningrad geliefert wurden. In den 1980er Jahren waren über 800 Personen in der Fleischfabrik beschäftigt. Die Unabhängigkeit Estlands im August 1991 leitete durch den Wegfall des Marktes im Osten (neue Staatsgrenzen, Zölle) den Niedergang des Schlachthofes ein. 1994 musste der Schlachthof Konkurs anmelden, nach einem Rettungsversuch mit einer dramatisch reduzierten Belegschaft schlossen sich 1996 die Werkstore für immer. Damit wurde die Stadt in eine tiefe soziale Krise gestürzt und stand zeitweise fast exemplarisch für die Risiken des jungen Staates auf dem Weg von der Plan- zur Marktwirtschaft. Die Arbeitslosigkeit betrug in den späten 1990er Jahren um die 25 %. Erst um die Jahrtausendwende begann sich das wirtschaftliche Leben zu erholen. Im Sommer 2000 begann eine Kerzenmanufaktur ihre Produktion, in den darauffolgenden Jahren kamen eine Näherei (heute größter Arbeitgeber mit ungefähr 80 Angestellten), eine Mineralwasserabfüllerei und verschiedene Kleinbetriebe dazu.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Võhma liegt fast im Geografischen Zentrum Estlands an der nördlichen Grenze des Kreises Viljandi. Die Eisenbahnlinie Tallinn–Viljandi führt durch die Stadt, die Hauptstraße Tallinn-Viljandi direkt daran vorbei. Die Stadt ist umgeben von sumpfigem und morastigem Land und liegt ca. 10 km nördlich von Soomaa, dem größten Überschwemmungsgebiet Europas.", "section_level": 1}, {"title": "Berühmte Söhne und Töchter der Stadt.", "content": "Jaak Aab, estnischer Sozialminister von 2005 bis März 2007 und Mitglied des XI. Parlamentes war von 1996 bis 2002 Bürgermeister und hat bis heute seinen Wohnsitz in der Stadt. Der estnische Fußball-Nationalspieler Jarmo Ahjupera wurde hier geboren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Võhma (deutsch \"Wöchma\") ist eine Kleinstadt im Kreis Viljandi in Estland. Obwohl die Ortschaft nur 1544 Einwohner zählt, besitzt sie seit dem 10. August 1993 Stadtrecht und ist somit eine der kleinsten Städte des Landes.", "tgt_summary": null, "id": 1080103} {"src_title": "Sherlock Holmes: Consulting Detective", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Veröffentlichung.", "content": "1991 wurde der erste Teil für Sega Mega-CD, PC Engine, CDTV, MS-DOS, Tandy Video Information System, Fujitsu FM Towns und Apple Macintosh veröffentlicht. Der zweite und dritte Teil folgten 1992 und 1993. Der Verkaufspreis lag in Deutschland anfangs bei 179 DM. 1999 gab es eine Wiederveröffentlichung des ersten Teils von \"Infinite Ventures\" für DVD-Player 2012 bemühte sich der ehemalige ICOM-Designer David Marsh mit seiner Firma Zojoi auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter.com um die Finanzierung für eine Neuauflage der gesamten Serie aus neun Kriminalfällen für PC, Mac, iOS und Android. Das Projekt konnte die geplante Summe von $55.000 jedoch nicht erreichen. Dessen ungeachtet sind noch im gleichen Jahr die drei Fälle des ersten Teils der Serie für Apple iOS und Microsoft Windows neu erschienen. David Marsh erklärte im Anschluss, die Finanzierung sei bereits vor der Kickstarterkampagne sicher gewesen. Man habe aber Aufmerksamkeit für den neuen Release wecken wollen.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Der Spieler schlüpft in die Rolle des Detektivs Sherlock Holmes und muss pro Folge drei Kriminalfälle lösen. Anhand von Hinweisen aus den Videos und der Packung beigelegten Mini-Zeitungsseiten, muss der Spieler die Täter erkennen und anschließend den Fall vor einem Richter, durch einfaches Beantworten von Fragen, erklären. Sherlock Holmes und Doktor Watson erfahren aus der Zeitung von drei Männern, die kurz hintereinander erdrosselt aufgefunden wurden, nachdem sie zuletzt gemeinsam auf einer Expedition in Ägypten waren. An den drei Tatorten fanden sich jeweils Streifen von Mumienbinden, so dass die Times die Vermutung anstellt, eine jahrtausendalte Mumie sei ihnen bis nach London gefolgt um Rache zu nehmen. Als sich daraufhin zunehmende Hysterie entwickelt, übernehmen Holmes und Watson die Ermittlungen. Ein alter General wird durch einen mysteriösen Besucher in seinem eigenen Haus ermordet. Nachdem der Besucher unmittelbar nach der Tat spurlos verschwunden zu sein scheint, untersuchen Holmes und Watson, ob die Beteiligung des Generals an einer Tontine für Verteranen, das unfertige Buch über einen verschwundenen Diamanten, an dem er zuletzt geschrieben hatte, oder ob eine zerrüttete Ehe oder ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit eine Rolle bei diesem Verbrechen gespielt haben. Eine junge Frau wird des Mordes an ihrem Liebhaber beschuldigt, nachdem man sie in einem Hotel mit der Pistole in der Hand bei seiner Leiche gefunden hat. Sie beteuert jedoch, sie hätte die Tat nicht begangen. Sie könne sich weder an das Hotel erinnern, noch daran, wie sie in Besitz der Pistole gelangt sei. Holmes und Watson nehmen eine Spur aus der offenbar dunklen Vergangenheit des Opfers auf. Sherlock Holmes findet vor seiner Tür eine Nachricht, die ihn den Tod zweier Löwen näher untersuchen lässt, die Teil einer umherziehenden Tiershow gewesen sind. Zur selben Zeit hat sich auch ein mysteriöser Todesfall ereignet, der damit in Zusammenhang zu stehen scheint. Nur wenige Tage bevor sie in einer Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden sollen, werden Gemälde eines Künstlers, der gerade erst zu Berühmtheit gelangt ist, aus der Nationalgalerie gestohlen. Die sehr ungewöhnlichen Umstände, unter denen die Galerie die Gemälde erworben hat, machen den Fall zu einem noch größeren Rätsel. Ein reicher Industrieller, Eigentümer einer Waffenfabrik, wird nicht weit von seinem Büro auf der Straße erschossen. Scotland Yard vermutet einen Raubüberfall, da Gegenstände von größerem Wert gestohlen werden, die er zur Tatzeit bei sich trug. Holmes und Watson stoßen jedoch auf ein geheimes Rüstungsprojekt, an dem seine Firma beteiligt war und vermuten dazu eine Verbindung. Melvin Tuttle, ein kürzlich beförderter Rechtsanwalt stirbt plötzlich an einem Herzinfarkt. Scotland Yard vermutet jedoch, dass man ihn vergiftet hat und bittet Holmes um Unterstützung. Tuttle stand im Ruf zahlreiche Affairen gehabt zu haben, darunter auch mit der Ehefrau seines Arbeitgebers. Oswald Mason wird in seinem Haus durch einen Einbrecher getötet. In der Befürchtung, die Tat könnte mit seiner Arbeit im Finanzministerium zusammenhängen, bittet der Schatzkanzler Sherlock Holmes, den Fall näher zu untersuchen. Innerhalb kurzer Zeit werden fünf Leichen aus der Themse gezogen. Scotland Yard ist ratlos und wendet sich an Holmes und Watson, damit diese vielleicht eine Verbindung zwischen den fünf Todesfällen finden.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Jeder der drei Teile erschien auf einer CD-ROM mit jeweils 90 Minuten Videosequenzen von echten Schauspielern in englischer Sprache in Full-Motion-Video-Technologie (FMV), die in einem großen Fenster in der Bildschirmmitte abgespielt werden können. Die Hardwareanforderungen waren verhältnismäßig gering, ein einfaches CD-ROM-Laufwerk (single-speed) genügte. Die Grafik war für heutige Verhältnisse relativ pixelig und enthielt neben den Videos auch Grafik in der Standard-VGA-Auflösung (320 × 200 Pixel). Trotz der eingeschränkten Spielmöglichkeiten war die Serie international erfolgreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sherlock Holmes: Consulting Detective ist eine Reihe von drei Computerspielen, die ab 1991 von dem US-amerikanischen Unternehmen ICOM Simulations entwickelt wurden. Der erste Teil der Serie, der zunächst für den PC erschien, gilt als das erste interaktive Multimedia-PC-Spiel auf CD-ROM. Jeder Teil der Reihe enthält Adaptionen von drei Fällen des Brettspiels \"Sherlock Holmes Criminal-Cabinet\"", "tgt_summary": null, "id": 1986968} {"src_title": "Aargauer Kunsthaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte des Aargauer Kunsthauses beginnt 1860 mit der Gründung des Aargauischen Kunstvereins, dessen konkrete Vorhaben primär darin liegen, Ausstellungen zu organisieren und junge, einheimische Kunstschaffende durch Ankäufe zu fördern. 1861 richtet der Kunstverein erstmals die „Schweizerische Kunstausstellung“ in der ehemaligen Postremise (an der Stelle des heutigen Kunsthauses) aus. Aus diesen fortan im Zweijahresturnus durchgeführten Ausstellungen erwerben der Kunstverein und der Kanton Aargau regelmässig Werke (u. a. von Albert Anker, Otto Frölicher, Rudolf Koller, Adolf Stäbli und Johann Gottfried Steffan) und legen damit den Grundstock für die herausragende Sammlung an Schweizer Kunst. Mangels öffentlichem Ausstellungs- und Aufbewahrungsort wird die noch kleine, aber hochwertige Sammlung zunächst im Schlössli Aarau, in Regierungs- und Grossratsgebäude sowie Privathäusern ausgestellt bzw. verwahrt. 1887 erfolgt eine Eingabe bei der Aargauer Regierung zur Errichtung eines Museums, welches 1895 als Aargauisches Gewerbemuseum (in einem Bau der Architektengemeinschaft Curjel und Moser) eröffnet wird und neben der Aargauischen Kunstsammlung weitere kantonale Sammlungen beherbergt. Ab diesem Zeitpunkt wird die Sammlung durch einen Konservator betreut, wobei auch die Ausstellungstätigkeit stetig zunimmt. Aufgrund ungenügender Raumverhältnisse schreibt der Aargauische Regierungsrat 1937 einen Wettbewerb für einen Neubau aus, der Kunsthaus und Kantonsbibliothek unter einem Dach vereinen soll. 1944 folgt die Gründung des Vereins der „Freunde der Aargauischen Kunstsammlung“ zum Zwecke der Förderung der Aargauischen Kunstsammlung durch besondere Ankäufe. Erst 1956 bis 1959 wird der Bau des neuen Kunsthauses nach einem Entwurf der Badener Architekten Loepfe, Hänni & Haenggli errichtet. Unter Heiny Widmer, der das Kunsthaus von 1974 bis 1984 leitet, erhält das Museum sein charakteristisches Profil und etabliert sich als national bedeutendes Institut. Durch das neue Kulturgesetz und die Gründung des Aargauer Kuratoriums 1969 wird das Kunsthaus von der Aufgabe der unmittelbaren Förderung lokaler Künstler durch Werkankäufe entbunden und kann verstärkt den Bezug zur Gegenwartskunst suchen, die z. B. in Form der Ateliergemeinschaft Ziegelrain in unmittelbarer Nähe liegt. Daneben werden wichtige Werke des 20. Jahrhunderts nachgekauft, die aufgrund der bislang prioritär regionalen Sammlungsausrichtung zu kurz gekommen sind, darunter Werke des Expressionismus und des Surrealismus. Während der Direktionszeit von Beat Wismer (1985 bis 2007) werden weitere Lücken in der Sammlung des 20. Jahrhunderts geschlossen und insbesondere die Sammlung konstruktiver und konkreter Kunst ausgebaut. Durch die Erweiterung des Kunsthauses können ab 2003 neben den Wechselausstellungen permanent wichtige Teile der Sammlung umfassend präsentiert werden. Von 2007 bis 2020 stand das Aargauer Kunsthaus unter der Leitung von Madeleine Schuppli, die neben dem etablierten Schweizer Kunstschaffen, einen neuen Fokus auf die internationale zeitgenössische Kunst und mit der 2008 ins Leben gerufenen Ausstellungsreihe Caravan ebenso das junge Schweizer Kunstschaffen zu mehr Sichtbarkeit verhalf.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Der von 1956 bis 1959 errichtete Bau der Badener Architekten Loepfe, Hänni & Haenggli stiess in den 1980er-Jahren aufgrund der wachsenden Sammlung an die Grenzen seiner räumlichen Kapazitäten. Deshalb wurde 2003 ein von Herzog & de Meuron sowie Rémy Zaugg entworfener Erweiterungsbau eröffnet. Dabei wurden markante architektonische Elemente des bestehenden Gebäudes, wie die Wendeltreppe, aufgenommen, sodass sich der Erweiterungsbau harmonisch in das bestehende Gebäude integriert. Neben weiteren Ausstellungsräumen wurde auch Platz geschaffen für u. a. Depots, die Kunstvermittlung und eine Handbibliothek. Das Foyer mit Café und Buchhandlung öffnet das Museum mit seiner transparenten Fassade zur Stadt hin.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Schwerpunkte.", "content": "Der Bestand des Aargauer Kunsthauses setzt sich sowohl aus der Sammlung des Kantons wie auch jener des Kunstvereins zusammen. Die Sammlungstätigkeit des Aargauer Kunstvereins geht auf das Jahr 1861 zurück und nimmt mit Ankäufen von Werken von Albert Anker, Rudolf Koller und Arnold Böcklin ihren Anfang. Das Sammlungskonzept bestand in der Maxime, Werke von zeitgenössischen Kunstschaffenden anzukaufen, denen eine längerfristige kunsthistorische Relevanz attestiert werden kann. Aus dieser Sammlungsstrategie resultierte die umfassendste öffentliche Sammlung an Schweizer Kunst vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart, wobei im Laufe der Geschichte verschiedene Akzente gesetzt wurden, die heute das besondere Gesicht der Sammlung prägen. Schwerpunkte im älteren Teil der Sammlung bilden Werke von Caspar Wolf oder Johann Heinrich Füssli. Die frühe Moderne wird durch Werke von Ferdinand Hodler, Giovanni Giacometti und Cuno Amiet repräsentiert. Weiter spannt die Sammlung den Bogen über Ernst Ludwig Kirchner, Schweizer Expressionisten wie Albert Müller oder Hermann Scherer, Zürcher Konkrete wie Max Bill, Verena Loewensberg oder Sophie Taeuber-Arp, den künstlerischen Aufbruch der 1960er-Jahre bis hin zur Gegenwartskunst mit John M. Armleder, Silvia Bächli, Eric Hattan, Fischli/Weiss, Mai-Thu Perret, Pipilotti Rist, Ugo Rondinone, Teresa Hubbard / Alexander Birchler, Taiyo Onorato / Nico Krebs, Shirana Shahbazi, Christian Marclay, Silvie Defraoui, Vaclav Pozarek, Albrecht Schnider, Thomas Hirschhorn oder Beni Bischof. Im Jahr 2018 umfasste der Sammlungsbestand über 18'000 Werke verschiedener Gattungen, wobei neben der Malerei vor allem die Grafik in Form von Zeichnungen und Druckgrafiken prominent vertreten ist.", "section_level": 2}, {"title": "Sammlungsvermittlung.", "content": "Das Aargauer Kunsthaus weist seiner Sammlung und deren Vermittlung einen hohen Stellenwert zu. Regelmässig wechselnde Präsentationen der Bestände sowie thematische und gattungsspezifische Sonderausstellungen mit Werken aus der Sammlung ermöglichen einen vertieften Einblick in die Bestände. Beim Veranstaltungsformat \"Bild des Monats\" steht in regelmässigem Turnus ein ausgewähltes Werk aus der Sammlung im Mittelpunkt und wird an wöchentlichen Kunstbetrachtungen näher vorgestellt. Mit dem 2015 lancierten Projekt \"Sammlung Online\" stellt das Aargauer Kunsthaus Informationen zu ausgewählten Werken aus der Sammlung in digitaler Form zur Verfügung.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "Das Aargauer Kunsthaus präsentiert jährlich rund zehn Wechselausstellungen, wobei thematische Gruppenschauen mit Retrospektiven und Einzelpräsentationen alternieren. Es liegt in der Tradition des Aargauer Kunsthauses, auch künstlerischen Einzelpositionen Aufmerksamkeit zu schenken, die fernab der Avantgarden oder des Kunstmarktes agieren, darunter beispielsweise Karl Ballmer, Otto Meyer-Amden, René Auberjonois, Louis Soutter, Emma Kunz und Ilse Weber. Mit vergangenen thematischen Gruppenausstellungen wie «Stille Reserven. Schweizer Malerei 1850–1950» (2013), «Swiss Pop Art» (2017) oder «Surrealismus Schweiz» (2018) wurden ebenso vernachlässigte Kapitel der Schweizer Kunstgeschichte aufgearbeitet und für ein breites Publikum zugänglich gemacht. Gleichzeitig wird das Ausstellungsprogramm durch ausgewählte internationale Positionen der zeitgenössischen Kunst geprägt, die häufig noch nie zuvor in der Schweiz ausgestellt wurden. Eine 2008 ins Leben gerufene \"CARAVAN – Ausstellungsreihe für junge Kunst\" bietet Begegnungen mit der jungen Schweizer Kunst sowie die Gelegenheit, noch nicht etablierte Positionen zu entdecken und zu fördern. Die \"Auswahl\" bietet jeweils zum Jahresende den regionalen Kunstschaffenden eine Plattform, um ihre neuesten Werke zu präsentieren. Im Zweijahresturnus zeigt das Aargauer Kunsthaus den Preisträger des Manor Kunstpreises Aarau, einem der wichtigsten nationalen Förderpreise des zeitgenössischen Kunstschaffens. Als Publikumserfolg hat sich das seit 2014 jährlich stattfindende Ausstellungsformat \"Blumen für die Kunst\" etabliert. Zusammen mit dem Verein «Flowers to Arts» lässt das Aargauer Kunsthaus Meisterfloristen Werke der Sammlung floral interpretieren und eröffnet damit einen interdisziplinären Dialog.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Das Aargauer Kunsthaus diente im Sommer 2016 als Drehort der Krimiserie Der Bestatter des Schweizer Radio und Fernsehen und war in vier der insgesamt sechs Folgen der fünften Staffel als Schaustätte zu sehen. Eine Schlüsselrolle spielte dabei das Gemälde \"Das Kinderbegräbnis\" (1863) von Albert Anker.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Aargauer Kunsthaus ist ein Schweizer Kunstmuseum in Aarau. Aufgrund seiner grossen Sammlung an Schweizer Kunst vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart sowie einem national wie international orientierten Ausstellungsprogramm zählt es zu den wichtigsten Kunstmuseen. Träger des Aargauer Kunsthauses sind der Kanton Aargau sowie der Aargauische Kunstverein.", "tgt_summary": null, "id": 518352} {"src_title": "Gemeinderat (Schweiz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "In den meisten kleineren Gemeinden, die nicht über ein Parlament verfügen, wird die Exekutive (und deren Mitglieder) als \"Gemeinderat\" bezeichnet. Sie besteht meistens aus fünf bis neun Mitgliedern, wovon eines das Amt des Gemeindepräsidenten bekleidet (in einzelnen Kantonen auch Gemeindeammann oder Gemeindehauptmann bezeichnet; die Bezeichnung «Bürgermeister» wird in der Deutschschweiz lediglich in historischem Kontext verwendet). Die Gemeinderäte sind meistens nebenamtlich oder ehrenamtlich tätig, in grösseren Städten wie Bern oder Zürich hingegen vollamtlich. Viele Kleingemeinden haben es schwer, genügend Kandidaten zu finden. In Gemeinden ohne Parlament übernimmt die Gemeindeversammlung die Rolle der Legislative. In den meisten Kantonen wird die Gemeindeversammlung vom Gemeindepräsidenten geleitet. Im Kanton Bern wird für diese Aufgabe jedoch speziell ein Gemeindeversammlungspräsident gewählt, der das Amt während einer Legislatur ausübt. Vor allem in Städten im Kanton Bern wird die Exekutive als Gemeinderat und die Legislative als Stadtrat bezeichnet; in kleineren Gemeinden heisst das Parlament Grosser Gemeinderat. In der Grosszahl der Kleingemeinden des Kantons Zürich ist der Gemeinderat die Exekutive; in den grösseren Städten hingegen (Stadt Zürich, Stadt Winterthur) ist der Gemeinderat respektive Grosser Gemeinderat (Winterthur) die Legislative; der Stadtrat hat hier die Exekutiv-Funktion inne. Meist wird die Gemeindeexekutive durch Majorzwahl gewählt, in einigen Städten und Gemeinden wie Bern und Biel aber nach dem Proporzsystem. In einigen Gemeinden wird dabei auch der Gemeinde- oder Stadtpräsident vom Volk gewählt, in anderen übernimmt diese Aufgabe jährlich das Parlament. Dabei ist meist ein Turnusverfahren üblich. Die Aufgaben und Kompetenzen der Gemeindeexekutive unterscheidet sich stark. In vielen Gemeinden ohne Parlament gibt es Kommissionen, die einige legislative, aber auch exekutive Funktionen wahrnehmen. Beispiele hierfür sind Finanzkommissionen (meist mit der Ausarbeitung des Gemeindebudgets beauftragt) oder die Sozialhilfekommission (welche in einigen Gemeinden für die Vergabe der Sozialhilfe zuständig ist). In einigen Gemeinden hat die Exekutive nur die Aufsicht und Führung der Verwaltung als Aufgabe, während sie andernorts selbst mit Verwaltungsaufgaben beauftragt ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Gemeinderat wird in der Schweiz je nach Gemeinde entweder das ausführende Organ (Gemeindeexekutive) oder das gesetzgeberische Organ (Gemeindeparlament) bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 2072663} {"src_title": "Dejan Kelhar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Beim Dorfverein NK Brežice begann Kelhar mit dem Fußballspielen und wechselte später in den Nachwuchs von Publikum Celje und war Leihspieler in der Zweitklassigkeit beim NK Krško. Dort spielte er bis 2004 auch zwei Jahre in der slowenischen zweiten Liga, bevor er sich dem Erstligisten Publikum Celje anschloss. Bis auf die Rückrunde 2005, wo er für 15 Partien an Olimpija Ljubljana ausgeliehen worden war, absolvierte er für Celje 35 Erstligapartien. Über seinen Landsmann Aleš Kokot kam dann eine Verbindung zum deutschen Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth zustande, wo der rechte Außenverteidiger bis Oktober 2007 unter Vertrag stand, bevor er zurück nach Celje ging. Am letzten Tag der Wintertransferperiode 2008/09 unterschrieb Kelhar einen Vertrag bei Cercle Brügge für die Jupiler Pro League. Nach zwei Jahren in Belgien wechselte Kelhar im Februar 2011 zu Legia Warschau. Es folgten weitere kurzfristige Stationen in Israel bei Hapoel Haifa und in der Türkei bei Samsunspor, ehe Kelhar im Sommer 2012 ein Angebot des FK Qəbələ aus Aserbaidschan annahm. Die folgenden eineinhalb Jahre spielte er in der Premyer Liqası. Im Januar 2014 wechselte er zum serbischen Erstligisten FK Roter Stern Belgrad. Mit diesem Verein erreichte er zum Saisonende die Serbische Meisterschaft. Zur Rückrunde lieh ihn der türkische Zweitligist Sivasspor aus. Mit den Zentralanatoliern beendete er die Saison als Meister der TFF 1. Lig und erreichte den Aufstieg in die Süper Lig. Zum Saisonende kehrte er zu Olimpija Ljubljana und wurde zur neuen Saison an NK Celje weitergegeben. In der Winterpause der Saison 2017/18 wechselte in die österreichische Viertklassigkeit zum steirischen Landesligisten FC Bad Radkersburg und agierte bei diesem unter Trainer Mario Haas als Stammspieler.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Dejan Kelhar spielte auch für slowenische Jugendauswahlen und in der U-21-Nationalmannschaft. Sein Debüt in der A-Nationalmannschaft von Slowenien gab er im März 2010 in einem Freundschaftsspiel gegen den Katar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dejan Kelhar (* 5. April 1984 in Brežice) ist ein slowenischer Fußballspieler, der seit 2018 in der österreichischen Viertklassigkeit beim steirischen Landesligisten FC Bad Radkersburg spielt.", "tgt_summary": null, "id": 1174248} {"src_title": "François Coppée", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Coppée war der Sohn des Verwaltungsbeamten Émile Coppée. Seine Schulzeit absolvierte er am Lycée Saint-Louis und im Anschluss daran fand er im zweiten Kaiserreich eine Anstellung im Kriegsministerium. Später berief man ihn auf eigenen Wunsch als Bibliothekar ins Palais du Luxembourg. Von da wechselte er, ähnlich seinem Kollegen Louis Ratisbonne, in gleicher Position an die Senatsbibliothek. 1864 konnte Coppée mit einigen Gedichten als Literat erfolgreich debütieren. Fünf Jahre später erlebte er mit seinem Stück „Der Passant“ am Théâtre l’Odéon eine erfolgreich Uraufführung. Zu den \"Parnassiens\" kam er über Catulle Mendès. Als nach dem Deutsch-Französischen Krieg seine „Les humbles“ erschienen, erhielt Coppée von der Literaturkritik wie auch von seinen Kollegen den Ehrentitel \"Poète des humbles\" (der bescheidene Poet). 1878 wurde Coppée wurde zum Archivar der Comédie-Française ernannt. Als Nachfolger von Victor de Laprade wurde er 1884 zum Mitglied der \"Vierzig Unsterblichen\" (Fauteuil 10, der Académie française) berufen. Nach seinem Tod wurde 1909 Jean Aicard sein Nachfolger. Um diese Zeit trat er von allen Ämtern und Pflichten zurück und widmete sich fortan nur noch seinem literarischen Schaffen. Politisch interessiert, engagierte sich Coppée in der Dreyfus-Affäre gegen den Angeklagten und gründete 1898 zusammen mit Ludovic Trarieux, Caroline Rémy de Guebhard und anderen die Liga für das französische Vaterland.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Coppée verherrlichte in seinen frühen Gedichten noch Napoleons Politik; in seiner späteren Lyrik thematisierte er dann mehr das Leben der einfachen Arbeiter und Bürger in und um Paris. Die Form seiner Lyrik ist gelegentlich reimlos, doch findet immer wieder zur Form (Alexandriner) zurück. Émile Zola lobte ihn seines Naturalismus wegen, die Symbolisten, wie zum Beispiel Maurice Maeterlinck lehnte ihn der Form und Themen wegen ab. Die Schriftsteller Paul Bourget, Pierre Louÿs und Albert Samain wurde von ihm gefördert. Sein Gedicht „La grève des forgerons“ war die Grundlage zu Victor Léons Libretto zur Oper „Der Strike der Schmiede“ von Max Josef Beer.", "section_level": 1}], "src_summary": "François Édouard Joachim Coppée (* 26. Januar 1842 in Paris; † 23. Mai 1908 in Paris) war ein französischer Dichter, Dramatiker und Romanschriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 2313635} {"src_title": "Gunnlaugr ormstunga Illugason", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sein Leben nach den Sagas.", "content": "Die \"Gunnlaugr Ormstungas saga\" ist zwar dichterisch frei gestaltet, ihr wird aber ein historischer Kern zugeschrieben. Mit 12 Jahren wollte er bereits ins Ausland fahren, aber der Vater verweigerte ihm die notwendige Unterstützung. Darauf ging er im Streit vom Vater fort und ging zu Torstein Egilsson, dem Sohn des Skalden Egill Skallagrímsson. Dort lernte er auch Rechtskunde. Dort lernte er dessen Tochter Helga kennen. Der Vater lehnte dies zunächst ab, weil er hoffte, für seine Tochter einen besseren Mann zu finden. Schließlich kam es aber doch zur Verlobung unter der Bedingung, dass er binnen drei Jahren wieder zurück sei. Andernfalls sei Helga wieder frei. Mit der Hilfe Torstein reiste er nach Nidaros und von da 1004 nach England, von da nach Irland, den Orkneys und Skara in West-Gotland, wo er bei Jarl Sigurd einen Winter blieb. Von dort kam er nach Schweden zu König Olof Skötkonung. Dort traf er auf den Skalden Hrafn Önundarson und geriet mit ihm in Streit über die Frage, wer als erster vor dem König Gedichte vortragen dürfe. Sie trennten sich in Feindschaft. Hrafn warb ebenfalls um Helga und fand dafür Unterstützung in Island. Gunnlaugr versäumte die Dreijahresfrist und kam erst im vierten Jahr wieder nach Island. Helga war inzwischen an Hrafn verheiratet. Auf dem Althing 1006 forderte Gunnlaugr Hrafn zum Zweikampf (Holmgang) heraus, der letzte bezeugte Holmgang in Island. Danach wurde er gesetzlich verboten. Der Zweikampf ging unentschieden aus. Um die Feindschaft zum Ende zu bringen, verabredeten beide, nach Norwegen zu fahren und dort den Zweikampf auszuführen. Dies geschah. Im Frühjahr 1008 trafen sie in Trøndelag aufeinander. Es kam erneut zum Zweikampf. Hrafn wurde getötet, aber Gunnlaugr erlag drei Tage später 25-jährig seinen Verletzungen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Dichter.", "content": "Wenn man von unbedeutenden kurzen Texten absieht, ist Gunnlaugr einer von den sechs isländischen Skalden, über die eine eigene Saga berichtet. Die anderen dieser Sagas sind die \"Egils saga\" über den Skalden Egill Skallagrímsson, die \"Kormáks saga\" über den Skalden Kormák Ögmundarson, die Hallfreðar saga über den Skalden Hallfreðr Óttarson, die Bjarnar saga Hítdœlakappa über Björn Hítdælakappi (obwohl der historisch belegte Skalde hier dessen Gegenspieler Þórðr Kolbeinsson ist) und die \"Fóstbrœðra saga\" über den Skalden Þormóðr Kolbrúnarskáld Bessason. Von ihm sind die Dichtungen \"Aðalsteinsdrápa, Lausavísur, Sigtryggsdrápa\" bekannt. Er dichtete 1002 verschiedene Gedichte auf den König Æthelred und den Jarl Sigurd von Orkney verfasste, ebenso einige Verse auf Jarl Sigurd auf Gotland, 1003 auf den schwedischen König Olof Skötkonung und ein Gesicht auf Sigtrygg Silkeskjegg in Dublin. Es ist nur sehr wenig von ihm erhalten. Aus dem Wenigen, das erhalten ist, ist seine Dichterqualität nur schwer abzuschätzen. Er tat sich wohl leicht mit dem Reim, er war aber wohl kaum besonders originell. Er kannte sich in der Theorie der Skaldendichtung aus. Es gibt eine Würdigung des Skalden Rafn aus der Zeit, als sie noch beim König Skötkonung waren: „Das Gedicht hat große Worte, ist aber nicht elegant und ist steif wie Gunnlaugr selbst.“", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Die Saga", "section_level": 1}], "src_summary": "Gunnlaugr ormstunga Illugason (* um 983; † um 1008 in Norwegen) war ein isländischer Skalde (\"Ormstunga\" = Wurmzunge). Er ist die Hauptperson in der von einem unbekannten Verfasser der Gunnlaugr Ormstungas saga aus dem 13. Jahrhundert. Sie enthält viele seiner Gedichte. ", "tgt_summary": null, "id": 418530} {"src_title": "2. Handball-Bundesliga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufstiegs- und Abstiegsmodus.", "content": "Aktuell sind am Ende einer Saison die Meistermannschaft und die Mannschaft auf Platz zwei die Aufsteiger in die höchste Spielklasse (Handball-Bundesliga); die Mannschaften auf den letzten fünf Plätzen steigen in die 3. Liga ab.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1981 wurde unterhalb der 1. Bundesliga die 2. Handball-Bundesliga eingeführt. Sie war nach Regionalverbandsgrenzen in eine Nord- und Südstaffel aufgeteilt, in der jeweils 14 Mannschaften spielten. Der Nordstaffel gehörten die Vereine des Nord- und Westdeutschen Verbandes, der Südstaffel die Vereine der Regionalverbände Südwest und Süd an. Vereine aus West-Berlin wurden je nach Bedarf auf die Staffeln verteilt. Die beiden Staffelmeister stiegen in die 1. Bundesliga auf. In den Jahren 1991 bis 1993 existierten nach der kompletten Übernahme der Vereine der zweithöchsten Spielklasse der DDR (DDR-Liga) nach der deutschen Wiedervereinigung drei Staffeln: Nord, Mitte und Süd. Seitdem wurden die Vereine nach geographischen Gesichtspunkten auf die beiden 2. Ligen verteilt. 1993–2011 existierten wieder zwei Staffeln Nord und Süd.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstiegs- und Abstiegsmodus (1994 bis 2010).", "content": "Die Erstplatzierten jeder Staffel der 2. Bundesliga stiegen zum Saisonwechsel direkt in die 1. Bundesliga auf. Aus der 1. Bundesliga stiegen die beiden Letztplatzierten direkt in die 2. Bundesliga ab. Die Zweitplatzierten beider Staffeln der 2. Bundesliga ermittelten in Play-off-Spielen gegeneinander den Teilnehmer an der Bundesligarelegation. Dort spielte der Play-off-Gewinner gegen den Drittletzten (16.) der 1. Liga um einen Platz in der 1. Bundesliga. Fünf Mannschaften stiegen am Saisonende aus der 2. Bundesliga ab. Dies waren jeweils die beiden letztplatzierten Teams beider Staffeln sowie ein weiteres, das in Relegationsspielen der beiden Drittletzten ermittelt wurde, deren Verlierer der fünfte Absteiger war. Die Absteiger wurden den Regionalligen des Regionalverbandes zugeordnet, denen sie angehören. Im Extremfall konnte es passieren, dass alle fünf Absteiger in die gleiche Regionalliga abstiegen. Stieg mehr als ein Verein in eine bestimmte Regionalliga ab, so erhöhte sich der Abstieg aus dieser Regionalliga entsprechend um bis zu vier weitere Absteiger („gleitender Abstieg“). Ein Stärkenausgleich durch „Staffelwechsler“ fand in der Regionalliga auch in einem solchen Fall nicht statt, da jeder Regionalverband eine eigene Regionalliga betrieb. Die Meister der fünf Regionalligen (Nord, Nordost, West, Südwest, Süd) stiegen direkt in die 2. Bundesliga auf.", "section_level": 2}, {"title": "Aufteilung der Vereine in Staffeln (1994 bis 2011).", "content": "Die Regelstärke der 2. Bundesliga lag bis 2011 bei 36 Vereinen. Diese spielten in zwei Staffeln zu jeweils 18 Mannschaften. Die Aufteilung der Vereine auf die Nord- oder Südstaffel erfolgte seit 1991 nicht mehr nach Verbandszugehörigkeiten, sondern nach geographischen Gesichtspunkten. Vereine, die im mittleren Drittel Deutschlands (von Nord nach Süd betrachtet) beheimatet sind, wie zum Beispiel die SG Solingen, die HSG Düsseldorf oder 1. SV Concordia Delitzsch, konnten dabei sowohl der einen als auch anderen Staffel zugeordnet werden. Alle genannten ('Wechslerkandidaten') spielten bereits sowohl in der Nord- als auch in der Südstaffel. Die Einteilung wurde vor jeder Saison erneut vorgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Eingleisige zweite Bundesliga.", "content": "Im Februar 2009 beschlossen die Vereinsmanager und -geschäftsführer der 1. und 2. Handball-Bundesliga mehrheitlich die Einführung einer eingleisigen 2. Bundesliga ab der Saison 2011/2012. In der neuen Liga sollen 20 Vereine spielen. Die Grundlage für die neue Spielklassenstruktur hatte der Deutsche Handballbund im Juli 2008 geschaffen. Reiner Witte, Präsident der Handball-Bundesliga e. V., erklärte zur Neugliederung: „Ich bin sehr froh, dass wir diesen wegweisenden Schritt getan haben. Vor allem die Zweitligaklubs leisten durch ihre Zustimmung einen historischen Beitrag zur weiteren positiven Entwicklung des Handballsports in Deutschland. (...) Die Vereinheitlichung wird uns national eine wesentlich größere Aufmerksamkeit sichern, zudem birgt die Professionalisierung Potential für alle Clubs der eingleisigen 2. Liga.“ Zur Einführung für die eingleisige 2. Bundesliga waren die Absteiger aus der 1. Liga sowie die Klubs bis einschließlich Platz 9 der 2. Bundesligen Nord und Süd qualifiziert. Die restlichen zwei der insgesamt 20 Startplätze erhielten die beiden bestplatzierten Vereine der Relegationsgruppe, die sich aus vier Drittligisten und den jeweiligen Zehntplatzierten der beiden 2. Bundesligen zusammensetzte. In der Saison 2015/16 gehen 21 statt 20 Mannschaften am Start, da in der Vorsaison in der 1. Bundesliga aufgrund von Lizenzstreitigkeiten 19 Mannschaften starteten und dieses durch 4 Absteiger wieder korrigiert wurde. Seit der Gründung spielten unterschiedliche 163 Mannschaften und Spielvereinigungen in der zweithöchsten Spielklasse des Handballs. Davon starteten 45 – mit Unterbrechung – schon über 10 Jahre in dieser Liga. Davon am längsten der HC Erlangen (22 Jahre), der EHV Aue (23 J.) und der TV Emsdetten (29 J.). Die ersten drei der Abschlusstabelle steigen direkt in die 1. Handball-Bundesliga auf. Die vier letzten der Abschlusstabelle steigen direkt in die 3. Liga ab. Absteiger aus der 1. Bundesliga sind die drei Letztplatzierten, und Aufsteiger sind die jeweiligen Meister der 3. Liga Nord, Ost, West und Süd. Sollte ein Verein Insolvenz anmelden so steht dieser direkt als Absteiger fest. Ab der Saison 2017/18 wurde die Zahl der Aufsteiger in die Bundesliga auf zwei reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Zuschauer.", "content": "In der ersten Saison der eingleisigen zweiten Bundesliga sahen 521.203 Zuschauer die 379 Spiele. Der durchschnittliche Besuch lag damit bei 1.375 Zuschauern. Die meisten Zuschauer hatte der TUSEM Essen mit 40.153 Zuschauern in 19 Ligaspielen. Schlusslicht war der Absteiger TV Korschenbroich mit 10.018 Zuschauern, was einem Durchschnitt von 527 Zuschauern entsprach. Die Arena Leipzig war mit 7.000 Sitzplätzen die Arena mit der höchsten Kapazität, die Sporthalle Ratingen-West mit Platz für rund 300 Zuschauer die kleinste. In der zweiten Saison sahen 494.161 Zuschauer die Begegnungen, was einem Durchschnitt von 1.300 Besuchern entsprach. Der Zuschauermagnet war der TV Bittenfeld mit 36.625 Zuschauern. In der Saison 2013/14 besuchten 498.878 Zuschauer 343 Spiele, wobei der SC DHfK Leipzig mit 36.620 Zuschauern in 18 Ligaspielen die meisten Zuschauer hatte. Das Zuschauer-Schlusslicht in dieser Saison war der Neuaufsteiger und auch Absteiger TSV Altenholz mit insgesamt 9.270 Zuschauern, was im Durchschnitt 488 Zuschauer waren. In der Saison 2014/15 sahen 578.140 Zuschauer die insgesamt 380 Spiele, was im Durchschnitt 1.521 Zuschauer pro Spiel bedeutet. Die meisten Zuschauer hatte der Aufsteiger HSC Coburg mit durchschnittlich 2.558 Besuchern und die wenigsten Zuschauer hatte der Sv Henstedt-Ulzburg mit nur durchschnittlich 509 Besuchern. Die Arena Leipzig war mit 7.000 Sitzplätzen die Arena mit der höchsten Kapazität, die Sporthalle SZ Maurepasstraße mit Platz für rund 800 Zuschauer die mit der kleinsten.", "section_level": 1}, {"title": "Vereine der Saison 2019/20.", "content": "Für die 2. Bundesliga 2019/20 qualifizierten sich folgende Mannschaften:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 2. Handball-Bundesliga ist die zweithöchste Spielklasse im deutschen Handball. Seit der Saison 2011/2012 bestand sie aus einer Staffel mit 20 Mannschaften. Ab 2019/20 werden 18 Teams in der 2. HBL vertreten sein.", "tgt_summary": null, "id": 2183871} {"src_title": "Klima in China", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Winterkaltes Nadelwaldklima.", "content": "Diese Klimazone findet man im Nordosten des Landes, an der Grenze zu Russland. Insgesamt ist das Klima stark kontinental geprägt. Der Winter ist lang, sehr kalt und trocken, oft jedoch sonnig. Schnee fällt häufig schon im November und kann bis zu sechs Monaten liegen bleiben. Die Übergangjahreszeiten sind nur kurz. Der Sommer ist wiederum warm und feucht, weil er durch den Sommermonsun beeinflusst wird. Sogar hier kann es im Juli oder August mit 30 °C und hoher Luftfeuchtigkeit schwül-warm sein.", "section_level": 1}, {"title": "Trockenes Wüsten- und Steppenklima.", "content": "Ein großer Teil Chinas wird von dieser Klimazone bestimmt. Sie reicht von der Wüste Takla Makan, vorbei an der mongolischen Grenze bis hin zu den Toren der Hauptstadt. Das Klima ist durch kalte, frostige und schneearme Winter und heiße Sommer gekennzeichnet, dazu kommen eine extreme Trockenheit und große tageszeitliche Temperaturschwankungen.", "section_level": 1}, {"title": "Gemäßigtes Klima.", "content": "Im Osten des Landes herrscht überwiegend gemäßigtes, kontinental geprägtes Monsunklima, das am Meer milder ist. Das heißt, es gibt durchweg kühle, teils frostige, aber meist schneearme Winter. Zu dieser Jahreszeit zeigt sich die Sonne häufig und es fallen nur geringe Niederschläge. Von März bis Mai ist es Frühling. Im Sommer wird es dann zunehmend heiß und Regen zieht vom Meer auf (Sommermonsun). Dazu kommt eine oft drückende Schwüle. Ab Oktober wird es dann wieder deutlich angenehmer, ab November gibt es die ersten Nachtfröste.", "section_level": 1}, {"title": "Gebirgsklima.", "content": "Im Inneren Chinas sind hohe Gebirge, wie zum Beispiel der Himalaya und/oder der Kunlun zu finden. Hier herrscht ein kühles Gebirgsklima mit hohen Temperaturgegensätzen. Die Winter sind vor allem nachts extrem kalt, jedoch scheint tagsüber fast ununterbrochen die Sonne. Sogar dann bleiben Lagen von 4000 Meter ohne Schnee, was mit der geringen Niederschlagsmenge zu tun hat. Im Sommer wird es dann mäßig warm und es gibt häufig Niederschläge. \"Siehe auch Tibet\"", "section_level": 1}, {"title": "Subtropisches Monsunklima.", "content": "Das Klima vor allem im Osten und Südosten Chinas ist überwiegend subtropisch. Die Winter sind recht mild und eher trocken. Schnee fällt nur selten, Frost gibt es manchmal. Im Sommer ist es tropisch-heiß mit starken Niederschlägen und hohen Temperaturen. Auch nachts wird es nur unwesentlich kühler.", "section_level": 1}, {"title": "Tropisches Monsunklima.", "content": "Der äußerste Süden und Südosten Chinas ist tropisch. Es gibt hier recht warme, meist trockene Winter um 20 °C und heiß-feuchte Sommer mit nur geringen tageszeitlichen Temperaturschwankungen, wobei Niederschlagsmengen von 2000 mm keine Seltenheit sind.", "section_level": 1}, {"title": "Niederschläge.", "content": "Die Niederschläge in China nehmen von Westen nach Osten und von Norden nach Süden stetig zu. Zu den trockensten Regionen Chinas gehören das Autonome Gebiet Tibet und die Wüsten in Zentralchina. Hier fallen jährlich kaum 100 mm und lassen daher die unbewässerte Landwirtschaft bis auf einige Oasen unmöglich erscheinen. Landwirtschaft ohne künstliche Bewässerung wird erst ab einer Niederschlagsmenge von wenigstens 380 mm pro Jahr möglich \"(siehe Karte)\", und deshalb ist rund die Hälfte des Landes für die Landwirtschaft unbrauchbar. Die feuchtesten Orte sind mit bis zu 3000 mm vor allem im Südosten des Landes zu finden. In allen Regionen Chinas fallen bis zu 90 % des jährlichen Niederschlags in den Sommermonaten.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima an der Küste ist überwiegend subtropisch, im Südosten auch tropisch. Das heißt, der Winter ist mit Werten um 20 °C mild. Dies ist auch die trockenste Zeit des Jahres, jedoch weht dann ein kräftiger Nordostwind (Nordostmonsun). Im Sommer ist es tropisch-heiß mit starken Regenfällen und hoher Luftfeuchtigkeit. Die Zeit von Mai bis September wird vom Südwestmonsun bestimmt, der ergiebige Niederschläge bringt. In der Zeit von Mai bis Oktober treten häufig tropische Wirbelstürme (Taifune) auf. Im Landesinneren ist es gebirgig, im Winter fällt in Lagen von über 3000 Meter gelegentlich Schnee.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "China ist ein Land der Wetterextreme und extremen Gegensätze:", "section_level": 1}, {"title": "Taifune.", "content": "Taifune sind wie Hurrikans im atlantischen Raum tropische Wirbelstürme mit enormen Ausmaß und großer Zerstörungskraft. Alljährlich wird Chinas Süd-, und Südostküste von Taifunen heimgesucht, die teils große Schäden anrichten und viele Menschenleben fordern. Meistens ziehen sie vorbei an Hongkong und Taiwan und stoßen dann bei Japan auf Land, jedoch ist auch die Küste vor Shanghai durchaus gefährdet. Die Taifun-Hauptsaison beginnt im Süden Chinas schon Mitte Mai, weiter nördlich erst im Juni oder Juli und endet meist im Oktober oder November. Dies hängt vor allem mit den hohen Wassertemperaturen dieser Region zusammen, denn schon im Juni werden 25 °C häufig überschritten. Dies ist die Temperatur, die solch ein tropischer Wirbelsturm zur Bildung wenigstens braucht.", "section_level": 2}, {"title": "Dürren.", "content": "Nord- und Zentralchina ist auch ein dürregefährdetes Gebiet. So zerstörte im August 2006 die schlimmste Dürre seit über 50 Jahren mehr als 10 Millionen Tonnen Getreide und gefährdete die Trinkwasserversorgung von 18 Millionen Menschen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Chinas Klima wird überall mehr oder weniger vom Monsun beeinflusst, der im Sommer den Regen bringt. Darüber hinaus ist es überall, bis auf die küstennahen Gebiete, stark kontinental beeinflusst. Das Klima ist sehr unterschiedlich, es reicht von extrem trockenem Wüstenklima über winterkaltes Nadelwaldklima bis hin zu tropischen Klimaten:", "tgt_summary": null, "id": 655554} {"src_title": "Hol’s der Geier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgaben.", "content": "In Deutschland erschien das Spiel 1988 als \"Hol's der Geier\" bei Ravensburger (Thema: Mäuse und Geier) und wurde in die Auswahlliste zum Spiel des Jahres 1988 aufgenommen. Der deutsche Name des Spiels erinnert an die gleichnamige Redensart \"hol's der Geier\" oder \"hol dich der Geier\", mit der eine negative Verwünschung ausgedrückt werden soll und die zudem an die Fressgier des Geiers erinnert. Ravensburger veröffentlichte das Spiel auch in anderen Sprachen: In Frankreich erschien es unter der Bezeichnung \"Stupide Vautour\" (Dummer Geier). In Osteuropa (Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn) heißt das Spiel \"Mini Hazard\" und eine englische Ausgabe brachte Ravensburger als \"Beat the Buzzard\" heraus. In Italien brachte Ravensburger das Spiel mit dem Thema Schafe und Wölfe als \"In Bocca al Lupo!\" heraus. In Deutschland erschien \"Hol's der Geier\" 1998 auch bei F.X. Schmid und nach der Übernahme von F.X. Schmid durch Ravensburger 1999 beim Ravensburger Label FX. Asmodée Editions brachte eine von Week-End Games für Frankreich lizenzierte Version von \"Stupide Vautour\" mit veränderter Grafik heraus. 1995 erschien das Spiel als \"Raj\" bei Randolphs neu gegründetem Verlag Winning Moves mit einem indischen Thema. 2018 erschien eine Neuauflage des Spiels bei Amigo, bei der das alte \"Mäuse und Geier\"-Thema umgewandelt wurde in ein \"Erdmännchen und Geier\"-Thema.", "section_level": 1}, {"title": "Regeln.", "content": "Das Spiel wendet sich an zwei bis fünf Mitspieler ab etwa 10 Jahren und bringt mit hoher Teilnehmerzahl den meisten Spielreiz. Eine Partie dauert etwa 15 – 20 Minuten. Es hat eine große taktische Komponente, und zum Gewinn wird ein gewisses Merkvermögen, wer welche Karte bereits gespielt hat, verlangt.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Das Spiel besteht aus 5 Sätzen von Zahlenkarten von 1 bis 15. Auf der Rückseite haben sie eine Maus. Es gibt noch 15 Tierkarten, mit einem Geier auf der Rückseite. Die Tierkarten teilen sich in 10 \"Mäusekarten\" mit den Werten +1 bis +10 und 5 \"Geierkarten\" von −1 bis −5.", "section_level": 2}, {"title": "Ablauf.", "content": "Jeder Mitspieler erhält einen gleichfarbigen Kartensatz mit den Werten 1 bis 15. Die Tierkarten werden gemischt und verdeckt abgelegt. Danach wird die erste Wertungskarte aufgedeckt und um sie gespielt. Ist es eine Karte mit Mausmotiv, versuchen die Mitspieler, diese in ihren Besitz zu bringen, die \"negative\" Geierkarte hingegen vermeidet man, sein Eigen zu nennen. Jeder Mitspieler zieht nun eine Karte aus seinem Satz und gemeinsam werden diese aufgedeckt. Wer die höchste Karte zeigte, gewinnt die Mauskarte. Sollte es allerdings um eine Geierkarte gegangen sein, so erhält diese derjenige, der die niedrigste Karte legte. Anschließend werden die Zahlenkarten abgelegt. Besitzen zwei oder mehr Spieler Gleichstand nach dem Vorzeigen, so erhält die zweithöchste (resp. zweitniedrigste) Karte die \"Beute\". Zeigen gar alle Spieler denselben Wert, werden alle Karten abgelegt, eine zusätzliche Wertungskarte aufgedeckt, und in der nächsten \"Bieterunde\" geht es dann um beide Wertungskarten. Sieger des Spieles ist, wer am Ende die meisten Pluspunkte erringen konnte, die Beträge der negativen Punkte werden subtrahiert.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderregel.", "content": "Bei zwei Spielern existiert die Sonderregel, dass jeder seinem Mitspieler drei Karten aus seinem Satz zieht und diese ablegt. Auch aus den Wertungskarten werden drei entfernt und verdeckt abgelegt, so dass es nur noch zwölf Ausspielrunden gibt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hol's der Geier ist ein Kartenspiel des Spieleautors Alex Randolph. Es soll auf einem traditionellen indischen Kartenspiel beruhen, welches Randolph mit einem indischen Thema in den USA als \"Raj\" veröffentlichte.", "tgt_summary": null, "id": 562625} {"src_title": "Pate (Ort)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pates Chronik.", "content": "Pate ist nicht zuletzt berühmt durch seine Chronik, die auf das Mittelalter zurückgeht und damit die älteste verschriftete Tradition Ostafrikas darstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung.", "content": "Nach dieser Chronik wurde die Stadt Pate im 8. Jahrhundert von Flüchtlingen aus Oman gegründet. Nachdem diese Siedlung aufgelassen wurde, kam es zu einer Neugründung im Jahre 1204 durch Mitglieder der Familie Nabahani, die ebenfalls aus Oman stammte. Damals sei die Stadt so mächtig geworden, dass sie die meisten Küstenstädte Ostafrikas beherrschte. Diese frühe Datierung wird allerdings von Archäologen in Zweifel gezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Blütezeit.", "content": "Das 18. Jahrhundert gilt als Blütezeit Pates. Es gab eine erhebliche Bautätigkeit, die einer großen Zahl von Handwerkern Unterhalt bot. Es gibt Überreste von ausgezeichneten Stuckarbeiten, filigranem Goldschmuck, schönen Möbeln und feinen Stoffen, die in Pate hergestellt wurden. Bekannt waren damals auch die geschmückten Siwa-Hörner, von denen zwei im Lamu-Museum ausgestellt sind. Auch die Dichtung blühte in Pate. Verse im Kiamu-Dialekt des Swahili gingen bis ins 19. Jahrhundert von Pate zu den anderen Orten der Küste.", "section_level": 2}, {"title": "Verfall.", "content": "Der Niedergang Pates war das Ergebnis seiner andauernden Streitigkeiten mit den Nachbarn am Ende des 18. Jahrhunderts. Im Jahre 1813 versuchten die führenden Familien Pates, im Bündnis mit den Mazrui von Mombasa die Stadt Lamu zu erobern. Dieses endete mit einer verheerenden Niederlage in der Schlacht bei Shela, dem heutigen Touristenort auf der Insel Lamu. Die Streitmacht Pates erlitt schwere Verluste, und seine Macht war damit gebrochen.", "section_level": 2}, {"title": "Der Umzug nach Witu.", "content": "Damit hatte Pate auch wenig Mittel, sich den Machtansprüchen Sansibars zu entziehen, das seit den 1840er Jahren die Nachfolge der nur nominellen Oberherrschaft Omans in Ostafrika angetreten hatte. Sultan Ahmad ibn Fumo Bakari aus der alten Nabahani-Familie wich 1858 auf das Festland am Tanafluss aus und ließ sich im Ort Witu nieder. Als Sansibar Pate besetzt hatte und dort um 1870 die Herrschaft selber übernahm, konnte der Sultan sich noch auf dem Festland halten. Er suchte den Kontakt zu europäischen Reisenden und bat die Afrikareisenden Clemens Denhardt und Gustav Denhardt um Vermittlung eines Bündnisvertrages mit Deutschland. Dieser Kontakt führte dann 1885 zur Errichtung eines kleinen deutschen Schutzgebietes auf 1600 km2, die der Sultan den Brüdern überlassen hatte. 1890 wurde das Witugebiet dann in das deutsch-englische Abkommen über die Grenzen in Afrika einbezogen und von den Deutschen geräumt. Es dauerte weitere fünf Jahre, bis dann 1895 nach mehreren Eingriffen englischer und sansibarischer Truppen die englische Oberhoheit durchgesetzt war. Der letzte von den Engländern eingesetzte Sultan Omar-bin-Hamed sah seine Befugnisse zusehends schwinden. Mit seinem Tod im Jahre 1923 endete die aktive politische Rolle der Nabahani-Dynastie von Pate.", "section_level": 2}, {"title": "Pate als Dorf.", "content": "Am Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Pate nur noch 300 Einwohner gegenüber 7000 hundert Jahre zuvor. Heute leben die Bewohner überwiegend von Fischerei und Ackerbau.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pate ist ein traditionsreicher Ort auf der gleichnamigen Insel Pate, der heute nur noch als kleines Dorf erscheint. Der Ort liegt an der Südwestküste der Insel. Jahrhundertelang war die Stadt Pate ein Zentrum der Swahilikultur Ostafrikas.", "tgt_summary": null, "id": 331200} {"src_title": "Bibliothek Zug", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadtbibliothek wurde 1836 offiziell gegründet. Ihre Anfänge gehen jedoch bis ins 15. Jahrhundert zurück; erster Vorläufer war die \"libery St. Oswald\" in der \"St. Oswaldskirche\", deren erste Etappe 1480 vom Zuger Stadtpfarrer Magister Johannes Eberhard fertiggestellt wurde. Die Bücher der \"libery St. Oswald\" gelangten Mitte des 18. Jahrhunderts in die erste öffentliche Bibliothek der Stadt Zug. Deren Gründung gegenüber dem heutigen Standort der Bibliothek war 1758 von Dekan und Stadtpfarrer Beat Karl Anton Wolfgang Wickart angeregt und von der Regierung der Stadt Zug unterstützt worden. 1806 wurde die Gemeinde Zug auf Beschluss des Stadtrats Eigentümerin der Büchersammlung, die nach einem Intermezzo im Kapuzinerkloster mittlerweile in das Pfarrhaus von Johann Konrad Bossard überführt worden war. Um die Bibliothek einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, beschloss der Stadtrat 1833, den Bestand aufzuteilen: Auf eine nicht öffentliche Bibliothek für Geistliche im Pfarrhaus (Pfarrbibliothek) und die neu gegründete Burgerbibliothek im Zurlaubenpfrundhaus, die am 1. Juli 1838 eröffnet wurde. Zur Betreuung der Burgerbibliothek wurde mit Carl Caspar Keiser erstmals ein Stadtbibliothekar gewählt. 1874 gelangte die Stadtbibliothek in den Besitz der Einwohnergemeinde. Aufgrund des stark angewachsenen Bestandes zog die Stadtbibliothek 1910 ins ehemalige städtische Zeughaus um. Seit 1941 übernimmt sie auf Grundlage des \"Bibliotheks-Vertrags\" zwischen der Einwohnergemeinde der Stadt Zug und dem Regierungsrat des Kantons Zug die Funktion und Aufgaben der Kantonsbibliothek. Ihr erster vollamtlicher Bibliothekar war ab 1945 Hans Koch. Einen Einschnitt in die Benutzung markierte 1974 die Eröffnung einer Freihandbibliothek. Die massive Zunahme im Bestand und an Benutzern führte 1986 – im Jahr des 150-jährigen Bestehens der Stadtbibliothek – zum Umzug an die heutige Adresse. Das Gebäude war im Mittelalter ein Kornhaus und wurde später in ein Kasernengebäude umgewandelt. Im Zusammenhang mit der 2011 eröffneten Studienbibliothek im Sockelgeschoss des ehemaligen kantonalen Zeughauses wurde der Vertrag zwischen Stadt und Kanton neu gefasst, so wurde beispielsweise der Name auf die griffigere Form \"Bibliothek Zug\" abgeändert.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeinbestand.", "content": "In der Bibliothek Zug befinden sich im Freihandbereich rund 95'000 Medien (Bücher, Hörbücher, Karten, DVDs, BluRay Discs, Musik-CDs und Sprachkurse) und rund 170 Zeitschriften. Die Digitale Bibliothek enthält rund 37'000 Medien zur elektronischen Ausleihe sowie eine Streamingplattform für Musik mit rund 5 Mio. Titeln. Möglich ist zudem die Ausleihe von digitalen Geräten wie Tolino eBook-Reader, Virtual-Reality-Brillen oder Tonie-Hörfiguren für Kinder. Die Bibliothek Zug erwirbt jedes Jahr ungefähr 16'000 Medien. Im Magazin befinden sich rund 39'000 Medien. Es sind dies Grundlagenwerke aus verschiedenen Fachgebieten.", "section_level": 2}, {"title": "Zuger Sammlung (Tugiensia).", "content": "Als Kantonsbibliothek sammelt die Bibliothek Zug Publikationen mit Zuger Inhalt, Urheberinnen und Urhebern sowie in Zug erschienene Veröffentlichungen. Diese Werke werden als Tugiensia bezeichnet. Die Zuger Sammlung enthält circa 37'000 Medien aller Art. Die Zuger Sammlung bietet unter anderem Die Bestände der Zuger Sammlung sind im Online-Katalog oder in den Verzeichnissen der Spezialsammlungen auf der Webseite der Bibliothek Zug abrufbar. Ältere Zuger Publikationen sind zum Teil noch in Zettelkatalogen verzeichnet. Die Tugiensia können vor Ort konsultiert werden, wobei in den letzten Jahren immer grössere Teile des Bestandes für den Online-Zugriff zugänglich geworden sind. In Kooperation mit dem Stadtarchiv Zug betreut die Bibliothek Zug seit 2019 das Online-Portal ZugDigital, das auf Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Fotografien, geografische Karten und Datenbanken zu Geschichte und Kultur von Stadt und Kanton Zug verweist.", "section_level": 2}, {"title": "Benutzung.", "content": "Die Bibliothek steht allen Personen zur Verfügung, die in der Region Zug wohnen oder im Kanton Zug arbeiten beziehungsweise zur Schule gehen. Dokumente, die nicht in der Bibliothek Zug vorhanden sind, werden nach Möglichkeit über den interbibliothekarischen Leihverkehr beschafft. Die Bibliothek Zug verfügt über mehr als 13'000 eingeschriebene, aktive Benutzer. 2018 wurden über 562'000 Medien ausgeliehen. In den letzten Jahren hat die Bibliothek ihr Veranstaltungsprogramm stetig ausgebaut. Unter anderem finden Vorträge und Lesungen für Erwachsene, aber auch Geschichtenzeiten für Kinder statt. Seit 2011 bietet die an der Kirchenstrasse 6 unweit der Bibliothek gelegene Studienbibliothek über 100 Arbeitsplätze für das ruhige Arbeiten und Gruppenräume für den gemeinsamen Austausch. Mit einem speziellen Bibliotheksausweis ist der Zutritt zur Studienbibliothek montags bis samstags von 7 bis 21 Uhr möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Kataloge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Online-Katalog.", "content": "Der Online-Katalog, seit März 2020 in die neue Webseite integriert, umfasst über 160'000 Dokumente aus den Beständen der Erwachsenen- und Kinderbibliothek, der Studienbibliothek, dem Magazin sowie der Bibliothek der Musikschule Zug (MSB). Die Suche kann nach Medientyp eingeschränkt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Verzeichnisse der Zuger Sammlung.", "content": "Die Spezialsammlungen der Zuger Sammlung sind auf der Website der Bibliothek Zug in separaten Verzeichnissen erfasst. Diese umfassen unter anderem die Kleindruckschriften und die digitalisierten Postkarten.", "section_level": 2}, {"title": "Zettelkataloge.", "content": "Medien, die vor 1990 angeschafft wurden, sind im Zettelkatalog nachgewiesen. Dieser besteht aus:", "section_level": 2}, {"title": "Kunst am Bau.", "content": "Erst seit Herbst 2017 ist die Fassade des Gebäudes der Bibliothek Zug beschriftet. Die Beschriftung auf der Süd- und Westfassade wurde vom Zuger Grafiker Heiri Scherer entworfen und ist im gleichen Stil gehalten wie die Beschriftungen am Stadthaus und an zahlreichen Gebäuden in der Altstadt. Sie besteht aus verschiedenen Begriffspaaren, die auf zwei Zeilen angeordnet sind. An der Nordfassade leuchtet seit September 2014 die Lichtinstallation \"UND\" des Baarer Künstlers Markus Uhr bei Einbruch der Dunkelheit. Neben verschiedenen Bildern fallen in den Innenräumen der Bibliothek vor allem die Gemälde von Andreas Walser und Albert Merz auf. Die Gewölbemalerei Walsers schmückt seit 1987 die Decke des Zeitschriftenraumes, während das Wandgemälde und der dazu gehörige Bilderfries des Unterägerer Künstlers Merz die Eingangshalle seit den Ostern 1988 prägen. Seit Januar 2020 ziert eine Kugel des Zuger Künstlers Eugen Jans den Eingangsbereich. Jans schuf sie 1999 aus regionalem Pappelholz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bibliothek Zug (vormals \"Stadt- und Kantonsbibliothek Zug\") ist die öffentliche Bibliothek für Stadt und Kanton Zug. Sie bietet ein vielfältiges, kostenloses Angebot an Medien und Veranstaltungen für alle Altersgruppen. Zur Bibliothek gehört eine Studienbibliothek mit Einzelarbeitsplätzen, Gruppenräumen, WLAN und einer grossen Auswahl an Nachschlagewerken. Als Kantonsbibliothek sammelt sie zugerische Publikationen, die sogenannten \"Tugiensia\".", "tgt_summary": null, "id": 1481516} {"src_title": "Mondnacht (Eichendorff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Text.", "content": "\"Mondnacht\" Es war, als hätt’ der Himmel Die Erde still geküßt, Daß sie im Blütenschimmer Von ihm nun träumen müßt'. Die Luft ging durch die Felder, Die Ähren wogten sacht, Es rauschten leis’ die Wälder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die stillen Lande, Als flöge sie nach Haus. ", "section_level": 1}, {"title": "Form.", "content": "Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen im Kreuzreim. Es ist im alternierenden Versmaß mit Auftakt, drei jambischen Hebungen und wechselnder Kadenz geschrieben, wobei jeweils der erste und dritte Vers auf eine klingende Kadenz enden, der zweite und vierte auf eine stumpfe. Es handelt sich damit um eine sogenannte Hildebrandsstrophe oder genauer um eine halbe Hildebrandsstrophe.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Robert Schumann vertonte dieses bedeutende Gedicht des Übergangs von Romantik zu Spätromantik im Jahr 1840 und stellte es in den Mittelpunkt seines Liederkreises op. 39. Eine weitere bekannt gewordene Vertonung schuf 1853 Johannes Brahms. Ende des 19. Jahrhunderts gab es schon über 40 Vertonungen. Das Gedicht hat besonders lobende Anerkennung gefunden: Thomas Mann nannte es „die Perle der Perlen“, und Theodor W. Adorno empfand, „als wäre es mit dem Bogenstrich gespielt“. Die Lyrikerin Ulla Hahn meinte: „Innere und äußere Landschaft verschmelzen miteinander“. Peter Paul Schwarz sprach von „einer Verwandlung oder Verzauberung der Wirklichkeit“, und Wolfgang Frühwald von der „orphischen Melodie der Nacht“.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Das Manuskript zu diesem Gedicht befindet sich nach zahlreichen Umwegen heute in der Staatsbibliothek zu Berlin. Es handelt sich um ein Blatt, auf dem Eichendorff zwischen 1835 und 1840 seine Ideen auch zu den Gedichten „An meinen Bruder“ und „Der Glücksritter“ niedergeschrieben hatte. Eichendorff wohnte damals in Berlin und blickte wohl mit Sehnsucht auf seine oberschlesische Heimat zurück. Ein Mitarbeiter der Bibliothek, Martin Hollender, untersuchte das Blatt und konnte dabei die schriftstellerische Arbeit des Dichters rekonstruieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mondnacht ist ein Gedicht des Dichters Joseph von Eichendorff, das in der deutschen Spätromantik um 1835 entstand und 1837 erstmals veröffentlicht wurde. Es zählt zur Gattung der Naturlyrik.", "tgt_summary": null, "id": 1501914} {"src_title": "Walter Bondy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Walter Bondy entstammte einer österreichischen jüdischen Industriellenfamilie mit Prager Wurzeln und wuchs in Wien auf. Sein Vater Otto Bondy (1844–1928) heiratete 1878 in Breslau die von dort stammende Julie Cassirer (1860–1914), die Tochter des Unternehmers Marcus Cassirer. Walter war der älteste Sohn der Familie und er hatte vier Geschwister: Hans Bondy (1881–1917, Freitod), Antoinelle (1883–1961, spätere Ehefrau von Ernst Cassirer), Martha Maria (1888–1942, spätere Ehefrau von Oscar Pollack (beide 1942 deportiert)) und Edith Lilli (1893–1977, spätere Ehefrau von Maximillian Waller). Nach der Geburt von Walter zog das Paar 1880 von Prag nach Wien. 1882 hatte Otto Bondy seine nach ihm benannte Kabel-Fabrik in Penzing bei Wien, gegründet, die ab 1904 in Wien-Meidling ansässig und bald darauf als Kabelfabrik und Drahtindustrie AG Wien (KDAG) bekannt wurde. Sein Neffe Hugo Cassirer kam nach seinem Studium zu ihm, bevor er als Teilhaber in das \"Kabelwerk Dr. Cassirer & Co\" seines Vaters Louis Cassirer einstieg. Otto Bondy besaß eine Kunstsammlung, die 1902 über 70 zumeist moderne Gemälde, zahlreiche Bronzen und andere Plastiken umfasste. Im Nachlass fand sich nur das Bild „Wallküre“ (sic!) von Hans Makart. Um 1900 ging Walter nach Berlin, um an der Akademie der Bildenden Künste Malerei zu studieren. 1902 lebte er in München, danach von 1903 bis 1914 in Paris. Er war Mitglied des bekannten Künstlerkreises um das Café du Dôme. Den Sommer 1908 verbrachte Bondy in Meulan an der Seine. Dort kaufte er einem Kneipenwirt zwei Gemälde von Vincent van Gogh ab: ein \"Portrait der Tochter des Wirtes Adeline Ravoux\" und das angeblich letzte Gemälde van Goghs, \"Das Rathaus von Auvers am 14. Juli\". Beide Bilder verkaufte er kurz darauf weiter. 1911 und 1913 stellte er bei seinem Cousin, dem Kunsthändler Paul Cassirer, in Berlin aus. 1912 wurde in Paris seine Tochter \"Rachel Andrée\" geboren. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges heiratete Walter Bondy die Mutter seiner Tochter, \"Cecile Houdy\" und die Familie übersiedelte nach Berlin. Nach dem Weltkrieg war Bondy nebenberuflich unter anderem mit seinem Cousin Erich Cassirer, der um 1923 in Berlin in der Nähe des Lützowplatzes ein kleines Antiquitätengeschäft besaß, auch im Kunsthandel tätig. Er wurde zum Experten für chinesische Holzschnitte und Porzellan. Auch verfasste er einige Kunstkritiken in der von seinem Cousin Bruno Cassirer herausgegebenen Zeitschrift \"Kunst und Künstler\". Walter Bondy wohnte abwechselnd in seiner luxuriösen Wohnung in Berlin, Friedrich-Wilhelm-Straße 19, und in Paris in der Avenue du Parc Montsouris. Im Mai 1927 ließ er seine umfangreiche Berliner Asiatika-Sammlung bei Cassirer und Helbich in Berlin und 1928 seine ebenso große Pariser Sammlung mit außereuropäischer Kunst im Hôtel Drouot in Paris versteigern. Mitte 1927 gründete er in Berlin die Wochenzeitschrift “Die Kunstauktion”, die unmittelbare Vorläuferin der “Weltkunst”, deren Herausgeber er bis Juli 1929 war. Von März 1929 bis April 1936 hatte Walter Bondy ein Aufsichtsratsmandat in der \"Kabelfabrik und Drahtindustrie AG\" in Wien inne. Ab Herbst 1931 verlegte er aufgrund des wachsenden Antisemitismus in Deutschland seinen Wohnsitz nach Sanary-sur-Mer in Südfrankreich, ab 1933/34 lebte er ständig dort. Im Sommer 1932 lernte Bondy die um 30 Jahre jüngere Camille Bertron kennen. Gemeinsam eröffneten sie ein Fotoatelier am \"Quai Marie Esmenard\" Nr. 8 in Sanary. Die beiden fotografierten viele der bekannten deutschen und österreichischen Emigranten, die sich zwischen 1933 und 1939 in Sanary und Umgebung aufhielten. Ein Teil dieser Fotos befindet sich in der Bibliothek des Ortes. Ende 1934 reisten Camille und Walter gemeinsam nach Wien und 1935 nach Prag, wo Walter ein Porträt der verstorbenen Frau seines Cousins Herbert Bondy von Bondrop malte. 1937 heirateten Camille und Walter. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Frankreich 1940 setzte Walter Bondy, der seit seiner Jugend zuckerkrank war, seine Insulinspritzen nicht mehr regelmäßig. Er erkrankte und starb am 17. November 1940. Die ca. 300 im Jahr 1934 von Berlin nach Wien übersiedelten Bilder Walter Bondys waren zuerst in der Kabelfabrik eingelagert worden. Nach dem „Anschluss“ wurden sie seiner Schwester Edith Waller übergeben. Seit 1938 sind diese Gemälde verschollen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Walter Bondy (* 28. Dezember 1880 in Prag; † 17. September 1940 in Toulon) war ein insbesondere für seine Landschaftsmalerei und Stillleben bekannter Maler, Galerist, Kunstsammler und -kritiker und Mitglied der Berliner Secession.", "tgt_summary": null, "id": 2052717} {"src_title": "Fanizani Akuda", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Fanizani Akuda, vom Volk der Chewa stammend, verließ 1949 sein Heimatland Sambia und arbeitete in Simbabwe als Baumwollpflücker, Korbflechter und Ziegelstecher. Dann hörte er von der Künstlerkolonie Tengenenge, wo deren Gründer und Leiter Tom Blomefield ihn zunächst als Saisonarbeiter im Steinbruch einsetzte. „Als ich mein Ziel von 30 Tonnen Serpentinstein fast erreicht hatte, gab Tom mir eine Kiste mit funkelnagelneuem Werkzeug für die Bildhauerei. Da begann ich zu meißeln, weil Tom dies wirklich so wollte. Er ermunterte uns, so zu arbeiten, wie es von Herzen kam. Wir alle hatten verschiedene Wege, uns in Stein auszudrücken. Ich arbeitete zusammen mit großen Künstlern wie Henry Munyaradzi und Bernard Matemera, aber wir kopierten einander niemals. Seit damals bin ich Vollzeit-Berufskünstler. Es war eine gute Zeit. Ich schickte meine Kinder zur Schule und zog sie mit dem Geld auf, das ich mit den Skulpturen verdiente.“ Fanizani war von 1967 bis 1979 Mitglied des Künstlerdorfes \"Tengenenge\", seither lebt er mit seiner Familie in einem Township-Haus in \"Chitungwiza\" bei Harare. Er ist ein Beispiel dafür, dass die sogenannte \"Shona-Kunst\" nicht nur von Angehörigen dieser größten simbabwischen Volksgruppe geschaffen wird. Fanizani Akuda ist Mitglied der Künstlervereinigung \"Friends Forever\".", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Fanizani Akuda gehörte zur ersten Generation moderner Bildhauer Simbabwes. Er ist berühmt für seine schmunzelnden Gesichter, pfeifenden Männer und glücklichen Familien, seine in sich ruhenden Tiere, alle in einfachen Linien und Grundformen. Seine Werke sind sanft und humorvoll, konstant lächelnd, mit mysteriös geschlitzten Augen – „weil ich Angst hatte, beim Meißeln Steinsplitter in die Augen zu bekommen.“ (Celia Winter-Irvin: \"Tengenenge-Art; Sculpture and paintings\"). Immer und überall rund, mal breit lachend, mal pfiffig den Mund gespitzt, strahlen Fanizanis Skulpturen einen großen Optimismus und eine in sich ruhende, fast kindliche Heiterkeit aus, die jeden Betrachter in ihren Bann zieht. Sie sind ein Inbegriff afrikanischer Lebensfreude, ohne je folkloristisch zu wirken.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "Fanizani Akuda stellte in Österreich, Dänemark, Holland, Schweden, den USA, Kuba, Australien, Malawi, Südafrika, Simbabwe, Spanien und Deutschland aus. Einzel-Beispiele: Werke in ständigen Ausstellungen: Im Mai 2005 veranstaltete die \"National Gallery of Zimbabwe\" eine Retrospektive: „Fanizani – eine Legende aus Stein“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fanizani Akuda (* 11. November 1932 in Mteya bei Chipata, Sambia; † 5. Februar 2011 in Chitungwiza, Simbabwe) war ein simbabwischer Bildhauer.", "tgt_summary": null, "id": 1596941} {"src_title": "HAWA Vampyr", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "Der Vampyr gilt als Urahn der modernen Segelflugzeuge, da er erstmals Konstruktionsmerkmale in einem Flugzeug verband, die jahrzehntelang den Entwurf von Leistungssegelflugzeugen prägten. Ein möglichst geringer Luftwiderstand war die oberste Maßgabe bei der Auslegung des Flugzeugs. Im Unterschied zu den damals noch üblichen Doppeldecker- und Bootskonstruktionen hatte der Vampyr einen geschlossenen Rumpf. Die Tragfläche war bis auf zwei kleine Hilfsstreben unverstrebt. Wegweisend war die erstmals eingesetzte einholmige Bauweise des Tragflügels mit sperrholzbeplankter Torsionsnase (s. Bredtsche Formel) und Querrudern als Steuerflächen, die auch bei Motorflugzeugen übernommen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "1921 nahm er erstmals beim II. Rhön-Wettbewerb auf der Wasserkuppe teil. Arthur Martens legte bei einem Flug 3580 Meter in 5 Minuten und 33 Sekunden zurück. Am 5. September gelang ihm ein Rekordflug von 7,5 km in 15 Minuten und 40 Sekunden. Insgesamt sicherten sich die hannoveraner Preisgelder in einer Höhe von 21.000 Reichsmark. Ein Jahr später wurde der Vampyr beim gleichen Wettbewerb mit verändertem Tragwerk eingesetzt und stellte am 18. August 1922 mit einer Stunde und 6 Minuten Flugzeit, 8,9 km Flugstrecke und 108 m Überhöhung drei neue Weltrekorde auf und vollzog damit den Übergang vom Gleit- zum Segelflug. Einen Tag später erhöhte Friedrich Hentzen die Flugzeit mit dem Vampyr auf 2 Stunden 10 Minuten, am 21. August sogar auf 3 Stunden 6 Minuten bei 350 m Überhöhung. Eine von Arthur Martens verfeinerte Weiterentwicklung war der \"Strolch\", der von ihm beim IV. Rhön-Wettbewerb 1923 geflogen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Verbleib.", "content": "Der Vampyr wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und lag im Keller des Deutschen Museums in München. Cordes, ein ehemaliger Direktor der Drägerwerke, übernahm die Initiative zur Restaurierung des Flugzeuges. Der Rumpf wurde im Deutschen Museum restauriert, die Tragfläche, von der nur noch der Holm sowie Beschläge und Fragmente der Rippen vorhanden waren, in der Landesverbands-Werkstatt des DAeC SH in Rendsburg-Schachtholm. Die Tragfläche wurde dem Deutschen Museum 1966 anlässlich des Deutschen Luftfahrertags wieder übergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "HAWA H 1 „Vampyr“ war ein deutsches Segelflugzeug. Es wurde von Arthur Martens, Friedrich Hentzen und Walter Blume – allesamt ehemalige Weltkriegspiloten und zu der Zeit Studenten des Flugtechnischen Instituts der Technischen Hochschule Hannover – im Rahmen der neugegründeten Akaflieg Hannover konstruiert und von der \"Hannoverschen Waggonfabrik\" unter der Leitung von Hermann Dorner gebaut. Der Entwurf stammt von Georg Madelung.", "tgt_summary": null, "id": 1131343} {"src_title": "Villefranche-de-Rouergue", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Villefranche-de-Rouergue liegt im Tal des Aveyron auf der Verwerfung, die Causse (Weizenanbau) vom Ségala (Roggenanbau) trennt. Es gibt Kupfer-, Blei-, Zinn-, Eisen- und Silberminen, Phosphatabbau und Steinbrüche. Hier mündet der rechte Nebenfluss Alzou in den Aveyron.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von der Gründung bis zum Zweiten Weltkrieg.", "content": "Als die Kapetinger die Grafschaft Toulouse erbten, blieb Najac, das alte Verwaltungszentrum des Rouergue, im Besitz von Angehörigen der alten Dynastie. Alfons von Poitiers gründete daher 1252 eine neue Stadt einige Kilometer entfernt, die er zu seinem Verwaltungssitz machte, Villefranche-de-Rouergue, die er, um den Erfolg der Gründung sicherzustellen, mit steuerlichen Vorteilen ausstattete, wodurch einerseits der Name und andererseits die schachbrettartige Anlage der Stadt erklärt ist. Die Gründung Villefranches, die zugleich mit der Anlegung von vier weiteren Bastiden im Aveyron-Tal erfolgte, diente auch der Grenzsicherung zur vom Haus Plantagenet regierten Gascogne. 1256 wurde eine Gemeindeverfassung erlassen. Die Stadtverwaltung leiteten Konsuln. Seit 1269 residierte hier ein Bailli. Ab 1347 wurde Villefranche mit Stadtmauern versehen. Bald danach fiel es in die Hände Eduards, des Schwarzen Prinzen, blieb nun ab 1360 ein Jahrzehnt lang unter englischer Kontrolle. erhob sich jedoch als erste Stadt in Guyenne gegen die Engländer. Neue Privilegien wurden der Stadt 1370 durch den französischen König Karl V. verliehen, aber von König Ludwig XI. wieder aufgehoben. 1497 wütete in Villefranche ein Großbrand, zwei Jahre später brachen hier wegen der Steuerlastverteilung Unruhen aus. 1588 vertrieben die Einwohner die Truppen der Heiligen Liga und ermordeten später einen von Heinrich IV. gesandten Statthalter. 1348–49, 1463, 1558 und 1628 wurde die Stadt von der Pest heimgesucht. 1643 kam es hier zu einem Bauernaufstand aufgrund der hohen Geldforderungen der Intendanten, doch wurde dieser Aufruhr grausam niedergeschlagen. 1779 wurde Villefranche die Hauptstadt der neuen Provinz Haute-Guyenne. Mit der Französischen Revolution und der Schaffung des Départements Aveyron musste Villefranche diesen Status an Rodez abgeben, was einen wirtschaftlichen Niedergang nach sich zog.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstand während des Zweiten Weltkrieges.", "content": "Während der Ausbildung des SS-Gebirgs-Pionier-Bataillons 13 der 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Handschar“ (kroatische Nr. 1), inszenierten am 17. September 1943 kommunistische \"agents provocateurs\" eine Meuterei, bei der mehrere SS-Offiziere getötet wurden. Die mehrheitlich aus Bosniaken und zu einem Viertel aus Kroaten bestehenden zwangsrekrutierten Mannschaften des 13. Pionierbataillons erhoben sich gegen die deutsche Kommandantur. Nachdem sie die deutschen Offiziere getötet hatten, übernahmen sie für einen Tag die Kontrolle über die Stadt. Der Imam des Bataillons Halim Malkoč und der Truppenarzt Willfried Schweiger überzeugten die Meuterer aufzugeben und entwaffneten sie. Hierfür erhielt Malkoč im Oktober 1943 vermutlich als erster Muslim während des Zweiten Weltkriegs, das Eiserne Kreuz. Aufständische wurden von zahlen- und ausrüstungsmäßig überlegenen benachbarten Garnisonen nach Straßenkämpfen überwältigt. Überlebende zum Tode verurteilt, hingerichtet und auf dem heute \"Champs des martyrs croates\" genannten Platz begraben. Die Anführer des Aufstands waren Ferid Džanić, Eduard Matutinović, Nikola Vukelić und Božo Jelinek. Džanić und Vukelić fielen, Jelinek und Matutinović gelang die Flucht in den Maquis; Jelinek wurde später in die Ehrenlegion aufgenommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Villefranche-de-Rouergue (okzitanisch \"Vilafranca de Roergue\") ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Aveyron in der Region Okzitanien; sie ist Verwaltungssitz des Arrondissements Villefranche-de-Rouergue.", "tgt_summary": null, "id": 190524} {"src_title": "Kaiserin-Friedrich-Gymnasium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste ausführliche Darstellung der Geschichte der Schule ist dem ehemaligen Direktor Theodor Szymanski zu verdanken, der diese 1950 zur 400-Jahr-Feier aufschrieb und veröffentlichte.", "section_level": 1}, {"title": "Die alte Lateinschule.", "content": "Nachweislich bestand in Bad Homburg im Jahre 1550 eine städtische Lateinschule. Es wird jedoch vermutet, dass diese bereits um 1530, begünstigt durch die in Bad Homburg im Jahre 1528 eingeführte Reformation, entstanden ist. Eine Lücke klafft in den Schulchroniken bis etwa in das Jahr 1800, in dem die Schule durch Geldmangel und sinkende Schülerzahlen wegen der Gründung eines Lehrinstituts durch Stadtpfarrer Johann Georg Breidenstein an Bedeutung verlor. Das Ende der alten Lateinschule um 1830 brachte auch das Ende des altsprachlichen Unterrichts an der städtischen Bad Homburger Schule. Quellen belegen aber nicht das genaue Datum dieses Ereignisses. Einerseits könnte das Ende bereits 1819 eingetreten sein, da es seitdem keine Erwähnung mehr in den Stadtakten gab, andererseits wird 1826 ein neu ernannter Pfarrer als Rektor erwähnt. Es könnte jedoch sein, so deutet jedenfalls Szymanski diese seltsame Begebenheit, dass man um 1826 die Lateinschule bis 1830 wieder kurz aufleben ließ. Sicher ist jedoch, dass sie 1831 nicht mehr existiert hat, da Quellen erwähnen, dass der Leiter der Homburger Bürgerschule in diesem Jahr an seiner Schule Unterricht im Lateinischen und Griechischen gab. An die Stelle der Schule trat 1834 eine private Lateinschule.", "section_level": 2}, {"title": "Von der Lateinschule zum Gymnasium.", "content": "Diese private Lateinschule bestand 1834 bis 1865. Leiter waren zuerst der Theologe Heinrich Feltmann und ab 1844 Wilhelm Goepel. Die Schülerzahlen wuchsen – auch wegen des ansteigenden Kurbetriebs – und die Schüler wurden auf die unteren Klassen eines Gymnasiums vorbereitet. Unter Schulleiter Goepel wurde eine gymnasiale Mittelstufe angefügt. Das kleine Progymnasium bekam kurz darauf noch eine Realabteilung mit Gewicht auf neue Sprachen und Naturwissenschaften. 1855 wurde Goepel wegen des wachsenden Ansehens in der Bevölkerung sogar zum Professor ernannt. 1865 endete die Privatschule, aus ihr ging die städtische höhere Knabenschule hervor, die 160 Schüler der Privatschule übernahm. Die Knabenschule hatte anfangs 219 Schüler und umfasste eine dreiklassige Realschule und einen dreiklassigen gymnasialen Zweig, der zum Eintritt in die Tertia eines Gymnasiums befähigte. 1867 wurde die Schule wegen der politischen Änderung im preußischen Schulsystem von 1866 zu einer Realschule II. Ordnung, die bis 1870 auf sechs Klassen erweitert wurde. Die abgehenden Schüler erlangten das \"kleine Reifezeugnis\". Diese Entwicklungen in der Knabenschule machten eine größere Raumzahl nötig, deshalb errichtete die Stadt in der Gymnasiumsstraße einen Neubau, der 1870 vollendet war. Der Ausbau zum Realprogymnasium ging weiter und wurde 1890 mit der Einrichtung einer Obertertia und einer Untersekunda vollendet. 1888 ging Direktor Goepel in Pension. Sein Nachfolger Ernst Schulze brachte die Umwandlung der Schule zum Abschluss. Das neue Progymnasium war wegen des dort stattfindenden Lateinunterrichts bei den Eltern der Schüler nicht sehr beliebt, die den Stadtrat baten, neben dem Progymnasium eine lateinlose Realschule einzurichten. Dies wurde durchgeführt, so dass in den Jahren 1891 bis 1896 drei Schulformen an einer Schule nebeneinander bestanden: das Progymnasium, das abzubauende Realgymnasium und die aufzubauende Realschule. 1896 schließlich beschloss der Magistrat den Ausbau zu einem Vollgymnasium mit angegliederter Realschule. 1899 wurde die Schule als Gymnasium anerkannt. Nach der Umbenennung der Schule am 21. Februar 1900 in \"Kaiserin-Friedrich-Gymnasium\" erwarben Ostern 1901 die ersten Schüler ihr Abitur.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg und Weimarer Republik.", "content": "1911 ging Ernst Schulze, seit 1888 Direktor, in den Ruhestand. Ihm folgte Julius Schönemann. Die großen Veränderungen an der Schule waren damit abgeschlossen. Ein weiteres Zeichen für das Ansehen und die Wertschätzung, die die Schule in der Zeit genossen haben muss, ist die Anordnung der Schulbehörde, am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium das externe Abitur durchführen zu lassen. 1915 trat eine wesentliche Verwaltungsänderung ein: Die Schule wurde verstaatlicht. Der Staat Preußen nahm der Stadt Homburg damit die drückenden Verwaltungskosten für die Schule ab. Die Gebäude blieben aber Eigentum der Stadt. Aufgrund des Raummangels forderte Preußen jedoch ein neues Gebäude. Diese Forderung sollte aber erst 1955 erfüllt werden. Im Jahre 1921 plante die höhere Schulverwaltung in Preußen, die gymnasiale Oberstufe abzubauen. Dies konnte man jedoch bis in das Jahr 1930 verhindern. Im Oktober 1929 ging Schulleiter Schönemann in den Ruhestand. Im folgte Friedrich Bunnemann, unter dem die Umwandlung in ein Reformrealgymnasium begann. Die Realschule, die seit 1865 bestanden hatte, wurde nun auch aufgelöst. 1937 wurde die Schule in \"Kaiserin-Friedrich-Schule, staatliche Oberschule für Jungen\" umbenannt. Die letzten humanistischen Abiturienten wurden Ostern 1938 verabschiedet.", "section_level": 2}, {"title": "Die Zeit des Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg.", "content": "Die Gleichschaltung der Schulen und die Machtergreifung Adolf Hitlers machten sich auch am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium bemerkbar. Immer mehr Schüler kamen in brauner Hitlerjugend-Uniform zum Unterricht. Lehrer trugen nur selten Uniformen. Wenige Jahre später fiel der Samstagsunterricht zugunsten der Hitlerjugend-Treffen aus. Doch der Schulleiter der Schule, Friedrich Bunnemann, wurde in NS-Parteikreisen als untragbar angesehen. Er wurde nach Marburg versetzt. Ihm folgte Theodor Szymanski, der die Umwandlung der Schule im Sinne des NS-Regimes durchzuführen hatte, denn 1937 führte Berlin die achtjährige sogenannte \"Deutsche Oberschule\" ein. Nach der Umwandlung hieß das ehemalige Kaiserin-Friedrich-Gymnasium nun \"Kaiserin-Friedrich-Schule, staatliche Oberschule für Jungen\". Dies sollte auch bis 1945 so bleiben. Bei Kriegsausbruch trat eine erhebliche Behinderung des Unterrichts ein. So wurden zahlreiche Lehrer und Schüler zum Kriegsdienst eingezogen. Der schlimmste Luftangriff auf Bad Homburg ereignete sich am 8. März 1945. Mehrere Brandbomben trafen die Schule. Ein großer Brand konnte nur durch ein schnelles Eingreifen des Hausmeisters verhindert werden. Weitaus schlimmer getroffen wurde das Homburger Lyzeum. Somit musste das Lazarett in die Kaiserin-Friedrich-Schule verlegt werden. Der Unterricht wurde eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Anfang Dezember 1945 konnte der Unterricht wieder aufgenommen werden, allerdings im Gebäude der Landgraf-Ludwig-Grundschule in der Homburger Altstadt. Die amerikanische Verwaltung, die das Schulgebäude benutzt hatte, räumte dieses im Januar 1946, so dass das alte Gebäude am 6. Februar 1946 wieder bezogen werden konnte. Neuer Schulleiter wurde Franz Wegner. Aus politischen Gründen konnten jedoch einige Lehrer nicht weiter unterrichten. Alle anderen kehrten in den Dienst an der Schule zurück. Die Schule war nun ein Realgymnasium mit der Sprachenfolge Englisch/Latein oder Französisch/Französisch oder Latein. 1946 trat die neue Lehrverfassung in Kraft. Der Schulbesuch dauerte nun wieder neun Jahre. Wegener ging 1949 in Ruhestand. Ihm folgte Friedrich Huf. Er musste noch viele Kriegsschäden beseitigen. 1950 ging ein alter Wunsch in Erfüllung: Das seit 1938 nicht mehr existierende altsprachliche Gymnasium wurde wieder aufgebaut. Ostern 1950 hatte die Schule wieder eine gymnasiale Sexta. Die Schule war jetzt ein Realgymnasium mit Gymnasium im Aufbau. Angesichts der steigenden Schülerzahlen und des damit verbundenen Raummangels wurde ein Neubau der Schule geplant, der schließlich am 21. Mai 1955 am südöstlichen Rand des Kurparks bezogen werden konnte. Schulleiter Huf hat „seinen“ Neubau nie von innen gesehen. Er starb nach einer schweren Krankheit am 21. Dezember 1955. Der große Neubau bot Platz für 24 Klassen, einen naturwissenschaftlichen Trakt und einen Verwaltungstrakt. Nachfolger von Huf wurde ab Ostern 1956 Lancelot Marioth. Im Jahre 1956 wurde in der Oberstufe eine Gabelung in einen neusprachlichen Zweig und einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig vollzogen. Die Schule galt immer noch als Jungenschule. Doch in der Oberstufe wurden auch Mädchen aus dem Lyzeum aufgenommen, die Latein bis zum Abitur belegen wollten. 1966 wurde die Schulleitung von Joachim Dienemann übernommen. Er amtierte in einer Epoche, die stark von Schülerprotesten geprägt war. Diese gingen jedoch an Bad Homburg praktisch vorbei. 1967 wurde die Koedukation für alle Zweige eingeführt. Ständiges Thema war weiterhin der Raummangel, den man mit zwei Anbauten 1970 und 1985 zu lindern versuchte. Jetzt hatte die Schule unter anderem einen größeren Trakt für die Naturwissenschaften, eine weitere Turnhalle und ein neu gestalteter Musiksaal zur Verfügung. Dienemanns Gesundheitszustand zwang ihn, aus dem Schuldienst auszuscheiden. Sein Nachfolger wurde 1980 Erich Richter. Dieser wurde 1989 durch Gerfried Stein abgelöst. Am 21. Februar 2000 erhielt die Schule den Namen \"Kaiserin-Friedrich-Gymnasium\" zurück. Im Jahr 2001 wurde die neue Aula und Sporthalle eingeweiht. Im Schuljahr 2004/2005 wurde die achtjährige Gymnasialzeit (G8) eingeführt. Im Jahr 2004 wurden des Weiteren der neue Sportplatz und Pausenhof für Bewegungsspiele sowie der neue Pausenhof für die Oberstufenschüler eröffnet. Im Juni/Juli 2005 begannen die Arbeiten für die neue Cafeteria neben dem Haupteingang. Im September 2006 wurde Heike Zinke neue Schulleiterin. 2011 erwarb der Hochtaunuskreis das benachbarte Sanatorium Dr. Goldschmidt um eine Erweiterungsmöglichkeit für die Schule zu haben. Von August 2017 bis zum August 2019 wurde der sogenannte \"Turm\" für 7,9 Millionen Euro komplett saniert und mit neuester Technik ausgestattet. In naher Zukunft ist geplant, ein neues Gebäude für die Bibliothek und die Kunsträume auf dem vorderen Schulhof zu errichten. Im Februar 2020 wurde Jochen Henkel neuer Schulleiter, nachdem Heike Zinke in den Ruhestand gegangen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Namensgeberin der Schule – Victoria von Großbritannien und Irland.", "content": "Im Jahr 1900 genehmigte Wilhelm II. den Namen \"Kaiserin-Friedrich-Gymnasium\" für die Schule. Kaiserin Friedrich – wie sich Victoria von Großbritannien und Irland zu dieser Zeit aus Trauer über den Tod ihres Mannes Friedrich III. nannte – wohnte zu dieser Zeit auf Schloss Friedrichshof in Kronberg im Taunus nahe Bad Homburg. Die Kontakte Victorias zur Schule beschränkten sich jedoch auf Schriftverkehr. Victoria verstarb am 5. August 1901. Sie galt zu Lebzeiten als modern, liberal und weltoffen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Schule heute.", "content": "Das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium befindet sich im Stadtteil Gonzenheim direkt gegenüber vom Amtsgericht, Seedammbad und von der Taunus-Therme. Heute ist das Gymnasium mit 1351 Schülern eine der größten Schulen im Hochtaunuskreis. Ende November 2008 wurde bekannt, dass das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium als eines von zehn Gymnasien mit den besten Berufsorientierungskonzepten ausgezeichnet wurde und den zweiten Platz beim Wettbewerb der Deutschen Wirtschaftsjunioren erreichte.", "section_level": 1}, {"title": "Abitur nach zwölf Jahren.", "content": "Im Schuljahr 2004/2005 wurde die achtjährige Gymnasialzeit (G8) eingeführt. Dadurch wurde für die Sekundarstufe I die Ganztagsschule verbindlich eingeführt. Als erstes Gymnasium in Hessen bot das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium leistungsstarken Schülern ab dem Schuljahr 1999/2000 bis zur Einführung des verkürzten gymnasialen Bildungsgangs (Schuljahr 2004/2005) ein besonderes Angebot an. Leistungsstarke Schüler konnten sich für die sogenannte Projektklasse entscheiden. Diese spezielle Klasse lernt den Unterrichtsstoff der sechsten bis zehnten Jahrgangsstufen innerhalb von vier anstatt fünf Jahren. Beim Übergang in die Oberstufe kommen diese Schüler in die nächsthöhere Jahrgangsstufe gemeinsam mit den Schülern der Regelklassen (G9-Zweig).", "section_level": 2}, {"title": "Oberstufe.", "content": "Im ersten Jahr der Oberstufe (Einführungsphase) findet der Unterricht im Kurssystem statt.", "section_level": 2}, {"title": "Fremdsprachenunterricht.", "content": "Als Gymnasium und altsprachliches Gymnasium bietet das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium seinen Schülern viele Möglichkeiten, Sprachen zu lernen. Zusätzlich zu den unten genannten Wegen besteht die Möglichkeit, eine Arbeitsgemeinschaft (AG) für die Sprachen Neugriechisch und Früh-Englisch (für Lateinanfänger ab der fünften Jahrgangsstufe) zu besuchen. Neben Englisch wird in der fünften Jahrgangsstufe Latein als erste Fremdsprache angeboten. Fremdsprachenfolge 1: Fremdsprachenfolge 2: Fremdsprachenfolge 3:", "section_level": 2}, {"title": "Zweisprachiger Unterricht.", "content": "Zum Schuljahresbeginn 2008/2009 führte das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium erstmals zweisprachigen Unterricht in der fünften Jahrgangsstufe ein. Damit ist das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium „die erste Schule im Hochtaunuskreis, die das in dieser Form anbietet“, so Schulleiterin Zinke, obwohl die Humboldtschule solchen Unterricht deutlich länger anbietet. In den Fächern Englisch und Deutsch wird zweisprachig unterrichtet. Die Schüler in den zweisprachigen Klassen sollen ab der siebten Jahrgangsstufe in drei bis vier Fächern nur auf Englisch unterrichtet werden. Schülern in zweisprachigen Klassen ist es jederzeit möglich, in die Regelklassen zu wechseln. Den Schülern der Regelklassen ist es nicht möglich, in die zweisprachige Klassen zu wechseln. In der fünften Klasse haben die Schüler zwei Stunden mehr Unterricht als die anderen Klassen, also sieben Stunden, in der siebten Klasse dann gleich viel, nämlich fünf Stunden.", "section_level": 3}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Das Gymnasium verfügt über eine Bibliothek, die etwa 10.000 Bücher umfasst. Sie verfügt neben aktueller und klassischer Kinder- und Jugendliteratur, Sach- und Fachbücher, didaktischer Literatur für die Lehrkräfte auch Bücher aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Die Leseförderung wird an der Schule gefördert, indem unter anderem Vorlesewettbewerbe, Autorenlesungen und sogenannte Lesenächte veranstaltet werden. Es werden viele verschiedene Arbeitsgemeinschaften (AG) angeboten. Die Schüler können aus den Bereichen „Chor“, „Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik“, „Orchester“, „Sport“, „Sprachen und Literatur“, „Theater“ und „Weitere Arbeitsgemeinschaften“ wählen. Das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium führt mit sechs internationalen Schulen Schüleraustausche durch. Die Schulen befinden sich in Großbritannien, in den Vereinigten Staaten, in Frankreich, in Argentinien und in Russland. Eine bauliche Besonderheit des Gymnasiums ist das eigene Parkhaus.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Elvis Presley nahm in seiner Friedberger Zeit Karatestunden bei Jürgen Seydel, dem Gründer und Leiter der ersten Karateabteilung Deutschlands in der Homburger Turngemeinde. Trainiert wurde damals im Kaiserin-Friedrich-Gymnasium. Berti Vogts hat eine Bad Homburger Vergangenheit. Anfang der 1970er trainierte er am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium mit der Jugendnationalmannschaft. Hans Meinshausen war 1914 für einige Wochen Referendar am KFG.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium (KFG) ist neben der Humboldtschule (HUS) eines von zwei Gymnasien in Bad Homburg vor der Höhe sowie eine der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum. Die nach Victoria von Großbritannien und Irland (1840–1901) benannte Schule ist ein Gymnasium und altsprachliches Gymnasium. Als private Lateinschule im Jahr 1550 gegründet, ist das Gymnasium mit heute 1351 Schülern und 116 Lehrkräften zu einer der größten Schulen des Hochtaunuskreises gewachsen. ", "tgt_summary": null, "id": 1795463} {"src_title": "Neue Nazarethkirche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von der Errichtung bis 1989.", "content": "Die nach Plänen von Friedrich Schinkel errichtete Alte Nazarethkirche am Leopoldplatz war auf Grund des raschen Wachstums der Gemeinde – um 1878 gehörten ihr 22.000 Mitglieder an – zu klein geworden. So gab es zunächst Überlegungen, sie durch einen Umbau zu vergrößern. In solcher Weise war zum Beispiel die evangelische Kirche St. Johannis in Moabit – ebenfalls eine der vier Vorstadtkirchen von Schinkel – in den Jahren 1853–1857 und 1896 erweitert worden. Dann entschied sich die Kirchengemeinde jedoch für einen Neubau nordöstlich der alten Kirche, mit der Adresse \"Schulstraße\". Dieser wurde zwischen 1891 und 1893 nach Plänen des Architekten Max Spitta in neogotischen Formen, die an märkische Backsteinbauten angelehnt sind, errichtet. Am 10. März 1893 erfolgte die Einweihung. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Neue Nazarethkirche 1945 beschädigt. Infolgedessen kam es 1960 zu einer Umgestaltung des Innenraums, bei der fast die gesamte neugotische Ausstattung entfernt und die Malereien übertüncht wurden. Bald zeigte sich das Kirchengebäude für die nunmehr schrumpfende Gemeinde zunehmend als zu groß und wurde aufgegeben. 1989 erfolgte die Entwidmung. Ab 1990 gab es neue Nutzungen.", "section_level": 2}, {"title": "1991 bis 2015: Gemeinde Gottes Deutschland.", "content": "Von September 1991 bis Mai 2016 nutzte die Gemeinde Gottes Deutschland KdöR, eine pfingstlich-freikirchliche Gemeinde, das Gebäude. Zunächst war die KdöR Mieterin, seit dem 5. November 1993 ist sie Eigentümerin. Diese Glaubensgemeinschaft, die 1886 in den USA entstanden war, ist seit 1988 in Berlin tätig. Der Leiter ist Johannes Matutis. Das Gebäude diente in diesem Zeitraum zudem auch weiteren freikirchlichen Gemeinden. 2003 ließ man die 1960 beseitigte Ausmalung in vereinfachter Form wiederherstellen. Der Ableger der Gemeinde Gottes Deutschland nennt sich \"Freie Nazarethkirche e.V. in Berlin Mitte\" und ist nun in Berlin-Reinickendorf in der Ollenhauerstrasse tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2016: Hilfszentrum UKRG e. V..", "content": "Seit Mai 2016 hat das \"Hilfszentrum UKRG e. V.\", die Deutschlandzentrale der neocharismatischen Kirche \"Igreja Universal do Reino de Deus\" (Universalkirche von Gottes Reich) des Milliardärs Edir Macedo mit Hauptsitz in Rio de Janeiro, Brasilien, seinen Sitz in der Neuen Nazarethkirche und ist deren alleinige Nutzerin. Die \"Universalkirche\" strebt an, die Kirche von der Gemeinde Gottes Deutschland zu erwerben, was der Bezirk Wedding verhindern will und aufgrund einer Klausel im Verkaufsvertrag auch kann.", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Baukörper.", "content": "Das gesamte Kirchengebäude ist ein Backsteinbau in neogotischen Formen. Es weist einen kreuzförmigen Grundriss auf, in dessen Zentrum ein Dachreiter die Konstruktion betont. Der Kirchturm ist dem Gotteshaus als Westturm angefügt und dominiert den hinteren Teil des Leopoldplatzes. Hier befindet sich auch der Haupteingang in das Gotteshaus. Die halbrunde Altarapsis ist im Jahr 2018 innen schlicht geweißt, eine Rosette lässt farbiges Licht hinein.", "section_level": 2}, {"title": "Glockenturm.", "content": "Im Gegensatz zur Alten Nazarethkirche verfügt die Neue Kirche über einen 78 m hohen quadratischen Kirchturm mit spitzem Helm. Im Turm ist ein dreistimmiges Geläut aus Gussstahlglocken installiert, die im Bochumer Verein hergestellt wurden. In einer Inventarliste der Gießerei sind folgende Angaben zu finden: das dreistimmige Geläut wurde mittels Antifriktionslager in einer quadratischen Glockenstube (Seitenlänge von 6 m) aufgehängt. Die Herstellung der Glocken samt Zubehör wie Klöppel, Achsen, Lager und Läutehebel kostete 6025 Mark.", "section_level": 2}, {"title": "Innenräume und Ausstattung.", "content": "Das ganze Kirchengebäude ist symmetrisch angelegt und besteht aus einer hinter dem Turm angeordneten dreischiffigen Halle, Kreuzarmen und einem rechteckig schließenden Chor. Holzbildhauer Gustav Kuntzsch aus Wernigerode schuf die mit figürlichem Schmuck versehene hölzerne Kanzel: fünf Relieffiguren stellen die vier Evangelisten sowie den Apostel Paulus dar. Ende der 2010er Jahre ist nur der plastische Figurenschmuck erhalten, der im Archiv der Evangelischen Kirchengemeinde Nazareth in Berlin-Wedding aufbewahrt wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Neue Nazarethkirche war bei ihrer Einweihung die zweite Pfarrkirche der Evangelischen Nazarethgemeinde am Leopoldplatz im Berliner Vorort Wedding und ist seit den 1980er Jahren ein geschütztes Baudenkmal.", "tgt_summary": null, "id": 725288} {"src_title": "Temperierte Distribution", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schwartz-Raum.", "content": "Um temperierte Distributionen definieren zu können, wird zuerst der Raum der \"schnell fallenden Funktionen\" erläutert. Schnell fallende Funktionen sind unendlich oft differenzierbar und streben im Unendlichen so schnell gegen null, dass sie und alle ihre Ableitungen schneller als jede Polynomfunktion fallen. Die Menge all dieser Funktionen wird auch als \"Schwartz-Raum\" formula_1 bezeichnet und ist durch definiert. Durch die Halbnormen wird der Schwartz-Raum zu einem metrisierbaren lokalkonvexen Raum. Die Besonderheit dieses Raumes ist, dass die Fourier-Transformation ein Automorphismus auf diesem ist. Außerdem ist der Raum in allen Sobolew-Räumen enthalten. Der Raum formula_4 der Testfunktionen lässt sich stetig in den Schwartz-Raum einbetten und liegt in diesem dicht.", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Eine temperierte Distribution ist ein stetiges, lineares Funktional auf dem Schwartz-Raum, also eine stetige lineare Abbildung formula_5. Da die Menge der temperierten Distributionen der Definition nach den topologischen Dualraum von formula_6 bildet, wird dieser Raum mit formula_7 notiert. Aufgrund dieser Dualität spricht man auch von den langsam wachsenden Distributionen im Gegensatz zu den schnell fallenden Funktionen.", "section_level": 1}, {"title": "Gelfandsches Raumtripel.", "content": "Der Schwartz-Raum formula_6 liegt dicht im Hilbertraum formula_11 der quadratintegrierbaren Funktionen. Aus diesem Grund gilt für ihre Dualräume die Inklusion formula_12 und aus dem Satz von Riesz-Fischer folgt formula_13 Dies führt insgesamt zu der Inklusion Die stetige Einbettung formula_15 ist die normale Identifizierung einer Funktion mit einer Distribution. Das heißt, formula_16 ist die Abbildung Das Paar formula_18 ergibt ein Beispiel für einen erweiterten Hilbertraum, beziehungsweise das Tripel formula_19 ein Beispiel für ein gelfandsches Raumtripel (nach Israel Gelfand). In allen drei Räumen ist die Fourier-Transformation ein Automorphismus. Zu den Werten formula_20 im kontinuierlichen Anteil des Spektrums eines Operators formula_21 auf formula_22 existieren, anders als zu den Eigenwerten formula_23 (also den Werten des Punktspektrums), keine Eigenfunktionen in formula_22. Es können aber Distributionen formula_25 existieren, die an deren Stelle die Eigenwertgleichung formula_26 in formula_27 erfüllen. Weitere Einzelheiten finden sich in Band III der unter Literatur angegebenen Bücher von Gelfand. In der Anwendung auf die Quantenmechanik bedeutet das, dass der Raum formula_28 beispielsweise „Eigenfunktionen“ des Orts- oder Impulsoperators enthält (in der Standard-Darstellung sind dies δ-Funktionen bzw. ebene Wellen), die nicht in formula_29 enthalten sind, weil das Integral über ihr Betragsquadrat divergiert.", "section_level": 1}, {"title": "Fourier-Transformation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Sei formula_30 eine temperierte Distribution, die Fourier-Transformierte formula_31 ist für alle formula_32 definiert durch In diesem Kontext ist die Fourier-Transformation auf Funktionen durch formula_34 definiert. Es gibt auch eine andere Konvention für die Fourier-Transformation mit dem Vorfaktor formula_35. Diese wird in diesem Artikel aber nicht verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Man stattet die Menge formula_7 mit der Schwach-*-Topologie aus. Dann ist die Fourier-Transformation eine stetige, bijektive Abbildung auf formula_7. Das Fourier-Urbild von formula_31 berechnet sich mit der Formelformula_39", "section_level": 2}, {"title": "Fourier-Laplace-Transformation.", "content": "In diesem Abschnitt wird die Fourier-Transformation nur für Distributionen mit kompaktem Träger betrachtet. Da die Fourier-Transformation in diesem Kontext besondere Eigenschaften hat, nennt man sie dann Fourier-Laplace-Transformation. Sei formula_54 also eine Distribution mit kompaktem Träger. Dann ist die Laplace-Fourier-Transformation durch definiert. Dies ist wohldefiniert, denn man kann zeigen, dass formula_56 eine Funktion ist, welche sogar für alle formula_57 analytisch – also ganz – ist. Außerdem stimmt diese Definition mit der obigen Definition überein, falls die Distributionen kompakten Träger haben. Welche ganzen Funktionen hier als Fourier-Laplace-Transformationen auftreten können, charakterisiert der Satz von Paley-Wiener.", "section_level": 2}, {"title": "Laplace-Transformation.", "content": "Für temperierte Distributionen kann man ebenfalls eine Laplace-Transformation definieren. Diese sieht ähnlich aus wie die Fourier-Laplace-Transformation aus dem vorigen Abschnitt. Sei formula_58 eine temperierte Distribution mit Träger in formula_59, dann ist die Laplace-Transformation formula_60 von formula_61 durch definiert. Das Resultat der Transformation ist ebenfalls wieder eine holomorphe Funktion, die für formula_63 definiert ist (sich aber eventuell auf eine größere Menge analytisch fortsetzen lässt). Im Gegensatz zur Fourier-Laplace-Transformation ist die Laplace-Transformation auch für temperierte Distributionen definiert, die keinen kompakten Träger haben. Dies ist möglich, da das Abklingverhalten von formula_64 besser ist als das des Fourier-Kerns formula_65.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine temperierte Distribution ist ein Objekt aus der Distributionentheorie, einem mathematischen Teilgebiet der Funktionalanalysis. Eine temperierte Distribution ist ein Spezialfall einer Distribution. Laurent Schwartz führte 1947 den Raum der temperierten Distributionen ein, um die Fourier-Transformation in seine Distributionentheorie integrieren zu können.", "tgt_summary": null, "id": 965902} {"src_title": "Hotel Theresa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Es wurde im Jahre 1913 eröffnet und war bis zum Bau des Adam Clayton Powell Jr. State Office Building 1973 das größte Gebäude in Harlem. Es hat eine auffallende weiße Ziegel-Fassade und war bekannt als das Waldorf-Astoria von Harlem. Vom Zeitpunkt seiner Eröffnung bis zum Jahre 1940 akzeptierte das Hotel nur Gäste mit weißer Hautfarbe und nur einige wenige schwarze Berühmtheiten. Zu den prominenten Gästen zählten unter anderem Louis Armstrong, Sugar Ray Robinson, Lena Horne, Josephine Baker, Dorothy Dandridge, Duke Ellington, Muhammad Ali, Dinah Washington, Ray Charles, Little Richard, und Jimi Hendrix. Der Rhythm-and-Blues-Gitarrist Walter „Papoose“ Nelson starb hier 1962 an einer Überdosis Heroin. 1960 wohnte Fidel Castro, der sich anlässlich einer Sitzung der Vereinten Nationen in New York aufhielt, im Hotel und wurde dort auch von Nikita Chruschtschow besucht. Nach dem Bruch mit der Nation of Islam leitete Malcolm X die \"Organisation für die afroamerikanische Einheit\" vom Hotel aus und hielt hier Treffen ab. Auch hier traf er sich mit Fidel Castro Das Hotel litt in den 1950er und 1960er Jahren unter dem anhaltenden Verfall Harlems und, ironischerweise, unter dem Ende der Rassentrennung in der ganzen Stadt. Da sich für Schwarze nun Alternativen boten, kamen sie nicht mehr nach Harlem. Das Hotel schloss 1967. Nach Jahren des Leerstands wurde das Haus 1971 in ein Bürogebäude umgewandelt und trägt nun, obwohl sich noch immer ein Schriftzug mit dem alten Namen am Gebäude befindet und dieser noch immer allgemein verwendet wird, den Namen „Theresa Towers“. 1993 wurde das Bauwerk durch die Stadt New York zu einer Sehenswürdigkeit erklärt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Hotel Theresa war Mitte des 20. Jahrhunderts ein starkes Zentrum des schwarzen Lebens in Harlem, New York City. Es befindet sich an der Kreuzung von \"Adam Clayton Powell Jr. Boulevard\" und \"Martin Luther King, Jr. Boulevard\" (besser bekannt als \"7th Avenue\" und \"125th Street\").", "tgt_summary": null, "id": 499534} {"src_title": "Daniel Fernandes (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Fernandes begann in der zweiten Mannschaft des FC Porto als Torhüter zu spielen. Nach einer kurzen Zeit bei Celta de Vigo, wo er ebenfalls zum Kader der zweiten Mannschaft gehörte, kam er mit 19 Jahren in der Saison 2003/04 zum damaligen Zweitligisten SSV Jahn Regensburg; auch hier sollte er in der zweiten Mannschaft, welche in der Bayernliga spielte, eingesetzt werden. Nachdem dort aber mit den Spielern Klaus Seißenberger und Andreas Neumeier die Torhüterposition bereits besetzt war, kam er zu keinem Einsatz. Danach wechselte Fernandes dank einiger Kontakte nach Griechenland zum PAOK Thessaloniki. Vorerst nur auf Probebasis angestellt, erkannte der damalige Coach Aggelos Anastasiadis sein Talent und verhalf ihm zu einem festen Vertrag. Im Jahr 2005 wurde Fernandes vom neuen Trainer Giorgos Kostikos zur Nummer 1 befördert. Obwohl Medien und Fans verwundert waren, zeigte sich bald, dass dies eine richtige Entscheidung war. Indem er in beinahe allen Spielen – sowohl Liga als auch im griechischen Pokal – zwischen den Pfosten stand, konnte er mit dazu beitragen, dass die Saison 2005/06 nicht vollkommen enttäuschend verlief. PAOK Thessaloniki schaffte es trotz vieler Probleme innerhalb und außerhalb des Platzes, sich für den UEFA-Cup 2006/07 zu qualifizieren. Im Sommer 2006 gab es Gerüchte, Fernandes stünde auf der Wunschliste von mehreren Vereinen, wie z. B. dem FC Chelsea oder Manchester United. Fernandes sagte jedoch, dass er mit seiner Karriere bei PAOK Thessaloniki sehr zufrieden sei. Er verlängerte seinen Vertrag bis 2008. Zur Saison 2008/09 wechselte Fernandes in die Bundesliga zum VfL Bochum. Zu Beginn seiner Bochumer Zeit war er hier Stammtorhüter, ehe er im Mai 2009 von Philipp Heerwagen verdrängt wurde. Im September 2009 wurde Fernandes schließlich von Interimstrainer Frank Heinemann zur Nummer 4 zurückgestuft. Am 18. Januar 2010 wurde Fernandes bis zum Ende der Saison an Iraklis Thessaloniki verliehen. Auch in der folgenden Saison spielte Fernandes auf Leihbasis für griechische Vereine. Im Juni 2011 wurde sein Vertrag mit dem VfL Bochum aufgelöst. Er schloss sich daraufhin dem rumänischen Erstligisten CFR Cluj an. Im Januar 2012 wechselte er zum FC Twente Enschede. Im Sommer 2013 wurde er abermals nach Griechenland an OFI Kreta verliehen. Auf Kreta konnte er im November 2013 die bisherige Nummer Eins Iosif Daskalakis verdrängen und behielt den Stammplatz im Tor bis Saisonende. Nach Ende der Leihe vereinbarte Twente im Sommer 2014 ein erneutes Leihgeschäft mit dem griechischen Erstligisten Panthrakikos. Dort kam er lediglich auf vier Einsätze, ehe er Ende 2014 nach Enschede zurückkehrte. Nach einigen Stationen in den Vereinigten Staaten gab der norwegische Erstligist Lilleström SK im Januar 2017 die Verpflichtung Fernandes bekannt. Seit einer positiven Dopingprobe im April 2017 ist er ohne Verein.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Von 2002 bis 2003 absolvierte Daniel Fernandes mehrere Spiele für die kanadische U-20-Nationalmannschaft, entschied sich dann aber für die portugiesische A-Nationalmannschaft. Im November 2006 wurde Fernandes erstmals in die portugiesische A-Nationalmannschaft berufen. Er debütierte am 5. Juni 2007 beim Freundschaftsspiel gegen Kuwait, das 1:1 (0:0) endete. Er wurde in der 66. Minute für Quim eingewechselt und kassierte dabei in der 88. Minute durch einen direkt verwandelten Freistoß aus rund 26 Metern das Tor zum Ausgleich. Sein zweites Länderspiel absolvierte beim Freundschaftsspiel gegen Finnland, als er beim 1:0 (0:0)-Sieg in der 60. Minute für Stammtorhüter Eduardo ins Spiel kam. Fernandes wurde von Nationaltrainer Carlos Queiroz als Torhüter in den 23-köpfigen portugiesischen Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 berufen, kam dort aber als Ersatztorhüter zu keinem Einsatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Daniel Márcio Fernandes (* 25. September 1983 in Edmonton, Alberta; genannt \"Dani\") ist ein portugiesisch-kanadischer Fußballspieler. Er ist sein Mitte 2017 ohne Verein.", "tgt_summary": null, "id": 2046502} {"src_title": "Ricardo Tormo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Ricardo Tormo debütierte im Jahr 1973 beim Grand Prix von Spanien auf Derbi in der 50-cm3-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft. Seinen zweiten Grand Prix, wiederum bei seinem Heimrennen, absolvierte er erst 1976, dabei konnte er auf Kreidler den sechsten Platz belegen. Ab 1977 startete Tormo als Bultaco-Werksfahrer permanent in der 50-cm3-Klasse der WM. Er nahm an sechs Rennen teil, konnte fünfmal auf Siegerpodest fahren und beim letzten Saisonlauf, dem Grand Prix von Schweden, sogar seinen ersten Grand Prix-Sieg feiern. In der Weltmeisterschaft belegte er hinter seinem Landsmann Ángel Nieto und dem Italiener Eugenio Lazzarini den dritten Gesamtrang. In der Saison 1978 dominierte Ricardo Tormo auf Bultaco die 50-cm3-Klasse. Bei sieben Saisonrennen konnte er fünf Siege und zwei zweite Plätze einfahren. Im Gesamtklassement hatte er mit 99 Punkten ganze 35 Zähler mehr auf dem Konto, als sein ärgster Verfolger Eugenio Lazzarini. 1979 nahm der Spanier nur an wenigen WM-Läufen teil, beim 125er-Grand Prix von Finnland konnte er seinen ersten Sieg in dieser Klasse einfahren. Trotz nur dreier bestrittener Rennen beendete er die Saison auf dem siebten WM-Rang. In der Saison 1980 bestritt Ricardo Tormo wiederum nicht die gesamte Saison, in der 50-cm3-Klasse konnte er auf Kreidler-Van Veen zwei Siege feiern und damit den vierten Platz in der WM-Gesamtwertung belegen. Die Saison 1981 bescherte Ricardo Tormo dann seinen zweiten 50er-Titel. Er bestritt auf Motul-Bultaco sechs der acht WM-Läufe und konnte alle gewinnen. In der Gesamtwertung hatte er am Ende 25 Punkte Vorsprung auf seinen Markenkollegen, den Niederländer Theo Timmer. Auch in der 125er-Klasse konnte er mit dem Großen Preis von Schweden ein Rennen gewinnen. In den Jahren 1982 und 1983 bestritt Tormo sowohl die 50-cm3-, als auch die 125-cm3-Klasse und belegte jeweils einstellige Ränge im Gesamtklassement. Während der Saison 1984 zog sich Ricardo Tormo bei einem Sturz während einer Testfahrt für Derbi in einem Industriegebiet nahe Barcelona so schwere Beinverletzungen zu, dass er später seine Karriere beenden musste. In seiner Laufbahn bestritt Ricardo Tormo insgesamt 62 Grand-Prix-Rennen und konnte dabei 19 Siege, 36 Podiumsplatzierungen, 23 Pole-Positionen und vier schnellste Rennrunden einfahren. Außerdem gewann er drei 50-cm3- und vier 125-cm3-Titel in der Spanischen Motorradmeisterschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ricardo Tormo Blaya (* 7. September 1952 in Ayacor, Region Valencia, Spanien; † 27. Dezember 1998 in Valencia, Spanien) war ein spanischer Motorradrennfahrer. ", "tgt_summary": null, "id": 1605322} {"src_title": "Atargatis (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Gruppe wurde 1997 in Regensburg als Death-Metal-Band gegründet. 1999 erschien die Demo \"Alba Gebraich\", die wenig mit dem heutigen Stil der Band gemein hat. Nach einigen Umbesetzungen nahm die Band die beiden Demos \"Accurst from the Deep\" und \"Divine Awakening\" auf. Die männlichen Gesangsparts auf \"Divine Awakening\" übernahm Stefan Fiori, der Sänger von Graveworm. Ihren Song \"Angels Crying\" von \"Divine Awakening\" veröffentlichten sie 2004 auf mp3.de, wo er mehrere Jahre kontinuierlich in den Top 10 vertreten war. Die Band hat ihre Zusammenarbeit mit mp3.de im Jahre 2006 beendet. 2005 eröffnete Atargatis das Wave-Gotik-Treffen in Leipzig. Am 24. März 2006 veröffentlichte Atargatis das Debütalbum \"Wasteland\" auf Massacre Records. Auf diesem Album spielte Tialupa Geige, Moritz Neuner Perkussion und Altflöte und als Gastsänger fungierte Stefan Hertrich von Darkseed. Das Album wurde in den Helion Studios (München) aufgenommen und von Seref Alexander Badir (The Helions) produziert und von Alexander Krull, dem Sänger von Atrocity, im Mastersound Studio gemastert. Ende 2006 war Atargatis mit Crematory auf Deutschlandtour, Anfang 2007 mit Illuminate. Am 16. November 2007 erschien \"Nova\", das zweite Album von Atargatis. Gitarrist Azmo verließ die Band und wurde durch Maximilian Schulz ersetzt, von dem sich die Band aber nach der Tour 2008 aus persönlichen und musikalischen Gründen trennte. Beim Konzert auf dem Wave-Gotik-Treffen 2009 half der ehemalige Gitarrist Azmo aus. Am 21. Juni 2009 besetzte Atargatis den Gitarrenposten mit Artur Vladinovskij aus Lettland. Anschließend folgte eine über dreijährige Bühnenabstinenz mit „kreativer“ Schaffenspause. Ab 2012 gab es wieder Auftritte in der Besetzung Stephanie Luzie (Gesang), Lord Lornhold (Bass, Gesang), Azmo (Gitarre) und Shadrak (Schlagzeug).", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Der Name der Band stammt von der syrischen Fruchtbarkeits- und Muttergöttin Atargatis. Die Texte werden alle von der Sängerin Stephanie Luzie geschrieben. Die weiblichen Gesangsparts wechseln sich mit männlichen Gesang ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Atargatis ist eine Symphonic-Metal-Band aus Deutschland. Die Sängerin der Gruppe, Stephanie Luzie, ist auch aus der österreichischen Symphonic-Metal-Band Darkwell bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 2114753} {"src_title": "Ω-konsistente Theorie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Sei T eine Theorie, die die Arithmetik interpretiert, das bedeutet, dass jeder natürlichen Zahl n ein Term der Sprache zugeordnet werden kann, der im Folgenden mit formula_1 bezeichnet werde. T heißt ω-konsistent, falls es keine Formel formula_2 gibt, sodass sowohl formula_3 als auch für jede natürliche Zahl n formula_4 beweisbar ist. Formal: formula_5 Eine ω-konsistente Theorie ist automatisch konsistent, umgekehrt gibt es aber konsistente Theorien, die nicht ω-konsistent sind, s. Beispiel.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehung zu anderen Konsistenzprinzipien.", "content": "Ist eine Theorie T rekursiv axiomatisierbar, dann kann man nach einem Resultat von C. Smoryński die ω-Konsistenz wie folgt charakterisieren: Hier bezeichnet formula_7 die Menge aller Π-Sätze, welche im Standardmodell der Arithmetik gültig sind. formula_8 ist das uniforme Reflexionsprinzip für T, welches aus den Axiomen für jede Formel formula_10 mit einer freien Variable besteht. Insbesondere ist eine endlich axiomatisierbare Theorie T in der Sprache der Arithmetik ω-konsistent genau dann wenn T+PA formula_11-korrekt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Bezeichne PA die Theorie der Peano-Arithmetik und Con(PA) sei diejenige arithmetische Aussage, die die Behauptung \"PA ist konsistent\" formalisiert. Meist wird Con(PA) von folgender Gestalt sein: Auf Grund von Gödels Unvollständigkeitssatz wissen wir, dass falls PA konsistent ist, muss auch PA+¬Con(PA) konsistent sein. PA+¬Con(PA) ist jedoch nicht ω-konsistent aus folgendem Grund: Für jede natürliche Zahl n beweist bereits PA, dass n nicht die Gödelnummer eines Beweises von 0=1 ist, also beweist PA+¬Con(PA) dies sicher auch. Jedoch beweist ¬Con(PA) auch, dass es eine natürliche Zahl m gibt, so dass m die Gödelnummer eines Beweises von 0=1 ist (die ist nämlich gerade die Aussage ¬Con(PA) selber).", "section_level": 1}], "src_summary": "In der mathematischen Logik wird eine Theorie als ω-konsistent (oder omega-konsistent) bezeichnet, falls sie keine Existenzaussage beweisen kann, wenn sie alle konkreten Instanzen dieser Aussage widerlegen kann.", "tgt_summary": null, "id": 1852497} {"src_title": "Hein ter Poorten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Besuch der Kadettenschule in Alkmaar, die er am 25. Juli 1908 als Leutnant der KNIL verließ, diente ter Poorten in der Artilleriekonstruktionswerkstatt der Artillerie in Delft. Kurz darauf erwachte sein Interesse für die militärische Luftfahrt. 1910 erwarb er die Lizenz als Ballonkommandant und richtete ein Ersuchen an den Kolonialminister, der oberster Befehlsherr der in den Niederlanden verbliebenen KNIL-Streitkräften war, ihn zur Fliegerausbildung zuzulassen. Der Minister gab dem Ersuchen statt und ter Poorten begann seine Ausbildung zuerst in Antwerpen an einer belgischen Flugschule und später in Frankreich. Als erster niederländischer Berufsoffizier erlangte er am 30. August 1911 den internationalen Flugschein, wobei er die Ausbildung privat finanzieren musste. In den nächsten Jahren sammelte er Flugerfahrung in vielen Manövern, bei denen er als Flieger teilnahm. Im Auftrag des Kolonialministers untersuchte er die Möglichkeit eine Fliegerstaffel der KNIL auf Java aufzustellen. Im Februar 1913 kehrte ter Poorten nach Java zurück und diente vorerst wieder bei der Artillerie. Erst 1915 kam er wieder mit der Luftfahrt in Berührung, als er als Kommissionsleiter in die Vereinigten Staaten reiste, wo bei der Glenn L. Martin Company zwei Flugzeuge für die KNIL zum Einsatz bereit gemacht wurden. Im Februar 1916 stürzte ter Poorten mit einem der gelieferten Glenn Martin Flugzeuge auf Java ab. Er selbst erlitt schwere Verletzungen, der mitgeflogene KNIL-Kommandant J. P. M. Michielsen kam dabei ums Leben. Daraufhin erhielt ter Poorten aus gesundheitlichen Gründen ein Flugverbot von vier Monaten auferlegt. Daher konnte er in der Folge die neu in Auftrag gegebenen Wasserflugzeuge für die KNIL in den USA nicht probefliegen. Damit war seine Karriere bei der Luftfahrt beendet und ter Poorten kehrte wieder in den Dienst der Artillerie zurück. Hein ter Poorten besuchte ab 1919 in den Niederlanden die höhere Militärakademie in Den Haag und diente im Rang eines Obersts ab 1922 wieder auf Java. Er wurde dem Generalstab der KNIL zugewiesen, bei dem er zwischen 1926 und 1931, sowie zwischen 1933 und 1936 diente. Zum Schluss bekleidete er die Ämter eines Dienststellenleiters und Inspekteur der Artillerie als Generalmajor. 1939 folgte ter Poorten Generalleutnant G. J. Berenschot im Amt des Generalstabschefs. Nach einem Flugzeugabsturz, bei dem Berenschot am 13. Oktober 1941 ums Leben kam, übernahm er dessen Amt des Oberbefehlshabers aller Armeeeinheiten der KNIL auf Java und wurde zum Generalleutnant befördert. Ter Poorten war für die Verteidigung Javas verantwortlich, nachdem die Japaner im Dezember 1941 mit der Invasion Südostasiens begonnen hatten. Dazu arbeitete er mit den alliierten Briten, Australiern und US-Amerikanern zusammen und war Stabsmitglied beim ABDACOM, das ihm die Führung aller Landstreitkräfte übergab. Ter Poortens Hauptquartier befand sich in Lembang auf West-Java. Nachdem die japanische Armee am 1. März 1942 mit der Invasion Javas begonnen hatten und innerhalb weniger Tage die Alliierten an den Abgrund einer Niederlage brachten, besprach sich ter Poorten mit dem niederländischen Generalgouverneur Tjarda van Starkenborgh Stachouwer und begann anschließend Kapitulationsverhandlungen mit dem japanischen Generalleutnant Imamura Hitoshi, die mit der niederländischen Kapitulation am 9. März endeten. Den Rest des Kriegs verbrachte Hein ter Poorten in verschiedenen japanischen Kriegsgefangenenlagern, zuerst auf Java, dann auf Taiwan und ab Oktober 1944 in der Mandschurei. Dort wurde er am 17. August 1945 befreit und kehrte in die Niederlande zurück. Bis zu seinem Lebensende kämpfte Hein ter Poorten um die Anerkennung seiner Dienste für die Niederlande, da er immer wieder damit konfrontiert wurde, dass man ihn für die Kapitulation der KNIL auf Java verantwortlich machte. Er verstarb 1968 in's-Gravenhage. Hein ter Poorten war zweimal verheiratet und hatte aus der ersten Ehe zwei Töchter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hein ter Poorten (* 21. November 1887 in Buitenzorg auf Java; † 15. Januar 1968 in Den Haag, Niederlande) war ein Generalleutnant der niederländischen Armee.", "tgt_summary": null, "id": 1438271} {"src_title": "Girolamo Balbi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Balbi war gebürtiger Venezianer und nahm den Geburtsnamen seiner Mutter an, sein eigentlicher Name war Accellini. In jungen Jahren war er in Rom ein Schüler von Julius Pomponius Laetus. Der spätere Papst Pius IV. war sein Studiengenosse. Von 1489 bis 1492 hielt er an der Universität von Paris Vorlesungen über kanonisches Recht, Moralphilosophie und Astronomie. Aufgrund eines Konflikts mit einigen Schülern und der Beschuldigung der Ketzerei und des unsittlichen Lebenswandels (er wurde von Erasmus von Rotterdam verteidigt) verließ er Paris. Nach einem Aufenthalt in England kam er nach Padua und wurde von dort im Jahr 1494 von Maximilian I. an die Universität Wien berufen, wo er sich an der \"Sodalitas Danubiana\" von Conrad Celtis beteiligte. Als er 1499 über Ungarn nach Italien heimkehren wollte, wurde er in einem Wald von Räubern ausgeraubt und verwundet, wodurch er wieder nach Wien zurückkehren musste. Es folgte eine längere Lehrtätigkeit in Prag, die ihm viel Bewunderung einbrachte. Der ungarische König Ladislaus betraute ihn mit der Erziehung von Prinz Ludwig und dessen Schwester Anna. Als Belohnung erhielt er die Propstei St. Martin in Preßburg verliehen, nachdem er kurz zuvor beim Bischof von Fünfkirchen in den geistlichen Stand eingetreten war. Mehrmals wurde er in diplomatischen Angelegenheiten ins Ausland geschickt, so nahm er an der Hochzeitsfeier des polnischen Königs Sigismund in Krakau teil. 1520 erschien er als ungarischer Gesandter an der Krönung von Kaiser Karl V. in Aachen. Auf dem Reichstag von Worms sprach er sich scharf gegen Luther aus. Am 11. März 1522 wurde er durch Papst Hadrian VI. zum Bischof von Gurk ernannt. Am 25. März 1523 erhielt er in Rom die Bischofsweihe durch Kardinal Lorenzo Pucci. Bei dieser Gelegenheit wohnte er im Palast des Papstes und verkehrte mit vielen Gelehrten. Seine vor Hadrian VI. vorgetragene Rede über die Türkengefahr und die allgemeine Pazifikation wurde in Rom in gedruckter Version verbreitet. Erst am 17. Dezember 1523 nahm er von seiner Kathedrale in Gurk Besitz. In einer ersten Synode warnte er vor der Lutherischen Lehre und forderte den Klerus auf, an den alten Bräuchen festzuhalten. Wegen seiner häufigen Abwesenheiten wurde ihm mit Antonius Salamanca-Hoyos ein Koadjutor zur Seite gestellt. Auf seinem Schloss in Straßburg schrieb er sein Werk \"De fortitudine\", das in Rom in Druck ging. 1526 resignierte er aus unbekannten Gründen als Bischof von Gurk und zog wieder nach Venedig. 1530 nahm er noch an der Kaiserkrönung Karls V. in Bologna teil. Er starb in ärmlichen Verhältnissen und wurde in der Kirche San Giovanni e Paolo in Venedig beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Girolamo Balbi (auch \"Hieronymus Balbus\", eigtl. \"Accellini\") (* um 1450 in Venedig; † 1535 ebenda) war ein italienischer Humanist und Bischof.", "tgt_summary": null, "id": 2336539} {"src_title": "Pimp C", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Zusammen mit dem ebenfalls aus Port Arthur stammenden Bun B bildete der Rapper seit 1987 die Hip-Hop-Formation UGK. 1988 veröffentlichten Pimp C und Bun B ihr erstes Album, \"The Southern Way\", als UGK. Es erschien über das Label \"Bigtyme Recordz\". Vier Jahre später unterzeichneten die beiden Rapper einen Vertrag über fünf Alben bei \"Jive Records\". Am 28. Januar 2002 wurde Pimp C unter anderem wegen schwerer Körperverletzung zu einer achtjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Bei der Gerichtsverhandlung wurde ihm der Besitz einer Waffe zur Last gelegt. Pimp C äußerte sich in einem Interview zu den Vorfällen und erklärte, dass er in einem Einkaufszentrum einer Frau seine Waffe gezeigt hat. Dies ist im Bundesstaat Texas gleichbedeutend mit schwerer Körperverletzung. Im Lauf der Verhandlungen, so Pimp C, wollte der zuständige Richter Informationen zu J. Prince, dem Chief Executive Officer von \"Rap-A-Lot Records\". Da Pimp C die Aussage verweigerte, erhielt er im Rahmen der Verhandlung keine Strafmilderung. Das erste Jahr seiner Haftstrafe verbrachte Pimp C im \"County Jail\". Im Dezember 2002 wurde der Rapper in die Huntsville Unit verlegt. Im März 2005 veröffentlichte Pimp C sein Debütalbum \"Sweet James Jones Stories\" über das Label \"Rap-A-Lot Records\". Zur Zeit der Veröffentlichung befand sich der Texaner noch in Haft. Das Album enthält bisher unveröffentlichtes Material des Rappers und wurde durch die von Rap-A-Lot und Bun B initiierte Kampagne \"Free Pimp C\" vermarktet. Die Haftentlassung des Rappers aus der \"Terrell Prison Unit\" in Livingston (Texas) erfolgte am 30. Dezember 2005; seine Bewährungszeit hätte im Dezember 2009 geendet. Laut eigener Aussage verfasste Pimp C im Verlauf seiner Haftstrafe 3.000 Lieder. Am 11. Juli 2006 wurde das zweite Soloprojekt \"Pimpalation\" des Rappers veröffentlicht. Das Album erschien über \"Rap-A-Lot Records\" und enthält Gastbeiträge unter anderem von Mike Jones, Jazze Pha, Lil Keke, Trae, Chamillionaire und Bun B. Als Managerin von Pimp C fungierte dessen Mutter. Der Rapper war Besitzer des Labels \"Trill Entertainment\", welches ein Sublabel der Warner Music Group ist. Auf der Plattenfirma, welche Pimp C zusammen mit Bun B führte, sind die Hip-Hop-Künstler Webbie, Lil' Boosie, 3 Deep, Big Head, Foxx und der Produzent Mouse unter Vertrag. Nach der Haftentlassung gründete Pimp C zusammen mit Bun B das Label \"UGK Records\". Über dieses veröffentlichten die Rapper zunächst Mixtapes der Hip-Hop-Gruppen Mddl Fngz und V12 Boyz. Die Leitung des Labels übernahm Pimp C. Im Jahr 2007 veröffentlichte Pimp C zusammen mit Bun B das Album \"Underground Kingz\". Mit diesem gelang es dem Duo erstmals Platz 1 der US-amerikanischen Charts zu belegen. Am Morgen des 4. Dezember 2007 wurde Pimp C tot im \"Mondrian Hotel\" in West Hollywood aufgefunden. Die Todesursache war eine ungewollte Überdosis Codein, vermutlich nach Konsum der codeinhaltigen Partydroge purple drank. Des Weiteren litt Pimp C unter dem Schlafapnoe-Syndrom. Im Zusammenwirken der beiden Faktoren führte dies zum Tod des Rappers. Zwei Tage nach seinem Tod wurden UGK für einen Grammy in der Kategorie \"Bester Rap eines Duos oder einer Gruppe\" nominiert. Bei der Verleihung des Grammys konnte das Duo keinen Preis gewinnen, jedoch wurde Pimp C mit einer Traueranzeige, die am Ende der Verleihung eingeblendet wurde, bedacht. Die Beerdigung des Rappers fand am 13. Dezember 2007 im Bob Bowers Civic Center in Port Arthur statt. An der Zeremonie nahmen unter anderem prominente Musiker wie Bun B, Chamillionaire und Mike Jones teil. Der Nachlass Pimp Cs wird von seiner Ehefrau verwaltet. Diese führt nun auch die Geschäfte von dem Label \"UGK Records\" weiter. Am 3. Juni 2008 erschien das \"Best Of\"-Album \"Greatest Hits\" von Pimp C über \"Asylum\"/\"Warner\". Anfang Oktober 2010 erschien unter dem Titel \"The Naked Soul of Sweet Jones\" über \"Rap-A-Lot Records/Fontana Records\" ein posthumes Soloalbum von Pimp C. Bun B erklärte, dass Pimp C vor seinem Tod noch zahlreiche Aufnahmen vorgenommen habe, die Bun B verwendete, um neue Songs zu kreieren. Das letzte veröffentlichte Werk \"Still Pimping\" erschien über Rap-A-Lot Records im Juli 2011. Den Tod von Pimp C durch Drogenkonsum thematisiert Macklemore auf seinem 2014 veröffentlichten Album \"For My People\" in dem Lied \"The Otha Side\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Pimp C (* 29. Dezember 1973 in Port Arthur, Texas; † 4. Dezember 2007 in West Hollywood, Kalifornien; eigentlich \"Chad Butler\") war ein US-amerikanischer Rapper und Hip-Hop-Produzent aus dem Süden der Vereinigten Staaten. Er wurde auch unter den Pseudonymen Sweet James Jones, Tony Snow und Mick Jagga bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1088939} {"src_title": "Mapa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen geht auf die Hanseatischen Gummiwerke Bachmann & Co. KG, Bremen, und den Zusammenschluss verschiedener Gummi verarbeitender Industriebetriebe zurück. Beheimatet ist das Unternehmen seit 1947 im niedersächsischen Zeven.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Health Care.", "content": "Seit 2004 gliedert Mapa aus dem Bereich Health Care ihre Produkte in drei Segmente: „Fun“ (mit BILLY BOY) „Special“ (mit Blausiegel) und „Klassik“ (mit Fromms).", "section_level": 2}, {"title": "Billy Boy.", "content": "Unter dem Slogan „Das aufregend andere Condom“ prägt Billy Boy seit 1990 den deutschen Markt. Es hat eine gestützte Markenbekanntheit von 94 %. Als Ergebnisse einer Marktforschung wurde 1989 die Serie Billy Boy entwickelt. Neu war dabei, dass die bunten Verpackungen und vielen Aromen weiter in den Vordergrund gerückt wurden. Es wurden bis dahin ungenutzte Vertriebskanäle, wie z. B. Lebensmittelgeschäfte, SB-Warenhäuser, erschlossen.", "section_level": 3}, {"title": "Blausiegel.", "content": "Die Marke Blausiegel wurde von der Gummiwarenfabrik Richter, Käufer & Co. 1934 in den deutschen Markt eingeführt. 1946 wurden die Blausiegel-Firmeneigner Emil Richter und Käufer in Erfurt durch die sowjetische Besatzungsmacht enteignet, so dass drei Jahre später die Firma Blausiegel, Richter, Käufer & Co. GmbH mit Firmensitz in Bielefeld neu gegründet wurde. 1952 beteiligte sich Blausiegel an der Gründung der Rimbacher Gummiwarenfabrik in Rimbach im Odenwald. Nur vier Jahre nach dieser Gründung löste die Rimbacher Gummiwarenfabrik den Vertrag mit Blausiegel aufgrund von Interessenkollision wieder einvernehmlich auf. 1956 folgte die Gründung der Firma Rubion GmbH als geplante Produktionsstätte für Präservative in Hannover. Neben Ritex Gummi, Bielefeld, wurde auch Blausiegel, Richter, Käufer & Co., Hannover, Gesellschafter der Rubion GmbH. Die seit 1963 geführten Verhandlungen der MAPA S.A. Manufacture Francaise de Latex mit den Firmen Blausiegel, Richter, Käufer & Co., Hannover, und der Hanseatischen Gummiwarenfabrik, Bremen, führten 1967 zu einer Fusion der neuen Fromms-Blausiegel Gummiwarenfabrik, Hannover, die zwei Jahre später in MAPA Gummi- und Plastikwerke umbenannt wird. Der Sitz dieses Unternehmens ist in Zeven. Ebenfalls wird die Firma Gummiwerk Erfurt, Neustadt Rübenberge, als Lizenzgeber für das Wortzeichen Blausiegel übernommen. Die Präservative der 1898 in Wien gegründeten Firma „OLLA“ Gummiwaren standen in Österreich synonym als Produktname für Kondome. 1979 wurden die Rechte an diesem Markennamen von der Blausiegel GmbH übernommen, später aber nicht mehr genutzt. Die Blausiegel-Kondome werden nun von der Salzburger Firma Blautex vertrieben.", "section_level": 3}, {"title": "Fromms.", "content": "1919 ist mit Fromms das erste Markenkondom auf den Markt gekommen. Die Marke besteht bis heute.", "section_level": 3}, {"title": "NUK.", "content": "1956 führte die Hanseatische Gummiwarenfabrik GmbH, aus der später die MAPA GmbH hervorging, den ersten asymmetrisch geformten Sauger unter der Bezeichnung \"Natürlich Und Kiefergerecht\", kurz NUK, ein. Dieser kiefergerecht geformte Sauger basierte auf den Entwicklungen und Erfahrungen des Zahnarztes Dr. med. dent. Müller und des Kieferorthopäden Prof. Dr. Dr. Balters. Heute fertigt NUK nicht nur die Sauger mit der typisch asymmetrischen Form, sondern auch weitere Produkte für Babys.", "section_level": 2}, {"title": "Spontex und Spontex Professionell.", "content": "Spontex ist eine Marke für Reinigungsartikel für Endverbraucher, unter anderem Schwämme und Tücher. Mit dem Markennamen werden sponge (englisch für Schwamm) und Textil assoziiert. Dessen Geschichte beginnt 1932 mit der Produktion von Viskoseschwämmen in Beauvais (Frankreich), die ab 1947 unter der Marke Spontex verkauft wurden. Die Produktion wurde 1989 vom Hutchinson Konzern übernommen und von diesem 2002 auf die Mapa GmbH übertragen. Unter der Marke Spontex Professionell bietet die Mapa GmbH mechanische Reinigungshilfen (Tücher, Schwämme, Pads) für die Industrie an.", "section_level": 2}, {"title": "MAPA Professionell und MAPA AdvanTech.", "content": "Unter dem Markennamen MAPA Professionell vermarktet das Unternehmen Gummihandschuhe für industrielle Anwendungen, während unter dem Markennamen MAPA AdvanTech Handschuhe für Anwendungen unter Reinraumbedingungen (Laborbedarf, Gesundheitswesen) produziert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Spontex-Industrieprodukte.", "content": "Der Bereich Spontex-Industrieprodukte hat sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von kundenindividuellen Produktlösungen aus Viskose-Schwammmaterial für industrielle Anwendungen spezialisiert. Einsatzgebiete finden sich in der Druckindustrie ebenso wie in der Kabel- oder Stahlindustrie. Die Anwendungen reichen von Trocknungs- und Reinigungsprozessen bis hin zu feuerfesten Dämmungen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die MAPA GmbH ist ein Markenartikler aus der Kautschukindustrie, der sich mit der Herstellung und der Vermarktung von Produkten für Endkunden beschäftigt. Die Mapa Spontex Gruppe, zu der die MAPA GmbH gehört, wurde im Jahre 2010 durch die US-amerikanische Jarden Corporation übernommen, die ihrerseits 2015 von Newell Rubbermaid (heute Newell Brands) aufgekauft wurde. Die Unternehmensaktivitäten konzentrieren sich auf drei Geschäftsfelder. Das Unternehmen ist in 90 Ländern präsent.", "tgt_summary": null, "id": 1523890} {"src_title": "Roche-Saint-Secret-Béconne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Ort liegt an den Ufern des Flusses Lez in einer Höhe von in den südlichen Voralpen am Fuß der „Montagne de la Lance“ (). Die Entfernung zur nordwestlich gelegenen Stadt Montélimar beträgt 40 km (Fahrtstrecke); das Weinbaugebiet um Grignan ist nur etwa 15 km in südwestlicher Richtung entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "Der ursprüngliche Ortsname La Roche-Saint-Secret leitete sich einerseits von dem eigentümlichen Felsengebilde „Rocher-des-Aures“ ab, andererseits von der Kapelle Saint-Secret, die im Tal des ehemaligen Dorfes „La Roche“ unweit des gleichnamigen Schlosses steht. Als im Zuge der 1973 durchgeführten Zusammenführung der Gemeinden das heute verlassene Dorf \"Béconne\" an La Roche-Saint-Secret angegliedert wurde, nahm der Ort den Namen Roche-Saint-Secret-Béconne an. Der Bevölkerungsrückgang in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf die abgelegene Lage des Ortes und den Verlust an Arbeitsplätzen infolge der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft zurückzuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Haupteinnahmequellen des Ortes und der Region sind Landwirtschaft und Viehzucht, insbesondere die Rinderzucht. Angebaut werden – einer langen Tradition folgend – Wein und Lavendel; die Obstplantagen liefern vornehmlich Aprikosen, aber auch Trüffelvorkommen und Imkerei sind von ökonomischen Interesse. Die Winzer haben das Recht die auf dem Gemeindegebiet produzierten Weine unter den Appellationen \"Drôme\", \"Comtés Rhodaniens\", \"Méditerranée\" und \"Grignan-les-Adhémar\" zu vermarkten. Zusätzliche Einkünfte werden seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch den Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (\"gîtes\") erwirtschaftet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die archäologischen Fundstellen bei den Grotten des „Rocher des Aures“ zeugen von einer Besiedlung in der Bronzezeit. Des Weiteren wurden Reste einer gallo-römischen Siedlung freigelegt. Im 13. Jahrhundert existierten auf dem heutigen Gemeindegebiet vier Dörfer, die sich im Besitz verschiedener Herren befanden: Blacon wurde – vermutlich aufgrund seiner schwer zugänglichen Lage – bereits Anfang des 14. Jahrhunderts von den Poitiers-Valentinois aufgegeben. Im 17. Jahrhundert befand es sich im Besitz von Hector d’Armond de Forez, Herr von Mirabel und Blacons. Dieser verkaufte es am 18. Juni 1642, führte aber weiterhin den Namen Blacons und übertrug ihn auf sein von dem Bischof von Die erworbenes Gut \"Le Devès\" im Pfarrbezirk von Mirabel (heute Mirabel-et-Blacons). Alençon ergriff im Zuge der Hugenottenkriege (1562–1570) im Gegenteil zu La Roche und Béconne Position für die Protestanten. Das alte Dorf La Roche verlor im Laufe der Zeit seine Bewohner, die sich weiter unterhalb im heutigen Ortskern von Roche-Saint-Secret ansiedelten. Die Dörfer Alençon und Béconne wurden in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts vollständig aufgegeben. Die massive Landflucht gab schließlich den Anlass für die Zusammenführung der Gemeinden La Roche Saint-Secret und Béconne.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "In dem früheren Dorf La Roche: In dem seit 1927 verlassenen Dorf Béconne: In dem ebenfalls verlassenen Dorf Alençon: Auf einer Anhöhe im Süden von La Roche:", "section_level": 1}], "src_summary": "Roche-Saint-Secret-Béconne ist eine südfranzösische Gemeinde im Département Drôme (Region Auvergne-Rhône-Alpes) mit Einwohnern (Stand ). Dieser südliche Teil des Départements trägt aufgrund seiner Lage im Grenzbereich zwischen der Dauphiné und der Provence das Fremdenverkehrslabel „Drôme provençale“.", "tgt_summary": null, "id": 321261} {"src_title": "Nereus und Achilleus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fiktion.", "content": "In den \"Akten der heiligen Nereus und Achilleus\" aus dem 5. oder 6. Jahrhundert werden die beiden Märtyrer nicht als kaiserliche Soldaten beschrieben, sondern zu Kammer-Eunuchen der Flavia Domitilla gemacht; Flavia Domitilla war eine Nichte des römischen Kaisers Domitian, die im ersten Jahrhundert gelebt hat und wegen ihres Übertritts zum christlichen Glauben das Martyrium erlitten hat. Vielleicht ist das der Grund, warum Nereus und Achilleus häufig zusammen mit Flavia Domitilla abgebildet worden sind.", "section_level": 1}, {"title": "Kult.", "content": "Der Gedenktag der hll. Nereus und Achilleus im Allgemeinen römischen Kalender ist der 12. Mai. Ende des 4. Jahrhunderts oder unmittelbar danach wurde über den Domitilla-Katakomben eine Basilika zu Ehren der Märtyrer Nereus und Achilleus in der Weise erbaut, dass man die Kirche zur Hälfte unter die Erdoberfläche verlegte, um den Altar unmittelbar über den Katakombengräbern der beiden Märtyrer errichten zu können. Diese Gräber befanden sich ursprünglich in einer Grabkammer (\"cubiculum\"), die bereits von Papst Damasus I. um 380 durch eine Gedenktafel (\"memoria\") hervorgehoben worden war. Es wird vermutet, dass die heute in der Basilika vor dem Altarraum aufgestellte Säule mit einer Darstellung der Enthauptung des Achilleus ebenfalls zu der Memoria gehört hat. Auf dieser Säule ist dargestellt, wie Achilleus zu fliehen versucht, um der Enthauptung zu entgehen; im Hintergrund wird ein Kreuz mit dem für den Märtyrer bestimmten Siegerkranz sichtbar. Diese sogenannte Katakomben-Basilika war ein dreischiffiger Bau auf unregelmäßigem Grundriss mit der Apsis im Westen über der Memoria der Kirchenpatrone. Die im 9. Jahrhundert dem Verfall preisgegebene Basilika wurde 1874 wieder entdeckt, die vorgefundenen Reste ausgegraben und der Bau nach alten Plänen neu errichtet. Die rekonstruierte Basilika befindet sich heute an der Via delle Sette Chiese 283, 2.200 m von der Stadtmauer Roms entfernt. Die alte Basilika wurde auch die Petronilla-Basilika genannt. Hinter dem Altar stand der Sarkophag der Märtyrin Petronilla, der von dort im Jahre 757 in das Mausoleum am Petersdom übertragen wurde. Die Gräber der Märtyrer Nereus und Achilleus wurden im Verlauf des 6. Jahrhunderts aus Sicherheitsgründen von den Domitilla-Katakomben in die Stadtkirche \"Titulus Fasciolae\" verlegt, die in der Folgezeit auch umbenannt wurde in \"Titulus SS. Nerei e Achillei\". Weil die Umgebung dieser Kirche im 13. Jahrhundert verödet nicht mehr bewohnt war, verfiel sie allmählich. Deshalb wurden im Jahr 1228 unter Papst Gregor IX. die Reliquien der Märtyrer Nereus und Achilleus und anderer Heiliger in die Kirche Sant’Adriano am Forum Romanum übertragen. Erst 1597 erhielt Kardinal Cesare Baronio als Kardinalpriester der Stadtkirche Santi Nereo e Achilleo die päpstliche Erlaubnis, die 1228 nach Sant ́Adriano übertragenen Reliquien der Märtyrer Nereo und Achilleo und anderer Heiliger wieder in seine Titelkirche zurückholen zu dürfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nereus und Achilleus († Ende des 3. oder Anfang des 4. Jahrhunderts) waren römische Soldaten, die sich vermutlich zum Christentum bekehrt hatten und während der Christenverfolgung unter Diokletian, (die sich in ihrer Anfangsphase, 295–298, auf das Militär konzentrierte) als Märtyrer gestorben sind. Beide hatte Papst Damasus I. (366–384) in einer Gedenkinschrift als treu dienende und dem Kaiser ergebene Soldaten bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1200347} {"src_title": "MB Miðvágur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fußball.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Am 21. Januar 1905 gegründet, war MB einer der ersten Fußballvereine der Färöer. Aber als 1942 die nationale Liga eingeführt wurde, sollte es bis auf ein kurzes Gastspiel im Jahre 1947 noch bis 1978 dauern, bis MB endlich in der 1. Liga antreten konnte. 1978 und 1979 konnte die Mannschaft die Klasse halten, ein Jahr darauf erfolgte jedoch der Abstieg in die zweite Liga. 1983 folgte ein Comeback, von 1990 bis 1991 noch einmal. Dies war die Zeit, als Mikkjal Danielsen hier spielte, der als Verteidiger beim Fußballländerspiel Färöer – Österreich 1990 „das Spiel seines Lebens“ erlebte. In den darauf folgenden Saisons 1995–97 und 2000 war MB nur mehr als ein Teil des Zusammenschlusses FS Vágar in der ersten Liga. 2004 trennten sich die Partner von FS Vágar und seitdem konnte MB nie wieder in den oberen Rängen mitmischen. 2009 belegte MB Miðvágur in der \"1. Deild\" nach dem Aufstieg im Vorjahr abgeschlagen den letzten Platz. Im Jahr darauf folgte mit drei Punkten Rückstand auf den achten Platz erneut als Letztplatzierter der Abstieg in die \"3. Deild\". 2012 gelang als Zweitplatzierter trotz der verlorenen Niederlage im Endspiel gegen KÍ Klaksvík III die Rückkehr in die dritte Liga. Nach einem vierten Platz gelang 2014 als Erstplatzierter der Aufstieg in die \"1. Deild\". Zwei letzte Plätze in Folge später findet sich MB in der vierten Liga wieder.", "section_level": 2}, {"title": "Spieler.", "content": "Aufgelistet sind alle Spieler, die mindestens zehn Spiele für die Nationalmannschaft absolviert haben.", "section_level": 2}, {"title": "Frauenfußball.", "content": "Das Frauenteam von MB spielte als Gründungsmitglied die ersten beiden Saisons in der \"1. Deild\", stieg 1986 jedoch als Letztplatzierter mit null Punkten ab. 1991 kehrte die Mannschaft kurzzeitig wieder in die erste Liga zurück, holte jedoch erneut keinen Punkt und stieg abermals ab. 2009 gelang in einer Spielgemeinschaft mit 07 Vestur der erneute Aufstieg durch einen ersten Platz in der \"2. Deild\". Nach dem Aufstieg wurde die Spielgemeinschaft aufgelöst und in der ersten Liga holte die Mannschaft nur drei Punkte, so dass der Gang in die Zweitklassigkeit die Folge war. Dort belegte MB 2012 mit nur einem Punkt den letzten Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Volleyball.", "content": "Die Volleyballabteilung von MB Miðvágur gewann bei den Frauen drei Mal den Meistertitel. In der Liga werden sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen jedoch keine Mannschaften mehr abgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "MB Miðvágur, vollständiger Name Miðvágs Bóltfelag („Ballverein von Miðvágur“ []), abgekürzt MB, ist ein färöischer Fußball- und ehemaliger Volleyballverein mit Sitz in Miðvágur auf der Insel Vágar.", "tgt_summary": null, "id": 667659} {"src_title": "Petros Protopapadakis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berufliche Laufbahn.", "content": "Protopapadakis absolvierte ein Studium der Mathematik und des Ingenieurwesens in Paris. Nach seiner Rückkehr nach Griechenland 1890 war er als Ingenieur bis zur Fertigstellung 1893 am Bau des Kanals von Korinth beteiligt. Anschließend war er Professor an der Evelpidon Militärakademie (Στρατιωτική Σχολή Ευελπίδων).", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Er begann seine politische Laufbahn 1902 mit der Wahl zum Abgeordneten der Nationalversammlung (Voulí ton Ellínon). Dort vertrat er zunächst die konservative Nationalistische Partei (Κόμμα Εθνικόφρονων) von Theodoros Deligiannis. Von März bis August 1915 war er Finanzminister im ersten Kabinett von Dimitrios Gounaris. 1920 wechselte er zu der von Gounaris neu gegründeten Volkspartei (Λαϊκό κόμμα), die in Opposition zur Politik von Eleftherios Venizelos stand. Von Februar 1921 bis Mai 1922 war er erneut Finanzminister im zweiten Kabinett von Nikolaos Kalogeropoulos sowie im zweiten Kabinett von Gounaris. Der Erste Weltkrieg und vor allem die Kleinasiatische Katastrophe von 1922 brachten das Land erneut an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Rund 1,5 Millionen griechische Flüchtlinge kamen aus Kleinasien und mussten integriert werden. Die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme hinterließen ihre Spuren auch bei der Drachme. Um die sich anbahnende Inflation abzuwenden, beschloss er als Finanzminister eine ungewöhnliche Zwangsanleihe einzuführen. Alle damals kursierenden Banknoten wurden in der Mitte durchgeschnitten. Die halbierten Scheine zirkulierten selbstverständlich auch zu ihrem halben Wert. Die linke Hälfte der Banknoten wurde beim Staat gegen Obligationen eingetauscht. Vom 22. Mai bis zum 10. September 1922 war er schließlich selbst Ministerpräsident. Aufgrund seiner Ämter wurde er im so genannten „Prozess der Sechs“ zusammen mit Gounaris, Protopapadakis und drei Militärpersonen wegen Hochverrats aufgrund der Niederlage im Griechisch-Türkischen Krieg angeklagt, zum Tode verurteilt und schließlich am 28. November 1922 hingerichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Petros Emmanouil Protopapadakis (, * 1860 in Naxos; † 28. November 1922 in Goudi) war ein griechischer Politiker und ehemaliger Ministerpräsident.", "tgt_summary": null, "id": 115740} {"src_title": "Handballschiedsrichter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufgaben der Handballschiedsrichter.", "content": "Ein Handballspiel wird von zwei gleichberechtigten Schiedsrichtern geleitet. In Ausnahmefällen, beispielsweise durch eine kurzfristige Erkrankung, kann ein Spiel auch von nur einem Schiedsrichter geleitet werden. Im Jugendbereich und in den unteren Spielklassen im Erwachsenenbereich ist in den meisten Regionen nur ein Schiedsrichter vorgesehen. Dies wird in den jeweiligen Durchführungsbestimmungen der Verbände geregelt. Ab der Bezirks-, teilweise Landesebene, sind grundsätzlich nur noch zwei Schiedsrichter auf dem Feld aktiv. Die Mannschaften befinden sich üblicherweise zwischen den beiden Schiedsrichtern, die sich, aufgrund ihrer Position auf dem Spielfeld, in Tor- und Feldschiedsrichter unterscheiden. Die Schiedsrichter stehen diagonal versetzt, damit sie jeweils eine Seitenauslinie genau im Blick haben. Wechselt der Ballbesitz, so wechselt automatisch auch die Position der Schiedsrichter. Der Torschiedsrichter wird zum Feldschiedsrichter und umgekehrt. Um regelmäßig einen anderen Blickwinkel zu bekommen, wird etwa alle zehn Minuten, meist nach einer 7-m-Entscheidung oder während einer Spielunterbrechung, ein so genannter „langer Wechsel“ durchgeführt. Das bedeutet, die Schiedsrichter tauschen ihre Positionen so, dass sie die jeweils andere Mannschaft direkt vor sich haben. Hinzu kommt, dass die Schiedsrichter in der Regel alle fünf Minuten die Seite wechseln (kurzer Wechsel). Durch das komplexe Spiel und die enorme Schnelligkeit des Handballs werden hohe Anforderungen an die Schiedsrichter gestellt und sie müssen innerhalb von Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen können. Wenn beide bei einer Situation eine gegensätzliche Auffassung haben, gilt die gemeinsame Entscheidung, die sie nach einer kurzen Absprache (während eines Time-outs) erzielen. Nur dann, wenn sich beide Schiedsrichter nicht gemeinsam einigen können, ist die Entscheidung des Feldschiedsrichters maßgeblich. Die Schiedsrichter werden beim Handball durch zwei zusätzliche Unparteiische am Kampfgericht, welches sich zwischen den Wechselbänken befindet, unterstützt. Sekretär sowie Zeitnehmer erledigen die formellen Dinge, die während eines Spieles anfallen (Starten/Stoppen der Spielzeit-Uhr, Notiz der 2-Minuten-Zeitstrafen, Notiz der Tore usw.). Des Weiteren beobachten sie den Wechselraum und informieren gegebenenfalls die Schiedsrichter über durchgeführte und in der Folge zu bestrafende Wechselfehler.", "section_level": 1}, {"title": "Voraussetzungen.", "content": "In fast allen Spielklassen müssen Handballschiedsrichter einen jährlichen Befähigungsnachweis absolvieren. Dieser besteht mindestens aus einem theoretischen \"Regeltest\" und kann einen praktischen Teil \"Lauftest\" beinhalten. Ziel ist es dabei die physische und psychische Fitness der Schiedsrichter zu überprüfen. Dieser Test ist in den unteren Klassen nicht notwendig.", "section_level": 1}, {"title": "Theoretischer Test.", "content": "Es müssen 30 Regelfragen aus einem Fragenkatalog von ca. 332 Fragen in 45 Minuten unter Klausurbedingungen beantwortet werden. Der gesamte Fragenkatalog ist bekannt und jedem Schiedsrichter und auch Laien, beispielsweise über das Internet, zugänglich.", "section_level": 2}, {"title": "Praktischer Test.", "content": "Grundsätzlich müssen die Schiedsrichter einen Lauftest absolvieren, bei dem 2400 m in oder unter 12 min gelaufen werden müssen. Frauen wird eine zusätzliche Minute gewährt. Der Test basiert auf dem Cooper-Test, bei dem überprüft wird, welche Strecke ein Läufer in 12 Minuten zurücklegt. Je nach Alter können die Schiedsrichter jedoch auch einen Zeitbonus erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "IHF-Test.", "content": "Auf IHF-Ebene wird ein detaillierter Fitnesstest bestehend aus: durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "Die Grundausrüstung eines Handballschiedsrichters besteht aus:", "section_level": 1}, {"title": "Schiedsrichtergespanne.", "content": "Während im Jugendbereich und in unteren Spielklassen häufig nur ein Schiedsrichter eingesetzt wird, werden in den höheren Spielklassen zwei Schiedsrichter angesetzt, das sogenannte Schiedsrichtergespann.", "section_level": 1}, {"title": "Schiedsrichtergespanne auf DHB-Ebene.", "content": "bekannte ehemalige Bundesligaschiedsrichter", "section_level": 2}, {"title": "Österreichische Schiedsrichter.", "content": "International IHF/EHF HLA-Perspektivkader B-Kader Bundesschiedsrichter-Kandidaten", "section_level": 2}, {"title": "Schiedsrichtergespann der Saison.", "content": "Zum Saisonende wird in der deutschen Handball-Bundesliga, meist im Rahmen des sogenannten „Allstar-Game“, neben dem Titel „Spieler der Saison“, auch der Titel „Schiedsrichter der Saison“ vergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Wettverbot.", "content": "2005 wurde ein Wettverbot für die Schiedsrichter der Handballbundesliga verhängt. Das Wettverbot mussten die Schiedsrichter schriftlich akzeptieren. Hintergrund der Entscheidung sind die Erfahrungen im Fußball-Wettskandal 2005 um den Fußball-Schiedsrichter Robert Hoyzer. Ab dem Jahr 2008 gibt es deutschlandweit ein Wettverbot für Handballschiedsrichter.", "section_level": 1}, {"title": "Schiedsrichtermangel.", "content": "Viele Verbände verzeichnen seit Jahren rückläufige Schiedsrichterzahlen. Jeder Verein hat, je nach Anzahl der gemeldeten Mannschaften, eine bestimmte Anzahl an Schiedsrichtern zu stellen. Wird diese Zahl unterschritten, so verhängen verschiedene Verbände Strafen gegen die betroffenen Vereine. Im Hessischen Handballverband werden im Wiederholungsfall Geldstrafen von bis zu 800 Euro pro Saison und fehlendem Schiedsrichter verhängt. Zusätzlich erhält die Mannschaft des Vereins, welche in diesem Verband in der höchsten Spielklasse spielt, pro fehlendem Schiedsrichter einen Strafpunkt nach Abschluss der Saison. Die Problematik rückläufiger Schiedsrichterzahlen und die von den Verbänden ausgesprochenen Strafen sind nicht handballspezifisch. Dieses Phänomen ist bei vielen Sportarten, wie beispielsweise Fußball, Basketball und Eishockey zu beobachten. Die Gründe, warum die Verbände unter dem Schiedsrichtermangel leiden, sind vielfältig. Verbale Entgleisungen und Verunglimpfungen durch Spieler, Funktionäre und auch Besucher gegen die Schiedsrichter haben dem Ansehen und der Motivation der „Männer in Schwarz“ erheblichen Schaden zugefügt. In einer Saison werden rund 2000 Handballschiedsrichter ausgebildet. Ca. 60 % davon hören im ersten Jahr auf. Die mittlere Dauer der Schiedsrichtertätigkeit beträgt lediglich ca. 18 Monate. Eine Kölner Sportmarketingagentur hat sich dieses Themas angenommen und ein Projekt mit dem Namen „Super-Schieri“ entwickelt. Mit einer breit angelegten Kampagne wollen Handballverbände und Vereine quer durch Deutschland ihren Nachwuchs unterstützen und fördern. Das Thema „Schiedsrichternachwuchs“ ist in vielen Sportarten als Problem bekannt. Im Handballsport allein finden jedes Wochenende mehrere tausend Begegnungen statt, die von jugendlichen Schiedsrichtern gepfiffen werden. Vereine und Verbände stellen sich auf verschiedene Art und Weise der Herausforderung, Jugendliche für diese wichtige Aufgabe zu gewinnen, sie zu unterstützen und zu fördern. Unter der Leitung des ehemaligen Bundesligaschiedsrichter Frank-Michael Teschauer, zusammen mit einer kleinen Gruppe von Experten, wurde ein Basiskonzept aufgestellt und seit Sommer 2008 verschiedenen Verbänden in Deutschland vorgestellt. Die Hauptmerkmale: Zuspitzung des Themas Jugendschiedsrichter auf die abenteuerliche Welt der „Super-Schieris“; Information und Motivation durch bekannte Persönlichkeiten; systematische Ausbildung der Jugendlichen in Theorie und Praxis; Aufklärung von Eltern und Lehrern über die Rolle, ihre Herausforderungen und Chancen; Betreuung der Schieris durch erfahrene Paten; Erfahrungsaustausch untereinander auf und durch eigene Veranstaltungen und virtuell über das Internet.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Handballregeln, Handball", "section_level": 1}], "src_summary": "Handballschiedsrichter gehören zu den am meisten beanspruchten Schiedsrichtern im Sport. Dies ist auf die verhältnismäßig häufig benötigten Entscheidungsfindungen in dieser Sportart zurückzuführen. Nach diversen Studien haben Handballschiedsrichter bis zu zehnmal mehr Entscheidungen in einem Spiel zu treffen, als etwa Fußballschiedsrichter.", "tgt_summary": null, "id": 679839} {"src_title": "Hautepierre-le-Châtelet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Hautepierre-le-Châtelet liegt auf, 13 Kilometer südöstlich von Ornans und etwa 29 Kilometer südöstlich der Stadt Besançon (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im Jura, östlich der Felsnase der Roche de Hautepierre am Rand einer Hochfläche, die gegen Südwesten steil zum tief eingeschnittenen Tal der oberen Loue mit dem Talkessel von Mouthier abfällt. Die Fläche des 9,61 km2 großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des französischen Juras. Das gesamte Gebiet wird von der gewellten Hochfläche von Hautepierre eingenommen, die durchschnittlich auf liegt. Die westliche Gemeindegrenze verläuft meist oberhalb des Steilabfalls zum Talkessel von Mouthier. Als markantes Landschaftsmerkmal sticht der Felsen \"Roche de Hautepierre\" () mit seinem Kreuz hervor. Nach Osten erstreckt sich das Gemeindeareal über die wasserarme Hochfläche bis zu den Höhen von \"Côte de Rappant\" () und \"Sémont\", auf der mit 903 m die höchste Erhebung von Hautepierre-le-Châtelet erreicht wird. Die Gemeinde bestand aus den beiden Ortsteilen \"Hautepierre\" () und \"Le Châtelet\" (), beide am Rand des Hochplateau gelegen. Nachbarorte von Hautepierre-le-Châtelet sind Athose im Norden, Aubonne im Südosten sowie Mouthier-Haute-Pierre im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das im Mittelalter zu Mouthier gehörende Hautepierre wurde 1568 eigenständig. Le Châtelet entwickelte sich bei einem ehemaligen Wachtposten, der im 16. Jahrhundert zu einer Burganlage ausgebaut wurde. Zusammen mit der Franche-Comté gelangten beide Ortschaften mit dem Frieden von Nimwegen 1678 an Frankreich. Zu einer Gebietsveränderung kam es 1907, als die beiden vorher selbständigen Gemeinden Hautepierre und Le Châtelet zur neuen Doppelgemeinde fusionierten. Mit 1. Januar 2009 erfolgte eine Änderung der Arrondissementszugehörigkeit der Gemeinde. Bislang zum Arrondissement Besançon gehörend, kamen alle Gemeinden des Kantons zum Arrondissement Pontarlier. Die Gemeinde Hautepierre-le-Châtelet wurde mit Wirkung vom 1. Januar 2016 mit Nods, Athose, Chasnans, Rantechaux und Vanclans zur Commune nouvelle Les Premiers Sapins zusammengelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Kirche in Hautepierre wurde 1870 erbaut. In Châtelet sind nur noch wenige Überreste der ehemaligen Burganlage sichtbar. Ein häufig besuchtes Ausflugsziel stellt die Roche de Hautepierre dar, von der sich ein beeindruckender Ausblick auf das Tal der Loue bietet.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit zuletzt 114 Einwohnern (Stand 1. Januar 2016) gehörte Hautepierre-le-Châtelet zu den kleinsten Gemeinden des Départements Doubs. Während des 20. Jahrhunderts bewegte sich die Einwohnerzahl stets im Bereich zwischen 100 und 125 Personen. Erst in den letzten Jahren wurde ein Bevölkerungsrückgang verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Hautepierre-le-Châtelet war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft (Ackerbau und Viehzucht) geprägtes Dorf. Noch heute leben die Bewohner zur Hauptsache von der Tätigkeit im ersten Sektor. Außerhalb des primären Sektors gibt es fast keine Arbeitsplätze im Dorf. Einige Erwerbstätige sind auch Wegpendler, die in den umliegenden größeren Ortschaften ihrer Arbeit nachgehen. Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an einer Departementsstraße, die von Mouthier-Haute-Pierre nach Nods führt. Eine weitere Straßenverbindung besteht mit Aubonne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hautepierre-le-Châtelet ist eine Ortschaft und eine Commune déléguée in der Gemeinde Les Premiers Sapins mit Einwohnern (Stand: ) im französischen Département Doubs in der Region Bourgogne-Franche-Comté.", "tgt_summary": null, "id": 195255} {"src_title": "Prosegur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Prosegur International.", "content": "Prosegur wurde 1976 durch Herberto Gut in Madrid gegründet. Auch heute noch ist Prosegur mehrheitlich in Familienbesitz. 1987 erfolgte der Börsengang an der Madrider Wertpapierbörse. Das Unternehmen beschäftigt über 175.000 Mitarbeiter weltweit und ist auf 5 Kontinenten präsent, nämlich in Europa (Deutschland, Spanien, Frankreich, Luxemburg, Portugal und Türkei), Lateinamerika (Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Kolumbien, Mexiko, Paraguay, Peru und Uruguay), Afrika (Südafrika) und Australien. In Asien ist Prosegur in Singapur (mit den Unternehmen Prosec und Aexis der Prosegur-Gruppe), China, Philippinen und Indien (über ein Joint Venture mit SIS, einem der führenden Sicherheitskonzerne Asiens) tätig. Auf internationaler Ebene bewegt sich Prosegur hauptsächlich in drei Geschäftsfeldern: Geschäftsbereich Cash (Geld- und Werttransporte), Geschäftsbereich Security (Wachdienste und Personenschutz, integrierte Sicherheitslösungen für Unternehmen, Notruf- und Serviceleitstelle) sowie Geschäftsbereich Alarms (Alarmanlagen für Privathaushalte). 2016 erzielte Prosegur einen Gesamtumsatz von rund 4.291 Millionen Euro und konnte mehr als 400.000 Unternehmen und Privathaushalte zu den Kunden zählen.", "section_level": 1}, {"title": "Prosegur in Deutschland.", "content": "Das Unternehmen wurde 2006 als SecurLog gegründet und firmiert seit April 2012 als Prosegur. Es beschäftigt derzeit etwa 4.000 Mitarbeiter an bundesweit 31 Standorten. Alle Niederlassungen von Prosegur sind nach der DIN 77200 „Anforderungen an Sicherungsdienstleistungen“ zertifiziert. Darüber hinaus werden jährliche Audits zur Einhaltung der Prüfsäulen der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW), bei welcher Prosegur ordentliches Mitglied ist, durchgeführt. Die Prüfung gemäß der Norm umfasst Cash-Handling, Buchhaltung, Kontenführung, EDV, Wirtschaftlichkeit, organisatorische Strukturen, Planungsabläufe, Betriebsmittel, Personalqualifikation und die transparente Darlegung von Angebotskalkulationen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Mit Übernahme eines Großteils der Niederlassungen und Mitarbeiter der insolventen Heros-Gruppe durch die US-Beteiligungsfirma Matlin Patterson wurde die SecurLog GmbH im Mai 2006 gegründet. Im September 2006 erwarb SecurLog die W.I.S. Werttransport GmbH & Co. KG. Im Juli 2007 fusionierte SecurLog mit dem Kasseler Dienstleister DBI Wertdienste. Am 30. Dezember 2011 wurde SecurLog von Prosegur übernommen. Im Februar 2013 übernahm Prosegur das deutsche Geld- und Werttransportgeschäft von Brink's, welches nach der erfolgten Freigabe durch das Bundeskartellamt am 9. Dezember 2013 sukzessive in das bestehende Netzwerk integriert wurde. Am 19. Februar 2014 wurde die Chorus Security Service GmbH & Co. KG aus Trier erworben und in Prosegur Trier GmbH & Co. KG umfirmiert. Mit dem Kauf von Chorus wurde auch eine Lizenz zum grenzüberschreitenden Werttransport in das benachbarte Luxemburg erworben.", "section_level": 1}, {"title": "Prosegur Stiftung.", "content": "Die Prosegur Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation, welche das soziale und kulturelle Engagement von Prosegur bündelt. Sie will einen Beitrag zum Aufbau einer gerechteren Gesellschaft leisten. Die Organisation arbeitet in den Ländern, in denen Prosegur tätig ist. Sie engagiert sich unter anderem in den Bereichen Bildung, Integration behinderter Menschen sowie Hilfe für benachteiligte Kinder. So erhalten beispielsweise 11.000 Schulkinder in Asien und Lateinamerika jedes Jahr Schulmaterial und 1.200 Personen bekommen jährlich Talent-Stipendien. Bei Naturkatastrophen wie Erdbeben unterstützt die Prosegur Stiftung die Opfer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prosegur ist ein weltweiter Sicherheitsdienstleister mit Sitz in Madrid. Das Unternehmen ist in 24 Ländern auf 5 Kontinenten vertreten. In Deutschland agiert Prosegur mit drei rechtlich selbstständigen GmbHs, jeweils mit Hauptsitz in Ratingen bei Düsseldorf: Prosegur Cash Services Germany GmbH (Marktführer im Geld- und Werttransport), Prosegur SIS Germany GmbH (Errichter von Sicherungstechnik) und Prosegur Services GmbH (interner Dienstleister für die deutschen Prosegur-Schwestern).", "tgt_summary": null, "id": 2125276} {"src_title": "Robert Cocking", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der Fallschirm.", "content": "Robert Cocking war ein Künstler mit einem ausgeprägten Interesse für die Wissenschaft. Er hatte André-Jacques Garnerin gesehen, der 1802 den ersten Fallschirmsprung in England unternahm. Die Lektüre von George Cayleys Schrift \"On Aerial Navigation\" inspirierte Robert Cocking, die Konstruktionsweise des Garnerin-Fallschirms zu verbessern. Cayleys Schrift, die 1809–1810 veröffentlicht wurde, behandelte Garnerins Sprung ausführlich. Garnerin hatte einen schirmförmigen Fallschirm benutzt, der während des Sprunges stark pendelte. George Cayley begründete eine Theorie, nach der sich ein kegelförmiger Fallschirm stabiler verhalten würde. Cocking arbeitete einige Jahre an der Entwicklung eines nach Cayleys Vorstellungen verbesserten Fallschirms. Robert Cockings Fallschirm hatte einen Durchmesser von 32 m und die Form eines vom Sturm umgeklappten Regenschirms, der oben mit Seilen verbunden war. Cocking bat Charles Green und Edward Spencer (1799–1849), die Eigentümer des Ballons \"Royal Nassau\" (früher \"Royal Vauxhall\"), ihm eine Gelegenheit zu geben, seine Erfindung zu testen. Da Cocking bereits 61 Jahre alt war, keine Ausbildung als Wissenschaftler besaß und keine Erfahrungen mit dem Fallschirmspringen hatte, erklärten Green und Spencer sich bereit, ihn zu unterstützen. Sie kündigten den Sprung als Hauptattraktion einer \"Grand Day Fete\" im Londoner Vergnügungspark Vauxhall Gardens an. Am 24. Juli 1837, um 7.35 Uhr Ortszeit, stieg Robert Cocking in einen Korb ein, der unter seinem Fallschirm hing, der wiederum unter dem Korb des Ballons hing, der von Green und Spencer geführt wurde. Cocking hoffte, aus einer Höhe von 2.500 m abspringen zu können, aber das Gewicht des Ballons zusammen mit dem Gewicht des Fallschirms und dem der drei Männer verlangsamte den Aufstieg. In einer Höhe von 1.500 m, annähernd über Greenwich, teilte Green Cocking mit, dass die Zeit nicht ausreiche, um höher aufzusteigen, da der Versuch bei Tageslicht erfolgen sollte. Angesichts dieser Tatsache entschloss sich Cocking zum Sprung.", "section_level": 1}, {"title": "Der Absturz.", "content": "Eine große Menschenmenge hatte sich versammelt, um Zeuge des Ereignisses zu werden. Schnell wurde klar, dass sich Cocking in Schwierigkeiten befand. Er hatte versäumt, das Gewicht des Fallschirms in seine Berechnungen einzubeziehen. Für einige Sekunden war der Fall zwar schnell, aber gleichmäßig, dann hielt der Fallschirm dem Luftdruck jedoch nicht mehr stand. Er klappte komplett nach oben weg und Cocking stürzte ab. Der Schirm zerbrach in der Luft, bevor er auf dem Boden aufschlug. Cocking war sofort tot, seine Leiche wurde auf einem Feld bei Lee (heute ein Stadtteil von London) gefunden. Die Schuld für das Unglück wurde zuerst bei George Cayley gesucht, spätere Tests bewiesen jedoch, dass, obwohl Cayley versäumt hatte, das zusätzliche Gewicht des Fallschirms in seiner Schrift zu erwähnen, die Ursache für den Absturz in einer Kombination aus dem Gewicht des Fallschirms und seiner mangelhaften Ausführung, insbesondere der zur Befestigung der Seile zu schwachen Nähte lag. Robert Cockings Fallschirm wog 115 kg, ein Vielfaches des Gewichts moderner Fallschirme. Versuche, die von dem amerikanischen Ballonfahrer und Erfinder der Reißbahn, John Wise, durchgeführt wurden, bewiesen, dass Cockings Fallschirm funktioniert hätte, wenn er größer und besser gebaut gewesen wäre. Bei einem Vergleich von Garnerins und Cockings Fallschirmen fand er heraus, dass der Letztere gleichmäßiger und stabiler gewesen wäre. Das Problem der Pendelbewegungen, die bei Garnerins Fallschirm zum ersten Mal auftraten, wurde später durch den Einbau einer Scheitelöffnung an der Spitze des Schirms gelöst. Robert Cockings Tod führte dazu, dass das Fallschirmspringen unpopulär wurde und sich bis ins 19. Jahrhundert auf Zirkus- und Karnevalsveranstaltungen beschränkte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Cocking (* 1776; † 24. Juli 1837 in London) war der Erfinder einer der ersten Fallschirmkonstruktionen, die jedoch nicht funktionierte. Er war der erste Fallschirmspringer, der bei einem Sprung mit einem Fallschirm tödlich verunglückte.", "tgt_summary": null, "id": 680788} {"src_title": "Warm Springs (Georgia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im 19. Jahrhundert suchten Bewohner aus Georgia, insbesondere Savannah, in den umliegenden Warmwasser-Quellen Schutz vor Gelbfieber. Die warmen Mineralquellen (32 °C) zogen zu Beginn des 19. Jahrhunderts erste Siedler in die Region. 1832 wurde von David Rose die erste touristische Infrastruktur in Warm Springs geschaffen. Wohlhabende Immobilienbesitzer und Geschäftsleute aus dem Süden nutzten die verschiedenen Standorte während der heißen Sommermonate. Unter diesen Orten gab es auch ein Hotel in der Nähe der warmen Quellen am Fuße der Pine Mountains, das von einflussreichen Gästen wie Henry Clay und John C. Calhoun besucht wurde. Im Jahre 1893 wurde ein größeres Hotelgebäude im viktorianischen Stil mit 180 Zimmern an den warmen Quellen gebaut. Weil das Hotel in Meriwether County lag, erhielt es den Namen „Meriwether Inn“. Es stand auf einem Hügel mit Blick auf die Felder und die Quellen, die zu einem großen Freiluft-Schwimmbad wurden. Mit dem Anschluss an die Eisenbahn und Postkutsche, zog das Inn Mäzene aus dem ganzen Südosten des Landes an. Zur Jahrhundertwende setzte der Niedergang des Kurortes ein. 1923 erwarb eine Gruppe um George Foster Peabody, einem bekannten Geschäftsmann aus Columbus in Georgia, das Anwesen. 1924 besuchte der spätere US-Präsident Franklin D. Roosevelt Warm Springs, um sich in den warmen Quellen von seiner Poliomyelitis zu erholen. Roosevelt fürchtete sich vor den „Inn“ wegen des unzugänglichen Charakters mit zahlreichen Stufen und Holzkonstruktion und wohnte lieber in den Pierson und McCarthy Cottages (bevor er das Little White House baute). Trotz einer großen Belebung aufgrund des Eigentümerwechsels und der Ankunft von Polio-Kranken aus dem ganzen Land (im Zuge der Publicity um Roosevelts Anwesenheit) verkaufte Peabody die Immobilie an Franklin D. Rosevelt für $ 195.000 im Jahr 1926. Roosevelt kehrte zwei Jahrzehnte lang regelmäßig nach Warm Springs zurück und gründete 1927 die \"Georgia Warm Springs Foundation\" als Krankenhaus für Poliomyelitis-Patienten. Die daraus entstandene Rehabilitationsklinik trägt heute den Namen \"Roosevelt Warm Springs Institute for Rehabilitation\" und behandelt rund 6000 Patienten pro Jahr.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Roosevelt ließ ein kleines Landhaus errichten, das er während seiner Aufenthalte nutzte und in dem er am 12. April 1945 verstarb. Das als „Little White House“ bezeichnete Anwesen ist im ursprünglichen Zustand belassen worden und beherbergt ein Museum. Im \"Roosevelt Warm Springs Institute for Rehabilitation\" befindet sich die Polio Hall of Fame, wo 1958 die Bronzebüsten von 15 Polioforschern sowie von Roosevelt und Basil O’Connor angebracht wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Die Erkrankung Franklin D. Roosevelts und seine Aufenthalte in Warm Springs sind Thema des US-amerikanischen Fernsehfilms \"Warm Springs.\" Die Stadt und die historischen Bäder aus den zwanziger Jahren waren Drehort für einen Großteil der Szenen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Warm Springs ist eine Stadt mit 425 Einwohnern (Stand: 2010) im Meriwether County, Georgia in den Vereinigten Staaten. Das Stadtgebiet hat eine Größe von 3,2 km2.", "tgt_summary": null, "id": 1930989} {"src_title": "Walter Riml", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der 2,05 m große Tiroler besuchte eine Kunstgewerbeschule und arbeitete in den zwanziger Jahren als Zimmermann und Innenarchitekt. Während der Wirtschaftsdepression arbeitete er als Stationsleiter beim Bau der Seilschwebebahn Igls-Patscherkofel. Als passionierter Skifahrer kam er 1926 in Kontakt mit dem Bergfilm-Pionier Arnold Fanck. Dieser engagierte ihn über seine \"Berg- und Sport-Film G.m.b.H.\" als Träger und Skiläufer für den Stummfilm \"Der große Sprung\". Beeindruckten zunächst seine skifahrerischen Künste, entdeckte Dr. Fanck bald auch das schauspielerische Talent von Walter Riml. An der Seite von Leni Riefenstahl, Hannes Schneider, Rudi Matt, Gustav Diessl und Ernst Udet spielte er z. B. in den Filmen \"Abenteuer im Engadin\" oder \"SOS Eisberg\" und konnte dort als Darsteller sein großes skifahrerisches Können und komödiantisches Talent zeigen. Fast legendär sein Part als Hamburger Zimmermann an der Seite von Guzzi Lantschner in den Filmen \"Der weiße Rausch\" und \"Nordpol – Ahoi!\". Die beiden galten als deutsche Antwort auf das dänische Komikerduo Pat & Patachon. Nach \"Nordpol – Ahoi!\" gab es keinen Film mehr mit diesem komödiantischen Duo. Walter Riml erzählte später, dass dies auf Anweisung Goebbels geschah, der meinte, „dies ist kein deutscher Humor“. Verständlich wird die „Anweisung“, wenn man weiß, dass die Figuren der Hamburger Zimmerleute Tetje & Fietje vermutlich auf die jüdischen Vaudevillekünstler, die Gebrüder Wolf, zurückgehen. Schon zu Beginn seiner Filmkarriere interessierte sich Walter Riml jedoch auch für das Kamerahandwerk. Bereits 1927 wurde er Kameraassistent bei Hans Schneeberger und Richard Angst. Er zählt daher zur \"Freiburger Schule\". Leni Riefenstahl engagierte Walter Riml 1930 als zweiten Kameramann und Standfotografen für ihren Film \"Das blaue Licht\". Riefenstahl und Riml kannten sich aus der Zusammenarbeit mit Arnold Fanck. Die weltweit wohl berühmtesten Bilder von Leni Riefenstahl als Junta aus diesem Film, sowie die meisten der bisher veröffentlichten Werkaufnahmen stammen von Walter Riml. Danach wurde er von Leni Riefenstahl als einer von insgesamt 19 Kameraleuten für ihren Film \"Triumph des Willens\" verpflichtet. 1935 beauftragte sie Walter Riml für ihren geplanten Film \"Tiefland\" mit der Motivsuche in Spanien. Wegen ausbleibender Gelder musste die Suche später abgebrochen werden. Riml blieb noch längere Zeit Spezialist für Berg- und Dokumentarfilme, dem zum Beispiel in den Luis Trenker-Filmen \"Der Berg ruft\" und \"Liebesbriefe aus dem Engadin\" dank seiner Bergsteiger- und Skifahrerqualitäten mit dem damals noch sehr sperrigen Gerät spektakuläre Aufnahmen gelangen. Die Zusammenarbeit zwischen Walter Riml und Arnold Fanck blieb auch nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten bestehen. Mitte der 30er Jahre begleitete Walter Riml seinen Mentor auf die Reise nach Japan und war dort an dem Film \"Die Tochter des Samurai\" (1936) und Dokumentarfilmen, unter anderem \"Japans heiliger Vulkan\", beteiligt. Während des Zweiten Weltkrieges filmte er als Kriegsberichterstatter und stand für einige Kurz-Dokumentarfilme hinter der Kamera. Durch einen Bombenangriff 1944 in Berlin wurden viele seiner Unterlagen und Filmmaterialien, darunter allein über 30.000 Negativbilder der Japan- und Grönlandreisen, vernichtet. Geplante Filmprojekte mit dem amerikanischen Filmproduzenten Paul Kohner konnten dadurch nicht mehr realisiert werden. Nach Kriegsende wurde Walter Riml zunächst als Kameramann von der amerikanischen Armee als Sonderberichterstatter engagiert. 1946 war er, gemeinsam mit Regisseur Eduard Wieser und Hubert Koffou am Aufbau des bis heute einzigen Tiroler Filmateliers (1946–1952) in Thiersee beteiligt. Bei sechs von den insgesamt 18 in Thiersee gedrehten Spielfilmen stand Riml hier hinter der Kamera. Auch bei dem in Tirol gedrehten Film \"Das doppelte Lottchen\" hatte er die Kameraführung. Außerdem engagierte sich der Kameramann in der neugegründeten Filmgewerkschaft Tirols und war Stellvertreter des Obmannes, Theo von Hörmann. Während der Dreharbeiten zum ersten österreichischen Farbfilm \"Kind der Donau\" mit Marika Rökk (1949) wurde Rimls einziger Sohn Christian geboren. Bei zahlreichen zeittypischen Heimatfilmen der nächsten Jahre stand Walter Riml hinter der Kamera. In \"Der schweigende Engel\" (1954) und \"Rosen-Resli\" (1954) filmte er den Kinderstar Christine Kaufmann. Auch bei dem 1955 gedrehten Harald Reinl-Film \"Solange du lebst\", einem Kriegsfilm mit Marianne Koch und Adrian Hoven in den Hauptrollen, hatte Walter Riml die Kameraführung. Noch oftmals arbeitete er mit Harald Reinl, mit dem er auch freundschaftlich verbunden war, zusammen. Als einer der ersten westlichen Kameramänner fuhr er 1957 gemeinsam mit drei weiteren europäischen Kollegen in die Sowjetunion. Es entstand die Russland-Dokumentation \"Wir sahen mit unseren Augen – Russland heute\". Mitte der 60er Jahre folgen viele Arbeiten für das aufstrebende neue Medium, dem Fernsehen. Riml steht für Professor Heinz Habers erfolgreiche TV-Serie \"Unsere Nachbarn im All\", der österreichischen TV-Serie „Mario“, sowie der TV-Serie „Fenstergucker“ hinter der Kamera. Weiter entstanden Fernsehreportagen über bekannte Sportler wie Jesse Owens, Carl Kaufmann, Bubi Scholz, Jutta Heine oder Martin Lauer sowie Filmporträts über Freddy Quinn und Abi & Esther Ofarim. 1960 wurde Walter Riml für die erste Staffel der heute legendären Krimiserie \"Funkstreife Isar 12\" für die ersten drei Folgen als Kameramann verpflichtet. Bis 1962 war er für die Kameraführung in vielen bekannten Berg- und Heimatfilmen verantwortlich. 1962 wurde auch der amerikanische Regisseur John Sturges auf ihn aufmerksam und engagierte ihn als zweiten Kameramann für den Film \"Gesprengte Ketten\" (The Great Escape). Riml filmte dort die internationalen Stars Steve McQueen, Richard Attenborough und Charles Bronson. Sein großes Können als Bergfilmspezialist wurde 1969 beim James-Bond-Film \"Im Geheimdienst Ihrer Majestät\" für die schwierigen Dreharbeiten der Berg- und Skiszenen nochmals nachgefragt. Seine letzte Arbeit war 1970 eine Dokumentation für das US-Fernsehen zum Film \"The Last Valley\" mit Michael Caine und Omar Sharif. Um seine Pension zu sichern, denn auch viele seiner Arbeitsnachweise wurden während des Krieges vernichtet, arbeitete Walter Riml noch 10 Jahre als Haushandwerker und Tischler in einem Innsbrucker Hotel. Fast 89-jährig verstarb der ehemalige Kameramann am 21. Juni 1994 nach einer schweren Krebserkrankung. In seinem langen Filmleben stand er für über 100 Spiel- und Dokumentarfilmproduktionen hinter der Kamera.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "\"Gesprengte Ketten – The Great Escape\", Behind the scenes, Fotografien des Kameramanns Walter Riml, Herausgeber Helma Türk & Christian Riml, Eigenverlag 2013", "section_level": 1}], "src_summary": "Walter Riml (* 23. September 1905 in Innsbruck; † 21. Juni 1994 in Steinach am Brenner) war ein österreichischer Kameramann und Filmschauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 616315} {"src_title": "Färöische Fußballmeisterschaft 1992", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "In der \"1. Deild\" spielte jede Mannschaft an 18 Spieltagen jeweils zwei Mal gegen jede andere. Die punktbeste Mannschaft zu Saisonende stand als Meister dieser Liga fest, die letzten beiden Mannschaften stiegen in die \"2. Deild\" ab.", "section_level": 1}, {"title": "Saisonverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Meisterschaftsentscheidung.", "content": "Durch zwei Siege an den ersten beiden Spieltagen stand B71 Sandur an der Spitze der Tabelle, verspielten diese jedoch durch vier Unentschieden in Folge. HB Tórshavn verlor hingegen das erste Saisonspiel auswärts bei B68 Toftir mit 0:1, konnte jedoch durch drei Siege und einem Unentschieden am fünften Spieltag an B71 vorbeiziehen. Einem weiteren Sieg folgten drei Unentschieden, so dass ab dem achten Spieltag B68 Toftir ganz oben stand. Am zehnten Spieltag trafen beide Mannschaften im direkten Duell aufeinander, welches HB mit 4:2 für sich entschied und aufgrund der besseren Tordifferenz wieder auf Platz eins stand. Am nächsten Spieltag wechselte die Führung erneut, da HB Tórshavn nicht über ein 1:1 im Auswärtsspiel gegen VB Vágur hinauskam, während B68 Toftir sein Heimspiel mit 4:1 gegen SÍF Sandavágur gewann. HB rutschte in den nächsten Spielen auf Platz vier ab. B68 hingegen gab die Tabellenführung bis zum Saisonende nicht mehr ab, von den restlichen Spielen wurde keines verloren. Die Entscheidung um die Meisterschaft fiel schlussendlich am letzten Spieltag. B68 Toftir konnte seinen Vorsprung mit einem 4:2 bei NSÍ Runavík verteidigen, wobei der Zweitplatzierte GÍ Gøta mit einem 3:0 bei TB Tvøroyri erfolgreich war. Die entscheidenden Tore für B68 fielen erst in der 83. und 85. Minute, ein Unentschieden hätte jedoch ebenfalls genügt, selbst bei einer knappen Niederlage wäre die Tordifferenz für B68 ausschlaggebend gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Abstiegskampf.", "content": "NSÍ Runavík verlor die ersten zehn Saisonspiele, der Rückstand auf den Achtplatzierten betrug zu diesem Zeitpunkt neun Punkte. Es folgte zwar ein Unentschieden sowie mit dem 4:3 im Auswärtsspiel gegen HB Tórshavn am zwölften Spieltag der erste Sieg, die letzte Position konnte bis zum Saisonende allerdings nicht mehr verlassen werden. Bereits nach dem 14. Spieltag stand der Abstieg fest. NSÍ Runavík verlor hierbei mit 0:4 bei GÍ Gøta. Gleichzeitig spielten die beiden direkten Konkurrenten B36 Tórshavn sowie VB Vágur jeweils 0:0 im Heimspiel gegen B68 Toftir beziehungsweise auswärts bei TB Tvøroyri, so dass der Abstand für NSÍ nicht mehr aufzuholen war. SÍF Sandavágur startete mit drei Niederlagen in die Saison, am vierten Spieltag konnte der Abstiegskonkurrent NSÍ Runavík im Heimspiel mit 5:1 geschlagen und kurzfristig der achte Platz belegt werden. Dies blieb bis zum zwölften Spieltag der einzige Sieg für SÍF. Nach dem 17. Spieltag stand auch für sie der Abstieg fest. Die Mannschaft hätte bei einem Abstand von vier Punkten zum Achtplatzierten gewinnen müssen, verlor jedoch das Heimspiel gegen TB Tvøroyri mit 1:4 und lief dem Rückstand bereits nach neun Minuten hinterher.", "section_level": 2}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "Bei gleicher Anzahl von Treffern sind die Spieler nach dem Nachnamen alphabetisch geordnet. Dies war nach 1985, 1986, 1987 und 1991 der fünfte Titel für Símun Petur Justinussen.", "section_level": 1}, {"title": "Trainer.", "content": "Lediglich NSÍ Runavík wechselte den Trainer aus, hierbei wurde jedoch keine Positionsveränderung erzielt.", "section_level": 1}, {"title": "Spielstätten.", "content": "In Klammern sind bei mehreren aufgeführten Stadien die Anzahl der dort ausgetragenen Spiele angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Schiedsrichter.", "content": "Folgende Schiedsrichter leiteten die 90 Erstligaspiele:", "section_level": 1}, {"title": "Die Meistermannschaft.", "content": "In Klammern sind die Anzahl der Einsätze sowie die dabei erzielten Tore genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Nationaler Pokal.", "content": "Im Landespokal gewann HB Tórshavn mit 1:0 gegen KÍ Klaksvík. Meister B68 Toftir schied im Viertelfinale mit 0:5 gegen KÍ Klaksvík aus.", "section_level": 1}, {"title": "Europapokal.", "content": "1992/93, der ersten Europapokalsaison für färöische Vereine, spielte KÍ Klaksvík als Meister des Vorjahres in der Qualifikation zur Champions League gegen Skonto Riga (Lettland). Das Hinspiel wurde mit 1:3 verloren, das Rückspiel endete 0:3. B36 Tórshavn spielte als Pokalsieger des Vorjahres in der Qualifikation zum Europapokal der Pokalsieger. Das Hinspiel bei FC Avenir Beggen (Luxemburg) wurde mit 0:1 verloren, im Rückspiel konnte mit dem 1:1 der erste Punktgewinn einer färöischen Mannschaft erreicht werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Färöische Fußballmeisterschaft 1992 wurde in der \"1. Deild\" genannten ersten färöischen Liga ausgetragen und war insgesamt die 50. Saison. Sie startete am 20. April 1992 und endete am 19. September 1992. ", "tgt_summary": null, "id": 302755} {"src_title": "Gerhard Leo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Leo stammt aus einer Familie, die 1933 nach Paris floh. Sein Vater Wilhelm Leo stammte aus einer assimilierten jüdischen Familie, war Sozialdemokrat und in der Weimarer Republik Rechtsanwalt. In Paris war Wilhelm Leo Mitbegründer des Nationalkomitee Freies Deutschland für den Westen (CALPO). Nach dem Einmarsch der Wehrmacht führte Gerhard Leos Weg in den zunächst unbesetzten Süden Frankreichs, dem sog. Vichy-Regime, wo er sich 1942 dem französischen Widerstand anschloss und eine französische Identität annahm. Im Februar 1944 wurde er von den Deutschen verhaftet. Bei seinem Transport nach Paris, wo er verurteilt werden sollte, wurde er von Partisanen in der Kleinstadt Allassac aus dem Zug befreit. Bis zum Ende des Krieges in Frankreich kämpfte er in den Reihen der Forces Françaises de L'Intérieur im Rang eines Leutnants und nahm u. a. an der Befreiung von Tulle teil. Weiterhin war er Frontbevollmächtigter der CALPO in der Bewegung Freies Deutschland und wurde Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs. Nach dem Krieg kehrte Leo nach Deutschland zurück, zuerst ins Ruhrgebiet. 1954 emigrierte er in die DDR. Er war seitdem als Autor und Journalist tätig. Zeitweilig war er als Sonderkorrespondent des Neuen Deutschland in Frankreich tätig. Leo wurde 1961 beim Eichmann-Prozess in Israel akkreditiert. In der DDR wurde ihm 1970 der Vaterländische Verdienstorden in Silber und 1983 in Gold verliehen. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Gerhard Leo am 17. Februar 2004 durch Dekret des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Gerhard Leo engagierte sich im Verband Deutscher in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung „Freies Deutschland“ (DRAFD), in dem er auch veröffentlichte. Bis zu seinem Tod war er weiter in verschiedenen antirassistischen Vereinigungen tätig. Er leitete Gedenkreisen, hielt Vorträge für die VVN–BdA und engagierte sich für von Abschiebung bedrohte Flüchtlinge in Berlin-Köpenick. Am 8. Oktober wurde er beigesetzt. Er ist der Vater der Historikerin Annette Leo und der Großvater des Journalisten und Autors Maxim Leo.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerhard Leo (* 8. Juni 1923 in Berlin; † 14. September 2009 ebenda) war ein deutscher Journalist, Autor und Kämpfer der französischen Résistance.", "tgt_summary": null, "id": 747178} {"src_title": "Dominicus Meier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach seinem Abitur am Clemens-Hofbauer-Kolleg in Bad Driburg und einer kurzen Berufserfahrung als Justizsekretär trat er 1982 in die Benediktinerabtei Königsmünster ein, nahm den Ordensnamen Dominicus an, studierte in Würzburg und Münster Theologie und wurde anschließend in Salzburg in Kirchenrecht promoviert. Von 1989 bis 1991 war er Diözesanrichter am Diözesangericht Salzburg, habilitierte sich 1999 in Kirchenrecht und war seit 2000 als ordentlicher Professor für Kirchenrecht an der Ordenshochschule der Pallottiner in Vallendar tätig. Außerdem war er von 1992 bis 2001 Mitarbeiter am Erzbischöflichen Offizialat des Erzbistums Paderborn als Ehebandverteidiger und seit 1994 als Kirchenanwalt. Seit dem 30. August 2013 ist er Offizial im Erzbistum Paderborn als Nachfolger von Wilhelm Hentze. Dominicus wurde in sein Amt als dritter Abt der Mescheder Abtei Königsmünster am 31. August 2001 für die Dauer von zwölf Jahren gewählt. Abt Dominicus erhielt am 6. Oktober 2001 vom damaligen Erzbischof Johannes Joachim Kardinal Degenhardt die Abtsbenediktion. Sein Wahlspruch als Abt lautete \"Per Christum congregamur – Durch Christus werden wir zusammengeführt\". Seine Amtszeit endete am Pfingstsonntag, den 19. Mai 2013 mit seinem Rücktritt. Als Nachfolger wurde am 8. Juni 2013 Pater Aloysius Althaus gewählt. In der Abtei Königsmünster war er zuvor viele Jahre Vertreter des Schulträgers am abteieigenen Gymnasium und als solcher vor allem für die finanziellen Belange der Schule verantwortlich. Wegen seiner besonderen Kenntnisse im Kirchen- und Ordensrecht ist Dominicus bei vielen Ordensgemeinschaften ein häufig angefragter Ratgeber. Am 1. September 2013 wurde er von Erzbischof Hans-Josef Becker zum Offizial des Erzbistums Paderborn berufen. Dominicus Meier engagiert sich für zahlreiche Sozialprojekte im Heiligen Land. 2008 wurde er vom Kardinal-Großmeister John Patrick Kardinal Foley zum Großoffizier des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 25. Oktober 2008 im Erfurter Dom durch den Erzbischof Reinhard Marx, Großprior der deutschen Statthalterei, in den Orden investiert. Von 2012 bis 2017 war er Prior der \"Komturei St. Benedikt Meschede\" des Päpstlichen Laienordens. Am 15. Juli 2015 ernannte ihn Papst Franziskus zum Titularbischof von \"Castro di Sardegna\" und zum Weihbischof in Paderborn. Erzbischof Hans-Josef Becker spendete ihm am 27. September desselben Jahres im Paderborner Dom die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren die Paderborner Weihbischöfe Manfred Grothe und Matthias König. Er ist Mitglied der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste sowie der Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dominicus Meier OSB (* 10. Juli 1959 in Heggen als \"Michael Meier\") ist Weihbischof in Paderborn und emeritierter Abt der Abtei Königsmünster in Meschede.", "tgt_summary": null, "id": 1151772} {"src_title": "Natursteinmauerwerk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abgrenzung.", "content": "Wird Natursteinmauerwerk in Gänze aus Naturstein aufgebaut, handelt es sich um Massivmauerwerk; wird nur die äußere, sichtbare Schale einer mehrschaligen Wand aus Naturstein ausgeführt, spricht man von Verblendmauerwerk bzw. Blendmauerwerk. Mauerwerke können sowohl aus natürlichen als auch aus natürlichen und künstlichen Steinen im Verbund bestehen. In der Praxis werden letztere als Mischmauerwerk bezeichnet (während nach der DIN 1053-1 als Mischmauerwerk eine mit Mörtel erstellte Mauer definiert ist).", "section_level": 1}, {"title": "Grundbegriffe.", "content": "Beim Mauerwerk wird zwischen ein- und zweihäuptigem Mauerwerk unterschieden. Das bedeutet, dass die Mauer entweder eine Ansichtsseite (ein Haupt) oder zwei Ansichtsseiten (zwei Häupter) hat. Das Lager bezeichnet die horizontalen Ebenen eines Mauersteins (wie der Stein in der Mauer liegt). Die entsprechende horizontalen Fugen werden Lagerfugen genannt. Stoßen zwei Mauersteine senkrecht aneinander, nennt man diese Fuge Stoßfuge. Die Bezeichnung für die seitlichen Flächen (also linke und rechte Seite) der Mauersteine nennt man Köpfe. Die Schichthöhe definiert die Höhe von nebeneinander liegenden Mauersteinen in einer Reihe. In der Schichthöhe ist nur ein einmaliger Höhenwechsel, bzw. es sind keine Wechsel der Steinhöhen in einer Schicht je nach der Art des Natursteinmauerwerks, möglich. Den oberen Abschluss einer freistehenden Mauer bezeichnet man als Mauerkopf oder Mauerkrone. Die Mauerschräge, also die Neigung einer Natursteinmauer, nennt man Dossierung oder Anlauf.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Mauerwerke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichtliche Zeit.", "content": "Das älteste bekannte, mit Kalk gemörtelte Mauerwerk befindet sich in Süd-Jordanien. Es wird auf zirka 6.000 v. Chr. datiert.
Die irischen Mauern sind ein bekanntes Beispiel für die ursprünglichste Form des Mauerbaus der Menschheit. Lesesteine, die auf den Feldern gesammelt und ohne Mörtel aufeinandergeschichtet sind, bilden eine Begrenzung von Weideflächen und sind Eigentumsmarkierungen. Teile der irischen Steinmauern werden auf ein Alter von über 5.000 Jahren geschätzt. Die Ägypter in der Antike schufen vor 5.000 Jahren nicht nur feingliedrige Mauerwerke für Tempel, sondern riesige Pyramiden aus Naturstein. Über die Bearbeitungsmethoden und den Aufbau der Mauerwerke in der Ägyptischen Antike gibt es weitestgehend gesicherte Theorien. Über die Aufbautechnik der Pyramiden herrscht bis zum heutigen Tage keine letztendliche Klarheit. Die Achäer und Mykener schufen vor 4.000 Jahren mit polygonal behauenen Steinen beachtliche zweischalige Mauern aus Kalktuff- und Kalksteinquadern, sodass von einer eigenständigen Architektur gesprochen wird. Eine der bemerkenswertesten Leistungen der Mykenischen Kultur ist das Löwentor, das etwa 1.250 v. Chr. entstand. Es besteht aus vier einzelnen Megalithen einschließlich des mehr als 12 Tonnen schweren Sturzsteins mit dem Löwenornament. Historische Bruchsteinmauern dienten ferner als Fundamente für Bauwerke oder als Gebäudemauern. Beispiele sind Beobachtungstürme, wie der Nuraghe auf Sizilien und Talayot auf den Balearen oder Broch in Schottland, die vor etwa 3.000 Jahren aufgebaut wurden. Bei den Etruskern in Italien und Hethitern in der Türkei und bei weiteren Völkern im Mittelmeerraum oder auf der Osterinsel war das Polygonal- oder als Bruchsteinmauerwerk verbreitet.", "section_level": 2}, {"title": "Altertum.", "content": "In der Antike wurden sowohl Quader- als auch Polygonalmauerwerk verwendet, wobei letzteres – nach Regionen unterschiedlich – etwa um Christi Geburt außer Gebrauch kam. Beim einfachen Quadermauerwerk, das mit und ohne Mörtel verarbeitet wurde, wird zwischen isodomem und pseudoisodomem Mauerwerk unterschieden. Beim isodomen Mauerwerk sind alle Quader in etwa von gleicher Größe, beim pseudoisodomen sind nur die Steine jeweils einer Schicht gleich. Im Antiken Griechenland finden wir etwa ab 800 v. Chr. eine bemerkenswerte Mauertechnik. Die Natursteine wurden rechtwinkelig zugearbeitet, ohne Mörtel versetzt und mit Eisenankern und in Bleivergusstechnik befestigt. Bei nachrangigem Mauerwerk wurden kleinformatige Steine verwendet und diese mit einer dünnen Kalkschicht überzogen, um mit aufgemalten Fugen größere Marmorsteine vorzutäuschen.
Die Römer in der Antike übernahmen die Technologie der Griechen und perfektionierten sie weiter, indem sie ein zweischaliges Mauerwerk mit in Mörtel versetzten Steinen hochzogen. Die Innenschale war mit Ziegelsplitt oder zertrümmerten Natursteinen verfüllt und die Außenschalen mit Eisenankern in der Innenschale verankert. Sie wurde damit erheblich stabilisiert. Ferner kombinierten sie Ziegel- und Natursteinmauerwerk bei hohen Mauern, um die Steifigkeit des gesamten Mauerwerks zu verbessern. Darüber hinaus entwickelten sie in großer Vielfalt mit unterschiedlichen Steinformaten und Mauerwerksverbänden das sogenannte das römische Mauerwerk.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "In der romanischen Zeit wurde sowohl Quadermauerwerk als auch Schalenmauerwerk verwendet. Man richtete sich nach dem zur Verfügung stehenden Material und den finanziellen Mitteln. Beim Bau von Klöstern und anderen Zweckbauten kommt es zur Ausführung von massivem Mauerwerk aus einzelnen Steinen.
Die Gotik verfeinerte die Technik des massiven Steinbauens mit feingegliederten Bausteinen mit reichhaltiger Profilierung. Die Profilierungen, die sogenannten Dienste, dienten zunächst der Ableitung der statischen Kräfte des Bauwerks, in der Spätgotik wurden sie auch zum gestalterischen Element. Die tragenden Teile wurden entweder durch nichttragende Wände aus Naturstein verbunden oder als leuchtende Glasfenster ausgeführt. Natursteinmauerwerke werden häufig verputzt, weshalb das Natursteinmauerwerk in der gotischen Zeit oft nicht mehr sichtbar war. Die Natursteine der nichttragenden Natursteinmauern, sofern sie verputzt wurden, wurden ohne Sichtflächenbearbeitung verbaut.", "section_level": 3}, {"title": "Außereuropäische Kulturen.", "content": "Eine Leistung, die immer wieder Anlass zu Diskussionen bietet, ist das fugenlose Zyklopenmauerwerk der Inkas, das vor 500 Jahren entstand und zwischen dessen Fugen keine Messerklinge passt (siehe Abbildung). Der bekannteste Mauerstein zeigt zwölf Kanten in seiner Ansicht, an die sich weitere Steine passgenau anschließen.", "section_level": 3}, {"title": "Neuzeit.", "content": "In der Renaissance finden wir historische Mauerwerksformen, die sich an den griechischen Baustil mit dem massiven Steinbau anlehnen. Die sichtbaren Steinoberflächen der Außenmauern werden in einem neuen Formenkanon gestaltet, wie z. B. Bossenwerk (auch Rustika genannt) oder als Diamantquader. In der Renaissance wird erstmals das Mischmauerwerk ausgeführt, dabei wird die Außenschale aus Naturstein und die nicht sichtbaren Mauerwerksteile aus Kostengründen im Backstein ausgeführt. Ferner wird teilweise die Außenschale mit Terrakottaplatten, Sgraffitoputz oder in bemaltem Putz ausgeführt. Im Barock wurde das massive Natursteinmauerwerk, bis auf wenige Ausnahmen wie z. B. die Frauenkirche Dresden, weitestgehend aufgegeben und nur noch die Lisenen und Pilaster, die Gesimse, die Fenster- und Türverdachungen wurden aus Naturstein angefertigt. Der Klassizismus erbrachte erneut die Hinwendung zur Antike und das Natursteinmauerwerk in massiver Form wurde vermehrt erstellt. Mitte des 19. Jahrhunderts kommt die Skelettbauweise mit Stahlträgern auf und das Natursteinmauerwerk wird zum Verblender. Mit der Entwicklung der Industrialisierung wird Naturstein durch Kunststein ersetzt und im 20. Jahrhundert werden mit Natursteinplatten Fassaden verblendet. Das massive Natursteinmauerwerk für Bauwerke wird zur Geschichte. Der letzte massive Natursteinbau beginnt Ende des 20. Jahrhunderts als Wiederaufbau der Frauenkirche Dresden.", "section_level": 2}, {"title": "Haltbarkeit und Wartung.", "content": "Im antiken Rom gab es bereits Haltbarkeitswerte für Baumaterialien. Naturstein war mit einer Haltbarkeit von 45 Jahren bei den Römer vermerkt; die Haltbarkeit betrug also drei Generationen. Wir kennen jedoch Mauerwerke, die Jahrtausende überstanden haben. Das irische Trockenmauerwerk soll bis zu 5.000 Jahre alt sein, der Bau der chinesischen Mauer begann etwa 200 v. u. Z. und ein Großteil dieser Mauer entstand vor 500 bis 700 Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Mauerwerksarten.", "content": "Man unterscheidet Natursteinmauerwerk in Deutschland nach der geltenden DIN-Norm 1053-1: Eine besondere Naturstein-Mauerwerksart ist der sogenannte Friesenwall aus Norddeutschland, der aus Findlingen (die Ober- und Rückseite des Friesenwalls ist teilweise von einer Grasschicht bedeckt) errichtet wird. Ferner gibt es das sog. Spaltfindlingsmauerwerk, das im Bundesland Brandenburg aus den in der Mitte gespaltenen Findlingen für Fundamentsockel von Wohnhäusern verbaut wurde und wird.", "section_level": 1}, {"title": "Sichtflächen.", "content": "Die Sichtflächen der Mauersteine werden entweder wie beim Trockenmauerwerk naturbelassen oder mit Handwerkzeugen in unterschiedlichen Techniken bearbeitet, je nachdem ob es sich um Weichgestein oder Hartgestein handelt. Sichtbare Spuren von Bohrlöchern der Steinspaltwerkzeuge und Sägeflächen, die die Steinkreissägen verursachen, sind verpönt. Natursteinmauerwerke zeigen Werkzeugspuren von Spitzeisen, Zweispitz und Sprengeisen bzw. Bossiereisen. Historische Mauerwerke zeigen teilweise Randschläge, die mit dem Schlageisen hergestellt wurden und intensiv handwerklich bearbeitete Sichtflächen (siehe Abbildung Regelmäßiges Mauerwerk).", "section_level": 1}, {"title": "Steintechnik.", "content": "Die Mauersteine, die gegen das Lager eingebaut werden, neigen zu schalenförmigen Abplatzungen. Denn alle Natursteine haben ein sogenanntes Lager, das je nach Gestein unterschiedlich fest ausgeprägt ist. Am stärksten gelagert und verwitterungsgefährdet sind die Ablagerungsgesteine in Natursteinmauern. Diese Gesteine, die oberflächennah als Lesesteine am häufigsten in Deutschland zu finden sind, werden zumeist verbaut. Ein Lager ist eine Schichtung, in die Wasser eindringen kann. Bei Frost erzeugt das gefrierende Wasser eine Volumenvergrößerung um bis zu 9 %, die Folge sind Drücke, die den Naturstein oberflächennah schalenförmig abspalten können. Das Aufmörteln von Mauerwerk mit Lesesteinen kann zu Ausblühungen von Salzen führen, da diese Steinen Säuren, wie z. B. Huminsäuren, enthalten können. Natursteine aus Steinbrüchen führen normalerweise keine Salze. Beim Aufbau der Natursteinmauern, die aufgemörtel werden, wird entweder Baukalk oder Trasszement verwendet. Ein Mauerwerk aus Naturstein kann im Zuge des Aufbaus verfugt werden. Bei einem späteren Ausfugen, nach dem Aushärten des Versetzmörtels, kann der speziell angemischte Fugmörtel weicher eingestellt werden. Dadurch wird erreicht, dass bei Verwitterungsprozessen, die Fugen verschleißen und nicht die Mauersteine. Fugen sind von Zeit zu Zeit zu überprüfen und Fehlstellen zu ergänzen. Mauerwerksabdeckungen durch Natursteinplatten, Dachziegel oder eine Verblechung schützen gegen eindringendes Wasser und behindern Ausblühungen. Abdeckungen verhindern des Weiteren Pflanzenbewuchs, denn Pflanzenwurzeln erzeugen Sprengdruck und können Mauerwerk schädigen.", "section_level": 1}, {"title": "Gestaltungsregeln.", "content": "Die größten Mauersteine werden aus statischen und optischen Gründen am Fuß und an den Ecken der Mauern verbaut. Kreuzfugen werden beim Aufmauern vermieden. Dies gilt ebenso für drei Fugen, die senkrecht an einen Mauerstein stoßen. Die Mauersteinlänge ist begrenzt, sie sollte maximal das 4 bis 5fache der Mauersteinhöhe betragen. Überlange Steine sind besonders im Trockenmauerwerk bruchgefährdet. Naturstein hat exzellente Druckfestigkeitswerte und schlechte Biegezugwerte. Mauersteine, die hochkant eingebaut werden, nennt man „Aufsteller“. Sie sollten vermieden werden, da sie ebenso wie quadratische Formate nachteilig für die Herstellung eines dauerhaften Mauerwerksverbands sind. Die DIN 18332 für Naturstein schreibt vor, dass Mörtelfugen in Mauerwerken möglichst gleich breit angelegt werden und maximal 1 cm breit sein sollen. Die Fugen beim aufgemörtelten Bruchsteinmauerwerk dürfen eine Breite von 3 cm nicht überschreiten. Beim Vorhandensein von zu breiten Fugen wird vom Verbandeln gesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Fugen.", "content": "Die entscheidende Rolle hinsichtlich der Haltbarkeit der Mauern spielt die Qualität mineralischer Fugen, diese sollen verschleißen und nicht der Stein. Die anerkannten Regeln der Technik für Mauerwerke lauten: Grundsätzlich sollte die Fuge weicher als der Mauerstein sein. Optimale Mischungsverhältnisse von Bindemittel (Kalk, Trasszement) zu Zuschlagstoff (Fugsand) für Fugen sind 1:4 bis 1:5. Das Nachbessern der Fugen gilt als Wartungsaufgabe für die Besitzer. Die mineralische Fuge soll im Normalfall bei der Anfertigung eine leichte Hohlkehle bilden (beim Bruchsteinmauerwerk können Schattenfugen gebildet werden). Dies wird durch den Einsatz eines Gartenschlauchs erreicht, mit dem über die neu angefertigte Fuge gezogen wird. Nach dem Einsatz des Gartenschlauchs wird die glatte Fuge wieder aufgeraut, denn sonst erfährt die Fuge eine Bindemittelanreicherung an der Oberfläche. Zusätzliche und unerwünschte Oberflächenhärte der Fuge kann neben Rissen zu unerwünschten Abplatzungen der Steinkanten führen. Vorhandene Fugen sind alle 5 bis 10 Jahre zu überprüfen und defekte Fugen sind zu erneuern.", "section_level": 2}, {"title": "Steinauswahl.", "content": "Hartgesteine haben erheblich längere Haltbarkeiten als die Weichgesteine. Hartgesteine sind normalerweise teurer als die Weichgesteine, Hartgesteine sind aufwändiger zu bearbeiten. Dennoch ist der Unterschied hinsichtlich der Haltbarkeit marginal, da die Weichgesteine lediglich oberflächennah verwittern und das spielt bei den rauen Oberflächen eine zu vernachlässigende Rolle. Für das Versetzen von Mauern mit Mörtel je m2 muss man mit etwa 6 bis 8 Stunden Aufwand rechnen. Die Versetzkosten sind der größten Posten hinsichtlich einer Kostenplanung der Mauerwerke. Bruchsteine sind relativ preisgünstig, Lesesteine kosten personellen Sucheinsatz. Das aufwendigste und teuerste Mauerwerk ist das Quadermauerwerk. Für Gartenmauern wird häufig auf regional verfügbare Steinsorten zurückgegriffen. Bei Trockenmauern spielen entstehende Verwitterungsprobleme der Mauersteine eine völlig nachgeordnete Rolle. Für Mauerwerke sind im Prinzip alle Gesteine geeignet, denn die Mauersteine haben die längste Haltbarkeit der am Mauerwerk beteiligten Komponenten wie Fundament und Mörtel. Liegt eine gemauerte Natursteinmauer unmittelbar an einem Gehweg, sollte auf das Salzstreuen bei Schnee und Eis völlig verzichtet werden, da sich Salzlaugen bilden, die in die Fugen und in die Poren der Steine eindringen können. Die Salzbildung zieht beim Austrocknen eine Volumenvergrößerung nach sich, die die Fugen und die Weichgesteine angreifen kann. Es sollte, um dies zu vermeiden, nur mit Granulaten bei Rutschgefährdungen an Mauerwerken gestreut werden. In den Mauerfugen und an den Mauerfüßen aufkommende Gehölze sollten schon als Jungpflanzen entfernt werden, da ihre Wurzeln und Stämme die Mauern sprengen können.", "section_level": 2}, {"title": "Fundamentregeln.", "content": "Allenfalls ein Trockenmauerwerk, z. B. als Gartenmauer, kann ohne größere Fachkenntnis hergestellt werden. Alle anderen oben genannten Mauerwerksarten können normalerweise nur von ausgebildeten Fachleuten hergestellt werden. Bis zu 1,20 m Höhe brauchen Trockenmauern kein Fundament, sondern der Boden kann festgerammt werden. Das Höhen- zum Seitenverhältnis beträgt 3:1, das heißt, dass eine Trockenmauer von 120 cm Höhe an ihrem Fuß mindestens 40 cm breit zu sein hat. Von 1,20 m bis 1,50 m Mauerhöhe benötigt eine Trockenmauer ein 30 bis 40 cm tiefes Fundament aus Kies oder Schotter. Das Fundament sollte links und rechts ca. je 10 cm breiter als die Mauer sein. Über 1,50 m Höhe sind statische Berechnungen erforderlich, die die Geländebeschaffenheit und die Bodenverhältnisse berücksichtigen.", "section_level": 2}, {"title": "Natursteinmauern als Biotope.", "content": "Heute zählen alte, bewachsene Natursteinmauern zu den wertvollsten Biotopen innerhalb der Siedlungsbereiche: Zum einen beherbergen die alten Mauern konkurrenzschwache Spezialisten, deren primäre Lebensräume – Felsspalten – von Natur aus sehr selten sind, zum anderen sind ihre Lebensgemeinschaften über Jahrhunderte „gereift“, was den langsam wachsenden Mauerritzenpflanzen, ebenso Tierarten mit engem Aktions- und Ausbreitungsradius, entgegenkommt. Als Faustregel gilt, dass erst 100 bis 500 Jahre alte Mauern optimal entwickelte Mauerfugen-Gesellschaften tragen. Alte mit Kalkmörtel verfugte Natursteinmauern gelten in vielen Bundesländern, z. B. in Nordrhein-Westfalen, ebenso wie in Lehm gesetzte oder in Trockenbauweise errichtete Mauern einschließlich ihrer übererdeten Mauerkronen als stark gefährdeter Biotoptyp. Aus Gründen des Arten- und Biotopschutzes sollten alte Natursteinmauern erhalten bzw. vorsichtig ausgebessert werden. Dabei ist am besten abschnittweise über mehrere Jahre vorzugehen und Kalkmörtel statt Zementmörtel zu verwenden. Keinesfalls sollten Erdauflagen von Mauerköpfen entfernt werden. Um den Sanierungsbedarf der Mauern zu reduzieren, sind in den Fugen aufkommende Gehölze schon als Jungpflanzen zu entfernen, da ihre Wurzeln und Stämme, anders als krautige Pflanzen, bedingt durch das Sekundäre Dickenwachstum die Mauern sprengen können. Charakteristische Pflanzen der Mauerfugen sind in Mitteleuropa vor allem die Mauerraute \"(Asplenium ruta-muraria)\" an voll besonnten Partien, Braunstieliger Streifenfarn \"(Asplenium trichomanes)\" an halbsonnigen und schattigen Abschnitten und Zerbrechlicher Blasenfarn \"(Cystopteris fragilis)\" an vollschattigen, feuchtkühlen Stellen. Auch einige verwilderte Zierpflanzen, die mittlerweile als eingebürgert gelten, leben an alten Mauern, beispielsweise das lila blühende Mauer-Zimbelkraut \"(Cymbalaria muralis)\" oder Gelber Lerchensporn \"(Corydalis lutea)\". Wo sich auf Mauerköpfen Feinerde sammelt, siedeln trockenresistente Pflanzen wie Fetthenne- und Steinbrech- Arten \"(Sedum-\" und \"Saxifraga-\"Arten). Zur charakteristischen Fauna der vermörtelten Natursteinmauern gehören besonders Gehäuseschnecken sowie solitär lebende Hautflügler, wie Ameisen, Bienen und Wespen. In Trockenmauern wärmebegünstigter Gebiete, etwa den Weinbergmauern im Mittelrhein- und Moseltal, leben Reptilien wie Mauereidechse und Schlingnatter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Natursteinmauerwerk ist ein nur aus natürlichen Steinen bestehendes Mauerwerk, im Gegensatz zu einem Mauerwerk, das aus gefertigten, künstlichen Steinen wie Ziegeln besteht. Natursteinmauern sind aufwendiger und teurer als Mauern aus Beton oder Backstein, dafür meist sehr langlebig und optisch ansprechend und abwechslungsreich. ", "tgt_summary": null, "id": 1318926} {"src_title": "Lorentzsche Äthertheorie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Problemstellung.", "content": "Die Annahme eines ruhenden Äthers scheint dem Ergebnis des Michelson-Morley-Experiments zu widersprechen, bei dem der Nachweis einer Bewegung der Erde relativ zu diesem Äther scheiterte. In der lorentzschen Äthertheorie wird dieser Widerspruch über die Einführung von Lorentz-Transformationen aufgelöst. Dabei werden jedoch die Längenkontraktion und Zeitdilatation als Prozesse verstanden, denen relativ zu einem Äther bewegte Maßstäbe und Uhren unterworfen sind, während Raum und Zeit unverändert bleiben. Damit werden diese Effekte als asymmetrisch betrachtet, das heißt, bewegte Maßstäbe sind tatsächlich kürzer und Uhren gehen tatsächlich langsamer. Ein bewegter Beobachter schätzt ruhende Maßstäbe zwar in identischer Weise als kürzer und ruhende Uhren als langsamer ein, diese Einschätzung wird jedoch als Täuschung interpretiert, da sie der bewegte Beobachter unter Verwendung verfälschter Maßstäbe und Uhren gewinnt. Die Symmetrie der Beobachtungen und damit die offensichtliche Gültigkeit eines scheinbaren Relativitätsprinzips wird als Folge einer eher zufälligen Symmetrie der zugrunde liegenden dynamischen Prozesse interpretiert. Sie verhindert jedoch die Möglichkeit, die eigene Geschwindigkeit relativ zum Äther zu bestimmen, und macht ihn damit zu einer prinzipiell unzugänglichen Größe in der Theorie. Solche Größen sollten laut einem von Ockham ausgesprochenen Sparsamkeitsprinzip (\"„Occam’s razor“\") möglichst vermieden werden, was ein Grund ist, warum diese Theorie als überholt gilt und kaum noch vertreten wird. In der speziellen Relativitätstheorie sind Längenkontraktion und Zeitdilatation dagegen eine Folge der Eigenschaften von Raum und Zeit und nicht von materiellen Maßstäben und Uhren. Die Symmetrie dieser Effekte ist eine Folge der Gleichwertigkeit der Beobachter, die als Relativitätsprinzip der Theorie zugrunde liegt. Alle Größen der Theorie sind experimentell zugänglich.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundkonzept.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Äther und Elektronen.", "content": "Die lorentzsche Äthertheorie, die hauptsächlich zwischen 1892 und 1906 von Lorentz und Poincaré entwickelt wurde, beruhte auf der Weiterentwicklung von Augustin Jean Fresnels Äthertheorie, den Maxwell-Gleichungen und der Elektronentheorie von Rudolf Clausius. Lorentz führte eine strikte Trennung zwischen Materie (Elektronen) und Äther ein, wobei in seinem Modell der Äther völlig unbewegt ist und von bewegten Körpern nicht mitgeführt wird. Max Born identifizierte den Lorentz-Äther dann überhaupt mit dem absoluten Raum Isaac Newtons. Der Zustand dieses Äthers kann im Sinne der Maxwell-Lorentz’schen Elektrodynamik durch das elektrische Feld \"E\" und das magnetische Feld \"H\" beschrieben werden, wobei diese Felder als von den Ladungen der Elektronen verursachte Anregungszustände bzw. Vibrationen im Äther aufgefasst wurden. Hier tritt also ein abstrakter elektromagnetischer Äther an die Stelle der älteren mechanischen Äthermodelle. Im Gegensatz zu Clausius, der annahm, dass die Elektronen durch Fernwirkung aufeinander wirken, nahm Lorentz als Vermittler zwischen den Elektronen ebendieses elektromagnetische Feld des Äthers an, in dem sich Wirkungen maximal mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten können. Lorentz konnte aus seiner Theorie beispielsweise den Zeeman-Effekt theoretisch erklären, wofür er 1902 den Nobelpreis erhielt. Joseph Larmor entwarf ungefähr gleichzeitig mit Lorentz (1897, 1900) eine ähnliche Elektronen- oder Äthertheorie, welche jedoch auf einem mechanischen Äther beruhte.", "section_level": 3}, {"title": "Korrespondierende Zustände.", "content": "Ein fundamentales Konzept der Theorie war das 1895 von Lorentz eingeführte „Theorem der korrespondierenden Zustände“ für Größen zu formula_1 (d. h. für Geschwindigkeiten, die gering sind im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit), aus dem folgt, dass ein im Äther \"bewegter\" Beobachter annähernd dieselben Beobachtungen in seinem „fiktiven“ Feld macht wie ein im Äther \"ruhender\" Beobachter in seinem „realen“ Feld. Dieses Theorem wurde von Lorentz (1904) für alle Größenordnungen erweitert und in Übereinstimmung mit dem Relativitätsprinzip von Poincaré (1905, 1906) und Lorentz (1906, 1916) komplettiert.", "section_level": 3}, {"title": "Längenkontraktion.", "content": "Eine große Herausforderung für diese Theorie war das 1887 durchgeführte Michelson-Morley-Experiment. Nach den Theorien von Fresnel und Lorentz hätte mit diesem Experiment eine Relativbewegung zum Äther festgestellt werden müssen, die Ergebnisse waren jedoch negativ. Albert A. Michelson selbst vermutete, dass das Ergebnis für eine vollständige Mitführung des Äthers spreche, doch andere Versuche, die Aberration und die Maxwell-Lorentz’sche Elektrodynamik waren mit einer vollständigen Mitführung kaum vereinbar. Eine Lösung deutete sich an, als Oliver Heaviside 1889 die maxwellsche Elektrodynamik weiterentwickelte und bemerkte, dass das elektrostatische Feld um einen bewegten, kugelförmigen Körper in Bewegungsrichtung um den Faktor formula_2 verkürzt sei (der sogenannte Heaviside-Ellipsoid). Dem folgend schlugen George Francis FitzGerald (1889) (allerdings nur qualitativ) und unabhängig von ihm Lorentz 1892 (bereits quantitativ ausgearbeitet) vor, dass nicht nur die elektrostatischen, sondern auch die molekularen Kräfte während der Bewegung durch den Äther auf allerdings unbekannte Weise derart beeinflusst werden, dass die in Bewegungsrichtung liegende Interferometeranordnung um den angenäherten Faktor formula_3 kürzer ist als der senkrecht dazu stehende Teil. Lorentz selbst schlug 1895 verschiedene Möglichkeiten vor, um die relative Verkürzung herbeizuführen: Die Lorentzkontraktion der im Äther gemessenen Länge \"l\" in Bewegungsrichtung (ohne Expansion senkrecht dazu) mit dem präzisen Faktor gemäß formula_4 wurde erst später von Larmor (1897) und Lorentz (1904) angegeben: Ein mit der Erde mitbewegter Beobachter würde von dieser Kontraktion, die im Falle der Bewegung der Erde um die Sonne nur 1/200.000.000 beträgt, nichts bemerken, da alle Maßstäbe ebenso von diesem Effekt betroffen sind. Obwohl der Zusammenhang zwischen elektrostatischen und intermolekularen Kräften keineswegs notwendig war und die Theorie ziemlich bald als „ad hoc“ und von Lorentz selbst als „seltsam“ bezeichnet wurde, konnte Lorentz zumindest den Zusammenhang mit der Verkürzung elektrostatischer Felder als Plausibilitätsargument zugunsten der Hypothese anführen. Wichtig dabei ist, dass diese Kontraktion nur den Abstand zwischen den Elektronen, nicht jedoch die Elektronen selbst betraf, deswegen wurde die ursprüngliche Kontraktionshypothese auch als „Intermolekularhypothese“ bezeichnet. Die Elektronen selbst wurden von Lorentz erst 1904 in die Kontraktion mit einbezogen. Für die Weiterentwicklung der Kontraktionshypothese siehe den Abschnitt Lorentz-Transformation.", "section_level": 2}, {"title": "Ortszeit.", "content": "Ein wichtiger Teil des Theorems der korrespondierenden Zustände war die von Lorentz 1892 und 1895 eingeführte Ortszeit formula_5, wo \"t\" die Zeitkoordinate ist, welche ein im Äther ruhender Beobachter benutzt, und \"t' \" der Wert ist, den ein zum Äther bewegter Beobachter benutzt. (Wobei Woldemar Voigt bereits 1887 im Zusammenhang mit dem Dopplereffekt und einem inkompressiblen Medium ebenfalls dieselbe Ortszeit verwendete). Aber während für Lorentz die Längenkontraktion ein realer, physikalischer Effekt war, bedeutete für ihn die Ortszeit vorerst nur eine Vereinbarung oder nützliche Berechnungsmethode. Mit Hilfe der Ortszeit und dem mathematischen Formalismus seiner korrespondierenden Zustände konnte Lorentz die Aberration des Lichts, den Dopplereffekt und die bei dem Fizeau-Experiment gemessene Abhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit in bewegten Flüssigkeiten erklären, ohne eine „teilweise Mitführung“ des Äthers (im Sinne der Äthertheorie Fresnels) annehmen zu müssen. Jedoch wurde vorerst nicht erkannt, dass aus der Ortszeit die Existenz der Zeitdilatation folgt. Dies wurde von Larmor 1897 definiert, als er durch Kombination der Ortszeit mit dem Faktor formula_2 feststellte, dass periodische Vorgänge von bewegten Objekten im Äther langsamer als bei ruhenden Objekten abliefen. Das ergab sich dann auch aus der Arbeit von Lorentz 1899, der erkannte, dass wenn man die Vibrationen eines bewegten, oszillierenden Elektrons auf die mathematische Ortszeit bezog, diese scheinbar langsamer verlaufen. Anders als Lorentz sah Poincaré in der Ortszeit mehr als einen mathematischen Kunstgriff. So schrieb er 1898 in einem philosophischen Aufsatz: 1900 interpretierte er dann die Ortszeit als \"Ergebnis\" einer mit Lichtsignalen durchgeführten Synchronisation. Er nahm an, dass zwei im Äther bewegte Beobachter A und B ihre Uhren mit optischen Signalen synchronisieren. Da sie glauben, sich in Ruhe zu befinden, gehen sie von der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit aus. Deshalb müssen sie nur noch die Lichtlaufzeiten berücksichtigen und ihre Signale kreuzen, um zu überprüfen, ob ihre Uhren synchron sind. Hingegen aus Sicht eines im Äther ruhenden Beobachters läuft eine Uhr dem Signal entgegen, und die andere läuft ihm davon. Die Uhren sind also nicht synchron, sondern zeigen nur die Ortszeit formula_5 an. Da die Beobachter aber kein Mittel haben zu entscheiden, ob sie in Bewegung sind oder nicht, werden sie von dem Fehler nichts bemerken. 1904 illustrierte er dieselbe Methode auf folgende Weise: A sendet zum Zeitpunkt 0 ein Signal nach B, welche bei der Ankunft \"t\" anzeigt. Und B sendet zum Zeitpunkt 0 ein Signal nach A, welche bei der Ankunft \"t\" anzeigt. Wenn in beiden Fällen \"t\" denselben Wert ergibt, sind die Uhren synchron. Daher verstand Poincaré im Gegensatz zu Lorentz die Ortszeit genauso wie die Längenkontraktion als realen physikalischen Effekt. Im Gegensatz zu Einstein, der 1905 eine ähnliche Prozedur benutzte, welche heute als Einstein-Synchronisation bekannt ist, blieb Poincaré aber bei der seiner Ansicht nach „bequemeren“ Vorstellung, dass die „wahre“ Zeit trotzdem nur von im Äther ruhenden Uhren angezeigt werde.", "section_level": 2}, {"title": "Lorentz-Transformation.", "content": "Während die Ortszeit nur die negativen Ätherdriftexperimente für Geschwindigkeiten erster Ordnung erklären konnte, wurde es bald (beispielsweise wegen des Trouton-Noble-Experiments) notwendig, die Unentdeckbarkeit des Äthers für alle Größenordnungen zu erklären. Das mathematische Instrumentarium dafür war die Lorentz-Transformation. Diese wurde zum Teil bereits 1887 von Voigt abgeleitet, allerdings benutzte diese sogenannte Voigt-Transformation einen falschen Skalenfaktor. Lorentz war 1895 mit der Ortszeit für Größen zu \"v\"/\"c\" im Besitz ähnlicher Gleichungen. Joseph Larmor (1897) und Lorentz (1899, allerdings mit einem unbestimmten Faktor) schließlich erweiterten diese Gleichungen für Größen der Ordnung \"v\"2/\"c\"2 und gaben ihnen eine Form, welche äquivalent mit den bis heute benutzten ist. 1904 kam Lorentz sehr nahe einer Theorie, in welcher alle Kräfte zwischen den Molekülen, welcher Natur sie auch seien, in derselben Weise der Lorentztransformation unterworfen sind wie elektrostatische Kräfte – d. h., er konnte die weitgehende Unabhängigkeit der physikalischen Effekte von der Bewegung der Erde demonstrieren. Dabei erweiterte er seine Kontraktionshypothese und erklärte, dass nicht nur der Raum zwischen den Elektronen, sondern auch die Elektronen selbst der Kontraktion unterworfen sind. Ein Problem der Längenkontraktion, wenn man sie auf die Elektronen selbst anwendet, wurde jedoch von Max Abraham (1904) aufgezeigt: Gemäß der elektromagnetischen Theorie konnte ein System aus kontrahierten Elektronen nicht stabil bleiben, und es wird eine zusätzlich nicht-elektrische Energie benötigt, deren Existenz von Abraham bezweifelt wurde. Um diesen Einwand zu entkräften, führte Poincaré (1905) die sogenannten „Poincaŕe-Spannungen“ ein. Dabei handelt es sich um einen externen Druck, welcher nicht nur die Stabilität der Materie, sondern auch die Existenz der Längenkontraktion selbst erklären sollte. (Zu Abrahams Kritik und den Poincaré-Spannungen siehe auch den Abschnitt EM-Ruhemasse und EM-Energie.) Nach Paul Langevin (1905) führt diese Erweiterung der Theorie von Lorentz und Larmor tatsächlich zur physikalischen Unmöglichkeit der Entdeckung einer Bewegung zum Äther. Wie Poincaré jedoch am 5. Juni 1905 zeigte, war es Lorentz nicht gelungen, die vollständige Lorentz-Kovarianz der elektromagnetischen Gleichungen zu zeigen. Er korrigierte den Makel in Lorentz’ Anwendung der Gleichungen (z. B. im Zusammenhang mit der Ladungsdichte und Geschwindigkeit) und zeigte die Gruppeneigenschaft dieser Transformation auf, sprach vom „Postulat der vollständigen Unmöglichkeit der Bestimmung einer absoluten Bewegung“ und sprach die Möglichkeit einer Gravitationstheorie (inkl. Gravitationswellen) an, welche diesen Transformationen entsprach. (Wobei wesentliche Teile dieser Arbeit bereits in zwei Briefen enthalten waren, welche von Poincaré ca. Mai 1905 an Lorentz geschrieben wurden. Im ersten Brief korrigierte Poincaré die elektrodynamischen Gleichungen von Lorentz, und im zweiten begründete er die Gruppeneigenschaft der Lorentz-Transformation und formulierte das relativistische Additionstheorem für Geschwindigkeiten.) Wobei formula_10 eine Funktion von formula_11 ist, welche gleich 1 gesetzt werden muss, um die Gruppeneigenschaft zu erhalten. Die Lichtgeschwindigkeit setzte er ebenfalls auf 1. Eine deutlich erweiterte Fassung dieser Schrift (auch als Palermo-Arbeit bekannt) wurde am 23. Juli 1905 übermittelt, aber erst im Januar 1906 veröffentlicht, was auch daran lag, dass das betreffende Journal nur zweimal im Jahr erschien. (Einstein veröffentlichte seine Arbeit über die Elektrodynamik genau zwischen den beiden von Poincaré.) Im Zusammenhang mit seiner Gravitationsauffassung zeigte Poincaré, dass die Kombination formula_12 invariant ist, und führte dabei den Ausdruck formula_13 als vierte Koordinate eines \"vierdimensionalen Raums\" ein – er benutzte dabei Vierervektoren bereits vor Minkowski. Er sprach von dem „Postulat der Relativität“; er zeigte, dass die Transformationen eine Konsequenz des Prinzip der kleinsten Wirkung sind und er demonstrierte ausführlicher als vorher deren Gruppeneigenschaft, wobei er den Namen Lorentz-Gruppe („Le groupe de Lorentz“) prägte. Allerdings merkte Poincaré später an, dass eine Neuformulierung der Physik in eine vierdimensionale Sprache zwar möglich, aber zu umständlich sei und deshalb geringen Nutzen habe, weshalb er seine diesbezüglichen Ansätze nicht weiterverfolgte. Dies wurde später erst durch Minkowski getan.", "section_level": 2}, {"title": "Masse, Energie und Geschwindigkeit.", "content": "J. J. Thomson (1881) und andere bemerkten, dass elektromagnetische Energie zur Masse von geladenen Teilchen beiträgt, und zwar um den Betrag formula_14, welche als elektromagnetische oder auch „scheinbare“ Masse bezeichnet wurde. Eine andere Herleitung stammt von Poincaré (1900), wobei dieser den Impuls elektromagnetischer Strahlung benutzte, um das Prinzip von der Erhaltung der Schwerpunktsbewegung aufrechterhalten zu können, und dabei die Beziehung formula_15 fand. Es wurde ebenfalls bemerkt, dass die Masse mit der Geschwindigkeit anwächst. Verschiedene Autoren wie Thomson, Searle, Abraham, Bucherer gaben nun unterschiedliche Werte an, wobei zwischen der longitudinalen Masse in Bewegungsrichtung und der transversalen Masse senkrecht dazu unterschieden wurde. Lorentz fand dafür 1899 (mit einem unbestimmten Faktor) und 1904 folgende Beziehungen: wo Diese Beziehungen wurden mit den Kaufmann-Bucherer-Neumann-Experimenten an Kathodenstrahlen überprüft, die jedoch lange Zeit umstritten waren. Viele Forscher glaubten nun, dass die gesamte Masse und alle Kräfte elektromagnetischen Ursprungs sind. Doch diese Idee musste aufgegeben werden, denn Abraham zeigte, dass nicht-elektromagnetische Bindungskräfte erforderlich sind, um Lorentz’ Elektron zu stabilisieren. Er errechnete auch, dass unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden, wenn die longitudinale Masse auf Basis der Energie oder ihres Impulses berechnet wird. Um dieses Problem zu lösen, führte Poincaré 1905 und 1906 ein Potential nicht-elektromagnetischer Natur ein (Poincaré-Spannungen), die formula_18 zur Energie der Körper beiträgt und somit den -Faktor erklären. Er ging allerdings immer noch davon aus, dass nur die elektromagnetische Energie zur Masse beiträgt. Diese Annahme wurde durch Einsteins Äquivalenz von Masse und Energie abgelöst, wonach die gesamte Energie, nicht nur die elektromagnetische, zur Masse der Körper beiträgt.", "section_level": 2}, {"title": "Gravitation.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die Theorien von Lorentz.", "content": "Lorentz versuchte 1900 auf Basis der Maxwell-Lorentz’schen Elektrodynamik auch das Phänomen der Gravitation zu erklären. Zuerst schlug er einen auf der Le-Sage-Gravitation beruhenden Mechanismus vor. Er nahm dabei an, dass der Äther von einer extrem hochfrequenten EM-Strahlung erfüllt sei, welche einen enormen Druck auf die Körper ausübt. Wird nun diese Strahlung vollständig absorbiert, entsteht durch Abschirmung zwischen den Körpern tatsächlich eine dem Abstandsgesetz folgende „Anziehungskraft“. Das war jedoch dasselbe Problem wie bei den anderen Le-Sage-Modellen: Bei Absorption muss die Energie irgendwohin verschwinden, oder es müsste zu einer enormen Wärmeproduktion kommen, was jedoch nicht beobachtet wird. Lorentz verwarf dieses Modell deshalb. In derselben Arbeit versuchte er dann, die Gravitation als eine Art elektrische Differenzkraft zu erklären. Dabei ging er wie vor ihm Ottaviano Fabrizio Mossotti und Karl Friedrich Zöllner von der Vorstellung aus, dass die Anziehung zweier ungleichnamiger elektrischer Ladungen um einen Bruchteil stärker sei als die Abstoßung zweier gleichnamiger Ladungen. Das Ergebnis wäre nichts anderes als die universelle Gravitation, wobei sich nach dieser Theorie Änderungen im Gravitationsfeld mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Das führt jedoch zum Konflikt mit dem Gravitationsgesetz Isaac Newtons, in dem wie Pierre-Simon Laplace anhand der Aberration der Gravitation gezeigt hat, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit ein Vielfaches der Lichtgeschwindigkeit betragen müsste. Lorentz konnte zeigen, dass in dieser Theorie aufgrund der Struktur der Maxwell-Gleichungen nur vernachlässigbare Abweichungen vom Gravitationsgesetz in der Größenordnung formula_19 auftreten. Er erhielt jedoch für die Periheldrehung einen viel zu geringen Wert. 1908 untersuchte Poincaré ebenfalls die von Lorentz aufgestellte Gravitationstheorie und klassifizierte sie als mit dem Relativitätsprinzip vereinbar, bemängelte jedoch wie Lorentz die ungenaue Angabe zur Perihel-Drehung des Merkur. Lorentz selbst jedoch verwarf 1914 sein eigenes Modell, weil er es nicht als mit dem Relativitätsprinzip vereinbar ansah. Stattdessen sah er Einsteins Arbeiten über Gravitation und Äquivalenzprinzip als die vielversprechendste Erklärungsart an.", "section_level": 3}, {"title": "Poincarés Lorentz-invariantes Gravitationsgesetz.", "content": "Poincaré stellte 1904 fest, dass zur Aufrechterhaltung des Relativitätsprinzips kein Signal schneller als die Lichtgeschwindigkeit sein darf, ansonsten würde obige Synchronisationsvorschrift und somit die Ortszeit nicht mehr gelten. Dies wurde von ihm zu diesem Zeitpunkt als möglicher Einwand gegen die Verträglichkeit des Relativitätsprinzips mit der neuen Theorie aufgefasst. Er errechnete jedoch im Jahre 1905 und 1906, dass Veränderungen im Gravitationsfeld sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten können und trotzdem ein gültiges Gravitationsgesetz möglich ist, vorausgesetzt einer solchen Theorie wird die Lorentztransformation zugrunde gelegt. Später versuchten auch Minkowski (1908) und Arnold Sommerfeld (1910), auf Poincarés Ansatz aufbauend ein Lorentz-invariantes Gravitationsgesetz zu entwerfen, was jedoch durch die Arbeiten von Einstein überflüssig gemacht wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Prinzipien und Konventionen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.", "content": "Bereits in seiner philosophischen Schrift über die Zeitmessungen (1898) schrieb Poincaré, dass Astronomen wie Ole Rømer bei der Interpretation der Messung der Lichtgeschwindigkeit anhand der Monde des Jupiter von dem Postulat ausgehen müssen, dass das Licht konstant und in alle Richtungen gleich schnell ist. Ansonsten würden andere Gesetze wie das Gravitationsgesetz sehr viel komplizierter ausfallen. (Allerdings ist hier nicht vollkommen klar, ob nach Poincaré dieses Postulat Gültigkeit für alle Bezugssysteme hat.) Ebenso muss die Ausbreitungsgeschwindigkeit bei der Bestimmung der Gleichzeitigkeit von Ereignissen berücksichtigt werden. Dieses Verfahren führte Poincaré 1900 schließlich bei seiner Interpretation der lorentzschen Ortszeit durch, wobei die Ortszeit (neben der Kontraktionshypothese) für die beobachtete Gültigkeit des Relativitätsprinzips notwendig ist, wie Poincaré mehrmals betonte. Und 1904 fasste er den Zusammenhang zwischen der lorentzschen Theorie und der Lichtgeschwindigkeit auf diese Weise zusammen:", "section_level": 2}, {"title": "Relativitätsprinzip.", "content": "Bereits 1895 nahm Poincaré an, dass das Michelson-Morley-Experiment zu zeigen scheint, dass es unmöglich ist, eine absolute Bewegung oder die Bewegung der Materie relativ zum Äther zu messen. Und obwohl die meisten Physiker dies sehr wohl für möglich hielten, blieb Poincaré auch 1900 bei seiner Meinung und verwendete abwechselnd die Begriffe „Prinzip der relativen Bewegung“ bzw. „Relativität des Raumes“. Er kritisierte aber gleichzeitig die Künstlichkeit der jeweils nach Bedarf entworfenen Annahmen, um dieses Prinzip zu retten. Schließlich gebrauchte er 1902 dafür den Ausdruck „Prinzip der Relativität“. 1904 würdigte er einerseits die Arbeit der Mathematiker, welche dieses Prinzip mit Hypothesen wie der Ortszeit gerettet haben, kritisierte aber wiederum die „Anhäufung von Hypothesen“. Dabei definierte er dieses Prinzip (nach Miller in Abwandlung von Lorentz’ Theorem der korrespondierenden Zustände) folgendermaßen: Bezug nehmend auf diese Einwände Poincarés, versuchte Lorentz eine zusammenhängendere Theorie zu gestalten und schrieb 1904: Obwohl Poincaré 1905 zeigte, dass Lorentz seine Arbeit nicht vollendet hatte, schrieb er ihm dieses Postulat zu: 1906 bezeichnete Poincaré dies als das „Postulat der Relativität“ („Postulat de Relativité“). Und obwohl er angab, dass dieses Postulat vielleicht widerlegt werden könnte (und tatsächlich erwähnte er, dass die Entdeckung der magnetischen Kathodenstrahlen durch Paul Villard (1904) die Theorie gefährdet), sei es trotzdem interessant, die Konsequenzen zu betrachten, wenn das Postulat ohne Einschränkung gültig sei. Das impliziere auch, dass alle Kräfte der Natur (nicht nur elektromagnetische) invariant unter der Lorentztransformation sind. 1921 würdigte auch Lorentz die Leistungen von Poincaré im Zusammenhang mit der Etablierung des Relativitätsprinzips:", "section_level": 2}, {"title": "Die Rolle des Äthers.", "content": "Poincaré schrieb 1889 im Sinne seiner Philosophie des Konventionalismus: 1901 stritt er auch die Existenz eines absoluten Raums oder einer absoluten Zeit ab: Poincaré verwendete den Ätherbegriff jedoch weiter und begründete den Nutzen des Äthers 1900 damit, dass erklärt werden müsse, wo sich der Lichtstrahl eigentlich befinde, \"nachdem\" er die Quelle verlassen hat und \"bevor\" er den Empfänger erreicht. Denn in der Mechanik müsse ein Zustand exakt durch den vorhergehenden Zustand bestimmt sein. Um also die Einfachheit oder Bequemlichkeit der mechanischen Naturgesetze nicht aufgeben zu müssen, werde ein materieller Träger benötigt. Und obwohl er den relativen und konventionellen Charakter von Raum und Zeit betonte, glaubte er, dass die klassische Konvention „bequemer“ ist und fuhr fort, zwischen der „wahren“ und der „scheinbaren“ Zeit zu unterscheiden. Z. B. schrieb er 1912 zu der Frage, ob die gewohnten Konventionen zu Raum und Zeit tatsächlich geändert werden müssen: Und auch Lorentz schrieb 1913:", "section_level": 2}, {"title": "Der Übergang zur Relativitätstheorie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spezielle Relativitätstheorie.", "content": "Während einige mit der Elektronentheorie von Lorentz zusammenhängenden Erklärungen (z. B. dass die Materie ausschließlich aus Elektronen bestehe, oder dass es in der Natur ausschließlich elektrische Wechselwirkungen gebe, oder die angeführten Gravitationserklärungen) eindeutig widerlegt sind, sind viele Aussagen und Ergebnisse der Theorie äquivalent mit Aussagen der speziellen Relativitätstheorie (SRT, 1905) von Albert Einstein. Hier gelang es Einstein, die Lorentztransformation und die anderen Teile der Theorie alleine aus der Annahme von zwei Prinzipien, nämlich dem Relativitätsprinzip und der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit, abzuleiten. Diese Prinzipien wurden zum Teil auch von Poincaré und Lorentz verwendet, jedoch erkannten sie nicht, dass sie auch \"ausreichend\" sind, um ohne Benutzung eines Äthers oder irgendwelcher angenommener Eigenschaften der Materie eine geschlossene Theorie zu begründen. Zuerst Poincaré und dann Lorentz lehrten zwar die vollständige mathematische Gleichberechtigung der Bezugssysteme und erkannten an, dass tatsächlich unterschiedliche Raum- und Zeitkoordinaten gemessen werden. Sie blieben aber dabei, die Effekte der Lorentztransformation auf dynamische Wechselwirkungen mit dem Äther zurückzuführen, unterschieden zwischen der „wahren“ Zeit im ruhenden Äthersystem und der „scheinbaren“ Zeit in relativ dazu bewegten Systemen, und erwähnten den Äther bis zuletzt in ihren Schriften. Die grundlegende Neubewertung von Raum und Zeit im Rahmen einer wissenschaftlichen Theorie blieb Einstein vorbehalten. Einsteins Präsentation der SRT wurde 1907 durch Hermann Minkowski erweitert, dessen vierdimensionale Raumzeit eine sehr natürliche Interpretation der Zusammenhänge der Theorie ermöglichten (wobei die grundlegenden Aspekte der vierdimensionalen Raumzeit wie oben geschildert bereits von Poincaré vorweggenommen wurden). Die Natürlichkeit und Nützlichkeit der Darstellung durch Einstein und Minkowski trugen zur Akzeptanz der SRT und zur Abnahme des Interesses an Lorentz’ Äthertheorie bei. Lorentz selbst argumentierte zwar 1913, dass zwischen seiner Äthertheorie und der Ablehnung eines bevorzugten Bezugssystems kein großer Unterschied bestehe und es deswegen eine Frage des Geschmacks sei, zu welcher Theorie man sich bekenne. Jedoch kritisierte Einstein 1907 den ad hoc-Charakter der Kontraktionshypothese, weil sie einzig zur Rettung des Äthers eingeführt wurde, wobei ein unauffindbarer Äther als Fundament der Elektrodynamik unbefriedigend sei. Auch Minkowski bezeichnete 1908 die Kontraktionshypothese im Rahmen von Lorentz’ Theorie als „Geschenk von oben“; aber obwohl Lorentz’ Theorie vollständig äquivalent mit der neuen Konzeption von Raum und Zeit ist, war Minkowski der Meinung, dass die Zusammenhänge im Rahmen der neuen Raumzeit-Physik sehr viel verständlicher werden.", "section_level": 2}, {"title": "Äquivalenz von Masse und Energie.", "content": "Wie Einstein (1905) aus dem Relativitätsprinzip abgeleitet hat, ergibt sich tatsächlich eine Trägheit der Energie gemäß formula_20, oder genauer gesagt, dass elektromagnetische Strahlung Trägheit von einem Körper zum anderen übertragen kann. Doch im Gegensatz zu Poincaré erkannte Einstein, dass die Materie bei der Emission einen Massenverlust von formula_20 erfährt – das heißt, die in den Materie aufgespeicherte und einer bestimmten Masse entsprechende Energie und die elektromagnetische Energie können gemäß formula_22 ineinander überführt werden, woraus sich erst die eigentliche Äquivalenz von Masse und Energie ergibt. Poincarés Strahlungsparadoxon kann mit dieser Äquivalenz vergleichsweise einfach gelöst werden. Wird angenommen, dass die Lichtquelle bei der Emission gemäß formula_20 an Masse verliert, löst sich der Widerspruch auf, ohne irgendwelche ausgleichenden Kräfte im Äther annehmen zu müssen. Ähnlich wie Poincaré konnte Einstein 1906 zeigen, dass das Theorem von der Erhaltung und Bewegung des Schwerpunkts auch bei elektrodynamischer Betrachtung gültig ist, wenn die Trägheit der (elektromagnetischen) Energie vorausgesetzt wird. Auch hier musste er nicht wie Poincaré fiktive Massen einführen, sondern brauchte nur aufzuzeigen, wie die Emission und Absorption von Energie zur Übertragung der Trägheit führt, so dass kein Perpetuum mobile entstehen kann. Dabei verwies er auf die Arbeit von Poincaré und bewertete deren Inhalt als formal weitgehend übereinstimmend mit seinem eigenen Text. Einstein schrieb in der Einleitung: Ebenso kann mit Einsteins Ansatz der von Poincaré angesprochene Widerspruch zwischen der Aufgabe des Massenerhaltungssatzes und dem Reaktionsprinzip gelöst werden, da der Massenerhaltungssatz jetzt ein Spezialfall des Energieerhaltungssatzes ist.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeine Relativitätstheorie.", "content": "Nach der von Einstein entwickelten allgemeinen Relativitätstheorie (ART), welche die Gravitationserklärungen von Lorentz und Poincaré überflüssig machte, führt eine Einbeziehung der Gravitation in das Relativitätsprinzip dazu, dass Lorentz-Transformationen und die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit nur noch lokal definierbar und gültig sind. Einstein selbst sagte in einer Rede (1920), dass im Rahmen der ART der Raum nicht ohne Gravitationspotential gedacht werden kann und damit dem Raum selbst physikalische Qualitäten anhaften. Deswegen könne man von einem „Gravitationsäther“ im Sinne eines „Äthers der Allgemeinen Relativitätstheorie“ sprechen. Er schrieb:", "section_level": 2}, {"title": "Priorität.", "content": "Es gibt einige Spekulationen, wonach die spezielle Relativitätstheorie das Werk von Poincaré und Lorentz, und nicht von Einstein war. Siehe dazu den Artikel: Geschichte der speziellen Relativitätstheorie", "section_level": 1}, {"title": "Neuere Entwicklungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Neu-Lorentzianismus.", "content": "Obwohl die Idee eines bevorzugten Bezugssystems von der Fachwelt größtenteils abgelehnt wird, wurden nach Lorentz und Poincaré einige „lorentzianische“ oder „neu-lorentzianische“ Modelle (engl.: \"neo-Lorentzian relativity\") entwickelt. Diese Theorien wurden vor allem in den 1950er Jahren unter anderem von Herbert E. Ives und Geoffrey Builder vertreten und in den nachfolgenden Jahrzehnten von Simon Jacques Prokhovnik. Übereinstimmend mit der ursprünglichen lorentzschen Äthertheorie wurde ein ruhender Äther angenommen, wobei die Lichtgeschwindigkeit ausschließlich relativ zu diesem konstant ist, und folglich in bewegten Inertialsystemen richtungsabhängig sein müsste. Wird nun neben der Richtungsabhängigkeit der Effekt der Längenkontraktion postuliert, folgt daraus auch die Existenz der Zeitdilatation. Deswegen ist es (sofern nicht zusätzliche Parameter der Theorie geändert werden) nicht möglich, die Anisotropie der Lichtgeschwindigkeit experimentell festzustellen. Experimente, wie die des exzentrischen bulgarischen Physikers Stefan Marinow, welche angeblich eine Bestätigung für deren Richtungsabhängigkeit lieferten, wurden von der Fachwelt als unbrauchbar zurückgewiesen. Auch Helmut Günther hat 1996 ein lorentzianisches Modell eines universellen Äthers entwickelt. Dies basiert auf der Tatsache, dass \"quasi-relativistische\" Effekte wie Längenkontraktion bei plastischen Deformationen und Versetzungen in Kristallstrukturen oder auch bei Pendelketten im Zusammenhang mit Solitonen festgestellt wurden. Dies liegt daran, dass die diesen Phänomenen zugrunde liegende Sine-Gordon-Gleichung Lorentz-invariant ist. Andere lorentzianische Modelle werden in Brandes et al. diskutiert. Jedoch werden alle diese Modelle in der Fachwelt kaum weiter diskutiert, da einer Theorie, in der der Äther durch eine Art Verschwörung verschiedener Effekte praktisch nicht entdeckbar ist, ein recht geringer Grad von Wahrscheinlichkeit beigemessen wird. Siehe auch Kritik an der Relativitätstheorie#Äther und absoluter Raum.", "section_level": 2}, {"title": "Testtheorien der speziellen Relativitätstheorie.", "content": "Einige Testtheorien der speziellen Relativitätstheorie, mit welchen mögliche Abweichungen von der Lorentzinvarianz bewertet werden sollen, enthalten die lorentzsche Äthertheorie als Grenzfall. Präzisionsmessungen haben bis jetzt die Gültigkeit der Lorentzinvarianz vollumfänglich bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Für eine genaue Liste mit den Quellen zu allen anderen Autoren, siehe Geschichte der speziellen Relativitätstheorie#Literatur", "section_level": 1}], "src_summary": "Die lorentzsche Äthertheorie (auch \"Neue Mechanik,\" \"lorentzsche Elektrodynamik,\" \"lorentzsche Elektronentheorie,\" nach dem englischen „Lorentz ether theory“ auch häufig LET abgekürzt) war der Endpunkt in der Entwicklung der Vorstellung vom klassischen Lichtäther, in dem sich Lichtwellen analog zu Wasserwellen und Schallwellen in einem Medium ausbreiten. Die Theorie wurde vor allem von Hendrik Antoon Lorentz und Henri Poincaré entwickelt und danach durch die zwar mathematisch äquivalente, aber in der Interpretation der Raumzeit wesentlich tiefer gehende spezielle Relativitätstheorie von Albert Einstein und Hermann Minkowski abgelöst.", "tgt_summary": null, "id": 575079} {"src_title": "Museum für asiatische Kunst (Nizza)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Form.", "content": "Der Bauplan basiert auf den grundlegenden geometrischen Formen des Vierecks und des Kreises, die in Asien das Symbol der Erde und des Himmels darstellen, und erinnert so an die Struktur des tibetanischen Mandalas. Ebenerdig mit einem vierstufigen Sockel zum See überragen vier Würfel, die der chinesischen, japanischen, indischen und kambodschanischen Zivilisation gewidmet sind, den See. Die Pavillons haben keinen Sockel, sondern ragen freitragend über die Wasseroberfläche. 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Das Dach dieses Anbaues bildet eine begehbare Dachfläche, die zugleich als Ausstellungsfläche genutzt wird. In Verlängerung dieses Anbaues ragt aus dem See ein viereckiger zweigeschossiger Turm, gleich einem Signalturm, der durch einen Brückensteg mit diesem verbunden ist. Das Obergeschoss des Turmes besteht aus einem einfachen Stahlrahmen ohne Dach zur Aufnahme der textilen Werbesegel zu der jeweilig stattfindenden Wechselausstellung. Die Ausstellungsflächen werden durch das im See stehende Sockelgeschoss des Haupt- und Annexbaues ergänzt. Zugleich befinden sich die Werkstätten und Depots in diesem Untergeschoss.", "section_level": 2}, {"title": "Sammlungen.", "content": "Die Sammlungen des Museum der asiatischen Kunst stammen von privaten und öffentlichen Sammlungen. Das Museum mit den Ausstellungsinhalten zur Kunst fasst die wichtigsten Zivilisationen Asiens zusammen. In den Werken des japanischen Architekten Kenzo Tange sind die Architekturvorstellungen von Walter Gropius, Le Corbusier und Mies van der Rohe, Alvar Aalto, Oscar Niemeyer, Johannes Duiker, Eero Saarinen und Louis I. Kahn eingeflossen. Seine Bauten dokumentieren die zeitgenössische internationale Architektur und beinhalten die Komponenten Ökonomie, Symbolform, Strukturismus und Urbanisierung.", "section_level": 1}, {"title": "Zitat.", "content": "Kenzo Tange selbst beschrieb seinen Bau mit den Worten:", "section_level": 1}, {"title": "Quellen.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Museum der asiatischen Künste in Nizza (französischer Name: Musée des arts asiatiques de Nice) ist ein im Jahre 1987 vom japanischen Architekten Kenzō Tange (1913–2005) errichtetes Kunstmuseum im Département Alpes-Maritimes in Frankreich. Es ist der einzige Museumsbau dieses Architekten in Europa und liegt auf einem künstlichen See in einem 7 Hektar großen Blumenpark, dem \"Parc Phoenix\", nahe der \"Promenade des Anglais\", gegenüber dem Flughafen. Neben klassischen Werken beinhaltet es auch zeitgenössische Exponate.", "tgt_summary": null, "id": 1153402} {"src_title": "Mötzingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Mötzingen liegt im Korngäu bzw. Oberen Gäu und ist zehn Kilometer südwestlich von Herrenberg und fünf Kilometer östlich von Nagold. Der Autobahnanschluss A 81 Rottenburg ist ca. sechs Kilometer entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Siedlungsfunde in der Markung Mötzingen reichen bis in die Eisenzeit zurück. Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1094. Seit 1806 gehörte Mötzingen zum württembergischen Oberamt Herrenberg. Anlässlich der Kommunalreform 1938, die zur Auflösung der Oberämter und zur Einführung von Landkreisen führte, kam der Ort zum Landkreis Böblingen.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "Die Reformation wurde in Mötzingen 1534 eingeführt. In Mötzingen sind heute folgende Religionen mit nachfolgenden Einrichtungen vertreten:", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Es handelt sich um Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat in Mötzingen hat 12 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Als Bürgermeister amtiert seit dem 1. Februar 2008 Marcel Hagenlocher, der bereits zuvor in der Mötzinger Gemeindeverwaltung tätig war. Sein Vorgänger Thomas Sprißler gab das Amt auf, nachdem er im Dezember 2007 zum Stadtoberhaupt der Großen Kreisstadt Herrenberg gewählt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen besteht aus einem silbernen Kelch auf blauem Grund. Früher wurde der Kelch von zwei ebenfalls silbernen Lorbeerzweigen umkränzt. Die Herkunft des Wappens ist ungeklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Mötzingen liegt direkt an der Landesstraße 1361 und ist zudem über 6 Kreisstraßen erreichbar. Außerdem ist über einen Autobahnzubringer an die A 81 angeschlossen. Zudem ist durch einen gut ausgebauten ÖPNV nach Nagold und Herrenberg der Anschluss an das S-Bahn-Netz und damit eine gute Verbindung nach Stuttgart und den dortigen Flughafen und Hauptbahnhof gesichert.", "section_level": 2}, {"title": "Ansässige Unternehmen.", "content": "Westlich von Mötzingen liegt der Steinbruchgebiet \"Schotterwerk Mayer\". Neben der Rohstoffversorgung mit Schottermaterialien wird eine Erddeponie betrieben.Die beiden Polstermöbelhersteller Rolf Benz und \"Walter Knoll\" haben Produktionsstandorte in Mötzingen.", "section_level": 2}, {"title": "Bildungseinrichtungen.", "content": "Mötzingen verfügt über eine eigene Grundschule, drei Kindergärten und eine Gemeindebücherei.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In Mötzingen steht der Sender Mötzingen, ein UKW-Füllsender des Südwestrundfunks. Eine der bedeutendsten Höhlen in der Muschelkalkzone im Oberen Gäu, das Pommerlesloch, liegt in einem Waldstück in Mötzingen. Auch die Herrgottscheuer, eine der größten Dolinen des Oberen Gäus liegt in Mötzingen.", "section_level": 2}, {"title": "Natur.", "content": "Die Gemeinde Mötzingen wurde am 1. März 2013 vom Nabu zur ersten Haselmaus-Gemeinde Baden-Württembergs ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Als Ortsnecknamen werden die Mötzinger Muggeschnapper (Fliegenschnapper) genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mötzingen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg, die zum Landkreis Böblingen gehört. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 \"Region Mittlerer Neckar\") und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.", "tgt_summary": null, "id": 2305532} {"src_title": "Klebér Saarenpää", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Saarenpää begann mit dem Fußballspielen bei \"Stäppens IF\". Über \"Uppsala-Näs IK\" kam er 1991 zur Jugendabteilung des IK Sirius, für den er ein Jahr später in der zweitklassigen Division 1 debütierte. Nach mehreren Jahren in der zweiten Liga schloss er sich Djurgårdens IF an, um in der Allsvenskan spielen zu können. Nachdem er am Ende der Spielzeit 1996 mit der Mannschaft aus der ersten Liga absteigen musste, wechselte er zum Ligakonkurrenten IFK Norrköping. Bei seinem neuen Klub etablierte sich Saarenpää als Stammspieler und spielte sich in den Kreis der Nationalmannschaft. Am 31. Mai 2000 debütierte er anlässlich eines Trainingslagers in Spanien beim 1:0-Erfolg durch ein Tor von Marcus Allbäck gegen die dänische Nationalmannschaft. Damit machte er außerhalb Schwedens auf sich aufmerksam und wechselte Anfang 2001 in die dänische Superliga zu Aalborg BK. Dort setzte er sich als Stammkraft in der Abwehr fest und konnte sich auch in der Nationalmannschaft etablieren. Nachdem er sich in seinem zweiten Jahr einen Schienbeinbruch und nach Wiedergenesung einen Kreuzbandriß zugezogen hatte, bemühte er sich um eine Rückkehr in die Mannschaft, die Zusammenarbeit mit dem Klub wurde jedoch beendet. Saarenpää lehnte einen stark leistungsbezogenen Kontrakt, den der Solnaer Verein AIK ihm für die Allsvenskan offerierte, ab und kehrte zu seinem ehemaligen, unterklassig spielenden Klub IK Sirius zurück. Im Juli lud ihn Hammarby IF zum Probetraining ein, da er als möglicher Kandidat für die Nachfolge des zu Leicester City abgewanderten Patrik Gerrbrand angesehen wurde. Es dauerte letztlich bis zum Ende der Transferperiode am Ende August, ehe er einen bis Saisonende gültigen Vertrag mit Option auf Verlängerung unterschrieb. In den folgenden Jahren blieb er weiterhin verletzungsanfällig, so dass er nur unregelmäßig zum Einsatz kam. 2007 wechselte Saarenpää zusammen mit seinem Landsmann Pablo Piñones-Arce zum dänischen Klub Vejle BK. Da er sich erneut verletzte und somit kaum zu Spielzeit kam, entschloss sich der Verein, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Daher kehrte der Abwehrspieler im August zu Hammarby IF zurück. Wiederum kam er kaum zum Einsatz und nach Ende der Spielzeit 2008 beendete er seine aktive Laufbahn und kündigte an, eine Trainerausbildung zu beginnen. Im März 2012 übernahm Saarenpää das Traineramt beim Syrianska FC in der Allsvenskan, da der bisherige Trainer Özcan Melkemichel nicht über die erforderliche Trainerlizenz verfügte. Dieser fungierte fortan als Teamchef.", "section_level": 1}], "src_summary": "Klebér Saarenpää (* 14. Dezember 1975 in Uppsala) ist ein ehemaliger schwedischer Fußballspieler. Der Abwehrspieler, der in elf Spielen für die schwedische Nationalmannschaft auflief, bestritt seine Laufbahn in Schweden und Dänemark. Nach dem Ende der aktiven Laufbahn begann er eine Trainerkarriere.", "tgt_summary": null, "id": 1440140} {"src_title": "Geschichte der Royal Canadian Navy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der \"Militia Act\" 1868 sah die Schaffung einer \"Marine Militia\" vor. Tatsächlich aufgestellt wurde jedoch nur eine \"Naval Brigade\" in Halifax. Die Royal Navy lieh 1880 zu Ausbildungszwecken den hölzernen Dampfer \"Charbydis,\" Baujahr 1859 mit 20 8-Zoll-Kanonen, an Kanada aus. Auf der Überfahrt ging die überalterte Dampfmaschine endgültig kaputt, das Schiff musste in den Hafen Halifax geschleppt werden und wurde im August 1882 wieder an die Royal Navy zurückgegeben, die es dort 1884 verkaufte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam in den Dominions des Britischen Empires die Diskussion auf, welche Rolle sie in der Außen- und Verteidigungspolitik spielen sollten. Kanada hatte die Möglichkeit eine eigene Kriegsmarine aufzubauen oder sich weiterhin auf die britische Royal Navy zu verlassen. Den ersten, im Ergebnis aber erfolglosen, Antrag im Parlament von Kanada auf einen eigenen \"Canadian Naval Service\" stellte am 29. März 1909 der kanadische Parlamentarier George Forster. Im Januar 1910 übernahm die Regierung von Premierminister Wilfrid Laurier die Vorschläge von Forster in das \"Naval Service Bill\" (Marinegesetz), das am 4. Mai 1910 durch königliche Order bestätigt wurde. Damit wurde der \"Naval Service of Canada\" gegründet und dem Ministerium für Marine und Fischerei unterstellt. Der erste Minister wurde Vizeadmiral Charles Kingsmill von der britischen Royal Navy. Das Gesetz forderte: Das erste Schiff, das die neue Marine erhielt, war der britische Kreuzer HMCS \"Rainbow\", der am 4. August 1910 in Portsmouth, England, übergeben wurde. Er erreichte Esquimault am 7. November 1910. Das zweite übernommene Schiff war die HMCS \"Niobe\", die am 21. Oktober 1910 Halifax erreichte. Am 30. Januar 1911 wurde der Name von \"Naval Service of Canada\" in \"Canadian Navy\" und am 29. August 1911, nach der Bestätigung durch König Georg V., schließlich in \"Royal Canadian Navy\" geändert. Die kanadische Navy geriet schnell durch das Wettrüsten vor dem Ersten Weltkrieg unter Druck. So wurden zwei, eigentlich für die chilenische Marine gebaute U-Boote von den USA gekauft, als das Geschäft mit Chile platzte. Sie wurden als \"CC-1\" und \"CC-2\" in die Marine eingegliedert.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Im Mai 1914 war der Aufbau der \"Royal Navy Canadian Volunteer Reserve\" (RNCVR) (freiwillige Reserve der Königlich Kanadischen Marine) mit 1.400 Mann abgeschlossen. Sie übernahmen Aufgaben in den Distrikten (1) Atlantik, (2) Pazifik und (3) Seengebiete. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde in London und Ottawa geplant, die RCN zu erweitern. Dies scheiterte jedoch, da sich die meisten der kanadischen Freiwilligen nicht zur RCN, sondern zur britischen Royal Navy meldeten. Die \"Rainbow\" patrouillierte zunächst an der Westküste Nordamerikas, bis sie im Dezember 1914 zu den Falklandinseln beordert wurde, um gegen das von Vizeadmiral Maximilian von Spee kommandierte deutsche Ostasiengeschwader zu kämpfen. Die \"Niobe\" war bis Juli 1915 an der Küste von New York City stationiert, bis sie aus dem aktiven Dienst zurückgezogen wurde. Als Depotschiff wurde sie bei einer Explosion in Halifax 1917 schwer beschädigt und abgewrackt. Die beiden U-Boote \"C1\" und \"C2\" patrouillierten bis 1917 im Pazifik, wurden dann aber so schwer beschädigt, dass sie im Oktober 1917 zusammen mit ihrem Tender HMCS \"Shearwater\" als erstes Schiff durch den Panamakanal zurück zur Ostküste fuhren, wo sie 1920 abgewrackt wurden. Am 5. September 1918 wurde der \"Royal Canadian Naval Air Service\" (RCNAS) (Marineflieger der königlich kanadischen Marine) mit Hilfe der United States Navy gegründet. Ihre Aufgabe war es, Patrouillenflüge gegen deutsche U-Boote im Küstengebiet durchzuführen. Die RCNAS wurde aber bereits am 1. November wieder aufgelöst. Im Laufe des Krieges wurden nur ein Kreuzer und zwei Zerstörer für die Marine gebaut. So konnten die Kanadier kaum in die Kriegsgeschehnisse im Atlantik eingreifen.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischen den Kriegen.", "content": "Nach dem Krieg tat sich die RCN schwer, ihre Ziele zu definieren. In den 1920er Jahren übernahm die Navy die Verantwortung für die Marineaktivitäten des Ministeriums für Transportwesen. Dies führte dazu, dass die Navy mehr und mehr zivile Aufgaben übernahm. Die \"Royal Navy Canadian Volunteer Reserve\" wurde in \"Royal Canadian Navy Volunteer Reserve\" umbenannt und etwa ab Januar 1923 1.000 Reservesoldaten aus fünfzehn verschiedenen Städten ausgebildet. Am 31. Mai 1931 wurden die ersten neuen Zerstörer HMCS \"Saguenay\" und HMCS \"Skeena\" nach dem Ersten Weltkrieg auf einer Werft in Portsmouth in Auftrag gegeben. Kanada trat den Flottenkonferenzen von London, Paris und Washington bei. Trotzdem musste unter dem Druck der Neubauten der Kriegsmarine und der Kaiserlich Japanischen Marine ein Neubauprogramm gestartet werden. Bis zum Kriegsausbruch im September 1939 waren dennoch nur sechs Zerstörer und einige kleinere Schiffe kampfbereit.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Im Laufe des Zweiten Weltkrieges konnte die RCN ihre Streitkräfte intensiv ausbauen und galt zwischenzeitlich als die drittgrößte Marine nach der US Navy und der britischen Royal Navy. Zu den neuen Einheiten zählten besonders Geleitschiffe wie Zerstörer, Fregatten und eine große Anzahl von Hilfsschiffen. Während des U-Boot-Kriegs übernahm die kanadische Marine Sicherungsaufgaben in den Großen Seen und im Atlantik. Auch wurde der \"Royal Canadian Naval Air Service\" (RCNAS) neu gegründet und patrouillierte mit seinen Flugzeugen des Typs Consolidated PBY Catalina an der Ost- und Westküste, um deutsche U-Boote aufzuspüren. Nachdem Deutschland kapituliert hatte, wurden viele Schiffe der RCN in den Pazifikkrieg geschickt. Es wurde mit dem Umbau der Flotte begonnen, da diese sich auf die U-Boot-Abwehr spezialisiert hatte, was aber bei einer geplanten Invasion Japans nicht sinnvoll sein würde. Auch war geplant, viele Schiffe der britischen Royal Navy an die Commonwealth-Staaten abzugeben, weil sich London eine derartig große Marine nicht mehr allein leisten konnte. Die RCN übernahm so die Kreuzer HMS \"Uganda\" und HMS \"Ontario\", die Flugzeugträger HMS \"Magnificent\" und HMS \"Warrior\" sowie zahlreiche Zerstörer und Fregatten. Mit dem schnellen Kriegsende nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki wurden diese Pläne hinfällig, und die RCN wurde sehr schnell wieder verkleinert.", "section_level": 2}, {"title": "Kalter Krieg.", "content": "Nachdem sich der Kalte Krieg abzuzeichnen begann und die NATO gegründet wurde, musste sich die RCN auf die neue Situation einstellen. Viele der älteren Schiffe aus dem Zweiten Weltkrieg nahmen am Koreakrieg teil. In den 1950er Jahren nahm die Bedrohung durch sowjetische U-Boote zu. Sieben Zerstörer der neuen \"St. Laurent\"-Klasse wurden gebaut, um dieser Gefahr zu begegnen. Danach folgten die Zerstörer der \"Restigouche\"-Klasse und der \"Mackenzie\"-Klasse mit sieben und vier Schiffen. In den 1960er Jahren wurden die Zerstörer der \"St. Laurent\"-Klasse mit U-Jagd-Hubschraubern vom Typ Sikorsky S-61 ausgestattet. Die RCN war damit die erste Marine, die mit solchen Hubschraubern ausgestattet wurde. Außerdem war die RCN ein Vorreiter in der Weiterentwicklung des Sonar, was dazu führte, dass die Navy eine Vorreiterrolle in der U-Boot-Abwehr der NATO einnahm. Die meisten Schiffe des Zweiten Weltkriegs wurden in der Mitte der 1950er Jahre außer Dienst gestellt. Die Flugzeugträger \"Magnificent\", der 1956 bei seinem letzten Einsatz in die Sueskrise eingriff, und \"Warrior\" wurden durch den neuen Träger HMCS \"Bonaventure\" ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Schiffe.", "content": "Seit 1910 tragen alle kanadischen Kriegsschiffe als Namensbestandteil (\"ship prefix\") HMCS, was so viel bedeutet wie \"Her (bzw. His) Majesty's Canadian Ship\". Diese Tradition wird bis heute fortgeführt. Am 3. März 1911 erhielt die RCN die Genehmigung die White Ensign zu tragen, was nahezu 54 Jahre lang die Hauptflagge der RCN sein sollte. Als Jack wurde die eine blaue Flagge mit dem Union Jack in der linken oberen Ecke und dem Wappen Kanadas festgelegt. Diese Flagge wurde aber nur gesetzt, wenn das Schiff im Hafen war. Die White Ensign war eigentlich die Flagge der britischen Royal Navy, deshalb war es Tradition, ein grünes Ahornblatt auf dem Schornstein anzumalen, um zu zeigen, dass es ein kanadisches Schiff ist. Ab 1961 wurde zusätzlich die Kanadische Red Ensign im Toppmast getragen. Am 15. Februar 1965 wurden alle Flaggen durch die neue Flagge Kanadas abgelöst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kanada hatte ab 1910 eine eigenständige Kriegsmarine namens Royal Canadian Navy (RCN). 1968 ging sie als maritime Waffengattung in den kanadischen Streitkräfte auf. Diese trug von 1968 bis 2011 den Namen Canadian Forces Maritime Command (CFMC) und trägt seit 2011 wieder die Bezeichnung Royal Canadian Navy, ist aber weiterhin Teil der integrierten Streitkräfte.", "tgt_summary": null, "id": 1960274} {"src_title": "Ruinen von Sanxay", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgrabungen.", "content": "Nach dem 4. Jahrhundert n. Chr. verfiel die Anlage mit ihren Kurgebäuden und Kultanlagen, da sie durch die Christianisierung immer weniger frequentiert wurden. Der belgische Jesuit und passionierte Archäologe \"Pater Camille de la Croix\" führte ab 1881 die ersten Ausgrabungen durch, die sich über ca. 15 ha erstreckten und 3 Jahre andauerten. Wegen des Mangels an Geld konnte er nur die drei Hauptanlagen, nämlich das Amphitheater, die Kurthermen und den Tempelbezirk, für die Besichtigung erhalten. Erwähnt wird diese Ausgrabung bereits in der 1888 erschienen Meyers-Enzyklopädie. Außer durch \"Pater Camille de la Croix\" wurden noch weitere Ausgrabungen durch \"J. Simionoff\" (1970) und \"J.-C. Colin\" (1990) als Grabungsleiter durchgeführt. Dabei kamen folgende, heute nicht mehr sichtbare Funde zu Tage: Zwischen und neben den Hauptgebäuden gruppierten sich Wohnhaus-Siedlungen, in denen vielleicht Bedienstete untergebracht waren, und andere Gebäude, wie die der Hotellerie, zur Unterkunft der Kurgäste. Außerdem wurden die für den Betrieb einer solchen Anlage benötigten Ver- und Entsorgungsanlagen identifiziert, wie Straßen, Plätze, Aquädukte, Wasserleitungen, Wasser-Reservoirs und Abwasserkanäle. Etwas abseits der Bauwerke, auf der rechten Seite der Vonne, existierte ein kleines Heiligtum, ein Fanum. Galerie Amphitheater", "section_level": 1}, {"title": "Amphitheater.", "content": "Das \"Amphitheater\" (und das Fanum), das fast alleinige Gebäude am rechten Ufer der Vonne, wurde in die natürliche Topografie des 13 Meter hohen Berghangs gebaut. Die Orchestra ist nicht wie sonst üblich oval, sondern kreisförmig, mit 30 m Durchmesser und wird von den nach außen ansteigenden Sitzreihen kreisförmig umschlossen. Die oberste Einfassung misst knapp 90 Meter Durchmesser. Die Bühne befindet sich außerhalb des Orchestra-Kreises. Die Verlängerungen der Bühnenwand bilden den senkrechten Abschluss der daran endenden Sitzreihen. Der Zugang zu den Sitzreihen verläuft nicht strahlenförmig in Richtung Orchestra-Mittelpunkt, sondern parallel zur Bühnenwand. Das Amphitheater bot Sitzplätze für ca. 6.500 Zuschauer. Die unterste Sitztribüne ist gegenüber dem Orchestra-Niveau erhöht. Das deutet darauf hin, dass neben Pantomimenspielen und Theater-Aufführungen auch Gladiatoren- und Tierkämpfe mit auf dem Programm standen.", "section_level": 1}, {"title": "Kurthermen.", "content": "Seit 1889 sind die Ruinen der Thermalbäder auf dem linken Ufer der Vonne durch Überdachungen gegen Witterungseinflüsse geschützt. Die heutigen Dächer und Laufstege sind jüngeren Datums. Die ältesten Bauteile sind im rückwärtigen Bereich die Reste der Grundmauern von Kultstätten bzw. eines Tempels mit zwei identischen Sälen, aus dem 1. Viertel des 1. Jahrhunderts. Im nachfolgenden Jahrhundert sind diese Tempelbauten in Thermalbäder umgebaut worden. Im zentralen Bereich des Badekomplexes befinden sich die zuletzt erbauten Thermalbäder, eine Erweiterung aus dem 3. bis frühen 4. Jahrhundert, deren Wände teilweise noch bis zu einer Höhe von 4 Metern stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Sudatorium.", "content": "Das Sudatorium ist eine Sauna oder ein Dampfbad. Der Hohlraum unter dem kreisrunden Wasserbecken wurde durch Heißluft erhitzt, die von zwei sich gegenüber angeordneten Feuerstellen (\"Prefurnia\") außerhalb des Badraumes stammt, gelegen unter dem heutigen Zugang und dessen gegenüberliegendem Durchlass. Vom Beckenboden aus wasserdichtem Mörtel sind Überreste erhalten. Er hatte einen polierten Kalksteinplattenbelag, von dem Spuren zu erkennen sind. Das Material stammt aus der örtlichen Gegend. Vier Öffnungen in den Baderaumwänden erlaubten der Heißluft, sie zu durchströmen und damit zu erhitzen. In den Raumecken gab es vier Treppen, über die man ins Wasser steigen konnte. Davon sind noch drei Ansätze zu erkennen.", "section_level": 2}, {"title": "Caldarium.", "content": "Vom Heißwasserbad existieren, abgesehen von den Raumumfassungswänden, nur noch wenige Spuren. So sind Reste der Hypokausten zu sehen, Heißluftkanäle aus Ziegeln, durch die der Boden des Caldariums erhitzt wurde. Es gab auch zwei gegenüberliegende Heißlufteintrittsöffnungen, so wie beim Sudatorium.", "section_level": 2}, {"title": "Tepidarium.", "content": "Vom Kalkstein–Bodenbelag des Warmwasserbades sind größere Flächen der Randbereiche erhalten. Zu erkennen ist der Aufbau, mit der Schichtung (von unten nach oben): Gebrannte Ziegel, grober römischer wasserdichter Mörtel, Kalksteinplattenbelag. Außerdem sind Stellen zu sehen, an denen die Säulen standen, die den Beckenboden trugen. An einer Wand befindet sich die mit Ziegeln überwölbte Einströmöffnung der Heißluft, die von der Feuerstelle (\"Prefurnia\") im Nebenraum kommt. Ein kleiner Raum nebenan war ein Duschraum, über eine Treppe erreichbar. In ihn wurde überschüssiges Warmwasser des Tepidariums geleitet.", "section_level": 2}, {"title": "Natatio.", "content": "Am westlichen Rand des Badekomplexes befinden sich die Überreste eines 25 × 5 Meter großen unbeheizten Schwimmbeckens, ein Natatio. Galerie Kurthermen", "section_level": 2}, {"title": "Tempelbezirk.", "content": "Auf dem linken Ufer der Vonne und mit derselben Ausrichtung wie die Thermen (Ost-West), aber durch große Freiflächen räumlich voneinander getrennt, wurden die spärlichen Reste des Tempelbezirks entdeckt und freigelegt. Seine große Ausdehnung, ca. 80 m im Quadrat, lässt auf monumentale Bauten schließen, deren Errichtung in die erste Hälfte des 1. Jahrhunderts datiert wird. Es existierten hier nur noch Reste der Grundmauern. Die eigentliche Kultstätte, der Tempel, aus einer oktogonalen Cella, umschlossen von einer kreuzförmigen Galerie, befand sich inmitten eines fast quadratischen ebenen Hofes, der rundum von vier überdachten, hofseitig offenen und auf gleicher Höhe angeordneten Galeriegängen umgeben war. Das umgebende Gelände fiel in Richtung Süd-Ost ab, so dass der südliche (straßenseitige) und östliche (zum Nachbarplatz weisende) Gang unterkellert werden musste. Die östliche Galerie war dementsprechend nach außen hin zweigeschossig (mit Souterrain) und als hohe offene Fassadenfront mit drei Eingängen ausgestaltet, zu denen drei Treppenanlagen hinaufführten. Über sie erhielten die Kurpilger Einlass in die heilige Zone auf die obere Ebene des Hofes, der Galerien und des Tempels. Der Ursprung des Heiligtums war vermutlich keltisch. Es diente der Verehrung einer heiligen Mineralquelle, die unterhalb der Fundamente der Cella gefasst wurde. Ihr Wasser wurde über einen mannshohen unterirdischen Kanal unterhalb des Hofbodens und dem südlichen Arkadengang hindurch nach draußen und dann in ein jenseits der Hauptstraße liegendes großes Bassin geleitet. Im Bereich des Kanals wurde 1992 ein Kalkstein mit den Gravuren POL (APOLLON) und der Darstellung eines Exvotos „MERKUR“ freigelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Der große Hof.", "content": "Dem Tempelbezirk vermutlich zuzuordnen ist die östlich unmittelbar angrenzende rechteckige Freifläche, ca. 90 × 100 m groß. Sie wurde eingefasst von der Eingangsfassade des Tempelbezirks und auf den übrigen drei Seiten von Monumentalmauern. In der Mitte des Platzes, die sich gleichzeitig in der Achse des Tempels befindet, hat Pater Camille ein rundes Gebäude mit einem Durchmesser von 7,40 m festgestellt. Er definierte es als einen Tholos, einem kleinen, runden Tempel mit kegelförmigem Dach. Der Platz wird von anderen als Forum ohne kultische Zwecke gedeutet. Die Ausmaße des Hofs und seine sorgfältige Umschließung lassen eher eine nicht-profane Aufgabe des Platzes und seine Zuordnung zum Tempelheiligtum als zutreffend erscheinen. Auf dem großen Hof vor der imposanten Eingangsfassade, die die Bedeutung der Heiligtümer unterstrich, konnten sich immerhin 7000–8000 Pilger versammeln. Galerie Tempelbezirk", "section_level": 2}, {"title": "Ähnliche Ruinenstätte.", "content": "Die Ruinen von Sanxay erinnern an die Ausgrabungen des gallo-römischen Cassinomagus, mit ebensolchen ländlichen öffentlichen Thermalbädern, mit einem Amphitheater, diversen Tempeln und einem Forum, in Nähe des Dorfes \"Chassenon\" (Charente). Sichtbar sind dort hauptsächlich die Thermenanlagen, allerdings in wesentlich größerer Ausdehnung und besserem Erhaltungszustand.", "section_level": 1}, {"title": "Belege.", "content": "Aus dem Museumskiosk, zur Einsicht ausgehändigt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ruinen von Sanxay sind die Überreste eines gallo-römischen Kur- und Kult-Zentrums in Frankreich, das ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. errichtet und bis in das 4. Jahrhundert hinein betrieben wurde. Die Ausgrabungsstätten sind für Publikum zugänglich und befinden sich in der Région Nouvelle-Aquitaine, im Département Vienne, etwa 35 Kilometer südwestlich von Poitiers, direkt an den Ufern beidseitig der Vonne.", "tgt_summary": null, "id": 994247} {"src_title": "Henry Sumner Maine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Maine war Schüler der Christ’s Hospital School in Cambridge und später des Pembroke College, wo er sich besonders in den klassischen Altertumswissenschaften und Mathematik auszeichnete. Maine erlangte den Bachelor of Law (BA) 1844. Er lehrte als Tutor der Trinity College bis er 1847 zum Regius Professor of Civil Law an der University of Cambridge ernannt wurde. 1850 erhielt er auch den „Call to the bar“ des Lincoln’s Inn, einem der vier Inn’s (vergleichbar mit der Ernennung zum Volljuristen). Zwei Jahre später wurde er erster Reader für Römisches Recht an den Inns of Court (Innungen der Rechtsanwälte). Er zog nach London um und gab dafür die Professur in Cambridge 1854 auf. Er konzentrierte sich auf seine Veröffentlichungen, beteiligte sich an der Gründung der \"Saturday Review\", zu der er auch Artikel beitrug und veröffentlichte 1861 sein wichtigstes Werk, \"Ancient Law\". Von 1862 bis 1869 nahm er als Mitglied der Regierung in Indien an den vorbereitenden Arbeiten für eine Kodifikation des Rechts teil. Zusätzlich war er 1863 bis 1869 Vizekanzler der University of Calcutta. 1866 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1869 kehrte er nach England zurück und wurde zum \"\" für geschichtliche und vergleichende Rechtswissenschaft in Oxford ernannt. Diese Position hielt er, bis er 1877 zum Master of Trinity Hall in Cambridge gewählt wurde. Er verbrachte den Rest seiner Karriere in Cambridge. Am 4. Februar 1888 verstarb Henry Sumner Main in Cannes, Südfrankreich, wo er auch beigesetzt wurde. Maines Auffassung der rechtsgeschichtlichen Entwicklung wird gekennzeichnet durch das Schlagwort \"From status to contract\" („Vom Status zum Kontrakt“), also von der mittelalterlichen Ständegesellschaft zur liberalen bürgerlichen Gesellschaft. Seine politische Auffassung war antidemokratisch. Zu den Rezipienten seines Werkes zählen Ferdinand Tönnies sowie der späte Karl Marx.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Main wurde 1871 zum Ritter geschlagen. 1874 wurde er zum Fellow der Royal Society ernannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Henry James Sumner Maine (* 15. August 1822 in Kelso, Scottish Borders, Schottland; † 4. Februar 1888 in Cannes, Frankreich) war ein britischer Anthropologe, Jurist und Rechtshistoriker, der einen wichtigen Beitrag zur Kodifizierung des indischen Rechts unter der englischen Kolonialherrschaft leistete. Er gilt heute als einer der Begründer der Rechtssoziologie und Rechtsanthropologie.", "tgt_summary": null, "id": 1026343} {"src_title": "Cat Anderson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Anderson verlor mit vier Jahren beide Eltern und wuchs in einem Waisenhaus in Charleston, South Carolina, auf. Dort lernte er in der Jenkins Orphanage Band Trompete spielen. Sein Spitzname \"Cat\" stammt angeblich von seinem Kampfstil in Rangeleien seiner Schulzeit und wurde von ihm zeitlebens verwendet. Er ging zunächst mit den \"Carolina Cotton Pickers\", einer Band aus ehemaligen Mitgliedern des Waisenhauses, auf Tour und nahm erste Platten auf. Danach spielte er mit dem Gitarristen Hartley Toots und in Claude Hopkins’ Big Band, in Doc Wheelers Sunset Orchestra, mit Lucky Millinder, dem Erskine Hawkins Orchester, dem Sabby Lewis Orchester und mit Lionel Hampton, mit dem er den Klassiker \"Flying Home\" aufnahm. Eine neue Stufe auf der Karriereleiter erklomm er 1944, als er Mitglied des Duke-Ellington-Orchesters wurde. Er wurde schnell zu einem zentralen Bestandteil des Ellington Sounds. Anderson konnte eine Reihe verschiedener Jazz Stile spielen, aber sein Spiel in extrem hohen Stimmlagen war sein Markenzeichen. Nach eigenen Worten entstand es daraus, dass ein anderer Trompeter durch sein Spiel in hohen Lagen ihm ständig die Mädchen wegnahm, was Anderson dadurch abzustellen hoffte, dass er selbst ständig so spielte. Es existieren Filmaufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie Anderson ohne Mikrofon gut hörbar ein Solo spielt, während die anderen Bandmitglieder vor einzelnen Mikrofonen spielten. Er spielte zwischen 1944 und 1949, von 1950 bis 1959 und von 1961 bis 1971 bei Ellington, unterbrochen von Perioden, bei denen er versuchte, ein eigenes Orchester zu leiten. 1972 trat er auf den Berliner Jazztagen mit dem Charles Mingus-Quintett auf („Perdido“). Nach Ellingtons Tod ließ sich Anderson in Los Angeles nieder, wo er weiterhin Studioaufnahmen mit lokalen Bands wie Louie Bellsons und Bill Berrys Big Bands machte. Gelegentlich tourte er durch Europa, vor allem mit Lionel Hampton. Er starb 1981 an einem Gehirntumor.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Alonzo „Cat“ Anderson (* 12. September 1916 in Greenville, South Carolina; † 29. April 1981 in Norwalk, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Jazz-Trompeter. Cat Anderson war besonders für sein über fünf Oktaven reichendes Spiel, speziell in den oberen Tonlagen, bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1432533} {"src_title": "Klinische Pharmazie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "USA.", "content": "Die klinische Pharmazie wurde 1944 von L. Wait Rising, Professor am College of Pharmacy der Universität Washington, eingeführt. Hierbei führte er in Abhängigkeit von theoretischen Lehrveranstaltungen für Medizinstudenten Visiten am Krankenbett bzw. für Pharmaziestudenten Hospitationen in Apotheken ein. Dieses sogenannte „Washington Experiment“ wurde 1946 wegen Protesten der Universitätslehrer abgeschafft. Im Jahr 1953 wurde zum ersten Mal von „clinical pharmacy“ gesprochen. Seit Beginn der 1960er-Jahre gewann dieser Begriff in der Literatur immer mehr an Bedeutung. Glenn Sperandio unterteilte in diesen Jahren die Pharmazie in drei Bereiche: Dabei gliederte er die klinische Pharmazie in die öffentliche Praxis, in die Krankenhauspharmazie und in das öffentliche Gesundheitswesen auf. 1960 begannen Pharmazeuten in amerikanischen Krankenhäusern Arzneimittelanamnesen zu erstellen und auf arzneimittelbezogene Probleme am Patienten aufmerksam zu machen. Somit konnte man Risiken und Fehler in der Arzneimitteltherapie systematisch untersuchen.", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "Als frühe Vorläufer könnte man die in Frankreich bereits 1814 durchgeführten krankenhausinternen Praktika sehen, die allerdings nicht als \"klinisch\" bezeichnet wurden. Die Entwicklung in den USA erreichte 1971 auch Europa, wodurch das erste Europäische Symposium zur klinischen Pharmazie in Nijmegen abgehalten wurde. Im deutschsprachigen Raum war der Begriff „klinische Pharmazie“ im Unterschied zu Amerika mit der Tätigkeit im Krankenhaus verbunden. Zwei Jahre später wurde in Barcelona die erste klinisch-pharmazeutische Lehrveranstaltung in einem Krankenhaus abgehalten. 1979 wurde die European Society of Clinical Pharmacy in Lyon gegründet, die sich um Leitlinien für eine Ausbildung klinischer Pharmazeuten in Europa bemühte. 1962 stellte Hans-Joachim Seidlein die Forderung von einem Fachapotheker für klinische Pharmazie, welche in den 1980er-Jahren erfüllt wurde. Die Anfänge der klinischen Pharmazie wurden 1977 von Hans-Joachim Meyer (1939–1997) im städtischen Klinikum Karlsruhe gesetzt. Dieser führte dort patientenorientierte Dienstleistungen und eine Arzneimittelinformationsstelle, welche von einem Apotheker betrieben wurde, ein. Zudem besuchten Apotheker auch Chefarztvisiten. Trotz all dieser Bemühungen wurde die klinische Pharmazie bei Lehrveranstaltungen kaum berücksichtigt, sondern diente ausschließlich der Weiterbildung. Ende der 1990er-Jahre wurde das Aufgabenprofil des Apothekers erneuert und insbesondere in Richtung der Informationssicherheit des Arzneimittels ausgeweitet. Dabei legte man einen neuen Schwerpunkt auf die pharmazeutische Betreuung („Pharmaceutical care“), die in anderen Ländern seit Jahren zum Standard der pharmazeutischen Aufgaben gehörte. Durch diese Wandlung musste auch die Ausbildung verändert werden. Hierbei wurde 1999 eine neue Approbationsordnung aufgesetzt, welche die Klinische Pharmazie als 5. Staatsexamensfach aufnahm. 1997 formulierten die ABDA und die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft eine allgemeine Definition hierfür: „Die Klinische Pharmazie ist eine Disziplin der Pharmazie, die aufbauend auf pharmazeutisch-naturwissenschaftlichen Kenntnissen die Optimierung der Arzneimittelanwendung am und durch den Patienten zum Inhalt hat.“ Als Ziel der Forschung wurde die Optimierung der Arzneimitteltherapie am Patienten bezeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Klinische Pharmazie ist eine Disziplin der Pharmazie, welche sich mit der Arzneimitteltherapie des Patienten befasst. Zu den Inhalten der Klinischen Pharmazie gehören nach der aktuellen Approbationsordnung für Apotheker unter anderem:", "tgt_summary": null, "id": 2461248} {"src_title": "St. Francisville (Louisiana)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "St. Francisville liegt im Zentrum Louisianas am linken Ufer des Mississippi. Die geografischen Koordinaten von St. Francisville sind 30°46′48′′ nördlicher Breite und 91°22′36′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 4,7 km2. Nachbarorte von St. Francisville sind Jackson (19 km ostnordöstlich), Ethel (28,8 km östlich), Slaughter (26,3 km ostsüdöstlich) und New Roads (26,2 km südsüdwestlich). Das Zentrum von Louisianas Hauptstadt Baton Rouge liegt 51 km südsüdöstlich. Die nächstgelegenen weiteren größeren Städte sind Mississippis Hauptstadt Jackson (248 km nordöstlich), Louisianas größte Stadt New Orleans (178 km südöstlich), Lafayette (139 km südwestlich), Texas' größte Stadt Houston (458 km westsüdwestlich) und Shreveport (359 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der \"U.S. Highway\" 61 führt in Nordwest-Südost-Richtung als Hauptstraße durch das Stadtgebiet von St. Francisville. Wenige Kilometer südöstlich der Stadt zweigt der \"Louisiana Highway\" 10 in westliche Richtung vom US 61 ab und quert wenige Kilometer unterhalb der Stadt über die Audubon Bridge den Mississippi. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Der nächste Flughafen ist der 42 km südsüdöstlich gelegene Baton Rouge Metropolitan Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "St. Francisville wurde 1809 von Johnson gegründet. Man sagt über die Stadt \"two miles long and two yards wide\" (\"Zwei Meilen lang und zwei Yard breit\", also ca. 3 km lang und 2 m breit). In St. Francisville und näherer Umgebung weisen 18 Bauwerke und Stätten einen Eintrag im National Register of Historic Places auf (Stand 29. Juli 2019). Die Rosedown Plantation ist ein Historic District mit dem Status einer National Historic Landmark.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in St. Francisville 1765 Menschen in 720 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 375,5 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 720 Haushalten lebten statistisch je 2,41 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 70,4 Prozent Weißen, 23,9 Prozent Afroamerikanern, 0,1 Prozent (eine Person) amerikanischen Ureinwohnern, 0,6 Prozent Asiaten sowie 3,7 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,4 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 8,1 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 25,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 60,6 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 13,5 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 52,0 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Im Jahr 2013 lag das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts bei 55.625 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 25.557 USD. 18,4 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "St. Francisville ist eine Kleinstadt (mit dem Status „Town“) und Verwaltungssitz des West Feliciana Parish im US-amerikanischen Bundesstaat Louisiana. Im Jahr 2010 hatte St. Francisville 1765 Einwohner, deren Zahl sich bis 2013 auf 1746 verringerte. ", "tgt_summary": null, "id": 1303087} {"src_title": "Mahoromatic", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "\"Mahoro Andou\" (, \"Andō Mahoro\") ist ein Android, der von der Organisation \"VESPER\" erschaffen wurde um in den 1980er Jahren eine Invasion der außerirdischen SAINT aufzuhalten. Bei ihrer Herstellung wurde auf die Technologie der \"SAINT\" zurückgegriffen, was ihr eine \"echte Seele\" verlieh. Da sie ein Android ist, hat sie aber gleichzeitig eine begrenzte Lebenszeit und so verbleiben ihr am Anfang der Geschichte noch 398 Tage. Aus diesen Gründen wird ihr von der Organisation die Wahl gegeben, in ihrer noch vorhandenen Zeit zu tun was sie möchte. Kurzerhand entschließt sich Mahoro dazu, als Dienstmädchen für Suguru Misato (, \"Misato Suguru\"), einen in Hiryu bei Tokyo lebenden 14-jährigen Schüler, zu arbeiten. Suguru verlor sehr früh seine Mutter und einige Jahre darauf seinen Vater, von dem er glaubt, dass dieser bei einem Unfall auf einer Geschäftsreise umkam. Seitdem zog Suguru es vor alleine zu leben und lehnte jegliche Angebote seiner Angehörigen ab, war aber auf der Suche nach einem Dienstmädchen, da er den Haushalt nicht mehr unter Kontrolle hatte. Die Entscheidung Mahoros bei Suguru als Dienstmädchen anzufangen ist dabei nicht zufällig von ihr getroffen worden, denn in Wirklichkeit war sein Vater Mahoros kommandierender Offizier und ließ sich von Mahoro, als er als Geisel genommen wurde, auf seinen Befehl hin zusammen mit dem Gegner erschießen.", "section_level": 2}, {"title": "Haupthandlung.", "content": "Nachdem Mahoro bei Suguru als Dienstmädchen angefangen hat, wundern sich seine Schulkameraden sehr darüber, wie intensiv Mahoro den Aufgaben als Dienstmädchen nachgeht. Insbesondere Chizuko Oe (, \"Ōe Chizuko\"), eine blonde Mitschülerin mit einem extremen Feinsinn für gutes Essen, lobt die Mahlzeiten, die von Mahoro zubereitet wurden, übermäßig. Die durch den entstehenden Tumult aufmerksam gewordene Lehrerin Saori Shikijo (, \"Shikijō Saori\"), die sich extrem zu Suguru hingezogen fühlt und einen Shotacon hat, ist allerdings über die Konkurrenz, die durch Mahoro entsteht, überhaupt nicht erfreut. So versucht sie noch intensiver den Kontakt zu Suguru aufzubauen, indem sie nun fast täglich zur Essenszeit bei dessen Wohnung auftaucht und sich durchfüttern lässt. Gleichzeitig versucht sie stetig, Mahoro zu demütigen. Ihr ist dazu jedes Mittel recht, und so macht sie sich z. B. über Mahoros Körbchengröße lustig, da Mahoro im Vergleich zu ihr eine sehr kleine Oberweite hat und somit die Ansprüche Sugurus nicht zufriedenstellen könne. Nach einigen Wochen taucht plötzlich ein neuer Lehrer To Ryuga (, \"Ryūga Tō\") an der Schule auf, der aber ebenfalls ein Android ist und von den SAINT gebaut wurde. Er befolgt aber nur im groben die Befehle der SAINT und hat das Ziel in einem finalen Kampf Mahoro zu besiegen, damit er seiner eigentlichen Funktion als Kampfmaschine gerecht wird. So kommt es recht früh zu einer ersten Auseinandersetzung, in die \"Slash\" (, \"Surasshu\") – ein wie ein Panther aussehender Kampfroboter, der Mahoro unterstellt ist, und ebenfalls eine Seele besitzt – entscheidend eingreift, so dass Mahoro den Kampf hätte für sich entscheiden können. Sie belässt es aber bei einem Unentschieden. Ryuga gibt aber keine Ruhe und so kommt es bald zu einem weiteren Kampf zwischen den beiden. Dieser Kampf ist wesentlich ausgeglichener und zwingt Mahoro dazu ihre stärkste Waffe einzusetzen, die aber den Nebeneffekt hat, dass Mahoro ihre gesamte restliche Energie verbrauchen würde. Als Suguru, der eigentlich von dem Kampf nichts wissen sollte, plötzlich am Kampfort auftaucht und Slash erwähnt, dass der Einsatz der Waffe Mahoro töten würde, zieht sich Ryuga zurück, da er diesen Kampf als unfair empfindet. Als sich das Leben von Suguru und Mahoro am Anfang der zweiten Staffel \"Mahoromatic: Something More Beautiful\" wieder etwas normalisiert hat, läuft ihnen ein orientierungslos wirkendes Mädchen hinterher. Suguru gibt sie seinen Freunden als Mahoros kleine Schwester Minawa Ando (, \"Andō Minawa\") aus. Auch sie ist wie Mahoro ein Android, wurde aber von der Organisation \"The Management\" erbaut. Diese versucht seit längeren Technologien zu entwickeln um die SAINT zu bekämpfen, da dieser elitäre Kreis nichts von den Plänen der Regierungen hält, mit den SAINT zusammen zu leben. So wird die unschuldige Naivität von Minawa dazu missbraucht, um Suguru als Köder für Mahoro zu verwenden. Bei der Rettungsaktion wird Mahoro schwer verwundet, und ihre Lebensspanne ist kurz vor dem Ende. In einem finalen Kampf gegen den Android \"Feldrance\" ist Mahoro gezwungen, ihre letzte Waffe einzusetzen, und opfert sich somit für Suguru. Kurze Zeit vorher gelang es dem Großvater von Suguru, der Anführer der VESPER, auf einer Konferenz der The Management zusammen mit Slash die wichtigsten Anführer auszuschalten, bevor er seinen Verletzungen erliegt.", "section_level": 2}, {"title": "Unterschiedliche Enden.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Das Ende des Anime.", "content": "Die letzte Folge, \"Na-Geanna\", ist in einem wesentlich ernsthafteren Stil und dunkleren Ton als der Rest der Serie gehalten. Sie spielt 20 Jahre nach dem Tod von Mahoro auf einem anderen Planeten, der von der Erde und SAINT gemeinsam kolonisiert wurde, und geht mit der Ausnahme von Saori nicht weiter auf das Leben der anderen Nebencharaktere ein. Suguru hat sich dazu entschieden nie wieder nach Japan, dem Ort wo es Mahoro nicht mehr gibt, zurückzugehen. Er selbst macht nun Jagd auf Cyborgs von The Management. Kurz nachdem er von seinem Partner verraten wurde erscheint ihm Mahoro. Nachdem er sie sehr skeptisch begrüßt bittet sie ihn wieder mit ihr nach Hiryu „wo alle auf sie beide warten“ zurückzukehren. Die einzige Erklärung für das erneute Auftauchen Mahoros ist ein Kommentar von \"Matthew\", der Anführerin der SAINT, mit der Mahoro seit ihrer Erschaffung in Kontakt steht. So erklärt sie, dass sie die „Erinnerung an den Frühling“ auf der Erde zurücklassen wird, da diese von den SAINT nicht mehr benötigt wird, wo sie nun weiter durch die Galaxie reisen.", "section_level": 3}, {"title": "Das Ende des Manga.", "content": "Der Manga endet ähnlich wie der Anime, aber mit dem Unterschied, dass das Ende nicht so düster ist und er sich mehr an den bekannten Eigenschaften der Charaktere orientiert. Die Handlung spielt auch 20 Jahre später, aber auf der Erde. Suguru der als Offizier für die VESPER gearbeitet hat, kehrt gerade von dem letzten Kampf gegen die Überreste der Feinde zurück. Er steht immer noch in Kontakt zu seinen alten Freunden, was eine Fortführung ihrer Lebensgeschichten erlaubt. Im Manga erscheint Mahoro nicht einfach in der Gegenwart, sondern wurde kurz nach ihrem Tod als menschliches Baby wiedergeboren. Noch immer kann sie sich an Suguru erinnern und beginnt im Alter von 20 Jahren nach ihm zu suchen. Als er von VESPER zurückkehrt und erwartet, ein leeres Haus vorzufinden, da ist sie bereits dort und wartet auf ihn.", "section_level": 3}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Manga.", "content": "Die Manga-Serie \"Mahoromatic\" wurde vom japanischen Autor Bunjūrō Nakayama () geschrieben und von Bow Ditama (, \"Jitama (Bō)\") gezeichnet. Sie startete am 10. Oktober 1999 und wurde bis Ende 2004 von Gum Comics in 8 Sammelbänden (Tankōbon) veröffentlicht. Eine französische Übersetzung wurde bei Edition Ki-oon vom 12. März 2007 bis 26. Juni 2008 herausgegeben und eine englische bei Tokyopop vom 4. Mai 2004 bis 10. Januar 2006. Auf Deutsch erschien der Manga von Dezember 2004 bis April 2006 bei Carlsen Comics, ebenfalls in 8 Bänden und im Originalformat.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "Da der Manga eine gewisse Popularität erreichte, produzierte Gainax zwei auf der Handlung des Manga basierende Animeserien. Die erste Serie \"Mahoromatic\" (, \"Mahoromatikku\") bestand aus 12 Folgen und wurde vom 10. September 2001 bis zum 28. Januar 2002 auf dem japanischen Fernsehsender BS-i ausgestrahlt. Die Handlung folgte dabei mehr oder weniger dem Manga bis zur dritten Ausgabe. Für die Musik zeichnet Toshio Masuda verantwortlich, der auch an Werken wie Excel Saga und Naruto mitwirkte. Die zweite Serie \"Mahoromatic – Motto Utsukushii Mono\" (, \"Mahoromatikku – Motto Utsukushii Mono\"), bestehend aus 14 Folgen, folgte bis zum Ende der Handlung des Manga und wurde vom 26. September 2002 bis zum 16. Januar 2003 ausgestrahlt. Nach der 9. Folge beider Serien reiht sich noch das \"Mahoromatic: End of Year Special\" ein, was es effektiv zur Folge 9.5 werden lässt. Beide Serien besitzen diese Spezialfolgen, aber sie wurden nie in eine andere Sprache übersetzt. Es wurde außerdem noch ein Sommer-Special \"Mahoromatic: Natsu no TV Special\" (, \"Mahoromatikku Natsu no Terebi Supesharu\") im Sommer 2003 ausgestrahlt. Die Handlung ist hier zu dem Zeitpunkt der zweiten Serie angesiedelt, an dem Minawa ein regulärer Teil des Haushalts geworden ist. \"Mahoromatic\" war der letzte Anime der von Gainax mit Hilfe der Cel Animation hergestellt wurde. Die jetzigen Anime werden, aus Kosten- und Qualitätsgründen hauptsächlich mit Hilfe von Computeranimationen erstellt. In Deutschland wurde der Anime noch nicht ausgestrahlt und es ist bisher auch nur die Erste der beiden Serien auf 3 DVDs verfügbar die von ADV Films herausgegeben werden. Die japanische und englische Fassung wurde auf 6 DVDs veröffentlicht, welche beide Serien beinhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronsprecher.", "content": "Die Namen aller Charaktere und ihre Sprecher sind in westlicher Reihenfolge angeben (Vorname, Familienname) In der letzten Folge \"Na-Geanna\" wurde Suguru Misato von Nobutoshi Canna gesprochen, da sich die Veränderungen von 20 Jahren auch in der Stimme niederschlagen sollten.", "section_level": 3}, {"title": "Musik- und Tonveröffentlichungen.", "content": "In Japan wurden mehrere Musik CDs veröffentlicht, welche auch Hörspiele enthielten. Einige dieser CDs wurden später mit übersetzten Beilagen in den Vereinigten Staaten von Geneon Entertainment veröffentlicht. Unter anderen waren dies \"Mahoromatic [SOUNDTRACK]\", \"Mahoromatic: Music Ver. 1\" und \"Mahoromatic: More Beautiful Things\".", "section_level": 2}, {"title": "Videospiele.", "content": "In Japan wurden auch noch 9 Mahoromatic-Videospiele veröffentlicht: 8 für den PC und eines für die PS2 von Konami, weswegen Konami auch eine Minawa-Figur in sein Sortiment aufnahm.", "section_level": 2}, {"title": "Konzeption.", "content": "Mahoros strikte Ablehnung von erotischen Material jeglicher Art war der Anlass vieler humorvoller Szenen, wie in vielen der von Gainax produzierten Anime. Dieser Fanservice, der auch Mahoro selbst mit einschließt, verhalfen Mahoromatic zu einem recht hohen Bekanntheitsgrad. Dazu gehört vor allem der von Mahoro ständig wiederholte Satz „Ecchi na no wa ikenai to omoimasu“ (dt. \"Ich denke das diese schmutzigen Gedanken nicht gut sind\"). Mahoro wurde aber auch in anderen, nicht von Gainax produzierten, Serien immer wieder aufgegriffen, z. B. von \"Hanaukyo Maid Tai ~Le Verite~\", wo der männliche Charakter \"Taro\" dazu gezwungen wurde sich wie Mahoro zu verkleiden. Des Weiteren lassen sich viele Parodien auf ältere Anime in Mahoromatic auffinden, wie etwa von Cyborg 009 oder Mobile Suit Gundam. Dadurch das Mahoromatic in zwei Teilen erschien gibt es auch einige Verständnisprobleme; selbst bei einigen Kritikern. So sind die SAINT nicht die \"Bad Boys\", wie es in einigen Rezensionen behauptet wird. Dies ist nur eine voreilige Schlussfolgerung aus dem ersten Teil der Serie, die nur wenig auf die eigentlichen Hintergründe einging.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Charakterdesign, sowie die humorvollen Szenen würden die herausragenden Eigenschaften des Anime sein, da er viele Genres abdeckt und trotzdem unterhaltsam bleibt. Die meisten Kritiker lobten den Anime, auch wenn sie die Abweichungen von der Mangavorlage nicht immer für gut befanden und dem Produzenten Gainax seinen eigenen Stil unterstellten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mahoromatic (jap., \"Mahoromatikku\") ist eine Mangaserie, die vom japanischen Autor Bunjūrō Nakayama () geschrieben und von Bow Ditama (, \"Jitama (Bō)\") gezeichnet wurde. Darüber hinaus ist es der Name einer Animeserie, die auf dem Manga basiert.", "tgt_summary": null, "id": 706606} {"src_title": "Uroš Zorman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Uroš Zorman begann mit dem Handballspiel bei Slovan Ljubljana, wo er auch seine ersten Ligaspiele bestritt. Später ging er zu RD Prule 67, wo er 2002 das slowenische Double aus Meisterschaft und Pokal holte und sich somit ins Blickfeld ausländischer Vereine spielte. 2003 wechselte er zu Ademar León in die spanische Liga ASOBAL, kehrte aber nach nur einer Saison nach Slowenien zurück und schloss sich Serienmeister RK Celje an, mit dem er die EHF Champions League 2003/04 sowie 2005 und 2006 die slowenische Meisterschaft gewann. 2006 nahm er einen neuen Anlauf in Spanien, diesmal bei BM Ciudad Real. Hier gewann er gleich in der ersten Saison die spanische Meisterschaft und den Copa ASOBAL. In der Saison 2007/2008 errang er mit Ciudad Real die Meisterschaft, den Pokal, den Copa ASOBAL, den Supercup und die Champions League. In der Saison 2008/09 wurde er erneut mit Ciudad Real Meister und gewann im gleichen Jahr die Champions League. Anschließend kehrte er nach Celje zurück. Im Jahr 2010 wechselte Zorman zum polnischen Verein KS Kielce, mit dem er 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018 die Meisterschaft, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018 den Pokal sowie 2016 die EHF Champions League gewann, letztere inzwischen zum 4. Mal mit 3 verschiedenen Vereinen. Mit der slowenischen Nationalmannschaft zog Uroš Zorman bei der Handball-Europameisterschaft 2004 im eigenen Land ins Finale ein, unterlag dort aber dem deutschen Team. Bei der Handball-Weltmeisterschaft der Männer 2007 in Deutschland fehlte Zorman aufgrund einer Verletzung. Bei der Europameisterschaft 2012 wurde er als bester Zentraler Rückraumspieler in das „All-Star-Team“ berufen. Er gehörte bei den Olympischen Spielen 2016 dem slowenischen Kader an. Zorman beendete im Sommer 2018 seine Spielerkarriere und wurde Co-Trainer bei KS Kielce. Seit März 2019 ist er zusätzlich als Co-Trainer bei der slowenischen Nationalmannschaft tätig. Nach der Saison 2019/20 beendete er seine Tätigkeit bei KS Kielce.", "section_level": 1}], "src_summary": "Uroš Zorman (* 9. Januar 1980 in Kranj, SR Slowenien, SFR Jugoslawien) ist ein ehemaliger slowenischer Handballspieler. Zorman, der zuletzt für den polnischen Club KS Kielce spielte und für die slowenische Nationalmannschaft auflief, wurde auf Rückraum Mitte eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 103995} {"src_title": "Alex Nyarko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinslaufbahn.", "content": "In seiner Jugend spielte Nyarko in Ghana für die Klubs FC Deawa Youngsters und Asante Kotoko, bevor er nach Europa und dort zunächst zu Sportul Studențesc Bukarest ging. 1995 wechselte er zum Schweizer Nationalliga A-Klub FC Basel, von wo aus es ihn zwei Jahre später einige Kilometer nach Norden zog – zum deutschen Bundesligisten Karlsruher SC. Nach dem Abstieg der Karlsruher in die 2. Bundesliga wechselte Nyarko 1998 zum französischen Meister RC Lens. Für umgerechnet 6,3 Millionen Euro verkaufte dieser Nyarko im Jahr 2000 an den englischen Erstligisten FC Everton, in dessen Diensten er offiziell bis 2005 stand. Allerdings begann für Nyarko nun eine sehr unstete Zeit... nach einigen Schwierigkeiten (siehe Abschnitt Fanskandal 2001) wurde von Seiten der Briten versucht, ihn an andere Vereine abzugeben, weswegen er 2001 für eine Saison an den AS Monaco und anschließend für eine weitere Spielzeit an Paris Saint-Germain verliehen wurde. 2005 schließlich verließ Nyarko die Engländer und ging nach Norwegen zu Start Kristiansand. Nach eineinhalb Jahren, in denen Nyarko unter anderem wegen einer langwierigen Verletzung kaum zum Einsatz kam, wechselte er schließlich zurück in die Schweiz. Nachdem lange über ein Engagement beim FC Lausanne-Sport spekuliert worden war, unterschrieb er schließlich beim Yverdon-Sport FC einen Vertrag bis 2008. Dort beendete Nyarko auch seine aktive Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "Länderspiele.", "content": "Für sein Land Ghana absolvierte Nyarko 44 Länderspiele. Darunter waren auch zwei Teilnahmen an der Afrikameisterschaft, 1998 in Burkina Faso und 2000 in Ghana. 1992 gehörte er zur ghanaischen Mannschaft, die bei den Olympischen Spielen in Barcelona den dritten Platz belegte.", "section_level": 1}, {"title": "Der Fan-Skandal 2001.", "content": "Während seiner Zeit beim FC Everton geriet Nyarko in die Schlagzeilen, als er am 21. April 2001 während eines Spiels gegen Arsenal London von einem Fan auf dem Spielfeld angegriffen wurde, der ihm sein Trikot abnehmen wollte. Der Londoner Spieler Tony Adams konnte den Angreifer zwar zurückdrängen, Nyarko war daraufhin aber, auch aufgrund anhaltender Kritik an seinen Leistungen, so entnervt, dass er sich auswechseln ließ und in der Erregung seinen Rücktritt vom Profifußball erklärte. Nach dem Spiel verschwand er tagelang, nach eigener Aussage kannte nicht einmal seine Frau seinen Aufenthaltsort. Obwohl der FC Everton Nyarko zunächst keine Vorwürfe wegen seines Verhaltens machen wollte, verkündete man zwei Wochen später, Nyarko war inzwischen wieder aufgetaucht, dass dieser die Freigabe für einen Wechsel zu einem anderen Verein bekäme. Zunächst fand sich jedoch kein anderer Verein, der Nyarko fest verpflichten wollte, sodass dieser nach Frankreich verliehen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander „Alex“ Nyarko (* 15. Oktober 1973 in Accra) ist ein ehemaliger ghanaisch/schweizerischer Fußballspieler und Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele in Barcelona. Der Mittelfeldspieler war im deutschen Sprachraum für den FC Basel, den Karlsruher SC und Yverdon-Sport FC aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 986271} {"src_title": "Bílé Poličany", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Ort befindet sich linksseitig des Tals des Flusses Bystřice im Gebiet des Höhenrückens \"Zvičinský hřbet\" und wird vom Bach Trotina durchflossen. Nordwestlich liegt das Schloss Bílé Poličany, südwestlich erhebt sich der 361 m hohe \"Vinice\". Nachbarorte sind Trotina und Zábřezí-Řečice im Norden, Doubravice im Nordosten, Velehrádek und Lanžov im Osten, Miřejov und Lhotka im Süden, Rohoznice im Westen sowie Miletín und Horka im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1270. Besitzer war zu dieser Zeit Ješek von Poličany. Lange Zeit blieb die Familie Poličanský Besitzer der Herrschaft, die 1560 an Georg von Waldstein gelangte. Waldstein ließ 1580 die Kapelle auf dem Berg \"Zvičina\" errichten und überschrieb 1582 die Politschaner Güter seiner dritten Frau Alena von Lobkowicz. 1589 erwarb Tobiáš Bořk Poličany und ließ eine Feste errichten. Zu den nächsten Besitzern gehörte Albrecht von Waldstein. Nach dessen Ermordung wurde sein Besitz konfisziert; daraufhin erwarb der Hauptmann des Königgrätzer Kreises – Georg Sádovský – Poličany. Sádovský besaß auch Bílá Třemešná, wo er Johann Amos Comenius und anderen Böhmischen Brüdern Zuflucht gewährte. Der aus dem schlesischen Herzogtum Oppeln stammende Christoph Ferdinand Kottulinsky, Freiherr von Kotulin und Krzischkowitz, erwarb 1657 die Herrschaft Politschan. Er ließ die hölzerne Feste zu einem zweistöckigen steinernen Gebäude umbauen. Sein Sohn Friedrich Leopold veranlasste 1684 den Kirchenumbau in Lanžov. Dessen Bruder Franz Karl wurde später Kanzler des Hohen Rates in Schlesien und Hauptmann des Fürstbistums Breslau. Bis 1804 hielten die Kottulinsky Politschan, dann erwarb der Prager Bürger Franz Xaver Czezigar von Birnitz die aus 18 Dörfern bestehende Herrschaft mit 2856 Untertanen. Ihm folgte sein Sohn Franz de Paula Czezigar von Birnitz, der dem böhmischen Landtag angehörte und 1836 zum Ritter des St. Wenzels-Ordens geschlagen wurde. Franz de Paula Czezigar ließ am Vinice einen Weinberg anlegen und auf dem Berg einen Sommerpavillon errichten. Czezigar war ein tschechischer Patriot und förderte Karel Jaromír Erben bei dessen Studien. 1869 hatte Bílé Poličany mit 666 Einwohnern die höchste Bevölkerungszahl seiner Geschichte erreicht. Nächste Besitzerin der Herrschaft wurde Růžena Fürstin zu Hohenlohe, die Ehefrau des Generalmajors und Kommandanten von Josefstadt, Leopold von Croy-Dülmen. Croy-Dülmen ließ die Garnisonskapelle zu Blasmusikkonzerten auf dem Weinberg aufspielen. Die Konzerte waren gut besucht, und vom 15. Juli 1877 ist eine Zuhörerzahl von 2000 überliefert. Nach dem Tod Croy-Dülmens erwarb 1909 Alfred Zierer die Politschaner Güter. Er ließ die Ländereien aufteilen, die Blütezeit war vorbei. 1934 hatte der Ort 480 Einwohner. Das Schloss wechselte noch zweimal den Besitzer, ehe es nach dem Zweiten Weltkrieg konfisziert und der Stadt Dvůr Králové nad Labem überlassen wurde. 1949 wurde das Schloss Bílé Poličany der Sommersitz des tschechoslowakischen Rundfunks. Ab 1954 wurde das Schloss in die Rechtsträgerschaft des Innenministeriums übertragen und als zentrale Feuerwehrschule der Tschechoslowakei genutzt. In den früheren Wirtschaftsgebäuden erhielt das Kleine Theater \"Na zámku\" seinen Sitz. 1970 lebten im Dorf 245 Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Bílé Poličany sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bílé Poličany (deutsch \"Weiß Politschan\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sieben Kilometer südwestlich von Dvůr Králové nad Labem und gehört zum Okres Trutnov.", "tgt_summary": null, "id": 2442470} {"src_title": "Carl August von Struensee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Struensee entstammte einer ursprünglich in der Mark Brandenburg ansässigen Familie, deren Name im Jahr 1477 in Neuruppin erstmals urkundlich erwähnt wird. Sein Vater Adam Struensee (1708–1791) war Pastor und Theologieprofessor in Halle und später Generalsuperintendent der Herzogtümer Schleswig und Holstein, seine Mutter Maria Dorothea war die Tochter des Mediziners und Leibarzt des dänischen Königs Johann Samuel Carl (1677–1757). Er studierte zunächst ab 1751 an der Friedrichs-Universität Halle Theologie. 1754 schloss er das Studium mit einer Dissertation ab, die er vor einer Prüfungskommission verteidigte, bei der sein Vater den Vorsitz führte. Danach wandte er sich ab jedoch den Fächern Mathematik und Philosophie zu, die er ab 1755 an der Universität Göttingen studierte. 1757 wurde er dann Professor an der Ritterakademie in Liegnitz. Ohne selbst Soldat gewesen zu sein, verfasste er dort zu Unterrichtszwecken einige militärwissenschaftliche Lehrbücher, unter anderem sein Werk \"Anfangsgründe der Artillerie\", das sich zu einem Standardwerk der strategischen Kriegsführung entwickelte und in drei Auflagen bis ins 19. Jahrhundert hinein erschien. Weiterhin wurde zwischen 1771 und 1774 seine dreibändige Schrift \"Anfangsgründe der Kriegs-Baukunst\" veröffentlicht, die laut Struensees Biograph Johann August Nösselt als bezeichnet wurde. Als sein jüngerer Bruder Johann Friedrich Struensee (1737–1772) zum Leibarzt des dänischen Königs Christian VII. und wenig später zu dessen einflussreichstem Ratgeber und faktischen Regenten von Dänemark wurde, ernannte er am 13. November 1769 seinen Bruder zum Justizrat. Carl August Struensee verließ jedoch erst im April 1771 Liegnitz und zog nach Kopenhagen. Dort unterstützte er die Reformen seines Bruders vor allem mit seinen Kenntnissen in der Finanzpolitik, so etwa indem er für ein zentrales Finanzmanagement eintrat, bei dem ein Finanzkollegium die Zinskammer, die allgemeine Kammer und die Handelsakademie ersetzte. Zudem übernahm ein Staatsfonds die Verwaltung der Einnahmen des Königreichs, einschließlich der privaten Kammer des Königs, hauptsächlich bestehend aus den Einnahmen aus dem Sundzoll, die bisher traditionell dem König zugeflossen waren. Innerhalb kürzester Zeit konnte so der Staatshaushalt ausgeglichen werden. Nach dem Sturz seines Bruders am 17. Januar 1772 wurde er ebenfalls verhaftet, musste sich in einem Gerichtsverfahren verantworten, wurde jedoch nach einigen Monaten Kerkerhaft freigelassen. Anschließend kehrte er zunächst an die Ritterakademie Liegnitz zurück, übernahm aber nicht, wie von Friedrich II. gewünscht, wieder sein altes Schulamt, sondern beschäftigte sich mit Volkswirtschaft. Dazu verfasste er mehrere Abhandlungen, die den König bewogen, ihn 1777 als Bankdirektor nach Elbing zu berufen. 1782 kam er als königlich preußischer Geheimer Oberfinanzrat und Direktor der preußischen Seehandlung nach Berlin. 1791 ernannte ihn Friedrich Wilhelm II. zum Minister des Accise-, Zoll-, Commercial- und Fabrikenwesens, ein Amt, das er auch unter Friedrich Wilhelm III. bis zu seinem Tod innehatte. Weiterhin wurde er zum königlich preußischen Geheimen Staatsminister ernannt. Struensee stand der Berliner Aufklärung nahe und verfasste einige Beiträge in der von Friedrich Nicolai herausgegebenen \"Allgemeinen Deutschen Bibliothek.\" Er war außerdem Mitglied der Berliner Mittwochsgesellschaft und unterhielt Kontakte zu Johann Georg Hamann und Immanuel Kant in Königsberg.", "section_level": 1}, {"title": "Nobilitierung.", "content": "Die preußische Genehmigung zur Annahme des ihm zugedachten dänischen Adels erhielt er am 1. März 1789 in Berlin. Die Erhebung in den dänischen Adelsstand mit Namensmehrung \"von Carlsbach\", variiert nach dem Familiennamen seiner Mutter, erfolgte am 15. Mai 1789 auf Schloss Christiansborg. Sein anderer Bruder Gotthilf Christoph Struensee, cand. jur. und sein Nachfolger als Bankdirektor in Elbing, wurde am 26. Dezember 1803 in Berlin in den preußischen Adelsstand erhoben.", "section_level": 2}, {"title": "Wertung.", "content": "Struensee trat laut Nösselt durch seinen Scharfsinn, seine Präzision, Deutlichkeit und Ordnung seiner Gedanken durchaus positiv hervor. Der preußische Finanzrat Theodor von Schön bezeichnete ihn sogar als. Probleme hatte Struensee aber offenbar mit seiner nichtadeligen Herkunft, da er so in den Regierungskreisen des preußischen Staates ein Außenseiterdasein führte. In späteren Jahren zunehmend konservativ, widersetzte er sich trotz seiner zuvor erfolgreichen Reformen in der dänischen Finanzverwaltung den Reformbestrebungen im preußischen Finanzwesen.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Struensee war verheiratet mit Karoline Elisabeth Müller (1748–1803), der Tochter des Stiftsverwalters der Ritterakademie Liegnitz. Das Paar hatte drei Töchter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl August Struensee, ab 1789 Struensee von Carlsbach (* 18. August 1735 in Halle; † 17. Oktober 1804 in Berlin) war preußischer Finanzminister.", "tgt_summary": null, "id": 1175715} {"src_title": "Ōtani Kōzui", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebensweg.", "content": "\"Ōtani Kōzui\" trug in seiner Kindheit den Namen \"Takamaro.\" Er war der Sohn einer Konkubine seines Vaters \"Ōtani Koson.\" Mit 10 Jahren trat er in den Orden ein, wo er den buddhistischen Namen \"Kyō-nyo\" () erhielt. Seine Ausbildung erhielt er an der Adligenschule (\"gakushū'in\") in Tokio. Unter Maeda Keiun hatte er in Kyōto bereits buddhistische und chinesische Klassiker studiert.", "section_level": 1}, {"title": "Europareise.", "content": "Ōtani und seine Frau „studierten“ in London, wobei er es nicht für nötig erachtete, die englische Sprache zu erlernen, da er ein angemessenes Gefolge mit Dolmetschern unterhielt (S. 52, 92). Er wurde als erster Japaner Mitglied der Royal Geographical Society und traf mehrere Zentralasienforscher, wie beispielsweise Sven Hedin und Albert von Le Coq. Noch von England aus organisierte er drei kleinere Expeditionen, die, aus drei verschiedenen Richtungen kommend, buddhistische Monumente in Zentralasien erforschen sollten. Tatsächlich startete nur eine dieser Forschungsreisen. Er selbst begab sich „in Stil“ von London zum Kaspischen Meer, von dort per Pferd nach Kaschgar und in den Pamir. Danach widmete er sich den buddhistischen Stätten in Indien. In Sarnath hinterließ er eine Gedenktafel mit der Inschrift, dass „Kozui von Japan“ diese Stätte wiederentdeckt habe. In Bodhgaya traf er 1903 mit Kawaguchi Ekai zusammen, der, von seiner ersten Reise aus Tibet kommend, dem jungen Hakushaku aus erster Hand über dieses Land berichtete (S. 4, 93).", "section_level": 2}, {"title": "Tempel-Vorsteher.", "content": "Nach dem Tod seines Vaters Myōnyo (1850–1903) trat er 1903, schnell nach Japan zurückkehrend, die Nachfolge des Vorstehers des Nishi Hongan-ji an. Zugleich erbte der 27-jährige den Kazoku-Titel Hakushaku. Gleichzeitig förderte er weiter Expeditionen. Nach einer Reise in die Mandschurei 1906 widmete er sich der „Modernisierung“ des japanischen Buddhismus, die so aussehen sollte, dass die anderen Schulen der Jōdo-Shinshū unterstellt werden sollten. Die bedeutende Schule war seit dem ersten chinesisch-japanischen Krieg in China und der Mandschurei missionierend aktiv geworden. Im Jahr 1908 traf sein jüngerer Bruder \"Sonyu\" mit dem Dalai Lama zusammen, der sich am Wu Tai Shan () aufhielt (S. 76). Auf dem Kōbe überblickenden Hügel \"Rokko\" errichtete Ōtani auf einem weitläufigen Gelände die verschwenderisch ausgestattete Villa \"Nirakuso,\" deren Steine aus China importiert wurden. Zu ihr gehörten auch eine Wetterstation, eine Druckerei und ein Schulungszentrum für Jugendliche. Er machte keinen Unterschied zwischen seinem Privatvermögen und dem des Nishi Hongan-ji. Er hielt englische Dienstmädchen und einen Butler. Im Jahre 1910 begab er sich zum dritten Mal nach Indien, eine Jagdreise im großen Stil, die in den Nahen Osten und nach Europa fortgesetzt wurde. Seine Frau infizierte sich mit Malaria, an deren Folgen sie kurz nach der Rückkehr nach Japan starb. Sein verschwenderischer Lebensstil führte 1913 dazu, dass er und die Sekte vor dem Bankrott standen. Die Schulden betrugen etwa 5 Millionen Yen. Der Verkauf einiger Kunstwerke des Tempels konnte die Summe nicht decken. Er versuchte sich in spekulativen Geschäften und Schwindel. Der Versuch, Tempelland an die kaiserliche Familie zum 20fachen Preis zu verkaufen wurde vereitelt, als die entsprechenden Bestechungsversuche bekannt wurden. Der Finanzskandal, von der Presse totgeschwiegen, zwang ihn 1914 zur Niederlegung seines Amtes, sein Adelsprädikat verlor er. Am 1. November verließ er das Land in der Überzeugung, nie wieder zurückkehren zu können (S. 148ff). Sein minderjähriger Neffe Shōnyo (1911–2002) wurde 23. Vorsteher. Die Villa brannte unter ungeklärten Umständen ab. Die gewährte Pension erlaubte es ihm, auf dem asiatischen Festland weiterhin anständig zu leben. Er erwarb Plantagen auf Formosa, Java und in China.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungstätigkeit.", "content": "Die anderen Teilnehmer seiner ersten Expedition kehrten im Mai 1904 nach Japan zurück. Ōtani selbst nahm nie die Mühen einer Reise nach Tibet auf sich, er war jedoch die treibende Kraft hinter den entsprechenden Expeditionen, besonders während der Zeit 1910–1920, als sich die tibetisch-japanischen Beziehungen entfalteten. 1908 und 1911–1912 sandte er Tachibana Zuichō und Yoshikawa Koichiro in die Region von Dunhuang. Während ihres achtwöchigen Aufenthalts sammelten sie 400 Manuskripte ein. Jeder ihrer Schritte wurde von Agenten der Russen und Briten überwacht, da angenommen wurde, dass es sich eigentlich um eine Spionagemission handele. Aoki Bunkyo () hielt sich für die Sekte in Lhasa auf. Etwa ein Drittel der Sammlungen verkaufte Ōtani an den langjährigen Freund der Familie General Terauchi Masatake, als dieser Generalgouverneur von Korea war. Dieser, der hochwertigste Teil seiner „Ōtani-Sammlung“ von Antiquitäten, verblieb nach Ende des Krieges in Korea und ist seit 1988 im Koreanischen Nationalmuseum ausgestellt (S. 97 Fn. 8). Die anderen Teile sind für die Zentralasienforschung noch immer bedeutend, obwohl sie heute verstreut sind. Zusätzlich zu seinen religiösen Verpflichtungen und seinen Zentralasien-Aktivitäten schrieb Ōtani über China, die Mandschurei und über chinesisches Porzellan.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Tätigkeit.", "content": "Ōtani war zeitlebens ein fanatischer, xenophober Nationalist, der sich gegen das Erlernen des Englischen an japanischen Schulen aussprach. Politisch war er stark für die imperialistische Entwicklung Japans engagiert. Während des Russisch-japanischen Kriegs forderte der Patriarch seine Gläubigen auf, Kriegsanleihen zu zeichnen, dafür stellte er 1500 seiner Priester in 29 Tempeln ab, was ihm zwei Jahre nach Kriegsende vom Tennō eine Belobigung einbrachte. 130 seiner Priester dienten als Armeeseelsorger, die danach als Missionare in der Mandschurei blieben (S. 3, 93ff). Er brachte auch seine Interpretation des Nirvana-Sutras zum Ausdruck, dass die Tötung von Minderwertigen (durch japanische Waffen) an sich eine Gnadenhandlung darstelle, da sie derartigen Untermenschen die Chance auf eine bessere Wiedergeburt gäbe. Bald nachdem die nationalistischen Ideologien, denen Ōtani nahestand, in Japan zur Doktrin erhoben wurden und die militaristische Fraktion die Regierungsgewalt übernahm, wuchs Gras über die Finanzaffäre und er konnte zurückkehren. In das \"Dai-Tōa kensetsu shingikai\" wurde er 1941 berufen. Nach der Niederlage 1945 hat er sich aus der Öffentlichkeit nach Kyōto zurückgezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Seine Frau \"Kazuko,\" die er 1898 heiratete, war die ältere Schwester der Kaiserin Teimei Kōgō, Tochter des kaiserlichen Prinzen Kujō Michitaka und wird als starke Persönlichkeit beschrieben, die auch innerhalb der Sekte eine führende Rolle einnahm. Bis zu ihrem frühen Tod 1911 begleitete sie ihn auf allen seinen Reisen (S. 92f). Die Dichterin Kujō Takeko ist seine jüngere leibliche Schwester.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Die japanische Nationalbibliothek verzeichnet seine Werke unter der „Author Heading=/大谷光瑞18761948“", "section_level": 1}], "src_summary": "Ōtani Kōzui, jap., (* 27. Dezember 1876; † 5. Oktober 1948) war der 22. Oberste (, \"Monshu\") des buddhistischen Tempels Nishi Hongan-ji der Jōdo-Shinshū (der \"Wahren Schule des Reinen Landes\") im japanischen Kyōto. Nach 1868 wurde er in den nach westlichem Modell gebildeten Adelsstand erhoben und erhielt den Titel \"Graf\". Er finanzierte Expeditionen zu buddhistischen Stätten in Zentralasien, wie zum Beispiel Subashi. Nach seinem Rücktritt wegen betrügerischer Machenschaften widmete er sich der Erforschung des Buddhismus auf dem asiatischen Festland. Auf ihn gehen die Verbindungen der Sekte und ihrer Ōtani-Universität mit Tibet zurück.", "tgt_summary": null, "id": 626301} {"src_title": "Bahnhof Kita-Senju", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verbindungen.", "content": "Kita-Senju ist ein Kreuzungsbahnhof, der von vier verschiedenen Bahngesellschaften genutzt wird. Die Jōban-Linie von JR East führt von Shinagawa und Ueno entlang der Pazifikküste nach Sendai. Je nach Tageszeit verkehren vier bis sieben Eil- und Schnellzüge je Stunde. Der Lokalverkehr auf der Jōban-Linie von und nach Abiko weist kurze Zugfolgen von wenigen Minuten auf; die Züge werden in Kita-Senju üblicherweise zur Chiyoda-Linie von Tōkyō Metro durchgebunden und fahren weiter bis Yoyogi-Uehara. Die Isesaki-Linie der Tōbu Tetsudō (im stadtnahen Bereich auch \"Tokyo-Skytree-Linie\" genannt) verbindet Asakusa mit Tōbu-dōbutsu-kōen, wo sich die Stammstrecke in mehrere Äste verzweigt. Es herrscht ein reger Verkehr mit kurzen Zugfolgezeiten und einer Vielzahl von Eil- und Lokalzügen, wobei letztere oft zur Hibiya-Linie von Tōkyō Metro durchgebunden werden. Der Tsukuba-Express stellt eine Verbindung zwischen Akihabara und Tsukuba her. Sämtliche Eil- und Lokalzüge halten hier, was ebenfalls eine dichte Zugfolge ergibt (einzelne Züge wenden in Moriya). Auf dem westlichen Vorplatz steht ein bedeutender Busbahnhof, der von 15 Linien der Gesellschaften Toei Bus, \"Tōbu Bus Central\" und \"Shin-Nihon Sightseeing Bus\" bedient wird, ebenso von mehreren Nachtbuslinien und einem Flughafenzubringer. Vor dem östlichen Eingang halten zwei Buslinien der Gesellschaft \"Keisei Bus\".", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der Bahnhof steht an der Grenze der Stadtteile Senju (im Westen) und Senju-asahichō (im Osten), die beide zum Tokioter Bezirk Adachi gehören. Die Anlage ist von Süden nach Norden gerichtet und besitzt insgesamt 14 Gleise für den Personenverkehr, davon sieben ebenerdige, vier unterirdische und drei in erhöhter Lage. Diese verteilen sich auf vier Bahnhofteile, die durch weitläufige Fußgängerpassagen miteinander verbunden sind. Beim Osteingang steht die Tokyo Denki University, vor dem Westeingang die Einkaufszentren \"Lumine\" und \"Senju Mildix\". Unter dem westlichen Bahnhofsvorplatz halten die Chiyoda-Linie und die durchgebundenen Lokalzüge der Jōban-Linie. Der von Tōkyō Metro betriebene zweigleisige U-Bahnhof besitzt zwei Seitenbahnsteige. Daran schließt sich der älteste Bahnhofteil von JR East an, der den Eilzügen der Jōban-Linie vorbehalten ist. Er besitzt drei Gleise an einem Seiten- und einem Mittelbahnsteig. Darüber spannt sich das Empfangsgebäude in Form eines Reiterbahnhofs. An diesen angebaut ist der Bahnhof des Tsukuba-Express. Die beiden Gleise befinden sich in erhöhter Lage an zwei Seitenbahnsteigen, die mit Bahnsteigtüren ausgestattet sind. Dieser Teil ist der neueste; bis zu seinem Bau lagen hier Gleise für den Güterverkehr. Ganz im Osten teilen sich Tōbu Tetsudō und Tōkyō Metro den vierten und größten Bahnhofteil. Die dreigeschossige und vollständig überdachte Anlage umfasst sieben Gleise. Züge der Isesaki-Linie halten ebenerdig an zwei Mittelbahnsteigen mit vier Gleisen. Das erste Obergeschoss ist eine Verteilerebene mit zahlreichen Läden und Restaurants. Im zweiten Obergeschoss halten die U-Bahnen der Hibiya-Linie an einem Seiten- und einem Mittelbahnsteig mit zusammen drei Gleisen. Nach Shinjuku, Shibuya und Ikebukuro ist Kita-Senju der am viermeisten frequentierte Bahnhof in den Bezirken Tokios. Im Fiskaljahr 2018 nutzten durchschnittlich 220.903 Fahrgäste von JR East den Bahnhof, hinzu kamen 50.643 bei der Shutoken Shintoshi Tetsudō. Im Fiskaljahr 2017 betrug das durchschnittliche Fahrgastaufkommen der Tōbu Tetsudō 225.784 Personen täglich, während 149'510 Personen die Hibiya-Linie und 148.392 Personen die Chiyoda-Linie frequentierten.", "section_level": 1}, {"title": "Gleise.", "content": "JR East (ebenerdig) Tōbu Tetsudō / Tōkyō Metro Chiyoda-Linie (unterirdisch) Tōbu Tetsudō / Tōkyō Metro Hibiya-Linie (ebenerdig und in erhöhter Lage) Shutoken Shintoshi Tetsudō (in erhöhter Lage)", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die private Bahngesellschaft Nippon Tetsudō eröffnete den Bahnhof am 25. Dezember 1896, als Teil der Strecke zwischen dem heutigen Güterbahnhof Tabata und Tsuchiura, welche die Hauptstadt Tokio mit dem bedeutenden Jōban-Kohlerevier bei Hitachi verband. Knapp drei Jahre später entwickelte sich Kita-Senju zu einem suburbanen Eisenbahnknoten, als die Tōbu Tetsudō am 27. August 1899 den ersten Abschnitt der Isesaki-Linie von hier nach Kuki in Betrieb nahm. Weitere knapp drei Jahre vergingen bis zur Eröffnung der Strecke zwischen Kita-Senju und Azumabashi (heute Tokyo Skytree) am 1. April 1902. Nach dem Inkrafttreten des Eisenbahnverstaatlichungs­gesetzes übernahm das Eisenbahnamt (das heutige Eisenbahnministerium) am 1. November 1906 die Nippon Tetsudō, während die Tōbu Tetsudō bis heute unabhängig blieb. Im Vergleich zu den stadtseitigen Endstationen Ueno und Asakusa war die Fahrgastfrequenz in Kita-Senju ein halbes Jahrhundert lang deutlich geringer, was sich Anfang der 1960er Jahre zu ändern begann. Die \"Teito Kōsokudo Kōtsū Eidan\" (kurz Eidan, seit der Privatisierung im Jahr 2004 als Tōkyō Metro bekannt) verlängerte die Hibiya-Linie am 31. Mai 1962 von Minami-Senju bis hierher, mitsamt Durchbindung zur Isesaki-Linie. Am 20. Dezember 1969 verlängerte die Eidan die Chiyoda-Linie von Ōtemachi bis Kita-Senju, womit der Bahnhof nun an zwei U-Bahn-Linien angeschlossen war. Schließlich folgte am 20. April 1971 die Verlängerung der Chiyoda-Linie nach Ayase. Die Fahrgastfrequenzen stiegen rapide an und entsprachen bald den Werten von Bahnhöfen an der Yamanote-Linie. Aus diesem Grund musste der Bahnhof Kita-Senja in mehreren Etappen erweitert werden, um die Überlastung vor allem während der Hauptverkehrszeit zu verringern. Das in den Bahnhof integrierte Einkaufszentrum öffnete seine Tore am 28. März 1985. Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging der Bahnhof am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR East über. 1992 begann der Ausbau des Bahnhofteils mit der Isesaki-Linie und der Hibiya-Linie zu einer dreigeschossigen Anlage, nach fünf Jahren waren die Arbeiten im März 1997 abgeschlossen. Am 24. August 2005 wurden die Bahnsteige für den Tsukuba-Express von Akihabara nach Tsukuba in Betrieb genommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Kita-Senju (jap., \"Kita-Senju-eki\") ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū. Er befindet sich im Bezirk Adachi in Tokio und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, an dem sich drei Bahnstrecken und zwei U-Bahn-Linien kreuzen.", "tgt_summary": null, "id": 1982527} {"src_title": "Gutshof Suuremõisa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1563 wurde Hiiumaa schwedisch. Das Gut wurde erstmals 1565 unter dem Namen Pühalepa (\"Pohilep\" bzw. \"Poylipe\") urkundlich erwähnt. Ab 1633 wurde es \"Großenhof\" genannt, wovon sich der estnischsprachige Name Suuremõisa ableitet. Anfang des 17. Jahrhunderts stand das Gut im Eigentum der adligen Familie Stackelberg. 1624 gehörte es wie nahezu ganz Hiiumaa dem schwedischen Militär Jakob De la Gardie (1583–1652). Unter ihm wurde das Gut mit seinen zahlreichen Nebengebäuden und der Obstplantage bis ins 19. Jahrhundert eines der wirtschaftlichen Zentren der Insel Hiiumaa. Sein Sohn Axel Julius De la Gardie (1637–1710), der von 1687 bis 1704 schwedischer Generalgouverneur von Estland war, baute es weiter aus. 1691 fiel das Gut im Zuge der Reduktion an die schwedische Krone. Nach dem Nordischen Krieg gelangte Suuremõisa ab Mitte des 18. Jahrhunderts durch einen Ukas der russischen Zarin Elisabeth erneut in Privateigentum. Es war Jakob De la Gardies Urenkelin Ebba Margaretha De la Gardie (1704–1775), die das heutige repräsentative Herrenhaus errichten ließ. Sie heiratete in die adlige deutschbaltische Familie Stenbock ein. 1777 war Ebba Margarethas jüngster Sohn Jakob Pontus Stenbock (1744–1824) Eigentümer von Suuremõisa. 1796 musste er das Gut an den Geschäftsmann Otto Reinhold Ludwig von Ungern-Sternberg (1744–1811) verpfänden, der für die Schulden Stenbocks aufgekommen war. 1813 fiel es ganz in das Eigentum der Familie Ungern-Sternberg. Ungern-Sternberg, einer der reichsten Männer der Insel, war bereits Eigentümer zahlreicher Herrenhäusern in Nord-Hiiumaa. Nach einer Verurteilung wegen Mordes und seiner Verbannung 1803 nach Sibirien verwalteten seine beiden Söhne Peter Ludwig Konstantin von Ungern-Sternberg (1779–1836) und Heinrich Georg Eduard von Ungern-Sternberg (1782–1861) das Gut weiter. Der 1863 geborene Evald Adam Gustav Paul von Ungern-Sternberg, der letzte Gutsherr, der vor Ort lebte, starb unerwartet 1909, ohne einen Erben zu hinterlassen. Während des Ersten Weltkriegs wurde ein Großteil der umfangreichen Bibliothek und der Besitztümer gestohlen oder verkauft. Letzte Eigentümerin vor der Enteignung im Zuge der estnischen Landreform 1919 war die deutschbaltische Baronin Dorothea von Stackelberg (* 7. Oktober 1870 in Reval; † 1945), geborene Gräfin Ungern-Sternberg, die hier 1894 Otto Magnus von Stackelberg geheiratet hatte. Anschließend wurde das Gut als Sitz einer Grund- und Fachoberschule genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Herrenhaus.", "content": "Sein heutiges Aussehen erhielt das Gut in den Jahren 1750–1770 unter der tatkräftigen Gräfin Ebba Margaretha De la Gardie (1704–1775). Von 1755 bis 1760 entstand unter ihrer Patronage das großzügig angelegte Herrenhaus mit seinem Mansarddach im Stil des Barock. Das frühere eingeschossige Herrenhaus musste dafür weichen. 1772 wurden an den Neubau zwei eingeschossige Seitenflügel hinzugefügt. Sie bilden mit dem Hauptgebäude einen Ehrenhof. Vorbilder waren spätbarocke Schlösser in De la Gardies schwedischer Heimat wie Schloss Ulriksdal bei Stockholm. Das Schloss beherbergte anfangs 64 Räume. Das Erdgeschoss prägt ein festlich anmutendes Vestibül mit einem Marmorfußboden. Eine zweiflügelige Treppe mit kunstvoller Balustrade führt in das obere Stockwerk. Blickfang im ersten Obergeschoss ist der große Saal mit seiner Stuckdecke. Die Paradetür des Herrenhauses aus Eichenholz ist mit barocken Schnitzereien verziert. Vor ihr erstreckt sich eine zehn Meter breite Terrasse und die Paradetreppe, auf der man mit Kutschen vor das Haus fahren konnte. Um das Herrenhaus erstreckt sich ein weiter Park im englischen Stil. Die auf das Herrenhaus zuführenden mehr als zweihundert Jahre alten Alleen weisen zahlreiche Baumarten auf. Seit 1924 wird das Herrenhaus als Lehranstalt genutzt, jedoch gehörten einige Räume und Säle in der Zwischenkriegszeit den letzten Nachkommen der deutschbaltischen Voreigentümer. Heute ist in den Seitenflügeln eine Grundschule und im Mittelteil eine Berufsakademie untergebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Legenden und Mythen.", "content": "Viele mysteriösen Geschichten sind mit dem Herrenhaus verbunden. Etliche Leute berichteten, besonders nachts Stimmen gehört oder gar Geister gesehen zu haben. Als vor langer Zeit die Stenbocks und der Pfarrer Johan Chalenius (1730–1776) im Gutshof lebten, soll der Teufel höchstpersönlich an Kartenspielen teilgenommen haben, ohne dass die Gutsherren dies bemerkt hätten. Ältere Leute berichteten davon, dass der Teufel das Herrenhaus für sich selbst gewinnen wollte, nachdem es errichtet war. Da die Gutsherren damit jedoch nicht einverstanden waren, erschien der Teufel jede Nacht, um die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen. Schließlich wurde der Pfarrer gerufen, um eine Teufelsaustreibung durchzuführen. Dieser kam ins Gutshaus, legte sich auf ein Sofa in dem Raum nieder, wo sich die bösen Geister für gewöhnlich versammelten, und teilte einen hölzernen Apfel in zwei Teile. Einen Apfelteil legte er auf einen Tisch, den anderen auf seine Brust. Der Pfarrer wusste, dass der Teufel das Haus betreten hatte, als die eine Apfelhälfte vom Tisch herüber zu ihm in Richtung anderen Hälfte flog. Dann begann er die Worte des bösen Geistes aufzuzählen. Nach diesem Ritual bekreuzigte er die Tür dreimal und predigte das Vaterunser siebenmal an jedem einzelnen Fenster. Jede Ritze und jeder Spalt der Wand war durch das Zeichen des Kreuzes geschützt. Der Teufel war ausgetrieben. Daraufhin zog sich der Teufel in seine Schmiede in Kallaste zurück, von wo ihn schließlich die Dorffrauen für alle Ewigkeit vertrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gutshof Suuremõisa (deutsch \"Großenhof\", estnisch \"Hiiu-Suuremõisa mõis,\" schwedisch \"Storhovet\") ist ein historischer Gutshof im Dorf Suuremõisa auf der Ostseeinsel Hiiumaa. Das prunkvolle Herrenhaus ist eines der am besten erhaltenen Architekturbeispiele des Spätbarocks in Estland.", "tgt_summary": null, "id": 2349960} {"src_title": "Drittes Eisenbahnpaket", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Regelungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Richtlinie 2007/58/EG – Öffnung des grenzüberschreitenden Personenverkehrs.", "content": "Das Dritte Eisenbahnpaket ergänzt mit der die Bestimmungen über die Marktöffnung für den grenzüberschreitenden Personenverkehrs, inklusive der Kabotage (dem Bedienen innerstaatlicher Halte). Voraussetzung für den Zugang ist jedoch, dass der Hauptzweck des Personenverkehrs tatsächlich grenzüberschreitend ist. Darüber entscheidet der Regulator. Bis 2010 ist der Zugang zu grenzüberschreitendem Personenverkehr nur „internationalen Gruppierungen“ (Art. 8(1) RL 91/440/EWG) garantiert. Die Öffnung des grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehrs ist in den Richtlinien 91/440 und 2001/14/EG festgeschrieben. Dieser Zugang erfährt zwei Einschränkungen: Die Regelung ist Ergebnis eines Kompromisses und birgt juristische Unsicherheiten, insbesondere als die Trassenvergabe und die Bedienung der Halte unterschiedlich geregelt sind. So kann es sein, dass ein wettbewerblicher Betreiber eine Trasse gewinnt, aber die Bahnhöfe nicht bedienen darf, um einen gemeinwirtschaftlichen Verkehr nicht aus dem wirtschaftlichen Gleichgewicht zu bringen. Genau jener könnte aber bei der Trassenvergabe unterlegen sein und seinen Verkehr gar nicht bedienen können.", "section_level": 2}, {"title": "Richtlinie 2007/59/EG – Regelungen für Triebfahrzeugführer.", "content": "Die über die Zertifizierung von Triebfahrzeugführern trifft eine Reihe von Regelungen zum Einsatz und zur Zertifizierung von Triebfahrzeugführern. Dabei werden die in einem Mitgliedstaat erteilten Fahrerlaubnisse von den anderen Mitgliedstaaten anerkannt. Voraussetzung ist ein Mindestalter von 20 Jahren, ab 18 Jahren kann ein rein national gültiger Führerschein erteilt werden. Eine weitere Voraussetzung für die Erteilung eines auf ausländischen Netzen gültigen Führerscheins ist eine mindestens neunjährige Schulausbildung und der Nachweis entsprechender Sprachkenntnisse.", "section_level": 2}, {"title": "VO (EG) 1370/2007 – Öffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene und Straße.", "content": "Die Verordnung (EU) Nr. 1370/2007 über „öffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene und Straße“ ist am 3. Dezember 2009 in Kraft getreten. Ziel der Verordnung ist es, den Wettbewerbsgedanken im öffentlich bestellten Verkehr zu stärken. Die Verordnung enthält Regelungen, nach denen öffentliche Verkehrsdienste grundsätzlich im Rahmen einer Ausschreibung vergeben werden sollen. Jedoch erlauben diverse Ausnahmetatbestände auch eine Direktvergabe an Unternehmen.", "section_level": 2}, {"title": "VO (EG) 1371/2007 – Rechte und Pflichten der Fahrgäste im Eisenbahnverkehr.", "content": "Eine neue, die Ende 2009 in Kraft getreten ist, sieht eine Stärkung der Fahrgastrechte vor. Die Verordnung umfasst Regelungen für die Haftung der Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVUs) für Fahrgäste und deren Gepäck, verbindliche Entschädigungen bei größeren Verspätungen, die Beförderung von mobilitätseingeschränkten Menschen sowie die von den EVUs bereitzustellenden Informationen. Entgegen der ursprünglichen Planung, die nur eine Regelung für den grenzüberschreitenden Verkehr vorsah, wird die Verordnung auch im Binnenverkehr der Mitgliedstaaten gelten. Die EU-Mitglieder haben jedoch die Möglichkeit, den nationalen Fernverkehr für bis zu 15 Jahre von dieser Regelung auszunehmen. Darüber hinaus kann der Stadt-, Vorort- und Regionalverkehr unbegrenzt von der Regelung ausgenommen werden. EVUs müssen Fahrgäste in Zukunft über die ihre Rechte gemäß dem Verordnungspaket informieren. Die Unternehmen müssen darüber hinaus u. a. Angaben über Fahrpläne, Bedingungen der Fahrt sowie zur kürzesten Fahrzeit und dem günstigsten Fahrpreis machen. Weitere Informationen sind zur Zugänglichkeit und Zugangsbedingungen für mobilitätseingeschränkte Menschen und zur Fahrradmitnahme zu machen. Auch über vorhersehbare Verspätungen und Betriebsstörungen ist zukünftig verpflichtend zu informieren, ebenso wie zu Beschwerdeverfahren und zur Verfahrensweise bei Gepäckverlust.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Europäische Parlament verabschiedete das Dritte Eisenbahnpaket am 25. September 2007.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Drittes Eisenbahnpaket wird eine Reihe von Verordnungen der Europäischen Gemeinschaft zum europäischen Eisenbahnrecht bezeichnet, die im September 2007 vom Europäischen Parlament verabschiedet wurden. Es sieht u. a. die vollständige Marktöffnung im grenzüberschreitenden Verkehr, Verbesserungen im Bereich der Fahrgastrechte und Mindestanforderungen an die Qualifikation von Triebfahrzeugführern vor.", "tgt_summary": null, "id": 1154255} {"src_title": "Oscar Peschel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Sohn eines Offiziers und Lehrers an der dortigen Kadettenschule studierte Oscar Ferdinand Peschel von 1845 bis 1848 Rechtswissenschaften an den Universitäten Leipzig und Heidelberg. 1850 trat er in die Redaktion der Augsburger \"Allgemeinen Zeitung\" ein, der er sechs Jahre angehörte. Er übernahm 1854 die Redaktion für die Zeitschrift \"Das Ausland\", die er bis Ende März 1871 fortführte. In dieser Zeit befasste er sich publizistisch u. a. mit dem Zeitalter der Entdeckungen, der Geschichte der Erdkunde und der vergleichenden Landformenkunde. Im April 1871 berief ihn die Universität Leipzig als ordentlichen Professor des neu errichteten Lehrstuhls für Geographie. Zuvor war dieses Fach der Philologie zugeordnet und von Reinhold Klotz (bis zu dessen Tod) und von Heinrich Wuttke (Historische Hilfswissenschaften) vertreten. Der neue Lehrstuhl für Geografie war demnach erst der vierte in Deutschland nach Berlin, Göttingen und Bonn. Peschels Renommée aus seiner Augsburger Zeit war für die Philosophische Fakultät ausreichend, um andere Kandidaten nicht ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Am stärksten setzte sich der Astronom und Leiter der Leipziger Universitätssternwarte Karl Christian Bruhns für Peschels Berufung ein. Andere Vorschläge brachte nur der Historiker Heinrich Wuttke ein, wie aus der Personalakte Peschels im Leipziger Universitätsarchiv hervorgeht. Er empfahl den Kartografen Heinrich Kiepert sowie die Alpenforscher Friedrich Simony und Hermann von Schlagintweit, ohne dass diese respektablen Kapazitäten nennenswerte Berücksichtigung fanden. Peschels Berufung wurde einstimmig angenommen. Schon 1858 hatte ihn die Bayerische Akademie der Wissenschaften zum korrespondierenden Mitglied gewählt. Kurz vor seinem Tode wurde Peschel auch ordentliches Mitglied der Königlich Sächsischen Gesellschaft für Wissenschaften zu Leipzig. Seine Nachfolger am Leipziger Lehrstuhl wurden 1876 Otto Delitsch und 1883 Ferdinand von Richthofen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung in Erd- und Völkerkunde.", "content": "Peschel ist einer der bedeutendsten Nachfolger Carl Ritters. Seine Arbeiten zur Entdeckungsgeschichte wurden seinerzeit auch gern von Historikern konsultiert. Seine Bedeutung für die wissenschaftliche Geographie erschließt sich in seinem Werk. Peschel ist zwar nicht Begründer, aber doch ein Vorreiter der Geomorphologie gewesen, deren Anfänge noch auf Alexander von Humboldt zurückgehen. Seine Arbeiten zur völkerkundlichen Geographie und Geomorphologie waren seinerzeit richtungsweisend. In Leipzig etablierte sich maßgeblich durch ihn und Ferdinand von Richthofen die Geomorphologie im Fach Geographie. Weitere Arbeitsgebiete Peschels waren die Völkerkunde (zu der er 1874 ein Lehrbuch verfasste) und die Anthropologie. In seiner Publikation \"The Races of Man and their Geographical Distribution\" stellte er 1876 eine Klassifikation der Menschenrassen auf, die heute als überholt gilt, aber damals Stand der Wissenschaft war. Er teilte die Menschheit in sieben Hauptrassen ein: Mongoliden, Australiden, Drawiden, Buschleute, Negroide, mediterrane und kaukasische Rasse.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Während der Zeit bei der \"Allgemeinen Zeitung\" in Augsburg erschienen seine bedeutendsten historisch-geographischen Werke, namentlich die \"Geschichte des Zeitalters der Entdeckungen\" (Stuttg. 1858, 2. Aufl. 1877) und die \"Geschichte der Erdkunde bis auf A. v. Humboldt und K. Ritter\" (München 1865; 2. Aufl., hrsg. von Ruge, 1877), denen sich später die \"Neuen Probleme der vergleichende Erdkunde als Versuch einer Morphologie der Erdoberfläche\" (Leipzig 1870, 4. Aufl. 1883) anschlossen. Als Professor in Leipzig veröffentlichte er seine \"Völkerkunde\" (Leipzig 1874), von der nach wenigen Monaten eine zweite Ausgabe erschien (6. Aufl., bearbeitet von Alfred Kirchhoff, 1885). Peschel schrieb weiterhin das für die Entwicklung der modernen Geographie bedeutsame Werk \"Neue Probleme der vergleichenden Erdkunde\" 1869 und war Mitherausgeber der ersten großen Humboldt-Biographie 1872. Nach seinem Tod erschienen die \"Abhandlungen zur Erd- und Völkerkunde\" (hrsg. von Löwenberg, Leipz. 1877–1879, 3 Bde.), \"Physische Erdkunde\", bearbeitet von G. Leipoldt (2. Aufl., das. 1883–1885, 2 Bde.) und \"Europäische Staatenkunde\", bearbeitet von Otto Krümmel (1. Abt. des 1. Bandes, das. 1880).", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Die 1868 von der Ersten Deutschen Nordpolar-Expedition entdeckte Insel Pescheløya, eine der Bastian-Inseln in der Hinlopenstraße (Spitzbergen), ist nach Oscar Ferdinand Peschel benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oscar Ferdinand Peschel, auch \"Oskar Peschel\", (* 17. März 1826 in Dresden; † 31. August 1875 in Leipzig) war ein deutscher Geograph, Ethnograph, Publizist und Redakteur. Auf ihn geht auch eine (heute überholte) Klassifikation der Menschenrassen zurück.", "tgt_summary": null, "id": 1321935} {"src_title": "Bahnhof Kokubunji", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verbindungen.", "content": "Kokubunji ist ein Anschlussbahnhof an der von JR East betriebenen Chūō-Schnellbahnlinie von Tokio über Shinjuku und Hachiōji nach Takao, deren Gleise in diesem Bereich identisch mit jenen der Chūō-Hauptlinie sind. Im Fernverkehr halten in Kokubunji an Wochenenden und Feiertagen die \"Holiday Rapid Okutama\". Diese Schnellzüge verkehren dreimal täglich am Morgen von Shinjuku über Tachikawa nach Oku-Tama und am Abend zurück (bzw. als \"Holiday Rapid Akigawa\" nach Musashi-Itsukaichi). Darüber hinaus halten in Kokubunji sämtliche Nahverkehrs- und Eilzüge auf der Chūō-Schnellbahnlinie, was während der Hauptverkehrszeit eine Zugfolge von nur zwei Minuten ergibt. Außerdem ist Kokubunji der Ausgangspunkt von zwei Linien der Bahngesellschaft Seibu Tetsudō: Die Kokubunji-Linie führt nach Higashi-Murayama, die Tamako-Linie nach Seibu-yūenchi. Auf beiden Linien verkehren die Züge tagsüber im Zehn-Minuten-Takt, abends alle 15 Minuten. Beidseits des Bahnhofs befinden sich mehrere Bushaltestellen, die von mehr als zwanzig Linien der Gesellschaften \"Bunbus\", \"Ginga Tetsudō\", \"Keiō Bus\", \"Seibu Bus\" und \"Tachikawa Bus\" bedient werden. Ebenso bietet \"Tokyo Airport Transportation\" einen Flughafenzubringer an.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der Bahnhof steht an der Grenze der Stadtteile Honchō im Norden und Minamichō im Süden und umfasst zwei Teile. Der weitaus größere Teil ist von Osten nach Westen ausgerichtet und besitzt fünf ebenerdige Gleise, die alle dem Personenverkehr dienen. Züge von JR East halten an vier Durchfahrtsgleisen, die an zwei überdachten Mittelbahnsteigen liegen. Das nördlichste, stumpf endende Gleis liegt am ebenfalls überdachten Hausbahnsteig und ist Zügen der Kokubunji-Linie vorbehalten; zu den übrigen Gleisen besteht keine Verbindung. Das Empfangsgebäude besitzt die Form eines Reiterbahnhofs und spannt sich über die ganze Anlage. An den Hausbahnsteig schließt sich ein in nordwestliche Richtung zeigender Seitenbahnsteig an. Er liegt erhöht auf einem Viadukt mit dem stumpf endenden Gleis der Tamako-Linie. Beidseits der Gleisanlagen stehen Hochhäuser mit Einkaufszentren in den unteren Stockwerken. Im Fiskaljahr 2017 nutzten durchschnittlich 172.134 Fahrgäste täglich den Bahnhof. Davon entfielen 112.800 auf die Chūō-Schnellbahnlinie, 38.770 auf die Kokubunji-Linie und 20.564 auf die Tamako-Linie.", "section_level": 1}, {"title": "Gleise.", "content": "JR East Seibu Tetsudō", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die private Bahngesellschaft Kōbu Tetsudō eröffnete den Bahnhof am 11. April 1889, zusammen mit dem Abschnitt Shinjuku–Tachikawa der Chūō-Hauptlinie. Fünfeinhalb Jahre später nahm die \"Kawagoe Tetsudō\" (eine Vorgängergesellschaft der heutigen Seibu Tetsudō) am 21. Dezember 1894 die acht Kilometer lange Kawagoe-Linie von Kokubunji nach Higashi-Murayama in Betrieb, die seit 1952 als Kokubunji-Linie bezeichnet wird. Am 1. Oktober 1906 wurde die Kōbu Tetsudō verstaatlicht. Im Jahr 1910 baute die \"Tokyo Jari Tetsudō\" („Tokio-Kiesbahn“) eine von der Chūō-Hauptlinie abzweigende Güterstrecke. Sie war 5,6 km lang und diente zunächst dem Abtransport von Kies aus dem Fluss Tama. 1920 gelangte sie in Staatsbesitz und erhielt den Namen Shimogawara-Linie. Ab 2. April 1934 diente sie an Renntagen auch als Zubringer zur Pferderennbahn Tokio. Eine weitere Seibu-Vorgängerin, die \"Tamako Tetsudō\", eröffnete schließlich am 6. April 1928 den ersten Abschnitt der Tamako-Linie zwischen Kokubunji und Hagiyama. Am 1. April 1973 legte die Japanische Staatsbahn (JNR) die Shimogawara-Linie still. Aus Kostengründen stellte sie am 20. September 1976 den Güterumschlag ein, am 1. Februar 1984 auch die Gepäckaufgabe. Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging der JNR-Teil des Bahnhofs am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR East über, während JR Freight den Güterverkehr übernahm. Nach zwei Jahre dauernden Umbauarbeiten standen ab 1. Dezember 1988 an der Chūō-Schnellbahnlinie vier anstatt wie bisher zwei Gleise zur Verfügung, ebenso war im Jahr darauf der Neubau des Empfangsgebäudes abgeschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Kokubunji (jap., \"Kokubunji-eki\") ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū, der von den Bahngesellschaften JR East und Seibu Tetsudō betrieben wird. Er befindet sich in der Präfektur Tokio auf dem Gebiet der Stadt Kokubunji.", "tgt_summary": null, "id": 1123160} {"src_title": "Miquel de Palol", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Miquel de Palol ist der Sohn eines Hochschullehrers für Archäologie. Aufgewachsen ist er bis zum Alter von 17 Jahren in Valladolid, weil sein Vater an der dortigen Universität lehrte. Für sein Architektur-Studium kehrte er in seine Geburtsstadt zurück. Mit 19 Jahren trat er erstmals als Lyriker öffentlich in Erscheinung. In diesem Feld veröffentlichte er und erhielt dafür den (Carles-Riba-Preis) im Jahr 1982 sowie den Kritikerpreis zugesprochen. Im Jahr 1989 trat Miquel de Palol mit einem umfangreichen Roman hervor,. Das Werk brachte ihm fünf angesehene Literaturpreise ein. Er wurde ins Kastilische übersetzt sowie ins Niederländische, Deutsche und Italienische. 1994 später bekam er den Literaturpreis der Stadt Barcelona für seinen Roman \"Ígur Neblí\". 1997 bekam er für \"El Legislador\" den \"Premi Josep Pla\" (Josep-Pla-Preis). Ein Jahr darauf wurde ihm den Premi Sant Jordi de novel·la (Sankt-Georgs-Preis) verliehen für \"El Quincorn: una història romàntica\". Im Jahr 2006 wurde Palol geehrt mit dem Premi Joanot Martorell de narrativa (Joanot-Martorell-Preis) für den Roman \"Un home vulgar\". Ab dem Jahr 1991 schob Miquel de Palol den bislang ausgeübten Architektenberuf beiseite, um sich demnach ausschließlich als freier Schriftsteller der Literatur und Dichtkunst zu widmen. Als Kolumnist und Literaturkritiker hat Palol über die Jahre an diversen Zeitungen, Medien und literaturwissenschaftlichen Zeitschriften wie \"Tarotdequinze\", \"Serra d’Or\", \"El Pont\", \"La Vanguardia\", \"El País\", \"ABC\", \"El Periódico de Catalunya\", \"El Mundo\", \"El Triangle\", \"Interviu\", \"El Urogallo\" und \"Avui\" mitgearbeitet. Palol ist Mitglied des Vereins \"Associació d’Escriptors en Llengua Catalana\" (AELC) und der internationalen Schriftsteller-Vereinigung PEN Club. Selima, eine Erzählung aus dem Band \"Contes per vells adolescents\", wurde im Jahr 2000 umgearbeitet zu einem Libretto für die gleichnamige Oper des Komponisten Albert Sardà, aufgeführt in Lleida und interpretiert von der \"Grup Sitges 94\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Miquel de Palol i Muntanyola (* 2. April 1953 in Barcelona, Spanien) ist ein katalanischer Architekt, Romancier, Lyriker und Essayist, der original nur auf Katalanisch publiziert.", "tgt_summary": null, "id": 1869116} {"src_title": "Bahnhof Machida", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verbindungen.", "content": "Die beiden Bahnhöfe bedienen je eine Linie, einerseits die Yokohama-Linie der Bahngesellschaft JR East, andererseits Odakyū Odawara-Linie der Odakyū Dentetsu. Werktags zwischen 9 und 15 Uhr sowie an Wochenenden zwischen 9 und 17 Uhr werden auf der Yokohama-Linie stündlich drei Eilzüge angeboten, die von Hachiōji nach Higashi-Kanagawa und anschließend via Yokohama bis nach Sakuragichō verkehren. Ergänzt wird das Angebot durch je drei Nahverkehrszüge stündlich zwischen Hachiōji und Higashi-Kanagawa sowie zwischen Hashimoto und Sakuragichō. Zu den übrigen Tageszeiten entfallen die Eilzüge und werden durch Nahverkehrszüge ersetzt (fünf je Stunde am Abend, bis zu 15 während der Hauptverkehrszeit), wobei die Mehrzahl bis Sakuragichō durchgebunden wird (in einzelnen Fällen bis Ōfuna). Auf der Odawara-Linie halten in Machida etwa die Hälfte der zuschlagspflichtigen Romancecar-Schnellzüge von Shinjuku über Odawara nach Hakone-Yumoto (eine bis drei Verbindungen stündlich). Ebenso halten sämtliche Eilzüge der Zuggattungen \"Semi Express\", \"Commuter Semi-Express\", \"Express\" und \"Rapid Express\" von Shinjuku in Richtung Odawara oder Katase-Enoshima. Stadteinwärts werden die beiden erstgenannten Zuggattungen in Yoyogi-Uehara zur Chiyoda-Linie der U-Bahn Tokio durchgebunden. Nahverkehrszüge verbinden in der Regel Shinjuku mit Hon-Atsugi. Insgesamt werden je Richtung tagsüber 16 oder 17 Züge stündlich angeboten, während der Hauptverkehrszeit bis zu 24. Der Busbahnhof \"Machida Bus Center\" (, \"Machida basu sentā\") ist die zentrale Drehscheibe des städtischen und regionalen Busverkehrs. Er befindet sich unmittelbar südlich des Odakyū-Bahnhofs unter dem Viadukt, etwa 150 Meter vom JR-Bahnhof entfernt. Von dort aus betreibt die Gesellschaft \"Kanagawa Chūō Kōtsū\" über ein Dutzend Linien, hinzu kommen Schnellbusse, Nachtbusse und Flughafenzubringer mehrerer weiterer Anbieter. Zusätzliche Bushaltestellen befinden sich an der etwas näher beim JR-Bahnhof gelegenen Straße Haramachida-ōdōri sowie beim Nordausgang der Fußgängerunterführung des Odakyū-Bahnhofs. Diese werden von mehr als 30 zusätzlichen Linien angefahren (überwiegend \"Kanagawa Chūō Kōtsū\").", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Beide Bahnhöfe stehen im äußersten Westen des Stadtteils Haramachida und sind etwa 200 Meter Luftlinie voneinander entfernt. Es besteht keine Gleisverbindung zwischen beiden Strecken. Da auch die Bahnsteige beider Strecken nicht direkt miteinander verbunden sind, gilt Machida nicht als Turmbahnhof. Der Bereich rund um die Bahnhöfe gehört zu den führenden Geschäftszentren der Tama-Region und wird von mehreren Bürohochhäusern, Einkaufszentren und Warenhäusern dominiert. Hinzu kommen weitere Läden sowie kulturelle Einrichtungen und öffentliche Gebäude. Der nördliche Durchgangsbahnhof der Odakyū Dentetsu befindet sich auf einem Viadukt und ist von Nordosten nach Südwesten ausgerichtet. Er besitzt vier Gleise an zwei vollständig eingehausten Mittelbahnsteigen. Diese liegen zwischen dem zweiten und dritten Stockwerk des elfgeschossigen Warenhauses \"Odakyu Department Store\" der Odakyu Group. Wegen des geneigten Geländes ist das nördliche Ende der auf dem zweiten Stockwerk liegenden Verteilerebene unterirdisch, während das südliche Ende Teil des Viadukts ist. Es gibt vier Hauptausgänge. Vom südöstlichen Ausgang aus führt eine stark frequentierte Fußgängerbrücke zum ebenerdigen Durchgangsbahnhof von JR East. Auch dieser besitzt vier Gleise an zwei Mittelbahnsteigen, die jedoch von Südosten nach Nordwesten ausgerichtet sind. Die Bahnsteige sind teilweise überdacht und das Empfangsgebäude besitzt die Form eines Reiterbahnhofs, das sich über die Anlage spannt. An den Reiterbahnhof angebaut ist das Einkaufszentrum \"Lumine\". Vom östlichen Ende der Bahnsteige aus ist eine weitere Fußgängerbrücke über die Gleise erreichbar. Die Strecken kreuzen sich südlich des Odakyū-Bahnhofs und westlich des JR-Bahnhofs im rechten Winkel auf zwei unterschiedlichen Ebenen. Im Fiskaljahr 2018 nutzten durchschnittlich 406.112 Fahrgäste täglich die beiden Bahnhöfe. Davon entfielen 293.572 auf die Odakyū Odawara-Linie und 112.540 auf die Yokohama-Linie.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die private Bahngesellschaft \"Yokohama Tetsudō\" eröffnete am 23. September 1908 die gesamte Yokohama-Linie von Higashi-Kanagawa nach Hachiōji. Dazu gehörte von Anfang an auch der Bahnhof Haramachida (), der knapp 400 Meter östlich des heutigen Standorts beim Übergang der historischen Hauptstrasse Tokio–Kamakura lag. Das Eisenbahnamt des Kabinetts (das spätere Eisenbahnministerium) leaste die Strecke am 1. April 1910 und übernahm sie am 1. Oktober 1917 ganz. Beim Großen Kantō-Erdbeben vom 1. September 1923 erlitt das Empfangsgebäude erhebliche Schäden. Als die \"Odawara Kyūkō Tetsudō\" (heutige Odakyū Dentetsu) den Bau der Odakyū Odawara-Linie zwischen Shinjuku und Odawara plante, sollte die Strecke ursprünglich von Nordosten her an den staatlichen Bahnhof Haramachida herangeführt werden. Aufgrund der schwierigen Topografie im Tama-Hügelland erwies sich diese Variante als zu teuer, weshalb die Bahngesellschaft die Streckenführung änderte und am 1. April 1927 den Bahnhof Shin-Haramachida () in Betrieb nahm, der damals etwas abseits des Stadtzentrums lag. Vom 1. April 1929 bis zum 1. April 1938, das heißt bis zur Eröffnung des Bahnhofs Sagami-Ōno, war Shin-Hanamachida der Ausgangspunkt der Odakyū Enoshima-Linie in Richtung Fujisawa. Während die Odawara-Linie von Anfang an elektrisch betrieben wurde, erfolgte die Elektrifizierung der Yokohama-Linie etappenweise: Zunächst am 1. Oktober 1932 zwischen Higashi-Kanagawa und Hanamachida, am 5. April 1941 auch auf der übrigen Strecke nach Hachiōji. Am 5. März 1972 stellte die Japanische Staatsbahn den Güterumschlag in Hanamachida ein. Die Odakyū Dentetsu benannte ihren Bahnhof am 11. April 1976 in \"Machida\" um. Diese Namensänderung ging einher mit der Eröffnung eines neuen Empfangsgebäudes und eines Warenhauses fünf Monate später. Die Staatsbahn wiederum verlegte ihren Bahnhof vier Jahre später an den heutigen Standort; die am 1. April 1980 eröffnete neue Anlage erhielt ebenfalls den Namen Machida. Er ging am 1. April 1987 im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung in den Besitz der neuen Gesellschaft JR East über. Ursprünglich war der Bereich rund um die beiden Bahnhöfe nur sehr schwach besiedelt und wurde überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Dies begann sich jedoch in den 1960er Jahren zu ändern. In rascher Folge entstanden Einkaufszentren, Warenhäuser, Bürohochhäuser und dicht bebaute Großwohnsiedlungen. Während der neue JR-Bahnhof von Anfang modern eingerichtet war, baute die Odakyū Dentetsu ihren eigenen Bahnhof mehrmals um und passte ihn den geänderten Anforderungen an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Machida (jap., \"Machida-eki\") ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū. Er ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt und befindet sich in der Präfektur Tokio auf dem Gebiet der Stadt Machida. Betrieblich gesehen handelt es sich um zwei verschiedene Durchgangsbahnhöfe mit demselben Namen, die durch eine lange Fußgängerbrücke miteinander verbunden sind und deren Strecken sich in der Nähe auf zwei Ebenen kreuzen.", "tgt_summary": null, "id": 1906978} {"src_title": "Jewhen Miroschnytschenko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1999 teilte er sich in Cappelle-la-Grande den Ersten Platz mit Simen Agdestein, der nach Feinwertung gewann. Im August 2003 gewann er das Turnier \"Star Palmira 2003\" in Odessa. Im November 2003 wurde er in Simferopol ukrainischer Einzelmeister. Im Dezember 2003 gewann er ein Turnier im ägyptischen Tanta, im November 2004 das \"2. Neuburger Open\" in Freiburg-Neuburg. Im September 2005 und erneut im Oktober 2006 siegte Miroschnytschenko beim \"Izmir Open\" in Izmir. Im Februar 2006 gewann er mit 9 Punkten aus 9 Partien das \"2. Internationale Meisterturnier\" in Brügge. Beim \"Cappelle-la-Grande-Turnier\" im März 2007 wurde er wiederum punktgleich Zweiter, diesmal hinter Wang Yue. Im Dezember 2008 wiederholte er seinen Erfolg von 2003 und wurde in Poltawa ukrainischer Landesmeister. Das Meisterturnier in Brügge gewann er erneut im Dezember 2008, diesmal mit 7,5 aus 8 und 1,5 Punkten Vorsprung. Im Juli 2009 gewann er den \"1. Artemis Cup\" auf der griechischen Insel Leros. In der Ukraine spielte er früher für den Verein \"ShK Alexander Momot\". Von 2007 bis 2009 spielte er für \"Keystone Kiew\", den ukrainischen Mannschaftsmeister 2007, 2008 und 2009 (ab 2008 umbenannt in \"PVK-Kievchess\"). Mit diesem nahm er auch am European Club Cup teil und erreichte 2008 mit der Mannschaft den dritten Platz und in der Einzelwertung das beste Ergebnis am sechsten Brett. Die belgische Mannschaftsmeisterschaft gewann er 2008 mit \"Bredene\", in der deutschen Schachbundesliga spielte er von 2004 bis 2007 für die \"Schachfreunde Berlin 1903\", in der Saison 2007/08 für den \"SC Remagen\" und von 2011 bis 2013 für die \"SV 1930 Hockenheim\". In der österreichischen 1. Bundesliga spielte er von 2007 bis 2011 für \"ASVÖ Wulkaprodersdorf\". Er spielte auch in der russischen, türkischen, spanischen (2007 für \"UGA Barcelona\"), rumänischen, arabischen (für \"Eastern Company Al-Sharkia\", mit der er 2005 und 2008 arabischer Mannschaftsmeister wurde), französischen (für \"Marseille Duchamps\"), griechischen (für \"E. S. Thessaloniki\", dem Vizemeister 2008), serbischen (für \"Belgrad Beopublikum\", dem Vizemeister 2009) und isländischen (für den \"Hellir Chessclub\") Mannschaftsmeisterschaft. Mit seiner bisher höchsten Elo-Zahl von 2696 lag er im Juli 2009 auf dem 37. Platz der FIDE-Weltrangliste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jewhen Miroschnytschenko (Schreibweise beim Weltschachverband FIDE: Evgenij Miroshnichenko; * 28. Dezember 1978 in Donezk) ist ein ukrainischer Schachspieler. Seit 2002 trägt er den Titel Schachgroßmeister.", "tgt_summary": null, "id": 1028896} {"src_title": "Johannes III. Grünwalder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend und erste Ämter.", "content": "Grünwalder war ein illegitimer Sohn Herzog Johanns II. von Bayern-München und der Anna Pirsser. Um seine Versorgung zu sichern, wurde er für den geistlichen Stand auserwählt. Seine erste Ausbildung erhielt er im Augustinerchorherrenstift in Indersdorf. Dort fiel er bereits positiv auf, als er als Minorist eine als vorbildlich erachtete \"Regel des Heiligen Augustinus\" schrieb. Bereits mit siebzehn wurde er 1411 Domherr zu Freising und ging dann zum Studium nach Wien. 1414 wurde er zum Propst von Isen und 1416 zum Pfarrer von St. Peter in München ernannt. Dieses Amt hatte er aber nie ausgeführt. Von 1416 bis 1418 studierte er in Padua kirchliches und römisches Recht und erhielt den Doktor der Rechte. 1418 wurde er zum Propst von Innichen ernannt. Johannes befand sich also in einer günstigen Position, als durch den plötzlichen Tod des Freisinger Bischofs Hermann von Cilli am 13. Dezember 1421 der Bischofssitz frei wurde. Das Freisinger Domkapitel wählte ihn, der die Unterstützung der Münchener Wittelsbacher genoss, im Januar 1422 zum Bischof. Es gab jedoch noch zwei weitere Anwärter für den Bischofsstuhl: Der Habsburger Herzog Albrecht V. setzte sich beim Papst für Albrecht von Pottendorf ein. Papst Martin V. ignorierte hingegen das Wahlrecht des Domkapitels und entschied sich am 29. März 1422 für den von Heinrich XIV. von Niederbayern unterstützten Nikodemus della Scala. Herzog Albrecht gab seinen Kandidaten zugunsten von Nikodemus auf, doch das Domkapitel und Herzog Johann II. beharrten auf Johannes Grünwalder. Erst im Herbst 1422 kam durch Vermittlung des Salzburger Erzbischofs Eberhard III. von Neuhaus ein Vergleich zu Stande: Grünwalder verzichtete auf den Bischofsstuhl und wurde dafür ständiger Generalvikar mit jährlichen Sonderzahlungen und Nikodemus wurde ab dem 7. Dezember 1423 Fürstbischof von Freising.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken als ständiger Generalvikar.", "content": "Da Bischof Nikodemus als päpstlicher Kämmerer oft nicht in seinem Bistum anwesend war, lag es vor allem an Johannes, die Reformen des Klerus und der Klöster nach den Vorgaben des Konstanzer Konzils in der Diözese umzusetzen. Von 1424 bis 1427 war Grünwalder unterwegs und reformierte mit den Dompröpsten erfolgreich die Klöster Tegernsee, Weihenstephan, Dietramszell, Rottenbuch, Beuerberg, Scheyern, Indersdorf, Beyharting und Weyarn; nur in Ebersberg scheiterte er mit seinen Reformbemühungen. Durch seine Visitationen und die Maßnahmen zur inneren Erneuerung hatte er seinen ausgezeichneten Ruf in der geistlichen Welt erworben. Im Konzil von Basel wurde Grünwalder ab Januar 1432 zu einer der Schlüsselfiguren. Da sein Bischof Nikodemus als Vertreter des Herzogs Albrecht V. von Österreich auftrat, lag es an Grünwalder, die Interessen des Hochstifts Freising zu vertreten. Da aber Nikodemus im September 1432 zum Frankfurter Fürstentag aufbrach und nicht mehr zum Konzil zurückkehren sollte, kamen auf Grünwalder vermehrt wichtige und bedeutsame Aufgaben zu. So leitete er 1433 einen Prozess gegen Ludwig VII. den Gebarteten, war 1433 an den Friedensverhandlungen zwischen England und Frankreich beteiligt, untersuchte 1434 im Auftrag des Konzils die römischen Prozesse, prüfte 1435 die Steuern für Rom und verhandelte 1436 mit Vertretern der griechisch-orthodoxen Kirche. Ende April 1437 verließ er das Konzil, um in seinem Heimatbistum zwei Diözesansynoden (April 1438 und Juli 1439) durchzuführen. Am 25. Juni 1439 erklärte das Basler Konzil Papst Eugen IV. für abgesetzt und wählte Herzog Amadeus von Savoyen als Felix V. zum neuen Papst. Dieser bat Grünwalder dringend nach Basel. Grünwalder reiste an und erregte Aufsehen mit seinem Schreiben \"Traktat über die Autorität Allgemeiner Konzilien\", in dem er erläuterte, dass die Konzile über dem Papst stehen, da diese ihre Gewalt unmittelbar von Christus haben. Er stellte sich somit auf Seiten Felix’ V. und schaffte es, dass Herzog Albrecht III. von Bayern-München sich offen zu Felix V. bekannte. Als Lohn überreichte Papst Felix Johannes den Kardinalshut: Johannes vicarius Frisingensis presbiter et cardinalis tit. S. Martini in Montibus. Grünwalder wurde so zum ersten Kardinal des Bistums. Sein Bischof Nikodemus dagegen hielt mit Papst Eugen IV. und erklärte Grünwalder als Generalvikar für abgesetzt und aller Ämter enthoben. Alle Vermittlungsversuche schlugen fehl und beide überzogen sich nun gegenseitig mit Prozessen, wer nun welche Ämter innehabe und wer wem übergeordnet sei.", "section_level": 1}, {"title": "Bischof von Freising.", "content": "Als Nikodemus am 13. August 1443 starb, wählte das Freisinger Domkapitel am 13. September 1443 einstimmig Grünwalder als Johannes III. zum Bischof von Freising, nachdem er ja 1422 schon einmal gewählt worden war. Die Wahl wurde ordnungsgemäß vom Salzburger Erzbischof Johann II. von Reisberg bestätigt und Johannes III. zog am 10. Oktober als Bischof in Freising ein. In der Zwischenzeit hatte sich jedoch Kaspar Schlick, der mächtige Kanzler der deutschen Könige, für seinen Bruder Heinrich als neuen Bischof von Freising starkgemacht und bekam Unterstützung von König Friedrich III. Da es sich weder Papst Felix V. noch Papst Eugen V. mit dem König verderben wollten, zog sich die Antwort auf die Streitfrage, wer nun Bischof von Freising werden sollte, hin. Papst Eugen IV. erklärte im Januar 1444 Heinrich zum rechtmäßigen Bischof, Papst Felix antwortete gar nicht mehr. Völlig unerwartet ließ aber König Friedrich Heinrich II. Schlick fallen und bat im April 1448 Papst Nikolaus V., Heinrich Schlick abzuberufen und Grünwalder zum Bischof von Freising zu ernennen. Im August 1448 verzichtete Heinrich II. Schlick auf seine Ansprüche. Grünwalder seinerseits verzichtete auf den Kardinalstitel, schwor Papst Nikolaus V. die Treue und war nun endlich von allen anerkannter Bischof von Freising. Johannes III. stand nun im Zenit seiner Laufbahn. Er war Vorsitzender des königlichen Gerichtes und wurde zum Vermittler beim Streit um die ungarische Königskrone zwischen Władysław III. und Ladislaus bestellt. Sein Bistum selbst war finanziell zerrüttet; die Auszahlung und die Überlassung von Oberwölz an Heinrich Schlick schädigten das Hochstift sehr. 1451 verkaufte Johannes III. die Herrschaft Ulmerfeld (heute Gemeinde Amstetten, Niederösterreich), um mit dem Geld die verpfändeten Güter Burgrain, Innichen und Waidhofen an der Ybbs einzulösen. Er ließ jedoch jährlich tausend Gulden zurücklegen, um Ulmerfeld wieder zurückkaufen zu können. Dies gelang seinem Nachfolger Johann IV. Tulbeck. In geistlicher Hinsicht war Johannes Regentschaft vorbildlich: Seine Klosterreformen als Generalvikar wirkten immer noch nach und bei der Visitation, die Kardinal Nikolaus von Kues 1451 im Auftrag des Papstes durchführte, schnitten die Klöster seines Bistums am besten ab. Schon zu Lebzeiten ließ sich Johannes III. ein Grabmal von Jakob Kaschauer aus Wien errichten. Es befindet sich heute an der Südseite der Domvorhalle. Johannes III. Grünwalder starb während der Verhandlungen mit den Ungarn am 2. Dezember 1452 im Freisinger Hof in Wien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes Grünwalder (* nach Januar 1392 auf Schloss Grünwald bei München; † 2. Dezember 1452 in Wien) war von 1443/48 bis 1452 als \"Johannes III.\" Fürstbischof von Freising.", "tgt_summary": null, "id": 984691} {"src_title": "Boussières (Doubs)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Boussières liegt auf, etwa 13 Kilometer südwestlich der Stadt Besançon (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am westlichen Rand des Juras, auf einer Anhöhe am Westfuß des Mont, südlich des Doubstals. Die Fläche des 5,58 km2 großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des westlichen französischen Juras. Der Hauptteil des Gebietes wird von der Anhöhe von Boussières und einer südlich angrenzenden weiten Mulde eingenommen, die sich nach Westen zum Doubstal öffnet. Die westliche und nördliche Grenze verläuft entlang dem Doubs, der hier in einem großen Bogen nach Süden ausgreift und durch eine breite Talniederung fließt. Nach Südosten erstreckt sich das Gemeindeareal bis auf den Höhenrücken von Montgardot, der die Täler von Doubs und Loue trennt. Hier wird mit 452 m die höchste Erhebung von Boussières erreicht. Nachbargemeinden von Boussières sind Torpes und Thoraise im Norden, Vorges-les-Pins im Osten, Quingey, Abbans-Dessus und Abbans-Dessous im Süden sowie Osselle-Routelle im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gemeindegebiet von Boussières war schon sehr früh besiedelt, was anhand von Funden aus der Bronzezeit und der gallorömischen Epoche nachgewiesen werden konnte. Der Ortsname ist vom lateinischen Wort \"buxus\" (Buchsbaum) abgeleitet. Seit dem 11. Jahrhundert bildete Boussières eine Pfarrei. Im Jahr 1548 fiel fast das ganze Dorf einem Großbrand zum Opfer. Zusammen mit der Franche-Comté gelangte Boussières mit dem Frieden von Nimwegen 1678 an Frankreich.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Wahrzeichen des Dorfes ist die Kirche Saint-Étienne, die ursprünglich auf das 11. Jahrhundert zurückgeht. Aus dieser Zeit ist der romanische Glockenturm erhalten; die Vorhalle wurde 1574 erstellt und das Schiff von 1725 bis 1727 neu gebaut. Im alten Ortskern sind verschiedene Häuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Boussières zu den kleineren Gemeinden des Départements Doubs. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stets im Bereich zwischen 510 und 610 Personen gelegen hatte, wurde seit Mitte der 1960er Jahre ein deutliches Bevölkerungswachstum verzeichnet. Seither hat sich die Einwohnerzahl verdoppelt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Boussières war bis lange Zeit ein vorwiegend durch die Landwirtschaft (Ackerbau, Obstbau und Milchwirtschaft) geprägtes Dorf. Daneben gibt es heute einige Betriebe des Klein- und Mittelgewerbes. Zu den beiden wichtigsten Unternehmen von Boussières gehören die Papierfabrik und ein Betrieb der Präzisionsmechanik. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde gewandelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen. Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an einer Departementsstraße, die von Besançon nach Byans-sur-Doubs führt. Der nächste Anschluss an die Autobahn A36 befindet sich in einer Entfernung von ungefähr 13 Kilometern. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Vorges-les-Pins und Torpes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boussières ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand: ) im Département Doubs in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Kanton Besançon-6 im Arrondissement Besançon.", "tgt_summary": null, "id": 1829995} {"src_title": "Oranjesluizen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Die Oranjeschleusen entstanden im Rahmen der Errichtung des Nordseekanals, der Amsterdam in westlicher Richtung direkt mit der Nordsee verbindet. Der Kanal wurde erforderlich, weil die historische Zufahrt über die Zuiderzee immer mehr versandete und für die immer größeren Schiffe ein unüberwindbares Hindernis darstellte. Der historische Hafen von Amsterdam lag östlich des Stadtzentrums an der ehemaligen IJ-Bucht, einem Nebenarm der Zuiderzee. Um den Kanal mit dem Hafen gegenüber dem Tidegeschehen der Zuiderzee zu entkoppeln war es erforderlich, die IJ-Bucht östlich des Hafens zwischen der Südmole (\"Zuiderhoofd\") im Norden und der Pferdeecke (\"Paardenhoek\") im Süden abzusperren. Der rund 300 Meter lange IJ-Damm sollte bei Erteilung der Konzession (1863) nur eine einzige Schleuse aufweisen, um die Schifffahrt zwischen Amsterdam und der Zuidersee weiterhin zu ermöglichen. Auf Druck der Stadt und vieler Amsterdamer Schiffer beschloss man 1868 den Bau von insgesamt drei Schleusen. Zwischen zwei Schleusen mit 67 Meter Länge sollte eine Schleuse von 90 Metern für die größeren Schiffe der Berufsschifffahrt gebaut werden. Als Verschlussorgane der drei Schleusenkammern wurden doppelte Stemmtore vorgesehen, damit bei Ebbe und bei Flut in der Zuiderzee geschleust werden konnte. Zur Reduzierung der Schleusenverluste erhielten alle drei Schleusen in der Mitte der Kammern zusätzliche Fluttore.(S. 207) Die Schleusentore mussten von handbetriebene Winden bewegt werden. König Willem III legte am 29. April 1870 den Grundstein für den Schleusenbau, nachdem man schon fünf Jahre am IJ-Damm gearbeitet hatte. Während dieser Zeremonie erhielt die Anlage den Namen \"Oranjeschleusen\", abgeleitet vom Namen des niederländischen Königshauses Oranien (\"Oranje\"). Die \"Amsterdamsche-Kanaal-Maatschappij\", die den Bauauftrag für den Nordseekanal durchführte, hatte dem Wasserbauingenieur Johannis de Rijke (1843–1913) die Bauaufsicht für die Oranjeschleusen übertragen. Die Gründung der Schleusen erfolgte über 8.896 Pfähle, die 14 Meter tief in den Untergrund ragen. Auf der Grundplatte aus Beton wurden die Schleusenwände aus Mauerwerk hergestellt. Die anfangs eingebauten Stemmtore aus Eisen bewährten sich nicht und wurden durch solche aus Holz ersetzt. Die Drempeltiefe der drei Schleusen betrug NAP -4,50 Meter (NAP = Normaal Amsterdam Peil). Das erste Schiff passierte am 25. Oktober 1872 die Schleusen – zwei Jahre vor Fertigstellung der Schleusen in IJmuiden.(S. 210) Zur Abführung von überschüssigem Wasser aus dem Nordseekanal wurde im IJ-Damm neben der Südschleuse ein Durchlass mit Stemmtoren errichtet, der aber nur bei Ebbe in der Zuidersee geöffnet wurde. Um auch bei Flut Wasser abführen zu können wurde ein Pumpwerk (\"Stoomwatermolen\") errichtet, das aber wegen mangelnder Leistung durch ein Schöpfwerk (\"Schepradstoomgemaal\") ersetzt wurde. Der Damm mit den Schleusen teilt das IJ in das Binnen-IJ und das Außen-IJ, das auch IJmeer genannt wird. Das Binnen-IJ ist der 12 Kilometer lange östliche Teil des Nordseekanals zwischen dem Hafen von Amsterdam und den Oranjeschleusen. Das östlich anschließende IJmeer ist später Teil des Markermeers geworden, nachdem das IJsselmeer durch den Markermeerdeich geteilt wurde. Am Nordufer entstand das Dorf \"Schellingwoude\" und die südliche Landfläche wird heute als \"Zeeburgereiland\" bezeichnet. Direkt am Zeeburgereiland zweigt seit 1892 der Merwede-Kanal in Richtung Süden ab, der nach dem Zweiten Weltkrieg ausgebaut wurde und seit 1952 als Amsterdam-Rhein-Kanal für Binnenschiffe den kürzesten Weg nach Deutschland und dem Ruhrgebiet bietet.", "section_level": 1}, {"title": "Prinz Willem-Alexanderschleuse.", "content": "Die Zunahme des Schiffsverkehrs in den 1970er Jahren führte zur völligen Auslastung der drei Schleusen, denn Schiffe mussten bisweilen bis zu fünf Stunden auf eine Schleusung warten. Es entstanden gefährlichen Situationen, wenn Schiffe gleichzeitig in die Anlage einlaufen wollten. Auch die Zunahme der Schiffslängen in der Berufsschifffahrt zeigte die nicht mehr ausreichende Größe der Schleusenanlage. Die Idee zur Verlängerung von zwei der drei alten Schleusen auf 200 Meter Länge wurde verworfen, da man eine Investition in die alte Anlage als zu hoch ansah. Daher beschloss Rijkswaterstaat im Jahr 1984 den Bau einer zusätzlichen Schleuse mit deutlich größeren Abmessungen. Umfangreiche Voruntersuchungen zur optimale Lage der Schleuse führten zum Bau südlich der drei alten Schleusen am Ufer des Zeeburgereilands. Bei der geplanten Breite wurden Stemmtore und Hubtore verworfen und man wählte Schiebetore als Verschlussorgane, die horizontal in seitliche Torkammern öffnen. Der Vorteil von Schiebetoren ist die bidirektionale Funktion der Absperrung, die bei Stemmtoren erst durch eine Verdoppelung der Tore erreicht werden kann. Anstelle von aufwendigen Rollwagen auf Schienen (Rolltore) laufen die Schiebetore der neuen Schleuse auf einem Wasserpolster, das unter hohem Druck unterhalb des Tores gebildet wird. Dadurch befinden sich keine beweglichen Teile unter Wasser. Die Drempeltiefe wurde auf NAP-5,20 Meter festgelegt, damit auch bei niedrigen Wasserständen Schubverbände (max. Tiefgang 3,70 Meter) mit ausreichend Abstand über Grund die Schleusen passieren können. Bei der geforderten Hochwasserschutzhöhe von NAP + 1.6o Meter musste die Konstruktionshöhe der Tore 6,80 Meter betragen, wodurch die Tore eine Eigenmasse von 190 Tonnen besitzen. Der untere Teil des Tors ist als luftgefüllter Hohlraum ausgeführt, um durch den Auftrieb das Betriebsgewicht der Tür auf 500 kN (entspricht einer Masse von 50 Tonnen) zu begrenzen. Für den Wasserausgleich in der Schleusenkammer befinden sich in jedem Tor 12 Rohrdurchlässe von 1,3 Meter Durchmesser, die beidseitig mit großen Rechteckschiebern verschlossen werden. Die Eröffnung der neuen \"Prins Willem-Alexandersluis\" (PWA-Schleuse) fand 1995 statt. Bei einer Breite von 24 Metern kann die Schleuse einen kompletten Schubverband mit 2+2 Europa-Leichtern Typ IIa (Einzellänge 76,50 Meter) incl. Schubboot aufnehmen. Die Anlage soll eine Lebensdauer von 100 Jahren besitzen. Die höher belasteten Schleusentore sind auf 50 Jahre ausgelegt und können untereinander mit dem Reservetor getauscht werden.(S. 265/S. 267)", "section_level": 1}, {"title": "Renovierung der Oranjeschleusen.", "content": "Bis 1995 fanden nur wenige Modernisierungen an den Oranjeschleusen statt und bezüglich Instandhaltung erfolgten nur die notwendigsten Arbeiten. Zwischen 1940 und 1980 wurden sämtliche Tore nach und nach durch Stahltore oder Bongossiholztüren ersetzt. Die Antriebe der Tore erhielten teilweise elektrisch betriebene Zahnstangen in Viertelkreisform anstelle der manuellen Windwerke. In den 1960er Jahren baute man die Zwischentore in allen drei Schleusen aus. Da die stehengebliebenen Torköpfe die Schifffahrt behinderten und Kollisionen verursachten verkleidete man zum Ausgleich die Zwischenbereiche mit Holzwänden. Bis 1986 wurde für die Schleusentore kein Ersatz vorgehalten. Man hielt es aber dann doch für erforderlich ein linkes und ein rechtes Reservetor für die größere Mittelschleuse anzufertigen, die jeweils universell an allen Positionen einsetzbar waren. Die Tore der beiden kleineren Schleusen waren in ihren Abmessungen etwas unterschiedlich, sodass die 1992 gelieferten Reservetore mit entsprechenden Vorrichtungen zum Anpassen versehen werden mussten. Ende der 1980er Jahre wurden die Tore mit doppelt wirkenden Hydraulikzylindern ausgestattet. Dadurch konnte 1989 ein neues zentrales Bedienungsgebäude für alle drei Schleusen in Betrieb genommen werden, sodass die auf den Schleuseninseln vorhandenen Bedienstationen entfallen konnten. Während der Bauzeit der PWA-Schleuse erfolgten Untersuchungen von Alternativen für die Zukunft des bestehenden Komplexes. Dabei stand eine Gesamtsanierung, eine Renovierung von einer oder zwei der drei Kammern oder eine vollständige Stilllegung zur Diskussion. Auf keinen Fall konnte die neue PWA-Schleuse als Ersatz für die bestehende Anlage dienen. Bei einem Rückbau der gesamten alten Anlage würde sofort eine zweite große Schleuse erforderlich werden.(S. 218) Auch bei Betrachtung der Schleusungskapazitäten und der Flexibilität bei der Nutzung sprach alles dafür, den Schleusenkomplex vollständig zu renovieren. Damit sollte auch der kulturelle und historische Wert der Anlage betont werden. Der wichtigste Zweck der Renovierung war es, die Lebensdauer um 40 Jahre zu verlängern, um die Schleusen problemlos bis ins Jahr 2035 betreiben zu können. Die wesentlichen Renovierungsarbeiten fanden zwischen 1997 und 2000 statt. Die Voruntersuchungen zeigten, dass die Pfahlgründung teilweise ersetzt und verstärkt werden musste. Danach konnten die Sohlen und Wandungen der Schleusenkammern saniert werden. Dabei wurden alle Schleuseninseln auf NAP + 2,50 m erhöht. Durch den Entfall der Ebbtore konnten die nutzbaren Längen der Schleusenkammern vergrößert werden. Insgesamt wurden 12 neue Tore für die beiden kleinen Schleusen angefertigt, die jeweils rechts bzw. links untereinander tauschbar sind. Vier Tore sind Reservetore, die in den Nischen der alten Ebbtore auf der Ostseite verriegelt vorgehalten werden. Entsprechend wurde mit den etwas breiteren Toren der Mittelschleuse verfahren, sodass insgesamt 18 neue Tore eingesetzt wurden. Alle Bewegungswerke der Schleusentore sind hydraulisch angetrieben und alle Tore sind in der Schließstellung verriegelbar, sodass sie beidseits das Wasser stauen können. Aufgrund dieser neuen Funktion mussten alle Lagerungen und Verankerungen der Schleusentore verstärkt und komplett neu angefertigt werden, um die neuen Tore sicher in alle Richtungen bewegen zu können. Der Spülkanal neben der Südschleuse erhielt bei der Renovierung ein neues Hubtor, das von der Zentrale in IJmuiden gesteuert wird. Durch den heute höheren Wasserstand im Markermeer wird über diesen Durchlass das Spülen der Grachten von Amsterdam vorgenommen. Die derzeit letzten Renovierungsarbeiten konnten 2018 abgeschlossen werden. Dabei waren nacheinander alle 18 Schleusentore ausgebaut und in IJmuiden frisch konserviert worden, um die Anlage für weitere Jahre zu ertüchtigen.", "section_level": 1}, {"title": "Schleusenabmessungen.", "content": "Quelle : Jährlich passieren ungefähr 120.000 Schiffe und Boote die Schleusenanlage. Die neue PWA-Schleuse steht vorwiegend für die Berufsschifffahrt zur Verfügung. Die Sport- und Segelboote der Freizeitschifffahrt nutzen hauptsächlich die Nordschleuse. Bei größerem Andrang im Sommer wird auch die Mittelschleuse genutzt, die ansonsten von den größeren Segelschiffen und den kleineren Binnenschiffen genutzt wird. Für die Hochwassersicherheit liegt nun die gesamten Anlage auf einer Höhe NAP + 2,50 Meter, wobei die Tore nur bis NAP + 1,75 Meter reichen. Der südliche Deich zwischen den Oranjeschleusen und dem alten Schöpfwerk hat eine Höhe von NAP +3,50 Meter.", "section_level": 1}, {"title": "Wasserhaltung und Fischpassage.", "content": "Die Schleusenanlage ist bis heute von großer Wichtigkeit für die Schifffahrt und dem Halten des Wasserstands im Nordseekanal. Daneben ermöglicht die Spülschleuse zwischen Südschleuse und der PWA-Schleuse das notwendige Durchspülen der Grachten von Amsterdam. Neben der Funktion als Schifffahrtskanal hat das System aus Nordseekanal und Amsterdam-Rhein-Kanal eine wichtige Rolle im Wasserhaushalt der Niederlande. Das Kanalsystem muss einerseits die Wassermengen aus der Entwässerung der tiefer liegenden Landesteile abführen und andererseits auch die bei Schleusungen eingeleiteten Schleusenverluste. Zu diesem Zweck sind in IJmuiden ein Sielbauwerk (\"Spuisluis\") und ein Pumpwerk (\"Gemaal\") vorhanden, die gemeinsam dafür sorgen, dass der Kanalwasserspiegel nicht zu hoch ansteigt. Gleichzeitig erfolgt im südlichen Teil auch die Versorgung der anliegenden Wasserverbände (\"Waterschapen\") mit Süßwasser, um Trinkwasser zu gewinnen und die Landwirtschaft zu versorgen. Für Fische ist der IJ-Damm eine Barriere gegen einen freien Durchgang zwischen Binnen-IJ und Außen-IJ. Mit den Geräuschen und Wirbeln, die durch die Schiffspropeller verursacht werden, werden die Fische abgehalten durch die Schleusen zu schwimmen. Auch die Spülschleuse behindert den Durchgang, da das Wasser darin zu schnell fließt. Um diesem Zustand abzuhelfen hat Rijkswaterstaat generell beschlossen eine Durchgängigkeit von Abdämmungen für Fische zu ermöglichen. An der Nordseite des IJ-Damms wurde 1975 der mittlere der drei Durchlässe an der ehemaligen \"Stoomwatermolen\" zu einem drei Meter breiten Fischpass umgebaut. Ein zweiter Fischpass entstand am ehemaligen \"Schepradstoomgemaal\", wo einer der sechs Durchlässe dazu genutzt wird. Damit ist die beidseitige Durchgängigkeit des IJ-Damms für Fische hergestellt.(S. 311)", "section_level": 1}, {"title": "Umgebung und Tourismus.", "content": "Beidseits der beiden Schleusenanlagen liegen die Vorhäfen mit Leitwerken, an denen die Schiffe festgemacht werden können, wenn auf die Schleusung gewartet werden muss. Einen Blick auf die komplette Schleusenanlage erhält man von der \"Schellingwouder Brücke\" aus, die in rund 500 Meter Entfernung das Außen-IJ überquert. Drei Leitwerke unter dieser 2-spurigen Straßenbrücke sind für eine sichere Navigation bei der Durchfahrt behilflich. Die Höhe der Durchfahrt ist für die Binnenschiffe der Berufsschifffahrt jederzeit ausreichend. Schiffe mit höheren Aufbauten oder Segelschiffe müssen die nördliche Durchfahrt nutzen, bei der die Brückenkonstruktion als Klappbrücke ausgeführt ist. Eine weitere Querungsmöglichkeit für Fahrzeuge besteht weiter östlich über die Autobahn A10, die durch den Zeeburger Tunnel führt. Mit der Renovierung der Oranjeschleusen wurde ein Touristenweg über die komplette Anlage angelegt, damit man zu Fuss den IJ-Damm überqueren kann. Die Schiebetore der PWA-Schleuse sind konstruktionsbedingt breit genug, um auch Fahrzeuge die Überfahrt zu ermöglichen. An den Oranjeschleusen wurden dazu alle östlichen Tore mit einem 90 Zentimeter breiten Steg mit Geländer ausgeführt. Dadurch entstand eine enge, kurvenreiche Strecke über die verschiedenen Schleusentore zwischen Zeeburgereiland und Schellingwoude. In der Regel muss man an einer Schleuse auf ein oder mehrere Schiffe warten. Auf der Zeeburgerkant, dem Damm zwischen Fischpass und Spülschleuse, befindet sich ein kleines Denkmal, das bei der umfangreichen Renovierung in den neunziger Jahren aufgestellt wurde. Zwischen ein paar Bohrkernen aus dem Mauerwerk der Schleusenwänden hängt die alte Nebelglocke, die früher am Bedienungsgebäude der Schleusenanlage aufgehängt war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Oranjeschleusen ( – sluizen = Plural von sluis) sind eine Schleusenanlage in den Niederlanden, die nordöstlich vom Zentrum der Hauptstadt Amsterdam den Nordseekanal und den Amsterdam-Rhein-Kanal mit dem Markermeer verbindet. Insgesamt stehen vier Schleusen zur Verfügung, um Binnenschiffen die Zufahrt zum IJsselmeer und in das niederländische Wattenmeer (\"Waddenzee\") zu ermöglichen. Neben den Schleusen in IJmuiden tragen die Oranjeschleusen dazu bei, dass der Wasserstand im Nordseekanal gehalten werden kann und nicht zu viel Salzwasser aus dem Nordseekanal in das IJsselmeer gelangt. Für den Betrieb und den Unterhalt der Schleusenanlage ist Rijkswaterstaat zuständig, die ausführende Behörde des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt zum Bau und Unterhalt von Straßen und Wasserwegen.", "tgt_summary": null, "id": 2058623} {"src_title": "Albrecht Rengger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Albrecht Rengger war der Sohn des Pfarrers Abraham Rengger (1732–1794) aus Brugg, der zuerst in Gebenstorf und später am Berner Münster wirkte. Zuerst studierte er Theologie, später Medizin in Göttingen, wohin er unter anderem mit Samuel Friedrich Lüthardt gegangen war, und Pavia. 1788 erhielt er den Titel eines Dr. med. und begann in Bern als Arzt zu arbeiten. Als Mitglied der Helvetischen Gesellschaft trat er auch publizistisch für eine Erneuerung der Eidgenossenschaft ein und begrüsste die französische Revolution. Am 30. Januar 1798 wurde Rengger von Brugg in den erweiterten Grossen Rat der Stadt und Republik Bern gewählt und beendete seine Tätigkeit als Arzt. Nach der helvetischen Revolution wurde er zuerst am 20. Mai 1798 zum Präsidenten des obersten Gerichtshofs der Helvetischen Republik gewählt, wechselte aber schon am 2. Juni in das Amt des helvetischen Innenministers. Als Minister förderte er zahlreiche fortschrittliche Projekte, so z. B. die Anstalt von Johann Heinrich Pestalozzi in Stans. Rengger war als Unitarier am zweiten Staatsstreich vom 7. August 1800 beteiligt und wurde im Januar 1801 mit dem unitarischen Verfassungsentwurf nach Paris entsandt. Dort empfing er von Napoléon Bonaparte als Gegenentwurf die sog. Verfassung von Malmaison und musste diese den helvetischen Behörden überbringen. Nach dem föderalistischen dritten Staatsstreich vom 17. Oktober 1801 musste Rengger als Innenminister zurücktreten. Am 6. November 1802 wurde er als zweiter Landammann der Schweiz gewählt und fungierte nach dem erneuten unitarischen Staatsstreich vom 17. April 1802 bis zum Ende der helvetischen Republik 1803 wieder als Minister. Nach der napoleonischen Intervention im Herbst 1802 zog sich Rengger von der Politik zurück und praktizierte in Lausanne bis 1814 als Arzt. 1814 wirkte er an der neuen aargauischen Verfassung mit und vertrat die Interessen des Aargau am Wiener Kongress gegen die Ansprüche Berns. Die Stadt Aarau verlieh ihm im Dezember 1814 das Bürgerrecht und im Juni 1815 wurde er als Vertreter der Stadt in den Aargauer Grossen Rat gewählt, so dass er seinen Wohnsitz nach Aarau verlegte. Im Kanton Aargau führte die zweite politische Karriere Albrecht Rengger 1815–1820 in die aargauische Regierung. Danach lebte er bis zu seinem Tod als Privatmann in Aarau und widmete sich geognostischen Studien sowie der Erziehung der Kinder seines verstorbenen Bruders. Besondere Förderung erhielt Johann Rudolf Rengger, der nach einer achtjährigen Studienreise in Südamerika unter Anleitung seines Onkels zwei Werke über Paraguay herausgab. Der umfangreiche Nachlass von Albrecht Rengger befindet sich im Staatsarchiv Aargau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Albrecht Rengger (* 1764 in Gebenstorf; † 23. Dezember 1835 in Aarau) war ein Schweizer Arzt und ein bedeutender Politiker der Helvetischen Republik und des Kantons Aargau.", "tgt_summary": null, "id": 590557} {"src_title": "Tombeau de Poussin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Grabmal.", "content": "Das steinerne Grabmal befand sich auf einer Anhöhe fünfzig Meter abseits der Departementsstraße 613, die Couiza mit Arques verbindet, unweit des Weilers Les Pontils. Es hatte die Form eines Quaders, dessen obere Kanten abgeschrägt waren, und war auf einem niedrigen Steinsockel errichtet. Das Grab war mit einer Schicht Zement verputzt und trug keinerlei Inschriften. Erbaut worden war das Grabmal in dieser Gestalt 1933 im Auftrag von \"Louis Bertram Lawrence\", einem US-Amerikaner, dem zu jener Zeit Les Pontils gehörte. Zuvor hatte sich auf der Anhöhe ein einfaches Bodengrab befunden. Es war 1903 von \"Jean Galibert\", dem seinerzeitigen Eigentümer von Les Pontils, als Ruhestätte für seine Ehefrau und seine Großmutter angelegt worden. Als die Familie Galibert 1921 das Anwesen verkaufte und nach Limoux umzog, wurden die Leichname exhumiert und auf den Friedhof in Limoux umgebettet. Lawrence, der neue Besitzer von Les Pontils, übernahm auch die Grabstätte und ließ dort 1922 seine kurz zuvor verstorbene Großmutter beisetzen. Erst nach dem Tod von Lawrences Mutter 1931 oder 1932 wurde an Stelle des schlichten Bodengrabs das steinerne Grabmal auf der Anhöhe errichtet. Dies war durchaus nicht ungewöhnlich, da private Grabmäler an Landstraßen in Südfrankreich ein vertrauter Anblick sind. Der heutige Besitzer des Geländes ließ das Grabmal 1988 mit behördlicher Genehmigung vollständig abtragen, da zu viele Personen, angezogen von den Legenden, die sich um das Grab rankten, unbefugt in sein Grundstück eindrangen. Der Name \"Tombeau de Poussin\" beruht auf der irrigen Annahme, Nicolas Poussin habe das Grabmal um 1640 auf seinem Gemälde Die Hirten von Arkadien dargestellt, möglicherweise verbunden mit versteckten Hinweisen auf Geheimwissen. Obwohl das Grab auf dem Gemälde tatsächlich eine große Ähnlichkeit mit dem Grabmal bei Les Pontils aufweist, entbehrt diese Theorie jeder realen Grundlage, da das reale Grab erst in den 1930er-Jahren erbaut wurde und nichts darauf hindeutet, dass zuvor ein vergleichbares Bauwerk an der gleichen Stelle existiert hätte.", "section_level": 1}, {"title": "Die Rolle des Grabes im Rennes-le-Château-Mythos.", "content": "Zahlreiche Autoren, die sich mit den angeblichen Geheimnissen beschäftigten, die um Rennes-le-Château, Bérenger Saunière und die Prieuré de Sion bestehen sollen, und die unter anderem das Versteck des Heiligen Grals, des verschollenen Schatzes der Tempelritter oder des Grabes Jesu Christi in jener Gegend ansiedeln, haben dem \"Tombeau de Poussin\" einen Platz in ihren Theorien zugewiesen. Grundlage hierfür ist zumeist die falsche Annahme, Poussin hätte als Eingeweihter in Geheimnisse bewusst dieses Grab dargestellt und mit dem grammatikalisch unvollständigen, im Lateinischen aber möglichen Satz Et in Arcadia ego, der auf seinem Gemälde in den Stein eingemeißelt ist, einen Fingerzeig auf das Wesen des Geheimnisses oder ein Versteck geben wollen. Die Autoren begründeten ihre Ausführungen zum Teil mit komplizierten Analysen des Bildinhalts und -aufbaus oder dem vermeintlichen Auffinden komplexer verborgener geometrischer Muster im Gemälde, die vorgeblich als geographische Anhaltspunkte dienten. Da das Grab jedoch erst drei Jahrhunderte später entstand, kann es weder von Poussin gemalt worden sein noch uralte Landmarke für ein geheimes Versteck gewesen sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tombeau de Poussin (\"Poussins Grab\") ist die gängige, aber irreführende Bezeichnung für ein nicht mehr existierendes Grabmal nahe der südfranzösischen Gemeinde Peyrolles, das aufgrund falscher Annahmen oft mit den angeblichen Geheimnissen um die Prieuré de Sion und Rennes-le-Château in Verbindung gebracht wird.", "tgt_summary": null, "id": 924384} {"src_title": "Die Schiffbrüche des Álvar Núñez Cabeza de Vaca", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Das Buch beschreibt den Narváez-Feldzug von Kuba nach Florida im Jahre 1528. In einer bildhaften Sprache erzählt der Autor vom Scheitern der Konquistadoren und ihrer anschließenden Flucht aus Florida. Auf ihrem Weg durch den nordamerikanischen Kontinent mussten die wenigen Überlebenden viele Jahre als Sklaven indianischer Sammlerstämme in Elend und Hunger verbringen, bevor es ihnen endgültig gelang, nach Neuspanien (Mexiko) zu entkommen. Der Leser erfährt die Wandlung, die der Konquistador Álvar Núñez Cabeza de Vaca auf der achtjährigen Reise vom Eroberer hin zum Menschenfreund durchlebte.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die Beschreibungen der Indianer und der Natur des nordamerikanischen Kontinents vor fast 500 Jahren sind von größtem geschichtlichen Quellenwert. Álvar Núñez Cabeza de Vaca und seine Gefährten waren die ersten Europäer, die den südlichen Teil der heutigen USA und den Norden des heutigen Mexiko zu Fuß durchquerten. Dieses Buch ist das erste geschichtliche Dokument, in dem ein Europäer den Nordamerikanischen Kontinent, seine Ureinwohner sowie den amerikanischen Bison beschreibt. Selbst heute noch beeinflusst das Buch die Forschung über das Leben und die Sitten der präkolumbischen Menschen in Nordamerika, denn viele der beschriebenen indianischen Stämme sind heute ausgestorben. Es wird auch heute noch in vielen Sprachen verlegt und hat viele Autoren inspiriert. Nicolás Echevarría hat die hier beschriebenen Erlebnisse des Álvar Núñez Cabeza de Vaca verfilmt.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Fast 10 Jahre nach Beginn des Narváez Feldzuges traf Cabeza de Vaca am 9. August 1537 in Spanien ein und schrieb dort 1538 das Buch \"Naufragio de Alvar Núñez Cabeza de Vaca\". Sein Bericht löste den Coronado-Feldzug aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schiffbrüche des Álvar Núñez Cabeza de Vaca () ist ein Augenzeugenbericht aus dem Jahre 1538. Veröffentlicht wurde das Buch im Jahre 1542 in Zamora und 1555 in Valladolid. Der spanische Originaltitel lautete: \"Relación que dio Alvar Núñez Cabeza de Vaca de lo acaescido en las Indias en la armada donde iba por Gobernador Pánfilo de Narvaez.\"", "tgt_summary": null, "id": 2261675} {"src_title": "Arlington (Vermont)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Arlington liegt zwischen den Taconic Mountains und den Green Mountains, im Westen des Bennington Countys, an der Grenze zum Bundesstaat New York. Wichtigster Fluss ist der Batten Kill, an dessen Ufer die Hauptsiedlung der Gemeinde, \"Arlington Village\", liegt. Die Oberfläche der Town ist hügelig und die höchste Erhebung ist der zentral gelegene, 947 m hohe \"Grass Mountain\".", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Alle Angaben als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die mittlere Durchschnittstemperatur in Arlington liegt zwischen -7,2 °C (19 °Fahrenheit) im Januar und 19,2 °C (66,5 °Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 9 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Oktober und Mai liegen mit mehr als fünf Metern etwa doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA, die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde am 28. Juli 1761 durch den Gouverneur New Hampshires, Benning Wentworth, als Teil der New Hampshire Grants zur Besiedlung ausgerufen. Erste Treffen der Käufer, in denen die systematische Urbarmachung des Gebietes besprochen und beschlossen wurde, fanden 1762 in der nahen Gemeinde Pownal statt. Die meisten der neuen Eigentümer siedelten nie auf den erworbenen Grundstücken, so dass auf der ersten Versammlung in der neuen Town, die am 1. Juni 1763 stattfand, eine Prämie für die ersten zehn Siedler beschlossen wurde, die sich in Arlington niederließen. Für 1763 sind nur vier permanent in der Town siedelnde Familien bekannt, eine erste größere Zahl von Siedlern ließ sich erst im Frühjahr 1764 hier nieder. Zugleich wurden auch eine Getreide- und eine Sägemühle gebaut. Bis 1780 lief die Besiedlung kontinuierlich fort, so dass spätestens ab diesem Zeitpunkt ein stabiles Gemeinwesen bestand. Im Sommer 1764 wurde die junge Gemeinde durch die Entscheidung des britischen Königs, dass die durch New Hampshire verkauften Gebiete zur Kolonie New York gehören sollten, belastet. Unter den meist armen Siedlern führte der Wunsch New Yorks, ihnen ihr Land noch einmal zu verkaufen, da der Verkauf durch New Hampshire unrechtmäßig gewesen sei, zu starker Ablehnung der neuen Verwaltung; es kam zu Überfällen von New Yorker Milizen und bewaffneter Gegenwehr. Die Unruhen eskalierten im Laufe mehrerer Jahre. Die versuchte Festnahme des Gemeindevorstehers Remember Baker durch New Yorker Truppen am 22. März 1772 führte zu offenen Gewalttätigkeiten; sie war einer der Anlässe zur Gründung einer organisierten Gegenmiliz, den Green Mountain Boys unter Ethan Allen, die schließlich die Unabhängigkeit des kompletten umstrittenen Gebietes ab 1776 unter dem Namen Vermont Republic erzwang. Unter den späteren Anführern der Green Mountain Boys und der Vermont Republic waren eine beträchtliche Anzahl zum Zeitpunkt dieser Vorgänge in Arlington ansässig. Zu ihnen gehörten unter Anderen Seth Warner, einer der führenden Akteure der \"Green Mountain Boys\" und des Unabhängigkeitskrieges, und Thomas Chittenden, erster Präsident der \"Vermont Republic\". Mit dem Bau der Bahnstrecke Rutland–Hoosick Junction wurden für Arlington ab 1851 zusätzliche Absatzmärkte erschlossen. Durch die große Zahl geeigneter Wasserläufe für den Betrieb von Maschinen und eine Reihe wichtiger Bodenschätze entstanden eine Vielzahl von Fabriken. Im frühen 20. Jahrhundert war Arlington ein wichtiges Industriezentrum mit mehreren Mühlen und Fabriken zur Marmorbearbeitung.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "Ein erster hölzerner Kirchenbau erfolgte ab 1784, zugleich wurde ein erster Gemeindefriedhof angelegt. Diese Kirche wurde auf Beschluss der Gemeindeversammlung zwischen 1829 und 1830 durch einen Steinbau ersetzt. Dieser heute noch bestehende Bau, die \"St. James Episcopal Church\", gilt als die zweitälteste neugotische Kirche in Vermont. Mehrere weitere Kirchengemeinden folgten in rascher Folge, von denen aber nicht alle bestehen blieben. Heute sind in Arlington fünf Kirchengemeinden angesiedelt: zwei methodiste Gemeinden (\"Church on the Green\" und \"East Arlington Federated UMC\") und je eine Gemeinde der Katholiken (\"St. Margaret Mary\"), Episcopalen (\"St. James\") und der United Church of Christ.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Teile der Innenstadt Arlingtons, der \"Arlington Village Historic District\" mit 190 historischen Gebäuden, wurden im Jahr 1989 in das National Register of Historic Places aufgenommen. Nahe der Stadt ist auch das einzige Kartäuserkloster der Vereinigten Staaten, das Charterhouse of the Transfiguration, angesiedelt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Gemeinde ist durch die Vermont Route 7A und Vermont Route 313, die beide durch den Ort führen, in das inneramerikanische Straßennetz eingebunden. Als nächste Schnellstraße dient die östlich der Grenze des Territoriums gelegene U.S. Route 7, die eine Nord-Süd-Achse zwischen dem nahen Bennington und Kanada darstellt. Auf der Bahnlinie werden dagegen seit Anfang der 1960er Jahre nur noch Güter transportiert, der Personenverkehr ist eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Neben den üblichen städtischen Einrichtungen und der Grund- und Mittelschulen sind in Arlington keine öffentlichen Einrichtungen angesiedelt. Das nächstgelegene Krankenhaus ist das \"Southwestern Medical Center\" in Bennington.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "In Arlington sind zwei Grundschulen angesiedelt, die \"Fisher Elementary School\" und die \"Sunderland Elementary School\". Dazu kommt die weiterführende \"Arlington Memorial High and Middle School\". Colleges und Universitäten finden sich in Bennington, Middlebury und Burlington. Arlington gehört zur \"Battenkill Valley Supervisory Union\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Arlington ist eine \"Town\" im Bennington County des Bundesstaates Vermont in den Vereinigten Staaten mit 2317 Einwohnern (laut Volkszählung von 2010).", "tgt_summary": null, "id": 1925740} {"src_title": "Emlingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Emlingen liegt zwischen Wittersdorf im Westen und Tagsdorf im Osten, vier Kilometer östlich von Altkirch und 14 Kilometer südwestlich von Mülhausen an der D419, genannt \"Route de Bâle\", im Sundgau. Durch das Gemeindegebiet fließt der Thalbach, ein Nebenfluss der Ill.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Ortschaft wurde 1304 erstmals urkundlich erwähnt, der Ortsname setzt sich aus dem germanischen Namen „Emilo“ und der Ortsnamensendung -ingen zusammen, was nahelegt, dass der Ort im Rahmen der Fränkischen Landnahme gegründet wurde. Archäologische Funde von Grabstätten aus der Merowingerzeit (5. bis 8. Jahrhundert) unterstützen diese These. Die Priorei Saint-Morand in Altkirch besaß im Mittelalter einen Dinghof in Emlingen. Die Ortschaft selbst gehörte jedoch zur Seigneurie Altkirch, die wiederum bis 1324 den Grafen von Pfirt gehörte, bis 1648 dem Heiligen Römischen Reich unter Führung der Habsburger, und schließlich den Königen von Frankreich. 1793 erhielt Emlingen im Zuge der Französischen Revolution den Status einer Gemeinde und 1801 das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1914–1918) gehörte Emlingen als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Altkirch im Bezirk Oberelsaß zugeordnet. Im Ersten Weltkrieg wurde die Ortschaft evakuiert.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Kapelle Sainte-Odile, die zusätzlich dem Heiligen Fridolin von Säckingen geweiht ist, wurde 1759 erbaut. Sie gehört zur Pfarrei Wittersdorf.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Ab dem 19. Jahrhundert, bis 1953 gab es einen Kalksteinbruch und einen Kalkofen vor Ort. Heute sind die Haupterwerbszweige in Emlingen Handel, Transportwesen, diverse Dienstleistungen, öffentliche Verwaltung und Landwirtschaft (Ackerbau und die Zucht von Hausrindern). Die meisten Erwerbstätigen sind Pendler und arbeiten auswärts.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emlingen ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Kanton Altkirch und zum Kommunalverbands \"Sundgau\".", "tgt_summary": null, "id": 791105} {"src_title": "Wolfisheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde liegt am westlichen Stadtrand von Straßburg, wo sich die Departementsstraßen D 45 (West-Ost) und D 63 (Nord-Süd) schneiden. Im Westen befindet sich Oberschaeffolsheim, im Osten Eckbolsheim, im Norden Oberhausbergen und im Süden Holtzheim.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Wolfisheim war ein Lehen des Bischofs von Metz an die Herren von Lichtenberg. Es ist seit 1271 in Lichtenberger Besitz nachgewiesen. Die letzten Fremdrechte haben die Lichtenberger 1463 aufgekauft. Um 1330 kam es zu einer ersten, 1335 zu einer zweiten Landesteilung zwischen den drei Linien des Hauses Lichtenberg. Wolfisheim fiel dabei je zur Hälfte an Johann II. von Lichtenberg, aus der älteren Linie des Hauses, und an die Nachkommen des früh verstorbenen Johann III. von Lichtenberg, die die mittlere Linie des Hauses begründeten. In der Herrschaft Lichtenberg war es dem gleichnamigen Amt Wolfisheim zugeordnet, das im 14. Jahrhundert entstanden war, und Sitz des Amtmanns. Als 1480 mit Jakob von Lichtenberg das letzte männliche Mitglied des Hauses verstarb, ging die eine Hälfte des Erbes auf seine Nichte, Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474) über, zu der auch das Amt Wolfisheim gehörte. Anna hatte 1458 den Grafen Philipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480) geheiratet, der eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten hatte, um heiraten zu können. Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 die Reformation in seiner Grafschaft konsequent durch, die nun lutherisch wurde. Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kam das Amt Wolfisheim und damit auch Wolfisheim unter französische Oberhoheit. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel das Erbe – und damit auch das Amt Wolfisheim – 1736 an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, den Erbprinzen und späteren Landgrafen Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde das Amt Wolfisheim Bestandteil Frankreichs und in den folgenden Verwaltungsreformen aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Im Norden wird die Gemeinde sowohl von der Nationalstraße N 4 (auch \"Route de Wasselonne\" genannt) wie auch von der Autobahn A 351 tangiert. Sie liegt auch auf der Strecke des grenzüberschreitenden Fahrradrundwegs Piste des Forts. Der Ort ist von Ackerland umgeben.", "section_level": 1}, {"title": "Musikszene.", "content": "Seit 2011 findet jedes Jahr das von lokalen Musikern gegründete und durchgeführte \"Wolfi Jazz Festival\" auf der Parkanlage des 1875 erbauten Fort Kleber statt. Finanziell unterstützt von der Region und lokalen Unternehmen biete das Festival jeweils im Juni eine knappe Woche täglich Konzerte international bekannter Jazz-Solisten und -Gruppen sowie freie Open-Air-Konzerte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wolfisheim ist eine Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass) in Frankreich.", "tgt_summary": null, "id": 1878074} {"src_title": "Christian Hartenhauer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hartenhauer wurde 1948 als Sohn eines Textilarbeiters in Chemnitz geboren. Er besuchte dort von 1954 bis 1962 die Grundschule und anschließend bis 1966 die Erweiterte Oberschule, wo er auch eine begleitende Berufsausbildung als Dreher abschloss. Anschließend studierte er bis 1970 an der Hochschule für Ökonomie in Berlin-Karlshorst. Nach dem Diplom promovierte er mit dem Thema „Rationalisierung der Rechtsanwendung auf dem Gebiet des internationalen Wirtschaftsrechts mittels elektronischer Datenverarbeitung“. Kurze Zeit arbeitete er nach der Promotion noch im Ministerium für Außenhandel der DDR, bis er seinen Militärdienst antreten musste. Danach trat er Arbeitsstellen an, die ihn zu einem technokratischen Politiker formen sollten. Er wurde 1976 Funktionär der Jugendorganisation Freie Deutsche Jugend (FDJ) und wurde ein Jahr Vorsitzender der FDJ in Berlin-Mitte. Anfang der 1980er Jahre nahm er an einem einjährigen Lehrgang an der sowjetischen Akademie für Gesellschaftswissenschaften in Moskau teil und zeichnete auch anschließend in weiteren Organisationen der DDR verantwortlich.", "section_level": 1}, {"title": "Berliner Leitung.", "content": "Hartenhauer wurde 1985 stellvertretender Abteilungsleiter der Abteilung Kultur im Berliner Magistrat, ein Jahr später war er bereits Stadtrat für Kultur. In dieser Position hatte er hauptsächlich die Aufgabe die 750-Jahr Feier Berlins zu organisieren. Als Oberbürgermeister Erhard Krack für die Wahlfälschungen bei der Kommunalwahl vom 7. Mai 1989 verantwortlich gemacht wurde und dieser im Februar 1990 zurücktrat, wurde Hartenauer zu seinem Nachfolger gewählt. Er setzte sich im Vorfeld gegen Ingrid Pankraz durch, die als Übergangslösung für die Zeit zwischen Kracks Rücktritt und der Neuwahl das Amt bekleidete. Nach der Wahl der neuen Stadtverordnetenversammlung wählte diese im Mai 1990 mit Tino Schwierzina auch einen neuen Oberbürgermeister. Hartenauer nahm danach eine Arbeitsstelle in der freien Wirtschaft an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christian Matthias Wilhelm Hartenhauer (* 2. Mai 1948 in Chemnitz) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (SED). Im Jahr 1990 war er für wenige Wochen Oberbürgermeister Ost-Berlins.", "tgt_summary": null, "id": 150360} {"src_title": "Zentrum (Schach)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bedeutung.", "content": "Das Zentrum ist während aller Spielphasen einer Schachpartie (Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel) sehr bedeutend, wobei je nach Spielphase auch andere Faktoren, etwa Freibauern oder die Sicherheit des Königs eine wichtige Rolle spielen. Der Kampf um das Zentrum beginnt in der Regel bereits mit den ersten Zügen. Neben einer möglichst harmonischen und schnellen Entwicklung der eigenen Figuren ist die Beherrschung des Zentrums das wichtigste strategische Ziel in der Eröffnung. Ohne ausreichende Kontrolle des Zentrums ist ein Flügelangriff meist erfolglos. Im Zentrum postierte Figuren wirken auf das ganze Schachbrett. Insbesondere Springer, aber auch Läufer und die Dame haben in der Brettmitte zudem mehr Zugmöglichkeiten als am Brettrand. Zu Zeiten der ersten offiziellen Schachweltmeister wurde das Zentrum von beiden Seiten möglichst mit eigenen Bauern besetzt. Später formulierte Aaron Nimzowitsch den bis heute akzeptierten Lehrsatz, dass es statt einer Besetzung des Zentrums mit Bauern auch ausreichend ist, das Zentrum mit den Figuren zu kontrollieren.", "section_level": 1}, {"title": "Arten des Zentrums.", "content": "Nach Kotow gibt es fünf wichtige Arten von Zentrumsbauernstellungen, die die Strategie der beiden Gegner, in der Regel, maßgeblich beeinflussen. Bei dynamischem Zentrum ist vor allem auf Angriffe auf den Flügeln zu achten. Die Hauptgefahr für den Angreifer liegt in einem Gegenschlag im Zentrum, auf den meist entblößten König. Für den Verteidiger ist es folglich wichtig die Spannung im Zentrum aufrechtzuerhalten. Bei geschlossenem Zentrum sind Flügelangriffe sogar noch wichtiger. Diese erfolgen meist durch Bauernsturm. Greift eine Seite am falschen Flügel an, so ist der Angriff meist wirkungslos. Eine aktive Strategie erfordert Konsequenz bei der Umsetzung. Eine Verteidigungsstrategie baut auf einen Gegenangriff am anderen Flügel oder (wenn möglich) im Zentrum. Eine passive Verteidigung ist nicht ausreichend und führt in fast allen Fällen zum Verlust. Bei offenem Zentrum sind Bauernangriffe schlecht. Hier sollte auf aktives Figurenspiel geachtet werden, um Vorteil zu erlangen. Eine Verteidigungsstrategie beruht ebenfalls auf aktivem Figurenspiel und Abtausch der Angriffsfiguren. Bei Entwicklungsrückstand muss das Zentrum unbedingt geschlossen bleiben, sonst kommt die andere Seite sehr schnell zum Angriff auf die passive Figurenstellung und erlangt Vorteil. Bei beweglichem Zentrum liegt die hauptsächliche Strategie in der maximalen Einengung des Gegners. Dies ist durch gezielten Bauernvormarsch zu erreichen. Wenn der Gegner so eingeengt wurde, folgt ein Angriff über die Flügel. Die Verteidigung beruht auf Blockade des gegnerischen Bauernzentrums. Bei statischem Zentrum ist die Beherrschung des Zentrums Grundlage für einen starken Angriff auf den König. Die Verteidigung richtet sich gegen die gegnerische Zentrumskontrolle. Bei statischem Zentrum lassen sich extrem lange Umgruppierungen im Zentrum durchführen. Während die Abspiele bei geschlossenem und statischem Zentrum eher ruhig und strategischer Natur sind, sind die Abspiele im offenen und beweglichen Zentrum schnell und langwierige strategische Pläne sind nicht angebracht. Im dynamischen Zentrum muss jede Partei ständig auf Veränderungen acht geben, daher ist es die komplizierteste Zentrumsform.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele aus der Eröffnung.", "content": "Das linke Diagramm zeigt eine bis heute oft gespielte Stellung des abgelehnten Damengambits, die bereits 1886 im ersten offiziellen Weltmeisterschaftskampf zwischen Johannes Hermann Zukertort und Wilhelm Steinitz vorkam. Beide Seiten haben einen Bauern ins Zentrum gebracht und versuchen dieses dadurch zu kontrollieren, wobei in etwa ein Gleichgewicht entsteht. Das rechte Diagramm zeigt die ebenfalls häufig gespielte Hauptvariante der Grünfeld-Indischen Verteidigung, die bei einer Weltmeisterschaft erstmals 1954 zwischen Michail Botwinnik und Wassili Smyslov gespielt wurde. Weiß hat ein massives Bauernzentrum (d4, e4) errichtet, während Schwarz keine Bauern im Zentrum postiert hat. Dafür kontrolliert Schwarz die Zentralfelder e5 und d4 mit seinem Fianchettoläufer auf g7 und versucht in der Folge durch c7–c5 und Sb8–c6 weiter Druck auf das weiße Zentrum aufzubauen. Dadurch herrscht in etwa ein dynamisches Gleichgewicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als das Zentrum bezeichnet man beim Schachspiel die vier Felder in der Mitte des Schachbretts d4, d5, e4, e5 (siehe auch Schachnotation). Vereinzelt werden die Felder c3, c4, c5, c6, d3, d6, e3, e6, f3, f4, f5, f6 als das \"erweiterte Zentrum\" bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 979264} {"src_title": "Joseph Maria von Fraunberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Der nachmalige Bischof von Augsburg und Erzbischof von Bamberg war in jungen Jahren, wie weitere Familienangehörige des Adelsgeschlechts der von Fraunberg, Mitglied des Illuminatenorden, der 1784/85 in Bayern verboten wurde. Joseph Maria Johann Nepomuk Freiherr von und zu Fraunberg stammt aus einem der ältesten altbayerischen Adelsgeschlechter, das seit 1347 urkundlich als Mitglied der niederbayerischen Landschaft belegt ist und 1630 in den Reichsfreiherrnstand erhoben worden war. Er war das zweite von drei Kindern des fürstlich freisingschen Geheimrats und Oberjägermeisters Max Joseph Freiherr von und zu Fraunberg und dessen Gemahlin Maria Josepha, geb. Freiin von Rechberg und Rothenlöwen. Er lebte zunächst als Edelknabe am fürstbischöflichen Hof zu Freising. Bereits mit 14 Jahren wurde er in das Domkapitel zu Regensburg aufgenommen und 1791 zum Priester geweiht. Nur kurze Zeit war von und zu Fraunberg in der praktischen Seelsorge tätig. Er war von 1791 bis 1797 Pfarrer von Loiching (Niederbayern) und von 1798 bis 1801 Pfarrer und Erzdekan in Cham (Oberpfalz). Auf Wunsch des bayerischen Kurfürsten trat der Geistliche in den bayerischen Staatsdienst ein. Ab 1802 zeichnete er für das Schulwesen verantwortlich. Sein Tätigkeitsbereich betraf u. a. die Errichtung von Sonn- und Feiertags-, sowie von Industrieschulen im ländlichen Raum, ferner die Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht. Zusätzlich zu seinen Dienstaufgaben war er 1806/1807 Unterhändler in den Verhandlungen des Königreiches Bayern und des Papstes in München und Regensburg, mit denen eine Neugestaltung der bayerischen Bistümer nach der Säkularisation erreicht werden sollte. Diese Verhandlungen scheiterten vorerst. Nach der Neueinteilung der kirchlichen Sprengel 1818 wurde er 1819 zum Bischof von Augsburg gewählt und trat dieses Amt 1821 an. Als solcher ging er entschieden gegen die Vertreter der in Schwaben weit verbreiteten Erweckungsbewegung, mit Hochburgen u. a. in Gundelfingen, Lauingen und Aislingen, vor. 1824 wurde von und zu Fraunberg, auf Fürsprache von König Max I. Joseph von Bayern, Erzbischof von Bamberg. Er war der zweite Oberhirte des noch jungen Erzbistums. Unter seiner Führung wurde die Diözese in 20 Dekanate eingeteilt, deren Zahl bis 1937 konstant blieb. Der Oberhirte warnte eindringlich \"vor sinkender Moralität durch allzu häufige 'Tanzmusiken und Schwärmereien'. Ein verbreiterter Missstand der schließlich mit Ministerialreskript vom 12. Februar 1836 und durch die Mithilfe der Pfarrämter eingedämmt werden sollte\" (Göller 2007, S. 331). Hohen Wert legte der Erzbischof auf die Aus- und Fortbildung des Klerus. Daher erließ er bald nach seinem Amtsantritt neue Statuten für das Priesterseminar. Ferner wurden 1829 unter seiner Ägide Pastoralkonferenzen zur gegenseitigen Anregung und Fortbildung der Priester in bestimmten Sprengeln vorgeschrieben. Auf Drängen der Bamberger Bürgerschaft konnte er am 22. Dezember 1825 die Aufhebung des seit 1803 existierenden Krippenverbots erwirken. 1826 setzte er eine neue Dekanatseinteilung in Kraft, Coburg wurde mit päpstlicher Genehmigung dem Erzbistum Bamberg zugewiesen. Ferner erreichte er Oktober 1827 die Zustimmung von König Ludwig I. von Bayern, den Fortbestand des Bamberger Klosters der Englischen Fräuleins. Den Klöstern in Marienweiher, Gößweinstein und Vierzehnheiligen, die seinerzeit spärlich besetzt waren, übertrug der Erzbischof die Sorge für die dortigen Wallfahrten. Seine besondere Aufmerksamkeit galt den wachsenden Problemen der Mischehen und der Erziehung der Kinder aus konfessionsverschiedenen Ehen. Diesbezüglich vertrat von und zu Fraunberg eine gemäßigtere Haltung als die römische Kurie und manch seiner bayerischen Amtsbrüder. Auf Anregung König Ludwigs I. begannen am 30. Mai 1829 Renovierungsarbeiten im Bamberger Dom, die 1837 abgeschlossen wurden und den Dom purifizierten. Seit 1804 war er Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Der Erzbischof starb am 17. Januar 1842 in Bamberg und wurde beim Fürstenportal des Domes beigesetzt. Auf der Grabplatte ist das Geburtsdatum mit dem 12. Oktober 1767 angegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Maria Johann Nepomuk Freiherr von und zu Fraunberg (* 10. August 1768 in Fraunberg; † 17. Januar 1842 in Bamberg) war von 1819/21 bis 1824 Bischof von Augsburg und von 1824 bis 1842 Erzbischof von Bamberg.", "tgt_summary": null, "id": 1093809} {"src_title": "AAR Eagle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "In den USA.", "content": "Ende der 1960er-Jahre begann das Team in den USA erste große Erfolge zu feiern. 1968 gewann Bobby Unser die 500 Meilen von Indianapolis und die Serie, und öffnete damit Goodyear die Tür zum amerikanischen Motorsport. Bis 1986 lieferte Eagle zwei weitere Indy500-Siege, und Fahrzeuge für die US-Monoposto-Serien. Dann wandte sich Gurney zunächst von den Einsitzern ab und wurde Partner von Toyota, um deren Auftritt in der Sportwagenszene aufzubereiten und zu begleiten. Nach der CART-Saison 1999 gab man den Bau von Einsitzern endgültig auf.", "section_level": 1}, {"title": "Eagle in der Formel 1.", "content": "Der erste Entwurf für einen Eagle-Formel-1-Wagen stammte von Len Terry. Das Fahrzeug war so ausgerichtet, dass es sowohl in der Formel 1 als auch – mit Adaptionen – in der USAC-Serie eingesetzt werden konnte. Terry folgte bei der Linienführung dem Lotus 38. Der Wagen, der unter der Bezeichnung Eagle T1G lief, hatte ein Leichtmetall-Monocoque und eine Aufhängung mit Doppelquerlenkern. Gurney gab beim Motorenbauer Weslake einen V-12-Motor in Auftrag und überbrückte die Zeit bis zur Fertigstellung mit 2,75-Liter-Climax-Motoren. Diese waren bereits Auslaufmodelle, das Fahrzeug war daher zu Beginn untermotorisiert. Dennoch reichte es zu ersten WM-Punkten beim Großen Preis von Frankreich 1966, als Gurney Rang fünf einfuhr. Der Weslake-3-Liter-Motor mit vier obenliegenden Nockenwellen brachte mehr Erfolg. Er kam 1966 erstmals in Monza beim Großen Preis von Italien zum Einsatz. Die Zahnradprobleme, die in Monza erstmals auftraten, konnten auch später nicht ganz gelöst werden. Der Motor hatte aber genügend Leistung, allerdings war die Produktion nie auf Serie ausgerichtet und alle Triebwerke blieben Unikate. Das Team hatte immer mit der unterschiedlichen Motorleistung der Triebwerke zu kämpfen und die Teile ließen sich von Motor zu Motor kaum tauschen. Erst als Gurney Motorenbau und Instandhaltung in die eigene Fabrik übernahm, wurden die Probleme gelöst. Der große Tag für das Team war der Große Preis von Belgien 1967, nur eine Woche nach Gurneys Sieg in Le Mans. Gurney gewann mit dem Eagle-Weslake den ersten und auch einzigen Weltmeisterschaftslauf für das Team. Als sich die Aktivitäten immer mehr in die USA verlagerten, nahm das Engagement in der Formel 1 zusehends ab. Die Saison 1968 bestritt man ohne größeren Erfolg mit einer leicht verbesserten Version des T1G. Inzwischen wurde der frei erhältliche Ford-Cosworth-V8 in der F1 zum Standardmotor, und viele Teams bauten eigene Wagen. 1969 arbeitete Tony Southgate an einem neuen Fahrzeug, das jedoch nie fertig wurde. Der letzte Grand Prix für einen Eagle war der Große Preis von Kanada 1969, die beiden nachfolgenden Rennen in Nordamerika ließ man aus, Eagle zog sich vollständig aus der Formel 1 zurück und konzentrierte sich auf die USA.", "section_level": 1}, {"title": "Eagle in nordamerikanischen Serien.", "content": "Gurney's Eagles gewannen mit Bobby Unser das Indy 500 in den Jahren 1968 und 1975, mit Gordon Johncock 1973. Dan Gurney hat 1971 bei Testfahrten seines Indycar-Teams den \"Gurney Flap\" entwickelt, eine Abrisskante am Heckflügel, die den Abtrieb erhöht. Insgesamt wurden 51 Champcar-Rennen gewonnen, bis man sich nach der 1999er CART-Saison endgültig von den Einsitzern zurückzog. 1968 und 1969 gewann das Team mit dem Eagle Mk5 die US-amerikanische Formel-5000-Meisterschaft. Zwischen 1987 und 1995 setzte Gurney in Zusammenarbeit mit Toyota Sportwagen in der IMSA-Serie ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "AAR Eagle bezeichnet Rennwagen der 1960er bis 1990er Jahre, die vom Team des Kaliforniers Dan Gurney gebaut wurden. Die Abkürzung AAR stand zunächst für das von Gurney zusammen mit dem früheren US-amerikanischen Rennfahrer Carroll Shelby gegründete Unternehmen \"All American Racers\", in dem Shelby von 1965 bis 1970 in den USA mitwirkte. Unter der Führung von Gurney, der zuvor als Grand-Prix-Pilot erfolgreich war, wurde im englischen Rye (Sussex) ein Parallelunternehmen unter dem Namen \"Anglo American Racers\" aufgebaut, um auch in den europäischen Rennserien präsent zu sein. Die Wagen sollten unter der Bezeichnung \"Eagle\" (Adler, das Wappentier der USA) an den Start gehen. ", "tgt_summary": null, "id": 1791559} {"src_title": "SŽD-Baureihe ТУ7", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "SŽD-Baureihe ТУ7.", "content": "Als Nachfolger der von 1964 bis 1972 in nur etwa 100 Exemplaren gebauten Baureihe ТУ5 (TU5) wurde ab 1967 die Baureihe ТУ7 entwickelt. Vorgesehen waren zwei Varianten mit 20 bzw. 24 Tonnen Dienstmasse. 1970 wurden bei der Maschinenfabrik Kambarka (Камбарский машиностроительный завод) zwei Prototypen der 24-t-Variante gebaut und als ТУ7-0001 und -0002 bezeichnet. Die leichtere Variante wurde nicht gebaut. Wie ihr Vorgänger wurde die ТУ7 als vierachsige dieselhydraulische Lokomotive konstruiert. Sie erhielt einen neu konstruierten Aufbau mit Endführerstand und den neuen Motor 1Д12-400 (1D12-400) der Barnauler Transportmaschinenbaufabrik. Für den Einsatz im Personenverkehr wurde ein Stromgenerator zur Versorgung der Wagen eingebaut. Die Drehgestelle wurden von der Baureihe ТУ5 übernommen. 1973 begann die Serienfertigung. Bis 1985 wurden etwa 2500 ТУ7 gebaut. Sie kamen nur zu einem kleinen Teil bei den dem Verkehrsministerium (Ministerstwo putej soobschtschenija, MPS) unterstehenden Bahnen zum Einsatz. Die meisten ТУ7 gelangten zu Industrie- und Waldbahnen. Einige ТУ7 stehen bei Kindereisenbahnen im Einsatz. Die weitaus meisten ТУ7 wurden für die Spurweite 750 mm gebaut. Einige ТУ7 erhielten Drehgestelle für die Spurweiten 900 mm und 1067 mm. Standardmäßig wurden die ТУ7 orangefarben lackiert. 1981 wurden zwei ТУ7 mit Drehgestellen der Spurweite 1520 mm ausgerüstet und als ТУ7М (TU7M) bezeichnet. Die ansonsten unveränderte Bauweise bewährte sich aber für den Einsatz auf Breitspur nicht. Daher wurden die Abmessungen an das Breitspurprofil angepasst und ab 1982 die ТГМ40 (TGM40) in Serie gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "SŽD-Baureihe ТУ7А.", "content": "Als Versuchsträger der modifizierten Baureihe ТУ7А wurde 1985 ТУ7А-2496 gebaut. Eine verbesserte Variante des Motors wurde verwendet und an der Hydraulik wurden Verbesserungen vorgenommen. ТУ7А-2496 wurde bei der Waldbahn Apscheronsk einer umfassenden Erprobung unterzogen. Nominell wurden alle ab Januar 1986 gebauten ТУ7 als ТУ7А geführt, der tatsächliche Übergang zwischen den beiden Unterbaureihen ist unbekannt. Etliche ТУ7А wurden als ТУ7 beschriftet. Wegen zunehmender wirtschaftlicher Schwierigkeiten der Industrie- und Forstbetriebe und dadurch bedingter rückläufiger Nachfrage wurde der Bau der ТУ7А seit Sommer 1994 eingestellt. Etwa 800 ТУ7А wurden gebaut. Seit 2004 wurde die Herstellung dieser Lokotive wieder aufgenommen — nun für Pioniereisenbahnen. Bis zum Ende 2009 wurden aber nur etwa 25 ТУ7А gebaut. Die Diesellokomotive ТУ7А-3367 wurde 2014 für die Waldbahn Alapajewsk gebaut. Bedingt durch die mäßige Zuverlässigkeit konnten die ТУ7 und ТУ7А nicht immer wie vorgesehen die Vorgängerbaureihen ersetzen.", "section_level": 1}, {"title": "SŽD-Baureihe ТУ7Р.", "content": "Einige ТУ7 wurden als Sonderausführung mit einem Schneepflug ausgerüstet und als ТУ7Р (TU7R) bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Baureihen ТУ7Э und ТУ7АЭ.", "content": "Für den Export wurden die Baureihe ТУ7 als ТУ7Э und die Baureihe ТУ7А als ТУ7АЭ bezeichnet. Sie entsprachen weitgehend der Inlandsversion. Zunächst wurde eine separate Nummernreihe eröffnet, dann aber die ТУ7Э und ТУ7АЭ innerhalb der Hauptnummernreihe geführt. In den Einsatzländern erhielten die Lokomotiven teilweise neue Nummern nach lokalem Schema. 1993 wurden einige ТУ7АЭ nach Mali geliefert.", "section_level": 1}, {"title": "BDŽ-Baureihe 94.", "content": "Für Bulgarien wurden 1981 zehn ТУ7Э in der Spurweite 760 mm gebaut, die keine Bezeichnung im Nummernschema des Herstellers erhielten. Die Bulgarischen Staatsbahnen (BDŽ) erhielten sechs Lokomotiven, die restlichen vier gingen an Industriebetriebe. Trotzdem wurden die Lokomotiven durchgängig als 94-01 bis 94-10 nummeriert. Die BDŽ setzte ihre Lokomotiven im Verschubdienst in Septemwri und Tscherwen Brjag ein. 1988 wurden die Lokomotiven in die Baureihe 81 umgenummert. 2002 waren noch drei Stück vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "ČSD-Baureihe TU 46.0.", "content": "1985 erhielten die Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) die ТУ7Э-2426 und -2427 in Meterspurausführung. Sie erhielten die Nummern TU 46.001 und 002 und kamen bei der Elektrischen Tatrabahn als Rangierlokomotiven zum Einsatz. 1988 wurden sie in 706 951 und 952 umgenummert. 1993 gelangten sie in den Bestand der Eisenbahnen der Slowakischen Republik (ŽSR).", "section_level": 2}, {"title": "VNR-Baureihe D4H.", "content": "Die Vietnamesischen Eisenbahnen (VNR) erhielten 1985 die meterspurigen ТУ7Э-2420 bis -2425 und -2428 bis -2457 sowie -2573 und -2574. 1988 folgten die ТУ7АЭ-3257 bis -3265. Sie werden am Einsatzort als Baureihe D4H bezeichnet und im Strecken- und Rangierdienst eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "ТУ7Э in Kuba.", "content": "Für die kubanische Zuckerindustrie wurden 1974 bis 1977 85 ТУ7Э geliefert. Sie erhielten Drehgestelle für die Spurweiten 705 mm, 762 mm, 914 mm und 1435 mm. Sie wurden als 34.001 bis 34.085 bezeichnet. 2004 waren 24 Lokomotiven im Einsatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Lokomotiven der Baureihe ТУ7 und ТУ7А (deutsche Transkription TU7 bzw. TU7A) der Sowjetischen Eisenbahnen (SŽD) sind schmalspurige Diesellokomotiven. Unter den Bezeichnungen ТУ7Э und ТУ7АЭ (TU7E bzw. TU7AE) wurden sie exportiert und an die BDŽ (Baureihe 94), ČSD (Baureihe TU 46.0) und VNR (Baureihe D4H) geliefert.", "tgt_summary": null, "id": 902811} {"src_title": "Dario Bürgler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Dario Bürgler begann 2003/04 seine Karriere bei den Elite-A-Junioren des EV Zug. Vorher durchlief er die Nachwuchs-Abteilung des EHC Seewens. In der folgenden Saison gab er sein Debüt in der Nationalliga A für Zug, spielte aber weiterhin meist für die Juniorenmannschaft. In der Saison 2006/07 gehörte er schon fest dem NLA-Kader an und kam auf 39 Saison- und 12 Playoff-Spiele. Am 6. Oktober 2006 erzielte er sein erstes NLA-Tor im Spiel gegen die Kloten Flyers. Neben seinen Einsätzen beim EV Zug absolvierte er auch vier Spiele für die U20-Nationalmannschaft in der NLB. Bereits im Dezember 2006 unterschrieb Bürgler beim HC Davos einen Zweijahresvertrag. Am 22. September 2007 erzielte er gegen den HC Ambrì-Piotta seinen ersten NLA-Hattrick. Bürgler entwickelte sich in Davos zu einem der besten Flügelstürmer der Schweiz und gewann mit den Bündnern 2009 und 2011 den Schweizer Meistertitel. In der Saison 2012/13 war er mit 47 Punkten Topscorer des HC Davos. Im November 2013 unterschrieb Bürgler einen Vertrag beim EV Zug, der ihn bis 2018 an den Verein band, und verließ damit den HC Davos nach der Saison 2013/14. Nach Abschluss der Saison 2015/16 trennte er sich allerdings vom EVZ und unterschrieb im Mai 2016 einen Vertrag beim NLA-Konkurrenten HC Lugano.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Dario Bürgler wurde bisher mehrfach in Schweizer Nachwuchs-Nationalmannschaften eingesetzt. Sein erstes grosses Turnier, die U18-Weltmeisterschaft, absolvierte er 2004. Der U18-Auswahl glückte an diesem Turnier der Aufstieg in die A-Gruppe. Ein Jahr später nahm er erneut mit dem U18-Kader an der Weltmeisterschaft teil. Bei den U20-Weltmeisterschaften 2006 und 2007 gehörte er wiederum dem Schweizer Kader an und erreichte mit ihm den siebten Platz. Im November 2007 wurde er erstmals in die Schweizer Eishockeynationalmannschaft berufen (Teilnahme am Deutschland Cup 2007) und konnte überzeugen. In den folgenden Jahren bestritt er regelmässig Spiele für die Nationalmannschaft. 2013 wurde Bürgler das erste Mal ins WM-Kader berufen, er absolvierte aber kein einziges Spiel.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die Schweiz bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Dario Bürgler (* 18. Dezember 1987 in Schwyz) ist ein Schweizer Eishockeyspieler, der seit Mai 2016 beim HC Lugano unter Vertrag steht. Er ist der Sohn des ehemaligen Skirennfahrers Toni Bürgler.", "tgt_summary": null, "id": 393525} {"src_title": "Dieudonné-Pascal Pieltain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pieltain erhielt seine Ausbildung an der Chorschule des Kollegiatstifts Saint-Pierre in Lüttich. Anschließend verließ er seine Vaterstadt, um sich in Italien weiterzubilden, unter anderem bei Giovanni Giornovichi. Schließlich lebte er in Paris, um dort 1773 im Orchester der Concert Spirituel aufgenommen zu werden. Hier trat er sowohl als Violinsolist, als auch mit eigenen Kompositionen auf. Ab 1782 hielt sich Pieltain in London auf, wo er etwa ein Jahrzehnt wirkte. In London spielte er als Solist in den Vauxhall Gardens, dem Drury Lane Theater oder mit dem Orchester des Lord Albington. Zwischenzeitlich trat er immer wieder in Frankreichs Hauptstadt in Erscheinung, dort ließ er die meisten seiner Werke im Verlag des Jean-Georges Sieber drucken. In London heiratete er die Opernsängerin Marie Chanu, die 1794 verstarb und ihm eine Tochter hinterließ. Nach ihrem Tod unternahm er Reisen durch Zentraleuropa, zuerst durch Deutschland, Polen und später auch Russland. 1801 kehrte Pieltain nach Lüttich zurück. Dort unterrichtete er den Violinisten Auguste Rouma (1802–1874), dem er seine gesamte Manuskriptsammlung vermachte. Diese Sammlung von mehr als 1000 Dokumenten, darunter zahlreiche im RISM nicht gelistete Werke Pieltains, konnte 2015 von der Bibliothek des Brüsseler Konservatoriums erworben werden. Ein Bruder, Jacques-Joseph-Toussaint Pieltain (* 1757), war ein Schüler von Giovanni Punto und Carl Stamitz.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Zahlreiche gedruckte Werke, Violinkonzerte und Quartett und ein Los ungesichteter Manuskripte, befinden sich in der Bibliothek des Lütticher Konservatoriums.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Pieltains kompositorisches Werk orientiert sich an seinen zeitgenössischen Musikerkollegen. Die meisten Werke lehnen sich an Arbeiten der in Paris wirkenden Stamitz Brüder an, sein Melodienreichtum deutet auf die Werke von Giovanni Battista Viotti und Charles de Bériot hin. Seine Quartette erinnern an die Vorbilder von Joseph Haydn und haben gelegentlich frühromantische Züge. Mit seinem technischen Können war er auf dem Höhepunkt seiner Zeit und er nimmt eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entstehung der später weltbekannten „Lütticher Violinschule“ ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dieudonné-Pascal Pieltain, genannt der Ältere, (* 4. März 1754 in Lüttich; † 10. Dezember 1833 ebenda) war ein belgischer Komponist und Violinist.", "tgt_summary": null, "id": 1158570} {"src_title": "Zittersheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografische Lage.", "content": "Zittersheim liegt im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord, im Bereich der Quellbäche der Moder. Zu Zittersheim gehört der Ortsteil Moderfeld, der auf einem Bergrücken liegt. Direkt unterhalb von Moderfeld liegt die Quelle der Moder. Die Nachbargemeinden sind Rosteig im Norden, Wingen-sur-Moder im Nordosten, Erckartswiller im Südosten, Hinsbourg im Westen und Puberg im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Das Dorf Zittersheim gehörte als Allod zunächst zum Amt Buchsweiler der Herrschaft Lichtenberg, als dieses sich im 13. Jahrhundert bildete. Um 1330 wurde das Amt Buchsweiler geteilt und das Amt Ingweiler ausgegliedert. Zittersheim wurde als Teil der Büttelei Ingweiler dem Amt Ingweiler zugeordnet. Anlass für die neue Organisation können die beiden Landesteilungen gewesen sein, die im Haus Lichtenberg um 1330 und im Jahr 1335 stattfanden. 1335 wurde eine Landesteilung zwischen der mittleren und der jüngeren Linie des Hauses Lichtenberg durchgeführt. Zittersheim fiel dabei an die Nachkommen des früh verstorbenen Johann III. von Lichtenberg, die die mittlere Linie des Hauses begründeten. 1480 verstarb mit Graf Jakob das letzte männliche Mitglied der Familie derer von Lichtenberg, sein Erbe und die Herrschaft wurde geteilt. Das Amt Ingweiler gehörte zu dem Teil des Erbes, der an die Grafschaft Zweibrücken-Bitsch fiel. Diese rechneten es ihrer Herrschaft Oberbronn zu.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Von Zweibrücken-Bitsch gelangte die Herrschaft Oberbonn – und mit ihr Zittersheim – 1551 als Mitgift anlässlich der Heirat der Amelie von Zweibrücken-Bitsch mit Philipp I. von Leiningen-Westerburg an diese Familie. Spätestens zu diesem Zeitpunkt schied Zittersheim aus dem Einflussbereich der Grafschaft Hanau-Lichtenberg endgültig aus. In Nachfolge der Leininger wurden die Landgrafen von Hessen-Homburg und zu einem geringeren Teil die schwedische Adelsfamilie der Freiherren von Sinclair im 17. Jahrhundert Herren der Herrschaft Oberbronn. Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auch die Herrschaft Oberbronn und das Dorf Zittersheim unter französische Oberhoheit. Der hessen-homburgische Teil ging in der Mitte des 18. Jahrhunderts an die Familie Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein über, der Sinclair’sche Anteil an die ebenfalls schwedisch stämmige Familie derer von Lewenhaupt. Hohenlohe musste die Herrschaft 1793 an Frankreich abtreten und wurde dafür später mit Gebieten des säkularisierten Bistums Würzburg abgefunden. In den Verwaltungsreformen in Folge der Französischen Revolution wurde die Herrschaft Oberbronn aufgelöst. Zittersheim war nun französisch. Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Zittersheim als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Zabern im Bezirk Unterelsaß zugeordnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Zittersheim ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).", "tgt_summary": null, "id": 960852} {"src_title": "Jörg Reber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "Jörg Reber begann seine Karriere als Eishockeyspieler beim SC Bern, für den er von 1991 bis 1995 in der Nationalliga A aktiv war und in der Saison 1991/92 Schweizer Meister wurde. Zur Saison 1995/96 wechselte der Verteidiger zum HC La Chaux-de-Fonds aus der Nationalliga B, mit dem er auf Anhieb als Zweitliga-Meister den Aufstieg in die NLA schaffte. Von 1997 bis 2001 stand der Linksschütze für die Rapperswil-Jona Lakers in der NLA auf dem Eis. Anschliessend erhielt er einen Vertrag beim EHC Biel. Mit seiner Mannschaft wurde er 2004, 2006, 2007 und 2008 gleich vier Mal in fünf Jahren Meister der NLB und stieg mit dem Team in der Saison 2007/08 in die NLA auf. In der Aufstiegssaison gab Reber zudem zwei Vorlagen für den NLA-Club Kloten Flyers. 2009 wechselte er zu den SCL Tigers. Nachdem die Langnauer in der Saison 2012/13 in der Liga-Qualifikation dem NLB-Meister Lausanne HC unterlagen und in die zweithöchste Spielklasse abstiegen, beendete Reber seine Laufbahn als aktiver Spieler.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Für die Schweiz nahm Reber an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 1994 teil, bei der er mit seiner Mannschaft den achten und letzten Platz belegte, woraufhin sie in die Division I abstieg. Am 14. Dezember 2010 debütierte Jörg Reber in der A-Nationalmannschaft im Testspiel gegen Frankreich (2:1-Sieg) in Grenoble. Mit seinen 36 Jahren ist er damit der zweitälteste nominierte CH-Nationalspieler nach Paul-André Cadieux, welcher 1990 mit 42 Jahren das erste Mal für die Nationalmannschaft aufgelaufen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer und Funktionär.", "content": "Nach dem Ende seiner Spielerlaufbahn arbeitete er im Nachwuchsbereich der SCL Tigers als Trainer, im April 2014 übernahm Reber bei den SCL Tigers das Amt des Sportchefs. Im Frühjahr 2018 gab er seinen Rückzug von diesem Amt zum Ende der Saison 2017/18 bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die Schweiz bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Jörg Reber (* 6. Mai 1974 in Grosshöchstetten) ist ein ehemaliger Schweizer Eishockeyspieler, der zuletzt für die SCL Tigers in der National League A als Verteidiger spielte. Von April 2014 bis 2018 war Reber Sportchef bei den SCL Tigers.", "tgt_summary": null, "id": 541923} {"src_title": "Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft 1984", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "In der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) wurden 1983 die Gruppe-5- und Gruppe-6-Rennwagen durch Gruppe-C-Rennwagen abgelöst. Da die Gruppe-C-Sportwagenprototypen sehr kostspielig in der Anschaffung und im Unterhalt waren, reduzierte sich das Starterfeld für die Rennsaison auf 13 Fahrzeuge, die zumeist mit Werksunterstützung antraten. Mit dem Rückgang der Teilnehmer, sanken auch die Zuschauerzahlen dieser Rennserie. Im Gegensatz dazu stiegen die Besucherzahlen bei den Rennen der Deutschen Rennsport Trophäe an. Dort starteten seriennahe Gruppe-A-Tourenwagen vieler Marken in großen Starterfeldern mit wachsender Beliebtheit. Um diesem Trend entgegenzuwirken, erstellte die ONS 1983 ein \"Konzept zur Wiederherstellung des deutschen Motorsports\". Darin wurde die Deutsche Produktionswagen Meisterschaft (DPM) beschrieben, die parallel zur DRM stattfand und sich vom Reglement an der französischen Produktionswagenserie orientierte. Bereits 1984 wurde das Konzept umgesetzt und die erste Saison der DPM ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Reglement.", "content": "Im Gegensatz zu der DRM, bei der Rennwagen je nach Hubraum in unterschiedliche Klassen bzw. Divisionen eingeteilt wurden, wurde von der ONS für die DPM ein Handicap-System festgelegt. So sollte für alle Fahrzeuge eine Chancengleichheit (Balance of Performance) erreicht werden. Ermöglicht wurde dies über eine Reglementierung der Gewichte und Reifenbreiten in Abhängigkeit zum Hubraum. Fahrzeuge mit Drei- oder Vierventilmotoren erhielten ein Zusatzgewicht von 70 kg. Bei zu starken Fahrzeugen konnten bis zu 120 kg zusätzlich oder auch die Reifenbreiten reduziert werden. Ebenfalls wurde von der ONS aus umweltpolitischen Gründen für die Rennwagen eine Lärmbegrenzung von maximal 100 dBA vorgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Starterfeld.", "content": "Folgende Fahrer sind in der Saison gestartet:", "section_level": 1}, {"title": "Rennberichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bergischer Löwe.", "content": "Das erste Rennen der Saison, und somit auch der DTM-Geschichte, fand am 11. März 1984 im belgischen Zolder auf dem Circuit Zolder statt. Das Rennen ging über eine Distanz von 102,288 km, gefahren in 24 Runden à 4,262 km. Sieger des ersten Rennens wurde Harald Grohs in einem, eingesetzt vom Team Vogelsang Valier. Bis zwei Runden vor Schluss führte Hans-Joachim Stuck das Rennen an, verlor dann aber ein Vorderrad und musste das Rennen beenden. Insgesamt kamen von 24 gestarteten Fahrern 16 in die Wertung.", "section_level": 2}, {"title": "Jim-Clark-Rennen.", "content": "Das zweite Saisonrennen fand am 8. April 1984 auf dem Hockenheimring statt. Ausgetragen wurde es im Rahmen der „Hockenheim Historic“ zu Ehren des hier tödlich verunglückten, zweifachen Formel-1-Weltmeisters Jim Clark. Gefahren wurde auf dem 6,797 km langen Grand-Prix-Kurs über 15 Runden (=101,955 km). Das Rennen gewann Harald Grohs, wurde aber im Nachhinein disqualifiziert; an seinem wurde ein zu großer Ventilhub festgestellt. Die anderen Fahrer rückten im Klassement nicht nach und so blieb dieses Rennen ohne eingetragenen Sieger.", "section_level": 2}, {"title": "AVUS-Rennen.", "content": "Das AVUS-Rennen fand am 13. Mai 1984 auf der Berliner Stadtautobahn AVUS statt. Erstmals wurde ein DTM-Rennen in zwei Läufen gefahren. Es gab somit für jeden Lauf auch nur halbe Punkte. Die Pole-Position holte zum dritten Mal in Folge Jörg van Ommen in einer, von Austin Rover Deutschland eingesetzten Rover Vitesse. Sieger des ersten Laufs wurde Manfred Trint, den zweiten Lauf gewann van Ommens Teamkollege Olaf Manthey, der mit 17,5 Punkten auch den Gesamtsieg an diesem Wochenende holte.", "section_level": 2}, {"title": "Flugplatzrennen Mainz-Finthen.", "content": "Das vierte Rennwochenende fand am 27. Mai 1984 auf dem Flugplatz Mainz-Finthen statt. Das Rennen ging über 45 Runden à 2,3 km, was einer Gesamtdistanz von 103,5 km entsprach. Gaststarter Per Stureson fuhr in seinem ersten DTM-Rennen mit dem Volvo 240 turbo den Sieg und die schnellste Rennrunde ein. Dieses war zugleich der erste Einsatz von Turbo-Motoren in der DTM. Punkteberechtigt war Stureson allerdings als Gaststarter nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Flugplatzrennen Wunstorf.", "content": "Am 10. Juni 1984 fand auf dem 5,05 km langen non-permanenten Flugplatzkurs das Flugplatzrennen Wunstorf statt. Gefahren wurde über 20 Runden was einer Gesamtdistanz von 101 km entspricht. Hans-Joachim Stuck schaffte es aus der letzten Startreihe bis auf den dritten Rang.", "section_level": 2}, {"title": "300-Kilometer-Rennen.", "content": "Am 17. Juni 1984 war der 4,542 km lange Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings der Austragungsort für das 300-Kilometer-Rennen. Insgesamt wurden zwei Läufe à 54,504 km in zwölf Runden abgehalten. Statt des üblichen fliegenden Starts bestand die Rennleitung auf einen stehenden.", "section_level": 2}, {"title": "200 Meilen von Nürnberg.", "content": "Am 1. Juli wurde auf dem Nürnberger Norisring das 200-Meilen-Rennen ausgetragen. Gefahren wurden 44 Runden à 2,300 km (=101,200 km). Winfried Vogt feiert den ersten Gesamtsieg eines BMW 323i. Walter Brun, Teamchef von Brun Motorsport, erzielt sein einziges Podiumsergebnis in der DTM.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis der Tourenwagen.", "content": "Am 8. Juli wurde zum zweiten Male in dieser Saison auf dem Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings ein DTM-Rennen ausgetragen. Der Große Preis der Tourenwagen ging über 104,466 km in 23 Runden. Im Gegensatz zum 300-Kilometer-Rennen wurde auf einen stehenden Start verzichtet. Harald Grohs gewann in diesem Regenrennen seinen dritten DTM-Lauf.", "section_level": 2}, {"title": "Flugplatzrennen Diepholz.", "content": "Das Flugplatzrennen Diepholz fand am 22. Juli auf dem 2,6 km langen, temporären Rundkurs des Diepholzer Fliegerhorstes statt. Gefahren wurden 40 Runden, was einer Gesamtdistanz von 104,000 km entspricht. Harald Grohs sicherte sich mit Sieg, Pole-Position und schnellster Rennrunde den Hattrick.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Deutschland.", "content": "Das Rennen zum Großen Preis von Deutschland fand am 4. August im Rahmenprogramm des Formel-1-Grand-Prix auf dem Hockenheimring statt. Gefahren wurden zwei Durchgänge mit je elf Runden à 6,797 km was einer einzelnen Renndistanz von 74,767 km entspricht. Das erste Rennen gewann Peter Oberndorfer, sein einziger Sieg in der DTM. Den zweiten Durchgang konnte Manfred Trint für sich entscheiden. Olaf Manthey holte mit einem zweiten und einem dritten Platz den Gesamtsieg des Wochenendes.", "section_level": 2}, {"title": "Westfalenpokal-Rennen.", "content": "Beim zweiten Gastspiel der Saison auf dem Circuit Zolder am 19. August wurden erneut 24 Runden à 4,262 km gefahren. Sieger des 102,288 km langen Rennen wurde Harald Grohs, der seinen vierten Saisonsieg holte. Jürgen Fritzsche holte den einzigen Podiumsplatz für Opel für die nächsten zehn Jahre und den einzigen für einen Opel Kadett überhaupt. Erst Keke Rosberg wird 1994 mit einem Opel Calibra V6 4x4 wieder auf dem Podest stehen.", "section_level": 2}, {"title": "Super-Sprint.", "content": "Im letzten Saison Rennen auf dem Nürburgring holte sich Peter John seinen einzigen Sieg in der DTM. Gefahren wurden 25 Runden auf der 4,542 km langen Grand-Prix-Strecke was einer Distanz von 113,550 km entspricht. Volker Strycek sicherte sich mit dem fünften Platz die erste Deutsche Meisterschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Meisterschaftsergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Punktesystem.", "content": "Punkte wurden an die ersten 18 klassifizierten Fahrer in folgender Anzahl vergeben. Bei Rennen mit zwei Läufen gab es pro Lauf jeweils die halbe Anzahl von Punkten. Gaststarter waren nicht punkteberechtigt. Es gab zwei Streichresultate:", "section_level": 2}, {"title": "Fahrerwertung.", "content": "Insgesamt kamen 65 Fahrer in die Punktewertung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft 1984 war die erste Saison der Deutschen Produktionswagen-Meisterschaft (DPM). Der erste Lauf fand am 11. März 1984 auf dem belgischen Circuit Zolder statt. Der letzte Lauf war am 23. September auf dem Nürburgring. Insgesamt wurden 12 Rennen in Deutschland und Belgien gefahren. ", "tgt_summary": null, "id": 1902515} {"src_title": "Niederliegender Geißklee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Unos Mutter starb, als sie zwei Jahre alt war. Ein Jahr nach dem Tod der Mutter heiratete der Vater erneut. Als 1913 auch der Vater starb, hatte sie die Möglichkeit, die Bücher und Zeitschriften (darunter etwa die feministische Fachzeitschrift \"Seitō\") zu lesen, die ihr der Vater zuvor verboten hatte, und sich exzentrischer zu kleiden. Anfang der 1920er Jahre begann sie ihre literarische Karriere. Ihre Beziehung zum Maler Tōgō Seiji hatte in den 1930er Jahren Einfluss auf ihren Schreibstil, der fortan „westlicher“ wurde. 1936 gründete sie die Modezeitschrift \"Style\" (, \"Sutairu\"). Während des Zweiten Weltkrieges brachte sie ein in Briefform geschriebenes Buch heraus, das die Sehnsucht einer Frau nach ihrem Mann, der als Soldat dienen muss, schildert. Das Buch wurde unter japanischen Frauen zum Bestseller. \"Style\" wurde im Verlauf des Zweiten Weltkriegs von der Regierung eingestellt, weil Papier gespart werden sollte. Als die Zeitschrift 1946 wieder veröffentlicht wurde, wurde sie zu einem großen Erfolg. Erfolgreich war Uno auch mit dem Verkauf selbstgestalteter Kimonos. Durch diese Arbeiten vernachlässigte sie größtenteils ihre literarische Karriere, 1957 erschien jedoch der Roman \"Ohan\", an dem sie zehn Jahre lang gearbeitet hatte. Für diesen erhielt sie im selben Jahr gemeinsam mit Enchi Fumiko den Noma-Literaturpreis. Von 1963 bis 1966 arbeitete sie an dem Buch \"Sasu\". Nachdem sie sich Mitte der 1960er Jahre vom Gesellschaftsleben weitestgehend zurückgezogen hatte, gewann sie in den 1970er Jahren mehrere Preise, darunter im April 1972 den Geijutsuin-Preis und 1974 den Orden des Heiligen Schatzes 3. Klasse. In den folgenden Jahren kamen mehrere Neuauflagen ihrer Werke heraus und 1984 wurde \"Ohan\" verfilmt. 1996 starb Uno im Alter von 98 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Uno Chiyo (jap. ; * 28. November 1897 in Iwakuni, Präfektur Yamaguchi, Japan; † 10. Juni 1996 in Tokio, Japan) war eine japanische Schriftstellerin und Modedesignerin.", "tgt_summary": null, "id": 2109065} {"src_title": "Gesellschaft für Baskische Studien", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der I. Kongress Baskischer Studien fand im September 1918 in Oñati statt, gefördert von den Regierungen von Alava, Guipuzkoa, Navarra und Bizkaia. Ziel des Kongresses war es, „die Liebhaber des Baskenlandes zu vereinigen, welche die Wiederinstandsetzung ebendieses herbeisehnen und sich bereitstellten, die Belebung der Kultur mithilfe geeigneter Medien zu fördern“. Der Kongress wurde von Alfonso XIII geleitet und rief die volle Körperschaft der Regierung Navarras hervor. Als sein Emblem galten die Eiche und der Schriftzug „Asmoz ta jakitez“ (dt.: „für das Talent und das Wissen“, spanisch: „por el talento y el saber“). Die Vereinigung Baskischer Studien wurde sehr bald weltweit renommiert. Zu ihr zählten viele Intellektuelle, die bei Forschungsarbeiten, Versammlungen und Kongressen mitwirkten. Geleitet wurde sie durch ein \"Exekutives Komitee\", einen \"Permanenten Rat\" und einen \"Generalversammlung\", und die Mitglieder teilten sich in Sektionen unterschiedlichster Themengebiete. Der jeweils aktuelle Wissensstand wurde in der Zeitschrift \"Revista Internacional de los Estudios Vascos\" veröffentlicht. Der II. Kongress fand vom 18. Bis 25. Juli 1920 in Pamplona statt und wurde „der Lehre und sozio-ökonomischen Fragestellungen“ gewidmet. 1930 erfolgte der V. Kongress in Bergara. Zunächst war Arturo Campión Ehrenpräsident. Während der Diktatur Primo de Riveras durchlebte er schwierige Momente, doch er tat sich zu Zeiten der Zweiten Spanischen Republik hervor, als man ihn beauftragte, die Verordnung \"Estatuto de Estella\" von 1931 zu verfassen. Während des Spanischen Bürgerkriegs siedelte er seine Tätigkeiten ins französische Baskenland um, wo er mehrere Kongresse ausführte. 1976 strukturierte er sich erneut um, und die Generalversammlung der Mitglieder, zusammengeführt in Oñati, genehmigte die Wiederaufnahme der Tätigkeit der Gesellschaft für Baskische Studien unter der Präsidentschaft von José Miguel de Barandiarán.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gesellschaft für Baskische Studien (Baskisch: \"Eusko Ikaskuntza\", spanisch: Sociedad de Estudios Vascos; EI-SEV) ist eine wissenschaftlich-kulturelle Institution, die 1918 von den Regierungen der Provinzen (\"Diputaciones Forales\") Alava, Vizcaya, Guipuzkoa und Navarra mit der Absicht gegründet wurde, „ein beständiges Mittel zur Entfaltung der baskischen Kultur zu sein“. Die Mitglieder der Gesellschaft vereinen sich in unterschiedlichen wissenschaftlichen Abteilungen. Sie ist die einzige Institution verschiedenartiger wissenschaftlicher Disziplinen, die offiziell im Baskenland, Navarra und im französischen Baskenland angesiedelt ist. Sie verleiht u. a. den \"Manuel-Lekuona-Preis.\" ", "tgt_summary": null, "id": 42225} {"src_title": "Grabkammer von Clemency", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Es ist das Quellgebiet der Eisch, auf einem Plateau über dem Chierstal. Hier wurden im Jahre 1987 Amphorenscherben und verbrannte Gebeine aufgelesen. Die Funde legten nahe, dass eine spätkeltische Grabanlage angeschnitten worden war. Die eingeleitete Grabung führte zur Entdeckung einer der größten Grabkammern der späten Keltenzeit.", "section_level": 1}, {"title": "Die Kammer.", "content": "Die fast quadratische Grabgrube, von etwa 4,25 Meter Seitenlänge, das größte gallische Grab überhaupt, war von einem zeitgenössischen Drainagegraben angeschnitten worden und eine Struktur in der Südostecke wurde als der Rest des Einstiegschachtes vorzeitlicher Grabräuber gedeutet. Unter der heutigen Oberfläche wurden, in einer Tiefe von nur 0,60 Meter Gefäße gefunden, die ursprünglich auf der Kammerdecke abgestellt waren, also nicht unmittelbar zum Grabmobiliar gehörten. Die ursprüngliche Höhe der Grabkammer ist unbekannt. In der Grube hatten sich Holzspuren der Kammer erhalten, deren sorgfältige Bergung eine präzise Rekonstruktion der Bauweise erlaubte. Ihr Boden bestand aus breiten Eichenbohlen, die partiell auf Schwellbalken lagen. Das Eckgerüst der Wände bestand aus vier Eichenpfosten. Ständer, die in den Schwellbalken verzapft waren, bildeten die Achsen. Dieser Rahmen trug eine doppelte Bretterschalung. Balkenteile und Deckenbretter waren beim Zerfall der Kammer auf die Beigaben gestürzt.", "section_level": 1}, {"title": "Die Beigaben.", "content": "Neben zwei vollständigen Amphoren wurden Scherben von mindestens acht weiteren ausgegraben. In der Mitte der Kammer lag eine kleine Öllampe aus schwarzer campanischer Ware, an der nördlichen Wand lag ein Bronzebecken. Neben diesen Importstücken aus Italien waren dem Toten drei Dutzend einheimische Gefäße ins Grab gelegt worden. Zu den Beigaben gehörten auch vier Schweine, deren Skelette bis auf die Zahnreste zersetzt waren. Der Leichenbrand war wahrscheinlich in einem Behältnis aus organischem Material in die Grabkammer gelegt worden. Die Beigaben erlauben die Datierung der Grabkammer ins zweite Viertel des 1. Jahrhunderts v. Chr., unmittelbar vor den Beginn des Gallischen Krieges. Sie belegen auch die hochrangige Stellung des Toten von Clemency. Die Analyse ergab, dass der Tote ein Lebensalter von 40 bis 50 Jahren erreicht hatte und, in ein Bärenfell gehüllt, verbrannt worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Die Gesamtanlage.", "content": "Eine Analyse des Umfeldes erbrachte Details über die Gesamtanlage. Es konnte ein Großhügel nachgewiesen werden, der durch Ackerbau und Erosion fast vollends abgetragen war. Der Tumulus lag inmitten eines quadratischen Bezirks von 27 m Seitenlänge, der von einem Graben umgeben war. Außerhalb dieses Bereichs konnten der Überrest eines Scheiterhaufens sowie Leichenbrandreste und Holzkohle bestimmt werden. Zwischen dem Graben und dem Scheiterhaufen lag ein Bereich, der mit Fragmenten von absichtlich zerschlagenen Amphoren übersät war und vielleicht im Kontext mit einem Symposium am Grabhügel zu interpretieren ist. Inklusive des Grabmobiliars konnten 30 bis 40 Amphoren nachgewiesen werden. Dies könnte bedeuten, dass 750 bis 1000 Liter italischen Weins für die Grabausstattung bzw. für die Begräbnisfeierlichkeiten verbraucht worden waren. 20 kleine Gruben im südöstlichen Bereich der Einfassung enthielten verbrannte Knochen. Ihre Untersuchung ergab, dass es sich bis auf ein einzelnes menschliches Sternumfragment (Brustbein) um die Knochenreste von Pferden, Rindern und Schweinen handelte.", "section_level": 1}, {"title": "Der Kontext.", "content": "Das Grab von Clemency, die Gräber von Goeblange-Nospelt sowie eine Reihe weiterer schlecht dokumentierter Bestattungen mit republikanischen Amphoren und italischem Bronzegeschirr zeigen eine Beziehung zum Oppidum auf dem Titelberg. Die Konzentration reicher Gräber lässt vermuten, dass die keltische Aristokratie vor allem auf Landbesitz beruhte. Eine andere Erwerbsquelle, die durch die Deponierung des Kamins eines Schachtofens auf der Decke der Grabkammer angedeutet wird, war eventuell die Eisenverarbeitung. Die Fundstelle liegt inmitten von reichen Rasenerzvorkommen, die bis ins 19. Jahrhundert ausgebeutet wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die spätkeltische Grabkammer von Clemency wurde in der Gemarkung Clemency, in Sichtweite des treverischen Oppidum auf dem Titelberg in Luxemburg entdeckt.", "tgt_summary": null, "id": 1411085} {"src_title": "Deutsche Gesellschaft 1914", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mit Kriegsausbruch 1914 rückten die politischen Differenzen in Vergessenheit und die Vertreter unterschiedlicher Ansichten kamen erstmals ungezwungen unter dem Zeichen gleicher Ideale zusammen. Diese politische Atmosphäre wollten Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg und seine Regierungsmitglieder Wilhelm Solf und Gottlieb von Jagow erhalten. Im Zusammenhang mit dem Aufruf \"„An die Kulturwelt“\" 1914 gründete Karl Gustav Vollmoeller gemeinsam mit Richard Dehmel sowie in enger Absprache mit Walther Rathenau und Robert Bosch den Klub. Hierüber berichten diverse Zeitzeugen, so Harry Graf Kessler in seiner Rathenaubiographie: In seiner Eröffnungsrede im November 1915 in München drückte Staatssekretär Solf den Zweck der Gesellschaft aus: Sie solle Angehörigen verschiedener Schichten und auch gerade Wortführern von Gegensätzen die Möglichkeit zur Aussprache \"von Mensch zu Mensch\" bieten. Solf rief im Sinne Johann Gottlieb Fichtes zur \"Veredelung der Vaterlandsliebe zur Hülle des Ewigen\" auf. Gleichzeitig pries er die Individualität jeder einzelnen Persönlichkeit und das \"Wirken des freien Mannes\". Er zitierte den Freiherrn vom Stein, indem er erklärte, die Schwäche der preußischen Monarchie gegen ihre Nachbarstaaten müsse durch moralische und intellektuelle Kräfte ausgeglichen werden. Dabei gehe es um Qualität, nicht Quantität der Menschen. Bernd Sösemann beschreibt den Auftakt der Gründung so: Bald nach der Gründung stieg die Mitgliederzahl der in Berlin und München ansässigen Gesellschaft auf über 900 an. Mitte der 1920er Jahre versammelte der Club sogar über 2.000 Mitglieder. Theodor Heuss schrieb in seiner Biographie über Robert Bosch auch eine Passage über die Deutsche Gesellschaft 1914: 1934 erfolgte die Selbstauflösung der Gesellschaft. Damit kam Solf der von den Nazis gewünschten Zwangsarisierung zuvor. Selbst zu diesem Zeitpunkt stellten Juden noch knapp ein Drittel der Klubmitglieder. Die Deutsche Gesellschaft 1914 war eine der wenigen namhaften Organisationen, die Hitler bis zu seiner Machtergreifung mit Redeverbot in ihren Räumlichkeiten belegte. Ein kleiner Teil Mitglieder gingen in die „Nachfolge-Einrichtung“ SeSiSo-Club über. Aus den Kreisen dieser Vereine bildete sich in der Zeit des Nationalsozialismus die Widerstandsgruppe Solf-Kreis. Außerdem bestanden Verbindungen zum 20. Juli.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Deutsche Gesellschaft 1914 war ein politischer Club, der am 28. November 1915 von Karl Gustav Vollmoeller gegründet wurde. Er sollte gemäßigte Vertreter unterschiedlicher Weltanschauungen zur Diskussion zusammenbringen, um den Geist von 1914 und die Burgfriedenspolitik zu bewahren. Wilhelm Solf (Staatssekretär des Reichskolonialamtes) war der erste und letzte Präsident des Klubs.", "tgt_summary": null, "id": 1575552} {"src_title": "Charleval (Eure)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Ort liegt am Ufer des Flusses Andelle, 21 Kilometer südöstlich von Rouen. Die Lieure, ein Nebenflusses der Andelle, fließt durch den Ortskern. Die Weiler Le Grand Thuit und Colmont liegen süd- und nordöstlich des Ortskerns und sind von Wald umgeben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Charleval hieß früher Noyon-sur-Andelle und änderte seinen Namen zu Ehren des Königs Karl IX. (1550–1574) nach seinem Schloss Charleval. Der Namensteil Noyon entstand aus dem keltischen Ortsnamen Noviomagos, der „neuer Markt“ bedeutet. 1874 wurde ein Friedhof aus der Merowingerzeit (486–751) gefunden. In der Karolingerzeit (751 bis 10. Jahrhundert) gehörte die Ortschaft der Abtei Saint-Wandrille in Saint-Wandrille-Rançon. Die Normannen erbauten eine Burg, die \"Le Câtelier\" genannt wurde. Heinrich I. von England (1068–1135) ließ 1118 eine Burg im damaligen Noyon-sur-Andelle errichten. Die Benediktinerpriorei Saint-Martin wurde 1108 von Guillaume d’Évreux († 1118) gegründet. Mutterkloster war die Abtei Saint-Évroult in Saint-Evroult-Notre-Dame-du-Bois. 1572 wurde die Priorei beim Bau des Schlosses Charleval zerstört. Die Bauarbeiten am Schloss wurden durch den Tod des Königs unterbrochen. 1651 wurde Charleval zum Marquisat erhoben. Während der Französischen Revolution (1789–1799) wurde die Umbenennung der Ortschaft rückgängig gemacht. 1793 erhielt Charleval als \"Nojeon sur Andelle\" den Status einer Gemeinde. 1801 wurde der Ort wieder Charleval genannt und erhielt das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. 1809 wurde die ehemalige Gemeinde Transières eingemeindet. Im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) wurde Charleval am 5. Juni 1940 von der deutschen Luftwaffe bombardiert. Am meisten Einwohner hatte Charleval 1906, dann sank die Einwohnerzahl bis 1946. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wuchs die Gemeinde wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Im Weiler Colmont steht ein Herrenhaus aus dem 14. Jahrhundert, das ursprünglich für die Abtei Saint-Ouen in Rouen errichtet wurde. Es wurde im 17. und 18. Jahrhundert umgebaut. Die Scheune trägt die Jahreszahl 1776. Das Herrenhaus befindet sich im Privatbesitz. Ebenfalls für die Abtei Saint-Ouen wurde die ehemalige Pfarrkirche Saint-Michel gebaut. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und steht in Transières. Heute wird sie als Scheune genutzt und befindet sich im Privatbesitz. Die heutige Pfarrkirche Saint-Denis stammt ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde für die Priorei Saint-Martin gebaut und unterstand nach deren Auflösung der Abtei Saint-Évroult. Erhalten geblieben sind aus jener Zeit nur die Westfassade, das Kirchenschiff und der südliche Glockenturm. Im 13. Jahrhundert wurde der Chor hinzugefügt. Im 15. Jahrhundert wurden die Mauern des Kirchenschiffs erneuert. 1905 wurde ein nördlicher Glockenturm angebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Auf dem Gemeindegebiet gelten geschützte geographische Angaben \"(IGP)\" für Schweinefleisch \"(Porc de Normandie)\", Geflügel \"(Volailles de Normandie)\" und Cidre \"(Cidre de Normandie\" und \"Cidre normand)\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Charleval ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Eure in der Region Normandie. Sie gehört zum Arrondissement Les Andelys und zum Kanton Romilly-sur-Andelle.", "tgt_summary": null, "id": 1517034} {"src_title": "Diepholzer Gans", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Diepholzer Gans ist eine schneeweisse, mittelgrosse, rundliche Landgans mit einem orangefarbenen Schnabel und rötlichen Füssen. Die widerstandsfähige Rasse ähnelt im Körperbau, abgesehen vom weißen Gefieder, der Graugans und gehört somit zu den leichten Landschlägen. Sie wurde immer wieder zur Veredlung anderer Gänserassen, wie zum Beispiel der Lippegans hinzugezogen. Pro Jahr legt sie zwischen 35 und 50 weiße Eier. Sie hat ein munteres Wesen und klare blaue Augen. Diese Rasse hat einen starken Bruttrieb, so dass zweimalige Naturbruten pro Jahr keine Seltenheit sind. Jahrhundertelang wurde ihre Marschfähigkeit in den Vordergrund gestellt – schließlich musste sie von Diepholz aus zu den Märkten bis nach Köln und Bremen getrieben werden. Bezüglich der Futteraufnahme ist sie überaus anspruchslos und frisst auch Sauergräser. Diese Merkmale sind auf ihre Haltung in den großen Moorgebieten mit ihren beschränkten Nahrungsangeboten zurückzuführen. Die Gans bewegt sich auch in steilerem Gelände ohne Probleme und ist somit eine robuste Weidegans, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut. So wird seit 1995 auch in der Schweiz ein Herdbuch geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Diepholzer Gans ist eine der wenigen noch existierenden Landgänserassen. Die freie und extensive Haltungsform erklärt ihre erblich bedingte Widerstandskraft und viel gelobte Futterdankbarkeit. Bis kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurden Diepholzer Gänse noch zu Tausenden auf die großen Gemeindeweideflächen an den Rand und in das Große Moor gebracht. Sofern diese Fläche nicht zum Torfstich bestimmt waren, war es Gänsehude. Die Tiere wurden erst wieder zusammengetrieben, wenn der Verkauf anstand. Auch die Aufzucht der Gössel war somit Naturbrut und geschah ohne Einflussnahme des Menschen. Die Weidegans war so von klein auf gezwungen, sich in einem zahlenmäßig hohen Herdenverband von mehreren Tausend Tieren durchzusetzen, war den Witterungsverhältnissen ausgesetzt und musste dem kargen Angebot von Süß- und Sauergräsern in den Wiesenmooren trotzen. In dieser freien Wildbahn kam es naturbedingt dazu, dass sich zu der weißen „domestizierten“ Herde auch immer mal wieder wild lebende Graugänse gesellten. Diese Paarungen stabilisierten fortlaufend die Robustheit der Herde. Die so gehaltenen Gänse konnten – bis auf die Viehtriebskosten – billiger auf den Märkten an den Mann gebracht werden als stall- oder hofgehaltene Tiere und senkten schon in den Massen den Preis erheblich. Sie waren ein nicht zu unterschätzendes Zubrot für die ansonsten ärmliche und genügsame Diepholzer Landbevölkerung. In der beginnenden Industrialisierung war ein Gänsebraten eine hochgeschätzte Delikatesse für die anwachsende Arbeitnehmerschaft an Rhein und Ruhr sowie in Deutschlands prosperierenden Küstenstädten zum Ende des 19. Jahrhunderts. 1925 wurde die Diepholzer Gans als Rasse anerkannt. Mit nachlassender Nachfrage nach Schreibfederkielen, Daunenfedern und Gänsefleisch geriet sie in Vergessenheit und die großen Herden verschwanden. Die Diepholzer Gans wurde 1994 zusammen mit dem Westfälischen Totlegerhuhn und der Pommernente von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“ erklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die beginnende Hybridzucht schien das Ende für die leichte Diepholzer Gans zu bedeuten. In der Hybridzucht wurden schwerere Landschläge, wie die Emdener-, Pommern- und Toulouser Gans bevorzugt. Es war und ist für die Gans aber in der heutigen Zeit ein großer Vorteil, dass sie bei immer kleiner werdendem Familienumfang auch über das dazu benötigte Gewicht verfügt. Was für die behütete und sichere Stallhaltung noch positiv hinzukommt ist, dass die Diepholzer Gans ab dem zweiten Legejahr von September bis März zwei Bruten mit je zwölf Eiern selbst und zuverlässig erbrütet – eine Eigenschaft, auf die die industrielle Hybridzucht gerne zurückgreift.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die robuste Diepholzer Gans ist aus den Landgänsen in der Moorlandschaft der ehemaligen Grafschaft Diepholz zum Ende des 19. Jahrhunderts herausgezüchtet worden.", "tgt_summary": null, "id": 607173} {"src_title": "Kulundasteppe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Es handelt sich um eine hügelige Steppenebene mit einer Fläche von etwa 100.000 km2. Sie nimmt den Westen der russischen Region Altai und, zu einem kleineren Teil, den Osten des kasachischen Gebietes Pawlodar ein, geht im Norden in die Barabasteppe und im Süden und Südosten in die Ausläufer des Altai über. Die Höhe der Kulundasteppe über dem Meeresspiegel beträgt in ihrem Zentralteil 100 bis. Zu ihren östlichen und südlichen Rändern steigt sie auf 200 bis an. Für die Kulundasteppe sind parallele, in nordost-südwestlicher Richtung verlaufende langgestreckte Erhebungen charakteristisch, welche die Umgebung um 50 bis 60 Meter überragen, \"Griwy\" (Singular: \"Griwa\") genannt. In den Senken zwischen diesen Erhebungen fließen Flüsse, wie Kutschuk, Kulunda und Burla in westlichen Richtungen, bis sie schließlich in abflusslose Salzseen münden. Bei letzteren handelt es sich um Natriumsulfatseen wie Kulundasee und Kutschuksee, Sodaseen wie die Petuchowskojeseen sowie Natriumchloridseen. Im Nordwesten der Kulundasteppe liegt der russlanddeutsche Nationalkreis Halbstadt.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Die Kulundasteppe besitzt ein verhältnismäßig trockenes Kontinentalklima mit monatlichen Mitteltemperaturen von −17 °C bis −19° im Januar und 19 °C bis 22 °C im Juli bei jährlichen Niederschlägen von nur 250 bis 300 mm.", "section_level": 1}, {"title": "Vegetation.", "content": "In der Kulundasteppe überwiegt Steppenvegetation, im nordwestlichen Teil auf Schwarzerdeböden. Die parallelen Erhebungen sind von Kiefernwäldern, in geringerem Maße auch Birken-Espen-Wäldern bewachsen. Diese sich teilweise über mehrere Hundert Kilometer erstreckenden Waldflächen werden „Bandwälder“ ( \"lentotschnyje bory\") genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Kulundasteppe ist eines der wichtigen Landwirtschaftsgebiete Sibiriens. Es werden hauptsächlich Getreide (insbesondere Sommerweizen) und technische Kulturen angebaut. Die Urbarmachung der Kulundasteppe in größerem Umfang begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wegen des trockenen Klimas ist teilweise Bewässerung notwendig. Zu diesem Zweck wurde u. a. der Kulunda-Magistralkanal angelegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kulundasteppe ( \"Kulundinskaja step\"; auch Kulundaebene, \"Kulundinskaja rawnina\" oder einfach \"Kulunda\") ist eine Landschaft im Südosten des Westsibirischen Tieflands zwischen Ob und Irtysch in Russland und Kasachstan.", "tgt_summary": null, "id": 691958} {"src_title": "EHF-Pokal 2006/07", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hauptrunde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Runde 1.", "content": "Pölva Serviti qualifizierte sich aufgrund der Auswärtstorregel für die nächste Runde.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "CAI BM Aragón – SC Magdeburg 30:30 (15:13).", "content": "Die Gastgeber aus Spanien lagen schnell in Führung, Magdeburg ließ sich jedoch über die gesamte Spielzeit nicht abschütteln. Nach der knappen Halbzeitführung Aragóns ging das Spiel hin und her. Aufbauend auf den starken Abati und Bielecki, die beide neun Treffer erzielten, konnte der SC Magdeburg in der Schlussminute ausgleichen. Aragón: Hernández Bermudes, Lapajne – Cartón Llorente (10), Sorli Lahuerta (5), Sorrentino Sala (3), Cano Abadia (2), Doder (2), Rodríguez Pendes (2), Vatne (2), Álvarez Fernández (1), Arrhenius (1), Ortega Martínez (1), Rivera Folch (1), Zaki Magdeburg: Bitter, Heinevetter – Abati (9), Bielecki (9), Jurecki (4), Tkaczyk (3), van Olphen (2), Grafenhorst (1), Sprenger (1), Theuerkauf (1), Göthel, Kretzschmar, Kuleschow, Roggisch", "section_level": 2}, {"title": "SC Magdeburg – CAI BM Aragón 31:28 (11:10).", "content": "Der Champions-League-Sieger von 2002 feierte den neunten internationalen Titel seiner Vereinsgeschichte. Erst in der dritten Minute eröffnete Kretzschmar mit einem Rückhandwurf den Torreigen, danach spielte jedoch nur noch der spanische Gast. Allein Torhüter Silvio Heinevetter war es zu verdanken, dass Aragón danach nicht noch weiter davonzog. Magdeburg: Bitter, Heinevetter – Tkaczyk (6), Abati (5), Bielecki (5), Jurecki (5), Kretzschmar (4), Theuerkauf (3), Sprenger (2), Grafenhorst (1), Göthel, Kuleschow, Roggisch, van Olphen Aragón: Hernández Bermudes, Lapajne – Doder (7), Cartón Llorente (6), Ortega Martínez (5), Sorli Lahuerta (3), Arrhenius (2), Sorrentino Sala (2), Álvarez Fernández (1), Cano Abadia (1), Rodríguez Pendes (1), Basmalis Gomez, Rivera Folch, Vatne", "section_level": 2}], "src_summary": "Am EHF-Pokal 2006/07 nahmen bei der 26. Austragung insgesamt 56 Handball-Vereinsmannschaften aus ganz Europa teil, die sich in der vorangegangenen Saison in ihren Heimatländern für den Wettbewerb qualifizieren konnten. Die Pokalspiele begannen am 1. September 2006, das Rückrundenfinale fand am 29. April 2007 statt. Sieger des EHF-Pokals wurde der SC Magdeburg. Titelverteidiger des EHF-Pokals war der TBV Lemgo.", "tgt_summary": null, "id": 1187148} {"src_title": "Schloss Le Verger (Seiches-sur-le-Loir)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der französische Marschall Pierre I. de Rohan erwarb das Land 1492 und beauftragte den Bau eines Schlosses nach seiner Rückkehr von einem der französischen Italienfeldzüge vor 1498, als er einer der mächtigsten Männer Frankreichs war. Für weitere Arbeiten holte der Marschall den leitenden Architekten des Schlosses Amboise Colin Biart nach Seiches-sur-le-Loir. Nachdem Rohan 1504 in Ungnade gefallen war, vernachlässigte er seine beiden anderen Schlösser La Motte-Glain und Mortier-Crolles, um Le Verger fertigzustellen und zu verschönern. Er starb dort im Jahr 1513. Zwischen 1776 und 1783 wurde die Anlage vom Kardinal Louis René Édouard de Rohan-Guéméné, einem Nachkommen des Marschalls, entfestigt und teilweise niedergelegt. Während der Französischen Revolution wurde es dann verkauft und befindet sich heute in Privatbesitz.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Schlossanlage bestand aus zwei quadratischen, hintereinander liegenden Höfen, die an allen Seiten von Gebäudetrakten umringt und durch einen gemeinsamen Wassergraben gesichert waren. Das Corps de Logis stand genau in der Mitte und grenzte so die beiden Höfe voneinander ab. Über seinem mittig gelegenen Portal befand sich eine Reiterstatue Pierres I. de Rohan. Die drei Flügel des hinteren Hofes dienten ausschließlich zu Wohnzwecken, während die Gebäude im Vorhof zu Wirtschaftszwecken dienten. Drei Fenster aus der Schlosskapelle finden sich heute in der Kathedrale von Angers wieder. Das Schloss war noch durch Stilelemente des Flamboyants geprägt, aber der Einfluss der aufkommenden italienischen Renaissance war schon bemerkbar, zum Beispiel durch die vollkommene Symmetrie der Anlage. Eine Nische in der Fassade des Corps de Logis zeigte unter dem Wappen König Ludwigs XII. die Jahreszahl 1499 und erinnerte damit an einen Besuch des Monarchen auf dem Schloss gemeinsam mit seiner Frau Anne de Bretagne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Le Verger (französisch: \"Château du Verger\") war eine Schlossanlage in Seiches-sur-le-Loir im französischen Département Maine-et-Loire. Von ihr sind heute nur noch einige Reste des Vorhofs erhalten.", "tgt_summary": null, "id": 431603} {"src_title": "Richard Kuenzer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Richard Kuenzer war Sohn des Freiburger Fabrikanten Heinrich Kuenzer. 1893 legte er in Freiburg das Abitur ab. Anschließend diente er als Einjährig-Freiwilliger, bevor er 1895 mit dem Studium der Rechtswissenschaften begann und dieses 1898 in Freiburg abschloss. Es folgte eine Anstellung im Justizdienst des Großherzogtums Baden, ehe er 1902 Anwärter für die konsularische Laufbahn im Auswärtigen Amt wurde. Im Jahr 1903 schloss er seine Promotion in Freiburg ab, von 1904 bis 1914 wirkte er an den Konsulaten in Paris, Kapstadt und Sansibar. Im Ersten Weltkrieg war er ein Jahr beim Militär und nach einer kurzen Zeit als Wahlkonsul in Lugano, schließlich Konsul in Drama (Makedonien). Dort kam er in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er Ende 1919 entlassen wurde. Es schloss sich bis November 1921 eine Tätigkeit als Referatsleiter im Auswärtigen Amt an, der die Leitung des Konsulates in Innsbruck folgte. Am 9. September 1923 wurde Richard Kuenzer in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Ab 1925 war er Mitherausgeber der Tageszeitung Germania, die der Zentrumspartei, deren Mitglied er war, nahestand. Am 18. Juli 1933 wurde Richard Kuenzer in den endgültigen Ruhestand versetzt. Ende der 1930er Jahre kam er in Kontakt mit Widerstandsgruppen gegen das NS-Regime, so mit dem Berliner Solf-Kreis. Der in den Solf-Kreis von der Gestapo eingeschleuste Spitzel Paul Reckzeh sorgte für Kuenzers Verhaftung, später kam seine Inhaftierung im Konzentrationslager Ravensbrück. Am 14. Dezember 1944 folgte für Kuenzer „wegen Beteiligung an den Vorgängen, die mit dem Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 in Zusammenhang stehen“ die Ausstoßung aus dem Ruhestandsbeamtenverhältnis. In der Nacht vom 22. auf den 23. April 1945 wurde er mit 15 weiteren Gefangenen des Zellengefängnis Lehrter Straße – u. a. Klaus Bonhoeffer, Wilhelm zur Nieden und Rüdiger Schleicher – von einem Sonderkommando des Reichssicherheitshauptamts in Berlin durch Genickschuss ermordet.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenken.", "content": "Die katholische Kirche hat Dr. Richard Kuenzer im Jahr 1999 als Blutzeugen in das Deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen. Am 9. August 2014 wurde vor seinem ehemaligen Wohnort, Berlin-Westend, Ulmenallee 29, ein Stolperstein verlegt. In seiner Geburtsstadt Freiburg ist eine Straße nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard Kuenzer (* 6. September 1875 in Freiburg im Breisgau; † 23. April 1945 in Berlin) war ein deutscher Jurist und Diplomat. Er engagierte sich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus und wurde 1945 ermordet.", "tgt_summary": null, "id": 1058515} {"src_title": "11. Armee (Wehrmacht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erste Aufstellung.", "content": "Die 11. Armee wurde am 5. Oktober 1940 gebildet, um sich auf den bevorstehenden Krieg gegen die Sowjetunion vorzubereiten. Die Armee war beim Einmarsch in die Sowjetunion während des Unternehmens Barbarossa Teil der Heeresgruppe Süd. Bis zum Beginn des geplanten Angriffs war es Aufgabe des Armeeoberkommando 11, rumänische Ölfelder bei Ploiești für den Fall zu schützen, dass die Rote Armee den deutschen Aufmarsch bemerken und diese mit einem eigenen Vorstoß stören würde. Die verbündeten rumänischen Armeen (3. und 4.) sollten zwar dem AOK 11 ebenfalls unterstehen, allerdings sollte aus politischen Gründen der rumänische Staatsführer Ion Antonescu als nomineller Oberbefehlshaber aller aus Rumänien operierenden deutsch-rumänischen Verbände fungieren. Am 24. Juni erfolgte die rumänische Kriegserklärung, und am folgenden Tag wurde dem Armeeoberkommando 11 die Vorbereitung der Offensive über den Pruth befohlen. Für den Angriff, der erst am 2. Juli 1941 mit dem Unternehmen München eingeleitet wurde, waren der 11. Armee drei Generalkommandos mit sieben Infanterie-Divisionen sowie die deutsche Heeres- (72. Infanterie-Division) und Luftwaffenmission (60 Jagdflugzeuge) unterstellt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung Juni 1941.", "content": "Gegen den ursprünglichen Plan, zuerst auf Winniza vorzugehen, sollten die Truppen sich nunmehr zunächst über den Dnjestr bei Mogilew nach Proskurow zu bewegen, wo der Anschluss an die 17. Armee hergestellt werden sollte. Der Widerstand der sowjetischen Südfront (Generalleutnant I.W. Tjulenew) verlangsamte das Vorankommen der deutsch-rumänischen Verbände erheblich. Als die Spitzen der 11. Armee im Raum Soroca standen, wurde ihre Südflanke am 9. Juli von einem sowjetischen Gegenangriff getroffen, der das Abdrehen eines Korps zur Einnahme von Kischinew nötig machte. Die Verbände der 11. Armee konnten deshalb nicht mehr in die sich ab Mitte Juli entwickelnde Kesselschlacht bei Uman eingreifen. Nachdem in dieser Schlacht allerdings drei sowjetische Armeen (6., 12. und Teile der 18. Armee) aufgerieben worden waren, gewannen die deutsch-rumänischen Verbände in der Ukraine eine größere Bewegungsfreiheit. Am 12. August erhielt Schobert eine neue Weisung, die ihn beauftragte, gegen den Dnjepr zu operieren und Anfang September bei Berislaw einen Brückenkopf zu errichten. Die 11. Armee wurde mit der Eroberung der Krim und der Sicherung der südlichen Flanke der über den Dnjper vorstoßenden Heeresgruppe Süd beauftragt. Das LIV. und XXX. Armeekorps wurde gegen die Landenge von Perekop angesetzt, während das XI. Armeekorps und das neu unterstellte XXXXIX. (Geb.)Armeekorps (General Kübler) die Rote Armee verfolgte. Nachdem der bisherige Oberbefehlshaber Generaloberst Eugen Ritter von Schobert bei einem Erkundungsflug am 11. September 1941 in einem russischen Minenfeld gelandet und bei einer durch sein Flugzeug ausgelösten Explosion gestorben war, wurde General der Infanterie Erich von Manstein zu dessen Nachfolger ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Eroberung der Krim.", "content": "Nach der Schlacht am Asowschen Meer im September/Oktober 1941 erhielt die 11. Armee den Befehl zur Eroberung der Krim. Wenig später gelang ihr der Durchbruch durch die Landenge von Perekop. Am 30. Oktober begann sie die 250-tägige Belagerung von Sewastopol. Nachdem zur Jahreswende 1941/42 starke sowjetische Kräfte auf der Halbinsel Kertsch gelandet waren (→ Kertsch-Feodossijaer Operation) und die 11. Armee im Rücken bedrohten, begann sie die Operationen des Jahres 1942 im Mai mit dem Unternehmen Trappenjagd, bei dem die sowjetischen Truppen auf der Halbinsel Kertsch völlig aufgerieben und 170.000 Gefangene gemacht wurden. Das anschließende Unternehmen Störfang gegen Sewastopol führte Anfang Juli zum Fall der Stadt. Die 11. Armee schnitt die sowjetischen Einheiten erfolgreich vom Seezugang ab, wodurch geschätzte 100.000 Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft gerieten. Für diesen Erfolg wurde Manstein zum Generalfeldmarschall befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Gliederung Juni 1942.", "content": "Manstein empfahl, dass die 11. Armee nun entweder die Meerenge von Kertsch überqueren und in die Region Krasnodar vorrücken sollte, um die Stadt Rostow am Don einzunehmen, oder sich als Reserve für die Heeresgruppe Süd bereithalten würde. Hitler entschied jedoch, dass die Armee nicht am Unternehmen Blau teilnehmen sollte, in der die Heeresgruppe Süd in Südrussland auf Stalingrad vorrückte. Stattdessen wurden die Kräfte der 11. Armee aufgeteilt: Die 11. Armee selbst wurde mit dem XXX. und LIV. Armeekorps und zunächst nur vier Divisionen zur Heeresgruppe Nord verlegt. Dort sollte sie planmäßig auf zwölf Divisionen verstärkt und anschließend zur Eroberung von Leningrad eingesetzt werden (Unternehmen Nordlicht). Tatsächlich musste sie jedoch einen Angriff sowjetischer Truppen in der Ersten Ladoga-Schlacht (August bis Oktober 1942) östlich von Leningrad abwehren. Anschließend wurde das Armeeoberkommando kurzzeitig an der Nahtstelle zwischen den Heeresgruppen Mitte und Nord eingesetzt, wo es die Leitung einer geplanten Offensive gegen den großen sowjetischen Frontvorsprung um Toropez („Unternehmen Taubenschlag“) übernehmen sollte. Am 21. November 1942 wurde das Armeeoberkommando 11 (AOK 11) mit Generalfeldmarschall Manstein dann jedoch in das Heeresgruppenkommando Don umgewandelt und übernahm dort den Befehl über die 6. Armee, die 4. Panzerarmee und die rumänische 3. Armee.", "section_level": 2}, {"title": "Neuaufstellung Januar 1945.", "content": "Am 26. Januar 1945 wurde das Panzerarmeeoberkommando 11 aus Teilen des Stabes Oberkommando Oberrhein durch die Waffen-SS neu aufgestellt, wodurch die Bezeichnung 11. Panzerarmee sowie 11. SS-Panzerarmee gängig wurden. Unterstellt wurde der Verband der Heeresgruppe Weichsel. Am 28. Januar wurde SS-Obergruppenführer Felix Steiner Oberbefehlshaber der Armee, blieb aber weiterhin auch Kommandierender General des III. SS-Panzerkorps. Ende Februar war der Großverband an dem Unternehmen Sonnenwende beteiligt, musste aber infolge des Unternehmens in die Verteidigung übergehen; der Stab wurde durch das PzAOK 3 abgelöst. Nachdem der Stab der 11. Armee (ohne Oberbefehlshaber) in den Harz an die Westfront verlegt wurde, löste Hitler diesen am 25. März auf und bildete daraus zwei Korpsstäbe, einen davon zur Verwendung Steiners für einen \"zu befehlenden Sondereinsatz\" (→ \"Schlacht um Berlin\"). Am 2. April wurde das Armeeoberkommando 11 unter dem stellvertretenden Oberbefehl von Otto Hitzfeld neu gegründet und geriet vom 7. bis 9. April in heftige Kämpfe im Raum Struth bei Mühlhausen/Thüringen. Der Oberbefehl ging wenige Tage später an General Walther Lucht über. Die Reste der 11. Armee gerieten Ende April im Raum Blankenburg in Kriegsgefangenschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 11. Armee / Armeeoberkommando 11 (AOK 11) war ein Großverband des Heeres der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges. Sie war Oberkommando jeweils wechselnder Armeekorps sowie zahlreicher Spezialtruppen.", "tgt_summary": null, "id": 1958580} {"src_title": "Blažovice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Blažovice befindet sich zwischen dem Drahaner Bergland und dem Steinitzer Wald in den Ausläufern der Thaya-Schwarza-Talsenke am Bach Romza. Nördlich führt die Autobahn D 1 vorbei, deren nächste Ausfahrt 210 bei Holubice liegt. Bis Blažovice führt die Eisenbahnstrecke Brno-Blažovice sowie die Bahnlinien in Richtung Vyškov und Bučovice. Nachbarorte sind Tvarožná im Norden, Kruh und Holubice im Nordosten, Křenovice im Südosten, Zbýšov im Süden, Prace und Ponětovice im Südwesten sowie Jiříkovice im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Funde belegen eine Besiedlung der Gemeindefluren seit der Steinzeit. Die größte Entdeckung waren auf dem Gelände der alten Ziegelei 28 Körpergräber aus der Glockenbecherkultur, auf die Zeit um 3000 v. Chr. datiert wurden. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1131 in einem Besitzverzeichnis des Bistums Olmütz. 1317 stiftete Katharina von Lomnitz, geb. von Deblín, dem Dominikanerkloster in Alt Brünn neben anderen Dörfern auch Velké und Malé Blažovice. 1725 wurde der Blasowitzer Hof durch das Kloster der Hl. Anna in Brünn neu aufgebaut. Die Oberin Beatrix Luxenthal ließ aus diesem Anlass eine in deutscher Schrift verfasste Gedenktafel fertigen, die erhalten blieb. Bis zur Auflösung des Klosters im Zuge der Josephinischen Reformen von 1782 gehörte Blasowitz zu den Klostergütern. Am 2. Dezember 1805 lag Blasowitz im nordöstlichen Teil des Schlachtfeldes der Dreikaiserschlacht. Das Dorf wurde dabei verwüstet. Auf den Fluren und im Dorfe blieben nach dem Kampf zerfetzte Leiber der Gefallenen zurück. Am 22. November 1822 kaufte Franz Graf Dietrichstein-Proskau das Gut \"Blaziowitz\" von der Staatsgüteradministration und schlug es der Allodialherrschaft Sokolnitz zu. Damals war die Sprache in Sokolnitz \"durchaus Mährisch\", während in Bläswitz \"theils mährisch, theils teutsch\" gesprochen wurde. Letzte Grundherren waren die Grafen Mitrovský. Im Jahre 1934 wurde die Kirche fertiggestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Blažovice sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Blažovice (deutsch \"Bläswitz\", auch \"Blasowitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 13 Kilometer östlich des Stadtzentrums von Brno und gehört zum Okres Brno-venkov. Auf den Fluren der Gemeinde fand 1805 die Schlacht von Austerlitz statt.", "tgt_summary": null, "id": 1465076} {"src_title": "Philipp Brandin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über die Lebensdaten Brandins und seine Tätigkeit in den Niederlanden ist wenig bekannt. Er soll einen Teil seiner Ausbildung beim Antwerpener Bildhauer Cornelis Floris II. (1514–1575) absolviert haben, bevor er mit anderen niederländischen Künstlern auswanderte. Erst mit seinem Dienst für die mecklenburgischen Herzöge Johann Albrecht I. in Schwerin und Ulrich in Güstrow wurden seine Arbeiten aktenkundig. Es wird davon ausgegangen, dass Brandin mit anderen niederländischen Künstlern durch Herzog Johann Albrecht I. nach Schwerin berufen wurde, um hier bei der Ausgestaltung des Schlosses mit den herzoglichen Wohnräumen und der Schlosskirche mitzuarbeiten. Von 1563 bis 1569 vollendete er in Schwerin die Innengestaltung der von Johann Baptista Par begonnenen Schlosskirche. Er gestaltete das Taufbecken und schuf mehrere Marmorreliefs mit Historiendarstellungen. Spätestens seit 1567 war Philipp Brandin mit seiner Familie in Wismar ansässig; es wird sogar vermutet, dass er hier seit Beginn seiner Tätigkeit in Mecklenburg Haus und Werkstatt hatte. Für 1577 ist der Erwerb des Hauses Krämerstraße 19 nachgewiesen; das Nachbarhaus befand sich damals bereits zehn Jahre im Besitz des aus Antwerpen stammenden Malers Beter Boeckel. Auch in der Bademutterstraße und an der Frischen Grube hatte Brandin für einige Zeit Hausbesitz. Seine Ehefrau Anna Giese starb 1595 in Wismar, sie hatten vier Kinder. Von Wismar aus erfüllte Philipp Brandin als freier Meister anfänglich auch andere Aufträge. So wurde 1569–1571 nach seinen Plänen eine Brauerei zum Wohnhaus des Ratsherrn und späteren Wismarer Bürgermeisters Hinrich Schabbell an der Schweinsbrücke umgebaut. Das Schabbellhaus, in dem sich heute das Stadtgeschichtliche Museum befindet, ist ein typisches Beispiel eines Profanbaus der Renaissancezeit in Norddeutschland. Philipp Brandins Schaffensperiode in Güstrow begann um 1574. Hier entwarf er Pläne für die Domschule am Domplatz. Dieser älteste Schulbau Mecklenburgs wurde 1575 errichtet. Ab 1578 ist seine Mitarbeit als Steinmetz am Güstrower Schloss belegt. Von 1579 bis 1582 wohnte Brandin wieder in Wismar im Haus an der Frischen Grube 15/15A. Durch den Bau des Schabbellhauses bekannt geworden, bekam er mehrere Aufträge als Baumeister. So beauftragte der Wismarer Rat Brandin mit der Herstellung eines \"steinernen Wasserkasten.\" Um 1580 lieferte er die Entwürfe für den wohl bekanntesten Pavillon dieser Zeit, die Wasserkunst auf dem Wismarer Marktplatz. Mit dem für die Wasserversorgung der mittelalterlichen Stadt so wichtigen steinernen Bauwerk wurde aber erst 1594 begonnen. Als \"obere Wasserkunst\" wurde sie auf dem Markt als architektonisches Kleinod ein Wahrzeichen der Stadt. Durch den Lübecker Steinmetz wurde sie 1602 fertiggestellt und blieb bis 1897 noch in Betrieb. 1583 gestaltete Brandin in Güstrow das \"Schauenburgsche Haus\" am Domplatz 15/16. Die größte Aufgabe in Güstrow war der Bau des Ostflügels des Schlosses. 1587 übernahm er diese Aufgabe von den Brüdern Parr und wurde als Architekt und Steinbildhauer eingesetzt. Da am Fürstenhof eine angespannte Finanzlage herrschte, war Brandin zu strenger Sparsamkeit angehalten und musste seine Pläne ändern. Brandin wurde von seinem Dienstherren auch zu anderen Arbeiten herangezogen, so gestaltete er 1586 in der Klosterkirche Dobbertin ein Taufbecken, 1590 in der Klosterkirche Ribnitz ein Wandgrabmal der letzten Äbtissin Ursula, Herzogin von Mecklenburg. Im Wesentlichen arbeitet Brandin mit seinen Gesellen in Güstrow an der Neuausstattung des Güstrower Doms, dessen Restaurierung schon 1565 begonnen hatte. Brandin schuf die Epitaphe und Grabdenkmäler aus weißem Marmor der Herzogin Dorothea und des Fürsten Heinrich Borwin II. Sein Hauptwerk im Dom sind die lebensgroßen knienden Figuren des Herzogs Ulrich mit seinen Ehefrauen Elisabeth von Dänemark und der Herzogin Anna von Pommern. Die Figuren sind ebenfalls in weißem Marmor gefertigt. Bevor das Epitaph fertig gestellt war, reiste Philipp Brandin im Auftrag des Herzogs zu dessen Tochter Sophie, die nach dem Tod ihres Mannes, des dänischen Königs Friedrich II., nach Nykøbing auf die Insel Falster vertrieben worden war. Dort leitete Brandin die Umbauarbeiten am königlichen Schloss, besoldet wurde er aber weiterhin von Herzog Ulrich III. Vor Abschluss der Arbeiten verstarb Brandin in Dänemark. Seine Gesellen Claus Midow und Bernd Berninger vollendeten das Epitaph im Güstrower Dom, übernahmen die Werkstatt ihres verstorbenen Meisters und erwiesen sich in der Folgezeit als dessen erfolgreiche Nachfolger.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Durch Herzog Ulrich III. von Mecklenburg-Güstrow als Hofdiener \"mit Hofgesinde außerhalb des Hofes\" und festem Gehalt ernannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Philipp Brandin (* um 1535 in Utrecht; † 1594 in Nykøbing in Dänemark) war ein niederländischer Architekt, Baumeister und Bildhauer der Renaissance.", "tgt_summary": null, "id": 1022693} {"src_title": "Chanonat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der mittelalterliche Dorfkern Chanonats erstreckt sich entlang der Ufer des Flusses Auzon zwischen den Plateaus de la Serre und de Gergovie. Nördlich des Dorfkerns erstrecken sich die neuen Wohnviertel. Das Dorf Jussat liegt zwischen La Roche Blanche, Opme und dem ca. 1,5 Kilometer entfernten Chanonat auf einer Anhöhe. Das Dorf Varennes liegt einige Kilometer westlich von Chanonat am Rande der ehemaligen RN 89 (heute D2089) von Clermont-Ferrand nach Bordeaux.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Aus dem Gallischen Krieg unter Julius Cäsar ist die Siedlung \"Canonis Acum\" bekannt, später als \"Cannonagus\" bezeichnet. Im Mittelalter gehörte Chanonat dem Templerorden oder aber dem Malteserorden.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Einwohnerzahl nimmt seit den 1960er Jahren wieder beständig zu. Chanonat wandelt sich verstärkt zu einem Wohnort für Pendler in die nahe Großstadt Clermont-Ferrand, wahrt aber seinen ländlichen Charakter.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Bürgermeister des Ortes war von 1932 bis 1947 Edmont Giscard d’Estaing, Vater des früheren französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d’Estaing.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Im Ortskern sind noch einige Gebäude aus der Zeit der Ritterorden zu sehen, u. a. eine Wehrkirche vom Johanniterorden, die \"Commanderie\" vom Malteserorden, die \"Prieuré\" vom Templerorden und ein Rundturm der Stadtbefestigung. Von den Ufern des Auzon bietet sich ein schöner Ausblick auf die mittelalterliche Ortsanlage. Am östlichen Dorfausgang steht das Schloss Varvasse, Besitz von Valéry Giscard d’Estaing. Der gläserne Wachposten vor dem Schloss ist besetzt, wenn sich der ehemalige Staatspräsident in seinem Anwesen aufhält. Einen Kilometer westlich von Chanonat steht das Schloss La Batisse. Das bis auf das 13. Jh. zurückgehende Schloss besitzt herrliche Gartenanlagen entlang des Auzon. Oberhalb von Jussat befinden sich mehrere von Fledermäusen bewohnte Höhlen. Circa zwei Kilometer östlich von Varennes liegt in einem Waldgebiet das Felslabyrinth \"Chaos de Flore\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Chanonat ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Puy-de-Dôme in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie liegt ca. 12 km südlich von Clermont-Ferrand. Neben Chanonat zählen auch die Dörfer Jussat und Varennes zur Gemeinde.", "tgt_summary": null, "id": 1268625} {"src_title": "Wjatscheslaw Iwanowitsch Lemeschew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Der Moskauer Wjatscheslaw Lemeschew begann als Jugendlicher mit dem Boxen. Sein erster Trainer war L. Segalowitsch. 1969 wurde er sowjetischer Juniorenmeister im Halbmittelgewicht. Im selben Jahr gelang ihm auch sein erster Turniersieg bei den Senioren, als er 1969 mit 17 Jahren das Gryf-Szczeczinski-Turnier in Szczeczin (Stettin) im Halbmittelgewicht mit einem Punktsieg über seinen sowjetischen Landsmann Wladimir Trepsta gewann. Es folgte im Jahre 1970 der Gewinn des Europameistertitels bei der Junioren-Europameisterschaft in Miskolc, Ungarn. Er siegte dort im Achtelfinale über den Engländer Alan Minter, der später als Berufsboxer noch große Erfolge feiern sollte, durch techn. KO in der 2. Runde, im Viertelfinale durch Abbruch in der 1. Runde über Tibor Csizmadia aus Ungarn, im Halbfinale über Wolfgang Heimann aus der DDR und im Finale über Metodi Metodiew aus Bulgarien nach Punkten. Bereits bei dieser Meisterschaft zeichnete sich seine Stärke, nämlich seine ungeheure Schlagkraft ab, die ihm in seiner Karriere mehr als 60 Prozent seiner Kämpfe vorzeitig gewinnen ließ. Im selben Jahr trat Wjatscheslaw Lemeschew auch in die Sowjetarmee ein. Dort wurde Juri Radonjak sein Trainer. 1971 startete Wjatscheslaw Lemeschew erstmals bei der sowjetischen Meisterschaft der Senioren im Halbmittelgewicht, schied aber dort im Achtelfinale durch eine Abbruchniederlage gegen Oleg Tolkow frühzeitig aus. Bereits zwei Monate später zeigte er sich bei der Nationen-Spartakiade in Moskau stark verbessert. Er kam dort im Mittelgewicht bis in das Halbfinale, in dem er Rufat Riskiew von Dynamo Taschkent nach Punkten unterlag. 1972 wurde Wjatscheslaw Lemeschew bei einem Länderkampf zwischen der UdSSR und USA in Jerewan eingesetzt. Er unterlag dabei dem US-amerikanischen Meister Marvin Johnson nach Punkten. Im Juni 1972 fanden in Bukarest erneut Junioren-Europameisterschaften statt. Wjatscheslaw Lemeschew war dort wieder am Start und holte sich erneut den Titel. Er besiegte dabei E. Dreter aus der DDR durch KO in der 1. Runde, siegte über Radoslaw Zunjanin aus Jugoslawien kampflos und punktete im Finale den Dänen Paul Knudsen aus. Bei den sowjetischen Meisterschaften dieses Jahres konnte er nicht starten, weil sich diese mit der Junioren-Europameisterschaft terminlich überschnitten. Der sowjetische Box-Verband zog ihn aber bei den Olympischen Spielen 1972 in München im Mittelgewicht dem Seniorenmeister Rufat Riskiew vor. In München zeigte Wjatscheslaw Lemeschew, wie schnell er zu einem Spitzenboxer gereift war. Er besiegte vier seiner fünf Gegner vorzeitig und wurde in überlegenem Stil mit 20 Jahren Olympiasieger im Mittelgewicht. Im Einzelnen besiegte er folgende Gegner. KO-Sieg in der 1. Runde über William Gomnies aus Indonesien, Punktsieger mit 5:0 Richterstimmen über Hans-Joachim Brauske aus der DDR, KO-Sieger in der 2. Runde über Nazif Kuran, Türkei, techn. KO-Sieger in der 2. Runde über Marvin Johnson und im Endkampf KO-Sieger in der 1. Runde über Reima Virtanen aus Finnland. 1973 fehlte Wjatscheslaw Lemeschew verletzungsbedingt bei der sowjetischen Meisterschaft. Er wurde aber trotzdem bei der Europameisterschaft desselben Jahres in Belgrad eingesetzt. Er besiegte dort im Achtelfinale Mihaly Rapcsak aus Ungarn durch Abbruch in der 2. Runde und im Viertelfinale Frank Lucas aus England, im Halbfinale Witold Stachurski aus Polen und im Finale Alec Năstac aus Rumänien jeweils nach Punkten. Damit war er auch Europameister im Mittelgewicht geworden. 1974 wurde er dann auch erstmals sowjetischer Meister. Er startete dabei im Halbschwergewicht (bis 81 kg Körpergewicht) und besiegte im Finale Juri Bystrow nach Punkten. Bei der erstmals in diesem Jahre ausgetragenen Weltmeisterschaft der Amateure in Havanna wurde Wjatscheslaw Lemeschew nicht eingesetzt. Für die Sowjetunion startete im Mittelgewicht Rufat Riskiew und im Halbschwergewicht Oleg Karatajew. Riskiew wurde Weltmeister und Karatajew verlor im Finale gegen Mate Parlov aus Jugoslawien. Möglicherweise war für die Nichtnominierung von Lemeschew eine Punktniederlage, die er im Mai 1974 beim Honved-Cup in Budapest im Halbschwergewicht von Ottomar Sachse aus Halle hinnehmen musste, ausschlaggebend. 1975 verlor Wjatscheslaw Lemeschew im Finale der sowjetischen Meisterschaft gegen Rufat Riskiew nach Punkten. Er wurde dann aber trotzdem bei der Europameisterschaft in Kattowitz im Mittelgewicht eingesetzt. Zunächst schien er dabei ungefährdet seinem zweiten EM-Titel zuzustreben, als er im Achtelfinale Niculae Chipirog aus Rumänien in der 2. Runde KO schlug, im Viertelfinale schon in der 1. Runde über Hoacine Tafer aus Frankreich durch KO gewann und im Halbfinale Jacek Kucharczyk aus Polen besiegte. Im Finale gegen Bernd Wittenburg aus der DDR hatte er aber größte Schwierigkeiten. Wittenburg, ein exzellenter Techniker konnte dem Puncher Lemeschew immer wieder geschickt ausweichen und selber gute Treffer bei diesem landen. Der Punktsieg von Lemeschew mit 3:2 Richterstimmen wurde von vielen Experten mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Wjatscheslaw Lemeschew war damit aber zum zweiten Mal Europameister geworden. Im Januar 1976 traf Wjatscheslaw Lemeschew in Moskau im Rahmen eines Länderkampfes Sowjetunion gegen die USA im Mittelgewicht auf den späteren Profi-Weltmeister Michael Spinks. Lemeschew gewann diesen Kampf klar nach Punkten. Bei der sowjetischen Meisterschaft dieses Jahres war er ebenfalls im Mittelgewicht am Start. Er verlor dabei im Halbfinale gegen Gennadi Tolmaschow nach Punkten und konnte somit den Titelgewinn seines alten Rivalen Rufat Riskiew nicht verhindern. Die Olympischen Spiele 1976 in Montreal fanden deshalb ohne Wjatscheslaw Lemeschew statt. Wjatscheslaw Lemeschew war seit dem Jahre 1974 als Angehöriger der Gruppe der sowjetischen Truppen in der DDR stationiert. Nach Rückführung dieser Truppen nach Russland wurde er aus der Armee entlassen und arbeitete als Landarbeiter in einer Genossenschaft. Er ist bereits 1996 verstorben. Die näheren Umstände seines frühen Todes sind nicht bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wjatscheslaw Iwanowitsch Lemeschew (; * 3. April 1952 in Moskau; † 27. Januar 1996 ebenda) war ein sowjetischer Boxer. Er war Olympiasieger 1972 in München im Mittelgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1038821} {"src_title": "Grotto", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprung des Begriffs.", "content": "Der Name rührt von natürlichen Felshöhlen (\"Grotten\") her, in denen die Landbevölkerung im Tessin ursprünglich Wein, Schinken und Käse aufbewahrte. Als moderne Kühlungs- und Konservierungsmethoden diese Art der Vorratshaltung verderblicher Lebensmittel überflüssig machten, verwandelten viele Bauern diese Vorratshöhlen in soziale Begegnungsstätten zur Weinprobe und sonstigen Verkostung der eigenen Produkte. Im 19. Jahrhundert gab es die ersten Ausschankgenehmigungen, und im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden die Grotten zu öffentlichen Gastwirtschaften, die von ihrer Funktion her kaum mehr von einer Trattoria zu unterscheiden waren. Ein Grotto im heutigen Sinne ist häufig kein Felsenkeller mehr, sondern ein einfaches traditionelles Steinhaus; fast immer hat es jedoch Tische und Bänke aus Granit. Da der Schwerpunkt des Restaurationsbetriebs im Gegensatz zu früher auf dem Aussenbereich liegt, haben die meisten Grotti nur in der Sommersaison geöffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Weinausschank und Regionalküche.", "content": "Charakteristische Gerichte sind die lokalen Hart- und Weichkäse, in Olivenöl mit Kräutern eingelegter Ziegenkäse, Salami und Mortadella aus eigener Herstellung, marinierte Antipasti und Fische, Minestrone und Polenta, serviert mit \"strachin\" (einem dem Gorgonzola ähnlichen Käse), Risotto mit Pilzen, kalter oder warmer Braten mit Salat und Bratkartoffeln. Zum Dessert gibt es Zabaglione, Brotkuchen und Pfirsiche in Wein. Aus dem \"Boccalino\", einem kleinen bauchigen Tonkrug mit Henkel, trinkt man Merlot, Nostrano oder Barbera, manchmal vermischt mit Gassosa. Dieses Gefäss ist jedoch nicht das traditionelle Tessiner Trinkgefäss für Wein. Vielmehr wird Wein auf dem Land häufig aus einer einfachen Tasse ohne Henkel (\"tazzino\", im Dialekt \"ul tazzin\" genannt) getrunken. Obwohl sich zahlreiche Grotti heute zu reinen Touristenlokalen gewandelt haben, ist in denjenigen Einrichtungen auf dem Lande, in denen der \"Padrone\" gezielt Regionales auf den Tisch bringt und die soziale Kommunikation als gleichwertig mit der Verköstigung der Gäste versteht, der authentische Charakter noch erkennbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Grotto bezeichnet man in der italienischen Schweiz (Kanton Tessin und Italienischbünden) ein rustikales Lokal mit überwiegend im Freien stattfindenden Restaurationsbetrieb und mit regionaler Küche. Unter der Bezeichnung \"crotto\" gibt es diesen Typus auch im Kanton Graubünden und in Norditalien, ohne dass er diese Form haben muss.", "tgt_summary": null, "id": 1527608} {"src_title": "European Policy Centre", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tätigkeitsbereich.", "content": "Herman Van Rompuy ist Präsident des EPC. Generaldirektor des EPC ist der deutsche Ökonom Fabian Zuleeg. Studiendirektor ist der deutsch-griechische Politikwissenschaftler und Ökonom Janis A. Emmanouilidis. Zudem arbeiten am EPC 21 Wissenschaftler. Sie betreiben Forschung und Analyse, organisieren Expertentreffen und Veranstaltungen mit relevanten Stakeholdern im Bereich europäischer und internationaler Politik und veröffentlichen Publikationen online und in Druckform. Das EPC arbeitet zudem mit 18 Beratern und 12 Academic Fellows zusammen. Die Arbeit des EPC ist in fünf Programmen organisiert: Gastredner am EPC waren unter anderem Margaret Chan, Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation; Jacques Delors, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission; Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank; Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Kommission; Christine Lagarde, geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds; Martin Schulz, ehemaliger Präsident des Europäischen Parlaments; Salil Shetty, Generalsekretär von Amnesty International; Donald Tusk, Präsident des Europäischen Rats, sowie weitere internationale hochrangige Minister und Beamte.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Die Finanzmittel stammen aus verschiedenen Quellen: die König-Baudouin-Stiftung aus Belgien, die Adessium Stiftung aus den Niederlanden und Stiftung Mercator aus Deutschland sind strategische Partner des EPC. Darüber hinaus tragen Mitgliedsbeiträge und im Rahmen von Projekten eingeworbene Drittmittel von der EU und anderen Organisationen zur Finanzierung der Arbeit des EPC bei. Details zu den Finanzen des EPC sind auf der Website veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Herman Van Rompuy ist Präsident und Vorsitzender des Beirats des EPC, dem viele weitere bekannte europäische Persönlichkeiten angehören: Joaquin Almunia, Maria Joào Rodrigues, Lord Kerr of Kinlochard, Danuta Hübner, Janez Potočnik, André Sapir, Wolfgang Schüssel, Rita Süssmuth und Jacek Saryusz-Wolski. Die Mitgliederversammlung wird von Fabio Colsasanti, dem ehemaligen Generaldirektor für Informationsgesellschaft und Medien der Europäischen Kommission, geleitet. Dem Vorstand sitzt Paul Skytte Christoffersen, ehemals dänischer Botschafter in Belgien und Ständiger Vertreter Dänemarks bei der EU, vor. Ehemalige Präsidenten waren unter anderem Peter Sutherland (1998–2011) und Philippe Maystedt (2011–2014). Ehemalige Vorsitzende des Hauptvorstands waren unter anderem Hywel Ceri Jones, Gründer des ERASMUS Programms, Antonio Vitorino, ehemaliger EU-Kommissar und Meglena Kunewa, vormals EU-Kommissarin.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Das EPC hat ca. 350 Mitglieder aus einem breiten Spektrum unterschiedlicher Organisationen, darunter diplomatische Vertretungen, Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und regionale und lokale Behörden. Die Mitglieder des EPC tragen aktiv zu den Podiumsdiskussionen, Workshops, Task Forces und Roundtable-Gesprächen am EPC bei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das European Policy Centre (EPC) ist eine unabhängige gemeinnützige Denkfabrik mit Sitz in Brüssel, die zu Fragen europäischer Politik arbeitet und 1997 gegründet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 872831} {"src_title": "Association à la Recherche d’un Folklore Imaginaire", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anspruch und Struktur.", "content": "Die ARFI begann sich Ende der 1960er Jahre als eine Kooperative von Jazzmusikern aus Lyon und Umgebung zu formieren. Formal gegründet wurde sie 1977. Es ging darum, musikalische und organisatorische Erfahrungen auszutauschen, gemeinsam ein größeres Publikum zu gewinnen und neue Auftrittsmöglichkeiten – zunächst vor streikenden Arbeitern und auf Parteiversammlungen, langfristig auch in Schulen – zu schaffen. Der ARFI gehörten zunächst 13 Musiker an, die regelmäßig miteinander arbeiten und zunehmend neben klassische Soli auch Erfahrungen mit Kollektivimprovisationen sammelten. Im ersten Jahrzehnt wurden vier Gruppen geschaffen: Der \"Workshop de Lyon\", die \"Marvelous Band\", das \"Trio Alvire\" und die Big Band \"La Marmite Infernale\". Später kamen weitere Gruppen wie \"Ces Messieurs\"; \"Kif Kif\", \"L'Effet Vapeur\", das Schlagzeug-Duo \"Baron Samedi\", das \"Trio Apollo\" oder die \"Vollat 3\" hinzu. In den letzten Jahren sind noch das Trio \"Dites 33\" und \"32 Janvier\", das Duo Garcia-Recio und Guy Villerds \"Ayler quartet\" entstanden. Während die ARFI zunächst eher als geschlossener Kreis funktionierte, sind seit den 1990ern Öffnungen festzustellen. \"Marmite Infernale\" trat gemeinsam mit der bretonischen Musikgruppe \"Bagad Ronsed-Mor\" auf, seit mehreren Jahren spielt sie regelmäßig mit dem südafrikanischen \"Nelson Mandela Metropolitan Choir\"; \"Baron Samedi\" lud Musiker wie Michel Godard zur Zusammenarbeit ein. ARFI-Musiker kommen mittlerweile für Projekte regelmäßig mit den Pata-Musikern von Norbert Stein zusammen, haben aber auch Fred Frith und Paul Rogers für die erste CD von \"32 Janvier\" eingeladen. Heute greifen auch Pariser Jazzmusiker wie Daunik Lazro, der für sein Trio und Quintett Bolcato und Rollet verpflichtete, für Bands auf ihre Lyoner Kollegen zurück. Zunehmend haben die ARFI-Musiker für ihre Projekte die visuelle Dimension in ihre Auftritte einbezogen. Einerseits vertonen sie regelmäßig Stummfilmklassiker wie Alice im Wunderland (1915), Das Cabinet des Doktor Caligari oder Panzerkreuzer Potemkin, aber auch Dokumentarfilme, etwa über das historische Landleben in Frankreich; andererseits treten sie in ihrem Programm „La Grande Spectacle“ mit Zauberkünstlern auf: „Ein technisch äußerst aufwändiges Illusionstheater für Auge und Ohr lässt einen Kontrabassisten durch die Luft schweben, Instrumente spielen plötzlich ohne den Instrumentalisten, Musiker verschwinden auf offener Bühne, andere haben unversehens drei Beine.“ Im \"Palace d’ARFI\" kommt es sogar zu gastro-musikalischen Ereignissen, der Kombination von Konzert und von Spitzenköchen zubereitetem Dinner.", "section_level": 1}, {"title": "Zentrale Gruppen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Le Workshop de Lyon.", "content": "Die Besetzung der Anfang 1968 gegründeten, ursprünglich als \"Free Jazz Workshop\" auftretenden Gruppe bestand aus Trompeter Jean Méreu und Saxophonist Maurice Merle sowie Bassist Jean Bolcato und Schlagzeuger Pierre Guyon bzw. Christian Rollet. Nach 1971 kamen für kurze Zeit Alain Gibert (als Gitarrist) und dann der Pianist Patrick Vollat hinzu. 1975 wechselte für Méreu Louis Sclavis ein. Kurz darauf wurde der heutige Name der Gruppe gewählt; seitdem tritt die Band als Quartett auf. War der \"Workshop\" in den ersten Jahren vornehmlich im Süden Frankreichs zu hören, so gelang es ihm nun, sein Aktionsfeld nach Paris und auch über die französischen Grenzen hinaus auszudehnen. Als Sclavis 1983 die ARFI verließ, trat Jean-Paul Autin an seine Stelle. Zwischen 2008 und 2017 bildete Jean Aussanaire mit Autin die Frontlinie der Band. 2018 besteht die Gruppe, die als am längsten existierende Jazzcombo Frankreichs gilt, aus dem Saxophonisten Autin und dem Trompeter Fred Roudet mit Bolcato und Rollet als Rhythmusgruppe.", "section_level": 2}, {"title": "L'Effet Vapeur.", "content": "Diese Gruppe macht sich die Errungenschaften des Fusionjazz und der Elektronik zunutze. Saxophonist Jean-Paul Autin, Keyboarder Xavier Garcia (der hier insbesondere Samples verwendet) und der Schlagzeuger Alfred Spirli bilden den Kern der Gruppe; sie setzen auch Spielzeug ein. Auf der ersten CD „Pièces et Accessoires“ (1997) wirkte auch Posaunist Jacques Vielle mit.", "section_level": 2}, {"title": "La Marmite Infernale.", "content": "Wörtlich übersetzt bedeutet der Name der Band der „der höllische Kochtopf“. Die spielfreudige Gruppe, in der sich die meisten der Lyoner Musiker versammeln, legt seit 1979 Alben vor, auf denen (wie auch sonst) nur eigene Stücke enthalten sind. „Strukturelle Vielfalt wird nicht nur durch unterschiedliche stilistische Referenzpunkte erzielt (Afrika, Klangimprovisation, Bläserchoral), sondern vor allem auch durch die der Besetzung innewohnenden Möglichkeiten einer äußerst differenzierten Instrumentation.“ Während früher eine klassische Bigband-Besetzung angestrebt wurde, sind aktuell alle drei ARFI-Schlagzeuger beteiligt, neben Rollet und Spirli Michel Boiton. Zum \"Marmite infernale\" gehörten auf dem bisher aktuellen Album \"Les Hommes... Maintenant!\" (2016) als Holzbläser Jean Aussanaire, Jean-Paul Autin, Clément Gibert, Guy Villerd, als Blechbläser Olivier Bost, Jean-Marc François, Guillaume Grenard, an der Elektronik Xavier Garcia und die beiden Kontrabassisten Bolcato und Eric Brochard. Anders als in früheren Jahren sind heute keine Harmonieinstrumente mehr besetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Association à la Recherche d'un Folklore Imaginaire (ARFI) ist eine international erfolgreiche Jazzmusiker-Kooperative aus der Region Lyon, die das Konzept der Imaginären Folklore entscheidend vorangetrieben hat.", "tgt_summary": null, "id": 751394} {"src_title": "Leuchtturm-Gruppe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 8. Mai 1917 gründete der Steindrucker und Lithograph Paul Koch gemeinsam mit einem Partner in Aschersleben die Firma Koch & Bein (ab 1923 Paul Koch GmbH), die die heute noch herausgegebenen KABE-Briefmarkenalben herstellte. Der 1923 geschützte Markenname KABE leitete sich von den Anfangsbuchstabender KOMET Briefmarkenalben her. Im Jahre 1937 musste Koch den KABE-Verlag an die Ascherslebener Familie Volkhardt verkaufen. Nach der Verstaatlichung ihres Betriebes flohen Volkhardts 1953 mit den Druckvorlagen für die Briefmarkenalben nach Göppingen und bauten dort die Firma neu auf. Paul Koch hatte bereits 1948 in Hamburg einen neuen Briefmarkenalben-Verlag gegründet – den Leuchtturm Albenverlag. Sein Sohn Eberhard Koch verkaufte den Verlag 1959 an den Hamburger Kaufmann Wolfgang Schön. Dieser holte 1962 den Hamburger Kaufmann Kurt Stürken ins Unternehmen, der das Exportgeschäft für den Briefmarkenalben-Verlag entwickelte. In den folgenden Jahrzehnten erwarb Stürken sukzessive die Mehrheit vom kinderlosen Wolfgang Schön. 1972 wurde Kurt Stürken geschäftsführender Gesellschafter und war bis 1998 im operativen Geschäft der Unternehmens eingebunden. Ab 1992 kooperierten die beiden von Paul Koch gegründeten Briefmarkenalben-Verlage KABE und Leuchtturm auf den Feldern Produktion und Einkauf. Als die Nachfolge bei KABE nicht gelöst werden konnte, war es naheliegend, 1997 beide Unternehmen zu fusionieren. Seit 1997 ist Axel Stürken in der Firmenleitung aktiv, sein jüngerer Bruder Max seit 2003. 2019 wurden Kurt Stürken, Axel Stürken und Max Stürken als Gesellschafter der Leuchtturm-Gruppe zu Familienunternehmern des Jahres gekürt. Die Leuchtturm-Gruppe hat die Rechtsform einer GmbH & Co. KG und beschäftigt ca. 500 Mitarbeiter an neun Standorten: Geesthacht, Fairfield (New Jersey, USA), Dorval (Kanada), Körmend (Ungarn), Guangzhou und Shanghai (VR China), Sahline (Tunesien), Vimperk (Tschechien) sowie Örebro (Schweden) in Produktion, Verwaltung, Heimarbeit und Außendienst.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "Seit der Firmengründung 1917 beschäftigt sich Leuchtturm mit der Herstellung von Briefmarkenalben. Dazu gehören Briefmarken-Einsteckalben sowie als das wohl bekanntestes Produkt von Leuchtturm, das sogenannte \"SF-Album,\" ein Briefmarken-Vordruckalbum mit Klemmtaschen. Darüber hinaus gibt Leuchtturm den seit 1931 bestehenden \"Deutschland Netto Katalog\" (DNK) heraus. Es handelt sich um einen Briefmarkenkatalog, der alle deutschen Briefmarken seit 1848 katalogisiert und nach MICHEL-Nummern nummeriert ist. Seit der Einführung der Euromünzen im Jahr 2002 ist Leuchtturm auch ein bedeutender Hersteller von Münzalben sowie Koffern, Kassetten und Kapseln für das Sammeln von Münzen. Seit 2003 gibt Leuchtturm mit dem \"Eurokatalog\" ein Standardwerk für alle in der Eurozone herausgegebenen Kurs- und Gedenkmünzen heraus. Neben dem Zubehör für Briefmarken- und Münzensammler gehören Papier-, Büro- und Schreibwaren sowie Fotoalben und Papeteriewaren zum Sortiment, darunter insbesondere Notizbücher und Kalender, die seit 2005 unter der Marke \"Leuchtturm1917\" und unter der Leitung von Philip Döbler vertrieben werden. Die Briefmarken-Vordruckalben von Leuchtturm sind ebenso wie die Kataloge DNK und Eurokatalog in Deutschland aufgrund des Buchpreisbindungsgesetzes und in Österreich aufgrund des Bundesgesetzes über die Preisbindung bei Büchern preisgebundene Verlagsartikel.", "section_level": 1}, {"title": "Tochtergesellschaften und weitere Marken (Auswahl).", "content": "Im April 2000 wurde die Tochtergesellschaft \"Torquato AG\" mit Sitz in Geesthacht gegründet. Sie ist ein Multichannel-Unternehmen und beschäftigt unter der Leitung von Moritz Stürken über ca. 70 Mitarbeiter. Torquato vertreibt Lifestyle- und Geschenkartikel im weitesten Sinne im Online- und Versandhandel sowie über ein Filialnetz in Hamburg (Große Bleichen), Düsseldorf (Nähe Königsallee), Berlin (Nähe Kurfürstendamm), Münster (Nähe Prinzipalmarkt) und München (Schäfflerhof). Die Leuchtturm-Gruppe übernahm im Jahr 2015 die Marken \"Semikolon\" (Fotoalben, Notizbücher und Schachteln) und \"Treuleben & Bischof\" (handgefertigte Kalender und Notizbücher, Lederwaren). 2016 wurde die in Hamburg ansässige \"Bethge GmbH\" gekauft, die hochwertigen Drucksachen, Lederwaren und Schreibgeräten vertreibt. Bethge betreibt einen Onlineshop sowie Ladengeschäfte in Hamburg, Düsseldorf und München. In den USA seit 1967 und Kanada seit 1972 werden unter der Firmenbezeichnung „Lighthouse Publications“ Produkte des Unternehmens vertrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Leuchtturm-Gruppe (nach eigener Schreibung auch LEUCHTTURM GRUPPE) ist ein Industrie- und Handelsunternehmen mit Sitz in Geesthacht bei Hamburg, das als weltweit führender Anbieter von Sammelalben für Briefmarken und Münzen gilt. Kunden sind sowohl der Groß- und Einzelhandel in In- und Ausland als auch Konsumenten. Die Firmenanteile werden mehrheitlich von der Familie Stürken gehalten.", "tgt_summary": null, "id": 914739} {"src_title": "Narrenweisheit oder Tod und Verklärung des Jean-Jacques Rousseau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Marquis René Louis de Girardin erfährt durch einen Brief, dass der von ihm verehrte Philosoph und Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau seiner Einladung, den Lebensabend bei ihm auf dem Gut Ermenonville zu verbringen, zu folgen gedenkt. Rousseau bewohnt fortan mit seiner Frau Thérèse und ihrer Mutter ein Sommerhaus, gelegen in dem nach Rousseaus Vorstellungen vom Marquis angelegten Park. In diesem hat der Philosoph eine kurze Begegnung mit dem Studenten Maximilien Robespierre. Thérèse wird als einfältig, dumpf und sinnlich beschrieben, sie lässt sich auf eine Affäre mit Nicolas, einem englischen Bediensteten des Marquis, ein. Auch Fernand, der Sohn des Marquis und ein ebenso glühender Verehrer des Philosophen wie sein Vater, kann sich der erotischen Ausstrahlung von Thérèse nicht entziehen. Eines Tages liegt Jean-Jacques tot in seinem Haus, eine blutige Wunde an der rechten Schläfe. Obwohl alles auf eine Ermordung durch Nicolas, den Liebhaber seiner Frau, hindeutet, wird ein Schlaganfall als Todesursache zu Protokoll gegeben. Jean-Jacques Rousseau wird auf einer Insel im Park beigesetzt. Als sich erneut Zweifel an der Todesursache regen, besucht Marie Antoinette höchstpersönlich das Grabmal Jean-Jacques', wodurch diese Gerüchte zum Schweigen gebracht werden. Nicolas versucht sich die hinterlassenen Handschriften Rousseaus anzueignen, kann aber durch Madame Levasseur, die Mutter von Thérèse, vorerst auf Distanz gehalten werden. Fernand, den sein schlechtes Gewissen plagt, entscheidet sich, auf eigene Faust nach Amerika zu gehen und sich im Namen Jean-Jacques' den Unabhängigkeitskämpfern unter George Washington anzuschließen. Rousseaus letzte Ruhestätte wird zum Wallfahrtsort bedeutender Gelehrter und Aristokraten. Nach sieben Jahren kehrt Fernand mit Kriegsverletzung und erworbenem Gutsbesitz auf den Westindischen Territorien zurück. Er beginnt sich sofort in der Bewegung zu engagieren, die schließlich in die Französische Revolution mündet. Fernand wird Mitglied der Nationalversammlung und versucht die Lehren Rousseaus nach seinem Verständnis durchzusetzen. Rousseaus Ideen werden jedoch immer weiter von einzelnen Gruppierungen radikalisiert. Im Laufe der Zeit wird den Girardins als \"ehemaligen\" Adeligen immer mehr Misstrauen entgegengebracht. Robespierre übernimmt die Herrschaft und richtet sein Terrorregime ein. Schließlich werden auch die Girardins verdächtigt, Feinde der Republik zu sein. Der alte Marquis wird unter Hausarrest gestellt und muss miterleben, wie wütender Pöbel den Park und das Grab Rousseaus beschädigt. Fernand, aus Überzeugung allen Warnungen trotzend, wird in das Gefängnis \"La Bourbe\" gesteckt. Trotz der Gefahr, guillotiniert zu werden, verteidigt er weiterhin standhaft die Lehren Rousseaus. Auf Geheiß seines alten \"Freundfeindes\", des Jakobiners Martin Catrou, wird die Familie Girardin rehabilitiert. Der Roman endet mit der feierlichen Überführung von Rousseaus Überresten in das Panthéon.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Roman knüpft an die nicht völlig eindeutigen Todesumstände Rousseaus an. Die These, Rousseau habe Suizid begangen, spricht auch Madame de Staël explizit an. Ebenso aber könnte Rousseau auch zum Opfer der Eifersucht und Geldgier des Liebhabers seiner Frau geworden sein. Dies nimmt Feuchtwanger an, verschiebt seine Vermutung aber durch die Entscheidung für den historischen Roman ins Fiktive. Ein Teil der Handlung dient dazu, verständlich zu machen, warum niemand von den Beteiligten ein Interesse daran hatte, die Wahrheit über dieses schmähliche Ende des ebenso großen wie umstrittenen Philosophen, Komponisten und Autors öffentlich zu machen. Feuchtwanger zeigt, wie die Rousseau-Verehrung in den verschiedenen Schichten der Gesellschaft zu völlig verschiedenen politischen Konsequenzen führt – Fernand de Girardin, der Held des Buches, ist ein ebenso glühender Rousseauist wie Vincent Huret, der ihn ins Gefängnis bringt, ja, sogar Marie-Antoinette, die Königin huldigt dem Propheten der Natürlichkeit und wird von den Jakobinern in seinem Namen guillotiniert. Zugleich arbeitet Feuchtwanger in seinem Bemühen, Verständnis für den jakobinischen Terror aufzubringen, seine eigene innere Auseinandersetzung mit dem stalinistischen Terror ab. Die Beschreibung des Lebens im Gefängnis \"La Bourbe\" während der Revolution gehört zu den stärksten Passagen des Romans. Die Einbeziehung des karibischen Raums während der Revolution bereitet Alejo Carpentiers \"El siglo de las luces\" vor.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Iring Fetscher (1977): \"Lion Feuchtwangers Rousseau-Roman erhebt nicht den Anspruch wissenschaftlicher Geschichtssschreibung, und doch vermag er besser als manches Fachbuch Rousseaus Leben in seiner gesellschaftlichen Umwelt während der letzten Lebensjahre als Gast des Marquis de Girardin zu verlebendigen. Gewiss, der Romancier hat sich manche Freiheiten erlaubt, aber die Grundtatsachen hat er richtig wiedergegeben, soweit wir das heute überhaupt tun können. Weit wichtiger aber als die Rekonstruktion des Lebens, Leidens und Sterbens des einsamen Philosophen ist die äußerst gelungene Veranschaulichung der Wirkungsgeschichte des Denkers, die Lion Feuchtwanger seinem Roman einverwoben hat.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Narrenweisheit oder Tod und Verklärung des Jean-Jacques Rousseau ist ein 1952 erschienener historischer Roman von Lion Feuchtwanger. Der zeitliche Rahmen spannt sich von den letzten Lebensmonaten Jean-Jacques Rousseaus 1778 bis hin zur feierlichen Überführung seines Leichnams in das Pariser Panthéon 1794.", "tgt_summary": null, "id": 1377852} {"src_title": "Fmoc-Schutzgruppe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bedeutung.", "content": "Die Fluorenylmethoxycarbonyl-Gruppe bildet ein zentrales Element in der Strategie der Festphasen-Peptidsynthese. Idealerweise sollten sich in einer automatisierbaren Synthese, wie der genannten, alle nötigen Schutzgruppen getrennt und ungestört voneinander entfernen lassen können. Dieses Konzept nennt man Orthogonalität der Schutzgruppen. In der Peptidsynthese hat man es in der Regel mit drei Gruppen von Schutzgruppen zu tun: Zunächst die Schutzgruppe in der Richtung des zukünftigen \"N\"-terminalen Endes, beispielsweise Fmoc. Des Weiteren eine Schutzgruppe für das \"C\"-terminale Ende; diese wird in der Festphasen-Peptid-Synthese durch ein Harz gebildet, an welchem die erste Aminosäure gebunden ist. Ein verfrühtes Ablösen des wachsenden Peptides würde die Ausbeuten erheblich senken. Die dritte Art sind die Schutzgruppen für die eventuell vorhandenen störenden funktionellen Gruppen in den Aminosäuren, die in das Peptid eingebaut werden sollen. Hier stellt Fmoc durch seine außergewöhnliche Eigenschaft, im Sauren stabil, dagegen jedoch im Basischen labil zu sein, eine Ausnahme unter den Schutzgruppen dar. Der Großteil der weiteren Schutzgruppen wird unter sauren Bedingungen abgespalten. In der Festphasen-Peptid-Synthese werden Peptide an Harzen nach Merrifield und Weiterentwicklungen dieser Technik automatisiert mit Hilfe von Syntheserobotern hergestellt. Die dabei angewandten Standardprotokolle ermöglichen Peptidkupplung in Ausbeuten von über 99,99 %, was nötig ist, um Peptide im 10-kDa-Bereich synthetisieren und später aufreinigen zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Entschützen.", "content": "Die Schutzgruppe kann unter schwach basischen Bedingungen wieder entfernt werden, ist jedoch unter sauren Bedingungen stabil. Daher kann sie gut in Verbindung mit der sogenannten Boc-Schutzgruppe (\"tert\"-Butyloxycarbonyl) und der in diesem Zusammenhang gebräuchlichen Schutzgruppe für Carbonsäuren, dem \"tert\"-Butylester, eingesetzt werden und ist komplementär dazu, weil die Boc- und auch die \"tert\"-Butylester-Gruppe sauer (normalerweise mit konzentrierter Trifluoressigsäure) entfernt wird. Beim Entschützen von Fmoc wird das saure Wasserstoff-Atom mit Hilfe einer Base (meist ein sekundäres Amin) entfernt. In einem E1 genannten Mechanismus kollabiert das Schutzgruppensystem zu einem quasi-aromatischen System und dem freien Amin (z. B. Ester eines Peptides), wie im Reaktionsmechanismus gezeigt: Das Proton in der 9-Position des Fluorenyl-Ringes (pK = 22,6 in Dimethylsulfoxid) kann unter verhältnismäßig milden Bedingungen entfernt werden. Dadurch ist es möglich, dass die Entschützung mit 20 % Piperidin, einer relativ schwachen Base, in Dimethylformamid (DMF) innerhalb weniger Minuten (30 min) erfolgen kann. Aufgrund von charakteristischen UV-Absorptionen bei 295 nm (ε=7800) kann man den korrekten Verlauf der Entschützung verfolgen und dadurch bei Peptidsynthesen mittels eines Synthesizers problematische Peptidkupplungen anhand der langsamen oder schlechten Abspaltung der Schutzgruppe erkennen.", "section_level": 1}, {"title": "Schutz der Aminofunktion.", "content": "Normalerweise erfolgt der Schutz der Aminofunktion, bei Abwesenheit von anderen störenden Gruppen seitens der Aminosäure, durch die Umsetzung mit Fluorenylmethoxycarbonylchlorid (Fmoc-Cl) oder \"N\"-(9-Fluorenylmethoxycarbonyloxy)-succinimid (Fmoc-OSu) in Gegenwart einer wässrigen Natriumhydrogencarbonatlösung mit der entsprechenden Aminosäure. Die Fmoc-Derivate aller gängigen Aminosäuren sind kommerziell erhältlich. Alternativ kann die Aminofunktion einer Aminosäure auch mit der Fmoc-Gruppe geschützt werden, wenn statt Fluorenylmethoxycarbonylchlorid das \"N\"-Hydroxysuccinimid-Derivat Fmoc-ONSu eingesetzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "W. Chan (Autor), W. C. Chan (Herausgeber), Peter D. White. In: \"Fmoc Solid Phase Peptide Synthesis: A Practical Approach (Taschenbuch)\", Oxford University Press Oxford New York 2000, ISBN 0-19-963724-5.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fluorenylmethoxycarbonyl (Fmoc) ist eine Schutzgruppe, die zum Schützen von Aminen verwendet wird. Ein Einsatzgebiet ist die Synthese von Peptiden. Mit dieser Schutzgruppe ist es möglich, die nächste Aminosäure im Kettenwachstum in Richtung des \"N\"-terminalen Endes des Peptids zu schützen. Die Kombination aus \"N\"-Fmoc und \"tert\"-Butylestern bzw. seinen chemisch verwandten polymergebundenen Analoga ist eine ideale orthogonale Schutzgruppen-Kombination und findet breite Anwendung in der Festphasen-Peptid-Synthese.", "tgt_summary": null, "id": 141893} {"src_title": "Carl Claus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Carl Claus’ Eltern waren der Münzwardein Heinrich Claus und Charlotte, geb. Richter. Sein Bruder war der Chemiker Adolf Claus. Claus studierte ab 1854 Medizin und Naturwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg und der Hessischen Ludwigs-Universität in Gießen bei Rudolf Leuckart (1822–1898). 1854 wurde er Mitglied der Progress-Burschenschaft Germania Marburg. Ab 1855 war er Mitglied des Corps Hasso-Nassovia. 1857 wurde er zum Doktor der Philosophie promoviert. In Marburg habilitierte er sich 1858 für das Fach Zoologie. Er lehrte an der Philipps-Universität und ab dem Wintersemester 1859/1860 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, wo er zum Extraordinarius ernannt wurde. Einen Ruf nach Dorpat hatte Claus abgelehnt. 1863 nahm er einen Ruf nach Marburg an und wurde dort Ordinarius. 1870 wechselte er an die Georg-August-Universität Göttingen und 1873 an die Universität Wien, wo er bis 1896 lehrte. Er leitete die österreichische Station für Meereszoologie in Triest, spezialisierte sich auf Krebstiere und gründete die moderne Klassifizierung dieser Gruppe. Im Rahmen seiner Zellforschung prägte Claus den Begriff Phagocyte (intrazellulär verdauende Blutzelle; \"cyto-\" von „Gefäß“, „Zelle“; φαγεῖν \"phageîn\" „[fr]essen“). Unter der Anleitung von Claus verfasste der Medizinstudent Sigmund Freud 1877 seine erste wissenschaftliche Arbeit, aufgrund von Forschungen, die er an Claus' Triester Station über die Hodenstruktur des Aals durchgeführt hatte. Von daher erhielt Freud entscheidende Impulse für seine später entwickelte Theorie von der Bisexualität des Menschen. Die Theorie von Charles Darwin wurde von Claus geschätzt; aber er sah darin noch wesentliche offene Fragen. Am Ende seines Lebens schrieb er, dass das Selektionsprinzip", "section_level": 1}, {"title": "Dedikationsnamen.", "content": "René Edouard Claparède benannte 1863 nach ihm die Gattung \"Clausia\" mit der Art \"Clausia lubbocki.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Friedrich Wilhelm Claus, latinisiert auch \"Carolus...\" (* 2. Januar 1835 in Kassel; † 18. Januar 1899 in Wien), war ein deutscher Zoologe und vergleichender Anatom. Er gilt als „Schöpfer der wissenschaftlichen Zoologie Österreichs“. Claus vertrat den Darwinismus, war aber ein Gegner der Theorien von Ernst Haeckel.", "tgt_summary": null, "id": 1024479} {"src_title": "Kloster Werl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Neuzeit.", "content": "Das ursprüngliche Kloster der Kapuziner wurde im Jahre 1645 von Kurfürst Ferdinand gegründet, um das katholische Leben zu stärken. Sein Nachfolger Maximilian Heinrich übergab 1661 dem Orden das Gnadenbild der Trösterin der Betrübten aus der Soester Wiesenkirche, das eine Anziehung für Pilger darstellte und viel Geld in die Stadt brachte. So sind auch eine Reihe medizinischer Wunder bezeugt. Die Klostergebäude lagen östlich des Marktes. 1786/89 wurde die Klosterkirche nach Plänen von Arnold Boner neu errichtet. Die Kapuziner bestritten ihren Lebensunterhalt durch Almosen. Der Konvent bestand 1802 aus 28 Personen. Unter ihnen waren auch einige Franzosen, die vor der französischen Revolution geflohen waren.", "section_level": 2}, {"title": "19. und 20. Jahrhundert.", "content": "Bei der hessischen Übernahme des Herzogtums Westfalen blieb das Kloster zunächst bestehen. 1804 nahm es Ordensleute aus dem aufgelösten Kapuzinerkloster Rüthen, 1813 aus dem aufgehobenen Kapuzinerkloster Marsberg auf. Das Kloster Werl wurde dann 1834 unter preußischer Regierung aufgelöst. Die letzten Kapuziner verließen 1836 das Kloster. Im Jahre 1848 gründeten Franziskaner das Kloster neu. Sie wurden 1875 aufgrund der Klostergesetzgebung während des sogenannten Kulturkampfes ausgewiesen und kehrten 1887 zurück. Das Gnadenbild und die Wallfahrtsbasilika werden bis heute von ihnen betreut. Bis zum Jahre 1904 wurde das Klostergebäude neu gebaut, da das bisherige Kloster (der Kapuziner und später der Franziskaner) dem Neubau der Wallfahrtsbasilika weichen musste. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Wallfahrt immer stärker beschränkt und letztlich verboten. Der damalige Wallfahrtsleiter, Pater Lambert Fester, versuchte trotzdem den „Wallfahrtsbetrieb“ aufrecht zu halten. Das gelang ihm trotz Einschränkungen immer wieder. Da große Wallfahrten verboten wurden, kamen die Teilnehmer der Fußwallfahrt aus Werne auf Umwegen nach Werl und wurden von der Gestapo kurz vor der Stadt gestoppt und nach Hause geschickt. In der Gruft des Franziskanerklosters auf dem Werler Parkfriedhof liegt die Asche des Franziskanerpaters Kilian Kirchhoff begraben, der am 24. April 1944 in Brandenburg-Görden als Opfer des NS-Regimes enthauptet wurde. Er war von einer Frau aus Kassel denunziert worden, verhaftet und in Dortmund angeklagt worden. Roland Freisler verurteilte Kirchhoff am 7. März 1944 vor dem Volksgerichtshof zum Tod.", "section_level": 2}, {"title": "Übernahme durch das Erzbistum Paderborn.", "content": "2015 gaben die Franziskaner bekannt, dass sie im Jahr 2019 das Kloster und die Wallfahrtsseelsorge in Werl aufgeben werden. Die frühe Ankündigung sollte dem Erzbistum Paderborn helfen, eine Lösung für die Wallfahrtsseelsorge in Werl zu finden. 2017 kaufte das Erzbistum das Kloster. Das Erzbistum plant, im Klostergebäude ein Wallfahrtszentrum einzurichten und darin außerdem die Verwaltung kirchlicher Einrichtungen unterzubringen. Am 1. September 2019 verließen die Franziskaner Werl.", "section_level": 2}, {"title": "Simultaneum der Klosterkirche.", "content": "In Werl lebten um 1828 etwa 100 Protestanten; Werl hatte um die 3350 Einwohner. Diese protestantischen Mitbürger, zumeist Angehörige der preußischen Beamtenschicht, hatten ihre Gottesdienste bislang in einer Kapelle auf der Gänsevöhde abgehalten. Ab 1831 war die Klosterkirche – heute alte Wallfahrtskirche – zum simultanen Gebrauch bestimmt. Zwischen beiden Gemeinden kam es immer wieder zu Schwierigkeiten wegen der Kirchennutzung. Am 6. März 1851 wurde das Simultaneum vertraglich aufgehoben. Die evangelischen Gläubigen feierten ihre Gottesdienste bis zur Fertigstellung ihrer eigenen Kirche im Jahr 1854 im Sitzungssaal des damaligen Werler Rathauses.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kloster Werl war von 1645 bis 1834 ein Kapuzinerkloster und von 1848 bis 2019 ein Kloster des Franziskanerordens in Werl, Kreis Soest.", "tgt_summary": null, "id": 830057} {"src_title": "La Sinistra – L’Arcobaleno", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Seit der Fusion der ehemaligen Democratici di Sinistra \"(Linksdemokraten)\" mit Democrazia è Libertà – La Margherita (den Christdemokraten des Mitte-links-Bündnisses L’Unione) sowie einigen Kleinparteien der politischen Mitte zum Partito Democratico (PD) im Oktober 2007 ergab sich für die Gruppierungen am linken Rand des italienischen Parteienspektrums die Notwendigkeit einer Neuorganisation. So trafen die vier Parteien PRC, SD, PdCI und die Grünen auf einem ersten nationalen Kongress in Rom am 8. und 9. Dezember 2007 zunächst Übereinkünfte und planten die weitere Zusammenarbeit unter dem Bündnisnamen \"La Sinistra – L’Arcobaleno\". Nach dem Sturz der Regierung Prodi im Januar 2008 und der endgültigen Auflösung der bis dahin regierenden \"Unione\" durch den Alleinantritt des PD bei den Neuwahlen im April 2008 formierten sich die vier linken Parteien zum Wahlbündnis und traten mit dem früheren PRC-Vorsitzenden und Präsidenten der Abgeordnetenkammer, Fausto Bertinotti, als Spitzenkandidat an. Die Listen wurden mit Frauen und Männern paritätisch besetzt. Da zum zweiten Mal nach den Parlamentswahlen 2006 auch im Ausland lebende Italiener in den Konsulaten ihres Wohnortes wählen konnten, wurden im europäischen Ausland Vertretergruppen von \"La Sinistra – L’Arcobaleno\" gegründet. In Deutschland existieren seit Anfang 2008 u. a. in Berlin und Hamburg solche Sektionen, die im so genannten Wahlbezirk Europa \"(Circoscrizione Europa)\" um die Stimmen der Auslandsitaliener warben. Mit nur 3,1 % bei den Abgeordnetenhauswahlen und 3,2 % bei den Senatswahlen verzeichnete das Bündnis am 14. April 2008 erdrutschartige Verluste und verfehlte wegen der Sperrklauseln (4 bzw. 8 %) den Einzug in beide Kammern. Damit war zum ersten Mal seit der Gründung der italienischen Republik keine kommunistische Partei im Parlament vertreten. Als Konsequenz aus dieser historischen Niederlage kündigte Bertinotti seinen vollständigen Rückzug aus der Politik an. Die Federazione dei Verdi und die Sinistra Democratica gründeten dann am 16. März 2009 mit anderen linken Parteien das Parteienbündnis Sinistra e Libertà, das als Nachfolger der \"Sinistra – Arcobaleno\" verstanden werden kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "La Sinistra – L’Arcobaleno ( für \"Die Linke – Der Regenbogen)\", in Italien auch mit dem Beinamen \"Cosa Rossa\" (\"Rote Sache\") bezeichnet, war ein Parteienbündnis der italienischen Linken und Grünen, das sich Ende 2007 bildete und erstmals bei den Parlamentswahlen 2008 antrat. Es bestand aus folgenden Parteien:", "tgt_summary": null, "id": 315608} {"src_title": "Edward Gawler Prior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Bis 1873 arbeitete Prior als Ingenieur in englischen Minen, wanderte dann nach British Columbia aus und ließ sich in Nanaimo nieder. Dort arbeitete er als stellvertretender Manager der \"Vancouver Coal Mining & Land Company\". 1878 wurde er Mineninspektor im Dienste der Provinzregierung. 1880 gründete er mit Alfred Fellows ein Handelsunternehmen für Maschinen und Werkzeuge, ab 1883 war er alleiniger Besitzer. Prior wurde im Juli 1886 als unabhängiger Kandidat in die Legislativversammlung von British Columbia gewählt (damals existierten in der Provinz noch keine Parteien). Im Januar 1888 folgte die Wahl in das kanadische Unterhaus. 1891 trat Prior den Freimaurern bei. Er gehörte von Dezember 1895 bis Juli 1896 den Kabinetten der konservativen Premierminister Mackenzie Bowell und Charles Tupper an und war Rechnungsprüfer der nationalen Steuerbehörde. Wegen Missachtung des Wahlgesetzes verlor Prior 1900 seinen Unterhaussitz. Er kehrte zur Provinzpolitik zurück, wurde 1901 bei einer Nachwahl wieder in die Legislativversammlung gewählt und von James Dunsmuir zum Bergbauminister ernannt. Am 21. November 1902 ernannte ihn Vizegouverneur Henri-Gustave Joly de Lotbinière zum Premierminister der Provinz. Diese letzte parteiunabhängige Provinzregierung hielt nur ein halbes Jahr. Joly setzte sie am 1. Juni 1903 wieder ab, da Prior unter Verdacht stand, einen Bauauftrag der Regierung an sein eigenes Unternehmen vergeben zu haben. Bei den Wahlen im Oktober 1903 verlor Prior seinen Sitz. Im selben Jahr scheiterte auch sein Versuch, wieder ins kanadische Unterhaus gewählt zu werden. Er widmete sich wieder seinem Unternehmen und war auch Präsident der Handelskammer von Victoria. Ab dem 18. Dezember 1919 war er Vizegouverneur von British Columbia, verstarb jedoch knapp ein Jahr später im Amt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward Gawler Prior, PC (* 21. Mai 1853 in Dallowgill bei Ripon, England; † 12. Dezember 1920 in Victoria) war ein kanadischer Politiker und Bergbauingenieur. Vom 21. November 1902 bis zum 1. Juni 1903 war er Premierminister der Provinz British Columbia, vom 18. Dezember 1919 bis zu seinem Tod Vizegouverneur.", "tgt_summary": null, "id": 1526332} {"src_title": "Ackerschnecken", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die meisten Arten aus der Familie der Ackerschnecken sind klein bis mittelgroß. Exemplare der Gattungen \"Mesolimax\" und \"Krynickillus\" stellen mit bis zu 60 mm Körperlänge die längsten Arten dar. Der Mantel ist bei den Ackerschnecken relativ groß und nimmt etwa ein Drittel der Körperlänge ein. Bei den Arten der Gattung \"Megalopelte\" bedeckt der Mantel sogar fast die gesamte Oberfläche des Tieres. Das Atemloch sitzt median oder annähernd median. Der Mantel direkt um das Atemloch ist etwas erhaben. Die Oberfläche der Ackerschnecken ist mit konzentrisch angeordneten beweglichen Falten überzogen. Es ist noch ein kleines Schalenplättchen (Rest des Schneckengehäuses) im Mantel erhalten. Der Fuß der Ackerschnecken ist nur am Ende kielförmig ausgebildet. Das Atemloch befindet sich in der hinteren Hälfte des Mantelschildes und ist relativ klein ausgebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Verbreitung.", "content": "Die Arten der Familien bewohnen vielfältige Lebensräume, meist werden feuchte Biotope bevorzugt, einige Arten leben jedoch auch in ausgesprochen sommertrockenen Gebieten. Die Mehrzahl der Arten frisst bevorzugt frisches Pflanzenmaterial. Die Verbreitung der Familie war ursprünglich paläarktisch mit einem Schwerpunkt der Diversität im Mediterrangebiet und in der Region um das Schwarze Meer. Allerdings sind heute einige Arten nahezu weltweit verschleppt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Schadwirkung.", "content": "Unter zu den Ackerschnecken zählenden Arten sind viele synanthrope, d. h. an den Menschen angepasste Arten, die oft als Schädlinge eingestuft werden. De facto sind es jedoch nur wenige Arten, die tatsächlich auch finanziell zu bemessende Schäden verursachen (können), wie z. B. die Genetzte Ackerschnecke (\"Deroceras reticulatum\"). Sehr problematisch können auch die aus ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in andere Lebensräume verschleppten Arten sein, da dort deren natürliche Feinde oft fehlen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Familie Agriolimacidae wird nach Hausdorf in zwei Unterfamilien unterteilt, wobei die Unterfamilie Mesolimacinae monotypisch ist und nur die Gattung \"Mesolimax\" mit zwei Arten enthält. Die Mehrzahl der Gattungen mit derzeit zusammen über 60 Spezies wird in die Unterfamilie Agriolimacinae gestellt. In der kladistischen Gliederung der Limacoidea sind nach Hausdorf die Agriolimacidae die Schwestergruppe der Limacidae (Schnegel).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nacktschnecken-Familie der Ackerschnecken, auch Kleinschnegel genannt, (lat. Agriolimacidae) gehört zur Ordnung der Lungenschnecken (Pulmonata). Sie stellen die größte Familie der Nacktschnecken dar.", "tgt_summary": null, "id": 101875} {"src_title": "Willy Arend", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach seinem Schulabschluss war Arend zunächst als Bautechniker tätig; das Radfahren erlernte er mit 15 Jahren, noch auf dem Hochrad. Sein erstes Rennen fuhr er 1894, im Jahr darauf sattelte er auf das Niederrad um und war fortan bei zahlreichen Rennen als Amateur erfolgreich. 1896 wurde er Profi, nachdem ohnehin sein Amateur-Status bezweifelt worden war. 1897 wurde Arend in Glasgow als erster Deutscher Profi-Weltmeister im Bahnradsport. Dreimal (1897, 1898 und 1901) gewann er auch die Europa-Meisterschaft. 1896 wurde er erstmals Deutscher Meister und 1921, nach 25 Jahren, zum zweiten Mal. Wegen seiner ansehnlichen Erscheinung war er besonders beliebt beim Publikum, wurde der „schöne Willy“ genannt und mit „Feste Willy, feste“ angefeuert. Große Begeisterung rief 1901 sein Sieg gegen den US-amerikanischen Sprint-Weltmeister von 1899, Major Taylor, in Berlin hervor. Anschließend wurde Bier als „Arend-Bräu“ verkauft und gar der „Willy-Arend-Marsch“ zu seinen Ehren komponiert. In seinen besten Jahren von 1895 bis 1905 verdiente Arend an Preisgeldern insgesamt 130.000 Reichsmark, für damalige Verhältnisse ein Vermögen. 1901 wurde Arend 1. Vorsitzender des Deutschen Rennfahrer Verbands (DRV). Um seine Existenz weiterhin zu sichern, eröffnete er einen Zigarrenladen in Berlin. In den Jahren danach ließ der Zuspruch für Sprinter-Rennen beim Publikum allerdings nach, das lieber die spektakuläreren Steherrennen besuchte, so dass Arend mitunter für ein Zehntel seiner früheren Prämien fahren musste. Aus diesem Grunde startete Arend schließlich auch bei elf Sechstagerennen und gewann zwei, 1910 in Bremen und Kiel (gemeinsam mit Eugen Stabe). Als er sich 1926 mit 50 Jahren von der Rennbahn zurückzog, war er insgesamt 30 Jahre lang Radprofi gewesen, nach seiner eigenen Einschätzung „der älteste Rennfahrer der Welt“. Weltwirtschaftskrisen und zwei Weltkriege zehrten Arends Vermögen auf. 1964 starb er verarmt in Berlin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Willy Arend (* 2. Mai 1876 in Hannover; † 25. März 1964 in Berlin) war ein deutscher Radrennfahrer und erster deutscher Profi-Weltmeister. Willy Arend war ein Bahnsprinter, damals „Flieger“ genannt, und einer der deutschen Radsportstars vor und nach dem Ersten Weltkrieg.", "tgt_summary": null, "id": 2205768} {"src_title": "Peter Kupferschmidt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ober-/Regionalliga Süd (1960–1965).", "content": "Als Sohn jugoslawiendeutscher Eltern in Filipovo, deutsch Filipowa (damals von Ungarn besetzt und Szentfülöp genannt) geboren, zog er mit ihnen 1956 nach Deutschland. In München niedergelassen schloss er sich dem \"SV Gartenstadt Trudering\" und wenig später der Jugendabteilung des FC Bayern München an. Für die Spielzeit 1960/61 erhielt er einen Lizenzspielervertrag bei den Profis und debütierte am 30. April 1961 (30. Spieltag) in der Oberliga Süd beim 2:1-Sieg im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05, seinem einzigen Saisonspiel. In den beiden darauffolgenden Spielzeiten – unter Trainer Helmut Schneider – bestritt er nur zehn bzw. elf Oberligaspiele in denen der Durchbruch zum Stammspieler nicht gelang; jedoch der erste internationale Einsatz. Am 16. Oktober 1962 kam er in der 1. Runde um den Messepokal beim 3:0-Sieg gegen die Stadtauswahl Basel in der Schweiz als linker Verteidiger zum Einsatz. Zu Saisonbeginn 1963/64 gehörte der FC Bayern München nicht zu den Gründungsmitgliedern der neu geschaffenen höchsten deutschen Fußballklasse – der Bundesliga – und spielte nun in der zweitklassigen Regionalliga Süd, in der Kupferschmidt (bis 1965) 64 Spiele bestritt und ein Tor erzielte. Dieses gelang ihm am 3. Mai 1965 (37. Spieltag) bei der 1:2-Niederlage im Auswärtsspiel gegen den FSV Frankfurt. Unter Trainer Tschik Čajkovski erreichte Kupferschmidt 1964 mit der Mannschaft den 2. Tabellenplatz in der Regionalliga Süd, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga berechtigte, in der am Ende jedoch ein Punkt zum Aufstieg fehlte. In der Folgesaison wurde er mit der Mannschaft Meister in der Regionalliga Süd. In der sich anschließenden und erfolgreich gestalteten Aufstiegsrunde – an dessen Abschluss der Aufstieg in die Bundesliga stand – kam Kupferschmidt, seit zwei Jahren zur Stammbesetzung zählend, in drei der insgesamt neun Spiele zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesliga (1965–1971).", "content": "Beim 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt am 21. August 1965 im Stadion an der Grünwalder Straße gab Kupferschmidt sein Bundesligadebüt, sein erstes von 30 Spielen in seiner Premierensaison. Sein erstes Bundesligator erzielte er in der Folgesaison am 13. Mai 1967 (31. Spieltag) beim 5:0-Sieg im Heimspiel gegen FC Schalke 04 mit dem Treffer zum 1:0 in der 42. Minute. Nach einem vielbeachteten dritten Platz in der Meisterschaft konnte Kupferschmidt am 4. Juni 1966 – mit einem 4:2-Sieg über den Meidericher SV – den Gewinn des DFB-Pokals feiern. Er war auch aktiv beteiligt, als der FC Bayern München am 31. Mai 1967 in Nürnberg erstmals den Europapokal der Pokalsieger (1:0 n. V. gegen die Glasgow Rangers) und am 10. Juni 1967 (4:0 gegen den Hamburger SV) erneut den DFB-Pokal gewann. Für den Gewinn des Europa-Pokals wurde er – zusammen mit der Mannschaft des FC Bayern München – am 3. Dezember 1967 mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet. Unter Branko Zebec (ab der Saison 1968/69) kam Kupferschmidt nur noch zu 22 Einsätzen, da der Trainer zu Saisonende auf Werner Olk, Franz Beckenbauer, Georg Schwarzenbeck und den Österreicher Peter Pumm als Abwehrformation setzte; beim erneuten Gewinn des DFB-Pokals 1969 war ihm jegliches Pokalspiel vergönnt. 1969/70, als die Bayern Zweiter in der Meisterschaft wurden, kam Kupferschmidt in 16 Spielen zum Einsatz, in denen er drei Tore erzielte. Sein letztes Spiel bestritt er am 3. Mai 1970 (34. Spieltag) beim 2:2-Unentschieden „auf Schalke“. In seiner letzten Bundesligaspielzeit, 1970/71, brachte ihn Trainer Udo Lattek nicht mehr zum Einsatz, wohl aber im Erstrundenrückspiel gegen die Glasgow Rangers, im Achtelfinalhinspiel gegen Sparta Rotterdam und im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Liverpool um den Messepokal. Spiele, die Kupferschmidt für den FC Bayern München bestritt:", "section_level": 2}, {"title": "Bundes- und Regionalliga (Österreich 1971–1973).", "content": "Kupferschmidt wechselte zur Saison 1971/72 zum österreichischen Erstligisten SK Sturm Graz, für den er 27 Spiele betritt und mit ihm am Saisonende den siebten Platz belegte. Danach wechselte er zum Kapfenberger SV, mit dem er am Saisonende 1972/73 in der zweitklassigen Regionalliga Mitte den zweiten Platz belegte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Peter Kupferschmidt (* 2. März 1942 in Filipovo, Jugoslawien) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der von 1956 bis 1971 für den FC Bayern München aktiv war und mit ihm zu mehreren Erfolgen kam.", "tgt_summary": null, "id": 987248} {"src_title": "Michael Thumann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes studierte er Geschichte, Politik und Slawistik an der Freien Universität Berlin, an der Columbia University in New York, an der Leningrader Staatsuniversität und am Puschkin-Institut in Moskau.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche Laufbahn.", "content": "Thumann ist Außenpolitischer Korrespondent der Wochenzeitung \"Die Zeit\" mit Sitz in Berlin und schreibt über Internationale Politik, Osteuropa und den Mittleren Osten. Von 2014 bis 2015 leitete er das Moskauer Büro der \"Zeit\". Bis 2013 war er \"Zeit\"-Korrespondent für den Nahen und Mittleren Osten mit Sitz in Istanbul. Bis Ende 2007 koordinierte er die außenpolitische Berichterstattung der \"Zeit\". Von 1996 bis 2001 war er der \"Zeit\"-Korrespondent in Moskau und berichtete über Russland und die islamischen Völker des Kaukasus und Zentralasiens. Zuvor bereiste er als politischer Redakteur der \"Zeit\" Südosteuropa, insbesondere das zerfallende Jugoslawien. Thumann forschte im Jahr 2000 an der Lomonossow-Universität in Moskau für ein Buch über den russischen Föderalismus. Im selben Jahr recherchierte er als \"Public Policy Scholar\" am Woodrow Wilson International Center for Scholars (WWIC) in Washington, D.C. Thumann betont, man müsse begreifen, welche tiefen Veränderungen Russland durchmache. Das Land sei viel zu groß, als dass es sich unter westlichen Umarmungen oder Zurückweisungen drehen würde. Zu behaupten, das Land hätte seinen speziellen Weg nur deshalb genommen, weil der Westen sich so oder so verhalten habe, sei nichts weniger als eine Beleidigung für ein europäisches Land dieser Größe. \"Russland lässt sich nicht von außen steuern oder manipulieren.\"", "section_level": 1}, {"title": "Preise und Auszeichnungen.", "content": "Für seine Berichterstattung erhielt er 2012 den \"Helga und Edzard Reuter-Preis für Völkerverständigung\" und den \"Deutschen Journalistenpreis\" in der Kategorie \"Mobilität & Logistik\". 2016 bekam er den \"Deutschen Journalistenpreis\" in der Kategorie \"Offenes Thema\".", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Michael Thumann ist mit der Journalistin Susanne Landwehr verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Thumann (* 8. Dezember 1962) ist ein deutscher Journalist und Buchautor. Er ist Außenpolitischer Korrespondent der Wochenzeitung \"Die Zeit\" mit Sitz in Berlin und schreibt über Internationale Politik, Osteuropa und den Mittleren Osten.", "tgt_summary": null, "id": 1243751} {"src_title": "Giberto Borromeo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und frühe Jahre.", "content": "Giberto Borromeo war das fünfte von neun Kindern des Renato Borromeo, \"Conte\" von Arona und \"Marchese\" von Angera, und dessen Gemahlin Giulia Arese. Weitere Kardinäle aus derselben Familie waren sein Onkel Giberto Borromeo der Ältere, sein Großneffe Vitaliano Borromeo sowie die entfernteren Verwandten Carlo Borromeo, Federico Borromeo der Ältere, Federico Borromeo der Jüngere und Edoardo Borromeo. Seine Taufe fand am 17. September 1671 in der Mailänder Kirche Sant’ Alessandro statt. Da er für die geistliche Laufbahn bestimmt war, erhielt er bereits als Zwölfjähriger die Tonsur und wurde Kommendatarabt von Viboldone. Seine Bildung erfolgte 1683–1690 an der Seminarschule von Mailand, danach studierte er an der Universität Pavia und wurde dort am 7. Juli 1691 zum \"Doctor iuris utriusque\" promoviert. In Mailand studierte er Theologie und erwarb dort im November 1690 den akademischen Grad eines Dr. theol. Nach Abschluss des Studiums ging er nach Rom und wurde am 27. März 1692 Apostolischer Protonotar. Er war vom 29. September 1692 bis September oder Oktober 1693 Vize-Legat in Bologna. Zudem wurde er 1693 Referendar an den Gerichtshöfen der Apostolischen Signatur. Danach zog er sich wegen seiner angegriffenen Gesundheit nach Mailand zurück, wo er bis 1705 lebte. In dieser Zeit schloss er Freundschaft mit Lodovico Antonio Muratori, der ihm bereits am 15. Juli 1693 seine Dissertation \"De Graecae linguae usu et praestantia\" gewidmet hatte und den Giberto Borromeo in seiner Villa auf der Isola Bella beherbergte und auch finanziell unterstützte. Muratori widmete ihm noch 1697 den ersten Band der \"Anecdota latina ex Ambrosianae Bibliothecae codicibus\". Die Priesterweihe empfing Giberto Borromeo am 14. Dezember 1710.", "section_level": 2}, {"title": "Bischofsämter.", "content": "Am 26. Januar 1711 wurde er zum Lateinischen Patriarchen von Antiochia ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 1. März desselben Jahres im Mailänder Dom der Erzbischof von Mailand, Kardinal Giuseppe Archinto; Mitkonsekratoren waren Kurienerzbischof Girolamo Archinto und Giovanni Francesco Barbarigo, Bischof von Verona. Am 26. Juni 1711 wurde er zum Päpstlichen Thronassistenten ernannt. Auf den Bischofsstuhl von Novara wurde Giberto Borromeo unter Beibehaltung des Patriarchentitels am 17. Januar 1714 transferiert. Eingedenk der Lehren seines Onkels Karl Borromäus verwaltete er das Bistum persönlich und überließ es nicht, wie bis dahin üblich, einem Stellvertreter.", "section_level": 2}, {"title": "Kardinalat.", "content": "Papst Clemens XI. kreierte ihn im Konsistorium vom 15. März 1717 zum Kardinalpriester. Den roten Hut und \"Sant’Alessio\" als Titelkirche erhielt Giberto Borromeo am 10. Mai desselben Jahres. Er war Teilnehmer des Konklave 1721, das Innozenz XIII. zum Papst wählte. Ferner nahm er am Konklave 1724 teil, aus dem Benedikt XIII. als Papst hervorging. Schließlich war er auch unter den Kardinälen des Konklave von 1730, das Clemens XII. auf den Stuhl Petri erhob. In den drei Konklaven, an denen er teilnahm, unterstützte Giberto Borromeo stets die Kandidaten der kaiserlichen Partei gegen die der Spanier.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Giberto Borromeo starb am 22. Januar 1740 an seinem Bischofssitz in Novara und wurde dort zunächst in San Marco, der Kirche der Barnabiten, beigesetzt. Später wurde sein Leichnam in den Dom von Novara überführt und dort in der Kapelle San Carlo bestattet. Einen Großteil seiner Büchersammlung vermachte er der Biblioteca Ambrosiana in Mailand.", "section_level": 2}], "src_summary": "Giberto Borromeo (* 12. September 1671 in Mailand; † 22. Januar 1740 in Novara) war ein italienischer Kardinal der römisch-katholischen Kirche. Er stammte aus dem Adelsgeschlecht der Borromeo.", "tgt_summary": null, "id": 24572} {"src_title": "Telus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Telus Communications (Alberta) wurde 1990 von der Provinzregierung Albertas gegründet mit dem Ziel das staatliche Unternehmen zu privatisieren. 1995 erfolgte die Übernahme von dem städtischen Unternehmen Edmonton Telephones (Ed Tel) und machte somit Telus zum größten Telekommunikationsunternehmen in der Provinz. 1996 wurden die alten Markenbezeichnungen AGT und Edtel vom Markt genommen und die Marke Telus gestärkt. 1999 erfolgte der Zusammenschluss mit BCTel (British Columbia Telephone). Mit dem Zusammenschluss entwickelte sich das Unternehmen zum zweitgrößten Telekommunikationsanbieter mit einem 22 % Marktanteil nach Bell Canada die über einen 42 % Marktanteil verfügten. 1999/2000 erfolgte die Übernahme von ClearNet, einem Mobilfunkanbieter.", "section_level": 1}, {"title": "Dienstleistungen.", "content": "Das Unternehmen bietet Telekommunikationsmöglichkeiten für Privatkunden, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen an, hierzu zählen:", "section_level": 1}, {"title": "HSPA+ upgrade.", "content": "Telus unterzeichnete eine Vereinbarung mit Nokia Siemens Networks und Huawei ein paralleles Kommunikationsnetzwerk, das parallel zum bestehenden CDMA betrieben wurde. Das Projekt begann am 5. November 2009. Das Netzwerk, das gemeinschaftlich von Telus und Bell gebaut wurde, ist das größte HSPA+ Netzwerk in Kanada, mit welchem eine Bevölkerungsversorgung zu 93 % erreicht wird. Telus und Bell teilen sich einige Sendemasten, haben jedoch voneinander abgegrenzte Netzwerke. Das HSPA+ Netzwerk erlaubt eine Download-Geschwindigkeit von bis zu 21 Mbit/s und Roaming in über 200 Ländern. Am 3. August 2010 erhielt Telus als erstes Unternehmen in Nordamerika die Genehmigung, die Upgrademaßnahmen zu veröffentlichen, die es erlaubt das im Bau bestehende HSPA+ Netzwerk mit neuer Technologien auszubauen. Die HSPA+ Dual Cell Technologie ermöglicht es, Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 42 Mbit/s zu empfangen. Im Februar 2011 begann Telus die Netzwerke mit HSPA+ Dual Cell Technologie in Vancouver, Calgary, Edmonton, Ft. McMurray, Whistler, Camrose, Winnipeg und Toronto auszurüsten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Telus Corporation ist ein kanadisches Telekommunikationsunternehmen mit Hauptsitz in Vancouver, British Columbia. Das Unternehmen wurde 1990 durch Privatisierung der staatlichen Telefongesellschaft \"Alberta Government Telephones Commission\" (AGT) gegründet und bietet verschiedene Telekommunikationsleistungen für seine Kunden an. Das Unternehmen betreibt mehrere Niederlassungen und beschäftigt etwa 36.400 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist im Aktienindex S&P/TSX 60 sowie an der New-Yorker Börse NYSE gelistet. Telus ist Mitglied der British Columbia Technology Industry Association.", "tgt_summary": null, "id": 1635970} {"src_title": "Vieille-Toulouse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde grenzt an das Stadtgebiet von Toulouse und liegt etwa acht Kilometer südlich des Stadtzentrums. Im Westen wird die Gemarkung durch die Garonne begrenzt. Der Dorfkern und der überwiegende Teil der Gemarkung liegen etwa 100 m über dem Garonnetal auf einem von mehreren Quertälern durchsetzten Höhenrücken.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort ist seit dem 8., vielleicht schon seit dem 13. Jh. v. Chr. besiedelt gewesen, wahrscheinlich von Iberern. Ende des 3. Jh. v. Chr. wanderten Volcae-Tektosagen ein in das Gebiet zwischen Mittelmeer, Garonne und Pyrenäen und erhoben diesen Ort zu ihrer Hauptstadt \"Tolosa Tectosagum\". Es entwickelte sich eine Stadt von 90 bis 100 Hektar Größe und vermutlich 5000 Einwohnern, mit zahlreichen Handwerksbetrieben, zwei Tempeln und bedeutendem Fernhandel, insbesondere für die Einfuhr von Wein aus Italien. Die Stadt kam ab Ende des 2. Jh. v. Chr. unter römische Herrschaft und wurde zu einem \"Emporium\", einem Platz, an dem Waren und Münzen aus fast ganz Europa gehandelt wurden. Etwa im Jahr 8 v. Chr. wurde die Stadt aufgegeben zugunsten der neu gegründeten römischen Siedlung an der Stelle der heutigen Toulouser Stadtmitte. Auf dem Platz der untergegangenen Siedlung stand vermutlich schon im frühen Mittelalter ein Gutshof. Östlich davon entwickelte sich das heutige Dorf, 1276 zum ersten Mal als \"Veterem Tolosam\" erwähnt. Bis in die Mitte des 20. Jh. war Vieille-Toulouse ausschließlich von der Landwirtschaft geprägt. Während des Zweiten Weltkrieges gab es in den Jahren 1943 bis 1944 eine deutsche Flakstellung auf einer Anhöhe der Gemeinde. Im Jahre 1950 wurde der Toulouser Golfplatz auf dem Gelände der antiken Siedlung angelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Schild mit sechs abwechselnd silbernen und grünen horizontalen Streifen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vieille-Toulouse ist eine Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) in Südfrankreich, in der Region Okzitanien und im Département Haute-Garonne, acht Kilometer südlich von Toulouse.", "tgt_summary": null, "id": 2431421} {"src_title": "Hildegard von Egisheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abstammung.", "content": "Hildegards Abstammung ist nicht eindeutig überliefert: Nach neueren Forschungen wird sie als „Hildegard von Egisheim“ (* um 1028, † Herbst 1094), Tochter des Grafen Gerhard I. von Egisheim-Dagsburg, bezeichnet. In der älteren Literatur wird sie auch „Hildegard von Schlettstadt“ genannt oder den Grafen von Mömpelgard, Bar und Mousson zugeordnet. Die Benennung nach Schlettstadt ergibt sich aus dem von ihr um 1087 bis um 1094 in Schlettstadt gestifteten Kloster St. Fides, der ältesten Grablege der Staufer im Elsass, in dem sie auch begraben liegt. Die Linie Mousson-Bar war die Linie ihres Vetters Ludwig von Mousson, der Sophia von Bar heiratete. Deren Sohn Dietrich I. vermählte sich mit Irmintrud, Tochter von Graf Wilhelm I. von Burgund und Erbin von Mömpelgard. Jedenfalls gehörte Hildegard einer der vornehmsten Familien im Elsass an; ihr Onkel väterlicherseits war Bischof Bruno von Toul, der spätere Papst Leo IX. Neuen Forschungen von Eduard Hlawitschka zufolge war Hildegard über ihre Mutter Bertha auch eine Urenkelin Königs Konrad III. von Burgund.", "section_level": 1}, {"title": "Wäscherburg.", "content": "Legendenhaft wird erzählt, dass anlässlich ihrer Hochzeit mit Friedrich von Büren (1042/1044/1049/1050) die Wäscherburg bei Wäschenbeuren erbaut wurde, in der sie mit ihrem Gatten gelebt haben soll. Dass sich der Beiname ihres Gatten „von Büren“ auf die Wäscherburg bezieht, wird von vielen Historikern angenommen, ist jedoch nicht nachgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Büste.", "content": "Bei der Restaurierung der Kirche des ehemaligen Kloster St. Fides in Schlettstadt im Jahre 1892 wurde die Krypta wiederentdeckt und untersucht. In einem gemauerten Grab vor dem Altar wurden die Überreste einer Frau gefunden, welche mit einer dicken Kalkschicht bedeckt war, woraus man schloss, dass sie ein Opfer der Pest wurde. Ihre Gesichtszüge hatten sich in dem Kalk abgedrückt, so dass Abgüsse ihrer Büste hergestellt werden konnten. Aufgrund der bevorzugten Lage des Grabes wird vermutet, es handle sich um Hildegard. Allerdings starb diese im Alter von etwa siebzig Jahren, während die Büste eher auf eine vierzigjährige Frau hindeutet. Es wird daher auch vermutet, dass es sich um ihre kurz vor ihr verstorbene Tochter Adelheid handelt. Die auf diese Weise entstandene Totenmaske wäre somit das einzige lebensecht erhaltene Porträt eines namentlich bekannten Menschen aus dem Mittelalter. Ein Abguss der Büste ist in der Krypta ausgestellt. Weitere Exemplare befinden sich u. a. im Staufer-Dokumentationszentrum am Hohenstaufen, im Steinhausmuseum in Bad Wimpfen und im Museum der Wäscherburg bei Wäschenbeuren.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Friedrich und Hildegard hatten sieben gemeinsame Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Hildegard von Egisheim, auch Hildegard von Schlettstadt, (* um 1024/1025/1028/1035; † Herbst 1094/vor dem 4. Februar 1095 in Schlettstadt) aus dem Adelsgeschlecht der Grafen von Egisheim war Pfalzgräfin im Breisgau und Gräfin im Riesgau. ", "tgt_summary": null, "id": 2328913} {"src_title": "Il signor Bruschino", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Gaudenzio hat sein Mündel Sofia dem Sohn des alten Bruschino versprochen, obwohl er und Sofia diesen noch nie gesehen haben. Zudem ist Sofia bereits mit Florville liiert. Bruschino figlio soll nun seiner zukünftigen Gattin vorgestellt werden, kehrt aber unterwegs in einem Wirtshaus ein und wird dort festgehalten, auf dass er seine Schulden begleiche. Dies gibt Florville Gelegenheit, sich als Bruschino figlio auszugeben und in Gaudenzios Landhaus aufzukreuzen. Dort taucht bereits nach kurzem auch Bruschino padre auf, womit Florville vor ernste Probleme gestellt wird. Dennoch gelingt es ihm, Gaudenzio weiszumachen, er sei Bruschinos Sohn. In einem mitreißenden Trio, welches den Höhepunkt der Oper darstellt, bittet er seinen „Vater“ um Verzeihung, während dieser von Gaudenzio für seine mangelnde väterliche Zuneigung getadelt wird. Der alte Bruschino erfährt schließlich die Hintergründe des Streichs und dreht den Spieß um, indem er Florville – den Sohn eines alten Feindes von Gaudenzio – mit dessen Mündel verkuppelt. Ebenerdiger Saal mit Zugang zum Garten; ein schöner Park in einiger Entfernung \"Szene 1.\" Florville liebt Sofia, das Mündel Gaudenzios. Sein Vater war zwar einst mit Gaudenzio verfeindet, ist aber inzwischen verstorben. Daher hofft er, nun erfolgreich um ihre Hand anhalten zu können. Zunächst aber trifft er im Garten auf Sofias Zofe Marianna, die ihn auf ein großes Unheil vorbereitet (Introduktion: „Deh tu m’assisti amore“). Schließlich kommt auch Sofia selbst. Beide versichern sich ihre Liebe, aber dann muss Sofia ihm mitteilen, dass ihr Vormund sie brieflich dem Sohn des Herrn Bruschino versprochen habe. Den kenne aber weder sie noch ihr Vormund. Florville lässt sich davon nicht entmutigen. Er hat bereits einen Plan. Aber da Marianna jemanden kommen hört, kann er Sofia noch keine Details nennen. \"Szene 2.\" Bei dem Neuankömmling handelt es sich um den Gastwirt Filiberto. Florville versteckt sich, um sein Selbstgespräch zu belauschen. Darin erwähnt Filiberto, dass Bruschino ihm Geld schulde. Florville tritt heraus und stellt sich als Verwalter Gaudenzios vor. Filiberto erzählt ihm, dass der junge Bruschino, dessen Vater an der Gicht leide, seit drei Tagen bei ihm Quartier genommen habe. Der leichtgläubige Bruschino sei von Schnorrern ausgenommen worden und habe nun bei ihm Schulden in Höhe von 400 Franken. Er werde ihn nicht gehen lassen, bis er diese zurückgezahlt habe. Bruschino habe ihm einen Brief mitgegeben, den Gaudenzio an seinen Vater weiterleiten solle. Florville behauptet, der junge Bruschino sei sein Vetter. Er bittet Filiberto, die Angelegenheit vor Gaudenzio zu verschweigen und Bruschino weiterhin in seinem Hotel festzuhalten. Als Gegenleistung zahlt er ihm einen Teil der Schulden und verspricht, auch den Rest zu erstatten (Duett: „Io danari vi darò!“). Filiberto übergibt Florville den Brief und entfernt sich. \"Szene 3.\" Florvilles Plan besteht darin, sich selbst als der junge Bruschino auszugeben. Dabei hofft er auf die Unterstützung Mariannas. \"Szene 4.\" Gaudenzio ist froh, im jungen Bruschino eine gute Partie für Sofia gefunden zu haben (Cavatine: „Nel teatro del gran mondo“). Im Hintergrund sieht man, wie Florville Marianna einen (von ihm gefälschten) Brief reicht. Diese bringt ihn Gaudenzio, der ihn überrascht liest. Der alte Bruschino beklagt sich darin über den Lebenswandel seines Sohnes und bittet Gaudenzio, ihn in Gewahrsam nehmen zu lassen. Da er in Gaudenzios Haus noch unbekannt ist, hat Bruschino eine Beschreibung beigelegt (in Wirklichkeit eine Beschreibung Florvilles selbst). Gaudenzio schickt seine Diener aus, um den jungen Bruschino zu suchen, und befiehlt Marianna, Sofia gegenüber darüber zu schweigen. \"Szene 5.\" Gaudenzios Diener führen Florville herbei. Auf dessen Frage gibt er zu, der junge Bruschino zu sein. Er täuscht Reue für sein leichtfertiges Verhalten vor und gibt Gaudenzio als Beweis dafür den Brief des echten Bruschino, den er von Filiberto erhalten hatte. Gaudenzio ist gerührt. Florville küsst ihm vor Dankbarkeit die Hand und tritt dann mit Marianna und den Dienern in das Haus. \"Szene 6.\" Der alte Bruschino stattet Gaudenzio trotz seiner Gichtschmerzen einen Besuch ab, um sich nach seinem Sohn zu erkundigen, über den Filiberto böse Gerüchte verbreitet hat. Er ist überrascht, als Gaudenzio ihm mitteilt, dass er ihn in seinem Haus gefangenhält. Da Bruschino seinen Sohn sehen möchte, macht sich ein Diener auf den Weg, um ihn zu holen. Unterdessen bittet Gaudenzio Bruschino, nicht so streng mit seinem Sohn zu sein, da er aufrichtige Reue gezeigt habe (Terzett: „Per un figlio già pentito“). Florville kommt herein und spielt seine Rolle weiter, indem er den alten Bruschino als Vater anredet und auf den Knien um Verzeihung anfleht. Der erkennt in Florville natürlich nicht seinen Sohn und erklärt, ihn noch nie im Leben gesehen zu haben. Da beide bei ihrer Aussage bleiben, beschließen alle, die Polizei um Hilfe bei der Aufklärung zu bitten. Zimmer im Landhaus \"Szene 7.\" Marianna erwartet ungeduldig das Ergebnis der Untersuchung. Gaudenzio tritt ein und fordert sie auf, Sofia zu holen. \"Szene 8.\" Gaudenzio teilt Sofia mit, dass der alte Bruschino seinen Sohn verleugne. Er bittet sie, zu versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen. Schließlich gehe es um ihren Bräutigam. \"Szene 9.\" Nachdem sich Gaudenzio und Marianna zurückgezogen haben, führt ein Diener den alten Bruschino herein. Sofia stellt sich ihm als Braut seines Sohnes vor, wirft ihm seine Grausamkeit diesem gegenüber vor und fleht ihn an, Mitleid zu zeigen und ihrer Verbindung zuzustimmen (Arie: „Ah donate il caro sposo“). Dann lässt sie Gaudenzio allein. \"Szene 10.\" Der inzwischen eingetroffene Polizeikommissar wird von einem Diener zu Bruschino geführt. Bruschino klagt, dass man ihn zwingen wolle, einen völlig Fremden als Sohn anzuerkennen. Der Polizist hat einen Brief bei sich, dessen Handschrift der alte Bruschino zweifelsfrei als die seines Sohnes identifiziert. Er ist sich sicher, den Betrug damit aufklären zu können. \"Szene 11.\" Gaudenzio kommt mit den Dienern zurück. Kurz darauf erscheinen auch Florville und Sofia. Gaudenzio zeigt dem Kommissar den von Florville erhaltenen Brief. Zu Bruschinos Entsetzen stimmt die Handschrift mit der des anderen Briefes überein. Damit ist für den Polizisten bewiesen, dass Florville tatsächlich Bruschinos Sohn ist. Bruschino gerät in Rage (Arie: „Ho la testa o è andata via?“). Als er wütend das Zimmer verlassen will, trifft er auf Filiberto, den er erfreut grüßt und mit sich zurück ins Zimmer führt. Sofia und Florville fürchten bereits, dass ihre List auffliegt – Filiberto kennt schließlich den echten Sohn Bruschinos. Der Kommissar aber fragt ihn lediglich, ob Florville sein Schuldner sei. Das bestätigt Filiberto wahrheitsgemäß – ein weiterer Beweis für die Identität Florvilles mit dem jungen Bruschino. Alle fordern den Alten auf, seinen Sohn endlich anzuerkennen, und verlassen in Verwirrung das Zimmer. \"Szene 12.\" Nur Filiberto ist geblieben, da er sein Geld noch immer nicht erhalten hat. Nun verlangt er die übrigen zweihundert Franken vom alten Bruschino. Der entgegnet, er möge sie doch von seinem „Sohn“ zurückfordern, der immer noch hier sei. Filiberto erwidert, dass sein Sohn doch im Gasthof eingesperrt sei. Dessen Cousin, der anwesende junge Bruschino, habe darauf bestanden. Bruschino versteht nun die Situation und eilt mit Filiberto davon. \"Szene 13.\" Gaudenzio glaubt, den Grund für das Verhalten des jungen Bruschino erkannt zu haben, und will dessen geplante Hochzeit mit Sofia vorantreiben. Er fragt sie daher, ob ihr der junge Mann gefalle, den sie gerade gesehen habe. Da sie mit der Antwort zögert, beschreibt er ihr das Gefühl der Liebe, bis sie zugibt, tatsächlich so zu empfinden (Duett: „È un bel nodo che due cori“). \"Szene 14.\" Bruschino ist der Wahrheit auf der Spur, weiß aber noch nicht, wer der Schwindler eigentlich ist. Florville tritt herein, ohne ihn zu bemerken. Bruschino vernimmt nun, wie sich Florville in einem Selbstgespräch als Sohn von Gaudenzios Feind Florvil zu erkennen gibt. Bruschino triumphiert. Nun ist er am Zug, die Komödie weiterzuspinnen. \"Szene 15.\" Nacheinander kommen alle in das Zimmer. Zunächst fragt Gaudenzio den alten Bruschino, ob er seinen Sohn nun endlich anerkennen wolle (Finale: „Ebben, ragion dovere“). Bruschino bejaht das, bittet um Entschuldigung für seinen Starrsinn und umarmt den soeben hereinkommenden Florville herzlich. Als nun auch Sofia kommt, wollen sie keine Zeit mehr verlieren. Gaudenzio führt sie mit Florville zusammen. Er und Bruschino freuen sich für das glückliche Paar. Marianna meldet die Rückkehr Filibertos. Der teilt Florville mit, dass die Schulden bezahlt worden seien und er deshalb den jungen Bruschino nicht länger festhalten konnte. Er habe ihn mitgebracht, um ihn zu seinem Vater, dem alten Bruschino, zu führen. Gaudenzio ist erstaunt, dass dieser der Vater seines Cousins sein soll – was für ein Durcheinander. Der junge Bruschino tritt herein und bittet seinen Vater um Vergebung. Filiberto erläutert Gaudenzio, dass Florville zwar Bruschino heiße, aber nicht der Sohn des alten sei. Gaudenzio verlangt von Florville eine Erklärung. Da der schweigt, übernimmt Bruschino: Florville habe seine Tochter geliebt und wollte auf diese Weise sichergehen, sie zur Frau zu erhalten. Er sei der Sohn des Senators Florvil, Gaudenzios alten Gegners. Florville gibt dies zu. Er sei aber ein Ehrenmann und sein Vater bereits verstorben. Bruschino unterstützt ihn. Er verweist auf die große Liebe zwischen Sofia und Florville und ergänzt, dass Bruschino ihrer Heirat bereits zugestimmt habe. Die beiden bitten Gaudenzio ebenfalls um Verzeihung, so dass ihm nichts anderes übrigbleibt, als ihnen zu vergeben. Zum Abschluss bejubeln alle gemeinsam die Liebe.", "section_level": 1}, {"title": "Gestaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Instrumentation.", "content": "Die Oper wurde geschrieben für ein recht kleines Orchester, bestehend aus einer Flöte, zwei Oboen (auch Englischhorn), zwei Klarinetten, einem Fagott, zwei Hörnern, Streichern sowie Basso continuo für die Secco-Rezitative.", "section_level": 2}, {"title": "Musiknummern.", "content": "Die Oper enthält die folgenden Musiknummern:", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Das bekannteste Stück aus der Oper ist die Ouvertüre, die bei der Uraufführung einen Skandal auslöste, da die zweiten Violinen angewiesen waren, mit ihren Bögen gegen die Zinndeckel der Kerzenhalter ihrer Notenpulte zu klopfen. Dieser rhythmische Klangeffekt ist während der ganzen Ouvertüre insgesamt viermal zu hören. Die Musik der Ouvertüre enthält ein Thema aus Rossinis Sinfonia in D „al Conventello“ (1806 oder 1807). Das Liebesduett „Quant’è dolce a un’alma amante“ innerhalb der Introduktion übernahm er aus \"Demetrio e Polibio.\" Einer von Azevedo überlieferten Anekdote zufolge, die wohl nicht den Tatsachen entspricht, habe Cera, der Impresario des San Moisè, aus Zorn darüber, dass Rossini einen Auftrag des Konkurrenztheaters La Fenice angenommen hatte, ihm ein minderwertiges Libretto untergeschoben. Rossini habe sich im Gegenzug dadurch gerächt, dass er die Musik bewusst mit Übertreibungen und Gegensätzen überfrachtet habe, um einen Misserfolg zu provozieren. So habe er für sanfte Szenen wilde Musik komponiert, für komische Szenen Trauermusik geschrieben und umgekehrt, die Eigenarten der jeweiligen Sänger mit unpassender Musik konterkariert und in die kurze komische Oper einen endlosen Trauermarsch eingebaut. Während der Aufführung hätten die Eingeweihten über diese Späße gelacht, während die anderen Zuhörer wütend pfiffen. Der Rossini-Biograph Herbert Weinstock nimmt an, dass diese Legende ihren Ursprung im speziellen Klangeffekt der Ouvertüre hat, der durch das Schlagen der Bögen der zweiten Violinen gegen die Deckel ihrer Lampenständer erzeugt wird. Der Trauermarsch existiert tatsächlich, ist jedoch nur 16 Takte lang. Ein anderer Grund für den Unmut des Publikums könnte darin gelegen haben, dass die Aufführung erst mit zwei Stunden Verspätung begann. Richard Osborne weist zudem auf die ungewöhnliche „Härte und Eckigkeit“ der Musik hin, die für einen Teil des damaligen Publikums verstörend gewirkt haben könnte. Der Protest Bruschinos im Terzett „Per un figlio già pentito“ (Nr. 4, Szene 6) ist mit einer ostinato-Figur unterlegt, die zusammen mit dem Knurren Bruschinos einen bizarren Klangeffekt erzeugt. Sofias Arie „Ah donate il caro sposo“ (Nr. 5, Szene 9) wird von einem Englischhorn begleitet, dessen Klangfarbe den spannungsvollen Zusammenhang der Szene gut trifft. In Bruschinos Arie „Ho la testa o è andata via?“ (Nr. 6, Szene 11) wird seine Verwirrung durch eine aus Oktavsprüngen bestehende Linie ausgedrückt, die von gackernden Effekten im Orchester begleitet wird. Sofia antwortet darauf „in sinnlichem g-Moll mit aufwärts steigenden Quinten und kleinen Sexten“. Diese Gegenüberstellung von burlesken und gefühlvollen Elementen ist für die ganze Oper typisch.", "section_level": 2}, {"title": "Werkgeschichte.", "content": "\"Il signor Bruschino\" ist die letzte der fünf komischen Operneinakter, die Rossini zwischen 1810 und 1813 für Venedig komponierte. Die anderen dieser „farse“ sind \"La cambiale di matrimonio, L’inganno felice, La scala di seta\" und \"L’occasione fa il ladro.\" Diese Operngattung war am Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts in Venedig sehr populär. Die Stücke waren meistens mit nur fünf bis acht Sängern besetzt, darunter immer ein Liebespaar, in diesem Falle Sofia und Florville, mindestens zwei komischen Partien, hier Bruschino padre, Gaudenzio und Filiberto, sowie einer oder mehreren Nebenrollen, hier Marianna, Bruschino figlio und der Polizist. Das Libretto stammt von Giuseppe Foppa. Es basiert auf der 1809 in Paris aufgeführten französischen Komödie \"Le fils par hasard, ou ruse et folie\" von Alissan de Chazet und E. T. M. Ourry. Rossini komponierte die Musik in besonderer Eile, da er bereits einen weiteren Auftrag für das Teatro La Fenice hatte. Diese Oper, \"Tancredi,\" wurde dort nur wenige Tage nach der Premiere des \"Signor Bruschino\" uraufgeführt. Bei der Uraufführung am 27. Januar 1813 im Teatro San Moisè in Venedig wurde das Werk zusammen mit dem zweiaktigen „dramma eroicomico“ \"Matilde\" bzw. \"La donna selvaggia\" von Carlo Coccia gegeben. Die Sänger in \"Il signor Bruschino\" waren Nicola De Grecis (Gaudenzio), Teodolinda Pontiggia (Sofia), Luigi Raffanelli (Bruschino padre), Gaetano Del Monte (Bruschino figlio und Polizist), Tommaso Berti (Florville), Nicola Tacci (Filiberto) und Carolina Nagher (Marianna). Die Uraufführung war kein Erfolg – zum Teil weil eine kurze Farse gegen den großen \"Tancredi\" nicht konkurrieren konnte. Die Oper wurde daraufhin schnell vergessen. Erst nachdem Rossinis Ruhm seinen Höhepunkt erreicht hatte, wurde auch dieses Werk wieder gespielt, so im Frühling 1844 im Teatro Canobbiana in Mailand, 1858 in Madrid und Berlin, 1859 in Brüssel und 1957 an der Piccola Scala in Mailand. Eine französische Fassung, deren Musik von Jacques Offenbach bearbeitet worden war, hatte am 29. Dezember 1857 an dessen Théâtre des Bouffes-Parisiens in Paris einen gewaltigen Erfolg. Rossini wurde zu einer Probe eingeladen, entgegnete aber: „Ich habe Sie tun lassen, was Sie wollten, aber ich habe keineswegs die Absicht, Ihr Mitschuldiger zu werden.“ Im Herbst 1874 wurde sie im Circolo degli artisti in Turin gegeben und im Mai 1901 im Teatro Contavalli in Bologna. 1932 wurde an der Metropolitan Opera in New York eine stark bearbeitete Fassung als Vorspiel zu Richard Strauss’ \"Elektra\" gespielt. Weitere Aufführungen gab es 1955 in Catania, 1963 in Spoleto und am Teatro San Carlo in Neapel und 1965 beim Festival du Marais in Paris. 1985 gab es beim Rossini Opera Festival Pesaro eine auf der neuen kritischen Ausgabe basierende erfolgreiche Aufführung. Dort wurde das Stück seitdem noch mehrfach gegeben. Ebenfalls nennenswert sind die Aufführungen von 1989 in Schwetzingen und 1992 an der Wiener Kammeroper.", "section_level": 1}], "src_summary": "Il signor Bruschino, ossia Il figlio per azzardo ist eine einaktige Oper (Originalbezeichnung: „farsa giocosa per musica“) von Gioachino Rossini auf ein Libretto von Giuseppe Foppa, die auf der Komödie \"Le fils par hasard, ou ruse et folie\" von Alissan de Chazet und E. T. M. Ourry beruht. Die Uraufführung fand am 27. Januar 1813 im Teatro San Moisè in Venedig statt.", "tgt_summary": null, "id": 1858848} {"src_title": "Schönfeld (sächsisches Adelsgeschlecht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung.", "content": "Die erste Erwähnung des Adelssitzes und des Geschlechts Schönfeld erfolgte am 21. Januar 1216. \"Tammo de Sconevelt\" ist dort Zeuge bei der Übertragung des Landgutes Zedele (Zadel) mit allen Hufen im Dorfe und der Kirche des heiligen Andreas an das Kloster Zelle der heiligen Maria (Kloster Altzella bei Nossen) durch den Markgrafen Dietrich. Ein \"dominus Johannes de Sconeveld\" erscheint 1240 in Nuendorf (Naundorf bei Meißen). Die Stammreihe beginnt 1312 mit dem Ritter \"Siegfried von Schonvelt\". \"Johann Theobald von Schönfeld\" war 1645 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft unter der Bezeichnung „Der Beruhigende“.", "section_level": 2}, {"title": "Linien und Besitzungen.", "content": "Auf ihrem Stammsitz Schönfeld saßen die von Schönfeldt bzw. Schönfeld bis 1421. Die fünf Linien der Familie nannten sich nach Wachau (von 1378 bis 1770 im Besitz der Familie), Löbnitz (vor 1599 bis 1945), Werben (1464 bis 1945, geschrieben \"Schönfeldt\"), Zahna und Gulben. Außerdem besaß die Familie zahlreiche Güter in der Mark Meißen, in der Provinz Sachsen und in der Lausitz. Darunter unter anderem: Es gab auch eine schlesische Linie derer von Schönfeld. Dazu gehörten Eine Linie der Familie wandte sich 1625 nach Schweden, erlosch aber dort 1784. Nach der Erhebung in den Reichsgrafenstand existierte die gräfliche Linie (in Wachau) nur für zwei Generationen bis zu ihrem Erlöschen 1770. Zwei weitere, noch existierende Linien (Löbnitz und Zahna) erhielten 1788 den Reichsgrafenstand und bestehen bis heute.", "section_level": 2}, {"title": "Standeserhebungen.", "content": "Das Adelsgeschlecht wurde 1704 und 1788 in den Grafenstand erhoben. \"Johann Siegfried Freiherr von Schönfeld\" auf Wachau wurde am 2. Juni 1704 in den Reichsgrafenstand erhoben. 1711 erhielt er das Erbtruchsessenamt des Hochstifts Bamberg. Seine Witwe Magdalena Sophie, geb. Gräfin von Werthern, (1692–1757) ließ zwischen 1730 und 1754 das Barockschloss Wachau für ihren Sohn errichten. Mit dem Tod dieses Sohnes, Johann Georg Graf von Schönfeld (1718–1770), erlosch die gräfliche Linie 1770 im Mannesstamm. Am 6. Dezember 1788 erhielt der kurfürstlich-sächsischen Kammerherr und „Wirkliche Geheimrat“ \"Johann Hilmar Freiherr von Schönfeld\" auf Löbnitz, Störmthal und Liebertwolkwitz die Reichsgrafenwürde. Mit ihm kam diese Familie nach Österreich. Seit 18. Juli 1788 war er verheiratet mit Ursula Margaretha Agnes Victoria Ludovica Gräfin von Fries. Zu ihren Nachkommen, die meist eine militärische Laufbahn einschlugen, gehören: Weiter Angaben, siehe Wikisource: BLKÖ:Schönfeld, die Grafenfamilie. Der in Berlin am 26. Oktober 1912 gegründete „Familienverband der Grafen und Herren von Schönfeld“ wurde in Bad Nauheim am 14. Oktober 1967 neu gebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Stammwappen zeigt auf Gold einen schrägrechts liegenden, oben und unten je dreimal gestümmelten schwarzen Ast. Auf dem gekrönten Helm neun schwarze Hahnenfedern, 5 links- 4 rechtshin gebogen. Die Decken sind schwarz-golden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schönfeld oder Schönfeldt ist ein altes sächsisch-meißnisches Adelsgeschlecht und gehört zu dem historischen Uradel. Als Patrizier saßen sie auf der Namen gebenden Wasserburg Schloss Schönfeld bei Schönfeld (Sachsen). Die erste Erwähnung des Adelssitzes und des Geschlechts Schönfeld erfolgte im Jahre 1216. Zweige dieser Familie bestehen bis heute in Deutschland und Österreich. ", "tgt_summary": null, "id": 1920914} {"src_title": "Schutzzollpolitik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Sieg über Frankreich und die Reichsgründung von 1871 gaben der Industrialisierung einen enormen Schub. Bereits vor der Reichsgründung konnte mit der Gründung des Norddeutschen Bundes, der Einrichtung eines Handelsgerichts mit Sitz in Leipzig, einer liberalen Gewerbeordnung und der gemeinsamen Durchführung der Zollverwaltung das wirtschaftliche Leben angeregt werden. Die nun einsetzende Begeisterung infolge der Reichsgründung verbunden mit den 5 Mrd. Goldfranc, welche Frankreich als Reparationsleistung für den Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871 zu zahlen hatte, löste einen Nachfrage- und Investitionsboom aus. Schließlich kam es zur Gründung neuer Aktiengesellschaften. Doch durch Überschuldung und Überkapazität kam es letztlich zum Gründerkrach von 1873, welchen Konkurse, Arbeitslosigkeit und Preisverfall kennzeichnen. Der in den 1870ern aufkommende Lobbyismus spielte in diesem Zusammenhang eine Rolle, da bald der Verein Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller und auch der Centralverband deutscher Industrieller protektionistische Maßnahmen zum Schutz der Industrie forderten und auf das öffentliche Meinungsbild, wie auch auf das der konservativen Reichstagsabgeordneten Einfluss nahmen. Zudem hatten die ostelbischen Großgrundbesitzer und Getreideerzeuger mit der russischen und amerikanischen Konkurrenz zu kämpfen. Denn solange es in Deutschland ein Übermaß an billigem Getreide gegeben hatte, waren Einfuhren nicht zu fürchten. Doch konnte die Bevölkerung jetzt nicht mehr aus der einheimischen Produktion versorgt werden. Daher sah sich der Staat in Abkehr von seiner liberalen Haltung gezwungen, Schutzzölle einzuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Schutzzollpolitik.", "content": "Im Sommer 1877 hatten die „Schutzzöllner“ vielfache Eingaben an die preußische und deutsche Regierung zwecks Einführung von Zöllen gerichtet. Für Bismarck war die Einführung von Zöllen zum Schutz der deutschen Industrie und Landwirtschaft auch von Vorteil, da Zölle in die Reichskasse fließen würden und somit mehr Geld unmittelbar ihm als Reichskanzler zur Verfügung stehen würde und er weniger von den Matrikularbeiträgen der Bundesstaaten für den Reichshaushalt oder vom Reichstag zu bewilligenden Geldern abhängig wäre. Dafür bildete er 1877 erst eine eigene Finanzabteilung im Reichskanzleramt und 1879 das Reichsschatzamt (Reichsfinanzministerium). Im Februar 1878 hielten sowohl der Centralverband deutscher Industrieller, als auch der Kongreß deutscher Landwirte in Berlin ihre Generalversammlungen ab, wobei auch der Kongreß der Landwirte den ‚Lohrenschen Zolltarifentwurf’ des Centralverbandes der Industriellen übernahm, der auf Bismarcks Anregungen auch landwirtschaftliche Zölle enthielt, und dieser Lohrensche Zolltarifentwurf wurde an Reichstagsabgeordnete und hohe Beamte versandt. Demonstrativ hatte Bismarck seinen Chef des Reichskanzleramtes, Christoph von Tiedemann, zur Generalversammlung der Industriellen geschickt und somit seine Unterstützung der Zolltarifpläne klar gemacht. Sogleich stellte Bismarck auch die Steuerreform im Reichstag zur Debatte und brachte gleichzeitig den preußischen Enqueteantrag dazu im Bundesrat ein. Sollten die Schutzzölle im Reichstag nicht durchkommen, hatte Bismarck im Februar 1878 schon eine zweite Variante vorgesehen. Er sagte: „Wenn die Steuergesetze im Reichstag fallen, werde er sein Programm dem Kaiser, der zum Schutzzoll neige, entwickeln, nötigenfalls die Kabinettsfrage stellen. Vielleicht werde man dann zur Auflösung des Reichtages schreiten müssen.“ Schließlich begannen am 3. Januar 1879 die Tarifberatungen des Bundesrates und des Reichstages auf der Grundlage des Lohrenschen Zolltarifentwurfs. Am 12. Juli 1879 stimmte der Reichstag der Einführung eines Schutzzolls und der Erhöhung der Tabaksteuer zu. Mit Hilfe der Konservativen und der gerade noch bekämpften Zentrumspartei war es Bismarck gelungen, Schutzzölle auf Getreide, Holz, Eisen und Vieh zur Stützung der Inlandspreise durchzusetzen. Abgesehen davon wurden noch Schutzzölle auf Genussmittel wie Tabak, Tee und Kaffee gelegt. Dadurch versuchte Bismarck, dem Reich direkte Einnahmen zu verschaffen und es vom Reichstag finanziell unabhängiger zu machen. Doch die föderalistische Zentrumspartei konnte dies erfolgreich verhindern, indem sie durch die \"Franckensteinsche Klausel\" erreichte, dass das Reich sich die neuen Zolleinnahmen mit den Bundesstaaten teilen musste.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Im Rahmen der Einführung der Schutzzölle zerbrach Bismarcks Bund mit den durch die Reichstagswahl 1878 stark geschwächten Nationalliberalen, welche sich anschließend spalteten. Zunächst spaltete sich 1879 ein rechter Flügel ab. Ein Jahr später ging aus dem eher linken Flügel die Liberale Vereinigung hervor, die entschieden gegen die konservative Wende anzukämpfen versuchte. Ferner war das Reich weiterhin finanziell von den Bundesstaaten abhängig. Daher hat Bismarck in diesen Jahren gelegentlich den Gedanken geäußert, den Reichstag gefügiger zu machen oder zumindest den Wahlvorgang dahingehend zu ändern, dass er gefügiger werde. Längerfristig förderte die Schutzzollpolitik die ökonomische Entwicklung des Deutschen Reiches. Gleichzeitig erhöhten sich jedoch die Preise, ohne dass sich die Reallöhne erhöht hätten. Die Kaufkraft der Löhne stieg erst allmählich wieder ab 1883, was ebenfalls einen Rückgang der Auswanderungsquote zur Folge hatte. Außerdem wurde die deutsche Industrie wegen des schwachen Binnenmarktes zunehmend vom Ausland abhängig. Dies schränkte wiederum den Handlungsspielraum der Politik ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Schutzzollpolitik werden die von Otto von Bismarck seit 1877 eingeleiteten protektionistischen Maßnahmen zum Schutz der Wirtschaft des Deutschen Reiches bezeichnet. ", "tgt_summary": null, "id": 1177127} {"src_title": "Hochfellnberglauf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Jährlich am letzten Wochenende im September, nach der so genannten Vorbereitungsperiode für Skilangläufer und vor Beginn der Schneetrainingsmaßnahmen auf dem Dachsteingletscher, absolvierte der nordische Skinachwuchs des Skiclubs Bergen unter Anleitung von Fachübungsleiter Georg Anfang einen Konditionstest am Bergener Hausberg Hochfelln. 1974 wurde der arbeitsaufwendige Test in eine gauoffene Veranstaltung umgewandelt und der Lauf im Terminkalender des Bayerischen Skiverbands veröffentlicht. Obwohl die Disziplin Berglauf in Deutschland wettkampfmäßig noch nicht ausgeübt wurde, nahmen auf Anhieb 80 Teilnehmer, meist in Bergschuhen und so ziemlich alle mit Skistöcken, das Angebot wahr. Die Leistungssportdisziplin Berglauf war geboren. Auf die ursprüngliche Wettkampfform, nach einer gewissen Ruhepause auch noch die Strecke Hochfelln-Kohlstatt (1674 m - 800 m) sozusagen über Stock und Stein bergab wettkampfmäßig zu bestreiten, nahm der Veranstalter nach zwei Jahren unfallfreiem Ablauf jedoch Abstand. Auch wenn die Befürworter betonten, diese Wettkampfart werde in Amerika von den Alpinen seit Jahren zur Koordinationsschulung ausgeübt, war die Mehrheit des Vereins doch der Ansicht, die Verletzungsgefahr sei zu groß, um diesen Bergab-Lauf weiter durchzuführen, bei dem der ehemalige Skiprofi Raimund Bohn vom ESV Traunstein mit 12:14,1 Minuten den Streckenrekord hielt. Konsequent arbeitete der SC Bergen am Image der Veranstaltung. Zunächst beschränkten sich die Teilnehmer auf die Region, dann wurde bayernweit ausgeschrieben, und seit Ende der 1970er Jahre erhielt der Hochfellnberglauf auch internationalen Anstrich. Meistens trugen sich nordische Leistungssportler in die Siegerlisten ein. Später, nachdem Leichtathleten in der Mehrzahl waren und der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) die Dachorganisation übernahm, wurden Skistöcke verboten. Der ganz große Durchbruch gelang den Bergenern dann mit der Verpflichtung von Patriz Ilg. Anlässlich des Antritts des Welt- und Europameisters wurde vom TV Südwestfunk eine gut halbstündige Reportage gesendet. Fortan nahmen meist 200 Läufer teil. Mehrmals war der Hochfellnberglauf in die Rennserie \"Deutscher Berglaufpokal DLV\" eingebunden, die als Vorläufer der Deutschen Berglaufmeisterschaften galten. Im zweiten Jahr offizieller Deutscher Meisterschaften war Bergen bereits Ausrichter, 1996 ein zweites Mal. September 1989 war eine offizielle DDR-Mannschaft beim Fünf-Länderkampf Deutschland, DDR, Italien, Österreich und Italien in Bergen am Start. Sechs Aktive und zehn akkreditierte Masseure, Trainer und Betreuer begleiteten das offizielle Team. Absoluter Höhepunkt war die Durchführung der Berglauf-Weltmeisterschaft 2000 mit 5000 Zuschauern an beiden Tagen. Seit Anbeginn der Berglauf-Grand-Prix war der Hochfellnberglauf in die Wettkampfserie eingebunden. 1997 und 1998 als eigenständiger Organisation mit den Partnern Telfes/Österreich, Lenzerheide/Schweiz und Susa/Italien, 2001 und 2002 mit Telfes, Matterhornlauf Zermatt/Schweiz, Großglocknerlauf Heiligenblut/Österreich und Dreizinnenlauf Sexten/Italien. 1999, 2003 und 2004 wurde der Berglauf Grand Prix im Rahmen des WMRA-Grand-Prix ausgerichtet. Wegen Unstimmigkeiten mit der World Mountain Running Association (WMRA) entschied sich der Urheber des Berglauf-Grand-Prix, der Skiclub Bergen, 2005 zu einem endgültigen Ausstieg aus der Serie (I) und richtet seitdem den „Großen Preis von Deutschland“ in eigener Regie aus. 2009 wurden zum dritten Mal und 2013 zum vierten Mal die Deutschen Berglaufmeisterschaften im Rahmen des Hochfellnberglaufes ausgerichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hochfellnberglauf ist ein Berglauf auf den Hochfelln, den Hausberg der Gemeinde Bergen im Chiemgau. Auf einer Länge von 8,9 Kilometer müssen 1.074 Höhenmeter zurückgelegt werden.", "tgt_summary": null, "id": 1929639} {"src_title": "Louis Lincoln Emmerson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "Louis Emmerson besuchte die örtlichen Schulen in Albion. Im Jahr 1883 zog er nach Mount Vernon, wo er in das Handelsgeschäft einstieg. Im Jahr 1901 war er maßgeblich an der Gründung der \"Third National Bank\" beteiligt. Im Jahr 1912 bewarb sich Emmerson erfolglos um den Posten des Finanzministers von Illinois. Vier Jahre später wurde er dann als Nachfolger von Lewis Stevenson Secretary of State in der Regierung in Illinois – ein Amt, das er zwölf Jahre lang ausübte. Im Jahr 1928 wurde er von der Republikanischen Partei für das Amt des Gouverneurs nominiert und setzte sich anschließend mit 56,8 Prozent der Stimmen gegen den Demokraten Floyd Thompson durch.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Illinois.", "content": "Emmersons vierjährige Amtszeit begann am 14. Januar 1929. Das Hauptproblem seiner Regierung sollte die Weltwirtschaftskrise werden, die sich als Folge des New Yorker Börsenkrachs vom Oktober 1929 über die gesamte USA und die westliche Welt ausweitete. In seiner Amtszeit konnte die Krise nicht entscheidend bekämpft werden. Erst die New-Deal-Politik der Regierung von Präsident Franklin D. Roosevelt sollte ab 1933 eine Wende einleiten. Das war aber bereits nach Emmersons Ausscheiden aus dem Amt des Gouverneurs. Trotzdem wurden bereits einige erfolgversprechende Maßnahmen eingeleitet. So wurde zum Beispiel die Mineralölsteuer erhöht. Mit den Einnahmen wurde der weitere Ausbau des Straßennetzes vorangetrieben, was gleichzeitig eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme während der Wirtschaftskrise war. Die Strafen für Steuerschuldner wurden herabgesetzt und ein Ausschuss zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wurde ins Leben berufen. Es gelang Emmerson, Bundeszuschüsse für den im Bau befindlichen Wasserweg zwischen dem Lake Michigan und dem Golf von Mexiko zu erhalten. Auf der anderen Seite musste er wegen der Krise auch Regierungsprogramme und Ausgaben kürzen. In seiner Amtszeit erreichte der Bandenkrieg in Chicago mit dem Massaker am Valentinstag 1929 seinen Höhepunkt. In der Folge wurde die Macht der Gangsterbosse, vor allem die von Al Capone abgebaut. Dieser wurde wegen Steuerhinterziehung angeklagt und zu einer hohen Gefängnisstrafe verurteilt. Er sollte niemals nach Chicago zurückkehren. Allerdings gelang die komplette Zerschlagung des organisierten Verbrechens nicht. Trotzdem ließ zumindest die offene Gewalt auf den Straßen deutlich nach. Im Jahr 1930 war die Einwohnerzahl von Illinois auf 7,6 Millionen gestiegen. Im Jahr 1920 waren es noch 6,5 Millionen gewesen. Im Jahr 1932, auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise, entschloss sich Emmerson, nicht erneut für das Amt des Gouverneurs zu kandidieren. Daher schied er am 9. Januar 1933 aus seinem Amt aus.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebensweg.", "content": "Nach dem Ende seiner Amtszeit zog er sich aus der Politik zurück und widmete sich seinen privaten Angelegenheiten. Er sah noch, wie sich die Wirtschaft des Staates unter dem Einfluss des New Deal erholte, und wie sich der politische Himmel über Europa und Japan verfinsterte und auf einen Weltkrieg zusteuerte, der in Europa seit 1939 bereits im Gange war. Er erlebte aber nicht mehr die Verwicklung der Vereinigten Staaten in diesen Krieg, weil er im Februar 1941 verstarb. Louis Emmerson war mit Ann Matthews verheiratet. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Lincoln Emmerson (* 27. Dezember 1863 in Albion, Illinois; † 4. Februar 1941 in Mount Vernon, Illinois) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1929 bis 1933 der 27. Gouverneur des Bundesstaates Illinois.", "tgt_summary": null, "id": 1548347} {"src_title": "Rohan-Stundenbuch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Ein Stundenbuch (französisch \"livre d'heures\") ist ein Gebetbuch mit liturgischen Gebeten für das kirchliche Stundengebet. Kein Stundenbuch gleicht dem anderen, doch wesentliche Elemente haben alle gemeinsam. So beginnt auch das Rohan-Stundenbuch mit einem Kalendarium, dem kurze Abschnitte aus den Evangelien folgen, in der Reihenfolge Johannes, Lukas, Matthäus und Markus. Fragmente der Passionsgeschichte nach Johannes, verschiedene Gebete an Christus und an die Jungfrau Maria und ein Text zur Erinnerung an die „Fünf Schmerzen der Jungfrau“ schließen sich an. Im Zentrum des Stundenbuchs stehen die marianischen Tagesgebete, das \"Officium Parvum BMV (Beatae Mariae virginis)\" mit den sogenannten kleinen Horen (Prim, Terz, Sext und Non), mit Psalmen und Antiphonen, Lesungen und Responsorien, Hymnen und Cantica, Versikeln und Gebeten. Den nachstehenden sieben Bußpsalmen folgen verschiedene Litaneien und Gebete. Gekürzte Stundengebete des Kreuzes (\"Heures de la Croix\") und des Heiligen Geistes (\"Heures du Saint-Esprit\") und Texte zu den „Fünfzehn Freuden der Jungfrau“ schließen sich an. Der letzte liturgische Text im Rohan-Stundenbuch ist, wie in den meisten Stundenbüchern, das Totenoffizium, eine Sammlung von Psalmen und Lesungen, die den Leser an seine Sterblichkeit erinnern. Die \"Suffrages\" (mittellateinisch \"suffragium\" „Fürbitte“), kurze persönliche Gebete an verschiedene Heilige, und das \"Stabat mater\" beenden die \"Grandes Heures de Rohan\". Die Namen der in den Fürbitten angerufenen Heiligen und die im Kalender markierten Heiligentage deuten auf die Herstellung oder den Gebrauch des Stundenbuchs in Paris.", "section_level": 2}, {"title": "Gestaltung.", "content": "Die Pergamenthandschrift im Format 29 X 21 cm zeigt auf 239 Blättern 11 ganzseitige, 54 halbseitige und 227 kleinere, durch schmale Stäbchen gerahmte Miniaturen. Jeweils acht Blätter aus vier in der Mitte gefalteten Bogen sind in 31 Lagen miteinander verbunden. Einige Blätter mit vier der ursprünglich fünfzehn ganzseitigen Illustrationen gingen verloren. Die Miniaturen auf einer halben Seite sind höher als breit und nehmen in etwa den Platz ein, der sonst für eine Textspalte vorgesehen ist. Am Rand jeder Seite ohne ganzseitiges Bild sind in einer kleinen Miniatur Szenen aus dem Alten Testament dargestellt, mit einem kurzen erläuternden Text in altfranzösischer Sprache. Diese 227 kleinen Miniaturen bilden in ihrer Gesamtheit einen in einem Stundenbuch ungewöhnlichen ikonographischen Zyklus, eine \"Bible moralisée\". Außer auf den Seiten mit einer ganzseitigen Miniatur umgibt ein feines Rankengeflecht den Text und die Bilder als Verzierung. Nicht nur das Marienoffizium ist bebildert, sondern auch das Kalendarium, die Evangelien, das Totenoffizium und die \"Suffrages\" werden von Miniaturen begleitet. Einige sind in ihrer Gestaltung durch die \"Très Riches Heures\" beeinflusst, viele auch durch die \"Belles Heures\", beides Stundenbücher der Brüder Limburg für Jean de Berry. Zwei ungleich qualifizierte Schreiber gestalteten die Texte in gotischer Schrift. Einer war ziemlich ungeschickt, der andere formte ein gleichmäßiges und schönes Schriftbild. Jeweils nur einer der beiden beschrieb die Seiten der ineinander geschobenen Blätter einer Lage. In acht Lagen am Anfang und am Ende der Handschrift war der weniger qualifizierte Schreiber am Werk. Nur in einer dieser Lagen sieht man auf den beiden Blättern eines Bogens zwei Miniaturen des Meisters. Seine ganzseitigen Miniaturen erscheinen alle auf den Seiten des Schreibers mit der eleganten Schrift.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auftraggeber.", "content": "Der Auftraggeber lässt sich nur über die Betrachtung vergleichbarer Bücher ermitteln, denn zur Entstehung des Stundenbuchs gibt es keine schriftlichen Quellen. Die Bezeichnung \"Heures de Rohan\" bezieht sich auf einen späteren Besitzer. Eine in Italien geschriebene und ausgeschmückte \"Bible moralisée\" diente den Fertigern der kleinen Miniaturen im Rohan-Stundenbuch als Vorlage für die Bilder und den begleitenden Text. Diese Handschrift, sehr wahrscheinlich im Besitz des Hauses Anjou, nennt man heute \"Bible angevine\" (Paris, BN, ms. français 9561). Die Beziehungen der \"Grandes Heures de Rohan\" zu den \"Belles Heures\" der Brüder Limburg sind wahrnehmbar und unbestritten. Man kann deshalb davon ausgehen, dass die Maler in der Rohan-Werkstatt dieses Stundenbuch dauernd zur Hand hatten. Jolanthe von Aragon (1384–1442), die Frau Herzog Ludwigs II. von Anjou, hatte es 1416 aus dem Nachlass des Herzogs von Berry erworben. Wegen dieser deutlichen Verbindungen der \"Grandes Heures de Rohan\" zum Haus Anjou geht die Forschung davon aus, dass Jolanthe von Aragon die Auftraggeberin für das Stundenbuch war. Marcel Thomas nimmt an, dass die Handschrift zwischen 1425 und 1430 entstand, Ingo F. Walther und Norbert Wolf datieren sie etwas später. Da die persönlichen Gebete für einen Mann verfasst sind, hält man es für wahrscheinlich, dass Jolanthe von Aragon das Stundenbuch für einen ihrer Söhne anfertigen ließ, vermutlich für René († 1480).", "section_level": 2}, {"title": "Werkstatt.", "content": "Der Qualitätsunterschied der einzelnen Miniaturen ist so erheblich, dass es über die Beteiligung mehrerer Maler an der Illuminierung der Handschrift keine Zweifel gibt. Die Forschung ist sich außerdem darüber einig, dass der anonyme Meister, der sogenannte Rohan-Meister, nur wenige der Miniaturen selbst gemalt hat, zehn der elf erhaltenen ganzseitigen und vielleicht drei halbseitige, glaubt Marcel Thomas. An manchen war er vermutlich nur beteiligt; er zeichnete die Figuren und überließ die Ausmalung einem Mitarbeiter in der Werkstatt. Die meisten der 54 halbseitigen Miniaturen stammen von einem zweiten Maler, ebenfalls sehr begabt und originell, aber ohne die Genialität des Meisters. Die Porträts der Heiligen zu den \"Suffrages\" werden fast alle einem mittelmäßigen dritten Maler zugeschrieben, dessen charakteristischer Malstil sich in den \"Heures à l'usage d'Angers\" findet. Die 227 kleinen Miniaturen der \"Bible moralisée\" zeigen zwei oder drei verschiedene Hände. Außer einigen am Anfang sind sie flüchtig gefertigt und unvollkommen; sie waren untergeordneten Mitarbeitern anvertraut, die \"Bible angevine\" diente ihnen als Vorlage. Marcel Thomas stellte fest, dass die dem Meister zugeschriebenen ganzseitigen Miniaturen sowohl in der Thematik als auch in der Gestaltung zwar durch ältere Meister und die Arbeiten anderer Künstler seiner Zeit beeinflusst wurden, nicht aber durch die \"Belles Heures\" der Brüder Limburg, obwohl diese für die Herstellung der halbseitigen Miniaturen eine bedeutsame Rolle spielten. Thomas vermutet, dass die Illuminatoren nicht nebeneinander in einer Werkstatt arbeiteten. Die Komposition der Handschrift erlaubte den Austausch der einzelnen Lagen oder Bogen zwischen verschiedenen Ateliers, und Überlegungen im Zusammenhang mit den Schreibern machen dies wahrscheinlich. Möglicherweise war der Rohan-Meister auch nicht der Chef der nach ihm benannten Werkstatt und damit auch nicht für die Konzeption der Handschrift verantwortlich. Marcel Thomas glaubt, dass man in ihm eher einen renommierten Maler sehen muss, der vielleicht auch Tafelbilder malte, und den Jolanthe von Aragon für einige große Miniaturen gewann. Diese Hypothese gäbe eine befriedigende Antwort auf die erstaunliche Tatsache, dass man nur schwer in irgendeinem der seiner Werkstatt zugeschriebenen Stundenbücher ein Bild findet, das sich in der Qualität mit den ganzseitigen Miniaturen der \"Grandes Heures de Rohan\" vergleichen ließe.", "section_level": 2}, {"title": "Besitzer.", "content": "Das Wappen der Familie \"de Rohan\" kam durch Übermalung in das Stundenbuch und gab den \"Grandes Heures de Rohan\" den Namen. Der erste Besitzer war vermutlich ein Sohn der Jolanthe von Aragon, wahrscheinlich René von Anjou. Dieser wurde 1431 in der Schlacht von Bulgnéville durch Antoine de Vaudémont besiegt, dem Vater der Maria von Lothringen († 1455), die mit Alain IX. de Rohan († 1462) verheiratet war. René von Anjou geriet in Gefangenschaft und als Teil des auferlegten Lösegeldes könnten die kostbaren \"Grandes Heures de Rohan\" in den Besitz des Hauses Rohan gekommen sein. Man weiß nicht, wie lange sich die \"Grandes Heures\" im Besitz der Familie de Rohan befanden; durch einen Vermerk auf dem ersten Blatt der Handschrift erfährt man, dass sie im 18. Jahrhundert in Paris in einer Bibliothek der Jesuiten stand. Sie kam dann irgendwann in den Besitz des Herzogs de La Vallière, aus dessen Sammlung sie die königliche Bibliothek erwarb. Die Nachfolgerin dieser königlichen Bibliothek ist die Nationalbibliothek in Paris, in der sich die Handschrift unter der Signatur ms. lat. 9471 heute befindet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rohan-Stundenbuch oder Grandes Heures de Rohan ist die Bezeichnung für eine illuminierte lateinische Handschrift in der französischen Nationalbibliothek in Paris (ms. lat. 9471). Das Stundenbuch trägt seinen Namen nach einem späteren Besitzer aus dem Haus Rohan. Die Auftraggeberin für die Handschrift, die vermutlich zwischen 1425 und 1430 in Paris angefertigt wurde, war wahrscheinlich Jolanthe von Aragón (1384–1442), die Frau Ludwigs II. von Anjou.", "tgt_summary": null, "id": 1071880} {"src_title": "Schwarze Stumpfnase", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Fell der Schwarzen Stumpfnasen ist als Anpassung an den kühlen Lebensraum relativ lang, es ist am Rücken, an den Gliedmaßen und an der Oberseite des Kopfes überwiegend schwarz oder dunkelbraun gefärbt. Das Gesäß, der Hals, die Armbeugen und der Bauch sind weißlich. Die Schnauzenregion ist unbehaart und rosafarben, der Bereich um die Augen ist hellgelb oder hellgrün. Wie alle Stumpfnasenaffen sind sie durch die stark verkleinerte Nase charakterisiert, deren Löcher nach vorne weisen. Männliche Tiere weisen darüber hinaus einen Haarschopf, verlängerte Haare im Schulter- und Oberarmbereich und größere Eckzähne auf. Auch hinsichtlich des Gewichts herrscht ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus: Männchen sind mit 15 bis 17 Kilogramm deutlich schwerer als Weibchen, die 9 bis 12 Kilogramm erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Schwarze Stumpfnasen sind in China endemisch, wo sie im nordwestlichen Yunnan und im südöstlichen Tibet vorkommen. Ihr Lebensraum sind Koniferen- und Mischwälder zwischen 3000 und 4500 Metern Seehöhe. In ihrem Verbreitungsgebiet sinken die Temperaturen in mehreren Monaten des Jahres unter 0 °C und Schneefälle sind häufig. Diese Primaten zählen zu den kältetolerantesten Primaten überhaupt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise und Ernährung.", "content": "Schwarze Stumpfnasen sind wie alle Altweltaffen tagaktiv, die Höhepunkte der Aktivitätszeit liegen am frühen Morgen und am späten Nachmittag. Zu Mittag rasten sie. Sie halten sich sowohl in den Bäumen als auch am Boden auf, sind also im stärkeren Ausmaß als die meisten anderen Schlankaffen semi-terrestrisch. Sie leben in großen Verbänden von bis zu 200 Tieren zusammen. Diese Verbände bestehen aus einzelnen Haremsgruppen, die sich aus einem Männchen, mehreren Weibchen und dem dazugehörigen Nachwuchs zusammensetzen. Die Verbände teilen sich immer wieder in diese Einzelgruppen auf und kommen wieder zusammen (Fission-fusion-Modell), das dürfte vom Nahrungsangebot und von Störungen von außen abhängen. Die Territorien der Gruppen können anhängig vom Lebensraum sehr groß sein (bis 46 km2). Im Winter wandern diese Tiere in tiefer gelegene Regionen. Schwarze Stumpfnasen sind Pflanzenfresser. Den Hauptbestandteil ihrer Nahrung dürften junge Blätter und Flechten ausmachen, insbesondere Bartflechten und Flechten der Gattung \"Bryoria\". Ergänzt wird ihr Speiseplan durch Baumrinde und – wenn vorhanden – auch Früchte und Nüsse.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Paarung der Schwarzen Stumpfnasen erfolgt im August und September, im März oder April bringt das Weibchen dann meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Neugeborene haben ein komplett weißes Fell, das erst im Lauf mehrerer Jahre die typische Erwachsenenfärbung annimmt. Männchen sind mit 5 bis 6 Jahren und Weibchen mit 4 bis 5 Jahren geschlechtsreif.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung.", "content": "Die westliche Welt erhielt erst in den 1890er-Jahren Kenntnis von dieser Primatenart. Danach gab es über Jahrzehnte keine Beobachtungen und bis zu ihrer Wiederentdeckung in den 1960er-Jahren wurde sie vereinzelt schon als ausgestorben betrachtet. Ihre heutige Hauptbedrohung stellt der Verlust ihres Lebensraumes durch Waldrodungen dar, in geringerem Ausmaß kommt auch die Bejagung hinzu. Ihr Verbreitungsgebiet ist auf mehrere kleine Regionen zersplittert worden. Schätzungen über die Gesamtpopulation belaufen sich auf rund 1500 Tiere, die IUCN listet die Art als stark gefährdet (\"endangered\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schwarze Stumpfnase (\"Rhinopithecus bieti\") ist eine Primatenart aus der Gruppe der Schlankaffen (Presbytini). Sie bewohnt Gebirgswälder im südlichen China und ist nach dem Menschen die am höchsten über dem Meer lebende Primatenart.", "tgt_summary": null, "id": 1016926} {"src_title": "Personenkilometer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kommerzielle Bedeutung.", "content": "\"Personenkilometer\" ist eine allgemeine Maßeinheit für die zu erbringende Transportleistung von Personen, unabhängig davon, zu welchem Zweck und auf welche Art die Ortsveränderung erfolgt. Bedeutung erlangt diese Einheit vor allem im kommerziellen Personenverkehr. Im deutschsprachigen Raum wurde Personenkilometer auch für beförderte Passagiere verwendet, das deutsche Personenbeförderungsgesetz spricht im öffentlichen Personenverkehr ebenfalls von „Personen-Kilometern“. Mit der Globalisierung und unter maßgeblichem Einfluss des internationalen Flugverkehrs wird zunehmend der Begriff Passagierkilometer verwendet. Der Personen- oder Passagierkilometer ist eine der bedeutendsten Kennzahlen im Personenverkehr. Er ist nicht nur ein Maß für die Planung, Durchführung, Abrechnung und Statistik kommerziell erbrachter Beförderungsleistungen, sondern ist eine ökonomisch wichtige Größe, denn aus ihr können die erzielbaren Transporterlöse ermittelt werden. Abgekürzt wird dieser Wert mit Pkm (deutsch) bzw. RPK für \"Revenue Passenger Kilometers\" (englisch), also die Kilometer der \"ertragbringenden\" Passagiere (ausgelastete Passagierkilometer), wobei gratis oder sehr billig zu befördernde Personen, wie z. B. Säuglinge oder Kinder bis zu einem bestimmten Alter, nicht miteinbezogen werden. Man unterscheidet ferner Da die gefahrenen oder geflogenen Kilometer häufig in Tarifen bepreist werden, ergibt sich der Preis (Gegenleistung des Kunden für die Beförderungsleistung) aus dem Produkt aus Anzahl der Passagiere mal Tarifkilometerpreis.", "section_level": 1}, {"title": "Unterscheidung Personenkilometer/Passagierkilometer.", "content": "Im engeren Sinne ist der Passagierkilometer als Maßeinheit nur im kommerziellen Personenverkehr sinnvoll. Er spiegelt die für Passagiere erbrachte Leistung eines befördernden Verkehrsunternehmens wider. Bezogen auf Passagiere (Fahrgäste, Kunden) sind Passagierkilometer und Personenkilometer identisch. Für die dennoch mögliche physikalische Unterscheidung beider Begriffe allerdings können folgende, vereinfachte Beispiele dienen: Verkehrsleistung (allgemein): 6-köpfige Crew + 100 Kunden mal 10.000 km ergibt \"1.060.000 Personenkilometer\", für die das Flugzeug als Beförderungsmaschine an Tragkraft und Treibstoff zusätzlich zum Eigengewicht bemessen sein muss. Passagierleistung (kommerziell): 100 Kunden mal 10.000 km ergibt demgegenüber beim selben Flug \"1.000.000 Passagierkilometer\", für die das Verkehrsunternehmen maximal Erträge erwarten kann. Der Fahrer muss bei einem Weg von 1000 m drei Personen befördern, die Leistung beträgt 3 Personenkilometer, erlöswirksam sind aber höchstens 2 Passagierkilometer.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten im Flugverkehr.", "content": "Zur Ermittlung der Passagierkilometer (auch \"Sitzkilometer\" oder \"\") wird die Distanz zwischen zwei Orten theoretisch festgelegt, Umwege also ignoriert. Im globalen Verkehr wird zur Ermittlung dieser Distanz die Orthodrome (Großkreisentfernung) verwendet, also die kürzeste Verbindung zweier Punkte auf der Erdoberfläche. Weil das naturgemäß auf ein Jahr gerechnet eine riesige Zahl ergibt, wird sie in Millionen oder Milliarden angegeben. Es werden nur die zahlenden Passagiere eingerechnet. Passagierkilometer werden in der Praxis dazu benutzt, um Fluggesellschaften miteinander zu vergleichen. Sie gelten als deutlich aussagekräftiger als andere Größen, wie z. B. Umsatz, Flottengröße oder Anzahl der Zielflughäfen. Nach Passagierkilometern gemessen waren in den letzten Jahren abwechselnd die US-Fluggesellschaften American Airlines, Delta Air Lines und United Airlines mit erheblichem Abstand die größten Fluggesellschaften der Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "In Statistiken spielt die Messzahl der Personenkilometer beispielsweise eine Rolle, wenn die verschiedenen Fahrtzwecke untersucht werden. So ist in Deutschland der Berufsverkehr ein wichtiger Bestandteil des Individualverkehrs und weist nach dem Urlaubs- und Freizeitverkehr den zweithöchsten Anteil am Personenverkehrsaufwand (gemessen in Personenkilometer) auf: Danach ist der Urlaubs- und Freizeitverkehr zwar immer noch führend, doch hat der Geschäfts- und Dienstreiseverkehr seinen Anteil stark erhöht. Die anderen Verkehre haben sich kaum verändert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Personenkilometer oder Passagierkilometer (Pkm) ist bei der Ortsveränderung von Personen bzw. Passagieren eine Maßeinheit für die Transportleistung oder Verkehrsleistung. Sie bemisst sich als Produkt der beförderten Personen bzw. Passagiere und der dabei zurückgelegten Entfernung (Abstand von Start- und Zielort) in Kilometern (km). Diese Größe findet Eingang in die wirtschaftlichen und statistischen Erhebungen von Verkehrsunternehmen, -verbünden und von Staaten. ", "tgt_summary": null, "id": 848585} {"src_title": "Herrschaft Grüningen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rapperswiler und Kyburger (um 1217–53).", "content": "Urkundlich erwähnt wird Grüningen im Einkünfte-Urbar des Klosters Einsiedeln in den Jahren 1217–22. Kastvögte des Klosters waren die Rapperswiler, und daher wird vermutet, dass diese um das Jahr 1220 den Grundstein für die Burg Grüningen legten. Um 1230 verlor das Kloster Einsiedeln seinen Grundbesitz um Grüningen an das Kloster St. Gallen, das die Gebiete vorerst den Grafen von Kyburg verpfändete. Im Jahr 1243 soll ein kyburgischer Amtmann in Grüningen urkundlich gesichert sein.", "section_level": 2}, {"title": "Regensberger und Habsburger (1253–1406).", "content": "1253 übergab das Kloster St. Gallen die Vogteirechte über Grüningen zusammen mit den Höfen Dürnten und Altorf an Lüthold VI. von Regensberg. Im gleichen Zeitraum wird die Entstehung des Städtchens vor der Burg datiert, und der Stadtwerdungsprozess den Regensbergern zugeordnet. Städtchen und Burg Grüningen wurden als Verwaltungszentrum und eine der wichtigsten Besitzungen der Regensberger ausgebaut. Im Jahr 1260 befreiten die Regensberger das benachbarte Kloster Rüti von Steuerabgaben an Grüningen. Im Zusammenhang mit der sogenannten Regensberger Fehde musste Lüthold VI. von Regensberg im Jahr 1269 das Grüninger Lehen dem Kloster St. Gallen zurückgeben, das 1273 Schloss und Herrschaft an seinen Ministerialen Walter von Elgg verpfändete. Der im gleichen Jahr zum deutschen König gekrönte Rudolf von Habsburg sicherte sich ein Jahr später respektive zwischen 1273 und 1284 die Herrschaft Grüningen. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde die Verwaltung dem Grafen von Habsburg-Laufenburg übertragen. Im Jahr 1314 wurden die Grafen von Toggenburg als Pfleger eingesetzt. Als vorgeschobener südlicher Stützpunkt gewann Grüningen im Zusammenhang mit den territorialen Auseinandersetzungen zwischen Habsburg-Österreich und der Eidgenossenschaft zunehmend an Bedeutung. 1374 wurde Grüningen an den österreichischen Feldhauptmann, Ritter und Kämmerer Heinrich Gessler aus dem aargauischen Meienberg verpfändet, der die Befestigungsanlagen der Burg ausbaute. Grüningen lag zwar nicht unmittelbar im Kampfgebiet des (1364–89), Zürcher Truppen unternahmen jedoch einzelne Raubzüge in habsburgische Gebiete, und so wurde auch Grüningen verwüstet. Ein erneuter Kriegszug ins Grüninger Amt erfolgte 1388 (Schlacht bei Näfels).", "section_level": 2}, {"title": "Landvogtei Grüningen (1406–1798).", "content": "Nachdem Heinrich Gessler 1403 verstorben war, übernahm sein Sohn Hermann Gessler die Nachfolge, geriet aber durch fortwährende Abwehrkämpfe gegen Zürich in Geldnot. Die Brüder Hermann und Wilhelm Gessler verpfändeten die Herrschaft Grüningen im Jahr 1406 (oder 1408) an die Stadt Zürich, ohne die Ermächtigung von Habsburg eingeholt zu haben. Das Haus Habsburg versuchte wiederholt, das verpfändete Gebiet auszulösen und so wieder in den Besitz seines strategisch wichtigen westlichen Vorpostens zu gelangen. Der Rat von Zürich vergab die Herrschaft pachtweise an das Ehepaar Heinrich und Anna Hagnauer. Nach Konsolidierung der verworrenen politischen Lage im Anschluss an die Eroberung des Aargaus wurde Heinrich Hagnauer 1416 zum Vogt gewählt und Grüningen als Äussere Vogtei beziehungsweise Landvogtei der Stadt Zürich verwaltet. Die Eingliederung der Herrschaft Grüningen in den Zürcher Stadtstaat verlief keineswegs konfliktfrei. Die Beziehungen zwischen der neuen Obrigkeit und der Landbevölkerung sollen von Beginn an sehr angespannt gewesen sein, da der Zürcher Landvogt ein strenges Regiment über die Landschaft ausgeübt und die Rechte der Bevölkerung im Vergleich zur habsburgischen Herrschaft eingeschränkt haben soll.", "section_level": 2}, {"title": "Alter Zürichkrieg.", "content": "Während des Alten Zürichkriegs (1436–50) zogen 1'100 Schwyzer und Glarner anfangs November 1440 ins Grüninger Amt und belagerten Städtchen und Schloss, das von Vogt Jakob Murer mit 40 Mann verteidigt wurde. Ein Bote nach Zürich, der Verstärkung anforderte, kehrte unverrichteter Dinge nach Grüningen zurück, und so war die Gegenwehr der Grüninger gering. Am 10. November 1440 waren Amt und Städtchen und acht Tage später auch das Schloss kampflos in der Hand der Eidgenossen. Die Truppen der Eidgenossen plünderten und verwüsteten die Besitzungen Zürichs links und rechts des Zürichsees, bis auf die Vermittlung von Graf Hugo von Montfort im November in Kilchberg ein Friede geschlossen werden konnte, der am 1. Dezember 1440 in Luzern verbrieft wurde. Die Bedingungen bedeuteten eine völlige Niederlage Zürichs. In dieser für Zürich äusserst schlechten Situation forderte 1441 der deutschen König, Friedrich III. von Habsburg, zudem noch die Rückgabe der Herrschaft Grüningen. Durch Vermittlung Berns erhielt Grüningen einen gesonderten Rechtsstatus, festgehalten im sogenannten «Berner Spruch» vom 17. März 1441. Vom 11. bis 16. Juni 1443 belagerten die Acht alten Orte Schloss und Städtchen Grüningen zum zweiten Mal, und die Mehrheit der Verteidiger trat für eine Übergabe ein. Dabei wurde trotz der Zusicherung des freien Geleites Vogt Peter Kilchmann von einem Unterwalder erschlagen. In der zweiten Junihälfte 1443 erschienen bei hereinbrechender Nacht mehr als vierzig Mann der Besatzung von Grüningen vor dem Stadttor von Rapperswil und baten um Einlass. Ihnen wurde jedoch der Eintritt verweigert, weil sie «\"nicht ehrlich und redlich zu Grüningen als Zürcher Besitz gehalten hatten. Sie mussten nun die ganze Nacht vor der Stadt Rapperswil im Freien zubringen; nur den Büchsenmeister liessen die Rosenstädter hinein, weil er sich entschuldigt hatte, er würde an der Kapitulation von Grüningen keine Schuld tragen. Am folgenden Tag zog die Grüninger Mannschaft weiter nach Zürich, wo sie sofort ins Gefängnis gesteckt und scharf gebüsst wurde.\"» Innerschweizer Heerhaufen unter dem Schwyzer Landammann Ital Reding der Ältere fielen nach den erfolglosen Friedensverhandlungen in Baden Ende April 1444 in das Stadtzürcher Hinterland (Landvogteien Grüningen und Greifensee) ein. Am 1. Mai 1444 erreichten sie das Städtchen Greifensee und belagerten es vier Wochen lange. Nach erbitterten Kämpfen wurde am 28. Mai 1444 die überlebende Besatzung von Greifensee von den Eidgenossen auf der «Blutmatte» in Nänikon mit dem Schwert enthauptet und Greifensee weitgehend zerstört (Mord von Greifensee). Am 24. August 1450 wurden durch Zürich und die anderen Eidgenossen auf einer Wiese beim Kloster Einsiedeln feierlich die alten Bünde durch Eid erneuert und die im Krieg erbeuteten Fahnen ausgetauscht. Damit war der Alte Zürichkrieg auch formal beendet, und Grüningen wurde definitiv zürcherisches Herrschaftsgebiet.", "section_level": 3}, {"title": "Äussere Vogtei von Zürich.", "content": "In den folgenden Jahren festigte Zürich im Amt Grüningen, auch Herrschaft oder Amt genannt, seine Vorherrschaft. Das Amt grenzte an den Thurgau, an das Toggenburg, Uznach, Rapperswil und an die zürcherischen Landvogteien Greifensee, Kyburg und die Obervogtei Stäfa. Die Herrschaft Grüningen umfasste 17 Burgen, zwei Klöster sowie 13 Pfarrgemeinden. Während des Waldmannhandels (\"Waldmannsche Spruchbriefe\") im Frühjahr 1489 behaupteten sich die Grüninger erfolgreich gegen die Rechtsvereinheitlichung. In den Bauernunruhen von 1525 verweigerten sie Herrschaftsabgaben an die Stadt Zürich. Auch die Täuferbewegung fand in der Bevölkerung der Landvogtei grossen Rückhalt.", "section_level": 3}, {"title": "Helvetik, Mediation und Restauration (1798–1830).", "content": "Nach der französischen Revolution war auch das Ende der Ordnung der alten Eidgenossenschaft und des Stadtstaates Zürich absehbar. Mit der militärischen Besetzung von Stäfa (sog. Stäfner Handel) versuchte Zürich noch im Jahr 1795, diese Entwicklung aufzuhalten. Die Erklärung über die vollkommene Freiheit und Gleichheit zwischen Stadt und Land durch ein Dekret des Grossen Rates am 5. Februar 1798 kam jedoch zu spät, und französische Revolutionstruppen marschierten in die Eidgenossenschaft ein. Am 13. März 1798 dankte der zürcherische Rat ab, die Landvogteien wurden aufgehoben, und der letzte seit 1792 amtierende Landvogt Heinrich Lavater verliess Grüningen. Das Herrschaftsgebiet der Stadt Zürich wurde in 15 Distrikte eingeteilt. Ein Teil der ehemaligen Landvogtei Grüningen wurde zu einem helvetischen Distrikt erhoben mit dem Hauptort Grüningen und den Gemeinden Bubikon, Gossau, Oetwil, Egg, Mönchaltorf, Rüti und Dürnten. Jeder Distrikt hatte einen Statthalter und ein Gericht von neun Mitgliedern, jede Gemeinde einen Agenten. Das Ende des Einheitsstaates und des helvetischen Direktoriums kam schon nach fünf Jahren. Am 19. Februar 1803 erfolgte in Paris die Übergabe der Mediationsakte an die Schweiz. Der Kanton Zürich wurde nun in fünf Bezirke eingeteilt, mit wiederum je 13 Zünften. Grüningen gelangte zusammen mit Gossau, Wetzikon, Wald, Fischenthal und Hinwil zum Mediationsbezirk Uster. In dieser Zeit wurden die Grundlagen der heutigen Gemeindeorganisation der politischen Gemeinde geschaffen. Als Folge der endgültigen Niederlage von Napoleon erhielten von 1814 bis 1830 konservative Kreise wieder Oberhand und versuchten die vor dem Einmarsch der Revolutionstruppen vorherrschende Ordnung teilweise wieder einzuführen. Der heutige Kanton Zürich wurde in elf Oberämter eingeteilt, denen jeweils ein Oberamtmann vorstand. Dessen Stellung entsprach derjenigen der früheren Landvögte. In seinen Aufgabenbereich vereinigten sich Verwaltung und Rechtspflege wieder und die Gewaltentrennung aus der Mediationszeit wurde damit teilweise rückgängig gemacht, wenn auch zum Oberamt ein Amtsgericht gehörte, der Oberamtmann war jedoch dessen Präsident. Grüningen wurde wiederum Hauptort. Dem Oberamt Grüningen gehörten die Gemeinden Grüningen, Wetzikon, Gossau, Bubikon, Rüti, Hinwil, Dürnten, Wald, Fischenthal und Bäretswil an, mit Amts- und Wohnsitz des Oberamtmannes im Schloss Grüningen.", "section_level": 2}, {"title": "Vom Amt Greifensee zum Bezirk Hinwil (1830).", "content": "1830 forderte das Zürcher Landvolk Reformen und verlangte völlige Gleichberechtigung zwischen Stadt und Landschaft. An einer Volksversammlung wurden am 22. November in Uster in einem Memorial Forderungen aufgestellt. Auf Grund des Drucks der Bevölkerung fanden bereits am 6. Dezember 1830 Wahlen in den neuen Grossen Rat statt. Nur drei Monate später, am 20. März 1831, folgte die Volksabstimmung über die neue Kantonsverfassung, der eine überwältigende Mehrheit der Stimmberechtigten zustimmte. Mit der Volksabstimmung vom 20. März 1831 wurden die Oberämter aufgehoben. Die Gemeinden des bis dato Oberamtes Grüningen bildeten den neuen Bezirk Hinwil – Bezirkshauptort wurde Hinwil.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation, Verwaltung und Gerichtsbarkeit (Landvogtei).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Organisation und Verwaltung.", "content": "Die Stadt Zürich verwaltete die Herrschaft Grüningen als sogenannte «Äussere Vogtei». Ein Landvogt residierte auf Schloss Grüningen und nahm die Herrschaftsrechte im Namen von Zürich wahr. Üblicherweise war der Landvogt ein Mitglied des Grossen Rats der Stadt Zürich, das dafür aber für die Amtszeit aus dem Rat ausschied. Im Gegensatz zu den Obervogteien bestand für die Landvögte eine Residenzpflicht in der Vogtei. Die Amtszeit der Landvögte betrug seit 1543 sechs Jahre, eine zweite Amtsdauer war ausgeschlossen. Zwei Obervögte amtierten auch in den Äusseren Vogteien in einem jährlichen Turnus, seit dem 16. Jahrhundert amtieren die beiden sich ablösenden Vögte kollegial. Ihre Amtszeit war nicht beschränkt. Schloss Grüningen war Sitz und Wohnstätte der vom Grossen Rat von Zürich eingesetzten Landvögte. Diese stammten durchwegs aus einflussreichen und bedeutenden städtischen Bürgerfamilien. Die Landvögte hatten ihr Amt in Vertretung der stadtzürcherischen Obrigkeit zu erfüllen und mussten sich an die von Zürich gesetzte Rechtsordnung halten und für deren Einhaltung sorgen. Sie waren oberster Justiz- und Verwaltungsorgan zugleich. Je nach Persönlichkeit des jeweiligen Landvogtes war deren Amtsausübung recht unterschiedlich. Von 1408 bis 1798 residierten 66 Landvögte im Schloss. In der Herrschaft standen 17 Burgen, das Kloster Rüti, die Johanniterkommende Bubikon sowie 13 Pfarrgemeinden:", "section_level": 2}, {"title": "Gerichtsbarkeit.", "content": "Das Herrschaftsgericht übte die obere Gerichtsbarkeit aus, niedere Gerichtsbarkeiten standen den Gerichtsherrschaften Greifenberg (Bäretswil), Kempten und Wetzikon zu. Aus dem frühen Mittelalter stammten ausserdem noch die vier Hofgerichte von Dürnten, Mönchaltorf, Wald und Fischenthal sowie die Dingstatt Binzikon (Gemeinde Grüningen), zu der sieben Dörfer/Weiler gehörten. Das Herrschaftsgericht verdrängte indessen zusehends die Hofgerichte. Innerhalb der Landvogtei bestanden die folgenden Gerichtsherrschaften, in denen sich die niedere Gerichtsbarkeit zeitweise oder dauernd nicht im Besitz der Stadt Zürich war: Wegen der heterogenen Zusammensetzung der Herrschaft galten verschiedene Offnungen respektive Sonderrechte: Der Dingstatt-Rodel von Binzikon (1435) für den Kern der Herrschaft, der Hofrodel von Dürnten (1480) und die Hofrödel von Fischenthal und Wald gehen teilweise auf die österreichische Herrschaftszeit zurück. Im 16. Jahrhundert wird das \"Gericht der Zwölf\" in Grüningen erwähnt, das spätere Herrschaftsgericht, das die spätmittelalterlichen Hofgerichte ablöste. Die Blutgerichtsbarkeit lag beim Landtag – eine Appellationsmöglichkeit an den Zürcher Rat bestand nicht. Das Privatrecht wurde erst mit dem Grüninger Amtsrecht von 1668 vereinheitlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Der Löwe als Tier auf dem Gemeindewappen lässt sich erstmals 1370 auf einem Siegel nachweisen. Wahrscheinlich ist das Wappentier auf den Habsburger Löwen zurückzuführen, denn Grüningen war 1274–1408 österreichisch. Der grüne Hintergrund weist auf den Namen Grüningen. Das Stadtwappen stimmt auch mit dem der späteren zürcherischen Landvogtei überein. Alle zeitgenössischen Unterlagen (Wappenbücher, Wappenscheiben, Landkarten, Siegel etc.) zeigen den Löwen auf dem grünen Hintergrund.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Herrschaft Grüningen entstand im ausgehenden Spätmittelalter als Regensberger Gründung und bestand bis 1798. Zwischen 1406 respektive 1416 und 1798 war Grüningen eine Landvogtei («Äussere Vogtei») der Stadt Zürich.", "tgt_summary": null, "id": 367551} {"src_title": "Dejan Stefanović", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Stefanović startete seine Profikarriere in der Saison 1992/93 beim serbischen Spitzenklub Roter Stern Belgrad. 1995 wurde er mit Klub nationaler Meister, in den Jahren 1993 und 1995 gewann er mit seiner Mannschaft den Landespokal. Ende Dezember 1995 wurde er wie sein Belgrader Mannschaftskollege Darko Kovačević für zwei Millionen Pfund vom englischen Erstligisten Sheffield Wednesday verpflichtet. Stefanović gelang es bei Sheffield in seinen vier Jahre nicht, sich dauerhaft in der Stammformation zu halten. 1999 verließ er den englischen Klub wieder und wechselte ablösefrei zu Perugia Calcio, die er aber nur kurze Zeit später ohne ein Spiel absolviert zu haben wieder verließ und kehrte in seine Heimat zu OFK Belgrad zurück. Auch dort blieb er nur wenige Monate bevor er sich dem niederländischen Klub Vitesse Arnheim anschloss. Bei Arnheim wurde er schnell Stammspieler und später auch Mannschaftskapitän. Nach vier Jahren in den Niederlanden wechselte er zu Beginn der Saison 2003/04 erneut in die Premier League nach England. Der FC Portsmouth bezahlte 1,85 Millionen Pfund Ablöse um sich die Dienste des Innenverteidigers zu sichern. Anders als in seiner Zeit bei Sheffield konnte er sich bei Portsmouth einen Stammplatz sichern und wurde von den Fans in der Saison 2005/06 zum Spieler des Jahres gewählt. Von Trainer Alain Perrin wurde er zum Mannschaftskapitän ernannt, wirkte aber auch Gerüchten zufolge mit seinem Einfluss auf den damaligen Klubpräsidenten Milan Mandarić an der Entlassung des Franzosen und der Wiederverpflichtung von Harry Redknapp mit. In der Saison 2006/07 wurde Stefanović von der Innenverteidigung auf die Position des linken Außenverteidigers umgestellt und konnte auch auf dieser Position überzeugen. Mit den Verpflichtungen von Hermann Hreiðarsson und Sylvain Distin war sein Stammplatz gefährdet, zudem wurde er als Kapitän von Sol Campbell abgelöst. Daraufhin wechselte er Ende August für eine Million Pfund zum Ligakonkurrenten FC Fulham. Nach einem Jahr schloss er sich Norwich City an. Im Sommer 2009 verließ er den Klub, um seine Karriere in der sechstklassigen National League South bei Havant & Waterlooville FC ausklingen zu lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Stefanović debütierte 1995 in einem Freundschaftsspiel gegen Hongkong in der Nationalmannschaft von Restjugoslawien. Bis zu seinem Rücktritt im Jahre 2004 absolvierte er 20 Länderspiele für seine Landesauswahl, die Teilnahme an einem großen internationalen Turnier blieb ihm allerdings verwehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dejan Stefanović (kyrillisch, * 28. Oktober 1974 in Niš, SFR Jugoslawien) ist ein ehemaliger serbischer Fußballspieler. Der Innenverteidiger gewann im Jahr 1995 mit Roter Stern Belgrad die jugoslawische Meisterschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1204527} {"src_title": "Eidgenössische Volksinitiative «für demokratische Einbürgerungen»", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Bei einer Einbürgerungsabstimmung in der Gemeinde Emmen stellten sich 23 Einbürgerungswillige den Stimmberechtigten zur Wahl. In Emmen, wie auch in anderen Gemeinden der Schweiz, wurde über Einbürgerungsgesuche mit Urnenabstimmungen entschieden. Von den 23 Einbürgerungswilligen wurden am 12. März 2000 die acht aus Italien stammenden Personen eingebürgert, die 15 überwiegend aus dem ehemaligen Jugoslawien stammenden Gesuchstellenden wurden abgelehnt. Gegen die Ablehnung erhoben die Gesuchssteller am 11. April 2000 eine Gemeindebeschwerde an den Regierungsrat des Kantons Luzern. Nachdem dieser auf die Beschwerde nicht eintrat, erhoben die Gesuchssteller eine staatsrechtliche Beschwerde ans Bundesgericht, das am 6. März 2001 die Beschwerde gut hiess und den Entscheid des Regierungsrats wegen Verletzung von Treu und Glauben aufhob. Am 19. März 2002 wies der Regierungsrat des Kantons Luzern die Beschwerde erneut ab. Gegen die erneute Abweisung erhoben die Gesuchssteller am 23. April 2002 erneut eine Beschwerde ans Bundesgericht mit dem Antrag, den Entscheid des Regierungsrats aufzuheben. In ihrem Antrag machten sie Verletzungen unter anderem des Diskriminierungsverbots und des Willkürverbots geltend. Das Bundesgericht entschied für die Gesuchssteller, da die Ablehnung der Einbürgerungsgesuche nach der dort angewandten Praxis gegen Artikel 8 Absatz 2 der Bundesverfassung verstosse. Die Einbürgerungsentscheide an der Urne würden die Begründungspflicht verletzen, so das Urteil weiter. Das Willkürverbot gebietet unter anderem, dass Entscheidungen sachlich begründet werden, so dass eine Beschwerdeinstanz darauf eingehen kann. Die Schweizerische Volkspartei verurteilte diesen Bundesgerichtsentscheid als Fehlentscheidung. Die Volksinitiative würde diesen Entscheid korrigieren und künftige Fehlinterpretationen in Einbürgerungsfragen verhindern. Weiter kritisieren Befürworter der Volksinitiative, dass die Einbürgerungsentscheide durch den Gerichtsentscheid zu blossen Verwaltungsakten degradieren und die Schweiz dadurch am meisten Einbürgerungen, grösstenteils aus «fremden Kulturkreisen», verzeichnet. Die Volksinitiative hätte zudem dem Bürger das Recht über Einbürgerungsgesuche entscheiden zu können, wieder zurückgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Wortlaut.", "content": "Bei einer Annahme der Initiative wäre der schweizerischen Bundesverfassung der folgende Artikel hinzugefügt worden:", "section_level": 1}, {"title": "Zustandekommen.", "content": "Am 6. April 2004 wurde die Unterschriftenliste zur Volksinitiative der Bundeskanzlei zur Vorprüfung vorgelegt. Urheber der Initiative waren 27 Personen, als Initiativkomitee wurde die Schweizerische Volkspartei genannt. Die Sammelfrist wurde auf den 18. November 2005 gesetzt. Am 18. November 2005 gab die Bundeskanzlei bekannt, dass von den 102'326 eingereichten Unterschriften, 100'038 gültig waren und die Initiative damit Zustande kommt. Am meisten Unterschriften wurden im Kanton Zürich (27'689 gültige) und im Kanton Bern (13'062 gültige) gesammelt, am wenigsten im Kanton Jura (129 gültige) und im Kanton Neuenburg (283 gültige).", "section_level": 1}, {"title": "Haltung von Bundesrat und Bundesversammlung.", "content": "In einer Botschaft der Bundesversammlung am 25. Oktober 2006 gab diese bekannt, dass sie dem Volk und den Ständen rät, die Initiative abzulehnen. Das eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement gab in einer Mitteilung bekannt, dass der Bundesrat die Initiative auch ablehnt, da die Einbürgerungsentscheide gemäss dem Bundesgerichtsentscheid nicht rein politischer Natur, sondern auch ein Akt der Rechtsanwendung sei. Der Nationalrat unterstützt gemäss der Schlussabstimmung vom 5. Oktober 2007 mit 127 zu 67 Stimmen. Mit 34 zu 7 Stimmen bestätigt der Ständerat die Meinung des Bundesrates ebenfalls.", "section_level": 1}, {"title": "Abstimmungsparolen.", "content": "Bis auf die Eidgenössisch-Demokratische Union (ausser waadtländische Kantonalpartei), die Schweizerische Volkspartei, die Luzerner und Zuger Freisinnig-Demokratische Partei-Kantonalparteien und die Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz riefen alle Parteien, Verbände, Organisationen und Regierungs- oder Parlamentskammern eine «Nein»-Abstimmungsparole aus.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Vorläufiges amtliches Endergebnis:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die eidgenössische Volksinitiative «für demokratische Einbürgerungen», (ugs. Einbürgerungsinitiative) war eine von der Schweizerischen Volkspartei lancierte Volksinitiative, die am 1. Juni 2008 abgelehnt wurde. Die Initiative wollte den Erwerb des Schweizer Bürgerrechts als politischen Akt festlegen – Im Gegensatz zur gegenwärtigen Position des Bundesgerichts, die diesen Erwerb als Verwaltungsakt betrachtet. Eine Annahme hätte eine Erweiterung des zur Folge gehabt, die den Gemeinden erlaubt darüber frei entscheiden zu dürfen, welches Organ über Einbürgerungsentscheide (beispielsweise eine Bürgerversammlung, eine Einbürgerungskommission oder Urnenabstimmung) entscheidet. Ein gefällter Einbürgerungsentscheid wäre zudem endgültig gewesen, das Rekursrecht wäre also dadurch dem Einbürgerungswilligen entzogen worden.", "tgt_summary": null, "id": 248060} {"src_title": "Arnulf II. (Bayern)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abstammung.", "content": "Arnulf war der zweite Sohn des Herzogs Arnulf I. von Bayern und dessen Frau Judith von Friaul, einer Tochter des Grafen Eberhard im Sülichgau (aus dem Geschlecht der Unruochinger) und der Gisela von Verona.", "section_level": 1}, {"title": "Luitpoldinger Rebellion, Unterwerfung und Ernennung zum Pfalzgrafen.", "content": "Im Konflikt seines Bruders Eberhard mit Otto dem Großen, der die ihrem Vater zugestandene bayerische Sonderstellung im Reichsverband beschneiden wollte, stand Arnulf 937–938 auf der Seite Eberhards. Otto bezwang die aufsässigen Brüder in zwei Feldzügen, verbannte Eberhard, und ernannte den Onkel der beiden, Arnulfs I. Bruder Berthold, zum Herzog. Berthold hatte vorher auf die Ausübung wichtiger konigsgleicher Privilegien wie das Recht der Bischofsernennung und die Verwaltung des Reichsgutes in Bayern verzichtet. Arnulf gelang die Flucht nach Kärnten, wo seine Familie ausgedehnten Allodbesitz hatten. Nachdem er sich jedoch bald darauf Otto unterworfen hatte, wurde er noch 938 wieder in Gnaden aufgenommen und von Otto mit dem neu geschaffenen Amt des Pfalzgrafen in Bayern und der Verwaltung der Reichsgüter in Bayern betraut.", "section_level": 1}, {"title": "Liudolfinischer Aufstand.", "content": "Der von Otto 948 nach dem Tode Bertholds zum neuen bayerischen Herzog ernannte Liudolfinger Heinrich, der mit Arnulfs Tochter Judith verheiratet war, machte Arnulf 953 zu seinem Statthalter in Bayern, als er mit einem bayerischen Heerbann gegen den aufständischen Königssohn und Herzog Liudolf von Schwaben zog, der Mainz besetzt hielt. In dieser Situation rebellierte Arnulf zusammen mit seinem Sohn Berthold, seinem Bruder Hermann und seinem Vetter Herold, dem Erzbischof von Salzburg, gegen die Verdrängung seiner Familie aus dem Herzogsamt durch König Otto und verbündete sich mit Liudolf. Ob die Initiative dazu von Liudolf oder von Arnulf ausging, ist nicht gesichert. Arnulf machte seine Erbansprüche gegen seine Schwester Judith und seinen Schwager Heinrich geltend, forderte das Herzogtum für sich selbst, schloss sich dem Liudolfingischen Aufstand an, und erkannte Liudolf als König an. Es gelang ihm sehr schnell, den Großteil Bayerns in seine Gewalt zu bringen. Im Dezember 953 eroberte und verwüstete er Augsburg und belagerte danach den königstreuen Augsburger Bischof Ulrich im Kastell Schwabmünchen. Dort wurde er jedoch am 6. Februar 954 von den zu Ulrichs Hilfe kommenden Grafen Dietpold von Dillingen und Adalbert vom Marchtal besiegt, wobei sein Bruder Hermann in Gefangenschaft geriet.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Als kurz darauf die Ungarn plündernd in Bayern einfielen, schlossen die Aufständischen einen bis zum 15. Juni 954 befristeten Waffenstillstand mit König Otto. Auf dem Reichstag in Langenzenn bei Fürth am 16. Juni 954 unterwarfen sich viele von ihnen, darunter auch Herzog Konrad der Rote von Lothringen, nicht jedoch Liudolf und Arnulf, die nach Regensburg marschierten. Dort konnte sie Otto einschließen und belagern. Bei einem versuchten Ausfall fiel Arnulf am 22. Juli 954 im Kampf gegen von Markgraf Gero befehligte königstreue Truppen. Am 1. Mai 955 wurde der liudolfingische Aufstand mit der Schlacht bei Mühldorf endgültig niedergeworfen. Erzbischof Herold von Salzburg wurde gefangen, und dann von Herzog Heinrich geblendet und nach Säben verbannt.", "section_level": 1}, {"title": "Burg Scheyern.", "content": "Arnulf soll (nach Karl Bosl) 940 die Burg Scheyern erbaut haben. Seine (wahrscheinlichen) Nachkommen dort nannten sich später Grafen von Scheyern und wurden die Ahnherren der scheyrischen, später wittelsbachischen Pfalzgrafen von Bayern.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Arnulfs Gemahlin ist nicht namentlich bekannt. Sie stammte wahrscheinlich aus Schwaben, und zu ihrer Mitgift gehörte wohl die Reisensburg bei Günzburg. Zwei Kinder sind bekannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Arnulf II. (* um 913; † 22. Juli 954 bei Regensburg) war seit 938 Pfalzgraf von Bayern. Er stammte aus dem Geschlecht der Luitpoldinger.", "tgt_summary": null, "id": 2184065} {"src_title": "St. Georg (Zeitschrift)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "ST.GEORG heute.", "content": "Heute konzentriert sich die Redaktion des in Hamburg ansässigen Magazins auf Artikel, die sich mit den drei olympischen Reitsportdisziplinen Dressurreiten, Springreiten und Vielseitigkeitsreiten beschäftigen. Außerdem sind der Fahrsport, das Jagdreiten und, vor allem im Kontext der Weltmeisterschaften, Voltigieren, Distanzreiten („Endurance“) und Westernreiten Gegenstand der Berichterstattung. Neben dem Spitzensport befasst sich jede Ausgabe mit den Unwägbarkeit des reiterlichen Alltags: Dazu zählen Trainingstipps von profilierten Fachleuten, wie Bundestrainern, Kaderreitern bis hin zu Olympiasiegern in der Rubrik „Promi. bzw. Profistunde“. Tiermedizinische Aspekte und Informationen rund um die Pferdehaltung sind weitere Themenschwerpunkte. \"St. Georg\" versteht sich selbst als ein engagiertes Medium, das sich nicht scheut, auch unbequeme Fragen zu stellen. So prägte eine Überschrift eines Artikels über Nicole Uphoff, „Rollkur“, einen Begriff, der seitdem das extrem „Aufrollen“ des Pferdehalses als Trainingsprinzip. Die Diskussion über die vom Weltreiterverband daraufhin als Hyperflexion bezeichnete Methode hat seit August 2005 an Intensität zugenommen, nachdem im \"St. Georg\" der Artikel „Dressur pervers“ veröffentlicht worden war. Aber auch in anderen tierschutzrelevanten Fragen ist der \"St. Georg\" aktiv. So ist das Thema Doping im Pferdesport immer wieder ein Thema. Auf der Homepage der Zeitschrift wird dazu ein \"Lexikon der Dopingfälle im Reitsport\" geführt. 1962 gab es in Deutschland noch 220.000 Pferde, zum Jahr 2000 ging man von ungefähr 800.000 Tieren aus. Die Entwicklungen in der Pferdezucht und Tendenzen der modernen Produktionsmedizin wie beispielsweise das Klonen werden redaktionell begleitet. Reisereportagen, Produktübersichten, die dem Leser Orientierungshilfen auf dem Markt der Reitsportanbieter geben, und Porträts von Menschen, von denen nicht jeder weiß, dass sie auch etwas mit Pferden zu tun haben, wie etwa Ursula von der Leyen, gehören zum Themenfeld der Zeitschrift. Darüber hinaus wenden sich die „Georgie-Seiten“ an die nächste Generation reitender Leser.", "section_level": 1}], "src_summary": "St. Georg ist ein monatlich erscheinendes Magazin aus dem Hamburger Jahr Top Special Verlag, das sich vor allem mit den Themen Reitsport, Pferdezucht und ganz allgemein Themen rund um die Freizeitgestaltung mit Pferden beschäftigt. Der heilige Georg ist unter anderem auch der Schutzpatron der Reiter. ", "tgt_summary": null, "id": 1174957} {"src_title": "Steinitzscher Umordnungssatz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konvergenzbegriffe für Reihen.", "content": "Im formula_1 kann man wie in den reellen Zahlen von Konvergenz sprechen, denn durch die übliche euklidische Norm hat man einen Abstandsbegriff. Es sei nun formula_3 eine Folge von Vektoren im formula_1. Wenn der Grenzwert der Partialsummen formula_5 im formula_1 existiert, so schreibt man formula_7 für diesen Grenzwert und sagt, die Reihe formula_7 sei \"konvergent\". Man beachte, dass für die Reihe und ihren Grenzwert dieselbe Bezeichnung verwendet wird. Jede Permutation formula_9 definiert eine \"Umordnung\", indem man von der Folge formula_3 zur Folge formula_11 übergeht. Man nennt formula_12 eine \"konvergente Umordnung\" der Reihe, wenn die umgeordnete Reihe formula_13 konvergiert. Man sagt, die Reihe formula_7 sei unbedingt konvergent, wenn jede Umordnung der Reihe konvergent ist. Die Reihe formula_7 heißt \"bedingt konvergent\", wenn sie konvergent, aber nicht unbedingt konvergent ist. Schließlich heißt die Reihe absolut konvergent, wenn formula_16 gilt.", "section_level": 1}, {"title": "Konvergenzfunktionale.", "content": "Ein lineares Funktional formula_17 heißt ein \"Konvergenzfunktional\" für die Folge formula_3, falls formula_19 ist. So ist z. B. das Nullfunktional ein Konvergenzfunktional für jede Folge. Leicht überlegt man sich, dass die Menge aller Konvergenzfunktionale ein Untervektorraum im Dualraum, d. h. im Raum der linearen Funktionale, ist. Dieser Unterraum der Konvergenzfunktionale wird mit formula_20 bezeichnet, der Annihilator von formula_20 mit formula_22.", "section_level": 1}, {"title": "Satz von Steinitz.", "content": "Es sei formula_23 eine konvergente Reihe. Dann stimmt formula_24 mit dem affinen Unterraum formula_25 überein. \"Zusatz:\" Besteht dieser affine Raum aus mehr als einem Punkt, so gibt es nicht-konvergente Umordnungen.", "section_level": 1}, {"title": "Bemerkungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ein Satz über konvergente Reihen.", "content": "Mit Hilfe des Satzes von Steinitz kann man leicht zeigen, dass folgende Aussagen über eine konvergente Reihe formula_23 im formula_1 äquivalent sind:", "section_level": 2}, {"title": "Der riemannsche Umordnungssatz.", "content": "Da jeder nicht-leere affine Unterraum von formula_30 entweder aus einem Punkt besteht oder mit formula_30 zusammenfällt, erhält man den riemannschen Umordnungssatz als Spezialfall des steinitzschen Umordnungssatzes.", "section_level": 2}, {"title": "Der unendlich-dimensionale Fall.", "content": "In unendlich-dimensionalen Räumen gelten die hier aufgestellten Konvergenzaussagen für Reihen nicht mehr. In unendlich-dimensionalen Banachräumen gibt es Reihen mit zweielementigen Summenmengen. Man muss zusätzliche Voraussetzungen über die Reihen machen, um zu einer Aussage wie im steinitzschen Umordnungssatz zu gelangen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der steinitzsche Umordnungssatz (nach Ernst Steinitz) ist ein Satz aus der mathematischen Analysis, der sich mit der Umordnung von Reihen befasst. Während beliebige Umordnungen innerhalb endlicher Summen auf Grund des Kommutativgesetzes und des Assoziativgesetzes keinen Einfluss auf das Ergebnis der Summenbildung haben, ist dies bei unendlichen Summen nicht mehr gewährleistet. Der hier behandelte steinitzsche Umordnungssatz macht eine Aussage über die Struktur der Menge der Summen, die man durch Umordnung bilden kann. Er verallgemeinert den riemannschen Umordnungssatz, der für reelle Reihen gilt, auf Reihen im formula_1.", "tgt_summary": null, "id": 899616} {"src_title": "Madeleine Pelletier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Pelletier wuchs in Paris auf, wo ihre Mutter Anne Palassy aus der Auvergne und ihr Vater Louis Pelletier aus Deux-Sèvres sich zum ersten Mal begegnet waren. Ihr Vater hatte Arbeit im Transportgewerbe gefunden, ihre Mutter arbeitete als Hausangestellte. Nachdem 1865 ein drittes Kind geborenen wurde, machten sich die Eltern als Früchte- und Gemüsehändler selbstständig. Die Geschäfte liefen schlecht, zudem war ihr Vater nach einem Unfall 1878 schwer gelähmt und auf Pflege angewiesen. Nur zwei Kinder hatten 12 Schwangerschaften der Mutter überlebt. Das Leben hatte sie hart gemacht und ihrer Tochter entfremdet, die Wege suchte, der Kälte und dem sozialen Elend zu entkommen. Auch von der zunehmenden Religiosität der Mutter grenzte sie sich ab. Zunächst in der Anthropologie tätig, studierte sie mit Charles Letourneau und Léonce Manouvrier das Verhältnis von Schädelgröße und Intelligenz nach Paul Broca. Dessen Vorstellung, die Schädelgröße des Menschen stelle ein Maß der Intelligenz dar, und demzufolge seien Frauen Männern generell intellektuell unterlegen, griff sie später an und verließ die Anthropologie. 1906 wurde sie als erste Französin als Psychiaterin zugelassen. Zeitlebens Aktivistin in der Frauenbewegung stand sie schon in ihrer Jugend in Kontakt zu feministischen und anarchistischen Gruppen. 1906 wurde sie Sekretärin von \"La Solidarité des femmes\" und etablierte diese als eine der radikalsten feministischen Organisationen ihrer Zeit. 1908 vertrat sie sie auf den Demonstrationen für das Frauenwahlrecht im Hyde Park. Sie gab deren Zeitschrift \"La suffragiste\" heraus. In dieser Zeit war sie auch an der Französischen Sektion der Arbeiter-Internationale (SFIO) beteiligt, gehörte in der Folge bis zum Ausbruch des Weltkrieges deren Leitungsgremium an und vertrat die SFIO wiederholt auf internationalen Sozialistenkongressen. 1904 unterbrach sie ein Bankett zur Einhundertjahrfeier des Code civil, und sowohl sie als auch Hubertine Auclert demonstrierten 1908 vor Wahllokalen. Doch ihre militante Taktik hatte weder bei ihren Mitstreiterinnen noch in der Öffentlichkeit Erfolg. Zudem war sie seit 1904 Freimaurerin in der gemischt-geschlechtlichen Loge \"La Nouvelle Jérusalem\". Sie stand dem Neo-Malthusianismus (\"siehe: Thomas Robert Malthus\") nahe, schrieb für \"Le Néo-Malthusian\" und propagierte Geburtenkontrolle und das Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Nach ihrem Tod wurde sie im Gemeinschaftsgrab der Psychiatrieklinik von Perray-Vaucluse beerdigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Madeleine Pelletier (* 18. Mai 1874 in Paris; † 19. Dezember 1939 in Épinay-sur-Orge) war eine französische Ärztin und Psychiaterin. Sie gilt als eine der einflussreichsten französischen Feministinnen und Sozialistinnen vor Simone de Beauvoir.", "tgt_summary": null, "id": 453572} {"src_title": "Eromenos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Knabenliebe.", "content": "Das Alter, in dem Knaben umworben wurden, erstreckte sich vom Beginn der Pubertät bis zum Erwachsenwerden, also etwa vom 12. bis zum 18. Lebensjahr. Zeigte der Eromenos die äußeren Anzeichen eines erwachsenen Mannes, endete in der Regel der sexuell motivierte Teil der Beziehung zu einem Erastes. Zu diesen Anzeichen zählte noch nicht der erste Flaum; ein stacheliger Bartwuchs und deutliche Körperbehaarung an Beinen und Gesäß galten jedoch als Kennzeichen des Erwachsenseins. Innerhalb der Beziehung galt es als unschicklich, wenn die sexuelle Begierde, die mehr oder minder ausgeprägt jeder Erastes zeigte, obgleich eine Beziehung nicht unbedingt von praktizierter Homosexualität geprägt gewesen sein muss, auch vom Eromenos an den Tag gelegt wurde. Dieser hatte vielmehr die Rolle des Duldenden, der bewundernd und mit Hochschätzung zu seinem Erastes aufblickte. Um mögliche Schande von sich abzuwenden, sollte sich der Eromenos freiwillig auf den Akt einlassen, diesen aber rein passiv erleben: „Denn der Knabe teilt – anders als die Frau – mit dem Mann nicht die Wonnen des Liebesgenusses, sondern sieht nüchternen Sinnes einen von Liebe Berauschten.“ Der Schenkelverkehr war die weit verbreite Methode, den sexuellen Akt zu verwirklichen. Analverkehr war hingegen dem Bereich der Prostitution vorbehalten, unter Männern verpönt und Anlass für Spott (z. B. in der attischen Komödie). Mit Frauen und Sklaven war er hingegen erlaubt und nicht anrüchig. Der Grund für die gesellschaftliche Ächtung des Analverkehrs in der Eromenos-Erastes-Beziehung ist darin zu sehen, dass in Athen eine Beziehung zwischen Erastes und Eromenos nur zwischen freien Bürgern zustande kommen konnte, der Eromenos folglich ein zukünftiger freier Bürger seiner Polis und in der Regel auch Standesgenosse seines Erastes war, zumal derlei Beziehungen überhaupt nur innerhalb der Oberschicht gepflegt wurden. Analverkehr wurde hingegen als Akt der Unterwerfung aufgefasst, der den Penetrierten auf die soziale Stufe der Frau stellte. Dies war für ein zukünftiges Mitglied der Gesellschaft, von dem man die Übernahme von Aufgaben im Dienste des Gemeinwesens erwartete, wegen des damit einhergehenden Verlustes an sozialem Prestige nicht vorstellbar und nicht gewünscht. Da ein Eromenos selbst bereits Erastes für einen noch jüngeren sein konnte, gab es eine deutlich größere Anzahl an potentiellen Erastai als an begehrten Knaben. Die Werbung um den Eromenos war Voraussetzung für das Zustandekommen eines Verhältnisses. Der Wert von im Rahmen des Werbens gemachten Geschenken hatte hierbei weniger Bedeutung als sozialer Rang, Tugendhaftigkeit und Bildung des Bewerbers, denn der Eromenos sollte aus dieser Beziehung seinen Nutzen ziehen können: Bildung, Kontakte, Ämter. Ein Bewerber musste daher auch immer die Familie des Begehrten überzeugen. War dies nicht der Fall, konnte der Eromenos die Annahme der Geschenke und damit das Verhältnis verweigern. Wollte ein Vater von vornherein eine Annäherung verhindern, ließ er den Sohn nur noch von Sklaven begleitet das Haus verlassen. Kam es jedoch zu einem Eromenos-Erastes-Verhältnis, so hielt es idealerweise ein Leben lang. Dieses Ideal wurde hingegen selten erreicht und wechselnde Beziehungen waren häufig. Gleichwohl konnte sich das Verhältnis zu einer echten Freundschaft unter Gleichgestellten, zu einem Hetairos-Verhältnis wandeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Eromenos (, Plural \"eromenoi\", „Geliebter“) bezeichnete man im antiken Griechenland (insbesondere in Athen) den jugendlichen Partner in einer päderastischen Beziehung. Der erwachsene Partner wurde als Erastes (, „Liebender“) bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 835753} {"src_title": "Tomiko Okazaki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Okazaki arbeitete nach dem Abschluss der Oberschule 1962 zunächst als Moderatorin bei Radio Fukushima, später für den Rundfunk- und Fernsehsender Tōhoku Hōsō (TBC). Bei der Shūgiin-Wahl 1990 wurde sie als Kandidatin der Sozialistischen Partei Japans (SPJ) im damaligen Fünfmandatswahlkreis Miyagi 1, der etwa die südliche Hälfte der Präfektur umfasste, erstmals ins Parlament gewählt und bei der Shūgiin-Wahl 1993 wiedergewählt. 1996 gehörte sie zusammen mit Kunio Hatoyama und Naoto Kan dem Gründungskomitee der DPJ an und wurde nach der Gründung stellvertretende Parteivorsitzende, verlor aber bei der Wahl im selben Jahr den neuen Einmandatswahlkreis Miyagi 1 an den ehemaligen Umwelt- und Verteidigungsminister Kazuo Aichi (NFP). 1997 kandidierte sie erfolgreich für den Sangiin-Sitz des LDP-Politikers Ichirō Ichikawa, der für den Gouverneursposten in Miyagi kandidierte. Sie wurde bei den regulären Sangiin-Wahlen 2001 und 2007 wiedergewählt, beide Male als Kandidatin mit den meisten Stimmen (bei zwei zu vergebenden Sitzen). Von 2004 bis 2005 wurde sie erneut stellvertretende Parteivorsitzende. 2007 wurde sie im Schattenkabinett der DPJ als „nächste Umweltministerin“ vorgestellt. Von September 2010 bis Januar 2011 war Okazaki als Vorsitzende der Nationalen Kommission für Öffentliche Sicherheit und Staatsministerin für Verbraucherschutz und Nahrungsmittelsicherheit sowie für Fragen des Geburtenrückgangs und der Geschlechtergerechtigkeit Ministerin im Kabinett Kan. Bei der Sangiin-Wahl 2013 erhielt Okazaki in Miyagi nur knapp 23 % der Stimmen und verfehlte mit rund 5000 Stimmen Rückstand auf den zweiten Platz eine Wiederwahl. Die beiden Sitze gingen an Amtsinhaber Jirō Aichi (LDP; der Sohn von Kazuo Aichi) mit 44,7 % und Neubewerber Masamune Wada von der Minna no Tō, der 23,3 % der Stimmen erhielt.", "section_level": 1}, {"title": "Skandale.", "content": "Auf einer Reise nach Südkorea sprach Okazaki 2003 auf einer Demonstration mit koreanischen Zwangsprostituierten des Zweiten Weltkriegs („Trostfrauen“). In Japan wurde sie anschließend dafür kritisiert, an einer anti-japanischen Demonstration teilgenommen zu haben, und wurde als Vorsitzende des DPJ-„Mobilisierungsausschusses“ (, \"kokumin undō iinchō\") suspendiert. Beim Skandal um versäumte Einzahlungen ins staatliche Rentensystem 2004, der zahlreiche Abgeordnete beider großer Parteien betraf und auch zum Rücktritt des Parteivorsitzenden Kan und des Kabinettssekretärs Yasuo Fukuda (LDP) geführt hatte, wurde bekannt, dass Okazaki Beiträge für ein Jahr und elf Monate nicht bezahlt hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tomiko Okazaki (jap., \"Okazaki Tomiko\"; * 16. Februar 1944 in Fukushima, Präfektur Fukushima; † 19. März 2017 in Sendai, Präfektur Miyagi) war eine japanische Politikerin der Demokratischen Partei. Sie war zwischen 1990 und 2013 mit einer Unterbrechung Abgeordnete in beiden Kammern des Parlaments, von 2010 bis 2011 Ministerin im Kabinett Kan.", "tgt_summary": null, "id": 1770186} {"src_title": "Kongojute", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blatt.", "content": "Die Kongojute wächst als ausdauernde krautige Pflanze bis Halbstrauch und erreicht Wuchshöhen von etwa 0,5 bis 2 Meter. Die Stängel sind filzig mit Sternhaaren (Trichome) bedeckt. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 1 bis 4 Zentimeter lang. Die Blattspreiten sind drei- bis fünflappig mit runder bis herzförmiger Spreitenbasis. Die Blattspreiten im unteren Bereich der Sprossachse sind bei einer Länge von 4 bis 5 Zentimeter und einer Breite von 5 bis 6 Zentimeter fast kreisförmig mit einem dreizipfeligen oberen Ende. Die Blattspreiten im mittleren Stängelbereich sind eiförmig und 5- bis 7-mal 3 bis 6,5 Zentimeter groß. Die Blattspreiten im oberen Bereich der Sprossachse sind bei einer Länge von 4 bis 7 Zentimeter und einer Breite von 1,5 bis 3 Zentimeter länglich bis lanzettlich. Die Laubblätter wirken durch sternförmige Behaarung mehr oder weniger grau. Der Blattrand ist gesägt. Die früh abfallenden Nebenblätter sind bei einer Länge von 2 bis 3 Millimeter fadenförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Blüte und Frucht.", "content": "Die Blüten stehen einzeln oder zu mehreren in den Blattachseln. Die Blütenstiele sind etwa 3 Millimeter lang und wollig behaart. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die 6 mm langen und wollig behaarten Außenkelchblätter sind im unteren Drittel verwachsen. Die fünf Kelchblätter sind becherförmig verwachsen und kürzer als der Außenkelch. Die fünf rosafarbenen bis rötlichen Kronblätter sind bei einer Länge von 1 bis 1,5 (selten bis 2,5) Zentimeter verkehrt-eiförmig. Bei der Unterfamilie Malvoideae sind die vielen Staubblätter zu einer den Stempel umgebenden Röhre verwachsen, der sogenannten Columna. Diese Staubblattsäule ist etwa 1,5 Zentimeter lang und kahl. Fünf Fruchtblätter sind zu einem fünfkammerigen Fruchtknoten verwachsen. In jeder Kammer wird ein einzelner Same gebildet. Der behaarte Griffel besteht aus zehn Griffelästen (doppelt so viele wie Fruchtblätter). Die abgeflacht kugeligen Früchte weisen einen Durchmesser von etwa 1 Zentimeter auf. Die einzelnen keilförmigen Teilfrüchte besitzen Widerhaken und haften ähnlich Kletten an Kleidung und Haaren.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahl.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28 oder 56.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Kongojute ist weltweit in den Tropen heimisch; ihre ursprüngliche Heimat ist unklar, obwohl vor allem über eine asiatische Abstammung spekuliert wird. Besonders an gestörten Standorten, beispielsweise auf durch Beweidung beeinträchtigten Flächen in Florida, breitet sich die Pflanze schnell aus. Ihre Vermehrung wird durch das Weidevieh unterstützt, das im Fell die Samen verbreitet und durch die Störung des Bodens gute Voraussetzungen für die Vermehrung schafft.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "In einigen Ländern, wie Brasilien und Kongo, wird die Kongojute wegen ihrer Bastfasern gezielt angepflanzt. Aus den Fasern, die in Brasilien \"aramina\", in Afrika \"Congo jute\" genannt werden, werden unter anderem Sackleinwand und Schnüre hergestellt. Von dieser Nutzung in Afrika leitet sich auch der deutsche Name \"Kongojute\" ab.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Art \"Urena lobata\" gehört zur Gattung \"Urena\" aus der Tribus Hibisceae in der Unterfamilie der Malvoideae innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Die Erstveröffentlichung von \"Urena lobata\" erfolgte 1753 durch Carl von Linné in \"Species Plantarum\", 2, S. 692. Innerhalb der Art \"Urena lobata\" werden mehrere bis viele Varietäten unterschieden (Auswahl):", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheit.", "content": "Einer der Namen, den diese Pflanzenart auf Portugiesisch (aus der Tupi-Sprache) in Brasilien trägt, ist \"aguaxima\". Unter diesem Namen befindet sich ein Eintrag in der Encyclopédie von Denis Diderot, der mit dem Wortlaut „Die Aguaxima ist eine Pflanze Brasiliens und der Inseln des südlichen Amerikas“ äußerst knapp war, was Diderot selbst zum Anlass nahm, über die Sinnhaftigkeit eines solch kurzen Eintrags in seiner Enzyklopädie zu philosophieren; siehe Aguaxima.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kongojute (\"Urena lobata\"), in Brasilien auch \"aguaxima\" genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Diese Art ist weltweit in den Tropen verbreitet; sie gilt weithin als „Unkraut“. Sie wird teilweise auch zur Bastfaserngewinnung genutzt.", "tgt_summary": null, "id": 1908467} {"src_title": "Beg Ferati", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Über die Jugendvereine \"FC Pratteln\" und FC Concordia Basel gelangte Beg Ferati 19-jährig zur U-23-Mannschaft des FC Basel. Nach einer Spielzeit wechselte er zum Zweitligisten FC Concordia Basel, den er nach zwei Spielzeiten verliess. Von 2008 bis 2011 war er beim Erstligisten FC Basel aktiv und gewann mit ihm dreimal die Meisterschaft, zweimal den Schweizer Cup und einmal den Uhrencup. Ferati, dem ein gutes Stellungsspiel und Übersicht attestiert wird, wechselte zur Saison 2011/12 zum deutschen Bundesligisten SC Freiburg, für den er am 16. September 2011 (6. Spieltag) bei der 1:2-Niederlage im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart sein Bundesligadebüt gab. Ferati gelang es in der Folgezeit jedoch nicht, sich in die Stammelf zu spielen und kam nur auf wenige Einsätze. Am 1. Februar 2013 wurde bekannt, dass Freiburg Ferati bis Ende Saison zum Schweizer Zweitligisten FC Winterthur ausleiht. Bei Winterthur spielt bereits sein Cousin (väterlicher und mütterlicherseits) Altin Osmani. Zur Saison 2013/14 wechselte Ferati zum Schweizer Super-League-Verein FC Sion. Er unterschrieb einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2016. Im Sommer 2015 wechselte er leihweise für ein Jahr zum FC Biel-Bienne in die Challenge League.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Von 2006 bis 2008 absolvierte Ferati 12 Spiele für die U-21-Nationalmannschaft. Sein einziges Länderspieltor erzielte er am 15. November 2006 in Koper mit dem Treffer zum 4:1-Endstand über die Auswahl Sloweniens in der 60. Minute. Der am 4. August 2011 von Trainer Ottmar Hitzfeld für die Schweizer Nationalmannschaft nominierte Ferati debütierte vier Tage später in dieser, als er in Vaduz beim 2:1-Sieg im Spiel gegen Liechtenstein in der 63. Minute für Johan Djourou eingewechselt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "FC Basel", "section_level": 1}], "src_summary": "Beg Ferati (* 10. November 1986 in Priština) ist ein Schweizer Fussballspieler kosovarischer Herkunft. Der Innenverteidiger vom FC Sion ist seit dem 11. August 2015 an den FC Biel-Bienne verliehen.", "tgt_summary": null, "id": 1895470} {"src_title": "Franz Kraus (SS-Mitglied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Kraus eine Ausbildung zum Spirituosen-Kaufmann. 1925 machte er sich mit einem Geschäft selbstständig, das er aber 1931 wieder aufgeben musste. Kraus trat am 1. Januar 1931 der NSDAP (Mitgliedsnummer 405.816) bei und am 2. November 1931 der SS (SS-Nr. 16.299). Ab Anfang Januar 1932 war Kraus im Braunen Haus in München bei der Rechnungsstelle der Hilfskasse der NSDAP hauptamtlich angestellt. Ab August 1932 nahm er eine Verwaltungstätigkeit bei einem SS-Sturmbann auf. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten übernahm Kraus den Posten des Verwaltungsführers in mehreren Konzentrationslagern: KZ Esterwegen (Juli 1934–Dezember 1934), KZ Lichtenburg (Dezember 1934–März 1936), KZ Columbia (April 1936–November 1936). Anschließend war Kraus bis Ende Oktober 1939 ebenfalls Verwaltungsführer im KZ Sachsenhausen. Vom 1. November 1939 bis zum 1. Oktober 1941 war er oberster Verwaltungsführer im Stab Inspekteur der Konzentrationslager. Ab Anfang Oktober 1941 leitete er die Wirtschaftsinspektion der Waffen-SS im Bereich Russland-Mitte und war anschließend beim dortigen SS-Wirtschafter eingesetzt. In Breslau leitete er das Truppen- beziehungsweise Hauptwirtschaftslager der Waffen-SS. Zum Zweck der Liquidierung des KZ Auschwitz war Kraus von Dezember 1944 bis Januar 1945 dort tätig. Wahrscheinlich durch den Höheren SS- und Polizeiführer Südost Ernst-Heinrich Schmauser wurde Kraus aus Breslau im Dezember 1944 in das KZ Auschwitz versetzt, um als Sonderbevollmächtigter die Liquidierung des Lagers zu organisieren. Kraus leitete mit anderen SS-Offizieren die Häftlingskolonnen aus dem KZ Auschwitz im Rahmen der Evakuierung des Lagers. Durch Schmauser erging am 20. Januar 1945 an Kraus der Befehl, die nicht evakuierten Häftlinge zu töten. Kraus gab später vor Gericht an, er habe das Lager bereits am 21. Januar 1945 verlassen und sich dem Befehl widersetzt. Wahrscheinlich konnte dieser Plan aber durch die näher rückende Rote Armee kriegsbedingt nicht mehr umgesetzt werden. Nach Zeugenaussagen überlebender Häftlinge verblieb Kraus jedoch noch bis zum 25. Januar 1945 im KZ Auschwitz und führte zur Besichtigung noch nach dem 20. Januar 1945 eine Gruppe von SS-Offizieren durch das Lager. Zudem soll Kraus die Sprengung der letzten Krematorien veranlasst und mehrere Häftlinge in Auschwitz-Birkenau selbst erschossen haben. Nach seiner Abreise leitete er bis zum 17. Februar 1945 die Verbindungsstelle Auschwitz in Zittau. Zweck dieser Dienststelle war die Organisation der Verlegung der Auschwitzer SS-Wachmannschaften sowie wahrscheinlich der Auschwitz-Häftlinge in andere, kriegsbedingt nicht gefährdete, Konzentrationslager. Im Krakauer Auschwitzprozess wurde Kraus am 22. Dezember 1947 vom Obersten Nationalen Tribunal Polens zum Tode verurteilt und wenige Wochen später gehängt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franz Xaver Kraus (* 27. September 1903 in München; † 24. Januar 1948 in Krakau) war ein deutscher SS-Sturmbannführer (1938) und als Verwaltungsführer in mehreren Konzentrationslagern eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 568065} {"src_title": "Jessica Davenport", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "Jessica Davenport spielte bis 2007 für das Damen-Basketballteam der Buckeyes von der Ohio State University, wo sie vor allem für ihre Stärke in Blocken und Rebounding bekannt war.", "section_level": 2}, {"title": "Women’s National Basketball Association.", "content": "Davenport wurde im WNBA Draft 2007 von den San Antonio Silver Stars an der zweiten Stelle ausgewählt. Gleich nach dem Draft wurde Davenport samt einem Erstrunden-Pick im WNBA Draft 2008 zu den New York Liberty für Becky Hammon und einem Zweitrunden-Pick im WNBA Draft 2008 transferiert. Somit spielte sie ihre erste WNBA Saison für die Liberty in New York. Nachdem sie in 2007 noch fast in jedem Spiel der Liberty zum Einsatz kam, stand sie im Jahr 2008 nur noch bei 13 Spielen auf dem Platz. Vor der Saison 2009 wechselte Davenport zum Team der Indiana Fever. Dort kam sie zwar regelmäßig zum Einsatz und ihre Spielminuten erhöhten sich, sie kam aber auch dort nicht über die Rolle der Ergänzungsspielerin hinaus. Nach der Spielzeit 2012 war sie dann nicht mehr als Spielerin in der WNBA aktiv. Bis zu diesem Zeitpunkt bestritt sie in 6 WNBA-Saisons in der regulären Saison 174 Spiele, dabei stand sie 26 Mai in der Startformation und erzielte 1148 Punkte, 539 Rebounds und 73 Assists. In 31 Playoff-Partien (davon keine in der Startformation) erzielte sie 144 Punkte, 74 Rebounds und 8 Assists.", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "In der Saisonpause der WNBA spielt Davenport wie viele WNBA-Spielerinnen regelmäßig in Europa. Seit dem Jahr 2007 stand sie dabei für Teams aus Frankreich und Russland auf dem Platz. Zuletzt spielte sie in der Saison 2011/12 sie für den russischen Verein BC Chevakata Vologda.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jessica Davenport (* 24. Juni 1985 in Columbus, Ohio, Vereinigte Staaten) ist eine ehemalige professionelle Basketball-Spielerin. Zuletzt spielte sie in der Saison 2011/12 für das russische Team BC Chevakata Vologda und im Jahr 2012 für die Indiana Fever in der Women’s National Basketball Association.", "tgt_summary": null, "id": 1413174} {"src_title": "One Night Only", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Originalbesetzung von 2003 hatte keinen Sänger. Ein Freund von Sam Fords jüngerem Bruder, George Craig, der öfters bei den Proben zugesehen hatte, übernahm einige Male das Singen. Als die Bandmitglieder ihn offiziell fragten, ob er der Leadsänger werden möchte, willigte Craig nur unter der Bedingung ein, dass er auch Gitarre spielen darf. Nach kurzer Überlegung entließen sie den bisherigen Gitarristen Kai Smith aus der Band. Anfangs spielten sie noch Coverversionen von Bands wie blink-182 und New Found Glory, nach einiger Zeit schrieb jedoch Craig die Texte. Die Scheidung seiner Eltern, Freundschafts- und -beziehungsprobleme verarbeitete er in seinen Songs. Auch gegenwärtig sind Beziehungen nach eigenen Aussagen Gegenstand der Texte. Nach zwei Jahren, als sie schon in fast allen Pubs ihres Heimatortes Helmsley aufgetreten waren, holte Craig den Keyboarder Jack Sails dazu. Sie spielten über 18 Monate lang im Norden Englands. Mit der Ausweitung in Richtung Süden rückte ein Plattenvertrag in greifbare Nähe. George beendete vorzeitig die Schulausbildung und konzentrierte sich fortan nur noch auf die Musik. Nach zehn weiteren Auftritten im ganzen Land wurden A&R-Manager auf die Band aufmerksam. Um alles richtig zu machen, probten sie tagelang. Eine ganze Woche spielten sie jeden Tag drei Sets umgeben von wichtigen und einflussreichen Menschen, um im März 2007 bei Vertigo Records zu unterschreiben. Danach begannen sie mit den Studioaufnahmen, um ihr erstes Album \"Started a Fire\" einzuspielen.", "section_level": 1}, {"title": "Started a Fire (2007–2008).", "content": "Von August bis September 2007 arbeitete die Band an ihrem Debütalbum \"Started a Fire\", das von Steve Lillywhite produziert wurde. Lillywhite war in den 1980er-Jahren als Produzent für New Wave- und Rockbands wie Ultravox, U2 und Simple Minds erfolgreich. Das Album wurde am 4. Februar 2008 veröffentlicht. Ihre erste Single \"You and Me\" erschien im Oktober 2007 und kam in den britischen Charts auf Platz 46. Wesentlich erfolgreicher war die zweite Single \"Just for Tonight\", die Platz neun erreichte. Ihre dritte Single \"It’s About Time\" platzierte sich nicht in den Top-Ten. Die am 7. Juli 2008 veröffentlichte vierte Single, ein Re-Release von \"You and Me\", behauptete fünf Wochen lang Platz eins in den Independent-Charts.", "section_level": 2}, {"title": "One Night Only (2008–2010).", "content": "Zwei Jahre dauerten die Aufnahmen für das zweite Album \"One Night Only\", das am 23. August 2010 herauskam und elf Songs beinhaltet. Am 16. August 2010 erschien die Single \"Say You Don’t Want It\". Das Video zum Song wurde im Frühjahr 2010 in New York City als Hommage an den Zeichentrickfilm \"Susi und Strolch\" gedreht. Bei der Produktion bekam die Band Unterstützung von der britischen Schauspielerin Emma Watson. Craig und Watson, die bis Sommer 2010 gemeinsam bei Burberry als Model unter Vertrag standen, lernten sich während einer Kampagne der Bekleidungsmarke kennen.", "section_level": 2}, {"title": "ONO Wednesdays.", "content": "Nach dem Erfolg ihres Albums \"Started a Fire\" wurde ein Video auf YouTube und MySpace gezeigt, in dem die Bandmitglieder Golf spielen. Nach dem Erfolg dieses Videos erschien an fast jedem Mittwoch ein neuer Beitrag unter der Bezeichnung \"ONO Wednesdays\", um die Fans auf dem Laufenden zu halten. Einige Videos enthielten auch Auszüge ihres Albums \"One Night Only\".", "section_level": 2}], "src_summary": "One Night Only ist eine englische Indie-Rockband aus Helmsley, North Yorkshire. Sie besteht aus den fünf Musikern Jack Sails, Mark Hayton, Daniel Parkin, James und George Craig. Die Band wurde 2003 in der Besetzung Mark “Mittens” Hayton, Daniel “POB” Parkin, Sam “Gunner” Ford und Kai Smith gegründet.", "tgt_summary": null, "id": 1714665} {"src_title": "Siegfried Krug (Maueropfer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Krug war als Kind mit seiner Familie aus Stettin vertrieben worden. Er ließ sich 1961 als Starkstromelektriker in Erfurt nieder. Noch vor dem Bau der Mauer verließ er die DDR über West-Berlin. Er ging erst nach Marburg, dann nach Frankfurt am Main. Dort verlobte er sich. Am 6. Juli reiste er kurz vor seiner Hochzeit mit einer anderen Frau nach Berlin. Seine Verlobte verließ er mit der Nachricht, dass er noch etwas zu erledigen habe. Er wüsste noch nicht, wann er zurückkehren würde. Gegenüber seiner Schwester kündigte er an, nicht heiraten, sondern für längere Zeit verschwinden zu wollen. Krug reiste über den Grenzübergang am Bahnhof Friedrichstraße mit der S-Bahn in die DDR ein. Nach einer Stunde erreichte er per Taxi den zehn Minuten entfernten Pariser Platz. Er ging mit einem weißen Aktenkoffer mit 1100 D-Mark in großer Stückelung zu Fuß in das abgesperrte Grenzgebiet am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor, laut Zeugenaussage eines Grenzpostens, weil er zum (nicht zugänglichen) Brandenburger Tor wolle. Auf eine Warnschusssalve und Warnungen von drei Angehörigen der DDR-Grenztruppen reagierte Krug nicht, ging stattdessen ungerührt zwischen bewaffneten Posten hindurch. Auf neuerliche Warnschüsse hin kehrte er schließlich um und näherte er sich dem damals 20-jährigen Grenzposten Paul H. Dessen Aufrufe, stehenzubleiben, ignorierte Krug, woraufhin H. aus etwa drei Metern Entfernung das Feuer eröffnete. Alle drei verschossenen Kugeln trafen Krug, unter anderem in die Brust und den Bauch. Er wurde gegen 19:40 Uhr in das Krankenhaus der Volkspolizei gebracht, wo er gegen 20:55 Uhr seinen Verletzungen erlag. Im Westen wurde der Vorfall bemerkt, Krug jedoch für einen ostdeutschen Flüchtling gehalten. Weder seine Verlobte in Westdeutschland, noch seine in Marburg lebende Schwester wurden von den Behörden der DDR über den Vorfall benachrichtigt. Krug galt als verschollen und seine Angehörigen hofften weiterhin auf seine Rückkehr. Sie erfuhren erst 1991 von den Vorgängen. Dem Schützen wird erst 1992 bei einer polizeilichen Vernehmung mitgeteilt, dass er einen Menschen getötet habe. In einem Mauerschützenprozess wurde er 1993 zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Siegfried Krug (* 22. Juli 1939 in Stettin; † 6. Juli 1968 in Berlin) war ein westdeutsches Todesopfer an der Berliner Mauer. Er wurde in Ost-Berlin auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor von Angehörigen der Grenztruppen der DDR erschossen.", "tgt_summary": null, "id": 966847} {"src_title": "Agia Roumeli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Palea Agia Roumeli.", "content": "Zirka zwei Kilometer schluchteinwärts liegt die ursprüngliche Siedlung Agia Roumeli, heute \"Palea Agia Roumeli\" (Παλεά Αγία Ρουμέλη ‚Alt-Agia-Roumeli‘) genannt. 1952 wurde das Dorf von einem Hochwasser stark zerstört. Nach Etablierung des Nationalparks und des neuen Dorfes am Hafen verwaiste der Ort. Seit dem Herbst 2008 finden umfassende Instandsetzungsarbeiten statt. Die namensgebende Kirche und der Friedhof – auch für das neue Dorf – befinden sich allerdings noch immer an der alten Stätte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Einst von den Dorern als \"Tarrha\" gegründet, verfiel die Stadt seit 500 n. Chr. Ausgrabungen zeugen von römischen Spuren. Möglicherweise lag hier aber auch schon vorher, in minoischer Zeit, ein Hafen. Aus hellenistisch-römischer Zeit stammen die Mosaiken eines Apollon-Tempels, an dessen Stelle heute auf kleinerem Grundriss die Panagia-Kirche aus venezianischer Zeit steht. Die Mosaiken vor der Kirche sind für jedermann zugänglich, die Kirche selbst ist meist verschlossen. Während der verschiedenen Besatzungszeiten durch Venezianer und Osmanen diente die nicht einnehmbare Samaria-Schlucht den Aufständischen immer wieder als Sammelpunkt. So auch 1770 unter Jannis Daskalogiannis und während des großen kretischen Aufstandes 1886. Agia Roumeli als südlicher Ausgang der Schlucht mit direktem Zugang zu einem schiffbaren Hafen war daher für die Besatzer zu jeder Zeit von großer strategischer Bedeutung. Nach der endgültigen Niederschlagung der Aufstände im Jahre 1887 erbauten die Osmanen deshalb dort verschiedene Festungsanlagen. Die Ruine einer Burg, die der Überwachung des Schluchtausganges diente, ist auf dem Bergrücken in 200 Meter Höhe nördlich von Agia Roumeli erhalten. Sie ist von Süden über einen Serpentinenweg zu erreichen. Nach Norden führt ein Pfad am Hang entlang bis Alt Agia Roumeli. Von der Burg führt außerdem ein schlecht erhaltener Pfad zu einer weiteren Ruine in 530 Meter Höhe, die wahrscheinlich zu einem Aussichtsturm gehörte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Agia Roumeli ( ) ist ein Hafenort an der Südwestküste Kretas am Libyschen Meer. Verwaltungsmäßig gehört er zur Gemeinde Sfakia im Regionalbezirk Chania. Agia Roumeli ist nur über den Wasserweg oder über Wanderwege zu erreichen. Unter anderem verbindet der Europäische Fernwanderweg E4 den Ort mit Sougia im Westen und Loutro im Osten. Bekannt ist das Dorf als Endpunkt der etwa 16 Kilometer langen Wanderung von der Omalos-Hochebene durch die längste Schlucht Europas, die Samaria-Schlucht, hinunter ans Meer. Während der Hauptwandersaison im Sommer wird der kleine Ort, einst nur ein isoliertes Fischerdorf, zum Ziel tausender Tagestouristen. Nach der Wanderung werden sie von hier aus mittels Fähre westwärts Richtung Sougia und Paleochora oder ostwärts nach Chora Sfakion gebracht, um von dort aus zurück in ihre Urlaubsdomizile im Norden der Insel zu gelangen. Im Dorf gibt es eine Erste-Hilfe-Station, einige kleinere Hotels, Restaurants, Bars und zwei Supermärkte und Souvenirläden. Auf der Schwemmebene östlich des Dorfes wird ein Hubschrauberlandeplatz unterhalten. ", "tgt_summary": null, "id": 68519} {"src_title": "Kartause Güterstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zisterzienserzeit.", "content": "Konrad von Urach, Kardinal und Generalabt der Zisterzienser, soll im frühen 13. Jahrhundert ein Kloster \"ad lapidem\" gestiftet haben, um das sich später auch sein Bruder Rudolf von Urach kümmerte. Die Quellenlage für diese frühe Zeit ist spärlich. Mit dem Ende der Stauferzeit, als sich die Grafen von Urach aus dem Ermstal zurückzogen, endete wohl auch die erste Phase des Klosters.", "section_level": 2}, {"title": "Benediktinerzeit.", "content": "Offenbar wurde das Kloster von den Benediktinern der Abtei Zwiefalten übernommen und erlebte unter diesen eine Blütezeit. Für die Zeit um 1380 ist die Existenz der Marienkapelle in Güterstein belegt, die von einer Propstei der Benediktiner betreut wurde und offenbar zu einem viel besuchten Wallfahrtsort wurde; außerdem wurde das Kloster durch seine Schirmherren, die Grafen von Württemberg, sowie den niederen Adel gefördert.", "section_level": 2}, {"title": "Kartäuserzeit.", "content": "1439 endete die Zeit der Benediktiner in Güterstein aus politischen Gründen. Die Grafen Ludwig I. und Ulrich V. von Württemberg protegierten die Kartäuser, denen sie das Kloster in Güterstein überlassen hatten und von denen sie sich Reformen in den Klöstern ihres Herrschaftsbereichs erhofften, so dass die Gütersteiner Grundherrschaft bald um Außenstellen in Ehningen im Gäu und um Entringen bei Tübingen erweitert werden konnte. Einfluss hatte der Orden über seine zahlreichen Patronatsrechte auch auf die Besetzung von Pfarrerstellen der Umgegend. Das Kloster war finanziell gesichert und wurde bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts deutlich ausgebaut. Ab 1441/1442 war Güterstein die Grablege der Grafen von Württemberg, die nach der Teilung des Landes gemäß dem Nürtinger Vertrag den südlichen Teil des Gebietes beherrschten und auf Schloss Urach residierten. Da zahlreiche Mitglieder der Herrscherfamilie in rascher Folge starben, kam das Kloster in den Genuss zahlreicher Stiftungen zum Totengedenken. Doch nicht nur die Kirchenpolitik der Landesherren machte die Kartause bekannt. Zwanzig Jahre nach der Ansiedlung der Kartäuser in Güterstein erhielt der Gütersteiner Prior in der Reformbulle Papst Pius II. den Auftrag der Klostervisitation. In der Kartause Güterstein wurde geistliche Literatur, die sich auch an Laien richtete, verfasst. Aus dem Jahr 1447 stammt das \"Geistliche Gespräch zwischen einer Fürstin und einer Krämerin\", ein volksmedizinisches Buch, das das Interesse der Leser an medizinischen Themen ausnutzt, um auch geistliche Inhalte zu vermitteln. Das \"Gespräch\" wurde schnell durch Abschriften verbreitet und tauchte bald auch in Augsburg und in Kirchheim im Ries auf. Auch volkssprachliche Heiligenleben sowie ein gedrucktes Rosenkranzgebet entstanden in Güterstein. Übersetzt wurde dort das \"Alphabetum divini amoris\" (\"Alphabet der göttlichen Liebe\"), das 1493 in Memmingen gedruckt wurde. Die Übertragung ins Deutsche besorgte Johannes Mickel, der 1508 in Güterstein starb. Eine weitere herausragende Persönlichkeit unter den Mönchen war der Mediziner Dr. Thomas Finck (um 1455–1523). Zum Diffinitorenkollegium des Generalkapitels gehörten die Gütersteiner Mönche Benedikt Eichel und Thilmann Mosenus; letzterer spielte auch bei der Auseinandersetzung der Kartäuser mit der einsetzenden Reformation eine nicht unbedeutende Rolle. Die Kartause Güterstein war innerhalb ihres Ordens schon wegen ihrer Größe – neben 20 Religiosenzellen verfügte sie noch über zehn weitere Zellen für Laienbrüder – einflussreich. Die enge Bindung an die Grafen von Württemberg, die ihr darüber hinaus noch mehr Macht gesichert hatte, löste sich jedoch nach und nach wieder auf. Graf Eberhard V. gründete 1477 die Universität Tübingen und berief im gleichen Jahr die Brüder vom gemeinsamen Leben nach Urach, die im Gegensatz zu den einsiedlerisch lebenden Kartäusern aktiv seelsorgerisch tätig waren. Beide Maßnahmen schränkten die Bedeutung der Gütersteiner Kartause wieder ein. 1535 setzte die Reformation dem Klosterleben in Güterstein ein Ende. Ein Großteil der Mönche siedelte in die Kartause Buxheim über, so dass ein Versuch, die Kartause Güterstein 1550/1551 wieder zu beleben, zum Scheitern verurteilt war. Der einstige Prokurator der Kartause, Johannes Frey, konvertierte und wurde der erste evangelische Geistliche in Metzingen.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Ein Pfleghof der Kartause ist noch heute in Urach zu sehen, doch von der Klosteranlage selbst ist an Ort und Stelle fast nichts erhalten. Sie bestand aus einer Marienkirche, einer Grabkapelle, einer Pilgerkapelle und den Wohn- und Wirtschaftsanlagen des Konvents. Im Zuge der Reformation wurden die Gebäude größtenteils abgetragen; erhalten blieb zunächst noch die fürstliche Grablege. Ihre 1554 noch erkennbaren Überreste wurden nach Tübingen in die Stiftskirche überführt. Unter den erhalten gebliebenen Grabmälern ist z. B. das der Erzherzogin Mechthild, das möglicherweise um 1450 von Hans Multscher geschaffen wurde. Nicht sicher belegt ist die Herkunft des Passionsaltars von 1512 in der Pfarrkirche in Oberstenfeld aus der Kartause Güterstein. Die Nachbarschaft der Gütersteiner Wasserfälle machte den einstigen Standort der Kartause jedoch für spätere Nutzer attraktiv, zum einen wegen des Kalktuffs, der dort abgebaut wurde, zum anderen wegen des Quellwassers. 1715 wurde dort von Theodosius Ernst ein Wasserhebewerk eingerichtet, das den herzoglichen Fohlenhof versorgte. Ein weiterer Gestütshof wurde wohl am Standort des einstigen Wirtschaftshofes des Klosters errichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kartause Güterstein war eine Kartause bei Bad Urach. Der Name \"Güterstein\" taucht allerdings erst gegen Ende des 14. Jahrhunderts in den Quellen auf.", "tgt_summary": null, "id": 1549445} {"src_title": "Alte Synagoge (Osnabrück)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits seit dem Mittelalter hatte es in Osnabrück Synagogen gegeben. Eine befand sich in der Schweinestraße, die später in Marienstraße umbenannt wurde, eine weitere in der Redlingerstraße. Beide sind nicht erhalten. Auf dem Grundstück Rolandstraße 3–5 (jetzt „Alte-Synagogen-Straße“) errichtete der Kölner Architekt Sigmund Münchhausen im Auftrag der jüdischen Gemeinde von Osnabrück im Stil des Historismus die mehrgeschossige Synagoge mit Kuppel in direkter Nachbarschaft des Regierungsgebäudes. Der Grundstein für die Synagoge wurde am 12. September 1905 gelegt, eingeweiht wurde sie am 13. September 1906. Die Synagoge trennte Männer und Frauen und war mit einer Orgel ausgestattet. Auf dem Grundstück der Gemeinde befand sich außerdem die jüdische Schule in einem gesonderten vierstöckigen Gebäude, das auch Wohnungen enthielt. Die unmittelbare Nachbarschaft von Synagoge und Schule zum Regierungsgebäude weckte ab 1937 Begehrlichkeiten der Stadt und des Regierungspräsidenten in Osnabrück. Das Regierungsgebäude war zwischen 1893 und 1896 als Sitz der Königlich-Preußischen Regierung im Stil der Neorenaissance am Kanzlerwall (heute Heger-Tor-Wall) gebaut worden und diente nach dem Zweiten Weltkrieg als Sitz der Bezirksregierung Osnabrück, bis die Stadt 1978 den Status des Regierungssitzes verlor.", "section_level": 1}, {"title": "1937 bis 1938.", "content": "Die jüdische Gemeinde geriet mit Beginn der Zeit des Nationalsozialismus in wachsende Bedrängnis, durch Verfolgung ihrer Angehörigen oder deren Emigration. Bereits seit 1937 gab es Bestrebungen in Osnabrück, der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), die ihren Sitz im Westflügel des Osnabrücker Schlosses hatte sowie über fünf Haft- und Folterzellen im Keller verfügte, mehr Raum zur Verfügung zu stellen. So sollte am Schloss ein Gefangenenhof eingerichtet werden, zudem sollten Garagen gebaut werden. Der Osnabrücker Oberbürgermeister Erich Gaertner schlug außerdem vor, das am Schloss „[...] noch mit Lagerschuppen bebaute Gelände in eine von der Stadt anzulegende und zu unterhaltende Freifläche einzubeziehen [...]“. Zugleich sollte das Regierungsgebäude erweitert werden. Dafür wollte die Stadt das benachbarte Synagogengebäude, wie in einem Vermerk des Finanzministeriums festgehalten wurde, von der „nicht mehr leistungsfähigen jüdischen Gemeinde zum Preise von etwa 74.000 RM“ kaufen und „dem Staat gegen eine Abfindung von 10.000 RM für das rd. 1600 m2 große Grundstück zur Verfügung (zu) stellen, das nach Abbruch des Synagogengebäudes die einzige Möglichkeit einer für alle Zeit ausreichenden Erweiterung der Regierung bietet“. Eine Ortsbegehung hatte nach dem Vermerk des Finanzministeriums bereits am 20. Juni 1938 stattgefunden.", "section_level": 2}, {"title": "Brandstiftung, Abriss und Zwangsversteigerung des Grundstücks.", "content": "In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 (Reichspogromnacht) wurde die Synagoge von SA-Trupps geschändet, geplündert und anschließend in Brand gesetzt. Die örtliche Feuerwehr rückte zwar an, wurde jedoch von der SA an den Löscharbeiten gehindert und schützte nur die umstehenden Gebäude vor einem Übergreifen der Flammen. 90 Gemeindemitglieder wurden am selben Tag zunächst in den Zellen des Gestapokellers inhaftiert und wenige Tage später ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Die Synagoge war durch den Brand beschädigt, nicht jedoch komplett zerstört worden. Oberbürgermeister Erich Gaertner fand aber „baupolizeiliche Gründe“, noch am Tag der Brandstiftung den Abriss des Gebäudes zu verfügen. Die Stadtsparkasse Osnabrück, bei der die Gemeinde eine Hypothek in Höhe von 18.254,11 Reichsmark aufgenommen hatte, beantragte am 11. November 1938 einen Zahlungsbefehl über 2.000 Reichsmark. Die Gemeinde konnte den Betrag nicht aufbringen, worauf die Stadtsparkasse am 14. November 1938 die Zwangsvollstreckung beantragte. Die Zwangsversteigerung von Synagoge und Schulgebäude wurde für den 2. März 1939 angesetzt. Der Wert des Grundstücks wurde gerichtlich auf 65.000 Reichsmark festgelegt. Den Zuschlag erhielt die Stadtsparkasse für 850 Reichsmark. Sie übergab das Grundstück mit Vertrag vom 23. November 1939 an die Regierung für deren Erweiterungsbau; die entstandenen Kosten ersetzte die Stadt der Sparkasse. Im Gegenzug überschrieb die Regierung der Stadt Osnabrück die gewünschten Flächen am Schloss. Im Schulgebäude wurden Büros der Hitlerjugend sowie der Kriegsgräberfürsorge eingerichtet. Die Wohnräume und das Dach wurden provisorisch instand gesetzt. Die Erweiterung des Regierungsgebäudes wurde zunächst verschoben.", "section_level": 2}, {"title": "Nach Ende des Zweiten Weltkriegs.", "content": "Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gründete sich die Israelitische Gemeinde im Oktober 1945 neu, erhielt das Grundstück „bis zum endgültigen Eigentumsübergang“ vorläufig zurück und nutzte das Schulgebäude als Bet- und Wohnhaus. Im November 1949 beantragte die Gemeinde die offizielle Rückerstattung, scheiterte jedoch an Plänen der Regierung, die weiter auf Erweiterung ihres Gebäudes setzte und städtebauliche Gründe vorschob. 1952 wurde das Grundstück der Jewish Trust Corporation übertragen, die mit der Israelitischen Gemeinde in Konflikt über die Verwendung des Grundstücks geriet. 1954 kaufte die Regierung das Grundstück von der Jewish Trust Corporation und fügte dem bestehenden Regierungsgebäude einen Anbau an, der an der Alte-Synagogen-Straße liegt. 1967 bis 1969 baute die Israelitische Gemeinde eine neue Synagoge mit Gemeindezentrum und Wohnungen in der Straße „In der Barlage“ im Stadtteil Weststadt. Der Frankfurter Architekt Hermann Guttmann plante die Synagoge im orthodoxen Stil mit Trennung von Frauen und Männern. Der Grundstein wurde am 11. Dezember 1967 gelegt; eingeweiht wurde der Komplex am 1. Juni 1969. 2008/2010 wurde die Synagoge für 3,6 Millionen Euro erweitert, nachdem die Gemeinde nach 1991 durch Zuzug von Kontingentflüchtlingen aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion auf mehr als 1000 Mitglieder gewachsen war.", "section_level": 2}, {"title": "Felix Nussbaum und die Synagoge.", "content": "Der 1904 in Osnabrück geborene Maler Felix Nussbaum, der 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde, porträtierte sich 1926 zusammen mit dem Vorbeter Elias Abraham Gittelsohn in der Synagoge. Das Bild trägt den Titel „Die beiden Juden (‚Inneres der Synagoge in Osnabrück‘)“ und stellt die Synagoge detailgenau dar. Das Gemälde gehört als Leihgabe zur Sammlung des Felix-Nussbaum-Hauses in Osnabrück. Das von Daniel Libeskind gebaute und 1998 fertiggestellte Museum weist mit einem Trakt auf den Standort der ehemaligen Synagoge und des Regierungsgebäudes hin, das seit 2004 Sitz der Polizeidirektion Osnabrück ist und die Abteilung Osnabrück der Landesschulbehörde Niedersachsens beherbergt.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenken.", "content": "Eine erste Gedenkanlage wurde am früheren Synagogenstandort 1949/1950 errichtet. 1978 wurden drei Gedenktafeln am Erweiterungsbau des Regierungsgebäudes an der Seite zur Alten-Synagogen-Straße angebracht. Sie bestehen aus einer Ansicht der Synagoge sowie zwei Inschrifttafeln in deutscher und hebräischer Sprache mit dem Text: \"\"Zum Gedenken an die sinnlose Zerstörung am 9. Nov. 1938 des bis dahin an dieser Straße stehenden Gotteshauses der Jüdischen Gemeinde zu Osnabrück\"\". Ein Abschnitt der Rolandstraße wurde zeitgleich in „Alte-Synagogen-Straße“ umbenannt. Der Ort der Tafeln am „Gebäude der Täter“ wurde im Laufe der Jahre zunehmend kritisiert. Im Jahr 2004 wurde das „Mahnmal Alte Synagoge“ auf den Grundmauern der ehemaligen jüdischen Schule errichtet, an dessen Bau sich mehr als 120 Berufsschüler und Auszubildende beteiligten. Seit 2007 werden Stolpersteine in Osnabrück verlegt, die an die Opfer der Zeit des Nationalsozialismus erinnern. Zu den Geehrten gehören auch Angehörige der damaligen Jüdischen Gemeinde, so die für die jüdische Familie Silbermann vor deren Wohnhaus Neue Straße 20.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Alte Synagoge war die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Osnabrück (Niedersachsen) in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Synagoge wurde am 9. November 1938, während des Novemberpogroms, in Brand gesetzt. Am selben Tag wurde der Abriss verfügt.", "tgt_summary": null, "id": 1212146} {"src_title": "Takatsukasa (Familie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Das \"Takatsukasa-ke\" wurde, als Abspaltung von den seit Jahrhunderten mächtigen Fujiwara, während der mittleren Kamakura-Zeit vom vierten Sohn des Konoe Iezane () \"Kanehira\" begründet. Das Haus war eines der fünf Regentenhäuser (, \"go-sekke\"). Die Familienresidenz – in dem Block zwischen Tsuchimikado/Takatsukasa- und Muromachi/Karasuma-Straßen gelegen – wurde 1467, zu Beginn des Ōnin-Kriegs zerstört. Während der Sengoku-Periode starb die Linie mit \"Takatsukasa Tadafuyu\" () aus. Zur beginnenden Edo-Zeit belebte ein Sohn des Nijo Haruyoshi () den Namen wieder, als er sich nach Adoption in Takatsukasa Nobufusa () umbenannte. Später entstand eine Seitenlinie, die Teil der Matsudaira (, \"Takatsukasa-Matsudaira-shi\") bildete. Während der Edo-Zeit verfügte die Familie über ein bescheidenes Einkommen zwischen 1000 und 1500 \"koku\". Der kaiserliche Prinz \"Kan’in-no-miya Naohito-shinnō\" () trat 1743 in die Familiennachfolge ein. Die dritte Tochter des Shōwa-Tennō, Prinzessin Taka (, \"Taka no miya\"; † 27. Mai 1989, 59-jährig) heiratete 1950 den Familienvorstand Takatsukasa Toshimichi († 1966) und nahm den Namen Takatsukasa Kazuko () an. Die Erben der Takatsukasa wurden, wie alle Familienoberhäupter der \"go-sekke\", bei der Adelsreform 1884 alle Fürsten (\"kōshaku\").", "section_level": 1}, {"title": "Regenten.", "content": "Die Familienoberhäupter durchliefen üblicherweise folgenden \"cursus honorum\", wobei ihnen der entsprechende Hofrang mitverliehen wurde: Auf den \"Gon-Chūnagon\" () folgte die Berufung in das Amt des „Kanzler des Inneren“ (\"naidaijin\"), dann zum „Kanzler zur Rechten“ (\"udaijin\"). Nach Amtsantritt als „Kanzler zur Linken“ (\"sadaijin\"), folgte oft die baldige oder gleichzeitige Ernennung zum Regenten. Die meisten Regenten traten nach einigen Jahren zurück, es finden sich jedoch auch Amtszeiten von 23 bezw. 30 Jahren. Zurückgetretene erhielten häufig ehrenhalber das Großkanzleramt (\"Dajō Daijin\"). Viele zogen sich auch, ähnlich wie zurückgetretene Kaiser, in buddhistische Klöster zurück. Nachgeborene Söhne traten ebenfalls häufig in den geistigen Stand, wobei die Familie im 13./14. Jahrhundert eine starke Verbindung zum \"Kōfuku-ji\" aufbaute, wo das \"bettō\"-Amt meist in den Händen von Familienangehörigen lag. Sämtliche Amtsinhaber und ihre Regierungszeiten sind in der Liste japanischer Regenten aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die derer von Takatsukasa (jap., \"Takatsukasa-ke\") sind ein japanisches hochadliges Geschlecht, das, als Zweig der Fujiwara, seit der Heian-Zeit über Jahrhunderte politischen Einfluss bei Hofe hatte und zahlreiche \"Sesshō\" und \"Kampaku\" (Regenten) sowie viele Gemahlinnen für die japanischen Kaiser stellte.", "tgt_summary": null, "id": 1008249} {"src_title": "Heard (Insel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Heard ist eine subantarktische Doppelinsel, bestehend aus zwei kreisförmigen und nur durch einen kurzen und schmalen Isthmus verbundenen Regionen. Das Zentralgebiet der Insel hat einen Durchmesser von 25 Kilometern und ist zu 70 % mit Eis bedeckt. Es wird fast vollständig vom vergletscherten Bergmassiv des Big Ben mit dem 2745 Meter hohen Vulkan \"Mawson Peak\" eingenommen. Im Osten führt eine markante Nehrung, \"Elephant Spit\" genannt, etwa sieben Kilometer in die offene See.", "section_level": 1}, {"title": "Laurens-Halbinsel.", "content": "Die \"Laurens-Halbinsel\", englisch: \"Laurens Peninsula\", bildet den nordwestlichen Teil der Insel und ist von ovaler Form, etwa neun Kilometer lang sowie fünf Kilometer breit. Sie besteht im Wesentlichen aus dem Vulkan Mount Dixon, dessen höchster Punkt (Anzac Peak) bei 715 Meter über Meeresniveau liegt. Mit dem weit größeren südöstlichen Zentralgebiet der Heard-Insel ist sie nur durch einen schmalen und wenige hundert Meter langen Isthmus verbunden, an den von Norden die Atlas Cove und von Süden die West Bay stoßen. Den nordwestlichen Ausläufer der Halbinsel bildet das \"Kap Laurens\".", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Insel wurde am 25. November 1853 vom amerikanischen Kapitän John Heard von Bord seines Schiffs \"Oriental\" gesichtet. Erst ab 1855 landeten Robbenfänger auf der Insel, um Tran der dort zahlreich getöteten Robben zu erbeuten. 1880 war die Robbenpopulation fast vollständig ausgerottet. Die zunächst von Großbritannien beanspruchte Insel wurde 1947 unter australische Kontrolle gestellt. Von 1947 bis 1955 befand sich an der \"Atlas Cove\" eine kleine australische Forschungsstation der Australian National Antarctic Research Expeditions. Die Insel wurde 1997 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen und ist Bestandteil des 2002 eingerichteten australischen Meeresschutzgebiets Heard Island and McDonald Islands Marine Reserve.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Insel Heard liegt im südlichen Indischen Ozean etwa 430 Kilometer südöstlich der Kerguelen und 1500 Kilometer nördlich der Ostantarktis. Zusammen mit einigen vorgelagerten Eilanden (u. a. Shag Island) und den 43 Kilometer westlich gelegenen McDonald-Inseln bildet sie das australische Außengebiet Heard und McDonaldinseln.", "tgt_summary": null, "id": 250516} {"src_title": "Der Drache (Drama)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Benno Bessons Inszenierung am Deutschen Theater.", "content": "Im Jahr 1965 schuf Benno Besson mit Rolf Ludwig in der Hauptrolle und Eberhard Esche als Drachentöter Lanzelot eine legendäre Inszenierung am Deutschen Theater in Berlin. Die Premiere dieser DDR-Erstaufführung in der Übersetzung von Günter Jäniche und mit der Bühnenmusik von Reiner Bredemeyer fand am Sonntag, dem 21. März 1965 statt. Horst Sagert schuf dazu das phantasievolle Bühnenbild mit zauberhaften Kostümen. Höhepunkt war der furchterregende Auftritt des dreiköpfigen Drachen selbst, der mit einer Flügelspannweite von 11,5 Metern die ganze Bühne füllte und in der Werkstatt von Eduard Fischer entstand. Bereits im Januar 1966 gastierte das Deutsche Theater mit dieser Aufführung in Bonn, sagte für Mai „aus technischen Gründen“ ein Gastspiel zum Berliner Theatertreffen in West-Berlin ab, war dann jedoch westdeutschen Besuchern im Osten gegenüber sehr zuvorkommend und erzielte vom 14. bis 18. Juni desselben Jahres in Paris mit sechs (!) Aufführungen zum Festival des Théâtre des Nations enorme Erfolge. Die damals in West-Berlin erscheinende Theaterzeitschrift \"Theater heute\" erklärte die herausragende Ensemble-Leistung unter Benno Bessons Regie zur \"Aufführung des Jahres\" 1965. Nach etwa 90 Vorstellungen veränderten Besson und Sagert das Schlussbild: Die Vision einer Post-Drachtöter-Ordnung als glänzende Folie einer Wohlstandsgesellschaft. Die Inszenierung wurde 580 mal aufgeführt und stand bis zum Sommer 1981 auf dem Spielplan. Eine Film- oder Videoaufzeichnung dieser Aufführung liegt nicht vor. Lediglich die DEFA-Wochenschau \"Der Augenzeuge\" enthält in der Ausgabe 27 des Jahres 1966 einen zweiminütigen Tonfilm-Zusammenschnitt zentraler Szenen zwischen Lanzelot, Elsa und dem Drachen. Im Insel-Verlag Anton Kippenberg, Leipzig erschien 1971 Band Nr. 953 der Insel-Bücherei mit Horst Sagerts Bühnenbildern und Figurinen der Inszenierung auf 21 Farbtafeln.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "\"Der Drache\" (Original: \"Drakon\"), Märchenkomödie in drei Akten von Jewgeni Schwarz; Deutsch: Günter Jäniche, Henschel-Verlag, Berlin, Bühnenfassung des Deutschen Theaters, Regie: Benno Besson; Bühnenbild und Kostüme: Horst Sagert; Kostümplastiken Drache und Esel: Eduard Fischer; Musik: Reiner Bredemeyer; Dramaturgen: Karl-Heinz Müller und Martin Linzer; Pantomime: Brigitte Soubeyran; Kostümgestaltung: Christine Stromberg; Tonaufnahmen: Hans Rudnik; Masken: Herbert Zensch; Grafiken des Programmheftes: Horst Hussel \"Der Drache\": Rolf Ludwig/Peter Aust; \"Lanzelot\": Eberhard Esche/ Edgar Harter; \"Charlesmagne, Archivar\": Dieter Franke/Erhard Marggraf; \"Elsa, seine Tochter\": Katharina Lind/Ursula Karusseit/Cox Habbema/Ursula Staack; \"Bürgermeister\": Horst Drinda; \"Heinrich, sein Sohn\": Peter Dommisch/Dieter Mann; \"Mariechen, Kater\": Johannes Maus/Walter Lendrich; \"Anna, Freundin Elsas\": Barbara Adolph; \"Erna, Freundin Elsas\": Bärbel Bolle u. v. a. Premiere: Sonntag, 21. März 1965", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Drache ist ein dreiaktiges Märchenstück in Parabelform, 1943 verfasst von dem russischen Autor Jewgeni Lwowitsch Schwarz unter dem Eindruck der Leningrader Blockade. Es behandelt gleichnishaft das Zusammenspiel von Tyrannei und knechtseligem Untertanengeist. Damit war es ein zeitkritischer Text, der den deutschen Nationalsozialismus Hitlers ebenso satirisch angriff wie die stalinistischen Diktaturen Osteuropas. Seine Uraufführung erfuhr das Stück erst 1961 in Nowa Huta. ", "tgt_summary": null, "id": 1346701} {"src_title": "Festung Varberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als Erik V. von Dänemark 1286 ermordet wurde, geriet sein Cousin Jakob Nielsen († ca. 1308), Graf von Halland, in Verdacht, Drahtzieher der Tat gewesen zu sein. Dieser begann daher im Jahre 1287 mit der Bau einer Burg zu seinem Schutz. Um 1300 waren die Baumaßnahmen beendet. Der Bau erfolgte auf einer Klippe oberhalb des Hafens von Varberg, wo auch die Warnfeuer der Hafenwachen entzündet wurden. Jacob Nielsen stand seinerzeit unter dem Schutz des Königs von Norwegen Håkon V. (Norwegen). 1305 musste Jakob aber Halland an Erik Magnusson, den Schwiegersohn des Königs, abgeben. Es begann eine unruhige Zeit und bis 1365 waren acht Besitzerwechsel zu vermelden, darunter Albrecht II. von Mecklenburg (er hatte eine Tochter von Erik Magnusson geheiratet) und Margarethe I. von Dänemark (sie war mit dem Norwegischen König Haakon VI. (Norwegen) verheiratet). 1366 eroberte der Dänenkönig Waldemar IV. die Festung. Sie blieb danach für 300 Jahre dänisch. 1535 wurde hier im Zuge der Grafenfehde der Lübecker Kriegshauptmann Marx Meyer festgesetzt, dem es gelang, sein Gefängnis in ein Widerstandsnest zu verwandeln. Er wurde erst 1536 überwältigt und hingerichtet. In den folgenden Jahren entwickelten sich die Waffen weiter und auch die Festung wurde ausgebaut. Palisaden und Festungsgräben sollten Kanonen widerstehen können. Dennoch konnten während des siebenjährigen Nordischen Krieges die Schweden von 1564 bis 1569 das Gebiet erobern. 1569 eroberten die Dänen unter ihrem Feldherrn Daniel Rantzau, der in der Schlacht fiel, die Festung. Ein Gedenkstein kennzeichnet seinen Todesort. Im Frieden von Stettin mussten die Schweden Halland aufgeben. Anfang 1588 begann man die Festung auszubauen. Man verpflichtete dafür den niederländischen Architekten Hans van Steenwinckel der Ältere (1545–1601). Bis 1618 wurde die Festung zu einer der modernsten in ganz Europa, fertiggestellt von Sohn Hans van Steenwinckel der Jüngere (1587–1639). Die Festung musste sich nie beweisen. Im Frieden von Brömsebro 1645 verzichtete Dänemark auf Halland und übergab die Festung. Nach dem Dreißigjährigen Krieg begann für die Festung eine lange Ruhezeit; das schwedische Militär baute sie weiter aus, um sie 1830 aufzugeben. Danach wurde die Festung ein Gefängnis. Es wurden zwar zwischendurch immer wieder Gefangene untergebracht aber erst zwischen 1848 und 1880 stieg ihre Zahl auf 400 bis 500. Ab 1856 wurden auch Zellen für die Gefangenen gebaut. 1931 wurde das Gefängnis geschlossen. Heute wird die Festung als Museum genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Festung Varberg () liegt am Hafen der Stadt Varberg in der Provinz Hallands län. Sie wurde in der Neuzeit nur wenig zerstört und kann daher fast originalgetreu besichtigt werden. Auf dem Gelände befinden sich eine Jugendherberge, Restaurants und das kulturhistorische Museum. ", "tgt_summary": null, "id": 234595} {"src_title": "The Shubert Organization", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Shubert-Organization geht auf gemeinsame Theaterproduktionen der Brüder Sam, Lee und Jacob J. Shubert am Ende des 19. Jahrhunderts zurück, die aus Syracuse (New York) stammten. Dorthin war ihr Vater Duvvid Schubart 1882 mit der ganzen Familie aus dem litauischen Neustadt-Schirwindt (heute Kudirkos Naumiestis) eingewandert, das damals zu Russland gehörte und eine große jüdische Gemeinde besaß. – Auch die meist unerwähnten Schwestern Fannie, Sarah und Dora hatten ihren Anteil beim Aufbau des Unternehmens. Seit dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wirkten sie in New York City mit zunehmendem Erfolg. Sie brachen das Monopol des 1896 von Charles Frohman begründeten Theatrical Syndicate und wurden zu den weltgrößten Theaterproduzenten. Sie engagierten Stars wie Richard Mansfield, Sarah Bernhardt, Alla Nazimova oder Eleonora Duse. 1911 produzierten sie Max Reinhardts Spektakel \"Sumurun\". Am Broadway erbauten sie das Winter Garden Theatre, das Shubert Theatre und das Imperial Theatre und kauften weitere Theater auf wie das Belasco Theatre und das Majestic Theatre. Inmitten der 1920er-Jahre betrieben die Shubert Brothers über tausend Theatergebäude in den Vereinigten Staaten. Eddie Cantor, Fred Astaire oder Cary Grant wirkten in ihren Bühnenshows. Viele der Theater wurden später geschlossen oder zu Kinos umgebaut, die zum Teil bis heute den Namen Shubert Theatre tragen. In der Weltwirtschaftskrise seit 1929 behalfen sich die Shubert-Brothers mit Umstrukturierungen. Sie brachten die späteren Ziegfeld Follies und weitere Revuen wie das Tanzmusical \"Hellzapoppin' \" (1938) heraus. Jacob J. Shubert starb 1963. In den 1970er-Jahren wurde die Shubert Organization nach einem Führungswechsel wieder als Theaterproduzent aktiv. Sie leitete und finanzierte erfolgreiche, in Europa zumeist in ihrer Verfilmung bekannte Musik- und Sprechtheaterproduktionen an Broadway und Off-Broadway wie \"Ain’t Misbehavin’\" (1978), \"Amadeus\" (1979), \"Children of a Lesser God\" (1979), \"The Little Shop of Horrors\" (1982), Revivals klassischer Broadway-Hits und Übernahmen aus London wie \"Cats\" (1982). Die Shubert-Organization trägt damit zum Erhalt der historischen Theatergebäude am Broadway bei. Seit den 1980er-Jahren ist der telefonische und später der elektronische Ticket-Verkauf (telecharge.com) ihr kommerzielles Standbein.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Shubert Organization ist die älteste noch bestehende US-amerikanische Theater-Produktionsfirma. Sie wurde seit 1900 von der Familie Shubert (Shubert Bros.) geführt. Ihr gehören noch immer die meisten Theatergebäude am New Yorker Broadway (insgesamt 17) und einige weitere Theater in den USA. Seit 1945 ist die \"Shubert Foundation\" als Non-Profit-Organisation die einzige Besitzerin.", "tgt_summary": null, "id": 878339} {"src_title": "Kunstverein in Hamburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung (1817–1825).", "content": "Ab 1817 trafen sich im Haus des Hamburger Bleideckermeisters David Christopher Mettlerkamp allwöchentlich im Winter neunzehn „kunstliebende“ Mitglieder der Patriotischen Gesellschaft, die alle Veteranen der Befreiungskriege waren, zu Konversationsabenden und zum Austausch über private Sammlungen von Zeichnungen und Druckgrafiken. Nachdem der Teilnehmerkreis immer weiter wuchs, entschloss man sich 1821/1822 in die Kunsthandlung Georg Ernst Harzens in der Johannisstraße 48 nahe der Börse umzuziehen. Im Zuge dieser räumlichen Veränderung hatte man auch den Wunsch, dem Zusammenschluss eine institutionelle Form zu geben, und schrieb nun die erste Satzung am 24. Januar 1822 nieder. Mit dem damaligen „Hamburgischen Kunst-Verein“ gründete sich so nach der Schaffung der „Kunst-Societät“ in Nürnberg im Herbst 1792 der zweite Kunstverein in Deutschland, hier mit folgendem Programm: Mit „mehrseitige Mittheilung“ war die periodische Verbreitung von Neuigkeiten über Kunst gemeint. Zu den 19 Gründungsmitgliedern gehörten neben Mettlerkamp und dem nun zum ehrenamtlichen Geschäftsführer ernannten Harzen der Jurist und spätere Präses am Hamburger Handelsgericht, Adolph Halle, der Maler Siegfried Bendixen, der Malakologe und Kaufmann Peter Friedrich Röding, Gründer des Museums für Gegenstände der Natur und Kunst, der Maler Heinrich Joachim Herterich und der Lithograf Johannes Michael Speckter, die später zusammen die erste lithografische Anstalt in Norddeutschland gründeten, der Historiker und Redakteur des „Hamburgischen Correspondenten“ Carl Friedrich August Hartmann, der Senator Joachim Nicolaus Schaffhausen, der Maler Leo Lehmann, der Assekuranzmakler Nicolaus Hudtwalcker, der Arzt Nikolaus Heinrich Julius, späterer Reformer des Gefängniswesens, der frühere Konditor Christian Wilhelm Lüdert, mittlerweile zum Maler ausgebildet, die Architekten Alexis de Chateauneuf und Carl Ludwig Wimmel, der Kunstsammler und Privatier Aardt de Beurs-Stiermans mit seinem Sohn, dem Maler André Paul de Beurs-Stiermans, der Schriftsteller und Diplomat Johann Georg Rist und der Maler Gerdt Hardorff. Der Beitritt war bis zur Satzungsänderung im Jahr 1848 nur durch eine Zuwahl mit einer Zweidrittelmehrheit der bereits aufgenommenen Mitglieder möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Aktivitäten, Zusammenschluss und Märzrevolution (1826–1849).", "content": "Nach der offiziellen Gründung widmete man sich weiterhin intensiv dem Austausch und der Diskussion über die eigenen Sammlungen. 1824 wurde der inzwischen dazugestoßene Sammler, Kunsthistoriker und Mäzen Carl Friedrich von Rumohr zum ersten Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Vom 13. April bis 18. Mai 1826 fand unter der Verantwortung von Bendixen, Chateauneuf, Hardorff, Harzen, Herterich und Friedrich Sieveking, dem späteren ersten Bürgermeister von Hamburg, die erste öffentliche Ausstellung des Kunstvereins und damit auch die erste öffentliche Kunstausstellung in Hamburg überhaupt statt. Ausstellungsort war das von Chateauneuf erbaute Haus Ecke ABC-Straße / Neustädter Fuhlentwiete. Zu sehen waren laut Einladung Gemälde \"vaterländische[r] Künstler\", also vorrangig deutsche Maler, die meisten aus Hamburg und oftmals nicht älter als zwanzig Jahre. Darunter waren Louis Asher, Johann Joachim Faber, die Brüder Günther und Jacob Gensler, Victor Emil Janssen, Carl Julius Milde, Christian Morgenstern und Friedrich Nerly, aber auch Johan Christian Dahl aus Dresden mit sechs Bildern und ein \"Professor Friedrich in Dresden\", nämlich Caspar David Friedrich mit drei Gemälden, darunter \"Der Watzmann\" von 1824–1825 und \"Das Eismeer\" von 1823–1824. Aber auch Kopien alter Meister, Entwürfe von dem Kunstverein angehörenden Architekten sowie Arbeiten von \"Kunstfreunden\", das heißt künstlerischen Laien, gehörten, wie zur damaligen Zeit üblich, zur Ausstellung. Ebenfalls im Jahr 1926 wurde ein \"Gemälde-Verloosung-Verein\" in Hamburg gegründet und an den Kunstverein angeschlossen. Von diesem wurden mittels Mitgliedsbeiträge Künstler gefördert und jährlich originale Kunstwerke verlost, so 1927 eine Mondscheinlandschaft von Caspar David Friedrich. 1829 wurde im Konzertsaal des Theaters am Gänsemarkt die \"2. Öffentliche Kunstausstellung\" mit Werken der wichtigsten deutschen und niederländischen Schulen ausgerichtet. Bis zum Hamburger Brand 1842 fanden solche großen Verkaufsausstellungen für zeitgenössische Kunst alle zwei bis drei Jahre statt. Ab 1834 stellte auch der Hamburger Künstlerverein von 1832 im Ausstellungshaus des Kunstvereins aus. 1836 fassten die Vereinsmitglieder den Entschluss, eine vereinseigene Grafiksammlung aufzubauen, wozu aus Vereinsmitteln ältere Kunst angekauft wurde, selbst wenn die Sammlung hauptsächlich durch Schenkungen und Vermächtnisse wuchs. So kam auch das Gemälde \"Die Hülsenbeckschen Kinder\" von Philipp Otto Runge in die Sammlung. In den 1837 erweiterten Vereinsstatuten wird nun auch die \"allgemeine Entwicklung des Kunstsinnes\", das heißt die öffentliche Bildungsaufgabe des Kunstvereins festgehalten, was in der Fortsetzung und dem Ausbau von großen Kunstausstellungen resultierte. Auch wenn 1842 eine Ausstellung mit Gemälden älterer Meister aus Hamburger Privatbesitz stattfand, stand die zeitgenössische Kunst im Mittelpunkt und wurde in teilweise sehr großen Ausstellungen gezeigt, oftmals allerdings ohne Ordnung oder Struktur wie das im 20. Jahrhundert für Ausstellungen üblich wurde. Der Rezeption der Hamburger Presse nach zu schließen, wurde dennoch das Ziel erreicht, Menschen mit Bildender Kunst in Berührung zu bringen, die dieser bisher eher fern blieben. 1848 wird der Kunstverein mit dem \"Gemälde-Verloosung-Verein\" unter dem neuen Namen \"Kunstverein in Hamburg\" verschmolzen. Nach der Zusammenlegung hatte der Verein 467 Mitglieder, 30 davon weiblich, wobei der Kunstverein 1847 nur 59 Mitglieder hatte. Beeinflusst von den Ideen der Märzrevolution wurde die Satzung im Jahr 1848 außerdem überarbeitet. So stand der Beitritt nun bei Zahlung eines Jahresbeitrags jedem frei und Beschlüsse wurden demokratisch von einer \"Deliberations-Versammlung\" gefasst, die von einem \"ersten Wortführer\" geleitet wurde. Der erste solche \"erste Wortführer\" des Vereins nach dem Zusammenschluss war ab 1849 Christian Petersen, Professor für klassische Philologie am Akademischen Gymnasium.", "section_level": 2}, {"title": "Restauration, Kaiserreich und Weimarer Republik (1850–1932).", "content": "1850 fand die 819 Werke umfassende \"11. Kunstausstellung\" in den Räumen der Patriotischen Gesellschaft statt und verzeichnete in sieben Wochen fast 10.000 Besucher. So hatte sich der Kunstverein mittlerweile zur zentralen Kunstinstitution in Hamburg entwickelt. Im gleichen Jahr wird am 13. März die öffentliche \"Gemälde-Gallerie\" in den Börsenarkaden am Adolphsplatz eröffnet. Diese von der Stadt gestellten Räume wurden vom Kunstverein für seine inzwischen gewachsene Sammlung gefordert. 1851 wurde in diesen Räumlichkeiten die \"Permanente Ausstellung\" mit Werken auswärtiger wie auch Hamburger Künstler eröffnet. Bereits 1852 werden die Räume in den Börsenarkaden erweitert, da sie für \"Gemälde-Gallerie\" und \"Permanente Ausstellung\" nicht mehr ausreichten. Im Jahr 1856 waren diese Räume wiederum zu klein geworden und so verfügte Harzen testamentarisch, dass sein Vermögen und seine Sammlung der Stadt vermacht wird, sofern diese ein eigenes Kunstmuseum schaffen würde. So formierte sich zwei Jahre später ein \"Comité für den Bau eines öffentlichen Museums in Hamburg\" und trieb Spenden in einer solchen Höhe ein, dass sich auch die Stadt zu einem Baukostenzuschuss genötigt sah. Daraufhin wurde am 30. August 1869 die Hamburger Kunsthalle mit einer Sammlung von 412 Gemälden und zahlreichen plastischen Werken eröffnet. Die Grundlage für das Kupferstichkabinett bildeten 30.000 Zeichnungen und Druckgrafiken aus Harzens Vermächtnis. Im gleichen Jahr zog der Kunstverein in die Kunsthalle ein und eröffnete im Folgejahr mit der \"21. Kunstausstellung\" seine erste Ausstellung an diesem Platz. Mit Eduard Unger wurde im Jahr 1884 erstmals ein Geschäftsführer eingestellt. In diesem Jahr wurde die \"Permanente Ausstellung\" aufgrund von Umbauarbeiten in der Kunsthalle in den neu entstandenen Börsenanbau verlegt. Im Jahr 1886 wurde Alfred Lichtwark mit Unterstützung des Kunstvereins zum ersten Direktor der Hamburger Kunsthalle gewählt. Bis zu Lichtwarks Tod im Jahr 1914 wird der Kunstverein immer wieder Werke für die Kunsthalle erwerben. 1887 wurden im Kunstverein erstmals Fotografien in einer Ausstellung gezeigt und 1888 zählte der Kunstverein bereits 2.105 Mitglieder. Im Jahr 1896 wurde die Grafiksammlung des Kunstvereins der Kunsthalle übergeben und drei Jahre später, 1899, bezog der Verein neue Ausstellungsräume am Neuen Wall 14, in denen zusammen mit der Kunstgewerbesammlung, dem späteren Museum für Kunst und Gewerbe, ausgestellt wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts nahm die Zahl der Ausstellungen lokaler, überregionaler und ausländischer Künstler stetig zu. So sind allein im Jahr 1906 über ein Dutzend Ausstellung von heute meist weniger bekannten Künstlern zu verzeichnen. 1914 müssen die Räume am Neuen Wall verlassen werden, weil das Haus abgerissen werden soll. Von 1915-1916 ist der Kunstverein im Ostflügel des alten Johanneums am Speersort bis er 1916 wieder in die Kunsthalle zurückkehrt, aus Platzmangel aber die kunstgewerbliche Sammlung einstellen muss. Ab 1922 fanden jährliche Ausstellungen der 1919 gegründeten Künstlergruppe Hamburgische Secession statt. 1921 zog der Kunstverein wieder um, diesmal vom Altbau der Kunsthalle in die Kabinette im Sockelgeschoss des Neubaus. Im Jahr 1925 zählte der Kunstverein nur noch 1000 Mitglieder. Die Mitgliederzahl ist auch in den darauffolgenden Jahren weiter gesunken, so zählte der Verein im Jahr 1930 899 Mitglieder, im Jahr 1932 631 Mitglieder und im Jahr 1936 nur noch 337 Mitglieder. Zum irrtümlich im Jahr 1927 angenommenen 100. Geburtstag des Kunstvereins zeigte dieser die gesamte europäische Moderne in der Schau \"Europäische Kunst der Gegenwart\" und erreichte damit etwa 40.000 Besucher. Dank der Erlöse dieser Ausstellung konnte der Kunstverein eine Villa an der Neuen Rabenstraße 25 als erstes eigenes Domizil erwerben, welches 1930 nach Umbauten und einem Anbau von Karl Schneider eröffnet wurde. Durch Überdachung des Gartenhofs mit einer Oberlichthalle wurde im Erdgeschoss eine Ausstellungsfläche von 12 × 28 Metern geschaffen. In den drei Obergeschossen fanden sich weitere kleinere Ausstellungsflächen und Platz für eine Bibliothek, Geschäftsräume des Vereins und eine Hauswartwohnung. Die Baukosten von 120.000 Mark trug zu einem Drittel der Kunstverein, zwei Drittel steuerte die Stadt Hamburg bei. Mit diesen neuen Ausstellungsräumen konnte der Kunstverein sein Ausstellungsprofil weiter schärfen und, wie schon seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts, zunehmend thematische Einzel- und Gruppenausstellungen statt kleinteiliger Überblicksschauen in den Mittelpunkt zu stellen. Hierbei konzentrierte man sich unter anderem auf die Hamburgische Secession und avantgardistische Tendenzen der damaligen Zeit wie der Expressionismus, der Kubismus oder der russische Konstruktivismus. Am 1. Mai 1931 wurde der vom König-Albert-Museum Zwickau wegen seiner modernen Kunstauffassung entlassene Hildebrand Gurlitt auf Vermittlung von Ludwig Justi zum ersten Direktor des Kunstvereins ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945).", "content": "Auch in Hamburg machten die Nationalsozialisten Front gegen Gurlitts Auffassung von Kunst. Der Hamburger Kunstverein „... fördere den internationalen und bolschewistischen Kunstkurs“ ließ der nationalsozialistische Bildhauer und hohe Funktionär des \"Kampfbundes für deutsche Kultur\", Ludolf Albrecht verlauten, der am 5. März 1933 zum Beauftragten des schon gleichgeschalteten \"Reichsverbandes bildender Künstler Deutschlands Gau Nordwestdeutschland\" ernannt wurde. Am 12. März 1933 wurde die 12. Ausstellung der Hamburgischen Sezession eröffnet, die bereits am 30. März vom Hamburger Polizeipräsidenten wieder geschlossen wurde. Gurlitt konnte im April 1933 – mit zeitweiliger Rückendeckung des seit dem 8. März amtierenden nationalsozialistischen Ersten Bürgermeisters Hamburgs, Carl Vincent Krogmann –, noch eine Ausstellung moderner italienischer Kunst machen, in der er auch moderne deutsche Werke unterbrachte. Aber die Pressionen wurden bald zu stark, weil unter anderem Gurlitts Förderer Krogmann, der moderner Kunst nicht abhold war, eigene nationalsozialistische Ziele verfolgte und den Schutz Gurlitts aufgab. Krogmann begann, den Kunstverein gleichzuschalten. Landgerichtspräsident Robert Johannes Meyer, der Vorsitzende des Vereins, wollte dies nicht durchsetzen und trat am 1. Juni 1933 zurück. Gurlitt sah sich am 14. Juli 1933 gezwungen, sein Amt aufzugeben. Sein Nachfolger wurde der Kunsthistoriker Friedrich Muthmann. 1936 kam es erneut zu einer zwangsweisen Ausstellungschließung: Der Chef der Reichskulturkammer, Adolf Ziegler, kam selbst nach Hamburg, um die von Heinrich Stegemann anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin organisierte Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes \"Malerei und Plastik in Deutschland 1936\" zu verbieten. In der Ausstellung waren unter anderem Werke von Barlach, Beckmann, Dix, Feininger, Kirchner, Munch, Nolde und Schmidt-Rottluff zu sehen gewesen. Die meisten dieser Künstler waren selbst Schwierigkeiten durch das Regime ausgesetzt. Ziegler löste den Künstlerbund nach seiner vierten Besichtigung auf mit der Bemerkung „Der grösste Teil der ausgestellten Werke ist Kunst der Verfallszeit“. Im gleichen Jahr wurden sowohl der Kunstvereinsvorsitzende Hans-Harder Biermann-Ratjen als auch dessen Geschäftsführer Friedrich Muthmann abgesetzt. Adolf Ziegler veranlasste zudem den Verkauf des Vereinsgebäudes in der Neuen Rabenstraße. 1937 kam es zur Zwangsversteigerung des Gebäudes, das zunächst von der Stadt an die NS-Frauenschaft vermietet und später von einer Bank genutzt wurde. Der Kunstverein zog daraufhin wieder in die Räume der Kunsthalle. Stegemann musste sich als Organisator der inkriminierten Ausstellung einem berufsständischen Verfahren unterwerfen, das als \"Ehrengericht\" tituliert wurde. Insgesamt vier Rekonstruktionsversuche dieser letzten freien deutschen Kunstschau zeugen nach dem Zweiten Weltkrieg von deren kunstgeschichtlicher Bedeutung: 1964 in der Berliner Akademie der Künste, 1986 im Rheinischen Landesmuseum Bonn, 1996 wieder in Berlin und 2016 in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Nach der Ausrufung des „Totalen Krieges“ und den Luftangriffen auf Hamburg wurde der Kunstverein 1944 auf behördliche Anordnung geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit bis zum Umzug in das heutige Haus (1945–1993).", "content": "1945 kam es zur Wiedergründung des Kunstvereins mit der Satzung von vor 1933. Der Verein hatte 471 Mitglieder, keine Räume für Ausstellungen und keinen Zugang zu Vereinskonten. 1946 fand die erste Nachkriegsausstellung mit einem Übersicht über Hamburger Künstler statt, abgehalten in den der Kunsthandlung Bock & Sohn in den Colonnaden sowie im Untergeschoss der Kunsthalle. Künstlerischer Leiter des Kunstvereins wurde in Personalunion der Direktor der Kunsthalle Carl Georg Heise, der Erste Vorsitzende ist Walter Claas. Von nun an arbeitete der Kunstverein als unabhängig finanzierte Ausstellungsabteilung der Kunsthalle. Im Jahr 1947 widmete man sich in einer Ausstellungsreihe der Rehabilitation der Moderne. 1949 zog der Kunstverein in neue Ausstellungssäle im Altbau der Kunsthalle. Im Jahr 1958 hatte Jackson Pollock seine erste Ausstellung in Deutschland im Kunstverein. 1962 zählte der Kunstverein bereits wieder 3.025 Mitglieder. Am Ferdinandstor, östlich der Lombardsbrücke und neben der Kunsthalle, baute der Kunstverein 1963 ein neues, von Paul Seitz entworfenes Vereinsgebäude. Dieses wurde am 3. Mai mit der Ausstellung \"Cezanne. Gauguin. Van Gogh. Seurat. Wegbereiter der modernen Malerei\" eröffnet. 1965 veranstaltete der Kunstverein die erste Ausstellung Francis Bacons in Deutschland. 1966 hatte der Kunstverein dann 4.255 Mitglieder. Zu Zeiten der 68er-Bewegung standen gesellschaftliche Fragestellungen im Fokus der künstlerischen Auseinandersetzungen und damit die Konzeptkunst von Joseph Beuys, Blinky Palermo, Dieter Roth oder Hanne Darboven. Von den 1980er Jahren an entwickelte sich der Kunstverein als Ort, an dem über die Kunst soziale, kulturelle und politische Auseinandersetzungen nach dem eigenen Anspruch \"nicht nur geführt, sondern angestoßen werden\". Philippe Parreno, Pierre Huyghe, Dominique Gonzalez-Foerster oder Liam Gillick führten diese Tradition in den 1990er Jahren fort. 1991 wurde das Gebäude am Ferdinandstor abgerissen, um Platz für die 1995 fertiggestellte Galerie der Gegenwart zu schaffen, wobei die Wandmalerei von Palermo aus dem Jahr 1973 zuvor freigelegt worden war. Der Kunstverein gastiert temporär in der kleinen Deichtorhalle. Im Jahr 1992 bespielt man vorübergehend einen ehemaligen Fahrradladen an der Michaelisbrücke/Admiralitätsstraße.", "section_level": 2}, {"title": "Vom Umzug an den Klosterwall bis heute.", "content": "1993 bezog der Kunstverein dann das heutige Gebäude am Klosterwall 23. Die erste Ausstellung im neuen Haus war \"Backstage. Topologie zeitgenössischer Kunst\" mit 25 jungen Künstlern aus Europa und den USA. Im Jahr 2014 wurde mit Bettina Steinbrügge die erste Direktorin des Kunstvereins ernannt. 2017 feierte der Kunstverein seinen 200. Geburtstag mit der Ausstellung \"The History Show\" in Zusammenarbeit mit dem Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg. Währenddessen widmet die Kunsthalle dem Jubiläum die Ausstellung \"Die Kunst ist öffentlich – Vom Kunstverein zur Kunsthalle\" und das Museum für Kunst und Gewerbe die Ausstellung \"„Zur Belebung des Kunstsinns“. 200 Jahre Kunstverein in Hamburg\". In seinem Jubiläumsjahr zählte der Kunstverein 1.906 Mitglieder. Laut seinem im Jahr 2018 herausgegebenen \"Mission Statement\" sieht sich der Kunstverein wie schon in seiner langjährigen Geschichte der „Förderung jener Künstlerinnen und Künstler verpflichtet, die heute produzieren und das kulturelle Erbe der Zukunft mitgestalten“. Man möchte sich an internationalen Entwicklungen zeitgenössischer Kunst orientieren und mit einem Augenmerk auf eine qualitativ hochwertige Präsentation von auch experimenteller Kunst Künstler fördern, die „neue Sichtweisen auf gesellschaftliche Sachverhalte aufzeigen“ und dabei „auch den Weg zu einer anderen Weise des Zusammenlebens [...] formulieren“. Der \"Kunstverein in Hamburg\" ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine.", "section_level": 2}, {"title": "Gebäude.", "content": "Das heutige Gebäude des Kunstvereins war eine alte Markthalle, die von der Architektengemeinschaft Störmer und Partner, Floder & Simons zu einem modernen Ausstellungsort umgestaltet wurde, ohne den ursprünglichen Charakter des Ortes zu verleugnen. Vom Kunstverein werden zwei Stockwerke der Halle genutzt: Der Eingangsbereich im Parterre bietet Platz für Foyer, Garderobe und Sanitärräume sowie einen 200 m2 großen Kunstlichtraum für Ausstellungen, der von Werkstätten und Magazinen umgeben ist. Die Büros der Mitarbeiter befinden sich auf einem neu eingezogenen Zwischengeschoss. Im ersten Geschoss ist eine 1000 m2 große Ausstellungshalle mit Tageslicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kunstverein in Hamburg ist ein gemeinnütziger und eingetragener Verein, der sich der Vermittlung zeitgenössischer Kunst widmet. Er wurde 1817 in Hamburg gegründet und ist damit nach dem 1792 gegründeten heutigen Kunstverein Nürnberg der zweitälteste Kunstverein Deutschlands.", "tgt_summary": null, "id": 1952881} {"src_title": "Ground-Based Interceptor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Der Entwicklung der GBI-Rakete gingen zwei Projekte zur Technologieerprobung und -demonstration voraus: „Exoatmospheric Re-entry vehicle Interceptor System“ (ERIS), produziert von Lockheed Martin, und „High Endoatmospheric Defence Interceptor“ (HEDI), hergestellt von McDonnell Douglas. Der erste HEDI-Flugtest erfolgte 1990, wobei spätere Tests zeigten, dass der verwendete Infrarot-Suchkopf weniger Probleme mit der Reibungshitze in niedrigen Luftschichten hatte als erwartet. Der erste ERIS-Test im Jahre 1991 erzielte einen direkten Treffer in 270 Kilometer Höhe und in 925 km Entfernung. Aus diesen beiden Projekten entstand 1992 das GBI-Programm. Testflüge fanden seit 1997 statt (für Details siehe Testergebnisse). Die GBI-Rakete hätte auch auf der umstrittenen amerikanischen Basis zur Raketenabwehr in Polen stationiert werden sollen, worauf mittlerweile aber verzichtet wurde. Im August 2017 waren insgesamt 36 Raketen in Alaska und Kalifornien einsatzfähig.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die GBI-Rakete besteht aus zwei wesentlichen Komponenten: Dem „Booster Vehicle“ und dem „Exoatmospheric Kill Vehicle“ (EKV). Ersteres ist eine dreistufige Feststoffrakete, letzteres ist der kinetische Gefechtskopf zur Zerstörung von feindlichen Wiedereintrittskörpern.", "section_level": 1}, {"title": "Booster Vehicle.", "content": "Zu Anfang des Programms wurde das sogenannte „Payload Launch Vehicle“ (PLV) von Lockheed Martin eingesetzt, das auf Basis der Minuteman-Interkontinentalrakete entwickelt wurde. Das COTS-Booster-Konzept vom Hauptvertragspartner Boeing wurde nach zwei Fehlstarts verworfen und im Jahre 2002 zu Lockheed Martin transferiert. Der Konzern verbesserte die Konstruktion, welche als „BV-Plus“ bezeichnet wird und eine der beiden einsatzfähigen Booster ist. Der andere Booster wird von der Orbital Sciences Corporation gefertigt und wird „Orbital Booster Vehicle“ (OBV) genannt. Dieser besteht aus den oberen drei Stufen der Taurus XL-Trägerrakete, welche das Unternehmen im kommerziellen Sektor einsetzt. Alle Raketen werden in unterirdischen Raketensilos, vornehmlich auf der Vandenberg Air Force Base, untergebracht. Jede Rakete enthält rund 12.595 kg Feststofftreibstoff und erreicht eine Geschwindigkeit von 5,5 bis 5,9 Kilometer pro Sekunde (km/s). Die Raketen mit einer geplanten Stationierung in Polen sollten nur über zwei Stufen verfügen, damit Raketen aus dem Nahen Osten hätten schneller bekämpft werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Exoatmospheric Kill Vehicle.", "content": "Das EKV ist der kinetische Gefechtskopf des Ground-Based Interceptor. Er soll feindliche Ziele durch einen direkten Aufschlag zerstören, weshalb keinerlei Sprengstoff benötigt wird. Zur Ortung des Zieles verfügt es über einen gekühlten FLIR-Suchkopf, der die Infrarotemissionen des Zielobjekts ortet. Für Kurskorrekturen werden vier Schubdüsen verwendet. Der Gefechtskopf ist 1,4 m lang, misst 60 cm im Durchmesser und wiegt etwa 64 kg. In der Endphase erreicht er eine Geschwindigkeit von ca. 10 km/s (~36.000 km/h). Damit erreicht er eine Kinetische Energie von ungefähr 800 MJ, was der Sprengkraft von rund 200 kg TNT entspricht. Eine GBI kann statt des unitären Gefechtskopfes auch ein Multiple Kill Vehicle-System tragen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Ground-Based Interceptor-Rakete (dt. etwa: „bodengestützte Abfang[einheit]“) ist eine Anti-Ballistic Missile zur Abwehr von ballistischen Interkontinentalraketen. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des nationalen Raketenabwehrprogramms der Vereinigten Staaten. Hauptauftragnehmer ist Boeing, wobei auch die Unternehmen Raytheon, Lockheed Martin und die Orbital Sciences Corporation maßgeblich an dem System beteiligt sind. Die Rakete ist in das „Ground-Based Midcourse Defense“-System (GMD) eingebunden.", "tgt_summary": null, "id": 2306207} {"src_title": "Kurt Vogel (Mathematikhistoriker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Vogel besuchte das Gymnasium in Ansbach und studierte 1907 bis 1911 Mathematik und Physik in Erlangen (bei Max Noether, Paul Gordan, Erhard Schmidt) und Göttingen (bei Felix Klein, David Hilbert, Otto Toeplitz). 1911 legte er sein Lehramtsexamen ab. Nach einer Zeit von 1913 bis 1920 als Offizier war er Lehrer an der Ludwigs-Realschule in München. 1927 bis 1954 war er Lehrer (Gymnasialprofessor) am Maximiliansgymnasium München, wo zu seinen Schülern der spätere Politiker Franz Josef Strauß gehörte. Daneben war er nach seiner Habilitation 1933 (\"Beiträge zur Geschichte der griechischen Logistik\") ab 1936 Privatdozent und ab 1940 außerplanmäßiger Professor an der Universität München, wo er 1963 das Institut für Geschichte der Naturwissenschaften und Mathematik begründete (nachdem vorher eine eigene Abteilung am mathematischen Institut bestand) und leitete. Obwohl 1963 offiziell pensioniert, war er noch bis 1970 an der Universität München tätig. Vogel beschäftigte sich mit mathematischen Texten (Rechenbüchern) aus Byzanz, dem Papyrus Rhind (über den er 1929 u. a. bei Heinrich Wieleitner an der Universität München promovierte – \"Die Grundlagen der ägyptischen Arithmetik in ihrem Zusammenhang mit der 2:n Tabelle im Papyrus Rhind\"), griechischer und babylonischer Mathematik. Noch in Göttingen lernte er im Selbststudium ägyptische Hieroglyphen, was er an der Universität München 1927 bei Wilhelm Spiegelberg fortsetzte. Er war aber auch ein Pionier in der Erforschung babylonischer Mathematik (worüber er mit Otto Neugebauer korrespondierte) und beschäftigte sich mit deutschen Rechenbüchern des 15. und 16. Jahrhunderts, teilweise aus der Bayrischen Staatsbibliothek. Er edierte z. B. das \"Bamberger Rechenbuch\" von 1485 und den \"Algorismus Ratisbonensis\" (um 1450). 1963 veröffentlichte er eine Übersetzung von Al-Chwarizmis \"Algorismus\" (dem frühesten islamischen Rechenbuch mit Dezimalziffern). Später lernte er noch Chinesisch und gab eine Übersetzung der \"Neun Bücher arithmetischer Technik\" Jiu Zhang Suanshu (1968) heraus, eines der \" Zehn Mathematischen Klassiker\" in China. Vogel war mit Helmuth Gericke und Karin Reich Bearbeiter der Neuausgabe der \"Geschichte der Elementarmathematik\" von Johannes Tropfke (ab 1980), nachdem er Tropfke bei dessen 3. Auflage in den 1930er Jahren schon unterstützt hatte. Er war ab 1957 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und ab 1931 der Academie Internationale d ́Histoire des Sciences in Paris, deren Vizepräsident er 1977 bis 1981 war. 1969 wurde Vogel mit der George-Sarton-Medaille ausgezeichnet, dem höchst renommierten Preis für Wissenschaftsgeschichte der von George Sarton und Lawrence Joseph Henderson gegründeten History of Science Society (HSS).", "section_level": 1}], "src_summary": "Kurt Vogel (* 30. September 1888 in Altdorf bei Nürnberg; † 27. Oktober 1985 in München) war ein deutscher Mathematikhistoriker.", "tgt_summary": null, "id": 1932324} {"src_title": "Partidul Noua Generație – Creștin Democrat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Formation wurde im März 1999 unter dem Namen \"Partidul Noua Generație\" gegründet. Sie war zunächst eine Partei im Zentrum des politischen Spektrums in Rumänien und wurde geführt von Viorel Lis, dem früheren Bürgermeister Bukarests. Im Januar 2004 übernahm George Becali den Parteivorsitz; er richtete die Partei gemäß seinen Ansichten ultrakonservativ, nationalistisch und politisch-religiös aus. Er ist die unumstrittene Führungsfigur der personell ganz auf ihn ausgerichteten Partei. Die Verlautbarungen Becalis sind inhaltlich ähnlich denen von Corneliu Vadim Tudor, dem Parteiführer der Partidul România Mare (\"Großrumänienpartei\"). Dementsprechend sind die politischen Positionen beider Parteien vergleichbar. Eine Zusammenarbeit gab es jedoch nicht, da Becali und Tudor persönlich zerstritten sind. Nach den Parlamentswahlen 2008, bei der beide Parteien den Einzug ins Parlament verfehlten, näherten sich Becali und Tudor an; Becali schaffte bei der Europawahl am 7. Juni 2009 auf der Liste der Großrumänienpartei den Einzug ins Europäische Parlament. Im April 2006 nahm die Partei ihren heutigen Namen an. Die PNG-CD bestreitet die Beteiligung Rumäniens am Holocaust während des Zweiten Weltkrieges. Wegen von der Partei selbst bewusst hergestellter Verbindungen zu den Traditionen der Eisernen Garde wurde die PNG-CD 2006 im International Religious Freedom Report des US-Außenministeriums erwähnt.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse.", "content": "Bisher (Stand 2008) konnte die Partei keine durchgreifenden Wahlerfolge auf Landesebene erzielen; bei den Parlamentswahlen 2004 und den Wahlen zum Europaparlament im November 2007 scheiterte man jeweils an der Fünfprozenthürde. Bei Meinungsumfragen konnte die PNG-CD im Verlauf des Jahres 2007 zeitweise bis zu 18 % potentieller Wählerstimmen verzeichnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Partidul Noua Generație – Creștin Democrat (PNG-CD, deutsch \"Partei der Neuen Generation – Christdemokraten\") ist eine politische Partei in Rumänien.", "tgt_summary": null, "id": 633810} {"src_title": "Ducati 900SS Königswelle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Die Basis für dieses Motorrad bilden die Ducati-Modelle 860GT/GTS und 750SS. Von der 860GT/GTS wurde das neue (eckige) Kurbelgehäuse und der Hubraum (863,9 cm3) übernommen. Von der 750SS kommt das Design mit der typischen Halbverschalung und dem runden Sitzhöcker und die Desmo-Zylinderköpfe. Vor allem der Rahmen, der von der 750GT und 750SS übernommen wurde, und die straffen Federbeine waren den japanischen Produkten dieser Zeit weit überlegen. Das Gewicht betrug nur 194 kg. Die Ducati hat für eine sportliche Maschine einen langen Radstand (ca. 1,5 m). Dadurch verfügte sie um ein für damalige Verhältnisse sehr stabiles Fahrverhalten bei Hochgeschwindigkeiten. Allerdings ist im Vergleich zu modernen Sportmaschinen die Alltagstauglichkeit u. a. wegen des Kickstarters und des trägen Einlenkverhaltens eingeschränkt.", "section_level": 1}, {"title": "Motor.", "content": "Der luftgekühlte V2-Motor mit einem Zylinderwinkel von 90° läuft ruhig, ist allerdings sehr laut, da viele Zahnräder verbaut sind, allein für die Königswellen neun Kegelräder. Die Zylinder haben große Kühlrippen, das Gemisch bilden zwei 40-mm-Dell’Orto-Vergaser ohne Luftfilter (grobe Siebe vor Einlasstrichter), die Conti-Auspuffrohre sind kaum gedämpft. Die Leistung beträgt 73 PS an der Kurbelwelle bei 7000/min. Dank der desmodromischen Ventilsteuerung kann der Motor bis 8500/min drehen. Das Design der Desmoköpfe geht zum Teil bis auf die 100 Gran Sport (Marianna) zurück. Dieses Modell hatte zwar noch keine Desmodromik, aber auch zwei Ventile mit einem 80°-Winkel. Außerdem fanden bei den 900SS-Zylinderköpfen auch Haarnadelventilfedern Verwendung. Das Getriebe hat fünf Gänge und es wurde anfangs über den rechten Fußhebel geschaltet. Für das Modelljahr 1977 stellte man auf die übliche Linksschaltung um. Die geteilt gebaute Kurbelwelle ist in vier Kugellagern gelagert, die Pleuel sind mit Nadellagern ausgerüstet.", "section_level": 2}, {"title": "Modellgeschichte.", "content": "Anfangs wollte Ducati die 900SS in einer limitierten Auflage wie die 750SS produzieren. Darum wurden auch die ersten 900SS in der Rennabteilung gebaut und mit dem gleichen GFK-Tank wie die 750SS ausgerüstet. Beim Umstieg auf Serienproduktion, wurde schließlich ein Stahltank eingesetzt. Das Motorrad wurde mit großem Erfolg bei Serienmaschinenrennen von Privatfahrern eingesetzt. Noch in den 1980er-Jahren waren die 900SS bei \"Battle-of-Twins\"-Rennen, der Rennklasse für Zweizylindermotorräder, sehr erfolgreich. Durch die schlechte Schalldämpfung bekam Ducati immer mehr Probleme beim Verkauf der 900SS ins Ausland. Deshalb wurden für die Verkäufe in einige Länder die Conti-Schalldämpfer durch relativ stark gedämpfte, dadurch leistungsmindernde und schwere Silentium-Schalldämpfer ausgetauscht. Darüber hinaus erhielten solcherart bestückte Maschinen noch Dell'Orto-Vergaser mit nur 32 Millimeter Durchlass und eine Luftfilteranlage. Wie sehr diese Umrüstung an der Leistung zehrte, zeigte ein Test der Zeitschrift \"Motorrad\". Dort wurden an einer Testmaschine ohne weitere Abstimmungsarbeiten lediglich die Auspuffe und die Vergaser gegen die nicht geräuschgedämpften Versionen getauscht, wodurch die Endgeschwindigkeit um rund 20 km/h anstieg. 1982 verließen die letzten 900SS das Ducatiwerk in Borgo Panigale. Die 900SS wurde durch die weniger charaktervolle 900 S2 ersetzt, die beim Design weniger Anleihen an Rennmaschinen nahm und über einen Elektrostarter verfügte. Die meisten Teile wurden von der 900SS übernommen, der Motor gründlich überarbeitet. Die schwere Halbschale der Pantah ersetzte das leichtere Vorgängermodell. Die 900 S2 wurde nur noch mit den Silentium-Schalldämpfern und schweren Luftfilterkästen ausgeliefert. Für den Elektrostarter kam eine größere Batterie zum Einbau. Um Platz für die neue Batterie zu schaffen, wurden zum Teil Rahmenrohre mit geringerem Durchmesser verwendet. Im Rahmendreieck wurde auf jeder Seite nur noch ein halbiertes Rohr verwendet. All diese Änderungen führten zu einer Verringerung der Fahrwerksstabilität.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 900SS mit Königswelle war ein Modell des italienischen Motorradherstellers Ducati, das von 1975 bis 1982 gebaut wurde. Das „SS“ in der Modellbezeichnung steht für „Super Sport“.", "tgt_summary": null, "id": 526606} {"src_title": "Termes (Aude)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Termes liegt in den zerklüfteten Bergen der Corbières etwa 57 Kilometer (Fahrtstrecke) südwestlich von Narbonne bzw. 50 Kilometer südöstlich von Carcassonne. Der nächstgrößere Ort ist Lagrasse (ca. 21 Kilometer nördlich) mit der Abtei Sainte-Marie de Lagrasse. Sehenswert ist auch die – etwa auf halber Strecke nach Lagrasse gelegene – kleine Kirche St-Martin in Saint-Martin-des-Puits.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Der Ort hatte im 19. Jahrhundert zeitweise über 300 Einwohner und in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts immer noch um die 150 Einwohner; unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg waren es nur noch gut 80 Personen, die in Termes lebten.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Wesentliche Einnahmequelle des Ortes ist der Weinbau; die Weinberge der Gemeinde Termes liegen innerhalb der geschützten Herkunftsbezeichnung Corbières. Seit den 1970er und 1980er Jahren ist ein wenig Tourismus (\"gîtes\") als Erwerbszweig hinzugekommen. Schafzucht wird kaum noch betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Termes wird bereits in der Mitte des 12. Jahrhunderts erwähnt; ob es damals schon ein Wehrdorf (castrum) war oder erst in der Katharerzeit dahingehend umgestaltet wurde, ist unklar. Im Jahr 1210 wurde Termes im Verlauf des Albigenserkreuzzugs (1209–1229) als eine der okzitanischen Städte belagert, die den Katharern Schutz boten. Die Burg Termes fiel im Dezember 1210 an die Kreuzritter unter Simon de Montfort. Im Jahre 1228 wurde in der weitgehend zerstörten Burg eine königliche Garnison einquartiert, die einerseits ein Wiederaufflammen der Katharerbewegung verhindern sollte, andererseits aber auch eine strategisch wichtige Position im Kampf gegen die Expansionsbestrebungen der Krone von Aragon innehatte. Das Dorf Termes stand weiterhin im Besitz von Olivier de Termes, der es im Jahre 1260 an Ludwig IX. verkaufte, der das Dorf unverzüglich weiter unten neu ansiedelte, gleichzeitig jedoch die Burg durch Neubauarbeiten wieder zu neuem Leben erweckte.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Burgruine.", "content": "Die Burg Termes wurde bereits Mitte des 12. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Während des Albigenserkreuzzuges belagerten und eroberten Kreuzritter die Anlage. Nach Zerstörungen ließ der französische König Ludwig IX. die Burg ab etwa 1260 neu aufbauen. Sie hatte bis in die 1650er Jahre Bestand, ehe Ludwig XIV. ihre endgültige Zerstörung anordnete. Die Burgruine ist seit 1989 als \"Monument historique\" anerkannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Termes (occitanisch: Tèrme) ist eine kleine Gemeinde mit nur Einwohnern (Stand ) im Süden Frankreichs. Sie liegt im Département Aude in der Region Okzitanien. Die Einwohner der Gemeinde werden \"Termenais\" genannt.", "tgt_summary": null, "id": 969469} {"src_title": "New Trier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ortschaft wurde um 1856 besiedelt und ist nach der deutschen Stadt Trier benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat die Stadt eine Fläche von 0,5 km2, die vollständig aus Land besteht. New Trier liegt innerhalb der Hampton Township, nicht in der New Trier Township, wie man vermuten könnte. Die Minnesota State Route 50 führt als Hauptstraße durch den Ort.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten New Trier 116 Personen. Die Bevölkerungsdichte betrug 223,9 Personen pro km2. Es gab 31 Wohneinheiten, durchschnittlich 59,8 pro km2. Die Bevölkerung New Triers bestand zu 94,83 % aus Weißen, 1,72 % Schwarzen oder African American und 3,45 % nannten zwei oder mehr Rassen. 3,45 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner New Triers verteilten sich auf 31 Haushalte, von denen in 54,8 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 77,4 % der Haushalte stellten Verheiratete, 6,5 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 12,9 % bildeten keine Familien. 3,2 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 0 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 3,68 und die durchschnittliche Familiengröße 3,89 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 38,8 % Minderjährige, 6,9 % 18–24-Jährige, 33,6 % 25–44-Jährige, 15,5 % 45–64-Jährige und 5,2 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Das Durchschnittsalter betrug 31 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 127,5 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 97,2 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in New Trier betrug 59.583 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 71.875 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 31.875 US-Dollar, gegenüber 30.179 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 18.427 US-Dollar. 2,5 % der Bevölkerung und 0 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 0 % der Minderjährigen und 0 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "New Trier hat dieselbe Telefonvorwahl wie Trier: 651 bzw. 0651.", "section_level": 1}], "src_summary": "New Trier ist ein Ort im Dakota County in Minnesota, Vereinigte Staaten. Im Jahr 2000 hatte der Ort 116 Einwohner und war damit einer der kleinsten als City konstituierten Orte.", "tgt_summary": null, "id": 400387} {"src_title": "Abderrahmane Youssoufi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühes Leben.", "content": "Geboren in Tanger, wurde Abderrahmane Youssoufi schon in jungen Jahren ein Sozialist. 1949 begann Youssoufi auch damit, sich für die Rechte der marokkanischen Arbeitnehmer in Frankreich einzusetzen. Nach Studium der Rechtswissenschaften war er in Tanger von 1952 bis 1960 als Rechtsanwalt tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Im Jahre 1959 trat Youssoufi der \"Union Nationale des Forces Populaires\" bei, einer linksgerichteten politischen Partei. Er wurde 1959 und erneut 1963 verhaftet, wobei letztere Festnahme zu einer Haftstrafe von zwei Jahren führte. Nach seiner Freilassung ging Youssoufi für 15 Jahre in das selbst auferlegte Exil in Paris. Inzwischen entstand aus der \"Union Nationale des Forces Populaires\" die \"Union Socialiste des Forces Populaires\" (USFP). 1980 kehrte Youssoufi zurück, um sich der neuen Partei anzuschließen, deren Sekretär er 1992 wurde. 1993 lehnte Youssoufi, den das Regime jahrelang verfolgte, jede Regierungsbeteiligung aus Protest gegen die Wahlmanipulation ab und ging ins französische Exil, aus dem er 1997 zurückkehrte.", "section_level": 1}, {"title": "Premierminister.", "content": "Mit der angekündigten schrittweisen Demokratisierung in Marokko wurden Parlamentswahlen für November 1997 beschlossen. Die linke Opposition unter Youssoufi gewann die Parlamentswahlen. Im März 1998 ernannte König Hassan II. daraufhin Youssoufi zum Premierminister von Marokko. Youssoufis Politik, welche Kompromisse mit dem herrschenden Königshaus machte bzw. zu diesen gezwungen wurde, stieß innerhalb der sozialistisch-sozialdemokratischen Partei USFP auf viel Widerspruch. Unter anderem wurde Youssoufi eine fehlende Sozialpolitik vorgeworfen sowie zu wenig zu tun gegen die Monopolisierung der Unternehmen und die weiterhin weitläufig vorhandene Korruption. 2001 kam es zur Spaltung in der regierenden Partei USFP, die Partei \"Nationaler Unionistischer Kongress\" (CNU) wurde von ehemaligen Parteimitgliedern gegründet. Das Amt bekleidete Youssoufi bis Oktober 2002. 1999 bekam Youssoufi den Lissabonner Nord-Süd-Preis des Europarates. 2003 kündigte Youssoufi seinen Rückzug aus der Politik an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Abderrahmane Youssoufi (; * 8. März 1924 in Tanger; † 29. Mai 2020 in Casablanca) war ein marokkanischer Politiker. Er war Premierminister von Marokko von 1998 bis 2002.", "tgt_summary": null, "id": 79614} {"src_title": "Forschungsanstalt Geisenheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichtlicher Überblick.", "content": "1872 wurde dank der Bemühungen Eduard von Lades per Dekret die Königlich Preußische Lehranstalt für Obst- und Weinbau gegründet. Eduard von Lade wurde 1817 in Geisenheim als Sohn eines vermögenden Weinhändlers geboren. Mit Export-, Bank- und auch Waffengeschäften im In- und Ausland erwarb er ein beträchtliches Vermögen und konnte sich bereits mit 44 Jahren 1861 in Geisenheim zur Ruhe setzen. Er ließ dort das Monrepos, einen luxuriösen Landsitz im klassizistischen Stil samt ausgedehnten Parkanlagen, in der Nähe des Rheinufers errichten. Hier widmete er sich fortan seinen privaten Interessen, zu deren wichtigsten der Obstbau und die Züchtung neuer Obstsorten gehörten. Dem preußischen König Wilhelm I. sowie Reichskanzler Otto von Bismarck soll er mehrfach Kisten mit ausgewählten Äpfeln und Birnen samt der Bitte, in der für den Obstbau bevorzugten Gegend Geisenheims eine „pomologische Hochschule“ gründen zu dürfen, gesendet haben. Nach einigen Jahren war er damit dann 1872 erfolgreich. In unmittelbarer Nähe zum Monrepos wurde Gelände erworben und Gebäudeanlagen, teils mit Geldern aus den Reparationszahlungen aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, errichtet. Den Park schuf Heinrich Siesmayer. Direktor war seit 1879 Rudolf Goethe. Schnell entwickelte sich Geisenheim zu einem Zentrum für angewandte Forschung im Weinbau, im Obstbau und auch der Gartenkunst. Der Botaniker, Biologe, Phytopathologe, Züchter und Dozent Hermann Müller war erster Leiter der pflanzenphysiologischen Versuchsstation in Geisenheim. Hier züchtete er Ende des 19. Jahrhunderts auch die neue Weinrebsorte Müller-Thurgau (heute teilweise \"Rivaner\" genannt), allerdings nicht, wie oft falsch zu lesen ist, als Kreuzung aus Riesling und Silvaner. Nach einigen Jahren wurde der Lehr- und Studienbetrieb aufgenommen und bereits 1894 gründete sich in Geisenheim die Vereinigung Ehemaliger Geisenheimer, eine der ältesten Alumniverbindungen Deutschlands. Die beiden Weltkriege wirkten sich unterschiedlich stark auf den Forschungs- und Lehrbetrieb der Forschungsanstalt aus. Konnte man nach dem Ersten Weltkrieg auf dem unbeschädigten Anstaltsgelände noch relativ schnell am Arbeitsbetrieb der Vorkriegsjahre anknüpfen, bedeutete der Zweite Weltkrieg eine deutliche Zäsur im Wirken der Forschungsanstalt. Bereits 1941 wurde der Lehr- und auch weitestgehend der Forschungsbetrieb eingestellt. Bei Bombenangriffen kamen Mitarbeiter der Forschungsanstalt ums Leben und Gebäude und Versuchsflächen wurden teils stark zerstört. Nach dem Krieg wurde die Arbeit wiederaufgenommen, nun als Behörde des neu gegründeten Bundeslandes Hessen. In den 1950er bis 1970er Jahren war Geisenheim wieder eines der wichtigsten Forschungs- und Ausbildungszentren für Gartenbau in Deutschland. Einmalig in Deutschland war auch das Studium des Weinbaus in Geisenheim – bis heute kann in Deutschland Weinbau (Önologie und Kellerwirtschaft) nur in Geisenheim am dortigen Fachbereich der Fachhochschule Wiesbaden studiert werden. Ein weiterer wichtiger Einschnitt war die Trennung von Forschung und Lehre. 1971 wurde die Fachhochschule Wiesbaden gegründet und die Forschungsanstalt gab die Studiengänge Gartenbau, Weinbau und Landespflege an die neu gegründete Fachhochschule mit ihrem „grünen“ Studienort Geisenheim ab. Die Forschungsanstalt Geisenheim nimmt seither nur noch Forschungsaufgaben wahr, ihre Wissenschaftler sind aber teils weiterhin als Dozenten an der Fachhochschule im Lehrbetrieb aktiv. 1997 beging die Forschungsanstalt Geisenheim ihr 125-jähriges Jubiläum. Seit dem Ende der 1980er Jahre wurden die Baulichkeiten (Gewächshäuser, Laborgebäude, Hörsäle) modernisiert bzw. komplett neu errichtet; ein Prozess, der erst in den nächsten Jahren abgeschlossen sein wird. Mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts wurden die starren Organisationsstrukturen der Forschungsanstalt Geisenheim, die eine dem hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst direkt nachgeordnete Forschungseinrichtung ist, langsam aufgelöst. Mittlerweile wird an fünf Instituten mit insgesamt 13 Fachgebieten in wissenschaftlichen Projekten interdisziplinär zusammengearbeitet, so beispielsweise zu Themen der grünen Biotechnologie (Hypersensitivitätsfragen, Resistenzzüchtung), zu weinbaulichen Fragen, zu zukunftsorientierten Technologien und zu Fragen der Inneren Qualität und Wertgebenden Inhaltsstoffen im Wein-, Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenbau. Zum 1. Januar 2013 wurde die Forschungsanstalt Geisenheim mit dem Fachbereich Geisenheim der Hochschule RheinMain zusammengelegt und bildet seit diesem Zeitpunkt die neue Hochschule Geisenheim. Die Hochschule Geisenheim ist die 13. Hochschule in Hessen und die erste Hochschule des „neuen Typs“ in Deutschland, wie sie der Wissenschaftsrat in einem Grundlagenpapier von 2010 gefordert hat. Damit sind erstmals seit 1972 wieder Lehre und Forschung in Geisenheim in einer Institution vereint.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsstruktur.", "content": "Die Forschungsanstalt war eine dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst direkt nachgeordnete Forschungseinrichtung. Sie wird von einem Direktor geleitet, der wiederum von einem Direktorium bei seiner Arbeit unterstützt wurde. Ein Verwaltungsrat unterstützt den Direktor bei der Kommunikation mit den zuständigen Ministerien und Dienststellen. Ein Kuratorium beriet die Forschungsanstalt bei grundlegenden Dingen wie zum Beispiel dem Haushaltsplan oder dem Forschungsprogramm. Seit 2007 gibt es zusätzlich einen Wissenschaftlichen Beirat. Aufgrund der Mitte 2010 erfolgten Kündigung des Staatsvertrags durch Rheinland-Pfalz wurde es ab 2011 zu Veränderungen der Rechtsform und der Verwaltungsstruktur der Forschungsanstalt geben.", "section_level": 1}, {"title": "Direktor und Direktorium.", "content": "Direktor der Forschungsanstalt war ab 1. April 2009 Hans Reiner Schultz. Er ist Nachfolger Klaus Schallers, der seit 1988 der Forschungsanstalt vorstand. Das dem Direktor zur Seite stehende Direktorium besteht aus den Leitern der fünf Institute (Weinbau und Rebenzüchtung, Oenologie und Getränkeforschung, Gartenbau und Landschaftsbau, Biologie sowie Betriebswirtschaft und Technik). Ebenfalls zum Direktorium gehören ein Vertreter des wissenschaftlichen Personals sowie – mit beratender Stimme – der jeweilige Präsident der Hochschule RheinMain und der Verwaltungsleiter der Forschungsanstalt. Das Direktorium befasst sich mit Themen wie Personal-, Investitions- und Haushaltsfragen sowie der Koordinierung von Forschungsvorhaben und -entwicklung.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsrat.", "content": "Der Verwaltungsrat beriet den jeweiligen Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst in allen grundsätzlichen Angelegenheiten der Forschungsanstalt. Hier werden auch für die Forschungsanstalt wichtige Entscheidungen getroffen wie zum Beispiel die Genehmigung von Entwürfen des Haushaltsvoranschlages, des Investitions- und des Forschungsprogrammes der Forschungsanstalt. Er bestand aus dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst als Vorsitzenden und dem Landwirtschaftsminister als Stellvertreter. Ferner gehören ihm der Weinbauminister von Rheinland-Pfalz und der Bundesminister für Landwirtschaft (bzw. der Stellvertreter) an. Mit beratender Stimme gehörten dem Verwaltungsrat maximal drei auswärtige Wissenschaftler an, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft vorgeschlagen und – nach Anhörung des Direktoriums – vom Verwaltungsrat bestellt werden. Außerdem hat der Direktor der Forschungsanstalt beratende Stimme.", "section_level": 2}, {"title": "Kuratorium.", "content": "Das Kuratorium der Forschungsanstalt hatte die Aufgabe, die Entwicklung und den perspektivischen Ausbau der Forschungsanstalt zu initiieren und zu fördern. Dazu kann das Kuratorium Empfehlungen abgeben und beratend tätig werden, insbesondere bei den Themengebieten Haushalt, Investitionsprogramme, Forschungsprogramme, Satzung der Forschungsanstalt. Das Kuratorium setzte sich aus Vertretern der: zusammen. Zur gezielten Sacharbeit kann das Kuratorium Fachausschüsse benennen.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftlicher Beirat.", "content": "Der Wissenschaftliche Beirat wurde 2007 gegründet. Er bestand aus acht international renommierten Wissenschaftlern und Experten des Wein- und Gartenbaus, die aus Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz kommen. Ein Vertreter des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst gehört ebenfalls dem Gremium an. Hauptaufgabe des Wissenschaftlichen Beirats war die Beratung der Forschungsanstalt in allen Forschungsbelangen. So überprüft das Gremium aktuelle Forschungsprogramme auf deren Inhalte und generell die Ausführbarkeit von Forschungsvorhaben. Dabei arbeitet der Beirat eng mit dem Verwaltungsrat der Forschungsanstalt Geisenheim zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungseinrichtungen.", "content": "Neben dem administrativen Teil besteht die Forschungsanstalt aus 5 Instituten mit insgesamt 13 Fachgebieten, die sich unterschiedlichsten Bereichen der Forschung im Garten- und Weinbau widmen: Institut für Weinbau und Rebenzüchtung Institut für Oenologie und Getränkeforschung Institut für Gartenbau", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Forschungsprojekte.", "content": "Die Forschung lässt sich in drei übergeordnete Themenbereiche mit jeweils enger definierten Projekten unterteilen: Jedes Fachgebiet hatte überdies noch eigene, in der Regel mehrjährige, Forschungsprojekte. Diese werden zum Teil auch interdisziplinär mit anderen Fachgebieten und externen Partnern bearbeitet (Detaillierte Beschreibungen von Forschungsschwerpunkten und -projekte sind auf der Homepage der Forschungsanstalt unter dem jeweiligen Fachgebiet zu finden): Das Fachgebiet \"Weinbau\" arbeitete an einer Vielzahl aktueller Projekte. Eines der Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit deutschen, ungarischen und griechischen Partnern beschäftigt sich mit dem Komplex Umweltstress bei der Weinrebe und bei den Weintrauben. Stresssituationen wie Wassermangel, ansteigende UV-B-Strahlung oder bodennahe Ozonbelastung lassen nachhaltige Auswirkungen auf die Inhaltsstoffbildung und die Aromaausprägung bei den Trauben vermuten. Umweltparameter werden mittels modernster ökophysiologischer Messtechnik dokumentiert und Auswirkungen auf Photosynthese, Transpiration und wertgebender Inhaltsstoffbildungen untersucht. Weitere Forschungsbereiche sind die Klärung komplexer Fragen zur Inhaltsstoffbildung in der Traube oder die Erstellung von Modellen zur Ertragsbildung im Weinbau. Angewandte Forschung im Weinbau beschäftigt sich mit Fragen der praxisorientierten Weiterentwicklung umweltorientierter Bewirtschaftungssysteme im Weinbau („ökologischer Weinbau“) sowie der technologischen und ökologischen Effizienzsteigerung im Steillagenweinbau. Das Fachgebiet \"Rebenzüchtung und Rebenveredlung\" widmete sich den eher klassischen Forschungsbereichen Kreuzungszüchtung und Klonselektion sowie Fragen zur Standortanpassung von Unterlagsreben in Deutschland. Bei letzterem Forschungsprojekt werden über 50 Versuchsanlagen in den deutschen Weinanbaugebieten betrieben wo neben deutschen Unterlagssorten auch ausländische Unterlagen eingesetzt und mit diesen verglichen werden. Im biotechnologischen Forschungsbereich arbeitet das Fachgebiet mittels RAPD-PCR an der Verfeinerung von Methoden zur Unterscheidung von Rebsorten („Genetischer Fingerabdruck“). Forschungsarbeiten im Bereich „Somatische Embryogenese“ dienen der Trennung von Chimären und der Entwicklung neuer Klone aus alten Rebsorten. Das Fachgebiet \"Kellerwirtschaft\" arbeitete mit dem Fachgebiet Weinbau zusammen, mit dem es auch räumlich verbunden ist. Forschungsthemen sind zum Beispiel die Optimierung von önologischen Verfahren zur Steigerung der Weinqualität wie der Einfluss von Mostvorklärung auf die Weinqualität oder die Veränderung der primären Aromastoffe während der Traubenreife, der Traubenverarbeitung und der Weinlagerung. Ein weiterer großer Forschungsbereich ist die Rotweinbereitung. Eine führende Rolle hatte das Fachgebiet Kellerwirtschaft auch bei der Forschung im Bereich alternativer Weinflaschenverschlüsse wie Kunststoff, Schraub- oder Glasverschlüsse. Das „Geisenheimer Prüfsiegel“ als Qualitätssiegel für Korkhandelsfirmen ist ein Ergebnis jahrelanger Forschung und internationaler Akzeptanz der Arbeit im Fachgebiet. Das Fachgebiet \"Weinanalytik und Getränkeforschung\" widmete sich in seiner Forschungstätigkeit sowohl dem Bereich Weinbau wie auch der Getränketechnologie und weist mit dem Getränketechnologischen Zentrum eine modern eingerichtete Forschungseinrichtung auf. Auch hier wurde, wie an anderen Fachgebieten, interdisziplinär am Thema wertgebende Inhaltsstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe (oft auch als bioaktive Stoffe bezeichnet) gearbeitet. Beispielhaft hierfür kann die Farbstabilität von rotem Apfelsaft als innovativem Produkt genannt werden. Ein weiteres Themenfeld sind Getränkefehler bei Weinen und Säften wie die so genannten Weinkrankheiten oder Trübungen und Trubdepots bei Fruchtsäften. Im Fachgebiet \"Mikrobiologie und Biochemie\" wurde ab der Gründung des Fachgebiets 1894 als „Geisenheimer Reinhefestation“ traditionell an und mit Hefen geforscht. Weitere Forschungsschwerpunkte sind beispielsweise Untersuchungen über gärungsbeeinflussende Faktoren sowie qualitätsfördernde und qualitätsmindernde Faktoren und Stoffe oder die Untersuchung von Stress-Reaktionen von Mikroorganismen (Stress-Response), der Aromenentwicklung durch Steuerung der Mikroflora sowie die Ursachen und Prävention von Korktönen. Für einen Teil der Forschungstätigkeit im gentechnischen Bereich steht dem Fachgebiet ein S1-Labor zur Verfügung. Das Fachgebiet beteiligt sich auch federführend für die Forschungsanstalt an einem aktuellen interdisziplinären EU-Projekt zur Herstellung von ökologisch produzierten Weinen. Primär geht es hier um die Überprüfung der Umsetzbarkeit der erzielten beziehungsweise zu erzielenden Forschungsergebnisse in die alltägliche Praxis der Weinherstellung in diesem Anbaubereich. Am Institut für Gartenbau arbeitete das Fachgebiet \"Gemüsebau\" an zwei großen Forschungskomplexen: Spargel und Wasser. Beim Spargelanbau wird an Fragestellungen zur Dynamik des Nährstoff- und Wasserhaushaltes, Ursachen von Ertragsminderungen sowie Ursachen für äußere und innere Qualitätsmängel geforscht. Ergebnisse aller Teilbereiche der Spargelforschung fließen in eine Modellierung des Spargelwachstums ein. Beim Forschungskomplex Wasser ging es vor allem um die Themenbereiche Wasserhaushalt, Bewässerungssteuerung und den gezielten Einsatz der Ressource Wasser. Forschungsgebiete waren der Wasserbedarf sowie die Auswirkungen auf die Pflanzenqualität im Gewächshaus und im Freiland. Untersucht werden die Auswirkungen unterschiedlicher Bewässerungsniveaus auf Ertrag, Qualität und wertgebende Inhaltsstoffe oder die Wechselwirkungen zwischen Wasserhaushalt und Qualität. Das Fachgebiet \"Obstbau\" befasste sich traditionell mit der Weiterentwicklung von Steinobst durch konventionelle Kombinationszüchtung. Neben der Züchtung neuer Ertragssorten steht mittlerweile auch die Forschungsarbeit in der Scharkaresistenzzüchtung bei \"Prunus domestica\"-Varietäten und der Feuerbrandresistenzzüchtung bei Kernobstvarietäten und -unterlagen im Vordergrund. Die konventionellen Züchtungsmethoden werden mittlerweile unterstützt durch Methoden der Molekulargenetik. So wird im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Identifizierung des Gens beziehungsweise des Genkomplexes für das Columnarwachstum (extremer Säulenwuchs) von Apfelsorten geforscht. Als Grundlage dienen bereits kommerziell genutzte Apfelsorten der CATS-Gruppe. Im Rahmen des Themenschwerpunktes „Innere Qualität“ werden in Kooperation mit anderen Fachgebieten pflanzliche Sekundärstoffe im Steinobst und Schwarzer Johannisbeeren erforscht. Unter den zweiten Themenbereich der Forschung, „Umweltstress und nachhaltige Pflanzenproduktion“, fällt die Forschungsarbeit an dem Wasser- und Stickstoffmanagement bei Roter Johannisbeeren (Einfluss auf das vegetatives Wachstum, den Ertrag und die Qualität der Früchte sowie der vorzeitigen Alterung) sowie der Einfluss von Strahlung und Temperatur auf die Vitalität von Schwarzen Johannisbeeren. Weitere Forschungsarbeit leistet das Fachgebiet bei den Bundesleistungsversuchen „Schorfresistente Apfelsorten“, „Neue Birnenunterlagen“ und dem EU-Forschungsprojekt COST 836: „Euroberry Research: From Genomics to Sustainable Production, Quality and Health“. Auf drei Forschungsschwerpunkte konzentrierte sich die Arbeit des Fachgebiets \"Zierpflanzenbau:\" Bei der Inneren Qualität von Zierpflanzen geht es vor allem um die Entwicklung von Haltbarkeitsprognosen für Schnittblumen durch Stresstests und Messungen von Parametern des Wasser- und Kohlenhydrathaushaltes wie beispielsweise die Wasserstress-Toleranz verschiedener Rosen-Genotypen. Auch die Quantifizierung haltbarkeitsrelevanter Produktionsfaktoren wie Genotyp, Standweite, Klimabedingungen sowie Ernährung und Nacherntebehandlung werden untersucht. Im Forschungsbereich „Urbane Pflanzenkultur“ wird die Sauerstoffversorgung im Wurzelbereich unterschiedlicher Begrünungssysteme (Erdsubstrat, Seramis, Blähton) untersucht. Ein weiteres Thema dieses Forschungsschwerpunktes ist der Ersatz von Torf durch Rohstoffe aus dem Recyclingbereich (Spanplatten, Sägemehl) oder durch nachwachsende Rohstoffe (Öllein, Hanf). Dritter Schwerpunkt ist das Umpflanzverhalten von Ziergehölzen und die Einflüsse kulturtechnischer Maßnahmen aus den Bereichen Bewässerung, Düngung, Ernte auf diese. Interdisziplinär arbeitete das Institut für Biologie der Forschungsanstalt Geisenheim. Das Fachgebiet \"Botanik\" beschäftigt sich mit Untersuchungen zur Reblausresistenz, den zellulären Mechanismen und der Molekularbiologie der Hypersensitivitätsreaktionen in diesem Bereich. Die Entwicklung von Transformationssystemen für die Züchtung resistenter Sorten ist dabei das Forschungsziel. Weitere Forschungsgebiete sind die Analyse von Komponenten der zellspezifischen Regenerations- und Transformationskompetenz in vitro kultivierter Pflanzengewebe oder die molekularbiologische Analytik zur Sorten- und Klon-Typisierung im Rahmen der Züchtung gartenbaulicher Kulturpflanzen und der Weinrebe. Für die Arbeiten im molekularbiologischen Bereich steht ebenfalls ein S1-Labor und -Gewächshausbereich zur Verfügung. Mit Hilfe der Flow Cytometry wird im pflanzlichen Bereich an Ploidiegrad- und Zellzyklusanalysen zur Charakterisierung von konventionellem und in vitro-Züchtungsmaterial gearbeitet. Wissenschaftler des Fachgebiets sind an mehreren EU-Forschungsprojekten (teils führend) beteiligt so beispielsweise am Projekt COST 843: „Quality Enhancement of Plant Production Through Tissue Culture“. Das Fachgebiet \"Bodenkunde und Pflanzenernährung\" arbeitete hauptsächlich im Bereich Weinbau. Hier wird zum Beispiel an der Ermittlung des Einflusses der Wasser- und Stickstoffversorgung und weinbaulicher Maßnahmen auf die Aromenbildung der Reben geforscht. Im Fachgebiet wurde im Gartenbau seit fast 50 Jahren kontinuierlich im Bereich AZERCA (Azaleen, Ericen und Camelien) geforscht. Dieser Forschungsschwerpunkt wurde allerdings in den letzten Jahren zugunsten anderer Forschungsprojekte deutlich reduziert. Vielfältig sind die Forschungsbereiche im Fachgebiet \"Phytomedizin.\" Allgemein wird in garten- und weinbaulichen Forschungsprojekten an folgenden Themen gearbeitet: Optimierung der Rhizo- und Phyllosphärenmikroflora, Entwicklung umweltfreundlicher Pflanzenschutzmaßnahmen, Prognose von Krankheits- und Schädlingsaufkommen sowie der Risikominimierung bei geschlossenen Bewässerungssystemen. Auch im Fachgebiet \"Betriebswirtschaft und Marktforschung\" erstrecken sich die Forschungsthemen sowohl auf den garten- und auf den weinbaulichen Bereich. Forschungsthemen sind hier beispielsweise Untersuchungen zum Verbraucherverhalten, zur Marktentwicklung und zu Marktstrukturen, Unternehmens- und Erfolgsanalysen oder die Analyse von Marketinginstrumenten in den jeweiligen Branchen. Gleichermaßen war die Forschung im Fachgebiet \"Technik\" gehandhabt. Forschungsthemen waren beispielsweise die verfahrenstechnischen Entwicklungen für die Pflanzenbewässerung und -düngung unter Glas oder die Verbesserung der Bewirtschaftung von Weinbau-Steillagen.", "section_level": 1}, {"title": "Lehre und Studium in Geisenheim.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Lehrbetrieb an der Forschungsanstalt (1872–1971).", "content": "Bereits im Gründungsstatut der Forschungsanstalt wurde der Lehrbetrieb geregelt. Im Gründungsjahr 1872 konnten sechs Studenten, die so genannten „Eleven“ begrüßt werden. Angeboten wurde ein „Höherer Lehrgang“ mit vier bis sechs Semester für Gymnasiasten und Realschüler sowie ein „Praktischer Lehrgang“ über zwei Semester für Schüler der praktischen Gärtnerei. Von Anfang an angeboten wurden auch Kurzlehrgänge für Hospitanten, das heißt Fortbildungskurse für im Beruf Stehende wie zum Beispiel Lehrer, Baumwärter und andere. Der Lehrplan des „Höheren Lehrganges“ war sehr umfangreich. Er umfasste als Grundlage die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer, dazu Hauptfächer wie zum Beispiel Allgemeiner Pflanzenbau, Obstkultur, Obsttreiberei, Weinbau, Rebkultur, Traubenkenntnis, Gemüsebau, Landschaftsgärtnerei oder Planzeichnen. Als Nebenfächer werden Gärtnerische Buchführung, Bienenzucht und Seidenbau genannt. Die für Forschungszwecke gebauten und genutzten Anlagen wurden selbstverständlich auch für den Lehrbetrieb genutzt. Zur Verfügung standen hier unter anderem Baum- und Rebschulen, Muttergärten, Weinberge, ein Obstpark, die Formschule, Treibhäuser sowie Bibliothek und Geräte- und Modellsammlung. Dazu kamen einige Jahre später u. a. eine Pflanzenphysiologische Versuchsanstalt (Wirkungsstätte von Müller-Thurgau, ein Schüler von Julius Sachs), ein Oenochemisches Laboratorium, eine Meteorologische Versuchsstation II. Ordnung, eine Obstverwertungsstation sowie ein Weintreibhaus hinzu. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts hatte die Forschungsanstalt im Durchschnitt 50 Hörer, davon 20 im höheren zweijährigen Lehrbetrieb. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde der Lehrbetrieb mehrmals umstrukturiert und ausgebaut. 1912 wurden folgende Lehrgänge angeboten: Weinbau, Obstbau, Obst- und Gartenbau und Gartenkunst. Die Anzahl der „Eleven“ betrug zu dieser Zeit bereits 90 Studenten. Bereits 1894 gründete sich die „Vereinigung Ehemaliger Geisenheimer“ (VEG) die damit eine der ältesten Alumnivereinigungen in Deutschland ist. Schon zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Fachkongresse durch die VEG durchgeführt. Die Vereinigung Ehemaliger Geisenheimer – Geisenheim Alumni Association zählt derzeit mehr als 2.000 Mitglieder weltweit und bringt sich seit ihrer Gründung intensiv in die Forschungs- und Lehrgeschichte Geisenheims mit ein. Im Ersten Weltkrieg kam der Lehrbetrieb zum Erliegen und wurde 1919 mit 14 Eleven wieder aufgenommen. Im Zuge weiterer Umstrukturierungen wurden 1920 aus den „Eleven“ „Hörer“ mit dem Abschluss „Staatlich geprüfter Techniker“. Zum 50-jährigen Jubiläum der Forschungsanstalt 1922 konnte man wieder auf einen geordneten Lehrbetrieb schauen und auf insgesamt 2.765 Hörer (Studenten) und 10.625 „Kursisten“ aus der Praxis (Teilnehmer der zweijährigen Praktischen Lehrgänge) zurückblicken. Weitere Entwicklungen des Lehrbetriebes in Geisenheim zeigten die Anpassungsfähigkeit aber auch den Bedarf aus der Garten- und Weinbaupraxis. Eine zweite staatliche Fachprüfung führte Absolventen des höheren Geisenheimer Lehrbetriebes zum Titel „Staatlich diplomierter Garten-, Obst- oder Weinbauinspektor“. Ein in den 1920er Jahren eingeführtes fünftes Semester sorgte für die Lehrbefähigung und die Ausbildung von Fachlehrer im Garten-, Obst- und Weinbau. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Forschung in Geisenheim weit stärker gewichtet als die Lehre. Auch die Forschungsanstalt Geisenheim sollte ihren (Forschungs-)Beitrag zur autarken Nahrungsmittelversorgung des Reiches leisten. 1934 erfolgte die Umbenennung der Forschungsanstalt in „Versuchs- und Forschungsanstalt“, verschiedene Lehrangebote wurden eingestellt oder liefen aus. Es gab zudem Bestrebungen des damaligen Leiters der Forschungsanstalt, Carl Friedrich Rudloff (1899–1962), Forschung und Lehre dauerhaft zu trennen und die Lehre in Geisenheim auszulagern. Dies wurde von Ehemaligen allerdings entschieden abgelehnt. Ab 1943 war endgültig klar, dass die „Höhere Gartenbauschule“ in Geisenheim weiter bestehen bleiben sollte. Mitte 1941 kam der Lehrbetrieb in Geisenheim allerdings kriegsbedingt zum Erliegen. Aus dem Zweiten Weltkrieg ging die Forschungsanstalt mit nicht unerheblichen Zerstörungen in die Nachkriegszeit. Auch kamen Mitarbeiter der Forschungsanstalt ums Leben. Auf den Versuchsflächen musste bereits während des Krieges Gemüse zur Ernährung der Bevölkerung angebaut werden. 1946 kam die Forschungsanstalt zum Land Hessen. Der Lehrbetrieb wurde langsam wieder aufgenommen: Am 1. April 1946 fingen 80 Hörer mit ihrem Studium an. Studienrichtungen waren: Weinbau und Kellerwirtschaft, Obstbau und Gemüsebau, Zierpflanzenbau und Gemüsebau sowie Gartengestaltung. Die Zahl der Hörer stieg in der Nachkriegszeit wieder schnell an, von 1951 bis 1957 wurden sogar Aufnahmeprüfungen für Hörer durchgeführt. Von 1946 bis 1961 verließen 858 Absolventen die Forschungsanstalt, davon gehörten 28 % der Fachrichtung Weinbau an, 23 % der Fachrichtung Obst- und Gemüsebau, 20 % der Fachrichtung Zierpflanzenbau und Gemüsebau sowie 29 % der Fachrichtung Gartengestaltung. 1960 wurde das sechssemestrige Studium in Geisenheim eingeführt, Geisenheim wurde somit zur Ingenieurschule. Damit einhergehend wurde nach 90 Jahren die Technikerausbildung abgeschafft. 1968 wurde eine neue Fachrichtung in Geisenheim eingeführt, die „Getränketechnologie“. Nach längerer Diskussion im Vorfeld wurde Ende der 1960er Jahre die Gründung der Fachhochschulen vorbereitet, die eine Überführung der Ingenieurschulen in den Hochschulbereich ermöglichte. Die Ingenieurschule Geisenheim sollte zur neu zu gründenden Fachhochschule Wiesbaden kommen; die Einrichtung von zwei Fachbereichen, Weinbau und Getränketechnologie sowie Gartenbau und Landespflege, waren vorgesehen. Am 1. August 1971 war die Neugründung letztendlich vollzogen und der Lehrbetrieb in Geisenheim ging auf die Fachhochschule Wiesbaden über.", "section_level": 2}, {"title": "Studium an der Fachhochschule Wiesbaden – Studienort Geisenheim (ab 1971).", "content": "1970 hatte die Ingenieurschule in Geisenheim bereits 430 Studierende und war bundesweit ein renommierter Studienort für die Berufsbereiche Garten- und Weinbau sowie Gartenarchitektur. Mit Verabschiedung des Fachhochschulgesetzes am 9. Juli 1970 und dessen Inkrafttreten am 1. August 1971 wurde die Fachhochschule Wiesbaden gegründet. Die Ingenieurschule Geisenheim ging dabei in den neu gegründeten Fachbereichen Gartenbau und Landespflege sowie Weinbau und Getränketechnologie der FH Wiesbaden auf. In den beiden Fachbereichen wurden nun die Studiengänge Gartenbau, Weinbau, Landespflege sowie Getränketechnologie angeboten, der neu vergebene Abschluss lautete Diplom-Ingenieur (FH). Durch die Gründung der Fachhochschule Wiesbaden wurde in Geisenheim nach fast 100 Jahren Forschung und Lehre institutionell getrennt. Allerdings arbeiteten von Anfang an beide Institutionen eng zusammen. So wurden in der Lehre neben reinen Fachhochschulprofessoren auch Wissenschaftler der Forschungsanstalt integriert. Die leitenden Wissenschaftler der Fachgebiete sind bis heute zu 50 % Professoren der Fachhochschule mit entsprechender Lehrverpflichtung in ihrem jeweiligen Fachgebiet. Auch die weiteren Wissenschaftler der Forschungsanstalt sind mehr oder weniger in die Lehre eingebunden. In den nächsten Jahrzehnten stieg die Zahl der Studierenden in Geisenheim kontinuierlich an. Die Studien- und Prüfungsordnungen wurden mehrfach den aktuellen Erfordernissen angepasst. Große Veränderungen folgten dann erst wieder zum Ende des 20. Jahrhunderts als, beginnend durch die Bologna-Erklärung 1999, auch in Geisenheim über die Einführung der konsekutiv gestuften Studiengänge Bachelor und Master nachgedacht wurde. Ab 2003 wurden die ersten Diplom-Studiengänge in Bachelor-Studiengänge umgewandelt sowie, darauf aufbauend, die ersten Master-Studiengänge akkreditiert. Mit der letzten Umstellung des Diplom-Studiengangs Weinbau und Getränketechnologie auf einen Bachelor-Studiengang wurde der Umstellungsprozess zum Wintersemester 2007/2008 abgeschlossen. 2009 wurde dieser neuen Studienstruktur auch namentlich Rechnung getragen und die Fachhochschule Wiesbaden in Hochschule RheinMain umbenannt. Seit dem 1. Januar 2013 besteht die unabhängige Hochschule Geisenheim University.", "section_level": 2}, {"title": "Der Fachbereich Geisenheim (ab 2005).", "content": "Seit März 2005 sind die beiden Fachbereiche Weinbau und Getränketechnologie sowie Gartenbau und Landschaftsarchitektur fusioniert und bilden zusammen mit weiterem Lehrpersonal der FH Wiesbaden (EDV, Mathematik, Physik, Chemie) den Fachbereich Geisenheim. Einhergehend mit dieser Konzentrierung ist die stufenweise Umstellung des Studienangebotes von Diplomabschlüssen zu Bachelor- und Masterabschlüssen im Wintersemester 2007/2008 abgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Kooperation.", "content": "Seit der Tätigkeit von Hermann Müller Ende des 19. Jahrhunderts besteht eine traditionell enge Verbindung und Kooperation mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Wädenswil (Schweiz). Ebenfalls in der Schweiz, in Changins, befindet sich die École d’ingénieurs de Changins; beide Anstalten sind heute mit dem Agroscope verpartnert. Ein weiterer wichtiger Partner in Europa ist die Bundesanstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg (Österreich). Mit den traditionellen Weinanbauländern Frankreich, Italien kooperiert die Forschungsanstalt insbesondere bei den Forschungsgebieten Weinbau und Kellerwirtschaft. Hier sind das Istituto Sperimentale di Viticoltura in Conegliano (Italien), die „Fondazione Edmund Mach“ -Istituto Agrario di San Michele all' Adige (Italien) und die Universitäten in Montpellier und Bordeaux (Frankreich) zu nennen. Forschungspartner in Ungarn sind die dortigen Forschungsanstalten Kecskemét und Eger. In Griechenland arbeitet die Universität Thessaloniki mit der Forschungsanstalt in Fragen der Weinbauforschung zusammen. Internationale Forschungspartner sind die zum Beispiel das Rajamangala Institute of Technology (Thailand), die Charles Sturt University in Wagga-Wagga (Australien), die CCS Haryana Agricultural University, Hisar (Indien), die Weinbauversuchsstation in Nijtvoorby sowie die Universität Stellenbosch (Südafrika) und die Cornell University, New York (USA). Neben Universitäten und Forschungseinrichtungen fanden auch mit staatlichen und nichtstaatlichen Vereinigungen und Institutionen eine Zusammenarbeit bei Projekten des Garten- und Weinbaus in unterschiedlichster Form statt.", "section_level": 1}, {"title": "Institutionen der Forschungsanstalt Geisenheim.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weingut der Forschungsanstalt Geisenheim.", "content": "Die Forschungsanstalt unterhielt ein eigenes, 24 ha großes, Weingut, das dem Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter angehört und dessen Produkte regelmäßig nationale und internationale Auszeichnungen verliehen bekommen. Aufgrund der Versuchsarbeit in den Fachgebieten Weinbau und Kellerwirtschaft wird hier ein typisches Sortiment an Weinen, Sekten und Bränden angeboten. Schwerpunkt bildet natürlich der Riesling, vertreten sind allerdings auch Rebsorten aus Versuchsanlagen wie beispielsweise Gamaret, Zweigelt, Frühburgunder oder Auxerrois. Angebaut wurde in Geisenheimer und Rüdesheimer Lagen wie zum Beispiel Geisenheimer Fuchsberg, Geisenheimer Kläuserweg, Geisenheimer Rothenberg oder Geisenheimer Mäuerchen sowie Rüdesheimer Magdalenenkreuz und Rüdesheimer Klosterberg.", "section_level": 2}, {"title": "Park der Forschungsanstalt.", "content": "Der Park der Forschungsanstalt Geisenheim war in zwei Teile gegliedert. Es gibt die insgesamt 3 ha großen Parkanlagen rund um die Hauptgebäude der Forschungsanstalt sowie die 3,6 ha großen Parkanlage rund um die Villa Monrepos. Vor allem erstere weisen eine Vielzahl seltener Bäume und Sträucher auf, darunter ein Milchorangenbaum (\"Maclura pomifera\") sowie ein Exemplar des Taschentuchbaums \"(Davidia involucrata\" var. \"vilmoriniana).\" Weitere Raritäten sind der Zoeschener Ahorn \"(Acer × zoeschense),\" der Davids-Ahorn \"(Acer davidii),\" die Engelmanns-Buche \"(Fagus engelmannii),\" Lotus-Pflaume \"(Diospyros lotus),\" ein männliches und ein weibliches Exemplar des Ginkgos \"(Ginkgo biloba),\" die Geschlitztblättrige Walnuss (\"Juglans regia\" ‘Laciniata’), die Orangenkirsche \"(Idesia polycarpa),\" die Geschlitztblättrige Kastanie (\"Aesculus hippocastanum\" 'Laciniata'), der Geweihbaum \"(Gymnocladus dioica),\" der Guttaperchabaum \"(Eucommia ulmoides)\" und die Weihrauchzedern-Art \"Calocedrus decurrens.\" Viele der gepflanzten Bäume sind über 100 Jahre alt. Die Parkanlagen rund um das Monrepos wurden von den Gebrüder Siesmayer, die unter anderem auch den Palmengarten Frankfurt gestalteten, geplant. Sie waren zur Zeit ihrer Entstehung und bis weit in das 20. Jahrhundert hinein vor allem für ihre Formobstgehölze und Blumenrabatten berühmt.", "section_level": 2}, {"title": "Hauptbibliothek.", "content": "1872 wurde mit der Gründung der Forschungsanstalt Geisenheim auch eine Bibliothek eingerichtet. Die Hauptbibliothek weist zusammen mit den 17 Fachbibliotheken der Fachgebiete einen Gesamtbestand von insgesamt zirka 120.000 Bänden auf. 1969 wurde die Bibliothek der \"Gesellschaft für Geschichte des Weines e. V.\" in den Bestand der Hauptbibliothek integriert, 1990 wurde die Hauptbibliothek der Forschungsanstalt Geisenheim in das „Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland“ aufgenommen. In der Hauptbibliothek finden sich auch die Jahresberichte der Forschungsanstalt Geisenheim.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten der Forschungsanstalt.", "content": "Verschiedene international bekannte Wissenschaftler haben an der Forschungsanstalt gearbeitet, beispielsweise Hermann Müller-Thurgau (1850–1927), der Leiter der Pflanzenphysiologischen Station der Forschungsanstalt. Er war Gründer der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Wädenswil/Schweiz und züchtete in Geisenheim 1882 die Müller-Thurgau-Rebe, die erfolgreichste Reb-Neuzüchtung weltweit. Heinrich Birk war als erfolgreicher Rebzüchter bekannter Rebsorten wie zum Beispiel Ehrenfelser vor und nach dem Zweiten Weltkrieg in Geisenheim tätig. Sein Nachfolger, Helmut Becker (1927–1990), leitete von 1964 bis 1990 das Institut für Rebenzüchtung an der Forschungsanstalt Geisenheim. Er war Dozent für Rebzüchtung und Rebveredlung und besaß eine weltweite Reputation. Gerhard Troost (1906–1999) studierte 1929 Weinbau in Geisenheim und war danach langjähriger Mitarbeiter und Professor an der Forschungsanstalt in Geisenheim. Er baute das Institut für Kellerwirtschaft und Getränketechnologie auf und führte in Geisenheim den Studiengang Getränketechnologie ein. Troost war Autor der wissenschaftlichen Standardwerke \"Technologie des Weines,\" das mittlerweile in sechster Auflage erscheint, und \"Sekt, Schaumwein, Perlwein.\" Julius Koch (1912–1991) wurde 1949 zum Leiter und ab 1951 zum Institutsvorstand und Professor des Instituts für Gemüse- und Früchteverwertung der Forschungsanstalt berufen, dem er bis 1959 vorstand. Er organisierte den Wiederaufbau des Instituts und erwarb sich große Verdienste um die Ausbildung des Nachwuchses und der Schulung von Betriebsleitern in eigenen Lehrgängen. Er vermittelte den Fruchtsaftherstellern die neuesten Technologien der Wein- und Fruchtsaftbereitung. Sein Ziel war die Steigerung der Qualität der Säfte und Stabilisierung der Getränke, das er vorwiegend durch den Einsatz physikalischer Methoden wie Warmfüllung, KZE-Verfahren und steriles Arbeiten beim Abfüllen erreichte. Julius Koch wurde international bekannt und war in verschiedenen Kommissionen tätig. Gerd Däumel (1913–2011) wurde 1954 zum Institutsvorstand und 1960 zum Professor des Instituts für Garten- und Landschaftsgestaltung der Forschungsanstalt berufen, dem er bis 1978 vorstand. Eine wichtige Aufgabe in der Anfangszeit war neben dem Aufbau von Forschung und Lehre die Wiederherstellung und Neuplanung der die im Krieg völlig zerstörten Parkanlagen von Monrepos. Thema seiner Dissertation war die Geschichte der Landespflege („Über die Landesverschönerung“). So war es naheliegend, dass er zum 100-jährigen Jubiläum der Forschungsanstalt eine Arbeit mit dem Titel \"Geisenheim 1872–1972, Hundert Jahre Gartenbau und Landschaftspflege\" vorlegte. Dieter Hennebo (1923–2007) gilt als Nestor des Lehrgebietes „Geschichte der Gartenkunst“ und der Gartendenkmalpflege in Deutschland. Seine ersten beruflichen Schritte auf diesem Gebiet unternahm er ab 1957 als Wissenschaftlicher Assistent an der Forschungsanstalt Geisenheim. Julius Wortmann (1856–1925) gründete 1894 die erste Hefereinzuchtstation an der Lehr- und Forschungsanstalt. Karl Kroemer (1871–1956) leitete die Pflanzenphysiologische Versuchsstation von 1903 bis 1935. Bereits 1904 gründete er an seiner Versuchsstation eine wissenschaftliche Abteilung für Rebenveredlung und widmete sich einer wissenschaftlich fundierten Rebensortenkunde. Friedrich Schmitthenner (1876–1945) war ebenfalls Assistent an der Forschungsanstalt Geisenheim. Als Mitarbeiter von Karl Kroemer wurde er von den Bad Kreuznacher Seitz-Werken zur Entwicklung der Filtertechnik für Lebensmittel von der damaligen Preußischen Rebenveredlungsstation in Geisenheim abgeworben. Schmitthenner war auf dem Gebiete der Weinchemie bahnbrechend tätig; sein besonderes Verdienst ist die Entwicklung des ersten vorkonfektionierten Filters der EK (Entkeimungsfilterschicht). Durch die damit mögliche Kaltsterilfüllung wurde die Wein-Kellerwirtschaft und die Süßmostbereitung weltweit auf eine neue Grundlage gestellt. Hugo Schanderl (1901–1975), gleichfalls Mitarbeiter von Karl Kroemer, wurde dessen Nachfolger. Er brachte die Taxonomie der Apikulatushefen auf den neuesten Stand der Systematik. Praktischen Nutzen zogen die Schüler der Lehranstalt durch seine Forschungen zur Spontangärung und Gärungsstörungen bei Wein und Sekt. Norbert Becker, deutscher Agrarwissenschaftler auf dem Gebiet der Rebenzüchtung und weinbaulichen Standortkunde. Peter-Jürgen Paschold, der „Spargelpapst“ Karl Wucherpfennig (1925–2017) Leiter des Institut für Obst- und Gemüseverwertung. Er wurde 2009 für seine Verdienste um die deutsche Wein- und Fruchtsaftforschung mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Vom 1. April 1903 ab wurde ein erweitertes Kuratorium für die Königliche Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim am Rhein geschaffen, zu dessen Vorsitzenden der Agrarfunktionär und Pomologe Traugott Mueller berufen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Züchtungen der Forschungsanstalt.", "content": "Aus der Züchtungsarbeit einzelner Fachgebiete heraus waren einige für den Obst- und Weinbau wichtige Sorten entstanden. Die mit Abstand bekannteste Geisenheimer Züchtung ist die weiße Rebsorte Müller-Thurgau, auch Rivaner genannt. Sie entstand bereits in den 1880er Jahren. Weitere anbaurelevante Geisenheimer Rebzüchtungen sind unter anderem Ehrenfelser, Saphira, Reichensteiner und Ehrenbreitsteiner. Ebenfalls von Bedeutung ist die in Geisenheim entstandene Unterlagsrebe „Börner“, die als einzige Rebunterlage resistent gegen Reblausbefall ist. Im Obstbau ist die Walnuss-Sorte „Wunder von Monrepos“ ebenso im Anbau etabliert wie die Pflaumensorten der „TOP-Gruppe“. Eine weitere Neuzüchtung ist die 1994 entstandene Mirabellensorte \"Aprimira\".", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Forschungsprojekte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau in Geisenheim/Rheingau wurde 1872 von Freiherr Heinrich Eduard von Lade als damals \"Königliche Lehranstalt für Obst- und Weinbau zu Geisenheim\" gegründet. Aufgaben der Forschungsanstalt waren anfangs die Forschung – vor allem in den Bereichen Weinbau und Pomologie (griechisch: Lehre des Obstbaus) – sowie die Organisation eines Studiums im Garten- und Weinbau in Geisenheim. 1972 wurden Forschung und Ausbildung institutionell getrennt. Die Forschungsanstalt nahm weiterhin Aufgaben der Forschung in den Bereichen Garten- und Weinbau sowie Getränketechnologie wahr, während die Hochschule RheinMain in enger Kooperation mit der Forschungsanstalt den Fachbereich Geisenheim mit seinen zehn Studiengängen und ‐richtungen unterhielt. ", "tgt_summary": null, "id": 1420808} {"src_title": "Max Daetwyler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Daetwyler wuchs in Arbon am Bodensee als jüngstes von 12 Kindern eines Hoteliers auf. Nach seiner Schulzeit in Arbon und einer kaufmännischen Lehre in Wattwil arbeitete er als Kellner in Rom, Paris und London, bevor er in Bern Gerant wurde. Bei der Schweizer Mobilmachung im Jahre 1914 verweigerte er auf dem Kasernenplatz in Frauenfeld den Fahneneid aus Protest gegen den Krieg. Er wurde deshalb in die Psychiatrie eingewiesen und aus der Armee ausgeschlossen. Mehrere Male wollten die Behörden ihn aufgrund des psychiatrischen Gutachtens entmündigen. Dank der Weigerung seiner Heimatgemeinde Zumikon kam es jedoch nie dazu. Nach seiner Entlassung gründete er 1915 in Bern den Verein „Friedensarmee“. Am 15. November 1917 organisierte er mit Max Rotter eine Kundgebung zur Beendigung des Krieges. Die Arbeiter von zwei Munitionsfabriken wurden überzeugt, ihre Arbeit niederzulegen. Er wurde verhaftet und erneut in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Nach seiner Entlassung heiratete er und zog nach Zumikon. Dort bestritt er mit einer Hühnerfarm, Strickwaren, Zucht von biologischem Gemüse, Blumen und Bienen den Lebensunterhalt für seine Familie. 1932 begann er mit weltweiten pazifistischen Aktionen und Friedensmärschen, nach seiner Begegnung mit Mahatma Gandhi in Romain Rollands Haus am Genfersee. Seit dem Zweiten Weltkrieg war die weisse Fahne sein ständiger Begleiter. Er reiste zu den Machtzentren und Krisenherden der Welt und trat für den Weltfrieden und die Abrüstung ein. Obwohl ihn Regierungsvertreter nur selten empfingen, wurde er als „Friedensapostel mit der weissen Fahne“ zu einer weltbekannten Symbolfigur des Pazifismus.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Daetwylers Pazifismus beruhte auf der christlichen Botschaft der Nächstenliebe und der Versöhnung der Völker nach einem Krieg. Er kämpfte für die Auflösung von Widersprüchen und der Doppelmoral des Staates, der nur existieren könne, wenn er Gewalt anwenden dürfe, während das Christentum jede Gewalt verbiete. Diese Doppelmoral sei der Auslöser des Ersten Weltkrieges gewesen. Er war ein Verfechter der konsequenten Gewaltlosigkeit nach dem Vorbilde Gandhis. In seinem Sinne rief er in Europa für eine gewaltlose Lebensführung auf, zu der jeder einzelne durch passive Resistenz beitragen könne, zur Aufrichtung des «Vaterlandes aller Menschen», einer Einheit in politischer, wirtschaftlicher, religiöser Beziehung durch ein Leben in geistiger Harmonie.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Verschiedene Schweizer Schriftsteller setzten Daetwyler ein Denkmal: Jakob Bosshart zeichnete ihn 1918 als „Werner Gütikofer“ in der Novelle \"Der Friedensapostel\", Meinrad Inglin im Roman \"Schweizerspiegel\" und Kurt Guggenheim in seiner Romantetralogie \"Alles in allem\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Max Daetwyler (* 7. September 1886 in Arbon TG; † 26. Januar 1976 in Zumikon) war ein Schweizer Kriegsdienstverweigerer und Pazifist. Er gilt als eines der grossen Schweizer Originale im 20. Jahrhundert.", "tgt_summary": null, "id": 1264451} {"src_title": "Kleine Dornschrecke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Beide Geschlechter sind vollständig flügellos und auffällig bedornt. Ihre Augen sind dunkelbraun und gelb gesprenkelt. Auf dem Kopf, dem Pro- und dem Metathorax ist jeweils ein Paar, auf dem Mesothorax sind zwei Paar Dornen besonders ausgeprägt entwickelt. Diese Dornen sind von dunkler, rotbrauner, zu den Spitzen hin schwarzbrauner Farbe. Das hintere Paar am Mesothorax und jenes am Metathorax hat an seiner Basis noch kleinere Seitendornen. Sie fallen durch ihren Kontrast zu dem sonst braun und beige marmorierten Körper der Weibchen, beziehungsweise dem mit gelben Längsstreifen auf braunem Grund gezeichneten Männchen besonders deutlich auf. Auch die ebenfalls braunen Beine sind bedornt. Neben diesen normal gefärbten Tieren, sind gelegentlich auch sehr helle Tiere zu finden, bei denen die braunen Farben heller, teilweise hellbeige sind. Dadurch sind insbesondere die dann weinrot erscheinenden Anteile der Dornen viel auffälliger. Außerdem können die Farben im Laufe des Lebens deutlich verblassen und so wirken insbesondere ältere Weibchen häufig so, als wäre sie mit einer Kalkschicht überzogen. Im Habitus entsprechen beide Geschlechter dem für die Unterfamilie Obriminae typischen Geschlechtsdimorphismus, bei dem die mit 50 bis 60 Millimetern Länge kleineren Männchen ein relativ schlankes Abdomen mit dickeren Endsegmenten und die mit 80 bis 90 Millimeter Länge größeren Weibchen ein breiteres Abdomen haben, welches während der Dauer der Eiablage deutlich anschwillt und in einem spitzen Legestachel, dem sekundären Ovipositor endet.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung, Verhalten und Fortpflanzung.", "content": "Die Kleine Dornschrecke ist im malaiischen Teil der Inseln Borneo beheimatet. Hier ist sie insbesondere im Norden der Insel, also im Bundesstaat Sabah zu finden. Außerdem soll sie auch auf Labuan und auf der philippinischen Insel Luzon, genauer in Benguet vorkommen. Die nachtaktiven Insekten verstecken sich tagsüber vorzugsweise an oder hinter der Borke der Nahrungspflanzen. Die Männchen lassen sich vor, während und nach der Paarung oft tagelang von den Weibchen herumtragen. Vier bis fünf Wochen nach der letzten Häutung beginnen die Weibchen durchschnittlich ein bis maximal zwei zylindrische Eier am Tag mit dem Legestachel im Erdreich abzulegen. Diese sind 5,5 mm lang, 2,5 mm hoch, 2,8 mm breit und etwa 25 mg schwer. Sie ähneln dem Kot der Eltern und haben eine Mikropylarplatte in Form eines auf dem Kopf stehendem Y. Die Enden der untere Schenkel der Mikropylarplatte erreichen bei etwa 40 % der Eier die ventrale Seite des Eis. Von den Eiern der Riesendornschrecke (\"Trachyaretaon carmelae\") lassen sie sich makroskopisch an dem zum Operculum breiter werdenden Schenkel der Mikropylarplatte unterscheiden. Je nach Temperatur schlüpfen die Nymphen, welche beim Schlupf schon 18 mm lang sind, meist schon nach 12 bis 13 Wochen, selten erst nach vier bis fünf Monaten. Halbwüchsige Nymphen haben wesentlich mehr Dornen zum Schutz vor Fressfeinden als adulte Tiere. Hierbei handelt es sich um Anpassung die auch bei anderen Vertreter der Unterfamilie Obriminae zu finden ist und dem weicheren Exoskelett der Nymphen Rechnung trägt. Meist sind die halbwüchsigen Nymphen lebhaft beige bis braun gemustert. Aber auch Tiere mit grüner Grundfärbung treten auf.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Etymologie.", "content": "Die Art wurde von Josef Redtenbacher 1906 unter dem Namen \"Obrimus asperrimus\" beschrieben. In derselben Abhandlung beschrieb er eine weitere Art als \"Obrimus muscosus\" anhand einiger sehr stark bedornten 47 bis 64 mm langer Nymphen. Beide Arten wurden 1938/39 von Rehn, J. A. G. & Rehn, J. W. H. in die neu aufgestellte Gattung \"Aretaon\" überführt. Das Epitheton „asperrimus“ bezieht sich auf die raue, stachlige Körperoberfläche (lat. \"asper\" = rau, grob; \"rimosus\" = rissig, voller Spalten). Die Syntypen von \"Aretaon asperrimus\" werden im Naturhistorischen Museum Wien, im Museo Nacional de Ciencias Naturales in Madrid sowie im Zoologischen Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg aufbewahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Terraristik.", "content": "Für die Terraristik wurde die Kleine Dornschrecke erstmals 1992 und ein zweites Mal 1996 eingeführt. Beide Stämme stammen vom Kinabalu und sind in circa 480 m Höhe gesammelt worden. Die Phasmid Study Group führt sie unter der PSG-Nummer 118. \"Aretaon asperrimus\" gehört zu den am leichtesten zu pflegenden Gespenstschrecken. Gefressen werden neben Efeu, Eichen, Haseln, Rotbuche, Wildrosen, Feuer- und Weißdornen, vor allem Brombeeren und andere Rosengewächse. Die Nahrungspflanzen werden als belaubte Zweige in enghalsigen Vasen in das Terrarium gestellt und etwa alle zwei Tage mit Wasser besprüht (Blumensprüher). Zur Eiablage sollte eine gut fünf Zentimeter hohe Schicht eines leicht feuchten Humus-Sand-Gemisches den Boden bedecken. Die Eier können im Boden belassen werden oder zur besseren Kontrolle in einen einfachen Inkubator überführt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kleine Dornschrecke (\"Aretaon asperrimus\") ist ein Vertreter der Gattung \"Aretaon\" aus der Ordnung der Gespenstschrecken (Phasmatodea). Die gelegentlich verwendete Bezeichnung Dornige Gespenstschrecke geht wohl auf den englischen Trivialnamen „Thorny Stick Insect“ zurück. Die Art wird außerdem auch als Stachelgespenstschrecke oder Dorngespenstschrecke bezeichnet, allerdings sind diese Namen nicht eindeutig, da sie auch für andere stachlige bzw. dornige Arten verwendet werden. Die Bezeichnung Borneo-Stachelstabschrecke die ebenfalls zu finden ist, ist etwas irreführend, da die Art nicht dem typischen Stabschrecken-Habitus entspricht und ihr Vorkommen auch nicht auf Borneo beschränkt ist.", "tgt_summary": null, "id": 183901} {"src_title": "Provinz Manco Kapac", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Ursachen der arteriellen Hypertonie sind Störungen des Hormonsystems, des Herz-Kreislauf-Systems sowie Nierenschäden. Dem größten Teil der Erkrankungen liegen jedoch weitgehend unbekannte Faktoren zugrunde. Die arterielle Hypertonie weist meist nur unspezifische Symptome auf. Folgeschäden wie die koronare Herzkrankheit mit der Folge von Herzinfarkten sowie Nierenversagen und Schlaganfall sind allerdings für einen Großteil der Todesfälle in den Industrieländern verantwortlich. Zur Behandlung der Symptome stehen verschiedene Medikamentengruppen zur Verfügung, die in Verbindung mit Änderungen des Lebensstils den Blutdruck effektiv senken und das Risiko der Komplikationen deutlich mindern können. Auch die Vererbung spielt eine große Rolle. Leiden beispielsweise die Eltern bereits unter Hypertonie, erhöht sich das Risiko, selbst von Bluthochdruck betroffen zu sein, um ein Vielfaches.", "section_level": 1}, {"title": "Epidemiologie.", "content": "Die Krankheitshäufigkeit (Prävalenz) der arteriellen Hypertonie ist in den Industrieländern seit den 1980er Jahren konstant hoch. Sie liegt bei 10–50 % der Gesamtbevölkerung, wobei die Häufigkeit mit dem Alter deutlich ansteigt. Über 20 % der Mitteleuropäer haben einen stark erhöhten systolischen Blutdruck von über 160 mmHg, bei den über 80-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 30 %. Damit ist sie einer der häufigsten Beratungsanlässe in einer allgemeinmedizinischen Praxis. Die arterielle Hypertonie tritt jedoch auch bei Jüngeren auf. In der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen ist der Druck in den Gefäßen bei etwa jeder zehnten Frau und etwa jedem vierten Mann zu hoch. Mit steigendem Lebensalter nimmt die Häufigkeit des Bluthochdrucks stark zu. Bei den über 60-Jährigen weist nur noch etwa jeder Vierte normale Blutdruckwerte auf. Das Verhältnis von betroffenen Frauen zu Männern ändert sich mit dem Alter. Während es im jugendlichen Erwachsenenalter 2:3 beträgt, überwiegen bei den 60-Jährigen die Frauen mit etwa 4:3. Die höchste Hypertonie-Prävalenz in Europa fand sich früher in Deutschland, das auch bei der Schlaganfall-Mortalität mit an Europas Spitze stand. Inzwischen hat sich dies jedoch, zumindest in Bezug auf die Hypertonie, geändert: Wie auch in den meisten anderen westlichen Industrieländern mit hohem Pro-Kopf-Einkommen hat sich in Deutschland die Situation von 1975 bis 2015 gebessert, während der Bluthochdruck in Osteuropa ein Problem bleibt. Ein wichtiger blutdrucksteigernder Faktor kann die Erwerbstätigkeit sein. Von Arbeitenden mit einem durchschnittlichen Alter von 44 Jahren hatten nur 35 % einen normalen Blutdruck, und von den Bluthochdruckkranken hatten nur 7,5 % unter blutdrucksenkender Therapie normale Blutdruckwerte. Das zeigten Blutdruck-Langzeitmessungen während der Arbeit, die über fünf Jahre hinweg immer wieder durchgeführt wurden. Die Zielwerte für Blutdruck werden in Deutschland meistens nicht erreicht: Nur maximal jeder fünfte Hypertonie-Patient in Deutschland hat einen Blutdruck unter 140/90 mmHg oder bei erhöhtem Risiko (z. B. Diabetes) unter 130/80 mmHg. Von 20 Mio. Menschen, die in Deutschland unter Hypertonie litten, wurden nur 10 % der Männer und 21 % der Frauen richtig behandelt. Zwar wurden 75 % der hypertonen Diabetiker behandelt, aber nur 7,5 % erreichten den Zielwert von unter 130/80 mmHg.", "section_level": 1}, {"title": "Ätiologie und Pathogenese (Ursachen und Verlauf).", "content": "Bei der überwiegenden Zahl der Erkrankungen kann keine eindeutige Ursache (Ätiologie) ausgemacht werden. In diesem Fall wird von einer \"primären\" oder \"essentiellen Hypertonie gesprochen\". Kann hingegen eine zugrundeliegende Erkrankung identifiziert werden, wird die Hypertonie als sekundär bezeichnet. Durch eine Reihe von Ursachen kommt es zu temporären Blutdruckerhöhungen, die von vielen Autoren zur sekundären Hypertonie gezählt werden, jedoch die Definition im engeren Sinn nicht erfüllen und bei Ausschaltung der ursächlichen Faktoren reversibel sind. Zu diesen Ursachen zählen Erkrankungen des zentralen Nervensystems (Entzündungen, Hirndruckerhöhungen, Vergiftungen), Auswirkungen von Medikamenten (Ovulationshemmern, Kortikosteroiden, nichtsteroidalen Antiphlogistika), Genussmittel (Lakritze) und Drogen (Kokain, Amphetamine). Auch während der Schwangerschaft kommt es häufig (etwa 10 %) zu Erkrankungen mit erhöhtem Blutdruck. Man differenziert dabei schwangerschaftsinduzierte Hypertonien (SIH) von aufgepfropften Formen, bei denen sich eine vorbestehende Hypertonie verschlimmert, und präexistenten Formen, die unabhängig von der Schwangerschaft bestehen. Die schwangerschaftinduzierte Hypertonie mit Proteinverlust (Präeklampsie) ist eine relevante Ursache für die Sterblichkeit von Mutter und Kind während der Schwangerschaft und muss gezielt behandelt und überwacht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Primäre Hypertonie.", "content": "Bei bis zu 95 % der Patienten kann keine körperliche Ursache des erhöhten Blutdrucks ausgemacht werden. Diese primäre oder essentielle (auch: essenzielle) Hypertonie ist multifaktoriell bedingt und weiterhin nicht abschließend geklärt. Eine genetische Komponente spielt dabei eine Rolle, verschiedene Mutationen sind bekannt, die jedoch für sich genommen eine Erkrankung nicht erklären können (polygene Ursache). Daneben sind extrem seltene Hypertonieformen bekannt, die auf der Veränderung eines einzelnen Gens (monogen) beruhen. Für eine genetische Ursache spricht auch, dass die Mehrzahl der Hypertoniker eine positive Familienanamnese hat, d. h., andere Familienmitglieder sind ebenfalls betroffen. Verschiedene Faktoren des Lebensstils (Konstitution, Alkohol-, Tabakkonsum und übermäßiger Kochsalzkonsum, Stress, hormonelle Gründe) spielen eine stark begünstigende Rolle. Zur Pathogenese der primären Hypertonie bestehen verschiedene Theorien. Häufig tritt die Hypertonie im Rahmen eines metabolischen Syndroms auf. Die damit einhergehende Insulinresistenz und die konsekutive Hyperinsulinämie tragen dabei möglicherweise durch zwei Mechanismen zur Blutdruckerhöhung bei. Zum einen bewirkt Insulin eine direkte Salz- und Wasserretention in der Niere, zum anderen hat Insulin einen proliferativen Effekt auf Gefäßmuskelzellen, was zu einer Widerstandserhöhung im Blutkreislauf führt. Störungen des Ionentransportes an der Membran von Gefäßzellen werden für eine erhöhte Reagibilität der arteriellen Widerstandsgefäße verantwortlich gemacht. Bei Patienten mit arterieller Hypertonie ist weiterhin oft eine verminderte Aktivität der endothelialen NO-Synthase mit verminderter NO-Produktion (Stickstoffmonoxid) nachweisbar. Diese Veränderungen scheinen eine Rolle bei der Hypertonie zu spielen, die jedoch nicht vollständig verstanden ist. Das körpereigene Steuerungssystem RAAS scheint hingegen bei der primären Hypertonie nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Psychotherapie – insbesondere verhaltenstherapeutische Verfahren wie Biofeedback – wurde in verschiedenen Studien als wirksam in der Behandlung von Bluthochdruck belegt und sie wird in der Regel in Kombination mit blutdrucksenkender Medikation eingesetzt. Der Psychoanalytiker Franz Alexander hatte 1950 die essentielle Hypertonie als eine der sieben klassischen psychosomatischen Erkrankungen beschrieben (Holy Seven). Auch wenn Alexanders Sicht von späterer Forschung in einzelnen Punkten angezweifelt wurde (siehe Holy Seven), ist die Bedeutung psychosomatischer Faktoren für den Blutdruck heute weitgehend anerkannt. Die primäre Hypertonie ist eine Ausschlussdiagnose und darf erst gestellt werden, wenn andere Ursachen ausgeschlossen werden können. Sie muss langdauernd oder lebenslang mit blutdrucksenkenden Maßnahmen behandelt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Sekundäre Hypertonie.", "content": "Die sekundäre Hypertonie ist eine Bluthochdruckerkrankung, deren Ursache andere Grundkrankheiten sind. Dies ist bei 5–15 % aller Hochdruck-Patienten der Fall. Die Behandlung der Grunderkrankung spielt bei der Therapie neben der Blutdrucksenkung eine wichtige Rolle. Die häufigsten Ursachen einer sekundären Hypertonie sind Erkrankungen der Nieren, des endokrinen Systems sowie der Gefäße. Die Häufigkeitsangaben dazu werden mit deutlichen Unterschieden angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Klinisches Bild.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Eine Hypertonie verläuft oft symptomlos oder verursacht nur uncharakteristische Beschwerden. Typisch ist ein am Morgen auftretender Kopfschmerz, der sich durch eine Erhöhung des Bettkopfendes verringern lässt. Weitere mögliche Symptome sind Schwindel, Übelkeit, Nasenbluten (Epistaxis), Abgeschlagenheit und Schlaflosigkeit. Bei stark erhöhtem Blutdruck können Luftnot (Dyspnoe) bei Belastung, Angina pectoris und Sehstörungen auftreten. Auffällige Veränderungen des Durstgefühls, bei der Häufigkeit des Wasserlassens, bei Schweißneigung oder Belastungsfähigkeit können ebenfalls Anzeichen eines erhöhten Blutdrucks sein. Die arterielle Hypertonie kann jedoch auch lange asymptomatisch (ohne Beschwerden) verlaufen. Häufig macht sie sich erst durch die Folgeschäden bemerkbar, weshalb sie zuweilen auch als „lautloser Mörder“ (\"silent killer\") bezeichnet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Verlaufsformen.", "content": "Bei einer \"labilen\" und bei der \"belastungsabhängigen Hypertonie\" sind die Blutdruckwerte nur zeitweilig beziehungsweise bei Belastung erhöht, während dies bei der \"stabilen Hypertonie\" dauerhaft der Fall ist. Als \"maligne\" oder \"akzelerierte Hypertonie\" bezeichnet man eine schwere Verlaufsform mit einem systolischen Blutdruck von über 180 mmHg und/oder einem diastolischen Blutdruck von über 110 mmHg, die meist mit einer deutlichen Symptomatik einhergeht. In der Literatur und in den amerikanischen sowie europäischen Leitlinien finden sich allerdings unterschiedliche Angaben zur Definition und den Grenzwerten zur Behandlungsbedürftigkeit einer malignen Hypertonie. Neben Übelkeit und Erbrechen stehen Symptome wie Kopfschmerz, Seh- und Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle und andere neurologische Ausfallserscheinungen im Vordergrund. Teilweise werden auch Augenhintergrundveränderungen höheren Grades, aufgehobener Tag-Nacht-Rhythmus in der Langzeitblutdruckmessung und die Entwicklung einer Niereninsuffizienz in die Definition eingeschlossen. Die hypertensive Krise ist eine plötzlich auftretende Fehlregulation des Blutdrucks im systemischen Kreislauf mit einem kritischen Blutdruckanstieg, meist auf über 230/130 mmHg. Dabei besteht die Gefahr von akuten Organschäden wie eines Hirnschadens (Hochdruckenzephalopathie), eines akuten Herzversagens, eines Lungenödems, eines Herzinfarktes oder selten eines Aorteneinrisses (Aortendissektion). Beim Auftreten solcher Schädigungen spricht man von einem \"hypertensiven Notfall\", der eine rasche medikamentöse Blutdrucksenkung notwendig macht.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen und Komplikationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Atherosklerose.", "content": "Bluthochdruck ist als Risikofaktor für die Entwicklung der Atherosklerose anerkannt. Kommen zum Risikofaktor Bluthochdruck noch Adipositas (starkes Übergewicht) sowie ein weiterer Risikofaktor – etwa Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder Fettstoffwechselstörungen (erhöhte Cholesterin- bzw. LDL-Werte) – hinzu, besteht eine signifikant erhöhte Gefahr, im Laufe des Lebens eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden. Nach Angaben der Deutschen Hochdruckliga werden 45 % der Todesfälle bei Männern und 50 % der Todesfälle bei Frauen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht, welche mit arterieller Hypertonie in Zusammenhang stehen, wie Koronare Herzkrankheit (KHK), Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Nierenversagen, Schlaganfall und arterielle Verschlusskrankheit. Die Inzidenz der KHK-Todesfälle hängt annähernd linear vom Blutdruck ab; sie steigt von 10/10.000 Personenjahre (bei normalem Blutdruck) bis auf 60/10.000 Personenjahre (systolischer Druck > 180 mmHg). Da leichte und mittlere Blutdruckerhöhungen viel häufiger sind als extreme Drücke von mehr als 180 mmHg, erleiden insgesamt deutlich mehr Menschen mit mittleren Blutdruckwerten kardiovaskuläre Ereignisse. Das bedeutet aber auch, dass gerade Menschen mit nur etwas erhöhtem Blutdruck ebenfalls erkannt und behandelt werden müssen, um die hohe Zahl von kardiovaskulär bedingten Todesfällen deutlich abzusenken. Die arterielle Hypertonie ist nach dem Zigarettenrauchen der zweitwichtigste und zugleich der häufigste Risikofaktor für das Auftreten einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Heutzutage stirbt jeder zweite (51 %) Deutsche und Österreicher an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Allein 16.000 Österreicher sterben jährlich an einem Herzinfarkt.", "section_level": 2}, {"title": "Hypertensive Herzkrankheit (HHK).", "content": "Neben dem erhöhten Arterioskleroserisiko bewirkt ein dauerhaft zu hoher Blutdruck eine Schädigung des Herzmuskels. Die Muskulatur wird dicker und steifer, so dass das Herz sich in der Diastole nicht mehr so leicht entspannen und Blut ansaugen kann (diastolische Compliancestörung). Hierdurch kommt es zu einer schlechteren Füllung des Herzens und zu Symptomen einer Herzschwäche (diastolische Herzinsuffizienz), hier insbesondere Luftnot unter Belastung bzw. bei schnellem Herzschlag (Tachykardie). Im Weiteren tritt die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern gehäuft auf und kann durch die teilweise erheblich hohe Herzfrequenz zu einer Verschlechterung der Symptomatik führen. Entsprechend echokardiographischen Kriterien wird die HHK in vier Stadien unterteilt (Relaxationsstörung, Pseudonormalisierung, reversible und fixierte Restriktion). Neben den Hinweisen zur Dehnbarkeit fließt hierbei auch die Wanddicke des linken Ventrikels, die Vergrößerung des linken Vorhofs sowie die Höhe des pulmonal arteriellen Drucks in die Beurteilung mit ein. Auch unter optimaler Behandlung ist diese Folgeerscheinung des Bluthochdrucks weitgehend irreversibel, die Symptomatik kann aber erheblich verbessert werden. Die Therapie besteht in", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Organschäden.", "content": "Der Bluthochdruck kann auch zu Veränderungen der Netzhautgefäße des Auges führen, so dass ein Fundus hypertonicus oder bei einer Bluthochdruckkrise auch eine seltene hypertensive Retinopathie auftreten kann. Ebenfalls wird die Niere durch anhaltenden hohen Blutdruck geschädigt, und es kommt zur Einschränkung der Nierenfunktion (hypertensive Nephropathie).", "section_level": 2}, {"title": "Bluthochdruck – einer der „vier großen Risikofaktoren“.", "content": "Bluthochdruck gilt – neben \"Diabetes mellitus\" einschließlich Folgeerkrankungen, zu denen oft auch Bluthochdruck gehört, Tabakrauchen und Hypercholesterinämie – als einer der „vier großen Risikofaktoren“. Eine große Metastudie der \"Northwestern University\" in Chicago – veröffentlicht 2012 im \"New England Journal of Medicine\" – analysierte diese Risiken anhand von 18 Studien, die insgesamt mehr als 250.000 Menschen (im Alter von 45 bis 75) untersucht und mindestens zehn Jahre lang begleitet hatten (Längsschnittstudie). Ein Ergebnis: Schon einer dieser „großen Risikofaktoren“ kann das normale Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – im Speziellen Herzinfarkt und Schlaganfall – auf etwa das Zehnfache steigern. Menschen mit zwei oder mehr dieser Risikofaktoren haben ein noch höheres Risiko. Angesichts dieser Datenlage empfehlen Mediziner Menschen mit Bluthochdruck, nach Möglichkeit andere dieser Risikofaktoren (z. B. das Rauchen) zu vermeiden. Mehr als 250.000 Menschen erleiden pro Jahr in Deutschland einen Herzinfarkt. Zwar überlebt inzwischen beinahe jeder ins Krankenhaus gebrachte Herzinfarktpatient, doch oft bleiben eine Herzinsuffizienz oder eine schwerwiegende Herzrhythmusstörung zurück, die vorzeitig zum Tode führen können.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Die diagnostischen Maßnahmen verfolgen drei Ziele: Das Vorliegen einer arteriellen Hypertonie wird durch Blutdruckmessungen diagnostiziert und objektiviert; Ursachen einer sekundären Hypertonie werden gesucht; Folgeschäden werden dokumentiert und das kardiovaskuläre Risiko wird ermittelt. Neben Anamnese und körperlicher Untersuchung kommen dabei Labor- und Urindiagnostik, EKG, Echokardiografie, Ophthalmoskopie (Augenhintergrundsspiegelung) und andere diagnostische Mittel zum Einsatz. Das Phänomen, dass Menschen mit sonst normalem Blutdruck bei Messungen durch medizinisches Personal wiederholt erhöhte Blutdruckwerte aufweisen, wird oft als Weißkittelhypertonie bezeichnet. Folgende Fehlerquellen oder Einflussfaktoren werden genannt: Stuhl- oder Harndrang: Effekt auf den systolischen Wert bis zu +27 mmHg, diastolisch bis zu +22 mmHg, Weißkitteleffekt: systol. bis zu +22/ diastol. bis zu +14, Sprechen: +17/+13, Rauchen: +10/+8, Kaffeetrinken: +10/+7, akute Kälte (Zugluft): +11/+8, fehlende Rückenunterstützung: +8/+6–10, Manschette zu schmal: −8/+8, Beine überkreuzt: variabel, emotionale Belastung: variabel. Daher sollten diese Gelegenheitsmessungen durch Selbstmessungen des Patienten und möglichst auch durch 24-Stunden-Messungen ergänzt werden. Es ist auch möglich, belastungsabhängige Blutdruckspitzen durch Untersuchung am Fahrrad-Ergometer zu erfassen.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikationen.", "content": "Die Weltgesundheitsorganisation hat 1999 eine Klassifikation der arteriellen Hypertonie vorgestellt, der auch die deutschen medizinischen Fachgesellschaften folgen (siehe Tabelle). Die in dieser Klassifikation vorgestellten Schweregrade sind explizit als flexible Richtwerte vorgesehen. Die Diagnose einer Hypertonie sollte vielmehr das kardiovaskuläre Gesamtrisiko in Betracht ziehen. Dieses steigt zwar linear mit systolischem und diastolischem Blutdruck, ist aber darüber hinaus von weiteren Risikofaktoren wie Alter, Rauchen, erhöhten Cholesterinwerten, Adipositas, positiver Familienanamnese, Vorerkrankungen wie Diabetes, Schlaganfälle, Herz-, Nieren- und Gefäßerkrankungen abhängig. In Konsequenz kann es deshalb notwendig sein, beim Vorhandensein solcher Faktoren auch einen hoch-normalen Blutdruck schon zu behandeln. In den USA haben die American Heart Association (AHA) und des American College of Cardiology (ACC) die Zielblutdruckwerte im November 2017 neu festgelegt. Die als Update des JNC7-Reports aus dem Jahr 2003 bezeichneten Leitlinien klassifizieren nun bereits Blutdruckwerte von 130 bis 139 mmHg systolisch und 80 bis 89 mmHg diastolisch als Hypertonie Grad 1. Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® prüft nun ihrerseits die aktualisierten Zielblutdruckwerte der Amerikanischen Experten. Die WHO teilt die Hypertonie weiterhin klinisch nach Organschädigung von Gefäßen, Augen, Herz, Nieren etc. in drei Grade ein. Als Grad I wird dabei eine Hypertonie ohne Endorganschäden bezeichnet, bei Grad II liegen milde Schäden vor (Fundus hypertonicus Grad I und II, Plaquebildung in größeren Gefäßen, leichte Nieren- und Herzschäden). Grad III beinhaltet schwere Organschäden mit manifesten kardiovaskulären Folgeerkrankungen: Angina pectoris, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, neurologische Symptome (TIA, Schlaganfall), periphere Verschlusskrankheit, Aortendissektion, Fundus Hypertonicus III und IV, Niereninsuffizienz. In der ICD-10 wird (Stand 2008) nur eine Unterteilung in benigne und maligne Hypertonie vorgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Das Ziel der Behandlung ist eine maximale Risikoreduktion kardiovaskulär bedingter Krankheit (Morbidität). Dazu müssen neben der Blutdruck-Therapie auch alle anderen beeinflussbaren Risikofaktoren identifiziert und reduziert werden. Eine signifikante Senkung der Sterblichkeit (Letalität) durch die medikamentöse Behandlung wurde in großen, placebokontrollierten Studien nachgewiesen. Durchschnittlich kann dabei eine Senkung des relativen Risikos von 12–15 % erreicht werden. Dies gilt auch für die isolierte systolische Hypertonie und ist vom Geschlecht unabhängig. Die Gesamtzahl der Herzinfarkte und Schlaganfälle wird deutlich verringert. Darüber, wie weit der Blutdruck wirklich gesenkt werden sollte, wird schon seit langem diskutiert. Während die letzten Leitlinien des amerikanischen National Heart, Lung, and Blood Institute (NHLBI) noch eine aggressive Senkung unter 140 mmHg verlangten, wird das Therapieziel nun viel lockerer genommen. Bei Diabetikern wurden sogar noch niedrigere Drücke unter einem systolischen Wert von 130 mmHg verlangt. Nun liegen aber Studien vor, dass eine Senkung unter 160 mmHg systolisch ausreichend sein kann. Bei unkompliziertem Blutdruck ab einem Lebensalter von 60 Jahren wird nun auch erst eine Behandlung ab einem systolischen Blutdruck über 150 mmHg gefordert.JATOS Study Group: \"Principal Results of the Japanese Trial to Assess Optimal Systolic Blood Pressure in Elderly Hypertensive Patients (JATOS).\" In: \"Hypertension Research.\" Band 31, 2008, S. 2115–2127,.Björn Dahl, Richard B Devereux, Sverre E Kjeldsen u. a.: \"Cardiovascular morbidity and mortality in the Losartan Intervention For Endpoint reduction in hypertension study (LIFE): a randomised trial against atenolol.\" In: \"The Lancet.\" Band 359, 2002, S. 995–1003,.The ALLHAT Officers and Coordinators for the ALLHAT Collaborative Research Group: \"Major outcomes in high-risk hypertensive patients randomized to angiotensin-converting enzyme inhibitor or calcium channel blocker vs diuretic: The Antihypertensive and Lipid-Lowering Treatment to Prevent Heart Attack Trial (ALLHAT).\" In: \"JAMA.\" Band 288, Nummer 23, Dezember 2002, S. 2981–2997,, PMID 12479763. In der Realität werden Hochdruckpatienten teilweise unzureichend medikamentös versorgt. In einer Untersuchung wurde nur jeder zweite Patient bei gegebener Hochdruck-Indikation therapiert. In der Einschätzung der Qualität ihrer Hochdrucktherapie verschätzten sich Hausärzte ebenso wie Kardiologen. In 60 % der Fälle meinten sie, die Krankheit „optimal eingestellt“ zu haben, während dies nur bei 35 % der Fälle tatsächlich zutraf. Eine neue Studie zeigt hingegen, dass durch sportliche Aktivität der Blutdruck genau so gut gesenkt werden kann wie mit einer medikamentösen Behandlung. Daher sollten Medikamente nicht einfach uneingeschränkt empfohlen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeinmaßnahmen.", "content": "Der Veränderung des Lebensstils kommt als Grundlage der Therapie eine wichtige Rolle zu. Das gilt gleichermaßen für Patienten vor Beginn einer medikamentösen Therapie und für solche, die bereits behandelt werden. Zur dauerhaften Lebensstilveränderung kann der Besuch einer Herzschule sinnvoll sein. Faktoren, die nachgewiesenermaßen den Blutdruck und das kardiovaskuläre Risiko senken können, sind: Hier kommt den sekundären Pflanzenstoffen, insbesondere den Flavonoiden (Taxifolin), eine wachsende Rolle zu. Epidemiologische und In-vivo-Studien weisen auf einen positiven Einfluss bei verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin. Dazu gehören insbesondere die Hemmung der ROS-bildenden Enzyme, Hemmung der Thrombozytenfunktion, Hemmung der Leukozyten-Aktivierung, Bluthochdruck senkende und gefäßerweiternde Eigenschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Medikamentöse Therapie.", "content": "Die Behandlung erfolgt initial als Monotherapie mit einem Wirkstoff, bei nicht ausreichender Wirkung auch als Mehrfachkombination. Mittel der ersten Wahl zur medikamentösen Therapie sind ACE-Hemmer, AT-Antagonisten, Betablocker, Diuretika und Calciumantagonisten. Die Auswahl richtet sich nach dem Lebensalter und den Begleiterkrankungen des Betroffenen. Bei Schwangerschaft sind manche Medikamente nicht zugelassen und können das ungeborene Kind schädigen (siehe: Schwangerschaftshypertonie). Diese Wirkstoffgruppen sind hinsichtlich der Sterblichkeitssenkung als therapeutisch gleichwertig zu betrachten. Bezüglich der Auswirkungen auf die Gesamtzahl der Organkomplikationen (Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz) besteht jedoch eine heterogene Studiensituation. Mittel der zweiten Wahl sind Kaliumkanalöffner, α-Antagonisten, α-Agonisten, Renininhibitoren und NO-Donatoren.", "section_level": 2}, {"title": "Therapieresistente arterielle Hypertonie.", "content": "Therapieresistente arterielle Hypertonie ist definiert als Bluthochdruck, der trotz Therapie mit drei oder mehr Hochdruckmedikamenten, darunter mindestens ein Diuretikum, nicht im Zielbereich liegt. Bei etwa 20–30 % der Hypertoniker besteht eine Therapieresistenz, insbesondere in höherem Lebensalter oder bei Übergewicht. Häufig liegt der Therapieresistenz eine sekundäre Hochdruckform zugrunde. Häufigste Ursache ist ein Hyperaldosteronismus, andere Ursachen sind obstruktives Schlafapnoesyndrom, chronische Nierenkrankheit, Nierenarterienstenose oder Phäochromozytom. Bei allen Patienten mit therapieresistentem Bluthochdruck sollte daher der Aldosteron/Renin-Quotient bestimmt werden, um einen Hyperaldosteronismus auszuschließen, auch wenn das Serum-Kalium normal ist. Durch Zugabe von Spironolacton in niedriger Dosierung (25 mg/d) zur Standardtherapie kann eine weitere Blutdrucksenkung erreicht werden, unabhängig von der Höhe des Aldosteron/Renin-Quotienten. Häufigste Nebenwirkung des Spironolactons ist eine Gynäkomastie mit Berührungsempfindlichkeit der Brust, die bei ca. 10 % der behandelten Männer auftritt. Wegen des Risikos einer Hyperkaliämie sind Kalium-Kontrollen erforderlich, insbesondere bei Patienten mit chronischer Nierenkrankheit, Diabetes mellitus, älteren Patienten oder gleichzeitiger Gabe eines ACE-Hemmers oder AT-Antagonisten. Ist ein erhöhter Blutdruck medikamentös nicht einstellbar, wird seit 2009 die interventionelle renale Sympathikusdenervation, auch Renale Denervation genannt, als Therapieverfahren propagiert. Bei dieser Methode werden selektiv afferente sympathische Nervenfasern in den Nierenarterien unter Einsatz minimalinvasiver Methoden (Katheterablation) verödet. Eine radikale Durchtrennung der Nerven ist schon seit langem bekannt, führte aber im Gegensatz zur selektiven Methode zu erheblichen Nebenwirkungen. Gegenüber den Vorläuferstudien mit wesentlich geringeren Patientenzahlen konnte durch die erste prospektive randomisierte Studie (sogenannte \"SYMPLICITY HTN-3-Studie\") von 2014 mit 535 Patienten die bislang angenommene Sicherheit und Effektivität der invasiven Nierennervverödung jedoch nicht bestätigt werden. Der Unterschied des systolischen Blutdrucks von 15 mmHg in der Verumgruppe gegenüber der Placebogruppe sechs Monate nach dem Eingriff als postuliertes Studienziel ließ sich nicht nachweisen. Die Barorezeptorstimulation ist eine weitere invasive Methode bei schwer einstellbarer Hypertonie. Hierbei werden Druckrezeptoren im Bereich der Carotisgabel (Gabelung der Halsschlagader) über implantierte Elektroden gereizt. Sieben klinische Studien haben gezeigt, dass die Stimulation der Barorezeptoren durch ein herzschrittmacherähnliches Gerät den Blutdruck bei Menschen mit therapieresistenter Hypertonie senkt. Die beobachtete Senkung des systolischen Blutdrucks beim längsten verfügbaren Follow-up beträgt 36 mmHg (359 Patienten). In den ersten 6 Monaten beträgt der durchschnittliche Blutdruckabfall 21 mmHg (307 Patienten). Für Patienten in Europa haben Baroreflex-Aktivierungs-Therapiegeräte das CE-Zeichen für die Behandlung von resistenter Hypertonie erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere therapeutische Möglichkeiten.", "content": "2007 wurde eine erste Studie zu einem Impfstoff (CYT006-AngQb) gegen arterielle Hypertonie vorgestellt. Dieser sollte im Patienten die Produktion von Antikörpern bewirken, die spezifisch gegen Angiotensin II gerichtet sind und die Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems vermindern sollen. Wegen Unterlegenheit gegenüber bisherigen Therapieverfahren wurden weitere Studien an diesem Impfstoff 2009 eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Arterielle Hypertonie bei Tieren.", "content": "Bluthochdruck spielt in der Veterinärmedizin vor allem bei Hauskatzen eine Rolle. Knapp ein Fünftel der Katzen über sieben Jahre leidet an Bluthochdruck. Bei Tieren mit chronischer Nierenerkrankung, Schilddrüsenüberfunktion und Zuckerkrankheit liegt der Anteil noch höher. Folgeerkrankungen eines unbehandelten Blutdrucks sind vor allem Netzhautblutungen, -ablösungen und -ödeme, die bis zur Erblindung führen können, sowie Nieren-, Hirn- und Herzschäden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Manco Kapac ist die kleinste der zwanzig Provinzen des bolivianischen Departamento La Paz und liegt im westlichen Teil des Departamentos. Die Provinz trägt ihren heutigen Namen nach dem mythologischen ersten Inka-König, Manco Cápac.", "tgt_summary": null, "id": 238577} {"src_title": "Takis Fotopoulos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kurz nach Fotopoulos’ Geburt auf Chios zog seine Familie nach Athen. Nachdem er Studienabschlüsse in Ökonomie, politischer Wissenschaft und Jura gemacht hatte, zog er für ein Postgraduiertenstudium an der London School of Economics and Political Science 1966 nach London, wo er heute noch lebt. Dort war er ein studentischer Gewerkschafter und politischer Aktivist in der 68er-Bewegung. Er beteiligte sich an der Organisation der Linken Griechenlands während des Kampfes gegen die Militärjunta 1967 bis 1974. Er arbeitete über zwanzig Jahre als Dozent an der University of North London und wurde dann Herausgeber der Zeitschrift \"Democracy & Nature\" und des Onlinemagazins \"The International Journal of Inclusive Democracy\". Er ist zudem Kolumnist in der griechischen Zeitung \"Eleftherotypia\".", "section_level": 1}, {"title": "Inclusive Democracy.", "content": "Das Hauptwerk Fotopulos ist \"Towards an Inclusive Democracy\", das bisher in sechs Sprachen übersetzt wurde und auf deutsch als \"Umfassende Demokratie\" erschienen ist. Der Ausgangspunkt für Fotopoulos’ Werk ist, dass sich die Welt in einer \"„multidimensionalen (politischen, wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und kulturellen) Krise\"“ befinde, die durch die Konzentration der Macht in den Händen von Eliten, als Folge der Marktwirtschaft, der repräsentativen Demokratie und anderen Formen von hierarchischen Strukturen hervorgerufen werde. Takis Fotopoulos schlägt die Schaffung \"„einer neuen Form der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Organisation vor, welche auf all diesen Ebenen für eine gleichberechtigte Aufteilung der Macht unter den Bürgerinnen und Bürgern sorgt“\". Dabei übernimmt die Umfassende Demokratie Vorstellungen der Direktdemokratie und des Anarchismus, in dem \"demotische Versammlungen\" als Entscheidungsträger vorgeschlagen werden, die sich auf regionaler, nationaler, kontinentaler und globaler Ebene föderieren. Auf der kleinsten Ebene schlägt Fotopoulos die Selbstverwaltung der Produktionsstätten wie Fabriken und Büros und der Bildungs- und Kulturinstitutionen vor, die auch die Medien beinhalten. Arbeiter-, Studentenräte usw. sollen für die Selbstverwaltung der Produktionsstätten, des Bildungswesens sorgen und sich dabei den von den durch die demotischen Versammlungen gesetzten Ziele und den Präferenzen der Bürger als Produzenten und Konsumenten leiten lassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Takis Fotopoulos (, * 14. Oktober 1940 auf Chios) ist ein griechischer politischer Philosoph und Ökonom und lebt seit 1966 in London. Er ist Herausgeber der Zeitschrift \"Democracy & Nature\" (1992–2003) und seit 2004 der nachfolgenden Online-Zeitschrift \"The International Journal of Inclusive Democracy\". Fotopoulos ist Autor von \"Umfassende Demokratie\" und Gründer der gleichnamigen Bewegung. Dabei wagt er die Synthese klassischer demokratischer Traditionen mit dem libertären Sozialismus und den radikalen Strömungen der neuen sozialen Bewegungen.", "tgt_summary": null, "id": 1573673} {"src_title": "Bibliothek Information Schweiz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Geschäftsstelle des Verbandes befindet sich in Aarau. Sie steht Institutionen und Personal aus Bibliotheken und Informationsdiensten als Informations- und Vernetzungszentrale zur Verfügung. BIS organisiert Fachveranstaltungen und ein Weiterbildungsprogramm. BIS ist am 1. Januar 2008 aus der Fusion des \"Verband der Bibliotheken und der Bibliothekarinnen/Bibliothekare der Schweiz\" (BBS) und der \"Schweizerischen Vereinigung für Dokumentation (SVD)\" entstanden. In Kooperation mit dem Verein Schweizerischer Archivarinnen und Archivare gibt BIS die Fachzeitschrift Arbido heraus und ist über die \"Ausbildungsdelegation I+D\" Träger der beruflichen Grundbildung im Informations- und Dokumentationswesen in der Schweiz.", "section_level": 1}, {"title": "Interessen- und Arbeitsgruppen.", "content": "Mitglieder organisieren sich in Interessengruppen und Arbeitsgruppen. Neben fachlichen Anliegen ergibt sich die gemeinsame Förderung und Vertretung von Interessen auch aus der gleichen Tätigkeit, Ausbildung oder Region.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsgemeinschaft Deutschschweizer Mittelschulbibliotheken.", "content": "Die \"Arbeitsgemeinschaft Deutschschweizer Mittelschulbibliotheken (ADM)\" hat zum Ziel, die Mediotheken der Mittelschulen in der Deutschen Schweiz miteinander zu vernetzen. Rechtlich ist sie als Verein organisiert. So wie die öffentlichen Bibliotheken und die Universitätsbibliotheken in der Schweiz bieten auch die Mittelschulmediotheken einen auf ihre Benutzern zugeschnittenen Bestand an, der sich stark an den Profilen der einzelnen Schulen orientiert und von einigen tausend bis über fünfzigtausend Medien reichen kann. Um Kontakt, Zusammenarbeit und Weiterbildung zu fördern, bietet die ADM ihren Mitgliedern zweimal jährlich die Gelegenheit, eine bestimmte Institution besser kennenzulernen und sich über die neuste Entwicklungen auf dem Gebiet der Bibliothekswissenschaft und angrenzenden Themen informieren zu lassen. In Zusammenarbeit mit dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt Zürich betreiben die Schweizer Mittelschulmediotheken das gemeinsame Rechercheportal \"digithek.ch\", das 2003 aufgeschaltet wurde, um die Informationskompetenz der Schüler im digitalen Zeitaltern zu erleichtern und zu verbessern. Von diesem gemeinsamen Portal aus können sowohl die einzelnen Mediotheken und ihre Kataloge als auch freie und kostenpflichtige Nachschlagewerke Datensammlungen aufgerufen werden, letztere sind über die Schulnetze gratis nutzbar.", "section_level": 2}, {"title": "Bibliothek Information Ostschweiz.", "content": "Bibliothek Information Ostschweiz vertritt die Interessen der im Informations- und Dokumentationsbereich tätigen Personen der Ostschweiz sowie des Fürstentums Liechtenstein.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bibliothek Information Schweiz (BIS) ist zugleich der Verband der schweizerischen Bibliotheken und Dokumentationsstellen aller Grössen und Typen und der Berufsverband des Bibliotheks- und Dokumentationspersonals. Er hat ca. 300 Kollektiv- und 1300 Einzelmitglieder. ", "tgt_summary": null, "id": 1169508} {"src_title": "Napoleonische Heraldik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Napoleonische Städteheraldik.", "content": "Eine weitere Eigenart der napoleonischen Heraldik war die Verleihung besonderer Wappen an Städte. Diese Städteheraldik wurde bisweilen auf die dem Kaiserreich angegliederten Städte ausgedehnt. So führten etwa die Städte Hamburg, Bremen, Köln, Mainz, Aachen und Genf diese neuen verordneten Wappen. Einige deutsche Städtewappen wurden auch gänzlich verändert, etwa erhielt Bremen einen gestürzten schwarzen Schlüssel im goldenen Feld (siehe Bremer Franzosenzeit). Die Städte klassifizierte das neue System in drei Ordnungen. Sie wurden Gute Städte des französischen Kaiserreiches (Bonnes villes de l'Empire français) genannt. Hier waren im roten Schildhaupt drei goldenen Bienen. Um den Schild war ein von roten Bändern umflochtener goldener Kranz gelegt, der rechts aus Olivenzweigen und links aus Eichenzweigen bestand. Auf dem Schild war ein Merkurstab und darüber eine hohe goldene Mauer mit einer sieben zinnigen Mauerkrone, aus der ein goldener Adler wuchs. Im Schild war eine blaue rechte Vierung und darin ein von einem fünfstrahligen goldenen Stern überhöhtes goldenes „N“. Über dem Schild befand sich ein Merkurstab und eine hohe, den Schild bedeckende, silberne Mauerkrone mit fünf Zinnen. Um den Schild war ein silberner Kranz mit blauen Bändern gelegt. Im Schild befand sich eine rote linke Vierung mit silbernem, von einem fünfstrahligen Stern überhöhten „N“. Über dem Schild ein mit goldenen Ähren gefüllter goldener Korb, an dem rechts ein grüner Kranz von Oliven-, links von Eichenzweigen mit roten fliegenden Bändern hing.", "section_level": 1}, {"title": "Napoleonische Adelswappen.", "content": "Besonders für den Adel war diese Heraldik wie eine Klassifizierung. Eine besondere Bedeutung erlangten die rechte obere und linke obere Vierung. Erstere blau tingiert bezeichnete einen Grafen, letztere rot tingiert einen Freiherren bzw. Baron. Entgegen der alten heraldischen Regel wurde die Vierung nach Bedarf vergrößert oder verkleinert. Bei gevierten und quergeteilten Schilden betrug sie ein Viertel des Schildes, bei einer Teilung durch einen Balken reichte sie bis zu diesem, bei Schilden mit Schildhaupt ragte sie in diesen hinein. Enthielt der Schild einen Schrägbalken, so fiel die Diagonale der Vierung mit der des Balkens zusammen. Befand sich im Schild ein gemeines Kreuz, nahm die Vierung nicht das ganze obere Viertel ein. Die Vierung diente zur Kennzeichnung der Ämter des Wappeninhabers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter napoleonische Heraldik wird die am 1. März 1808 ins Leben gerufenen Neuordnung des französischen Wappenwesens verstanden. Eingeführt wurde die Neuordnung von Kaiser Napoleon I. mit der Schaffung des neuen Reichsadels des Ersten Französischen Kaiserreichs. Nach diesem neuen System sollten die Wappen einen neuen Inhalt bekommen und in erster Linie Staatswürden, in zweiter die Würde des betreffenden Geschlechts symbolisieren. Alle Wappen wurden nach dem Rang und der persönlichen Würde des Inhabers klassifiziert. Eine weitere wesentliche, wenngleich unheraldische, aber bestimmende Neuerung, wie das Weglassen der heraldischen Helme, zeichnete diese Wappenperiode aus. Die Helme wurden durch die Kochmütze oder einen mit Federn geschmückten Hut ersetzt. Die an das französische Königreich erinnernden Lilien verschwanden aus den Wappen und wurden durch Bienen ersetzt. Diese Heraldikform weitete sich auf die Wappen der mit Napoleon verbündeten Rheinbundstaaten aus. Mit dem Sturz des Kaisers endete das unheraldische System der Napoleonischen Heraldik. Es wurde auch im späteren Zweiten Kaiserreich Napoléons III. (1852–1870) nicht wieder eingeführt.", "tgt_summary": null, "id": 1574083} {"src_title": "Juan March", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "March stammt aus einer Bauernfamilie mit knappen wirtschaftlichen Bedingungen. Er studierte auf dem Franziskanerkolleg von \"Pont d'Inca\" (Marratxí). Er war Sohn eines Viehhändlers, welcher von klein auf Phantasie beim Entwickeln von Geschäftsgelegenheiten bewies. Seine ökonomischen Aktivitäten waren weit gestreut, hierzu zählen Schweinehandel, Grundstückshandel, Tabakanbau, Stromerzeugung, Straßenbahnunternehmer, Seefahrt, Küstenschifffahrt, Zeitungsverleger. March war mit Leonor Servera Melis (1888–1957) verheiratet. In dieser Ehe wurden Juan March Servera (1906–1973) und Bartolomé March Servera (1917–1998) geboren. Seine Frau Leonor Servera Melis, Tochter eines Politikers aus Manacor, verband ihn mit der Bank, welche ihm sein Startkapital zur Verfügung stellte.", "section_level": 1}, {"title": "Mallorquinischer Schweinehandel.", "content": "Der Ursprung seines Vermögens lag im Schweinehandel. Aus den Gewinnen kaufte er Grundstücke auf Mallorca, später widmete er sich dem Schmuggel: Er besorgte Produkte aus Nordafrika und Gibraltar, welche an der spanischen Mittelmeerküste verkauft wurden. Sein Vermögen wuchs unter der Regentschaft von Alfons XIII. 1906 wandte er sich dem Tabakanbau zu und kaufte Anteile einer Tabakfabrik in Algerien. 1911 besaß er mit der \"Compañía Internacional de Tabacos de Marruecos\" das Monopol für marokkanischen und spanischen Tabak. Er investierte in die Stromerzeugung auf den Balearen und den Kanarischen Inseln. In Palma war er Straßenbahnunternehmer. Ab 1911 ließ er die Villa March in Cala Rajada errichten. 1916 gründete er mit einem Kapital von 100 Millionen Peseten die \"Compañía Transmediterránea\", welche einige Schiffe betrieb und die Seeverbindung zwischen den Balearen und Marokko und eine Küstenschifffahrt entlang der spanischen Ostküste unterhielt.", "section_level": 2}, {"title": "Blockadebrecher im Ersten Weltkrieg.", "content": "Während des Ersten Weltkrieges durchbrach March mit Schmuggelware die Blockade und versorgte Schiffe beider Kriegsparteien. 1923 wurde March zum Abgeordneten der \"Cortes por Mallorca\" für die links-liberale Partei im Wahlkreis Santiago Alba gewählt. 1926 gründete er die \"Banca March\" und hatte das zweitgrößte Finanzvermögen eines einzelnen Menschen angesammelt. Bei der Gründung der zweiten spanischen Republik 1931 wurde March verhaftet, ihm wurde Kollaboration mit der Diktatur von Miguel Primo de Rivera vorgeworfen. Er wurde im Juni 1932 im \"Cárcel Modelo de Madrid\" eingesperrt und 1933 in das Gefängnis von Alcalá de Henares verlegt. Es gelang ihm nach Gibraltar zu fliehen, wo er aufgrund seiner Mitarbeit beim MI6 Asyl fand.", "section_level": 2}, {"title": "Putsch der Unión Militar Española.", "content": "Im Juli 1936 war March in Rom im Exil. Er beteiligte sich maßgeblich an der Finanzierung des Putsches vom 17. und 18. Juli 1936. Der Flug von Francisco Franco von Las Palmas de Gran Canaria nach Tétouan wurde – bei aktiver Beteiligung des britischen Majors und späteren Leiters des MI6 in der britischen Botschaft in Madrid Hugh Bertie Campbell Pollard – durch seine Zeitung ABC mitorganisiert. Der Flug wurde von Luis Bolín, dem Korrespondenten des ABC in London, und Douglas Francis Jerrold geplant. Jerrold mietete das Flugzeug. March investierte 1 Million Pfund in die ersten 12 Flugzeuge vom Typ Savoia-Marchetti SM.81 und Caproni Ca.306 für einen Teil des Transfers von Francos marokkanischen Söldnern nach Spanien. Marchs Investitionen in den Putsch beliefen sich auf 600 Millionen Peseten.", "section_level": 2}, {"title": "Compañía Española de Petróleos SA.", "content": "1939 kontrollierte March 75 Prozent von \"Compañía Española de Petróleos SA\" (CEPSA), welche auf Santa Cruz de Tenerife die produktionsstärkste spanische Erdölraffinerie betrieb. Dort wurde Rohöl aus den USA, Venezuela und Rumänien raffiniert. CEPSA hatte für Ölverkauf ein Monopol auf den Kanarischen Inseln, in Spanisch-Marokko und für den Reexport zur Campsa. Das Oberkommando der Marine des Deutschen Reichs versuchte die Treibstoffversorgung für seine U-Boote und Zerstörer abzusichern. Im Ersten Weltkrieg war auf Santa Cruz de Tenerife der Konsul Jakob Ahlers U-Boot-Tankwart. Da die Aktion verdeckt durchgeführt wurde, sagte March zu, als Strohmann bei einer 25-Millionen-Peseten-Operation zu dienen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollten die von March zugekauften Anteile in Reichseigentum überführt werden. Die Finanzierung kam aus dem Reptilienfonds \"Sparpeseten\".", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Nach dem 1. September 1939 sagte March den Vertretern des Deutschen Reichs für das Überlassen der deutschen Schiffe, welche sich zu Kriegsbeginn in spanischen Häfen befanden, seine Dienste zu. Im Jahre 1940 erfolgte so eine enge Zusammenarbeit mit dem deutschen Kapitän zur See Gerhard Wagner (Admiral) (1898–1987) in der sogenannten \"Wagner Aktion\" bei der strategisch wichtige Kriegsrohstoffe nach Deutschland verbracht und mit den deutschen Lieferungen an Waffen, Söldnern und Transportleistungen im Rahmen der Niederschlagung der spanischen Republik in den Jahren ab 1936 verrechnet wurden. Robert Solborg (* 1893) vom Office of Strategic Services und US-Militärattaché in Lissabon von 1942 bis 1945, berichtete, dass die britische Regierung von Winston Churchill 1941 30 Generäle des Franco-Regimes kaufte, um einen Eintritt Spaniens in den Zweiten Weltkrieg zu verhindern. Die Überweisungen an die Militärs wurden über die \"Banca March\" abgewickelt. March sollte sie überzeugen und die Provision von umgerechnet 10 Millionen United States Dollar verteilen.", "section_level": 2}, {"title": "Transición Española.", "content": "Im Februar 1948 erwarb March unter dubiosen Umständen die Elektrizitätswerke von Barcelona (Barcelona Traction), welche 10 Millionen englische Pfund wert waren, für ungefähr eine halbe Million englische Pfund. Ab 1944 förderte March Don Juan de Borbón, welcher sich den Alliierten zugewandt hatte, als spanischen Thronfolger. Ebenso investierte er in Zeitungen und politische Parteien. 1955 wurde nach dem Vorbild der Rockefeller-Stiftung oder der Carnegie Endowment for International Peace die \"Fundación Juan March\" zur Förderung der Wissenschaft und der Kultur mit 300 Millionen Peseten (1,5 Millionen United States Dollar) und bei seinem Tod 2.000 Millionen Peseten (12 Millionen US-Dollar) gegründet. Diese verfügt heute über Skulpturen und Bildersammlungen, Forschungsinstitute, Bibliotheken, vergibt Forschungspreise und Forschungsstipendien und fördert kulturelle Aktivitäten. Juan March starb an den Folgen eines Autounfalles, der sich am 25. Februar 1962 in Las Rozas de Madrid ereignete.", "section_level": 2}], "src_summary": "Juan March Ordinas (* 4. Oktober 1880 in Santa Margalida; † 10. März 1962 bei einem Autounfall in der Nähe von Las Rozas de Madrid) war ein spanischer Unternehmer und Bankier.", "tgt_summary": null, "id": 73338} {"src_title": "Bell ARH-70", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Die Entwicklung des ARH-70 (ARH = Armed Reconnaissance Helicopter) lässt sich auf die hohen Verluste des OH-58D im Irakkrieg 2003 zurückführen. Der in die Jahre gekommene Kiowa Warrior konnte den Anforderungen der urbanen Kriegsführung nicht mehr gerecht werden, weshalb er ursprünglich durch den RAH-66 \"Comanche\" ersetzt werden sollte. Dieser war zu diesem Zeitpunkt bereits 20 Jahre in der Entwicklung, was sich in massiven Kostenüberschreitungen bemerkbar machte. Als man feststellte, dass der Comanche für den Städtekampf ebenfalls ungeeignet war, da er auf Grund seiner Tarnkappeneigenschaften eine zu geringe Panzerung hatte, wurde das Programm eingestellt. Da die Verluste des OH-58 anhielten, war der Bedarf nach Ersatz weiterhin vorhanden, weshalb man zunächst UAVs anschaffen wollte. Allerdings stand zu diesem Zeitpunkt noch kein senkrecht startendes Muster zur Verfügung, welches eine ausreichende Leistung aufgewiesen hätte. Deshalb begann die US Army mit der Suche, nach einem kurzfristig einsetzbaren Ersatzmuster. Daraufhin reichten sowohl Boeing als auch Bell verschiedene Vorschläge ein. Boeings Vorschlag bestand aus einem überarbeiteten MH-6 \"Little Bird\", dem MH-6M \"Mission Enhanced Little Bird\" (MELB). Bells Vorschlag sah eine Überarbeitung des Bell 407 vor, welcher mit einer stärkeren Turbine ausgestattet werden sollte, um den höheren Anforderungen gerecht zu werden. Am 29. Juli 2005 erhielt Bell den Zuschlag und einen Vertrag über den Bau von 368 Hubschraubern, wobei der Gesamtbedarf der US Army auf 512 Maschinen ermittelt wurde. Um die militärischen Aufgabe erfüllen zu können, mussten am Ausgangsmuster eine Reihe von Änderungen vorgenommen werden. So sind mehrere Zusatzsysteme installiert worden, wie zum Beispiel Warnsysteme, FLIR, Laser-Zielsucher, sowie umfassende Navigations- und Kommunikationssysteme. Teile des Rumpfes sind verstärkt worden, um Beschuss standhalten zu können. Das daraus resultierende höhere Gesamtgewicht wird mit der stärkeren Honeywell HTS900-2-Turbine ausgeglichen. Am 20. Juli 2006 startete mit dem Jungfernflug des ersten ARH-70A-Prototypen Bell das Testprogramm auf der XworX-Anlage in Arlington, Texas. Allerdings verzögerte sich die Entwicklung, nachdem einer von vier Prototypen am 21. Februar 2007 abstürzte. Am 22. März 2007 stoppte die US-Armee das Programm zunächst, nachdem die Entwicklungskosten von 210 Millionen auf über 300 Millionen US-$ anstiegen. Nachdem Bell 30 Tage Zeit eingeräumt wurde, einen Plan auszuarbeiten, um die Kostenüberschreitung einzudämmen, wurden die Arbeiten am 18. Mai desselben Jahres fortgesetzt. Als neuere Kostenschätzungen eine Budgetüberschreitung von 40 % feststellten, wurde am 9. Juli 2008 Nunn-McCurdy mit der Überprüfung des ARH-70-Programms beauftragt. Im August 2008 wurden, nach Anweisung der US-Armee, die Arbeiten erneut eingestellt, bis zur Vorlage des Nunn-McCurdy-Abschlussberichts. Als in diesem eine Gesamtkostenüberschreitung von ca. 70 % erwartet wurde, wurde die Entwicklung des ARH-70 komplett eingestellt. Inzwischen ist noch kein Nachfolgemuster für den \"Kiowa\" ausgewählt. Als mögliche Alternativen werden sowohl unbemannte Systeme als auch ein neuer Hubschrauber genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bell ARH-70 war ein in der Entwicklung befindlicher Aufklärungshubschrauber, der den OH-58D Kiowa Warrior ersetzen sollte. Das Programm wurde nach technischen Problemen und massiven Kostenüberschreitungen am 16. Oktober 2008 abgebrochen. In den US-Medien wurde der ARH-70 auch \"Arapaho\" genannt, obwohl das US-Militär in einer Pressemitteilung bekannt gab, dass es sich dabei nicht um einen offiziellen Namen handelt. Ursprünglich wurde der ARH-70 als RAH-70A bezeichnet, womit er zunächst das Bezeichnungsschema des RAH-66 \"Comanche\" übernahm. Die Entwicklung des ARH war nach Angaben von Bell Helicopter zu 50 % fertiggestellt.", "tgt_summary": null, "id": 1119710} {"src_title": "ERG (Unternehmen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde am 2. Juni 1938 von Edoardo Garrone in San Quirico d’Orcia gegründet. Es beschränkte sich zur damaligen Zeit noch auf den Handel mit Erdölprodukten. In der Nachkriegszeit werden die ersten Öl-Produkte aus dem Bodensatz bei der Wartung von Schiffstankern gewonnen die zur Kontrolle oder Wartungsarbeiten in den Hafen einlaufen. Dies ist Pionierarbeit die sich in kürzester Zeit bezahlt macht. Das Unternehmen wächst von 1947 bis 1952 stark. Waren es 1947 noch 350 Tonnen Öl-Produkte, so wurden 1952 mehr 200.000 Tonnen gewonnen. Das Unternehmen beschäftigte zu diesem Zeitpunkt mehr als 100 Menschen. Ein wichtiger Vertrag mit BP (damals British Petroleum), die Unterzeichnung eines 10 Jahres Vertrags 1958 und die Aktienbeteiligung von BP bringen das Unternehmen nach vorne. Durch den Anstieg des Ölverbrauchs in den 1960er Jahren und der guten Lage Italiens im Mittelmeer stieg die Kapazität der San Quirico Raffinerie bis 1962 auf 4,0 Mton/a. ERG beschäftigte nun mehr als 600 Mitarbeiter. ERG plante den Transport von Öl über neu gebaute Ölpiplines in den wirtschaftlich starken Nord-Westen Italiens. Während der Bauzeit der Pipeline verstarb der Gründer Edoardo Garrone 1963. Er wurde durch seinen Sohn Riccardo ersetzt der nun den Vorsitz von ERG übernahm. 1967 wurde das Projekt fertiggestellt und Arquata Scrivia wird viele Jahre zum Hauptstandort der Öllogistik in Italien. Im Jahr 1971 wird das Projekt ISAB (Sicilian Asphalt and Bitumen Industry) in Priolo Gargallo geboren. Hier – im Komplex Augusta-Priolo – entsteht eine Raffinerie mit 10 Mton/a, deren Produktion für den internationalen Markt bestimmt ist. Durch die ersten Ölkrise hindurch wurde der Bau im Dezember 1975 fertiggestellt. Die ersten Energiesparmaßnahmen sind geboren (bleifreies Benzin sowie Gasöl mit einem minimalen Schwefelgehalt). 1980 beschloss ERG die Genua-Raffinerie zu schließen (was 1988 auch geschah) und Anteile am ISAB Raffinerie-Komplex zu erwerben. 1984 kaufte ERG 780 Filialen von „ELF Italiana“ und ein Jahr später 1700 Filialen und Großhandelsstrukturen von „Chevron Oil Italiana“. Weiterhin beteiligt sich ERG an Raffinerien in Trecate und Rom sowie ein Depot und die Schmierstoffanlage in Savona. ERG Petroli wurde gegründet um die kommerziellen Groß- und Einzelhandels Aktivitäten zu verwalten. 1993 kooperierte ERG mit Edison Mission Energy und einem Partnerschaftsvertrag der eine Investition (Neubau eines Kraftwerks) von mehr als 2000 Milliarden Lire (mehr als 1 Milliarde Euro) umfasste. ERG erweiterte damit seine Geschäftszweige. Das Unternehmen beschloss an die Börse zu gehen und hatte damit Erfolg. Im April 2000 ging das ISAB Kraftwerk mit einer Leistung von 512 MW ans Netz und der offizielle Einstieg in den Energiemarkt war vollzogen. 2002 beschlossen ERG und Eni zwei große Raffinerien zu vereinen um sich dadurch zu ergänzen.", "section_level": 1}, {"title": "Neuausrichtung hin zu Erneuerbaren Energien.", "content": "Der Einstieg in die Erneuerbaren Energien folgte 2006 mit der Übernahme der in der Herstellung von Windkraftanlagen tätigen EnerTAD S.p.A. Seit 2007 ist ERG in Italien, Frankreich, Deutschland, Bulgarien, Rumänien, Polen und dem Vereinigten Königreich im Bereich Windenergie tätig. Durch die Übernahme der italienischen Sparte von E.ON im Jahr 2015 stieg ERG in den Bereich Wasserkraft ein und betreibt Wasserkraftwerke in den Regionen Umbrien, Marken und Latium. Im Januar 2018 veräußerte die ERG ihre Mehrheitsbeteiligung am Erdölunternehmen TotalErg S.p.A. und vollzog damit die komplette Neuausrichtung des Unternehmens in Richtung Erneuerbare Energien. Der Einstieg in die Solarenergie kam Mitte 2018. Heute betreibt ERG 30 Photovoltaik-Freiflächenanlagen in 8 italienischen Regionen mit einer Leistung von 89 MWp.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ERG S.p.A. (Akronym für \"Edoardo Raffinerie Garrone\") ist ein italienischer Energieversorger mit Sitz in Genua. Das Unternehmen ist in den Bereichen Windenergie, Wasserkraft, Sonnenenergie und Erdgas tätig.", "tgt_summary": null, "id": 437057} {"src_title": "Friedrich Merkenschlager", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Friedrich Merkenschlager, Sohn eines Ökonomierates, studierte Botanik in Erlangen, Göttingen und an der Universität München, wo er 1920 mit einer Dissertation über die Chlorose der Lupine zum Dr. phil. promoviert wurde. Nach kurzer Assistentenzeit bei Lorenz Hiltner an der Bayerischen Landesanstalt für Pflanzenbau und Pflanzenschutz in München war er von 1921 bis 1924 bei Friedrich Boas am Botanischen Institut der Landwirtschaftlichen Hochschule Weihenstephan tätig. 1925 habilitierte er sich an der Universität Kiel mit einer Schrift über die Methoden zur physiologischen Diagnose der Kulturpflanzen. Von 1925 bis 1933 arbeitete er an der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Berlin, seit 1927 als Regierungsrat und Leiter des Laboratoriums für Botanik. Merkenschlager war laut eigenem Lebenslauf schon früh mit der nationalsozialistischen Bewegung verbunden und rechnete sich zu den Alten Kämpfern aus der Zeit des Hitler-Putsches in München. In Norddeutschland war er nach eigener Einschätzung der erste SA-Mann überhaupt. 1933 wurde Merkenschlager aus dem Reichsdienst entlassen, weil er in Aufsätzen und Schriften, die (wie Karl Saller, Walter Scheidt und ursprünglich auch Friedrich Keiter) einen dynamischen Rassenbegriff vertreten, gegen die von den Nationalsozialisten vertretene Rassenlehre aufgetreten war. Vorübergehend leitete er die Biologische Abteilung der Bayerischen Landesanstalt für Pflanzenbau und Pflanzenschutz in München. 1937 wurde er verhaftet und musste drei Jahre lang ohne Anklage und ohne Verurteilung in Gefängnissen verbringen. Nach Dienst in der Wehrmacht und Kriegsgefangenschaft übernahm er 1946 eine Professur für gärtnerische Botanik und gärtnerischen Pflanzenschutz an der Höheren Lehranstalt für Gartenbau in Weihenstephan. Hier wirkte er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1958. Merkenschlager war ein ideenreicher und geistvoller Vertreter der landwirtschaftlichen und gärtnerischen Botanik. Er bemühte sich stets, Wissenschaft unter ganzheitlichen Gesichtspunkten zu betrachten. Grundlagenprobleme, aber auch aktuelle Fragen zur Pflanzenernährung, Pflanzenphysiologie, Pflanzenökologie und zum Pflanzenschutz bei der Kartoffel, Lupine, Ackerbohne und Serradella standen im Mittelpunkt seiner Forschungstätigkeit. Als beachtenswertes Gedankengebäude für das Gesamtgebiet der Pflanzenwissenschaften gilt sein gemeinsam mit Maximilian Klinkowski verfasste Buch \"Pflanzliche Konstitutionslehre\" (1933). Merkenschlager ist mit zahlreichen Publikationen auch als Heimatforscher hervorgetreten. Außerdem schrieb er Gedichte, Novellen und Romane. Gemeinsam mit Friedrich Boas hat er 1947 ein \"Biologen-Brevier\" herausgegeben, eine Sammlung von Zitaten aus den Werken bedeutender Denker von der Antike bis zur Gegenwart.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Merkenschlager (Pseudonym \"Fritz Merkenschlager\"; * 19. November 1892 in Hauslach bei Georgensgmünd; † 10. Februar 1968 ebenda) war ein deutscher Agrikulturbotaniker, Phytomediziner, Heimatforscher und Dichter.", "tgt_summary": null, "id": 1173611} {"src_title": "Sascha Hupmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hupmann begann seine Laufbahn beim DJK Sportbund München, wo er bereits mit 16 Jahren in der damaligen 2. Bundesliga Süd spielte. Zu Weihnachten 1988 wechselte Hupmann als Austauschschüler an eine High School nach Michigan in die Vereinigten Staaten. Hupmann spielte bei TVG Trier, Bayer Leverkusen, ALBA Berlin, Panathinaikos Athen, Iraklis Saloniki und der TSG Humana Ehingen. Zudem war er lange Mitglied der deutschen Basketballnationalmannschaft. Hupmann besuchte von 1989 bis 1993 die University of Evansville im US-Bundesstaat Indiana. Er kam in 97 Einsätzen für Evansville auf Mittelwerte von 8,7 Punkten sowie 7,4 Rebounds und zwei geblockte gegnerische Würfe. Während seiner Zeit an der University of Evansville brach er sich dreimal den Mittelfuß. An der Hochschule war Hupmann zeitweise Kommilitone von Ralph Junge. Er begann seine Profikarriere 1993 bei der TVG Trier neben James Marsh, Sergej Babkow und Carl Brown. Nach einer Saison wechselte er zum amtierenden Meister Bayer Leverkusen. Dort etablierte er sich als Center, der unter dem Korb für einfache Punkte sorgte. Gemeinsam mit den Flügelspielern Denis Wucherer und Henning Harnisch sowie dem damaligen Aufbauspieler Michael Koch bildete er den Kern jener Bayer-Mannschaften, die bis 1996 siebenmal in Folge die deutsche Meisterschaft gewannen. In dieser Phase wurde Hupmann auch Nationalspieler. Im Jahr 1996 wechselte Hupmann zum damaligen Serien-Vizemeister Alba Berlin und wurde erneut Deutscher Meister. Danach machte er vom Bosman-Urteil Gebrauch und wechselte nach Griechenland zu Panathinaikos Athen. Dort gewann er als Reservespieler den Landestitel sowie den Landespokal. Später wechselte Hupmann zu Iraklis Saloniki, war aber auch dort kein Stammspieler. Ausklingen ließ er seine Karriere in der 2. Bundesliga bei TSG Humana Ehingen, dort spielte er unter seinem Freund Ralph Junge als Trainer. Hupmann lebte zuletzt mit seiner Familie in Evansville und arbeitete dort an einer Schule. Er starb am 12. April 2020, wenige Tage vor seinem 50. Geburtstag. Er litt an einer selten vorkommenden Form der Ataxie, wodurch er seit mehreren Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen war. Hupmanns Sohn Noah wurde ebenfalls Basketballspieler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sascha Hupmann (* 21. April 1970 in München; † 12. April 2020 in Evansville, Indiana, Vereinigte Staaten) war ein deutscher Basketballspieler. Er war 2,16 Meter groß und wurde als Center eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 899470} {"src_title": "Keiichi Tanaami", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Tanaami studierte Grafikdesign an der Kunsthochschule Musashino und schloss nie ein Studium der bildenden Kunst ab, dennoch bewegt er sich mühelos in unterschiedlichen Medien und Formensprachen. Innerhalb kürzester Zeit wurde er als erfolgreicher Illustrator und Graphikdesigner national und international bekannt. Im Zweiten Weltkrieg erlebte Tanaami im Alter von 9 Jahren (1945) die US-Luftangriffe auf Tokio. Kampfflugzeuge, Totenköpfe oder Raketen sind Motive die, durch die traumatischen Erlebnisse bedingt, wiederholt in seinem späteren Werk auftauchen. 1969 besuchte Tanaami erstmals die Vereinigten Staaten, wo er unter anderem auf Andy Warhol traf. Dessen künstlerische Auseinandersetzung mit der amerikanischen Konsumgesellschaft und deren Auswüchse sollte Tanaamis Arbeit nachhaltig beeinflussen. 1975 wurde Keiichi Tanaami der erste Art Director des japanischen Playboys. Im Zuge dessen wurde sein künstlerisches Schaffen provokativer und experimenteller. Im Alter von 45 (1981) zwang ihn als weitere Schicksalsschlag eine schwere Krankheit zu einem viermonatigen Krankenhausaufenthalt, der seine Arbeit stark beeinflusste. Unter starkem Medikamenteneinfluss halluzinierte er dort nach eigenen Angaben jede Nacht und war unfähig Wirklichkeit und Illusion zu unterscheiden. \"«Träume und Realität werden in meinen Erinnerungen durcheinandergebracht und in meinem Kopf in diesem zweideutigen Zustand gespeichert.»\" (Keiichi Tanaami, Interview mit der Galerie Gebrüder Lehmann) Keiichi Tanaami lehrt seit 1991 an der Kyoto University of Art and Design, wo er momentan als Leiter des Lehrstuhls für Informationsdesign tätig ist. Er lebt und arbeitet in Tokio.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Themen und Motive.", "content": "Keiichi Tanaami arbeitet in unterschiedlichen Medien: angefangen mit Grafiken und Zeichnungen, schuf er vor allem in 1960er – 1970er Jahren mehrere Collagen und Videoarbeiten, wonach malerische Werke und Skulptur folgten. Sein künstlerischer Stil zeichnet sich durch grelle Farben, dichtes Neben- und Übereinander von unterschiedlichen Motiven und psychedelisch anmutende Bilder aus. Als Kind erlebte Tanaami die Atombombenabwürfe auf Hiroshima – diese traumatischen Eindrücke werden ihn und sein künstlerisches Schaffen das ganze Leben lang begleiten. Nach dem Studium fand sich Tanaami inmitten von rasanten sozialen und kulturellen Entwicklungen, auf die er mit seiner Kunst reagieren wollte. Er näherte sich dem Neo-Dada-Kreis und arbeitete mit Ushio Shinara, dem Anführer der japanischen Neo-Dada-Bewegung, sowie mit Robert Rauschenberg und Michel Tapié, als diese Japan besuchten. Die Kunst des Absurden wurde zum Mittel, die Sinnlosigkeit des Krieges und den Protest gegen Gewalt zum Ausdruck zu bringen. Kennzeichnend für diese Zeit war vor allem der wachsende Massenkonsum. Tanaami lernte diese Prozesse während seines Aufenthalts in den USA gut kennen, schnell wurden sie zu vordergründigen Motiven in seinen Werken. Eine wichtige Rolle spielte für ihn die Kunst von Andy Warhol – sie hat den japanischen Künstler nicht nur thematisch und ästhetisch beeinflusst, sondern veranlasste ihn auch dazu, Auftragsgrafik und freie Kunst miteinander zu verbinden, sich also künstlerisch mehreren Techniken und Medien zu widmen und sich nicht bloss auf Grafik zu beschränken. Fasziniert vom Medium Film, taucht Tanaami bereits als Jugendlicher in die zauberhafte Welt des Kinos. Später wird die Filmästhetik zum wichtigen Teil seines Werkes. Ein großes Interesse zeigt der Künstler auch für die Musikkultur. Die Gestaltung verschiedener Plattenhüllen von weltweit erfolgreichen Bands wie The Monkees oder Jefferson Airplane verhalfen Tanaami schon bald zu internationaler Anerkennung. Nicht zuletzt spielte die Proklamierung der sexuellen Freiheit, die nach Amerika die Küsten Japans allmählich erreichte, eine wichtige Rolle in Tanaamis Werk. Explizite erotische Szenen aus japanischen Holzschnitten vermischen sich in seinen Arbeiten mit den Bildern von Hollywood-Schönheiten.", "section_level": 2}, {"title": "Merkmale des Stils.", "content": "Keiichi Tanaami hat eine besondere Bildsprache entwickelt, die die westliche Pop-Art mit den östlichen traditionellen Kunstmotiven kaleidoskopisch verschränkt. Daraus entsteht ein Universum, das psychedelische Albträume, japanisches Papiertheater [Kamishibai], „die USA, Japan, die Exzesse, die Tradition, die Gegenkultur, die Comics, Manga, die Frauen, die Albdrücke des Krieges, die Reproduzierbarkeit der Kunst, die Abgründe und Untiefen des paradis artificiels“ vereint. (Stefano Stoll: Die Zeichnungen Keiichi Tanaamis. Künstlergeständnisse)", "section_level": 2}], "src_summary": "Keiichi Tanaami (jap. ; \"Tanaami Keiichi\"; * 1936 in der Präfektur Tokio) ist einer der einflussreichsten japanischen Künstler. Seine Arbeiten waren und sind ausschlaggebend für die Entwicklung der japanischen Pop-Art. Tanaami gilt damit als Vorreiter und geistiger Ziehvater einer Reihe japanischer Kunstgrößen, so etwa Takashi Murakami und Tabaimo.", "tgt_summary": null, "id": 914959} {"src_title": "Jonathan Elmer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühes Leben.", "content": "Jonathan Elmer wurde als ältester Sohn von Theophilus Elmer, eines Geistlichen und Pastors der Presbyterianergemeinde von Fairfield, in Cumberland County (New Jersey) geboren. Sein jüngerer Bruder Ebenezer Elmer wurde später ebenfalls Politiker, und saß von 1801 bis 1806 als Abgeordneter für New Jersey im Bundeskongress in Washington, D.C. Nach dem Tod des Vaters, im Jahr 1761, schrieb sich Jonathan Elmer an der neu gegründeten University of Pennsylvania ein, an der er Medizin und Philosophie studierte. Im Jahr 1771 zählte er zu einem der ersten zehn Studenten, die an jener Fakultät erstmals die Graduierungsurkunde in Empfang nehmen konnten. Er begann darauf in Bridgeton (New Jersey) als Arzt zu praktizieren.", "section_level": 2}, {"title": "Werdegang.", "content": "Schon früh konnte sich Elmer für politische Ämter begeistern. So kandidierte er 1772 mit Erfolg für das Amt des Sheriffs seines Heimatbezirks, Cumberland County. Auch wurde er 1775, kurz vor Beginn des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs, zum Leiter einer Infanterieeinheit bestimmt. Im Jahr 1777 wurde Elmer als Parteimitglied der Föderalisten in den Kontinentalkongress gewählt. Er sollte mit Unterbrechungen zweimal wiedergewählt werden, und amtierte in den Jahren 1777 bis 1778, 1781 bis 1783 und zuletzt von 1787 bis 1788. Seine politischen Erfahrungen konnte Elmer auch in der Staatsregierung von New Jersey erweitern, als er sowohl im Jahr 1780 aber auch im Jahr 1784 zu einem Mitglied des Staatsrates ernannt wurde. Parallel zu seiner Arbeit als Politiker machte er sich ab 1782 auch als Finanzverwalter des College of New Jersey, der heutigen Princeton University einen Namen, ein Amt, das Elmer bis 1795 bekleidete. 1789 kandidierte Elmer mit Erfolg für einen Sitz im Senat der Vereinigten Staaten, und amtierte vom 4. März 1789 bis 3. März 1791. Eine erneute Kandidatur scheiterte an seiner angeschlagenen Gesundheit. Seit 1774 war er Mitglied der American Philosophical Society.", "section_level": 2}, {"title": "Spätes Leben.", "content": "1802 wurde Elmer zum Obersten Richter am Berufungsgericht von New Jersey ernannt und amtierte daselbst bis 1804. Ende 1813 wurde er erneut in jene Funktion gewählt, amtierte jedoch nur für wenige Monate bis Februar 1814. Jonathan Elmer starb drei Jahre später, im Alter von 71 Jahren. Über das Privatleben des Politikers ist wenig bekannt. Gesichert gilt, dass er Vater eines Sohnes war. Lucius Elmer (1793–1883) saß von 1843 bis 1845 als Mitglied der Demokraten für New Jersey im Kongress.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jonathan Elmer (* 29. November 1745 in Cedarville, New Jersey; † 3. September 1817 in Bridgeton, New Jersey) war ein US-amerikanischer Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1547377} {"src_title": "Roland Béguelin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Roland Béguelin wurde als Sohn eines lange arbeitslosen Uhrmachers und einer Sekretärin geboren. Das Mitglied der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz machte sein Lizenziat in Wirtschaftswissenschaften in Neuenburg und amtete ab 1945 als Gemeindeschreiber von Tramelan-Dessus. Schon als Student engagierte sich Béguelin auf der Seite der französischsprachigen Separatisten in der Jurafrage. Unter anderem schrieb er in einem Artikel in der SP-Zeitung \"Le Progrès\", dass die Gemeindebehörden des Berner Jura von Kandidaten mit Deutschschweizer Namen „zu reinigen seien“; ihm wurde deswegen später noch lange Hass auf Deutschschweizer vorgeworfen. 1947 war er während des durch die Affäre Moeckli ausgelösten Protests Mitbegründer des \"Mouvement séparatiste jurassien\" und später des Rassemblement jurassien, dessen Generalsekretär er 1952 wurde. Daneben war er Chefredakteur der Zeitung \"Jura Libre\" und Verwaltungsrat einer jurassischen Druckerei. Béguelin galt als Kopf der Separatisten-Bewegung und wurde auch in der Politik so wahrgenommen. Zum Beispiel fand sich 1974, zur Zeit der Aktionen der Béliers, Bundesrat Kurt Furgler zu einem Geheimtreffen mit Béguelin zusammen. Der SP war sein Einsatz unangenehm, und sie beschlossen, ihn 1962 aus der kantonalen Sektion auszustossen; ein Entschluss, der aber nie umgesetzt wurde. Als nach mehreren Volksabstimmungen im Berner Jura und in der Gesamtschweiz zwischen 1974 und 1978 für die Nordbezirke des Berner Jura die Unabhängigkeit beschlossen wurde, war Roland Béguelin Vizepräsident der verfassungsgebenden Versammlung des zukünftigen Kanton Jura. Zwischen 1979 und 1990 war er im jurassischen Parlament und dessen erster Präsident. Während dieser Zeit setzte er sich für die Aufnahme der im Kanton Bern verbliebenen Südbezirke des Berner Jura in den Kanton Jura ein. 1993 starb er an Krebs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roland Béguelin (* 12. November 1921 in Tramelan; † 13. September 1993 in Delémont) war ein Schweizer Politiker und Hauptvertreter der jurassischen Separatisten in der Jurafrage.", "tgt_summary": null, "id": 104806} {"src_title": "Jacques Bourgeois", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und politische Ämter.", "content": "Nach einer Grundausbildung in der Landwirtschaft und dem Handels- und Verwaltungsdiplom nahm Bourgeois ein Studium der Agrarwirtschaft an einer Fachhochschule in Angriff, welches er 1985 erfolgreich abschloss. Anschliessend arbeitete er bis 1998 für den \"Verband Schweizerischer Gemüseproduzenten\", sieben Jahre davon als Direktor. Seit 2002 und noch bis Ende März 2020 ist Bourgeois Direktor des Schweizerischen Bauernverbandes, für den er bereits vier Jahre zuvor als Stellvertretender Direktor und Leiter des Departementes Pflanzenbau und Umwelt tätig war. 2001 trat Bourgeois sein erstes öffentliches Amt als Mitglied des Grossen Rates des Kantons Freiburg an. Bei den Parlamentswahlen 2007 schaffte er den Sprung in den Nationalrat. Im Rahmen seiner parlamentarischen Tätigkeit ist er Vizepräsident der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK) des Nationalrats.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Profil.", "content": "Bourgeois befürwortet wirtschaftliche und gesellschaftliche Liberalisierungen grundsätzlich, beobachtet diese Entwicklungen aber auch kritisch. Tendenziell ablehnend steht er Forderungen nach einem weiteren Ausbau des Sozialstaats, nach weiterer aussenpolitischer Öffnung oder den Anliegen des Umweltschutzes gegenüber – wobei er jedoch nie radikale Standpunkte einnimmt, sondern sich immer mit einem gewissen Handlungsspielraum positioniert. Bourgeois ist ein diplomatischer Parlamentarier, der sich aber nicht scheut, zu einzelnen Sachvorlagen eine dezidierte, manchmal auch im Widerspruch zur Linie seiner Partei stehende Meinung zu vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Neben seinen Tätigkeiten als Verbandsdirektor und Parlamentarier ist Bourgeois im Radsport engagiert. Er ist Ehrenpräsident des Freiburger Radfahrerverbandes und präsidierte die Tour de Romandie 2007. Bourgeois ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Weiter ist Bourgeois Mitglied des Rotary Clubs Freiburg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacques Bourgeois (* 14. März 1958 in Pompaples (VD)) ist ein Schweizer Politiker (FDP). Seit 2007 ist er Mitglied des Nationalrats.", "tgt_summary": null, "id": 1179446} {"src_title": "Corpus Byzantinae historiae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Entstehung des \"Corpus Parisinum\" fällt in die zweite Blütezeit byzantinischer Studien in Frankreich in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Das wachsende Interesse Frankreichs an Byzanz ging mit einer diplomatischen Expansion im Osmanischen Reich einher. Frankreich hatte 1550 in einem Vertrag mit dem Sultan Süleyman dem Prächtigen Sonderrechte im Handel mit der Türkei erhalten. Dieses Abkommen wurde 1581 erneuert und um eine Schutzherrschaft über die katholischen Christen im Osmanischen Reich erweitert. Den Kaufleuten folgten Priester, die unablässig Pläne für eine Kirchenunion verfolgten. Die Quellenedition stand unter der Schirmherrschaft Ludwigs XIV., der Großteil der gelehrten Autoren kam aus dem 1540 gestifteten Jesuitenorden, der 1603 in Galata ein Kollegium errichtet hatte. An der Ausgabe wirkten viele renommierte französische und nichtfranzösische Philologen des 17. Jahrhunderts mit: die Jesuiten Philippe Labbe und Pierre Poussine, die Dominikaner Jacques Goar und Francois Combéfis, der Jurist Charles Fabrot und der Historiker Charles du Cange, der zu den Begründern der Byzantinistik zählt. Neben dem Corpus entstand Du Canges \"Glossarium ad scriptores mediae et infimae latinitatis\", ein Wörterbuch und Reallexikon zugleich. Viele byzantinische Autoren wurden im Pariser Corpus erstmals herausgegeben und mit wertvollen Kommentaren versehen. Die Ausgabe bietet bis heute eine Grundlage für viele Texte. In den Jahren 1777 und 1819 (Hases Ausgabe Leon Diakonos’) erschien je ein Nachtragsband. Von 1729 bis 1733 erschien ein sogenanntes „Venezianischer Corpus“, im Wesentlichen ein Nachdruck der Texte des Pariser Corpus mit wenigen Ergänzungen. Das Pariser Corpus hatte auch einen grundlegenden Einfluss auf Niebuhrs Bonner Corpus (\"Corpus Scriptorum Historiae Byzantinae\", CSHB, 1828–1897), das seit 1967 durch die Reihe \"Corpus Fontium Historiae Byzantinae\" (CFHB) ersetzt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Corpus Byzantinae historiae, nach seinem Entstehungsort auch Pariser Corpus genannt, ist eine gedruckte Sammelausgabe byzantinischer Quellen in 42 Bänden, die von 1645 bis 1711 erschien.", "tgt_summary": null, "id": 1977287} {"src_title": "ObZen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Im März 2007 begannen die Aufnahmen für das Album im Tonstudio „Fear and Loathing“ in Stockholm. Für die Schlagzeugspuren wurde, im Gegensatz zum Vorgängeralbum \"Catch Thirtythree\", auf den Drumcomputer „Drumkit From Hell“ zum Großteil verzichtet und das Schlagzeug wieder live eingespielt. Ende Oktober 2007 wurden die Aufnahmen zu \"obZen\" fertiggestellt. Tomas Haake, der Hauptsongwriter, wurde im Schlagzeug- und Perkussion-Magazin Modern Drummer zum besten Schlagzeuger in der Kategorie Metal gewählt. Ursprünglich war das Album für November 2007 geplant, rechtzeitig vor einer Europatournee mit The Dillinger Escape Plan. Nachdem die Aufnahmen jedoch länger dauerten als geplant, wurde die Tour gestrichen. Später äußerte sich die Band auf ihrer offiziellen Website dazu und ließ verlautbaren, dass durch den verschobenen Veröffentlichungstermin die Promotion des Albums warten müsse und dass sie sich voll und ganz auf die Fertigstellung ihrer Aufnahmen konzentrieren wollen. Zum Lied „Bleed“ wurde ein Video gedreht, das am 13. Januar 2008 veröffentlicht wurde. Produziert und geschrieben wurde es von Ian McFarland. Zusätzlich wurde ein Schlagzeug-Wettbewerb veranstaltet. Jeder Schlagzeuger bekam die Möglichkeit, zu „Bleed“ zu spielen und seine beste Reproduktion als Video via YouTube oder Myspace zu veröffentlichen. Tomas Haake persönlich stellte die Jury und bewertete die abgegebenen Versuche.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Laut Gitarrist Mårten Hagström ist \"obZen\" stilistisch ein Schritt zurück zu den Wurzeln:", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Titel des Albums ist ein Wortspiel aus den beiden Wörtern „obscene“ ( für „obszön“) und „Zen“. Er steht metaphorisch für die Menschheit, die versucht, ihren inneren Frieden durch Blutvergießen und Habgier zu finden. Das Albumcover zeigt eine männliche Person mit drei Armen im Lotossitz, im Moment des perfekten Zen. Die Person ist blutüberströmt und hält die Augen geschlossen. Während die Dreiarmigkeit ein Symbol für die hinduistische Gottheit Ardhanarishvara darstellt, formen die Hände, die durch Blut besonders hervorgehoben wurden, jeweils eine Sechs. Die daraus resultierende vor allem im Okkultismus wichtige Zahl Sechshundertsechsundsechzig sorgte dafür, dass in den Vereinigten Staaten das Cover zensiert wurde, wodurch das Album nur noch mit einem Schuber, der die Szene einschränkt, verkauft werden darf. Das Cover wurde von Joachim Luetke, der auch das Dimmu-Borgir-Album \"In Sorte Diaboli\" kreierte, entworfen. Die untere Hälfte des Bildes wurde mit Hilfe eines weiblichen Models erstellt, da das männliche Model nicht im Stande war, im Lotossitz zu sitzen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Album verkaufte sich in den Vereinigten Staaten innerhalb der ersten Woche über 11.400 Mal und im Laufe des ersten halben Jahres wurden etwa 50.000 Exemplare verkauft. In Schweden erreichte \"obZen\" Platz 16 der Albumcharts und auch in den Vereinigten Staaten stieg es auf Platz 59 der Billboard-200-Charts ein. Im Vereinigten Königreich erreichte das Album Platz 151 der Charts. Rock Hard-Schreiber Volkmar Weber beschreibt das Album als und vergibt die Note 9. Oliver Schneider, Journalist des Webzines Powermetal.de bezeichnet das Album als. Petra Schurer vom deutschen Metal Hammer vergibt die Höchstnote 7 in der Kategorie „Progressive Metal“ und lobt vor allem die Komplexität des Albums und die musikalischen Kompetenzen der Musiker:", "section_level": 1}], "src_summary": "obZen ist das sechste Studioalbum der schwedischen Progressive-Metal-Band Meshuggah. Es wurde am 7. März 2008 über Nuclear Blast veröffentlicht. Es ist das erste Album mit dem Bassisten Dick Lövgren, der die Band seit 2004 live unterstützt.", "tgt_summary": null, "id": 1587818} {"src_title": "Weidmann Holding", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tätigkeitsgebiet.", "content": "Die Weidmann Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt über ihre drei Unternehmensbereiche \"Weidmann Electrical Technology,\" \"Weidmann Medical Technology und Weidmann Fiber Technology\" Isolationsmaterial, -komponenten und -systeme für Transformatoren, Spritzgusskomponenten für die Medizin- und Pharmaindustrie sowie mikrofibrillierte Zellulose für hochwertige und umweltfreundliche Anwendungen verschiedenster Branchen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde 1877 von Heinrich Weidmann gegründet, der damals die stillgelegte Stadtmühle Rapperswil ersteigerte und darin seinen Betrieb einrichtete. Neben Pressspan in Platten und Rollen stellte er aus selbst entwickelten Kunststoffen Pressteile vorwiegend für die Elektrobranche her, unter anderem Schaltergriffe, Schalterkasten, Funkenlöscher und Magnetspulenkasten. Nach Weidmanns Tod 1914 ging das Unternehmen infolge an die beiden geschäftsführenden Prokuristen über, die es 1915 in die \"H. Weidmann Aktiengesellschaft\" umwandelten. Als Folge des eben ausgebrochenen Ersten Weltkrieges fielen allerdings die Auslandmärkte aus, was das Unternehmen an den Rand des Ruins brachte. 1923 wurde es durch ein Konsortium unter der Leitung von Jean Tschudi–Klaesi, selber Eigentümer eines Unternehmens für Spezialkartone für nicht-elektrische Anwendungen in Ennenda, übernommen. Die nötige Sanierung und Neupositionierung des Unternehmens übertrug Jean Tschudi-Klaesi 1925 seinem Sohn Hans Tschudi-Faude. Ihm gelang es, die \"H. Weidmann AG\" als Hersteller der Isolations- und Kunststofftechnik zu positionieren. 1968 ging die Unternehmensleitung an Felix Tschudi-Hubacher über. Unter seiner Leitung wurde die familieneigene \"Tschudi & Cie. AG\" in die \"H. Weidmann AG\" integriert, das Unternehmen internationalisiert und zu einem globalen Konzern ausgebaut. 1997 wurden die Geschäftsaktivitäten im Bereich der Spezialkartone für nicht-elektrische Anwendungen der \"Tschudi & Cie. AG\" in Ennenda verkauft und das Firmengebäude zu einer neuen Produktionsstätte für Automobil- und später für Elektroisolationskomponenten umgebaut. Seit 2001 führt Franziska Tschudi Sauber als CEO das Familienunternehmen in vierter Generation. Neue Standorte in Europa (Ukraine, Türkei, Kroatien) und in Asien, insbesondere China, wurden aufgebaut. 2014, mit dem Verkauf des Bereichs Automotive & Industrial wird Weidmann Medical Technology zum eigenständigen Unternehmensbereich. 2016, mit der Gründung von Fiber Technology zur Herstellung von mikrofibrillierter Zellulose (MFC), geht ein weiterer/neuer Unternehmensbereich aus der Gruppe hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weidmann Gruppe (früher Wicor) ist ein Schweizer Unternehmen für technische Produkte und Dienstleistungen für die Elektrotechnik, Medizin und Pharmazeutik sowie weiterer Industrien. Das Familienunternehmen verfügt weltweit über 30 Standorte, beschäftigt 2018 rund 3'200 Mitarbeitende und erwirtschaftete im selben Jahr einen Umsatz von 367 Millionen Schweizer Franken.", "tgt_summary": null, "id": 1066865} {"src_title": "Kljajićevo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Besiedelung.", "content": "Menschliche Ansiedelungen im Gebiet des heutigen Kljajićevo können bis in die Steinzeit zurückverfolgt werden. Es wurden Tongefäße gefunden, die darauf hindeuten, dass hier im 2. Jahrhundert v. Chr. Kelten gelebt haben. Sie wurden von den Dakern abgelöst und ihnen folgten die Jazygen. Diese wurden von den Römern unter Marc Aurelius (161–180 n. Chr.) besiegt. Aus dieser Zeit stammen die „Römischen Schanzen“, die ihren Ausgang bei Apatin haben. Eine der sogenannten „Kleinen Schanzen“ zog sich unterhalb der Teletschkaer Hügel von Miletitsch, nordöstlich von Sombor, vorbei an Tschonopl und Kernei bis nach Tscherwenka. Die römische Herrschaft wurde durch die Goten erschüttert. 1391 wurde, während der Regierung des Königreichs Ungarn, eine Siedlung mit dem Namen Szent Király (Sveti Kralj) an dieser Stelle erwähnt.", "section_level": 2}, {"title": "Osmanische Verwaltung.", "content": "Während der osmanischen Verwaltung (16.–17. Jahrhundert) war die Batschka Teil des Sandschak Segedin (Szeged). Die ehemalige ungarische Bevölkerung floh und das Gebiet wurde meist von ethnischen Serben aus dem Süden besiedelt. Das Dorf wurde erstmals im Jahr 1590 in den osmanischen Steuerlisten (Defters) als Kernja, eine Siedlung in der Nähe von Sombor, erwähnt. Die Siedlung wurde 1601 auch unter dem Namen Krnjaja erwähnt und war von ethnischen Serben bevölkert. In den frühen 1700er-Jahren verwalteten Serben Bauernhöfe mit Viehzucht als Teil der österreich-ungarischen Grenzverteidigung gegen das Osmanische Reich. Die Landschaft blieb dünn mit Bauernhöfen besiedelt, bis ca. 1760 die ersten Donauschwaben in 100 neuen Häusern angesiedelt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Habsburger Verwaltung.", "content": "1699 kam die Batschka in den Besitz der Habsburg-Monarchie Österreich. Nachdem Maria Theresia von Österreich als Königin von Ungarn im Jahr 1740 den Thron bestieg, ermutigte sie die Kolonisation der Kronländer zunächst auf der Militärgrenze und später auf der gesamten Fläche, da die Bevölkerungsdichte nach den letzten Türkenkriegen durch die Kriegsführung dezimiert worden war. Die neuen Siedler im Dorf waren in erster Linie Österreicher, Ungarn und Böhmen. Anton von Cothmann (1720–1768) hatte entscheidenden Einfluss auf Verlauf und Gestaltung der Ansiedlung. Er machte 1763 der Kaiserin Maria Theresia den Vorschlag, Kernyája und das umliegende Gebiet zu besiedeln. Laut der „Conscriptio“ vom 21. Dezember 1765 wurde ein neues Dorf angesiedelt mit 17 Familien, davon 57 Prozent ethnische Deutsche. Darunter waren Bauern, zwei Schmiede, ein Zimmermann, ein Weber und ein Wirt. Das Dorf wurde jetzt „Kernjaja“ oder „Kernyaja“ genannt. In den nächsten Jahrzehnten stieg die Zahl der Siedler jährlich. Zwischen 1794 und 1796 kamen 291 Familien nach Kernaja, unter ihnen 83 Prozent Deutsche, 11 Prozent Ungarn und 6 Prozent Böhmen. Kaiser Joseph II. erweiterte das Dorf um 78 neue Häuser. Die katholische Kirche wurde im Jahr 1791 gebaut. Obwohl das Dorf viele offizielle Namen hatte, nannten die Bewohner es bis zur Vertreibung 1945 „Kernei“. Zu Beginn des Jahres 1767 wurden Schüler im Kantorhaus unterrichtet. Die neue Schule wurde im Jahr 1911 erbaut. Die Kirche wurde später in eine griechisch-orthodoxe Kirche verwandelt. Im Jahr 1805 hatte Kernei 2.000 Einwohner. Als die Einwohnerzahl 1850 auf 3.500 anstieg, lag der Anteil der Bevölkerung aus anderen Nationalitäten bei weniger als 5 Prozent. Die Anzahl der Einwohner jüdischer Abstammung lag bei etwa 50. Es gab einen eigenen jüdischen Friedhof, aber die letzten Juden verließen Kernei um 1910. Um die Wende zum 20. Jahrhundert und danach begann die große Auswanderungswelle nach Nordamerika. Es gab in der Zeit ein stetiges Auf und Ab in der Einwohnerzahl, sodass die 5.000er-Marke erst 1910 erreicht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Jugoslawische Verwaltung.", "content": "1918 fiel Krnjaja, als Teil von Batschka, Banat und Baranja, an das Königreich Serbien, das später zusammen mit dem Königreich Montenegro und den Slowenen, Kroaten und Serben das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen bildete. Von 1929 bis 1941 war das Dorf Teil der Dunavska Banovina, einer Provinz des Königreichs Jugoslawien.", "section_level": 2}, {"title": "Der Zweite Weltkrieg.", "content": "Am 6. April 1941 begann der Angriff auf Jugoslawien. Kurz danach marschierten Einheiten der Wehrmacht in Krnjaja ein. Sie wurden von der deutschen Bevölkerung begeistert empfangen, die bereits seit Jahren von der nationalsozialistischen Volksgruppenführung und ihrer Ortsgruppe indoktriniert worden war. Nach der jugoslawischen Kapitulation führte die SS-Division „Reich“ in Krnjaja und allen anderen Gemeinden eine von intensiver Propaganda begleitete Anwerbung unter den Männern der jüngsten Jahrgänge durch. Die SS konnte bis Anfang Mai mehrere Rekrutenkompanien aufstellen, die nach einer kurzen Grundausbildung in Prag schon im Juni 1941 an der Ostfront eingesetzt wurden. In Absprache mit dem Deutschen Reich besetzte Ungarn die Batschka, wodurch der Ort Krnjaja unter ungarische Verwaltung gestellt wurde. Nach Kriegsende wurden die Staatsgrenzen gemäß dem Friedensvertrag von Trianon 1920 wiederhergestellt. Angesichts des Vormarsches der Roten Armee wurden die meisten Donauschwaben evakuiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kljajićevo (), vormals Krnjaja, ist ein Dorf in der Gemeinde (Opština) Sombor im Bezirk West-Batschka (Zapadna Bačka) der autonomen Provinz Vojvodina in Serbien mit etwa 6000 Einwohnern. Auf Deutsch heißt der Ort Kernei, auf Ungarisch Kerény. Maria Theresia ließ den Ort 1765 mit Schwaben besiedeln, 1944 war er von rund 6.300 Donauschwaben bewohnt. Kernei hat, wie die meisten donauschwäbischen Orte, mehrere Namen, auch durch Dialekt abgewandelt: Kernyáya, Kornau, Kernai, Gorni-Szentkirály, Kernyája, Szentkirálya, Királya.", "tgt_summary": null, "id": 1296723} {"src_title": "Crotonsäure", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Crotonsäure kann durch Oxidation von Crotonaldehyd gewonnen werden. Auch durch Knoevenagel-Kondensation von Acetaldehyd mit Malonsäure in Pyridinlösung entsteht Crotonsäure. Bei der alkalischen Hydrolyse von Allylcyanid entsteht nach einer intramolekularen Umlagerung der Doppelbindung ebenfalls Crotonsäure. Crotonsäure entsteht auch bei der Destillation von 3-Hydroxybutansäure.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Crotonsäure kristallisiert in langen Kristallnadeln oder auch als große Tafeln im monoklinen Kristallsystem in der mit den Gitterparametern a = 971 pm, b = 690 pm, c = 775 pm und β = 104,0°. In der Elementarzelle befinden sich vier Formeleinheiten. Die Verbindung ist löslich in Wasser und vielen organischen Lösungsmitteln wie Ethanol, Aceton oder Toluol. Sie hat einen mit Buttersäure vergleichbaren Geruch und reizt Augen, Haut und Atmungsorgane.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Crotonsäure kann durch Hydrierung mit Zink und Schwefelsäure zu Buttersäure umgewandelt werden. Mit elementarem Chlor bzw. Brom bilden sich die entsprechenden 2,3-Dihalogenbutansäuren. Bei der elektrophilen Addition von Bromwasserstoff bildet sich 3-Brombutansäure. Die Substitutionsrichtung ergibt sich aus dem elektronenziehenden Effekt der Carboxygruppe, der zur Folge hat, dass an der Position 3 das stabilere Carbeniumion entsteht, an das sich das Brom anlagert. Die Reaktion von Crotonsäure mit alkalischer Kaliumpermanganatlösung ergibt 2,3-Dihydroxybutansäure. Durch Kochen mit Essigsäureanhydrid entsteht Crotonsäureanhydrid, dessen Siedepunkt bei 248 °C liegt. Die Veresterung von Crotonsäure mit Methanol bzw. Ethanol mit Schwefelsäure als Katalysator liefert die entsprechenden Ester, deren Siedepunkte bei 118–120 °C (Methylcrotonat) bzw. 142–143 °C (Ethylcrotonat) liegen. Crotonsäure reagiert mit Hypochloriger Säure zu 2-Chlor-3-Hydroxybutansäure, welche mit Natriumamalgam zur Buttersäure reduziert wird, mit Schwefelsäure 2-Chlorcrotonsäure bildet, sich mit Chlorwasserstoff zu 2,3-Dichlorbuttersäure verbindet, sowie mit Kaliumethanolat zur 3-Methyloxiran-2-carbonsäure umgesetzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Crotonsäure wird zur Herstellung von Retinol und -Threonin verwendet. Für die Kunststoffherstellung kann sie mit Vinylacetat copolymerisiert werden. Crotonsäurechlorid reagiert mit \"N\"-Ethyl-2-methylanilin (\"N\"-Ethyl-\"o\"-toluidin) zum \"N\"-Ethyl-\"o\"-crotonotoluidin (INN: Crotamiton), das als Mittel gegen Krätzemilben (Skabies) eingesetzt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Crotonsäure, auch \"trans\"-Butensäure genannt, ist eine kurzkettige, einfach ungesättigte \"trans\"-Fettsäure, eine Monocarbonsäure in der Gruppe der Alkensäuren. Die Crotonsäure verdankt ihren Namen dem Crotonöl, es wurde fälschlicherweise angenommen, dass Crotonsäure durch Verseifung von Crotonöl entsteht. Crotonsäure bildet nadelförmige Kristalle. Das \"cis\"-Isomere der Crotonsäure wird Isocrotonsäure genannt. Die Salze der Crotonsäure werden als Crotonate bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1243138} {"src_title": "St-François-des-Cordeliers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kirche wurde unter Herzog René II. nach der Schlacht bei Nancy 1477 etwa zeitgleich wie der benachbarte Palast gebaut und 1487 geweiht. Die Kirche war als Grablege der Herzöge gedacht, die bis dahin in der heute nicht mehr existierenden Stiftskirche Saint-Georges bestattet wurden. Die Erzherzogin Marie Antoinette besuchte die Kapelle auf dem Weg zu ihrem zukünftigen Ehemann Ludwig XVI. 1951 fand hier die Hochzeit Ottos von Habsburg statt, 2001 die Feierlichkeiten zu seiner Goldhochzeit.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die außen äußerst sachlich gestaltete Kirche ist 73 Meter lang und nur neun Meter breit. Das einzige Kirchenschiff war mit zahlreichen Fenstern und Fresken geschmückt, von denen eines an einem Joch in Höhe des Chors erhalten ist. Auf der Seite des Schiffs befinden sich die Grabnischen der Herzöge, darunter die des Herzogs René II. Unter den Grabstätten ist die der Philippa von Geldern, der Ehefrau Renés II., aufgrund ihrer Ausgestaltung durch Ligier Richier bemerkenswert. Des Weiteren finden sich hier die Gräber von Henri III. de Vaudémont, Antoine de Vaudémont und Marie d’Harcourt (1398–1476) sowie das des Kardinals Charles de Lorraine de Vaudémont, das von Florent Drouin stammt. Der Kupferstecher Jacques Callot und der Maler Jean Le Clerc sind ebenfalls in der Kirche bestattet. Der Altar ist mit einem mehrfarbigen Retabel aus dem Jahr 1522 versehen, die große Rosette aus der Zeit des Klassizismus zeigt das Wappen Lothringens. Das hölzerne Chorgestühl aus dem Jahr 1691 wurde im 19. Jahrhundert aus der Abtei Salival dorthin gebracht. Die an den Chor anschließende Kapelle stammt aus den Jahren 1609 bis 1612 und wurde im Stil des italienischen Barock gebaut. Sie besitzt eine Kuppel mit einem Trompe-l’œil versehen. Diese Kapelle enthält die Gräber der letzten Herzöge von Lothringen aus der Familie Habsburg-Lothringen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kirche Saint-François-des-Cordeliers oder Église des Cordeliers (deutsch: \"Minoritenkirche\") in Nancy ist die Grablege der Herzöge von Lothringen. Sie befindet sich unmittelbar neben dem Herzogspalast. Das angrenzende Konventsgebäude ist heute Teil des \"Musée Lorrain\".", "tgt_summary": null, "id": 1747408} {"src_title": "William Lyon Mackenzie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mackenzie kam 1795 als Sohn von Daniel und Elizabeth Mackenzie in Schottland zur Welt. Sein Vater starb drei Wochen nach seiner Geburt. William Lyon Mackenzie wuchs bei seiner tief religiösen Mutter auf und besuchte mit fünf Jahren die Grammar School in Dundee. Im Alter von 15 Jahren schrieb der belesene Mackenzie für die örtliche Zeitung Artikel und wurde Mitglied einer Gelehrtengesellschaft. Wegen mangelnder Arbeitsplätze wanderte er 1820 zusammen mit einem Freund nach Kanada aus, wo er zunächst beim \"Montreal Herald\" eine Anstellung fand. 1822 heiratete Mackenzie in Montreal Isabel Baxter (1805–1873), mit der er 13 Kinder hatte. 1824 gründete Mackenzie eine eigene Zeitung, den \"Colonial Advocate\". Die Zeitung war als Sprachrohr für die 9. Parlamentswahlen von Oberkanada konzipiert. Nach finanziellen Schwierigkeiten zog Mackenzie mit der Zeitung nach York – dem heutigen Toronto. Da die Zeitung nur 825 Abonnenten hatte, hielten die finanziellen Schwierigkeiten an, so dass Mackenzie den Druck der Zeitung zwischen Juli und Dezember 1825 einstellen musste. Ungeachtet dieser Schwierigkeiten erlangte Mackenzie politische Bekanntheit und wurde Vorsitzender der in den 1830er Jahren gegründeten \"Reform Party of Upper Canada\". Diese Funktion hatte er bis 1838 inne. Am 27. März 1834 wurde Mackenzie erster Bürgermeister von Toronto, das am 6. März desselben Jahres von „York“ auf „Toronto“ umbenannt wurde. Er setzte sich damals gegen John Rolph durch. Mackenzies Amtszeit gilt als erfolglos, da er es nicht schaffte einen Großteil der vorrangigen Probleme der Stadt zu bewältigen. Bereits ein Jahr später löste ihn Robert Baldwin Sullivan als Bürgermeister ab. In den Folgejahren engagierte sich William Lyon Mackenzie bei den Parlamentswahlen und machte sich als radikaler Reformer in Oberkanada einen Namen. Sein Engagement gipfelte 1837 in der Führung der Rebellionen von Oberkanada.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Lyon Mackenzie (* 12. März 1795 in Dundee, Schottland; † 28. August 1861 in Toronto) war ein schottisch-kanadischer Politiker und 1834 erster Bürgermeister Torontos. Während des Oberkanada-Widerstandes 1837 spielte Mackenzie als Anführer eine wichtige Rolle. Er ist der Großvater von Premierminister William Lyon Mackenzie King.", "tgt_summary": null, "id": 2142685} {"src_title": "Mac Wiseman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Im Shenendoah Valley, in dem er aufwuchs, lernte er die traditionelle Musik kennen. 1944 wurde er, als Gewinner eines Nachwuchs-Wettbewerbs, Radio-Moderator bei WSVA in Harrisburg, Virginia. Nebenbei trat er unter anderem mit Molly O’Day und verschiedenen lokalen Country-Bands auf. Später hatte er seine eigene Band. 1948 wurde er Gründungsmitglied der Foggy Mountain Boys. Im Jahr 1949 nahm er zusammen mit Bill Monroe die Single \"Travelin' Down This Lonesome Road\" auf. In den 1950er-Jahren hatte Wiseman wieder seine eigene Band. 1951 wurde er beim \"Louisiana Hayride\" von Dot Records entdeckt und bekam seinen ersten eigenen Plattenvertrag. Einer seiner größeren Erfolge dort war \"Jimmy Brown the Newsboy\", das Platz fünf der Hot Country Songs erreichte. Während der 1950er-Jahre war er regelmäßiger Gast in Red Foleys \"Ozark Jubilee\" und erhielt durch weitere Auftritte in Shows wie dem \"WSB Barn Dance\", dem \"Old Dominion Barn Dance\", dem \"Tennessee Barn Dance\" und der \"Grand Ole Opry\" weitreichende Bekanntheit. Wiseman leitete ein paar Jahre lang die Country-Musik-Abteilung bei Dot, bis er 1962 zu Capitol Records wechselte. Dort nahm er Bluegrass- und andere Countrystücke auf. Er spielte auf Bluegrassfestivals und trat im Jahr 1965 im \"WWVA Jamboree\" in Wheeling, West Virginia, auf. Im Jahr 1969 zog Wiseman nach Nashville und bekam einen Vertrag bei RCA Victor. Dort nahm er auch drei Alben mit Lester Flatt auf. Sein einziger Hit in dieser Zeit war \"If I Had Johnny's Cash and Charley's Pride\". Von Mitte der 1970er-Jahre spielte Wiseman verstärkt Bluegrass. 1992 brachte er eine Dokumentation des Bluegrass mit dem Titel \"High Lonesome\" heraus. Er wurde 1993 in die \"International Bluegrass Music Hall of Honor\" aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Malcolm „Mac“ B. Wiseman (* 23. Mai 1925 in der Nähe von Waynesboro, Virginia; † 24. Februar 2019 in Nashville, Tennessee) war ein US-amerikanischer Country- und Bluegrass-Sänger und Gitarrist.", "tgt_summary": null, "id": 735135} {"src_title": "Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konzeption und Recherche.", "content": "Braudel war von 1923 bis 1932 als Gymnasiallehrer in Algier und Constantine, damals Teil Französisch-Nordafrikas, tätig. Der dortige Kontakt mit dem Mittelmeer wirkte sich, wie er später betonte, entscheidend auf seine Forschungsinteressen aus: Da er das Mittelmeer nun „von der anderen Seite aus“ als der für ihn als Franzosen gewohnten nördlichen Perspektive betrachtete, gelangte der geographische Raum gegenüber der streng nationalstaatlichen Ausrichtung stärker in sein Bewusstsein. Bereits 1923 dachte er über eine Habilitationsschrift () über ein diplomatiegeschichtliches Thema nach: \"Philipp II. von Spanien und der Mittelmeerraum in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.\" Die erste Konzeption sah jedoch noch eine traditionelle historische Untersuchung mit dem Fokus auf der politischen Geschichte vor. 1927 begann Braudel damit, zu seinem Thema zu recherchieren – zunächst in Paris, später in einigen spanischen Archiven (besonders Simancas und Madrid), dann in Italien (Genua, Rom, Venedig, Palermo) und schließlich in Ragusa (heute Dubrovnik), das insbesondere aufgrund seiner Schifffahrtsregister von Nutzen war und dadurch die Ausrichtung der Arbeit wesentlich beeinflusste. Für diese Archivstudien wandte er jede verfügbare freie Zeit auf, insbesondere die Sommerferien. Mithilfe einer Fotokamera, die er in Algier gekauft hatte, konnte er eine große Anzahl an historischen Dokumenten in kurzer Zeit auf kleinem Raum festhalten (an manchen Tagen allein mehrere Tausend). Das so gesammelte Material wurde im Rest des Jahres in Zusammenarbeit mit seiner Frau Paule ausgewertet, indem einer das fotografierte Dokument las und der andere die Notizen dazu festhielt. Bereits früh verlagerte sich das Interesse Fernand Braudels allerdings von dem eigentlichen Protagonisten seiner Arbeit, Philipp II., auf das Mittelmeer als geographischen Raum und auf eine universalere Sicht auf die Vergangenheit. So veröffentlichte er 1928 als Nebenergebnis seiner Studien den Aufsatz \"„Les Espagnols et l’Afrique du Nord, 1492–1577“\" („Die Spanier und das nördliche Afrika 1492–1577“) in der \"Revue africaine\", der bereits den bisher praktizierten Fokus der Geschichtsschreibung auf Kriege und Staatsmänner kritisierte und das Augenmerk stattdessen auf wirtschaftliche und alltägliche Kontakte legte. In den 1930er-Jahren kam er dann in Kontakt mit der neu entstandenen „Annales“-Schule, unter anderem durch den Besuch von Vorträgen Henri Pirennes in Algier. Der Annales-Schule gehörte auch der Professor Lucien Febvre an, der Braudel bereits zuvor darin bestärkt hatte, die Ausrichtung der Arbeit zu ändern, und später ihre Betreuung übernahm. 1935 bis 1937 war Braudel als Gastdozent an der Universität von São Paulo in Brasilien tätig, wo er viel Zeit hatte, um an der Konzeption seiner Schrift zu arbeiten. Bei der mehrwöchigen Rückreise im Oktober 1937 traf er auf dem Schiff erneut Febvre, der bereits über Philipp II. gearbeitet hatte, und trat mit ihm in eine engere, freundschaftliche Beziehung. Der ältere Forscher regte ihn dazu an, das Thema „Philipp II. von Spanien und der Mittelmeerraum“ umzukehren: „Warum nicht \"‚Das Mittelmeer und Philipp II.‘\"? Ist das nicht ein gleich schönes, aber anderes Thema?“ Im folgenden Jahr erhielt Braudel eine Berufung an die École pratique des hautes études.", "section_level": 2}, {"title": "Niederschrift und Veröffentlichung.", "content": "Braudel schloss seine umfangreichen Recherchen 1939 wenige Tage vor der Mobilisierung der französischen Armee vor dem Hintergrund des ausbrechenden Zweiten Weltkrieges ab. Im Sommer konnte er zwar in Febvres Sommerhaus mit der Niederschrift der Arbeit beginnen, wurde dann jedoch zum Kriegsdienst eingezogen. Am 29. Juni 1940 geriet er in den Vogesen in deutsche Kriegsgefangenschaft und blieb bis 1945 in verschiedenen Offizierslagern. In einer enormen Gedächtnisleistung schrieb er währenddessen, ohne Zugang zu seiner über Jahre angehäuften Materialsammlung, in unzähligen Schulheften auf rund 4000 Seiten drei Versionen seines künftigen Buches und schickte sie nacheinander über die Schweizer Botschaft an Lucien Febvre, der sie trotz der Kriegswirren vor der Zerstörung bewahren konnte. Braudel kam neben seinem Gedächtnis auch die Tatsache zugute, dass er kurz vor Kriegsausbruch alle Notizen und Rechercheergebnisse noch einmal sorgfältig durchgesehen hatte. Zeitweilig war Braudel, weshalb er sich intensiv mit deutschsprachiger Literatur aus der Universitätsbibliothek Mainz auseinandersetzen konnte und im Vergleich die französische Humangeographie und Nationalökonomie als rückständig empfand. Er führte auch eine umfangreiche Korrespondenz mit Fachkollegen wie Lucien Febvre und mit seiner Familie, etwa seiner Frau Paule. 1942 wurde er aufgrund seiner politischen Einstellung als Anhänger Charles de Gaulles in ein Lager nahe Lübeck gebracht, wo die Lebensbedingungen schlechter waren, Braudel sich jedoch eigener Aussage zufolge in aller Abgeschiedenheit besser auf das Thema konzentrieren und produktiver arbeiten konnte. Erst dabei habe sich seine Geschichtsauffassung endgültig herausgebildet; von den tragischen Erlebnissen dieser Jahre habe er sich nur durch die Konzentration auf einen „langfristigen Beobachtungszeitraum“ („long-time scale“) der Geschichte ablenken können. Braudel legte die Habilitation 1947 vor, nachdem er den Inhalt der Hefte zusammen mit seiner Frau noch einmal überarbeitet und mit den Notizen abgeglichen hatte. Diese hatten den Krieg in einem Metallcontainer im Keller ihrer Pariser Wohnung unbeschadet überstanden. Zwei Jahre später wurde das Werk auf 1160 Seiten erstmals veröffentlicht, da erst vier Jahre nach dem Krieg die wirtschaftliche Lage die Produktion eines solch umfangreichen Buches wieder erlaubte. Es folgte 1966 eine weitere Überarbeitung, wobei der Umfang des Werks auf 1222 Seiten anwuchs. Anschließend entstanden Übersetzungen in zahlreiche Sprachen und ebenso zahlreiche Neuauflagen.", "section_level": 2}, {"title": "Konzeption.", "content": "Braudel unterscheidet in den drei Bänden seiner \"Méditerranée\" drei Zeitebenen, für die das Werk unter Historikern weithin bekannt ist: Die erste und wichtigste Zeitebene nannte er die \"longue durée\" („Lange Dauer“), die sich auf die geographischen Rahmenbedingungen und die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Strukturen eines historischen Geschehens bezieht. Sie ist kaum veränderlich, und Wandel findet nur sehr langsam statt. Die zweite Zeitebene sind Konjunkturen „mittlerer Dauer“ (), die einen Wandel im Rahmen von Jahren oder Jahrzehnten bedeuten und die Geschichte von staatlichen Systemen, gesellschaftlichen Gruppen und kulturellen Bewegungen umfassen. Auf der dritten Ebene der klassischen Ereignisgeschichte () finden etwa der Erlass von Gesetzen oder Regierungswechsel im Zeitrahmen von Wochen und Tagen statt. Diese Ebene wird im Anschluss an Braudel bei Historikern der Annales-Schule gering geschätzt, da sie als nicht erklärungskräftig für Zustände und Entwicklungen angesehen wird. Braudel beginnt seine Darstellung mit der geologischen Entstehung des Mittelmeeres und endet mit dem Tod Philipps II. am 13. September 1598. Gemäß der Dreiteilung in Zeitebenen beschreibt er im ersten Teil die wiederkehrenden Ereignisse, die Jahreszeiten, ihre Auswirkungen auf die Verhältnisse auf dem Meer und die Stürme, die wiederkehrenden Hirtenwanderungen (Transhumanz), die Auswirkungen der sumpfigen Ebenen und der Gebirge auf den Verlauf der menschlichen Geschichte. Der zweite und längste Teil ist der mittelfristigen Geschichte gewidmet, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen, den Handelswegen und den wirtschaftlichen Zyklen. Der dritte und kürzeste Teil beschäftigt sich mit der Geschichte im klassischen Sinne, dem Verlauf der Ereignisse, die Braudel als „Schaum auf der Welle“ der Geschichte bezeichnet. Braudels Anliegen war es, mit der \"Méditerranée\" eine (wörtlich „Globalgeschichte“) zu schreiben. Das darf nicht dem Konzept einer Weltgeschichte verwechselt werden; es geht ihm vielmehr darum, die Grenzen des vorliegenden Problems zu überschreiten: der Mittelmeerraum ist daher nicht bloß das Mittelmeer selbst, auch nicht nur seine Küste, sondern Braudel untersucht auch das „erweiterte Mittelmeer“, das Flandern und die Hanse ebenso mit einschließt, wie den Atlantik, die Sahara und den Indischen Ozean. So soll das Untersuchungsthema in ein Gesamtsystem eingebettet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Mit seiner neuartigen Methode, einen geographischen Raum in den Mittelpunkt des historischen Interesses zu stellen und die Geschichte nach drei Zeitebenen zu differenzieren, hatte Braudel einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Geschichtswissenschaft, insbesondere die „Annales“-Schule. Ob dem Autor tatsächlich eine „Global“- oder „Totalgeschichte“ des Mittelmeerraumes gelungen ist, wird unterschiedlich bewertet. Der Fokus seines Buches liegt deutlich auf dem westlichen Mittelmeerraum; aufgrund der Schranken seiner sprachlichen und historischen Kenntnisse konnte sich Braudel arabischen oder slawischen Quellen nicht direkt widmen. Der erste Teil betont, dass die geographischen Bedingungen zwar nicht immer den entscheidenden Einfluss auf die Geschichte ausüben, aber die Grenzen und Chancen deren Entwicklung bestimmen. Der zweite Teil behandelt die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse und entwirft durch eine Vielzahl von Einzeluntersuchungen ein vielschichtiges Bild des Alltags und der Lebenswelt im behandelten Zeitraum. Neben Themen wie der Kulturgeschichte der Kriegsführung geht der Autor hier besonders auf die wirtschaftlichen Tendenzen ein, ohne diesen jedoch eine überragende Bedeutung beizumessen. Im dritten, dem ereignisgeschichtlichen Teil schließlich stützt sich Braudel am meisten auf die bereits vorhandene, teilweise sogar auf veraltete Literatur. Er deckt eine große Breite an historischen Handlungssträngen ab, die er allerdings stets in Beziehung zueinander setzt und damit auch die Verbindungen beispielsweise der mitteleuropäischen Politik mit der des westlichen Mittelmeeres in Beziehung aufzeigt. Kritisiert wurde an Braudels Darstellung insbesondere die enorme Faktenfülle, die aus dem Bestreben erwuchs, eine „totale Geschichte“ zu schreiben. Die Schwierigkeit für den Leser läge darin, die nacheinander ausgebreiteten Zeitebenen aufeinander zu beziehen und ein Gesamtbild zu erhalten. Es sei dem Autor nicht gelungen, den Stoff so zu straffen, dass das Material vom Leser leicht verarbeitet werden kann. Dies schmälere aber nicht seine Verdienste und seine Arbeitsleistung. Nach methodischen Gesichtspunkten ist das Werk als wichtiger Schritt der französischen Geschichtsschreibung zu betrachten, zumal es zahlreiche andere Forschungsarbeiten anregte und auf diese Weise zur Entwicklung der Annales-Schule beitrug.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II. () ist das Mitte des 20. Jahrhunderts entstandene Hauptwerk des französischen Historikers Fernand Braudel, des Hauptrepräsentanten der zweiten Generation der Annales-Schule. Das dreibändige Werk widmet sich im Sinne einer \"histoire totale\", also mit umfassendem Anspruch, der Geographie, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Mittelmeerraums bis in die Zeit Philipps II. von Spanien. Dies war eines der ersten historiographischen Werke, das nicht einen Staat oder eine Person, sondern einen geographischen Raum ins Zentrum der Betrachtung rückte.", "tgt_summary": null, "id": 2236329} {"src_title": "389. Infanterie-Division (Wehrmacht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Divisionsgeschichte.", "content": "Die 389. Infanterie-Division wurde am 27. Januar 1942 als eine von fünf sogenannten „Rheingold-Divisionen“ der 18. Aufstellungswelle auf dem Truppenübungsplatz Milowitz nordöstlich von Prag aus Ersatztruppenteilen der Wehrkreise IX, XII und XIII aufgestellt. Dabei wurden ältere Wehrpflichtige, die teilweise bereits am Polen- und Westfeldzug teilgenommen hatten, erneut einberufen, obgleich sie in sogenannten kriegswichtigen Berufen tätig waren. Das war eine Folge der hohen Verluste des vorangegangenen Kriegswinters. Es handelte sich um eine „bespannte Einheit“. Die Division hatte ihre ersten Einsätze bei der Kesselschlacht von Charkow und Isjum im Mai 1942 und nahm am Vormarsch der 6. Armee in den Donbogen teil. Sie trug die Hauptlast bei der Offensive auf das Stalingrader Traktorenwerk am 14. Oktober 1942, obwohl sie bereits größere Verluste erlitten hatte und sich in einem abgekämpften Stadium befand. Die Division erlitt innerhalb weniger Tage verheerende Verluste, die nicht mehr ausgeglichen werden konnten. Die Pioniere des Pionier-Bataillons 389 und die Infanteristen der Infanterie-Regimenter 544 und 546 nahmen an der Operation Hubertus teil. Die Division ging am 2. Februar 1943 im Kessel von Stalingrad unter. Neu aufgestellt als Kampfgruppe wurde die 389. Infanterie-Division aus Urlaubern und Überlebenden der alten Einheit ab 17. Februar 1943 in Frankreich. Die Aufwertung zur Volldivision und der Transport an die Ostfront erfolgten im September 1943. Nach verlustreichen Abwehrkämpfen am Dnepr-Abschnitt geriet die Division am 25. Januar 1944 in eine Schlüsselsituation, als sie in einer Frontlinie südlich der 72. ID stand. Hier wurde sie massiv von der 2. Ukrainischen Front angegriffen. Die 57. ID, die nördlich der 72. ID im Zusammenwirken mit der 5. SS-PD eine Stellung an dem vom Fluss Irdyn (Tjasmyn) entwässerten Moorgebiet mit Namen Irdyner Sumpf bei Smila hielt, wurde zur Unterstützung der 389. ID herangeführt. Sie kam jedoch zu spät und konnte nur noch Reste der inzwischen aufgeriebenen 389. ID aufnehmen. Da die 2. Ukrainische Front dann nördlich einschwenkte, wurden diese vier Divisionen von weiter südlich operierenden Einheiten wie der 3. PD getrennt und in den Kessel von Tscherkassy gedrängt. Nach dem Ausbruch musste die Division noch Teile an die 57. ID abgeben und wurde anschließend durch die Schatten-Division Milowitz ab März 1944 aufgefrischt und neu aufgestellt. Diesmal wurde die Division bei der Heeresgruppe Nord in Lettland eingesetzt, wo sie an den Kurland-Schlachten bis Februar 1945 teilnahm. Danach wurde sie über die Ostsee nach Westpreußen verlegt und dort bei der 2. Armee/Armee Ostpreußen eingesetzt. Die Reste der Division kamen bei Kriegsende auf der Halbinsel Hela in sowjetische Gefangenschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Mehrere Angehörige der 389. ID wurden mit hohen Auszeichnungen wie dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes oder dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 389. Infanterie-Division war ein Großverband der Wehrmacht und kämpfte an der Ostfront unter anderem in der Schlacht von Stalingrad.", "tgt_summary": null, "id": 2017297} {"src_title": "Toni Eggert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Toni Eggert ist Sportsoldat in der Sportfördergruppe Oberhof und startet für den BRC Ilsenburg. Er betreibt Rennrodeln seit 2000. Mit Marcel Oster trat er seit 2003 im Doppelsitzer an. Beide waren schon als Junioren erfolgreich. Im Doppelsitzer gewannen sie zweimal, 2007 in Cesana Pariol und 2008 in Lake Placid, die Junioren-Weltmeisterschaften. Hinzu kommen ein Titel (2007) und ein zweiter Platz (2008) im Teamwettbewerb. Auch im Junioren-Weltcup erreichten sie große Erfolge. In der Saison 2005/06 erreichten sie den dritten Rang der Gesamtwertung, 2006/07 kamen sie auf den vierten Rang, 2007/08 gewannen sie die Gesamtwertung der Rennserie. In der letzten Junioren-Saison gewannen sie nicht nur die Gesamtwertung, sondern auch alle sechs Saisonrennen und zwei Rennen des Challenge-Cups. 2007 gewann Eggert mit seinem Partner auch den Titel bei den deutschen Juniorenmeisterschaften. Seit der Saison 2008/09 gehören beide dem deutschen B-Kader an und qualifizierten sich für den Start im Rennrodel-Weltcup. Dabei profitierten sie vom verletzungsbedingten Ausfall des Doppels André Florschütz/Torsten Wustlich. Gleich bei ihrem ersten Rennen konnte das Doppel als Achte unter die besten Zehn fahren. Es folgten zwei weitere Rennen mit derselben Platzierung. Für das vierte Rennen wurden Eggert/Oster von ihren direkten Konkurrenten um den Weltcup-Platz, Ronny Pietrasik und Christian Weise ersetzt, die jedoch als 15.-platzierte nicht an die Leistungen der Suhler anknüpfen konnten. Daraufhin starteten sie erneut in Cesana und erreichten als Siebtplatzierte ihr bislang letztes Resultat. Für den Rest der Saison ersetzte sie das nun wieder genesene Duo Florschütz/Wustlich. 2010 wurde Sascha Benecken Eggerts neuer Partner. Am 14. Januar 2012 gelang dem Doppel der erste Weltcup-Sieg in Oberhof. Am 10. Februar 2012 gewannen beide bei den Weltmeisterschaften in Altenberg die Silbermedaille im Doppel sowie zwei Tage später die Goldmedaille in der Team-Staffel. Dafür erhielten beide das Silberne Lorbeerblatt. Auf der Heimbahn ihn Oberhof gewannen Eggert/Benecken bei der Europameisterschaft 2013 die Titel im Doppel und mit der Team-Staffel. Bei den Weltmeisterschaften 2013 in Whistler lagen wiederum Wendl/Arlt vor ihnen. Am 13. Februar 2016 wurden Eggert/Benecken in Altenberg erneut Europameister; einen Tag später gewannen sie den Titel auch mit dem Team. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gewann er am 14. Februar 2018 mit Benecken die Bronzemedaille. Im Oktober 2018 erlitt Eggert bei einem Trainingsunfall in Oberhof einen Wadenbeinbruch, konnte sechs Wochen später beim Weltcupauftakt aber wieder starten.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Eggert entstammt einer sportbegeisterten Familie. Sein Großvater Walter Eggert nahm als Rennrodler an den Olympischen Winterspielen 1964 teil, der Vater Sven Eggert war 1985 mit René Friedl Rennrodel-Junioren-Europameister im Doppelsitzer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Toni Eggert (* 12. Mai 1988 in Suhl) ist ein deutscher Rennrodler. Mit seinem Doppelpartner Sascha Benecken wurde er bislang sieben Mal Weltmeister und gewann fünfmal den Gesamtweltcup.", "tgt_summary": null, "id": 573922} {"src_title": "Franklin Leonard Pope", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berufliche Laufbahn.", "content": "Pope übernahm 1860 im Alter von 20 Jahren eine Position als Zeichner bei \"The Scientific American\". Die Zeitschrift berichtete umfangreich über neu ausgestellte Patente, was Pope den Erwerb von Kenntnissen über Patente und das Patentrecht ermöglichte. 1862 wechselte er in eine Position als Telegrafenbediener. In Bürgerkriegsunruhen bewies er besonderes Geschick bei der Wiederherstellung der zerstörten Telegrafenleitung von New York nach Boston. Sein zeichnerisches Können und das genaue Anfertigen von Zeichnungen der technischen Einrichtung waren dafür die Grundlage. Elektrische Schaltpläne waren damals nicht üblich; Popes Darstellungskunst war ein Äquivalent dafür. Der Erfolg begründete sein Ansehen in der Branche. 1864 beauftragte die Telegrafengesellschaft \"The Western Union Telegraph Company\" Pope mit der Leitung eines Erkundungsteams für die Findung einer Trasse zum Bau einer Telegrafenlinie zwischen New Westminster bei Vancouver und dem Yukon als Teil einer geplanten Amerika-Russland-Europa-Linie. Pope fertigte auf dieser Expedition viele Zeichnungen der Flora, Fauna und Geographie der Region an. Der Mount Pope in British Columbia, Kanada, ist nach ihm benannt. Er bestieg diesen für eine bessere Übersicht über die Gegend während der Erkundungsexpedition. Zurück in New York arbeitete Pope als eine Art technischer Leiter bei der \"Gold and Stock Reporting Telegraph Co.\" und verbesserte technisch die Telegrafen zur Übermittlung der aktuellen Goldpreise an Händler. Ferner setze er seine Arbeit als Illustrator für Fachzeitschriften fort und erstellte die erste Ausgabe seines Werkes \"The Modern Practice of the Electric Telegraph\", welches später ein Standardhandbuch der Branche wurde. 1869 lernte Pope den damals mittellosen 22-jährigen Thomas Alva Edison kennen, verschaffte diesem eine Arbeit und nahm ihn in seine Familie auf. Thomas Alva Edison hatte zuvor auch schon als Telegrafenbediener gearbeitet und sich mit Verbesserungen der Telegrafentechnik beschäftigt. Pope gründete später im Jahr ein Unternehmen, an dem Edison und James Ashley, der Herausgeber der Fachzeitschrift \"The Telegrapher\", beteiligt waren. Pope und Edison führten in ihrem Unternehmen \"Pope, Edison & Co.\" als angeblich erste Personen die Berufsbezeichnung \"Electrical Engineers\" und erwarben gemeinsam die Patente 102.320 und 103.924 für verbesserte Telegrafen mit Druckvorrichtungen. Ein weiterer von Edison und Pope entwickelte Drucktelegraf sollte speziell für die Bedienung durch Privatpersonen oder kleine Unternehmen ohne Fachpersonal geeignet sein. Gemeinsam mit weiteren Partnern wurde für dieses Marktsegment die \"American Printing Telegraph Co.\" gegründet. Das gemeinsame Unternehmen \"Pope, Edison & Co.\" wurde Ende 1870 wieder aufgelöst. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt kam es zu einem persönlichen Zerwürfnis zwischen Pope und Edison, welches Pope wohl nie verarbeitete. Nach Angaben von Edward Covington vertrat Pope später häufig als Gutachter oder Berater Kläger gegen Edison-Unternehmen und relativierte publizistisch Edison zugeschriebene Erfinderleistungen. Auch James Ashley, der dritte Teilhaber der gemeinsamen Firma, schrieb geringschätzige Artikel über Leistungen von Edison und erwähnte ihn schließlich mehrere Jahre überhaupt nicht mehr im \"The Telegrapher\". Edison verkaufte 1874 die Rechte an einer angeblich von ihm entwickelten Technik, mit der man 4 Nachrichten gleichzeitig über eine Telegrafenleitung übertragen kann, für den damals ungewöhnlichen Preis von 30.000 Dollar, einige Quellen nennen 100.000 Dollar, an Jay Gould, einem Finanzinvestor. Nach heutiger Kaufkraft ist das in einer Größenordnung von Millionen Dollar einzuschätzen. Möglicherweise sahen sich Pope und Ashley als geistige Miturheber der Technik. Der genaue Grund des Zerwürfnisses von Pope und Ashley mit Edison ist jedoch nicht bekannt. In den 1870er Jahren erwarb Pope Patente für elektrische Signalanlagen für Eisenbahnen, daneben setzte er seine Tätigkeit als Illustrator und Autor von Fachbüchern und Fachartikeln fort. 1875 wurde er Patentexperte für die \"Gold and Stock Telegraph Company\" und damit einer der ersten Unternehmensberater mit diesem Spezialgebiet. Im weiteren Verlauf seiner Karriere wurde Pope auf diesem Gebiet ein hoch bezahlter angesehener Experte der USA. Er arbeitete für Unternehmen wie \"Postal Telegraph\", \"Westinghouse\" und \"American Bell Telephone\". Tätigkeiten als Gerichtsgutachter in Patentangelegenheiten kamen hinzu. In den 1880er Jahren übernahm Pope auch den Posten des Herausgebers der Fachzeitschrift \"The Electrical Engineer\" und war ab 1886 Präsident des \"American Institute of Electrical Engineers\". Franklin Leonard Pope starb 1895 im Alter von 54 Jahren in seinem Wohnort durch einen Stromschlag, als er nach einem Unwetter die von ihm konstruierte elektrische Energieversorgung des Ortes reparieren wollte. Der Tod des renommierten Pope durch einen Stromunfall löste Aktivitäten zur Verbesserung der Sicherheit elektrotechnischer Anlagen in der Elektrobranche der USA aus.", "section_level": 1}, {"title": "Popes Rolle für den Aufstieg von Thomas Alva Edison.", "content": "Popes Tätigkeit als begabter Zeichner brachte ihn in Kontakt mit zahlreichen Unternehmen der Elektrobranche im Raum New York und mit Fachzeitschriften, die ihn mit der Anfertigung von Zeichnungen für Patentanmeldungen oder für Fachartikel beauftragten. Pope und sein damaliger Freund Edison verfügten dadurch über eine für die Zeit um 1870 ungewöhnliche Informationsfülle über den Stand der Technik. Mehrere Personen, die später die Expansion der Edison-Unternehmen finanziell und juristisch organisierten, lernte Edison in dieser Zeit durch die Kontakte von Pope kennen. Durch die intensive Beschäftigung von Pope mit Patentrecht und Patentierungsproblemen sowie seine Arbeit für Zeitungen erlernte auch Edison die Nutzung von Patenten und Medien zur Förderung von Geschäftszielen. Pope war 7 Jahre älter als Edison und verfügte über vielseitige Begabungen und eine bessere Bildung. Er hatte bereits eine Familie gegründet und in seiner Berufslaufbahn Führungsaufgaben und Verantwortung übernommen. Ein Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit von Edison wird von einigen Edison-Biografen vermutet. Edison war 1869, als er auf Pope traf, ein mittelloser Telegrafenbediener und Tüftler auf Jobsuche, der von den Zeitungen nicht beachtet wurde. Pope soll ihm zeitweise 50 Cent täglich für sein Auskommen gegeben haben. 1871 konnte Edison eine Familie gründen und ein Haus kaufen. Bereits 1874 verfügte er offenkundig über große Finanzmittel, war in der Telegrafenbranche gut bekannt, Fachzeitschriften berichteten über ihn und Finanzinvestoren beobachteten seine Leistungen auf dem Gebiet der Telegrafentechnik. Diese signifikante Entwicklung hätte ohne das Zusammentreffen mit Pope so kaum stattgefunden. James Ashley, der in seiner Zeitschrift \"The Telegrapher\" Werbung für die Firma Pope, Edison & Co., an der er beteiligt war, machte, trug zum gestiegenen Bekanntheitsgrad von Edison in dieser Zeit bei.", "section_level": 1}, {"title": "Popes Rolle bei der Entstehung der Göbel-Legende.", "content": "Pope publizierte am 25. Januar 1893 als Titelgeschichte des \"The Electrical Engineer\" einen Artikel mit dem Titel \"The Carbon Filament Lamp of 1859—The Story of an Overlooked Invention\" („Die Kohlefadenlampe von 1859 – Die Geschichte einer übersehenen Erfindung“). In diesem Artikel spricht Pope Thomas Alva Edison die Erfindung der modernen, dauerhaft nutzbaren elektrischen Glühlampe mit hochohmigem Kohlefaden ab und schreibt sie dem in Deutschland geborenen Heinrich Göbel zu, dem die Lösung nach Pope bereits 20 Jahre vor Thomas Alva Edison gelungen sein soll. Die Informationen aus dem Artikel des renommierten Franklin Pope wurden von zahlreichen anderen Zeitungen in den USA und Europa übernommen. Dieser Artikel vom Januar 1893 wurde dadurch die publizistische Ur-Quelle der Göbel-Legende. Der Artikel gilt heute als unhaltbar. Es wird vermutet, dass der Inhalt durch das nicht verarbeitete persönliche Zerwürfnis mit Edison motiviert war. Der Artikel wurde auch von späteren Technikhistorikern als gut recherchierter journalistischer Fachartikel fehlgedeutet. Dadurch wurde eine lang andauernde Fehleinschätzung der Rolle Heinrich Göbels bei der Glühlampenerfindung insbesondere in Deutschland ausgelöst. Noch 2006 gab das Deutsche Museum den Artikel als Quelle für Göbel-Leistungszuschreibungen an. Pope zog seinen Artikel nie zurück, obwohl bereits im Erscheinungsjahr Zweifel an Leistungen Heinrich Göbels in anderen Zeitungsberichten und in Gerichtsverfahren aufkamen. Edward Covington weist darauf hin, dass Pope in der 1894 erschienenen zweiten Auflage seines Buches \"Evolution of the Electric Incandescent Lamp\" („Entwicklungsgeschichte der Glühlampe“) Heinrich Göbel mit keinem Wort erwähnt, den er ein Jahr zuvor noch zum Erfinder der Glühlampe ausgerufen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Biografische Angaben sind der veröffentlichten Pope-Biografie der Internetseite telegraph-history.org entnommen: Franklin Leonard Pope, abgerufen am 1. Dezember 2008", "section_level": 1}], "src_summary": "Franklin Leonard Pope (* 2. Dezember 1840 in Great Barrington, Massachusetts; † 13. Oktober 1895 ebenda) war ein US-amerikanischer Elektroingenieur, Erfinder und Fachautor. ", "tgt_summary": null, "id": 1145602} {"src_title": "Starokadomski-Insel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Starokadomski-Insel befindet sich im Westen der Laptewsee am nördlichen Ende der Wilkizkistraße. Sie liegt im Südosten des Sewernaja-Semlja-Archipels, etwa 28 km östlich der Bolschewik-Insel und 6 km westlich der Kleinen Taimyr-Insel. Die Starokadomski-Insel gehört zur Region Krasnojarsk und hat eine Fläche von 110 km2. Die Insel ist etwa 18 km lang und 7 km breit. Sie besteht aus zwei größeren Teilen, welche durch eine Landenge miteinander verbunden sind. Der Nordteil der Insel ist flach, der Südteil der Insel ist hügelig mit Erhebungen von 35 bis 40 Metern. Die Küsten sind stark zerschnitten. Die unbewohnte Insel ist im Winter von Packeis umgeben.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Die Insel ist teilweise mit Eis bedeckt. Es finden sich auf ihr niedere Pflanzen wie Flechten und Moose. Im Sommer lassen sich auf ihr die nur in der Laptewsee vorkommenden Laptew-Walrosse (\"Odobenus rosmarus laptevi\") antreffen. Außerdem ist die Insel im Sommer Brutraum für Vögel, sowie Lebensraum für Eisbären. Seit 1993 ist Starokadomski Teil des \"Großen Arktischen Staatlichen Naturreservats\" ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1913 befuhr die russische Hydrographische Expedition des Nördlichen Eismeers mit den Eisbrechern \"Taimyr\" () und \"Waigatsch\" () unter Leitung des russischen Offiziers Boris Andrejewitsch Wilkizki die später nach ihm benannte Wilkizkistraße. Die Expedition leistete Vorarbeiten für die Etablierung eines nördlichen Seeweges entlang der russischen Nordküste. Dabei erkundeten sie als erste die Ostseite des bis dahin noch unbekannten Archipels Sewernaja Semlja. Am 8. September 1913 entdeckte der Arzt der Expedition, Leonid Michailowitsch Starokadomski (1875–1962), während der Erkundung der Kleinen Taimyr-Insel zu Fuß, als Erster die nahegelegene später nach ihm benannte Starokadomski-Insel. Während der Erkundung der Nordostpassage durch die Expedition Amundsens auf der \"Maud\" wurde die Starokadomski-Insel im Jahr 1919 das erste Mal betreten. 1930 bis 1932 erfolgte die vollständige Kartographierung und Vermessung der Insel durch die Geologen Georgi Alexejewitsch Uschakow und Nikolai Nikolajewitsch Urwanzew, die im Rahmen ihrer Expedition, den gesamten 37.000 km2 großen Archipel Sewernaja Semlja kartographierten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Starokadomski-Insel (, wiss. Transliteration \"Ostrov Starokadomskogo\") ist eine russische Insel in der Laptewsee und gehört zur Inselgruppe Sewernaja Semlja. Benannt wurde die Insel nach Leonid Michailowitsch Starokadomski (1875–1962), dem Vater des russischen Komponisten Michail Starokadomski.", "tgt_summary": null, "id": 1865972} {"src_title": "Hugo Fürst von Radolin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie und Besitz.", "content": "Er entstammte dem alten polnischen Adelsgeschlecht von Radolin. Sein Vater war der preußische Kammerherr und Mitglied des Herrenhauses Emmerich Ladislaus Leszczyc Graf von Radolin-Radolinski (1808–1879), Herr auf Jarotschin und Radolin. Er heiratete 1863 in London Lucy Katharina (1841–1880), eine Tochter von Oberstleutnant Alfred Howard Wakefield. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Radolin 1892 Johanna (1864–1947). Diese war Tochter von Hans Graf von Oppersdorff und dessen Frau Elisabeth, geborene de Talleyrand-Perigord. Radolin war Fideikommissherr. Zu seinem Besitz gehörte Schloss Jarotschin und die gleichnamige Herrschaft im Kreis Pleschen.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Radolin studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Bonn und Berlin. 1860/61 leistete er seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger beim 7. Husaren-Regiment der Preußischen Armee in Bonn ab. Im Jahr 1862 wurde er zum Sekondeleutnant der Reserve beim 2. Leib-Husaren-Regiment ernannt. Zwischen 1864 und 1866 war er am Kreisgericht in Pleschen tätig. Seit 1866 war er preußischer Diplomat und war auf verschiedenen Dienstposten tätig. Zwischen 1866 und 1868 war er Attaché in Florenz. Danach war er Legationsrat in Paris und Stuttgart. Etwa zwei Jahre lang war er beim Oberkommando der deutschen Besatzungstruppen in Frankreich tätig. Ab 1874 war er Legationsrat in Madrid und noch im gleichen Jahr in Dresden. Von 1876 bis 1881 war er erster Botschaftssekretär in Konstantinopel. Im Jahr 1881 war er Hilfsarbeiter in der politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes. Seit 1882 war Radolin Gesandter in Weimar. Dem preußischen Herrenhaus gehörte er als erbliches Mitglied seit 1880 an. Zwischen 1884 und 1888 war er Hofmarschall und später Oberhofmarschall von Kronprinz beziehungsweise Kaiser Friedrich III. Otto von Bismarck stand Radolin wegen seines polnischen Familienhintergrundes anfangs ablehnend gegenüber, bescheinigte ihm aber schließlich Loyalität. Franz von Roggenbach vermutete gar, das Radolin ein Spion Bismarcks am Hof des Kronprinzenpaares war. Richtig ist, dass er sowohl für den Kanzler wie für das Prinzenpaar eine Vertrauensperson war. Radolin war Freund von Friedrich von Holstein. Er war wie dieser und das Kronprinzenpaar für eine englandfreundliche Außenpolitik. Der russlandorientierten Politik Bismarcks stand er skeptisch gegenüber. Der österreichischen Regierung überbrachte Radolin vertrauliche Informationen. Gegen die Anweisungen von Kronprinzessin Victoria informierte Radolin den Prinzen Wilhelm über den unheilbaren Gesundheitszustand des Vaters. Als Kaiser erhob Friedrich Radolin 1888 in den erblichen Fürstenstand. Im Jahr 1888 wurde er zum wirklichen Geheimen Rat und zum Obersthofmeister und Oberhoftruchsess von Wilhelm II. ernannt. Im Jahr 1892 trat Radolin erneut in den diplomatischen Dienst ein. Seine Karriere in den folgenden Jahren verdankte er v. Holstein und Wilhelm II. Seit 1892 vertrat Radolin das deutsche Kaiserreich als Botschafter in Konstantinopel und seit 1895 in St. Petersburg. Zwischen 1901 und 1910 war er Botschafter in Paris. Seine diplomatischen Leistungen waren eher begrenzt. Aus Russland musste er abgezogen werden, weil er einen Streit mit der Zarin hatte. In Paris bemühte er sich vergeblich um eine deutsch-französische Annäherung. Radolin war Ritter des Schwarzen Adlerordens. Für seine Mitwirkung am Deutsch-Französischen Marokkoabkommen vom 9. Februar 1909 erhielt er das Großkreuz der Ehrenlegion.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hugo Julius Raoul Eduard Leszczyc Fürst von Radolin (bis 1888: \"Graf von Radolin-Radolinski\") (* 1. April 1841 in Posen; † 12. Juli 1917 auf Schloss Jarotschin) war ein deutscher Fideikommissherr, Diplomat und hochrangiger Hofbeamter.", "tgt_summary": null, "id": 1410338} {"src_title": "Nogizaka Haruka no Himitsu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der privaten \"Hakujō-Schule\" besuchen der gewöhnliche und durchschnittliche Schüler Yūto Ayase und die von allen bewunderte, reiche und attraktive Haruka Nogizaka denselben Jahrgang. Von den Gerüchten über ihre Person in den Himmel gelobt baut sich eine unsichtbare Wand zwischen Haruka und ihren Mitschülern auf, die ihr sogar französische Rufnamen wie \"Nuit Étoile\" (, \"Nyui etowāre\", dt. „Silberner Sternhimmel“) oder \"Lumière du Clavier\" (, \"rumiēru du kuravie\", dt. „Prinzessin über der Klaviatur“) geben. Eines Tages soll Yūto für seinen guten Freund und Otaku Nobunaga Asakura ein überzogenes Buch in die Schulbibliothek zurückbringen. Dabei stößt er mit Haruka zusammen und kommt hinter ihr größtes Geheimnis – sie ist ein riesiger Fan von Animes, Mangas und der Otaku-Kultur an sich. Er verspricht ihr dieses Geheimnis bestmöglich zu bewahren und es baut sich eine enge Freundschaft zwischen den beiden auf. Nach und nach lernt er die Mitglieder von Harukas Familie kennen. Dazu gehören Harukas jüngere Schwester Mika, ihr Anime und Manga hassender Vater, ihre ihren Vater unter Kontrolle haltende Mutter und diverse Dienstmädchen mit verrückten Hobbys und Eigenheiten. Yūtos Familie scheint im Anime jedoch nur aus seiner Schwester Ruko und seiner Lehrerin Yukari zu bestehen. Beide verhalten sich wie zwei versoffene Schwestern und lassen betrunken keine Gelegenheit aus, um sich mit Essen vollzustopfen oder die anderen Gäste anzugraben. Im Manga hingegen besitzt er mit Ruko eine stets bemühte, aber fast nie anwesende ältere Schwester. Als Yūtos und Harukas Freundschaft unter ständiger Beobachtung von Mika immer inniger wird taucht eines Tages mit Shiina Amamiya eine weitere gute Piano-Spielerin in der Schule auf. Es bildet sich eine Dreiecksbeziehung zwischen Yūto, Haruka und Shiina. Ausgehend von dieser Situationen kommt es zu zahlreichen komischen Situationen, die den Kern des Mangas ausmachen, während die Fernsehserie mit einem Happy-End zwischen Yūto und Haruka beendet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptcharaktere.", "content": "Yūto Ayase (, \") Haruka Nogizaka (, \")", "section_level": 2}, {"title": "Mitschüler und Lehrer.", "content": "Nobunaga Asakura (, \"\") Yukari Kamishiro (, \") Shiina Amamiya (, \") Tōka Tenōji (, \") Mai Asahina (, \") Nagai, Takenami und Ogawa () Mahiro Asakura (, \"\") Keiji Sendai (, \"\") Setsuna Yatsusaki (, \")", "section_level": 2}, {"title": "Familienmitglieder.", "content": "Ruko Ayase (, \") Mika Nogizaka (, \"\") Gentō Nogizaka (, \"\") Akiho Nogizaka (, \") Ōki Nogizaka (, \")", "section_level": 2}, {"title": "Dienstmädchen der Nogizakas.", "content": "Hazuki Sakurazaka (, \") Nanami Nanashiro (, \")", "section_level": 3}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichungen.", "content": "Die Light-Novel-Reihe \"Nogizaka Haruka no Himitsu\" wurde von Yūsaku Igarashi geschrieben und von Shaa illustriert. Ursprünglich wurde sie in dem von MediaWorks herausgegebenen und mittlerweile eingestellten Light-Novel-Magazin \"Dengeki hp\" veröffentlicht. Darin wurden die ersten Kapitel der Light Novel mit dem Erscheinen der 30. und 31. Auflage am 18. Juni und 21. August 2004 erstmals abgedruckt. Etwa zwei Monate später wurde am 10. Oktober 2004 die erste gebundene Ausgabe der Buchreihe von ASCII Media Works unter dem eigenen Label \"Dengeki Bunko\" veröffentlicht. Bis zum 10. Juli 2012 erschienen insgesamt 16 Bände. Innerhalb der \"Dengeki hp\" erschienen weiterhin noch zusätzliche Kapitel in den Ausgaben 34, 35, 41 und 47. Die \"Mainichi Shimbun\" berichtete das bis zum Januar 2008 über 700.000 Exemplare der ersten sieben Ausgaben verkauft wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Manga.", "content": "Als Manga wurde \"Nogizaka Haruka no Himitsu\" durch Yasuhiro Miyama adaptiert und übernimmt dabei Handlung aus der Light-Novel-Reihe. Veröffentlicht wurden die 24 Kapitel erstmals vom 26. August 2006 (Ausgabe 10/2006) bis 26. Juni 2010 (Ausgabe 8/2010) im Seinen-Manga-Magazin \"Dengeki Moeoh\" veröffentlicht, das von ASCII Media Works herausgegeben wird. Die Kapitel wurden vom 15. November 2007 bis 27. September 2010 in vier Sammelbänden (Tankōbon) zusammengefasst, die unter dem Label \"Dengeki Comics\" veröffentlicht wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Hörspiele.", "content": "Eine vier Folgen umfassende Hörspiel-Radiosendung wurde seit dem 27. Oktober 2007 auf dem Sender \"Dengeki Taishō\", der ebenfalls zu ASCII Media Works gehört, übertragen. Im Anschluss wurde am 10. Januar 2008 eine Hörspiel-CD mit einer Länge von etwa einer Stunde veröffentlicht, die die Handlung der zweiten Folge ergänzte. Alle Hörspiele wurden von denselben Sprechern wie auch im Anime gesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nogizaka Haruka no Himitsu.", "content": "Eine Adaption als Anime-Fernsehserie erfolgte im Jahr 2008 durch Studio Barcelona. Regisseur der einzelnen Folgen war Munenori Nawa, deren Drehbuch durch Tsuyoshi Tamai geschrieben wurde. Das Design der Charaktere basiert auf den Illustrationen von Shaa und wurde durch Satoshi Ishino, bekannt aus \"Excel Saga\" oder \"Puni Puni Poemy\", überarbeitet. Die 12 Folgen umfassende Serie wurde vom 4. Juli bis zum 26. September 2008 auf den Sendern Chiba TV und TV Kanagawa übertragen. Für den Vorspann der Serie wurde der Titel \"Tomadoi Bitter Tune\" () von Miran Himemiya und den Chocolate Rockers verwendet. Im Abspann war dies der Titel \"Hitosashiyubi Quiet!\" (). Letzterer wurde von den Kana Ueda, Mai Goto, Rina Satou, Kaori Shimizu und Mamiko Noto gesungen.", "section_level": 3}, {"title": "Nogizaka Haruka no Himitsu: Purezza.", "content": "In einem Beizettel der 10. Publikation der Light Novel \"Ōkami to Kōshinryō\" (auch bekannt als \"Spice and Wolf\") wurde die Produktion einer zweiten Staffel des Animes für April 2009 angekündigt. Sie trägt den Titel \"Nogizaka Haruka no Himitsu: Purezza\" (, \"~: Pyuarettsa\"), wobei \"purezza\" Italienisch für „Reinheit, Unschuld“ ist. Regisseur ist wie zuvor Munenori Nawa, der zwischenzeitlich die Regie in \"D.C.II S.S. ~Da Capo II Second Season~\" und der OVA \"Kiss×sis\" übernahm. Mit Tsuyoshi Tamai ist auch derselbe Drehbuchautor wie zuvor an der Produktion beteiligt gewesen. Tsuyoshi arbeitete in der Zwischenzeit an Titeln wie \"Strike Witches\" oder \"Inukami!\". Ebenfalls gleich geblieben ist Satoshi Ishino als Character-Designer. Zwischenzeitlich änderte sich jedoch der Name von Studio Barcelona zu Diomedéa. Ausgestrahlt wurde die zweite Staffel vom 6. Oktober 2009 bis zum 22. Dezember 2009 auf den Sendern Tokyo MX und Yomiuri TV. Die Sender AT-X und TV Kanagawa übertrugen die Folgen je einen Tag später.", "section_level": 3}, {"title": "Nogizaka Haruka no Himitsu: Finale.", "content": "2012 erschien eine weitere Fortsetzung als OVA namens \"Nogizaka Haruka no Himitsu: Finale\" (, \"~: Fināre\"). Der Produktionsstab blieb zur Fernsehserie unverändert. Die vier Folgen wurden auf DVD und Blu-ray am 29. August, 12. Oktober, 31. Oktober bzw. 28. November 2012 veröffentlicht. Allerdings wurden die Folgen jeweils wenige Tage vor ihrer Heimvideoveröffentlichung zwischen dem 17. August und 25. November 2012 auf AT-X und Tokyo MX ausgestrahlt.", "section_level": 3}, {"title": "Computerspiel.", "content": "Für die PlayStation 2 erschien eine von Vridge erstelltes und von ASCII Media Works vermarktete Ren’ai-Simulation. Diese erschien in Japan am 25. September 2008 und trägt den Titel \"Nogizaka Haruka no Himitsu: Cosplay Hajimemashita\" ().", "section_level": 2}], "src_summary": "Nogizaka Haruka no Himitsu (jap., dt. „Haruka Nogizakas Geheimnis“) ist eine japanische Light-Novel-Reihe des Autors Yūsaku Igarashi, die mit Illustrationen von Shaa versehen wurde. Die ersten Kapitel der Light Novel erschienen im Jahr 2002 innerhalb des Magazins \"Dengeki hp\", das von MediaWorks herausgegeben wurde. Die erste eigenständige Veröffentlichung als Buch folgte im Jahr 2004. Aufbauend auf dem Erfolg der Light Novel entstanden Adaptionen in Form eines Mangas im Jahr 2006, dem eine Anime-Fernsehserie und eine Umsetzung als Ren’ai-Adventure für die PlayStation 2 im Jahr 2008 folgte.", "tgt_summary": null, "id": 633679} {"src_title": "Hadol", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde Hadol liegt durchschnittlich 500 Meter über dem Meer auf dem Hochplateau der Vôge, etwa zehn Kilometer südlich der Stadt Épinal. Der \"Ruisseau des Nauves\" entwässert das Gebiet um Hadol zur oberen Mosel. Das fast 50 km2 große Gemeindegebiet umfasst neben dem Hauptort Hadol die Ortsteile \"Buzegney, Géroménil, Grandfaing, Guménil, La Houssière, Le Digneul, Le Roulier, Les Etangs\" und \"Senade\". Die Landschaft ist überwiegend von Äckern geprägt, während sich im Süden der Gemeinde mit dem \"Forêt de Tillonhaie\" und dem \"Bois du Haumont\" ein großes, zusammenhängendes Waldgebiet erstreckt. Nachbargemeinden von Hadol sind Arches im Norden und Osten, Raon-aux-Bois im Südosten, Xertigny im Südwesten, Uzemain und Uriménil im Westen sowie Dounoux im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Name \"Hadol\" geht zurück auf den germanisch überformten keltischen Begriff \"Hha\", der so viel wie dürrer, trockener Boden bedeutete; \"Do\" wurde eine Anhöhe genannt. Im Lauf der Jahrhunderte änderte sich die Schreibweise des Ortes oft: so wurde aus \"Haidors\" über \"Haidois, Hadoz, Haidous, Haido, Haidolz, Hardo, adoy, Haidoz, Haydo, Haidol, Hadon, Adou, Hadol, Hadolia, Haidot, Haddal, Hadeau, Hadot\" und \"Herdoth\" (letzteres noch 1793) schließlich \"Hadol\". Interessant ist, dass der Ort heute im regionalen Dialekt \"Hado\" genannt wird. Entstanden ist Hadol aus einem Unterdorf (Hadol-la-Basse) und einem Oberdorf (Hadol-la-Haute). Im Jahr 1005, das als Gründungsjahr der Gemeinde gilt (Tausendjahrfeier 2005), wurde ein Turm auf einem Sporn errichtet, der eine weite Sicht nach Osten ermöglichte. An dieser Stelle wurde später die Kirche gebaut. Unter dem Portal der Kirche findet man die vermutlich mit einem Speer eingeritzte Inschrift „\"Cette tour a été fondée pour la première fois en l’an 1005\"“ \"(Dieser Turm wurde zum ersten Mal im Jahre 1005 gegründet)\". Hadol gehörte bis 1580 und von 1653 bis 1680 zur heutigen Nachbargemeinde Arches. Im Dreißigjährigen Krieg erlebte Hadol 1630 den Einfall der Schweden. Während einer Pest-Epidemie wirkte der später heiliggesprochene Priester Pierre Fourier in Hadol und Umgebung.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "In der großflächigen Gemeinde Hadol sind 57 Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Anbau von Getreide, Futterpflanzen, Gemüse und Obst, Milchwirtschaft, Zucht von Pferden, Rindern, Schafen, Ziegen und Geflügel). Hadol ist Standort zweier Grundschulen (\"École du Centre\" und \"École de Geromenil\") und eines Kindergartens. Landstraßen führen sternförmig in die Nachbargemeinden Hadols. Die Nationalstraße 434 (Épinal-Charmoille) führt westlich an Hadol vorbei. Der nahe Bahnhof in Dounoux liegt an der Bahnstrecke Blainville-Damelevières–Lure.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hadol ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Vosges in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Épinal und zum Gemeindeverband Épinal.", "tgt_summary": null, "id": 413031} {"src_title": "Franz Wilhelm von Ditfurth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Die Eltern waren der preußischer Kriegs- und Domänenrat Georg von Ditfurth (1742–1815) und dessen Ehefrau Friederike Krug (1773–1808). Er hatte 21 Geschwister, darunter – als Halbbruder – auch der spätere preußische General der Infanterie Wilhelm (1780–1855).", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Ditfurth wurde 1801 in Rinteln (auf Gut Dankersen) an der Weser geboren. Nach dem frühen Tod der Eltern (Mutter 1808, Vater 1815) nahm sich der älteste Bruder Georg der verwaisten Geschwister an. Nach dem Besuch des Gymnasiums in seiner Heimatstadt begann Franz Wilhelm 1821 ein Jurastudium in Marburg, er beschäftigte sich aber schon in dieser Zeit mit Musik und Poesie, was ihn mehr interessierte. Folgerichtig begann er 1825 ein Musikstudium in Leipzig, sein Jurastudium blieb ohne Abschluss. Ditfurth lebte von 1830 bis 1855 bei seinem Bruder Georg im Schloss Theres, einem ehemaligen Kloster in Obertheres, wo er sich dem Sammeln fränkischer Volkslieder widmete. Er ließ sich diese bei jeder sich bietenden Gelegenheit vorsingen und jeder war ihm willkommen, der seinen Liedschatz bereichern konnte. 1834 wurde er aktiver Sänger im \"Männergesangverein Liederkranz\" in Schweinfurt und kam in Kontakt mit Familie Sattler, Friedrich Rückert und Gottlieb von Tucher aus Nürnberg. 1835 begann er mit der Aufzeichnung von nur im Volk gesungenen, aber noch nicht gedruckten Liedern in Obertheres und den Orten am Main zwischen Schweinfurt und Bamberg. Ab 1855 veröffentlichte er die gesammelten Lieder in Leipzig, in diesem Jahr heiratete er Thekla Wallis aus Leipzig und zog nach München. 1859 erfolgte ein Umzug nach Nürnberg, wo er 1880 starb.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Er heiratete im Jahr 1855 in Leipzig \"Thekla Wallis\" (* 18. Januar 1822; † 3. Oktober 1892), die Tochter des Buchhändlers \"Wilhelm Wallis\" und der \"Friederike Jeanrenaud\". Das Paar hatte zwei Söhne und drei Töchter, darunter:", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "In den evangelischen Kirchengesangbüchern des frühen 20. Jahrhunderts finden sich Kirchenlieder von Ditfurth, so das Weihnachtslied \"O freudenreicher Tag, o gnadenreicher Tag\".", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1995 fand im Reiterhof des Schlosses von Obertheres zur Erinnerung an den Liedersammler Ditfurth eine Aufzeichnung des Bayerischen Rundfunks statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franz Wilhelm von Ditfurth (* 7. Oktober 1801 in Rinteln; † 25. Mai 1880 in Nürnberg) war Dichter, Schriftsteller, Komponist und Sänger, Sammler und Herausgeber von Volks-, Kriegs- und geistlichen Liedern.", "tgt_summary": null, "id": 510203} {"src_title": "CAMIF", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kennzahlen.", "content": "Der Umsatz belief sich 2005 auf 679 Millionen Euro, der Gewinn 2006 auf 8 Millionen Euro, 2007 auf 4 Millionen (0,7 % vom Umsatz). 2005 wurden 7,2 Millionen Artikel vertrieben, über 190.000 verschiedene Artikel waren erhältlich. CAMIF hatte 2005 knapp 2000 Mitarbeiter und 1,15 Millionen Gesellschafter.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "CAMIF wurde 1947 von Edmond Proust als Solidargemeinschaft zur preiswerten Versorgung mit notwendigen Artikeln in Form einer Einkaufsgenossenschaft gegründet. Proust hatte bereits 1934 den unabhängigen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit MAAIF (Mutuelle assurance automobile des instituteurs de France; später umbenannt in MAIF, Mutuelle d’assurance des instituteurs de France) ins Leben gerufen. 1949 wurde CAMIF in eine genossenschaftlich organisierte Aktiengesellschaft (ähnlich einer KGaA) umgewandelt, deren Mitgliedschaft Lehrern vorbehalten war. 1963 zog CAMIF, die bisher nur über ein kleines Lager verfügte, nach Niort um und eröffnete dort ein erstes Ladengeschäft. 1971 wurde das erste vollständig automatisierte Warenlager Europas (13 Hektar groß) durch CAMIF in Trévins de Chauray bei Niort in Betrieb genommen, 1973 ein Geschäft in Toulouse eröffnet. 1981 benutzte CAMIF als erstes Versandhandelsunternehmen den französischen Onlinedienst Minitel zur Kommunikation mit seinen Gesellschaftern. 1983 öffnete sich die CAMIF für Kommunen als Kunden und ein erster Versandhauskatalog wird herausgegeben. 1985 eröffnete ein Lager in Lille-Ronchin, 1987 ein Möbellager in Paris. Im selben Jahr wurden erstmals Verbraucherkredite über die Tochtergesellschaft C2C angeboten. 1988 öffnete sich CAMIF für Partner (einige Krankenversicherungen, u. a. MGEN für den Öffentlichen Dienst im Erziehungswesen) und brachte Spezialkataloge für deren Mitglieder heraus. Das Kooperationsabkommen wurde auf alle Krankenkassen für den öffentlichen Dienst erweitert und ein Katalog für Kommunalbeschäftigte herausgebracht. 1991 folgten Spezialkataloge für Post- und Militärangehörige. 1992 wurde der Delikatessenhändler Léon Fargues übernommen sowie der französisch-schweizerische Verlag Delachaux & Niestlé. Außerdem erschien der erste vollständig digitale Katalog. 1993 öffnete sich CAMIF für Mitglieder von 41 Organisationen aus verschiedenen Bereichen des Sozialwesens. Der \"Club CAMIF\" wurde gegründet, der Gesellschaftern der CAMIF besondere Vorteile bietet. 1994 wurde ein Geschäft in Lyon eröffnet, \"CAMIF Magnet\" in der Tschechischen Republik gegründet und das Agrarproduktunternehmen Nicole Bernard übernommen. 1996 beteiligt sich CAMIF an Savour Club (Weine und Spirituosen). 1997 werden die Tochtergesellschaften \"CAMIF Habitat\" (Wohnen), die auf Heimwerkerbedarf und Gartenartikel spezialisiert ist und \"CAMIF Solidarité\" (für soziale Engagements) gegründet. Die Website www.camif.fr geht an den Start. Weitere Läden eröffneten 1998 in Marseille, 2000 in Tours und Annecy, 2001 in Rennes. Die Geschäfte der CAMIF wurden strategisch neu ausgerichtet. 2002 wurde ein Multimedie-Kundenkontaktzentrum eingerichtet. Eine weitere Öffnung für die Mitglieder der genossenschaftlichen CASDEN-Volksbank erfolgte. 2003 geriet CAMIF in finanzielle Schwierigkeiten und ging eine Partnerschaft mit 3 Suisses International (3SI) ein. Die Ladengeschäfte in Lille und Toulouse wurden offen für alle Konsumenten, der Savour Club wurde verkauft. Um die Aktivitäten des Club CAMIF weiterzuführen, wurde die Gesellschaft Romactis gegründet. 2004 wurde gemäß der Vereinbarung mit der 3SI-Gruppe (und unterstützt von MAIF, der MGEN-Krankenversicherung und der CASDEN-Volksbank) die tschechische Tochter Magnet CAMIF verkauft und die 3SI-Tochtergesellschaft Cofidis übernahm 66 % des Kapitals der CAMIF-Konsumentenkredittochter C2C. Eine Tochtergesellschaft namens \"CAMIF Particuliers\", spezialisiert auf natürliche Personen, wurde gegründet. Unrentable Läden wurden geschlossen (Coquelles bei Calais, Rouen). Im September 2007 erwarb der US-amerikanisch finanzierte Beteiligungsfonds Osiris Partners einen Mehrheitsanteil an CAMIF Particuliers, jedoch ohne Stimmrechte. Im März 2008 gab die CAMIF einige Geschäftsaktivitäten auf (wie IT, Video und Bekleidung) und konzentrierte sich auf den Bereich Heim und Haus (Möbel, Haushaltsgeräte, Heimtextilien, Dekoration, Garten usw.). Anfang September 2008 gab CAMIF, die damals 1370 Mitarbeiter hatte, die Streichung von rund 500 Arbeitsplätzen bekannt. Obwohl sie in zwei Sanierungsplänen in den Jahren 2005 und 2007 bereits ihre operativen Kosten um ein Viertel gesenkt hatte, blieb die Tochtergesellschaft CAMIF Particuliers in finanziellen Schwierigkeiten und beantragte am 23. Oktober 2008 die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Am 27. Oktober 2008 beschloss das Handelsgericht Niort die Liquidation der Tochtergesellschaft. Die Einleitung des Insolvenzverfahrens auch über die Muttergesellschaft wurde für einen Zeitraum von sechs Monaten zur Beobachtung ausgesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "CAMIF (\"Coopérative des Adhérents à la Mutuelle des Instituteurs de France\") ist eine Unternehmensgruppe im Bereich Versandhandel für Einrichtungsgegenstände, Heimwerker- und Gartenbedarf. Sie ist drittgrößte Versandhandelsunternehmen in Frankreich.", "tgt_summary": null, "id": 1925051} {"src_title": "Tischtennis-Europameisterschaft 1962", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorfeld.", "content": "Ursprünglich war Schweden für die Durchführung der Europameisterschaft vorgesehen. Als Schweden verzichtete, wurde der Deutsche Tischtennis-Bund DTTB 1961 beauftragt, die Europameisterschaften 1962 auszurichten. Dieser legte als Austragungsort West-Berlin fest. Dagegen protestierte die DDR, alle osteuropäischen Länder kündigten einen Boykott der Veranstaltung an. Der Präsident des UdSSR-Tischtennisverbandes sprach von einer \"Provokation und politischen Herausforderung\". In einer Sitzung des europäischen Tischtennisverbandes ETTU in Prag bestätigten die Beteiligten mit einer 5:2-Mehrheit die Entscheidung des DTTB bezüglich West-Berlin. Daher boykottierten die DDR, Ungarn, die CSSR, Rumänien und die UdSSR das Turnier mit der Begründung, West-Berlin gehöre nicht zur Bundesrepublik. Jugoslawien beteiligte sich nicht an dem Boykott. Italien sagte die vorgesehene Teilnahme aus anderen Gründen kurzfristig ab. Agnes Simon erhielt erst kurz vor Beginn der Europameisterschaft die Spielberechtigung für Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Austragungsmodus Mannschaften.", "content": "Die Herrenmannschaften traten in zwei Neunergruppen im Modus Jeder gegen Jeden an. Die Gruppensieger bestritten das Endspiel. Gespielt wurde mit Dreiermannschaften nach dem Swaythling-Cup-System, also ohne Doppel. Analog spielten die Damen in einer Siebener- und einer Sechser-Gruppe im Modus Jeder gegen Jeden. Ein Damenteam bestand aus zwei Spielerinnen. Gespielt wurde nach dem Corbillon-Cup-System, also zuerst zwei Einzel, dann ein Doppel und danach wieder maximal zwei Einzel.", "section_level": 1}, {"title": "Abschneiden der Deutschen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herrenmannschaft.", "content": "Die deutschen Herren verpassten das Endspiel, da sie in Gruppe 2 hinter Jugoslawien nur Zweiter wurden. Das Spiel gegen Jugoslawien wurde mit 2:5 verloren, alle anderen Begegnungen wurden hoch gewonnen: Spanien, Schottland, Wales, Schweiz, Finnland jeweils mit 5:0, Belgien, Österreich jeweils mit 5:1.", "section_level": 2}, {"title": "Damenmannschaft.", "content": "Die Damen gewannen alle Gruppenspiele. Dabei gaben sie lediglich gegen Frankreich ein Spiel ab, wo das Doppel Matthias/Buchholz gegen Monique Alber/Martine Le Bras verlor. Damit standen sie im Endspiel gegen den Sieger der anderen Gruppe England. Dieses gewannen sie mit 3:1. Lediglich Inge Harst verlor gegen Diane Rowe. Die Siegpunkte holten Agnes Simon gegen Mary Shannon und Diane Rowe sowie das Doppel Simon/Harst gegen Rowe/Shannon.", "section_level": 2}, {"title": "Herreneinzel.", "content": "Für die Individualwettbewerbe meldete der DTTB 23 Spieler. Conny Freundorfer wurde nicht für die Mannschaft nominiert. Dies akzeptierte er nicht und deshalb verzichtete er auf eine Teilnahme an den Individualwettbewerben. Am erfolgreichsten war Erich Arndt, der schon in den Mannschaftskämpfen mit 4 Siegen aus 5 Spielen überzeugt hatte. Arndt erreichte nach Freilos und Siegen über Wim Nederpelt (Niederlande), Carl-Johan Bernhardt (Schweden), Ernst Gomolla (Deutschland), Tony Larsson (Schweden) und Bjorne Mellstrom (Schweden) das Endspiel, in dem er dem Schweden Hans Alsér mit 0:3 unterlag. Eberhard Schöler gelangte durch Freilos und Siegen gegen Svensson (Schweden), Georges Roland (Belgien), Alf Carlsson (Schweden) und Zeljko Hrbud (Jugoslawien) das Halbfinale, in dem er gegen Hans Alsér (Schweden) verlor.", "section_level": 2}, {"title": "Dameneinzel.", "content": "Herausragend war Agnes Simon, die Patricia Kerr (Schottland), Anita Haacke (Berlin), Micheline Stas (Belgien), Monique Alber (Frankreich) und Inge Harst aus dem Rennen warf und im Endspiel Diane Rowe mit 3:0 besiegte. Uschi Matthias (Berlin) kam nach Freilos und Siegen gegen Alima Mokhtari (Frankreich), Birgitta Tegner (Schweden) und Edith Steinke (Berlin) ins Halbfinale. Hier unterlag sie der Engländerin Diane Rowe. Auch Inge Harst (Stuttgart) erreichte nach Siegen gegen Sandra Morgan (Wales), Evy Schandorph (Dänemark), Cirila Pirc (Jugoslawien) und Mary Shannon (England) das Halbfinale. Hier verlor sie knapp im 5. Satz gegen Agnes Simon.", "section_level": 2}, {"title": "Herrendoppel.", "content": "Schöler/Forster verpassten den Einzug ins Endspiel, da sie im Halbfinale gegen die Jugoslawen Korpa/Vecko mit 0:3 verloren. Zuvor hatten sie Per Magnusson/Bergstrand (Schweden), Nicolas Pewny/Hugo Urchetti (Schweiz), Alan Thomas/George Evans (Wales) und Alsér/Tony Larsson (Schweden) ausgeschaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Damendoppel.", "content": "Simon/Harst erreichten das Endspiel. Das war das dritte Endspiel für Agnes Simon an diesem Tag, daher wurden nun Konditionsprobleme sichtbar. So wurde Finale gegen die Engländerinnen Mary Shannon/Diane Rowe mit 1:3 verloren. Vorher hatte das deutsche Paar Lersow/Margaret Piper (Deutschland/England) ausgeschaltet. Mielenhausen/Lantermann wurden im Halbfinale von Simon/Harst gestoppt, nachdem sie gegen Margaret Phillips/Sandra Morgan (Wales), Lesley Bell/Monique Alber (England/Frankreich) und Anita Haacke/Edith Steinke (Deutschland) gewonnen hatten. Alle Damendoppel mit deutscher Beteiligung überstanden die erste Runde.", "section_level": 2}, {"title": "Mixed.", "content": "Im Mixed wurde das schwedisch-deutsche Paar Alsér/Harst Europameister. Es besiegte im Endspiel die deutschen Schöler/Simon mit 3:0. Auf dem Weg ins Finale hatten die Sieger Leach/Margaret Piper (England), Nicolas Pewny/Christiane André (Schweiz) und Wolf Berger/Marlies Berger (Deutschland) aus dem Rennen geworfen. Schöler/Simon hatten sich gegen Lajos Antal/Monique Jaquet (Schweiz), Niemeyer/Paulsen (Deutschland) und Bengtsson/Britt Andersson (Schweden) durchgesetzt ehe sie das Endspiel verloren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 3. Tischtennis-Europameisterschaft fand vom 31. März bis 7. April 1962 in West-Berlin in der Schöneberger Sporthalle statt. Sie wurde aus politischen Gründen von fast allen Ostblockstaaten boykottiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1094255} {"src_title": "Orlow-Revolte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Den Hintergrund bildete der Russisch-Türkische Krieg (1768–1774). Um das Osmanische Reich zu schwächen, entsann sich die russische Zarin Katharina II. wohl auf Initiative ihres Liebhabers Grigori Grigorjewitsch Orlow der bereits unter Peter dem Großen gepflegten freundlichen Beziehungen zu den orthodoxen Glaubensbrüdern in Griechenland und entsandte Emissäre zu den regionalen griechischen Anführern wie Bischöfen, Klephten und Honoratioren wie den Mavromichalis in der Mani oder Daskalogiannis auf Kreta. Viele Griechen sahen in den Russen das legendäre „xanthón génos“ (, \"blonde Rasse\"), das ihnen die Befreiung bringen würde.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf der Aufstände.", "content": "1769 entsandte Katharina II. eine Flotte von 14 Kriegsschiffen unter dem Kommando des Grafen Alexei und seines Bruders Fjodor Orlow ins Mittelmeer. Sie ging im Frühjahr 1770 vor Itylo vor Anker und regte die Bewohner der Halbinsel Mani und von Kalamata an, sich zu erheben. Zur Unterstützung der Aufständischen zu Lande wurde jedoch nur eine kleine Streitmacht russischer Soldaten abgesetzt. Auch in Epirus, auf den Kykladen und auf Kreta wurden Aufstände entfacht. Insbesondere auf der Peloponnes waren die Aufständischen anfangs erfolgreich. Sie konnten Navarino und Mystras einnehmen, auch Messolongi und Patras. Als jedoch etwa 8.000 griechische Aufständische, verstärkt durch 50 russische Soldaten, gegen Tripoli vorrückten, bereiteten ihnen 15.000 kampferprobte Albaner, die die Osmanen zu ihrer Unterstützung rekrutiert hatten, eine schwere Niederlage, der sich ein Massaker anschloss, bei dem Tausende von Griechen hingemetzelt wurden; die geistlichen Anführer der Griechen wurden gepfählt. Auch die Belagerung von Koroni und Methoni blieb erfolglos. Patras wurde von der osmanisch-albanischen Streitmacht zurückerobert und niedergebrannt, ebenso Mystras, sodass die Erhebung der Peloponnes nach wenigen Monaten zusammenbrach. Ein gleiches Schicksal erlitt der Aufstand auf Kreta unter Daskalogiannis und die Aufstände in den anderen Landesteilen. Unterdessen segelte die russische Flotte weiter in die Ägäis und errang Anfang Juli in der Seeschlacht von Çeşme einen wichtigen Sieg gegen die Osmanen, der einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Frieden von Küçük Kaynarca darstellte, in dem die Hohe Pforte ihre Niederlage eingestand.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "So erfolgreich die Orlofika für Russland waren, so enttäuschend waren sie aus Sicht der Griechen, die sich eine stärkere russische Unterstützung erhofft hatten, die in der Folge vielfach grausamen Repressalien der osmanischen Herrschaft ausgesetzt waren und die im Frieden von Küçük Kaynarca nichts Greifbares erhielten. Als Beitrag zur Süd-Expansion Russlands, das zur Protektoratsmacht für die im Osmanischen Reich lebenden Christen und zu einem Machtfaktor im Mittelmeer geworden war, und als Beitrag zur Niederlage des Osmanischen Reiches, die dessen Niedergang einläutete, hatten die Aufstände jedoch bessere Voraussetzungen für die späteren Freiheitskämpfe geschaffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Orlow-Revolte oder Orlofika () werden die als Vorboten der Griechischen Revolution unternommenen Aufstände der Griechen gegen die osmanische Herrschaft im Jahre 1770 bezeichnet. Sie sind benannt nach den Brüdern Orlow, den Grafen Grigori, Alexei und Fjodor Orlow.", "tgt_summary": null, "id": 1847609} {"src_title": "Knolliger Baldrian", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Beim Knolligen Baldrian handelt sich um eine unverzweigt aufrecht wachsende, ausdauernde, krautige Pflanze, die eine Größe von bis zu 70 Zentimetern erreicht. Ausläufer fehlen, das Rhizom ist knollig und dick. Die Sprossachse ist meist kahl, selten zum Ansatz und an den Knoten behaart. Die Blätter sind in der Regel kahl oder allein am Rand kurz behaart, nur selten auch auf der Blattoberfläche behaart. Die Blätter am unteren Teil der Pflanze und am Stängelansatz sind einfach und gestielt, der Blattstiel ist 10 bis 40 (selten 5 bis 45) Millimeter lang, die Blattspreite 20 bis 70 (10 bis 80) Millimeter lang und 10 bis 50 (5 bis 60) Millimeter breit, elliptisch, länglich-rund lanzettlich bis länglich-rund umgekehrt-eiförmig. Die annähernd ungestielten oder auch gestielten mittleren bis oberen Blätter sind fiederschnittig oder fiederspaltig mit zwei bis sechs Fiederblattpärchen. Der Blattstiel ist 8 bis 25 (2 bis 30) Millimeter lang, die Spreite 25 bis 55 (15 bis 65) Millimeter lang und 8 bis 20 (selten ab 5) Millimeter breit. Die einzelnen Fiedern sind linealisch, 6 bis 25 (4 bis 34) Millimeter lang und 3 bis 8 (1 bis 10) Millimeter breit. Der drüsig behaarte Blütenstand ist besetzt mit lanzettlich-ahlenförmigen, einfachen und kahlen Tragblättern sowie dreieckig-lanzettlichen, einfachen, schwach drüsig behaarten Vorblättern. Die rote Krone misst 5 bis 7,2 (4 bis 8) Millimeter und ist auf der Außenseite kahl, die Blütenröhre innen behaart, die äußeren Kronlappen messen 1,2 bis 2 (1 bis 2,3) Millimeter, die inneren 0,9 bis 1,8 (0,6 bis 2) Millimeter. Die Staubbeutel sind 0,8 bis 1,1 Millimeter lang, die Früchte sind eiförmige Achänen, die 2,7 bis 3,9 (2,3 bis 4,5) Millimeter lang sind. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Art ist heimisch vom Mittelmeerraum bis zum Kaukasus, nach Westasien und Nordafrika und kommt in Höhenlagen von 300 bis 2350 Meter vor, vorzugsweise auf Kalkstein in Lichtungen unter anderem von Steineichen- und Kermeseichenwäldern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Knollige Baldrian (\"Valeriana tuberosa\") ist eine Pflanzenart aus der Unterfamilie der Baldriangewächse (Valerianoideae). Er ist vom Mittelmeerraum bis Westasien heimisch.", "tgt_summary": null, "id": 2467295} {"src_title": "Walther Hermann Ryff", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ryff erlernte, so die Meinung einiger Biographen, den Beruf des Apothekers, da er im mecklenburgischen Güstrow in den 1530er Jahren als Apotheker tätig war. Ryff dürfte sich im Mecklenburger Raum länger aufgehalten haben. Er heiratete die Rostockerin Anna, deren Familienname nicht bekannt ist. Ryff bezeichnete sich selbst als „Medicus“ oder „Chirurgus“, dürfte aber wahrscheinlich keine Ausbildung als Arzt besessen haben. Daher ist die These, Ryff sei nach seiner Rückkehr nach Straßburg Stadtarzt und damit Nachfolger von niemand geringerem als Hieronymus Brunschwig gewesen, als zweifelhaft einzustufen. Ryff lebte und arbeitete unter anderem in Frankfurt am Main, Mainz, Nürnberg, Kulmbach und ab 1548 in Würzburg. Oft wird als Todesdatum von Ryff „um 1562“ oder „vor 1562“ angegeben. Tatsächlich starb er bereits am 29. September 1548 in Würzburg, seine Frau Anna am 15. Juli 1553.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Medizinische Schriften.", "content": "Ryff veröffentlichte eine Vielzahl von Werken, insbesondere zahlreiche medizinische Abhandlungen. Die Ryffschen Werke erzielten für die damalige Zeit teilweise beachtlich hohe Auflagenzahlen. Allerdings wurden ihm immer wieder schwere Plagiatsvorwürfe gemacht. Leonhart Fuchs bezeichnete Ryff als „äußerst unverschämten, leichtsinnigen, betrügerischen Schriftsteller.“ Auch im Nürnbergischen Gelehrten-Lexicon von 1757 ist von Plagiatsvorwürfen auf medizinischem Gebiet die Rede, wobei namentlich Fuchs und Conrad Gessner erwähnt werden. Einige seiner frühen Werke veröffentlichte er bei Balthasar Beck unter dem Pseudonym „Apollinaris“, so zum Beispiel die frauenheilkundlich-geburtshilfliche Schrift \"Ein neuer Albertus Magnus\" oder das \"Kurz Handbüchlein un Experiment vieler Arzneien – durch den ganzen Körper des Menschen\". Bei Balthasar Beck in Straßburg erschien auch das anatomische Werk \"Des Menschen Beschreibung oder Anatomie\". Auf Hans von Gersdorffs „Feldbuch der Wundarzney“ geht Ryffs Buch \"Stadt und Feldbuch bewehrter Wundarznei\" zurück. 1545 erschien bei Christian Egenolff in Frankfurt am Main Ryffs \"Große Chirurgie\". Sein Buch \"Iatromathematicae\" (1542) behandelt astrologische Aspekte der Arzneilehre. Sein Destillierbuch von 1545 ist von Johannes de Rupescissa beeinflusst Um 1548 hatte Ryff „die erste von der Heilkunde unabhängige Bearbeitung der Zahnmedizin in deutscher Sprache“ herausgebracht. Durch sein umfangreiches Gesamtwerk und dessen weite Verbreitung aufgrund der Auflagenstärke, besonders im Bereich der Medizin und Chirurgie, fand Ryff Eingang in die Medizingeschichtsschreibung.", "section_level": 2}, {"title": "Architekturtheorie.", "content": "Walther Ryff gab 1543 in Straßburg den lateinischen Text der zehn Bücher des antiken Architekten Vitruv heraus. Wenig später publizierte er in Nürnberg 1547 zuerst einen deutschen Kommentar zu Vitruv, die sogenannte \"Architektur\", um dann 1548 die erste deutsche Übersetzung des Vitruv vorzulegen, den \"Vitruvius Teutsch\", ein Hauptwerk der deutschsprachigen Architekturtheorie der Renaissance. Der eigentliche Text aus der Antike ist hier bebildert und kommentiert; bei diesen Ergänzungen stützte sich Ryff vor allem auf die Vitruv-Ausgabe von Cesariano (Venedig 1521) und die Architekturtraktate des Sebastiano Serlio. So kann sein Beitrag zur Ausbreitung der Renaissancearchitektur nördlich der Alpen kaum überschätzt werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Walther Hermann Ryff, auch Ryf, Reif(f) und Ru(e)ff, latinisiert Gualtherus Hermenius Rivius, Ryffus (* um 1500 vielleicht in Straßburg; † 29. September 1548 in Würzburg) war ein Autor des Humanismus und vermutlich ein auch wundärztlich tätiger Apotheker, der sich vor allem mit medizinischen, anatomischen, philosophischen und architekturtheoretischen Themen befasste.", "tgt_summary": null, "id": 1690725} {"src_title": "Belgisch-japanische Beziehungen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bis 1866.", "content": "Als Teil der jesuitischen Missionierung gelangten im 16. Jahrhundert auch Priester aus dem Gebiet der spanischen Niederlande (bzw. der siebzehn Provinzen) nach Japan, so der Märtyrer Theodore Mantels (1560–1593) und der selige Ludovicus Frarijn (1623–88, = \"Luis Flores\"). Während der Abschließung des Landes ab 1639 \"(sakoku)\" gelangten „Belgier“ bezw. deren Produkte über die Aktivitäten der Ostindischen Kompanie (VOC) nach Dejima im Hafen von Nagasaki. Flämische Wandteppiche dieser Zeit werden noch heute alljährlich beim \"Gion-Matsuri\" in Kyoto gezeigt. Belgische Handelshäuser begannen bald nach der Unabhängigkeit nach Übersee zu expandieren. 1845 wurde die Öffnung einiger Häfen in China erreicht. Etienne Mouttet war 1847 der erste, der mit seinem Vorschlag, eine militärische Expedition nach Japan zu entsenden, die belgische Regierung auf das Potential von Beziehungen mit Japan aufmerksam machte. Eine Mission des Daimyō von Satsuma bereiste 1865 Europa. Auf Vermittlung des Grafen Montblanc (1833–94) besuchten sie Belgien und erwarben Kanonen und Munition von der \"Fonderie Royale\" in Lüttich. Seit 1858 waren Handelsverträge zwischen Japan und westlichen imperialistischen Mächten erzwungen worden, die sogenannten \"Ansei-Verträge\". 1854 und 1858 scheiterten Versuche der belgischen Konsuln in Kanton bezw. Singapur Verträge ähnlich dem von Kanazawa auszuhandeln. Die japanischen Missionen nach Europa, unter 1862 Takeshita Yasutoku, unter 1864 \"Ikeda Nagaoki\" (\"Shimotsuke-no-kami;\" † 1864/7/18) und 1864 die Shibata-Mission besuchten Belgien nicht. Ikeda hatte jedoch Kontakt mit Charles de Montblanc. Belgien war dann 1866 die neunte Nation, die mit dem Bakufu ein derartiges Abkommen abschloss (1. Aug.), wobei ihr von den Niederlanden diplomatische Unterstützung gewährt worden war. Erreicht wurde außer dem Meistbegünstigungsprinzip-Status, ein Zolltarif von 5 % und Zugang zu den Häfen von Hakodate, Nagasaki und Yokohama. Besonders Kronprinz Leopold, der später in seinem „Privatbesitz“ Kongo das wohl grausamste Kolonialregime errichtete, war ein Verfechter der Expansion nach Osten. Die diplomatische Repräsentation übernahm nach der Ratifikation des Vertrags der Generalkonsul in China, Baron Auguste t'Kint de Roodenbeek, der dann von 1873 bis 1884, bis zu seinem Tode in Yokohama, auch der erste Gesandte wurde.", "section_level": 1}, {"title": "1866–1918.", "content": "An der Pariser Weltausstellung 1867 nahm das Königreich Ryūkyū offiziell als eigenes Land teil; Tatsächlich wurde hier der Daimyō von Satsuma repräsentiert, der nominell Suzerän über Ryūkyū war. Als erster wirklicher offizieller Repräsentant des Bakufu besuchte der 15-jährige Tokugawa Akitake, ein jüngerer Bruder des Shoguns Tokugawa Yoshinobu, mit einer Delegation vom 24. September bis 9. Oktober 1867 Belgien. Bald nach der Meiji-Restauration wurden japanische Studenten auch nach Belgien gesandt. Deren Zahl blieb jedoch gering (19 bis 1895). Die Iwakura-Mission, der auch Kume Kunitake () angehörte, besuchte Belgien von 17.–24. Februar 1873. Im Regierungsauftrag untersuchten 1873 Yamazaki Naotane und Katō Susumu Aspekte des Rechts- und Finanzwesen Belgiens. Im Gegenzug hielten sich 1876–86 zwischen 10 und 16 Belgier, meist Angestellte von Handelshäusern, in Japan auf. Diese Zahl stieg bis 1889 auf 26, darunter drei Frauen und fünf Kinder. Lange Zeit wurde Belgien vom Baron Albert d'Anethan repräsentiert, nämlich 17 Jahre (1893–1910). Japan eröffnete seine erste eigenständige Gesandtschaft in Brüssel im Dezember 1898. In der Meiji-Zeit importierte Japan aus Belgien meist metallische und chemische Roh- und Fertigprodukte, Druckpapiere und – am wichtigsten – Flachglas, Belgien Porzellane und „Curios“. Später kamen dann noch \"habutae\" (eine Art Seide) und Walöl dazu. Die Handelsbilanz war für Belgien bis zum russisch-japanischen Krieg stark positiv, danach bis 1940 immer noch vorteilhaft. Der Anteil des Handels am japanischen Gesamtvolumen erreichte jedoch niemals 3 %, meist lag er unter 1 %. Bedeutend wichtiger als die wirtschaftlichen Beziehungen zum Ende des 19. Jhdts. waren die Einflüsse im kulturellen Bereich. Auf die Entwicklung der späteren Art Nouveau hatte der \"Japonisme\" besonders nach der Ausstellung japanischer Kunst im Februar 1889 in Brüssel großen Einfluss. Das Organ war die Zeitschrift \"Le Japon Artistique\" herausgegeben von \"S. Bing\". Zu den wichtigen belgischen Vertretern gehörten die Schriftsteller Max Elskamp und Jules Destrée. Maler dieser Stilrichtung waren u. a. Alfred Stevens und Theodore Hannon. Zum bedeutendsten Kunstsammler entwickelte sich der Medizinprofessor Hans de Winiwarter (1875–1949). Auf dem Bildungssektor waren an der \"Hitotsubashi Gaigo\" (gegr. 1875), belgische Lehrpläne und -methoden eingeführt von den Prof. Edouard-Joseph Blockhuys (1862–1931), Arthur Maréchal und \"J. J. M. van Stappen\" (1852–1915) vorherrschend. Neben dem Schloss Laken wurde der ursprünglich auf der Weltausstellung 1900 gezeigte „\"Japanische Turm\"“ aufgebaut. Nachdem es der Iwakura-Mission 1871 bis 1873 nicht gelungen war, eine Aufhebung der ungleichen Verträge zu erreichen, erreichte die japanische Diplomatie einen Verzicht der Vorrechte von den wichtigsten Mächten 1894, jedoch scheiterten 1896 die Verhandlungen über eine Vertragsrevision mit Belgien, weil keine Einigung über den Zoll für Flachglas erzielt werden konnte. Erst in einem vorläufigen Abkommen am 8. Juli 1911 verzichtete auch Belgien auf seine Privilegien. Kriegsbedingt wurde dieser Vertrag immer wieder verlängert, bis er im Juni 1924 durch einen Handelsvertrag mit Meistbegünstigungsklausel ersetzt wurde. Im Ersten Weltkrieg waren Japan und Belgien Kriegsverbündete gegen Deutschland. Die Unterstützung Japans für Belgien blieb auf das Feld der Propaganda beschränkt, dadurch wurde in Japan neues Interesse an der kleinen Nation geweckt.", "section_level": 1}, {"title": "1918–1941.", "content": "Die Gelegenheit des Besuchs des Kronprinzen Hirohito in Brüssel im Juni 1921 wurde auf diplomatischer Ebene dazu genutzt, die bisherigen Legationen im Status zu Botschaften aufzuwerten. Japan wurde seit 1915 von Adachi Mineichirō (bis 1928) vertreten. Eine belgische Industriellenkommission \"(Mission Industrielle Belge au Japon)\" besuchte Japan 1923. Der pro-japanische Botschafter Albert Bassompierre vertrat Belgien 18 Jahre lang bis Oktober 1936. Die \"Société Belgo-Japonaise\" unter Baron Constant Goffinet organisierte eine Sammlung, die über 2,6 Mio. Francs Spendengelder für die Opfer des Kantō Erdbebens erbrachte. Der Dichter Kaneko Mitsuharu und der Maler Kojima Torajirō hielten sich in der Zwischenkriegszeit in Belgien auf. Seit 1930 nahm der Handel zwischen beiden Ländern einen starken Aufschwung, wobei sich die für Belgien günstige Handelsbilanz kaum veränderte. Belgische Kapitalisten zeigten großes Interesse an der Ausbeutung Mandschukuos, hinsichtlich dessen die belgische Regierung eine Appeasement-Politik betrieb. Ein lange geplanter Besuch im Rahmen der Asienreise des Kronprinzen Leopold wurde aufgrund der herrschenden politischen Situation in Japan 1932 abgesagt. Japan hat 1940 die belgische Exilregierung in London anerkannt. Nach dem Ausbruch des pazifischen Krieges stellte sich diese am 10. Dezember 1941 auf die Seite der USA und beschloss den Abbruch der diplomatischen Beziehungen, der am 19. vollzogen wurde. Am selben Tag wurde in London beschlossen, Japan den Krieg zu erklären. Diese Erklärung wurde am 27. Januar 1942 in Tokio übergeben. Das Belgische Botschaftsgebäude in Tokyo wurde im August 1942 durch amerikanische Bombenangriffe vollkommen zerstört, die japanische Regierung bezahlte hierfür 1955 78 Mio. ¥ Schadensersatz. Das Ferienhaus am Chūzenji-See blieb unbeschädigt.", "section_level": 1}, {"title": "Seit 1945.", "content": "Nach der Kapitulation wurde der frühere Konsul in Yokohama beim Supreme Commander for the Allied Powers (SCAP) der Baron Guy Daufresne de la Chevalerie, als belgischer Generalrepräsentant bis 1952 akkreditiert.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Erste Wirtschaftsbeziehungen sollten auf Basis des \"Beltrade Memorandums\" vom 8. Mai 1947 wiederhergestellt werden, das durch SCAP kontrollierten Handel über das \"Bōekichō\" vorsah. Bis jedoch alle bürokratischen Modalitäten geklärt waren, wurde ab 1. April 1948 privater Handel wieder gestattet. Ein erstes Handelsabkommen wurde am 9. Juli 1949 unterzeichnet und am 29. August 1950 durch ein zweites abgelöst, das auch wieder Besuche japanischer Schiffe in belgischen Häfen erlaubte. Als Handelswährung war der Dollar vorgesehen, der bald nach dem Abschluss des Friedensvertrags von San Francisco durch den belgischen Franc abgelöst wurde. Nach dem Beitritt Japans zu GATT (1955) und UNO (1956) wurden die Beziehungen immer mehr im internationalen Rahmen, auch BLEU, geregelt. Die belgische Nachkriegshandelsbilanz ist durchgehend negativ. Die war auch der Hauptgrund, ab 1960 japanische Importe wieder genehmigungspflichtig zu machen. Im Rahmen eines Staatsbesuch von Kronprinz Albert wurde im Mai 1962 begonnen, für die japanische Seite die Meistbegünstigung wieder auszuhandeln, die nach weiteren Verhandlungen am 21. Oktober 1964 in Kraft trat und eine Steigerung der Exporte in die Benelux-Länder um ca. 70 % bis 1968 bewirkte. Hauptexportgüter waren aus Belgien geschliffene Diamanten, die ab ca. 1990 im Volumen von chemischen Produkten überholt wurden, aus Japan Autos. Honda hatte bereits 1962, als erste japanische Firma in Europa überhaupt, ein Motorradwerk in Aalst eingerichtet. Die Firma Baeckert produzierte in Utsonumiya seit 1968 Stahldrähte für Reifen. Ab 1989 begannen immer mehr japanische Firmen ihre europäischen Distributionszentren in Belgien einzurichten. Im Jahr 2004 standen belgischen Exporten von ca. 180 Mrd. Yen, japanische in Höhe von etwa 665 Mrd. gegenüber. Verstärkt beginnend nach 1980, werden heutzutage die Wirtschaftsfragen im Rahmen der EU geregelt, an deren Sitz Brüssel japanische Firmen bevorzugt ihren Verwaltungssitz aufbauen um ggf. Lobbymaßnahmen durchführen zu können. Einzelnationale Abkommen bestehen noch in Form von Sozialversicherungs- und Besteuerungsabkommen.", "section_level": 2}, {"title": "Politik und Kultur.", "content": "Der politische und kulturelle Austausch hinkte der rapiden wirtschaftlichen Entwicklung hinterher. Zunächst kam es zur wechselseitigen Beteiligung an Weltausstellungen (Brüssel 1958 bekannt durch das Atomium, Osaka 1970). Im Jahre 1969 wurde unter der Schirmherrschaft seiner kaiserlichen Hoheit Prinz Mikasa die \"Association Belgo-Japonaise\" ins Leben gerufen. Während seiner ersten Europareise nach dem Krieg, 1971, besuchte das kaiserliche Ehepaar mehrere Tage Belgien, ein Gegenbesuch des Königs Baudouin fand 1985 statt. Er nahm auch an der Beerdigungsfeier des Shōwa-Tennō im Januar 1989 und im folgenden Jahr an der Inthronisation des jetzigen Tennō teil. Der politische Austausch blieb ansonsten meist auf Wirtschaftsfragen beschränkt. Flämische Kultur wird durch das von Prof. Robert Vliegen 1965 begründete \"Osaka Palestrina Institut\", das heute „flämisches Kulturinstitut“ heißt, bekannt gemacht. 1974 wurde eine japanische Schule in Brüssel eröffnet, die vom \"Nihonjinkai\" getragen wird. Seit 1991 besteht auch eine Gesellschaft ehemaliger japanischer Studenten in Belgien mit einigen hundert Mitgliedern. Die letzten zehn Jahre blieb die Zahl der in Belgien lebenden Japaner mit rund 6000 konstant. Das erste Fußballländerspiel in einem Turnier fand während der Weltmeisterschaft 2002 im Stadion von Saitama statt. In der Antarktis, wo beide Länder seit 1958 verschiedene Forschungsstationen errichtet hatten, kam es besonders während der JARE-Expeditionen ab 1986 zu enger Zusammenarbeit. In Löwen hat an der Katholischen Universität das Studium orientalischer Sprachen eine lange Tradition, japanische Studien wurden jedoch erst 1928 eingeführt, als von Baron Satsuma Jihei ein Lehrstuhl gesponsert wurde, dessen erster Inhaber bis 1956 Pierre Charles S.J. (* 1883) wurde. Nach 1963 wurde das Studienprogramm unter dem Buddhologen Hubert Durt, der später als ein Herausgeber des Hōbōgirin fungierte, und \"A. van Clampenhout\" (bis 1978) ausgeweitet. Zwar wurde der Satsuma-Lehrstuhl schon 1955 in zwei Professuren aufgeteilt, als vollkommen eigenständiges Studienfach besteht die Japanologie, mit heute 10 Mitarbeitern, erst seit 1986. Verschiedene andere Universitäten und Institute hatte die japanische Sprache zeitweise als Studienfach. Besonders aktiv waren die Missionare der \"(CICM)\" nach 1950.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Beziehungen zwischen Japan und Belgien entwickelten sich erst nach der von den imperialistischen Mächten erzwungenen Öffnung Japans langsam. Belgien hat erst ab 1830 seine Eigenstaatlichkeit errungen. Insofern vorher Kontakte bestanden, sind diese als Teil der japanisch-holländischen Beziehungen zu betrachten.", "tgt_summary": null, "id": 1870185} {"src_title": "Nissan R89C", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Der R89C ersetzte die vorhergegangene, von March Engineering gebaute Prototypenserie, die Nissan zunächst eingesetzt hatte. Er wurde von Lola entwickelt und hatte ein aus aramid- und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff bestehendes Monocoque-Chassis (bei Lola unter dem internen Namen „T89/10“). Alle Räder waren einzeln an Doppelquerlenkern mit verstellbaren KONI-Stoßdämpfern und Schraubenfedern aufgehängt. Nissans neuer 3,5-l-V8-Motor Typ VRH35Z mit vier obenliegenden Nockenwellen und zwei Turboladern wurde für eine höhere Chassissteifigkeit mittragend eingebaut und leistete in Rennabstimmung ca. 800 PS (588 kW) bei 7600 Umdrehungen pro Minute, während er im Qualifying eine Leistung von über 1000 PS (735 kW) erreichen konnte. Der VRH35Z war eine Weiterentwicklung des in den Vorjahren eingesetzten 3,0-l-V8, Typ VRH30.", "section_level": 1}, {"title": "Renngeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1989.", "content": "In der Sportwagen-Weltmeisterschaft (WSPC) 1989 musste Nissan kämpfen, um nicht nur eine ausreichende Zuverlässigkeit, sondern auch einen Fortschritt mit dem neuen Chassis und Motor zu erreichen. Daher konnte der R89C nur in drei Rennen punkten, beendete die Saison aber immerhin als fünfter der Konstrukteursweltmeisterschaft. In der \"All Japan Sportscar Prototype Championship\" (JSPC) ereilte den R89C das gleiche Schicksal, weil er mit seinen weiterentwickelten Wettbewerbern Porsche und Toyota nicht mithalten konnte, sodass Nissan dritter der Saison wurde. Im 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1989 trat Nissan mit drei der neuen Rennwagen an, unterstützt durch einen privat eingesetzten R88C vom Rennstall Courage Compétition. Im Qualifying konnten nur die Plätze 12, 15 und 19 erreicht werden, das Rennen erbrachte ein noch schlechteres Ergebnis, da keines der drei eingesetzten Fahrzeuge das Ziel erreichte. Zwei R89C konnten wegen Motorendefekt nicht zu Ende fahren und ein Wagen schied aufgrund eines Unfallschadens aus.", "section_level": 2}, {"title": "1990.", "content": "1990 schickte Nissan den R89C in das erste Rennen der WSPC, bis er von den Modellen R90CK/R90CP ersetzt wurde. Die R89C wurden an Privatfahrer verkauft und die Courage Compétition schaffte es in diesem Jahr, mit einem ehemaligen Werks-R89C den 22. Platz beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans zu belegen. Zwei R89C wurden für die Saison 1990 weiterentwickelt. Wagen #02 wurde für Nismo zum R90CP umgebaut, während Wagen #03 vom privaten \"Team Le Mans\" zum \"R90V\" aufgerüstet wurde. Er erreichte einen sechsten Platz, bevor er aus dem Rennen zurückgezogen wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Nissan R89C ist ein Sportwagen-Prototyp der Gruppe C, der 1989 von Lola für Nissan hergestellt wurde, um an der \"Sportwagen-Weltmeisterschaft\", der \"All Japan Sports Prototype Championship\" und dem \"24-Stunden-Rennen von Le Mans\" teilzunehmen. Es wurden insgesamt vier Stück produziert.", "tgt_summary": null, "id": 1465123} {"src_title": "HG Nürnberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hockey.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herren.", "content": "Die größten Erfolge erreichte das Herrenteam der HG Nürnberg in den 1960er Jahren. 1964 wurde der Club auf dem Feld Deutscher Vizemeister und 1968 in der Halle Deutscher Meister. Weiterhin gewannen die Herren der HGN zwanzig bayrische Meistertitel. In der Halle stieg das Team am Ende der Saison 2008/09 aus der Bundesliga ab, in die es 2007 erstmals aufgestiegen war. In der Saison 2019/20 spielen die 1. Herren in der Halle in der 2. Bundesliga Süd und auf dem Feld ebenso in der 2. Bundesliga Süd.", "section_level": 2}, {"title": "Damen.", "content": "Das Damenteam war in insgesamt zehn Hallen-Spielzeiten bis zum Abstieg 2015 Bundesligist. In der Saison 2008/09 erreichte das Team erstmals das Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft. In der Saison 2019/20 spielen die Damen der HGN auf dem Feld in der 2. Bundesliga Süd und in der Halle in der 1. Regionalliga Süd.", "section_level": 2}, {"title": "Jugend.", "content": "Neben siebzehn bayrischen Meisterschaften erreichten die Jugendteams der HGN mehrere vordere Platzierungen bei süddeutschen und deutschen Meisterschaften ohne jedoch Titel zu erringen.", "section_level": 2}, {"title": "Handball.", "content": "Auf der aktuellen Homepage des Vereins ist die Sportart Handball nicht mehr verzeichnet. Nach dem Krieg haben jedoch viele Jugend- und Seniorenmannschaft auf regionaler Ebene erfolgreich den Verein vertreten. Sehr erfolgreich war in den 70er Jahren die 1. Damenmannschaft unter ihrem Trainer Karl-Heinz Dannich. Die erste Herren erlebten zur selben Zeit nochmals eine kurze Blüte, als in der Saison 1975/76 der Titel des Bezirksligameisters Mittelfranken (entscheidendes Spiel am 25. Januar 1976 mit 17:14 gewonnen gegen TSV Ansbach-Res.) und danach in 2 gewonnenen Ausscheidungsspielen gegen die Meister der Bezirksligen Ober- (TS Bayreuth) und Unterfranken (DJK Würzburg) der Aufstieg in die Landesliga Nordbayern (damals vierthöchste deutsche Spielklasse) geschafft wurde. Ein weiterer Erfolg gelang im Folgejahr in der allerdings auch damals fast schon exotischen Variante des Feldhandballs mit dem Gewinn des Meistertitels in der Landesliga Nordbayern und dem damit verbundenen Aufstieg in die Oberliga Bayern. Das entscheidende Spiel fand am 10. Juli 1977 in Unterfranken gegen den TV Marktsteft statt und wurde mit 16:12 für die HGN entschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Eishockey.", "content": "Bereits ab 1920 gab es in der HG Nürnberg Eishockeymannschaften, die ab 1924 auf den Richterischen Tennisplätzen an der Bayreuther Strasse auf Natureis trainierten. Sie gewannen von 1920 bis 1959 dreizehnmal die Nordbayerische Meisterschaft und wurden 1922, 1925, 1927,1937, 1956 und 1959 Bayerischer Vizemeister. Um 1927 war der Gegner in Nürnberg die Eishockeymannschaften des 1. FC Nürnberg. 1936 eröffnete die HGN das Linde-Stadion mit einem Spiel gegen den Deutschen Eislaufverein Eger. 1936 und 1937 nahmen Mannschaften der HGN an den Endrunden um die Deutsche Meisterschaft teil. 1940 musste der Spielbetrieb auf Grund des Zweiten Weltkriegs eingestellt werden. Erst 1949 wurde der Spielbetrieb auf dem Valznerweiher aufgenommen. Ab 1953 spielte die HGN in der Landesliga–Bayern. 1958/59 stieg die HG in die damals zweitklassige Eishockey-Oberliga auf. Sie bildete bis 1962 eine Spielgemeinschaft mit dem 1953 gegründeten Club am Marienberg Nürnberg. 1965 wurde die Eishockeyabteilung komplett in den neu gegründeten Verein Spielgemeinschaft (SG) Nürnberg überführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hockey-Gesellschaft Nürnberg ist ein Sportverein, der im Nürnberger Norden östlich des Flughafens beheimatet ist. Er wurde am 2. September 1920 von ehemaligen Mitgliedern des Nürnberger HTC gegründet und zählt seit Jahrzehnten zu den führenden Hockeyclubs in Bayern. Neben der Kernsportart Hockey werden Tennis, Volleyball, Handball, Inlinehockey, Beachvolleyball und Lacrosse als Freizeitsport angeboten. Die Mitgliederzahl beträgt rund 500, davon gehören über 60 % der Hockeyabteilung an. Das von Wald umgebene Clubgelände verfügt über zwei Hockeyvollkunstrasen, neun Tennisplätze, eine Beachvolleyballanlage, eine Inlinehockey-Arena und weitere Sport- und Spieleinrichtungen.", "tgt_summary": null, "id": 2195507} {"src_title": "Baix", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Baix liegt am rechten Ufer der Rhone und damit an der Grenze zum Département Drôme. Nachbargemeinden sind Cruas und Loriol-sur-Drôme. Die nächstgrößte Stadt ist Montélimar in 17 Kilometern Entfernung Richtung Südwesten. Die Payre mündet in der Nähe des Ortes in einen Seitenarm der Rhône.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits die Römer gründeten an der Stelle der heutigen Ortschaft die Siedlung \"Batiana\" (von lat. \"batos\" = einfach und \"-ana\" = Überquerung), da hier die Rhône besonders flach ist und Inseln in der Mitte des Flusses liegen. Damals lief durch die Stadt eine der wenigen Verbindungsrouten zwischen dem linken und dem rechten Ufer der Rhône. Baix wird auch auf der römischen Landkarte Tabula Peutingeriana erwähnt. Im Laufe der letzten Jahrhunderte wurde der Verlauf der Rhône mehrfach modifiziert und verändert, was auch erklärt, warum der Ort sich in der Antike noch am rechten Ufer befand und heute am linken Rhôneufer liegt. Infolge der Völkerwanderung wurde die Stadt zwei Mal fast vollständig zerstört, 411 durch die Vandalen und 735 durch die Sarazenen. Nach dem zweiten Wiederaufbau der Stadt wollte sich die lateinischsprachige Bevölkerung nicht mit der phokischen vermischen und beschloss die Siedlung aufzugeben. Sie gründeten eine neue Ortschaft \"Pusillus\" nördlich der \"Ouvèze\", die heutige Gemeinde Le Pouzin. Die griechischsprachige Bevölkerung errichtete die Siedlung \"Baios\", aus dem Baix hervorgegangen ist. Im Mittelalter trug die Gemeinde den Namen \"Bays-sur-Bays\". Im 13. Jahrhundert wurde den Bürgern Abgabenfreiheit gewährt, die im 15. Jahrhundert von Amadeus IX. von Savoyen bestätigt wurde. Damals galt der Ort als eine der sichersten Siedlungen für Protestanten. Im 14. Jahrhundert diente der Ort als Residenz der obersten Gräfin der Region, die eine Verbündete von Raymond de Turenne war, der auch den Krieg gegen die Aussagen des Papstes begonnen hatte. Bis ins 16. Jahrhundert war Baix daher auch ein sicherer Aufenthaltsplatz der Protestanten in Südfrankreich.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Baix ist ein Dorf mit Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die auch zum Teil mit Wandfresken bemalt worden sind. Die Architektur der Gemeinde ist typisch für einen Ort an der Rhône, in dem Elemente der Schiffsfahrt dominieren. Auch der Springbrunnen zu Ehren von Ludwig XVI. und der dazugehörige Waschplatz ziehen Touristen an. Der Uhrenturm der Stadt aus dem 16. Jahrhundert, sowie die Überreste des alten Schlosses sind ebenfalls Ausflugsziele der Touristen. In Baix befindet sich der Gasthof \"La Cardinale\". Auf dem Hügel über Baix sind auch heute noch die Ruinen des alten Schlosses zu besichtigen. Am meisten besucht sind die Kirchen des Dorfes, eine moderne, ökumenische Kirche, sowie die Pilgerkapelle Saint-Euphémie mit ihren antiken Grabstätten im Kirchhof und dem Kreuzweg. Die Kirche \"Saint-Nicolas\", benannt nach dem Schutzpatron der Schiffer, stammt zu großen Teilen aus dem 16. Jahrhundert. Der Blick von der Rhône ist bestimmt von der Felswand im Hintergrund von Baix, sowie dem Wasserableitungskanal, der die \"Logis-Neuf\" versorgt. Ein botanischer Pfad erlaubt es den Besuchern die typische Flora und Fauna der Landschaft zu entdecken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Baix ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Ardèche in der Region Auvergne-Rhône-Alpes; sie gehört zum Arrondissement Privas und zum Kanton Le Pouzin. Die Bewohner werden \"Baixois\" und \"Baixoises\" genannt.", "tgt_summary": null, "id": 1435243} {"src_title": "Alcáçovas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Dokumente lassen vermuten, dass der Ort als Teil der römischen Provinz Lusitania unter dem Namen \"Castreleucos\" (in etwa: Weiße Burgen) ein Ort an der Römerstraße von Ebora Liberalitas Julia (heute Évora) nach Salacia (heute Alcácer do Sal) war. Ab 711 n. Chr. wurde der Ort von den Arabern erobert und war bis zur christlichen Eroberung im 13. Jahrhundert Teil des Al-Andalus. Der Ursprung heutigen Ortsnamens (aus dem Arabischen al-Qasr für Festung) wird auf die Mauren zurückgeführt, die hier die beiden alten römischen Befestigungen neu ausgebaut haben dürften. Der heutige Ort wurde vermutlich im Zuge der Siedlungspolitik nach der christlichen Reconquista neu besiedelt. So gab D. Martinho I., Bischof von Évora, am 17. August 1258 erste Stadtrecht an Alcáçovas, das damit zur Vila wurde (damals administrativer und juristischer Sitz, heute Kleinstadt). König D. Dinis bestätigte am 25. April 1279 von Évora aus die Stadtrechte und ließ die beiden hiesigen Festungen um 1309 neu errichten, wobei eine zur Königsresidenz umgebaut wurde. Die damalige Garnisonskapelle der zweiten, weiter als Festung dienenden Anlage blieb als heutige Gemeindekirche erhalten. In der Königsresidenz, heute meist als \"Paço dos Henriques\" bekannt, wurde der Vertrag von Alcáçovas am 4. September 1479 unterschrieben, mit dem der Kastilische Erbfolgekrieg beendet wurde. Die Eltern des portugiesischen Königs D. Manuel I. heirateten 1447 hier, und die Ehe der Eltern der Königin Isabella I. von Kastilien wurde hier um 1447 ausgehandelt. König D. João II. unterschrieb hier am 20. September 1495 sein Testament, mit dem er seinen Cousin D. Manuel I. als seinen Nachfolger bestimmte. Der Ort blieb Sitz eines eigenständigen Kreises, bis zu den Verwaltungsreformen nach der Liberalen Revolution ab 1821 und dem folgenden Miguelistenkrieg ab 1834. In der Folge wurde der Kreis Alcáçovas 1836 aufgelöst und ist seither eine Gemeinde des Kreises Viana do Alentejo. Im Zuge der wachsenden Bevölkerung wurde in Alcáçovas 1888 eine größere Schule eröffnet, die \"Escola Oficial\". Die Volkszählung von 1890 stellte hier bereits eine Zahl von über 600 Kindern bis 15 Jahren fest. 1924 wurde das neue Krankenhaus eröffnet. Anschluss an das landesweite Stromnetz erhielt Alcáçovas erst 1956, was dann jedoch mit einem großen Volksfest gefeiert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Alcáçovas ist Sitz einer gleichnamigen Gemeinde (Freguesia) im Landkreis (Concelho) von Viana do Alentejo im Distrikt Évora. Die Gemeinde hat eine Fläche von km2 und Einwohner (Stand ). Die Bevölkerungsdichte beträgt Einw./km2. Folgende Ortschaften, Landgüter und Orte liegen im Gemeindegebiet:", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Landwirtschaft mit Korkeichen, Olivenbäumen und Weizenfeldern sowie Viehzucht stellt die Haupteinnahmequelle im Ort und in der Umgebung dar.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Eine Reihe Baudenkmäler befinden sich in Alcáçovas, so:", "section_level": 1}], "src_summary": "Alcáçovas ist eine Kleinstadt (Vila) und eine Gemeinde in der portugiesischen Region Alentejo. Der Ort ist das Zentrum der \"Arte chocalheira\", einer traditionellen Handwerkskunst der Tierglockenherstellung, die 2015 in die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturerbes der UNESCO eingetragen wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 2178042} {"src_title": "Cobus Industries", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Cobus wurde – noch ohne Verwendung dieses Markennamens – von den Schweizer Unternehmen Carrosserie Hess und FBW für den Flughafen Zürich entwickelt und 1978 in Betrieb genommen. Das Fahrzeug verfügte über eine geschweißte Vollaluminium-Karosserie. Das Chassis bestand aus einem \"Triebkopf\" mit darauf platziertem Frontmotor, der auf die Vorderachse wirkte, sowie einem Rollschemel für den Fahrgastraum. Das Konzept überzeugte nicht nur den Flughafen Zürich, sondern auch Jürgen Kamps, den damaligen Geschäftsführer der Firma Contrac. So kam es am 30. November 1989 zum Vertragsabschluss zwischen Hess und Contrac, der die Rechte für den weltweiten Vertrieb und die Montage von Buskits an Contrac übertrug. Ebenfalls mit von der Partie war der portugiesische Hersteller Salvador Caetano, bei dem die Busse zusammengebaut wurden. Damals hatte Hess bereits die zweite Generation von Flughafenbussen mit einer geschraubten Aluminiumkarosserie nach dem patentierten CO-BOLT-System entwickelt, und FBW war inzwischen in NAW aufgegangen. Contrac gab den Flughafenbussen auch den Markennamen „Cobus“, der bereits ab der ersten Lizenzlieferung verwendet wurde. Seit 1990 ist Cobus Marktführer im Segment der Flughafen-Vorfeldbusse mit einem Weltmarktanteil von anfangs 50 %, der bis 2016 auf über 75 % gestiegen ist bei einem jährlichen Absatz weltweit von rund 400 Einheiten.", "section_level": 1}, {"title": "Fertigung.", "content": "Cobus Industries lässt alle Teile fremdfertigen. Die Fahrgestelle werden von EvoBus geliefert, die Aufbauten vom Gesellschafter Caetano Bus in Portugal mit Aluminium-Kits der Schweizer Firma Hess. Der Busaufbau wird aus geschraubten Aluminium-Profilen hergestellt und ist somit korrosionsfrei. Die Endmontage der Busse wird durch Caetano Bus in Portugal erbracht. Von dort aus werden die Busse direkt zu den Endkunden verbracht.", "section_level": 1}, {"title": "Elektrisch betriebene Busse.", "content": "Mit dem Cobus 2500e wurde bereits 2011 ein erster Elektrobus auf der Linie 103 der OVB experimentell eingesetzt. Cobus Industries hat zudem das Projekt e.Cobus in 2011 zusammen mit CaetanoBus gestartet und ab 2012 Prototypen auf Flughäfen in Europa vorgeführt. 2014 kam der e.Cobus auf den Markt, und seit Ende 2015 laufen 100 % elektrisch angetriebene Fahrzeuge auf den Flughäfen Stuttgart und Genf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Cobus Industries GmbH, vormals \"Contrac GmbH\", mit Sitz in Wiesbaden-Delkenheim wurde im Jahre 1978 gegründet und ist heute ein Gemeinschaftsunternehmen der portugiesischen \"CaetanoBus – Fabricação Carroçarias S.A.\" (59 %) und der deutschen \"Daimler Truck AG\" (41 %). Ab 1989 entwickelte das Unternehmen unter Schweizer Lizenz den Flughafenbus Cobus. Der Cobus ist ein speziell für den Vorfeldeinsatz von Flughäfen vorgesehener Bus.", "tgt_summary": null, "id": 2303474} {"src_title": "Charqui", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Historiker schreiben den Ursprung dieser Methode den Indios in Peru zu, die mit dieser Methode schon vor Jahrhunderten einen Überschuss an Wildbret konserviert haben. In den Zeiten des Inka-Reiches konnten sich die Reisenden in den Rasthäusern \"(Tambos)\" entlang der Inkastraßen mit getrocknetem Lama-Fleisch versorgen. Bei dessen Herstellung wurde nicht nur die starke Wirkung der Sonne ausgenutzt, sondern auch die Kälte der Höhenluft (Gefriertrocknen). Im Allgemeinen gehörte \"Charqui\" wegen seiner Nahrhaftigkeit in der kolonialen Zeit Südamerikas zu den Grundnahrungsmitteln der hart arbeitenden Landbevölkerung und der Bergarbeiter, in Brasilien und der Karibik auch der Sklaven.", "section_level": 1}, {"title": "Zubereitung.", "content": "Traditionell wurde das Fleisch in möglichst dünne Streifen geschnitten, wobei der größte Teil von Fett und Blut entfernt wurde, um den Flüssigkeitsgehalt zu verringern. Danach wurde das Fleisch an luftigen, trockenen und vor allem sonnigen Orten aufgehängt, bis die Streifen die Konsistenz von Pappe oder Leder hatten. Zum Schutz vor Fliegen wurden Netze aufgespannt. Sobald die Trocknung abgeschlossen war, kam das Fleisch in einen Lehmofen, um es zu backen. Manchmal wurde die bloße Trocknung durch Räuchern ergänzt. Schließlich wurde das Fleisch in Behältern zwischen Salzschichten aufbewahrt, wobei es gelegentlich mit Pfeffer, gemahlenem Paprika und Knoblauch gewürzt wurde. Selten wurde \"Charqui\" auch in Honig und Propolis konserviert. Heute wird \"Charqui\" aus Rindfleisch – ähnlich wie das US-amerikanische \"Beef Jerky\" – auch in industriellen Großanlagen hergestellt, den \"Saladeros\" (in Uruguay und Argentinien) sowie in den \"Charqueadas\" im Süden Brasiliens. Dort, am Rio Grande do Sul, entwickelte sich die Produktion von \"Charque\" seit dem 19. Jahrhundert zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige der Region. Allerdings wird das Fleisch dort nicht in Streifen geschnitten, sondern in dünne Decken \"(Mantas)\". Es wird zuerst gesalzen und dann in großen, luftigen Schuppen aufgehängt. Im Unterschied zum \"Carne de sol\" (an der Sonne getrocknetes Fleisch) ist es keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Wegen des verhältnismäßig feuchten Klimas ist auch ein größerer Einsatz von Salz für die Konservierung nötig, womit sich das \"Charque\" zunehmend dem Pökelfleisch annähert.", "section_level": 1}, {"title": "Verzehr.", "content": "\"Charqui\" kann ohne weitere Zubereitung verzehrt werden. In der Regel wird das Fleisch aber zuvor eingeweicht und in Eintopfgerichten gekocht – mit Kürbis, Mais, Bohnen und Kartoffeln als \"Locro\" oder \"Charquicán\" in Chile, zusammen mit \"Olluco\" als \"Olluquito\" in Bolivien und Peru. In Brasilien gilt die Feijoada mit Charque, Bohnen und anderen Einlagen als Nationalgericht. Daneben wird es auch zur Füllung von Teigtaschen verwendet – zum Beispiel in \"Empanadas\" und \"Tamales\". Im Osten Boliviens wird es nicht nur gekocht, sondern auch gebraten. Dazu kommen gekochter und gestampfter Maniok oder Kochbananen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charqui (spanisch) oder Charque (portugiesisch), auch Jerky (englisch), aus dem Quechua-Wort \"charki\" für „getrocknetes Fleisch“ entlehnt, ist die in Südamerika übliche Zubereitung von Trockenfleisch aus gesalzenem, in dünne Scheiben oder Streifen geschnittenem Fleisch. Heute handelt es sich überwiegend um Rindfleisch. Die Verwendung von Lama-, Guanaco-, Schaf-, Ziegen-, Schweine-, Pferde-, Wildfleisch und anderem ist auch üblich.", "tgt_summary": null, "id": 1013593} {"src_title": "Siah Armajani", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Siah Armajani kam im Jahr 1960 in die USA und wurde US-amerikanischer Staatsbürger. Er studierte Philosophie, Anthropologie und Mathematik. Armajanis künstlerischer Anspruch von „Kunst im öffentlichen Raum“ basiert auf den lokalen Bedingungen und Möglichkeiten und den kommunikativen Funktionen, die das Kunstwerk an einem bestimmten Ort erfüllen kann und soll. Er setzt sich mit seinen Arbeiten immer den Problemen der Gestaltung von Umwelt auseinander und entwickelt seine Kunst aus einer speziellen Analyse der formalen und soziokulturellen Bedingungen, die er vor Ort und in der jeweiligen Situation antrifft. Auf Einladung von Jean-Christophe Ammann schuf Armajani 1987 die Installation „Sacco-und-Vanzetti-Leseraum“ für seine ersten Einzelausstellung in Europa in der Kunsthalle Basel. Die Ausstellung wanderte anschließend zum Stedelijk Museum Amsterdam und zum Portikus nach Frankfurt am Main weiter. 1990 erwarb Ammann die Installation für das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main. Im Jahr 1972 war er Teilnehmer an der von Harald Szeemann organisierten Documenta 5 in Kassel in der \"Abteilung Individuelle Mythologien: Film\". Er war auch auf der Documenta 7 (1982) und der Documenta 8 und bei Skulptur.Projekte in Münster im Jahr 1987 als Künstler vertreten. Siah Armajani gestaltete die olympische Fackel für die Olympischen Spiele 1996 in Atlanta, Georgia, USA. Er gestaltete zahlreiche Projekte wie den Turm und die Brücke von New York Staten Island, \"Round Gazebo\" in Nizza in Frankreich und die \"Irene-Hixon-Whitney-Brücke\" in Minneapolis, Minnesota, USA. Er ist auch bekannt für sein Projekt, Häuser ganz aus Fäkalien zu bauen, um damit zu belegen, dass viele Häuser \"„sowieso beschissen“\" seien. (\"„Most houses are shitty anyway, why not take it a step further“\" S.A.). 2012 wurde Armajani zum Mitglied (N.A.) der National Academy in New York gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Siah Armajani (; * 10. Juli 1939 in Teheran, Iran; lebt in Minneapolis und St. Paul, Minnesota, USA) ist ein iranischstämmiger, US-amerikanischer zeitgenössischer Bildhauer, Filmkünstler und Architekt. Er bezeichnet sich selbst als \"\"public artist\"\", als einen Künstler, der für den öffentlichen Raum arbeitet.", "tgt_summary": null, "id": 37140} {"src_title": "Carl Jutz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Carl Jutz entstammt einer alten Windschläger Familie. Sein Vater war der Schuhmacher Joseph Jutz, seine Mutter war Ottilia (geborene Zettwoch, † 1848). Er war das vierte von neun Kindern. Bis 1845 lebte er in Windschläg und zog in diesem Jahre mit der Familie nach Beuern, heute Baden-Baden-Lichtental. Während der Vater 1853 mit seinem Sohn Pirmin in die USA auswanderte, verblieb Carl in Beuern und seine Schwestern Adelheid, Theresia und Cäcilia wurden bis 1855 bei Verwandten in Windschläg untergebracht. In dieser Zeit bekam er Kontakt mit dem aus den Niederlanden stammenden Maler August Knip (1777–1847), der sich in Baden-Baden aufhielt und Jutz in der Tiermalerei anleitete. 1861 zog er nach München, wo er unter anderem die Bekanntschaft von Ludwig Willroider und Anton Braith machte und sich unter deren Einfluss nur noch der Tiermalerei widmete. Eine Akademie besuchte er dort nicht. Auf seinen Reisen knüpfte Jutz Kontakte zu Düsseldorfer Malern und wechselte 1867 nach Düsseldorf, wo er 1868 Sybilla Karolina Adloff (1850–1927), die Tochter des Landschaftsmalers Carl Adloff, heiratete und wo die meisten seiner Werke entstanden. Sein Düsseldorfer Haus verfügte über einen Garten, in dem für die Tiermalerei Geflügel gehalten wurde. Seit dem Jahr 1868 bis zu seinem Tod war Jutz Mitglied im Künstlerverein \"Malkasten\". Seine letzten Jahre verbrachte er in Pfaffendorf bei Koblenz. Jutz war in seiner Zeit ein sehr erfolgreicher Maler, dessen Gemälde in den damaligen Ausstellungen zwischen Hamburg, Dresden, München und Wien auf großes Interesse stießen. Bereits 1867 stellte Jutz auf der Pariser Weltausstellung aus, 1879 in Sydney, wo er eine Medaille erhielt, und 1881 in der Weltausstellung in Melbourne. Seine Hauptwerke waren vor allem in England und den USA begehrt, aber auch deutsche Museen in Düsseldorf, Karlsruhe, Mannheim, Breslau und Königsberg sicherten sich noch zu Lebzeiten des Malers Bilder aus seinem Schaffen. Seine Bilder erzielen auch heute noch hohe Preise. Die Thematik von Jutz erstreckte sich fast ausschließlich auf das Federvieh in ihren Hühnerhöfen. Dabei gruppierte er die Tiere mit minutiöser und nahezu fotografischer Genauigkeit vor dem Hintergrund ländlicher Szenerie, wobei die besondere Intensität der Farben ins Auge fällt. Seltener malte er auch andere Tiere sowie Landschaften, so bei Reisen, die er unter anderem regelmäßig in seine badische Heimat unternahm. Sein Sohn Carl Ernst Bernhard Jutz (auch \"Carl Jutz der Jüngere\" genannt, 1873–1915) war ein bedeutender Landschaftsmaler, dessen Gemälde noch heute häufig auf Auktionen angeboten werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Jutz (auch \"Carl Jutz der Ältere\"; * 22. September 1838 in Windschläg, heute Stadt Offenburg; † 31. August 1916 in Pfaffendorf, heute Stadt Koblenz) war ein deutscher Tiermaler.", "tgt_summary": null, "id": 1243575} {"src_title": "Bellefontaine (Ohio)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Bellefontaine liegt an der Kreuzung von U.S. Highway 68 mit Ohio State Route 47 und Ohio State Route 540. Der autobahnähnlich ausgebaute U.S. Highway 33 verläuft am nördlichen Rand der Stadt vorbei. Der Bellefontaine Regional Airport befindet sich etwa acht Kilometer entfernt vom Zentrum und ersetzte 2002 den Bellefontaine Municipal Airport. Nach den Angaben des United States Census Bureau hat die Stadt eine Gesamtfläche von 22,7 km2, darunter sind keine nennenswerten Gewässerflächen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Name \"Bellefontaine\" ist dem Französischen entlehnt und nimmt auf die zahlreichen Quellen in der Gegend Bezug.", "section_level": 1}, {"title": "Blue Jacket’s Town.", "content": "Um 1777 ließen sich hier Shawnee unter der Führung von Blue Jacket (Weyapiersenwah) nieder. Diese bewohnten zuvor ein Dorf am Scioto River, als aber der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg in das Ohio Country übergriff, verlegten Blue Jacket und andere Indianer ihre Aufenthaltsorte näher an den Stützpunkt ihrer Verbündeten in Detroit heran. Diese Siedlung war als Blue Jacket’s Town bekannt und wurde bei Logan’s Raid zerstört. Dieser Überfall durch Milizen aus Kentucky fand 1786 zu Beginn des Northwest Indian War unter der Führung von Benjamin Logan statt, dem Namensgeber für das Logan County. Blue Jacket und seine Gefolgsleute zogen weiter nach Nordwesten an den Maumee River. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ließen sich schließlich Veteranen aus dem Unabhängigkeitskrieg sowie Siedler aus Virginia anderswo hier nieder. Bellefontaine befindet sich etwa an der Grenze des Virginia Military Districts, aber der Vertrag von Greenville, der das Land der Amerikaner von den durch die Ureinwohner besiedelten Gebiete abgrenzte, wurde in diesem Gebiet nur dürftig umgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Eisenbahnen.", "content": "Die Stadt wurde 1820 offiziell gegründet. Die Mad River and Lake Erie Railroad erbaute 1837 die erste Bahnstrecke in Bellefontaine. Damit nahm die Geschichte der Eisenbahn in Bellefontaine, die ihren Höhepunkt nach den 1890er Jahren erreichte, als die Cleveland, Cincinnati, Chicago and St. Louis Railroad (\"Big Four Railroad\") hier eines ihrer Hauptdepots erbaute, dessen Rundhaus damals das größte zwischen New York City und Saint Louis in Missouri war. Auch nach dem Niedergang des Eisenbahnverkehrs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und der Betriebseinstellung des Bahnhofes der \"Big Four\" im Jahr 1983 blieb Bellefontaine ein wichtiger Knotenpunkt auf der Karte der nordamerikanischen Eisenbahnstrecken, da sich hier die Strecken von CSX Transportation nach Cleveland, Indianapolis und Dayton kreuzen.", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "1891 wurde in Bellefontaine die erste aus Beton gebaute Straße in den Vereinigten Staaten gebaut. George Bartholomew hatte ein Verfahren zum Gießen von Straßenbelägen entwickelt, das Portland-Zement verwendete. Ein kurzer Abschnitt der Main Street an der westlichen Seite des Logan County Courthouses war das erste Stück Straße, das derart ausgebaut wurde, und nachdem sich das neue Verfahren bewährte, wurde auch die Court Avenue betoniert. Die Main Street hat heute eine Asphaltdecke, auf der Court Avenue ist der vor mehr als einem Jahrhundert betonierte Straßenbelag erhalten. Honda eröffnete 1979 ein Werk im benachbarten Marysville, das seitdem mehrfach erweitert wurde. 2009 ist der Ort von Hondas Betrieben in Marysville, East Liberty, Russells Point, Anna und Troy umgeben. Honda ist somit der größte Arbeitgeber für Bellefontaine und die nähere Umgebung.", "section_level": 2}, {"title": "Campbell Hill und Militärstützpunkt.", "content": "Die europäischen Siedler bezeichneten Campbell Hill zunächst als Hogue’s Hill, was möglicherweise eine Falschschreibung des Namens von Solomon Rogue war, der das Land 1830 besaß. 1898 gelangte das Gelände in das Eigentum von Charles D. Campbell, der es später an August Wagner verkaufte, dem eigentlichen Braumeister der Biermarken Augustiner und Gambrinus. Die Familie Wagners stellte 1950 Campbell Hill und die umliegenden 57,5 Acre (rund 23 Hektar) der Bundesregierung der Vereinigten Staaten. Diese stationierte hier 1951 die \"664th Aircraft Control and Warning Squadron\". Die Einheit war während des Kalten Krieges dafür verantwortlich, den Luftraum auf mögliche Angriffe durch die Sowjetunion zu überwachen. Die Station und ähnliche Einheiten wurden schließlich durch den North American Aerospace Defense Command (NORAD) ersetzt und die Basis Bellefontaine wurde 1969 geschlossen. Auf dem Berg wurde 1974 eine Schule eingerichtet, das Ohio Hi-Point Career Center.", "section_level": 2}, {"title": "Holland Theater.", "content": "Das Holland Theater ist ein ehemaliges Theater aus den 1930er Jahren, das später in ein Kino umgewandelt und 1998 geschlossen wurde. Das Gebäude wird im National Register of Historic Places geführt und erfährt in den letzten Jahren eine neue Nutzung durch kulturelle Veranstaltungen.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die City of Bellefontaine gibt an, dass die nur sechs Meter lange McKinley Street die kürzeste Straße in den Vereinigten Staaten sei. Eine Hinweistafel an der Straße gibt zwar an, es handle sich um die kürzeste Straße der Welt, zumindest seit November 2006 hält diesen Rekord allerdings Ebenezer Place in Wick, Schottland. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Haus, in dem Edward D. Jones sein Unternehmen begann und die United Methodist Church, wo der Pfarrer Norman Vincent Peale seine Karriere begann.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten Bellefontaine 13.069 Personen. Die Bevölkerungsdichte betrug 576,0 Personen pro km2. Es gab 5722 Wohneinheiten, durchschnittlich 252,2 pro km2. Die Bevölkerung Bellefontaines bestand zu 90,82 % aus Weißen, 5,13 % Schwarzen oder African American, 0,15 % Native American, 0,93 % Asian, 0,04 % Pacific Islander, 0,53 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 2,40 % nannten zwei oder mehr Rassen. 1,12 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner Bellefontaines verteilten sich auf 5319 Haushalte, von denen in 34,1 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 45,7 % der Haushalte stellten Verheiratete, 14,4 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 35,4 % bildeten keine Familien. 30,5 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 11,9 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,43 und die durchschnittliche Familiengröße 3,01 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 28,1 % Minderjährige, 10,0 % 18–24-Jährige, 29,1 % 25–44-Jährige, 19,9 % 45–64-Jährige und 12,9 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Das Durchschnittsalter betrug 33 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 90,9 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 86,4 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Bellefontaine betrug 36.029 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 42.126 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 34.637 US-Dollar, gegenüber 22.849 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 17.781 US-Dollar. 12,9 % der Bevölkerung und 14,6 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 20,7 % der Minderjährigen und 7,0 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bellefontaine ist eine Stadt und Verwaltungssitz des Logan County, Ohio, Vereinigte Staaten. Die Bevölkerung betrug 13.069 Einwohner bei der Volkszählung 2000. Bellefontaine wird durch einen gewählten Bürgermeister mit gewähltem Stadtrat verwaltet. ", "tgt_summary": null, "id": 1163398} {"src_title": "Kosmeen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Cosmos\"-Arten und -Sorten sind meist einjährige, seltener ausdauernde krautige Pflanzen oder selten Halbsträucher. Je nach Art erreichen sie Wuchshöhen von 30 bis 250 Zentimetern. Die ausdauernden Arten bilden Knollen oder knollig verdickte Rhizome als Überdauerungsorgane. Die aufrechten bis kriechenden Stängel sind unverzweigt oder verzweigt. Die echt gegenständig, meist an den Stängeln verteilt angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Die Blattspreite ist ein- bis dreifach fiedrig geteilt. Die Teilblättchen besitzen meist einen glatten Rand.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die körbchenförmigen Blütenstände stehen an langen, schlanken Blütenstandsstielen einzeln oder in schirmtraubigen Gesamtblütenständen zusammen. Die meist acht (selten fünf bis sieben) Hüllblätter stehen mehr oder weniger in zwei Reihen. Der Blütenstandsboden ist meist flach. Die Blütenkörbe enthalten selten keine oder fünf, meist acht (bei sogenannten gefüllten Sorten sind es mehr) Zungen- und meist 10 bis 20, selten bis zu mehr als 80 Röhrenblüten. Die zygomorphen Zungenblüten sind ungeschlechtlich und können rosa- bis purpurfarben oder gelb über orangefarben bis rot sein. Die radiärsymmetrischen Röhrenblüten sind zwittrig und alle fertil; sie sind alle gelb oder selten orangefarben. Die kurze Kronröhre der Röhrenblüte endet in fünf Kronzähnen. Die Staubfäden sind in der Nähe der Staubbeutel behaart. Die dunkel-braunen bis schwarzen Achänen besitzen meist einen Pappus aus zwei bis vier, selten bis zu acht Borsten in Form von Widerhaken; selten sind keine Borsten ausgebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Gattung \"Cosmos\" wurde 1791 durch Antonio José Cavanilles aufgestellt. Der Gattungsname \"Cosmos\" leitet sich vom griechischen Wort \"kosmos\" für „harmonisch geordnetes Universum“ oder \"kosmo\" für Ornament ab. Die Gattung \"Cosmos\" gehört heute zur Tribus Coreopsideae in der Unterfamilie der Asteroideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Gattung \"Cosmos\" ist in tropischen bis subtropischen Gebieten der Neuen Welt verbreitet. Das Zentrum der Artenvielfalt ist Mexiko. Von den etwa 26 Arten kommen nur vier in Nordamerika vor. Einige Arten werden als Zierpflanzen verwendet und sind dann in vielen Teilen der Welt verwildert. Es gibt etwa 26 \"Cosmos\"-Arten:", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Von \"Cosmos\" gibt es eine Reihe von Hybriden Zuchtformen, die als Zierpflanzen in vielen Farben und Farbkombinationen verwendet werden. In Europa blühen sie vom Sommer bis in den Herbst, sind aber nicht winterhart.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kosmeen (\"Cosmos\"), auch Schmuckkörbchen genannt, sind eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die etwa 26 Arten sind in tropischen bis subtropischen Gebieten der Neuen Welt verbreitet. Viele Sorten werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 535499} {"src_title": "Kairostein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundlagen – Annalenstein.", "content": "\"Siehe auch den Hauptartikel Annalenstein der 5. Dynastie\"", "section_level": 1}, {"title": "Ehemalige Form.", "content": "Bei dem ursprünglichen Annalenstein handelt sich um eine schwarze Dioritplatte, deren Maße wohl 220 × 140 cm betragen haben. Aus unbekannten Gründen ist das Artefakt in mehrere Fragmente zerbrochen. Die beiden größten Fragmente werden aufgrund ihrer Ausstellungsorte „Palermostein“ und „Kairostein“ genannt, ein deutlich kleines Fragment (P1) befindet sich im Petrie Museum of Egyptian Archaeology in London. Die vermutliche Gesamtbeschriftung wurde von Wissenschaftlern in verschiedenen Varianten aus allen bekannten Fragmenten und den darauf befindlichen tatsächlichen Teilbeschriftungen letztlich nur rückerschlossen. Alle Fragmente sind daher noch heute Gegenstand einer nicht abgeschlossenen Forschung auch und besonders zur ursprünglichen Gesamtbeschriftung des Annalensteins und möglicher Interpretationen derselben.", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Gesamtbeschriftung.", "content": "Die Steintafel ist vorder- und rückseitig beschriftet, wobei vor allem die Vorderseite in modern wirkende, horizontale Tabellen und Zeilen aufgegliedert ist. In der obersten Zeile sind die Namen prädynastischer Herrscher in rechteckigen Vignetten eingetragen. Darunter folgen sämtliche Pharaonen der 1. bis 4. Dynastie. In den freien Zwischenzeilen, welche die Tabellen trennen, sind die Herrschernamen nebst Titeln und Kartuschennamen eingetragen, sowie die Namen der jeweiligen königlichen Mutter. Die Namen der Könige sind stets so positioniert, dass sie exakt mittig über der zugehörigen Tabelle stehen. Direkt darunter werden von rechts nach links in schmalen Fenstern die wichtigsten Jahresereignisse, z. B. das Horusgeleit und die Viehzählung, aufgelistet, aber auch besondere Geschehnisse. In einer sehr dünnen Extrazeile unter jedem Fenster wird der jahresaktuelle Stand der Nilschwemme angegeben. Die Herrschertabellen enden stets mit der Angabe, in welchem Kalenderjahr der König verstarb. Die Jahreszählung für den Nachfolgekönig beginnt danach aber nicht mit der Regierungsübernahme, sondern nennt nur das Jahr, in welchem der jeweilige König den Thron bestieg. Als Kalenderform wurde der ägyptische Verwaltungskalender gewählt, dessen Beginn immer mit dem 1. Achet I in der ägyptischen Jahreszeit „Überschwemmung“ ansetzte. Nach diesem Prinzip ist die gesamte Front der ehemaligen Gedenktafel aufgebaut. Die Rückseite widmet sich den Königen der 5. Dynastie.", "section_level": 2}, {"title": "Beschriftung des Kairosteins.", "content": "Die nach wie vor vorhandene Beschriftung auf dem Kairostein stellt also lediglich einen größeren Teilausschnitt der Gesamtbeschriftung des einstigen Annalensteins dar. Auf der Vorderseite des Kairosteins sind die Eintragungen für folgende Könige lesbar: weitere Personen: Auf der Rückseite des Kairosteins lässt die Einteilung in Fenstern stark nach, teilweise ist die Inschrift dort unvollendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kairostein, auch bekannt als Kairo-Fragment Nr. 1 (Kurzbezeichnungen: C1, K1), ist eines der beiden größeren Bruchstücke des Annalensteins der 5. Dynastie, welcher insgesamt zusammen mit dem Palermostein und anderen kleineren Teilstücken ursprünglich die Namen der Könige (Pharaonen) aus prädynastischer Zeit bis zur 5. Dynastie (2504–2347 v. Chr.) enthielt. Dieses Teilstück bekam seinen Namen aufgrund seines jetzigen Aufbewahrungsortes in der Sammlung des Ägyptischen Museums von Kairo, in welcher sich zusammen mit dem Kairostein noch vier weitere Teilstücke (Kairo-Fragmente Nr. 2–5 / C2–C5 / K2–K5) desselben Annalensteins befinden.", "tgt_summary": null, "id": 551836} {"src_title": "Mauro Cristofani", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Mauro Cristofani war akademischer Schüler des Etruskologen Massimo Pallottino. Er lehrte seit 1975 als Ordinarius an der Universität Siena, zuvor an der Universität Pisa und seit 1989 an der Universität Neapel Federico II. Seit 1970 war er mit der Archäologin Marina Martelli verheiratet, mit der er in Rom lebte und mehrfach auch wissenschaftlich zusammenarbeitete. Cristofanis publizistisches Œuvre umfasst etwa 400 Schriften, darunter 16 Monografien. Darunter finden sich archäologische und philologisch-epigraphische Spezialstudien, die sich an die wissenschaftliche Welt wandten, ebenso wie populärwissenschaftliche Schriften. Viele seiner Bücher haben in Italien mehrere Auflagen erlebt. Gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Giovanni Previtali begründete er die Zeitschrift \"Prospettiva\", die antike und neuzeitliche Kunst präsentiert. Seit 1985 schrieb er zudem häufig für die dritte Seite der Tageszeitung Corriere della Sera zu archäologischen Themen. Ausgrabungen führte er in Kalabrien, der Akropolis von Volterra, in Lucca, im antiken Industriegebiet von Populonia sowie als Lehrgrabung im Stadtgebiet von Cerveteri durch. Seit 1981 leitete Cristofani das \"Centro di Studio per l’Archeologia Etrusco-Italica\". Ihm wurden vielfache Ehren zuteil. Er war Mitglied der Italienischen Gesellschaft für Sprachwissenschaft, des Istituto Nazionale di Studi Etruschi ed Italici in Florenz, korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und der Accademia dei Lincei. Zudem wurden ihm von den durch ihn erforschten Etruskerstädten wie Cortona, Siena und Volterra eigene örtliche Auszeichnungen zuteil. Nach längerer Krankheit und einer Lebertransplantation, die ihn jedoch nicht von seiner weiteren Forschungsarbeit abgehalten hatte, verstarb Cristofani 1997 im Alter von nur 56 Jahren. Cristofani forschte zu den verschiedensten Gebieten der Etruskologie. Als Archäologe ergrub er Siedlungen, forschte zum Schmuck, zur Keramik, zu den Metallarbeiten, aber auch als Epigraphiker zu den Inschriften, wobei ihm sein gutes philologisches Rüstzeug zugutekam. So veröffentlichte er beispielsweise zum Festkalender auf einer Tontafel aus Capua. Mit seiner Frau veröffentlichte er ein großes dreibändiges Werk. Zusammen gestalteten sie den ersten Band zum etruskischen Schmuck, den zweiten Band zu den Bronzen gab er heraus, den dritten zur Keramik sie. Cristofani steuerte das abschließende Kapitel zur rotfigurigen Vasenmalerei bei. Seinen Blick hatte er dabei immer auf die Gesamtheit der materiellen sowie der sprachlich-literarischen Hinterlassenschaften und der historischen wie kulturhistorischen Erkenntnisse zu den Etruskern gerichtet. In seinen späteren Jahren wandte er sich auch verstärkt der Archäologie der unteritalischen Griechen zu, dabei interessierte er sich vor allem für deren Keramik. Ein Höhepunkt in seiner Arbeit war das \"Etruskerjahr\" 1985, in dem er die Ausstellung \"Civiltà degli Etruschi\" in Florenz konzipierte und den begleitenden Katalog herausgab, der zu einem Standardwerk der Etruskologie wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mauro Cristofani (* 2. Januar 1941; † 25. August 1997 in Rom) war ein italienischer Etruskologe, Epigraphiker und Klassischer Archäologe. Er gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Etruskologen.", "tgt_summary": null, "id": 1275955} {"src_title": "Le-Mans-Prototyp", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Den ersten Eindruck, was Le-Mans-Prototypen einmal werden würden, erhielt man beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1992. Im Bestreben, die Anzahl der Teilnehmer über die kleine Kategorie der Gruppe-C-Wagen hinaus zu vergrößern, wurden die älteren Porsche 962 für die Kategorie 3 zugelassen. Außerdem wurden kleinere Rennwagen mit offenem Cockpit und normalen Straßenmotoren, wie sie auch in kleineren, nationalen Rennserien zum Einsatz kamen, in der Kategorie 4 zugelassen. Nur drei Fahrzeuge wurden angemeldet, die alle durch Defekte ausfielen. Schließlich endeten sowohl die World Sportscar Championship als auch die \"All Japan Sports Prototype Championship\" und ließen den teuren Gruppe-C-Prototypen wenig Spielraum zu Wettbewerbseinsätzen außerhalb der 24 Stunden von Le Mans. Mit dem Auslaufen der Gruppe C erlaubte der ACO, dass das erste Mal seit vielen Jahren wieder seriennahe Rennwagen zum Einsatz kommen durften.", "section_level": 1}, {"title": "1994 bis 1999: LMP1, LMP2 & LMPGT.", "content": "1993 entwickelte der Automobile Club de l’Ouest ein neues Reglement als Nachfolger für die Gruppe C: die Le-Mans-Prototypen-Klasse (LMP) sowie die GT1 Klasse. Einmal die speziell entwickelten, hubraumstarken und normalerweise mit Turboladern ausgestatteten LMP1 und die LMP2, die kleinere seriennahe Motoren verwendete. Die GT1-Klasse war eigentlich seriennahen Fahrzeugen vorbehalten, die Rennwagen mussten ein Pendant auf der Straße haben, LMP Prototypen betraf diese Regelung nicht. Der ACO verkündete auch, dass die Le-Mans-Prototypen bis 1994 die Gruppe-C-Wagen ersetzen sollten. Nach 1999 trat ein neues Reglement in Kraft. Die bisherige GT1-Klasse wurde abgeschafft, als Ersatz die LMGTP-Klasse geschaffen. Nunmehr mussten für diese Prototypen-GT-Klasse keine Straßenfahrzeuge mehr gebaut werden.", "section_level": 2}, {"title": "2000 bis 2004: LMP900 & LMP675 Reglement.", "content": "Im Jahr 2000 wurde ein neues Reglement für zwei Prototypen Klassen geschaffen: Einmal die \"LMP900\" und die \"LMP675\" Klasse. Beide Namen gehen auf das minimale Gewicht der jeweiligen Klasse zurück. Die Prototypen durften maximal 4650 mm lang, 1020 mm hoch und 2000 mm breit sein. Die LMP900 Fahrzeuge durften Motoren bis zu 6000 cm3 bei Normalen Ottomotoren und 4000 cm3 bei Turboaufgeladenen Motoren verwenden, die Zylinderanzahl war nicht begrenzt. Fahrzeuge der LMP675 Klasse durften bei Normalen Ottomotoren maximal 8 Zylinder mit 3400 cm 3 Hubraum oder bei Turboaufgeladenen Motoren maximal 6 Zylinder mit 2000 cm3 Hubraum verbauen. Beide Klassen waren sowohl für Private Hersteller, als auch für Werke offen. So entwickelten in dieser Zeit Audi, Chrysler, Cadillac & Panoz Fahrzeuge nach dem LMP900 Reglement während MG ein Fahrzeug nach dem LMP675 Reglement baute.", "section_level": 2}, {"title": "2005 bis 2013: Neues LMP1 & LMP2 Reglement.", "content": "Im Jahr 2004 begann der Automobile Club de l’Ouest mit der Umstrukturierung der zwei gesamtsiegfähigen Prototypen-Klassen LMP900 und LMP675 in eine hierarchisch Struktur mit schnelleren LMP1 für Werks- und professionelleren Privatteams und kostengünstigeren LMP2. Das Reglement trat 2005 in Kraft, alle älteren Prototypen durften mit Anpassungen als sogenannte 'Hybrids' bis 2006 weiter fahren. 2009 führte der ACO eine Reihe von Modifikationen sowohl am technischen Reglement ein. So durften ab 2009 LMP1 Le-Mans-Prototypen mit Energierückgewinnungssystemen an der Meisterschaft teilnehmen Ab dem Jahr 2011 mussten alle LMP Fahrzeuge eine Finne am Heck besitzen, die das Überschlagen des Prototyps verhindern soll.", "section_level": 2}, {"title": "2014 bis heute: LMP1-Hybriden, kostengünstige LMP2 und neues LMP3-Reglement.", "content": "Der Automobile Club de l’Ouest und die FIA begannen im Jahr 2012 mit der Ausarbeitung des LMP1-Reglements für das Jahr 2014. Die LMP1-Klasse wird in zwei Kategorien aufgeteilt: LMP1-H und LMP1-L. Das Kürzel \"H\" hinter den Namen steht für Hybrid und das Kürzel \"L\" für Leichtbau. In der LMP1-H-Kategorie sind die Hersteller nun verpflichtet, mit KERS-Prototypen an den Start zu gehen. Privatteams hingegen dürfen nur in der Hybridlosen LMP1-L-Klasse teilnehmen. In beiden Kategorien dürfen nur noch geschlossene Fahrzeuge teilnehmen. Die verschiedenen Hybrid- und Motorensysteme werden mittels einer sogenannten \"Equivalence of Technology\" angeglichen, um eine Chancengleichheit zu gewährleisten. Die Angleichung erfolgt dabei über die pro Runde zur Verfügung stehende Energiemenge aus Hybrid- und mechanischem Motor. Im Jahr 2014 wurde auch die LMP3-Klasse angekündigt. Diese Klasse ist als kostengünstiger Einstieg in den Langstrecken- und Prototypensport gedacht. Um die Kosten im Rahmen zu halten, dürfen nur zertifizierte Hersteller LMP3-Fahrzeuge bauen, außerdem gibt es eine Kostenobergrenze für ein fahrbereites Chassis. In der LMP2-Klasse sind ab 2016 aus Sicherheitsgründen nur noch Fahrzeuge mit geschlossenem Cockpit zugelassen. Um ein technisches Wettrüsten in der LMP2-Klasse zu vermeiden, dürfen ab 2017 nur noch vom Automobile Club de l’Ouest zertifizierte Hersteller teilnehmen. Auch wurden viele Bauteile vereinheitlicht, um die Kosten weiter im Rahmen zu halten, wie zum Beispiel ein Einheitsmotor und eine Einheitselektronik oder eine Kostenobergrenze für ein fahrbereites Fahrzeug.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeugtypen.", "content": "Man unterscheidet offene Le Mans Roadster (LMR) und geschlossene Le Mans Prototypen (LMP). Beide Fahrzeugtypen können in beiden Leistungsklassen, z. B. LMR1 oder LMR2, homologiert werden. Geschlossene Fahrzeuge müssen eine Windschutzscheibe, ein Dach und an jeder Seite eine Tür haben, also über ein geschlossenes Cockpit verfügen. Obwohl kein Passagiersitz eingebaut sein muss, ist die minimale Cockpitgröße so festgelegt, dass neben dem Fahrer ein Passagier Platz finden würde. Der dadurch entstehende freie Bereich im Cockpit wird meistens für Kühlung, Funk, Feuerlöscher und andere Elemente genutzt. Beim Roadster spielt der offene Bereich eine wichtige Rolle, weil oft der abgebende Fahrer im Cockpit „auf der Beifahrerseite“ verbleibt, um dem einwechselnden Fahrer beim Anschnallen etc. zu helfen.", "section_level": 1}, {"title": "LMP1.", "content": "LMP1-Fahrzeuge verwenden innovative Technologien, wie beispielsweise verschiedene Arten von Energierückgewinnungssystemen. Das Reglement erlaubt eine freie Wahl aus Konzepten wie Front-, Mittel- oder Heckmotoren, Front- oder Standardantrieb, Otto- oder Dieselmotoren sowie Saug- oder Turbomotoren. Hybridsysteme sind erlaubt und können beispielsweise eingesetzt werden, um einen temporären Allradantrieb darzustellen. In der LMP1 Klasse müssen Hersteller ein Hybridsystem verbauen, Privatteams hingegen dürfen dies nicht. Teilnahmeberechtigt sind LMP1 Fahrzeuge nur in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Technisches Reglement.", "content": "Die Hauptregeln des Technischen Reglements(Stand: 2017) sind unten aufgelistet:", "section_level": 2}, {"title": "LMP2.", "content": "Die LMP2 Klasse ist unter der LMP1 und über der LMP3 Klasse angesiedelt. In der Vergangenheit durften offene und geschlossene Fahrzeuge in der LMP2 Klasse fahren, aus Sicherheitsgründen sind ab 2016 nur noch geschlossene Cockpits zugelassen. Dadurch, dass Fahrzeuge der LMP1 Klasse nur in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft teilnehmen dürfen, stellt die LMP2 Klasse in vielen Rennserien die Top-Klasse dar. Ab dem Jahr 2017 sind nur noch Fahrzeuge von Automobile Club de l’Ouest zertifizierten Herstellern zugelassen. Aktuell sind folgende Hersteller und Fahrzeuge zertifiziert:", "section_level": 1}, {"title": "Technisches Reglement.", "content": "Die Fahrzeuge besitzen ein geschlossenes Cockpit und verwenden einen V8 Einheitsmotor, mit 4.200 cm3 Hubraum, von der Firma Gibson Technology. Eine Einheitselektronik von Cosworth wird verwendet. Ein rennbereites Chassis darf nicht mehr als 483.000 € kosten. Außerdem muss jede Fahrerpaarung mind. einen Amateurfahrer aufweisen (Silver or Bronze license class).", "section_level": 2}, {"title": "LMP3.", "content": "Die LMP3 Klasse ist als Einstiegsklasse in den Langstreckensport gedacht. Die Rennklasse wurde im Jahr 2014 vom Automobile Club de l’Ouest angekündigt, seit 2015 werden Rennen mit diesen Fahrzeugen ausgetragen. Die Fahrzeuge besitzen Einheitsteile: Das Getriebe kommt von X-Trac und die Fahrzeugelektronik von Magneti Marelli. Nur vom Automobile Club de l’Ouest zertifizierte Hersteller dürfen Fahrzeuge der LMP3 Klasse herstellen. Aktuell sind folgende Hersteller und Fahrzeuge zertifiziert:", "section_level": 1}, {"title": "Technisches Reglement.", "content": "Die Fahrzeuge besitzen ein geschlossenes Cockpit und verwenden einen V8 Einheitsmotor von Nissan. Ein rennbereites Chassis darf nicht mehr als 206.000 € kosten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Le-Mans-Prototyp (kurz: \"LMP\") ist ein speziell für den Automobilrennsport, insbesondere für Sportwagenrennen wie die 24-Stunden-Rennen von Le Mans, die United SportsCar Championship, European Le Mans Series und die World Endurance Championship, angefertigter Prototyp. Geschaffen vom Automobile Club de l’Ouest (ACO) sind sie die schnellsten Rennwagen mit geschlossenen Radkästen, die heute bei Rundkursrennen eingesetzt werden. Sie sind eine Klasse über den serienbasierten GT-Wagen angesiedelt. Ihre Kosten und ihre Technologie machen sie mit den Fahrzeugen der Formel 1 vergleichbar. ", "tgt_summary": null, "id": 589546} {"src_title": "Sant’Anastasia al Palatino", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Patrozinium.", "content": "Die Kirche liegt an der gleichnamigen \"Piazza di Sant’Anastasia\" im XII. römischen Rione Ripa. Der frühchristliche Kirchenbau wurde über Fundamenten römischer Wohnhäuser des 2. und 3. Jahrhunderts im Stadtviertel Forum Boarium errichtet, und zwar in unmittelbarer Nähe zu der Höhle des \"Faunus-Lupercus\", der sagenhaften Grotte von Romulus und Remus am Fuß des Palatin und unweit des Circus Maximus. Die seit dem späten 4. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung \"titulus Anastasiae\" wird zurückgeführt auf die heilige Anastasia von Sirmium als Kirchenpatronin (nicht identisch mit der Tochter Anastasia von Constantius Chlorus), die wahrscheinlich während der Christenverfolgungen unter Diokletian um 304 in Sirmium (heute Serbien) das Martyrium erlitten hat. Ihre Gebeine, die um 465 zunächst in die Anastasia-Kirche in Konstantinopel übertragen worden waren, befinden sich heute in ihrer Titelkirche in Rom sowie in der Kathedrale von Zadar / Kroatien und in der Anastasiakapelle (Benediktbeuern). Bereits Papst Leo der Große (440–461) hat im Jahr 457 eine Predigt in der nach der Märtyrerin benannten \"basilica sanctae Anastasiae\" gehalten. Auch auf der römischen Synode von 499 war der \"titulus Anastasiae\" durch drei Kleriker vertreten. Die heilige Anastasia wird im Messkanon und in der Allerheiligenlitanei genannt. Weil ihr Fest am 25. Dezember gefeiert wird, wurde im 5. Jahrhundert in ihrer römischen Titelkirche eine eigene Stationsmesse eingeführt, die sich in der Folgezeit zu der zweiten Messe des Papstes am Weihnachtstag, der sogenannten \"Missa in aurora\" oder \"Hirtenmesse\" entwickelt hat und die heute nicht nur in ihrer Stationskirche in Rom, sondern allgemein in katholischen Kirchen als zweite Weihnachtsmesse (nach der Christmette) gefeiert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Wegen der Lage der Kirche in unmittelbarer Nähe des politischen und herrschaftlichen Zentrums der Stadt wird eine Verbindung der dort ansässigen Familien Römischer Senatoren und Stadtpräfekten mit dem ersten Kirchenbau vermutet. Das Datum der Erbauung kann erschlossen werden aus einer inhaltlich überlieferten Stifterinschrift, wonach Papst Damasus I. (366–384) die Titelkirche mit Malereien in der Apsis ausgestattet hat, die dann unter Papst Hilarius (461–468) durch ein Mosaik ersetzt worden sind. Auch eine noch im 17. Jahrhundert in der Kirche nachgewiesene Grabinschrift von 351 des damaligen Stadtpräfekten Clodius Adelphius deutet darauf hin, dass die frühchristliche Kirche in der Mitte des 4. Jahrhunderts errichtet worden ist. Eine weitere Inschrift besagt, dass zwischen 402 und 408 der Stadtpräfekt Flavius Macrobius Longinianus ein Baptisterium für diese Kirche gestiftet hat, von dem allerdings keine archäologischen Spuren gefunden wurden. Bei der frühchristlichen Kirche handelte es sich wahrscheinlich um eine einschiffige Hallenkirche (oder bereits um einen dreischiffigen Bau) mit leicht eingezogenem Westteil vor der Apsis, der wegen der Verwendung älterer Bauteile auf unregelmäßigem Grundriss steht. Unter Papst Leo III. (795–816) wurde der Gründungsbau zu einer dreischiffigen Basilika mit nicht vorstehendem Querschiff und Portikus verlängert auf die Maße 57 x 24 m. In diesem Bau im Stil der karolingischen Renaissance trennten je zehn Spoliensäulen mit ionischen Kapitellen das Langhaus von den Seitenschiffen, die ungleich breit waren. Ob die Säulen einen Architrav trugen oder Arkaden, konnte bisher nicht festgestellt werden. Das Mittelschiff hat eine Flachdecke. Der Triumphbogen wird von zwei freistehenden mächtigen Granitsäulen gestützt (vgl. Santa Maria in Trastevere, San Crisogono, San Pietro in Vincoli). 1210 stiftete Papst Innozenz III. zwei Ambonen. Zur Feier des Jubeljahrs 1475 ließ Papst Sixtus IV. die Basilika in gotisierendem Stil restaurieren und gotische Obergadenfenster einbauen. 1585 wurde der neue Hochaltar errichtet. 1605 erhielt die Basilika eine neue Fassade, die nach einem Sturm im Jahr 1640 bereits erneuert werden musste. 1679 wurde die Reliquienkapelle gebaut und 1703 das Querschiff eingewölbt. Bei der Gesamtrestaurierung von 1721/22 erhielt die Basilika im Innern ihr heutiges Aussehen.", "section_level": 1}, {"title": "Äußeres.", "content": "Die Fassade von 1640 entstand nach einem Entwurf von Luigi Arrigucci, eines Schülers von Gian Lorenzo Bernini. Das breite untere Geschoss ist nur durch ein Programm abgestufter Pilaster mit einfachen Kapitellen gegliedert, dem jeweils zu beiden Seiten – auch ungewöhnlich in Rom – Glockentürmchen zur Seite gestellt sind. Oberhalb des Architravs und des umlaufenden Gesimses wiederholt sich die einfache Gliederung des Untergeschosses; lediglich die Kapitelle der Pilaster tragen etwas mehr Verzierung in Form von Kompositkapitellen. Im Giebel ist ein päpstliches Wappen eingefügt.", "section_level": 1}, {"title": "Inneres und Ausstattung.", "content": "Das weiträumige barocke Innere der Kirche entstand beim letzten Umbau 1721/22, ausgeführt von dem maltesischen Architekten Carlo Gimacchi. Die antiken Säulen haben keine tragende Funktion mehr; sie sind als Gliederungselemente vor die Pfeiler gestellt und mit einheitlichen Kompositkapitellen versehen; den Abschluss zur Wandfläche bilden aufgestellte Voluten. Oberhalb des umlaufenden, gestuften Gesimses erhebt sich die hellblau gehaltene Fensterzone; den Fenstern sind Pilaster zur Seite gestellt. Die Kassettendecke erhielt im 19. Jahrhundert Bilder vom Martyrium der Kirchenpatronin sowie die Wappen von Pius VII. und Pius IX. Die von Bernini beeinflusste Marmorfigur der heiligen Anastasia unter dem Hochaltar wurde von Francesco Aprile begonnen und 1667 von Ercole Ferrata vollendet. Ein \"Bildnis des heiligen Hieronymus\" wird Domenichino zugeschrieben; es befindet sich in einem Baldachinaltar in der Kapelle am Ende des linken Seitenschiffes.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgrabungen.", "content": "Unter der Kirche wurden die Ruinen eines Portikus aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. und Reste von Gebäuden (Wohnhäuser, Läden und Werkstätten) des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr. freigelegt. Die Ausgrabungen sind jeweils sonntags zugänglich; interessierte Besucher können bei \"Piazza di S.Anastasia, 1\" läuten.", "section_level": 1}, {"title": "Öffnungszeiten.", "content": "Die Kirche ist durchgehend geöffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In dem Film In den Schuhen des Fischers wird der Hauptfigur Kiril Lakota (gespielt von Anthony Quinn) die Kardinalswürde in Verbindung mit der Titelkirche Sant'Anastasia verliehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sant’Anastasia al Palatino, vollständig \"Basilica di Sant’Anastasia al Palatino\", ist eine Kirche in Rom, die der heiligen Anastasia geweiht ist. Die bereits im 4. Jahrhundert gegründete erste frühchristliche Kirche war päpstliche Stationskirche und Titelkirche der römisch-katholischen Kirche. Sie steht im Rang einer \"Basilica minor\". Der heutige Bau wurde gegen Ende des 8. und Anfang des 9. Jahrhunderts errichtet und später mehrfach verändert. Die Fassade stammt aus dem 17. Jahrhundert.", "tgt_summary": null, "id": 985444} {"src_title": "Tabula Cebetis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Autor, Entstehungszeit und Inhalt.", "content": "Die Schrift wurde in ihrer vorliegenden Form anscheinend im 1. oder frühen 2. Jahrhundert von einem unbekannten Autor verfasst. Spätestens ab dem 2. Jahrhundert galt der Philosoph Kebes, der im späten 5. und frühen 4. Jahrhundert v. Chr. gelebt hatte, als der Verfasser. Daher wird der anonyme Autor auch \"Pseudo-Kebes\" genannt. Der Titel bezieht sich auf ein Votivgemälde, das sich vor dem Tempel des Gottes Kronos befand und das menschliche Leben darstellte. Darüber unterhält sich in dem fiktiven Dialog ein alter Mann mit zwei Jünglingen. Die philosophischen Ansichten, die dabei geäußert werden, sind zu einem erheblichen Teil neupythagoreisch, doch ist auch stoischer und kynischer Einfluss erkennbar.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der \"Pinax\" des Pseudo-Kebes war in der Antike verbreitet und wurde unter anderem von Lukian und dem Kirchenschriftsteller Tertullian zitiert. Im Mittelalter war das Werk in der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt des Westens unbekannt. Es wurde aber im Hochmittelalter von einem anonymen Übersetzer ins Arabische übersetzt. Der arabische Text ist erhalten. In der Renaissance wurde der \"Pinax\" wiederentdeckt. Die erste Ausgabe wurde 1494 als Begleittext zur Grammatik des Konstantinos Laskaris bei Aldus Manutius in Venedig veröffentlicht. Im Jahr 1497 erschien erstmals eine lateinische Übersetzung, die von dem italienischen Humanisten Ludovicus Odaxius (Lodovico Odassi) stammt, im Druck. Zahlreiche weitere Drucke folgten, wobei man den \"Pinax\" oft mit den \"Goldenen Versen\" oder dem \"Handbüchlein\", einem Auszug aus den Lehrgesprächen Epiktets, verband. Das Werk wurde schon im 16. Jahrhundert in sieben weitere Sprachen übersetzt und blieb bis ins 18. Jahrhundert beliebt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tabula Cebetis \"(Die Bildtafel des Kebes)\" ist der lateinische Titel eines antiken philosophischen Dialogs. Das Werk ist in altgriechischer Sprache abgefasst und trägt den griechischen Titel (‚Das Gemälde‘, ‚Die Bildtafel‘).", "tgt_summary": null, "id": 2241368} {"src_title": "Hellorangegrüner Heufalter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Imago.", "content": "Der Hellorangegrüner Heufalter ist die kleinste der drei in Mitteleuropa vorkommenden orangefarbigen Gelblings-Arten und hat eine Flügelspannweite von 36 bis 44 Millimetern, wobei die Falter der zweiten Generation oft etwas größer als die der ersten Generation sind. Die Flügeloberseite der Männchen ist orangegelb gefärbt und hat ein dunkles äußeres Saumband, das auf den Hinterflügeln schmaler ist. Der Orange-Farbton ist etwas schwächer als beim Postillon (\"Colias croceus\") und wesentlich schwächer als beim Orangeroten Heufalter (\"Colias myrmidone\") ausgebildet. Die gelben Adern im dunklen äußeren Saumband sind bei \"chrysotheme\" sowohl auf den Vorder- als auch auf den Hinterflügeln erkennbar, während diese bei \"croceus\" meist nur auf den Vorderflügelspitzen vorhanden sind und bei \"myrmidone\" ganz fehlen. Bei beiden Geschlechtern befindet sich in der Zelle der Vorderflügeloberseite ein schwarzbrauner Fleck, auf der Hinterflügeloberseite ein roter Fleck. Die Weibchen sind erkennbar an einem grünlichen Vorderrand der Vorderflügeloberseite und gelben Flecke in der Submarginalbinde. Weißliche Formen sind äußerst selten. Der Falter variiert je nach Vorkommen stark in der Ausfärbung und wird folgendermaßen unterschieden:", "section_level": 2}, {"title": "Ei.", "content": "Das Ei ist zylindrisch, mit konischer Spitze, zuerst weißlich, vor dem Schlüpfen gelblich.", "section_level": 2}, {"title": "Raupe.", "content": "Die erwachsene Raupe ist grün und besitzt einen weißen, rot unterbrochenen Seitenstreifen, kann in der Farbe aber auch variieren.", "section_level": 2}, {"title": "Puppe.", "content": "Die Puppe ist grüngelb mit dunklen Punkten.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Der Hellorangegrüne Heufalter kommt im östlichen Mitteleuropa in Niederösterreich (es gab ganz vereinzelt auch Nachweise im östlichen Oberösterreich, etwa in Mauthausen), im Burgenland (Neusiedlersee-Gebiet), in Ungarn und Böhmen vor, an den meist begrenzten Flugstellen oft nicht selten und bevorzugt Steppenlandschaften, karge Wiesen und Hügel. Weiterhin kommt die Art u. a. in Rumänien, der Ukraine, Süd-Russland, Kasachstan, Süd-Sibirien, der Mongolei und Teilen Chinas vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Raupe des Hellorangegrünen Heufalters lebt an Tragant-Arten, wie dem Österreich-Tragant (\"Astragalus austriacus\"), sowie an Wicken- und Kronwicken-Pflanzen. Die Falter fliegen bevorzugt im Sonnenschein über Steppengebieten und ernähren sich vom Nektar verschiedener Wiesenblumen. Aufgrund zunehmender Düngung von kargen Wiesen wird der Lebensraum der Art immer mehr eingeschränkt.", "section_level": 1}, {"title": "Flug- und Raupenzeiten.", "content": "Der Falter fliegt im April/Mai und von August bis September in zwei bis drei Generationen. Die Raupen der letzten Generation überwintern nach der zweiten Häutung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Hellorangegrüne Heufalter (\"Colias chrysotheme\"), auch Orangegrüner Gelbling, ist ein Schmetterling aus der Familie der Weißlinge (Pieridae) in der Unterfamilie der Gelblinge. Das Artepitheton leitet sich von Chrysothemis, einer Nymphe aus der griechischen Mythologie ab.", "tgt_summary": null, "id": 1155768} {"src_title": "Vanilla grandifolia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Vanilla grandifolia\" ist eine immergrüne Kletterpflanze mit schlankem Spross (0,8 Zentimeter Durchmesser). Die Blätter werden fünf bis 25 Zentimeter lang und fünf bis 17 Zentimeter breit. Die Blattform ist breit oval bis rundlich oval mit kurzer, stumpfer, aufgesetzter Spitze. Der Blattgrund geht in einen breiten, bis zwei Zentimeter langen Blattstiel über. Der Blütenstand steht häufig endständig, er misst meist fünf bis sechs, selten bis zwölf Zentimeter Länge, die Blütenstandsachse ist dick und fleischig. Die unteren Tragblätter sind spitz, bis zwei Zentimeter lang, weiter zum Ende des Blütenstands werden sie kleiner (bis 0,7 Zentimeter) und enden stumpf. Blütenstiel und Fruchtknoten sind zusammen sechs Zentimeter lang. Sepalen und Petalen sind gelblich, 3,5 bis fünf Zentimeter lang und oval bis lanzettlich geformt; sie enden stumpf. Die Lippe ist ungeteilt, sie formt eine innen rötlich gefärbte Röhre um die Säule, der vordere Rand ist gewellt. Die Lippe endet mit einer aufgesetzten Spitze. Die Säule ist drei Zentimeter lang und in ihrer unteren Hälfte mit der Lippe verwachsen. Das Trenngewebe zwischen Staubblatt und Narbe (Rostellum) ist sehr groß. Die Kapselfrucht ist zur Reifezeit schwarz, 15 bis 30 Zentimeter lang bei zwei Zentimeter Durchmesser. Sie enthält braune, glänzende Samen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "\"Vanilla grandifolia\" kommt im tropischen Westafrika vor: In Gabun, Kongo und auf Príncipe. Sie wächst epiphytisch im tropischen Regenwald.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und botanische Geschichte.", "content": "\"Vanilla grandifolia\" wurde 1896 von Lindley erstmals beschrieben. Innerhalb der Gattung \"Vanilla\" wird \"Vanilla grandifolia\" in die Untergattung \"Xanata\" und dort in die Sektion \"Tethya\", die alle Arten der Paläotropis enthält, eingeordnet. Nach Portères ähnelt \"Vanilla grandifolia\" der madagassischen \"Vanilla francoisii\" und der asiatischen \"Vanilla annamica\". Soto Arenas und Cribb nennen \"Vanilla imperialis\" als ähnliche Art, als weitere Verwandte \"Vanilla ochyrae\" und \"Vanilla polylepis\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Vanilla grandifolia ist eine Pflanzenart aus der Gattung Vanille (\"Vanilla\") in der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Sie wächst als Kletterpflanze in Westafrika.", "tgt_summary": null, "id": 2477589} {"src_title": "Schloss Wilhelmsthal (Gerstungen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der ursprüngliche Ort wurde erstmals 1349 als „Wintershusen“ urkundlich erwähnt. Die wildreichen Wälder und Wiesen entlang der Elte waren beliebtes Jagdgebiet des Hochadels. Ausgehend von den Eisenacher Schlössern und dem Jagdschloss Marksuhl wurden komfortable Jagdunterkünfte und Stallungen errichtet. Sie entstanden am Rennsteig (Jagdschloss Hohe Sonne) und am Glöckner bei Ruhla. Im Eltetal entstand das \"Jagdhaus Prunftau\", hier verstarb Herzog Johann Georg I. am 19. September 1686 während der Jagdsaison. Da das ständige Wirtschaften und Lärmen der Dorfbevölkerung von Wintershusen das Wild verschreckte, mussten die wenigen, nach dem Dreißigjährigen Krieg zurückgekehrten Waldbauern in benachbarte Ortschaften umsiedeln, lediglich das Wirtshaus und die Försterei blieben geduldet. Seit 1699 trägt der Ort zu Ehren des Herzogs Johann Wilhelm den Namen Wilhelmsthal. In der Zeit von 1709 bis 1715 baute der Baumeister Johann Mützel die Anlage zu einer Sommerresidenz mit Tiergehegen und terrassenartigen Gartenanlagen um. Von 1698 bis 1719 wurden 16 mehrstöckige Pavillons im Stil des Barock entlang einer Wegachse sowie ein 1714 eingeweihter ovaler Fest- und Konzertsaal, heute als \"Telemann-Saal\" bezeichnet, errichtet. Der Konzertsaal gilt als einer der ältesten freistehenden Konzertsäle Europas. Das Wasser der Elte wurde zu einem See angestaut und zur besseren Erreichbarkeit eine direkte Wegverbindung von Eisenach über die Hohe Sonne angelegt, der noch heute der Verlauf der Bundesstraße 19 folgt. Die im schlichten Barockstil gehaltenen Bauten wurden in den 1740er Jahren auf Anordnung von Herzog Ernst August von seinem Hofbaumeister Gottfried Heinrich Krohne grundlegend umgestaltet. Mehrere der Pavillons mussten neuen Bauten im Rokoko-Stil weichen, an einem Ende der Wegachse wurde ein Marstall, am anderen eine Orangerie errichtet. Um 1780 wurde das Waldhaus im Biedermeierstil als Gästehaus erbaut. Der um 1800 angelegte Landschaftsgarten wurde 1852 bis 1855 nach den Vorstellungen des Herzogs Carl Alexander und des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau unter Mitwirkung der Gartengestalter Hermann Jäger und Eduard Petzold zu einem Naturpark umgestaltet. Die Pläne Pücklers, den Park über den Thüringer Wald bis nach Eisenach auszudehnen, wurden jedoch nicht umgesetzt. Von den weiteren Umbaumaßnahmen war auch der Marstall betroffen, der um einen weiteren Flügel und um eine Remise erweitert wurde. Zum Ensemble gehörten auch das „Schweizer Haus“ und Wirtschaftsgebäude. 1912 wurde im Schloss Karl-August, letzter Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach geboren. Bis 1913 wurde der klassizistische Pavillon durch den Architekten Littmann erweitert und beherbergte moderne Wohnräume der großherzoglichen Familie. Bis 1941 war die Anlage in herzoglichem Besitz, bevor sie an das Thüringer Finanzministerium verkauft wurde. Die deutsche Wehrmacht beschlagnahmte das Gelände 1942 und nutzte es bis 1945 als Lazarett. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss bis 1993 als Kinderheim genutzt. Während dieser Zeit wurde die Anlage ihrer Nutzung entsprechend umgestaltet, insbesondere durch Anbauten und die Errichtung neuer Gebäude. Der \"Telemann-Saal\" diente als Speisesaal. Neben dem Kinderheim entstand unweit der Schlossanlage das in den Sommerferien 1964 eröffnete Bungalowdorf als Ferienlager der Jungen Pioniere \"Maxim Gorki\". In den Jahren nach 1945 erhielt das Schloss auch erstmals seine verschiedenfarbige (gelb, weiß) Farbgebung der Fassaden. Mit der Nutzungsaufgabe im Jahr 1993 verfiel die nun leerstehende Schlossanlage zunehmend. Das Areal des Ferienlagers beherbergt heute ein Berufsbildungszentrum, welches auch kurzzeitig Mieter des Schlosses war. Der See diente als Gondelteich Naherholungszwecken. Seit dem Jahr 2001 war die denkmalgeschützte Schlossanlage vom Land Thüringen erfolglos zum Verkauf ausgeschrieben. Im Juni 2009 wurde die Liegenschaft von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übernommen, die Schritte zur Sicherung und Sanierung des Baudenkmales einleitete. Im Jahr 2011 erfolgte eine grundhafte Restaurierung eines Teilbereiches des Landschaftsparks zwischen Corps de Logis und der \"Blumeninsel\" mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II. Trotz der Sanierungsanstrengungen galten Teile des Schlosses, vor allem die historische Stuckdecke im \"Telemann-Saal\", als akut einsturzgefährdet. 2014 konnte der Mitteltrakt des Marstalls mit dem Uhrturm saniert und vor dem Einsturz gerettet werden. 2015 wurden konkrete Maßnahmen zur Sanierung des Schlossareals umgesetzt. Die Parkgestaltung schritt voran, eine Löschwasserzisterne wurde errichtet, der Damm des Wilhelmsthaler Sees saniert. Neben dem Marstall wurden Anbauten aus der DDR-Zeit abgebrochen und ein Parkplatz für Besucher geschaffen. Das \"Neue Schloss\" mit dem Telemannsaal wurde äußerlich saniert, es erhielt neue Fenster mit Fensterläden und im südlichen Teil einen weißen Farbanstrich, in Anlehnung an die Farbgebung um 1910. Auch das Dach wurde neu gedeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Berühmte Gäste.", "content": "Zahlreiche prominente Gäste weilten im Schloss. Zu ihnen gehörten der Komponist Franz Liszt und Zar Alexander I. Maria Pawlowna verbrachte hier die Sommermonate und veranstaltete literarische Nachmittage. Zwischen 1716 und 1725 wurden im Konzertsaal des Schlosses Werke von Georg Philipp Telemann uraufgeführt. Schloss Wilhelmsthal gilt als letzte erhaltene weltliche Uraufführungsstätte des Komponisten. Auch Johann Wolfgang Goethe war mehrere Male Gast auf Schloss Wilhelmsthal. Einer Anekdote zufolge soll er bei einem Aufenthalt während seiner Weimarer Zeit in den 1770er Jahren im Schlosspark Steinfiguren umgestoßen haben, die ihm missfielen. Später entstand hier sein Werk \"Die Wahlverwandtschaften\". Die italianisierenden Fassaden auf der Seeseite sollen auf ihn zurückgehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Wilhelmsthal ist eine Schloss- und Gartenanlage im Ortsteil Eckardtshausen der Gemeinde Gerstungen im Wartburgkreis in Thüringen. Das ehemalige Residenz- und Jagdschloss befindet sich etwa sieben Kilometer südlich von Eisenach im Tal der Elte. Der Gebäudekomplex wurde in zahlreichen Bauabschnitten von 1709 bis 1913 errichtet. Schloss Wilhelmsthal gilt als letzte erhaltene weltliche Uraufführungsstätte des Komponisten Georg Philipp Telemann.", "tgt_summary": null, "id": 1887034} {"src_title": "Charles Telfair", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Charles Telfair wurde als Sohn eines Schullehrers in Belfast geboren. Er studierte zunächst Chemie bei Joseph Black und anschließend Medizin. 1797 verpflichtete er sich als Offizier bei der Royal Navy und kam 1810 als Schiffsarzt nach Réunion und Mauritius. Nachdem er zunächst auf Réunion in verschiedenen Kolonialämtern gearbeitet hatte, wurde er der persönliche Sekretär von Gouverneur Robert Farquhar auf Mauritius. 1815 gehörte er zu den vier Unterhändlern, die für die Überwachung der Rückgabe von Réunion an Frankreich verantwortlich waren. 1818 heiratete Charles Telfair Annabella Chamberlain († 1832), die ebenfalls Botanikerin und Zeichnerin war. Zusammen mit seiner Frau, die Telfairs Sammlungen illustrierte, trug er zahlreiches Pflanzen- und Algenmaterial zusammen und sandte es zu William Jackson Hooker in den Royal Botanic Gardens in Kew. Von 1825 bis 1829 hatte Telfair den Vorsitz des Pamplemousses Botanical Garden in der Nähe von Port Louis inne. Am 11. August 1829 wurde in Telfairs Wohnsitz in Bois-Chéri bei Moka die \"Société d’Histoire naturelle de l’île Maurice\" gegründet, die 1847 in \"Société royale des Arts et des Sciences de l'île Maurice\" (oder auf Geheiß von Königin Victoria in \"Royal Society of Arts and Sciences of Mauritius\") umbenannt wurde. Neben Julien Desjardins, Jacques Delisse und Wenceslas Bojer gehörten noch 25 weitere Wissenschaftler zu den Gründungsmitgliedern. Am 24. August 1829 fand die Vorstandswahl statt, bei der Charles Telfair zum ersten Präsidenten dieser Gesellschaft gewählt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "William Jackson Hooker benannte die Pflanzengattung \"Telfairia\", Julien Desjardins den Telfair-Skink und William Charles Linnaeus Martin den Kleinen Igeltenrek zu Ehren von Charles Telfair. 1819 wurde er für seine Verdienste um die Rückgabe von Réunion an Frankreich mit der Französischen Ehrenlegion ausgezeichnet. 2007 wurde in Quatre Bornes das Charles Telfair Institut eröffnet. Auch der Botanische Garten von Souillac auf Mauritius trägt seinen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Edward Telfair (* 1778 (nach anderen Quellen 1777) in Belfast, Nordirland; † 14. Juli 1833 in Port Louis, Mauritius) war ein irisch-britischer Arzt und Botaniker, später in Mauritius. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „Telfair“.", "tgt_summary": null, "id": 648690} {"src_title": "Roswell (Georgia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1830, während er auf einer Reise nach Nordgeorgia war, kam der Plantagenbesitzer Roswell King durch das Gebiet des heutigen Roswell, wo er ein großes Potenzial für den Aufbau einer Baumwollmühle am \"Vickery (Big) Creek\" sah. Da das Land in der Nähe auch gut für Plantagen geeignet war, kam er bald darauf zurück, um eine Mühle zu bauen. Er brachte 36 versklavte Afroamerikaner von seiner eigenen Küstenplantage mit und kaufte weitere 42 in Darien für den Bau der Mühle und aller zugehörigen Häuser. Bald zogen sein Sohn \"Barrington King\" und weitere Leute zu, die neue Sklaven brachten und eigene Plantagen errichteten. Am 16. Februar 1854 wurde die Stadt Roswell schließlich inkorporiert. Während des Sezessionskriegs war Roswell von Unionstruppen besetzt. Die Mühlen wurden niedergebrannt, die Wohnhäuser blieben aber unversehrt. Die Soldaten sendeten die Mühlenarbeiter nach Norden, um zu verhindern, dass sie ihre Arbeit nach der Wiedererrichtung der Mühlen wieder aufnahmen. Nach dem Krieg baute Barrington King die Mühlen wieder auf und konnte die Produktion bald wieder aufnehmen. Während viele freie Afroamerikaner in der Region blieben und als bezahlte Arbeiter auf den Plantagen arbeiteten, gingen andere ins Fulton County und nach Atlanta auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Der Süden erlitt eine landwirtschaftliche Depression infolge der Auswirkungen des Krieges und der veränderten Arbeitsbedingungen.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Laut dem United States Census 2000 lebten 79.334 Einwohner in 30.207 Haushalten. Die Bevölkerung setzte sich aus 81,51 % Weißen, 8,54 % Schwarzen und 3,74 % Asiaten zusammen. Hispanics oder Latinos stellten 10,61 % der Bevölkerung. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug nach einer Schätzung von 2007 40.106 US-Dollar und 5,0 % der Bevölkerung lebte unter der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Roswell hat Anbindung an fünf State Routes, nämlich der Georgia State Route 9, 92, 120, 140 und 400. Die nächsten Flughäfen sind der Dekalb Peachtree Airport in Chamblee 27 km südlich von Roswell sowie Cobb County McCollum Airport in Kennesaw 25 km im Westen. Der Flughafen Atlanta, der Flughafen mit dem weltweit größten Passagieraufkommen, liegt 50 km südlich von Roswell.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roswell ist eine Stadt im Fulton County im US-Bundesstaat Georgia und ein Vorort von Atlanta. Die Bevölkerung wurde 2008 auf 101.851 geschätzt. Roswell ist damit die siebtgrößte Stadt in Georgia. ", "tgt_summary": null, "id": 1617544} {"src_title": "Praefectus vigilum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Status und Aufgaben.", "content": "Die \"praefecti vigilum\" waren keine Magistrate, sondern kaiserliche Beauftragte (Präfekten). Die ersten \"praefecti vigilum\" waren Ritter, später wurde diese Stelle auch durch Senatoren besetzt. Ohne Mitwirkung des Senats oder des römischen Volks wurden sie vom Kaiser auf unbestimmte Zeit ernannt und ebenso wieder willkürlich abgesetzt. Obwohl in der Stadt Rom fungierend, waren sie nicht Zivil-, sondern Militärbeamte. Die Nachtwachen wurden von Augustus wegen der häufigen Brände in der Stadt, die vor allem nachts gefährlich waren, 6 n. Chr. neu organisiert. Vorher hatte es bereits private Feuerwehren in Rom gegeben, so z. B. eine von Marcus Licinius Crassus und die von Marcus Egnatius Rufus eingerichtete. Augustus schuf eine militärisch organisierte Truppe, die aus sieben Kohorten (mit je 1000 Mann) bestand, wobei jeweils eine Kohorte für zwei der insgesamt 14 Stadtviertel (regio) zuständig war. Anfangs wurden diese Einheiten ausschließlich aus Freigelassenen rekrutiert und genossen deshalb gegenüber dem regulären Heer ein geringeres Ansehen. Die Truppe erhielt Unterkünfte in der Stadt und wurde aus der Staatskasse besoldet. Die \"vigiles\" waren über alle Viertel der Stadt verteilt, hielten nachts Wache und sorgten dafür, dass Brände schnell entdeckt und gelöscht wurden. Als Feuerwachen waren sie dazu mit Strickleitern, Feuerhaken und anderem Löschgerät ausgerüstet und darauf geübt, von Mauer zu Mauer zu steigen. Um Kriminellen, Brandstiftern oder Plünderern schnell das Handwerk legen zu können, waren mit dem Amt des \"praefectus vigilum\" auch polizeiliche und richterliche Befugnisse verbunden. War ein Fall von großer Bedeutung, so musste er dem Stadtpräfekten \"(praefectus urbi)\" angezeigt werden. Das ursprünglich einfache Amt wurde dadurch schwieriger, da es bald eine zwar untergeordnete, aber ausgedehnte Gerichtsbarkeit über Brandstiftung, Einbruch, Diebstahl, Raub und Diebshehlerei umfasste.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung des Amts.", "content": "Als Befehlshaber einer bedeutenden, direkt in Rom verfügbaren Truppenmacht wurde der \"praefectus vigilum\" schon unter Kaiser Tiberius wichtig, wo dessen Vertrauter Lucius Aelius Seianus, als er die Gunst des Kaisers verloren hatte, durch Beamte dieser Behörde festgenommen wurde. Unter Kaiser Claudius wurde der \"praefectus vigilum\" im Jahr 48 hingerichtet, weil er in einen Umsturzversuch verwickelt war. Das Amt existierte in der späteren Kaiserzeit auch in Konstantinopel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der praefectus vigilum war seit der Zeit des Kaisers Augustus der Kommandant der Stadtwachen in Rom \"(vigiles)\", die nachts für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung zuständig waren, einer Art von Feuer- und Sicherheitspolizei.", "tgt_summary": null, "id": 2076473} {"src_title": "Bagongshan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "An der Nordostgrenze von Bagongshan fließt der Huai He, ein kleiner Abschnitt einer Insel in diesem Fluss gehört außerdem zum Stadtbezirk. Der Ostteil von Bagongshan liegt in der Schwemmebene des Huai He, den Westteil bildet das Gebirge Bagong Shan (八公山). Dort wurden die 800 Millionen Jahre alten Fossilien des sogenannten Huainan-Wurms gefunden, einer der ältesten mehrzelligen Organismen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Bagongshan liegt im Huainan-Kohlenrevier, das Kohlegebiet erstreckt sich in der Schwemmebene nord-östlich des Gebirges Bagong Shan. Im Stadtbezirk sind 4 Millionen Tonnen zugänglich, abgebaut wird die Kohle in drei Grubenfeldern. Dem Karstgestein des Bagong Shan entspringen viele Mineralquellen mit unterschiedlichen Wasserqualitäten. Seit 1989 gibt es in Shanwang eine Mineralwasserfabrik, die jährlich 2000 Tonnen mineralwasserhaltige Getränke abfüllt.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Im Bagong Shan schrieb Liu An während der westlichen Han-Dynastie das Huainanzi. Der Legende nach wurde die Tofu-Herstellung von Liu An und seine Hofweisen bei der Suche nach Unsterblichkeit im Bagong Shan erfunden; sie ist auch im Huainanzi beschrieben. Heute gilt \"Bagongshan-Tofu\" als Spezialität, es gibt Dutzende Tofu-Produkte und mehr als 30 verschiedene Zubereitungsarten mit Bezug zum Bagong Shan. Bagongshan ist berühmt für seine Steinschnitzkunst, genannt \"Zijin\" (紫金), die zur Zeit der nördlichen Song-Dynastie entwickelt wurde. Zijin-Steine sind farbig (lila, gelb, grün, schwarz, rot oder blau) mit mittlerer Härte und klarer Textur, die Schnitzereien sind weich und detailliert und die Motive vielfältig und stellen Landschaften, Porträts, Tierformen oder mythische Figuren dar.", "section_level": 1}, {"title": "Administrative Gliederung.", "content": "Auf Gemeindeebene setzt sich der Stadtbezirk aus drei Straßenvierteln und zwei Großgemeinden zusammen. Diese sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Stadtbezirk Bagongshan () ist ein Stadtbezirk der bezirksfreien Stadt Huainan in der chinesischen Provinz Anhui. Das Verwaltungsgebiet des Stadtbezirks hat eine Fläche von 93 km2 und zählt ca. 170.000 Einwohner (2004).", "tgt_summary": null, "id": 121152} {"src_title": "Pseudokarst", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriffsbildung.", "content": "Der Begriff Pseudokarst spielt darauf an, dass es sich um eine Landschaftsform handelt, die der in einem Karstgebiet ähnelt, obwohl die gesteinsbildenden Minerale oder bodenbildende Sedimente nicht oder kaum löslich sind. Während der Karstbegriff ursprünglich nur für Landschaften verwendet wurde, die durch Lösung von Kalkstein und Dolomit durch kohlensaures Wasser geformt werden, erfuhr dieser später eine Erweiterung auf Anhydrit/Gips und Salzgesteine, da diese ebenfalls relativ leicht wasserlöslich sind. Da aber in einigen Landschaften, wo die Gesteine oder bodenbildenden Sedimente nicht diese Lösungsfähigkeit besitzen, ähnliche oder gleiche Merkmale zu beobachten sind, etablierte sich für diese Gebiete der Begriff \"Pseudokarst\". Ein kurzer Abriss der Geschichte des Begriffes findet sich u. a. in einem Artikel von István Eszterhás: Heute werden gelegentlich auch Thermokarst, Kluft- und Einsturzhöhlen (darunter die Konsequenzhöhlen, die durch Verbruch aus ehemals künstlichen Hohlräumen entstehen) und Lavahöhlen unter dem Oberbegriff Pseudokarst beschrieben. Einige Autoren gruppieren ausschließlich solche nicht durch Lösungsprozesse entstandenen Formen in den Pseudokarst, während durch Lösung etwa in Gipsgesteinen, Quarziten und vulkanischen Tuffen entstandene Formen als Parakarst bezeichnet werden. Andere Forscher grenzen Karstformen nach dem vorherrschenden Gestein vom klassischen Karst ab, so etwa Sandsteinkarst oder Quarzitkarst. Die Diskussion der Einordnung solcher Erscheinungen in „echten Karst“ und „Pseudokarst“ ist weiterhin im Fluss. Eingebürgert hat sich als zentrales Merkmal zur Unterscheidung die Rolle der Lösung bei der Landschaftsentstehung.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Merkmale.", "content": "Alle Gesteine unterliegen in der Natur durch unterschiedliche Beanspruchungen der Zerstörung. An der Erdoberfläche und in unmittelbarer Nähe wirken hier insbesonderen die Kräfte der Erosion. Lösungserscheinungen wie Korrosion setzen eine entsprechende Löslichkeit in Wasser voraus. Zwar sind grundsätzlich alle Minerale und damit die aus ihnen bestehenden Gesteine lösungsfähig, jedoch gibt es zwischen diesen ganz erhebliche Unterschiede in den Lösungsgeschwindigkeiten, den lösbaren Mengen pro Liter Wasser und den Lösungsbedingungen. So gelten z. B. Basalt, Quarzit und Granit vereinfacht als nicht oder kaum löslich, während Gipsgestein leicht löslich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsformen.", "content": "Im Pseudokarst lassen sich alle Erscheinungsformen beobachten, die auch im Karst zu finden sind: Dolinen, Erdfälle, Bachversickerungen und Ponore, Schlundlöcher und unterirdische Entwässerung, Karren, Höhlen usw. Die Entstehung dieser Formen erfolgt jedoch überwiegend durch Tektonik, Erosion, Suffosion usw. Lösungsprozesse finden mitunter ebenfalls statt, spielen aber eine untergeordnete Rolle. Dennoch gibt es partiell auch Lösungsprozesse außerhalb des Karstes. So finden sich auch im Granit exogene Formen, die auf Lösungserscheinungen hinweisen. In Höhlen in Sandstein oder Quarzit, wie zum Beispiel dem Muchimuk-Höhlensystem und anderen Höhlen der südamerikanischen Tepuis, lassen sich ebenfalls durch Lösung verursachte, korrosive Erscheinungsformen (Lösungshohlformen, Höhlensinter) wie auch durch Ausfällung entstandene Speläotheme nachweisen. Unklar ist in vielen Fällen, ob Lösungserscheinungen der auslösende Prozess der Höhlenbildung ist, oder ob die Lösung nur eine untergeordnete, sekundäre Rolle spielt.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "1982 veranstalteten tschechische Höhlen- und Karstforscher erstmals ein eigenständiges Pseudokarst-Symposium. Seit dieser Zeit finden diese Symposien in Europa auf internationaler Ebene aller zwei Jahre statt, zuletzt 2010 in Saupsdorf (Sächsische Schweiz/Deutschland). Seit 1997 besitzt die Weltvereinigung der Höhlenforscher UIS eine eigenständige Kommission für den Pseudokarst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Pseudokarst bezeichnet man geomorphologische Erscheinungen oder Teile einer Landschaft, die Eigenschaften oder Merkmale einer Verkarstung aufweisen, obwohl die sie aufbauenden Gesteine wie etwa Sandstein, Quarzit oder Granit als nicht verkarstungsfähig angesehen werden. Die Abgrenzung des Pseudokarsts gegenüber „echtem“ Karst in Karbonatgesteinen (Kalkstein und Dolomit) auf der einen Seite und nicht durch Verkarstung entstandenen Landschaftsformen auf der anderen ist umstritten.", "tgt_summary": null, "id": 1403040} {"src_title": "Ivan Majeský", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Ivan Majeský begann seine Karriere als Eishockeyspieler beim ŠaHK Iskra Banská Bystrica, für den er von 1995 bis 1999 in der Slowakischen Extraliga aktiv war, ehe er kurz vor Ende der Saison 1998/99 zu deren Ligarivalen HKm Zvolen wechselte. Mit Zvolen wurde er in der folgenden Spielzeit Vizemeister. Daraufhin unterschrieb der Verteidiger einen Vertrag bei Ilves Tampere, für die er zwei Jahre lang in der finnischen SM-liiga auf dem Eis stand. In dieser Zeit wurde er im NHL Entry Draft 2001 in der neunten Runde als insgesamt 267. Spieler von den Florida Panthers ausgewählt, für die er in der Saison 2002/03 alle 82 Spiele der regulären Saison in der National Hockey League absolvierte. Nach einer Saison verließ der Slowake die Panthers wieder und spielte ebenfalls eine Spielzeit lang für deren Ligarivalen Atlanta Thrashers. Aufgrund des Lockouts in der NHL-Saison 2004/05 kehrte Majeský nach Europa zurück, wo er für den HC Sparta Prag aus der tschechischen Extraliga auflief. Nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der NHL kehrte der Slowake nach Nordamerika zurück, wo er einen Einjahres-Vertrag bei den Washington Capitals erhielt. Auch bei den Capitals blieb der Rechtsschütze nur eine Saison lang, ehe er nach Europa zurückkehrte. In den folgenden drei Spielzeiten begann er die Spielzeit zweimal bei Kärpät Oulu und einmal für HIFK Helsinki aus der SM-liiga, um in Schweden einen steuervergünstigten Halbjahresvertrag zu erhalten. Dort beendete der Slowake die Saison jeweils beim Elitserien-Klub Linköpings HC. Mit den Schweden wurde er 2007 und 2008 jeweils Vizemeister. Die Saison 2009/10 begann er als Leihspieler in der tschechischen Extraliga beim HC Kladno und spielte anschließend für den Skellefteå AIK in der Elitserien. In der folgenden Spielzeit wurde er mit dem Skellefteå AIK ebenfalls schwedischer Vizemeister. Die folgenden zwei Spielzeiten begann er jeweils beim HC Kladno aus der tschechischen Extraliga und wechselte jeweils zum Jahreswechsel nach Skandinavien, einmal zum Linköpings HC, 2013 zu Jokerit. Für die Saison 2014/15 wurde er vom HC Kladno an den HC Olomouc ausgeliehen. Anschließend verkündete Majeský sein Karriereende, kehrte aber in den Saisons 2015/16 und 2016/17 jeweils für seinen Heimatverein aufs Eis zurück.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für die Slowakei nahm Majeský an den Weltmeisterschaften 2003, 2004, 2005, 2008, 2010 und 2011 teil. Des Weiteren stand er im Aufgebot der Slowakei bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City, sowie den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ivan Majeský (* 2. September 1976 in Banská Bystrica, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger slowakischer Eishockeyspieler. In der National Hockey League absolvierte er insgesamt 202 Partien für die Florida Panthers, Atlanta Thrashers und Washington Capitals. In der schwedischen Elitserien war er für den Linköpings HC und Skellefteå AIK aktiv, in Finnland für Jokerit Helsinki und Ilves Tampere sowie für verschiedene Klubs der slowakischen und tschechischen Extraliga.", "tgt_summary": null, "id": 429217} {"src_title": "Marc Methot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Marc Methot begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei den London Knights, für die er von 2002 bis 2005 in der Ontario Hockey League aktiv war, und mit denen er 2005 zunächst den J. Ross Robertson Cup als OHL-Meister sowie anschließend den Memorial Cup 2005 gewann. In dieser Zeit wurde er im NHL Entry Draft 2003 in der sechsten Runde als insgesamt 168. Spieler von den Columbus Blue Jackets ausgewählt. Nachdem er in der Saison 2005/06 ausschließlich für deren Farmteam, Syracuse Crunch, in der American Hockey League auf dem Eis stand, gab er in der folgenden Spielzeit sein Debüt in der National Hockey League für die Blue Jackets. Nachdem der Verteidiger in der Saison 2007/08 erneut fast ausschließlich für Syracuse spielte, erzielte er in der Saison 2008/09 in 66 Spielen 17 Scorerpunkte für Columbus in der NHL. Am 1. Juli 2012 transferierten ihn die Columbus Blue Jackets im Austausch für Nick Foligno zu den Ottawa Senators, wo der Verteidiger die folgenden fünf Spielzeiten aktiv war. Am 21. Juni 2017 wurde Methot im NHL Expansion Draft 2017 von den Vegas Golden Knights ausgewählt. Diese transferierten ihn jedoch nur fünf Tage später im Tausch für Torwart Dylan Ferguson und ein Zweitrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2020 zu den Dallas Stars. Dort war er bis zum Ende der Spielzeit 2018/19 aktiv, ehe sein auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde und er sich seither auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber befindet.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Auf internationaler Ebene lief Methot bei den Weltmeisterschaften 2011 und 2012 auf. Dabei belegte er mit den Kanadiern jeweils den fünften Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Kanada bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Marc Methot (* 21. Juni 1985 in Ottawa, Ontario) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der zuletzt bis Juli 2019 bei den Dallas Stars aus der National Hockey League unter Vertrag stand und für diese auf der Position des Verteidigers spielte.", "tgt_summary": null, "id": 1746306} {"src_title": "Grabkapelle Steinfurth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Theodor Alexander von Bismarck-Bohlen ließ die Kapelle 1858 für seine verstorbene Gattin Caroline von Bohlen errichten. Sie starb in Venedig an einer Lungenkrankheit und wurde dort zunächst auch beigesetzt. Ihr jüngerer Sohn Carl sorgte jedoch dafür, dass sie in ihre Heimat zurückgeführt wurde. Der Entwurf für das Bauwerk stammte von Friedrich August Stüler. Auf dieser Grundlage errichtete der Gützkower Baumeister \"Weidner\" ab dem Frühjahr 1858 die Grabkapelle. Caroline wurde an ihrem Geburtstag, dem 24. Juli 1859 umgebettet. Nach dem Tod Theodors 1873 fertigte ein Schreiner einen Sarg, der aus denselben Eichenstämmen hergestellt wurde, wie sie bei Carolines Sarg zur Verwendung kamen. Theodor hatte zuvor weiterhin verfügt, dass Eugen von Falkenhayn und weitere Personen, darunter auch Bedienstete, auf dem Gelände bestattet werden sollen. Hinter der Kapelle befindet sich daher der Erdbegräbnisplatz der Familie von Bismarck-Bohlen, sowie etwas abgesetzt jener der Bediensteten. Hier ruht beispielsweise der Koch der Familie, Julius Worpitzky (1808–1892) sowie seine Frau Sophie (1823–1906), die als Kammerjungfer sowie in weiteren Funktionen über 72 Jahre im Dienst der Familie stand. In den Jahren 1910 bis 1914 tauschten Handwerker insgesamt neun Fenster aus. Sie zeigen Bilder der Konfirmationen und Hochzeiten der Jahre 1901 bis 1914, darunter die von Fritz Ulrich von Bismarck-Bohlen aus dem August 1914. Die Kapelle hat einige Ähnlichkeit mit der Grabkapelle der Lepels in Gützkow-Wieck. Bis zur Enteignung 1945 diente sie als Familiengrab der Grafen von Bismarck-Bohlen. Im Gegensatz zu vielen Mausoleen der Umgebung sind die Särge der Familie von Bismarck-Bohlen im Kellergeschoss erhalten geblieben.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur und Ausstattung.", "content": "Die Kapelle wurde als neugotischer Backsteinbau aus gelben Ziegeln errichtet. An der Nord- und Südseite des Bauwerks befinden sich zwischen je einem zweifach gestuften Strebepfeiler ein spitzbogenförmiges Fenster, dessen Faschen mit Mauerziegeln eingefasst wurden. Dieselbe Form wurde auch im eingezogenen Chor mit Fünfachtelschluss genutzt. Die Gruft ist mit einem umlaufenden Gesims vom Bauwerk optisch getrennt. Der Zugang erfolgt an der Westseite über eine Treppe, die auf ein spitzbogenförmiges Portal führt, dass optisch durch ein mit Ziegeln aufgesetztes gleichschenkliges Dreieck nachmals nach oben gestreckt wird. Über dem Portal befindet sich ein Rundfenster. Der darüber angebrachte Wappenstein zeigt das vereinigte Wappen der Grafen von Bismarck-Bohlen. Darüber schließt eine Glocke in einem Reiter mit Kreuz das Bauwerk ab. Das Kapelleninnere wurde als Kreuzgratgewölbe ausgeführt. Die Grate liegen zu einem Teil auf Konsolen und zum anderen auf Halbsäulen. In der Mitte befindet sich ein Altar aus Marmor mit einem Kruzifix, an den Wänden Kreuze, die an die Gefallenen der Weltkriege erinnern. An der Nordseite des polygonalen Chores befindet sich der Eingang zur Gruft, deren Mittelgang ebenfalls Kreuzgratgewölbe besitzt, während die Seitenkapellen Tonnengewölbe haben. Die Chorfenster stammen aus dem Jahr 1910. Im Chor hängt eine Gedenktafel, auf der die Verbundenheit Theodors zu seiner Frau beschrieben wurde. Neben der Grabkapelle befindet sich die Kirchenruine Steinfurth.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grabkapelle in Steinfurth, einem Ortsteil der Gemeinde Karlsburg im Landkreis Vorpommern-Greifswald, ist die ehemalige Familienbegräbnisstätte der Familie von Bismarck-Bohlen. Das Gebäude wird von der Kirchengemeinde \"Zarnekow\" des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises für Gottesdienste sowie von den Steinfurtherinnen und Steinfurthern für kulturelle Veranstaltungen genutzt.", "tgt_summary": null, "id": 150897} {"src_title": "Orobanche lavandulacea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Orobanche lavandulacea\" ist eine parasitisch lebende Pflanze, deren Stängel 15 bis 60 cm hoch und 0,4 bis 0,7 cm breit werden. An der Basis sind sie angeschwollen, sie können einfach oder verzweigt sein und sind drüsig behaart. Die Laubblätter sind 7 bis 12 mm lang, eiförmig-lanzettlich und zugespitzt. Die Blütenstände sind (selten nur 6 bis) 12 bis 30 cm hoch, locker oder dicht und drüsenhaarig besetzt. Die Tragblätter sind 7 bis 10 (selten bis 12) mm lang und eiförmig-lanzettlich, die Vorblätter sind linealisch-lanzettlich und etwas kürzer als der Kelch. Dieser ist 6 bis 8 mm lang, meist blau gefärbt und mit Kelchzähnen besetzt, die etwas kürzer als die Kelchröhre sind und dreieckig mit einer pfriemförmigen Spitze gebaut sind. Die Krone ist 16 bis 22 mm lang, drüsenhaarig besetzt, an der Basis nahezu aufrecht, nach vorne hin abstehend und schmal glockenförmig mit außen deutlich auseinanderstrebenden Lippen. An der Basis ist sie blau gefärbt, an den Spitzen leuchtend blau. Die Lappen der Unterlippe sind nahezu kreisförmig und gezahnt. Die Staubfäden sind unbehaart oder spärlich behaart und setzen etwa 6 mm oberhalb der Kronenbasis an. Die Staubbeutel sind behaart. Die Narbe ist weiß oder gelblich. Die Frucht ist eine Kapsel mit einer Länge von 6 bis 7 mm.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Standorte.", "content": "Die Art ist in der Mittelmeerregion verbreitet. Sie parasitiert an einer Vielzahl von krautigen Pflanzen, meistens aber an Asphaltklee (\"Psoralea bituminosa\"). Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Spanien, Frankreich, Italien, Kroatien, Griechenland, Marokko, Algerien, Tunesien. Libyen, Ägypten, die Türkei, Zypern, Syrien, Libanon, Jordanien, Israel und die Kanarischen Inseln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Orobanche lavandulacea (Syn.: \"Phelipanche lavendulacea\" ) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Sommerwurzen (\"Orobanche\") in der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae).", "tgt_summary": null, "id": 1132818} {"src_title": "Worms-Rheindürkheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen der Nachkriegszeit von Worms-Rheindürkheim zeigt heute einen gevierteten Schild. Im ersten Feld in Schwarz einen gekrönten Löwen darstellt, der den historischen Bezug zur Kurpfalz herstellen soll (Pfälzer Löwe). Das Feld darunter mit drei silbernen Adlern auf blauem Grund verweist auf die zeitweiligen Grundherren, die Grafen von Leiningen. Im heraldisch linken oberen Viertel in Gold mit einem blauen Schlüssel gekreuzt von einem blauen Bischofsstab soll an das Hochstift Worms erinnern. Im linken unteren Viertel in Silber mit blauem Bootshaken und einer blauen Sense verweist auf die eigene dörfliche Tradition.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Siedlungsspuren von Rheindürkheim und Umgebung reichen von der Jungsteinzeit über keltische und römische Siedlungsspuren. Am 21. Oktober 812 schenkte Werner I. (Präfekt des Ostlandes) eine Hofreite, mit Haus und zwei Joch Ackerland, dem Kloster Lorsch. Er war der Schwiegersohn von Adeltrud, verheiratet mit Graf Eberhard (Sieghardinger), die viermal Ibersheimer Güter dem Kloster schenkte. Neben der Kurpfalz sind das Bistum Worms, das dortige Sankt-Paulus-Stift und die Grafen von Leiningen als Herren des Dorfes nachweisbar. 1689 im Verlauf des kurpfälzischen Erbfolgekrieges total zerstört, kam das wiederaufgebaute Rheindürkheim 1798 so wie das gesamte Linke Rheinufer zu Frankreich, war bis 1814 Teil des Departements Donnersberg und dem Kanton Bechtheim zugeordnet. 1816 wurde sie Teil von Rheinhessen und gehörte damit zum Großherzogtum Hessen. 1848/49 bekämpften sich Freischärler, Anhänger der badischen Revolte und hessisch-preußische Truppen an der Gemeindegrenze von Rheindürkheim zu Bechtheim/Mettenheim. Am 26. März 1945 marschierte die 45. US-Division ein und beendete damit die NSDAP-Gewalt-Herrschaft. Sie setzte hier über den Rhein an das rechtsrheinische Ufer. Rheindürkheim wurde 1945 Teil des neuen Landes Rheinland-Pfalz.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Die Einwohnerzahl betrug am 31. Dezember 2006 insgesamt 2.964 Personen. Davon waren 1469 Personen männlichen, und 1495 Personen weiblichen Geschlechts. Mit Hauptwohnsitz waren es 2944 Personen und 20 Personen nur mit Nebenwohnsitz. Der Ausländeranteil zur Gesamteinwohnerzahl betrug 5,16 %.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ortsbeirat.", "content": "Für den Stadtteil Worms-Rheindürkheim wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören elf Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher. Zum Ortsbeirat siehe die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Worms.", "section_level": 2}, {"title": "Ortsvorsteher.", "content": "Ortsvorsteher ist Björn Krämer (CDU). Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 51,1 % gewählt und ist damit Nachfolger von Adolf Kessel (CDU), der die Wahl zum Wormser Oberbürgermeister gewonnen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten und Kultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Der historische Ortskern wird gebildet vom 1737 erbauten Rathaus und von der 1776, ebenfalls in barocker Form errichteten \"Simultankirche St.Peter\", in der jeweils die evangelische und die katholische Kirchengemeinde ihre Gottesdienste abhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Sport und Vereine.", "content": "Ca. 40 Vereine, soziale Einrichtungen, Parteien und sonstige Gruppen belegen ein reges und abwechslungsreiches Leben in diesem lebendigen Stadtteil.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Von historisch wirtschaftlicher Bedeutung war 1886 die Gründung der Vereinigten Strohstoff-Fabriken mit Sitz in Dresden und ihren Werken in Coswig, Rheindürkheimer Fahrt und Dohna. 1948 wurde der Geschäftssitz nach Rheindürkheim verlegt. Man firmierte nun als Rheinische Strohzellstoff AG und war damit eine der ältesten und größten Strohzellstofffabriken Deutschlands. Dieser Rohstoff war älter als der Holzzellstoff und deckte fast den gesamten westdeutschen Bedarf ab. Zahlreiche Arbeitsplätze entstanden. 1963 hatte sich die Papier- und Kartonherstellung von diesem Rohstoff zurückgezogen. Der Betrieb wurde stillgelegt, die AG liquidiert, die Arbeitsplätze und Steuereinnahmen verschwanden. Heute wachsen im ausgewiesenen Industriegebiet Logistikzentren.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Rheindürkheim liegt an der Bundesstraße 9 und hat gleich nach der südlichen Gemarkungsgrenze durch einen Autobahnzubringer Verbindung zur linksrheinischen Autobahn 61. ÖPNV Der nächste DB-Bahnhof ist in Osthofen. Die Stadtbuslinie 431 (früher 411) führt vom Hauptbahnhof Worms über die Mainzer Straße und das Industriegebiet Nord nach Rheindürkheim und von da weiter nach Osthofen. Eine weitere Busverbindung, die Linie 432 versorgt die Strecke Hauptbahnhof Worms – Rheindürkheim – Ibersheim – Hamm – Eich – Gimbsheim – Guntersblum. Spätabends fahren Ruftaxis, welche vor der gewünschten Abfahrt telefonisch bestellt werden müssen. Für diese gilt ein besonderer Tarif, bei dem jedoch Jahres- und Halbjahreskarten des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) akzeptiert werden. Altrheinbahn Die damalige wirtschaftliche Entwicklung schob den Bau der \"Altrheinbahn\" an, deren erster Streckenabschnitt von Osthofen bis Rheindürkheim bereits 1897 in Betrieb genommen wurde. 1993 erfolgte die Stilllegung der gesamten Strecke. Das Auto und der Straßenbau machten die Eisenbahn überflüssig.", "section_level": 2}], "src_summary": "Rheindürkheim ist seit dem 7. Juni 1969 ein Ortsteil von Worms im südlichen Wonnegau. Das Dorf liegt etwa acht Kilometer nördlich der Stadt direkt am Rhein in Höhe des Rheinkilometers 451. Zum Ort gehören die sechs Wohnplätze Dammstraße, Elektrizitätswerk Rheinhessen, Fahrt, Hühnerfarm, Mückenhäuser Hof und Sportplatz. Die Gemarkung grenzt im Westen an die Stadt Osthofen, im Norden an den Stadtteil Worms-Ibersheim und liegt linksrheinisch zwischen den Rheinstromkilometern 449 und 453,5.", "tgt_summary": null, "id": 1548718} {"src_title": "Namibian Basketball Federation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Nationale Ebene.", "content": "Auf nationaler Eben ist die NBF in 13 regionale Verbände untergliedert.", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Die NBF hat sieben Mitgliedsvereine, die verschiedene Mannschaften in den Klassen Männer, Frauen und Jugendliche stellen.", "section_level": 2}, {"title": "Ligen.", "content": "Die erste Liga wurde 1989, d. h. vor Gründung des Verbandes ins Leben gerufen und bestand aus verschiedenen Schulmannschaften, die sich vor allem aus Kindern von ausländischen Experten zusammensetzen. Nur wenige Namibier spielten in den Mannschaften. Dieses hat sich jedoch seit 1997 stark verändert. Die nationale Liga gliedert sich in fünf regionale Ligen (jeweils für Männer und Frauen), damit aufgrund der großen Entfernungen die Durchführbarkeit ohne extreme Reisekosten sichergestellt werden kann. Die regionalen Ligen werden auch regional verwaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Modus.", "content": "Die Ligen werden als Turniere oder als Hin- und Rückspiele ausgetragen. Die besten acht oder besten vier Mannschaften jeder regionalen Liga spielen im Modus Best of Three die Play-Offs aus. Die Sieger der regionalen Ligen spielen die \"Nationale Meisterschaft\" (National Championship) unter sich aus. Der Erste und Zweite der regionalen Ligen \"North\", \"Northern\" und \"North East\" qualifizieren sich für das Ausscheidungsturnier der Nordmannschaften, sowie die ersten drei Mannschaften aus der \"Central League\" sowie der Sieger der \"Coastal League\" für das Ausscheidungsturnier der Südmannschaften. Die ersten beiden Mannschaften der beiden Qualifikationsturniere spielen in einem einfachen Halbfinale um den Einzug in das Finale der nationalen Meisterschaft. Der dritte Platz wird ebenfalls ausgespielt.", "section_level": 3}, {"title": "Pokal.", "content": "Es gibt einen landesweiten Pokalwettbewerb für Frauen und Männer, der jedoch nicht jedes Jahr ausgetragen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Ebene.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Die NBF entsendet zu internationalen Turnieren seit 1997 Nationalmannschaften für Männer und Frauen in verschiedenen Altersklassen. Die Nationalmannschaften konnten sich bisher noch für keine wichtigen internationalen Turniere qualifizieren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Namibian Basketball Federation (NBF) wurde 1992 in der namibischen Hauptstadt Windhoek gegründet. Der Dachverband des Basketballs in Namibia entwickelte sich aus dem Schulsport an der Deutschen Höheren Privatschule Windhoek (DHPS). Der Verband reguliert unter anderem die namibischen Basketball-Ligen sowie andere nationale Wettbewerbe und entsendet die namibische Basketballnationalmannschaften. ", "tgt_summary": null, "id": 1112420} {"src_title": "Jérusalem", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Kontext.", "content": "Die Handlung der Oper beginnt in Toulouse im Spätherbst 1095, nachdem Papst Urban II. auf der Synode von Clermont Ende November zum Ersten Kreuzzug (1096–1099) aufgerufen hatte, um das Heilige Land von den Seldschuken zurückzuerobern. Einer der Hauptbefürworter des Kreuzzugs war der Bischof Adhemar de Monteil, der nach der Ernennung zum Apostolischen Legaten als offizieller Anführer galt, aber bereits 1098 starb. Raymond, Graf von Toulouse, nahm vier Tage nach der Synode als eines der ersten Mitglieder des höheren Adels das Kreuz, wurde ein Heerführer des Ersten Kreuzzugs und brach im Oktober 1096 in Begleitung seiner Gemahlin zum Kreuzzug auf. Dieser Erste Kreuzzug erreichte 1099 mit der Belagerung von Jerusalem, der Eroberung, dem anschließenden Gemetzel und der Einrichtung eines christlichen Königreichs Jerusalem sein Ziel, die Rückeroberung der heiligen Stätten. Die Oper endet mit der Ausrufung des Sieges am 15. Juli 1099. Auch Gaston von Béarn ist historisch belegt. Er war Teilnehmer des Ersten Kreuzzugs und schloss sich nach Streitigkeiten mit dem Grafen von Toulouse dem Heerzug Gottfried von Bouillons nach Jerusalem an. Am 15. Juli 1099 war er der erste Kreuzritter, der Jerusalem betrat. Die im Libretto behauptete Verlobung und spätere Heirat mit der Tochter des Grafen von Toulouse trifft dagegen nicht zu. Stattdessen war Gaston mit Talesa von Aragonien verheiratet.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Akt.", "content": "Toulouse 1095. Palast des Grafen von Toulouse. Empore zwischen Palast und Kapelle, Terrasse mit Treppe zum Garten. Nacht Nach einer viereinhalbminütigen \"Introduktion\" beginnt die Handlung. Der Graf von Toulouse hatte Gastons Vater im Krieg getötet, will aber zum Zeichen der Aussöhnung seine Tochter Hélène mit Gaston vermählen. Gaston ist noch voller Hass auf den Grafen, liebt aber Hélène. Nachdem sich Gaston und Hélène ihre Liebe gestanden haben, fleht Hélène beim Klang des morgendlichen Angelusläutens zusammen mit Isaure in einem Ave Maria, dass Gaston seinen Hass vergisst. Bei Sonnenaufgang strömen Ritter und Damen zur Kapelle und kommentieren in einem Chor, dass angesichts des bevorstehenden Kreuzzugs die Versöhnung erfolgen wird. Der Graf verspricht endgültig Gaston seine Tochter. Roger, der Bruder des Grafen, der Hélène heimlich liebt, plant daraufhin, Gaston ermorden zu lassen. In diesem Moment tritt Adhémar von Monteil, der päpstliche Gesandte, auf, um den Grafen zum Heerführer der französischen Kreuzritter zu ernennen. Nach Gastons Zusage, den Grafen auf dem Kreuzzug zu begleiten, überreicht ihm der Graf seinen weißen Kreuzrittermantel. Es folgt ein gemeinsames Gebet zum Gelingen des Kreuzzugs, und alle gehen in die Kapelle. Roger bleibt zurück und plant endgültig, Gaston ermorden zu lassen. Da er den Tausch des Mantels nicht bemerkt hat, weist er einen Soldaten an, nicht den Träger des Mantels, in dem er seinen Bruder vermutet, sondern den Krieger neben ihm zu töten. Der Platz füllt sich mit Soldaten. Aus der Kapelle ertönt Lärm, der gedungene Mörder enteilt, aus der Kapelle strömen die Ritter und rufen \"Au meurtre!\" („Mord!“). Als auch Gaston aus der Kapelle tritt, fragt Roger entsetzt, wem der Anschlag gegolten hat. Nachdem er erfahren hat, dass sein Bruder das Opfer war, überredet er den Attentäter, der inzwischen gefasst wurde, ihn zu retten und Gaston als Anstifter anzugeben. Nur Hélène und Isaure wollen es nicht glauben. Während die anwesenden Ritter bereits ihr Schwert ziehen, tritt der päpstliche Gesandte auf, belegt Gaston mit dem Kirchenbann, verflucht ihn und verurteilt ihn zur Verbannung, wo ihn die Strafe Gottes ereilen soll. Hélène, Gaston und Isaure flehen vergebens um Gnade. Roger bereut, wagt aber nicht, seine Schuld zu bekennen.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Akt.", "content": "Erstes Bild: Palästina 1099. Einsamer Ort in der Nähe von Ramla. Höhle, daneben ein schlichtes Kreuz Der Graf von Toulouse wurde zwar beim Mordanschlag seines Bruders Roger schwer verwundet, ist aber genesen, in Begleitung seiner Tochter zum Kreuzzug aufgebrochen und inzwischen mit dem Kreuzfahrerheer in Palästina angelangt. Roger, der noch immer glaubt, dass sein Bruder tot ist, pilgerte direkt nach der Tat als Büßer barfuß ins Heilige Land und lebt nun in einer Höhle in der Nähe vom Ramla als Einsiedler. Er bereut seine Tat und fleht Gott um Gnade an: \"Grâce! Mon Dieu!\" Raymond, ein Edelmann aus dem Gefolge Gastons, schleppt sich halb verdurstet vor die Höhle. Roger gibt ihm aus der Pilgerflasche zu trinken, erfährt, dass sich noch weitere Personen verirrt haben, und bricht zur Suche auf. Hélène und Isaure, auf der Suche nach Gaston, entdecken Raymond, der ihnen berichtet, dass Gaston nach mehreren Kriegstaten in Ramla gefangen genommen wurde. Sie brechen zusammen nach Ramla auf. Ein Chor verdurstender französischer Pilger hört die Fanfaren der Kreuzfahrer und glaubt, dass sie nun gerettet sind. Das Heer der Kreuzritter, mit einer Militärmusikkapelle an der Spitze, tritt zu den Klängen eines Marsches auf. Der Graf, in Begleitung des päpstlichen Gesandten, bittet um den Segen des frommen Eremiten. Roger erkennt zwar den Grafen, ist aber inzwischen so ausgezehrt, dass ihn der Graf nicht als seinen verschwundenen Bruder erkennt. Die Szene endet mit dem Aufbruch des Heeres zu einem blutigen Vernichtungsfeldzug. Zweites Bild: Dīwān des Emirs von Ramla Gaston denkt in der Gefangenschaft des Emirs an Hélène. Der Emir warnt ihn, angesichts des nahenden Kreuzfahrerheers zu fliehen. Ein Offizier bringt auf Geheiß des Emirs Hélène herein, die man in Verkleidung aufgegriffen hat. Der Emir und der Offizier verlassen den Raum, um das Gespräch zwischen Hélène und Gaston zu belauschen. Beide gestehen sich in einem Duett noch einmal ihre Liebe. Nachdem Schreie von draußen, \"Aux armes!\" („zu den Waffen!“), ertönen, versuchen Hélène und Gaston beim vermuteten Angriff der Kreuzritter zu entfliehen, werden aber von den Offizieren des Emirs festgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Akt.", "content": "Erstes Bild: Garten im Harem des Emirs Die Haremsdamen verspotten die verzweifelte Hélène: \"O belle captive\" („o schöne Gefangene“). Anschließend folgt ein etwa 17-minütiges Ballett der Haremsdamen mit einem Der Emir tritt in Begleitung einiger Scheichs auf. Die Damen verschleiern sich und zerstreuen sich im Garten. Ein Offizier berichtet, dass die Christen angreifen. Der Emir verlangt, dass Hélène bei einem Einfall geköpft werden soll. Hélène bleibt verzweifelt zurück, denkt an den Zorn ihres Vaters, den sie ohne Erlaubnis verlassen hat, und sorgt sich um Gaston. Das Kreuzfahrerheer unter dem Grafen von Toulouse hat inzwischen gesiegt, und Gaston konnte sich befreien. Im Moment des Wiedersehens mit Hélène dringen die Kreuzritter mit dem Grafen an der Spitze in den Palast ein. Die Ritter verlangen Gastons Hinrichtung. Hélène legt vergeblich Fürsprache ein. Ihr Vater verflucht sie als treulose Tochter und zerrt sie hinter sich her. Zweites Bild: Ein Platz in Ramla Zu den Klängen eines Trauermarsches wird Gaston von Soldaten und Büßern herbeigebracht, die seinen Helm, sein Schild und sein Schwert tragen. Der Gesandte des Papstes, die Ritter, ein Herold und ein Henker planen eine öffentliche Verurteilung angesichts der Bevölkerung von Ramla. Nachdem Gaston noch einmal seine Unschuld an dem Mordanschlag auf den Grafen betont hat, will er als Mann von Ehre sterben. Dies vereitelt der Gesandte, der ihn stattdessen am Tag vor der Hinrichtung zunächst als Verräter der Schande preisgeben will, indem er ihn aus dem Adel und dem Rittertum ausstößt. Gaston fleht noch einmal vergebens um eine Milderung des Urteils. Ein Herold zwingt Gaston, auf ein Podest zu steigen, auf dem sich bereits ein Henker befindet. Der Herold weist auf Gastons Helm als den Helm eines Verräters, und der Henker zerschlägt ihn. Dasselbe geschieht trotz aller Unschuldsbeteuerungen mit Gastons Schild und Gastons Schwert. Das anwesende Volk und der Edelmann aus Gastons Gefolge flehen vergeblich um Gnade. Gaston bittet um seinen sofortigen Tod, erkennt aber schließlich, dass er als Unschuldiger nicht seine Ehre verloren hat.", "section_level": 2}, {"title": "Vierter Akt.", "content": "Erstes Bild: Lager der Kreuzritter im Tal von Josaphat nahe Jerusalem. Ein bewachtes Zelt Die Kämpfe zur Eroberung Jerusalems haben begonnen. Roger will den Tod und denkt angesichts des Ölbergs an die Qualen Christi. Die Kreuzritter und Frauen in ihrem Gefolge, darunter auch Hélène treten auf. Der Gesandte des Papstes weist auf das Zelt, in dem Gaston gefangen gehalten wird und bittet Roger, den vermeintlichen frommen Einsiedler, einem Mörder die Absolution zu erteilen. Soldaten führen Gaston aus dem Zelt. Hélène tritt dazwischen und hat ein kurzes Gespräch mit Gaston, der über die Zerstörung seiner Waffen berichtet. Roger, der Gaston wiedererkannt hat, erkennt seine Aufgabe und verlangt, mit dem Gefangenen allein zu bleiben. Er weigert sich in seiner Rolle als Beauftragter des päpstlichen Gesandten, Gaston zu segnen, und übergibt ihm stattdessen ein Schwert. Er erlaubt ihm, für den Herrn zu kämpfen, womit Gaston seine Ehre zurückgewinnt. Ein kurzes Zwischenspiel \"La bataille\" geht der Schlussszene voraus. Zweites Bild: Zelt des Grafen nach der Eroberung Jerusalems Jerusalem ist eingenommen, und die Kreuzfahrer sind in die brennende Stadt eingedrungen. Der Graf ist zurückgekehrt und erwartet die siegreichen Krieger. Auch Gaston erscheint mit heruntergelassenem Helmvisier. Der Graf erkennt in ihm den Krieger, der als Erster die Kreuzfahrerflagge in Jerusalem hisste, und fragt nach seinem Namen. Gaston gibt sich zu erkennen und verlangt nach dem Henker. In diesem Moment taumelt der tödlich verwundete Roger auf die Bühne, gibt sich als Bruder des Grafen zu erkennen und bekennt, dass er der Verräter war. Angesichts seines Todes fleht er um Gnade und verlangt, die Stadt des Herrn zu sehen. Die hintere Zeltwand wird geöffnet und gibt den Blick auf Jerusalem frei. Die Oper schließt mit einem allgemeinen Hymnus \"A toi gloire, dieu de victoire\" („Ehre sei dir, Gott des Sieges“).", "section_level": 2}, {"title": "Instrumentation.", "content": "Die Orchesterbesetzung der Oper enthält die folgenden Instrumente:", "section_level": 1}, {"title": "Werkgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Nachdem Verdi nach seinen frühen Erfolgen bereits international bekannt geworden war, wollte auch die Pariser Oper ein Werk des Komponisten als \"Grand opéra\" aufführen. Verdi plante zunächst, seine Oper Attila aus dem Jahr 1846 umzuarbeiten, aber dann fiel seine Wahl auf die 1843 entstandene Oper \"I Lombardi alla prima crociata\" (dt. \"Die Lombarden auf dem ersten Kreuzzug\"). Die Librettisten Alphonse Royer und Gustave Vaëz (eigentlich Jean-Nicolas-Gustave Van Nieuwen-Huysen) überarbeiteten in ihrer französischen Fassung das italienische Libretto, wobei nach Meinung Faths die handelnden Personen glaubwürdiger erschienen. Das ursprüngliche, aus elf Bildern bestehende Werk wurde auf sieben Bilder reduziert. Verdi komponierte die Neufassung in Paris. Zu den neu hinzukomponierten Teilen gehören die Szene in Palästina, wo Gaston entehrt und zum Tode verurteilt wird, und das Ballett in den Gärten des Emirs, wo Hélène gefangen gehalten wird. Ebenso revidierte Verdi die Orchestrierung. Neu gegenüber den \"Lombardi\" war auch die erstmalige Verwendung verschiedener Militärmusikinstrumente wie Saxhörnern bei der Bühnenmusik. Im Gegensatz zu den \"Lombardi\" hat Verdi nach Meinung des Verdi-Biographen Julian Budden alles „Naive“ und die „Missgriffe“ herausgenommen und die Rezitative dramatisiert, sodass die jüngere Fassung den Eindruck erweckt, „dass sie mehr durchkomponiert ist als die ältere“. Verdi, der mit seiner Überarbeitung sehr zufrieden war, betonte die Eigenständigkeit und schrieb an seine Mailänder Gönnerin, die Gräfin Appiani, dass die Oper \"I Lombardi\" „bis zur Unkenntlichkeit verändert“ sei. Ebenso wies er seinen Verleger Giovanni Ricordi an, keinesfalls zuzulassen, dass \"Jérusalem\" in Italien in einer verstümmelten oder gekürzten Form aufgeführt würde. Einzig das Ballett könne weggelassen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Pariser Uraufführung am 26. November 1847 war ein Erfolg, trotz einiger negativer Kritiken, die bemängelten, dass es ein junger Mann wagte, mit Auber, Rossini oder Meyerbeer wetteifern zu wollen. Der sogenannte Bürgerkönig Louis-Philippe ließ zwei Akte in den Tuilerien nachspielen und ernannte Verdi zum Chevalier de la Légion d’Honneur. Das Werk wurde am 10. Juli 1849 in Hamburg unter dem Titel \"Jerusalem\" in einer Übersetzung von Joseph von Seyfried nachgespielt. Nach Calisto Bassis Rückübersetzung des französischen Textes ins Italienische fand die italienische Erstaufführung am 26. Dezember 1850 unter dem Titel \"Gerusalemme\" an der Mailänder Scala statt. Trotzdem konnte sich das Werk nicht in Italien durchsetzen, da die italienischen Bühnen die Urfassung bevorzugten, wobei die Scala als erste Bühne bereits 1855 wieder \"I Lombardi alla prima crociata\" auf den Spielplan setzte. Der Kritiker Abramo Basevi behauptete 1859, dass \"Jérusalem\" „aufgeblasen, zusammenhanglos und ohne Kolorit“ sei. Noch 1959 behauptete Franco Abbiati, dass die Oper „einem zerkochten Linsengericht“ gleiche. Obwohl \"Jérusalem\" noch bis 1880 im Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie aufgeführt wurde, verschwand die Oper aus dem Repertoire der Opernhäuser und blieb trotz der im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts einsetzenden Verdi-Renaissance und der Wiederaufführung im Teatro La Fenice Venedig, an der Pariser Oper und der Wiener Staatsoper nach Meinung Buddens ein „Aschenbrödel“, obgleich viele Szenen bereits auf den späten Verdi verweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Italienische Fassung \"Gerusalemme\".", "content": "1847 übersetzte Calisto Bassi das Libretto ins Italienische. Die Erstaufführung von \"Gerusalemme\" erfolgte am 26. Dezember 1850 im Teatro alla Scala in Mailand. Die erste Aufnahme entstand 1963 mit Leyla Gencer und Giacomo Aragall, weitere Aufnahmen mit Gencer und Aragall folgten 1964 und 1965. Eine weitere Aufnahme erfolgte 1975 mit Katia Ricciarelli und José Carreras. Aus der neuen Zeit sind keine Aufnahmen bekannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jérusalem ist Giuseppe Verdis erste französische Grand opéra. Sie entstand als Umarbeitung der Oper \"I Lombardi alla prima crociata\" und besteht wie das Original aus vier Akten. Die Uraufführung in französischer Sprache fand am 26. November 1847 an der Académie Royale de Musique in Paris statt. Die Librettisten Alphonse Royer und Gustave Vaëz übersetzten weitgehend das Ursprungslibretto von Temistocle Solera, unterlegten aber eine neue Handlung, indem sie die Hauptpersonen historisierten und zu Franzosen machten. Verdi komponierte viele Teile neu, darunter eine Balletteinlage, sodass \"Jérusalem\" als eigenständiges Werk gilt.", "tgt_summary": null, "id": 361187} {"src_title": "Len (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Frühe Werke der 1991 gegründeten Band waren an Künstler wie My Bloody Valentine, Mystery Machine und The Descendents angelehnt. Als Len als eine Hip-Hop-Version von Human League bezeichnet wurden, waren Marc und Sharon geschmeichelt und gaben zu, süchtig nach Human League zu sein. Als Indieband veröffentlichte Len eine EP und zwei Alben, \"Superstar\" und \"Get Your Legs Broke\", zuerst auf dem Label No Records aus Halifax, Nova Scotia, dann auf ihrem eigenen Label Funtrip. Diese Alben wurden jedes zwischen 20.000- und 35.000-mal verkauft. Zu dem Duo stießen noch D Rock, DJ Move und Planet Pea. Die neuen Mitglieder beeinflussten die Ausrichtung der Band vom ursprünglichen Alternative Punk/Pop hin zu einer Art Hip-Hop. Sie veröffentlichten das Album \"You Can’t Stop the Bum Rush\" im Jahre 1999, auf dem auch der Hit \"Steal My Sunshine\" enthalten war, der Rang acht in Großbritannien und neun in den USA erreichte sowie die kanadischen Charts anführte und Teil des Soundtracks zum Film \"Go\" war. Das Stück bestand aus der heiseren Stimme Marcs und als Gegensatz dazu der sanft klingenden Stimme Sharons, untermalt von einem Sample aus dem Lied \"More, More, More\" von Andrea True Connection. 2000 coverte die Band das Lied \"Kids in America\" von Kim Wilde für den Film \"Digimon - The Movie\"; die Coverversion wurde in Los Angeles aufgenommen. 2002 erschien \"We Be Who We Be\" nur in den USA und Kanada beim Label Dreamworks. Das Album war ursprünglich für das zweite Quartal 2002 gedacht; nach Jahren der Verzögerungen verließ die Band das Label und wechselte zu Venus Corp (EMI). Am 14. Februar 2005 veröffentlichte Venus Corp ein komplett anderes Len-Album, \"Diary of the Madmen\", das nur in Kanada veröffentlicht wurde. Dennoch entschieden manche Läden, es wegen der harten Sprache nicht zu verkaufen. Len arbeitete an einem Nachfolgealbum für \"Diary of the Madmen\", das im Sommer 2007 mit Marcin Watras fertiggestellt werden sollte. Das Album sollte zehn Lieder – darunter ein Cover eines Liedes von Ozzy Osbourne aus dessen ähnlich klingendem Album \"Diary of a Madman\" – enthalten und Gäste wie Junior „Dirty“ Sanchez, Stubbs und Chin sollten daran beteiligen. Marcs und Sharons Stimmen sollten nicht bei jedem Lied zu hören sein. Bis jetzt ist dieses Album aber nicht erschienen.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "EPs und Singles.", "content": "Superstar Get Your Legs Broke You Can’t Stop the Bum Rush Soundtrack für Digimon – The Movie We Be Who We Be The Diary of the Madmen", "section_level": 2}], "src_summary": "Len ist eine kanadische Alternative-Rock-Band aus Toronto, Ontario. Internationale Bekanntheit erlangte sie 1999 mit ihrem Lied \"Steal My Sunshine\". Die Band wurde von Marc Costanzo (Gesang, Gitarre) und Sharon Costanzo (Gesang, Bass) gegründet.", "tgt_summary": null, "id": 1181579} {"src_title": "Fridolin von Senger und Etterlin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Militärischer Werdegang bis 1945.", "content": "Senger und Etterlin entstammte einer Familie des oberfränkischen Reichsadels, absolvierte als Einjährig-Freiwilliger ab Oktober 1910 seinen Militärdienst im 5. Badischen Feldartillerie-Regiment Nr. 76 und studierte anschließend Jura in Freiburg im Breisgau und Oxford. Er gehörte in Oxford zum Mitgliederkreis des \"„Hanover Club“\", eines von 1911 bis 1913 bestehenden deutsch-britischen Debattierclubs unter Führung von Albrecht Graf von Bernstorff, der das gegenseitige Verständnis fördern sollte. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er als Leutnant der Reserve einberufen und mit seinem Regiment an der Westfront eingesetzt. Kurz vor Kriegsende wurde er am 20. Juni 1918 zum Oberleutnant befördert, später in die Reichswehr übernommen und dem 5. (Preußischen) Reiter-Regiment in Belgard zugeteilt. Anschließend kam er 1921 in den Stab des 18. Reiter-Regiments nach Stuttgart-Bad Cannstatt, wurde ab April 1924 mit dem Kommando über die Eskadron in Ludwigsburg betraut und am 1. Mai 1924 zum Rittmeister befördert. Senger und Etterlin übernahm die Ausbildungsabteilung des Regiments, wurde am 1. August 1932 Major und nach der Beförderung zum Oberstleutnant (ab 1. August 1936) am 10. November 1938 Chef des Kavallerie-Regiments 3 in Göttingen. Der am 1. März 1939 zum Oberst beförderte Senger und Etterlin nahm zu Beginn des Zweiten Weltkriegs mit seinem Regiment am Überfall auf Polen teil und übernahm vor dem Westfeldzug am 7. Februar 1940 die Reiter-Brigade 1. Nach Abschluss der Kampfhandlungen war Senger und Etterlin von Juli 1940 bis Juli 1942 Chef der Deutschen Verbindungsdelegation in Turin bei der italienisch-französischen Waffenstillstandskommission und wurde in dieser Funktion am 1. September 1941 zum Generalmajor befördert. Am 10. Oktober 1942 erhielt er das Kommando über die 17. Panzer-Division und führte die Einheit bei den Kämpfen um Rostow, bevor er nach seiner Beförderung zum Generalleutnant am 1. Mai 1943 abgelöst und zum Wehrmachtbefehlshaber auf Sizilien sowie im August 1943 zum Wehrmachtbefehlshaber auf Sardinien und Korsika ernannt wurde. Im Oktober 1943 betraute man Senger und Etterlin mit der Führung des XIV. Panzerkorps, beförderte ihn am 1. Januar 1944 zum General der Panzertruppe und ernannte ihn zum Kommandierenden General des Korps. Als solcher war er maßgeblich an der Schlacht um Monte Cassino beteiligt. Vom 5. bis 23. Oktober 1944 war er kurzfristig mit der Führung der 14. Armee beauftragt.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Im Rahmen der Kapitulation der deutschen Truppen geriet Senger und Etterlin am 2. Mai 1945 mit den Resten seines Panzerkorps als Teil der Heeresgruppe C in Norditalien in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er Mitte 1947 entlassen wurde. In der Nachkriegszeit war Senger und Etterlin 1950 maßgeblich an der Ausarbeitung der Himmeroder Denkschrift beteiligt, die zur Gründung der Bundeswehr und zur Wiederbewaffnung Deutschlands führte. Von Juli 1955 bis 1956 war er Mitglied des Personalgutachterausschusses für die neue Bundeswehr. Er gehörte von 1956 bis 1958 der leitenden „Control Group“ der Operational History (German) Section der „Historical Division“ der US Army an und reiste wiederholt in die Vereinigten Staaten, um dort in amerikanischen Militärschulen Vorträge über die Strategie der Wehrmacht gegen die Rote Armee zu halten. Zudem war Senger und Etterlin Mitglied des Arbeitskreises für Wehrforschung, in dem ehemalige Wehrmachtsgeneräle und zivile Historiker zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges schrieben. Ab 1958 war er Mitglied des Beirats für Fragen der Inneren Führung der Bundeswehr. Er war der Vater des späteren Generals der Bundeswehr und NATO-Oberbefehlshabers Mitteleuropa Ferdinand von Senger und Etterlin.", "section_level": 2}], "src_summary": "Fridolin Rudolf Theodor Ritter und Edler von Senger und Etterlin (* 4. September 1891 in Waldshut; † 4. Januar 1963 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg und 1950 Mitverfasser der Himmeroder Denkschrift.", "tgt_summary": null, "id": 1418246} {"src_title": "Boulton & Paul Overstrand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Glenn Brown wurde 1966 in Hexam geboren. Von 1984 bis 1992 belegte er Kurse an der Norwich School of Art, am Bath College of Higher Education und am Goldsmith’s College in London. Ein wichtiger Einfluss für ihn war das Werk von Gerhard Richter. Brown eignet sich Themen von Bildern an, die sowohl von lebenden Künstlern wie Frank Auerbach, Georg Baselitz und Howard Hodgkin als auch von historisch etablierten Künstlern wie Rembrandt van Rijn, Fragonard oder Salvador Dalí geschaffen wurden, und gibt ihnen seinen eigenen spezifischen Ausdruck. Browns Gemälde weisen eine Trompe-l’œil-Illusion in ihrer Malweise auf. Die Bildtitel sind für den Betrachter nicht immer verständlich, so heißt ein Gemälde aus dem Jahr 2001 \"Joseph Beuys (after Rembrandt)\", dessen Vorbild ein von Rembrandts Assistenten geschaffenes Gemälde des Sohnes Titus war. „Vielleicht steckte in ihm ja wirklich ein extrovertierter Junge mit Ohrring, Halskette und Hut – ich mag Gegensätze“, äußerte sich der Künstler über sein Werk. Es gab einige Kontroversen anlässlich der Verleihung des Turner Preises im Jahre 2000, da sein Bild \"Loves of Shepherds\" eine große Ähnlichkeit mit der Science-fiction Illustration \"Double Star\" des Künstlers Tony Roberts von 1973 aufwies. Der Turner-Preis wurde in diesem Jahr an den Deutschen Wolfgang Tillmans verliehen. Brown eignete sich auch individuelle Raumszenenbilder von Chris Foss an, indem er sie in einem Fall kopierte und veränderte (\"Exercise One (for Ian Curtis)\", 1995), und im anderen Fall sie vollkommen unverändert beließ (\"Dark Angel (for Ian Curtis)\", 2002), was eine Anklage wegen Plagiats zur Folge hatte. Der daraus resultierende Rechtsstreit wurde außergerichtlich abgeschlossen. Seit dem Jahr 2008 wandte sich Brown nach früheren Versuchen mit dem Siebdruck der Radierung zu. Mit Hilfe des Computers und der Software Photoshop schuf er seine \"Layered Portraits\", indem er bis zu 15 Porträtradierungen und Zeichnungen der Radierer Rembrandt, Urs Graf und Lucian Freud übereinanderschichtete und digital manipulierte, bis ein neues Werk entstand. Nach der Übertragung auf die Druckplatte und dem Druck scheinen die Vorlagen in einem gewissen Maß durch. Er nennt sie „meine schizophrenen Porträts“. Im Jahr 2009 behauptete Brown, es sei unsinnig, Gemälde ganz neu herzustellen. Bilder seien wie Sprachen. Es sei unmöglich ein Bild herzustellen, das nicht geliehen sei. „Selbst die Bilder in Deinen Träumen, beziehen sich auf die Realität.“ Der öffentlichkeitsscheue Maler – er lässt sich grundsätzlich nicht fotografieren – hat sein Atelier im Osten Londons in einer ehemaligen Schule, der Rochelle School. Ateliernachbarn sind beispielsweise Michael Raedecker und Goshka Macuga, die ebenfalls beide für den Turner-Prize nominiert waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Glenn Brown (* 1966 in Hexham, Northumberland) ist ein britischer Maler und Bildhauer, der im Jahr 2000 für den Turner Prize nominiert wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1643876} {"src_title": "Le Thillot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Kleinstadt Le Thillot an der oberen Mosel liegt in den Vogesen im äußersten Südosten Lothringens und grenzt im Süden an die Region Bourgogne-Franche-Comté. Remiremont, die nächstgrößere Stadt ist 24 Kilometer von Le Thillot entfernt. Das Gemeindegebiet von Le Thillot erstreckt sich vom Tal der Mosel, das hier ca. 1000 Meter breit ist, bis zu den Kammlagen nordöstlich und südlich des Ortes. Im Nordosten wird mit 950 Metern die höchste Erhebung in der Gemeinde erreicht. Im Süden erfolgt mit dem Col du Croix auf 679 Metern Höhe der Übergang zu einem Hochplateau, das die Wasserscheide zum Einzugsgebiet der Saône bildet. Im Gemeindegebiet münden die aus Süden kommenden Gebirgsbäche \"Ruisseau Le Vacceux\" und \"Ruisseau de Couard\"; der den Norden der Gemeinde prägende \"Ménil\" mündet in der Nachbargemeinde Ramonchamp in die Mosel. Die Wälder, die knapp die Hälfte des 15,14 km2 großen Gemeindegebietes ausmachen, gehören den Forstarealen \"Bois du Hinguenet\" und \"Forêt Domaniale du Géhand\". Die Höhe von fast 500 Metern über dem Meer lässt im oberen Moseltal keinen wirtschaftlichen Ackerbau zu, so dass Viehweiden dominieren, die sich über die Hänge bis in die hohen Lagen hinziehen. Der Stadtkern mit der Kirche Saint-Jean-Baptiste liegt am rechten Moselufer. Die Siedlungsachsen von Le Thillot und dem östlich anschließenden Fresse-sur-Moselle sind entlang der Mosel inzwischen zusammengewachsen. Eine weitere Achse, die quer zum Moseltal verläuft, bindet den Ortsteil \"Le Prey\" ein. Weitere Ortsteile sind \"Les Ves\" im Nordosten und \"Les Mines\" im Süden. Es handelt sich hierbei um Ansammlungen von Bergbauernhöfen. Nachbargemeinden von Le Thillot sind Le Ménil im Norden, Fresse-sur-Moselle im Osten, Haut-du-Them-Château-Lambert sowie Ramonchamp im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits in der Römerzeit führte der Weg von Metz nach Basel über das obere Moseltal und somit durch Le Thillot. Vor der Französischen Revolution gehörte die verstreute Siedlungsstruktur um Le Thillot zum Besitz der Äbtissinnen des \"Chapitre de Remiremont\". Die heutige Gemeinde Le Thillot entstand durch die Abspaltung aus dem Ban de Ramonchamp am 30. Juni 1860 per Ministerdekret. Der Name \"Thillot\" stammt vermutlich vom französischen Wort \"tilia\" (Linde) ab, die auch als zentrales Symbol des Wappens auftaucht. Zwischen 1560 und 1760 wurden von den Lothringer Herzögen südlich von Le Thillot Kupferminen betrieben. An diese Periode erinnert noch der Name des Ortsteiles \"Les Mines\". Einige der Stollen und Mundlöcher wurden in jüngster Zeit gesichert und Besuchern zugänglich gemacht (Schaubergwerk). Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts lebten die Einwohner von der Land- und Viehwirtschaft, daneben verdienten sich die Bauern als Holzfäller, Handwerker, Schreiner, Holzschuhmacher oder Gespannführer ihren Unterhalt. Nach 1870 erlebte die Textilindustrie eine neue, verstärkte Blüte durch die Ansiedlung von Betrieben elsässischer Besitzer, die vor den Deutschen geflohen waren. In den 1970er Jahren begann der Niedergang der Textilindustrie. Erst allmählich konnten neue Arbeitsplätze geschaffen werden, unter anderem in der Kunststoff- und Metallverarbeitung sowie im Maschinenbau. Siehe auch: Jüdische Gemeinde Le Thillot", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Einwohnerzahlen der Gemeinde Le Thillot zeugen vom Verlust vieler Arbeitsplätze in der Textilbranche seit den 1970er Jahren. Die Ansiedlung neuer Unternehmen konnte die Abwanderungsrate nicht kompensieren.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Nur noch wenige Einwohner von Le Thillot sind in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt. Im Gebiet der Stadt sind 16 Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Milchwirtschaft, Zucht von Pferden, Rindern, Schafen und Ziegen). Nördlich des Ortskerns wurde das Gewerbegebiet \"le Prey\" \"(Zone d’aménagement concerté le Prey)\" eingerichtet. Zu den heute in Le Thillot ansässigen Betrieben mit über 100 Mitarbeitern zählen: Darüber hinaus pendeln viele Erwerbstätige in andere Gewerbegebiete des oberen Moseltales. Le Thillot setzte in den letzten Jahren zunehmend auf den Fremdenverkehr und ist inzwischen durch Hotels, Pensionen, Ferienhäuser und einen Campingplatz touristisch erschlossen. Ein Fremdenverkehrsbüro (Office de tourisme) im Ort koordiniert die Aktivitäten. Mit 3745 Einwohnern (2006) ist Le Thillot die größte Kommune im Moseltal oberhalb von Remiremont und mit seinen Einkaufsmöglichkeiten sowie Kulturangeboten ein urbanes Zentrum in der Region. Le Thillot ist mit drei Grund- und einer Realschule sowie einem Kindergarten auch Bildungsstandort. Der Verkehr in Le Thillot ist durch die stark frequentierte Route nationale 66 (Europastraße 512) von Épinal über den Col de Bussang nach Mülhausen geprägt, die mitten durch die Kleinstadt führt, was insbesondere im Berufsverkehr zu erheblichen Behinderungen führt. Seit vielen Jahren ist eine Ortsumgehung der N 66 geplant. Die Hauptverkehrsachse wird in Le Thillot von der Départementsstraße 468 gekreuzt, die von Gérardmer nach Lure in der Franche-Comté führt. Das ehemalige Bahnhofsgebäude und der Straßenname \"Rue de la Gare\" erinnern an die stillgelegte Bahnlinie von Remiremont nach Bussang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Le Thillot ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern () im Département Vosges in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Épinal und ist Sitz des Gemeindeverbandes Communauté de communes des Ballons des Hautes-Vosges.", "tgt_summary": null, "id": 1080483} {"src_title": "Martin Gerlach senior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Martin Gerlach, Sohn von Georg und Katharina, geborene Schwarz, lernte zunächst an der königlichen Zeichenakademie in Hanau das Handwerk des Ziseleurs und Graveurs. 1868 übersiedelte er nach Berlin und eröffnete gemeinsam mit A. Schwarz ein Gold- und Juweliergeschäft. Obwohl er zeitweise bis zu 50 Mitarbeiter beschäftigte, musste das Geschäft jedoch 1870 liquidiert werden. In Berlin beschäftigte er sich zunehmend mit der Fotografie, zeichnete teilweise nach Fotografien und publizierte über die Gold- und Juwelenindustrie. 1872 gründete er die Verlagsbuchhandlung \"Martin Gerlach\", deren Schwerpunkt die Veröffentlichung seines fotografischen Werks aus den Bereichen Architektur, Ornamentik und Pflanzenstudien bildete. In seinem Verlag erschien auch die kunstgewerbliche Zeitschrift \"Die Perle\". Seine Fotografien wurden auch von vielen anderen deutschen Illustrierten abgedruckt. 1874 übersiedelte Gerlach nach Wien und verlegte auch den Firmensitz seines Verlages dorthin. Durch seine Zusammenarbeit mit Ferdinand Schenk firmierte der Verlag nunmehr unter \"Martin G. & Co\", ab 1882 dann unter \"Gerlach & Schenk\". Martin Gerlach setzte seine Tätigkeit als Fotograf fort und interessierte sich besonders für volkskundliche Motive, für die er die Länder der Monarchie bereiste. Dank der hervorragenden technischen Ausstattung der Bücher wurde der Verlag bald im In- und Ausland bekannt. Als Schenk 1901 seinen eigenen Verlag gründete und aus der Firma ausschied, wurde Albert Wiedling (1859–1923), der bereits seit 1882 ein Mitarbeiter Gerlachs und ab 1895 Prokurist des Verlags war, Teilhaber der Firma, die ab 1904 in \"Gerlach & Wiedling\" umbenannt wurde. Martin Gerlach, den der Kunstschriftsteller Joseph August Lux als einen „Führer der Moderne“ bezeichnete, entdeckte zahlreiche Talente und konnte bekannte Künstler für eine Zusammenarbeit mit seinem Verlag gewinnen, wie etwa Anton Seder, Carl Otto Czeschka, die Brüder Ernst und Gustav Klimt, Heinrich Lefler oder Ferdinand Schmutzer. Nach 1901 wurde das Verlagsprogramm erweitert. Einerseits wurde die durch ihre Jugendstilillustrationen bekannte 34-bändige Kinderbuchreihe \"Gerlachs Jugendbücherei\" verlegt, andererseits wurden als Kommissionsverlag der Gemeinde Wien zahlreiche Publikationen zu Wiener Themen veröffentlicht, darunter die Sammlung \"Wiener Lieder und Tänze\" von Eduard Kremser oder eine große Franz-Grillparzer-Ausgabe. Martin Gerlach senior war in erster Ehe 1869 mit Laura Eßbach, in zweiter Ehe 1874 mit Maria Meinel verheiratet. Sein Grab ist auf dem Friedhof Döbling (Grablage 35-25-10). Sein Sohn Martin Gerlach junior (1879–1944) führte den Verlag mit Albert Wiedling in der übernommenen Tradition weiter, perfektionierte sein Werk und übergab es seinerseits seinem Sohn Kurt Gerlach (1919–2003).", "section_level": 1}, {"title": "Eigene Publikationen.", "content": "Im Rahmen der Zeitschrift \"Die Quelle\" erschienen zu Gerlachs Lebzeiten:", "section_level": 1}, {"title": "Allegorien. Neue Folge.", "content": "Als Fortsetzung der vom Historismus geprägten zwei Bände der „Allegorien und Embleme“ von 1882 brachte Martin Gerlach in der Zeit von 1896 bis 1900 die „Allegorien Neue Folge“ in wiederum hervorragender Qualität heraus. Er schrieb dazu: „Ich wählte zunächst das Lust und Leben atmende Thema ‚Wein, Liebe, Gesang, Musik und Tanz‘, an welches sich später das figural unerschöpfliche Gebiet der Künste und Wissenschaften und der frohe Reigen der Jahreszeiten mit dem heiteren Treiben des Sports anschließen sollen. Deutsche und österreichische Künstler erfassten in ihrer Eigenart mein Bestreben und belebten die alten Begriffe durch gedankenvolle Kompositionen, durch junge, weltfrohe Gestalten mit reichem modern stilistischem Beiwerk.“ In dem Mappenwerk mit 120 Blättern arbeiteten u. a. Alfred Cossmann, Carl Otto Czeschka, Josef Engelhart, Gottlieb Theodor von Hartenkampf-Kempf, Gustav Klimt, Heinrich Lefler, Berthold Löffler und Koloman Moser. Die Original-Vorlagen wurden anlässlich der Ausstellung in den Festräumen des Rathauses Wien 1901 vom Gemeinderat für das Historische Museum der Stadt Wien erworben. Die Tafeln als Farblithographien im Format 35 × 44 cm datieren aus den Jahren 1896–1900: 1 Adolf Liebscher: Liebe, Musik, Wein. 2 Julius Diez: Musik. 3 Eduard Unger: Bauerntanz. 4 Ferdinand Schmutzer: Tanz. Liebe. 5 Sergius Josef Hruby: Musik. 6 Josef Arpád Koppay und H. Kaufmann: Wein. 7 Carl von Marr: Liebe. 8 Josef Arpád Koppay und Koloman Moser: Tanz. 9 Jan Preisler: Musik, Gesang. (dat. 1895) 10 Heinrich Lossow: Liebe, Musik, Wein. 11 Max Švabinský: Wein. 12 Max Švabinský: Weib. (dat. 1895) 13 Max Švabinský: Gesang. 14 Karel Vítězslav Mašek: Liebe. 15 Josef Arpád Koppay: Musik. 16 H. Kaufmann: Wein, Liebe, Gesang, Musik, Tanz. 17 Eduard Unger: Bauerntanz. 18 Alexander Rothaug und Eduard Unger: Bauerntanz und Musik. 19 Julius Diez: Musik. (dat. 1895) 20 Max Švabinský: Liebe. 21 Julius Diez: Wein. (dat. 1895) 22 Adolf Liebscher: Liebe. 23 Karel Špillar: Wein, Tanz. 24 Julius Diez: Musik, Tanz, Wein (dat. 1895) 25 Josef Arpád Koppay: Liebe. 26 L. Novak: Wein 27 Franz Stuck: Musik. Tanz. 28 Koloman Moser: Gesang, Liebe, Musik, Tanz. 29 G. Greiner, Heinrich Lefler: Wein, Liebe, Tanz. 30 Koloman Moser: Liebe. (dat. 1895) 31 F. Rinner: Liebe, Wein, Musik, Gesang. 32 Heinrich Lefler: Gesang, Musk, Tanz, Wein. 33 F. Rinner: Wein. 34 G. Greiner: Liebe, Musik. 35 Koloman Moser: Liebe und Wein. 36 Alexander Rothaug: Tanz, Musik, Liebe. 37 Koloman Moser: Musik. 38 Heinrich Lefler, Carl von Marr, Sergius Josef Hruby: Wein, Liebe, Musik, Gesang, Liebe. 39 Vitezlav Karl Masek: Liebe. 40 Alexander Rothaug: Musik, Wein, Tanz, Gesang, Liebe. 41 Karel Klusacek: Wein, Tanz. 42 Heinrich Lefler: Tanz. 43 J. Bacher: Musik. 44 Koloman Moser: Musik. 45 Heinrich Lefler: Musik.-Tanz. 46 Gustav Klimt: Liebe. 47 Koloman Moser: Frühlingsmorgen. 48 Emil Pirchan: Die Zeit. 49 Hermann Vogel: Sommer. 50 Jan Preisler: Herbst. 51 Koloman Moser: Sommer. 52 Wilhelm List: Der Durst. 53 Gustav Klimt: Juni-Monat. 54 Hermann Vogel: Winter. 55 Robert Engels: Frühling. 56 Georg Sturm: Frühling. 57 Sergius Josef Hruby: Musik. 58 Gustav Klimt: Sculptur. 59 Karel Špillar: Kunst, Musik. 60 Georg Sturm: Dekorative Kunst. 61 F. Rehm: Malerei, Sculptur. 62 Karel Špillar: Musik. Poesie. Malerei. (dat. 1898) 63 Carlos Grethe: Der Sturm. 64 Léo Schnug: Poesie, Prosa, Posse, Drama. 65 Ludwig Karl Strauch: Kunst, Musik, Gesang. 66 Gustav Klimt: Tragödie. 67 Josef Daschner: Malerei, Architektur, Sculptur. 68 Sergius Josef Hruby: Die graphischen Künste. 69 Léo Schnug: Kunst, Sport und Wissenschaft. 70 Carl Ederer: Komödie. 71 Julius Diez: Tragödie. (dat. 1899) 72 Berthold Löffler: Jurisprudenz. (dat. 1899) 73 Alfred Cossmann: Industrie. 74 Berthold Löffler: Sport und Wissenschaft. (dat. 1899) 75 Koloman Moser: Jagd, Fischerei, Ruder- und Radfahrsport. 76 Alfred Cossmann: Der Tod. 77 Léo Schnug: Vignetten. 78 Carl Otto Czeschka: Jagd. (dat. 1898) 79 Gottlieb Theodor v. Hartenkampf-Kempf: Arbeit, Zeit. (dat. 1897) 80 Julius Diez: Komödie. (dat. 1899) 81 Fritz Rehm: Lawn-Tennis, Rudersport, Ski. 82 Hans Schwaiger: Jagd. 83 Carl Otto Czeschka: Die Jahreszeiten. (dat. 1899) 84 William Wauer: Wassersport. (dat. 1997) 85 Carl Otto Czeschka: Jagd. 86 Karl Ederer: Schießsport, Athletik, Rudersport. 87 Berthold Löffler: Wissenschaften. 88 Leopold Widlizka: Die Zeit. 89 Koloman Moser: Exlibris; Frühling. 90 Adolf Höfer: Tanz. 91 Ignatius Taschner: Wissenschaft. 92 Hans Meyer-Cassel: Jurisprudenz, Botanik, Physik, Anatomie, Astronomie. 93 Carl Otto Czeschka: Wissenschaft. 94 Koloman Moser: Kopfleisten. 95 Ignatius Taschner: Elektricität. 96 Carl Otto Czeschka: Astronomie, Schöpfung, Die Lüge. 97 Albert Weisgerber: Vignetten. (dat. 1899) 98 Carl Otto Czeschka: Poesie. (dat. 1900) 99 Leopold Widlizka: Elektricität. 100 Rudolf Jettmar: Akustik, Elektricität. 101 Gottlieb Theodor v. Hartenkampf-Kempf: Elektricität. 102 Hans Schwaiger: Astronomie. 103 Egon Josef Kossuth: Sport. (dat. 1900) 104 Alexander Rothaug: Dichtkunst, Frühling. 105 Josef Engelhart: Anatomie. 106 Carl Otto Czeschka: Tanz und Wein. 107 Albert Weisgerber: Vignetten. 108 Robert Engels: Frühlingserwachen. 109 St. Bohusz (Stanisław Bohusz-Siestrzeńcewicz): Tanz. 110 Gottlieb Theodor v. Hartenkampf-Kempf: Elektricität. 111 Heinrich Lefler: Spielkarten. 112 Walter Georgi: Die Arbeit. 113 Ignatius Taschner: Der Tod und das Leben. 114 Carl Otto Czeschka: Vignetten. 115 Carlos Grethe: Tag und Nacht. 116 Konrad Petrides und Carl Otto Czeschka: Kraft, Durst, Liebe. 117 Walter Püttner: Das Wasser. 118 Leopold Widlizka: Das Verhängnis. (dat. 1900) 119 Arpad Schmidhammer: Humoristische Vignetten. 120 Gino von Finetti: Ende. (dat 1900)", "section_level": 1}, {"title": "Gerlach's Jugendbücherei.", "content": "Martin Gerlach sen. initiierte „Gerlach's Jugendbücherei“, einen „Bücherschatz zur Literaturbildung und Kunsterziehung der Jugend“. Der 1921 gegründete „Deutsche Verlag für Jugend und Volk“ führte dieses Projekt weiter. Von 1901 bis 1924 erschienen 34 kleine Bände im Format 15 × 14 cm. Für die Illustrationen und die Buchgestaltung zog Martin Gerlach namhafte Künstler heran. Der Band 22 „Die Nibelungen“ mit farbigen Bildern mit Golddruck von Carl Otto Czeschka gilt als das kostbarste Werk in dieser Sammlung. Deshalb gehört es zu den Sammlungen in deutschen und internationalen Museen. Künstler für Illustrationen und Buchschmuck in \"Gerlach's Jugendbücherei\" Carl Fahringer (1874 – 1952)- Albert Weisgerber (1874 – 1960)- Berthold Löffler (1874 – 1960)- Paul Horst-Schulze (1876 – 1937)- Ignaz Taschner (1871 – 1913)- Otto Tauschek (1881 – 1971)- Ferdinand Andri (1871 – 1956)- Carl Otto Czeschka (1878 – 1960)- Hugo Steiner-Prag (1880 – 1945) - Rudolf Sieck (1877 – 1957)- Otto Bauriedl (1879 – 1961) - Hans Schwaiger (1854 – 1912) - Josef J. Loukota (1879 – 1967)- Franz Wacik (1883 – 1938)- Ferdinand Staeger (1880 – 1976) - Ernst Kutzer (1880 – 1965) - Richard Daenert (? -?) (Lehrer an der KGS Magdeburg und Werkschule Köln) - Ernst Liebenauer (1884 – 1970) - Siegmund von Suchodolski (1875 – 1935) - Norbertine Bresslern-Roth (1891 – 1978)- Die vollständige Sammlung enthält folgende 34 Bände (mit den Namen der Illustratoren)", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin Gerlach senior (Martin Peter Gerlach * 13. März 1846 in Hanau; † 9. April 1918 in Wien) war deutsch-österreichischer Ziseleur und Graveur, Fotograf und Verlagsgründer.", "tgt_summary": null, "id": 619408} {"src_title": "Ullastret (Oppidum)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Oppidum liegt auf einer steilen Anhöhe (\"Puig de Sant Andreu\") östlich der modernen Ortschaft Ullastret inmitten einer Ebene, die bis in die Neuzeit von einem See bedeckt wurde. Die Landschaft im äußersten Nordosten Kataloniens trägt heute noch den Namen der nahegelegenen Griechenstadt Empúries (span. Ampurias), das sogenannte Ampurdán. Der Felsen, auf dem sich das iberische Oppidum befand, liegt etwa 10 km Luftlinie vom Meer entfernt und bildet ein Dreieck, dessen längster Ausläufer ziemlich genau nach Norden zeigt. Die Ausdehnung des Hügels beträgt in der Länge 450 m, an der breitesten Stelle misst er 170 m (etwa 11 ha Oberfläche). Im Mittelalter (12. Jahrhundert) wurde auf seinem höchsten Punkt eine Burg errichtet, bis etwa 1936 befand sich dort ein Bauernhof.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem der Hügel sporadisch schon in der Steinzeit aufgesucht wurde, lassen sich erste Siedlungsspuren im Übergang von der Bronze- in die Eisenzeit auf einer nahegelegenen Insel (\"Illa d’en Reixac\") fassen. Die früheste Keramik dort ist handgemacht. Im Verlauf des 6. Jahrhunderts tritt verschiedene griechische Importkeramik auf. Zu dieser Zeit wird auch der „Puig de Sant Andreu“ besiedelt. Das Oppidum erreichte seine größte Blütezeit im 4. Jahrhundert v. Chr. Ebenfalls in diesem Jahrhundert kommt aus dem Süden die drehscheibengeformte iberische Keramik mit Bemalung auf. Die Funde von Ullastret weisen daneben einen sehr hohen griechischen (Feinkeramik) und punischen Anteil (Amphoren) auf. Im Verlauf des 3. Jahrhunderts v. Chr. wurde die Siedlung allmählich verlassen, vielleicht aufgrund der Nähe zur griechischen Stadt Emporion oder aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten. Die Importkeramik wird nach und nach weniger. Die Römer haben den Ort höchstwahrscheinlich schon verlassen vorgefunden, Spuren einer gewaltsamen Zerstörung gibt es nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der Teil der Anhöhe, der nicht durch den steilen Felsen geschützt war, wurde mit einer starken Mauer umgeben, die im Westen sieben meist runde Türme einschloss. Zwei weitere Türme befanden sich abseits der Mauer an der steilen Ostseite. Der endgültige Ausbau der Mauer wird auf das 4. Jahrhundert datiert. An der höchsten Stelle der Ansiedlung befand sich wahrscheinlich ein Heiligtum. In dem deutlich hervorstechenden, quadratischen Gebäude wurden viele Terrakotten gefunden. Der östliche Teil, wo sich vermutlich der Eingang befand, ist zerstört. Ein Stück westlich unterhalb dieser Strukturen befanden sich sehr viele in den Fels geschlagene Kornsilos. Auf den niedriger gelegenen Terrassen wurden die Wohnviertel ausgegraben, durch Straßen und Terrassen in \"insulae\" geteilt, mit vielen freien Flächen (Plätzen), deren Funktion nicht eindeutig belegt ist. Einer von ihnen ist jedoch mit einer regelrechten \"porticus\" umgeben, so dass er als Agora angesprochen wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die vorgeschichtliche Siedlung von Ullastret ist ein iberisches Oppidum im nördlichen Katalonien (Verwaltungsbezirk Baix Empordà, Provinz Girona). Sie befindet sich etwa sechs Kilometer nordöstlich von La Bisbal d’Empordà im Empordà, dem fruchtbaren Hinterland der Costa Brava.", "tgt_summary": null, "id": 1892689} {"src_title": "Robert Lendlmayer von Lendenfeld", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lendenfeld studierte ab 1878 Naturwissenschaften und insbesondere Zoologie. Zum Dr. phil. promoviert, lebte er von 1881 bis 1886 in Australien und Neuseeland. 1883 war er Lehrer am 1878 gegründeten \"Agricultural College\" in Lincoln (Neuseeland). Von 1884 bis 1886 lehrte er am Sydney Technical College. Daneben betrieb er Studien über die Niederen Tiere des Meeres. Als Assistent am University College London arbeitete er 1886 das in Australien und Neuseeland gesammelte Material auf. Seit 1889 Privatdozent für Zoologie an der Universität Innsbruck, ging er 1892 als a.o. Professor an die Universität Czernowitz. 1894 wurde er Lehrstuhlinhaber. 1897 ging er als Ordinarius und Direktor des Zoologischen Instituts an die Karl-Ferdinands-Universität. Von 1912 bis kurz vor seinem Tod im Jahre 1913 war er Rektor der deutschen Universität Prag. Seine Forschungsschwerpunkte waren die Flugbewegungen von Insekten sowie die Fauna der Tiefsee und der Korallenriffe. Er erbrachte den Nachweis, dass es sich bei den Leuchtorganen der Tiefseefische um Drüsen handelt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Zoologische Institut in Prag dank des Einsatzes der Mikroskopie und der Mikrofotografie mit Ultraviolettstrahlung eines der modernsten in Europa, so dass Lendenfeld große Teile fast aller zu dieser Zeit durchgeführten Meeresexpeditionen bearbeitete. Lendenfeld war ein leidenschaftlicher Bergsteiger. Zu seinen Erstbesteigungen zählt die Schwarze Wand (Venedigergruppe) in den Hohen Tauern. Von 1884 bis 1885 erforschte er den Mount Kosciuszko und den Mount Townsend, die beiden höchsten Berge auf dem Festland des australischen Kontinents. Letzteren benannte Lendenfeld nach dem Regierungsbeamten \"Mr. Townsend\".", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach Lendenfeld ist der Mount Lendenfeld, der sechsthöchste Berg Neuseelands, benannt. Die neuseeländische Schwammspezialistin Patricia R. Bergquist stellte 1980 die Gattung \"Lendenfeldia\" auf. Weitere Dedikationsnamen sind die Schwämme \"Erylus lendenfeldi\", \"Clathria lendenfeldi\", \"Strepsichordaia lendenfeldi\", \"Latrunculia lendenfeldi\", \"Apfelbeckia lendenfeldi\" und \"Ircinia lendenfeldi\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Ignaz Lendlmayer, Edler von Lendenfeld, (* 10. Februar 1858 in Graz; † 3. Juli 1913 in Prag) war ein österreichischer Zoologe und Alpinist.", "tgt_summary": null, "id": 1050246} {"src_title": "Peter Smrek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Peter Smrek begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt in der Jugend des MHC Martin, in der er bis 1998 aktiv war. Anschließend wechselte er zum Juniorenteam Des Moines Buccaneers, für die er in der Saison 1998/99 in der United States Hockey League auflief. Daraufhin wurde er im NHL Entry Draft 1999 in der dritten Runde als insgesamt 85. Spieler von den St. Louis Blues ausgewählt, für die er in der Saison 2000/01 sein Debüt in der National Hockey League gab. Überwiegend stand der Verteidiger wie im Vorjahr jedoch für das Farmteam der Blues, die Worcester IceCats, in der American Hockey League auf dem Eis. Am 5. März 2001 wurde der Rechttschütze im Tausch gegen den Russen Alexei Gussarow an die New York Rangers abgegeben, für die er bis zum Saisonende 14-mal auf dem Eis stand. In der Saison 2001/02 lief er noch weitere acht Mal für die Rangers in der NHL auf, spielte bis 2004 jedoch ansonsten ausschließlich in der American Hockey League für das Hartford Wolf Pack, die Milwaukee Admirals und die Binghamton Senators. Im Sommer 2004 erhielt Smrek einen Vertrag als Free Agent beim DEL-Aufsteiger Grizzly Adams Wolfsburg, den er nach dessen Lizenzentzug bereits nach einem Jahr wieder verließ, um für Mora IK in der schwedischen Elitserien zu spielen. Anschließend kehrte der Slowake in die DEL zurück, in der er von 2006 bis 2008 für die Frankfurt Lions auf dem Eis stand. Nachdem er die Saison 2008/09 bei seinem Heimatclub MHC Martin begann, wechselte er nach nur vier Spielen zum HC Plzeň aus der tschechischen Extraliga, mit dem er im Playoff-Halbfinale dem HC Slavia Prag unterlag. Für die Saison 2009/10 wurde der Slowake von Sewerstal Tscherepowez aus der Kontinentalen Hockey-Liga verpflichtet. Mit einem Tor und drei Vorlagen in 29 Spielen konnte er sich dort jedoch nicht dauerhaft durchsetzten, sodass sein Vertrag nicht verlängert wurde. Ab 2010 war er vereinslos, ehe er zwischen 2013 und 2015 noch einmal für seinen Stammverein MHC Martin in der slowakischen Extraliga auflief.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für die Slowakei nahm Smrek an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 1999 sowie den Weltmeisterschaften 2002 und 2009 teil. Des Weiteren stand er im Aufgebot der Slowakei bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City.", "section_level": 2}], "src_summary": "Peter Smrek (* 16. Februar 1979 in Martin, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger slowakischer Eishockeyspieler. In der National Hockey League absolvierte er insgesamt 28 Spiel für die St. Louis Blues und New York Rangers. Darüber hinaus war er in den nordamerikanischen Minor Leagues aktiv, für Sewerstal Tscherepowez in der Kontinentalen Hockey-Liga sowie in Deutschland für die Frankfurt Lions und Grizzly Adams Wolfsburg.", "tgt_summary": null, "id": 1095064} {"src_title": "Pädophilenbewegung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zum ersten Zusammenschluss pädophiler Männer kam es in den 1950er Jahren in Den Haag mit dem sog. \"Enclave-Kreis\". Darin schlossen sich Männer verschiedener Nationalitäten mit einer sexuellen Präferenz für Kinder zusammen und vertrieben u. a. Bücher und Broschüren, die sich mit dem Thema Pädophile befassten. 1970 entstanden zuerst in Rotterdam, später auch in anderen Städten und Ländern Zusammenschlüsse pädophiler Männer, die öffentlich für die Legalisierung pädosexueller Kontakte eintraten. In den folgenden Jahren entstanden u. a. in den USA die \"North American Man/Boy Love Association (N.A.M.B.L.A.)\", in Frankreich die \"Groupe de recherche pour une enfance différente (G.R.E.D.)\", in Großbritannien die \"Pedophile Information Exchange (PIE)\" und in Belgien \"De Rooie Vlinder\". In Westdeutschland gab es mit der Zeitschrift Pikbube ab 1970 ein erstes Magazin, das sich dezidiert mit Thematiken der Pädophilie auseinandersetzte. Gegründet von dem Berliner Verleger Helmut W. Bendt avancierte das Magazin zum ersten Sammelbecken für westdeutsche Pädophile. Aus Kontakten zum Enklave-Kreis resultierte dann auch 1973 die Gründung des \"Deutschen Arbeitskreis der Betroffenen des § 175\" (DAB 175), der sich 1974 in \"Deutsche Arbeitsgemeinschaft Päderastie\" umbenannte und die wohl erste westdeutsche Pädophilenorganisation darstellt. Die DAP schaffte es jedoch nicht, stabile Organisationsstrukturen herzustellen, wohl nicht zuletzt, da sie eher dem konservativen politischen Spektrum entsprang und sich daher vehement von der entstehenden zweiten Schwulenbewegung distanzierte. Bendt kommentierte das Scheitern mit Verbitterung: „Neue verworrene Ideologien vergiften unsere Gesellschaft. Wir sollten es uns zur Aufgabe machen, unsere jungen Freunde möglichst vor der Ansteckung zu bewahren. Soziologie und Psychologie überschlagen sich vor unsinnigen ›Erkenntnissen‹ [...] die Welt wird allmählich zu einem Tollhaus.“ Erst 1979 entstand die \"Deutsche Studien- und Arbeitsgemeinschaft Pädophilie e. V. (D.S.A.P.)\", welche in den 1980ern expandierte, mehrere Regionalgruppen gründete und eine eigene Zeitschrift herausbrachte. Sie kann als erste öffentlich in Erscheinung tretende Organisation der Pädophilenbewegung angesehen werden. Interne Konflikte machten der DSAP allerdings ab den beginnenden 1980er Jahren stark zu schaffen, so dass die Organisation zusehend in ihren Aktivitäten gehemmt wurde. 1983 löste die DSAP sich auf. Bereits seit 1972 existierte die Indianerkommune, zunächst in Heidelberg, später in Nürnberg ansässig, als „Kinderrechtsinitiative“, die auch für pädosexuelle Beziehungen eintrat. Eng mit ihr verbunden war die 1979 entstandene Frauen- und Mädchengruppe \"Oranien-Straßenkommune\" (Berlin). In den 1990er Jahren gründeten sich die \"AG-Pädo\" und die Gruppe \"Krumme 13\". Die \"AG Pädo\" wurde 1991 als Arbeitsgruppe des \"Bundesverbandes Homosexualität (BVH)\" gegründet und verstand sich als \"Forum und Vernetzung der dazu bereiten Pädo-, Selbsthilfe- und Emanzipationsgruppen\". Nach Selbstauflösung des BVH war sie ab 1997 eine Fachgruppe der \"Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität (AHS)\". Ausgelöst durch Recherchen des Journalisten Manfred Karremann, gab es ab Oktober 2003 Ermittlungen gegen Mitglieder der Münchner Gruppe, und es wurden auch die Räume des Bildungswerks der Humanistischen Union Bayern durchsucht, in denen sich die Gruppe traf. Begründet wurde dies mit dem Verdacht auf Bildung einer kriminellen Vereinigung. In seinem Beschluss vom 18. Oktober 2004 kam das Bayerische Oberste Landesgericht zu dem Ergebnis, dass keine strafbare Handlungen vorlagen. Die Haftbefehle gegen Mitglieder der Gruppe wurden daraufhin aufgehoben. Im Rahmen einer späteren Verfassungsbeschwerde rügte das Bundesverfassungsgericht die Vorinstanzen, da bei Begründung des Haftbefehls \"„gezielt“\" keine bereits vorher vorliegenden Ermittlungsergebnisse berücksichtigt worden seien, die den Verdacht auf Bildung einer kriminellen Vereinigung als nicht zutreffend dargelegt hätten. Im November 2004 wurde die Gruppe von der Mitgliederversammlung der AHS formal aufgelöst, bestand eine Zeit lang getrennt weiter und wurde dann inaktiv. Die Gruppe \"Krumme 13\" entstand 1993 zunächst zur Selbsthilfe für Pädophile und trat etwa seit 2001 auch öffentlich mit dem Anspruch hervor, über diese Form der Sexualität aufzuklären. Sie setzte sich für die Legalisierung von Sexualkontakten Erwachsener mit Kindern ein. Unter dem Namen \"Krumme 13\" existiert eine Internetplattform, welche von Dieter Gieseking, einem bekennenden und wegen Verbreitung von Kinderpornografie verurteilten Pädophilen, betrieben wird. Die Mehrheit dieser Gruppierungen bestand aus Pädophilen, deren Sexualität auf Jungen ausgerichtet war, mit Ausnahme der \"Oranien-Straßenkommune\", die sich in den 1980er Jahren in \"Kanalratten\" umbenannten und sich vorrangig für die Legalisierung pädosexueller Kontakte zwischen Mädchen und Frauen aussprachen. Seit Ende der 1970er Jahre existierten in zahlreichen deutschen Städten Selbsthilfegruppen für Pädophile. Von Kritikern wurde diesen in der Vergangenheit wiederholt vorgeworfen, die Folgen sexuellen Missbrauchs zu verharmlosen und ihre Treffen zum Austausch kinderpornographischer Medien zu nutzen. In den letzten Jahren entstanden eine Reihe von Diskussionsforen über Pädophilie im Internet, die das Medium zur Selbstdarstellung, als politisches Diskussionsforum und zur Verbreitung vorteilhaft interpretierter, wissenschaftlicher Studien nutzen. In der Mehrheit dieser Foren wird ein pädosexualistisches Selbstverständnis vertreten, und es werden einvernehmliche pädosexuelle Kontakte als grundsätzlich möglich erachtet, teilweise spricht man sich aber auch explizit gegen jede Form sexueller Kontakte zu Kindern aus. Daneben existieren weitere Internetseiten, die sich primär als Informationsquelle zum Thema Pädophilie verstehen und wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema Pädophilie zugänglich machen möchten. Da auf diesen Seiten in der Regel auch Schriften veröffentlicht werden, die von einer grundsätzlichen Möglichkeit unschädlicher pädosexueller Kontakte ausgehen, stehen diese Seiten ebenfalls in der Kritik. Von 2004 bis 2006 existierte mit der Online-Initiative „Verantwortung für Kinder“ erstmals ein Projekt, in dem Pädophile sich zu ihrer Neigung bekannten, pädosexuelle Kontakte aber grundsätzlich ablehnten. Ziele waren es, eine Anlaufstelle für Pädophile zu schaffen, die sich der ethischen Problematik ihrer Neigungen bewusst waren, und Aufklärungsarbeit zu leisten.Ch. J. Ahlers, G. A. Schaefer, K. M. Beier (2005): \"Das Spektrum der Sexualstörungen und ihre Klassifizierbarkeit in DSM-IV und ICD-10.\" Sexuologie 12 (3/4) 2006 ging das Engagement eines der Betreiber von „Verantwortung für Kinder“ (der unter dem Pseudonym „Marco“ aktiv war) mit der Informationsplattform Schicksal-und-Herausforderung.de weiter, die die gleichen Ziele verfolgt. Diese Plattform existiert bis heute allerdings unter neuen Betreibern. Seit 2012 gibt es ein US-amerikanisches Forum namens Virtuous Pedophiles sowie weitere Projekte in verschiedenen Ländern, die ebenso Anlaufstellen Pädophiler für andere Pädophile bieten, die nicht übergriffig werden wollen und die sich gegenseitig darin unterstützen. Anerkannte Sexualwissenschaftler bezeichnen diese Entwicklung als bisher beste Möglichkeit potentielle Täter unter Pädophilen zu erreichen und von einer Tat abzuhalten bevor sie je übergriffig werden. In Teilen der Pädophilenbewegung wird jährlich der 25. April als \"Pedophile Pride Day\" oder \"Alice Day\" begangen, insbesondere von Menschen, die präpubertäre Mädchen sexuell begehren („Girllovers“). An diesem Tag im Jahr 1856 sollen sich die vierjährige Alice Liddell und der Schriftsteller Lewis Carroll, dem ein pädophiles Verhältnis zu Liddell unterstellt wird, erstmals begegnet sein. Das Verhältnis inspirierte Carroll, dessen pädophile Neigung unbewiesen ist, zu den Romanen \"Alice im Wunderland\" und \"Alice hinter den Spiegeln\".", "section_level": 1}, {"title": "Theorien.", "content": "Forderungen nach einer Senkung der Schutzaltersgrenzen bzw. einer generellen Legalisierung pädosexueller Kontakte wurden von verschiedenen Gruppierungen verbreitet und in zahlreichen Foren im Internet diskutiert. In den Niederlanden existiert seit 2006 die Partij voor Naastenliefde, Vrijheid en Diversiteit, die für eine Wiederherstellung der gesetzlichen Schutzaltersgrenze von zwölf Jahren, wie sie bereits von 1985 bis 2002 in den Niederlanden in Kraft war, eintritt. Die niederländische Pädophilengruppe Vereniging Martijn bestand von 1982 bis 2014, als sie per Gerichtsbeschluss aufgelöst wurde. Vertreter einer Forderung nach Legalisierung oder Teillegalisierung berufen sich dabei unter anderem auf sexualwissenschaftliche Theorien, die vor allem in den 1970er und 1980er Jahren entwickelt wurden. Helmut Kentler und Ernest Bornemann vertraten die Meinung, pädosexuelle, physisch wie psychisch gewaltfreie Sexualhandlungen müssten nicht unbedingt negative Folgen für das Kind haben. Solche würden nicht durch das zumeist als harmlos oder sogar lustvoll erlebte Geschehen selbst ausgelöst, sondern durch die nachträgliche Dramatisierung durch das soziale Umfeld. Der emeritierte Professor für Soziologie an der Universität Bremen, Rüdiger Lautmann, stellte in seiner Abhandlung \"Die Lust am Kind. Portrait des Pädophilen\" pädosexuelle Kontakte als durchaus positiv dar. Dabei beschrieb er, ohne kritische Kommentierung, ausschließlich die Sicht der Pädophilen. Lautmann hat sich inzwischen von seiner Schrift als missverstehbar distanziert. Ein wesentliches sexualwissenschaftliches Argument gegen die Freigabe ist die Frage der Zustimmungsfähigkeit. Zudem wird eine Verharmlosung der Schäden konstatiert, die pädosexuelle Kontakte für die betroffenen Kinder haben können. Nach dem Soziologen Gerhard Amendt ist jede Form der Sexualität mit Kindern problematisch: „Im Hinblick auf die Interessen der Kinder aber ist die Unterscheidung zwischen Gewalt und Gewaltfreiheit gänzlich unerheblich. Jede Form der Pädophilie überschreitet die Grenze zwischen Erwachsenen und Kindern“. Äußerungen, die von einer Unschädlichkeit pädosexueller Kontakte ausgehen, sind in Deutschland durch das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung gedeckt und strafrechtlich nicht relevant. Seit einigen Jahren gibt es allerdings Bestrebungen, durch entsprechende Gesetzesänderungen ein Verbot der Verbreitung pädosexualistischer Texte zu erreichen. In Belgien besteht ein entsprechendes Verbot bereits seit 1986.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Pädophilenbewegung werden Bestrebungen verschiedener Kreise und Gruppen in westlichen Ländern bezeichnet, die ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts für sich in Anspruch nahmen, die Belange pädophiler Personen zu vertreten. Seit den 1950er Jahren existieren weltweit Gruppierungen, die sich für die Rechte von Menschen mit einer pädophilen Sexualpräferenz einsetzen und zum Teil eine Aufhebung oder Senkung der Schutzaltersgrenzen und Legalisierung (einvernehmlicher) pädosexueller Kontakte anstreben. ", "tgt_summary": null, "id": 1726637} {"src_title": "Christophe Badoux", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werk.", "content": "Badoux zeichnete seit 1991 für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften sowie Schulbücher Illustrationen. So zum Beispiel für \"Die Wochenzeitung\" und die \"Neue Zürcher Zeitung\" und im Comic Magazin Strapazin. 2007 bis 2009 veröffentlichte er für das Reisemagazin “via” regelmässig einen Comic-Strip, im Magazin Bolero illustrierte er von 2002 bis 2010 insbesondere die Kolumne von Kurt Aeschbacher, seit 2005 publizierte Badoux im Velojournal. Gleichzeitig veröffentlichte er seit 1999 regelmässig Comic-Bände. Das Debüt “Bupo Schoch” zeigte sich als überaus detailreich, “ich wollte mich beweisen”, so Badoux. Mit den Co-Autoren Jürg Brändli und Kabarettist Beat Schlatter erzählte er die haarsträubende Geschichte eines Bundespolizisten, der gegen mordende Gartenzwerge ermittelt. Das vorerst als Film geplante Comic-Abenteuer erregte Aufsehen in der Schweiz als “unterhaltsame Krimikomödie” für “das breite und Happy-End liebende Publikum”. Weitere Medien in der Schweiz und Deutschland lobten den Bildband einhellig “als spannender Comic, hinter dessen skurriler und phantasievoller Handlung sich witzige Anspielungen auf reale Personen und viel Politsatire verstecken”, als “witziges Bundesstaatsdelirium für Nanologen” und “wunderbar groteskes Stück”. 2006 thematisierte Badoux in “Fatmas fantastische Reise” die seltene Gehirnkrankheit Moyamoya als Trip durch den menschlichen Körper. Das Buch richtete sich speziell an betroffene Kinder ab 10 Jahren, und dies, so Medien, in “verblüffend fesselnd, voller witziger Details und überaus einladend”. Der Comic – herausgegeben von der Neurochirurgin Nadja Khan – sei “eine Hommage an die Ligne Claire und ein Bekenntnis zur Narrativität des Comics. Aber zuallererst (...) Trost.” 2008 erschien seine Künstlerbiografie “Klee” über Paul Klee im Auftrag des Zentrum Paul Klee in Comicform. “Bei aller historischen Akuratesse (...) atmet der Bildband zeichnerische Gelassenheit aus. Und ein fast filmisches Gespür für dramatische Momente”. “Dass er zudem berühmte Klee-Bilder in seine eigene Optik übersetzt, macht aus dem Buch selber ein Kunstwerk”. “Diese Vielschichtigkeit macht aus “Klee” eine auch für Erwachsene angenehme Lektüre”. Im Januar 2010 erschien sein viertes Comicalbum „Die fünfte Variable“. Die Gesellschaftssatire über den Generationenkonflikt, die Polizei und das Schweizer Pensionskassensystem entstand im Auftrag von Avenir Suisse, und “vermittelt anschaulich Grundlagenwissen (...) spitzt bewusst den drohenden Streit zwischen Jung und Alt zu”. Mit 15’000 verkauften Exemplaren gehörte der Comic zu den Bestsellern des Genres. Im August 2011 veröffentlichte Badoux mit der Schriftstellerin Angelika Waldis das Kinderbuch „Der unheimliche Stein“ im Atlantis-Verlag. Dieses erhielt ebenfalls Lob: “Eine unheimlich spannende Geschichte von einem Zauberstein, der Sachen zum Verschwinden bringen kann” urteilten Medien, und “witzig illustrierte Geschichte über die Schattenseiten der Zauberei” oder “attraktiv in Szene gesetzt, halb Bildergeschichte, halb Kinderroman”. 2012 erschien “Per Fahrrad durch die Galaxis”, in den Comicstrips erzählt er “mit Humor vom Alltag der Nutzer und interpretiert dazu die Geschichte des Zweirades völlig neu!”. „Dabei begegnet man überaus sorgfältig gezeichneten Witzen – oft auch Sprachwitzen –, die von einer profunden Kenntnis der Materie zeugen“. 2013 fungierte Badoux als Co-Kurator der Ausstellung „Al-Comix al-Arabi“ für das Luzerner Comic-Festival Fumetto und stellte im Rahmen der Solothurner Literaturtage unter dem Titel „Graphic Novels – Narrative Comics“ gemeinsam mit andern Zeichner aus. Ab April 2010 veröffentlichte er zudem gemeinsam mit Autor Marcel Gamma Comic-Strips rund um den FC Zürich-Fan „Stan the Hooligan“ online, vorher erschien der Comic seit 2004 im FC Zürich-Fanzine „Igang 3“. Im September 2014 erschien „Bier, Pyro und Daleo“, das erste Buch, das ausschließlich der Figur gewidmet war. Es beinhaltete die besten Strips seit 2004 und viele neue. Finanziert wurde es in einer Crowdfunding-Kampagne: „Jetzt erobert «Stan The Hooligan» auch die Buchläden. Dank viel Spendengeld aus der Bevölkerung“, berichtete die Basellandschaftliche Zeitung. „Die Initianten des Comicbands hatten die angepeilten 11 000 Franken in nur vier Tagen zusammen. So schnell hat noch niemand sein Projekt finanziert bekommen“, so die Annabelle. Inhaltlich erhielt das Buch schon viel Lob vorab: \"„Frech, sinnig und eigenwillig humorvoll“\", so der Tages-Anzeiger. \"„Weil das Ganze von der Wirklichkeit nur abgeschaut und in lustige Comics übersetzt ist“\", unterhält man sich bestens mit Stan, so die NZZ am Sonntag und im Berner Bund stand: „Stan ist Kult“ 2016 erschien das Buch \"Krank geschrieben\", eine Sammlung von Comics rund um die Welt der Ärzte.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Tätigkeiten.", "content": "Badoux arbeitete ab 2003 als Dozent an der Abteilung für Gestaltung und Kunst der Hochschule Luzern. Im Januar 2012 zeichnete er verantwortlich für den Animationsfilm “The Hole”, der als Videoclip zur gleichnamigen Single der Musikerin Nadja Zela entstand. 2012 veröffentlichte die Schweizer Kinderband Silberbüx ein Liederheft illustriert mit Bildern von Badoux.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Badoux zeichnete im Stil der Ligne claire, der von Hergé eingeführt wurde und den er sich während eines 8-jährigen Paris-Aufenthaltes aneignete. “Ich kenne Hergé in- und auswendig, aber auch Künstler wie Hugo Pratt oder Moebius”. Er werde, so eine Zeitschrift, \"von seinen Fans wegen seines klaren Stils auch „Hergé der Schweiz“ genannt\". „Eindrücklich die klare, geometrisierende Linie, die Reduktion der Details und gleichzeitig die Genauigkeit historischer Zeugnisse (...)“, so die Solothurner Zeitung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christophe Badoux (* 7. März 1964 in Barbourville, Kentucky, USA; † 28. Oktober 2016) war ein Schweizer Comiczeichner und Illustrator. Er lebte mit seiner Frau – der Musikerin Nadja Zela – und zwei gemeinsamen Kindern in Zürich und arbeitete im Atelier des Comic-Magazins Strapazin. ", "tgt_summary": null, "id": 662473} {"src_title": "Grotten von Vallorbe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Urgeschichte.", "content": "Vor 150 Millionen Jahren war die Gegend mit einem Meer bedeckt und glich einer Insellandschaft. In nachfolgenden 10 Millionen Jahren wurden etwa 200 Meter Kalk abgelagert, die als Basis für die Formationen in der Grotte dienen. In den weiteren 120 Millionen Jahren kamen weitere Schichten, wie beispielsweise Sandstein, Mergel und Tonerde dazu. Vor etwa sieben Millionen Jahren zog sich das Meer endgültig aufgrund tektonischer Veränderungen zurück. Die Grundvoraussetzungen für die Grotten von Vallorbe waren geschaffen.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung des Höhlensystems.", "content": "Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde mit Wasserfärbungen eine Verbindung vom Lac Brenet und der unteren Orbequelle aufgezeigt. Ein Tauchversuch in das Höhlensystem blieb aber wegen mangelnder technischer Ausrüstung erfolglos. Erst 1961 gelang es drei Tauchern (Michel Gallet, Jean-Claude Protta Protta und Alain Sauty) innerhalb fünf Tauchgängen 140 Meter tief das Höhlensystem zu erforschen. 1964 entdeckten zwei weitere Taucher eine trockene Galerie oberhalb des «Sees des Schweigens». Im Jahr 1966 waren durch die Forschungen eines weiteren dreiköpfigen Taucherteams bereits mehrere hundert Meter der trockenen Galerien entdeckt. Vallorbe gründete einen Ausschuss, um die Arbeiten an der Grotte zu finanzieren und um einen künstlichen Eingang zu bohren, damit die Höhle zu Fuss betreten werden konnte. Am 6. April 1974 wurde die Höhle als touristische Attraktion in Vallorbe eröffnet. 1978 entdeckte die Schweizerische Gesellschaft für Höhlenforschung mehrere hundert Meter mit neuen Gängen in den trockenen Galerien. Ebenso konnte eine sehr genaue Topografie des Eingangssiphons erstellt werden und die «Galerie der Hoffnung» sowie der «Siphon der Verzweiflung» wurden entdeckt. In den 1980er-Jahren folgten keine wichtigen Entdeckungen, dafür wurde die Höhle besser für Besucher erschlossen. 1983 wurde der höchste Punkt um 100 Meter stromaufwärts versetzt und ermöglichte so nun den Blick in den «Grossen Saal». 1986 verlängerte man den Eingang, um so direkt in die entfernteren Zonen der Grotte gelangen zu können. 1992 wurde die «Schatzkammer der Feen» eröffnet. Diese Schatzkammer wurde entworfen von Architekt B. Verdon und besteht aus vier künstlichen, verbundenen, kreisrunden Zellen, die an den Wänden dreieckige Schaukästen einer Mineraliensammlung beinhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Source de l’Orbe.", "content": "Die Source de l’Orbe (frz. für \"Orbequelle\") ist die Karstquelle am Eingang der Grotten von Vallorbe. Hier entspringt die Orbe direkt aus einer Felswand. Die Schüttung der Source de l’Orbe schwankt zwischen 2 Kubikmetern pro Sekunde bei niedrigem Wasserstand und 80 Kubikmetern pro Sekunde bei Hochwasser.", "section_level": 1}, {"title": "Sage.", "content": "Dass die Grotte im Volksmund ebenfalls auch \"Grotte aux Fées\" («Feengrotte») heisst, wie die gleichnamige Höhle bei Saint-Maurice im Wallis, rührt von einer Sage her. Gemäss der Sage befand sich unter den Vallorber Eisenarbeitern ein junger, starker und hübscher Mann namens Donat. Er war aber auch ein Angeber und ein Schwätzer. Die angeblich in der Grotte wohnenden grossen und schönen Feen zeigten sich ab und zu einzelnen Dorfbewohnern. Donat wollte die Feen besuchen und machte sich zur Grotte auf. Müde vom Aufstieg legte er sich aber auf ein Farnkrautbett und schlief ein. Als er aufwachte, sah er, wie ihm eine Fee die Hand reichte. Sie fragte Donat, ob er bei ihr bleiben wolle. Offenbar gefiel ihr Donat sehr, denn sie versprach, ihn ein Jahrhundert lang glücklich zu machen. Er soll jeden Tag eine Perle und ein Goldstück kriegen, solange er ihr verspreche, sie nicht in ihren Gemächern aufzusuchen. Donat nahm das Angebot an. Nach einigen Tagen glücklicher Zweisamkeit wollte er trotzdem aus Neugier in ihr Gemach vordringen, um zu sehen, was sie eigentlich vor ihm versteckte. Er fand sie schlafend vor und erblickte durch das leicht hochgezogene Kleid ihre hässlichen Krähenfüsse. In diesem Moment erwachte die Fee und trieb Donat hinfort und drohte ihm, das Geheimnis ihrer Füsse niemanden zu verraten, da sie ihn sonst bestrafen würde. Zurückgekehrt in die Schmiede des Dorfes erzählte er allen die Geschichte. Aber niemand im Dorf glaubte ihm. Um seine Geschichte zu beweisen, legte er den Dorfbewohnern die Perlen und Goldstücke vor und musste dann erbittert feststellen, dass sie in Wahrheit nur Herbstblätter und Wacholderbeeren waren. Gedemütigt verliess Donat das Dorf und wurde seit diesem Zeitpunkt nie mehr gesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grotten von Vallorbe (oder auch \"Grotten der Orbe\" oder \"Feengrotte von Vallorbe\") befinden sich bei der Quelle der Orbe (\"Source de l'Orbe\") in Vallorbe, Waadt, Schweiz.", "tgt_summary": null, "id": 1286921} {"src_title": "HMS Bedouin (F67)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Schiffes.", "content": "Das Schiff wurde am 13. Januar 1937 auf der Werft von William Denny and Brothers in Dumbarton auf Kiel gelegt, am 21. Dezember 1937 als zweiter von der Werft gebauter Tribal-Zerstörer vom Stapel gelassen und am 15. März 1939 bei der Home Fleet in Dienst gestellt. Sie wurde der 6. Zerstörerflottille zugeteilt und in Portland stationiert, von wo aus das Schiff die Ausbildung der Besatzung im Ärmelkanal und auf den Zuwegen zu den britischen Inseln vervollständigte. Anfang Juni suchte das Schiff mit anderen Einheiten der Flottille nach dem in der Irischen See verlorengegangenen Unterseeboot \"Thetis\". Im August 1939 verlegte die \"Bedouin\" mit den Einheiten der Flottille zur vorgesehenen Kriegsbasis nach Scapa Flow.", "section_level": 1}, {"title": "Kriegseinsätze.", "content": "Die Aufgaben der Flottille nach Kriegsbeginn war die Sicherung der Schiffe der Home Fleet bei Einsätzen und gelegentlich die Suche nach deutschen Handelsschiffen, die die Heimat zu erreichen suchten. Ab Ende Januar 1940 bis Mitte März wurde die \"Bedouin\" auf einer Werft in Newcastle upon Tyne überholt, da sich Defekte häuften. Am Abend des 7. April 1940 ging sie nach den Meldungen über die deutschen Operation vor Norwegen mit dem Kern der Home Fleet (die Schlachtschiffe \"Rodney\" und \"Valiant\" und der Schlachtkreuzer \"Repulse\") unter Admiral Forbes von Scapa in die Shetland-Norwegen-Enge aus; die \"Bedouin\" bildete mit den Schwesterschiffen \"Punjabi\" und \"Eskimo\" sowie sieben weiteren Zerstörer den Sicherungsschirm des Verbandes, dem sich noch der französische Kreuzer \"Emile Bertin\" mit zwei französischen Zerstörern anschloss. Auf die Notmeldung des von den Deutschen angegriffenen Zerstörers \"Glowworm\" detachierte Forbes am 8. die \"Repulse\" mit dem Kreuzer \"Penelope\" und den Zerstörern \"Bedouin\", \"Punjabi\", \"Eskimo\", \"Kimberley\" gegen die \"Admiral Hipper\", die allerdings schon nach Trondheim gelaufen war. Der \"Repulse\"-Verband wurde weiter nach Norden zur vor den Lofoten stehenden \"Renown\" geschickt. Am 13. April gehörte die \"Bedouin\" zu dem alliierten Flottenverband, der die in Narvik verbliebenen deutschen Zerstörer angriff. Das Schlachtschiff \"Warspite\" und weitere acht Zerstörer \"Foxhound\", \"Forester\", \"Hero\", \"Icarus\", \"Kimberley\" sowie die Schwesterschiffe \"Bedouin\", \"Punjabi\", \"Eskimo\" und \"Cossack\" liefen, unterstützt vom Bordflugzeug der \"Warspite\", einem Fairey \"Swordfish\"-Schwimmerflugzeug, in den norwegischen Hafen, um die verbliebenen acht deutschen Zerstörer zu vernichten, denen es an Treibstoff und Munition nach dem ersten Gefecht vom 10. mit der 2. britischen Zerstörer-Flottille (fünf Boote der H-Klasse) mangelte. Der erste Erfolg gelang der \"Swordfish\", die \"U 64\" versenkte und den Verband vor der versteckt wartenden \"Erich Koellner\" warnte, die von \"Warspite\", \"Bedouin\" und \"Eskimo\" versenkt wurde. Im folgenden Gefecht mit den fünf einsatzbereiten deutschen Zerstörern erlitt die \"Bedouin\" leichte Schäden. Die deutschen Zerstörer zogen sich nach weitgehenden Verbrauch ihrer Munition zurück und versenkten sich schließlich selbst. Die \"Bedouin\" geleitete die schwerst beschädigte \"Eskimo\", die durch einen Torpedo der \"Georg Thiele\" ihr Vorschiff verloren hatte, zusammen mit \"Hostile\" und \"Ivanhoe\" zum Skelfjord gebracht, wo die Royal Navy eine behelfsmäßige Reparaturstelle eingerichtet hatte. Kern der provisorischen Basis war der aufgebrachte deutsche Frachter \"Alster\", der als Schiff der Ausfuhrstaffel die deutschen Zerstörer in Narvik versorgen sollte, aufgebracht worden war und jetzt für die Behelfsreparatur des britischen Kreuzer \"Penelope\" genutzt wurde. Am 4. Mai war die weiter vor Norwegen eingesetzte \"Bedouin\" an der Rettung der Überlebenden der von der Luftwaffe im Ofotfjord versenkten ORP \"Grom\" mit \"Aurora\", \"Enterprise\" und der \"Faulknor\" beteiligt. Anschließend ging die \"Bedouin\" zurück nach Großbritannien und wurde in Glasgow überholt, um zum Ende der alliierten Operationen in Norwegen wieder einsatzbereit zu sein. In der zweiten Jahreshälfte erledigte die \"Bedouin\" meist Routinedienst bei der Home Fleet. Im Rahmen der Werftliegezeiten erhielt das Schiff erstmals eine Radarausrüstung und die 120-mm-Zwillingslafette auf der X-Position wurde gegen ein 102-mm-Zwillingsgeschütz ausgetauscht, um die Luftabwehr zu verstärken. Am 21. März 1941 nahm die \"Bedouin\" mit den Schwesterschiffen \"Somali\", \"Eskimo\" und \"Tartar\" sowie dem Zerstörer \"Legion\" und den Landungsschiffen \"Queen Emma\" und \"Princess Beatrix\" (ehemalige niederländische Kanalfähren) mit 500 Mann Kommando-Truppen an der Operation Claymore gegen die Lofoten teil. Am 24. November 1941 nahm die \"Bedouin\" an einer gemeinsamen Operation der Royal Navy und der sowjetischen Flotte teil, als sie mit dem Kreuzer \"Nigeria\" und dem Zerstörer \"Intrepid\" sowie den sowjetischen Zerstörern \"Gremyashchy\" und \"Gromky\" (Typ 7, 1939, 1587 ts, 4 × 13 cm) die nordnorwegische Küste nach deutschen Schiffen und Einrichtungen absuchten und Vardø beschossen. Die britischen Einheiten waren mit dem Nordmeergeleitzug PQ 3 nach Archangelsk gekommen. Ende Dezember 1941 nahm das Schiff auch am zweiten Commando-Angriff auf die Lofoten (Operation Anklet) teil. Die Royal Navy setzte insgesamt einen Leichten Kreuzer, sechs Zerstörer, drei Minensucher, zwei Landungsschiffe, zwei U-Boote und ein Vermessungsschiff sowie zwei Tanker, einen Transporter und einen Schlepper ein. Dazu kamen noch zwei norwegische Korvetten und zwei polnische Geleitzerstörer. Gelandet wurden 300 Mann, davon 77 Norweger. Am 26. und 27. Dezember 1941 hielten sie die Städte Reine und Moskenes besetzt, um sich dann ohne Verluste mit 32 deutschen Gefangenen und einigen festgenommenen norwegischen Kollaborateuren (Quislinge) sowie 200 norwegischen Kriegsfreiwilligen wieder zurückzuziehen. Die Operation war gegenüber der gleichzeitigen Operation Archery in Vågsøy nur ein Ablenkungsmanöver. Neben der Unterstützung der Landung ließ die Navy durch die \"Bedouin\" die Funkstation in Flakstadoy zerstören. Am 5. März 1942 erfasste eine Focke-Wulf Fw 200 \"Condor\" den Geleitzug \"PQ 12\" rund 70 sm südlich Jan Mayen, worauf am 6. das Schlachtschiff \"Tirpitz\" unter Vizeadmiral Ciliax mit vier Zerstörern von Trondheim in See ging, um den Konvoi anzugreifen. Die von den Briten entschlüsselten Meldungen über das Auslaufen der deutschen Schiffe ermöglichten Gegenmaßnahmen. Zur Deckungsgruppe mit den Schlachtschiffen \"Renown\" und \"Duke of York\", einem Kreuzer und sechs Zerstörern lief der Hauptteil der Home Fleet unter Admiral Tovey mit dem Schlachtschiff \"King George V.\", dem Träger \"Victorious\", einem Kreuzer und sechs Zerstörern, darunter die \"Bedouin\". Wegen schlechter Sichtverhältnisse fand die Home Fleet die \"Tirpitz\" nicht, aber auch die deutschen Schiffe fanden \"PQ 12\" nicht, verfehlten aber knapp den nur von zwei Minensuchern und zwei Korvetten gesicherten Gegengeleitzug \"QP 8\", der Zerstörer \"Friedrich Ihn\" versenkte lediglich den zurückgefallenen sowjetischen Frachter \"Izora\" (2815 BRT). Angriffe von Torpedo-Flugzeugen der \"Victorious\" gegen die \"Tirpitz\", wie ein deutscher Angriff auf den Flugzeugträger blieben erfolglos. Am 11./12. März versuchten die \"Bedouin\" und die Zerstörer \"Eskimo\", \"Tartar\", \"Punjabi\" sowie \"Faulknor\", \"Fury\", \"Intrepid\" und \"Icarus\" die vor Bodø erwartete \"Tirpitz\" abzufangen, doch das Schlachtschiff verlegte erst in der folgenden Nacht von Narvik nach Trondheim.", "section_level": 2}, {"title": "Das Ende der \"Bedouin\".", "content": "Am 5. Juni 1942 wurde die \"Bedouin\" ins Mittelmeer abkommandiert. Dort war sie an der Operation Harpoon beteiligt. Sie gehörte mit dem Flakkreuzer \"Cairo\", den Zerstörern \"Marne\", \"Matchless\", \"Partridge\" sowie der ursprünglich für die Türkei vorgesehenen \"Ithuriel\" und den Geleitzerstörern \"Blankney\", \"Badsworth\", \"Middleton\" sowie der polnischen ORP \"Kujawiak\" zur Sicherungsgruppe des von Gibraltar mit fünf Transportern und einem Tanker nach Malta laufenden Westkonvois. Am 15. Juni griffen südlich von Pantelleria die italienischen Kreuzer \"Raimondo Montecuccoli\" und \"Eugenio di Savoia\" mit fünf Zerstörern den Konvoi an und beschädigten die \"Bedouin\" und dann die \"Partridge\", die sie zu schleppen versuchte, schwer. Die \"Bedouin\" wurde schließlich am 15. Juni 1942 von Savoia-Marchetti SM.79 „Sparviero“ Torpedobombern auf der Position versenkt. 28 Besatzungsmitglieder fielen beim Untergang, 213 wurden von dem italienischen Hospitalschiff \"Gradisca\" (13.870 BRT) gerettet und gerieten so in Kriegsgefangenschaft. Von den Transportern gelangten nur zwei, davon einer schwer beschädigt, nach Malta. Von den Sicherungsfahrzeugen sank die \"Kujawiak\" bei der Einfahrt nach Malta durch Minentreffer und \"Matchless\" und \"Badsworth\" wurden schwer, sowie \"Cairo\" und \"Partridge\" leichter beschädigt.", "section_level": 2}], "src_summary": "HMS \"Bedouin\" (Schiffskennung: F67, G67, L67) war ein Zerstörer der (zweiten) Tribal-Klasse der britischen Royal Navy. Nach Einsätzen in Narvik, vor Norwegen, im Nordatlantik und im Nordmeer wurde die HMS \"Bedouin\" am 15. Juni 1942 im Mittelmeer bei der Sicherung eines Versorgungskonvois nach Malta durch italienische See- und Luftstreitkräfte versenkt.", "tgt_summary": null, "id": 2352637} {"src_title": "Est 241", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Prototyp wurde 1925 in Dienst gestellt und erhielt zunächst die Betriebsnummer 41.001. Erste Studien im Jahr 1922 führten im Juli 1924 zur Bestellung einer Verbundlokomotive mit vier Treibachsen. Sie erhielt eine Kylchap-Saugzuganlage, die Lagerung der vorderen Laufachsen erfolgte mittels eines Bisselgestells. Die Lok entstand in der Betriebswerkstatt \"Ateliers du Chemin de Fer de l’Est\" in Épernay und wurde nach ihrer Fertigstellung dem Bahnbetriebswerk Paris-La Villette zugeteilt. Auf den beiden Hauptlinien Paris–Strasbourg und Paris–Mulhouse der EST wurde sie ausgiebig vor schweren Schnellzügen erprobt und mit anderen Maschinen verglichen. Anlässlich ihrer ersten Revision wurden mehrere Änderungen vorgenommen. Der zulässige Kesseldruck wurde von 16 auf 17 bar angehoben, der Durchmesser der Niederdruckzylinder von 610 auf 660 mm vergrößert und der Verlauf der Dampfleitungen optimiert. Die Kylchap-Saugzuganlage wurde nacheinander durch zwei andere Bauarten ersetzt, 1930 aber wieder eingebaut. Diese Verbesserungen führten zu einer Erhöhung der Leistung um annähernd 30 %. Auf der Weltausstellung des Jahres 1930 im belgischen Lüttich wurde die nun als 241.001 bezeichnete Lokomotive neun Monate lang gezeigt. Nach gründlicher Erprobung wurden 1930 bis 1934 89 Serienlokomotiven gebaut, die sich in einigen Details vom Prototyp unterschieden. Die Verdampfungsheizfläche stieg von 217,61 m2 auf 223,20 m2, der maximale Kesseldruck betrug nun 20 bar. Die Achslast erhöhte sich von 18,7 t auf 19,7 t. Weiter Änderungen betrafen die Kolbenstangen der Hochdruckzylinder, die Besandungsanlage, den Achsstand, die Rauchkammer, die Position des Schornsteins und die Windleitbleche. 40 Lokomotiven gingen an die Ostbahn und 49 identische an die Staatsbahn Chemins de fer de l’État. Im Februar und April 1930 bestellte die EST zwanzig Maschinen bei Fives-Lille (241.002 bis 241.021) und weitere zwanzig bei der Société française de constructions mécaniques (SFCM; 241.022 bis 241.041), die zwischen Mai 1931 und Februar 1932 ausgeliefert wurden. Sie wurden auf die Betriebswerke La Villette und Chaumont verteilt, anfangs waren auch in Troyes Lokomotiven beheimatet. Die ETAT litt in jener Zeit unter dem Umstand, dass sie, aufgrund der höheren Anhängelasten – die Reisezugwagen mit Holzaufbauten waren durch solche mit stählernen Wagenkästen ersetzt worden – Züge zu den Atlantikhäfen Cherbourg und Le Havre häufig teilen musste. Um die so entstehenden Mehrkosten zu vermeiden, suchte sie nach geeigneten Lokomotiven. Versuche mit der NORD 231 „Super Pacific“ und der PLM 241 A überzeugten nicht, weshalb sich die ETAT für die EST-„Mountains“ entschied und im Mai und Juni 1931 bei Fives-Lille (241-001 bis 241-029) bzw. SFCM (241-030 bis 241-039) solche Lokomotiven bestellte. Sie wurden zwischen August 1931 und Juli 1932 ausgeliefert. Zehn weitere Maschinen (241-040 bis 241-049) wurden im November 1932 bei der Société Batignolles-Châtillon in Nantes geordert, sie wurden zwischen Dezember 1934 und Juni 1935 in Betrieb genommen. Beheimatet wurden sie zunächst in Paris-Batignolles (29 Loks), Caen (6) und Montrouge (4). 1934 wurden 26 Pariser Loks nach Montrouge abgegeben, als neuer Standort kam Laval hinzu. Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit nahm die EST bald erste Änderungen an ihren „Mountains“ vor. Zunächst betrafen sie den Zylinderdurchmesser und die Schieber der Niederdruckzylinder, ein Teil der Loks erhielt Speisewasservorwärmer der Bauarten ACFI oder Worthington. Ab 1933 wurden weitere Umbauten, unter anderem am Rost vorgenommen, die Querträger wurden verstärkt. Die Leistung konnte gegenüber der Ursprungsausführung um nahezu 25 % gesteigert und der Kohleverbrauch leicht gesenkt werden. Zunächst waren der Prototyp wie die Serienmaschinen für eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h zugelassen. Im Oktober 1932 entgleiste die 241.036 in Presles-en-Brie, woraufhin sämtliche Loks dieser Bauart nur noch mit maximal 90 km/h laufen durften. 1934 wurde dieser Wert auf 105 km/h und im Jahr darauf auf 110 km/h angehoben. Die ETAT nahm an ihren Maschinen keine Umbauten vor. Nach dem Unfall von Presles und der damit verbundenen Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit wurden sie in untergeordnete Dienste versetzt, den hochwertigen schnellen Reisezugverkehr übernahmen die 130 km/h schnellen „Pacifics“ 231 D, R und W. Jedoch erhielten die zehn von Batignolles-Châtillon gelieferten Lokomotiven ab Werk ACFI-Vorwärmer, eine mechanische Schmierung, Hochdruckzylinder aus Gussstahl und weitere Neuerungen. Bei Fives-Lille ließ die ETAT nun selbst einen Prototyp entwickeln. Die „Super Mountain“ 241-101, deren Leistung die der EST 241 wider Erwarten kaum übertraf, blieb ein Einzelstück. Sie wurde ab 1943 von André Chapelon zur 242 A 1 umgebaut, die als leistungsfähigste je gebaute Dampflokomotive Europas gilt. Als die französischen Bahnen 1938 in der SNCF aufgingen, bekamen die EST-Lokomotiven nach verschiedenen vorübergehenden Umzeichnungen die Nummern 241 A 1 bis 241 A 41 in der ursprünglichen Reihenfolge, während die ehemaligen ETAT-Maschinen mit geänderter Reihenfolge zu 241 A 42 bis 241 A 90 wurden. Im Hinblick auf eine Vereinheitlichung des heterogenen Fahrzeugparks hatte die SNCF kein Interesse an einer weiteren Leistungssteigerung der Lokomotiven. Die Maschinen der EST erhielten Hochdruckzylinder mit dem ursprünglichen Durchmesser, der Kesseldruck wurde auf 18 bar herabgesetzt. Andererseits wurden zwischen 1942 und 1946 an zehn vormaligen ETAT-Loks, die zunehmend in die Region Est abwanderten, Verbesserungen vorgenommen. Während der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg waren die Loks unter anderem zum Transport von Soldaten der Wehrmacht und im Güterverkehr für den Bau des Atlantikwalls eingesetzt. Zahlreiche Maschinen wurden abseits der Kampfzonen an sicheren Orten abgestellt. Da es sich um komplex aufgebaute Verbundlokomotiven handelte, war das Interesse der deutschen Besatzer an ihnen gering, nur insgesamt neun Exemplare wurden beschlagnahmt. Ende des Zweiten Weltkriegs waren ein knappes Dutzend der Maschinen stark – darunter die 241 A 12 und 241 A 20 irreparabel – zerstört. Die 241 A 4 verblieb in Ostdeutschland und wurde versuchsweise zu einer Kohlenstaublokomotive umgebaut. Sie wurde dort als 08 1001 bezeichnet und Anfang der 1960er Jahre verschrottet. Pläne aus der Zeit nach dem Krieg, die verbliebenen Lokomotiven mit Stokern auszurüsten und die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h anzuheben, wurden nicht mehr realisiert. Von der SNCF wurden die Lokomotiven hauptsächlich auf den Strecken Paris–Straßburg und Paris–Basel eingesetzt. Zwischen 1960 und 1965 erfolgte die Ausmusterung und die Ablösung durch Diesellokomotiven. Zwei Exemplare blieben erhalten, darunter der Prototyp 241 A 1, der im Eisenbahnmuseum Mülhausen („Cité du Train“) steht. Die 241 A 65, die ehemalige État 241-001, war nach ihrer 1965 erfolgten Ausmusterung noch bis 1968 als Heizlokomotive eingesetzt. Sie wurde dann in die Schweiz verkauft und stand nach einer kosmetischen Restaurierung ab 1978 im Verkehrshaus Luzern. 1996 wurde die Lokomotive im Dampflokwerk Meiningen betriebsfähig aufgearbeitet und 1997 erstmals wieder unter Dampf gesetzt. Sie ist heute die zweitgrößte betriebsfähige Dampflokomotive in Europa, hat eine Zulassung für die Schweiz und Deutschland und ist seit September 2008 in Full-Reuenthal beheimatet. Die Maschine ist unter anderem im 2017 erschienenen Film Mord im Orient-Express mit Johnny Depp und Michelle Pfeiffer in Szenen zu sehen, die auf der Strecke der Schweizer Sursee-Triengen-Bahn gedreht wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Merkmale.", "content": "Die Lokomotiven hatten, wie in Frankreich für leistungsfähige Lokomotiven üblich, ein Vierzylinder-Verbundtriebwerk der Bauart De Glehn mit getrennt einstellbaren Heusinger-Steuerungen für Hoch- und Niederdrucktriebwerk. Die Innenzylinder (ND-Zylinder) arbeiten auf die gekröpfte erste Kuppelachse, die Außenzylinder (HD-Zylinder) auf die zweite. Über einen Schieber war es möglich, beim Anfahren oder bei großem Leistungsbedarf auch den Niederdruckzylindern Hochdruckdampf zuzuführen. Neu in Europa war neben der Achsfolge 2’D1’ auch der Kessel, der nach amerikanischem Muster eine große Verbrennungskammer sowie Thermosyphons der Bauart Nicholson erhielt. Die Kesselspeisung erfolgte über einen Abdampfinjektor und zwei Frischdampfinjektoren. Die Achsen waren in einem Blechrahmen gelagert; wegen der relativ weichen Federung wurde auf Ausgleichshebel verzichtet. Die vierachsigen Schlepptender der Bauart TI („tenders interchangeables“) hatte einen Druckluft-Kohlenschieber, und die der ETAT-Maschinen waren mit einer Schöpfvorrichtung für Wassertröge ausgestattet, mit denen während der Fahrt Wasser aufgenommen werden konnte. Diese wurden jedoch selten genutzt und später entfernt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fahrzeuge der Reihe 241 der französischen Ostbahn (Chemin de Fer de l’Est) waren die ersten Mountain-Lokomotiven (Achsfolge 2’D1’, französisch 241) in Europa und bei ihrer Indienststellung die größten und leistungsfähigsten Dampflokomotiven Europas. Nach der Gründung der Société nationale des chemins de fer français (SNCF) 1938 wurden die Lokomotiven der Ostbahn (EST) zusammen mit den baugleichen Maschinen der Staatsbahn (ETAT) mit der Typenbezeichnung (1-)241 A versehen. Die erhalten gebliebene 241 A 65 ist nach der 241 P 17 die zweitgrößte betriebsfähige Dampflokomotive in Europa.", "tgt_summary": null, "id": 2204870} {"src_title": "Øvre-Pasvik-Nationalpark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie und Landschaft.", "content": "Der Nationalpark bildet einen Ausläufer der sibirischen Taiga. Die Landschaft ist von Feuchtgebieten und lichten Kiefernwäldern geprägt, durchsetzt von zahlreichen Seen und zwei Flüssen. Etwa ein Viertel der Fläche ist Wasser. Die Böden sind meist nährstoffarm was unter anderem auch an der vorherrschenden Gesteinsart Gneis liegt. Das Klima ist Kontinental geprägt, mit wenig Regen und kalten, trockenen Wintern.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Der Nationalpark ist zur Hälfte mit Kiefernwald bedeckt. Birken finden sich nur vereinzelt unter den Kiefern. Im Ostteil des Parks am Ufer des Ødevatn steht eine einzelne Fichte. Der Kiefernwald entlang der finnischen und russischen Grenze ist einer der größten ursprünglichen Wälder Norwegens. Einige taigatypische Pflanzenarten, die in Norwegen sonst nicht oder nur selten vorkommen, sind hier heimisch. Dazu zählen der Sumpfporst, der Lappland-Hahnenfuß, das Sibirische Wollgras, die Heidelbeerweide und die Segge \"Carex laxa\". Insgesamt wurden 190 verschiedene blühende Pflanzenarten gezählt. Auch die Fauna umfasst zahlreiche, sonst vor allem weiter im Osten heimische Arten, darunter Vögel wie der Unglückshäher, der Zwergsäger, der Seidenschwanz und der Hakengimpel. Die größten Säugetiere im Park sind der Braunbär, welcher hier auch die größte Dichte Norwegens aufweist, Vielfraß und Marderhund. Auch seltene Nagetiere wie die Lapplandspitzmaus und den Waldlemming leben im Park.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturerbe.", "content": "Die ältesten Siedlungsreste im Nationalpark stammen aus der Steinzeit. Zwischen dem 6. und 19. Jahrhundert gab es auf dem Gebiet heutigen Parks samische Siedlungen, die jedoch durch Vertreibung der Samen durch Norwegische Land- und Forstarbeiter aufgelöst wurden. Man fand auch mehrere Tiergräber im Øvre-Pasvik.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus und Verwaltung.", "content": "Durch die norwegische Regierung ist den Samen weiterhin die Rentierzucht und das nomadische Leben im Park gestattet. Im Øvre-Pasvik gibt es zwar kaum befestigte Wege, dennoch eignet er sich relativ gut zum Wandern. Die fischreichen Gewässer sind auch beliebte Angelplätze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Øvre-Pasvik-Nationalpark (norwegisch: \"Øvre Pasvik nasjonalpark\", samisch: \"Báhčaveaji álbmotmeahcci\") ist ein norwegischer Nationalpark in der Gemeinde Sør-Varanger, in der Provinz Troms og Finnmark. Er wurde 1970 gegründet und 2003 erweitert und umfasst heute ein geschütztes Gebiet von 119 km2. Er liegt zudem im Dreiländereck Norwegen-Finnland-Russland und hat die Funktion, „das große, weitestgehend unberührte Nadelwaldgebiet mit seiner unverwechselbaren und abwechslungsreichen Artenvielfalt und dem kulturellen Erbe zu erhalten und zu schützen“. ", "tgt_summary": null, "id": 878495} {"src_title": "Sabine von Schorlemer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Schorlemer wuchs in München auf, studierte Rechts- und Politikwissenschaften sowie Kunstgeschichte an den Universitäten in Berlin (FU), Lausanne, München, Hamburg und Genf. Sie wurde 1992 zum Völkerrecht mit einer Arbeit über Internationalen Kulturgüterschutz in Friedens- und Kriegszeiten an der Universität Hamburg promoviert. 1997 erfolgte die Doppelhabilitation in Internationaler Politik und Völkerrecht mit einer Arbeit über globale Telekommunikation an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Als Expertin für internationale Angelegenheiten war sie 2004/05 Mitglied der deutschen Regierungsdelegation in internationalen Vertragsverhandlungen für kulturelle Vielfalt und arbeitet seit Jahren in deutschen und internationalen Expertengruppen sowie Stiftungen. Sie ist gewähltes Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission und Beraterin des Auswärtigen Amtes für Politik der Vereinten Nationen. Von 2000 bis 2009 war sie Professorin und Lehrstuhlinhaberin für Völkerrecht, Recht der EU und Internationale Beziehungen an der Technischen Universität Dresden sowie Auslandsbeauftragte an der TU Dresden. 2003 war sie Gründungsdirektorin des Zentrums für Internationale Studien (ZIS) an der TU Dresden und von 2003 bis 2009 Pro-Direktorin des Zentrums für Internationale Studien. 2008 bis 2009 leitete sie die \"Forschungsstelle Vereinte Nationen\" an der Juristischen Fakultät der TU Dresden. 2009 ist es ihr gelungen, den weltweit ersten UNESCO-Lehrstuhl für Internationale Beziehungen an die TU Dresden einzuwerben. Am 30. September 2009 wurde sie zur Sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst berufen. Seit Mai 2010 ist sie Honorarprofessorin an der TU Dresden. Schwerpunkte ihrer wissenschaftlichen Arbeit sind Menschen- und Frauenrechte sowie die Bewahrung des kulturellen Erbes. Als \"„einzigartigen Akt der kulturellen Selbstverstümmelung“\" bezeichnete Schorlemer die Errichtung der Waldschlößchenbrücke, die im Juni 2009 zur Aberkennung des Titels Welterbe Dresdner Elbtal führte. Sie gehört zu den Unterstützern der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union, die Ende November 2016 veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Schorlemer ist evangelisch-lutherischen Bekenntnisses, Mutter dreier Kinder und wohnhaft in Leipzig. Sie war verheiratet mit dem Wirtschaftsanwalt Andreas Freiherr von Schorlemer.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Unter scharfe Kritik geriet von Schorlemer Ende April 2011, als ihr Wissenschaftsministerium der gewählten Rektorin der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK), der Professorin Renate Lieckfeldt, die Verbeamtung und damit den Dienstantritt verweigerte. Als Grund gab Schorlemer eine Krebserkrankung Lieckfeldts an, von der diese zwar genesen sei, die aber auch ein erhöhtes Wiedererkrankungsrisiko mit sich bringe und nach dem Beamtenrecht eine Ablehnung zwingend vorgebe. Juristen bezweifelten nicht nur diese Tatsache, sondern wiesen auch darauf hin, dass Lieckfeldt als Inhaberin eines Schwerbehindertenausweises nicht diskriminiert werden dürfe und sogar bevorzugt eingestellt werden müsse. Der Fall setzte eine intensive ethische Diskussion um den beruflichen Umgang mit Krebserkrankten in Gang. Eine weitere umstrittene Personalentscheidung war die Auflösung des Vertrags mit dem designierten Semperoper-Intendanten Serge Dorny vor dessen Amtsantritt. Das Landgericht Dresden erklärte 2015 die Kündigung durch von Schorlemer für unwirksam. Eine Berufung des Freistaats Sachsen gegen dieses Urteil wurde 2016 von Oberlandesgericht Dresden zurückgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sabine Irene Freifrau von Schorlemer, geb. Braun, (* 11. März 1959 in Köln) ist eine deutsche Völkerrechtlerin. Sie war von 2009 bis 2014 als Parteilose auf Vorschlag der CDU im Kabinett Tillich II Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst im Freistaat Sachsen.", "tgt_summary": null, "id": 446328} {"src_title": "Formel-Renault-3.5-Saison 2009", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Starterfeld.", "content": "Alle Teams verwenden Dallara-Chassis und Renault V6 Motoren.", "section_level": 1}, {"title": "Rennen.", "content": "Der Rennkalender der Saison 2009 umfasst neun Rennstrecken, auf denen jeweils zwei Rennen stattfinden. Das erste Rennen ist das Sprint-, das zweite das Hauptrennen auf der jeweiligen Rennstrecke. Eine Ausnahme bildete der Lauf in Monaco, bei dem nur das Hauptrennen ausgetragen wurde. Zudem ist das Rennen in Monaco das einzige, das im Rahmenprogramm der Formel 1 stattfand.", "section_level": 1}, {"title": "Punktesystem.", "content": "In der Saison 2009 gibt es folgendes Punktesystem: Des Weiteren gibt es einen Bonuspunkt für den Fahrer, der die meisten Positionen im Rennen gut macht. An einem Rennwochenende (außer Monaco) kann ein Fahrer maximal 32 Punkte, ein Team maximal 57 Punkt erzielen. Die Startaufstellung wird folgendermaßen ermittelt: Die 26 Autos werden in zwei Gruppen für ein jeweils 20-minütiges Training eingeteilt. Die besten sechs Fahrer jeder Gruppe nehmen an der anschließenden Superpole-Qualifikation teil. Bei der Startaufstellung für das Sprintrennen erhalten zunächst die besten acht Fahrer der Superpole-Qualifikation in umgekehrter Reihenfolge die ersten Startplätze. Darauf folgen die letzten vier Fahrer der Superpole-Qualifikation (nicht in umgekehrter Reihenfolge) sowie die verbliebenen 14 Fahrer nach der Reihenfolge ihres Trainingsergebnisses. Im Hauptrennen hingegen werden die ersten Startplätze von den besten acht Fahrer der Superpole-Qualifikation in der Reihenfolge der Trainingsergebnisse eingenommen. Der Rest der Startplätze wird dem Ergebnis des ersten Rennens entsprechend verteilt. In Monte Carlo und Portimão wurde ein anderes Punktesystem verwendet, da es keine Superpole-Qualifikation gab. Die Punkte für die Qualifikation wurden an jede Qualifikationsgruppe vergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Formel-Renault-3.5-Saison 2009 war die zwölfte Saison der Formel Renault 3.5. Die Saison begann am 18. April 2009 auf dem Circuit de Catalunya und endete am 25. Oktober 2009 auf der neuen Rennstrecke Motorland Aragón.", "tgt_summary": null, "id": 1786227} {"src_title": "Departement des Harzes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Departement des Harzes wurde am 24. Dezember 1807 aus Territorien gebildet, die bis zum Tilsiter Frieden zu Preußen und den von Napoleon aufgelösten Staaten Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel und Kurfürstentum Hessen gehört hatten, nämlich den preußischen Besitzungen Fürstentum Eichsfeld, der Nordteil der Ganerbschaft Treffurt mit Treffurt, Vogtei Dorla, Grafschaft Hohenstein, Mühlhausen, Nordhausen und Benneckenstein, dem braunschweigischen Fürstentum Grubenhagen mit dem Stiftsamt Walkenried und aus hessischen Gebieten. Hauptort bzw. Hauptstadt des Departements war Heiligenstadt. Das Departement des Harzes grenzte im Norden an das westphälische Departements der Oker, im Osten an das Saaledepartement, das Fürstentum Schwarzburg und die Länder des Königs und der Herzöge von Sachsen. Südlich grenzte es an herzoglich sächsische Länder und das Werradepartement sowie westlich an das Departement der Leine. \"Zustand 1811:\" Das Departement des Harzes umfasste etwa 58 Quadratmeilen, oder 160 Lieues (franz. Wegstunde), oder 1.967.343 Braunschweigische Morgen. Rechnet man die Quadratmeilen zu 82,5 km2 so kommt man auf eine Gesamtfläche von 3045 km2. Die Einwohnerzahl wurde zum 31. Dezember 1810 mit 201.031 angegeben. Sie lebten in 20 Städten, zwölf Marktflecken, drei Vororten, 290 Dörfern, 59 Weilern und 111 Einzelgebäuden mit insgesamt 34.081 Feuerstellen. Den 77.228 Stadtbewohnern standen 123.803 Landbewohner gegenüber. Das Departement bestand aus vier Distrikten, 37 Kantonen, 286 Gemeinden, 36 Mairien und 37 Friedensgerichten. Der Appellationshof war in Cassel. Das Königreich Westphalen war in Departements, die Departments in Distrikte, diese in Kantone und diese in Municipalitäten eingeteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Präfektur.", "content": "Die Präfektur des Departements des Harzes befand sich in Heiligenstadt. Der erste Präfekt des Harzdepartements, Samuel Gottfried Borsche, war der vormalige Direktor der Kriegs- und Domänenkammer des Eichsfelds zu Heiligenstadt und ging nach Entlassungsgesuch im August 1809 in preußische Staatsdienste zurück. Sein Nachfolger, der Präfekt Burchhard von Bülow, wurde unterstützt durch den Generalsekretär Sombart(ehemaliger preußischer Kriegs- und Domänenrat zu Heiligenstadt) und dem Präfekturrat. Ihm gehörten die Herren Anton von Bodungen, von Flotho, Otto und Trümper (zugleich Friedensrichter zu Udra) an, 1811 schied Trümper aus. Auf Vorschlag des Finanzministers bekleidete Sombart ab 1809/1810 den Posten eines Generalinspekteurs der indirekten Steuern. Zudem tauchte ab 1808 ein Ludwig Doebel als Sekretär der Präfektur auf. Mitte August 1813 erschien der Unterpräfekt zu Osterode, August Heinrich Kuhlmeyer, aktenkundlich als neuer Präfekt zu Heiligenstadt. Dem Departementsrat gehörten die Herren Ahrens, von Arnstedt, Stecker, Montag, Lamprecht, Koch, von Steinmetzen, Weber und von Wintzingerode an. Unterpräfekten gab es in", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Überblick Distrikte im Einzelnen", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Departement des Harzes (franz.: \"Département du Harz\") war von 1807 bis 1813/1814 eine Verwaltungseinheit des Königreichs Westphalen. Dieses Departement blieb bis zu seiner Auflösung weitgehend unverändert.", "tgt_summary": null, "id": 278960} {"src_title": "Peter Eberhard Müllensiefen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Familie.", "content": "Müllensiefen stammt aus einer wohlhabenden protestantischen Familie des Aggertals, die über Generationen Gutsbesitzer und Kaufleute hervorbrachte. Er hatte drei Halbgeschwister und eine Schwester, die schon im Kindesalter starben, sowie zwei Halbbrüder, die erwachsen wurden. Auf Wunsch des Vaters sollte Peter Eberhard Pfarrer werden. Im Alter von 15 Jahren wurde er aber Handelslehrling bei Johann Caspar Rumpe in Altena. 1794 heiratete er die Tochter seines Arbeitgebers: Wilhelmine. Sie gebar 1797 eine Tochter, starb jedoch im Kindbett, während die Tochter überlebte. Müllensiefens zweite Ehefrau Henrietta Wilhelmina Riedel stammte aus Iserlohn; die Vermählung folgte 1798. Sie gebar neun Kinder, von denen sieben das Kindesalter überlebten, unter ihnen die späteren Unternehmer Gustav und Theodor.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmerlaufbahn.", "content": "Nach sieben Jahren Arbeit unter Rumpe stieg er in dessen Unternehmen zum Prokuristen (1788) und später zum Teilhaber (1793) auf. Die Teilhaberschaft führte zum Zerwürfnis der beiden, insbesondere nach dem Tod der Tochter Rumpes (Müllensiefens Ehefrau) 1797. Kurz danach erfolgte die Trennung von seinem ehemaligen Lehrherren. Müllensiefen gründete ca. 1800 in Iserlohn mit Johann Hermann Altgeldt eine Nadelfabrik. Die dort hergestellten Nadeln aus Stahl waren qualitativ hochwertiger als die in anderen Fabriken produzierten Nadeln aus Eisendraht. Die neuen Produktionsweisen in der Nadelindustrie brachten Iserlohn einen industriellen Aufschwung, der die Stadt bis Mitte des 19. Jahrhunderts zur Industriemetropole machte. Das Unternehmen Müllensiefen & Altgeldt war nur wenige Jahre erfolgreich. 1811 trat Müllensiefen in Kontakt mit den französischen Besatzern und konnte seine Produkte wieder gewinnbringend verkaufen. Er unterstützte Napoleons Politik, weil er dadurch selbst profitierte. Müllensiefen verfasste zu verschiedenen wirtschaftlichen Fragen Gutachten und Berichte, die ihm in Westpreußen einen Expertenruf einbrachten. Gerade die Fragen zu Monopolen, Angebot und Nachfrage brachten ihm nicht nur Freunde, da verschiedene Unternehmer in ihren (Monopol-)Stellungen geschwächt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Politikerlaufbahn.", "content": "Auf Wunsch seiner Ehefrau engagierte sich Müllensiefen nach den Befreiungskriegen für den preußischen Staat. Müllensiefen baute seine politische Laufbahn auf. Ab 1814 initiierte er die Aufstellung des Denkmals \"Eisernes Kreuz\" in Iserlohn im Gedenken an die Opfer der Napoleon-Kriege. 1817 bewarb sich Müllensiefen um das Amt des Landrats im neu gegründeten Kreis Iserlohn und trat das Amt im Januar 1818 an. Ein zentrales Problem der Amtszeit war die Eingliederung der katholischen Bevölkerung in die protestantische Mehrheit, da ein kleiner Teil des neuen Kreises aus Gebieten des ehemaligen katholischen Herzogtums Westfalen bestand. Die katholische Bevölkerung stand nicht zur neuen Monarchie. Unter Müllensiefens Regierung wurden der Straßen- und der Kirchenbau in und um Iserlohn wesentlich vorangetrieben. Durch die Gleichberechtigung katholischer und protestantischer Interessen im Kirchenbau schaffte er eine Annäherung der Konfessionen. Aus Altersgründen trat er im März 1836 zurück. Müllensiefen verfasste zwischen 1837 und 1839 eine Autobiographie, die etwa 2.000 Seiten umfasste. Eine Aufarbeitung des Materials durch einen Biographen ist aber bisher nicht erfolgt.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Obwohl Müllensiefen sich in seiner Amtszeit auch um das evangelische Kirchenwesen in seinem Kreis verdient gemacht hatte, waren seine eigenen religiösen Ansichten eher heterodox. Er war seit etwa 1782 Anhänger von Emanuel Swedenborg und stand in enger Beziehung zu Johann Friedrich Immanuel Tafel, der einer der ersten und führenden Vertreter des Swedenborgismus in Deutschland war. Im Jahr 1832 hat eine Tochter von Müllensiefen Tafel geheiratet. Im Alter hat sich Müllensiefen durch die Veröffentlichung einer Druckschrift zur „Neuen Kirche“ Swedenborgs bekannt. Müllensiefen gehörte zu den Präsidiumsmitgliedern der am 1. Dezember 1814 von Friedrich von Scheibler gegründeten „\"Märkischen Bibelgesellschaft\"“ an, die sich in Iserlohn um den engagierten Pfarrer Johann Abraham Strauß gruppiert hatte und dem auch als Patron der spätere erste Oberpräsident Westfalens Ludwig Freiherr von Vincke diente. Darüber hinaus zählte Müllensiefen wiederum zusammen mit Scheibler, Vincke, Johann Caspar Harkort und anderen zu den Mitgliedern des „\"Literarischen Vereins der Grafschaft Mark\"“, der zu jenem Zeitpunkt unter der Leitung des Schwerter Arztes und Universalgelehrten Friedrich Bährens stand und von 1814 bis 1860 bestand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Eberhard Müllensiefen (* 7. März 1766 in Ründeroth (heute Engelskirchen); † 10. April 1847 in Crengeldanz (heute Witten)) war Industrieller und Politiker im Bergischen und Märkischen Raum. Besondere Verdienste hat er sich im Kreis Iserlohn als Landrat erworben.", "tgt_summary": null, "id": 1201967} {"src_title": "Elise Friederike Hensler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Elisa Friederike Hensler war die Tochter des Pianisten Conrad Hensler, der seine Tochter zur Vervollkommnung ihrer musikalischen Ausbildung mit nach Amerika nahm. Im Jahr 1856 hatte sie ihr Debüt als Opernsängerin in der Oper Linda di Chamounix und wurde bald darauf eine gefeierte Sopranistin der amerikanischen Oper. Elise gastierte in Europa unter anderem in Italien, Berlin und Lissabon. Sie wurde 1860 Mätresse des Königs Ferdinand II. (1816–1885), dem man 1869 vor die Wahl stellte von seiner Geliebten abzulassen, oder als Nachfolger Isabellas II. die spanische Krone anzunehmen. Er entschied sich für Elise, die er am 10. Juni 1869 im Palacio de Visme in Lissabon heiratete und von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha, einem deutschen Verwandten Ferdinands, zur „\"Gräfin von Edla\"“ erhoben wurde. Ferdinand verdankte seine Bekanntheit in Amerika fast ausschließlich seiner populären Gemahlin. In der portugiesischen Königsfamilie war Elise auf Ablehnung gestoßen. Königin Maria Pia hatte einmal demonstrativ ein Glas zerbrochen, als Ferdinand einen Toast auf seine Gemahlin ausbringen wollte. Beim ersten öffentlichen Auftritt des Paares weigerten sich die Gäste Elise die Hand zu reichen. Das Paar lebte im Palácio Nacional da Pena, wo beide einen künstlerischen Kreis um sich versammelten und Sintra zu einem alternativen Kulturhof machten. Elisa und ihr Mann gelten als Förderer und Gönner des Malers Columbano Bordalo Pinheiro und des Komponisten José Vianna da Motta. Den Palast bewohnte Elise auch weiter als Witwe, da Ferdinand in seinem Testament seine Gemahlin zur Alleinerbin bestimmt hatte. Den größten Teil des Erbes hatte sie aber auf Druck der Presse an den portugiesischen Staat verkaufen müssen. Sie verstarb, mittlerweile völlig verarmt, am 21. Mai 1929 in Lissabon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elise Friederike Hensler (* 22. Mai 1836 in La Chaux-de-Fonds oder Wien; † 21. Mai 1929 in Lissabon) war eine Opernsängerin (Sopran), die als Gemahlin König Ferdinands II. von Portugal 1869 zur „\"Gräfin von Edla\"“ erhoben wurde.", "tgt_summary": null, "id": 798684} {"src_title": "Worms-Leiselheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Leiselheim liegt am Nordrand des Pfrimmtals, am Übergang von der Talaue zum fruchtbaren Lössriedel. Das west-ost-gerichtete Straßendorf wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts durch mehrere Baugebiete sowohl in die überschwemmungsgefährdete Pfrimmaue wie auch auf den Rand des Riedels erweitert. Im Osten grenzt Leiselheim – getrennt durch eine 500 m breite Grünzäsur – an Worms-Hochheim. Südlich liegt jenseits der Pfrimmau Worms-Pfiffligheim, westlich in ca. 1 km Entfernung Worms-Pfeddersheim. Der Höhenzug nördlich des Dorfes wird vom Klinikum Worms und den zu Worms-Herrnsheim gehörenden Neubaugebieten beherrscht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Erstmals erwähnt wurde Leiselheim 1141 in zwei Urkunden des Wormser Bischofs Burchard II. von Ahorn unter dem Namen „Luzilheim“. Die genaue Bedeutung von „Luzil-“ ist unbekannt, eine Ableitung von mittelhochdeutsch „lützel“ (klein) wird angenommen, wobei sich dies sowohl auf die verhältnismäßig kleine Gemarkung als auch auf einen Personennamen „Luizilo“ beziehen kann. Ursprünglich gehörte Leiselheim dem Domstift Worms, das das Dorf später der Herrschaft Stauf zu Lehen gab. 1388 gingen diese Herrschaftsrechte an die Grafen von Sponheim-Bolanden und 1393 an die Grafen von Nassau-Saarbrücken über. In einem 1427 geschlossenen Vertrag teilten sich das Bistum Worms und die Grafen von Nassau-Saarbrücken die Eigentumsrechte an Leiselheim und acht weiteren Dörfern. Als der nassauisch-saarbrückische Teil 1683 bzw. 1706 an die Kurpfalz kam, gab diese ihre Rechte an das Bistum Worms weiter, das damit einziger Besitzer von Leiselheim war. 1794 wurde das Dorf im Zuge der Koalitionskriege von französischen Truppen besetzt. 1815/16 wurde Leiselheim dann dem Großherzogtum Hessen zugeordnet. Am 1. April 1942 wurde Leiselheim gemeinsam mit Herrnsheim, Horchheim und Weinsheim in Worms eingemeindet.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ortsbeirat.", "content": "Für den Stadtteil Worms-Leiselheim wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören elf Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher. Zum Ortsbeirat siehe die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Worms.", "section_level": 2}, {"title": "Ortsvorsteher.", "content": "Als Leiselheim noch zur Kurpfalz gehörte, wurde die Gemeinde von einem Unterfauth verwaltet; im Ort wurden sie auch Bürgermeister genannt. In der Zeit, in der Leiselheim französisches Gebiet war (Napoleonzeit ab 1798), wurde der \"\"Maire\"\", also der Bürgermeister, nach französischem Vorbild gewählt und eingesetzt. Dieser Titel blieb den Nachfolgern auch bis zur Eingemeindung am 1. April 1942 erhalten: Ab diesem Datum gab es den Ortsvorsteher mit einem Ortsbeirat, die natürlich auch weniger Befugnisse hatten. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde Johann Nock mit einem Stimmenanteil von 59,4 % in seinem Amt bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: In gold ein schwarzer Rost, oben beseitet von zwei schwarzen Sternen. Der Rost ist das Attribut des Heiligen Laurentius von Rom, dem sowohl die barocke evangelische Kirche wie auch die 1933/34 errichtete katholische Kirche geweiht sind.", "section_level": 2}], "src_summary": "Leiselheim ist ein etwa vier Kilometer nordwestlich der Kernstadt liegender Stadtteil der Stadt Worms. Ursprünglich rein landwirtschaftlich geprägt, ist Leiselheim heute hauptsächlich ein stadtnahes Wohngebiet, obwohl bis heute 40 % der Gemarkungsfläche für den Weinbau genutzt werden.", "tgt_summary": null, "id": 1884741} {"src_title": "Kaiser (Schiff, 1905)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Die \"Kaiser\" war mit zwei von der AEG-Berlin innerhalb von sieben Monaten nach dem System von Charles Gordon Curtis gebauten Turbinen von jeweils 2.208 kW (3.000 PSw) ausgestattet. Diese waren 5,6 m lang und 2,7 m hoch. Die Masse wird mit 114 bis 157 t angegeben. Die großen Abmessungen und Massen ergaben sich aus der Ausführung als Direktturbinen, die ohne Getriebe mit der Propellerwelle verbunden waren. Da keine Untersetzungsgetriebe vorhanden waren, hatten die Turbinen, die nicht mit den für einen wirtschaftlichen Betrieb erforderlichen hohen Drehzahlen gefahren werden konnten, einen niedrigen Wirkungsgrad. Die \"Kaiser\" erreichte damit eine Geschwindigkeit von 16 kn, vereinzelt werden in der Literatur auch 20 kn angegeben. Beim Umbau 1923 wurde eine Maschinenanlage mit einer Gesamtleistung von 3.000 PS eingebaut. Später erfolgte bei Blohm & Voss die Umstellung von Kohle- auf Ölfeuerung. Die \"Kaiser\" war für 1.949 Deckspassagiere zugelassen. Für 20 Fahrgäste standen Kabinen in der Ersten Klasse zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Kaiser\" wurde 1904 von der Nordsee-Linie Dampfschiffs-GmbH bei der Stettiner Maschinenbau AG Vulcan in Auftrag gegeben. Als die HAPAG am 1. Januar 1905 die Nordsee-Linie übernahm, kaufte sie mit deren drei anderen Schiffen – \"Cobra\", \"Prinzessin Heinrich\" und \"Silvana\" – auch die noch auf der Helling im Bau befindliche \"Kaiser\". Der Stapellauf erfolgte am 8. April, die Indienststellung am 10. September 1905. Die \"Kaiser\" wurde im Dienst Hamburg–Helgoland und von dort nach Sylt oder Norderney eingesetzt. Die Fahrzeit von den St. Pauli Landungsbrücken bis Helgoland betrug etwa viereinhalb Stunden, die von dort nach Norderney weitere drei Stunden. Kaiser Wilhelm II. nutzte das Schiff bei gelegentlichen Fahrten auf der Nordsee.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Die Kaiserliche Marine erfasste die \"Kaiser\" am 4. August 1914 und ließ sie zum Hilfsminenschiff umrüsten, wobei der hintere Schornstein entfernt wurde. Das Schiff konnte bis zu 200 Minen aufnehmen. Unter dem Kommando von Korvettenkapitän von Bülow legte es zusammen mit den Minenkreuzern SMS \"Albatross\" und SMS \"Nautilus\" am 9. September 1914 eine große Minensperre in der Nordsee. Für ein Kriegsschiff erwies sich die Geschwindigkeit der \"Kaiser\" aber als zu gering. Zum Ende des Ersten Weltkriegs war sie Flaggschiff der Vorpostenflottille „Elbe“ unter Fregattenkapitän Erich Graf von Zeppelin. 1918 wurde sie durch einen Minentreffer beschädigt und musste auf einer Reparaturwerft wieder fahrbereit gemacht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "Die \"Kaiser\" musste im August 1919 an Großbritannien abgeliefert werden. Sie wurde aber dort nicht in Fahrt gebracht, sondern konnte am 23. September 1921 von der HAPAG zurück gekauft werden. 1922 erfolgte ein Umbau auf der Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik in Vegesack. Dabei erhielt sie eine neue Maschine mit geringerer Leistung. Am 17. Juni 1923 kam es unterhalb der Stör zu einer Kollision zwischen dem britischen Dampfschiff \"Bellbro\" und der \"Kaiser\". Dabei wurde die Steuerbordseite der \"Kaiser\" oberhalb der Wasserlinie beschädigt. Es wurde einer von 1.887 Passagieren getötet, vier wurden schwer verletzt. Zunächst wieder im Dienst Hamburg–Helgoland und nach Amrum, Föhr und Sylt eingesetzt, fuhr die \"Kaiser\" ab dem 1. Juli 1934, mit zusätzlichen Kabinen ausgestattet, für den Seedienst Ostpreußen.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Während des Zweiten Weltkriegs wurde die \"Kaiser\" von der Kriegsmarine wiederum zum Minenschiff umgerüstet. Sie wurde mit zwei 8,8-cm-Kanonen bewaffnet und konnte bis zu 180 Minen aufnehmen. Sie stand zeitweise unter dem Kommando von Carl Kircheiß und war ab 1943 als Versuchsschiff der Kriegsmarine eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Krieg wurde die \"Kaiser\" an Großbritannien abgeliefert, von wo sie 1946 an die Sowjetunion abgegeben wurde. Nachdem sie weder unter britischer, noch als \"Nekrasov\" unter sowjetischer Flagge in Fahrt gekommen war, wurde sie im April 1947 an die Volksrepublik Polen übergeben. Als \"Beniowski\" wurde sie, nach der Überholung der Maschinenanlage bei Earle's Shipbuilding & Engineering Co. in Großbritannien und anschließenden Reparaturen auf der Danziger Werft \"Stocznia Pologna\", am 22. Juli 1948 von der Reederei \"„Gryf“ Zegluga Przbrzenza\" auf der Route Sopot–Gdynia–Stettin eingesetzt. 1949 wurde sie Schulschiff der polnischen Marine. Die \"Beniowski\" wurde ab 1950 in Gdynia aufgelegt und diente bis zu ihrem Abbruch 1954 in Stettin als stationäres Ausbildungs- und Wohnschiff.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Kaiser war ein Passagierschiff der HAPAG. Sie war das erste zivile deutsche Schiff mit Dampfturbinen aus deutscher Konstruktion und Herstellung.", "tgt_summary": null, "id": 1658630} {"src_title": "Bombenangriff auf Freiburg am 10. Mai 1940", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zeitlicher Ablauf.", "content": "Die drei beteiligten Flugzeuge der Kette des Leutnants Paul Seidel aus der 8. Staffel des Kampfgeschwaders 51 vom Typ He 111 waren mit ihrem Geschwader vom Fliegerhorst Landsberg/Lech um 14:27 Uhr aus gestartet, um im Rahmen des Westfeldzugs die französische Stadt Dijon oder als Ausweichziel den Flughafen Dole-Jura zu bombardieren. Durch Navigationsfehler verloren sie allerdings die Orientierung und kamen nie dort an. Sie waren zwar nicht in der Lage, ihre genaue Position zu bestimmen, hielten die Stadt unter sich allerdings für eine französische, vermutlich Colmar. Da die Freiburger Flugwache im Hildaturm auf dem Lorettoberg die Flugzeuge als deutsche identifizierte, wurde erst nach Beginn der Bombardierung Fliegeralarm ausgelöst. Die Flugzeuge warfen ab 15:59 Uhr insgesamt 69 Bomben auf die Stadt ab.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitnahe Folgen.", "content": "Die deutsche Führung versuchte, den Irrtum zu vertuschen und die Bombardierung den Kriegsgegnern zuzuschreiben. Die gleichgeschalteten deutschen Medien griffen das Ereignis auf. Die \"UFA Tonwoche\" berichtete zum Beispiel in ihrer Ausgabe Nr. 506 am 15. Mai 1940 am Ende eines längeren Beitrages auch über den \"„brutalen und skrupellosen Angriff auf eine unbefestigte deutsche Stadt“\". Die \"Freiburger Zeitung\" berichtete am 11. Mai 1940 von einem \"„feigen Luftangriff“\" auf die Stadt. Bei dem \"„hinterhältigen, feigen und allen Gesetzen der Menschlichkeit und des Völkerrechts hohnsprechenden Bombenangriff“\", so die Zeitung weiter, seien \"„24 Zivilpersonen in den Tod gerissen“\" worden. Gleichzeitig nutzte man den Vorfall, um weitere Angriffe auf die Gegner zu rechtfertigen. So würde \"„jeder weitere planmäßige Bombenangriff auf die deutsche Bevölkerung durch die fünffache Anzahl von deutschen Flugzeugen auf eine englische oder französische Stadt erwidert werden.“\" In einer Rede vor der Belegschaft der Borsig-Werke am 10. Dezember 1940 beschuldigte Adolf Hitler den britischen Premierminister Winston Churchill, mit der Bombardierung Freiburgs die Terrorangriffe gegen die Zivilbevölkerung begonnen zu haben. Die Piloten protokollierten, das Ausweichziel Dole-Tavaux angegriffen zu haben. Dies geschah aber erst im weiteren Verlauf des Jahres 1940. Die Behauptung, die Blindgänger des Angriffs seien nicht aus deutscher Produktion, wurde bereits damals durch die Produktionskennzeichnungen widerlegt. Dennoch hielt sich in der Bevölkerung lange der Mythos, es seien ausländische Flugzeuge gewesen, die Freiburg bombardierten. Anknüpfungspunkt dafür könnten unter anderem die Erinnerungen an die Luftangriffe während des Ersten Weltkrieges gewesen sein. Damals wurde Freiburg 25 mal von alliierten Flugzeugen bombardiert. Ein weiterer Anknüpfungspunkt könnte der Beschuss Freiburgs durch Artillerie aus Frankreich am 11. und 13. Juni 1940 gewesen sein. Dabei schlugen Granaten am südlichen Lorettoberg, in Merzhausen, Günterstal sowie in der Gegend um den Flugplatz, auf dem Gelände des Unternehmens Rhodia und dem Gaswerk ein. Durch den Vormarsch der deutschen Truppen in Frankreich wurde diese Angriffsmöglichkeit ab dem 15. Juni 1940 beseitigt.", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Folgen.", "content": "Der damalige Kommodore des Kampfgeschwaders 51 „Edelweiß“, Oberst Josef Kammhuber, behauptete 1954 wider besseres Wissen, es werde nie aufzuklären sein, wer für die Bombardierung Freiburgs an diesem Tag verantwortlich sei. Im August 1980 schrieb er zwei Militärhistorikern: Wesentlichen Beitrag zur Aufklärung der Ereignisse vom 10. Mai 1940 leisteten die Historiker Anton Hoch, Wolfram Wette und Gerd R. Ueberschär. Durch ihre Arbeit konnten ab 1956 die Verantwortlichen genannt werden. Am 5. April 1956 meldete die New York Times, dass das Rätsel, wer am 10. Mai 1940 Freiburg bombardiert habe, gelöst sei. Im Freiburger Stadtteil Stühlinger erinnert ein Gedenkstein auf dem \"\" (gegenüber Colmarer Str. 3), bei dem damals 20 Kinder getötet wurden, an die Opfer des Bombenangriffs. Die Errichtung des Gedenksteines geht auf die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes zurück. Eine nur kurze Zeit vorhandene provisorische Gedenktafel wurde zum 40. Jahrestag angebracht und knüpfte an die später widerlegte Annahme an, Freiburg sei absichtlich durch die Deutsche Luftwaffe bombardiert worden. Erst zum 45. Jahrestag wurde der jetzige Gedenkstein enthüllt. Die jetzige Inschrift der Gedenktafel basiert auf den Erkenntnissen der historischen Forschung zum Ereignis. Bei der Einweihung des Gedenksteines sprachen neben dem Oberbürgermeister Rolf Böhme der Vorsitzende der VVN und der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Stühlinger.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei dem irrtümlichen Bombenangriff auf Freiburg am 10. Mai 1940 durch die deutsche Luftwaffe starben 57 Einwohner der Stadt Freiburg im Breisgau.", "tgt_summary": null, "id": 20288} {"src_title": "Antonio Brack Egg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Antonio Brack Egg kam am 3. Juni 1940 im Distrikt Villa Rica in der Provinz Oxapampa, Region Pasco, zur Welt. Er ist ein Nachkomme der Silzer Auswandererfamilie Egg, seine Mutter stammt aus Pozuzo, sein Vater war Deutscher. Er erhielt seine sekundäre Ausbildung in den Fächern Biologie und Chemie am Colegio de la Inmaculada in Lima, graduierte 1963 zum \"Profesor de Educación Secundaria\", 1973 promovierte Brack an der Universität Würzburg. Nach seiner Rückkehr nach Peru arbeitete Antonio Brack in der \"Dirección General Forestal\" des Agrarministeriums und engagierte sich für die Vicuña-Population. Den Organisationen PNUD, FAO, USAID und GTZ und weiteren stand er als Berater zur Seite. Seine Erkenntnisse publizierte er in zahlreichen Büchern und Artikeln und als Mitwirkender in der Fernsehserie \"La Buena Tierra\" im TV Perú. Brack Egg war an verschiedenen Universitäten in Peru und Bolivien, darunter die Universidad ESAN, Universidad Nacional Agraria La Molina, Universidad de San Martín de Porres und die Universidad Mayor de San Andrés, tätig und zudem als Koordinator an zahlreichen Projekten zur Biodiversität im lateinamerikanischen Raum beteiligt. Nachdem am 13. Mai 2008 mit Unterstützung Deutschlands das peruanische Umweltministerium geschaffen wurde, wurde Brack als Minister nominiert und am 14. Oktober 2008 durch Präsident Alan García Pérez ernannt. Als Umweltminister bekämpfte Antonio Brack Egg den illegalen Goldabbau im Regenwald und forderte dafür auch den Einsatz von Militär. Er setzte sich für die Schaffung eines Marktes für Emissionsrechte ein, die Peru an Industriestaaten verkaufen sollte, um den Umweltschutz lukrativer zu machen. Neben den Aktivitäten der international stark kritisierten Bergbaukonzerne wie Doe Run wollte sich Brack auf den informellen Bergbausektor sowie vor allem auf die noch weitgehend ungeregelte Abwasser- und Abfallbeseitigung konzentrieren, die für ihn die gravierendsten Umweltprobleme Perus darstellten. Beim Regierungswechsel am 28. Juli 2011 übernahm Ricardo Giesecke Sara-Lafosse das Amt des peruanischen Umweltministers.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Antonio Brack Egg erhielt 1996 den \"Premio Nacional del Medio Ambiente Barbara D’Achille\" und 2004 den Preis \"Esteban Campodónico por servicios a la sociedad peruana\". Für den Prinz-von-Asturien-Preis 2009 in der Kategorie \"Eintracht\" war Brack Egg nominiert. Brack Egg wurde das Großkreuz des peruanischen \"Orden al Mérito por Servicios Distinguidos\" verliehen. Die Taxa \"Phrynopus brackii\" und \"Phrygilus alaudinus bracki\" wurden nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antonio José Brack Egg (* 3. Juni 1940 im Distrikt Villa Rica, Pasco; † 30. Dezember 2014 in Lima) war ein peruanischer Agrarwissenschaftler, Ökologe und Forscher zur Biodiversität. Zwischen 2008 und 2011 war Brack Egg erster Umweltminister Perus.", "tgt_summary": null, "id": 2221316} {"src_title": "Unofficial Football World Championships", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Idee.", "content": "Lange Zeit wurde Fußball vorwiegend in Großbritannien gespielt, und der Sieger der British Home Championship wurde seit 1883 als beste Mannschaft der Welt angesehen. An echten Weltmeisterschaften nahmen die Briten bis 1950 nicht teil, und bei ihren ersten Weltmeisterschaften 1950 bis 1962 kamen die britischen Mannschaften nie unter die letzten Vier. 1966 aber wurde England Weltmeister. Als Schottland den amtierenden Weltmeister am 15. April 1967 besiegte, vertraten viele Schotten die Auffassung, sie seien nun legitimer, wenn auch inoffizieller Fußball-Weltmeister. Diese These vertrat auch ein schottischer Fußballfan, der 2002 in einer britischen Radiosendung anrief. Der Gedanke wurde daraufhin von der Zeitung The Guardian aufgegriffen, und 2003 erstellte der Journalist Paul Brown die UFWC-Website. Auf der Idee einer „inoffiziellen Fußball-Weltmeisterschaft“ basierend werden dort alle bisherigen Fußball-Länderspiele der Männer chronologisch aufgelistet und nach einem K.-o.-System ausgewertet. Ein Bericht im englischen Fußballmagazin FourFourTwo verschaffte dem UFWC-Titel größere Aufmerksamkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1872 bis 1930.", "content": "Das erste Fußball-Länderspiel der Geschichte fand am 30. November 1872 zwischen England und Schottland statt und endete 0:0. Erst beim zweiten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften am 8. März 1873 siegte England und wurde so zum ersten „inoffiziellen Fußball-Weltmeister“ – wenngleich dieser wie auch alle weiteren Titel bis 2003 erst nachträglich ermittelt wurden. Seit 1876 spielte auch Wales und seit 1882 auch Irland gegen England und Schottland, aber der UFWC-Titel wechselte bis 1903 nur zwischen England und Schottland hin und her. Irland errang den Titel erstmals 1903 durch einen Sieg über Schottland, Wales erstmals 1907. Außerhalb Großbritanniens und Irlands wurde der Titel erstmals 1909 verteidigt, aber bis 1931 blieb er in der Hand von England, Schottland, Irland und Wales.", "section_level": 2}, {"title": "1931 bis 2000.", "content": "Als erste Mannschaft außerhalb des Vereinigten Königreichs gewann Österreich den UFWC-Titel 1931 und konnte ihn eineinhalb Jahre lang verteidigen. Dann ging der Titel für sechs Jahre zurück auf die britischen Inseln, doch in den 40er-Jahren blieb er immer häufiger auf dem europäischen Festland. Während der FIFA-Weltmeisterschaft 1950 wurde mit den USA erstmals eine nicht-europäische Mannschaft inoffizieller Fußball-Weltmeister. Mit kurzen Pausen verblieb der Titel in den folgenden 16 Jahren in Amerika. Während dieser Zeit wurden auch die Niederländischen Antillen als kleinstes Land, das jemals den Titel gewann, inoffizieller Weltmeister. 1966 holte die Sowjetunion den Titel wieder nach Europa. Sie verlor ihn im selben Jahr in der FIFA-Weltmeisterschaft an Deutschland, und Deutschland verlor ihn im Wembley-Endspiel an England, das damit, als zweite Mannschaft nach Brasilien, sowohl den FIFA- als auch den UFWC-Titel im WM-Finale gewann. So kam es 1967 zu jenem Spiel zwischen England und Schottland, das die Idee für die inoffizielle Weltmeisterschaft lieferte. Elf Jahre später ging der Titel wieder nach Amerika, bevor er 1982 durch einen Sieg Polens über Peru wieder durch eine europäische Mannschaft errungen wurde. Bis 1992 verblieb er dann meist in europäischem Besitz – nur Argentinien konnte den Titel zwischenzeitlich ein Jahr halten. Eine Unklarheit besteht bezüglich des Spiels am 28. Mai 1967 zwischen dem amtierenden UFWC-Titelträger UdSSR und Mexiko im damaligen Leningrad. Die FIFA nennt in ihrer Länderspielstatistik ein 2:0 für Mexiko, ohne aber den Spielort zu nennen. Der mexikanische Verband zählt das Spiel dagegen als 2:0 für die UdSSR und nennt auch die beiden sowjetischen Torschützen (Chislenko, 64. und Bishovetz, 83.). Die UFWC-Statistik folgt letzterer Variante. und der RSSSF-Statistik Gemäß dem FIFA-Ergebnis ergäben sich für die Zeit vom 28. Mai 1967 bis 7. Juli 1974 andere Titelträger. In den 90er Jahren wechselte der UFWC-Titel häufig den Kontinent: Nach Australien (1992 gegen die USA) konnte 1995 erstmals mit Südkorea eine asiatische Nationalmannschaft (gegen Kolumbien) den Titel gewinnen. Sie verlor ihn jedoch kurz darauf an Jugoslawien, woraufhin der Titel die letzten 5 Jahre des Jahrhunderts zwischen europäischen und südamerikanischen Mannschaften wechselte. Anfang 2000 ging er für kurze Zeit erstmals nach Israel, das zwar in Vorderasien liegt, aber der europäischen Konföderation UEFA angehört.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 2001.", "content": "Bis Mai 2004 blieb der Titel dann in Europa, bis ihn Irland an Nigeria verlor, den ersten afrikanischen Titelträger. 2006 konnten mit Uruguay und Venezuela noch einmal südamerikanische Mannschaften den Titel gewinnen. Dann ging er erneut für fünf Jahre nach Europa, bis Argentinien Ende 2010 den amtierenden Weltmeister Spanien bezwang, aber im nächsten Spiel gegen Japan verlor. Damit ging der Titel nach 15 Jahren wieder an eine asiatische Mannschaft und verließ diesen Kontinent erst Anfang 2013, als Nordkorea beim King's Cup gegen Schweden im Elfmeterschießen unterlag. Kurz darauf holte sich Argentinien den Titel von Schweden zurück, unterlag aber im Oktober 2013 in der WM-Qualifikation gegen Uruguay. In der Gruppenphase der WM-Endrunde 2014 verlor Uruguay den Titel an Costa Rica, das ihn in die Finalrunde brachte. Dort ging er im Endspiel der WM an Deutschland, das ihn dann aber schon am 3. September des gleichen Jahres an den WM-Finalgegner Argentinien durch ein 2:4 in einem Freundschaftsspiel verlor.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel des Titels bei FIFA-Weltmeisterschaften und Kontinentalturnieren.", "content": "Logisch zwingend kommt es, wenn der amtierende UFWC-Titelträger die KO-Phase eines Turniers (beispielsweise der FIFA-Weltmeisterschaft oder eines Kontinentalturniers) erreicht, zu einer Vereinigung der UFWC mit dem im Turnier ausgespielten Titel, denn der KO-Modus gewährleistet, dass der Sieger des Turniers im Turnierfinale auch die UFWC erringt oder verteidigt. Die bloße Teilnahme des UFWC-Titelträgers an einer FIFA-Weltmeisterschaft oder einem Kontinentalturnier gewährleistet jedoch keine Vereinigung, da es möglich ist, dass der UFWC-Titelträger in der Gruppenphase ungeschlagen bleibt und dennoch aus dem Turnier ausscheidet.", "section_level": 1}, {"title": "FIFA-Weltmeisterschaften.", "content": "Als 1950 der Britannien-Meister und amtierende inoffizielle Fußballweltmeister England zur WM nach Brasilien fuhr, wurde erstmals bei einer FIFA-Weltmeisterschaft auch um den inoffiziellen Titel gespielt. Und erstmals verließ der Titel Europa, denn in seinem zweiten Gruppenspiel verlor England überraschend gegen die USA, die wiederum drei Tage später von Chile besiegt wurden. Chile schied dennoch aus und konnte den Titel über die WM hinaus behalten, so dass er in den folgenden acht Jahren mit einer kurzen Unterbrechung in Südamerika blieb. Erst 1957/1958 gelangte der Titel über die WM-Qualifikation wieder in eine Endrunde. Der amtierende Weltmeister Deutschland holte ihn sich in der Gruppenphase von Argentinien und brachte ihn erstmals in eine WM-Finalrunde. Hier verlor Deutschland das Halbfinale gegen Gastgeber Schweden, das als erster inoffizieller Fußballweltmeister in ein WM-Finale ging. Im Endspiel siegte Brasilien und vereinigte beide Titel auf sich. Bei der WM 1978 brauchte Argentinien zwei Anläufe: In der Vorrunde gelang es nicht, Italien den Titel abzunehmen. Nachdem Italien ihn aber in der Zwischenrunde an die Niederlande verloren hatte, konnte ihn Argentinien im Endspiel zusammen mit dem WM-Titel gewinnen. Vier Jahre später brauchte Italien ebenfalls zwei Anläufe zum Titelgewinn: In der Gruppe gab es mit Titelträger Peru ein Remis. Peru verlor den Titel aber kurz darauf an Polen, und mit einem 2:0 gegen Polen wurde Italien im Halbfinale doch noch inoffizieller und kurz darauf auch offizieller Weltmeister. Insgesamt wechselte der Titel acht Mal in einem WM-Finale: 1958, 1966, 1974, 1978, 1998, 2010, 2014 und 2018. Zwei Mal konnte der Titel im WM-Finale verteidigt werden: 1982 und 1986. Erst zwei Mal, 1974 und 2010, gelang es einer Mannschaft (jeweils den Niederlanden), den Titel durch ein ganzes WM-Turnier bis ins Finale zu verteidigen. Beide Male ging der Titel dann aber (zusammen mit der offiziellen Weltmeisterschaft) im Finale verloren, 1974 an Deutschland und 2010 an Spanien. Die Niederländer verloren ihn auch am häufigsten (vier Mal) bei einer WM. Am häufigsten wechselte der Titel bei den Weltmeisterschaften 1986 und 2014. 1986 verlor Deutschland ihn zunächst an Dänemark. Über Spanien ging er (erstmals durch einen Sieg im Elfmeterschießen) an Belgien. Argentinien besiegte kurz darauf Belgien, ging als inoffizieller Weltmeister ins WM-Endspiel gegen Deutschland und vereinigte hier beide Titel auf sich. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 brachte Costa Rica den Titel in der Gruppenphase an sich und trug ihn in die Finalrunde. Hier ging er an die Niederlande, weiter an Argentinien, und im WM-Endspiel am 13. Juli 2014 an den neuen offiziellen und inoffiziellen Weltmeister Deutschland.", "section_level": 2}, {"title": "Kontinentalturniere.", "content": "Bei drei Europa-, sieben Südamerika- und einer Mittel- und Nordamerikameisterschaft wechselte ebenfalls der Titel. Bei einer Europa-, zwei Südamerika- und einer Asienmeisterschaft konnte der Titel während des gesamten Turniers verteidigt werden. Die Mannschaften der Kontinentalverbände Afrika und Ozeanien verloren den Titel, ehe es wieder zu einer Kontinentalmeisterschaft kam.", "section_level": 2}, {"title": "Europameisterschaften.", "content": "1976 konnte die Tschechoslowakei im EM-Finale den Titel gegen Deutschland verteidigen. 1960, 1964, und 1980 hatte eine südamerikanische Mannschaft den UFWC-Titel inne, 1992 Australien (er wechselte während der EM-Endrunde an Argentinien), 2004 Nigeria (er wechselte während der EM-Endrunde an Angola), 2012 Nordkorea, 2016 Mexiko (Wechsel während des Turniers an Chile), und 1968, 1972,1988 sowie 2008 nahm der europäische UFWC-Titelträger nicht an der EM-Endrunde teil.", "section_level": 3}, {"title": "Südamerikameisterschaften.", "content": "Brasilien konnte bei der Copa América 1959 in Argentinien den UFWC-Titel zwar verteidigen, aber auf Grund von 2 Unentschieden nicht den Südamerika-Titel gewinnen. 1993 konnte Argentinien den UFWC-Titel bei der Copa América verteidigen. 1910 bis 1949, 1967, 1975, 1983, 1987, 1989, 1991, 1995, 1997, 1999, 2001, 2007 und 2019 hatten europäische Mannschaften während der Copa América den Titel inne, 1963 mittelamerikanische Mannschaften, 2004 eine afrikanische und 2011 eine asiatische Mannschaft.", "section_level": 3}, {"title": "Mittel- und Nordamerikameisterschaften.", "content": "Bei den folgenden CONCACAF-Meisterschaften hatten jeweils Mannschaften aus anderen Verbänden den Titel inne.", "section_level": 3}, {"title": "Asienmeisterschaften.", "content": "2011 konnte Japan im Finale den Titel gegen Australien verteidigen. 2012 verteidigte Nordkorea den Titel durch fünf Siege beim AFC Challenge Cup 2012. Bei den vorangehenden Asienmeisterschaften hatten jeweils Mannschaften aus anderen Verbänden den Titel inne.", "section_level": 3}, {"title": "Spiele des FIFA-Weltmeisters gegen den UFWC-Titelträger.", "content": "Bisher gab es 22 Spiele zwischen dem aktuellen FIFA-Weltmeister und dem UFWC-Titelträger. Acht Mal konnte der FIFA-Weltmeister gewinnen und so beide Titel „führen“, sechs Mal gewann der UFWC-Titelträger, acht Spiele endeten remis, so dass der UFWC-Titelträger seinen Titel behielt. Das erste Spiel zwischen beiden Titelträgern ging als Battle of Highbury in die Fußballgeschichte ein. Italien spielte am häufigsten (8×) als FIFA-Weltmeister gegen den UFWC-Titelträger, England und die Tschechoslowakei am häufigsten (je 3×) als UFWC-Titelträger gegen den FIFA-Weltmeister. Zudem übernahm der Sieger der WM-Endspiele von 1958, 1966, 1974, 1978, 1998, 2010, 2014 und 2018 gleichzeitig beide Titel. Diese Spiele sind hier aber nicht gelistet, da der Gewinner vor dem Endspiel nicht der aktuelle Titelträger war. Bisher gelang es nur Italien 1982 und Argentinien 1986 als UFWC-Titelträger diesen Titel in einem WM-Finale zu verteidigen und damit gleichzeitig FIFA-Weltmeister zu werden. In beiden Fällen war Deutschland der Endspielgegner und beide hatten den UFWC-Titel im Halbfinale übernommen. Bisher gelang es keiner Mannschaft, die als UFWC-Titelträger zu einer FIFA-WM reiste, den Titel zu verteidigen. Deutschland hatte aber 1986 die Chance, nachdem es den Titel zwischenzeitlich verlor, diesen im Finale zurückzugewinnen.", "section_level": 2}, {"title": "Spiele des UFWC-Titelträgers gegen den FIFA-Weltranglistenführenden.", "content": "Bisher gab es 5 Spiele zwischen dem aktuellen UFWC-Titelträger und dem Führenden der seit 1993 geführten FIFA-Weltrangliste. Drei Mal konnte der Weltranglistenführende gewinnen und somit beide Titel „führen“, zweimal gewann der UFWC-Titelträger.", "section_level": 1}, {"title": "Ewige Tabelle.", "content": "Da der UFWC-Titel kein offizieller Titel ist, gibt es auch keine offiziellen Kriterien, nach denen die Mannschaften bewertet werden können. Die UFWC-Webseite sortiert die Mannschaften nach der Anzahl der gewonnenen Titelspiele. Die folgende Tabelle sortiert die Mannschaften anhand der Anzahl der Spiele als Titelträger. Haben mehrere Mannschaften die gleiche Anzahl, so werden sie zunächst nach der Anzahl der Tage sortiert, an denen sie Titelträger waren und dann nach der Zeitdauer, die sie nicht mehr Titelträger sind.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Eine vergleichbare Liste wird auch für die eingleisige 2. Bundesliga Deutschlands (ab 1981/82) geführt. Sie umfasst sämtliche Spiele der Meisterschaft, nicht jedoch der Relegation.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Unofficial Football World Championships (UFWC) („inoffizielle Fußball-Weltmeisterschaft“) ist ein fiktiver Meisterschaftstitel im Herrenfußball, dessen Träger über ein K.-o.-System ermittelt wird, wie es z. B. aus dem Boxsport bekannt ist. Aktueller Träger des fiktiven Titels ist die Niederlande, das am 6. September 2019 Deutschland im Rahmen der EM-Qualifikation mit 4:2 besiegte.", "tgt_summary": null, "id": 103942} {"src_title": "Das schwache Herz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Als Wássja am Vortag des Neujahrstages zu seinem Freund und Mitbewohner Arkádij heimkehrt, offenbart er ihm, sich verlobt zu haben. Voll Überschwang besuchen die beiden Freunde die zukünftige Braut und ihre Mutter. Zuvor kommt jedoch bereits der kritische Aspekt der Finanzen zur Sprache. Wássja verlässt sich in dieser Hinsicht voll auf seine Arbeit als Abschreiber; besonders bei Julián Mastákowitsch – einem seiner Auftraggeber – sieht er eine glänzende Zukunft. Bei der geliebten Lisanka eingetroffen, verbringen die beiden Freunde einen netten Abend. Auch Arkádij schließt Lisanka direkt ins Herz. Wieder zu Hause angekommen, setzt Wássja sich direkt an den Berg von Arbeit, der noch auf ihn wartet. Auch den kommenden Tag arbeitet er nahezu durch. Er kündigt an, die Einladung Julián Mastákowitschs – seines „Wohltäters“ – nicht wahrnehmen zu wollen. Stattdessen soll Arkádij seinen Namen auf die Liste der Gratulanten schreiben; als er jedoch Wássjas Namen eintragen möchte, sieht er, dass dieser selber schon seine Signatur hinterlassen hat. Als Arkádij schließlich zurückkehrt, offenbart ihm Wássja das ganze Ausmaß der Tragödie. Statt zu arbeiten, habe er die letzten Tage bei Lisanka verbracht. Nun werde er nicht mehr rechtzeitig mit den Abschriften fertig. Vor lauter Arbeit scheint Wássja den Verstand zu verlieren; er bildet sich ein, er solle zum Militär geschickt werden. Er flieht schließlich aus der Wohnung. Arkádij findet ihn erst auf der Arbeit bei seinem Vorgesetzten Julián Mastákowitsch. Arkádij erklärt diesem die Geschichte; alle Umstehenden sind erschüttert, ob des Schicksals. Wássja wird schließlich von einem Krankenwagen abgeholt. Sein Freund Arkádij hingegen wird in den nächsten Jahren immer scheuer und unglücklicher.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das schwache Herz () ist eine Novelle Fjodor Dostojewskis, welche 1849 erstmals veröffentlicht wurde. Sie handelt von den beiden Freunden Arkádij Iwánowitsch Nefédjewitsch und Wássja Schúmkoff; letztgenannter plant eine Hochzeit, wird jedoch durch finanzielle Probleme bedrückt.", "tgt_summary": null, "id": 231860} {"src_title": "Luca Fumagalli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Luca Fumagalli war der Bruder von Adolfo, Carlo, Disma und Polibio Fumagalli. Luca studierte das Fach Klavier zunächst bei seinem Bruder Disma, dann bei Antonio Angeleri am Mailänder Konservatorium, dort auch das Fach Komposition bei Francesco Sangalli (1820–1892). Im Jahr 1857 hatte er seinen ersten Auftritt als Pianist im Konzertsaal des Mailänder Konservatoriums. Zu Anfang des Jahres 1859 gab er in Paris einige Solokonzerte und wirkte dort auch als Begleiter des Violinisten Luigi Sessa; auch im nächsten Jahr war er in Paris mit Konzerten zu hören. Weitere Konzerte folgten in Florenz und Bologna; hier wurde er auch Mitglied der \"Società filarmonica\". In dieser frühen Phase seines Wirkens hatte er in seinem Repertoire überwiegend Opernparaphrasen, und zwar aus eigenen Opern und aus solchen seiner Brüder. Von 1864 bis 1875 wirkte er in Mailand bei einigen bedeutenden Konzerten der \"Società del quartetto\" mit. Diese Gesellschaft veranstaltete Kompositionswettbewerbe; Luca war hier in den Jahren 1864, 1870 und 1871 Mitglied der Kommission. 1868 war er in London zu hören und konzertierte anschließend mehrmals in Genua. Im Jahr 1875 hatte seine Oper \"Luigi XI\" in Florenz ihre erfolgreiche Erstaufführung (\"Teatro della Pergola\", 29. März). Bei einem vorübergehenden Amerika-Aufenthalt im Jahr 1879 unterrichtete er am Konservatorium in Philadelphia, kehrte jedoch bald nach Mailand zurück. In den folgenden Jahren befasste er sich hier in der Hauptsache mit dem Komponieren.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Nach seinem Bruder Adolfo war Luca Fumagalli das am besten bekannte Mitglied der Familie. Seine zahlreichen Klavierwerke sind angenehm im Stil und elegant in der Wirkung und neigen zuweilen mehr zur Intimität als zum brillanten Hervortreten. Sie schließen sich der instrumentalen Wiederbelebung in den letzten Jahren des Jahrhunderts in Italien an. Außer den bekannten Transkriptionen und Paraphrasen von Opernarien gehören zu seinen Werken eine Oper, Luigi XI (Libretto: Carlo d’Ormeville) sowie originale Klavierkompositionen, beispielsweise die \"Crâneries et dettes de coeur: 14 studi fantastici\" (erschienen in Mailand 1900) sowie eine \"Sinfonia marinaresca\" („Seesinfonie“) und andere Orchesterwerke. Der Mailänder Verlag Ricordi brachte seine Edition aller Klaviersonaten Beethovens heraus sowie einiger Werke von Muzio Clementi und von anderen Komponisten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luca Fumagalli (* 29. Mai 1837 in Inzago; † 5. Juni 1908 in Mailand) war ein italienischer Komponist und Pianist der Romantik.", "tgt_summary": null, "id": 2388161} {"src_title": "Käsefondue", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zubereitung und Varianten.", "content": "Bei den Grundzutaten eines Käsefondues handelt es sich traditionell neben Käse – wobei es auf die jeweils verwendeten Käsesorten ankommt – um Maisstärke und Weißwein sowie etwas Kirschwasser, Knoblauch, Zitronensaft und Pfeffer. Die Stärke verhindert, dass sich Fett und Wasser trennen, und erhöht die Viskosität des Fondues. Wein macht das Fondue dünnflüssiger, neben dem zusätzlichen Wasser auch aufgrund des enthaltenen Alkohols und seiner Säure. Käsefondue wird in der Schweiz in zahlreichen regionalen Variationen zubereitet. Unter anderem ist das \"moitié-moitié\" (französisch für \"halb-halb\") verbreitet, bei dem je zur Hälfte Vacherin und Greyerzer verwendet werden. Das \"Appenzeller Fondue\" wird ausschliesslich aus Appenzeller Käse zubereitet. Im Kanton Freiburg wird das \"Fondue fribourgeoise\" aus der Käsesorte Freiburger Vacherin zubereitet, manchmal aus Vacherin und Greyerzer zu gleichen Teilen. In Genf ist eine Mischung aus zwei Teilen Greyerzer und einem Teil Raclettekäse üblich. Die Ostschweizer bevorzugen eine Mischung aus gleichen Teilen Greyerzer, Appenzeller sowie Tilsiter. In der Region Basel weit verbreitet ist eine Mischung aus gleichen Teilen Greyerzer, Vacherin und Appenzeller. Aus Frankreich stammt das \"Fondue savoyarde\" (Savoyer Fondue), das aus den Käsesorten Emmentaler, Comté und Beaufort besteht. Spezialitäten aus dem Nordwesten Italiens sind die \"Fonduta valdostana\" (Aostataler Fondue) und \"Fonduta piemontese\" (Piemonteser Fondue), die auf der Grundlage von Fontina mit Butter, Eigelb, Milch und weissen Trüffeln zubereitet wird. Eine weitere Variante ist das \"Champagner-Fondue\", wobei anstelle des Weißweins Schaumwein beziehungsweise Champagner verwendet wird. Darüber hinaus werden Käsefondues auch mit Tomaten, Kräutern oder anderen Gewürzen aromatisiert. Da trotz des Kochens Alkohol in der Käsemasse verbleibt, kann für ein alkoholfreies Käsefondue an Stelle des Weins Süßmost oder Brühe (unter Zugabe von Zitronensaft, um einem Zähwerden des Käses entgegenzuwirken) verwendet werden. In vielen Supermärkten und Molkereien sind Fondues als Fertigprodukt erhältlich, die ohne weitere Zutaten direkt in das Caquelon gegeben werden können. Als vereinfachte Variante hat der Ofenkäse Verbreitung gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Verzehr und Hintergründe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Servieren.", "content": "Die erwärmte Mischung wird bei Tisch in einem speziellen Topf aus meist Keramik, dem \"Caquelon\", über das \"Rechaud\" gesetzt. Die Teilnehmer stecken Brot- oder gekochte Kartoffelstückchen auf eine lange Gabel, halten diese in den flüssigen Käse und führen kreisende Bewegungen aus, bis das Brot bzw. die Kartoffel damit überzogen ist. Die Brotstücke werden aus Weißbrot geschnitten oder gerupft. Dabei sollte jedes Brotstück etwas Kruste aufweisen, da sich dadurch die Stücke besser auf der Gabel fixieren lassen. Frisches Brot gilt als weniger geeignet. Der Schweizer Handel bietet auch spezielle Fonduebrote an, flache, vorgekerbte Weissbrote. In einigen Regionen wird das Fondue nicht mit aufgespiessten Brotstücken gegessen, sondern die Brotstückchen oder Kartoffeln werden mittels einer Suppenkelle mit dem flüssigen Käse übergossen. Diese Art der Zubereitung schlägt eine Brücke zum Raclette. Ursprünglich wurden zum Fondue keine Beilagen gereicht. Heute verwendet man jedoch häufig Sauergemüse, Gurken, Silberzwiebeln, \"Cornichons\" und \"Mixed Pickles\", in der Ostschweiz auch Bündnerfleisch und im Tessin eingemachtes oder frisches Obst. Im französischen Savoyen ist roher Schinken als Beilage verbreitet. Traditionellerweise wird zum Käsefondue trockener Weißwein (in der Schweiz bevorzugt Fendant, in Frankreich Wein aus Savoyen) oder Tee getrunken. Oft wird zum Fondue ein Schnapsglas mit Kirschwasser gereicht, das – ein populärer Irrtum – als Mittel gegen schwer im Magen liegenden Käse getrunken wird. Wenn die Käsemasse zu dickflüssig ist, kann Natriumbicarbonat (oder Natron) in kleiner Menge beigefügt werden. Dieses bildet mit der Flüssigkeit Kohlensäure im Fondue und macht es luftiger und leichter bekömmlich. Am Boden des \"Caquelons\" entsteht eine als \"Croûton\", \"Religieuse\" beziehungsweise \"Nonne\" oder \"Großmutter\" bezeichnete Kruste, die herausgekratzt und gegessen werden kann. Im Unterwallis ist es üblich, das letzte Fünftel der Fonduemasse mit Anisschnaps und Eigelb zu verrühren, wodurch es besonders kräftig wird. In ländlichen Gebieten der Romandie und auch sonst im Alpenraum wird Fondue auch als spätes Frühstück serviert. In der Schweiz nimmt das Käsefondue den Status eines Nationalgerichtes ein, entsprechend viele Bräuche und Gewohnheiten ranken sich darum. So ist es beispielsweise verbreiteter Brauch, dass ein Teilnehmer, der sein Stück Brot im Fondue-Topf verliert, eine Runde Weißwein, Schnaps oder Ähnliches bezahlen oder aufstehen und ein Lied singen muss. Diese Verliererbräuche können variieren. Der Comic \"Asterix bei den Schweizern\" greift diesen Brauch auf: Hier werden „Verlierer“ mit dem Stock geschlagen, ausgepeitscht und mit einem Gewicht an den Füßen in den Genfersee geworfen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte und Legenden.", "content": "Das Fondue soll von Sennen erfunden worden sein. Sie hätten, von der Umwelt abgeschnitten, neue Rezeptvarianten mit den ihnen zur Verfügung stehenden Nahrungsmitteln – Käse und Brot – ausprobiert. Es ist indessen davon auszugehen, dass es sich hierbei lediglich um eine Legende handelt. Aus Erzählungen geht hervor, dass Mönche in der Fastenzeit keine feste Nahrung zu sich nehmen durften; durch das Schmelzen von Käse wurde der Hunger gestillt, ohne die Fastenregel zu brechen. In der Schweiz ist die Erklärung weit verbreitet, der Ursprung des Fondues liege in der Kappeler Milchsuppe, die beim Friedensschluss im ersten Kappelerkrieg gegessen wurde. Die genaue Herkunft des Käsefondues ist unklar. Sowohl die Schweiz als auch Savoyen in Frankreich (wo es als \"Fondue savoyarde\" als Landesspezialität bekannt ist) erheben den Anspruch auf den Ursprung des Fondues. Das Käsefondue als Schweizer Nationalgericht gibt es erst seit den 1950er Jahren – erst mit der Aufnahme des Gerichtes in die Armeekochbücher wurde das Fondue in der ganzen Schweiz bekannt. Die Wehrmänner brachten das Rezept aus dem Militärdienst in die Familien. Das vermutlich erste Fonduerezept in deutscher Sprache stammt aus dem Kochbuch der Zürcherin Anna Maria Gessner, das sie 1699 schrieb: „Thu ein halb glässlin voll wein in ein blatten und die glutpfann und thu geschabten oder zerrinnen feissen alten käss darein und lass ihn im wein kochen, biss er gantz zergangen und man den wein im kusten nit mehr gespürt.“ Das erste Fondue als Fertigprodukt wurde 1955 von der Firma Zingg AG auf den Markt gebracht. In den 1970er und 1980er Jahren wurde in der Schweiz eine breit angelegte Werbekampagne geführt unter dem Motto „Fondue isch guet und git e gueti luune“ (\"Fondue ist gut und macht gute Laune\"; FIGUGEGL). Dabei konnte man in fast jeder Käserei Sets mit \"Caquelon\", \"Rechaud\" und Gabeln für eine bescheidene Gebühr mieten. Heute ist dieser Service überflüssig, da in den meisten Schweizer Haushalten ein komplettes Set verfügbar ist.", "section_level": 2}, {"title": "Aspekt der Geselligkeit.", "content": "Ein wichtiger Aspekt des Fondue-Essens ist das gesellige Zusammensein, bestenfalls beginnend bei der Vorbereitung des Gerichts und unterstützt durch Faktoren wie die Einfachheit des Mahls und das Kochen über offener Flamme. In der Romandie wird Fondue beispielsweise oft im Sommer über einem Kochfeuer zubereitet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Käsefondue [ frz. u. schweiz., dt. ], fondue au fromage (aus, «geschmolzen», von \"fondre\") oder eine fonduta al formaggio (italienisch) ist ein Gericht aus geschmolzenem Käse, das aus den Westalpen – der französischsprachigen Schweiz, Savoyen und dem Piemont sowie dem Aostatal – stammt. Mittlerweile wird der Begriff Fondue auch für ähnliche Gerichte verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 961406} {"src_title": "William Buell Richards", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Richards studierte Recht an der St. Lawrence Academy (heute State University of New York) in Potsdam (New York) und arbeitete in Brockville als Praktikant in der Kanzlei seines Onkels Andrew Norton Buell. 1837 erhielt er die Zulassung als Rechtsanwalt und wurde sechs Jahre später Partner seines Onkels. Er gehörte zahlreichen lokalen Vereinigungen an und wurde so zu einem prominenten Vertreter der Liberalen. 1848 folgte die Wahl ins Parlament der Provinz Kanada. Im Kabinett der Co-Regierungschefs Francis Hincks und Augustin-Norbert Morin war Richards von 1851 bis 1853 Attorney General. Danach wurde er an das Oberste Gericht der Provinz Kanada berufen und stieg zehn Jahre später zu dessen Vorsitzenden auf. Ab November 1868 war er Vorsitzender des Obersten Gerichts der Provinz Ontario. Er leitete zahlreiche Aufsehen erregende Gerichtsverfahren, unter anderem die Berufung im Mordfall Thomas D’Arcy McGee. Richards war am Gesetzgebungsverfahren zur Schaffung eines Obersten Gerichtshofes des neuen kanadischen Bundesstaates beteiligt und besuchte mehrere Richter des US-amerikanischen Vorbilds, um Erkenntnisse über die Effektivität eines solchen Gerichtes zu gewinnen. Schließlich ernannte ihn Premierminister Alexander Mackenzie am 30. September 1875 zum ersten Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofes von Kanada. In den ersten Jahren war das neue Gericht politisch heftig umstritten, da es sich zuerst etablieren musste und auch die Prozeduren noch nicht festgelegt waren. Richards weilte oft im Ausland, um an ähnlichen Gerichten die Abläufe kennenzulernen, die er dann den kanadischen Begebenheiten anpasste. Am 10. Januar 1879 trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück. Sein jüngerer Bruder Albert Norton Richards war Unterhausabgeordneter und Vizegouverneur von British Columbia.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir William Buell Richards, PC, QC (* 2. Mai 1815 in Brockville, Oberkanada; † 26. Januar 1889 in Ottawa) war ein kanadischer Richter und Politiker. Er gehörte von 1875 bis 1879 dem Obersten Gerichtshof von Kanada an und war während dieser Zeit auch dessen Vorsitzender (Chief Justice).", "tgt_summary": null, "id": 70013} {"src_title": "Ammosaurus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Ammosaurus\" war ein kleiner Vertreter der Sauropodomorpha; so lässt das Holotyp-Skelett auf ein Tier schließen, das zwischen 1,8 und 2,4 Meter lang gewesen war. Galton und Upchurch (2004) geben drei Merkmale an, welche \"Ammosaurus\" von \"Anchisaurus\" abgrenzen sollen. Yates (2010) kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass zwei Merkmale an den Beckenknochen Artefakte schlechter Erhaltung gewesen sein könnten und damit nicht für die Systematik verwendbar sind, während das dritte Merkmal, die verhältnismäßig kleine Halluxkralle von \"Anchisaurus\", zu geringfügig für eine Trennung beider Gattungen ist. Folglich beschreibt Yates \"Ammosaurus\" als ein Synonym von \"Anchisaurus\".", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Zusammen mit \"Anchisaurus\" bildet \"Ammosaurus\" die Familie Anchisauridae. Diese Formen zählen zu den klassischen Prosauropoden, eine Gruppe, die heute jedoch als ungültig (da paraphyletisch) betrachtet und kaum noch verwendet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Das erste gefundene Skelett (Holotyp, Exemplarnummer YPM 208) wurde 1884 von dem berühmten Paläontologen Othniel Charles Marsh im Tal des Connecticut River in der Nähe von Manchester ausgegraben. Obwohl dieses Skelett scheinbar vollständig erhalten war, barg Marsh lediglich den hinteren Abschnitt des Skeletts, bestehend aus drei präsakralen Wirbeln, dem Sacrum (Kreuzbein), dem Becken sowie beiden Hinterbeinen. Anfangs beschrieb Marsh diesen Fund als neue Art von \"Anchisaurus\" (Marsh 1889); zwei Jahre später stellte er die neue Gattung \"Ammosaurus\" auf. Marsh schrieb \"Ammosaurus\" den Coelurosauria zu, einer Gruppe innerhalb der Theropoden. Friedrich von Huene (1914) stellte eine neue Familie auf, die Ammosauridae, die er für die primitivste Gruppe der Coelurosaurier hielt. Erst eine Neuuntersuchung der Gattung durch Galton (1971) konnte zeigen, dass \"Ammosaurus\" kein Theropode war, sondern vielmehr ein Prosauropode. Er ordnete diese Gattung zuerst innerhalb der Anchisauridae ein; in einer späteren Veröffentlichung (Galton, 1990) schrieb er sie jedoch der Plateosauridae zu. Marsh beschrieb eine zweite Art, \"Ammosaurus solus\", auf Basis von Becken- und Fußknochen, die im gleichen Steinbruch gefunden wurden, aus dem das Holotyp-Exemplar stammt. Heute gilt diese Art jedoch als identisch mit \"Ammosaurus major\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Ammosaurus ist eine basale (ursprüngliche) Gattung der sauropodomorphen Dinosaurier. Sie lebte im Unterjura Nordamerikas und ist von vier unvollständigen, schädellosen Skeletten bekannt, die in Connecticut aus den Schichten der Portland-Formation geborgen wurden. Weiteres, möglicherweise zu dieser Gattung gehörendes Material stammt aus Nova Scotia und Arizona, obwohl das Arizona-Material auch zu \"Massospondylus\" gehören könnte. Verschiedene aktuelle Studien kommen zu dem Ergebnis, dass \"Ammosaurus\" identisch mit \"Anchisaurus\" ist; der Name \"Ammosaurus\" wäre in diesem Fall ungültig. ", "tgt_summary": null, "id": 2471654} {"src_title": "Nekropole an der Pointe de Souc’h", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Etwa 100 m oberhalb der Grotte Menez Dregan, die Funde aus der Altsteinzeit enthielt, liegen die sieben Dolmen von Souc’h. An ihnen kann man die architektonische Entwicklung im Bau von Grabanlagen dokumentieren. Die am 9. April 1979 als Monuments historiques unter Denkmalschutz gestellte Nekropole besitzt vier ausgegrabene Anlagen. Weitere Ausgrabungen sind geplant, aber die restlichen Anlagen sind nicht gut erhalten. Dolmen ist in Frankreich der Oberbegriff für neolithische Megalithanlagen aller Art (siehe: Französische Nomenklatur).", "section_level": 1}, {"title": "Funde.", "content": "Erste Grabungen wurden 1870/71 von A. Grenot, einem Lehrer aus Quimper, unternommen. Die Funde wurden Paul du Châtellier (1833–1911), einem der Begründer der französischen Archäologie, übergeben und befinden sich heute im Musée d’Archéologie Nationale in Saint-Germain-en-Laye. Unter den Beigaben war ein kugelförmiges Gefäß, das heute als „Vase du Souc’h“ bezeichnet wird. Auch aus dem Mittelalter wurde Töpferware gefunden, die sich fettig anfühlt und „poterie onctueuse“ genannt wird. Sie stammt aus der Nähe und ist wahrscheinlich in Plonéour-Lanvern (Finistère) hergestellt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die jüngste Grabungskampagne begann im Jahr 2000 unter der Leitung von Michel Le Goffic und dauerte sieben Jahre. Ausgrabungen und Restaurierungen gestatteten es, den Grundriss eines der Cairns mit einer nahezu quadratischen Kammer (3,8 m × 3,6 m) und einem seitlich auftreffenden geraden Gang wiederherzustellen. Es handelt sich um ein „Ganggrab“ () in Form eines „P“. Eine andere Anlage ist vom gleichen Typ, aber größer (6,2 m × 4,8 m) und mit einem Gang von 3,75 m Länge ausgestattet. Die Grabungen haben einige Funde und eine Grabstätte, die im 19. Jahrhundert übersehen wurde, zu Tage gebracht. Der Tumulus entstand in sechs Bauphasen, bei denen sechs Kammern entstanden wobei die älteste überbaut wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Allée couverte von Pors Poulhan.", "content": "Die Megalithanlage im nahen Pors Poulhan (auch \"Allée couverte von Menez Korriged\" genannt), einem kleinen Hafen, der die Grenze zwischen dem Bigoudenland und dem Land am Cap Sizun markiert, hatte im Zweiten Weltkrieg unter Kriegseinwirkungen zu leiden und wurde daraufhin abgerissen. Durch Grabungen gelang es M. Le Goffic, das Monument anhand der Verkeilungen sowie alter Fotos und Skizzen zu restaurieren. Es ist eine 15 Meter lange Allée couverte mit einer ganz selten erhaltenen, spitz zulaufenden Platteneinfassung, vergleichbar dem Bug eines Schiffs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die neolithische Nekropole an der Pointe de Souc’h (auch \"Nekropole von Menez Dregan\" genannt) liegt in der Gemeinde Plouhinec in der Cornouaille im Département Finistère in der Bretagne in Frankreich. Von dieser Stelle reicht der Blick von der Pointe de Penmarc’h bis zur Île de Sein.", "tgt_summary": null, "id": 1749679} {"src_title": "Gamal al-Banna", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Positionen.", "content": "Gamal al-Banna vertrat eine rationalistische, humanistische, egalitäre, feministische, anti-autoritäre, liberale und laizistische Islam-Interpretation. Als politischer Denker und sozialreformerischer Aktivist vertrat er eine anti-kapitalistische Position und versuchte, die europäischen Prinzipien von Demokratie und Sozialismus mit dem Islam zu verbinden. In seinem Buch \"al-barnamadj al-islami – Das islamische Programm\" schreibt Gamal al-Banna 1991, als das Ende des Kalten Krieges sichtbar geworden war, in der Einleitung (\"Eine zerrissene Welt\", S. 6–8; Deutsch von Andreas Meier):", "section_level": 1}, {"title": "Islamische Wiedererweckung.", "content": "Gamal al-Banna wollte mit seiner rationalistischen Islam-Interpretation den unverfälschten Islam des Koran und des Gesandten Mohammed erläutern. Diese progressive Interpretation des Islam sah er im Gegensatz zu reaktionären Versionen des Islam, die durch die Jahrhunderte über von Scharia-Juristen (fuqaha) festgelegt beziehungsweise verfälscht worden seien. Mit seinem Aufruf zur islamischen Wiedererweckung (al-ihya` al-islami/Islamic Revival) wollte er die Muslime dazu ermuntern, sich nicht auf die althergebrachten Meinungen zu verlassen, sondern mit Hilfe des Korans und der Vernunft ihre eigenen Meinungen zu bilden. Während Gamal al-Banna den Koran als authentisches Wort Gottes betrachtete, kritisierte er, dass viele Hadithe (Überlieferungen über die Aussagen und Taten des Gesandten Mohammed) offensichtlich gefälscht seien und man deshalb nur jenem Teil der Sunna (Propheten-Tradition) vertrauen solle, der dem Koran und der Vernunft nicht widerspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Humanismus und soziale Gerechtigkeit.", "content": "Ein wichtiges Merkmal in Gamal al-Bannas Denken ist die am Koran orientierte soziale Gerechtigkeit. Jahrzehntelang in der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung engagiert, war er Gewerkschaftsfunktionär in der Textilbranche und gründete 1953 die Ägyptische Organisation für Strafgefangenenhilfe. Gamal al-Banna lehrte 30 Jahre lang (1963–93) am gewerkschaftlichen Cairo Institute of Trade-Union Studies. 1981 gründete er den Internationalen Islamischen Arbeiter-Bund (International Islamic Confederation of Labor) und wurde ihr erster Präsident. Typischerweise trug er einen grauen Anzug im Mao-Look, was seine kapitalismuskritische und egalitäre Haltung zur Darstellung brachte. Gemäß Gamal al-Banna ist der Islam anti-kapitalistisch: Er ist nicht nur gegen die historische Sklaverei, also die soziale Versklavung von Menschen, sondern auch gegen ihre ökonomische Versklavung, also die wirtschaftliche Ausbeutung und Knechtung. Gamal al-Banna lehnte harte Strafen ab, wie beispielsweise die Todesstrafe für Apostaten, und engagierte sich gegen die Diskriminierung von Frauen und religiösen Minderheiten, etwa der koptischen Christen in Ägypten.", "section_level": 1}, {"title": "Egalitarismus und Feminismus.", "content": "Nach Gamal al-Bannas Ansicht gibt der Islam Frauen und Männern dieselben Rechte und Pflichten, und ein guter Muslim betrachte \"alle\" Menschen als gleichwertig, egal welcher Religion sie angehören. Bezüglich der Stellung der Frau im Islam sieht al-Banna keinen Grund, warum eine Muslima im Gebet nicht die Rolle des Imams (Vorbeters) übernehmen sollte, also als Imamin fungieren sollte. Während der traditionelle \"Islam der Juristen\" die Frauenrechte stark einschränke, wollte der ursprüngliche Islam seiner Ansicht nach die Frauen befreien. In Ägypten setzte sich al-Banna für die Verständigung zwischen der muslimischen Mehrheit und der koptisch-christlichen Minderheit ein. Als antiautoritärer Denker ist Gamal al-Banna ein Gegner des religiösen Establishments; in Ägypten bedeutete dies vor allem eine ständige Konfrontation mit der staatshörigen und tendenziell konservativen al-Azhar-Universität. Gamal al-Banna glaubte, dass jeder Muslim für sich selbst denken müsse und niemand, weder Politiker noch Religionsführer noch irgendein Individuum das Recht habe, jemand anderem etwas vorzuschreiben in der Religion. Für konservative und fundamentalistische Muslime beging Gamal al-Banna jedes Mal einen Tabubruch, wenn er sich nicht an die Urteile von Theologen hielt, die bei seinen Gegnern als unanfechtbare Autoritäten galten (zum Beispiel asch-Schafii und andere). Die muslimischen Vorfahren könnten zwar Vorbilder sein, doch ihrem Beispiel müsse nicht gefolgt werden. In politischer Hinsicht betrachtete er den Staat als notwendiges Übel, dessen Macht die Gesellschaft so weit wie möglich reduzieren müsse, um den Machtmissbrauch möglichst klein zu halten. Gamal al-Banna wird gelegentlich einem islamisch verstandenen demokratischen Sozialismus zugeordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Liberalismus.", "content": "Für Gamal al-Banna darf das (religiöse) Denken keinerlei Beschränkungen unterliegen. Die Freiheit sei ein Selbstwert, und Tabus sollte es nicht geben im Bereich der Meinungsfreiheit. Dies umfasst ebenfalls, dass ein Muslim die Religion wechseln darf. Es gebe keinen Zwang im Glauben, der nur eine persönliche Angelegenheit zwischen einem selbst und Gott sei. Gamal al-Banna fordert die Befreiung der Frau von den Fesseln der Scharia-Juristen. Obwohl Gamal al-Banna davon überzeugt ist, dass das Tragen des Kopftuchs \"(hidjab)\" keine religiöse Pflicht für die Frau ist, will er die Frauen in ihrer Glaubensausübung nicht einschränken. Wer es tragen will, soll es tragen.", "section_level": 1}, {"title": "Ablehnung des Konzepts eines islamischen Staats.", "content": "Gamal al-Banna trat gegen den islamischen Staat ein, „da Religion nicht den politischen Spielregeln gehorcht“: \"\"There cannot be a civil state with an Islamic reference... since religion is not adept at using politics\"\" (Es kann kein ziviles Staatswesen geben mit einem Rückbezug auf den Islam, weil Religion nicht dafür geschaffen ist, in der Politik angewandt zu werden.) Der Titel eines einschlägigen Werkes von 2003 drückt es wohl am besten aus: \"Der Islam ist Religion und Gemeinschaft und nicht Religion und Staat.\" Der arabische Begriff \" ́almaniyya\" (Säkularismus) hat für viele Muttersprachler eine religionsfeindliche Konnotation, dementsprechend vermied Gamal al-Banna ihn und betrachtet sich als \"islami\" (\"islamisch\" bzw. \"Islamist\"), was zu Missverständnissen führen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "Gamal al-Banna trat häufig in ägyptischen und anderen arabischen Fernsehsendungen auf, wo er sich Fragen und Diskussionen stellte. In den ägyptischen Medien galt Gamal al-Banna als Querdenker, der mit seinen für viele oft unbequemen Meinungen aneckte. Im Sommer/Ramadan 2006 beispielsweise sagte er, dass der Islam das Rauchen gar nicht verbiete und dass Muslime sogar tagsüber im Ramadan, also zur Fastenzeit, rauchen dürften. Er begründete sein Urteil damit, dass es zur Prophetenzeit im 7. Jhd. n. Chr. keine Zigaretten gab und der Koran und der Gesandte Mohammed das Rauchen nicht ausdrücklich verbieten. In einer anderen Diskussion sagte er, dass das Küssen und Umarmen nicht zur Unzucht \"(zina)\" gehört, die manche Religionsleute als Straftat betrachten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gamal al-Banna (ägyptisch-Arabisch für \"Jamal al-Banna\", ; * 15. Dezember 1920 in Mahmudiya; † 30. Januar 2013) war ein ägyptischer Islam-Gelehrter, Publizist und Gewerkschafter. Er schrieb über 100 Bücher zu religiösen, politischen und gewerkschaftlichen Themen. Er lebte und arbeitete in Kairo. Gamal al-Banna war der jüngste Bruder von Hassan al-Banna (1906–1949) und der Großonkel des bekannten Schweizer Islamwissenschaftlers Tariq Ramadan.", "tgt_summary": null, "id": 1500695} {"src_title": "Louis Terrenoire", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war Führer der christlichen Gewerkschaften (1928), Herausgeber der \"La Voix sociale\" und des \"Nouveau Journal de Lyon\" (1930–1931). 1932 ging er zur \"L’Aube\", dem Publikationsorgan der Christdemokraten. Seit 1940 arbeitete er in der Résistance und wurde in 1943 Sekretär des „Conseil National de la Résistance“ (CNR). Im Dezember 1943 und noch einmal im März 1944 verhaftete ihn die Gestapo und überstellte ihn schließlich in das KZ Dachau. Er schilderte später die Zeit seiner Deportation in dem Buch \"Sursitaire de la mort lente\", wo er unter anderem die Zusammenarbeit zwischen Christen und Kommunisten beschreibt, um im Konzentrationslager zu überleben. Nach der Befreiung wurde er 1946 Abgeordneter des Mouvement républicain populaire (MRP) des Département Orne in den beiden verfassungsgebenden Versammlungen und dann der Nationalversammlung. Im Jahr 1947 trat er dem „Rassemblement du peuple français (RPF)“ bei. Terrenoire war von 1951 bis 1954 und erneut ab 1958 Generalsekretär der gaullistischen Bewegung. Er war Fraktionsvorsitzender der Gruppe Union pour la Nouvelle République (UNR) in der Nationalversammlung (1959–1960) und Informationsminister von Februar 1960 bis August 1961, dann Staatssekretär für die Beziehungen mit dem Parlament von August 1961 bis April 1962. Zu dieser Zeit übte er auch die Funktion eines Regierungssprecher von Charles de Gaulle aus. Von 1962 bis 1973 gehörte Louis Terrenoire dem Europäischen Parlament an, von 1967 bis 1972 in der Funktion eines Vizepräsidenten. Von 1963 bis 1964 war er Mitherausgeber der linksgaullistischen Wochenzeitung „Notre République“. 1962, 1967 und 1968 wurde er für die unter verschiedenen Bezeichnungen (UNR, UNR-UDT, UD-Ve République und UDR) auftretende „Union pour la Nouvelle République“ wiedergewählt. Sein Stiefvater Francisque Gay war ein Staatsminister unter de Gaulle und sein Sohn Alain Abgeordneter des Département Loire. Louis Terrenoire war von 1959 bis 1977 18 Jahre lang Bürgermeister von Ceauce (Orne). Er spielte eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der arabischen Völker, vor allem der Palästinenser, zusammen mit seinen Freunden „Témoignage Chrétien (Christliches Zeugnis)“ und im Rahmen der französisch-arabischen Solidaritätsvereinigung (ASFA). Im Jahr 1974 zeichnete man ihn zum Kommandeur der Ehrenlegion aus. Im Jahr 1987 zog er sich freiwillig aus dem öffentlichen Leben zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Terrenoire (* 10. November 1908 in Lyon; † 8. Januar 1992 in Paris) war ein französischer Journalist und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1968363} {"src_title": "Ray Thornton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Ray Thornton besuchte die öffentlichen Schulen in Leola und Sheridan im Grant County. Von 1945 bis 1947 studierte er an der University of Arkansas und danach bis 1950 an der Yale University. Anschließend begann er an der University of Texas mit einem Jurastudium. Das Studium wurde aber durch den Koreakrieg unterbrochen, an dem Thornton als Offizier der US-Marine teilnahm. Nach dem Krieg beendete er sein Jurastudium und wurde im Jahr 1956 als Rechtsanwalt zugelassen. Daraufhin begann er in Sheridan und Little Rock, Arkansas in seinem neuen Beruf zu arbeiten. Zwischen 1956 und 1957 war er auch stellvertretender Bezirksstaatsanwalt im Pulaski - und im Perry County. Thornton schloss sich der Demokratischen Partei an. Von 1969 bis 1970 war er Mitglied einer Kommission zur Überarbeitung der Staatsverfassung von Arkansas. Danach war er von 1971 bis 1973 als Attorney General Generalstaatsanwalt seines Staates. 1972 wurde Thornton als Kandidat seiner Partei im vierten Distrikt von Arkansas in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt. Dort löste er am 3. Januar 1973 David Pryor ab. Als \"Freshman\" wurde er Mitglied des Justizausschusses und stimmte 1974, obwohl persönlich zunächst skeptisch, letztlich für die Amtsenthebung (\"Impeachment\") von US-Präsident Richard Nixon. Nach zwei Wiederwahlen konnte Thornton sein Mandat im Kongress bis zum 3. Januar 1979 ausüben. Im Jahr 1978 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur. Stattdessen bewarb er sich erfolglos innerhalb seiner Partei für die Nominierung zur Wahl in den US-Senat. In den Jahren 1979 bis 1980 war Thornton im Vorstand des gemeinsamen Ausschusses der Ouachita Baptist University und der Henderson State University. Danach amtierte er von 1980 bis 1984 als Präsident der Arkansas State University. Die gleiche Funktion übte er zwischen 1984 und 1990 an der University of Arkansas aus. Im Jahr 1990 wurde Thornton im zweiten Distrikt von Arkansas erneut in den Kongress gewählt, wo er am 3. Januar 1991 Tommy F. Robinson ablöste. Nach zwei Wiederwahlen konnte er insgesamt drei weitere Legislaturperioden im Repräsentantenhaus absolvieren. Zwei Tage vor Ablauf seiner letzten Amtszeit trat er am 1. Januar 1997 zurück, nachdem er 1996 auf eine weitere Kandidatur verzichtet hatte und zum Richter am Arkansas Supreme Court ernannt worden war. Dieses Amt übte er zwischen 1997 und 2005 aus. Im Jahr 2009 wurde Thornton Vorsitzender der \"Arkansas Lottery Commission\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Raymond Hoyt „Ray“ Thornton Jr. (* 16. Juli 1928 in Conway, Arkansas; † 13. April 2016 in Little Rock, Arkansas) war ein US-amerikanischer Jurist und Politiker. Zwischen 1973 und 1979 vertrat er den vierten und von 1991 bis 1997 den zweiten Wahlbezirk des Bundesstaates Arkansas im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 733632} {"src_title": "Diana Riesler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Nach einem abgeschlossenen Forstwirtschafts-Studium betreibt Diana Riesler seit 2006 Triathlon. Im Februar 2008 wurde sie bei ihrem ersten Start auf der Ironman-Distanz (3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen) Siegerin der Altersklasse 20–25 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Triathlon-Profi seit 2009.", "content": "Seit der Saison 2009 startet sie als Profi. Diana Riesler ist festes Mitglied im Team TRIPEP und sie wird von Joseph Spindler und Brett Sutton trainiert. Im Juni 2010 wurde sie Deutsche Meisterin auf der Mitteldistanz und 2011 holte sie sich den Titel auch in Köln auf der Langdistanz.", "section_level": 2}, {"title": "Europameisterin Triathlon Langdistanz 2013.", "content": "Im September 2013 wurde sie ETU-Europameisterin auf der Langdistanz. In Langkawi gewann sie im September 2014 den Ironman Malaysia (3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen) – mit mehr als einer halben Stunde Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Im Oktober wurde sie auf Mallorca Siebte bei der Europameisterschaft auf der Triathlon-Mitteldistanz. Im Mai 2015 gewann sie den Ironman Lanzarote. Am 31. Juli wurde bekanntgegeben, dass Diana Riesler als 19. Frau im \"Kona Points Ranking System\" erstmals einen Pro-Startplatz für die Ironman World Championships im Oktober auf Hawaii erhält. Die 35 höchstplatzierten Profi-Triathletinnen, die zwischen dem 31. August und dem 31. Juli des Folgejahres die meisten Punkte mit ihren Platzierungen bei Ironman-Wettkämpfen weltweit sammeln, sind jeweils für die Weltmeisterschaften in Kailua Kona qualifiziert. Sie konnte das Rennen in Kona aber nicht beenden. Im November 2017 konnte sie auf Malaysia ihren Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen und zum vierten Mal in Folge den Ironman Malaysia gewinnen. Seit 2017 tritt Diana Riesler nicht mehr international in Erscheinung. Diana Riesler ist geschieden und lebt in Felanitx auf der spanischen Insel Mallorca.", "section_level": 2}], "src_summary": "Diana Riesler (* 2. August 1984 in Jena) ist eine ehemalige deutsche Duathletin und Triathletin. Sie ist mehrfache Deutsche Triathlon-Meisterin, Triathlon-Europameisterin auf der Langdistanz (2013) und Ironman-Siegerin (2014, 2015). Riesler wird in der Bestenliste deutscher Triathletinnen auf der Ironman-Distanz geführt.", "tgt_summary": null, "id": 1608731} {"src_title": "Heimatland (1955)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Hans Bachinger hat einen Hundewelpen vor dem Tod gerettet. Er zieht mit ihm durch die Dörfer und tauft ihn bald nach einem Glas Krambambuli auf den Namen des Branntweins. Die Wirtin, der er den Welpen überlassen hat, gibt ihn Hans schon am nächsten Tag zurück, da Krambambuli über Nacht in ihrem Haus Schaden angerichtet hat. Hans und Krambambuli bleiben zusammen und sind ein Jahr später ein eingespieltes Team: Hans hat eine Stelle im Vergnügungspark von Frau Korbinian erhalten, wo er die elektrischen Anlagen wartet und repariert. Frau Korbinian jedoch sind Mann und Hund ein Dorn im Auge, da Hans ein Verhältnis mit ihrer Nichte Lisa hat. Sie entlässt ihn und er geht mit Krambambuli in sein Heimatdorf Grabeneck zurück. Die Dorfbewohner sind nicht begeistert, ihn wiederzusehen, da er vor zwei Jahren nach Querelen gegangen war. Sein Vater sitzt jeden Tag im Wirtshaus, trinkt und lässt anschreiben und das im Familienbesitz befindliche Sägewerk liegt brach. Da Bachinger mit dem Förster Thomas Heimberg im Zwist liegt und keine Jagderlaubnis mehr hat, wildert er, was ihn der Dorfgesellschaft unsympathisch werden lässt. Seit Hans’ Weggang hat sich eines jedoch besonders verändert: Der alte Sonnleitner ist gestorben und sein Wirtshaus wird nun von den Töchtern Helga und Inge geleitet. Helga, die studiert hat, ist zudem als Dorflehrerin tätig und bringt den Kindern Volksweisen bei. Inge wird vor allem vom Vorsteher des örtlichen Trachtenvereins Schnabl und vom Apotheker verehrt, während Thomas Heimberg die junge Helga liebt. Hans bemerkt schnell, dass er im Dorf nicht willkommen ist und entschließt sich noch am selben Tag zu gehen. Durch einen Zufall rettet er Helga, die durch einen Unfall ohnmächtig und allein in einem von einem galoppierenden Pferd gezogenen Wagen liegt, das Leben und erkennt sie erst, nachdem er die halb Ohnmächtige heimlich geküsst hat. Helga und Hans treffen sich am Wochenende zum Tanz und werden zum Dorfgespräch. Auch Thomas erfährt davon und als beide Männer im Lokal zusammentreffen, kommt es zu einem Disput. In seiner Wut geht Hans am nächsten Tag wildern und schießt in der Schonzeit eine trächtige Geiß, die er bei seinem Vater versteckt. Gleichzeitig will er sich jedoch bessern und mit Helga ein neues Leben beginnen. Er bringt die alte Sägemühle wieder zum Laufen. Als Lisa und Frau Korbinian im Dorf auftauchen, um beim anstehenden Maifest auch ihren Vergnügungspark in Grabeneck aufzubauen, gibt sich Lisa als Hans’ Braut aus und lässt ihm einen Brief überbringen. Hans bricht daraufhin mit ihr. Beim vom Trachtenverein lang organisierten Maifest tanzen Hans und Helga zusammen. Thomas, der inzwischen ahnt, dass Hans der Wilderer war, fordert ihn zum Wettschießen heraus. Gleichzeitig lässt er Bachingers Hütte durchsuchen, wo die tote Geiß gefunden wird. Beim Wettschießen gewinnt Hans knapp. Als der Holzknecht Loisl daraufhin Hans öffentlich als Wilderer entlarven will und Krambambuli bedroht, schlägt Hans ihn nieder. Loisl fällt unglücklich und stirbt – Hans wird zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Thomas nimmt Krambambuli bei sich auf und heiratet bald darauf Helga. Krambambuli gewöhnt sich an seinen neuen Herrn. Hans gelingt nach einiger Zeit die Flucht aus dem Gefängnis. Er geht nach Grabeneck und will von dort aus nach Italien fliehen. In den Bergen wittert Krambambuli seine Spur und bringt Thomas zu Hans. In Notwehr erschießt Thomas Hans und Krambambuli wacht von nun an an Hans’ Grab. Helga findet nach einiger Zeit den inzwischen vollkommen entkräfteten Hund und bringt ihn in die Försterhütte zurück, wo er sich endgültig für Thomas als Herrn entscheidet.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion, Veröffentlichung.", "content": "\"Heimatland\" ist „eine im Stil der fünfziger Jahre modernisierte Fassung“, so wird im Gegensatz zur Novelle im Film die Liebesgeschichte hervorgehoben. Der veränderte Titel geht auf das Lied \"Heimatland\" von Nico Dostal zurück, das mit dem Text von Hermann Hermecke mehrfach im Film gesungen wird und auch instrumental im Film zu hören ist. Der Film wurde in den Ateliers des Wien-Film Sievering-Schönbrunn und im Salzkammergut gedreht. Ein separates Kamerateam um Kameramann Ernst von Theumer wurde parallel zum eigentlichen Filmdreh mit der Aufnahme von Tierszenen und Naturaufnahmen im Dachsteinmassiv und um Bad Ischl beauftragt. Die Hündin Hatti von Fernstein, die im Film Krambambuli darstellt, wurde beim Publikum so beliebt, dass sie an Rudolf Pracks Seite auch im 1956 in die Kinos gekommenen deutschen Heimatfilm \"Im Wald und auf der Heide\" zu sehen war. Der Welpe, der den jungen Krambambuli darstellte, wurde Franz Antels Frau Hannelore Bollmann zu deren Geburtstag geschenkt, erhielt den Namen Krampi und blieb dann sechzehn Jahre Antels treuer Begleiter. \"Heimatland\" hatte am 24. August 1955 in Wien Premiere und erlebte am 26. August 1955 in der BRD seine deutschsprachige Erstaufführung im \"Union\" in Kassel. In der DDR fand die Erstaufführung am 6. Oktober 1955 in Ost-Berlin statt. In den USA wurde der Film unter dem Titel \"Homeland\" 1957 veröffentlicht. Der Film war so erfolgreich, dass Franz Antel von Ilse Kubaschewskis Verleihfirma Gloria einen Vertrag über drei Filme pro Jahr erhielt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das \"Lexikon des Internationalen Films\" bezeichnete \"Heimatland\" als „Heimatfilmkitsch mit einer sentimentalen Hundegeschichte in schön fotografierter österreichischer Berglandschaft, frei nach der Novelle ‚Krambambuli‘ von Marie von Ebner-Eschenbach.“ Gertraud Steiner bewertete \"Heimatland\" unter dem Aspekt des Genretypischen. Der Film unterscheide den damaligen Wertvorstellungen entsprechend zwischen dem guten und dem schlechten Mann. Rudolf Pracks Figur, dessen Name „Heimberg“ (Heimat, Berge) bereits vertrauenerweckend wirkt, entspricht dem Ideal eines Ehemanns: Heimberg ist „ein ernster, schon etwas gesetzterer Mann, der für eine Familie sorgen kann, ein ehrenwertes, regelmäßiges Leben ohne Extravaganzen führt.“ Hans hingegen lebt extravagant und leichtsinnig. Sein Tod am Ende ist „bezeichnend für den Heimat-Film, der allen Außenseitern die Existenzberechtigung abspricht. Allein Anpassung an die gängige Norm kann Glück und Zufriedenheit bringen. Ein abschreckendes Beispiel für Leute, die sich etwa den Konventionen widersetzen wollten!“", "section_level": 1}], "src_summary": "Heimatland ist eine österreichische Literaturverfilmung von Franz Antel aus dem Jahr 1955. Die Hauptrollen sind mit Rudolf Prack, Adrian Hoven und Marianne Hold besetzt. Der Heimatfilm beruht auf der Novelle \"Krambambuli\" der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach, die 1883 erschien und vor \"Heimatland\" bereits 1940 verfilmt worden war.", "tgt_summary": null, "id": 394264} {"src_title": "Cubanit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Cubanit wurde erstmals 1843 von August Breithaupt beschrieben, der eine ihm zur Verfügung gestellte Mineralprobe genauer untersuchte. Dieser hatte sechs Fässer des unbekannten Minerals aus Kuba nach England gebracht, um Schmelzversuche durchzuführen. Breithaupt benannte das Mineral nach dem Herkunftsort, der Insel Kuba \"Cubanit\".", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der Systematik der Minerale nach Strunz wird Cubanit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet es dabei zusammen mit Argentopyrit, Enargit, Sternbergit und Stibioenargit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Isocubanit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber. In der Systematik nach Dana bildet es mit Argentopyrit und Isocubanit eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung A B X, mit (m+n):p=1:1.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Cubanit kristallisiert orthorhombisch in der mit den Gitterparametern \"a\" = 6,458(1) Å, \"b\" = 11,104(1) Å und \"c\" = 6,220(1) Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "In der Struktur liegen die Metallionen in verschiedenen Oxidationsstufen vor. Das Kupfer ist einwertig und es sind sowohl zwei- als auch dreiwertige Eisenionen im Gitter vorhanden. Diese liegen jeweils in Paaren in Tetraedern vor, die über gemeinsame Kanten miteinander verbunden sind. Dadurch kommt es zu schnellen Elektronenübergängen zwischen den Eisenionen. Das Mineral ist dadurch ein Halbleiter. Gleichzeitig ist Cubanit in Richtung der c-Achse stark magnetisch.", "section_level": 1}, {"title": "Modifikationen und Varietäten.", "content": "Oberhalb von 210 °C ändert sich die Kristallstruktur des Cubanites. Es bildet sich eine kubische Modifikation, die Isocubanit genannt wird und ebenfalls natürlich vorkommt. Zu finden ist Isocubanit meist in der Nähe von Schwarzen Rauchern, etwa im Pazifik. Auch zwei Hochdruckmodifikationen sind bekannt. Bei 3,3 GPa Druck wandelt sich Cubanit bei Raumtemperatur in eine hexagonale Modifikation um. Deren Struktur ist vergleichbar mit der Nickelarsenidstruktur. Bei noch höheren Drücken von 3,4 bis 5,8 GPa ändern sich die Eigenschaften des Cubanites stark, es bildet sich eine metallische Modifikation.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Cubanit entsteht unter hydrothermalen Bedingungen bei höheren Temperaturen in Pyrrhotin-Pentlandit-Erzen. Es bildet sich durch Entmischen von Chalkopyrit, mit dem es häufig stark verwachsen ist, bei 200–210 °C. Es ist vergesellschaftet mit Chalcopyrit, Pyrit, Pyrrhotin, Pentlandit und Sphalerit. Weltweit wurde Cubanit bisher (Stand: 2009) an rund 480 Fundorten nachgewiesen, in denen es lokal auch in größeren Mengen vorkommt. Zu den Fundorten zählen unter anderem die Typlokalität Barracanao auf Kuba, Sudbury und Chibougamau in Kanada, Tunaberg und Ljusnarsberg in Schweden, Virtasalm in Finnland, Traversella in Italien, Nova Lima in Brasilien, Broken Hill in Australien, Norilsk in Russland sowie den US-Bundesstaaten New Mexico, Arizona und Alaska. Selten findet man Cubanit auch in Kohligen Chondriten, einer Meteoritenart.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Ist Cubanit, wie etwa in Ontario in Kanada, lokal in größeren Mengen vorhanden, wird es als Kupfererz zur Gewinnung von elementarem Kupfer abgebaut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cubanit, auch \"Barracanit\" oder \"Chalmersit\", ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CuFeS und bildet langgestreckte Kristalle sowie dicke, gestreifte Tafeln von bis zu drei Zentimetern Größe von messing- bis bronzeartiger Farbe. Häufig werden auch sternen- oder blumenförmige Kristallzwillinge gefunden, die eine hexagonale Symmetrie vortäuschen.", "tgt_summary": null, "id": 1459424} {"src_title": "Besselsche Elemente", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1972 spielte sie in Tolyatti die Sowjetische Schachmeisterschaft der Frauen, die Marta Litinskaja gewann. 1978 in Nikolajew wurde Lydyja Semenowa geteilte Erste mit Irina Levitina. Die Spartakiade 1979, die Sowjetischen Frauenmeisterschaften 1979 und 1980, sowie ein Turnier in Rostow am Don waren weitere Erfolge. In den 1980er Jahren gehörte sie zur Weltspitze der Frauen. Semenowa wird als inaktiv geführt, da sie seit der Kiewer Meisterschaft 2011 keine gewertete Partie mehr gespielt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Kandidatenturniere der Frauen.", "content": "Sie wurde geteilte Erste beim Zonenturnier 1981 in Leningrad und spielte daraufhin 1982 das \"Interzonenturnier in Bad Kissingen\", das Nona Gaprindaschwili gewann. 1983 konnte sie im Viertelfinale gegen Margareta Muresan in Bad Kissingen und im Halbfinale gegen Nana Iosseliani gewinnen. Im Finale der Frauenweltmeisterschaft verlor sie dann 1984 in Sotschi gegen Irina Levitina. Im Kandidatenturnier 1986 in Malmö erreichte sie einen geteilten vierten Platz. Elena Akhmilovskaya gewann das Turnier. 1987 wurde sie geteilte Dritte im Interzonenturnier in Tuzla, Nana Iosseliani wurde Erste. Im Stichkampf verlor Semenova gegen Agnieszka Brustman. Sie spielte noch die Interzonenturniere 1993 in Jakarta (das Ketewan Arachamia gewann), und 1995 in Chișinău (bei dem Arachamia Erste wurde).", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Lydyja Semenowa nahm an zwei Schacholympiaden der Frauen teil. 1984 in Thessaloniki gewann sie mit der Sowjetunion die Mannschaftswertung und erreichte sowohl das beste Einzelergebnis aller Reservespielerinnen als auch die beste Elo-Leistung aller Teilnehmerinnen. 1992 in Manila erreichte sie mit der Ukraine den zweiten Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "In den 1970er Jahren spielte Semenowa zunächst am Mädchenbrett, später am Frauenbrett von \"Avangard\" und gewann mit diesem 1978 die sowjetische Vereinsmeisterschaft. 1982 gewann sie diesen Wettbewerb am Frauenbrett von \"Trud\". Mit der Mannschaft der \"Grandmaster School Kiew\" nahm Semenowa 1997 und 1999 am European Club Cup der Frauen teil und erreichte jeweils den dritten Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Turniere.", "content": "In den Jahren 1990 bis 2009 beteiligte sie sich an vielen Turnieren in Russland, Polen und besonders in der Ukraine. Sie spielte Meisterschaften von Kiew (1998, 1999, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2007) und die Kiewer Frauenmeisterschaften 2001, 2002 und 2003. Außerdem beteiligte sie sich an den Frauenmeisterschaften der Ukraine 2000, 2002, 2003 (2. Platz) und 2004. Den jährlichen \"Cup Independence – Ukraine\" spielte sie in den Jahren 2002 bis 2009.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lydyja Kostjantyniwna Semenowa (, englische Transkription \"Lidia Semenova\"; * 22. November 1951 in Kiew, Ukrainische SSR) ist eine ukrainische Schachspielerin und seit 1982 Großmeister der Frauen.", "tgt_summary": null, "id": 1054890} {"src_title": "Christopher Del Bosco", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Del Bosco, der Sohn eines Kanadiers und einer US-Amerikanerin, wuchs in Vail im Bundesstaat Colorado auf. Er zeigte Talent in mehreren Sportarten, vor allem aber im alpinen Skisport, weshalb er ab November 1997 an FIS-Rennen teilnahm und ein Jahr später im Nor-Am Cup debütierte. Er kam jedoch mit der Situation nicht zurecht, trank übermäßig Alkohol und rauchte Marihuana. Wegen Drogenmissbrauchs wurden ihm zwei Juniorenmeistertitel im Skifahren und im Downhill-Mountainbiking aberkannt, woraufhin der amerikanische Skiverband ihn im Jahr 2000 aus dem Juniorenkader ausschloss. In der Folge kam Del Bosco jahrelang nicht von seiner Alkoholsucht los. Ende 2004 fiel er im Vollrausch in ein Bachbett und brach sich einen Halswirbel – nur weil ein Passant ihn zufälligerweise entdeckte, konnte er rechtzeitig vor dem Tod durch Erfrieren gerettet werden. Auf Drängen seiner Schwester unterzog sich Del Bosco einer Entziehungskur und begann als Skicrosser wieder ernsthaft Sport zu betreiben. Bei den X-Games gewann er die Bronzemedaille, wurde danach aber wieder rückfällig. Ein verständnisvoller Richter bewahrte ihn vor einer einjährigen Gefängnisstrafe wegen wiederholten Fahrens in angetrunkenem Zustand und gab ihm eine zweite Chance, die er auch nutzte. Ende 2006 erfuhr ein Verantwortlicher des kanadischen Skiverbandes, dass Del Bosco Doppelbürger sei und bot ihm daraufhin an, für Kanada in der Disziplin Skicross zu starten. Del Bosco hatte am 12. Januar 2008 seinen ersten Einsatz im Freestyle-Skiing-Weltcup und fuhr in Les Contamines auf den 17. Platz. Er etablierte sich sofort an der Weltspitze und konnte Ende der Saison 2007/08 zwei vierte Plätze als beste Ergebnisse vorweisen. Am 10. Januar 2009 erzielte er wiederum in Les Contamines erstmals einen Podestplatz, der erste Sieg folgte am 6. Februar 2009 in Cypress Mountain. Bei den Weltmeisterschaften 2009 in Inawashiro verpasste er als Vierter nur knapp eine Medaille. In der Saison 2009/10 gewann Del Bosco zwei Weltcuprennen Alpe d’Huez und Lake Placid sowie die Goldmedaille bei den X-Games. Er gehörte vor den Olympischen Winterspielen 2010 zum engeren Favoritenkreis, stürzte aber im Finallauf kurz vor dem Ziel und wurde letztlich Vierter. In der Saison 2010/11 konnte Del Bosco drei Weltcuprennen für sich entscheiden (Les Contamines, Blue Mountain und Voss), während er bei den X-Games 2011 Zweiter wurde. Bei der Weltmeisterschaft 2011 in Deer Valley gelang ihm mit dem Gewinn der Goldmedaille der bisher größte Erfolg seiner Karriere. Während der Weltcupsaison 2011/12 erzielte er dreimal eine Podestplatzierung, außerdem gewann er zum zweiten Mal das Skicross-Rennen bei den X-Games. Aufgrund einer Verletzung stieg er erst im Februar in die Weltcupsaison 2012/13 ein. Dennoch gelang ihm erneut eine Podestplatzierung, während der bei den Weltmeisterschaften 2013 in Voss auf den sechsten Platz fuhr. Nachdem die Saison 2013/14 mit einigen enttäuschenden Ergebnissen begonnen hatte, gewann Del Bosco im Januar 2014 in Val Thorens zum siebten Mal ein Weltcuprennen. Hingegen konnte er die hohen Erwartungen bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi nicht erfüllen und fuhr lediglich auf den 17. Platz. Ebenfalls enttäuschend verlief die Weltcupsaison 2014/15, in der er nur drei Top-10-Ergebnisse vorzuweisen hatte. Zu Beginn der Weltcupsaison 2015/16 konnte Del Bosco im Montafon und in Val Thorens zwei weitere Weltcuprennen gewinnen. Hinzu kamen drei weitere Podestplätze. Den möglichen Sieg in der Disziplinenwertung vergab er durch unkonstante Leistungen in der Saisonmitte. Fünf weitere Top-10-Platzierungen, darunter ein zweiter Platz im letzten Rennen kamen in der Weltcupsaison 2016/17 hinzu. Zum Auftakt der Weltcupsaison 2017/18 gewann Del Bosco das Rennen in Val Thorens, was gleichbedeutend mit seinem zehnten Weltcupsieg war. Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang kam er in der Qualifikation für den Hauptbewerb schwer zu Sturz und erlitt einen Beckenbruch sowie vier Rippenbrüche und eine Lungenquetschung.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltcupsiege.", "content": "Del Bosco errang im Weltcup bisher 26 Podestplätze, davon 10 Siege:", "section_level": 2}], "src_summary": "Christopher „Chris“ Del Bosco (* 30. März 1982 in Colorado Springs, Colorado) ist ein kanadischer Freestyle-Skier. Er ist auf die Disziplin Skicross spezialisiert. 2011 wurde er Weltmeister.", "tgt_summary": null, "id": 1165930} {"src_title": "Touch (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wissenswertes.", "content": "Mit \"Who’s That Girl?\" und \"Here Comes the Rain Again\" hatte das Duo bereits zwei der Stücke des Albums geschrieben, die als Singles vorab veröffentlicht worden waren. Für das Songwriting der restlichen sieben Stücke, für die Aufnahmen und den Mix benötigten Lennox und Stewart lediglich drei Wochen in ihrem eigenen Studio \"The Church\" in London. Zu den Studiomusikern gehörten neben Songwriter Michael Kamen die Musiker Vic Martin, Dean Garcia, Pete Phipps sowie der Hornist Dick Cuthell. Mit all diesen Musikern hatten die \"Eurythmics\" bereits im Studio gearbeitet und ein Großteil von ihnen gehörte zur Begleitband. Stewart und Lennox arbeiteten bei den Aufnahmen parallel. Während Stewart mit der Aufnahme der Rhythmus- und Bassspuren begann, nahm Lennox bereits den Gesang auf. Ziel der Band war es, kein zweites „Sweet Dreams“ einzuspielen: Für das Artwork wurden Fotos von Peter Ashworth verwendet, die er für ein Interview mit dem Magazin \"The Face\" gemacht hatte, und die Annie Lennox’ außergewöhnliches Hairstyling sowie ihre Experimentierfreude ausdrückten. Das Coverfoto zeigt Lennox mit schwarzer Maske und orange gefärbten Haaren, Blickfang sind ihre nackten Arme mit angespannten Muskeln, als ob sie sich auf einen Kampf vorbereitet. Dieses als androgyn beschriebene Image soll bewusst das traditionelle Schönheitsideal dieser Zeit karikieren. Am 6. November 1983 erschien „Touch“. Es war das erste Pop-Album, das in den USA zeitgleich als LP und CD veröffentlicht wurde. Bereits vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin begann am 31. Oktober 1983 die Tournee zum Album, die nahezu ein Jahr dauerte und die Band über Neuseeland, Nordamerika, Europa bis nach Japan führte. In Anlehnung an eine britische Sitcom wurde die Tour „Only Fools and Horses“ genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken und Erfolge.", "content": "Jose F. Promis von Allmusic hält das Album für eines der besten der New-Wave-Bewegung, der Band gelinge es, kalte Synthesizerklänge mit warmem Gesang zu kombinieren. Das \"Rolling Stone\" lobt das Album als direkt, ohne einfältig zu sein und als avantgardistisch und trotzdem eingängig. Das Album erreichte in den USA und in Großbritannien im Frühjahr 1984 Platin-Status.", "section_level": 1}], "src_summary": "Touch ist das dritte Studioalbum des britischen New-Wave-Duos Eurythmics. Es erreichte als erstes Album der Band Platz 1 der britischen Albumcharts. Das Musikmagazin \"Rolling Stone\" führt es auf Platz 492 seiner Liste der 500 besten Alben aller Zeiten.", "tgt_summary": null, "id": 2305960} {"src_title": "Bitter SC", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Konzept.", "content": "Bei dem SC wiederholte Erich Bitter den konzeptionellen Ansatz des CD. Wiederum schuf er ein elegant gestaltetes Fahrzeug mit italienisch anmutender Karosserie und unproblematischer Großserientechnik. Erich Bitter erklärte seine Vorliebe für Großserientechnik mit folgenden Worten: „Ich möchte, dass mein Auto, wenn ich es in den Bergen abgestellt habe und zum Ski-Fahren gegangen bin, auch nach fünf Tagen in der Kälte ohne Probleme anspringt. Welch einen Sinn hat ein Auto, das bei schwierigen Bedingungen nicht fährt?“. Im Falle des SC schied ein Rückgriff auf die souverän motorisierte Diplomat-Technik aus: Opel hatte die Produktion des großen Diplomat im Sommer 1977 eingestellt. Zwar verfügte Bitter noch über eine Reihe von Diplomat-Teilen, aufgrund derer die Fortsetzung der Produktion des CD für ein weiteres Jahr gesichert war; danach allerdings war die Vorstellung eines neuen Bitter-Modells unumgänglich. Bereits im Frühjahr 1977 konnte sich Bitter das Recht sichern, den zu dieser Zeit noch gar nicht präsentierten Opel Senator A als technische Basis für ein neues Coupé zu verwenden. Der Vorteil dieser Technik lag in ihrer Zuverlässigkeit und der problemlosen Verfügbarkeit. Im Hinblick auf Sportlichkeit und Exklusivität blieb sie aber deutlich hinter dem Achtzylinder des Diplomat zurück. Einige Beobachter empfanden die Technik als geradezu bürgerlich und sahen in ihr einen wesentlichen Grund für die geringe Verbreitung des SC. Anders als beim CD erhielt Bitter – abgesehen von der Bereitstellung der technischen Komponenten – keine nennenswerte Unterstützung durch Opel. Die Entwicklungsarbeit musste Bitter daher allein durchführen; sie dauerte zwei Jahre und kostete rund 8 Millionen Deutsche Mark. Dies konnte Bitter nur durch Investitionen von außen leisten, namentlich durch einen Schweizer Industriellen.", "section_level": 2}, {"title": "Karosserie.", "content": "Erich Bitter dachte zunächst wie im Fall des CD lediglich an eine Coupé-Variante. Der erste Entwurf der Karosserie stammte von Erich Bitter selbst. Anders als der CD hatte der neue SC kein Schrägheck, sondern ein Stufenheck mit einer ausgeprägten Trapezlinie, die deutlich an den von Pininfarina entworfenen Ferrari 400 erinnerte und eine ähnliche Eleganz in der Erscheinung und im Detail aufwies. Wie dieser hatte auch der Bitter SC Klappscheinwerfer. Bitters Entwurf wurde sodann von den Opel-Designern Henry Haga und Georges Gallion überarbeitet. Die Detailarbeiten am Design und am Karosserieaufbau wurden schließlich von Giovanni Michelotti in Turin ausgeführt. Alles in allem verwendete der neue Wagen viele Opel-Teile, die allerdings jedenfalls am Exterieur nicht ohne weiteres erkennbar waren. Anbauteile wie Leuchten und Türgriffe stammten von Großserienherstellern, die Heckleuchten beispielsweise wurden vom Lancia Beta Montecarlo übernommen (und nicht, wie vielfach vermutet, vom Fiat X1/9), die vorderen Leuchteinheiten vom Ferrari Mondial.", "section_level": 2}, {"title": "Die Antriebstechnik.", "content": "In der frühen Entwicklungsphase gab es Pläne, den SC wie schon zuvor den CD mit einem Achtzylinder-Motor auszustatten. Als Antriebsquellen waren Triebwerke von Lamborghini – hier der 3,5 Liter-Achtzylinder aus dem Urraco – und von Holden in Erwägung gezogen und jedenfalls auf Prüfständen auch getestet worden. Diese Idee scheiterte allerdings an dem Geräusch- bzw. dem Abgasverhalten der großen Motoren. Stattdessen griff Bitter umfangreich auf die Antriebstechnik des Opel Senator bzw. des Opel Monza zurück. Der Wagen war zunächst mit einem nicht wesentlich veränderten Sechszylinder-Reihenmotor mit einem Hubraum von 2968 cm3 aus dem Senator ausgestattet. In den letzten Modelljahren wurde er zusätzlich mit einem 3848 cm3 großen Reihen-Sechszylinder von Tuner Mantzel ausgestattet. Einzelne Fahrzeuge erhielten schließlich einen Allradantrieb von Ferguson.", "section_level": 2}, {"title": "Die Produktion.", "content": "Ebenso wie beim Bitter CD, war die Produktion des SC weitgehend ausgelagert. Nach dem für Kleinserienhersteller gängigen Konzept sollte die Karosserie in einem externen Werk hergestellt werden, bevor sie zu Bitter nach Schwelm transportiert und dort mit der Antriebstechnik zusammengefügt wurde. Beim CD war die Karosserie bei Baur hergestellt worden. Dieser Weg schied allerdings für den SC aus. Nachdem Ende 1979 der letzte CD das Band bei Baur verlassen hatte, hatte Baur mit der Produktion des BMW M1 eine Alternative gefunden, die den Betrieb so weit auslastete, dass für den Bau des neuen Bitter keine Kapazitäten mehr frei waren. Erich Bitter wich daher nach Norditalien aus, wo es seit Jahrzehnten eine große Zahl von kleinen, unabhängigen Karosseriewerken gab, die für andere Fahrzeughersteller entweder in Handarbeit oder in Kleinserie Aufbauten fertigten. Zunächst fiel die Wahl auf die \"Carrozzeria OCRA\" in Turin, ein vergleichsweise junger Betrieb mit geringer Erfahrung. Zwischen Anfang 1981 und Frühjahr 1982 stellte \"OCRA\" insgesamt 79 Karosserien her, die insgesamt von schlechter Qualität waren. Angesichts der Verwendung von sowjetischem Recycling-Blech waren die Autos ausgesprochen rostanfällig; einige Fahrzeuge begannen bereits wenige Monate nach der Auslieferung zu rosten. Im Frühjahr 1982 kündigte Bitter den Vertrag mit \"OCRA\". Die Produktion wurde daraufhin zu der ebenfalls in Turin ansässigen Carrozzeria Maggiora verlagert, einem ebenso erfahrenen wie renommierten Betrieb, der seinerzeit auch Karosserien für Maserati und Bristol herstellte. Einzelne Fahrzeuge sollen auch bei Zagato komplettiert worden sein. Das Leder für das Interieur wurde von SALT in Turin bezogen. Bis Ende 1983 wurden die Fahrzeuge bei Bitter in Schwelm komplettiert. Allerdings stieß das kleine Werk bald an seine Grenzen, denn dort konnte meist nur ein Auto pro Woche fertiggestellt werden. Angesichts der Planungen für eine Ausweitung der Produktion fand Bitter schließlich die Möglichkeit, die Autos bei Steyr Daimler Puch in Graz komplettieren zu lassen. Dort wurden bis Ende 1989 etwa drei bis vier Autos wöchentlich hergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Karosserieversionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Coupé.", "content": "Das SC Coupé kam im Frühjahr 1981 als erste Version auf den Markt und stellte damit das Volumenmodell der Serie dar. Mit 461 hergestellten Exemplaren war es auch die am häufigsten anzutreffende Variante.", "section_level": 2}, {"title": "Cabriolet.", "content": "Im Frühjahr 1983 wurde die Baureihe durch das SC Cabriolet ergänzt. Das Verdeck beruhte auf einer Konstruktion, die der Zulieferer Keinath für eine limitierte Serie von 144 Cabriolets auf Basis des Opel Monza entwickelt hatte. Bis Ende 1989 entstanden nur 22 Cabriolets.", "section_level": 2}, {"title": "Sedan.", "content": "Der Sedan ergänzte ab Spätsommer 1985 die Modellpalette. Es handelte sich hierbei um eine viertürige Limousine mit Stufenheck, die in erster Linie für den Verkauf in den USA konzipiert war. Das Fahrzeug basierte auf einem verlängerten Fahrgestell. Der erste Prototyp entstand bereits 1984. Der SC Sedan stellte eine verlängerte Version des Coupés dar. Antriebstechnik und Dachhöhe blieben unverändert. Der Prototyp wurde von dem 3,0 Liter großen Sechszylinder des Opel Senator angetrieben und hatte ein manuelles Fünfganggetriebe. Die Serienfahrzeuge, die ab Mitte 1985 hergestellt wurden, wichen in einigen Details von diesem Prototyp ab. Alle Serienfahrzeuge wiesen ein höheres Dach auf. Sie wurden von dem 3,9 Liter großen Mantzel-Motor angetrieben und hatten ausnahmslos ein automatisches Getriebe. Vom SC Sedan wurden bis Mitte 1988 nur vier Serienfahrzeuge hergestellt. Drei von ihnen existieren noch; sie stehen in den USA. Der Prototyp gehört heute einem niederländischen Sammler.", "section_level": 2}, {"title": "Prominente Bitter-Fahrer.", "content": "Sowohl Bitter CD als auch Bitter SC waren bei Prominenten beliebte Fahrzeuge. Zu den dokumentierbaren bekanntesten Bitter-Fahrern gehörten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bitter SC war das zweite Modell des deutschen Herstellers Bitter. Es löste den Bitter CD ab und basierte ebenfalls auf Großserientechnik von Opel. Die offizielle Vorstellung des \"Bitter SC\" Coupés fand im Frühjahr 1980 anlässlich des Großen Preises der Formel 1 von Monaco statt, bei dem es als Safety Car seinen Einsatz hatte. ", "tgt_summary": null, "id": 1697957} {"src_title": "Heart no Kuni no Alice – Wonderful Wonder World", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Zynikerin Alice wird von ihrer Schwester Lorina die Geschichte von Alice im Wunderland erzählt. Kurz darauf schläft Alice im Garten ein. Im Traum – so glaubt sie – erscheint ihr das „weiße Kaninchen“ Peter White, ein Mann mit weißen Hasenohren. Peter White entführt Alice durch ein Loch im Erdboden ins Wunderland, wo er ihr einen Trank aus einem Fläschchen einflößt. Daraufhin verschwindet Peter, wobei er ihr das leere Fläschchen hinterlässt. Durch die Flüssigkeit wird Alice dazu gezwungen, an einem Spiel teilzunehmen: Jedes Mal, wenn sie auf einen Bewohner des Wunderlandes trifft, füllt sich das Fläschchen ein wenig. Um wieder nach Hause zu kommen, muss es vollständig gefüllt sein. Alice muss sich in die Angelegenheiten der Bewohner des Wunderlandes einmischen, das von einem Mafiaclan, der Herzkönigin und dem Inhaber eines Vergnügungsparks regiert wird, die untereinander verfeindet sind. Alice begibt sich auf eine gefahrvolle Reise, auf der sie allerhand skurrilen Figuren begegnet.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Computerspiel.", "content": "Das Spiel vom Entwickler QuinRose erschien am 14. Februar 2007 für Windows. Am 18. September 2008 folgte eine Portierung auf die PlayStation und am 30. Juli 2009 für die PlayStation Portable durch das Unternehmen Prototype. Am 25. Dezember 2007 erschien die Fortsetzung \"Clover no Kuni no Alice – Wonderful Wonder World\" ( ~Wonderful Wonder World~) und am 31. Oktober 2009 eine weitere namens \"Joker no Kuni no Alice – Wonderful Wonder World\" ( ~Wonderful Wonder World~), beide für Windows.", "section_level": 2}, {"title": "Manga.", "content": "Basierend auf dem Spiel wurde ab 2008 im japanischen Manga-Magazin Comic Blade Avarus beim Verlag Mag Garden der Manga \"Heart no Kuni no Alice – Wonderful Wonder World\" von QuinRose×Sōmei Hoshino (QuinRose×) veröffentlicht. Im Dezember 2010 wurde die Serie mit sechs Bänden abgeschlossen. Zu verschiedenen Charakteren erschienen weitere Mangas mit jeweils in sich abgeschlossenen Geschichten. Bisher erschienen insgesamt 27 Bände. Einzelbände: Reihen: In Nordamerika veröffentlicht der US-amerikanische Manga-Verlag Tokyopop die Serie. In Deutschland erscheint die Serie als \"Wonderful Wonder World\" seit April 2010 bei Tokyopop in 17 Bänden. Außerdem existieren Spinoffs, die bisher nur in Japan veröffentlicht wurden. Mamenosuke Fujimaru () arbeitete 2009 an der Geschichte \"Clover no Kuni no Alice\". Die Serie wurde vom Verlag Ichijinsha im Magazin \"Comic Zero-Sum\" veröffentlicht. Zwischen dem 25. August und 25. Dezember 2009 erschienen die Kapitel in die drei Sammelbänden. Am 25. August 2009 erschien außerdem Fujimarus Anthologie-Band \"Ren’ai Otogibanashi – Toy Box\" (). Am 25. Dezember 2009 erschien von Atsuki Ryokuka () ein weiterer Anthologie-Band namens \"Ren’ai Otogibanashi – Happy Assort\" (). In Mag Gardens Magazin \"Comic Blade Avarus\" erschien 2009 das Spinoff \"Heart no Kuni no Alice – My Fanatic Rabbit\" () von QuinRose×Delico Psyche (QuinRose×). Eine Veröffentlichung als Sammelband war für Sommer 2009 geplant, erschien jedoch nicht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Heart no Kuni no Alice – Wonderful Wonder World (jap., \"Hāto no Kuni no Arisu – Wonderful Wonder World\", dt. „Alice im Herzland – Wunderbare Wunderwelt“) ist ein japanisches Ren’ai-Adventure von QuinRose aus dem Jahre 2007, das ursprünglich für Microsoft Windows entwickelt und veröffentlicht wurde. Später folgten Portierungen auf die Plattformen PlayStation 2 und PlayStation Portable. Zum Spiel erschien auch eine Manga-Serie des japanischen Zeichners Sōmei Hoshino sowie diverse Light Novels.", "tgt_summary": null, "id": 1318911} {"src_title": "Ulysses von Salis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ulysses von Salis war der dritte Sohn des Hercules von Salis. 1606 begleitete Ulysses zwei ältere Brüder zu Studien in Heidelberg. Nach Aufenthalten in Paris und Orléans stand er bis 1611 als Page in Diensten des Herzogs von Bouillon. Während der Bündner Wirren stand er nach 1616 als Hauptmann in venezianisch-französischen Diensten. Von 1621 bis 1622 war er Sergentmajor im Heer des Peter Ernst II. von Mansfeld. 1624 diente er als Oberstleutnant im französischen Regiment seines Bruders Rudolf. Nach dessen Tod 1625 wurde es ihm übertragen, aber 1627 aufgelöst. Als Entschädigung erhielt von Salis eine Kompanie der französischen Schweizergarde. Ab 1631 führte er als Oberst ein Bündner Regiment, mit dem er sich 1635–1637 am erfolgreichen Veltliner Feldzug des Herzog Henri de Rohan beteiligte. Nach dem Abzug Rohans verblieb von Salis als einer der wenigen Bündner Offiziere weiterhin in französischen Diensten. 1633 kaufte von Salis die Ruine der Burg Marschlins, baute sie zum Schloss aus und kaufte umliegende Güter dazu. 1641 wurde er zum Maréchal de camp befördert. 1643, nach weiteren Kriegszügen im Dienste des französischen Königs Ludwig XIII., liess er sich nach 27 Jahren Kriegsdienst auf Marschlins nieder und nannte sich fortan von Salis-Marschlins. In der Folge wurde von Salis zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten in den Drei Bünden. Über das Gericht von Schiers liess er sich Bundslandamman des Zehngerichtebundes wählen und forderte als Führer der erneut erstarkten französischen Partei den Auskauf der österreichischen Rechte im Zehngerichtebund und im Unterengadin. Von Salis wurde Landammann des Gerichts der \"Vier Dörfer\" und war von 1646 bis 1647 Bundslandammann des Zehngerichtebunds. In den letzten Jahren seines Lebens diktierte er auf Italienisch seine Lebenserinnerungen, die bis zum Jahre 1649 reichen. Diese «Memorie» erschienen 1858 um die Hälfte gekürzt in deutscher Sprache; die Originalfassung erschien erst 1931. Diese Fassung wurde von Ulysses letzter Nachfahrin gefördert, der Frauenrechtlerin Meta von Salis. Nach fünfjährigem schwerem Gichtleiden starb Ulysses von Salis im Alter von knapp 80 Jahren in Marschlins. Beigesetzt wurde er in der Pfarrkirche von Igis. Er war verheiratet mit Violanta von Salis, der Tochter des Johann Baptista. Als Vater seiner Söhne Herkules und Johann Baptist wurde er zum Stammvater der Linie von Salis-Marschlins.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ulysses von Salis (* 23. Juli 1594; † 3. Februar 1674 in Igis) war Bündner Offizier in französischen Diensten, später Landammann des Gerichts der Vier Dörfer.", "tgt_summary": null, "id": 2176076} {"src_title": "Mathieu Faivre", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Im November 2007 nahm Faivre erstmals an FIS-Rennen teil. Nur drei Monate später folgte ein zweiter Platz bei den französischen Riesenslalom-Juniorenmeisterschaften. Ab Dezember 2008 kam er im Europacup zum Einsatz. Im Februar 2009 gewann er den Riesenslalom beim European Youth Olympic Festival im polnischen Szczyrk. Zum Abschluss der Saison 2008/09 gewann er sein erstes FIS-Rennen. Faivres Aufstieg setzte sich auch in der Saison 2009/10 fort. Bei den französischen Juniorenmeisterschaften siegte er sowohl im Riesenslalom als auch im Slalom, hinzu kam der erste Podestplatz im Europacup. Ende Januar 2010 wurde er in Les Houches Riesenslalom-Juniorenweltmeister, womit er sich für das Weltcupfinale in Garmisch-Partenkirchen qualifizierte. Am 12. März 2010 fuhr er dort bei seinem ersten Weltcuprennen überhaupt auf den 15. Platz und holte sich sogleich die ersten Weltcuppunkte. Zum Abschluss der Saison wurde er französischer Slalom-Meister. Bei der Juniorenweltmeisterschaft 2011 gewann Faivre die Bronzemedaille im Riesenslalom. Im Weltcup kam er in der Saison 2010/11 zu insgesamt vier Einsätzen, bei denen er nur einmal als 17. der Super-Kombination von Bansko ein Ergebnis erzielte. Auch in der folgenden Weltcupsaison konnte er bei vier Starts nur einmal punkten. Am 17. Februar 2012 gewann er zum ersten Mal ein Europacuprennen, den Riesenslalom von Oberjoch. In der Saison 2012/13 konnte Faivre erstmals in mehreren Weltcuprennen punkten, wobei ihm am 16. Dezember 2012 mit dem zehnten Platz im Riesenslalom auf der Gran Risa in Alta Badia sein erstes Top-10-Ergebnis gelang. Zu Beginn der Saison 2013/14 konnte sich Faivre in der Disziplin Riesenslalom endgültig an der Weltspitze etablieren. Nachdem er am 27. Oktober 2013 in Sölden Achter geworden war, fuhr er am 8. Dezember in Beaver Creek auf den vierten Platz. Als Zweitplatzierter des Riesenslaloms von Naeba erzielte er am 13. Februar 2016 seine erste Weltcup-Podestplatzierung. Der erste Weltcupsieg folgte am 4. Dezember 2016 in Val-d’Isère. Bei der Weltmeisterschaft 2017 in St. Moritz gewann er die Goldmedaille im Mannschaftswettbewerb. Die Saison 2016/17 schloss er als Zweiter der Riesenslalomwertung hinter Marcel Hirscher ab, einen Punkt vor seinem Landsmann Alexis Pinturault. In der nächsten Saison konnte er an diese Erfolge nicht mehr anknüpfen. Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang erreichte er Platz sieben im Riesenslalom und sorgte anschließend für einen Eklat, als er gegenüber einem Reporter „mangelnden Teamgeist“ zeigte. Obwohl Faivre für den Mannschaftswettbewerb vorgesehen war, schickte ihn der französische Verband daraufhin aus disziplinarischen Gründen nach Hause. Faivre war bis 2019 mit der amerikanischen Skirennläuferin Mikaela Shiffrin liiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mathieu Faivre (* 18. Januar 1992 in Nizza) ist ein französischer Skirennläufer. Er ist weitgehend auf den Riesenslalom spezialisiert. In der Saison 2016/17 errang er seinen bislang einzigen Sieg in einem Weltcup-Rennen.", "tgt_summary": null, "id": 976262} {"src_title": "Vicente Arze", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Arze begann seine aktive Karriere als Fußballspieler in der berühmten Fußballakademie Tahuichi und kam von dort in den Nachwuchs des Club Blooming. In seiner Heimatstadt verweilte er bis 1999, ehe er zur Jahrtausendwende in die Jugendabteilung des argentinischen Erstligisten Newell’s Old Boys wechselte. Etwa zur gleichen Zeit verließ auch der Weltfußballer des Jahres 2009, Lionel Messi, die \"Los Leprosos\", so der Spitzname des argentinischen Vereins. Auch heute bekundet Vicente Arze, noch immer ein Fan des jetzigen FC-Barcelona-Spielers zu sein. Bei den Argentiniern kam er bis 2004 in verschiedenen Jugendspielklassen zum Einsatz und besuchte von 2000 bis 2002 die vereinseigene Akademie. Nach seiner Rückkehr nach Bolivien entschloss er sich im Jahre 2004 dazu, in die Vereinigten Staaten zu gehen, um dort ein Studium zu beginnen und erfolgreichen Collegefußball zu spielen. Gleich nach seiner Ankunft in den USA schrieb er sich an Mercer University ein und wurde dort kurz darauf auch angenommen. In seinem Freshman-Jahr kam er in 21 Meisterschaftspartien zum Einsatz, von denen er in 20 von Beginn an auf dem Platz stand und insgesamt drei Treffer erzielte sowie sieben Torvorlagen machte. Noch im gleichen Jahr wurde er als \"Atlantic Sun Conference Freshman of the Year\" ausgezeichnet und ins \"All-Atlantic Sun First Team\" gewählt. Insgesamt kam er in seinem ersten Jahr bei den Mercer Bears, dem Sportteam der Universität, auf 67 Torschüsse, womit er in der Atlantic-Sun-Conference an erster Stelle rangierte. Aufgrund seiner Leistungen wurde Arze im Folgejahr erneut ins \"All-First-Team\" der Conferences gewählt. Während der Saison kam er bei 14 absolvierten Partien auf acht Treffer und drei Assists. Nach sieben Toren und einer Torvorlage in abermals 14 Meisterschaftsspielen wurde der junge Bolivianer in seinem Junior-Jahr 2006 ins \"All-Atlantic Sun Second Team\" gewählt. Während der Saison erzielte Arze in einem Spiel einen Hattrick, in einem weiteren traf er im Doppelpack. Ein weiteres Mal ins \"All-Second-Team\" der Conference wurde der Mittelfeldakteur in seinem abschließenden Senior-Jahr gewählt, während dessen er in 19 Spielen von seiner Qualität als Mittelfeldspieler überzeugte, als er auf fünf Treffer und sieben Torvorlagen kam. Während seiner gesamten Zeit an der Mercer University kam Arze so auf insgesamt 68 Meisterschaftseinsätze, 23 Tore und 18 Torvorlagen.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "Vicente Arze ist neben Richard Perdomo, der zuerst im US-Fußball aktiv war und später in die höchste Fußballliga von Honduras wechselte, und Roberto Cronembold Aguilera, der zurzeit beim Club Deportivo Guabirá, dem Aufsteiger aus der zweitklassigen bolivianischen Copa Simón Bolívar in der Liga de Fútbol Profesional Boliviano spielt, einer der wenigen Spieler, die den Sprung von der Mercer University in den Profifußball schafften. Doch auch Arzes Eintritt in den Profifußball begann langsam, als er einen vielversprechenden Platz im MLS Supplemental Draft 2008 erhielt und als 25. Pick in der zweiten Runde zu den Kansas City Wizards gedraftet wurde. Dort wurde ihm jedoch kein Profivertrag angeboten, weshalb er nur kurz nach seinem Draft nach Kansas City einen Ein-Jahres-Vertrag bei den Vancouver Whitecaps annahm, die zum damaligen Zeitpunkt noch in der zweitklassigen nordamerikanischen USL First Division (USL-1) spielten. In seiner ersten Spielzeit beim neuen Verein wurde er neben dem offiziellen Ligageschehen auch in Testspielen gegen MLS-Franchises und in der Canadian Championship 2008 eingesetzt. Sein Profidebüt gab Arze gleich in der ersten Runde am 12. April 2008 in einem 1:0-Erfolg über den kanadischen Rivalen Montreal Impact. Zu seinem ersten Treffer als Profifußballspieler kam er am 24. Mai 2008 bei einem 1:0-Auswärtssieg über die Portland Timbers. Noch in der gleichen Woche wurde er wegen seines Treffers zusammen mit seinem Teamkollegen Adrian Cann ins \"Team of the Week\" der USL-1 gewählt. Am Ende der Spielzeit rangierten die Whitecaps mit einem Punkt Abstand auf den offensivstarken Puerto Rico Islanders FC in der Endtabelle der Regular Season auf dem zweiten Tabellenplatz. In den nachfolgenden Playoffs konnte sich das Team von Teitur Þórðarson am 12. Oktober 2008 im Finale gegen die Puerto Rico Islanders mit 2:1 durchsetzen und wurde deshalb als Meister der USL-1 gefeiert. Bei der Canadian Championship 2008, während der der Bolivianer zu zwei Kurzeinsätzen kam, erreichten die Vancouver Whitecaps nur den dritten und damit letzten Platz des Wettbewerbs. Zusammen mit Osvaldo Alonso von Charleston Battery und Martín Núñez von den Carolina RailHawks war er einer der Anwärter auf den \"Rookie of the Year\"-Award der USL First Division. Während der gesamten Saison brachte er es auf 26 Ligaeinsätze, in denen er ein Tor erzielte und zwei Assists gab. Am 16. Dezember 2008 einigten sich Arze und der Vereinsvorstand der Whitecaps auf eine Vertragsverlängerung des bolivianischen Mittelfeldspielers auf ein weiteres Jahr. In der Spielzeit 2009 kam er zu weiteren Ligaeinsätzen und wurde zusammen mit Lyle Martin mit dem \"Whitecaps Blue & White Award\" ausgezeichnet. Außerdem wurde im selben Jahr in seine Heimat zum Club Aurora in die höchste Spielklasse des Landes verliehen, wobei er zu zwei Ligaeinsätzen kam. Mit dem Ende der Saison 2009 verließ Vicente Arze im Schlepptau mit einigen anderen Spielern die Vancouver Whitecaps und ist seitdem vereinslos. Zuvor kam er Ende Juni 2009 noch zu zwei Einsätzen für die Vancouver Whitecaps Residency mit Spielbetrieb in der viertklassigen USL Premier Development League.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Während seiner Zeit im Nachwuchs der Newell’s Old Boys wurde Arze in den Kader der bolivianischen U-20-Nationalmannschaft geholt. Dabei kam er während der Campeonato Sudamericano Sub-20 des Jahres 2003 zum Einsatz. Das Turnier diente gleichzeitig als Qualifikation zur Junioren-Fußballweltmeisterschaft 2003 in den Vereinigten Arabischen Emiraten.", "section_level": 2}, {"title": "Familie/Privates.", "content": "Sein Vater heißt Vicente Arze senior, seine Mutter Maggie Camacho. Weiters hat er noch einen Stiefbruder mit dem Namen Jean-Pierre Arze. Der Mittelfeldspieler stammt aus einer sportbegeisterten Familie. Seine Mutter ist eine ehemalige bolivianische Bowling-Meisterin, sein Onkel Monen Camacho ehemaliger südamerikanischer Autorennfahrer und sein Cousin Diego Camacho ist aktiver Tennisspieler, der für sein Heimatland am Tennisturnier der Olympischen Spiele 2000 in Sydney teilnahm und danach an der University of Tulsa Tennis spielte. Gleich nach seinem Wechsel von Argentinien in die USA wohnte Arze ab 2004 in Macon im US-Bundesstaat Georgia. Im Mai 2008 machte er seinen Abschluss an der Mercer University in den Fächern Betriebswirtschaft und Marketing. Zurzeit (2010) wohnt Arze in Cochabamba, der derzeit viertgrößten Stadt Boliviens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vicente Arze Camacho (* 22. November 1985 in Santa Cruz de la Sierra) ist ein bolivianischer Fußballspieler auf der Position eines Mittelfeldspielers. Zurzeit ist er vereinslos; seine letzte Station waren die Vancouver Whitecaps mit Spielbetrieb in der damaligen zweitklassigen nordamerikanischen USL First Division.", "tgt_summary": null, "id": 1613483} {"src_title": "24-Stunden-Rennen von Le Mans 1999", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Rennen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vor dem Rennen.", "content": "Nachdem 1998 das Rennen mit einer Vielzahl an Herstellern hatte aufwarten können, zeigten auch die Meldungen für das Jahr 1999, dass die Zuschauer weltweit mit einem großen, qualitativ hochwertigen Starterfeld rechnen konnten. 1999 trat ein neues Reglement in Kraft. Die bisherige GT1-Klasse wurde abgeschafft, als Ersatz die LMGTP-Klasse geschaffen. Nunmehr mussten für diese Prototypen-GT-Klasse keine Straßenfahrzeuge mehr gebaut werden. Diese Neuregelung zwang Teams zum Umbau- bzw. Neubau von Rennwagen. Verzichten mussten die Offiziellen des Automobile Club de l’Ouest auf den Rekordsieger Porsche. 1998 hatte Porsche mit dem GT1 und den Fahrern Laurent Aïello, Allan McNish und Stéphane Ortelli das 24-Stunden-Rennen gewonnen. Es war der 16. Gesamtsieg der deutschen Marke, eine Fortsetzung des Le-Mans-Prototypen-Programms schien sicher. Auch der GT1 war mit dem neuen Reglement nicht mehr konform. Nach den ersten Testfahrten mit dem Nachfolgemodell verwarf der Porsche-Vorstand die Weiterführung des Rennsportwagenbaus, aus dem Prototyp wurde der Porsche Carrera GT, ein Straßenfahrzeug. Erst 2013 kehrte Porsche zunächst mit dem Porsche 911 RSR und 2014 mit dem 919 Hybrid werkseitig nach Le Mans zurück. Porsche ging und mit Audi kam ein neuer Hersteller mit einem Sportwagen-Prototyp nach Le Mans. Schon 1997 traf der Audi-Vorstand die Entscheidung zum Antreten in Le Mans. 1998 hatte Motorsportchef Wolfgang Ulrich mit Ingenieuren, Mechanikern und den beiden Fahrern Emanuele Pirro und Rinaldo Capello in das Team von Thomas Bscher eingekauft, um einen ersten Einsatz zu simulieren. Bei Audi ließ man zwei Konzepte zu und entwickelte sowohl einen offenen wie einen geschlossenen Rennwagen. Der Audi R8R war ein offener Spyder; die Karosserie wurde bei Audi in Ingolstadt entworfen und bei Dallara in Varano de’ Melegari gefertigt. Angetrieben wurde der Wagen von einem 3,6-Liter-V8-Turbomotor. Eingesetzt wurden zwei Spyder, allerdings nicht von Audi selbst, sondern von Joest Racing. Das Team von Reinhold Joest, das viele Jahre mit Porsche kooperiert hatte, wurde wegen seiner langen erfolgreichen Le-Mans-Geschichte und den dort vorhandenen technischen Möglichkeiten als Partner ausgewählt und schloss eine langfristige Partnerschaft mit Audi. Als Fahrer kamen vor allem Fahrer zum Einsatz, die bereits für Audi in anderen Rennserien im Einsatz waren. Neben Frank Biela, Didier Theys, Emanuele Pirro, Rinaldo Capello und Laurent Aïello wurde auch der bisherige Joest-Pilot und ehemalige Ferrari-Formel-1-Fahrer Michele Alboreto verpflichtet. Parallel zum R8R wurde der R8C, ein geschlossener Wagen, bei TOM’S im englischen Norfolk gebaut. Allerdings geriet dieses Projekt zeitlich in Verzug und der Wagen wurde erst knapp vor dem Rennen fertig. Eingesetzt wurde dieses Fahrzeug von Audi Großbritannien. Als Fahrer wurden Perry McCarthy, Andy Wallace und James Weaver engagiert. Bei Toyota wurden drei GT-One neu aufgebaut, rund 15 kg leichter und offenbar auch mit etwas mehr Motorleistung. Ausführliche Tests auf verschiedenen Strecken sollten das Ausfallrisiko reduzieren. Erstmals starteten die Toyota in der neugeschaffenen \"GT-LMP\"-Klasse für geschlossene Prototypen. Trotz starker Konkurrenz erwiesen sich die GT-One am 12. und 13. Juni 1999 mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 380 km/h als die schnellsten Fahrzeuge im Feld. Bei den Fahrern vertraute man weitgehend auf die Besatzungen aus dem Vorjahr. Neu ins Team kamen Allen McNish und Vincenzo Sospiri. Bei Nissan ersetzte der R391 den bisherigen R390 GT1. Im Unterschied zum geschlossenen Vorgängermodell entschied man sich diesmal für einen Wagen mit offenem Cockpit. Nissan wandte sich an die in Großbritannien ansässige Firma \"G-Force Technologies\", die den R391 entwarf und baute. Nigel Stroud kümmerte sich um die Konstruktion. Nissan ging auch eine Partnerschaft mit Courage Compétition von Yves Courage ein. Teil des Vertrages zwischen beiden Seiten war die Lieferung des aufgeladenen 3,5-l-V8-Motors VRH35L (der vom R390 GT1 übriggeblieben war) an Courage zum Einsatz in deren eigenem Prototyp, während Nissan im Gegenzug von Courage zum Einsatz im neuen R391 beraten wurde. Nissan kaufte auch ein Courage-C52-Fahrgestell für das eigene Rennteam, falls die Mechanik des neuen R391 Schwierigkeiten machen sollte, nachdem Le Mans ja das erste Rennen mit dem neuen Fahrzeug war. Nissan beschloss, dass der R391 eine neue Version der VH-Maschine bekommen sollte, die keinen Turbolader mehr besaß wie noch der VRH35L. Stattdessen gab es einen neuen Saugmotor, den VRH50A. Mit seinem größeren Hubraum von 5,0 Liter überwand der Motor den Verlust des Turboladers und bot immer noch die Vorteile der ursprünglichen VRH35L-Konstruktion. Zwei R391 wurden an die Sarthe gebracht, die von Michael Krumm, Satoshi Motoyama, Érik Comas, Aguri Suzuki, Masami Kageyama und Eric van de Poele gefahren wurde. Den Courage pilotierten Didier Cottaz, Marc Goossens und Fredrik Ekblom. Auch bei Mercedes-Benz und BMW gab es neue Projekte. Im April 1999 stellte Mercedes den neuen Mercedes-Benz CLR als Nachfolger des Siegerwagens der FIA-GT-Meisterschaft 1998 Mercedes-Benz CLK GTR vor. Dabei wurde die Technik samt V8-Motor der Variante \"CLK LM\" weitgehend übernommen. Beim Design orientierte man sich an Merkmalen des damals neuen Mercedes-Benz CL (C 215). Wie die direkten Konkurrenten Toyota GT-One und Audi R8C wurde der CLR nach dem Regelwerk Le Mans GT Prototype aufgebaut. Nach sehr guten Ergebnissen bei Tests auf Rennstrecken war Mercedes zuversichtlich, dass der Wagen schnell genug sei, um das Rennen zu gewinnen, trotz einer nur kurzen Testphase im Windkanal. Der Einsatz des BMW V12 LM 998 endete früh mit Radlagerschäden. Daraufhin wurde der Wagen komplett umgebaut, die Nase wurde schlanker, es kam ein einzelner Überrollbügel zum Einsatz und der S70-6,1-Liter-V12-Motor erhielt mehr Leistung. Der Einsatz der V12 LMR wurde von Schnitzer Motorsport übernommen. Auch Panoz kam mit einem neuen Wagen, dem Frontmotor-Panoz LMP-1 zu diesem Langstreckenrennen. In der GTS-Klasse führte der Klassensieg wie im Vorjahr über die Chrysler Viper GTS-R.", "section_level": 2}, {"title": "Der Rennverlauf.", "content": "Schon im Qualifikationstraining begann das Ungemach für Mercedes-Benz. Während des Donnerstagabend-Qualifyings hob der CLR mit der Startnummer 4 von Mark Webber vor der \"Indianapolis\"-Kurve ab und überschlug sich mehrere Male. Webber kam mit einem schmerzenden Hals und ein paar Prellungen am Ellbogen davon. Am wettbewerbsfreien Freitag wurde der Wagen auf einem neuen Chassis völlig neu aufgebaut, wozu eine Ausnahmegenehmigung des Veranstalters nötig war. Dabei wurden zur Erhöhung des Abtriebs auf der Vorderachse zusätzlich Windleitbleche angebracht, wie sie bei Regen verwendet werden. Zu diesem Zeitpunkt war den Mercedes-Verantwortlichen noch nicht umfassend klar, dass es Probleme mit der Aerodynamik der CLR gab; im Besonderen in der Dirty Air hinter einem anderen Fahrzeug. Trainingsbestzeit erzielte Martin Brundle im Toyota GT-One mit der Nummer 1. Er fuhr eine Zeit von 3:29.930 und blieb damit erstmals seit vielen Jahren wieder unter der 3-Minuten-30-Grenze. Diese Zeit entsprach einem Schnitt von 233,306 km/h. Brundle konnte so mit seinen Teamkollegen Emmanuel Collard und Vincenzo Sospiri aus der Pole-Position ins Rennen gehen. Daneben starteten mit der zweitschnellsten Qualifikationsrunde Ralf Kelleners, Allan McNish und Thierry Boutsen in einem weiteren Toyota. Der schnellste LMP1-Prototyp war der BMW V12 LMR mit Tom Kristensen am Steuer, der eine Zeit von 3:31.209 Minuten erzielte. Im Warm-up am Samstagvormittag kam es zu einem weiteren Zwischenfall bei Mercedes. Wieder mit Mark Webber am Steuer kam der CLR Nr. 4 nur bis zum damals noch vorhandenen Hügel vor der \"Mulsanne\"-Kurve, wo das Auto wiederum von der Strecke abhob, sich überschlug und auf dem Dach liegen blieb. Der senkrecht in der Luft „stehende“ Wagen wurde vielfach in Fotos festgehalten und noch am selben Tag in Zeitungen veröffentlicht. Es gab keine Verletzten bei diesem Unfall. Trotz dieses zweiten Unfalls und in dem Bewusstsein des Le-Mans-Unfalls von 1955 entschied sich Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug die beiden anderen Autos ins Rennen starten zu lassen. Dazu wurden weitere Modifikationen an den verbleibenden Autos mit den Startnummern 5 und 6 vorgenommen und die Fahrer angewiesen, anderen Autos nicht zu dicht über größere Bodenwellen zu folgen. Ein weiterer Wagen, der Nissan R391 mit der Nummer 23, konnte nach einem Warm-up-Unfall ebenfalls nicht starten. Vom Start weg entwickelte sich das Rennen zum erwarteten Schlagabtausch der großen Herstellerteams, der von ca. 200.000 Zuschauern vor Ort und noch viel mehr an den Fernsehgeräten verfolgt wurde. Vorerst entwickelte sich ein Vierkampf zwischen den beiden Toyotas von Brundle und Boutsen und den beiden verbliebenen CLR, die in der Anfangsphase von Bernd Schneider und Christophe Bouchut gefahren wurden. Schon nach den ersten Boxenstopps stellte sich heraus, dass BMW mit einer Tankfüllung bis zu zwei Runden länger fahren konnte, ein Umstand, der Tom Kristensen im Wagen mit der Nummer 17 kurz in Führung brachte. Nach einer Rennstunde lag Schneider im Mercedes vor den beiden Toyotas von Brundle und Boutsen, dem BMW von Kristensen und Teamkollegen Bouchut an der Spitze. Am späten Samstagabend kam es beinahe zur Katastrophe, als Peter Dumbreck seinen Unfall hatte. Dumbreck hatte den Mercedes mit der Nummer 5 kurz zuvor übernommen und fuhr hinter Boutsen her zur Mulsanne. Wieder bekam der Wagen Unterluft, stieg wie ein Flugzeug in die Höhe, überschlug sich im Flug (wobei sich der Wagen dabei auch einmal um die eigene Achse drehte) und schlug mit allen vier Rädern unten in einer Lichtung im Wald auf. Der Unterschied zu den beiden Unfällen von Webber war, dass diesmal Millionen Zuschauer weltweit vor den Fernsehern live dabei waren. Dumbreck hatte großes Glück, dass der Wagen in der einzigen freien Stelle eines Waldes im Buschwerk einschlug; er kam mit leichten Prellungen davon. Bei Mercedes reagierte man umgehend und nahm den zu diesem Zeitpunkt an zweiter Stelle liegenden Wagen sofort aus dem Rennen. Auch die beiden schnellsten Toyota hatten kein Glück: Der Brundle-GT-One hatte nach 90 Runden auf der \"Hunaudières\"-Geraden ebenfalls einen Reifenschaden. Martin Brundle versuchte noch den Wagen an die Box zu fahren, musste das Fahrzeug jedoch nach der \"Mulsanne\"-Sektion endgültig abstellen. Thierry Boutsen hatte mit dem dritten Wagen in der 173. Runde ausgangs der Kurve \"Tertre Rouge\" einen schweren Unfall und musste mit einem angebrochenen Rückenwirbel aus dem Auto geborgen werden. Damit führten am Sonntagvormittag beide BMW vor dem verbliebenen Toyota das Rennen an. Bis zum Ausfall wegen Motorschadens lag der Nissan von Krumm/Motoyama/Comas immer vor den Audis und damit bis dahin auf Podiumskurs. Die Chance auf einen BMW-Doppelsieg ging durch einen Unfall von JJ Lehto im führenden Wagen verloren. In der Endphase wurde es noch einmal spannend, als der zweitplatzierte Toyota bis auf 40 Sekunden an den verbliebenen BMW heranfuhr. Wieder wurden viele Fernsehzuschauer Zeugen einer weiteren Dramatik. Das Live-Bild zeigte gerade Ukyō Katayama Onboard im Toyota, als dieser nach einem Reifenplatzer bei ca. 300 km/h den Wagen virtuos am Ausbrechen hinderte. Die Chance auf den Sieg war aber endgültig dahin. BMW siegte beim bereits zweiten Einsatz in Le Mans und Audi beendete das erste Antreten mit dem dritten Gesamtrang. Pierluigi Martini, der auf Anordnung von BMW-Teamchef Gerhard Berger die letzten 2 1/2-Stunden im Auto geblieben war, sorgte für eine nicht geplante Ehrenrunde. In Le Mans gibt es nach dem Rennen keine Ehrenrunde für Sieger und Platzierte, sondern die Wagen biegen nach der Zieldurchfahrt gleich in die Boxengasse ein und befahren diese ausnahmsweise gegen die Fahrtrichtung. Martini fuhr aber kurzerhand an den vielen Streckenposten vorbei noch eine Runde ganz alleine um den Kurs und ließ sich von Zuschauern und Streckenposten feiern.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schlussklassement.", "content": "Unfall im Warm-up", "section_level": 2}, {"title": "Nur in der Meldeliste.", "content": "Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das 67. 24-Stunden-Rennen von Le Mans, der 67 Grand Prix d’Endurance les 24 Heures du Mans, auch 24 Heures du Mans, Circuit de la Sarthe, Le Mans, fand vom 12. bis 13. Juni 1999 auf dem Circuit des 24 Heures statt.", "tgt_summary": null, "id": 337964} {"src_title": "Barboncito", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1846, als der Krieg zwischen den USA und Mexiko begann, schloss er mit den US-Amerikanern unter Oberst Alexander William Doniphan einen Friedensvertrag. Ziel des Vertrages seitens der USA war es, das neu hinzugewonnene Land zu befrieden. Bei den Diné fand der Vertrag allerdings wenig Beachtung, zumal der damals noch junge Barboncito nicht für alle Diné sprechen konnte. Die Gruppe des Barboncito verhielt sich in den 1850er Jahren friedlich gegenüber den USA. Er war kein Freund der Euroamerikaner, doch hat er wohl deren Stärke erkannt und versuchte, sich aus Feindseligkeiten herauszuhalten. Die Situation änderte sich aber gegen 1860, als die Zahl der euro-amerikanischen Siedler immer größer wurde, die die fruchtbaren Teile des Landes für sich beanspruchten. Zusammen mit Manuelito versuchte Barboncito 1860 erfolglos, das Fort Defiance (Arizona) im Canyon Bonito im heutigen Apache County (Arizona) einzunehmen. An dem Angriff sollen 1000 Krieger beteiligt gewesen sein. 1861 signierte Barboncito in Fort Fauntleroy (später in Fort Wingate umbenannt) einen Friedensvertrag mit den USA. Der wenig später ausbrechende Bürgerkrieg bewirkte indes den Abzug oder die Verringerung vieler Garnisonen im Westen, sodass etliche Diné die verringerte Militärpräsenz der USA für Überfälle auf mexikanische Bürger und alte indianische Feinde nutzten. Gemeinsam mit seinem Bruder Delgadito ging Barboncito im Frühjahr 1863 nach Santa Fe (New Mexico), um General Carleston ihrer friedlichen Gesinnung zu versichern. Inzwischen war es jedoch beschlossene Sache, sämtliche Diné in die Indianerreservation Bosque Redondo umzusiedeln. Als Carleston im April Barboncito aufforderte, sich zwecks Umsiedelung mit seinen Leuten zu stellen, lehnte dieser sofort ab. Colonel Kit Carson erhielt den Befehl, hart gegen die Diné vorzugehen. Carson marschierte mit starken Einheiten in das Dinéland vor und vernichtete sämtliche Herden und Felder, die er auffinden konnte. Obwohl es nur kleinere Gefechte gab, wurde die Situation der Diné innerhalb weniger Monate kritisch. Barboncito und Delgadito boten im Oktober 1863 an, sich bei Fort Wingate unter Armeekontrolle niederzulassen, doch wurde der Vorschlag von General Carleston abgelehnt. Delgadito gab daraufhin den Widerstand auf, während Barboncito mit seinen Leuten noch fast ein Jahr aushielt. Er musste sich im September 1864 aus Mangel an Nahrungsmitteln als einer der letzten prominenten Dinéführer im Canyon de Chelly ergeben. Er wurde mit seinen Leuten nach Bosque Redondo, New Mexico, umgesiedelt, wo jedoch unbeschreiblich ärmliche Verhältnisse herrschten, sodass er im Juni 1865 mit einigen Anhängern flüchtete und in das Dinéland, Hunderte Kilometer westlich, zurückkehrte. Erst im November 1866 ergab er sich mit den letzten 21 Männern endgültig in Fort Wingate und wurde erneut nach Bosque Redondo gebracht. Barboncito setzte sich intensiv für die Rückführung des Stammes in das Dinéland im nordöstlichen Arizona ein und war der erste Unterzeichner des Vertrages vom 1. Juni 1868, der die Rückkehr fixierte. Barboncito wurde vom Bureau of Indian Affairs als erster Oberhäuptling der Navajo Nation Reservation eingesetzt. Die Rückführung der Diné in ihre Heimat erfolgte allerdings nicht auf Betreiben der Dinéführer, sondern weil sich der Stamm in der unfruchtbaren Reservation nicht selbst ernähren konnte. Barboncito war niemals als Oberhäuptling des stark zersplitterten Diné-Stammes anerkannt, doch war er aufgrund seiner Redegewandtheit und seiner Überzeugungskraft im Stammesrat hoch geschätzt und hatte auf diese Weise einen starken Einfluss ausgeübt. Geachtet und bei seinen Leuten beliebt starb er am 16. März 1871 in seiner Heimat im Canyon de Chelly.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yich’i-dah yilwo (* um 1820; † 16. März 1871), besser bekannt als Barboncito, war ein spiritueller Führer der Navajo oder Diné. Er wuchs im Canyon de Chelly in Arizona auf und wurde ein bekannter Kriegsanführer und Sänger spiritueller Lieder. Er war der Bruder von Delgadito.", "tgt_summary": null, "id": 1341075} {"src_title": "Jean Le Tavernier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Nach neuesten Forschungen wird angenommen, dass Jan de Tavernier ein Sohn von Jakob de Tavernier war, einem „Verluchter“ (Buchmaler und Illuminator) aus Oudenaarde, der von 1428 bis 1454 lebte. In den Jahren 1448 bis 1449 hatte dieser für die \"Sint Walburgakerk\" (Sankt Walburgakirche) in Oudenaarde ein liturgisches Buch (Missale) illustriert und auf der Rechnung wird ausdrücklich ein ansonsten nicht bekannter Sohn erwähnt. Weiterhin wird diese Annahme unterstützt durch die Tatsache, dass ein \"Jan de Taverneir filius Jacob bastaard\" der St. Jorisgilde (Sankt Georgsgilde) in Oudenaarde beigetreten ist, wobei bekannt ist, dass sowohl Jakob als auch zwei seiner Brüder Mitglied dieser Gilde waren. Die augenscheinlich nicht ganz standesgemäße Zeugung würde erklären, warum dieser Sohn nicht in den Kirchenbüchern verzeichnet ist. Diese Annahme setzt allerdings voraus, dass hinter der sogenannten ‘Doornikse periode’ (Periode von Tournai) ein anderer Buchmaler gleichen Namens steckt. Da jedoch ein Buchmaler namens Tavernier bis 1480 auch bei der Malergilde von Brügge eingetragen war, gab es möglicherweise weitere Künstler dieses Namens gleichzeitig. Jakob de Tavernier war ebenfalls Buchmaler und Johannes bzw. Jan war kein seltener Vorname. Es besteht somit weiterer Forschungsbedarf. In Tournai wird jedenfalls ein Tavernier 1435 als \"peintre historieur et enlumineur\" aufgeführt, 1450 ebenfalls ein Tavernier in Brügge und schließlich in Oudenaarde. Dort ließ sich gesichert ein Johannes bzw. Jehan le Tavernier nieder und arbeitete von 1454 bis einige Zeit nach 1460 für Philipp III., Herzog von Burgund. Das Stundenbuch von Philipp dem Guten, Herzog von Burgund mit 165 Miniaturen zeigt seine Spezialisierung auf Grisaille, einer einfarbigen Maltechnik in Grauschattierungen. Dieser Stil war bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts von Jean Pucelle gebraucht worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean Le Tavernier (niederländisch: \"Johannes\" bzw. \"Jan de Tavernier\" oder kurz Jan Tavernier) (* in Oudenaarde, Ostflandern; † nach 1460) war ein flämischer Buchmaler. ", "tgt_summary": null, "id": 1683635} {"src_title": "Fanboy & Chum Chum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Figuren.", "content": "\"Fanboy\", ein Fan von Fantasy und Science-Fiction, ist einer der Hauptfiguren der Serie. Er trägt eine violette Maske, Handschuhe und einen grünen Superhelden-Anzug, der den des Riddler darstellen soll. Sein bester Freund Chum Chum ist immer an seiner Seite. \"Chum Chum/Chumersson\" ist Fanboys bester Freund und zweite Hauptfigur der Serie. Obwohl er deutlich jünger als die anderen Hauptfiguren ist, ist er trotzdem in derselben Klasse. Der Show-Erfinder erklärte, Chum Chum habe sich in Fanboys Klasse geschlichen und der Lehrer würde sich nie um das Alter seiner Schüler kümmern. Wie Fanboy hat er keine Superkräfte. Er ist leicht erregbar und trägt ein orangefarbenes T-Shirt mit einem Logo seines Gesichts, eine gelbe Hose, einen Umhang, Unterwäsche auf der Außenseite seiner Kleidung, eine Windel in der Innenseite seiner Kleidung, und eine schwarze Maske und Handschuhe. \"Kyle\" ist ein Zaubererjunge. Er hegt eine Abneigung gegen Fanboy und Chum Chum. Er ist meist gelangweilt und schlecht gelaunt. Er versucht des Öfteren, Fanboy und Chum Chum mit Zauberei zu verletzen, was aber immer scheitert. \"Lenny\" ist Verkäufer und Leiter des Frosty Mart. Auch er kann die beiden Hauptfiguren nicht leiden. Lenny ist schwarz und trägt einen Afro. \"Jo\" ist ein von Chum Chum besessenes Mädchen, das ihn ständig zu entführen versucht. Fanboy kommt ihm aber immer zu Hilfe. \"Michael Johnson\" geht ebenfalls in Fanboys Klasse. Er spricht nicht viel, und wenn dann, nur Wörter wie \"yeah\" oder \"shamone\". Michael ist schwarz und hat einen für die frühen 80er-Jahre passenden Haarschnitt. Unter anderem tanzt er gerne und trägt eine rote Lederjacke, die auch Michael Jackson im Thriller-Musikvideo trug. Er trägt auch häufig eine Sonnenbrille, sowohl auf der Straße als auch in Gebäuden. \"Boog\" ist neben Lenny der einzige Mitarbeiter im Frosty Mart. Er kann Fanboy und Chum Chum nicht leiden. Er ist, im Gegensatz zu Lenny, kein fester Mitarbeiter und spielt während seiner Schicht Videospiele oder liest Comics. Er beleidigt Fanboy und Chum Chum ständig und ist der Antagonist der Serie. \"Man Arctica\" ist ein Superheld, der sowohl real, als auch in Comics existiert. Er ist ein Verbündeter von Fanboy und Chum Chum. Er hat auch einen Erzfeind, den \"Erderwärmer\". \"Der Erderwärmer\" ist ein Superbösewicht in den Comics. Er ist der Erzfeind von Man Arctica. \"Chris Brownfield\" ist ein merkwürdiger Junge in Fanboys und Chum Chums Klasse. Er spricht nie, sondern gibt nur \"Buorg\"-Laute von sich. \"Lolo\" ist ein Mädchen in Fanboys und Chum Chums Klasse. Sie ist gut mit Fanboy, Chum Chum und Jo befreundet. Sie liebt Superhelden. \"Oz\" (eigentlich \"Ozwald\") ist ein Freund von Fanboy und Chum Chum. Er betreibt ein Comicgeschäft und ist Sammler von Superheldencomics und Actionfiguren. Obwohl er kein Kind mehr ist, lebt er noch bei seiner Mutter. \"Mr. Mufflin\" ist Fanboys, Lolos, Chum Chums, Kyles, Jos, und Chris Klassenlehrer. Er ist sehr streng, häufig gelangweilt und schlecht gelaunt. Er kann Fanboy wegen seiner schlechten Noten nicht leiden. \"Dollarbot\" ist ein lebender Spielautomat im Frosty Mart. Er wurde angeblich vom „Fanboy der Zukunft“ gebaut und von ihm in die Vergangenheit geschickt, um seinem „Vergangenheits-Ich“ das Leben zu erleichtern. Er ist ein guter Freund von Fanboy und Chum Chum und klüger als sie. \"Mecha-Tech\" ist ein tanzender Spielzeugroboter. Er führt alle Befehle von seinem Besitzer aus. Sein Zitat heißt „Ich erwarte deinen Befehl!“", "section_level": 1}], "src_summary": "Fanboy & Chum Chum ist eine computeranimierte US-amerikanische Fernsehserie für Kinder, die zum ersten Mal am 6. November 2009 in den Vereinigten Staaten von Nickelodeon und am 6. März 2010 vom deutschen Pay-TV-Sender Nicktoons ausgestrahlt wurde. Ab dem 17. April 2010 wurde die Sendung beim deutschen Free-TV-Sender Nickelodeon gezeigt. ", "tgt_summary": null, "id": 1305877} {"src_title": "Fronteninitiative", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abstimmungsresultat.", "content": "Die Stimmbeteiligung war mit 60,9 % im Vergleich mit anderen Volksabstimmungen in den 1930er Jahren eher mittelmässig. Bei insgesamt 17 Abstimmungen im Zeitraum zwischen 1931 und 1940 lag die Beteiligung zehn Mal über diesem Wert. Die Stimmberechtigten verwarfen die Initiative mit 72,3 % Nein-Stimmen gegenüber 27,7 % Ja-Stimmen. Da die Initiative in der Form einer allgemeinen Anregung formuliert war, reichte das einfache Volksmehr gemäss Art. 121 der damals gültigen Bundesverfassung zur Annahme. Am stärksten war die Ablehnung in den Kantonen Bern, Basel, Zürich und Appenzell Ausserrhoden. Angenommen wurde sie in den Kantonen Wallis, Freiburg, Appenzell Innerrhoden und Obwalden.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Die Initiative verlangte gemäss der damals gültigen Bundesverfassung Art. 120 und 96 eine Totalrevision der Schweizerischen Bundesverfassung. Die Möglichkeit, mittels Volksinitiative eine Totalrevision der Bundesverfassung zu verlangen, bestand schon seit 1848. Eigentliches Ziel war allerdings weniger die Revision, als die damit verbundene Neuwahl der Bundesversammlung, von der die Initianten einen Erdrutsch nach Rechts erhofften. Die Initiative wurde am 18. März 1934 in Olten an einer «Tagsatzung» der Nationalen Front lanciert. Die Initianten stammten aus der Ständestaatsbewegung und erwarteten, dass die neu auszuarbeitende Verfassung die schweizerische Staatsordnung im Sinne einer autoritären Demokratie oder eines Ständestaates nach österreichischem oder italienischem Vorbild verwandeln würde. Sie wurde durch die Machtergreifung Hitlers in Deutschland angeregt, nach welchem die schweizerischen Faschisten im sogenannten Frontenfrühling ebenfalls den Moment für eine Machtübernahme in der Schweiz gekommen sahen. Die Initiative genoss Sympathien weit über die Fronten hinaus im jungliberalen, liberalkonservativen und konservativ-katholischen Lager und unter autoritär gesinnten Angehörigen der militärischen und akademischen Elite der Schweiz. Die katholisch-konservative Jugendorganisation, die Jungkonservativen, gehörten sogar zu den Mitinitianten.", "section_level": 1}, {"title": "Heterogene Trägerschaft.", "content": "Die breite Abstützung des Initiativkomitees «Nationale Tatgemeinschaft für das Volksbegehren auf Totalrevision der Schweizerischen Bundesverfassung» behinderte die Konsensfindung stark. In der Tatgemeinschaft waren die Nationale Front, die Neue Schweiz, Das Aufgebot und die Jungkonservativen vereint. So konnten sich die Initianten nicht auf einen Verfassungsentwurf einigen, der dem Stimmvolk hätte vorgelegt werden können. Stattdessen hatte die Initiative die Form einer allgemeinen Anregung. Uneinigkeit bestand beispielsweise zwischen den Fronten, die einen zentralistischen Führerstaat anstrebten und den katholischen Ständestaatsanhängern, die den Föderalismus eher noch stärken wollten. Auch die erhoffte Sammlung aller Systemgegner rechts der Mitte gelang nur zum Teil. Die Jungliberalen verweigerten den Beitritt, obwohl sie bereits seit längerer Zeit eine Totalrevision gefordert hatten. Die Mitglieder der Tatgemeinschaft sammelten die Unterschriften für sich, reichten sie aber gemeinsam ein. Die Tatgemeinschaft reichte 77'578 Unterschriften ein. Von den grossen Parteien liess sich nur die Katholisch-Konservative Partei für eine Unterstützung der Initiative gewinnen, allerdings nur gegen starken Widerstand. Der vom Bundesrat anberaumte Abstimmungstermin vom 8. September 1935 war für die Initianten eine Enttäuschung, da der erhoffte Moment damit verpasst wurde und nur sieben Wochen später die ordentlichen Nationalratswahlen anstanden und somit das zentrale Begehren der personellen Erneuerung des Parlaments hinfällig wurde. Auch der erhoffte propagandistische Effekt trat nicht ein. Die Nationale Front verlor beispielsweise in den Nationalratswahlen sogar Wähler.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Fronteninitiative wurde die Eidgenössische Volksinitiative für eine Totalrevision der Bundesverfassung im zeitgenössischen Politjargon bezeichnet. Die Initiative scheiterte am 8. September 1935 mit 72,3 % Nein in der Volksabstimmung.", "tgt_summary": null, "id": 1242772} {"src_title": "Curtis Murphy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Murphy begann seine Karriere zur Saison 1993/94 bei den Nipawin Hawks in der Saskatchewan Junior Hockey League. Zur Saison 1994/95 wechselte der Verteidiger an der University of North Dakota in der Western Collegiate Hockey Association, einer Division der National Collegiate Athletic Association. Mit dem Team gewann er 1997 die nationale College-Meisterschaft. Nach vier Jahren wechselte Murphy ungedraftet in den Profibereich zu den Orlando Solar Bears in die International Hockey League. In der Saison 2000/01 gewann er mit den Bears den Turner Cup als letztes Team, da die Liga nach Ende dieser Saison aufgelöst und mit der American Hockey League fusioniert wurde. Gleichzeitig wurden auch die Solar Bears aufgelöst. Von 2001 bis 2003 spielte er im Farmteam der Minnesota Wild, den Houston Aeros. In dieser Zeit absolvierte Curtis Murphy auch ein NHL-Spiel und gewann den Calder Cup mit den Aeros. Zur Saison 2003/04 wurde der Kanadier im Tausch für Chris Bala von den Minnesota Wild an die Nashville Predators abgegeben, wodurch er auch innerhalb der AHL zu den Milwaukee Admirals wechselte. Mit den Admirals gewann er erneut den Calder Cup und erhielt auch den Eddie Shore Award als bester Verteidiger der Liga zum zweiten Mal in Folge. Da sein Vertrag nach nur einem Jahr auslief, wechselte Murphy im Sommer 2004 in die russische Superliga zu Lokomotive Jaroslawl. Aber auch bei Lokomotive Jaroslawl blieb er nur eine Spielzeit. Im Sommer 2005 kehrte Murphy wieder zu den Houston Aeros zurück. Nach zwei Jahren setzte Murphy seine Karriere in der Schweizer National League A bei den SCL Tigers fort. Ende Juni 2011 erhielt der Kanadier einen Kontrakt beim EHC Linz aus der österreichischen Eishockey-Liga, für den er bis 2015 spielte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Curtis Murphy (* 3. Dezember 1975 in Kerrobert, Saskatchewan) ist ein kanadischer Eishockeyspieler auf der Position des Verteidigers, der zuletzt zwischen 2011 und 2015 beim EHC Linz in der österreichischen Eishockey-Liga unter Vertrag stand.", "tgt_summary": null, "id": 2093326} {"src_title": "Ravila", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ravila wurde erstmals 1241 unter dem Namen \"Ravelik\" urkundlich erwähnt. 1343 war Ravila während des so genannten „Aufstands in der Georgsnacht“ Schauplatz eines blutigen Gefechts zwischen den aufständischen Esten und Einheiten des Komturs von Kursi.", "section_level": 1}, {"title": "Gut Ravila.", "content": "Das Rittergut Mecks (heute: Ravila) wurde erstmals 1469 urkundlich erwähnt. Es gehörte nacheinander den adligen Familien von Rosen, von Uexküll und von Detloff, bevor es in den Besitz der Familie Zoege von Manteuffel wechselte. Ravila ist vor allem als Lebensmittelpunkt des deutschbaltischen Adligen Peter August Friedrich von Manteuffel (1768–1842) berühmt geworden. Der exzentrische Graf experimentierte mit Flugmaschinen und war einer der ersten Verfasser volkstümlicher estnischer Literatur. Vor der estnischen Landreform 1919 stand das Gut im Eigentum der Gräfin Alexandra von Kotzebue (geborene Pilar von Pilchau). Bis in die 1930er Jahre blieb es als Resthof erhalten, bevor 1932 eine Bildungseinrichtung einzog. Von 1948 bis 1958 wurde die Anlage als Landwirtschaftsschule genutzt. Seitdem befindet sich auf dem Anwesen ein Zentrum für chronisch Kranke und Behinderte. Das ursprüngliche barocke Herrenhaus aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, eines der ältesten im Kreis Harju, brannte im Zuge der russischen Revolution 1905 nieder. Es wurde um 1910 in kleinerer Form zweigeschossig wiederaufgebaut. An der Fassade fallen die barockartige Treppe aus Granit und der spitze Dreiecksgiebel ins Auge. Um das Herrenhaus erstreckt sich der 13,5 Hektar große Park bis fast zum Fluss Pirita (\"Pirita jõgi\"). In seinem älteren Teil finden sich über 60 dendrologische Arten. Von den zahlreichen schmucken Nebengebäuden ist besonders die ehemalige Meierei aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts sehenswert. In ihr befand sich vormals die Schnapsbrennerei des Guts.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ravila (deutsch \"Meks\" oder \"Mecks\") ist ein Dorf (estnisch \"alevik\") in der estnischen Landgemeinde Kose im Kreis Harju. Das Dorf hat 430 Einwohner (Stand 2000).", "tgt_summary": null, "id": 2139988} {"src_title": "Maxine Elliott", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Elliott wurde 1868 als \"Jessie Dermott\" geboren. Schon im Alter von 15 Jahren begann sie ihr Studium an der Notre Dame Academy in Roxbury. Kurz darauf wurde sie schwanger und sah sich gezwungen, einen 25 Jahre älteren Mann zu heiraten. Der Verlust ihres Babys prägte sie. In New York besuchte sie die Schauspielerschule von Dion Boucicault, der auf ihr Talent aufmerksam wurde und sie 1889 veranlasste den Künstlernamen \"Maxine Elliott\" anzunehmen. Im November 1890 hatte sie ihren ersten Bühnenauftritt in dem Stück \"The Middleman\" mit der Theaterfirma von \"A.M. Palmer\". 1895 erlebte Elliott ihren ersten Durchbruch, als \"Agustin Daly\" sie für Ada Rehan engagierte. Ihr Debüt in London hatte sie mit dem Stück \"Two Gentlemen of Verona\". Nach der Scheidung von ihrem ersten Mann heiratete sie 1898 den US-amerikanischen Schauspieler Nathaniel C. Goodwin (1857–1919), mit dessen Theaterfirma sie eine Tournee durch Australien gegeben hatte. Die beiden traten sieben Jahre lang im In- und Ausland in Stücken wie \"Nathan Hale\" und \"The Cowboy and the Lady\" auf. In einer Produktion von Der Kaufmann von Venedig vereinbarte Elliott eine Gage von 200.000 Dollar, zuzüglich der Hälfte des Gewinns. Am 28. September 1903 trat sie in der Charles B. Dillingham-Produktion \"Her Own Way\" am Broadway auf und wurde damit endgültig zum Star. Als die Produktion in London gastierte, wurde sie König Edward VII. vorgestellt. Ihre jüngere Schwester Gertrude, heiratete den englischen Schauspieler Sir Johnston Forbes-Robertson. 1908 ließ Elliott sich abermals scheiden und freundete sich mit dem Finanzier J. P. Morgan an, durch dessen Rat sie eine reiche Frau wurde. Bald darauf kehrte sie nach New York zurück und eröffnete mit Morgans Unterstützung ihr eigenes Theater \"The Maxine Elliott\" mit einer Aufführung von \"The Chaperon\". 1913 versuchte sich Elliott auch als Schauspielerin in diversen Stummfilmen wie \"Slim Driscoll\", \"Samaritan\", \"When the West Was Young\" und \"A Doll for the Baby\", kehrte aber noch im selben Jahr nach London zurück. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete sie ehrenamtlich für die belgische Fürsorge und erhielt dafür den Orden der belgischen Krone. Sie befreundete sich mit dem neuseeländischen Tennisstar Anthony Wilding, der aber 1915 fiel. Elliotts letzter Auftritt erfolgte 1920 in \"Trimmed in Scarlett\" an ihrem eigenen Theater in New York, da war sie 52 Jahre alt. Danach setzte sie sich zur Ruhe. Als erfolgreiche Geschäftsfrau besaß sie Häuser in Amerika und Europa. Elliott starb in Cannes im Alter von 72 Jahren. Ihr Leben ist Gegenstand der Biografie \"My Aunt Maxine The Story of Maxine Elliot\", 1964 verfasst von ihrer Nichte \"Diana Forbes-Robertson\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Maxine Elliott (* 5. Februar 1868 in Rockland (Maine); † 5. März 1940 in Cannes) war eine US-amerikanische Bühnenschauspielerin und Gründerin des gleichnamigen Broadwaytheaters. In ihrer Zeit wurde sie häufig als die schönste Frau der Welt bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 388682} {"src_title": "Hendrich Jordan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dem Nochtener Lehrer Jacob Schütze wurde ein Gehilfe zugestanden, der den Unterricht im Nachbarort Tzschelln halten sollte. Diese Stelle nahm am 1. Dezember 1834 der aus Boxberg stammende 19-jährige Johann Jordan auf. Am 1. März 1840 heiratete Jordan die 18-jährige Tzschellner Häuslertochter Mariea Jannack, mit der er zwei Kinder haben sollte. Die Familie verließ Tzschelln im Januar 1845, nachdem der Vater als Lehrer, Organist und Küster nach Schwarzkollm versetzt wurde. Der 1841 geborene Hendrich Jordan wuchs so in Schwarzkollm auf. Nach der Absolvierung der Lehrerpräparanda in Burghammer von 1855 bis 1858 besuchte er bis 1861 das Lehrerseminar in Bunzlau. Von 1861 bis 1863 war er Lehrer in Lohsa und bis 1872 im benachbarten Hermsdorf/Spree. In dieser Zeit schloss er Freundschaft mit dem sorbischen Schriftsteller Handrij Zejler (1804–1872), der ihn in seinen frühen Jahren maßgeblich beeinflusste. Dessen sorbische Hymne Rjana Łužica übersetzte Jordan später ins Niedersorbische. Hendrich Jordan übernahm 1873 die Lehrerstelle in Papitz bei Cottbus. Nachdem er bereits 1866 in die sorbische wissenschaftliche Gesellschaft Maćica Serbska eintrat, wurde er in der Niederlausitz einer der Wegbereiter und Mitbegründer ihrer niedersorbischen Abteilung Maśica Serbska. In Papitz, wo er bis zu seinem Tod verblieb, war auch sein Schaffen am fruchtbarsten, und er veröffentlichte seine Texte unter anderem in der Zeitschrift der Maćica Serbska (ČMS), im Łužičan und in der Łužica. Mit Persönlichkeiten wie Michał Hórnik (1833–1894) und Arnošt Muka (1854–1932) arbeitete er an mehreren national-kulturellen, wissenschaftlichen und verlegerischen Vorhaben zusammen. Von 1880 bis 1885 redigierte er den niedersorbischen Jahreskalender Pratyja. Den Bramborski casnik unterstützte er ebenso als Mitredakteur von 1881 bis 1885. Jordan gründete 1905 in Papitz einen Männergesangsverein, sein Nachfolger Martin Ruben erweiterte ihn zum gemischten Chor. Im März 1910 starb Hendrich Jordan 69-jährig in Papitz. Sein Sohn Hajno (dt. ebenfalls Heinrich; 1882–1917), Lehrer und Kantor in Gulben und Schleife, fiel im Ersten Weltkrieg in Frankreich. Sohn Karlo (dt. Karl; 1885–1967) wurde ebenfalls Lehrer und engagierte sich in der Domowina und der Maśica Serbska.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hendrich Jordan (deutsch \"Heinrich Jordan\", vollständig \"Johann Wilhelm Heinrich Jordan\"; * 20. Februar 1841 in Tzschelln, Oberlausitz; † 3. März 1910 in Papitz, Niederlausitz) war ein sorbischer Lehrer, Schriftsteller und Volkskundler. ", "tgt_summary": null, "id": 249959} {"src_title": "Communauté de communes des Portes du Haut-Doubs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Gebiet der Communauté de communes du Pays de Pierrefontaine-Vercel umfasst eine Region des Plateaujuras im nordwestlichen Jura. Der westliche Teil des Gebietes wird vom Plateau von Valdahon eingenommen, das durchschnittlich auf 600 m über dem Meeresspiegel liegt und gegen Südosten leicht ansteigt. Begrenzt wird das Plateau im Südwesten vom Taleinschnitt der Loue, im Nordwesten von der Höhe der Côte d’Anroz, während im Norden das Talsystem des Audeux beginnt. Der in Südwest-Nordost-Richtung verlaufende Höhenrücken des Mont de Goux (828 m) trennt das Plateau von Valdahon von den im Osten anschließenden Becken von Avoudrey und Plateau von Pierrefontaine. Beide liegen auf durchschnittlich 700 m und werden vom Dessoubre nach Osten entwässert. Die nördliche Abgrenzung bildet dabei der Höhenrücken des Peu. Nach Südosten erstreckt sich das Gebiet bis auf die Höhen des Faltenjuras, die das Becken von Orchamps-Vennes säumen. Das Niederschlagswasser versickert im verkarsteten Untergrund, weshalb es nur wenige oberirdische Fließgewässer gibt. In der Karstquellen am Fuß der Plateaus tritt das Wasser wieder an die Erdoberfläche und fließt durch tief eingeschnittene Täler. Bedeutende Fließgewässer sind der Dessoubre, sein linker Zufluss Reverotte und der Audeux. Während die Höhenrücken vorwiegend bewaldet sind, werden die Plateaus landwirtschaftlich genutzt (insbesondere Milchwirtschaft und Viehzucht, in tieferen Lagen auch Ackerbau).", "section_level": 1}, {"title": "Historische Entwicklung.", "content": "Bereits seit 1986 arbeiten die Gemeinden der beiden Kantone Vercel-Villedieu-le-Camp und Pierrefontaine-les-Varans im Syndicat Intercommunal du Pays de Pierrefontaine-Vercel (SIPPIVE), einem interkommunalen Zweckverband, zusammen. Um diese Zusammenarbeit weiter zu verbessern, wurde am 19. Juni 1998 die Communauté de communes du Pays de Pierrefontaine–Vercel gegründet. Mit Wirkung vom 1. Januar 2016 wurde die ehemals benachbarte Communauté de communes des Premiers Sapins zur Commune nouvelle \"Les Premiers Sapins\" umgebildet und in den hiesigen Gemeindeverband integriert. Mit Erlass vom 26. Juni 2017 verließ die Gemeinde \"Bouclans\" die Communauté de communes du Doubs Baumois und schloss sich dem hiesigen Verband an. Mit Wirkung vom 1. Januar 2018 wechselte der zuletzt als \"Communauté de communes du Pays de Pierrefontaine-Vercel\" bezeichnete Verband seinen Namen auf die aktuelle Bezeichnung.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben.", "content": "Zu den Aufgaben des Gemeindeverbandes gehören die Schaffung von Arbeitsplätzen, die wirtschaftliche Entwicklung, die gemeindeübergreifende Koordination von Gewerbezonen, die Müllabfuhr, die Trinkwasseraufbereitung und die Abwasserreinigung, die Entwicklung und Förderung des Tourismus, der Naturschutz, der Bau und Unterhalt von kulturellen und sportlichen Einrichtungen, der öffentliche Dienst und das Schulwesen auf Grundschulebene.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Communauté de communes des Portes du Haut-Doubs ist ein französischer Gemeindeverband mit der Rechtsform einer Communauté de communes im Département Doubs in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie wurde am 19. Juni 1998 gegründet und umfasst 47 Gemeinden. Der Verwaltungssitz befindet sich im Ort Valdahon.", "tgt_summary": null, "id": 2478378} {"src_title": "Hôtel de Gargan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Nutzung.", "content": "Das Ensemble wurde als Stadthaus des 15. Jahrhunderts für wohlhabende Angehörige von Adel und Klerus errichtet. Es musste zwei grundlegende Funktionen erfüllen: die Repräsentation innerhalb des öffentlichen Lebens der Gesellschaft und den Rückzug der Mitglieder der Familie des Hauses. Die Familie Gargan stammte ursprünglich aus Thionville. Die Gebäude beherbergen ein Ballhaus aus dem 17. Jahrhundert, in dem das Jeu de Paume, ein Vorläufer des Tennis, gespielt wurde, sowie ein Theater, das über die Eröffnung des „Hôtel des Spectacles“ am „Place de la Comédie“ im Jahr 1752 weiter als Theater der Stadt Metz genutzt wurde. Der Spielbetrieb wurde in allen Genres bis 1799 weitergeführt. Im Zuge der französischen Revolution wurde das Theater durch die Munizipalität geschlossen und die Gebäude wurden verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Man kann einen deutlichen Einfluss der italienischen Gotik erkennen, die auf den Einfluss italienischer Bankiers im Metz des 13. Jahrhunderts zurückgeht. Das niedrige Dach und die krenelierte Mauer, die das Dach verbirgt, sind hierfür typisch. Die Brüstungen der Fenster stammen aus dem sogenannten „spätgotischen Barock“, der Periode ab 1500, in der erste Elemente der (Italienischen) Renaissance europaweit zu finden sind und die straffere, fast noch schematische Darstellungsformen und strengere Gestik der Gotik ablösen. Einige Änderungen wurden nachträglich gemacht, links, über einem Fenster ist ein Datum bezeichnet: 1578.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Das Hôtel de Gargan befindet sich \"en Nexirue\". Nexirue kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „töten“. Dies verweist darauf hin, dass sich in dieser Straße im Mittelalter eine öffentliche Hinrichtungsstätte befand. Das Ensemble ist seit 3. Oktober 1929 als Monument historique geschützt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Hôtel de Gargan ist ein historischer Gebäudekomplex in Metz. Er wurde im 15. Jahrhundert errichtet, am Übergang der Spätgotik in die Renaissance.", "tgt_summary": null, "id": 2034178} {"src_title": "Charles Bernard Nordhoff", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Charles Nordhoff wurde in London (England) als Sohn amerikanischer Eltern geboren. Sein Vater war Walter Nordhoff, ein wohlhabender Geschäftsmann und Autor von \"Die Reise der Flamme\", geschrieben unter dem Namen „Antonio de Fierro Blanco“. Seine Mutter, Sarah Cope Whitall, war eine Nachfahrin pennsylvanischer Quäker. Nordhoffs Eltern kehrten mit ihm 1889 in die USA zurück, lebten zuerst in Pennsylvania, dann in Rhode Island und siedelten schließlich 1898 in Kalifornien. Nach dem Verlassen des Militärdienstes blieb Nordhoff in Paris, Frankreich, wo er als Journalist arbeitete und sein erstes Buch, \"Das Küken\", schrieb. 1919 wurden er und ein anderer ehemaliger Pilot der Lafayette-Staffel, James Norman Hall, auch Autor und Journalist, gebeten, eine Geschichte über diese Einheit zu schreiben. Beide hatten sich während des Krieges nicht gekannt. Ihre erste literarische Zusammenarbeit, \"Das Lafyette-Fliegerkorps\", wurde 1920 veröffentlicht. Nordhoff wurde 1936 von seiner ersten Ehefrau geschieden, verließ Tahiti wenige Jahre später und kehrte nach Kalifornien zurück. Dort heiratete er 1941 Laura Grainger Whiley. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Liberty-Frachter \"SS Charles Nordhoff\" (gebaut 1943 in Portland (Oregon)) nach ihm benannt. Charles Bernard Nordhoff starb am 10. April 1947 in Montecito, Kalifornien an Herzversagen. Seine Leiche wurde am nächsten Morgen von Tod Ford gefunden, der ihn besuchen wollte, um an ihrem gemeinsamen Buch zu arbeiten. Zeitungsmeldungen zufolge wurde wegen Nordhoffs Alkoholabhängigkeit und seiner Depressionen ein Suizid nicht ausgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Das Buch \"Meuterei auf der Bounty\" war die Vorlage für den gleichnamigen Film von 1935 sowie für zwei spätere Versionen. Nachfolgende Autoren haben eine andere, gut-recherchierte Sicht auf die tatsächliche Ereignisse der Meuterei veröffentlicht, nicht über die Misshandlung durch Kapitän Bligh, sondern über die Verlockung des südpazifischen Lebens für die Schiffsbesatzung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Bernard Nordhoff (* 1. Februar 1887 in London, England; † 10. April 1947 in Montecito, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Reisender.", "tgt_summary": null, "id": 1108169} {"src_title": "Peter Hartmann (Staatssekretär)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Abitur in Aachen studierte er zwischen 1955 und 1964 Philosophie, Geschichte und Politische Wissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, der Universität zu Köln sowie der Universität Freiburg in der Schweiz. Darüber hinaus schloss er ein Studium der Philosophie an der Päpstlichen Universität Gregoriana 1958 mit einem Lizenziat ab. 1965 erfolgte seine Promotion zum Doktor der Philosophie an der Universität Freiburg. Im Anschluss trat er 1965 in den Diplomatischen Dienst und befand sich bis 1968 im Vorbereitungsdienst, wobei er zuletzt an der Botschaft in den USA tätig war. Im Anschluss wurde er Mitarbeiter am Generalkonsulat in Karatschi und dann 1971 bei der Ständigen Vertretung bei den Europäischen Gemeinschaften in Brüssel. Nach einer Verwendung im Auswärtigen Amt in Bonn von 1974 bis 1981 wurde er Mitarbeiter bei der Botschaft in Argentinien. Später war er Stellvertretender Leiter der Abteilung 2 im Bundeskanzleramt und damit Vertreter von Horst Teltschik. In dieser Funktion nahm er 1989 neben Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher sowie dem Außenminister der DDR Markus Meckel an einer Konferenz über die Deutsche Wiedervereinigung in London teil. 1993 wurde er als Nachfolger von Hermann Freiherr von Richthofen schließlich selbst Botschafter im Vereinigten Königreich. Im Anschluss war Hartmann, der Mitglied der CDU ist, von 1995 bis 1998 Staatssekretär im Auswärtigen Amt. In seine Amtszeit fiel die Notwendigkeit umfangreicher Sparmaßnahmen, die auch 1997 zur Schließung der Botschaften in Somalia, Tschad und Liberia sowie der Generalkonsulate in Antwerpen und Göteborg führte. Nach dem Ende der Amtszeit von Bundeskanzler Helmut Kohl 1998 wurde er als Nachfolger von Immo Stabreit zum Botschafter in Frankreich ernannt und behielt dieses Amt bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2000.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Hartmann (* 9. Oktober 1935 in Aachen) ist ein ehemaliger deutscher Diplomat. Er war von 1995 bis 1998 bis Staatssekretär im Auswärtigen Amt.", "tgt_summary": null, "id": 1816362} {"src_title": "Karolina Karlowna Pawlowa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Schriftstellerin wurde als Tochter des deutschen Arztes Karl Jaenisch im russischen Jaroslawl geboren. Neben Russisch und Deutsch beherrschte sie auch Französisch, Englisch und Italienisch. Als 19-Jährige lernte Karolina Jaenisch 1826 in Moskau den polnischen Nationaldichter Adam Mickiewicz kennen, der jungen Damen damals polnischen Sprachunterricht erteilte, und sie verliebte sich in den in russischer Verbannung lebenden Poeten. Ihre Zuneigung wurde jedoch nicht erwidert. Überliefert sind ein Abschiedsgedicht, das Mickiewicz Karolina Jaenisch 1829 vor seiner Abreise aus Russland widmete, sowie ein kurzer Briefwechsel. Als Malerin schuf Karolina Jaenisch zudem zwei Porträts des polnischen Dichterfürsten. Als Karolina Jaenisch acht Jahre später den liberalen russischen Schriftsteller Nikolai Pawlow heiratete, war sie durch eine Erbschaft bereits zu einem größeren Vermögen gelangt. Nachdem ihr Ehemann den Reichtum im Kartenspiel vergeudet hatte, verließ er sie. Karolina Pawlowa widmete sich während ihrer unglücklichen Ehe der Schriftstellerei und führte daneben in Moskau einen literarischen Salon. Nach der Scheidung von Nikolai Pawlow, der auf Betreiben ihres Vaters mit einem Jahr sibirischer Verbannung bestraft wurde, ließ sie sich zunächst im estnischen Dorpat und später in St. Petersburg nieder. Eine Europareise führte Karolina Pawlowa unter anderem nach Konstantinopel, wo Mickiewicz 1855 verstorben war. 1858 ließ sie sich in Dresden nieder – der Stadt, in der Adam Mickiewicz ihr einst ein Treffen versprochen hatte. Hier wohnte sie zunächst im \"Hôtel de la Pologne\". Bis zu ihrem Tode in Dresden 1893 soll sie einen Ring getragen haben, den Mickiewicz ihr geschenkt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Literarisches Werk.", "content": "Karolina Pawlowa wird als die bedeutendste russische Schriftstellerin des 19. Jahrhunderts angesehen. Ihr hauptsächlich lyrisches Werk umfasst Gedichte, Balladen, Elegien und Poeme. Bekannt wurde sie jedoch durch den in Prosa und Versform verfassten Roman \"Das Doppelleben\", in dem sie das Leben einer jungen Frau zwischen zwei Welten beschreibt – einer nächtlich erträumten Welt, die von Liebe und Phantasien erfüllt ist, und der Welt des Alltags, die durch eine erzwungene Vernunftehe bestimmt wird. Daneben übersetzte sie Fragmente aus Mickiewicz' \"Konrad Wallenrod\" sowie ein Sonett und eine Ballade des Dichters ins Deutsche. Anerkennung fand sie auch mit ihrer Übertragung der \"Jungfrau von Orléans\" ins Französische (1839) und Heinrich Heines \"Lorelei\" ins Russische. Die lyrischen Werke von Karolina Pawlowa beschäftigen sich vor allem mit der Tragik des romantischen Dichtergenies, das aufgrund seiner künstlerischen Berufung immer mehr vereinsamt – ein Motiv, das vor allem auf die Romantiker Puschkin und Mickiewicz Bezug nimmt. Gleichermaßen romantisch idealisiert werden die Probleme einer Frau in einer von Männern beherrschten Welt, während die Gedichte, die die unerfüllte Liebe zu Mickiewicz behandeln, von Trauer und dem vergeblichen Bemühen, über die Enttäuschung hinwegzukommen, diktiert sind. Noch nach zwanzig Jahren erinnert sich die Dichterin an den Tag, an dem sie dem jungen polnischen Literaten ihre Liebe gestanden hatte. In späteren Werken wird Mickiewicz zu einer Erscheinung, einer Vision und einem Idol, das sie vergebens zu überwinden sucht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karolina Karlowna Pawlowa (; * in Jaroslawl; † in Dresden-Hosterwitz) war eine russische Dichterin, Schriftstellerin, Übersetzerin und Malerin. Bekannt wurde sie unter anderem durch ihre Übersetzungen von Werken der russischen Literatur ins Deutsche und Französische sowie ihre Übertragungen westeuropäischer Werke ins Russische und andere Sprachen.", "tgt_summary": null, "id": 2337457} {"src_title": "Liechtenstein und die Europäische Union", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Statistik.", "content": "Liechtenstein gehört mit einer Fläche von 160 km2 zu den Europäischen Zwergstaaten. Es hat eine Wohnbevölkerung von 37.600 Einwohnern. Der Ausländeranteil liegt bei 33 %. Davon sind etwa die Hälfte EU-Bürger. 63 % der liechtensteinischen Exporte gehen in die EU-Staaten. Aus der EU kommen 92 % aller Direktimporte (der Warenverkehr mit der Schweiz ist dabei nicht berücksichtigt).", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Liechtenstein ist seit 1991 Mitglied der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA). Bereits seit der EFTA-Gründung 1960 war Liechtenstein mit der Organisation durch ein besonderes Protokoll verbunden. Über den Zollvertrag mit der Schweiz nahm Liechtenstein seit 1972 an dem von den EFTA-Staaten mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) abgeschlossenen Freihandelsabkommen teil. Auf der Grundlage von zwei Volksabstimmungen 1992 und 1995 trat Liechtenstein am 1. Mai 1995 dem EWR bei. In der Volksabstimmung am 12. Dezember 1992 votierten 55,8 % für einen Beitritt zum EWR. Die Beteiligung lag bei 87 %. Am 4. April 1995 wurden die EWR-Beitrittsbedingungen mit einer Mehrheit von 55,9 % vom Volk gebilligt (Abstimmungsbeteiligung 82,1 %).", "section_level": 1}, {"title": "Beziehungen EU-Liechtenstein.", "content": "Über seine Mitgliedschaft im EWR nimmt Liechtenstein am Binnenmarkt der Europäischen Union teil. Die liechtensteinische Wirtschaft erhält damit Zugang zu einem gemeinsamen Markt der 31 EWR-Mitgliedstaaten mit über 500 Millionen Menschen. Als EWR-Mitglied nimmt Liechtenstein zwar an der Ausformulierung des relevanten EWR-Rechtes teil (Mitbestimmungsrecht), hat aber kein Entscheidungsrecht. Landwirtschaftliche Produkte und Veterinärfragen sind von den Regelungen des EWR ausgenommen. Hier gilt seit 2007 ein zwischen der EU und der Schweiz bestehendes Abkommen auch für Liechtenstein. Der besonderen demographischen Situation Liechtensteins tragen spezielle Regelungen zur Personenfreizügigkeit und Niederlassungsfreiheit Rechnung. Es gibt insbesondere eine Quotenregelung bei der Wohnsitznahme. Liechtenstein leistet einen Anteil von 0,77 Prozent an den EWR-Beiträgen. Zweimal jährlich kommen Liechtenstein, Island und Norwegen im EWR-Rat auf Aussenministerebene zusammen. Neben seiner Mitgliedschaft im EWR nimmt Liechtenstein an zahlreichen EU-Programmen und Agenturen teil, allerdings ohne Stimmrecht.", "section_level": 1}, {"title": "EWR-Finanzierungsmechanismus.", "content": "Im Gegenzug zu Liechtensteins Teilnahme am Binnenmarkt trägt das Land über den EWR-Finanzierungsmechanismus wie Norwegen und Island zur Verringerung wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheiten in den ärmeren EU-Mitgliedstaaten bei. Die liechtensteinischen Zahlungen beliefen sich im Zeitraum 2004 bis 2009 auf jährlich 1,2 Millionen Euro pro Jahr. Im Dezember 2009 wurde zwischen der EU einerseits und Norwegen, Island und Liechtenstein andererseits eine grundsätzliche Einigung über eine Verlängerung des Finanzierungsmechanismus für die Jahre 2009 bis 2014 getroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Schengen.", "content": "Liechtenstein ist seit dem 19. Dezember 2011 Vollanwender des Schengener Abkommens. Aufgrund befürchteter erleichterter Steuerhinterziehung verhinderten Deutschland und Schweden lange Zeit den Beitritt Liechtensteins. Am 15. Februar 2011 stimmte jedoch das Europäische Parlament dem Beitritt zu. Eine Evaluierungsphase bestand über das Jahr 2011 hinweg. Der zuständige Ministerrat hat dem Beitritt Liechtensteins am 13. Dezember 2011 zugestimmt. Mit der Teilnahme am Schengen-Raum verpflichtet sich Liechtenstein auch zu einer engen Zusammenarbeit mit Polizei und Justiz der EU-Staaten. Liechtensteins Beitritt zum Schengen-Raum konnte nicht parallel mit dem der Schweiz im November 2008 erfolgen. Für die Übergangszeit wurde eine pragmatische Lösung an der temporären Schengen-Aussengrenze zwischen Liechtenstein und der Schweiz gefunden: es finden Videoüberwachung, sporadische Kontrollen und Patrouillenfahrten statt. Mit seinem Beitritt zum Schengen-Raum wird Liechtenstein auch am Dubliner Übereinkommen teilnehmen. Damit sollen eine bessere Koordination der Asylpolitik und die Verhinderung von Asylmissbrauch mit der EU gewährleistet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Steuern und Finanzen.", "content": "Seit 2005 gilt zwischen Liechtenstein und der EU ein Abkommen über die Besteuerung von Zinserträgen bei Ausländerkonten in Liechtenstein. Liechtenstein erklärte im April 2009, die OECD-Standards zum Informationsaustausch in Steuerfragen künftig anerkennen zu wollen. Damit sollten Steuerbetrug und Steuerhinterziehung wirksamer als bisher bekämpft werden. Derzeit verhandelt die EU mit Liechtenstein über den Abschluss eines Betrugsbekämpfungsabkommens.", "section_level": 1}, {"title": "Ausblick.", "content": "Der Bericht der liechtensteinischen Regierung vom März 2010 zieht eine positive Gesamtbilanz der Mitgliedschaft Liechtensteins im EWR. Dieser sei für die Belange Liechtensteins massgeschneidert, insbesondere für die liechtensteinische Wirtschaft. Ein Beitrittsantrag zur Europäischen Union steht derzeit nicht auf der Tagesordnung, bleibt aber eine Option der liechtensteinischen Politik. Liechtenstein hat von den insgesamt 1110 EU-Binnenmarktrichtlinien bereits 99,3 Prozent umgesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Fürstentum Liechtenstein ist kein Teil der Europäischen Union. Seit dem 1. Mai 1995 ist Liechtenstein Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und nimmt damit am EU-Binnenmarkt teil. Liechtenstein gehört damit zusammen mit den beiden anderen EWR-Ländern Norwegen und Island zu den am stärksten in europäische Strukturen integrierten Drittstaaten. ", "tgt_summary": null, "id": 1238527} {"src_title": "Juan José Carrera", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebenslauf.", "content": "Juan José Carrera wurde als Sohn von Ignacio de la Carrera und Paula Verdugo y Valdivieso. Seine ersten Studien unternahm er wie seine Brüder am renommierten Convictorio Carolino von Santiago de Chile, danach schlug er eine Militärkarriere ein. Im September 1812 trat er, seinem Bruder José Miguel völlig entgegen, ins spanientreue Grenadierregiment von Chile ein, was auch eine offene Insubordination gegenüber der Regierungsjunta war. Nach einigen gespannten Wochen milderten sich die Spannungen zwischen den Brüdern und darauf kam es zur Versöhnung. Doch die Distanz bestand noch mehrere Jahre lang. Im März 1813, während einer Abwesenheit von José Miguel, wurde er stimmberechtigtes Mitglied der Regierungsjunta. 1813 nahm er im Dienstrang eines Brigadiers an den ersten Militäraktionen des chilenischen Unabhängigkeitskriegs teil, etwa der Belagerung von Chillán und der Schlacht von San Carlos. Im Herbst 1814 wurde er auf Befehl der \"Director Supremo\", Francisco de la Lastra, nach Mendoza verbannt. Während dieses Exils entwickelte er eine wachsende Abneigung gegen den örtlichen Gouverneur, José de San Martín. Bei seiner Rückkehr nach Chile nahm er am Staatsstreich vom 23. Juli teil, bei dem De la Lastra abgesetzt wurde und eine Junta unter José Miguel kurzzeitig die Macht im Lande übernahm. Ende September 1814 übernahm Juan José Carrera den Befehl der Zweiten Division des Unabhängigkeitsheeres, das sich zum Río Cachapoal auf die Fährte der königstreuen Truppen unter Mariano Osorio machte, die ihrerseits die Hauptstadt einnehmen wollten. In dieser verzweifelten Lage mit einer fragwürdigen Mission betraut, heiratete er Ana María Cotapos. Nach ersten Scharmützeln mit den Truppen von Osorio marschierte er mit seiner Division nach Rancagua, wohin ihm die Erste Division unter Bernardo O’Higgins folgte. Beide Einheiten waren in der Stadt von zahlenmäßig überlegenen Gegnern umzingelt, was in der Niederlage der Chilenen bei der folgenden Schlacht von Rancagua mündete. Während dieser Aktion gab Juan José Carrera den Befehl über die Truppen an den rangniedrigeren O'Higgins ab. Als die Niederlage offensichtlich war, endeten beide in einem Rückzug mit einer versprengten Kavallerie-Einheit. Nach dieser verheerenden Niederlage schloss er sich dem Zug zahlreicher Unabhängigkeitskämpfer über die Andenkette an, die nach Mendoza ging. Hier wurde er im Zuge des Machtkampfes von José Miguel gemeinsam mit seinen Brüdern auf Befehl von José de San Martín verhaftet und anschließend in die abgelegene Siedlung San Luis verbracht. Als sie die Freiheit wiedererlangt hatten, ließen sich die Brüder in Buenos Aires nieder.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Später beteiligten sich Juan José und sein Bruder Luis, dem Historiker Benjamín Vicuña MacKenna zufolge auf Anstiftung durch seine Schwester Javiera, an der „Verschwörung von 1817“. Der Plan lautete, nach Chile zu gehen, um O'Higgins und San Martín festzusetzen, sie zum Abdanken zu zwingen und selbst die Macht zu ergreifen. Dafür zählten sie auf die Unterstützung von Parteigängern in Chile. Diese Pläne waren im Juni 1817 fortgeschritten, die künftigen Regierungsposten waren schon verteilt: Manuel Rodríguez sollte \"Politischer Diktator\" werden. General Brayer (der mit José Miguel nach Mendoza gekommen war und zu dieser Zeit im \"Andenheer\" diente) sollte die Leitung der Armee übernehmen. José Miguel befand sich in den Vereinigten Staaten, um eine neue Flotte aufzustellen. Luis Carrera sollte an der Spitze einer Truppe bewaffneter Anhänger, die sich in Santiago sammelten, O'Higgins fassen, während Juan José, an der Spitze einer weiteren Einheit, in Mendoza San Martín verhaften und dem Militärgericht überstellen sollte. Der Plan scheiterte schnell. Luis Carrera wurde mit belastendem Material in Mendoza festgesetzt. Sein Reisegefährte gestand sofort, was zur Verhaftung von Juan José in Barranquita, Cuyo, am 20. August 1817 führte. Beide Brüder wurden ins Gefängnis von Mendoza überstellt. Der Rest der Verschwörer wurde Anfang Februar 1818 in Chile gefasst. Gemeinsam mit ihnen wurden zahlreiche weitere Carrera-Anhänger (darunter Manuel Rodríguez) ins Gefängnis gesteckt. Das Belastungsmaterial für den Prozess wurde nach Santiago gebracht, damit sich O'Higgins und San Martín ein Bild machen konnten. In der Praxis wurde damit der Prozess auf unbestimmte Länge dahingezogen, weil die beiden Generäle mit anderen dringenderen Dingen beschäftigt waren. Die Anschuldigungen waren für die meisten Angeklagten nicht schwer, sie wurden bald wieder freigelassen. Unter diesen Umständen durften auch die Brüder auf ein vergleichsweise mildes Urteil hoffen. Zu ihrem Unheil aber, wurden sie in Mendoza zusätzlich beschuldigt, sie hätten mit Hilfe royalistischer Gefangener die Provinzregierung absetzen wollen und dann erst nach Chile einmarschieren wollen (Vorwürfe, die Luis Carrera implizit zugab). Die Entdeckung fiel zusammen mit der Nachricht von der Niederlage der Unabhängigkeitskämpfer in der Schlacht von Cancha Rayada. Eine spanische Invasion stand zu befürchten, entweder in Chile oder im Süden Argentiniens. Als Konsequenz wurde den beiden ein kurzer und oberflächlicher Prozess gemacht, an dessen Ende ihr Todesurteil stand. In Montevideo erhielt José Miguel die Nachricht von der Exekution seiner Brüder am 8. April 1818, drei Tage nach der Schlacht von Maipú, bei der die vereinigten Chilenen und Argentinier die Spanier vernichtend geschlagen hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Bild in Tradition und Folklore.", "content": "Die Geschichtsschreiber sind sich einig, dass Juan José, der stürmischste und wankelmütigste der Carrera-Brüder war. Ihm wird zudem eine enorme körperliche Kraft zugeschrieben, so soll er mündlichen Überlieferungen zufolge in der Lage gewesen sein, eine fahrende Kutsche durch Anhalten der Räder zum Stehen zu bringen oder ein Pferd an den Ohren aus einem Brunnenschacht zu ziehen. Der Historiker Diego Barros Arana beschreibt Juan José Carrera wie folgt: \"\"Er war seinem Charakter nach ein Widerständler und Rebell gegen jede Unterdrückung. Schroff im Wesen, mit herkulischen Kräften versehen, aber von geringer Courage bei Gefahr, war seine stete Abwesenheit im Kampfe festzuhalten...\"\" Aber auch das Bild von Juan José Carrera als verliebtem, gefühlvollen und leidenden Mann hat sich gehalten. In den Briefen an seine Frau Ana María Cotapos, die aus seiner Gefängniszeit erhalten sind, findet sich der Ausdruck einer großen Breite an Emotionen, die vom Pathos bis zu zarten und tiefen Gefühlen reichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juan José Carrera Verdugo (* 26. Juni 1782 in Santiago de Chile, Generalkapitanat Chile; † 8. April 1818 (hingerichtet) in Mendoza, Argentinien) war ein chilenischer Militär, der aktiv am chilenischen Unabhängigkeitskrieg teilnahm.", "tgt_summary": null, "id": 2096584} {"src_title": "Maureen Teefy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und erste Filmrollen.", "content": "Maureen Teefy wurde 1953 im Mittleren Westen der USA in eine große irisch-katholische Familie hineingeboren und wuchs mit sieben Schwestern auf. Ihr Vater Donald Teefy war Versicherungsvertreter. Ihre Mutter, eine Krankenschwester, engagierte sich gegen das Abtreibungsverbot. Im Alter von vier Jahren begann Teefy mit dem Stepptanz. Sie konnte sich nie für die Schule begeistern, erschien in einer Reihe von Theaterstücken und sprach als Zwölfjährige für einen Platz in der \"Children’s Theater Company\" des Minneapolis Institute of Art vor. Als 14-Jährige wurde sie angenommen. Ihre Kindheit beschrieb sie als unglücklich, was sie auf die große Familie und das strenge und religiöse Elternhaus zurückführte. Sie begehrte gegen ihre Eltern auf, lief im Alter von 15 Jahren und mit 17 Jahren von zuhause fort und gelangte per Anhalter bis nach Colorado (\"„They used to call me the tiger of the neighborhood“\"). Nachdem Teefy in Minneapolis in einer Aufführung von Anton Tschechows \"Die Möwe\" die Irina gespielt hatte, ging sie zurück zur Schule. Als Kellnerin finanzierte sie sich einen Umzug an die Ostküste, wo sie zwei Jahre lang das Boston Conservatory of Music besuchte. Dank Stipendien folgten zwei weitere Jahre Ausbildung an der renommierten Juilliard School in New York. 1977 zog Teefy nach Los Angeles, wo sie versuchte, eine seriöse Karriere als Schauspielerin einzuschlagen. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich als Kellnerin und Verkäuferin von Tür zu Tür. Nach einer Reihe von Misserfolgen erhielt Teefy einen Vertrag über acht Monate mit dem \"Los Angeles Shakespeare Festival\" und fand einen Agenten, der ihr zu einigen Fernsehrollen verhalf.", "section_level": 2}, {"title": "Durchbruch mit „Fame“.", "content": "1979 bekleidete Teefy Rollen in drei Spielfilmen. Nach einem kleinen Part in Richard Grands Drama \"Fyre\" wurde Steven Spielberg auf die Schauspielerin aufmerksam und gab ihr eine kleine Rolle als irisches USO-Mädchen in seiner Filmkomödie \"1941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood\". Ihre dritte Filmrolle war die der scheuen Stieftochter von Cloris Leachman in Michael Schultz’ Komödie \"Scavenger Hunt\". Internationale Bekanntheit brachte ihr 1980 Alan Parkers \"Fame – Der Weg zum Ruhm\" ein. Der Musicalfilm schildert in fünf Episoden (Aufnahmeprüfungen und vier Schuljahre) den Werdegang einer Gruppe von Schülern der New Yorker \"High School of Performing Arts\". Teefy übernahm die Rolle der scheuen Brooklyner Schauspielschülerin Doris Finsecker, die von ihrer jüdischen Mutter zu einer Karriere im Showgeschäft angetrieben wird. Sie war eines der ältesten Mitglieder des Darstellerensembles um Irene Cara, Paul McCrane, Laura Dean, Antonia Franceschi, Eugene Anthony Ray, Barry Miller und Lee Curreri. Obwohl sie laut eigenen Angaben nicht wusste, für was für eine Rolle sie vorsprach, gefiel Regisseur Parker ihre Verletzlichkeit und gab ihr den Part der Doris. \"Fame\", das die Sorgen, Nöte und Träume von aufstrebenden Tänzern, Sängern, Schauspielern und Musikern zeigt, war großer Erfolg beim Publikum und Lob seitens der Kritiker beschieden. Der Film wurde mit zwei Oscars und einem Golden Globe Award ausgezeichnet und ließ Werke ähnlicher Thematik (\"Flashdance\", 1983; \"Footloose\", 1984) folgen. Von ihren konservativen Eltern nicht unterstützt, entschied sich Teefy gegen das Angebot, die Doris auch in der gleichnamigen Fernsehserie (1982–1987) zu verkörpern, die an Valerie Landsburg ging (\"„Ich wollte dieselbe Rolle nicht wieder und wieder spielen“\"). Sie zog nach New York zurück, wo sie 1981 zur „Prinzessin“ des \"Azalea Festivals\" gewählt wurde, bei dem Schauspielerinnen wie Polly Bergen, Kathryn Grayson oder Esther Williams bekannte Vorgängerinnen waren. Eine Hauptrolle in der Spielfilmkomödie \"My Kid of Guy\" zerschlug sich laut Teefy aufgrund eines Schauspielerstreiks. Darin hätte sie ein scheues Mädchen spielen sollen, das in New York zur erfolgreichen Designerin avanciert.", "section_level": 2}, {"title": "Ausklang der Karriere.", "content": "1982 war Teefy mit einer größeren Rolle in Patricia Birchs \"Grease 2\" vertreten, in dem sie die einfältige Sharon spielte, Mitglied der \"Pink Ladies\". Der Musicalfilm erwies sich als Flop bei Kritikern und konnte nicht an den großen Erfolg des ersten Teils anknüpfen. Im selben Jahr heiratete Teefy in New York Alexander Cassini, Sohn des früheren Gesellschaftskolumnisten Igor Cassini und Neffe des Modeschöpfers Oleg Cassini. 1983 war sie gemeinsam mit Deborah Geffner und Shanna Reedin als aufstrebende Tänzerinnen in dem ABC-Fernsehmusical \"Radio City Music Hall\" zu sehen. Obwohl ihr mit Kathleen Beller, Kathleen Quinlan, Angela Cartwright und Stacey Nelkin eine erfolgreiche Schauspielkarriere prophezeit worden war, konnte sie nicht mehr an den frühen Filmerfolg anknüpfen. Bis 1997 folgten sporadisch Auftritte in einigen Serien und fünf Kino- und Fernsehfilmen. Mit Ausnahme von \"Star Time\" (1992), dem Regiedebüt ihres Ehemanns sowie der Liebeskomödie \"Drei Männer und eine Wette\" (1997), die niemals in den Kinoverleih kam, handelte es sich ausnahmslos um unbedeutende Nebenrollen. 1997 lieh Teefy ihre Stimme der Roboterin \"Chrome\" in der Horror- und Science-Fiction-Serie \"Perversions of Science\" (HBO), einem Ableger von \"Geschichten aus der Gruft\". Ihren letzten Fernsehauftritt absolvierte sie 1998 in einer Folge der Serie \"Mike Hammer\" (Episode: \"The Long Road to Nowhere\"). Von ihrem Ehemann geschieden und Mutter einer Tochter, lebt Maureen Teefy in Venice, Kalifornien. Sie interessiert sich für Yoga und schloss sich dem buddhistischen Glauben an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Maureen Jane Teefy (* 26. Oktober 1953 in Minneapolis, Minnesota) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Bekanntheit erlangte sie durch ihre Mitwirkung in dem Spielfilm \"Fame – Der Weg zum Ruhm\" (1980).", "tgt_summary": null, "id": 1441240} {"src_title": "Nagato-Klasse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Skagerrak.", "content": "Die Kaiserlich Japanische Marine hatte bereits 1916 mit den Planungen für eine neue Klasse von Schlachtschiffen begonnen. Gestützt auf die Planungen von Admiral Yuzuru Hiraga, flossen bald nach deren Bekanntwerden auch die Erkenntnisse aus der Skagerrakschlacht von Juni 1916 in die Überlegungen mit ein. Die britische \"Queen Elisabeth\"-Klasse sollte nun vom japanischen Entwurf übertroffen werden, und man entschloss sich daher, 40,6-cm-Geschütze zu verwenden. Die erstmalige Verwendung von so schweren Geschützen würde die bisherige Praxis von sechs Geschütztürmen, die man bei den Baureihen der \"Fusō\"-Klasse und der \"Ise\"-Klasse angewendet hatte, überflüssig machen; vier Türme mit je zwei Geschützen sollten als Hauptbewaffnung ausreichend sein. Das so eingesparte Gewicht und neuartige Maschinenanlagen sollten eine Geschwindigkeit von über 26 Knoten erlauben und die \"Nagato-Klasse\" zu einer der schnellsten Schlachtschiffklassen ihrer Zeit werden lassen. Auch die Veränderungen im Bereich der Schutzsysteme, die aufgrund der Erfahrungen der Skagerrakschlacht bei Neuentwicklungen weltweit vorgenommen wurden, betrafen die japanischen Planungen, und das Konzept der „alles-oder-nichts“-Panzerung wurde durch zusätzliche Schutzmaßnahmen ergänzt. Anstatt ausschließlich die lebenswichtigen Bereiche der Schiffe durch dicke Panzerplatten zu schützen, konzentrierte man den Schutz zwar auch auf diese Systeme, nämlich die Munitionskammern und Maschinenräume im Rumpf und die Geschütztürme und den Kommandostand an Deck, segmentierte aber gleichzeitig die Maschinenräume, um im Schadensfall nicht sämtliche Antriebsanlagen durch eindringendes Meerwasser zu verlieren.", "section_level": 2}, {"title": "Washington.", "content": "Während der Flottenkonferenz von Washington von November 1921 bis Februar 1922 wurde die \"Nagato-Klasse\" zum Eckpfeiler der japanischen Verhandlungsführung. Während Großbritannien auf eine Kaliberbeschränkung auf 15 inch (38 cm) drängte, bestand Japan, basierend auf der bereits fertiggestellten \"Nagato\" und der in der Endausrüstung befindlichen \"Mutsu\", auf offiziell 16 inch (obwohl eigentlich 16,14 inch (41 cm) Geschütze verwendet wurden) und 35.000 Tonnen Wasserverdrängung. Erst nach zähen Verhandlungen gelang es der japanischen Delegation unter Admiral Katō letztlich, die beiden Einheiten der Klasse zu behalten, wenn auch erst nach entsprechenden Zugeständnissen an die USA und Großbritannien, wobei letzteren das Behalten der \"HMS Hood\" (42.000 Tonnen) zugestanden werden musste.", "section_level": 2}, {"title": "Antriebsanlagen.", "content": "Die \"Nagato-Klasse\" setzte als erste japanische Schlachtschiffkonstruktion auf Schweröl als Hauptbrennstoff in 15 Dampfkesseln. Kohle wurde dagegen nur bei 6 Kesseln, die für eine Mischbefeuerung ausgelegt waren, verwendet. Die gelagerten Treibstoffreserven betrugen für diese Kesselkombination rund 1.600 Tonnen Kohle und 3.400 Tonnen Schweröl. Die Spitzengeschwindigkeit lag bei rund 26,7 Knoten. Vier große, neue Kampon-Kessel und sechs kleinere, die man überarbeitet hatte, waren sämtlich für eine Ölbefeuerung ausgelegt und ersetzten 1936 die alten Kesselanlagen. Der zweite Schornstein hinter der Brücke wurde entfernt. Man erreichte so eine große Gewichtseinsparung, die aber durch das Gewicht der, 1936 ebenfalls nachgerüsteten, zusätzlichen Panzerungselemente, mehr als aufgehoben wurde. Der Tiefgang erhöhte sich dadurch um etwa 50 cm, und die Spitzengeschwindigkeit sank auf 25 Knoten. Vier Turbinen, davon jeweils zwei Hoch- und zwei Niederdruckturbinen, übertrugen die Antriebsenergie auf vier Wellen. Diese Turbinen vom Gihon- oder Kampontyp waren die ersten japanischen Eigenentwicklungen, während man zuvor noch auf die in Lizenz produzierten Modelle von Parsons oder Curtis-Brown gesetzt hatte. Die generierte Leistung der vier verbauten Turbinen lag bei rund 80.000 WPS. Man hatte zwar versucht, moderne Turbinen zu bauen, deren Rotoren aus einem Stück gefertigt waren, jedoch war bei einer dieser Turbinen der \"Nagato\" im Testlauf eine Schaufel abgerissen, und man gab den Versuch auf. Die Maschinenräume erhielten eine zentrale Kontrollstation innerhalb des Rumpfes vor einem der Kesselräume, die es dem verantwortlichen Chefingenieur erlaubte, alle relevanten Anzeigen in einem abgetrennten, gekühlten Raum zu überwachen und per Telefon mit den einzelnen Maschinen- und Kesselräumen zu kommunizieren. Vier Generatoren zur Stromversorgung waren vorhanden, zwei davon achtern vom Maschinenraum und zwei davor. Die Anlage erzeugte für die Verbraucher im Schiff eine Spannung von 225 Volt Gleichspannung. Jeder wichtige Verbraucher (Steuerung, Geschütztürme, Kommunikation) besaß zwei Anschlüsse für die Energiezufuhr, die an zwei separat voneinander funktionierende Stromkreise angeschlossen waren, so dass beim Ausfall eines Kreises auf den anderen gewechselt werden konnte. Für Notfälle waren zudem zwei Sätze mit Batterien, einer für die Versorgung im Achterschiff, einer für das Vorschiff, vorhanden. Ein weiterer Satz mit 220-Volt-Batterien war neben dem Rudermaschinenraum untergebracht, um im Notfall die Motoren der Rudersteuerung zu versorgen.", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptartillerie.", "content": "Die Hauptbewaffnung bestand aus acht 41 cm L/45 Geschützen, die in vier Doppeltürmen entlang der Längsachse der Schiffe aufgestellt waren, je zwei Türme auf dem Vor- und zwei auf dem Achterschiff. Jeder Turm wog rund 1100 Tonnen und wurde durch eine dampfhydraulische Pumpe betrieben, die eine Leistung von rund 630 PS erreichte. Der verwendete Geschütztyp war 1914 (Modell „3. Jahr“ nach der Taishō-Zeitrechnung) entwickelt worden und konnte eine 1.000 kg schwere Granate bis zu 38 km weit schießen. Die Kadenz lag bei 1,5–2 Schuss pro Minute. Während der Modernisierung der Schiffe wurden 1936 diese Türme entfernt und durch die moderneren Versionen aus der verschrotteten Tosa-Klasse ersetzt. Diese waren weitgehend baugleich, besaßen aber eine maximale Rohrerhöhung von 43° anstatt der bisherigen 26°. Zwei Türme, Turm „B“ und Turm „C“ waren jeweils mit einem Basisgerät ausgerüstet, das zur Entfernungsmessung benutzt werden konnte. Im Inneren jedes Turms waren beide Geschütze durch ein splittersichers Längsschott geteilt. Ein ähnliches Schott teilte die Ladekammer im unteren Teil der Türme. Ein Richtschütze saß in einem schalldicht abgetrennten Bereich im hinteren Bereich jedes Turms. Die Geschwindigkeit, mit der die Türme horizontal gedreht werden konnten, lag bei bis zu 3° pro Sekunde; die Geschwindigkeit, mit der die Rohrerhöhung geändert werden konnte, lag bei etwa 8° pro Sekunde. Bei den verwendeten Geschossen sind zwei besonders zu erwähnen: Die panzerbrechenden Geschosse vom Typ 91 waren, anders als vergleichbare Waffen anderer Marinen, in ihrem Aufbau auch auf die Fortsetzung ihrer Flugbahn unter Wasser hin ausgelegt. Die grundlegende Idee lag dabei darin, dass die Granaten, die kurz vor einem Ziel auf das Wasser aufschlugen, auch unter Wasser eine stabile Flugbahn behielten und im Idealfall unterhalb des Gürtelpanzers, an der schlecht geschützten Unterseite des Ziels explodierten. Sowohl die Haube der Geschosse als auch die Kappe, die direkt auf der Granate aufsaß, wurden für diesen Zweck optimiert. Eine weitere Besonderheit der Munition war die, relativ spät im Krieg eingeführte, Modell 3 Brand-Streumunition zur Flugabwehr. Hier war die 41 cm Granate ein Submunitionsträger, der, ähnlich einer Clusterbombe, nach einer voreingestellten Zeit auseinanderbrach und viele Dutzend 25 × 90 Millimeter große Röhrchen freigab, von denen jedes mehrere Sekunden mit 3000 °C brannte, während es in Richtung Boden fiel. Für jedes Magazin werden etwa 180 Granaten Munitionsvorrat angenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Sekundärartillerie.", "content": "Als Sekundärbewaffnung wurden 20 14 cm L/50 Geschütze in Kasematten verbaut, je 10 an Backbord und Steuerbord, die man, anders als bei der Ise-Klasse, nicht ausschließlich im Rumpf, sondern je 3 an Back- und Steuerbord in einem Aufbau oberhalb des Hauptdecks aufstellte. 1936 wurden zwei 14-cm-Geschütze entfernt. Die Geschütze trugen die Zusatzkennung „3. Jahr“ (nach der Taishō-Zeitrechnung) als Hinweis auf das Jahr der Entwicklung. Jede Waffe verfügte über einen Schutzschild und ein einfaches Visier und wurde per Hand geladen und konnte so, je nach Leistung der Bedienmannschaft, zwischen 5 und 10 Schuss pro Minute abfeuern. Mit den rund 38 kg schweren Sprenggranaten war eine Reichweite von bis zu 20 km möglich. Zur üblichen Ausstattung gehörten auch panzerbrechende Geschosse mit ballistischer Haube und Leuchtgranaten.", "section_level": 2}, {"title": "Flugabwehr.", "content": "Vier einzelne 7,62 cm L/40 Flugabwehrkanonen, offiziell als 8,0 cm klassifiziert, die zunächst in offenen Lafetten an Deck aufstellt waren, wurden ab 1932 durch vier 12,7 cm L/40 Typ 89 Zwillingsflugabwehrkanonen ersetzt. Diese konnten Ziele auf niedriger Höhe (bis zu 10° Rohrerhöhung) in bis zu 15 km Entfernung und Ziele in großer Höhe (bis zu 75° Rohrerhöhung) in bis zu 10 km Entfernung bekämpfen. Die verwendeten Flugabwehrgranaten zerlegten sich nach Ablauf der vorher eingestellten Zeit und erzeugten dabei einen 15 Meter Splitterradius. Jedes Geschütz erreichte eine Kadenz von rund 8 Schuss pro Minute. Die Munition, bestehend aus einem Geschoss mit Metallkartusche, wurde aus den Munitionskammern mit einem Aufzug in die Nähe der Geschütze transportiert und dann von drei Ladeschützen per Hand auf die rechte Seite der Lafette getragen, wo die Zeitzünder der Granaten eingestellt wurden. Die Geschütze wurden dann per Hand geladen und vom Richtschützen, der auf der linken Seite der Lafette saß, durch Druck auf ein Pedal abgefeuert. Die Lafette ließ sich nur mit Hilfe von Elektromotoren bewegen. Das elektro-hydraulische System entwickelte dabei eine Leistung, die die 25 Tonnen schwere Lafette um 6° pro Sekunde zur Seite schwenken und die Rohrerhöhung um 12° pro Sekunde verändern konnte. Die leichte Flugabwehr im Nahbereich stützte sich, wie bei den meisten japanischen Schiffen der Zeit, auf 25-mm-Maschinenkanonen. Die Waffe basierte auf dem Design der französischen Hotchkiss Maschinengewehre und wurde ab 1936 in Yokosuka für die Marine gebaut. Sie verschoss 250 Gramm schwere Geschosse mit einer Mündungsgeschwindigkeit von rund 900 Metern pro Sekunde bei einer effektiven Reichweite von 3000 Metern. Basierend auf den 15-Schuss-Magazinen hatte sie lediglich eine Kadenz von etwa 110 Schuss pro Minute. Die einzelnen Kanonen waren in Typ-96-Drillings- oder Zwillingslafetten zusammengefasst oder standen einzeln. Die Typ-96-Drillingslafette war theoretisch für ferngesteuertes Richten und Abfeuern ausgelegt. Da die dafür notwendigen Leitungssysteme bei manchen der Geschütze nicht eingebaut wurden, erfolgte das Zielen durch ein einfaches Visier und das Richten durch zwei Handkurbeln. Ein Pedal wurde benutzt, um die Abzüge der beiden äußeren Kanonen zu betätigen, ein weiteres Pedal löste den Abzug der mittleren Kanone aus. Es gab 16 Drillings- und 10 Zwillingslafetten auf der \"Nagato\" (in ihrem letzten Bauzustand als aktives Kriegsschiff ab Sommer 1944), dazu 28 weitere Einzellafetten. Jede Drillingslafette hatte eine Bedienmannschaft aus drei Soldaten und einen Ladetrupp aus zwei Soldaten je Rohr, also neun Mann insgesamt. Die Einzellafetten wurden von je drei Mann bedient.", "section_level": 2}, {"title": "Torpedos.", "content": "Die acht 533 mm Torpedorohre, die die Schiffe ursprünglich erhalten hatten, wurden 1936 im Zuge der Umbauarbeiten ebenfalls entfernt. Die an der Tosa durchgeführten Tests hatten die Torpedoräume mit den darin gelagerten Waffen als deutliche Schwachstelle entlarvt, und man empfahl, entweder die Räume zu entfernen oder sie massiv mit Panzerung zu schützen.", "section_level": 2}, {"title": "Panzer- und Strukturelles Schutzsystem.", "content": "Gestützt auf die Ergebnisse, die durch diverse Testreihen mit Beschussversuchen an der Tosa ermittelt worden waren, wurde auch das Schutzsystem der übrigen japanischen Schlachtschiffklassen überarbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Struktureller Schutz.", "content": "Der strukturelle Schutz gegen Torpedotreffer bestand aus Wülsten an den Schiffsseiten, die 1936 nachgerüstet wurden. Der ursprüngliche Schutz hatte nur aus dem Expansionsraum bestanden, den die Treibstofftanks lieferten, die zwischen äußerer Bordwand und dem Torpedoschott lagen. Die neuen Torpedowülste vergrößerten den möglichen Expansionsraum, in dem sich eine Torpedoexplosion ausbreiten konnte, ohne die Maschinenräume zu gefährden, auf etwa 6,5 Meter. Der untere Teil dieser neuen Torpedowülste enthielt abwechselnd einen Treibstoffbunker und eine leere, wasserdichte Abteilung, während der obere Teil aus zwei weiteren wasserdichten Abteilungen bestand. Der Treibstoff in diesen Außenbordtanks wurde normalerweise zuerst verbraucht, konnte aber auch in die inneren Tanks umgepumpt werden. Die bisher leer gebliebenen Abschnitte im oberen Teil der Wülste wurden 1941 mit Stahlrohren („Knautschrohre“) gefüllt, um eine bessere Schockabsorption bei einer Torpedoexplosion am Wulst zu erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Panzerung.", "content": "Bereits vor der Modernisierung beider Schiffe besaß die Klasse einen doppelten Schiffsboden, der Treibstofftanks enthielt. 1936 wurde eine zusätzliche Panzerplatte unter den unteren Boden genietet. Sie reichte nicht über die gesamte Schiffsbreite, sondern erstreckte sich von der äußeren Bordwand nach innen bis knapp über das äußere Längsschott der Kesselräume hinaus und war knapp 40 mm dick. Der übrige Teil des unteren Bodens bestand aus gewöhnlichem Stahl. Der durchgehende Schiffsboden im Inneren dagegen bestand aus rund 12,5 mm Panzerstahl. Der vertikale Gürtelpanzer der \"Nagato-Klasse\" war an seiner breitesten Stelle 30 cm dick und nach unten hin auf eine Dicke von etwa 15 cm getäpert, was bedeutet, dass es sich um eine durchgängige Panzerplatte handelte, deren Dicke jedoch im unteren Teil abnahm. Er erstreckte sich über rund 63 % der Schiffslänge, während er bei vergleichbaren Schiffen deutlich kürzer war. Zu den Rumpfenden hin dünnte er bis auf etwa 100 mm aus. Weitaus mehr Panzerung als bei anderen Entwürfen der Zeit wurde auf den horizontalen Schutz verwendet. Die Klasse erhielt neben der gepanzerten Oberseite der Zitadelle (Panzerdeck) ein gepanzertes Zwischendeck und ein gepanzertes Wetterdeck, das die 14-cm-Geschütze in ihren Kasematten vor Steilfeuer und Fliegerbomben schützte. Die Oberseite des Aufbaus, der sich zwischen dem Brückenturm und dem Geschützturm „C“ befand, war dagegen mit nur rund 6 mm Stahl kaum gepanzert. Dieser horizontale Panzerschutz für alle Bereiche zwischen den Hauptgeschütztürmen wuchs im Zuge der Modernisierungsarbeiten an der Klasse ab 1936 drastisch an, da die Decks zu ihrer bestehenden Panzerung noch zusätzliche Lagen Panzerstahl erhielten. Der besonders kritische Bereich über den Munitionskammern erhielt noch bis zu 12 cm zusätzliche Stahlpanzerung. Die Geschütztürme der Hauptartillerie waren ab 1936 an ihrer Stirnseite mit rund 350 mm dicken Panzerplatten geschützt, auf der Oberseite mit bis zu 230 mm. Die Barbetten, also die zylindrischen Strukturen unterhalb der Türme, durch die die Munition transportiert wurde, waren durchgehend bis zum Panzerdeck mit 290 mm Panzerstahl geschützt, der an einigen Stellen bis auf 325 mm Dicke aufwuchs. Der Gefechtsstand, also die kleine Befehlszentrale im Brückenturm unmittelbar hinter Turm „B“, von der im Notfall die wichtigsten Schiffssysteme gesteuert werden konnten, hatte einen Schutz von 340 mm Stahl. Der übrige Brückenaufbau war nur gegen Splitter und kleinkalibriges Waffenfeuer geschützt oder besaß lediglich Blechverkleidungen zum Schutz vor der Witterung. Der verwendete Panzerstahl für den größten Teil der Panzerung war vom Typ „NVNC“ (New Vickers, Non Cemented)., der nicht durch Einsatzhärtung nachbearbeitet war. Der Gürtelpanzer erhielt dagegen eine Einsatzhärtung, war aber ebenfalls nach dem Herstellungsverfahren des britischen Vickers-Armstrog-Konzerns produziert und trug deshalb die Bezeichnung „VC“ (Vickers, Cemented). Die NVNC-Panzerungselemente waren flexibler als die VC-Panzerung und, wegen des fehlenden Arbeitsschrittes, auch preiswerter herzustellen und zu verarbeiten. Die VC-Panzerung vermochte dagegen eher, Granatsplitter und direkte Treffer ohne Beschädigungen am Schiff abzuweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung.", "content": "Der Rümpfe der \"Nagato\"-Klasse bestanden aus Stahlplatten, die, wie bei der Masse der japanischen Kriegsschiffe, genietet und nicht durch Schweißnähte verbunden waren. Eine Schwachstelle bildeten so die Verbindungen zwischen den Panzerplatten. Während die Verbindungseffizienz bei modernen Schlachtschiffen wie etwa der \"Bismarck\"-Klasse mit rund 85 % eingeschätzt wurde, lag die Effizienz, die amerikanische Wissenschaftler nach dem Krieg für die \"Nagato-Klasse\" feststellten, bei nur rund 65 %. Das erhöhte die Gefahr, dass Panzerplatten zwar einem Einschlag standhielten, aber gleichzeitig die Verbindungen zu den benachbarten Platten rissen. Der Aufwuchs der Schiffsbreite durch die Wülste zwang zu einer Verlängerung der Schiffsrümpfe um knapp 9 Meter, um das Verhältnis von Breite zu Länge auf einem günstigen Niveau zu erhalten. Die schwere zusätzliche Panzerung, die während der Modernisierungsmaßnahmen angebracht wurde, erhöhte den Tiefgang auf 9,70 m. Im Gegensatz zu vorangegangenen japanischen Schlachtschiffen trug die \"Nagato-Klasse\" zudem einen geschwungenen Klipperbug. Der Gürtelpanzer der Schiffsklasse war nicht das stärkste vertikale Schutzsystem seiner Zeit. Bereits die deutsche Kaiser-Klasse von 1912 besaß schon einen 35 cm starken Gürtelpanzer. Allerdings wurde die Panzerung der \"Nagato-Klasse\" nie Treffern schwerer Granaten ausgesetzt. Lediglich einige kleinere Fliegerbomben trafen im Krieg die \"Nagato\", von denen aber keine das Panzerdeck über der Zitadelle oder das Zwischendeck durchschlug. Auch die Druck- und Hitzewellen der beiden Atombombenexplosionen, die nach dem Krieg im Bikini-Atoll die \"Nagato\" trafen, waren nicht in der Lage, den Panzerschutz des Rumpfes zu zerstören.", "section_level": 2}, {"title": "Aufklärung und Feuerleitung.", "content": "Die \"Nagato-Klasse\" wurde zunächst nur mit verschiedenen Beobachtungs- und Feuerleitsystemen ausgerüstet, die sich wie folgt zusammensetzten:", "section_level": 1}, {"title": "Optische Systeme.", "content": "Der Hauptentfernungsmesser, mit einer Basislänge von 10 Metern, ermittelte die Entfernung für weit entfernte Ziele, gegen die die Hauptartillerie der Schiffe dann eingesetzt werden konnten. Er war, untypisch, unterhalb der Gefechtsbrücke im Brückenaufbau montiert. Das führte dazu, dass er nicht um 360° um die eigene, vertikale Achse gedreht werden konnte, da die Stützstruktur der darüberliegenden Gefechtsbrücke im Weg war. Deshalb hatte man den kompletten Entfernungsmesser auf Schienen gesetzt, auf denen er kreisförmig, um die Stützstruktur herum, bewegt werden konnte. Das Hauptleitgerät vom Typ 94 (Hoi-ban) war in einer wettergeschützten Kuppel auf der obersten Ebene des Brückenturms, oberhalb der Gefechtsbrücke, untergebracht und bestand aus drei 15-cm-Beobachtungsteleskopen, einer Recheneinheit und einer Kommunikationsanlage. Die Bedienmannschaft des Hauptleitgerätes bestand aus fünf Seeleuten und einem Offizier. Dieses Leitgerät lenkte das Feuer der vier schweren Geschütztürme. Auf einer Plattform, etwa auf halber Höhe des Brückenturms, war ein Typ 92 (Sokuteki-Ban) Beobachtungsgerät aufgestellt, das Daten über den Kurs und die Geschwindigkeit eines gegnerischen Schiffes sammelte. Es ähnelte im Aufbau dem Hauptleitgerät, verfügte aber neben einem Teleskop auch über einen Neigungsmesser und eine mechanische Rechenmaschine. Die Daten der verschiedenen optischen Entfernungsmesser (später auch des Radars), des Hauptleitgerätes und des „Sokuteki-Ban“-Rechners wurden zunächst elektrisch an die Feuerleitzentrale weitergegeben. Die Feuerleitzentrale befand sich im Rumpf, unterhalb des Brückenturms, geschützt vom Panzerdeck. Die eingehenden Informationen wurden dort zunächst auf ihre Wahrscheinlichkeit hin geprüft, so dass die Daten zerstörter oder beschädigter Entfernungsmesser aussortiert werden konnten. Ein Rechengerät vom Typ 92 (Shageki-ban) wurde dann per Hand mit den Informationen programmiert und verarbeitete sie weiter. Er wurde von sieben Mann und einem Offizier bedient. Unter Berücksichtigung von Windgeschwindigkeit, eigenem Kurs, eigener Geschwindigkeit, wahrscheinlichem Kurs und wahrscheinlicher Geschwindigkeit des Ziels und der Flugzeit der eigenen Granaten ermittelte das Rechengerät dann die Feuerleitlösung für die Geschütze und übertrug sie zurück an das Leitgerät. Die Mannschaft des Typ 94 Leitgerätes konnte dann an den Werten Nachjustierungen vornehmen, um etwa die Rollbewegungen des eigenen Schiffes auszugleichen, und gab dann die Informationen elektrisch an die Geschütztürme weiter. Die 14-cm-Geschütze der Sekundärartillerie wurden ebenfalls über ein Typ 94 Leitgerät geführt, das aber nur über zwei schwächere Teleskope mit 12-cm-Linsen verfügte. Auf der Ebene des Brückenturms, das das Typ 92 „Sokuteki-Ban“ für die schwere Artillerie beherbergte, waren auch zwei kleinere Ausführungen des Sokuteni-Bans an Backbord und Steuerbord auf Plattformen untergebracht, die die Daten zur Lage des Ziels für die Sekundärartillerie ermittelten. Beide Systeme waren mit einem eigenen Typ 94 (Shageki-Ban) Feuerleitrechner in der Feuerleitzentrale verbunden, der von fünf Seeleuten und einem Offizier bedient wurde. Anders als bei der Hauptartillerie übertrug hier die Feuerleitzentrale direkt die berechneten Werte an die Geschütze, ohne den Umweg über das Leitgerät, so dass eine schnellere Aktualisierung der Daten zur Bekämpfung der wendigeren Ziele im Nahbereich möglich war. Sowohl die Leitgeräte für die Haupt- als auch die der Sekundärartillerie waren redundant ausgeführt, und so konnten, bei einem Ausfall der Leitgeräte im Brückenturm, auch von Systemen auf dem Podest am hinteren Mast aus die Feuerleitdaten an die Zentrale und die Geschütze geliefert werden. Die schwere Flugabwehr, stützte sich auf ein eigenes, schnelleres Leitsystem, bestehend aus Entfernungsmessern mit 4,5 Meter Basislänge und Leitgeräten vom Typ 91 (Kosha-Soshi), die jeweils gemeinsam auf zwei Plattformen auf beiden Seiten des Schornsteins montiert waren. Der stereoskopische Entfernungsmesser mit der Basislänge von 4,5 Metern lieferte über zwei 48-mm-Objektive an den äußeren Enden der Auslegerarme eine Vergrößerung von bis zu 24 bei einem Sehwinkel von 1,5°. Der gesamte Aufbau des Entfernungsmessers konnte um die eigene vertikale Achse gedreht werden und die Objektive konnten über die Ausleger in der Horizontalen verstellt werden. Das rund 3 Tonnen schwere Typ 91 Leitgerät benötigte elf Mann zur Bedienung. Es war ein optischer Tachymeter, der in Kombination mit einem Drehmeter, über Beobachtungsschlitze in der zylindrischen Verkleidung auf der Oberseite Kurs und Geschwindigkeit der Ziele ermittelte und dann, gemeinsam mit den Daten des unabhängig funktionierenden Entfernungsmessers, die Informationen zu horizontalem und vertikalem Richtwinkel, sowie die Daten zur Einstellung der Zünder an den Granaten an die 12,7 cm Flugabwehrkanonen übertrug. Das System konnte Daten zur Bekämpfung von Luftzielen oder auch für Oberflächenziele im Nahbereich liefern. Die Beobachtungsteleskope im Leitgerät konnten von −15° bis auf einen Winkel von +90° nach oben geschwenkt werden und waren auf drei Achsen gelagert. Der kommandierende Offizier schaute dabei durch ein Beobachtungsfernglas in einer kleinen Kuppel auf der Oberseite des Gehäuses und wählte die Ziele aus, für die das übrige Personal dann die Feuerleitdaten ermittelte. Das Typ 91 Leitgerät wurde im Kriegsverlauf durch das ähnliche Typ 94 Leitgerät ersetzt, das leichter zu handhaben war und auch Entfernungsangaben der Radarsysteme verarbeiten konnte. Das Typ 94 Leitgerät wurde vom Unternehmen Nippon Kōgaku Kōgyō Kabushikigaisha gebaut. Die schwere Hauptartillerie der Nagato-Klasse konnte im späteren Kriegsverlauf ebenfalls zur Flugabwehr verwendet werden. Mit der 41 cm Standardgranate Mod. 3 Brand-Streumunition sollte dabei ein Sperrfeuer gegen Flieger geschossen werden. Um diese Munition zielgenau verschießen zu können, reichte das beschriebene Feuerleitsystem der Hauptartillerie nicht aus, so dass in der Feuerleitzentrale ein zusätzliches Rechengerät installiert wurde. Dieses System wurde von einer Bedienmannschaft aus neun Seeleuten gesteuert und ermittelte die Richtwinkel der Kanonen und die Entfernungseinstellungen für die Zerlegezünder der Flugabwehrgranaten, die dann an die Richtkanoniere in den Türmen übertragen wurden. Die leichte Flugabwehr wurde von Typ 94 (Kosha-Sochi) Leitgeräten gesteuert. Obwohl auch das Typ 95 System bereits entwickelt worden war, um mit 25 mm Maschinenkanonen gekoppelt zu werden und die Motoren für horizontales und vertikales Richten der Kanonen, gestützt auf ein System nach den Erfindungen von Ward Leonard, fernzusteuern, stützte sich die Kontrolle der Masse der 25-mm-Waffen der Nagato-Klasse auf das einfachere Typ 94 System. Zwei 1,5 Meter Entfernungsmesser mit Splitterschutz und zwei 1,5 Meter Entfernungsmesser ohne Schutz, standen an den Seiten und am hinteren Ende der Hauptbrücke zur alternativen Bestimmung von Zielentfernungen zur Verfügung, falls andere Entfernungsmesser ausfielen.", "section_level": 2}, {"title": "Aufklärungsflugzeuge.", "content": "Zu Testzwecken war bereits 1925 ein einfaches Abflugdeck auf dem Dach von Turm „B“ errichtet worden, das jedoch nach kurzer Zeit wieder abgebaut wurde. Für die Aufklärung in großen Entfernungen wurde erst 1933 ein Katapult für den Start von Wasserflugzeugen zwischen Turm „C“ und dem Hauptmast installiert. Es wurde mit einem Rangierdeck für Flugzeuge, ähnlich dem auf der \"Kongō\"-Klasse, kombiniert. Auf dem Deck war ein Schienensystem verbaut, das es erlaubte die Flugzeuge per Hand von ihren Parkpositionen zum Katapult zu rollen. Drei Flugzeuge vom Typ E8N1 wurden ab 1938 auf diesem Deck mitgeführt, ihre Bedeutung als Aufklärer nahm im Verlauf des Pazifikkrieges allerdings stark ab. Um die Flugzeuge wieder an Bord zu holen, war ein Kran an der Seite des Flugdecks montiert.", "section_level": 2}, {"title": "Radar.", "content": "Nachträglich wurde die Klasse für die Verwendung der neu entwickelten Radarsysteme umgebaut: So war ein Typ 21 (Gō Dentan) vorgesehen. Im Mai 1943 ist die Antenne für das System auf der obersten Plattform des Brückenturms, hinter dem Typ 94 Hauptleitgerät, installiert worden. Das Typ 21 (eigentliche eine Abkürzung für Baumuster 2 Modell 1) war zur Suche nach Luft- und Oberflächenzielen entwickelt worden. Zwei Typ 13 Radarsysteme, mit je einer Yagi-Uda-Antenne, wurden im Juni 1944 an der Stützstruktur des Achtermastes installiert. Das Typ 13 (eigentliche eine Abkürzung für Baumuster 1 Modell 3) war ein Radar, das zur Suche nach Luftzielen entwickelt worden war und in dieser Disziplin leistungsstärker als das Typ 21 Gerät gewesen ist. Ein Typ 22 Radarsystem, bestehend aus zwei Sätzen, war an beiden Seiten des Brückenturms verbaut und im Juni 1944 nachgerüstet worden. Beide Systeme waren auf kleinen Plattformen an den Seiten der Hauptentfernungsmesserplattform montiert. Das Typ 22 (Baumuster 2 Modell 2 Modifikation 4) war ein System zur Suche nach Oberflächenzielen, das auf Magnetron-Technologie basierte und je eine Hornantenne als Sender und Empfänger besaß. Es konnte ein großes Schiffsziel, wie etwa ein Schlachtschiff, auf 25 km Entfernung, mit einer Genauigkeit von rund 100 Metern orten, was zur Feuerleitung der schweren Artillerie ausreichend war.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung.", "content": "Die Typ 92 (Shageki-ban) Rechenmaschine zur Feuerleitung der Hauptgeschütze basierte auf Entwicklungen der britischen Firma \"Barr and Stroud\" aus den dreißiger Jahren, die von der Aichi Uhren-Fabrik nachgebaut und den Erfordernissen angepasst wurden. Anders als moderne Systeme anderer Marinen im Zweiten Weltkrieg besaß die Maschine keine Vorrichtungen zur gleichzeitigen Verfolgung von Kurs, Geschwindigkeit und Entfernung von mehr als einem Zielschiff, was den schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Zielen erschwerte. Zudem mussten viele Arbeitsschritte manuell durchgeführt werden, was das System personalintensiv und die Berechnungen fehleranfällig machte. Das System zur Feuerleitung bei der Luftabwehr litt an zahlreichen Problemen. Zunächst war es ursprünglich für langsam fliegende Ziele entwickelt worden, weswegen man zahlreiche Daten in den Rechner eingeben musste, die zwar die Genauigkeit der Feuerleitlösung minimal erhöhten, aber nur untergeordnete Priorität hatten (z. B. Abdrift des Ziels) und so die Bearbeitungszeit bis zur Ermittlung eines Richtwertes stark verlängerten. Die Trennung von Entfernungsmesser und Recheneinheit konnte zu Verwirrung führen, da unterschiedliche Daten zur Eingabe in den Rechner von mehreren Seiten einem Kommunikationssoldaten am Rechner zugerufen wurden, der sie dann zuordnete. Bei Angriffen von mehreren Flugzeugen war zudem die Auswahl eines bestimmten Zieles schwer, da der Führungsoffizier und Bedienmannschaft des Entfernungsmessers dazu neigten, verschiedene Ziele durch ihre jeweiligen Sichtgeräte zu verfolgen und dementsprechend widersprüchliche Daten an die Rechenmaschine zu melden. Dieses Problem konnte erst später durch den Einbau einer Beobachtungskuppel für den Offizier in das Dach des Entfernungsmessers behoben werden. Die Daten über Flughöhe und Geschwindigkeit, die im späteren Verlauf von den Typ 21 und Typ 13 Radarsystemen geliefert wurden, waren nicht genau genug für die Bekämpfung von feindlichen Flugzeugen in der Dunkelheit. In Kombination mit den leistungsschwachen Waffen wird die Abwehrleistung des Flugabwehrsystems allgemein als schlecht und weitgehend unwirksam bewertet. Die verbauten Radarsysteme waren, mit Ausnahme des 10 cm Typ 22 Radars, durchweg ungenauer und unzuverlässiger als die alliierten Systeme. Das Typ 22 konnte sein Potential nie voll ausschöpfen, da die Japaner keine PPI-(Plan Position Indicator)-Bildschirme besaßen, die dem Operator die Trennung verschiedener Signale erleichtert hätten.", "section_level": 2}, {"title": "Unterscheidungsmerkmale.", "content": "\"Mutsu\" und \"Nagato\" sind auf Fotografien normalerweise schwer zu unterscheiden, da sich die minimalen Abweichungen in der Positionierung von Ausrüstung am Brückenturm oder bei den Pollern nur schwer ausmachen lassen. Erst bei späteren Aufnahmen, die ein Schiff der \"Nagato-Klasse\" mit zusätzlichen Flugabwehrkanonen zeigen, kann man von der \"Nagato\" ausgehen, da die \"Mutsu\" diese Aufrüstung vor ihrem Untergang noch nicht erhalten hatte. Gleiches gilt für die Radarsysteme der Typen 21, 13 und 22, die die \"Nagato\" ab Mai 1943, beziehungsweise ab Juni 1944, trug.", "section_level": 1}, {"title": "Schiffe der Nagato-Klasse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nagato.", "content": "Die \"Nagato\" wurde im August 1917 von der Marinewerft in Kure auf Kiel gelegt und lief im November 1919 vom Stapel. Sie wurde im Pazifikkrieg hauptsächlich als Führungsschiff eingesetzt und war nur im Oktober 1944 während der Schlacht von Leyte in direkte Kampfhandlungen mit gegnerischen Überwasserschiffen verwickelt. Zum Kriegsende wurde sie wegen Treibstoffmangels in Kure als schwimmende Flugabwehrplattform verankert und letztlich von den Amerikanern beschlagnahmt. Sie wurde dann als Zielschiff verwendet und ging nach einem Atombombentest am 29. Juli 1946 im Bikini-Atoll unter.", "section_level": 2}, {"title": "Mutsu.", "content": "Die \"Mutsu\" wurde im Juni 1918 von der Marinewerft in Yokosuka auf Kiel gelegt und lief im Mai 1920 vom Stapel. Sie war im Pazifikkrieg meist hinter den kämpfenden Flottenteilen eingesetzt. Sie führte, unter anderem, Sicherungsaufgaben für japanische Flugzeugträger in den Schlachten um Guadalcanal durch. Am 8. Juni 1943 wurde sie durch eine Explosion in einem der Magazine unterhalb der Hauptgeschütze, deren Ursache nie ganz geklärt wurde, in der Bucht vor Yamaguchi in zwei Hälften zerrissen und sank.", "section_level": 2}, {"title": "Belege und Verweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Quellen zur \"Nagato\"-Klasse: Quellen zu den politischen Lage und Planung der japanischen Marine:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Nagato-Klasse (jap., \"Nagato-gata senkan\") war eine Klasse von zwei Schlachtschiffen des japanischen Kaiserreiches, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Sie war nach dem Baustopp durch den Flottenvertrag von Washington 1922 die letzte japanische Schlachtschiffklasse, die in den folgenden 15 Jahren in Dienst gestellt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1453802} {"src_title": "Priekule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Priekule wurde 1483 erstmals urkundlich erwähnt, als Baron Korff hier Land erwarb. 1834 ging das Rittergut Preekuln von der Familie Korff an die Familien Brucken und Schönberg über. 1865 kam es zu Bauernunruhen. Nachdem 1871 ein Anschluss von der Ostsee in Libau an die Warschau-Petersburger Eisenbahn gebaut wurde, wuchs die Ansiedlung beträchtlich. Die Stadtrechte wurden 1928 gewährt. Die Stadt wurde 1945 in den Kurlandschlachten des Zweiten Weltkriegs völlig zerstört. Auf einem Soldatenfriedhof wurden etwa 23.000 sowjetische Soldaten bestattet. Der Friedhof wurde durch den Architekten Arturs Zoldners und den Dendrologen Aivars Lasis neu gestaltet. Bedeutendstes Bauwerk des Ortes ist das unter Denkmalschutz stehende Eingangstor zum ehemaligen Gutshaus, das sogenannte Schwedentor aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. In den Nischen beidseitig der Tordurchfahrt standen einst bunt gefärbte, mehr als 2 m hohe Steinskulpturen – Wachtposten mit bedrohlichem Aussehen. Diese Skulpturen sind während des Krieges zerstört worden. An ihrem Platz stehen heute Holzskulpturen von Normunds Steinbergs. Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Tor wurde 1954 wieder aufgebaut und zwischen 2002 und 2004 noch einmal restauriert. Das Gutshaus aus dem 18. Jahrhundert wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den Architekten Paul Max Berchi für die Familie von Korff erweitert; es dient heute als Schule. Die kleine ev.-luth. Kirche in Priekule wurde 1680 erbaut. Eine Legende berichtet über den „Ikarus von Priekule“: Der Schmied von Priekule, der Schwede Johansson, versuchte mit selbst angefertigten Flügeln vom Kirchturm zu fliegen – der erste Flugversuch in Lettland. Damals wurde dieser Flug als Gotteslästerung angesehen und der mutige „Ikarus“ endete 1670 als Ketzer in der benachbarten Ortschaft Grobina auf dem Scheiterhaufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Priekule (deutsch: \"Preekuln\") ist eine Stadt im Südwesten Lettlands. Seit 2009 besteht eine Verwaltungsgemeinschaft mit fünf umliegenden Gemeinden. Im Jahre 2016 zählte Priekule 2167 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 2135660} {"src_title": "Kleinzahn-Sandtigerhaie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Bei den beiden Arten der Gattung handelt es sich um große Haie mit der typischen stromlinienförmigen Gestalt pelagisch lebender Arten. Sie erreichen eine Körperlänge von durchschnittlich mehr als 3 Metern, wobei der Großaugen-Sandtigerhai eine Maximallänge von 3,60 und der Schildzahnhai sogar von 4,10 Meter erreichen kann. Der Schildzahnhai ist grau bis graubraun gefärbt und häufig mit Flecken gezeichnet, der Großaugen-Sandtigerhai ist dagegen deutlich dunkler rotbraun bis schwarz und ungezeichnet. Im Vergleich zum Sandtigerhai (\"Carcharias taurus\") haben sie eine konisch zulaufende Schnauze und vergleichsweise große Augen. Die erste Rückenflosse ist bei ihnen zudem deutlich größer als die zweite und die Afterflosse und sie liegt deutlich näher an den Brustflossen als an den Bauchflossen. Wie beim Sandtigerhai sind die Zähne auch bei geschlossenem Maul deutlich sichtbar, sie sind jedoch kleiner und stehen weniger dicht im Ober- und Unterkiefer.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die beiden Arten der Gattung kommen weltweit in tropischen Meeresgebieten vor, sind jedoch jeweils nur von wenigen isolierten Gebieten bekannt. Der Schildzahnhai kommt außer im Atlantik, Pazifik und Indik auch im Mittelmeer vor, während der Großaugen-Sandtigerhai nur lokal aus einigen Gebieten des Atlantik und des Zentralpazifik dokumentiert ist. Der Schildzahnhai lebt im Bereich des Kontinentalschelfs in Tiefen bis zu 420 m, der Großaugen-Sandtigerhai ist dagegen eine ausgesprochene Tiefseeart mit einer Verbreitung in Tiefen zwischen 600 und 1000 Metern. Beide leben nahe dem Meeresboden, ersterer kann jedoch auch in höheren Freiwasserschichten sowie im Gebiet von felsigen Korallenriffen vorkommen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise der beiden Arten, insbesondere die des Großaugen-Sandtigerhais, liegen nur sehr wenige Informationen vor. Sie sind lebendgebärend (vivipar), wobei sich die Embryonen in der Gebärmutter von jüngeren Eiern und Embryonen ernähren. Beide Haie ernähren sich von Knochenfischen und wirbellosen Tieren.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Gattung \"Odontaspis\" wurde im Jahr 1838 durch den schweizerisch-amerikanischer Naturforscher Louis Agassiz eingeführt. Die Typusart ist \"Odontaspis ferox\". Die Gattung gehört zur Ordnung der Makrelenhaiartigen (Lamniformes) und wird dort in die Familie Odontaspididae gestellt, zu der bis November 2019 auch der Sandtigerhai (\"Carcharias taurus\") gehörte. Wie verschiedene Arbeiten zur Makrelenhaisystematik bzw. Knorpelfischsystematik ergaben ist \"Odontaspis\" jedoch nicht besonders nah mit dem Sandtigerhai verwandt. Die nächsten Verwandten von \"Odontaspis\" sind die Fuchshaie (Alopiidae), der Riesenmaulhai (Megachasmidae) und der Krokodilhai (Pseudocarchariidae), während der Sandtigerhai mit den Makrelenhaien (Lamnidae) und dem Riesenhai (Cetorhinidae) eine gemeinsame Klade innerhalb der Makrelenhaiartigen bildet. Um wieder zu monophyletischen Familien zu kommen wurde deshalb im November 2019 die Familie Carchariidae revalidiert, die im Jahr 1838 durch die deutschen Anatomen und Zoologen Johannes Müller und Jakob Henle eingeführt wurde. Der Sandtigerhai ist die einzige Art der Carchariidae, während bei den Odontaspididae nur die Gattung \"Odontaspis\" verbleibt.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Der Schildzahnhai wird in der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als gefährdet („vulnerable“) geführt, während vom Großaugen-Sandtigerhai keine ausreichenden Daten für eine Einstufung vorliegen („Data deficient“).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kleinzahn-Sandtigerhaie (\"Odontaspis\") sind eine Gattung aus der Ordnung der Makrelenhaiartigen (Lamniformes). Sie beinhaltet nur zwei Arten, den Schildzahnhai (\"Odontaspis ferox\") und den Großaugen-Sandtigerhai (\"Odontaspis noronhai\"). Es handelt sich um große Haiarten mit Körperlängen von durchschnittlich 3 Metern, die Maximallängen können bis über 4 Meter betragen.", "tgt_summary": null, "id": 1072449} {"src_title": "Hash House Harriers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Organisation.", "content": "Die Hash House Harriers sind dezentral organisiert, wobei jede Gruppe (auch \"Kennel\" genannt) individuell geführt wird. Es gibt keine verbindende, hierarchische Struktur zwischen den einzelnen Gruppierungen. Dennoch werden die Veranstaltungsorte nationaler und internationaler Treffen durch eine Gruppe von Repräsentanten der einzelnen Vereinigungen festgelegt. Die Organisation einer Gruppe nennt sich \"MisManagement\" und besteht aus Teilnehmern der Gruppe, die bestimmte Aufgaben und Titel übernehmen. Inzwischen gibt es ein weltumspannendes Netz von über 1700 Gruppen, die über alle sieben Kontinente verteilt sind. In den meisten größeren Städten dieser Welt gibt es zumindest eine dieser Gruppen. Diese bestehen dann zumeist aus 20 – 100 Mitgliedern, mit männlichen und weiblichen Teilnehmern. Einige Veranstaltungen in Großstädten ziehen über 1000 Hasher an.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Hashing entstand ursprünglich im Dezember 1938 in Kuala Lumpur in Malaysia als eine Gruppe von britischen Kolonialoffizieren und Auswanderern sich Montag abends zu Läufen verabredeten. Diese waren an die traditionell britischen Spiele Schnitzeljagd oder \"Hare and Hounds\" angelehnt, um sich von dem am Wochenende angesammelten \"\"Übermaß an Speis und Trank\"\" zu befreien. Die Gründungsmitglieder waren Albert Stephen (A.S.) Ignatius \"G\" Gispert, Cecil Lee, Frederick \"Horse\" Thomson, Ronald \"Torch\" Bennett und John Woodrow. A. S. Gispert wird als Vater des Hashings bezeichnet. Nach einigen Monaten wurden sie vom Registrar darauf aufmerksam gemacht, dass sie als Gruppe sowohl eine Satzung als auch einen offiziellen Namen benötigten. A. S. Gispert schlug den Namen \"Hash House Harriers\", in Anlehnung an den Anbau des Selangor Club, wo die Männer untergebracht waren, vor. Dieses war als \"Hash House\" (zu deutsch \"Hack Haus\") für sein notorisch monotones Essen bekannt. Neben dem Reiz des Spiels, den \"Fährtenleger\" einzufangen und die Fährte zu finden, war es stets auch ein fester Bestandteil sich nach Beendigung des Laufs mit Bier, Ingwerlimonade und Zigaretten für die Mühen zu belohnen. Die Satzung der Hash House Harriers gemäß der Club-Registrierungskarte von 1950 lautete: Die Hashing-Bewegung verschwand zunächst während des Zweiten Weltkriegs, wurde jedoch nach dem Krieg von den Mitgliedern der Gruppe wiederbelebt. A. S. Gispert war hier nicht mehr dabei, er wurde am 11. Februar 1942 in einem Gefecht in Singapur getötet. Bis auf eine Gruppe, die sich an der italienischen Riviera um Gus McKey formierte, war die Verbreitung des Hashes zunächst sehr begrenzt. 1962 gründete Ian Cumming eine Gruppe in Singapur. Die Idee verbreitete sich zunächst im Fernen Osten, Europa und Australien, später auch in Neuseeland und Nord-Amerika, mit einer Hochphase in den 1970er Jahren. Zurzeit gibt es an die 2000 Gruppierungen in allen Teilen der Welt. Deren Mitglieder verbreiten Informationen auf Internet-Seiten und Web-Portalen, in Newslettern und Zeitschriften. Seit 2003 gibt es selbst in der Antarktis zwei Gruppierungen von Hashern.", "section_level": 1}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Die meisten Gruppen treffen sich in einem wöchentlichen, zweiwöchentlichen oder monatlichem Abstand. Andere Veranstaltungen finden nur sporadisch an besonderen Tagen, z. B. bei Vollmond oder an jedem \"Freitag den 13.\" statt. Bei dem Hash legen ein oder mehrere Mitglieder der Gruppe, für diese Phase \"Hares\" genannt eine Fährte, die von den verbleibenden Mitgliedern der Gruppe verfolgt wird. Diese verfolgende Gruppe wird \"Pack\" oder \"Hounds\" genannt. Die von den \"Hares\" gelegte Fährte beinhaltet falsche Fährten, Abkürzungen, Sackgassen und Verzweigungen. Diese Elemente werden eingesetzt, um das \"Pack\", unabhängig vom Fitness-Level und Laufgeschwindigkeit eines jeden Einzelnen, zusammenzuhalten. Während die schnellsten Läufer der Gruppe den richtigen Weg (\"true trail\") ausmachen, hat die Gruppe Zeit um aufzuschließen. Mitglieder beschreiben die Gruppe mit den Worten \"a drinking club with a running problem\", was darauf hindeuten soll, dass das soziale Element dieser Veranstaltung dem sportlichen Charakter ebenbürtig ist, wenn nicht sogar im Vordergrund steht. Bier formt daher den integralen Part eines Hashes, wobei die Gewichtung zwischen sportlichem und sozial-alkoholträchtigem Charakter von Gruppe zu Gruppe variiert. Generell steht die Teilnahme an einem Hash-Event jedem offen, es wird weder eine Anmeldung noch eine Mitgliedschaft verlangt. Dennoch werden bei einigen Veranstaltungen kleine Gebühren genommen, was im Allgemeinen als \"Hash Cash\" bezeichnet wird, um die Kosten für Essen und Getränke zu decken. Das Ende eines Trails gibt die Gelegenheit sich zu sozialisieren, einen Drink einzunehmen und den Traditionen der einzelnen Chapters beizuwohnen. (siehe auch Traditionen). Nach dem offiziellen Ende eines Hashes begeben sich viele Mitglieder zur weiteren Sozialisierung, genannt \"On-After\", \"On-Down\" oder \"On-On-On\", in ein nahegelegenes Haus, Pub oder Restaurant.", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Events.", "content": "Zusätzlich zu den regulären Hashes kann eine Gruppe andere Veranstaltungen und Themen-Läufe organisieren. Dies können beispielsweise Hashes in Vollmondnächten sein: Stuttgart Full Moon Hash oder München Full Moon Hash. Des Weiteren finden Hashes zu den großen Bier-Festen statt: Oktober Fest Hash und der Stuttgarter Fest Hash zum Cannstatter Wasen. Ein weit verbreiteter \"Special Event\" ist der \"Red Dress Run\", der jährlich von den verschiedenen Gruppen veranstaltet wird. Nach den Überlieferungen des Hashes erschien eine Newcomerin nach einer Einladung zu einem Hash in San Diego in einem roten Kleid, da ihr nicht bewusst war, dass es sich um eine Laufgruppe handelt. Nachdem sie für ihre Erscheinung einiges an Spott einstecken musste, entschied sie sich dennoch dafür, den Lauf in diesem Outfit zu absolvieren. Andere Hasher begannen darauf hin aus Jux ebenfalls rote Kleider zu den Läufen zu tragen, und bald etablierte sich eine Tradition in Form eines jährlich stattfindenden Laufs sowohl weiblicher als auch männlicher Teilnehmer in roten Kleidern. Diese Tradition wird inzwischen weltweit von den Clubs geachtet und ist in der Regel die größte Veranstaltung, die eine Gruppe im Jahr ausrichtet. Teilnehmerzahlen reichen von über 2000 Läufern in San Diego und 600 in Washington, D.C. Der größte \"Red Dress Run\" findet momentan in New Orleans mit etwa 5000 Teilnehmern statt. Die meisten Gruppen nummerieren ihre gelaufenen Hashes durch und organisieren bei besonderen Nummern auch besondere Läufe, so zum Beispiel bei den Läufen Nr. 100, 200, 777, 1000 etc.", "section_level": 2}, {"title": "Fährten.", "content": "Das Hashen hat sich seit der Erfindung in Kuala Lumpur nur wenig verändert. Die Hare(s) markieren die Fährte mit Papier, Kreide, Sägespänen oder gefärbtem Mehl, je nach Umgebung und Wetter. Spezielle Zeichen werden dabei verwendet um Sackgassen, Rückverfolgung, Abkürzungen oder Wendungen zu markieren. Das am häufigsten verwendete Symbol ist der \"Check\", in der Regel ein Kreis, welcher bedeutet, dass die Meute von hier aus in alle Richtungen nach der Fährte suchen muss. Fährten können durch jede Art von Terrain führen. So können sie durch Wald und über Wiesen, auf festen Wegen oder aber auch querfeldein gehen. Es ist aber auch möglich, dass die Fährte durch Bäche, Wohngebiete, Einkaufszentren, über Zäune und andere Hindernisse hinweg führt.", "section_level": 1}, {"title": "Signale und Begriffe.", "content": "Hasher verwenden oft Trillerpfeifen, um miteinander auch über größere Distanzen zu kommunizieren. Zudem werden durch Zurufe Informationen an die Gruppe weitergegeben. Jede Gruppe verwendet ein bestimmtes Repertoire an Zeichen, das sich von Gruppe zu Gruppe teils stark unterscheiden kann. In der Regel wird vor jedem Lauf eine kurze Einweisung in die bei dieser Fährte verwendeten Zeichen, auch \"Chalk Talk\" genannt. Zusätzlich kann der Hare des jeweiligen Laufs vor dem Start Hinweise zu Besonderheiten geben, wie Abschnitte mit wenig Markierungen oder bestimmte Hindernisse.", "section_level": 2}, {"title": "Sorten von Fährten.", "content": "Es gibt prinzipiell zwei Sorten von Fährten. \"Live trails\" werden von einem Hare direkt vor der Gruppe gelegt. Der Hare bekommt dabei einen Vorsprung, den head start, während \"dead trails\" Stunden oder Tage vor dem eigentlichen Hash gelegt werden können. Live trails und dead trails werden auch als \"Live Hare\" bzw. \"Dead Hare\" trails bezeichnet. Live trails kommen näher an das ursprüngliche Spiel \"Hare and Hound\" heran. Ziel dieses Spiels ist die Verfolgung des Hares durch die Gruppe, mit dem Ziel, den Hare zu stellen. Fährten können von \"A nach A\" führen, demnach endet die Fährte an dem Punkt, von wo aus sie gestartet wurde. Fährten, die von \"A nach B\" führen, beginnen und enden an zwei völlig unterschiedlichen Orten. Manche Fährten, die als Trail von \"A nach A (prime)\" bezeichnet werden, enden in der laufbaren Nähe des Startpunkts.", "section_level": 2}, {"title": "Traditionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Circles.", "content": "Die meisten Hashes enden mit einer Zusammenfindung der Gruppe, die auch als \"Circle\", oder seltener als \"Religion\" bezeichnet wird. Angeführt durch den Leiter der Gruppe dient der Circle als Plattform für die Sozialisierung und gibt Gelegenheit zu singen, einzelne Teilnehmer zu loben oder abzustrafen, die Namensgebung neuer Mitglieder zu zelebrieren oder die Gruppe über Neuigkeiten und herannahende Veranstaltungen zu informieren. Circles können vom Chapter Grandmaster, dem \"Religious Adviser\" der Gruppe oder von einem Komitee gehalten werden.", "section_level": 2}, {"title": "Down-downs.", "content": "Ein \"down-down\" ist ein Mittel für die Bestrafung, Belobigung oder Anerkennung eines Gruppenmitglieds für besondere Dinge, die während des Hashes vorgefallen sind. Dies kann sowohl in Hinblick auf Gebräuche in der Gruppe als auch auf sonstige Aktionen während des Laufs abzielen. Im Allgemeinen wird der Betroffene gebeten, sein Trinkgefäß, das er gerade in der Hand hält, vollständig zu entleeren. Teilnehmer können Anerkennung für Ihre Mithilfe, aber auch als Gäste oder neue Mitglieder bekommen. Down-Downs dienen aber auch der Bestrafung falschen Verhaltens oder falschen Auftretens. Hierbei spielt es jedoch selten eine Rolle, ob die Anschuldigungen real sind, eingebildet oder schlichtweg frei erfunden sind. Geahndete Verstöße können dabei das Verpassen des \"Beer Stops\", das Zeigen mit dem Finger auf andere oder die Verwendung des echten Namens einer Person sein. Ein spezieller Down-Down stellt der Moment dar, an dem ein Hasher mit neuen Schuhen an einem Hash teilnimmt. Der Hasher wird nach Beendigung des Laufs gebeten, einen dieser Schuhe auszuziehen und diesen als Trinkgefäß für den Down-Down zu verwenden. In einigen Gruppen wird das Bier für diesen Zweck zusätzlich durch einen Socken des zu Bestrafenden gefiltert. Viele Gruppen integrieren einen Eis-Thron in deren Down-Down-Zeremonie. Diejenigen, die einen Down-Down über sich ergehen lassen müssen, werden gebeten auf einem Eisblock Platz zu nehmen und das Down-Down-Lied zu beenden. In den härteren Fällen werden die Hasher besonders langen Liedern, mit vielen Strophen, ausgesetzt. In einigen Gruppen werden die Hasher gebeten, jegliches Textil, das zwischen dem Eisblock und dem zu Bestrafenden liegt, zu entfernen, andere erlauben das Anbehalten der Unterwäsche, fordern jedoch das Ablegen des äußeren Beinkleids.", "section_level": 2}, {"title": "Hash-Namen.", "content": "In den meisten Gruppen ist die Verwendung des bürgerlichen Namens während der Veranstaltung verpönt. Den Mitgliedern wird typischerweise ein \"Hash Name\" verliehen, der in Hinblick auf typische Handlungen, Merkmale oder die physische Erscheinung des Teilnehmers abzielt. In den meisten Gruppen muss der Name verdient werden, was bedeutet, dass ein Hasher erst einen Namen verliehen bekommt, nachdem er etwas herausragendes, ungewöhnliches oder ausreichend dummes getan hat, um den Namen zu rechtfertigen. In anderen Gruppen ist die Prozedur zur Vergabe von Namen weniger stark ausgeprägt und so bekommen Hasher nach 5–10 Läufen einen Namen. Einige Gruppen vergeben vornehmlich \"familienfreundliche\" Namen (zum Beispiel: Lost My Way); andere favorisieren die Verwendung von Anspielungen und Sticheleien (zum Beispiel: Salt Lick); und andere finden Gefallen daran, die Namen der Möglichkeit nach möglichst obszön, beleidigend oder politisch inkorrekt zu vergeben. Hasher denen noch keine Namen zugeteilt wurden werden generell \"Just (Vorname)\" or \"No Name (Vorname)\" (z.B.., \"No Name John\") gerufen. Hashern ist es nicht erlaubt, sich selbst Namen zu geben, da hier ein offensichtlicher Interessenkonflikt besteht. Hasher, die dies dennoch tun, werden von der Gruppe bei der erstbesten Möglichkeit umgetauft und mit einem drastischeren Namen bedacht. Genauso werden Hasher behandelt, die mit ihrem Namen unzufrieden sind und gerne umgetauft werden möchten. Diese werden dann ebenfalls mit möglichst noch unpassenderen Namen getauft.", "section_level": 2}, {"title": "Symbol.", "content": "Das traditionelle Symbol des Hashes ist ein stilisierter Abdruck eines menschlichen Fußes, oft in Verbindung mit dem Gruß der Hasher, \"On-On.\" Jeder Hash hat sein eigenes Logo, und dementsprechend hat jeder Hash auch sein eigenes Merchandising, \"Haberdashery\" genannt. Dementsprechend ist es nicht selten, dass bei Läufen die unterschiedlichsten Hash-Logos zu sehen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Veranstaltungen.", "content": "Es gibt eine Vielzahl internationaler Events, bei denen sich Hasher verschiedener Gruppierungen treffen und Läufe und Sozialisierung durchführen. Die bekannteste Veranstaltung ist der alle zwei Jahre stattfindende \"Interhash\", bei dem sich Hasher aus der ganzen Welt treffen. Der im Jahr 2006 durchgeführte \"Interhash—Chiang Mai\", bot Läufe in Thailand, Myanmar, Laos, Vietnam, Kambodscha und Südwest-China an. Zusätzlich zum Interhash gibt es eine Vielzahl von regionalen and kontinentalen Hash events, wie den InterAmericas, InterAfrica, InterGulf, InterScandi, EuroHash und PanAsia. Nationale Hash events, oder auch Nash Hashes, bringen vornehmlich Hasher einer bestimmten Nation zusammen, wobei Besucher aus dem Ausland sehr willkommen sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hash House Harriers (abgekürzt auch HHH, H3, bzw. Hashing genannt) sind eine internationale Vereinigung nicht kompetitiver Lauf-, Sozial- und Trink-Clubs. Ein einzelner, von einem solchen Club organisierter Event wird als \"Hash\" oder \"Hash Run\" bezeichnet. Rad-Rallyes werden als \"Bashes\" bezeichnet. Die Teilnehmer einer solchen Veranstaltung bezeichnen sich als \"Hasher\" oder \"Harriet\". Die von der Gruppe durchgeführten Läufe lehnen an die Spiele Schnitzeljagd und \"Hare and Hound\" an.", "tgt_summary": null, "id": 2260743} {"src_title": "Palais Herberstein (Graz, Sackstraße)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Palais mit Adresse Sackstraße 16 befindet sich zwischen dem Kellersperg’schen Stadthaus und dem Palais Khuenburg. Es kam in späterer Zeit zur Zusammenlegung zweier Bürgerhäuser, von denen eines das sogenannte „Hubhaus“ war, in dem die Münzprägung untergebracht war. Nach der Auflösung der Münze überließ König Ferdinand 1528 das Gebäude Siegmund von Dietrichstein. Vor dem Jahr 1581 gelangte es in den Besitz des Georg Sigmund von Herberstein. Spätere Besitzer waren der Freiherr von Thurn (ab 1581) und Wilhelm von Gera (ab 1591). Geras Erbin, Elisabeth von Schärffenberg, verkaufte es 1602 an Hans Ulrich von Eggenberg. Nachdem sein Sohn Johann Anton das Nachbarhaus erworben hatte, wurden die beiden Häuser als Stadtpalais für die Familie Eggenberg adaptiert. Nach dem Erlöschen der männlichen Linie der Eggenberger kam es 1742 durch Erbschaft in den Besitz der Familie Herberstein. Graf Johann Leopold von Herberstein beauftragte den bedeutendsten steirischen Barockbaumeister Josef Hueber mit dem Umbau im Stil des Spätbarocks. Die Rokoko-Stuckaturen und die Öfen wurden von Heinrich Formentini geschaffen. Ab 1834 bewohnte die Herzogin Maria Karolina von Neapel-Sizilien das Palais und richtete ihre Kunst- und Gemäldesammlung in den Räumlichkeiten ein. Diese galt als eine der größten Grazer Sehenswürdigkeiten. Schon 1837 übersiedelte sie in das Schloss Brunnsee in der Südsteiermark. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Beletage für Veranstaltungen verwendet. Ab 1878 bezog das k.k. Landgericht mit dem Schwurgerichtssaal und dem Grundbuchamt das Palais Herberstein. Die Familie Herberstein übertrug 1928 das Palais einer Großeinkaufsgenossenschaft. Seit 1939 ist das Palais Herberstein Eigentum der Stadtgemeinde Graz Bis 2009 war in den Räumlichkeiten die Neue Galerie des Universalmuseums Joanneum untergebracht. Von 2011 bis April 2017 wurde hier das \"Museum im Palais\" präsentiert, nach einer grundlegenden Neuausrichtung dieses Museumsstandortes ist im Palais Herberstein seit 28. April 2017 das \"Museum für Geschichte\" als gemeinsames Haus der Kulturhistorischen Sammlung und der Multimedialen Sammlungen des Universalmuseums Joanneum zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur und Gestaltung.", "content": "Die Anlage des Palais Herberstein besteht aus drei Flügeln mit jeweils drei Geschossen und zwei Innenhöfen, die bis zum Schloßbergfelsen reichen. Auf der Rückseite des linken Innenhofs wurden Nischen in den Fels des Grazer Schloßberges geschlagen, die als Pferdestallungen Verwendung fanden. Der Baukern stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde durch einen Umbau im Barockstil ergänzt. Neu geschaffen wurden die beiden mächtigen Portale mit eisenbeschlagenen Torflügeln aus dem Jahr 1640. Die ursprünglich einfache Rahmung wurde im 18. Jahrhundert durch eine barocke, die von Josef Hueber entworfen wurde, ersetzt. Auf den Prellsteinen ruhen Pilaster mit Volutenkonsolen. Sie tragen eine geschwungene Verdachung. Die Schlusssteine sind mit Rankenmuster verziert. Das Erdgeschoss wurde durch den Einbau von Geschäftslokalen massiv verändert. Der nördliche Innenhof ist mit einem Verbindungsgang mit dem südlichen verbunden. Die Fassade des Quertrakts ist als Schauseite gestaltet. Sie besitzt eine Attikazone mit einem Allianzwappen der Familien Eggenberg und Herberstein, das der Bildhauer Johannes Piringer geschaffen hat. Darüber stehen drei Steinvasen. Die Fassadierung der Innenhöfe ist gegen den Schloßberg hin einfacher gestaltet. Eine Besonderheit des Palais Herberstein ist das von Josef Hueber von 1754 bis 1757 errichtete Treppenhaus im Mittelflügel. Es ist von beiden Höfen aus zugänglich. Die Prunkstiege zählt zu den schönsten barocken Anlagen der Steiermark. Neben einem schmiedeeisernen Rokoko-Schmiedeeisengitter ist sie mit Sandstein-Puttenpaaren, die als Laternenträger dienen, ausgestattet. Die Figuren gestaltete der Südtiroler Künstler Veit Königer. Sämtliche Deckenfresken mit Darstellungen der Aufnahme Ganymeds in den Olymp und den vier Jahreszeiten (1756) werden dem Maler Philipp Carl Laubmann zugeschrieben. Im zweiten Obergeschoss schließt an das Treppenhaus ein ovaler Raum, ebenfalls mit einem Deckenfresko von Laubmann, an. Die Beletage, hier „Nobletage“ genannt, befindet sich im zweiten Obergeschoss. Die Türen der Prunkträume weisen geschnitzte Rahmungen auf. Besonders erwähnenswert ist der Spiegelsaal. Er ist in den Farben Weiß und Gold gehalten. Wegen ihrer Tapezierung werden die anschließenden Säle als Gelber und Roter Salon bezeichnet. Von den Prunköfen von Heinrich Formentini sind nur jeweils einer im Spiegelsaal und einer im Roten Salon erhalten geblieben. Die beiden Bildnisse im Kaminkabinett zeigen Schäferszenen. Das Gemälde im Vortragssaal stammt aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts und stellt Hans Ulrich von Eggenberg dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Palais Herberstein ist ein ehemaliges Grazer Stadtpalais in der \"Sackstraße\" im Bezirk Innere Stadt. In den Räumlichkeiten befindet sich das \"Museum für Geschichte\" des Universalmuseums Joanneum.", "tgt_summary": null, "id": 800121} {"src_title": "Tour de France 2010/5. Etappe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Rennverlauf.", "content": "Nach knapp 10 Kilometern neutralisierter Fahrt erfolgte der offizielle Start um 12:53 Uhr. Nach wenigen Minuten griffen Julien El-Farès, Jurgen Van De Walle und José Iván Gutiérrez an und konnten sich schnell absetzen. Mit knapp acht Minuten erreichte die Gruppe den bei der Tour 2010 bislang größten Vorsprung einer Ausreißergruppe. Van De Walle ging als Erster über die beiden Bergwertungen. Gutiérrez fuhr als Erster über die dazwischenliegende Sprintwertung, um die allerdings nicht gesprintet wurde. An der Spitze des Feldes machte das Team HTC-Columbia das Tempo, zeitweise unterstützt von Kanstanzin Siuzou und Stuart O’Grady, und so wurde der Vorsprung auch wieder kleiner. Mit bis zu 35 °C war es auf dieser Etappe ziemlich heiß. Van De Walle machte unterdessen im Führungstrio die meiste Arbeit. El-Farès gewann die zweite Sprintwertung. Nun stieg auch das Tempo dieser anfangs etwas gemächlich gefahrenen Etappe. Etwa 6,5 Kilometer vor dem Ziel griff Gutiérrez, der zuvor die letzte Sprintwertung gewann, aus dem Führungstrio an und konnte sich kurz absetzen. Vier Kilometer vor dem Ziel wurde aber auch er, wie zuvor schon seine beiden ehemaligen Begleiter, vom Feld gestellt. Das Team Garmin-Transitions zog den Zielsprint an, der schließlich von Mark Cavendish gewonnen wurde, der sich gegen Gerald Ciolek und Edvald Boasson Hagen durchsetzen konnte. Es war der erste Etappensieg des Briten bei dieser Tour und der elfte insgesamt. Thor Hushovd konnte mit einem guten fünften Platz seinen Vorsprung in der Punktewertung ausbauen. Wie am Vortag änderte sich auch in den anderen Wertungen nichts.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 5. Etappe der Tour de France 2010 am 8. Juli führte über 187,5 km von Épernay nach Montargis. Auf dieser flachen Etappe gab es drei Sprintwertungen sowie zwei Bergwertungen der 4. Kategorie. Nach der Aufgabe Amets Txurrukas aufgrund von Sturzverletzungen am Vortag gingen 188 der 198 gemeldeten Teilnehmer an den Start.", "tgt_summary": null, "id": 2080271} {"src_title": "III. Armeekorps (Wehrmacht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstellung.", "content": "Das III. Armeekorps wurde im Oktober 1934 in Berlin im Wehrkreis III aus der 3. Division der Reichswehr aufgestellt und trug zunächst noch die Tarnbezeichnung \"Befehlshaber im Wehrkreis III\". Erster Kommandierender General wurde Generalleutnant Erwin von Witzleben, der im November 1938 von General der Artillerie Curt Haase abgelöst wurde.", "section_level": 2}, {"title": "1939.", "content": "Am 26. August 1939 wurde das Korps unter Zurücklassung eines \"Stellvertretenden Generalkommandos\" (unter Generalleutnant Franz Maria von Dalwigk zu Lichtenfels) mobilisiert. Beim Überfall auf Polen unterstand das Korps der 4. Armee unter General der Artillerie Günther von Kluge, welche der Heeresgruppe Nord unter Generaloberst Fedor von Bock angehörte. Auf dem Vormarsch durch Westpreußen mit der 50. Infanterie-Division und der Brigade Netze (Grenzschutztruppe) erreichte das III. Armeekorps am 4. September 1939 den Nordrand von Bromberg. Der weitere Vormarsch erfolgte über Hohensalza in den Raum Gostynin, wo es vom 13. bis 21. September zu Kämpfen während der Schlacht an der Bzura kam.", "section_level": 2}, {"title": "1940.", "content": "Nach dem Ende des Überfalls auf Polen wurde das Korps im Oktober in die Eifel verlegt, wo es zunächst der 6. Armee, später der 12. Armee unterstellt wurde. Im Westfeldzug ab Mai 1940 stieß das Korps durch Luxemburg nach Belgien vor, durchbrach die südbelgischen Befestigungen und gelangte in der ersten Angriffsphase in den Raum des französischen Rethel. In der zweiten Phase des Westfeldzugs griff das Korps, dem die 3., 23. und 52. Infanterie-Division unterstellt war über Aisne nach Süden an. Es überschritt nach dem Durchbruch der Weygand-Linie die Marne und Seine und stieß im Raum Luzy bis an die Loire vor. Danach wurde es für kurze Zeit zum Schutz der Demarkationslinie eingesetzt. Ab Mitte Juli 1940 erfolgte die Verlegung nach Polen zur 18. Armee.", "section_level": 2}, {"title": "1941.", "content": "Nach mehrfach wechselnden Unterstellungen kam das neue \"III. Armeekorps (mot.)\" (umbenannt am 21. März 1941) im Mai 1941 zur 6. Armee, die zu Beginn des Russlandfeldzugs der Heeresgruppe Süd (ehem. Heeresgruppe A) angehörte. Beim deutschen Angriff auf die Sowjetunion (22. Juni) war das Korps aus Galizien angesetzt. Am linken Flügel der Panzergruppe 1 eingesetzt, stieß das Korps unter General von Mackensen in Richtung auf Luzk vor und war an der Panzerschlacht bei Dubno-Rowno beteiligt. Die zugeteilte 13. und 14. Panzerdivision waren danach in Kämpfe an der Stalin-Linie und im Raum Schitomir verwickelt. Ende Juli 1941 erreichte das Korps den Dnjepr bei Dnjepropetrowsk. Der weitere Vormarsch führte es bis Mariupol und im November bis Rostow am Don. Nach dem durch einen sowjetischen Gegenangriff erzwungenen Rückzug aus Rostow (→ Schlacht um Rostow) verbrachte das Korps in der Mius-Stellung. Am Jahresende waren dem Kommando neben der 13. und 14. Panzer-Division, die SS-Leibstandarte, die 60. motorisierte- und 125. Infanterie-Division unterstellt. Im Süden bildete die Küste des Schwarzen Meeres bei Taganrog den Front-Abschluss, im Norden schloss das XIV. mot. Armeekorps an.", "section_level": 2}, {"title": "1942.", "content": "Von Februar bis April 1942, sowie im Juni 1942 wurde das Korps auch als Gruppe Mackensen bezeichnet und griff dabei entscheidend in die Schlacht bei Charkow ein. Am 17. Mai begann die Gegenoffensive der übergeordneten Armeegruppe Kleist: die 14. und 16. Panzer-Division sowie 60. motorisierte Division drangen aus dem Raum Barwenkowo nordwärts gegen das Hinterland der sowjetischen Angriffsarmeen vor. Am 19. Mai wurde Isjum erreicht und die Bereka bei Petrowskoje überschritten. Der 14. Panzer-Division gelang am 22. Mai die Einnahme von Gussarowka, damit war die Breite des westlichen sowjetischen Brückenkopfes am Donez mehr als halbiert. Die vier südlich der Stadt Charkow im Angriff stehenden sowjetischen Armeen wurden von der drohenden Einkesselung völlig überrascht. Am 23. Mai konnte sich die Gruppe Mackensen mit der von Norden entgegen stoßenden 3. und 23. Panzer-Division vereinigen. Die eingeschlossenen sowjetischen Truppen versuchten bis 27. Mai nach Südosten auszubrechen, große Teile gerieten in Gefangenschaft, zudem war die starke Frontausbuchtung am westlichen Donez-Ufer beseitigt. Während der deutschen Sommeroffensive 1942 stieß der ab Juni 1942 als \"III. Panzerkorps\" bezeichnete Großverband im Rahmen der 1. Panzerarmee (Heeresgruppe A) über Rostow, Armawir und Maikop bis zum Terek vor. Nach Kämpfen um Naltschik und Ordschonikidse zog sich das Korps nach Einsetzen der sowjetischen Nordkaukasischen Operation aus dem Kaukasus zurück.", "section_level": 2}, {"title": "1943.", "content": "Im März 1943 folgten Einsätze bei Stalino und Lissitschansk/Slawjansk. Danach wurde das Korps im Raum Charkow aufgefrischt und auf das Unternehmen Zitadelle vorbereitet. Dabei kam es Anfang Juli als Teil der Armeeabteilung Kempf im südöstlichen Vorfeld von Belgorod zum Einsatz. Unterstellt waren dabei die 168. Infanterie-Division, 6. 7. und 19. Panzer-Division, die Schwere Panzerabteilung 503 und die Sturmgeschütz-Abteilung 228. Es folgten bis zum Jahresende Rückzugskämpfe als Teil der 4. Panzer- und 8. Armee bis an den Dnepr.", "section_level": 2}, {"title": "1944.", "content": "Im Januar und Februar 1944 wurde das Korps erneut aufgefrischt und führte zusammen mit dem XXXXVII. Panzerkorps die Gegenstöße bei Kirowograd und die Entsatzangriffe für den Kessel von Korsun. Während der Kampfhandlungen, bei denen die 1., 16., 17. Panzerdivision und die 1. SS-Panzer-Division eingesetzt waren und die bis zum 18. Februar 1944 andauerten, konnten 728 Panzer der Roten Armee zerstört werden. Von März bis April war es als Teil der 1. Panzerarmee an der Kesselschlacht von Kamenez-Podolski beteiligt. Danach wurde es zur Verfügung der Heeresgruppe Nordukraine gestellt. Infolge der Lwiw-Sandomierz-Operation der Roten Armee im Sommer 1944 musste sich das Korps bis an die Weichsel zurückziehen, wo es an den Kämpfen um den Baranow-Brückenkopf teilnahm. Im September erfolgte die Verlegung nach Ungarn, wo das Korps wieder der 6. Armee unterstellt wurde. Hier kam es im Oktober bei der Abwehr der sowjetischen Debrecener Operation zum Einsatz. Die 1., 23. und 24. Panzer-Division konnten hier drei sowjetische Korps (Kavalleriegruppe Plijew) abschneiden und schlagen, nur schwächere Gruppen konnten sich am 29. Oktober bei Nyiregyhaza den Ausbruch nach Süden erzwingen. Von November 1944 bis Januar 1945 war das Kommando Teil der \"Gruppe Breith\", die von seinem Kommandierenden General Hermann Breith geführt wurde und der weitere Korpsverbände unterstellt waren. Im November war die Gruppe Breith zentral an der Schlacht um Budapest beteiligt. Wegen der kritischen militärischen Lage in Transdanubien wurde das am 2. Dezember mit der Verteidigung Budapests betraute Generalkommando, am 12. Dezember abgezogen und in den Raum Stuhlweißenburg verlegt.", "section_level": 2}, {"title": "1945.", "content": "Am 7. Januar führte das Korps Entlastungsangriffe, welche das zwischen Czolnok und Gran bereits im Kampf befindliche IV. SS-Panzerkorps entlasten sollte. Hierzu hatte die 1., 3. und 23. Panzerdivision im Zusammenwirken mit dem Kavalleriekorps Harteneck Stellungen ostwärts von Mór, südwestlich von Csákberény, nordwestlich von Sárkeresztes bis Székesfehérvár bezogen. Der Vorstoß aus dem südlichen Vértes-Gebirge erfolgte nach Norden in Richtung Csákvár und Bicske. Im März 1945 folgte die Teilnahme an der erfolglosen Plattenseeoffensive. Über Veszprém und die Raab zog sich das Korps über Oberwart auf Hartberg zurück. Die unterstellte 1. Panzerdivision führte im Joglland eine letzte Gegenoffensive durch. Gegen im Feistritztal durchgebrochene Feindkräfte erfolgte Ende April ein letzter größerer Angriff der 1. Gebirgs-Division, um eine bedrohliche Lücke am Semmering zu schließen. Der Frontabschnitt konnte bis Kriegsende gehalten werden. Am 7. Mai erfolgte der Befehl sich hinter die Enns zu den Amerikanern abzusetzen. Die restlichen Truppen des Korps gerieten am 8. Mai 1945 zwischen Leoben und Gleisdorf in sowjetische Gefangenschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das III. Armeekorps der deutschen Wehrmacht, im vollen Titel Generalkommando III. Armeekorps, später III. Armeekorps (mot.) und III. Panzerkorps, war die Bezeichnung für die entsprechende Kommandobehörde, aber auch für den Verband aus mehreren Divisionen und eigenen Korpstruppen, der von diesem Generalkommando geführt wurde und unter dem Oberbefehl einer Armee oder Heeresgruppe stand.", "tgt_summary": null, "id": 1322310} {"src_title": "Abdisalam Ibrahim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Geboren in Mogadischu, zog er mit seiner Familie im Jahr 1998 nach Norwegen. Dort spielte er in den Jugendmannschaften von Øyer-Tretten IF und Lørenskog IF, bis er 2005 zu Fjellhamar FK, wo er im Jahr 2006 im Alter von 15 Jahren sein Debüt in der Herrenmannschaft gab. Anfang des Jahres 2007 unterzeichnete er einen Dreijahresvertrag für die Jugendakademie des englischen Topklubs Manchester City, gültig ab dem 1. Juli 2007. Im Frühjahr 2008 gewann er mit seinem Team den FA Youth Cup, wo man sich nach Hin- und Rückspiel mit 4:2 gegen den FC Chelsea durchsetzte. Sein erstes Profispiel bei den \"Citizens\" absolvierte er am 24. Januar 2010 beim FA-Cup-Spiel gegen Scunthorpe United. Dazu saß er auf der Bank bei der 1:3-Niederlage gegen den Rivalen Manchester United im Old Trafford beim League Cup und beim Sieg gegen den FC Portsmouth am 31. Januar. Am 21. Februar gab er dann endlich sein Premier League-Debüt beim 0:0-Unentschieden gegen den FC Liverpool. Am 7. April 2010 einigten sich er und sein Verein über einen neuen Vertrag, der bis zum Jahr 2014 lief. Im Januar 2011 wurde Ibrahim für einen Monat an Scunthorpe United ausgeliehen, doch nach Ablauf des Monats wurde die Leihfrist bis zum Saisonende hin verlängert. Für Scunthorpe absolvierte er elf Spiele ohne jeglichen Torerfolg. Zur Saison 2011/12 wurde Ibrahim an NEC Nijmegen ausgeliehen. Am 3. Dezember erzielte er beim 3:3-Unentschieden gegen den FC Groningen sein erstes Tor als Profi. Da Ibrahim mit seiner Reserverolle bei N.E.C. nicht zufrieden war, einigten sich der Spieler und die beiden Vereine Ende März, dass er direkt zu Manchester City zurückkehrte. Zur Saison 2012/13 wechselte Ibrahim auf Leihbasis in seine Heimat zu Strømsgodset IF. Der Leihvertrag lief bis zum Jahresende. Im Januar 2013 wurde der Leihvertrag um weitere sechs Monate verlängert. Im Januar 2014 wechselte Ibrahim zum griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus. Der Mittelfeldakteur unterschrieb einen Vertrag über dreieinhalb Jahre und wurde für die zweite Saisonhälfte an den griechischen Erstligisten Ergotelis ausgeliehen, wo er bis zum Saisonende zwölf Spiele bestritt. Bei der 1:4-Niederlage gegen seinen Stammverein Olympiakos Piräus erzielte er den einzigen Treffer seiner Mannschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Ibrahim hat alle norwegischen Jugendnationalmannschaften von der U-15 bis zur U-19 durchlaufen. Obwohl er noch für die U-19 spielberechtigt ist, spielt er auch schon für die U-21. Er hätte immer noch die Möglichkeit für sein Heimatland Somalia zu spielen, jedoch möchte er im Falle einer Nominierung für Norwegen spielen. Dies wurde durch sein Nationalmannschaftsdebüt am 15. Januar 2014 beim 2:1-Sieg über die Moldau bestätigt.", "section_level": 1}, {"title": "Spielstil.", "content": "Trotz seinen jungen Alters wird sein Spielstil mit dem seines früheren Mannschaftskollegen Patrick Vieira verglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Titel und Erfolge.", "content": "Manchester City: Strømsgodset IF: Olympiakos Piräus:", "section_level": 1}], "src_summary": "Abdisalam Abdulkadir Ibrahim (* 1. Mai 1991 in Mogadischu) ist ein norwegischer Fußballspieler somalischer Herkunft, der momentan beim norwegischen Klub Vålerenga Oslo unter Vertrag steht. Er war der erste Spieler mit somalischen Wurzeln, der in der Premier League spielte.", "tgt_summary": null, "id": 1791631} {"src_title": "Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophirt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "In zehn von einem kurzen Vorwort eingeleiteten Abschnitten resümiert Nietzsche die Hauptthemen seines Spätwerks. Wie er in der autobiographischen Schrift Ecce homo schrieb, bezieht sich „Götze“ auf das, was man bisher Wahrheit genannt habe, auf deren Ende die (Metapher der) Dämmerung deute: „Götzen-Dämmerung – auf deutsch: Es geht zu Ende mit der alten Wahrheit...“ Das Bild des Hammers, das auf eine heftige Zerstörung des Alten hinweist, ergänzt Nietzsche im Vorwort mit dem der Stimmgabel. Mit ihr verweist er auf das diagnostische Vorgehen, dass die so hinterfragten Götzen „hohle Töne“ von sich geben können. Zu den Schwerpunkten seiner Kritik gehören Metaphysik und Moral, Religion und erneut das Phänomen der Dekadenz, mit der sich Nietzsche seit langem beschäftigt und die er in unterschiedlichen Manifestationen beschrieben hatte. Der metaphysische Dualismus (Zweiteilung) beherrsche die Geschichte der abendländischen Kultur und Philosophie und teile die Welt in einen wahren und einen scheinbaren Bereich. Nietzsche arbeitet Phasen der platonischen und christlichen, Kantischen und positivistischen Einflussnahme dieser Trennungen heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Das Problem des Sokrates.", "content": "Am Beispiel des Sokrates, den er als kranken Niedergangs-Typen charakterisiert, vertieft sich Nietzsche in die Probleme der Dekadenz und Idiosynkrasie. Bereits in seiner noch im Banne Richard Wagners stehenden Frühschrift Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik hatte er sich mit der Zentralgestalt der griechischen Philosophie befasst und eine Kritik des \"Sokratismus\" formuliert. Dieser war für Nietzsche eine Verfallserscheinung und ließ die Tragödie verkümmern, indem das Element des Dionysischen verdrängt wurde. Dem bis in die Gegenwart anhaltenden Verfall stellte er die Werke des damals noch hochgeschätzten Komponisten gegenüber, in denen die Kräfte versöhnt seien. Die Ideen von Sokrates und Platon repräsentierten Verfalls-Symptome „griechischer Auflösung“, ihre Werturteile über das Leben seien dumm, hätten keinen philosophischen Wert und könnten nur als Symptome einer Krankheit verstanden werden. Der Wert des Lebens sei nicht abzuschätzen, und wer diese Frage als Philosoph zum Problem mache, untergrabe seine Weisheit. Mit Sokrates schlage der vornehme griechische Geschmack in die Dialektik um, mit welcher der „Pöbel“ nach oben komme. Wo die Autorität zur guten Sitte gehöre und nicht zu begründen, sondern zu befehlen sei, gelte der Dialektiker als „Hanswurst“. Die Sokratische Ironie sei womöglich Ausdruck von „Pöbel-Ressentiment“.", "section_level": 2}, {"title": "Die Vernunft in der Philosophie.", "content": "Im dritten Abschnitt – „Die Vernunft in der Philosophie“ – beklagt Nietzsche den Mangel der Philosophen an historischem Sinn, ihre Ablehnung des Werdens sowie ihre Neigung, „das Letzte und das Erste“ zu verwechseln, von höchsten Begriffen auszugehen, ohne ihre Entstehung zu berücksichtigen, ja sie von sich zu weisen. Das Höhere, so glaubten die meisten, dürfe nicht aus dem Niederen wachsen. Was, wie die Moral, ersten Ranges sei, müsse „Causa sui“ also nicht \"geworden\" sein, womit man den Begriff Gott erreicht habe: Das Letzte werde als Erstes gesetzt, als Ursache an sich. Die Menschheit habe teuer dafür gezahlt, die „Gehirnleiden kranker Spinneweber“ ernst zu nehmen. Es sei zudem falsch, dem Zeugnis der Sinne zu Gunsten einer Scheinwelt zu misstrauen. Was die Philosophen seit Jahrtausenden gemacht hätten, seien „Begriffs-Mumien“ gewesen, nichts Lebendiges sei aus ihren Händen gekommen. Die Vernunft sei die Ursache einer sinnlosen Zweiteilung der Welt. Die Sinne selbst würden nicht lügen, was aber aus ihrem Zeugnis \"gemacht\" werde, lege die Lüge hinein. Die Welt im Sinne des Christentums oder Kants in eine wahre und scheinbare zu trennen, sei eine Suggestion der Dekadenz.", "section_level": 2}, {"title": "Moral als Widernatur.", "content": "Im folgenden Kapitel unterzieht Nietzsche den Umgang mit den Leidenschaften einer Kritik, die mit physiologischen und psychiatrischen Fachbegriffen arbeitet. Den Passionen gegenüber habe sich vor allem die Kirche falsch verhalten, deren Praxis lebensfeindlich sei. Statt danach zu fragen, wie man Begierden \"vergeistigen\" und verschönen könne, seien sie bekämpft worden. „Aber die Leidenschaften an der Wurzel angreifen heisst das Leben an der Wurzel angreifen.“ Nietzsche unterscheidet eine „gesunde“ von einer „widernatürlichen“ Moral. Jede gesunde Moral sei von einem „Instinkt des Lebens beherrscht“, während die widernatürliche, „das heisst fast jede Moral, die bisher gelehrt...worden ist“, sich gegen die „Instinkte des Lebens“ wende und diese, „bald heimlich, bald laut“ verurteile. Die Vergeistigung der Sinnlichkeit, die Liebe, sei ein Triumph über das Christentum. Auch die Feindschaft sei vergeistigt worden, indem man nun ihren tiefen Wert begreife. Habe die Kirche zu allen Zeiten die Vernichtung ihrer Feinde angestrebt, würden die „Antichristen“ den Vorteil gerade darin sehen, dass die Kirche bestehe. In dieser „neuen Schöpfung“ voller Gegensätze seien „Feinde“ nötiger als „Freunde“, und auch den Wert der „inneren Feinde“ habe man erkannt: „Man ist nur fruchtbar um den Preis, an Gegensätzen reich zu sein“.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung und Titel.", "content": "Nietzsche hatte während des Sommers 1888, seines letzten, von hektischer Produktivität geprägten Schaffensjahres, den schon seit 1885 gehegten Plan aufgegeben, ein umfangreiches Hauptwerk mit dem Titel Wille zur Macht zu veröffentlichen. Nun arbeitete er an einem ähnlich breit angelegten Projekt: Der „Umwertung aller Werte“, aus dem er später die ersten 23 Abschnitte für den Antichristen und weitere Arbeiten wie den \"Ecce homo\", \"Nietzsche contra Wagner\" und den Gedicht-Zyklus \"Dionysos-Dithyramben\" ziehen sollte. In die \"Götzen-Dämmerung\" ging ein großer Teil des Materials aus dem \"Willen zur Macht\" ein. Die im Oktober 1888 vollendete Schrift sollte der Zusammenfassung und einer „vollkommenen Gesammt-Einführung“ in seine Philosophie dienen. In einem Brief an Franz Overbeck schrieb Nietzsche, dass er das druckfertige Manuskript innerhalb von zwanzig Tagen vollendete. Nietzsche schwebte dafür zunächst der Titel „Müßiggang eines Psychologen“ vor. Sein Freund Peter Gast indes schrieb ihm am 20. September, dieser Name klinge zu anspruchslos. Nietzsche habe seine Artillerie auf die „höchsten Berge gefahren“, habe Geschütze „wie es noch keine gegeben“ und brauche nur „blind zu schießen, um die Umgegend in Schrecken zu versetzen.“ Alles das sei kein „Müßiggang“ mehr. Wenn ein „unfähiger Mensch“ wie Gast bitten dürfe, so wünsche er sich einen „prangenderen glanzvolleren Titel.“ Nietzsche kam der Bitte nach und wählte die wirkungsvollere Bezeichnung „Götzen-Dämmerung,“ mit der er parodistisch auf Richard Wagners Oper \"Götterdämmerung \" anspielte. In einem Brief an Paul Deussen schrieb Nietzsche, die Schrift gebe einen „sehr strengen und feinen Ausdruck meiner ganzen philosophischen Heterodoxie“, die unter viel Anmut und Bosheit versteckt sei. Die Wagnerschrift und die \"Götzendämmerung\" seien wirkliche Erholungen während der „unermesslich schweren“ Aufgabe der \"Umwertung aller Werte\". Würde man die radikale Umwälzung verstehen, führte dies zu einer Spaltung der „Geschichte der Menschheit in zwei Hälften“. Der im Vorwort erwähnte, aber nicht exakt zitierte Wahlspruch lässt sich auf den römischen Dichter Aulus Furius Antias zurückführen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung und Rezeption.", "content": "Die Götzen-Dämmerung zählt zu den umstrittenen, vielschichtigen Werken, die das Bild von Nietzsches Philosophie am stärksten geprägt haben. Mit seinem atemlosen, hochfahrenden Stil gehört es zum stürmischen Finale des Jahres 1888. Nietzsches (auch krankheitsbedingte) Ungeduld zu publizieren bewirkte, dass sein architektonisches Gefühl ebenso schwand wie die theoretische und systematische Tendenz, die sich in den vorhergehenden großen Werken – \"Jenseits von Gut und Böse\" und der Genealogie der Moral – noch in herausragender Form gezeigt hatten. Wie Giorgio Colli formuliert, richtete der „paradoxe Knoten“ seiner Existenz, seine \"Unzeitgemäßheit\" ihn zugrunde, eine Einstellung, nach der alle von der Gegenwart hochgehaltenen Werte verachtenswert seien. Sei es schon schwer, mit dieser Überzeugung zu leben, werde es quasi unmöglich, sie der Gegenwart aufzudrängen, die \"Unzeitgemäßheit\" somit zeitgemäß zu machen. Das im Untertitel formulierte Programm ist häufig im Sinne einer gewaltfördernden Anleitung interpretiert und missverstanden worden. Auf die im Werk angelegte, von ihm provozierte Möglichkeit eines Missbrauchs der physiologischen Termini für eine menschenfeindliche „Sozialhygiene“ bis in die Zeit des Nationalsozialismus ist mehrfach hingewiesen worden. Nietzsche, der sich immer wieder mit physiologischen Fragestellungen (der Ernährung, der Diät) befasst hatte, scheint der Versuchung erlegen zu sein, die Dekadenz von einer rein naturalistischen Perspektive zu betrachten. So weist er auf physiologische Übereinstimmungen der Denker hin, die eine falsche, geringschätzige Auffassung vom Leben vertreten hätten und hebt die Hässlichkeit und „niedere Herkunft“ Sokrates’ hervor. Die Hässlichkeit sei häufig Ausdruck einer „gehemmten Entwicklung“ oder erscheine als „niedergehende Entwicklung.“ Anthropologen unter den Kriminalisten würden behaupten, der „typische Verbrecher sei hässlich [...] Aber der Verbrecher ist ein décadent. War Sokrates ein Verbrecher?“ Diese Herangehensweise führt im Kapitel „Streifzüge eines Unzeitgemäßen“ zu dem fatalen, vielgedeuteten Abschnitt „Moral für Ärzte“, in dem der Kranke als „Parasit der Gesellschaft“ bezeichnet wird. Manchmal sei es „unanständig, noch länger zu leben.“ Nachdem der „Sinn vom Leben, das Recht zum Leben verloren gegangen“ sei, sollte das „Fortvegetieren [...] in feiger Abhängigkeit eine Verachtung der Gesellschaft nach sich ziehen.“ Ein „wirkliches Abschiednehmen“ „auf stolze Art“ sei möglich, wenn der Tod aus freien Stücken und zur rechten Zeit, „inmitten von Kindern und Zeugen vollzogen“ werde. Das alles erscheine im Gegensatz zu „der erbärmlichen und schauderhaften Komödie, die das Christentum mit der Sterbestunde getrieben“ habe. In seinem Essay Nietzsches Philosophie im Lichte unserer Erfahrung beleuchtete Thomas Mann die scheinbar antihumanen Entgleisungen Nietzsches und bezeichnete sie als „trunkene und darum im Grunde nicht ernst gemeinte Provokationen des \"Ideals der Sittlichkeit\"“, von dem Novalis gesprochen hatte. Dieses Ideal, so Novalis, habe keinen „gefährlicheren Nebenbuhler“ als den der „höchsten Stärke“, das man auch „das Ideal der ästhetischen Größe benannt“ habe. Den schrillen Herausforderungen Nietzsches mit moralischer Entrüstung zu begegnen, sei inhuman und dumm. Man habe in Nietzsche ein Hamletschicksal vor sich, das Ehrfurcht und Erbarmen einflöße. Mit einem sensiblen Registrierungsinstrument habe er den kommenden Imperialismus vorempfunden und den Faschismus als „zitternde Nadel“ angekündigt. Allerdings seien die Ruchlosigkeiten geeignet gewesen, in der „Schund-Ideologie“ ihren Platz zu finden. Die „Moral für die Ärzte“ der Götzen-Dämmerung und manche seiner Züchtungs- und Ehevorschriften seien „tatsächlich, wenn auch vielleicht ohne wissentliche Bezugnahme auf ihn, in die Theorie und Praxis des Nationalsozialismus übergegangen“. Letztlich aber sei der Faschismus als pöbelhaftes „Kultur-Banausentum“ dem hohen Geist Nietzsches mit seinen vornehmen Idealen im Grunde fremd.", "section_level": 1}], "src_summary": "Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophirt ist ein 1889 veröffentlichtes Spätwerk Friedrich Nietzsches, in dem er wesentliche Aspekte seines bisherigen Denkens zusammenfasste. Mit ihm setzte er den Weg der \"Umwertung aller Werte\" weiter fort und bezog sich auf die „Götzen“ seiner Zeit, deren \"Dämmerung\" er voraussah. ", "tgt_summary": null, "id": 432977} {"src_title": "La Cortigiana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der folgende Inhalt bezieht sich auf die Version von 1525.", "section_level": 1}, {"title": "Prolog.", "content": "Es sprechen hier zwei Personen, der Komödiant, der für den Prolog zuständig ist und der Komödiant, der die Handlung vortragen soll. Das Publikum wiederum scheint aus einem geschlossenen Kreis von Menschen zu bestehen, da jeder und jede einzelne der Anwesenden den Komödianten bekannt ist. Dass es sich beim Publikum vornehmlich um Hofmänner und Hofdamen handelt, lässt sich dadurch folgern, dass die durch die Komödianten geäußerte Kritik des Lebens am Hof zum Teil Formen einer Publikumsbeschimpfung annimmt, wobei die wirklich Mächtigen am Hof verschont bleiben – im Gegenteil, die Komödianten schmeicheln ihnen geradezu. Rom, der Ort der Handlung sowie der Aufführung wird mit Babylon verglichen. Es wird der Name der Komödie vorgestellt. Wie in Ariosts \"La Cassaria\" (1508), Bibbienas \"La Calandria\" (1513) und Trissinos \"La Sophonisba\" (1515) wird der Prolog zum Teil der \"Questione delle lingua\" gewidmet. Der den Prolog sprechende Komödiant macht sich über die allgemein verbreitete sprachliche Ausrichtung nach Petrarca und dem Florentinischen lustig. Stattdessen geben die Komödianten ironisch vor, \"La Cortigiana\" orientiere sich sprachlich an einen gewissen Cinotto aus Bologna (wohl eine Art Narr am Hofe Leos X.). Als weiteres Vorbild wird der sagenhafte Komödiendichter Pasquino angegeben. Auch dieser Bezug ist ironisch zu verstehen, da in Wirklichkeit eine Statue in Rom als Pasquino bezeichnet wird, in der zu Zeiten Aretinos Spottverse über die Mächtigen der Stadt geheftet wurden. In der Version der Komödianten wird Pasquino als eine Art Halbgott verklärt. Ihrer Meinung nach handelt es sich bei Pasquino der Sage nach um einen Sohn der Musen, einen unehelichen jedoch, da Apollo der rechtmäßige Gatte der Musen sei. Pasquino ist aber nicht Apollos Sohn, denn die sagenhafte Schönheit der Musen habe viele Männer auf den Parnass gelockt, die dann Apollo die Hörner aufgesetzt hätten. Pasquino sei das Ergebnis einer dieser illegitimen Vereinigungen. Da Pasquino bei den Musen aufgewachsen sei und diese wiederum unterschiedlicher Herkunft seien, spreche dieser eine Vielzahl von Sprachen. Dass in Italien das Toskanische so beliebt ist, begründet der Komödiant des Prologs mit der scherzhaften Mär, dass die Laura, in die sich Petrarca in seinem Canzoniere verliebt habe, in Wirklichkeit eine Magd der toskanischen Muse Caliope sei, die wie ihre Herrin ein perfektes Toskanisch gesprochen habe. Während man sich in der Dichtung an Petrarca halten solle, sei es legitim, in der gesprochenen Sprache des Theaters den jeweiligen Dialekt zu gebrauchen. Abgesehen davon, seien Petrarcas Worte nur schwer zu verdauen. Um die Komödie für das Publikum verdaulicher zu machen, hat einer der beiden Komödianten dem Sprachklistier, als das die Komödie bezeichnet wird, Scheiße beigemischt. Im letzten Abschnitt des Prologs erfolgt schließlich Einführung in die Handlung. Als der Sienese Maco einst schwer krank ans Bett gefesselt war und mit dem Tode rang, schwor sich dessen Vater, den Sohn zum Kardinal zu machen, wenn dieser je wieder genesen sollte. Maco überwindet schließlich die Krankheit und wird dementsprechend von seinem Vater nach Rom geschickt. In Rom begegnet Messer Maco einem gewissen Andrea, der Maco weismacht, er müsse, um Kardinal zu werden, Hofmann sein. Die außerordentliche Dummheit der Sienesen ist bereits in Ariosts Komödie \"I Suppositi\" (1509) ein Topos. Neben Maco wird eine weitere Figur, nämlich der Neapolitaner Parabolano eingeführt, der eher durch Glück denn durch Verdienst zum Hofmann geworden ist. Parabolano, der sich in Laura, die Frau eines anderen Hofmanns verliebt hat, seine Liebe jedoch geheim hält, verrät sich im Schlaf, da zufällig einer seiner Diener zugegen ist, als er ihren Namen im Schlaf erwähnt. Dieser Diener nutzt die Situation, um seinen Herrn hinters Licht zu führen und macht diesem Glauben, Laura sei in ihn verliebt. Durch eine List des Dieners findet sich Parabolano schließlich nicht mit Laura, sondern mit einer ordinären Bäckerin zusammen. Das Ziel der Komödie ist u. a. das Leben am Hof realistisch wiederzugeben. In diesem Zusammenhang werden die Zuschauer darauf hingewiesen, dass sich \"La Cortigiana\" aufgrund ebendieses Realismus nicht immer an die Konventionen einer Komödie hält (wie sie in Aristoteles' \"Poetik\" vorgeschrieben wird). Rom sei schließlich nicht Athen.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Akt.", "content": "Als Maco mit seinem Diener Rom erreicht, ist er von der Pracht der Stadt überwältigt, zumal er fest daran geglaubt hatte, dass es keine schönere Stadt geben könne als Siena. Sie begegnen einem gewissen Andrea, dem Maco sein Vorhaben erzählt, Kardinal zu werden. Von Andrea erfährt Maco, dass er Hofmann werden müsse, um zum Kardinal aufzusteigen. Andrea fragt Maco und seinen Diener nach deren Unterkunft und verspricht ihnen, Maco mit Hilfe eines Handbuchs, das schon zahlreiche andere Rüpel zu Kardinälen gemacht habe, zu Kardinalswürden zu verhelfen. Von einem Straßenhändler kaufen Maco und sein Diener ein Buch mit dem Titel \"Il Cortigiano fallito\" (dt.: Der gescheiterte Hofmann). Maco und sein Diener verlieren einander, da Maco sich auf eine zum Fenster hinauslehnende Frau zugeht, in die er sich im Nu verliebt hat, während sein Diener in der Lektüre des soeben gekauften Buchs vertieft ist. Indessen unterhalten sich Rosso und Cappa, beide Diener Parabolanos über die miserablen Arbeitsbedingungen der Diener eines Hofmanns. Die Kritik wird jedoch später dadurch entschärft, dass sie sich mit Maßnahmen gegen ihren Herrn bzw. gegen die Bedingungen zurückhalten wollen, da ihr Herr seine Einstellung gegenüber ihnen verändern könne. Später, als sie merken, dass Flaminio und Valerio, zwei weitere Diener ihnen beim Gespräch gelauscht haben, wird die Kritik zusätzlich dadurch abgeschwächt, indem sie gegenüber den beiden behaupten, sie hätten das Gespräch absichtlich geführt, um den beiden einen Streich zu spielen. Flamino und Valerio beklagen sich anschließend über die Dummheit der Hofmänner, die ausgerechnet den falschen Dienern Glauben schenkten; deren Dünkel einzig auf das Alter und die Heldentaten ihres Geschlechts beruhten, ohne jedoch selbst irgendwelche Heldentaten vollbracht zu haben. Nach der von Valerio und Flaminio geäußerten Kritik kommt Parabolano, ihr Herr, hinzu. Dieser hat Maco bei sich aufgenommen, um ihn sogleich zu einem gewissen Cecotto zu schicken. Cecotto ist die eigentliche Kontaktperson Macos in Rom. Bevor sich Rosso zu Cecotto begibt, lässt Parabolano seinen Diener Maco bei einem Fischer ein paar Lampreten kaufen, um diese Cecotto als Geschenk zukommen zu lassen. Statt die Lampreten zu kaufen, zieht es Rosso jedoch vor, dem Fischer einen Streich zu spielen. Er handelt den Preis für die Lampreten herunter, gibt dem Fischer eine „Anzahlung“ und ruft einen Küster herbei, den er dem Fischer als Magistrat vorstellt und der angeblich den Restbetrag bezahlen soll. In Wirklichkeit hatte Rosso dem Küster erzählt, der Fischer und seine Frau seien vom Teufel besessen und bedürften der Teufelsaustreibung. Auf diese Weise wird der Fischer vom Küster und einigen Priestern fortgebracht, während sich Rosso mit den Lampreten davonmacht. Indessen trifft sich Maco, der seinen Diener immer noch nicht gefunden hat, mit Andrea, der ihm die ersten Lektionen für das Hofmann-Sein gibt. In diesen Lektionen kommt u. a. eine Kritik der Gottlosigkeit der Hofmänner zum Ausdruck.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Akt.", "content": "Rosso und Cappa braten die gestohlenen Lampreten. Indessen setzen Andrea und Maco die Lektionen im Hofmann-Sein, fort. Diesmal wird in ihnen die Vornehmheit der Hofmänner untereinander durch ihre Rohheit gegenüber ihren Dienern bloßgestellt. Nebenbei wird durch die Fragen Macos dessen außerordentliche Dummheit zur Schau gestellt. Indessen verrät Rosso den Zuschauern, dass er des Nachts zugegen war, als sein Herr von einer gewissen Laura geträumt und im Traum Geschlechtsverkehr mit ihr hatte. Niemand weiß von Parabolanos Verlangen bzw. von seiner Liebe. Rosso hat vor, zusammen mit seiner Bekannten Aloigia Parabolano einen Streich zu spielen. Die darauf folgende Unterhaltung zwischen dem alten Sempiternio und Flaminio erinnert an das 1. bis 3. Kapitel des zweiten Buchs von Baldassare Castigliones \"Il libro del cortigiano\". Beide erinnern sich wehmütig an den vergangenen Wohlstand und die zivilisierten Umgangsformen in den Höfen. In der darauffolgenden Szene trifft Rosso Aloigia, deren Meisterin, offenbar eine „Hexe“, wegen mehrerer Untaten verbrannt werden soll. Aretinos Humor richtet sich nicht gegen die Verbrennung von „Hexen“, sondern reproduziert gesellschaftliche Ressentiments. Nach der Aufzählung der Untaten von Aloigias Meisterin soll die Strafe als weit geringeres Übel, d. h. als nicht einmal angemessen erscheinen. Das Bedauern Aloigias und Rossos über das Schicksal von Aloigias Freundin soll beide als Erzschurken markieren. Rosso erzählt Aloigia von der Liebe seines Herrn. Aloigia versteht sofort, dass Rosso vorhat, seinen Herrn in seinem Wahn (nicht in der Liebe, sondern im Ehebruch – Laura ist mit einem Hofmann verheiratet) zu bestätigen. Maco hat indessen Andrea seine Liebe zu einer Kurtisanin namens Camilla Pisana gestanden, einer Frau, die er in der Szene sechs des ersten Akts beiläufig am Fenster gesehen hat. Besonders glaubwürdig ist die Liebe außerdem nicht, da Andrea ihm (in Szene 24, erster Akt) zur Bedingung gemacht hatte, sich, wolle er Hofmann sein, in eine Frau zu verlieben. Um seine Frau zu erobern, unterweist Andrea Maco im Abfassen von Liebesgedichten und Liebesbriefen – wohl eine Parodie auf die Hofmannsdichtung und ihr Zustandekommen. Rosso verrät indessen seinem Herrn, dass er den Namen seiner Angebeteten kennt, und macht sich ihn dadurch gefügig. Die Handlung blendet wieder zu Maco über: Camilla, Macos Angebetete, hat laut Andrea bereits seine Briefe erhalten. Wie in der Szene drei des dritten Aktes von Bibbienas \"La Calandria\" soll sich Maco als Träger verkleidet zu seiner Geliebten begeben, während sein Diener ihn als Herr verkleidet begleiten wird. Die beiden werden vor dem Haus Camillas von Andrea und Zoppino aufgehalten, die sich als römische Polizeischergen ausgeben, die angeblich nach Maco suchen, weil dieser ohne Passierschein Rom betreten habe und deshalb als Spion gelte. Maco ist ob dieser Nachricht entsetzt und begibt sich auf die Flucht. Sein provisorischer Diener Grillo wird von Andrea und Zoppino dazu angehalten, ihm nachzueilen und ihm zu erklären, dass es sich um einen Scherz handele, wie sie in Rom nun einmal üblich seien.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Akt.", "content": "Valerio ist auf seinen Kollegen Rosso eifersüchtig, weil Parabolano Rosso besser behandelt als ihn, obgleich er seinem Herrn treu dient, während Rosso immerfort über ihn lästert. Was Valerio nicht ahnt, ist, dass Parabolanos Bevorzugung Rossos in der Überzeugung Parabolanos begründet liegt, Rosso könne ihn mit seiner Angebeteten zusammenbringen. Aloigia findet sich schließlich zusammen mit Rosso bei Parabolano ein und wird zur Vermittlerin zwischen Parabolano und dessen Angebeteten. Parabolano schenkt ihr für ihre Mittlerrolle eine Halskette. Rosso lobt seinen Herrn vor Aloigia in den höchsten Tönen, murmelt aber die wahren Verhältnisse am Hof in seinen Bart hinein. Maco hat indessen nach dem Streich von Andrea und Zoppino zu Parabolano Zuflucht gesucht. Beim Dialog zwischen Rosso und Maco stellt sich heraus, dass sich Maco in eine Hure verliebt hat. In einer weiteren Szene eröffnet Aloigia Rosso den ersten Schritt in ihrem Plan: Sie möchte die Frau des Bäckers Erculano zu sich nach Hause bringen. Die Schwärmerei Parabolanos für seine Angebetete dient offensichtlich u. a. dazu, sich über die literarischen Frauenideale wie z. B. Dantes Beatrice und Petrarcas Laura lustig zu machen. Beide werden mit zeitgenössischen Kurtisaninnen verglichen (bereits im Prolog wurde Petrarcas Laura als die Magd einer Muse bezeichnet). Andrea setzt Macos Unterweisung im Hofmann-Sein fort. Diesmal geht es um den „physischen“ Wandel, den Maco durchmachen muss, um Hofmann zu werden – er soll in eine „Form“ gepresst werden und bestimmte Medikamente einnehmen. Grillo trifft indessen ein und lässt ausrichten, dass sich Macos Angebetete inzwischen bei Parabolano eingefunden hat, ohne jedoch Maco vorzufinden. Sie sei deshalb geradezu verzweifelt. Der Arzt, der Maco zum Wandel verhelfen soll, ist ein gewisser Maestro Mercurio. Wie Nicia im ersten und zweiten Akt von Machiavellis \"Mandragola\" (1518) soll Maco zu seiner vermeintlichen Verwandlung in ein Thermalbad gebracht werden. Maco soll weisgemacht werden, dass die Heizkessel des Thermalbads die Formen sind, in denen Hofmänner geformt werden. Die Medikamente, die Maco zu sich nehmen soll, sind in Wirklichkeit Brechmittel.", "section_level": 2}, {"title": "Vierter Akt.", "content": "Zum Streich des Hofmann-Werdens gesellt sich ein weiteres Element, nämlich die Laufwaage. Je mehr Maco wiegt, desto mehr muss er nun zahlen, um Hofmann zu werden. Als Aloigia und Rosso wieder einander begegnen, hat Rosso zuvor aus heiterem Himmel erfahren, dass sein Kollege Valerio ihn bei seinem Herrn zu diskreditieren sucht. Aloigia möchte Valerio dadurch Paroli bieten, indem sie Parabolano erzählt, Valerio habe ihn beim Bruder der Angebeteten verraten, weshalb sich dieser bei ihnen rächen wolle. Parabolano ist ob dieser Mär über Valerio äußerst erzürnt. Anschließend trägt Aloigia Parabolano auf, sich bei ihr einzufinden, da er dort auf seine Angebetete treffen würde. Valerio wird später wegen seiner vermeintlichen Denunziation von seinem Herrn gekündigt. Die Frau, mit der sich Parabolano treffen soll, ist nicht die vornehme Laura, sondern in Wirklichkeit die Bäckersfrau Togna, die sich allerdings als Mann verkleidet in Aloigias Haus einfinden soll. Die Szene, in der der Plan von Aloigia und Togna besprochen wird, ist Anlass, um die Situation der Frauen aus „dem Volk“ darzustellen. Tognas Mann, der die beiden bei ihrer Unterredung jäh unterbricht, ist Alkoholiker und krankhaft eifersüchtig. Togna hat ihren Mann satt, langweilt sich in der Einsamkeit und der ewig gleichen Hausarbeit und ist gewillt fremdzugehen. Szenenwechsel: Grillo, der provisorische Diener Macos, sollte eigentlich nach Siena gehen, um von dort Marzipankonfekt zu besorgen. Allerdings möchte er stattdessen einen konkaven Spiegel organisieren, um seinem vermeintlichen Herrn einen weiteren Streich zu spielen. Maco hat indessen im Kessel im Thermalbad, in dem er zum Hofmann geformt werden sollte, erbrochen. Rosso, der inzwischen zu Parabolanos Hausverwalter ernannt wurde, spielt einem zweiten Händler, diesmal einem Juden, einen Streich. Rosso gibt vor, eine Mönchskutte für seinen Bruder kaufen zu wollen, und heißt den Händler, sie anzuziehen, um zu sehen, ob sie auch seinem Bruder passe. Zuvor hat Rosso eine weitere Kutte anprobiert. Er heißt den Juden, sich umzudrehen, und rennt weg, der Jude hinterher. Als beide von Polizeischergen aufgehalten werden, gibt sich der Jude ihnen als solcher zu erkennen und wird wegen Verhöhnung des christlichen Glaubens abgeführt. Wieder Szenenwechsel: Nach der „Umformung“ im Thermalbad wird Maco der von Grillo besorgte Zerrspiegel vorgehalten. Maco ist angesichts seiner „Umformung“ alles andere als begeistert. Doch als er einen normalen Spiegel vorgesetzt bekommt, ist Maco in seinem Übermut kaum aufzuhalten. Er hat nichts weiter als Camilla im Sinn. Indessen begegnet Aloigia Rosso und berichtet ihm von dem Treffen mit Togna und gibt ihm zu verstehen, dass Tognas Mann von ihrem Plan Wind bekommen hat. Als es für Parabolano Zeit ist, sich zu seiner Angebeteten zu begeben, schiebt Rosso deshalb die Begegnung mit einem Spazierritt auf.", "section_level": 2}, {"title": "Fünfter Akt.", "content": "Der Mann Tognas kehrt wieder Heim und gibt vor betrunken zu sein. Maco hat in der Zwischenzeit Aloigias Haus erreicht. Der Mann Tognas, der zuvor die Unterredung zwischen seiner Frau und Aloigia unterbrochen hatte, ist wohl inzwischen eingeschlafen, denn er stellt nun fest, dass seine Frau in seinen Gewändern verschwunden ist. In seiner Eifersucht, entschließt er sich seiner Frau in ihren Gewändern nachzuspüren, um diese bei frischer Tat zu ertappen. Indessen haben Andrea und Zoppino die Kleider getauscht, werfen Maco, sich als spanische Soldaten ausgebend, aus dem Haus und vergnügen sich mit Camilla. Maco ist vor Schreck aus dem Fenster gesprungen. Während sich dies ereignet, ist Parabolano kurz davor, sich mit seiner „Laura“ (in Wirklichkeit Togna) zu vergnügen. Rosso bittet Parabolano, bevor dieser das Haus Aloigias betritt, die Scham seiner Angebeteten zu berücksichtigen. Außerdem bleibe seiner Angebeteten nicht viel Zeit, da ihr Mann sich des Abends zu seinem Gehöft aufgemacht habe, um nach dem Rechten zu sehen, und jederzeit zurückkehren könne. Parabolano folgt den Empfehlungen Rossos, da er seiner Angebeteten unter keinen Umständen Leid antun möchte. Was anschließend im Haus Aloigias geschieht, wird in der Komödie nicht verraten. Es ist zumindest von Lärm die Rede. Parabolano verlässt geschmäht das Haus Aloigias. Eventuell wurden Togna und Parabolano von Tognas Mann auf frischer Tat ertappt, oder Parabolano hat gemerkt, dass es sich bei seiner Sexualpartnerin nicht um Laura handelt. Jedenfalls lösen sich sämtliche Streiche in Wohlgefallen auf. Die Aufdeckung des Togna-Streichs hat die Versöhnung Parabolanos mit seinem Diener Valerio zur Folge. Dieser wiederum redet seinem Herrn aus, sich an Aloigia und Togna zu vergreifen. Als Ercolano hinzukommt und sich wegen Tognas Untreue diese dafür bestrafen möchte, gebietet ihm Parabolano Einhalt und versöhnt beide miteinander. Auch Maco kommt hinzu und erzählt den Anwesenden, was ihm widerfahren ist. Laut Valerio hat Maco Glück gehabt, denn viele integre Menschen, die in Rom bzw. am römischen Hof ihr Glück suchten hätten die Stadt als gebrochene Existenzen wieder verlassen. Um Ercolano zu beruhigen, erzählt Valerio ihm eine ulkige Geschichte des Hörneraufsetzens bzw. Fremdgehens – ein völlig unnötiger Trost, da Ercolano, wie er bekennt, bereits etlichen Männern die Hörner aufgesetzt hatte (also nicht besser als seine Frau ist). Am Ende wendet sich einer der Schauspieler an die Zuschauer und entschuldigt die Länge der Komödie mit dem Argument, dass sich in Rom die Dinge immer in die Länge zögen. Wem die Komödie nicht gefallen habe, sei selbst schuld, da er die Zuschauer nicht gebeten habe zu kommen. Es wird für das darauf folgende Jahr eine noch lustigere Komödie angekündigt. Wer sich bis dahin nicht gedulden könne, solle sich im übel beleumdeten Stadtviertel Ponte Sisto einfinden (wo sich solche Szenen jeden Tag abzuspielen scheinen).", "section_level": 2}, {"title": "Unterschiede der Version von 1534 zu der Version von 1525 (Auswahl).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zueignung.", "content": "In der Version von 1534 findet sich eine dem Kardinal von Trento gewidmete Zueignung. Eine Zueignung ist in der Fassung von 1525 inexistent. Wie auch in der an Papst Leo X. gerichteten Zueignung in Trissinos \"Sophonisba\" (1515) schmeichelt der Autor zunächst seinem Gönner. Der Hof des Kardinals habe nichts mit dem in der Komödie abgebildeten Hof gemein. Es folgt ein Seitenhieb gegen die Sarazenen bzw. die Türken, die Italien vor kurzem bedroht hatten ein und gegenüber Martin Luther. Am Ende der Widmung appelliert Aretino an die Barmherzigkeit des Kardinals, seine Komödie anzunehmen.", "section_level": 3}, {"title": "Prolog.", "content": "Auch der Prolog von 1534 ist im Vergleich zum Prolog von 1525 ein völlig anderer. Hier zanken sich nicht der für die Zusammenfassung der Handlung zuständige Komödiant mit dem Komödianten, der für den Prolog zuständig ist. Stattdessen sprechen hier ein Fremder und ein Hofmann miteinander. Der Fremde hat sich auf die Bühne verirrt und fragt den Edelmann, was dort vor sich gehe. Als er erfährt, dass eine Komödie aufgeführt werden soll, versucht er zu erraten, um welche Komödie es sich handelt. Dieses Nachfragen, gibt dazu Anlass, unterschiedliche mehr oder weniger berühmte Autoren zu kommentieren, darunter auch Ariost, Tasso, Bembo, Dante und Petrarca; sowie die Kardinalswürde der Lächerlichkeit preiszugeben. Schließlich wird die Handlung der Komödie erklärt. Diese besteht eigentlich aus zwei Handlungen, die miteinander verknüpft sind. Im Wesentlichen ähnelt hier die Beschreibung der Handlung der des Originals. Aloigia heißt nun Alvigia, Ercolano Arcolano.", "section_level": 3}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Textausgaben.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "\"La Cortigiana\" (1525).", "content": "Pietro Aretino: \"La Cortigiana\". Einaudi, Torino (Turin) 1970.", "section_level": 3}, {"title": "\"La Cortigiana\" (1534).", "content": "Pietro Aretino: \"La Cortigiana.\" In: Pietro Aretino: \"Tutte le commedie\". Mursia, Milano (Mailand) 1968.", "section_level": 3}], "src_summary": "La Cortigiana ist eine Komödie von Pietro Aretino in fünf Akten. Es existieren zwei Versionen: die erste, lange Zeit unveröffentlichte römische Version von 1525 und die zweite, venezianische Druckversion von 1534. Genaue Daten über die Entstehung und Aufführung der ersten Version sind nicht gesichert. Es wird jedoch vermutet, dass diese zwischen dem Februar und Juli 1525 entstanden ist und im selben Jahr während der Karnevalszeit aufgeführt werden sollte. Bei \"La Cortigiana\" handelt es sich um eine Parodie des damals noch unveröffentlichten \"Libro del Cortegiano\" (1526) von Baldassare Castiglione, in dem das Leben am Hof idealisiert wird.", "tgt_summary": null, "id": 2067113} {"src_title": "Paul Schall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "1919–1939: Der elsässische Autonomist.", "content": "Der ausgebildete technische Zeichner interessierte sich schon früh für den Journalismus. Er war von 1918 bis 1925 Redakteur und Karikaturist der politisch-satirischen Wochenschrift \"D ́r Schliffstaan\" (Der Schleifstein) und seit 1925 Chefredakteur der „Zukunft“, des Presseorgans des Elsaß-Lothringischen Heimatbundes. In dem bis zu seinem Verbot 1927 erscheinenden Blatt beanspruchte Schall für die Bewohner von Elsass und Lothringen den Status einer nationalen Minderheit innerhalb der Dritten Französischen Republik, deren religiöse, sprachliche, kulturelle und letztlich auch politischen Besonderheiten von der französischen Zentralregierung zu respektieren seien. Zusammen mit Hermann Bickler nahm Schall am 11. September 1927 am ersten Kongress der rechtsgerichteten autonomistischen Gruppe \"Breiz Atao\" („Bretagne für immer)“ in Rosporden teil. Auf seine Initiative hin wurde dort am 12. September 1927 ein «\"Comité des minorités nationales de France\"» (\"Komitee der Minderheitenvölker Frankreichs\") gegründet, das katalanische, bretonische, flämische und korsische Autonomisten in Frankreich dazu aufrief, „Separatisten“ zu werden und sich von Frankreich zu lösen. Am 25. September gründete Schall zusammen mit Karl Roos und René Hauss die „Unabhängige Landespartei für Elsaß-Lothringen“ (ULP), die ein weitgefasstes Selbstbestimmungsrecht für Elsass-Lothringen forderte. Nachdem am 12. November zunächst die \"Zukunft\" verboten wurde, wurde Schall am 30. Dezember 1927 verhaftet, 23 weitere Autonomisten zwischen November 1927 und März 1928 ebenso. Schall wurde im nachfolgenden Colmarer Komplott-Prozess am 24. Mai 1928 wegen Verschwörung gegen die Staatssicherheit (\"atteinte à la sûreté de l'Etat\") zu 1 Jahr Gefängnis und 5 Jahren Aufenthaltsverbot im Elsass verurteilt. Allerdings wurde er im nachfolgenden Juli aufgrund einer Amnestie frei gelassen, die Gerichtsurteile 1931 schließlich durch Begnadigung für alle in Colmar verurteilten Autonomisten aufgehoben. Zwischen 1928 und 1931 war Schall einer der Wortführer der \"Unabhängigen Landespartei\". Er wurde jedoch in den folgenden Jahren zunächst durch Karl Roos und später durch Hermann Bickler aus dieser führenden Position verdrängt. 1939 wurde Schall verhaftet, zunächst als einer der Nanziger in Nancy inhaftiert, später nach Südfrankreich verlegt und 1940 von deutschen Truppen wieder befreit.", "section_level": 1}, {"title": "1940–1945: Der Kollaborateur.", "content": "Ins Elsass zurückgekehrt, unterzeichnete Schall das Manifest von Drei-Ähren (\"Manifeste des Trois-Épis\"). Er trat in die NSDAP ein und wurde zum stellvertretenden Chefredakteur der „Straßburger Neueste Nachrichten“ und zum Kreisleiter von Molsheim ernannt. 1942 wurde Schall Nachfolger Hermann Bicklers als Kreisleiter von Straßburg. Anlässlich einer Rede am 14. Februar 1943 behauptete er, bereits in den dreißiger Jahren an nationalsozialistischen Versammlungen in Kehl, Offenburg und Freiburg teilgenommen und damals auch Adolf Hitler getroffen zu haben. Er unterstützte bis zuletzt die Politik des Gauleiters Robert Wagner und richtete noch 1945 von einer Rundfunkstation in Hessen aus tägliche Appelle an die elsässische Bevölkerung.", "section_level": 1}, {"title": "Nach 1945: Exil in Deutschland.", "content": "Am 4. September 1947 wurde Schall von einem französischen Gericht (neben Hermann Bickler, Friedrich Spieser und einigen anderen) wegen Staatsverrats in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Er war nach Württemberg geflohen und erhielt schließlich 1956 die deutsche Staatsangehörigkeit. Bis 1970 war er Chefredakteur der Zeitschrift „Der Westen“. 1981 verstarb Paul Schall. In der Sowjetischen Besatzungszone wurden \"Ende der Demokratie?\", \"Der Elsässer-Front entgegen\" und \"Karl Roos und der Kampf des heimattreuen Elsaß\" im Jahr 1946 auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Schall (* 15. Juni 1898 in Straßburg; † 16. Oktober 1981 in Karlsruhe) war ein autonomistischer elsässischer Politiker und Journalist.", "tgt_summary": null, "id": 1679083} {"src_title": "Fushimi Sadanaru", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühes Leben.", "content": "Prinz Sadanaru wurde 1858 als 14. Sohn des Prinzen Fushimi Kunie geboren und folgte diesem nach seinem Tod 1875 als Oberhaupt des Fushimi-no-miya-Zweiges der japanischen Kaiserfamilie nach. 1872 wurde er mit der Prinzessin Arisugawa Toshiko verheiratet, einer Tochter von Prinz Arisugawa Taruhito, mit welcher er vier Kinder hatte, eine Tochter und drei Söhne.", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Karriere.", "content": "Da ihm eine militärische Laufbahn zugedacht wurde, wurde er nach einer grundlegenden Ausbildung in den 1870er Jahren an die Militärschule Saint-Cyr in Frankreich und anschließend an verschiedene Militärhochschulen im Deutschen Reich geschickt. Nach seiner Rückkehr nach Japan setzte er sich stark dafür ein, in der Armee einen Generalstab nach preußischem Vorbild einzuführen. 1889 wurde er zum Generalmajor befördert. Im Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg kommandierte Prinz Sadanaru die 4. Division, mit welcher er zu Anfang des Krieges auf der Halbinsel Liaodong landete. Später nahm er an der Japanischen Invasion Taiwans teil. Er vertrat den Meiji-Tennō bei der Krönung von Zar Nikolaus II. am 26. Mai 1896. Im Jahre 1898 wurde er zum Generalleutnant befördert und erhielt das Kommando über die in Himeji stationierte 10. Division. 1901 wechselte er zur 1. Division. Nach Beginn des Russisch-Japanischen Krieges landete er mit seinen Truppen erneut auf der Halbinsel Liaodong, welche zu diesem Zeitpunkt ein russisches Pachtterritorium war. Im Juni des Jahres folgte Prinz Sadanarus Beförderung zum vollwertigen General und die Rückverlegung nach Japan, wo er kurz im Obersten Kriegsrat diente, bevor Meiji-Tennō ihn auf eine diplomatische Mission in die USA sandte. Nach der Unterzeichnung des Vertrag von Portsmouth wurde er weiter nach Großbritannien geschickt, um der dortigen Regierung den offiziellen Dank für jegliche Form der Unterstützung im Russisch-Japanischen Krieg auszusprechen. 1909 erfolgte seine nächste diplomatische Verwendung, als er eine Delegation nach China anführte. Er kam erneut ins Vereinigte Königreich, als er am 20. Mai 1910 am Staatsbegräbnis von König Eduard VII. teilnahm und sich im Anschluss mit dem neuen König Georg V. im Buckingham Palace traf. Prinz Sadanaru galt als enger Berater von Kronprinz Yoshihito, dem späteren Taishō-Tennō. Nach dessen Thronbesteigung erhielt er daher den Titel eines Naidaijin für den Zeitraum von 1912 bis 1915. 1914 erhielt er den zu dieser Zeit hauptsächlich zeremoniellen Titel eines Gensui (Feldmarschall) und 1916 wurde ihm der Chrysanthemenorden verliehen. Prinz Sadanaru starb am 5. Februar 1923 an den Folgen einer Grippe und wurde unter Ehren mit einem Staatsbegräbnis beigesetzt. Sein Sohn Fushimi Hiroyasu folgte ihm als Oberhaupt des Fushimi-no-miya.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prinz Fushimi Sadanaru (jap. \"Fushimi-no-miya Sadanaru-shinnō\"); (* 9. Juni 1858 in Kyōto, Japan; † 4. Februar 1923 in Takagami, Strom Chōshi) war das 22. Oberhaupt des Fushimi-no-miya, eines der vier Prinzenhäuser (Seshū Shinnōke) des Japanischen Kaiserhauses und ein Feldmarschall (Gensui) der Kaiserlich Japanischen Armee.", "tgt_summary": null, "id": 406724} {"src_title": "Seitokai Yakuindomo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Schüler Takatoshi Tsuda entscheidet sich aus reiner Bequemlichkeit für die \"Ōsai Gakuin\" als Oberschule. Ungeachtet dessen, dass diese bis vor kurzem eine reine Mädchenschule war. So befindet er sich im ersten Jahrgang, in dem sowohl Mädchen als auch Jungen zusammen den Unterricht besuchen. Doch noch bevor er am ersten Tag das Schulgelände überhaupt betreten kann, wird er von der Schülerratsvorsitzenden Shino Amakusa zur Einhaltung der korrekten Kleiderordnung gezwungen. Dabei lernt er auch direkt die zwei weiteren Schülerratsmitglieder Aria Shichijō und Suzu Hagimura kennen. Dabei kommt Shino überraschend die Idee, ihn mit in den Schülerrat aufzunehmen, da nun schließlich auch männliche Schüler vorhanden seien und sich das auch in der Besetzung des Rates widerspiegeln solle. Von diesem Zeitpunkt an versucht er die Aufgaben des Schülerrats mitzuerledigen und sieht sich mit den nahezu durchgehend zweideutigen und perversen Gedanken von Shino und den Macken der anderen Schüler und Ratsmitglieder konfrontiert.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichungen.", "content": "Die Yonkoma-Mangareihe \"Seitokai Yakuindomo\" wird vom japanischen Künstler Tozen Ujiie geschrieben. Seit der Mai 2007, in der Juni-Ausgabe, wurde der Manga in dem Magazin \"Magazine Special\" publiziert, das von Kodansha verlegt wird. Im Juli 2008 wurde die Publikation eingestellt und im \"Shūkan Shōnen Magazine\" des gleichen Verlegers fortgeführt. Die einzelnen Kapitel wurden zu bisher 16 Tankōbon-Ausgaben zusammengefasst. Der fünfte Sammelband erschien auch in einer Sonderausgabe mit einer OVA.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Aufbauend auf dem Manga entstand im Jahr 2010 die gleichnamige 13-teilige Anime-Fernsehserie \"Seitokai Yakuindomo\", die im Studio GoHands unter der Regie von Hiromitsu Kanazawa animiert wurde. Die Erstausstrahlung der Serie begann in den frühen Morgenstunden des 5. Juli 2010, und damit am vorherigen Fernsehtag, auf TV Kanagawa. Einige Tage später begannen ebenfalls die Sender Chiba TV, TV Saitama, Sun TV, KBS Kyōto, Tokyo MX, TV Aichi und AT-X mit der Ausstrahlung. Die letzte Folge wurde am 27. September 2010 übertragen, an deren Ende eine Fortsetzung durch eine zweite Staffel in Aussicht gestellt wurde. Vom 4. Januar bis 29. März 2014 wurde eine zweite 13-teilige Staffel namens \"Seitokai Yakuindomo*\" () auf AT-X erstausgestrahlt, sowie verzögert auch auf Tokyo MX, TV Saitama, Chiba TV, TV Kanagawa, Sun TV, TV Aichi, KBS Kyōto und BS11. Zeitgleich wird eine englisch untertitelte Fassung auf Crunchyroll als Simulcast gestreamt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Im Vorspann der Serie wurde der Titel \"Yamato Nadeshiko Education\" () von Triple Booking, einer Gruppe bestehend aus den Seiyū Yōko Hikasa, Satomi Satō und Sayuri Yahagi verwendet. Im Abspann war der Titel \"Aoi Haru\" () zu hören, der von Angela interpretiert wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Seitokai Yakuindomo (jap., dt. „Schülerratsmitglieder“) ist eine Shōnen-Mangareihe, die von Tozen Ujiie geschrieben und gezeichnet wird. Seit Mai 2007 erschien der sich auf einen Schülerrat und dessen perverse Gedanken konzentrierende Manga innerhalb von \"Magazine Special\" und wird seit Juli 2008 im \"Shūkan Shōnen Magazine\" fortgeführt. Im Jahr 2010 wurde \"Seitokai Yakuindomo\" vom Animationsstudio GoHands als gleichnamige Anime-Fernsehserie adaptiert und im Jahr 2011 als OVA. Am 4. Januar 2014 fand die Premiere der 2. Staffel mit Namen Seitokai Yakuindomo* auf AT-X statt.", "tgt_summary": null, "id": 661920} {"src_title": "Wilfred Hudleston Hudleston", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wilfred Hudleston war der älteste Sohn des Arztes John Simpson und Elizabeth Ward, der Tochter von Thomas Ward und Eleanor Hudleston. Die Familie Simpson nahm 1867 den Namen Hudleston an. Seine Schulbildung erhielt er zunächst an der St. Peter’s School in York, wechselte dann nach Uppingham und schließlich an das St. John’s College in Cambridge, wo er 1850 den Grad des B.A. und 1853 den des M.A. erhielt. Hudleston war zeitlebens studierter Amateur-Geologe, da er aufgrund des Familienvermögens keinem geregelten Beruf nachgehen musste. Während seines Studiums wandte er sich zunächst der Ornithologie zu, und unternahm mehrere ausgedehnte Studienreisen, so etwa nach Lappland, Algerien, Griechenland und die Türkei. Von 1862 bis 1867 studierte er Naturgeschichte und Chemie an der University of Edinburgh und am Royal College of Chemistry in London. Er hörte unter anderem Geologie bei Adam Sedgwick in Cambridge, war zunächst jedoch unentschlossen, ob er seine wissenschaftlichen Ziele der Chemie oder der Geologie widmen sollte. Seine Entscheidung für die Geologie fiel durch seine Zusammenarbeit mit dem Paläontologen John Morris vom University College London. Hudleston lebte in London, verbrachte jedoch einen Teil des Jahres auf seinen Besitzungen in Dorset und Yorkshire. Seit 1880 war er mit Rose Heywood Benson of Littlethorpe verheiratet. Als vermögender Mann konnte er seine geologische Forschungen selbst finanzieren und war unter anderem bekannt durch seine Mineralien- und Fossiliensammlung, die er in seinem Haus in South Kensington aufbewahrte. Obwohl sein Interesse vor allem der Paläontologie gewidmet war, beteiligte er sich außerdem an allgemeinen geologischen Diskussionen wie etwa der Kontroverse über die geologische Natur der schottischen Highlands, veröffentlichte Arbeiten über Fragen der Geologie Afrikas, Indiens und Syriens, und widmete sich der Zusammenfassung und Präsentation aktueller Forschungsergebnisse in Review-Artikeln. Insgesamt publizierte er mehr als 60 wissenschaftliche Schriften. Neben seinen Forschungen nahm er rege am geologischen Gesellschaftsleben Londons teil. 1881 bis 1883 übernahm er die Präsidentschaft der Geologists’ Association, nachdem er von 1874 bis 1876 bereits Sekretär der Association gewesen war, die einen Sammelpunkt für Amateurgeologen bildete. 1884 wurde er zum Fellow of the Royal Society gewählt. Er war von 1886 bis 1890 Sekretär und von 1892 bis 1894 Präsident der Geological Society of London und erhielt die Wollaston-Medaille der Gesellschaft im Jahr 1897. 1906 stiftete er den 1908 fertiggestellten Neubau des Dove Marine Laboratory in Cullercoats, Northumberland, heute ein Teil der University of Newcastle, nachdem das ursprüngliche Gebäude 1904 bei einem Feuer zerstört worden war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilfred Hudleston Hudleston, geb. \"Simpson\", auch \"Wilfrid Hudleston Hudleston\" (* 2. Juni 1828 in York; † 29. Januar 1909 in West Holme, Dorset) war ein britischer Geologe.", "tgt_summary": null, "id": 365196} {"src_title": "Daniel Fuchs (Schriftsteller)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Fuchs war das vierte Kind jüdischer Emigranten, die als Jugendliche in die USA gekommen waren. Der Vater stammte aus Russland, die Mutter aus Polen. Seine frühe Kindheit verbrachte Fuchs an der Lower East Side, wo sein Vater einen Kiosk betrieb. Als er fünf Jahre alt war, zog die Familie in den Stadtteil Williamsburg in Brooklyn um. Die neue Umgebung prägte ihn und hatte großen Einfluss auf sein späteres literarischen Schaffen. Fuchs stellte frühzeitig seine schriftstellerische Neigung unter Beweis. An der High School übernahm er die Redaktion der Schülerzeitung, am City College die der studentischen Literaturzeitschrift. Bei einem Aufenthalt in einem Ferienlager in Massachusetts, wo er als Schwimmlehrer tätig war, lernte er seine spätere Frau Susan kennen. Die beiden heirateten 1932 und hatten später drei gemeinsame Kinder.", "section_level": 2}, {"title": "Schriftsteller.", "content": "1931 erschienen Auszüge von „A Brooklyn Boyhood“, einer Geschichte, in der Fuchs Erlebnisse seiner Jugend in Williamsburg verarbeitet hatte, unter dem Titel „Where Al Capone Grew Up“' in der \"New Republic\". Chefredakteur Malcolm Cowley empfahl dem jungen Autor, seine Schilderungen zu einem Roman auszubauen. Weil seine Arbeit als Grundschullehrer zu viel Zeit in Anspruch nahm, konnte Fuchs dies erst in den Sommerferien des folgenden Jahres umsetzen. Es entstand der Roman \"Summer in Williamsburg\", in dem ein Ich-Erzähler das Leben der jüdischen Bevölkerung des Stadtteils beschreibt. \"Summer in Williamsburg\" wurde 1934 veröffentlicht. In schneller Folge schrieb Fuchs zwei weitere Romane, \"Homage to Blenholt\" (1936) und \"Low Company\" (1937), die ebenfalls gedruckt wurden. Letzterer Roman, die düstere Beschwörung einer Welt voller Verbrechen, gilt als sein bestes Werk. Obwohl Fuchs den Schauplatz hier von Williamsburg in das fiktive Neptune Beach verlegte (für New Yorker leicht als Brighton Beach identifizierbar), sind die drei Romane zusammen als „Williamsburg-Trilogie“ (seltener: „Brooklyn-Trilogie“) bekannt. Sie erhielten gute bis sehr gute Kritiken, fanden aber kaum Leser. Enttäuscht von dem Misserfolg, gab Fuchs die Arbeit an einem vierten Roman auf und verkaufte Auszüge des bereits Geschriebenen als Kurzgeschichten an Zeitschriften wie \"The New Yorker\", \"Collier’s\" und \"The Saturday Evening Post\". Auf Einladung versuchte er sich kurzzeitig als Drehbuchautor in Hollywood, kehrte aber nach wenigen Monaten desillusioniert nach New York zurück. Er verarbeitete die Erfahrung in der Kurzgeschichte „Dream City or the Drugged Lake“ (1937).", "section_level": 2}, {"title": "Drehbuchautor.", "content": "Nachdem 1939 erstmals eine seiner Kurzgeschichten verfilmt worden war, ging Fuchs 1940 wieder nach Kalifornien, diesmal auf Dauer. Während des Zweiten Weltkriegs diente Fuchs in der Navy und arbeitete für das Office of Strategic Services. In dieser Zeit begann auch seine Karriere als professioneller Drehbuchautor. Er schrieb selbst Drehbücher, wirkte an solchen mit oder lieferte Vorlagen, die von anderen in ein Skript umgesetzt wurden. Der erste Film, bei dem sein Name auf der Leinwand erschien, war 1942 \"The Big Shot\", ein Gangsterfilm mit Humphrey Bogart in der Hauptrolle. Zu den bekanntesten Filmen, bei deren Entstehung Fuchs mitwirkte, zählen Vertreter des Film Noir: \"Der Mann mit der Narbe\" (\"Hollow Triumph\") von 1948, der Robert Siodmak-Film \"Gewagtes Alibi\" (\"Criss Cross\") mit Burt Lancaster in der Hauptrolle von 1949 und \"Unter Geheimbefehl\" (\"Panic in the Streets\"), inszeniert von Elia Kazan, aus dem Jahr 1950. Bei dem wenig bekannten \"The Gangster\" (1947), einem weiteren Film Noir, für den Fuchs das Drehbuch schrieb, handelte es sich um eine Adaption seines eigenen Romans \"Low Company\". Obwohl Fuchs nie zu den Größen des Fachs zählte, war er als Autor in Hollywood doch erfolgreich. Die größte Anerkennung erlangte er für den Film \"Tyrannische Liebe\" (\"Love Me or Leave Me\"), der 1955 unter der Regie von Charles Vidor mit Doris Day und James Cagney in den Hauptrollen entstand. Bei der Verarbeitung der Lebensgeschichte der Sängerin Ruth Etting verfasste Fuchs die Vorlage und arbeitete am Drehbuch mit. Für die Vorlage wurde er 1956 mit dem Oscar ausgezeichnet, für das Drehbuch nominiert. In dieser Zeit schrieb er auch weiter Kurzgeschichten, zumeist für \"The New Yorker\". Das letzte Filmskript, an dem er mitwirkte, war für den Western \"Vom Teufel geritten\" (1958).", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Jahre.", "content": "1961 wurde die „Williamsburg-Trilogie“ wiederaufgelegt. Die drei Romane erschienen nun in einem Band und zogen größeres Interesse der Kritik auf sich. Seitdem sind sie, zusammen oder einzeln, mehrfach neu gedruckt wurden. Fuchs arbeitete ein zurückgewiesenes Drehbuch in seinen vierten und letzten Roman \"West of the Rockies\" um, der 1971 erschien, aber kein Erfolg wurde. Neben Kurzgeschichten verfasste er eine Reihe autobiografischer Texte, die zumeist in \"Commentary\" erschienen. Sie finden sich in dem Sammelband \"The Apathetic Bookie Joint\" von 1979. Erstmals veröffentlicht wurde darin zudem die autobiografische Novelle „Triplicate“. Ein Sammelband der Hollywood-Geschichten von Fuchs wurde 2005 herausgegeben, die Einleitung schrieb John Updike. Im Alter von 84 Jahren starb Daniel Fuchs 1993 in Los Angeles an Herzversagen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Daniel Fuchs (* 25. Juni 1909 in New York; † 26. Juli 1993 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor.", "tgt_summary": null, "id": 62688} {"src_title": "Alaungsithu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abstammung.", "content": "Alaungsithu war der Urenkel von Anawrahta (reg. 1044 bis 1078) und Enkel von König Sawlu (reg. 1077 bis 1084), seine Mutter war Shwe Einsi, eine Tochter von König Kyanzittha (reg. 1084 bis 1112), und sein Vater hieß Sawyun.", "section_level": 1}, {"title": "Regierung.", "content": "Alaungsithu war während der ersten Hälfte seiner Regierung mit der Niederschlagung von Aufständen und Revolten in Tenasserim und im nördlichen Arakan beschäftigt. Gemäß einer Inschrift in Pali, die bei Mergui gefunden worden ist, gelobten die Bewohner Tenasserims später Gefolgschaft gegenüber Bagan. Der rechtmäßige Herrscher in Arakan war von einem Usurpator nach Bagan vertrieben worden, wo er schließlich starb. Mit Hilfe Alaungsithus konnte der rechtmäßige Erbe auf den Thron Arakans steigen. Alaungsithus machte sich auf weiten Reisen durch sein Herrschaftsgebiet ein eigenes Bild der Lage im Land und ließ viele Bauwerke zu Ehren Buddhas errichten, deren wichtigstes wohl der Thatbinnyu-Tempel darstellt (Einweihung 1144). Diese Reisen, eher Pilgerfahrten, bilden das wichtigste Thema der Annalen seiner Regierungszeit. Seine längere Abwesenheit vom Palast führte aber auch zu Problemen bei der Verwaltung des Landes, so dass es offenbar zu Unordnung kam. Sein frühester großer Tempelbau dürfte der Shwegugyi gewesen sein, in dem sich eine Inschrift mit ungefähr folgendem Text befindet: \"Da war ein König weise, der stets den Guten sein Gehör liebevoll lieh, sein Name ist...\" Das könnte der Text aus einer Tragödie sein. Denn in der Shwegugyi, wörtlich \"Große goldene Höhle\" (\"Gu\" bedeutet ebenso Höhle wie Tempel), wurde dieser König, altersschwach schon und dem Ende nahe, von seinem nach der Macht begierigen Sohn Narathu sicherheits-halber erstickt, der anschließend den Thron bestieg. Als Min Sithu wurde Alaungsithu nach seinem Tod entsprechend dem burmesischen Volksglauben zu einem Nat-Geist. Er ist in der Auflistung der 37 offiziellen Nat nach R.C. Temple als 31. angeführt und wird üblicherweise in königlichen Kleidern auf einem Thron sitzend dargestellt, ein Knie erhoben, den Fuß auf dem Sitz. Wolfmar Zacken – \"Burma/Myanmar Kunst – Kultur – Land – Leben – Geschichte – Gegenwart\". 1. Auflage Edition Zacke, 2013", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "ISBN 978-3-9503553-0-7, http://www.burma-myanmar-info.com/buch", "section_level": 1}], "src_summary": "Alaungsithu (Birmanisch:, gesprochen [ʔəláuɴ sìθù], auch Sithu I genannt, voller Thronname \"Sri Tribhuwanaditya Pavarapandita Sudhammaraja Mahadhipati Narapatisithu\"; * um 1090 in Bagan; † 1167 ebenda) war König von Bagan im heutigen Myanmar ab 1113.", "tgt_summary": null, "id": 2311495} {"src_title": "Kevin Korjus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Wie die meisten Motorsportler begann Korjus seine Karriere im Kartsport und war bis 2008 in dieser Sportart aktiv. Außerdem gab er für das TT Racing Team sein Debüt im Formelsport und wurde auf Anhieb Vizemeister der finnischen Formel Renault. 2009 blieb er beim TT Racing Team und trat in der nordeuropäischen Formel Renault an. Mit einem zweiten Platz als bestes Resultat belegte er am Saisonende den fünften Platz in der Fahrerwertung. 2010 wechselte er zum finnischen Rennstall Koiranen Bros. Motorsport und ging im Formel Renault 2.0 Eurocup an den Start. Korjus fuhr sofort vorne mit und erzielte im ersten Rennen einen Sieg. Mit insgesamt neun Siegen sicherte er sich den Meistertitel bereits ein Rennwochenende vor Saisonende. Mit einem Alter von 17 Jahren ist Korjus der jüngste Meister in der Geschichte dieser Rennserie. Darüber hinaus nahm er an fünf Rennen der nordeuropäischen Formel Renault teil und entschied alle Läufe für sich. In der Gesamtwertung wurde er Achter. 2011 trat Korjus für den Rennstall Tech 1 Racing, der im Vorjahr die Teammeisterschaft für sich entschieden hatte, in der Formel Renault 3.5 an. Bereits bei seinem zweiten Rennen in Alcañiz gewann er sein erstes Rennen. Damit wurde er zum bis dahin jüngsten Fahrer, der ein Rennen dieser Meisterschaft für sich entschied. Im Verlauf der Saison folgten zwei weitere Siege in Monza und auf dem Nürburgring. Er schloss die Saison schließlich auf dem sechsten Platz in der Fahrerwertung ab. Darüber hinaus nahm er für DAMS an einem Rennwochenende der Auto GP teil. Nach der Saison absolvierte er für Renault seinen ersten Formel-1-Test. 2012 bestritt Korjus seine zweite Saison in der Formel Renault 3.5. Zunächst blieb er bei Tech 1 Racing. Während sein Teamkollege Jules Bianchi um den Titel fuhr, erzielte Korjus mit einem dritten Platz nur eine Podest-Platzierung. Nach dem sechsten Rennwochenende trennten sich Tech 1 und Korjus, der sich umgehend dem von Charouz Racing System betreuten \"Lotus\"-Team anschloss. Korjus blieb in der Saison 2012 ohne Sieg und beendete die Saison auf dem zehnten Platz der Fahrerwertung. Darüber hinaus nahm Korjus 2012 am Macau Grand Prix teil. 2013 kehrte Korjus zu Koiranen GP zurück und stieg zusammen mit dem Rennstall in die GP3-Serie ein. Mit zwei zweiten Plätzen als beste Resultate wurde Korjus als bester Fahrer seines Teams Gesamtsiebter. Darüber hinaus nahm Korjus an einer Veranstaltung der europäischen Formel-3-Meisterschaft und dem Macau Grand Prix teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kevin Korjus (* 9. Januar 1993) ist ein estnischer Automobilrennfahrer. Er trat 2011 und 2012 in der Formel Renault 3.5 an. 2013 startete er in der GP3-Serie.", "tgt_summary": null, "id": 277017} {"src_title": "Taeyeon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Taeyeon () wurde am 9. März 1989 in Jeonju in der Provinz Jeollabuk-do geboren. Sie hat eine jüngere Schwester und einen älteren Bruder. 2004 gewann Taeyeon beim \"S.M. Entertainment's 8th Annual Best Contest\" den \"Grand Award\" als beste Sängerin. Daraufhin zog sie nach Seoul und wurde von S.M. Entertainment über fünf Jahre und drei Monate in den Bereichen „Singen“ und „Tanzen“ ausgebildet. Noch vor ihrer Zeit in der Band Girls’ Generation sang sie 2004 mit The One (\"Kim Hyun-Chul\") das Lied „You Bring Me Joy“. Am 5. Februar 2008 schloss sie die \"Jeonju High School of Art\" ab und wurde von dieser für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Sie spricht Koreanisch, Hochchinesisch und ein wenig Englisch.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Ab dem 7. April 2008 moderierte Taeyeon zusammen mit Kang-in von Super Junior die MBC-FM4U-Radiosendung \"Chinhan Chingu\" (; auch \"Chin Chin\" genannt). Nachdem Kang-in am 19. April 2009 die Sendung verließ, moderierte sie \"Chin Chin\" alleine weiter. Für die Moderation der in Südkorea beliebten Radiosendung wurde ihr 2009 im Zuge der \"MBC Drama Awards\" der \"Rookie of the Year Award\" verliehen. 2010 wurde sie auf den \"Republic of Korea Entertainment Arts Awards\" als beste weibliche Radiomoderatorin ausgezeichnet. Am 25. April 2010 moderierte sie ihre letzte Sendung, nach welcher auch sie \"Chin Chin\" verließ. 2008 partizipierte Taeyeon an den Soundtracks zu den TV-Serien \"Hong Gil Dong\" (), mit dem Titel „Manyage“ („“), und \"Beethoven Virus\" (), mit dem Lied „Deullinayo...“ („“). „Manyage“ war sehr erfolgreich in verschiedenen Online-Charts, und wurde von Cyworld als \"Song des Monats Februar\" ausgezeichnet. „Deullinayo“ hingegen wurde mit dem \"YEPP Popularity Award\" im Zuge der \"Golden Disk Awards 2008\" ausgezeichnet. Im darauffolgenden Jahr steuerte sie zusammen mit ihrer Bandkollegin Sunny das Lied „Sarangingeoryo“ („“) zum Soundtrack der Dramasoap \"Heading to the Ground\" bei. Außerdem trat sie in der Reality-Show \"We Got Married\" des Senders MBC auf. In dieser Show bildet sie mit dem Komiker Jeong Hyeong-don ein Paar. Dabei wird gezeigt, wie ihr Leben ablaufen würde, wenn beide verheiratet wären. Die Tatsache, dass dieser elf Jahre älter ist als Taeyeon, sorgte unter südkoreanischen Netzbürgern für viel Zündstoff. Die 13 Episoden mit Taeyeon wurden auf MBC vom 25. Januar bis zum 26. April 2010 ausgestrahlt. Zudem gehörte Taeyeon vom 2. Februar 2010 bis August 2010 dem Moderationsteam von Kim Seung-woos KBS-Talk-Show \"SeungSeungJangGu\" (; \"WinWin\") an. Am 7. Mai 2010 debütierte Taeyeon als Bühnenschauspielerin in dem Musical \"Midnight Sun\" (, \"Taeyangui Norae\"). Die Geschichte handelt von dem 17-jährigen Mädchen \"Kaoru Amane\", die an der unheilbaren Hautkrankheit Xeroderma pigmentosum leidet und deshalb kein Sonnenlicht verträgt. Deshalb verlässt sie das Haus nur bei Nacht, um Musik auf ihrer Gitarre zu spielen. Taeyeon erhielt für ihren Auftritt als \"Kaoru Amane\" gute Kritiken. Für ihre Rolle in dem Musical lernte sie zuvor das Gitarrespielen. 2011 wurde sie in der Kategorie \"Bester Neuling\" der \"5th Musical Awards\" nominiert. Des Weiteren wurden Taeyeon und ihre Bandkollegin Seohyun als Synchronsprecherinnen für die koreanische Version des Animationsfilms \"Ich – Einfach unverbesserlich\" engagiert. Taeyeon lieh dabei dem Mädchen \"Margo\" ihre Stimme. Am 17. November 2010 veröffentlichte sie gemeinsam mit The One die Ballade „Byeolcheoreom“ (). Die Single erreichte Platz 1 der südkoreanischen Gaon Charts. Am 13. Dezember 2010 wird das Lied „Saranghaeyo“ („I Love You“; „“) vom offiziellen Soundtrack der südkoreanischen TV-Actionserie \"\" () veröffentlicht, während das Musikvideo bereits am 10. Dezember erschien. Am 31. Januar 2011 erschien die Single „Dalla“ („“), die Kim Bum-soo zusammen mit Taeyeon für sein Album \"SOLISTA: Part 2\" aufgenommen hat.", "section_level": 2}, {"title": "Girls' Generation.", "content": "Girls’ Generation wurde 2007 von S.M. Entertainment gegründet mit Taeyeon als Bandleader. Ihr offizielles Debüt gab die Gruppe am 5. August 2007 in der Musiksendung \"Inkigayo\". Das erste Album \"Girls’ Generation\" war das erste einer Girlgroup seit 2002, das sich in Südkorea über 100.000 Mal verkaufte. An diesen Erfolg konnte die Gruppe mit dem folgenden Album und EPs problemlos anknüpfen. 2009 gelang der Gruppe mit dem Titel „Gee“ ein Riesenerfolg. Mit dem Song stellte die Gruppe einen neuen Rekord in der KBS-Sendung \"Music Bank\" auf, indem sie neun aufeinanderfolgende Wochen den ersten Platz erreichten. Des Weiteren sind Girls’ Generation beliebte Werbeträger und warben unter anderem für Nintendo, den Wasserpark Caribbean Bay, und die Stadt Seoul. Im August 2010 begann die Gruppe, ihre musikalischen Aktivitäten auf Japan auszuweiten. Dafür verließen Taeyeon und die anderen Mitglieder diverse TV-Shows.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben und Familie.", "content": "An ihrem 31. Geburtstag, an dem Taeyeon ihre Single \"Birthday\" ursprünglich veröffentlichen wollte, starb ihr Vater an den Folgen eines Herzinfarktes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Taeyeon ([]; * 9. März 1989 in Jeonju), vollständiger Name Kim Tae-yeon, ist eine südkoreanische Sängerin und Bandleaderin der Gruppe Girls’ Generation.", "tgt_summary": null, "id": 953588} {"src_title": "Kiridashi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klinge.", "content": "Die Klinge besteht meist aus einem laminierten Stahl, d. h. einer harten Schneidlage aus Stahl (bei Sammlerstücken auch aus Tamahagane), die mit mindestens einer weichen Stützlage aus Eisen oder bei teureren Messern meist Suminagashi verbunden ist. Einseitig geschliffene Klingen bestehen aus zwei, beidseitig geschliffene Klingen aus drei Lagen (der Stahl für die Schneide ist in der Mitte). Klingen aus Monostahl, insbesondere aus rostfreiem Stahl, sind selten. Der Anschliff ist fast ausschließlich einseitig auf der rechten Klingenseite angebracht. Einseitig geschliffene Klingen ermöglichen rechtwinklige Schnittkanten und eine exakte Führung am Lineal. Außerdem kann man durch die flache Spiegelseite beim Schnitzen nahezu ebene Oberflächen erzielten. Es gibt auch Kiridashi für Linkshänder, die entsprechend links angeschliffen sind sowie beidseitig geschliffene Klingen. Der Schneidwinkel ist wie die Klingenform ebenfalls an die jeweilige Aufgabe angepasst und liegt meist zwischen 20° (feine Arbeiten) und 40° (grobe Arbeiten). Kiridashi lassen sich aufgrund des Klingenaufbaus sehr scharf schleifen, sind dann aber entsprechend empfindlich.", "section_level": 1}, {"title": "Griff und Scheide.", "content": "Neben Modellen mit traditionellen Holzgriffen oder modernen Kunststoffgriffen gibt es viele Modelle, bei denen der Flacherl als Griff dient. Der Erl wird zum Schutz und zur Verbesserung der Griffigkeit oft mit Schnüren, Lederriemen oder dünnem Rattan umwickelt. Es gibt auch Klappmesser und Schiebemesser mit einer Kiridashi-Klinge, jedoch stellen diese eine Ausnahme dar.", "section_level": 1}, {"title": "Europäische Entsprechung.", "content": "Ein sehr ähnliches Messer findet in der Schuhmacherei als Hauptwerkzeug seine Entsprechung. Der Name dieses Messers ist der \"Kneip\".", "section_level": 1}, {"title": "Kiridashi als Modeerscheinung.", "content": "Außerhalb Japans, in den USA oder auch Europa gibt es den Trend, das traditionelle Kiridashi-Design neu zu interpretieren. Messermacher wie beispielsweise Todd Begg, Fred Perrin und Jesper Voxnæs haben seit einiger Zeit Kiridashi-Varianten in ihrem Repertoire. Um den Verkauf zu forcieren, werden Klingen in Kiridashi-Form gerne mit Reepschnur oder Paracord umwickelt und als „taktisches Messer“, gar als „taktisches Einsatzmesser“ (Kampfmesser) angeboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kiridashi (jap. oder ; alternative Bezeichnungen: \"Kiridashi-kogatana\" oder \"Kiridashi-naifu\" ) ist eine japanische Messerform, die sich durch die winkelig abgesetzte Klinge mit gerader Schneide auszeichnet; je nach Anwendung können Klingenstärke und Klingenhöhe variieren. Kiridashi sind meist gerade, es gibt jedoch auch komma- oder fischförmige Kiridashi. ", "tgt_summary": null, "id": 182744} {"src_title": "Straßenbahn Schytomyr", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die meterspurige Straßenbahn war eine der ersten im zaristischen Russland und wurde am 3. September 1899 in Betrieb genommen. Als Folge der Kriegshandlungen während der Eroberung der Stadt durch deutsche Truppen war sie ein Jahr lang stillgelegt, da Oberleitungen beschädigt waren, aber auch weil das für die Stromversorgung unverzichtbare Kohlekraftwerk zeitweilig außer Betrieb war. Ende 1942 veranlasste die deutsche Verwaltung des Gebietes innerhalb des damaligen Reichskommissariats Ukraine die Wiederaufnahme des Betriebs. Zunächst war das Verkehrsmittel jedoch nicht der Bevölkerung zugänglich, da nur ein Motorwagen ohne Anhänger zur Verfügung stand. Erst gegen Mitte des Jahres 1943 gab es regelmäßigen Verkehr mit Haltestellen (\"ostanowka tramwaja\"), der aber bereits im Herbst 1943 wieder eingestellt wurde, da die Rückeroberung Schytomyrs durch die Rote Armee neuerlich Kriegsschäden verursachte. Nach Kriegsende wurde eine Erneuerung des Wagenparks nötig. Ab 1957 wurden in der DDR beim Waggonbau Gotha Straßenbahnwagen des Typs T57 und passende Beiwagen B57 beschafft. Weitere Fahrzeuge gleichen Typs folgten im Jahr 1969 aus Dnipropetrowsk (heute Dnipro), die für ihren Einsatz in Schytomyr von Breitspur (1524 mm) auf Meterspur (1000 mm) umgespurt werden mussten. Diese Fahrzeuge kamen zunächst mit Lyrabügel als auch mit Scherenstromabnehmer zum Einsatz. In den 1960er und in den 1970er Jahren setzte die Entwicklung ein, Schytomyrs Straßenbahnnetz fast vollständig auf Oberleitungsbus umzustellen. So wurden 1964 die Linie 3, im folgenden Jahr die Linie 1 und damit die Strecke zum Bahnhof und im Jahr 1974 die Linie 3 eingestellt und auf O-Bus umgestellt. Es verblieb bis heute einzig die Linie 5, die durchgehend zweigleisig vom Stadtzentrum in östlicher Richtung zum Kraftwerk führt. Trotz der umfangreichen Einstellungen von Strecken gelangten ab 1978 die ersten von insgesamt 18 Tatra T4SU des früheren tschechoslowakischen Herstellers ČKD Tatra nach Schytomyr. Im Jahr 1981 zu dem zwei erste Fahrzeuge des Typs Tatra KT4SU, weitere sollten in den Jahren 1985 und 1988 folgen, womit sich der Bestand an KT4SU auf insgesamt 20 erhöhte.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Zum Einsatz kommen heute überwiegend Fahrzeuge des Typs KT4SU. Vereinzelt im Jahr 2016 auch noch T4SU.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Straßenbahn Schytomyr ist ein Straßenbahnbetrieb in Schytomyr in der nördlichen Ukraine. Sie bestand lange Zeit aus einer einzigen Linie, die vom Elektrizitätswerk – südöstlich unterhalb der Stadt an der Straße nach Berditschew gelegen – die Stadt über das Zentrum hinweg von Osten nach Westen durchquerte. Eine Seitenlinie führte vom Zentrum zu dem damals nordöstlich und etwas außerhalb des engeren Stadtgebietes gelegenen Bahnhof.", "tgt_summary": null, "id": 522056} {"src_title": "Arthur Kolnik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Arthur Kolnik war das Kind eines litauischen Vaters und einer Wiener Mutter. Nach dem Besuch der Schule in Stanisławów studierte er von 1908 bis 1914 an der Akademie der schönen Künste in Krakau. Er arbeitete dort im Atelier des Malers und Graphikers Józef Mehoffer. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Offizier der Österreichisch-Ungarischen Armee teil und kam 1916 nach einer Verwundung in ein Wiener Lazarett. Dort kam es zu einer für ihn wichtigen Begegnung mit dem Maler Isidor Kaufmann. 1918 siedelte Kolnik nach Czernowitz über. Dort war er unter anderem mit den in Jiddisch schreibenden Schriftstellern Elieser Steinbarg und Itzik Manger, sowie der Lyrikerin Rose Ausländer befreundet. Im November 1918 nahm er an einer Kunstausstellung im Gewerbemuseum von Czernowitz teil. In den Jahren 1920 und 1921 folgte, zusammen mit dem ebenfalls befreundeten Maler Reuven Rubin, ein Aufenthalt in New York. Beide stellten gemeinsam in den \"Anderson Galleries\" von Alfred Stieglitz aus. 1921, wieder in Czernowitz, bebilderte Kolnik ein jiddisches Schulbuch von Elieser Steinbarg und stellte 1922 im Czernowitzer Kunstverein aus. 1926 folgte eine weitere Ausstellung und 1928 eine Mappe mit Holzschnitten, die Fabeln Elieser Steinbargs enthielt. 1929 entstand ein Porträt von Itzig Manger, das er in verschiedenen Fassungen, auch als Zeichnung ausführte. Sein weiteres Leben verbrachte Kolnik in Paris. 1931 ließ er sich dort mit seiner ersten Frau und seinen beiden Kindern nieder. Im Folgenden arbeitete er als Karikaturist und für Modezeitschriften, in seiner Freizeit schuf er Holzschnitte. Die Verbindung nach Czernowitz hielt er noch aufrecht. Nach dem Tod Elieser Steinbargs 1932 wurde ein Gedenkband mit Fabeln Steinbargs von Kolnik mit Holzschnitten versehen. Kolnik gestaltete die Grabsteine von Steinbarg und von Itzig Mangers Mutter auf dem Jüdischen Friedhof von Czernowitz. In den Jahren 1933 und 1934 wurden in Paris Holzschnitte gedruckt. 1935 stellte Kolnik in Buenos Aires aus und 1936 erschien in Czernowitz eine Ausgabe von Fabeln Steinbargs mit 109 Holzschnitten von Kolnik. 1938 arbeitete Kolnik bei der deutsch-französischen Zeitschrift \"Verbe – Cahiers Humains\", die von Maximilien Rubel herausgegeben wurde. Von 1940 bis 1944 war Kolnik mit seiner Familie in einem Lager für Staatenlose interniert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte er 1946, 1948 und 1949 wieder Illustrationen veröffentlichen. 1948 nahm er die französische Staatsbürgerschaft an. Er wurde Mitglied der Vereinigung der jüdischen Maler und Bildhauer in Frankreich und erhielt 1952 in New York den \"Prix Chaban\". 1959 wurde ein Werk des jiddischen Dichters Moses Schulstein von ihm illustriert. 1960 und 1961 illustrierte er Bücher von Jehiel Hofer und Abraham Sutzkever, die in Tel Aviv und New York erschienen. Im Jahr 1962 starb seine erste Frau. Später heiratete er erneut, seine zweite Frau war die Malerin Ezra Kolnik. 1966 folgten weitere Illustrationen und 1967 veröffentlichte der Kunsthistoriker Maximilien Gauthier eine Monographie über Arthur Kolnik. Ein Jahr später stellte er über 130 Werke, davon fast 70 Ölbilder, im Tel Aviv Museum of Art aus. Im Jahr 1969 wurden von ihm illustrierte Fabeln Elieser Steinbargs in Tel Aviv erneut aufgelegt. Kolnik starb 1972 in Paris.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "1990 erschien im Peretz Verlag Tel Aviv, Itzik Mangers Buch \"Midrash Itsik\" mit Kolniks Holzschnitten. Die Ausstellung \"My dear Roisele\" über Itzig Manger und Elieser Steinbarg wurde mit Werken von Kolnik 1997 in der Universitätsbibliothek Osnabrück und 1999 in der in Tübingen gezeigt. Arthur Kolniks Werke sind antiquarisch und im Kunsthandel erhältlich. Das New Yorker YIVO Institut für jüdische Forschung zeigte 2004 in einer Ausstellung jüdischer Künstler des 20. Jahrhunderts auch Werke Arthur Kolniks.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arthur Kolnik (* 4. Mai 1890 in Stanisławów, Österreich-Ungarn, heute Iwano-Frankiwsk; † 1972 in Paris), war ein galizisch-jüdischer Illustrator und Maler. Nach Nadine Nieszawer ist er der modernen ersten École de Paris zuzuordnen. Seine Gemälde und expressionistischen Holzschnitte zeigen die Gestalten und Bilder des osteuropäischen Judentums, die durch den Holocaust ausgelöschte Welt des Schtetl.", "tgt_summary": null, "id": 1226948} {"src_title": "Total verhext", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die gute Fee Desiderata Hohlig stirbt und überlässt ihren Zauberstab der jungen Hexe Magrat Knoblauch – allerdings ohne Gebrauchsanweisung. In einem Begleitbrief weist sie Magrat an, nach Gennua zu reisen, um zu verhindern, dass ein bestimmter Prinz die Prinzessin heiratet. Geschickt angewandte Psychologie – sie untersagt ausdrücklich, dass eine gewisse Esmeralda Wetterwachs und ihre Freundin Nanny Ogg Magrat begleiten dürfen – sorgt für die angemessene Reiseunterstützung. Binnen kürzester Zeit ist das Trio unterwegs nach Gennua. Zunächst auf Besen, später auf dem Wasserweg nähern sie sich unaufhaltsam ihrem Zielgebiet. Unterdessen übt Magrat mit dem Zauberstab, aber außer dass sie alles Mögliche in Kürbisse verwandelt, will ihr damit nichts gelingen. Die letzten Meilen bis zur Stadt legen sie zu Fuß zurück. Oma Wetterwachs hatte während der ganzen Reise ein bedrohliches Gefühl, das sich nun immer mehr verstärkt. Gennua befindet sich fest in der Hand der guten Fee Lily, die leider ziemlich vom Pfad der Tugend abgekommen ist. Seit Jahren manipuliert sie die Realität und die Menschen und zwingt sie, in märchenhaften Geschichten zu leben. Sie hat einen Frosch in einen Prinzen verwandelt und versucht ihn mit Ella, der Tochter des verstorbenen Barons, zu verheiraten, um ihre Herrschaft zu legitimieren. Das gilt es zu verhindern. Überraschenderweise entpuppt sich Lily als die verschollene Schwester von Esme Wetterwachs, was das Ganze zu einer Familienangelegenheit macht. Mit Hilfe von Greebo, Nanny Oggs Kater, und Frau Gogol, einer zombieaffinen Voodoo-Hexe, verhindern sie die unselige Verbindung. Den Rückweg nach Lancre nutzen die drei für einige touristische Abstecher und bestaunen die Elefanten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Total verhext (Originaltitel: \"Witches Abroad\") ist ein Roman von Terry Pratchett aus dem Jahr 1991. Er ist der zwölfte Scheibenwelt-Roman. Er gehört in die Reihe der Hexengeschichten, die demnach auch die Protagonisten stellen. Thematisch arbeitet sich \"Total verhext\" an Themen wie guten bzw. bösen Feen, Mardi Gras, Aschenputtel und Voodoo ab.", "tgt_summary": null, "id": 1373177} {"src_title": "David Price (Baseballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Nach Abschluss der High School wurde Price im MLB Draft von den Los Angeles Dodgers gewählt. Er entschied sich jedoch dafür, ein Stipendium der Vanderbilt University anzunehmen und spielte drei Jahre im College-Team der Universität. Im MLB Draft 2007 wurde er von den Tampa Bay Rays in der ersten Runde als erster Spieler überhaupt gewählt. Er unterschrieb einen Sechs-Jahres-Vertrag über 8,5 Mio. US-Dollar, davon 5,6 Mio. US-Dollar als Bonus für die Vertragsunterzeichnung. Dies war der zweitgrößte Bonus in der Geschichte des Drafts; nur Justin Upton erhielt 2005 von den Arizona Diamondbacks mehr, nämlich 6,1 Mio. US-Dollar. Die Rays nahmen Price in ihr 40-Mann-Roster und schickten ihn dann in die Minor Leagues. 2008 begann er beim Single-A-Team Vero Beach Devil Rays, dem Double-A-Team Montgomery Biscuits und schließlich beim Triple-A-Team Durham Bulls. Am 14. September 2008 gab er als Relief Pitcher für die Tampa Bay Rays sein Debüt in der Major League. Acht Tage später trat er in einem Spiel gegen die Baltimore Orioles erstmals als Starting Pitcher an. Seinen ersten Win erzielte er nicht in der Regular Season, sondern in Spiel 2 der American League Championship Series 2008 gegen die Boston Red Sox. In Spiel 7 dieser Serie verbuchte er seinen ersten Save. In Spiel 2 der World Series 2008 gegen die Philadelphia Phillies warf er 21⁄3 Innings und gab 2 Runs ab. Sein erster Win in der regulären Saison kam am 30. Mai 2009 in einem Spiel gegen die Minnesota Twins. Er schloss die Saison mit einem Record von 10-7, einem ERA von 4.42, 102 Strikeouts und 54 Walks in 23 Starts ab. In der Saison 2010 erreichte er am 15. Juni als erster Pitcher der American League zehn Wins und wurde in das All-Star Team der AL gewählt, wo er als Starting Pitcher antrat. Zum Schluss der regulären Saison hatte er 19 Wins erreicht und belegte damit in der AL den zweiten Platz (zusammen mit Jon Lester). Sein ERA von 2.72 war der drittbeste der AL. In der ALCS 2010 gegen die Texas Rangers trat er in Spiel 1 und 5 als Starting Pitcher an. Er verlor beide Spiele gegen Cliff Lee.", "section_level": 1}], "src_summary": "David Taylor Price (* 26. August 1985 in Murfreesboro, Tennessee) ist ein US-amerikanischer Baseballspieler in der Major League Baseball (MLB). Derzeit spielt er als Starting Pitcher für die Los Angeles Dodgers.", "tgt_summary": null, "id": 2409518} {"src_title": "Philippe Robrieux", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Während des Besuchs eines Gymnasiums in Paris wurde er Mitglied der Mouvement Jeunes Communistes de France (MJCF) und trat während des Besuchs des \"Lycée Buffon\" einer kommunistischen Zelle bei, wo er politische Streitgespräche mit Gabriel Cohn-Bendit, dem Bruder Daniel Cohn-Bendits, und Laurent Terzieff führte. Nach der Wiederbegründung der kommunistischen Studentenorganisation Union des étudiants communistes (UEC) 1956 folgte er zwar nicht der orthodoxen Haltung der Führung der PCF, war aber dennoch Generalsekretär der UEC von 1959 bis 1961. Als solcher hielt er auf dem XV. Parteitag der PCF im Juni 1959 eine beeindruckende Rede und nahm danach ein Jahr lang an den Sitzung des Zentralkomitees (ZK) der Partei teil, obwohl er kein offizielles Mitglied war. Im Dezember 1960 wurde er allerdings auf dem 4. Kongress der UEC nicht als Generalsekretär dieser Organisation wiedergewählt und wurde vielmehr im Februar 1961 eines der Opfer der sogenannten „Affäre Servin-Casanova“, bei der es zur Entmachtung prominenter PCF-Politiker wie Marcel Servin und Laurent Casanova kam, nachdem diesen Revisionismus in Bezug auf die Neuausrichtung der Politik der Sowjetunion und der KPdSU vorgeworfen wurde. In der Folgezeit gehörte er zu den Befürwortern eines „italienischen Kurses“ innerhalb der UEC in Anlehnung an die kritischere Haltung der Kommunistischen Partei Italiens gegenüber der KPdSU. 1968 trat er schließlich aus der PCF aus. Als Chronist der PCF stand er vor allem unter dem Einfluss eines seiner Gymnasiallehrer, Jean Dautry, der auch ein anerkannter Fachmann der Geschichte der Arbeiterbewegung war. Bereits sein 1975 veröffentlichtes Buch \"Maurice Thorez. Vie secrète et vie publique\" führte zu einer Kontroverse, da es aufdeckte wie die Führung der PCF unter Generalsekretär Maurice Thorez versuchte die Veröffentlichung des Berichts von Nikita Sergejewitsch Chruschtschow auf dem 20. Parteitag der KPdSU im Februar 1956 zu „entschärfen“. Diese Hinterfragung des Stalinismus betraf insbesondere die engste Parteiführung um Thorez und Jacques Duclos. Stattdessen sah Robrieux eine mögliche Annäherung der PCF an die Kommunistische Partei Chinas zu Beginn der 1960er Jahre. Danach setzte er seine Studien über die Geschichte der PCF fort und war als Historiker am Centre national de la recherche scientifique (CNRS) tätig. Seine eigenen Erfahrungen in der PCF und der UEC veröffentlichte er 1977 in der Autobiografie \"Notre Génération communiste (1953-1968)\". Seine in vier Bänden zwischen 1980 und 1984 erschienene \"Histoire intérieure du Parti communiste\", eine Abhandlung über die interne Parteigeschichte, obgleich sie von den offiziellen Historikern der PCF ablehnend gesehen wird. Eine ähnlich kenntnisreiche Darstellung wurde bisher nur von Annie Kriegel in ihrem 1964 veröffentlichten Werk \"Aux origines du communisme français 1914-1920\" vorgenommen, obschon diese sich nur auf einen sehr kurzen Zeitraum beschränkte. Zu seinen weiteren Veröffentlichungen gehören \"La Secte\" (1985) sowie \"L'Affaire Manouchian\" (1986).", "section_level": 1}], "src_summary": "Philippe Robrieux (* 20. Januar 1936 in Paris; † 1. Oktober 2010) war ein französischer Politiker und Historiker mit Schwerpunkt auf die Geschichte der Parti communiste français (PCF).", "tgt_summary": null, "id": 428254} {"src_title": "Václav Hradecký", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren wurde Hradecký am 21. Oktober 1867 in einer Familie von Verkäufern und Stadträten in Světlá nad Sázavou als eines von sechs Geschwistern. Nach Abschluss der Schule ging er 1887 nach Prag, um Malerei zu studieren. Er begann sein Studium in der Kunstgewerbeschule in Prag bei Professor \"František Ženíšek\". Nach einem Jahr wechselte er an die Prager Akademie für Malerei (später \"Kaiserliche Akademie der Künste\"), wo er seine Studien bei den Professoren František Sequens (1888–1893) und Václav Brožík (1893–1897) fortsetzte. Er studierte an der Akademie bis ins Jahr 1897. Im Jahr 1893 stellte er seine Werke auf der Weltausstellung in Chicago aus, drei Jahre später erregten seine „Szenen aus dem bäuerlichen Kämpfe“ große Aufmerksamkeit bei einer Ausstellung in Philadelphia. In den Jahren 1896, 1897 und 1900 präsentierte er seine Werke auf Ausstellungen in Prag. Er war auch kurz Mitglied der Vereinigung Mánes. Freundschaft schloss er sich mit Ludek Marold. 1901 ging er als junger Anarchist mit militanten Gleichgesinnten nach Paris, wo er mit František Kupka befreundet war und mit anderen tschechischen Künstlern mit Wohnsitz in Frankreich (Jan Dědina, Rudolf Plaček, Vojtěch Preissig, Ludvík Strimpl). 1902–1905 fertigte er für die satirische Zeitschrift \"L'Assiette au Beurre\" Illustrationen. Im Jahr 1905 produzierte er eine Sammlung von satirischen Zeichnungen über die blutige Niederschlagung von Aufständen in Russland. Wahrscheinlich 1908 kehrte er nach Prag zurück. Der Einzelgänger entwickelte starke patriotische Gefühle. Er war an historischen Scheidewegen der tschechischen Geschichte interessiert, besonders der Reformationszeit. Oft kam er auf das Motiv der Hinrichtungen auf dem Altstädter Ring im Jahr 1621 zurück. Er lebte und arbeitete im Atelier an der Národní třída 20 in Prag. Bis zum Ende des Lebens, dann schon die Öffentlichkeit meidend, war er auch Mitglied einer Bruderschaft von Intellektuellen, die sich selbst von der Außenwelt isolierte. Er hasste seine Kritiker, nicht seine Werke. Wahrscheinlich die letzte politisch motivierte Zeichnung Václav Hradeckýs war „Die Republik trug ihr Kreuz“, eine Reaktion auf „München“, vom 21. November 1938. Er starb plötzlich am 14. Juli 1940 während eines Sommer-Aufenthalts in der Wohnung seiner Schwester in Domažlice.", "section_level": 1}, {"title": "Erbe und Ausstellungen.", "content": "Das umfangreiche künstlerische Erbe wurde nach seinem Tod in den Besitz von Jiří Karásek ze Lvovic mit einer Galerie im Tyršova-Haus auf der Prager Kleinseite übergeben. Heute gehören die Sammlungen dem Museum für Nationale Literatur in Prag. Hier wurde 1972 eine umfassende Ausstellung der Werke von Hradecký gezeigt (Katalog und Kurator Rumiana Dačeva). Hradeckýs Karikaturen wurden 2001 in Olmütz, Vysoké Mýto und Paris gezeigt. Eine Ausstellung seiner Werke gab es auch 2005 im Grafik-Museum in Chrudim.", "section_level": 1}], "src_summary": "Václav Hradecký (* 21. Oktober 1867 in Světlá nad Sázavou; † 14. Juli 1940 in Domažlice) war ein tschechischer akademischer Maler.", "tgt_summary": null, "id": 590265} {"src_title": "Projektive Quadrik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Homogenes quadratisches Polynom.", "content": "Sei formula_6 ein Körper. Ein Polynom in (höchstens) formula_2 Variablen formula_14 heißt \"homogenes quadratisches Polynom\", wenn es eine Summe von quadratischen Monomen der Form formula_15 ist. Ein solches Polynom lässt eine Darstellung zu, wobei formula_17 eine quadratische formula_18-Matrix ist. Verlangt man von der Matrix formula_19, dass sie symmetrisch ist, dann wird sie durch die Koeffizienten formula_20 der Monome eindeutig bestimmt. Es gilt dann falls die Charakteristik des Körpers formula_6 nicht 2 ist. Für Körper mit Charakteristik 2 ist im Allgemeinen keine Darstellung durch eine symmetrische Matrix möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Homogene quadratische Funktion.", "content": "Durch jedes homogene quadratische Polynom wird eine homogene, quadratische Funktion auf dem Vektorraum formula_24 definiert. Ist formula_25 das Nullpolynom und damit die symmetrische Matrix formula_17 die Nullmatrix, dann heißt diese quadratische Funktion \"trivial\", in allen anderen Fällen, wenn also der Rang von formula_17 größer oder gleich 1 ist, \"nichttrivial\".", "section_level": 2}, {"title": "Projektive Quadrik.", "content": "Für eine homogene, quadratische Funktion formula_28 gilt formula_29 genau dann, wenn formula_30 für jeden Skalar formula_31 gilt. Wählt man in einem formula_4-dimensionalen projektiven Raum über formula_6 daher ein festes projektives Koordinatensystem und identifiziert den Raum damit mit seinem Standardmodell formula_34, dann wird durch formula_29 eine Punktmenge in dem projektiven Raum beschrieben. Für die triviale quadratische Funktion formula_36 ist das der gesamte Raum. In allen anderen Fällen wird die Erfüllungsmenge der Koordinatengleichung, also die Punktmenge als projektive Quadrik bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Äquivalenz von Quadriken.", "content": "Zwei Quadriken, die durch die nichttrivialen quadratischen Funktionen formula_38 bzw. formula_39 beschrieben werden, heißen projektiv äquivalent, wenn es symmetrische Darstellungsmatrizen formula_17 von formula_41 und formula_42 von formula_43, eine reguläre Matrix formula_44 und ein Körperelement formula_11 gibt, so dass Damit ist es genau für äquivalente Quadriken möglich, die Gleichung der einen Quadrik durch Wahl eines geeigneten projektiven Koordinatensystems auf die Form der zweiten oder ein Vielfaches dieser Form zu bringen. Für die Äquivalenz \"notwendig\" ist, dass sich die Quadriken als Punktmengen durch eine Projektivität, die dann durch formula_44 darstellbar ist, bijektiv aufeinander abbilden lassen. Für projektive Räume über einem algebraisch abgeschlossenen Körper ist dies auch hinreichend. Eine Quadrik, die eine symmetrische Darstellungsmatrix mit \"Vollrang\", also vom Rang formula_2 besitzt, wird als nichtentartet bezeichnet, jede andere Quadrik als entartet. Eine Quadrik, für deren Erfüllungsmenge formula_50 gilt, die also keinen projektiven Punkt enthält, wird als nullteilige projektive Quadrik bezeichnet. Entartete Quadriken sind nie nullteilig.", "section_level": 2}, {"title": "Invarianten.", "content": "Der Rang formula_51 einer symmetrischen Darstellungsmatrix formula_17 ist eine projektive Invariante für jede Quadrik formula_29, er wird auch als Rang der projektiven Quadrik bezeichnet. Für den Fall einer projektiven Quadrik über einem reellen projektiven Raum liefert der Trägheitssatz von Sylvester noch eine Invariante: Da jeder Eigenwert der symmetrischen Darstellungsmatrix 0 ist oder quadratisch äquivalent zu +1 oder −1 ist, kann man – gegebenenfalls durch Multiplikation mit −1 – erreichen, dass die Anzahl formula_54 der positiven Eigenwerte nicht kleiner als die Anzahl formula_55 der negativen Eigenwerte ist. Die Zahl formula_56 ist eine weitere projektive Invariante für reelle Quadriken, die gelegentlich als projektive Signatur bezeichnet wird, da sie zusammen mit dem Rang die für projektive Quadriken wesentliche Information der Signatur einer Bilinearform enthält. Zwei reelle Quadriken sind genau dann äquivalent, wenn sie in ihrem Rang formula_51 und ihrer projektiven Signatur formula_58 übereinstimmen. Es kann stets eine Normalform gewählt werden, bei der formula_59 und daher formula_60 ist.", "section_level": 2}, {"title": "Projektive und affine Klassifikation von Quadriken.", "content": "Durch Schlitzen eines projektiven Raumes (also durch Auswahl einer Hyperebene des Raumes als Fernhyperebene) entsteht aus jeder projektiven Quadrik eine (affine) Quadrik in dem dabei erzeugten affinen Raum. Gewöhnlich werden zwei unterschiedliche affine Quadriken nur dann zum gleichen Typ gezählt, wenn die zugehörigen projektiven Quadriken im projektiven Abschluss des affinen Raumes zum gleichen projektiven Typ gehören. Daher wird die affine Typisierung insbesondere für \"nullteilige\" Quadriken erst durch die Typisierung im projektiven Abschluss vollständig.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die gewöhnlichen Fälle der linearen Algebra.", "content": "In folgenden Fällen ist die symmetrische Darstellungsmatrix stets orthogonal diagonalisierbar:", "section_level": 2}, {"title": "Praktische Berechnung einer rationalen Normalform.", "content": "Für praktische Berechnungen ist die \"Diagonalisierung\" der symmetrischen Matrix – auch mit Computeralgebrasystemen – aufwändig und führt zunächst auch nur zu reellen und komplexen Normalformen. Stattdessen wird man für praktische Berechnungen die gemischten Terme der quadratischen Funktion durch quadratische Ergänzung eliminieren. Dies soll hier an einem Zahlenbeispiel deutlich gemacht werden: Gegeben ist die quadratische Funktion formula_77 die durch die symmetrische Matrix Nun wird dreimal quadratisch ergänzt: Die Übergangsmatrizen sind dabei deren Produkt formula_87 vermittelt zusammen mit dem Faktor formula_88 die Äquivalenz der Matrix formula_17 zu der Diagonalmatrix formula_90, denn es ist formula_91. Damit ist die durch formula_17 beschriebene Quadrik über jedem Körper, dessen Charakteristik nicht 2 ist, durch formula_93 beschreibbar. Über formula_94 lautet eine Normalform formula_95, denn dort sind −4 und −1 quadratisch äquivalent. Liegt die Quadrik in einer Ebene, dann ist sie genau dann entartet, wenn die Charakteristik des Körpers 2, 3 oder 11 ist, bei allen anderen Charakteristiken ist ihr Rang 3. Über den reellen Zahlen ist ihr Rang 3 und ihre projektive Signatur 1.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Die ersten drei Schriften von Helmut Hasse sind grundlegend für die Theorie der quadratischen Formen und Quadriken über den rationalen Zahlen, die vierte erweitert diese auf Zahlkörper: Das Lehrbuch von Leutbecher bringt einige Anwendungen der Quadriken auf diophantische Gleichungen. Solche Anwendungen finden sich in den meisten einführenden Büchern zur algebraischen Zahlentheorie: Das Lehrbuch von Schaal bringt die Klassifikation von komplexen und reellen Quadriken sowohl im projektiven als auch im affinen und für reelle im euklidischen Sinn und zeigt auch Zusammenhänge dieser Klassifikationen für den zwei- und dreidimensionalen Fall auf. Ähnliches findet sich in vielen Lehrbüchern zur linearen Algebra:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine projektive Quadrik ist in der projektiven analytischen Geometrie die Nullstellenmenge einer nichttrivialen, homogenen, quadratischen Funktion formula_1 in formula_2 Variablen formula_3, die als Koordinatendarstellung einer Punktmenge in dem formula_4-dimensionalen projektiven Raum formula_5 über einem Körper formula_6 aufgefasst wird. ", "tgt_summary": null, "id": 841560} {"src_title": "Watsuji Tetsurō", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Watsuji wurde als Sohn eines Arztes in Himeji geboren. In seiner Jugend interessierte er sich für Dichtkunst und westliche Literatur. Zeitweise war er Mitherausgeber eines Literaturmagazins und schrieb eigene Gedichte und Dramen. Für Philosophie begann er sich in der Oberschule zu interessieren, wenn auch sein Interesse für Literatur den Rest seines Lebens anhielt. Mit seinen frühen Schriften (zwischen 1913 und 1915) machte er das Werk Søren Kierkegaards in Japan bekannt. In diese Zeit fällt auch seine Beschäftigung mit Friedrich Nietzsche. Ab 1918 sieht Watsuji die westliche Philosophie überwiegend in negativem Licht, vor allem wegen des ihr attestierten Individualismus und er kritisiert ihren Einfluss auf das japanische Denken. Dies lenkte sein Interesse auf die Wurzeln der japanischen Kultur und der japanischen buddhistischen Kunst, wobei vor allem sein Werk zum Zen-Buddhisten Dōgen zu erwähnen ist. Beeinflusst wurde er in jenen Jahren auch von Natsume Sōseki, dem berühmten japanischen Schriftsteller und Zeitgenossen Watsujis.", "section_level": 1}, {"title": "Akademische Laufbahn.", "content": "In den frühen 1920er-Jahren lehrte Watsuji an der Universität Tokio, an der Hōsei-Universität, an der Keiō-Universität sowie an der Tsuda Eigaku-juku. Damals begann er sich auch mit der Hermeneutik zu beschäftigen. 1925 wurde Watsuji Professor für Ethik an der Universität Kyōto, wodurch er mit den anderen führenden japanischen Philosophen jener Jahre, Nishida Kitarō und Tanabe Hajime, zusammenkam. Den Lehrstuhl für Ethik hatte er von 1934 bis 1949 inne. Die während des Zweiten Weltkrieges verfassten Schriften zur Ethik zeichnen sich durch die Tendenz aus, den japanischen Ansätzen zum Verständnis des Menschen grundsätzliche Überlegenheit zuzusprechen, was die nationalistischen und militaristischen Strömungen der Zeit unterstützte. Später bedauerte Watsuji seine Äußerungen. 1955 wurde Watsuji mit dem Kulturorden ausgezeichnet. Watsuji starb 1961 mit 71 Jahren. Er wurde auf dem Friedhof des Tempels Tōkei-ji begraben. Zu seinen Ehren wird seit 1988 alljährlich der Watsuji-Tetsurō-Kulturpreis vergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Watsujis drei Hauptwerke sind die zweibändige \"Geschichte der japanischen Ethik\" (1954), die dreibändige \"Ethik\" (\"Rinrigaku\" von 1937, 1942 und 1949) und \"Fudo\" (1935). Bei der Ausarbeitung seiner \"Ethik\" zeigt sich Watsuji durch den deutschen Philosophen Martin Heidegger und dessen Werk \"Sein und Zeit\" stark beeinflusst. Während Heidegger jedoch in \"Sein und Zeit\" einen Existenzialismus entwickelt, der sich stark an der eigenen Lebensgestaltung des Individuums orientiert, versucht Watsuji das Individuum stärker in die Gemeinschaft eingebunden zu denken, indem er auf japanische Vorstellungen zum Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft zurückgreift. Dabei scheinen sich jedoch wiederum Einseitigkeiten zu ergeben, so dass etwa das Phänomen der Geschichte bei einem völlig in der Gemeinschaft aufgehenden Individuum nicht erklärt werden kann. In Fudo entwickelt Watsuji den Zusammenhang zwischen Klima und Umweltfaktoren einerseits, sowie menschlichen Kulturen andererseits. Dabei unterscheidet er drei Klassen von Kulturen: Monsun-, Wüsten- und Wiesenklima.", "section_level": 1}], "src_summary": "Watsuji Tetsurō (jap. ); (* 1. März 1889 in Himeji; † 26. Dezember 1960) war ein japanischer Philosoph, der auch zu kultur- und geistesgeschichtlichen Themen arbeitete.", "tgt_summary": null, "id": 800729} {"src_title": "Sulvanit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Das Mineral wurde erstmals 1900 von George A. Goyder in der \"Edelweiss Mine\" bei Burra in South Australia (Australien) gefunden. Es wurde nach der Zusammensetzung aus den chemischen Elementen Schwefel (engl. sulphur) und Vanadium benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der Systematik nach Strunz wird Sulvanit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Colusit, Germanit, Maikainit, Morozeviczit, Germanocolusit, Ovamboit, Polkovicit, Renierit, Stibiocolusit, Nekrasovit und Vinciennit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber. In der Systematik nach Dana bildet es mit Arsenosulvanit eine Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze mit der Zusammensetzung (A) (A) [B C] (A: Metalle, B: Halbmetalle, C. Nichtmetalle) und dem Verhältnis von z/y = 4.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Sulvanit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der mit dem Gitterparameter \"a\" = 5,37 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Sulvanit bildet sich hydrothermal als primäres Sulfid in vanadiumhaltigen Kupferlagerstätten. Es ist je nach Fundort vergesellschaftet mit Chalkopyrit, Chalkosin, Digenit, Covellin, Chrysokoll, Malachit, Azurit, Atacamit, Vésigniéit, Mottramit und Gips oder Yushkinit, Sphalerit und Fluorit. Vom seltenen Mineral sind derzeit 36 Fundorte (Stand: November 2010) bekannt. Neben der Typlokalität fand man Sulvanit in Dörrmorsbach in Bayern, der argentinischen Provinz Córdoba, Panagjurischte in Bulgarien, am Kechika River in British Columbia (Kanada), den chinesischen Provinzen Guizhou, Hunan und Sichuan, Kambove in Katanga, Demokratische Republik Kongo, Corte auf Korsika, der Kykladeninsel Tinos, der Toskana (Italien), Kosaka in Japan, Kentau in Kasachstan, Kuilyu in Kirgisistan, Tsumeb in Namibia, Pai-Choi-Gebirge und Sacha in Russland, Bor in Serbien sowie dem US-Bundesstaat Utah.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sulvanit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CuVS und bildet bis zu 2,5 Zentimeter große, kubische Kristalle von gold-bronzener Farbe.", "tgt_summary": null, "id": 2250943} {"src_title": "Konferenz der Tiere (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der afrikanischen Savanne wundern sich die Tiere, weil das Wasser nicht mehr wie sonst durch die große Schlucht kommt. Der Durst nach Wasser wird immer größer, so dass es Streit um den letzten Tropfen Wasser gibt. So verteidigen Büffel und Nashörner das einzige Wasserloch. Aufgrund dieser Tatsache ziehen Sokrates der vegetarische Löwe und Billy das tollpatschige Erdmännchen los, um sich auf die Suche nach Wasser zu machen. Hierbei treffen sie auf den gallischen Hahn Charles, der einen Tasmanischen Teufel, ein Känguru, eine Eisbärin und zwei Galapagos-Schildkröten nach Afrika geführt hat, da diese aus ihren zerstörten heimischen Regionen fliehen mussten und auf ein neues, besseres Leben im Okavangodelta hoffen. Doch auch hier haben die Menschen zugeschlagen: Der Hotelbesitzer Smith hat für die Wasserversorgung seines Hotels einen gewaltigen Staudamm bauen lassen, der nun den Fluss Wassers bis in die Savanne stoppt. Genau in diesem Hotel findet eine Konferenz für eine bessere Umwelt statt. Zunächst sind die tierischen Besucher über die enormem Wasservorräte in Büchsenform und den riesigen Swimmingpool begeistert, doch schon bald treffen sie auf den Sicherheitschef des Hotels, ein Waffenexperte namens Hunter. Sokrates ist entsetzt, als er in ihm den Jäger erkennt, der seinerzeit seinen Bruder Mambo tötete. Der tierische Hoteldiener, Schimpanse Toto, versucht die Gruppe vor Hunter zu verstecken. Auch die Maya, die Tochter des Hotelmanagers, ist auf der Seite der Wildtiere. Trotz aller Vorsicht wird Sokrates gefangen und seine Freunde aus dem Hotel vertrieben. Das wollen diese nicht hinnehmen und rufen ihrerseits eine Konferenz ein: \"die Konferenz der Tiere\". Die großen und kleinen Tiere der Savanne versammeln sich und beschließen gegen das Unrecht der Menschen vorzugehen. Sie ziehen allesamt in Richtung des Hotels und auch die eigensinnigen Büffel schließen sich am Ende an. Dort besiegen sie den Jäger Hunter, der wiederholt versucht die Tiere gewaltsam zu stoppen, beenden die Umweltkonferenz der Menschen und bringen schließlich mit vereinten Kräften den Staudamm zum Einsturz. So fließt das Wasser wieder in die Savanne. Ausgelassen feiern die Tiere ihren Sieg in der wieder grünenden Savanne. Nach diesem Erfolg ziehen die Tiere unter Mithilfe der Wale bis nach New York, wo gerade eine Klimakonferenz tagt. Sie belagern die gesamte Stadt und erinnern die Menschen daran, dass sie nicht allein auf diesem Planeten sind.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Konferenz der Tiere ist der erste europäische computeranimierte Kinofilm in 3D. Produziert wurde der Film zwischen dem 22. November 2008 und dem 22. Juni 2010. Die Computeranimation stammt vom niedersächsischen Studio Ambient Entertainment, das mit \"Back to Gaya\" bereits den ersten komplett computeranimierten deutschen Kinofilm produziert hatte. In den deutschen Kinos hatte der Film über 1,5 Mio. Zuschauer. Europaweit waren es über 5 Millionen Besucher, darunter mehr als eine Million in Frankreich. Weltweit erreichte er ein Einspielergebnis von über 50 Mio. Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Soundtrack wurde hauptsächlich von David Newman produziert. Bekannt wurde allerdings die Zusammenarbeit von Xavier Naidoo und Naturally 7, die zusammen die Titelmelodie \"Wild vor Wut\" aufnahmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Konferenz der Tiere ist ein computeranimierter Trickfilm, der am 7. Oktober 2010 in den deutschen Kinos anlief. Er ist nach dem Zeichentrickfilm \"Die Konferenz der Tiere\" von Curt Linda aus dem Jahre 1969 der zweite Film, der sich inhaltlich an den Thesen des Romans Die Konferenz der Tiere von Erich Kästner orientiert.", "tgt_summary": null, "id": 110759} {"src_title": "Emer (Sagengestalt)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mythologie.", "content": "Emer ist die Tochter Forgall Manachs (auch Forgall Monach), des „Listenreichen“. Man sagt ihr den Besitz der sechs Gaben einer Frau nach: Schönheit, angenehme Stimme, süße Worte, Weisheit, Kunstfertigkeit im Nähen und Keuschheit. Sie ist die zentrale Figur in einigen Erzählungen aus dem Ulster-Zyklus. Die Sage \"Tochmarc Emire\" („Das Werben um Emer“) ist eine der \"remscéla\" („Vorerzählungen“) der \"Táin Bó Cuailnge\" („Rinderaub von Cooley“), der zentralen Erzählung aus Ulster. Das Werben Cú Chulainns wird von Emer vorerst abgelehnt, er scheint ihr zu jung, unerfahren und bartlos zu sein. Deshalb stellt sie ihm mehrere Aufgaben, von denen die wichtigste das Erlernen des Waffenhandwerks bei der Hexe Scáthach und die Bezwingung deren Feindin (oder Schwester) Aoife sind. Nach Erfüllung aller Aufgaben wird Emer seine Gemahlin. \"Serglige Con Chulainn ocus oenét Emire\" („Cú Chulainns Krankenlager und die einzige Eifersucht Emers“), ebenfalls eine \"remscéla\", handelt von der Liebe des Helden zur Gattin des Meeresgottes Manannan, der schönen Fand. Die Fee Fand verliebt sich in Cú Chulainn, der todkrank auf seinem Lager liegt. Erst ihre Liebe heilt ihn von der unbekannten Krankheit. Nachdem er ihrer Schwester Lí Ban gegen deren Feinde geholfen hat, darf er mit Fand das Lager teilen. Bei einem Treffen werden die beiden von Emer und ihren Dienerinnen überrascht, die drohen, Fand zu ermorden. Das Eingreifen Manannans verhindert dies, indem er allen Beteiligten einen Trank des Vergessens gibt und Fand zurück in sein Reich holt. In der Sage \"Aided Oenfir Aífe\" („Der Tod von Aoifes einzigem Sohn“) versucht Emer vergeblich, Cú Chulainn vom Zweikampf mit seinem und Aoifes Sohn Connla abzubringen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emer [], auch Éimhear, Eimhear, Éimear, ist in der keltischen Mythologie Irlands eine Sagengestalt aus dem Ulster-Zyklus. Sie ist die Gattin des Haupthelden von Ulster, Cú Chulainn.", "tgt_summary": null, "id": 78608} {"src_title": "380.000 Volt – Der große Stromausfall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "An einem Wochenende im winterlichen Berlin ist Anja Radtke, eine leitende Ingenieurin des Energieversorgers, gerade zur Spätschicht erschienen, als Unruhe entsteht. Es gab schon tagsüber Schwankungen beim Stromverbrauch. Radtke entscheidet sich, einen Teil der Last von Alpha auf die Leitung Delta umzulegen, die laut einem Vermerk ihres Kollegen Werner Beetz nur mit 10 % belastet ist. Sie bittet Fabeck vom Wartungsteam, die Technik im Umspannwerk zu überprüfen. Kurz darauf wird Beetz bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt und Fabeck verbrennt, als er einen Defekt entdeckt, vor den Augen seines Kollegen Volanski. Durch den Defekt entsteht ein großer Stromausfall. Die Leistung auf Alpha zurückzulegen, erscheint Radtke aus technischen Gründen unmöglich. Die Ingenieurin, die Beetz nicht erreichen kann, wird von ihren Kollegen Sokuhr und Dorleben kritisiert, nur Thomas Reinders aus dem Vorstand unterstützt sie vorerst noch. Kurz darauf telefoniert sie mit Volanski, der die Technik repariert hat. Daraufhin veranlasst sie die Umstellung auf Leitung Alpha, doch die Stromlast ist größer als gedacht und es kommt zu einem noch größeren Stromausfall in ganz Berlin. Radtke muss jetzt nicht nur die Energieversorgung wiederherstellen, sondern sorgt sich auch um ihre 16-jährige Tochter Nelly, die sie mit ihrem älteren Freund auf einer Party wähnt. Doch Nelly war schon auf dem Heimweg und irrt jetzt durch die Stadt. In ganz Berlin kommt es nach dem Stromausfall zu Plünderungen, Gewalttaten und Unfällen. Volanski weist auf einen Umspanner aus Vorkriegszeiten in Tempelhof hin und sagt, dass er nur mit der gründlich arbeitenden Radtke arbeiten will. Reinders spricht währenddessen mit dem Arzt, der Beetz operiert, und setzt ihn unter Druck. Am Rande einer Krisensitzung stellt sich heraus, dass das Übergabeprotokoll verschwunden ist. Radtke telefoniert wieder mit Volanski und erzählt ihm davon, woraufhin dieser böse Machenschaften vermutet. Die Polizei erklärt Berlin zum Katastrophengebiet. Reinders spricht Radtke sein Vertrauen aus, hat aber heimlich Verbindungen zur Politik. Als die Ingenieurin zusammen mit Dorleben alte Pläne von Tempelhof betrachtet, taucht plötzlich das vermisste Protokoll wieder auf, allerdings ohne Beetz' Vermerk. Zur gleichen Zeit begibt sich Volanski zum Krankenhaus und hilft dort mit einer technischen Improvisation. Ein Mann namens Olli begibt sich mit seinem Vater in eine Gartenlaube, wo die beiden es sich dank Notstrom gemütlich machen und später Besuch von einem Mann bekommen, der zur Selbstverteidigung greift. Nelly entgeht in der Stadt knapp einer Vergewaltigung. Ihre Mutter wird vom wütenden Sokuhr vom Dienst suspendiert. Bei einem Telefonat mit Volanski äußert der Techniker den Verdacht, dass Beetz den Fehler, der zum Stromausfall führt, vom Computer aus absichtlich ausgelöst hat. Radtke durchsucht daraufhin Beetz' Computer und findet Dokumente, die darauf hindeuten, dass Beetz mit der Aktion den Bau eines neuen Kraftwerks voranbringen wollte. Sie erklärt Reinders ihren Verdacht, während Volanski bereits in Tempelhof ist und gegenüber Dorleben bestätigt, dass er nur mit der Ingenieurin zusammenarbeitet. Doch dann findet Sokuhr heraus, dass Volanski bei seinem früheren Arbeitgeber wegen angeblicher Sabotage entlassen wurde. Radtke vertraut dem Techniker allerdings und fährt zu ihm nach Tempelhof. Volanski hat zahlreiche Mängel der verwahrlosten Technik fotografiert und will damit ein Umdenken erreichen. Während sich Nelly und ihr Freund Tobias sich wieder am Ort der Party in Friedrichshain treffen, wo mittlerweile ein Feuer ausgebrochen ist, bringt Volanski den Umspanner in Ordnung, sodass das Netz wieder hochgefahren werden kann. Reinders behauptet in der Zentrale, dass Radtke den Bunker verlassen habe, aber sie ist mit Volanski noch unten und bekommt beim Hochfahren der Stromversorgung einen Schlag, woraufhin Volanski sie im letzten Moment rettet. Nachdem sie Beweise vom Computer gesichert hat, fährt sie mit Volanski zu Nelly und Tobias. Bei einer Pressekonferenz versucht Reinders den Verdacht auf den Techniker zu lenken und will gerade behaupten, dass Radtke gestorben sei, als sie ihn aus dem Publikum anruft. Reinders und Beetz werden als Schuldige für die Sabotage entlarvt. Radtke lenkt nun den Fokus auf die Verbesserung der vorhandenen Technik und kommt mit Volanski zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "Die deutsche Erstausstrahlung auf Sat.1 erfolgte am 30. November 2010. Der Film erreichte eine Einschaltquote von durchschnittlich 3,30 Millionen Zuschauern und lag damit an dritter Stelle nach RTL und Das Erste.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde unter anderem in der Prenzlauer Allee in Berlin gedreht. Bei den Dreharbeiten wirkte u. a. die Freiwillige Feuerwehr von Malchow mit.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film wird eher negativ beurteilt. In der Kritik stehen die zu vordergründig wirkenden Klischees und die zuweilen unrealistisch wirkende Handlung. Teils platte Dialoge und Ungenauigkeiten in der Darstellung technischer Sachverhalte werden bemängelt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Veröffentlichungen.", "content": "Am 2. Dezember 2010 erschien \"380.000 Volt – Der große Stromausfall\" auf DVD.", "section_level": 1}], "src_summary": "380.000 Volt – Der große Stromausfall ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 2010 nach dem Drehbuch von Christoph Darnstädt. Regie führte Sebastian Vigg.", "tgt_summary": null, "id": 1125276} {"src_title": "Bahnstrecke Barcelona–Mataró–Maçanet-Massanes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Etappe zwischen Barcelona und Mataró wurde 1848 auf Betreiben von Miguel Biada als erste Eisenbahnstrecke auf der iberischen Halbinsel eingeweiht. Der Bahntunnel zwischen den Stationen \"Montgat\" und \"Montgat Nord\" ist somit auch der erste Bahntunnel Spaniens. Da es in Barcelona nicht gestattet war, den Endbahnhof im Stadtzentrum zu bauen, wurde außerhalb der damaligen Stadtmauern der França-Bahnhof erbaut. Sein Name weist auf die geplante Erweiterung nach Frankreich hin. Die zu diesem Zweck gegründete \"Companyia dels Camins de Ferro de Barcelona a Mataró\" wurde wegen der explodierenden Baukosten gezwungen, mit der konkurrierenden \"Companyia dels Camins de Ferro de Barcelona a Granollers\" zur \"Camins de Ferro de Barcelona a Girona\" zu fusionieren. Beide Gesellschaften hatten den Bau von Bahnstrecken zwischen Barcelona und Girona geplant, die eine dem Meer entlang via Mataró, die andere im Inland via Granollers. Beide Strecken trafen im Bahnhof Maçanet-Massanes aufeinander. 1970 wurden mit der Eröffnung des Sants-Bahnhofes in Barcelona die Neubaustrecke zwischen L’Hospitalet und El Clot-Aragó mit den beiden parallel verlaufenden Stadttunnels eingeweiht, welche in Sant Adrià de Besòs von der bisherigen Strecke abzweigte. Da auch der França-Bahnhof an die Tunnels angeschlossen wurde, sank die Bedeutung für die oberirdische Strecke via Poblenou. Im Zuge der Vorbereitung der Olympischen Sommerspiele 1992 beschloss Barcelona, sich dem Meer hin zu öffnen. So musste eine Autobahn am Meerufer in den Untergrund verschwinden, und die Bahnstrecke zwischen Sant Adrià de Besos und França samt den Stationen \"Bogatell\" und \"Poblenou\" wurde stillgelegt und abgebrochen. Das Olympische Dorf befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Bahnstrecke. Im selben Zug wurde auch die gesamte Strecke saniert: Die Ortschaften entlang der Costa Brava wie Calella erlangten mit der Sanierung eine Verringerung der Lärmbelästigung.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Nach Sants werden die beiden ostwärts führenden Stadttunnels befahren, welche sich im Bahnhof El Clot-Aragó zu einem Tunnel vereinen. Beim Tunnelausgang wird 2007 der neue Bahnhof Sagrera eröffnet. Wenig später folgt Sant Adrià de Besos, wo der Knotenpunkt mit der Altstrecke war. Von hier bis Malgrat de Mar führt die Strecke dem Meer entlang und bildet eine Art Trennung zwischen den Siedlungen und dem Strand. Zwischen Montgat und Matarò verläuft zudem die Nationalstraße NII parallel zur Bahnstrecke. Nach Malgrat de Mar schwenkt sie ins Landesinnere, um in Maçanet-Massanes den Anschluss zur Hauptstrecke nach Portbou herzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Früher verkehrten sogar Fernverkehrs- und Güterzüge über die Strecke, jedoch wird sie seit Ende der 1980er Jahre von solchen nur während Bauarbeiten oder Streckenunterbrechungen auf der durchgehend doppelspurigen Hauptstrecke nach Port-Bou via Granollers befahren. Vom 7. Januar 2014 bis April 2015 verkehrte einmal wöchentlich der \"Estrella Costa Brava\" von Figueres nach Madrid Chamartín mit Halt in Mataró, Arenys de Mar, Calella und Blanes. Fahrplanmäßig verkehrt nur die Linie R1 der Rodalies Barcelona zwischen Molins de Rei und Maçanet Massanes auf der Strecke. Der Großteil der Züge wendet jedoch bereits in Mataró, Calella und Blanes. In Barcelona nutzen sie ausschließlich den südlicheren der beiden Tunnel, der dem S-Bahn-Verkehr vorbehalten ist und halten somit auch an den Bahnhöfen Arc de Triomf und Plaça Catalunya. Der nördliche Tunnel wird von Regionalexpress-Zügen der RENFE und den Rodalies-Linien R2 und R2 Nord befahren, die nach El Clot auf die Hauptstrecke abzweigen. Die Strecke ist wegen der Nähe der meisten Stationen zum Meer bei Fischern und Touristen beliebt. Seit dem 24. März 2014 verkehren zweistündlich zusätzliche Regionalzüge zwischen L’Hospitalet de Llobregat und Figueres/Portbou via Mataró und Girona, welche zwischen L’Hospitalet de Llobregat und Maçanet-Massanes in den R1-Takt integriert sind. Sie laufen unter der Bezeichnung RG1 der neu eingeführten Marke der \"Rodalies Girona\".", "section_level": 1}, {"title": "Ausbau.", "content": "Die Strecke ist zwischen Barcelona und Arenys de Mar doppelspurig ausgebaut, das restliche Teilstück ist einspurig, wobei in den Bahnhöfen außer in Santa Susanna jeweils Kreuzungsmöglichkeiten existieren. Eine durchgehende Elektrifizierung ist mit 3000 Volt Gleichstrom vorhanden, auf der Doppelspur ist die maximal zulässige Geschwindigkeit 160 km/h, auf dem einspurigen Abschnitt noch 130 km/h.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Barcelona-França–Maçanet-Massanes ist eine teilweise doppelspurige und durchgehend elektrifizierte Eisenbahnstrecke der Adif in Katalonien und eine wichtige Nahverkehrsachse der Rodalies Barcelona. Die Züge werden ausnahmslos von der Renfe betrieben. Sie ist die Verbindung zwischen Barcelona und der Costa Brava.", "tgt_summary": null, "id": 61279} {"src_title": "John Hamburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "John Hamburg wurde in New York City geboren. Er ist der Sohn der New Yorker Radiosprecherin Joan Hamburg und der Cousin des Regisseurs und Produzenten Doug Liman. Hamburg besuchte die Brown University bis 1992 und machte seinen Abschluss in Geschichte. Anschließend ging er auf die private Filmschule Tisch School of the Arts, die eine der fünfzehn Schulen der NYU ist. Er ist seit dem 24. September 2005 mit der Schauspielerin Christina Kirk verheiratet.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Im Jahr 1996 stellte Hamburg seinen Kurzfilm \"Tick\" fertig und präsentierte diesen auf den Sundance Film Festival. Danach verfasste er das Drehbuch für die Komödie \"Die Safe-Spezialisten\" und führte dabei Regie, die Schauspieler Steve Zahn und Sam Rockwell standen dabei vor der Kamera. Hamburg selbst ist einer Szene als Philip zu sehen. Bei der Komödie \"Meine Braut, ihr Vater und ich\", mit Ben Stiller und Robert De Niro in den Hauptrollen, arbeitete er am Drehbuch mit. Dadurch wurde Ben Stiller auf ihn aufmerksam und engagierte ihn für eine Zusammenarbeit am Drehbuch des Films \"Zoolander\". Im selben Jahr führte er bei drei Episoden der Fernsehserie \"American Campus\" Regie. In Danny DeVitos \"Der Appartement Schreck\", mit Ben Stiller und Drew Barrymore in den Hauptrollen, sah man ihn in einer Sequenz als Mister Friedman. Anschließend folgte ein Gastauftritt in der Fernsehserie \"Reel Comedy\". Seinen Durchbruch als Regisseur hatte er 2004, bei einer erneuten Zusammenarbeit mit Ben Stiller, mit dem Film \"... und dann kam Polly\", wobei er auch das Drehbuch schrieb. Noch im selben Jahr arbeitet er am Drehbuch für die Fortsetzung \"Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich\" mit. Ein Jahr später war er für zwei Episoden der Fernsehserie \"Stella Short\" tätig. 2005 arbeitete er als Regisseur für zwei Folgen des US-amerikanischen Fernsehsenders Comedy Central, für die Serie \"Stella\". Danach arbeitete er erst im Jahr 2008 wieder als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent für drei Episoden der Serie \"Welcome to the Captain\" für den Fernsehsender CBS Paramount Network Television. Bei dem im Jahr 2009 erschienenen Film \"Trauzeuge gesucht!\" führte John Hamburg Regie, schrieb am Drehbuch mit und war außerdem als Produzent beteiligt. Danach folgte die Mitwirkung am Drehbuch des dritten Teils von \"Meet the Fockers\", \"Meine Frau, unsere Kinder und ich\". Der Film erschien am 23. Dezember 2010 in den deutschen Kinos mit Ben Stiller, Robert De Niro, Dustin Hoffman und Barbra Streisand in den Hauptrollen. Sein nächster eigener Kinofilm war \"Why Him?\" (2016). Zuvor trat er vereinzelt für das Fernsehen als Autor und Regisseur in Erscheinung.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Hamburg (* 26. Mai 1970 in New York als \"John Liman Hamburg\") ist ein US-amerikanischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor.", "tgt_summary": null, "id": 700164} {"src_title": "Marthe Hanau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Marthe Hanaus Eltern waren jüdische Kleinhändler aus dem Elsass. Sie heiratete Lazare Bloch, von dem sie sich später wieder scheiden ließ. Im Jahr 1925 gründete sie mit ihm die Wirtschaftszeitschrift \"Gazette du Franc\", die sie auch nach ihrer Scheidung mit ihm weiter betrieb. In dieser Zeitschrift wurden regelmäßig Aktientipps für Spekulanten verbreitet, und zwar wurden überwiegend Papiere solcher Unternehmen beworben, deren Miteigentümer die beiden waren, und hier wiederum häufig reine Firmenmäntel ohne operative Tätigkeit oder gar Scheinfirmen. Dennoch schossen die Kurse dieser Aktien einfach aufgrund des gesteigerten Handelsvolumens in die Höhe. Hanau baute ihre Finanz- und Beratungsaktivitäten weiter aus, gründete eine Finanznachrichten-Agentur mit Namen \"Agence Interpresse\" und brachte Obligationen auf den Markt, die acht Prozent Gewinn versprachen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurden Banken und die konkurrierende Agentur \"Agence Havas\" auf die dubiose Geschäftemacherei aufmerksam und begannen, diese Machenschaften zu untersuchen und zu bekämpfen. Zunächst gelang es Hanau noch durch Bestechung verschiedener Politiker, Zeit zu gewinnen und den öffentlichen Skandal abzuwenden, am 17. Dezember 1928 aber wurden Hanau, Bloch und weitere Komplizen durch die Polizei verhaftet. Sie wurden des Betrugs angeklagt und saßen zunächst im Gefängnis Saint-Lazare ein. Zu dieser Zeit hatten Investoren, die den verbrecherischen Anlageempfehlungen gefolgt waren, bereits 120 Mio. französische Francs verloren. Fünfzehn Monate später fand die Prozesseröffnung statt. Marthe Hanau hielt dem Gericht vor, dieses verstehe nichts von Finanzgeschäften, behauptete, sie könne alles Geld zurückzahlen, und verlangte ihre Freilassung gegen Kaution. Als ihr dieses Ansinnen abgeschlagen wurde, trat sie in Hungerstreik und wurde drei Wochen später in eine Klinik in Neuilly verlegt, wo man sie zwangsernährte. In einem unbeaufsichtigten Moment konnte sie fliehen, kehrte aber wieder ins St. Lazare-Gefängnis zurück. Die Hauptverhandlungen begannen am 20. Februar 1932, während derer Hanau die Namen aller Politiker bekannt machte, die von ihr bestochen worden waren, und damit einen Skandal auslöste. Sie wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, wobei man ihr aber 15 Monate anrechnete, die sie schon abgesessen hatte. Bloch wurde zu 18 Monaten Gefängnis, die übrigen Komplizen zu Geldstrafen verurteilt. Nach ihrer Haftentlassung erwarb Marthe Hanau das \"Forces\"-Magazin, geriet aber aufgrund Geheimnisverrats 1932 erneut mit dem Gesetz in Konflikt und wurde abermals zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Sie ging in Berufung, die aber abschlägig beschieden wurde, woraufhin sie floh. Der Polizei gelang es später, sie zu ergreifen, so dass sie ihre Haft antreten musste. Sie tötete sich im Gefängnis mit einer Überdosis an Schlafmitteln.", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerische Aufarbeitung.", "content": "Das Leben Marthe Hanaus bildet die Vorlage für Dieter Kühns Roman \"Die Präsidentin\" aus dem Jahr 1973. 1980 erschien der Kinofilm \"La Banquière\", der das Schicksal Marthe Hanaus verfremdet darstellte, mit Romy Schneider in der Hauptrolle der „Emma Eckhert“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marthe Hanau (* 1. Januar 1886 in Paris; † 14. Juli 1935 in Fresnes) war eine französische Anlagebetrügerin. Sie betrog die französischen Finanzmärkte in den 1920er- und 1930er-Jahren um einige Millionen Francs und löste damit einen Skandal aus.", "tgt_summary": null, "id": 857142} {"src_title": "Le Bourdeix", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das Okzitanische \"Lu Borg Dei\" ist wahrscheinlich aus \"Lu Borg d'Aún\" hervorgegangen, was sich seinerseits wiederum vom Gallischen \"Burgus Agedunus\" ableiten dürfte.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Le Bourdeix ist etwa zehn Kilometer von dem südsüdöstlich liegenden Nontron und rund sieben Kilometer von Piégut-Pluviers im Nordosten entfernt. Le Bourdeix wird von folgenden sieben Nachbargemeinden umgeben: Zum Gemeindegebiet von Le Bourdeix gehören folgende Weiler, Gehöfte, eine ehemalige Schmiede, eine Ziegelei und Geländepunkte: \"Bonnefont\", \"Bouchardières\", \"Chaffrelière\", \"Chez Carrier\", \"Combas\", \"La Bosse\", \"La Chapoulie\", \"La Grange\", \"La Renardière\", \"Le Claud\", \"Le Débat\", \"Le Doyer\", \"Le Dubreuil\", \"Le Moulin Rou\", \"Le Petit Pys\", \"Le Pont de Lavaud\", \"Le Prieuré\", \"Les Forges\", \"Les Grenouilles\", \"Les Queyroux\", \"Moulin de Pinard\", \"Pay Blanc\", \"Plaisance\", \"Puydivert\", \"Rapy\", \"Rouméjoux\" und \"Serpine\". Der topographisch tiefste Punkt des Gemeindegebietes liegt mit 141 Metern über dem Meer an der Doue im äußersten Südwesten, der höchste Punkt mit 275 Metern bei \"Puydivert\" im Nordosten. Die absolute Höhendifferenz beträgt 134 Meter. Der Ortskern befindet sich auf 226 Meter Meerhöhe.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Le Bourdeix liegt an der D 3 von Nontron nach Bussière-Badil. Über die nach Nordosten abzweigende D 91 E3 kann Piégut-Pluviers erreicht werden. Eine vom Ortskern nach Osten ausgehende Kommunalstraße führt nach dem benachbarten Saint-Estèphe. Eine weitere Kommunalstraße zieht nach Süden, durchquert das Tal der Doue und gabelt sich dann in Richtung Saint-Martin-le-Pin und Nontron auf. Ferner besteht eine Verbindung nach Westen in Richtung D 93 mit Anschluss nach Javerlhac bzw. über Étouars nach Piégut-Pluviers.", "section_level": 2}, {"title": "Hydrographie.", "content": "Das Gemeindegebiet wird von der Doue in zwei Hälften geteilt. Die Doue kommt von Saint-Estèphe herüber und fließt anfänglich noch in west-östlicher Richtung. Südwestlich vom Ortskern nimmt sie als rechten Seitenarm den \"Ruisseau des Forges\" auf und biegt dann nach Südwesten ab. Die Südgrenze des Gemeindegebiets zu Saint-Martin-le-Pin bildet der in WNW-Richtung fließende Combas, ein kleiner linker Seitenbach der Doue.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Gemeinde Le Bourdeix liegt zum Großteil auf dem Piégut-Pluviers-Granodiorit in seiner grobkörnigen Normalfazies (γ). Nur im Westabschnitt (am Höhenrücken westlich des \"Ruisseau des Forges\" und der Doue) transgredieren flachliegende Liassedimente des nordöstlichen Aquitanischen Beckens – Arkosen des Hettangiums (Formation l1-4) und Tonsteine des Toarciums (Formation l5-9) über den Granodiorit. Der Höhenrücken nördlich des Combas (zwischen \"Le Prieuré\" und \"La Chapoulie\") wird ebenfalls vom Lias eingenommen. Die Tonsteine des Toarciums wurden früher bei \"Les Grenouilles\" als Rohstoff für die mittlerweile stillgelegte Ziegelei abgebaut. Westlich vom Weiler \"Bouchardières\" quert eine Nordnordwest-streichende Störung; die im Westen liegenden Liassedimente sind an ihr gegenüber dem Granodiorit abgesenkt worden. Eine weitere Störung zieht in Ostnordost-Richtung am Weiler Combas vorbei. Die Liassedimente des südlichen Höhenrückens werden an zwei Stellen von pleistozänem Kolluvium der Formation HC maskiert (bei \"Les Queyroux\" und bei \"Le Moulin Rou\") – sandig-tonige Kiese mit Quarzgeröllen. Der Granodiorit zeigt Vererzungen an Baryt bei \"Combas\" und \"Moulin de Pinard\" sowie Bleiglanz bei \"Moulin de Pinard\".", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Le Bourdeix bildet einen integralen Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ältesten erhaltenen Bauwerke in Le Bourdeix sind der aus Granodioritquadern erbaute Donjon aus dem 11. Jahrhundert und die romanische Kirche \"Saint-Pierre et Saint-Paul\" aus dem 12. Jahrhundert, ebenfalls in Granodiorit. Der Donjon ist der einzige Überrest der einstigen Wehrschlösser von Le Bourdeix, deren erstes in der Regierungszeit von Karl VII. gegen 1450 von den Engländern im Verlauf des Hundertjährigen Kriegs zerstört wurde. Im 15. Jahrhundert wurde ein zweites Wehrschloss 50 Meter weiter errichtet, im 17. Jahrhundert folgte ein drittes nahe der Kirche. Im 18. Jahrhundert waren diese beiden Wehrschlösser noch erhalten. Die ursprüngliche romanische Kirche wurde 1480 um ein auf der Südseite angebautes zweites Nebenschiff erweitert und bildet jetzt eine 21 × 6 Meter messende, rechteckige Hallenkirche. Der romanische Deckenteil wird von runden Gewölbebogen abgestützt, der Anbau jedoch von Spitzbogen. In der ehemaligen Schmiede \"Les Forges\", durch die die Grenze zum benachbarten Étouars läuft, wurde zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert Eisenerz aus dem Nontronnais in Hochöfen geschmolzen (Gusseisen) und zu Kanonen für die französische Marine in Rochefort weiterverarbeitet. Die Schmiede wurde mit Wasserkraft betrieben, für diesen Zweck wurde der \"Ruisseau des Forges\" daher zu einem Weiher aufgestaut.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Quelle: INSEE Die Bevölkerung hatte in den 1960er Jahren starke Einbußen erlitten, war jedoch seit 1975 wieder stetig am Wachsen, um dann ab 2008 erneut zurückzugehen.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister ist seit März 2001 der Handwerker Alain Lapeyronnie, der Debout la France vertritt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beschäftigung.", "content": "Im Jahr 2012 betrug die erwerbstätige Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren 100 Personen, was 41,7 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Davon hatten 88 eine Beschäftigung, 12 waren arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum September 2007 ist die Zahl der Arbeitslosen angestiegen, die Arbeitslosenrate liegt jetzt bei 12,0 %.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmen.", "content": "Am 31. Dezember 2013 waren in der Gemeinde 26 Unternehmen ansässig, davon 14 in Handel, Transport und Dienstleistungen, 7 in Industrie, 2 im Baugewerbe, 2 im Sektor Verwaltung, Lehrwesen, Gesundheitswesen und Soziales sowie eines im Sektor Landwirtschaft, Forst- und Fischereiwesen.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Sehenswert in Le Bourdeix sind: Die im 15. Jahrhundert und gegen 1600 stark veränderte Kirche von Le Bourdeix ist für ihre erstaunlichen Fresken bekannt. Dargestellt sind Verstorbene mit blassen Gesichtern, eingehüllt in schwarze Roben. Die aus dem 15. – 16. Jahrhundert stammenden Abbildungen sollen eine symbolische Abwehrfunktion gegenüber der Pest und anderer Seuchen gehabt haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Le Bourdeix, okzitanisch \"Lu Bordelh\" oder \"Lu Borg Dei\", ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016 Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Nontron und zum Kanton Périgord Vert Nontronnais (bis 2015 Nontron). Zuständiger Gemeindeverband ist die Communauté de communes du Périgord Nontronnais. Die Einwohner werden \"Bourdeixois\" bzw. \"Bourdeixoises\" genannt.", "tgt_summary": null, "id": 1160130} {"src_title": "The Power of Love (Frankie-Goes-to-Hollywood-Lied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung und Veröffentlichung.", "content": "„The Power of Love“ wurde während der John Peel Sessions im Jahr 1983 erstmals vorgestellt und betonte durch den im Vergleich zu den Vorgängersingles deutlich langsameren Rhythmus den gekünstelten ironischen Inhalt. So ist die im Liedtext erwähnte „Hooded Claw“ die Figur eines Bösewichts aus der amerikanischen Cartoon-Serie „The Perils of Penelope Pitstop“ (Hanna-Barbera Cartoons) aus den frühen 1970er Jahren (Textzeile: \"I protect you from the Hooded Claw / Keep the vampires from your door\"). Als Einleitung der über neun Minuten langen Maxi-Version wurde die von dem Schauspieler Chris Barrie imitierte Schimpftirade des Radio-DJs Mike Read genutzt, der sich im Januar 1984 geweigert hatte, die erste Singleauskopplung „Relax“ im Rundfunk zu spielen. Weiter imitiert Barrie den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, der dem Zuhörer das Beten erklärt und anschließend Teile des Vaterunser zitiert.", "section_level": 1}, {"title": "Bezüge.", "content": "Rund um den Zeitpunkt der Veröffentlichung – Mitte November 1984 – wurden einige Details bekannt, die den Titel mit christlichen Themen assoziierten. So zeigt das Cover Ausschnitte des Gemäldes „Mariä Himmelfahrt“ des italienischen Malers Tizian. Das Musikarrangement des Liedes stammt von Anne Dudley. In der Langversion wird unter anderem das Vaterunser zitiert. Das Lied befindet sich zudem auf zahlreichen Weihnachts-Samplern. Auf der B-Seite der Maxi-Single sind unter dem Titel „Holier Than Thou“ (engl.: wörtlich etwa „Heiliger als du“, umgangssprachlich „selbstgefällig“, „selbstgerecht“) ironische Weihnachtsgrüße der Bandmitglieder zu hören. Im Videoclip von Godley & Creme wird die Geburt Jesu in künstlerischer Form aufgegriffen.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "„The Power of Love“ erreichte in Europa durchweg hohe Platzierungen. An der Spitze der britischen Verkaufslisten wurde die Single jedoch kurz vor Weihnachten von dem Titel „Do They Know It’s Christmas?“ von Band Aid abgelöst. Eine Neuaufnahme des Liedes durch die Band erreichte 1993 erneut die deutschen Charts.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen (Auswahl).", "content": "Von dem Titel existieren viele verschiedene Coverversionen. Die Interpreten Holly Johnson und Brian Nash waren selbst Mitglieder der Band Frankie Goes to Hollywood.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Power of Love (engl. \"Die Kraft der Liebe\") war nach „Relax“ und „Two Tribes“ die dritte Single der britischen Band Frankie Goes To Hollywood. Der Titel wurde von Peter Gill, Mark O’Toole und Holly Johnson geschrieben. Er erschien Ende Oktober 1984 auf dem Album \"Welcome to the Pleasuredome\", wurde am 19. November 1984 als Single veröffentlicht und war der dritte Nummer-eins-Hit der Band in Großbritannien. Auf der B-Seite der Single befindet sich mit dem Titel \"The World Is My Oyster\" eine weitere Aufnahme aus dem Doppelalbum. Nachdem sich die Vorgängersingles mit Sexualität beziehungsweise Krieg auseinandergesetzt hatten, beschäftigt sich „The Power Of Love“ als dritter Teil einer ursprünglich geplanten Single-Trilogie mit dem Thema „Religion“.", "tgt_summary": null, "id": 340286} {"src_title": "The Inbetweeners", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Beesley und Morris trafen sich als Produzenten bei Channel 4s \"The 11 O'Clock Show\". Nach Stationen als Kommissare bei Channel 4, wobei Morris \"Peep Show\" führte, gründeten beide zusammen ihre eigene Firma, Bwark Productions, im Jahr 2004 und entwickelten ihre erste Fernsehserie mit \"The Inbetweeners\". Ein Pilotfilm mit dem Titel \"Baggy Trousers\" wurde 2006 produziert, bei dem James Bobin Regie führte. E4 strahlte die erste Staffel im Mai 2008 aus und Channel 4 wiederholte sie im November desselben Jahres. Die zweite Staffel lief vom 2. April bis zum 7. Mai 2009. Eine dritte Staffel wurde von E4 in Auftrag gegeben, startete am 1. September 2010 und endete am 18. Oktober 2010. Die erste Episode der dritten Staffel hatte die höchsten Zuschauerzahlen, die ein ursprünglicher Kommissionsvorschlag von E4 jemals hatte. Nach dem Ende der dritten Staffel gaben die Verantwortlichen und die Schauspieler bekannt, dass eine vierte Staffel sehr unwahrscheinlich sei. Es werden jedoch ein Film sowie zwei Specials produziert, die nach der dritten Staffel spielen und die Gruppe im Urlaub in Malia, Kreta zeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Episoden.", "content": "Die Episoden der drei Staffeln können von Zuschauern aus dem Vereinigten Königreich und Irland über Channel 4s Videoplattform 4oD, bei YouTube und auf SeeSaw gesehen werden. Einzelne Folgen sind zudem im britischen iTunes-Store käuflich erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Im September 2009 bestätigten Beesley und Morris, dass ein \"Inbetweeners\"-Film von Film4 in Auftrag gegeben wurde. Er handelt von den vier nun volljährigen Jungs und ihrem Urlaub in Malia, Kreta. Der Kinofilm, der am 17. August 2011 in den britischen Kinos startete, trägt in Deutschland den Titel \"Sex on the Beach\" und wurde mit einem halben Jahr Verzögerung am 2. Februar 2012 gestartet. Im Jahr 2014 folgte das Sequel \"The Inbetweeners 2\" (in Deutschland als \"Sex on the Beach 2\" vermarktet), der in Australien spielt. Er startete in Großbritannien am 6. August 2014 und in Deutschland am 30. Oktober 2014.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Das Titellied der Serie ist \"Gone Up in Flames\" der Englischen Rockband Morning Runner. Während der Serie war unter anderem Musik von Rachel Stevens, Tellison, Paolo Nutini, The Maccabees, Air Traffic, Calvin Harris, The Ting Tings, Arctic Monkeys, Theaudience, Vampire Weekend, Two Door Cinema Club, Phoenix, General Fiasco, Gorillaz, Hot Chip, Belle and Sebastian, Field Music, Jamie T, The Libertines, Rihanna, The Fratellis, Jack Peñate, Guillemots, The Feeling, Kate Nash, The Wombats, The Jam, The Cure, Lily Allen, Mumm-Ra and Feist, Oasis, Biffy Clyro, Passion Pit, Royworld, MGMT, Maxïmo Park und The Cribs zu hören.", "section_level": 1}, {"title": "Weltweite Ausstrahlung.", "content": "In den Vereinigten Staaten begann die Ausstrahlung der Serie auf BBC America am 25. Januar 2010. Der Sender handhabte die ersten zwölf Folgen als eine einzige Staffel und strahlte sie im Wochenrhythmus hintereinander aus. MTV Lateinamerika verfuhr nach demselben Schema. Iain Morris und Damon Beesley wurden von ABC gefragt, einen Piloten der Serie für das US-Fernsehen zu produzieren. Zudem dürfen sie ein zweites Skript für eine zukünftige Serie vorstellen. Beide Projekte sollten bei den ABC Studios entwickelt werden. Im Jahr 2010 begann die Ausstrahlung in Australien bei Nine Networks digitalen Sender GO!, auf Super Channel in Kanada, dem Comedysender TV4 Komedi in Schweden, auf TV2 in Neuseeland, bei MTV Lateinamerika und auf yes Next in Israel. Am 28. Februar 2011 lief die Serie in Frankreich auf MCM an. Eine deutsche Ausstrahlung ist noch nicht bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Einschaltquoten, Preise und Kritiken.", "content": "Die erste Folge lief am 1. Mai 2008 und zog 238.000 Zuschauer an. Im Schnitt sahen die erste Staffel 459.000 Briten, wobei 474.000 das Staffelfinale sahen. \"The Inbetweeners\" erhielt zwei Preise bei den British Comedy Awards 2008: als \"Best New British Television Comedy (Scripted)\" und Simon Bird in der Kategorie \"Best Male Comedy Newcomer\". Ebenfalls wurde die Serie von der \"British Comedy Guide\" Webseite als \"Best New British TV Sitcom 2008\" ausgezeichnet. Zudem war sie nominiert in der Kategorie \"Best Situation Comedy\" bei den British Academy Television Awards 2009, verlor im Endeffekt jedoch gegen \"The IT Crowd\". \"The Inbetweeners\" gewann jedoch den \"Audience Award\" bei den British Academy Television Awards 2010. Die erste Episode der zweiten Staffel wurde von E4 um 22:00 Uhr am 2. April 2009 gezeigt und von 958.000 Zuschauern gesehen. Hinzu kamen weitere 234.000 Zuschauer um 23:00 Uhr auf dem zeitversetzten Sender E4+1, was zu einer Gesamtzuschauerzahl von 1,2 Millionen führte, die höchste Einschaltquote für E4 im Jahr 2009. Joe McNally lobte für die britische Tageszeitung \"The Independent\" den „überaus exakten Dialog, der das Gefühl des Jugendalters perfekt einfängt“ und Will Dean vom \"Guardian\" schrieb, dass die Serie „die jämmerlich männliche Oberstufenerfahrung ganz großartig erfasst.“ Die Serie wird häufig mit E4s erfolgreichem Jugenddrama \"Skins\" verglichen; Kommentatoren sagten, dass „\"The Inbetweeners’\"Darstellung einer langweiligen Vorstadt näher [als \"Skins\"] an den eintönigen Jugendjahren von den meisten von uns dran ist, als die dekadente Zeit die wir wünschten verbracht zu haben.“ Am 13. September 2010 lief die erste Folge der dritten Staffel auf E4 und erzielte ein Rekordergebnis von 2,6 Millionen Zuschauern um 22:00 Uhr, die höchste Einschaltquote für eine Show auf E4, bis 2011 \"Glee\" diesen Rekord brach.", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Veröffentlichungen.", "content": "Alle DVDs erhielten im Vereinigten Königreich eine Freigabe ab 18 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "US-Adaption.", "content": "Am 31. März 2011 gab MTV bekannt, dass sie eine US-Version der Serie mit zwölf Folgen für eine erste Staffel in Auftrag gegeben haben. Die Pilotepisode erhielt das grüne Licht im September 2010. Brad Copeland schrieb das Drehbuch zum Piloten und dient zusammen mit Damon Beesley und Iain Morris während der Laufzeit der Serie als Executive Producer.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Inbetweeners – Unsere jungfräulichen Jahre (Originaltitel: \"The Inbetweeners\") ist eine britische Sitcom, die von 2008 bis 2010 bei E4 in drei Staffeln ausgestrahlt wurde. Geschrieben wurde die Serie von Damon Beesley und Iain Morris. Sie handelt von dem Leben des Vorstadt-Teenagers Will (Simon Bird) und seinen drei Freunden aus der fiktionalen Schule Rudge Park Comprehensive. ", "tgt_summary": null, "id": 1348514} {"src_title": "Sceau-Saint-Angel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Saint-Angel bzw. Sent Angeu leitet sich vom Heiligen Angelus ab. Möglicherweise ist auch der Erzengel Michael gemeint. Die Bezeichnung \"Sceau\" ist eine französische Zusammenziehung des okzitanischen \"Vers\" (nach, hin) \"Ceus\", wobei Ceus aus dem Lateinischen \"Cellis\" (Klosterzellen) hervorgegangen sein dürfte.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Sceau-Saint-Angel liegt knappe sechs Kilometer (Luftlinie) südsüdöstlich von Nontron und vier Kilometer westsüdwestlich von Saint-Pardoux-la-Rivière. Périgueux im Süden ist 33 Kilometer entfernt. Sceau-Saint-Angel wird von folgenden sieben Nachbargemeinden umgeben: Zum Gemeindegebiet von Sceau-Saint-Angel gehören folgende Weiler, Gehöfte, ein Schloss und Geländepunkte: \"Argentine\", \"Battelière\", \"Beauvoir\", \"Bellegarde\", \"Bois Coupé\", \"Bois de l’Age\", \"Bois des Biches\", \"Bois des Cocus\", \"Brissonneau\", \"Broillac\", \"Château de l'Age\", \"Courrière\", \"Garreloup\", \"Grand Clos\", \"Jayac\", \"L’Abîme\", \"La Bure\", \"La Croix de Nadaillac\", \"La Croix des Chemins\", \"La Grésille\", \"La Pouyade\", \"La Sacaude\", \"Lage\", \"Laglant\", \"Le Caillou\", \"Le Châtaignier\", \"Le Grand Mazerat\", \"Le Jardin Anglais\", \"Le Petit Clos\", \"Le Petit Mazerat\", \"Le Pouyaud\", \"Les Garennes\", \"Les Taillis de la Grézille\", \"Morelière\", \"Puymezier\", \"Saint-Angel\", \"Sarelière\", \"Sceau\", \"Terme de la Roue\", \"Tourbanier\" und \"Vignaud\". Der topographisch tiefste Punkt des Gemeindegebietes liegt mit 157 Metern über dem Meer bei \"Broillac\" im Nordosten, der höchste Punkt mit 262 Metern bei \"Brissonneau\" im Nordwesten. Die maximale Höhendifferenz beträgt 105 Meter. \"Sceau\" befindet sich auf 238 Meter, \"Saint-Angel\" auf 208 Meter Meerhöhe. Der überwiegende Teil des Gemeindegebiets von Sceau-Saint-Angel wird von ausgedehnten Waldungen eingenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Durch den Westteil des Gemeindegebiets von Sceau-Saint-Angel verläuft die D 675 in südlicher Richtung von Nontron nach Brantôme. Ferner quert die D 3 von Nontron nach Villars in Richtung Südost; von ihr zweigt eine Kommunalstraße ab, welche durch den Ortskern Sceau führt und sich dann nach Saint-Front-la-Rivière fortsetzt. Den Ortskern kreuzt ferner eine von Saint-Pardoux heraufkommende Kommunalstraße, die anschließend eine Querverbindung zur D 675 herstellt. Von letztgenannter Kommunalstraße besteht ein Abzweig bei \"Garreloup\" nach Saint-Angel und weiter nach Quinsac. Durch den Nordteil der Gemeinde führte einst die mittlerweile stillgelegte Bahnstrecke Quéroy-Pranzac–Thiviers.", "section_level": 2}, {"title": "Hydrographie.", "content": "Beim Weiler \"Morelière\" entspringt die nach Westen abfließende Nizonne. Die Quelle des nach Südwesten entwässernden Boulou befindet sich in unmittelbarer Nähe von \"Saint-Angel\". Ein kleiner Bach, der nördlich von \"Sarelière\" entspringt, entwässert den Nordosten der Gemeinde in Richtung Dronne (nach Ostsüdosten). Die Wasserscheide zwischen Nizonne und Boulou einerseits und Dronne andererseits verläuft in etwa mitten durch das Gemeindegebiet. Die Nordwestgrenze bildet die Wasserscheide zwischen Bandiat und Dronne.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Gemeinde Sceau-Saint-Angel befindet sich vollständig auf flach liegenden Sedimenten des nordöstlichen Aquitanischen Beckens, die aber weitgehend von kontinentalem Tertiär verhüllt werden und nur entlang von Flussläufen und deren Hanglagen einzusehen sind. Der Nordosten des Gemeindegebiets wird vom Lias (Pliensbachium unterhalb von \"Puymezier\" – graublaue Dolomite der Formation l5-9), von Kalken (bioklastische Kalke, kryptokristalline Kalke und Oolithkalke) des Doggers (Bajocium der Formation j1b-2a und Bathonium der Formation j2b im gesamten Nordostabschnitt) und von unterstem Malm (Oxfordium bei \"Le Petit Mazerat\", Formationen j2-6(a) und j2-6(b)) unterlagert. Der Dogger kann stellenweise auch rekristallisiert vorliegen, wie beispielsweise um \"Jayat\". Unmittelbar unterhalb von \"Sceau\" transgrediert Cenomanium (Formation c1-2) über die Jurafolge. Die Oberläufe der Nizonne und des Boulous werden von flach liegenden, oberkreidezeitlichen Schichten des Ligériens gesäumt (Unterturon – Formation c3a). Bei \"Vignaud\" steht sogar schon Angoumien (Oberturon – Formation c3b) an. Altpleistozänes Alluvium (fluviatilen Ursprungs) und kolluviale Alterite (kontinentale Umlagerungen auf Hanglagen – Schotter und Sande) über- bzw. verdecken sodann den größten Teil des Gemeindegebiets und maskieren die unterlagernden mesozoischen Sedimente. Fluviatiles Altpleistozän (Formation Fs) findet sich entlang der nordwestlichen Höhenlagen um \"Brissonneau\" sowie oberhalb von \"Sceau\". Die kolluvialen Alterite sind entweder Wiederaufarbeitungsprodukte des Mesozoikums (Formation AC) oder des Altpleistozäns(Formation ACF). Sie nehmen die extensiven Höhenrücken der Wasserscheiden ein und werden von Wald bestanden. In die verästelten Talungen des Boulous bei \"Saint-Angel\" wurde Kalkhangschutt aus der Würm-Kaltzeit eingetragen (Formation GP), der Fluss selbst fließt jedoch in holozänem Alluvium (Formation K). Holozänes Alluvium findet sich auch im Oberlauf der Nizonne. Eiszeitlicher Kalkhangschutt verfüllt außerdem den Bach an der Nordostgrenze. Für den Nordostabschnitt werden mehrere Südost-streichende Störungen vermutet, die in etwa parallel zur weiter östlich liegenden Randstörung von \"Le Puy\" (Gemeinde Nontron) verlaufen dürften, an welcher das kristalline variszische Grundgebirge (hier Paragneise – ζ) gegenüber den Sedimenten des Aquitanischen Beckens herausgehoben wurde. Das Vorhandensein rekristallisierten Doggers lässt ebenfalls auf Störungen schließen.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Naturpark.", "content": "Die Gemeinde Sceau-Saint-Angel bildet einen integralen Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Die Oberläufe von Boulou und Nizonne mit ihren Feuchtniederungen bilden regional bedeutende Ökotope, die als \"ZNIEFF\" (Französisch \"zone naturelle d'interêt écologique, faunistique et floristique\") ausgewiesen wurden. Es bestehen Pläne, den gesamten weiteren Flusslauf des Boulous – bereits eingestuft als ZNIEFF des Typus 2 – gemäß Natura 2000 unter Schutz zu stellen. Auch die Nizonne bildet eine ZNIEFF des Typus 2. Der Oberlauf des Boulous – eine ZNIEFF des Typus 1 – zeichnet sich durch hohe Artenvielfalt aus (6 Amphibien, 6 Reptilien, 79 Vögel, 233 Insekten und 10 Pflanzen). Charakteristisch sind die Taxa Dohlenkrebs (\"Austropotamobius pallipes\"), Blindschleiche (\"Anguis fragilis\"), Grasfrosch (\"Rana temporaria\"), Westlicher Schlammtaucher (\"Pelodytes punctatus\"), Europäischer Laubfrosch (\"Hyla arborea\"), Gelbbauchunke (\"Bombina variegata\") und Marmormolch (\"Triturus marmoratus\"), ferner die Insekten Helm-Azurjungfer (\"Coenagrion mercuriale\"), Südlicher Kurzgeschwänzter Bläuling (\"Cupido alcetas\"), Quendel-Ameisenbläuling (\"Phengaris arion\"), Zweigestreifte Quelljungfer (\"Cordulegaster boltonii\"), Großer Feuerfalter (\"Lycaena dispar\"), Skabiosen-Scheckenfalter (\"Euphydryas aurinia\"), Gemeine Ameisenjungfer (\"Myrmeleon formicarius\"), Gemeine Keiljungfer (\"Gomphus vulgatissimus\"), Fleckenbindiger Halsbock (\"Pachytodes erraticus\"), die Schwebfliege \"Milesia crabroniformis\", der Weberbock \"Musaria rubropunctata\", die Zangenlibelle \"Onychogomphus uncatus\", Spiegelfleck-Dickkopffalter (\"Heteropterus morpheus\"), Kleiner Schillerfalter (\"Apatura ilia\") und Nachtkerzenschwärmer (\"Proserpinus proserpina\").", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ältestes Kulturzeugnis in Sceau-Saint-Angel ist die romanische Kirche von Saint-Angel, die jedoch im 18. Jahrhundert baulich verändert wurde. Aus dem 14. Jahrhundert stammt die gotische Kapelle von \"La Pouyade\". Im Jahr 1868 benannte sich die Gemeinde, die bis dahin nur Saint-Angel hieß, in Sceau-Saint-Angel um (der Ortsteil \"Sceau\" ist wesentlich bedeutender als \"Saint-Angel\").", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Quelle: INSEE Die Bevölkerung Sceau-Saint-Angels hat ab 1968 schwere Einbußen erlebt, scheint sich aber ab 1999 wieder zu stabilisieren. Bei einer Fläche von 17,49 Quadratkilometer beträgt die Bevölkerungsdichte 7 Einwohner/km2 – die niedrigste im Kanton Périgord Vert Nontronnais.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister von Sceau-Saint-Angel ist seit 2001 der der PCF angehörende Rentner Michel Combeau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sceau-Saint-Angel, okzitanisch \"Vers Ceus Sent Angeu\", ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Norden des Départements Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehört zum Arrondissement Nontron und zum Kanton Périgord Vert Nontronnais (bis 2014: Nontron). Zuständiger Gemeindeverband ist die Communauté de communes du Périgord Nontronnais. Die Einwohner werden als \"Scellois\" bzw. \"Scelloises\" bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 302829} {"src_title": "Takashi Tezuka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Takashi Tezuka wurde 1960 in Osaka, Japan, geboren. Er studierte an der Kunsthochschule Ōsaka (engl. \"Osaka University of Arts\") und graduierte. 1984 stieß er zu der Firma Nintendo und arbeitet seitdem mit dem bedeutenden Videospielentwickler Shigeru Miyamoto zusammen. Das erste gemeinsame Werk der beiden Entwickler war das Famicom-Spiel Devil World, das Ende 1984 erschien. Anschließend arbeiteten sie mit anderen am Spiel Super Mario Bros., wobei Tezuka Co-Direktor war. Das Spiel wurde sehr erfolgreich. Zugleich arbeiteten sie an The Legend of Zelda mit Tezuka als Co-Direktor und Grafik-Designer. Weitere wichtige Spiele mit Tezukas Beteiligung waren Super Mario Bros. 2 und Super Mario Bros. 3, bevor er mit einem großen Team an Super Mario World arbeitete und dort die Rolle des leitenden Direktors annahm. Seitdem arbeitet er bei Nintendo als Produzent, Direktor, Designer oder Supervisor und wirkte so an einigen weiteren bedeutenden Spielen wie Super Mario 64 oder Super Mario Galaxy mit. Neben der Super-Mario-Serie zeichnete Tezuka verantwortlich für weitere Spiele der Zelda-Serie, so, und. Außerdem produzierte er Pikmin 2 und ist für die Animal-Crossing-Reihe verantwortlich. Zusammen mit Miyamoto war Tezuka Manager von Nintendo Entertainment Analysis & Development (EAD), der größten internen Entwicklungsabteilung bei Nintendo, und überwachte in dieser Position die Spieleentwicklung. Seit der Auflösung der Nintendo EAD fungiert er als Vorstandsmitglied des Nachfolgestudios Nintendo EPD. Tezukas Beteiligung an den bedeutendsten Videospielen der Industrie über mehrere Jahrzehnte machte ihn zu einem bekannten und einflussreichen Spieleentwickler. Er arbeitete an den wichtigsten Spielen der Firma mit. Die Internetseite IGN Entertainment platzierte ihn auf Platz 53 der 100 besten Videospielentwickler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Takashi Tezuka (jap., \"Tezuka Takashi\"; * 17. November 1960 in Osaka; Pseudonym \"Ten Ten\") ist ein japanischer Spieleentwickler bei Nintendo. Er arbeitet seit 1985 an \"Mario\"- und \"Zelda\"-Spielen und ist Vorstandsmitglied von Nintendo EPD.", "tgt_summary": null, "id": 1442630} {"src_title": "Félix-Gabriel Marchand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Der Vater war ein wohlhabender frankokanadischer Holzhändler, die Mutter hatte schottische Vorfahren. Marchand erhielt seine Ausbildung sowohl in englischer als auch in französischer Sprache. Er absolvierte das Seminar in Saint-Hyacinthe und durchlief eine Ausbildung zum Notar. 1868 begann Marchands politische Karriere mit der Wahl in den Stadtrat von Saint-Jean-sur-Richelieu. Daneben war er Präsident der örtlichen landwirtschaftlichen Gesellschaft und Vorsitzender der Schulkommission. Marchand gründete 1860 die Zeitschrift \"Le Franco-Canadien\", die liberales Gedankengut vertrat. 1861 bildete er als Reaktion auf die Trent-Affäre eine aus Freiwilligen bestehende Infanterie-Miliz und befehligte diese bis 1880, wobei er bis zum Rang eines Oberstleutnants aufstieg. 1867 trat Marchand zu den ersten Wahlen zur Nationalversammlung von Québec an und siegte im Wahlbezirk Saint-Jean. Er behielt diesen Sitz 33 Jahre lang bei, acht Mal in Folge wurde er wiedergewählt. Die Liberalen waren in den ersten drei Jahrzehnten überwiegend in der Opposition. Marchands Hauptanliegen war die Stärkung des Föderalismus. 1874 wurde sein Vorschlag, Doppelmandate auf Provinz- und Bundesebene zu verbieten, im siebten Anlauf angenommen. Dadurch sollte der Einfluss der Bundesregierung auf die Provinzgesetzgebung verringert werden. Ein weiteres wichtiges Anliegen war die Intensivierung der Binnenkolonisation (verbunden mit Infrastrukturbauten), um die Abwanderung von Frankokanadiern in die USA einzudämmen. Von März 1878 bis Oktober 1879 stellten die Liberalen unter Henri-Gustave Joly de Lotbinière vorübergehend die Regierung. Während dieser Zeit gehörte Marchand dem Kabinett als Regierungssekretär und Kommissar für die Kronländereien an. Wieder in der Opposition, wandte er sich verstärkt der Schriftstellerei zu. Dabei spezialisierte er sich auf Komödien, Fabeln und Gedichte. Von Januar 1887 bis April 1892, während der Regierungszeit von Honoré Mercier, war Marchand Sprecher der Nationalversammlung. Nachdem Mercier wegen des Chaleur-Bucht-Skandals abgesetzt worden war und die Liberalen die Wahlen von 1892 deutlich verloren hatten, übernahm er den Parteivorsitz. Marchands Ziel als Oppositionsführer war es, den angeschlagenen Ruf der Liberalen zu verbessern und jenen der Konservativen in Zweifel zu ziehen. Wiederholt griff er den Eigennutz und den Opportunismus der Regierung an, die er wegen der umstrittenen Steuerpolitik konsequent als „Steuereintreiber“ bezeichnete. Die Parti libéral du Québec errang nach fünf Jahren einen klaren Wahlsieg und Marchand wurde am 24. Mai 1897 als neuer Premierminister vereidigt. Kurz zuvor war er zum Präsidenten der Royal Society of Canada gewählt worden; im darauf folgenden Jahr gab er dieses Amt auf. Als Premierminister verfolgte Marchand drei Ziele: ein ausgeglichenes Budget, die verstärkte Nutzung der natürlichen Ressourcen und die Schaffung eines Bildungsministeriums. Zu jener Zeit befand sich das Bildungswesen der Provinz vollständig in der Hand des Klerus der römisch-katholischen Kirche. Die Nationalversammlung verabschiedete ein entsprechendes Gesetz, doch der weiterhin von Konservativen dominierte Legislativrat lehnte es ab. Die Säkularisierung des Bildungswesens sollte erst 1964 gelingen. Marchand litt an Arteriosklerose und musste seine Amtsgeschäfte mehr und mehr an sein Kabinett delegieren. Schließlich starb er am 25. September 1900 im Alter von 68 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Félix-Gabriel Marchand (* 9. Januar 1832 in Saint-Jean-sur-Richelieu, Québec; † 25. September 1900 in Québec) war ein kanadischer Politiker, Notar, Autor und Journalist. Er war von 1867 bis zu seinem Tod ununterbrochen Abgeordneter in der Nationalversammlung von Québec und hatte von 1892 bis 1900 den Vorsitz der Parti libéral du Québec inne. Ab 24. Mai 1897 regierte er als Premierminister die Provinz Québec; er starb im Amt.", "tgt_summary": null, "id": 136320} {"src_title": "Muzillac", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Muzillac liegt im Südosten des Départements Morbihan, ca. 20 Kilometer östlich von Vannes, und ist Hauptort des gleichnamigen Kantons. Nachbargemeinden sind Noyal-Muzillac, Arzal, Billiers, und Ambon. Muzillac liegt im Inland, ca. fünf Kilometer von der Küste entfernt. Durch Muzillac fließt der Saint-Éloi, der im Gemeindegebiet zum \"Étang de Pen Mur\" aufgestaut ist.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung Muzillacs stammt aus dem Jahr 1070. Zu dieser Zeit war der Ortsteil Bourg Pol Sitz der Pfarrkirche. Das Geschlecht der Gutsherren von Muzillac taucht zum ersten Mal im Jahr 1123 im Kopialbuch von Redon auf. Von 1288 bis 1432 war Muzillac Sitz des Rechnungshofs der Bretagne. Von 1678 bis zur Französischen Revolution war Muzillac Sitz eines Konvents der Ursulinen. Im Jahr 1790 wurde Muzillac zu einer eigenständigen Gemeinde und zum Hauptort des gleichnamigen Kantons erklärt. Pfarrkirche blieb bis zu einem Brand des Kirchturms im Jahr 1934 die Kirche im Ortsteil Bourg Pol. Die heutige Pfarrkirche Sainte-Thérèse wurde zwischen 1930 und 1934 erbaut.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Quelle: INSEE Im Jahr 2007 waren ca. 23 % der Bevölkerung jünger als 20 Jahre, sowie ca. 26 % älter als 64 Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Muzillac besitzt zwei Abfahrten der autobahnähnlich ausgebauten N165, die von Nantes über Vannes, Lorient und Quimper nach Brest führt. Muzillac besaß zwischen 1903 und 1947 einen eigenen Bahnhof der Chemins de fer du Morbihan. Heute ist Questembert in 15 km Entfernung der nächstgelegene Bahnhof.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Am \"Étang de Pen Mur\" befindet sich die gleichnamige Mühle, in der mit Techniken aus dem 18. Jahrhundert Papier hergestellt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Muzillac besitzt ein eigenes Kino 'Jeanne d'Arc', sowie das Kulturzentrum 'Centre d’Animation du Vieux Couvent à Muzillac', in dem sich auch die Gemeindebibliothek befindet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Muzillac (bretonisch: Muzilheg) ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Morbihan in der Region Bretagne. Sie gehört zum Gemeindeverband Communauté de communes Arc Sud Bretagne.", "tgt_summary": null, "id": 1612774} {"src_title": "Qafzeh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Die ersten Grabungen führte René Neuville, der Kanzler am französischen Generalkonsulat in Jerusalem durch. Nach ersten Probegrabungen 1933 begann er 1934 zusammen mit Moshe Stekelis, später Professor für Vorgeschichte an der Hebräischen Universität in Jerusalem mit systematischen Ausgrabungen mit Mitteln des Institut de paléontologie humaine in Paris und der Prinz Albert von Monaco-Stiftung. Bei diesen Grabungen wurden in den Levallois-Schichten die Skelette von fünf Individuen (Fossil-Nr. Q1-Q5) entdeckt, die in das \"Institut de paléontologie humaine\" nach Paris verbracht wurden. 1965–1979 führte der französische Archäologe Bernard Vandermeersch mit Unterstützung des CNRS weitere Grabungen durch. Bereits 1965 wurden weitere fragmentarische Menschenreste in den Mousterién-Schichten mit der Fossil-Nr. Q6-Q8 gefunden. 1967 wurden die fast kompletten Skelette einer erwachsenen Frau (Q9) und eines Kindes (Q10) entdeckt. 1971 fand man die Bestattung eines Heranwachsenden in einer Grube (Q11). Er lag auf dem Rücken, mit seitlich angehockten Beinen, die Hände an beiden Seiten des Halses. Der Ausgräber deutet ein Geweih in der Nähe der Hände als Grabbeigabe.", "section_level": 1}, {"title": "Stratigraphie.", "content": "Die Schichtenfolge wurde mit den Buchstaben A-M gekennzeichnet. Die oberen Schichten enthielten einen byzantinischen Fußbodenrest und eine Mauer. Ursprünglich soll die Höhle auch einen in den Felsen geschlagenen Altar enthalten haben.", "section_level": 1}, {"title": "Datierung.", "content": "H. Valladas vom \"Laboratoire des faibles radioactivités\" in Gif-sur-Yvette führte eine Thermolumineszenzdatierung verbrannter Silices aus den Mousterién-Schichten durch. Sie ergaben ein Alter von 92.000 ± 5000 BP (Valladas et al. 1988). Eine Elektronenspinresonanz-Datierung (ESR) ergab 130.000 bis 90.000 Jahre BP.", "section_level": 1}, {"title": "Fossilfunde.", "content": "Bisher wurden die Überreste von mindestens 13 Individuen gefunden, zusammen mit einer Moustérien-Industrie (Levallois-Typ), sieben Erwachsene (Nr. 3, 5, 6, 7, 8, 9, 25) und neun Jugendliche (Nr. 4, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 21, 22), sowie einzelne Knochen und Zähne. Individuum 13 ist ein Kind, das an einem Hydrocephalus litt Die Fossilien Qafzeh 1 und 2 entstammen dem Jungpaläolithikum, alle anderen homininen Fossilien entstammen dem Mittelpaläolithikum. Aufgrund ihres Alters und einiger anatomischer Merkmale wurde zunächst von einigen Forschern erwogen, dass einige Individuen Mischlinge von Neandertalern und \"Homo sapiens\" sein könnten. Theodore D. McCown und Arthur Keith (1939) benannten die Reste aus Qafzeh und Skhul „Palaeoanthropus palestinus“. Francis Clark Howell (1957) wollte sie als „Proto-Cro Magnons“ klassifiziert wissen; auch andere Forscher interpretieren die Reste als anatomisch modern. In seiner Doktorarbeit und 1981 in deren Veröffentlichung als Fachbuch beschrieb Bernard Vandermeersch die Fossilien dann als Angehörige einer einheitlichen Population und als zweifelsfrei dem modernen Menschen zugehörig, wobei auch er zugleich darauf verwies, dass die Schädelfunde denen aus der Skhul-Höhle sehr ähnlich seien.", "section_level": 1}, {"title": "Umwelt.", "content": "Die Moustérienschichten enthielten Jagdreste von Rothirsch, Damhirsch und Auerochse. sowie die Reste von Meeresmuscheln (\"Glycimeris insubrica\"), die aus einer Entfernung von ca. 40 km stammten. Einige dieser Muscheln zeigen Ockerspuren. Weitere Untersuchungen galten der Mikrofauna. Aus den Schichten des Jungpaläolithikums stammen auch Landschnecken (\"Levantina\") und Flussperlmuscheln (\"Unio\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Qafzeh (auch Kafzeh, Qafzah; dt. Abgrund) ist eine Höhle am südlichen Stadtrand von Nazareth (Israel). Sie liegt am Abgrundberg (arab. Ǧebel el-Qafze; engl. \"Mount Precipice\") im östlichen Steilhang des \"Wādi el-Haǧǧ\" (hebr. Naḥal Mizra). Die Höhle wurde als paläolithischer Fundplatz vor allem wegen ihrer Fossilien des frühen anatomisch modernen Menschen (\"Homo sapiens\") bekannt. Sie enthielt Ablagerungen des Mittelpaläolithikums (Moustérien) sowie des Übergangs zum Jungpaläolithikum. Die archäologisch relevanten Fundschichten wurden vollständig ausgegraben.", "tgt_summary": null, "id": 1709061} {"src_title": "Godewaersvelde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde Godewaersvelde liegt in Französisch-Flandern im äußersten Norden Frankreichs, etwa in der Mitte zwischen den Städten Dunkerque und Lille. Im Norden grenzt das Gemeindegebiet an Belgien (Gemeinde Poperinge). Der Nord- und der Westteil der Gemeinde ist überwiegend flach, im Südosten erhebt sich der 164 m hohe Mont des Cats (\"Katsberg\"), dessen Spitze sich die Gemeinden Godewaersvelde, Berthen und Méteren teilen. Die Erhebung stellt einen von mehreren nahegelegenen Zeugenbergen dar, die als Höhenrücken das Becken der Yser (\"IJzer\") im Norden vom Becken der Leie (\"Lys\") im Süden trennt. Das Gebiet der Gemeinde wird von einigen Bächen durchflossen, die in Richtung Norden zur Yser entwässern. Weithin sichtbares Wahrzeichen des Katsberges ist ein 200 Meter hoher Sendemast. Neben dem geschlossenen Siedlungsbild des Kernortes liegen im Gemeindegebiet von Godewaersvelde die Ortsteile \"Keyselaere\" und \"Meulewalle\", die Abtei auf dem Katsberg (\"Abbaye du Mont des Cats\") sowie zahlreiche verstreute Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Godewaersvelde sind Poperinge im Norden, Boeschepe im Osten, Berthen und Méteren im Südosten, Flêtre im Süden, Eecke im Westen sowie Steenvoorde im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Godewaersvelde", "section_level": 1}, {"title": "Museum.", "content": "An der ehemaligen Zollstation am Grenzübergang von Godewaersvelde nach Belgien wurde ein Grenzmuseum (\"Musée de la vie frontalière de Godewaersvelde\") eingerichtet. Es zeigt Exponate aus der täglichen Arbeit der Zöllner und beleuchtet die Geschichte des Grenzhandels und des Schmuggels.", "section_level": 2}, {"title": "Folklore und Karneval.", "content": "Die Géants de Godewaersvelde (deutsch: \"Giganten von Godewaersvelde\") gehören zur in der Region Pas-de-Calais in Nordfrankreich und im benachbarten Belgien auf Festen verbreiteten traditionellen Riesenfiguren (Géants du Nord). Seit 2005 werden die Aufführungen von der UNESCO unter dem Titel \"Prozessionen der Riesen und Drachen aus Belgien und Frankreich\" als Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Kulinarische Spezialität.", "content": "Mönche der Abtei auf dem Mont des Cats (Katsberg) waren 1890 die ersten Produzenten des noch heute Mont des Cats genannten Käses, dessen ausgereifter Laib zwei Kilogramm wiegt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "In der Gemeinde sind 35 Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Anbau von Getreide, Obst und Gemüse, Rinderzucht). Die Autoroute A 25 von Dunkerque nach Lille (mit einem Anschluss im nordwestlich gelegenen Steenvoorde) streift den Westen des Gemeindegebietes. Im Norden verläuft die Fernstraße von Saint-Omer nach Ypern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Godewaersvelde, westflämisch \"Godsvelde\", niederländisch auch \"Godewaarsvelde\", ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Nord in der Region Hauts-de-France (bis 2015 Nord-Pas-de-Calais). Sie gehört zum Arrondissement Dunkerque und zum Gemeindeverband Flandre Intérieure. In Godewaersvelde wird auch Westflämisch gesprochen.", "tgt_summary": null, "id": 2263917} {"src_title": "Coloni C3B", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der Hintergrund.", "content": "Das Formel-1-Team Coloni ging Ende 1989 eine Allianz mit dem japanischen Automobilhersteller ein, der im Gefolge von Honda und Yamaha eine Beteiligung an der Formel 1-Weltmeisterschaft anstrebte. Subaru hatte bei Motori Moderni einen Zwölfzylindermotor entwickeln lassen und war auf der Suche nach einem Team, das bereit war, dieses Triebwerk einzusetzen. Minardi hatte 1989 einige Tests durchgeführt, entschied sich aber gegen die Verwendung des Subaru-Motors. Coloni war – vor allem aus wirtschaftlichen Gründen – bereit, das Triebwerk 1990 einzusetzen. Die gemeinsamen Planungen sahen vor, den Motor zunächst in ein vorhandenes Coloni-Chassis einzusetzen, bis ein von Coloni zu entwickelndes, auf den Subaru-Motor zugeschnittenes Chassis einsatzbereit war. Der Coloni C3B sollte daher zunächst nur als Übergangsmodell dienen. Tatsächlich blieb er das einzige Formel-1-Auto mit Subaru-Motor: Ein exklusiv für den Subaru konzipiertes Chassis wurde entgegen den ursprünglichen Absichten nie entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Technik und Renneinsätze.", "content": "Der C3B war eine Ableitung des 1989 vorgestellten Coloni C3. Eines der beiden C3-Modelle wurde im Heckbereich derart umgebaut, dass es statt des bisher verwendeten Cosworth-Achtzylinders den Subaru MM3512 genannten Zwölfzylindermotor aufnehmen konnte. Das schwere und breite Triebwerk erforderte einige Modifikationen. Der Motor reichte bis in die Seitenkästen hinein, sodass die Kühler weit nach vorn verlagert werden mussten. Dadurch reichten die Seitenkästen bis zum Monocoque. Die Kühlöffnungen in den Seitenkästen waren schmal. Die Kühlluft wurde im Wesentlichen durch zwei Kamine auf den Seitenkästen angesogen. Insgesamt war das Auto sehr schwer; nach einigen Presseberichten lag das Gewicht zu Saisonbeginn um etwa 100 kg über dem Mindestgewicht. Die Kraftübertragung erfolgte über ein Minardi-Getriebe. Einziger Fahrer des Teams war Bertrand Gachot. In einzelnen Quellen wird Enzo Colonis Sohn Paolo als Testfahrer angegeben; ob er allerdings tatsächlich in dem C3B fuhr, ist nicht belegt. Gachot gelang keine einzige Vorqualifikation. Der Motor war leistungsschwach und unzuverlässig; Bertrand Gachot sah allerdings das Problem hauptsächlich in dem Auto, das er nicht für Formel-1-würdig hielt. Nach dem Großen Preis von Frankreich wurde die Zusammenarbeit von Coloni und Subaru beendet. Beim anschließenden Rennen in Großbritannien trat Coloni noch einmal mit dem unveränderten C3C an; der Wagen hatte allerdings keine äußeren Hinweise mehr auf Subaru. Danach setzte Coloni sein Formel-1-Engagement mit dem Modell C3C und einem Cosworth-Motor fort.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Coloni C3B war ein Formel-1-Rennwagen des italienischen Teams Coloni, der 1990 zu acht Rennen gemeldet wurde. Das Fahrzeug wurde von einem 3,5 Liter großen Zwölfzylindermotor angetrieben, der im Auftrag von Subaru von Motori Moderni entwickelt worden war. Der Wagen war erfolglos: Er konnte sich kein einziges Mal vorqualifizieren.", "tgt_summary": null, "id": 1626001} {"src_title": "Headlines (Friendship Never Ends)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrundinformationen.", "content": "Ein 30-sekündige Ausschnitt wurde am 21. Oktober 2007 im Internet veröffentlicht. Zwei Tage später fand die weltweite Radiopremiere statt. Wenige Stunden vor der offiziellen Radiopremiere war der Song bereits im Internet aufgetaucht. Der Song wurde hauptsächlich von Emma Bunton und Geri Halliwell mit Unterstützung von den Produzenten Matt Rowe and Richard Stannard geschrieben. Die anderen drei Bandmitglieder hatten nachträglich weiteren Text beigesteuert. Die Meldung einiger Zeitungen, dass Victoria Beckham einen wesentlich kürzeren Solopart habe, als die restlichen Mitglieder, wurde von einem Bandsprecher mit der Aussage dementiert, dass alle Bandmitglieder gleich lange Soloparts bekommen hätten. In Wirklichkeit haben Emma Bunton und Geri Halliwell gleich lange Soloparts bekommen, während Melanie C und Victoria Beckham etwas kürzere Soloparts zugedacht wurden. Einzig Melanie Brown besitzt keinen eigenen Solopart, singt dafür aber die letzte Zeile des Liedes alleine. Auf der Single ist neben \"Headlines\" auch ein \"Wannabe\"-Remix von Soulseekerz enthalten, der Debütsingle von den Spice Girls. Am 11. November stieg der Song nur durch Downloads in den UK-Charts auf Platz 20 mit über 7.000 Verkäufen ein. In der zweiten Woche fiel der Song auf Platz 23 und 5.900 Verkäufen. In der dritten Woche erreichte die Single mit Veröffentlichung der physischen Single Platz 11 mit 10.277 Verkäufen und wurde so die erste Single der Spice Girls, die die Top 10 in den UK-Charts verfehlte. Am 14. November stieg die Single in den USA bei den Hot Digital Songs auf Platz 113 mit 9.717 Verkäufen ein. In derselben Woche gelang zusätzlich ein Einstieg auf Platz 90 in den Billboard Hot 100, aufgrund der hohen Video/Song-Zugriffe und einiger Airplays, außerhalb der Digital Downloads. In Deutschland konnte sich die Single auf Platz 46 platzieren. Insgesamt gesehen war die Single ein kommerzieller Misserfolg und erreichte in nur fünf Ländern die Top 10 (Italien (#2), Philippinen (#5), Russland (#8), Schweden (#3) und Spanien (#2)). Auf den Philippinen war es die erste Spice-Girls-Single die die Chartspitze verfehlte.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Am 15. Oktober 2007 wurde bei der TV-Show „Dancing with the Stars“, an der Melanie Brown teilnahm, bekannt, dass die Spice Girls ein Musikvideo drehten, dessen Premiere am 2. November 2007 auf dem englischen TV-Sender BBC One erfolgte. Das Video, welches die Gruppe in verschiedenen Räumen mit Kronleuchtern zeigt, wurde in den Pinewood Studios vom Regisseur Anthony Mandler gedreht. Jedoch wurde das Video von BBC nicht in voller Länge gezeigt, sondern bei Victorias Solopart durch eine Botschaft der Band über „Children In Need“ unterbrochen. Das volle Video feierte auf dem offiziellen YouTube-Profil der Band Premiere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Headlines (Friendship Never Ends) ist ein Song, der von der britischen Pop-Band Spice Girls geschrieben und gesungen wurde. Es war die erste Single aus dem Compilation-Album \"Greatest Hits\" Der Song war die erste Single in Originalbesetzung seit Geri Halliwell die Band 1998 verließ. Halliwell beschrieb den Song als einen „\"großen Liebessong\"“ und als einen „\"echten Spice-Girl-Klassiker\"“. ", "tgt_summary": null, "id": 585473} {"src_title": "Travail allemand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Umfeld in Frankreich um 1940.", "content": "In den 1930er Jahren lebten ca. 30.000 Deutsche und deutschsprachige Emigranten in Frankreich. Unter Ihnen waren mehrere Tausend Freiwillige, die für die Spanische Republik gekämpft hatten, viele Künstler, viele Wissenschaftler, viele Juden und andere rassisch Verfolgte, viele bürgerliche Demokraten, Gewerkschafter und verfolgte Politiker. Mit der Besetzung Frankreichs durch die Wehrmacht nach der Niederlage der Französischen Republik im Mai 1940, der der Sitzkrieg und der Westfeldzug vorausgegangen waren, waren diese Emigranten extrem bedroht. Viele versuchten zu flüchten, einige begingen auch Selbstmord, viele gingen in den Untergrund, versuchten zu überleben und begannen in unterschiedlichster Form den Widerstand gegen die Besatzungsmacht. In dieser Situation wurde die \"Travail allemand\" als spezielle Kampforganisation der Résistance gegründet, der insbesondere tausende deutschsprachige Untergrundkämpfer, aber auch Untergrundkämpfer aus praktisch allen Ländern Europas angehörten.", "section_level": 1}, {"title": "Tätigkeit.", "content": "Ziel der Arbeit der TA war es, in die faschistische Kriegsmaschine einzudringen und durch antifaschistische Aufklärung die faschistische Ideologie der Soldaten zu bekämpfen und für den Friedensgedanken in der deutschen Armee, den Dienst- und Verwaltungsorganen zu wirken. Die Aktivitäten der TA gliederten sich überwiegend in folgende Bereiche: a) \"Inter\" = interregionale Instrukteure. Es gab etwa ein Dutzend Inter (davon zehn Österreicher), welche die Aufgabe hatten, in Verbindung mit der TA-Leitung (Paris) und den französischen Regionalleitern in strategisch wichtigen Regionen (vor allem in Nordfrankreich und an der Atlantikküste) die sogenannten \"Eingebauten\" zu betreuen und mit illegalem Material zu versorgen. b) Die Eingebauten waren zumeist als Dolmetscher beschäftigt, entweder bei zivilen Dienststellen der deutschen Besatzungsmacht (z. B. \"Organisation Todt\") oder in Wehrmachtseinrichtungen, etwa bei Militärflugplätzen, Truppenübungsplätzen, Soldatenheimen usw. Die wichtigsten Stützpunkte der österreichischen \"Eingebauten\" waren in Bordeaux, Lille und Boulogne-sur-Mer. Deutsche Widerstandskämpfer spielten hier nur eine sehr untergeordnete Rolle. Weiterhin waren die fast ausschließlich jüdischen Frauen, die in der sogenannten \"Mädelarbeit\" eingesetzt wurden, ein integraler Bestandteil der TA. Sie traten als Elsässerinnen auf, um eine plausible Erklärung für die Kenntnisse der deutschen und französischen Sprache zu finden. Die Angehörigen der Mädelgruppe (zumeist zu zweit unterwegs) sprachen deutsche Wehrmachtssoldaten an, verwickelten diese in Gespräche und sondierten, ob sie für antifaschistische Propaganda zugänglich waren. Im positiven Fall übergaben sie ihnen Untergrundzeitungen, etwa den \"Soldat im Westen\". Der \"Soldat im Westen\" wurde nach der Verhaftung des ersten Redakteurs (Hans Zipper, österreichischer Spanienkämpfer) bis 1944 fast ausschließlich von Franz Marek geschrieben und in der Wohnung einer österreichischen Widerstandskämpferin in Paris vervielfältigt. Er erschien zeitweilig in einer Auflage von 60.000 Exemplaren pro Ausgabe. Schließlich gehörte zur TA auch die Tätigkeit der sogenannten \"Streugruppen\", die aus Sicherheitsgründen zumeist in Gruppen von drei bis vier Personen auftraten. Ihre Aktionen fanden teils heimlich, teils öffentlich statt. Eine besonders spektakuläre Variante bestand darin, tagsüber hunderte Flugblätter aus fahrenden Straßenbahnen zu werfen und blitzschnell abzuspringen. Nach der Besetzung Südfrankreichs durch die Wehrmacht (November 1942) wurde in Lyon eine eigene TA-Leitung etabliert, die von den Österreichern Oskar Grossmann und Paul Kessler geführt wurde. Unter ihrer Ägide entstand die Untergrundzeitschrift \"Soldat am Mittelmeer\". Zwischen November 1943 und August 1944 wurde die TA durch die enge Zusammenarbeit zwischen der französischen Polizei, der Sicherheitspolizei (Paris, Lyon) und der Gestapo Wien zerschlagen. Einige Wiener Gestapo-Beamte waren bereits im November 1943 zeitweilig nach Paris beordert worden. Die Wiener Gestapo spielte deshalb eine wichtige Rolle, weil ab November 1942 eine Reihe österreichischer Widerstandskämpfer in Frankreich, ebenfalls als Elsässer getarnt, nach Österreich zurückgekehrt waren und Kurierverbindungen dieser Widerstandskämpfer zwischen Wien und Paris bzw. Lyon existierten. Von den österreichischen TA-Aktivisten wurden fast hundert Personen verhaftet (laut Franz Marek). Von den Deutschen waren es elf. Der territoriale Tätigkeitsbereich der TA erstreckte sich auch auf Belgien (vor allem Brüssel und Antwerpen), wo jedoch keine eigene Leitung existierte. Die Verbindungen zwischen Paris und Brüssel wurden von Mareks Lebensgefährtin Tilly Spiegel, später von dem österreichischen Spanienkämpfer Gustav Teply aufrechterhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeptionsgeschichte.", "content": "Die Rezeption des Anteils deutschsprachiger Exilanten an der französischen Résistance war bis 1990 fast ausschließlich von der DDR-Historiographie dominiert, deren Kernaussagen in manchen Publikationen auch das Ende der DDR überlebten und zum Teil bis heute die Sicht auf diesen Bestandteil des Widerstands prägen, etwa bei Ulla Plener oder Stefan Doernberg. Geschichtsklitterungen und Verzerrungen in der DDR prägten auch die Darstellungen der TA. So wurde etwa der 1970 aus der KPÖ ausgeschlossene Franz Marek auch in der DDR zur „Unperson“ gestempelt und seine führende Tätigkeit in der TA mit keiner Silbe erwähnt. Weiterhin wurde die Entstehungsgeschichte der TA (wie des kommunistischen Widerstands in Frankreich insgesamt) bereits auf den Sommer oder Herbst 1940 vordatiert, um die verheerenden Auswirkungen des Hitler-Stalin-Pakts zu kaschieren und eine Kontinuität des Widerstands zu suggerieren. Als bemerkenswert muss ferner der Umstand gelten, dass der österreichische Anteil an der TA völlig marginalisiert, der Anteil deutscher Kommunisten jedoch übertrieben wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Travail allemand (TA, ), auch „Travail antifasciste allemand“ oder „Travail Anti-Allemand“ war ein Sektor der Résistance, der nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Frankreich im Frühjahr 1941 vom Zentralkomitee (ZK) der Parti communiste français (KPF) geschaffen wurde. In ihm waren alle deutschsprachigen Mitglieder der 1924 gegründeten Organisation \"Main-d'Oeuvre immigrée\" (MOI) einbezogen, die von der KPF auch mit der Leitung der TA beauftragt wurde. 1942/43 wurde sie Bestandteil der Nationalen Front Frankreichs. Die TA wurde von einem Dreierkopf (Triangel) geleitet, der seit Ende 1941 aus folgenden Personen bestand: Franz Marek (KPÖ), Otto Niebergall (KPD) und Artur London (tschechoslowakische KP).", "tgt_summary": null, "id": 1531211} {"src_title": "Montesquieu-des-Albères", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Ort hieß früher Vilanova (854). Der Name Montesquieu ist erstmals aus dem Jahr 1587 überliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Montesquieu-des-Albères liegt in der bis zu 1000 Meter hohen Bergkette der Albères, einem westlichen Ausläufer der Pyrenäen. Von Perpignan sind es etwa 35 Kilometer (Fahrtstrecke) in südlicher Richtung von Elne etwa 20 Kilometer in südwestlicher Richtung. Die beiden Kleinstädte St-André-de-Sorède und Saint-Génis-des-Fontaines mit ihren berühmten romanischen Tympana liegen etwa 13 Kilometer bzw. 7 Kilometer nordöstlich von Montesquieu.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Der stetige Anstieg der Bevölkerung ist auf die Tatsache zurückzuführen, das einige Franzosen sich in der Umgebung kleine Altersruhesitze gebaut haben und jetzt dort leben.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Neben etwas Landwirtschaft und Weinanbau, die jedoch im Wesentlichen nur der Selbstversorgung dienen, leben die Bewohner von Montesquieu von Rentnern und anderen Zugewanderten aus anderen Teilen Frankreichs.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der Antike führte die Via Domitia nur wenige Kilometer an Montesquieu vorbei; in der Nachbargemeinde Ste-Marie-du-Vilar finden sich noch Überreste eines römischen Wachturms. Um das Jahr 1080 wurde in der nahen Umgebung von Montesquieu eine Burg errichtet, von der noch Ruinen zeugen. Die Kirche St-Saturnin wurde nur wenig später erbaut. Aus dem Jahr 1385 ist eine Nachricht erhalten, die vom Verkauf mehrerer Dörfer (Baronie, ) an Berengar III. von Oms berichtet. Die Familie Oms blieben die Herren von Montesquieu bis zum Jahr 1682, als in einem Prozess entschieden wurde, das die Baronie an die französische Krone, d. h. an Ludwig XIV., fallen sollte. In der Zeit der Französischen Revolution, d. h. in den Jahren 1793/4, besetzten spanische Truppen die Stadt in der Hoffnung, das Roussillon wieder zurückgewinnen zu können. In der Schlacht von Boulou (1. Mai 1794) fanden diese Hoffnungen ein Ende.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaft.", "content": "Montesquieu-des-Albères unterhält eine Städtepartnerschaft mit der katalanischen Gemeinde Biure in der Comarca Alt Empordà.", "section_level": 1}], "src_summary": "Montesquieu-des-Albères (katalanisch und occitanisch: \"Montesquiu d’Albera\") ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Orientales der Region Okzitanien.", "tgt_summary": null, "id": 1667179} {"src_title": "Fluchttunnel Wollankstraße", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tunnel.", "content": "Nach dem Bau der Berliner Mauer im August 1961 entwickelten Fluchtwillige und ihre Unterstützer verschiedene Methoden, um eine Flucht aus dem Ostteil der Stadt in den Westteil möglich zu machen. Dazu gehörten auch Fluchttunnel, von denen der „Pankower Friedhofstunnel“ im September 1961 als erster erfolgreich für die Flucht von 20 Personen genutzt wurde. Während Fluchtwillige selbst Tunnel von Ost nach West gruben, arbeiteten von West-Berlin aus Studenten und Angehörige von Fluchtwilligen an den Tunneln, bekannt wurden unter anderem die Tunnel 29 und 57. Auch am Tunnel unter dem S-Bahnhof Wollankstraße arbeitete eine studentische Fluchthilfegruppe – hauptsächlich Studenten der TU Berlin – um die Brüder Boris und Eduard Franske. Ihr Plan sah vor, aus den Gewölben unter dem Bahnhof in den Hinterhof eines Hauses in der Schulzestraße zu graben. Das hierfür benötigte Material kostete zwischen 4000 DM und 8000 DM. Von Baubeginn bis zum Einsturz des Tunnels vergingen ungefähr drei Wochen.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der hochgelegte S-Bahnhof Wollankstraße lag auf Ost-Berliner Territorium, war aber nur über zwei Zugänge von der Nordbahnstraße vom französischen Sektor erreichbar. Es hielten Züge der Berliner S-Bahn, die von der Reichsbahn betrieben wurde. Auf den Gleisen verkehrten auch Fernverkehrszüge und Militärtransporte der französischen Streitkräfte in Berlin. Während die beiden nordöstlichen Gleise auf einem Bahndamm trassiert waren, lagerte das südwestliche Gleis auf Gewölbebögen, die vor dem Zweiten Weltkrieg Händlern als Verkaufs- und Lagerfläche dienten. Bei der Teilung Berlins wurden die Bögen zugemauert und blieben ungenutzt. Auch die Passage unter der Überführung über die Wollankstraße war zugemauert.", "section_level": 2}, {"title": "Ausführung.", "content": "Zunächst wollte die Gruppe einen zwei bis drei Meter tiefen Schacht anlegen und anschließend den Tunnel nach Ost-Berlin vorantreiben. Sichtgeschützt durch die zugemauerten Gewölbebögen begannen die Studenten, an mehreren Stellen den Betonboden aufzustemmen und den Schacht auszuheben. Nach zwei erfolglosen Versuchen hoben sie an einer dritten Stelle einen etwa 2 Meter tiefen und 1,5 Meter × 2 Meter breiten Schacht aus. Von dessen Sohle begannen sie mit dem eigentlichen Tunnel, den sie mit Brettern und Balken abstützten, um ihn vor nachrutschendem Sand zu schützen.", "section_level": 2}, {"title": "Einbruch und Entdeckung.", "content": "Am 26. Januar 1962 brach der Tunnel etwa fünf Meter nach dem Eingangsschacht unter dem Bahnsteig des Bahnhofs ein. Die Abstützung der Tunneldecke hatte den Belastungen des ständigen Zugverkehrs nicht standgehalten. Loser Sand rutschte in den Tunnel hinein. Keiner der Tunnelbauer wurde verschüttet. Ein Angestellter der Reichsbahn bemerkte in der folgenden Nacht eine Absenkung im Pflaster des Bahnsteigs, die bis zum Nachmittag des Tages eine Tiefe von einem Meter erreichte. Zunächst wurde ein Wasserrohrbruch angenommen. Der Bahnhofsvorsteher beobachtete gegen 20 Uhr acht bis zehn Jugendliche, die aus einem der Gewölbebögen kamen. Im Laufe des Abends sah er an den Gewölbebögen noch einen Pkw und drei Lkw, die mit Brettern beladen waren. Gegen 20:30 Uhr soll ein Student auf den Bahnsteig gekommen sein und von einem Tunnel gesprochen haben. Gegen 1 Uhr am 28. Januar kamen zwei Offiziere der Transportpolizei aus Ost-Berlin an den Bahnhof und begannen mit Ermittlungen. In der gleichen Nacht betraten Angehörige der Ost-Berliner Volkspolizei-Bereitschaft die West-Berliner Nordbahnstraße und öffneten die Gewölbebögen. Bei ihrer Suchaktion entdeckten sie den Eingang zum Tunnel. Tunnelbauer waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vor Ort.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pressekonferenz.", "content": "Der Verkehrsminister der DDR, Erwin Kramer, lud am 1. Februar 1962 Journalisten zu einer Pressekonferenz an den Bahnhof Wollankstraße ein und präsentierte ihnen den Tunnel, den er als „Agentenschleuse“ bezeichnete. Neben dem Tunnel wurden auch gefundene Ausrüstungsgegenstände wie Batterien und Äxte sowie eine Skizze des Tunnels und ein Notizzettel der Erbauer ausgestellt. Bei dem Termin war es westlichen Medienvertretern nicht gestattet, Kameras oder Tonbandgeräte mitzubringen. Sie durften auch nicht in den Tunnel absteigen, während dies Journalisten aus den Ländern des Warschauer Pakts gestattet war. Angehörige der Grenztruppen der DDR überwachten die Veranstaltung. Der Staatssekretär im DDR-Außenministerium, Otto Winzer, veröffentlichte am gleichen Tag ein Protestschreiben an den französischen Stadtkommandanten, in welchem er den Tunnelbau als Gefährdung des Bahnverkehrs darstellte, die durch den Einsturz des Tunnels entstanden sei. Der Zugverkehr war durch den Tunnel jedoch nicht gefährdet, da er zu gering war und sich die Last über die Schwellen und Schienen auf den Untergrund verteilte. Auf Anordnung Erich Honeckers, dem Sekretär des Nationalen Verteidigungsrats der DDR, benutzten die DDR-Massenmedien ausgiebig den entdeckten Tunnel. Honecker hatte zuvor bemängelt, dass die Entdeckung des „Pankower Friedhofstunnels“ im Dezember 1961 nicht ausreichend für die Zwecke der DDR genutzt worden war. So verwandte die Regierung der DDR den Wollanktunnel wiederholt als Beispiel für Angriffe auf das eigene Hoheitsgebiet. Die meist studentische Fluchthilfe wurde dabei zum Terrorismus erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Presseecho.", "content": "Das Presseecho unterschied sich in den beiden Hälften der Stadt. Das SED-Zentralorgan \"Neues Deutschland\" titelte: „Westagenturen müssen eingestehen: Stollen – Werk von Banditen“. In der Darstellung der Ost-Berliner Zeitungen war der Tunnel von Spionen und Agenten gebaut worden, um unerkannt in die DDR eindringen zu können und ihr zu schaden. Diese Linie entsprach den Äußerungen der Offiziellen. Die westlichen Medien berichteten von einer studentischen Aktion und brachten ihre Ablehnung des SED-Regimes und der Berliner Mauer zum Ausdruck.", "section_level": 2}, {"title": "Ermittlungen der Staatssicherheit.", "content": "Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) nahm kurz nach der Entdeckung des Tunnels die Ermittlungen auf. In einem Zwischenbericht vom 13. Februar schätzte es die Baukosten auf etwa 8000 DM und stellte fest, dass es sich bei den Beteiligten um Minderbemittelte handele, die nicht in der Lage gewesen wären, die Kosten zu tragen. Die Zentrale der Tunnelbauer vermutet es im Studentenwerk der TU Berlin. Wie auch im Abschlussbericht machte das MfS neben den Gebrüdern Franzke die Girrmann-Gruppe und Bodo Köhler als Hauptverantwortliche aus. Weder Girrmann noch Köhler hatten an dem Tunnel mitgearbeitet, waren aber an anderen Stellen in Berlin an Tunnelbauten beteiligt. Über die Gebrüder Franzke berichtete das MfS fälschlich, sie seien mehrfach vorbestraft. Kein Tunnelbauer wurde festgenommen. Das MfS schlug vor, nach drei Studenten namentlich zu suchen und auch bei den West-Berliner Strafverfolgungsbehörden eine Fahndung zu beantragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fluchttunnel Wollankstraße (auch \"Wollanktunnel\") wurde im Januar 1962 in Berlin zur Hilfe bei der Flucht aus der DDR gebaut. Kurz vor seiner Fertigstellung brach der unter dem S-Bahnhof Wollankstraße in einer Bauzeit von etwa drei Wochen in Richtung Ost-Berlin gegrabene Fluchtweg wenige Meter hinter der Einstiegsstelle ein. Die zur Absicherung eingebauten Bretterwände und Holzstempel waren für die Erschütterungen durch den Bahnverkehr zu schwach. Als sich eine kreisförmige Absenkung im darüberliegenden Bahnsteig gebildet hatte, entdeckten Mitarbeiter der Deutschen Reichsbahn am 26. Januar 1962 das Vorhaben. Der Tunnel wurde nicht für eine Flucht genutzt.", "tgt_summary": null, "id": 332566} {"src_title": "Klassische indische Musik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tonsystem.", "content": "Es gibt in der indischen Musik keinen Kammerton. Alle Tonleiterangaben sind relativ zu einem Grundton, auf den sich die Musiker zu jeder Aufführung einigen. Dieser Grundton allerdings wird während der gesamten Aufführung eines Stückes (meist in zwei Oktavlagen und zusammen mit der Quinte) ununterbrochen als Bordun auf der \"tanpura\" oder der \"shrutibox\", gelegentlich auch auf der Maultrommel (\"morsing\"), zum Klingen gebracht. Die Oktave ist in 22 verschieden große Mikrointervalle, genannt Shruti ('das, was man hört'), eingeteilt. Die genaue Herleitung dieser Einteilung aus Schwingungsverhältnissen und auch ihre genaue Lage ist seit zwei Jahrtausenden Gegenstand theoretischer Spekulation und praktischer Variation. Aus diesem Vorrat werden siebenstufige Tonleitern (\"Sargam\") gebildet; die Töne heißen \"Svaras\" ('das, was Bedeutung hat') und werden mit den Tonsilben sa ri ga ma pa da ni bezeichnet („Sargam“ ist ein Akronym aus diesen Tonsilben). Die genaue Bedeutung einer Tonangabe wie „sa“ oder „pa“ hängt vom jeweils gewählten Grundton und der gewählten Tonleiter ab. Die Tonsilben sind Abkürzungen der Namen Shadya (Vater der sechs Anderen), Rishaba (Stier), Gandhara (parfümiert), Madhyama (Mitte), Panchama (fünfter), Dhaivata (subtil, ausgewogen), Nishada (sitzend). Die Tabelle zeigt zu den Svaras die zugehörigen Shruti-Versionen und die westliche Entsprechungen in C-Dur (wobei + und – Erhöhung bzw. Erniedrigung um ungefähr einen Viertelton bezeichnen). Die Shruti-Angaben folgen dem hindustanischen System. „Shuddha“ bezeichnet den Normton, „Tivra“ die Erhöhung um einen Halbton, „Tivratara“ um einen Halbton + ein Shruti; „Komal“ ist die Erniedrigung um einen Halbton, „Atikomal“ die Erniedrigung um einen Halbton und zusätzlich ein Shruti.", "section_level": 1}, {"title": "Metrik.", "content": "Die Metrik der klassischen indischen Musik wird vor allem von mit den Fingern geschlagenen Trommeln getragen (\"tabla\" im Norden, \"mridangam\" im Süden) und ist in rhythmischen Zyklen, genannt Tala (auch \"Taal\" oder \"Tal\", Im Süden \"Talam\") organisiert. Diese sind mit den westlichen Takten vergleichbar, allerdings sind die Einheiten deutlich länger (in Einzelfällen bis um die 100 Schläge, normalerweise um die 10 bis 20). Sie sind intern noch einmal in Unterabschnitte unterteilt. In der nordindischen Musik ist die Basis eines Tala eine genau vorgegebene (allerdings im Verlauf der Aufführung ausbaubare) Folge von verschiedenen Trommelschlägen, die mit Merksilben (\"Bol\") bezeichnet werden. Diese Silben werden auch zur Memorierung von den Tablaspielern aufgesagt. In der südindischen Musik geht das vorherrschende System von Sequenzen von Schlagzahlen aus, die in der Regel von Sängern (und Publikum) während der Aufführung durch kanonisierte Handgesten dargestellt werden. Sowohl in Nordindien als auch in Südindien klingt allerdings der jeweils mit Abstand häufigste Tala für westliche Ohren wie ein einfacher Vier-Viertel-Takt: Der häufigste nordindische Tala ist der Tintal mit 16 Schlägen, als Bol-Sequenz \"dha dhin dhin dha | dha dhin dhin dha | dha tin tin ta | ta dhin dhin dha\". Der häufigste südindische Talam heißt \"Adi\" (4+2+2).", "section_level": 1}, {"title": "Ornamentik.", "content": "Die Noten der indischen Musik werden häufig mit Verzierungen (\"Gamaka\") versehen. Typischerweise ist jede einzelne Note, auch in schnelleren Sequenzen, verziert. Es gibt Vorschlagsnoten, langsames Vibrato, langsame Glissandi (bei Saiteninstrumenten mit Bünden wie Vina oder Sitar durch Veränderung des Druckes auf den Bund realisiert) und andere Varianten.", "section_level": 1}, {"title": "Melodik.", "content": "Der zentrale Begriff der indischen Melodik ist der Raga (auch als \"Raag\" oder \"Rag\", in Südindien \"Ragam\"). Eine Komposition oder Improvisation gehört immer zu einem von mehreren hundert mit Namen benannten Ragas, einem Rahmen, der die melodische Charakteristik erfasst. Zu einem Raga gehören zunächst eine aufsteigende und eine absteigende Tonleiter aus fünf bis sieben Tönen. Dabei können sich die aufsteigende und die absteigende Skala sowohl in den Tönen selbst als auch der Anzahl unterscheiden (vergleiche das westliche melodische Moll, bei dem sich die Töne der aufsteigenden und der absteigenden Skala unterscheiden). In diesem Tonleitersystem werden ein Hauptton (\"vadi\"), der von dem vom im Bordun gespielten Grundton \"Sa\" abweichen kann, ein Nebenton (\"samvadi\") und weitere Tonrollen ausgezeichnet, die Töne in ihren Funktionen hierarchisch geordnet, die Häufigkeit und Art ihres Einsatzes geregelt (z. B. nur als Durchgangsnote, vorzugsweise mit einer bestimmten Verzierungsart usw.). Ragas sind mit einer bestimmten zum Ausdruck zu bringenden Emotion und einer bevorzugten Tageszeit der Aufführung verbunden. So wird der zum Beispiel der Raga Bhupala so beschrieben: Die Skala ist fünftönig und besteht aufsteigend wie absteigend aus denselben Tönen: S R1 G1 P Dh1 (c, des-, es-, g, as-). Dha ist Vadi, Ga ist samvadi. Aufsteigende Linien beginnen auf dem tiefen Dha. Melodische Phrasen enden of in Sa und Pa. Eine charakteristische melodische Floskel ist `Ri ́Ga Ri~ Sa (` und ́ bezeichnen \"Kan\"s, kurze Vorschläge von oben bzw. unten. ~ ist ein \"Andolan\", ein weites, langsames Vibrato). Ri und Dha werden häufig mit leichtem Vibrato gespielt. Es ist ein heiterer Vormittagsraga. Grundsätzlich liegt einem Stück immer nur ein einziger Raga zugrunde. Eine Ausnahme bilden die sogenannten \"Ragamalikas\" (wörtlich Raga-Girlanden), bei denen sich mehrere Ragas potpourriartig ablösen.", "section_level": 1}, {"title": "Instrumente.", "content": "Klassische indische Musik wird in der Regel von einem kleinen Ensemble aufgeführt, bei dem die Musiker drei Rollen einnehmen (melodische Führung, Perkussion, Bordun), die jeweils mit einem oder zwei Spielern besetzt sind. Die melodische Führung übernimmt eine Singstimme oder ein Melodieinstrument (gerade in der südindischen Musik hat man oft zwei Singstimmen, zwei Melodieinstrumente, oder eine Singstimme und ein Melodieinstrument). Traditionell herrscht die Vorstellung, dass indische Musik „eigentlich“ Vokalmusik sei, und die Melodieinstrumente möglichst den Merkmalen des Gesanges nacheifern sollten. Der Gesang ist nicht immer textgebunden; oft sind lange komponierte oder improvisierte Passagen \"Svara\"-Gesänge – es werden also die Tonsilben (Sa, Ri, Ga, Ma usw.) gesungen. Die wichtigsten Melodieinstrumente der hindustanischen Musik sind die Zupfinstrumente \"sitar\", die \"sarod\", die \"Rudra vina\", das Streichinstrument \"sarangi\", die Flöte \"bansuri\" und das Doppelrohrblattinstrument \"shehnai\" (eigentlich ein Volksmusikinstrument, das von Bismillah Khan im Laufe des 20. Jahrhunderts in der klassischen Musik eingeführt wurde.) In der karnatischen Musik dominieren die (vielleicht um 1800 auf nicht ganz geklärten Wegen aus Europa in die indische Musik gelangte) Violine, die \"Sarasvati vina\", die kurze Flöte \"venu\" und das lange Doppelrohrblattinstrument \"nadaswaram\". Wichtig für all diese Instrumente ist die Möglichkeit, die Tonhöhe stufenlos zu beeinflussen: Etwa durch die bundlosen Saiten bei Violine und \"sarod\", oder die weit vom Griffbrett entfernten Bünde bei \"sitar\" und \"vina\", die durch Fingerdruckvariationen Intervalle von bis zu einer Quinte stufenlos umfassen können, oder die Grifflöcher der Blasinstrumente, die durch teilweises Bedecken stufenlose Übergänge erlauben. Neben der Violine wurden weitere europäische Instrumente der klassischen indischen Musik erschlossen, etwa die E-Gitarre, elektrische Mandoline oder das Saxophon. Das häufigste Schlaginstrument der hindustanischen Musik ist das Kesseltrommelpaar \"tabla\". In der karnatischen Musik findet man meistens die Doppelbesetzung aus der Doppelkonustrommel \"mridangam\" und dem mit den Händen geschlagenen Tontopf \"ghatam\". Der der Musik zugrundeliegende Bordun wird normalerweise von der \"tanpura\" geliefert; an seine Stelle tritt heute (auch in Konzerten) oft die \"shrutibox\" oder das Harmonium. Das Harmonium wird auch in der klassischen indischen Musik als Melodieinstrument eingesetzt; da es aber die indischen Mikrötöne nicht wiedergeben kann, sondern an eine temperierte Skala gebunden ist, wird das Harmonium von vielen nicht als ernsthaftes Instrument angesehen. Es hat schon früh Versuche gegeben, Shruti-fähige Harmonium-Varianten einzuführen, die sich aber nie durchsetzen konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenspiel.", "content": "Im klassischen dreistimmigen Ensemble (von denen eine „Stimme“ als Bordun zwar die Grundlage liefert, aber nicht am musikalischen Geschehen teilnimmt) findet ein reges rhythmisches Zusammenspiel zwischen Schlaginstrument und Melodieinstrument/Sänger statt. Häufig tritt zum Sänger/Hauptsolisten ein Streichinstrument (im nordindischen \"Khyal\" meist ein Sarangi, in Südindien die Violine) hinzu, das komponierte Passagen im Unisono mit dem Solisten spielt, bei improvisierten Teilen versucht, die Melodien des Solisten während dessen Spiels sofort nachzuspielen. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts ist das \"Jugalbandi\" (wörtlich „Zwillinge“) immer populärer geworden, bei dem zwei (meist bekannte) Solisten gleichberechtigt miteinander auftreten. Beliebt sind Jugalbandis karnatischer und hindustanischer Musiker.", "section_level": 1}, {"title": "Gattungen und Formen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Raga / Ragam, Tanam, Pallavi.", "content": "Die Präsentation der musikalischen Charakteristik eines Ragas in einer mehrteiligen, vor allem von Improvisation bestimmten ausgedehnten Form, die über eine Stunde in Anspruch nehmen kann, ist im vor allem im Westen zum Inbegriff klassischer indischer Musik geworden und stellt nach Hans Oesch „die Spitze der musikalischen Kunst der indischen Gegenwart dar“. In Nordindien ist diese Gattung einfach nach ihrem wichtigsten Gegenstand, dem \"Raga\" benannt, im Süden nach dem üblicherweise dreisätzigen Aufbau als \"Ragam Tanam Pallavi\".", "section_level": 2}, {"title": "Alap.", "content": "Der erste Teil ist eine graduelle Exposition des melodischen Materials und heißt im Norden Alap, im Süden \"Alapana\". Er kann gelegentlich sehr kurz sein und nur aus dem Vorspielen der auf- und absteigenden Skalen des Raga mit den dazugehörigen Verzierungen bestehen. Normalerweise aber ist er sehr ausgedehnt und kann auch eine Stunde dauern. Es spielt (neben dem Bordun) nur das Melodieinstrument bzw. der Sänger. Die Töne des Raga werden einzeln in rhythmisch freier Improvisation in ihrer durch den Raga bestimmten Verzierungscharakteristik und typischen melodischen Einbettung eingeführt, so dass die Hörer (und auch die Musiker) auf das sich so bildende Tonsystem eingestimmt werden. Bei Vokalmusik wird normalerweise kein Text, sondern bedeutungslose Silben gesungen. Die Töne erscheinen zuerst in der mittleren Oktave, dann kommen die tiefe und die hohe Oktave dazu.", "section_level": 3}, {"title": "Jod und Jala, Tanam.", "content": "Der zweite Teil schließt sich ohne Pause an. Im Süden heißt er \"Tanam\", im Norden \"Jor und Jhala\" oder auch \"Jod und Jhala\" und wird auch oft als Teil des Alap angesehen. Dieser Mittelteil zeichnet sich dadurch aus, dass der Solist einen rhythmischen Puls entwickelt, der aber noch nicht in Talas organisiert ist. Im Norden bezeichnet \"Jod\" oder \"Jor\" (जोड़) den Aufbau dieses Pulses, der dann im \"Jhala\" in hohem Tempo und rhythmischer Komplexität ausgespielt wird. Auch hier schweigt das Schlaginstrument normalerweise noch; Spieler von Saiteninstrumenten wie Sitar oder Sarod schlagen die Resonanzsaiten ihres Instrumentes zur Unterstreichung des Metrums an. Im Süden hat sich der Tanam zum wichtigsten und oft längsten Teil der Form entwickelt. Anders als im Norden verbleibt der Tanam im mittleren Geschwindigkeitsbereich und konzentriert sich auf die Entwicklung rhythmischer Figuren, die nach Tieren (Frosch, Pferd, Elefant etc.) benannt sind. Gelegentlich spielt bei der Ausarbeitung dieser Figuren auch schon die Mridangam-Trommel mit, allerdings ohne Tala-Strukturen.", "section_level": 3}, {"title": "Bandish bzw. Gat, Pallavi.", "content": "Erst im dritten Teil kommen melodische Themen, das Schlaginstrument und die Tala-Metrik ins Spiel. Der südindische Name \"Pallavi\" (der normalerweise die Refrainzeile eines Liedes bezeichnet) deutet schon darauf hin, dass dieses Thema lediglich eine kurze, einen Tala-Zyklus lange melodische Floskel ist. Die nordindische Bezeichnung \"Gat\" wird für instrumentale, \"Bandish\" für gesungene Versionen verwendet. Das Thema wird zunächst im rondoartigen Wechsel mit improvisierten Teilen gespielt. Es schließen sich längere improvisierte Teile an, mit solistischen Teilen von Melodieinstrument/Sänger und der Trommel und improvisatorischem Wechselspiel der beiden; das Tempo wird im Verlauf mehrmals erhöht (nordindische Bezeichnungen für die entstehenden Teile sind \"Vilambit\", \"Madhya Laya\" und \"Drut\"). Die Improvisatoren sind hierbei nicht an die melodischen und rhythmischen Floskeln des Themas, sondern nur an die Rahmenvorgaben des Ragas und des Talas gebunden.", "section_level": 3}, {"title": "Kriti.", "content": "Der Kriti (andere Umschrift: \"kṛti\" oder \"Krithi\") ist die bedeutendste musikalische Kunstform des Südens. Es handelt sich um eine ausgeweitete Liedkomposition, die mit komponierten Variationen und improvisierten Teilen aufgeführt wird. Ein Kriti wird in der Regel von einem Sänger (oder einer Sängerin) und einer Violine sowie der Rhythmusgruppe (normalerweise Mridangam und Ghatam) und Bordun aufgeführt. An die Stelle eines Sängers können auch zwei Sänger oder ein Melodieinstrument treten. Eine Kriti-Aufführung beginnt mit einem optionalen Alapana. Danach werden im \"Pallavi\" die ein oder zwei Refrainzeilen des Textes wiederholt gesungen; dabei wird die Melodie von Mal zu Mal mehr ausgeschmückt. Es schließt sich der \"Anupallavi\" an, die nächsten ein oder zwei Textzeilen, die melodisch einen leichten Kontrast zum Pallavi bilden. Auch diese Zeilen werden erst schlicht, dann ausgeschmückt präsentiert. Es folgt ein optionaler einige Tala-Zyklen langer \"Cittasvaram\", eine Art Kadenz, in indischen Tonsilben gesungen und das melodische Material von Pallavi und Anupallavi verarbeitend. Ein erneuter Pallavi folgt, wobei die Refrainzeilen gleich in ausgeschmückter Form gesungen werden. Der \"Charanam\" enthält die letzten Textzeilen, die auf dem Material von Pallavi und Anupallavi basierend melodisiert sind. Sie werden mit komponierten und improvisierten Variationen ausgeführt, woran sich ein schnelleres Cittasvaram anschließt. Den Schluss bildet eine Wiederholung des Pallavi oder des Anupallavi.", "section_level": 2}, {"title": "Varnam.", "content": "Ein \"Varnam\" eröffnet normalerweise ein Konzert karnatischer Musik. Es hat eine ähnliche Ausdehnung und einen ähnlichen formalen Aufbau wie ein Kriti. Allerdings gibt es fast keine improvisierten Teile. In der Form des rhythmisch ausgeprägten \"Pada Varnam\" wird es zur Begleitung des klassischen indischen Tanzes verwendet. Ein Varnam beginnt normalerweise in langsamem Tempo, das später virtuosen Steigerungen Raum gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Gitam.", "content": "Das \"Gitam\" (Lied) ist der Ausgangspunkt der entwickelteren karnatischen Gattungen: Eine schlichte Liedform, die aber bereits den klassischen Aufbau in Pallavi, Anupallavi, Charanam aufweist. Auch Gitams werden, wie im karnatischen Gesang üblich, virtuos und reich an Verzierungen gesungen.", "section_level": 2}, {"title": "Dhrupad.", "content": "Der Dhrupad ist eine altehrwürdige Gattung der klassischen indischen Musik, die heute zur hindustanischen Musik zählt. Der Dhrupad wird normalerweise gesungen, meist von einer Männerstimme; als Trommel wird nicht die Tabla, sondern die der südindischen Mridangam ähnelnde Pakhawaj eingesetzt. Der Gesang beginnt mit weiten Glissandi und steigert sich zu schnellen dynamischen Verzierungen in streng festgelegter Form. Improvisation tritt nur in stark eingeschränkter Form auf. Der formale Aufbau ähnelt den südindischen Liedformen, nur sind die Bezeichnungen anders: Ein Alap als Eröffnung, gesungen mit sinnlosen Silben; dann die \"Sthayi\" (auch \"Asthayi\"), die erste Liedzeile in der unteren Hälfte des drei Oktaven umfassenden Tonbereiches; es folgt der \"Antara\", die zweite Liedzeile, jetzt in der oberen Hälfte des Tonbereiches, und schließlich die Samcari, die beiden letzten Liedzeilen, deren melodisches Material auf Sthayi und Antara basiert und jetzt in Variationen über alle drei Oktaven entwickelt wird. Den Abschluss bildet der Abhoga, eine Wiederholung des Sthayi in rhythmisch beschleunigter Form. Für den Dhrupad geeignete Melodieinstrumente sind vor allem die Rudra Vina und die heute sehr seltene Sursingar. Nach der Struktur dem Dhrupad ähnliche Stile sind \"Dhamar\" und \"Tappa\", die etwas emotionaler und mit mehr Freiheiten vorgetragen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Khyal.", "content": "Der Khyal (auch \"Khayal\") bildet in der hindustanischen Musik eine Art Gegenpol zum Dhrupad. Hier geht es darum, die Virtuosität und Improvisationskunst des Sängers zu präsentieren. Der Gesang ist reich an Verzierungen aller Art und besteht zum größten Teil aus textlosen Silben. Dem Sänger ist ein zweites Melodieinstrument gegenübergestellt (Meist Sarangi oder Harmonium), das seine Phrasen unmittelbar nachzuspielen versucht oder mit ihm in Dialog tritt. Ein Khyal beginnt mit einem optionalen kurzen Alap; es folgen Sthayi und Antara wie im Dhrupad und ein erneuter Sthayi-Teil, und dann ein (ebenfalls Alap genannter) ausgedehnter Improvisationsteil, bei dem auch die Tabla mitspielen. Sthayi und Antara werden wiederholt und wechseln rondoartig mit Variationsteilen (\"Boltan\" und \"Tan\").", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Musik spielt in der indischen Mythologie und Epik eine wichtige Rolle. Sarasvati, die Göttin der Weisheit, wird mit einer Vina dargestellt; die Helden epischer Texte wie des Ramayana sind oft ausgebildete Musiker. Seit ihrer Entstehung in den Jahrhunderten um 1000 v. u. Z. werden die Texte der Veden und andere religiöse Texte von den Brahmanen in einem stilisierten, Sprachmelodie und -rhythmus des vedischen Sanskrit wiedergebenden Sprechgesang (\"Samagan\", 'Melodiegesang') mit nur drei Tonhöhen und zwei Tondauern rezitiert. Die drei Töne heißen \"Udatta\" ('gehoben'), \"Anudatta\" ('nicht gehoben') und \"Svarita\" ('geklungen'). Es entstand schließlich ein System aus sieben Tonstufen (\"Svaras\"). Dem ältesten indische Musiktheoretiker Narada, dessen Lebensdaten heute mythisch verklärt sind, wird die Erfindung der Vina zugeschrieben. In seinem Werk \"Naradya Shiksha\" ('Instruktion') untersucht er die Beziehungen zwischen geistlicher und weltlicher Musik. Der Name Narada wurde von vier verschiedenen Autoren als Ehrenname angenommen, so dass die Zuordnung weiter verdunkelt wird. Dem Weisen Bharata Muni wird das \"Natyashastra\" zugeschrieben, das grundlegende indische Werk über Ästhetik, Tanz und Musik. Die Entstehungszeit liegt zwischen 200 vor und 300 nach unserer Zeitrechnung. Ausgehend von der Lehre der Emotionen (\"Rasa\") werden in diesem Werk Elemente der altindischen Musiktheorie \"Gandharva\" beschrieben: Die Shrutis, der Saptak, die Svaras. Das Wort \"Raga\" taucht allerdings nicht auf; stattdessen gibt es eine Systematik der \"Jatis\", also (Ton)geschlechter, die wie die späteren Ragas auch bestimmend für die Melodiebildung sind. Dieses Werk bildet den Ausgang einer langen Tradition der klassischen indischen Musiktheorie. Nach dem Ende der Gupta-Dynastie entwickelte sich aus den Jatis das System der Ragas. Das erste Werk, das dieses ausführlich ausarbeitet, ist das im 9. Jahrhundert entstandene \"Brihaddesi\" des \"Matanga\". In dieser Zeit wurde auch begonnen, religiöse Texte nicht mehr ausschließlich in Sanskrit, sondern in den verschiedenen Landessprachen zu schreiben, was auch zu einer Diversifizierung der Musikstile führte. Nach dem Ende der Gupta-Zeit wurde der Norden von Indien zunächst von den weißen Hunnen, später von verschiedenen muslimischen Reichen beherrscht. Dies verstärkte den Einfluss, der seit jeher aus dem Norden von außerindischen Musikkulturen auf die nordindische Musik einwirkte und im Verlauf der nächsten Jahrhunderte sichtbar wurde und zu einer Herausbildung der nördlichen und der südlichen Spielweisen führte. Hiervon ist bei den im 12. Jahrhundert am bengalischen Hof tätigen Musikern Lokana Cavi und Jayadeva noch nicht viel zu spüren. Das 1160 erschienene \"Raga-Tarangini\", das einzige erhaltene Buch von Lokana Cavi, stellt 98 Ragas dar. Jayadeva, der vor allem als Dichter hervorgetreten ist, gab in seiner erotischen Versdichtung \"Gita Govinda\" die Gesangs- und Tanzrhythmen der verschiedenen Abschnitte als Talas vor. Das Sangita Ratnakara des Sarangadeva (1210–1247) ist der letzte musiktheoretische Text Indiens, auf den sich sowohl die hindustanische als auch die karnatische Tradition beziehen. Sarangadeva stammte aus dem äußersten Norden, aus Kaschmir, war aber im Dekkan in Zentralindien an einem hinduistischen Fürstenhof tätig. Damals war der Norden Indiens unter islamischer Herrschaft, welche sich schließlich auch auf den Dekkan ausdehnte. So hatte Sarangadeva Einblick in das Musikgeschehen sowohl im Norden als auch im Süden Indiens. In seiner Bedeutung wird das Sangita Ratnakara dem Natyashastra gleichgestellt. Es ist eine umfassende systematische Darstellung aller Aspekte der indischen Musiktheorie. Es enthält insbesondere eine detaillierte Darstellung von 264 Ragas und skizziert ein Notationssystem. Amir Chosrau (1253–1325) war der erste bekannte islamische Musiker und Musiktheoretiker in Indien. Er wurde in Nordindien geboren und ist türkischer Abstammung. Er war Hofmusiker in Delhi. Er studierte persische, arabische und indische Musik; seine Vorliebe galt dabei der indischen, welche er mit persischen und arabischen Elementen bereicherte. Ihm wird (wohl fälschlich) die Erfindung der Sitar zugeschrieben; er hat jedoch die (für die Sitar charakteristischen) beweglichen Bünde für eine Variante der Vina eingeführt. Eine weitere Legende schreibt ihm die Erfindung der Tabla-Doppeltrommel zu, indem er eine Pakhawaj, eine horizontal zu spielende Doppelfelltrommel, in der Mitte zerteilt habe. Chosrau erfand einige neue Ragas, führte aus persischen Wurzeln den islamischen Gesangsstil des Qawwali und den Silbengesang des Tarana ein. Chosrau markiert auch den Zeitpunkt der Spaltung der klassischen indischen Musik in die hindustanische und karnatische Spielweise. Es sollte Jahrhunderte dauern, bis die Musiker des Nordens und des Südens wieder begannen, ernsthaft voneinander anders als feindselig Notiz zu nehmen. Zwischen muslimischen und hinduistischen Musikern dagegen gab und gibt es im Norden Indiens keine Trennlinie. Moslems und Hindus musizieren gemeinsam, unterrichten sich und singen sogar religiöse Musik der anderen Religion. In den beiden Jahrhunderten nach Chosrau entstanden in der hindustanischen Musik neue Genres: Der Kirtan, ein hinduistischer Wechselgesang, der vor allem im Osten Indiens seinen Schwerpunkt hat; der strenge Gesangsstil des Dhrupad und der im Gestus diesem entgegengestellte Khayal, der dem Interpreten Raum für Interpretation und technische Brillanz bietet. Im frühen 16. Jahrhundert übernahmen die Mogule die Macht in Nordindien und dehnten ihren Herrschaftsbereich immer weiter nach Süden aus. Der bedeutendste Großmogul war Akbar I., der für völlige religiöse Toleranz und Förderung der Künste bekannt ist. Dies wirkte sich auch auf die Musik aus. An Akbars Hof wirkte Tansen (1506–1589), der als der bedeutendste indische Musiker überhaupt gilt. Tansens Vater war hinduistischer Brahmane, er wurde aber von einem sufistischen Fakir großgezogen. Er war begnadeter Sänger (vor allem im Dhrupad-Stil); Legenden erzählen von der magischen Wirkung, die von diesem Gesang ausging. Einige der bekanntesten Ragas stammen von ihm; er machte sich auch in der Sichtung und Systematisierung der Ragas verdient und stellte eine Liste von etwa vierhundert zusammen. In Südindien entwickelte sich die karnatische Musik gleichzeitig unbeeinflusst von der islamischen Musik weiter, obwohl auch große Teile Südindiens islamisch regiert wurden. Das wird mit der besonders konservativen Struktur der südindischen hinduistischen Kultur und Gesellschaft begründet. Die Hymnenkomponisten (\"Alvars\") hatten eine feste Rolle in der Tempelkultur, und der bedeutendste von ihnen war Purandara Dasa (1484–1564), ein Zeitgenosse des Tansen. Seine Hymnen werden heute noch häufig gesungen, und von seiner Musik gingen auch auf die hindustanische Musik Einflüsse aus. Der südindische Musiktheoretiker Venkatamakhi entwickelte 1660 in seinem Werk \"Chaturdandi-Prakashika\" das Ordnungsprinzip der Melakartas für die karnatischen Ragas. Dabei handelt es sich um 72 Haupt-Ragas, aus denen die anderen abgeleitet werden. Das Melakarta-System wird bis heute in der karnatischen Musik verwendet. Ein ähnliches System hatte Tansen etwas früher für die hindustanischen Ragas vorgeschlagen; andere Vorschläge folgten, aber in der nordindischen Musik konnte sich bis ins frühe 20. Jahrhundert keines dieser Systeme durchsetzen. Der bekannteste Komponist karnatischer Musik ist Thyagaraja (1767–1847). Er schrieb eine große Zahl von Kritis, religiösen Liedern, viele davon in Telugu. Auf seine Schüler gehen drei musikalische Schulen karnatischer Musik zurück. Er und seine beiden großen Zeitgenossen Muthuswami Dikhshitar und Syama Sastri werden als Trimurti (Dreifaltigkeit) der karnatischen Musik bezeichnet. Während die südindischen Musiker weiterhin darauf Wert legten, sich an die Standards des Venkatamakhi zu halten und ihre Musik weiterhin vor Änderung zu bewahren, entfernten sich die Schulen und Hofmusiker-Gruppen Nordindiens zunehmend im Stil voneinander und auch von der klassischen Überlieferung. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Praxis der Musiker weit von den Lehren der Theoretiker entfernt. So war es dazu gekommen, dass als Standardtonskala (\"suddha\") die ursprüngliche (in westlichen Begriffen) dorische Skala durch eine ionische, also eine Durskala ersetzt worden war. Der Maharaja von Jaipur, \"Pratab Singh Dev\", berief eine Konferenz ein, um diese Änderung der Referenzskala zu kanonisieren, und veröffentlichte das Ergebnis in \"Sangita Sara\" um 1800. Es schlossen sich weitere Aktivitäten an, die nordindische Musik zu erfassen und die Theorie an die Praxis anzupassen. Wichtige Autoren sind hier Khetra Mohan Goswami (\"Sangita Sara\" 1863) und Krishnadhan Banerji (1846–1904). Am Ende dieser Reihe steht der bedeutendste, Vishnu Narayan Bhatkhande (1860–1936). In jahrelangen Studien suchte er in ganz Indien verschiedene Gharanas (traditionelle Musikschulen) auf, sammelte Spielweisen, Techniken, Melodien und überzeugte die Musiker zu ersten Aufnahmen für das neue Medium der Schallplatte. Er bemühte sich um eine Systematisierung und Standardisierung der nordindischen Musik. Nachhaltig wirkte seine Einteilung der hindustanischen Ragas in zehn Skalentypen \"Thatas\" in Anlehnung an das karnatische System des Venkatamakhi. Diese Systematisierung ist zwar als stellenweise zu grob vereinfachend und fehlerhaft kritisiert worden, ist aber seither als Referenzsystem in allgemeiner Verwendung. Im 20. Jahrhundert wandelte sich die Rolle der klassischen indischen Musik von einer Elite-Institution, die vor allem an Fürstenhöfen und Tempeln betrieben wurde, zu einem Teil der kulturellen Identität der sich rasch neu bildenden indischen Mittelschicht. Der indische Staat förderte diese Entwicklung nach Kräften, zum Beispiel durch das Programm von All India Radio und durch Studiengänge an Universitäten (Ähnliches gilt in Pakistan und Bangladesch). Die Musik fand ihren Eingang in den Konzertsaal, wo sie in der Regel mit Mikrophonverstärkung präsentiert wird. Das Publikum wird von den Musikkennern, den \"Rasikas\", gebildet. Kenntnis der Ragas, Würdigung der Spieltechniken und eigenes Musizieren sind wichtige Bildungsmerkmale; \"höhere Töchter\" erlernen Gesang oder Instrumente, um auf dem Heiratsmarkt aufgewertet zu werden. Die Ausschließlichkeit, mit der sich ein angehender Musiker in früherer Zeit, lebend im Haus des Lehrers, der ihn sorgfältig als Schüler ausgewählt hatte, mit Musik beschäftigen konnte und musste, ist allerdings heute schon aus Zeitgründen gar nicht mehr möglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die klassische indische Musik wurde in der gesamten indischen Geschichte in der Oberschicht, vor allem an Fürstenhöfen gepflegt. Seit dem 20. Jahrhundert wird sie von dem neu entstandenen Bildungsbürgertum gehört und praktiziert, vergleichbar der westlichen klassischen Musik in Europa und Amerika. Die Theorie dieser Musik wird seit der Zeit der klassischen hinduistischen Schriften in Indien ausführlich betrieben. ", "tgt_summary": null, "id": 2150854} {"src_title": "Präsidentschaftswahl in Namibia 2014", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahltag.", "content": "Die Wahllokale öffneten am Wahltag teilweise mit bis zu drei Stunden Verspätung, da es zu zahlreichen Ausfällen der elektronischen Wahlmaschinen und vor allem der Wählerverifizierungs-Apparate kam. Schon am frühen Morgen bildeten sich vor fast allen Wahllokalen landesweit zig Meter lange Schlangen. Teilweise mussten Wähler bis zu sechs Stunden auf die Stimmenabgabe warten. Bereits am Mittag des Wahltages kündigte die Wahlkommission an, dass alle Wähler die bei Schließung der Wahllokale um 21 Uhr anstehen noch ihre Stimme abgeben dürfen. Bis zum Mittag war von einer sehr hohen Wahlbeteiligung die Rede. Bis in den frühen Morgen des 30. November waren zahlreiche Wahllokale aufgrund der Menschenmassen geöffnet. Dennoch konnten zehntausende Namibier ihre Stimme nicht abgeben. Die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika und die Afrikanische Union bezeichneten die Wahlen als transparent, friedlich frei und fair. Einige Bereiche des Wahlkampfs, der Stimmenabgabe und der Auszählung wurden bemängelt.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnis.", "content": "Das Wahlergebnis wurde am 1. Dezember 2014 verkündet. Die Wahlbeteiligung lag bei 71,79 Prozent (von 1.241.194 registrierten Wahlberechtigten).", "section_level": 1}, {"title": "Kandidaten.", "content": "Alle Kandidaten mussten ihre Registrierung bei der Namibischen Wahlkommission bis zum 29. Oktober 2014 um 17 Uhr einreichen. Zugelassen wurden von der Wahlkommission die nachstehenden neun Kandidaten.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstellung der Kandidaten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "APP.", "content": "Die All People’s Party hat beim Parteitag vom 2. bis 5. Mai 2013 den Parteipräsidenten Ignatius Shixwameni im Amt bestätigt. Er trat als Spitzenkandidat der Partei bei den Präsidentschaftswahlen 2014 an.", "section_level": 3}, {"title": "COD.", "content": "Der Congress of Democrats schickt zum vierten Mal in Folge den Parteipräsidenten Ben Ulenga ins Rennen um das Amt des Staatspräsidenten. Ulenga wurde am 6. Juli als Parteivorsitzender bestätigt.", "section_level": 3}, {"title": "DTA.", "content": "Die DTA of Namibia hat ihren Parteitag am 7. September 2013 abgehalten. McHenry Venaani wurde zum Parteivorsitzenden gewählt und war damit Kandidat für die Präsidentschaftswahl 2014.", "section_level": 3}, {"title": "NUDO.", "content": "Die National Unity Democratic Organisation (NUDO) hat am 2. und 3. Februar 2013 ihren Parteitag abgehalten. Kuaima Riruako wurde im Amt des Parteipräsidenten ohne Gegenkandidat bestätigt. Er sollte somit die Partei nach 2004 und 2009 auch 2014 in die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen führen, verstarb aber nach kurzer Krankheit am 2. Juni 2014 in Windhoek. Als neuer Parteipräsident wurde am 6. Juli 2014 Asser Mbai bestellt, der auch als Präsidentschaftskandidat für die NUDO antrat.", "section_level": 3}, {"title": "RDP.", "content": "Die Rally for Democracy and Progress (Namibia) als größte Oppositionspartei bestätigte Hidipo Hamutenya am 9. November 2013 auf einem großen Parteikongress im Amt des Parteipräsidenten. Er trat somit erneut als Präsidentschaftskandidat nach 2009 an.", "section_level": 3}, {"title": "RP.", "content": "Die Republican Party of Namibia hatte sich zur Unterstützung des SWAPO-Präsidentschaftskandidaten Hage Geingob ausgesprochen. Im Endeffekt meldete die Partei mit Henk Mudge einen eigenen Kandidaten an.", "section_level": 3}, {"title": "SWAPO.", "content": "Bereits nach den Präsidentschaftswahlen 2009 begann die Diskussion über den Präsidentschaftskandidaten für die Wahl 2014. Traditionell wird der Parteipräsident der SWAPO auch der Präsidentschaftskandidat seiner Partei sein. Nach aktuellem Stand wird dieses der derzeitige Parteivizepräsident Hage Geingob sein. Sollte er kandidieren und die Präsidentschaftswahl gewinnen, wäre er der erste Staatspräsident Namibias, der nicht dem Volk der Ovambo angehört. Weitere Chancen auf die Präsidentschaftskandidatur wurden zudem der Generalsekretärin und Justizministerin Pendukeni Iivula-Ithana, die das Amt als erste Frau einnehmen würde, eingeräumt. Geringe Chance hat auch Vizegeneralsekretär und Sicherheitsminister Nangolo Mbumba. Da Präsident Hifikepunye Pohamba den Parteivorsitz innehat, jedoch aufgrund der Verfassung Namibias nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren darf, wird somit automatisch der Vizepräsident zum Präsidentschaftskandidaten erhoben. Das Zentralkomitee hat am 12. und 13. März 2011 zum vierten Male getagt. Hier wurde deutlich, dass die Präsidentschaftskandidatur nicht entschieden ist, wobei Hage Geingob und Pendukeni Iivula-Ithana weiterhin die größten Chancen eingeräumt werden, jedoch auch der Minister für Wohnbau und Ländliche Entwicklung Jerry Ekandjo Interesse bekundet hat. Premierminister Nahas Angula hingegen hat eine Kandidatur ausgeschlossen. Im Oktober 2012 haben bei einem SWAPO-Parteitag drei Parteimitglieder ihr Interesse an der Position des Vize-Parteipräsidenten bekundet. Neben Geingob sind dies Iivula-Ithana und Ekandjo. Am 1. Dezember 2012 konnte sich Geingob gegen seine beiden Konkurrenten durchsetzen und wurde im Amt des Vize-Parteipräsidenten bestätigt. Er gilt damit als Präsidentschaftskandidat bei den Präsidentschaftswahlen 2014. Am 7. September 2014 wurde Geingob offiziell zum Präsidentschaftskandidaten der SWAPO erklärt.", "section_level": 3}, {"title": "SWANU.", "content": "Die SWANU of Namibia hat am 21. Juli 2014 ihr Wahlprogramm vorgestellt. Zudem wurde Usutuaije Maamberua als offizieller Präsidentschaftskandidat der Partei bekannt gegeben.", "section_level": 3}, {"title": "UDF.", "content": "Die United Democratic Front of Namibia hat sich aufgrund der ethnischen Herkunft (Damara) des SWAPO-Präsidentschaftskandidaten Hage Geingob für diesen bei der Präsidentschaftswahl ausgesprochen.", "section_level": 3}, {"title": "Wählerregistrierung.", "content": "Die Registrierung der Wähler fand zwischen dem 15. Januar und 2. März 2014 statt. Hierfür standen knapp 3000 mobile und stationäre Registrierungsstellen zur Verfügung. Die Wählerliste wurde nachdem es einige Beschwerden gab bis Mitte Juni 2014 erarbeitet. Eine Nachregistrierung fand im September 2014 statt. Insgesamt sind 1.241.194 Wähler zur Wahl 2014 zugelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "Der Wahlkampf hat inoffiziell mit Vorstellung des Wahlprogramms der regierenden SWAPO am 6. September 2014 begonnen. Zwar haben andere Parteien bereits vor der SWAPO ihr Wahlprogramm vorgestellt, jedoch beginnt der aktive Wahlkampf traditionell bei Bekanntgabe des SWAPO-Wahlprogramms.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliches Vorgehen von zwei Oppositionsparteien.", "content": "Die RDP sowie die WRP gingen am 27. November 2014 gegen den Einsatz der elektronischen Wahlgeräte vor, da diese keinen Kontrollausdruck erzeugen. Der Eilantrag auf Verschiebung der Wahlen in den Februar 2015 wurde am 26. November vom Obergericht in Windhoek abgelehnt.", "section_level": 2}, {"title": "Verfassungsänderung.", "content": "Am 13. Oktober 2014 kam es zu der weitreichendsten Reform des politischen Systems seit der Unabhängigkeit Namibias, nachdem diese über Wochen kontrovers diskutiert worden war. Als wichtigste Änderungen wurden beschlossen: Die Einführung einer Sperrklausel von fünf Prozent war zunächst geplant, wurde aber vom Premierminister ebenso wie ein Stimmrecht für die vom Präsidenten ernannten Abgeordneten abgelehnt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Präsidentschaftswahl in Namibia 2014 fanden am 28. November 2014 zusammen mit der Parlamentswahl statt. Am 14. November 2014 wählten bereits Seefahrer und Namibier im Ausland. ", "tgt_summary": null, "id": 677685} {"src_title": "Hilarion-François de Chevigné de Boischollet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hilarion-François de Boischollet wurde 1746 auf Schloss Bois Cholet in bei L’Herbergement geboren. Die altadelige Familie hatte mehrere bedeutende Marineoffiziere hervorgebracht. Da Hilarion-François wegen einer leichten Körperbehinderung für eine militärische Karriere nicht infrage kam, schlug er eine kirchliche Laufbahn ein. Er studierte in Paris, erwarb seine akademischen Grade an der Sorbonne und wurde nach der Priesterweihe zunächst Kanoniker und Erzdiakon an der Kathedrale von Nantes, dann Generalvikar des Bischofs Charles-Eutrope de La Laurencie. Nach Ausbruch der Revolution verweigerte er den Eid auf die Zivilverfassung für den Klerus und ging ins Exil. In Belgien schloss er sich als Feldgeistlicher der Exilantenarmee des Fürsten Condé an. Nach dem Ende der Schreckensherrschaft und dem Sturz Robespierres am 9. Thermidor kehrte er nach Nantes zurück und übte – ungeachtet der Gefahr – im Verborgenen sechs Jahre lang sein priesterliches Amt weiter aus. Auf Vorschlag des Abbé Bernier ernannte ihn der erste Konsul (Napoleon Bonaparte) am 9. April 1802 zum Bischof von Séez. Am 16. Mai erhielt er in der Kirche Saint-Roch in Paris durch Mgr. Roquelaure, Altbischof von Senlis und Erzbischof von Mecheln, die Weihe und wurde am 25. Juli in Séez feierlich inthronisiert. Bischof Boischollet übernahm sein Amt in schwieriger Zeit. Sein im Exil lebender Vorgänger, Jean-Baptiste du Plessis d’Argentré († 1805), hatte in der Diözese noch viele Anhänger und auch der konstitutionelle Bischof Lefessier († 1806) war noch am Leben. Boischollet hatte auch die Ernennung erst angenommen, nachdem Mgr. du Plessis d’Argentré durch seinen Generalvikar, den Abbé de Malherbe, sein Einverständnis erklärt hatte, und sah sich, da seine Legitimität immer wieder angefochten wurde, 1803 gezwungen, noch einmal eine Erklärung seines Vorgängers vorzulegen. Einmal im Amt, machte sich Boisschollet mit Eifer an die Neuorganisation seiner durch das Konkordat von 1801 wiederhergestellten Diözese. Er ordnete die Gemeinden neu und stattete sie mit Priestern aus, zum Teil mit rechtmäßigen, zum Teil mit wieder in die Hierarchie eingegliederten ehemaligen konstitutionellen; den alten Festtagskalender hob er auf und erließ einen neuen, was zu erheblichem Unmut der Anhänger der alten Ordnung führte und später zum Teil wieder revidiert werden musste. Auch die Priesterausbildung organisierte der Bischof neu und ließ dazu Priester von außerhalb kommen, womit er sich ebenfalls wenig Freunde bei seinen Gegnern machte; 1806 erhielt er von der Regierung das alte Seminargebäude zurück. Am 2. Dezember 1804 assistierte Mgr. Boischollet bei der Kaiserkrönung Napoleons I. in Notre-Dame. Mit Dekret vom 15. April 1810 noch zum Ritter der Ehrenlegion und zum Baron (baron de l’empire) ernannt, fiel Mgr. de Boischollet schon bald beim Kaiser in Ungnade, der ihn am 1. Juni 1811 in einer plötzlichen Aufwallung von Zorn seines Amtes enthob und nach Nantes verbannte. Die kurze, aber heftige Auseinandersetzung dokumentierte Graf Roederer, der Augenzeuge war, in seinen Memoiren (»Vous êtes un mauvais sujet! Donnez votre démission sur l’heure.«). Bischof Boischollet erlag am 23. Februar 1812 einem Schlaganfall und wurde in Saint-Étienne de-Montluc begraben. Sein Nachfolger Bischof Charles-Frédéric Rousselet ließ die sterblichen Überreste 1875 nach Séez holen und in der Bischofsgruft beisetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hilarion-François de Chevigné de Boischollet (* 6. Juni 1746 in L’Herbergement, Département Vendée; † 23. Februar 1812 in Nantes) war ein französischer Bischof.", "tgt_summary": null, "id": 2066370} {"src_title": "Atte Engren", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Atte Engren begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt in der Nachwuchsabteilung von Lukko Rauma, für dessen U18- und U20-Junioren er zwischen 2004 und 2008 aktiv war. Parallel dazu gab der Torwart in der Saison 2006/07 sein Debüt im professionellen Eishockey für die U20-Nationalmannschaft Finnlands, welche als Gastmannschaft an der zweitklassigen Mestis teilnahm. Zudem wurde er im NHL Entry Draft 2007 in der siebten Runde als insgesamt 204. Spieler von den Nashville Predators ausgewählt, blieb jedoch zunächst in seiner finnischen Heimat. In der Saison 2007/08 stand er erstmals in der SM-liiga für Lukko Rauma zwischen den Pfosten, für das er ebenso ein Spiel absolvierte wie als Leihspieler für den Zweitligisten Hokki Kajaani. Die gesamte restliche Spielzeit verbrachte er allerdings bei Lukkos U20-Junioren. Zur Saison 2008/09 wechselte Engren innerhalb der SM-liiga zu TPS Turku, für das er in seinem ersten Jahr sechs Mal in der SM-liiga spielte. Parallel wurde er mit den U20-Junioren von TPS aus der Jr. A SM-liiga Vizemeister in der entsprechenden Altersklasse und lief in fünf Spielen als Leihspieler für Kiekko-Vantaa in der Mestis auf. In der Saison 2009/10 konnte sich der ehemalige finnische Junioren-Nationalspieler in der Profimannschaft von TPS durchsetzen und führte seine Mannschaft als Stammtorwart neben dem US-Amerikaner David Leggio zum Gewinn des finnischen Meistertitels. Während seiner 35 Hauptrundeneinsätze wies er einen Gegentorschnitt von 2.63 Toren pro Spiel bei einer Fangquote von 92 Prozent auf. Bei seinen acht Playoff-Einsätzen konnte er sich sogar noch einmal steigern und ließ im Schnitt nur 1.82 Gegentore pro Spiel bei einer Fangquote von 93,5 Prozent zu. Als Lohn für seine guten Leistungen wurde er in das All-Star Team der SM-liiga gewählt und er erhielt die Urpo-Ylönen-Trophäe als bester Torwart der Liga. In der Saison 2010/11 nahm Engren zunächst mit TPS Turku in der Saisonvorbereitung an der European Trophy teil. Im Viertelfinale schied er mit seiner Mannschaft gegen den späteren Meister Eisbären Berlin aus. In der anschließenden Hauptrunde der SM-liiga konnte er die Anzahl seiner Saisoneinsätze gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern. Ende März 2011 wurde er von seinem Draftteam Nashville Predators, bei denen er im Vorjahr einen Zweijahresvertrag unterschrieben hatte, nach Nordamerika beordert und spielte bis zum Saisonende in vier Spielen für deren Farmteam Milwaukee Admirals in der American Hockey League. Auch in der Saison 2011/12 spielte er für Milwaukee in der AHL, ehe er im Mai 2012 zu TPS Turku zurückkehrte. Im Mai 2013 wurde Engren vom HC Lev Prag verpflichtet und erreichte mit dem tschechischen KHL-Teilnehmer das Play-off-Finale. Nach dem Rückzug des Klubs vor der Saison 2014/15 wechselte Engren ligaintern zu Atlant Moskowskaja Oblast, wo er Stammtorhüter war und 56 KHL-Partien absolvierte. Aufgrund finanzieller Probleme zog sich Atlant nach der Saison 2014/15 vom Spielbetrieb zurück und Engren wechselte zum HK Spartak Moskau, der Atlants Startplatz übernahm.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Finnland nahm Engren an der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2006 teil. Bei dieser erreichte er mit seiner Mannschaft den Gewinn der Silbermedaille, wobei er selbst als Ersatztorwart hinter Riku Helenius ohne Einsatz blieb. Bei der Herren-Weltmeisterschaft 2013 gehörte er als dritter Torhüter zum Kader der finnischen Nationalmannschaft, blieb aber ohne Einsatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Atte Engren (* 19. Februar 1988 in Rauma) ist ein finnischer Eishockeytorwart, der seit August 2017 bei Helsingfors IFK aus der Liiga unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 647394} {"src_title": "19. Armee (Wehrmacht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Armee wurde am 26. August 1943 durch Umwandlung des Generalkommandos LXXXIII. Armeekorps (zugleich \"Armeegruppe Felber\") in Südfrankreich aufgestellt, erster Oberbefehlshaber war General der Infanterie Georg von Sodenstern. Ihr Zuständigkeitsbereich umfasste die gesamte französische Mittelmeerküste. Sie führte im September 1943 in ihrem Bereich die Maßnahmen des Falls Achse, betreffend das italienische Besatzungsgebiet in Südfrankreich, durch. Im August 1944 musste sich die Armee nach der alliierten Landung in Südfrankreich durch das Rhonetal nach Norden zurückziehen. Teile blieben noch zur Verteidigung der Häfen Toulon und Marseille zurück, mussten aber schon nach wenigen Tagen kapitulieren. Von September bis November konnte die Armee ihre Stellungen in der Burgundischen Pforte (\"Belfort Gap\") und in den Vogesen verteidigen, wurde aber dann durch Angriffe der französischen 1. Armee und der 7. US-Armee auf einen Brückenkopf im Elsass zurückgedrängt. Während des Unternehmens Nordwind im Januar 1945 nahmen Teile der Armee an einem missglückten Versuch zur Rückeroberung Straßburgs teil. Nach der Einstellung des Unternehmens wurde der Brückenkopf im Elsass innerhalb von zwei Wochen zerschlagen. Bis Anfang April folgten Stellungskämpfe am Oberrhein, bis den Alliierten die Überschreitung des Flusses gelang. Im April 1945 wurden die Verbände der 19. Armee nach der Landung der 1. französischen Armee Ende März 1945 bei Speyer größtenteils zersprengt, Teile versuchten, aus dem Schwarzwald nach Osten durchzubrechen: Weitere Teile wurden an die Nordalpen im Bereich Vorarlberg/Tirol zurückgedrängt, wo das Armeeoberkommando am 6. Mai kapitulierte.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unterstellte Armeekorps.", "content": "Zusätzlich unterstand der Armee ab Januar 1945 die sogenannte \"24. Armee\", die aber lediglich eine Scheinarmee war.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 19. Armee / Armeeoberkommando 19 (AOK 19) war ein Großverband des Heeres der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges. Sie war Oberkommando jeweils wechselnder Armeekorps sowie zahlreicher Spezialtruppen.", "tgt_summary": null, "id": 2060832} {"src_title": "Drew Neitzel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Neitzel, der wie der gleichaltrige Kyle Visser aus Grand Rapids stammt, war bereits während seiner Schulzeit an der High School ein talentierter Spieler und wurde in seinem Senior-Jahr 2004 als bester High-School-Spieler seines Bundesstaats zum \"Hal Schram Mr. Basketball of Michigan\" ernannt. Danach wechselte Neitzel zum Studium an die Michigan State University und spielte unter Trainer Tom Izzo für die \"Spartans\", für die einst auch die Basketballlegende Magic Johnson als Student aktiv war, in der NCAA Division I. In der ambitionierten Hochschulmannschaft gehörte er zu den produktivsten Spielern während seiner vier Spielzeiten und war bei seinem Weggang im Jahr 2008 einer von nur drei Spielern in der Geschichte der Mannschaft, die insgesamt mehr als 1.500 Punkte und mehr als 500 Assists für die Spartans erzielten. Zudem setzte er sich mit einer Trefferquote von etwas mehr als 86 % als sicherster Freiwurfschütze an die Spitze der ewigen Rangliste der Hochschulmannschaft. In seinem ersten Jahr erreichte er 2005 mit den Spartans das Final Four-Turnier der NCAA Division I Basketball Championship. Nach zwei weiteren Endrundenteilnahmen, wo man jeweils relativ früh ausschied, erreichte er in seinem Abschlussjahr 2008 mit seinem Team immerhin die Achtelfinalrunde \"Sweet Sixteen\". Für die US-amerikanische Nationalmannschaft nahm er an den Panamerikanischen Spielen 2007 teil, bei denen die Auswahl aus Collegespielern den fünften Platz belegte. Im NBA Draft 2008 wurde er von keiner NBA-Mannschaft ausgewählt und ging nach der NBA Summer League im Team der Minnesota Timberwolves nach Deutschland zu den Artland Dragons aus Quakenbrück in die Basketball-Bundesliga. Die Mannschaft verpasste die Play-offs und auch Neitzel persönlich konnte die Erwartungen nicht ganz erfüllen, so dass der Vertrag nach der Saison nicht verlängert wurde. Im Anschluss an die Saison trat er ein weiteres Mal in der NBA Summer League an, diesmal für die Portland Trail Blazers. Ihm gelang es ein weiteres Mal nicht, über diese Liga einen Vertrag für die NBA-Hauptrunde zu bekommen, weshalb er 2009 erneut nach Europa ging, diesmal ins französische Chalon-sur-Saône zum Erstligisten \"Élan Sportif\" in der LNB Pro A. Die Mannschaft aus dem Burgund hatte einen schlechten Saisonstart und infolgedessen wurde unter anderem Neitzel nach zwölf Spielen bereits im Dezember 2009 wieder entlassen. Im Januar 2010 bekam er dann einen Vertrag bei der TBB Trier, wo er als Ersatz für den verletzten Brian Brown verpflichtet wurde. Zur folgenden Saison holten die Trierer Henrik Rödl als neuen Trainer, in dessen sportlichem Konzept Neitzel keinen Platz mehr hatte, so dass der Vertrag nach der Saison endete. Im Januar 2011 profitierte Neitzel ein weiteres Mal von der Verletzung eines Kollegen, so wurde er vom BBL-Aufsteiger BBC Bayreuth als Ersatz für Osvaldo Jeanty verpflichtet. Am Ende konnte auch dank der weiteren Nachverpflichtung Ekene Ibekwe der Klassenerhalt für den Aufsteiger erreicht werden. Dezember 2011 erhielt er einen Probevertrag bei den Dallas Mavericks in der NBA. Am 21. Dezember 2011 wurde er von den Mavericks freigestellt und erhielt keinen Platz im endgültigen Saisonkader. Neitzel wechselte daraufhin zum Farmteam Texas Legends in die NBA D-League. Hier konnte er sich jedoch nicht für die Verpflichtung durch einen NBA-Klub empfehlen, worauf er nach der Spielzeit nach Europa zurückkehrte und beim BBC Monthey in der Schweiz spielte. Im Laufe der Saison 2012/13 wurde der Vertrag aufgelöst. Der Schweizer Erstligist war der letzte Halt in Neitzels Laufbahn als Berufsbasketballspieler. Er kehrte in sein Heimatland zurück, wurde beruflich in seiner Heimatstadt Grand Rapids als Anlageberater tätig, leitete Basketball-Trainingslager für Jugendliche und brachte sich in das örtliche Basketballgeschehen als Kommentator bei Übertragungen von College- und Highschool-Spielen ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Drew Neitzel (* 7. Mai 1985 in Grand Rapids, Michigan) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler, der nach seinem Studium in seinem heimatlichen US-Bundesstaat als Profi in Europa spielte. Nach verschiedenen Stationen in der deutschen Basketball-Bundesliga sowie in Frankreich stand Neitzel kurz vor dem Sprung in den Saisonkader des damaligen NBA-Champions Dallas Mavericks, wurde aber noch kurz vor Saisonbeginn 2011/12 aus seinem Vertragsverhältnis entlassen. Nach einer Spielzeit in der NBA Development League (D-League) kehrte er nach Europa zurück und spielte beim BBC Monthey in der Schweizer Basketball-Nationalliga.", "tgt_summary": null, "id": 2322858} {"src_title": "Saturn S-Series", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "SL/SW (1990–1995).", "content": "Die SL und SW der ersten Generation wurden von Herbst 1990 bis Mitte 1995 gebaut. Am Tag des Rücktritts des damaligen GM-CEOs Roger Bonham Smith verließ der erste Saturn das Fließband in der Fabrik in Spring Hill, Tennessee. Er war kastanienbraun mit hellbraunem Interieur. Ursprünglich gab es zwei Ausstattungsvarianten. Der SL1 wies einen SOHC-1.9L-R4-LK0-Motor auf, der 85 PS (63 kW) leistete und im Modelljahr 1995 auf den L24-Motor mit 100 PS (70 kW) aufgerüstet wurde. Die beiden Motoren waren abgesehen von der Aufrüstung von TBI zu sequentieller MPI mechanisch identisch. Der SL2 hatte einen DOHC-1.9L-R4-LL0-Motor, der 115 PS (86 kW) leistete. Sowohl der SL1, als auch der SL2 erreichten in der Stadt 8,1 L/100 km und auf dem Highway 6,7 L/100 km. Die Saturns der Modelljahre 1991 und 1992 gab es als Basis-„SL“ (nur mit Handschaltung), „SL1“, „SL2“ und „SC“. Für das Modelljahr 1993 wurde die Palette auf die SW1- und SW2-Kombis ausgeweitet, die mechanisch ihren SL1- bzw. SL2-Gegenstücken glichen. Alle Modelle erhielten im Frühjahr 1995 eine Überarbeitung des Innenraums. Alle Varianten der S-Series wurden entweder mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe oder mit einer 4-Stufen-Automatik angeboten. Das Automatikgetriebe bot einen Leistungsmodus, der knackigere Schaltvorgänge bei hoher Drehzahl bot, und eine Einstellung für Traktion, die kontrollierteres Anfahren durch Verwendung des zweiten Gangs ermöglichte. Die Getriebe der Fahrzeuge mit DOHC-Motoren waren auf Beschleunigung ausgerichtet, während die Kraftübertragung in den SOHC-Modellen der Sparsamkeit dienen sollte. Die S-Serie hatte einen 45-Liter-Tank, womit bei einem Durchschnittsverbrauch von 7,4 L/100 km etwa 620 km Reichweite möglich waren.", "section_level": 1}, {"title": "SC (1991–1996).", "content": "Die erste Generation des SC wurde von Anfang 1991 bis Frühjahr 1996 hergestellt. Ursprünglich war nur die Ausstattungsvariante SC mit einem DOHC 1.9 L-R4-Motor, der 115 PS leistete, erhältlich. Ab 1993 hieß das bisherige Ausstattungsniveau SC2 und die Variante SC1 wurde eingeführt. 1995 wurden im Rahmen einer kleineren Modellpflege der untere Bereich der vorderen Stoßstange, der Reflektor am Kofferraumdeckel und das Interieur des SC2 überarbeitet. Für das Modelljahr 1993 wurde der SC1 als Einstiegsmodell der Coupe-Baureihe eingeführt. Nachdem der SC1 zunächst mit dem SOHC 1.9 L-R4-LKO-Motor mit 85 PS ausgestattet war, wurde er für das Modelljahr 1995 auf den 100 PS starken L24-Motor aufgerüstet. Die erste Generation des SC1 teilte sich die Frontpartie nicht mit dem SC2, der Klappscheinwerfer aufwies, sondern mit den SL-Modellen. Vom SC2 unterschied sich der SC1 zudem durch das Fehlen eines Reflektors am Kofferraumdeckels und der hinteren Querstrebe.", "section_level": 2}, {"title": "Sondermodelle.", "content": "Für 1994 wurde ein spezielles Sondermodell mit dem Namen “Homecoming” auf den Markt gebracht. Es verband perlweißen Lack mit schwarzen Saturn-Emblemen, einem Spoiler, 15-Zoll-„Tränen“-Felgen, vier Scheibenbremsen mit ABS, einem grauen Innenraum mit Kopfstützen auf der Rückbank, Nebelscheinwerfern sowie Zentralverriegelung und elektrischen Fensterhebern. Gegen Aufpreis waren unter anderem Schiebedach, CD-Player und 4-Stufen-Automatik erhältlich. Insgesamt wurden etwa 3500 Exemplare dieses Sondermodells hergestellt. 1998 und 1999 hatten potentielle Käufer die Möglichkeit, für 225 $ das “Black Top Coupe Package” zu bestellen. Diese Modelle wurden je nach Außenfarbe als “Red Hot Coupe” oder “White Hot Coupe” bezeichnet. Das Paket umfasste ein schwarzes Dach, schwarze Außenspiegel, schwarze Embleme, weiße Instrumente und schwarz akzentuierte Tränen-Felgen. Diese sind extrem selten. Produktionszahlen dieser Sondermodelle: Weiß: 213 Rot: 657 Weiß: 285 Rot: 284 1999 wurde auch eine zweite “Homecoming”-Edition verkauft, die sich durch eine spezielle “Minzefarbe”, hellbraunes Leder im Innenraum, spezielle cremefarbene Anzeigen und schwarze Saturn-Logos auszeichnet, um an die zweite Heimkunft zur Fabrik in Spring Hill zu erinnern. Für die 4000 produzierten Fahrzeuge dieses Sondermodells wurden die gleichen Ausstattungen angeboten wie für die erste “Homecoming”-Edition von 1994. 2001 wurde außerdem ein besonderes gelbes Coupé SC2 gebaut. Die 99 produzierten Exemplare dieses “Bumblebee Edition” genannten Sondermodells wurden mit einem Echtheitszertifikat ausgeliefert. Die “Bumblebee Edition” beinhaltete breitere Kopfstützen, ein schwarzes Leder-Interieur mit gelben Ledereinlagen an Sitzen und Türen. Sie ist von den normalen gelben Coupes zu unterscheiden. Außer den genannten Sondermodellen gab es 1999 450 rechtsgelenkte Saturn SWP “Post-Kombis”, die für Briefträger in ländlichen Gebieten gedacht waren.", "section_level": 1}, {"title": "SL/SW (1995–2002).", "content": "Die SL und SW der zweiten Generation wurden von Mitte 1995 bis Ende 2002 gebaut. Die Neugestaltung führte zu einem rundlicheren Aussehen von SL und SW verbunden mit einer leichten Vergrößerung von Innenraum und Einstieg. Mechanisch veränderte sich zum Vorgängermodell nur sehr wenig, obwohl 1996 das erste Jahr für den OBDII PCM war. Für die Modelle des Jahrgangs 1999 sorgten Verbesserungen sowohl an SOHC-, als auch an DOHC-Motoren zwar nicht für mehr Leistung, aber für einen weniger rauen Motorlauf. Diese Änderungen umfassten überarbeitete Kolben, Pleuelstangen, Kurbelwellen und Weiteres. Auch die Verbrauchswerte dieser optimierten Modelle verbesserten sich. Das im Herbst 1999 vorgenommene Facelift umfasste einige Veränderungen bei Interieur und Polymer-Karosserieteilen, wodurch die Länge der Fahrzeuge um 3 Zentimeter wuchs, obwohl die Technik praktisch unverändert blieb.", "section_level": 1}, {"title": "SC (1996–2002).", "content": "Die zweite Generation des SC wurde von Sommer 1996 bis Ende 2002 angeboten. Mit der zweiten Generation wurde der Radstand des SC auf die Länge der SL/SW-Modelle angehoben. Die Neugestaltung führte zu einem rundlicheren Aussehen des SC verbunden mit einer leichten Vergrößerung von Innenraum und Einstieg. Technisch veränderte sich zum Vorgängermodell nur sehr wenig. Im Herbst 1998 wurde eine kleine Selbstmördertür auf der Fahrerseite hinzugefügt. Obwohl Mitfahrer dadurch die Rückbank erreichen könnten, ohne den Fahrersitz verschieben zu müssen, war diese Zusatztür hauptsächlich dazu gedacht, Gepäckstücke leichter hinter dem Fahrersitz verstauen zu können, weshalb die Platzierung des Griffs im Türrahmen dazu führt, dass sich diese nur bei geöffneter Fahrertür öffnen lässt. Anders als bei SL und SW wurde im Rahmen des Facelifts im Herbst 1999 nur der Innenraum verändert, denn die leichte Überarbeitung des Äußeren folgte erst ein Jahr später.", "section_level": 2}, {"title": "Diebstahl.", "content": "Dem Bericht über die meistgestohlenen Autos der CCC Information Services zufolge war der 1995er Saturn SL 2003 das meistgestohlene Auto in den USA, während der 1994er SL Platz 3 belegte. Der Polizei von Lynnwood zufolge kann es durch Abnutzung des Schlüssels an den Schließ- und Zündmechanismen dazu kommen, dass ein Schlüssel-Rohling das Auto aufschließen und starten kann.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolger.", "content": "Der Nachfolger der S-Series ab 2003 war der Saturn Ion. Anders als die S-Series war dieser keine komplette Eigenentwicklung von Saturn mehr, sondern teilte sich Plattform und Motoren mit anderen GM-Modellen wie Chevrolet Cobalt oder Pontiac G5. Auch dessen Nachfolger, der Saturn Astra, verwendete weiterhin diese Plattform.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionszahlen.", "content": "Die folgenden Produktionszahlen stammen aus \"The Encyclopedia of American Cars\" von den “Auto Editors of Consumer Guide”, Copyright 2002.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die S-Series waren ein Teil einer Familie von Kompaktwagen des Autoherstellers Saturn. Sie waren die erste Fahrzeuge des Herstellers. Die Fahrzeugplattform, der Z-Aufbau, wurde komplett betriebsintern bei Saturn entwickelt und teilte sich nur sehr wenige Komponenten mit dem Rest des General Motors-Modellprogramms. Diese führte den Space-Frame ein, den man auch an einigen Pontiac-Modellen finden kann, was bedeutete, dass die Seitenteile der Karosserie kein Gewicht trugen, wodurch man Plastikteile an Stelle von Metall verwenden konnte. Diese Polymerteile waren beulenresistent – dies blieb lange ein Haupt-Verkaufargument für Saturn. ", "tgt_summary": null, "id": 711207} {"src_title": "Friedrich-Wilhelm Henning", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Der Sohn eines promovierten Diplomlandwirts absolvierte nach dem Abitur eine landwirtschaftliche Ausbildung. Danach studierte er ab 1952 Landwirtschaft, Rechtswissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Geschichte an der Universität Göttingen. Seit 1952 war er Mitglied der Studentenverbindung Göttinger Wingolf. Er wurde 1963 mit einer Dissertation zum Einfluss der Stände auf die Landes- und Gerichtsverfassung in Deutschland zum Dr. jur. promoviert und im selben Jahr zum Dr. rer. pol. mit einer Dissertation zu Herrschaft und Bauernuntertänigkeit. Im Jahr 1967 folgte die Habilitation mit einer Arbeit über die Dienste und Abgaben der Bauern im 18. Jahrhundert. Henning war zunächst Dozent in Göttingen und wurde 1971 auf den Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an die Universität zu Köln berufen, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1996 bekleidete. Von 1972 bis 1996 war Henning auch Wissenschaftlicher Direktor des Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchivs in Köln. Nach seiner Emeritierung blieb Henning Herausgeber der Reihe Wirtschafts- und Sozialgeschichte, der Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie der Scripta Mercaturae. Hennings Hauptwerk ist das \"Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands\". Henning war zudem auf dem Gebiet der Agrargeschichte tätig, unter anderem als Herausgeber der \"Deutschen Agrargeschichte.\" In dieser Reihe veröffentlichte Henning 1994 den Band zur Deutschen Agrargeschichte des Mittelalters. Henning arbeitete zudem zur Finanz- und Steuergeschichte, zur Banken- und Börsengeschichte sowie zur Unternehmer- und Unternehmensgeschichte. Regionale Schwerpunkte waren Ostpreußen, Schlesien und Westfalen. Henning schrieb mit seiner dreibändigen Wirtschafts- und Sozialgeschichte ein noch heute vielfach benutztes Standardlehrbuch. Seit 1976 war er Mitglied der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, ab 1988 auch der Historischen Kommission für Schlesien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich-Wilhelm Henning (* 22. März 1931 in Trebitz; † 14. Dezember 2008 in Heimerzheim) war ein deutscher Wirtschafts- und Sozialhistoriker.", "tgt_summary": null, "id": 1569044} {"src_title": "André de Kerchove de Denterghem", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "André de Kerchove de Denterghem war der Sohn von Oswald de Kerchove de Denterghem, wurde zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert. 1911 wurde sein Sohn Charles (* 1911; † 1983) geboren., 1920 war er Geschäftsträger der belgischen Regierung in Berlin, von 1921 bis 1929 war er der Gouverneur von Ostflandern und von 1928 bis 1932 Senator. Ab 1931 war De Kerchove Minister, ab 1935 außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister der belgischen Regierung bei der Regierung des Deutschen Reichs in Berlin. Von 1935 bis 1937, als Gesandter in Paris, äußerte er sich zum kontroversen Thema der Unabhängigkeit der belgischen Politik. Von 1935 bis 13. Juni 1936 war Paul-Henri Spaak Außenminister im Kabinett von Paul van Zeeland. Spaak versuchte bei einer Audienz bei Leopold III. die Versetzung von de Kerchove von Paris nach Rom, mit der Drohung der Skandalisierung des Privatlebens des Grafen in Paris durchzusetzen. Ab 1936 forderte Benito Mussolini, für die Akkreditierungsschreiben im faschistischen Italien, dass Viktor Emanuel III. als König von Abessinien betitelt wurde. Die Akkreditierung von Botschaftern im faschistischen Staat war an die formale Anerkennung der Okkupation von Abessiniens geknüpft. Da das Deutsche Reich Haile Selassie mit Waffen unterstützte und angesichts der kolonialen Praxis der belgische Monarchen im Kongo, führte de Kerchove den Kotau aus. Die Aufnahme des Deutschen Reichs in den Völkerbund, durch die Verträge von Locarno, das Infragestellen der kapitalistischen Gesellschaftsform im spanischen Bürgerkrieg einte die belgische, französische und der italienische Außenpolitik im Systemerhalt. Galeazzo Ciano übermittelte über De Kerchove seine Kenntnisse über Pläne der Wehrmacht für den Angriff auf Belgien.", "section_level": 1}], "src_summary": "André de Kerchove de Denterghem (* 16. Oktober 1885 in Gent; † 24. Mai 1945 in Brüssel) war ein belgischer liberaler Politiker und Botschafter.", "tgt_summary": null, "id": 737398} {"src_title": "Mappy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "Der Spieler bewegt Mappy mittels Joystick nach links und rechts durch den Schauplatz des Spiels, die Villa. Daneben gibt es einen Knopf, mit dem Mappy Türen öffnen und schließen kann. Ziel des Spieles ist es, verschiedene gestohlene Gegenstände wiederzubeschaffen. Dabei muss der Spieler den Katzendieben (\"Mewkies\" bzw. \"Meowkys\" in der US-Version) und der Boss-Katze (\"Nyamco\" bzw. \"Goro\" in der US-Version) ausweichen. Der Schwierigkeitsgrad steigt dabei mit jedem abgeschlossenen Level, indem sich Zahl und Geschwindigkeit der Gegner erhöhen.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenstände.", "content": "Für jeden gesammelten Gegenstand gibt es eine festgelegte Punktzahl: Die Punkte werden zusätzlich durch einen Multiplier vervielfacht, wenn es gelingt die Gegenstände in Paaren zu sammeln. Je mehr Paare der Spieler sammelt, desto höher wird der Multiplier, angefangen von 100+100*2 für zwei Radios bis maximal 500+500*6 für zwei Tresore. Der zweite Gegenstand eines Paares wird dabei durch Blinken hervorgehoben. Insgesamt können auf diese Weise je Runde maximal 8500 Punkte erzielt werden. Ein Level ist abgeschlossen, sobald alle Gegenstände eingesammelt wurden. Von Zeit zu Zeit versteckt sich Goro hinter einem der Objekte. Sammelt der Spieler ein solches ein, erhält er neben den Punkten zusätzlich 1000 Punkte.", "section_level": 2}, {"title": "Gegner.", "content": "Im Spielverlauf trifft Mappy auf drei Arten von Gegnern. Von einigen Ausnahmen abgesehen verliert der Spieler ein Leben, sobald er einen Gegner berührt. Meowkys sind rosa Katzen und die Gegner, die Mappy am häufigsten antrifft. Sie verfolgen den Spieler und werden mit jedem Level schneller und zahlreicher. Berührt Mappy einen Meowky am Boden, verliert er ein Leben. Goro ist ein roter Kater, der vom Aussehen an einen Teufel erinnert. Goro verfolgt Mappy jedoch nicht direkt, sondern geht seine eigenen Wege. Berührt Mappy ihn am Boden, verliert er ein Leben. Die Gosenzo-Münze erscheint, wenn der Spieler sich in einem Level zu viel Zeit lässt. Zuerst läuft der Schriftzug \"Hurry!\" über den Bildschirm, das Tempo der Musik steigert sich und es erscheinen zusätzliche Meowkys, die ebenfalls schneller sind. Kann der Spieler das Level dann immer noch nicht abschließen, erscheint schließlich die Gosenzo-Münze, ein blauer Kreis mit Goros Gesicht darauf und verfolgt Mappy. Berührt er sie, egal ob am Boden oder in der Luft, verliert er ein Leben.", "section_level": 2}, {"title": "Interaktionen.", "content": "Mappy und seine Gegner bewegen sich nicht bloß durch Laufen, sondern auch durch das Springen auf Trampolinen fort. Während des Springens kann Mappy nicht verletzt werden. Nach vier Berührungen zerbricht das Trampolin und der Spieler verliert ein Leben, sofern sich kein weiteres Trampolin darunter befindet. Dabei wechselt dessen Farbe nach jeder Berührung wie folgt: Berührt Mappy festen Boden, wird das Trampolin wieder auf grün zurückgesetzt. Für jeden Sprung erhält der Spieler 10 Punkte. Ein weiteres elementares Spielelement in \"Mappy\" sind Türen, die in drei Varianten vorkommen: Normale Türen können geöffnet und geschlossen werden, um Katzen das Vorwärtskommen zu erschweren. Sind Gegner in der Nähe, wenn Mappy eine Tür öffnet, werden sie kurzzeitig betäubt und stellen währenddessen für Mappy keine Gefahr dar. Mikrowellen-Türen sind nur einmalig benutzbar und verschießen bei ihrer Aktivierung einen Strahl in eine bestimmte Richtung. Die davon erfassten Meowkys werden aus dem Spielbereich transportiert, erscheinen aber nach kurzer Zeit wieder. Für die ersten zwei Gegner gibt es hierfür je 200, für jeden weiteren je 400 Punkte. Wird Goro getroffen, so zählt er als normaler Gegner und die Gesamtpunktzahl wird zusätzlich um den Faktor 2 multipliziert. Regenbogen-Türen erscheinen ab Level 12. Dabei handelt es sich um Falltüren, die Mappy beim Darüberlaufen aktiviert. Nachfolgende Gegner fallen durch die entstandene Lücke und werden für kurze Zeit betäubt. Fällt der Spieler selbst hindurch, verliert er ein Leben. Weitere Interaktionsmöglichkeiten:", "section_level": 2}, {"title": "Bonuslevel.", "content": "Das dritte Level sowie jedes vierte Level danach sind Bonuslevel, in denen es keine Gegner gibt. Ziel dieser Level ist es, alle Luftballons zu zerstechen bevor die Musik endet. Jeder berührte Ballon entspricht 200, der Ballon mit Goros Gesicht darauf 2000 Punkten. Werden alle 15 Ballons und der Goro-Ballon zerstochen, erhält der Spieler zusätzlich einen \"Perfect Round Bonus\" in Höhe von 5000 Punkten. Insgesamt sind also je Bonusrunde maximal 10.000 Punkte erreichbar.", "section_level": 2}, {"title": "Spielende.", "content": "Wie Pac-Man und andere Arcade-Spiele hat \"Mappy\" insgesamt 256 Level. Die späteren Level unterscheiden sich jedoch nur durch einen höheren Schwierigkeitsgrad von den früheren. Bewältigt der Spieler erfolgreich alle Level beginnt das Spiel wieder ab der ersten Runde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mappy (japanisch マッピー \"Mappī\") ist ein 1983 von Namco entwickeltes und von Midway Games vertriebenes Arcade-Spiel. Das Spiel ist ein Side-Scroller mit cartoonartigen Charakteren. Der Spieler übernimmt die Steuerung von Mappy, einer Maus in Polizeiuniform. Der Name \"Mappy\" ist wahrscheinlich an den japanischen Begriff \"mappo\" angelehnt, einer abschätzigen Bezeichnung für einen Polizeibeamten.", "tgt_summary": null, "id": 553137} {"src_title": "Jorge González (Model)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "González verließ Kuba mit 17 Jahren aufgrund seiner dort tabuisierten Homosexualität, um Radioökologie an der Comenius-Universität Bratislava in der Slowakei zu studieren. Er beendete den Studiengang 1991 mit einem Diplomabschluss. Bereits während des Studiums nahm González vor allem in Prag verschiedene Model-Jobs an. Nach dem Studium zog er nach Hamburg und ist seither als Stylist, Imageberater und Choreograf von Modenschauen tätig. In letzterer Funktion war er bereits für verschiedene Designer wie Laura Biagiotti und Vivienne Westwood tätig. 2009 trat González die Nachfolge von Bruce Darnell als Choreograf und Trainer der Model-Casting-Show \"Germany’s Next Topmodel\" unter der Leitung von Heidi Klum an. Sein extravagantes Auftreten und seine ausgefallene Kleidung verschafften ihm innerhalb kurzer Zeit hohe mediale Aufmerksamkeit. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung etwa nannte González den „heimlichen Star“ der Sendung und beschrieb ihn als „fleischgewordenen Stöckelschuh“. González war mehrfach in der populären deutschen Late-Night-Show \"TV total\" zu Gast. 2010 nahm er eine Musiksingle mit dem Titel \"Chicas Walk\" auf, die auf dem Label Ministry of Sound erschien. Seit 2011 spielt González regelmäßig im Rahmen des Benefiz-Spiels zu Gunsten herzkranker Kinder Kicken mit Herz im Team der FC St. Pauli Allstars gegen die Placebo Kickers Hamburg. 2011 und 2012 entwarf er in Zusammenarbeit mit dem Modehaus Bonprix vier „Chicas Walk – Party & Glamour“-Kollektionen für den Online-Handel des Unternehmens. Im März 2012 hatte González in zwei Folgen der Telenovela \"Anna und die Liebe\" sowie im Oktober 2012 in der ZDF-Serie \"Notruf Hafenkante\" einen Gastauftritt. 2012 und 2013 machte er Werbung für ein Haarentfernungsprodukt und entwarf die Kostüme für die kubanische Tanz-Show \"Ballet Revolución\". Seit 2013 ist er Jurymitglied der Tanzsendung \"Let’s Dance\" und moderiert die Sendung \"E! Factor by Jorge González\" beim Spartensender E! Entertainment Television. Im Juli 2014 bekam Jorge González seine eigene Sendung \"Chica Walk Academy by Jorge González\" auf VOX. 2015 wurde er Jurymitglied beim Let’s Dance-Ableger \"Stepping Out\". Im Januar 2016 war er Gast in der WDR-Sendung Zimmer frei!. Im Januar 2017 wurde er Teil des \"Team Boulevard\" bei \"Duell der Stars – Die Sat.1 Promiarena\". Er gibt eine Parfümkollektion heraus und war 2013 Testimonial für Hairstylingprodukte eines japanischen Herstellers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jorge Alexis González Madrigal Varona Vila (* 11. August 1967 in Sancti Spíritus) ist ein kubanischer Choreograf und Model. 2011 nahm er auch die deutsche Staatsangehörigkeit an. Er wurde als „Laufsteg-Trainer“ in der Castingshow \"Germany’s Next Topmodel\" bekannt. Seit 2013 ist er Jurymitglied der Tanzsendung \"Let’s Dance\".", "tgt_summary": null, "id": 1569817} {"src_title": "Tests der speziellen Relativitätstheorie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Experimente, die den Weg zur SRT ebneten.", "content": "Die im 19. Jahrhundert vorherrschende Theorie war diejenige des ruhenden Äthers, eines Mediums, in dem sich Licht ausbreitet wie sich der Schall in Luft ausbreitet. Daraus folgt, dass sich Licht in diesem Äther konstant und unabhängig von der Geschwindigkeit der Lichtquelle ausbreitet. Ein Beobachter, der sich relativ zu diesem Äther bewegt, müsste folglich eine Art „Ätherwind“ messen können, genauso wie ein relativ zur Luft bewegter Beobachter einen Fahrtwind bemerken muss.", "section_level": 1}, {"title": "Experimente erster Ordnung.", "content": "Es wurden nun eine Reihe optischer Experimente durchgeführt, die trotz ihrer relativen Ungenauigkeit eigentlich ein positives Resultat hätten erbringen müssen, wenn der Äther vollständig in Ruhe wäre. Doch konnte dieses Problem von Augustin Jean Fresnel (1818) durch Einführung einer Hilfshypothese gelöst werden. Er führte den sogenannten fresnelschen Mitführungskoeffizienten ein, der besagt, dass ein Bruchteil des Äthers abhängig vom Brechungsindex der Materie mitgeführt wird. Die Notwendigkeit dieses Mitführungskoeffizienten in der Äthertheorie wurde direkt durch das Fizeau-Experiment (1851) nachgewiesen. Später konnte gezeigt werden, dass \"alle\" optischen Ätherdriftexperimente erster Ordnung aus diesem Grund ein negatives Resultat erbringen müssen. Daneben wurden auch elektrostatische Experimente durchgeführt. Deren negatives Ergebnis konnte mit der Theorie von Fresnel nicht erklärt werden, und so musste Hendrik Antoon Lorentz (1892, 1895) eine Reihe von Hilfsvariablen für bewegte Beobachter einführen. Dazu gehört eine Ortsvariable, gemäß der sich elektrostatische Felder in Bewegungsrichtung kontrahieren, und eine Zeitvariable, gemäß der die Zeitkoordinaten vom jeweiligen Ort abhängen, die sogenannte „Ortszeit“. Dadurch war sichergestellt, dass alle optischen und elektrostatischen Experimente erster Ordnung ein negatives Resultat erbringen mussten.", "section_level": 2}, {"title": "Experimente zweiter Ordnung.", "content": "Die Fresnel-Lorentzsche Theorie des ruhenden Äthers musste allerdings positive Resultate erbringen, wenn die Experimente genau genug waren, um Größen zweiter Ordnung in \"v/c\" messen zu können. Das erste Experiment dieser Art war das Michelson-Morley-Experiment (1881, 1887), mit dem mittels eines Interferometers, mit Hilfe dessen zwei Strahlen senkrecht zueinander gespiegelt und wieder zusammengeführt wurden, die Veränderung der Strecke bzw. der relativen Lichtgeschwindigkeiten im Ätherwind gemessen werden sollte. Das Ergebnis war jedoch negativ. Der einzige Ausweg, um dieses Ergebnis mit einem ruhenden Äther verträglich zu machen, war die von George Francis FitzGerald (1889) und Lorentz (1892) aufgestellte Kontraktionshypothese. Diese besagt, dass (wie vorher schon bekannt war) nicht nur elektrostatische Felder kontrahieren, sondern auch die Bindungskräfte in der Materie davon betroffen sind, und somit die Materie selbst dieser Kontraktion unterworfen ist. Dies wurde plausibel gemacht durch die Annahme, dass die Bindungskräfte selbst elektrischer Natur sind. Da jedoch kein zwingender theoretischer Grund für diese Annahme gebracht werden konnte, wurde die Längenkontraktion als Ad-hoc-Hypothese angesehen. Neben dem optischen Michelson-Morley-Experiment wurde 1903 auch dessen elektrodynamisches Äquivalent durchgeführt – das Trouton-Noble-Experiment. Hier sollte gezeigt werden, dass ein im Äther bewegter Kondensator ein Drehmoment aufweisen müsste. Doch auch hier war das Ergebnis negativ. Auch die Längenkontraktion wurde durch die Experimente von Rayleigh und Brace (1902, 1904) einer direkten Prüfung unterworfen, denn es wurde angenommen, dass diese zur Doppelbrechung führt – abermals war das Ergebnis negativ. (Das später durchgeführte Trouton-Rankine-Experiment (1908), welches nachweisen sollte, ob die Längenkontraktion einen Einfluss auf den Widerstand einer Spule hat, verlief ebenfalls negativ.) Um nun alle vor 1904 durchgeführten Experimente zu erklären, musste Lorentz seine Theorie abermals erweitern, und führte deswegen im Rahmen der Lorentzschen Äthertheorie die vollständige Lorentz-Transformation ein, und Henri Poincaré erklärte (1905), dass die Nichtexistenz einer absoluten Bewegung (Relativitätsprinzip) offenbar ein Naturgesetz ist.", "section_level": 2}, {"title": "Widerlegungen des bewegten Äthers.", "content": "Die Idee, dass der Äther vollständig innerhalb bzw. in der Nähe der Erde mitgeführt wird, wodurch die negativen Ätherdriftexperimente erklärt werden könnten, wurde widerlegt durch das Fizeau-Experiment, die Experimente von Oliver Lodge (1893), der anhand von rotierenden Scheiben herausfinden wollte, ob der Äther mitgeführt wird; das Hammar-Experiment (1935), bei dem ein Interferometerarm mit Blei umhüllt wurde und der andere freilag; dem Sagnac-Effekt; und durch die Existenz der Aberration des Lichtes. Auch die Annahme, dass die Mitführung proportional der Masse sei und somit nur für die Erde als Ganzes zutrifft, wurde durch das Michelson-Gale-Experiment (Messung des Sagnac-Effekts durch die Erdrotation) widerlegt.", "section_level": 2}, {"title": "Spezielle Relativitätstheorie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangssituation.", "content": "Albert Einstein zeigte 1905, dass folgende Modelle und Experimente nur dann ein logisch stimmiges Ganzes ergeben, wenn die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit in allen Inertialsystemen und das Relativitätsprinzip angenommen wird. Das Ergebnis ist die spezielle Relativitätstheorie, in der die Konzepte von Raum und Zeit einer grundlegenden Revision unterworfen werden, und die Galilei-Transformation durch die Lorentz-Transformation ersetzt wird. Die Lorentz-Transformation ist nun keine Ansammlung von Hilfsvariablen (wie noch bei Lorentz) mehr, sondern betrifft das Wesen von Raum und Zeit und spiegelt eine grundlegende (Lorentz-)Symmetrie wider, wobei sie zusätzlich die Grundlage für erfolgreiche Theorien wie das Standardmodell ist. Für den materiellen Äther als eines mit einem Bewegungszustand ausgestatteten, bevorzugten Bezugssystem, war von nun an kein Platz mehr. Mit dieser Lorentz-Symmetrie bzw. -Invarianz sind eine Reihe experimentell überprüfbarer Voraussagen verbunden:", "section_level": 2}, {"title": "Grundlegende Experimente.", "content": "Alle Aussagen der SRT können phänomenologisch aus folgenden drei Experimenten abgeleitet werden: Aus diesen Experimenten und unter Voraussetzung der Poincaré-Einstein-Synchronisation folgt die komplette Lorentz-Transformation, wobei formula_1 der Lorentz-Faktor ist: Die Kombination dieser Experimente ist nicht nur wichtig für die phänomenologische Herleitung der Lorentz-Transformation, sondern auch, weil für sich alleine genommen die meisten Experimente mehrdeutig interpretierbar sind. Beispielsweise können Isotropieexperimente wie das Michelson-Morley-Experiment auch als einfache Konsequenz des Relativitätsprinzips angesehen werden, wonach jeder Beobachter sich als ruhend ansehen kann. Damit sind diese Experimente auch mit Galilei-invarianten Theorien wie der Emissionstheorie oder der vollständigen Äthermitführung verträglich, in denen die Lichtgeschwindigkeit nicht konstant ist. Erst durch die Hinzunahme anderer Experimente, welche die konkurrierenden Galilei-invarianten Theorien ausschließen (wie das Ives-Stilwell-Experiment, oder die Widerlegungen der Äthermitführung oder der Emissionstheorie) verbleibt die Lorentzinvarianz und somit die SRT die einzige Theorie, welche alle Experimente erklären kann.", "section_level": 2}, {"title": "Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Interferometrie, Resonatoren.", "content": "Zur Messung der Isotropie der Lichtgeschwindigkeit werden Varianten des Michelson-Morley-Experiments und des Kennedy-Thorndike-Experiments durchgeführt. Im Unterschied zu Michelson-Morley werden bei Kennedy-Thorndike-Experimenten unterschiedlich lange Arme benutzt, wobei die Auswertung über Monate erfolgt. Dadurch könnten etwaige Auswirkungen der Geschwindigkeitsänderungen des Apparats während der Rotation um die Sonne festgestellt werden. In modernen Resonator-Experimenten wurde unter Benutzung von optischen Resonatoren eine mögliche Anisotropie der Lichtgeschwindigkeit auf ∼10 verringert. Dabei werden nicht nur terrestrische Tests durchgeführt, sondern auch bei Benutzung von Lunar Laser Ranging, d. h. bei optischen Messungen zwischen Erde und Mond, konnte eine Variante des Kennedy-Thorndike-Experiments durchgeführt werden. In den 1960ern wurden diverse Spielarten der Mößbauer-Rotor-Experimente durchgeführt, wo Sender und Empfänger auf einer rotierenden Scheibe angebracht wurden. Durch Ausnutzung des Mößbauer-Effekts konnte anhand der gemessenen Dopplerverschiebung eine Anisotropie der Lichtgeschwindigkeit mit großer Genauigkeit ausgeschlossen werden. (Ähnliche Experimente wurden auch zur Messung der Zeitdilatation verwendet, s. unten.)", "section_level": 3}, {"title": "Abhängigkeit von Quellengeschwindigkeit und Energie.", "content": "Mit einer Emissionstheorie, die besagt, dass die Lichtgeschwindigkeit abhängig von der Geschwindigkeit der Lichtquelle ist, könnte der negative Ausgang der Ätherdriftexperimente ebenfalls erklärt werden. Eine Reihe von Tests hat jedoch gezeigt, dass die Lichtgeschwindigkeit unabhängig von der Quellgeschwindigkeit ist. Beispielsweise bei Mesonenbeobachtungen, wo die Photonen nicht die Geschwindigkeit der zerfallenden Mesonen übernahmen; dem Sagnac-Effekt; und die Beobachtung von Doppelsternen, deren Umlaufbahnen bei unterschiedlich schneller Ausbreitung des Lichtes verzerrt erscheinen müssten. Durch Beobachtung verschiedener Lichtstrahlen unterschiedlicher Energie (bis zu 31 GeV) von entfernten astronomischen Quellen konnte auch gezeigt werden, dass die Lichtgeschwindigkeit nicht von der Frequenz und Energie des Lichtes abhängt.", "section_level": 3}, {"title": "Einweg-Messungen.", "content": "Zusätzlich wurden eine Reihe von präzisen Einweg-Messungen mit Licht durchgeführt, die allesamt die Vorhersagen der speziellen Relativitätstheorie, bzw. die Isotropie der Lichtgeschwindigkeit bestätigten. Hier ist allerdings zu beachten, dass immer nur die Zweiweg-Lichtgeschwindigkeit, d. h. von A nach B wieder zurück nach A, \"direkt\" gemessen werden kann, denn die Einweg-Lichtgeschwindigkeit (von A nach B) hängt von der Definition der Gleichzeitigkeit und somit von dem gewählten Synchronisationsschema ab. Die Poincaré-Einstein-Synchronisation macht die Einweg- gleich der Zweiweg-Lichtgeschwindigkeit. Nun sind auch andere Synchronisationen und Theorien denkbar, die eine anisotrope Einweg-Lichtgeschwindigkeit ergeben und trotzdem experimentell mit der speziellen Relativitätstheorie äquivalent sind, da auch hier Phänomene wie Zeitdilatation bewegter Uhren auftreten und die Zweiweg-Lichtgeschwindigkeit konstant ist. Jedoch kann von dieser Klasse nur die spezielle Relativitätstheorie ernsthaft in Betracht gezogen werden, da in ihr die Lorentz-Symmetrie klar zum Ausdruck kommt, während alle anderen Theorien (wie die lorentzsche Äthertheorie) nur durch eine Reihe von Hilfshypothesen und extremen Annahmen zur Uhrensynchronisation dieselben Ergebnisse erzielen können.", "section_level": 3}, {"title": "Isotropie von Raum, Masse, und Energie.", "content": "Ebenso wurden Messungen einer möglichen Anisotropie von Raum, Masse, Energie und damit zusammenhängend einer Verletzung der Lorentzinvarianz durch das Hughes-Drever-Experiment und diverser Spielarten davon vorgenommen. Im Gegensatz zu den Resonatorexperimenten an Photonen, werden hier die Eigenschaften von Protonen, Neutronen und Elektronen untersucht. Beispielsweise wenn die Lichtgeschwindigkeit nicht mit der Grenzgeschwindigkeit der Materie bzw. der atomaren Wechselwirkungen übereinstimmt, dann sollte dies zu Abweichungen in den Energieniveaus von Atomkernen führen. Die erreichte Genauigkeit, mit der eine Anisotropie ausgeschlossen werden kann, liegt aktuell bei ca. ∼10 eV, wodurch diese Experimente zu den genauesten Tests der SRT überhaupt zählen. Diese Experimente können auch als „Uhrenanisotropie-Experimente“ aufgefasst werden, da die verglichenen Frequenzen und periodischen Vorgänge als Uhren fungieren.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitdilatation und Längenkontraktion.", "content": "Die Zeitdilatation und damit zusammenhängend der transversale relativistische Dopplereffekt konnte erstmals direkt durch das Ives-Stilwell-Experiment (1938) nachgewiesen werden, wo die Verschiebung des Schwerpunkts zwischen sich überlagernden Lichtwellen ausgewertet wurde. Moderne Ives-Stillwell-Messungen werden in Schwerionenspeicherringen mit Sättigungsspektroskopie durchgeführt, wobei eine maximale Abweichung von der Zeitdilatation von ∼10 erreicht worden ist. Eine andere Variante sind die Mößbauer-Rotor-Experimente, wo auf einer Scheibe Licht von einer Quelle in der Mitte zu einem Empfänger am Rand geschickt wird. Dabei wird der Dopplereffekt unter Ausnutzung des Mößbauer-Effekts durchgeführt. Auch die Zeitdilatation bewegter Teilchen konnte durch Vergleich von Messungen in der Atmosphäre mit Teilchenbeschleuniger-Experimenten mit großer Genauigkeit bestätigt werden. Das Hafele-Keating-Experiment überprüft hingegen direkt das sogenannte Zwillingsparadoxon. In diesem Experiment spielt allerdings die gravitative Zeitdilatation der allgemeinen Relativitätstheorie eine wesentliche Rolle. Während die Bestätigung der Zeitdilatation in Teilchenbeschleunigern bereits Routine ist, ist es praktisch kaum möglich, die Lorentzkontraktion direkt zu beobachten, da die Dimensionen der zu beobachtenden Teilchen zu klein sind. Jedoch gibt es indirekte Bestätigungen, wie das Verhalten bei Kollisionen von Schwerionen, welche nur erklärt werden können, wenn die erhöhte Dichte aufgrund der Lorentzkontraktion berücksichtigt wird. Ebenso führt die Kontraktion zu einer Verstärkung des Coulomb-Feldes senkrecht zur Bewegungsrichtung, deren Auswirkungen ebenfalls bereits beobachtet wurden. Dies alles führt dazu, dass relativistische Effekte wie Zeitdilatation und Längenkontraktion bei der Konstruktion von Teilchenbeschleunigern berücksichtigt werden müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Relativistische Energie und Impuls.", "content": "Seit 1901 wurden eine Reihe von Messungen durchgeführt, die überprüfen sollten, ob die Masse der Teilchen in Kathodenstrahlen abhängig ist von deren Geschwindigkeit. Die Ergebnisse zeigten tatsächlich eine solche Abhängigkeit, jedoch war die Genauigkeit, und damit die Brauchbarkeit bei der Unterscheidung verschiedener Konkurrenztheorien, lange umstritten. Schließlich konnte bei weiteren Experimenten eindeutig festgestellt werden, dass die Ergebnisse mit den Voraussagen der speziellen Relativitätstheorie übereinstimmen. Heute werden diese Voraussagen betreffend der Zunahme der relativistischen Energie bereits routinemäßig in Teilchenbeschleunigern bestätigt, wie beispielsweise im Large Electron-Positron Collider (Elektron-Positron-Kollisionen) oder im Relativistic Heavy Ion Collider (Hadron-Kollisionen). Die relativistischen Formeln werden dabei nicht nur aufs genaueste bestätigt, sondern sind auch für die Konstruktion von Zyklotronen und Synchrotronen notwendig, durch welche die Partikel annähernd auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Sagnac und Fizeau.", "content": "Eine weitere experimentelle Vorhersage der SRT besagt, dass zwei Strahlen, die in entgegengesetzte Richtungen einen geschlossenen Pfad durchlaufen, wobei Sender/Empfänger sich relativ zu diesem Pfad bewegen, unterschiedliche Zeitspannen benötigen, um zum Empfänger zurückzukehren (eine Folge der Unabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit von der Quelle, siehe oben). Dieser Effekt konnte tatsächlich mit Hilfe eines Sagnac-Interferometers nachgewiesen werden und muss heute beispielsweise auch für die Funktion des GPS berücksichtigt werden. Finden solche Versuche innerhalb dichter und bewegter Medien statt, muss dabei auch der durch das Fizeau-Experiment nachgewiesene fresnelsche Mitführungskoeffizient berücksichtigt werden. Dieser wurde oben zwar als Bestätigung eines annähernd ruhenden Äthers bezeichnet, jedoch ergibt sich dieser in der SRT als simple Konsequenz des relativistischen Geschwindigkeitsadditionstheorems für geringe Geschwindigkeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere moderne Tests.", "content": "Der technische Fortschritt ermöglichte in den letzten Jahren eine Reihe von Hochpräzisionsmessungen zur Prüfung moderner Theorien der Quantengravitation, die möglicherweise minimale Verletzungen der Lorentzinvarianz zulassen. Dazu zählen auch Abweichungen vom schwachen Äquivalenzprinzip, da gemäß der allgemeinen Relativitätstheorie in frei fallenden Bezugssystemen eine „lokale Lorentzinvarianz“ (LLI) gilt.", "section_level": 2}, {"title": "Testtheorien.", "content": "Aufgrund der mannigfaltigen Möglichkeiten einer Verletzung der Lorentzinvarianz aufgrund von Quantenphänomenen in modernen Experimenten wurden verschiedene Testtheorien entwickelt, welche durch Beifügung verschiedener Parameter in ihren experimentellen Konsequenzen von der speziellen Relativitätstheorie abweichen und dadurch die Möglichkeit geben, eventuelle Abweichungen vorauszusagen bzw. theoretisch zu interpretieren. Dazu gehören die bereits ältere Testtheorie von Robertson-Mansouri-Sexl (1977), und die immer mehr an Bedeutung gewinnende Standardmodellerweiterung mit einer noch weit größeren Anzahl von Parametern, welche andere Testtheorien in sich einschließt.", "section_level": 1}, {"title": "Status.", "content": "Die spezielle Relativitätstheorie ist durch viele Experimente bestätigt worden. Trotz großer Anstrengungen ist es bislang nicht gelungen, Verletzungen der Lorentzinvarianz experimentell zu bestimmen. Sollten diese in Zukunft gefunden werden, so können diese nur im bisher experimentell kaum zugänglichen Bereich der Planck-Skala angesiedelt sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tests der speziellen Relativitätstheorie werden bis heute durchgeführt. Sie waren für die Entwicklung und Akzeptanz der Theorie von entscheidender Bedeutung; moderne Experimente ergeben weiterhin Übereinstimmung mit der Theorie. Entgegen populären Darstellungen ist die spezielle Relativitätstheorie nicht bloß das Ergebnis von Gedankenexperimenten und wurde nicht nur zur Erklärung eines einzelnen Versuchsergebnisses, des berühmten Michelson-Morley-Experiments, entwickelt. Die Stärke der Theorie liegt vielmehr darin, dass sie die einzige ist, die mehrere grundverschiedene Experimente widerspruchsfrei erklären kann. Neben den klassischen Experimenten gibt es heute Tests der Theorie auch z. B. im experimentell schwer zugänglichen Bereich der Planck-Skala oder in der Neutrino-Physik. Bislang bestätigen auch deren Resultate die Vorhersagen der Theorie. Zusammenstellungen diverser Tests wurden von Jakob Laub, Zhang, Mattingly, Clifford Will, und Roberts/Schleif gegeben. ", "tgt_summary": null, "id": 2264031} {"src_title": "Victor Zvunka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Als Spieler begann Victor Zvunka, dessen deutlich ältere Brüder Georges (* 1937) und Jules (* 1941) gleichfalls Profifußballer waren, 1970 beim FC Metz. 1973 wechselte er zu Olympique Marseille, wo er seine erfolgreichste Zeit verbrachte. Er folgte dort als Innenverteidiger an der Seite von Marius Trésor positionsgenau seinem Bruder Jules, der zu diesem Zeitpunkt vom Spielfeld auf die Trainerbank wechselte. Mit Marseille, wo er bis 1981 blieb, hat Victor Zvunka 1976 den Landespokalwettbewerb gewonnen. Nach dem Abstieg OMs in die zweite Division (1980), ohne dass der sofortige Wiederaufstieg gelang, schloss Zvunka sich 1981 für zwei Jahre Stade Laval an; anschließend folgte Racing Paris als letzte Station bis 1985, wobei er ab 1984 als Spielertrainer bei dem dann in \"Matra Racing 1\" umbenannten Klub tätig war. Insgesamt hat er es bei diesen vier Vereinen auf 368 Erstligabegegnungen gebracht, in denen er acht Treffer erzielte.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Im März 1975 kam der „nüchterne und kopfballstarke“ Abwehrspieler bei einem 2:0-Sieg ausgerechnet über Ungarn im Prinzenparkstadion auch zu seinem einzigen Einsatz in der A-Nationalmannschaft Frankreichs.", "section_level": 2}, {"title": "Trainertätigkeit.", "content": "Seit Mitte der 1980er als Trainer tätig, gelangen ihm erst im frühen 21. Jahrhundert landesweit zur Kenntnis genommene Erfolge. 2004 hatte Zvunka als Trainer den Zweitligisten LB Châteauroux ins französische Pokalendspiel geführt, darin unterlag seine Mannschaft allerdings Paris Saint-Germain. Da Paris als Vizemeister an der Champions League teilnahm, nahm Zvunka mit Châteauroux dennoch an der ersten Runde des UEFA-Cups teil, schied darin allerdings gegen den FC Brügge aus. Fünf Jahre später gewann er, erneut mit einem Zweitligisten (EA Guingamp), den französischen Pokal sogar. Dadurch spielte seine Elf in der Folgesaison in der Qualifikation zur Europa League, in der die Bretonen allerdings in der Barrage gegen den Hamburger SV ausschieden. 2010 musste Guingamp sogar den Gang in die dritte Liga antreten. Von Februar bis Mai 2011 war Victor Zvunka dann beim Drittligisten AS Cannes tätig. Trainerstationen Quelle für die Stationen bis 2009:", "section_level": 1}], "src_summary": "Victor Zvunka (* 15. November 1951 in Le Ban-Saint-Martin, Lothringen) ist ein ehemaliger französischer Fußballspieler und heutiger -trainer ungarischer Abstammung. Er gehört zu den nicht einmal 20 Fußballern in Frankreich, die den traditionsreichen Landespokal sowohl als Spieler als auch als Trainer haben gewinnen können.", "tgt_summary": null, "id": 78960} {"src_title": "Hoa (Tidenkanal)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Das Phänomen der Hoa ist in engem Zusammenhang mit der Entstehung der Atolle zu sehen, wie sie bereits von Charles Darwin beschrieben wurde. Atolle entwickeln sich aus hohen Vulkaninseln, die von einem Saumriff umgeben sind. Durch tektonische Prozesse und/oder durch Erosion sinkt die zentrale Insel immer weiter ab, bis schließlich nur noch ein geschlossener Ring von Inseln, die dem Korallenriff aufsitzen, über den Meeresspiegel emporragt. Ein Beispiel für ein solches Entwicklungsstadium ist das Atoll Rangiroa. Die Entstehung der Hoa hängt vermutlich mit den von Zyklonen und Tsunamis verursachten Verheerungen auf den niedrigen Riffinseln zusammen. Die flachen Atolle des Südpazifiks werden bei Starkwinden regelmäßig überspült. In dem nur wenige Meter hohen Riffkranz können durch den Wasserschwall Rinnen oder Aufbrüche entstehen, in denen bei Ebbe und Flut Wasser in die Lagune ein- bzw. ausströmt. Der ständige Wasserstrom verbreitert und vertieft die Kanäle, sodass mit der Zeit dauerhafte Durchbrüche entstehen, die für einen regelmäßigen Wasseraustausch zwischen der Lagune und dem offenen Ozean sorgen. Hierdurch kann sich, trotz hoher Verdunstungsraten, der Salzgehalt der Lagune angleichen, sodass ein reichhaltiges Unterwasserleben innerhalb des Riffkranzes möglich wird. Das Phänomen der Hoa wurde zum ersten Mal von Alexander Agassiz wissenschaftlich beschrieben, der zwischen 1891 und 1904 drei Forschungsreisen mit dem Dampfschiff \"Albatross\" in den Pazifik unternahm. Die 1882 gebaute \"Albatross\" war ein Forschungsschiff der Fischereikommission der Vereinigten Staaten für hydrografische Studien und zur Untersuchung von Fischpopulationen.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifizierung.", "content": "1960, vor Beginn der französischen Atombombenversuche im Südpazifik, untersuchte der französische Geologe und Paläontologe Jean-Pierre Chevalier das Mururoa-Atoll als Mitglied einer von der \"Direction des Centres d'Expérimentation Nucléaire\" (D.I.R.C.E.N.) beauftragten wissenschaftlichen Kommission. Hierbei und bei weiteren Forschungen im Tuamotu-Archipel entwickelte er eine allgemeingültige Typologie der Hoa, die er aufgrund ihrer Beschaffenheit in folgende Typen einteilt: Verschlossene Kanäle können durch Zyklone durchaus auch wieder aktiviert werden, wie dies bei den Stürmen des Jahres 1983 auf Mataiva beobachtet wurde. Chevalier stellte fest, dass es eine Korrelation zwischen Windstärke, Windrichtung und dem Auftreten von Hoa gibt. Er datierte die meisten Tidenkanäle auf das Holozän und vermutete eine Entstehung in den letzten 3000 bis 4000 Jahren. Spätere Untersuchungen erweiterten den Entstehungszeitpunkt auf die letzten 6000 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Hoa gibt es auf den meisten Atollen des Tuamotu-Archipels, zum Beispiel: Rangiroa, Ahe, Mataiva, Puka Rua, aber auch auf anderen Inseln Polynesiens, wie zum Beispiel Bora Bora. Die Nordseite von Orona, Phoenixinseln, zeigt besonders viele Hoa der meisten hier beschriebenen Typen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hoa ist ein flacher, an der Lagunenseite eines Atolls beginnender Kanal, der zwei der oft zahlreichen Riffinseln (Motus) voneinander trennt. Über Hoa erfolgt der Wasseraustausch zwischen der Lagune und dem offenen Ozean, ohne den sich – wegen der starken Verdunstung in tropischen Gewässern – der Salzgehalt in der Lagune anreichern würde. „Hoa“ ist ein Begriff aus dem polynesischen Sprachgebrauch, der inzwischen auch in moderne wissenschaftliche Publikationen Eingang gefunden hat.", "tgt_summary": null, "id": 899578} {"src_title": "Mittleres Leinblatt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Das Mittlere Leinblatt ist eine krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30, selten bis zu 40 Zentimetern erreicht. Sie besitzt durch ihre unterirdischen, gelblich-weißlichen Ausläufern einen lockerrasigen Wuchs. Die Laubblätter besitzen ein bis drei Nerven, selten bis fünf, sind 1 bis 3, selten 6 Millimeter breit und von hell- bis gelbgrüner Farbe.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Der Blütenstand ist eine Thyrse, die Teilblütenstände sind dabei vorwiegend zymös. Bei jeder Blüte sitzen drei Hochblätter: das Deckblatt und zwei Vorblätter. Der Blattstiel des Deckblattes ist mit dem Blütenstiel rekauleszent verwachsen, daher sitzt das Blatt an der Spitze des Blütenstiels, nicht an dessen Grund. Die Blüten haben einen Durchmesser von 4 bis 6 Millimetern. Das Perigon ist fünfzipfelig (selten vierzipfelig). Blütezeit ist (Mai) Juni bis Juli. Die Frucht hat über dem Hochblatt einen Stiel. Zur Fruchtreife ist das Perigon bis zum Grund eingerollt. Dadurch erscheint es als deutlich kürzer als die Frucht. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14 oder 24.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "Beim Mittleren Leinblatt handelt es sich um einen Geophyten. Das Mittlere Leinblatt ist ein Hemiparasit. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen. Für die Anlockung der Bienen soll vor allem der Duft maßgeblich sein, der menschlichen Nase erscheint er indessen so schwach, dass man ihn kaum wahrnimmt. Die Samenausbreitung erfolgt durch Ameisen. Das Mittlere Leinblatt wird manchmal von dem Rostpilz Puccinia thesii befallen. Die Blätter sind dann verkrümmt, die Pflanze ist gelbgrün.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das Mittlere Leinblatt ist in Eurasien verbreitet. Es ist ein submeridional/montanes bis südtemperiertes Florenelement. In Deutschland kommt es zerstreut in Mittel- und Nordbayern, im südöstlichen Rheinland-Pfalz, in Thüringen, im südwestlichen Sachsen-Anhalt und in Bremen vor, selten in Südbayern, Baden-Württemberg, im südlichen sowie mittleren Hessen, nördlichen sowie östlichen Sachsen-Anhalt, südöstlichen Niedersachsen und östlichen Mecklenburg-Vorpommern. In Sachsen ist es ausgestorben. Insgesamt gehen die Bestände zurück. In Deutschland wächst es in Trockenrasen und halblückigen Trockenrasen. Es ist in der Unterart \"Thesium linophyllon\" subsp. \"linophyllon\" eine Charakterart des Adonido-Brachypodietum aus dem Verband Cirsio-Brachypodion, doch kommt die Art auch in Gesellschaften der Ordnung Brometalia vor. In Österreich kommt das Mittlere Leinblatt im Burgenland, in Wien, Nieder- und Oberösterreich, Steiermark und Tirol (Oberinntal) vor, das Vorkommen in Salzburg ist fraglich. Es ist als gefährdet eingestuft. In den Alpen und im nördlichen Alpenvorland gilt es als stark gefährdet. In Kärnten ist es ausgestorben. Im pannonischen Gebiet ist es häufig, ansonsten kommt es zerstreut bis selten vor. Es wächst in Österreich in Halbtrocken- und Trockenrasen über Kalk in der collinen bis montanen Höhenstufe. Es besiedelt in Mitteleuropa Trockenrasen, Felsbänder und Dünen. Es steigt in Gebirgen in Höhenlagen bis über 1200 Meter. Das Mittlere Leinblatt gedeiht am besten auf lockeren, sandigen oder steinigen Böden, die stark besonnt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Wird das Berg-Leinblatt (\"Thesium bavarum\") als Unterart zum Mittleren Leinblatt (\"Thesium linophyllon\") gestellt, so besitzt dieses die zwei Unterarten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Mittlere Leinblatt (\"Thesium linophyllon\") ist eine Pflanzenart aus der Gattung Leinblatt (\"Thesium\") innerhalb der Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae). Sie ist in Eurasien verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 543396} {"src_title": "Minami Jirō", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der in Takada in der Präfektur Ōita in eine ehemalige Samurai-Familie hineingeborene Minami besuchte nach seiner Schullaufbahn die Heeresoffizierschule und schloss im Jahr 1895 deren zweiten Jahrgang ab und wurde im Anschluss als Unterleutnant in die Kavallerie übernommen. Im Russisch-Japanischen Krieg diente er im Stabshauptquartier und als Kommandeur einer Kompanie des 1. Kavallerieregiments, mit der er an der Belagerung von Port Arthur teilnahm. Noch während des Krieges wurde er zum Major befördert. Von 1914 bis 1917 kommandierte er das 13. Kavallerieregiment bevor er bis 1919 Chef der Abteilung für Kavallerie im Heeresministerium wurde. Im Anschluss hieran wurde er zum Generalmajor befördert. Von Juli 1919 bis Januar 1921 war er Oberbefehlshaber der Garnisonsarmee China in Tianjin. Von 1921 bis 1922 befehligte er die 3. Kavalleriebrigade und ab 1923 war er Kommandant der Heereskavallerieschule. Nach dieser Verwendung wurde er bis 1924 Kommandant der Heeresoffizierschule. 1926 folgte die Beförderung zum Generalleutnant und die Verlegung zur 16. Division, welche er bis 1927 befehligte. Nach dieser Verwendung wurde er bis 1929 Vizestabschef im Generalstab und schließlich bis 1930 Oberbefehlshaber der im japanischen Korea stationierten Chōsen-Armee. Nach seiner Rückkehr nach Japan war er Heeresminister im zweiten Kabinett von Wakatsuki Reijirō. Während seiner Zeit als Heeresminister war er für die Verlegung von Tatekawa Yoshitsugu zur in der Mandschurei stationierten Kwantung-Armee verantwortlich. Dieser sollte die Armee wieder stärker unter die Kontrolle der Regierung bringen und ihre eigenständigen, gegen China gerichteten Aggressionen unterbinden. Er konnte jedoch nicht den Mukden-Zwischenfall verhindern, welcher zur eigenmächtigen Besetzung der Mandschurei durch die Kwantung-Armee führte. Nach dem Ende seiner Amtszeit als Heeresminister diente Minami bis 1934 im Obersten Kriegsrat bevor er bis 1936 Kommandeur der Kwantung-Armee, Generalgouverneur des Pachtgebiet Kwantung und japanischer Botschafter im Marionettenstaat Mandschukuo wurde, welchen die Japaner aus der besetzten Mandschurei geformt hatten. Nach dem Putschversuch vom 26. Februar 1936 wurde Minami in die Reserve versetzt, jedoch noch im selben Jahr zum Generalgouverneur von Chōsen ernannt, was er bis 1942 blieb. Seine Amtszeit gilt heute als hart im Vergleich zu seinen Vorgängern. So nahm er mehrere liberale Reformen aus den zwanziger Jahren zurück, verbot die meisten koreanischsprachigen Zeitungen und führte die Sōshi-kaimei-Politik ein. Nach seiner Amtszeit war Minami bis 1945 ein Mitglied im Sūmitsu-in, welches den Tennō beriet und saß darüber hinaus 1945 kurzfristig bis zur Kapitulation Japans im japanischen Herrenhaus. Nach der Kapitulation wurde er während der Tokioter Prozesse angeklagt, jedoch nur in den Anklagepunkten 1 und 27 verurteilt. Diese warfen ihm vor ein Anführer des Plans gewesen zu sein, einen unprovozierten Angriff gegen China zu starten, was zur Besetzung der Mandschurei führte. Er wurde in diesem Punkt verurteilt, weil er in dieser Zeit Heeresminister gewesen war. Die anderen Anklagepunkte lauteten unter anderem auf Planung eines Angriffskrieges und Misshandlung von Kriegsgefangenen, von denen er jedoch sämtlich freigesprochen wurde. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, 1954 jedoch aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands begnadigt. Er starb im folgenden Jahr in Tokio.", "section_level": 1}], "src_summary": "Minami Jirō (jap. ; * 10. August 1874 in Takada, Kunisaki-gun, Japanisches Kaiserreich (heute: Bungo-Takada, Japan); † 5. Dezember 1955 in Tokio) war ein Politiker und General der Kaiserlich Japanischen Armee.", "tgt_summary": null, "id": 2452387} {"src_title": "Wakatsuki Reijirō", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühes Leben.", "content": "Wakatsuki wurde in Matsue in der damaligen Provinz Izumo in die Samurai-Familie Okumura hineingeboren, welche dem Matsudaira-Klan diente. Später heiratete er eine Tochter aus der Wakatsuki-Familie und wurde von dieser adoptiert und zum Erben bestimmt, da sie selbst keinen männlichen Nachfahren hatten. 1892 ging er an die Universität Tokio und studierte Rechtswissenschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Nach seinem Abschluss arbeitete er im Finanzministerium, zuerst als Direktor des Steuerbüros und später als Vizeminister (Staatssekretär). Am 24. August 1911 wurde er in das japanische Herrenhaus aufgenommen, dessen Mitglied er bis zu dessen Auflösung 1947 war. Im dritten Kabinett von Katsura Tarō vom 21. Dezember 1912 bis zum 20. Februar 1913 und im zweiten Kabinett von Ōkuma Shigenobu vom 16. April 1914 bis zum 10. August 1915 diente er als Finanzminister. In dieser Zeit wurde er ein führendes Mitglied der Rikken Dōshikai und 1914 ihrer Nachfolgepartei, der Kenseikai. Am 11. Juni 1924 wurde er Innenminister im Kabinett von Katō Takaaki und wirkte dort führend an der Erstellung einiger wichtiger Gesetze mit. Als Premierminister Katō am 28. Januar 1926 unerwartet im Amt verstarb, wurde Wakatsuki erst zum geschäftsführenden Premierminister und dann am 30. Januar zum Premierminister ernannt (Kabinett Wakatsuki I) und blieb dies bis zum 20. April 1927, als ihn die Auswirkungen der Shōwa-Finanzkrise zum Rücktritt zwangen. Gleichzeitig hatte er bis zum 3. Juni 1926 zusätzlich wieder das Amt des Innenministers inne. Nachdem er als Generalbevollmächtigter an der Londoner Flottenkonferenz teilgenommen hatte, trat er in Japan für eine schnelle Ratifizierung und Umsetzung der Abrüstungsbestimmungen des dort beschlossenen Vertrages ein, was ihm viele Feinde in den Reihen des Militärs und der Ultranationalisten bescherte. Als Premierminister Hamaguchi Osachi nach einem Attentat aufgrund seiner Verletzungen gezwungen war, sein Amt niederzulegen, wurde Wakatsuki neuer Führer der Rikken Minseitō und übernahm erneut das Amt des Premierministers, dieses Mal vom 14. April bis zum 13. Dezember 1931. Ab dem 10. September 1931 bis zur Ablösung seines Kabinetts war er zusätzlich Kolonialminister. In seiner zweiten Amtszeit gelang es Wakatsuki nicht, das sich immer mehr der Regierungskontrolle entziehende Militär in seine Schranken zu weisen, wodurch es in der Mandschurei zum Mukden-Zwischenfall und in dessen Folge zur eigenmächtigen Besetzung der Mandschurei durch die japanische Armee kam. Diese Geschehnisse zwangen ihn im Dezember, seine Amtsgeschäfte niederzulegen. Auch nach seinem Rückzug prangerte Wakatsuki offen die Macht des Militärs an und warnte vor einem Krieg mit den USA. Nach Beginn des Pazifikkriegs plädierte er für einen baldestmöglichen Friedensschluss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wakatsuki Reijirō (; * 21. März 1866 in Matsue, Japan; † 20. November 1949 in Tokio) war ein japanischer Politiker und der 25. und 28. Premierminister von Japan. 1931 wurde er zum Baron ernannt. – Von politischen Gegnern wurde er oft \"Usotsuki Reijirō\" genannt, was übersetzt \"Reijirō der Lügner\" bedeutet.", "tgt_summary": null, "id": 1440126} {"src_title": "Eidgenössische Volksinitiative «Volkswahl des Bundesrates»", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Initiative sah vor, dass die sieben Mitglieder des Bundesrates (der Bundesregierung) statt wie bisher von der Vereinigten Bundesversammlung (dem Bundesparlament) direkt vom Volk gewählt werden, und zwar weiterhin für eine vierjährige Amtszeit. Der Bundespräsident (der \"primus inter pares\" des Regierungskollegiums) sollte neu vom Bundesrat selbst statt von der Bundesversammlung gewählt werden. Die Volkswahl sollte entsprechend der Regelung, die für die meisten Kantonsregierungen gilt, nach dem Majorzsystem erfolgen, d. h., gewählt sind die sieben Kandidaten, die das absolute Mehr (also mehr als die Hälfte) aller abgegebenen Stimmen erhalten. Erhalten nicht sieben Personen eine absolute Mehrheit, findet ein zweiter Wahlgang statt, in dem das relative Mehr (also die meisten Stimmen) für die Wahl genügt. Für die Wahl sollte die gesamte Schweiz einen Wahlkreis bilden, d. h., jedermann kann Kandidaten aus allen Landesteilen wählen. Dabei sind aber zwei der sieben Sitze für Kandidaten, die in der französisch- bzw. italienischsprachigen Schweiz (Romandie und Tessin) wohnhaft sind, reserviert. Soweit diese Anforderung nach einer Bundesratswahl nicht erfüllt ist, gelten diejenigen Kandidaten aus den genannten Gebieten als gewählt, die das höchste geometrische Mittel aus den Stimmenzahlen der gesamten Schweiz einerseits und den Stimmenzahlen der französisch- bzw. italienischsprachigen Schweiz andererseits erreicht haben. Damit übernahm die Volksinitiative die Regelung, welche die Verfassung des Kantons Bern für die Besetzung des für den Berner Jura reservierten Regierungssitzes vorsieht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits zweimal hat das Schweizervolk die Einführung der Volkswahl des Bundesrates abgelehnt: Diese beiden Initiativen, welche auch die Erhöhung der Mitgliederzahl von sieben auf neun vorsahen, wurden von der Sozialdemokratischen Partei lanciert, die erste zudem von den Katholisch-Konservativen (der heutigen CVP). Die hier dargestellte dritte Initiative wurde am 22. August 2009 von der Delegiertenversammlung der SVP beschlossen. Der Initiativtext wurde am 12. Januar 2010 von der Bundeskanzlei geprüft und die Frist für die Sammlung der 100'000 Unterschriften lief vom 26. Januar 2010 bis am 26. Juli 2011. Die Initiative kam mit 108'826 beglaubigten Unterschriften zustande.", "section_level": 1}, {"title": "Argumente.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Befürwortende Argumente.", "content": "Das Initiativkomitee brachte folgende Argumente für seine Initiative vor:", "section_level": 2}, {"title": "Ablehnende Argumente.", "content": "In seiner Botschaft an das Parlament führte der Bundesrat folgende Argumente gegen die Initiative an:", "section_level": 2}, {"title": "Erwartete Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Bundesrates.", "content": "Eine Studie des politologischen Instituts der Universität Bern simulierte die Volkswahl des Bundesrates auf der Basis der kantonalen Regierungsratswahlen. Sie kam zum Schluss, dass das wahrscheinlichste Ergebnis der Volkswahl die alte Zauberformel wäre (je zwei Sitze der SP, FDP und CVP, ein Sitz der SVP). Laut der Studie würden SP und FDP am meisten vom Moduswechsel profitieren. Sie hätten bei zweiten Wahlgängen sogar Chancen auf einen dritten Sitz, weil sie im ganzen Land gut vertreten seien und oft Stimmen aus allen Lagern erhielten. Der siebte Sitz würde unter SVP, CVP und den Grünen umkämpft; die SVP würde gemessen an ihrer Parteistärke ein eher unterdurchschnittliches Resultat erzielen. In jedem Fall könnten die bisherigen Amtsinhaber, egal welcher Partei sie angehörten, mit einem enormen „Bisherigenbonus“ rechnen.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "Der Bundesrat teilte im Januar 2012 mit, dass er die Volksinitiative ohne Gegenentwurf zur Ablehnung empfehlen werde. Er begründete dies damit, dass sich die Wahl durch die Bundesversammlung bewährt habe. Das Parlament folgte diesem Antrag.", "section_level": 1}, {"title": "Initiativtext.", "content": "Die Initiative hatte folgenden Wortlaut:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die eidgenössische Volksinitiative «Volkswahl des Bundesrates» war eine im Jahr 2010 von der Schweizerischen Volkspartei (SVP) lancierte Volksinitiative, mit der die Volkswahl des Bundesrates eingeführt werden sollte. ", "tgt_summary": null, "id": 204125} {"src_title": "Bernard Wolfe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben, Wirken und Wirkung.", "content": "Bernard Wolfe studierte an der Yale University und erwarb 1935 einen Bachelor of Arts in Psychologie. Er arbeitete zwei Jahre bei der Handelsmarine und war als 22-Jähriger eine Zeitlang persönlicher Sekretär von Leo Trotzki in Mexiko. Sein Roman \"The Great Prince Died\" von 1959 ist eine Hommage an Trotzki. Später wurde Wolfe Kriegskorrespondent, Nachrichtenredakteur und freiberuflicher Schriftsteller und veröffentlichte Geschichten und Artikel hauptsächlich im Science-Fiction-Segment in vielen führenden Magazinen, wie zum Beispiel dem \"Galaxy\". 1952 erschien sein einziger Science-Fiction-Roman \"Limbo\", der 1989 auch auf Deutsch unter demselben Titel publiziert wurde. Diese breit angelegte und extravagante Satire ist nach Meinung der Autoren der Internetplattform \"The Encyclopedia of Science Fiction\" (SFE) vielleicht der beste und durchdachteste SF-Roman, der in den 1950er Jahren veröffentlicht wurde, obwohl Kurt Vonneguts fast zeitgleich erschienener Roman \"Player Piano\" (dt.: \"Das höllische System\") in die gleiche Kerbe schlage. Die Handlung ist in einer Post-Holocaust-Ära nach dem Dritten Weltkrieg angesiedelt, einem Krieg, der von Computern ausgelöst und gesteuert wurde. Zwei Splitter-Gesellschaften haben überlebt: eine Insel-Dystopie, in der kriegerische Impulse durch Lobotomie kauterisiert werden und jener Teil von Kalifornien, der der Zerstörung entgangen ist, wo jetzt Aggression mit Autoaggression begegnet wird. Dort schneiden sich nämlich Männer absichtlich ihre eigenen Arme und Beine ab, um das Risiko eines Krieges zu vermeiden, und ersetzen ihre verlorenen Gliedmaßen durch Kybernetik-basierte Prothesen, die nicht in der Lage sind, Waffen zu handhaben. \"Limbo\" sei „komplex, ironisch, hetzend und voller Wortspiele“, befinden die SFE-Autoren. Wolfe verarbeitete in der Geschichte sein Wissen über die Psychoanalyse und seine Auffassung insbesondere vom dem modernen Menschen innewohnenden masochistischen Instinkt. Auch J. G. Ballard schwärmte immer wieder von diesem Buch, vielleicht auch deshalb, vermuten die Autoren, weil er dem Science-Fiction-Genre – wie Ballard selbst – damit eine andere, psychologisierende, Richtung hinzufügte. In seiner Themenwahl war Wolfe nicht festgelegt. So befinden sich unter seinen danach entstandenen Geschichten eine satirische im Stile der „Slick Fantasy“, einem Fantasy-Subgenre, das nur aus typischen, zum Klischee gewordenen, trivialen Fantasy-Elementen besteht (\"The Never-Ending Penny\"), eine Geschichte über einen Hund, der im Vietnamkrieg zum Napalm-Opfer wird (\"The Bisquit Position\"), und in einer weiteren verarbeitete er Erkenntnisse aus der Schlafforschung (\"The Girl with Rapid Eye Movements\"). Die Wissenschaft war ihm nicht geheuer und die reine Science-Fiction-Literatur betrachtete er als deren Dienerin. Neben SF schrieb er auch erotische Geschichten, wenn nicht gar „Schmuddelgeschichten“. Seine Autobiografie aus dem Jahr 1972 heißt demzufolge auch \"Memoirs of a Not Altogether Shy Pornographer\". Sein bedeutendstes Werk geht in eine völlig andere Richtung: Zusammen mit dem Jazz-Pionier Milton „Mezz“ Mezzrow verfasste er unter dem Titel \"Really the Blues\" (dt.: \"Jazz-Fieber\") bereits 1946 dessen Biografie. Das Buch, das wie eine Musiker-Biografie beginnt, geht weit darüber hinaus. Es taucht tiefer in die Materie der Musik der Schwarzen ein als alle Vorgänger-Abhandlungen zusammen. Die Jazzkritiker Ernest Borneman und Hugues Panassié lobten in einer zeitnahen Buchbesprechung die Arbeit des Coautors, insbesondere die Wortgewandtheit, Umsicht, ungebrochene Ausdauer und unermüdliche Kraft, weil Mezzrow kein einfacher Charakter sei. Auch Schriftstellerkollege Henry Miller äußerte sich in einem Brief an Wolfe, der späteren Auflagen als Nachwort beigefügt wurde, begeistert über das Werk und wünschte sich eine weltweite Verbreitung. In den 1960er-Jahren war Bernard Wolfe mit der Schauspielerin Dolores Michaels verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bernard Wolfe (* 28. August 1915 in New Haven, Connecticut; † 27. Oktober 1985 in Calabasas, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, der hauptsächlich Science-Fiction-Kurzgeschichten schrieb, aber am bekanntesten für seine Arbeit außerhalb des SF-Bereichs ist.", "tgt_summary": null, "id": 2022515} {"src_title": "Tour de France 2011/20. Etappe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Rennverlauf.", "content": "Fabio Sabatini, Letzter der Gesamtwertung, eröffnete das Rennen. Es war allerdings Danny Pate, der als Erster im Ziel ankam, nachdem er Sabatini und auch Andrey Amador auf der Einzelzeitfahrstrecke überholt hatte, und die erste Referenzzeit aufstellte. Maciej Bodnar unterbot zwar die ersten beiden Zwischenzeiten von Pate, lag jedoch bei der letzten Zwischenzeit und im Ziel hinter ihm. Die nächste Bestzeit lieferte Lieuwe Westra. Diese hielt, bis Fabian Cancellara ins Ziel kam, der für die Strecke 57:15 Minuten benötigte, was einem Stundenmittel von 44,54 km/h entsprach. Eine bessere Zeit von ihm wurde durch zeitweiligen Regen und ungenaue Streckenkenntnis seinerseits verhindert. Hinter Cancellara ordneten sich Kristijan Koren und Adriano Malori ein. Als der Regen aufhörte und die Strecke wieder abtrocknete, schafften es nacheinander Richie Porte und Thomas De Gendt, Cancellaras Bestzeit zu unterbieten. Edvald Boasson Hagen erreichte nur an der ersten Zwischenzeitmessung eine neue Bestleistung, fiel danach aber wegen eines Radwechsels wieder zurück. Die Bestzeit von De Gendt wurde später von Tony Martin deutlich unterboten. Er fuhr die Strecke in einer Zeit von 55:34 Minuten, die bis zum Ende nicht mehr unterboten werden sollte und ihm so zum Tagessieg gereichte. Nun ging es um den Toursieg: Cadel Evans, vor der Etappe Dritter der Gesamtwertung, nahm dem zuletzt gestarteten Andy Schleck Sekunde um Sekunde ab und kam mit einem Rückstand von nur sieben Sekunden auf Martin ins Ziel. Den dritten Platz der Etappe erreichte Vorjahressieger Alberto Contador, der eine knappe Minute langsamer als Evans war. Andy Schleck kam schließlich mit einem Rückstand von 2:38 Minuten auf den Tagessieger bzw. von 2:31 Minuten auf Evans ins Ziel, wodurch sich sein Vorsprung von 57 Sekunden in einen Rückstand von 1:34 Minuten verwandelte. In der Nachwuchswertung verteidigte Pierre Rolland das Weiße Trikot vor Rein Taaramäe, auf den er 47 Sekunden verlor und so 46 Sekunden Vorsprung rettete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 20. Etappe der Tour de France 2011 am 23. Juli war das einzige Einzelzeitfahren dieser Tour de France. Es führte über 42,5 Kilometer und hügeliges Gelände rund um Grenoble. Es gab drei Zwischenzeitnahmen bei Kilometer 15 sowie bei 27,5 und 37,5.", "tgt_summary": null, "id": 2021436} {"src_title": "Schwimmweltmeisterschaften 2017", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Austragungsorte.", "content": "Die Schwimmweltmeisterschaften 2017 fanden an fünf Orten in Budapest statt, drei davon sind temporär für die Wettkämpfe errichtet worden. Hauptarenen: Temporäre Sportstätten: Die Wettkämpfe im Bahnenschwimmen sowie im Turmspringen haben in der extra für die Weltmeisterschaften errichteten Duna Aréna stattgefunden, in der 12.500 Zuschauer Platz fanden. Die Wasserball-Spieler trugen ihre Wettkämpfe im Alfréd Hajós National Swimming Stadium aus. Die Wettbewerbe im Freiwasserschwimmen fanden im Balaton-See statt, am Ufer der Donau, unweit der Duna Aréna, kämpften die Klippenspringer in einer temporären Anlage um Medaillen. Im „Stadtwäldchen“ (ungarisch: \"Városliget\") wurde für die Synchronschwimmer eine temporäre Anlage gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "An den diesjährigen Weltmeisterschaften nahmen 2.358 Athleten aus 182 Nationen sowie zwei Athleten mit Flüchtlingsstatus teil.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan und Sportarten.", "content": "Es wurden 75 Wettbewerbe ausgetragen. Legende zum nachfolgend dargestellten Wettkampfprogramm: Letzte Spalte: Gesamtanzahl der Entscheidungen in den einzelnen Sportarten", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Maskottchen und Logo.", "content": "Die beiden offiziellen Maskottchen der 17. FINA-Schwimm-WM 2017 heißen \"Lili und Lali\". Sie symbolisieren die Wasserlilie, die in Ungarn heimisch ist. Weiterhin sind Lili und Lali in Ungarn übliche Kosenamen. Die Maskottchen wurden von Tibor Tatai entworfen. Auch im Logo ist die Wasserlilie zu erkennen. Es wurde von Ferenc Hetsch, Student des Budapester \"KREA Contemporary Arts Institute\", als Abschlussarbeit entworfen und von seinen Lehrer László Ördögh, László Herbszt und Bódog Darázs betreut. Dabei hat er sich von Wasser und ungarischer volkstümlichen Motiven und Farben inspirieren lassen. Die Umsetzung im Zusammenspiel mit den FINA-Richtlinien wurde von Graphasel Design Studio übernommen, das László Ördögh leitet. Das Logo und Farbschema der Weltmeisterschaften besteht aus blauen Farbtönen. Konträr dazu das Logo und Farbschema der danach stattfindenden Masters-Weltmeisterschaften, das in orangenen Farbtönen gehalten war, wobei sich das Masters-Logo auch in der Gestalt in Details unterschied.", "section_level": 2}, {"title": "Titel-Song.", "content": "Der Song \"We are the Water\" von \"Pályamű\" war der offizielle Titel-Song der Veranstaltung.", "section_level": 2}, {"title": "TV-Kameras.", "content": "Für die Übertragung der Fernsehbilder wurden eine große Anzahl von Kameras aufgebaut. Das International Broadcast Center befand sich östlich von der Duna Arena auf einem Gelände von 2.900qm mit 10.000qm Nutzfläche:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 17. Schwimmweltmeisterschaften fanden vom 14. bis zum 30. Juli 2017 in der ungarischen Hauptstadt Budapest statt. Der Schwimmweltverband (FINA) vergab die Veranstaltung am 15. Juli 2011 auf seinem Kongress am Rand der Schwimmweltmeisterschaften 2011 in Shanghai an die mexikanische Stadt Guadalajara. Die Stadt war zunächst mit ihrer Bewerbung um die Weltmeisterschaften 2015 der russischen Stadt Kasan unterlegen. Wegen der hohen Qualität der Kandidatur entschied die FINA jedoch erstmals in ihrer Geschichte, zwei Weltmeisterschaften gleichzeitig zu vergeben. Mexiko wäre damit zum ersten Mal Gastgeber der WM gewesen. Aus finanziellen Gründen gab Mexiko die WM zwei Jahre vor der Durchführung jedoch zurück, für die Veranstaltung hätten 100 Millionen US-Dollar investiert werden müssen. Die Vertragsstrafe für die Rückgabe betrug fünf Millionen Dollar. ", "tgt_summary": null, "id": 211045} {"src_title": "Amica (Oper)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster Akt.", "content": "\"Ein Gutshof im gebirgigen Hochsavoyen\" Camoine, der reiche Gutsherr, hat seine Nichte Amica wie seine eigene Tochter aufgezogen. Dazu hat er noch zwei verwaiste Brüder in sein Haus aufgenommen: Rinaldo und Giorgio. Nachdem Camoine den rebellischen und gewalttätigen Rinaldo vom Hof geworfen hat, geht dieser in die Berge und lebt dort als Schäfer. Der folgsame Giorgio bleibt auf dem Gut. Um nicht mehr für Amica verantwortlich zu sein und um dem Wunsch seiner Geliebten Maddalena zu entsprechen, will Camoine nun Amica mit Giorgio verheiraten. Giorgio ist seit Jahren heimlich in Amica verliebt. Amica, die Rinaldo liebt, protestiert umsonst. Verzweifelt ruft sie Rinaldo herbei und verrät ihm, dass sie gezwungen werden solle, einen anderen Mann zu heiraten. Wer dieser andere Mann ist, verrät sie Rinaldio nicht. Zusammen fliehen sie in die Berge.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Akt.", "content": "\"Ein Gebirgspass bei einem Wasserfall\" Giorgio ist dem Paar in die Berge gefolgt und stellt Rinaldo zur Rede. Als er seinem Bruder sagt, dass er es sei, der Amica hätte heiraten sollen, fleht Rinaldo Amica an, zu Giorgio zurückzukehren. Seine Liebe für seinen Bruder ist größer als seine Liebe für Amica. Die will sich nicht von ihm trennen, doch Rinaldo wehrt sie ab und geht allein weiter. Die verzweifelte Amica läuft ihm hinterher und stürzt unter den Augen der Brüder in den Wasserfall.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung und Rezeption.", "content": "Seit der Uraufführung von \"Le maschere\" (1901) hatte Mascagni keine neue Oper mehr auf die Bühne bringen können. Die italienischen Opernhäuser befanden sich fest in der Hand von zwei Musikverlagen: Sonzogno und Ricordi, die nicht nur Herstellung und Rechte an den Noten kontrollierten, sondern auch bestimmten, welche Opern wo auf die Bühne gingen. Auch Erfolgskomponisten waren fest an ein Haus gebunden. Sonzogno hatte kein Interesse an einer neuen Manzagni-Oper, während Ricordi von ihm verlangte, das unvollendete Libretto \"Maria Antonietta\" von Luigi Illica zu vertonen. Nach drei Jahren Arbeit an dem Libretto zweifelte Mascagni, ob er die Oper je würde vollenden können. Der Stoff – rein politisch-historisch und ohne zentralen Liebeskonflikt – passte nicht zu Mascagnis Stil. Um aus dieser Blockade auszubrechen, akzeptierte Mascagni 1904 ein überaus großzügiges Angebot des französischen Verlegers und Librettisten Paul de Choudens: Für die Vertonung von dessen Amica-Libretto sollte Mascagni statt der üblichen 30 % bis 40 % der Verlagseinkünfte für Notenverleih und Aufführungsrechte erstaunliche 75 % für Aufführungen in Italien und 50 % für Aufführungen andernorts erhalten. Dazu kamen ein Bonus von 20.000 Lire bei Unterschrift und 40.000 Lire bei Ablieferung. Mascagni sagte zu, auch wenn ihn dieser „Verrat“ die Beziehung zu Ricordi kostete. Mascagni erhielt das Libretto im Mai 1904 und begann Anfang Juni mit der Komposition, die im Oktober zu großen Teilen abgeschlossen war. Sein vertrauter Mitarbeiter Guido Menasci schrieb zwei kritische Teile des Librettos um. Im November 1904 schloss Mascagni die Komposition mit dem Intermezzo ab und orchestrierte die Oper bis Ende Januar 1905. Mascagni führte bei der Premiere am 16. März 1905 in Monte Carlo selbst den Taktstock, die Hauptrollen waren mit Stars besetzt: Geraldine Farrar als Amica, Charles Rousselière als Giorgio und Maurice Renaud als Renaldo. Der Abend war ein großer Triumph, jedoch war der italienischen Premiere in Rom am 13. Mai 1905 weniger Erfolg beschieden. Die Oper wurde nie ein fester Teil des Repertoires und wird heute nur noch selten gespielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Amica ist eine tragische Oper in zwei Akten von Pietro Mascagni, die 1905 im Opéra de Monaco uraufgeführt wurde. Das Libretto verfasste Paul de Choudens unter dem Pseudonym \"Paul Bérel\". Das Werk ist die einzige Oper Mascagnis in französischer Sprache. Die Übersetzung ins Italienische besorgte Giovanni Targioni-Tozzetti. Thema der Oper ist die Dreiecksbeziehung zweier Brüder und einer Frau, welche die Gefühle des einen Bruders erwidert, jedoch dem anderen Bruder versprochen ist. Das Thema der brüderlichen Liebe, die im Widerstreit mit der Liebe zu einer Frau steht, ist ein bekanntes literarisches Motiv, z. B. in Schillers \"Braut von Messina\" oder – lange nach \" Amica\" – in Borges' \"La Intrusa\". Dennoch hat die Oper keine direkte literarische Vorlage. ", "tgt_summary": null, "id": 119333} {"src_title": "Zitadelle von Bitsch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das etwa 366 m lange und 30 bis 60 m breite Sandsteinplateau, auf dem die Zitadelle errichtet wurde, überragt die Umgebung von Bitsch um etwa 80 m. Es liegt strategisch günstig an der Kreuzung von mehreren bereits seit dem frühen Mittelalter wichtigen Fernverbindungen vom Rhein nach Lothringen und vom Elsass in die Pfalz. So maß auch der für Lothringen und Bar zuständige Militärkommissar Marschall Belle-Isle Bitsch als Knotenpunkt von sechs Straßen, nämlich der von Straßburg, von Phalsbourg, von Saargemünd, von Zweibrücken, von Landau und von Wissembourg, eine derart hohe Bedeutung bei, dass eine Neubefestigung im großen Stil beschlossen wurde. Um das dazu erforderliche Geld zu erhalten, wurde eine besondere Steuer in Lothringen ausgeschrieben, da bei den verschwenderischen Hofhaltungen der Herzöge Franz III. und Stanislaus Leszczyński andere Gelder nicht flüssig waren. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war der Felsen großräumig von Teichen und Sumpf umgeben, was die Verteidigungsfähigkeit weiter erhöhte, da der Feind kein schweres Belagerungsmaterial in Stellung bringen konnte. Eine Markierung auf dem obersten Plateau zeigt eine Höhe über dem Meeresspiegel von 365 m an. Der Blick von der Höhe der Festung reicht in die weiten, kuppenreichen Nordvogesen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Die Zitadelle bildet mit dem Sandsteinkegel etwa 40 m hohe senkrechte Wände. In den Felsen getriebene Souterrains boten in der Zeit bis zum 20. Jahrhundert bombensicheren Schutz für die Besatzung der Festung in Form von separaten Räumen für Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften sowie für erforderliche Infrastruktureinrichtungen. Für Friedenszeiten wurden auf dem obersten Plateau zwei Kasernen (caserne de la garnison) und eine Kapelle im klassizistischen Stil errichtet. Unter der Kapelle befindet sich ein 450 m3 großes Wasserreservoir. Das Gebäude der Festungskommandantur (État-major) befindet sich gegenüber der Kapelle. Die Oberfläche der Kuppe zerfällt, wie dies bei vielen Burgen in den Nordvogesen der Fall ist (z. B. Waldeck, Falkenstein, Ramstein und andere), in drei Teile: einen mittleren größeren und, durch Schluchten davon getrennt, einen kleineren nordöstlichen – der große (grosse Tête) – und südwestlichen – der kleine Kopf (petite Tête) genannt. Der Zugang zur Feste führt über eine große Rampe mit Zugbrücke und Poterne. Im Dreiecksgiebel des Haupttors der Zitadelle befindet sich ein Wappen, das mit drei silbernen Alérionen belegt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "12. bis 17. Jahrhundert.", "content": "Die Geschichte der Zitadelle ist eng mit dem Herzogtum Lothringen verwoben. Die erste Erwähnung von Bitsch findet sich in einem Schreiben aus dem 12. Jahrhundert, in dem der Herzog Matthäus I. von Lothringen den Graf von Saarwerden auffordert, die Grenzen und Einwohner seiner Lehnsherrschaft zu respektieren. In diesem Brief, der in gebrochener Schrift, aber in Latein geschrieben wurde, sind die Grenzen dieses Herrenhauses exakt dargestellt. In einem Dokument von 1170 erscheint ein \"Bitis Castrum\", in dem Friedrich I. von Lothringen als \"Dominus de Bites\" benannt ist. Bereits im Jahre 1172 finden wir ein „castrum Bytis“ erwähnt, und zwar als Familiengut der Herzöge von Lothringen. Die Lust zur Jagd gab Anlass zum Bau des Schlosses Bitsch. Die Geschichte lokalisiert das erste Schloss Bitsch oder Altbitsch auf dem Schlossberg im Norden der Stadt Lemberg (Moselle). Die strategisch günstige Lage des Vorgebirges mit Panoramablick über mehrere Täler entging den Herrschern der damaligen Zeit nicht. Bei der Teilung der Zweibrücker Lande unter den Söhnen des Grafen Heinrich II. von Zweibrücken kam nach 1286 das Amt Lemberg mit der gleichnamigen Burg an den älteren Sohn Eberhard I. Zu seinem Teil gehörten auch Morsberg, Linder und Saargemünd. 1297 tauschte er diese drei Burgen mit Herzog Friedrich III. von Lothringen und erhielt von diesem Burg und Herrschaft Bitsch als Lehen. Im gleichen Jahr entschied er, dort den Sitz seiner Regierung einzurichten, und erneuerte die Burg auf dem Felsplateau. Er nennt sich „Comes Gemini Pontis et Dominus in Bitsch“. Während des 13. Jahrhunderts war das Territorium der Herren von Bitsch das einzige deutschsprachige Gebiet der Herzöge von Lothringen und wegen der Zersplitterung des Besitzes der Grafen von Zweibrücken geografisch isoliert. Dass Bitsch bereits im 14. Jahrhundert sehr wehrhaft und, von tapferen Männern verteidigt, ein schwer zu nehmender Platz war, ist dadurch belegt, dass im Jahre 1366 der junge Kurfürst Ruprecht sich mit einer ganzen Menge von Fürsten, Grafen, Herren und Städten verband, um die Grafen Simon und Hanemann „nebst deren Gemeinen in der Burg zu Bitsch“, die sich durch außerordentliche Gewalttätigkeiten und Räubereien vor ihren anderen Standesgenossen auszeichneten, unschädlich zu machen. Es ist nicht bekannt, wer der Klügere war und nachgegeben hat, aber es kam nicht zu einem Kampf. Im Lauf des 15. Jahrhunderts wurde die Burg während des Bauernkriegs teilweise zerstört. Bis in das frühe 16. Jahrhundert war die Herrschaft Bitsch Teil des Heiligen Römischen Reichs. Nach dem Tod Jakobs von Zweibrücken-Bitsch, der wie sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V. Wecker nur jeweils eine Tochter hinterlassen hatte, entwickelte sich 1570 ein Streit zwischen den Ehemännern der beiden Cousinen, Graf Philipp I. von Leiningen-Westerburg und Graf Philipp V. von Hanau-Lichtenberg. Dies führte dazu, dass das Amt Bitsch 1604 an das Herzogtum Lothringen fiel. Im Zuge der Fronde wurde Lothringen im September 1633 auf Geheiß Richelieus besetzt. Bitsch wurde 1634 genommen.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbau durch Vauban.", "content": "Als Ludwig XIV. Bitsch nach dem Frieden von Nimwegen vereinnahmte, lag die Burg der Grafen von Zweibrücken-Bitsch in Ruinen, obwohl sie im Laufe ihrer Geschichte mehrmals restauriert wurde. Auf den früheren Ratschlag von Turenne hin, der während des Französisch-niederländischen Kriegs im Winter 1673–1674 sein Quartier in der Pfalz genommen hatte, beauftragte der König seinen Festungsbaumeister Vauban, den Felsen von Bitsch uneinnehmbar zu machen. Der Festungsbau dauerte von 1683 bis 1697, und die Kosten für Frankreich beliefen sich auf 2.500.000 Livres d’or, eine riesige Summe für die damalige Zeit. Durch geschickte Geländeausnutzung gelang ihm die Anordnung von mehrstufigen Geschützetagen. Das gestufte Feuer wurde durch eine Aufteilung des Felsens in einen Hauptteil und zwei detachierte Werke, eine Lünette im Westen (Kleiner Kopf) und ein Hornwerk im Osten (Großer Kopf) gewährleistet. Die Flankensicherung wurde durch vier aus dem Hauptteil hervorspringende Basteien gewährleistet. Die Zitadelle wurde schon im Jahre 1698 als Ergebnis der Bedingungen des Friedens von Rijswijk geschleift, die Stadt Bitsch an Leopold I., Herzog von Lothringen übertragen. Die Vauban'schen Befestigungen sollten abgerissen werden. Von Herbst 1697 bis Sommer 1698 sollte ein Regiment aus Flandern diese Aufgabe erledigen. Im Jahre 1701 brach der Spanische Erbfolgekrieg aus, und wieder nahm eine französische Garnison Bitsch ein. Die Soldaten begannen sofort mit dem Wiederaufbau der Befestigungsanlagen von Vauban, die kurz zuvor dem Erdboden gleichgemacht worden waren.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbau durch Cormontaigne.", "content": "Die Jahre 1735 und 1736 sind gekennzeichnet durch Vereinbarungen, wonach der Herzog Franz Stephan von Lothringen auf seine Herzogtümer Bar und Lothringen zugunsten des im Exil lebenden Königs von Polen Stanislaus I. Leszczyński, dessen Tochter den König von Frankreich Ludwig XV. heiratete, verzichtet. Der abgesetzte König nahm den Titel eines Herzogs von Lothringen an und ließ sich in Lunéville nieder. Im Jahre 1738 erlaubte Ludwig XV. es, die Festung von Bitsch in das Verteidigungssystem der französischen Grenzen neu zu integrieren. Da der Felsen von Bitsch nichts von seiner strategischen Bedeutung eingebüßt hatte, wurden die Ruinen freigelegt und Vaubans Ideen als Grundlage für eine neue Zitadelle genutzt. Planer der neuen Festung war der Ingenieur Louis de Cormontaigne. In den folgenden 13 Jahren entstanden die Befestigungen, die im Wesentlichen auch heute noch das Stadtbild von Bitsch prägen. Der gesamte steile Sandsteinfelsen ist dabei durchzogen von einem Labyrinth in den Fels getriebener unterirdischer Gänge, Kasematten und großen Hallen. Die Befestigungsarbeiten erstreckten sich bis 1765, wie eine Gedenkplatte im Dreiecksgiebel des Haupttors der Zitadelle zeigt. Der Grundriss von Vauban wird respektiert und durch andere Werke verstärkt. Die Arbeiten Cormontaignes umfassen die Kasernengebäude, Gebäude für die technischen Offiziere und den Festungsgouverneur, Magazine und Pulverspeicher für die Artillerie, das Wachhaus und die Anschüttung des Glacis.", "section_level": 2}, {"title": "Die Zitadelle im preußisch-französischen Krieg 1870–1871.", "content": "Während der Belagerung im preußisch-französischen Krieg in den Jahren 1870–1871 wurde die Zitadelle teilweise zerstört. Die Anlage wurde 230 Tage lang belagert. In dieser Zeit widerstand die Zitadelle unter dem Kommando von Louis-Casimir Teyssier den Angriffen einer bayerischen Armee mit einer Stärke von 7000 Mann und drei starken Bombardierungen. Die Besatzung der Festung bestand aus einem 800 Mann starken Bataillon des 86 régiment d’infanterie de ligne, 200 Zöllnern (Douaniers), 250 Reserveartilleristen, 250 Nationalgardisten, 30 Gendarmen und 1200 weiteren Soldaten aus 70 verschiedenen Einheiten. Auch nach der Reichsgründung leistete Teyssier erbitterten Widerstand, da er bis zum 27. März 1871 keinen offiziellen Evakuierungsbefehl erhielt. Die deutsche Militärverwaltung des Reichslands Elsass-Lothringen ließ die Festung von 1870 bis 1900 modernisieren und mit einer preußischen Garnison besetzen. Die Zitadelle war die letzte große Festung, die zur Verstärkung der Reichslande ausgebaut wurde. Durch die Weiterentwicklung der Artillerie verlor das Werk gegen Ende des 19. Jahrhunderts seine militärische Bedeutung. Während des Ersten Weltkriegs hatte sie nicht unter den Kämpfen zu leiden. 1944–1945 wurde die Zitadelle durch amerikanische Artillerie beschädigt. Die Zitadelle befindet sich laut Inventar der historischen Denkmäler (monument historique) seit 1979 unter Denkmalschutz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Zitadelle von Bitsch ist das stadtbildprägende Festungswerk der Stadt Bitsch im Département Moselle der historischen Region Lothringen. Als Meisterwerk der militärischen Technik wurde die Zitadelle 1979 als Monument historique des Pays de Bitche (\"Bitscher Land\") eingestuft.", "tgt_summary": null, "id": 638143} {"src_title": "Olivier Latendresse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Latendresse begann seine Karriere bei Foreurs de Val-d’Or in der kanadischen Juniorenliga Ligue de hockey junior majeur du Québec, für die er vier Jahre lang aufrief. Dort zog er die Aufmerksamkeit der Phoenix Coyotes auf sich, die ihn unter Vertrag nahmen. In der Folge konnte er jedoch nicht überzeugen und spielte schließlich für die Arizona Sundogs in der Central Hockey League, wo er schließlich in der Spielzeit 2007/08 eine Berufung erhielt und sieben Spiele für San Antonio Rampage in der American Hockey League absolvierte. Anschließend wurde er als Unrestricted Free Agent von den Cincinnati Cyclones verpflichtet, mit denen er den Kelly Cup gewinnen konnte. Nachdem ihn die Hamilton Bulldogs ins Team geholt hatten, wurde er in die Organisation der Vancouver Canucks übernommen. Dort spielte er jedoch weiterhin lediglich in den Farmteams und wurde in der Saison 2009/10 zu den Calgary Flames transferiert, wo er jedoch erneut lediglich Einsätze beim Farmteam Abbotsford Heat in der AHL erhielt. Im Frühjahr 2010 entschied sich Latendresse zu einem Wechsel nach Europa und unterzeichnete einen Vertrag beim SC Bietigheim-Bissingen, für den er ein Jahr lang spielte und dabei punktbester Spieler seines Teams wurde. Anschließend wurde er im Juli 2011 vom österreichischen Erstligisten EC Graz 99ers verpflichtet. Bei den 99ers avancierte er sofort zum Leistungsträger und war in der Saison 2013/14 sogar Kapitän des Teams. Nachdem sein Vertrag bereits im Jahr März 2012 um ein Jahr verlängert wurde, erhielt er ein Jahr später eine erneute Vertragsverlängerung mit einer Laufzeit bis 2015. Die Saison 2014/15 verlief für den Kanadier eher durchwachsen. Nachdem er bereits im Oktober 2014 aufgrund einer Adduktorenverletzung für zwei Wochen ausgefallen war, verletzte sich der Linksschütze beim 3:2-Heimerfolg über den EC KAC nach einem Check von Thomas Pöck im zweiten Drittel an der Schulter und musste infolge der erlittenen Verletzung sechs Wochen pausieren. Nachdem er verletzungsbedingt lediglich 29 Partien in der Spielzeit 2014/15 absolvieren konnte, erhielt Latendresse im April 2015 keinen neuen Kontrakt bei den 99ers. 2015/16 spielte er beim EHC Linz, ehe er Ende Oktober 2016 vom EC VSV als Ersatz für Brock McBride verpflichtet wurde. Nachdem er vom VSV keine Vertragsverlängerung angeboten bekommen hatte, wechselte er im Mai 2017 zum ungarischen Ligagegner Alba Volán Székesfehérvár.", "section_level": 1}], "src_summary": "Olivier Latendresse (* 12. Februar 1986 in LaSalle, Québec) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der zuletzt bei Fehérvár AV19 in der Erste Bank Eishockey Liga unter Vertrag stand. Sein Bruder Guillaume ist ebenfalls Eishockeyspieler.", "tgt_summary": null, "id": 107565} {"src_title": "Lyndeborough", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das ursprünglich vom Massachusetts General Court an Veteranten des ersten Krieges mit Kanada aus Salem, Massachusetts gewährte Land war ursprünglich als Salem-Canada bekannt. John Cram und seiner Familie waren die ersten Siedler, die 1736 hier eine Sägemühle begründeten. Der Name Lyndeborough resultiert aus einer späteren Landneugewährung an eine Gruppe von Siedlern, zu denen Benjamin Lynde, der spätere Chief Justice of Massachusetts gehörte. Diese Gruppe von Eigentümern lebte jedoch niemals in Lyndeborough und hat die Siedlung womöglich auch nicht besucht. Richter Lynde etwa lebte in Massachusetts, wo er im Suffolk County dem Gerichtsverfahren vorsaß, das sich aus dem Boston Massacre ergab. Die Stadt ist seit 1833 Heimat der 1804 gegründeten Lafayette Artillery. Das Verwaltungsgebäude der Stadt, die 1889 eröffnete Citizens’ Hall ist genauso in das National Register of Historic Places eingetragen, wie der Lyndeborough Center Historic District, zu dem die um 1836 errichtete Congregational Church, die 1846 gebaute Town Hall und die Reste des 1774 entstandenen Town Pound gehören.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat die Town eine Gesamtfläche von 80,8 km2, wovon 80,5 km2 auf Land und 0,3 km2 (= 0,38 %) auf Gewässer entfallen. Der höchste Punkt Lyndeboroughs liegt über dem Meeresspiegel, wo der Ostkamm des North Pack Monadnock Mountain die westliche Stadtgrenze quert. Weitere signifikante Erhebungen im Stadtgebiet sind Winn Mountain (), Rose Mountain () und The Pinnacle (). Lyndeborough grenzt im Nordwesten an Greenfield, im Norden an Francestown, im Nordosten an New Boston, im Osten an Mont Vernon, im Südosten an Milford, im Süden an Wilton und im Südwesten an Temple.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten Lyndeborough 1585 Personen. Die Bevölkerungsdichte betrug 19,7 Personen pro km2. Es gab 587 Wohneinheiten, durchschnittlich 7,3 pro km2. Die Bevölkerung Lyndeboroughs bestand zu 98,17 % aus Weißen, 0,19 % Schwarzen oder African American, 0,13 % Native American, 0,32 % Asian, 0 % Pacific Islander, 0,38 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 0,82 % nannten zwei oder mehr Rassen. 1,64 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner Lyndeboroughs verteilten sich auf 560 Haushalte, von denen in 37,1 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 67,7 % der Haushalte stellten Verheiratete, 4,8 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 25,0 % bildeten keine Familien. 16,4 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 5,7 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,83 und die durchschnittliche Familiengröße 3,20 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 26,9 % Minderjährige, 6,3 % 18–24-Jährige, 32,6 % 25–44-Jährige, 27,3 % 45–64-Jährige und 6,9 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Der Median des Alters betrug 38 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 102,9 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 99,8 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Lyndeborough betrug 59.688 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 70.223 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 37.941 US-Dollar, gegenüber 29.327 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 27.169 US-Dollar. 3,3 % der Bevölkerung und 1,2 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 3,0 % der Minderjährigen und 8,4 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lyndeborough ist eine Town im Hillsborough County, New Hampshire in den Vereinigten Staaten. Beim United States Census 2010 hatte Lyndeborough 1683 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1369177} {"src_title": "Hochzeit auf italienisch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Filumena, eine neapolitanische Dirne mittleren Alters, liegt matt im Krankenbett. Ihre Haushälterin Rosalia und deren Sohn Alfredo kümmern sich um sie. Sie verlangt dringend nach Domenico, dem Lebemann und Besitzer mehrerer Bäckereien und Konditoreien, der etwas genervt ist und sich fragt, was sie diesmal wieder will. Er ist nicht nur seit zwei Jahrzehnten ihr treuester Stammgast, sondern lässt sie auch in der Wohnung seiner verstorbenen Mutter wohnen und zahlt den Haushalt. Als sie statt nach dem Arzt nach dem Priester verlangt, erinnert sich Domenico an die Jahre mit ihr. Kennengelernt hat er sie während des Kriegs in einem Bordell im Hafen von Neapel, als dieser bombardiert worden ist. Sie haben Gefühle füreinander entwickelt, doch Filumenas Hoffnungen auf eine geregelte Beziehung sind unerfüllt geblieben. Domenico ist wegen Auslandsreisen öfters für mehrere Monate abwesend gewesen. Bis zu deren Tod überließ er ihr seine Mutter zur Pflege und machte sie zur Geschäftsführerin einer der Konditoreien. Den Priester, Domenico und die Bediensteten um ihr Krankenbett geschart, bittet Filumena, dass Domenico sie heiratet. Der plant bereits seine Vermählung mit seiner Sekretärin Diana, doch in Erwartung des baldigen Ablebens Filumenas willigt er ein. Nachdem der Priester das Haus verlassen hat, erweist sich Filumena als äußerst munter und gibt gegenüber Domenico zu, ihn reingelegt zu haben. Bitter erinnert sie sich nun an die Jahre mit ihm. Sie hat drei Söhne geboren. Auf den Rat anderer Dirnen, abzutreiben, mochte sie nicht eingehen. Sie ließ sie bei Bauernfamilien aufwachsen, bezahlt von Domenicos Geld, der von den Kindern nichts wusste. Auch die Söhne selbst wussten nicht, dass die Dame, die öfter auftaucht, ihre Mutter ist. Über einen Heiratsantrag Alfredos lächelt sie nur. Durch die Heirat mit Domenico bezweckte sie, den Kindern einen Namen zu geben und ihre Versorgung sicherzustellen. In der Wohnung bezieht sie das große Zimmer seiner verstorbenen Mutter, entrümpelt ihre Devotionalien und macht ihren bisherigen Raum für die Söhne frei. Doch Domenico zieht einen Anwalt bei, der Filumena klarmacht, dass eine mittels Täuschung geschlossene Ehe ungültig ist. Sie erkennt die Ungültigkeit an und wirft Domenico Hartherzigkeit vor. Danach lässt sie ihre Söhne zu sich kommen und stellt sich als ihre Mutter vor. Alle drei schließen sie ins Herz, nach anfänglichem Zögern auch der älteste. Gegenüber Domenico erklärt sie, einer der drei sei sein leiblicher Sohn, weigert sich aber standhaft zu verraten, welcher. Domenico ist besessen von der Frage, welcher von ihnen sein Sohn sein könnte. Er stellt ihnen nach, um in ihrem Verhalten Hinweise zu finden, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Bei einem Treffen auf dem Vesuv nennt Filumena ihm zwar einen der Söhne, doch er merkt von selbst, dass es jener ist, der finanzielle Unterstützung am nötigsten hat. Verzweifelt vor Zorn wirft er sie zu Boden, wo ihr Kampf plötzlich in leidenschaftliches Küssen umschlägt. Erneut heiraten sie, diesmal in der Kirche und in Anwesenheit der drei Söhne. Diese nennen ihn daraufhin Papa. Filumena weint zum ersten Mal – vor Glück.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Klaus Hellwig von der \"Filmkritik\" sah den Film als einen weiteren Abstieg des einstigen Neorealisten De Sica an und als einen Versuch des Produzenten Carlo Ponti in der „einträglichen Serie“ mit dem Zusatz „auf italienisch“. Er war der Ansicht, der Stoff hätte sich in einer Viertelstunde erzählen lassen. „Gute zwei Stunden glaubte jedoch de Sica für die Verarbeitung dieser Fabel zu benötigen. Zeitschindende Rückblenden sorgen dafür, daß die Langeweile und das volkstümliche Temperament der Loren nicht zu kurz kommen.“ Der \"film-dienst\" wies ebenfalls auf die kommerzielle Zielsetzung der Produktion hin, bei der auf zwei Erfolgsrezepte vertraut werden würde – zum einen auf Sophia Loren und Vittori De Sica, die zum vierten Mal zusammenarbeiteten, zum anderen mit dem Titel „auf italienisch“ (Original: „all’italiana“), der auf Pietro Germis Satiren (u. a. \"Scheidung auf italienisch\", 1961; \"Verführung auf italienisch\", 1963) anspiele und „saftige Unterhaltung und schadenfrohes Gelächter“ verspreche. De Sica zeige sich im Vergleich zu Germi „weniger hart, weniger grotesk“. Die „forcierte Italianità der Darstellung“ und die drastische Komik würden wenige Nuancen zulassen, dafür aber Anlass zu „Pointen von vulgärer bis anzüglicher Tonart“ geben. Der \"film-dienst\" lobte die Darstellung von Sophia Loren, bei der man „öfters das Motiv echten Mitleidens hindurchzuspüren“ glaube. Thematik und Gestaltung des Films würden \"Hochzeit auf italienisch\" von der Masse belangloser Unterhaltungsproduktionen abheben, jedoch würden sich De Sicas publikumswirksame Vergröberungen und Abstecher in die Bereiche des „frivolen Schwanks“ schlecht mit dem aufgegriffenen Thema vertragen. Gleichfalls erwähnte \"Der Spiegel\", der Titel solle an die „finanziell ergiebige“ \"Scheidung auf italienisch\" erinnern. Ein „der Loren auf den Busen geschriebenes Drehbuch“ erschöpfe sich in einer „Orgie für den Schminkmeister“. Die \"Frankfurter Allgemeine Zeitung\" kritisierte ebenfalls die Regieleistung sowie die Entscheidung der Hollywood Foreign Press Association (HFPA), den Film mit dem Golden Globe Award als beste ausländische Produktion auszuzeichnen. De Sica mochte den Titel des Films, den der Verleih durchgesetzt hatte, nicht. In der DDR wurde \"Hochzeit auf italienisch\" vom staatlichen Filmverleih Progress gemeinsam mit fünf weiteren ausländischen Filmen aus dem Verleihprogramm zurückgezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Hochzeit auf italienisch\" wurde vierfach mit einem David di Donatello ausgezeichnet: Für den besten Regisseur, den besten Produzenten, und je die beste weibliche und männliche Hauptrolle. Zudem wurde Tecla Scarano ein Nastro d’Argento als beste Nebendarstellerin zugesprochen. Außerhalb Italiens wurde der Film 1965 mit dem Golden Globe Award als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet, während Marcello Mastroianni und Sophia Loren als beste Hauptdarsteller in einer Komödie nominiert wurden. Im selben Jahr erhielt Loren auch eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin. Im Jahr darauf wurde die Produktion als bester fremdsprachiger Film nominiert, während bei den Filmfestspielen in Moskau Loren als beste Schauspielerin gewürdigt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Für die Kostüme waren Piero Tosi und Vera Marzot zuständig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der italienische Spielfilm Hochzeit auf italienisch (\"Matrimonio all’italiana\") von 1964 ist eine melodramatische Komödie. Es ist der dritte von vier Filmen, in denen Regisseur Vittorio De Sica das populäre Gespann Sophia Loren und Marcello Mastroianni vereinte. Der Film beruht auf der Theaterkomödie \"Filumena Marturano\" von Eduardo De Filippo aus dem Jahr 1947, die dieser bereits 1951 unter demselben Titel verfilmt hatte. Der Film wurde sowohl in Italien als auch im Ausland preisgekrönt, darunter mit dem Nastro d’Argento und dem Golden Globe Award.", "tgt_summary": null, "id": 908877} {"src_title": "Lottinoplastie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Als Lottin im Winter 1843 die Keilschrift an der Burg von Van sah, versuchte er die Keilschrift durch Abklatsch zu kopieren, musste aber wegen des anhaltenden schlechten Wetters aufgeben. Da erinnerte er sich an Versuche, die er zehn Jahre zuvor auf einer archäologischen Reise durch Italien mit Abgusstechniken gemacht hatte und beschaffte sich in Bagdad die nötigen Zutaten. Dann entwickelte er die \"Lottinoplastie\".", "section_level": 1}, {"title": "Vorgehensweise.", "content": "Um das Objekt zu schützen, von dem ein Abguss genommen werden soll, wird es zuerst mit einem Schwamm angefeuchtet oder mit Leinöl bestrichen. Dann werden mehrere Blatt grobes Papier in einer flachen Schale eingeweicht und dann auf das Objekt aufgelegt, von dem man einen Abguss anfertigen möchte. Danach wird darüber eine dicke Schicht Pappmaché aufgebracht und abgebürstet um Falten zu vermeiden. Dann wird das derart bestrichene Objekt abermals angefeuchtet und mit Kleister bestrichen, der mit etwas Aluminiumsulfat angereichert wurde. Darauf wird wieder eine Schicht Papier locker aufgebracht. Schließlich wird das Gebilde mit heißer Gelatine oder Warmleim bestrichen. Nachdem die aufgebrachte Masse durchgetrocknet ist, wird sie vorsichtig entfernt. Die Pappmachéform wird daraufhin mit Schmalz oder mit Sesamöl bestrichen und in die Nähe eines Feuers oder in die heiße Sonne gelegt. Formen größerer Objekte können zum leichteren Transport einfach durchgesägt werden. Dann wird die Form mit einer heißen Mischung aus Öl, Wachs und Terpentinessenz bestrichen und eine halbe Stunde bei 80° - 100 °C in einem Ofen gebrannt. Danach kann man die Formen mit Gips ausgießen.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Der Fotograf und Archäologe Léon-Eugène Méhédin (1828–1905) besuchte Lottin 1854 in dessen Haus in Menneval und wandte die Lottinoplastie danach auf den Expeditionen an, die ihn 1860 und 1861 nach Ägypten und Mexiko führten. Die in Mexiko entstandenen Lottinoplastien wurden im \"Musée de l’Homme\" ausgestellt. Die Lottinoplastie hat die Entwicklung des \"flan\" ermöglicht. Der \"flan\" ist eine Druckmatrize aus weichem Karton oder Gummi. Und wurde erstmals in den Druckmaschinen von Hippolyte Auguste Marinoni (1823–1904) verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lottinoplastie, auch \"Lottinoplastique\" genannt, ist eine Methode, um Formen für Abgüsse antiker Altertümer zu erstellen. Sie wurde im 19. Jahrhundert vom Archäologen Pierre-Victorien Lottin entwickelt.", "tgt_summary": null, "id": 2247255} {"src_title": "Päpstliches Maronitisches Kolleg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Gründung geht auf den Maronitischen Patriarchen von Antiochien und des ganzen Orients Michel I. Rizzi (1567–1581) zurück. Er hatte 1568 bei Papst Pius V. (1566–1572) beantragt eine Schule für Priesteramtskandidaten der Maronitischen Kirche in Rom zu errichten. Sie sollten in Rom katholische Theologie studieren, damit sie in ihren Heimatländern der Maronitischen Kirche dienen konnten. Nach einer schwierigen Anlaufphase kamen 1579 die ersten Studenten, die zunächst in der Schule der Neugetauften (Neophyten) in Rom untergebracht wurden. Die Zahl der Studenten stieg in den Jahren 1581/82 an und am 9. Februar 1582 eröffnete Papst Gregor XIII. (1572–1585) ein Gästehaus für die Maroniten und unterstützte sie mit einer monatlichen Zahlung von 200 Dukaten. Durch die Fürsprache von Kardinal Antonio Carafa (1538–1591) wurde das Gästehaus am 5. Juli 1584 in das Päpstliche Maronitische Kolleg umgewandelt. Es wurde weiterhin von Gregor XIII. und Papst Sixtus V. (1585–1590) finanziell unterstützt, Kardinal Carafa wurde Schirmherr des Kollegs. In seiner Bestätigungsbulle schrieb Gregor XIII.:", "section_level": 1}, {"title": "Förderung der syrischen Sprache.", "content": "Die Studenten übernahmen seit 1585 Übersetzungen liturgischer Bücher in die syrische Sprache, die in Rom veröffentlicht wurden. 1592 wurde das erste Messbuch in syrischer Sprache veröffentlicht, im Anhang war das Leben des heiligen Maron niedergeschrieben. Papst Innozenz X. (1644–1655) gründete ein weiteres Maronitisches Kolleg in Ravenna, dieses wurde 1665 an das Kolleg in Rom angeschlossen. Nach der Französischen Revolution wurde 1799 das römische Kolleg der Congregatio de Propaganda Fide zugeordnet und verlor seine Eigenständigkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Christentum im Libanon.", "content": "Die Gründung des maronitischen Kollegs und die dort ausgebildeten Priester führten zu einer Belebung des Christentums im Libanon. Mit den neuen Geistlichen kamen auch westliche Ordensgemeinschaften in den Nahen Osten. 1626 kamen die Kapuziner, es folgten 1635 die Karmeliten und 1656 siedelten sich die ersten Jesuiten an. Die Ordenspriester und Mönche errichteten Schulen und Hochschulen, sie bauten Kirchen und gründeten neue Kirchengemeinden. Mit den maronitischen Priestern erlebte das Christentum im Libanon eine Renaissance und spielte eine bedeutende Rolle im Nahen Osten.", "section_level": 1}, {"title": "Wiederaufbau.", "content": "Erzbischof Elias Peter Howayek (1899–1931), der frühere Titularerzbischof von Arca in Armenia, Weihbischof und Patriarchalvikar im maronitischen Patriarchat von Antiochien, reiste 1890 nach Rom. Sein Anliegen war es, das 1799 durch die Napoleonische Herrschaft zerstörte maronitische Kolleg wieder aufzubauen. Er besuchte Papst Leo XIII. (1878–1903) und trug diesem seine Pläne vor. Mit der Fürsprache des Papstes begab sich Howayek auf eine Spendentour und sammelte zum Beispiel in Frankreich, Österreich, Italien, Jerusalem, Alexandria, Libanon und der Türkei Geld für einen Wiederaufbau. 1893 kam er wieder nach Rom und besuchte Leo XIII. erneut. Mit dessen Unterstützung und dem gesammelten Geld kaufte er am 17. August 1893 ein Gebäude an der Via Porta Pinciana in Rom. Am 1. Januar 1894 wurde mit zwölf Seminaristen das neue Kolleg eröffnet. In den Folgejahren besuchte er mehrere Male das Kolleg, um den Fortschritt des Ausbaus und die Lehrtätigkeit zu beobachten. Schließlich konnte Papst Pius X. (1903–1914) am 7. Februar 1904 das Kolleg feierlich wiedereröffnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Päpstliche Maronitische Kolleg (; ; ) in Rom ist ein Päpstliches Kolleg für Seminaristen der Maronitisch-Syrischen Kirche von Antiochien und Priester aus arabisch sprechenden Ländern.", "tgt_summary": null, "id": 75796} {"src_title": "Cervicobrachialgie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Die möglichen Ursachen einer Cervicobrachialgie sind mannigfaltig, die Suche danach daher interdisziplinär. Degenerative Veränderungen der Halswirbelsäule (Spondylose, Spondylarthrose oder Uncovertebralarthrose) und Bandscheibenvorfälle oder segmentale Bewegungsstörungen, beispielsweise nach einem Schleudertrauma gelten als klassische Gründe. Aber auch neurologische Erkrankungen wie die tumoröse Infiltration des Plexus brachialis, das Carpaltunnelsyndrom, die neurogene Muskelatrophie, das komplexe regionale Schmerzsyndrom, die Syringomyelie, die Meningeosis neoplastica, Neurinome der cervicalen Nervenwurzeln, die Cheiralgia paraesthetica (Druckschädigung des Ramus superficialis nervi radialis), traumatische Plexusläsion, das neurovaskuläre Kompressionssyndrom der oberen Thoraxapertur (\"engl.\" Thoracic-outlet/inlet-Syndrom, TOS/TIS) und das HWS-Schleudertrauma sind zu berücksichtigen. Das Syndrom kann insbesondere aufgrund seiner mannigfaltigen möglichen Ursachen differenzialdiagnostisch eine Herausforderung darstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Diagnostisch werden neben der klinischen Untersuchung primär bildgebende Verfahren wie MRT oder CT empfohlen.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Die Behandlung richtet sich nach der ursächlichen Störung oder Schädigung. Degenerative Veränderungen sind zwar keiner sinnvollen Behandlung zugänglich, die davon verursachten Schmerzen aber sehr wohl. Medikamentös bieten sich hier Schmerzmittel an, aber auch Medikamente zur Muskelentspannung. Mit dem Tetrazepam bietet die Industrie einen Tranquilizer an, der in der gleichen Substanzklasse steht wie die anderen Benzodiazepine. Seit dem 1. August 2013 ruht die europäische Zulassung von Tetrazepam, es kann somit nicht verschrieben werden. Hier sollten die gleichen Vorsichtsmaßregeln gelten wie für alle anderen Medikamente aus dieser Gruppe. Eine zweifelhafte Methode im Bereich der Halswirbelsäule ist die lokale Infiltration. Studien haben gezeigt, dass so keine langfristige Besserung ermöglicht werden kann. Auch der Nutzen der Akupunktur übersteigt den Placebo-Effekt nicht. Die Physiotherapie, mit dem Ziel der muskulären Stabilisation der Halswirbelsäule, ist sehr wichtig. Allerdings ist darauf zu achten, dass der behandelnde Therapeut nicht laufend chirotherapeutisch interveniert – das sollte einem entsprechend ausgebildeten Arzt vorbehalten bleiben. Physiotherapie in einem akuten Schmerzzustand ist allerdings meistens sinnlos, die empfundenen Schmerzen machen es gar nicht möglich, die Muskulatur der Halswirbelsäule so weit zu belasten, dass ein Trainingseffekt zustande kommen könnte. Zunächst sollte also für eine ausreichende Schmerzlinderung gesorgt werden, mit der ein therapeutischer Zugang geschaffen wird. Sehr wirksam ist Wärme. Die Verordnung von Massagen und Heißluft ist möglich. Stabilisierende Schaumstoffkragen zu verordnen ist problematisch. Die Muskulatur der Halswirbelsäule wird durch diesen Kragen weniger gefordert und verliert an Kraft; auf die Dauer verschlimmert eine solche Behandlung das Krankheitsbild. Bandscheibenoperationen sind dann sinnvoll, wenn es zu schweren Ausfällen der Nervenversorgung gekommen ist. Der schmerztherapeutische Nutzen dieser Eingriffe ist meistens enttäuschend.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cervicobrachialgie (lateinisch/griechisch für \"Hals-Arm-Schmerz;\" Synonyme \"Cervicobrachialsyndrom, cervicobrachiale Neuralgie, Schulter-Arm-Syndrom, Arm-Schulter-Syndrom\" und \"cervikobrachiales Syndrom)\" heißen von der Halswirbelsäule ausgehende Schmerzen, die in den Arm ausstrahlen.", "tgt_summary": null, "id": 193092} {"src_title": "Petr Vrána", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Petr Vrána begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Nachwuchsabteilung des HC Olomouc, in der er bis 2001 aktiv war. Anschließend wechselte er in die Nachwuchsabteilung des HC Havířov, für dessen Profimannschaft er in der Saison 2001/02 sein Debüt in der tschechischen Extraliga gab. In sechs Spielen blieb er dabei punktlos und erhielt vier Strafminuten. Von 2002 bis 2005 spielte der Center für die Halifax Mooseheads in der kanadischen Juniorenliga Ligue de hockey junior majeur du Québec. Vor allem in seinem ersten Juniorenjahr in Kanada konnte er überzeugen, als er in der Saison 2002/03 die Coupe RDS als Rookie des Jahres und die Trophée Michel Bergeron als bester Offensiver Rookie der LHJMQ erhielt. Zudem wurde er in das All-Rookie Team der Liga gewählt. In der Saison 2005/06 spielte Vrána in der American Hockey League für die Albany River Rats, das damalige Farmteam der New Jersey Devils, die ihn bereits im NHL Entry Draft 2003 in der zweiten Runde als insgesamt 42. Spieler ausgewählt hatten. Auch in den folgenden drei Jahren spielte der Tscheche überwiegend für New Jerseys neues AHL-Farmteam Lowell Devils, wobei er in der Saison 2007/08 am AHL All-Star Classic teilnahm. In der Saison 2008/09 erzielte er für die New Jersey Devils parallel in 16 Spielen ein Tor in der National Hockey League. Nach sieben Jahren in Nordamerika, kehrte der ehemalige Junioren-Nationalspieler zur Saison 2009/10 in seine tschechische Heimat zurück, wo er sich dem HC Vítkovice anschloss, mit dem er auf Anhieb Vizemeister wurde. Nach einer weiteren Spielzeit bei Vítkovice, wurde er für die Saison 2011/12 von Amur Chabarowsk aus der Kontinentalen Hockey-Liga verpflichtet. Für Amur absolvierte er in der Folge 46 KHL-Partien, in denen er 43 Scorerpunkte erzielte. Damit war er teamintern zweitbester Scorer hinter Jakub Petružálek. Im Mai 2012 wurde Vrána vom HC Lev Prag mit einem Vertrag über zwei Jahre Laufzeit ausgestattet und erreichte mit dem tschechischen KHL-Teilnehmer 2014 das Play-off-Finale. Nach dem Rückzug des Klubs vor der Saison 2014/15 wechselte Vrána ligaintern zu Atlant Moskowskaja Oblast. Aufgrund finanzieller Probleme des Klubs wurde Vrána im Dezember 2014 gegen Zahlung einer Entschädigung an Ak Bars Kasan abgegeben, wo Vrána bis Saisonende noch 42 Partien absolvierte. Im Sommer 2015 wechselte der Tscheche zu Brynäs IF in die Svenska Hockeyligan.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Tschechien nahm Vrána an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2005 teil. Im Turnierverlauf erzielte er in sieben Spielen fünf Tore und drei Vorlagen und führte sein Team als Mannschaftskapitän zum Gewinn der Bronzemedaille.", "section_level": 2}], "src_summary": "Petr Vrána (* 29. März 1985 in Šternberk, Tschechoslowakei) ist ein tschechischer Eishockeyspieler, der seit Januar 2019 beim HC Oceláři Třinec in der tschechischen Extraliga unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 1140331} {"src_title": "Sarah Puntigam", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Puntigam begann siebenjährig beim \"USV Gnas\" mit dem Fußballspielen, absolvierte zwischenzeitlich drei Jahre im \"LAZ Gnas\", dem Landesausbildungszentrum und wechselte 2007 zum Lehrlingsunterstützungsverein Graz. Für diesen bestritt sie in zwei Spielzeiten 16 Spiele und erzielte sechs Tore. Ihr Debüt gab sie am 11. August 2007 (1. Spieltag) beim 1:1-Unentschieden im Auswärtsspiel gegen den FC Kelag St. Veit; ihre ersten Ligatore erzielte sie am 20. Oktober 2007 (8. Spieltag) beim 6:0-Sieg im Auswärtsspiel gegen Union Kleinmünchen mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 in der 32. und dem 5:0 in der 74. Minute. 2009 wurde sie vom FC Bayern München verpflichtet und spielte zunächst für dessen zweite Mannschaft in der 2. Bundesliga Süd. Ihr Debüt gab sie am 27. September 2009 (2. Spieltag) bei der 0:4-Niederlage im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln; ihr erstes Ligator erzielte sie am 11. Oktober 2009 (4. Spieltag) bei der 2:3-Heimniederlage gegen den FV Löchgau mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:2-Unentschieden in der 56. Minute. In der Folgesaison kam sie nur noch in vier Begegnungen zum Einsatz, da sie in den Kader der ersten Mannschaft integriert wurde. In der Bundesliga kam sie in der Saison 2010/11 13 Mal zum Einsatz; erstmals am 26. September 2010 beim 2:1-Sieg im Auswärtsspiel gegen Bayer 04 Leverkusen, als sie in der 86. Minute für Julia Simic eingewechselt wurde. Am 1. Februar 2013 verließ sie den FC Bayern München und wechselte in die Schweizer Nationalliga A zum SC Kriens. Sie debütierte am 6. August 2013 (1. Spieltag) beim 1:1-Unentschieden im Heimspiel gegen den FC Yverdon Féminin an der Seite ihrer ehemaligen Münchner Spielerinnen Nicole Banecki und Alexandra Szarvas. Ihre ersten beiden Tore erzielte sie am 13. August 2013 (3. Spieltag) beim 6:0-Sieg im Heimspiel gegen den FC St. Gallen mit den Treffern zum zwischenzeitlichen 4:0 in der 54. und 5:0 in der 62. Minute. Im Sommer 2014 wechselt Puntigam gemeinsam mit Nicole Banecki zum SC Freiburg. Zur Saison 2018/19 wurde sie vom französischen Erstligisten HSC Montpellier verpflichtet. Ihr Debüt gab sie am 25. August 2018 (1. Spieltag) beim 1:0-Sieg im Auswärtsspiel gegen den Neuling FCO Dijon. Ihr erstes Tor erzielte sie am 8. Dezember 2018 (13. Spieltag) beim 2:2-Unentschieden im Auswärtsspiel gegen Girondins Bordeaux mit dem Treffer zum Endstand in der 65. Minute.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Nachdem Puntigam für die steirische Auswahl spielte, debütierte sie 2007 in der U-19-Auswahl und am 4. März 2009 in Alvor für die A-Nationalmannschaft, die mit 2:1 gegen die Auswahl Wales' gewann. Ihre ersten beiden Länderspieltore erzielte sie am 3. März 2010 in Lagos beim 6:0-Sieg über die Auswahl Färöers mit den Treffern zum 4:0 und 5:0 in der 73. und 88. Minute. Erstmals erreichte sie mit der A-Nationalmannschaft in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2013 als Gruppen-Zweiter die Ausscheidungsspiele um die Teilnahme an der Endrunde, scheiterte jedoch an der Auswahlmannschaft Russlands, da das Hinspielergebnis von 0:2 im Rückspiel mit 1:1 nicht mehr reichte. Vier Jahre später schloss sie mit der Mannschaft die Gruppe 8 der 2. Qualifikationsrunde für die Europameisterschaft 2017 als Zweitplatzierter hinter Norwegen ab und qualifizierte sich erstmals für ein bedeutsames Turnier, nachdem man ein Jahr zuvor als Erstteilnehmer das Turnier um den Zypern-Cup gewann. Die Mannschaft erreichte bei der Women's Euro 2017 das Semifinale. Am 6. März 2020 bestritt sie ihr 100. Länderspiel.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Im Dezember 2019 outete sich Puntigam als homosexuell.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sarah Puntigam (* 13. Oktober 1992 in Raning) ist eine österreichische Fußballspielerin. Zurzeit steht sie bei dem HSC Montpellier unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 1445082} {"src_title": "Schlachtfeld im Tollensetal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Ein ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger meldete 1996 den Fund eines menschlichen Oberarmknochens mit eingeschossener Pfeilspitze aus Feuerstein, den er von einem Schlauchboot aus bei Niedrigwasser im Uferbereich der Tollense entdeckt hatte. Noch im selben Jahr erfolgten erste archäologische Untersuchungen in der Umgebung der Fundstelle, bei denen Knochen von Tieren und Menschen gefunden wurden. In den folgenden Jahren wurden eine Keule aus Eschenholz, eine hammerartige Schlagwaffe aus Schlehenholz und weitere Skelettreste entdeckt. Unter der Leitung des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege, des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege und der Universität Greifswald wird das Gebiet seit 2007 systematisch untersucht. Durch Taucher des Landesverbandes für Unterwasserarchäologie wurden Grund und Uferbereich der Tollense systematisch abgesucht, wobei weitere Skelettreste gefunden wurden. Die Erforschung des Fundgebietes und der Funde wurde 2009 durch das Kultusministerium von Mecklenburg-Vorpommern und wird seit 2010 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Im Vordergrund der Untersuchungen vor Ort stehen die Erforschung der Ausdehnung des Fundplatzes und die Freilegung der unter einer ungefähr einen Meter starken Torfschicht liegenden Hauptfundstelle. Dazu wurden archäologische Grabungen in den Wiesen der Tollenseniederung durchgeführt. Eine Fläche von mehr als 400 m wurde allein am Hauptfundplatz aufgedeckt. Ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger unternahmen mehrere Geländebegehungen mit Metalldetektoren. Dabei wurde vorwiegend Aushub untersucht, der bei Ausbaggerungen der Tollense auf dem Ufer abgelagert worden war. Durch das Geographische Institut der Universität Greifswald werden dazu Untersuchungen zur Entwicklungsgeschichte des Tollensetals und zur Ermittlung des ehemaligen Verlaufs des Flusses durchgeführt. Die Oberfläche des Geländes wurde mittels Laserscanning erfasst. An der Universität Rostock wurden die Skelettreste untersucht.", "section_level": 1}, {"title": "Gelände.", "content": "Der Fundplatz erstreckt sich über mehrere hundert Meter beiderseits entlang des Flusses. Die Tollense mäandriert hier in einem, im Vergleich zum gesamten Lauf, relativ schmalen Tal zwischen feuchten Wiesen. In den letzten Jahrtausenden fanden nur relativ kleinräumige Änderungen des Verlaufs statt. Während der Bronzezeit war die Flusslandschaft relativ offen. Der menschliche Einfluss war gering.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Bei der Untersuchung der Skelettreste wurden bis Anfang 2011 mindestens 83 Individuen nachgewiesen. Bis Februar 2015 wurde eine Mindestindividuenzahl (MIZ) von 125 anhand der Oberschenkelknochen festgestellt; bis 2017 waren es bereits 140 bei 12 000 menschlichen Knochen. Bei den meisten handelt es sich um die Überreste von jungen Männern. Die Zahl der Toten wird auf etwa 750 bis weit über 1000 geschätzt. Durch Radiokohlenstoffdatierung wurde bestätigt, dass die Gebeine in die Zeit um 1300 bis 1250 v. Chr. einzuordnen sind. Von mehr als 40 gefundenen menschlichen Schädeln tragen einige Spuren von Kampfverletzungen. In einem steckt eine bronzene Pfeilspitze. Mehrere derartige Pfeilspitzen, denen Funde von solchen aus Feuerstein und Holzkeulen gegenüberstehen, lassen vermuten, dass hier zwei unterschiedlich ausgerüstete Gruppen in Konflikt gerieten. Die Gesamtzahl der Kämpfer könnte zwischen 4000 und mehr als 5000 gelegen haben. Schwerter wurden bisher am Kampfplatz nicht gefunden, jedoch in der Nähe der Tollense bei Golchen und Wodarg bei Werder (bei Altentreptow). Bei der Untersuchung der menschlichen Knochen wurden jedoch vielfach Schnitt- und Hiebspuren gefunden, die offenbar durch Schwerter beigebracht worden waren. Wenigstens ein Teil der Kombattanten war beritten, wie die Knochenfunde von mindestens vier Pferden zeigen. Auch die Position der Pfeilspitze im zuerst gefundenen Oberarmknochen deutet darauf hin, dass hier ein zu Fuß kämpfender Bogenschütze einen Reiter verwundete. Da in der Fundschicht zwischen den Knochen außer einzelnen Pfeilspitzen fast kein weiteres Fundmaterial entdeckt wurde, kann eine gründliche Plünderung der Toten nach dem Kampf vermutet werden. Die Gefallenen wurden wahrscheinlich von den Siegern in den Fluss geworfen. Da die Überreste nicht mehr im anatomischen Verband vorliegen, wurden sie wahrscheinlich durch den Fluss verlagert, bis sie in der strömungsarmen Randzone von einer Torfschicht bedeckt, einsedimentiert und ihre Reste damit teilweise konserviert wurden. Bei Untersuchungen im Jahr 2016 bargen Taucher aus der Tollense einen Fundkomplex mit 31 Objekten, die dem persönlichen Besitz eines Kriegers zugerechnet werden. Dazu zählten eine verzierte Gürteldose, drei Gewandnadeln und Pfeilspitzen. Aufgrund der Gegenstände könnte der Krieger aus Süddeutschland stammen und die Hinweise mehren sich, dass einige der Krieger aus dem südlichen Mitteleuropa stammen. Laut dem Prähistoriker Thomas Terberger von der Universität Göttingen ist dies „die erste Entdeckung persönlicher Gegenstände im Bereich des Schlachtfelds, die... Einblicke in die Ausstattung eines Kriegers geben“. Aufgrund von an der Universität Aarhus durchgeführten Untersuchungen der Skelettreste wird davon ausgegangen, dass es sich um Angehörige von zwei verschiedenen Menschengruppen handelte. Es wurde zeitweise vermutet, dass die Kämpfer einer der beiden Konfliktparteien nicht aus der Region stammten, weil sie sich teilweise von Hirse ernährten. Doch die Hypothese, dass Hirse im Norden nicht verbreitet war, wurde mittlerweile widerlegt. Mit paläogenetischen Untersuchungen der Erbsubstanz und Strontiumisotopenanalysen der Zähne wollte man zudem die Herkunft der Individuen genauer bestimmen, doch trotz der Isotopen-Analysen konnten laut dem Landesarchäologen Detlef Jantzen keine sicheren Rückschlüsse auf die Herkunft der Kämpfer gezogen werden. Jedoch sei die Tatsache, dass bis zu 5000 meist junge Kämpfer in einer Region mit durchschnittlich vielleicht fünf Einwohnern pro Quadratkilometern organisiert, verpflegt und geführt worden sind, laut Jantzen eine verblüffende Leistung, die eigentlich nur durch die Existenz einer zentralen Herrschaft in der Region erklärt werden könne. Die Ansässigen hätten eventuell die archäologisch nachgewiesene Brücke über die Tollense blockiert und gegen eine von Westen anrückende Streitmacht verteidigt. Einer Interpretation zufolge könnte über die Brücke ein Handelsweg geführt haben, auf dem Luxusgüter und strategisch wichtige Waren, wie Zinn für die Bronzeerzeugung, gehandelt wurden. Die Schlacht fand an einem Knotenpunkt zwischen Land- und Seeweg in der krisenhaften Phase der späten Bronzezeit um 1250 v. Chr. statt, in der das Metall im Norden knapp wurde, weil der Fernhandel anscheinend zusammenbrach und in Mecklenburg wie in ganz Nordmitteleuropa offenbar eine Klimaverschlechterung einsetzte. In dieser Situation der verstärkten Auseinandersetzung um Ressourcen waren die Organisationsformen und Machtstrukturen für einen Krieg auch in Nordmitteleuropa grundsätzlich vorhanden, wenn er wohl auch nicht die Dimensionen der etwa gleichzeitigen Schlacht bei Kadesch, der zweiten bekannten großen Schlacht dieser Jahre (1274 v. Chr.), erreichte.", "section_level": 1}, {"title": "Metallfunde.", "content": "Nachdem 2010 am Tollenseufer ein goldener Spiralring gefunden worden war, folgte im Juni 2011 ein ähnlicher Ring von 2,9 cm Länge und einer Masse von knapp zehn Gramm. Im August desselben Jahres wurden neben vier Bronzespiralröllchen, einer typischen Schmuckform der Bronzezeit, zwei weitere spiralig gewundene Ringe aus vier Millimeter starkem Draht gefunden. Das Material wurde mittels XRD-Analyse als Zinn identifiziert. Wegen ihrer Bedeutung als Rohmaterial bei der Bronzeherstellung und angesichts der Seltenheit derartiger Funde kommt den beiden Ringen aus Zinn eine besondere Bedeutung zu. Es handelt sich um die bisher ältesten Zinnfunde in Deutschland. Rund 600 Jahre jünger ist der zeitlich nächstgelegene Fund aus Hallstatt in Österreich. Bisher wurden fast 50 bronzene Tüllenpfeilspitzen gefunden. Erhaltene Reste der hölzernen Pfeilschäfte ermöglichten eine Datierung von bisher mehr als einem Drittel der Pfeilspitzen in denselben Zeitraum wie die Knochenfunde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Schlachtfeld im Tollensetal wird ein archäologischer Fundplatz aus der Bronzezeit in Mecklenburg-Vorpommern bezeichnet. Der Fundplatz erstreckt sich in der Talniederung der Tollense entlang des Flusses und liegt östlich von Weltzin, auf dem Gebiet der Gemeinden Burow und Werder im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Anhand der Befunde kann hier erstmals ein größerer bewaffneter Konflikt in der nordeuropäischen Bronzezeit nachvollzogen werden.", "tgt_summary": null, "id": 722878} {"src_title": "Dylan Stanley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Stanley begann seine Profikarriere in der Western Hockey League, in der er von 2000 bis 2005 für die Tri-City Americans aufs Eis ging. Nach seiner Juniorenzeit spielte er drei Jahre an der University of Alberta für die \"Golden Bears\" in der kanadischen Universitätsliga Im Sommer 2008 wechselte der Außenstürmer nach Deutschland, wo er für die Starbulls Rosenheim in der Oberliga spielte und mit 118 Punkten in 61 Spielen viertbester Scorer der Liga wurde. Nach einem kurzen Gastspiel in der ECHL bei den Florida Everblades kehrte er im Dezember 2009 nach Rosenheim zurück. Mit den Starbulls feierte er am Ende der Saison die Meisterschaft in der Oberliga und den Aufstieg in die 2. Eishockey-Bundesliga. Nachdem er keinen neuen Vertrag bekam, wechselte er zurück nach Nordamerika, wo er in der Saison 2010/11 in der Central Hockey League zunächst für die Colorado Eagles und anschließend für die Texas Brahmas spielte. In der Saison 2011/12 stand er beim Oberligisten EC Bad Nauheim unter Vertrag, ehe er für die folgende Saison nach Italien wechselte und dort beim EV Bozen 84 aus der Serie A2 unterschrieb. Mit der Aufnahme einiger italienischen Serie-A2-Mannschaften in die Inter-National-League wechselte der kanadische Stürmer 2013 zum HC Gherdëina. Seit 2014 spielt Stanley für den österreichischen Club VEU Feldkirch, anfangs in der Inter-National-League (INL) und seit 2016 in der neugegründeten Nachfolgeorganisation Alps Hockey League. Er ersetzte den nach Frankreich gewechselten Martin Tomášek. Für die Feldkircher kam er in der INL auf 78 Einsätze mit 55 Toren und 78 Assists, wobei die Mannschaft 2015 das Finale erreichte und Stanley 2016 zum INL Spieler der Saison gewählt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Kanada bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Dylan Stanley (* 24. Januar 1984 in Edmonton, Alberta) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der seit 2014 bei der VEU Feldkirch in der Alps Hockey League unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 2464452} {"src_title": "Preußisch-Italienischer Allianzvertrag", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nachdem sich die Spannungen zwischen Österreich und Preußen Anfang des Jahres 1866 um den zukünftigen Status der sogenannten „Elbherzogtümer“ Schleswig, Holstein und Lauenburg erheblich verschärften, suchten beide Seiten Bündnispartner für den Fall einer bewaffneten Auseinandersetzung. Bereits im März reiste der italienische General Giuseppe Govone im Auftrag der italienischen Regierung nach Berlin, um über einen Bündnisvertrag mit dem preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck zu verhandeln. Am 14. März kam es zu einem ersten Treffen, bei dem beide Seiten ihre Positionen darlegten. Govone erklärte, dass, falls es zum Krieg zwischen Preußen und Österreich kommen sollte, Italien bereit wäre, unter gewissen Bedingungen an der Seite Preußens in den Krieg einzutreten, um eine Lösung der Venetischen Frage herbeizuführen. Das Königreich Lombardo-Venetien gehörte zum Kaisertum Österreich, wurde aber von Italien beansprucht. Die Verhandlungen zogen sich über mehrere Tage hin. Erst nach einer erneuten Verschärfung der Preußisch-Österreichischen Beziehungen Anfang April 1866 und der wohlwollenden Haltung Napoleons III. entschloss sich Italien am 8. April zur Unterzeichnung des Allianzvertrages. Dem Vertrag war ein Protokoll beigefügt, worin sich beide Mächte die Geheimhaltung des Inhalts und der Existenz des Abkommens zusagten. Das Königreich Preußen verstieß mit dem Abschluss des Bündnisses gegen Artikel XI, Absatz 3 der Deutschen Bundesakte, der die Bundesstaaten verpflichtete, keine Verbindungen einzugehen, die gegen die Sicherheit des Deutschen Bundes bzw. einzelner Bundesstaaten gerichtet ist. Auch Österreich missachtete Bundesrecht mit dem Abschluss eines Vertrags mit Frankreich (Österreichisch-Französischer Geheimvertrag vom 12. Juni 1866), das seine Neutralität zum Preis der Abtretung Venetiens gewährte und in der Folge potentielle preußische Gebietsverluste billigte. Tatsächlich begannen während der Gültigkeit des Vertrags der Deutsche Krieg zwischen Preußen und dem von Österreich dominierten Deutschen Bund sowie der Dritte Italienische Unabhängigkeitskrieg zwischen Italien und Österreich. Nach der siegreichen Beendigung des Deutschen Krieges durch Preußen sollte Österreich gemäß den Bestimmungen von Artikel II des Prager Friedens (23. August 1866) Venetien an Italien abtreten. Die Regelung wurde dann im Frieden von Wien (3. Oktober 1866) zwischen Österreich und Italien bestätigt. In Artikel III des Wiener Friedensvertrages trat Österreich Venetien endgültig an Italien ab.", "section_level": 1}, {"title": "Vollständiger Inhalt.", "content": "„Ihre Majestäten der König von Preußen und der König von Italien, beseelt von dem Wunsche, die Garantien des allgemeinen Friedens zu befestigen, und in Rücksicht auf die Bedürfnisse und berechtigten Bestrebungen ihrer Nationen, haben, um die Artikel einer Offensiv- und Defensiv-Allianz zu regeln, zu Ihren mit Instruktionen versehenen Bevollmächtigten ernannt.“ Artikel 1 „Es wird Freundschaft und Bündniß zwischen Seiner Majestät dem König von Preußen und Seiner Majestät dem König von Italien bestehen.“ Artikel 2 „Wenn die Unterhandlungen, welche Seine Majestät dem König von Preußen mit den anderen deutschen Regierungen in Absicht auf eine den Bedürfnissen der deutschen Nation entsprechende Reform der Bundesverfassung eröffnet hat, scheitern sollte, und in Folge dessen Seine Majestät in die Lage kämen, die Waffen zu ergreifen, um seine Vorschläge zur Geltung zu bringen, so wird Seine italienische Majestät, nach der von Preußen ergriffenen Initiative, sobald sie davon benachrichtigt sein wird, in Kraft des jetzigen Vertrages den Krieg gegen Österreich erklären.“ Artikel 3 „Von diesem Augenblick an wird der Krieg von Ihren Majestäten mit allen Kräften geführt werden, welche die Vorsehung zu ihrer Verfügung gestellt hat, und weder Italien noch Preußen werden Frieden oder Waffenstillstand ohne gegenseitige Zustimmung schließen.“ Artikel 4 „Diese Zustimmung kann nicht verweigert werden, wenn Österreich eingewilligt hat, an Italien das lombardisch-venetianische Königreich und an Preußen österreichische Landstriche, die an Bevölkerung diesem Königreich gleichwertig sind, abzutreten.“ Artikel 5 „Dieser Vertrag erlischt drei Monate nach seiner Unterzeichnung, wenn in diesen drei Monaten der in Artikel 2 vorgesehenen Fall nicht eingetreten ist, nämlich, daß Preußen nicht den Krieg an Österreich erklärt hat.“ Artikel 6 „Wenn die österreichische Flotte, deren Rüstung jetzt sich vollzieht, vor der Kriegserklärung das Adriatische Meer verläßt, wird Seine italienische Majestät eine hinlängliche Zahl von Schiffen in die Ostsee senden, die dort Station nehmen wird, um zur Vereinigung mit der preußischen Flotte beim Ausbruch der Feindseligkeiten bereit zu sein.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Preußisch-Italienische Allianzvertrag wurde am 8. April 1866 in Berlin zwischen dem Königreich Preußen und dem Königreich Italien geschlossen. Mit dem Vertrag gingen beide Staaten ein Offensiv- und Defensivbündnis ein: Gerichtet war es im Kriegsfall gegen das Kaisertum Österreich. Es sollte für drei Monate gelten und dann ablaufen, sollte es nicht zum Krieg kommen. Bereits eine Woche später erfolgte der Austausch der Ratifikationsurkunden durch Vertreter beider Staaten. Der Vertrag war geheimgehalten worden, da er gegen ein Mitglied des Deutschen Bundes gerichtet war und damit gegen Bundesrecht verstieß. ", "tgt_summary": null, "id": 413950} {"src_title": "Otterfell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemein.", "content": "Wie bei allen Mardern sind die Männchen etwa ein Viertel größer als die Weibchen. Ihr Fell ist entweder gleichmäßig braun-grau, manchmal leicht gesprenkelt und häufig etwas heller am „Kragen“ und/oder am Bauch. Sie besitzen mit mehr als 1.000 Haaren pro mm2 eines der dichtesten Felle im Tierreich. Durch den Aufbau des Fells – lange Fellhaare schützen das dichte, weiche Unterfell – können sie auch bei längerem Aufenthalt im Wasser eine isolierende Luftschicht um den Körper halten. Wegen dieses dichten, stabilen Haarkleids wird dem Fell seit alters her die größte Haltbarkeit aller Pelzarten nachgesagt. Der Haarwechsel erfolgt, wie meist bei viel im Wasser lebenden Tieren, sehr langsam und nicht als zweimaliger jahreszeitlicher Fellwechsel. Zumindest beim Seeotter ist die Härung im Sommer stärker, so dass das Winterfell dichter ist. Der \"Haltbarkeitskoeffizient\" für Otterpelz wird mit 90 bis 100", "section_level": 1}, {"title": "Fischotter.", "content": "Als \"Fischotter\" werden verschiedene Arten auf der ganzen Welt bezeichnet, die oft beträchtliche Unterschiede in Bezug auf Größe, Farbe und Haarstruktur aufweisen. In den meisten Gebieten sind sie selten geworden: Nicht nur, dass die Fischer ihnen nachstellten – auch die Felle waren überall begehrt. Der Otter hat kaum natürliche Feinde, entscheidend für den Bestandsrückgang war neben der Bejagung vor allem die zunehmende Verdrängung durch die Kultivierung. Hinzu kam eine mit der Verschmutzung der Flüsse und Seen einhergehende Abnahme des Fischbestands. Die Kopfrumpflänge beträgt bis über 110 Zentimeter, der behaarte Schwanz ist 30 bis 55 Zentimeter lang. An den Vorder- und Hinterpfoten befinden sich Schwimmhäute. Das Haarkleid ist vorwiegend braun in allen Schattierungen, mitunter blauschwarz bis fast schwarz, bläulich bis bräunlich, gräulich bis rötlich, gelegentlich auch bis graubraun. Selten ist es grauweiß getüpfelt oder reinweiß. Die Bauchseite ist dichter im Haar und heller gefärbt (dunkel- bis aschgrau). Der für viele Marderarten typische Kehlfleck ist weißgelblich bis rötlich. Vorderhals und die Kopfseiten sind weißlich graubraun. Das Unterhaar ist hellgrau bis gelbbräunlich, manchmal weißgrundig (die dunklen indischen und die USA-Sorten), auch lachsfarben (Brasilien). Bei nördlichen Fischottern haben die Rückenhaare folgende durchschnittliche Längen (in Millimetern): Leithaare 24,2, Grannenhaare 18,4 und Wollhaare 14,6. Am Bauch ist die Behaarung etwas kürzer, aber dichter. Auf 1 Quadratzentimeter Rückenfläche stehen etwa 35.000 Haare, am Bauch etwa 50.000 Haare. Auf ein Deckhaar entfallen am Bauch 120, am Rücken 155 Wollhaare. Das Leder ist leicht bis schwer.", "section_level": 1}, {"title": "Europa und asiatische Teile Russlands (Eurasischer Fischotter).", "content": "Alle Fischotter stehen in Anhang II des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens, einige Arten, wie beispielsweise der Eurasische", "section_level": 2}, {"title": "Nordamerika.", "content": "Das Vorkommen der Nordamerikanischen Fischotter, auch \"Kanadischer Otter\", lange Zeit im Handel vor allem \"Virginischer Otter\" genannt, ist Alaska und Labrador bis zu den Südstaaten der USA. Er kommt in 45 US-Staaten und in allen kanadischen Provinzen vor, außer auf den Prince-Edward-Inseln. Die besten Sorten befinden sich im Nordosten (besonders seidig und dicht). Einige dunkle Sorten fallen durch eine hell- bis weißgrundige Unterwolle auf. Haben diese Felle ein gedrungenes Haar, wurden sie in der Vergangenheit, wie auch helle und missfarbige, gerupft und schwarzgefärbt (sealfarben). Die westlichen Herkommen sind qualitativ und farblich schwächer sowie gröber und schütterer in der Unterwolle. Nur die \"Alaskaotter\" sind noch feiner (mittelseidig). Im Süden ist die Qualität meist geringer. Die Fellfarbe reicht von hellbraun bis bläulichschwarz. Felle aus den USA, insbesondere aus dem Norden, sind oft dunkelfarbig, die westlichen Sorten braun. Aus Alaska kommen auch", "section_level": 2}, {"title": "Mittel- und Südamerika.", "content": "\"Südamerikanische Otter\" (vier Arten) sind, bis auf den \"Riesenotter\", wesentlich kleiner als nordamerikanische; Länge, Stärke und Dichte des Haares sind den nordamerikanischen Herkommen nicht gleichwertig. Die Behaarung ist wesentlich flacher, meist glatt anliegend und gröber. Die Unterwolle ist nicht so fein und erheblich kürzer und flacher als bei den nordamerikanischen. Neben dem Riesenotter leben in Südamerika der \"Küstenotter („Meerotter“)\", der \"Südamerikanische Fischotter\", der \"Südliche Flussotter\". Am besten sind die südlichen Sorten. Mitunter ähneln sie fast den arktischen Herkommen. Qualitativ geringer sind die Felle gemäßigter Zonen. Gut in der Farbe sind Felle aus dem Amazonasgebiet, dunkel mit dunklen Flanken. Dagegen sind Otter aus Paraguay, Bolivien und andere sehr unterschiedlich in der Farbe, oft haben sie orangefarbene Flanken. Die Felle tropischen Vorkommen sind qualitativ", "section_level": 2}, {"title": "Afrika.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Westafrika, Zentralafrika (Kongootter), Südafrika (Rhodesiaotter).", "content": "In \"Afrika\" lebt der \"Fleckenhalsotter\", von dem nur der im Kongo lebende \"Kongo-Otter\" und der südafrikanische \"Rhodesia-Otter\" in Europa gehandelt wurden. Die großen Sorten sind 90 bis 100 Zentimeter lang und 60 Zentimeter breit, die kleinsten Felle bei vorwiegend breiter Spannung 25 bis 30 Zentimeter im Quadrat, bei normalem Ausspannen haben sie eine Länge von 40 bis 50 Zentimeter. Die Anlieferung war einmal bedeutend. Das Fell ist grob, oft spießig, teils gut gedrungen. Die Unterwolle ist sehr schwach bis verkümmert. Die Farbe reicht von mittelbraun bis dunkelbraun (kastanie), teils weiß getüpfelt, metallisch (bläulichgrau) glänzend, das Unterhaar ist gelbbraun. Der Kehlfleck ist oft feurig orangefarbig. Der \"Kapotter\" ist im ganzen Afrika südlich der Sahara von Abessinien beheimatet. Die zur Gattung der Fingerotter gehörenden Tiere haben, anders als die Fischotter mit ihren „nagelartigen“ Krallen, nur kleine oder gar keine Krallen, die", "section_level": 3}, {"title": "Ostafrika.", "content": "Die Felle aus Ostafrika entsprechen der afrikanischen Durchschnittsqualität. Es fielen jedoch auch gute Felle an; in kleiner Zahl auch schwarzbraune Felle. Die Anlieferung erfolgt offen, meist quadratisch, größere Felle waren rechteckig gespannt.", "section_level": 3}, {"title": "Asien.", "content": "Das Vorkommen des Eurasischen Fischotters in Asien erstreckt sich bis Indien, China, Korea und Japan. In Asien leben außerdem der Indische Fischotter, vom Irak bis Indochina und Sumatra und der Haarnasenotter in Thailand, Sumatra, Borneo, Kambodscha und Vietnam. Die in Asien anfallenden Otterfelle kommen teils nach ihrem Herkommen als \"Indische Otter\", \"Burma-Otter\" und wegen ihrer tiefdunklen Farbe mit dunkler Bauchseite als \"Black-Otter\" in den Handel. Burma-Otter sind besonders dunkel (fachsprachlich „blau“). Zeitweise kamen große Mengen chinesischer Otter auf den Weltmarkt, wegen der flachen Behaarung eignen sie sich weniger zum Rupfen. Ein weiterer Hauptlieferant war Japan. Da die Größen wie auch die Färbung innerhalb der Herkommen sich beträchtlich unterscheiden können, kann der Fachmann die Ursprungsgegend oft nur an der Behandlung der Felle erkennen. Teils sind sie unaufgeschnitten in der Form eines langen Dreiecks gespannt (zum Kopf spitz zulaufend, nach unten in die Breite), teils offen, breit gespannt.", "section_level": 2}, {"title": "China, Korea.", "content": "Die aus der \"nördlichen Mandschurei\" und \"Korea\" kommenden Fischotterfelle sind im Haar kräftig, die südlichen und zentralen Herkommen sind flach. Die Färbung variiert von dunkelbraun über schokoladenfarbig bis gelblichbraun. Die Unterwolle ist kurz, dicht, gelblichgrau. Die Größeneinteilung ist: klein 40 bis 45 Zentimeter, mittel 55 bis", "section_level": 3}, {"title": "Südasien (Indien).", "content": "\"Südasiatische\" Qualitäten sind klein bis mittelgroß; kurzhaarig, grob; hellbraun bis gräulich; die Unterwolle ist schwach. Die Anlieferungen", "section_level": 3}, {"title": "Zentralasien (Himalaya).", "content": "Der sehr kleine Anfall entsprach", "section_level": 3}, {"title": "Westasien (Bagdadotter).", "content": "Die aus dem \"Iran\" angelieferten Felle kommen in Beutelform (am Schwanzansatz geschlossen), mit dem Haar nach außen. Die \"Bagdad-Otter\" sind", "section_level": 3}, {"title": "Japan.", "content": "Japanische Sorten sind flach im Haar; mittelbraun. Gegenüber den chinesischen sind sie größer und feiner, gegenüber europäischen feiner", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte, Verarbeitung.", "content": "Bonifatius (um 673; † 754 oder 755), der englische Benediktinermönch, schickte während seiner Missionstätigkeit in Deutschland ein Ottergewand in seine Heimat. Auch der Bischof von Winchester vermachte im Jahr 704 dem Abt von Sull[?] ein solches Geschenk. Bei zahlreichen National- und Landestrachten, wo Pelz als schmückendes Beiwerk verwendet wurde, bediente man sich des Otterfells. In Bayern wurden aus naturbelassenen Fellen (ungefärbt und ungerupft) Frauenmützen gefertigt: „\"(man verwendet dazu die besten Otterfelle, mit goldgestickten Einlagen, so dass sie oft 30 und mehr Gulden kosten). Einzelne Münchener Rauchwaarenhändler kaufen häufig mehrere tausend Stück Otterfelle auf einmal\"“ (1864). Die deutschen Husarenoffiziere trugen Kopfbedeckungen aus ebenfalls naturellem Otter, die Kalpaks. Anfang 1900 wird als Verwendung für Otterfelle die Verbrämung von Pelzen und Winterkleidern, Pelzkragen, Mützen und Mützenbesatz genannt. Auf Kamtschatka wurden Fischotterfelle zum Einpacken der kostbareren Zobelfelle benutzt. Begründet wurde es damit, weil \"dieses Wassertier nämlich alle Nässe und Feuchtigkeit aufsaugt, werden die Zobelpelze besser in der Färbung erhalten\". Bis zum Ersten Weltkrieg, Kriegsende 1918, wurde Otter in Mitteleuropa gegenüber allen anderen einheimischen Pelzarten am höchsten bewertet. Neben dem Biberfell war er mit der Pelz, der für Gehpelze als Kragenbesatz oder auch als Innenfutter von den gehobenen Herren der Oberschicht bevorzugt getragen wurde. Die klassische Verwendung für Otterfell waren Herrenmützen, Herrenbesätze, Garnituren, aber auch Jacken und Mäntel. Für Letztere wurden bevorzugt die flacheren Qualitäten verwendet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden verstärkt auch Damenpelze aus Otter gearbeitet. Der Fang des amerikanischen Otters für Pelzzwecke begann im späten 16. Jahrhundert, in einer Zeit, in der das weitaus größere Interesse dem Biberfell galt. Die besten amerikanischen Otterfelle wurden wegen ihres schönen Glanzes als Spiegelotter bezeichnet. Bei den dichthaarigen amerikanischen und nordeuropäischen Sorten wurden oft durch Rupfen das Grannenhaar entfernt, in der Zeit der Sealmode (bis Ende der 1930er Jahre) sogar überwiegend, eine Veredlungsart die Ende des 20. Jahrhunderts auch bei anderen Fellarten, wie zum Beispiel beim Nerz („Samtnerz“), wieder sehr in Mode kam. Die ursprüngliche Bezeichnung für gerupfte Otter war \"Sealotter\", nach dem damals wertvolleren, gerupften Fell des Pelzseehundes benannt. Die flacheren und helleren Sorten wurden immer", "section_level": 3}, {"title": "Seeotter.", "content": "Neben den Ariranhas, den größten der Flussotter, stechen auch die Seeotter als Meeresbewohner und durch ihre ebenfalls besondere Größe aus den übrigen Sorten hervor. Das Seeotterfell gehörte einmal zu den kostbarsten Fellarten, es galt als fast unbegrenzt haltbar (was jedoch nur relativ zu sehen ist, nach einigen Jahrzehnten zerfallen die Felle durch natürliche Alterung im Leder, wie alle anderen Fellarten auch. Will man sie weiterhin erhalten, werden sie auf einen Textiluntergrund aufgebracht). Auf den Londoner Rauchwarenauktionen wurden früher auf Grund ihrer Seltenheit auch öfter bis zu 100 Jahre alte chinesische Seeotter-Röcke (Mandarinpelze) angeboten. Sie waren zwar im Haar noch gut, nur das Leder drohte beim Nasswerden zu zerfallen. Der \"Haltbarkeitskoeffizient\" für Seeotterfell beträgt 90 bis 100 Prozent. Der \"Seeotter\", Meerotter, \"Kalan\", ehemals fälschliche Fellbezeichnung Kamtschatkabiber oder Seebiber, erreicht eine Körperlänge von 1,20 Meter bis 1,50 Meter, selten jedoch über 1,30 Meter. Die Haare stehen senkrecht auf dem Haarboden, nach keiner Seite geneigt. Die Behaarung ist von gleichmäßiger Länge, beim Hineinblasen legt sich das Haar nach allen Seiten gleichmäßig auseinander, ohne dass der Haargrund sichtbar wird. Das Haar ist mittellang, feinseidig, sehr weich und sehr dicht. Das Oberhaar überragt das Unterhaar nur um wenige Millimeter. Der Schwanz ist fein und dicht behaart. Die Fellfärbung ist hellbraun bis tief-bläulichschwarz, samtartig, glänzend. Das Grannenhaar ist oft weißlich, wodurch das Fell mit silbrigem Schleier reifartig überzogen scheint. Am stärksten ist die Silberung am Nacken, am schwächsten im Rücken. Während die Wamme häufig ganz gesilbert ist, fehlt es völlig im Rücken. Besonders viel Silber haben ältere Tiere, Jungfelle (engl. cubs, russ. medwediki) sind leicht gesilbert; sie haben ein längeres und gröberes Haar. Der Kopf ist heller als das restliche Fell, meist schwarz mit braunem Anflug oder auf braunem bis schwärzlichem Untergrund mehr oder weniger gesilbert. Lippen und Kinn sind weiß. Der Kopf älterer Tiere ist fast rein weiß. Meist sind auch Hals, Nacken, Brust und Vorderbauch heller. Die Füße haben keinerlei Silber, die Hinterfüße sind heller als die Vorderfüße. Beim kürzeren, lichteren Sommerfell ist gegenüber dem Winterfell durch die geringere weißspitzige Grannenbehaarung die braunschwarze Grundfarbe stärker ausgeprägt, vor allem bei den asiatischen Herkommen. Bei den amerikanischen Sorten ist der Unterschied geringer. Am Widerrist, der Stelle der längsten Haare, beträgt die durchschnittliche Länge der Grannenhaare 27,7 Millimeter, die der Wollhaare 22,5 Millimeter. Die kürzesten Haare befinden sich am Schwanz, hier sind die Grannenhaare 18,5 Millimeter und die Wollhaare 15,1 Millimeter lang. Die Behaarung ist sehr dicht. Beim Sommerfell kommen auf 1 Quadratzentimeter durchschnittlich 20,2 Grannenhaare und 1674 Wollhaare, im Winter entsprechend 17,2 und 2221. Laut Brass ist das Fell im Oktober am besten entwickelt. Der Seeotter ist nach dem Ariranha- oder Riesenotter die zweitgrößte Otterart, liefert jedoch die größten Felle. Das Fell des Seeotters ist äußerst beeindruckend, da es abgezogen und gespannt etwa doppelt so groß ist wie das ohnehin schon große Tier, infolge der sonderbar lockeren faltigen Umhüllung des Körpers mit der Haut (das Spannen vergrößert die Länge bis zu 30 Zentimeter). Die Rohfelle wurden zumeist unaufgeschnitten, rund angeliefert, die aus Japan offen und sehr gut gespannt. Das Wohngebiet des Seeotters reicht im Norden bis an die Arktis, im Süden bis an die Tropen. Infolge schonungslos ausgeübter Jagd wurden die Tiere außerordentlich dezimiert, an einigen Stellen sind sie ausgestorben. Die 1911 geschlossene „Convention for the Protection of Seals“ bezieht auch den Seeotter ein, um die Gefahr des völligen Aussterbens zu bannen. In den Schutzgebieten haben sich die Herden beträchtlich vermehrt, zumal die genannte Convention in der Zwischenzeit wiederholt verlängert und ergänzt wurde. \"1977 wurde die Unterart \"Enhydra lutris nereis\" (die Population der USA) in Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens aufgenommen (absolutes Handelsverbot), die übrigen Populationen stehen in Anhang II.\" Vor Erlass der Seal-Convention fiel einem Leipziger Rauchwarenhändler auf, dass fast alle seine Felle unter der rechten bzw. linken Vorderflosse eine beriebene Stelle aufwiesen. Dies scheint darauf zurückzuführen zu sein, dass das Tier dort mit einem Stein die Muscheln aufklopft (siehe Artikel Seeotter). Erstmals nach 57 Jahren wurde der Fang von 1000 Seeottern erlaubt, wohl um den Klagen der Küstenfischer gegen die Nahrungskonkurrenz zu entsprechen. Sie kamen 1968 in Seattle zur Versteigerung. Der Auftrag der Regierung von Alaska, vorab einen Damenmodellmantel zu arbeiten, ging an die Firma Otto Berger in Hamburg. Die Felle erzielten auf Grund ihrer Seltenheit auf der Versteigerung der Seattle Fur Exchange zwar noch Preise von durchschnittlich DM 250 bis 600 bei einem Höchstpreis von DM 2.300. Einige Felle waren zuvor auf der Leningrader Pelzauktion angeboten worden. Ersteigerer des teuersten Fells in Leningrad war die Firma Marco, Fürth, der zweite deutsche Käufer war die traditionsreiche Rauchwarenhandlung Richard König. Das Interesse am Weltmarkt ist seitdem praktisch erloschen, das Fell ist für die heutige Mode zu schwer, soweit bekannt, sind bisher keine weiteren Felle auf den Markt gekommen. Um 1969 erregte letztmals ein auf der Frankfurter Pelzmesse gezeigtes Seeotterfell, vielleicht das der Firma Marco, ob seiner beeindruckenden Ausmaße und seiner Seltenheit große Aufmerksamkeit. Auch vom Seeotter wurden alle Abfälle verwertet, Köpfe, Pfoten und Schweife.", "section_level": 2}, {"title": "Mythologie.", "content": "In der germanischen Mythologie verwandelte sich der Sohn des Zauberers und Bauern Hreidmar, Otter (auch Otur oder Otr) in einen Otter. Er wurde vom Gott Loki mit einem Steinwurf getötet. Die Asen Loki, Odin und Hönir zogen dem Otur den Balg ab. Der Bauer Hreidmar erkannte in dem Otterbalg die Haut seines Sohnes wieder", "section_level": 1}, {"title": "Prousts Mantel.", "content": "Eine besondere Beachtung fand der mit Otterfell gefütterte und als Schalkragen besetzte Mantel des Schriftstellers Marcel Proust, dessen Geschichte Lorenza Foschini in ihrem 2008 in Italien und 2011 auf deutsch erschienenen Buch schilderte. In der Oper \"Trois contes\", uraufgeführt am 6. März 2019, wurde Ihr Werk außerdem als literarische Vorlage verwendet. Den Mantel trug Proust etwa seit seinem 20. Lebensjahr: „Fortan änderte er diese Art der Bekleidung nicht mehr und vermittelte so den Eindruck, für ihn sei die Zeit stehengeblieben Er sah aus wie ein einbalsamiertes Abbild seiner Jugend“. Proust trug den schweren Zweireiher „sogar an den heißesten Sommertagen, der bei allen, die ihn gekannt haben, legendär wurde“. Entsprechend oft wurde er in diesem Teil abgebildet. Er diente ihm als Decke, wenn er nachts schrieb. Auf dem Umschlagbild des Werks von Lorenza Foschini sieht der Mantel dunkelbraun aus, der", "section_level": 1}, {"title": "Zahlen, Fakten.", "content": "Detaillierte Handelszahlen über Rauchwaren finden sich bei", "section_level": 1}], "src_summary": "Otterfelle gelten als die haltbarsten unter den Pelzen, in den Haltbarkeitstabellen für Pelze stehen sie an oberster Stelle. Sie werden im Rauchwarenhandel nach ihrem Herkommen unterschieden. Der ursprünglich in der ganzen Welt zuhause gewesene Otter ist in den meisten Gebieten inzwischen selten geworden. Er fehlt, außer in den Polargebieten, nur in Australien und Polynesien. Der Handel ist fast ganz zum Erliegen gekommen, im Wesentlichen sind nur noch nordamerikanische Otterfelle im Handel, \"die meisten Herkommen unterliegen den Handelsbeschränkungen oder absoluten Handelsverboten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens\". ", "tgt_summary": null, "id": 1510074} {"src_title": "Schild-Rötling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Makroskopische Merkmale.", "content": "Der Hut misst 3,5–12 cm im Durchmesser, ist jung glockenartig geformt und später ausgebreitet mit einem Buckel in der Mitte und oft verbogen. Der kaum geriefte Hutrand ist heruntergebogen und später wellig verbogen und im Alter oft eingerissen. Die Oberfläche ist beige- bis graubraun oder graugelblich, zum Rand hin etwas heller und bei feuchter Witterung deutlich dunkler (rußig braun) gefärbt (Hygrophanität) mit einem radial faserig gestreiften Muster; sie ist außerdem seidig glänzend und kahl. Die Lamellen sind jung weiß bis gräulich und später durch die gereiften Sporen schmutzig rosa gefärbt. Sie stehen untermischt, haben unregelmäßig gekerbte, wellige Schneiden und sind ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Der faserig beschaffene Stiel ist 5–10(–15) cm hoch, 1–2 cm stark, zylindrisch geformt und oft verbogen und gedreht. Er ist oberflächlich fasrig längsgestreift weißlich, seidenglänzend und bei Berührung gilbend. Das Fleisch ist weiß und mit mehl- und gurkenartigem Geruch und mehlartig ranzigem Geschmack mit einem unangenehmen Nachgeschmack.", "section_level": 2}, {"title": "Mikroskopische Merkmale.", "content": "Er hat eckige Sporen, die 8–11 × 7–10 Mikrometer groß sind und als Sporenpulver (fleisch)rosa erscheinen. Diese wachsen zu viert an keulenförmigen Basidienzellen von 30–55 × 10–20 Mikrometern. Sie besitzen keine Zystiden. Schnallenverbindungen sind häufig in allen Teilen des Pilzes. Die Huthaut ist eine Ixocutis aus radial verlaufenden, 2–7 Mikrometer dicken, zylindrischen Hyphen.", "section_level": 2}, {"title": "Artabgrenzung.", "content": "Er gilt als schwer zu unterscheiden und kann auch leicht mit Giftpilzen verwechselt werden. Für Verwechslungen kommen besonders andere Frühlingsrötlinge (Sektion Nolanidea) wie der Gestreifte Frühlings-, der Silbergraue und der Blassbraune Rötling in Frage. Der sehr seltene April-Rötling hat dünneres, geruchloses Fleisch, eine schlankere Form, wenige Schnallenverbindungen im Gewebe und wächst bevorzugt mit Ulmen-Arten. Der Graue Scheidenstreifling (\"Amanita vaginata\") hat weniger Braun-Aspekte in der Farbe der Huthaut, ist nicht hygrophan, hat eine Volva und ist nicht an Obstbäume gebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie, Phänologie und Verbreitung.", "content": "Er bildet Ektomykorrhiza mit Gehölzen aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) wie Schlehe, Weißdorn, Kirsche, Eberesche, Kupfer-Felsenbirne usw. Die Verbindung scheint eher parasitischer als symbiotischer Natur zu sein, da der Pilz in Zellen der Baumwurzeln eindringt und sie weitgehend zerstört. Er soll bei Steinobstbäumen die Schadwirkung von Wurzelfäule durch Pilzbefall mindern können. Er fruchtet in Europa von April bis Juli. Er ist in Europa weitverbreitet und häufig> und auch in Nordamerika und Japan anzutreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Taxonomie.", "content": "Der Pilz wurde schon 1838 von Elias Magnus Fries dem übergeordneten Taxon \"Entoloma\" zugeordnet, welches geschichtlich mit teils unterschiedlichem Rang (Tribus, Untergattung, Gattung) unterschiedlich verortet wurde (unter \"Agaricus\", \"Rhodophyllus\" oder \"Hyporrhodius\"). Er wird heute als Typusart der Sektion \"Nolanidea\" (den Frühlingsrötlingen) in der Untergattung \"Entoloma\" (den Rötlingen im engeren Sinn) in der Gattung \"Entoloma\" (Rötlinge) geführt. Der Schneeweiße Frühlings-Rötling ist vermutlich eine Albino-Form des Schild-Rötlings. Es sind mehrere Varietäten und Formen beschrieben:", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Er ist wohl zumindest roh giftig. Er wird unterschiedlich als giftig, giftverdächtig, gekocht essbar, essbar oder auch als guter Speisepilz beschrieben. Allerdings wurden 2004 erstmals Vergiftungsfälle mit Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen und Frösteln zwei Stunden nach Genuss dokumentiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schild-Rötling oder Festfleischige Frühlings-Rötling (\"Entoloma clypeatum\") ist eine Pilzart aus der Familie der Rötlingsverwandten (Entolomataceae). Er zählt zur Gruppe der „Frühlingsrötlinge“ (Sektion \"Nolanidea\") in der Untergattung \"Entoloma\". Der Blätterpilz lebt mit Bäumen und Sträuchern aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) zusammen, darunter beispielsweise Schlehe, Weißdorn, Kirsche und der Zierstrauch Kupfer-Felsenbirne. Die Pilzfäden dringen jedoch anders als bei anderen Ektomykorrhizapilzen in die Zellen der Feinwurzeln ein und zerstören diese weitgehend. Manche Autoren halten die Fruchtkörper für essbar, andere dagegen als giftverdächtig; eine Schmackhaftigkeit wird oft verneint. Aus der Türkei wurden Vergiftungsfälle bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1876906} {"src_title": "Angriff auf die Weichselbrücke bei Dirschau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historie der Brücken.", "content": "Die Weichselbrücke Dirschau zwischen Dirschau und Marienburg wurde nach zwölf Jahren Bauzeit 1857 vollendet. Sie war eine kombinierte Straßen-Schienen-Brücke. Die Bahnverbindung war strategisch wichtig (Preußische Ostbahn), weil auf ihr der Verkehr nach Königsberg in Ostpreußen lief. Sie war lange Zeit die Stahlträgerbrücke mit der größten Spannweite in Deutschland. Die Mittelsegmente hatten eine Spannweite von 131 m. Die erste Brücke war eine Gitterträgerkonstruktion, von der heute noch Teile existieren. Mit dem zunehmenden Eisenbahnverkehr wurde die Brücke, welche auch von Fuhrwerken und Fußgängern genutzt wurde, zum Nadelöhr und Preußen entschloss sich zum Bau einer zweiten, nur der Bahn vorbehaltenen Brücke. Diese wurde zwischen 1888 und 1891 mit Linsenträgern errichtet. Von ihr existiert heute nichts mehr. Zwischen 1910 und 1912 wurden die Brücken um 250 m verlängert, um den Weichselhochwassern mehr Durchlass zu ermöglichen. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel die Brücke auf Grund der Schaffung des polnischen Korridors an Polen. Der Schienenweg von der nun polnischen Brücke bis zum ostpreußischen Marienburg verlief 16 km auf dem Gebiet des Freistaates Danzig, bis er kurz vor Marienburg auf deutsches Hoheitsgebiet in Ostpreußen wechselte. Bahntechnisch wurde in Marienburg die Bespannung der Züge zum polnischen Korridor auf polnische Lokomotiven mit polnischem Personal vollzogen. Der Betrieb auf dem Streckenabschnitt über Danziger Gebiet wurde von polnischem Personal sichergestellt. Das Weichselufer war die Grenze nach Polen, die Brücke selbst stand schon auf polnischem Hoheitsgebiet. Güterzüge wurden im hinter der Brücke befindlichen polnischen Dirschau für die Fahrt (ca. 100 km) durch den polnischen Korridor verplombt.", "section_level": 1}, {"title": "Der Angriffsplan.", "content": "Die Brücken waren von strategisch großer Bedeutung, insbesondere mit Hinblick auf die geplante Offensive nach Osten. Hitler wies am 8. August 1939 das Oberkommando der Wehrmacht an: „Bei allen Angriffsmaßnahmen gegen Polen steht die Wahrung der Überraschung für die Inbesitznahme der Weichselbrücken im Vordergrund.“ Die polnische Regierung hatte wegen der sich abzeichnenden Kriegsgefahr mit Deutschland Anfang August 1939 die Brücke mit Toren, Schienensperren und Sprengladungen versehen lassen. Dies blieb der deutschen Aufklärung nicht verborgen. Es wurde eine Kommandoaktion geplant. Ein planmäßiger deutscher Güterzug sollte die Brücke unmittelbar vor Kriegsbeginn überfahren und somit für die Öffnung der Sperren und Tore sorgen. Deutsche Schlachtflieger sollten die Zündkabel mit Kriegsbeginn zerbomben und den Unterstand, aus dem heraus die Zündung erfolgen würde, vernichten. Die dazu abgeordneten Ju-87-Piloten fuhren mehrmals als Passagiere in regulären Zügen mit, um sich die örtlichen Gegebenheiten einzuprägen. Unmittelbar nach der Zerstörung der Zündkabel sollten in dem scheinbar regulären Güterzug verborgene Pioniereinheiten die Sprengkapseln unschädlich machen und die an der Brücke befindlichen Verteidiger ausschalten. Ein dem Güterzug unmittelbar nachfolgender Panzerzug sollte mit seiner Feuerkraft die weiteren polnischen Verteidiger außer Gefecht setzen und die Brücke bis zum Eintreffen regulärer deutscher Verbände der Wehrmacht gegen mögliche Entsatzangriffe halten.", "section_level": 1}, {"title": "Der Angriff.", "content": "Der polnischen Verwaltung wurde für den 1. September 1939 der aus 65 Wagen bestehende planmäßige deutsche Güterzug 963 gemeldet. Mit ihm wurde die deutsche Pioniereinheit 41 eingeschleust. Um 3:08 Uhr trat der Zug scheinbar aus Ostpreußen kommend seine Fahrt ins Reich an. In Marienburg wurde die Lok gewechselt. Auf der nun polnischen Lok verrichteten jedoch deutsche Eisenbahner in polnischen Uniformen ihren Dienst. Die polnischen Bahnangestellten wurden ermordet und waren somit die ersten Toten in diesem noch nicht erklärten Krieg. Auf der weiteren Fahrt folgte dem planmäßigen Güterzug der Panzerzug. Damit dieser Panzerzug auf dem zu Danzig gehörenden und von polnischen Eisenbahnern überwachten Streckenabschnitt nicht gemeldet wurde, wurden auf der Strecke alle polnischen Streckenposten von aus Danzig operierenden Kommandogruppen festgesetzt und zum Großteil ermordet. In Simonsdorf wurde ein polnischer Beamter misstrauisch und begann, die Fracht- und Transitpapiere zu prüfen. Dies spielte zwar den Deutschen in die Hand, mussten sie zur Einhaltung des Zeitplanes doch 15 Minuten Verspätung einfahren, andererseits entglitt den Deutschen so zunehmend der Einfluss auf den Zeitplan. Der Abstand zum nachfolgenden Panzerzug schwand und der gesamte Plan drohte aufzufliegen. Die Kommandoeinheiten in den besetzten polnischen Kontrollposten auf dem Danziger Gebiet reagierten panisch und erschossen 20 bereits überwältigte polnische Bahn- und Zollbeamte. Ein polnischer Bahnarbeiter konnte aber die Wachen an der Brücke noch warnen, bevor er während seines Anrufs erschossen wurde. Die polnischen Verteidiger schlossen sofort die Tore, installierten die Sperren und bereiteten sich auf die Sprengung der Brücke vor. Die Verzögerung in Simonsdorf war für den Kommandotrupp kritisch, aber dieser lag gerade noch im Zeitplan. Spätestens um 4:45 Uhr musste der Zug die Brücke überfahren. Dies schien noch machbar, jedoch übersah die Pioniereinheit unter der Führung von Leutnant Hacken, dass nach der Warnung aufgrund der Sperren und der geschlossenen Tore die Brücke nicht mehr befahren werden konnte. Um 4:26 Uhr starteten drei Ju 87 B-1 in Elbing. Um 4:33 Uhr zerstörten sie die Zündkabel zur Brücke und den Unterstand, von dem aus die Sprengung durchgeführt werden sollte. Die ersten Bomben auf Polen warf Oberleutnant Bruno Dilley somit zwölf Minuten vor dem offiziellen Kriegsbeginn, den der Beschuss der Westerplatte um 4.45 Uhr durch das Schulschiff \"Schleswig-Holstein\" einleitete. Den Zügen blieb die Zufahrt zur Brücke verwehrt. Die installierten Sperren und die geschlossenen Tore der Brücke verhinderten den Einsatz des Kommandotrupps und des ihm folgenden Panzerzuges. Da der Güterzug die Brücke nicht wie geplant überfahren konnte, kam der Panzerzug hinter ihm schon vor der Brücke zum Stehen und konnte so seine Feuerkraft nicht wirkungsvoll einsetzen. 100 m vor der Brücke verließen die deutschen Truppen den Güterzug, konnten sich der Brücke aber nicht erfolgreich nähern. Den polnischen Verteidigern gelang es inzwischen, neue Verbindungen zu den Sprengladungen zu schaffen. Um 6:10 Uhr gelang es ihnen, den ersten Lisauer Brückenpfeiler zu sprengen, um 6:40 Uhr auch den ersten auf Dirschauer Seite. Die ersten beiden Felder jeder Seite der Brücke stürzten in den Fluss. Truppen der Wehrmacht nahmen die zerstörten Brücken einen Tag später ein. Bis zum 15. Oktober installierten deutsche Pioniereinheiten eine einspurige Notbrücke für den Bahnverkehr. Ein Jahr nach der Sprengung ging die neue zweigleisige Brücke in Betrieb, bevor sie von deutschen Truppen am Abend des 8. März 1945 auf dem Rückzug fast komplett gesprengt wurde. Die heutige Weichselbahnbrücke entstand einige Meter entfernt von den alten Brücken. Die Straßenbrücke enthält auch heute noch Teile der alten Kastenbrücke von 1857, Teile einer britischen Notbrücke und weitere provisorische Teile. Die alte Brücke ist inzwischen sehr sanierungsbedürftig und darf nur noch von Fußgängern überquert werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Angriff auf die Weichselbrücke bei Dirschau in Polen war eine Kommandoaktion der deutschen Wehrmacht am Morgen des 1. September 1939. An diesem Tag begann der Zweite Weltkrieg.", "tgt_summary": null, "id": 1986502} {"src_title": "Lac Guillaume-Delisle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Topographie des Lac Guillaume-Delisle ist das Ergebnis zweier geologischer Verwerfungen, welche parallel zur Küste verlaufen. Die resultierenden Verschiebungen führten zur Bildung von Kliffen, die das Westufer des Lac Guillaume-Delisle dominieren. Am Westufer befinden sich hohe Felswände aus Sedimentgestein, die steil aus dem brackigen Wasser emporragen. Dieses ungewöhnliche Küstenrelief aus asymmetrischen Hügeln wird von den \"Hudsonian Cuestas\" gebildet, dem höchsten Schichtstufensystem in Québec. Es gibt lediglich eine schmale Unterbrechung dieser Hügelkette im äußersten Südwesten des Lac Guillaume-Delisle, der so genannte \"\"Le Goulet\"\" (frz. für „Engpass“ oder „Flaschenhals“), welche ein 5 km langes kataklinales Tal darstellt, welches etwa 300 m breit ist und von 200 m hohen Felswänden eingerahmt ist. Große Wassermassen zwängen sich aufgrund der Gezeitenströme durch diesen Kanal und führen zu Höhendifferenzen in den Wasserspiegeln von bis zu 50 cm. Die Passage bleibt das ganze Jahr über eisfrei. Das Ostufer des Lac Guillaume-Delisle steigt flacher an und besteht überwiegend aus dem Gestein des Kanadischen Schilds, welcher vielerorts von einer Basaltschicht überdeckt wird. Mehrere große Flüsse, darunter Rivière à l’Eau Claire, Rivière au Caribou, Rivière De Troyes und Rivière du Nord, münden in die Bucht. Diese Flüsse weisen typischerweise an ihren Mündungen starke Stromschnellen oder Wasserfälle auf. \"Point Pamiallualuk\" ist ein schmaler Felsausläufer, der 2 km in die Hudson Bay hineinragt, unmittelbar nördlich des Le Goulet. Hier trifft der nach Norden fließende Gezeitenstrom der Hudson Bay auf eine schwächere Gegenströmung, was zu Verwirbelungen führt, die durch starke Winde noch verstärkt werden können. An der Südküste der Bucht befinden sich Überreste des aufgegebenen Handelspostens der Hudson’s Bay Company namens \"Fort Richmond\", welche in den Jahren 1750 bis 1759 und 1921 bis 1927 bestand.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1744 fuhr Thomas Mitchell, Kapitän eines kleinen Schiffes der Hudson’s Bay Company (HBC) in die Bucht und gab ihr den Namen \"Sir Atwell's Lake\", höchstwahrscheinlich zu Ehren des HBC Deputy Governor Sir Atwell Lake, dessen Nachname \"Lake\" jedoch für Verwirrung sorgte. Mitchell notierte im selben Jahr auch die Ortsbezeichnung \"Winipeq\", die von den Innu verwendet wurde. Die Landkarte von William Coats (1749) identifizierte den See unter dem Cree-Namen \"Artiwinipeck\" und auf Englisch als \"Sir Atwell's Lake\". 1750 errichtete die Hudson’s Bay Company einen Handelsposten auf einer Insel namens \"Factory Island\" vor der Südküste des Sees. Wegen der geringen Wirtschaftlichkeit wurde dieser 1759 schon wieder aufgegeben. Später erhielt die Bucht weitere Namen: \"Winipeke Bay\", \"Hazard Gulf\", \"Gulf of Richmond\" und \"Richmond Bay\" bis schließlich 1905 die Geography Commission of Canada die Bezeichnung \"Richmond Gulf\" akzeptierte. 1962 entschied die Regierung von Québec, Orten im nördlichen Québec französische Namen zu geben, so dass die Bucht von dann ab \"Lac Guillaume-Delisle\", zu Ehren des französischen Kartographen Guillaume Delisle (1675–1726), hieß.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Die vielen Flüsse, die in die Bucht fließen, verursachen das brackige Wasser, welches Lebensraum für Bachsaiblinge, Coregoninae, Belugawale und Robben bildet. Viele Vogelarten, darunter Seetaucher, Eiderenten und Wanderfalken brüten hier in den Sommermonaten. Es gibt in der umgebenden Tundra vereinzelt Schwarzfichten und Lärchen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lac Guillaume-Delisle (, Innu-Sprache: \"Tasiujaq\" („das wie ein See aussieht“)) ist eine 712 km2 große dreieckförmige Inlandsbucht an der Ostküste der Hudson Bay knapp oberhalb des 56. nördlichen Breitengrads in der Region Nunavik in der zur kanadischen Provinz Québec gehörenden Verwaltungsregion Nord-du-Québec. Die Inlandsbucht wird oft auch als Golf, Ästuar oder See bezeichnet, da sie durch einen natürlichen Kanal mit dem offenen Meer verbunden ist und damit fjordähnlichen Charakter mit leichten Gezeiten und brackigem Wasser aufweist. Die Längsausdehnung beträgt 61 km, die Breite 22 km. ", "tgt_summary": null, "id": 2280096} {"src_title": "Dedo von Schenck (General)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Eltern waren der Rittmeister \"Friedrich Wilhelm von Schenck\" (* 28. Mai 1815; † 17. Januar 1859) und dessen Ehefrau \"Ida Henriette von Grollmann\" (* 19. Mai 1815; † 28. Oktober 1900). Schenck trat am 1. Mai 1870 als Kadett in die Marine des Norddeutschen Bundes ein. Aus dieser schied er nach zweieinhalb Monaten wieder aus und trat am 19. Juli 1870 als Fahnenjunker in das Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2 in Berlin ein. Mit diesem beteilige er sich am Deutsch-Französischen Krieg und wurde in dessen Verlauf am 16. September 1870 zum Fähnrich sowie am 18. Oktober 1870 zum Sekondeleutnant befördert. Nach Kriegsende versah er Dienst in seinem Regiment, wurde vom 1. bis 30. Mai 1873 zur Militär-Schießschule, vom 30. September 1874 bis 1. März 1875 zur Handwaffen-Revisions-Kommission sowie vom 1. März bis 1. August 1875 zur Militär-Turnanstalt kommandiert. Am 1. November desselben Jahres ernannte man Schenck zum Adjutant des III. Bataillons und kommandierte ihn vom 1. Oktober 1878 bis 3. Juli 1879 an die Preußische Kriegsakademie. Nach seiner Rückkehr wurde er, nunmehr seit 26. November 1878 Premierleutnant, als Regimentsadjutant verwendet, bevor Schenck am 24. September 1881 als Adjutant zur 4. Garde-Infanterie-Brigade kam. Von hier folgte am 1. Mai 1883 die Kommandierung in den Großen Generalstab und am 12. Februar 1884 ernannte man Schenck unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Kompaniechef in seinem Stammregiment. Diese Stellung übte er bis zum 30. September 1893 aus und wurde dann als Major (seit 31. Mai 1891) Kommandeur des IV. Bataillons. Vom 16. Juni 1894 bis 15. Februar 1899 war Schenck Kommandeur des I. Bataillons, ehe er dann als Oberstleutnant in den Regimentsstab aufrückte. Am 18. April 1901 beauftragte man Schenck mit der Führung des Regiments und ernannte ihn schließlich unter zeitgleicher Beförderung zum Oberst am 18. Mai 1901 zum Regimentskommandeur. Diesen Posten gab er am 27. Januar 1905 ab und fungierte in der Folgezeit als Inspekteur der Infanterieschulen. Am 22. April 1904 erhielt Schenck seine Beförderung zum Generalmajor und als solcher war er zugleich vom 27. April bis 8. Juli 1905 im Zuge der Ersten Marokkokrise der Deutschen Sondergesandtschaft in Marokko zugeteilt. Man beauftragte ihn dann am 5. März 1908 mit der Führung der 2. Garde-Division und ernannte ihn am 4. April 1908 unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant zum Divisionskommandeur. Von diesem Kommando entband man Schenck am 1. April 1909, ernannte ihn zum Generaladjutant des Kaisers und kommandierte ihn gleichzeitig zunächst zur Dienstleistung beim Kronprinzen. Unter Beibehaltung seiner Stellung als Generaladjutant übernahm Schenck am 6. Oktober 1911 die 14. Division, die er für ein Jahr kommandierte. Nachdem man ihn am 13. September 1912 zum General der Infanterie befördert hatte, folgte die Ernennung zum Kommandierenden General des XVIII. Armee-Korps in Frankfurt am Main. Dort machte er vor allem aufgrund seiner Abneigung gegenüber der Sozialdemokratie negative Schlagzeilen, was von lokalen Politikern wie auch im Reichstag aufgegriffen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Diese Stellung behielt Schenck mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs bei. Im Verband mit der 4. Armee unter dem Oberbefehl des Herzogs Albrecht von Württemberg rückte das Korps in Belgien ein und beteiligte sich an der Schlacht bei Neufchâteau. Von dort rückte er nach weiteren Kämpfen in Frankreich ein und focht an der Maas sowie an der Marne. Anschließend kam das Korps, nunmehr der 2. Armee unterstellt, vor Reims zum Einsatz. Anfang 1916 kam das Korps zur 5. Armee unter Kronprinz Wilhelm und beteiligte sich an der Offensive gegen Verdun. In der folgenden Schlacht um Verdun konnte sich Schenck mehrfach auszeichnen. Mitte September 1916 kam das Korps dann zur 1. Armee und kämpfte mit diesem in der Schlacht an der Somme. Nach schweren Verlusten wurde es aus der Front gezogen und der Armeeabteilung Strantz zugeteilt. Nach Kämpfen an der Maas und bei St. Mihiel wurde kam es erneut, diesmal im Verbund mit der 2. Armee, an der Somme zum Einsatz. Am 24. Januar 1917 wurde Schenck von seinem Posten abberufen, zu den Offizieren von der Armee überführt und gleichzeitig à la suite des Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 gestellt. Kurz darauf wurde er am 12. Februar 1917 unter Belassung in seiner Stellung als Generaladjutant zur Disposition gestellt. Er verstarb nach kurzer Krankheit in Wiesbaden.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Er heiratete am 2. Oktober 1884 in Berlin \"Katharina Wilhelmine Helene Charlotte Auguste Hedwig von Wardenberg\" (* 18. April 1865), Tochter des Generals August von Württemberg. Das Paar hatte mehrere Kinder:", "section_level": 2}], "src_summary": "Dedo Heinrich Karl von Schenck (* 11. Februar 1853 auf Schloss Mansfeld, Provinz Sachsen; † 28. April 1918 in Wiesbaden) war ein preußischer General der Infanterie sowie Generaladjutant von Kaiser Wilhelm II.", "tgt_summary": null, "id": 993222} {"src_title": "Slavko Vraneš", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Seit 1997 befand sich Vraneš in der Ausbildung bei \"KK FMP Železnik\" in der Hauptstadt Belgrad. Im Jahr 2000 machte er Probetrainings in der Türkei und wurde von \"Efes Pilsen SK\" aus Istanbul verpflichtet, die ihn jedoch nicht in Meisterschaftsspielen einsetzten. Im Januar 2001 absolvierte Vraneš acht Spiele für \"KK Budućnost\" aus Podgorica in der neu geschaffenen Adria-Liga (ABA). Anschließend kehrte er in die Türkei zurück und wurde an den türkischen Zweitligisten aus Antalya ausgeliehen. In der Saison 2002/03 war er wieder für KK Budućnost im Einsatz. Beim NBA-Draft 2003 wählten ihn die New York Knicks als 39. Spieler insgesamt aus, setzten ihn der darauffolgenden Saison nicht ein, sonst stattdessen auf die \"Injury List\". Ende Dezember 2003 entließ man Vraneš schließlich aus dem Vertrag und dieser unterschrieb schließlich als \"Free Agent\" einen Zehn-Tages-Vertrag bei den Portland Trail Blazers, für die er bei einem Einsatz knapp drei Minuten auf dem Feld stand. Damit konnte sich Vraneš einen Eintrag in der Liste der zehn größten NBA-Spieler aller Zeiten sichern. Ende Januar 2004 unterschrieb Vraneš schließlich einen Vertrag bei \"KK Crvena zvezda\" (dt.: KK Roter Stern) in Belgrad einen Vertrag, wo er wiederum nur in der ABA eingesetzt wurde. In der folgenden Spielzeit kehrte er in die montenegrinische Hauptstadt Podgorica zurück und spielte die folgenden drei Spielzeiten für KK Budućnost, mit dem er nach der Trennung von Serbien in der Premierensaison der montenegrinischen Meisterschaft das nationale Double gewann. Anschließend wurde er vom serbischen Serienmeister \"KK Partizan Belgrad\" verpflichtet, mit denen er dreimal in Folge das Triple aus nationaler Meisterschaft und Pokalgewinn sowie Meisterschaft der ABA gewann. In der höchsten europäischen Spielklasse ULEB Euroleague schied man zweimal in den Viertelfinal-Play-offs aus, bevor man in der ULEB Euroleague 2009/10 das in Paris ausgetragene Final Four erreichte, erstmals seitdem die ULEB die Euroleague organisiert. Beim Endturnier selbst verlor man unglücklich beide Spiele nach Verlängerung und wurde Vierter. Für die Saison 2010/11 wechselte er zum russischen Verein UNICS aus Kazan, mit dem er in der regulären Saison in der russischen PBL den ersten Platz belegen konnte. In der Halbfinalserie der Play-offs scheiterte man an BK Chimki und konnte in einer Serie um den dritten Platz Lokomotiw Kuban aus Krasnodar besiegen. Auch in der rein osteuropäischen VTB United League 2011 scheiterte man im Halbfinale des Final Four-Turniers am späteren Titelträger BK Chimki und wurde Dritter nach einem Sieg über den ukrainischen Meister BK Asowmasch Mariupol. Dafür war man letztendlich im Eurocup 2010/11 siegreich und konnte mit dem Titelgewinn den größten internationalen Erfolg des Vereins erreichen. Vraneš selbst wurde nach der Zwischenrunde im Eurocup nicht mehr eingesetzt. Mit der montenegrinischen Nationalmannschaft nahm Vraneš an der EM-Endrunde 2011 in Litauen teil, wo man nach einem Auftaktsieg in der Verlängerung gegen den späteren Halbfinalisten Mazedonien die restlichen vier Vorrundenspiele verlor und frühzeitig ausschied. In der Saison 2011/12 war er für den iranischen Verein \"Sanaye Petrochimi\" aus Bandar-e Mahschahr an der Golfküste aktiv. Für die Play-offs der iranischen Meisterschaft wechselte er zum Titelverteidiger Mahram aus der Hauptstadt Teheran. Nachdem er in der Saison 2012/13 nur zum Saisonende hin für den serbischen Verein KK Metalac aus Valjevo aktiv gewesen war, wechselte er für die Saison 2013/14 erneut in den Iran, wo er für Zob Ahan aus Isfahan aktiv wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Slavko Vraneš (; * 30. Januar 1983 in Pljevlja, SFR Jugoslawien) ist ein montenegrinischer Basketballspieler. Mit seiner Größe von 2,26 m ist er derzeit einer der größten professionellen Basketballspieler. In seiner Jugend- und Juniorenzeit spielte er für verschiedene Vereine in seinem Heimatland und der Türkei. 2003 wurde er vom NBA-Klub New York Knicks gedraftet und hatte im Januar 2004 einen Einsatz in der NBA für die Portland Trail Blazers. Anschließend kehrte er in seine Heimat zurück und spielte sechs Jahre in Serbien und Montenegro. In der Saison 2010/11 hatte er einen Vertrag bei UNICS im russischen Kasan, mit dem er Eurocup 2010/11 gewann. Bei der Endrunde der Basketball-Europameisterschaft 2011 in Litauen war er für die montenegrinische Basketballnationalmannschaft im Einsatz.", "tgt_summary": null, "id": 1812190} {"src_title": "Anton Galeazzo Bentivoglio", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Anton Galeazzo I. stammte aus der Familie Bentivoglio, die sich der Tradition nach von Enzio von Hohenstaufen, König von Sardinien (1239–1249/72), einem außerehelichen Sohn von Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen ableitet, der während seiner dreiundzwanzigjährigen „ritterlichen“ Gefangenschaft in dem nach ihm benannten „Palazzo di Re Enzo“ in Bologna eine Beziehung zu einem Mädchen aus Bologna unterhielt, aus der der Stammvater des Hauses Bentivoglio entsprungen sein soll. Den Namen soll er von den Worten haben, mit denen König Enzio seine Geliebte zu begrüßen pflegte: „amor mio, ben ti voglio“ (Meine Liebe, ich habe Dich gerne) Die Familie stammt jedoch vermutlich aus dem gleichnamigen Ort Bentivoglio in der Provinz Bologna, dessen Kastell die Familie auch später noch als ihren bevorzugten Wohnort außerhalb von Bologna benützte. Die Familie zählte zum Patriziat der Stadt Bologna, besaß Häuser in der Stadt und auch Ländereien in der Umgebung. Viele ihrer Angehörigen waren Mitglieder der Zunft der Notare, die als adelig galten. Der Vater von Anton Galeazzo I. war Giovanni I. Bentivoglio (* ca. 1358, † 26. Juni 1402 in Bologna), Patrizier von Bologna, dem es nach einem Umsturz der Regierung gelang, sich für kurze Zeit – vom 14. März 1401 bis zum 28. Juni 1402 – zum Herren von Bologna zu machen. Er verwirkte jedoch seine Herrschaft, durch einen Wechsel der außenpolitischen Allianz von Mailand zu Florenz, die zu einer militärischen Niederlage und in der Folge zu einem Aufstand in Bologna führte, die seine inneren Feinde dazu benützten, ihn zu stürzen und zu ermorden. Bezüglich der Mutter von Anton Galeazzo steht nicht fest, ob er ein Sohn aus der ersten Ehe seines Vaters mit Elisabetta di Castel San Pietro oder aus dessen zweiter Ehe mit Margherita Guidotti stammt.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tod des Vaters und Ende der Republik.", "content": "Der Tod seines Vaters im Jahre 1402 bedeutete nicht nur das vorübergehende Ende der Herrschaft des Hauses Bentivoglio über Bologna, und damit den Verlust der Möglichkeit für Anton Galeazzo auf diesen als Herr von Bologna nachfolgen zu können, sondern auch das – gleichfalls vorübergehende – Ende der freien Republik Bologna, die seit 1376 nur ein knappes Vierteljahrhundert gedauert hatte. Bologna kehrte mit dem Sturz von Giovanni I. Bentivoglio nach einem einjährigen Intervall unter der Dominanz der Visconti wieder unter die direkte Kontrolle des Papstes zurück. Anton Galeazzo erlebte als Siebzehnjähriger das schmähliche Ende seines Vaters, war selbst bedroht, fand jedoch Aufnahme und Schutz bei der bolgneser Patrizierfamilie Malvezzi die ihn in der Burg Welfenstein (Castel Guelfo) in der Provinz Bozen (Bolzano) auf österreichischem Gebiet in Sicherheit brachte. Die Herrschaft seines Vaters, sein heroischer Kampf und seine Ermordung durch persönliche Gegner in Bologna verklärten später dessen Bild in der Bevölkerung, indem er nicht mehr als Tyrann, sondern als Vorkämpfer städtischer Freiheit gegen die päpstliche Fremdherrschaft angesehen wurde. Dies kam Anton Galeazzo nach seiner Rückkehr zugute, da mit den Jahren sein Ansehen und sein politischer Einfluss in Bologna wuchsen.", "section_level": 2}, {"title": "Bologna als päpstliche Residenzstadt.", "content": "Durch eine bemerkenswerte Wende verwandelte sich Bologna nach dem Sturz von Giovanni I. Bentivoglio aus einem Zentrum bürgerlicher Freiheit und des Aufstandes gegen das Kirchenregiment in ein Zentrum päpstlicher Macht. Ursache dafür war nicht zuletzt ein Student namens Baldassare Cossa, der Sohn des Grafen von Troia (im Königreich Neapel), der an der berühmten Juristenfakultät in Bologna studierte. Er wandte sich anschließend dem Kriegsdienst zu, entschloss sich aber später zu einer kirchlichen Karriere. Er wurde 1402 als Laie zum Kardinal erhoben und – kehrte nach der Ermordung von Giovanni I. Bentivoglio – des Vaters von Anton Galeazzo – 1402 in sein geliebtes Bologna als päpstlicher Vikar zurück, wo er mit Geschick die bürgerlichen Freiheiten beschränkte und die Stadt wieder der direkten Regierung durch die Kirche unterwarf. Auf Betreiben von Kardinal Cossa wurde am Konzil von Pisa neben dem römischen Papst und dem von Avignon ein dritter Papst, Alexander V. (Pietro Philargi von Candia) (1409–1410) gewählt. Dieser residierte als Gegenpapst hauptsächlich in Bologna und verstarb am 3. Mai 1410 im Kloster S. Maria dei Crociferi bei Bologna. Als sein Nachfolger wurde 1410 niemand anderer als der päpstliche Vikar von Bologna, Kardinal Baldassare Cossa gewählt, der daraufhin am 24. Mai 1410 die Priesterweihe empfing, am nächsten Tag zum Bischof geweiht und zum Papst gekrönt wurde. Er nahm den Namen Johannes XXIII. an und wählte als seine vorläufige Residenz die Stadt Bologna. Dies nicht zuletzt, da die traditionellen Residenzstädte der Päpste – Rom und Avignon – durch andere Päpste besetzt waren. In Rom residierte damals Gregor XII. (Angelo Correr) als Papst (1406–1415) und in Avignon Benedikt XIII. (Pedro Martinez de Luna y Gotor) als Gegenpapst (1394–1423). Für die turbulenten und freiheitsbedürftigen Bürger von Bologna war dies vielleicht zu viel an päpstlicher Herrschaft, da es im Jahr 1411 dort zu einem Volksaufstand gegen das kirchliche Regiment kam. Die Revolte wurde jedoch vom Patriziat der Stadt – unter der überraschenden Mitwirkung von Anton Galeazzo Bentivoglio – niedergeworfen. Auch hier gab es somit eine Wende, da sich der Sohn des Rebellen gegen das Kirchenregiment in eine Stütze ebendieses Systems verwandelte. Dabei dürfte der Beitrag von Anton Galeazzo sogar entscheidend gewesen sein, da ihm Papst Johannes XXIII. am 16. November 1412 die sehr erheblichen Einkünfte aus der jährlichen Steuer übertrug, die die jüdische Gemeinde jährlich an den Stadtherren abzuliefern hatte und auch die Abgaben, die von anderen Händlern für ihre Geschäfte in Bologna zu bezahlen waren. Inzwischen setzte Antongaleazzo seine juristische Ausbildung an der Universität Bologna fort, die er am 3. April 1414 abschloss. Seine Aufmerksamkeit war damals jedoch nicht ausschließlich den Studien gewidmet, sondern galt auch einer jungen Dame, die seine Geliebte war. Da diese nicht nur ihm, sondern auch seinem besten Freund, Gaspare Malvezzi nahestand, kam es, als diese 1413 einen Sohn gebar zum Streit über die Vaterschaft. Um unter Freunden die Sache auszumachen, beschlossen sie, um das Kind zu würfeln. Anton Galeazzo gewann und betrachtete seitdem den Knaben, den er Annibale nach Hannibal – dem karthagischen Feldherren und Kämpfer gegen die römische Vorherrschaft – nannte, als seinen Sohn und Erben.", "section_level": 2}, {"title": "Beziehung zum Gegenpapst Johannes XXIII..", "content": "Um die schlimme Lage der Kirche – gleichzeitig drei Päpste – zu klären veranlasste König Sigismund (* 1368, † 1437) (Gegen-)Papst Johannes XXIII., das Konzil von Konstanz (1414–1418) einzuberufen. Dort waren heikle Rechtsfragen – insbesondere über die jeweilige Legitimation der drei Päpste – zu klären. Johannes XXIII. benötigte daher die besten Juristen, um sich dort selbst behaupten zu können. Anton Galeazzo war mit dem neu gewählten Papst aus dessen Zeit in Bologna bestens bekannt und wurde als Jurist geschätzt, wurde daher mit Battista Canetoli als einer der Rechtsgelehrten ausgewählt, die Johannes XXIII. 1414 auf dem Weg zum Konzil von Konstanz begleiteten. Unterwegs stürzte der Wagen des Papstes am Arlbergpass um, was als böses Omen gedeutet wurde. In der Chronik des Ulrich von Richental findet sich eine Darstellung des Zwischenfalles, wobei auch einige seiner Begleiter dargestellt sind. Möglicherweise wurde dabei auch Anton Galeazzo abgebildet. Trotz tatkräftiger juristischer Unterstützung durch Anton Galeazzo gelang es Johannes XXIII. am Konzil von Konstanz nicht, die Absetzung seiner Konkurrenten – Papst Gregor XII. und den Gegenpapst Benedikt XIII. – zu erreichen. Da zur Bereinigung eine weitere Papstwahl vorgesehen war, floh er, um sein Amt zu behalten, heimlich als Knappe verkleidet nach Schaffhausen, wurde jedoch am 29. April 1415 in Freiburg im Breisgau gefangen und vom Reichsvikar Ludwig III. Kurfürst von der Pfalz in Haft genommen und Ende Mai vom Konzil für abgesetzt erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr der Republik.", "content": "Auf diese Nachricht hin erinnerte sich Anton Galeazzo Bentivoglio an die freiheitlichen Ideen und kehrte gemeinsam mit Battista Canetoli eilig nach Bologna zurück um dort – unterstützt von seinen Verwandten, wie den Malvezzi – am 3. März 1416 neuerlich eine freie Republik auszurufen. Der vom gestürzten Gegenpapst Johannes XXIII. eingesetzte Vikar von Bologna wurde aus dem Palazzo Commune verjagt, im Palazzo Bentivoglio eingesperrt und anschließend aus der Stadt eskortiert. Für vier Jahre war Bologna wieder eine freie Bürgerrepublik. Wegen seiner führenden Rolle bei der Wiedererrichtung der Republik wurde Anton Galeazzo wurde am 3. März 1416 nicht nur zum Mitglied der Stadtregierung, der „Sechzehn“, sondern zum Haupt der Regierung der Reformatoren gewählt. Dieser neuerliche Abfall vom Kirchenregiment blieb naturgemäß nicht ohne Folgen, da bald darauf eine päpstliche Armee unter dem Kommando des Condottiere Andrea Fortebracci, genannt Braccio da Montone (* 1368; † 1424) nach Bologna entsandt wurde, um das päpstliche Regiment wiederherzustellen. Angesichts der drohenden Belagerung entschloss sich die Stadt, zu verhandeln. Anton Galeazzo wurde mit einer fünfköpfigen Delegation ausgesandt, um mit dem Kommandanten des päpstlichen Heeres zu verhandeln. Wesentlich war, dass Anton Galeazzo mit Braccio da Montone persönlich befreundet war, es gelang ihm daher, in den Verhandlungen zu erreichen, dass das republikanische Stadtregiment nicht beseitigt, sondern toleriert wurde. Dies wohl unter formeller Anerkennung der päpstlichen Souveränität. Beruflich wirkte Anton Galeazzo in den Jahren 1418 bis 1420 als Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Bologna und hielt dort, wie Eintragungen im „Liber Secretus Juris Civilis“ zu entnehmen ist, Vorlesungen über Bürgerliches Recht. Im Jahr 1420wurde er zum „Priore del Colegio dei Giuristi“ (Etwa: Dekan der Juristenfakultät) gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Herr von Bologna.", "content": "Anton Galeazzo beschränkte sich jedoch nicht auf seine akademische Laufbahn, sondern war bemüht, seinen Einfluss in der Stadtregierung ständig zu erweitern. Er stützte sich dabei insbesondere auf seinen Kollegen, Battista Canetoli. Im Jahre 1420 kam es jedoch zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden, die in eine offene Rivalität ausarteten. Anton Galeazzo beschloss daher, dem Vorbild seines Vaters zu folgen und die Alleinherrschaft in Bologna zu erringen. Er sammelte daher seine Freunde und Klienten um sich, verstärkte sich durch zurückberufene Exilanten und erstürmte mit Bewaffneten den Regierungssitz, den Palazzo Commune. Canetoli eilte daraufhin mit seinen Bewaffneten auf den Hauptplatz und versuchte mit dem Ruf „ Viva el populo e li arti“ (Es lebe das Volk und die Zünfte) die Bevölkerung zur Vertreibung des Anton Galeazzo aus dem Palazzo Commune zu veranlassen. Es kam zu einem blutigen Handgemenge, in dem jedoch Anton Galeazzo und seine Freunde siegreich blieben. Dies nicht zuletzt, da ihn seine Schwester, Giovanna Bentivoglio, die Ehefrau von Gaspare Malvezzi, aktiv unterstützte, indem sie ihre Leute persönlich bewaffnete und in den Kampf schickte, um ihrem Bruder zu helfen. Dies trug ihr einen Ehrenplatz in der Darstellung berühmter Frauen des Sabadino degli Arienti ein, der selbst einer ihrer Kämpfer war. Damit hatte Anton Galeazzo sein Ziel erreicht: er war wie sein Vater alleiniger Herr von Bologna. Er nützte diese Machtposition, um seine Gegner – insbesondere die Canetoli aus der Stadt zu verbannen.", "section_level": 2}, {"title": "Verzicht auf Bologna.", "content": "Seine Herrschaft sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein. Das Papsttum hatte sich inzwischen auf dem Konzil von Konstanz aus dem dreifachen Schisma durch die 1417 erfolgte Wahl von Oddo Colonna aus dem Haus Genazzano zum Papst Martin V. (1417–1431) gelöst. Dieser war energisch und entschlossen, die Herrschaftsrechte der Kirche durchzusetzen und damit auch Bologna neuerlich unmittelbar der Kontrolle des Heiligen Stuhles zu unterstellen. Als er von der Machtergreifung Anton Galeazzos erfuhr, sandte er eine Gesandtschaft nach Bologna die verlangte, die Regierung direkt dem Papst zu unterstellen oder Interdikt und Belagerung zu riskieren. Anton Galeazzo, der neue Signore von Bologna, kannte die Wankelmütigkeit seiner Mitbürger und wusste daher, dass sie ihn angesichts der bestehenden Drohung im Stich lassen würden, beschloss daher zu verhandeln. Dank der Vermittlung seines Freundes Braccio da Montone konnte ein Kompromiss erreicht werden. Er verzichtete auf die Herrschaft in Bologna erhielt dafür Castel Bolognese in der Provinz Ravenna zwischen Imola und Faenza als päpstliches Lehen. Noch im Sommer 1420 zog er sich mit seiner Familie in die dortige Burg zurück, die von der Stadt Bologna ab 1389 als militärischer Vorposten gegen das feindliche Faenza durch Antonio di Vinzenzo erbaut worden war. (1501 zerstört durch Cesare Borgia, später wieder aufgebaut, heute weitgehend verfallen). Nach seinem Auszug aus Bologna übernahm wieder ein päpstlicher Legat die Regierung während die vertriebenen Gegner der Bentivoglio, wie etwa die Patrizierfamilie der Canetoli in die Stadt zurückkehrten. Diese Lösung erwies sich jedoch nicht als dauerhaft. Anton Galeazzo machte Castel Bolognese zum Sammelpunkt aller, die mit dem päpstlichen Regime nicht zufrieden waren und eine Rückkehr zur freien Bürgerrepublik anstrebten und bot denen Schutz und Unterkunft, die aus Bologna verbannt waren. Nach drei Jahren kam es daher zu einer offenen Konfrontation zwischen Anton Galeazzo und dem päpstlichen Legaten.", "section_level": 2}, {"title": "25 Jahre Exil in Florenz.", "content": "Beim Versuch, seinen Herrschaftsbereich um Imola zu erweitern, das von der Familie Alidosi beherrscht wurde, kam es zu einem Gefecht mit päpstlichen Truppen, in dem Anton Galeazzo unterlag. Seine Position war dadurch so geschwächt, dass er gezwungen wurde, den Herrschaftsbereich von Bologna zu verlassen und ins Exil zu gehen. Er trat daher 1423 Castel Bolognese gegen eine hohe Geldsumme ab und ging nach Florenz, mit dem schon sein Vater als Herr von Bologna verbündet war. Bereits im Frühjahr 1423 hatte ihn Rinaldo degli Albizzi als Emissär der Republik Florenz besucht, und ihm Schutz und Hilfe, sowie Vermittlung bei der Versöhnung mit dem Papst angeboten. Dies war nicht ganz selbstlos, da Florenz sich den Expansionsbestrebungen des Herzogtums Mailand ausgesetzt sah, daher Interesse daran hatte, dass Bologna nicht in die Hände der Visconti fiel. Eine mit der Kirche ausgesöhnte Herrschaft Bentivoglios erschien daher geradezu als Sicherheitsgarantie für Florenz. Anton Galeazzo zog daher nach Florenz betätigte sich dort – ebenso wie sein jüngerer Bruder Ercole I. Bentivoglio und später sein Sohn Annibale – als Kondottiere und sammelte dabei Erfahrungen, die ihm bei einem späteren Versuch der Rückkehr nach Bologna nützlich sein konnten. In Florenz erfreute er sich allgemeiner Beliebtheit, wobei es ihm gelang, freundschaftliche Beziehungen zu Cosimo de’ Medici, genannt il Vecchio (der Alte) zu entwickeln. Dies zeigt ein Brief den er am 5. September 1434 an Cosimo schrieb, der sich damals – auf Veranlassung der Albizzi, die inzwischen in Florenz die Macht übernommen hatten – gleichfalls im Exil – und zwar in Venedig – befand. Kurz darauf kehrte Cosimo aus der Verbannung nach Florenz zurück und begann – nach Klärung der Inneren Situation (Verbannung der Albizzi) – sich für die Rückkehr Bentivoglios nach Bologna einzusetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Heimkehr nach Bologna.", "content": "In Bologna hatte sich inzwischen das Blatt gewendet: Die Familie der Canetoli hatten ihrerseits die päpstliche Verwaltung vertrieben und sich selbst zu den Herren von Bologna gemacht. Dies öffnete Anton Galeazzo eine Chance, nach Bologna zurückzukehren. Etwas überraschend dabei war, dass er nicht als Vorkämpfer eines freien Stadtregimentes, sondern als Beauftragter des Papstes tat. Zu Beginn des Jahres 1435 stand Anton Galeazzo daher mit einer kleinen Truppe vor den Toren Bolognas und versuchte – im Auftrag von Eugen IV. (Gabriele Condulmer) Papst (1431–1447) – sich Eintritt in die Stadt zu verschaffen, um die päpstliche Kontrolle über die Stadt wiederherzustellen. Dieser Versuch blieb jedoch erfolglos. Ein zweiter Versuch, diesmal mit voller Unterstützung durch Cosimo Medici und durch Papst Eugen IV. war hingegen erfolgreich. Nach fünfzehn Jahren im Exil konnte Antongaleazzo am 4. Dezember 1535 mit großem Gefolge in die Stadt einreiten und im Palais seiner Familie in der Strá San Donato Quartier nehmen. Die Bevölkerung begrüßte ihn enthusiastisch, machte im verlassenen Palazzo Bentivoglio in der Strada San Donato einige Zimmer bewohnbar, stellte ein Bett hinein, versorgte ihn mit Nahrungsmitteln und umlagerte sein Haus um ihn persönlich zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Ermordung.", "content": "Dieser späte Triumph sollte jedoch nicht von langer Dauer sein. Die große Popularität erweckte das Misstrauen des päpstlichen Legaten, Kardinal Daniele da Treviso, der über die Sympathie besorgt war, die diesem die Bevölkerung von Bologna zeigte und fürchtete, er könnte sich an die Spitze einer weiteren Revolte gegen die päpstliche Macht stellen. Er stellte ihm daher eine Falle. Am 23. Dezember nahm Anton Galeazzo in Gesellschaft des Kardinals an der Messe im Palazzo Commune teil, wechselte im Anschluss daran einige freundliche Worte mit ihm und verabschiedete sich dann. Als er die Stiegen zum Innenhof hinunterging stürzten plötzlich Soldaten hervor, warfen ihn und seine Begleiter nieder und enthaupteten sie auf der Stelle. Der Chronist Fileno della Tuata fasste seinen Nachruf auf Anton Galeazzo wohl treffend zusammen: „parea alli preti che fosse troppo amato“ (Etwa: Die Priester meinten wohl, er würde zu sehr geliebt). Sein Grab befindet sich an der Außenseite der zwischen 1463 und 1468 vom Architekten Pagno di Lapo Portigiani da Fiesole errichteten Capella Bentivoglio (Bentivogliokapelle) in der Kirche San Giacomo Maggiore in Bologna. Es ist ein hervorragendes Beispiel der Kunst des Bildhauers Jacopo della Quercia aus dem Jahre 1438, wurde jedoch ursprünglich für eine andere Juristenfamilie errichtet und erst von Annibale Bentivoglio erworben und für seinen Vater umgewidmet.", "section_level": 2}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "Anton Galeazzo Bentivoglio war mit Francesca Gozzadini verheiratet Kinder: Außerehelich: Ehelich?", "section_level": 1}], "src_summary": "Anton Galeazzo Bentivoglio auch Antongaleazzo I. Bentivoglio (* um 1385; † 23. Dezember 1437 in Bologna) war ein italienischer Adeliger, Condottiere und für kurze Zeit Herr von Bologna.", "tgt_summary": null, "id": 1898406} {"src_title": "Nikolaus Trübner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Trübner war ein Sohn des alteingesessenen Goldschmieds Karl Albrecht Trübner. Sein Neffe war der Straßburger Verleger Karl Ignaz Trübner (Verlag Karl J. Trübner). Seine Schulzeit beendete Trübner auf dem Gymnasium seiner Heimatstadt und begann im Winter 1831/32 in der \"Akademischen Buchhandlung\" von Jakob Christian Mohr und Johann Georg Zimmer eine Ausbildung zum Buchhändler. 1838 wechselte er nach Göttingen zu Carl August Ruprecht (Vandenhoeck & Ruprecht). Drei Jahre später ging Trübner nach Hamburg zu Julius Campe, um in dessen Verlag auch die Arbeit eines Verlegers zu lernen. Im darauf folgenden Jahr wechselte er nach Frankfurt am Main in den Verlag von Friedrich Wilmanns. Dort machte er die Bekanntschaft mit dem Verleger W. Longman, der ihn sofort nach London engagierte. Im Frühjahr 1843 kam Trübner nach London und begann als Verlagsbuchhändler für den Verlag Longman zu arbeiten. In diesen Jahren begann er auch mit kleinen Übersetzungen und konnte 1848 mit „Sketches of Flemish Life“ (Hendrik Conscience) einen kleinen wirtschaftlichen Erfolg verzeichnen. Als sich der Revolution von 1848/49 die wirtschaftliche Lage wieder beruhigt hatte, versuchte Trübner sich mit einem eigenen Verlag selbstständig zu machen. Im Herbst 1851 verließ Trübner den Verlag Longman und gründete mit finanzieller Unterstützung aus seiner Heimat einen Verlag. Allen voran engagierte sich der Buchhändler Thomas Delf bei diesem Unternehmen. Die Gründung geriet zum Desaster und bereits nach wenigen Monaten musste Trübner Konkurs anmelden. Noch im selben Jahr gründete er zusammen mit dem Londoner Verleger David Nutt den Verlag \"Trübner & Co.\" (Paternoster Row, nahe der St Paul’s Cathedral). Als sein Geschäftspartner 1863 starb, erwarb er von dessen Erben dessen Anteile und führte den Verlag allein weiter. 1873 bezog der Verlag \"Trübner & Co.\" ein repräsentatives Geschäftshaus in Ludgate Hill (City of London). Durch seinen früheren Partner Delf hatte Trübner sehr gute Kontakte zu nordamerikanischen Verlegern und Buchhändlern. Sein 1855 erschienener „Bibliographical guide to American literature“ gilt noch heute als Meilenstein der Geschichte des US-amerikanischen Buchhandels. Im Sommer 1855 bereiste er für einige Monate die USA. Dabei machte u. a. die Bekanntschaft von Hermann Ludewig, dessen Werk „The Literature of American Aboriginal Languages“ er 1857 auch herausgab. Trübner erkannte wie wichtig ihm der nordamerikanische Markt werden könnte, legte aber auch einen großen Schwerpunkt auf die weltweite Präsenz seines Verlages. Bereits nach wenigen Jahren waren Bücher aus dem Verlag Trübner & Co. in Istanbul, Teheran, Bombay, Kalkutta, Bangkok, Peking, Schanghai und Yokohama vertreten. Im Laufe der Jahre kamen noch Vertretungen in Australien (Sydney, Melbourne), in Südamerika (Valparaiso, Rio de Janeiro) und Afrika (Kapstadt, Johannesburg) dazu. Um dabei ein geeignetes Instrument der Werbung zu besitzen, gründete Trübner 1865 die Zeitschrift „Trübner's American and Oriental Literary Record“. Um auch selbst über die orientalische Literatur urteilen zu können, erlernte Trübner in diesen Jahren Sanskrit bei Theodor Goldsticker und Hebräisch bei Abraham Benisch. 1878 begründete er die von Anfang an sehr erfolgreiche Reihe \"Oriental Series\". Bereits 1858 hatte er die englische Übersetzung des Ägypten-Reiseführers des Österreichischen Lloyd von W.C. Wrankmore auf den Markt gebracht.Ein weiterer Schwerpunkt neben der „orientalischen Literatur“ war Trübners Bemühungen, dem englischen Leser Werke der deutschen Philosophie in guten Übersetzungen zugänglich zu machen. Wichtige Autoren waren Ludwig Feuerbach, Johann Gottlieb Fichte, Eduard von Hartmann und Arthur Schopenhauer. Während des gesamten Deutsch-Französischen Kriegs unterstützte Trübner sein Vaterland mit politischen Aufsätzen und Essays, welche er in seinem \"Record\" veröffentlichte. Anlässlich der 500-Jahr-Feier Universität Heidelberg im Jahr 1886 stiftete Trübner der Universität nahezu seine gesamte Privatbibliothek. Da er elf Wochen vor seinem 67. Geburtstag am 30. März 1884 bereits starb, folgte seine Witwe diesem Wunsch und übergab die Bibliothek im Sommer 1885. So konnten die Bücher als Höhepunkt der Feierlichkeiten in festlichem Rahmen präsentiert werden. Seine Geschäftspartner Edwards und Duffing leiteten den Verlag bis 1889 und fusionierten dann mit den Verlagshäusern \"Kegan\", \"Paul\" und \"Trench\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Nikolaus Trübner, eigentlich Johann Nicolaus Trübner, (* 12. Juni 1817 in Heidelberg; † 30. März 1884 in London) war ein deutscher Buchhändler und Verleger.", "tgt_summary": null, "id": 1636908} {"src_title": "Tim Sherwood", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "FC Watford & Norwich City (1987–1992).", "content": "Sherwood begann seine aktive Laufbahn beim FC Watford. Dort war er zunächst Mitte der 1980er Jugendspieler und ab seinem 18. Geburtstag Teil der Profimannschaft, die damals in der First Division agierte. Am 12. September 1987 debütierte er gegen Sheffield Wednesday und bis zum Ende der Saison 1988/89 folgten weitere 31 Ligaeinsätze, wobei 19 davon nur noch in der zweiten Liga stattfanden, da Watford zwischenzeitlich in diese abgestiegen war. Im Juli 1989 wechselte er für 325.000 zu Norwich City und damit zurück in die höchste englische Spielklasse. Dort sah der damalige Trainer Dave Stringer in ihm einen entwicklungsfähigen Perspektivspieler und zudem war Sherwood dort kein Unbekannter, da er sich während seiner Schulzeit bereits einmal vorgestellt hatte, was aber damals nicht zu dem angestrebten Ausbildungsvertrag geführt hatte. Obwohl sich Sherwood primär im zentralen Mittelfeld wohl fühlte und in dieser Funktion Andy Townsend ersetzte, kam ihm seine flexible Einsatzfähigkeit zugute, wodurch er sowohl in der Abwehr als auch auf der rechten Seite aushalf. Während seiner Zeit in Norwich reifte er zum englischen U-21-Nationalspieler, sorgte aber auch einmal für Unruhe, als er in der Saisonvorbereitung zu einem Spiel gegen den rumänischen Klub Oțelul Galați nicht erschien und dafür vereinsintern mit einer Geldstrafe und Sperre belegt wurde. Damit war seine sportliche Perspektive in Norwich plötzlich deutlich eingeschränkter und als im Februar 1992 die Blackburn Rovers ein Transferangebot in Höhe von 500.000 Pfund unterbreiteten, einigten sich die beteiligten Parteien auf einen Wechsel.", "section_level": 3}, {"title": "Blackburn Rovers (1992–1999).", "content": "In der von Kenny Dalglish und seinem Assistenten Ray Harford trainierten Mannschaft absolvierte Sherwood in den verbleibenden Begegnungen der Zweitligasaison 1991/92 noch elf Ligaeinsätze, davon sieben von Beginn an, blieb aber in den entscheidenden Play-Off-Spielen zum Premier-League-Aufstieg außen vor. Nach diesem etwas verhaltenen Start im neuen Klub zögerte Dalglish dann nicht lange und wies Sherwood eine prominente Rolle im Mittelfeldzentrum zu, nach diesem seine Fitnessprobleme überwunden hatte und sich an die schnellere Spielweise in der höchsten englischen Spielklasse gewöhnt hatte. Schon bald wurde er zum Schlüsselspieler im Mittelfeld, der darüber hinaus die Fähigkeit hatte, den „tödlichen Pass“ zu spielen – seine relativ hohe Fehlpassquote erklärte sich im Laufe seiner Karriere dadurch, dass er diesen auch trotz mitunter zahlreichen Scheiterns immer weiter probierte. Die sportlichen Erfolge ließen nicht lange auf sich warten, Nach dem vierten Rang im ersten Jahr und der Vizemeisterschaft 1994 gewann er 1995 den Premier-League-Titel. Dabei war er in der Saison 1994/95 mit sechs Ligatreffern sogar (geteilt) drittbester Torschütze der Rovers. Dazu kamen neben den Stärken im Kurz- und Langpassspiel die Qualitäten in der Defensive und nicht selten jagte er einem Gegenspieler über weite Teile des Spielfelds nach. Am Ende stand er kurz vor der Wahl zu Englands Fußballer des Jahres, die er zwar nicht gewann, sich dafür aber im Premier-League-Allstarteam wiederfand. Zu dem Zeitpunkt mehrten sich auch die Gerüchte über seine mögliche Rückkehr nach London, die sich im weiteren Verlauf der Saison 1995/96 dann aber zerschlugen, wobei seine Stellung als Spieler und Mannschaftskapitän auch von David Battys Streitigkeiten mit Ray Haford und Battys Weggang im März 1996 profitierte. In der Saison 1996/97 fand sich Blackburn plötzlich in unteren Tabellenhälfte wieder und Sherwood durfte sich häufiger in die vorderste Angriffsreihe mit einschalten, da ihm mit dem aufstrebenden Billy McKinlay eine entsprechende Absicherung zur Verfügung stand. Vor diesem Hintergrund waren die vier Tore sogar vergleichsweise wenig, aber dennoch hatte sich Sherwood mittlerweile zum Publikumsliebling gemausert. Mit der Fähigkeit, seine Mitspieler „mitzureißen“, war Sherwood maßgeblich dafür mitverantwortlich, dass sich die Blackburn Rovers in der Saison 1997/98 von der Schwächeperiode des vorangegangenen Jahres kurzfristig erholten und am Ende wieder den sechsten Rang belegten. Als sich dann aber in der Spielzeit 1998/99 ein weiterer Rückfall ankündigte, der später sogar in den Abstieg in die zweite Liga mündete, äußerte Sherwood offen seine Unzufriedenheit. So kam es letztlich zum Bruch und als Tottenham Hotspur im Februar 1999 Interesse an einer Verpflichtung zeigte, wechselte Sherwood für eine Ablösesumme von 3,8 Millionen Pfund an die White Hart Lane.", "section_level": 3}, {"title": "Tottenham Hotspur (1999–2003).", "content": "Im Norden Londons fügte sich Sherwood mit vierzehn Ligaauftritten in den verbleibenden Partien gut ein und brachte den Spurs im Mittelfeldzentrum die gewünschte Stabilität. Dazu kamen wichtige Tore, wie der späte 1:0-Siegtreffer im März 1999 gegen Aston Villa. Zum Ligapokalsieg von Tottenham konnte er keinen eigenen Beitrag leisten, da er durch seine vorherige Pokalteilnahme in der Saison für Blackburn hier gesperrt war („cup-tied“). Sherwood blieb auch weiter ein sehr einflussreicher Spieler für Tottenham und dass die Leistungen des Vereins im letzten Viertel der Saison 1999/2000 nachließen, war auch auf Sherwoods Verletzungspausen zurückführen. Dabei hatte er sich besonders leistungsstark zu Beginn mit vier Toren in den ersten sieben Spielen gezeigt und darüber hinaus Sol Campbell als Mannschaftskapitän vertreten. Die Hoffnungen auf einen baldigen Sprung unter die besten sechs Mannschaften erfüllten sich aber nicht und nach dem zehnten Rang im Jahr 2000 rutschte der Klub stattdessen auf den zwölften Platz ab – trotz weiterhin beständig guter Darbietungen von Sherwood. Damit wurde im Sommer 2001 die Runde hinsichtlich neuer Wechselgerüchte neu eröffnet, die in wechselnder Form bis zum Ende der Saison 2001/02 andauerte. Zuletzt war die Rede von einem Tauschgeschäft mit den Glasgow Rangers, das zunächst beinhaltete, dass der Norweger Tore André Flo bzw. danach alternativ der Schotte Barry Ferguson nach London wechselte. Sämtliche Gedankenspiele wurden jedoch wieder verworfen, wenngleich sich seine sportlichen Perspektiven – auch aufgrund seiner Verletzungsprobleme – nun verschlechterten. Wenig hilfreich war dazu seine im Juli 2002 öffentlich geäußerte Kritik am Verein, was ihm zunächst nur eine Geldstrafe einbrachte. Zwar kehrte er zur neuen Saison 2002/03 anfänglich in die erste Mannschaft zurück, aber spätestens im November 2002 standen die Zeichen deutlich auf Abschied. Mit Harry Redknapp zeigte sich der Trainer des FC Portsmouth besonders hartnäckig und zum Ende der Wintertransferperiode heuerte Sherwood ablösefrei beim Zweitligisten und Aufstiegsaspiranten an.", "section_level": 3}, {"title": "Portsmouth & Coventry (2003–2005).", "content": "Als Spielmacher, Passgeber und „Tempomacher“ war Sherwood sofort in dem neuen Team gut integriert. „Pompey“ errang in den ersten zehn Ligaspielen mit Sherwood 23 Punkte und am Ende war der Aufstieg in die Premier League sichergestellt. Zurück in der ersten englischen Liga kam Sherwood jedoch beim FC Portsmouth nicht mehr über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus. Häufig kam er nur noch von der Ersatzbank zum Einsatz und dazu gesellte sich Pech, als er sich im Dezember 2003 gegen den Ex-Klub aus Tottenham ein Bein brach, wodurch faktisch seine Saison ein vorzeitiges Ende fand. Im Juli 2004 unterzeichnete Sherwood beim Zweitligisten Coventry City einen neuen Vertrag. Dort sollte er sofort das Amt des Mannschaftskapitäns übernehmen und nach Knöchelproblemen zu Beginn der Saison 2004/05 zeigte er einige gute Partien, darunter beim 4:1-Sieg gegen Nottingham Forest. Diese Momente waren jedoch sehr selten und als die Blessur am Knöchel nicht ausheilte und ein Scan im Februar 2005 durchgeführt wurde, wurde die Notwendigkeit weiterer Behandlungen klar. Im Sommer 2005 endete Sherwoods Zeit in Coventry und damit auch seine aktive Profikarriere insgesamt. Ende Oktober 2008 bot ihm Harry Redknapp eine Tätigkeit in seinem Trainerstab an, die Sherwood schließlich auch annahm.", "section_level": 3}, {"title": "Englische Nationalmannschaft.", "content": "Nachdem Sherwood zu Anfang der 1990er zu vier U-21-Länderspielen gekommen war, blieben weitere Fortschritte auf internationaler Bühne trotz seiner prominenten Rolle in Blackburns Meistermannschaft lange auf einen Auftritt 1994 in der B-Mannschaft beschränkt. Erst als Kevin Keegan neuer englischer Nationaltrainer wurde und mit Paul Ince und David Batty zwei Stammspieler bei den „Three Lions“ fehlten, kam er nach seinem Wechsel zu den „Spurs“ am 27. März 1999 im Alter von 30 Jahren zu seinem A-Länderspieldebüt. Beim 3:1-Erfolg gegen Polen sorgte er durch seine erfahrene und abgeklärte Spielweise mit dafür, dass England in der etwas schleppend verlaufenden EM-Qualifikationsrunde zu etwas mehr Konstanz fand und den offensiver orientierten Mitspielern wie Steve McManaman, David Beckham und dem Dreifachtorschützen Paul Scholes die nötigen Freiräume zur Verfügung standen. Kurze Zeit später folgten gegen Ungarn (1:1) und Schweden (0:0) die nächsten beiden Länderspiele, bevor Batty und Ince in die Mannschaft zurückkehrten und Sherwood fortan keine weitere Bewährungschance mehr erhielt.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Seit Ende Oktober 2008 war Sherwood unter Harry Redknapp und André Villas-Boas Co-Trainer bei Tottenham Hotspur. Als Letzterer am 16. Dezember 2013 entlassen wurde, übernahm er das Team als Interimstrainer. Sein erstes Spiel verlor Sherwood im League Cup gegen West Ham United, gewann aber sein zweites in der Liga mit 3:2 gegen den FC Southampton. Am 23. Dezember 2013 wurde er fest zum Cheftrainer ernannt. Sherwood unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015, wurde jedoch bereits im Mai 2014 wieder entlassen. Am 14. Februar 2015 wurde Sherwood beim vom Abstieg bedrohten Erstligisten Aston Villa als Nachfolger des zuvor entlassenen Paul Lambert vorgestellt. Ende Oktober 2015 wurde er aufgrund von Erfolglosigkeit entlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere im TV.", "content": "Sherwood arbeitet zeitweise als TV-Experte für den Fernsehsender Al Jazeera Sport.", "section_level": 1}], "src_summary": "Timothy „Tim“ Sherwood (* 6. Februar 1969 in St Albans) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler und heutiger Trainer. Der Mittelfeldspieler gewann 1995 mit den Blackburn Rovers die englische Meisterschaft und war während dieser Zeit Kapitän und Führungsfigur innerhalb des Teams. Um die Jahrtausendwende herum war der vierfache englische A-Nationalspieler noch vier Jahre für Tottenham Hotspur aktiv, bevor er in Portsmouth und Coventry bis 2005 seine aktive Laufbahn auslaufen ließ.", "tgt_summary": null, "id": 804170} {"src_title": "Franzosen außerhalb Frankreichs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Zahlen.", "content": "Ende 2013 lebten 1,6 Millionen Franzosen außerhalb Frankreichs und waren als solche registriert. Durchschnittlich steigt der Anteil jährlich um drei bis vier Prozent. Diese Zahl umfasst nur einen Teil der französischen Staatsbürger mit Wohnsitz außerhalb des Landes. Im Juni 2006 waren etwa 78.500 Franzosen von den französischen Behörden als in Belgien ansässig registriert. Gemäß der amtlichen belgischen Statistik lebten zu diesem Zeitpunkt jedoch rund 123.000 Franzosen in Belgien, die binationalen (französisch-belgischen) Bürger nicht mitgerechnet. Nahezu die Hälfte der \"Franzosen außerhalb Frankreichs\" weltweit ist binational, und weniger als zehn Prozent von ihnen leben vorübergehend im Ausland. Mehr als die Hälfte der Franzosen mit Wohnsitz außerhalb Frankreichs, nämlich 765.703, leben in Europa. Am 31. Dezember 2010 wurde die Verteilung der Franzosen nach konsularischen Aufzeichnungen wie folgt registriert: Amerika 279.095, Asien und Naher Osten 239.134, Afrika 220.069. Die fünf Länder mit den höchsten Zahlen von Auslandsfranzosen waren 2011: die Schweiz (155.743), das Vereinigte Königreich (123.306), die Vereinigten Staaten (122.686), Deutschland (114.372) und Belgien (109.426).", "section_level": 1}, {"title": "Politische Vertretung.", "content": "Die \"Franzosen außerhalb Frankreichs\" wurden bisher von der \"Versammlung der Franzosen im Ausland\" (\"Assemblée des Français de l’étranger (AFE)\"), ein beratendes Gremium von 155 Mitgliedern ohne Mittel und ohne legislative Macht, sowie von zwölf Senatoren im Senat, dem französischen Oberhaus (\"chambre haute\"), vertreten (\"Sénateurs représentant les Français établis hors de France\"). Drei politische Vereinigungen vertreten die Interessen der Franzosen im Ausland: Die \"Vertretung der Auslandsfranzosen\" (\"Rassemblement des Français de l’étranger\"), die \"Union der Franzosen im Ausland\" (\"Union des Français de l’étranger (UFE)\"), beide politisch nah an der UMP, und die \"Demokratische Vereinigung der Franzosen im Ausland\" (\"Français du Monde (ADFE)\"), in der Nähe der Sozialistischen Linken. Inzwischen ist es den \"Franzosen außerhalb Frankreichs\" möglich, auch im Ausland ihre Stimme für die Französische Präsidentschaftswahl und für die Wahl zur Nationalversammlung abzugeben. Diese neue Regelung kommt erstmals 2012 zum Tragen. Die Reform der Französischen Verfassung vom Juli 2008 sieht vor, dass „die \"Franzosen außerhalb Frankreichs\" in der Nationalversammlung und dem Senat vertreten sind“ (Artikel 24 der Verfassung). Ein Gesetzentwurf wurde im September 2008 dem Rat der Minister für die \"Franzosen außerhalb Frankreichs\" verabschiedet mit dem Ergebnis, dass sie jetzt in der Nationalversammlung vertreten sind. Ein weiterer Gesetzentwurf über die Wahl der Abgeordneten und die Neufestlegung der Wahlbezirke bietet bei der Stichwahl (identisch mit der Methode der Wahl der anderen Abgeordneten) der anstehenden Parlamentswahlen im Jahr 2012 die Möglichkeit, elf Abgeordnete zu wählen. Seit 2011 gibt es einen Staatssekretär für Auslandsfranzosen. Diesen Posten besetzten nacheinander David Douillet (Juni bis September 2011) und Édouard Courtial (seit September 2011).", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "Die folgenden Statistiken zeigen die Zahl der 2011 bei französischen Konsulaten registrierten 1.594.303 Franzosen, die am 31. Dezember 2011 dauerhaft im Ausland lebten, sortiert nach Weltregionen und Ländern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Franzosen außerhalb Frankreichs bzw. Auslandsfranzosen sind französische Staatsbürger mit Wohnsitz außerhalb des französischen Staatsgebietes. Der französische Begriff \"Les Français établis hors de France\" ist ein verwaltungstechnischer Terminus.", "tgt_summary": null, "id": 1236923} {"src_title": "François Rigaux", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "François Rigaux wurde 1926 in Ixelles geboren und schloss 1947 ein Studium der Rechtswissenschaften mit dem Doktorat ab. Ein Jahr später erlangte er außerdem ein Lizenziat in Kriminologie sowie 1956 die mit der Habilitation vergleichbare Agrégation in Rechtswissenschaften. Ab 1956 lehrte er als Dozent, ab 1959 als Assistenzprofessor sowie ab 1961 als ordentlicher Professor für Zivilrecht und internationales Privatrecht an der Université catholique de Louvain. Von 1980 bis 1984 fungierte er als Dekan der juristischen Fakultät der Universität. Darüber hinaus unterrichtete er in den Jahren 1966 und 1989 Kurse im internationalen Privatrecht an der Haager Akademie für Völkerrecht. Als Gastprofessor war er unter anderem 1970 an der Université Lovanium, 1975/1976 an der Université Libre de Bruxelles, 1978/1979 am Institut des Hautes Études Internationales in Paris, 1991/1992 an den Facultés universitaires Notre-Dame de la Paix in Namur und 1996/1997 an der Universität Gent tätig. Er wurde 1991 emeritiert und wirkte anschließend von 1991 bis 1993 an der Université catholique de Louvain, von 1993 bis 1995 an der Katholischen Universität Brüssel und von 1995 bis 2000 an den Facultés Universitaires Saint-Louis als Gastprofessor. „François Rigaux fand, das Pol-Pot-Regime habe die Menschenrechte wirksamer geschützt als die westliche Welt.“ Im Fall \"Oil Platforms (Islamic Republic of Iran v. United States of America)\" war François Rigaux auf Vorschlag des Iran als Richter ad hoc am Internationalen Gerichtshof tätig. Von 1996 bis 2001 fungierte er als einer von drei ausländischen Richtern am Verfassungsgericht von Bosnien und Herzegowina. Er starb 2013 in Uccle.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "François Rigaux wurde 1988 zum korrespondierenden und 1999 zum ordentlichen Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien gewählt und gehört seit 1973 dem Institut de Droit international an, für das er von 1983 bis 1985 als Vizepräsident tätig war. Die Universität von Burgund verlieh ihm 1981 einen Ehrendoktortitel. Er erhielt außerdem 1968 das Offizierskreuz des Leopoldsordens und wurde 1988 zum Großoffizier befördert, darüber hinaus war er seit 1977 Kommandeur des Kronenordens.", "section_level": 1}], "src_summary": "François Ernest Robert Rigaux (* 26. März 1926 in Ixelles; † 1. Dezember 2013 in Uccle) war ein belgischer Jurist, der von 1961 bis 1991 als Professor für Zivilrecht und internationales Privatrecht an der Université catholique de Louvain tätig war. Von 1996 bis 2001 gehörte er als Richter dem Verfassungsgericht von Bosnien und Herzegowina an. Für sein Wirken wurde er unter anderem in die Königliche Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien und das Institut de Droit international aufgenommen sowie zum Großoffizier des Leopoldsordens ernannt.", "tgt_summary": null, "id": 1652637} {"src_title": "Ettajdid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Auf ihrem Parteitag am 22. und 23. April 1993 beschloss die Tunesische Kommunistische Partei, ihre bisherige Ideologie aufzugeben und sich in die Ettajdid-Bewegung umzuwandeln. Erster Sekretär der Partei wurde Mohamed Harmel, der dieses Amt zuvor schon ab 1981 in der Kommunistischen Partei innegehabt hatte. Die neue Partei erhielt noch im gleichen Jahr die Zulassung durch das Innenministerium. Statt Kommunismus strebte sie nun eine Soziale Marktwirtschaft an und verfolgte eine Mitte-links-Linie. Bei den Parlamentswahlen in Tunesien 1994 gewann die Partei vier Sitze. Dies stieg auf fünf Sitze bei der Parlamentswahl 1999 an, bevor es wieder auf drei bei der Wahl 2004 fiel. Ahmed Brahim übernahm 2007 die operative Führung, Mohamed Harmel blieb bis zu seinem Tod 2011 lediglich protokollarischer Vorsitzender. Die parlamentarische Vertretung ging nach der Wahl 2009 erneut zurück auf nur noch zwei Sitze. Dies machte die Partei schließlich zur kleinsten der sieben im tunesischen Parlament vertretenen Parteien. Bei der gleichzeitigen Präsidentschaftswahl war Ahmed Brahim der einzige wirklich oppositionelle Kandidat. Die anderen gegen Ben Ali antretenden Kandidaten gehörten mit dem System arrangierten Satellitenparteien der herrschenden RCD an. Regierungsorgane und staatsnahe Medien machten Brahims Wahlkampf fast unmöglich und wirkungslos, indem sie Versammlungen verhinderten und keine mediale Präsenz gestatteten. Letztlich gewann er nur 1,6 % der Stimmen. Nach der Flucht Ben Alis aus Tunesien infolge der revolutionären Ereignisse im Januar 2011 wurde Brahim am 17. Januar als Minister für Höhere Bildung in die nationale Übergangsregierung berufen. Für die Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung bildete Ettajdid eine entschieden säkularistische Allianz namens Demokratisch-Modernistischer Pol (PDM). Dieser bezog im Wahlkampf deutlich Stellung gegen die islamistische Ennahda-Partei und thematisierte die angeblich drohende Islamisierung des Landes. Bei der Wahl schnitt der Block deutlich schwächer als allgemein erwartet ab und errang nur 5 der 217 Sitze in der Verfassunggebenden Versammlung. Im April 2012 gründete Ettajdid gemeinsam mit der kleineren Tunesischen Arbeiterpartei und zuvor parteilosen Mitgliedern des Demokratisch-Modernistischen Pols die neue Partei Sozial-Demokratischer Weg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ettajdid-Bewegung (,, „Bewegung für Erneuerung“), auch einfach als Ettajdid bezeichnet, war eine gemäßigt linke und säkulare Partei in Tunesien. ", "tgt_summary": null, "id": 130721} {"src_title": "Freie Patriotische Union", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Sie wurde offiziell am 19. Mai 2011, nach der Jasminrevolution vom Januar 2011, gegründet und trug zunächst den Namen „Liberale Patriotische Union“. Einen Monat später änderte sie den Namensbestandteil \"libéral\" („liberal“) in \"libre\" („frei“). Der Parteisprecher ist Mohsen Hassan und der Vizepräsident der Partei ist Nejib Derouiche. Der Leiter und Förderer der Partei, Slim Riahi wuchs in Libyen auf, wo er ein Vermögen mit Investitionen in den Sektoren Erdöl, Energie und Immobilien-Projektentwicklung anhäufte. Seinen Gegnern zufolge hatte er enge Beziehungen zu Saif al-Islam al-Gaddafi, dem Sohn des libyschen Staatsführers. Im Januar 2011 kehrte er im Zuge der „Jasminrevolution“ zurück nach Tunesien. Riahi ist auch Präsident des Tuniser Fußballvereins Club Africain. Die Partei befürwortet eine freie Marktwirtschaft sowie eine moderne Gesellschaft und lehnt den Islamismus ab. Die Freie Patriotische Union wurde 2011 vor allem für ihre teure und aufwändige Wahlkampagne bekannt. Sie bot potentiellen Wählern Busreisen zu Parteiversammlungen an. Im Gegensatz zu anderen Parteien konnte die Freie Patriotische Union ihre Kandidaten und Aktivisten bezahlen. Allerdings erntete die Partei den Vorwurf, Kandidaten und Unterstützer zu „kaufen“. Auch der Anschein, dass die Partei Wirtschaftsinteressen mit politischer Aktivität vermischt, brachte die Partei in die Kritik. Die Freie Patriotische Union kam in Konflikt mit Tunesiens Wahlbehörde ISIE, da sie ihre Werbekampagne vom 12. bis zum 30. September fortführte und damit das von der ISIE auferlegte Verbot des Wahlkampfes während dieses Zeitraums ignorierte. Obwohl sie sich vor der Wahl als einzige ernstzunehmende Gegenspielerin der islamistischen Ennahda dargestellt hatte, gewann sie letztlich nur einen Sitz in der Verfassunggebenden Versammlung. Bei der ersten regulären Parlamentswahl unter der neuen Verfassung im Oktober 2014 wurde die UPL mit 16 der 217 Sitze drittstärkste Kraft. Bei der anschließenden Präsidentschaftswahl schied ihr Parteichef Riahi mit 5,55 % als Fünftplatzierter aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Freie Patriotische Union (, ), auch bekannt unter ihrem französischen Akronym UPL, ist eine populistische und Mitte-rechts ausgerichtete politische Partei in Tunesien. Sie wird seit ihrer Gründung von dem Großunternehmer Slim Riahi geführt. Die Ideologie der Partei basiert auf Wirtschaftsliberalismus und Säkularismus. Sie selbst verortet sich in der Mitte des politischen Spektrums.", "tgt_summary": null, "id": 813206} {"src_title": "Gerald Fleming", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Fleming entstammte einer jüdischen Familie. Sein Vater war Artur Flehinger (* 1884 in Bruchsal). Der Großvater Max Flehinger (* 1851 in Flehingen) war Hauptlehrer. 1927 zog die Familie nach Baden-Baden, wo der Vater als Gymnasialprofessor arbeitete. Wegen der antisemitischen Verfolgung der Juden in Baden/Baden und damit auch der Flehingers wurde Gerald 1935 mit Hilfe von britischen Freunden zusammen mit seinem Bruder nach England in Sicherheit gebracht. Sie wurden auf das King`s College, ein Internat in Taunton/Somerset, gesandt und machten dort ihre Ausbildung. Ihr Vater wurde nach den Novemberpogromen 1938 ins KZ Dachau verschleppt, konnte jedoch auf Druck von Freunden mit der Familie ebenfalls nach England emigrieren.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachlehrer.", "content": "Gerald Fleming wurde zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in Kanada interniert, kehrte jedoch bald zurück und arbeitete in einer Munitionsfabrik in Yorkshire. Er begann eine Ausbildung zum Sprachlehrer für Deutsch, Englisch und Französisch. Nach einem Jahr an der Sorbonne erhielt er 1949 seinen Abschluss. Er wurde Lehrer für moderne Sprachen an der \"William Penn School\" in Dulwich, Süd-London. Mit den Cartoonisten Kenneth Bird (Fougasse) und David Langdon schuf er Grammatikbücher. 1965 erhielt er ein Forschungsstipendium am Battersea College of Technology. Als dieses im folgenden Jahr in die University of Surrey umgewandelt wurde, wurde er hier Dozent in der Abteilung für Linguistik und regionale Studien. 1982 ging er in den Ruhestand.", "section_level": 1}, {"title": "Historiker.", "content": "In den 1980er Jahren trat Fleming dem Geschichtsrevisionisten und späteren Holocaustleugner David Irving entgegen. Dieser hatte 1977 behauptet, Adolf Hitler habe den Holocaust nicht eingeleitet, nicht angeordnet und erst Ende 1943 davon erfahren. Er begründete dies auch mit einem fehlenden schriftlichen Befehl Hitlers zum Holocaust und verlangte von Historikern einen Gegenbeweis. Fleming forschte daraufhin zunächst in der lettischen Hauptstadt Riga. 1987/88 gehörte er zu einer internationalen Historikerkommission, die im Kontext der Waldheim-Affäre Kurt Waldheims Wissen und mögliche Beteiligung an NS-Verbrechen untersuchte. Ende Februar 1990 erfuhr Fleming aus einem Artikel der russischen Tageszeitung Iswestija vom Februar 1989, dass die Akten der Zentralbauleitung der Waffen-SS und Polizei Auschwitz in einem Moskauer Staatsarchiv lagerten. Im Oktober 1990 flog er erstmals nach Russland und untersuchte als erster Historiker diese Aktenbestände. Im Mai 1993 entdeckte er im Moskauer Zentralen Staatsarchiv eine Mappe mit Verhörsprotokollen der Auschwitz-Ingenieure Kurt Prüfer, Fritz Sander und Karl Schultze vom 7. März 1946. Später erhielt er auch Zugang zu den getrennten KGB-Archiven. Über diese Moskauer Aktenfunde drehten Fleming, Robert Jan van Pelt und der Regisseur Mike Rossiter 1994 den Dokumentarfilm \"Blueprints of Genocide\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerald Fleming (ursprünglich \"Gerhard Flehinger\"; * 11. Mai 1921 in Mannheim; † 25. Februar 2006) war ein deutsch-englischer Sprachlehrer und anerkannter Historiker der Holocaustforschung. Er wird zu den „Intentionalisten“ der NS-Forschung gezählt.", "tgt_summary": null, "id": 52701} {"src_title": "Blauer Palast", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Objekt liegt an \"Ulica Senatorska 37\" im Warschauer Innenstadtdistrikt. Das Grundstück des Palastes grenzt im Westen an die hier vorbeiführende Ulica Marszałkowska an. Im Osten liegt die \"Kirche des Antonius von Padua\" (Polnisch: \"Kościół św. Antoniego Padewskiego\"). Schräg gegenüber der \"Senatorska\" führt eine als Platz ausgeführte Stichstraße zum Mniszech-Palast (\"Senatorska 34\", heute Sitz der belgischen Botschaft). Der frühere Park des Anwesens geht heute im Süden in den Sächsischen Garten über.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Anfänge des Gebäudes reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück. Das Entstehungsdatum des Ursprungsgebäudes ist unbekannt, das Gelände gehörte nachweislich Ende des 17. Jahrhunderts Teodor Potocki, einem Primas von Polen. Vermutlich wurde unter ihm der Palast errichtet. Im Jahr 1721 verschenkte Potocki das Gebäude an seinen Bruder Stefan Potocki.", "section_level": 1}, {"title": "Wohnsitz der Gräfin Orzelska.", "content": "Bereits fünf Jahre später übernahm König August der Starke die Anlage, da sie in der Nähe seines Palastes (Sächsisches Palais) lag und er hier den Wohnsitz für seine illegitime Tochter Anna Karolina Orzelska einrichten wollte. 1726 erhielt die Gräfin den Palast und im selben Jahr wurde mit einem Umbau im barocken Stil (mit Anklängen an das Rokoko) begonnen. Dazu wurden drei sächsische Architekten berufen: Carl Friedrich Pöppelmann, Joachim Daniel von Jauch sowie Johann Sigmund Deybel. Das frühere Potocki-Palais wurde nun zum Kernbau eines größeren Komplexes. Ein Ehrenhof wurde durch den Anbau von Flügelgebäuden, die bis an die \"Senatorska\" reichen, gebildet. Auch auf der Westseite des Palais entstanden zusätzliche Gebäude. Das Mansarddach des umgestalteten Kernbaus wurde mit einem seltenen, blau patinierendem Blech gedeckt – was zum Namensgeber des Anwesens werden sollte. Hinter dem Palast wurde ein kleiner Park mit Springbrunnen, Wasserfall und Orangerie angelegt. Die Innenräume des Palastes wurden prächtig mit Gemälden, Täfelungen und Stuckaturen im Rokokostil ausgestaltet. Gemäß einem Bericht des Chronisten über den sächsischen Hof, Karl Ludwig von Pöllnitz, war August der Starke allabendlicher Gast im Anwesen seiner Tochter. Entsprechend hoch war ihr Ansehen bei Hofe. Nach dem Warschauer Historiker Kazimierz Władysław Wójcicki gab es Gerüchte über einen unterirdischen Tunnel zwischen den Residenzen von Vater und Tochter.", "section_level": 2}, {"title": "Ein Tauschgeschäft.", "content": "Nachdem die Orzelska den Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck, Karl Ludwig geheiratet hatte, verließ sie Warschau und übergab den Palast wieder an ihren Vater. Der trat ihn im Jahr 1730 an die reiche Maria Zofia Denhoff, unter anderem auch Besitzerin der Landresidenz in Wilanów, ab. Die beiden vereinbarten, dass der König bis zu seinem Tode die Residenz in Wilanów nutzen dürfe, wofür die Denhoff den \"Blauen Palast\" als Geschenk erhielt. Sie lebte hier mit ihrem zweiten Ehemann, dem Fürsten August Aleksander Czartoryski. Nach ihrem Tode erbte der Sohn Adam Kazimierz Czartoryski das Anwesen. In den Jahren 1766 bis 1768 wurden die Räume im Parterre des Palastes nach einem Entwurf von Giacomo Fontana für Adam Kazimierz Ehefrau Izabela Czartoryska umgebaut. Von 1770 bis 1781 leitete Ephraim Schröger den nächsten Umbau, der zu einer Verbreiterung des Kernbaus führte. Der damals in Warschau wirkende venezianische Maler Bernardo Bellotto malte den Palast nach diesem Ausbau (siehe Bild).", "section_level": 2}, {"title": "Unter den Zamoyskis.", "content": "Im Jahr 1782 fiel der Palast an Adam Kazimierz Czartoryski, von dem er 1811 an dessen Tochter Zofia (1780–1837) und ihren Ehemann Graf Stanisław Kostka Zamoyski überging. Für sie baute Friedrich Albert Lessel den Palast grundlegend im Stil eines sehr strengen Klassizismus um. Die Bauarbeiten begannen 1812 und waren im Wesentlichen im Jahr 1815 abgeschlossen. Bildhauerarbeiten wurden unter Paweł Maliński durchgeführt. Zwischen 1833 und 1838 wurde nach einem Entwurf von Joseph Schmidtner ein zusätzliches, zweigeschossiges Nebengebäude an der \"Senatorska\" errichtet, das heute nicht mehr vorhanden ist. Die Familie Zamoyski blieb Eigentümer der Anlage bis 1945. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs war von der Familie in dem Palast eine große Kunstsammlung zusammengetragen worden. Dazu gehörte auch die bedeutende Bibliothek des Majorats der Zamoyskis, die sich hier seit 1804 befand. Diese Bibliothek, die 1939 aus rund 250.000 Bänden bestehen sollte, war in einem an den Palast grenzenden Pavillon untergebracht. Der Pavillon war in den Jahren 1866 bis 1868 von Julian Ankiewicz im Neorenaissancestil umgestaltet worden. Der später bedeutende polnische Schriftsteller Stefan Żeromski war hier Anfang des 20. Jahrhunderts als Bibliothekarsgehilfe angestellt. Bereits 1816 hatte der erst sechsjährige Fryderyk Chopin im Palast ein Konzert gegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit.", "content": "Im Rahmen des deutschen Angriffs auf Warschau wurde der Palast mit seinen Kunstschätzen im September 1939 Opfer von Bombardierungen. Er wurde fast vollständig zerstört, Reste brannten 1944 während der Kämpfe des Warschauer Aufstandes ab. In den Jahren 1949 bis 1950 wurde er nach Entwürfen von Bruno Zborowski und Zasław Malicki etwa gemäß der Planung Lessels wiederaufgebaut. Von 1958 bis 1997 befand sich hier der Sitz der \"Gesellschaft der polnisch-chinesischen Freundschaft\" (Polnisch: \"Towarzystwo Przyjaźni Polsko-Chińskiej\"). Danach waren im ehemaligen Palast bis zum Februar 2011 Büros der \"Städtischen Verkehrsbetriebe\" (Polnisch: \"Zarząd Transportu Miejskiego\") untergebracht. Im rückwärtigen, ostwärtigen Flügelanbau befindet sich derzeit das Restaurant „St. Antonio“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Blaue Palast (auch \"Zamoyski-Palast\" genannt, in Polnisch: \"Pałac Błękitny\" bzw. \"Pałac Zamoyskich\") ist ein geschichtsträchtiges klassizistisches Gebäudeensemble in Warschau.", "tgt_summary": null, "id": 2101434} {"src_title": "Metzing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Metzing liegt etwa sieben Kilometer westlich von Saargemünd, nahe der Grenze zum Saarland auf einer Höhe von 250 m über dem Meer im Tal des \"Strichbaches\", der wie der im Süden des Gemeindegebietes verlaufende \"Altwiesenbach\" wenige Kilometer östlich in die Saar münden. Das Gebiet der Gemeinde Metzing ist durch Acker- und Wiesland sowie durch Streuobstwiesen geprägt, lediglich im Südwesten bestehen mit dem \"Kreuzwald\" und dem \"Stangenwald\" kleinere Forste, die zusammen 66 ha umfassen. Nachbargemeinden von Metzing sind Nousseviller-Saint-Nabor im Norden, Hundling im Osten, Guebenhouse im Süden sowie Diebling im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ortsname stammt vom lateinischen \"Mutius\". Über \"Mutzichen\" (1473) und \"Messig\" (1473) änderte sich die Schreibweise des Namens zu \"Metzing\" – in der Zeit unter deutscher Verwaltung (von 1870 bis 1918 und von 1940 und 1944) hieß das Dorf \"Metzingen\".", "section_level": 1}, {"title": "Kirche St. Hippolyt.", "content": "Das erste Dokument, das sich auf Hippolyt als Schutzpatron der Kapelle – dem Vorgängerbau der heutigen Kirche – bezieht, ist ein Grundbucheintrag aus dem Jahr 1687. In dieser Zeit wurde das Dorf nach den verheerenden Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges mühsam wieder aufgebaut. Eine Kapelle bestand in Metzing schon viel früher. Sie gehörte bis 1615 zur Pfarrei in Cadenbronn und bis 1856 zur Pfarrei Nussweiler (heute beides Ortsteile der Gemeinde Nousseviller-Saint-Nabor). 1855 bekam die Gemeinde ihren ersten eigenen Pfarrer und die Kapelle wurde offiziell zur Kirche. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges erlitt das Kirchendach Schäden beim Abschuss eines britischen Flugzeuges. 1942 wurden zwei der drei Kirchenglocken von den Deutschen beschlagnahmt und eingeschmolzen. Am 4. und 5. Dezember 1944 beschossen die Amerikaner Metzing. Dabei wurde die Kirche so beschädigt, dass Gottesdienste noch für mehrere Jahre im nahegelegenen \"Café Kihl\" gefeiert werden mussten. Bis 1960 wurden die Kriegsschäden beseitigt, die Kirche bekam neue Glocken und eine Heizungsanlage.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Metzing ist seit den 1970er Jahren zu einer Wohngemeinde für Pendler aus den umliegenden Industrie- und Gewerbegebieten geworden. Im Ort selbst gibt es eine Bäckerei sowie kleine Handwerksbetriebe. In der Gemeinde sind sieben Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Obstanbau, Zucht von Rindern, Schafen und Ziegen). Durch Metzing führt die vielbefahrene Fernstraße D 910 von Sarreguemines nach Saint-Avold. Auch die Bahnlinie Haguenau-Sarreguemines-Hargarten/Falck verläuft fast parallel zur Fernstraße durch Metzing, ein Halt besteht aber nur in der Nachbargemeinde Hundling.", "section_level": 1}], "src_summary": "Metzing (deutsch \"Metzingen\") ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle und zum Kommunalverband Forbach Porte de France.", "tgt_summary": null, "id": 2368160} {"src_title": "Margaret Clifford, Countess of Derby", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Margaret wurde als einziges überlebendes Kind ihrer Mutter Eleanor Brandon im Schloss von Brougham in Cumberland geboren. Ihre älteren Brüder starben bereits im Kindesalter. Ihre Mutter Eleanor starb bereits 1547, als Margaret kaum sieben Jahre alt war und ihr Witwer Henry Clifford, 2. Earl of Cumberland, heiratete schließlich in zweiter Ehe Lady Anne Dacre, so dass Margaret zwei jüngere Halbbrüder und eine jüngere Halbschwester erhielt. Durch den Tod ihrer Mutter erbte Margaret Clifford zudem Eleanors Anspruch auf Teile des Vermögens ihres Großvaters Charles Brandon, 1. Duke of Suffolk, die sich auf ungefähr ein Drittel des Gesamterbes beliefen. Ihre königliche Abstammung machte Margaret zu einer attraktiven Partie auf dem Heiratsmarkt. 1552 versuchte John Dudley, 1. Duke of Northumberland seinen Sohn Guildford Dudley mit ihr zu verheiraten. Margarets Vater versuchte die Eheschließung zu vermeiden, bis König Eduard VI. ihm in einem persönlichen Schreiben befahl, „ein gutes Ende für die Angelegenheit der Eheschließung zwischen Lord Guildford und seiner Tochter“ zu finden. Beim Volk war der Gedanke an diese Ehe allerdings hochgradig unbeliebt und Northumberlands eigene Diener behaupteten, ihr Herr versuche mit dieser Vermählung den Thron an sich zu reißen. Allerdings blieb Margaret diese Ehe erspart, da ihr Vater sich trotzdem weigerte, in die Eheschließung einzuwilligen. Zudem tauchte in ihrer Cousine Lady Jane Grey bald eine Heiratskandidatin für Guildford auf, die in der Thronfolge deutlich über Margaret stand. 1553 versuchte Northumberland im Zuge der Inthronisierung Jane Greys, seinen Bruder Sir Andrew Dudley mit Margaret zu verheiraten. Sir Andrew hatte ihr bereits kostbare Stoffe für ein Brautkleid gesandt, doch Prinzessin Marias Rückeroberung des englischen Thrones setzte den Ambitionen der Dudleys ein Ende. Ihren ersten öffentlichen Auftritt erlebte Margaret einigen Quellen zufolge anlässlich von Marias Hochzeit, wo sie neben der Königin am Altar stand und ein Geldgeschenk des Bräutigams Philipp II. für Maria in Empfang nahm.", "section_level": 2}, {"title": "Countess of Derby.", "content": "Mit Erlaubnis von Königin Maria heiratete Margaret am 12. Februar 1555 in Westminster Henry Stanley Lord Strange, Sohn und Erbe des Edward Stanley, 3. Earl of Derby. Bei Hofe war sie als Verwandte der Königin eine der höchstrangigen Damen und bekleidete gemeinsam mit ihrer Tante 2. Grades Lady Margaret Douglas den Posten der Ersten Ehrendame. In Margaret Douglas' Abwesenheit hatte sie zudem den Vortritt bei Hofe vor allen anderen Damen. Im Jahr 1558 wurde letztendlich ein Rechtsstreit um das Erbe Suffolks zwischen Margaret, ihren Tanten Frances und Anne Brandon und ihrem Cousin Sir William Stanley beigelegt. Margaret wurde somit Besitzerin der Ländereien Leadenham, Fulbeck, Frampton, Skirbeck, Carlton-in-the-Marsh, Mumby Soke, Barynes, Currey Rivel, Kirkstead, Holbeton und Fleet in Devon. Relativ schnell kristallisierte sich in der Ehe heraus, dass Margaret über ihre Verhältnisse lebte. 1558 war sie gezwungen, sich von ihrer Hofdame Mistress Carfhill die stattliche Summe von 300 Pfund zu leihen. Mistress Carfhill wurde von Margaret zudem des Öfteren entsandt, um auf Kredit zu kaufen und zu borgen. Selbst Königin Elisabeth, die für ihre Sparsamkeit bekannt war, „wies ihr Gemächer bei Hofe zu, um ihre Belastung zu erleichtern“. Laut den Aussagen Mistress Carfhills gab Margaret 600 Pfund im Jahr aus, obwohl ihr Einkommen lediglich 90 Pfund betrug. Henry Stanley sah sich daraufhin gezwungen, durch den Verkauf von Ländereien 1.500 Pfund aufzubringen, um die Schulden seiner Frau zu bezahlen. Das Verhältnis der Eheleute wurde durch die finanziellen Schwierigkeiten stark belastet, da Henry schließlich beschloss, den teuren Haushalt im Sitz Gaddesden in Berkshire aufzulösen. Margaret beschuldigte daraufhin ihren Ehemann, ihre Dienerin mit 200 Pfund bestochen zu haben, damit sie ihr nachspioniere. Zudem hätte er all ihr Geschirr und ihre gesamte Einrichtung aus Gaddesden nach London gebracht, um es dort zu verkaufen. Nach der Thronbesteigung Elisabeths I. war Margaret Clifford als Verwandte der Königin oft bei Hofe. Im Jahr 1561 schenkte sie Elisabeth ein goldenes Maß mit einem Bisamapfel darin und die Königin revanchierte sich mit einer vergoldeten Schale. Bei Elisabeths Besuch in Cambridge trug Margaret ihre Schleppe und wohnte den Aufführungen zu Ehren der Königin bei. Von 1568 bis 1570 gehörte Margaret zum exklusiven Kreis der Damen der \"Privy Chamber\", der königlichen Privatgemächer, womit sie unbeschränkten Zutritt zur Königin hatte. Dennoch schrieb der spanische Botschafter 1565, dass sie und ihr Ehemann bei Hofe „wenig geachtet waren“. Elisabeth erteilte Margaret mehrere Male die Erlaubnis, Ländereien zu verkaufen, um ihre Schulden zu tilgen und rügte Henry Stanley für seine Versuche, die Ländereien seiner Frau für die Tilgung seiner eigenen Schulden zu verwenden. Nach dem Tod ihres Schwiegervaters im Jahr 1572 wurde ihr Mann zum 4. Earl of Derby und Margaret wurde fortan als \"Countess of Derby\" bezeichnet (zu deutsch: Gräfin von Derby).", "section_level": 2}, {"title": "Rolle in der Thronfolge.", "content": "Als Enkelin Mary Tudors wurde Margaret im Testament ihres Großonkels Heinrich VIII. ursprünglich nach Prinzessin Maria, Prinzessin Elisabeth, Margarets Tante Frances Brandon, ihren Cousinen Jane, Catherine und Mary Grey sowie nach ihrer Mutter Eleanor Brandon in der Thronfolge aufgeführt. Anders als die Greys waren die Cliffords allerdings keine Protestanten, sondern Katholiken. Aus diesem Grund betrachtete sich Margaret Clifford unter Königin Maria als rechtmäßige Thronerbin. 1557 beanspruchte sie auch einen höheren Rang in der Thronfolge als ihre Cousinen Catherine und Mary Grey Das Parlament ignorierte diesen Anspruch jedoch und befürwortete stattdessen den Anspruch von Prinzessin Elisabeth, die nach Marias Tod den englischen Thron bestieg. Elisabeth benutzte zwar wenige Jahre später das gleiche Argument wie Margaret, um Catherine und Mary Grey von der Thronfolge auszuschließen, war aber dennoch nicht bereit, Margaret offiziell als ihre Erbin anzuerkennen. Ihrer Meinung nach hatte die schottische Königin Maria Stuart den besten Anspruch. Sie stammte von Heinrichs älterer Schwester Margaret Tudor ab, deren Nachkommen laut der klassischen Erbfolge vor der Linie der jüngeren Schwester Mary Tudor in der Thronfolge standen, obwohl Heinrich VIII. sie in seinem Testament ignoriert hatte. Catherine Grey starb bereits 1568 und ihre Söhne wurden von Elisabeth als Bastarde deklariert, so dass sie keine Gefahr für die Thronfolge mehr darstellten. Mit dem Tod der letzten Greyschwester Mary im Jahr 1578 rückte Margaret laut dem Testament Heinrich VIII. an erste Stelle in der Thronfolge und wurde somit inoffizieller \"Heir Presumptive\".", "section_level": 2}, {"title": "Unter Arrest.", "content": "Im Jahr 1569 wurden Margarets Schwager Thomas und Edward Stanley als einer der Verschwörer entlarvt, die die gefangene Maria Stuart befreien wollten. Sie wurden im Tower of London inhaftiert. Margarets Sohn Ferdinando wurde 1574 an den Hof gerufen, wo die Königin ihn im Auge behalten konnte. Im August 1579 wurde Margaret selbst unter Hausarrest angestellt. Angeblich hatte sie ihren Arzt Dr. Randall konsultiert, einen bekannten Astrologen, um von ihm eine Wahrsagung zu erhalten, wann die Königin sterben und wen sie als Nachfolger wählen würde. Den Tod des Monarchen vorauszusagen war nach damaligem Recht Hochverrat und Dr. Randall wurde schließlich 1581 gehängt, nachdem er, möglicherweise aus Angst vor Folter, alles gestanden hatte. Margaret beteuerte ihre Unschuld und schwor, dass sie ihn lediglich beherbergt hatte, um ihre Zahn- und Gliederschmerzen behandeln zu lassen. Dennoch wurde sie unter Aufsicht ihres entfernten Verwandten Thomas Seckford unter Arrest gestellt. Es ist ungewiss, ob die Anklage berechtigt war oder Elisabeth lediglich einen Grund suchte, eine potentielle Rivalin unschädlich zu machen. Ashdown vertritt in ihrem Buch \"Tudor Cousins\" die These, dass Margaret sich sehr wohl an magischen Praktiken versucht haben könnte. Margarets viktorianische Biografin Agnes Strickland hingegen kritisiert Elisabeths notorische Paranoia gegen ihre Cousinen und fasst zusammen, dass sich die Königin nach dem Tod der Greyschwestern Strickland hält es zudem für möglich, dass Elisabeth Margaret inhaftierte, um eine Sicherheit zu haben, dass ihre Familie nicht erneut an Verschwörungen teilnahm. Auch wurde Margaret für ihr angebliches Verbrechen niemals vor Gericht gestellt. Anders als Catherine und Mary Grey befand sich Margaret Clifford allerdings unter der Aufsicht eines wohlwollenden Verwandten und es war ihr nach wie vor gestattet, Briefe von Freunden und Verwandten zu empfangen. Nach vierjährigem Arrest, vor dem 26. September 1583, wurde es Margaret schließlich gestattet, sich in Sichtweite der Königin zu begeben, als diese von Sion nach Oatlands reiste. Obwohl sie sich in einem Brief an Sir Christopher Hatton für seine Vermittlung dieser gnädigen Geste bedankte, hielt der königliche Groll noch einige Jahre an. Ihr Ehemann hingegen erfreute sich nach wie vor des königlichen Wohlwollens und wurde auf diverse diplomatische Reisen gesandt. Auch gehörte er zu den Adligen, die Maria Stuart 1586 zum Tode verurteilten. Dass Margaret dennoch nicht völlig vergessen war, beweist die Tatsache, dass der Poet Robert Greene ihr 1584 sein Buch \"The Mirror of Modesty\" widmete (zu deutsch: \"Der Spiegel der Sittsamkeit\"). Ein weiteres Buch, das Margaret gewidmet wurde, war das 1586 veröffentlichte \"A Thousand notable Things of sundry Sorts\" (zu deutsch: \"Tausend rühmliche Dinge diverser Art\") von Thomas Lupton. Auch ihre Gläubiger vergaßen Margaret nicht, so dass sie während ihres Arrests weiterhin Ländereien aus dem Erbe ihres Großvaters verkaufen musste. Inzwischen hatte Margarets Gesundheitszustand sich verschlechtert. Sie klagte vermehrt über Ohnmachten und Schwächeanfälle. Erst nachdem Christopher Hatton Lordkanzler geworden war, also nach April 1587, gibt es Hinweise auf größeres königliches Wohlwollen, da es Margaret gestattet wurde, an die Königin zu schreiben. Sie schickte Hatton den Entwurf eines Briefes mit der Bitte um seine Meinung. In dem Brief bedankte sie sich auf unterwürfigste Weise für ihre Freilassung: Nach ihrer Entlassung pachtete Margaret ein Haus ihres Verwandten und ehemaligen Aufsehers Thomas Seckford in Clerkenwell.", "section_level": 2}, {"title": "Die letzten Jahre.", "content": "Am 25. September 1593 starb Henry Stanley, 4. Earl of Derby. Er und Margaret hatten viele Jahre getrennt gelebt und er hatte mit einer Geliebten eine Familie mit vier Kindern gegründet. Trotz der Entfremdung wohnte Margaret seiner Beerdigung in Ormskirk, Lancashire, bei. Ihr Sohn Ferdinando erbte den Titel und wurde nur wenig später von katholischen Verschwörern kontaktiert, die hofften, ihn zum König ausrufen zu können. Um ihn auf den Thron zu bringen, hätte Margaret zu Gunsten ihres Sohnes auf den Thron verzichten müssen, Ferdinando lehnte jedoch ab. Er starb im April 1594 nach kurzer Krankheit, was von vielen als katholischer Giftanschlag gedeutet wurde. Sein Titel ging auf seinen jüngeren Bruder William über. Margaret Clifford überlebte ihren ältesten Sohn nur um zwei Jahre. Nach wie vor war sie hoch verschuldet und gezwungen, die Ländereien, die zu ihrer Mitgift gehörten, zu verkaufen, um ihre Schulden zu begleichen. Am 7. August 1596 setzte sie ihr Testament auf. Abgesehen von einigen wenigen persönlichen Besitztümern hinterließ sie ihren Erben jedoch nicht viel, da sie die meisten Ländereien hatte verkaufen müssen. Ihren Halbbruder George Clifford, 3. Earl of Cumberland ernannte sie zu ihrem Testamentsvollstrecker und bat darum, alle Hinterlassenschaften, die sie niemandem vermacht hatte, zur Bezahlung ihrer noch ausstehenden Schulden zu verwenden. Sie starb am 29. September desselben Jahres und wurde in der St. Edmund's Chapel in Westminster Abbey begraben. William Camden schreibt über Margaret Clifford anlässlich ihres Todes:", "section_level": 2}, {"title": "Porträt.", "content": "Es gibt kein eindeutig identifiziertes Porträt von Margaret Clifford. Ein Bild Hans Eworths, das traditionell für Margaret Clifford gehalten wird (siehe ganz oben), stellt eine junge Dame in prächtiger Kleidung dar, die sie als Angehörige des englischen Hochadels ausweist. Das Wappen neben ihr stellt eine Kombination der Wappen von Margaret Cliffords Eltern dar – Henry Clifford, 2. Earl of Derby und Eleanor Brandon. Diese kombinierten Wappen wurden üblicherweise von Ehefrauen nach ihrer Hochzeit geführt. Aus diesem Grund wurde das Porträt lange Zeit für ein Bild Eleanor Brandons gehalten, obwohl es erst mehrere Jahre nach Eleanors Tod entstand. Es führte schließlich zu der Schlussfolgerung, dass es sich um die einzige überlebende Tochter der beiden, Margaret Clifford, handeln könnte. Allerdings führten in der Heraldik die Kinder nicht das Ehewappen ihrer Eltern, sondern erhielten ihre eigenen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass das Wappen mit hoher Wahrscheinlichkeit erst ca. 100 Jahre nach der Entstehung des Bildes eingefügt wurde. Es wird daher vermutet, dass bereits zu dem Zeitpunkt, als das Wappen eingefügt wurde, die Identität der dargestellten Dame nicht mehr bekannt war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Margaret Clifford, Countess of Derby (* 1540; † 29. September 1596), verheiratete Stanley, war eine englische Adelige und über ihre Mutter Eleanor Brandon eine Enkelin Mary Tudors, der jüngeren Schwester König Heinrich VIII. Durch ihre Abstammung hatte Margaret einen Platz in der englischen Thronfolge. Unter Königin Elisabeth I., ihrer Tante zweiten Grades, wurde Margaret von vielen als rechtmäßige \"Heiress presumptive\" betrachtet. Ihre gefährliche Nähe zum Thron führte zu ihrer Inhaftierung durch Elisabeth mit der Begründung, Margaret hätte mit schwarzer Magie gegen sie intrigiert. Nach jahrelangem Arrest wurde sie schließlich wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie starb verschuldet und verwitwet sieben Jahre vor Königin Elisabeth. ", "tgt_summary": null, "id": 1412744} {"src_title": "Side-Kick", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Side-Kick mit dem hinteren Bein (jap. \"ushiro ashi yoko geri\").", "content": "Während der seitlichen Eindrehung des Körpers zieht man das Knie des hinteren Beins hoch, sodass das Knie fast 90 Grad seitlich vom Gegner weg zeigt. Dann streckt man das Bein kraftvoll zum Gegner hin und beugt den Oberkörper leicht in die entgegengesetzte Richtung.", "section_level": 2}, {"title": "Side-Kick mit dem vorderen Bein (jap. \"mae ashi yoko geri\").", "content": "Wird wie der Side-Kick mit dem hinteren Bein ausgeführt, nur dass man hier mit dem vorderen Bein tritt und dadurch die Eindrehphase wesentlich verkürzt. Das erlaubt auf der einen Seite eine schnellere Ausführung des gesamten Bewegungsablaufs, auf der anderen Seite ist die Beschleunigung des Kicks kleiner, wodurch weniger Energie übertragen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Jumping Side-Kick.", "content": "Ähnlich dem Side-Kick mit dem vorderen Bein. Hier geht dem Kick aber ein eingesprungener Übersetzschritt voraus, um eine größere Distanz zum Gegner zu überbrücken. Diese Variante erlaubt aufgrund des eingesprungenen Übersetzschrittes eine große Energieübertragung, da man hier die gesamte Körpermasse über einen weiteren Weg beschleunigt.", "section_level": 2}, {"title": "Flying Side-Kick.", "content": "Der Flying Side-Kick (jap. \"yoko tobi geri\") ist ein Side-Kick mit seitlicher Eindrehung des hinteren Beins während einer Anlaufphase mit anschließendem Absprung und Streckung des Beins. Der Großteil der Energieübertragung erfolgt über die beschleunigte Körpermasse durch Anlauf und Absprung. Das passive Bein wird hierbei meist zum Schutz angewinkelt.", "section_level": 2}, {"title": "Spinning Side-Kick.", "content": "Auch Spinning Back-Kick genannt. Hier dreht man sich zunächst um 180 Grad, zieht das Bein während der Drehung an und stößt mit Blick über die eigene Schulter das angezogene Bein in Richtung des Gegners. Die Bewegung ähnelt einem Pferdetritt. Nach der Ausführung des Kicks dreht man sich weiter und setzt das zurückgezogene Kickbein vorne ab, sodass man nach dem gesamten Bewegungsablauf wieder gerade vor dem Gegner steht und letztendlich eine 360-Grad-Drehung durchgeführt hat. Steht bei der Kampfstellung das rechte Bein hinten, dreht man sich im Uhrzeigersinn. Steht das linke Bein hinten, dreht man sich gegen den Uhrzeigersinn.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Side-Kick (jap., \"yoko geri\", kor. \"yeop chagi\") ist eine Beintechnik, die man aus Kampfkünsten wie Karate, Taekwondo oder Kickboxen kennt. Im Vergleich zum Roundhouse-Kick muss der Körper schon vor der Ausführung des Kicks seitlich zum Gegner eingedreht werden, da es sich um einen Seitwärts-Stoßtritt handelt. Für ein Höchstmaß an Energieübertragung trifft der Side-Kick mit der Ferse (jap. \"sokumen kakato geri\") auf, da die Ferse in der Endphase des Kicks in einer Linie mit dem Körper steht und somit der optimale Energieaustrittspunkt aus Technik, Kraft und Geschwindigkeit ist. Man kann den Side-Kick in verschiedenen Varianten ausführen.", "tgt_summary": null, "id": 1617168} {"src_title": "Sendai (Schiff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik und Modifizierungen.", "content": "Die \"Sendai\" erfuhr, wie auch die anderen Einheiten dieser Klasse, im Laufe ihrer Dienstzeit mehrere Modifikationen. So erhielt das Schiff ab 1934/35 auf dem Achterschiff, zwischen den Geschützen 6 und 7, einen Flugzeugkatapult und führte ein Wasserflugzeug des Typs Kawanishi E7K mit sich. Obwohl dieser Flugzeugtyp später als veraltet angesehen wurde, blieb diese Maschine bis zum Verlust des Schiffes an Bord. Zudem wurde der achtere Hauptmast zu einem Dreibeinmasten umgebaut, um einen Kran zur Aufnahme des Wasserflugzeuges tragen zu können. Die \"Sendai\" besaß zudem zwölf Kampon-Dampfkessel und vier Parsons-Turbinen, wobei aber elf Kessel mit Öl und einer mit Kohlen befeuert wurde. Dieser Kessel fungierte zumeist als Hilfskessel, weswegen teils auch angegeben wird, dass das Schiff nur elf oder gar nur zehn Kessel besessen hat. Die angegebene maximale Höchstfahrt von 35,3 kn wurde nur bei der Zuschaltung dieses Hilfskessels erreicht. Da dies aber oft nicht geschah, dürfte die standardmäßige Höchstgeschwindigkeit im Einsatz wohl nur bei etwa 33 bis 34 kn gelegen haben. Der Treibstoffvorrat betrug normalerweise 900 Tonnen Öl und 100 Tonnen Kohlen. 1935 wurde der mit Kohlen befeuerte Hilfskessel ausgebaut, weswegen das Schiff von da an eine reine Ölbefeuerung und nur noch elf Kessel besaß. Dafür wurde die maximale Ölbunkermenge auf 1.010 Tonnen aufgestockt, um die Reichweite des Schiffes zu erhöhen. Nach dem sogenannten \"Tomozuru\"-Zwischenfall 1934 wurde auch die Stabilität der \"Sendai\" überprüft, wobei diesbezüglich Mängel festgestellt wurden. Infolgedessen erhielt das Schiff 200 Tonnen Ballast, der in den Rumpfzwischenböden eingefügt wurde. Dies senkte wiederum, zusammen mit der vergrößerten Ölbunkermenge, die Höchstgeschwindigkeit ab, weswegen davon auszugehen ist, dass die Höchstgeschwindigkeit von 33 bis 34 kn in späteren Jahren nicht mehr erreicht wurde. Manche Publikationen geben die Höchstgeschwindigkeit des Kreuzers deswegen auch nur mit 32 bis 33 kn an. Durch diese Umbauten stieg außerdem die Wasserverdrängung der \"Sendai\" an. So dürfte die spätere Maximalverdrängung geschätzt knapp bei 8.000 ts gelegen haben. Die beiden älteren 8-cm-Flugabwehrkanonen Typ 11 (das eigentliche Kaliber lag bei 7,62 cm) sowie die zwei leichten 7,7-mm-Fla-MG Typ 94, die sich seit 1924 an Bord befunden hatten, wurden beim Eintritt Japans in den Zweiten Weltkrieg ausgebaut. Bis 1943 kamen dafür nach und nach insgesamt zwei 12,7-cm-Flugabwehrgeschütze Typ 89 in Doppellafette, 44 leichtere 2,5-cm-Flak Typ 96 und sechs schwere 13,2-mm-Maschinengewehre Typ 93 an Bord. Ab Juni 1943 befand sich für die Flak ein Radar des Typs 2 \"21 Go\" für die Luftraumbeobachtung an Bord. Zudem wurde in dieser Zeit eines der 14-cm-Geschütze (Geschütz Nr. 5) von Bord gegeben. An dessen Stelle wurde eine 2,5-cm-Drillingslafette eingebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzzeit.", "content": "Nach der Indienstnahme und dem Abschluss der Erprobungsfahrten wurde die \"Sendai\" ab 1925 zumeist in chinesischen Gewässern eingesetzt und patrouillierte dabei unter anderem auf dem Jangtsekiang und vor der Küste der Mandschurei, die 1931 von den Japanern erobert wurde. 1937, im Rahmen des beginnenden zweiten japanisch-chinesischen Krieges, unterstützte die \"Sendai\" die japanischen Heerestruppen bei der Eroberung von Shanghai. Später sicherte der Kreuzer noch japanische Landungen in Südchina, unter anderem nahe Beihai und auf der Leizhou-Halbinsel.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kampf um Malaya.", "content": "Nach dem Angriff auf Pearl Harbor und dem Eintritt Japans in den Zweiten Weltkrieg wurde die \"Sendai\" Flaggschiff der 3. Zerstörerflottille von Konteradmiral Hashimoto Shintarō und beteiligte sich im Dezember 1941 an der japanischen Invasion in Malaya. Dabei eskortierte die \"Sendai\" 16 Truppentransporter von der (japanisch kontrollierten) Insel Hainan nach Kota Bahru, wo die Heerestruppen in der Nacht des 7./8. Dezember 1941 anlandeten. Der Kreuzer und mehrere Zerstörer beschossen dabei etwa eine Stunde lang die Küstenverteidigung. Mitte Dezember 1941 deckte das Schiff zudem japanische Landungen bei Patani und Singora. Dabei hatte das Wasserflugzeug der \"Sendai\" am 19. Dezember Anteil an der Versenkung des holländischen U-Bootes \"O 20\". Das U-Boot wurde vor Kota Bahru in den Mittagsstunden gesichtet, vom Bordflugzeug des Kreuzers mit Bomben unter Wasser gedrückt und schließlich von zwei Zerstörern versenkt. Sieben holländische U-Boot-Fahrer kamen dabei ums Leben, 32 Seeleute wurden von den Japanern gerettet.", "section_level": 3}, {"title": "Gefecht bei Endau.", "content": "Mitte Januar 1942 überführte die \"Sendai\", gemeinsam mit sechs Zerstörern und fünf Minensuchbooten, zwei Transporter von der japanisch kontrollierten Cam Ranh Bay (im heutigen Vietnam gelegen) nach Endau im Norden des malaiischen Bundesstaates Johor. In den Abendstunden des 26. Januar liefen aus Singapur der australische Zerstörer \"Vampire\" und der britische Zerstörer \"Thanet\" zu einem Vorstoß gegen die vor der Küste bei Endau liegenden japanischen Schiffe aus. In den frühen Morgenstunden des 27. Januar trafen beide Schiffe unvermittelt auf die \"Sendai\" und ihre Zerstörergruppe. In einem rund 90 Minuten dauernden verworrenen Nachtgefecht (Gefecht bei Endau) wurde die \"Thanet\" von der Artillerie der \"Sendai\" und des Zerstörers \"Shirayuki\" schwer getroffen und sank gegen 4.15 Uhr, wobei 20 Besatzungsmitglieder mit dem Schiff untergingen. 31 Überlebende wurden von den Japanern aufgenommen, weitere rund 65 Mann wurden später von einem britischen Schiff geborgen und nach Singapur gebracht. Von den 31 Gefangenen bei den Japanern überlebte niemand den Krieg. Es ist davon auszugehen, dass sie vermutlich in der Gefangenschaft an unbekanntem Ort starben. Der Zerstörer \"Vampire\" konnte den überlegenen Japanern entkommen und erreichte später wieder Singapur. Bei den Japanern wurden lediglich zwei Transportschiffe beschädigt. Die \"Sendai\" erlitt keine Treffer.", "section_level": 3}, {"title": "Invasion von Sumatra und Vorstoß in den Indischen Ozean.", "content": "Im Anschluss operierte die \"Sendai\", gemeinsam und in überlappendem Einsatz mit dem Leichten Kreuzer \"Yura\" und drei Zerstörern, gegen Sumatra. Dabei deckte der Kreuzer am 9. Februar 1942 die Landung japanischer Truppen bei Palembang und auf der Insel Bangka. Danach führte das Schiff Sicherungs- und Säuberungsmissionen im dortigen Seegebiet, vor allem in der Bangkastraße und in der Straße von Malakka, durch und suchte nach aus Singapur fliehenden alliierten Schiffen. Erfolge wurden aber keine verzeichnet. Im März 1942 sicherte die \"Sendai\" zudem die japanischen Landungen bei Sabang. Nachdem die \"Sendai\" Ende März 1942 die Eroberung der Andamanen unterstützt hatte, wobei der Kreuzer am 2. April nahe Port Blair nur knapp einem Angriff von drei amerikanischen Boeing B-17-Bombern entgangen war, wurde sie am 3. April in die anlaufende japanische Großoffensive im Indischen Ozean eingebunden und operierte westlich der Andamanen zusammen mit sieben Zerstörern als Fernsicherungsschiff.", "section_level": 3}, {"title": "Guadalcanal.", "content": "Nach einer Grundüberholung in Sasebo und einer ereignislosen Teilnahme als Ferndeckungsschiff während der letztlich fehlgeschlagenen japanischen Offensive gegen Midway im Juni 1942, wurde die \"Sendai\" ab August 1942 gegen die US-Landung auf Guadalcanal eingesetzt. Dort waren am 7. August 1942 rund 19.000 US-Marinesoldaten gelandet, um die Insel den Japanern zu entreißen. Die hieraus entstehende Schlacht um Guadalcanal zählt zu den langwierigsten und für beide Seiten zu einer der verlustreichsten Schlachten des Pazifikkrieges. Die \"Sendai\" operierte von Rabaul und Bougainville aus und transportierte am 4./5. September erstmals Truppenverstärkungen nach Guadalcanal; diese nächtlichen Versorgungsfahrten, meistens von schnellen Kriegsschiffen ausgeführt, erhielten von den Amerikanern später den Spitznamen \"Tokyo Express\". Am 12. September beschoss der Kreuzer erstmals die Insel und bombardierte Stellungen der US-Marines bei Bloody Ridge. Sechs Tage später beschoss die \"Sendai\" die Insel bei Lunga Point erneut. Nach einer umfangreichen Transportmission im Oktober 1942, wobei über 1.500 Soldaten auf der Insel angelandet werden konnten, wurde die \"Sendai\" am 15. November 1942 in die Seeschlacht von Guadalcanal verwickelt. Gemeinsam mit dem Schlachtschiff \"Kirishima\", den Schweren Kreuzern \"Atago\" und \"Takao\", dem Leichten Kreuzer \"Nagara\" und acht Zerstörern traf die \"Sendai\" dabei auf eine US-Kampfgruppe (Task Force 64), die aus den beiden modernen Schlachtschiffen \"Washington\" und \"South Dakota\" und vier Zerstörern bestand. In einem erbitterten Nachtgefecht verloren die Japaner die \"Kirishima\" und einen Zerstörer, bei den Amerikanern sanken drei Zerstörer, ferner wurde die \"South Dakota\" erheblich beschädigt. Die \"Sendai\" kam gegen 0.16 Uhr kurzzeitig mit dem Schlachtschiff \"Washington\" ins Gefecht und wurde von mehreren 40,6-cm-Granaten nur knapp verfehlt. Im Gegenzug feuerte der Kreuzer ergebnislos eine Torpedosalve ab. Danach musste sich die \"Sendai\" vor dem überlegenen Gegner zurückziehen, nebelte sich ein und verließ das Kampffeld. Im Anschluss wurde der Kreuzer aus den Kämpfen um Guadalcanal herausgelöst und nach dem Truk-Atoll verlegt.", "section_level": 3}, {"title": "1943: Einsätze im Südwestpazifik.", "content": "In den nachfolgenden Monate, zwischen November 1942 und Juli 1943, operierte die \"Sendai\" relativ ereignislos zwischen Truk, Rabaul und den japanischen Heimathäfen. Während eines Werftaufenthaltes in Sasebo im Mai 1943 erhielt das Schiff zusätzliche Flugabwehrkanonen, zudem wurde ein Luftraumüberwachungsradar vom Typ 2 \"21 Go\" an Bord installiert. Am 20. Mai übernahm Kaigun-Taisa Shoji Kiichiro das Kommando über die \"Sendai\", die danach erneut für etwa vier Monate zwischen Rabaul, Truk und den Shortland-Inseln als schneller Versorger eingesetzt wurde. Dabei entging der Kreuzer am 18. Juli 1943 vor Kolombangara nur knapp einem Angriff amerikanischer Grumman TBF-Torpedobomber.", "section_level": 3}, {"title": "Untergang der \"Sendai\".", "content": "Nach dem am 1. November 1943 amerikanische Truppen auf Bougainville, nahe Kap Torokina, gelandet waren (Operation Shoestring II, Teil der Operation Cherry Blossom), entschieden sich die Japaner sofort zu einem starken Gegenangriff. Unter dem Oberbefehl von Vizeadmiral Sentarō Ōmori liefen deswegen in den Abendstunden des 2. November aus Rabaul die Schweren Kreuzer \"Myōkō\" und \"Haguro\", die \"Sendai\", der Leichte Kreuzer \"Agano\" sowie zehn Zerstörer aus, um den US-Brückenkopf in der Kaiserin-Augusta-Bucht anzugreifen. An Bord der \"Sendai\" befand sich dabei auch der Kommandant der 3. Zerstörerflottille, Konteradmiral Ijūin Matsuji. Der Brückenkopf selbst wurde von einer US-Kampfgruppe (Task Force 39) mit den Leichten Kreuzern \"Montpelier\", \"Cleveland\", \"Columbia\" und \"Denver\" sowie acht Zerstörern unter dem Befehl von Konteradmiral Aaron S. Merrill verteidigt. Obwohl der US-Verband hinsichtlich der Feuerkraft leicht unterlegen war, hatte er den großen Vorteil, über Radar zu verfügen. Am 3. November, kurz nach Mitternacht, gerieten beide Geschwader in Kontakt zueinander. Während jedoch die japanischen Schiffe fast blind in die Dunkelheit feuerten, geriet die \"Sendai\" gegen 0.50 Uhr unter konzentriertes und radargesteuertes Feuer aller vier US-Kreuzer. Bereits mit der ersten Salve erzielten die Amerikaner einen 15,2-cm-Treffer auf dem Schiff. Bis 1.20 Uhr wurde die \"Sendai\", die selbst keine Treffer erzielen konnte, von rund 18 bis 20 Granaten, zumeist vom Kaliber 15,2 cm, getroffen und geriet in Brand. Als sich die Japaner gegen 1.30 Uhr vom Gegner zu lösen begannen und den Rückzug einleiteten, war die \"Sendai\" manövrierunfähig und blieb alsbald brennend hinter dem ablaufenden Verband zurück. Die Besatzung kämpfte verzweifelt, um das zerschossene Schiff über Wasser halten zu können. Bereits gegen 2.00 Uhr musste aber ein Teil der Besatzung von japanischen Zerstörern an Bord genommen werden, da keine großen Aussichten bestanden, die \"Sendai\" noch retten zu können. Nach rund drei Stunden, etwa gegen 4.30 Uhr, kenterte die \"Sendai\" schließlich und sank. Der Untergangsort liegt etwa 25 Seemeilen südwestlich von Kap Moltke. 185 Besatzungsmitglieder, darunter auch Kaigun-Taisa Shoji Kiichiro (der später posthum zum Konteradmiral ernannt wurde), gingen mit der \"Sendai\" unter. Etwa 230 Überlebende waren vor dem Sinken abgeborgen worden oder wurden später von japanischen Zerstörern aufgenommen. Am 3. November rettete zudem das japanische U-Boot \"RO 104\" weitere 76 Überlebende der Crew, darunter auch Konteradmiral Ijuin. Die \"Sendai\" wurde am 5. Januar 1944 aus dem Flottenregister gestrichen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Sendai war ein Leichter Kreuzer der kaiserlich japanischen Marine, der im Zweiten Weltkrieg auf dem pazifischen Kriegsschauplatz zum Einsatz kam und 1943 versenkt wurde. Das Schiff gehörte der aus insgesamt drei Einheiten bestehenden \"Sendai\"-Klasse an und war zugleich das Typschiff dieser Klasse. Der Kreuzer war nach dem Fluss Sendai benannt, der durch die japanische Präfektur Kagoshima fließt. Die \"Sendai\" wurde als erstes Schiff ihrer Klasse am 16. Februar 1922 auf der Werft von Mitsubishi Heavy Industries in Nagasaki auf Kiel gelegt und lief am 23. Oktober 1923 von Stapel. Die Indienstnahme erfolgte am 29. April 1924. Erster Kommandant des Schiffes war Kaigun-Taisa Ijichi Kiyohiro.", "tgt_summary": null, "id": 1955507} {"src_title": "Jost Hochuli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Jost Hochuli besuchte von 1952 bis 1954 die Kunstgewerbeschule in St.Gallen und arbeitete danach von 1954 bis 1955 als Volontär bei Rudolf Hostettler in der Druckerei Zollikofer & Co. AG, St.Gallen. In Absprache mit Rudolf Hostettler absolvierte er im Anschluss eine Lehre als Schriftsetzer, die er von 1955 bis 1958 teils in der Druckerei Zollikofer, teils an der Setzerfachklasse der Kunstgewerbeschule Zürich absolvierte, wo er nebenher Schriftkurse bei Walter Käch besuchte. 1958/59, während eines Aufenthalts in Paris, besuchte er an der École Estienne Kurse bei Adrian Frutiger. Zurück in St. Gallen eröffnete Jost Hochuli 1959 sein Atelier für Gebrauchsgrafik (Schwerpunkt Industrie- und institutionelle Grafik). Heute ist er national und international vor allem für seine herausragenden Arbeiten als Buchgestalter bekannt. Jost Hochuli war 1979 einer der Mitgründer der VGS Verlagsgemeinschaft (heute Verlagsgenossenschaft) St. Gallen. Der Kleinverlag publiziert vor allem – aber nicht ausschliesslich – Lokales und Regionales. Ab der Gründung bis 2004 leitete Jost Hochuli den Verlag als Präsident, bis 2011 war er zudem für die Gestaltung der Bücher zuständig. Als Herausgeber und Gestalter betreute und betreut Jost Hochuli u. a. die vielbeachteten Serien der Edition Typotron (1983–1998) und der Edition Ostschweiz (seit 2000). Als Autor publizierte er Bücher und diverse Artikel zu Typografie und Buchgestaltung. Sein Buch Das Detail in der Typografie wurde in den letzten Jahren in elf Sprachen übersetzt und findet unter Fachleuten weite Verbreitung. Weitere bekannte Fachpublikationen sind sein Buch Bücher machen oder der Überblick zur Buchgestaltung in der Schweiz. Jost Hochuli hat Wissen und Erfahrung immer auch im Unterricht an jüngere Gestalterinnen und Gestalter weitergegeben. Von 1967 bis 1980 war er, als Nachfolger von Walter Käch, an der Kunstgewerbeschule Zürich nebenamtlicher Lehrer für Schrift, später auch für formale Basisausbildung von Grafikern – unterbrochen von einem halbjährigen Studienaufenthalt in England in 1968. Von 1980 bis 1996 war Hochuli nebenamtlicher Lehrer für Schrift an der Schule für Gestaltung in St.Gallen, sowie Leiter des berufsbegleitenden Weiterbildungskurses ‹Typografischer Gestalter›. Eine Berufung als Professor für Schrift, im Speziellen Typografie, an die Universität-Gesamthochschule Essen, hat Hochuli 1988 nicht angenommen. Jost Hochuli betreut heute als Gestalter immer wieder Buchprojekte, organisiert und kuratiert Ausstellungen zum Thema Buchgestaltung und hält Vorträge, Seminare und Workshops im In- und Ausland. 2010 gründete er mit den Typografen Roland Stieger und Jonas Niedermann die Typefoundry abc litera, die auch seine erste Schrift vertreibt, die Allegra.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jost Hochuli (* 8. Juni 1933 in St. Gallen) ist ein Schweizer Grafiker und Buchgestalter. Er lebt und arbeitet in St. Gallen.", "tgt_summary": null, "id": 1769934} {"src_title": "Lichterprozession Saint-Nicolas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Veranstaltung.", "content": "Zunächst wird in der Basilika Saint-Nicolas, die im spätgotischen Flamboyant-Stil erbaut wurde, ein Wortgottesdienst gefeiert. Es gibt ein großes Aufgebot von Flaggen-Trägern und religiösen Gruppen, die an dem Gottesdienst teilnehmen. Eine Statue und die Reliquien des Heiligen, darunter ein Fingerglied, welches Aubert de Varangéville 1087 von einem Kreuzzug mitgebracht hatte, sind zu Beginn zur Verehrung ausgestellt. Die Finger-Reliquie wird in einem silbernen Schrein in Form eines ausgestreckten Unterarmes aufbewahrt. Daneben wird eine Büste des heiligen Bischofs sowie ein Reliquiar mit historischen Handschellen gezeigt. Innerhalb der liturgischen Feier, bei der auch nichtkatholische Geistliche, insbesondere der Orthodoxie, mitwirken, wird die Beleuchtung in der Kirche abgeschaltet. Die Kirchenbesucher erleuchten den Raum mit Kerzen, auf die Kerzenschirmchen aufgesteckt sind, auf denen wiederum die wichtigsten Texte gut lesbar aufgedruckt sind. Dann beginnt die Prozession. Die Teilnehmenden stimmen zumindest in den Refrain des großen Prozessionsliedes mit 65 Strophen zu Ehren des heiligen Nikolaus ein: Die Prozession zieht nach einem vorher bekannt gemachten Schema durch die Gänge des Kirchenraumes und dauert mehrere Stunden. Am späten Nachmittag des gleichen Tagens findet in der Innenstadt ein folkloristischer Festumzug statt an dem auch Prunkwagen und Musikkapellen beteiligt sind. Saint-Nicolas wird in der Region immer von seinem Esel und dem furchteinflößenden Knecht Ruprecht begleitet. Heutzutage verteilt der heilige Nikolaus während der Prozession Süßigkeiten für brave Kinder (Mirabellen für die Mädchen, Maronen für die Jungen) und sein Gefährte, Knecht Ruprecht, droht mit Strafe denjenigen, die ungehorsam waren. Ein am Nachmittag abgehaltener Wochenmarkt, der Wettbewerb „Ecrire à Saint Nicolas“ und eine Kinderprozession runden den Festtag ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lichterprozession Saint-Nicolas () ist eine Prozession, die in Saint-Nicolas-de-Port südöstlich von Nancy seit dem Jahre 1246 alljährlich stattfindet am Samstag, der dem 6. Dezember am nächsten ist. Die Veranstaltung ehrt St. Nikolaus als Schutzpatron der Stadt und der gesamten Region Lothringen. Bei dem volkstümlichen Kirchenfest sind in der Kleinstadt mit etwa 7500 Einwohnern regelmäßig über 20.000 Besucher anwesend. In Lothringen ist St. Nikolaus ebenso populär wie der Weihnachtsmann.", "tgt_summary": null, "id": 1616298} {"src_title": "Der verlorene Sohn (1934)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Tonio Feuersinger, draufgängerischer Sohn einer alten Bauernfamilie, lebt ein wenig abwechslungsreiches Leben in seiner Südtiroler Heimat. Bei der Feier nach einem Skirennen, das er zusammen mit zwei Kameraden aus seinem Dorf gewonnen hat, lernt er die amerikanische Millionärstochter Lilian und ihren Vater kennen, der den Hauptpreis gestiftet hat. Ihr Vater sieht bei einem Holzschnitzer die uralte Sonnenmaske des Rauhnachtskönigs und möchte sie kaufen. Weil sie unverkäuflich ist, bestellt er davon eine Kopie. Lilian engagiert Tonio und seinen Freund Jörg für einen Gipfelaufstieg. Beim Aufstieg über einen steilen Grat gibt plötzlich der Schnee nach. Tonio stürzt dabei auf die eine Seite, Lilian und Jörg auf die andere. Unter schwierigsten hochalpinen Bedingungen gelingt es Tonio, Lilian und Jörg heraufzuholen. Tonio und Lilian kommen unbeschadet davon, Jörg hingegen stirbt. Wegen dieses Unglücks reisen Lilian und ihr Vater vorzeitig ab. Tonio will jetzt, wo er in der Person Lilians die „große weite Welt“ kennengelernt hat, mehr vom Leben und heraus aus der vermeintlichen Enge der Bergabgeschiedenheit. Rasch schlägt er alle Warnungen der Dörfler in den Wind und verlässt einige Wochen später seine ihm vertraute Heimat und seine Freundin Barbl. Nach seiner Ankunft in New York geht er zur Adresse des Millionärs. Der Butler sieht den einfach gekleideten Mann und verleugnet die Familie. In der Großstadtmetropole sind all seine hochfliegenden Träume im Nu verflogen. Tonio findet zunächst keine Arbeit, so sehr er sich auch darum bemüht. Weil er kein Geld mehr hat, wird er aus seinem Dachzimmer hinausgeworfen. Durch einen anderen Obdachlosen findet er schließlich Arbeit auf der Baustelle eines Wolkenkratzers. Dabei sind seine Erfahrung beim Bergsteigen und seine Schwindelfreiheit von Vorteil, als er in großer Höhe auf den Stahlträgern arbeiten muss. Nachdem er diese Arbeit verloren hat, beginnt er zu verwahrlosen. Er schleicht in abgerissenen Kleidern durch die Straßen und sieht viel Elend in den Straßen und Mietskasernen. Der Hunger ist sein ständiger Begleiter. Um ihn zu stillen, stiehlt er eines Tages auf einem Markt ein Brot. Ein Polizist, der ihn verfolgt, sieht die ausgemergelte Gestalt gierig das Brot verschlingen und geht weg. Zur karitativen Essensausgabe, vor der sich eine lange Schlange gebildet hat, singt die Heilsarmee. Schließlich findet er eine Arbeit im Madison Square Garden. Bei einem Boxkampf ist er in einer Ringecke Helfer eines Boxers. Als dessen Gegner unfair boxt und auch den Ringrichter k.o. schlägt, springt er in den Ring. Bei einem kurzen Boxkampf schlägt er ihn unter dem großen Jubel der riesigen Menschenmenge k.o. Lilian, die mit ihrer Familie und Freunden in einer Loge sitzt, erkennt ihn sofort. Er führt nun ein sorgenfreies Leben unter den Reichen der Stadt. Tonio lernt jetzt die Kehrseite Amerikas kennen, sieht die Reichen und Schönen, die auf prachtvollen Partys in Luxus leben. Lilian liebt ihn und gesteht ihm ihre Liebe. Dabei fällt sein Blick zufällig auf die Kopie der Sonnenmaske. Plötzlich geht ihm alles durch den Kopf. Er erkennt, dass dieses Land der sozialen Gegensätze und Ungerechtigkeiten nicht seine Heimat sein kann, dass die Kälte um ihn herum ihn zu erdrücken droht. Ihm wird bewusst, dass er nicht in einer Großstadt leben kann und er erinnert sich wieder an sein Versprechen, das er Barbl gegeben hat. Am 24. Dezember kehrt er in sein Heimatdorf zurück. Dabei sieht er die alten vertrauten Heimatbräuche, die Sternsinger, die zur Rauhnacht vermummten Figuren und die brennenden Holzstöße der Sonnwendfeier. Sein Vater hat die Dorfbewohner zur Feier der Rauhnacht in seine Scheune eingeladen. Die unverheirateten Mädchen schreiten dabei in einem besonderen Festgewand und mit geschnitzten Masken vor dem Rauhnachtskönig vorbei, der eine von ihnen als seine Braut erwählt. Barbl will an diesem Fest daher nicht teilnehmen. Als sie aber erfährt, das Tonio im Dorf ist, holt sie ihr Festgewand aus einer Truhe und zieht es in aller Hast an. Tonio will sie abholen und entdeckt dabei die geöffnete Truhe. Jetzt weiß er, welches Festgewand sie trägt. Er leiht sich eine Holzmaske aus und rennt zur Scheune. Dort geht er zielstrebig auf Barbl zu und nimmt sie in den Arm. Nach einer Aussprache gehen beide zur Christmette. Das Wort des alten Dorflehrers ist wahr geworden: „Wer niemals fortkommt, kehrt niemals heim!“", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Der Film ging unter dem Arbeitstitel \"Sonnenwend\" in Planung. Es war die letzte deutsche Produktion der deutschen Dependance der Hollywood-Produktionsfirma Universal Film und zugleich die letzte Produktionstätigkeit des im Deutschen Reich Adolf Hitlers nicht mehr wohlgelittenen Juden Paul Kohner. Am 1. November 1933 schiffte sich Trenker in Cherbourg mit dem deutschen Fahrgastschiff Bremen nach New York ein, um in den kommenden Wochen mit versteckter Kamera die für \"Der verlorene Sohn\" benötigten dokumentarischen Straßenimpressionen aufzunehmen. In beeindruckenden Szenen, die erschütternde Armut und Massenarbeitslosigkeit einfingen, schufen er und sein Kameramann Bilder, die, sicherlich durchaus im Sinne des NS-Regimes, die dramatischen Schattenseiten der von zahlreichen Auswanderungswilligen als 'Gelobtes Land' gepriesenen USA dokumentierten. Dieser vermeintlich seelenlosen Gesellschaft, deren Werte sich in Trenkers Film ausschließlich nach Dollar und Cent ausrichten, stellt der Regisseur zu Beginn und zum Ende hin traumverloren schöne Bilder winterlich verschneiter und festlich illuminierter Alpenlandschaften entgegen, die wiederum zu insinuieren suchen, dass die vertraute Heimat mit ihren schlichten aber ehrlichen Menschen der (menschlich) kalten Fremde im Großstadtdschungel vorzuziehen sei. Die Uraufführung von \"Der verlorene Sohn\", der bereits am 29. Juni 1934 die Zensur passiert hatte, fand erst am 6. September 1934 in Stuttgart statt. Die Berliner Erstaufführung war am 3. Oktober 1934. Der Film erhielt 1934 das Prädikat \"Künstlerisch besonders wertvoll\". Die 21-jährige Hauptdarstellerin Maria Andergast gab hier ihr Filmdebüt. Herbert Ploberger, der hier sein Filmdebüt gab, entwarf die Kostüme, Fritz Maurischat und Hans Minzloff die Filmbauten. Fred Lyssa war der Herstellungsleiter des Films. Klaus von Rautenfeld gab bei \"Der verlorene Sohn\" seinen Einstand als Kameraassistent. Bei der Biennale in Venedig erhielt der Film 1935 den Pokal des Italienischen Ministeriums für Volkskultur für den „ethisch bedeutendsten Auslandsfilm“. Die Alliierten Militärregierungen verboten 1945 die Vorführung des Films in Deutschland. Grund dafür dürfte sicherlich das von den USA als zu negativ empfundene Bild US-amerikanischer Lebenswirklichkeiten zur Zeit des New Deals unter Franklin D. Roosevelt gewesen sein, möglicherweise aber auch die nationalsozialistische Blut-und-Boden-Ideologie vom Segen der heimatlichen Scholle. Trenker selbst äußerte sich zu der Idee hinter \"Der verlorene Sohn\" wie folgt: \"Schon seit Jahren trug ich den Wunsch im Herzen, das Thema des verirrten Sohnes der Berge irgendwie künstlerisch zu gestalten. Ein modernes Epos dieser Art wollte ich anpacken, und ich arbeitete Tag und Nacht, Woche um Woche nach Fertigstellung des „Rebells“ an diesem Gedanken. [...] Und ich ging von den Bergen aus frischweg nach New York, der Siebenmillionenstadt, der Weltmetropole, der Stadt der Wolkenkratzer, der Dollarmilliardäre und der elendsten Hungermenschen, der Weltstadt aller Rassen und Sprachen, der Metropole allen Lichts und Schattens. -- Das war der Gegensatz, den ich suchte und wollte, und keine lächerliche Eifersuchtsgeschichte! Das war der Gegensatz zum verträumten, stillen Bergnest, wo der einfache Holzpflug noch galt und das karge Leben des um das tägliche Brot kämpfenden Bauern, der aber in seiner Bedürfnislosigkeit größer und freier ist als der reiche Sklave von Dollarmillionen. Mehr und mehr verinnerlichte sich die Linie der Handlung in die Grundgedanken des Glaubens der Bergbauern, ihrer Liebe zur Bergheimat überhaupt, im Gegensatz zu der steinernen Weltmetropole, deren letzter Sinn schließlich doch nur das Chaos sein kann, der Untergang...\"", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das große Personenlexikon des Films nannte \"Der verlorene Sohn\" ein „erdverbundenes Heimat-Drama“ und schrieb weiters über den Film: „Die Geschichte eines jungen Mannes (Trenker), der seine Alpenheimat verläßt, um sein Glück in Amerika zu suchen, angesichts der dortigen Massenarbeitslosigkeit scheitert und schließlich reumütig wieder nach Hause, in die Berge, zurückkehrt, war bei den neuen braunen Machthabern vor allem wegen ihrer intensiven Religiosität nicht allzu wohlgelitten.“ Für Buchers Enzyklopädie des Films war Trenkers \"Der verlorene Sohn\" „sein bester Film“. Ihm gelängen dort „bei der Schilderung des Elends, das ein nach Amerika verschlagener Skilehrer durchmacht, grausam realistische Bilder der Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise... wie sie der amerikanische Spielfilm konsequent mied.“ Der Internetauftritt der Filmzeitschrift Cinema befand: „Trenkers Film versinnbildlicht durch den Kontrast der Häuserschluchten Manhattans zu der majestätischen Dolomiten-Bergwelt die Verlorenheit des Einzelnen“ und nannte \"Der verlorene Sohn\" ein „Meisterwerk vom Tiroler Autorenfilmer“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der verlorene Sohn ist ein im Gebirge, den Alpen, und in der Großstadt, New York, spielendes Auswandererdrama von Luis Trenker aus dem Jahr 1934. Er wurde in den Dolomiten, am Arlberg und in den Straßen von New York gedreht.", "tgt_summary": null, "id": 305405} {"src_title": "Émile Deutsch de la Meurthe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Émile Deutsch de la Meurthe wurde als Sohn des jüdischen Kaufmanns Alexandre Deutsch (* 1815 in Lothringen) geboren, der in Pantin eine Erdölraffinerie einrichtete und damit den Grundstein für das zukünftige Firmenimperium legte. Émile und sein Bruder Henry nahmen den Namenszusatz \"de la Meurthe\" an, zur Erinnerung an die Herkunft ihrer Vorfahren aus dem Gebiet der Meurthe. Émile Deutsch de la Meurthe war verheiratet mit Louise, geb. Halphen († 1914). Aus dieser Ehe entstammen vier Töchter: Marie Henriette Emilie (1879–1973), Yvonne Fanny (1882–1969), Lucie Jeanne (1888–1945) und Fernande Amélie Valentine (1894–1969).", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Ab 1877 führte Émile Deutsch de la Meurthe zusammen mit seinem Bruder Henry das väterliche Unternehmen, das zunächst \"A. Deutsch et ses Fils\" und später \"Les Fils de A. Deutsch\" hieß. Sie entwickelten einen Ölkonzern, der Raffinerien in Frankreich, Spanien und Österreich-Ungarn besaß. 1922 brachte Émile seine Firma in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Royal Dutch Shell ein, die neu geschaffene Firma hieß \"Société des Pétroles Jupiter\".", "section_level": 1}, {"title": "Philanthropische Werke.", "content": "Émile Deutsch de la Meurthe stiftete einen großen Teil seines Vermögens für philanthropische Werke. 1915 war er Mitbegründer des \"Œuvre des orphelins israélites de la guerre\" (Stiftung für jüdische Kriegswaisen). 1916 begründete er die \"Fraternité franco-américaine\", die Kriegswaisen in mehreren Ländern unterstützte. Für seine Arbeiter gründete er eine eigene Sozialversicherung. Mit wesentlicher Unterstützung von Émile Deutsch de la Meurthe konnte am südlichen Stadtrand von Paris die Cité internationale universitaire geschaffen werden. Das Studentenwohnheim der Fondation Deutsch de la Meurthe ist nach ihm und seiner Frau benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Émile Deutsch de la Meurthe war Kommandeur der Ehrenlegion, Komtur des Orden de Isabel la Católica und Träger des Croix de guerre. Nach seinem Tod wurde mit Beschluss vom 2. Oktober 1924 im 14. Arrondissement von Paris die Rue Émile-Deutsch-de-la-Meurthe nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Émile Deutsch de la Meurthe (22. Oktober 1847 in La Villette (Paris) – 18. Mai 1924 in Quimper), geboren als Émile Deutsch, war ein französischer Industrieller und Philanthrop.", "tgt_summary": null, "id": 1758834} {"src_title": "Carlo Francesco Caselli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Carlo Francesco Caselli trat 1755 in Bologna in den Servitenorden ein. Im Priesterseminar von San Marcello in Rom studierte er Theologie und schloss mit dem Magister in Theologie ab. Am 24. September 1763 wurde er zum Ordenspriester der Serviten geweiht. Hiernach war er in Reggio nell’Emilia, Turin, Florenz und Rom als Lehrer für Philosophie und Theologie in Priesterseminaren seines Ordens tätig. Am 14. April 1769 übernahm er die Stelle des Magisters für Theologie im Konvent von San Marcello. Caselli starb am 19. April 1828 und wurde in der Kathedrale von Parma beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg zum Generalsuperior.", "content": "1781 berief ihn sein Orden zum Generalvikar, 1785 wurde er Provinzial von Piemont und 1786 Vikar (Statthalter) und Visitator der Ordensprovinz Lombardei. 1786 ernannte man ihn zum Generalprokurator seines Ordens. Am 26. Mai 1792 wählte ihn das Generalkapitel zum Generalsuperior, dieses Amt bekleidete er bis zur Besetzung Roms im Jahr 1798 durch französische Truppen.", "section_level": 1}, {"title": "Inquisitor und Kardinal.", "content": "1793 wurde Caselli zum Berater in die Heilige Ritenkongregation berufen und am 30. Oktober 1795 zum Inquisitor in der \"Sacra Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis\" ernannt. Als es von 1800 bis 1801 zu Konkordatsverhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Frankreich kam, wählte ihn der Apostolische Bevollmächtigte Erzbischof Giuseppe Spina zu seinem theologischen Berater. Am 23. Februar 1801 wurde Caselli zum Kardinal in pectore ernannt und nahm in dieser Funktion an den Verhandlungen in Frankreich teil. Am 22. Februar 1802 wurde er zum Titularerzbischof von \"Side\", unter gleichzeitiger Berufung zum Koadjutorbischof von Parma, ernannt. Kardinal Giuseppe Maria Spina und die Mitkonsekratoren Erzbischof Benetto Fenaja CM (Titularerzbischof von \"Philippi\") und Bischof Simone de Magistris CO (Cyrene) weihten ihn am 4. April 1802 zum Bischof. Am 9. August 1802 ernannte ihn Papst Pius VII. (1800–1823) zum Kardinalpriester von San Marcello und erhob ihn nun öffentlich in den Kardinalsstand. Es folgte am 28. Mai 1804 die Ernennung zum Erzbischof \"ad personam\" von Parma. Kardinal Caselli nahm 1823 am Konklave zur Wahl von Papst Leo XII. (1823–1829) teil und war Mitkonsekrator bei Bischof Giuseppe Guzzetta zum Titularbischof von \"Lampsacus\".", "section_level": 1}, {"title": "Apostolischer Berater und Legat.", "content": "Vom 2. November 1804 bis 16. Mai 1805 begleitete Kardinal Caselli Papst Pius VII. zur Krönung Napoleon Bonapartes zum Kaiser. Er nahm ebenso am 26. Mai 1805 in Mailand an der Krönung Napoleons I. zum König von Italien teil. Im Frühjahr 1810 war er bei der Hochzeit Napoleons mit der österreichischen Prinzessin Maria Luise als Repräsentant des Vatikans vertreten. Vom 17. Juni bis 5. August 1811 leitete er die Verhandlungen über die Freilassung Papst Pius VII., der seit 1809 in Savona festgehalten wurde. Seine letzte diplomatische Mission am 25. Januar 1813 war die Teilnahme als Apostolischer Legat an den Verhandlungen zum Konkordat in Fontainebleau. Nach dem Sturz Napoleons I. kehrte er auf seinen Bischofssitz nach Parma zurück und wurde der persönliche Berater der Kaiserin Maria Luise.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carlo Francesco Maria Caselli OSM (* 20. Oktober 1740 in Castellazzo Bormida, Italien; † 19. April 1828 in Parma) war ein Kardinal der Römischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 1365099} {"src_title": "Grafton (Vermont)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Grafton liegt im Norden des Windham Countys. Der Saxtons River fließt in südöstlicher Richtung zentral durch die Town und mit bildet mit seinen Zuflüssen ein breit gefächertes Flusssystem. Im Norden gibt es mehrere kleinere Bäche, die in den Williams River münden. Auf dem Gebiet der Town befindet sich der \"Grafton Town Forest\", ein Teil des \"Rockingham Town Forests\", der \"William C. Putnam State Forest\", der \"Mollie Beattie State Forest\" und nahe der Ansiedlung Grafton der \"Grafton Village Park\".", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Das Gebiet der Town ist hügelig und verschiedene Mineralien wurden gefunden. Südlich der Ansiedlung lagern größere Mengen Speckstein. Außerdem Talk (Mineral), Chlorite und Aktinolith.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die mittlere Durchschnittstemperatur in Grafton liegt zwischen −8 °C (16 °Fahrenheit) im Januar und 18,3 °C (65 °Fahrenheit) im Juli. Die Schneefälle zwischen Oktober und Mai bei einem Spitzenwert im Januar von 43 cm (17 inch) liegen mit rund zwei Metern etwa doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA. Die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Zunächst wurde das Gebiet im Jahr 1754 unter dem Namen \"Thomlinson\" ausgerufen. Der Name geht zurück auf for John Thomlinson, dem Agenten von Benning Wentworth in England. Die Besiedlung startete im Jahr 1768. Im Jahr 1791 die Town in \"Grafton\" umbenannt. Die Bewohner waren mit dem Namen Thomlinson nicht mehr zufrieden, da sie sich nicht auf einen neuen Namen einigen konnten, durfte derjenige den neuen Namen bestimmen, der dafür das höchste Gebot abgab. Joseph Axtell gewann mit seinem Gebot über 5,00 $ und nannte die Town nach seiner früheren Heimat Grafton (Massachusetts). Jedoch zahlte er diese 5,00 $ nie. Ursprünglich ein durch Schafzucht und Wollmühlen am Saxtons River geprägtes Areal, änderten Specksteinfunde im nahen \"Bear Mountain\" die Lage deutlich. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Grafton ein großer Speckstein-Produzent, der seine Steine als Baumaterial weit über die Grenzen Vermonts verkaufte. Nach dem Ende des Steinabbaus und mit der Weltwirtschaftskrise von 1929 sank die Zahl der Bewohner von mehr als 1.500 zu Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges 1861 auf unter 400. Heute steht die Wirtschaft Graftons hauptsächlich auf zwei Beinen: einer Käsefabrikation (der \"Grafton Village Cheese Company\"), die bereits seit 1896 besteht und auf die Produktion von Cheddar spezialisiert ist, sowie dem Tourismus durch ein Ski-Langlaufzentrum, das seit den 1960er Jahren an den \"Grafton Ponds\" aufgebaut wurde. Der historische Ortskern wurde systematisch renoviert. Im Ort steht die \"Old Taverne\", die seit 1801 unter dem Namen \"Grafton Inn\" besteht und damit eines der ältesten bestehenden Hotels der Vereinigten Staaten ist. Im \"Grafton Inn\" nächtigten Persönlichkeiten wie Ulysses S. Grant, Ralph Waldo Emerson, Woodrow Wilson und Henry David Thoreau.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Vermont State Route 121 durchquert Grafton vom Nordwesten in Richtung Südosten, von Londonderry nach Bellows Falls. Die Vermont State Route kommt aus Richtung Norden von Cester, trifft in der Ansiedlung Grafton auf die State Route 121, verläuft kurz mit dieser zusammen und führt im Süden in Richtung Athens.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "In Grafton gibt es kein eigenes Krankenhaus. Das nächstgelegene Krankenhaus ist das \"Grace Cottage Hospital\" in Townshend.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Grafton gehört zur \"Windham Northeast Supervisory Union\". In Grafton befindet sich die \"Grafton Elementary School\". Sie bietet Schulbildung vom Kindergarten bis zum Abschluss der sechsten Klasse. Die \"The Grafton Public Library\" befindet sich an der Main Street in Grafton, im historischen Butterfield House, welches im National Register of Historic Places gelistet ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Grafton ist eine Town im Windham County des Bundesstaates Vermont in den Vereinigten Staaten mit 679 Einwohnern (laut Volkszählung von 2010). Das Areal wurde 1754 unter dem Namen \"Thomlinson\" ausgerufen und seit 1768 besiedelt. 1791 wurde das County von den Bürgern in \"Grafton\" umbenannt.", "tgt_summary": null, "id": 628418} {"src_title": "Sascha Benecken", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Kindheit.", "content": "Sowohl sein Vater als auch dessen Bruder waren bereits Mitglieder der Junioren-Nationalmannschaft in der Nordischen Kombination der DDR. Dadurch nahm er bereits im Kindergarten an einer Spiel- und Sportgruppe teil, von der er dann zum Handball und 1999 nach einer Sichtung im Sportunterricht zum Rennrodeln wechselte.", "section_level": 1}, {"title": "Schule und Ausbildung.", "content": "Im Februar 2003 wechselte Sascha Benecken an das Sportgymnasium Oberhof und in das dortige Internat. Im Juni 2009 legte er das Abitur ab und bewarb sich erfolgreich bei der Bundespolizei, wo er in der Bundespolizeisportschule in Bad Endorf bis Oktober 2013 die Ausbildung im mittleren Polizeivollzugsdienst zum Polizeimeister absolvierte.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungssportliche Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Benecken ist seit 1999 Mitglied des Rodelteams Suhl. Seit seiner Kindheit durchlief er den Weg von der allgemeinen Sportgruppe über die Fördergruppe des Vereines. Damals wurde dreimal wöchentlich nach der Schule kindgerecht Athletik trainiert und zusätzlich ganzjährig gerodelt. Benecken wurde 2003 als Doppelhintermann (Gutberlet/Benecken) an das Sportgymnasium delegiert und verließ damit die Heimtrainer Theisinger, Gräfner und Lösch, um weiter am Sportgymnasium zu trainieren. In den darauffolgenden Jahren wurde er durch die Trainer Lehmann, Münchmeyer, Frielinghaus und den Junioren-Nationalmannschaftstrainer Witter ausgebildet. Während seiner Jugendzeit fuhr Benecken zunächst sowohl im Einzel als auch im Doppel.", "section_level": 2}, {"title": "Juniorenzeit.", "content": "Im Herbst 2005 qualifizierte Benecken sich im Einzel für drei Jugend-A-Weltcups, welche er alle gewinnen konnte. Von da an startete er nur noch im Einzel. Er qualifizierte sich 2006, obwohl auch noch für die Jugend A startberechtigt, für den Junioren-Weltcup und schaffte mit seinem ersten Junioren-Weltcupsieg am 13. Januar 2007 den Sprung zu den Juniorenweltmeisterschaften, wo er auf der Olympiabahn in Cesana Platz sechs belegen konnte. Benecken wurde Bestandteil der Junioren-Nationalmannschaft und gewann 2008 den Junioren-Gesamtweltcup und erkämpfte erneut den 6. Platz bei der Junioren-WM in Lake Placid. 2009 wurde er sowohl Junioren-Vizeweltmeister, als auch Gesamtweltcup-Zweiter. Am 31. Januar 2010 gewann er in Innsbruck-Igls bei seiner vierten und letzten Juniorenweltmeisterschaften Bronze und empfahl sich somit als B-Kaderqualifikant für die deutsche Rennrodelnationalmannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterer Werdegang.", "content": "Das deutsche Trainerteam um Norbert Loch entschied gemeinsam mit Toni Eggert und Sascha Benecken, dass diese beiden ab der Saison 2010/11 als Doppel starten. Bei ihrem ersten gemeinsamen Einsatz im Weltcup belegte das Duo am 27. November 2010 den sechsten Platz. Bei ihrem Heimweltcup in Oberhof erreichten sie das erste Mal einen Podestplatz im Weltcup. Im Gesamtweltcup 2010/11 belegten sie am Ende den 4. Platz. Bei ihrem WM-Einstand 2011 konnten sie auf Rang 10 fahren. In der Saison 2011/12 begannen Eggert und Benecken im Weltcup in Innsbruck mit dem 5. Platz, belegten Platz vier in Whistler und Platz drei in Calgary. Nach dem Jahreswechsel starteten sie mit Platz drei in Königssee und konnten dann in Oberhof ihren ersten Weltcupsieg erringen. In den weiteren Rennen wurden sie zum Beispiel in St. Moritz Zweite hinter Linger/Linger. Insgesamt konnten sie sich 2011/12 Bronze im Gesamtweltcup sichern. Bei den Heimweltmeisterschaften im erzgebirgischen Altenberg wurden die beiden Vizeweltmeister hinter Linger/Linger und in der Team-Staffel gemeinsam mit Felix Loch und Tatjana Hüfner Weltmeister. Dafür wurde er mit seinem Teamkameraden Toni Eggert mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet. Auf der Heimbahn in Oberhof gewannen Eggert/Benecken bei der Europameisterschaft 2013 die Titel im Doppel und im Team. Bei den Weltmeisterschaften 2013 in Whistler lagen Wendl/Arlt vor ihnen. In der Saison 2013/14 haben sie an acht von neun Weltcuprennen teilgenommen und gewannen zwei davon, waren viermal Zweite und einmal Dritte. Beim Weltcup in Winterberg stürzten sie auf Platz zwei liegend kurz vor dem Ziel. Saisonhöhepunkt waren die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi, bei denen sie mit Platz acht Olympisches Diplom erreicht haben. 2014/15 gewann das Duo mit je vier ersten und zweiten Plätzen erstmals die Gesamtwertung des Weltcups. Bei den Weltmeisterschaften und bei den Europameisterschaften verfehlten Eggert/Benecken mit den Rängen vier und sieben dagegen die Medaillenränge. In den Wintern 2016/17, 2017/18, 2018/19 und 2019/20 gewannen sie weitere Male die Gesamt-Weltcupwertung. Nach zehn Siegen in den Weltcuprennen startete er mit Toni Eggert bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang als Favorit, musste sich dort aber hinter den Teamkollegen Wendl/Arlt und den Österreichern Penz/Fischler mit der Bronzemedaille begnügen.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Bereits mit vier Jahren lernte Benecken im Kindergarten Blockflöte. Er brachte sich mit 13 Jahren selbst das Gitarrespielen bei und gründete die Band „Unkreativ“.", "section_level": 1}, {"title": "Plexic.", "content": "In den darauffolgenden Jahren sammelte er gemeinsam mit Freunden erste Erfahrungen auf Bühnen mit Aufführungen von eigener deutschsprachiger Musik unter dem Namen „Plexic“. Im Frühjahr 2007 bekam er die Möglichkeit, in einem Studio Demoaufnahmen zu machen, die dann als 5-Titel-Album veröffentlicht wurden. Im Sommer 2007 nahm er mit seiner damaligen Band an einem Thüringer Bandcontest teil, bei dem sie viertbeste Schülerband Thüringens wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Adrenalin.", "content": "Benecken bewarb sich im Sommer 2007 mit seiner Band für den offiziellen Titelsong zu den Rennrodel-Weltmeisterschaften 2008 in Oberhof. Dafür nahm er eine bereits bestehende Melodie eines eigenen Songs, schrieb den Text mit einem Bandmitglied um und spielte ein Demotape ein. Mit diesem Tape setzten sie sich gegen fünf andere Bewerberbands durch und bekamen den Zuschlag. So wurde im Spätsommer 2007 der offizielle Titelsong \"Adrenalin\" in den X-Studios Friedrichroda aufgenommen und von Eric Jeitner produziert. Ein Musikvideo folgte. Im Februar 2008 erreichte \"Adrenalin\" in den deutschen Auflegecharts Platz 36. Dies war der Höhepunkt und zugleich das Ende des Projektes „Plexic“, da sich die Wege der Mitglieder anschließend aus beruflichen und schulischen Gründen trennten.", "section_level": 2}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Benecken spielte mit seiner Band im Sommer 2007 auf einem Benefizkonzert, bei dem der gesamte Erlös dem Kinderhospiz Mitteldeutschland zugutekam. Seit 2010 ist er gemeinsam mit Eggert Pate des Weißen Rings und unterstützt die Kampagne „Sportler setzen Zeichen“ Des Weiteren unterstützt Benecken den Vorstand des Rodelteams Suhl im Bereich „Marketing“ und „Kontakt Spitzensport – Verein“. Als ausgebildeter C-Trainer und Kampfrichter wird er immer wieder bei Wettkämpfen im Kinder- und Jugendsport eingesetzt. Im Sommer 2012 organisierte Benecken ein Benefiz-Volleyballspiel in Suhl, bei dem seine Trainingsgruppe um David Möller, Andi Langenhan, Ludwig und Co. gegen den VfB 91 Suhl für den Nachwuchs spielten. 2013 unterstützte Benecken als Schirmherr die bundesweite Veranstaltung Großer Stern des Sports sowie den Schulwettbewerb der IHK-Südthüringen „Unsere Beste Neunte“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sascha Benecken (* 14. Februar 1990 in Suhl) ist ein deutscher Rennrodler, der auch als Musiker tätig ist. Mit seinem Doppelpartner Toni Eggert wurde er bislang sieben Mal Weltmeister und gewann fünfmal den Gesamtweltcup.", "tgt_summary": null, "id": 2271878} {"src_title": "Rumpelstilzchen (2007)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Müllerstochter Marie feiert ihren 18. Geburtstag. König Michael, der von einer gescheiterten Brautsuche heimkehrt, hört einen Gesang, dem er folgt und schließlich an der Mühle ankommt. Dort trifft er auf Marie und verliebt sich in sie. Der Müller Veit, dessen Wunsch es ist königlicher Hofmüller zu werden, prahlt damit, dass seine Tochter Marie Stroh zu Gold machen könne. Der Herrscher könnte Gold gut brauchen, denn die Staatskasse ist leer. In der Nacht schleicht sich der Minister Schotter zur Mühle und entführt die Müllerstochter auf die Burg. Sie wird in eine Kammer voller Stroh gesperrt und soll es bis zum Morgen zu Gold spinnen. Unerwartet erscheint ihr ein kleines Männchen, das diese Aufgabe übernimmt. Er nimmt dafür ihren Ring. Der Minister ist begeistert und sperrt sie in eine zweite Kammer mit noch mehr Stroh, auf das sie es bis zum Morgen zu Gold spänne. In der Nacht hilft ihr wieder das kleine Zwergenwesen und er nimmt dafür ihr Halsband. Der Minister sperrt sie in eine dritte, noch größere Kammer und verspricht ihr, sie freizulassen, wenn sie es nochmal schafft. Auch in dieser Nacht will ihr der kleine Kobold helfen, aber nur unter der Bedingung, ihr erstgeborenes Kind zu bekommen, wenn sie Königin geworden ist. Sie willigt ein, da sie sich nicht vorstellen kann, als arme Müllerstochter einmal Königin zu sein. Und zum dritten Mal wird aus dem Stroh Gold gesponnen. König Michael sucht bereits im ganzen Land nach seiner spurlos verschwundenen Braut. Der Minister macht ihm glauben, sie wäre im Wald in die Wolfsschlucht gestürzt und nicht mehr am Leben. Dagegen wundert er sich über die Unmengen an Stroh, die der Minister zum Schloss bringen lässt. Eines nachts hört er Maries wunderschönen Gesang und erkennt, dass sie in seiner Burg gefangen gehalten wird. Er kann Marie befreien und heiratet sie. Kaum ein Jahr später kommt ihr Kind zur Welt und so erscheint das Männlein und will das Versprechen einlösen. Marie will ihr Kind nicht herausgeben und erhält drei Tage Aufschub. In dieser Zeit muss sie seinen Namen herausfinden, dann darf sie das Kind behalten. Marie hört sich überall um und mithilfe zweier Händler findet sie das Männlein in der Wolfsschlucht und beobachtet, wie es um sein Lagerfeuer herumtanzt und voller Vorfreude singt: „Heute back ́ ich, morgen brau ́ ich, übermorgen hol ich der Königin ihr Kind. Ach, wie gut dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß.“ Als nun das Männlein erscheint und von Marie seinen richtigen Namen nennen kann, flucht es kreischend vor sich hin: „Das hat dir der Teufel gesagt, das hat dir der Teufel gesagt!“ Zornig stampft es mit dem Fuß auf und verschwindet spurlos.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten fanden vom 25. September 2006 bis zum 21. Oktober 2006 im Salzburger Land auf Burg Finstergrün und an Schloss Moosham statt, die TV-Premiere erfolgte am 24. Dezember 2007.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rumpelstilzchen ist ein österreichisch-deutscher Märchenfilm aus dem Jahr 2007. Er beruht auf dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm und wurde vom ZDF als Koproduktion mit Provobis, Moviepool und SK-Film für die Filmreihe \"Märchenperlen\" produziert.", "tgt_summary": null, "id": 1961766} {"src_title": "Saint-Pierre (Reims)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Quellenlage.", "content": "Die Nachrichten über die Existenz von zwei gleichnamigen Abteien in Reims verdanken wir Flodoard von Reims und seiner um 948 verfassten Reimser Kirchengeschichte. Über Flodoards Informationen hinaus sind die Daten über die beiden Abteien jedoch so spärlich und unpräzise, dass es bis in die heutige Zeit zu Verwechslungen zwischen den beiden Klöstern kommt. Darüber hinaus war bereits zu Flodoards Zeit eine Reihe von Angaben reine Überlieferung, die zum Teil aus der Konkurrenzsituation in der Stadt und dem Streben nach einer Führungsrolle erwuchs, und die auch heute noch als historische Wahrheiten weitergegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Saint-Pierre d’en-Haut.", "content": "Flodoard berichtet über eine Klostergemeinschaft, die unter der Führung einer Äbtissin Susanna und der Vormundschaft des Bischofs Remigius, der von 459 bis 533 der Diözese vorstand, stand, doch ohne Bezug auf Petrus zu nehmen; dennoch wird diese Gemeinschaft oft als Ursprung und dann auch Remigius als Gründer des Klosters genannt. Das Testament des Bischofs Romulfus (590 – vor 613), das Flodoard vorlag, erwähnt ein Frauenkloster in Reims zu Ehren des heiligen Petrus, so dass das Ende des 6. Jahrhunderts als spätester Zeitpunkt für die Gründung eines Petrus geweihten Frauenklosters gesichert ist. Das Testament seines Nachfolgers Sonnatius (vor 613 – nach 624) berichtet von einem Frauenkloster, das innerhalb der Stadtmauern bei der Basilika Sankt Peter lag. Dessen Nachfolger Lando (um 634/656) wiederum unterscheidet in einem Dokument \"sancti Petri ad cortem\" und \"sancti Petri ad monasterium puellarum\", also beim Frauenkloster. Der Bischof Reolus (673/689) wiederum berücksichtigt als Testamentsvollstrecker von Landos Nachfolger Nivardus (657/673) ein Frauenkloster (ohne Hinweis auf Petrus), das Bova zur Äbtissin hatte. Die Äbtissin Doda erhielt vom Fürsten Pippin ein Dokument zur Immunität der Abtei, das ihm (Flodoard) vorlag. Die weiteren Angaben Flodoards basieren nun nicht mehr auf Dokumenten, sondern auf Überlieferungen, die zum Zeitpunkt der Abfassung seiner Historia in Reims im Umlauf waren. Danach war ein höher gelegenes Frauenkloster \"in honore sanctae Mariae vel Sancti Petri\" vom Priester Balderich (Baudry), einem Sohn des Königs Sigibert, und seiner Schwester Bova gegründet wurde, der späteren Äbtissin. Ihre Nichte sei jene Doda gewesen, die vom Fürsten Pippin ein Dokument zur Immunität der Abtei erhalten habe. Eine \"Vita Bovae et Dodae\", die erst nach Flodoard verfasst wurde, weiß darüber hinaus, dass die Äbtissinnen Bova und Doda in einer Kirche Sainte-Marie außerhalb der Stadtmauern begraben waren, und das hier auch der erste Standort des Klosters gewesen sei. Ein Feuer habe die Kirche(zu einem nicht genannten Zeitpunkt) zerstört. Kurz darauf wird im Widerspruch dazu berichtet, Balderich und Bova hätten das Kloster an der Porte Basée innerhalb der Stadtmauern gegründet (siehe unten). Da Flodoard selbst diese Angaben nicht erwähnt, muss in Betracht gezogen werden, dass es sich hierbei um eine Legende handelt. Tatsächlich stand die Abtei, die nach dem Ende der Abtei Saint-Pierre-d’en-Bas auch einfacher Saint-Pierre-les-Dames oder auch Saint-Pierre-aux-Nonnains genannt wurde, dort, wo es die Straßennamen auch heute noch vermuten lassen, an der Rue Saint-Pierre-les-Dames, die auf die Place Godinot führt, die frühere Place Saint-Pierre-les-Dames, und damit etwa 250 Meter südöstlich der Kathedrale von Reims. Aus der weiteren Geschichte des Klosters ist noch zu bemerken, dass nach dem Tod des Königs Franz II. († 1560) seine Witwe Maria Stuart sich mehrfach in der Abtei aufhielt, in der ihre Tante, Renée de Lorraine († 1602), Äbtissin war. Von hier aus reiste sie nach Calais ab, wo sie am 15. August 1561 ein Schiff nach Schottland bestieg und damit Frankreich endgültig verließ. Sie hatte verfügt, dass sie in Saint-Pierre-les-Dames bestattet werden wollte, fand aber ihre letzte Ruhestätte in Westminster Abbey. Das Kloster wurde während der Revolution zerstört, die letzten Reste der Ruine wurden 1919 beseitigt.", "section_level": 1}, {"title": "Saint-Pierre d’en-Bas.", "content": "Die Abtei Saint-Pierre d’en-Bas wurde der von Flodoard festgehaltenen Überlieferung nach von Guntbertus gegründet, dem in Friesland als Märtyrer gestorbenen Ehemann der Bertha von Avenay, der Gründerin der Abtei Avenay. Dass Guntbertus ein Bruder des Erzbischofs Nivard gewesen sei, wird erst im 16. Jahrhundert durch Gleichsetzung ins Spiel gebracht, und geht auf einen Brief des Erzbischofs Hinkmar von Reims († 882)zurück, mit dem er die Rechte der Reimser Kirche am Kloster Avenay zu belegen versucht, indem er behauptet, Unterlagen zu besitzen, dass das Kloster Avenay von einem nicht namentlich genannten Bruder Nivards gegründet worden sei. Flodoard, der den Brief erwähnt, sind die genannten Unterlagen offenbar nicht bekannt. Die \"Vita Nivardi\", die zu Lebzeiten Hinkmars verfasst wurde, erwähnt Guntbertus nicht als Bruder Nivards, obwohl sie ausführlich auf Nivards Familie eingeht. Die erste sichere Nachricht über das Kloster stammt aus den Jahren 814/816, da dieses Kloster gemeint ist, wenn davon gesprochen wird, dass Kaiser Ludwig der Fromme es seiner Tochter Alpheid († wohl nach 852) gab, noch bevor ihr Ehemann Graf Beggo I. gestorben war. In der Lebensbeschreibung des Bischofs Rigobert von Reims aus der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts, die keine Aussagen zu Gründer oder Gründungszeit macht, wird das Petrus-Kloster der Alpheid als \"tiefer gelegen\" gegenüber dem benachbarten höheren gelegenen bezeichnet. Flodoard ergänzt, dass bereits Karl der Große dem Kloster Immunität gewährt habe. Weitere Informationen zur Abtei liegen nur aus zweiter Hand vor. Jahrhunderte später werden eine Äbtissin Odile und je ein Dokument aus dem Jahr 1033 und 1035 erwähnt, die heute beide verloren sind. Das Dokument von 1033 lässt dabei – ohne Beweis – den Schluss zu, dass der Standort der Abtei die unmittelbare Umgebung der Porte Basée war, das südöstliche Tor des frühmittelalterlichen Reims, etwa 150 Meter südwestlich der Abtei Sainte-Pierre-d’en-Haut. Aus dem Jahr 1125 wird ein letztes – heute ebenfalls verlorenes – Dokument aus der Abtei zitiert und eine Äbtissin Elisabeth genannt, danach herrscht Schweigen, so dass angenommen wird, dass das Kloster Saint-Pierre-d’en-Bas einige Zeit danach verschwand. Offenbar wurde es wenigstens zum Teil von Saint-Pierre-d’en-Haut beerbt, da dieses noch bis zur Revolution Besitz auf beiden Seiten der Porte Basée hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "In Reims existierten im Mittelalter zwei Frauenklöster gleichzeitig, die den Namen Saint-Pierre trugen. Sie lagen nicht weit voneinander entfernt und wurden durch die zusätzliche Bezeichnung d’en-Bas und d’en-Haut unterschieden. Während die eine Abtei zumindest vom Ende des 6. Jahrhunderts bis zur Revolution existierte, verschwand die andere, spätestens Anfang des 9. Jahrhunderts gegründete, noch vor dem Ende des Mittelalters.", "tgt_summary": null, "id": 1852636} {"src_title": "St. Adalbert (Aachen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Tod des Bischofs Adalbert von Prag und dessen anschließender Heiligsprechung beschloss Kaiser Otto III., welcher ein Verehrer und Freund von Adalbert war, einige Reliquien des Bischofs an ausgewählte Kirchen in seinem Reich zu verteilen (Gnesen, Prag, Rom). Zu diesem Zwecke ordnete er auch für die Freie Reichsstadt Aachen den Bau einer Stiftkirche an, die er sowohl dem hl. Adalbert als auch dem hl. Hermes weihen wollte. Diese Kirche sollte bereits von weither sichtbar sein und daher auf einem vor der Stadt befindlichen Felsen aus oberdevonischen Condroz-Sandsteinen erbaut werden, der etwa sieben Meter aus einem sumpfigen Tal herausragt und ca. einen Kilometer östlich von der Aachener Pfalz entfernt entlang der alten Römerstraße nach Trier gelegen ist. Das Stift St. Adalbert gehörte wie die Reichsstadt Aachen zum Bistum Lüttich. Otto III. erlebte die Fertigstellung jedoch nicht mehr, aber sein Nachfolger Heinrich II. ließ die Kirche einschließlich der Nebengebäude vollenden. Im Jahre 1005 wurde sie schließlich dem Hl. Hermes und dem hl. Adalbert geweiht und erhielt als Reliquie unter anderem die Schädelreliquien der beiden Heiligen. Der Kaiser setzte Geistliche ein, die das Kollegiatstift bildeten, und erklärte die Kirche zum rechtlich freien kaiserlichen Reichsstift. Darüber hinaus erhielt das Stift in der Folgezeit zahlreiche landwirtschaftliche Güter nicht nur im unmittelbar benachbarten Umfeld, sondern auch in weiter abseits gelegenen Orten wie beispielsweise Soiron, Olne, Lendersdorf (alle 1005), Teilen des Ortes Vaals (1041), Baesweiler (1130) und Eilendorf (1238). Außerdem wurde dem Stift von 1005 bis 1059 die neu errichtete Salvatorkirche auf dem Salvatorberg zugesprochen, bevor diese danach per kaiserlichem Dekret an das Münsterstift fiel. Auf Grund des Baus der äußeren Stadtmauer Ende des 13. Jahrhunderts, die außerhalb und unmittelbar entlang des Devonschieferfelsens verlief, gehörte die Kirche schließlich dem reichsstädtischen Gebiet an. Im Verlauf dieser Baumaßnahmen Anfang des 14. Jahrhunderts wurden ebenso der Adalbertsturm und das Adalbertstor anliegend an dem Kirchengrundstück errichtet. Als freies kaiserliches Reichsstift wurde Stiftskirche von einer Gemeinschaft von Priestern, deren Anzahl anfangs bei ca. 20 Kanonikern lag, unter Leitung eines Propstes geführt. Das Kirchengebäude war damals in seiner Grundstruktur mit dem heutigen weitestgehend identisch und im Verhältnis nur etwas kleiner. Es handelte sich um eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit exakter Ausrichtung nach Osten. Unter dem Chor befand sich noch eine Krypta, in der während ihrer Funktion als Pfarrkirche (Taufrecht seit 1018) die Messen gelesen wurden. Im Jahre 1410 wurde die Kirche mit der Maria Magdalena-Glocke und 1523 mit der von dem Aachener Glockengießer Johannes von Trier gegossenen Laurentiusglocke versehen. Beide Glocken sind nicht mehr vorhanden. Derzeit befindet sich im Turm ein 4-stimmiges Geläut der Firma Otto aus Bremen-Hemelingen, welches im Jahre 1898 gegossen wurde. Mit Beginn der französischen Besatzungszeit ab 1794 wurde das freie Reichsstift per Dekret von Kaiser Napoleon Bonaparte am 9. Juni 1802 aufgelöst, wobei die Kirche aber als Pfarrkirche im Bistum Aachen erhalten blieb. Hierzu wurde die Kirche 1809 erstmals umfangreich umstrukturiert und die Messen der Pfarrei auch nicht mehr in der Krypta, sondern in der Kirche gefeiert. Ein weiterer grundlegender Um- und Teilneubau mit der Erweiterung zur fünfschiffigen Kirche fand in den Jahren 1875/76 statt. Nachdem die Bevölkerungszahl deutlich angestiegen war und die umliegenden Stadtviertel sich stark vergrößert hatten, ergab sich die Notwendigkeit zu einer Sanierung und Erweiterung der mittlerweile auch baufälligen mittelalterlichen Kirche. Die Gemeinde musste für diese Arbeiten ein erhebliches finanzielles Engagement aufbringen. Nach Plänen des Kölner Architekten Heinrich Wiethase wurden die Außenmauern und der Turm abgetragen, die Krypta eingeebnet und die Kirche aus rotem Sandstein und nach alten Vorlagen im neuromanischen Stil fünfschiffig mit Querhaus und Westturm größtenteils neu errichtet. Ebenfalls wurde sie mit einem neuen Geläut, bestehend aus fünf Glocken, versehen und erhielt eine umfangreiche kostbare Innenausstattung. Im Jahre 1898 wurde die Kirche schließlich wieder neu eingeweiht. Nur fünf Jahre später statteten die beiden Bildhauer Carl Esser und Wilhelm Pohll die zur Adalbertstraße gewandte Stützmauer unterhalb der Kirche mit einer monumentalen Sitzfigur aus, die den Stifter der Kirche, Heinrich II., darstellt. Auf Grund ihrer bedeutenden Geschichte als ehemalige Stiftskirche wurde die Pfarrkirche am 12. Dezember 1935 zur Propsteikirche erhoben und die Pfarrer erhielten das Recht, den Titel Propst zu führen. Während des schweren Bombenangriffs auf Aachen am 14. Juli 1943 wurde die Kirche durch mehrere Phosphorkanister, die in die Notenkammer einschlugen, in Brand gesetzt. Das Gebäude brannte innerhalb von 7 Stunden fast vollständig aus, überdies war das äußere Mauerwerk durch Beschuss beschädigt. Es konnte aber nach Kriegsende mit großem finanziellen Einsatz unter der Leitung von Günther Döring und dem Dombaumeister Joseph Buchkremer wieder neu aufgebaut werden. Die Wiederherstellungsmaßnahmen umfassten das Aufrichten eines stählernen Dachstuhls, an welchem die Holzbalkendecke des Langhauses abgehängt ist; das Gewölbe des südlichen Querarmes wurde repariert, im nördlichen ein Rabitzgewölbe eingezogen. Bei Reparaturen der Langhauspfeiler wurde deren romanischer Kern sichtbar. Des Weiteren wurde das Innere neu ausgestattet. Im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamtes konnte die Kirche schließlich am 23. Oktober 1949 wieder ihrer Bestimmung übergeben werden. 1970 wurde die Kirche an die Erfordernisse des Zweiten Vatikanischen Konzils angepasst. Zwischen 1985 und 1998 wurden unter der Leitung des Architekten Gerd Gerards noch weitere Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen erforderlich. Das Reliquiar des hl. Adalbert fand dabei im Seitenschiff seinen Platz, ein neuer Altar und Tabernakel im Altarraum, ein neuer Anstrich, eine neugestaltete Taufkapelle unter dem Turm und eine neue Fußbodengestaltung, die den Lebensweg des Christen symbolisiert, veränderten die Kirche nachhaltig. Ein neuer Ambo von Titus Reinarz vor den Stufen zum Altarraum kam 2007 in die Kirche. Die Ausstattung ergänzen einige Ikonen von Todor Boychev (Bulgarien) und zwei Tafeln des Aachener Kalligraphen Shahid Alam, die in arabischer Schrift ein Zitat aus der Offenbarung des Johannes (Offb, 21,6: Ich bin das Alpha und das Omega...) zeigen. Das große Ikonenkreuz des russischen Ikonenmalers Vr. Andrey Davydov (Suzdal) wurde 2009/2010 für St. Adalbert geschaffen. Mittlerweile gehört nach einer umfassenden Gemeindereform St. Adalbert seit dem 1. Januar 2010 zur neugebildeten katholische Pfarre \"Franziska von Aachen\" in Aachen-Mitte, welcher auf die Namenspatronin Franziska Schervier zurückgeht und von den Armen-Schwestern vom Heiligen Franziskus unterstützt wird. Zu dieser Pfarre gehören ferner die Gemeinden St. Andreas, St. Foillan, Hl. Kreuz, St. Marien, St. Peter sowie die \"Jugendkirche kafarna:um\" und die \"Neue Gemeinde Zeitfenster\". Heute beheimatet die St. Adalbertkirche neben der eigenen Pfarrei auch die koreanische Mission und die spanischsprachige Pfarrgemeinde und überlässt ihre Räume darüber hinaus der Queergemeinde Aachen, einem Verbund von christlich orientierten Schwulen und Lesben, für ihre Gottesdienste.", "section_level": 1}, {"title": "Reliquien.", "content": "Bereits von Anfang an verfügte das Stift über einen großen Reliquienschatz, der zwischenzeitlich durch Schenkungen auf bis zu 22 Einzelteile erweitert wurde, von denen später aber auch Fragmente an andere Kirchen weitergegeben wurden. Dazu zählen neben dem bereits erwähnten Haupt des hl. Adalbert unter anderem auch ein Dorn aus der Dornenkrone, ein Stück vom Hl. Kreuz und der Krippe Jesu, das Haupt des hl. Hermes, ein Schulterblatt des hl. Laurentius von Rom, Teile des Schädels der hl. Lucia von Syrakus und der Hirnschale des Papstes Stephan I., Armknochen des hl. Sebastian und hl. Christophorus, Gebeine der hl. Agnes von Rom, hl. Katharina von Alexandrien und der hl. Agatha von Catania, das Jagdmesser Hl. Kaisers Heinrich II. sowie Stoffstücke aus den Gewändern der hl. Gertrud von Nivelles und hl. Walburga. Aus diesem Fundus erhielten 1608 der Kölner Erzbischof Ernst von Bayern Teile der Reliquien des hl. Stephanus und Quirinus von Neuss und der hl. Maria Magdalena sowie im Jahre 1698 die Adalbertkirche in Lüttich Partikel des Hauptes des hl. Adalberts. 1932 erhielt die Kirche noch eine Reliquie des Hl. Kaisers Heinrich II. aus Bamberg. Eine umfassende Restaurierung der Reliquare erfolgte dank zahlreicher Spenden zwischen 2005 und 2008 durch Herbert Cürvers, Kevelaer.", "section_level": 1}, {"title": "Büstenreliquiar Hl. Adalbert.", "content": "Das kupfergetriebene Kunstwerk mit teilweiser Versilberung und Vergoldung hat die Maße 75 cm Höhe inklusive des ovalen Holzuntersatzes, 47,5 cm Breite und 38 cm Tiefe. Die Datierung liegt nach 1475. Im Jahr 1901 führte Johann Schreyer Ausbesserungen durch. Das Mitrakreuz und die Mantelschließe mit der Adalbertsfigur stammen ebenfalls von Schreyer. Alle Steine samt Fassungen und der größte Teil der Rosetten wurden erneuert.", "section_level": 2}, {"title": "Büstenreliquiar Hl. Hermes.", "content": "Das Büstenreliquiar des Hl. Hermes aus dem 14. Jahrhundert enthält die Schädeldecke des Heiligen als Reliquie. Das Reliquiar ist 51 cm hoch inklusive des Holzuntersatzes, 39 cm breit und 21 cm tief. 1902 wurde es von Johann Schreyer, einem Aachener Goldschmied, restauriert. Die Maßnahmen umfassten die Erneuerung eines Bartteils, des Nimbus, der Steine, der Fassungen, der emaillierten Rosetten und der Brustrosette sowie der farblichen Fassung durch Maler J. Lange. Im Jahr 2005 erfolgte erneut eine umfassende Restaurierung.", "section_level": 2}, {"title": "Orgel.", "content": "St. Adalbert verfügt über eine Hauptorgel von Orgelbau Rieger (Schwarzach, Vorarlberg) aus dem Jahr 1965, und eine Chororgel von Wilbrand Orgelbau aus dem Jahr 1972.", "section_level": 1}, {"title": "Denkmal.", "content": "Der Eintrag im Denkmälerverzeichnis lautet: In Erinnerung an den damaligen Kaplan Joseph Buchkremer erinnert eine Gedenktafel des Projektes Wege gegen das Vergessen, die an der Außenwand unter der Heinrichsnische angebracht ist. Auf ihr ist eingraviert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Propsteikirche St. Adalbert in Aachen war die Stiftskirche eines Kollegiatstiftes und wurde 1005 geweiht. Sie ist damit nach dem Aachener Dom die zweitälteste Kirche der Stadt. St. Adalbert befindet sich unmittelbar am heutigen Kaiserplatz und ist dem 999 heiliggesprochenen Adalbert von Prag geweiht.", "tgt_summary": null, "id": 532422} {"src_title": "Nash-Healey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Firmenchef Donald Healey reiste 1949 mit seinem Sohn, dem Rennfahrer \"Geoffrey Healey\", in die Vereinigten Staaten, um seine Autos zu bewerben und sich nach stärkeren Motoren umzusehen; bislang verwendete er die größeren Vierzylindertriebwerke des Herstellers Riley, wie sie auch in dessen RM-Baureihe (2443 cm3) verwendet wurden. Einzig für den \"3 Litre\" griff er auf den Sechszylindermotor von Alvis zurück, ein OHV-Triebwerk mit einem Hubraum von 2993 cm3. Die Leistung der beiden Motoren 104 bhp oder 77,6 kW mit \"Riley\"-Motor resp. 106 bhp oder 79 kW mit \"Alvis\"-Motor war vergleichbar. 1949 hatte Cadillac einen wegweisenden neuen OHV-V8-Motor mit 5424 cm3 (330,9 c.i.) und 160 bhp (117,76 kW) herausgebracht. Der sehr vermögende US-amerikanische Rennfahrer Briggs Cunningham bestellte bei Healey eine Sonderanfertigung des Silverstone mit diesem Motor. Aufgrund der beeindruckenden Fahrleistungen plante Donald Healey, eine kleine Serie dieses Autos aufzulegen. Daher wollten die Healeys ihren Aufenthalt in den Vereinigten Staaten auch nutzen, um mit Cadillac über die Lieferung von Motoren zu verhandeln. Dort war man zwar nicht abgeneigt, der Deal kam aber trotzdem nicht zustande, weil Cadillacs Muttergesellschaft General Motors intervenierte und die Lieferung untersagte. Die Gründe dafür sind unklar; eine ganze Reihe anderer Unternehmen wie Allard in Großbritannien und Kurtis respektive Muntz (nur 1951) in den Vereinigten Staaten verwendeten sie. Auf der Rückreise mit dem Passagierschiff RMS Queen Mary lernten die Healeys zufällig George W. Mason kennen, den Präsidenten der Nash Kelvinator Corporation und damit Hersteller des Nash-Automobils. Dieser war bereit, für Healey Motoren, manuelle Borg-Warner Dreiganggetriebe, Kardanwellen und Differentiale bereitzustellen. Bei Ankunft des Schiffs war ein entsprechender Vertrag unterzeichnet. Mason wünschte auch, den neuen Sportwagen über das eigene Händlernetz zu verkaufen, weil Nash kein sportliches Modell und auch keinen Imageträger anzubieten hatte. Für Healey wurde der Verkauf in den Vereinigten Staaten dadurch natürlich wesentlich einfacher, auch wenn er das Auto nicht allein unter seinem Namen herausbringen durfte und Zugeständnisse im Design machen musste.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Motor.", "content": "Erstmals setzte Healey einen Reihen-Sechszylindermotor in Le Mans 1950 ein; damals war das Chassis eines Healey Silverstone entsprechend modifiziert worden. Nash und Healey vereinbarten die Lieferung des \"Dual Jetfire Six\" mit Doppelzündung der auch im Nash Ambassador angeboten wurde. Der Zweiventilmotor mit OHV-Ventilsteuerung hatte einen Hubraum von 3845 cm3 (234,6 c.i.); Bohrung × Hub waren 85,70 × 111,10 mm. Der Motor hatte ferner mechanische Stößel, ein Verdichtungsverhältnis von 7,3:1, einen Einfachvergaser und eine Leistung von 115 bhp @ 3400/min (86 kW). Bei Healey wurde dieses Triebwerk allerdings überarbeitet: Es erhielt eine „schärfere“ Nockenwelle, statt des gusseisernen Zylinderkopfes einen solchen aus Aluminium, mit dem die Kompression auf 8:1 erhöht werden konnte, sowie zwei SU-Vergaser anstelle des simplen Einfachvergasers. Damit war eine stabile Leistungssteigerung auf 125 HP @ 4000/min (93 kW) möglich. Der Nash-Werks-Code für das Auto war \"25162\" Ab Werk wurden keine Motorenoptionen angeboten. Einige Besitzer machten sich jedoch das großzügige Platzangebot zunutze und bauten V8-Motoren anderer Hersteller ein, etwa von \"Cadillac\".", "section_level": 2}, {"title": "Fahrgestell.", "content": "Das Chassis des Nash-Healey (Typ N) ist von jenem des \"Healey Silverstone\" (Typ E) abgeleitet. Wie alle Healey-Fahrgestelle wurde es von \"A. C. Sammpietro\" entworfen. Um mehr Komfort zu bieten, wurde es etwas breiter ausgelegt und für den deutlich schwereren Motor zudem verstärkt. Es besteht aus einem Kastenrahmem aus (18-Gauge Stahlblech) mit Querstreben. Auch die für Healey typische, von Sammpietro entwickelte Vorderachse mit einer Schwingarm-Einzelradaufhängung, zwei Kurbellängslenkern und einem Kurvenstabilisator wurde samt der patentierten Lenkung verwendet. Diese beruht auf dem Prinzip einer sich drehenden Platte und einem Lenkgestänge, welche die Kräfte vom Lenkgetriebe auf die Räder übertragen. Die hinteren Blattfedern des \"Silverstone\" wurden durch Schraubenfedern ersetzt. Je nach Quelle wurde eine Hinterachse von \"Nash\" resp. \"Salisbury\" verwendet. Sie wurde an einem Panhardstab geführt. Ferner erhielt das Fahrzeug, wichtig für den US-Markt, eine hydraulische Unterstützung von Bendix (\"TreadleVac\") für die Trommelbremsen. Der Roadster hat einen Radstand von 102 Zoll (2591 mm), die Spur vorn und hinten je 1346 mm (53 Zoll); hinten wurde sie ab 1952 auf 1397 mm (55 Zoll) verbreitert. Ab Werk wurden Stahlräder mit schlichten Chromradkappen montiert; die Reifengröße war 6.40 × 15. Später waren Speichenradkappen optional. Weil der Nash-Healey für den Verkauf in den Vereinigten Staaten bestimmt war, wurden die Fahrzeuge mit Linkslenkung gebaut. Es gibt einen Hinweis, dass ein einzelnes Fahrzeug möglicherweise rechtsgelenkt war, doch weist die dazu angegebene Fahrgestell-Nummer \"G525\" auf einen Healey 3 Litre \"(Alvis-Healey)\" hin. Nash-Healey führen den Buchstaben „N“ als erste Position der Nummer; Alvis-Healey „G“.", "section_level": 2}, {"title": "1951: Erste Serie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karosserie.", "content": "Das Auto erhielt einen Roadster-Aufbau mit formalen Ähnlichkeiten mit den früheren \"Healey Sportsmobile\" und \"3 Litre\" \"(Alvis-Healey)\". Das Design steuerte Healey-Designer Benjamin Bowden bei, Lieferant der Karosserien war die Panelcraft Sheet Metal Company in Woodgate, Birmingham. Wie alle Healey-Werkskarosserien wurden auch diese von Hand aus Aluminium hergestellt. Als einzige Konstruktion von Healey fehlt ihr aber das typische rautenförmige Kühlergitter als Healey-Erkennungszeichen; Mason bestand auf der Verwendung der Kühlermaske eines Nash, um die Markenzugehörigkeit zu unterstreichen, immerhin war der Nash-Healey ja vor allem als Imageträger gedacht. \"Panelcraft\" stellte die Karosserien in einer einzigen Serie bereits Anfang 1950 fertig, sodass sie nur noch abgerufen werden mussten. 30 Karosserien wurden zusätzlich für den Healey 3 Litre \"(Alvis-Healey)\" produziert; diese unterschieden sich äußerlich vor allem durch eine andere Front. Die Endmontage erfolgte bei Healey in Warwick, wobei auf die Verwendung von Nash-Kleinteilen geachtet wurde, um die Wartung zu vereinfachen. Die Innenausstattung war hochwertig und umfasste Lederausstattung und ein verstellbares Lenkrad. Overdrive, Zigarettenanzünder und Weißwandreifen vervollständigten die Grundausstattung. Das Auto wog 1179 kg und war damit nach damaligen Maßstäben kein außerordentliches Leichtgewicht.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion und Ausstattung.", "content": "Die aus den angewendeten Produktionsabläufen resultierenden Transportwege sind der Hauptgrund für die explodierenden Kosten für den Sportwagen: Nash lieferte seine Komponenten zu Healey nach Warwick, wo das Chassis gebaut und die Teile von Nash verbaut wurden. Zu „Rolling Chassis“ komplettiert, wurden diese nach Birmingham zu \"Panelcraft\" versandt. Dort erhielten sie Karosserie und Innenausstattung und gingen dann zur erwähnten Endmontage und Schlussabnahme zurück zu Healey. Weil die meisten Nash-Healey in den Vereinigten Staaten verkauft wurden, stand ihnen die Überfahrt über den Atlantik auch noch bevor.", "section_level": 2}, {"title": "Markteinführung.", "content": "Der Prototyp des Nash-Healey wurde 1950 an den Automobilausstellungen von London und Paris gezeigt, die Fahrzeugproduktion selber begann im Dezember 1950. Bis zum Jahresende wurden 36 Autos fertiggestellt. Die offizielle Vorstellung erfolgte an der Automobilausstellung von Chicago Anfang 1951. Weitere 68 Nash-Healey entstanden bis Ende März 1951. / Insgesamt wurden also von der 1. Serie 104 Exemplare gebaut. Offiziell waren nur die Farben \"Champagne Ivory\" (elfenbein) und \"Sunset Maroon\" (weinrot) erhältlich. Möglicherweise verschiffte Healey die Fahrzeuge in \"Champagne Ivory\" in der Annahme, diese Farbe würde in den Vereinigten Staaten gut aufgenommen; in den Vereinigten Staaten angekommen, lackierte Nash sie auf \"Sunset Maroon\" um. Diese nachträgliche Änderung der Farbgebung könnte erklären, warum auch einige Exemplare eine lindgrüne Farbe bekommen haben. Das größte Hindernis für einen Erfolg war der Preis: Ein Listenpreis von US$ 3767 bis US$ 4063 war nicht konkurrenzfähig.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Serie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1952: Pininfarina.", "content": "Pininfarina in Turin war von Nash beauftragt worden, in Konkurrenz zur hauseigenen Styling-Abteilung unter \"Edmund Anderson\" Vorschläge für die Linienführung der kommenden Modelle zu machen; einige Details wie die Kühlermaske wurden übernommen; der Rest kam von Nash. Trotzdem machte Pininfarina in der Nash-Verkaufsbroschüre von 1952 Werbung für Nash (und natürlich auch für sich). In diesem Umfeld bat Nash Pininfarina um eine Überarbeitung des Nash-Healey Roadsters. Dieser erhielt auch den Auftrag zur Herstellung der Karosserie. Bei Healey kam es deswegen zu einer Produktionsunterbrechung von April 1951 bis Januar 1952 und einer verspäteten Einführung des Modell 1952; in dieser Zeit wurde in Turin die Produktion eingerichtet. Pininfarina baute die Karosserien nicht mehr aus Aluminium, sondern aus Stahlblech; nur noch Motorhaube, Kofferraumdeckel und Türen waren aus Leichtmetall gefertigt. Das Gewicht stieg dadurch auf 1247 kg. Zu den wenigen Änderungen am Fahrgestell gehörte eine etwas breitere hintere Spur. Zwar wirkte das Auto sportlicher, dennoch wurde die neue Linienführung etwas zwiespältig aufgenommen. Die Front mit den nach innen gerückten Scheinwerfern war typisch für das \"Nash\"-Design und wurde am \"Nash-Healey\" ebenso kontrovers wie dort diskutiert. Die Radkappen trugen auf Wunsch imitierte Speichen. Immerhin gewann 1953 ein \"Nash-Healey\" in Italien einen internationalen Concours d’Elegance in seiner Klasse Nash nannte das Fahrzeug nicht mehr \"Roadster\", sondern \"Convertible\" (Cabriolet), und gab ihm den Werks-Code \"25262\". Pininfarina baute ab Februar 1952 bis zum Ende des Modelljahres 150 Roadster der Serie 2 mit dem 3,8-Liter-Motor zu einem Listenpreis (US$ 5908), der dem Gegenwert zweier gut ausgestatteter Mittelklassewagen entsprach. Immerhin wurden die Fahrgestelle nun nach Turin statt nach Birmingham geschickt und kamen mehr oder weniger komplett zur Endmontage und Abnahme nach Warwick zurück.", "section_level": 2}, {"title": "1953: Roadster und Coupé.", "content": "Für den Roadster (Werks-Code \"25362\" gab es kaum Änderungen. Pininfarina baute zusätzlich eine zweisitzige Coupé-Variante namens \"Le Mans\" mit einer Panorama-Heckscheibe auf einem leicht längeren Radstand von 2743 mm (108 Zoll). Es erhielt den Nash Werks-Code \"25367\". Angesichts der bescheidenen Verkaufszahlen und des für 1954 geplanten Zusammenschlusses mit der Hudson Motor Car Co. zur American Motors Corporation wurde das 1953er Modell länger als üblich gebaut. Ab Februar wurde die neueste Ausführung des Motors, genannt \"Le Mans Dual Jetfire Six\" mit einem größeren Hubraum von 4138 cm3 (252,5 c.i.) fließend eingeführt. Ab Werk leistete dieser Motor 130 bhp (95,7 kW) bei 3700/min. Nach der üblichen Behandlung durch Healey stiegen die Verdichtung von 7,6:1 auf 8:1 und die Leistung auf 140–142 bhp (104,5 kW) bei 4000/min. Wegen der schlechten Verkaufszahlen wurde das Modelljahr verlängert. Für dieses Jahr ist nur bekannt, dass 162 Nash-Healey gebaut wurden, nicht aber, wie viele in welcher der vier Versionen: Der Preis lag nun, je nach Quelle, bei US$ 5908,– resp. über US$ 6400,–, was inakzeptabel war, obwohl der Nash-Healey eines der wenigen Automobile war, das sowohl im Alltag problemlos zu fahren war und am Wochenende auf einer Rennstrecke siegen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "1954–1955.", "content": "Erst am 3. Juni 1954 und damit bereits nach der Fusion von Nash mit Hudson erschien der \"neue\" Nash-Healey. Der Roadster wurde nicht mehr angeboten. Das Coupé erhielt anstelle der einteiligen eine dreiteilige Heckscheibe und den Werks-Code \"25467\". Alle hatten den größeren Motor mit 4,1 Liter Hubraum. Die Beschränkung auf das Coupé hob den Nash-Healey auch von der 1953 vorgestellten und mittlerweile im freien Verkauf befindlichen Chevrolet Corvette ab. Obwohl Nash den Listenpreis auf US$ 5128,– senkte, war dieser im Vergleich mit der Corvette zu US$ 3513 immer noch nicht konkurrenzfähig. Am Ende des Modelljahres 1954 blieben einige wenige Nash-Healey unverkauft. Nash schlüsselte sie auf 1955er-Chassisnummern um und bezeichnete sie als neue Modelle; eine nicht unübliche Praxis zu dieser Zeit, die zum Beispiel auch von Kaiser bekannt ist. Insgesamt sind 90 Coupés beider „Modelljahre“ entstanden. Nach dem Zusammenschluss zur AMC wurde die Produktion des Nash-Healey in aller Stille beendet. Der Entscheid fiel leicht, weil die bis dato größte Fusion der US-Industriegeschichte genug Publizität brachte und Donald Healey im gleichen Jahr seine Firma ohnehin schloss, um mit Austin den Austin-Healey zu produzieren.", "section_level": 2}, {"title": "Produktionszahlen.", "content": "Aus den obigen Produktionszahlen ergibt sich die folgende Zusammenstellung: Dieses Total wird nicht von allen Quellen bestätigt. Ohne die Zahl exakt aufzuschlüsseln, nennen andere Quellen abweichende Produktionszahlen; etwa 504 bzw. 507.", "section_level": 1}, {"title": "Marktsituation und Konkurrenten.", "content": "Die geringen Stückzahlen erklären sich aus dem außerordentlich hohen Preis des Nash-Healey; ein fabrikneuer Familienwagen kostete 1953 um US$ 1800, eine Limousine der Mittelklasse zwischen US$ 2400,– und US$ 2800,–. Sportwagen spielten in der US-Produktion in der frühen Nachkriegszeit kaum eine Rolle. Man behalf sich mit dem Import vorwiegend britischer Roadster, oft in gebrauchtem Zustand von zurückkehrenden G.I.s mitgebracht. Die britischen Hersteller belieferten den US-Markt bevorzugt – oft noch vor dem eigenen – mit neuen Modellen, um die Außenhandelsbilanz mit Devisen zu verbessern; Fahrzeuge wie der Austin Atlantic oder der Jaguar XK 120 waren vor allem für den US-Markt entworfen worden. Die US-Autoindustrie ließ sich nur zögerlich auf das Risiko ein, für diesen Nischenmarkt Angebote einzuführen, die auch preislich gegen die britischen und italienischen Sportwagenhersteller bestehen konnten. Neben dem Nash-Healey gab es in den Vereinigten Staaten drei weitere Hersteller mit einer bedeutenden Sporthistorie, welche auf das Fahrwerk eines renommierten Rennwagenkonstrukteurs zurückgreifen konnten. Der eine war Cunningham mit dem extrem teuren und in Kleinstserie hergestellten \"C3\"; die Coupé-Version kostete astronomische US$ 11.422,50. \"Cunningham\" war zu dieser Zeit an den 24 Stunden von Le Mans recht erfolgreich. Die anderen waren die technisch eng verwandten (Kurtis 500 S, 500 KK und 500 M) und der Muntz Jet. Alle gehen auf Frank Kurtis' siegreiche Indianapolis 500 Konstruktion zurück und boten zu mit dem Nash-Healey vergleichbaren Preisen V8-Motoren verschiedener Hersteller. Der Kurtis 500 S war eine Rennsportversion mit \"Motorrad\"-Kotflügeln, der 500 KK kam als Chassis und musste selber karossiert werden und der 500 M war dessen fertiggestellte Variante. Der Muntz Jet ist eine verlängerte, fünfsitzige Version des Kurtis 500 M und kostete um US$ 5500. Auch der 1953–1955 gebaute Edwards mit seinem starken V8-Motor hätte ein Konkurrent werden können, doch kam keine Serienfertigung zustande.", "section_level": 1}, {"title": "Käuferalternative Dream Cars?", "content": "Nur für ganz wenige US-Fahrzeuge wurde also ein ähnlich hoher Preis wie für einen \"Nash-Healey\" verlangt. Eine Alternative zu diesen reinen Sportwagen waren die „Sports Convertible“ genannten „Motorama-Dream Cars“ von General Motors sowie der ebenfalls neue Packard Caribbean; sie waren zwar weniger sportlich ausgelegt, hatten aber allesamt wesentlich stärkere Achtzylindermotoren: Der Oldsmobile wog knapp zwei Tonnen, beschleunigte in ca. 12 Sekunden von 0 auf 60 MPH (96 km/h) und war über 100 MPH (160 km/h) schnell.", "section_level": 2}, {"title": "Erschwinglichere Sportwagen ab 1953.", "content": "Ebenfalls 1953 erschien mit dem Chevrolet Corvette C1 ein ebenbürtiger US-Sportwagen. In seinem ersten Jahr war er zwar nur beschränkt erhältlich (nur 315 Exemplare wurden gebaut und bevorzugt an „Imageträger“ verkauft). Bereits 1954 wurden aber bereits 3640 Corvette verkauft – zu Preisen ab US$ 3513,– (1953) resp. US$ 3523,– (1954). Im folgenden Jahr erschienen gleich mehrere neue sportliche Wagen. Der kleine Hudson Italia hatte einen Sechszylindermotor mit 3303 cm (201.6 c.i.) und 114 bhp (85 kW). Zu einem Preis von (je nach Quelle) US$ 4350,– bis US$ 4800,– bot das auf dem Fahrgestell des kompakten Hudson Jet aufgebaute Coupé aber nicht annähernd die Fahreigenschaften des \"Nash-Healey\"; der \"Jet\" war als komfortabler Reisewagen entworfen und der \"Italia\" war trotz seiner bei Carrozzeria Touring in Mailand gebauten Alu-Karosserie zu schwer für den verwendeten Motor. Nur 25 Exemplare plus Prototypen wurden bis 1955 gebaut, dann waren sowohl \"Jet\" wie auch \"Italia\" vom Markt verschwunden. Der Kaiser Darrin hielt sich etwas länger. Zwar musste auch er mit dem Fahrgestell eines Kompaktwagens auskommen (jenem des Kaiser Henry J, und sein Willys-Sechszylinder mit 2638 cm3 (161 c.i.) war von serienmäßig 80 bhp (60 kW) auf 90 bhp (67 kW) gebracht worden. Die geringere Leistung wurde durch den deutlich tieferen Preis (ab US$ 3668,– ) und die leichte GFK-Karosserie ausgeglichen. Das Design war gewöhnungsbedürftig, bot aber innovative Ideen wie ein Verdeck, das auch halb geöffnet nutzbar war und vor allem Schiebetüren, die im Karosseriekörper verschwanden. Die größte Neuheit war aber zweifellos der Ford Thunderbird. Vorgestellt für das Modelljahr 1955, war er zwar kein reinrassiger Sportwagen, aber sein schickes Aussehen in Verbindung mit dem leistungsfähigen V8-Motor (193 bhp oder 144 kW; mit Automatikgetriebe 198 bhp oder 147 kW) und einem vergleichsweise günstigen Preis von US$ 2944,– machte ihn zu einem sofortigen Erfolg.", "section_level": 2}, {"title": "Nash-Healey in Le Mans.", "content": "Die Marke Healey hatte eine kurze, aber recht erfolgreiche Rennkarriere seit 1946, dem Jahr ihrer Gründung. Ein großer Erfolg war der 4. Rang am 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1950 für das Team Tony Rolt / Duncan Hamilton mit einem \"Silverstone Special\" mit dem 3,8 Liter Nash-Sechszylindermotor ähnlich der späteren Serienversion. An diesem Rennen kamen von 66 gestarteten Wagen nur 29 überhaupt ins Ziel. 1951 erreichte das Team mit den gleichen Fahrern mit einem neuen Coupé (Start-Nr. 19) den Klassensieg und den 6. Schlussrang, dabei war es so spät dran, dass kaum Zeit für das Training blieb. Mit dem vor ihnen liegenden Aston Martin lieferte sich der \"Nash-Healey\" ein packendes Schlussduell; im Ziel war er bis auf acht Sekunden herangekommen. Der größte Erfolg war der dritte Schlussrang der Briten Leslie Johnson und Tommy Wisdom in Le Mans 1952 mit einer neuen Barchetta (Start-Nr. 10) hinter zwei Mercedes-Benz 300 SL aber vor den Werksteams von Ferrari, Aston Martin Jaguar, Lancia, Talbot-Lago, Porsche, Osca u. a. Gleichzeitig wurden sie Zweite in ihrer Klasse, Zweite im \"Rudge-Withworth Biennial Cup\" für die beste Leistung an zwei aufeinander folgenden Jahren und gewannen den \"Motor Gold Challenge Cup\". Donald Healey meinte später, dass das Auto außer einem (vor Ort reparierten) Auspuff keinerlei technische Probleme hatte und keinen Tropfen Öl verbraucht hätte! Der Viertplatzierte \"Cunningham\" mit Chrysler-V8 lag im Ziel 80 Meilen (ca. 130 km) zurück. Ein zweiter \"Nash-Healey\" mit der Start-Nr. 11 der Franzosen Pierre Veyron und Yves Giraud-Cabantous galt als schneller, kam aber nicht ins Ziel. 1953 hätte John Fitch einen der \"Nash-Healey\" übernehmen sollen, er wechselte aber zu \"Cunningham\", sodass Leslie Johnson und Bert Hadley (GB) ein Team bildeten. Sie fuhren auf den 11. Rang. Zu den 35 von 60 Fahrzeugen, die es nicht ins Ziel schafften, gehörten erneut \"Veyron\" / \"Giraud-Cabantous\". Sieger des Rennens wurden mit \"Rolt\" / \"Hamilton\" auf \"Jaguar\" zwei ehemalige Werksfahrer von \"Nash-Healey\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Nash-Healey war eine britisch-US-amerikanische Automobilmarke, welche von 1951 bis 1954 luxuriöse Sportwagen herstellte. Die Fahrzeuge wurden von der Donald Healey Motor Company in Warwick, Warwickshire, England, entwickelt und hergestellt, die Vermarktung erfolgte durch Nash Motors. ", "tgt_summary": null, "id": 1073631} {"src_title": "Dom Carlos I. (1898)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Die Firma Armstrong verhandelte mit Portugal seit Beginn 1896 um den Bau eines Kreuzers, der ähnlich der japanischen \"Yoshino\" werden sollte. Da der Kreuzer auch für den Einsatz in den Tropen geeignet sein sollte, fiel eine Lieferung des Spekulationsbaus auf der Low Walker-Werft (der späteren chilenischen \"Chacabuco\") aus, und es wurde Ende des Jahres 1896 schon vor dem endgültigen Vertragsabschluss der Kiel für den neuen portugiesischen Kreuzer auf der Werft in Elswick gestreckt. Als Neuerung sollte dieser erstmals für einen Elswick-Kreuzer nur mit Wasserrohr-Kesseln ausgestattet werden, und es wurden Yarrow-Kessel gewählt, die noch nie eine derartig große Antriebsanlage gebildet hatten. Anders als die gleichzeitig gebauten \"Takasago\" und die etwas größeren chinesischen Kreuzer erhielt die \"Dom Carlos I.\" keine schweren 8-Zoll-Kanonen, sondern nur vier 6-Zoll-Geschütze als schwerste Waffen, die als Bug- und Heckgeschütz sowie in einem Paar seitlich der Brücke wie bei der \"Yoshino\" zum Einbau kamen. Die \"Dom Carlos Primeiro\" lief am 5. Mai 1898 vom Stapel und schloss am 19. April 1899 ihrer Werfterprobung ab.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Im Juli 1899 traf der neue Kreuzer in Lissabon ein. Er war das größte Schiff der portugiesischen Marine und blieb es auch während seiner Dienstzeit. Am 9. April 1900 startete die \"Dom Carlos I.\" zu ihrer ersten großen Auslandsreise über São Vicente (Kap Verde) nach Rio de Janeiro, um an der 400-Jahr-Feier der Entdeckung Brasiliens teilzunehmen, wo sie am 29. April eintraf. Im Januar 1901 nahm der Kreuzer dann an der Flottenparade bei der Insel Wight aus Anlass des Todes der britischen Königin Victoria teil. Im Juni bis Mitte Juli begleitete der Kreuzer das portugiesische Königspaar auf der Yacht \"Amélia III\" (1898, 650 tn.l.) zusammen mit den Kreuzern \"Rainha Dona Amélia\" (1901, 1693 tn.l.) und \"São Gabriel\" (1897, 1771 tn.l.) nach Madeira und zu den Azoren, wo die Inseln Santa Maria, Faial, Graciosa und Terceira besucht wurden. Von Ponta Delgada auf São Miguel lief der Verband dann nach Lissabon zurück. Im Mai 1902 erhielt der Kreuzer eine Funkanlage, die eine Reichweite von bis zu 90 Meilen hatte. 1902 sollte der Kreuzer an der Flottenschau anlässlich der Krönung des britischen Königs Eduard VII. teilnehmen, zu der er am 23. Juni in Spithead mit dem 15-jährigen portugiesischen Kronprinzen Ludwig Philipp eintraf. Kurz nach der \"Dom Carlos I.\" traf auch die ähnliche, inzwischen von Chile erworbene und noch in England befindliche \"Chacabuco\" und einen Tag später auch deren Schwesterschiff \"Takasago\" mit dem Panzerkreuzer \"Asama\" aus Japan ein. Wegen einer Erkrankung König Eduards wurde die Schau verschoben. Der Ersatztermin im August wurde wieder mit dem Kronprinzen und dem Kreuzer \"Rainha Dona Amélia\" wahrgenommen. Am 25. Oktober trat die \"Dom Carlos I.\" eine weitere Reise nach Brasilien an, um an der Amtseinführung des Präsidenten Francisco Rodrigues Alves teilzunehmen. Über die Kapverdischen Inseln wurde Rio am 14. November erreicht. In der Guanabara-Bucht ankerten neben der brasilianischen Flotte auch drei englische, ein amerikanisches, ein französisches und ein argentinisches Kriegsschiff. Auf dem Rückmarsch wurden noch Belém (Pará) und São Vicente angelaufen, ehe der Kreuzer im Januar 1903 wieder in Lissabon eintraf. 1903 empfing der Kreuzer in Funchal den englischen Minister Joseph Chamberlain, eskortierte dann beim Staatsbesuch König Eduards VII. ab der Mündung den Tajo aufwärts die britische Königsyacht HMS \"Victoria and Albert\", besuchte danach Algier zu Ehren des französischen Staatspräsidenten während dessen Aufenthalts in Nordafrika und machte 1903 noch einen Besuch in Cartagena, um Grüße des Königs Karl an den spanischen König Alfons XIII. zu überbringen. Im August passierte die britische Flotte bei ihren Manövern mit über 100 Einheiten die portugiesische Südküste und wurde von der \"Dom Carlos I.\" mit dem König an Bord begrüßt, der mit dem Kreuzer das britische Manöver beobachtete. Die Einsätze in den Jahren 1904 und 1905 verliefen ähnlich. Ende 1905 traten auf Madeira Pestfälle auf. Die massiven Maßnahmen der Behörden um die Krankheit einzudämmen, die Isolierung der Erkrankten und die Quarantäne über der Insel führte zu Unruhen und Aufständen. Die Regierung entsandte daher die \"Dom Carlos I.\", um die Behörden zu verstärken und die Unruhen gegebenenfalls zu unterdrücken. Einige Familienangehörige der Verantwortlichen wurden zur Sicherheit auf dem Kreuzer untergebracht. So kam es zur Geburt eines Jungen an Bord, der den Namen Carlos erhielt. Im Februar konnte der Kreuzer Funchal wieder verlassen. Am 8. April 1906 meuterte die Besatzung des auf dem Tejo liegenden Kreuzers, schickte den Kommandanten von Bord und verlangte seine sofortige Ablösung. Ein erster Versuch, den Kreuzer am folgenden Tag zu besetzen, scheiterte. Der Oberbefehlshaber der Marine, Vizeadmiral Ferreira de Amaral, ging schließlich persönlich an Bord des Kreuzers und erreichte die Aufgabe der Besatzung, die zum überwiegenden Teil darauf abgelöst wurde. Im Mai 1906 lief der Kreuzer mit einer Schuldivision für zwei Monate zu den Azoren. Im September 1907 wurde die \"Dom Carlos I.\" Flaggschiff einer neuen Schuldivision, zu der noch das zum Kreuzer umgebaute alte Panzerschiff \"Vasco da Gama\" (1876, 3030tn.l., 15,5 kn), die in Frankreich gebaute \"São Rafael\" (1897, 1771 tn.l., 17,5 kn) und der Zerstörer \"Tejo\" (1897, 536 tn.l., 27 kn) gehörten, und mit der im Jahr 1908 mehrere Schulfahrten nach Madeira und zu den Azoren durchgeführt wurden. Im Januar 1909 erhielt der Kreuzer auf einer erneuten Fahrt nach Madeira und zu den Azoren in Funchal den Befehl des Oberkommandos, nach Port Said zu laufen und dort Kadetten von der \"Rainha Dona Amelia\" zu übernehmen. Am 27. Januar erreichte der Kreuzer Port Said und lief Anfang Februar über Malta und Cartagena wieder nach Funchal und weiter zu den Azoren, um am 22. April 1909 nach Lissabon zurückzukehren. Der Sommer und der Herbst des Jahres waren mit weiteren Schulfahrten ausgefüllt. Im April 1910 wurde die \"Dom Carlos I.\" nach Argentinien zur Teilnahme an den 100-Jahr-Feiern der Unabhängigkeit entsandt, wobei vor Buenos Aires noch Montevideo besucht wurde. Auf der Rückfahrt wurden Rio de Janeiro, Pernambuco und im Juni Trinidad wegen der dort bestehenden portugiesischen Gemeinde angelaufen. Auf dieser Reise desertierten 49 Seeleute, davon 29 in Argentinien. Im August 1910 reiste der Kreuzer letztmals mit seinem Taufnamen und unter der blau-weißen königlichen Flagge zu den Azoren.", "section_level": 1}, {"title": "Im Dienst der Republik.", "content": "Am 4. Oktober 1910 übernahm der Leutnant Carlos da Maia das Kommando über den Kreuzer im Namen der republikanischen Kräfte. Bei der Übernahme kam zu einem kurzen Kampf mit den Offizieren, die loyal zum König Manuel bleiben wollten. Diese wurden bei dem Kampf fast alle verwundet, darunter auch der bisherige Kommandant des Schiffes. Am nächsten Morgen wurde ein Landungstrupp von 70 Mann gebildet, der die Revolutionskräfte an Land verstärkte. Noch im Oktober 1910 wurde der Kreuzer mit Medikamenten nach Funchal entsandt, wo die Cholera ausgebrochen war. Dort wurde der Kreuzer im Dezember dann in Almirante Reis umbenannt und kehrte dann unter seinem neuen Namen im Januar 1911 nach Lissabon zurück. Im Juli 1912 befand sich der Kreuzer auf dem Weg nach Viana do Castelo im Norden Portugals, als er am Nachmittag des 8. Juli, dem Tag der Marine, vor Esposende kurz vor Niedrigwasser auflief. Nach vier Stunden gelang es dem Kanonenboot \"Limpopo\", den Kreuzer wieder freizuschleppen. Trotz einiger Schäden setzte der Kreuzer seine Fahrt fort und kehrte erst im August 1912 nach Lissabon zurück. In den Jahren 1913 und 1914 war er wieder Teil der Schuldivision. Schon bald nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die \"Almirante Reis\" im September 1914 als Begleiter zweier Truppentransporter nach Afrika entsandt. Zur Versorgung wurden São Vicente, Luanda, Kapstadt, Lourenco Marques, Porto Amélia -heute Pemba- und Mozambique angelaufen, von wo der bis Februar 1915 andauernde Rückmarsch nach Portugal angetreten wurde. Im Mai 1915 kam es zu einer Meuterei an Bord. Der Kommandant Joaquim Nunes da Silva, der gerade das Kommando übernommen hatte, wurde dabei schwer verletzt und starb einen Tag später im Marinehospital. Im Juli 1915 wurde der Kreuzer wieder der Training Division zugeteilt. Allerdings hatte das Schiff bei den Fahrten erhebliche Probleme mit den Kesseln. Die Röhren waren nicht nach den üblichen fünf Jahren getauscht worden, auch waren die Kessel durch den zehnjährigen Einsatz in schlechtem Zustand. 1916 machte sie noch eine Kreuzfahrt zusammen mit der \"Vasco da Gama\". Danach wurde entschieden, keine weiteren Reisen im vorliegenden Zustand zu erlauben. Die \"Almirante Reis\" wurde außer Denst gestellt und eine Kesselreparatur geplant. Aber diese wurde nie durchgeführt. 1919 wurde der Kreuzer entwaffnet. Da keine Mittel für eine Modernisierung vorhanden waren, wurde die ehemalige \"Dom Carlos I.\" 1923 von der Flottenliste gestrichen und 1925 zum Abbruch nach Holland verkauft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Dom Carlos I. war ein Geschützter Kreuzer vom Typ Elswick, der im Januar 1897 von der portugiesischen Marine bei der Firma Armstrong, Whitworth & Co bestellt wurde. Das Schiff wurde nach den Plänen der \"Yoshino\" entwickelt worden und war den gleichzeitig gebauten \"Takasago\" und \"Chacabuco\" ähnlich, ohne deren schwere Geschütze zu haben. Anders als diese Kreuzer hatte sie einen mit Kupfer verkleideten Rumpf erhalten, hatte als erster Elswick-Kreuzer nur Wasserrohrkessel und hatte die größte Antriebsanlage mit Yarrow-Kesseln. Der Kreuzer war während seiner Dienstzeit das größte Schiff der Marinha Portuguesa. ", "tgt_summary": null, "id": 1037055} {"src_title": "Lyli Herse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Lyli Herse war die Tochter des Fahrradkonstrukteurs René Herse. Ihre Eltern waren begeisterte Radfahrer und machten oftmals Radtouren auf einem Tandem, selbst als die Mutter von Lyli Herse, Marcelle, mit ihr schwanger war. Das erste Fahrrad baute der Vater selbst, als er – zunächst nur an Wochenenden – beim Fahrradkonstrukteur Narcisse Manevitch arbeitete; später baute er für Ausflüge ein Familien-Triplett. Lyli Herses Stärke war das Bergfahren. So gewann sie 1949 die \"Grimpée du Puy de Dôme\" und 1951 erneut, mit einer Rekordzeit, die bis heute Bestand hat (Stand 2017). Die 13-fache Weltmeisterin Jeannie Longo-Ciprelli soll mehrfach erfolglos versucht haben, diesen Rekord zu verbessern. 1955 nahm Lyli Herse an der ersten, von dem Journalisten Jean Leulliot organisierten Tour de France Féminin teil und gewann die erste Etappe. Damit war sie die erste Trägerin des Führungstrikots bei dieser erstmals ausgetragenen Rundfahrt für Frauen; in der Endabrechnung belegte sie Rang vier. Im Jahr darauf gewann sie die erste von neun französischen Meisterschaften im Straßenrennen (1956, 1957, 1958, 1959, 1961, 1962, 1963, 1965 und 1967). Sieben Mal startete sie bei UCI-Straßen-Weltmeisterschaften, ihre beste Platzierung war Rang fünf im Jahre 1965. 1961 lud Lyli Herse ihre Freundin, die luxemburgische Rennfahrerin Elsy Jacobs ein, am Poly de Chanteloup teilzunehmen. Später erzählte sie, dass sie dabei durch Zufall entdeckt habe, dass sich Jacobs dopte. In der Folge entfremdeten sich die beiden Frauen: „Sie war eine gute Freundin, aber es war nie mehr wie zuvor. [...] für mich war das kein natürlicher Sport.“ 1967, nach dem Gewinn ihrer neunten Straßenmeisterschaft, trat Lyli Herse im Alter von 39 Jahren vom Leistungsradsport zurück, da ihr Vater seit dem Jahr zuvor gesundheitliche Probleme hatte. 1968 gründete sie ein eigenes Frauen-Radsportteam, zu dem prominente Fahrerinnen wie Geneviève Gambillon gehörten. Lyli Herse trainierte die Sportlerinnen persönlich, trotz Widerstandes des französischen Radsportverbandes FFC. Lyli Herse übernahm das Geschäft ihres Vaters, nachdem es einige Jahre von ihrer Mutter geführt worden war. 1979 zog das Unternehmen nach Asnières-sur-Seine um, und Lyli Herse heiratete den langjährigen Rahmenbauer der Firma, Jean Desbois. 1986 wurde das Geschäft aus Alters- und Gesundheitsgründen geschlossen. 2007 verkaufte Lyli Herse die Marke \"René Herse\", verbliebenes Material und Gerätschaften an den US-Amerikaner Michael Kone aus Boulder, Colorado. Sie war weiterhin als Beraterin von Kones \"Boulder Bicycle\" tätig und erhielt von jedem gebauten Rad Fotos, um die Qualität zu beurteilen. Sie gehörte zum Ehrenkomitee des Brevets Paris–Brest–Paris. Sie starb am 4. Januar 2018, nur zwei Tage vor ihrem 90. Geburtstag und am 110. Geburtstag ihres Vaters.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lysiane „Lyli“ Herse (* 6. Januar 1928 in Caen; † 4. Januar 2018 in Osny) war eine französische Radrennfahrerin. Sie wurde zwischen 1956 und 1967 neunmal französische Meisterin im Straßenrennen. Herse war die dominierende Radsportlerin ihrer Generation.", "tgt_summary": null, "id": 2271108} {"src_title": "Santol (Pflanze)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Laubblatt.", "content": "\"Sandoricum koetjape\" ist ein schnell wachsender, meist immergrüner (in trockenen Regionen auch laubabwerfender), großer Baum, mit einer Wuchshöhe von 20 bis 45 Meter. Der gerade Stamm besitzt eine bräunliche, relative glatte Borke, die manchmal in rundlichen Flocken abblättert. Alte Exemplare besitzen Brettwurzeln oder sind an der Stammbasis geriffelt. Der Baum führt einen Milchsaft. Die wechselständig und spiralig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind langgestielt. Die dreizählige Blattspreite ist aus drei Blattabschnitten zusammengesetzt. Die ganzrandigen, weichen und mehr oder weniger gestielten Blättchen sind bei einer Länge von 20 und 25 cm elliptisch bis länglich-eiförmig mit spitzer bis stumpfer oder herzförmiger Spreitenbasis und zugespitztem bis abgerundetem oberen Ende. Die Nervatur der Blättchen ist gefiedert und oberseits eingeprägt.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "An jungen Ästen befinden sich über achselständigen Blütenstandsschäften die 20 bis 30 cm langen, feinhaarigen rispigen Blütenstände. Die grünlichen, gelblichen oder rosafarben-gelben und zwittrigen, kurz gestielten Blüten sind etwa 1 cm groß. Der kleine, leicht fünflappige und becherförmige Kelch ist etwas haarig. Es sind fünf, zurückgelegte, fleischige, außen schwachhaarige und grüne, längliche und abgerundete Kronblätter vorhanden. Die Staubblätter sind zu einer kegeligen und gelblichen, rippigen, sowie oben gezähnten Röhre verwachsen und die 8–10 Staubbeutel sitzen oben bei den Zähnen, innen an der Röhre. Der kleine, mehrkammerige Fruchtknoten ist oberständig mit einem keulenförmigen Griffel, mit einem großen und gelappten Narbenkopf, der etwa auf der Höhe der Staubbeutel endet. Der Fruchtknoten ist von einer kurzen, freien und gezähnten Diskusröhre umringt. Bei den Blüten ist ein kleines Vor- und zwei Deckblätter vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht und Samen.", "content": "Die bei einem Durchmesser von 4 bis 7,5 cm rundlichen, etwas abgeflachten, leicht ledrige Beeren (Panzerbeeren) (oder eine Steinfrucht) weisen oft Runzeln, Rippen auf. Die bei Reife gelblichen bis gold-, oder orangefarbigen, manchmal rötlich bis bräunlich gesprenkelten Früchte besitzen eine dünne bis dicke Fruchtschale mit oft weichbehaarter Oberfläche, sie enthalten einen Milchsaft. In der Frucht befinden sich drei bis fünf Samen. Die Samen liegen in einer essbaren, weichen, etwas fibrösen und weißen, anhängenden Fruchtpulpe (inneres Mesokarp). Die weiß-transparente, saftige Fruchtpulpe besitzt ein süßes, aber sehr saures Aroma, das äußere Mesokarp ist aber auch essbar. Die braunen, elliptisch bis eiförmigen, bis zu 1,6–2 cm langen, etwas abgeflachten Samen sind unverdaulich und daher zum Verzehr nicht geeignet. Die Samenschale ist in Testa und Tegmen oder in eine Sarko- und Sklero-, Endotesta gegliedert. Die Früchte reifen auf der Malaiischen Halbinsel im Juni und Juli, in Florida im August und September, auf den Philippinen von Juli bis Oktober.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "\"Sandoricum koetjape\" ist wohl ursprünglich in Indochina, besonders in Kambodscha und südlichen Laos, sowie auf der Malaiischen Halbinsel beheimatet. Er schon vor langer Zeit in viele Gebiete eingeführt und kommt heute weit verbreitet von Indien über die Andamanen, Molukken und Mauritius bis zu den Philippinen, Malaysia und Indonesien verwildert vor. Santol wird als Obst in Südostasien und vielen andern tropischen Gebieten weit verbreitet angebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Erstveröffentlichung dieser Art erfolgte 1768 unter dem Namen (Basionym) \"Melia koetjape\" durch Nicolaas Laurens Burman in \"Flora Indica... nec non Prodromus Florae Capensis\", S. 101. Sie wurde 1912 unter dem Namen \"Sandoricum koetjape\" durch Elmer Drew Merrill in \"Philippine Journal of Science\", Volume 7 (4), S. 237 in die Gattung \"Sandoricum\" gestellt. Weitere Synonyme für \"Sandoricum koetjape\" sind: \"Sandoricum indicum\", \"Sandoricum nervosum\".", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Früchte werden meist roh als Obst gegessen, man muss sie schälen. In Indien werden sie mit Gewürzen gegessen. Sie werden unter anderem in Marmeladen, Gelees, Sirup oder Chutney verarbeitet. Überreife Früchte werden mit Reis zur Zubereitung eines alkoholischen Getränks verwendet. Zu medizinischen Zwecken werden zerstoßene Blätter gegen Juckreiz der Haut verwendet. In der Volksmedizin der Philippinen werden frische Blätter bei Fieber auf den erhitzen Körper gelegt, um ihn besser zum Schwitzen zu bringen. Das zunächst graue, nach dem Trocknen rötlich-braune Holz ist relativ hart und lässt sich gut bearbeiten, so dass es vielseitig verwendet wird. Jedoch ist es oft von weniger guter Qualität, neigt zu Insektenbefall und schneller Verwitterung in feuchter Umgebung.", "section_level": 1}], "src_summary": "\"Sandoricum koetjape\" ist eine Pflanzenart aus der Gattung der \"Sandoricum\" in der Familie der Mahagonigewächse (Meliaceae). Das Obst wird Santol genannt und wird weit verbreitet in Südostasien und vielen andern tropischen Gebieten angebaut.", "tgt_summary": null, "id": 1712187} {"src_title": "Zehntentrotte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Zehntentrotte wird 1290 erstmals urkundlich erwähnt, als der damalige Leutpriester Konrad von Tengen sie am 20. Mai gegen eine Landparzelle der Küsnachter Kirche eintauschte. Eine dendrochronologischer Untersuchung ergab, dass eine Eiche für einen Pfosten 1320 gefällt wurde, für zwei weitere wurden Tannen im Winter 1335/36 gefällt. In der Trotte wurde Wein gelagert und verarbeitet, der als Abgabe (Zehnt) geleistet worden war. Am 24. März 1409 verkaufte Abt Heinrich von Kappel die Trotte für 200 Pfund an Komtur Johannes Staler von der Johanniterkommende Küsnacht: \"Koufft die trotten by dem see um bargelt von einem apt zu Capell.\" Nach der Reformation, als die Komturei aufgehoben wurde, kam das Gebäude an den Staat, später wurde es wieder Privateigentum. Im 16. Jahrhundert wurde das Gebäude bergseits erweitert. Zu Beginn des vorletzten Jahrhunderts entstanden die Einbauten im östlichen Teil des Kernbaus. 1934 konnte sich der Seeclub Küsnacht beim damaligen Besitzer einmieten, dem Psychiater Theodor Brunner (1877–1956). 1950 erwarb die Gemeinde Küsnacht die Trotte. Verschiedene Pläne für die Verwendung des Gebäudes, unter anderem für ein Weinbaumuseum, wurden nicht realisiert. Der Seeclub nutzt das Gebäude heute als Bootshaus. Von 1999 bis 2002 wurde die Gebäudesubstanz kontrolliert. Die Fassaden wurden vom Zement befreit und mit mineralischem Putz ergänzt. Zusätzlich wurde der Betonboden entlang der Aussenmauer entfernt und durch groben Kies ersetzt, damit die Bodenfeuchtigkeit nicht mehr direkt ins Mauerwerk eindringen konnte. Zu der Zehntentrotte gehörte die \"Zehntenhaab\", für Jahrzehnte der einzige Anlege- und Umschlagplatz für Schiffe in der Gegend. Das grosse Fresko des Christophorus, Schutzpatron der Reisenden, war von weit draussen im See zu erkennen.", "section_level": 1}, {"title": "Fresken.", "content": "Die 13 Meter lange Seeseite der Zehntentrotte wird durch einen spätgotischen Freskenzyklus verziert, ein einzigartiges Beispiel kirchlicher Malerei an einen Profangebäude. Die Bilder dürften um 1410 entstanden sein und wurden vermutlich von Komtur Johannes Staler in Auftrag gegeben, nachdem er das Gebäude erworben hatte. Vermutlich während der Reformation wurden die Fresken zur Zeit des Bildersturms mit einem zwei Zentimeter dicken Verputz zugedeckt. An der westlichen Seite der Südfassade war unterhalb des Daches ein Johanniterwappen unverdeckt geblieben. Sekundarlehrer und Dorfchronist Armin Eckinger wies auf die Möglichkeit eines Freskenfrieses an der Seeseite hin, worauf die Fassade 1932 durch die Zürcher Firma Christian Schmidt vom Verputz befreit wurde. Erhalten haben sich die von Dachtraufe geschützten oberen Teile. Sie zeigen von links zuerst zwei 112 auf 95 Zentimeter grosse Wappenschilde: die an drei Ringen aufgehängte weisse Kirchenfahne auf rotem Grund der Werdenberg-Montfort, von denen Graf Hugo 1358 die Georgskirche zugunsten Johanniter erwarb. Es folgt der aufspringende Jagdhund vermutlich von Komtur Hermann Schulthess von Gebwiler, des Vorgängers des Komturs Johannes Staler, der ihm damit ein Denkmal setzen wollte. Es folgt eine Taufszene: links des unbekleideten Christus steht Johannes der Täufer, rechts von ihm ein Engel, der das rote Gewand Christi trägt. Nach einem eher nur angedeuteten Baum reitet der Heilige Martin auf einem aufwändig gezäumten Schimmel und trennt einen Teil seines Mantels ab, um ihm dem Bettler daneben zu schenken. Die nächste Darstellung zeigt die in einen blauen Mantel gehüllte Mutter Gottes mit dem Jesuskind und einem goldenen Szepter. Bei der betenden Figur rechts von ihr dürfte es sich um eine Darstellung des Stifters handeln, dessen geistiger Stand durch eine Tonsur angedeutet wird. Das Schriftband ist in seinem unteren Teil nicht mehr zu entziffern. Der noch erhaltene Text lautet «Ora pro me mater...» lässt sich zu «Ora pro me mater misericordiae» ergänzen: «Bitte für mich, Mutter der Barmherzigkeit.» Daneben stehen der Evangelist Johannes mit dem Adler auf seiner Schulter, der heilige Laurentius mit dem Rost und Jakobus der Ältere mit Pilgerhütchen und Jakobsmuschel. In grösserem Massstab gehalten ist die ursprünglich bis zum Boden reichende Figur des Christophorus, dessen rechte Hand einen ausgerissenen Baum umfasst, der ihm beim Durchwaten des Wassers als Stock diente. Das Jesuskind streckt seine rechte Hand segnend aus, seine linke hält die Erdkugel mit Kreuz. Den Abschluss der Reihe bilden wieder zwei in gleichen Massen gehaltene Wappenschilde. Links das Wappen des Komturs Hermann Schultheiss, Komtur von Küsnacht 1396–1400, rechts das Kriegskreuz der Johanniter. Der Name des Malers ist nicht bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zehntentrotte ist ein Gebäude in Küsnacht und ein Kulturgut von nationaler Bedeutung. Es ist das älteste erhaltene Trottengebäude des Kantons Zürich.", "tgt_summary": null, "id": 828014} {"src_title": "De Storm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film schildert die Katastrophe von der Nacht auf den 1. Februar 1953 aus der Sicht einer jungen Bauerntochter Julia, die in ihrem Dorf und in der Familie eine Außenseiterrolle führt aufgrund eines kürzlich geborenen unehelichen Kindes, einem Sohn im Baby-Alter. Als die Deiche brechen, war sie gerade von einem Dorffest zurückgekehrt und konnte sich mit Schwester, Kind und Mutter auf den Dachboden des Hofes retten, der sich aber als unsicher erweist. Alle Familienmitglieder kommen in der Flut um bis auf den Vater, der auf den Deich geeilt war und von der Familie getrennt war. Julia überlebt die Nacht mit ihrem Kind auf dem Dachboden, wird aber am nächsten Morgen von dem Kind, das sie noch in einer geschlossenen Kiste unterbringen konnte, getrennt. Der Marine-Angehörige Aldo, der aus der Nachbarschaft stammt, springt aus einem Hubschrauber, als er sie auf dem zerstörten Dach des Bauernhauses inmitten der Fluten sieht, und rettet sie. Das Kind war mit der Kiste fortgespült worden, und in der Folge zeigt der Film die Suche von Julia nach dem Kind, wobei sie von Aldo unterstützt wird. Beide kommen sich dabei näher. Julia trifft bei der Suche unter anderem ihren Vater wieder, wobei es am Ende zu einer Aussöhnung kommt, und auch den Vater des Kindes (Koos), der sie damals sitzen ließ und mit dem sie nichts mehr zu tun haben will. Unterschiedliche Reaktionen der Bevölkerung unmittelbar nach der Katastrophe werden gezeigt, die vom Egoismus eines Gastwirts reichen, der gezwungenermaßen Notunterkünfte bereitstellt, bis zu Solidarität unter den Opfern. Julia findet ihren Sohn nicht, der von einer anderen Frau (einer Bekannten und Nachbarin von Julia) an sich genommen wurde, die ihr eigenes Kind zuvor in einem Unfall verloren hatte, ist aber mehrere Male nahe daran und wird unwissentlich sogar im selben Boot wie ihr Sohn durch das Militär evakuiert. In der Schlussszene zu den Ereignissen von 1953 wird gezeigt, wie Julia mit anderen bei der Notreparatur der Deiche anpackt. Der Film endet mit der Einweihung der Sturmflut-Sperrbauwerke des Delta-Plans in den 1970er Jahren, wo Julia, die inzwischen mit Aldo verheiratet ist, ihrem Sohn erstmals begegnet.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film basiert auf dem Erstlings-Roman \"1953\" des Schauspielers Rik Launspach (* 1958), der 2009 bei De Bezijge Bij erschien und das 2009 den Zeeuwse Boekenprijs erhielt. Die beiden (miteinander verheirateten) Drehbuchautoren Marjolein Beumer und Rik Launspach arbeiteten über 10 Jahre an dem Film, konnten aber zunächst, trotz des 50. Jahrestages der Katastrophe 2003, keinen Finanzier finden, bevor sich doch noch einer in Form von Universal und NL Film & TV (Produzenten Alain de Levita, Johan Nijenhuis) fand. Die Produktionskosten betrugen rund 6 Millionen Euro. Die Dreharbeiten fanden vom September bis zum Dezember 2008 statt. Der Film hatte am 17. September 2009 Premiere auf dem Filmfestival \"Film by the Sea\" in Vlissingen. In den Niederlanden hatte der Film großen Erfolg, es kamen in der ersten Woche 135.000 Besucher und nach einem Monat 450.000. Ursprünglich sollte der Film in der Gemeinde Tholen und im Dorf Stavenisse gedreht werden, nachdem sich aber Widerstand der Bürger regte, die nicht auf diese Weise an die Katastrophe erinnert werden wollten, wurde der Film größtenteils in Belgien gedreht. Unter anderem wurden dazu in Tielrode ein ganzer Polder geflutet, wozu 90 Anwohner ihre Erlaubnis gaben. Ein 150 m langes Deich-Teilstück wurde für den Film gebaut. In den Niederlanden wurden aber Aufnahmen unter anderem in Zierikzee, Sommelsdijk, Ouddorp, Burgh-Haamstede, Castricum und Zoetermeer gemacht. Der Film gewann im Juli 2010 einen Preis (Outstanding Achievement in Filmmaking) auf dem Stony Brook Filmfestival und war dort der Eröffnungsfilm.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Titelsong \"Geef niet op\" ist von der niederländischen Band BLØF. Die Computeranimationen zum Sturm stammen von der Firma \"Hectic Electric\" in Amsterdam (Leitung Raphael Kourilsky) und Paris in Kooperation mit AVP Amstelveen. Neben den Flutszenen wurde unter anderem das gesamte Hotel Zeeland im Computer animiert und auch Originalfilmaufnahmen von 1953 computeranimiert eingebaut. Hauptdarstellerin Sylvia Hoeks (* 1983, ein ehemaliges Model) erhielt 2007 für ihre Rolle in dem Film \"Duska\" (Regie Jos Stelling) das \"Goldene Kalb\" auf dem niederländischen Filmfestival in Utrecht für die beste weibliche Nebenrolle. Hauptdarsteller Barry Atsma (* 1972) ist seit 2002 Mitglied der Theatergruppe Toneelgroep Amsterdam. Der Regisseur Ben Sombogaart war zuvor schon erfolgreich mit dem niederländischen Film Bride Flight von 2008, der Paare niederländischer Auswanderer nach Neuseeland nach dem Zweiten Weltkrieg behandelt, und mit Die Zwillinge (De Tweeling, 2003), das die Besetzung der Niederlande im Zweiten Weltkrieg thematisiert. Für letzteren Film erhielt er ein \"Goldenes Kalb\" auf dem niederländischen Filmfestival und eine Oscar-Nominierung. Auch für den Film \"Kreuzzug in Jeans (Kruistocht in Spijkerbroek)\" erhielt er 2007 ein Goldenes Kalb.", "section_level": 1}], "src_summary": "De Storm ist ein niederländisches Filmdrama von 2009 unter der Regie von Ben Sombogaart, das die Flutkatastrophe von 1953 in der niederländischen Provinz Zeeland thematisiert.", "tgt_summary": null, "id": 1355020} {"src_title": "Division 1 1959/60", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereine.", "content": "Teilnahmeberechtigt waren die Vereine, die die Vorsaison nicht schlechter als auf dem 16. Platz abgeschlossen hatten, und die vier Aufsteiger aus der zweiten Division. Somit spielten in dieser Saison folgende Mannschaften um den Meistertitel:", "section_level": 1}, {"title": "Saisonverlauf.", "content": "Thema Nummer Eins vor Saisonbeginn war „Napoléons Rückkehr nach Reims“, und Raymond Kopa erfüllte die hohen Erwartungen, die sich an ihn knüpften, vollauf: Reims' Angriff (Kopa–Muller–Fontaine–Piantoni–Vincent) marschierte von Sieg zu Sieg und verlor erstmals im November ein Spiel. Dies gelang Nîmes – und sogar bei den Rot-Weißen aus der Champagne –, wodurch die Elf von Trainer Firoud zu Stade aufschloss, einige Wochen später Herbstmeister wurde und zeitweise bis zu fünf Zähler Vorsprung aufwies. Dazu hatte auch beigetragen, dass Reims sich um den Jahreswechsel sogar zwei deftige Niederlagen in Valenciennes und Angers eingefangen hatte, lag aber vor allen Dingen an Nîmes' Konstanz und einer gleichfalls unwiderstehlichen Angriffsformation, in der vor allem Rahis, Akesbi und Skiba „den gegnerischen Abwehrreihen Höllenqualen bereiteten“. Dann allerdings leisteten die Südfranzosen sich etliche Punktverluste, während Reims kaum noch einen Zähler abgab und sechs seiner sieben letzten Spiele gewann, darunter das Spitzenduell in Nîmes. Auch die Tatsache, dass seine beiden erfolgreichsten Torschützen verletzungsbedingt lange Zeit ausfielen – Piantoni vom 11. Oktober bis kurz vor Weihnachten, Fontaine ab 20. März für den Rest der Saison –, änderte nichts daran, dass Stade am Ende aus fünf Punkten Rückstand sieben Punkte Vorsprung gemacht hatte, wodurch sich Nîmes zum dritten Mal in Folge mit der Vizemeisterschaft begnügen musste. Noch torhungriger als der neue Meister war Racing Paris, der ebenfalls die 100-Treffer-Grenze überschritt und mit insgesamt 118 Toren einen bis in die Gegenwart (einschließlich 2017/18) gültigen Ligarekord aufstellte. Dass die Mannschaft aus der Hauptstadt dennoch mit elf Punkten Rückstand nur Dritter wurde, lag daran, dass sie sich zwischen etlichen Kantersiegen immer wieder unerklärliche Punktverluste leistete, die Mehrzahl davon sogar im heimischen Prinzenparkstadion. Am Tabellenende waren die Entscheidungen relativ frühzeitig gefallen; die beiden Aufsteiger aus Toulon und Bordeaux, Letzterer mit über 100 Gegentreffern, sowie Strasbourg und Sochaux konnten dem 15., Olympique Lyon, nicht mehr ernsthaft gefährlich werden. An ihrer Stelle stiegen aus der \"Division2\" zur folgenden Saison der FC Grenoble (zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte), FC Nancy, FC Rouen und AS Troyes-Savinienne auf.", "section_level": 1}, {"title": "Die Spieler des Meisters.", "content": "Während der Saison waren unter Trainer Albert Batteux folgende 18 Spieler zum Einsatz gekommen (in Klammern: Zahl der Punktspiele): Abdallah Azhar (1), Raymond Baratto (9), Robert Bérard (21), Edmond Biernat (6), Dominique Colonna (32), Claude Dubaële (3), Just Fontaine (28), Raoul Giraudo (7), René-Jean Jacquet (6), Robert Jonquet (34), Raymond Kopa (36), Michel Leblond (34), Lucien Muller (38), Roger Piantoni (26), Bruno Rodzik (31), Robert Siatka (35), Jean Vincent (37), Jean Wendling (34) Reims' 109 Treffer erzielten: Fontaine 28, Piantoni 18, Kopa, Vincent jeweils 14, Muller 13, Bérard 10, Biernat 4, Dubaële, Siatka je 3, Leblond, Rodzik je 1.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Division 1 1959/60 war die 22. Austragung der professionellen französischen Fußballliga. Meister wurde Stade Reims, das seinen fünften Titel seit 1949 gewann. ", "tgt_summary": null, "id": 2021876} {"src_title": "Division 1 1949/50", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereine.", "content": "Teilnahmeberechtigt waren die Vereine, die die Vorsaison nicht schlechter als auf dem 17. Platz abgeschlossen hatten – SR Colmar war freiwillig in den Amateurfußball zurückgekehrt, wovon der Vorletzte der ersten Liga, Strasbourg, profitierte –, sowie die beiden direkten Aufsteiger aus der zweiten Division. Somit spielten in dieser Saison folgende Mannschaften um den Meistertitel:", "section_level": 1}, {"title": "Saisonverlauf.", "content": "Lille legte einen wahren Blitzstart vor: nach sieben Spielen führten der OSC die Tabelle mit 14:0 Punkten an und hatte bereits 27 Tore geschossen, ehe er seinem „Angstgegner“ Racing Paris unterlag. Die Nordfranzosen gewannen auch den inoffiziellen Herbstmeistertitel, gefolgt von Toulouse, Aufsteiger Bordeaux und Titelverteidiger Reims. Dann verließ Reims und noch mehr Lille die Konstanz, so dass die beiden anderen Kontrahenten vorbeiziehen konnten. Zu deren direktem Aufeinandertreffen Ende April 1950 reisten rund 7000 Anhänger aus Bordeaux an – eine nie zuvor erreichte Fußballbegeisterung im eher dem Rugby zugeneigten Südwesten Frankreichs – und feierten anschließend den 2:1-Auswärtssieg sowie die Übernahme der Tabellenspitze durch die Girondins. Von dieser Position ließ Bordeaux sich nicht mehr verdrängen, und nach 34 Spieltagen war die Mannschaft mit dem besten Sturm und der besten Abwehr mit großem Vorsprung Meister, zudem der erste Aufsteiger in der Geschichte der \"Division 1\", dem ein solcher „Durchmarsch zum Titel“ gelungen war. Anschließend krönten die Girondins ihre Saison auch noch durch einen sehr respektablen Auftritt in der Coupe Latine. Am unteren Ende der Tabelle waren mit Montpellier und insbesondere Metz die beiden abwehrschwächsten Teams frühzeitig abgeschlagen und mussten zur folgenden Spielzeit ihren Platz zugunsten der Zweitligaaufsteiger Olympique Nîmes und Le Havre AC räumen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Spieler des Meisters.", "content": "Während der Saison waren unter Trainer André Gérard folgende 16 Spieler zum Einsatz gekommen (in Klammern: Zahl der Punktspiele): Mustapha Ben M’Barek (33), Bertus de Harder (29), Gustave Depoorter (33), André Doye (3), René Gallice (32), Manuel Garriga (34), Édouard Kargulewicz (29), Camille Libar (27), Georges Merignac (32), Guy Meynieu (24), Mustapha (33), René Persillon (20), Antoine Rodriguez (13), Jean Swiatek (21), Guy Villenave (1), André Voisembert (10) Die Schützen von Bordeaux' 88 Treffern sind aus der vorliegenden Literatur nicht vollständig zu ermitteln; lediglich für folgende Spieler ist die Gesamtzahl exakt bekannt: de Harder 21, Kargulewicz 17, Libar 13, Rodriguez 6, Voisembert 3. Gegen Reims bzw. Toulouse trafen auch Meynieu (2), Ben M’Barek und Mustapha (je 1).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Division 1 1949/50 war die zwölfte Austragung der professionellen französischen Fußballliga. Meister wurden zum ersten Mal in ihrer Klubgeschichte die Girondins Bordeaux. ", "tgt_summary": null, "id": 2189603} {"src_title": "Theoni V. Aldredge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Theoni Athanasiou Vahliotou, Tochter eines Generalarztes der griechischen Streitkräfte und späteren Abgeordneten des griechischen Parlamentes, besuchte die amerikanische Schule in Athen und studierte nach deren Abschluss 1949 an der Goodman School of Drama in Chicago. 1953 heiratete sie den Schauspieler Tom Aldredge und war mit diesem bis zu ihrem Tod verheiratet. Ihre Karriere als Kostümbildnerin in der Filmwirtschaft begann sie 1955 bei dem Film \"Stella\" (1955) und wirkte an der Kostümausstattung von über fünfzig Filmen mit. Daneben begann sie am 10. März 1959 bei der Uraufführung von \"Theoni V. Aldredge\" im Martin Beck Theater nach dem Schauspiel von Tennessee Williams unter der Regie von Elia Kazan mit Paul Newman und Geraldine Page auch als Kostümbildnerin bei Aufführungen an Theatern am Broadway. Bei der Oscarverleihung 1961 war erstmals für den Oscar für das beste Kostümdesign in einem Schwarzweißfilm nominiert, und zwar für \"Sonntags... nie!\" (1960) von und mit Jules Dassin sowie Melina Mercouri und Giorgos Fountas. 1961 war sie darüber hinaus auch erstmals für einen Tony Award für die besten Kostüme nominiert für \"The Devil’s Advocate\". Eine weitere Nominierung für den Oscar für das beste Kostümdesign in einem Schwarzweißfilm bekam sie 1963 für \"Phaedra\" (1962) von Jules Dassin mit Melina Mercouri, Anthony Perkins und Raf Vallone. Weitere Nominierungen für den Tony Award für die besten Kostüme erhielt sie 1972 für \"Zwei Herren aus Verona\", 1973 für \"Viel Lärm um nichts\" und 1974 für \"The Au Pair Man\". Bei der Oscarverleihung 1975 gewann sie den Oscar für das beste Kostümdesign in \"Der große Gatsby\" (1974) von Jack Clayton mit Robert Redford, Mia Farrow und Bruce Dern in den Hauptrollen. Hierfür gewann sie zugleich 1975 den British Academy Film Award für die besten Kostüme (BAFTA Film Award). 1976 war sie zunächst wieder für einen Tony Award für die besten Kostüme in der Uraufführung des Musicals \"A Chorus Line\" nominiert, ehe sie 1977 für das Musical \"Annie\" ihren ersten Tony Award erhielt. Zugleich war sie 1977 für den Tony Award für die besten Kostüme von Aufführungen von \"Die Dreigroschenoper\" nominiert. 1979 gewann sie zum einen den Saturn Award für das beste Kostüm in \"Die Augen der Laura Mars\" (1978) von Irvin Kershner mit Faye Dunaway, Tommy Lee Jones und Brad Dourif, und war zum anderen für einen weiteren Tony Award für die besten Kostüme in \"Ballroom\" nominiert. 1980 gewann sie zum zweiten Mal den Tony Award für die besten Kostüme in dem Musical \"Barnum\", und war danach 1981 für die Uraufführung des Musicals \"42nd Street\" sowie 1982 für \"Dreamgirls\" für den Tony Award in dieser Kategorie nominiert. Für den von der NBC produzierten Fernsehfilm \"Alice at the Palace\" (1982) von Emile Ardolino mit Meryl Streep, Betty Aberlin und Debbie Allen war Theoni V. Aldredge 1982 für den Emmy für herausragende Einzelleistungen im Kinderprogramm nominiert. 1984 gewann sie ihren dritten und letzten Tony Award für die besten Kostüme in den viel beachteten Broadway–Aufführungen des Musicals \"La Cage aux Folles\". Für den ersten Teil von der NBC produzierten Fernsehserie \"Nutcracker: Money, Madness & Murder\" (1987) von Paul Bogart mit den Hauptdarstellern Lee Remick, Tate Donovan und John Glover erhielt sie 1987 eine Nominierung für den Emmy für herausragendes Kostümdesign in einer Fernsehserie. 1986 wurde sie in die American Theater Hall of Fame aufgenommen. Weitere Nominierungen für den Tony Award für die besten Kostüme bekam sie 1990 für das Musical \"Gypsy\" und 1991 für \"The Secret Garden\" sowie 1994 für den Saturn Award für die besten Kostüme in \"Die Addams Family in verrückter Tradition\" (1993) von Barry Sonnenfeld mit Anjelica Huston, Raúl Juliá und Christopher Lloyd. Zuletzt war Theoni V. Aldredge, der im Jahr 2000 der Preis für das Lebenswerk (\"Career Achievement Award\") der Costume Designers Guild (CDG) verliehen wurde, 2001 für einen weiteren Tony Award für die besten Kostüme in \"Follies\" nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Theoni Vahliotou Aldredge, eigentlich \"Theoni Athanasiou Vahliotou\", (* 22. August 1922 in Thessaloniki, Griechenland; † 21. Januar 2011 in Stamford, Connecticut) war eine aus Griechenland stammende US-amerikanische Kostümbildnerin, die neben einem Oscar für das beste Kostümdesign mehrmals den Tony Award für die besten Kostüme für das beste Kostümdesign sowie andere Filmpreise gewann.", "tgt_summary": null, "id": 2062684} {"src_title": "Division 1 1976/77", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereine.", "content": "Teilnahmeberechtigt waren die Vereine, die die Vorsaison nicht schlechter als auf dem 17. Platz abgeschlossen hatten, dazu drei Aufsteiger aus der zweiten Division. Somit spielten in dieser Saison folgende Mannschaften um den Meistertitel:", "section_level": 1}, {"title": "Saisonverlauf.", "content": "Es galt die Zwei-Punkte-Regel; bei Punktgleichheit gab die Tordifferenz den Ausschlag für die Platzierung. Die Bonuspunktregelung für besonders „torhungrige“ Mannschaften war zu dieser Saison wieder abgeschafft worden. In den ersten beiden Monaten dominierte Nizza die Liga, bei dem sich dann aber „vereinsinterne Reibereien“ negativ auswirkten, so dass eine Gruppe von vier Konkurrenten sich absetzen konnte. Diese Mannschaften blieben während der gesamten Saison vor eigenem Publikum ungeschlagen und leisteten sich dort lediglich wenige Unentschieden (Bastia zwei, Nantes drei, Saint-Étienne – bei insgesamt lediglich sechs Gegentoren – vier und Lens sieben Remis). Herbstmeister wurde Nantes, aber insbesondere die Korsen mit ihrer auch extrem torgefährlichen Flügelzange Džajić/Zimako hielten bis in die Rückrunde hinein mit und lag beim direkten Aufeinandertreffen im Januar 1977 nur einen Punkt zurück. In Nantes führte Bastia bis zur 84. Minute mit 1:0, aber beim Schlusspfiff stand es 3:1 für die „Canaris“, und von diesem Rückschlag erholte Bastia sich nicht mehr: am Saisonende lag der SECB elf Punkte zurück und hatte auch Lens noch passieren lassen müssen. Dabei hatten die Experten den FC Nantes in der Sommerpause 1976 nicht auf der Rechnung gehabt – zu groß schien ihnen der personelle Umbruch dort zu sein, denn nicht nur mehrere Stammspieler, sondern insbesondere „Meistermacher“ Arribas hatte den Verein nach 16 Jahren verlassen. Doch seinem Nachfolger Vincent, vom Zweitdivisionär FC Lorient gekommen, gelang es, um wenige verbliebene Routiniers herum „aus der Talentschmiede des Klubs eine erfolgreiche Elf aus dem Boden zu stampfen“. Sinnbildhaft spielten diese „jungen Wilden“, in deren Reihen alleine fünf Spieler mehr als zehn Treffer erzielt hatten, am drittletzten Spieltag den Titelverteidiger und Rekordmeister aus Saint-Étienne an die Wand, sorgten für dessen „Wachablösung“ und beendeten die Saison mit neun Punkten Vorsprung auf Vizemeister Lens. In der unteren Tabellenregion fanden sich alle drei Aufsteiger wieder, von denen Angers und Rennes umgehend in die \"Division 2\" zurückkehren mussten, begleitet vom OSC Lille. An ihrer Stelle vervollständigten zur folgenden Saison Racing Strasbourg, AS Monaco und der FC Rouen das Teilnehmerfeld der höchsten Spielklasse.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Division 1 1976/77 war die 39. Austragung der professionellen französischen Fußballliga. Meister wurde zum vierten Mal nach 1965 der FC Nantes. ", "tgt_summary": null, "id": 1515024} {"src_title": "Das grüne Haus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlungsorte liegen einmal am Oberlauf des Marañón in der Region Amazonas und dann noch westlich davon in der küstennahen Sandwüste. Sowohl der chinesischstämmige Räuber Fushía als auch der Kazike Jum, ein Aguaruna, wollen das Geschäft mit dem Kautschuk ohne Don Julio Reátegui machen. Fushía war aus Campo Grande über Manaos zunächst nach Iquitos gekommen. Das Kautschukgeschäft hatte ihn darauf in das entlegene Nieva getrieben. Als Gouverneur von Santa María de Nieva hat Reátegui, der gewöhnlich im fernen Iquitos residiert, den längeren Arm. Er lässt den Häuptling Jum durch Militär öffentlich foltern und übergibt ein kleines Mädchen in Jums Begleitung den Nonnen der Mission Nieva zur christlichen Erziehung. Die kleine Heidin, ein Aguaruna-Mädchen, wächst unter dem Namen Bonifacia in Nieva auf. Jum zieht sich nach seiner Freilassung in den Urwald zurück. Viel später erscheint er in Nieva und bittet erfolglos um seine konfiszierte Handelsware. Fushía flüchtet auf eine abgelegene Fluss-Insel nördlich von Nieva. Er hat zwei Helfer – den alten Aquilino aus Moyobamba und den Lotsen Adrián Nieves, einen Deserteur aus dem peruanischen Heer. Der Lotse, ein lediger Christ, hat sich mit Fushías Lebensgefährtin Lalita, einer Weißen aus Iquitos, nach Nieva davongemacht. Lalita war mit dem herzlosen Fushía seit ihrem 15. Lebensjahr zusammen gewesen. Durch Fushías Erkrankung war die Beziehung in die Brüche gegangen. Nieva und Lalita haben dem Urwald ein Stück Land abgerungen, leben zusammen in einer Hütte und haben mehrere kleine Söhne miteinander. Der treue Aquilino rettet den schwerkranken Fushía vor Reáteguis Soldaten auf einer einmonatigen Flucht per Boot nach Iquitos auf die Krankenstation bei San Pablo. Aquilino gibt zur Unterbringung Fushías ganze Barschaft hin. Inzwischen zum jungen Mädchen herangewachsen, wird Bonifacia Jahre später von den Nonnen verstoßen, weil sie jungen Indiomädchen die Flucht aus dem Missionsgebäude ermöglicht hat. Diese Flucht ist für die Missionarinnen ein Verlust. Die sechs- bis fünfzehnjährigen Mädchen aus den Stämmen der Aguaruna, Huambisa und Shapra werden nicht nur in den Fächern Religion und Moral unterrichtet, sondern auch in Hauswirtschaft. Somit können sie später an christliche Haushalte als Dienstmädchen vermittelt werden. Lalita und Adrián Nieves nehmen Bonifacia auf. Der Lotse freundet sich mit dem Sergeanten Lituma an. Der Sergeant stammt aus dem entfernten Piura und hat sich freiwillig ins Amazonasgebiet gemeldet. In der Hütte des Lotsen lernt er die zwar kleine und breite, aber sehr junge, gut geformte Bonifacia kennen. Lalita verkuppelt Lituma mit der verschüchterten grünäugigen Bonifacia. Der Deserteur Nieves wird inhaftiert. Lalita besucht nach Jahren in Iquitos ihren erwachsenen Sohn, den sie zusammen mit Fushía hat und trifft dort Aquilino. Von ihm erfährt sie, der Lotse ist freigekommen und sei nach Manaos gegangen. Anselmo kommt als Fremder nach Piura und gewinnt durch Freigebigkeit Freunde. Der Ankömmling lässt in den Sanddünen vor den Toren der Stadt ein Bordell errichten und grün anstreichen. Bald ist das Grüne Haus gut besucht. Anselmo stellt nicht nur Huren, sondern auch Musikanten an. Er selbst spielt die Arpa. Das ist die – passend zum Haus grün bemalte – Harfe. Nach seinem Instrument wird der Besitzer des Grünen Hauses auch der Arpista genannt. Der Tugendwächter Pater García ist Anselmos erbitterter Feind. Aber der Bordellbetreiber hat laut Bürgerlichem Gesetzbuch das Recht auf seiner Seite. Anselmo hat mit seiner Geliebten Antonia ein Kind – die Chunga. Kurz vor der Geburt war Toñita, wie Antonia genannt wurde, verstorben. Wie durch ein Wunder hatte das Neugeborene überlebt. Anselmo hatte die Geliebte zu ihren Lebzeiten in einem Turm des Grünen Hauses verborgen gehalten. Böse Zungen behaupten, Anselmo habe die scheue Antonia geraubt. Er habe sie der Pflegemutter Juana Baura, einer Wäscherin, weggenommen. Antonias vorletzte Pflegeeltern, die Quirogas, waren von Banditen umgebracht worden. Bei dem Überfall waren Antonia die Augen ausgestochen und die Zunge herausgerissen worden. Gegner käuflicher Liebe, allen voran Pater García, brennen das Grüne Haus nieder. Jahre vergehen. Anselmo bringt die Kraft zum Neubeginn nicht auf. Die Chunga entwickelt sich mit der Zeit zu einer zwar unförmigen, aber tüchtigen Geschäftsfrau und baut schließlich das Grüne Haus an anderer Stelle – diesmal in Piura am Fluss hinterm Schlachthof – wieder auf. Juana Baura ist längst verstorben. Ihren inzwischen leicht verwirrten und erblindenden Vater stellt die resolute Chunga als Arpista ein. Als Lituma mit Bonifacia aus dem Urwald nach Piura zurückkehrt, sucht er bald das Grüne Haus auf, um mit alten Freunden zu zechen. Die Freunde nennen sich die Unbezwingbaren und sind Tagediebe übelster Sorte. Lituma, nun in denkbar schlechter Gesellschaft, kommt schließlich als Gewinner im russischen Roulette über den Piruaner Seminario ins Gefängnis nach Lima. Josefino Rojas, einer der Unbezwingbaren, nimmt die Stelle des Inhaftierten bei Bonifacia ein. Sie ist von ihrem Ehemann schwanger und erwägt eine Abtreibung. Josefino schickt sie nach dem Abort auf den Strich. Als Lituma herauskommt, schlägt er den „Stellvertreter“ beinahe tot. Bonifacia, die bei der Bestrafung zugegen ist, bekommt auch ihre Fußtritte ab. Schließlich zählt das „Miststück“ als Hure Selvática zu den „Insassinnen“ des Grünen Hauses. Wenig später auf der Tanzdiele hat Lituma seine Enttäuschung gezügelt und übernimmt Josefinos Zuhälterrolle: „Tun Sie Ihre Arbeit, Nutte“, herrscht er seine widerborstige Ehefrau im Beisein des nächsten Freiers an. Auf Litumas Geheiß darf sich die Selvática in der Zivilisation nicht mehr wie eine Wilde aufführen. Er erzieht sie mit Ohrfeigen. Anselmo, als junger Mann in Piura eingezogen, nun beinahe erblindet, stirbt als Greis im Grünen Haus der Chunga. Etwa achtzig Jahre ist er alt geworden. In einer anrührend-komischen Szene hatte Pater García dem Widerpart seine Sünden verziehen. Bei der Gelegenheit hatte die Selvática erfolgreich um Vergebung für ihrer Hurerei gebeten. Zu Lebzeiten hatte sich Anselmo zuletzt noch als Landsmann der Selvática ausgegeben. Er sei – entgegen landläufiger Meinung in Piura – ein Selvático. Darum habe er Harfe und Haus grün anmalen lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Selbstzeugnis.", "content": "1971 hat Vargas Llosa in dem Vortrag „Historia secreta de una novela“ die Zuhörer durch sein grünes Haus geführt. Unzählige Steinchen ergäben schließlich ein Mosaik. Der Autor hält dazu Bauprogramme parat.", "section_level": 1}, {"title": "Form.", "content": "Der Text ist in vier Bücher und einen Epilog geteilt. Manchmal wird das Tempus gewechselt. Das Buch ist keine Lektüre für einen am Feierabend abgespannten Leser. Der Vortrag verblüfft stellenweise. Zum Beispiel werden innerhalb eines Kapitels die beiden Handlungsorte gewechselt; mitunter ohne Leerzeile. Eigentlich ist dem Bild, geprägt 1978 von M. Moody, beizustimmen: In die chaotischen Erzähltechniken eintauchen heißt, sich in einen Whirlpool begeben. Als zum Beispiel Josefino von Lituma halb totgeschlagen wird, tappt der Leser im Dunkeln. Der Grund wird später nachgereicht. Nicht nur, dass überhaupt nicht entlang der Zeitskala erzählt wird. Mehr noch, die Protagonisten wechseln – im Fall des Sergeanten Lituma, unter zwei Namen – zwischen Piura und der Selva. Mancher Leser, der nicht kapitulieren möchte, kann unversehens in die Rolle eines Kriminalisten geraten, der als pedantischer Ordner des Romangeschehens seine liebe Not hat. Für den mit der Zeit kriminalistisch hellwach gewordenen Leser offenbart der anachronistische Part solcher Erzähltechnik allerdings einen bemerkenswerten Vorzug. Da zunächst der Anfang und darauf das Ende des Schicksals eines Protagonisten mitgeteilt wird, folgt der hochkonzentrierte Leser dem Text, gespannt auf das jeweils fehlende Mittelstück. Das oben im Abschnitt „Handlung“ Ausgesagte ist mit Vorsicht zu genießen. Denn manches weiß der Leser aus unsicherer Quelle. Zum Beispiel, wenn Fushía erzählt, dass Reátegui durch Schmuggel zu seinem Reichtum gekommen ist, dann könnte das auch üble Nachrede sein. Der Leser darf das Stilelement Ironie verbunden mit Heuchelei nicht übersehen. Der Erzähler versetzt sich zum Beispiel in die Mutter Oberin der Mission Nieva, wenn er schreibt, die Mission sei keine Agentur für Hausangestellte. Das Gegenteil erscheint als zutreffend. Die Mündel der Oberin seien bereits im Alter von elf Jahren geschlechtsreif. Wie gesagt – fast alles Wesentliche wird von zwei Seiten betrachtet. Wenn der Leser zum Beispiel die Beschreibung der Entjungferung Antonias durch Anselmo zur Kenntnis nimmt, dann könnte er sich sagen, das muss Liebe sein. Die Leute in Piura sind allerdings über dieses Verhältnis geteilter Meinung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das grüne Haus (span. \"\") ist der zweite Roman des peruanischen Literatur-Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa aus dem Jahr 1966. Das Werk wurde 1967 mit dem Internationalen Romanpreis „Rómulo Gallegos“ ausgezeichnet. Die Handlung auf zwei räumlich weit auseinanderliegenden Schauplätzen in Nordperu erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Alles Wesentliche in dem Text, so auch das Titel gebende Domizil, hat dualen Charakter. Das grüne Haus ist sowohl ein gut besuchtes, grün gestrichenes Bordell in Pazifiknähe als auch die weite Selva.", "tgt_summary": null, "id": 411947} {"src_title": "Josef Than", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Der gebürtige Wiener kam nach einem abgeschlossenen Hochschulstudium (Promotion) im Alter von 23 Jahren zum deutschen Film als Drehbuchautor („\"Das süße Mädel\"“). Anfänglich, 1926/27, arbeitete Than regelmäßig mit dem Kollegen Ludwig von Wohl zusammen, oftmals bei Inszenierungen Manfred Noas. Später kooperierte Than auch mit der Kollegin Jane Beß. Bis 1933 lieferte Than, oft in Zusammenarbeit mit dem Kollegen Johannes Brandt, vor allem Drehbücher für eine Reihe von überwiegend leichtgewichtigen Tonfilmen, nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten nur noch ungenannt. Than hatte 1931 die Produktionsfirma ABC-Film gegründet und war in dieser Zeit auch als Produktionsleiter aktiv. Aufgrund seines jüdischen Glaubens erhielt Than ab 1933 keine Gelegenheit mehr, als Autor für den Film zu arbeiten. Seine Mitarbeit an dem 1933 hergestellten Streifen „\"Heimkehr ins Glück\"“ blieb ungenannt. Er kehrte daraufhin mit seiner Frau, der (katholischen) Schauspielerin Grit Haid, 1934 in beider Heimatstadt Wien zurück und gründete dort die ABC-Film neu. Außerdem beteiligte er sich – ungenannt – an Manuskripten zu zwei österreichischen Kinoinszenierungen Erich Engels („\"Hohe Schule\"“ und „\"Nur ein Komödiant\"“). Bis zum Frühjahr 1938 reisten er und seine Frau kreuz und quer durch Europa, den Bühnenverpflichtungen Grit Haids folgend. Nach ihrem Tod bei einem Flugzeugabsturz nahe dem Schwarzwald und infolge des Anschluss Österreichs übersiedelte Josef Than nach Paris. Dort schrieb er, zusammen mit dem Regisseur Abel Gance, 1939 das Drehbuch zu dem Film „\"Paradis perdu\"“, eine Inszenierung Gances. Bei Kriegsausbruch wurde Than in den französischen Arbeitsdienst eingezogen. Als er im Juni 1940, beim Vormarsch der Wehrmacht, zwei verwundete französische Soldaten mit dem Fahrrad aus den deutschen Linien herausholte, wurde Than mit dem Croix de guerre ausgezeichnet. Nach der deutschen Besetzung des Landes musste Than untertauchen, im Sommer 1941 gelang ihm via Sevilla die Flucht in die USA. Dort schloss er sich zunächst der California State Guard an. In Hollywood erstellte Than 1943 ein Treatment und entwarf mehrere Storyvorlagen. Für die Vorlage zu „\"None Shall Escape\"“ (1943) wurde er 1945 für den Oscar nominiert. Ab 1945 konnte Than auch wieder Drehbücher (\"Trügerische Leidenschaft\") schreiben, später meist ohne Namensnennung im Vorspann (wie bei Gene Kellys \"Der Pirat\"). Anfang der 50er Jahre kehrte Than, seit 1946 US-Staatsbürger, nach Europa zurück und ließ sich in Neuilly-sur-Seine nieder. Mit dem Kollegen Jacques Companéez schrieb er 1954 das Drehbuch zur bundesdeutschen Produktion „\"Meine Schwester und ich\"“ und zur deutsch-französischen Koproduktion „\"Zwischenlandung in Paris\"“. Bei der deutschen Fassung dieses Films, in der Heinz Rühmann mitwirkte, führte er überdies Dialogregie. In den 60er Jahren kehrte Joseph Than nach Los Angeles zurück und erstellte minimale Drehbuchbeiträge für Fernsehserien wie \"Tennisschläger und Kanonen\" und \"Hawaii Fünf-Null\". Than war in zweiter Ehe mit der 13 Jahre jüngeren Marina Novikova verheiratet. Sie überlebte ihn um achteinviertel Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie.", "content": "\"als Drehbuchautor, wenn nicht anders angegeben\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Josef Than (* 26. Juli 1903 in Wien, Österreich-Ungarn; † 2. Dezember 1985 in Los Angeles, Vereinigte Staaten) war ein österreichischer Drehbuchautor und Filmproduzent.", "tgt_summary": null, "id": 2285849} {"src_title": "Joggins Fossil Cliffs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Ausdehnung.", "content": "Die Bay of Fundy an der kanadischen Atlantikküste trennt das Festland im Westen von der Halbinsel Nova Scotia („Neuschottland“) im Osten. An ihrem landwärtigen (oberen, nordöstlichen) Ende gabelt sie sich in einen östlichen Ast, das Minas Basin, und einen nordöstlichen Ast, die Chignecto Bay. Letztere wiederum teilt sich an ihrem landwärtigen Ende in einen nördlichen Ast, die Shepody Bay, und einen nordöstlichen Ast, die Cumberland Bay (auch Cumberland Basin oder frz. Beaubassin genannt). Zwischen Shepody und Cumberland Bay befindet sich die Maringouin-Halbinsel. Das 14,7 Kilometer lange und meist etwa 30 Meter hohe Weltnaturerbe-Kliff erstreckt sich an der", "section_level": 2}, {"title": "Besitzverhältnisse.", "content": "Etwa 95 % des Naturerbe-Geländes befinden sich in Besitz der Provinz Nova Scotia. Dies entspricht 100 % der Kernzone. Die Pufferzonen befinden sich", "section_level": 2}, {"title": "Kliff und Gezeiten.", "content": "In der Bay of Fundy wird mit fast 17 Metern der höchste Tidenhub der Welt verzeichnet. Die Wellen nagen im Wechsel der Gezeiten am Kliff und sorgen dafür, dass nach und nach neue Versteinerungen zum Vorschein kommen. Stellenweise erreicht die rückschreitende Erosion eine Rate bis zu 25 cm/Jahr. Charles Lyell beschrieb diesen Prozess seinerzeit mit den Worten: Da die Gesteinsschichten im Kliff quer zur", "section_level": 2}, {"title": "Namensherkunft.", "content": "Der Name \"Joggins\" entstammt sehr wahrscheinlich den Wörtern \"choggin\" oder \"chegoggin\" aus der Sprache der Mikmaq-Indianer. \"Choggin\" ist ein Ausdruck, der unter anderem für Bachläufe benutzt wird, \"chegoggin\" heißt so viel wie,Fischwehr‘ oder ‚Stelle zum Fangen von Fisch‘. In schriftlichen Erwähnungen der Region an der oberen Chignecto Bay in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bezieht sich der Name, in den Schreibweisen \"Gran’choggin\", \"Grandnajagan\", \"Grand Nyjagon\", oder \"Grand Jogin\", noch ausschließlich auf die Gegend um die heutige Downing Cove, ca. 7 km nordnordöstlich der heutigen Ortschaft Joggins.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verstelltes Karbon.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Das Karbon am Nordostende der Bay of Fundy wurde in einem von Verwerfungen begrenzten Teilbecken des Martimes-Beckens, dem sogenannten karbonischen Cumberland-Becken abgelagert. Die Subsidenz des karbonischen Cumberland-Beckens begann im Devon und war vermutlich zunächst durch Störungstektonik gesteuert. Im Oberkarbon, zur Ablagerungszeit der Cumberland-Gruppe (siehe unten), spielte wahrscheinlich auch die Randsenkenbildung im Zuge des Aufstieges von Salzstöcken aus unterkarbonischen Evaporitlagern eine Rolle bei der Schaffung von Ablagerungsräumen. Salztektonik dürfte auch bei der Ausbildung der heutigen geologischen Verhältnisse ausschlaggebend gewesen sein: Das Joggins-Kliff befindet sich im Westen des karbonischen Cumberland-Beckens und bietet einen faktisch lückenlosen Anschnitt der Füllung dieses fossilen Sedimentbeckens. Dieser Teil des karbonischen Cumberland-Beckens ist strukturell gegliedert in das wahrscheinlich von einer Salzstruktur aufgewölbte Minudie-Antiklinorium im Norden und das als Randsenke interpretierte Athol-Synklinorium im Süden. Die Achsen beider Strukturen streichen annähernd Ost-West (die des Athol-Synklinoriums biegt weiter östlich nach Nordost ab). Im Kern des Minudie-Antiklinoriums", "section_level": 3}, {"title": "Die Joggins-Formation.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Quartär.", "content": "Nach Abklingen der letzten Kaltzeit des Pleistozäns verlor der Laurentidische Eisschild, der bis dahin weite Teile des nördlichen Nordamerikas bedeckte, zunehmend an Substanz. Die kontinentale Erdkruste, die unter dem Gewicht des Eises eingesunken war, hob sich wieder (sogenannte postglaziale Hebung), was zu einer, in geologischen Maßstäben relativ raschen, Anhebung", "section_level": 2}, {"title": "Lebewelt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausnahmecharakter der Lokalität.", "content": "Nach nunmehr über 150 Jahren paläontologischer Forschung werden heute in der fossilen Lebewelt der Joggins-Formation 195 nominelle Arten (einschließlich Spuren- und Pflanzen-Formtaxa) unterschieden. Damit handelt es sich um eine der umfangreichsten Stichproben unter den Fossilfundstätten des Oberkarbons, die nur von den denen am Mazon Creek in Illinois noch übertroffen wird. Alle Glieder der seinerzeit bestehenden Nahrungsnetze sind grob vertreten, von den Primärproduzenten, den Pflanzen, über Detritusfresser und „niedere“ Jäger, repräsentiert durch Arthropoden, bis hin zu den oberen Positionen in der Nahrungspyramide, besetzt durch Fische und Tetrapoden. Fossilien treten in allen drei Faziesvergesellschaftungen bzw. Ablagerungsräumen autochthon, oft auch \"in situ\" auf. So stehen die Sandsteinfüllungen von Baumstümpfen samt Wurzeln noch heute aufrecht dort, wo die Bäume einst wuchsen, wenngleich das Substrat von damals heute „schräg“ steht. Die Ausfüllungen schließen auch die Wurzeln mit ein und reichen in Tonsteinlagen unterhalb von Kohleflözen, sogenannte \"Underclays\", hinab – sie gehören folglich zur Sumpfland-Fazies. Insgesamt", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "Die Fossilüberlieferung von Pflanzen im Joggins-Kliff umfasst etwa 95 Makrofossil-Arten (einschließlich Formtaxa) sowie 187 Palynospezies (Pollen und Sporen). Die baumartigen Bärlappgewächse der Gattungen \"Lepidodendron\" und \"Sigillaria\" waren die Hauptbiomasseproduzenten im Kohlesumpf von Joggins und trugen den größten Anteil zur Akkumulation von Torf und damit letztlich zur Entstehung der", "section_level": 2}, {"title": "Fauna.", "content": "Im Sumpfwald lebten zahlreiche wirbellose Landtiere, so zum Beispiel die frühe Landschnecke \"Dendropupa vetusta\", vor allem aber Gliederfüßer (Arthropoda), vertreten durch Spinnen, Skorpione, Fluginsekten und Tausendfüßler. Viele Arthropodenreste sind in Tetrapodenkoprolithen enthalten, d. h., die Erhaltungsform gibt gleichzeitig Aufschluss über Räuber-Beute-Beziehungen im Sumpfwald. Die entsprechende terrestrische Räubergilde bestand sowohl aus „echten“ frühen Amnioten, wie \"Hylonomus\" und \"Protoclepsydrops\", als auch aus nicht näher mit den Amnioten verwandten, konvergent stark an das Landleben angepassten Formen, wie den Microsauriern \"Archerpeton\", \"Hylerpeton\" oder \"Leiocephalikon\", oder aber dem Temnospondylen \"Dendrerpeton\". Wie die Wirbeltierreste in die Baumstümpfe hineingeraten sind, dazu existieren drei Hypothesen.", "section_level": 2}, {"title": "Ichnofauna (Spurenfossilien).", "content": "Prinzipiell lassen sich zwei Spurenfossilgruppen unterscheiden: Grab- und Fressgänge (Domichnia und Fodinichnia) sowie Weidespuren (Pascichnia) aquatischer Wirbelloser (z. B. Insektenlarven), die im Sediment am Gewässergrund angelegt bzw. erzeugt wurden, und Trittsiegel und Fährten (Repichnia bzw. Cursichnia) terrestrischer Arthropoden und Wirbeltiere, die an der Luft (subaerisch) in die Oberfläche eines feuchten Sedimentes eingedrückt wurden. In der Lagunenfazies dominieren die subaquatischen (semi-)infaunalen Invertebraten­spuren, wie \"Arenicolites\", \"Cochlichnus\", \"Treptichnus\" oder \"Taenidium\", wohingegen in der", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge bis 1842.", "content": "In den Jahren 1829 und 1836 erschienen erste, kurze Beschreibungen des Kliffs der \"Classic Section\" und der darin enthaltenen Kohle und fossilen Baumstämme in wissenschaftlichen Zeitschriften. Diese weckten das Interesse eines der berühmtesten Geologen des 19. Jahrhunderts, des Schotten Sir Charles Lyell. Lyell beschäftigte sich zu dieser Zeit mit Modellen zur Entstehung von Kohlelagerstätten, wobei vor allem strittig war, ob die ursprüngliche Biomasse allochthon (nach Transport im Meer) oder autochthon (direkt im", "section_level": 3}, {"title": "Erste Profilaufnahme durch Logan (1843).", "content": "Im Jahre 1843 nahm Sir William Logan, ein gebürtiger Kanadier, erstmals das Schichtenprofil der Abfolge des Joggins-Kliffs auf, und zwar nicht nur der \"Classic Section\", sondern des gesamten heute als Welterbe ausgewiesenen Abschnitts einschließlich dessen basalerer Schichten bis hinauf nach Minudie – insgesamt ca. 4500 m Profil. Für diese Leistung brauchte er nur fünf Tage, was sich allerdings negativ auf die", "section_level": 3}, {"title": "Dawson und Lyell (1852).", "content": "1852, im Rahmen seiner dritten Nordamerika-Reise, kam Lyell zum zweiten Mal an die „South Joggins“, wie die Südostküste der Chignecto Bay seinerzeit genannt wurde. Begleitet wurde er diesmal vom damaligen obersten Bildungsbeauftragten Kanadas John William Dawson, einem schottischstämmigen gebürtigen Kanadier, den Lyell seit seiner ersten Nordamerika-Reise kannte und sich mittlerweile mit ihm angefreundet hatte. Während dieses Besuches machten die beiden jenen Fund, durch den das Joggins-Kliff Berühmtheit erlangen sollte. Aus nicht näher genanntem Grund vermuteten Lyell und Dawson, dass der Sandstein, aus dem die Baumstumpffossilien im Wesentlichen bestehen, selbst Überreste von Lebewesen enthalten könnte. Sie wollten nun diese Vermutung überprüfen und, sofern sie sich als richtig erweisen sollte, abklären, inwiefern sich die Fossilien in den Baumstümpfen, von denen außerhalb der Stümpfe unterschieden. So ließen die beiden mehrere Stümpfe, die nahe Coal Mine Point aus dem Kliff herauswitterten, von einem eigens als Grabungshilfe eingestellten Kohlekumpel „ausgraben“, um sie öffnen und untersuchen zu können. In dem karbonatisch zementierten Sandstein der Stümpfe fanden sie zunächst nur Überreste verschiedener Pflanzen.", "section_level": 3}, {"title": "„Dawson-Ära“ (1852–1899).", "content": "Nach dem zweiten Besuch Lyells leistete Dawson bis zu seinem Tod im Jahre 1899 faktisch allein die weitere wissenschaftliche Erforschung der \"Classic Section\", über die er zwischen 1853 und 1896 insgesamt 19 größere Abhandlungen verfasste. Dawson hatte die Joggins-Formation in seinem selbst bzw. anfangs noch zusammen mit Lyell aufgenommenem Profil in 27 „Sections“ gegliedert, die er mit römischen Ziffern bezeichnete (im Gegensatz zu Logan zählte er jedoch, stratigraphisch korrekt, vom Liegenden zum Hangenden). Inzwischen hatte er sich auch ein Exemplar von Logans Profil beschafft und kombinierte dessen stratigraphische Nomenklatur mit seiner eigenen, woraus sich die typischen stratigraphischen Positionsangaben ergaben, die sich in Dawsons Schriften und auch noch lange danach in der paläontologischen Literatur finden. Das stratigraphische Intervall am Coal Mine Point, das Intervall, das die meisten Tetrapodenfossilien hervorbrachte, wird nach dieser Nomenklatur als „Division 4, Section XV, coal-group 15“ bezeichnet. Da Dawson", "section_level": 3}, {"title": "Marshs „\"Eosaurus acadianus\"“.", "content": "Im Jahre 1862 beschrieb der später als Dinosaurierjäger und erbitterter Rivale von Edward Drinker Cope bekannt gewordene Othniel C. Marsh zwei fossile Wirbel, die er angeblich 1855 in Joggins gefunden hatte, unter dem Namen \"Eosaurus acadianus.\" Dawson stellte in seiner „Acadian Geology“ eine frappierende Ähnlichkeit dieser Wirbel mit jenen der mesozoischen", "section_level": 3}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Nach Dawsons Tod kam die wissenschaftliche Feldforschung am Kliff zunächst faktisch zum Erliegen. Es wurden zwar weiterhin Fossilien entdeckt, aber im Wesentlichen nur im Zuge des Bergbaubetriebes. Paläontologen befassten sich fast ausnahmslos in den Sammlungen der Museen mit diesen Stücken, u. a. der kanadische Geologe und Paläontologe George Frederic Matthew, der Anfang des ersten Jahrzehnts die Spurenfauna, speziell die Tetrapodenspuren, von Joggins eingehend studierte und beschrieb. Auch wurden zahlreiche unter Dawson gemachte Funde neu untersucht. Der einzige, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts längerfristig wissenschaftliche Geländearbeit in Joggins leistete, war Walter Andrew Bell, ein kanadischer Paläontologe und Geologe. Bereits relativ kurz nach Aufnahme seiner Forschungen im Jahre 1911 galt er als Experte für die \"Classic Section\". In einem Aufsatz, der im Jahr 1914 erschien, prägt er den Namen „Joggins Formation“. Der Schwerpunkt seiner Arbeit lag vor allem auf der Untersuchung der Paläoflora und der Erstellung eines auf Pflanzen basierenden biostratigraphischen Schemas für das terrestrische Oberkarbon der atlantischen Provinzen Kanadas. Im Rahmen dieser Arbeit bestätigte er die von Lyell beobachtete Ähnlichkeit der „coal measures“ Nova Scotias und Europas. In einer umfassenden Monographie über die", "section_level": 3}, {"title": "Jüngste Entwicklungen.", "content": "Die aktuelle und mittlerweile bei Weitem produktivste Phase der wissenschaftlichen Feldarbeit begann in etwa Mitte der 1980er Jahre. Sie steht im Zeichen spezieller, aber auch interdisziplinärer Forschung, die darauf abzielt, das Joggins-Geoarchiv mit all seinen Facetten zu verstehen. Dazu gehört auch das Studium der weniger populären und weniger spektakulären Fossilgruppen, wie z. B. das der Invertebratenspuren oder der Mikrofossilien. In den 1990er Jahren überstieg die Anzahl der wissenschaftlichen Publikationen über Joggins zum ersten Mal den Wert der 1860er Jahre. Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts war sie doppelt so hoch wie in den 1860ern. Der Inhalt dieses Wikipedia-Artikels stützt sich im Wesentlichen auf zahlreiche dieser jüngsten Arbeiten (siehe Literaturliste). 2003 erfolgte, erstmals seit Logan, Lyell und Dawson, und auf Grundlage moderner sedimentpetrographischer Standards, eine sehr detaillierte Neuaufnahme eines beträchtlichen Teils der Schichtenfolge, die nachfolgend ein neues Referenzprofil für die Geländearbeit lieferte. Wie vielseitig und hochspezialisiert die Forschung nunmehr ist, zeigen die Publikationen des vergangenen Jahrzehnts, die u. a. Sedimentologie, Sequenzstratigraphie, Salztektonik, Biostratigraphie, Lithostratigraphie (mit einer Neudefinition der Joggins-Formation und benachbarter Formationen), Paläoböden, Vegetation-Sediment-Wechselwirkungen, globale Umweltveränderungen („Global Change“), Waldbrände, terrestrische und aquatische Lebensgemeinschaften sowie Tetrapodenspurenfossilien zum Thema hatten.", "section_level": 3}, {"title": "Rohstoffgewinnung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kohlebergbau.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Sandsteinabbau.", "content": "Die Sandsteine des Joggins-Kliffs wurden vor allem für die Produktion von Mühl- und Schleifsteinen abgebaut. Der Abbau, der im 18. Jahrhundert begann, erfolgte jedoch nicht in der Joggins-Formation, sondern vor allem in der Boss-Point-Formation, an der Lower Cove, etwa 3 km nördlich von Joggins. Diese Steine waren seinerzeit sehr begehrt und wurden vor allem an die Ostküste der USA geliefert. Die Spuren der Steingewinnung sind heute noch sichtbar: Halbfertige Mühlsteine, die beim Herstellungsprozess Schaden nahmen und deshalb nie vollendet wurden, liegen verstreut am Strand der Lower Cove herum, und Halden mit Abraum und für die Schleifsteinherstellung ungeeignetem Gestein finden sich in der Umgebung der ehemaligen Steinbrüche.", "section_level": 3}, {"title": "Joggins Fossil Centre.", "content": "Das Joggins Fossil Centre befindet sich in der kleinen Gemeinde Joggins oben auf dem Kliff nahe Coal Mine Point auf dem ehemaligen Gelände der Zeche „Joggins #7“. Es dient als Informationszentrum für Touristen und ist Ausgangspunkt für jede museumspädagogische Führung hinunter zum Strand. Es soll Besuchern ermöglichen, einen besseren Einblick in die geologische Geschichte der Region zu bekommen und sich ein plastisches Bild der oberkarbonischen Lebewelt, die in den Gesteinen des Kliffs konserviert ist, machen zu können. Zudem soll es sicherstellen, dass sich Besucher mit den speziellen Regeln, die auf im Welterbe-Areal hinsichtlich Umwelt- und Landschaftsschutz gelten, vertraut machen. Im Fossil Centre befindet sich eine Ausstellung mit Fossilien, die dem Kliff entstammen, sowie mit Exemplaren aus anderen berühmten Fossilfundstätten. Aber auch die Forschungsgeschichte und die Geschichte des Kohleabbaus ist mit Exponaten und Schautafeln vertreten. Daneben gibt es im Fossil Centre ein Café, einen Souvenirladen, Konferenzräume, Toiletten sowie eine Erste-Hilfe-Stelle. Das Fossil Centre bietet aber auch Ausstattung und Räumlichkeiten für die wissenschaftliche und kuratorische Arbeit. Komplementiert werden diese durch die verschiedenen Einrichtungen im Nova Scotia Museum in Halifax und im Fundy Geological Museum in Parrsboro, u. a. die dortigen Präparationswerkstätten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Joggins Fossil Cliffs (in etwa ‚Joggins-Fossilkliff‘) sind eine der bedeutendsten Fundstellen für fossile Pflanzen und Tiere oberkarbonischer terrestrischer Ökosysteme. Sie bilden einen Teil der Kliffküste der oberen Bay of Fundy in Nova Scotia („Neuschottland“), Kanada. Seit 2008 stehen sie auf der Liste des UNESCO-Weltnaturerbes. ", "tgt_summary": null, "id": 519740} {"src_title": "Fußball-Europameisterschaft 2012/Spanien", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifikation.", "content": "Spanien absolvierte die Qualifikation zur Europameisterschaft in der Gruppe I. Die \"Selección\" qualifizierte sich am 6. September 2011, bereits zwei Spieltage vor Schluss, mathematisch für die Endrunde und konnte letzten Endes alle acht Begegnungen für sich entscheiden. Neben Deutschland ist Spanien damit die einzige Mannschaft, die alle Qualifikationsspiele gewann, musste aber zwei Spiele weniger austragen. Bester Torschütze der Mannschaft war David Villa mit insgesamt sieben Treffern, der beim Qualifikationsspiel am 25. März 2011 gegen Tschechien Raúl als Rekordtorschütze ablöste.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele.", "content": "Alle Resultate aus spanischer Sicht.", "section_level": 2}, {"title": "Kader.", "content": "23-Mann-Aufgebot für die Endrunde der Fußball-Europameisterschaft 2012. Mit dem dritten Kapitän Carles Puyol, der kurz vor Saisonende am rechten Knie operiert werden musste, und Rekordtorschützen David Villa, der sich nicht rechtzeitig von einem Schienbeinbruch erholen konnte, fehlten den Spaniern zwei Stammspieler vergangener Turniere bei der EM-Endrunde.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitung.", "content": "Die spanische Nationalmannschaft begann ihr Trainingslager am 22. Mai im österreichischen Schruns, wo man sich schon zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2010 einquartiert hatte. Nicht dabei waren die Spieler der Pokalfinalisten FC Barcelona und Athletic Bilbao. Juan Mata und Fernando Torres vom Champions League Finalisten FC Chelsea stießen am 25. Mai zum Rest der Mannschaft. Im Zuge des Trainingslagers bestritt die \"Selección\" zwei Freundschaftsspiele; am 26. Mai gewann das Team in St. Gallen mit 2:0 gegen Serbien, die Tore erzielten Adrián López und Santi Cazorla. Am 30. Mai trafen die Spanier in Bern auf die Auswahl Südkoreas (4:1). Im Anschluss kehrte das Nationalteam nach Spanien zurück, wo, bereits mit den Spielern des FC Barcelona und Athletic Bilbaos im Kader, am 3. Juni ein letztes Vorbereitungsspiel im heimischen Sevilla gegen China (1:0) auf dem Programm stand.", "section_level": 1}, {"title": "Quartier der Mannschaft.", "content": "Am 4. Juni bezog die Mannschaft ihr Teamquartier im \"Hotel Mistral Sport\" im polnischen Gniewino. Von dort aus reisten die Spanier sowohl zu den Gruppenspielen ins nahe gelegene Danzig als auch zur Viertelfinalbegegnung im ukrainischen Donezk. Am 26. Juni verließ die Mannschaft Polen und quartierte sich nach dem in der Donbass Arena ausgetragenen Halbfinale zur Vorbereitung auf das Endspiel im \"Opera Hotel\" in Kiew ein.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele Spaniens.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Spanien bestritt die Vorrunde in der Gruppe C. Als Erster der UEFA-Rangliste wurden die Spanier als Gruppenkopf gesetzt. Gegen Italien gab es zuletzt vor der EM am 10. August 2011 in Bari eine 1:2-Niederlage. Die Bilanz gegen Italien war vor der EM mit 8 Siegen, 11 Remis und 10 Niederlagen negativ, bei EM-Endrunden gab es zwei Remis und eine Niederlage. Das letzte Spiel im Viertelfinale 2008 wurde aber im Elfmeterschießen von den Spaniern für sich entschieden. Spanien und Irland trafen vor der EM zuletzt im Achtelfinale der WM 2002 aufeinander, wo sich die Spanier im Elfmeterschießen durchsetzen konnten. Die Bilanz gegen Irland ist positiv (13 Siege, 7 Remis, 4 Niederlagen vor der EM). Bei einer EM trafen beide zuvor noch nie aufeinander. Alle Vorrundenspiele der spanischen Mannschaft fanden in der polnischen Stadt Danzig statt.", "section_level": 2}, {"title": "K.o.-Runde.", "content": "Spanien zog als Gruppensieger ins Viertelfinale und traf dort auf Frankreich, den Zweiten der Gruppe D. Beide spielten zuvor 30-mal gegeneinander, bei 13 spanischen Siegen, 6 Remis und 11 Niederlagen sowie einer Tordifferenz von 57:35 vor der EM. Bei EM-Endrunden konnten die Franzosen aber zweimal gewinnen: 1984 2:0 im Finale und 2000 2:1 im Viertelfinale. In der Vorrunde 1996 trennten sich beide mit 1:1. Das letzte Spiel zwischen beiden Mannschaften konnte Spanien am 3. März 2010 in Saint-Denis mit 2:0 gewinnen. Auch in der Qualifikation für die WM 2014 treffen beide wieder aufeinander. Erstmals konnte Spanien ein Pflichtspiel gegen Frankreich gewinnen und zum vierten Mal in Folge in das Halbfinale eines Turnieres einziehen. Dort trafen die Spanier auf den Nachbarn Portugal, den häufigsten Länderspielgegner. Die Gesamtbilanz war mit 16 Siegen, 12 Remis und 6 Niederlagen mit einer Tordifferenz von 72:41 positiv vor der EM. Zuletzt trafen beide am 17. November 2010 in Lissabon aufeinander und beim 0:4 musste Spanien die höchste Niederlage gegen Portugal einstecken. Das letzte Pflichtspiel zwischen beiden endete im Achtelfinale der WM 2010 1:0 für Spanien. Bei Europameisterschaften trafen beide zweimal in der Vorrunde aufeinander, zuerst 1984 (1:1) dann 2004 (0:1). Nach dem Sieg im Elfmeterschießen trafen die Spanier im Finale erneut auf Italien, gegen das es im ersten Spiel ein 1:1 gab. Beide standen sich zuvor noch nie in einem EM- oder WM-Finale gegenüber. In einem von den Spaniern überlegen geführten Spiel konnten sie mit einem 4:0-Rekordsieg ihren Titel verteidigen.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Andrés Iniesta wurde zum besten Spieler der EM gewählt. Iker Casillas, Jordi Alba, Gerard Piqué, Sergio Ramos, Xabi Alonso, Sergio Busquets, Andrés Iniesta, Xavi Cesc Fàbregas und David Silva wurden ins UEFA-All-Star-Team der 23 besten Spieler des Turniers gewählt. Damit stellte Spanien das größte Kontingent und als einzige Mannschaft Spieler aus allen Mannschaftsteilen. Fernando Torres, der wie fünf andere Spieler drei Tore erzielen konnte, wurde als bester Torschütze ausgezeichnet, da er weniger Einsatzzeit dafür benötigte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dieser Artikel behandelt die spanische Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine. Für Spanien war es die neunte Teilnahme. Seitdem die Endrunde ab 1996 mit 16 Mannschaften ausgetragen wird, konnte sich Spanien immer qualifizieren. Die spanische Mannschaft trat als Titelverteidiger an, nachdem sie 2008 zum zweiten Mal den Titel gewonnen hatte. Da Spanien 2010 zudem Weltmeister wurde, nahm nach 1976 zum zweiten Mal eine Mannschaft als amtierender Welt- und Europameister teil. Spanien konnte durch ein 4:0 im Finale gegen Italien den Titel verteidigen und damit als erste europäische Mannschaft drei Titel in Folge gewinnen. Dies war zuvor nur Uruguay bei der Copa América 1922, den Olympischen Spielen 1924 und der Copa América 1924 gelungen.", "tgt_summary": null, "id": 192904} {"src_title": "Saint-Jouin-Bruneval", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Saint-Jouin liegt am Kap d’Antifer am Ärmelkanal. Auf seinem Gebiet liegt Antifer, ein großes Ölterminal an der Küste, das von 1973 bis 1975 gebaut wurde. Dieses Terminal gehört zum Grand port maritime du Havre. Es kann Supertanker von bis zu 600.000 t entladen und ist der zweitgrößte Ölhafen Frankreichs.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1823 fusionierten die Gemeinden Saint-Jouin und Bruneval zu Saint-Jouin-Bruneval. Zwischen 1912 und 1950 nannte sich die Gemeinde Saint-Jouin-sur-Mer. In der Nähe von Bruneval (französische Ortsbezeichnung La Poterie-Cap-d’Antifer) erbeutete ein britisches Kommando unter Mitwirkung französischer Résistance-Kämpfer am 27. Februar 1942 wichtige Bestandteile eines „Würzburg“-Radars der Wehrmacht. Bei der Operation Biting landeten die Truppen nachts mit Fallschirmen und überfielen die deutsche Stellung. Mit den demontierten Bauteilen und einem gefangenen Techniker kehrten die Soldaten in Booten nach England zurück. Im Rahmen des Gedenkens an die Résistance war Bruneval Ort einer berühmten Rede von General Charles de Gaulle, die dieser am 30. März 1947 anlässlich der Enthüllung eines Denkmals dort hielt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Zwischen 1967 und 1975 war der Suezkanal wegen der Spannungen im Nahen Osten geschlossen und Öltanker mussten die viel längere Route um das Kap der Guten Hoffnung wählen. Als Reaktion darauf wurden größere Tanker in Betrieb genommen, die allerdings zu viel Tiefgang aufwiesen, um den alten Hafen von Le Havre anzulaufen. Deshalb entschloss man sich für den Bau eines Vorhafens in Saint-Jouin-Bruneval. Die zeitliche Abfolge erwies sich jedoch als ungünstig, denn im Jahre der Eröffnung des Hochseehafens, wurde der Suezkanal, der für die neuen Supertanker grundsätzlich nicht passierbar ist, wieder geöffnet. Um die Auslastung des Hafens Saint-Jouin-Bruneval zu verbessern, wird geplant, diesen in eine Anlegestelle für Flüssiggastanker umzuwandeln. Dies wäre aber mit erneuten Umbauten und einer weiteren Vergrößerung verbunden, was bei einem Teil der lokalen Bevölkerung auf heftigen Widerstand stößt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Saint-Jouin-Bruneval ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Seine-Maritime in der Region Normandie. Sie gehört zum Kanton Octeville-sur-Mer und zum Arrondissement Le Havre zugeteilt.", "tgt_summary": null, "id": 2000053} {"src_title": "Skamandros (Flussgott)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Trojanische Mythen.", "content": "Homers \"Ilias\" zufolge hieß der Flussgott nur bei den Menschen Skamandros, bei den olympischen Göttern hingegen \"Xanthos\". In Troja, am Ufer des Flusses gelegen, genoss er göttliche Verehrung und besaß einen eigenen Priester namens Dolopion; man opferte ihm Stiere und warf lebende Pferde in seine Strudel. Mit Idaia, einer Nymphe des Idagebirges, wurde er Vater des Teukros, des ersten trojanischen Königs. Skamandros' Tochter Kallirrhoë heiratete Tros, der als Ahnherr der Troer gilt. Der spätere Heerführer Hektor nannte seinen Sohn Astyanax auch bei dem Namen Skamandrios. Während der Belagerung stand der Gott den Troern bei. Schon im Vorfeld hatte eine der Warnungen gelautet, Rhesos dürfe seine Rosse nicht an jenem Fluss tränken, wenn die Achaier siegreich bleiben wollten. Als Achilleus später in seinen Fluten unter den Verteidigern der Stadt wütete, gab Skamandros Asteropaios, dem Anführer der Paionier, neuen Mut; Achilleus aber erschien er in menschlicher Gestalt und befahl ihm, das Flussbett zu verlassen. Dieser gehorchte zunächst; als er aber bald darauf wieder ins Wasser sprang, jagte der Gott den Helden in das ebene Gelände hinaus und verfolgte ihn. Poseidon und Athene sprangen Achilleus bei, woraufhin Skamandros seinen Bruder Simoeis zu Hilfe rief. Erst Hephaistos, von Hera gesandt, konnte mit seinem Feuer dem Flussgott Einhalt gebieten. Bei Plutarch ist von einer Tochter des Skamandros namens Glaukia die Rede. Sie war schwanger von Deimachos; als dieser vor Troja fiel, suchte sie Schutz bei Herakles. Der Heros brachte sie nach Böotien, wo sie einen Sohn gebar. Sie nannte ihn nach seinem Großvater: Skamandros. Als der Enkel später über Eleon herrschte, wurde der Fluss Inachos zu seinen Ehren in Skamandros umbenannt.", "section_level": 1}, {"title": "Abweichende Genealogien.", "content": "Im Gegensatz zur von Hesiod angegebenen Genealogie erscheint Skamandros bei Homer als Sohn des Zeus. In einer anderen Version war Skamandros ursprünglich ein König von Kreta. Wegen einer Hungersnot verließ er die Insel mit einem großen Teil seines Volkes. Apollon hatte ihm geweissagt, er solle sich dort niederlassen, wo er des Nachts von „Eingeborenen“ belagert würde. In Phrygien nun stellten die Auswanderer eines Morgens fest, dass nächtens Mäuse die Bogensehnen und das Lederzeug der Waffen angefressen hatten. Skamandros sah die Weissagung erfüllt, und sie schlugen am Fuße des Ida ihren Wohnsitz auf. Bei einem späteren Kampf gegen die benachbarten Bebryker stürzte der König in den Fluss Xanthos und verschwand. Die Kreter nannten das Gewässer hernach Skamandros. Der Sohn ihres Anführers, Teukros, wurde seinerseits König dieser Lande. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass auch das Zentralmassiv Kretas Idagebirge genannt wird. Strabo erwähnt die gleiche Legende über die Gründung des Ortes Hamaxitos, des heutigen Babakale, im äußersten Südwesten der Troas durch die Teukrer (anstelle von „Eingeborenen“ spricht er jedoch von „Erdgeborenen“). Darin sieht er den Grund für die Darstellung einer Maus am Fuße der von Skopas erstellten Statue des Apollon Smintheus in dessen Tempel im nahegelegenen Chryse. Bei Pseudo-Plutarch wiederum ist zu lesen, dass Skamandros ein Sohn der Demodike und des Korybas gewesen sein soll. Während der Mysterienfeiern der Rhea erblickte er das Antlitz der Göttin, wurde darob rasend und stürzte sich in den Xanthos. Eine spätere Sage knüpft daran an: Am Flusse Skamandros wachse seitdem eine Pflanze mit zitternden Beeren; wer sie bei sich trage, fürchte sich vor keinen göttlichen Erscheinungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Skamandros () ist in der griechischen Mythologie der Gott des Flusses Skamandros. Er war laut Hesiod einer der Flussgötter, die Okeanos mit Tethys zeugte. Als seine Kinder werden unter anderem Rhoio, Teukros und Kallirrhoë genannt.", "tgt_summary": null, "id": 180706} {"src_title": "Menhir da Meada", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Menhir steht im Naturpark Serra de São Mamede ungefähr 11 km (Fahrtstrecke) nördlich der Kleinstadt Castelo de Vide in einer Höhe von ca. rechts der Straße nach Póvoa e Meadas in der Flur \"Tapada do Cilindro\", deren Name auf den Monolithen verweist.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ältesten Menhire Portugals stammen wahrscheinlich aus der Zeit zwischen 5000 und 4000 v. Chr. Das genaue Alter des Menhir da Meada ist unklar; irgendwann brach er (vielleicht durch menschliches Zutun) in ca. 1,20 m Höhe über dem Bodenniveau ab und wurde erst Ende des 20. Jahrhunderts wieder aufgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Steinmaterial.", "content": "Der ca. 7,15 m hohe Menhir von Meada steht auf der geologischen Grenze zwischen Granit und Schiefer und besteht aus porphyrischem, grobkörnigem Granit, der in der Gegend ansteht. Er war vor seiner Restaurierung etwa 1,20 m über dem Boden abgebrochen; der Stumpf steckte noch 0,35 m im Boden und war mit Lehm und Steinen verkeilt. Die Verkeilung erwies sich allerdings als ungenügend, um den zusammengesetzten und aufgerichteten Menhir zu stabilisieren. Man geht davon aus, dass der Boden hier ursprünglich höher anstand und ein Steinring, auf den vereinzelte Blöcke hindeuten, die man bei der Ausgrabung fand, das Monument umgab. Granit- und Schiefergebiete weisen unterschiedlichen Bewuchs auf. Da sie deshalb Ackerbau oder Viehzucht betreibende Bevölkerungen bedingen könnten, deutet man einige Menhire auch als Grenzmarken zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen während der Megalithkulturzeit.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Menhir von Meada und gehört zu einer Reihe von insgesamt vier Menhiren, die untereinander Sichtverbindung haben. Tegulae-Funde in den oberen Schichten der Grabung weisen auf römische Präsenz zu einer Zeit, als der Menhir bereits umgestürzt war und seine ursprüngliche Bedeutung eingebüßt hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der im Jahr 1995 restaurierte und wieder aufgerichtete Menhir da Meada im Osten des Distrikt Portalegre im Osten der Region Alentejo in Portugal ist der größte auf der Iberischen Halbinsel. Seit 2013 ist der Menhir als \"Monumento Nacional\" eingetragen und geschützt.", "tgt_summary": null, "id": 1264549} {"src_title": "FEI Nations Cup 2012 (Vielseitigkeit)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ablauf der Turnierserie.", "content": "Alle Prüfungen fanden in Europa statt, die Wertungsprüfungen waren als CICO 3* oder CCIO 3* ausgeschrieben. Die Serie erstreckte sich im Jahr 2012 vom 22. März bis zum 14. Oktober und umfasste damit die gesamte \"grüne Saison\" (Zeitraum, in dem Reitturniere witterungsbedingt außerhalb von Hallen durchgeführt werden können). Die siegreiche Mannschaft erhielt in den Wertungsprüngen jeweils elf Punkte, die nachfolgenden Mannschaften eine absteigende Anzahl an Wertungspunkten. Bei den ersten Etappen schieden Mannschaften mit weniger als drei Starter, die alle Teilprüfungen bis zum Ende bestritten, aus. Diese erhielten dann auch keine Wertungspunkte. Im Laufe der Saison wurde dies geändert, die Mannschaften erhalten pro Teilnehmer, der die Prüfung nicht beendet, 1000 Minuspunkte in der Prüfung. Damit haben alle Mannschaften ein Ergebnis und erhalten Wertungspunkte für den Nations Cup.", "section_level": 1}, {"title": "Die Prüfungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1. Prüfung: Frankreich.", "content": "Das französische Nationenpreisturnier im Vielseitigkeitsreiten findet seit 2009 in Fontainebleau statt. Im Jahr 2012 wurde das Turnier vom 22. bis 25. März 2012 ausgetragen. Die Wertung des \"Concours International de Complet Officiel de Fontainebleau\" wurde von einem Reiter dominiert: Michael Jung. Jung setzte sich in der Dressur mit drei Pferden auf die Ränge Eins bis Drei. Diese Dreifachführung musste er erst im abschließenden Springen hergeben, am Ende erzielte er die Plätze Eins, Zwei und Vier in der Einzelwertung. Ebenso wie Jung in der Einzelwertung blieb auch die deutsche Mannschaft in allen Teildisziplinen auf dem ersten Rang. Die traditionell sehr starken Mannschaften Großbritannien und Australien traten nur mit jeweils drei Reitern an. Da Rodney Powell und Wendy Schaeffer die Prüfung nicht beendeten, platzten diese Mannschaften jedoch. Vier von sechs Mannschaften beendeten die Prüfung mit einem Wertungsergebnis.", "section_level": 2}, {"title": "2. Prüfung: Vereinigtes Königreich.", "content": "Die britische Etappe des Nations Cup 2012, die \"Houghton International Horse Trials\", fanden vom 24. bis 27. Mai 2012 statt. Austragungsort war Houghton Hall in der Grafschaft Norfolk. Der Sieg ging mit deutlichem Vorsprung an die traditionell sehr starke britische Mannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "3. Prüfung: Polen.", "content": "Die \"Strzegom Horse Trials\", die seit Jahren eine Weltcupprüfung der Vielseitigkeitsreiter austrägt, trägt im Jahr 2012 auch eine Nationenpreisprüfung aus. Diese fand gemeinsam als Nationenpreis- und Weltcupprüfung vom 31. Mai bis 3. Juni 2012 statt. Der Sieg ging an die deutsche Mannschaft, die auch ohne den Sieger der letzten drei Jahre in Strzegom, Michael Jung, über 30 Punkte Vorsprung zur zweitplatzierten Mannschaft hatte. Auch der Einzelsieg ging nach Deutschland, an Sandra Auffarth mit ihrem Pferd \"Opgun Louvo\".", "section_level": 2}, {"title": "4. Prüfung: Deutschland.", "content": "Die deutschen Nationenpreisturniere in fünf Disziplinen, so auch in der Vielseitigkeit, finden in Aachen statt. In der Aachener Soers werden seit 2005 Prüfungen im Vielseitigkeitsreiten ausgetragen: Im September 2005 wurde die Testprüfung für die Weltreiterspiele 2006 ausgetragen, die zwölf Monate später hier ausgetragen wurden. Seit 2007 ist der deutsche Nationenpreis im Vielseitigkeitsreiten fester Bestandteil des CHIO Aachen. Die zweite Turnierwoche des CHIO, in der der Nationenpreis durchgeführt wird, findet 2012 vom 3. bis 8. Juli statt. Die Dressur- und die Springprüfung der Vielseitigkeitsreiter fanden beide am Freitag, den 6. Juli 2012, statt. Nach beiden Teilprüfungen lag die Heimmannschaft in Führung, in der Einzelwertung lag die britische Reiterin Laura Collett mit ihrem 13-jährigen Wallach \"Rayef\" in Führung. In der Geländeprüfung musste die deutsche Mannschaft 20 Minuspunkte durch einen Vorbeiläufer von Ingrid Klimkes Pferd \"Abraxxas\" verzeichnen. Da aber auch die zweitplatzierte britische Equipe 11,60 Minuspunkte durch ihre Teamreiterin Emily Baldwin hinnehmen mussten, gewann die deutsche Equipe zum dritten Mal in dieser Nationenpreis-Saison. Anmerkungen:", "section_level": 2}, {"title": "5. Prüfung: Italien.", "content": "Der italienische Nationenpreis der Vielseitigkeitsreiter fand im Jahr 2012 in Montelibretti statt. Das Turnier wurde in den Vorjahren als CIC 3* ausgeschrieben. Zuletzt wurde im Jahr 2008 in Montelibretti eine Nationenpreiswertung durchgeführt, der \"Alpencup\" der Alpenstaaten. Das Turnier fand vom 21. bis 23. September 2012 statt. Der Anteil der Starter, die die Prüfung beendeten, war in dieser Prüfung sehr gering, 11 von 30 Teilnehmer beendeten dei Prüfung. 12 Teilnehmer schieden im Gelände in, vier weitere gaben auf der Geländestrecke auf. In der Mannschaftswertung beendete nur eine Mannschaft die Prüfung vollständig, in der Einzelwertung dominierte Stefano Brecciaroli mit \"Apollo van de Wendi Kurt Hoeve\" deutlich.", "section_level": 2}, {"title": "6. Prüfung: Niederlande.", "content": "Den Abschluss der Turnierserie bildete \"Military Boekelo\", das Nationenpreisturnier der Niederlande. Bereits seit Jahren wird hier, zum Ende der \"grünen Saison\", eine Nationenwertung im Rahmen des CCI 3* durchgeführt. Im Jahr 2012 ist das Turnier auch offiziell als CCIO 3*-Nationenpreisturnier ausgeschrieben. Das Turnier wurde vom 10. bis 14. Oktober 2012 durchgeführt. Die deutsche Mannschaft gewann auch die Mannschaftswertung in Boekelo – zum fünfen Mal in Folge. In der Einzelwertung, in der deutlich über 100 Starter am Start waren, dominierte erneut über weitere Teil der Prüfung Einzel-Olympiasieger Michael Jung. Mit seinem achtjährigen Nachwuchspferd \"Halunke FBW\" lag er von der Dressur bis zum Beginn der Springprüfung in Führung. Im Springen musste er jedoch acht Minuspunkte verzeichnen und verlor damit den Sieg an Andrew Nicholson, der ebenfalls mit einem erst neunjährigen Nachwuchspferd am Start war.", "section_level": 2}, {"title": "Gesamtwertung.", "content": "Anmerkungen zur Gesamtwertung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der FEI Nations Cup 2012 im Vielseitigkeitsreiten (2012 FEI Nations CupTM Eventing) war die erste Saison des Nations Cups der Vielseitigkeitsreiter. Damit wurden erstmals Nationenpreisprüfungen in der Vielseitigkeit verbunden.", "tgt_summary": null, "id": 1452271} {"src_title": "Tong zi dan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zubereitung.", "content": "Für Tong zi dan wird zunächst Urin gesammelt, der vorzugsweise von Jungen unter zehn Jahren stammt. Die Eier werden samt Schale zunächst im Urin eingelegt und dann darin gekocht. Nachdem das Eiklar geronnen ist, wird die Schale gebrochen und die Eier werden zurück in den Kochbehälter gegeben, wo sie weiter bei niedriger Hitze gekocht werden. Nach einer Weile wird frischer Urin nachgegossen, was mehrfach wiederholt wird. Insgesamt werden die Tong zi dan rund einen Tag lang gekocht.", "section_level": 1}, {"title": "Stellung als lokale Tradition.", "content": "Den Eiern wird eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt; so sollen sie gegen Müdigkeit helfen, vor Hitzeschlägen schützen, den Blutkreislauf fördern und gegen einen Mangel an Yin wirken. Urin kleiner Jungen galt in der traditionellen chinesischen Medizin lange Zeit als Heilmittel, weshalb er wohl auch heute noch für die Zubereitung der Eier verwendet wird. Die angebliche Heilwirkung von Tong zi dan ist jedoch umstritten; darüber hinaus warnten Experten der chinesischen Medizin vor möglichen gesundheitlichen Problemen beim Umgang mit dem Urin. Die Tong zi dan werden traditionell im Frühjahr gekocht und oft auf der Straße verkauft. Der Urin für die Zubereitung im großen Stil wird unter anderem in den Schulen von Dongyang gesammelt. Die Tradition rührt möglicherweise aus der Geschichte der ländlichen Gegend her, in der Eier einst zu den wenigen verfügbaren tierischen Nahrungsmitteln gehörten. Die Stadt Dongyang hat die Tong zi dan im Jahr 2008 zu einem nationalen immateriellen Kulturerbe erklärt. Die Eierspezialität ist mindestens seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt und wurde damals eher als Stärkungs- denn als Lebensmittel angesehen; erste Erwähnungen in englischen Publikationen finden sich bereits für das Jahr 1891.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tong zi dan bzw. Tongzidan, auch als \"Frühlingseier\" bezeichnet, () sind speziell zubereitete, hartgekochte Vogeleier. Es handelt sich dabei um eine lokale Spezialität aus der chinesischen Stadt Dongyang und der dortigen Region, bei der die Eier in Kinder-Urin eingelegt und darin gekocht werden.", "tgt_summary": null, "id": 19156} {"src_title": "Videoplayer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "3D-Videoplayer.", "content": "3D-Videoplayer werden genutzt, um 2D-Videos im 3D-Format abzuspielen. Eine dreidimensionale Videopräsentation in hoher Qualität erfordert, dass jedes Bild eines Films/Videos Informationen über die Tiefe der in der Szene vorhandenen Objekte enthält. Dieser Prozess bedeutet, dass das Video mit spezieller Ausrüstung aus zwei unterschiedlichen Perspektiven aufgenommen wird oder dass jedes Bild als Sammlung von, aus Ecken und Texturen zusammengesetzten, Objekten modelliert und gerendert wird, sehr ähnlich den Verfahren zur Erzielung spezieller Effekte bei jedem modernen Videospiel. Da sie langwierig und kostspielig ist, wird diese Methode nur bei einem kleinen Anteil der weltweit produzierten Filme verwendet. Die meisten Filme verbleiben in der Form der herkömmlichen 2D-Bilder. Es ist allerdings möglich, mit einem viel einfacheren Ansatz einem ansonsten zweidimensionalen Bild den Schein von Tiefe zu verleihen. Mit einer als Anaglyph-Bearbeitung bekannten Technik kann ein „flaches“ Bild umgewandelt werden, sodass es die Illusion von Tiefe erzeugt, wenn es mit einer Anaglyph-Brille (üblicherweise Rot-Cyan) betrachtet wird. Betrachtet man ein Bild durch eine Anaglyph-Brille, scheint es sowohl hervorstehende als auch tiefer liegende Objekte zu beinhalten, wobei dieser Effekt etwas verzerrte Farben verursacht. Die Methode selbst ist relativ alt. Sie reicht bis Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, aber erst durch die jüngsten Entwicklungen in der Computertechnologie wurde es möglich, solche Umwandlungen an einer Serie von Bildern in einem Film schnell genug oder nahezu in Echtzeit vorzunehmen, also während das Video abgespielt wird. Es existieren einige Anwendungen in Form von 3D-Videoplayern die herkömmliche 2D-Videos in anaglyphische 3D-Videos umwandeln, sowie in Form von 3D-Videokonvertern, die Videos in stereoskopische Anaglyph-Videos umwandeln und sie zum Abspielen mit regulären Software- oder Hardware-Videoplayern transkodieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Videoplayer ist eine Art Mediaplayer zum Abspielen digitaler Videodaten von Medien wie Optischer Datenspeicher (zum Beispiel DVD, VCD), sowie von Dateien in entsprechenden Dateiformaten wie MPEG, AVI, RealVideo und QuickTime. ", "tgt_summary": null, "id": 998208} {"src_title": "Manuel García Gil", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Manuel García Gil wuchs in San Salvador de Camba bei Lugo auf und empfing bereits im Alter von zwei Monaten, am 20. Juli 1802, das Sakrament der Firmung. Als junger Mann begann er das Studium der Theologie am Priesterseminar von Lugo und trat im Jahr 1826 in den Orden der Dominikaner ein. Am 10. März 1827 empfing García Gil die Priesterweihe. Danach wirkte er als Professor für Theologie an den Dominikanerklöstern in Lugo und Santiago de Compostela. Anfang der 1830er Jahre übernahm er als Direktor das Priesterseminar in Oviedo. Ein Gesetz, welches die spanische Regierung 1836 unter Königin Isabella II. verabschiedete – ein Kapitel der spanischen Geschichte, besser bekannt geworden als \"Desamortisation in Spanien\" – wonach kirchliche Güter in das Eigentum des Staates zu gehen hatten, zwang García Gil im Jahr 1836, Oviedo aufzugeben und nach Lugo zu ziehen. Erst 1848 kehrte er als Vizerektor nach Oviedo zurück. Am 22. Dezember 1853 wurde Manuel García Gil zum Erzbischof des Erzbistums Badajoz ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 23. April 1854 Miguel García Cuesta, der Erzbischof des Erzbistums Santiago de Compostela; Mitkonsekratoren waren Santiago Rodríguez Gil, Bischof von Lugo, und Telmo Maceira, Bischof von Mondoñedo. Nur vier Jahre später, am 23. Dezember 1858, wurde er als Erzbischof in das Erzbistum Saragossa versetzt. Von 1869 bis 1870 war er Delegierter auf dem Ersten Vatikanischen Konzil. Am 12. März 1877 nahm ihn Papst Pius IX. mit der Titelkirche \"Santo Stefano Rotondo\" ins Kardinalskollegium auf. Die feierliche Kreierung, in der García Gil Birett und Kardinalsring empfing, fand am 21. September 1877 statt. Nur wenige Monate später zählte er im Konklave von 1878 zu einem der Wahlmänner von Papst Leo XIII. Manuel García Gil starb am 28. April 1881 im Alter von 79 Jahren und wurde in einem Ehrengrab in der Kathedrale von Saragossa bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Manuel García Gil, O.P. (* 14. März 1802 in Lugo; † 28. April 1881 in Saragossa) war ein spanischer Erzbischof und Kardinal der Römischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 1519599} {"src_title": "Abtei Mettlach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gründung.", "content": "Ende des 7. Jahrhunderts gründete der fränkisch-austrasische Adlige Liutwin/Lutwinus die Abtei Sankt Peter und Maria auf einer hochwasserfreien Niederterrasse der Saar (ca. 164 m über Normalhöhennull) am heutigen Ort Mettlach und trat selbst in das Kloster ein, das der Benediktinerregel unterstellt war. Die legendarische Überlieferung aus dem 11. Jahrhundert erzählt, dass sich Liutwin/Lutwinus in Begleitung eines Dieners auf der Jagd befunden habe. Auf einem Felsen hoch über der Saar sei er bei glühender Mittagshitze ermattet eingeschlafen. Dabei soll ein Adler mit weit ausgespannten Schwingen über Lutwinus in der Luft geschwebt und ihm so Schatten vor der sengenden Sonne gespendet haben. Als Lutwinus erwachte, sei der Adler davongeflogen. Der Diener, der dies beobachtet hatte, erzählte dies seinem Herrn. Lutwinus habe die Begebenheit als himmlisches Zeichen gedeutet, das Kloster, das er schon länger zu gründen vorhatte, nun hier an der Saar zu bauen. An der Stelle des legendarischen Wunders wurden später nacheinander mehrere Kapellen errichtet. Die aktuelle neoromanische Mettlacher Lutwinuskapelle stammt aus dem Jahr 1892. Der Ort der Klostergründung zeichnete sich durch eine geschützte Tallage aus, bei der die steilen Berghänge den Nord- und Ostwind abhalten. Die Hochflächen sind für die Landwirtschaft gut geeignet und die mittelalterliche Metropole Trier lag nur eine Tagesreise weit entfernt.", "section_level": 3}, {"title": "Personalunion mit dem Erzbistum Trier.", "content": "Als Liutwin später Bischof von Trier (697–715) wurde (zudem auch Reims (717) und Laon), ergab es sich über mehrere Jahrhunderte hinweg, bis ins 10. Jahrhundert hinein, dass der Trierer Bischofsstuhl und die Leitung der Abtei in Personalunion besetzt wurden. Während der Erzbischof von Trier offiziell als Abt der Abtei von Mettlach amtierte, wurde das Kloster vor Ort von einem Propst geleitet. Von dem noch Ende des 7. Jahrhunderts gegründeten Klostergebäude ist nichts mehr, von den verschiedenen Kirchen nur noch der Alte Turm erhalten, der etwa 300 Jahre nach der Klostergründung als Doppelkapelle errichtet und in der Folgezeit mehrfach umgebaut wurde. Im Alten Turm wurde nach seiner Erbauung im 10. Jahrhundert der Leichnam des Klostergründers Liutwin/Lutwinus beigesetzt. Erhalten hat sich in umgestalteter Form die Gartenfläche des Klosters mit ihrem künstlich angelegten, vom Moselbach gespeisten Fischweiher, dem Langweiher. Nach Liutwins Tod übernahm dessen Sohn Milo die Leitung der Bistümer Reims und Trier. Wie sein Vater stand Milo treu zu der Dynastie der Karolinger, zu der verwandtschaftliche Beziehungen bestanden. Vermutlich war Milos Schwester Chrodtrud die Großmutter Karls des Großen. Milo entsprach allerdings weniger den Vorstellungen der angelsächsischen Missionare von der Lebens- und Amtsführung eines Bischofs. Milo stattete seine Söhne mit Reimser Kirchengut aus. Bonifatius tadelte mehrfach Milos Amtsführung. Dennoch konnte sich Milo sowohl unter Karl Martell, als auch unter dessen Söhnen Karlmann und Pippin dem Jüngeren auf der Trierer Bischofskathedra halten. Milo starb bezeichnenderweise bei einem Jagdunfall im Meulenwald bei Trier-Ehrang um das Jahr 760. Vermutlich aufgrund der engen Verbindung Karl Martells zur Familie Liutwins geriet die Abtei Mettlach in die Gütererwerbsbestrebungen der karolingischen Dynastie zu Lasten der Kirche. Um jederzeit einsatzbereite Berufskrieger zur Bewältigung innen- und außenpolitischer Probleme zur Verfügung zu haben, stattete Karl Martell diese mit Kirchengut aus. Zu diesem Kirchengut gehörte auch die Abtei Mettlach. Erst nachdem sich die karolingische Dynastie im Frankenreich konsolidiert hatte, wurde die Abtei Mettlach von Karl dem Großen wieder an das Bistum Trier zurückgegeben.", "section_level": 3}, {"title": "Klosterort Mettlach.", "content": "Der Klosterort Mettlach war klein und beherbergte die Dienstleute des Klosters. Lediglich drei kleine Bebauungskerne an der Fähranlegestelle der Saar, am Weg nach Britten in der heutigen Heinertstraße sowie an der heutigen Bahnhofstraße und der Saaruferstraße bilden die Keimzelle der heutigen Ortsbebauung Mettlachs. Bis zur Industrialisierung Mettlachs durch die Keramikindustrie änderte sich diese Situation kaum. Um das Jahr 1800 hatte Mettlach zusammen mit dem Dorf Keuchingen auf der gegenüberliegenden Saarseite nur etwa 350 Einwohner. Keuchingen selbst bestand bis ins 19. Jahrhundert aus zwei Siedlungskernen, den Häusern am Saarufer, wo Fischer, Flößer und Fährmänner mit ihren Familien wohnten, und der bäuerlichen Siedlung am Kobersberg. Der Mettlacher Dorffriedhof befand sich wie heute am steilen Hang südlich des Klosters. Bereits in den Jahren 757/768 brachte Lantbert, wohl ein Verwandter Liutwins und Stammvater der Guidonen, das Kloster Mettlach in seinen Besitz. Vermutlich im Jahr 782 wies dann König Karl der Große die daraus abgeleiteten Ansprüche von Lantberts Söhnen, darunter Guido von Nantes, auf Mettlach ab. Danach übten noch im 9. Jahrhundert die Karolinger königliche Rechte in Mettlach aus, vor allem Kaiser Lothar I., der zu Beginn seiner Herrschaft den späteren Grafen Guido von Spoleto, den Enkel Guidos von Nantes, in den Besitz des Klosters setzte. Nach dem Ende des karolingischen Herrscherhauses war die Abtei Mettlach dann ein Eigenkloster des Bistums.", "section_level": 3}, {"title": "Ende der Personalunion.", "content": "Die Personalunion endete, als Bischof Ruotbert von Trier (931–956) dem Kloster die freie Abtwahl zugestand. Ruotbert war es auch, der eine bislang auf den Trierer Dom gerichtete Pfingstprozession aus dem Südosten der Diözese nach Mettlach umleitete und so die Tradition Mettlachs als Wallfahrtsort begründete. Um das Jahr 990 baute Abt Lioffin (987–993) eine Marienkirche als Grabkirche des Gründers. Diese Kirche in Form eines Oktogons, nach dem Vorbild des Aachener Doms, ist heute als der \"Alte Turm\" bekannt und stellt das älteste erhaltene sakrale Bauwerk des Saarlandes dar. Der romanische Bau und eine in den 1220er Jahren erworbene Kreuzreliquie sind Zeugnisse der Bedeutung der Abtei im Mittelalter. Darüber hinaus sind es vor allem die aus Mettlach aus den Bereichen der Hagiographie und der Homiletik (Predigtlehre) stammenden Schriften, sowie der Briefwechsel mit Gerbert von Aurillac, dem späteren Papst Silvester II., die von Mettlachs Stellung in dieser Zeit zeugen.", "section_level": 3}, {"title": "Früher Besitz.", "content": "Hinsichtlich der Erforschung des frühen Besitzes der Abtei Mettlach ergeben sich besonders aus der Tatsache Schwierigkeiten, dass die Leitung des Klosters und des Bistums in Personalunion verbunden waren. Da das Klostergut erst um die Mitte des 10. Jahrhunderts vom Bistumsgut getrennt worden war, können Verschiebungen der Besitzstruktur angenommen werden. Der Basisbesitz war vermutlich das Gebiet um Mettlach mit den später wüstgefallenen Siedlungen auf dem Bergrücken innerhalb der Saarschleife. Keuchingen wurde erst später vom Kloster erworben. Die Rechte des Klosters hinsichtlich der Orte Nohn, Büschdorf, Wehingen, Tünsdorf, Rech und Hilbringen lassen darauf schließen, dass Mettlach in diesem Gebiet ursprünglich über ein geschlossenes Territorium verfügte. Zur Liutwinschen Grundausstattung dürften auch die Grundherrschaft Wadern mit Kirche und Zehnten in zehn Dörfern sowie desgleichen in Losheim gerechnet werden. Roden kam erst gegen Ende des 10. Jahrhunderts durch eine Schenkung von Berta, der Witwe des Grafen Folmar von Metz, hinzu.", "section_level": 3}, {"title": "Beitritt zur Bursfelder Kongregation.", "content": "Im Jahr 1468 trat die Abtei unter Abt Arnold de Clivis der Bursfelder Kongregation bei und verblieb in diesem Klosterverband formell bis zu dessen Auflösung im Jahr 1802. Die Blütezeit der Abtei lag in den ersten vier Jahrhunderten ihres Bestehens. Dabei lassen sich zwei Hochphasen ausmachen: Zum einen die Zeit der Gründung und Förderung durch Liutwin und zum anderen die Zeit nach der Zubilligung der freien Abtswahl im 10. und 11. Jahrhundert.", "section_level": 3}, {"title": "Neuzeit.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Errichtung des barocken Abteigebäudes.", "content": "Im 18. Jahrhundert erfolgte die Errichtung der spätbarocken Abteigebäude durch den Baumeister der Abtei Wadgassen, den gebürtigen Ebernburger Johann Bernhard Trabucco (1685–1745), sowie den sächsischen Baumeister Christian Kretzschmar (* um 1700, † 1768). Nach Abbruch der mittelalterlichen Klausur, von der sich Fragmente erhalten haben, im Jahr 1728 unter Abt Ferdinand von Koeler († 1734) wurden die barocken Abteigebäude begonnen. An den Giebeln der Hofflügel befinden sich neben den entsprechenden Abtswappen die Jahreszahlen 1737 und 1771. Die maßgebliche Entwurfsleistung liegt bei Christian Kretschmar, bei dessen Tod im Jahr 1768 der Neubau noch nicht vollendet war. Der Bau der Abtei auf der Niederterrasse der Saar wurde nach dem Entwurf Kretzschmars weitergeführt, bis er im Jahr 1780 zum Erliegen kam. Die weitgehend aus heimischem roten Buntsandstein errichtete Fassade ist 112 m lang. Die drei Risalite sind dreiachsig, ihre Rücklagen je neunachsig. Der Fassadenaufbau gliedert sich in zwei Geschosse, die mit gleichmäßigem Aufwand gestaltet wurden. Die monumentale Gliederung durch mächtige Pilaster, über die das kräftig profilierte Dachgesims hinweg verkröpft ist, beherrscht optisch das Saarufer. Die Eckrisalite sind durch Segmentgiebel und Lukarenen im Mansardenwalmdach betont. Fassadenprägend ist der in hellerem Sandstein errichtete Mittelrisalit gegliedert. Hier flankieren schräggestellte gekuppelte Säulen die weit vorgewölbte Portalachse mit ihrem reichem Balkon darüber. Hinter diesem Balkon schwingt in kräftiger Gegenbewegung die von gekuppelten Pilastern gerahmte Wand zurück. Dieses Motiv zieht sich im Dachgesims, dem Giebelfeld und dem gesprengten Gebälk weiter. In der Bewegtheit der Formen, der Fülle der Einfälle und dem Ornamentreichtum gehört dieser Mittelrisalit zu den bedeutenden Schöpfungen des deutschen Barock. Von den geplanten großen Höfen wurden nur der quadratische Kreuzgang teilweise ausgeführt. Von dem auf 102 m Tiefe und 50 m Breite angelegten Haupthof wurde nur die Hälfte errichtet. Im Inneren sind in ursprünglicher Gestalt noch einige Räume erhalten: Das Refektorium im Erdgeschoss des Südflügels weist eine prachtvolle Stuckdecke auf schweren Konsolen auf. Der Abtssaal im Erdgeschoss des Nordflügels ist mit einem prunkvollen Sandsteinkamin ausgestattet. Der Saal ist darüber hinaus mit einem Wappen und einem zierlichen Gewölbeschlussstein mit drei Putten geschmückt. Beide Räume wurden nach dem schweren Brand des Jahres 1921 sowie nach schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wiederhergestellt. Nach dem Brand von 1921 wurden auch einige der Fensterschlusssteine mit grotesken Masken ausgewechselt. Ihre Originale sind seitdem im Abteigarten aufgestellt. Geplant war im Zusammenhang mit dem Neubau der Abtei durch den sächsischen Baumeister Christian Kretzschmar, am Südende der Anlage, die Front ebenfalls zur Saar, eine neue Klosterkirche zu errichten, deren Chorhaupt der östliche Teil des „Alten Turmes“ geworden wäre. Der einschiffige und kreuzförmige Sakralbau hätte eine Länge von 57 m und eine Höhe von 15,50 m erreicht. In seiner Fassadengestaltung wäre er der Trierer Paulinuskirche gleichgekommen.", "section_level": 3}, {"title": "Aufhebung des Klosters und industrielle Nutzung.", "content": "Die Französische Revolution, vor allem aber der Erste Koalitionskrieg ab 1792, bedeutete für das Kloster Mettlach das Ende. In den Jahren 1793/1794 flüchteten die Mönche. Im Jahr 1802 wurde das traditionsreiche Kloster schließlich aufgegeben. Die aus dem 18. Jahrhundert stammenden heutigen Abteigebäude wurden 1802 im Zuge der Säkularisation zu französischem Nationaleigentum erklärt. Danach wurde das gesamte Anwesen an den Papierfabrikanten Leistenschneider aus Trier verkauft. Von diesem erwarb im Jahr 1809 Jean-François Boch, der zur dritten Generation der Bochs gehörte, das stark zerstörte Gebäude und setzte es wieder instand. Dabei ließ er es bereits teilweise zu einer Fabrik umbauen. Das Gebäude beherbergt bis heute den Hauptsitz der Firma Villeroy & Boch. Am 13. August 1921 wurden die Gebäude durch einen Großbrand schwer beschädigt und anschließend wieder restauriert.", "section_level": 3}, {"title": "Besitztümer der Abtei.", "content": "Nach den im 10. und 11. Jahrhundert verfassten Biographien des Mettlacher Klostergründers Lutwinus sicherte dieser seinem Kloster eine reiche wirtschaftliche Grundlage. Die Erststiftung soll 64.000 Morgen („mille mansos“) umfasst haben. Im Laufe der Jahrhunderte kamen noch weitere Schenkungen hinzu. Der Besitz der Abtei Mettlach bestand aus Liegenschaften, Bauernhöfen, Kirchen und Patronatsrechten. Zum Besitz des Klosters gehörten im Laufe seines Bestehens folgende Ortschaften oder die Abei hatte in folgenden Ortschaften Besitzrechte: Über folgende Kirchen und Kapellen verfügte die Abtei Mettlach: Losheim, Bergen, Wadern, St. Gangolf, Mettlach (St. Dionysius), Diefflen (St. Wendelin), Reimsbach, Udern, Coutures, Amélécourt, Vahl, Valmünster, Reiningen, Damvillers An Meierhöfen („Villae“) besaß die Abtei: Losheim, Bergen, Wadern, St. Gangolf, Roden, Besseringen, Keuchingen, Mettlach, Müstert, Piesport, Niedermennig, Wiltingen, Merzig, Hilbringen, Biringen, Reimsbach, Untertünsdorf/Neirdorf, Obertünsdorf/Oirdorf, Wehingen, Büschdorf, Federfels-Schwemlingen, Coutures, Tincry, Vimers (Vic-sur-Seille?), Amélécourt, Vahl, Bidlingen bei Hackenberg, Lemmersdorf Höfe besaß die Abtei Mettlach an folgenden Orten: Burg, Zell, Pünderich, Merl, Sintzich, Wellingen, Eft, Rech", "section_level": 2}, {"title": "Kirchen der Abtei.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dionysiuskirche.", "content": "Vor dem Bau des Klosters errichtete Lutwinus im 8. Jahrhundert die Dionysius-Kirche. Sie war dem heiligen Dionysius von Paris geweiht und stand vermutlich dort, wo sich heute das Portal der Alten Abtei erhebt. Die Kirche, die im Jahr 1664 zuletzt urkundlich erwähnt worden war, fungierte bis zur ersten Jahrtausendwende als Zentrum der Lutwinus-Wallfahrt. Diese Kirche wurde 1664 einer Restaurierung des Dachstuhles unterzogen, wobei auch ein neuer Altar aufgestellt wurde. Anlässlich des barocken Neubaues der Mettlacher Abtei kam es im Jahr 1722 zum Abriss der Kirche.", "section_level": 2}, {"title": "Johanneskirche.", "content": "Im 12. Jahrhundert wurde eine Kirche mit dem Patrozinium des heiligen Johannes des Täufers außerhalb des Klosterbereiches im südlichen Berghang („G ́hansoht“) als Pfarrkirche „St. Johannes bei Mettlach“ erbaut. Die Dionysius-Kirche in Mettlach wurde zur Kapelle umgewidmet. Aufgrund von Baufälligkeit wurde die Johanneskirche in den Jahren 1769/1770 abgerissen.", "section_level": 2}, {"title": "Alter Turm (Lutwinuskirche I).", "content": "Abt Lioffin (bis 993) errichtete das heute noch bestehende Oktogon rechts neben dem heutigen ehemaligen Abteigebäude als Marienkirche. Sie beherbergte die Grablege des heiligen Lutwinus und übernahm Ende des 11. Jahrhunderts auch sein Patrozinium. Der sogenannte „Alte Turm“ mit seinem gotischen Vorbau diente der Gemeinde Mettlach in den Jahren 1770 bis 1794 als Pfarrkirche.", "section_level": 2}, {"title": "Abteikirche St. Peter.", "content": "Das ursprünglich nur dem heiligen Petrus geweihte dreischiffige, romanische Gotteshaus aus dem 10. Jahrhundert musste Anfang des Jahres 1790 auf Anweisung von Trier die Pfarrgemeinde der abgerissenen Johanneskirche aufnehmen. Ihr wurde der Dionysiusaltar des Alten Turmes zugewiesen. Nach dem Abriss der Abteikirche durch die Besitzer der neugegründeten Mettlacher Keramikfabrik im Jahre 1819 wurde das Refektorium der ehemaligen Abtei zum Gottesdienstraum der Pfarrgemeinde umgewidmet. Mit der Genehmigung zum Abbruch der Peterskirche war aber vertraglich der Bau einer neuen Pfarrkirche festgelegt worden.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchen nach der Aufhebung der Abtei.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lutwinuskirche II.", "content": "Johann Franz Boch-Buschmann (Jean-François Boch) erteilte dem im Jahr 1840 als Baumeister in seine Dienste getretenen Karl August von Cohausen (1812–1894) den Auftrag für die Errichtung der versprochenen Kirche. Nach dessen Plänen konnte am 24. September 1842 im Gewann „Hirtengarten“ am unteren Hang des Mettlacher Gorichkopfes der Grundstein zum Bau eines hohen Rechtecksaales in Formen des Rundbogenstils gelegt werden. Die Weihe der Kirche erfolgte am 13. Mai 1847, dem Himmelfahrtstag, durch den Trierer Bischof Wilhelm Arnoldi. Die Mettlacher Kirche war damals Filialgemeinde der Kirche von St. Gangolf. Erst am 19. September 1851 erhob Bischof Arnoldi Mettlach, nachdem der Ort 1803 der Pfarrei St. Gangolf zugeordnet worden war und zwischenzeitlich von 1818 bis 1821 zur Pfarrei Saarhölzbach gehört hatte, erneut zu einer selbständigen Pfarrei III. Klasse. Im Jahr 1855 erhielt Mettlach erstmals wieder einen Pfarrer. Im Folgejahr wurde mit dem Bau des Pfarrhauses im Gewann Hirtengarten begonnen. Es war am Heiligabend des Jahres 1858 bezugsfähig. Das Langhaus der Cohausen-Kirche besaß vier Fensterachsen und einen kleinen Glockenträger über der Fassade. Ein romanisierender Rundbogenfries und der dreitorig angelegte Eingangsbereich greifen bereits neoromanische Formen des frühen Historismus auf.", "section_level": 2}, {"title": "Lutwinuskirche III.", "content": "Aufgrund des Bevölkerungswachstums in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus im Hirtengarten gegen Ende des Jahrhunderts zu klein, so dass 1897 (nach Überlegungen, ob eine Erweiterung oder ein Neubau der Kirche erfolgen sollte) beschlossen wurde, einen Neubau im Pfarrgarten hinter der bestehenden Kirche zu realisieren. Um die für das Bauvorhaben erforderlichen Finanzmittel zu sammeln, wurde ein Kirchbauverein gegründet. Bereits seit Herbst 1888 war der Mainzer Architekt und Dombaumeister Ludwig Becker bei den Überlegungen (Erweiterung oder Neubau) konsultiert worden. Schließlich wurde Becker 1897 mit der Durchführung eines Neubaues mit einem fünfjochigen Langhaus auf Basis von Plänen aus dem Jahr 1892 beauftragt. Am 12. April 1899 wurde aufgrund des in den 1890er Jahren erneuten starken Bevölkerungswachstums beschlossen, den Bau um ein Joch zu vergrößern. Trotz fehlender Baugenehmigung von Seiten der Königlich-preußischen Regierung in Trier erfolgte am 23. Juli 1899 die feierliche Grundsteinlegung. Die Bauarbeiten begannen Anfang des Jahres 1900, wobei die Bauausführung in den Händen der Steingutfabrik Villeroy & Boch (Mettlach) lag. Die örtliche Bauleitung übernahmen Architekt Georg Bernhard Merckel (Darmstadt) und Dipl.-Ing. Franz Konrad Zechmeister. Die neue Kirche wurde auf dem Gelände des ehemaligen Pfarrgartens und teilweise auf dem Platz der alten Cohausen-Kirche errichtet. Deshalb musste man den Neubau in zwei Bauperioden einteilen. Nachdem man den Chorbereich der Cohausen-Kirche im Jahr 1899 abgerissen hatte, errichtete man den Chorbereich der neuen Kirche zusammen mit den vier anschließenden Jochen des Langhauses. Als dieser Teil des Neubaues für den Gottesdienst benutzbar war, brach man die Cohausen-Kirche vollends ab und errichtete im Jahr 1901 das fünfte Langhausjoch und die Turmfassade. Das Baumaterial stammt aus den Mettlacher Sandsteinbrüchen von der Südseite des Berghanges. Die Mauerflächen verputzte man mit hellem Kalkmörtel. Am 15. Mai 1905 wurde das fertiggestellte Gotteshaus durch den Trierer Bischof Michael Felix Korum konsekriert.", "section_level": 2}, {"title": "Wallfahrt.", "content": "Die im Mittelalter durch bischöfliche Anordnung eingeführten Pflichtwallfahrten der Bewohner des näheren und weiteren Umkreises zum Grab des heiligen Lutwinus sind urkundlich seit der Zeit der Ernennung des Abtes Ruotwich (ca. 940–977) am Kirchweihtag der Mettlacher Dionysiuskirche (9. Oktober) bezeugt. Später wurde der Weihetag der Abteikirche (12. Mai, „Halbmaitag“), letztendlich der Sonntag nach Christi Himmelfahrt („Hellemädach“, d. h. „heller“ bzw. „lauter“ Maitag wegen des dazugehörigen Wallfahrts- und Markttreibens) zum Wallfahrtstag. Nach einem ersten Niedergang der Wallfahrt verpflichtete Erzbischof Albero von Montreuil (1131–1152) 75 namentlich genannte Pfarreien, wie zu Zeiten seines Vorgängers Ruotbert von Trier nach Mettlach zu wallfahren. Im Jahre 1468 schloss sich die Abtei der Bursfelder Reformbewegung an. Abt Thilmann von Prüm (1479–1504) förderte die Mettlacher Wallfahrt in besonderem Maße. In seine Amtszeit fällt die Stiftung der jüngst wiederaufgefundenen Wallfahrtsfigur, die seit dem Jahr 2003 in der jetzigen Pfarrkirche steht, sowie die Anfertigung der Arm-Reliquiare des heiligen Dionysius und des heiligen Lutwinus, die heute im Hochaltar aufbewahrt werden. Mit dem Untergang des Mettlacher Klosters in der Französischen Revolution brach die Pflichtwallfahrt der saarländischen Dörfer zusammen. Der heilige Lutwinus zog aber weiter die Pilger nach Mettlach, obwohl im Jahre 1830 Bischof Joseph von Hommer wegen angeblicher Missbräuche die Wallfahrten verbot. Zur Zeit des Mettlacher Pfarrers Lenarz (1855–1863) wird von 4000 bis 5000 Pilgern am Wallfahrtstag berichtet. Im Jahre 1924 wandelte der Mettlacher Pfarrer, Prälat Roman Koll, der große Wiederbeleber der Mettlacher Lutwinus-Verehrung, die Sakramentsprozession am Kirmestag in eine Prozession mit dem Reliquienschrein des Kirchenpatrons um. Seit dem Jahr 2003 ist die Mettlacher Wallfahrt auf die Pfingstnovene zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten ausgedehnt mit der Lutwinus-Prozession am Sonntag nach Christi Himmelfahrt als Höhepunkt.", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Äbte.", "content": "Die Äbte mit „?“ vor dem Namen sind historisch nicht voll gesichert oder identisch mit ihrem Vorgänger. Eingeklammerte Namen können als Stellvertreter des Abtes gedeutet werden. Die Äbte Opertus und Gerard amtierten – laut des Nekrologes von Echternach – Ende des 11. Jahrhunderts oder in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "in alphabetischer Reihenfolge:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Abtei Sankt Peter und Maria in Mettlach war ein gegen Ende des 7. Jahrhunderts gegründetes Benediktinerkloster. Die bedeutendsten unmittelbaren Nachbarabteien waren Busendorf, St. Avold, Glandern, Weiler-Bettnach, Fraulautern, Tholey, St. Arnual sowie Hornbach. Die benachbarten geistigen Zentren waren Trier und Metz. Die während der Französischen Revolution aufgegebenen Klostergebäude beherbergen heute die Hauptverwaltung der Firma Villeroy & Boch.", "tgt_summary": null, "id": 1196130} {"src_title": "Aikoku Maru", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Schiff wurde für die Reederei Ōsaka Shōsen KK (heute Shōsen Mitsui) gebaut, die in Ōsaka ihren Sitz hatte, und konnte neben der Fracht bis zu 400 Passagiere befördern, davon 48 in der Ersten Klasse, ebenso viele in einer Spezialabteilung der Dritten Klasse und 304 in der normalen Dritten Klasse. Eigentlich sollte die \"Aikoku Maru\" zusammen mit ihren Schwesterschiffen \"Gokoku Maru\" und \"Hōkoku Maru\" zwischen Afrika und Japan verkehren; dieser Plan konnte jedoch nie verwirklicht werden. Es wurde schon im selben Jahr von der Kaiserlich Japanischen Marine requiriert und umgebaut; ab dem 5. September 1941 war die \"Aikoku Maru\" für die japanische Kriegsmarine registriert. Kommandeur wurde der 38-jährige Okamura Masao. Bewaffnet wurde das Schiff mit acht Geschützen, vier Torpedorohren und Maschinengewehren; dazu kamen noch zwei Aufklärungsflugzeuge. Die \"Aikoku Maru\" war ein schnelles Schiff und wurde vorzugsweise für Aufklärungsfahrten genutzt. Sie war an der Versenkung der \"St. Vincent\" im Dezember 1941 beteiligt und wurde anschließend noch mehrfach gegen US-amerikanische Frachter eingesetzt. Am 16. Juli 1943 wurde sie von dem U-Boot \"Halibut\" getroffen und schwer beschädigt. Nachdem sie repariert worden war, wurde die \"Aikoku Maru\" vornehmlich als Truppentransporter genutzt. Am 16. Februar 1944 ankerte die Aikoku Maru in der Lagune von Truk, um Munition und 400 Mann der 1. Amphibischen Brigade aufzunehmen. Während die Munition im Vorschiff (Laderaum 1) gelagert wurde, wurden die Soldaten achtern (Laderaum 4) untergebracht. Die Beladung wurde in Eile vollzogen, da jederzeit mit einem amerikanischen Luftangriff gerechnet werden musste. Am 17. Februar 1944 wollte sich die Aikoku Maru auf den Weg nach Rabaul machen als sie östlich von Dublon (heute Tonoas) von Bombern und Torpedoflugzeugen der Flugzeugträger \"Intrepid\" und \"Essex\" angegriffen wurde. Das Schiff hatte an diesem Tag in der Nähe einiger anderer Schiffe wie der \"San Francisco Maru\" und der \"Nippo Maru\" bei dem Kanal zwischen den Inseln Etten und Dublon des Chuuk-Atolls geankert. Eine Fotografie aus den frühen Morgenstunden des Tages der Versenkung zeigt sie noch unbeschädigt, doch schon im Morgengrauen erhielt sie den ersten Bombentreffer und ein Feuer brach an Bord aus. Gegen 8:15 Uhr wurde das Schiff noch drei weitere Male von Bomben getroffen. Um 8:30 Uhr griff ein TBF Avenger Torpedobomber die Aikoku Maru an und landete im Bereich des Laderaum 1 einen Treffer, der unmittelbar die dort gelagerte Munition zur Explosion brachte. Im Zuge der Detonation ging auch der TBF Avenger verloren. Entweder fielen der Pilot James Erwin Bridges und seine Crew Robert Ellis Bruton und James Albert Greem der Explosion zum Opfer oder ihr Flugzeug wurde noch von Flugabwehrgeschossen der \"Aikoku Maru\" getroffen. Das genaue Schicksal der Besatzung des Flugzeugs lässt sich nicht mehr aufklären, obwohl der Beschuss der \"Aikoku Maru\" fotografisch dokumentiert ist. Eine gewaltige Explosion an Bord erzeugte eine Wolke, die einem Atompilz ähnlich sah. Sie stieg innerhalb weniger Sekunden auf und ebenso schnell sank das zerstörte Schiff. Mindestens 450 Personen, eventuell bis zu 1400 Personen kamen dabei zu Tode. Am 30. März 1944 wurde das Schiff aus dem Schiffsregister gestrichen. Die Überreste des Schiffes, das in einer Tiefe von 60 Metern an der Position auf dem Meeresgrund liegt, wurden 1969 von Jacques-Yves Cousteau und seiner Besatzung entdeckt und dokumentiert. In dem Wrack befanden sich damals noch die Leichen von mehreren hundert Soldaten. Zahlreiche Knochen wurden in den 1980er Jahren geborgen und teils beigesetzt, teils nach shintoistischem Brauch verbrannt, weitere sterbliche Überreste von Soldaten befinden sich noch immer in dem Schiff. An Deck des Wracks wurde 1994 eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Toten angebracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Aikoku Maru (jap., dt. „Landesliebe, Patriotismus“) war ein japanisches Fracht- und Passagierschiff, das während des Zweiten Weltkrieges zu militärischen Zwecken genutzt wurde und während der Operation Hailstone versenkt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 942306} {"src_title": "Kaisermanöver (Deutsches Kaiserreich)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Obwohl die \"großen Übungen\" für die taktische Fortbildung ein nicht zu unterschätzendes Gewicht der innenpolitisch stabilisierenden Art gehabt hatten, waren die \"Kaisermanöver\" in den Vorkriegsjahren aufgrund ihrer öffentlichkeitswirksamen Funktion bevorzugter Gegenstand der öffentlichen Kritik. Bis zum Regierungsantritt Wilhelms II. war eine gewisse Monotonie entstanden, als im regelmäßigen Turnus das V. und VI., das VII. und VIII. Armee-Korps gegeneinander manövrierten. Die Korps kamen so kaum aus ihrer eigenen Provinz heraus. Dennoch empfanden nicht nur die Zuschauer, sondern auch die mitwirkenden Soldaten das Pathos, das von dem Mechanismus der Streitkräfte ausging. Danach manövrierten das X. gegen das VII. Korps, das VIII. und XI. gegen zwei bayerische Armee-Korps (1897), oder 1903 zwei preußische gegen zwei sächsische Korps.", "section_level": 1}, {"title": "Außenwirkung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die 1890er Jahre.", "content": "Die ausländische Kritik sah in den Manövern jener Zeit \"Prunkmanöver\". Sie vernachlässigten das Erfordernis kriegsmäßiger Übungen und hatten vor allem der \"Kriegsspielerei\" des Kaisers zu genügen. Taktisch unsinnige Bilder des Jahres 1897 fanden in den dichten Schützenentwicklungen des Jahres 1898 ihre Entsprechung, wo, ohne Rücksicht auf die feindliche Waffenentwicklung, Ellenbogen an Ellenbogen gestürmt wurde. 1899 wurde ein massives Armeekorps gegen ein Dorf angesetzt, wobei Wilhelm II. ein Kavalleriekorps gegen die Flanke der feindlichen Aufstellung führte. Die französischen Beobachter sahen hierin eine Aufgipfelung der aus ihrer Sicht längst überholten Taktik des Massenvorstoßes.", "section_level": 3}, {"title": "Das neue Jahrhundert.", "content": "Die begrenzte taktische Evolution wurde 1900 festgestellt. So wurde die \"Stoßtaktik\" zwar mit dem Zurücktreten der Kolonnenformationen abgeschwächt, die dichten Schützenlinien dominierten jedoch nach wie vor. Ansätze eines Zusammenwirkens zwischen Infanterie und Artillerie wurden erstmals registriert. Dies war jedoch keine Wende in der deutschen Taktik, da jede Andeutung einer Abkehr vom Massenvorstoß vergangener Tage durch eine Attacke des Kaisers an der Spitze von 59 Eskadronen der Kavallerie am 12. September 1900 zunichtegemacht wurde. Diese Entwicklung verstärkte sich bis 1904. Zwar deutete die zunehmende Kriegsmäßigkeit und Beachtung technischer Entwicklungen auf die Fähigkeit zu Lernprozessen hin, das taktische Denken in der Praxis gelangte aber nicht über stereotype Wiederholung der Umfassung hinaus. Der Buren- und der Russisch-Japanische Krieg bedingten Tendenzen der Entrümpelung der deutschen Vorschriften. Fortschritte hinsichtlich der Flexibilität und Anpassung an das Gefecht und das Gelände waren aber, aus Sicht der französischen Kritiker, bis 1906 nicht festzustellen. Die deutsche Armee befand sich, was das Ausland spätestens im Jahre 1910 erkannte, am Ende des Jahrzehnts in einer Phase der \"taktischen Stagnation\". Der britische Militärkorrespondent Howard Hensman setzte sich mit der Entwicklung der französischen und deutschen Armee auseinander. Für das Zurückfallen der deutschen hinter der französischen Armee machte er nach dem Kaisermanöver 1908 das unveränderte Festhalten an den Lehren Roons und Moltkes verantwortlich. Mit ihnen hatte man den Sieg im Deutsch-Französischen Krieg erfochten. Der Unterschied zwischen der deutschen und französischen Militärdoktrin war unüberbrückbar. Der Versuch, französische Methoden zu übernehmen, scheiterte an den eng gezogenen Grenzen theoretischer Weiterentwicklung. Während Artillerie und Kavallerie sich um eine moderne Form bemühte, verblieb die Infanterie in traditionellen Formen und Methoden verhaftet.", "section_level": 3}, {"title": "Das Kaisermanöver 1911 – die Zäsur.", "content": "Der Militärkorrespondent der Londoner Times, Oberst Charles à Court Repington, geißelte nach dem Kaisermanöver 1911 dessen Zustand. Er beschrieb den deutschen Infanteristen als \"machine-made, slow and lacking interest in his work\". Während Europa weitergeschritten sei, sei die deutsche Armee veraltet und stehengeblieben. Gleichwohl lobte er die deutsche Doktrin, obwohl er ihr eine Differenz zwischen dem theoretischen Postulat und der Praxis im Kaisermanöver vorwarf. Es mangele ihr an Individualität und Frische. Seine harte Kritik verletzte das deutsche Selbstgefühl tief. Ab dem Manöver 1912 sollte eine Veränderung festgestellt werden. Die Infanterie kämpfte geschmeidiger, die Kavallerie neuerdings, ohne die Attacke aus den Augen zu verlieren, zu Fuß und die Artillerie übernahm im Kampf französische Methoden. Die grundlegenden Begriffe von Feuer und Bewegung blieben ihnen allerdings nach wie vor verborgen. Ein überholtes und antiquiertes Salven- und Massenfeuer bestimmte immer noch die Feuertätigkeit. Als gravierend wurde die mangelnde Gefechtsaufklärung der Deutschen empfunden. Es handelte sich um einen Offensivdrang ohne Aufklärung.", "section_level": 3}, {"title": "Vorbereitung auf den Krieg.", "content": "Die Fortschritte der Waffengattungen blieben begrenzt. Die Kavallerie hatte sich im Manöver, entsprechend der Theorien Frenchs, zur Heeresvorhut entwickelt. Sie kämpfte jetzt in enger Verbindung mit der Infanterie, worin sich allerdings auch schon die Evolution des deutschen operativ-taktischen Denkens erschöpfte. Deren Weiterentwicklung blieb durch die Doktrin der \"offensive à outrance\" auf Modifikationen beschränkt. Die Feuerleitung, ein zentrales Ausbildungsthema, genügte nicht den Anforderungen. Im Herbst 1913 zeigte das Kaisermanöver aus Sicht der ausländischen Kritik kein grundsätzlich verändertes Bild. Die Truppenpraxis erschien \"decidely dull, although owing to no fault of there own.\" Den Führern des Korps wurde keine Initiative überlassen. Der englische General Callwell, der 1913 im Auftrag der Morning Post als Beobachter zu dem Kaisermanöver nach Schlesien entsandt war, charakterisierte die deutsche Taktik als einseitig von der Offensive bestimmt. Es war zu Bildern gekommen, die jeden Glauben an eine deutsche Evolution der Taktik seit 1900 ad absurdum führten. Zu seinen in der \"Morning Post\" erschienenen Artikeln erfuhr er, dass der Große Generalstab mit seiner Kritik zufrieden gewesen sei. Anders als die Artikel Repingtons zwei Jahre zuvor gaben seine Artikel keinen Anlass, das Zulassungsverbot englischer Berichterstatter zu den Kaisermanövern 1912 zu wiederholen. Als am 13. September 1913 das Kaisermanöver mit dem Signal: \"Das Ganze Halt!\" beendet wurde, ahnte jedoch niemand, dass ziemlich genau ein Jahr später an der Marne der Unbesiegbarkeitsnimbus der deutschen Armee dahin sein sollte.", "section_level": 3}, {"title": "Innenwirkung.", "content": "Die Kritik des Auslandes hatte ihre Entsprechungen sowohl in der deutschen Öffentlichkeit, als auch in der Wehrverwaltung, den Stäben und der Truppe. Die unter den Fachleuten des preußischen Kriegsministeriums und des großen Generalstabs in den Analysen der mit ihnen befassten Stabsstellen mehrfach diskutiert wurden. Der Anachronismus der deutschen Taktik im Jahre 1895 fand Ausdruck während des Kaisermanövers. Geschlossene Abteilungen wurden vorgeführt, um den Sturm auf die feindlichen Stellungen auszulösen und anzukündigen. Das \"Schlagen der Tambours und die Signale „Seitengewehr auf“, bzw. „rasch vorwärts“\" sollten geeignet sein, im modernen Gefecht den Sturmlauf ganzer Bataillone auszulösen. Selbst zu Beginn des Ersten Weltkriegs griffen Regimenter noch mit Schlagen des Tambours an. Obwohl man 1902 nach dem Burenkrieg zum gegenteiligen Ergebnis gekommen war, wurde an mindestens einem Bataillon mit klingendem Spiel festgehalten. An den festgefügten Traditionen der überkommenen Angriffstaktik war festzuhalten. Dass der Kaiser an den theatralischen Bildern der Kaisermanöver nicht unschuldig war, beleuchtete 1903 im Reichstag der sozialdemokratische Abgeordnete Bebel. Vor allem der Masseneinsatz der Kavallerie wurde kritisiert: \"Wo kommt es in Wirklichkeit vor, dass z. B. die Vereinigung des Höchstkommandierenden auf der einen Seite als Führer eines Armeekorps und auf der anderen Seite zugleich als Kritiker in Frage kommt?\" Die Kavallerie war zwar spätestens mit der Erfindung des schnellfeuernden Gewehrs überholt, doch noch 1913 spielten Kavallerie-Regimenter eine wesentliche Rolle bei der Bewilligung der großen Heeresvorlage. Die Ursache für die ungehinderte Selbstdarstellung Wilhelms II. an der Spitze von Reitermassen war der begrenzte Einfluss des Generalstabschefs Schlieffen auf den Kaiser. Seine schwache Position bildete einen gewichtigen Grund für das Absinken der Kaisermanöver zu bloßen Schaustellungen. Zu Beginn des Jahres 1904 gab Wilhelm II. seiner Geringschätzung des Stabes dadurch Ausdruck, dass er Schlieffen zu veranlassen wünschte, dass er im Laufe des Frühjahrs friedlich aus seiner Stellung scheide. Dass die Kaisermanöver kein Muster für die kriegsmäßige Darstellung der Gefechtslagen bildeten, lieferte das Schlussbild des Kaisermanövers aus dem Jahre 1902. Die bereits erwähnten Massenangriffe der Kavallerie unter Leitung des Kaisers veranlassten den Grafen Vitzthum zu der Feststellung: \"Leider sind ja die großen, theatralisch angelegten Reiterangriffe in den letzten Jahren ein Haupterfordernis der Kaisermanöver geworden!\" Das Unbehagen angesichts der bestehenden Zustände erreichte im September 1904 seinen Höhepunkt. Des Kaisers Eingriffe in die Anlage und Durchführung des Kaisermanövers waren entscheidend. Er hatte im Verlaufe des Manövers einen Korpsbefehl für das IX. A. K. selbst geschrieben und so über den Kopf des Generalstabschefs und des Kommandierenden Generals (Friedrich von Bock und Polach) hinweg eingegriffen, setzte sich an die Spitze des Garde-Regiments und führte dieses mit entrollten Fahnen zum Angriff. Jener Vorgang war derart prekär, dass der Chef des Militärkabinetts, Graf Huelsen-Haeseler, gegenüber dem Militärbevollmächtigten äußerte, er sei froh, „dass die fremdheerlichen Offiziere erst so spät gekommen seien und dies Alles zum Glück nicht gesehen hätten“. Dieser Entwicklung wurde mit Schlieffens Entlassung Anfang 1906 ein Ende gesetzt. Der neue Generalstabschef Moltke, er stellte einst die Vorteile der Burentaktik gegenüber der althergebrachten heraus, wandte sich von Anfang an gegen solche Erscheinungen und verlangte vom Kaiser künftig strikte Zurückhaltung während der Kaisermanöver. Für Gebiete, in denen Kaisermanöver stattfanden, waren sie ökonomisch oft ein einträgliches Geschäft für lokale Händler und Gastronomen. Zudem profitierte auch die Infrastruktur der Städte, beispielsweise durch die Erneuerung von öffentlichen Anlagen wie Bahnhöfen oder der Renovierung von städtischen Gebäuden.", "section_level": 2}, {"title": "Ablauf des Kaisermanövers aus dem Jahre 1904.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kaiserparade IX. AK.", "content": "Am Abend des 3. Septembers traf der von der Wildparkstation bei Potsdam kommende Hofzug mit dem Kaiserpaar auf dem Hauptbahnhof von Altona gegen 6 Uhr 30 ein. Nach dem Empfang durch die Spitzen der Militär- und Zivilbehörden wurde das Kaiserpaar zu der im Heuhafen liegenden \"Hohenzollern\" geleitet. Am Abend des 4. Septembers fand im Kaiserhof eine Tafel für die Provinz in Gegenwart ihrer Majestäten statt. Unter den Gästen war u. a. der Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein, Kurt von Wilmowsky, der in seiner Rede die Kaiserin darauf hinwies, dass sie sich nun auf heimischen Boden befände. In seiner Gegenrede dankte der Kaiser und gab zudem die Verlobung des Kronprinzen mit Cecilie von Mecklenburg-Schwerin bekannt. Tags darauf fand die Parade statt. Der Kaiser begab sich der unter der Eskorte des Königs-Ulanen-Regiments (1. Hannoversches) Nr. 13 gefolgt von der Kaiserin, unter der des Kürassier-Regiments Königin (Pommersches) Nr. 2, über die Flottbeker Chaussee zum Exerzierplatz nach Lurup. Bereits am morgen hatte die Fahnen-Kompanie, 2. Kompanie des Infanterie-Regiments „Herzog von Holstein“ (Holsteinisches) Nr. 85 – der Kaiser gab dem Regiment am 27. Januar 1889 den endgültigen Namen und stellte den Bruder der Kaiserin, Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein, als Ausdruck der Anbindung an das preußische Heer nach außen à la suite des Regiments –, die vom Kaiser am 28. August im Zeughaus von Berlin geweihten Fahnen aus der Wohnung des Kommandierenden Generals, Friedrich von Bock und Polach, abgeholt. Die Musikkorps spielten, als Gruß an ihren eintreffenden \"Obersten Kriegsherrn\" den Präsentiermarsch. Auf Wink des Kaisers ließen die Brigade-Kommandeure die Gewehre präsentieren, worauf die neuen Fahnen ihren Truppenteilen übergeben wurden. Der Zug der Leibgendarmerie eröffnete die Parade. Der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz führte das 89er, die Kaiserin das 91er Regiment sowie ihre Kürassiere vor. Der Höhepunkt der Parade war erreicht, als der Kaiser selbst seine Ulanen und der Herzog von Oldenburg seine Dragoner vorführte. Die Fahnen sammelten sich nun an der \"Prinz Albrechtstraße\", während die Generale, Regiments- und selbstständigen Bataillonskommandeure zur Kritik befohlen wurden. Nach deren Ende nahm der Kaiser an der Südseite des Rathauses den Vorbeimarsch der Fahnenkompanie ab. Von dort säumten über 35 Kriegervereine mit ihren Fahnen und Standarten den Weg des Kaiserpaares zurück zur \"Hohenzollern\". Am Abend fand im Festsaal des Kaiserhofs die Paradetafel statt. Als Höhepunkt dieser Veranstaltung, bei der die Bürgermeister der drei im Korps vertretenen Hansestädte (Carl Georg Barkhausen, Johann Georg Mönckeberg und Heinrich Klug) vom Kaiser erfuhren, dass die in deren Städten garsonierten Regimenter fortan die Namen \"Regiment Bremen\", \"Regiment Hamburg\" und \"Regiment Lübeck\" führten. Um Punkt 9 Uhr begann auf dem aus Anlass der Parade illuminierten Kaiserplatz vor dem Rathaus der Große Zapfenstreich. Je eine Kompanie der 76er (Hamburg) und 31er (Altona) stellten die Fackelträger die unter den Klängen des Yorckschen Marsches den von Osten her auf das Rathaus zukommenden Musikzug Spalier bildeten. Nach mehreren Märschen leitete ein Trommelwirbel gefolgt von acht Schlägen den \"Großen Zapfenstreich\" ein. Nach dem Zapfenstreich der Infanterie und der Kavallerie folgte das Gebet. Die Begleitmannschaften präsentierten ihr Gewehr zu den Klängen der Nationalhymne bevor sie zur Zapfenstreichmelodie den Platz in Richtung des Bahnhofs verließen. Nachdem das Kaiserpaar am 7. September der Nachbarstadt Hamburg einen Besuch abgestattet hatten, wo sie unter der Führung Albert Ballins die Räumlichkeiten der HAPAG besichtigten, verließ der Kaiser abends an Bord der \"SMY Hohenzollern\" Altona.", "section_level": 2}, {"title": "Flottenparade und -manöver.", "content": "Nachdem der Kaiser auf der \"Hohenzollern\" die Flottenparade der vor Helgoland liegenden 22 Schiffe abgenommen hatte, verließ er die \"Hohenzollern\" und ging auf die \"Kaiser Wilhelm II.\", um dem Manöver beizuwohnen, das vor Cuxhaven an der Elbmündung stattfinden sollte. Um 3 Uhr des nächsten Morgens war es dann soweit. Die Gefechtsidee war, dass der Feind (England) bereits vor Helgoland wäre und im Begriff sei anzugreifen. Das Manöver endete jedoch schneller als vorgesehen. Eine geplante Landung oder eine Einbeziehung Cuxhavens in den Konflikt wurde nicht ausgeführt. Da der gegnerische Flottenverband deutlichen Vorteil erlangte, erging vom Kaiser der Befehl zum Abbruch des Manövers. In der anschließenden Kritik drückte der Kaiser allen seine Anerkennung für das Geleistete aus. Die \"Hohenzollern\" fuhr nun, gefolgt von der gesamten Flotte, an Cuxhaven vorbei in den Kaiser-Wilhelm-Kanal nach Kiel. Nach dem dortigen Paradeessen an Bord des Artillerieschulschiffs SMS \"Mars\" reiste der Kaiser per Sonderzug von Kiel ins Manövergelände nach Schwerin. Hier nahm er im Schweriner Schloss, die Kaiserin in Schloss Wiligrad Wohnung.", "section_level": 2}, {"title": "Kaisermanöver.", "content": "Am Morgen des 12. stand das Gardekorps, verstärkt durch die Frankfurter Leibgrenadiere und den zu jener Zeit vom Sohn, Friedrich Heinrich, des Prinzen Albrecht kommandierten Dragoner-Regiment Nr. 2, in einer Linie von Wismar über Schwerin bis Ludwigslust, wogegen das IX., verstärkt durch das Husaren-Regiment Nr. 3 sowie die \"37. Infanterie-Brigade\" und die \"19. Feldartillerie-Brigade\" der 19. Division des X. A. K., sich in einer Linie von Grevesmühlen über Gadebusch nach Wittenburg befand. Die Verstärkung des IX. sollte auf die Schiffe der in Travemünde weilenden Flotte verladen werden, um an den in den so genannten Großkampftagen des Manövers im Wohlenberger Wiek zu landen und das IX. von dort aus zu verstärken. Vom 14. bis 16. fanden zwischen dem \"Garde-\" (rot) und \"IX. Armee-Korps\" (blau) die großen Feldmanöver, bei dem den Roten die Rolle des Feindes zugedacht war, statt. \"Prinz Albrecht\" fungierte hierbei als Oberschiedsrichter. Um 8 Uhr am Morgen des ersten Tages wurde das Manöver unterbrochen und der Kaiser übernahm die Führung des Gardekorps nahe Goddins. Der „Kampf“ entwickelte sich um Bobitz herum. Wo sich unweit Bobitz’ erkennbar an deren Fesselballon die Manöverleitung unter \"von Schlieffen\" befand. Gegen 11:15 Uhr wurde mit dem Signal: \"Das Ganze halt!\" das Ende des Kampfs, in dem das IX. A. K. hinter die Stepenitz „zurückgeworfen“ worden war, bekanntgegeben. Da der Kaiser Tags darauf das Korps wechselte, änderte sich auch das „Kriegsglück“. Am dritten Tage war der Kaiser zum Manöverabschluss wieder beim Garde-Korps, welches nun wieder gewann. Ein Manöverkorrespondent der Lübeckischen Anzeigen, der dessen Augenzeuge war, beobachtete folgendes: \"... Trotz dieses anscheinend siegreichen Ausganges für den linken Flügel der blauen Partei, wurde dennoch der Sieg der roten Partei zugesprochen. Es muß wohl die Schlacht auf dem linken Flügel und im Zentrum der roten Partei, auf dem sich der Kaiser befand, den Ausschlag gegeben haben.\"", "section_level": 2}, {"title": "Orte der Kaiserparaden.", "content": "Da es zu Missverständlichkeiten kommen kann, sei hier darauf verwiesen, dass es sich bei diesen Kaiserparaden um solche in Zusammenhang mit einem Kaisermanöver handelt. Andere Verwendungen des Begriffes „Kaiserparade“ sind möglich. In dem vom Altonaer Museum im Jahr 2000 publizierten Buch „Der Stuhlmannbrunnen“ auf Seite 14 wird ein Bild, welches in Wikipedia unter dem Titel gespeichert ist, verwendet. Dieses wurde aber in Verbindung mit der Eröffnung des Altonaer Rathauses und nicht eines Kaisermanövers statt. Jenes fand in jenem Jahr zwischen dem VII. und X. Armee-Korps statt. Das IX. Armee-Korps, das seinen Sitz in Altona hatte, war an diesem nicht beteiligt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Kaisermanöver wurde während der Zeit des Deutschen Kaiserreichs das bedeutendste und umfassendste Militärmanöver bezeichnet, das alljährlich in Gegenwart des Kaisers stattfand. Derartige Großübungen waren zu jener Zeit auch in anderen europäischen Ländern üblich, etwa dem Russischen Kaiserreich, dem Königreich Italien oder der Schweiz. ", "tgt_summary": null, "id": 1361296} {"src_title": "Gidar (Sprache)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lautsystem.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konsonanten.", "content": "Dazu kommen die Sonoranten \"w\", \"y\", \"r\" und \"l\". \"ɬ\" und \"ɮ\" sind Laterale mit Reibegeräusch, dagegen hat \"l\" kein Reibegeräusch und entspricht dem deutschen \"l\". Auffällig sind die Implosive und die Laterale mit Reibegeräusch, zwei Arten von Lauten, die auch in vielen anderen tschadischen Sprachen vorkommen. Der Kontrast zwischen \"n\" und \"ŋ\" ist eingeschränkt und besteht im Wesentlichen nur am Wortende: Vor Vokal kommt nur \"n\" vor, vor Konsonant können \"n\" und \"ŋ\" unterschiedslos gebraucht werden (vor \"g\" und \"k\" spricht man naturgemäß immer \"ŋ\").", "section_level": 2}, {"title": "Vokale.", "content": "Es gibt 6 Vokale \"i\", \"e\", \"a\", \"o\", \"u\", \"ə\". Die Dokumentation zeigt manchmal Variation zwischen \"u\" und \"ə\" in der Umgebung von Labialen. \"o\" und \"u\" werden als \"ö\" bzw. \"ü\" gesprochen, wenn die Folgesilbe desselben Wortes ein \"e\" oder \"i\" enthält (Beispiel: gǜlí \"Frauen\") Vokale und Konsonanten können beide gelängt vorkommen, doch sind diese Fälle selten. Ferner können Vokale nasaliert auftreten; auch dies ist nicht häufig.", "section_level": 2}, {"title": "Töne.", "content": "Das Gidar ist eine Tonsprache mit zwei Registern \"Hochton\" und \"Tiefton\". Jede Silbe wird mit einem der beiden Töne gesprochen. Der Hochton wird hier durch einen Akut markiert (z. B. á), der Tiefton durch einen Gravis (z. B. à). Vokabeln können durch den Ton unterschieden sein, vgl. má „Mund“ – mà „Mutter“. Viele grammatische Suffixe haben den sogenannten Polarton, d. h., sie tragen den umgekehrten Ton wie die vorangehende Silbe. Diese Morpheme haben also gar keinen inhärenten Ton, sondern ihr Ton wird durch den Kontext bestimmt. Die Tonpolarität führt dazu, dass der lexikalische Ton der vorangehenden Silbe akustisch umso klarer hervorgehoben wird. Die Dokumentation ist bezüglich der Töne manchmal inkonsistent. Es ist damit zu rechnen, dass im Kontext Tonveränderungen auftreten können, die noch nicht voll verstanden sind.", "section_level": 2}, {"title": "Konsonantencluster.", "content": "Das Gidar verwendet zahlreiche Konsonantencluster. Am Wortanfang können zwei, im Wort- oder Phraseninnern bis zu drei Konsonanten aufeinander folgen. Beispiele:", "section_level": 2}, {"title": "Pausal- und Kontextform.", "content": "Das Gidar hat die Besonderheit, dass zahlreiche Wörter einen Unterschied machen zwischen einer \"Pausalform\", die in Isolation und vor einem syntaktischen Einschnitt gebraucht wird, sowie einer \"Kontextform\", die im normalen Satzzusammenhang gebraucht wird. Und zwar werfen die meisten Wörter, deren Pausalform auf einen Vokal endet, diesen in der Kontextform ab. Dadurch entstehen dann auch Konsonantencluster am Wortende. In manchen Fällen wird in der Kontextform der Ton des abfallenden Vokals auf den Vokal der vorangehenden Silbe übertragen. Zuweilen ergeben sich noch kompliziertere Relationen zwischen beiden Formen: In der Kontextform fällt zwar der Endvokal ab, aber dafür tritt ein Vokal ə zwischen die am Ende verbleibenden Konsonanten oder findet ein Vokalumsprung statt, um ein ungewöhnliches Cluster zu verhindern. Einige Beispiele: Kein Unterschied zwischen Pausal- und Kontextform besteht:", "section_level": 2}, {"title": "Substantiv.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Plural.", "content": "Substantive können einen Plural bilden. Dieser endet meist auf -ɗe, nach Vokal fallweise auf -ɗi. Das Pluralsuffix hat Polarton. Ein Endvokal des Substantivs fällt zum Teil ab ähnlich wie in der \"Kontextform\", oder aber ein auslautendes a wird bei Antritt der Pluralendung zu e umgefärbt. Es bestehen einige Unregelmäßigkeiten. Beispiele: Viele Substantive, darunter fast alle Körperteilbezeichnungen, bilden keine spezielle Pluralform.", "section_level": 2}, {"title": "Genus.", "content": "Es ist eine Definitionsfrage, ob man dem Gidar ein grammatisches Geschlecht zuschreibt oder nicht. Zunächst gibt es ein Suffix -kə (mit Polarton), mit dem man natürliche Feminina oder (bei Dingen) Diminutiva ableiten kann. Es löst z. T. ähnliche Stammveränderungen am Substantiv aus wie die Pluralendung. Beispiele: Attribute und Verben zeigen eine Kongruenz. Und zwar wird eine Form, die wir als \"Femininum\" bezeichnen können, zusammen mit all diesen Ableitungen auf -kə gebraucht sowie zusätzlich mit allen Substantiven, die weibliche Personen bezeichnen (und die nicht unbedingt das Suffix -kə tragen). Die andere Form (\"Maskulinum\") wird mit allen übrigen Substantiven gebraucht. Man kann hier von einer Genuskongruenz sprechen. Wenn wir der Bedeutungsschattierung des Diminutivums stärkeres Gewicht geben würden, könnten wir auch statt von \"Maskulinum\" und \"Femininum\" von einer \"Groß-Klasse\" und einer \"Klein-Klasse\" sprechen. Wir folgen hier aber der üblichen Terminologie, die die beiden Klassen als Genussystem darstellt. Im Folgenden ist also mit dem Begriff \"Femininum\" überall die Klasse gemeint, die Feminina und Diminutiva zugleich abdeckt. Im Gegensatz zum Deutschen ist das Kongruenzverhalten eines Substantivs im Gidar leicht vorherzusagen, und man muss das Genus nicht für jedes Substantiv auswendig lernen.", "section_level": 2}, {"title": "Adjektiv.", "content": "Attributive Adjektive stehen immer nach ihrem Bezugswort und kongruieren mit ihm in Numerus und Genus. Das Bezugswort steht in der Kontextform. Es gibt zwei Arten von Adjektiven: Manche Adjektive nehmen dieselben Suffixe \"-ɗe/i\" und \"-kə\" wie Substantive an: \"krə́k\" ist Kontextform von \"kə̀r-kə́\" \"Hündin\". Für das Adjektiv \"schwarz\" ist als abstrakter Stamm wohl \"*tə̀tùré\" anzusetzen, von welchem jeweils verschiedene Vokale elidiert werden (\"*tə̀tùré\" > \"tə̀tré\"; \"*tə̀tùré-kə́\" > \"tə̀tùrkə́\"). \"kírə́ŋ\" ist Kontextform von \"kírnì\" \"Kinder\", \"mə̀fyé-ɗì\" ist Plural von \"mùfĩ́yá\" \"klein\". Andere Adjektive nehmen dieselben Suffixe an, die als Possessivsuffixe dienen (siehe unten), also \"-ni\" (mask.), \"-ta\" (fem.), \"-ti\" (plural): Hier liegen Kontextformen vor von \"ɗə̀fá\" \"Mensch\" bzw. \"ɗíyí\" \"Menschen\". Das Adjektiv wird durch die Endung \"-tì\" umgelautet.", "section_level": 1}, {"title": "Personalpronomina und Verwandtes.", "content": "Es gibt selbständige Personalpronomina, sogenannte Subjektspronomina, Objektssuffixe und Possessivsuffixe. In der 3. Pers. sg. besteht ein Unterschied nach dem Genus (definiert wie oben in der Sektion \"Substantiv\" beschrieben):", "section_level": 1}, {"title": "Possessivausdrücke.", "content": "Wie in vielen anderen Sprachen der Welt (aber nicht im Deutschen) besteht ein grammatischer Unterschied zwischen alienabler (veräußerlicher) Possession und inalienabler Possession (dieses vor allem von Körperteilen und Verwandtschaftstermini). In jedem Fall wird die Abfolge Possessum-Possessor verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Inalienable Possession.", "content": "Zunächst zur inalienablen Possession. Wenn der Besitzer pronominal ist, wird ein Possessivsuffix (zu diesen siehe die vorige Sektion) an das Bezugswort angehängt. Dabei ist grundsätzlich zu beachten, dass die Suffixe \"-ko\" \"dein\", \"-kum\" \"euer\" und \"-ti\" \"ihr(pl.)\", nicht jedoch \"-ni\" \"sein\", einen Vokal \"-a-\" der vorangehenden Silbe zu \"-o-\" bzw. \"-e-\" umlauten. Alle Possessivsuffixe (außer \"-kum\") verlieren ihren Endvokal in der Kontextform: Wenn der Besitzer nominal ist, steht zuerst ein pronominales Suffix (in der Kontextform) und dann der Besitzer. Eine Genitivmarkierung am Besitzer wie im Deutschen erfolgt nicht:", "section_level": 2}, {"title": "Alienable Possession.", "content": "Jetzt zur alienablen Possession. An das Possessum einer alienablen Possession kann kein Possessivsuffix gehängt werden. Vielmehr tritt zwischen beide Elemente die Genitivpräposition \"ná\": Bei Verbindung mit den Possessivsuffixen wird ná in der üblichen Weise umgelautet; es entstehen also die Formen nó-kò \"dein\", né-tì \"ihr(pl.)\", aber ná-nì \"sein\". Die Form \"ná\" kommt nur zur Anwendung, wenn der Possessor maskulin singular ist. Ist er feminin singular, steht \"nát\", ist er plural, steht \"nét\". Diese Formen sind als Zusammensetzungen von \"ná\" mit den Possessivsuffixen \"-ta\" bzw. \"-ti\" zu erklären:", "section_level": 2}, {"title": "Verb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Person und Tempus.", "content": "Verbformen müssen im Gidar fast immer mit einem vorangehenden Subjektspronomen stehen, auch wenn ein Subjekt im Satz schon anderweitig ausgedrückt ist. Der Verbalstamm selbst unterliegt nur wenigen Veränderungen. Im Prinzip kann das Subjektspronomen zusammen mit dem Verbstamm schon eine Aussage bilden (z. B. \"nə̀ zə́m\" \"ich esse/aß\"), doch ist diese Konstruktion eher selten. In den meisten Fällen tritt noch eine Tempus- bzw. Aspektmarkierung hinzu. Die folgenden drei Markierungen können als besonders wichtig angesehen werden: In der 2. und 3. Pers. Plural nimmt das Verb einen auf \"-(á)n\" (final \"-(á)ŋ\") endenden Pluralstamm an. Der Vokal \"a\" der Perfektmarkierung wird zu \"e\" bzw. \"o\" umgefärbt, wenn die vorangehende Silbe ein \"e\"/\"i\" bzw. \"o\"/\"u\" enthält: In der Kontextform wird die Perfektmarkierung zu \"-k\" (oder \"-ə̀k\") reduziert. Vom Pronomen der Präsensreihe sind zuweilen auch zweisilbige Formen dokumentiert: Das Verb lə́ \"gehen\" hat einen völlig unregelmäßigen Pluralstamm ddóŋ:", "section_level": 2}, {"title": "Verb mit Objektssuffixen.", "content": "Das pronominale Objekt (\"mich\", \"dich\" etc.) wird durch Suffixe ausgedrückt, die dem Verb angehängt werden (siehe oben in der Sektion \"Personalpronomina\"): Wenn das Verb auch eine Perfektmarkierung \"-ka\" hat, so gehen die Objektssuffixe dieser voran. Der Ton der Objektssuffixe wandelt sich dabei in einen Hochton, und die Vokale der Suffixe \"-wa\" \"mich\", \"-ni\" \"ihn\" und \"-ta\" \"sie\" werden zu \"ə\" reduziert: Die Form des Objektssuffixes der 3. sg. mask. ist kompliziert und würde noch weitere Forschungen erfordern. Als Grundform ist wohl \"-nì\" anzusetzen: Sehr viele Verben, deren Stamm auf Konsonant endet, haben jedoch eine Endung -á in Finalstellung (Progressiv, Futur) und -ə́ vor dem Perfektsuffix: Das -ə́ kann in der Nachbarschaft entsprechender Vokale zu -ú oder -í umgefärbt werden: Schließlich sind Verben dokumentiert, die das pronominale Objekt der 3. sg. mask. durch -ànì (Endstellung) bzw. -á (interne Stellung) ausdrücken: Das folgende Verb scheint ein -ani- > -anə in interner Stellung zu haben: Das Objektssuffix der 3. Pers. Plural ist ähnlich kompliziert und wird hier nicht näher dargestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Objektssuffixe bei Pluralsubjekt.", "content": "Wenn das Verb bei Subjekt in der 2. oder 3. Person Plural ein Pluralsuffix tragen muss und gleichzeitig ein Objektsuffix enthält, verschmelzen beide Suffixe auf nicht leicht vorhersehbare Weise. Einige Beispiele:", "section_level": 2}, {"title": "Subjektsuffixe.", "content": "Einige intransitive Verben der Position und Bewegung haben zusätzlich zum Subjektspronomen noch ein sogenanntes Subjektssuffix, das formell sehr den Objektssuffixen ähnelt. Vermutlich kann man diese Verben mit reflexiven Verben anderer Sprachen vergleichen (wie deutsch \"ich halte mich auf\", \"ich entferne mich\"). Beispiele: In einzelnen Wendungen wird das Subjekt ausschließlich durch das Subjektssuffix zum Ausdruck gebracht:", "section_level": 2}, {"title": "Subjunktiv.", "content": "Eine Form, die man als Subjunktiv bezeichnen kann, wird gebildet, indem vor den Verbalstamm ähnliche Subjektspronomina wie im Perfekt gestellt werden, wobei jedoch die Pronomina alle hochtonig sind und die 3. Pers. sg. mask. die Sonderform \"də́\" hat (statt des \"à\" des Perfekts). Der Subjunktiv hat modale Bedeutung:", "section_level": 2}, {"title": "Imperativ.", "content": "Der Imperativ hat ein Präfix \"á-\" im Singular und \"mə̀-\" im Plural, sowie zusätzlich eine Endung \"-ə̀\":", "section_level": 2}, {"title": "Präpositionen.", "content": "Es gibt eine Gruppe kleiner Wörter, die vor Substantiven oder vor Possessivsuffixen stehen und die wir als Präpositionen bezeichnen können, z. B.: ví \"wegen\" – ví-wà \"meinetwegen\" – ví-kò \"deinetwegen\" – ví-nì \"seinetwegen\" – ví-tà \"ihretwegen\" (etc.) sə̀ (Dativ) – sə̀-wá \"mir\" – sù-kó \"dir\" – sə̀-ní \"ihm\" (etc.) (Kontextformen: sə́w, súk, sə́n etc.) Auch die oben behandelte Genitivpartikel \"ná\" ist eine Präposition. Vor Substantiven des mask. Singular stehen Präpositionen in ihrer Grundform. Vor femininen und pluralischen Substantiven müssen sie dagegen mit diesen kongruierende Possessivsuffixe (in der Kontextform) annehmen. Beispiele:", "section_level": 1}, {"title": "Mit, Und.", "content": "Eine weitere Präposition ist də̀ \"mit\" (im instrumentalen und komitativen Sinn): Diese Präposition kann auch mit \"und\" übersetzt werden:", "section_level": 2}, {"title": "Die Lokalpräposition á.", "content": "Die Präposition á \"in, zu\", die Ort und Richtung bezeichnet, kann nur mit solchen Substantiven direkt verbunden werden, die schon eine lokale Bedeutung haben: Ansonsten muss ein vermittelndes Element dazwischentreten: Dieses Element zeigt seinerseits wie eine Präposition Genuskongruenz:", "section_level": 2}, {"title": "Syntaktische Besonderheiten des Dativs.", "content": "Normalerweise folgen adverbiale Bestimmungen dem Verb nach. Die Verbindungen aus Dativpräposition und Possessivsuffix haben allerdings die Besonderheit, dass sie in die Verbalphrase zwischen Verbalstamm einerseits und Perfektkennzeichen andererseits eindringen. Wenn das Verb eine Pluralmarkierung hat, so wird diese zweimal gesetzt, nämlich einmal an ihrer gewöhnlichen Position hinter dem Verbalstamm und ein zweites Mal hinter dem Dativpronomen. Beispiele: sómbò à ná sə̀-nə́-k ná óhòSombo er sagen zu-ihm-Perf. dass nein\"Sombo(Männername) sagte zu ihm «nein»\" à náh-án sə̀-nə́-nə̀-k sómbòsie sagen-Pl. zu-ihm-Pl.-Perf. Sombo\"sie sagten zu Sombo\" à lbàh-án sə̀-wə́-nə̀-k wàɬíyàsie kaufen-Pl. zu-mir-Pl.-Perf. Kuh\"sie kauften mir eine Kuh\" Diese auf den ersten Blick sehr schwierige Konstruktion kann man gut unter der Annahme erklären, dass es sich bei der Dativpräposition eigentlich um eine verkürzte Form des Verbs psə̀ \"geben\" handelt, so dass der letztere Satz ursprünglich etwa konstruiert war als \"sie kauften (und) gaben mir eine Kuh\".", "section_level": 2}, {"title": "Negation.", "content": "Jeder negierte Satz endet mit der Negation \"ɓà\". Manche Sätze, darunter solche im Progressiv, kann man einfach durch Nachstellen dieser Negation verneinen: Das Perfekt kann nicht im negierten Satz stehen. Um ein Perfekt zu verneinen, verwendet man eine Form, die mit dem Subjunktiv identisch ist (und der also insbesondere die Perfektmarkierung \"-kà\" fehlt): kə́ bbó sə́-w ɓàdu-Subj. helfen mir nicht\"du hast mir nicht geholfen\" də́ lbà wàɬì ɓàer-Subj. kaufen Kuh nicht\"er hat die Kuh nicht gekauft\" Der Imperativ hat eine spezielle Negation, in der anstelle der typischen Imperativmerkmale das gewöhnliche Subjektspronomen steht: kə̀ vrə́-t ɓàdu schlagen-sie nicht\"schlage sie(fem.) nicht!\" (vrə́-t ist Kontextform von və̀r-tá)", "section_level": 1}, {"title": "Relativformen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Relativsatz.", "content": "Wie viele andere tschadische Sprachen verwendet auch das Gidar spezielle Verbalkonstruktionen im Relativsatz, die hier nur knapp angerissen werden können. Grundsätzlich existiert zu jedem Tempus ein \"relatives\" Pendant. An die Stelle des Perfekts tritt eine Form, die weitgehend dieselben Subjektspronomina aufweist wie das Perfekt, der allerdings die Perfektmarkierung \"-kà\" fehlt. Die 3. Pers. sg. mask. hat die zusätzliche Besonderheit, dass das Subjektspronomen in zwei Varianten auftritt, nämlich als \"də̀\", wenn das Bezugswort Subjekt des Relativsatzes ist, und als \"à\" sonst. Außerdem wird der Relativsatz meist durch die Relativpartikel \"mə̀z\" eingeleitet. Beispiele: ɗə́f mə̀z də̀ kíy-ùk á-nkàMann Rel. er-Rel. bringen-dich in-hier\"der Mann, der dich hierher brachte\" ɗák mə̀z à pél sə̀-táFrau Rel. er sprechen zu-ihr\"die Frau, mit der er sprach\" ɬú mə̀z mù wə́lTier Rel. wir sehen\"das Tier, das wir sahen\"", "section_level": 2}, {"title": "In der Fokuskonstruktion.", "content": "Relativformen, ohne die Relativpartikel, werden auch zur Fokussierung eingesetzt. Solche Konstruktionen sind im Gidar (und generell in tschadischen Sprachen) viel häufiger als die recht umständlich klingenden deutschen Übersetzungen. Das fokussierte Satzglied steht immer am Satzanfang: zə̀rmbá də̀ déZərmba er-Rel. kommen\"Zərmba (Männername) ist es, der kam.\" wàɬì à lbáhə̀Kuh er kaufen\"Eine Kuh ist es, was er gekauft hat.\"", "section_level": 2}, {"title": "Fragen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Satzfragen.", "content": "Die Satzfrage bildet man, indem am Satzende eine Partikel \"sà\" hinzugefügt wird. Außerdem erhält der Satz Frageintonation: ein Hochton auf der vorletzten Silbe im Satz, also derjenigen Silbe, die der Partikel \"sà\" unmittelbar vorangeht. Die Tempusformen sind dieselben wie im normalen Aussagesatz: kù wlú-wə́-nə́-k sàihr sehen-mich-Plural-Perfekt Frage\"Habt ihr mich gesehen?\"", "section_level": 2}, {"title": "Wortfragen.", "content": "In Wortfragen steht das Fragewort am Satzanfang sowie stets eine Partikel \"dì\" am Satzende. Der Satz muss als Fokuskonstruktion (dazu siehe oben) formuliert werden: náwá-y də̀ də̀ sə́-n wáy dìwer-ist er-Rel. kochen für-ihn Essen Frage\"Wer hat ihm Essen gekocht?\" mə́ à zə́m dìwas er essen Frage\"Was hat er gegessen?\" náwá-y kə̀ wə́l dì wer-ist du sehen Frage\"Wen hast du gesehen?\"", "section_level": 2}, {"title": "Syntax.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verbalsatz.", "content": "Ein Satz mit verbalem Prädikat enthält im Minimalfall ein Subjektspronomen und ein Verb (in dieser Reihenfolge). Wird das Subjekt gesondert ausgedrückt, so besteht der Satz aus Subjekt – Subjektspronomen – Verb. Die Verbindung ist normalerweise so eng, dass das Subjekt die Kontextform annimmt: wín è gílí-kèKind er hinausgehen-Perf.\"das Kind ging hinaus\"\"wín\" ist Kontextform von \"wínà\", die \"a\"-Vokale sowohl des Subjektspronomens wie des Perfektkennzeichens werden hier durch den Vokalismus des Verbs zu \"e\" umgefärbt. Das Objekt folgt dem Verb; das Verb tritt dabei in die Kontextform: tày zə́m-áŋ ɬúàsie essen-Pl. Fleisch\"sie essen Fleisch\" nə̀ kól-ə̀k máddàmbàich öffnen-Perf. Tür\"ich öffnete eine Tür\" Ist das Objekt bestimmt, so muss das Verb ein korrespondierendes Objektssuffix erhalten: nə̀ kól-ə́-k máddàmbàich öffnen-es-Perf. Tür\"ich öffnete die Tür\" (wörtlich: \"ich öffnete sie, die Tür\")", "section_level": 2}, {"title": "Adverbialsatz.", "content": "Ein Satz mit adverbialem Prädikat kann jedenfalls im Progressiv mit denselben Subjektselementen konstruiert werden wie Verbalsätze im Progressiv.", "section_level": 2}, {"title": "Nominalsatz.", "content": "Ist das Prädikat des Satzes ein Substantiv, so werden folgende Elemente als Kopula \"ist/sind\" verwendet: Diese sind Enklitika und stehen grundsätzlich an der zweiten Position im Satz. Beispiele:", "section_level": 2}, {"title": "Wortschatz.", "content": "Einige Elemente aus dem Grundwortschatz:", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Ein Wörterbuch existiert bislang nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gidar (Selbstbezeichnung \"má-káɗà\") ist eine von etwa 40.000 Personen um die Stadt Guider im Norden Kameruns gesprochene Sprache. Sie gehört zur Familie der Tschadischen Sprachen, und dort zur Untergruppe der Biu-Mandara-Sprachen (auch: Zentraltschadische Sprachen). Die in der Region dominierende überregionale Sprache, die auch von den meisten Gidar-Sprechern beherrscht wird, ist das Fulfulde.", "tgt_summary": null, "id": 688764} {"src_title": "Maigret und das Dienstmädchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Nicht weit von Paris entfernt, nahe Poissy und Orgeval, liegt die Kleingartensiedlung \"Jeanneville\", die Maigret auf den ersten Blick an eine Ansammlung von Puppenhäusern erinnert. Hier lebt Jules Lapie, genannt „Holzbein“, ein pedantischer, geiziger Einzelgänger und ehemaliger Buchhalter bei einem Schiffsausrüster in Fécamp, der einmal in seinem Leben in ein Abenteuer stolperte, als er unfreiwillig an Bord eines Schiffes gelangte und prompt bei Kap Hoorn ein Bein verlor. Seitdem lebt er von seiner Rente mit keinem Menschen um sich als seinem Dienstmädchen, bis er erschossen in seinem Häuschen aufgefunden wird. Maigrets Ermittlungen in den ersten milden Frühlingstagen kreisen schon bald vor allem um jenes Dienstmädchen, die 24-jährige Félicie, die aufgrund ihres prätentiösen Gehabes als „Prinzessin“ verspottet, aufgrund ihrer unpassend bunten Kleidung als „Kakadu“ belächelt wird. Das Mädchen scheint eher in der Welt ihrer Groschenromane zu leben als in der Realität, jedenfalls gelingt es Maigret nicht, ihr einen einzigen wahren Satz zu entlocken. Als Alleinerbin ist sie vermeintlich die Einzige, die von Holzbeins Tod profitiert. Maigret quartiert sich in \"Jeanneville\" ein, um sich auf ein Duell der Nerven mit seiner widerspenstigen Kontrahentin einzulassen. Allmählich wandeln sich die Gefühle des Kommissars von Ärger und Verdruss zu einer Form von Rührung und Zuneigung für Félicie. Und er ist ungehalten, dass die Spuren des Falles zurück nach Paris weisen. Erst gelingt es Félicie am Tag der Beerdigung, die Polizeiüberwachung abzuschütteln und in der Metropole unterzutauchen. Dann ist da Jacques Pétillon, der Neffe des Toten und Saxophonist im Nachtclub \"Pélican\", der das Rotlichtviertel des Montmartre absucht und dabei in zunehmende Verzweiflung gerät. Als Maigret den jungen Mann stellt, kündigt dieser ein Geständnis an, wird jedoch vor Maigrets Augen durch einen Schuss in die Brust lebensgefährlich verletzt. Tathergang und Tatwaffe – eine Smith & Wesson – weisen immer deutlicher auf einen Profi aus den Kreisen der organisierten Kriminalität hin. Zurück in Holzbeins Häuschen entdeckt Maigret in einem Schrank ein Paket mit 229.000 Francs, die offensichtlich nicht von Holzbein stammen und mit der Tat in Zusammenhang stehen müssen. Und er kommt den Flunkereien Félicies auf die Schliche, die den Mörder schützen wollte und sogar dessen Tatwaffe in Paris beiseiteschaffte, weil sie nach der Tat Jacques Pétillon wegrennen sah, Holzbeins Neffen, in den sie heimlich und unerwidert verliebt ist. Tatsächlich war alles, was sich der Neffe zuschulden kommen ließ, dass er seinem von der Polizei gesuchten Freund Albert Babeau alias der „Musiker“ im Haus seines Onkels Unterschlupf gewährte. Dieser versteckte dort die Beute eines Raubüberfalls, wurde anschließend gefasst und nach einem Jahr wieder auf freien Fuß gesetzt, woraufhin ihn der Weg sofort zurück nach \"Jeanneville\" führte. Während der arglose Pétillon den Onkel auf sein Geheiß ablenkte, suchte Babeau nach der Beute und erschoss den Onkel, als dieser ihn überraschte. Daraufhin hielt Pétillon in der ganzen Stadt nach dem „Musiker“ Ausschau, um ihn zur Rede zu stellen, und war schließlich bereit, sich Maigret anzuvertrauen, als Babeau auch ihn mit einem Schuss außer Gefecht setzte. Während die gesamte Pariser Polizei in Pigalle eine Großrazzia durchführt. um Babeaus habhaft zu werden, verbringt Maigret auch diese Nacht wieder in \"Jeanneville\" bei Félicie. Und tatsächlich taucht Babeau hier auf, um erneut nach dem Geld zu suchen. Als Félicie am Morgen erwacht, kann Maigret ihr den verschnürten Mörder präsentieren. Zwar ist das Dienstmädchen erleichtert, dass es sich nicht um ihren Schwarm Pétillon handelt, doch gleichzeitig enttäuscht sie das Ausbleiben eines dramatischen Endkampfes, wie er ihr aus Groschenromanen vertraut ist. Noch Jahre nach Abschluss des Falles wird Maigret von seinen Kollegen und seiner Frau mit der Erinnerung an das Dienstmädchen und dem Ausruf „Félicie ist da!“ aufgezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation.", "content": "Für Steve Trussel ist \"Maigret und das Dienstmädchen\" weniger ein Kriminalroman als ein Liebesroman, was er gleich selbst als eine Blasphemie innerhalb der Maigret-Serie bezeichnet. Tatsächlich lässt sich im Verlauf des Romans eine zunehmende Hinwendung des Kommissars an das Dienstmädchen beobachten, und am Ende des sechsten Kapitels ruft er gar aus: „Félicie, ich finde sie hinreißend.“ Auch Peter Foord sieht im Roman ein „Duett“ zwischen dem Kommissar und dem Dienstmädchen, das ihn an eine andere Titelheldin aus einem Liebesroman Simenons erinnert: Marie Le Flem aus \"Die Marie vom Hafen\". Levin Houston beschreibt das Dienstmädchen kurz und bündig als „dürr, hässlich, ignorant und 24.“ Auch für Michel Lemoine macht sie zu Beginn einen aufsässigen und unangenehmen Eindruck. Sie schafft sich ihre eigene Wahrheit, die aus Träumen und Groschenromanen gespeist ist. Doch hinter der extravaganten Fassade entdeckt Maigret eine außergewöhnliche Sensibilität, die den Kommissar für sie einnimmt. Letztlich ist es seine Empathie für die Welt des Dienstmädchens, die ihn auf die Lösung des Falles führt, wobei wie häufig in der Maigret-Serie die Frage nach dem Täter weniger wichtig ist als die psychologischen Verstrickungen. Um sich in das Leben des Opfers einzufühlen, richtet sich Maigret in dessen Haus wohnlich ein und übernimmt selbst die Rolle des Buchhalters. Seine Methode der Ermittlung wird im Roman wie folgt charakterisiert: „Er macht es sich in einer Untersuchung wie in Pantoffeln bequem.“ Peter Foord beschreibt den Roman als leichter in seinem Ton und weniger komplex in der Kriminalhandlung als seine beiden Vorgänger \"Maigret contra Picpus\" und \"Maigret und sein Rivale\". Der Ausruf „Félicie ist da“, der dem Roman seinen Originaltitel verlieh, findet sich mit geändertem Namen in einem weiteren Roman aus dieser Schaffensperiode wieder, dem eine vergleichbare Ausgangslage zugrunde liegt: \"Maigret verliert eine Verehrerin\". Auch Stanley G. Eskin findet den Roman „erheblich vergnüglicher“ als seine Vorgänger, wobei insbesondere das vorletzte Kapitel \"Die Nacht des Hummers\" einige „umwerfend komische“ Szenen enthalte, die um Erwerb und Zubereitung eines Hummers kreisen, während halb Paris den Mörder jagt. Die Art, wie zu Beginn des Romans mit einem Glockenspiel ein Schlüsselreiz Maigrets Erinnerung an seine Kindheit wachruft, erinnert Dominique Meyer-Bolzinger gar an Marcel Proust.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Der Spiegel\" fand 1967 in dem Sammelband von Kiepenheuer & Witsch, der zusätzlich die Romane \"Maigret hat Geduld\" und \"Maigret verliert eine Verehrerin\" enthielt, „besten Krimistoff, einen Hauch von Sex, vor allem aber ein Sortiment von Conciergen und Kleinbürgern, von Kaffee- und Rumgerüchen impressionistischer Sommertage, wie es echter kaum ein zeitgenössisches Werk der ‚Hochliteratur‘ aufbringt.“ Levin Houston nannte die amerikanische Übersetzung \"Maigret and the Toy Village\" 1979 von der Handlung her einen „08/15-Simenon, was natürlich bedeutet, dass er besser ist als die besten Versuche der meisten seiner Konkurrenten“. Mit dem Dienstmädchen Felicie habe Simenon „eine seine erinnerungswürdigsten Figuren geschaffen“, wegen der alleine die Lektüre lohne. Für Dan Herr war das Buch schlicht „eine Freude zu lesen“, was man nicht über viele der heutigen Romane sagen könne. Tilman Spreckelsen fragte: „Kann eine Kleingartensiedlung so etwas wie Poesie entfalten?“ Dass Simenon für die negativen Aspekte eines solchen Mikrokosmos und seiner Sozialstrukturen „völlig unempfänglich bleibt, möchte man ihm hoch anrechnen. Und dass er dafür seiner dezidiert unhübschen Heldin verfällt, auch. Selten war die Aufklärung des Falls so banal und unwichtig wie in diesem Band.“ Die Romanvorlage wurde sechsmal im Rahmen von TV-Serien um den Kommissar Maigret verfilmt. In der Titelrolle waren dabei Rupert Davies (1962), Jan Teulings (1968), Jean Richard (1968), Kinya Aikawa (1978), Michael Gambon (1993) und Bruno Cremer (2002) zu sehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maigret und das Dienstmädchen (französisch: \"Félicie est là\") ist ein Kriminalroman des belgischen Schriftstellers Georges Simenon. Er ist der 25. Roman einer Reihe von insgesamt 75 Romanen und 28 Erzählungen um den Kriminalkommissar Maigret. Der Roman entstand im Mai 1942 in La Faute-sur-Mer und wurde 1944 gemeinsam mit den Romanen \"Maigret contra Picpus\" und \"Maigret und sein Rivale\" im Sammelband \"Signé Picpus\" bei der Éditions Gallimard veröffentlicht. Die erste deutsche Übersetzung von Hansjürgen Wille und Barbara Klau erschien 1967 bei Kiepenheuer & Witsch. Im Jahr 1984 publizierte der Diogenes Verlag eine Neuübersetzung von Hainer Kober. ", "tgt_summary": null, "id": 44048} {"src_title": "André Giraud", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "André Giraud absolvierte die Eliteschule École polytechnique (1944–1948 oder 1949) und wurde nach Abschluss seines Studiums in das \"Corps des mines\" aufgenommen (Titel: \"Ingénieur du corps des mines\"), eine Art interministerielle technische Arbeitsgruppe.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere in der Energiewirtschaft.", "content": "Bis 1978 durchlief er eine Karriere in hohen Ministeriumsämtern und in staatlichen Unternehmen, vor allem in der Ölindustrie und in der Atomindustrie, die in Frankreich in den 1970er Jahren aus dem militärischen Komplex entstand, der die atomare Aufrüstung Frankreichs (Force de frappe) realisiert hatte. Er trug maßgeblich dazu bei, dass die französische Atomwirtschaft sehr staatsnah war und bis heute ist. Giraud wurde Der massive Zubau neuer Kernkraftwerke in Frankreich war nicht (wie vielfach angenommen) eine Reaktion auf die Ölkrise 1973/74. Nach de Gaulles Rücktritt (1969) hatte das französische Atomkommissariat (C.E.A.) etwa 3000 Mitarbeiter. Diese waren unterbeschäftigt, nachdem die Force de frappe fertig bewaffnet war. Es war das Bestreben de Gaulles und vieler anderer französischer Politiker, von den Vereinigten Staaten möglichst unabhängig und autark zu sein. Deshalb wollte man die Abhängigkeit vom Erdöl minimieren. Seit der Sueskrise (1956), der Sperrung des Sueskanals nach dem Sechstagekrieg (1967–1975) sowie der Dekolonisation Afrikas (ab 1961) war diese Abhängigkeit in das allgemeine Bewusstsein gerückt. 1971 wurde André Giraud Leiter des Atomkommissariats. In dieser Funktion veröffentlichte er im März 1971 folgenden resoluten Plan: Die folgenden Termine des Baubeginns zeigen die Schnelligkeit der Expansion der französischen Kernenergie: Bugey II am 1. November 1972, Bugey III am 1. September 1973, Bugey IV am 1. Juni 1974, Bugey V am 1. Juli 1974. Diese vier Druckwasserreaktoren hatten eine Nettoleistung von 3580 MW (910 + 910 + 880 + 880 MW). Die Bauzeiten waren allerdings deutlich länger als erwartet (Fertigstellung zwischen Mai 1978 und Juli 1979). 1980 gingen sieben französische AKWs in Betrieb, 1981 acht, 1982 zwei, 1983 vier, 1984 sechs, 1985 vier und 1986 sechs. Von 1976 bis 1978 war Giraud Präsident der Cogema (\"Compagnie générale des matières nucléaires\", heute Areva bzw. Areva NP).", "section_level": 2}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Giraud war vom 3. April 1978 bis 13. Mai 1981 Industrieminister im 3. Kabinett von Premierminister Raymond Barre. Im Mai 1981 wurde zum ersten Mal ein Sozialist – François Mitterrand – französischer Staatspräsident (er gewann gegen den Amtsinhaber Valéry Giscard d’Estaing und blieb bis 1995 im Amt). Giraud verlor dadurch seinen Ministerposten; er übernahm 1981 eine Professur an der Université Paris-Dauphine und gründete 1982 das CGEMP (Centre de géopolitique de l’énergie et des matières premières, etwa 'Geopolitisches Zentrum für Energie und Rohstoffe'). Vom 20. März 1986 bis 10. Mai 1988 war er Verteidigungsminister im zweiten Kabinett von Jacques Chirac (damals gab es eine Cohabitation). 1988 zog Giraud sich aus der Politik zurück; er blieb ein gefragter Experte und gründete 1991 das Beratungsunternehmen \"Compagnie générale d’innovation et de développement\" (Cogidev). Giraud starb am 27. Juli in Levallois-Perret bei Paris an Krebs.", "section_level": 2}], "src_summary": "André Giraud (* 3. April 1925 in Bordeaux; † 27. Juli 1997 in Levallois-Perret, Département Hauts-de-Seine) war ein französischer Politiker sowie ein hoher Funktionär, Verwaltungsbeamter und Manager. Er war Mitglied der Parti républicain und der UDF.", "tgt_summary": null, "id": 1980865} {"src_title": "Matalas-Aufstand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Das französische Steuerwesen hatte sich im 15. und 16. Jahrhundert immer stärker zentralisiert, was auch daran festzumachen ist, dass die Steuereintreiber in der Regel keine lokalen oder regionalen Beamten waren, sondern stets aus anderen Provinzen des Reiches entsandt wurden. Regionale Besonderheiten (Gewohnheitsrechte, Traditionen, Missernten etc.) wurden nicht in genügendem Maße berücksichtigt. Darüber hinaus bestand eine fast unauflösliche Vermischung von staatlichen und königlichen Privatausgaben. Unter Ludwig XIV., dessen Kriegszüge und Bauprojekte enorme Summen verschlangen, und seinem Finanzminister Colbert verschärfte sich die Situation zusehends. Die baskischen Provinzen (\"Labourd\", \"Basse-Navarra\" und \"Soule\") waren aufgrund von weit zurückreichenden Gewohnheitsrechten von den meisten Steuern (so auch von der \"taille\") ausgenommen. Bereits Ludwig XIII. hatte im Jahre 1639 alle freien bzw. öffentlichen Ländereien (Weideflächen etc.) zu Staatseigentum erklärt. Das \"Silviet\", das Regionalparlament der Provinz \"Soule\", sah sich daraufhin genötigt, diese Ländereien wieder vom Staat zurückzukaufen, wozu aber die nötigen Geldmittel fehlten, so dass man den Rückkauf über die Aufnahme von Krediten finanzierte. Die Zins- und Tilgungslasten wurden allerdings – mit königlicher Zustimmung – im Jahre 1661 auf die Bevölkerung des Baskenlandes abgewälzt. Dies brachte das Fass zum Überlaufen.", "section_level": 1}, {"title": "Revolte.", "content": "Bernard Goyheneche (baskisch: \"Beñat Goihenetxe\"), genannt 'Matalas', ein Priester aus Moncayolle setzte sich an die Spitze der Volkserhebung. Zuerst wurde (ob mit der Zustimmung des \"Silviet\" ist unklar) eine Gegenregierung eingesetzt, die das alleinige Recht beanspruchte, Steuern zu erheben und über rechtliche und wirtschaftliche Fragen zu entscheiden. Dies war natürlich für den französischen Zentralstaat unannehmbar und – trotz Verhandlungen mit einem königlichen Generalbevollmächtigten – war eine militärische Lösung des Problems unausweichlich. Diese begann mit einem Sieg der – je nach Quelle – etwa 3000 bis 7000 Mann starken Heerschar der \"Souletins\" unter dem Schlachtruf \"Herria! Herria!\" (“Das Volk! Das Volk!”) in Undurein, aber bereits beim nächsten Aufeinandertreffen am 12. Oktober 1661 bei Chéraute siegten die aus Bordeaux herbeigeholten königlichen Truppen, die deutlich besser bewaffnet waren und überdies von lokalen Adligen unterstützt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Das Ende.", "content": "Matalas konnte vom Schlachtfeld entkommen, wurde jedoch bereits einen Tag später gefasst und in die Festung von Mauléon gebracht. Vom Parlament in Bordeaux wurden er und acht seiner Mitstreiter zum Tod durch Enthauptung verurteilt. Einige konnten wohl fliehen, aber das Todesurteil an Matalas wurde am 8. November 1661 auf dem zentralen Platz in Licharre vollstreckt. Der Kopf Matalas' wurde an eine Kanone im \"Vieux Château\" von Mauléon gebunden und dort zur Erinnerung und Abschreckung über ein Jahr lang – bis zu seiner Verwesung und heimlichen Bestattung – den Basken präsentiert. Die (angeblichen) sterblichen Überreste Matalas' sind heute in der Chapelle St-Jean-de-Barraute in Mauléon-Licharre beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die Macht des Königs und des königstreuen Regionaladels gingen gestärkt aus der Auseinandersetzung hervor. Im Gegenzug verloren die Gewohnheitsrechte der Basken und das Parlament der \"Soule\", das \"Silviet\", an Bedeutung. Ende des Jahres 1661 wurde beispielsweise den Basken untersagt, Feuerwaffen zu tragen. Im Jahre 1730 wurde das ohnehin weitgehend machtlos gewordene \"Silviet\" gänzlich verboten und sämtliche Versammlungsrechte wurden eingeschränkt. Die ehemals freien, stolzen und weitgehend unabhängigen Basken fühlten sich mehr und mehr unterdrückt. Matalas wird bis zum heutigen Tag von vielen Basken als Freiheitskämpfer und Märtyrer angesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Matalas-Aufstand war eine Volkserhebung gegen die Zentralmacht des Königs bzw. des Staates in den französischen Provinzen des Baskenlands (vor allem in der ehemaligen Provinz \"Soule\") im Jahre 1661.", "tgt_summary": null, "id": 124678} {"src_title": "USJA Carquefou", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die USJAC ist aus dem 1922 gegründeten, anfangs dem Sportverband der katholischen Kirche angeschlossenen Verein \"Jeanne d’Arc de Carquefou\" hervorgegangen, in dem 1939 eine Fußballabteilung entstand. Den Namen der französischen Nationalheldin Jeanne d’Arc tragen in Frankreich etliche Vereine. Nach seiner Fusion mit der \"US de Carquefou\" im Jahr 1942 nahm der Klub seinen bis ins 21. Jahrhundert gültigen Namen an. Die Vereinsfarben sind Grün und Weiß. Die Fußballer tragen ihre Heimspiele im \"Stade du Moulin Boisseau\" aus, das eine Kapazität von 7.000 Zuschauern aufweist. Die Ligamannschaft wird trainiert von Denis Renaud.", "section_level": 1}, {"title": "Ligazugehörigkeit und Erfolge.", "content": "Professionellen Status hat die USJAC bisher noch nie besessen. Die Fußballer des Vereins spielten bis Anfang der 1990er Jahre ausschließlich in unteren regionalen Ligen. 1993 stiegen sie erstmals in die Division d’Honneur, die höchste regionale, und ein Jahr später in die landesweite Amateurspielklasse CFA 2 auf. In der Folgezeit pendelte die USJA zwischen fünfter und vierter Liga. 2012 gelang ihr zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte der sportliche Aufstieg in die semiprofessionelle dritthöchste Spielklasse, dem 2014 aus finanziellen Gründen der Rückzug in die Sechstklassigkeit folgte. Erfolgreicher war der Verein im Pokalwettbewerb um die \"Coupe de France\". 1994, 1997, 1998 und 2003 war ihm jeweils der Einzug in die landesweite Hauptrunde gelungen, wo im Zweiunddreißigstelfinale allerdings sogleich das Pokal-Aus erfolgte. 2008 hingegen setzten sich die damals fünftklassigen Fußballer nacheinander gegen Zweitligist FC Gueugnon und die Erstligisten AS Nancy und Olympique Marseille durch, ehe sie in der Runde der besten acht Teams gegen Paris Saint-Germain mit 0:1 unterlagen. Die Spiele gegen Marseille und Paris sahen jeweils gut 36.000 Zuschauer im Stade Louis-Fonteneau von Nantes. France Football widmete damals dem Erfolgsparcours der US Jeanne d’Arc Carquefou eine Titelgeschichte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Union Sportive Jeanne d’Arc Carquefou oder kurz USJA Carquefou ist ein Sportverein aus Carquefou, einer selbständigen Gemeinde am nordöstlichen Stadtrand von Nantes. Überregionale Bekanntheit hat der Klub durch seine Fußballabteilung erlangt.", "tgt_summary": null, "id": 856987} {"src_title": "Yponomeutoidea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die wichtigste Autapomorphie der Gruppe ist die Ausbildung von Erweiterungen am achten Pleuron bei den Männchen. Die pleuralen Loben umschließen den Genitalapparat. Ihre Größe korreliert mit der Größe des Genitalapparates und da insbesondere mit den Valven. Bei den Plutellidae, Acrolepiidae und den Heliodinidae sind die Loben ziemlich klein und schmal, bei den Bedelliidae und den Glyphipterigidae sind die Loben nicht als separate Strukturen ausgebildet. Bei diesen beiden Familien musste man deswegen ergänzende Hypothesen aufstellen, um die Zurechnung zur Überfamilie zu rechtfertigen. Eine weitere mögliche Autapomorphie ist das Vorhandensein einer schrägen Costa hinter dem Vorderrand des zweiten Sternum. Diese fehlt jedoch bei den Ochsenheimeriinae aus der Familie der Ypsolophidae und einigen Lyonetiidae. Punktaugen (Ocelli) und Jordansche Organe (Chaetosemata) sind vorhanden, oder fehlen. Die Fühler sind fadenförmig, der Scapus kann gekämmt sein, oder mit vorstehend angeordneten Schuppen versehen sein. Der Saugrüssel ist unbeschuppt und normalerweise gut entwickelt. Die kleinen Maxillarpalpen sind ein bis viergliedrig. Sie liegen bei manchen Arten an der Basis des Saugrüssels an. Die Labialpalpen sind schlaff oder nach vorne oder nach oben gerichtet. Sie sind nicht auffällig verlängert oder oberhalb des Kopfes gekrümmt. Am letzten Glied tragen sie basal oder nahe der Mitte ein Sinnesorgan. Eine Epiphyse ist ausgebildet. Die vorderen Schienen (Tibien) der Beine haben keine, die der mittleren zwei und die der hinteren vier Sporne. Gelegentlich sind sie auch zurückgebildet. Die Schienen der Hinterbeine sind in der Regel glatt beschuppt. Auf den Vorderflügeln ist bei manchen Arten ein Flügelmal (Pterostigma) ausgebildet und eine Chorda vorhanden. Die Flügelader Rs4 liegt nahezu immer postapikal. Die Medianader ist im Bereich der Zelle in der Regel zurückgebildet, oder fehlt. Bei den Weibchen besteht das Frenulum normalerweise nur aus zwei Borsten. Das zweite Sternum ist wie bei den Tineoidea ausgebildet. Die Stacheln an den Terga des Hinterleibs sind unterschiedlich entwickelt und fehlen häufig. Bei den Puppen fehlen die Stachelbinden am Hinterleib. Einzelne Stacheln findet man manchmal gemeinsam mit den Seten D1 und SD1. Das erste bis vierte Segment der Puppen ist unbeweglich.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Puppen können sich nicht durch Bewegung vor dem Schlupf aus dem sie umgebenden Substrat befreien.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie und Systematik.", "content": "Die Überfamilie Yponomeutoidea, deren innere Verwandtschaft häufig wechselte, ist auch heute noch eine heterogene Gruppe ziemlich primitiver Kleinschmetterlinge. Kyrki erkannte bereits 1984 erste Autapomorphien, die die Monophylie der Gruppe rechtfertigte, bis heute ist jedoch eine deutliche Abgrenzung der Überfamilie ausständig. Die Monophylie der Gruppe ist bis dato ebenso unklar, wie die Familien/Unterfamilien-Zuordnung einer Reihe von Gattungen, die außerhalb der Holarktis vorkommen. Die Überfamilie umfasst unter Außerachtlassung der Apoditrysia jene Ditrysia, deren Puppen unbewegliche sind (wobei der gegenteilige Umstand bei der Unterfamilie Orthoteliinae der Glyphipterigidae möglicherweise eine autapomorphische Zurückentwicklung bedeutet) und deren Imagines nicht den beschuppten Saugrüssel, wie die Gelechioidea aufweisen. Folgende Familien werden der Überfamilie zugerechnet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Yponomeutoidea ist eine etwa 1860 Arten umfassende, weltweit verbreitete Überfamilie der Schmetterlinge (Lepidoptera). Sie kommt in Europa mit 263 Arten und Unterarten vor.", "tgt_summary": null, "id": 412874} {"src_title": "Ilyes Satouri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Ilyes Satouri hat seine E-Sport Karriere mit dem Blizzard-Spiel Warcraft 3: The Frozen Throne unter dem Nickname \"Sat\" begonnen. Schon in Warcraft 3 konnte er mehrere Offline-Turniererfolge in Frankreich verbuchen und hat sich dem Pro-Gaming Team Millenium angeschlossen. Ilyes Satouri startete seine Karriere in StarCraft II im September 2010 kurz nach der offiziellen Veröffentlichung des Spiels. Zuerst schloss sich Ilyes dem Team ToY Gaming an, bevor er zu Millenium zurückkehrte. Das erste international bekannte Offline-Turnier an dem Stephano teilnahm, war der HomeStory Cup III. Dort zeigte er sich souverän in der Gruppenphase wurde aber dann von ThorZaIN in die Loser Brackets geschickt und schließlich von MC eliminiert. Stephano war weiterhin in der Starcraft-2-Szene präsent, durch entsprechende Qualifikationen für u. a. den Electronic Sports World Cup (ESWC) 2011 oder die Intel Extreme Masters Global Challenge Köln. Im Oktober 2011 konnte Stephano seinen ersten großen Erfolg durch den Sieg bei der \"IGN ProLeague Season 3\" verbuchen. Nur eine Woche später konnte er den ESWC 2011 für sich entscheiden. In beiden Turniere zusammen gewann Stephano einen 56.000 US-Dollar Preisgeld. Es folgten einige mittelmäßige bis bescheidene Resultate bei der DreamHack Winter 2011, beim Blizzard Cup 2011 und beim HomeStory Cup IV bevor er sehr überzeugend das SHOUTcraft Invitational #4 von TotalBiscuit gegen ThorZaIN gewann. Dies war das erste von vielen Turnieren mit kleineren Preispools in Europa, welche er für sich entscheiden konnte. Es folgten mehrere Turniere in den USA im Frühling 2012. Als Stephano den \"Lone Star Clash\" gegen Polt für sich entscheiden konnte und damit ein weiteres Preisgeld von 5.000 US-Dollar (zirka 4.000 €) verbuchte, überstieg er die Marke von 100.000 US-Dollar an kumuliertem Preisgeld. 2012 verließ Stephano sein Team Millenium und wechselte zum Team Evil Geniuses. Mit dem Sieg bei den Blizzard WCS Europe Finals und einem damit verbundenen Preisgeld von 24.000 Dollar setze sich Stephano zwischenzeitlich auf Position 4 der größten Summe an Turnier-Preisgeldern in StarCraft 2. Kurz zuvor hatte er angekündigt, sich mit dem Auslaufen seines Vertrages mit Evil Geniuses am 15. August 2013 aus dem E-Sport zurückziehen um sich seinem Studium zu widmen. Danach spielte er allerdings weiterhin bei einigen kleineren Turnieren wie dem HomeStory Cup VIII oder der WCS Challenger League Season 2 2014 mit. Auch auf der Dreamhack Valencia 2016 nahm er teil und schaffte es bis ins Achtelfinale.", "section_level": 1}, {"title": "Spielstil.", "content": "Stephano verlässt sich stark auf seine motorischen Fähigkeiten, die sich auch stark in seinem Multi-Tasking widerspiegeln. Hinzu kommt ein ausgeprägtes Gefühl für die Möglichkeiten des Gegners in der aktuellen Spielsituation. Dies macht Stephano sehr resistent gegen trickreiche Taktiken (Cheese) des Gegners. Diese Vorzüge Stephanos machen ihn vor allem in den mittleren Phasen des Spiels (zirka zwischen Spielminute 10:00 und 20:00) besonders stark. Außerdem wird Stephano eine bestimmte Strategie zugeschrieben, um eine schnelle zweite Basis (Expansion) der Rasse Protoss zu kontern. Dazu wird das Ziel verfolgt schnell drei Basen mit ausreichend \"Dronen\" aufzubauen und dann rund um die Spielminute 11:00 die maximal mögliche Armee-Größe mit \"Roaches\" und \"Zerglingen\" zu erreichen und durch andauernde Attacken den Gegner zu besiegen oder zumindest so stark zu beeinträchtigen, dass er nur mehr eingeschränkte Möglichkeiten in späteren Spielphasen hat. Zum Ende seiner Karriere machte er einen langsamen und passiven Spielstil im Matchup gegen Protoss populär, der auf einer großen Anzahl der Einheit \"Swarmhost\" (Schwarmwirt) basiert.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Stephano behauptet oft von sich selbst, nicht viel für seine kommenden Spiele zu trainieren. Stephano erhielt oft Kritik dafür, bei großen Turnieren einfach aufzugeben oder gar nicht erst zu erscheinen. Dies steht im Gegensatz zu seinem sehr fairen Verhalten während der Spiele. Stephano wurde nach der Dreamhack Summer in Jönköping von den ansässigen Behörden wegen zu starkem Alkoholkonsum von der After-Party entfernt und verbrachte die Nacht in einer Ausnüchterungszelle. Nach dem Ende seines Vertrages bei Evil Geniuses begann er damit, Medizin zu studieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ilyes „Stephano“ Satouri (* 12. März 1993) ist ein professioneller, nur noch teilweise aktiver französischer E-Sportler in dem Computerspiel StarCraft II.", "tgt_summary": null, "id": 108531} {"src_title": "Miremont (Haute-Garonne)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Miremont liegt auf einem Hügel im äußersten Westen des Lauragais, etwa 32 Kilometer (Fahrtstrecke) in südlicher Richtung von Toulouse entfernt. Muret, die Hauptstadt des Arrondissements, liegt etwa 15 Kilometer nordwestlich. Das Gemeindegebiet wird vom Fluss Mouillonne durchquert, der an der Gemeindegrenze zu Grépiac in die Ariège mündet.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Aufgrund ihrer Nähe zur Großstadt Toulouse, der Schaffung einer \"Zone industrielle\" und vergleichsweise niedrigen Grundstückspreisen hat sich die Bevölkerung der Gemeinde innerhalb der letzten 40 Jahre mehr als verdoppelt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Wie in den meisten Orten des Lauragais (auch \"Pays de la Cocagne\" = ‚Schlaraffenland‘ genannt) spielte im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit der Anbau, die Weiterverarbeitung und der Handel von Färberwaid (\"pastel\") eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der vergleichsweise wohlhabenden Stadt. Doch bereits im 18. Jahrhundert wurde der Anbau von \"pastel\" weitestgehend aufgegeben – es war durch den neuen, aus der Indigopflanze hergestellten Farbstoff Indigo allmählich vom Markt verdrängt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Über die Geschichte von Miremont liegen nur wenige Informationen vor. Es gab zwar eine Burg (\"château\"), doch scheint der Ort vom Albigenserkreuzzug (1209–1229) unberührt geblieben zu sein. Der Name eines Burgherrn (\"seigneur\") aus dieser Zeit ist bekannt: Sicard de Miremont war einer der Mitunterzeichner des Vertrags von Paris (1229). Im Jahr 1271 kam die gesamte Grafschaft Toulouse, zu der auch Miremont gehörte, an die französische Krondomäne (\"Domaine royal\"). Im Verlauf des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) wurde der Ort gleich zweimal von englischen Truppen gebrandschatzt. Auch während der Hugenottenkriege (1562–1598) wurde der Ort von den Protestanten in Brand gesetzt. In der Revolutionszeit wurden die Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtbefestigungen (\"remparts\") geschleift und der Graben, der einstmals die Burg umgab, zugeschüttet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Miremont (okzitanisch: \"Miramont de Comenge\") ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Haute-Garonne in der Region Okzitanien.", "tgt_summary": null, "id": 2248447} {"src_title": "Landkartenkegel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Conus geographus\" trägt ein breites, dünnwandiges, oft konvexes, in seinem mittleren und hinteren Abschnitt annähernd zylindrisches Schneckenhaus, das bei ausgewachsenen Schnecken 6,5 bis 16,6 cm Länge erreicht. Die Grundfarbe des Gehäuses ist weiß mit bläulich-grauem, violetten oder rosafarbenem Farbton. Die Oberfläche des Körperumganges ist annähernd glatt und hat eine feine, vielfach unterbrochene Musterung aus bräunlichen bis rotbraunen Linien und kleinen zeltförmigen Flecken, die oft in zwei unregelmäßigen Bändern angeordnet sind. Der Protoconch ist rosa bis rot, die Mündung weiß. Das abgeflachte Gewinde ist gefurcht und trägt Knoten. Das Periostracum ist grau bis gelblich oder rötlich braun, dünn und kann durchscheinend sein. Die konvex-zylindrische Form des Gehäuses mit breitem Mittelteil und das stark abgeflachte Gewinde heben den Landkartenkegel von anderen Conus-Arten ab. Das Tier besitzt einen breiten, massiven Fuß, dessen weiße, braun gefleckte und gestreifte Oberseite von einem blass-orangefarbenen, weiß gepunkteten Streifen überzogen ist. Das Rostrum ist gelbbraun, dorsal mit einer dunkelbraunen Marmorierung und am distalen Ende eingekerbt. Die Fühler sind weiß mit einer hellbraunen Spitze, der Sipho weiß mit dunkelbraunen Querstreifen auf hellbraunen Flecken und einer weißen Spitze. Die Fußsohle ist weiß mit hellbraunen Flecken. Die Farbtöne des Tieres variieren. Die mit einer Giftdrüse verbundenen Radula-Zähne haben an der Spitze einen Widerhaken und gegenüber eine Schneide mit einem kleinen Widerhaken. Sie sind mit etwa 125 Zähnchen hinten bis zur Mitte des Zahns gesägt. An der Basis des Zahns ist nur ein schwaches Knötchen und kein Sporn.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Landkartenkegel ist weit verbreitet und tritt im Roten Meer sowie im Indischen Ozean um Chagos, Madagaskar, Mauritius, Mosambik und Tansania auf, ebenso im Indopazifik mit Ausnahme von Hawaii.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Landkartenkegel leben in der Gezeitenzone von Korallenriffen bis 20 m Tiefe, wo sie sandigen Meeresboden bevorzugen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebenszyklus.", "content": "Wie alle Kegelschnecken ist \"Conus geographus\" getrenntgeschlechtlich, und das Männchen begattet das Weibchen mit seinem Penis. Aus den Eikapseln schlüpfen Veliger-Larven, die wiederum eine Metamorphose zur Schnecke durchmachen. Pro Laich werden etwa 54 Kapseln abgegeben, die jeweils 14.500 bis 17.800 Eier enthalten. Die Eier haben einen Durchmesser von etwa 190 μm. Hieraus wird zurückgeschlossen, dass die pelagische Periode der Veliger etwa 24 Tage dauert.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Beute von \"Conus geographus\" besteht überwiegend aus Fischen, daneben werden auch Weichtiere gefressen. Die Fische werden bei dieser Art ohne vorheriges Zustechen verschluckt, können jedoch im Vorderdarm durch einen Giftzahn getötet werden. Der nachtaktive Landkartenkegel kriecht an Fische heran, die sich ausruhen, entlässt Insulin ins Wasser und stülpt seinen „falschen Mund“ über sie. Durch das Insulin erleiden die Fische offenbar einen hypoglykämischen Schock und werden so immobilisiert. Auf diese Weise können mehrere kleine Fische auf einmal erbeutet werden, die dann im Maul hintereinander mit den giftigen Radulazähnen gestochen werden. Anders als „harpunierende“ Arten wie die Streifen-Kegelschnecke ist der Landkartenkegel auch mit vorverdauten Fischen in seinem Rostrum bereit, weitere Fische zu fressen. Er gehört zu den größten Kegelschnecken und hat eine besonders dünne Schale, was ihn überdurchschnittlich beweglich macht. 8 bis 9 cm lange Kegelschnecken können 13 bis 14 cm lange Fische erbeuten. Kurz zuvor getötete Fische werden auch gefressen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung für den Menschen.", "content": "\"Conus geographus\" ist auf Grund seiner gemusterten Gehäuse ein beliebtes Sammlerobjekt, so dass der Mensch als ein Hauptfeind gelten kann. Er wird allerdings nicht in der Roten Liste aufgeführt. Wie andere Kegelschnecken setzt der Landkartenkegel seine giftige Harpune nicht nur zum Beutefang, sondern auch zur Verteidigung ein. Sein Giftzahn kann Handschuhe und Taucheranzüge durchdringen. Das Gift des Landkartenkegels ist eines der für den Menschen gefährlichsten und hat zu mehr als 30 Todesfällen geführt. Das Gift besteht aus mehreren hundert verschiedenen Toxinen. Es gibt kein Antidot, so dass eine Behandlung darauf abzielt, den Betroffenen bis zum Abbau der Giftstoffe am Leben zu halten. Einige Giftstoffe (Conotoxine) von \"Conus geographus\" haben eine stark analgetische Wirkung und werden deshalb auf medizinische Anwendbarkeit hin untersucht. Ein aus \"Conus geographus\" gewonnenes Toxin ist Contulakin-G (Conantokin).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landkartenkegel oder Geographenkegel, auch die Landkarten-Kegelschnecke (\"Conus geographus\"), ist eine Schnecke aus der Familie der Kegelschnecken (Gattung \"Conus\"). Das Gift dieser fischfressenden Kegelschnecke, die im Indopazifik weit verbreitet ist, gilt als eines der gefährlichsten im Tierreich.", "tgt_summary": null, "id": 2406298} {"src_title": "Renault D-Truck Access", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "1. Generation 2010–2013.", "content": "Das 1. Modell basierte auf dem von der englischen Firma Dennis Eagle produzierten Elite. Der Access hatte jedoch eine veränderte Front und nutzte die Renault-DXI7-Dieselmotoren. Das Fahrgestell kam als 4x2- oder 6x2-Version und die Rahmenhöhe konnte optional mittels Niveauregulierung von +70 bis −90 mm eingestellt werden. Ein Allison-3000-Automatikgetriebe übertrug die Kraft des Renault DXI7 Dieselmotors mit 199, 228 und 250 kW, der die Euro-5-Norm erfüllte. Das Automatikgetriebe bot einen Ökomodus zur Verbrauchsminimierung und einen Dynamik Modus für schwere Einsätze. Zudem schaltete das Getriebe bei jedem Halt ohne Eingriff des Fahrers automatisch auf Neutral und war damit voll auf die Anforderungen des ständigen Anhaltens und Anfahrens ausgelegt. Der Access verfügte über eine tiefergelegte Fahrerkabine, wobei der Einstieg nur 435 mm über dem Boden liegt und damit dazumals den niedrigsten Einstieg unter ähnlichen Modellen bot. Der Kabinenboden war komplett flach und die Höhe betrug zwei Meter, wodurch die Besatzung auch aufrecht stehen konnte. Durch die beidseitig angebrachten elektrischen Schiebetüren konnten drei Personen auf luftgefederten Sitzen Platz nehmen. Serienmäßig war ein Antiblockiersystem sowie eine Antriebsschlupfregelung (ASR) eingebaut und eine große Windschutzscheibe mit einer Fläche von 1,564 m2 sorgte für eine optimale Sicht.", "section_level": 1}, {"title": "2. Generation Renault D-Truck Access ab 2014.", "content": "Die 2. Generation erhält das Führerhaus des Renault D-Truck in Niederflurtechnik-Bauweise. Während sich bei den grundsätzlichen Vorzügen bei der Bedienbarkeit und des Fahrkomforts des Vorgängers nichts ändert, kommt nun ein Renault-6-Zylinder-Common-Rail-Einspritzung-Dieselmotor mit 7,7 Liter Hubraum und 184–243 kW zum Einsatz. Die Kraftübertragung erfolgt nun über das Renault-Optidrive-Automatikgetriebe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Renault Access, ab 2014 Renault D-Truck Access ist ein Niederflurtechnik Verteilerverkehr-LKW der speziell als Müllwagen ausgelegt von Renault seit 2010 als Nachfolger des Renault Puncher angeboten wird.", "tgt_summary": null, "id": 215519} {"src_title": "Wittscher Blockplan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kleiner Wittscher Blockplan.", "content": "Der formula_2-Blockplan formula_10 kann als dreifache Erweiterung der affinen Ebene der Ordnung 3, formula_11 (siehe die Abbildung rechts) konstruiert werden. Man macht sich dabei einige Besonderheiten dieser Ebene zunutze: Nun werden der Punktmenge drei zusätzliche Punkte formula_29 hinzugefügt formula_30 und folgende Typen von Blöcken für die neue Blockmenge formula_31 definiert: Dies ergibt für formula_1 insgesamt 132 Blöcke mit je 6 Punkten: 12 für die erweiterten Geraden (1. Typ), 12 für die Komplemente der Geraden, das sind die Parallelenpaare von \"A\" (2. Typ) und je 54 für die erweiterten Vierecke (3. Typ) und die erweiterten Paare von schneidenden Geraden (4. Typ). Die so definierte Inzidenzstruktur formula_10 ist ein formula_2-Blockplan.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Wittscher Blockplan.", "content": "Der große Wittsche Blockplan formula_4 lässt sich als dreifache Erweiterung der projektiven Ebene formula_43 der Ordnung 4 konstruieren.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Inzidenzparameter der Wittschen Blockpläne.", "content": "Die Parameter einer endlichen Inzidenzstruktur, die einer Regularitätsbedingung genügen, sind diejenigen der Inzidenzparameter formula_65 (durchschnittliche Blockanzahl durch \"i\" beliebige Punkte) bzw. formula_66 (durchschnittliche Punktzahl auf \"j\" beliebigen Blöcken), die bei allen \"i\"-elementigen Punktmengen bzw. \"j\"-elementigen Blockmengen übereinstimmenden positiven Zahlen gleichen. Beim kleinen und großen Wittschen 5-Blockplan, die beide als Inzidenzstrukturen den Typ (5,1) haben, sind dies die Parameter formula_67 und formula_68. Nach jeder Ableitung genügt ein Blockparameter weniger seiner Regularitätsbedingung: Außerdem lässt sich für Teilmengen formula_69 eines Blockes \"B\" eine nur von der Punktzahl formula_70 abhängige \"Schnittzahl\" formula_71 angeben, falls formula_72 ist. Mit anderen Worten ist formula_73 die von \"B\" und \"U\" unabhängige Anzahl von Blöcken, die mit \"B\" genau alle Punkte von \"U\" gemeinsam haben. Die folgende Tabelle gibt diese Schnittzahlen an: Mit Hilfe dieser Schnittzahlen kann man die Eindeutigkeit der Wittschen Blockpläne (bis auf Isomorphie, als Blockpläne mit ihren jeweiligen Parametern) nachweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Mathieu-Gruppen.", "content": "Die 5 sporadischen Mathieu-Gruppen formula_74 sind die vollen Automorphismengruppen der Wittschen Blockpläne, wobei der Subskript an der Kurzbezeichnung jeweils dem Subskript des zugehörigen Witt-Blockplanes, also dessen Punktzahl \"v\" entspricht. Alle fünf sind einfache Gruppen, d. h. sie haben keine außer den trivialen Normalteilern. Rein gruppentheoretisch lässt sich der Subskript \"v\" der Mathieugruppen auch beschreiben als minimale ganze Zahl formula_12, so dass formula_76 als Permutationsgruppe auf formula_77 operiert, mit anderen Worten, formula_78 ist die kleinste symmetrische Gruppe, so dass ein Gruppenmonomorphismus formula_79 existiert. Der Parameter formula_80 des Blockplanes, der angibt, für wie viele beliebige Punkte jeweils ein gemeinsamer Block existiert, gibt gruppentheoretisch den maximalen \"Transitivitätsgrad\" der zugehörigen Mathieugruppe an, das heißt, die Gruppe operiert als formula_80-fach, aber nicht formula_82-fach transitive Permutationsgruppe auf den Punkten des entsprechenden Blockplans und kann auf keiner Menge mehr als formula_80-fach transitiv und treu operieren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Wittsche Blockpläne (auch Witt-Designs, engl. \"Witt designs\") werden in der endlichen Geometrie bestimmte Blockpläne bezeichnet, die 1931 von Robert Daniel Carmichael entdeckt und 1938 von Ernst Witt, nach dem sie auch benannt sind, erneut beschrieben wurden. Es handelt sich dabei zunächst um zwei 5-Blockpläne, die als kleiner bzw. großer Wittscher Blockplan bezeichnet werden. Beide sind bis auf Isomorphie die einzigen einfachen 5-Blockpläne mit der Punktanzahl 12 (kleiner) bzw. 24 (großer Wittscher Blockplan). Der kleine Wittsche Blockplan formula_1 ist ein formula_2-Blockplan, als Steinersystem ein formula_3; der große formula_4 ist ein formula_5-Blockplan, als Steinersystem ein formula_6. ", "tgt_summary": null, "id": 1633264} {"src_title": "St-Martin de Fenollar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der kleine Kirchenbau liegt nahe der römischen \"Via Domitia\" nur wenige Kilometer von der Grenze zu Spanien (Katalonien) entfernt und etwa 500 Meter nordöstlich des Ortszentrums von Maureillas-las-Illas.", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Eine Kirche an dieser Stelle ist urkundlich bereits im Jahre 844 bezeugt; damals gehörte der Grundbesitz zum Kloster von Arles-sur-Tech. Es ist jedoch äußerst unwahrscheinlich, dass es sich bei der in der Urkunde erwähnten Kirche um den heutigen Bau handelt, der gemeinhin ins 10. Jahrhundert – teilweise sogar noch etwas später – datiert wird. Über den oder die Auftraggeber und somit über die ursprüngliche Nutzung des Bauwerks ist nichts bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Außenbau.", "content": "Der – bedauerlicherweise verputzte und deshalb eher unansehnliche – Außenbau besteht aus einem Kirchenschiff und einer etwas kleineren rechteckigen Apsis. Der ansonsten schmuck- und portallosen Westfassade ist ein kleiner Glockengiebel aufgesetzt. Der Eingang befindet sich in der Mitte der Südseite; über einige Treppenstufen erreicht man das tiefer liegende Kircheninnere.", "section_level": 2}, {"title": "Innenraum.", "content": "Die – wahrscheinlich bereits im 12. Jahrhundert in ihrer Gesamtheit verputzte – Kapelle ist im Wesentlichen ein einschiffiger und fensterloser Bau von etwa 3,40 Metern Breite und 9,50 Metern Länge; entlang der Seitenwände befinden sich mehrere steinerne Sitzbänke. Der gegenüber dem Kirchenraum erhöht liegende und durch einen – kaum merklich nach innen eingezogenen – Triumphbogen abgetrennte Chorbereich von etwa 3,20 Metern Tiefe und 2,40 Metern Breite, an dessen Rückwand ein kleiner Altar steht, verlängert den Kirchenbau nach Osten. In die Rückwand der rechteckigen Chorapsis ist oberhalb des Altars eine kleine – ehemals unverglaste – Fensteröffnung eingelassen; das Langhaus wird von zwei kleinen Fensteröffnungen über dem Triumphbogen und im oberen Teil der Westwand belichtet. Kirchenschiff und Apsis sind mit einem Tonnengewölbe versehen, das nach allgemeiner Auffassung nicht zum ursprünglichen Bestand gehört und ins 11., vielleicht sogar erst ins 12. Jahrhundert zu datieren ist.", "section_level": 2}, {"title": "Fresken.", "content": "Größter Schatz des kleinen Kirchleins sind die Fresken der Apsis, die wohl dem 12. Jahrhundert entstammen. Dargestellt sind Szenen aus dem neuen Testament (Menschwerdung Christi) bzw. der Apokalypse des Johannes (Wiederkehr Christi): Die farbliche Gestaltung dieser Fresken hat Künstler wie Pablo Picasso und Georges Braque beeinflusst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die vorromanische Chapelle Saint-Martin de Fenollar liegt unweit der Ortschaft Maureillas-las-Illas im Département Pyrénées-Orientales in der südfranzösischen Region Okzitanien in der ehemals zu Katalonien gehörenden Kulturlandschaft des Roussillon. Sie gehört zu den wenigen Kirchenbauten im Süden Frankreichs, bei denen noch Einflüsse bzw. Nachwirkungen aus der westgotischen Architektur vermutet werden.", "tgt_summary": null, "id": 2355782} {"src_title": "Kreisgrabenanlage von Pömmelte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Gesamtanlage hat einen Durchmesser von etwa 115 m, der innenliegenden Kreisgraben einen Durchmesser von etwa 80 m. Der Kreisgraben stellte einen Kultplatz vom Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. dar, der bereits als „Klein-Stonehenge“ bezeichnet wird. Die siebenteilige Anlage setzt sich wie folgt zusammen: Der Kreisgraben verfügt in regelmäßigem Abstand über vier Durchlässe. Die benachbarte Palisadenreihe verkleinert diese Durchlässe beträchtlich, so dass beide nicht gleichzeitig existiert haben müssen, wie auch die Anlage insgesamt mehrphasig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Schachtgruben.", "content": "Im Kreisgraben fanden sich unregelmäßig verteilt so genannte Schachtgruben, die vermutlich einen röhren- oder zylinderförmigen Innenausbau aufwiesen, der möglicherweise aus Korbgeflecht bestand. In der Regel wurden die Schachtgruben bald nach ihrem Ausheben, nachdem man im Rahmen ritueller Handlungen Gegenstände in ihnen deponiert hatte, verfüllt. Am Grund der Gruben fanden sich vor allem anscheinend vollständig in die Gruben verbrachte Keramikgefäße aus der Übergangszeit des Neolithikums zur Bronzezeit. Zu den gefundenen Gegenständen zählen Steinbeile und Tierknochen sowie menschliche Knochen. In einer Grube wurden zwei menschliche Schädel entdeckt. Nachdeponierungen auf der Höhe des Kreisgrabens sprechen für eine längere bzw. mehrmalige Nutzung der Schachtgruben. In der Kreisgrabenanlage von Pömmelte-Zackmünde fanden über einen längeren Zeitraum Rituale statt, die die Deponierung menschlicher Körperteile, vor allem von Schädeln, aber auch von Nahrung und Werkzeugen beinhalteten. Verschiedene dokumentierte Brandschichten deuten darauf hin, dass Feuer bei den Ritualen eine Rolle spielte. Eine Reihe von Bestattungen steht in engem zeitlichen und räumlichen Bezug zur Kreisgrabenanlage, die neben den rituellen Deponierungen offenbar auch dem Totenkult diente.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitstellung.", "content": "Die zeitliche Abfolge konnte wie folgt rekonstruiert werden: Nach Aushebung des Kreisgrabens wurden erste Schachtgruben angelegt und in ihnen Deponierungen vorgenommen. Danach kam es, zum Teil natürlich bedingt, zu einem Erdeintrag in die Grabenstruktur. Zu einem späteren Zeitpunkt wurden neue Schachtgruben ausgehoben und für Deponierungen benutzt. Schließlich kam es zur Verfüllung des Kreisgrabens. Die oberirdisch sichtbare Ringstruktur wurde eingeebnet, teilweise durch absichtliche Feuerlegung. In einer Pfostengrube fanden sich vier Steinbeile, die hier nach dem Entfernen des Pfostens und der Aufgabe der Anlage als Opfergabe deponiert wurden. Doch kam es auch später noch zum Ausheben und Verfüllen einzelner Gruben.", "section_level": 1}, {"title": "Kontext.", "content": "Ähnlich wie für die Himmelsscheibe von Nebra und Goseck ist auch für Pömmelte-Zackmünde eine astronomische Komponente belegt. Hier korrespondieren zwei der Zugänge mit Auf- und Untergängen der Sonne zu überlieferten Jahresfesten. Die Struktur mit Wall und Segmentgraben ordnet die Kreisgrabenanlage den „Henge-Monumenten“ zu. Diese sind zwischen der Mitte des 3. Jahrtausends und der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. in Teilen Europas verbreitet. Pömmelte ist grundsätzlich vergleichbar mit den englischen Henge-Monumenten, Woodhenge und Durrington Walls, die zum Teil in die gleiche Zeit gehören. Derartige Anlagen legen über kulturübergreifende Kulturpraktiken und Glaubensvorstellungen am Ende der Jungsteinzeit und der frühen Bronzezeit Zeugnis ab. Pömmelte-Zackmünde stellt aufgrund der in außergewöhnlicher Weise dokumentierten religiösen Praxis, vor allem in den Schachtgruben, einen Schlüssel zum Verständnis des Phänomens dar. Die Schachtgruben von Pömmelte sind bisher einzigartig und finden auf dem europäischen Kontinent ihre nächsten Parallelen erst in viel späterer Zeit in den so genannten Kultschächten der späten Bronze- und frühen Eisenzeit. Die Funde belegen, dass Pömmelte über Jahrhunderte einen Zentralort für verschiedene archäologische Kulturen darstellte. Die Keramik aus Pömmelte-Zackmünde gehört zur schnurkeramischen Kultur (2800–2100 v. Chr.), zur Glockenbecherkultur (2500–2200 v. Chr.) des ausgehenden Neolithikums und zur Aunjetitzer Kultur (2200–1600 v. Chr.) der frühen Bronzezeit. Der schnurkeramische Anteil ist gering, die Anlage wurde aber bestimmt von den Trägern der Glockenbecher- und der Aunjetitzer Kultur genutzt. Teilweise kommen typische Gefäßformen beider Kulturen vergesellschaftet in den gleichen Gruben vor. Zudem wurden Gefäße gefunden, die sowohl der ausgehenden Glockenbecherkultur, als auch der beginnenden Aunjetitzer Kultur zugerechnet werden können. Der so genannte protoaunjetitzer Horizont bezeichnet das Nachleben spätneolithischer Elemente in der Orientierungsphase der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Absolute Datierungen grenzen die zeitliche Einordnung auf 2335–2050 v. Chr. ein, wobei ein zielgerichteter Abbau der Anlage zwischen 2135 und 1985 v. Chr. stattfand, wie kalibrierte 14C-Daten belegen. Das rituelle Interagieren unterschiedlicher Kulturen bestätigt eine Theorie, die besagt, dass alle Ackerbauern gemeinsame religiöse Wurzeln besitzen. Erstmals liegt mit der Anlage von Pömmelte-Zackmünde ein rituell-religiöses Bauwerk der Schnurkeramik- und Glockenbecherkulturen und der Aunjetitzer Kultur in Mitteleuropa vor, die Rückschlüsse auf das Weltbild und die Glaubenswelt dieser für die weitere Entwicklung Europas so entscheidenden Epoche zulässt. Die Kreisgrabenanlage von Schönebeck hat dieselben Ausmaße und folgt Pömmelte-Zackmünde zeitlich direkt nach, das heißt, sie gehört in die entwickelte Aunjetitzer Kultur der frühen Bronzezeit, in der auch die Himmelsscheibe von Nebra entstand. Bei Schönebeck südlich von Magdeburg wurde eine frühbronzezeitliche Kreisgrabenanlage entdeckt. Das vorgeschichtliche Heiligtum liegt in Sichtweite der Anlage von Pömmelte. Die Archäologen gehen davon aus, dass es sich um den direkten Nachfolger des Kultplatzes von Pömmelte handelt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellung.", "content": "Einige der Funde sind seit Anfang September 2016 im Salzlandmuseum zu sehen. Dort wird von den ersten Funden um Pömmelte bis zur Ausgrabung und Rekonstruktion die Geschichte des Ringheiligtums erzählt. Darüber hinaus wird die gesamte Anlage originalgetreu als Touristenziel wieder aufgebaut, dazu wird Robinienholz verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kreisgrabenanlage von Pömmelte in Zackmünde, einem Ortsteil der Stadt Barby im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt, ist ein für Riten genutzter Ort, der auf das Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. datiert wird. Sie wurde ebenso wie die Kreisgrabenanlage von Schönebeck (im Salzlandkreis) durch Flugprospektion entdeckt. 2005/2006 fanden geomagnetische Untersuchungen statt, die die Luftbildstrukturen bestätigten und weitere Ringanlagen, eine kleinere Kreisgrabenanlage, die von der großen überlagert wird, sowie eine Reihe von Gruben erbrachten. Die Kreisgrabenanlage von Pömmelte-Zackmünde ist ein komplexer Ritualort, an dem vielfältige religiöse Handlungen ausgeübt wurden. Seit Dezember 2015 trägt die Anlage den Namen „Ringheiligtum Pömmelte“. ", "tgt_summary": null, "id": 330441} {"src_title": "Pat Meehan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Pat Meehan besuchte bis 1974 die \"Chestnut Hill Academy\" in Philadelphia und studierte danach bis 1978 am Bowdoin College in Brunswick (Maine). Nach einem anschließenden Jurastudium an der \"Temple Law School\" in Philadelphia wurde er 1986 als Rechtsanwalt zugelassen und begann als solcher zu arbeiten. Zwischen 1996 und 2001 war er Bezirksstaatsanwalt im Delaware County; von 2001 bis 2008 fungierte er als Bundesstaatsanwalt für den östlichen Teil von Pennsylvania. In den Jahren 1991 und 1994 gehörte er zum Stab des damaligen republikanischen US-Senators Arlen Specter. Pat Meehan ist verheiratet und Vater von drei Söhnen. Privat lebt die Familie in Drexel Hill.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Bei der Wahl 2010 wurde Meehan im siebten Kongresswahlbezirk Pennsylvanias in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 2011 die Nachfolge des Demokraten Joe Sestak antrat. Im Kongress war er Mitglied im Ausschuss für Innere Sicherheit, im \"Committee on Oversight and Government Reform\" und im Verkehrsausschuss sowie in insgesamt sieben Unterausschüssen. Als Mitglied des Ethik-Ausschusses war er unter anderem zuständig für Vorwürfe gegen Abgeordnete wegen sexueller Belästigung. Zuletzt 2016 wiedergewählt, wäre sein Mandat regulär bis zum 3. Januar 2019 gelaufen. Im Januar 2018 wurden Vorwürfe gegen Meehan öffentlich, dass er eine jüngere Mitarbeiterin sexuell belästigt habe. Er erklärte, er habe sich ihr gegenüber als Seelenverwandter bezeichnet, aber keine Liebesbeziehung gesucht. Er sei, so die New York Times, ihr gegenüber feindselig geworden, als sie eine Beziehung zu einem anderen Mann angefangen habe; sie habe sich traumatisiert gefühlt. Meehan erklärte daraufhin, bei der Wahl 2018 nicht wieder anzutreten. Am 27. April 2018 gab er bekannt, mit sofortiger Wirkung von seinem Mandat zurückzutreten. Er erklärte zudem, 39.000 Dollar privat zurückzuzahlen, die er von seinem Bürokonto genommen und benutzt hatte, um einen Rechtsstreit wegen des Missbrauchsvorwurf beizulegen. Die Nachwahl für die Restlaufzeit von Meehans Kongressmandat findet zeitgleich mit der allgemeinen Wahl im November 2018 statt, bei der Meehans Nachfolge ab dem 3. Januar 2019 in veränderten Wahlbezirksgrenzen bestimmt wird. Dort wurde die Demokratin Mary Gay Scanlon gewählt zu Meehans Nachfolgerin gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Patrick Leo „Pat“ Meehan (* 20. Oktober 1955 in Cheltenham, Montgomery County, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Jurist und Politiker der Republikanischen Partei. Von Januar 2011 bis April 2018 vertrat er den Bundesstaat Pennsylvania im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1608657} {"src_title": "Zentralfeuerpatrone", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Schweizer Samuel Johann Pauli erhielt 1812 ein Patent auf eine zweiteilige Patronenhülse mit einer Zündpille aus Knallquecksilber in einem zentralen Zündloch. Die Konstruktion an sich war zwar sehr fortschrittlich, hatte aber noch zu viele Mängel. Zum einen war die eingedrückte Zündpille gegen ungewollte Auslösung schlecht geschützt, zum anderen fehlte die Gasabdichtung der Patrone gegenüber der Patronenkammer. Die ersten praktisch verwendbaren Einheitspatronen mit Metallhülse und eingebautem Anzündhütchen waren die vom französischen Büchsenmacher Casimir Lefaucheux 1835 patentierten Lefaucheuxpatronen mit Stiftzündung. Etwa zur gleichen Zeit entwickelte \"Louis Nicolas Auguste Flobert\", auch ein Franzose, die Flobertpatrone mit Randfeuerzündung, den Vorgänger aller.22 Kleinkaliberpatronen, die 1860 von \"Tyler Henry\" zur.44 Henrypatrone weiterentwickelt wurde. Preußen und Frankreich verwendeten im Krieg von 1870/71 noch immer Papier-Einheitspatronen, allerdings mit innenliegender Zentralfeuerzündung, in ihren Hinterladern, dem Zündnadelgewehr von Dreyse und dem Chassepotgewehr. Gegen Ende des amerikanischen Bürgerkrieges kombinierte ein Amerikaner beide Systeme. Er verwendete eine Metallhülse und brachte die Zündung im Zentrum des Hülsenbodens an, dort war sie besser geschützt und zündete sicherer. 1864/65 entwickelte der Direktor des Frankford Arsenals, Oberst \"Steven Vincent Benét\" eine der ersten Patronen mit Zentralfeuerzündung, die.50-70 Government für die Verwendung in aptierten Vorderladergewehren der US-amerikanischen Armee. Wie die damals verwendeten Randfeuerpatronen hatte sie eine Hülse mit Rand aus tiefgezogenem Kupferblech, der Zündsatz war jedoch zentral innen auf dem Boden der Hülse angebracht und wurde durch eine Innenhülse fixiert. Beim Abschuss verformte der Schlagbolzen den Hülsenboden schlagartig und der davorliegende Zündsatz wurde zwischen diesem und der Innenhülse gequetscht und gezündet. Die Übertragung des Zündfunkens auf die Treibladung aus Schwarzpulver erfolgte über in die Innenhülse gebohrte Löcher. Die Innenhülse war mit Einkerbungen in der Außenhülse fixiert. Die.50-70 Government wurde 1866 von der amerikanischen Armee eingeführt und ab 1873 durch die.45-70 Government abgelöst. Sie wurde im Springfield Model 1866 (ursprünglich \"Allin Conversion Model 1866 Rifle\"), in aptierten Sharps Militärkarabinern sowie von in der Springfield Armory abgeänderten Remington-Gewehren verwendet. Eine andere von der Armee verwendete Benét-Patrone war die.45 Colt für den Colt Single Action Army, die jedoch früh durch modernere Patronen verdrängt wurde. Etwa zur gleichen Zeit wurde in den USA die Martin-Zentralfeuerpatrone entwickelt. Sie wurde 1869 und 1871 patentiert (US Patent 88 191, 3-23-1869 / 111 856, 2-14-1871). Auch sie hatte eine Kupferhülse, diese war in einem aufwendigen Verfahren so geformt, dass die zentral liegende Zündkapsel eine Einheit mit der Hülse bildete. Wie bei der Benét-Patrone befand sich die Zündmasse im Innern der Hülse, sie wurde mittels einer gelochten, leicht überdimensionierten Kapsel in die pulverseitige Öffnung der Zündkapsel eingepresst. Wie die Benét-Patrone wurde die Martin-Patrone in den ersten amerikanischen Zentralfeuerwaffen verwendet. Bekannt ist, dass die ersten Smith & Wesson No. 3 American-Revolver, die noch die.44 Henry-Randfeuerpatrone verschossen, auf Verlangen der amerikanischen Armee-Beschaffungsbehörde auf Zentralfeuer umkonstruiert wurden. Die neue Patrone bezeichnete man mit.44/100 oder.44 American, sie wurde auch im Colt Army 1860 Richards Conversion verwendet. Die Bénet-Patrone und auch die Martin-Patrone hatten zwei wesentliche Nachteile: Die Hülsen aus dünnem Kupferblech waren nicht genügend widerstandsfähig bei Verwendung von starken Ladungen, dazu verzogen sie sich bei heißgeschossener Waffe und blockierten im Patronenlager. Ein weiterer Nachteil war, dass sie nicht wiedergeladen werden konnten. Sie wurden deshalb im Laufe der Zeit durch robustere Patronen mit Messinghülsen und von außen eingepressten Zündhütchen ersetzt. Die erste solcher Patronen war die vom Amerikaner \"Hiram Berdan\" entwickelte Zentralfeuerpatrone mit von außen eingepressten Zündhütchen. Bei der 1866 patentierten Variante (US-Patent 53 388, 3-14-1866) wurde noch eine Kupferhülse verwendet. Problematisch war, dass sich die Hülse beim Einpressen des Zündhütchens leicht verformte. Die Patrone verkaufte sich gut, trotzdem wurde 1869 auf Messing übergegangen. Sie wurde, mit anderen Detailänderungen, im September 1869 patentiert (US-Patent 82 587). Damit hatte Berdan eine Patrone geschaffen, die auch heute noch fabriziert wird. Etwa gleichzeitig entwickelte der Engländer Edward Mounier Boxer im Royal Arsenal eine Patrone für das Snider-Enfield-Gewehr, den ersten Hinterlader der englischen Armee. Auch diese Patrone im Kaliber.577 Snider hatte ein außenliegendes Zündhütchen. Er patentierte die Boxerpatrone in England am 13. Oktober 1866 und in den USA (US-Patent 91 818, 6-29-1869). Wie die Berdanpatrone wird auch die Boxerpatrone heute noch produziert. In den europäischen Armeen wurden, eventuell aus Preisgründen, Patronen mit Berdanzündung bevorzugt, Beispiele sind die Patrone 11 × 59 mm R des französischen Gras-Gewehrs, die 8×50-mm-R-Lebel-Patrone, die deutschen Ordonnanzpatronen (Bild) und die schweizerische 7,5×55-mm-Patrone. Im Gegensatz dazu übernahm die amerikanische Armee die auch in England eingeführte Boxerpatrone, Grund dafür war, dass diese im Feld nachgeladen werden konnte, was für die fern der Zivilisation operierenden Truppen wichtig war. Auch für moderne Munition wurde das Prinzip beibehalten, sowohl die Pistolenpatrone.45 ACP wie auch die Gewehrpatrone.30-06 Springfield haben Boxerzündung. Dies gilt auch für den zivilen Markt, da Boxerpatronen mit wenig Aufwand nachgeladen werden können. 1884 erfand \"Paul Vieille\", Chemieingenieur am \"Laboratoire Central des Poudres\" in Paris, ein raucharmes Pulver auf der Basis von Nitrozellulose, das bei der Verbrennung dreimal mehr Energie abgibt als Schwarzpulver. Auch dies war ein Grund, das für Patronenhülsen noch immer verwendete weiche Kupfer durch widerstandsfähigere Materialien wie Messing, Tombak, und später – wegen Rohstoffmangels – auch Aluminium und Stahl zu ersetzen. Das früher für den Zündsatz verwendete Knallquecksilber war giftig und korrosiv. Es wurde deshalb in den Anfangsjahren des zwanzigsten Jahrhunderts durch Tetrazen in Mischungen („Sinoxyd-Sätze“) ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Gemeinsamer Vorteil aller Zentralfeuerzündungen ergibt sich durch die zentrale Zündquelle, die die Treibladung gleichmäßiger abbrennen lässt als bei der dezentralen Zündung (die bei Randfeuerpatronen verwendet wird). Gleichmäßiger Abbrand bewirkt die Steigerung der Schusspräzision durch die Verminderung der Streuung. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der Wiederverwendbarkeit von Hülsen mit Zentralfeuerzündung. Bei diesen kann das abgeschossene Zündhütchen ersetzt werden, während bei Hülsen von Randfeuerpatronen der Rand durch den Schlagbolzen endgültig gestaucht ist. Hülsen von Berdan- und Boxerpatronen können deshalb durch Wiederladen mehrmals verwendet werden. Bei den Berdanpatronen muss die abgeschossene Zündkapsel hydraulisch herausgepresst oder mit einem hakenförmigen Werkzeug von hinten entfernt werden, bei Boxerpatronen wird diese von vorne durch die Hülse und den Zündkanal durch einen zentral am Werkzeug angebrachten Stift ausgestoßen. Während bei den Benét- und Martinpatronen der Zündsatz vor dem Eindringen von Wasser und Öl durch die hinten nicht durchbrochene Hülse geschützt ist, muss der Patronenboden der Berdan- und Boxerpatronen mit einem geeigneten Lack gedichtet werden um zu vermeiden, dass durch Kapillarwirkung Flüssigkeit ins Innere der Zündkapsel eindringt. Durch die Farbe des Lacks kann auch erreicht werden, dass verschiedene Patronentypen gleichen Kalibers und Aussehens voneinander unterschieden werden können. Äußerlich können Berdan- nicht von Boxerpatronen unterschieden werden, bei Ersteren ist das Zündhütchen einteilig, der Amboss ist Teil der Hülse. Bei Boxerhülsen wird ein konisch geprägtes Plättchen als Amboss eingepresst, um den Zündfunken durchschlagen zu lassen hat das Plättchen am Rande mehrere eingefräste Öffnungen. Bei beiden Systemen kann der Zündsatz mit einer eingelegten Folie, früher aus Stanniol, von der Treibladung getrennt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Zentralfeuerpatrone, oder umgangssprachlich Zentralfeuermunition, ist eine Patrone mit \"Zentralfeuerzündung\". Es handelt sich um Patronenmunition, bei der das Zündhütchen mit dem darin enthaltenen Zündsatz zentral im Hülsenboden angebracht ist. Gezündet wird dieser durch den zentral geführten Schlagbolzen. Mit wenigen Ausnahmen verschießen heute alle Militär-, Jagd- und Verteidigungs-Handfeuerwaffen Munition mit Zentralfeuerzündung. ", "tgt_summary": null, "id": 880861} {"src_title": "La Pouquelaye de Faldouet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Ein aus 17 Tragsteinen bestehender, etwa fünf Meter langer Gang führt in eine große, runde, oben offene Kammer, hinter der sich eine große aus acht erhaltenen Tragsteinen gebildete und mit einem einzigen Stein gedeckte ovale Endkammer befindet. Der Deckstein wiegt etwa 24 Tonnen und stammt aus einem Rhyolithaufschluss, der etwa 0,5 km nördlich liegt. Drei kleine offene Nebenkammern und zwei kleine Steinkisten liegen an den Wänden der offenen Kammer. Die Steinkisten hatten Decksteine. Der zentrale Bereich von La Pouquelaye de Faldouet wird von zwei Trockenmauern und einem unvollständigen Ring aufrechter Steine umgeben. Es gibt auf Jersey zwei geometrisch etwas unterschiedliche Megalithanlagen, die derartige Bereiche haben (La Pouquelaye de Faldouet und La Hougue des Géonnais); eine weitere wurde nach England verbracht (Le Mont de la Ville). Die Decken dieser großen runden Bereiche können nicht mit großen Steinen abgedeckt gewesen sein. Ihre randständigen Orthostaten sind zu klein (niedrig), um Decksteine der erforderlichen Größe zu stützen. Auch ein Kraggewölbe, wie es zeit- und raumnah in Nordfrankreich zum Einsatz kam, ist hier eher ungeeignet. Es ist zwar denkbar, dass die Kammern Holzdächer hatten, allerdings erbrachten die Ausgrabungen bei La Hougue des Géonnais dafür keine Belege. Die Kammern der Denkmäler waren ggf. unbedeckt und bildeten, während sie in Gebrauch waren, oben offene Arenen. Die Anlage wurde, als sie nicht mehr genutzt wurde, überhügelt.", "section_level": 1}, {"title": "Funde.", "content": "La Pouquelaye de Faldouet wurde in den Jahren 1839, 1868 und 1910 ausgegraben. Dabei fand man menschliche Knochen von mindestens drei Erwachsenen und zwei Kindern, von denen sich eines als vollständiges Skelett in sitzender Position in einer der seitlichen Kammern befand. Ferner wurden drei komplette Schalen, zwei Vasenbasen (auf denen zwei der Schalen standen), eine kleine pigmentierte Tasse, Werkzeuge aus Feuerstein, Steinbeile, Hämmer, sowie Grünstein- und Doleritanhänger gefunden. Der Dolmen ist eine von zwei Anlagen auf Jersey, die auf die Tagundnachtgleiche ausgerichtet sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Dolmen La Pouquelaye de Faldouet ist nach englischer Nomenklatur ein Passage Tomb. Er liegt in der Pfarrei St. Martin auf der Kanalinsel Jersey. Die Megalithanlage wurde zwischen 4000 und 3250 v. Chr. errichtet. Der Dolmen mit Seitenkammern liegt heute frei. Ehemals war er von einem Tumulus aus Erde und Gras oder einem Cairn aus kleinen Steinen bedeckt.", "tgt_summary": null, "id": 2085890} {"src_title": "Marian Górecki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Im Alter von 17 Jahren trat Górecki in die Armee ein, um als Freiwilliger im Polnisch-Sowjetischen Krieg zu kämpfen. Danach kehrte er an die Schule zurück, studierte Theologie und trat in das Erzbischöfliche Priesterseminar in Posen ein. Am 1. Juli 1928 wurde er zum Priester geweiht. Er arbeitete zunächst als Vikar in Leszno und dann als Präfekt des Lehrerseminars in Koźmin und Wolsztyn. Daneben war er auch Kaplan der Pfadfinder. Im Jahr 1933 wurde Górecki an die Diözese Danzig delegiert, wo er sich um örtliche polnische Gemeinden kümmerte. Dort arbeitete er mit Jugendlichen und war in polnischen Vereinen tätig. Er wurde Religionslehrer und Präfekt am polnischen Gymnasium in Danzig (heute: \"Gdańsk\") und Vorsteher der Kapelle \"Unserer Lieben Frau von Tschenstochau\" in Neufahrwasser (heute: \"Gdańsk-Nowy Port\"). Nach zwei Jahren wurde er auch Kaplan des polnischen Munitionslagers auf der Westerplatte. Frühmorgens am ersten Tag des Weltkriegs, dem 1. September 1939, wurden die Pfarrer Bronisław Komorowski, Franciszek Rogaczewski, Bernhard von Wiecki, sowie die Geistlichen Władysław Szymanski und Marian Górecki von SS-Männern verhaftet und in der Danziger Viktoriaschule gefangen gesetzt. Bereits am nächsten Tag wurde Górecki in das KZ Stutthof überstellt, wo er in einer 40-köpfigen Gruppe von Priestern und Lehrern am Aufbau des Lagers arbeitete, unter anderem war er als Glaser tätig. Wegen Singens von Weihnachtsliedern wurde er mit Schneeräumen bestraft. Am Palmsonntag hielt die Strafkompanie des Lagers eine illegale heilige Messe ab. Am Karfreitag den 22. März 1940 wurde Górecki zusammen mit Priester Bronisław Komorowski und 66 weiteren Personen erschossen. Im Jahr 1946 wurde sein Leichnam exhumiert und auf dem Ehrenfriedhof in Zaspa (Gdańsk-Zaspa, \"Saspe\") beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Seligsprechung und Gedenken.", "content": "Am 13. Juni 1999 hat Papst Johannes Paul II. auf dem Piłsudski-Platz in Warschau 108 polnische Märtyrer der deutschen nationalsozialistischen Verfolgung seliggesprochen. Unter ihnen waren die drei Danziger Geistlichen Marian Górecki, Bronisław Komorowski und Franciszek Rogaczewski. In Gdańsk-Nowy Port (\"Neufahrwasser\") erinnert seit 2002 ein Denkmal an den polnischen Seelsorger. Auch eine Gedenktafel an der Marienkapelle in Söder bei Hildesheim nennt seinen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marian Górecki (* 2. Mai 1903 in Posen; † 22. März 1940 im KZ Stutthof bei Danzig) war ein polnischer Priester und ist ein Seliger der katholischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 2396500} {"src_title": "Nunam (Mond)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckung und Benennung.", "content": "Nunam wurde am 22. Oktober 2002 von Denise C. Stephens und Keith S. Noll bei Beobachtungen von Sila mit dem Hubble-Weltraumteleskop entdeckt. Durch die Aufnahmen ließen sich beide Komponenten des Systems als klar getrennt erkennen. Die Entdeckung wurde am 5. Oktober 2005 bekanntgegeben, der Mond erhielt die vorläufige Bezeichnung \"S/2005 (79360) 1\". Am 9. Januar 2012 erhielt Nunam zusammen mit Sila den offiziellen Namen, benannt nach Inuit-Göttern. Sila („Geist“) ist der Inuit-Gott von Himmel, Wetter und Lebenskraft. Nunam ist die Erdgöttin, in einigen Traditionen als Silas Frau. Nunam erschuf die Landtiere und, in einigen Traditionen, das Volk der Inuit. In anderen Traditionen war es Sila, der die ersten Menschen aus feuchtem Sand erschuf. Sila hauchte den Inuit das Leben ein.", "section_level": 1}, {"title": "Bahneigenschaften.", "content": "Nunam und Sila umkreisen das gemeinsame Baryzentrum auf einer prograden, leicht elliptischen Umlaufbahn in einem Abstand zwischen 2721 km und 2833 km voneinander (Große Bahnhalbachse 2777 km, dies entspricht 22,4 Sila- bzw. 23,5 Nunamradien. Dies ergibt einen mittleren Abstand beider Oberflächen von etwa 2535 km, wenn man von einer runden Form beider Körper ausgeht.) Die Bahnexzentrizität beträgt 0,02, die Bahn ist 103,51° gegenüber der Ekliptik geneigt. Nunam und Sila umrunden das Baryzentrum in 12 Tagen, 12 Stunden und 14,3 Minuten, was 8522,97 Umläufen („Monaten“) in einem Sila-Nunam-Jahr (291,91 Erdjahre) entspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Innerer Aufbau.", "content": "Die ausgesprochen niedrige System-Dichte von 0,72 g/cm3, die weit unter derjenigen von Wasser liegt, weist darauf hin, dass Wassereis auf beiden Körpern vorherrschend sein müsste, was als Erklärung der niedrigen Dichte allerdings nicht ausreicht, da selbst reines Eis mit 0,91 g/cm3 noch dichter ist. Somit ist anzunehmen, dass beide Körper im Innern Hohlräume aufweisen müssen. (→Rubble Piles)", "section_level": 2}, {"title": "Oberfläche.", "content": "In sichtbarem Licht sind Sila und Nunam sehr rot und haben ein flaches Spektrum ohne Merkmale im nahen Infraroten, das keine Wassereis-Absorptionen zeigt, was dem Spektrum von Ixion ähnelt. Allem Anschein nach sind die Oberflächen beider Komponenten durch Auswurfmaterial von Impakten auf dem jeweils anderen Körper erneuert worden. Die Oberflächentemperatur dürfte um die −231 °C (42 K) betragen.", "section_level": 2}, {"title": "Ist Nunam ein Cubewano?", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die Fragen einer nicht ganz klaren Einordnung eines ganzen Systems.", "content": "Nunam hat einen Durchmesser von 236 km, was etwa 95 % des Hauptkörpers entspricht. Aus diesem Grund ist das System (79360) Sila-Nunam als \"ganzes\" – ein Novum in der Geschichte – erstmals auch offiziell als Doppelasteroidensystem benannt worden. Hierbei tut sich natürlich die Frage auf, ab wann ein System als offizielles Doppelsystem zu bezeichnen ist, da hierfür eine offizielle Definition von der IAU noch ausbleibt. Bei den Diskussionen 2006 um den Status von Pluto und Charon wurde davon abgesehen, dieses als Doppel(Zwergplaneten)system zu bezeichnen, Charon ist offiziell ein Mond geblieben – obschon das gemeinsame Baryzentrum außerhalb des Hauptkörpers Pluto liegt, was im Grunde die Hauptfrage ist: Wo muss sich das Baryzentrum befinden, damit ein Begleiter denselben Status wie sein Hauptkörper hat. Die kleinere Komponente Menoetius des Systems Patroclus-Menoetius etwa, die ebenfalls 92,8 % des Durchmessers von Patroclus aufweist, ist wie Charon offiziell auch als Mond klassifiziert. Nunam ist nun als natürlicher Satellit (Mond) von Sila (S/2005 (79360) 1) \"und\" als Teil des \"Systems (79360) Sila-Nunam\" klassifiziert (dessen „Mondname“ immerhin erstmals – als weiteres Novum – im Systemnamen vorkommt), wodurch Nunam im Grunde genommen eine „Aufwertung“ erfährt, da bisher in der Geschichte der Planetenforschung kein Körper im Sonnensystem diesen Status hat. Aus diesen und folgenden Umständen ergibt sich eine Reihe weiterer wichtiger ungeklärter Fragen: Ist Nunam nun auch ein Cubewano? Da Sila offiziell diese Einordnung hat und Sila-Nunam offiziell als ein System klassifiziert ist, müsste Nunam Teil des „Doppelcubewanos“ Sila-Nunam sein, und somit selbst ein Cubewano (bzw. „Klassisches KBO“) sein. In diesem Fall wäre er auch ein Asteroid und somit der erste „Mond-Asteroid“ (oder wie der Fachname dafür wäre, Asteroidenmonde ist vergeben, es sind bereits über 220 bekannt.) im Sonnensystem und hätte selbst eine Asteroiden-Nummerierung, was wiederum hieße, er müsste theoretisch neu nummeriert werden – was jedoch natürlich auszuschließen ist, da das ganze System bereits eine Nummer besitzt. Daher müsste Nunam als individueller Körper selbst die Nummer (79360) auch erhalten, was ebenfalls auszuschließen ist, da Asteroidennummern nie doppelt vergeben werden. Es gäbe höchstens noch die Möglichkeit, ihn, in Analogie zu den Doppelsternen, \"(79360) B Nunam\" bzw. \"(79360) Sila-Nunam B\" zu nennen. Aus diesen Überlegungen und Unklarheiten ergeben sich nun für Nunam zusammenfassend folgende Einordnungsmöglichkeiten:", "section_level": 3}, {"title": "Weitere sich daraus ergebende Fragen.", "content": "Aufgrund dieser Fakten erweist sich die Bezeichnung als System Sila-Nunam als Kuriosität, und sie wirft die grundsätzliche Frage auf, was mit den Doppelsystemen langfristig geschehen soll. Nunam ist ein klassisches Beispiel für einen Handlungsbedarf seitens der IAU hinsichtlich der Klassifikation der Objekte, besonders im äußeren Sonnensystem. Folgende konkrete fundamentale Fragen müssten geklärt werden:", "section_level": 3}, {"title": "Erforschung.", "content": "Nach seiner Entdeckung ließ sich Nunam (und Sila) auf Fotos bis ins Jahr 1997 zurück datieren und daher ist die Umlaufbahn des Systems mittlerweile relativ genau bekannt. Insgesamt wurde der Asteroid durch verschiedene Teleskope wie dem Hubble-Weltraumteleskop und auch erdbasierten Teleskopen beobachtet, insgesamt bisher 219 Mal innerhalb von 15 Jahren. (Stand Sept. 2012)", "section_level": 2}], "src_summary": "Nunam ist die kleinere Komponente des Cubewano-Doppelsystems \"(79360) Sila-Nunam\". Sein mittlerer Durchmesser beträgt 236 Kilometer, das ist etwa 95 % des Mutterasteroiden. Dieser Asteroid ist der erste, der offiziell als Mond und als Teil eines Doppelsystems eingestuft ist.", "tgt_summary": null, "id": 1482251} {"src_title": "Japanisches Geißblatt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Japanische Geißblatt ist ein immergrüner oder wintergrüner, windender oder niederliegender Strauch mit hohlen Ästen. Die Triebe sind dicht gelbbraun und teilweise drüsig behaart. Die Laubblätter haben einen 3 bis 8 Millimeter langen, dicht gelbbraun behaarten Stiel. Die Blattspreite ist einfach, eiförmig, länglich oder lanzettlich, 3 bis 8 Zentimeter lang und 1,5 bis 4 Zentimeter breit, mit spitzer oder zugespitzter Blattspitze, gerundeter oder mehr oder weniger herzförmiger Basis und bewimpertem, manchmal gewelltem Blattrand. Die Blattoberseite ist entlang der Blattadern behaart, die Unterseite spärlich bis dicht behaart. Die stark duftenden Blüten wachsen achselständig in Paaren auf einem 2 bis 40 Millimeter lange Stielen, die zu den Zweigspitzen hin kürzer werden. Die Tragblätter sind eiförmig bis elliptisch und 1 bis 3 Zentimeter lang. Die Vorblätter sind etwa 1 Millimeter lang, behaart und haben eine bewimperte, abgerundete oder gestutzte Spitze. Die Kelchlappen sind dreieckig, etwa 1 Millimeter lang, spitz und auf der Unterseite und entlang des Blattrands dicht behaart. Die Blütenkrone ist zweilippig, weiß und später gelb oder purpurn außen und weiß innen, etwa 3 bis 5 Zentimeter lang, behaart mit dazwischenliegenden langen Drüsenhaaren. Die Kronröhre ist 1,5 bis 3 Zentimeter lang und an der Basis nicht gewölbt. Die obere Lippe ist unregelmäßig vierfach gelappt, die Lappen sind 2 bis 8 Millimeter lang, die Unterlippe ist zurückgebogen. Die Staubblätter sind kahl und etwa gleich lang oder länger als die Blütenkrone. Der Fruchtknoten ist etwa 2 Millimeter lang und kahl. Der Griffel ist kahl und reicht bis zum Rand der Krone oder darüber hinaus. Als Früchte werden glänzende, runde, 6 bis 7 Millimeter durchmessende Beeren gebildet, die sich bei Fruchtreife schwarz färben. Die Samen sind braun, eiförmig, oder elliptisch und etwa 3 Millimeter lang. Das Japanische Geißblatt blüht von April bis Juni, die Früchte reifen von Oktober bis November. Die Chromosomenzahl beträgt 2n=18.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in der gemäßigten Zone Asiens in Japan im Süden der Inseln Hokkaidō, auf Honshū, Kyushu und Shikoku, auf der Koreanischen Halbinsel, auf Taiwan und im Osten von China in den Provinzen Anhui, Fujian, Gansu, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hebei, Henan, Hubei, Hunan, Jiangsu, Jiangxi, Jilin, Liaoning, Shaanxi, Shandong, Shanxi, Sichuan, Yunnan und Zhejiang. In vielen Gebieten wurde die Art eingebürgert so in mehreren Teilen Europas, auf den Azoren und auf Madeira, in Südafrika, Australien, Neuseeland, den Vereinigten Staaten mit Hawaii und im Süden Südamerikas. Das Japanische Geißblatt wächst in Gebüschen und lichten Wäldern, auf Berghängen und entlang von Straßen, in China in Höhen von 800 bis 1500 Metern. Man findet es auf sauren bis alkalischen, humosen, sandig-lehmigen bis lehmigen, nährstoffreichen Böden an licht- bis halbschattigen Standorten. Die Art ist mäßig frosthart. Es wurde aufgrund seines Ausbreitungspotenzials und der Schäden in den Bereichen Biodiversität, Gesundheit bzw. Ökonomie in die \"Schwarze Liste der invasiven Neophyten\" der Schweiz aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Japanische Geißblatt (\"Lonicera japonica\") ist eine Art aus der Gattung der Heckenkirschen (\"Lonicera\") in der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Dort wird die Gattung der Unterfamilie Caprifolioideae zugeordnet. Die Art wurde 1784 von Carl Peter von Thunberg erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der Gattungsname \"Lonicera\" erinnert an den deutschen Mathematiker, Arzt und Botaniker Adam Lonitzer (lateinisch Lonicerus). Das Artepitheton \"japonica\" verweist auf das Verbreitungsgebiet in Japan. Es werden mindestens zwei Varietäten unterschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Verschiedene Sorten des Japanischen Geißblatts werden häufig aufgrund der dekorativen und stark duftenden Blüten als Zierpflanzen verwendet, darunter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Japanische Geißblatt (\"Lonicera japonica\") ist ein rechtswindender oder niederliegender Strauch mit stark duftenden, 3 bis 5 Zentimeter großen Blüten aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Japan, Korea und im Osten von China, die Art wurde in Europa, Afrika, Australien und Amerika eingebürgert. Sie wird aufgrund der dekorativen und stark duftenden Blüten häufig als Zierpflanze verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 1740750} {"src_title": "Bayard-Klasse (1882)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Schiffe der \"Bayard\"-Klasse wurden 1876 auf den Marinewerften in Brest und Lorient auf Kiel gelegt. Während das Typschiff \"Bayard\" im März 1880 vom Stapel lief, kam sein Schwesterschiff \"Turenne\" bereits im Oktober 1879 zu Wasser. Beide Einheiten kamen im Jahr 1882 in den Dienst der Marine. Die \"Bayard\" wurde ab 1899 als Hulk genutzt, die \"Turenne\" 1901 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die Panzerschiffe besaßen einen hölzernen Rumpf. Die Aufbauten und der Rammbug waren aus Stahl gefertigt. Die Schiffe waren 81,0 m lang, 17,45 m breit und lagen bis zu 7,67 m tief im Wasser. Die maximale Verdrängung lag bei 5.915 t bei der \"Bayard\" und 6.260 t bei der \"Turenne\". Angetrieben wurden die Schiffe von zwei stehend angeordneten 2-Zylinder-Zweifach-Verbunddampfmaschinen, die auf je einen Propeller wirkten. Bei einer indizierten Leistung von 4.400 PSi ermöglichten sie eine Höchstfahrt von 14,5 kn. Die Dampfversorgung stellten acht kohlegefeuerte Zylinderkessel sicher, die einen gemeinsamen Schornstein besaßen. Der an Bord mitgeführte Brennstoffvorrat belief sich auf 450 t Kohle. Zur Unterstützung der Maschine waren die Schiffe zudem als dreimastige Vollschiffe getakelt. Die Bewaffnung bestand aus vier Geschützen des Kalibers 24,0 cm L/19 (Modell 1870), die in vier einzelnen Barbetten untergebracht waren. Die Geschützaufstellung glich der der \"Amiral Duperré\". Zwei Geschütze befanden sich in Schwalbennestern zu beiden Seiten des Schiffs, die beiden anderen standen auf der Mittschiffslinie hinter dem Schornstein und auf dem Achterschiff zwischen Groß- und Besanmast. Die schwere Artillerie ergänzten mehrere kleine Geschütze unterschiedlicher Kaliber: zwei Stück 19,0 cm (Modell 1870), sechs Stück 14,0 cm (Modell 1881) sowie vier 3-Pfünder-Geschütze Kaliber 4,7 cm und zwölf 1-Pfünder-Revolverkanonen vom Typ Hotchkiss 3,7 cm. Die \"Turenne\" besaß zudem zwei über Wasser angeordnete Torpedorohre mit 35,6 cm Durchmesser. Beide Schiffe waren mit einem das ganze Schiff umspannenden schmiedeeisernen Gürtelpanzer ausgestattet. Dieser reichte von ca. 130 cm über der Wasserlinie bis 160 cm darunter. Mittschiffs war er 254 mm stark, nahm aber zu den Schiffsenden hin bis auf 152 mm ab. Die Barbetten der Geschütze waren mit einer 203 mm starken Panzerung versehen, während die Munitionsaufzüge unpanzert blieben. Die Besatzung der Panzerschiffe hatte eine Sollstärke von 451 Mann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die \"Bayard\"-Klasse war eine Klasse französischer Panzerschiffe II. Ranges. Das 1882 in Dienst gestellte Typschiff wurde nach Pierre Terrail de Bayard benannt. Beide Schiffe der Klasse dienten unter anderem in den Konflikten mit China zum Ende des 19. Jahrhunderts.", "tgt_summary": null, "id": 1414848} {"src_title": "Allyson Schwartz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Allyson Young, so ihr Geburtsname, besuchte bis 1966 die \"Calhoun School\" in New York und studierte danach bis 1970 am Simmons College in Boston. Sie beendete ihre Ausbildung im Jahr 1972 am Bryn Mawr College in Pennsylvania. Zwischen 1972 und 1975 arbeitete sie für die Gesundheitsbehörde von Philadelphia. Anschließend war sie in dieser Stadt Direktorin am \"Elizabeth Blackwell Center\", einer Klinik des Planned-Parenthood-Programms. Danach arbeitete sie im Jahr 1988 als \"Deputy Commissioner\" für die dortige Stadtverwaltung. Politisch schloss sie sich der Demokratischen Partei an. Zwischen 1991 und 2004 saß sie im Senat von Pennsylvania. Im Jahr 2000 strebte sie erfolglos die Nominierung ihrer Partei für die Wahlen zum US-Senat an. Bei den Kongresswahlen des Jahres 2004 wurde Allyson Schwartz im 13. Wahlbezirk von Pennsylvania in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo sie am 3. Januar 2005 die Nachfolge von Joe Hoeffel antrat. Nach vier Wiederwahlen konnte sie ihr Mandat im Kongress bis zum 3. Januar 2015 ausüben. Bis 2011 war sie Mitglied im Committee on Ways and Means. Danach gehörte sie dem Haushaltsausschuss und dem Auswärtigen Ausschuss an. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne; privat lebt sie in Jenkintown. Im Frühjahr 2013 kündigte Schwartz an, sich 2014 nicht mehr um ihren Sitz im Kongress zu bewerben und stattdessen für das Gouverneursamt in Pennsylvania zu kandidieren. Damit wollte sie den republikanischen Gouverneur Tom Corbett bei der Wahl im November 2014 herausfordern. Bei der parteiinternen Vorwahl der Demokraten am 20. Mai 2014 unterlag sie jedoch dem früheren Minister für Staatseinnahmen und Unternehmer Tom Wolf. Sie erreichte von den vier Bewerbern der Partei den zweiten Platz. Rund 17 Prozent der demokratischen Wähler sprachen sich für Schwartz aus. Auf Wolf entfielen knapp 58 Prozent.", "section_level": 1}], "src_summary": "Allyson Young Schwartz (* 3. Oktober 1948 in New York City) ist eine US-amerikanische Politikerin der Demokratischen Partei. Von 2005 bis 2015 vertrat sie den Bundesstaat Pennsylvania im US-Repräsentantenhaus. Sie hatte im Frühjahr 2013 angekündigt, sich nicht mehr zur Wiederwahl zu stellen und stattdessen als Gouverneurin ihres Bundesstaats zu kandidieren. Die Primary um die Spitzenkandidatur ihrer Partei im Mai 2014 verlor sie jedoch gegen Tom Wolf.", "tgt_summary": null, "id": 1832523} {"src_title": "Schweizer Standardwagen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im November 1940 lieferte die Schweizerische Wagons- und Aufzügefabrik AG Schlieren-Zürich (SWS) zusammen mit der Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) den ersten von zunächst 20 Motorwagen der Serie Ce 4/4 351–370 an die Städtische Strassenbahn Zürich, ab 1941 folgten die 18 Motorwagen der Serie Ce 4/4 401–418, die von SWS zusammen mit Brown, Boveri & Cie. (BBC) geliefert wurden. Beide Varianten waren sich äusserlich ähnlich, unterschieden sich aber technisch. Die von SWS und MFO gelieferten Wagen mit Stahlwagenkasten waren schwerer als die von SWS und BBC gelieferten Wagen mit Aluminiumwagenkasten, die auch als \"Leichtmotorwagen\" bezeichnet wurden. Die Bedienung der beiden Serien war unterschiedlich: die MFO verwendete einen Fahrschalter, der mit einer Handkurbel bedient wurde, weshalb die Wagen \"Kurbeli\" genannt wurden, im Gegensatz zu den Wagen von BBC, die nach dem Vorbild der US-amerikanischen PCC-Wagen mit Fusspedalen bedient wurden, was ihnen den Namen \"Pedaler\" einbrachte. MFO verwendete eine elektropneumatische, BBC eine elektromagnetische Schützensteuerung. Die Drehgestelle von MFO waren klassische Drehgestelle mit zwei in einem Drehgestellrahmen gelagerten Tatzlagerfahrmotoren, bei den Leichtmotorwagen kamen erstmals die Simplex-Drehgestelle der Bauform 2 zum Einsatz, die keinen Drehgestellrahmen aufwiesen und voll abgefederte Motoren ermöglichten. Auf Basis dieser beiden Typen präsentierte der VST schliesslich 1944 seine Pläne für einen landesweiten Einheitswagen mit ursprünglich vier Unterbaureihen, um die damals vorherrschenden personalintensiven zweiachsigen Fahrzeuge mit Holzaufbau ersetzen zu können. Ziel war es die Schweizer Tramnetze gegenüber dem Trolleybus einerseits und dem zunehmenden motorisierten Individualverkehr andererseits konkurrenzfähig zu machen. Das Konzept sah auch einen vollständig neu konzipierten Anhängewagentyp vor, der zuerst nach Zürich geliefert wurde. Der kurze Zweirichtungswagen des Typs II ging mit lediglich drei Exemplaren nach Neuenburg. Der kurze Wagenkasten hatte nur fünf statt sieben Seitenfenster, dadurch war auch die Verjüngung an den Wagenenden deutlich geringer als bei den übrigen Standardwagen. Nachträglich wurde 1947 ein weiterer, mittelschwerer Typ Iab eingeführt, der die gewichts- und leistungsmässige Lücke zwischen den Typen Ia und Ib schliessen sollte. Besondere Merkmale der Standardwagen im Vergleich zu den bisherigen Fahrzeuggenerationen waren ihre pneumatischen Falttüren, die geschlossene Fahrerkabine, fest eingebaute Sitze für Fahrer und Kondukteur, der selbsttragende Wagenkasten, die sogenannte Hechtwagen-Bauweise mit markanter Verjüngung an Front und Heck, die Reihenbestuhlung in 2+1-Anordnung, die fehlenden Trennwände im Innenraum sowie die Höchstgeschwindigkeit von 55 beziehungsweise 60 km/h bei den Motorwagen und 60 beziehungsweise 65 km/h bei den Anhängewagen. Die sechs Städte wurden wie folgt mit Standardwagen ausgestattet, aufgrund kriegsbedingter Materialknappheit kam die Produktion zunächst nur schleppend in Gang: Das wegweisende Konzept des Standardwagens fand auch ausserhalb der Schweiz grosse Beachtung. Verschiedene ausländische Hersteller übernahmen die markante Bauform für eigene Typen, darunter beispielsweise die Baureihen V6 und V7 der Straßenbahn Hamburg, die jugoslawischen Đuro Đaković-Wagen, der rumänische Nachbau Gb 2/2, der 1953 gebaute Wiener Prototypzug aus C 101 und c 1201 oder die Fuchs-Triebwagen 63–70 der Oberrheinischen Eisenbahn-Gesellschaft. Zu Werbezwecken war 1955 kurzzeitig ein Zürcher Standardzug bei der Strassenbahn St. Gallen im Einsatz. Er warb für die Beibehaltung der Tramlinie 1, die jedoch im gleichen Jahr von der Bürgerschaft abgelehnt wurde. Letztlich wurde das St. Galler Tram 1957 endgültig durch den Trolleybus St. Gallen ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Türanordnung.", "content": "Die Einrichtungsmotorwagen waren allesamt dreitürig, mit breitem hinterem Einstieg und zwei schmäleren Ausstiegen in der Mitte und vorne. Beim Anhängewagen gab es zunächst nur einen hinteren Einstieg zum Kondukteursitz und im vorderen Teil einen breiten Ausstieg. In Zürich wurde dieser in der Mitte des Fahrgastraums angeordnet, in Basel und Genf hingegen vorne. Bern beschaffte auch die Anhängewagen mit drei Türen. Zürich experimentierte 1951 beim Wagen Nummer 750 mit der Basler Anordnung, konnte sich aber damit nicht anfreunden. Für die Beschaffung 1962/63 setzte Zürich auf den dreitürigen Berner Typ, schloss sich aber für die Nachbeschaffung von nur drei Wagen einer Basler Bestellung an. In Zürich waren deshalb alle drei Türanordnungen anzutreffen. Genf kam zu dreitürigen Anhängern, als die Luzerner Wagen demotorisiert wurden. Die drei Neuenburger Zweirichtungswagen hatten an Front und Heck zwei gleich grosse Türbereiche je Seite. Als einzige Standardwagen hatten sie ausserdem keinen festen Kondukteursitz und somit auch keinen Fahrgastfluss.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz, Umbauten und Verbleib.", "content": "Ihre neun Anhängewagen 1404, 1408 und 1416–1422 gaben die Basler Verkehrs-Betriebe an die Baselland Transport AG (BLT) ab. 1402, 1403, 1406 und 1414 gingen vorübergehend nach Bern und später – ausgenommen 1414 – zusammen mit allen anderen Anhängewagen der ersten Serie nach Belgrad. In die 35 in Basel verbliebenen Anhängewagen der zweiten Serie wurde ein niederfluriges Mittelteil, mit zusätzlicher Einstiegsmöglichkeit, eingebaut. Diese sind – als letzte Standardwagen in der Schweiz überhaupt – weiterhin im Einsatz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Schweizer Standardwagen, französisch \"Tramway standard suisse\", wird eine nach einheitlichen Konstruktionsprinzipien hergestellte Serie meterspuriger Strassenbahn-Motor- und Anhängewagen in Grossraumbauweise bezeichnet. Die vierachsigen und für den Fahrgastfluss nach Peter Witt ausgelegten Fahrzeuge basieren auf zwei ab 1940 beziehungsweise 1941 an die Strassenbahn Zürich gelieferten Baureihen. 1944 entwickelte der Verband schweizerischer Transportanstalten (VST) daraus ein Konzept für landesweit einsetzbare Einheitsstrassenbahnfahrzeuge. ", "tgt_summary": null, "id": 1953552} {"src_title": "Kraftwerk Kembs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits in den 1890er-Jahren hatte der umtriebige elsässer Ingenieur René Koechlin die Idee, die Wasserkraft des Rheins für die Industrie zu nutzen. 1902 stellte Koechlin das für die damalige Zeit außergewöhnliche und kühne Projekt eines Kraftwerks an einem Rheinseitenkanal vor. Er nahm umgehend die Verhandlungen mit den betroffenen Regierungen und der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt auf, um eine Konzession für das Projekt zu erlangen. Koechlin gründete 1910 für den Kraftwerksbau die \"Forces Motrices du Haut-Rhin\". Die Konzessionsverhandlungen gelangten 1912 an einen toten Punkt, der erst nach dem Ersten Weltkrieg überwunden werden konnte. Im Versailler Vertrag erhielt Frankreich 1919 für den Rhein als Grenzfluss zwischen Deutschland und Frankreich das alleinige Ausbaurecht. René Koechlin nahm seine Verhandlungen im selben Jahr wieder auf und legte ein neues Dossier für ein Gesamtprojekt zum Bau des Rheinseitenkanals zwischen Basel und Straßburg vor. Es waren acht Staustufen mit Kraftwerk und Schleusen vorgesehen. 1921 legte Frankreich der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt das Projekt der Kraftwerks Kembs nochmals vor. Der Vorschlag wurde 1922 genehmigt, und die Konzession 1924 erweitert, sodass der Aufstau des Kraftwerks bis zur Mündung der Birs reichen konnte. Die der Schweiz verloren gegangene Nutzung des Gefälles zwischen der Birsmündung und der Landesgrenze wurde durch Energiebezugsrechte entschädigt. Das Kraftwerk im Besitz der \"Energie Electrique du Rhin\" mit Sitz in Mulhouse ging 1932 in Betrieb, just zu einer Zeit, wo die französische Wirtschaft stagnierte. Unter diesen Bedingungen hatte das Kraftwerk große Probleme, die erzeugte Energie abzusetzen, obwohl eine -Hochspannungsleitung nach Paris gebaut worden war und 1934 das Pumpspeicherkraftwerk Lac Noir den Betrieb aufnahm. Die \"Energie Electrique du Rhin\" war deshalb nicht interessiert an einer Fortsetzung des Rheinseitenkanals und am Bau weiterer Kraftwerke. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kraftwerk Kembs schwer beschädigt, danach aber wieder in Stand gesetzt. 1946 wurde das Kraftwerk verstaatlicht und ist seither Teil von der Électricité de France (EDF) betrieben. 1966 wurde beim Wehr Märkt eine Dotierzentrale in Betrieb genommen. Die erste 75 Jahre lang gültige Konzession lief 2007 ab. Sie wurde unter der Auflage von erhöhten Restwassermengen bis 2035 verlängert. Die Umweltauflagen betrafen hauptsächlich die Mindestwassermenge an den Wehren Kembs und Märkt. Im Oktober 2016 wurden zusätzliche Dotierturbinen, ein neuer Fischpass, ein Biberpass und ein Altrheinarm auf franz. Seite gebaut und in Betrieb genommen. Die gesetzlich vorgeschriebene Restwassermenge im Rhein hängt von der Jahreszeit und vom tatsächlichen Abfluss im Rhein ab, wobei im Winter neu maximal 52 m3/s statt 20 m3/s abgegeben werden müssen, im Sommer 150 m3/s statt 30 m3/s.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Das Kraftwerk liegt bei Loéchlé, einem Ortsteil von Kembs und nutzt das Gefälle beim Isteiner Klotz aus. Es ist das erste Kraftwerk am Rheinseitenkanal, der etwa sechs Kilometer oberhalb des Maschinenhauses durch das Wehr Märkt vom Rhein abgeleitet wird. Das 1932 erbaute Stauwehr Märkt ist 170 m breit und hat 5 Öffnungen mit einer lichten Breite von 30 m. Westlich neben dem Wehr befindet sich die \"Zentrale A\" zur Turbinierung von Restwasser. Etwas weiter nördlich befindet sich die 2016 in Betrieb genommene \"Zentrale K\" mit zwei Dotierturbinen, die als S-Turbinen ausgeführt sind. Das \"K\" im Namen steht für René \"K\"öchlin, den Ingenieur und Projektverfasser des Kraftwerks Kembs und des Rheinseitenkanals, aber auch für \"K\"raft und für \"K\"embs. In der Maschinenhalle des Kraftwerks sind zwei Kaplan-Turbinen und vier Propeller-Turbinen untergebracht, wobei letztere den Kaplan-Turbinen sehr ähnlich sind, nur dass sie keine Flügelverstellung aufweisen. Die Gesamtleistung des Kraftwerks beträgt 160 MW. Jährlich werden durchschnittlich 855 GWh elektrische Energie produziert, wovon ein Fünftel, das heißt 171 GWh der Schweiz zustehen. Für die Schifffahrt auf dem Kanal wurde in einem parallelen Kanalabschnitt eine Schleuse mit zwei Schleusenkammern gebaut. Die beiden Schleusenkammern sind 25 m breit und 20 m tief, eine ist 190 m, die andere 183 m lang. Der Schleusenbetrieb wird durch die Electricité de France (EDF, im Besitz des franz. Staates) durchgeführt. In Kembs befindet sich die Leitstelle der EDF, welche alle Laufwasserkraftwerke entlang des Rheins koordiniert und fernbedient.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kraftwerk Kembs ist ein Laufwasserkraftwerk der Électricité de France am Rheinseitenkanal in Frankreich. Der Rückstau des Kraftwerks reicht bis nach Basel, weshalb der Schweiz 20 % der im Kraftwerk erzeugten Energie zusteht. Das Kraftwerk galt bei seiner Inbetriebnahme 1932 als eines der bedeutendsten Flusskraftwerke Europas. Zur Nutzung der Restwassermenge wurden zusätzliche Dotierkraftwerke gebaut, die 1966 und 2016 in Betrieb gingen.", "tgt_summary": null, "id": 63349} {"src_title": "Deneb (Schiff, 1994)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Schiff wurde unter der Baunummer 424 auf der Peene-Werft in Wolgast gebaut. Die Kiellegung fand am 27. Juli 1993, der Stapellauf am 6. Mai 1994 statt. An diesem Tag wurde das Schiff auch getauft. Taufpatin war Barbara Knittel, die Frau des damaligen Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium, Dr. Wilhelm Knittel. Die Fertigstellung des Schiffes erfolgte im November 1994, die Indienststellung am 25. November des Jahres. Bis 2026 ist ein Ersatzbau für die \"Deneb\" geplant. Namensgeber des Schiffes ist der Stern Deneb, der hellste Stern im Sternbild Schwan.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Das Schiff wird von einem Siemens-Elektromotor mit 720 kW Leistung angetrieben, der auf einen Festpropeller wirkt. Das Schiff erreicht damit eine Geschwindigkeit von 11 kn. Für die Stromversorgung des Fahrmotors und des elektrischen Bordnetzes stehen zwei Dieselgeneratoren mit jeweils 1.010 kVA Scheinleistung zur Verfügung. Als Hafengenerator ist ein Dieselgenerator mit 500 kVA Scheinleistung, als Notgenerator ein Dieselgenerator mit 18 kVA Scheinleistung verbaut. Die Motoren werden mit synthetischem GtL-Treibstoff betrieben. Der Treibstoff ist schwefelfrei, wodurch bessere Abgaswerte als bei herkömmlichen Dieselkraftstoffen erreicht werden. Während der Liegezeit in Rostock wird das Schiff über einen im Dezember 2018 in Betrieb genommenen Landanschluss mit Strom versorgt. Die Generatoren können so im Hafen abgeschaltet und die Umweltbelastung mit Abgasen, Lärm und Abwärme verringert werden. Das Schiff ist mit einem Bugstrahlruder mit einer Leistung von 530 kW ausgestattet. Ferner verfügt es über eine Heckstrahlsteueranlage mit einer Leistung von 48 kW.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Das Schiff wird überwiegend für Vermessungs- und Wrack­sucharbeiten sowie für Wartungsarbeiten an den Seegangsmessbojen und BSH-Messnetzstationen in den deutschen Küstengewässern der Nord- und Ostsee eingesetzt. Dafür verfügt das Schiff über entsprechende Geräte wie Vertikal- und Fächerecholote sowie Sonaranlagen. Das Schiff ist zusätzlich mit zwei flachgehenden Vermessungsbooten ausgerüstet, die ebenfalls komplett mit Echoloten und Datenakquisitionsanlagen ausgerüstet sind, um selbstständig in flachen Gewässern operieren zu können. Weiterhin befindet sich eine komplette Tauchausrüstung an Bord, so dass Taucheinsätze sowohl vom Schiff, als auch von einem Vermessungsboot möglich sind. An Bord ist Platz für 16 Besatzungsmitglieder sowie sieben Wissenschaftler. Haupteinsatzgebiet ist die südwestliche Ostsee, der Heimathafen ist Rostock. Bis November 2014 hatte das Schiff rund 250.000 Seemeilen zurückgelegt, bis November 2019 waren es rund 313.000 Seemeilen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Deneb ist eines von drei Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffen des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg und Rostock. Reeder des Schiffes ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.", "tgt_summary": null, "id": 1191372} {"src_title": "Chillagoe-Mungana-Caves-Nationalpark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Er liegt 1.455 Kilometer nordwestlich von Brisbane rund um die Ortschaft \"Chillagoe\".", "section_level": 1}, {"title": "Geländeformen.", "content": "Die Höhlen haben sich im Kalkstein gebildet, der sich vor bis zu 400 Mio. Jahren im Gebiet von Chillagoe abgelagert hat, als es noch ein seichtes Meer war. Mit der Zeit hat das Grundwasser Höhlen ausgespült, in denen sich später auch noch Stalaktiten und Stalagmiten bildeten.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Nur wenige Tierarten finden ihren Lebensraum in den dunklen Höhlen, vor allen Dingen Fledermäuse. Dort liegt aber auch einer von nur fünf in Australien bekannten Nistplätzen der Weißbürzelsalanganen (\"Aerodramus spodiophygius\"). Daneben finden sich Fleckenpythons und verschiedene Insekten- und Spinnenarten. Auch Skelette von Säugetieren, die in die Höhlen gefallen und dort verendet sind, wurden gefunden, darunter auch die des ausgerotteten Riesenkängurus.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Industrie.", "content": "Auf dem Weg zu den \"Mungana Archways\" – 17 Kilometer westlich von Chillagoe gelegen – kann man einige Felszeichnungen der Aborigines sehen. Die \"Chillagoe Smelters\" (Hüttenwerke) erzählen die Geschichte des Bergbaus in der Gegend. Gold, Silber, Blei- und Kupfererze wurden von 1890 bis 1930 hier abgebaut und verarbeitet. Minen, Tanks und andere Überreste sind zugänglich.", "section_level": 1}, {"title": "Zufahrt.", "content": "Chillagoe liegt an der Burke Developmental Road, etwa 215 Straßenkilometer von Cairns entfernt, im Landesinneren am Nordende des Atherton Tableland. Die Straße ist bis \"Almaden\" befestigt. Die verbleibenden 33 Kilometer bis \"Chillagoe\" und die weiteren 24 Kilometer bis \"Mungana\" sind teilweise unbefestigt, aber mit Straßenfahrzeugen gut zu befahren.", "section_level": 1}, {"title": "Einrichtungen.", "content": "Das Zelten im Park ist genauso wenig gestattet wie die Mitnahme von Haustieren. Es gibt etliche Wanderwege unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, Picknickplätze und auch geführte Touren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Chillagoe-Mungana-Caves-Nationalpark (engl.: \"Chillagoe-Mungana Caves National Park\") ist ein Nationalpark im Nordosten des australischen Bundesstaates Queensland. Der Nationalpark besteht aus fünf einzelnen Teilen. Dies sind \"Royal Arch Cave, Donna Cave, Mungana Archways, Balancing Rock\" und \"Chillagoe Smelters\".", "tgt_summary": null, "id": 1059779} {"src_title": "12e régiment de chasseurs d’Afrique", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 22. Februar 1941 erhielt das „1 Régiment de Chasseurs d’Afrique“ in Casablanca den Befehl zur Aufstellung einer „Groupe d’Escadrons Chars-motos“ (Panzerwagen-Escadronsgruppe), die zum Einsatz in den französischen Gebieten Westafrikas bestimmt war. Sie würde den Namen \"„Groupe Autonome du 1er Régiment de Chasseurs d’Afrique“\" (Selbständige Gruppe des 1. Regiments der afrikanischen Jäger) erhalten. Die Aufstellung war am 16. März 1941 abgeschlossen, die Einheit im Camp de la Jonquière in Casablanca stationiert. Sie stand unter dem Befehl von Chef d’escadrons Paul Girot de Langlade. Es bestanden eine Stabs- und Versorgungsescadron und zwei Kampfescadronen. Die 1. war ausgestattet mit Motorrädern, für die 2. Escadron als (schwere Escadron) waren Kampfpanzer vorgesehen. Dazu wurden in einem Depot im Département Dordogne 23 Panzer vom Typ Somua S-35 bereitgehalten, die von der deutschen Wehrmacht nach dem Waffenstillstand an das Vichy-Regime zurückgegeben worden waren. Sie waren nur für den Einsatz in Afrika bestimmt und blieben bis dahin unter deutscher Bewachung. Die ohnehin in einem sehr schlechten Zustand befindlichen Fahrzeuge wurden vor der Verschiffung in Marseille von den Deutschen zur Ersatzteilgewinnung nochmals mehr oder weniger ausgeschlachtet. Nach anderthalbjährigem Einsatz im Senegal wurde das nun freifranzösische Regiment am 12. Januar 1943 in Thiès eingeschifft, um am 21. Januar 1943 in Casablanca an Land zu gehen. Von hier wurde es nach Algier weitergeschickt, wo es am 7. Februar 1943 eintraf. In den folgenden Kämpfen gegen das deutsche Afrikakorps verlor es bis zum 20. Mai vier der 23 Somua-Panzer. Zwischen September und Dezember 1943 wurde Personal zur Wiederaufstellung des gekaderten 12 régiment de cuirassiers abgegeben. Es kam dann zu einer längeren Phase der Ausbildung, da das Regiment jetzt mit Gerät und Panzerfahrzeugen aus den Beständen der US-Army ausgerüstet wurde. Die übriggebliebenen 13 Somua-Panzer wurden an die Garde Mobile in Oran übergeben. Kurze Zeit später wurden die französischen Verbände nach Großbritannien verlegt, die Jäger trafen dort am 22. April 1944 in Swansea ein. Nach der Invasion in Nordfrankreich wurde die Einheit am 1. August 1944, jetzt ausgerüstet mit M3 Stuart, M4 Sherman, Jeeps und Halbkettenfahrzeugen im Abschnitt Utah Beach an Land gesetzt. Am 8. August kam es zu erstem Feindkontakt bei der Ortschaft Sablé-sur-Sarthe:", "section_level": 1}, {"title": "Nach 1945.", "content": "Nachdem das Regiment im Algerienkrieg gekämpft hatte, wurde es nach Friedensschluss zurück nach Frankreich transportiert und dort 1963 aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Standarte.", "content": "Sie führt, in goldenen Lettern, die folgenden Inschriften: :", "section_level": 1}, {"title": "Devise.", "content": "Audace n'est pas déraison (Kühnheit ist keine Unvernunft)", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Das Fahnenband des Regiments ist mit dem Croix de guerre 1939–1945 mit zwei Palmenzweigen dekoriert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das 12 régiment de chasseurs d'Afrique (12 RCA) war ein Verband der französischen Kavallerie. Es wurde im Februar 1941 in Algerien aufgestellt und 1963 aufgelöst.", "tgt_summary": null, "id": 2082309} {"src_title": "Kleiner Amudarja-Schaufelstör", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Kleine Amudarja-Schaufelstör hat wie die anderen Schaufelstöre einen spindelförmigen, vorne verbreiterten Körper mit einer breiten, flachen spatelförmigen Schnauze. Sein Rücken ist dunkelbraun, der Bauch weiß. Morphologisch ist er dem Großen Amudarja-Schaufelstör (\"Pseudoscaphirhynchus kaufmanni\") sehr ähnlich, bleibt aber mit einer Körperlänge von 20,7 bis 27 Zentimetern deutlich kleiner. Außerdem ist die Schnauze verhältnismäßig länger und abgerundeter und besitzt keine Stacheln. Mit zunehmendem Alter nimmt die Länge der Schnauze weiter zu. Die Augen sind sehr klein. Vor dem quer verlaufenden Maul sitzen zwei Paar ungefranster Barteln, von denen das äußere doppelt bis dreimal so lang ist wie das innere. Die Unterlippe ist in der Mitte geteilt. Entlang des Körpers verlaufen die für Störe typischen fünf Reihen von Knochenschuppen. Diese haben keine oder sehr kleine Stacheln. Die Reihe entlang des Rückens zählt 9 bis 13 Schilde, die jeweils etwa die Hälfte des nachfolgenden Schildes bedecken, mit 4 bis 5 weiteren kleinen Schilden hinter der 28- bis 31-strahligen Rückenflosse. Die seitlichen Reihen zählen 30 bis 39 wie die Rückenreihe überlappende und die Bauchreihen 6 bis 10 Schilde. Die Brustflossen sind an ihrem äußeren Rand nach oben gefaltet. Die Afterflosse weist 15 bis 24 Strahlen auf, vor ihr sitzen 4 bis 5, dahinter noch einmal 1 bis 3 kleine Schilde. Zwischen den Knochenschilden sitzen regelmäßig verteilte Knötchen. Im Gegensatz zum Großen Amudarja-Schaufelstör hat die Schwanzflosse kein filamentöses Anhängsel. Mit dem Großen Amudarja-Schaufelstör hat der kleine Amudarja-Schaufelstör früher häufig Hybride gebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Lebensweise.", "content": "Die Art kommt endemisch im Amudarja vor und besiedelte früher die unteren und mittleren Abschnitte des Flusses. Über die Lebensweise ist fast nichts bekannt. Ausgewachsene Tiere ernähren sich überwiegend von bodenlebenden Insektenlarven.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung und Schutz.", "content": "Der Kleine Amudarja-Schaufelstör ist vor allem durch die Zerstörung seines Lebensraums bedroht. Die Art ist schon immer selten gewesen und 1996 wurden zum ersten Mal seit 15 Jahren drei Tiere gefangen. Sie wird im Anhang II des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens und Anhang II der Bonner Konvention gelistet und in der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht (\"Critically Endangered\") eingeordnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kleine Amudarja-Schaufelstör, auch Kleiner Pseudoschaufelstör, (\"Pseudoscaphirhynchus hermanni\") ist eine vom Aussterben bedrohte oder bereits ausgestorbene Fischart aus der Familie der Störe (Acipenseridae). Er kommt endemisch im Amudarja in Zentralasien vor.", "tgt_summary": null, "id": 312061} {"src_title": "Outright Monetary Transactions", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "EZB-Präsident Mario Draghi kündigte am 26. Juli 2012 an, die EZB werde „innerhalb [ihres] Mandates alles Erforderliche tun (,whatever it takes'), um den Euro zu erhalten“. Dies wurde allgemein als Andeutung einer Wiederaufnahme von Staatsanleihenkäufen gewertet. Am 2. August 2012 gab er bekannt, die EZB erwäge neuerliche Interventionen an den Staatsanleihenmärkten und könne sich überdies andere unkonventionelle Maßnahmen vorstellen. Die Modalitäten der in Aussicht gestellten OMTs wurden schließlich am 6. September 2012 vom EZB-Rat beschlossen (OMT-Beschluss). Nach Aussage Draghis unterstützten im EZB-Rat 21 der 22 Mitglieder den OMT-Beschluss. Es wird weithin davon ausgegangen, dass die abweichende Stimme jene der durch ihren Präsidenten Jens Weidmann vertretenen Deutschen Bundesbank war (siehe auch weiter unten). OMTs sind von einem anderen Programm der EZB, dem am 22. Januar 2015 beschlossenen erweiterten Programm zum Ankauf von Vermögenswerten \"(Expanded Asset-Purchase Program, EAPP),\" zu unterscheiden. Auch wenn dieses ebenfalls – unter anderem – den Ankauf europäischer Staatsanleihen vorsieht, ist es von einem möglichen OMT-Programm unabhängig und unterscheidet sich auch in seinen Modalitäten. Zudem verfolgen die Programme einen unterschiedlichen Zweck: Während OMTs dazu gedacht sind, bei Bedarf auf eine verbesserte geldpolitische Stabilität in einzelnen, von einer akuten Problemlage betroffenen Staaten hinzuwirken, zielt das erweiterte Ankaufprogramm darauf, durch kontinuierliche Ankäufe von Staatsanleihen unterschiedlichen Ursprungs zur Abwendung von Deflationsrisiken beizutragen.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise und Begründung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Modalitäten.", "content": "Die Entscheidung über die Durchführung und die Beendigung von OMTs obliegt dem EZB-Rat. Hauptvoraussetzung ist, dass der betreffende Staat bereits eine der Rettungsfazilitäten der Eurozone (ESM oder EFSF) in Anspruch nimmt und die dortigen Bedingungen strikt einhält (so genannte Konditionalität). (Der EFSF wurde 2010 geschaffen, um bei Bedarf Staaten der Eurozone vorübergehend durch Kredite und Garantien zu unterstützen; er läuft derzeit aus und kann nicht mehr neu in Anspruch genommen werden. Der ESM ist der 2012 eingeführte, dauerhafte Stabilisierungsmechanismus der Eurozone mit einer maximalen Darlehenskapazität von 500 Mrd. Euro. Die Inanspruchnahme des ESM setzt wiederum die Ratifizierung des Europäischen Fiskalvertrags voraus, welcher unter anderem die Einhaltung gewisser Defizitgrenzen vorschreibt.) Um ein OMT-Programm aktivieren zu können, muss nicht notwendig ein vollständiges EFSF- bzw. ESM-Anpassungsprogramm durchlaufen werden; auch ein so genanntes vorsorgliches Programm \"(Enhanced Conditions Credit Line, ECCL)\" kann genügen. Im Anpassungsprogramm muss allerdings die Möglichkeit zu EFSF/ESM-Primärmarktkäufen vorgesehen sein. (Von einem Ankauf auf dem Primärmarkt spricht man, wenn die Anleihen direkt vom Emittenten – hier also dem jeweiligen Staat – gekauft werden; ein Kauf auf dem Sekundärmarkt wiederum bezeichnet den Kauf von irgendeinem anderen Marktteilnehmer, der den Titel seinerseits vom Staat bzw. einem anderen Käufer erworben hat.) Damit will die EZB zum einen forcieren, dass die jeweiligen Teilnehmerstaaten selbst einen Beitrag leisten (weil durch eine Erfüllung der Programmbedingungen die Aufschläge auf Staatsanleihen verringert werden können), zum anderen der Gefahr des Moral Hazard, konkret eines Missbrauchs der OMTs als Ersatz eigener Reformanstrengungen, vorbeugen. OMTs sind Offenmarktgeschäfte über Staatsanleihen, die als endgültige Transaktionen (Outright-Geschäfte) durchgeführt werden, das heißt das Eurosystem würde die jeweiligen Staatstitel am Markt unbefristet aufkaufen. Die Käufe erfolgen ausschließlich auf dem Sekundärmarkt, also nicht direkt vom begebenden Staat. Für den Kauf infrage kommen dabei nach Aussage der EZB bei der Ankündigung des Programms hauptsächlich Papiere mit einer Restlaufzeit zwischen einem und drei Jahren. Vorab gibt es weder eine zeitliche Begrenzung für die Durchführung von OMTs noch eine volumenmäßige Begrenzung der über OMT-Programme aufgekauften Staatstitel. Die EZB reklamiert für die unter dem OMT-Programm erworbenen Papiere keinen bevorrechtigten Gläubigerstatus \"(pari passu)\". Im Fall eines Zahlungsausfalls eines Staates mit einem OMT-Programm würde die EZB also wie jeder andere Gläubiger behandelt, soweit nicht nationale Bestimmungen der anwendbaren Rechtsordnung etwas anderes vorsehen. In dieser Hinsicht heben sich OMTs sowohl vom SMP als auch von den Kreditlinien des Internationalen Währungsfonds ab. Durch die Käufe würde dem Markt Liquidität zugeführt; diese Ausweitung der Geldbasis will die EZB dadurch kompensieren, dass sie die durch OMTs zugeführte Liquidität nach Möglichkeit wieder voll abschöpft (vollständige Sterilisation), also dem Markt an anderer Stelle wieder entzieht (beispielsweise durch den Verkauf anderer Anleihen oder die Aufforderung an bzw. Incentivierung von Geschäftsbanken, ihre Guthaben auf den Einlagekonten des Zentralbanksystems zu erhöhen). Die flankierende Liquiditätsabschöpfung wird von der EZB bei vielen Operationen angewandt, um Inflationsrisiken zu verringern. Alle Erkenntnisse über die angedachte Form der OMTs ergeben sich aus Pressemitteilungen und Stellungnahmen der EZB. Nachdem EZB-Präsident Draghi zunächst angekündigt hatte, die Ausarbeitung der rechtlichen Details des Programms bald veröffentlichen zu wollen, gab er im Juli 2013 an, dass die Bank den zugehörigen Rechtsakt wahrscheinlich erst dann veröffentlichen werde, wenn die Durchführung eines OMT-Programms unmittelbar bevorsteht.", "section_level": 2}, {"title": "Begründung.", "content": "Die EZB begründet ihren Beschluss damit, dass sie mittels OMTs die Funktion des geldpolitischen Transmissionsmechanismus des Eurosystems wiederherstellen möchte. Sie rekurriert damit auf den Umstand, dass es im Zuge der Eurokrise für die Bank zunehmend schwierig wurde, geldpolitische Impulse an den Markt weiterzugeben. Dies bezieht sich insbesondere auf die Kontrolle der Inflationsrate: Gewöhnlicherweise vermag es die EZB, diese durch Änderung ihres Hauptrefinanzierungssatzes (Leitzinses) zu steuern. Der geänderte Leitzins wirkt sich dann zunächst auf den Zinssatz aus, zu dem sich Unternehmen und Haushalte bei den Geschäftsbanken verschulden können bzw. zu dem sie ihr Vermögen einlegen können; dies wiederum führt zu einer Änderung des Spar- und Investitionsverhaltens, was über eine Anpassung der Inflationserwartungen entsprechende Preiseffekte nach sich zieht. Daneben gibt es noch eine Vielzahl weiterer Kanäle, über die sich Entscheidungen der EZB auf die Realwirtschaft auswirken. Einige dieser Kanäle waren während der Eurokrise indes teilweise empfindlich gestört. So senkte beispielsweise die EZB ihre Zinssätze mehrfach; durch die angespannte wirtschaftliche und politische Lage in einigen Staaten wirkte sich die Zinssenkung in diesen Ländern jedoch kaum auf die Zinssätze der Geschäftsbanken (und damit die Realwirtschaft) aus. Noch dazu litten durch die allgemeine Situation des Bankensystems einige Geschäftsbanken selbst unter Refinanzierungsschwierigkeiten. Den im Zuge der Krise teils drastisch gestiegenen Renditeaufschlägen auf die staatlichen Anleihen einiger Eurostaaten kommt in diesem Mechanismus besonderes Gewicht zu. Sie beeinflussen nicht nur das Ausgabenverhalten der öffentlichen Hand, sondern sie werden auch zu einem erheblichen Teil von den Geschäftsbanken des ausgebenden Staates gehalten, sodass eine sich selbst verstärkende Dynamik einsetzt: Verschlechtert sich die wirtschaftliche Lage in einem Land, steigt die Rendite auf dessen Staatsanleihen. Dadurch verschlechtert sich wiederum die Refinanzierungsfähigkeit der Geschäftsbanken, die mit einer Einschränkung der Kreditvergabe reagieren und auf diesem Wege ihrerseits die ökonomische Abwärtsdynamik des Landes beschleunigen. Hinzu kommt, dass auf dem nationalen Interbankenmarkt (also dem Markt, auf dem sich Geschäftsbanken untereinander Geld leihen) Transaktionen vornehmlich mit inländischen Staatsanleihen besichert werden, sodass eine diesbezügliche Unsicherheit nach Ansicht der EZB auch zu Störungen des Interbankenmarkts führt. Diese Umstände machten nach Ansicht der EZB unkonventionelle Maßnahmen wie OMTs erforderlich. Die Bank geht dabei davon aus, dass ein wichtiger Grund für das generell hohe Niveau der innereuropäischen Renditedifferenziale bei öffentlichen Schuldtiteln in übersteigerten Ängsten der Marktteilnehmer begründet ist, einzelne Staaten könnten eine freiwillige oder unfreiwillige Abkehr vom Euro vollziehen (Redenominierungsrisiko). Dies hätte erhebliche Unsicherheiten für ihre (Euro-denominierten) Ansprüche zur Folge. Ein gewisses Renditegefälle sei in einer Währungsunion zwar normal und spiegele unterschiedliche Risiken wieder; dieses sei (Ende 2012) jedoch zum Teil irrational hoch gewesen. Indem die EZB mit den OMTs in Aussicht stellt, dass sie in einem ernsthaft in Schwierigkeiten befindlichen (aber noch nicht zahlungsunfähigen) Land durch Anleihenkäufe intervenieren würde, glaubt sie, der beschriebenen Abwärtsdynamik entgegenwirken zu können. Die Risikoperzeption der Marktteilnehmer sollte daher aus Sicht der Bank im Gefolge des OMT-Beschlusses zurückgehen. Hierdurch werde sodann auch der Transmissionskanal wieder frei, der der EZB die Kontrolle der Preisstabilität wieder ermöglicht.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftliche Aspekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen auf die Zinsen für Staatsanleihen.", "content": "Casiraghi u. a. (2013) betrachten die Auswirkungen der OMT-Entscheidung auf die Rendite italienischer Staatsanleihen mittels eines Ereignisstudienmodells mit zweitägigem Zeitfenster. Solcherlei Ereignisstudien fußen auf einem Vergleich der extrapolierten Werte im unmittelbaren Vorfeld des jeweiligen Ereignisses mit den tatsächlichen Werten in der direkten Folgezeit des Ereignisses. Nach dem OMT-Beschluss vom 2. August 2012 stellen sie auf diese Weise einen signifikanten Renditerückgang um etwa 0,6 Prozent für zweijährige und keine signifikante Änderung der Rendite auf zehnjährige Papiere fest. Die Festlegung der Einzelheiten des Programms am 6. September brachte wiederum einen signifikanten Renditerückgang bei den langfristigen Anleihen mit sich (0,5 Prozent). Altavilla, Giannone und Lenze (2014) kommen unter Rückgriff auf Hochfrequenzhandelsdaten ebenfalls anhand einer Ereignisstudie zu dem Ergebnis, dass der OMT-Beschluss einen Renditerückgang für spanische und italienische Staatstitel mit zweijähriger Laufzeit um etwa zwei Prozent bewirkt habe, während die Rendite auf deutsche und französische Anleihen gleicher Laufzeit unverändert geblieben sei. Die ausgewiesenen Renditeeffekte sind bei Altavilla, Giannone und Lenze (2014) kumulierter Natur und vereinen die Effekte auf Draghis Ankündigung vom 26. Juli 2012 (wenn erforderlich, alles zu tun, um den Euro zu retten), den OMT-Beschluss vom 2. August sowie die Verkündung der Details des Programms vom 6. September. Auch Krishnamurthy, Nagel und Vissing-Jorgensen (2014) identifizieren deutliche renditesenkende Auswirkungen des OMT-Beschlusses an den Staatsanleihenmärkten der GIIPS-Staaten. Die Autoren analysieren dabei drei verschiedene Wirkkanäle – Risiko eines Wechsels der Währung, Risiko eines Zahlungsausfalls und Risiko einer Segmentierung auf dem Markt für inländische Staatsanleihen –, wobei sie Evidenz für die beiden letzten Faktoren finden. In einer weiteren Ereignisstudie stellt Szczerbowicz (2012) positive Effekte des OMT-Beschlusses auf die Refinanzierungskosten von Banken und Staaten in der Eurozone. Insbesondere seien auch unmittelbar die Refinanzierungskosten jener Staaten drastisch gefallen, die drohten, den Zugang zu den Kapitalmärkten zu verlieren.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik an der Funktionsweise des Programms.", "content": "Hinsichtlich der Praktikabilität des Programms ist früh vorgebracht worden, dass die Aktivierung durch das Erfordernis eines Anpassungsprogramms mit übermäßig hohen politischen Kosten einhergehe; diese schreckten schließlich auch solche Staaten von einer Inanspruchnahme ab, die eigentlich gut daran täten, von einem OMT-Programm Gebrauch zu machen. Nachdem die italienische Parlamentswahl Anfang 2013 keine klaren Mehrheitsverhältnisse hervorgebracht hatte und ein langwieriger Regierungsbildungsprozess zu befürchten stand, äußerten einige Beobachter im Besonderen Zweifel, ob die OMTs durch ihre Verknüpfung mit einem Anpassungsprogramm der Europäischen Union nicht auch möglicherweise zu anfällig für politische Instabilität sein könnten. Zudem merkten einige Kommentatoren zu verschiedenen Zeitpunkten an, dass infolge des Entscheids zwar die Zinsen für Staatsanleihen zurückgegangen sind, der Transmissionsmechanismus – und damit das eigentlich Ziel – seine Funktionsfähigkeit dadurch allerdings durchaus nicht wiedererlangt habe. Hristov u. a. (2014) gehen dieser Frage im Kontext eines VAR-Modells nach, wobei sie zu dem Ergebnis gelangen, dass sich die gefallenen Renditen auf den Staatsanleihenmärkten nur zu einem sehr geringen Teil auf die Kreditvergabetätigkeit des Bankensystems ausgewirkt hätten; dieser Zusammenhang sei noch dazu im Laufe der Krise immer schwächer geworden, was die Autoren zu Zweifeln an der Eignung von OMTs als Problemlösungsmechanismus für eine ins Stocken geratene geldpolitische Transmission bewegt. Ein weiteres mögliches Problem des OMT-Beschlusses könnte nach Meinung einiger Beobachter darin bestehen, dass er durch die Verringerung der Zinsaufschläge auf Staatstitel den politischen Druck von den Ländern und Institutionen genommen haben könnte, erforderliche Reformen durchzuführen. Eine Anfälligkeit liegt überdies in der durch die strikte Konditionalität bedingten Abhängigkeit von den anderen Regierungen des Eurosystems. So zog etwa der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble Ende April 2014 auf einer Diskussionsveranstaltung an der Universität Bielefeld in Zweifel, ob die deutsche Bundesregierung OMT-Anleihekäufe zulassen würde. Schäuble sagte in Anspielung auf das für OMT-Anleihekäufe erforderliche EFSF-/ESM-Programm mit der Möglichkeit zu Primärmarktkäufen, die EZB könne eine Entscheidung über OMT-Anleihekäufe „gar nicht treffen, weil sie sich an Voraussetzungen gebunden hat, über die sie nicht verfügt. Denn ESM-Entscheidungen sind einstimmig, und wir werden natürlich ein solches Programm nach dieser Ankündigung der EZB nicht beschließen.“", "section_level": 2}, {"title": "Politische Rahmenbedingungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rolle der deutschen Bundesbank.", "content": "Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, von dem angenommen wird, dass er als einziger Vertreter im EZB-Rat gegen den OMT-Beschluss gestimmt hat (siehe weiter oben), erklärte unmittelbar nach der Sitzung des Rates, OMTs könnten erhebliche Risiken zwischen den Steuerzahlern verschiedener Länder umverteilen; dazu seien aber nur die Parlamente und Regierungen legitimiert. Zudem laufe die Geldpolitik Gefahr, in das Schlepptau der Fiskalpolitik zu geraten. Schon auf der Pressekonferenz vom 2. August 2012 hatte Draghi Weidmann in der Frage des Ankaufs weiterer Staatstitel namentlich als Abweichler benannt, was zu Verstimmungen bei der Bundesbank und ihr gewogenen Mitgliedern des EZB-Rates geführt hatte. Wenige Tage vor dem OMT-Beschluss bekräftigte Weidmann in einem Interview seine ablehnende Haltung zu weiteren Staatsanleihenkäufen. Die Reaktion der Bundesbank unterschied sich merklich von derjenigen der deutschen Regierung. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte nach dem OMT-Beschluss, die EZB handele innerhalb ihres Mandats, was allgemein als implizite Zustimmung zu der Entscheidung gewertet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Potenzielle Kandidaten.", "content": "Spanien war früh als möglicher Kandidat für ein OMT-Programm im Gespräch, doch hat sich diese Erwartung vieler Investoren immer wieder als falsch erwiesen. Ministerpräsident Mariano Rajoy bekräftigte im Januar 2013, dass er „momentan“ keine Notwendigkeit für ein Programm sehe, die Option jedoch bestehe und es absurd sei, sie auf alle Zeiten auszuschließen. Irland signalisierte Anfang 2013 Interesse an einem OMT-Programm. Der irische Finanzminister Michael Noonan sagte damals, seine Regierung habe noch nicht darüber entschieden, ob auf eine Inanspruchnahme von OMTs hingearbeitet werden solle; Dublin versuche aber, alle Bedingungen innert der nächsten Monate zu erfüllen. Kurz darauf bezeichnete er einen, noch nicht konkret geplanten, Antrag auf ein OMT-Programm als wahrscheinlich. Auch über eine Inanspruchnahme durch Portugal wurde insbesondere Anfang bis Mitte 2013 intensiv diskutiert. Die portugiesische Regierung plante zu diesem Zeitpunkt wie Irland, den EFSF-Rettungsschirm zu verlassen. Die EU-Kommission diskutierte zu diesem Zweck auch die Möglichkeit einer Inanspruchnahme eines OMT-Programms. Zuvor hatte die EZB allerdings klargestellt, dass OMTs nicht dazu gedacht seien, die Rückkehr an den Staatsanleihenmarkt zu erleichtern.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliche Bewertung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gerichtliche Befassung.", "content": "Der OMT-Beschluss war unter anderem Gegenstand mehrerer (verbundener) Verfahren vor dem deutschen Bundesverfassungsgericht, die Maßnahmen des Eurosystems im Zusammenhang mit der Eurokrise betreffen. Mit Beschluss vom 17. Dezember 2013 trennte das Gericht die sich auf den OMT-Beschluss beziehenden Verfahrensgegenstände vom Hauptsacheverfahren ab; mit Beschluss vom 14. Januar 2014 setzte es die abgetrennten Verfahren aus und richtete mehrere Vorlagefragen zwecks Vorabentscheidung an den Europäischen Gerichtshof. Das Bundesverfassungsgericht äußerte in seinem mit 6:2 Stimmen ergangenen Beschluss, dass OMTs aus seiner Sicht nicht vom Mandat der Europäischen Zentralbank gedeckt sein dürfte, weil sie sich „nicht mehr als währungspolitische, sondern als überwiegend wirtschaftspolitische Maßnahme[n] dar[stellten]“ und insoweit ein Verstoß gegen und Abs. 1 und Abs. 2 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) vorliege. Ferner erscheinen dem Gericht die Modalitäten des Programms als mit dem in AEUV verankerten Verbot monetärer Haushaltsfinanzierung unvereinbar. Jeder dieser Verstöße würde für sich selbst auch einen Ultra-vires-Akt im Sinne der \"Honeywell-\"Entscheidung des Gerichts begründen, was zur Folge hätte, dass deutsche Verfassungsorgane, Behörden und Gerichte – auch die Deutsche Bundesbank – an der kompetenzüberschreitenden Handlung nicht mitwirken dürften. Wie in \"Honeywell\" vorgezeichnet, gibt das Bundesverfassungsgericht vor der Feststellung eines Ultra-Vires-Akts jedoch dem Europäischen Gerichtshof die Gelegenheit zur Vertragsauslegung sowie zur Entscheidung über die Gültigkeit und die Auslegung der fraglichen Handlungen. Zwar sieht das Bundesverfassungsgericht auf Grundlage seiner eigenen Auslegung gegenwärtig die oben erwähnten Rechtsverstöße; der Europäische Gerichtshof könne jedoch den OMT-Beschluss in seiner Gültigkeit begrenzen oder eine primärrechtskonforme Auslegung herbeiführen, welche mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Dies setze wohl voraus, dass ein Schuldenschnitt ausgeschlossen wird, Staatsanleihen einzelner Mitgliedstaaten nicht in unbegrenzter Höhe angekauft und Eingriffe in die Preisbildung am Markt so weit wie möglich vermieden werden. Der Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof, Cruz Villalón, wertete in seinem Schlussantrag vom 14. Januar 2015 OMTs als unkonventionelle währungspolitische Maßnahme, die grundsätzlich vom Mandat der EZB erfasst sei. Für unionsrechtlich problematisch weil wirtschaftspolitisch geprägt erachtet er allerdings die aktive und einflussreiche Rolle der EZB in den (genuin politischen) EFSF- und ESM-Programmen. Im Ergebnis bejaht er diesbezüglich die Vereinbarkeit mit dem AEUV unter der Voraussetzung, dass sich die EZB „jedes unmittelbaren Eingreifens in die Finanzhilfeprogramme enthält, an die das OMT‐Programm anknüpft“, und der „Begründungspflicht sowie den Erfordernissen, die sich aus dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit ergeben, in strikter Weise nachkommt“. Die zusätzliche Vorlagefrage des Bundesverfassungsgerichts, ob außerdem ein Verstoß gegen das Verbot monetärer Staatsfinanzierung ( AEUV) vorliegt, verneint Villalón unter dem Vorbehalt, dass das Programm, wenn es zur Anwendung gelangen sollte, „unter zeitlichen Umständen durchgeführt wird, die tatsächlich die Bildung eines Marktpreises für die Staatsschuldtitel ermöglichen“. Derzeit bestünden allerdings keine Anhaltspunkte dafür, dass ein „unverhältnismäßige[r]“ Anreiz für den Erwerb von Staatsanleihen auf dem Primärmarkt geschaffen wird. Der Europäische Gerichtshof unter dem Vorsitz von Vassilios Skouris hat am 16. Juni 2015 in seinem Urteil verkündet, dass das OMT-Programm der EZB rechtmäßig ist. Am 21. Juni 2016 schloss sich das Bundesverfassungsgericht unter Vorsitz von Andreas Voßkuhle in dem im Januar 2014 vorläufig ausgesetzten Verfahren dieser Sichtweise weitgehend an. Es setzte zugleich Bedingungen: so dürften Ankäufe nicht im Voraus angekündigt werden, ihr Volumen müsse im Vorfeld begrenzt worden sein. Außerdem dürften nur Anleihen von Staaten gekauft werden, die sich noch selbst am Markt finanzieren können, zwischen Ausgabe und Ankauf müsse eine gewisse Frist liegen, und die Anleihen müssten wieder verkauft werden, sobald sich die Lage verbessert habe. Die Kläger, darunter die Bundestagsfraktion der Linkspartei, der Verein Mehr Demokratie um die ehemalige Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin sowie der CSU-Politiker Peter Gauweiler zeigten sich nicht unzufrieden: das Gericht habe klare Grenzen gezogen, bei deren Überschreitung Bundesregierung und Bundestag handeln müssten. Sollten diese nicht eingreifen, sehen sie die Möglichkeit, erneut gerichtlich hiergegen vorzugehen.", "section_level": 2}, {"title": "Auffassung der EZB.", "content": "Nach Auffassung der EZB liegt im OMT-Beschluss keine Überschreitung ihres Mandats. Die Maßnahme sei gerade darauf gerichtet, das originäre währungspolitische Ziel der Preisstabilität in der Eurozone zu erreichen, indem sie die infolge der Eurokrise beeinträchtigten Kanäle geldpolitischer Steuerung wieder öffnen soll. Ferner stellten OMTs keine monetäre Haushaltsfinanzierung im Sinne des AEUV dar. In ihrer mündlichen Stellungnahme vor dem deutschen Bundesverfassungsgericht im Juni 2013 hob die Bank insbesondere hervor, dass sie neu emittierte Staatsanleihen mit Sperrfristen belegt, vor deren Ablauf kein Ankauf der Papiere erfolgt. Zudem würden die Zentralbanken des Eurosystems „das Emissionsverhalten der Mitgliedstaaten, Banken und Marktakteure auf Zeichen unangemessenen Zusammenwirkens“ beobachten und auf solcherlei Anzeichen entsprechend reagieren.", "section_level": 2}, {"title": "Diskussion des OMT-Beschlusses im Schrifttum.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die europarechtliche Zulässigkeit überwiegend bejahend.", "content": "Gerner-Beuerle, Kucuk und Schuster (2014) kritisieren in einer Besprechung des Vorlagebeschlusses des deutschen Bundesverfassungsgerichts, dass eine adäquate rechtliche Beurteilung eine Befassung mit der ökonomischen Rechtfertigung der EZB erfordere, um eine Abwägung zwischen den potenziellen ökonomischen Positiveffekten und die Moral-Hazard-Problematik vornehmen zu können. Diese habe zu dem Schluss führen müssen, dass das Programm angemessen sei und mit den Verträgen in Einklang stehe. Steinbach (2013) hält den OMT-Beschluss für mit AEUV vereinbar, weil die Beurteilung auf die empirische Frage hinauslaufe, ob die hohen Renditespreads zwischen sicheren (deutschen) Anleihen und denen der Krisenstaaten über das auf Grundlage der Fundamentalwerte gerechtfertigte Maß hinausgehen (dann läge ein faktischer Ressourcentransfer zu Gunsten der EZB vor) oder nicht; die Erfahrung aus vergangenen Ereignissen spreche für ersteres, sodass auch keine Haushaltsfinanzierung vorliegen könne. Im Übrigen habe die EZB einen weiten Spielraum bei der Ausübung ihrer geldpolitischen Steuerung. Nach Auffassung von Thiele (2014) sind die Wirkungen einer von der EZB ergriffenen Maßnahme für deren Zuordnung zum Bereich der Wirtschaft- oder Währungspolitik unerheblich; vielmehr sei auf ihren Zweck abzustellen. Vorliegend sei dieser geldpolitischer Natur und OMTs seien mithin jedenfalls potenziell geeignet, das geldpolitische Ziel zu erreichen, woraus ihre Vereinbarkeit mit dem Mandat der EZB folge. Wendel (2014) argumentiert demgegenüber, es komme auf die Einordnung als wirtschafts- oder währungspolitische Maßnahme gar nicht an. Der für Offenmarktgeschäfte einschlägige Art. 18 Abs. 1 der EZB-Satzung sehe keine diesbezügliche Differenzierung, sondern eine Ausrichtung an den Zielen der EZB (vorrangig also Preisstabilität) vor. Hierzu könnten sehr wohl auch bisweilen wirtschaftspolitische Maßnahmen dienlich sein. Aber selbst wenn man einen anderen Maßstab zugrunde legen will, sei der OMT-Beschluss zu rechtfertigen; indem die EZB an das Bestehen eines ESM-/EFSF-Programms anknüpft, zeige dies gerade, dass die Bank keine eigenständige Wirtschaftspolitik, sondern „eine – ihrem Mandat entsprechende – bloße Unterstützung der Wirtschaftspolitik betreibt“. Aus ähnlichem Grund sei auch kein Verstoß gegen AEUV erkennbar. Die EZB könne dies betreffend für sich einen Beurteilungsspielraum in Anspruch nehmen, der „rechtlich hinzunehmen[]“ sei, wobei die Konditionalität des OMT-Programms abermals für die Zulässigkeit spreche, weil zu beobachten sei, dass die Länder offenbar einen starken Anreiz haben, die Rettungsfazilitäten möglichst schnell wieder zu verlassen, was auf eine strikt disziplinierende Wirkung der selbigen hindeute. Simon (2015) sieht in der Kaufbereitschaftserklärung der EZB keinen Verstoß gegen, AEUV oder sonstige unionsrechtliche Bestimmungen; der vereinzelte Ankauf von Staatsanleihen am Sekundärmarkt sei erlaubt und eine Zunahme der Risiken für das Eurosystem auch im Rahmen anderer Maßnahmen hinzunehmen. Denkbar sei allerdings, dass die EZB ihr Mandat bei einer tatsächlichen Durchführung der Transaktionen überdehnt, indem sie die Bonitätsanforderungen zu sehr aufweicht. Mayer (2014) meint, die Frage der unionsrechtlichen Zulässigkeit laufe letztlich darauf hinaus, ob die Darstellung der EZB, es handele sich um eine geldpolitische Maßnahme, zutreffend sei; dies sei aber selbst im wirtschaftswissenschaftlichen Diskurs umstritten und könne deshalb mithin nicht überzeugend entkräftet werden, da Gerichte nicht einfach ihre eigene Beurteilung der Frage autoritativ zur Begründung eines Rechtsverstoßes heranziehen könnten. Der OMT-Beschluss sei ferner unter Zugrundelegung der \"Honeywell-\"Entscheidung mit der deutschen verfassungsgerichtlichen Rechtsprechung insoweit vereinbar, als eine allfällige Kompetenzüberschreitung mit Blick auf die kontroverse Diskussion der Frage in der Wissenschaft weder offensichtlich sei noch zu einer bedeutenden Verschiebung des Kompetenzgefüges zulasten der Bundesrepublik Deutschland führe; denn die EZB agiere mit OMTs gerade auf einem Gebiet, auf dem Mitgliedstaaten in Ermangelung einer entsprechenden Institution gar nicht agieren können – dann aber könne man ihnen auch keine Kompetenz nehmen. Lammers (2015) erkennt keinen Verstoß gegen das Verbot gemeinschaftlicher Haftung aus AEUV, weil ein Kreditereignis zwar zu einer Minderung des Zentralbankvermögens führen könne. Jedoch bestehe für die Mitgliedsstaaten keine Nachschusspflicht für ihre NZBs und die geminderten Ausschüttungen der NZBs an die Staaten müssten zwar in den nationalen Haushalten kompensiert werden, stellten jedoch keine mitgliedschaftliche Haftung im Sinne des Vertrages dar. AEUV betreffe zudem nur Primärmarktkäufe und stehe den Maßnahmen deshalb gleichfalls nicht entgegen.", "section_level": 3}, {"title": "Die europarechtliche Zulässigkeit überwiegend ablehnend.", "content": "Schmidt (2015) bejaht einen Verstoß gegen AEUV, weil die EZB mit den OMTs das illegitime Doppelziel verfolge, die Zinssätze auf Staatsanleihen zu senken und die Zinsaufschläge zu normalisieren. Denn nach Art. 127 Abs. 5 AEUV hätten die nationalen Behörden Maßnahmen zur Stabilität des Finanzsystems zu ergreifen, während das ESZB lediglich zu deren reibungsloser Durchführung beitragen dürfe. Auch stehe der OMT-Beschluss in Konflikt zum Verbot monetärer Staatsfinanzierung aus AEUV, weil nur einzelne Staaten von ihm profitieren (Selektivität); die Selektivität lasse außerdem ebenfalls Zweifel am geldpolitischen Charakter der Maßnahme aufkommen. Die Position der EZB, eine „Behebung der Störung des geldpolitischen Transmissionsmechanismus“ zu intendieren, sei rechtlich irrelevant, weil eine Übernahme dieser Argumentation einen „Freibrief für jede Aktion“ darstelle. Mody (2014) hält OMTs ebenfalls für nicht mit AEUV vereinbar. OMTs kämen nach ihrer Anlage gerade dann zum Zug, wenn der ESM allein nicht mehr ausreiche, sodass beträchtliche Ausfallrisiken bestünden. Für das Vorliegen monetärer Haushaltsfinanzierung spreche auch, dass ein OMT-Programm dadurch, dass es die Rendite auf Staatsanleihen des betreffenden Staates senkt, auch dessen Haushaltsdisziplin unterminiere.", "section_level": 3}], "src_summary": "Als Outright Monetary Transactions (OMTs) (im Deutschen auch: geldpolitische Outright-Geschäfte, wörtlich: vorbehaltlose geldpolitische Geschäfte) bezeichnet man ein von der Europäischen Zentralbank (EZB) angekündigtes Instrument, unter dem das Eurosystem in vorab unbeschränktem Ausmaß Ankäufe kurzfristiger Anleihen von Staaten im Euro-Währungsgebiet durchführen kann. Bislang (Stand: September 2018) wurde noch von keinem Staat ein OMT-Programm in Anspruch genommen, das heißt, es sind auch noch keine Staatsanleihenkäufe als OMTs erfolgt. Es wird jedoch allgemein davon ausgegangen, dass bereits die bloße Ankündigung in der Vergangenheit eine beruhigende bzw. zinssenkende Wirkung auf die Finanzmärkte ausgeübt hat. ", "tgt_summary": null, "id": 2284489} {"src_title": "Karl Gorzkowski von Gorzkow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Im Jahre 1359 wird erstmals ein Andrzej „de Gorczkow“ erwähnt, dem ein Dorf gleichen Namens gehörte, in dem 1404 eine unabhängige römisch-katholische Pfarrkirche erbaut wurde. Zwei Jahre später erhielt Mikołaj Gorzkowski von König Władysław II. Jagiełło die Erlaubnis, die Stadt nach Magdeburger Recht zu führen. Die Erben von Mikołaj Gorzkowski von Sandomierz herrschten allein über die Stadt, die ständig an Bedeutung zunahm. Eine Vorfahrin König Johann III. Sobieskis erwarb einen Teil dieser. 1689 ließ der König ein Rathaus erbauen. Die Familie wurde um 1500 geadelt und gehörte ursprünglich der Wappengemeinschaft \"Tarnawa\" an. Sein Vater Adalbert wurde bei der galizischen Landtafel am 7. Januar 1790 als Ritter mit dem Wappen \"Godziemba\" legitimiert. Der Ritterstand galt für ihn und seine leiblichen Nachkommen.", "section_level": 2}, {"title": "Militärkarriere.", "content": "Am 1. November 1792 Kadett im Chevauxlegerregiment „Herzog von Modena“, nahm er an den Kriegen gegen Frankreich 1792–1795, dann als Garde- und Unterleutnant im (ehemals polnischen) Arcièren-Regiment (1796) doch bald als Oberleutnant den Merveldt-Ulanen zugeteilt wo er auch 1799 verwundet wurde. Bei den Gefechten 1805 war er Rittmeister bei den „Erzherzog Karl Ulanen“ in Italien, 1807 Major und nahm ab 1809 als Oberstleutnant in der Radetzkibrigade beim 5. Armeekorps an allen Gefechten dieser renommierten Truppe teil. 1812 machte er zuerst den Russlandfeldzug mit dem Regiment im Auxiliarkorps mit, am 15. Oktober des Jahres Oberst, führte er als Regimentskommandant seine Karl-Ulanen sodann bis 1815 mit Auszeichnung in den Gefechten in Italien. Hierbei tat er sich besonders in der Schlacht am Mincio hervor. In Friedenszeiten zum k. k. wirklichen Kämmerer ernannt (1817), beförderte man ihn am 19. Mai 1820 zum Generalmajor (Rang vom 1. Juni des Jahres) und Brigadier in Kaschau, dann mit Ernennung vom 8. März 1831 und Rang vom 16. März des Jahres zum Feldmarschallleutnant und Divisionär in Brünn, dann 1833 in Prag. Aus Anlass der Krönung Kaiser Ferdinands I. zum König von Lombardo-Venetien in Italien wurde er mit dem Kommandeurkreuz des Ordens der Eisernen Krone dekoriert. 1839 wurde der Offizier 2. Inhaber des Kürassierregiments Nr. 3 Johann König von Sachsen und Militärkommandant von Laibach, danach von Troppau. Am 19. Oktober 1846 avancierte er zum General der Kavallerie und Festungskommandanten von Mantua. 1847 wurde er mit der Würde eines k. k. wirklichen Geheimen Rates geehrt. Als dann 1848 die Revolution in Italien ausbrach, befand sich die Festung Mantua in einem traurigen und unhaltbaren Zustande. Die Garnison war schwach und bestand größtenteils aus italienischen Truppen, welche schon lange vorher von ihren Landsleuten im revolutionären Sinn bearbeitet worden waren. Die über 30 000 Einwohner zählende Bevölkerung war österreichfeindlich gesinnt. Dank Gorzkowskis würdevoller Haltung, Klugheit und Strenge, welche vom Offizierkorps unterstützt wurden, gelang es, die bereits wankenden Truppen bei der Fahne zu halten und jeden Kampf mit den Bewohnern zu vermeiden, bis endlich Truppenverstärkungen eintrafen. Er erklärte nun selbst denn Belagerungszustand, ließ am 26. März die Einwohner entwaffnen und hielt die Ruhe durch energische Maßnahmen aufrecht. Trotz unzulänglicher Mittel setzte er die Festung in perfekten Verteidigungszustand, so dass sie jede ernste Belagerung aushalten konnte. Schon am 19. April unternahmen die Piemontesen eine Demonstration gegen das Fort Bellfiore, welche jedoch fruchtlos blieb, und am 21. des Monats schloss der feindliche Generalleutnant d'Arco Ferrari die Festung ein. Durch wiederholte Ausfälle wurde aber eine enge Zernierung verhindert und die Verbindung mit Verona und Legnago größtenteils offen gehalten. Erst am 13. Juli gelang es Karl Albert von Sardinien-Piemont, Mantua einzuschließen und alle zu der Festung führenden Haupt- und Nebenstraßen zu sperren. Der General fügte aber dem Feind durch das Festungsgeschütz und Ausfälle den größtmöglichen Schaden bei, bis am 27. Juli, bedingt durch die Niederlage der Piemontesen bei Custozza und Sommacampagna die Umzingelung aufgehoben wurde. Für die Erhaltung dieses wichtigen Standorts erhielt der Offizier am 27. November 1848 das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens. Als 1849 die österreichischen Truppen unter Feldmarschalleutnant Graf von Wimpffen in das römische Gebiet einrückten, folgte er denselben mit einem Korps als Verstärkung nach, traf am 14. Mai vor Bologna ein und blieb nach Einnahme der Stadt als Militär- und Zivilgouverneur dort zurück. Anschließend war er federführend beim Sieg über die im März 1848 Repubblica di San Marco in Venedig am 23. August 1849: Feldmarschall Graf Radetzki hatte frische Truppen geschickt und unter das Kommando des Generals gestellt. Die Stadt kapitulierte sehr bald in aussichtsloser Situation im August 1849. Nach der Einnahme von Venedig wurde er zum Militär- und Zivilgouverneur daselbst, im Oktober des Jahres zum Festungsgouverneur in Olmütz ernannt, im Januar 1850 jedoch in der früheren Anstellung nach Venedig übersetzt. Letzteren Posten behielt der General bis zu seinem seinen Tod. Seine Ehe mit der Gräfin von Szapary blieb kinderlos. Er hinterließ 4,5 Millionen fl. Der Hauptteil seiner Erbschaft ging an seine Verwandten in Galizien und an die seiner verstorbenen Gemahlin in Ungarn über. Universalerbe war der Graf Lewicki, ein Sohn von Gorzkowskis Tante. Seine reiche und wertvolle Waffensammlung erbte sein Neffe, Graf Szapary.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Neben den bereits genannten Auszeichnungen war Gorzkowski Inhaber folgender Orden und Ehrenzeichen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Ritter Gorzkowski von Gorzkow (* 1778 in Babyce bei Przemyśl; † 22. März 1858 in Venedig) war k. k. wirklicher Kämmerer, Geheimer Rat, General der Kavallerie und Ritter des Militär-Maria-Theresia-Ordens mit polnischem und österreichischem Adelsdiplom.", "tgt_summary": null, "id": 2230638} {"src_title": "Arenigium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensgebung und Geschichte.", "content": "Der Begriff \"Arenig\" als Zeitabschnitt der Erdgeschichte geht auf Adam Sedgwick zurück, der ihn zuerst allerdings in einem lithostratigraphischen Sinn gebrauchte. 1845 werden die „Porphyries of Arenig“ erwähnt, 1852 ist von den „Arenig slates and porphyry“ die Rede, und in seiner „Synopsis“ ist der betreffende Profil- und Zeitabschnitt als „Arenig porphyry“ bezeichnet. In allen drei Werken ist kein eindeutiger Hinweis auf die Einführung eines Zeitabschnittes zu finden, die Begriffe bezeichnen eine lithostratigraphische Einheit. Typlokalität dieser Einheit ist Arenig Fawr in Snowdonia (Nordwales). Henry Hicks und John William Salter waren die ersten Autoren, die eine \"Arenig Group\" ausschieden, auch sie fassten den Begriff als Gesteinseinheit auf. Sie unterteilten die Einheit zuerst in drei Untereinheiten, 1881 beschränkte Henry Hicks das Arenig auf die unteren zwei Teile, weil die Fauna des oberen Teils gegenüber den zwei unteren Teilen stark differierte. Später wurde der obere Teil des „Tremadoc“ im Sinne von Hicks in das Arenig transferiert. Mindestens seit der Arbeit von Thomas McKenny Hughes 1887 ist auch der Terminus \"Arenig Series\" in Gebrauch. Seit dieser Zeit wird der Begriff auch als Zeitbegriff verwendet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte Gertrude Lilian Elles in mehreren Arbeiten eine Graptolithen-Stratigraphie des Arenig. Vier Zonen sind allgemein anerkannt, eine fünfte, weltweit korrelierbare Graptolithen-Zone, die \"Tetragraptus approximatus\"-Zone wurde an der Basis eingeschoben, obwohl sie in Wales bisher gar nicht nachgewiesen ist. Für Südwales unterteilten Richard Fortey und Robert Owens die \"Arenig Series\" in drei (regionale) Stufen: Moridunian, Whitlandian und Fennian. Diese drei Stufen (und die Arenig-Serie) umfassen sieben Trilobiten-Zonen: 1995 definierten Richard Fortey und Robert Owens schließlich die Basis von Arenig-Serie und Moridunian-Stufe mit der Basis der \"Tetragraptus approximatus\"-Zone (obwohl diese Zone in Wales gar nicht nachgewiesen ist!). Das Ende der Arenig-Serie (und der Beginn der Llanvirn-Serie) definierten die Autoren mit der Basis der \"Didymograptus artus\"-Zone. Damit fällt der Beginn der Arenig-Serie mit dem Beginn der globalen Floium-Stufe zusammen. Der Beginn der regionalen Llanvirn-Serie wird von diesen Autoren mit der Basis der \"Didymograptus artus\"-Zone (früher \"D. bifidus\") festgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Korrelation und absolute Alterswerte.", "content": "Im Zuge der Neudefinition der einzelnen Zeitabschnitte der Erdgeschichte wurde das Arenigium (Stufe oder Serie) durch die globalen Stufen des Floium (2004), Dapingium (2007) und des unteren Darriwilium (1997) ersetzt. Dabei entsprechen die regionalen Stufen des Moridunian und Whitlandian dem Floium, das Fennian ist äquivalent zum Dapingium und dem unteren Darriwilium. In der Übersicht und mit absoluten Alterswerten korreliert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Arenigium, auch verkürzt zu Arenig (engl. Arenig oder Arenigian) ist in der Erdgeschichte ein chronostratigraphischer Zeitabschnitt des Ordovizium bis zum untersten Mittelordovizium. Der Begriff konnte sich im internationalen Gebrauch nicht durchsetzen und entspricht heute den globalen chronostratigraphischen Stufen des Floium, Dapingium und dem untersten Darriwilium. Das Arenigium wurde zuletzt meist als Zeitabschnitt im hierarchischen Rang einer Serie benutzt. Das Arenigium folgt auf das Tremadocium (regionale Serie und globale Stufe) und wird von der regionalen Serie (oder Stufe) des Llanvirnium gefolgt.", "tgt_summary": null, "id": 345583} {"src_title": "Marc-Oliver Kempf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Über die Vereine \"JSG Bad Nauheim\", \"TSV Dorn-Assenheim\" und \"SV Bruchenbrücken\" kam Kempf 2007 in die Jugendabteilung von Eintracht Frankfurt. Am 27. November 2012 (14. Spieltag) debütierte er in der Bundesliga. Bei der 1:3-Niederlage im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 absolvierte er 90 Minuten. Zur Saison 2014/15 wechselte Kempf zum SC Freiburg. Sein erstes Tor für diesen erzielte er am 19. September 2014 in der 30. Spielminute beim 2:2 gegen Hertha BSC. Nach dem letzten Spieltag der Vorsaison gab der VfB Stuttgart die ablösefreie Verpflichtung von Kempf zum Beginn der Spielzeit 2018/19 bekannt. Er unterzeichnete bei den Schwaben einen Vertrag mit einer Laufzeit bis Juni 2022. Nachdem der Klub sich nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga von Kempfs Vorgänger Christian Gentner getrennt hatte, ernannte der neue Cheftrainer Tim Walter Kempf im Juli 2019 zum Kapitän des VfB Stuttgart.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Kempf wurde fünfmal in der U-16-Nationalmannschaft eingesetzt. Er spielte sowohl für die U-17-Nationalmannschaft, mit der er im Sommer 2012 an der U-17-Europameisterschaft in Slowenien teilnahm, als auch für die U-18-Nationalmannschaft. Seit 2013 spielt er für die U-19-Nationalmannschaft und gewann mit dieser die U-19-Fußball-Europameisterschaft 2014 in Ungarn. Sein Debüt für die U-20-Nationalmannschaft gab er am 3. September 2014 bei der 0:1-Niederlage gegen Italien. Bei der U-21-EM 2017 in Polen kam Kempf in jedem Spiel über die volle Spieldauer zum Einsatz und gewann mit der deutschen U-21 den Titel. Beim 3:0-Sieg im Gruppenspiel gegen Dänemark am 21. Juni 2017 erzielte er sein erstes Tor für die U-21.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Nationalmannschaft SC Freiburg", "section_level": 1}], "src_summary": "Marc-Oliver Kempf (* 28. Januar 1995 in Lich) ist ein deutscher Fußballspieler. Er steht seit der Saison 2018/19 beim VfB Stuttgart unter Vertrag und ist seit Juli 2019 der Kapitän der Profimannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1080767} {"src_title": "Florin Niculescu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Niculescu stammt aus einer musikalischen Familie; sein Vater und seine Onkel spielten Geige, seine Schwester Cello, seine Mutter Klavier. Bereits im Alter von vier Jahren erhielt er ersten Unterricht von seinem Vater; mit sechs Jahren setzte er seine Ausbildung auf der Musikschule \"Dinu Lipatti\" und dann auf der Enescu-Akademie fort. Er wurde mit einem ersten Preis der Akademie ausgezeichnet und im Jahr 1984 mit einer „besonderen Erwähnung“ der Jury des internationalen Wieniawski-Wettbewerbs in Ljubljana. Er verfolgte eine Karriere als klassischer Geiger und trat daneben mit seinem Vater auf Familienfesten auf. Im Alter von dreizehn Jahren wendete er sich, nachdem er Aufnahmen von Grappelli hörte, auch dem Jazz zu. 1991 zog er nach Paris, wo er zunächst ohne gültige Papiere lebte und in einem russischen Kabarett auftrat. Er spielte mit Boulou und Elios Ferré und studierte auf dem Conservatoire de Paris. 1995 wurde er Mitglied der Band von Romane. Auch begann er mit anderen Musikern des Genres wie Jimmy Rosenberg, Angelo Debarre, Tchavolo Schmitt, Andreas Öberg, Frédéric Sylvestre und Mike Reinhardt zusammenzuarbeiten. 1999 nahm er sein preisgekröntes Album \"Gypsy Ballad\" auf. Beim ersten Django Reinhardt Festival in New York (2000) trat er zusammen mit Biréli Lagrène, Babik Reinhardt und Bucky Pizzarelli auf. 2001 lud ihn Lagrène ein, an seinem \"Gipsy Project\" teilzunehmen, das das Quintette du Hot Club de France zum Vorbild hatte. Im selben Jahr wurde er auf der Midem als „Jazz-Talent des Jahres“ ausgezeichnet. Weiterhin arbeitete er in Frankreich auch mit Charles Aznavour, Françoise Hardy, Patrick Bruel, Johnny Hallyday und Henri Salvador. Er gehörte zum Quintett von Jacques Vidal. Auch spielte er mit Oscar Peterson, John McLaughlin, George Benson, Marcel Azzola, Regina Carter, Dee Dee Bridgewater, Wynton Marsalis, Angela Gheorghiu und Roberto Alagna.", "section_level": 1}], "src_summary": "Florin Niculescu (* 8. Februar 1967 in Bukarest) ist ein rumänischer Geiger des Gypsy-Jazz. Aufgrund seiner Technik und seines Einfühlungsvermögens gilt er heute als einer der besten Violinisten dieses Genres, der dessen ganzes Spektrum beherrscht und die Tradition von Stéphane Grappelli ohne Einschränkungen fortsetzt.", "tgt_summary": null, "id": 506324} {"src_title": "Edward Fitzalan-Howard, 18. Duke of Norfolk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Edward William Fitzalan-Howard ist ein Nachfahre von John Howard, der 1483 Duke of Norfolk wurde. Die Howards gelten als die Spitze des katholischen Adels in England. Er selbst absolvierte nach dem Besuch des Ampleforth College ein Studium am Lincoln College der University of Oxford und war danach von 1979 bis 1988 Mitarbeiter von Sigas Ltd sowie im Anschluss von 1989 bis 2002 der Parkwood Group Ltd. Nach dem Tode seines Vaters Miles Fitzalan-Howard, 17. Duke of Norfolk wurde er am 24. Juni 2002 dessen Erbe als 18. Duke of Norfolk, 36. Earl of Arundel, 19. Earl of Surrey, 16. Earl of Norfolk, 13. Baron Beaumont, 26. Baron Maltravers, 16. Baron FitzAlan, 16. Baron Clun, 16. Baron Oswaldestre und 5. Baron Howard of Glossop. Außerdem übernahm er von seinem Vater das Erb-Amt des Earl Marshal of England, nachdem er zwischen 2000 und 2002 bereits Deputy Earl Marshal of England war. Als Earl Marshal ist der Duke of Norfolk neben dem Lord Great Chamberlain der einzige Träger eines erblichen Adelstitels, der automatisch Mitglied des House of Lords ist, damit er seine zeremoniellen Aufgaben im Oberhaus erfüllen kann. Ferner übernahm er 2002 die Funktion des Deputy Lieutenant von West Sussex. Der Duke of Norfolk, der auch Mitglied der Livery Company der Worshipful Company of Fishmongers ist, trägt ferner die nachgeordneten Adelstitel des \"Earl of Arundel\", \"Earl of Surrey\", \"Earl of Norfolk\", \"Baron Beaumont\", \"Baron Maltravers\", \"Baron FitzAlan\", \"Baron Clun\", \"Baron Oswaldestre\" und \"Baron Howard of Glossop\". Er heiratete 1987 Georgina Susan Gore, mit der er drei Söhne und zwei Töchter hat. Seit 2011 lebte das Ehepaar zeitweise getrennt. Titelerbe ist der älteste Sohn, Henry Miles Fitzalan-Howard, 37. Earl of Arundel (* 1987), der sich vor allem als Rennfahrer einen Namen gemacht hat. 2016 heiratete er Cecilia dei Conti Colacicchi aus päpstlichem Adel. Seit Juni 2012 ist der Herzog von der Teilnahme an den Sitzungen des House of Lords beurlaubt (\"On leave of absence\"). Die Familie bewohnt die Schlösser Arundel Castle in West Sussex sowie Carlton Towers in Yorkshire. Arundel ist eines der bekanntesten Schlösser Englands und wurde von 1102 bis heute durchgehend weitervererbt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward William Fitzalan-Howard, 18. Duke of Norfolk, DL (* 2. Dezember 1956) ist ein britischer Adliger, der seit 2002 als Duke of Norfolk Mitglied des House of Lords ist. Als erblicher Earl Marshal of England ist er für die Organisation der großen Zeremonien von Hof und Parlament in England zuständig.", "tgt_summary": null, "id": 1259679} {"src_title": "Tritt auf die Glaubensbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Worte.", "content": "Bach schrieb die Kantate im Jahr seiner Ernennung zum Konzertmeister am Hof von Johann Ernst von Sachsen-Weimar für den Sonntag nach Weihnachten. Die vorgeschriebenen Lesungen 1723 waren, „Durch Christus sind wir mündig und frei vom Gesetz“, und, die Worte des Simeon und der Hanna zu Maria. Das Evangelium schließt an den Gesang des Simeon an. Der Kantatentext wurde vom Hofpoeten Salomon Franck verfasst, der ihn 1715 in \"Evangelisches Andachts-Opffer\" veröffentlichte. Das Evangelium bezieht sich auf, „ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses“, und auf, „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden“. Der Dichter geht darauf ein, erwähnt, dass Gott den Grundstein gelegt habe und der Mensch daran keinen Anstoß nehmen soll. Jesus wird als der Stein angesprochen, der alle Edelsteine übertrifft. Der Kantatentext ist als Dialog zwischen Jesus und der Seele aufgebaut und endet mit einem Liebesduett. Bach führte die Kantate am 30. Dezember 1714 erstmals auf. Eine erneute Aufführung fand vermutlich am 29. Dezember 1726 in Leipzig statt.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Aufbau.", "content": "Die Kantate ist gesetzt für zwei Vokalsolisten (Sopran und Bass), Blockflöte, Oboe, Viola d’amore, Viola da gamba und Basso continuo. Bach schrieb in die Partitur: „Concerto à 1 Flaut. 1 Hautb. 1 Viola d’Amour. 1 Viola da Gamba. Sopr. è Baßo coll’ Organo“.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Kantate ist intime Kammermusik für nur zwei Gesangsstimmen (Sopran und Bass) und vier Soloinstrumente. Christoph Wolff beschreibt die „farbige und delikate Besetzung“. Die eröffnende Sinfonia in zwei Abschnitten erinnert an eine Französische Ouvertüre, wie sie Bach bedeutungsvoll einige Wochen zuvor in \"Nun komm, der Heiden Heiland, BWV 61\" eingesetzt hatte. Das Thema der Fuge ähnelt dem in Bachs Orgelfuge BWV 536. Die Fuge ist eine der wenigen instrumentalen Fugen in Bachs Kantaten. Die erste Arie wird vom Bass gesungen, der einlädt, die Glaubensbahn zu betreten. Er wird begleitet von einer obligaten Oboe und veranschaulicht das Bild der Bahn durch Skalenfiguren. Das Rezitativ besteht aus zwei Abschnitten, entsprechend der Gegenüberstellung „Böse Welt“ – „Seliger Christ“, in Rezitativ und Arioso. Die Worte „zum Fall“ wird durch einen Dezimensprung abwärts verdeutlicht. Die zweite Arie, vom Sopran gesungen, scheint wie ein Gebet. Der Mittelteil umfasst nur vier Takte, das Da capo ist verkürzt. Die Singstimme wird von Blockflöte und Viola d’amore begleitet. Das abschließende Duett, ein gleichsam Liebesduett Jesu und der Seele, ist in Abschnitte aufgeteilt, die durch Teile des Ritornells gerahmt werden. Jeder Abschnitt enthält zunächst einen Dialog, dann einen Kanon als Abbild der Einheit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tritt auf die Glaubensbahn (BWV 152) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Weimar für den Sonntag nach Weihnachten und führte sie am 30. Dezember 1714 erstmals auf.", "tgt_summary": null, "id": 2082974} {"src_title": "Richard Murunga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Amateur.", "content": "Murunga war Afrikanischer Meister 1972 im Weltergewicht (-67 kg) und konnte aufgrund dieses Erfolges an den Olympischen Spielen im selben Jahr teilnehmen, bei denen er nach Siegen über Alfons Stawski, Polen (4:1), Vartex Parsanian, Iran (TKO 3.) und Sergio Lozano, Mexiko (KO 1.), und einer Halbfinalniederlage gegen János Kajdi, Ungarn (4:1), die Bronzemedaille gewann. Bei den Panafrikanischen Spielen 1973 in Lagos schied er jedoch bereits im Viertelfinale gegen Joe Mensah, Nigeria (3:2), aus. Seit 1970 war Murunga Mitglied der kenianischen Armee, erklärte jedoch seinen Rücktritt 1973, da man ihm nicht erlaubte, ins Profilager zu wechseln. Er reiste nach Uganda aus und startete unter dem Pseudonym Feisal Musante für Uganda bei den Ost- und Zentralafrikanischen Meisterschaften. Als er nach Kenia zurückkehrte, wurde Murunga für Fahnenflucht arrestiert.", "section_level": 2}, {"title": "Profi.", "content": "1973 wurde Murunga der erste Profi kenianischer Nationalität. Er zog dafür nach Dänemark und gewann hier 1974 seine einzigen drei Profikämpfe, bevor er seine Karriere beendete.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Murunga war zweimal verheiratet und hatte sieben Kinder. Vor der Heirat mit seiner zweiten Frau konvertierte er vom Christentum zum Islam. Nachdem er viele Jahre in Dänemark und Kuwait lebte, wohnte er seit 2003 wieder in Kenia, genauer in Bombolulu, Mombasa. Seit 2000 saß Murunga aufgrund eines Trainingsunfalls im Rollstuhl. Obwohl er sich soweit erholt hatte, dass er schon nach drei Monaten wieder gehen konnte, kehrte 2003 wieder in den Rollstuhl zurück. 2004 gründete er die Organisation DT72 um behinderte Menschen in seinen Heimatland zu unterstützen. Er sammelte Spendengelder unter der Behauptung ein afrikanisches Paralympic-Center, eine internationale Universität und ein Forschungszentrum im Norden Mombasas bauen zu wollen. Dies stellte sich jedoch als Betrug heraus und nachdem es mehrere Demonstrationen von Behinderten gegen seine Organisation gab, begann die kenianische Antikorruptionsbehörde gegen ihn und seine Organisation zu ermitteln. Später bestand in Kenia ein Haftbefehl gegen ihn und die USA verweigerten ihm die Einreise. Von einigen kenianischen Behindertengruppen wird behauptet, Murunga habe nie etwas für Kenias Behinderte getan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard Khalifa „Dick Tiger“ Murunga (* 22. April 1949 in Amagoro, Teso District, Western; † 2018) war ein kenianischer Boxer.", "tgt_summary": null, "id": 2114909} {"src_title": "Vincent Chin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vincent Chin wurde als Sohn eines in den 1920er Jahren aus China nach Jamaika eingewanderten Zimmermanns am 3. Oktober 1937 in Kingston geboren. Als junger Mann arbeitete er seit Anfang der 1950er Jahre als Wartungsarbeiter für Jukeboxen im Dienst des syrisch-jamaikanischen Unternehmers Isaac Issa. Zu dieser Tätigkeit gehörte auch das Auswechseln der Platten. Chin lebte zu der Zeit mit seiner Familie im Kingstoner Stadtteil Vineyard Town. Er eröffnete dann im Jahr 1958 an der Ecke East und Tower Street in Downtown Kingston den Plattenladen \"Randy's Records\" und verkaufte dort zunächst die ausrangierten US-amerikanischen Rhythm-and-Blues-Singles aus den Jukeboxen, die er gesammelt hatte, anstatt sie wegzuwerfen. Der Name des Geschäfts war angelehnt an einen Plattenladen aus Tennessee, der eine populäre Rhythm-and-Blues-Radioshow sponserte. Schon zum Ende des Jahrzehnts begann Chin damit, Aufnahmen jamaikanischer Musiker wie Alton Ellis und Eddie Perkins zu produzieren und herauszubringen. Zwar waren in den Jahren zuvor bereits Platten in Jamaika produziert worden, allerdings auf den Geschmack von Touristen und auf den Übersee-Markt zugeschnitten meist Mento und Calypso. Chin war der erste Produzent, der auf den lokalen jamaikanischen Markt zielte. Ein erster größerer Erfolg als Produzent wurde dann die Single \"Independent Jamaica\" von Lord Creator, die 1962, dem Jahr der Unabhängigkeit Jamaikas vom Vereinigten Königreich, auf Chris Blackwells wenige Jahre zuvor gegründeten Label Island Records erschien. In der Folge entstanden Anfang der 1960er weitere bedeutende Werke in Zusammenarbeit von Chin mit Toots and the Maytals und den Skatalites. Schon 1962 war der Plattenladen umgezogen. An der neuen Adresse 17 North Parade konnten zum einen die Geschäftsräume vergrößert werden, zudem baute Vincent Chin dort in den folgenden Jahren gemeinsam mit seiner Frau Patricia in der Etage darüber ein erstes eigenes Tonstudio mit 4-Spur-Rekorder auf, das ab 1968 vollständig betriebsbereit war. In den frühen 1970er Jahren, als sich der Reggae-Stil etablierte, hatte das \"Studio 17\" sich bereits zu einem der bekannteren in Kingston entwickelt. 1970 und 1971 produzierte Lee Perry dort dutzende Songs von Bob Marley and the Wailers, auch Gregory Isaacs und Dennis Brown machten dort Aufnahmen, ebenso wie der US-Amerikaner Johnny Nash. Das Studio entwickelte sich fort, bald besaß man einen modernen 16-Spur-Rekorder, und Vincent Chins ältester Sohn Clive arbeitete mit im Familienbetrieb. Dieser brachte Augustus Pablo ins Studio, der dort 1973 sein Debüt-Album \"This Is Augustus Pablo\" aufnahm. Die Chin-Familie war seit 1969 auch an der Verbreitung des Reggae nach New York beteiligt, wo Vincents Brüder Victor und Keith eine Filiale von Randy's Records führten. Im Laufe der 1970er erwarb das Unternehmen eine Plattenpresse und widmete sich auch dem Vertrieb. Ende der 1970er zog Chin wegen zunehmender politischer Unruhen in Jamaika mit seiner Familie nach New York um, wo 1979 im Stadtteil Queens unter dem Namen VP Records (V für Vincent, P für Patricia) ein neuer Laden eröffnet wurde. Das Studio in Kingston war seitdem nicht mehr in Betrieb, nur der Plattenladen an der North Parade blieb bis Ende der 1990er in ihrem Besitz. Gemeinsam mit ihren Kindern Chris, Randy Junior und Angela entwickelten Vincent und Patricia Chin VP zum größten Reggae-Konzern der USA und weltweit. Im Jahr 1993 wurde offiziell das Label VP Records gegründet, das als das bedeutendste Reggae- und Dancehall-Label der Welt gilt (\"Siehe Hauptartikel VP Records\"). Seit Anfang der 2000er Jahre zog sich Vincent Chin schrittweise aus der Geschäftsführung zurück, die er seiner Frau und den Söhnen überließ. Er zog nach Miami um, wo er vor seinem endgültigen Ruhestand noch einen Ableger von VP in Florida aufbaute. Vincent Chin litt in seinen letzten Lebensjahren an der Zuckerkrankheit, sein Gesundheitszustand verschlechterte sich immer weiter. Er starb am 2. Februar 2003 in Fort Lauderdale in Florida an den Folgen seiner Krankheit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vincent „Randy“ Chin (* 3. Oktober 1937 in Kingston; † 2. Februar 2003 in Fort Lauderdale, Florida, USA) war ein jamaikanischer Musikproduzent und Unternehmer. Er gründete das Label VP Records.", "tgt_summary": null, "id": 1665240} {"src_title": "Advanced Dungeons & Dragons: Cloudy Mountain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielziel.", "content": "Die Handlung ist rudimentär. Ziel von \"Advanced Dungeons & Dragons\" ist das Auffinden der beiden Bruckstücke einer alten Königskrone, jeweils bewacht von einem geflügelten Drachen. Hierfür muss der Spieler gefährliches und unzugängliches Terrain passieren und unterwegs die notwendigen Gegenstände für die Beseitigung der Wegblockaden einsammeln. Während des Spiels erkundet der Spieler zufällig generierte Räume und Korridore und muss sich gegen Monster zur Wehr setzen.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Das Spiel beginnt auf einer strategischen Übersichtskarte, mit einer Hütte inmitten einer Wildnis-Landschaft am linken Bildschirmrand sowie dem Zielort, dem namensgebenden bewölkten Berg (engl.: \"Cloudy Mountain\"), auf der rechten Bildschirmseite. Im Hintergrund sind die schnarchenden Geräusche der schlafenden Drachen des Berges zu hören. Zwischen Hütte und Berg sind verschiedene Landschaftsmerkmale wie Bergketten und Flüsse angedeutet, die es zu passieren gilt. Der Spieler kann mit Hilfe eines Auswahlcursors zwischen diesen Bereichen den Level wählen, den er als Nächstes erkunden möchte. Der Cursor setzt sich aus bis zu drei weißen Punkten zusammen, die symbolisch drei Abenteurer und gleichzeitig die Anzahl der noch zur Verfügung stehenden Leben bis zum Game over darstellen. Braune Bergketten sind unpassierbar, Flüsse, Mauern mit Toren und Wälder stellen Hindernisse dar, die nur mit speziellen Schlüsselgegenständen (Boot, Schlüssel, Axt) passiert werden können. Diese sind in Leveln zu finden, die sich hinter schwarzen Bergkettensymbolen verbergen. Beim Anwählen eines solchen Gebiets deutet eine Farbveränderung (grau, blau, rot, violett) den Schwierigkeitsgrad des Levels sowie die darin befindlichen Schlüsselgegenstände und Monster an, wodurch den Spieler sein Vorgehen in gewissem Maß planen kann. Bei der Auswahl eines Bergkettenlevels beginnt der eigentliche Teil des Spiels. Der Spieler wird durch eine schwarze, mit einem Bogen bewaffnete Figur symbolisiert. Diese muss der Spieler durch ein Gängelabyrinth lotsen, das anfänglich noch schwarz verhüllt ist und erst durch Erkundung allmählich aufgedeckt wird. Die Idee der verdeckten Spielareale findet in nachfolgenden Computer-Rollenspielen weitere Anwendung, einschließlich \"Dungeons-&-Dragons\"-Spiele. Auf der Suche nach den benötigten Schlüsselgegenständen begegnet der Spieler unterschiedlichen gegnerischen Kreaturen, denen er ausweichen oder die er mit Hilfe seines Bogens bekämpfen kann. Die Spielfigur beherrscht keine Nahangriffe, sondern dem Spieler stehen insgesamt drei Pfeile zur Verfügung, die durch das Drücken der Zahlentasten des Intellivision-Controllers aufgelöst werden. Durch das Aufsammeln von Pfeilköchern innerhalb der Level kann er diesen begrenzten Vorrat jedoch wieder auffüllen. Bei Berührungen der Spielfigur mit Monstern erleidet diese Schaden, angedeutet durch einen Farbenwechsel. Diese ändert sich von schwarz erst zu blau, dann zu rot. Eine dritte Verletzung ist gleichbedeutend mit dem Tod der Spielfigur. Es gibt verschiedene Schwierigkeitsgrade, die die Anzahl der Pfeile, die der Spieler finden kann, sowie die Zahl und Geschwindigkeit der Monster beeinflussen. Einfache Gegner werden mit einem Treffer, Levelbosse mit zwei Pfeilen außer Gefecht gesetzt. Die beiden Endgegner benötigen jeweils drei Treffer. Daneben gibt es auch einen unverletzlichen Gegnertyp. Pfeile können von den Gangwänden abprallen und somit auch die Figur des Spielers treffen, was wie bei Berührung durch ein Monster als Verletzung gewertet wird und somit zum Ableben der Spielfigur führen kann. Sound ist integraler Bestandteil des Spiels. Obwohl der größte Teil der Karte zu Beginn in Dunkelheit gehüllt ist, kann die Annäherung bestimmter Gegner bereits an Geräuscheffekten vorausgesehen werden, wie etwa durch Fauchen bei Schlangen. Fledermäuse wiederum können durch ihre Flügelschläge die Geräusche anderer Kreaturen überdecken, was für den Spieler die Gefahr erhöht, in eine gegnerische Kreatur zu laufen oder überrascht zu werden. Ein weiterer besonderer Gegner sind die geräuschlosen Spinnen, die die Spielfigur zwar nicht verletzen, ihr aber wertvolle Pfeile entwenden. Es gibt keine Kartenbegrenzung, stattdessen wiederholt sich der Levelaufbau nach gewisser Zeit, wodurch der Eindruck eines sich im Kreis drehenden Leveldesigns entsteht. Die Erkundung des Levels ist beendet, wenn der Spieler den Ausgang findet oder sämtliche Leben verloren hat. Eine Ausnahme stellt der finale Level dar, der nach dem Fund des zweiten Teilstücks der Krone sofort beendet wird. Bei erfolgreicher Erkundung kehrt das Programm auf die strategische Überblickskarte zurück, wo der Spieler mit einem sichergestellten Schlüsselgegenstand das entsprechende Hindernis überwinden und/oder den nächsten Höhlenlevel betreten kann. Hat der Spieler auch den finalen Level bewältigt, die beiden Drachen erledigt und die Kronenteilstücke eingesammelt, kehrt das Spiel ebenfalls auf die Überblickskarte zurück, auf der nun die schnarchenden Geräusche der Drachen nicht mehr länger zu hören sind. Das Spiel ist auf einen Spieler ausgelegt, kann aber auch zu zweit gespielt werden, wobei ein Spieler die Figur lenkt, während der andere die Pfeile abfeuert.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Cloudy Mountain war das erste Intellivision-Spiel mit einer Cartridge mit mehr als 4K ROM. In Deutschland kam das Spiel gemeinsam mit \"Treasure of Tarmin\" 1983 auf den Markt, im selben Zeitraum, in dem auch das Pen&Paper-Regelwerk erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Helge Andersen von der deutschen Computerspielzeitschrift TeleMatch gab dem Spiel in seinem Testbericht vom Dezember 1983 die Schulnote 1: In einer Retrospektive über klassische \"Dungeons-&-Dragons\"-Computerspiele für das US-amerikanische Online-Spielemagazin IGN schrieb Autor Levi Buchanan, dass \"Advanced Dungeons & Dragons\" ein sehr einfaches Abenteuerspiel ähnlich wie \"Adventure\" sei. „[Es] nutzt so wenig von der Lizenz im Spiel, dass man es fast schon mehr als eine Brand-Nutzung statt irgendwas anderes sehen kann.“ Er resümierte: „Obwohl es so wenig mit dem tatsächlichen D&D-Universum zu tun hat, ist es immer noch ein unterhaltsames Retrospiel und einen Blick wert.“ 2011 wurde \"Advanced Dungeons & Dragons: Cloudy Mountain\" nach einer öffentlichen Abstimmung zu den 80 Spielen gewählt, die das Smithsonian American Art Museum in seiner Ausstellung The Art of Video Games präsentierte. Es steht darin stellvertretend für die künstlerische Gestaltung von frühen Abenteuer-Spielen und Spielen der Intellivison-Konsole.", "section_level": 1}], "src_summary": "Advanced Dungeons & Dragons (ursprüngliche Eigenbezeichnung und -schreibweise: \"ADVANCED DUNGEONS & DRAGONS Cartridge\") ist ein Computerspiel für die Intellivision-Spielkonsole und eines der ersten \"AD&D\"-Spiele mit einer offiziellen Lizenz des Herstellers TSR, Inc. Um das Spiel von seinem Nachfolger \"\" und anderen \"AD&D\"-Umsetzungen unterscheiden zu können, wurde es später unter dem Titel Advanced Dungeons & Dragons: Cloudy Mountain geführt. Entwickler war das US-amerikanische Unternehmen APh Technological Consulting, erstmals veröffentlicht wurde es von Mattel Electronics 1982 in den USA.", "tgt_summary": null, "id": 1736486} {"src_title": "Jacques Grasset de Saint-Sauveur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Ausbildung im diplomatischen Dienst.", "content": "Jacques Grasset de Saint-Sauveur wurde am 15. April 1757 als erster Sohn des Generalsekretärs der französischen Kolonien in Kanada André (1) Grasset de Saint-Sauveur (1724–1794) und seiner Frau Marie-Joseph Quesnel Fonblanche in Montréal geboren. Die Taufe erfolgte am 16. April in St-Sulpice. Der jüngere Bruder André (2) Grasset de Saint-Sauveur (1758–1792) starb als katholischer Priester auf dem Schafott. Der dritte Bruder André (3) Grasset de Saint-Sauveur (1761–1830) wirkte ebenfalls als Diplomat und Schriftsteller. 1764 zog die Familie von Kanada nach Paris zurück, wo sich der inhaftierte Vater gegen Korruptionsvorwürfe verantworten musste. Jacques wurde im Jesuitenkolleg Sainte-Barbe unterrichtet. Die Karriere des Vaters, der 1772 zum französischen Botschafter in Triest und der venezianischen Archipele auf Zante ernannt wurde, bestimmte zunächst die Berufswahl von Jacques Grasset de Saint-Sauveur, der unter der Regie des Vaters bis zum Vize-Konsul und Geschäftsträger Frankreichs in Ungarn aufstieg. Bereits 1772 ist der Vater nicht mehr in der Lage, die große Familie standesgemäß zu unterhalten. Er starb verarmt 1794 in Paris. Jacques Grasset de Saint-Sauveurs spätere Angaben, Vize-Koonsul in der Levante und in Kairo gewesen zu sein, sind nicht belegbar.", "section_level": 2}, {"title": "Freie Tätigkeit als Schriftsteller und Publizist im Ancien Regime.", "content": "Zurückgekehrt nach Paris begann Jacques Grasset de Saint-Sauveur ab 1784 an einem mehrbändigen ethnographischen Atlas der wichtigsten Völker der Erde zu arbeiten. Die Texten wurden von Jean-Francois Cornu verfasst. Nach Fertigstellung der ersten 80 Völkerdarstellungen gelang es Jacques Grasset de Saint-Sauveur die Veröffentlichungsrechte für 8000 Livres an den Verleger Pavard zu verkaufen. Pavard verlegte das vierbändige Werk mit Hilfe des wohlhabenden Juristen und Philosophen Sylvain Maréchal als Coautor bis 1788. Der Grundstock der über 300 Graphiken führte bis 1806 zu mehreren Neuausgaben, Bearbeitungen und verwandten Neuausgaben. Nach dem Verkauf der Buchrechte versuchte Jacques Grasset de Saint-Sauveur in den französischen Kolonialdienst zu treten. Das Bewerbungsschreiben aus Straßburg vom 25. März 1785 an den Außenminister Charles Gravier, Graf von Vergennes ist erhalten. Er beabsichtigte zu diesem Zeitpunkt eine Studienreise durch das Elsass, Lothringen, Deutschland und Österreich. Die Bewerbung blieb ohne Erfolg. Der Minister sagte lediglich eine gewisse Unterstützung der Reise zu. Jacques Grasset der Saint-Sauveur unternahm bis zum Ende des Ancien Regimes weitere ausgedehnte Reisen in Begleitung eines von ihm angestellten Zeichner. Er verfasste, teilweise in Zusammenarbeit mit Sylvain Maréchel, libertine in den Tropen handelnde Abenteuergeschichten und amouröse Novellen.", "section_level": 2}, {"title": "Der Citoyen Grasset-St-Sauveur.", "content": "Nach 1789 schloss sich der Citoyen Jacques Grasset-St-Sauveur dem linken Flügel der Sansculotten an. Eine aktive Beteiligung an der Verschwörung der Gleichen, in der sich Der Freund Sylvain Maréchal engagierte, ist nicht belegt. Die Revolution spaltete die Familie. Der jüngere Bruder Andé (2) entschied sich 1792 für den Gang auf das Schafott. Jacques Grasset-St-Sauveur unterstützte dagegen die Revolution publizistisch.", "section_level": 2}, {"title": "Aktivitäten im Directoire und Empire.", "content": "Nach dem Ende der revolutionären Phase verlegte sich der Citoyen Jacques Grasset-St-Sauveur, der zu dieser Zeit immer wieder in finanziellen Engpässen steckte, auf erneute Ausgaben seiner ethnografischen Werke und entwarf im Stil der Zeit Darstellungen antiker Kostüme, Uniformen und republikanischer Funktionsträger. Einige der Arbeiten aus der Zeit des Directoire entstanden im Auftrag des Innenministeriums. Daneben verfasste er philosophische Betrachtungen und erneute freizügige Novellen. In der Zeit zwischen 1802 und 1804 schloss sich Jacques Grasset Saint-Sauveur einer vagabundierenden Komödiantentruppe an, die sich etwa 1804 auflöste. 1806 beteiligte er sich als Kupferstecher an einer botanischen Veröffentlichung von Joseph Roques und an einem Portraitband berühmter Schauspieler und Schauspielerinnen des französischen Theaters. Am 3. Mai 1810 verstarb Jacques Grasset-Saint-Sauveur in Paris. 1812 folgte ein Sachbuch für die Jugend als letzte posthume Veröffentlichung.", "section_level": 2}, {"title": "Grasset de Saint-Sauveurs Einstellung zu Sklaverei und Kolonialismus.", "content": "Jacques Grasset de Saint-Sauveur prangerte in seinen Schriften die Sklavenhaltung in all ihren Formen und unter allen Völkern als verbrecherisch an. Als Kind seiner Zeit hielt er Europa für den entwickeltsten Kontinent und sah es als Aufgabe der Europäer an, durch Kolonisation andere Erdteile weiter zu entwickeln.", "section_level": 1}, {"title": "Die Encyclopedie des voyages auf Porzellan.", "content": "Die Manufaktur Alluaud in Limoges legte inspiriert von der Encyclopedie des vogages um 1830 eine Serie von Tellern auf, die mit den Völkerdarstellungen der vier Kontinente bemalt sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacques Grasset de Saint-Sauveur (* 15. April 1757 in Montréal; † 3. Mai 1810 in Paris) war ein französischer Diplomat, Literat, Publizist und Zeichner.", "tgt_summary": null, "id": 1639284} {"src_title": "Klaviertrio op. 70,2 (Beethoven)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die beiden Klaviertrios entstanden in Heiligenstadt bei Wien im Umfeld von Beethovens 5. Sinfonie und 6. Sinfonie.", "section_level": 1}, {"title": "Zur Musik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster Satz: Poco sostenuto – Allegro, ma non troppo.", "content": "Der in Es-Dur stehende Eröffnungssatz beginnt mit einer langsamen, kanonischen Einleitung, die von Musikwissenschaftler Wolfgang Osthoff mit dem Stile antico assoziiert wurde, zumal Beethoven die Einleitung, so Osthoff, im Alla-breve-Takt geplant hatte. Der langsamen Einleitung folgt in einem fließenden Übergang ein tänzerisches Hauptthema mit einem Einleitungsmotiv, das von Musikkritiker E. T. A. Hoffmann als „Choral“ bezeichnet wurde. Im folgenden Seitenthema wird das Motiv der Einleitung variiert. Das Allegro erinnerte E. T. A. Hoffmann an die Sinfonie Nr. 39 von Wolfgang Amadeus Mozart, er bezog dies aber nur auf das Thema, da die weitere Ausführung des Themas im Trio allein auf das Genie Beethovens zurückzuführen sei.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Satz: Allegretto.", "content": "Statt des sonst üblichen langsamen Satzes erklingt als zweiter Satz des Trios ein Allegretto in C-Dur. Zwei Teile, einer in C-Dur im Stil einer Gavotte und einer in c-Moll, werden einander gegenübergestellt und variiert. Der c-Moll-Teil hebt sich vom Gavotte-Charakter des C-Dur-Teils dadurch ab, dass nicht Synkopen, sondern Sforzati im Mittelpunkt stehen. Dies verleitete Musikwissenschaftler Alexander Ringer dazu, diesen Satz mit Molières Komödie \"Der Bürger als Edelmann\" zu vergleichen. Beethovens Schüler Carl Czerny zufolge hat Beethoven diesen Satz entworfen, \"»als er in Ungarn kroatische Musik hörte«\". Wegen des verspielten Charakters dieses Satzes verglich E. T. A. Hoffmann ihn mit den Andante-Sätzen in den Sinfonien Joseph Haydns.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Satz: Allegretto, ma non troppo.", "content": "Der dritte Satz steht in As-Dur und im 3/4-Takt. Von den zwei kantablen Hauptthemen handelt es sich bei dem einen um ein Menuett. Im zweiten Hauptthema wechseln sich Klavier und Streicher ab. Musikkritiker Johann Friedrich Reichardt schrieb über diesen Satz: \"»Beethoven spielte ganz meisterhaft, ganz begeistert neue Trios, die er kürzlich gemacht, worin ein so himmlischer kantabeler Satz (im Dreivierteltakt und in As-Dur) vorkam, wie ich von ihm noch nie gehört habe, er hebt und schmilzt mir die Seele, sooft ich drank denke«\".", "section_level": 2}, {"title": "Vierter Satz: Finale. Allegro.", "content": "Das in Es-Dur stehende Finale ist von unerwarteten Wechseln geprägt und von verspieltem, humorvollem Charakter.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung.", "content": "Musikkritiker E. T. A. Hoffmann zeigte sich begeistert von den Klaviertrios op. 70. In seiner Rezension in der \"Allgemeinen musikalischen Zeitung\" beklagte Hoffmann die \"»Mode [...], die Musik nur so nebenher zum Vertreiben der Langeweile in der Gesellschaft zu benutzen«\", und warnte davor, dass Gelegenheitsmusiker, die nur leichte und gefällige Musik bewältigen könnten, von Beethovens Trios op. 70 überfordert sein könnten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Klaviertrio Es-Dur op. 70,2 ist eine kammermusikalische Komposition für Klavier, Violine und Cello von Ludwig van Beethoven und wurde gemeinsam mit dem Klaviertrio op. 70,1 im Jahr 1809 veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 553203} {"src_title": "Allenby Chilton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "Der aus dem englischen Nordosten stammende Chilton schloss sich im November 1938 dem Erstligisten Manchester United an. Der Traum von einer Profikarriere erhielt jedoch bereits kurz darauf einen schweren Rückschlag, als er zwar am 2. September 1939 gegen Charlton Athletic erstmals eine Meisterschaftspartie absolvierte, aber bereits am Tag darauf erklärte das Vereinigte Königreich Deutschland als Antwort auf den Überfall auf Polen den Krieg. Dies hatte zur Folge, dass der englische Ligafußball sieben Jahre lang aussetzte und auch Chilton beteiligte sich an den Kampfhandlungen. Obwohl er in der Normandie verwundet wurde, trat er bei mehreren Gelegenheiten in seiner Heimat bei diversen Vereinen als Gastakteur auf und in der Kriegsspielzeit 1943/44 gewann er mit Charlton Athletic die Südausgabe des Football League War Cups. Finalgegner vor 85.000 Zuschauern im Wembley-Stadion war der FC Chelsea. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs absolvierte er zunächst am 5. Januar 1946 gegen Accrington Stanley (2:2) im FA Cup seine erste Pflichtbegegnung und nach Wiederaufnahme des Ligabetriebs zur Saison 1946/47 spielte er sich auf der Position des Mittelläufers in die Stammformation von ManUnited. Zu Anfang erfreute sich beim heimischen Anhang keiner großen Beliebtheit und zwischenzeitlich dachte dieser über ein Boxkarriere nach. Nach sechs Monaten im Ring kehrte er zum Fußball zurück und Trainer Matt Busby, der den körperlich robusten Chilton sehr schätzte, vertraute ihm weiter die verantwortungsvolle Rolle des „Centre-halfs“ an. Erster bedeutender Titelgewinn war 1948 der FA Cup und als die „Red Devils“ vier Jahre später die englische Meisterschaft gewannen, verpasste er keines von 42 Ligaspielen. Er galt als Rückgrat im Abwehrverbund von Manchester United und kurze Zeit darauf folgte er Johnny Carey als Mannschaftskapitän nach. Als er im Februar 1955 seinen Stammplatz an Mark Jones – eines der „Busby Babes“, die den folgenden Generationenwechsel prägten – verlor, endete damit auch eine Serie von 166 ununterbrochenen Ligaeinsätzen. Dies war gleichzeitig ein Vereinsrekord, den erst Steve Coppell während der Saison 1980/81 verbesserte. Auf dem Zenit seiner fußballerischen Laufbahn um 1950 absolvierte Chilton auch zwei Länderspiele für die englische Nationalmannschaft gegen Nordirland (4:1 am 7. Oktober 1950) und Frankreich (2:2 am 3. Oktober 1951). Dazu wurde er in den englischen Kader anlässlich der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz nominiert, aber als Ersatzmann stand er in der Heimat nur „auf Abruf“. Im März 1955 verließ Chilton Manchester United in Richtung Grimsby Town. Ab Ende der Saison 1954/55 agierte er dort zunächst als Spielertrainers und unter seiner Regie verbesserte sich der Drittligist von dem vorletzten Rang zum Meister und Aufsteiger 1956. Nach acht weiteren Ligapartien in der Saison 1956/57 endete seine aktive Karriere und bis April 1959 betreute er die „Mariners“ weiter als hauptamtlicher Trainer (die Saison 1958/59 endete mit einem Abstieg). Letzte Stationen im Profifußballgeschäft waren in der Saison 1960/61 Wigan Athletic und anschließend Hartlepools United (zunächst als Scout und in der Spielzeit 1962/63 als Trainer). Nach seinem Rückzug aus dem Fußballgeschäft kehrte er nach Sunderland zurück. Dort betrieb dort zunächst eine Gaststätte und später arbeitete er für \"Coles Cranes\". Mitte Juni 1996 starb er 77-jährig im Sunderlander Stadtteil Southwick an den Folgen eines Schlaganfalls.", "section_level": 1}], "src_summary": "Allenby C. Chilton (* 16. September 1918 in Sunderland; † 16. Juni 1996 ebenda) war ein englischer Fußballspieler und -trainer. Als Mittelläufer gewann er mit Manchester United 1948 den FA Cup und vier Jahre später die englische Meisterschaft.", "tgt_summary": null, "id": 248751} {"src_title": "Georges Malkine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Malkine in der surrealistischen Bewegung.", "content": "Georges Malkine wuchs in der Rue du Cardinal Lemoine im 5. Arrondissement auf; sein Vater Jacques Malkine war Russe und stammte aus Odessa. Der Geiger war 1893 nach Paris gekommen. Georges Mutter Ingeborg Magnus kam aus Kopenhagen nach Paris, um ihr Geigenspiel zu vervollkommnen und Konzertmusikerin zu werden. Nach ihrer Hochzeit 1898 nahmen sie die französische Staatsbürgerschaft an. Georges Malkine besucht nach der Primarschule das Lycée Janson-de-Sailly, dann das Lycée Condorcet. Bei seinem Vater hatte er Geigenunterricht, bevor er zum Piano wechselte. Während seine Eltern auf Konzerttourneen waren, lebte er bei seiner Tante Gerda, einer Pianistin, in Boulogne-sur-Mer. Im Ersten Weltkrieg wurde er 1917 eingezogen und war an der Front in den Ardennen, wo er Anfang 1918 verwundet wurde. Im Pariser Lazarett Val-de-Grâce lernte er Guillaume Apollinaire und 1919 den jungen Claude-André Puget kennen. Nach dem Tod der Mutter 1919 an den Folgen einer Tuberkulose-Erkrankung reiste Malkine nach Afrika; nach seiner Rückkehr nach Paris schlug sich Malkine, der bereits im Alter von fünfzehn Jahren zu malen begonnen hatte, mit Gelegenheitsarbeiten durch, nacheinander als Geiger, Fabrikarbeiter, Soldat, Fotograf, Krawattenverkäufer, Bankangestellter, Korrektor, Schauspieler, Monteur von Jahrmarktskarussellen und Taucher. 1921 beschloss er, sich ernsthaft mit Malerei zu beschäftigen und vernichtete all seine zuvor realisierten Arbeiten. 1922 lernte er Robert Desnos kennen, mit dem ihn lange Jahre eine tiefe Freundschaft verbund; durch Desnos lernte er schließlich Louis Aragon, André Breton und Paul Éluard kennen, mit denen er sich mit den Ideen des Dadaismus beschäftigte. 1923 fand er bei einem städtischen Betrieb in Nizza Beschäftigung und blieb mit Desnos in intensivem brieflichem Kontakt. 1924 begann sich Malkine vermehrt in der surrealistischen Bewegung zu engagieren; er war der erste Maler, der \"Texte automatique\" für die erste Ausgabe der Zeitschrift \"La Révolution Surréaliste\" schrieb, die im Dezember 1924 erschien. Auf Anfrage von André Breton schuf er das Logo für das Blatt. Von Nizza aus schrieb er 1925 einen zweiten Text für die Nummer 4 der \"La Révolution Surréaliste\". In diesem Jahr traf er Francis Picabia in Cannes, später in Paris, lernte Jacques Prévert, Marcel Duhamel und Yves Tanguy kennen; in Nizza traf er auf André Breton und dessen Frau Simone, außerdem André Masson, Georges Neveux und Max Morise. Im November stellte er auf Anregung von Robert Desnos erstmals seine Zeichnungen bei einer Ausstellung der Surrealisten in der Galerie Pierre in Paris aus. Mitte der 1920er Jahre gehörte er zu der Gruppe von Künstlern (wie Joan Miró) in der 45 Rue Blomet in Paris, wo er sich mit Robert Desnos ein Atelier teilte, nachdem er 1926 wieder in Paris lebte. Er lernte in dieser Zeit die Schauspielerin Caridad de Laberdesque kennen, die 1930 in Luis Buñuels \"Das goldene Zeitalter\" mitwirkte. Nachdem er zunächst ein langes Gedicht von Desnos, \"The Night of Loveless Nights\" illustriert hatte, entstanden die Gemälde \"Die Liebesnacht\" (1926, \"La Nuit de l'amour\") und \"Die Ekstase\", die in \"La Révolution Surréaliste\" erschienen, wie auch seine Arbeiten \"La Vallée de Chevreuse, L'Espoir\" und \"Sénégal\"; sein Gemälde \"Magie Blanche\" wurde von Louis Aragon erworben. Außerdem schrieb Malkine einen Artikel für Paris-Soir mit dem Titel \"La peinture d'exploration\", in dem er seine künstlerische Konzeption erklärt. Im Januar 1927 widmete ihm die \"Galerie Surréaliste\" eine erfolgreiche Ausstellung; seine Bilder wurden von Breton, Aragon, Charles-François Baron, Jacques Doucet und Nancy Cunard erworben. Eine weitere Ausstellung fand 1928 in der \"Galerie Au Sacre du Printemps\" statt. Die Spannungen in der Gruppe der Surrealisten führten zum Ausscheiden von Desnos, Prévert, Raymond Queneau und Masson. Malkine selbst entschied sich für eine Reise nach Tahiti, wo er die Amerikanerin Yvette Ledoux kennenlernte, mit der er nach Paris zurückkehrte; das Paar heiratete im Februar 1930. Seine Freundschaft zu Desnos hatte sich abgekühlt; er hatte in dieser Zeit Kontakt zu Antonin Artaud, Georges Neveux und Claude-André Puget. 1930 fotografiert ihn Man Ray, wie er seine Frau küsst; im Hintergrunds des Fotos sieht man Robert Desnos und den Bildhauer André Lasserre. Obwohl Malkine weiterhin Arbeiten verkaufen konnte, hatte sich seine ökonomische Situation verschärft. 1931 gehörte er zu den Unterzeichnern einer Petition mit dem Titel \"Front Rouge\", mit der die Surrealisten Position gegen Louis Aragon bezogen. Im Jahr 1932 lernte Malkine den Dichter, Kritiker und Kunsthistoriker Patrick Waldberg (1913–1985) kennen; die Freundschaft hielt bis zu seinem Lebensende an. 1933 hatte er in der \"Galerie Clausen\" eine weitere Ausstellung, doch er beendete nun seine Aktivitäten als Maler. An der Seite von Danielle Darrieux, Pierre Blanchar, Michèle Morgan und Jean Gabin wirkte er von 1933 bis 1941 bei Filmen u. a. von Billy Wilder (\"Mauvaise graine\" 1934), Christian-Jaque, Marc Allégret, Marcel L’Herbier, Louis Daquin, Georges Lacombe, Jacques Feyder, Jean Grémillon, Leopold Hainisch und Robert Siodmak mit. 1937 hatten Georges und Yvette Malkine den japanischen Künstler Yozo Hamaguchi (1909–2000) kennengelernt, mit dem sie eine Zeitlang auf Haiti lebten; in dieser Zeit verfiel Yvette Malkine der Heroin- und Alkoholsucht. Malkine selbst war 1938, nach seiner Rückkehr nach Paris vom Opium abhängig. Im September 1939 entging Georges Malkine aus gesundheitlichen Gründen der Mobilisierung zur Armee; Yvette entschied sich bei Kriegsausbruch zur Rückkehr zu ihrer Familie nach New York; Georges schlug sich als Dockarbeiter, später als Arbeiter in einer Biskuitfabrik in Marseille er und als Schausteller in Paris durch. Ab 1941 war er in der Résistance aktiv, im Dezember 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet, gefoltert und in einem Arbeitslager bei Berlin interniert.", "section_level": 2}, {"title": "Die Nachkriegsjahre.", "content": "Nach Kriegsende verschlechterte sich Malkines Gesundheitszustand. Er war am Boden zerstört, als er bei seiner Rückkehr nach Paris feststellen muss, dass seine bisherigen Arbeiten und Skizzen vernichtet worden sind; erschüttert wurde er außerdem von dem Tod seines Freundes Robert Desnos im Juni 1945. Im selben Jahr starb auch seine Frau Yvette in New York an Tuberkulose. Ab 1946 betätigte sich Malkine als Gestalter von Buchumschlägen, dann als Lektor. In dieser Zeit hatte er Kontakt mit der Autorin und Anarchistin May Picqueray und deren Tochter Sonia Niel, mit der er eine Beziehung einging. Er nahm eine kleine Rolle in einem Theaterstück von Roger Vitrac an, an der Seite von Juliette Gréco und Michel de Ré. In dieser Phase ermutigte ihn seine Freundin Sonia, erneut zu malen. Am 18. März 1948 heirateten sie, nachdem bereits im Februar 1947 die gemeinsame Tochter Monelle zur Welt gekommen war, der Sohn Gilles dann im November 1948. Ende des Jahres 1948 entschied sich das Paar mit ihren Kindern nach New York City zu ziehen; sie lebten im Stadtteil Brooklyn. Malkine arbeitete als Maler, daneben schrieb er den Roman \"A bord du Violon de mer\", den er bereits im Sommer 1947 in Paris begonnen hatte. Im April 1950 kam das dritte Kind, die Tochter Fern, dann das vierte Kind Shayan im Dezember 1951 zu Welt. Obwohl Malkine nicht voll mit seinen neuen Arbeiten zufrieden war, stellte er 1955 in der \"Galerie Weingarten\" in Manhattan aus. 1956 zog Sonia mit den Kindern in ihr Haus in Shady nahe bei Woodstock, das sie bereits 1953 erworben hatten; Sonia lebte fortan in Woodstock, wo sie zu den Mitbegründern des \"Woodstock Folk Festivals\" gehörte. Malkine blieb in New York, um sich ganz auf seine Malerei zu konzentrieren. Es entstanden die Arbeiten \"Narcissus\" und \"Dimanche\", die Ende 1960 in Galerien von Woodstock ausgestellt wurden, ohne dass ihnen Erfolg beschieden war. 1962 wurden seine Arbeiten in Paris bei einer Retrospektive de Surrealisten in der \"Galerie Charpentier\" gezeigt. 1966 hielt er sich wieder in Paris auf und zeigte eine neue Serie von Bildern. Dort kam es erneut zu Kontakten mit Claude-André Puget, Yozo Hamaguchi, Georges Neveux, Jacques Prévert, André Breton, Louis Aragon, André Masson und Max Ernst; Patrick Waldberg organisierte eine Ausstellung in der Galerie Mona Lisa, die ein großer Verkaufserfolg wurde, wie auch 1967 die Ausstellung im \"Salon de Mai\" im Musée d'Art Moderne in Paris, anschließend in der \"Galerie Laporte\" in Antibes. Trotz seiner Krankheit setzte Malkine das Malen fort; er lebte zuletzt zurückgezogen in Sceaux, dann in der Rue Blondel in Paris. 1968 wurden seine Arbeiten in Belgien in einer Gruppenausstellung mit dem Titel \"Trésors du Surréalisme\" gezeigt. 1970 erwarb das Musée d'Art Moderne im Centre Pompidou seine Arbeit \"La Fête\"; sein Freund Patrick Waldberg veröffentlichte eine Monographie. Georges Malkine starb kurz nach Vollendung seines letzten Bildes \"La Mer\" am 22. März 1970 an den Folgen eines Gehirnschlags. Der älteste Sohn Gilles Malkine ist als Musiker und Komponist tätig, er trat 1969 mit Tim Hardin auf dem Woodstock-Festival auf und arbeitete lange Jahre mit dem Lyriker Mikhail Horowitz; Monelle Malkine-Richmond ist ebenfalls Musikerin. Seine Tochter Fern Malkine-Falvey betätigte sich als Journalistin, Übersetzerin und Korrespondentin für Paris Match; sie schrieb eine Biografie über ihren Vater und beriet das Museum Pavillon des Arts in Paris bei einer Retrospektive dessen Werks.", "section_level": 2}, {"title": "Werk.", "content": "Georges Malkine hinterließ ein Œuvre von annähernd 500 Arbeiten. André Breton meinte über Malkines Werk zu Patrick Waldberg:", "section_level": 1}], "src_summary": "Georges Alexandre Malkine (* 10. Oktober 1898 in Paris; † 22. März 1970 ebenda) war ein französischer Künstler und Schauspieler, der mit der surrealistischen Bewegung verbunden war.", "tgt_summary": null, "id": 2373231} {"src_title": "Yquelon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Yquelon liegt unmittelbar östlich von Granville, einer kleinen Küstenstadt am Golf von Saint-Malo, wenige Kilometer nördlich des Mont-Saint-Michel. Die Gemeinde im überwiegend flachen Hinterland der Küste hat trotz altem Dorfkern den Charakter einer Vorstadt – die Übergänge zu den Nachbargemeinden Longueville im Norden, Anctoville-sur-Boscq im Osten, Saint-Planchers im Südosten, Granville im Süden und Südwesten sowie Donville-les-Bains im Nordwesten sind teilweise fließend. Das flache Gelände der nur 2,14 km2 großen Gemeinde wird durch Felder und Wiesen sowie durch Siedlungs- und Verkehrsflächen bestimmt; Waldgebiete fehlen, wenn man von Auwaldresten im Tal des Boscq absieht, einem knapp 18 Kilometer langen Küstenfluss, der die Nordgrenze der Gemeinde bildet und im nahen Granville in den Ärmelkanal mündet. Zu Yquelon gehören die Ortsteile und Weiler \"Le Manoir\", \"Le Taillais\" und \"La Lande\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Name \"Yquelon\" ist skandinavischen Ursprungs und bedeutet so viel wie ‚Eichenzweig‘. Er tauchte als \"Ikelum\" erstmals 1162 urkundlich auf. Über \"Hiquelon, Ikelon\" und \"Ichelon\" entwickelte sich die Schreibweise ab 1280 zum heutigen \"Yquelon\". Bereits um 1022 schenkte Richard II., der Herzog der Normandie, dem Kloster Mont-Saint-Michel die Pfarrei Yquelon mit ihren Ländereien, die damals Teil des Dekanates Saint-Pair in der Erzdiözese Coutances und Teil der Baronie von Saint-Pair-sur-Mer war. Von 1907 bis 1935 hatte Yquelon einen Haltepunkt an den Bahnlinien von Granville nach Sourdeval bzw. nach Condé-sur-Vire. Nach einer Ausweisung neuer Baugebiete und dem damit verbundenen Ausbau des Wasser- und Abwassernetzes ab 1982 erweiterte sich die Siedlungsfläche in Yquelon signifikant. Im Zuge dieser Erweiterung entstanden auch die Gewerbegebiete an der \"Route de Villedieu\" und der \"Avenue de l’Europe\".", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die romanische Kirche \"Saint-Pair\" stammt aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Sie verfügt über einen Kelch aus dem 18. Jahrhundert und über ein Gemälde aus dem Jahr 1743, auf dem die von einem Engel gekrönte Heilige Katharina dargestellt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "In Yquelon gibt es neben sechs landwirtschaftlichen Betrieben (Getreide-, Gemüse- und Gewürzpflanzenanbau, Pferde-, Rinder-, Ziegen- und Schafzucht) zahlreiche Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen sowie kleine mittelständische Industriebetriebe (u. a. eine Möbelfabrik.). In den letzten Jahren erlangte der Fremdenverkehr eine zunehmende Bedeutung. Durch die Nähe zu den Sandstränden am Ärmelkanal und die relative Nähe zum Großraum Paris (285 Kilometer) entstanden viele Pensionen und Hotels, deren Preise deutlich moderater als in direktem Küstenumfeld sind. Darüber hinaus verfügen viele Hauptstädter in Yquelon und Umgebung über Zweit- bzw. Ferienwohnungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yquelon ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Manche in der Region Normandie. Sie gehört zum Arrondissement Avranches und zum Gemeindeverband Granville, Terre et Mer.", "tgt_summary": null, "id": 1439460} {"src_title": "Zum Glück bleibt es in der Familie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Tontechnikerin Kim und die erfolgreiche Anwältin Alex sind ein glückliches Paar. Bei einer Geschäftsreise haben sie die kleine Waise Maily in Thailand kennengelernt und wollen sie nun adoptieren. Weil aber nach einem neuen Gesetz in Thailand nur verheiratete Paare adoptieren dürfen, suchen sie jemanden, der einer Scheinehe zustimmt. Aber keiner ihrer Freunde möchte dabei mitmachen. Deswegen fragt Alex ihren sechzehn Jahre älteren Bruder César, der gerade in finanziellen Schwierigkeiten mit seinem Autohaus steckt. Alex bietet als Entschädigung für seine Hilfe an, ihm bei der finanziellen Sanierung seines Autohauses unter die Arme zu greifen. César willigt ein und fliegt mit Kim nach Thailand. Die beiden können sich nicht ausstehen und als sie auch noch am Flughafen nicht von der Leiterin des Waisenhauses, die an Malaria leidet, sondern von dem misstrauischen baskischen Arzt Doktor Luix abgeholt werden, droht ihre Scheinehe aufzufliegen. Doch César und Kim gelingt es, sich halbwegs miteinander zu arrangieren. Als aber César leicht erkrankt und mit Luix zu einer Apotheke in Bangkok geht, werden nicht nur seine Uhr, sondern auch die Papiere von Kim gestohlen. Allerdings fällt César zunächst nur der Verlust der Uhr auf, die Luix zurückholen kann. Als er am nächsten Tag jedoch erpresst wird, er bekomme die Papiere gegen 50.000 Baht wieder, hilft ihm abermals Luix, der auch die entwendeten Papiere zurückholen kann. César gerät währenddessen in eine Schlägerei mit einem Behinderten, weshalb er von der Polizei ins Gefängnis gebracht wird, wo er unter harten Bedingungen ausharren muss. Luix und Kim suchen nun den Anwalt Piok Niok auf, der meint, er könne nur die Haftstrafe von zehn auf fünf Jahre reduzieren. Also reist Alex aus Paris an und ihr gelingt es auch, ihren Bruder durch geschicktes Verhandeln mit der Gegenseite aus dem Gefängnis zu holen. Luix ist derweil begeistert von Alex und verliebt sich in sie, was Kim eifersüchtig macht. Nun fahren die vier endlich zu dem Waisenhaus, wo César und Kim Maily abholen. Doch die Leiterin lässt sie nicht gleich fahren; sie sollen Maily erst einmal in ihrer gewohnten Umgebung kennenlernen. Da Maily die Zeit nur mit ihren „Eltern“ verbringen soll, unternehmen Luix und Alex etwas eigenes. Schließlich geht doch alles glatt und César, Kim und Alex reisen mit Maily nach Paris. Fünf Monate später hat sich auch Luix entschlossen, wegen Alex nach Paris zu ziehen. Er macht sich weiterhin Hoffnungen, obwohl César ihm nun offenbart, dass sie homosexuell sei. Luix lässt sich davon nicht unterkriegen und man sieht auf zahlreichen Fotos während des Abspanns, wie die vier zusammen mit Miley als Familie leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zum Glück bleibt es in der Familie (Originaltitel: \"On ne choisit pas sa famille)\" ist eine französische Filmkomödie von Christian Clavier aus dem Jahr 2011. In Claviers Regiedebüt sind in den Hauptrollen neben ihm selbst Jean Reno, Muriel Robin und Helena Noguerra zu sehen. Der Film kam 2011 in die französischen Kinos und erschien in Deutschland 2013 direkt auf DVD.", "tgt_summary": null, "id": 986228} {"src_title": "Bahnstrecke Chartres–Bordeaux", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Strecke wurde zwischen 1874 und 1911 erbaut und zunächst sowohl von Schnell- als auch von Schlafwagenzügen vollständig befuhren. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wurden später Teile der Strecke aufgegeben. Mit Beginn der 1970er Jahre wurden einzelne Abschnitte überhaupt nicht mehr für den Personenzugverkehr angeboten, so ab April 1970 zwischen Château-du-Loir und Saumur, ab Oktober 1971 zwischen Courtalain und Château-du-Loir und ab September 1980 zwischen Thouars und Niort. Diese Gebiete sind dünn besiedelt und liegen am Rand der jeweiligen Region in Frankreich. Eine Besonderheit bildet die an drei Stellen vorhandene Möglichkeit zur Wasseraufnahme während der Fahrt bei den Streckenkilometern (SK) 110 (bei Illiers), SK 220 (bei Château-du-Loir) und SK 400 km (bei Villeneuve-la-Comtesse). Mit Hilfe dieser Technik war es möglich, längere Strecken ohne zeitaufwändige Zwangsstopps zur Wasseraufnahme zu durchfahren. Diese Infrastruktur verdeutlicht die damalige Bedeutung der Strecke. Über mehrere hundert Meter lief in der Mitte der in diesem Abschnitt ohne Gefälle ausgestalteten Schienentrasse eine 60 cm breite und 15 cm tiefe wassergefüllte Rinne. Mit Hilfe eines langen Schöpfrüssels konnten Dampflokomotiven bei Geschwindigkeiten zwischen 40 und 80 km/h aus diesem Kanal das benötigte Wasser entnehmen. Dies ermöglichte es Anfang des 20. Jahrhunderts, Schnellzüge zwischen Chartres und Bordeaux ohne einen einzigen Halt auf 326 km durchfahren zu lassen. Eine weitere wichtige Strecke mit dieser Infrastruktur war die Bahnstrecke Mantes-la-Jolie–Cherbourg, die bis in die 1960er Jahre diese Technik nutzte.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Die Eisenbahnstrecke beginnt im Norden im Bahnhof von Chartres, wo sie auf Streckenkilometer 87,1 von der Bahnstrecke Paris–Brest nach Süden abzweigt. Zunächst führt sie mehr in südwestliche, ab Sargé-sur-Braye immer mehr in südlicher Richtung. Der erste Eisenbahnknoten Courtalain - Saint-Pellerin an SK 140,9 wird nach etwa 50 Kilometern erreicht, dessen sonstigen Verkehrsarme seit 1990 stillgelegt sind. Danach findet heute kein Verkehr mehr statt; die Gleise sind über weite Strecke abgebaut worden. Der zweite Knoten war bei SK 217 Château-du-Loir, dessen verkehrliche Bedeutung als Umsteigebahnhof heute noch gegeben ist. In Saumur an der Loire stößt die Strecke auf die Hauptstrecke Tours–St. Nazaire, die Anfang der 1980er Jahre, als die Streckenreduzierung im vollen Gange war, gerade elektrifiziert wurde. Bis Thouars ist auch die \"Bahnstrecke Chartres–Bordeaux\" in dieser Maßnahme mit elektrifiziert worden, offensichtlich, weil dieser Abschnitt vollständig in der Region Pays de la Loire liegt. Auch der Knoten Parthenay (SK 370) ist heute reine Durchgangsstation, weil die Querverbindungen gekappt wurden. Erst mehr als 100 km später in Saintes (SK 492) existiert wieder ein richtiger Eisenbahnknoten, der die Verbindung nach Nordwesten nach Nantes, Nordosten (Orléans) und Westen (Royan) herstellt. Erst kurz vor Bordeaux fädelt sich von links kommend die Parallelstrecke von Paris hinzu, wo heute die schnellen TGV- und Corail-Züge verkehren.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Auf drei Abschnitten findet heute noch Eisenbahnverkehr statt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Chartres–Bordeaux ist eine französische Eisenbahnmagistrale, die 1911 fertiggestellt und seit 1938 von der Staatsbahn SNCF betrieben wird. Sie ist knapp 500 km lang und trägt die Streckennummer 500 000. Sie erhielt den großen Kurvenradius von 700 m und hatte auf der gesamten Länge nur wenige Bahnübergänge. Alle anderen Wegekreuzungen bestanden aus Betonbrücken, einem damals eher ungewöhnlichen Baumaterial. Die Strecke gehörte in ihrer Ausführung zu den zukunftsweisenden in Frankreich. Das größte Einzelbauwerk war die über 2 km lange Eisenbahnbrücke Cubzac-les-Ponts. ", "tgt_summary": null, "id": 530632} {"src_title": "Österreichische Fußballmeisterschaft 2013/14", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lizenzierungsverfahren.", "content": "Am 30. April 2013 wurden von der Bundesliga die Lizenzen für die Meisterschaft 2013/14 vergeben. Lediglich 18 der 24 Vereine, die um eine Lizenz angesucht hatten, wurde diese auch erteilt. Den Bundesligisten Admira Wacker Mödling und Wacker Innsbruck, den Erstligisten Vienna und Hartberg sowie den Regionalligisten LASK Linz und Austria Salzburg wurde die Lizenz verweigert. Erstligist SKN St. Pölten erhielt die Lizenz unter finanziellen Auflagen. Der FC Lustenau, der aufgrund mehrfacher Verstöße gegen das Lizenzierungsverfahren aus der Ersten Liga zwangsabsteigen musste, suchte nicht um die Lizenz an. Alle sechs Vereine, denen die Lizenz in erster Instanz verweigert worden war, reichten eine Beschwerde beim Protestkomitee der Bundesliga ein. Dem Protest der Hartberger wurde stattgegeben; ebenso den Protesten von Admira Wacker, Wacker Innsbruck und der Vienna, letzteren aber nur unter finanziellen Auflagen. Der Vienna werden darüber hinaus aufgrund von Verstößen gegen die Lizenzbestimmungen und Auflagen für die Saison 2013/14 fünf Punkte abgezogen. Auch der LASK, der im Vorjahr wegen der nicht erteilten Lizenz in die Regionalliga absteigen musste, bekam die Lizenz in zweiter Instanz. Über mögliche finanzielle Auflagen wird erst im Falle eines Aufstiegs der Linzer entschieden. Der Salzburger Austria wurde die Lizenz auch in zweiter Instanz verweigert.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Leistungsstufe – Bundesliga.", "content": "Die vom Sportwetten-Anbieter tipp3 als Hauptsponsor unterstützte Bundesliga ist die höchste Spielklasse im österreichischen Fußball und wird in der Saison 2013/14 zum 40. Mal ausgetragen und ermittelt den 102. österreichischen Fußballmeister. Subsponsor ist der Mobilfunkanbieter T-Mobile Austria, weshalb die offizielle Liga-Bezeichnung \"tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile\" lautet. Niederösterreich, Salzburg und Wien stellen je zwei Vereine, Kärnten, Oberösterreich, die Steiermark und Tirol je einen. Das Burgenland und Vorarlberg sind mit keiner Mannschaft in Österreichs höchster Spielklasse vertreten. In der Vorsaison stieg der SV Mattersburg in die Erste Liga ab, neu hinzugekommen ist der SV Grödig. Der TV-Anbieter \"sky Deutschland AG\" hat die Rechte alle Bundesligaspiele in voller Länge zu zeigen, die auf dem Kanal \"sky sport austria\" im Pay-TV ausgestrahlt werden. Der Sender wird nicht nur alle Spiele in Konferenzschaltung zeigen, sondern auch als Einzelspiele. Daneben hat der ORF die Rechte jeweils das „Topspiel der Runde“ als Einzelspiel – meist sonntags, bei Wochentagsrunden mittwochs – zu übertragen. Diese Regelung gilt nicht in den letzten zwei Runden, in denen alle Spiele zeitgleich ausgetragen werden müssen. Darüber hinaus darf der ORF eine 45-minütige Zusammenfassung von den restlichen vier Partien pro Runde zeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "In der Saison 2013/14 werden wie in vergangenen Jahren zehn Klubs in insgesamt 36 Runden gegeneinander antreten. Jede Mannschaft spielt somit jeweils zweimal zu Hause und auswärts gegen jede andere Mannschaft. Aufgrund der schlechten Europacup-Ergebnisse der österreichischen Mannschaften in der Saison 2012/2013 fiel Österreich zum Ende dieser Saison auf den 16. Platz der UEFA-Fünfjahreswertung zurück. Somit werden über Bundesliga und Cup in der Saison 2013/14 nur noch ein Startplatz für die Champions League und drei Startplätze für die Europa League ausgespielt. Der Meister der Bundesliga ist an der Qualifikation zur UEFA Champions League teilnahmeberechtigt und steigt dort, abhängig davon, ob der Titelverteidigerplatz gebraucht wird, in der 2. oder 3. Qualifikationsrunde ein; die zweit- und drittplatzierten Vereine spielen in der Qualifikation zur UEFA Europa League und steigen dort in der 2. Runde ein. Der Cup-Sieger nimmt an der 3. Qualifikationsrunde zur Europa-League teil. Der Letztplatzierte der höchsten Spielklasse, der Bundesliga, muss in die zweitklassige Erste Liga absteigen.", "section_level": 2}, {"title": "Abschlusstabelle.", "content": "Aufsteiger", "section_level": 2}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der mittleren Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe. Die Ergebnisse sind immer aus Sicht der Heimmannschaft angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Leistungsstufe – Erste Liga.", "content": "Die \"Erste Liga\" ist die zweithöchste Spielklasse im österreichischen Profifußball und wird in der Saison 2013/14 zum 39. Mal ausgetragen. Neu in die Liga kamen der Bundesliga-Absteiger SV Mattersburg sowie die beiden Relegationssieger SC-ESV Parndorf 1919 und FC Liefering. Parndorf setzte sich als Meister der Regionalliga Ost gegen den Zehnten der Erste-Liga-Saison 2012/13, den FC Blau-Weiß Linz durch, Liefering schaltete als Meister der Regionalliga West den Regionalliga-Mitte-Meister LASK Linz aus. Der FC Lustenau 07, als Fixabsteiger der Vorsaison, spielt in dieser Saison in der siebentklassigen 2. Vorarlberger Landesklasse. In der Saison 2013/14 stellen das Burgenland, Niederösterreich, die Steiermark und Vorarlberg jeweils zwei Vereine. Dazu kommt je ein Verein aus Salzburg und Wien. Oberösterreich, Kärnten und Tirol sind nicht vertreten. Wie in der Bundesliga gehören die TV-Rechte dem Sender \"sky Deutschland AG\", der jedes Spiel in voller Länge zeigen darf. Die Ausstrahlung erfolgt über den Pay-TV-Kanal \"sky sport austria\" und im Rahmen einer Konferenzschaltung von vier Partien mit Spielbeginn um 18:30 Uhr. Ausnahme: die letzten beiden Runden, in denen alle Spiele zeitgleich ausgetragen werden müssen. Auch darf sich sky zusätzlich eine Partie aussuchen, die als „Topspiel der Runde“ als Einzelpartie am Freitag um 20:30 Uhr übertragen wird. Der ORF hat ebenfalls das Recht, das Topspiel der Runde live und in voller Länge zu übertragen. Dies erfolgt über den Sender ORF Sport Plus.", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "In der Saison 2013/14 treten wie in den letzten Jahren zehn Klubs in insgesamt 36 Runden gegeneinander an. Jedes Team spielt jeweils zweimal zu Hause und zweimal auswärts gegen jedes andere Team. Der Meister der Liga steigt in die \"Bundesliga\" auf. Der Letztplatzierte muss in die seiner Region entsprechende Regionalliga absteigen. Dieser wird durch den Sieger der beiden Qualifikationsspiele zwischen dem Meistern der Regionalliga Ost und dem Meister der Regionalliga West ersetzt. Der Tabellenvorletzte hat gegen den Meister der Regionalliga Mitte zwei Relegationsspiele zu bestreiten. Die Sieger der Relegationsspiele sind für die Erste Liga 2014/15 qualifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Abschlusstabelle.", "content": "Qualifiziert über die Relegation", "section_level": 2}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele der Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der mittleren Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe. Die Ergebnisse sind immer aus Sicht der Heimmannschaft angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Leistungsstufe – Regionalligen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "Die Regionalligen Ost, West und Mitte bilden im österreichischen Fußball die dritte Leistungsstufe. Die Regionalliga Ost wird von den Vereinen des Wiener, Niederösterreichischen und Burgenländischen Fußballverbands gebildet. Die Regionalliga Mitte setzt sich aus Vereinen des Oberösterreichischen, Kärntner und Steirischen Fußballverbands zusammen. Die Regionalliga West bilden Vereine des Salzburger, Tiroler und Vorarlberger Fußballverbands. In diesen drei Ligen wird um je einen Relegationsplatz für die Erste Liga gespielt; Voraussetzung für einen etwaigen Aufstieg ist die Lizenzerteilung durch den Senat 5 der Bundesliga. Zweitmannschaften sind nicht berechtigt aufzusteigen. Für die Regionalligamannschaften wurde ein wechselnder Modus der Relegationsspiele vereinbart. Die Zahl der Absteiger beträgt pro Regionalliga grundsätzlich drei. Diese kann sich jedoch dann verändern, wenn einerseits der Meister nicht in die Erste Liga aufsteigt oder wenn die Abstiegsränge durch die Klasseneinteilung der Absteiger beeinflusst wird. In jedem Fall müssen jedoch die beiden Letztplatzierten die Liga verlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Regionalliga Ost.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Abschlusstabelle.", "content": "Aufsteiger", "section_level": 3}, {"title": "Regionalliga Mitte.", "content": "Der Kapfenberger SV II wäre nach dem Scheitern der beiden Linzer Vereine in der Relegation als Viertletzter zwar sportlich abgestiegen, konnte aber nach dem Konkurs des FC Gratkorn die Liga halten. Der FC Gratkorn setzt den Spielbetrieb als reiner Amateurverein in der Landesliga Steiermark fort.", "section_level": 2}, {"title": "Abschlusstabelle.", "content": "Aufsteiger", "section_level": 3}, {"title": "Regionalliga West.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Abschlusstabelle.", "content": "Aufsteiger", "section_level": 3}, {"title": "Relegation.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Relegation zur Erste Liga.", "content": "Als Neunplatzierter der abgelaufenen Erste-Liga-Saison nahm der SC-ESV Parndorf 1919 wie im Vorjahr an der Relegation teil, als man sich als Meister der Regionalliga Ost mit Siegen gegen Blau-Weiß Linz für die zweithöchste Spielklasse qualifizieren konnte. Gegner war wieder ein Linzer Traditionsklub, diesmal der LASK, der als Meister der Regionalliga Mitte die Relegation erreichte. Wie Parndorf nahmen auch die Linzer an der Relegation im Vorjahr teil, scheiterten jedoch am FC Liefering. Das zweite Relegationsduell bestritten der Meister der Regionalliga Ost, der Floridsdorfer AC, und der Meister der Regionalliga West, der 2005 neu gegründete SV Austria Salzburg. Die Hinspiele fanden am 2. Juni 2014 im Heidebodenstadion in Parndorf bzw. im damaligen Leopold-Stroh-Stadion in Wien statt. Die Rückspiele wurden am 5. Juni 2014 im Linzer Stadion bzw. im Salzburger Sportzentrum ASKÖ Salzburg West ausgetragen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die österreichische Fußballmeisterschaft wurde 2013/14 zum 102. Mal ausgetragen. Die höchste Spielklasse ist die österreichische Bundesliga, die in dieser Saison zum 40. Mal durchgeführt und von zehn Mannschaften bestritten wurde. Diese ermittelten in vier Durchgängen den österreichischen Fußballmeister sowie die Vertreter Österreichs in den internationalen Wettbewerben der Saison 2014/15. Die zweithöchste Spielklasse ist die Erste Liga, die 2013/14 zum 39. Mal ausgetragen wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1275181} {"src_title": "Alan Peacock", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "Schon früh zeigte sich Peacock als eines der größten Talente seiner Altersklasse, als er in englischen Jugendauswahlmannschaften zum Zuge kam. An der heimischen \"Lawson Secondary School\" ausgebildet, schloss er sich kurz nach seinem 17. Geburtstag im November 1954 der Profimannschaft seines Heimatvereins FC Middlesbrough an. Regelmäßig zum Einsatz kam er bei dem Zweitligisten jedoch erst im Verlauf der Saison 1957/58, nachdem er sich gegen Arthur Fitzsimons durchgesetzt hatte und mit 15 Toren in 22 Ligaspielen sehr treffsicher war. Sturmpartner an seiner Seite war der später renommierte Trainer Brian Clough. Beide standen im weiteren Verlauf ihrer Karrieren auch in der englischen A-Nationalmannschaft, obwohl sie nicht in der obersten Spielklasse agierten. Charakteristisch für das Zusammenspiel der beiden Torjäger, die jeweils mit einer außergewöhnlich hohen Torquote auffielen (Clough schoss 197 Tore in 213 Ligapartien, während es Peacock auf 125 Treffer in 218 Meisterschaftsbegegnungen brachte), war eine Rollenverteilung, die vorsah, dass Peacock mehr als Clough als Vorbereiter diente, während er selbst die Tore vornehmlich mit dem Kopf erzielte – oft wurde Peacock von zeitgenössischen Beobachtern als einer der besten Kopfballspieler Englands in der Nachkriegszeit angesehen. Als großes Problem stellte sich für Peacock zunehmend das jahrelang vergebliche Bemühen um den Erstligaaufstieg dar, was dem häufig unzureichenden Leistungsvermögen der Defensive geschuldet war. Dessen ungeachtet zeigte er sich in der Saison 1961/62 nach dem Abgang von Clough in Richtung Sunderland mit 24 Ligatoren weiterhin formstark und plötzlich war er Stammkraft für England bei der Weltmeisterschaft 1962 in Chile. Dort absolvierte er zwei Gruppenspiele gegen Argentinien (3:1) und Bulgarien (0:0), ohne zuvor ein A-Länderspiel bestritten zu haben. Beim anschließenden Viertelfinalaus gegen Brasilien fehlte er aufgrund einer Magenverstimmung; Gerry Hitchens ersetzte ihn. Nach dem Turnierende und anfänglich weiteren Länderspieleinsätzen im Herbst 1962 gegen Nordirland (3:1) und Wales (4:0 bei zwei eigenen Toren) frustrierte ihn sein Dasein in der Zweitklassigkeit zunehmend, zumal er unter dem neuen englischen Nationaltrainer Alf Ramsey vorerst keine weiteren Chancen mehr erhielt. So wechselte er im Februar 1964, als Middlesbrough erneut im Mittelfeld „dümpelte“, für die Ablösesumme von 50.000 Pfund zum Aufstiegsaspiranten Leeds United. Dabei hatte er verletzungsbedingt über lange Strecken der Saison 1963/64 pausieren müssen, aber in den verbleibenden Partien steuerte er für Leeds acht Tore zum Gewinn der Zweitligameisterschaft und dem damit verbundenen Erstligaaufstieg bei – dadurch erhöhte sich die Ablösesumme um weitere 5.000 Pfund. Ein Jahr später war er Teil der Finalmannschaft im FA Cup, die nach torlosen ersten 90 Minuten dem FC Liverpool mit 1:2 in der Verlängerung unterlag. Ein halbes Jahr danach bestritt er zwei letzte Länderspiele, bevor er im Vorfeld der anstehenden WM 1966 im eigenen Land nicht mehr berücksichtigt wurde. Dies war auch der zunehmenden Verletzungsanfälligkeit geschuldet. Dadurch reduzierten sich zudem die Einsatzmöglichkeiten in Leeds und im Oktober 1967 heuerte er beim Zweitligisten Plymouth Argyle an. Dort absolvierte er elf Ligaspiele, bevor er die Karriere aufgrund schwerer Knieprobleme im Alter von nur 30 Jahren beenden musste. Peacock kehrte anschließend in seine Heimatstadt Middlesbrough zurück und betrieb dort einen Zeitschriftenladen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alan Peacock (* 29. Oktober 1937 in Middlesbrough) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler. Der Mittelstürmer und WM-Teilnehmer von 1962 bildete lange Jahre mit Brian Clough beim Zweitligisten FC Middlesbrough ein erfolgreiches Sturmduo. Nach vergeblichen Aufstiegsversuchen versuchte er anschließend bei Leeds United sein Glück, litt dort jedoch unter Verletzungsproblemen und musste kurz nach seinem Wechsel zu Plymouth Argyle die Karriere im Alter von nur 30 Jahren beenden.", "tgt_summary": null, "id": 331151} {"src_title": "Gloriosa (Gattung)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blätter.", "content": "\"Gloriosa\"-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten bilden als Speicherorgane unterirdische, dicke, knollige Rhizome, an denen sich Faserwurzeln befinden. Die kahlen oder papillös-flaumig behaarten Stängel sind je nach Art selbständig aufrecht oder rankend und manchmal verzweigt. Es sind oft Niederblätter (Cataphylle) vorhanden. Die wechselständig und mehr oder weniger zweizeilig, gegenständig oder in Wirteln am Stängel angeordneten Laubblätter besitzen eine Blattscheide und sind sitzend bis sehr kurz gestielt. Die einfachen Blattspreiten sind je nach Art eiförmig, lanzettlich, linealisch oder pfriemlich. Die Blattspreiten besitzen viele parallele Blattadern und oft ist eine deutliche Mittelader vorhanden. Die Blattspreiten enden bei den kletternden Arten (beispielsweise \"Gloriosa modesta\", \"Gloriosa superba\") in einer Ranke.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln oder zu mehreren in schirmtraubigen Blütenständen zusammen. Die Tragblätter sind laubblattähnlich. Die Blütenstiele sind meist lang. Die Blüten sind oft hängend, nickend und manchmal resupinat (Umkehrung der Blüte durch Drehung des Blütenstieles). Die auffälligen, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Die sechs gleichgestaltigen Blütenhüllblätter sind meist frei oder bei einigen Arten an ihrer Basis kurz verwachsen, ausgebreitet bis an den Enden zurückgebogen und meist haltbar bis sich die Früchte vergrößern. An der kaum erkennbar ausgesackten Basis der Blütenhüllblätter befinden sich Nektarien und oft weiße Haare. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden. Die an der Basis der Blütenhüllblätter inserierten, untereinander freien Staubfäden sind fadenförmig oder manchmal abgeflacht. Die dorsifixen Staubbeutel sind schmal linealisch-länglich, frei beweglich, nach außen gebogen und öffenen sich mit Längsschlitzen. Drei Fruchtblätter sind zu einem sitzenden, eiförmigen bis länglichen, dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Jede Fruchtknotenkammer enthält viele Samenanlagen. Bei einigen Arten (beispielsweise \"Gloriosa baudii\", \"Gloriosa superba\") sitzt der Griffel in einem rechten Winkel auf dem Fruchtknoten. Der relativ lange, dünne Griffel ist im unteren Bereich einfach und wird dann zum oberen Ende hin dreigabelig; die pfriemlichen Griffeläste besitzen Narbengewebe auf der Oberseite.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht und Samen.", "content": "Die loculicidalen, eiförmigen bis länglichen Kapselfrüchte besitzen eine ledrige Fruchtschale und enthalten viele Samen. Die fast kugelförmigen Samen sind fleischig und besitzen eine leuchtend rote oder orangefarbene Samenschale (Testa).", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die \"Gloriosa\"-Arten sind in der Alten Welt weitverbreitet. Zehn Arten kommen im südlichen sowie tropischen Afrika und nur zwei im tropischen Asien vor. Die Hälfte der Arten sind Endemiten oder besitzen ein relativ kleines Verbreitungsgebiet. Die Gattung \"Gloriosa\" wurde 1753 durch Carl von Linné in \"Species Plantarum\", 1, S. 305 aufgestellt. Typusart ist \"Gloriosa superba\". Der Gattungsname \"Gloriosa\" leitet sich vom lateinischen Wort \"gloriosus\" ab und bezieht sich auf das prächtige Aussehen der Blüten. Synonyme für \"Gloriosa\" sind: \"Methonica\", \"Mendoni\", \"Eugone\", \"Clinostylis\", \"Littonia\" Seit Vinnersten & Reeves 2003 sowie Vinnersten & Manning 2007 gehören die Arten der Gattung \"Littonia\" zur Gattung \"Gloriosa\" s. l., damit diese monophyletisch ist. Es wurden 78 \"Gloriosa\"-Artnamen veröffentlicht. In der neuen Revision Alfred Maroyi: \"The genus Gloriosa (Colchicaceae) – ethnobotany, phylogeny and taxonomy\", Doktorarbeit an der Universität Wageningen, 2012 werden zwölf Arten akzeptiert. Die Gattung \"Gloriosa\" gehört zur Tribus Colchiceae innerhalb der Familie Colchicaceae; sie wurde früher in die Familie Liliaceae eingeordnet. Es gibt etwa zwölf \"Gloriosa\"-Arten:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Ruhmeskrone (\"Gloriosa superba\") wird als Zierpflanze in tropischen Parkanlagen und Gärten, sowie in Räumen verwendet. Auch \"Gloriosa modesta\" dient als Zierpflanze. \"Gloriosa superba\" wird in der Volksheilkunde verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pflanzengattung Gloriosa gehört zur Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae). Es gibt etwa zwölf Arten, die in der Alten Welt verbreitet sind.", "tgt_summary": null, "id": 280670} {"src_title": "Rache nach Plan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Wenn Mr. Chapel einen Fall übernimmt, ist seine Forderung einfach. Entweder man bezahlt ihm 1 Mio. US-Dollar oder man verspricht, ihm irgendwann in der einmal einen Gefallen zu tun; erst dann wird die Schuld beglichen sein. Dabei bestimmt Mr. Chapel Art, Zeit und Ort des Gefallens. Ein Running Gag bei Begleichung der Schuld eines von Mr. Chapels früheren Kunden ist, dass Mr. Chapel dann sagt: „Wir sind quitt. Ich bin für immer aus ihrem Leben verschwunden.“ und der Kunde erwidert: „Gott sei dank!“. Im Pilotfilm wird klar, dass Mr. Chapel das schon ziemlich lange Zeit getan haben muss, denn er forderte mehrere Gefallen, um seinem Kunden zu helfen. Chapel macht nur wenige Versprechen. Wenn er diese macht, erfüllt er sie. Bei einer Gelegenheit fesselt er einen Mann mit Handschellen in einem Auto, auf das ein Müllwagen zufährt; als der Mann aufgibt, taucht Chapel von oben ins Auto ab, um die Handschellen zu öffnen, und zieht den Mann im letzten Augenblick in Sicherheit.", "section_level": 1}, {"title": "Einschaltquoten und Absetzung.", "content": "Die Fernsehserie wurde von ABC abgesetzt, weil sie mit einem Publikum von durchschnittlich 7,1 Million Zuschauern nur den 109. Platz von 156 Fernsehserien erreichte. Die Fernsehserie erreichte in ihrem Zeitfenster nur den vierten Platz und wurde von den Fernsehserien \"Friends\" (Platz 2 mit 23,5 Millionen) und \"Jesse\" (Platz 4 mit 20,1 Millionen) von NBC, \"Promised Land\" von CBS (Platz 51 mit 11,5 Millionen) und \"Im Einsatz – Die spektakulärsten Polizeivideos der Welt\" von Fox (Platz 77 mit 9,6 Millionen Zuschauer) übertroffen. Jedoch schlug sie die UPN- und The-WB-Sendungen \"Thursday Night at the Movies\" (Platz 145. mit 2,5 Millionen), \"The Wayans Bros.\" (Platz 134. mit 3,5 Millionen) sowie \"Der Hotelboy\" (Platz 129. mit 3,8 Millionen Zuschauer).", "section_level": 1}], "src_summary": "Rache nach Plan ist eine US-amerikanische Krimiserie, von der eine Staffel mit 16 Episoden produziert und von September 1998 bis Februar 1999 auf ABC gesendet wurde. Die Hauptrolle in der Fernsehserie übernahm Michael Madsen, der Mr. Chapel verkörperte, eine mysteriöse und pragmatische Figur, die den Leuten die Gerechtigkeit verschaffte, die sie vor Gericht nicht erhielten. Die Handlung basiert auf einem ähnlichen Konzept wie die Fernsehserie \"Der Equalizer – Der Schutzengel von New York\". Die Fernsehserie wurde in den USA ursprünglich donnerstagabends in Konkurrenz zu den zuschauerstarken Sitcoms von NBC, \"Friends\" und \"Jesse\", gesendet. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte am 2. November 1999 bei ProSieben. Später wurde die Serie auch bei Tele 5 wiederholt.", "tgt_summary": null, "id": 805322} {"src_title": "Markus Gisdol", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Spieler.", "content": "Aus der Jugend des SC Geislingen wurde der Mittelfeldspieler 1987 erstmals in der ersten Mannschaft des Vereins in der Amateur-Oberliga Baden-Württemberg, damals die dritthöchste deutsche Spielklasse, eingesetzt. Bis 1990 traf er dort in 70 Spielen achtmal. Im Sommer 1990 wechselte Gisdol zum Amateur-Oberligisten SSV Reutlingen 05, für den er bis 1992 30 Spiele bestritt und dabei drei Treffer erzielte. 1992 kehrte er zum SC Geislingen zurück und bestritt dort 33 Spiele bei fünf Treffern. Im folgenden Jahr ging er zum Ligakonkurrenten 1. FC Pforzheim, den er nach einem Jahr und zwei Treffern in 19 Ligaspielen in Richtung SpVgg Au/Iller wieder verließ. Im Alter von 27 Jahren beendete Gisdol wegen einer schweren Knieverletzung seine Spielerkarriere beim damaligen Verbandsligisten SpVgg Au/Iller.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge.", "content": "Zwischen 1997 und 1999 arbeitete Gisdol als Trainer der TSG Salach. Anschließend trainierte er von 2000 bis 2002 den FTSV Kuchen, von 2002 bis 2005 den SC Geislingen und von 2005 bis 2007 die U-17-Mannschaft des VfB Stuttgart. Im Sommer 2007 wurde er Trainer der SG Sonnenhof Großaspach, trat aber nach Auseinandersetzungen mit dem Vorstand im November 2007 zurück. Zur Saison 2008/09 übernahm er den SSV Ulm 1846, mit dem er in der neugegründeten Regionalliga Süd den siebten Tabellenplatz erreichte. Am Saisonende verließ er Ulm wieder und wechselte zur TSG 1899 Hoffenheim, bei der er die zweite Mannschaft trainierte. Im März 2011 erhielt er die Lizenz als Fußballlehrer und wurde Co-Trainer von Ralf Rangnick beim FC Schalke 04, er assistierte anschließend auch dessen Nachfolger Huub Stevens.", "section_level": 3}, {"title": "TSG 1899 Hoffenheim.", "content": "Am 2. April 2013 übernahm Gisdol die auf dem vorletzten Tabellenplatz stehende Bundesligamannschaft der TSG 1899 Hoffenheim vom zuvor freigestellten Marco Kurz. Nach Siegen in den Relegationsspielen gegen den 1. FC Kaiserslautern führte Gisdol die TSG zum Klassenerhalt. Die beiden folgenden Spielzeiten erreichte die Mannschaft jeweils Plätze im Mittelfeld der Liga, einen neunten (Saison 2013/14) und einen achten Rang (Saison 2014/15). Nach dem zehnten Spieltag der Saison 2015/16 befand sich die Mannschaft auf dem 17. Tabellenplatz. Am 26. Oktober 2015 stellte ihn die TSG frei. Sein Nachfolger wurde Huub Stevens.", "section_level": 3}, {"title": "Hamburger SV.", "content": "Am 26. September 2016 übernahm Gisdol die nach fünf Spieltagen auf dem 16. Tabellenplatz stehende Bundesligamannschaft des Hamburger SV vom zuvor freigestellten Bruno Labbadia. Er erhielt zunächst auf eigenen Wunsch einen bis zum Ende der Saison 2016/17 befristeten Vertrag, dessen Laufzeit im März 2017 bis zum 30. Juni 2019 verlängert wurde. Am 25. Februar 2017 verlor Gisdol mit dem HSV das Auswärtsspiel gegen den FC Bayern München mit 0:8, womit der HSV das Resultat der bisher höchsten Niederlage seiner Bundesligageschichte zwei Jahre zuvor einstellte. Dennoch gelang Gisdol mit dem HSV dank einer Aufholjagd und mit insgesamt 25 Punkten in der Rückrunde der Klassenerhalt durch einen 2:1-Erfolg über den VfL Wolfsburg am letzten Spieltag der Saison 2016/17. Da der HSV nach dem 19. Spieltag der Saison 2017/18 nach vier Niederlagen in Folge mit 15 Punkten auf dem 17. Tabellenplatz stand, wurde Gisdol am 21. Januar 2018 freigestellt.", "section_level": 3}, {"title": "1. FC Köln.", "content": "Am 19. November 2019 übernahm Gisdol die Bundesligamannschaft des 1. FC Köln, die nach dem 11. Spieltag der Saison 2019/20 mit 7 Punkten auf dem 17. Platz stand, als Nachfolger von Achim Beierlorzer. Er unterschrieb einen Vertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2021, der nur für die Bundesliga gültig ist. Unter ihrem neuen Übungsleiter fuhr die Mannschaft in den folgenden dreizehn Ligaspielen 25 Punkte ein, was vor Gisdol nur drei anderen Kölner Cheftrainern, darunter Christoph Daum, gelungen war.", "section_level": 3}, {"title": "Privates.", "content": "Markus Gisdol ist verheiratet und hat zwei Kinder.", "section_level": 2}], "src_summary": "Markus Gisdol (* 17. August 1969 in Geislingen an der Steige) ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger -spieler. Er ist seit dem 19. November 2019 Cheftrainer des 1. FC Köln.", "tgt_summary": null, "id": 1853539} {"src_title": "Will Hoy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere im Motorsport.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Britische Tourenwagen-Meisterschaft.", "content": "Der Name Will Hoy ist eng mit der britischen Tourenwagen-Meisterschaft verbunden, wo der Brite von 1987 bis 2000 aktiv war. Nach erfolglosen ersten Jahren sicherte er sich 1991 auf einem BMW M3 den Meistertitel und wurde ein Jahr später nur drei Punkte hinter Tim Harvey Meisterschaftszweiter. 1992 war ein Toyota Carina sein Einsatzfahrzeug. Nach drei Jahren bei Toyota unterschrieb er im Herbst 1994 für die Saison 1995 einen Vertrag bei Williams. Der in der Formel-1-Weltmeisterschaft engagierte Rennstall von Frank Williams hatte Mitte der 1990er-Jahre einen Motorenvertrag mit Renault. Als Renault mit dem Laguna in die Britische Tourenwagen-Meisterschaft einstieg wurde Williams das Einsatzteam und Hoy neben Alain Menu der zweite Fahrer. Die erste Saisonhälfte verlief für den Briten wenig erfolgreich und war mit vielen Ausfällen verbunden. Während Menü bereits den zweiten Wertungslauf des Saisoneröffnungs-Wochenendes im Donington Park gewinnen konnte, musste Hoy bis 18. Wertungslauf in Brands Hatch im Spätsommer 1995 warten, ehe er seinen ersten Saisonsieg feiern konnte. Nach weiteren Erfolgen in Snetterton und Silverstone beendete er die Meisterschaft als Gesamtvierter. Teamkollege Menu wurde hinter John Cleland und vor Rickard Rydell Vizemeister. Während Teamkollege Alain Menu 1996 erneut Vizemeister wurde, musste sich Hoy in seinem zweiten Jahr bei Williams mit dem neunten Gesamtrang zufriedengeben. Ende 1996 wurde sein Vertrag beim britischen Traditionsrennstall nicht verlängert und er musste sich auf Cockpitsuche machen. Da alle Werkswagen vergeben waren unterschrieb er bei West Surrey Racing, wo er zwei Jahre einen Ford Mondeo fuhr und 1998 in Silverstone seinen letzten Meisterschaftslauf gewann. Nach einem Jahr bei Arena Motorsport fuhr er 2000 bereits schwer erkrankt nur mehr zwei Rennen und musste dann das Rennfahren aufgeben.", "section_level": 2}, {"title": "Sportwagenrennen.", "content": "Neben seinem Engagement im Tourenwagensport war auch Hoy auch als Sportwagenpilot aktiv. 1987 und 1988 bestritt er fast die gesamte Sportwagen-Weltmeisterschaft im Team von Martin Schanche. Bestes Ergebnis in diesen beiden Jahren war der zehnte Gesamtrang beim 1000-km-Rennen von Brands Hatch 1988. Zu erwähnen ist auch der zweite Gesamtrang beim 1000-km-Rennen von Fuji 1990 – einem Rennen zur All Japan Sports Prototype Championship – gemeinsam mit Stanley Dickens in einem Porsche 962. Fünfmal war der Brite beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Start; 1988 beendete er das Rennen in einem Werks-Mazda 767 als 19. der Endwertung. Will Hoy starb im Dezember 2002 nach langer Krankheit an einem Hirntumor.", "section_level": 2}], "src_summary": "William Ewing „Will“ Hoy (* 2. April 1953 in Royston; † 19. Dezember 2002 in London) war ein britischer Automobilrennfahrer.", "tgt_summary": null, "id": 1287694} {"src_title": "Wilma Mankiller", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "In Tahlequah, Oklahoma kam sie als sechstes von elf Kindern zur Welt. Ihr Vater war Cherokee und ihre Mutter eine Frau niederländischer und irischer Abstammung, die sich der Lebensweise der Cherokee angeschlossen hatte. 1942 enteignete die United States Army das Land von 45 Cherokee-Familien, um darauf ein Truppenübungsgelände, Camp Gruber, zu erweitern. Die Familie zog daher im Rahmen eines Umsiedlungsprogramms des Bureau of Indian Affairs nach Kalifornien um. Dort besuchte Wilma Mankiller das Skyline College in San Bruno und die San Francisco State University und heiratete mit 17 Jahren. Während ihrer Zeit in Kalifornien engagierte sie sich im Indian Center von San Francisco, schloss sich in späten 1960er Jahren der politischen Aktivistenbewegung an und nahm 1969 an der Besetzung der Gefängnisinsel Alcatraz in der Bucht von San Francisco teil. Fünf Jahre lang leistete sie Freiwilligenarbeit für den Stamm der Achumawi. Nach ihrer Scheidung 1977 ging sie mit ihren zwei Töchtern zurück nach Oklahoma, in der Hoffnung, dort ihrem Volk helfen zu können. Sie begann für die Cherokee Nation zu arbeiten, erwarb einen Bachelor-Abschluss in Sozialwissenschaften an der Flaming Rainbow University in Stilwell, Oklahoma, und arbeitete anschließend an der University of Arkansas. 1983 wurde Wilma Mankiller zur Stellvertreterin von Ross Swimmer gewählt, der in seiner dritten aufeinanderfolgenden Amtszeit als Häuptling der Cherokee Nation diente. 1985 trat Swimmer zurück, da er zum Leiter des US Bureau of Indian Affairs ernannt worden war. Mankiller wurde seine Nachfolgerin und war damit der erste weibliche Häuptling der Cherokee. Bei der nächsten Häuptlingswahl 1987 wurde sie im Amt bestätigt. 1991 gewann sie die Häuptlingswahl mit einem Erdrutschsieg. 1995 entschied sie sich, vor allem wegen gesundheitlicher Probleme, nicht wieder für das Häuptlingsamt anzutreten. Während ihrer Zeit als Häuptling begegnete Wilma Mankiller zahlreichen Hindernissen. Zu der Zeit, als sie Häuptling wurde, war die Leiterschaft der Cherokee Nation von Männern dominiert. Diese Struktur stand im Gegensatz zu der traditionellen Kultur und dem Wertesystem der Cherokee, die dazu neigten, beiden Geschlechtern Führungspositionen zu geben, wenngleich mit etwas unterschiedlichen Kompetenzen. Im Verlauf ihrer drei Amtszeiten belebte Wilma Mankiller die Cherokee Nation durch gemeinschaftsbildende Projekte, bei denen Männer wie Frauen miteinander für das gemeinsame Wohl arbeiteten. Finanziert wurden die Projekte durch „Selbsthilfe“-Programme des Bureau of Indian Affairs. Die Initiative dazu ging vom Cherokee-Stamm der United Keetoowah aus. Finanzielle Hilfe kam aus Fonds der US-Bundesregierung für die Selbstbestimmung der indigenen Bevölkerung. Zu den Projekten gehörte die Gründung stammeseigener Unternehmen (wie Gartenbaubetriebe und Fabriken mit Regierungsaufträgen im Rüstungssektor), die Verbesserung der Infrastruktur (so die Versorgung der Gemeinde Bell im Adair County (Oklahoma) mit fließendem Wasser) und der Bau eines Wasserkraftwerks. Im Rahmen der Politik der Selbstbestimmung der Ureinwohner, die von der US-Bundesregierung angestrebt wird, brachte Wilma Mankiller die Verhandlungen zwischen Bund und Stämmen voran. Sie wirkte mit bei der Vorbereitung des Verhältnisses von Regierung zu Regierung, das die Cherokee Nation heute zur US-Regierung unterhält. Maßnahmen ihrer Regierung waren die Einrichtung einer Behörde zur Weiterentwicklung des Gemeinwesens der Cherokee Nation und die Wiedereröffnung der Sequoyah High School in Tahlequah. Die Bevölkerung der Cherokee Nation wuchs während ihrer Regierungszeit von 55.000 auf 156.000. „Bevor ich gewählt wurde“, sagte sie, „hätten kleine Cherokee-Mädchen nie daran gedacht, dass sie einmal Häuptling werden können, wenn sie groß sind.“ Nach dem Ende ihrer Amtszeit als Häuptling übernahm sie einen Lehrauftrag am Dartmouth College, das ihr bereits 1991 einen akademischen Ehrentitel verliehen hatte. Im März 2010 wurde berichtet, dass sie an Krebs der Bauchspeicheldrüse erkrankt sei. Sie starb am 6. April 2010 in ihrem Haus in Adair County, Oklahoma und hinterließ ihren Mann und ihre beiden Töchter. Etwa 1200 Menschen kamen zu der Trauerfeier, die am 10. April auf den Cherokee National Cultural Grounds in Tahlequah stattfand. Anlässlich ihres Todes gab Präsident Barack Obama eine Erklärung ab, in der er Wilma Mankillers Lebenswerk würdigte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilma Pearl Mankiller (* 18. November 1945 in Tahlequah, Oklahoma; † 6. April 2010) war eine Schriftstellerin und Feministin aus dem Volk der Cherokee. Von 1985 bis 1995 war sie als erste Frau Oberhaupt der Cherokee Nation.", "tgt_summary": null, "id": 633499} {"src_title": "Matford F917WS", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Matford F917WS, F997WS (1940–1943).", "content": "Ein Ergebnis der Zusammenarbeit Matford von SA Mathis und Ford France war der Matford F917WS / F997WS, ein Frontlenker-Lkw mit fünf Tonnen Nutzlast. Angetrieben wurde er vom aus dem Ford V8 bekannten V8-Ottomotor mit stehenden Ventilen, 3621 cm3 Hubraum und 75 bis 90 PS (55–66 kW). Der Lkw wurde ab März 1940 neben dem schon länger, auch in Deutschland gebauten, etwas kleineren Ford Modell V8-51 im Automobilwerk Poissy produziert. Das Matford-Werk lag nahe Straßburg, in der Nähe der deutschen Grenze. Wegen der Gefahr eines Krieges zwischen Frankreich und Deutschland wurde die Montage vorsorglich im Herbst 1939 nach Poissy verlegt. Um überhaupt in Poissy produzieren zu können und das monatliche Produktionsziel von 1200 Lkw zu realisieren, musste die Société des Automobiles Ford (SAF) rund 220 Millionen Franc aufwenden. Am 3. Juni 1940 bombardierten Flugzeuge der deutschen Wehrmacht Poissy, es kam jedoch zu keinen größeren Schäden. Bis zum Einmarsch der deutschen Truppen wurden rund 1200 Fahrzeuge fertiggestellt und das Werk fortan deutscher Verwaltung unterstellt. Matford wurde in einer außerordentlichen Generalversammlung am 30. Juni 1940 wirksam zum Juni 1940 aufgelöst, das Modell jedoch weiter unter der ursprünglichen Bezeichnung für die deutsche Wehrmacht weiter gebaut. Ab 1941 kam der stärkere 3,9-Liter-V8-Motor mit 95 PS (70 kW) zum Einsatz, und ein 3,2-Tonner ergänzte das Angebot. Die Wehrmacht bemühte sich um Rationalisierung und Vereinheitlichung der vielen unterschiedlichen Typen und so wurde ab Februar 1943 in Poissy der Bau des eigenen Lkw zu Gunsten des Kölner Typs Ford V 3000 S eingestellt. Die Qualität blieb jedoch niedrig und es gab auch Sabotageaktionen. Weitestgehend wurden nur noch Lkw-Teile produziert, die nach Köln geschickt wurden um die dortige Lkw Fertigung am Laufen zu halten. Vom 26. bis 28. August 1944 wurde Poissy nach zwei Artilleriegefechten auf dem Werksgelände befreit. Die zerstörten Werkshallen und die Seine-Brücke mussten erstmal durch die Belegschaft repariert werden und nach der Befreiung Frankreichs wurde die Produktion dort wieder auf zivile Bedürfnisse umgestellt. Ab Ende 1945 wurden die französischen Ford Lkw F198 und F598 wieder produziert, die dem deutschen Ford V 3000 S entsprachen.", "section_level": 1}, {"title": "Ford Cargo F798WM (1949–1954).", "content": "Im Oktober 1949 präsentierte Ford France auf dem Pariser Automobilsalon den neuen Ford Cargo F798WM mit fünf Tonnen Nutzlast. Nunmehr konnten zwei unterschiedliche Radstände und ein in Lizenz gebauter Sechszylinder-Dieselmotor von Hercules angeboten werden. Außer dem Seitenventil-V8-Motor gab es einen Dieselmotor, für den Hispano-Suiza die Gussteile lieferte. Beide leisteten maximal 95 PS (70 kW). Er wurde auch in Deutschland, parallel zur Ford FK-Serie angeboten. Die modern gestaltete neue Serie verkaufte sich anfänglich gut und war auch im damals noch unter französischer Verwaltung stehenden Saarland weit verbreitet. Doch der allgemeine Bedarf an neuen Lkw war bereits gedeckt. 1951 erteilte das französische Verteidigungsministerium einen Großauftrag über 2000 Dieselmotor-Lkw mit 6x6-Allradantrieb. Solch ein Modell musste jedoch erst noch entwickelt werden. Als Übergangslösung lieferte Ford 560 Cargos mit Ottomotoren. Ab 1951 war auch eine Sattelzugmaschine mit dem Dieselmotor erhältlich. Wegen der Sparpläne 1952 zog die Regierung ihren Auftrag zurück und Ford-Frankreich-Chef Lehideux entließ sofort einige hundert Arbeiter. Bereits ab 1950 war es immer wieder zu gewalttätigen Streiks im Werk Poissy gekommen. Diese Streiks und die niedrigen Absatzzahlen führten dazu, dass Ford einen Käufer für das Werk suchte. Am 4. Juli 1954 übernahm Simca zum größten Teil Ford France und damit auch das Werk Poissy. Bis 1958 hielt Ford noch 18 % der Anteile. Ende 1954 wurde der Verkauf des Ford Cargo F798WM eingestellt. Die Nachfolge übernahm ab 1955 die modernisierte Ford FK-Serie II.", "section_level": 1}, {"title": "SIMCA Cargo 1955–1960, UNIC Cargo 1960–1966.", "content": "1955 erschien der Ford Cargo F798WM fast unverändert als SIMCA Cargo. Weiterhin hatte er den Seitenventil-V8-Motor mit 3924 cm2 mit 95 PS (70 kW). 1956 wurde die Produktion nach Suresnes Frankreich in das von Simca übernommenen Werk von Automobiles Unic verlegt, während der Motor weiterhin vom Bugatti Werk in Molsheim zugeliefert wurde. Eine für das Militär entwickelte Variante mit Kühlerschutzgitter und Planenverdeck wurde bis 1966 an die französische Armee geliefert, 9725 Stück mit fünf Tonnen Nutzlast und Heckantrieb und 14.645 Stück mit 3 Tonnen Nutzlast und Allradantrieb. Ab 1958 gab es den Simca Cargo mit einem Vierzylinderdieselmotor von UNIC als UNIC Cargo. 1959 wurde der V8-Ottomotor auf 4184 cm3 Hubraum vergrößert und ein synchronisiertes 5-Gang-Getriebe eingebaut, die Leistung erhöhte sich auf. Ab 1960 wurde das Fahrzeug in Frankreich nur noch als UNIC Cargo vermarktet. Da die französische Armee einen kleinen geländetauglichen Lkw im Stil des Unimog suchte und keine französische Automobilfirma solch ein Fahrzeug im Lieferprogramm hatte, wurde der Simca SUMB entwickelt. Hierfür lieferte SIMCA den alten Fordseitenventilmotor aus dem Cargo, UNIC das Fahrgestell, Marmon-Herrington den Allradantrieb mit Viergang-Schaltgetriebe plus Geländeuntersetzung von Pont à Mousson und Bocquet den Karosserieaufbau. Bis 1966 produzierte UNIC den Cargo. Durch die Übernahme von UNIC durch Fiat wurde der kleinere UNIC 616 das Nachfolgemodell.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Matford F917WS (F997WS), Ford Cargo F798WM und Simca / UNIC Cargo ist ein Frontlenker-Lkw der, mit Unterbrechungen und Modernisierungen, zwischen 1940 und 1960 im Automobilwerk Poissy in Frankreich von Matford, Ford France und Simca, und von 1960 bis 1966 bei UNIC in Suresnes (Frankreich) gebaut wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1555364} {"src_title": "Anastasios Orlandos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Anastasios Orlandos war Urenkel des griechischen Politikers und Revolutionärs Ioannis Orlandos, der eine wichtige Rolle bei der Griechischen Revolution spielte und zu den Gründungsmitgliedern der Archäologischen Gesellschaft zu Athen gehörte. Anastasios Orlandos studierte 1904 bis 1908 Architektur an der Technischen Universität Athen und studierte dann Archäologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Athen unter anderem bei Wilhelm Dörpfeld, Georg Karo, Rudolf Heberdey und Anton von Premerstein. Von 1912 bis 1913 nahm er am 1. Balkankrieg teil. 1915 wurde er mit einer Arbeit zu den Giebeln des Poseidon-Tempels von Sunion promoviert. Von 1910 bis 1914 arbeitete er bei verschiedenen Ausgrabungen (darunter Kerameikos in Athen unter Alfred Brueckner, Andros, Elis). Zwischen 1910 und 1917 gehörte er zu den Mitarbeitern von Nikolaos Balanos bei Restaurierungen auf der Akropolis von Athen, insbesondere der Propyläen. 1920 bekam er das Amt des Direktors für die Restaurierung antiker Denkmäler übertragen, das er bis 1942 leitete, von 1942 bis 1958 leitete er die Direktion für die antiken und historischen Denkmäler Griechenlands und führte somit die griechische Denkmalschutzbehörde. Von 1919 bis 1940 lehrte Orlandos zusätzlich als ordentlicher Professor für Bauformenlehre an der Technischen Universität Athen, von 1943 bis 1958 lehrte er dort Geschichte der Architektur. Von 1939 bis 1958 lehrte er als ordentlicher Professor für Byzantinische Archäologie an die Athener Universität. Im Verlaufe seiner Tätigkeit erweiterte sich Orlandos’ Arbeitsspektrum immer mehr von der Klassischen Archäologie hin zur Byzantinischen Kunst. Er war neben der Sicherung diverser antiker Kulturgüter auch für die Restaurierung zahlreicher byzantinischer Kirchen verantwortlich. Als Architekt versuchte er häufig, byzantinische Architektur in neue Bauten einzubringen. Zu seinen Werken gehörte beispielsweise die 1931 fertiggestellte Kirche Agios Dionysios Areopagitis in Athen und neben weiteren etwa 50 Kirchen auch Agios Vassilios. Für seine zahlreichen Verdienste wurde Orlandos hoch geehrt, unter anderem als Mitglied zahlreicher in- und ausländischer wissenschaftlicher Akademien und Gesellschaften. 1946 wurde er Sekretär der von ihm 1926 mitbegründeten Akademie von Athen, was er bis 1956 blieb. 1950 war er Präsident dieser zentralen wissenschaftlichen Einrichtung Griechenlands. Schon 1936 wurde ihm das Großkreuz des Griechischen Palmenordens verliehen, 1947 wurde er Ritter (Chevalier) der Ehrenlegion, 1968 wurde ihm der Herder-Preis der Universität Wien verliehen. Von 1951 bis zu seinem Tod war Orlandos (General)Sekretär der Archäologischen Gesellschaft zu Athen. 1965, 1968 und nochmals 1978 ehrte ihn die Athener Akademie mit Festschriften. Bei seinen Arbeiten verband er die akademische und die praktische Arbeit beim Antikendienst wie nur wenige andere Archäologen. Hier war er sowohl konservatorisch-restauratorisch, wie auch als Ausgräber aktiv. 1958 beendete er mit seiner Pensionierung beide Tätigkeiten. Mit zu seinen wichtigsten Werken gehört das \"Archiv der byzantinischen Monumente\" (\"Αρχείον των βυζαντινών μνημείων της Ελλάδος\"), das er zwischen 1937 und 1973 in zwölf Bänden publizierte. Andere Studien befassten sich etwa mit antiken Baumaterialien und frühbyzantinischen Kirchen mit Holzdächern. Er war ein Vertreter der gleichrangigen Bedeutung aller Kulturgüter Griechenlands von der Antike bis zur Neuzeit, was auch vom Antikendienst aufgenommen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anastasios Kimōnos Orlandos (; * 23. Dezember 1887 in Athen; † 6. Oktober 1979 ebenda) war ein griechischer Architekt, Bauforscher und Archäologe, der sich große Verdienste um die Klassische Archäologie und die Byzantinische Kunstgeschichte in Griechenland, insbesondere die Erforschung und Restaurierung antiker und byzantinischer Bauten, erwarb.", "tgt_summary": null, "id": 1622930} {"src_title": "Zodiac Suite", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Album.", "content": "Die Jazzpianistin Mary Lou Williams (1910–1981) schrieb die ersten Teile der \"Zodiac Suite\" 1942 in ihrer Zeit bei Andy Kirks \"Clouds of Joy\"; zuvor hatte sie sich von einem anderen Mitglied der Band ein Astrologiebuch ausgeliehen. 1945 kündigte sie den Hörern ihres Radioprogramms beim Sender WNEW an, in den nächsten zwölf Wochen hätte eine Komposition Premiere, die auf den verschiedenen Sternzeichen des Zodiaks basiere. Ihre Ausgangsbasis dabei sei eine Musik, die jedes Temperament und Charakteristik der Sternzeichen verkörpere, schrieb sie 1975 in den Liner Notes des Albums: Da sie jedoch nicht viel von Astrologie verstand, wie sie zur gleichen Zeit im Gespräch mit Dan Morgenstern einräumte, entschied sie sich, als Inspiration für die verschiedenen Teile der Suite Jazzmusiker zu wählen, die unter den unterschiedlichen Sternzeichen geboren worden waren. Zunächst hatte sie nur die Teile \"Scorpio\", \"Gemini\" und \"Taurus\" fertiggestellt. Nachdem sie die ersten drei Titel geschrieben hatte, brach das Schaffen ab: \"„I couldn't write any more, my inspiration had left me“\", erzählte sie später dem Jazzkritiker John S. Wilson. Nur diese drei Teile konnte sie in ihrem sonntäglichen Programm bei WNEW als fertige Kompositionen präsentieren. Dennoch stellte sie Sonntag für Sonntag ein weiteres Sternzeichen vor, basierend auf einer Improvisation, bei der ihr Al Lucas und Jack „The Bear“ Parker, ihre Rhythmusgruppe aus dem New Yorker Café Society, wo sie seit 1944 ein Engagement hatte, auch ohne Noten sicher folgten; diese Kompositionen entstanden während des Spiels. Stilistisch bewegt sie sich zwischen Stride-Piano und beschaulichen Rubato-Fantasien; dabei erforschte sie Themen, die seit Jahren in ihrem kompositorischen Notizbuch standen, schrieb Tom Moon. Da das Publikum der Sendung enthusiastisch reagierte, nahm Williams die zwölf Nummern im Juni 1945 für Aschs Label auf. Die für Moses Asch aufgenommenen Versionen spielte sie als Pianistin mit Bassbegleitung (Al Lucas) sowie in Triobesetzung mit Lucas und Jack „The Bear“ Parker ein. \"Taurus\" entstand bereits 1944, \"Libra\" widmete sie Dizzy Gillespie, Bud Powell und Thelonious Monk. \"Aries\" widmete sie Ben Webster und Billie Holiday; \"Taurus\" mit seinem „Jungle Boogie“ war für Duke Ellington.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Versionen.", "content": "\"Scorpio\" hatte Williams bereits 1944 für ein gemeinsames Werk für drei Pianos (mit Thelonious Monk und Bud Powell) überarbeitet. Ende 1945 schrieb sie, angeblich gemeinsam mit ihrem Jugendfreund, dem Bassisten Milt Orent, ein Orchester-Arrangement für ein Konzert, das in der New Yorker Town Hall am 31. Dezember 1945 stattfand. Dort wurde die Suite von einem Kammerorchester interpretiert, zu dem Jazzmusiker wie Edmond Hall ebenso wie klassische Musiker gehörten; Gastsolisten waren Ben Webster und die Sopranistin Hope Foye. Die Aufnahmen dieser Aufführung, die Asch ebenfalls veröffentlichen wollte, verschwanden; Timme Rosenkrantz hatte die Aufnahmen in seinen Besitz gebracht und veröffentlichte sie in Dänemark auf seinem \"Baronet\"-Label; dafür erhielt Williams niemals Tantiemen. Erst in den 1990er Jahren wurden die Townhall-Aufnahmen regulär auf Platte veröffentlicht. Die Kritik nahm ihr Orchesterwerk sehr zwiespältig auf; für viele, wie für Paul Bowles, war es „weder Fisch noch Fleisch“, weil es Jazz und Klassik fusionierte. Dennoch regte Milt Orent an, noch ein großformatiges Arrangement zu verfassen. Damit komponierte sie der Musikhistorikerin Eva Weissweiler zufolge das erste ihrer sinfonischen Werke, eine Suite für Holzbläser, Jazzbläser und Rhythmusinstrumente. Im Juni 1946 wurden drei Sätze des Werkes vom siebzigköpfigen \"Carnegie Pops Orchestra\", das aus Mitgliedern der New Yorker Philharmoniker bestand, in der Carnegie Hall aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Editorische Hinweise.", "content": "Die zwölf Titel der 1975 erschienenen LP waren ursprünglich in Form von zwei Alben mit jeweils drei Schellackplatten als \"Asch 620\" und \"621\" auf Moses Aschs Label veröffentlicht. 1975 wurden sie auf dessen Label Folkways (32844) wiederaufgelegt. Die Titel 1, 3, 4, 6, 8 und 11 waren Alternate Takes und zunächst unveröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "1945 wurde \"Zodiac Suite\" „Album des Monats“ in der \"Record Review.\" Jonathan Widran bewertet das Album im Allmusic mit vier Sternen und beschreibt sie als \"intriguing series of interpretations of each sign of the zodiac\". Die einzelnen Teile der Suite können als Betrachtung einer Entwicklung verstanden werden, ohne über ihre astrologischen Hintergründe Bescheid zu wissen, den Charme der Aufnahme macht das Erstaunen darüber aus, wie und warum Williams bestimmte Sternzeichen in dieser einzigartigen Weise verarbeitet. Tom Moon nahm die Suite in sein Buch \"1000 Records to Hear Before You Die\" auf, ebenso die Recording Industry Association of America in ihre Liste \"Songs of the Century\". Der Downbeat schrieb: \"„Irresistible themes...blending sophistication and intimacy“.\" JazzTimes nannte es „an extended work of great depth and complexity and diversity.“", "section_level": 1}, {"title": "Zodiac Suite: Revisited.", "content": "Nachdem Dizzy Gillespie bereits 1957 Teile der \"Zodiac Suite\", nämlich die Titel \"Virgo, Libra\" und \"Aries\" auf dem Newport Jazz Festival dargeboten hatte (erschienen auf dem Verve-Album \"Dizzy Gillespie at Newport\"), nahm die Pianistin Geri Allen 2004 mit ihrem \"Mary Lou Williams Collective\" das Album \"Zodiac Suite: Revisited\" mit Unterstützung der \"Mary Lou Williams Foundation\" eine Neuinterpretation der gesamten Suite auf, an der Buster Williams am Bass und Billy Hart (sowie Andrew Cyrille bei zwei Titeln) am Schlagzeug mitwirkten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zodiac Suite ist ein Jazz-Album von Mary Lou Williams, aufgenommen am 29. Juni 1945 in New York City. Es erschien im selben Jahr zunächst als Serie von Schellackplatten auf dem Label \"Asch Recordings\" von Moses Asch und wurde 1975 auf dessen Label Folkways Records als LP wiederveröffentlicht. ", "tgt_summary": null, "id": 685956} {"src_title": "Jean-Pierre Catoul", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Catoul begann sechsjährig mit dem Violinenunterricht. Zwei Jahre später wurde er in der Fernsehsendung \"Feu Vert\" als eines der besten jungen Talente gewählt. 1984 gewann er einen ersten Preis am Konservatorium von Lüttich, wo er auch Harmonielehre studierte und als Solist im Jugendsinfonieorchester spielte. Beeinflusst durch Stéphane Grappelli und Jean-Luc Ponty wendete er sich dem Jazz zu und erhielt Unterricht durch Steve Houben, Richard Rousselet und Michel Herr. 1985 gründete er mit Éric Legnini seine erste Band, \"Equation\". Im Folgejahr begann er, den französischen Popsänger William Sheller zu begleiten; auch nahm er mit der \"Act Big Band\" von Félix Simtaine und Michel Herr auf. In den nächsten Jahren arbeitete er als Studiomusiker für Niagara, Barbara, Stefan Eicher, trat aber auch regelmäßig mit Didier Lockwood auf. Seit 1988 leitete er eine eigene Band mit Xavier Tribolet, Francis Charlier, W. Nsita und Yves Baibay, mit der er 1990 seine erste eigene Platte einspielte. Daneben spielte er ab und an im Duo mit Stéphane Grappelli. Seit 1992 konzertierte er häufiger auf Festivals, auch mit Toots Thielemans, Jacques Pelzer und Philip Catherine. Weitere Alben folgten mit Bands, die er mit Charles Loos bzw. mit Peter Hertmans leitete. Auch trat er mit Yehudi Menuhin, L. Subramaniam, Robert Plant und Jimmy Page (für die er auch arrangierte), Jozef Dumoulin, Fabrice Alleman und Pirly Zurstrassen auf. In den Bands \"One Shot\" und \"True Story\" spielte er mit Charlie Mariano, Ivan Paduart und Nathalie Loriers. Catoul starb an den Folgen eines Verkehrsunfalls.", "section_level": 1}, {"title": "Preise und Auszeichnungen.", "content": "1989 erhielt er den Sax-Award der belgischen Jazzkritiker als meistversprechender Nachwuchsmusiker.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean-Pierre Catoul (* 14. August 1963 in Huy (Belgien); † 22. Januar 2001) war ein belgischer Jazzgeiger. Allmusic zufolge vermischte er Jazz mit Rockmusik.", "tgt_summary": null, "id": 1956058} {"src_title": "Plant Robert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Plant Robert wird erstmals Ende des 19. Jahrhunderts schriftlich erwähnt. 1911 wurde er in \"Les cépages-greffons\" von Burnat und Anken erstmals ausführlich ampelographisch beschrieben. Danach nahm die Anbaufläche kontinuierlich ab. Der Plant Robert verdankt sein Überleben den Winzern Pierre Paley aus Epesses und Robert Monnier aus Cully. Diese pfropften Mitte der 1960er Jahre Zweige der letzten bekannten Reben auf ihre Stöcke und schenkten den daraus hergestellten Wein im Restaurant \"Du Raisin\" aus. Ab 1978 verkauften sie den Plant Robert auch auf Flaschen gezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Situation.", "content": "Alle heute angebauten Reben stammen von den Pfropfungen von Paley und Monnier ab. Seit 2002 haben sich die Produzenten der Sorte in der \"Association 3R\" zusammengeschlossen, deren Name eine Anspielung auf die drei Schreibweisen \"Robert – Robez – Robaz\" darstellt und die für ihre Mitglieder gewisse Qualitätskriterien festlegt. Für das Plant-Robert-Label müssen Anbau, Vinifikation und Abfüllung ausschliesslich im Lavaux stattfinden. Die Reben müssen einen Herkunftsnachweis aufweisen und dürfen nur von anerkannten Lieferanten erworben werden. Der Ertrag darf maximal 1 kg pro Quadratmeter betragen, bei Reben unter fünf Jahren maximal 500 g. Der Plant Robert muss rot vinifiziert werden (kein Roséwein oder Federweisser), mit einem Naturkorken verschlossen sein und darf frühestens im September nach der Ernte in den Handel gebracht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verköstigung.", "content": "Der Plant Robert ist ein dunkelroter, konzentrierter Wein, der idealerweise vor dem Konsum drei bis vier Jahre gelagert werden sollte. Er wird sowohl ohne Holzbehandlung als auch mit verschieden starkem Ausbau in Eichenfässern vinifiziert, was seine Lagerfähigkeit beeinflusst. Ein guter Plant Robert kann problemlos zehn Jahre gelagert werden. Der kräftige Rotwein eignet sich zur Begleitung von rotem Fleisch und Käse, hat aber auch genug Finesse für leichtere Gerichte. Zu allzu scharf gewürzten Gerichten sollte er allerdings nicht serviert werden, da diese ihn übertönen können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Plant Robert (auch Plant Robez oder Plant Robaz) ist eine Rotweinsorte, die ausschliesslich im Lavaux in der Schweiz angebaut wird. Es handelt sich dabei vermutlich um einen Gamay-Klon, der wenig ertragreich ist und entsprechend konzentrierte Weine liefert. 2014 waren 7,68 Hektar Rebfläche mit Plant Robert bestückt. Nachdem die Rebsorte Mitte des 20. Jahrhunderts beinahe ausgestorben war, ist ihr Bestand heute gesichert, und ihre Anbaufläche nimmt zu.", "tgt_summary": null, "id": 1106974} {"src_title": "Der Ritt nach Alamo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ex-Soldat Bill findet auf seinem Weg ermordete Soldaten der Unionstruppen, die aus Wagon City 150.000 $ holen sollten. Zusammen mit dem jungen Slim und dessen zwielichtigen Freunden möchte er das Geld aus der Bank, in der es gelagert wird, dann selbst einbehalten. Da es bei dem Überfall Tote gibt, wogegen sich Bill und Slum wehren, werden beide in der Wüste angepflockt zurückgelassen. Eine Gruppe Soldaten, die einen Siedlertreck eskortieren, halten die beiden tatsächlich für Armeeangehörige. Sergeant Warwick durchschaut zwar bald den Schwindel, schweigt jedoch darüber, da er die erfahrenen Cowboys und ihre Schießkünste für seine Zwecke benutzen kann. Bill bereut seine Untaten und versucht durch heldenhaftes Verhalten wie der Rettung des Trupps vor den Angriffen feindlich gesinnter Indianer, durch deren Gebiet der Treck führt, die Unterstützung seiner neuen Kameraden und die Liebe der schönen Janet zu erlangen. Slim endet nicht so glücklich, als sein ehemaliger Bandenchef Little Kid Carson erscheint und in einem Feuergefecht erledigt werden muss.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der „langweilige“ Film ist noch deutlich an den US-Western orientiert; erkennbar ist Regisseur Bavas Faible für Farben und Studio-Kulissen (Bauten: Demofilo Fidani), so Wolfgang Luley im Text der DVD-Ausgabe. Er sei wenig originell und einfallsreich und benutze die für das Genre typischen Charaktere und Situationen, urteilten \"Segnalazioni Cinematigrafiche\". Der Evangelische Film-Beobachter kommt zu dem Schluss, bei dem Streifen handle es sich um einen spannungsarmen und unterdurchschnittlich gearbeiteten Western ohne Unterhaltungswert.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "Regisseur Mario Bava, der wie fast alle Beteiligten des Filmes unter Pseudonym agiert drehte mit dem Film den besten der drei Western, die der Meister des Horrorfilms anfertigte – es war erkennbar nicht sein Genre. Das Titellied \"The Road to Fort Alamo\" interpretiert Tony Wendall.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ritt nach Alamo (Originaltitel: \"La strada per Fort Alamo\") ist ein Italowestern aus dem Jahr 1964, den Mario Bava inszenierte. Die deutschsprachige Erstaufführung erfolgte am 8. Oktober 1965.", "tgt_summary": null, "id": 181466} {"src_title": "Das Haus am Kanal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die 16-jährige Edmée ist Waise. Nach dem Tod der Mutter bei ihrer Geburt, starb vor wenigen Tagen auch ihr Vater, ein Brüsseler Arzt. Daraufhin schickte sie ihr Vormund zu Verwandten nach Limburg in ein einsam stehendes Haus am Schifferskanal nahe dem Dorf Neeroeteren. Als das Mädchen dort ankommt, ist ihr Onkel gerade wegen einer unbehandelten Verletzung am Wundbrand gestorben. Nun übernimmt ihr Cousin, der 21-jährige Fred Van Elst, den Gutshof, auf dem außer ihm seine in sich gekehrte Mutter, der 19-jährige Bruder Jef, die 17-jährige Schwester Mia und drei jüngere Geschwister leben. Der nächste Verwandte ist Onkel Louis, ein Zigarrenfabrikant aus dem nahen Maeseyck. Edmée hat Mühe, sich in der fremden Umgebung einzuleben. Sie spricht kein Flämisch, nur die drei älteren Geschwister verstehen Französisch. Das verwöhnte Stadtkind verweigert jede Hausarbeit oder sonstige Tätigkeit, mit der sie sich nützlich machen könnte. Flamen sind für sie Bauern mit groben Gesichtszügen ohne Geschmack und Manieren, während ihre Cousinen sie unverhohlen für ihre Stadtmode, ihre Grazie und die makellose Haut bewundern. Bald schon gewinnt das Mädchen Macht über ihren Cousin Jef, einen ungehobelten Klotz mit weichem Herz. Sie stiftet ihn zur Jagd auf Eichhörnchen an, aus deren Fell er ihr einen Fußteppich näht, doch mit wohligem Schauer verkündet sie ihm, dass der Mann, der sie einst heiraten wolle, in der Lage sein müsse, auch Menschen zu töten. In mühevoller Arbeit bastelt Jef seiner Cousine ein Schmuckkästchen, und er stiehlt für sie die Edelsteine des kirchlichen Messbechers, die sich allerdings als wertlose Nachbildungen herausstellen. Der ältere Bruder Fred hingegen zeigt anfänglich kein Interesse für seine Cousine. Er flirtet mit der drallen Bäckerstochter und hat Gerüchten zufolge eine Geliebte in Hasselt, wo er regelmäßig übernachtet. Doch als er gewahr wird, wie das Stadtkind Edmée allen Männern des Dorfes den Kopf verdreht, beginnt auch er sich für das Mädchen zu interessieren, das ganz anders ist als alle Frauen, die er kennt. Mehrfach macht er grobe Annäherungsversuche. Schließlich wird ein kleiner Junge Augenzeuge einer versuchten Vergewaltigung im Wald. Wütend schleudert Fred den Jungen zu Boden, wo er mit dem Kopf aufschlägt und tot liegenbleibt. Edmée, Fred und der hinzugekommene Jef vereinbaren, über die Tat zu schweigen und versenken die Leiche des Jungen im Kanal. Schuldgefühle wegen des toten Jungen und ihre erwachende Sexualität bringen Edmées Gefühlsleben in Aufruhr. In der winterlichen Kälte zieht sie sich eine Bronchitis zu, die nicht ausheilen will. Onkel Louis stellt das Mädchen einem Arzt in Hasselt vor, der eine leichte Tuberkulose diagnostiziert. Edmée nützt die Gelegenheit, in der Stadt ihren Cousin Fred aufzuspüren, der in einer Animierbar mit Geld um sich wirft. Die daraufhin durchgeführte Buchprüfung durch Onkel Louis legt offen, dass sein Neffe Geld des Hofes unterschlägt, um seine regelmäßigen Ausflüge nach Hasselt zu finanzieren. Einzig Edmée versteht die Ausbruchssehnsucht ihres Cousins, und als die rote Mütze des kleinen Jungen im Kanal auftaucht, wächst in ihr das Unbehagen in der fremden Umgebung. Fred, der weiß, dass er den Hof wird verlassen müssen, möchte mit ihr in die Stadt ziehen, um sie zu heiraten. Obwohl Edmée von Mia zugetragen wird, dass Jef sie töten werde, wenn sie die Ehe mit seinem Bruder einginge, gibt sie diesem vor der versammelten Familie ihr „Ja“. Zwei Jahre später wird der Untersuchungsrichter Coosemans in Antwerpen zu einem Mordfall gerufen. Die Tote ist Edmée Van Elst, deren Ehemann Fred inzwischen als Sekretär bei einer Schifffahrtsgesellschaft arbeitet. Der Täter wird schnell gefunden. Es ist dessen Bruder Jef, der mitsamt der restlichen Familie Van Elst den väterlichen Hof aufgeben musste und nun von der Produktion und dem Verkauf von Süßwaren lebt. Jef lässt sich widerstandslos festnehmen. Auf die Frage des Staatsanwalts, warum er seine Schwägerin vergewaltigt und erdrosselt habe, fragt er zurück, was dieser denn an seiner Stelle getan hätte. In der folgenden Nacht nimmt sich Jef das Leben.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation.", "content": "\"Das Haus am Kanal\" ist für Maria Ehing ein bereits in seinem äußeren Aufbau ungewöhnlicher Kriminalroman, bei dem nicht die Aufdeckung eines Verbrechens im Mittelpunkt steht, sondern die psychologischen Hintergründe und Abläufe, die zwangsläufig zu einem solchen führen. Das Verbrechen selbst wird erst ganz am Ende begangen, und der Täter sogleich überführt. Dabei ist es nicht Rache, die Jef zu seiner Tat trieb, sondern die Sühne einer Schuld, die Edmée auf sich geladen hat. Sie war es, die ihren Cousin zu einem Sakrileg anstiftete, dem Diebstahl der vermeintlichen Edelsteine eines Hostienkelchs, die sich in Simenonscher Ironie als vollkommen wertlos herausstellen. Den Lohn für die Tat versagte sie ihrem Cousin jedoch, woraufhin der Zurückgewiesene das Strafgericht an ihr vollstreckt und am Ende auch für sein eigenes Leben die finale Konsequenz zieht. In der Gestalt eines „Großstadtluderchens“ tritt Edmée laut Ehing als fremdes Element in den gleichförmigen Ablauf des Lebens einer flämischen Bauernfamilie. Dabei entdeckt sie, dass gerade ihre Andersartigkeit ihr eine unbekannte Macht über ihre Cousins verleiht. Stanley G. Eskin charakterisiert Fred als „ländlichen Playboy“ und „lüsterne[n] Prasser“, Jef hingegen als einen „Quasimodo-Typ“, der in seinem Werben um das Mädchen gerade an seiner gewaltigen Naivität scheitert. Während Jef dem Mädchen laut Peter Kaiser sofort bedingungslos hörig wird, braucht es eine Weile, bis auch sein Bruder „dem anämischen Stadtkind“ mit seiner aufreizenden Arroganz und Unnahbarkeit verfällt. In ihrem „pubertierenden Machtrausch“ bringt Edmée die gesamte Familie durcheinander. Sie untergräbt die althergebrachte bäuerliche Ordnung und wird zum Auslöser einer steigenden Zahl von Missgeschicken und Katastrophen. Für Behrang Samsami ist es die Geschichte einer Auflehnung gegen den tristen und freudlosen Alltags in der Provinz. Aus Langeweile und dem Wunsch nach Zerstreuung heraus, sät Edmée Zwist und Hass zwischen den Familienmitgliedern. Mit ihrer erwachenden Sexualität setzt sie eine Folge von Ereignissen in Gang, die sich später nicht mehr aufhalten lassen. Schon in dem frühen Roman zeigt sich für Patrick Marnham ein typisches Motiv Simenons: Sexualität als „potentielle Quelle der Schande und der Gewalt“. Laut Sansani ist „das ‚Böse‘ sexuell konnotiert“. Die Figuren sind ihren Stimmungen ausgeliefert, lassen sich entweder passiv treiben oder werden in ihrem Handeln vollständig von ihren Leidenschaften bestimmt. Für Eskin durchzieht eine Art „schonungslose Körperlichkeit“ das Buch. So entwickelt sich das Band zwischen Jef und Edmée in einer Szene, in der die Häutung eines Eichhörnchens beschrieben wird. Das Begräbnis des kleinen Jungen greift den brutalen und drastischen Realismus der Szene wieder auf. Auch das Unglück eines Frachtkahns, bei dem die Zugpferde ertrinken, wird ausführlich naturalistisch geschildert. Wie der wiederholte Kontrast zwischen Licht und Schatten herrscht im Roman ein ständiger Gegensatz zwischen der nass-kalten Natur und der stets mit Sexualität verknüpften Wärme. Laut Ehing ist es eine „lauernde und lähmende Kälte“, vor der die Handlung abrollt. Die abgestumpfte Monotonie des bäurischen Lebens, das immer wieder durch jähe Aufwallungen von Leidenschaft durchbrochen wird, spiegelt sich in der gleichförmigen, teilnahmslosen Natur des Kanals. Und auch die Katastrophe, auf die der Roman unvermeidlich zusteuert, scheint eine Art Naturgesetz, wobei die Unerbittlichkeit der Zuspitzung ebenso wie die Details des Alltagslebens an Émile Zola erinnern. Für Marnham herrscht von Anbeginn an „die Ahnung eines Verhängnisses“, eine Atmosphäre von Bedrohung, in der sich etwa das Wasser des Kanals nicht als Lebenselixier erweise, sondern als nur scheinbar beherrschte Urgewalt, die Mensch und Tier in einem Augenblick mit sich reißen oder ruinieren kann. Eskin sieht den Roman bestimmt von einem „Fluidum von Verfall und Disharmonie“. Für Peter Kaiser führt er mitten ins \"Herz der Finsternis\", und dies ganz ohne die Exotik von Joseph Conrads Erzählung.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nachdem Georges Simenon in den Jahren 1931 und 1932 mit den Romanen um den Kriminalkommissar Maigret bekannt geworden war und insgesamt 17 Romane der Reihe geschrieben hatte, beschloss er im Herbst 1932 – im Anschluss an eine ausgedehnte Europareise –, die Maigret-Reihe zu beenden und „richtige Romane“ zu schreiben, mit denen er sich das Ansehen eines „ernsthaften Schriftstellers“ erwerben wollte. In den folgenden Monaten entstanden seine ersten drei so genannten „romans durs“ (harte Romane): \"Die Verlobung des Monsieur Hire\", \"Tropenkoller\" und \"Das Haus am Kanal\". Insbesondere letzteren bezeichnete Simenon rückblickend als seinen „ersten Roman“. \"Das Haus am Kanal\" ist einer der wenigen Romane, die Simenon, der in Frankreich lebte und für den französischen Literaturmarkt schrieb, in seiner belgischen Heimat ansiedelte. Das einsam stehende Haus am Kanal gibt es tatsächlich. Es ist der Wohnsitz der Familie Brüll, der mütterlichen Verwandtschaft Simenons, und steht in Elen, einem Ortsteil von Dilsen-Stokkem. Mit zwölf oder dreizehn Jahren verbrachte der junge Simenon einige Zeit in dem Haus, und die Figuren des Romans sind realen Personen aus seiner Familie nachempfunden, so hieß etwa sein vier Jahre älterer Neffe Alfred. Laut Simenons Biograf Patrick Marnham handelt es sich um keine detailgetreuen Porträts der Familienmitglieder, sondern eher um den Versuch, die Atmosphäre seines damaligen Besuchs einzufangen. Auch in dem späteren autobiografischen Roman \"Pedigree\" (deutsch: \"Stammbaum\"), den Simenon während des Zweiten Weltkriegs schrieb, griff er zurück auf die Episode im Haus des Großvaters Brüll. Viele Details aus dem Roman stimmen mit \"Das Haus am Kanal\" überein. Es gibt einen älteren Cousin namens Gaston, der sich als Herrscher des Hauses aufspielt, und einen jüngeren Cousin Jef, der Eichhörnchen tötet. An die Stelle des Mädchens Edmée ist Simenons Alter Ego Roger getreten. Für Thomas Narcejac liegt die typische Vorgehensweise des Autors Simenon darin, dass er auf reale Erlebnisse zurückgreift, die er in seinen Romanen durch fiktive Ereignisse auf die Spitze treibt. Dabei arbeitet er die charakteristischen Eigenschaften der Figuren heraus – in diesem Fall Gaston als heimlicher Schwächling, Jef als potentieller Mörder – und lässt sie diese mit allen Konsequenzen ausleben, wie es den realen Vorbildern in der Wirklichkeit niemals möglich war.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Das Haus am Kanal\" wird von einigen Kritikern unter Simenons Romanen besonders hervorgehoben. Bereits bei seinem Erscheinen lobte ihn die Presse „wegen der atmosphärischen Dichte“. Linda Sternberg Katz und Willam A. Katz sahen ihn unter Simenons besten Romanen. Shirley Ann Grau sprach bei der „brütenden Studie des Bösen“ sogar vom besten „von Simenons vielen Romanen“. Für Raimund Petschner gehörte der Roman unter „einige sehr gute Non-Maigrets“ der „frühen Jahre“. Das Buch wurde laut Patrick Marnham von Max Jacob „überschwenglich gepriesen“. Ernest Hemingway war sich in seinen Erinnerungen \"Paris – Ein Fest fürs Leben\" nicht sicher, ob \"Das Haus am Kanal\" oder \"Maigret in Nöten\" seine erste Begegnung mit Simenons Werk gewesen sei, das Gertrude Stein hätte gefallen können. Stanley G. Eskin relativierte, dass dem Roman eine sorgfältige Überarbeitung und Struktur fehle, so dass er „trotz einiger brillanter Ansätze plump wirkt.“ Patrick Marnham bemängelte „einige ungeschickte Standpunktänderungen“. Für Tilman Spreckelsen agierten die Protagonisten „allzu schematisch“ und die Handlung sei „sichtlich geplant“, doch werde dies durch die Bilder, in denen der Roman schwelge, wettgemacht: „Hat Simenon je derart eindringliche Bilder entworfen wie das tote Kind, das die schuldigen Schlittschuhläufer so verstört, oder das hölzerne Bauernhaus am Kanal im ewigen Nebel?“ Sein Leseeindruck gipfelte im Ausruf: „Was für ein grausiges Buch, was für eine unheimliche Atmosphäre, was für ein Schicksal, das sich wie in einem Schwarzweißfilm mit seltenen artifiziellen Farbtupfern vor uns entwickelt.“ \"The Booksellers\" kam dagegen zum überraschenden Urteil, der Roman zeige Simenon in „einer seiner fröhlicheren Stimmungen.“ Im Jahr 1988 verfilmte Josef Rusnak den Roman als deutsch-französischen Fernsehfilm im Rahmen der TV-Serie \"L’heure Simenon\". Es spielten unter anderem Mathilda May, Tobias Hoesl, Ralph Grobel, Christiane zu Salm und John Van Dreelen. 2003 folgte ein belgischer Fernsehfilm von Alain Berliner mit Isild Le Besco, Corentin Lobet, Nicolas Buysse und Jean-Pierre Cassel. Im Jahr 2007 produzierte der WDR ein Hörspiel unter der Regie von Uwe Schareck. Die Hauptrollen sprachen Katharina Schüttler, Serdar Somuncu, Christian Friedel, Claude De Demo und Thierry van Werveke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Haus am Kanal (französisch: \"La maison du canal\") ist ein Roman des belgischen Schriftstellers Georges Simenon, der im Januar 1933 in Marsilly, Charente-Maritime entstand. Nach einer Vorabveröffentlichung in vier Folgen der Zeitschrift \"La Revue de France\" vom 1. April bis 15. Mai des Jahres erschien die Buchausgabe im Mai 1933 beim französischen Verlag Fayard als einer von Simenons ersten Non-Maigret-Romanen. Die erste deutsche Übersetzung von Walter Jonas brachte die Schlesische Verlagsanstalt 1935 unter dem Titel \"Die Hexe\" heraus. Im Jahr 1986 veröffentlichte der Diogenes Verlag eine Neuübersetzung von Ursula Vogel unter dem Titel \"Das Haus am Kanal\". ", "tgt_summary": null, "id": 946650} {"src_title": "Lee Sang-su", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Lee Sang-su erzielte bei internationalen Jugendturnieren mehrere Erfolge. Bei den Jugend-Asienmeisterschaften wurde er 2006 Erster mit der koreanischen Mannschaft und 2008 im Einzel. Zudem holte er bei den Jugend-Weltmeisterschaften dreimal Silber, nämlich 2007 und 2008 im Teamwettbewerb und 2008 im Doppel mit Seo Hyun-deok. Seine ersten Medaillen auf der World Tour – Gold im Einzel und Bronze im Doppel – gewann er bei den Slovenia Open im Jahr 2010, in dem er auch in die Top 100 der Weltrangliste vordrang. Im Doppel mit Seo Hyun-deok holte er auch Bronze bei den Grand Finals. Nach den Korea Open 2011, bei denen er Silber gewann, erreichte er in der Weltrangliste mit Platz 22 eine neue Bestmarke, die er erst vier Jahre später verbessern konnte. 2013 wurde er erstmals für eine WM der Erwachsenen nominiert. Hier kam er im Mixed mit Park Young-sook bis ins Endspiel. 2015 gewann er im Doppel mit Seo Hyun-deok Bronze. Seit August 2015 ist er in den Top 20 der Weltrangliste vertreten. Bei seiner ersten Team-Weltmeisterschaft 2016 erreichte er mit Südkorea das Halbfinale. Er qualifizierte sich für die Olympischen Spiele 2016, schied im Einzel aber nach einer 3:4-Niederlage gegen Adrian Crișan direkt aus. Mit der Mannschaft erreichte er nach einer Halbfinalniederlage gegen China und einer Niederlage gegen Deutschland den vierten Platz. Im Oktober nahm er zum ersten Mal am World Cup teil und erreichte das Viertelfinale. Zusammen mit Jung Young-sik, mit dem er seit 2016 im Doppel antritt, gewann er Gold bei den Grand Finals 2016 und Bronze bei der Weltmeisterschaft 2017. Dort erreichte er nach Siegen unter anderem über Zhang Jike, Vladimir Samsonov und Wong Chun Ting außerdem als einziger nicht-chinesischer Spieler das Halbfinale im Einzel, wo er gegen Fan Zhendong ausschied. Dadurch wurde er zum ersten Mal der in der Weltrangliste bestplatzierte südkoreanische Spieler. Bei den German Open im November rückte er nach Siegen unter anderem über die Top 10-Spieler Jun Mizutani und Xu Xin ins Halbfinale vor, im Dezember kam er so in der Weltrangliste zum ersten Mal auf einen Platz unter den besten 10. Durch einen 3. Platz beim Asian Cup im April 2018 qualifizierte er sich erneut für den World Cup. Mit der Mannschaft kam er bei der WM ins Halbfinale, das gegen Deutschland verloren ging.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lee Sang-su (* 13. August 1990) ist ein südkoreanischer Tischtennisspieler. Er spielt für Samsung Life Insurance. Bei Weltmeisterschaften gewann er einmal Bronze im Einzel, je zweimal Bronze im Doppel und im Team und einmal Silber im Mixed.", "tgt_summary": null, "id": 1271484} {"src_title": "Pont de Mirabeau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die \"Schlucht von Canteperdrix\" oder \"Schlucht von Mirabeau\" ist eine Verengung des Durance-Tals zwischen den Gemeinden Mirabeau in Vaucluse und Jouques in Bouches-du-Rhône, wo sich der um das Luberon-Gebirge herumführende Fluss seinen Weg durch steile Kalksteinfelsen bahnt. An dieser günstigen, schon von alters her bekannten Übergangsstelle ist es seit dem 15. Jahrhundert zum Bau zahlreicher Brücken gekommen. Die nächsten Straßenüberquerungen der Durance befinden sich auf Höhe von Pertuis 18 Kilometer flussabwärts und bei Manosque 20 Kilometer flussaufwärts.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Pont de Mirabeau, Namensvetter der von Guillaume Apollinaire besungenen Brücke in Paris, hat eine sehr wechselvolle Geschichte. In der Antike führte an dem Ort die alte Römerstraße von Aix-en-Provence nach Riez vorbei. Seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurden nachweislich Seilfähren zur Überfahrt eingesetzt. Die 19 Meter langen, 5 Meter breiten und 80 Zentimeter hohen Fähren wurden aus Lärchenholz gefertigt und vom Fährmann mit Hilfe von Stangen, Seilen und Tauen bewegt. Das erste Brückenbauvorhaben geht ins 15. Jahrhundert zurück. Die verschiedenen errichteten „Mirabeau-Brücken“ wurden in den Jahren 1440, 1635, 1843 und 1881 vollständig oder teilweise von Hochwassern der Durance zerstört und jedes Mal wieder neu aufgebaut, was womöglich auf den erhobenen lukrativen Wegzoll zurückzuführen ist. Nach zwei erfolglosen Brückenbau-Projekten 1816 und 1817 verfolgte Marc Seguin 1825 die Idee einer Hängebrücke, die Jean-François Théophile Sauzet sechs Jahre später zu verwirklichen begann. Die Hängebrücke war überdimensional und ein Wunderwerk der Baukunst. Sie hatte eine Länge von 150 Metern und war 5,50 Meter breit. Die Aufhängungen waren an zwei heute noch stehenden neoromanischen Brückenpfeilern verankert, die per Dekret seit dem 6. Juli 1988 im Zusatzverzeichnis der Monument historiques eingetragen sind. Der Brückenpfeiler gegenüber von Mirabeau, verzeichnete bis ca. 1980 auf der heute weitgehend zerstörten Erinnerungstafel, dass dieses Projekt durchgeführt wurde von Jean Laurent Isidore Cayre (1800–1863), Leiter des Brücken- und Straßenamtes der Commune de résidence: Aix-en-Provence (Bouches-du-Rhône). Die 1835 fertiggestellte Brücke wurde am 2. November 1843 von einem starken Hochwasser fortgerissen und 1845 wieder aufgebaut. Die Brücke wurde ab dem 14. Dezember 1830 für 34 Jahre und 10 Monate Sauzet zur Nutzung überlassen, der jedoch nach der Flut von 1843 die alleinige Übernahme der Reparaturkosten ablehnte. Nach einer Gerichtsverhandlung verlor er seine Konzession, die am 20. November 1845 neu an Chaffard vergeben wurde. Die Kosten für die Restaurierung beliefen sich auf 210.000 Francs, demgegenüber standen Wegzolleinnahmen in Höhe von 28.000 Francs pro Jahr. Die Brücke wurde während des Ersten Weltkrieges zerstört und durch eine Brücke mit einer Spannweite von 175 Metern ersetzt. Sie besaß eine Höhe von 14 Metern und war mit zwei 22 Meter hohen Stahlbetontürmen ausgestattet. Es heißt, dass die Pont de Mirabeau jeweils einen Fuß in einem der vier angrenzenden Départements Alpes-de-Haute-Provence, Bouches-du-Rhône, Var und Vaucluse besaß und dass jeder Pfeiler sein Département auf einem Fries darstellte. Die Friese wurden von Antoine Sartorio angefertigt und befinden sich nun vereinigt auf der Kreisverkehrsinsel auf dem östlichen Ufer der Durance. Während des Zweiten Weltkrieges versuchten die Alliierten, die Brücke von der Luft aus zu bombardieren, um den Rückzug der deutschen Panzer zu verzögern, was jedoch ohne Erfolg blieb. Die Sprengung der Brücke gelang schließlich Mitgliedern der Résistance am 17. August 1944. Während ihrer Nordoffensive verankerten amerikanischen Truppen am 20. August eine Schiffbrücke südlich der bestehenden Brücke. 1947 wurde die ehemalige Hängebrücke wieder aufgebaut. Die heute bestehende Plattenbalkenbrücke wurde im Jahr 1987 fertiggestellt und 1988 in Betrieb genommen.", "section_level": 1}, {"title": "\"Au pont de Mirabèu\".", "content": "Das provenzalische Volkslied \"Au pont de Mirabèu\", im Original \"o-ou pon dé mirabéou\", erzählt von der jungen Mirabelanerin Katherina, die ihre Kleider unter der Brücke wäscht, als drei Ritter vorbeikommen und um ihre Hand anhalten. Der erste fragt, ob sie bereits verheiratet ist, der zweite überreicht ihr einen Ring, der in die Durance fällt, der dritte stürzt sich ins Wasser und ertrinkt. Von dem Lied existieren verschiedene Versionen auf okzitanisch. Im Westen des Sprachraums singt man \"Al Pont de Mirabel\" mit Verweis auf die Gemeinde Mirabel in Südwestfrankreich, während sich das Lied im Osten auf Mirabeau bezieht. Die Melodie könnte slawischen Ursprungs sein, jedoch existieren von ihr keine schriftlichen Aufzeichnungen. Interpretationen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pont de Mirabeau ist eine französische Straßenbrücke zwischen den Départements Vaucluse und Bouches-du-Rhône, über die die Départementstraße 996 die Durance überquert. Die Pfeiler einer der heutigen Brücke vorausgehenden Hängebrücke sind seit 1988 als historisches Baudenkmal eingestuft.", "tgt_summary": null, "id": 1383219} {"src_title": "Rock Lee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Serie erzählt kurze Episoden aus dem Leben des jungen Ninjas Rock Lee. So muss er gemeinsam mit Tenten und Neji Hyūga, mit denen er ein Team bildet, das von Mighty Guy ausgebildet wird, Aufgaben erledigen. Auch Lees unerwiderte Liebe zu Sakura Haruno und seine Rivalität mit Naruto Uzumaki sind wiederkehrende Themen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Manga erscheint seit der Erstausgabe des Magazins \"Saikyō Jump\" vom 4. Dezember 2011 des Verlags Shueisha. Die Einzelkapitel kamen auch in sieben Sammelbänden heraus. Diese wurden von Kazé auch ins Französische übersetzt. Eine deutsche Fassung wurde von Carlsen Comics zwischen Juli 2013 und Januar 2016 veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "2012 produzierte das Studio Pierrot die Anime-Fernsehserie \"Naruto SD: Rock Lee no Seishun Full-Power Ninden\" im SD-Stil auf Grundlage des Mangas. Regie führte zunächst Masahiko Murata, ab Folge 27 dann Gorō Sessha. Kento Shimoyama entwarf das Konzept, von Chiyuki Tanaka stammt das Charakterdesign. Für die künstlerische Leitung war Sawako Takagi verantwortlich. Insgesamt entstanden 51 Folgen. Die Serie wurde ab dem 3. April 2012 von TV Tokyo in Japan ausgestrahlt, bei Crunchyroll wurden die Folgen zeitgleich mit englischen Untertiteln gestreamt in Nordamerika, dem Vereinigten Königreich und Irland, Australien und Neuseeland, Südafrika, die Niederlande, sowie Skandinavien. Später erschienen die Folgen auch auf DVD. Viz Media lizenzierte die Serie für Südamerika. Der Anime erschien zwischen dem 24. Januar 2018 und 24. Januar 2019 in insgesamt vier Volumes bei KSM Anime unter dem Titel \"Naruto Spin Off! Rock Lee und seine Ninja Kumpels\" auf DVD und Blu-ray mit deutscher und japanischer Synchronisation.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde komponiert von Jun Abe und Seiji Muto. Für die Vorspanne verwendete man die Lieder \"Give Lee Give Lee Rock Lee\" von Animetal USA und Hironobu Kageyama und \"Love Song\" von Okamoto's. Die Abspanne wurden mit folgenden Titeln unterlegt:", "section_level": 2}], "src_summary": "Rock Lee (jap., \"Rokku Rī no Seishun Furu Pawā Ninden\" für \"Rock Lee no Seishun Full-Power Ninden\") ist eine Manga-Serie des japanischen Zeichners Kenji Taira, die zwischen 2011 und 2014 in Japan erschien. Die Serie ist ein Ableger von \"Naruto\" von Masashi Kishimoto und dreht sich um die darin vorkommende Figur des \"Rock Lee\". Sie wurde 2012/3 als Anime-Fernsehserie adaptiert und in mehrere Sprachen übersetzt. Das Werk ist in die Genres Shōnen, Action und Comedy einzuordnen. Die Geschichte handelt über den jungen Rock Lee und seinen Lebenslauf und Rivalität mit Naruto Uzumaki und Sasuke Uchiha, denn Rock Lee schwärmt für die junge Sakura Haruno die aber Sasuke Uchiha liebt.", "tgt_summary": null, "id": 1306861} {"src_title": "Hermann Eckstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Hermann Eckstein war Sohn eines protestantischen Pfarrers und erhielt eine gute Ausbildung. 1882 ging er zu den südafrikanischen Diamant- und Goldfeldern und erwarb sich als findungsreicher Geschäftsführer der \"Phoenix Diamond Mining Company\" in Du Toits Pan bei Kimberley rasch einen guten Ruf. Er erregte die Aufmerksamkeit der Unternehmer Julius Wernher und Alfred Beit und wurde 1884 ihr geschäftlicher Partner bei Jules Porgès & Co (später \"Wernher, Beit & Co\"). 1888 gründete Eckstein mit dem \"Corner House\" (bezugnehmend auf seinen Namen) sein eigenes Unternehmen mit dem Namen \"Hermann Eckstein & Co.\", als Repräsentant von Jules Porgès. Er begründete das South African Chamber of Mines in Johannesburg und war bis 1892 dessen erster Präsident. Er baute die Infrastruktur der Bergwerke entscheidend aus, indem er kompetente Ingenieure beschäftigte, so dass aus bloßem Graben eine etablierte Industrie wurde. Eckstein war an der Entwicklung des Grubentiefbaus beteiligt, als der Tagebau erschöpft war. Am Ende des Jahres 1888 war er für praktisch den gesamten Bergbau im zentralen Witwatersrand verantwortlich und kontrollierte elf der wichtigsten Syndikate. Er spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung der \"National Bank of the South African Republic\". Eckstein war Gründungsmitglied des Rand Club, eines exklusiven Clubs für die \"Randlords\", und erster Präsident des Wanderers' Club. Eckstein war bestürzt über die wachsende Kluft zwischen den Uitlanders (Ausländer, hauptsächlich Briten und Deutsche) und den Buren, besonders, weil er ein enger Freund des Burenführers Paul Kruger war. Ein Jahr vor seinem Tod reiste Eckstein nach England, nachdem ihm eine Partnerschaft mit Wernher und Beit in der \"Central Mining and Investment Corporation\" angeboten worden war. Er verließ Johannesburg mit seiner Ehefrau, die mit ihrem vierten Kind schwanger war. Die Geburt des Kindes erlebte er nicht mehr; er starb am 16. Januar 1893 an einem Herzinfarkt. Das \"South African Dictionary of National Biography\" schrieb über ihn: „Eckstein's skill in financial transactions and his unimpeachable integrity made him a respected man in a community where dishonesty was rife.“ (dt. \"Ecksteins Fähigkeit in finanziellen Angelegenheiten und seine unanfechtbare Integrität machte ihn zu einem respektierten Mann in einer Gemeinschaft voller Unehrlichkeit.\")", "section_level": 1}, {"title": "Sachsenwald.", "content": "Beits Unternehmen pflanzte rund drei Millionen Bäume auf einer Fläche von rund fünf Quadratkilometern, ein Gelände, das Eckstein (nach anderen Angaben Eduard Lippert) nach dem Anwesen von Otto von Bismarck \"Sachsenwald\" nannte. Heute ist diese Gegend als Saxonwold bekannt, ein Vorort von Johannesburg, in dem sich auch \"Forest Town\" sowie der \"Zoo Lake\" und der Johannesburger Zoo befinden. Der Wald wurde ein bevorzugter Freizeitort für die wohlhabenden Randlords und ihre Familien. Zehn Jahre nach Ecksteins Tod schenkten seine früheren Partner einen Teil des \"Sachsenwalds\", der später \"Herman-Eckstein-Park\" genannt wurde, der Stadt Johannesburg. Die Schenkungsurkunde war von Julius Wernher, Alfred Beit, Lionel Phillips, Ludwig Breitmeyer, Friedrich Eckstein (seinem Bruder), Charles Rube und Ludwig Wagner unterschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hermann Ludwig Eckstein (* 3. Januar 1847 in Hohenheim, Deutschland; † 16. Januar 1893) war ein deutsch-südafrikanischer Bergbau-Magnat und Bankier.", "tgt_summary": null, "id": 1688437} {"src_title": "Cross-Harbour Tunnel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Hongkonger Regierung wandte für die Durchführung des Tunnelprojekts das Betreibermodell „\"Build Operate Transfer\"“, kurz „\"BOT\"“, an; für die Finanzierung und Bau war ein privatwirtschaftliches Unternehmen zuständig, das für 30 Jahre die Konzession für den Betrieb und die Einnahme von Mautgebühren erhielt. Die Konzession wurde an die damalige Cross-Harbour Tunnel Company Limited (), heute: Cross-Harbour Holdings Limited (), vergeben, die 1965 zur Durchführung des Tunnelprojekts gegründet wurde. Die Hongkonger Regierung beteiligte sich zu 20 %, um ihren Einfluss am Projekt nicht vollständig abzugeben. Der Tunnel wurde mit zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung für eine Kapazität von 80.000 Fahrzeugen entworfen. Das Projekt wurde bautechnisch von den britischen Ingenieurbüros Scott Wilson Kirkpatrick & Partners bzw. Freeman Fox & Partners gemeinsam betreut. Der Bau begann im September 1969 und sollte vier Jahre dauern. Die Konzessionszeit lief bereits ab Baubeginn, sodass der Betreiber den Bau ein Jahr schneller als geplant durchführte. Am 2. August 1972 wurde der Tunnel für den Verkehr eröffnet und kostete für PKW 5 HK$ pro Durchfahrt. Bereits nach dreieinhalb Jahren Betrieb hatte der Betreiber die Baukosten wieder eingespielt. Im Jahr 1984 führte die Hongkonger Regierung eine Steuer zusätzlich zur Mautgebühr des Betreibers ein, um den überfüllten Tunnel preislich weniger attraktiv zu gestalten. Der Preis für eine PKW-Durchfahrt betrug nun 10 HK$. Im Jahr 1993 wurde ein elektronisches System zur automatischen Abbuchung von Mautgebühren installiert. Zusammen mit Maßnahmen zur Steuerung des Verkehrsflusses konnte die Fahrzeugkapazität erhöht werden. Am 1. September 1999 lief die Konzession ab und alle Rechte fielen an die Hongkonger Regierung zurück. Die Mautgebühr wurde auf 20 HK$ für PKW erhöht. Die Regierung beauftragte die Cross-Harbour Tunnel Company, nun umbenannt zu Cross-Harbour (Holdings), den Betrieb weiter durchzuführen. Im Jahr 2010 wurde die Serco Group () mit dem Weiterbetrieb beauftragt. Am 31. Oktober 2016 gewann die Chun Wo Development Holdings Limited () bei der Ausschreibung die Konzession zum Tunnelbetrieb und Management für sechs Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Mautvergleich aller 3 Hafentunnel.", "content": "
", "section_level": 2}, {"title": "Wartung.", "content": "Die tägliche routinemäßige Wartungs- und Reparaturarbeiten der Tunnelröhre findet jeweils zum verkehrsarmen Zeitraum zur Mitternachtstunden statt. Dabei wird eine der beiden Tunnelröhre für den normalen Verkehrsbetrieb geschlossen. Bis in den frühen Morgenstunden wird in dem einzigen für den normalen Kraftfahrzeugverkehr freigegebenen Tunnelrohr auf zwei Fahrspuren in beiden Richtung zwischen der Insel Hongkong und der Halbinsel Kowloon abgewickelt. In dem anderen zur Wartung freigegebenen Tunnelrohr findet währenddessen verschiedene Wartungs- bzw. Reparaturarbeiten zur Fahrbahn und Tunnelanlage statt. Am Morgen des 27. November 2001 führte eine verspätete Freigabe des zur Wartungsarbeit geschlossenen Tunnelrohr zum Verkehrskollaps zwischen der Insel und Festland im morgendlichen Berufsverkehr Hongkongs. Ein kilometerlanger Verkehrsstau sowohl auf der Insel- als auch auf der Halbinselseite bildeten einen „Kreuz aus verstopften Fahrzeuge“ und legte stundenlang die Zubringerstraßen rundum den CHT lahm.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In dem in April 2017 veröffentlichte Hongkonger Action-Streifen Shock Wave, ein Film um das Bombenentschärfungskommando der Hongkonger Polizei, gespielt und koproduziert von Andy Lau, ist der “CHT” einer der Haupthandlungsorte der Geschichte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Cross-Harbour Tunnel, kurz CHT, auch XHT (, kurz ) ist der erste Unterwassertunnel in Hongkong. Der 1972 eröffnete Tunnel war die erste Straßenverbindung zwischen Kowloon und Hong Kong Island. Vor der Inbetriebnahme dieser Tunnelverbindung musste der gesamte Autoverkehr, der den Victoria Harbour überquert, noch mit Hilfe von Autofähren, wie z. B. von der noch bis heute existierende Star Ferry Company, Ltd, bewältigt werden. ", "tgt_summary": null, "id": 223486} {"src_title": "Gazette des Ardennes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Finanzierung und Erscheinungsfolge.", "content": "Die \"Gazette des Ardennes\" war ein deutsches militärisches Unternehmen. Sie unterstand der Sektion 6 der Abteilung III b des Generalstabs des Feldheers, also dem militärischen Nachrichtendienst der Obersten Heeresleitung. Der Generalstab unterstützte ihre Gründung mit 10.000 bis 15.000 Mark, später trug sich die Zeitung auf Grund der Bemühungen ihres Herausgebers selbst und brachte sogar Gewinn ein. Geleitet wurde die Zeitung vom Herausgeber Dragoner-Rittmeister der Reserve Fritz H. Schnitzer, einem deutschen Reserveoffizier und Kaffeegroßhändler aus Rotterdam, der gut Französisch sprach, allerdings keinerlei journalistische Erfahrung mitbrachte. Ein rühriger Chefredakteur war seit März 1915 der französischstämmige Elsässer und deutsche Staatsbürger Dr. René Prévot – vor dem Krieg Paris-Korrespondent der \"Münchner Neueste Nachrichten\" – dessen Arbeit von Freunden wie Feinden als effizient eingeschätzt wurde. Die erste Ausgabe erschien am 1. November 1914. Schnell stellte Prévot die Zeitung auf das für Frankreich typische große Folio-Format 44 × 56 cm und ein französischen Zeitungslesern vertrautes Layout um. Anfangs erschien nur eine Ausgabe pro Woche, was sich bis Anfang 1918 auf sechsmal pro Woche steigerte. In den Jahren 1915 und 1916 war die finanzielle Situation so schwierig, dass die Redaktion auf einen Fortsetzungsroman verzichten musste und nur in begrenztem Maße Freiexemplare an das deutsche Heer liefern konnte. Ab Ende 1917 nahm die Redaktion Werbung – die ausschließlich von deutschen Firmen stammte – ins Blatt auf, womit ein derartiger Gewinn erzielt werden konnte, dass der Verlag sogar eine Kriegsanleihe über 560.000 Mark zeichnete. Die Auflage schoss schnell von ursprünglich 4000 – 5000 Exemplaren in die Höhe und betrug in den letzten beiden Kriegsjahren ca. 175.000 Exemplare pro Nummer, wobei die Zeitung sechsmal wöchentlich erschien und zusätzlich, entsprechend französischer Lesegewohnheiten, illustrierte Beilagen lieferte. Besonders interessiert wurden von den französischen Leser die regelmäßig abgedruckten Listen französischer Kriegsgefangener in deutschen Gefangenenlagern studiert. Die \"Gazette des Ardennes\" berichtete als erstes Presseorgan vom Tod des französischen Abgeordneten Emilie Driant (1855–1916), gefallen als Oberstleutnant und Kommandeur einer Jäger-Halbbrigade vor Verdun am 21. Februar 1916, was in Frankreich offizielle Stellen interessierte. Über die Schweiz wurden sodann seine Habseligkeiten der Witwe übermittelt. Die Redaktion befand sich in Charleville, auch wenn im Zeitungskopf zeitweise anderes behauptet wurde. Gesetzt wurde die \"Gazette des Ardennes\" in den Räumen der Zeitung \"L'Usine\", die kurz vor dem Krieg ihre Ausstattung erneuert hatte. Gedruckt wurde sie in der Druckerei \"Petit Ardennais\", wofür eine große Rotationsdruckmaschine aus Lille herbeigeschafft wurde. Die Drucker waren deutsche Soldaten und zwangsverpflichtete Franzosen. Um den Abtransport der Zeitung zu organisieren, wurde sogar ein Schienenanschluss zwischen der Eisenbahn und dem Straßenbahnnetz der Stadt gebaut. Nach dem Abzug des deutschen Heeres im Oktober 1918 kam die \"Gazette des Ardennes\" in Frankfurt am Main in den Räumen des \"Generalanzeigers\" unter. Dort erschien die letzte Nummer, die auf den 2. November 1918 datiert war. Am 9. November wurde die Redaktion vom Arbeiter- und Soldatenrat besetzt, der die Zeitung am folgenden Tag schloss.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die \"Gazette des Ardennes\" veröffentlichte ihre Auflagenhöhe im Zeitungskopf. Anfang 1915 wurden 25.000 Exemplare gedruckt, danach nahm ihre Auflage stark zu, weil sie im Oktober begonnen hatte, Listen mit französischen Kriegsgefangenen in deutschen Lagern zu veröffentlichen. Ende Oktober 1917 erreichte die Zeitung nach eigenen Angaben eine Auflage von 175.000, die bis Kriegsende stabil blieb. Diese Angabe erscheint realistisch, denn eine andere deutsche Quelle spricht für 1918 von einer Auflage zwischen 149.000 und 194.000 Exemplaren. Neben der Hauptausgabe gab es eine illustrierte Ausgabe, die dreimal im Monat erschien. Sie erreichte 1917 eine Auflage von 100.000 Exemplaren. Der französischen Pressetradition folgend erschienen außerdem illustrierte Almanache auf die Jahre 1916, 1917 und 1918. Der Zeitungsverlag veröffentlichte darüber hinaus Broschüren zu politischen Fragen, aber auch ein deutsch-französisches Vokabular oder ein Telefonverzeichnis des deutschen Hauptquartiers. Der Verkauf wurde von den Kommandanturen der deutschen Militärregierung selbst in die Hand genommen. Bei Einführung in einem Ort wurde die Zeitung zunächst zwei Wochen lang kostenlos verteilt, dann zum Preis von fünf Centimes, später fünf Pfennig verkauft. Ab Mai 1915 konnte sie im Abonnement bezogen werden. Die Marktdurchdringung war immens: So gab es Orte wie Douai, in denen auf acht Einwohner eine Zeitung verkauft wurde. In Belgien – wo weitere von den deutschen Besatzungsbehörden herausgegebene Zeitungen existierten – und in dem zum Deutschen Reich gehörigen Elsass-Lothringen war die \"Gazette des Ardennes\" verbreitet. Und in deutschen Kriegsgefangenenlagern, wo sie über eigene Mitarbeiter verfügte, wurde sie ebenfalls gelesen. Allerdings soll die \"Gazette des Ardennes\" dort auf großes Misstrauen unter französischsprachigen Kriegsgefangenen gestoßen sein. Einige Exemplare wurden durch Flieger hinter den feindlichen Linien abgeworfen, andere über die Schweiz verbreitet. Ihr Erfolg wird dadurch belegt, dass Frankreich mit gefälschten Ausgaben der \"Gazette des Ardennes\" auf das deutsche Produkt reagierte, die hinter der Front abgeworfen wurden. Zahlreiche Kriegserinnerungen von Franzosen sprechen ebenfalls dafür, dass das einzige im besetzten Nordfrankreich in französischer Sprache verfügbare Informationsmedium tatsächlich weithin gelesen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Der propagandistische Charakter der Zeitung.", "content": "Die Redaktion versuchte den Anschein zu erwecken, dass sie in ihrer Berichterstattung unabhängig sei. So brachte die \"Gazette des Ardennes\" nicht nur den deutschen Heeresbericht, sondern – wie allgemein in der deutschen Presse üblich – auch Stimmen aus dem neutralen Ausland, sowie die feindlichen Heeresberichte, darunter den französischen Heeresbericht in Originalfassung. Allerdings wurde Lesern der unmittelbare Vergleich erschwert, weil der französische Heeresbericht mit einigen Tagen Verzögerung abgedruckt wurde. Ständig führte die \"Gazette des Ardennes\" Beispiele für Zensur in der französischen Presse an, erwähnte jedoch nie die Tatsache, dass auch auf deutscher Seite zensiert wurde. Durch Regionalberichterstattung wurde versucht, das Interesse der französischen Leser zu wecken. Während die französische Provinz als liebenswert dargestellt wurde, schienen alle negativen Züge Frankreichs in Paris konzentriert zu sein. In aller Regel schrieben die französischen Mitarbeiter unter Pseudonym. Die Zeitung druckte überdies zahlreiche Berichte von Kriegsgefangenen ab, die den Aufenthalt in deutschen Lagern beinahe wie einen Urlaub erscheinen ließen. Stilistisch war an den Artikeln nicht festzustellen, dass die Zeitung von Deutschen herausgegeben wurde. Deutschland wurde in den Meinungsbeiträgen als junge, aufstrebende, im Grunde aber pazifistische Macht dargestellt, die nur den ihr zustehenden „Platz an der Sonne“ beanspruche. Die Deutschen seien – anders als von der alliierten Propaganda behauptet – keine „Barbaren“, sondern erfüllten in Europa eine Kulturmission. Großbritannien wurde heftig attackiert und als Hauptverantwortlicher am Krieg dargestellt. Deutschland wolle Frankreich vom britischen Joch befreien. Dass die Entente Kolonialsoldaten im Krieg einsetzte („wilde Stämme gegen die weiße Rasse“), sei ein elementarer Verstoß gegen die Solidarität des alten Europas. Besondere Sympathie genoss der irische Unabhängigkeitskampf gegen die britische Kolonialmacht. Obwohl man unglücklicherweise gegenwärtig in einen Krieg verstrickt sei, gebe es in Deutschland keinen Hass gegen den Nachbarn. Der natürliche Platz Frankreichs sei an der Seite Deutschlands verbunden in einer deutsch-französischen Freundschaft. In der illustrierten Ausgabe der \"Gazette des Ardennes\" wurden Bilder von deutschen Soldaten gezeigt, wie sie französischen Zivilisten – vor allem Kindern – helfen. Deutschland wurde als Kulturnation dargestellt, wobei besonders Religiosität und Musikliebe deutscher Soldaten betont wurden: Über die im besetzten Gebiet veranstalteten Weihnachtsfeste, vor allem auch für französische Kinder, wurde ausgiebig berichtet. Die „wahren Barbaren“ seien die Engländer, was durch Fotodokumentationen der durch englische Artillerie verursachten Zerstörungen beglaubigt wurde. Der Historiker Andreas Laska hat am Beispiel verschiedener Ereignisse die Haltung der Zeitung analysiert. Das erste große Ereignis, auf das die \"Gazette des Ardennes\" reagieren musste, war der Kriegseintritt Italiens am 23. Mai 1915 auf Seiten der Entente. Am 28. Mai druckte sie den Text der Kriegserklärung ab; am folgenden Tag wurde in einem großen Editorial der Eintritt der Italiener ins „Lager der Kosaken, der Neger und der indischen Schlächter“ ins Lächerliche gezogen. Über den Beginn der Schlacht um Verdun am 21. Februar 1916 wurden die Leser erst mit fünf Tagen Verspätung informiert. Zwar erfuhren sie dann aus den Heeresberichten, wie die Schlacht verlief, doch enthielt sich die Zeitung bis Ende Mai einer Bewertung. Über den Beginn der Schlacht an der Somme im Juli wurde zwar berichtet, aber die strategische Bedeutung in Abrede gestellt, während die Schlacht um Verdun, in der die Zähigkeit deutscher Truppen gerühmt wurde, auf Paris ziele. Diese beiden Schlachten vor der eigenen Haustür wurden selten kommentiert, während die Zeitung ausführlich über die Ereignisse in Rumänien berichtete. Die Einnahme von Bukarest wurde in langen Artikeln mit großen Schlagzeilen und mit Karten gefeiert, während unerwähnt blieb, dass es an der Westfront aus deutscher Perspektive nichts zu feiern gab. Die Vereinigten Staaten waren von der \"Gazette des Ardennes\" vor ihrem Kriegseintritt immer respektvoll erwähnt und die Friedensinitiativen von Woodrow Wilson wohlwollend kommentiert worden. Nach dem Kriegseintritt im April 1917 wechselte der Ton abrupt. Über den Kriegseintritt selbst wurden die Leser zunächst nur auf Seite 3 informiert. Er wurde mit dem Kriegseintritts Italiens verglichen, der den Mittelmächten nur neue Siege beschert habe. Am 8. Juli 1917 meinte ein Kommentator, es sei eine französische Illusion zu glauben, dass jemals eine amerikanische Armee nach Europa geschickt werde. In einem anderen Kommentar hieß es, ihre Soldaten seien disziplinlose Milizionäre ohne militärische Kenntnisse. Der Beginn der Frühjahrsoffensiven am 21. März 1918 wurde von der \"Gazette des Ardennes\" eine Woche lang nicht erwähnt, der übliche Heeresbericht blieb aus. Am 31. März jubelte ein Kommentator, der drei Jahre andauernde Stellungskrieg sei in einen Bewegungskrieg großen Stils umgeschlagen. Über die ersten deutschen Misserfolge wurde dagegen wieder nur mit großer Verzögerung berichtet. Der Tenor blieb, dass Engländer, Franzosen und Portugiesen eine Niederlage nach der anderen erlitten hätten. Über die alliierte Gegenoffensive vom 18. Juli 1918 wurde wieder nur verzögert berichtet, dann allerdings behauptet, dass das deutsche Heer nicht durch sie überrascht worden sei. Territoriale Verluste wurden als strategisch bedeutungslos dargestellt. Bis zum Kriegsende behauptete die Zeitung, dass Deutschland im Feld unbesiegt geblieben sei (Dolchstoßlegende).", "section_level": 1}, {"title": "Juristische Aufarbeitung.", "content": "Die \"Gazette des Ardennes\" war ein bedeutender Teil der deutschen Propaganda im Ersten Weltkrieg. Der Kaiser, der die Entwicklung der Zeitung wohlwollend verfolgte, ließ sie sich regelmäßig zusenden. Nach dem Krieg führte die französische Militärjustiz mehrere Prozesse gegen Kollaborateure der \"Gazette des Ardennes\". Sie sprach drei Todesurteile und mehrere Haftstrafen aus. Das Todesurteil gegen Emile-Georges Toqué wurde sogar vollzogen. Bei den Prozessen gegen die radikalsozialistische Zeitung \"Bonnet rouge\" 1917, gegen den gestürzten französischen Innenminister Malvy und gegen den früheren französischen Ministerpräsidenten Joseph Caillaux spielte die \"Gazette des Ardennes\", wenn auch fälschlich, eine belastende Rolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gazette des Ardennes war eine französischsprachige Zeitung, die von den deutschen Besatzungsbehörden während des Ersten Weltkriegs vom 1. November 1914 bis 9. November 1918 für Nordfrankreich und Belgien, aber auch die französischsprachige Westschweiz und die französischkundigen Neutralen herausgegeben wurde. Über Mittelsleute in der Schweiz wurde die Zeitung sogar eine Zeitlang an Parlamentsabgeordnete in Frankreich verschickt.", "tgt_summary": null, "id": 667624} {"src_title": "Formidable (Lied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Handlung dreht sich um einen kürzlich verlassenen Mann, der pessimistisch seiner Exfreundin nachtrauert und sich betrunken an verschiedene Leute wendet. Dabei wiederholt er ständig (jeweils im Refrain), wie \"großartig\" doch am Tag zuvor noch alles war und bringt so seine Verzweiflung über die aktuelle Misslage zum Ausdruck. In der ersten Strophe spricht er eine fremde Frau an und möchte ihr von seinem Leid berichten. Sie ist abgeschreckt und wenig bereit, ihm Gesellschaft zu leisten, womöglich aus Angst, er könne aufgrund seiner Verzweiflung und seiner Trunkenheit aggressiv werden. Die zweite Strophe ist an einen verheirateten Mann gerichtet. Der Sänger warnt ihn, er solle sich besser nichts auf den Bund der Ehe einbilden. Es sei schließlich nur ein Ring und seine Ehefrau werde ihn sowieso verlassen, wie Frauen es seiner Meinung nach immer tun. Außerdem fragt er ihn, ob er seiner Frau schon von „der anderen“ erzählt hätte und bietet ihm an, es für ihn zu tun, um die Trennung (die – und das ist die Grundaussage – sowieso bevorsteht) zu vereinfachen. Adressat der dritten Strophe ist zunächst ein Junge, dem der Sänger erklärt, dass es im Leben kein „Gut und Böse“ gäbe. Dann wendet er sich an die Menschen, die ihn herabwürdigend ansehen (als sei er ein Affe) und kritisiert diese dafür. Dabei betont er, dass auch sie keine Heiligen seien, sondern letztendlich auch nur eine Bande Affen. Im Kontext des Musikvideos, in dem der Künstler betrunken an der Haltestelle von vielen wartenden und umherlaufenden Menschen angestarrt und gefilmt wird, erzielen diese Zeilen eine noch größere Wirkung.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Am 22. Mai 2013 erschienen erste Amateuraufnahmen auf YouTube, die Stromae am Morgen des 21. scheinbar betrunken an einer U- und Straßenbahnstation in Brüssel herumlaufen zeigen. Die Bilder verbreiteten sich viral. Kurz darauf wurde verkündet, dass es bei der Aktion um die Aufnahmen eines Musikvideos handelte. Stromae bestätigte dies am 24. Mai 2013 in der französischen Fernsehsendung \"Ce soir ou jamais\", in der er seine neue Single „Formidable“ erstmals live zum Besten gab. Das Musikvideo, das ausschließlich mit versteckter Kamera gefilmt wurde, zeigt Stromae mit Kopfhörern betrunken an der Straßenbahnhaltestelle \"Louise\". Dabei läuft er sichtlich niedergeschlagen umher und nuschelt oder schreit immer wieder einige Zeilen des Liedes, wodurch er die Aufmerksamkeit der Passanten und einiger Polizisten erregt. Letztere sprechen ihn an, bekennen sich als Fans seiner Musik und bieten ihm an, ihn nach Hause zu fahren. Zur Verständlichkeit der nicht-frankophonen ist der ins Englische übersetzte Liedtext als Untertitel eingeblendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Formidable (zu deutsch: \"fantastisch\", \"großartig\") ist ein Lied des belgischen Sängers Stromae. Die zweite Singleauskopplung seines zweiten Albums √ (Racine carrée) wurde in Belgien am 1. Juni 2013 veröffentlicht und startete gleich auf Platz eins der dortigen Charts. Es ist seine erfolgreichste Single seit Alors on danse (2009). ", "tgt_summary": null, "id": 940488} {"src_title": "Homer Van Meter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Homer Van Meter wurde 1905 (nach anderen Quellen 1906) als Sohn von Cary B. und Julia Van Meter geboren. Er hatte noch einen Bruder und eine Schwester. In der sechsten Klasse verließ er sein Zuhause und schlug sich in Chicago als Hoteldiener und Kellner durch. 1923 wurde er nach einem Diebstahl zu einem kurzen Gefängnisaufenthalt verurteilt. 1924 wurde er nach einem weiteren Diebstahl zu einer längeren Haftstrafe verurteilt und nach einem Jahr aus dem Gefängnis entlassen. Für zwei weitere Raubüberfälle wurde er 1925 zu 10 bis 21 Jahren Gefängnis verurteilt. Im Gefängnis lernte Van Meter John Dillinger und Harry Pierpont kennen. Am 19. Mai 1933 wurde Van Meter nach mehreren Ausbruchsversuchen freigelassen. In den folgenden Monaten beging Van Meter gemeinsam mit Babyface Nelson, Tommy Carroll, John Paul Chase und Charles Fisher mehrere Banküberfälle. Nachdem Dillinger 1934 aus dem Gefängnis ausbrechen konnte, schloss er sich mit John Hamilton der Bande an. Später überfielen Van Meter und Dillinger eine Polizeistation in Warsaw, Indiana. Dillinger wurde schließlich vom FBI zum \"Staatsfeind Nr. 1\" erklärt und vom Leiter des Chicagoer Büros Melvin Purvis gesucht. Van Meter und Dillinger konnten der Polizei nach mehreren Schießereien entkommen. Bei einem Banküberfall am 3. Mai 1934 in Fostoria, Ohio, erschoss Van Meter den Polizisten Frank Culp. Am 24. Mai erschoss die Bande bei einer Polizeikontrolle in East Chicago die Polizisten Martin O'Brien und Lloyd Mulvihill. Bei einem weiteren Banküberfall in South Bend, Indiana, am 30. Juni wurde der Polizist Howard Wagner getötet. Nachdem Dillinger am 22. Juli von den FBI-Agenten Charles Winstead, Clarence O. Hurt und Herman E. Hollis in Chicago getötet worden war, floh Van Meter mit seiner Freundin Marie Comforti nach Saint Paul, Minnesota. Am 23. August wurde er vermutlich von anderen Gangstern in einen Hinterhalt gelockt und an der Kreuzung Marion Street / University Avenue von vier Polizisten gestellt. Nach einem kurzen Feuergefecht wurde Van Meter getötet. Aus seinem Körper wurden über 50 Kugeln entfernt. Laut verschiedener Aussagen trug er bei seinem Tod ca. 7000 bis 8000 US-Dollar bei sich, von denen das FBI bei der Untersuchung der Leiche nur noch 450 US-Dollar finden konnte. Das FBI vermutete, dass die beteiligten Polizisten das Geld untereinander aufgeteilt hatten. Homer Van Meter wurde auf dem Lindenwood Cemetery in Fort Wayne, Indiana, beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "In der Populärkultur.", "content": "Die populäre Radioshow \"Gang Busters\" widmete ihm 1936 eine Folge. Der Stoff wurde 1952 noch einmal für die gleichnamige Fernsehserie aufgearbeitet. In dieser wurde Van Meter vom Schauspieler Richard Crane dargestellt. In \"So enden sie alle\" aus dem Jahr 1957 wurde er von Elisha Cook verkörpert. Im Film \"Jagd auf Dillinger\" von John Milius aus dem Jahr 1973 wurde Van Meter von Harry Dean Stanton dargestellt. Im Fernsehfilm \"Die Gangsterschlacht von Kansas City\" aus dem Jahr 1975 übernahm Brion James seine Rolle. 2009 übernahm Stephen Dorff seine Rolle in Michael Manns Spielfilm \"Public Enemies\". In Stephen Kings Kurzgeschichte \"Der Tod des Jack Hamilton\", die 2002 als Teil der Sammlung \"Im Kabinett des Todes\" erschien, ist Homer Van Meter der Ich-Erzähler. Er berichtet von einer Schießerei, in die Jack Hamilton, „Johnnie“ Dillinger und er verwickelt wurden und bei der Jack Hamilton schwer verletzt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Homer Vigil Van Meter (* 3. Dezember 1905 in Fort Wayne, Indiana; † 23. August 1934 in Saint Paul, Minnesota) war ein US-amerikanischer Bankräuber der 1930er Jahre. Bekannt wurde er als Mitglied der Bande um John Dillinger.", "tgt_summary": null, "id": 1279940} {"src_title": "Rallenflöter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Rallenflöter ist mit 28–30 cm Körperlänge etwa amselgroß. Das Gewicht liegt zwischen 66 und 72 g. Der recht schlanke Vogel hat einen langen Hals und ist ziemlich langschwänzig und hochbeinig. Schnabel, Füße und Beine sind schwarz, die Iris ist braun. Ein Sexualdimorphismus ist nicht vorhanden. Der breite weiße Überaugenstreif beginnt kurz vor dem Auge und erstreckt sich bis auf die Halsseiten. Unterhalb desselben erstreckt sich ein breiter schwarzer Streifen von der Schnabelbasis und dem Zügel über Ohrdecken und Bartstreif, ebenfalls bis auf die Halsseiten. Darunter anschließend findet sich am Hals ein blaues, unbefiedertes Feld. Bei der Nominatform ist die Stirn lebhaft ockerfarben. Die kastanienfarbene Färbung von Scheitel, Hinterkopf und Nacken verläuft in das rötliche Braun der übrigen Oberseite. Kinn, Kehle und vorderer Hals sind lebhaft kastanienfarben. Die übrige Unterseite ist ockerbraun und an der Brust kastanienfarben, am Bauch gräulich überlaufen. Die Schwingen sind mattbraun mit goldbraunen Säumen an den Außenfahnen. Die ockerbeigen Oberflügeldecken sind ebenfalls goldbraun gesäumt; die Unterflügeldecken sind rötlich braun. Die Oberschwanzdecken sind etwas lebhafter gefärbt als die Oberseite; die Steuerfedern sind rotbraun mit ockerfarbenen Säumen. Vögel im ersten Jahr sind matter gefärbt als adulte Tiere. Die Stirn ist grau und die Kehle weiß. Die Unterseite ist braungrau.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Der namensgebende Gesang wird von einer erhöhten Position, wie etwa von einem umgefallenen, verrottenden Baumstamm aus vorgetragen. Der Vogel knickt mit den Beinen ein, senkt den Körper nach vorne ab und streckt Kopf und Hals aus. Der Schwanz ist erhoben und wird auf- und abbewegt. Einleitend werden zwei oder drei, nur aus nächster Nähe hörbare, gackernde Laute vorgebracht. Darauf folgt ein zaghaft wirkendes, monotones Pfeifen, das in der Lautstärke ansteigt. Dabei werden die nackten, blauen Felder an den Halsseiten aufgeblasen. Der vermutliche Kontaktruf wird als \"tok\" beschrieben, ein froschähnliches, gackerndes \"goink\" ist möglicherweise der Alarmruf.", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Variation.", "content": "Es werden zwei Unterarten anerkannt. Die Unterart \"E. m. borneensis\" unterscheidet sich von der Nominatform durch einen lebhafter braunen Kopf, eine – vor allem auf dem Schwanz – rötlichere Oberseite und ausgedehnteren rotbraunen Partien auf der Unterseite.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Rallenflöter lebt in ausgedehnten Primärwäldern und Forsten mit geschlossenem Kronendach, ausgeprägter Stratifikation und dichter bis relativ lockerer Krautschicht. Auch Sumpfwälder und Kerangas werden besiedelt. Die Höhenverbreitung reicht vom Flachland bis in die Randbereiche der Bergwälder. Auf der Malaiischen Halbinsel ist die Art bis in 1300 m, auf Sumatra und Borneo bis in 900 m Höhe zu finden. Der Rallenflöter ernährt sich von Insekten wie Zikaden oder Käfern. Spinnen ergänzen das Nahrungsspektrum. Die Beute wird auf dem Waldboden schreitend gesucht und bisweilen rennend verfolgt. Die Art ist recht heimlich. Bei Gefahr fliegt sie nicht auf, sondern läuft davon und sucht ein Versteck auf. Gelege wurden Ende Januar oder Anfang Februar gefunden, Jungvögel wurden im Juni beobachtet. Das Nest ist ein loser, napfförmiger Bau aus Pflanzenfasern. In einem dokumentierten Fall stand es 30 cm hoch in einer Ansammlung aus Falllaub zwischen den Stängeln einer Pflanze. Das Gelege besteht aus zwei weißen Eiern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Rallenflöter (\"Eupetes macrocerus\") ist eine Vogelart, die auf der Malaiischen Halbinsel, Sumatra und Borneo verbreitet ist. Er ist die einzige Art der Gattung Eupetes. Während er früher zu den Timalien (Timalidae) und später zu den Laufflötern (Orthonychidae) gestellt wurde, wird er heute in einer eigenen Familie Eupetidae geführt. In diese wurden bis vor kurzem einige scheinbar ähnliche Arten eingegliedert, mittlerweile wird sie aber als monotypisch angesehen. ", "tgt_summary": null, "id": 1012716} {"src_title": "Šípy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Šípy befindet sich auf einer Anhöhe im Kralowitzer Hügelland (\"Kralovická pahorkatina\") am Oberlauf eines rechten Zuflusses zum Bach Šípský potok. Das Dorf liegt am Rande des Landschaftsschutzgebietes Křivoklátsko. Östlich liegt das Tal des Šípský potok, westlich das des Čistecký potok. Nordöstlich erhebt sich der Číhadlo (458 m), im Südosten die Stará Jedlina (463 m), der Ostrý vrch (449 m) und der Hradiště (446 m), westlich der Velký kopec (472 m) sowie im Nordwesten die Poubovka (497 m). Nachbarorte sind Křekovice, Všesulov, Zavidov und Šípský Mlýn im Norden, Krakov, Nový Dvůr und Krakovec im Nordosten, Rousínov, Jankovic Mlýn, Svinařov und Slabce im Osten, Modřejovice, Polanec, Marek, Machův Mlýn und Lhota im Südosten, Slatina, Milíčov, Březsko, Holovousy und Všehrdy im Süden, Černíkovice, Hedčany, Cukrovic Mlýn, Hedečko und Břežany im Südwesten, V Tišině, Valcha und Nad Mostem im Westen sowie Bělbožice, Čistá, Šípská Hájovna und Zdeslav im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Šípy entstand wahrscheinlich in der Mitte des 11. Jahrhunderts im Zuge der Binnenkolonisation Böhmens unter Herzog Břetislav I. Dieser hatte im Jahre 1039 bei seinem zweiten Raubzug nach Polen auch die Piastenburg Gradec (tschechisch \"Hedč\") belagert. Nach der Einnahme der Burg stellten sich dorthin geflüchteten Bewohner der Gegend unter den Schutz Břetislavs, der sie mitsamt ihrem Vieh nach Böhmen mitnahm und einen Teil von ihnen im Waldgebiet Černý les entlang des Čistecký potok bei Kralovice ansiedelte. Die Hedčané, das heißt die Bürger von Hedč (Gradec), waren bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts freie Siedler, im Jahre 1229 wurden ihre 25 Dörfer der Burg Křivoklát unterstellt. Die erste urkundliche Erwähnung des zum Hof Krakov gehörigen Dorfes Šípy erfolgte im Jahre 1410. Später wurde das Dorf Teil der Herrschaft Krakovec und gehörte den Herren Kolowrat-Krakowsky. In der Mitte des 16. Jahrhunderts machte Christoph Heinrich Kolowrat-Krakowsky Šípy zu seinem Sitz und ließ eine Feste erbauen. 1542 erbte er von seinem Vater Albrecht das Gut Všesulov mit Vysoká Libyně sowie die Burg Krakovec, die er 1548 an Johann d. Ä. Popel von Lobkowicz auf Zbiroh veräußerte. 1596 erbten Christoph Heinrichs minderjährige Söhne Abund, Karl und Maximilian die Herrschaft Šípy. Karl und Maximilian Kolowrat-Krakowsky teilten 1611 den Besitz. Dabei fiel das Gut Vysoká Libyně mit Lhota und Zdeslav Maximilian zu, der es von Šípy abtrennte und zu einem landtäfligen Allodialgut erheben ließ. Im Jahre 1621 kaufte Bohuslaw Kolowrat-Krakowsky auf Šípy und Všesulov die Güter Křič, Kožlan, Břesko (\"Březsko\") und Dubian (\"Dubjany\") von Johann Teyrzowsky von Ensiedl. Später wurde das Gut Šípy wieder von Křič abgetrennt. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gehörte Šípy den Grafen von Trauttmansdorff. Diese verkauften das Gut 1726 an die Witwe Marie Gabriele Lažanský von Bukowa, geborene Czernin von und zu Chudenitz, die es mit ihrer Herrschaft Křič vereinigte. Marie Gabriele Lažanský starb 1758 als Oberin des \"Reichsstiftes adeliger Fräulein in der Neustadt Prag\" und hinterließ eine Hälfte der verschuldeten Herrschaft dem Stift. Die andere Hälfte wurde auf Antrag ihrer Gläubiger subhastiert; da sich dafür jedoch kein Interessent fand, fiel sie den Lažanskýschen Erben zu, die sie 1764 dem Fräuleinstift, das später den Namen \"k.k. freiweltadeliges Damenstift zu den heiligen Engeln in der Altstadt Prag\" erhielt, verkauften. Während der Josephinischen Reformen wurde die Herrschaft im Jahre 1787 an das Prager Theresianum angeschlossen, 1791 ging sie an das Damenstift zurück. Im Jahre 1843 bestand \"Schippen\", auch \"Schupy\" / \"Šypy\" aus 30 Häusern mit 231 Einwohnern. Im Ort gab es einen obrigkeitlichen Meierhof, eine dominikale Schäferei, ein dominikales Jägerhaus und ein Wirtshaus. Pfarrort war Tschistay. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Schippen\" der Herrschaft \"Křič\" untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Šípy\" / \"Schippen\" ab 1850 mit den Ortsteilen Bělbožice und Milíčov eine Gemeinde im Bezirk und Gerichtsbezirk Kralowitz. Die Straße von Šípy nach Zdeslav entstand 1897. Im Jahre 1906 verkaufte das Freiweltadelige Damenstift zu den heiligen Engeln die Grundherrschaft \"Chříč\" Stephan von Götzendorf-Grabowski, der sie 1910 an Gustav Fischer veräußerte. Im Jahr darauf erwarb Karel Černohorský die Güter. Anschließend wechselten die Besitzer in rascher Folge. Milíčov löste sich 1920 los und wurde eigenständig. Im Jahre 1932 hatte Šípy einschließlich Bělbožice 326 Einwohner. 1949 wurde Šípy in den neugebildeten Okres Plasy überwiesen. Nach der Aufhebung des Okres Plasy wurde Šípy 1960 dem Okres Rakovník zugeordnet. Die erneute Eingemeindung von Milíčov erfolgte 1961. Am 1. Jänner 1980 wurde Šípy mit seinen beiden Ortsteilen nach Čistá eingemeindet. Bělbožice, Šípy und Milíčov lösten sich am 24. November 1990 wieder von Čistá los und bildeten die Gemeinde Šípy. Šípy ist seit 1999 Mitglied der Mikroregion Čistá-Senomaty.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Šípy besteht aus den Ortsteilen Bělbožice (\"Belbowitz\"), Milíčov (\"Militschau\") und Šípy (\"Schippen\"). Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Milíčov und Šípy. Außerdem gehören zu Šípy die Einschichten Šípská Hájovna und Šípský Mlýn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Šípy (deutsch \"Schippen\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt zehn Kilometer nordöstlich von Kralovice und gehört zum Okres Rakovník.", "tgt_summary": null, "id": 734211} {"src_title": "Clovis Sagot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Clovis Sagot gab seine Arbeit als Clown im Zirkus Médrano auf und kaufte im Jahr 1904 eine alte Apotheke in der Rue Laffitte 46 in Paris, die er zu einer kleinen Galerie umwandelte. Um ihn von Edmond, einem älteren Bruder Sagots – einem Kunsthändler, der mit Stichen handelte, – zu unterscheiden, wurde Clovis Sagot \"„le frère“\" (der Bruder) genannt. Im Jahr 1905 lud Pablo Picasso, der Geld benötigte, Clovis Sagot zu einem Besuch in sein Atelier im Bateau-Lavoir ein. Sagot wählte drei Werke aus und wollte 700 Francs zahlen, was Picasso ablehnte. Nach weiteren Verhandlungen musste er das letzte Angebot von 300 Francs annehmen. Unter den drei Werke waren zwei Gouachen, \"Die drei Holländerinnen\" und \"Nacktes Mädchen mit Blumenkorb\" aus dem Jahr 1905. Picasso bezeichnete Sagot gegenüber dem französischen Fotografen Brassaï später als „fast einen Wucherer“. Picasso führte die Kunstsammler Leo und Gertrude Stein in die Galerie Sagots ein. Leo Stein kaufte bei dieser Gelegenheit im Jahr 1905 sein erstes Gemälde von Picasso, \"Nacktes Mädchen mit Blumenkorb\" aus der Rosa Periode, das seiner Schwester Gertrude Stein nicht zusagte. Die Malerin Marie Laurencin hatte bei Sagot 1907 eine Ausstellung, auf der sie Picasso mit Guillaume Apollinaire bekanntmachte. Wenig später wurden Laurencin und Apollinaire ein Paar. 1909 malte Picasso ein Ölporträt von Clovis Sagot, das der Galerist vom Künstler erwarb. Das Gemälde hängt gegenwärtig in der Hamburger Kunsthalle. Es zeigt nur relativ geringe Ansätze zur kubistischen Abstraktion. In einem Artikel im \"Spiegel\" aus dem Jahr 1981 wird darüber spekuliert, ob Sagot Einfluss auf die Gestaltung des Bildes genommen hat: „Clovis Sagot, von Picasso wohl im Frühjahr 1909 gemalt, sitzt jedenfalls (auf eigenen Wunsch?) ziemlich intakt da. Der Kubismus geht ihm nur zaghaft ans Jackett, sein Kopf ist völlig unzerbrochen, wenn auch so großformig vereinfacht, daß höchstens geraten werden kann, ob er mit Sympathie oder vielleicht ironisch gesehen sei.“ Im Jahr 1911 kaufte Sagot keine Werke von Picasso mehr, da der geforderte Preis über seinen finanziellen Möglichkeiten lag, und wandte sich den kubistischen Arbeiten des jungen Malers Juan Gris zu, für den er auch dessen erste Ausstellung organisierte. Im Februar 1913 starb Clovis Sagot. Apollinaire schrieb am 13. Februar 1913 in der Zeitung \"L'Intransigeant \" einen Beitrag zu seinem Gedenken, in dem er ihn als „eine Art von Père Tanguy der jungen Maler von Heute“ bezeichnete und feststellte, dass er zu dem Zeitpunkt gestorben sei, als die von ihm gehandelten kritisierten Werke berühmt zu werden begannen. Die Witwe Sagots führte die Galerie bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 fort. Im Angebot der Galerie waren Werke von Picasso, Gris, Auguste Herbin, Albert Gleizes, Fernand Léger, André Lhote, Marie Laurencin, Jean Metzinger und Otto van Rees.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clovis Sagot (* im 19. Jahrhundert; † Februar 1913) war ursprünglich ein französischer Clown, der ab 1904 Kunsthändler in Paris war. Bekannt wurde er als einer der ersten Kunsthändler Pablo Picassos nach Pere Mañach, Ambroise Vollard und Berthe Weill.", "tgt_summary": null, "id": 1946771} {"src_title": "Infiniti Q50", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "In Nordamerika wird der Q50 mit einem 3,7-Liter-V6-Ottomotor mit variabler Ventilsteuerung angeboten, der 245 kW (328 hp) leistet und ein maximales Drehmoment von 365 Nm erreicht. Für Europa wird ein 2,2-Liter-Dieselmotor von Daimler (Baureihe OM 651) mit Common-Rail-Einspritzung und 125 kW (170 PS) eingebaut. Beide können mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe oder über ein Siebenstufen-Automatikgetriebe kombiniert werden. Für beide Märkte ist ein Hybridantrieb, bestehend aus dem 225 kW (306 PS) starken 3,5-Liter-V6-Ottomotor des Nissan 350Z sowie einem 50 kW (68 PS) starken Elektromotor, erhältlich. Die Gesamtleistung beträgt 268 kW (364 PS). Die Kraft überträgt hierbei ein Automatikgetriebe. Das Hybridmodell ist auch mit Allradantrieb erhältlich. Auf dem chinesischen sowie europäischen Markt wird der Q50 mit einem zwei Liter großen Vierzylindermotor mit Turbolader, Direkteinspritzung, 155 kW (211 PS) und 350 Nm bei 1.250 bis 3.500/min angeboten, der ebenso wie der Dieselmotor der Kooperation mit Daimler (Baureihe M 274) entstammt und auch in der E-Klasse bzw. C-Klasse verwendet wird. Ende 2016 kam ein 3,0-Liter großer V6-Turbomotor mit einer Leistung von 298 kW (405 PS) auf den Markt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Zum ersten Mal in einem Serienfahrzeug gibt es im Q50 das Fahrerassistenzsystem DAS (Direct Adaptive Steering, Fahren mit adaptiver Aktivlenkung). Dieses ermöglicht den Fahrer seine persönlichen Präferenzen und die Art der Rückmeldung von der Straße einzustellen. Integraler Bestandteil des DAS ist ein Fahrspurassistent. Zur Sicherheits- und Komfortausstattung gehören außerdem die in den elektrisch klappbaren Außenspiegeln integrierten beheizten LED-Blinker. Das Audiosystem, das Navigationssystem und die Zweizonen-Klimaautomatik können über ein berührungsempfindliches Touchscreen oder Touchpad und per Sprachsteuerung bedient werden. Die weitere Serienausstattung umfasst unter anderem ein Start-Stopp-System, Bluetooth, Tempomat, Berganfahrhilfe, ein elektronisch verstellbares Fahrwerk, Regensensor, Einparkhilfe, Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), Müdigkeitswarn- und Überwachungssystem, Reifendruckwarner, Bremsassistent, Sitzheizung und sechs Airbags. Die Fahrzeugschlüssel können für vier verschiedene Fahrer und jeweils 96 Einstellungen programmiert werden. Die Preisliste in Deutschland (Stand 10/2013) beginnt bei 34.350 Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Zulassungszahlen.", "content": "Seit dem Marktstart bis einschließlich Dezember 2019 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 1.697 Q50 neu zugelassen worden. Mit 564 Einheiten war 2014 das erfolgreichste Verkaufsjahr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Q50 ist ein Pkw der Mittelklasse von Infiniti, der seit Frühjahr 2013 als Nachfolger des Infiniti G37 produziert wird. Das Fahrzeug wurde erstmals Anfang 2013 auf der Detroit Auto Show der Öffentlichkeit präsentiert. ", "tgt_summary": null, "id": 2339744} {"src_title": "Kirsopp Lake", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Kirsopp Lake wurde als älteres von zwei überlebenden Kindern von George Anthony Kirsopp Lake, einem Arzt, and Isabel Oke Clark geboren. Sein Vater hatte schottische Wurzeln und Kirsopp war der Familienname der Großmutter väterlicherseits. Er ging zur St Paul's School in London und ging dann an das Lincoln College in Oxford, wo er sich 1891 immatrikulierte. Er begann als Exhibitioner und war Scholar der Skinners Company 1893 und schloss 1895 ab mit B.A. second class, der zweitbesten Note in Theologie. Er besuchte auch das Cuddesdon Theological College 1895. Ursprünglich wollte er Vorlesungen über Rechtswissenschaften halten und eine Karriere in der Politik verfolgen. Jedoch machte er nach einer Grippeinfektion zu früh Übungen, die sein Herz angriffen und seine Ärzte erklärten ihm, dass Jura und Politik nicht mehr in Frage kommen. Nach den Angaben seines Sohns hatte er eine zerbrechliche Konstitution und die Kirche schien ihm eine Möglichkeit zu eröffnen ein Leben zu führen, das gemäß seinen Neigungen einen gewissen Einfluss auf die Öffentlichkeit hat.", "section_level": 1}, {"title": "Kurat in England.", "content": "Nach seiner Graduierung wurde Lake 1895 ordinierter Diakon der Church of England und war Kurat, eine Art Hilfspfarrer, in Lumley, Durham, in Nordengland, wo er für die Gruben- und Minenarbeiter predigte. „Ich glaube nicht, dass die Theologie eine große Rolle in seinen Predigten gespielt hat“ erinnert sich sein Sohn, „aber er führte den Mikado auf und er erzählte immer die Geschichte des muskulösen Grubenarbeiters, der ihn vor dem Angriff eines betrunkenen Bauarbeiters aus dem Nachbarort rettete und der die Situation so kommentierte: 'Mon, he's no much to look at, but has he no a bonny tongue?!'“ (Mann, an dem ist nicht viel dran, aber er hat eine mächtige Zunge). Nach einem Dienstjahr wurde er 1896 ordinierter Priester, aber er hatte weiterhin Herzprobleme und entschied sich zum weniger harten Klima weiter im Süden nach Oxford zurückzukehren, um seine Gesundheit zu unterstützen. Er erlangte den M.A. 1897 und seit diesem Jahr war er bis 1904 Kurat an St. Mary the Virgin in Oxford, in einer viel akademischeren Umgebung. In diesen Jahren nahm er eine Arbeit an, um über die Runden zu kommen, indem er die griechischen Manuskripte der Bodleian Library katalogisierte. Diese Arbeit weckte in ihm das Interesse für das Synoptische Problem und die Fragen der Textkritik des Neuen Testaments. Er veröffentlichte ein sehr nützliches Handbuch \"The Text of the New Testament\" (1900). Ungefähr 60 Jahre später beschreibt Stephen Neill die sechste Ausgabe von 1928 als „immer noch die beste kurze Einführung zur Textkritik des Neuen Testaments, die es in irgendeiner Sprache gibt“. Es war aller Wahrscheinlichkeit nach Frederick Cornwallis Conybeare (1856–1924), Mitglied des University College in Oxford, der Lakes Entwicklung maßgeblich beeinflusst hat. Conybeare führte Lake in die Geheimnisse und Probleme der Paläographie und der Textkritik des Neuen Testaments ein. Lakes paläographische Interessen führten dazu, dass er nach mehr Manuskripten suchte. 1898 reiste er zu den Bibliotheken in Basel, Venedig und Rom. Die Früchte dieser Reise veröffentlichte er 1902 in \"Codex 1 of the Gospels and Its Allies\" (1902). Lake hatte eine Textfamilie von neutestamentlichen Manuskripten entdeckt, die heute als Familie 1 oder als \"Lake Gruppe\" bezeichnet wird. Zu dieser Familie gehören die Minuskelhandschriften 1, 118, 131 und 209. In den Sommern 1899 und 1903 (und später weiteren) unternahm er Reisen auf der Suche nach Manuskripten zu den griechischen Klöstern auf dem Athos. Er veröffentlichte 1903, 1905 und 1907 Ausgaben mehrerer Manuskripte, die er dort aufgestöbert hatte, einen Katalog aller untersuchten Manuskripte und sogar eine Geschichte der Klöster selbst 1909. 1902 gewann er den Arnold Essay Preis der Oxford University für seine Studie \"The Greek Monasteries in South Italy\", die in vier Folgen im \"Journal of Theological Studies,\" Band 4 und 5 veröffentlicht wurde. Am 10. November 1903 heiratete er Helen Courthope Forman (* 1874; † 22. Oktober 1958), die Tochter von Freda Gardiner und Sidney Mills Forman, einem Geschäftsmann aus Newcastle-upon-Tyne in Northumberland. Sie hatten zwei Kinder, Gerard Anthony Christian Kirsopp Lake (* 27. Dezember 1904; † 3. September 1972) und Agnes Freda Isabel Kirsopp Lake (31. Juli 1909; † 3. November 1993). Es war während dieser späteren Jahre seiner Amtszeit, als Lake anfing, die Lehren der Kirche anzuzweifeln und mehr in historischen und exegetischen Zusammenhängen dachte als in theologischer oder klerikaler Richtung. Sein Sohn berichtete, dass sein Vater an den Wendepunkt seines Glaubens an die Kirche kam, als sein Vikar vorschlug, dass in Vespergottesdiensten für einen Mr. Brown gebetet werden sollte, denn der Arzt hatte gerade verlauten lassen, dass es für ihn keine Hoffnung gibt. Diese Geschichte erscheint nicht eindeutig, aber sie zeigt seine Sichtweise an. Seine Tochter Agnes war da etwas direkter und benutzte das Wort „Häresie“ Diese Denkweise kann auch in der Familie verbreitet gewesen sein, denn Lake sagte Alfred North Whitehead 1922, dass sein Vater, der Arzt, als er gefragt wurde, was er meistens getan hat in seinem Leben, um das menschliche Leiden zu mildern antwortete „Anästhesie und die Zerstörung der christlichen Theologie“.", "section_level": 1}, {"title": "Professor in Leiden.", "content": "In Übereinstimmung mit diesen neuen Interessen und Aktivitäten nahm Lake 1903 einen Ruf als ordentlicher Professor für neutestamentliche Exegese an der Universität Leiden an, der ältesten Universität der Niederlande. Er lehrte dort für zehn Jahre von 1904 bis 1914. Seine Antrittsvorlesung war auf Englisch und lautete \"The Influence of Textual Criticism on the Exegesis of the New Testament.\" Am Ende der Vorlesung schaute er seine Studenten an und sagte „Es tut mir sehr leid, dass ich für ein paar Monate von meiner Unfähigkeit eure Sprache zu benutzen gehindert bin, aber ich hoffe, dass ich bis nächsten September in der Lage bin auf Niederländisch zu lehren, zumindest teilweise, obwohl es vielleicht nötig ist mich für häufige Sprachfehler und unvollkommene Aussprache zu entschuldigen.“ Er hielt sein Versprechen und lernte schnell auf Niederländisch zu lesen. Die Vorlesung wurde 1904 veröffentlicht und erwies sich als eine bahnbrechende Studie, obwohl Elliott notierte: „Es dauerte fast ein Jahrhundert für seine allgemeine These, dass Textvarianten unschätzbare Quellen zum Studium der Geschichte der Kirche sind, bis sie Früchte trug.“ Zusätzlich zu seiner Antrittsvorlesung veröffentlichte er zwei wichtige Bücher über historische und exegetische Fragen des Neuen Testaments in Leiden: \"The Historical Evidence for the Resurrection of Jesus Christ\" (1907) und \"The Earlier Epistles of St. Paul: Their Motive and Origin\" (1911). Bruce M. Metzger erklärt: „Diese Studien, besonders die letztere zeigten Lakes Fähigkeit zur Analyse und Darlegung komplexer historischer und literarischer Sachverhalte und die Fähigkeit die Rekonstruktionen der Gelehrten mit Klarheit und einer gewissen Überzeugungskraft voranzubringen.“ In dem Werk \"Historical Evidence\" setzt Lake seine Vorgehensweise fort: „Die erste Aufgabe des historischen Forschers ist die Beweisstücke zu sammeln. Die zweite ist die Glaubwürdigkeit und die Bedeutung jedes einzelnen Beweises zu diskutieren und die dritte Aufgabe ist die Ereignisse zu rekonstruieren, auf die sich die Beweise beziehen.“(S. 6) Zur Rekonstruktion sagt er: \"In jedem solchen Versuch sollte man sich erinnern, dass die Rekonstruktion einer ursprünglichen Form der Tradition aus späteren Formen und aus widersprüchlichen Inhalten genau nach den gleichen Prinzipien zu geschehen hat, wie die Rekonstruktion eines originalen Textes aus einer Anzahl von existierenden Manuskripten. In jedem Fall ist das fundamentale Problem die Zurückschiebung der Entwicklungslinie, der die verschiedenen Autoritäten gefolgt sind und die Lösung hängt hauptsächlich davon ab, dass die Fehler der Überlieferung erkannt und der Grund für ihre Existenz erklärt wird.(S. 167) Zur Schrift \"The Earlier Epistles\" schreibt Stephen Neill: „Ich glaube, dass diejenigen von uns, die Lake in jungen Jahren gelesen haben, geneigt sind zu denken, dass dieses eines der besten Bücher über das Neue Testament ist, das jemals in der englischen Sprache geschrieben wurde. Genau so sollte es gemacht werden. Unter Lakes qualifizierter Anleitung fühlen wir uns verbunden mit diesen neuen und bedrohten Gruppen von Christen, in all der Ratlosigkeit was es bedeutet ein Christ in einer nichtchristlichen Welt zu sein. Und da ist der Apostel, so sehr in Arbeitskleidung und ohne Heiligenschein. Wir spüren im Innersten die leidenschaftliche Neugier des Paulus auf bessere Neuigkeiten aus Korinth und die die leidenschaftliche Erleichterung, wenn die gute Neuigkeit ankommt.“ Das Buch brachte die Ergebnisse der deutschen Religionsgeschichtlichen Schule der englischsprachigen Welt zum ersten mal zu Ohren und alle weitere Forschung am Neuen Testament wurde von diesem Buch beeinflusst. Entsprechend dem zweiten Teil seiner Professur produzierte Lake eine Anzahl von Werken über die frühe christliche Literatur. Er war ein Mitglied eines speziellen Komitees der \"Oxford Society of Historical Theology\" und wurde beauftragt, den Text des Neuen Testaments zu erforschen, wie er bei den apostolischen Vätern überliefert wurde. Speziell war er für die Didache zuständig. Die Ergebnisse wurden 1905 publiziert. Für die Loeb Classical Library Serie bereitete er eine neue Ausgabe der griechischen Texte der apostolischen Väter vor, die im Einklang mit der Serie ausgestattet wurde mit einer gegenübergestellten englischen Übersetzung und einer kleinen Einführung. Das fertige Werk wurde in den zwei Bänden Nr. 24 und 25 in den Jahren 1912 und 1913 veröffentlicht. Im Sommer 1908 reiste er mit seiner ersten Frau Helen zur Russischen Nationalbibliothek in St. Petersburg und fotografierte den außerordentlich wichtigen Codex Sinaiticus und brachte dann 1911 das Neue Testament als Faksimile heraus, zusammen mit dem Barnabasbrief und dem Hirten des Hermas. Nach einem weiteren Besuch der Bibliothek 1913 folgte das Alte Testament im Jahr 1922. Diese Bände waren ausgestattet mit wertvollen Einführungen und galten als eine Verbesserung gegenüber den früheren Ausgaben von Tischendorf. 1913 war Lake ein favorisierter Kandidat für Vorlesungen in Theologie am Trinity College in Cambridge, aber seine unorthodoxen Sichtweisen hatten sich bis zum Meister des Trinity College Henry Montagu Butler (1833–1918) herumgesprochen und in der Konsequenz ging die Kandidatur an Frederick Tennant. Früh im Jahr 1914 versuchten einige seiner Freunde eine Berufung als Kanoniker an der Westminster Abbey zu sichern, aber der Prime Minister H. H. Asquith las Lakes Werk \"Historical Evidence\" und entschied, dass er ihn nicht nominieren könnte. Wie sein Freund H. D. A. Major erklärte, wäre Lake gerne in England geblieben, aber in seiner intellektuelle Eigenheit in Kombination mit seiner Furchtlosigkeit sie auszusprechen, war er weder ein „sicherer Kandidat“, noch ein „Ja-Sager“, ein Umstand der sich negativ in akademischen wie in kirchlichen Kreisen auswirkte.", "section_level": 1}, {"title": "Die Jahre in Harvard.", "content": "Im Herbst 1913 reiste Lake in die Vereinigten Staaten, um für ein Jahr an der Episcopal Divinity School in Cambridge, Massachusetts zu lehren und um die Lowell Vorlesungen in Boston zu halten. Gerade als er wieder nach Europa abreisen wollte, wurde ihm eine Position an der Harvard Divinity School angeboten, die er annahm. In der Ankündigung seiner Beschäftigung wurde berichtet: „Er kommt nicht, weil es eine besondere Lücke zu füllen gibt, sondern rein weil seine Fachkompetenz die Lehre in Harward stärken wird.“ Von 1914 bis 1919 war er Professor für frühe christliche Literatur. 1919 wurde er als Nachfolger des emeritierten Ephraim Emerton (1851–1935) \"Winn Professor\" auf dem Lehrstuhl für Kirchengeschichte, den er bis 1932 innehielt. Von 1915 bis 1919 war er auch Dozent für Neues Testament am Union Theological Seminary in New York City. Solange er in Harward war, arbeitete Lake an seinem monumentalen fünfbändigen Werk \"The Beginnings of Christianity\". \"Beginnings\" war ein Projekt, das seinen Ursprung hatte in Unterredungen mit F. J. Foakes-Jackson schon zu seiner Zeit in Leiden, irgendwann vor dem Jahr 1912 (Bd. V, S. vii). Es hatte das Ziel untersucht „dass das Christentum im ersten Jahrhundert eine Synthese aus griechisch-orientalischen Religionen und der jüdischen Religion im Römischen Reich erreichte. Die Predigt der Buße und des Reiches Gottes, die von Jesus begonnen wurde, ging über in den sakramentalen Kult des Jesus Christus, den Herren. Aber die Details sind komplex und verborgen. Was waren genau die Elemente dieser Synthese? Wie wurde sie ausgelöst?“ (Vol. 1, S. vii) Das Unternehmen begann an der Cambridge University in der Form eines Seminars unter der Führung von Francis Crawford Burkitt (1864–1935). Es war hauptsächlich besucht von Gelehrten der verschiedensten Richtungen, nicht nur der theologischen, sondern auch der historischen, klassischen, mathematischen und orientalischen. Lake kam häufig auf Besuch von Leiden und die Vereinigten Staaten und Kanada waren nicht unterrepräsentiert.(Bd. V, S. vii) Es wurde ein großes Projekt. Die fünf Bände, die letztlich veröffentlicht wurden, umfassen nur „Teil 1“. Wie sie erklären: „Bevor wir jedoch versuchen, diese Geschichte rekonstruieren zu können, hielten wir es für nötig, die Apostelgeschichte im Licht der modernen Bibelkritik zu studieren... Später hoffen wir auf das Thema zurückkommen zu können und die Erzählungen des Lebens Jesu, den Einfluß der Kirche auf seine Lehre und die Lehre anderer über ihn überdenken zu können.“(Bd II, S. v) Wie sich herausstellte waren sie nie in der Lage ‚zum Thema zurückzukommen‘ und das Projekt abzuschließen. In der Summe ist \"The Beginnings of Christianity\" ein monumentales Werk, die ausführlichste Untersuchung eines Buchs des Neuen Testaments in der englischsprachigen Gelehrtenwelt, schreibt William Baird.(vgl. Vol. V, S. ix). Während seiner ersten Jahre an Harvard blieb er in Kontakt mit The Churchmen's Union, einer anglikanischen Gesellschaft zur Unterstützung von liberalem religiösen Gedankengut. Er und Foakes-Jackson unterstützten H. D. A. Major bei der Organisation einer Konferenz moderner Kirchenleute (die es bis heute gibt). Die erste wurde abgehalten in Ripon, Yorkshire am 3.–6. Juli 1914. Foakes-Jackson und Lake attackierten den liberalen Protestantismus. Lake sagte, dass die Aufgabe des liberalen Christen nicht darin besteht, zurück zu den ererbten katholischen Lehren zu gehen, sondern sie anzuwenden und zu erweitern, denn wir sehen, dass sie im Ende wahr sind, solange sie nicht beschränkt werden. Die berühmteste dieser Konferenzen fand im Girton College in Cambridge am 8.–15. August 1921 statt. Ihr Thema war Christus und die Glaubensbekenntnisse und war geplant als Antwort auf den ersten Band von Lakes \"The Beginnings of Christianity\". Lake nahm nicht teil, so war es Foakes-Jackson vorbehalten, ihre Position zu verteidigen. Er erklärte, dass er und Lake glaubten, dass der Jesus, den die frühe Kirche predigte, keine „Figur mit einem einzigartigen Charme und Schönheit während seines Lebens auf der Erde war, sondern ein auferstandener Heiland sei, dessen schnelle Rückkehr zum Endgericht der Lebendigen und der Toten erwartet wurde.“ Liberale Protestanten, so argumentierte er, predigten einen Christus, der keine historische Grundlage hatte. Von 1915 bis 1931 war Lake einer der Vizepräsidenten der Vereinigung, jedoch nach 1927 grenzte er sich gegen den englischen Modernismus ab und 1932 ließ er seinen Namen von der Liste der Vizepräsidenten streichen. 1932 verursachten Lakes persönliche Affären einen ziemlichen Skandal. Am 18. August 1932 erreichte Lake in Reno die Scheidung von seiner ersten Frau Helen, von der er fünf Jahre getrennt war. Am 16. Dezember 1932 heiratete er seine frühere Studentin und Mitarbeiterin Silva Tipple New (* 18. März 1898; † 30. April 1983). Sie war 26 Jahre jünger, verheiratet und hatte vier Kinder. Sie hatten ein gemeinsames Kind, John Anthony Kirsopp (* 13. Juni 1928). Zu der Zeit war Silva Professorin für Klassische Philologie am Bryn Mawr College und eine anerkannte Gelehrte in ihrem Gebiet. Sie arbeitete ihr gesamtes restliches Leben zusammen mit Lake. Die Scheidung verursachte so einen Aufruhr, dass Lake dazu gezwungen wurde, seinen Winn Lehrstuhl am 28. September 1932 aufzugeben. Er wurde stattdessen Professor für Geschichte am Harvard College, eine Position, die er bis zu seiner Emeritierung 1938 beibehielt. Ihr wahrscheinlich bedeutendstes Projekt war eine großartige Serie von zehn großen Alben mit Faksimiles unter dem Titel \"Dated Greek Minuscule Manuscripts to the Year 1200\" (1934–1939). Diese Zusammenstellung von Reproduktionen von Manuskripten waren nach den Aufbewahrungsorten sortiert und enthielten Fotografien von ungefähr 400 Manuskripten. Es waren wichtige Veröffentlichungen, denn sie ermutigte Gelehrte über die gut bekannten Manuskripte hinauszusehen und den Wert zu erkennen, den eine umfassende Bandbreite von Textvarianten bei jeder Ausgabe des griechischen Texts darstellt. Zusammen begründeten sie 1934 eine Monographiereihe unter dem Titel \"Studies and Documents\" und sie trug 1941 einen wertvollen Band bei über \"Family 13 (The Ferrar Group)\", eine andere Familie von neutestamentlichen Manuskripten. Während der 23 Jahren in Harvard hielt er fortlaufend eine sehr beliebte Vorlesung \"The English Bible\", inoffiziell bekannt als \"English 35\". Als der die Vorlesung zum ersten Mal hielt, hatte der Kurs weniger als 40 Studenten, während seine letzte Vorlesung über 250 hatte, ein Wachstum von 625 %, wie der Harvard Crimson hinausposaunte, als angekündigt wurde, dass seine letzte Vorlesung am 16. Dezember 1937 sein sollte. Sein Buch \"An Introduction to the New Testament\" von 1937 ist ein Skelett dieser Vorlesung. Jedoch gibt es nicht das Fleisch wieder, das vom Dozenten diesem Skelett beigegeben wurde.(S. ix). Es war natürlich das Fleisch, das den Kurs so interessant machte, durch seine lebendige Vorstellung und Witz. Er selbst erklärte: „Das wichtigste Ding im Leben eines Lehrers ist nicht das Wissen über Fakten kundzutun, die viel besser in Büchern gefunden werden können, sondern eine neue Generation zu ermutigen standhaft an ihrer Vision festzuhalten und ihre eigenen Probleme in Lichte dieser Vision zu sehen, kontrolliert und begleitet von einem Verständnis für das was die Vergangenheit gemacht hat oder nicht gemacht hat.“(\"Paul, His Heritage and Legacy\", 1934, S. xii) Es scheint gewirkt zu haben bei James Luther Adams (1901–1994), einem seiner Studenten von 1924 bis 1927, denn er erinnert sich: „Es war sein besonderes Interesse historische Figuren lebendig zu machen, so dass wir ihre Bedeutung heute erkennen können und nicht nur sie zu studieren wie so viele Dinge aus einer toten Vergangenheit.“ „Eines erkannten wir alle in Kirsopp Lake“, schreibt Adams, „dass er eine Vorstellungsgabe hatte wie ein Sherlock Holmes. Er nahm ein fast kindliches Interesse beim Ausgraben unterschiedlicher Antworten zu historischen Fragen... Studenten, die sich selbst als vollkommen säkularisiert betrachteten und resistent gegen allen ‚religiösen Unsinn‘ besuchten seine Vorlesungen und hörten wie er in der Öffentlichkeit tief in in die biblischen Konzepte einstieg, in dem er seinen Ausgangspunkt bei etwas völlig imaginärem wie in einem der Gleichnisse nahm und dann damit völlig abhob, um damit zu fliegen. Die Studenten nannten diese Kurse ‚Kirsopps Fabeln‘“", "section_level": 1}, {"title": "Archäologische Expeditionen.", "content": "In späteren Jahren war Lake immer mehr an archäologischen Expeditionen beteiligt. Er hatte bemerkenswerte Fähigkeiten als Organisator und eine verblüffende Gabe, das nötige Geld aufzutreiben, um seine verschiedenen Unternehmungen zu finanzieren. Im Frühjahr 1927 reiste er mit Robert P. Blake zum Katharinenkloster auf dem Sinai, um biblische Manuskripte zu studieren. Während sie durch Kairo kamen, trafen sie den Ägyptologen Alan H. Gardiner, der ihnen vorschlug, dass sie auf dem Rückweg bei Serabit el-Chadim anhalten sollten, das in der Nachbarschaft des Klosters lag, um einige zuvor entdeckte Inschriften in einer protosinaitischen Schrift zu lokalisieren. Wie Lake in seinem Rechenschaftsbericht bemerkte „sollte angemerkt werden, dass ‚in der Nachbarschaft‘ ein relativer Begriff ist, denn ausgedrückt in Zeit und nicht in Entfernung war das Kloster ungefähr so weit von Serabit wie New York von San Francisco.“ Nach einer Reise von einer Woche auf Kamelen konnten sie den Ort und die Inschriften finden und zusätzlich zwei weitere, die zuvor nicht bekannt waren. Die Ergebnisse wurden 1928 veröffentlicht. Lake kam 1930 noch einmal her, um den Ort zu untersuchen, genauso wie den damit zusammenhängenden Hathortempel, dieses mal begleitet von Silva, seiner zukünftigen zweiten Frau, zu dieser Zeit eine Mitarbeiterin von Guggenheim, die die Fotografien machte. Die Ergebnisse wurden 1932 veröffentlicht. Eine letzte Reise machte er 1935, unglücklicherweise wurde er dabei verletzt. Er erlitt innere Verletzungen bei dem Zusammenstoß mit einem Kamel, aber er setzte die Reise fort und wurde auf einer Trage zum Gipfel des Bergs getragen. Nachdem er den Beginn der Ausgrabung beaufsichtigte, verschlechterte sich sein Zustand und er wurde mit seiner Frau eilig nach Jerusalem gebracht für medizinische Hilfe. 1929 trat Lake an John W. Crowfoot heran an die British School of Archaeology in Jerusalem (BSAJ) wegen einer gemeinsamen Ausgrabung von Samarien zusammen mit einem anderen Institut, um die frühere Ausgrabung von George A. Reisner von Harvard zu vervollständigen. Die neue Ausgrabung begann 1930 und Lake war dort für vier Grabungsperioden von 1931–1934, wiederum begleitet von Silva und Blake. Das gemeinsam Team schloss Eleasar Sukenik von der Hebrew University und Kathleen Kenyon von BSAJ mit ein. Die Ausgrabung brachte viele wichtige Ergebnisse. Im Bezug auf die Annehmlichkeiten im Camp berichtet Kenyon, dass, obwohl sie einen Hotelkoch und palästinensische Bedienstete für die Wäscherei dabei hatten, das Personal der Expedition in Zelten lebte und auf Feldbetten schlief und dass das soziale Leben der Ausgräber darin bestand am Ende des Tages Cocktails zu trinken, Bridge zu spielen und 1933 auch Jazzplatten zu hören. 1938–1939 bekam Lake zusammen mit Silva und Robert Pierce Casey von der Brown University die Erlaubnis, eine kleine Ausgrabung der Festung Van im türkischen Armenien zu machen. Er brauchte 15 Jahre für die Erlaubnis der türkischen Regierung, um die Expedition zu machen. Er erzählte der Presse, dass bis 1937 die wilden Stämme Türkisch-Armeniens, die Kurden, für die Regierung noch nicht genügend befriedet waren, um diese Reise zu empfehlen. Die Details der Expedition wurden 1939 veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Lehraufträge, Mitgliedschaften und Ehrungen.", "content": "Zusätzlich zu den Lowell-Vorlesungen, die er 1913 am Lowell Institute und an der King’s Chapel in Boston hielt, war er Haskell-Dozent am Oberlin College 1919, Ingersoll-Dozent an der Harvard Universität 1922, Ichabod-Spenzer-Dozent am Union College Schenectady 1923 und Flexner Dozent am Bryn Mawr College 1932. Lake war für zwei Semester Präsident der Society of Biblical Literature. Er war gewähltes Mitglied der American Academy of Arts and Sciences (1915), ein korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und 1941 Ehrenmitglied des Lincoln College in Oxford. Er bekam Ehrendoktorwürden von der University of St Andrews 1911, von der Universität Leiden 1922, von der University of Michigan 1926 und von der Universität Heidelberg 1936. 1936 erhielt er die Burkitt-Medaille für biblische Studien der British Academy. Lake war ein Freimaurer und eine treibende Kraft bei der Gründung der Harvard Loge AF & AM am 18. Mai 1922, die erste akademische Freimaurerloge im Land und war dort ‚Chaplain‘ Seine Freizeitbeschäftigungen waren Golf, Schach und Croquet. Lake starb durch Herzinfarkt in seinem Haus. Er wurde begraben auf dem Glen Haven Memorial Park, San Fernando in Kalifornien. Lakes Tochter Agnes Kirsopp Lake Michels war eine anerkannte klassische Philologin und Religionswissenschaftlerin. In späteren Jahren beschrieb sie den Einfluss, den er auf ihr Leben hatte: Sein Enkel Anthony Lake ist ein Diplomat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kirsopp Lake (* 7. April 1872 in Southampton, England; † 10. November 1946 in South Pasadena) war ein englischer anglikanischer Geistlicher und Theologe. ", "tgt_summary": null, "id": 2463266} {"src_title": "Achille Joinard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Politische Aktivitäten.", "content": "Schon in jungen Jahren engagierte sich Achille Joinard als Nationalist. Im Mai 1906, im Alter von 16 Jahren, war er ein Gründungsmitglied der \"Ligue de la Rose\", deren Präsident er auch war. Diese „Liga der katholischen und patriotischen Jugend“ hatte monarchistische Tendenzen, wandte sich gegen Freimaurerei und agitierte zum Beispiel gegen den Schullehrer und Professor Amédée Thalamas, der im Unterricht sowie in einem Buch Zweifel an der göttlichen Mission von Johanna von Orleans (Jeanne d'Arc) geäußert hatte, weshalb er heftig angefeindet wurde. Die Liga gab eine eigene Zeitschrift, \"Le Mousquetaire\", heraus, deren Chefredakteur auch Joinard war. Die Gruppe war zwischen 1906 und 1910 äußerst aktiv und organisierte patriotische Zeremonien, wie Kranzniederlegungen vor Statuen von Jeanne d'Arc und dem Panthéon sowie öffentliche Versammlungen und Konferenzen. 1910 ehrte die Liga den Journalisten Louis Grégori, der zwei Jahre zuvor ein Attentat auf Alfred Dreyfus verübt hatte und dessen Sekretär Joinard war. 1912 wollten Joinard und die Mitglieder der Liga unter der Präsidentschaft des früheren Ministers Émile Flourens eine \"Union française\" aller rechten und nationalistischen Ligen gründen, aber das Vorhaben blieb ohne Erfolg. 1907 wurde Joinard zu 15 Francs Geldstrafe und zwei Tagen Haft wegen nächtlicher Ruhestörung verurteilt, weil er nach dem Verlassen einer Versammlung im Salle Wagram in Paris „Nieder mit Picquart! Nieder mit Clemenceau!“ gerufen hatte. 1909 gab jemand eine Todesanzeige von ihm auf, die sofort im \"Figaro\" dementiert wurde. Beruflich war Achille Joinard zunächst als Mitarbeiter der Crédit Lyonnais und später als Händler für religiöse Artikel tätig. 1912 kandidierte Joinard als erklärter „Anti-Freimaurer“ und „antijüdischer“ Kandidat der \"Union française \" bei den Kommunalwahlen im Wahlkreis Quartier de l’Hôpital-Saint-Louis, wo er mit 266 Stimmen vier Prozent Zustimmung erhielt. Er war Mitglied des Verbandes der \"Amis des retraites militaires\" (dt. \"Freunde der ehemaligen Militärangehörigen\"), bevor er in den 1920er Jahren den \"Jeunesses patriotes\" (dt. \"patriotische Jugendliche\") beitrat. In den 1930er Jahren wurde er Mitglied der Ligue des Patriotes (LDP), wo er Präsident der Sektion des 10. Arrondissements war. Unter seiner Führung kämpften die Ligamitglieder mit Aktionen besonders für die Verteidigung traditioneller Werte, indem sie etwa vermeintlich unmoralische Theatervorstellungen störten.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere im Radsport.", "content": "Achille Joinard war ein vielseitiger Sportler; er betrieb Fechten, Boxen und Leichtathletik. Ab 1925 war er Präsident eines Radsportclubs im 10. Arrondissement in Paris. Er begann, seine beiden Leidenschaften zu verbinden, indem er eine Radsport-Gruppe in der LDP gründete und sich auch darüber hinaus sportpolitisch einmischte. 1931 ergriff er bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Kopenhagen die Partei des französischen Rennfahrers Lucien Michard gegen eine Entscheidung des Weltradsportverbandes UCI. 1933 gründete er den Radsportclub \"Jeunesses Populaires et Sportives\" (JPS), mit Michard als Ehrenmitglied und mit ihm selbst als Präsident; der Verein war weiterhin eng mit nationalen und rechtsextremen Kreisen verbunden. So organisierte Joinard im Club eine Feier zum 50. Todestag des nationalistischen Dichters Paul Déroulède. Von 1940 bis 1942 war er Vize-Präsident der Union vélocipédique de France und unterstützte deren Umwandlung in die \"Fédération française de cyclisme\" (FFC) als Präsident des Komitees der Île-de-France. 1943 wurde er Interimspräsident der FFC, nachdem der damalige Präsident César Banino zurückgetreten war. 1945 wurde Achille Joinard Präsident der FFC und 1947 Präsident der UCI. Als solcher bewegte er französische Radrennfahrer, bei der Internationalen Friedensfahrt zu starten, die er als „Tour de France des Ostens“ bezeichnete. Oft wird auch sein Ausspruch „La bicyclette est fille de Bretagne“ (dt. „Das Fahrrad ist eine Tochter der Bretagne.“) zitiert. 1955 geriet Joinard unter Korruptionsverdacht: Der französische Verband, der sich zunächst um die Austragung der UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 1955 beworben hatte, hatte angeblich für den Rückzug seiner Bewerbung vom italienischen Verband umgerechnet 5 Millionen Mark erhalten. Gerüchte, Joinard, der auch Präsident des französischen Verbandes war, habe das Geld persönlich erhalten, wurden vom französischen Verband zurückgewiesen. Man habe auf die Ausrichtung der WM verzichtet, weil bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 1952, die in Paris stattfanden, der Zuschauerzuspruch zu gering gewesen sei.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Joinard war Chevalier der Ehrenlegion, Offizier der \"Académie de l’éducation physique\" und Träger deren Goldmedaille. Zudem war er Vize-Präsident des französischen Nationalen Olympischen Komitees und Mitglied des obersten französischen Erziehungsrates.", "section_level": 1}], "src_summary": "Achille Henri Joinard (* 28. Oktober 1889 in Paris; † 20. Oktober 1958 ebenda) war ein französischer Sportfunktionär und Nationalist. Von 1947 bis 1957 war er Präsident des Weltradsportverbandes Union Cycliste Internationale (UCI).", "tgt_summary": null, "id": 165410} {"src_title": "Claude Genoud", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Genauds Eltern waren Oscar Genoud, Unternehmer und Nationalrat, und Marie Marguerite Antonie geb. Deschenaux. Claude war das dritte von acht Kindern. Er heiratete Trudy Bäumle. Sein Bruder Hubert war von 1942 bis 1961 Oberamtmann des Vivisbachbezirks. Nach dem Besuch des Kollegiums St. Michael wechselte er in das Benediktinerkollegium Sarnen, wo er 1933 die Matura ablegte. An der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich studierte er Elektroingenieur. 1941 übernahm er die Leitung der väterlichen Holzwollefabrik. Von 1946 bis 1956 saß er als Abgeordneter des Vivisbachbezirks im Grossen Rat und war Mitglied der Volkswirtschaftskommission. Er leitete die Gemeindestrassenkommission. In den Gemeinderat von Châtel-Saint-Denis gewählt, in dem er für Gewässer und Forsten zuständig war, wurde er 1950 Amtmann und übte dieses Amt bis 1956 aus. 1955 kandidierte er für den Nationalrat. Der Grosse Rat wählte ihn zum Vizepräsidenten mit Aussicht auf die Präsidentschaft im Jahr 1957. Am 16. Juni 1956 wurde er nach dem Tod von Maxime Quartenoud in stiller Wahl in den Staatsrat gewählt, in dem er drei Legislaturperioden lang bis 1971 saß. Zunächst leitete er kurz die Polizei- und Gesundheitsdirektion, bevor er nach den allgemeinen Wahlen von 1956 die Baudirektion übernahm. 1961 und 1967 war er Staatsratspräsident (1967 wurde er mit der Rekordzahl von 123 Stimmen gewählt). Er spielte eine wichtige Rolle für den Ausbau des kantonalen Strassennetzes. Er gab dem Kanton gesetzliche Grundlagen, die der zunehmenden Motorisierung entsprachen (Strassengesetz, Gesetz über die Motorfahrzeugbesteuerung), und setzte sich erfolgreich für die Aufnahme der A12 in das Schweizer Nationalstrassenprogramm und für den vierspurigen Ausbau (anstelle der vom Bund vorgesehen drei Spuren) dieser wichtigen Schnellstrasse ein. Die A12 förderte den wirtschaftlichen Aufschwung des Kantonssüdens (Vivisbach- und Greyerzbezirk). Die Einrichtung eines kantonalen Raumplanungsamts unterstrich die wachsende Bedeutung der Raumplanung, die der Kanton in die Wege zu leiten hatte, um eine zweckmässige Bodennutzung und eine geordnete Besiedlung des Landes zu gewährleisten (1969 verabschiedeter Art. 22 quater der Bundesverfassung). In der Armee war Claude Genoud Major der Fliegertruppen. Am 12. August 1988 starb er im Alter von 76 Jahren in Freiburg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Claude Genoud (* 21. November 1912 in Châtel-Saint-Denis; † 12. August 1988 in Charmey) war ein Schweizer Politiker und Staatsrat des Kantons Freiburg.", "tgt_summary": null, "id": 1238414} {"src_title": "75e régiment d’infanterie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mestres de camp/Colonels.", "content": "Mestre de camp war von 1569 bis 1661 und von 1730 bis 1780 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder für den mit der Führung des Regiments beauftragten Offizier. Die Bezeichnung „Colonel“ wurde von 1721 bis 1730, von 1791 bis 1793 und ab 1803 geführt. Nach 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr. Sollte es sich bei dem Mestre de camp/Colonel um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (wie z. B. der König oder die Königin), so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) respektive dem „Colonel-lieutenant“ oder „Colonel en second“ überlassen. Während dieser Zeit sind gefallen oder wurden verwundet : Offiziere, die in der Zeit des Kaiserreichs gefallen sind oder verwundet wurden:", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Revolution und Erstes Kaiserreich.", "content": "Zwischen 1793 und 1803 existierte kein „75 régiment d’infanterie“ Schlacht bei Großgörschen, Schlacht um Dresden, Bunzlau", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Bai Kriegsausbruch lag das Regiment in der Kaserne in: Romans; es gehörte zur 53 brigade d'infanterie (53. Infanteriebrigade) der 27 division d'infanterie (27. Infanteriedivision) im 14 Corps d'armée (14. Armeekorps). k. A. k. A. k. A. k. A.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "Am 1. Januar 1924 wurde das Regiment in Romans-sur-Isère aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Am 24. August 1939 wurde die Einheit unter dem Namen 75 DBAF (Demi brigade alpine de forteresse – Alpine Festungs-Halbbrigade) neu aufgestellt und einem Abschnitt der Ligne Maginot (Secteur fortifié Dauphiné – Festungsabschnitt Dauphiné) zugewiesen. Aufgestellt durch das Centre Mobilisateur d'infanterie (CMI 144), handelte es sich um einen Verband der «Réserve A». Nach dem Waffenstillstand wurde es im Sommer 1940 aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Im Jahre 1966 wurde das Regiment erneut aufgestellt und bereits 1984 wieder aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Fahne.", "content": "Auf der Rückseite der Regimentsfahne sind (seit Napoleonischer Zeit) in goldenen Lettern die Feldzüge und Schlachten aufgeführt, an denen das Regiment ruhmvoll teilgenommen hat.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Das Fahnenband ist mit dem Croix de guerre 1914–1918 mit zwei Palmenzweigen für lobende Erwähnungen im Armeebericht dekoriert. Die angehörigen des Regiments hatten das Recht, die Fourragère in den Farben des Croix de guerre 1914–1918 zu tragen.", "section_level": 1}, {"title": "Internes Verbandsabzeichen.", "content": "Das Regimentsabzeichen zeigt die schwarz-rote Fahne mit dem weißen Kreuz des königlichen Regiments Provence. Auf dem Querbalken des Kreuzes befindet sich die Inschrift «R 75 I».", "section_level": 1}], "src_summary": "Das 75 régiment d'infanterie (zeitweise auch 75 régiment d'infanterie de ligne) war ein Infanterieregiment der französischen Armee. Aufgestellt wurde es 1684 als Régiment de Provence. ", "tgt_summary": null, "id": 192826} {"src_title": "Provence (Schiff, 1951)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Schiff wurde unter der Baunummer 1874 auf der Werft Swan, Hunter & Wigham Richardson für die Société Générale des Transports Maritime gebaut und im Februar 1951 abgeliefert. Die Société Générale des Transports Maritime setzte das Schiff im Liniendienst zwischen Marseille und Buenos Aires ein. Im April 1961 wurde die \"Provence\" an Costa Armatori in Genua verchartert und nun zwischen Genua und Buenos Aires eingesetzt. 1965 wurde das Schiff an Costa Armatori verkauft und kam nach einem Umbau als \"Enrico C.\" wieder in Fahrt. Ab 1966 setzte man es für Kreuzfahrten ein. 1979 wurde es auf der Mariotti-Werft erneut umgebaut. Ab 1987 fuhr das nun in \"Enrico Costa\" umbenannte Schiff für die aus dem Unternehmen Costa Armatori hervorgegangenen Costa Crociere. 1989/1990 baute man das Schiff ein weiteres Mal um. Im Dezember 1994 veräußerte die Costa Crociere das Schiff an die Star Lauro in Neapel, die es in \"Symphony\" umbenannte. Etwa ein Jahr später ging es an MSC Kreuzfahrten. Im April 2000 wurde es an Golden Sun Cruises in Piräus verkauft und in \"Aegean Spirit\" umbenannt. Golden Sun Cruises vercharterte das Schiff ab Juni 2001 an Festive Holidays, die es in \"Ocean Glory I\" umbenannten und in erster Linie auf dem britischen Markt für Kreuzfahrten anboten. Beim ersten Anlauf in Dover im Juli 2001 wurden bei einer Überprüfung des Schiffes durch die Marine and Coastguard Agency diverse Mängel festgestellt und ein Auslaufverbot verhängt. Die Charter wurde annulliert und das Schiff schließlich im September des Jahres zur Verschrottung verkauft. Unter dem Namen \"Classica\" erreichte es Ende Oktober 2001 Alang, wo es ab November abgebrochen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Das Schiff wurde zunächst von zwei Dampfturbinen angetrieben. 1989/1990 wurden die Dampfturbinen auf der Werft Fincantieri in Genua durch zwei Sechzehnzylinder-Dieselmotoren des Herstellers Wärtsilä mit einer Leistung von 11850 kW ersetzt. Die Geschwindigkeit des Schiffes betrug 18 kn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Provence war ein 1951 in Dienst gestelltes Passagierschiff, das ab 1966 unter verschiedenen Namen und Besitzern als Kreuzfahrtschiff eingesetzt wurde. Das zuletzt als \"Ocean Glory I\" eingesetzte Schiff erreichte eine Dienstzeit von 50 Jahren und wurde 2001 in Indien verschrottet.", "tgt_summary": null, "id": 1352003} {"src_title": "Iwan Iwanowitsch Panajew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Panajew, Sohn wohlhabender Eltern, besuchte in Moskau von 1824 bis 1830 ein Internat für junge Adlige, die \"Blagorodni Pansion\". Anschließend ging er nach Sankt Petersburg, wo er bis 1844 im Staatsdienst beschäftigt war, davon die meiste Zeit im Bildungsministerium. Bereits in den 1830er Jahren hatte er einige Gedichte veröffentlicht, wandte sich dann aber der Prosa zu, anfangs vor allem aus Bewunderung für den populären Schriftsteller Alexander Bestuschew. Panajews Erstlingswerk, der Powest \"Spal’nia svetskoi shenshchiny\" (1835), war eine romantische Fantasie über einen unverstandenen Dichter, der sich in eine Dame der Gesellschaft verliebt. Im Jahr darauf folgte das zweite Werk, \"Ona budet sčastliva\" (1836). Die beiden Erzählungen fanden Leser und Panajews Karriere nahm ihren Anfang. 1837 heiratete Panajew Awdotja Brjanskaja, die eine bekannte Schriftstellerin wurde und viel beachtete Memoiren hinterließ. Gemeinsam führten sie einen Salon, in dem u. a. Fjodor Dostojewski, Iwan Turgenjew, Lew Tolstoi, Iwan Gontscharow, Alexander Herzen, Wissarion Belinski und Nikolai Tschernyschewski verkehrten. Dostojewski las im Salon der Panajews 1845 aus seinem Erstlingsroman \"Arme Leute\" vor. Durch die Bekanntschaft mit Belinski erhielt Panajews Karriere weiteren Auftrieb. Von 1839 bis 1846 veröffentlichte er seine Arbeiten in der bedeutenden Literaturzeitschrift \"Otetschestwennje Sapiski\" (). 1844 gab er seine Beamtentätigkeit auf, um sich ausschließlich dem Schreiben zu widmen. Gemeinsam mit Nikolai Nekrassow erwarb Panajew 1846 die von Puschkin begründete Literaturzeitschrift \"Sowremennik\" () und machte sie zum einflussreichsten liberalen Journal Russlands. In den 1850er Jahren setzte er sich mit seinen Veröffentlichungen für die Emanzipation der Frauen ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Iwan Iwanowitsch Panajew (, wiss. Transliteration \"Ivan Ivanovič Panaev\"; * in Sankt Petersburg; † in Sankt Petersburg) war ein russischer Schriftsteller, Literaturkritiker, Journalist und Herausgeber.", "tgt_summary": null, "id": 2368850} {"src_title": "Lokale Gemeinschaften", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriffsfindung.", "content": "Die Bezeichnung „lokale Gemeinschaften“ (engl. \"Local Communities\") wurde auf internationaler Ebene erstmals 1995 vom amerikanischen Anthropologen und Biologen Darrell Addison Posey vorgeschlagen. Sie wird mittlerweile auch als Alternative für „indigene Gemeinschaften“ verwendet – allerdings gibt es drei wesentliche Unterschiede: Insbesondere von afrikanischen Staaten wird die Bezeichnung \"lokal\" statt \"indigen\" bevorzugt, da die autochthone (ursprüngliche) Bevölkerung in fast ganz Afrika die Mehrheit darstellt. In der Biodiversitätskonvention der Vereinten Nationen (UNCED) wird seit 1993 für ein besseres Verständnis die Beschreibung verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Traditionelle Subsistenzwirtschaft und Biodiversität.", "content": "Lokale Gemeinschaften betreiben traditionelle Wirtschaftsformen, sie bauen Feldfrüchte an oder züchten Vieh, häufig ergänzt durch Jagd und Fischfang. Sie nutzen wenig domestizierte, traditionelle Pflanzen- und Tierarten als Nahrungs- und Arzneimittel, Brenn- und Werkstoffe. Dabei werden in der Regel weder moderne Maschinen noch Düngemittel eingesetzt. Eine Vermarktung der Produkte findet meist nur in sehr geringem Maß statt, da in erster Linie für den eigenen Unterhalt gewirtschaftet wird (Subsistenzwirtschaft). Dies führt dazu, dass biologische Vielfalt erhalten und vergrößert wird. Wenn die natürliche Umwelt dieser Gruppen zu stark beeinträchtigt wird, geht nicht nur Biodiversität verloren, sondern auch ein wesentlicher Teil des kulturellen Zusammenhalts. Solche Beeinträchtigungen geschehen vor allem durch den staatlich erlaubten Raubbau an den natürlichen Ressourcen durch nationale oder multinationale Konzerne oder durch die Abkehr der Einheimischen von der Subsistenzwirtschaft, beispielsweise durch die Einführung moderner landwirtschaftlicher Methoden und Überproduktion zur Teilnahme an der Marktwirtschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Fehlende Rechtssicherheit.", "content": "Die Angehörigen lokaler Gemeinschaften verfügen vielfach über ein reichhaltiges traditionelles Wissen über heimische Pflanzen und Tiere. Durch die wirtschaftliche Globalisierung werden diese Menschen immer häufiger Ziel von Forschungsprojekten der Industrienationen, beispielsweise auf der Suche nach neuen Medikamenten oder Nahrungsmittelpflanzen. Leider werden die Urheber dabei immer wieder massiv übervorteilt oder haben überhaupt keinen Nutzen von den patentierten „Entdeckungen“ der westlichen Welt. Menschenrechtsorganisationen und die internationale Staatengemeinschaft bemühen sich daher, gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um diesem Missstand entgegenzuwirken. Bislang existiert in dieser Hinsicht international noch keine Rechtssicherheit für lokale Gemeinschaften. Vor allem werden die folgenden drei zentralen Rechte gefordert: Die derzeitige Entwicklung lässt allerdings befürchten, dass rechtliche Voraussetzungen zu spät verabschiedet werden oder vor Ort nur ungenügend durchgesetzt werden können. Auch auf nationaler Ebene gibt es bisher nur in wenigen Ländern rechtliche Fortschritte für lokale Gemeinschaften. Hier ist insbesondere Brasilien zu erwähnen, wo seit 2007 das rechtlich bindende Dekret für „Traditionelle Völker und Gemeinschaften“ existiert. Der Sozialwissenschaftler Dieter Gawora von der Universität Kassel setzt sich im Austausch mit Wissenschaftlern aus anderen Ländern dafür ein, diese brasilianische Bezeichnung und ihre konkrete Definition für lokale Gemeinschaften auf internationaler Ebene zu etablieren, um den Prozess der Rechtsfindung zu beschleunigen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bezeichnung lokale Gemeinschaften wird für kleine, zusammengehörige Bevölkerungsgruppen verwendet, die mit Hilfe traditioneller Wirtschaftsweisen – sprich: ohne den Einsatz industrieller Technologien – eine potentiell bedarfswirtschaftlich orientierte Lebensweise führen (Subsistenzwirtschaft). Dabei kann es sich beispielsweise um Bauern, Fischer, Jäger und Sammler, ländliche Gemeinschaften oder Nomaden­gruppen handeln. Bis in die 1980er Jahre wurden solche Gruppen noch unter der Bezeichnung „Naturvölker“ zusammengefasst, die in populären Veröffentlichungen immer noch zu finden ist. Der Begriff wurde jedoch als abwertend und irreführend (zumeist im Sinne von „kulturlose Völker“) aus der Wissenschaft verbannt. Indes existiert im englischsprachigen Raum der Begriff \"Ecosystem people\", der für Menschen steht, die von einem oder wenigen benachbarten Ökosystemen leben. In diesem Sinne sind auch die Mitglieder lokaler Gemeinschaften „Ökosystem-Menschen“. ", "tgt_summary": null, "id": 777990} {"src_title": "Maigret und der Spion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "An einem Herbstabend in Lüttich sitzen zwei junge Burschen, der erst 16-jährige Jean Chabot und sein zwei Jahre älterer Freund René Delfosse, im Nachtlokal \"Gai-Moulin\" und schwärmen für die Animierdame Adèle Bosquet, der beide schon einmal beim Anziehen zusehen durften. Heute kümmert sich Adèle allerdings um einen fremden Gast, einen offenkundig reichen Griechen namens Ephraïm Graphopoulos. Die beiden stets in Geldnöten steckenden Jungen planen derweil einen großen Coup: den Diebstahl der Kasse des Etablissements. Sie verstecken sich im Keller, bis der Wirt Génaro und sein Kellner Victor das Lokal abgeschlossen haben. Doch als sie im Dunkeln über einen reglos am Boden liegenden Mann stolpern, geraten sie in Panik und flüchten aus dem Lokal. Am nächsten Morgen wird die Leiche des Griechen in einem Weidenkoffer im Zoologischen Garten aufgefunden. Bald schon fällt der Verdacht der Lütticher Polizei auf die beiden jungen Burschen. Delfosse scheint über Nacht zu Geld gekommen, von dem er behauptet, er habe es seinem Onkel gestohlen. Doch während der Sohn eines einflussreichen Fabrikanten untertaucht, wird sein Freund Chabot, ein Junge aus einfachen Verhältnissen, festgenommen. Seine Aussage führt die Polizei auf die Spur eines weiteren Verdächtigen, eines großen, schwerfälligen Franzosen, der die Ereignisse am Vorabend im \"Gai-Moulin\" still verfolgt hat. Noch am gleichen Abend spaziert der Franzose gelassen in das durch Schaulustige und Journalisten überlaufene Nachtlokal und lässt sich festnehmen. Es handelt sich um – Kommissar Maigret. Während er zum Schein in Untersuchungshaft genommen wird, berichtet Maigret dem belgischen Kommissar Delvigne die Vorgeschichte des Falles. Zwei Tage vor seinem Tod hatte Graphopoulos in Paris um Polizeischutz ersucht. Dann schien er seine Meinung geändert zu haben und setzte alles daran, den observierenden Inspektor abzuhängen. Als er den Zug nach Lüttich bestieg, übernahm Kommissar Maigret persönlich die Verfolgung, quartierte sich im selben Hotel ein und beschattete ihn auch im \"Gai-Moulin\". Nach Lokalschluss verlor er den Griechen aus den Augen, entdeckte jedoch dessen Leiche im benachbarten Hotelzimmer. Maigret nahm an, dass Graphopoulos in die Affäre einer international agierenden Organisation verstrickt war, der nur beizukommen wäre, wenn er die Ereignisse verwirrte. Also transportierte der Pariser Kommissar die Leiche in einem Weidenkoffer des Hotels in den Lütticher Zoo. Um die wahren Täter in Sicherheit zu wiegen, spielt er den wartenden Journalisten seinen Selbstmord vor, woraufhin Delvigne ankündigt, den Fall zu den Akten zu legen. Die List verfängt. Am folgenden Abend schleichen gleich zwei Männer unter der Beobachtung der Lütticher Polizei heimlich in Adèles Appartement: der Kellner Victor und René Delfosse. Sie werden überwältigt und es stellt sich heraus, dass Génaro, Victor und Adèle bereits seit Jahren für einen Geheimdienst arbeiteten, bei dem auch der abenteuerlustige Graphopoulos anheuern wollte. Zur Probe stellte man ihm die Aufgabe, Papiere aus dem \"Gai-Moulin\" zu stehlen, doch bekam er es mehrfach mit der Angst zu tun: zuerst in Paris, als er sich dem Auftrag zu entziehen versuchte, später in Lüttich, als er bei seinen nächtlichen Aktivitäten von den beiden Jungen überrascht wurde und den toten Mann spielte. Wenige Stunden später wurde aus seinem Schauspiel Realität. Im Glauben, der Grieche sei tot, wollte René Delfosse das Hotelzimmer ausrauben, wurde jedoch von dem heimkehrenden Graphopoulos überrascht und erschlug diesen mit dem Rohrstock seines Vaters. Der kränkelnde Delfosse stirbt bald, nachdem er in eine Nervenklinik eingeliefert wird. Sein Freund Chabot hingegen wird von seinem Vater in den Kongo geschickt, um in der belgischen Kolonie wieder zu einem rechtschaffenen Leben zurückzufinden.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Im Februar 1931 erschienen die ersten beiden Maigret-Romane \"Maigret und der verstorbene Monsieur Gallet\" sowie \"Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien\", die Simenon mit einem groß beworbenen Kostümball, dem \"Bal Anthropométrique\", einführte. Sein Hausverlag \"Fayard\", für den er zuvor bereits unter diversen Pseudonymen Groschenromane verfasst hatte, plante eine monatliche Erscheinungsweise der Reihe, so dass der Autor unter Zeitdruck weitere Maigret-Romane fertigstellen musste. In den folgenden acht Monaten lebte und schrieb Simenon an Bord seines Bootes \"Ostrogoth\", mit dem er die französischen Kanäle und Küsten befuhr, ehe er in Ouistreham vor Anker ging. Hier entstand im September 1931 der Roman \"Maigret und der Spion\" in einer auch für den Vielschreiber Simenon ungewöhnlich kurzen Zeit von gerade einmal 25 Stunden. Nicht zum ersten Mal kehrte Simenon mit dem Roman in seine Geburtsstadt Lüttich zurück. Bereits die zweite Hälfte von \"Maigret und der Gehängte von Saint-Pholien\" war in seiner belgischen Heimat angesiedelt. Beide Romane sind durchzogen von autobiografischen Erinnerungen. So gab es im Lütticher \"Le Carré\" tatsächlich einen Nachtklub \"Gai-Moulin\" nahe der Rue Léopold, in der Simenon geboren wurde. Der junge Georges besuchte das Lokal regelmäßig zu Beginn der 1920er Jahre. Auch das \"Café Pélican\" und das \"Hôtel Moderne\" gehen auf Lütticher Örtlichkeiten gleichen Namens zurück. In der \"Rue de la Loi 53\", dem Wohnort Jean Chabots, lebte Simenon von 1911 bis 1917. Bogdanowsky und Pauline (Feinstein) hießen zwei Untermieter seiner Mutter an dieser Adresse. Die Eltern Chabot – die energische, nörgelnde Mutter und der verständnisvolle, schwache, herzkranke Vater – sind ein Spiegelbild von Simenons Eltern. Onkel Henry, vor dem der junge Jean gewarnt wird, erinnert an Simenons dem Alkohol verfallenen Onkel Léopold. Peter Foord sieht in Jean ein mögliches Alter Ego seines Autors, der in späteren Jahren immer wieder betonte, wie nahe er daran war, in ein kriminelles Milieu abzugleiten, wenn er nicht zum Schriftsteller geworden wäre. Der belgische Tourismusverband erkennt jedenfalls das Vorbild Simenons in den beiden jugendlichen Protagonisten: „Junge Männer aus anständigem Haus, die sich einen ungesunden Lebensstil angewöhnen und sich in Nachtclubs wie dem ‚Gai-Moulin‘ herumtreiben.“", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation.", "content": "Obwohl „Maigret“ auf dem Buchtitel steht (dazu Tilman Spreckelsen: „die Leser sollen es ja kaufen“), kommt der Pariser Kommissar in \"Maigret und der Spion\" erst sehr spät überhaupt ins Spiel. Bis weit über die Hälfte des Romans bleibt der Kommissar inkognito, nicht mehr als ein Schatten im Hintergrund, der sogar den Verdacht auf sich zieht. Allerdings ist bereits die erste Beschreibung, die von ihm abgegeben wird, für geübte Leser entlarvend. Wie üblich in den frühen Maigret-Romanen erweist sich der Kommissar in körperlichen Auseinandersetzungen als „harter Bursche“. Doch ansonsten zeigt er sich dieses Mal von ungewöhnlicher Heiterkeit und Ausgelassenheit. Als Gast im fremden Land spielt er die Rolle eines Privatdetektivs und führt die belgische Polizei an der Nase herum. Für Murielle Wenger wirkt Maigret wie ein kleines Kind, das sich über seinen Streich diebisch freut, als er Kommissar Delvigne seine Identität enthüllt. Immer wieder wird die ernste Handlung auch durch das komische Zwischenspiel eines belgischen Inspektors unterbrochen, der seinen Kollegen verbilligte Pfeifen andrehen will. Stanley G. Eskin benennt die drei zentralen Typen des Romans: einen Vamp, wie so häufig in den frühen Maigret-Romanen, einen naiven Liebhaber und einen Freund mit verderblichem Einfluss. Gerade das Gegensatzpaar eines ärmlichen, unsicheren Schwächlings und eines selbstsicheren, zynischen Egoisten finde sich immer wieder in Simenons Werken, und Eskin sieht in beiden einen Teil von Simenons Wesen. Gavin Lambert beschreibt sie als Repräsentanten einer entfremdeten Jugend und ihrer Perversionen. Für Peter Foord erforscht Simenon mit ihnen die allgemeingültigen Themen der menschlichen Schwäche, der Verführung und der Besessenheit. Laut Tilman Spreckelsen wirkt der Roman über weite Strecken, als habe Simenon nur Augen „für die armen, verwirrten Siebzehnjährigen“. Der Kniff der Handlung besteht laut Dominique Meyer-Bolzinger darin, dass Simenon die beiden Jungen permanent als Paar vorführt und den Leser so vergessen lässt, dass sie von ganz unterschiedlichem Wesen sind. Nicht beide gemeinsam sind unschuldig, sondern einer alleine ist der Mörder. Den beiden über die Stränge schlagenden Halbstarken stellt Peter Foord das Personal des Nachtclubs gegenüber, das ebenfalls seine kriminellen Geheimnisse hat, doch aus kühl kalkulierenden Berufsverbrechern besteht. Zum Auslöser des Zusammenstoßes der beiden Gruppen und ihrer ganz unterschiedlichen Beweggründe wird der ebenso reiche wie naive Grieche Graphopoulos, der seinem ereignislosen Leben zu entfliehen versucht. Dieser Spion aus Langeweile ist für Josef Quack ein Beispiel der abenteuerlichen, oft sensationellen Hintergrundgeschichten, die Simenon in seinen frühen Romanen entwickelte. Für Tilman Spreckelsen geraten die beiden jungen Leute, die in ihrer Freizeit etwas erleben wollen, unvermittelt an Menschen, die ernst machen. Gemein haben sie jedoch alle, dass sie Aufregung suchen, sich aus dem Durchschnitt erheben wollen und letztlich unter die Räder kommen. Am Ende triumphiert allein Kommissar Maigret, die perfekte Verkörperung der kleinbürgerlichen Durchschnittlichkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die \"New York Times Saturday Review of Book and Art\" sah in \"Maigret und der Spion\" ebenso wie in \"Maigret und das Verbrechen in Holland\" „exzellente Beispiele des Werks von Georges Simenon, der wegen der Geschwindigkeit, mit der er seine Detektivgeschichten ausstößt, der französische Edgar Wallace genannt wird.“ Damit ende die Ähnlichkeit jedoch bereits, denn Simenon setze nicht wie sein englischer Kollege auf rasante Action und aufregende Effekte: „Sein Kommissar Maigret ist so ziemlich der ruhigste Detektiv, der in der Literatur bekannt ist, doch ist er nichtsdestotrotz effektiv.“ Für \"Kirkus Reviews\" war das „Garn“ der Romane „temporeich und gut lesbar“: „Maigret verspricht binnen Kurzem ein anerkannter Klassiker zu werden“. Zwar zähle der Roman nicht zu „Maigrets größten Triumphen“, doch sei er „interessant wegen seiner eindringlichen Charakterstudien – besonders jener von Teenagern in ernsten Schwierigkeiten.“ Für \"The Spectator\" war es „die spannendste Maigret-Geschichte, die bislang übersetzt wurde“: „Vom mitreißenden ersten Kapitel bis zur unvermeidlichen Massenfestnahme wird das Gaspedal ununterbrochen durchgetreten.“ \"Publishers Weekly\" pries: „Simenons Genie scheint durch diese einfache, aber spannende Geschichte.“ Roddy Campbell las ein „wundervolles Buch“, das in eine „Welt von Grünschnäbeln und Nachtclub-Stammkunden“ führe, aber auch einen „herrlich vertrackten Plot“ biete. Oliver Hahn von maigret.de urteilte kurz und knapp: „Eine rundherum gelungene Maigret-Erzählung!“ Der Roman wurde zweimal verfilmt. 1966 kam der Spielfilm \"Maigret und sein größter Fall\" in die Kinos. Unter der Regie von Alfred Weidenmann spielte Heinz Rühmann den Kommissar Maigret. Weitere Rollen waren mit Françoise Prévost, Günther Stoll, Günter Strack und Eddi Arent besetzt. Das Drehbuch von Herbert Reinecker entfernte sich so weit von Simenons Vorlage, dass am Ende nicht einmal mehr ein Spion vorkam. Kommissar Maigret verwandelte sich in der Interpretation Rühmanns für den \"Spiegel\" in ein „Maigretchen“. Eine weitere Verfilmung entstand 1981 als Episode der französischen Fernsehserie \"Les Enquêtes du Commissaire Maigret\" mit Jean Richard. 1994 erschien in der Éditions Claude Lefrancq eine Comic-Adaption von Odile Reynaud und Philippe Wurm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maigret und der Spion (französisch: \"La danseuse du Gai-Moulin\") ist ein Kriminalroman des belgischen Schriftstellers Georges Simenon. Er ist der zehnte Roman einer Reihe von insgesamt 75 Romanen und 28 Erzählungen um den Kriminalkommissar Maigret. Der Roman entstand im September 1931 in Ouistreham und erschien im November des Jahres beim Pariser Verlag \"Fayard\". 1935 brachte die Schlesische Verlagsanstalt die erste deutsche Übersetzung von Harold Effberg unter dem Titel \"Die Tänzerin\" heraus. Seit der Übersetzung von Hansjürgen Wille und Barbara Klau, die 1962 bei Kiepenheuer & Witsch veröffentlicht wurde, ist der Roman im deutschen Sprachraum als \"Maigret und der Spion\" bekannt. Auch die Neuübersetzung von Hainer Kober, die 1986 beim Diogenes Verlag erschien, behielt diesen Titel bei. ", "tgt_summary": null, "id": 1156012} {"src_title": "Dan Croll", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Dan Croll ist seit Anfang 2012 bei \"Turn First Records\" unter Vertrag. Seine Debüt-Single, \"From Nowhere\", wurde am 24. September 2012 von Turn First/Racquet Records (im Eigenverlag) als Download veröffentlicht. Croll wurde vom Guardian als New Band of the Day betitelt und beschrieben mit „Paul Simon jamming with Prince. Very nice“ () Seine zweite Single \"Compliment Your Soul\" wurde im März 2013 veröffentlicht. Darauf folgte im Juli 2013 die Single \"In/Out\" Am 29. Oktober 2013 gab Croll in einem Interview bei Virgin Radio bekannt, dass er alle Songs für sein Debüt-Album fertig eingespielt hat, welches im folgenden Jahr im ersten Quartal erscheinen soll. Sein Song \"Compliment Your Soul\" ist außerdem als Soundtrack im Fußballsimulationsspiel FIFA 2014 zu hören. Zudem gibt es noch einen Remix von \"From Nowhere\" auf dem Radiosender \"Radio Mirror Park\" im Actionbestseller Grand Theft Auto V zu hören. Zudem war dieses Remix im neuesten Trailer von Grand Theft Auto V für die Next-Gen Konsolen und den PC, zu hören. Im November 2013 gab Dan Croll bekannt, dass sein Debüt-Album \"Sweet Disarray\" am 10. März 2014 erscheinen soll. Von November bis Dezember 2013 war er mit den Imagine Dragons auf Europatour. In einer Deichmann TV-Werbung ist sein Song \"From Nowhere\" zu hören; ebenso ist \"In/Out\" in einer Thalys-Werbekampagne zu hören. Sein zweites Album \"Emerging Adulthood\" stellte er 2017 zunächst auf etlichen europäischen Musikfestivals vor, um ab September eine Nordamerika-Tour anzuschließen mit Auftritten in Brooklyn, Washington DC, San Francisco, Montreal und Toronto. Laut Video-Interview auf dem PULS Open Air Festival hat Croll sämtliche Instrumente auf seinen Studioalben selbst eingespielt. Live tourt er mit einer fünfköpfigen Band und steht als singender Frontmann auf der Bühne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dan Croll (* 18. Juli 1990 in Newcastle-under-Lyme als \"Daniel Francis Croll\") ist ein englischer Singer-Songwriter und Multiinstrumentalist, der seine Studioalben weitgehend selbst einspielt. ", "tgt_summary": null, "id": 2269225} {"src_title": "Friedrich August Albrecht von Tschirschky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Friedrich August Albrecht entstammte der Familie von Tschirschky, deren Stammvater Léonhard von Tschirschky (\"Tschirsky\") war. Er war der Sohn von Ernst Friedrich Gottlob von Tschirschky (* 13. Oktober 1708; † 9. März 1748), Herr auf (Groß-)Wilkau und Arnsdorf, und Luise Margarethe, geborene von Zedlitz aus dem Hause Bankwitz (* 9. März 1715; † März 1773 in Siegroth). Sein Vetter war der preußische Generalmajor Carl Wilhelm von Tschirschky.", "section_level": 1}, {"title": "Militärkarriere.", "content": "Tschirschky begann 1749 seine militärische Laufbahn als Gefreiterkorporal im Infanterieregiment „von Lestwitz“ der Preußischen Armee. 1754 wurde er zum Fähnrich ernannt und nahm am Siebenjährigen Krieg u. a. als Adjutant des Herzogs Karl Eugen von Württemberg teil. Nach Kriegsende stieg Tschirschky innerhalb seines Regiments weiter auf, wurde 1766 Stabskapitän sowie Ende März 1768 Kapitän und Kompaniechef. Im August 1773 wurde er Chef einer Grenadierkompanie, mit der er sich 1778/79 am Bayerischen Erbfolgekrieg beteiligte. In den kommenden Jahren folgte 1780 die Beförderung zum Major, 1789 zum Oberstleutnant und schließlich 1791 zum Oberst. Als solcher wurde Tschirschky am 23. Januar 1792 zum Kommandanten der Zitadelle Wesel ernannt. 1792 waren in dieser strategisch wichtigen Zitadelle berühmte Gefangene, darunter der Marquis de la Fayette inhaftiert. In dieser Position drängte er wiederholt auf die Entfernung der französisch-royalistischen Emigranten. Im gleichen Jahr wurde er auch Vize-Generalinspekteur der westfälischen Infanterie für den ins Feld gehenden General von Romberg ernannt. Am 22. Mai 1795 verlieh ihm Friedrich Wilhelm II. für den guten Verteidigungszustand der Zitadelle und wegen seiner langjährigen Verdienste den Orden Pour le Mérite. Nach dem Tod des bisherigen Gouverneurs von Wesel, Generalleutnant Alexander Friedrich von Woldeck, wurde Tschirschky am 22. Oktober 1795 mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt und in dieser Stellung am 16. Januar 1796 zum Generalmajor befördert. Nach Tschirschkys Tod schrieb König Friedrich Wilhelm III. von Preußen an seine Töchter:", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Tschirschky heiratete am 24. April 1770 in Breslau Johanna Beate von Kessel aus dem Hause Raake (Oels) (* 7. November 1741; † 5. April 1794 in Wesel). Aus der Ehe gingen vier Töchter hervor: Mit Tschirschky erlosch diese Linie der Familie von Tschirschky.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich August Albrecht von Tschirschky (* 17. Oktober 1734 in Mittel-Arnsdorf, Herzogtum Schweidnitz; † 13. Januar 1799 in Wesel) war ein preußischer Generalmajor.", "tgt_summary": null, "id": 2112372} {"src_title": "Geraki (Evrotas)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Mit 104,103 km2 ist Geraki die flächengrößte Ortsgemeinschaft der Gemeinde Evrotas. Sie liegt im Gemeindebezirk Geronthres im Norden der Gemeinde. Benachbarte Ortschaften sind im Norden Kallithea sowie Kosmas und Vlisidia der Gemeinde Notia Kynouria, im Osten Karitsa und Alepochori, im Süden Vlachiotis und Myrtia sowie im Westen Grammousa, Vrontamas und die Ortschaft Agii Anargyri der Gemeinde Therapnes. Das Dorf Geraki liegt an den südlichen Ausläufern des Parnon-Gebirges am Ostrand einer fruchtbaren Ebene, 42 km südöstlich von Sparta und etwa 20 km nördlich der Mündung des Evrotas in den Lakonischen Golf.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet ist seit 6000 Jahren besiedelt, auf der Spitze des Hügels beim Dorf wurden neolithische und bronzezeitliche Funde gemacht. Am Hügel sind pelasgische Mauerreste von 1100 v. Chr. noch gut erhalten. Die Siedlung hieß in der Antike \"Geronthrai\" und gehörte zu den spartanischen Periöken-Städten. Zu Ehren des Kriegsgottes wurde jedes Jahr ein Fest abgehalten. Später, zur Zeit des Pausanias (2. Jahrhundert nach Christus) war die Siedlung Teil der sogenannten eleuthero-lakonischen Städte. In byzantinischer Zeit hieß Geraki \"Hierakion\" und schwang sich im 12. Jahrhundert zu beachtlicher Blüte auf. Nachdem im Jahre 1204 die Franken in den Peloponnes eingefallen waren, wurde Geraki Sitz einer Baronie unter Guy de Nivelet, der südöstlich der Stadt (und des heutigen Dorfes) auf einem Felsrücken eine Festung erbaute. Darunter entwickelte sich eine neue Stadt. Nach der Schlacht bei Pelagonia mussten die Franken (um 1260) Geraki an die Byzantiner zurückgeben, die Stadt wurde Sitz eines Bischofs und erst in spätbyzantinischer Zeit von Mystras in ihrer Bedeutung überflügelt. Wie das übrige Lakonien wurde Geraki im Jahre 1460 türkisch und verlor immer mehr an Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Fränkische Stadt und Festung.", "content": "Von der Straße aufsteigend passiert man zuerst die einschiffige \"Agia-Paraskevi-Kirche,\" das tonnengewölbte Querschiff hatte früher im Süden einen Narthex, im Norden eine Seitenkapelle. Im Inneren ist der Ikonostase ein Bogen vorgesetzt, der unter anderem mit typisch fränkischen Tiermedaillons verziert ist. In der Apsiskonche ist die „Panagia“ dargestellt, darunter vier Hierarchen. Weitere Fresken finden sich im Nord- und Südgewölbe (Szenen aus dem Leben Christi). An der Westwand ist der Kirchenstifter mit seiner Familie und dem Kirchenmodell abgebildet. Weiter oben steht die nur aus einem Raum bestehende \"Kirche Zoodochos Pigi,\" die aber sehr schöne Fresken aus dem späten 15. Jahrhundert enthält. Der Mauerring der \"Burg\" ist gegen Süden dick und mit zwei Türmen bewehrt, von denen einer halb zerstört ist. Im Nordosten ist die Mauer noch von Zinnen gekrönt, an der Innenseite verläuft ein Wehrgang. Dort liegt auch eine Zisterne. Im Inneren der Burg steht die einstige Bischofskirche \"Agios Georgios\" aus dem 13. Jahrhundert. Sie bestand ursprünglich aus zwei Schiffen, erst im 14. Jahrhundert wurde im Süden ein weiteres Schiff zugefügt und der Narthex gebaut. Im Innern steht links an der Nordwand ein ungewöhnlicher und reich dekorierter Baldachin: „Der Halbmond“ mit Sternen deutet auf den Islam, eine „Lilie“ auf Frankreich hin. Von den Fresken ist die von Erzengeln flankierte „Panagia Platytera“ in der Apsiskonche hervorzuheben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Geraki ( ) ist ein Dorf auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. Zusammen mit Velota (Βελωτά, 8 Einwohner) bildet es eine Ortsgemeinschaft im Gemeindebezirk Geronthres der Gemeinde Evrotas in der griechischen Region Peloponnes.", "tgt_summary": null, "id": 438735} {"src_title": "Sport im Alten Ägypten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ägyptens Kulturgeschichte reicht bis zum Anfang des 3. Jahrtausends v. Chr. zurück und zählt somit zu den ältesten Kulturen der Menschheitsgeschichte. In diesem langen Geschichtsverlauf wurde das Land von 31 Dynastien regiert und es entwickelte sich eine durch die Jahrtausende gepflegte eigene Körperkultur. Keine andere Kultur liefert ältere bildliche Darstellungen und schriftliche Nachrichten über den Sport. Somit stammen die ältesten Quellen zum Sport aus Ägypten. Verglichen mit anderen antiken Kulturen ist die Anzahl der vorhandenen Quellen, besonders die der bildlichen Darstellungen, sehr reichhaltig. Dieser Quellenreichtum lässt sich unter anderem auf zahlreiche Grabbeigaben zurückführen, welche eine genaue Beobachtung und eingehende Kenntnis von sportlichen Übungen ermöglichen. Sie sollten dem als lebend gedachten Toten einen ästhetischen Genuss bereiten. Die Ägypter hatten bereits eine systematische Körperkultur mit gymnastischer Schulung, Kampfsport (Ringen, Faustkampf, Stockfechten) und Wassersport. Die Körperschule zeigt fast alle Arten der Gymnastik im heutigen Sinn.", "section_level": 1}, {"title": "Der Sportbegriff.", "content": "Die ägyptische Kultur ist einem anderen Sportbegriff verpflichtet, als ihn das moderne Wort widerspiegelt. Die ägyptische Bezeichnung \"sḫmḫ-jb\", was „sich vergnügen“ bedeutet, eignet sich im Grunde nicht ganz als Titelbezeichnung für den Sport im Allgemeinen. Der Sportbegriff hat sich selbst im Laufe der Geschichte verändert. Deshalb kann er, auf die antiken Körperkulturen bezogen, typische Elemente einschließen, die in der modernen Sportkultur fehlen und umgekehrt. Er wird daher hilfsweise als Oberbegriff verwendet, wenn sich auf die Leibesübungen der ägyptischen Kultur bezogen wird. Verglichen mit modernen Gesellschaften oder der griechischen Antike spielte das Agonale für den antiken ägyptischen Sport eine untergeordnete Rolle. Dies bedeutet nicht, dass es keinen sportlichen Wettkampf im antiken Ägypten gab. Auch hier wurden Wettkämpfe organisiert und vor ausgewähltem Publikum ausgetragen. Dies lässt sich zum Beispiel mithilfe der Ring- und Stockfechterszenen im Totentempel Ramses’ III. nachweisen. Ein weiteres Beispiel ist der Wettkampfbericht der Lauf-Stele des Taharqa (25. Dyn.). Sie berichtet von einem Langstreckenlauf, der als Wettkampf durchgeführt wurde. Da die Überlegenheit des für die Ägypter übermenschlichen Königs (Pharao) nicht angezweifelt wurde, nahm dieser grundsätzlich nicht an Wettkämpfen teil. Ein Zweikampf zwischen gleichberechtigten Kräften unter Beteiligung des Pharaos war undenkbar.", "section_level": 2}, {"title": "Sportarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sport der Könige.", "content": "Der Pharao war im Alten Ägypten der Garant und Hüter der Weltordnung. Dieser Auffassung folgend mussten die aus dem Chaos entstammenden Feinde von ihm vertrieben werden. Dies wurde ihm durch den Einfluss der Götter ermöglicht, welche ihre Hand über ihn hielten. Der Pharao war somit die Zentralfigur der ägyptischen Gesellschaft. Auf ihn waren alle Vorstellungen und Gedanken gerichtet, die das Bestehen der Ordnung, die Existenz des Staates und das Wohlergehen der Ägypter betrafen. Das Amt des Königs erforderte eine überragende physische Stärke. Er musste als unüberwindlicher Kriegsheld in Aktion treten, sobald das Königreich von Feinden bedroht wurde. Diese Unüberwindlichkeit ließ sich vorteilhaft mit sportlichen Großtaten unterstreichen. Die Sphinxstele des Amenophis II. (18. Dynastie) bringt dies zum Ausdruck. Der Sport war demnach für viele Könige Ägyptens bereits zu vorgeschichtlicher Zeit ein Mittel der Selbstdarstellung und spielte für eine bedeutende Rolle. Amenophis II. wurde als der Athlet auf dem ägyptischen Königsthron angesehen. Die Blütezeit der sportlichen Pharaonen fällt hauptsächlich in die 18. Dynastie. Thutmosis III., sein Sohn Amenophis II. und wiederum dessen Sohn, Thutmosis IV., bauten eine sportliche Tradition auf, die gegen Ende der Dynastie unter Tutanchamun und Eje noch einmal auflebte. Die 18. Dynastie ist geprägt durch eine schwere Niederlage der Ägypter. Erstmals seit Bestehen des ägyptischen Staates, war es am Ende der 17. Dynastie Feinden gelungen, in das Niltal einzudringen und es größtenteils zu besetzen. Die Besatzer, die sogenannten \"Hyksos\", waren im Besitz des leichten, von zwei Pferden gezogenen Streitwagens, der sich bald zu einem Statusgefährt der ägyptischen staatstragenden Schicht entwickelte. Durch die für die Ägypter unbekannte Bewaffnung und den ungestümen Angriffsstil, waren die Wagenkrieger der Hyksos zunächst im Vorteil. Doch der Überraschungseffekt ließ mit einer zunehmenden Kenntnis über Wagen und Pferd nach. Zudem war er für die bestehenden Umweltverhältnisse nicht besonders gut geeignet, da Bergland, Wald, Wüste und die zahlreichen wasserführenden Kanäle in Ägypten für den Streitwagen eher hinderlich waren. Zusätzlich zu dem Gefährt verfügten die Hyksos über eine weitere den Ägyptern überlegene Waffe, den Kompositionsbogen. Nun lastete die Verpflichtung, Ägypten aus dieser schmählichen Situation zu befreien, insbesondere auf dem Pharao. Der Beginn der Freiheitskriege gegen die Hyksos wurde von Seqenenre (17. Dynastie) eingeleitet. Tödliche Verletzungen an dessen Mumie lassen vermuten, dass er sein Leben im Kampf gegen die Fremdherrscher verlor. Der Krieg wurde durch seine Nachfolger erfolgreich fortgesetzt, bis Ägypten in der Mitte des 16. Jahrhunderts v. Chr. wieder zu einem souveränen Großreich wurde. Regelmäßige Eroberungszüge unter Thutmosis III. (18. Dynastie) zielten auf das Verhindern eines wiederholten Hyksoseinfalls. Er leitete die Blütezeit der sportlichen Könige ein.", "section_level": 2}, {"title": "Der Lauf beim Jubiläumsfest.", "content": "Das Sedfest war ein zentrales Jubiläumsfest des ägyptischen Königtums und ein Ritual mit großer Bedeutung. Es wird auch als Erneuerungsfest und „Ritual der Erneuerung“ bezeichnet und ist in vielerlei Hinsicht trotz reichhaltiger Überlieferung noch wenig erforscht. Es besteht Einigkeit darin, Es wurde ursprünglich 30 Jahre nach dem Herrschaftsantritt gefeiert. Anschließend konnte es alle drei Jahre erneuert werden. Der Kern der Zeremonie war das traditionelle Laufritual, das der Pharao für die Machterneuerung absolvieren musste. Zudem wies der Lauf des Königs auf den Anspruch der erneuten Inbesitznahme des Herrschaftsbezirkes hin (Besitzergreifungslauf). Es wird vermutet, dass auch die Ablösung des Herrschers durch einen jungen, unverbrauchten Nachfolger zum Sedfest erfolgte. Hierbei qualifizierte sich der fähigste Prinz als Thronfolger. Eine gute Auskunft über einen möglichen Handlungsablauf des Sedfestes bietet die Stufenpyramide des Djoser (3. Dynastie) mit ihrem großen Hof und der sich darauf befindenden Laufstation. Es wird vermutet, dass es sich dabei um die älteste Sportanlage der Weltgeschichte handelt (um 2600 v. Chr.). Da es sich um eine Laufstation auf der Totenanlage des Königs handelt, war sie nicht der Standort für den wirklichen Lauf beim Sedfest, sondern sollte dem König die Gelegenheit geben, unzählige Sedfeste im Jenseits zu feiern. Allerdings erlaubte dies Rückschlüsse auf Vorrichtungen tatsächlich begangener Jubiläumsfeierlichkeiten. Es ist anzunehmen, dass der Lauf um halbrunde Grenzmarken des Herrschaftsbezirks absolviert werden musste, bei der eine Runde nicht mehr als 140 m betrug.", "section_level": 3}, {"title": "Das Bogenschießen.", "content": "Keine ägyptische Sportart ist so zahlreich und gut bezeugt wie das Bogenschießen auf eine Zielscheibe. Es war die königliche Paradedisziplin der 18. Dynastie, was durch eine große Anzahl von entsprechenden Inschriften und Funden von originalen Bogen und Zubehör belegt wird. Die wahrscheinlich erste Erwähnung erfolgte 1501 v. Chr. Das typische Ziel des Pharaos bestand aus einer Kupferscheibe, wie sich durch mehrere Dokumenten und die Armant-Stele Thutmosis' III. beweisen lässt. Das Material war aus den Kupferbarren, die im Kupferhandel der Bronzezeit in die Häfen des Mittelmeers verschifft wurden. Das erhitzte Rohkupfer wurde in eine Form gegossen, wodurch viereckigen Platten mit einer Fläche von 60 × 40 cm und einem Gewicht von 30 kg entstanden. Diese Objekte konnten angeblich von königlichen Pfeilen durchschossen werden. Die unglaubliche Leistung des Pharaos, dessen Pfeil eine Kupferplatte von drei Finger Dicke durchbohrte, wird als Beispiel königlicher Stärke im Amuntempel geweiht. Normale Sterbliche betrieben das Bogenschießen auf hölzerne Zielscheiben. Die Bauweise des Kompositionsbogens war durch das Zusammenfügen verschiedener Elemente wie hartes und weiches Holz, Horn und Tiersehnen recht kompliziert und erforderte eine Trocknungszeit des dabei verwendeten Leims, die sich über Jahre erstreckte. Sie sind bis zu 1,40 m lang, weisen aber meist eine Länge um 1,10 m auf. Der entspannte Bogen weist eine doppelte Schwingung auf. Die charakteristische Dreiecksform erhält er bei gespannter Sehne. Die Sehne selbst besteht aus vierfach gedrehtem Tierdarm. Die Bogen, die oft kunstvoll verziert waren, zeichneten sich durch eine große Flexibilität aus und ermöglichten dem Nutzer, gemessen am herkömmlich gefertigten Bogen, eine hohe Treffsicherheit. In eigenen Behältern konnten die wertvollen Utensilien geschützt aufbewahrt werden. Die Pfeilspitzen wiesen verschiedenste Formen auf, so dass für jede Gelegenheit entsprechend vorteilhaft gewählt werden konnte. Die ägyptischen Bogenschützen haben den schmerzhaften Aufprall der schwirrenden Sehne nach Abschuss des Pfeiles dadurch vermieden, dass sie die empfindlichen Partien mit Unterarmschützern polsterten, die aus Leder, vielleicht auch aus Horn hergestellt wurden. Ein beeindruckendes Anschauungsmaterial liefert das Grab des Tutanchamun, wo fast drei Dutzend Kompositionsbogen und weiteres Material entdeckt wurden. Als Meisterschütze unter den Königen zählt Amenophis II. (18. Dynastie), der auch sonst als der größte Athlet zählt, der je die ägyptische Königskrone getragen hat. Ein im Grab seines Lehrers, dem Graugrafen Min von This, entdecktes Relief gibt Auskunft über den Unterricht im Bogenschießen. Inschriftlich beigegeben sind fachmännisch gegebene Instruktionen wie:", "section_level": 3}, {"title": "Der Pferdesport.", "content": "Um ca. 1570 v. Chr. übernahmen die Ägypter von ihren ersten Fremdherrschern, den Hyksos, den Streitwagen. Dieser, von zwei Pferden gezogene zweirädrige Wagen, kam aus dem Alten Orient und war für die Ägypter eine weitreichende Neuerung auf waffentechnischem Gebiet. Er bewirkte darüber hinaus auch sozialhistorische Umwälzungen. Diese neu eingeführten Waffen – Wagen und Kompositionsbogen – entwickelten sich bald zu königlichen Sportgeräten. Der adlige Fahrer betrachtete den von ihm geführten Wagen als Zeichen seines Standes und stellte ihn als Statussymbol zur Schau. Nur durch ständiges Üben konnte die Beherrschung der Kunst des Wagenfahrens erreicht werden. Diese bestand aus dem Lenken des sensiblen Pferdegespanns, der Geschicklichkeit des Stehens im schwankenden Wagenkorb, dem sicheren Schießen von dieser Plattform aus sowie dem zusätzlichen Training der Wagenpferde. Dieses Können verlieh dem Krieger ein Gefühl der Besonderheit seiner Position. Es konnte sich eine neue Elite entwickeln, die den Leistungsbegriff zum Motiv ihres Handelns machte, in der die physische Komponente stark betont war. Der Wagen war größtenteils aus Holz geschaffen, wobei es sich je nach Wagenteil um unterschiedliche Holzarten handelte. Bei einem Fund eines Wagens in Florenz ließen sich beispielsweise sieben verschiedene Holzarten nachweisen. Der Streitwagen hatte, mit rund 1 m Durchmesser, auffallend große Räder, die bei einer Spurweite von 1,50 m auf der Achse befestigt waren. Die Reifen waren aus mehreren Segmenten zusammengefügt und durch vier beziehungsweise sechs Speichen mit der Nabe verbunden. Die Spur war durch die breite Nabe von etwa 0,3 m gut stabilisiert. Der Wagenkorb, in dem die Besatzung stand, bestand aus einem halbkreisförmigen Boden, der von einem Ledergeflecht durchzogen war, welches für eine verbesserte Federung sorgte. Der Deichselbaum des Wagens musste aus elastischem Holz bestehen, da während der Fahrt ein beträchtliches Gewicht auf ihm lag. Der Besatzung wurde durch einen Brüstungsholm Halt gewährt. Es wird vermutet, dass dieser Wagen problemlos auch im Bereich höherer Geschwindigkeiten funktionierte. Eine kurze Textpassage aus der Sphinxstele von Thutmosis IV. (18. Dyn.) fängt das sportliche Vergnügen einer Ausfahrt mit dem Pferdewagen gut ein:", "section_level": 3}, {"title": "Die Jagd.", "content": "Eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen im Alten Ägypten war ohne Zweifel die Jagd. Die ursprünglichen Grundmotive des Jägers waren der Erwerb von Nahrung und das Schützen des Stammes vor der drohenden Gefahr gefährlicher Tiere. Mit der Domestizierung und der planvollen Haltung von Tieren und Vieh verlor die Jagd als überlebenswichtige Funktion an Bedeutung. Parallel wuchs der Jagd in Form ihrer sportlichen Ausübung eine Ersatzfunktion zu. Wo also die Jagd nicht mehr nur der Nahrungsbeschaffung diente und die Ebene des Selbstschutzes verließ, begann der Sport. Allerdings muss gesagt werden, dass das Jagdtier verzehrt wurde, auch wenn die Tötung aus sportlichem Anreiz geschah. Die altägyptische Jagd lässt sich in zwei verschiedene Formen unterteilen. Zum einen in die Großwildjagd, die nur dem König gestattet wurde, und zum anderen die Sumpfjagd, die besonders beim Adel sehr beliebt war.", "section_level": 3}, {"title": "Die Großwildjagd.", "content": "Die Funktion der Großwildjagd war für den Pharao die eigene Darstellung als Beschützer der ihm anvertrauten Gruppe. Die Auseinandersetzung des Königs mit gefährlichen Tieren schrieben ihm Mut und Geschicklichkeit, sowie Kraft und Stärke zu und ließ sich mithilfe der Jagd am besten verkörpern. Denn ein erfolgreicher Jäger, der die dem Chaos entstammenden Tiere überwältigt, steht wiederum für den unüberwindlichen Krieger. Das Niltal und seine Umgebung lieferten eine breite Palette an für den König jagdwürdigen Tieren. Als Bewohner der Flussdickichte stellten Krokodile, Nilpferde und Wildtiere, in der Wüste Löwen oder ein verirrtes Nashorn eine große Gefahr dar. Ausschließlich zur Zeit der 18. Dynastie wurde sogar der Elefant als königliches Jagdtier angesehen. Gejagt wurde mit einer Harpune, deren Harpunenleine dem Jäger eine größere Gewalt über das Tier verleiht. Aus prähistorischer Zeit stammt das Einfangen eines Tieres mit dem Lasso. Eine gute Methode sich lautlos Tieren des Flussdickichts zu nähern, war die Jagd vom leichten Papyrusboot aus. Zudem waren die Ägypter bei der Jagd oft als Tiere verkleidet. Eine deutliche Veränderung der Jagdmethoden kam zu Beginn des Neuen Reiches durch die Einführung des leichten zweirädrigen Wagens zustande. Nun bestand die Möglichkeit Tiere zu verfolgen, die aufgrund ihrer Fluchtgeschwindigkeit bisher unerreichbar gewesen waren. Zudem ließen sich Wagen und Pferd problemlos zu Schiff transportieren, wie es mehrfach auf Bildern dargestellt wird. Eine weitere Methode der Ägypter war das Umgattern des Jagdwildes, wodurch eine Art Jagdpark entstand. Im nubischen Soleb wurden die Pfostenlöcher eines solchen Jagdparks mit einer Ausdehnung von 600 × 300 m gefunden. Auch das Zähmen von Löwen war bei den ägyptischen Königen sehr traditionell. Diese verkörpern Kraft und Stärke, erhielten einen Platz in der Nähe des Throns und dienten im Falle eines feindlichen Angriffs als Schlachtlöwen.", "section_level": 4}, {"title": "Die Sumpfjagd.", "content": "Diese besondere Art der Jagd war durch die gesamte altägyptische Geschichte hindurch eine beliebte Freizeitbeschäftigung der Oberschicht. Das Vorgehen bei der Sumpfjagd ist gut nachvollziehbar, da die bildlichen Darstellungen zu diesem Herrensport zahlreich sind. Zur Sumpfjagd gehören das Fischerspeeren sowie die Vogeljagd mit dem Wurfholz oder dem Schlagnetz. Die Papyrusdickichte des Nils oder des Fajum lieferten die besten Bedingungen für Fisch- beziehungsweise Vogelbeute. Ursprünglich war die Sumpfjagd ein Vorrecht Pharaos. In späterer Zeit fehlen Sumpfjagden mit der Teilnahme des Königs bis auf wenige Ausnahmen allerdings völlig. Bei diesen Jagdmethoden im Sumpf handelte es sich um ein gesellschaftliches Ereignis, an denen gesamte Familien mit Frauen und Kindern teilnahmen. Die Boote waren oft kunstvoll verziert und auch die Teilnehmer waren festlich geschmückt. Die zahlreichen Darstellungen liefern gute Berichte über die Nutzung des Schlagnetzes bei der Vogeljagd. Es kam darauf an, im richtigen Moment das Zugseil zu ziehen, damit das Netz geschlossen wurde. Da für diesen Vorgang eine gewisse Schnelligkeit erforderlich war, und das Netz ein höheres Gewicht hatte, musste er von mehreren Personen ausgeführt werden. Zudem war ein Späher notwendig, der den Lauernden mit einem Tuch Zeichen gab, sobald das Zuziehen des Netzes sinnvoll war. Diese Vorgehensweise zeigt, dass für diese Art der Jagd Geschicklichkeit und eine Art Mannschaftsgeist nötig waren, um ertragreiche Beute zu erlangen. Die Kooperation zwischen den Ziehern und dem Späher muss klappen, und insbesondere muss die Technik des Schlagnetzes funktionieren. Bei der Jagd mit dem Wurfholz handelt es sich ebenfalls um eine Variante der Vogeljagd. Das mit viel Schwung geworfene Wurfholz diente dem Zweck, den Vögeln im Flug den Hals zu brechen, und konnte in dichten Schwärmen sicher einige Treffer landen. Es gibt neben anderen Wurfholzformen solche, die der Gestalt von australischen Wurfhölzern, den Bumerangs, frappierend ähnlich sind. Dasselbe lässt sich für erhaltene Geräte sagen. Damit die Vögel die Deckung des Dickichts verließen, schüttelteten die Vogeljäger kräftig die Papyrusstengel oder nutzten den Lockruf durch gezähmte Artgenossen. Bei der Fischjagd näherten sie sich der Beute vorsichtig und lautlos mithilfe des Papyrusbootes. Im geeigneten Moment wurde dann einhändig mit dem Speer zugestochen, während die andere Hand das Ende des Fisches ergriff.", "section_level": 4}, {"title": "Sport der Privatleute.", "content": "Ein weites Spektrum an Sportarten wurde unter den ägyptischen Privatleuten, das heißt derer, die nicht am königlichen Sport teilhaben, betrieben. Allein diese Tatsache erklärt den hohen Beliebtheitsgrad des Sports als Freizeitvergnügen. Da die bescheidenen Erdgruben des einfachen Mannes die Zeiten nicht sehr gut überstanden hatten, gehen die Überlieferungen weitgehend auf die Gräber der Oberschicht zurück.", "section_level": 3}, {"title": "Der Lauf.", "content": "Der Lauf wird auf Reliefs in verschiedenen Laufarten dargestellt und erscheint uns als eine sportliche Disziplin, die ohne große technische Vorbereitungen praktisch überall durchführbar ist. Die Laufstele des Taharqa, die ursprünglich an einer antiken Straße stand, welche von der Residenzstadt Memphis vermutlich in die große Oase Fajum führte, beweist einen Wettlauf der zu Zeiten der 25. Dynastie stattfand. Dies war zu der Regierungszeit des Königs Taharqa (690–664 v. Chr.) in Nubien. Dem Denkstein konnte Folgendes entnommen werden: Der König wählte eine Truppe aus, welche sich zu einem täglichen Lauftraining verpflichtete. Anschließend sollte ein Wettkampf stattfinden, der sich über die besagte Strecke von Memphis über die Wüstenstraße zum Fajum erstrecken sollte. Die erste Hälfte der Strecke wurde in der Kühle der Nacht zurückgelegt. Dann erfolgte eine zweistündige Pause um anschließend den Rückweg anzutreten. Die Strecke nach Fajum und zurück beträgt ca. 100 km, welche in etwa neun Stunden zurückgelegt wurde. Der Sieger wurde laut der Stele besonders ausgezeichnet, die Spitzentruppe mit einem Ehrenmahl in Gesellschaft der königlichen Leibwache belohnt. Ziel des Pharaos war es die Form der Läufer zu prüfen. Es wird vermutet, dass dieser sich eine schnelle Einsatztruppe heranbilden wollte.", "section_level": 3}, {"title": "Der Sprung.", "content": "Der sportliche Sprung kommt in der Geschichte des Alten Ägyptens auffallend selten vor. Dennoch gibt es zwei charakteristische Darstellungen, die ihn durchaus belegen. Beide entstammen einem ähnlichen Muster und es handelt sich bei beiden um Kinderspiele. Sie wurden in den Gräbern von Saqqara entdeckt. Die erste vom Ende der 5. Dynastie aus des Wesirs Ptahhotep und die andere aus der Grabstätte von Mereruka, die etwa 50 Jahre später anzusetzen ist. Zwei Jungen sitzen sich als Paar zueinander gewandt und bilden mit ausgestreckten Armen und Händen eine lebende Hürde, die von einem Dritten übersprungen wurde. Der Schwierigkeitsgrad erhöhte sich durch Aufeinandersetzen der Hände mit gespreizten Fingern. Da die Gegenübersitzenden die Beine gespreizt hatten, handelte es sich um eine Form des Hochweitsprunges. Die separate Inschrift über dem Anlaufenden nennt wahrscheinlich den Namen des Spiels: \"Das Zicklein im Felde\". Die Inschrift über dem Anlaufenden lautet so viel wie: \"Halte dich fest, siehe, ich komme, Kamerad.\" Dieser Ausruf könnte durchaus eine Art Ruf sein, den der Anlaufende an die das Sprunghindernis bildenden Jungen richtet. Sprünge waren zudem auch Bestandteil von akrobatischen Tänzen, wie einer Darstellung aus dem Grab der Senet (12. Dyn.) zu entnehmen ist. Hier ist eine Tanzende zu sehen, die zwischen zwei klatschenden Frauen steht, und beachtlich in die Höhe springt. Zwei weitere Gräber in Beni Hasan zeigen das Hochspringen aus dem Stand mit angezogenen Fersen. Die Darstellung vermittelt den Eindruck einer kinematographischen Sequenz entsteht, da sie in ihre einzelnen Phasen zerlegt ist.", "section_level": 3}, {"title": "Der Kampfsport.", "content": "Die körperliche Stärke eines Mannes hat seinen Rang in der Gesellschaft besonders zu frühgeschichtlichen Zeiten wesentlich mitbestimmt. Mit der Zeit löste sich der Tötungsgedanke vom Wettkampf während der Entwicklung der sportlichen Veranstaltungen, aus Gründen der Arterhaltung. Somit verlief der Prozess der sozialen Hierarchisierung über Zweikämpfe schließlich nach sportlichen Regeln. Dass es trotzdem zu Todesfällen kam, ist im Sport der Antike nicht sehr häufig belegt, doch trugen sich die meisten der überlieferten verständlicherweise im Rahmen der Kampfsportarten zu. Als ein erfolgreicher ägyptischer Zweikämpfer wäre Titos Phlavios Archibios aus Alexandria zu nennen, der eine eindrucksvolle Karriere von Erfolgen in Pankration, im Ringen und im Faustkampf aufzuweisen hat. Aus teilweise sehr alten Quellen wurde entnommen, dass es sich bei den ägyptischen Kampfsportarten um folgende drei handelt: Ringen, Stockfechten und Faustkampf.", "section_level": 3}, {"title": "Das Ringen.", "content": "Die größte Anzahl der bildlichen Darstellung und Schriftstücke bezüglich des Sports beinhalten die Kampfsportart Ringen. Diese Funde erstrecken sich vom Beginn der ägyptischen Geschichte (Anfang des 3. Jahrtausends v. Chr.) an bis Ende des Neuen Reiches (11. Jahrhundert. v. Chr.). Die Hohe Anzahl an Quellen beweist, welche besondere Stellung diese Sportart in Ägypten für die Ausbildung und Erhaltung der körperlichen Leistungsfähigkeit eingeräumt wurde. Schon älteste Darstellungen beweisen eine außerordentlich hohe Kampftechnik. Selbst der Pharao erfreute sich später am Anblick des Ringens und ließ Schaukämpfe austragen. Ein nennenswerter erfolgreicher Ringer war Tiberios Klaudios Patrobios. Er war aufgrund seiner sportlichen Erfolge sogar zum Ehrenbürger von Alexandria ernannt worden. Erstmals wurde das Ringen auf der sogenannten Städteplatte aus der Reichseiningungszeit abgebildet. Auskunft über die Ausführung der Sportart geben uns die Momentaufnahmen aus dem Grab des Ptahhotep (5. Dyn.) bei Sakkara um 2450 v. Chr. die auch in späterer Zeit gültig bleiben: Der Griffansatz ist am ganzen Körper erlaubt. Es besteht somit eine große Ähnlichkeit mit dem modernen Freistilringen. Zudem fällt auf, das zwei Phasen beim Kampfverlauf unmittelbar aufeinander folgen. Man bekommt Nacken- und Kopfzug, Würgegriff, Griff am Bein und Fußumklammerungen, Ansatz und Wirkung von Griffen, sowie Schwünge und Niederwürfe zu sehen. Den größten Quellenreichtum liefert das Mittlere Reich, wobei die Gräber der Gaufürsten des Antilopengaues in Mittelägypten wohl am populärsten sind. Sie sind im heutigen Beni Hasan gelegenen Felsrücken getrieben. Die dort abgebebildeten Ringerpaare bilden eine Art Lehrbuch verschiedenartigster Griffe, Umklammerungen, Hebe- und Schleudertechniken. Die vier mit Ringerszenen geschmückten Gräber von Baqti I., Amenemhet, Cheti und besonders des Baqti III., geben uns viele Informationen über das altägyptische Ringen. Die Sequenz des „großen Ringplatzes“ beginnt mit dem Anlegen eines Gürtels, ansonsten sind die Kämpfer unbekleidet. Die folgenden Sequenzen schildern das Abtasten und die ersten Versuche des Griffansatzes mit anschließenden Schwüngen und Würfen im schnellen Wechsel. Nur zwei Prozent der Darstellung beziehen sich auf einen Bodenkampf, was annehmen lässt, dass er eher eine untergeordnete Rolle spielte. Bedauerlicherweise ließen sich trotz der vielen Darstellungen keine konkrete Regeln erkennen. Auch ein klarer Hinweis zur Siegerreichung ist noch nicht gegeben. Doch die Anwesenheit eines Schiedsrichters mit Trompete, wie sie die Ringer- und Stockfechter Reliefs von Ramesseum in Medinet Habu zeigen, deutet wohl darauf hin, dass die Kämpfe nach festen Regeln ausgetragen wurden. Vermutlicherweise gehörte das Ringen zum Ausbildungsprogramm der Soldaten. Denn im Neuen Reich löste sich die Sitte des nackten Kampfes auf, und die Ringer waren von da an immer mit einem kurzen Schurz bekleidet, wie ihn vornehmlich die Soldaten Ägyptens tragen. Zudem ist das Ringen im Neuen Reich ein beliebter Teil festlicher Begebenheiten, wie etwa die Darbietung des Tributes des Südens vor dem Pharao. Eine besondere Auffälligkeit ist der Umstand, dass die Wettkämpfe im Ringen und Stockfechten unter Ramses II. (19. Dynastie) zwischen Ägyptern und „Ausländern“ stattfanden, wie ein Relief im Totentempel von Medinet Habu zeigt. Zudem befinden sich unter den die Kämpfe flankierenden Zuschauern, neben den Vornehmen Ägyptens und den Königskindern, auch ausländische Gesandte.", "section_level": 4}, {"title": "Das Stockfechten.", "content": "Diese vermutlich aus dem chinesischen Ausland importierte kampfsportliche Disziplin wird im engen Bezug zum Ringen gesehen. Am weitesten verbreitet war das Stockfechten im Neuen Reich, allerdings hat der Stock als Waffe und Hoheitsabzeichen bereits eine ältere Tradition. Ein Paar Exemplare der Stockfechterutensilien sind bis in unsere Zeit erhalten, darunter mehrere aus dem Grab des Tutanchamun (18. Dynastie). Sie haben in etwa eine Länge von 1 m und besitzen am unteren Ende einen Querast, welcher das Halten der Waffe absichert. Das obere Ende ist gelegentlich durch eine Metallauflage verstärkt. Einige Stöcke zeigen zum Schutz der Finger einen ausgeprägten Korb. Ein am Unterarm befestigtes schildartiges Holzbrett, das bis über die Fingerspitzen reichte, schützte vor schmerzbehafteten Schlägen. Des Weiteren schützte man das Gesicht mit einem Band, das Kinn und Stirn bedeckte und vermutlich aus Leder bestand. Oft führten die Kämpfer auch in jeder Hand eine Waffe. Die meisten Stockfechter sind mit dem Soldatenschurz bekleidet, was auch hier wieder vermuten lässt, dass das Stockfechten die Soldatenausbildung fördern sollte. Das Stockfechten war eine beliebte Attraktion bei Schaukämpfen. Teilweise kam es auch nicht darauf an den Gegner zu treffen, sondern das Ganze trug mehr den Charakter einer tänzerischen Schaustellung. Die Fechter hatten sich vor dem Kampf in Richtung Publikum zu verneigen. Anschließend wurden die Waffen gekreuzt. Nach dieser traditionellen Einlage wurde geschlagen und pariert, getäuscht und gekämpft. Das ganze lässt sich als schnell wechselnde Szenen vorstellen, die nach dem Prinzip des Hiebfechtens, ähnlich dem modernen Säbelfechten, verliefen.", "section_level": 4}, {"title": "Der Faustkampf.", "content": "Bei der dritten Kampfsportdisziplin der Alten Ägypter handelt es sich um den Faustkampf, das allerdings nur mit einer geringen Anzahl Quellen belegt wird. Zudem existieren diese Belege erst aus dem 14. Jahrhundert v. Chr., was bedeutet, dass dieser Sport erst wesentlich später als bei anderen Völkern ausgeführt wurde oder bei den Ägyptern weniger beliebt war. Ein Beleg aus dem Grab des Cheriuf (18. Dyn.), wo Paare von Faustkämpfern gemeinsam mit Stockfechtern den Ritus der Aufrichtung des Djed-Pfeilers begleiten, gibt etwas Auskunft über den Faustkampf. Hier sind insgesamt sechs Boxergruppen in verschiedenen Kampfposen dargestellt. Ihre Fäuste sind durchgängig frei von Waffen und erstaunlicherweise hängt bei einigen Kämpfern ein Arm tief herab, während der andere bei demselben angewinkelt über Kopfhöhe geführt ist. Eine weitere Quelle berichtet über die Verletzungsträchtigkeit während des antiken Faustkampfes. Sie entstammt einer Inschrift des Dorokleidas aus Thera und lautet: \"„Blutig ist der Sieg für die Faustkämpfer“\"", "section_level": 4}, {"title": "Wassersport.", "content": "Aufgrund der sehr wasserreichen Umgebung des Niltals mit seinen zahlreichen von ihm abzweigenden Wasserstraßen ist die Annahme des schwimmenden und rudernden Ägypters im Alten Reich ganz natürlich.", "section_level": 3}, {"title": "Schwimmen.", "content": "Wer im Alten Ägypten des Schwimmens kundig war, besaß ein höheres Ansehen. Zudem war die Schwimmkenntnis wegen der Nähe zum Nil für fast alle Bewohner Ägyptens anzuraten, besonders jedoch für Fischer und Schiffer, denen diese Kenntnis das Überleben sichern konnte. Auch in einer kämpferischen Auseinandersetzung konnte es durchaus von Vorteil sein, wenn man des Schwimmens kundig war, wie eine altägyptische Erzählung berichtet. In dieser heißt es, dass der des Schwimmens unkundige Vasall der Hethiter bei Kadesh gegen Ramses II. (19. Dynastie) kämpfte. Der Vasall musste von seinen Soldaten aus dem Wasser des Orontes gezogen werden um nicht zu ertrinken. Er verlor jegliche Würde, als man ihn auf den Kopf stellte, um ihn so von dem geschluckten Wasser zu befreien. Die frühe Kenntnis des Schwimmens liefern frühzeitliche Krugverschlüsse und Hieroglyphen in Gestalt von Schwimmenden. Die Art und Weise des gezeigten Schwimmstils erinnert durch einen erkennbaren Wechselarmzug an das Kraulschwimmen. Zusätzlich existieren noch weitere Belege wie zum Beispiel ein Dokument des Gaufürsten von Sinut, Cheti, der gegen Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. lebte. In seinem Grab in der aufgezeichneten Biographie bezieht sich eine Passage auf das Schwimmen: Dies beweist, dass der König sich also persönlich um die körperliche Erziehung seiner Söhne kümmerte und diese gemeinsam mit den Kindern des königlichen Adels erfolgte. Der Schwimmunterricht war ein Teil des Erziehungsprogramms und wurde vermutlich von einem des Adels angehörigen Schwimmlehrer erteilt. Schwimmen als Wettkampf ist im Alten Ägypten nicht bekannt, wird aber im sportlichen Kontext in der Erzählung von Horus und Seth vorausgesetzt, wenn beide einen Tauchwettkampf absolvieren. Das Tauchen ist ebenfalls bildlich dargestellt. Im Grab des Djar (11. Dynastie) in Theben ist ein Fischer zu sehen, der mit dem Kopf nach unten zum Grund des Schleppnetzes, das an einem Schiff befestigt ist, getaucht ist.", "section_level": 4}, {"title": "Rudern.", "content": "Die Belege über das sportliche Rudern im alten Ägypten sind bislang nicht sehr informativ. Dennoch wurde bezüglich der damaligen Technik des Ruderzuges bereits einiges herausgefunden. Diese bezieht sich auf die Bedienung von Transportschiffen, die den Nil und die Küsten des Mittelmeeres in großer Zahl befuhren. Während des Ruderzuges erfolgte ein zyklischer Wechsel von Sitzen und Stehen, bei dem das Ruder im Zwiegriff gehalten wurde. In der stehenden Position begann der Ruderzug, diesem schloss sich das anschließende Setzen auf die Ruderbank an. Zum Zugende wurden die Hände nach unten gedrückt und das Blatt so langsam aus dem Wasser geführt. Das gleichzeitige Zurücksetzen des schiffsinneren Beines ermöglichte das Aufstehen. Nach erfolgtem Rückführen des Ruders über Wasser wurde die Schrittstellung aufgegeben. Da bei dieser Technik ein normaler Schurz in kurzer Zeit durchgesessen worden wäre, waren diese mit Leder verstärkt. Für die Pharaonen der 18. Dynastie zeichneten sich Rudersportler durch besondere Fähigkeiten aus. So geschah es häufiger, dass der Pharao besonders auffällige Ruderer mit einer Beförderung belohnte. Zum Beispiel stammt ein solches Zeugnis aus der Regierungszeit von Amenophis II.", "section_level": 4}, {"title": "Fischerstechen.", "content": "Das unter den Ägyptern sehr beliebte Fischerstechen, auch unter dem Namen Schifferstechen bekannt, war vor allem im Alten Reich ein sportliches Freizeitvergnügen. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um ein improvisiertes Kampfspiel zwischen zwei, drei, manchmal sogar vier Gruppen. Man vermutet, dass es sich im Verlaufe der Fahrt zur Arbeitsstätte oder bei der Heimkehr durch harmlose Neckereien abspielte, sich jedoch auch zu blutigem Ernst steigern konnte. Die dafür genutzten einfachen Transportboote aus Papyrus waren mit drei oder vier (ausnahmsweise bis zu sechs) Mann besetzt. Die langen Stangen, die ursprünglich als Mittel der Fortbewegung dienten, wurden hier zur sportlichen Waffe umfunktioniert. Für Richtung und Stabilität des Bootes sorgten die sich am Heck befindenden Personen, während die am Bug stehenden versuchten sich gegenseitig ins Wasser zu stoßen. Wenn die aus der Distanz ausgetragenen Kämpfe ohne Ereignis blieben und die Stangen wegen der körperlichen Nähe keinen Nutzen mehr versprachen, verwickelten sich die Kontrahenten gerne in ein Ziehen und Schieben, das gelegentlich wie ein regelrechter Ringkampf anmutet. Ziel war es vermutlich, die gegnerische Mannschaft ins Wasser zu befördern, was bei den schwankenden Untergründen einen gewissen Reiz gehabt haben musste. Verbindliche Regeln gab es allem Anschein nach nicht; je nach Laune hat man von Fall zu Fall wohl wechselnde Bestimmungen festgelegt.", "section_level": 4}], "src_summary": "Dieser Artikel befasst sich mit dem Sport im Alten Ägypten und bezieht sich ausschließlich auf die 31 Dynastien von der Prädynastischen Epoche bis in die Spätzeit der altägyptischen Geschichte (ca. 3032–2707 v. Chr. bis ca. 664–332 v. Chr.).", "tgt_summary": null, "id": 2035070} {"src_title": "Vismodegib", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Struktur und Eigenschaften.", "content": "Vismodegib ist ein chloriertes Methylsulfonylbenzamid-Derivat und liegt als kristallines, nicht hygroskopisches, weißes bis bräunliches Pulver vor. Die Substanz ist der Klasse II gemäß dem biopharmazeutischen Klassifizierungssystem zuzuordnen. Vismodegib ist achiral und polymorph. Arzneilich verwendet wird die thermodynamisch stabile Modifikation B. Vismodegib hat antitumorale Eigenschaften und ist oral wirksam. Es wird zur oralen Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Basalzellkarzinom eingesetzt. Vismodegib ist fruchtschädigend und darf daher nicht bei schwangeren oder gebärfähigen Frauen angewandt werden. Da die Erkrankung (Basaliom) aber meist bei Menschen über dem 60. Lebensjahr auftritt, ist dies keine relevante Kontraindikation und betrifft vermutlich nur wenige Patienten.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsmechanismus.", "content": "Vismodegib wirkt über die Hemmung (Inhibition) des Hedgehog-Signaltransduktionsweges (Hedgehog-Signalweg, Hh-Signalweg). Dieser Signalweg spielt eine wichtige Rolle in der menschlichen Embryonalentwicklung, wo er das Zellwachstum und die Zelldifferenzierung steuert und infolgedessen die Größe und Ausdifferenzierung von Geweben. In den 1990er Jahren entdeckte man, dass bei Basalzellkarzinomen häufig eine abnorme Aktivierung des Hh-Signalwegs besteht, welcher bei Erwachsenen normalerweise inaktiv ist. Vismodegib wirkt in der Hh-Signalkaskade, indem es spezifisch an den Transmembranrezeptor Smoothened (SMO), ein Schlüsselprotein des Hh-Signalwegs, bindet. Die Expression der Hh-Zielgene, von denen viele an der Proliferation, dem Überleben und der Differenzierung von Zellen beteiligt sind, wird unterdrückt.", "section_level": 1}, {"title": "Klinische Angaben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "Vismodegib wird angewendet bei erwachsenen Patienten mit:", "section_level": 2}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Die häufigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW), die bei mehr als 30 % der Patienten aufgetreten sind, waren Muskelkrämpfe (74,6 %), Haarausfall (65,2 %), Geschmacksstörungen (57,2 %), Gewichtsverlust (48,6 %), Müdigkeit (44,9 %) und Übelkeit (34,8 %).", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Nutzenbewertung in Deutschland.", "content": "Seit 2011 müssen sich neu zugelassene Medikamente mit neuen Wirkstoffen in Deutschland aufgrund § 35a SGB V (AMNOG) einer „frühen Nutzenbewertung“ durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) unterziehen, wenn der pharmazeutische Hersteller einen höheren Verkaufspreis als nur den Festbetrag erzielen möchte. Nur wenn ein Zusatznutzen besteht, kann der Arzneimittelhersteller mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) einen Preis aushandeln. Dies gilt auch für Vismodegib. In einer ersten Bewertung hält das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) einen Zusatznutzen von Vismodegib für nicht belegt gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie. Der G-BA traf im Februar 2014 den endgültigen Beschluss über das Ausmaß des Zusatznutzens, der die frühe Nutzenbewertung abschließt: \"Patienten mit symptomatischem metastasierten Basalzellkarzinom: \"Ein Zusatznutzen ist nicht belegt\"; Patienten mit lokal fortgeschrittenem Basalzellkarzinom, für die weder eine Operation noch eine Strahlentherapie geeignet ist: \"Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen\"\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Vismodegib ist ein Arzneistoff, der in der oralen Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Basalzellkarzinom eingesetzt wird. Vismodegib ist der erste Vertreter der neuen Wirkstoffklasse („first-in-class“) der Hedgehog-Signalweg-Inhibitoren. Es wurde in dieser Indikation als \"Erivedge\" im Januar 2012 in den USA und im Juli 2013 in der EU zugelassen (Hersteller Roche).", "tgt_summary": null, "id": 1971163} {"src_title": "I Spit on Your Grave 2", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Katie arbeitet in New York City als Kellnerin und möchte ihre Model-Karriere in Gang bringen. Ihre Agentin legt ihr daher nahe, neue Fotografien ihrem Portfolio hinzuzufügen, da die bisherigen Fotos zu provinziell wirken. Da sich Katie keinen professionellen Fotografen leisten kann, nimmt sie die Kontaktdaten eines Studios mit, welches kostenfreie Fotografien anbietet. Die Fotografen fordern Katie auf, Nacktbilder von sich machen zu lassen, was sie jedoch verneint und das Shooting abbricht. Kurze Zeit später bringt einer der bulgarischen Fotografen, Georgy, die Fotografien zu Katies Wohnung. Sie nimmt diese an, möchte Georgy aber schnellstmöglich loswerden. Eines Nachts dringt Georgy in Katies Wohnung ein und fotografiert sie schlafend. Als Katie erwacht, versucht sie sich zuerst zu verteidigen, worauf Georgy sie vergewaltigt. Der zur Hilfe geeilte Nachbar wird vor ihren Augen von Georgy mit einem Messer ermordet. Georgy kontaktiert daraufhin die anderen zwei Bulgaren aus dem Fotostudio. Gemeinsam überführen sie Katie nach der Einflößung von Ketamin nach Sofia. Dort erwacht sie in einem Keller, wo sie erneut vergewaltigt wird. Durch eine Unaufmerksamkeit von Georgy kann Katie dem Keller entfliehen. Kurz darauf wird sie von der Polizei aufgelesen. Bei der Befragung auf der Wache stößt eine Frau hinzu, die verspricht, sich um alles Weitere zu kümmern. Diese ist jedoch in Wahrheit die Mutter von Georgy und Nicolai und bringt Katie geschickt zurück in den Keller. Im Keller wird Katie ein drittes Mal von einem zahlenden Fremden mit einem Elektrostab vergewaltigt. Die drei Entführer sperren Katie daraufhin in eine Kiste und wollen sie lebendig begraben und so töten. Die Kiste bricht jedoch durch den Boden in die Kanalisation und so wird Katie befreit. Unter anderem durch die Hilfe eines Priesters kommt Katie langsam wieder zu Kräften. Als sie vor der US-amerikanischen Botschaft steht, dreht sie jedoch um und begibt sich auf einen Rachefeldzug. Katie nimmt Georgy durch die Schlingen-Falle vom Anfang des Films gefangen und führt ihm Schnittverletzungen zu, in die sie Dreck reibt. Katie tötet Nicolay in der Toilette einer Diskothek, indem sie ihn in Fäkalien ertränkt. Den Peiniger, der sie im Keller der drei Bulgaren mit der Elektroimpulswaffe vergewaltigte, sucht sie in der Kirche auf. Als er Katie sieht, folgt er ihr in den Keller der Kirche, der an die Kanalisation angebunden ist. Sie überwältigt ihn und bindet ihn auf ein Bett, wo sie ihn durch Stromstöße brutal foltert und letztlich ermordet. Als nächstes entführt Katie Ana, welche sie zuvor zu den Peinigern zurückbrachte, und zeigt ihr den leidenden Georgy, dessen Wunden sich infiziert haben, bevor sie Ana in eine Kiste sperrt. Zuletzt bringt Katie auch noch Ivan in ihre Gewalt, fesselt ihn und reißt ihm mit einer Zange eine Brustwarze aus, bevor sie seine Hoden in einem Schraubstock zerquetscht. Katie wird, bevor sie auch Ivan umbringen kann, von dem Polizisten gefunden, der ihr zuvor helfen wollte. Er zielt mit einer Waffe auf sie. Ivan kann seine Arme befreien und beginnt, Katie zu strangulieren. Daraufhin richtet der Polizist seine Waffe auf Ivan und weist ihn an, Katie zu befreien. Weil dieser nicht gehorcht, drückt der Polizist ab und tötet Ivan mit einem Kopfschuss. Ana überlebt mit einem schweren Trauma und wird in Gewahrsam genommen. In der letzten Szene sieht man Katie zur US-Botschaft gehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "I Spit on Your Grave 2 ist ein US-amerikanischer Horrorfilm, der dem Rape-’n’-Revenge-Genre zuzurechnen ist. Es handelt sich um eine inhaltlich allein stehende Fortsetzung zu \"I Spit on Your Grave\" aus dem Jahre 2010. Steven R. Monroe führte auch bei dieser Fortsetzung Regie. 2015 entstand mit \"I Spit on Your Grave 3\" ein weiterer Film der Reihe.", "tgt_summary": null, "id": 1047115} {"src_title": "Bernard Philippe Groslier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war der Sohn von George Groslier, einem der französischen Pioniere der Erforschung von Angkor Wat und Konservator am Nationalmuseum in Phnom Penh. Bernard Groslier ging zur Ausbildung nach Frankreich und studierte 1943/44 in Clermont-Ferrand, wobei er in den Sommern 1942/43 an keltisch-römischen Ausgrabungen der Universität Straßburg (die in Clermont-Ferrand exiliert war) in Gergovia teilnahm. Gleichzeitig schloss er sich der Résistance an und danach der französischen Armee, mit der er auch in Französisch-Indochina war, wo er 1946 verwundet wurde. Er war bis 1948 beim Militär und erhielt das Croix de guerre mit Bronzestern. Danach studierte er an der Sorbonne Geschichte mit dem Abschluss 1950 und an der École des Langues Orientales Kambodschanisch. Er studierte auch an der École de Louvres, am Pariser Institut für Ethnologie und an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (Dissertation 1958). 1950 ging er für das CNRS und die École française d’Extrême-Orient (EFEO) nach Saigon. 1952 bis 1954 war er Generalsekretär des EFEO. Er arbeitete am Musée Blanchard de la Brosse und gab das Bulletin de la Société des Études Indochinoises (BSEI) heraus. 1952/53 unternahm er erste Ausgrabungen in Angkor Wat und 1958 nochmals dort und in der Roluos-Gruppe, wo er ein Abwassersystem entdeckte. Er war auch an den Untersuchungen in Vorbereitung der Restaurierung im Geschichtspark Phimai beteiligt (und beriet die thailändische Regierung 1963 bis 1966 bei der Restaurierung), 1959 rekonstruierte er Chandi Sungei Batu Pahat im Norden von Perak in Malaysia. Ende 1959 wurde er Direktor für Archäologie des EFEO und Konservator von Angkor Wat. Dabei entwickelte er neue Techniken der Anastilosis für die Anwendung nicht nur in Angkor Wat, sondern bei zahlreichen weiteren Tempeln in Kambodscha. Groslier reiste in der Folge nicht nur viel in Südostasien, Indien und im pazifischen Raum, sondern grub auch in Griechenland und dem Mittelmeerraum aus (Apollonia (Kyrenaika), Argos). Groslier war so stark von der Exploration und Rekonstruktion der Tempelanlagen beansprucht, dass er wenig Zeit für die Gesamt-Veröffentlichung der Ergebnisse der Ausgrabungen in Angkor Wat hatte, auch wenn er viel über die Kunst Indochinas und besonders die Khmer publizierte, wobei ihn besonders deren Bewässerungstechnik zur Kultivierung der Landschaft interessierte. Mitte der 1970er Jahre musste er aufgrund der sich zuspitzenden politischen Situation Kambodscha verlassen und sorgte sich in der Folgezeit sehr um das Schicksal seiner vielen kambodschanischen Mitarbeiter unter dem Terrorregime und den Massenmorden der Roten Khmer. Hinzu kam, dass er 1973 schwer verwundet wurde, als er einen Einbrecher in seinem Haus aufhalten wollte. Er erhielt mehrere Stichwunden, eine in die Leber, sein Fahrer wurde getötet. Nach seiner Genesung ging er zurück nach Paris. Er beriet in den 1970er Jahren die Regierungen von Burma und Malaysia, unter anderem für den Wiederaufbau von Bagan nach einem Erdbeben, Luftbildaufnahmen von Tempelbezirken und für die Erhaltung der Altstadt von Malakka. Gleichzeitig war er Leiter der Archäologie für das CNRS und organisierte deren neues Forschungszentrum an der Universität Sophia Antipolis in Valbonne. 1967 empfang er die Ex-US-Präsidentengattin Jackie Kennedy in Angkor Wat und erklärte ihr die Architektur der Tempel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bernard Philippe Groslier (* 10. Mai 1926 in Phnom Penh; † 29. Mai 1986 in Paris) war ein französischer Kunsthistoriker und Archäologe für die Kunst von Kambodscha, Thailand und anderen Ländern Südostasiens und ehemaliger Konservator der Tempel von Angkor Wat.", "tgt_summary": null, "id": 353357} {"src_title": "Präsidentschaftswahl in der Türkei 2014", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund und Wahltermin.", "content": "Seit der Verfassungsänderung von 2007 ist die Wahl des Präsidenten durch das Volk für eine Amtszeit von fünf Jahren vorgesehen (Art. 101 Abs. 1, 2 Satz 1 der Verfassung). Das neue Präsidentenwahlgesetz (PräsWahlG) trat am 26. Januar 2012 in Kraft. Nach Art. 102 Abs. 1 der Verfassung, Art. 3 Abs. 2 PräsWahlG findet die Wahl zum Präsidenten der Republik in der Regel innerhalb von sechzig Tagen vor Ablauf der Amtszeit des Amtsinhabers statt. Die Amtszeit Abdullah Güls, der 2007 noch für sieben Jahre (vgl. Übergangsart. 1 PräsWahlG) durch die Große Nationalversammlung der Türkei gewählt worden war, endet am 28. August 2014. Mitte April 2014 legte der Hohe Wahlausschuss den 10. August 2014 als Wahltag fest. In über 50 Ländern konnten im Ausland lebende Staatsbürger im ersten Wahlgang zwischen dem 31. Juli und dem 3. August abstimmen (an Grenzen, Flug- und Seehäfen vom 26. Juli bis zum 10. August). So gab es in Deutschland sieben zentrale Standorte, an denen gewählt werden konnte: diese waren das Berliner Olympiastadion, der ISS Dome in Düsseldorf und die Ballsporthalle in Frankfurt am Main. In Essen, München, Hannover und Karlsruhe wurde auf den Messe-Geländen gewählt. Alle Wahllokale waren vom 31. Juli bis 3. August 2014 geöffnet, um die Wahlunterlagen rechtzeitig in die Türkei zu bringen. Die Beteiligung mittels Briefwahl ist im türkischen Wahlrecht nicht vorgesehen. Einen entsprechenden Antrag hat das Verfassungsgericht der Republik Türkei abgelehnt. Der Wahlkampf wurde im „amerikanischen Stil“ abgehalten: So konnten Kandidaten persönliche Spenden für ihre Kampagne annehmen. Auf Einladung der türkischen Behörden und unter Berücksichtigung der im Bericht über die Mission zur Bedarfsbeurteilung (7. bis 9. Mai 2014) ausgesprochenen Empfehlung entsandte das OSZE-Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte eine begrenzte Wahlbeobachtungsmission. Die von Geert-Hinrich Ahrens geleitete Mission bestand aus einem 13-köpfigen internationalen Kernteam sowie 16 Langzeitbeobachtern.", "section_level": 1}, {"title": "Kandidaten.", "content": "Wählbar ist jeder türkische Staatsbürger, der das passive Wahlrecht zum Abgeordneten besitzt, das 40. Lebensjahr vollendet hat und über eine abgeschlossene Hochschulausbildung verfügt, Art. 101 Abs. 1 der Verfassung, Art. 6 PräsWahlG. Die Aufstellung eines Kandidaten erfolgt gemäß Art. 101 Abs. 3 Satz 1 der Verfassung, Art. 7 Abs. 1 PräsWahlG durch schriftlichen Vorschlag von mindestens 20 Parlamentsmitgliedern. Darüber hinaus können Parteien, die bei der letzten Parlamentswahl mindestens 10 Prozent der Stimmen erreicht haben, einen gemeinsamen Kandidaten bestimmen, Art. 101 Abs. 3 Satz 2 der Verfassung, Art. 7 Abs. 2 PräsWahlG. Eine etwaige Parteimitgliedschaft ruht während der Amtszeit und falls der Gewählte aus den Reihen der Abgeordneten stammen sollte, endet das Abgeordnetenmandat mit der Wahl zum Präsidenten, Art. 101 Abs. 4 der Verfassung. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan trat für die Präsidentschaft an, ohne von seinem Amt zurücktreten zu müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlausgang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis nach Provinzen.", "content": "Recep Tayyip Erdoğan erzielte schwerpunktmäßig die Mehrheit in den zentralanatolischen sowie den Schwarzmeerprovinzen. İhsanoğlu war in den meisten Küstenprovinzen der Mittelmeerregion und in Ostthrakien erfolgreich und Demirtaş erlangte die Mehrheit in den Siedlungsgebieten der Kurden.", "section_level": 2}, {"title": "Auslandsstimmen.", "content": "Neben den rund 53 Millionen Wählern in der Türkei waren rund 2,8 Millionen Auslandstürken zur Wahl aufgerufen. Von diesen gaben 232.795 ihre Stimmen ab, sodass die Beteiligung insgesamt bei 8,32 Prozent lag. Von den etwa 1,4 Millionen in Deutschland registrierten Wählern nahmen 112.705 Personen ihr Wahlrecht wahr (8,15 % Wahlbeteiligung).", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Präsidentschaftswahl in der Türkei 2014 fand am 10. August 2014 statt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Republik Türkei waren dabei die türkischen Staatsbürger aufgerufen, den neuen Präsidenten der Republik direkt zu wählen. Ein zweiter Wahlgang erwies sich als nicht erforderlich, da Recep Tayyip Erdoğan bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erreichte.", "tgt_summary": null, "id": 2051923} {"src_title": "Viorel Tănase (Fußballspieler, 1970)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "Die Karriere von Tănase begann im Jahr 1988 bei Oțelul Galați in seiner Heimatstadt, als er in den Kader der ersten Mannschaft kam, die seinerzeit in der Divizia A spielte. Nach dem Abstieg 1989 entwickelte er sich zum Stammspieler und kehrte mit seinem Klub im Sommer 1991 ins Oberhaus zurück. Dort steuerte er zehn Tore zum Klassenerhalt 1992 bei. Im Sommer 1993 erhielt er die Gelegenheit, zum rumänischen Spitzenklub Dinamo Bukarest zu wechseln, kehrte jedoch bereits Anfang 1994 nach Galați zurück. Nachdem der Klub in den folgenden Jahren gegen den Abstieg gekämpft hatte, konnte er sich mit seinem Team ab der Saison 1996/97 in der Spitzengruppe behaupten und für den UEFA-Pokal qualifizieren. Nachdem Tănase in der Spielzeit 1998/99 erneut zehn Treffer erzielen konnte, holte ihn Maccabi Netanja nach Israel. Nach zwei Jahren kehrte er im Sommer 2001 zu Oțelul zurück, konnte jedoch nicht an seine frühere Torgefährlichkeit anknüpfen. Nach einem Jahr beim FC Argeș Pitești in der Saison 2003/04 spielte er noch drei Jahre für Galați, ehe er im Sommer 2007 seine aktive Laufbahn beendete.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Tănase bestritt ein Spiel für die rumänische Nationalmannschaft, als er am 16. Februar 1994 im Freundschaftsspiel gegen Südkorea eine Halbzeit lang zum Einsatz kam, ehe er gegen Constantin Gâlcă ausgetauscht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Im Oktober 2009 wurde Tănase Cheftrainer von Dunărea Galați in der Liga II. Diesen Posten behielt er bis Januar 2012, als ihn Ligakonkurrent Farul Constanța unter Vertrag nahm. Sein Engagement bei Farul währte jedoch nur wenige Monate, bevor er im April 2012 wieder entlassen wurde. Im Sommer 2012 übernahm er mit FCM Bacău erneut einen Zweitligisten, erhielt im August 2012 aber die Möglichkeit, als Nachfolger von Dorinel Munteanu Cheftrainer seines früheren Klubs Oțelul Galați zu werden. Oțelul geriet in Abstiegsgefahr und im Januar 2013 trennten sich die Wege wieder. Tănase heuerte daraufhin abermals bei FCM Bacău an. Im September 2014 wurde er abermals entlassen. Im September 2016 übernahm er Cetate Deva in der Liga III, verließ den Klub im April 2017 aber wieder. Seit Juni 2017 ist er Assistenztrainer von Nicolae Dică beim FCSB Bukarest.", "section_level": 1}], "src_summary": "Viorel Tănase (* 7. Oktober 1970 in Galați) ist ein ehemaliger rumänischer Fußballspieler und derzeitiger -trainer. Er bestritt insgesamt 457 Spiele in der rumänischen Divizia A und der israelischen Ligat ha’Al.", "tgt_summary": null, "id": 38232} {"src_title": "FCF Condé-sur-Noireau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegründet wurde der Klub aus der nur gut 5.000 Einwohner zählenden Gemeinde 1978 in einer Region, in der der Frauenfußball bereits knapp ein Jahrzehnt früher Fuß gefasst hatte, und das nicht nur in größeren Städten, sondern auch schon auf dem flachen Land. Die Vereinsfarben des FCFC sind Blau und Weiß; die erste Elf des Klubs trägt ihre Heimspiele heutzutage im \"Stade Robert Gossart\" aus. Der Verein betreibt intensive Nachwuchsarbeit und verfügt in den 2010er Jahren über Mädchenteams aller Altersgruppen.", "section_level": 1}, {"title": "Ligazugehörigkeit und Erfolge.", "content": "Es dauerte nur rund drei Jahre (Spielzeit 1981/82), bis die Spielerinnen des FCF Condéen erstmals die Vorrunde um die französische Meisterschaft erreichten. Dies gelang ihnen anschließend bis in die frühen 1990er Jahre hinein weiterhin nahezu im jährlichen Turnus, ohne dass sie dabei durch besondere Erfolge landesweit auf sich hätten aufmerksam machen können. Allerdings übernahmen sie in ihrer Herkunftsregion bald die Führungsrolle im Frauenfußball, die sie bis ins 21. Jahrhundert innehaben. 1992 – als der Fußballverband FFF eine eingleisige höchste Spielklasse einführte – qualifizierten sich Condés Fußballerinnen als eines von zwölf Teams aus ganz Frankreich für die Teilnahme an deren erster Saison. 1995 stiegen sie daraus ab, spielten in der zweiten Division und kehrten erst 2004 in die inzwischen in Division 1 Féminine umbenannte Liga zurück. Im Jahrfünft danach hatte sich der Frauenfußballverein zu einer Art „Fahrstuhlmannschaft“ zwischen höchster und zweithöchster Liga entwickelt. Seit dem letzten Abstieg im Sommer 2009 ist dem FCF Condéen, dessen beste Platzierung zwei neunte Ränge in der jeweiligen Abschlusstabelle waren, allerdings keine Rückkehr in die Division 1 mehr gelungen. Im 2001 eingeführten Landespokalwettbewerb um die \"Challenge de France\" hat Condé gleichfalls noch keinen nationalen Titel gewonnen. Immerhin erreichte der FCFC darin zweimal bereits die Runde der besten acht Frauschaften Frankreichs: 2005/06 scheiterten die Normanninnen an den Pokalsiegerinnen des HSC Montpellier und 2008/09 gleichfalls an einem späteren Finalisten, dem Le Mans UC.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Football Club Féminin Condéen oder FCF Condé-sur-Noireau ist ein französischer Frauenfußballverein aus Condé-sur-Noireau, einer kleinen Gemeinde im normannischen Département Calvados.", "tgt_summary": null, "id": 733176} {"src_title": "Damon Wild", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Damon Wild stammt aus New Orleans und war bereits mit 15 Jahren als DJ tätig. Um 1990 kam er nach New York City, wo er seine musikalische Karriere begann. 1991 gelang ihm mit seinem damaligen Mitbewohner Ray Love unter dem Projektnamen \"Toxic Two\" mit dem Track \"Rave Generator\" ein Top-10-Hit in Großbritannien. Gemeinsam mit Love hat er 1991/92 noch weitere Titel unter den Projektnamen \"Acid Masters\", \"Peace of Mind\" und \"Gangsters of Love\". Ab 1992 leitete er das Label \"Experimental Records\", auf dem er bis 1995 über 30 Releases von Tim Taylor, Freddy Fresh, DJ ESP und anderen veröffentlichte. Freddy Freshs unter dem Pseudonym \"Modulator\" veröffentlichter Track \"Sinewave\" (Experimental Records 011, 1993) gab den Anstoß zur Gründung von Damon Wilds eigenem Label \"Synewave\" im Jahr 1994, das bis in die Gegenwart fortbesteht. Auf Synewave hat Damon Wild neben eigenen Projekten auch weiterhin Tracks von Tim Taylor, Freddy Fresh, DJ ESP und anderen veröffentlicht. Zu seinen bekannten Veröffentlichungen zählt der zusammen mit Tim Taylor eingespielte Track \"Bang the Acid\", der in mehreren Neuauflagen und Remixes erschien. Gemeinsam mit Taylor trat er auch unter dem Projektnamen \"Aurabora\" in Erscheinung, außerdem wirkte er immer wieder bei Veröffentlichungen von Taylors Projekt \"Pump Panel\" mit. Weitere Kollaborationen waren \"Morgan Wild\" (mit Dan Morgan, mehrere Veröffentlichungen 1992 bis 1994), \"Morph\" (mit Dennis Ferrer, 1994), \"Voyager 8\" (mit Steve Stoll, mehrere Veröffentlichungen 1995 bis 1998) und \"Blue Maxx\" (mit Mederic Nebinger, verschiedene Veröffentlichungen 1996 bis 1998). Von 2002 bis 2005 hat Wild außerdem mit Echoplex (Peter Sliwinski) verschiedene gemeinsame Aufnahmen veröffentlicht. Damon Wild hat seit Beginn seiner Karriere ungefähr 90 Veröffentlichungen produziert und ungefähr 50 Veröffentlichungen unter eigenem Namen zu verzeichnen. Unter seinen eigenen Veröffentlichungen ragt die \"Subtractive Synthesis\" betitelte Serie hervor, in der von 1994 bis 2006 acht Veröffentlichungen auf \"Synewave\" erschienen. Damon Wild tritt außer als Produzent und Musiker auch als DJ in Erscheinung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Damon Wild (* 1967) ist ein US-amerikanischer Musiker, Produzent und DJ aus dem Techno- und Acid Techno-Bereich. Er ist Gründer des Labels \"Synewave\".", "tgt_summary": null, "id": 49294} {"src_title": "Notre-Dame de l’Assomption (La Ferté-Alais)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Notre-Dame de l’Assomption geht auf eine romanische Kirche aus dem späten 11. Jahrhundert zurück, von der noch die Grundmauern erhalten sind. Die Kirche war ein Priorat der nahegelegenen Benediktinerabtei Morigny, deren Abt Thouin in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in La Ferté-Alais einen Kreuzgang errichten und vermutlich auch die Kirche erneuern ließ. Der Glockenturm mit seiner steinernen Spitze wurde gegen Ende des 12. oder zu Beginn des 13. Jahrhunderts fertiggestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "An der Außenmauer verläuft unter dem Dachansatz ein Fries von Kragsteinen, die mit menschlichen Figuren und Tierköpfen skulptiert sind. Der Innenraum besteht aus einem einschiffigen Langhaus mit drei Jochen und einem Querhaus, dessen Arme sich im Osten zu je einer Kapelle öffnen. Der einjochige Chor schließt mit einer halbrunden Apsis. Er wird von zwei Reihen übereinanderliegender Fenster beleuchtet. Langhaus und Querschiff waren im 11. Jahrhundert mit einer Holzdecke gedeckt. Vor der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde das ursprünglich vierjochige Langhaus, dessen Strebepfeiler noch an der Außenwand zu erkennen sind, in drei Joche unterteilt und erhöht. Im 12. Jahrhundert wurde es mit einem Kreuzrippengewölbe gedeckt, das außen von mächtigen Strebepfeilern gestützt wird. Innen liegen die Rippen des Gewölbes auf Wandpfeilern mit Säulenvorlagen auf. Die Kapitelle der Säulen sind mit Blattwerk verziert.", "section_level": 1}, {"title": "Bleiglasfenster.", "content": "Der Chor und die Kapelle des südlichen Querhauses sind mit Bleiglasfenstern ausgestattet. Ein Fenster der Querhauskapelle stammt aus dem späten 16. oder frühen 17. Jahrhundert und stellt Maria, deren Leib von sieben Schwertern durchbohrt wird, mit dem Leichnam Jesu dar. Ein weiteres Fenster weist ebenfalls eine Mariendarstellung auf. Maria ist umgeben von ihren Symbolen wie Sonne und Mond, versiegelte Quelle, Brunnen, Meerstern, Rose, Lilie, Spiegel, Tempel und Turm. Auf dem zentralen Chorfenster ist Maria mit dem Jesuskind dargestellt. Das kleinere Fenster darüber zeigt einen Pelikan, der, symbolisch für den Opfertod Jesu, seine Jungen mit seinem eigenen Blut nährt. Links ist der Apostel Petrus dargestellt, rechts der französische König Ludwig der Heilige, der auf einem Kissen die Dornenkrone Christi trägt.", "section_level": 1}, {"title": "Uhrwerk.", "content": "In der Kirche wird ein Uhrwerk aus dem 15. Jahrhundert aufbewahrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die katholische Pfarrkirche Notre-Dame de l’Assomption in La Ferté-Alais, einer französischen Gemeinde im Département Essonne in der Region Île-de-France, gehört zu den frühen gotischen Kirchen. Die Mariä Himmelfahrt geweihte Kirche wurde im Jahr 1862 als Monument historique in die Liste der Baudenkmäler in Frankreich aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 520001} {"src_title": "Marketing 2.0", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anwendung.", "content": "Marketing 2.0 berücksichtigt drastische Änderungen im Kauf- und Recherche-Verhalten potenzieller Kunden. Erfahrungsberichte und Meinungen von Freunden und Bekannten spielen im Zeitalter des Web 2.0 eine bedeutende Rolle. Nutzer greifen auf das gemeinschaftliche Wissen der Massen zurück. Die soziale Vernetzung der Menschen wird genutzt, indem Inhalte auf der eigenen Website, einem Blog oder anderen Medien erstellt und durch virtuelle Mundpropaganda auf Social Media Plattformen verbreitet werden. Ist der Inhalt interessant gestaltet und bietet er einen Mehrwert für den Leser, ist dieser oftmals bereit die Informationen seinen Bekannten mitzuteilen. Für die optimale Verbreitung des Contents werden einige Instrumente unterschieden. Beispielsweise kann der Inhalt (kostenlos) über Artikel-Marketing, E-Mail-Marketing, über Blogs und Webinare, und viele mehr, verschiedenen Zielgruppen bereitgestellt werden. In den Einträgen werden öfters Produktinformationen, Dienstleistungen und weitere, vom Autor zu bewerbende Angebote, erwähnt. Durch Hyperlinks wird auf die eigene Website verwiesen, wodurch sich die Autoren mehr Traffic und somit mehr Interessenten auf ihrer eigenen Seite erwarten. Die Vernetzung von und zur eigenen Website ist bei der Strategie des Marketing 2.0 von großer Bedeutung, denn je mehr Hyperlinks sich in den verschiedenen Instrumenten (Social Media Plattformen, Blogs, Feeds, Artikeln, E-Mails etc.) befinden, desto höher ist der Traffic auf der eigenen Homepage. Mehr Traffic kann durch den gezielten Einsatz von Suchmaschinen-Optimierung (SEO) erhöht werden. Auch die Verknüpfungen zwischen den einzelnen Instrumenten ermöglichen den vermehrten Traffic. Der Content wird auf der Website erstellt, und über zahlreiche miteinander verknüpfte Instrumente, wie z. B. auf Facebook, XING, Blogs etc. geteilt. Jedes Instrument verweist auf die jeweiligen anderen eingesetzten Instrumente. Beispielsweise kann ein Webinar über E-Mail Newsletter-Versand beworben werden. In dem E-Mail Newsletter befindet sich eine durch Hyperlink verknüpfte Landing Page, auf welcher etwa die Anmeldung zum Webinar durchgeführt werden kann. In sozialen Medien wie Facebook, kann das Webinar als Veranstaltung angelegt und so wiederum beworben werden. Wiederum im Webinar selbst, wird auf die Social Media Kanäle und die eigene Homepage hingewiesen. Auch Inhalte aus Artikeln können auf Social Media Plattformen und der eigenen Website geteilt werden beziehungsweise wird beim Artikel selbst, auf die soziale Plattform und auf die eigene Homepage hingewiesen. Über Feeds werden Besucher auf neue Beiträge auf der Website aufmerksam gemacht, ohne diese explizit aufzusuchen. Die Integration der Feeds ist auch in Social Media Kanälen möglich. Inhalte welche auf Blogs gepostet werden, können über Online-Lesezeichen, die sogenannten Social Bookmarks, aufgerufen werden. Des Weiteren werden diese auch auf Social Media Plattformen geteilt und zur Website bzw. zum Beitrag verlinkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Marketing 2.0 werden auf Internet und Web 2.0 Anwendungen basierende Marketingstrategien verstanden. Hierbei werden die Nutzer über soziale Netzwerke und andere Medien wie Blogs, Videos, Bilder, Social Bookmarks und Feeds in die Unternehmenskommunikation und deren Inhalte, auch Content genannt, miteinbezogen. Der Nutzer konsumiert nicht bloß den Inhalt, er stellt als Prosument selbst Inhalte zur Verfügung (Web 2.0). ", "tgt_summary": null, "id": 895820} {"src_title": "Lidia Biondi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Biondi begann im Alter von zehn Jahren mit klassischem Tanz, hatte erste Auftritte am „Centro artistico Il Grattacielo“ und intensivierte ihre Tanzstudien bei Daria Collins in Florenz, wobei sie einen weiteren Abschluss an der Kunsthochschule in Lucca erreichte. An der florentinischen Akademie der Schönen Künste ließ sie sich auch in Ausstattung und Kostümdesign ausbilden, brach im dritten Jahr der Lehre jedoch ab und trat nun als klassische Tänzerin am Theater auf. Nach ihrem Umzug nach Rom besuchte sie das Centro Sperimentale di Cinematografia und war als Schauspielerin mit vielen prominenten Namen des avantgardistischen Spektrums der Theaterlandschaft auf der Bühne zu sehen. Gleichzeitig spielte sie (auch zur Finanzierung eigener Ideen) in etlichen Filmen rein kommerzieller Machart zwischen 1967 und 1972 mit. 1968 hatte sie eine der Ikonen der niederländischen Gegenkultur „Provo“, Bernard de Vries, kennengelernt, mit dem sie einen Sohn hat. Ein neuer Arbeitsabschnitt für Biondi begann mit ihrer Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Mimen Roy Bosier; für zahlreiche Theater- und Fernsehprojekte war sie nun als Pantomimin aktiv. 1979 gründete sie das „MTM mimoteatromovimento“, später mit Antonio Calenda, Jimmy Gazzolo und Piera Degli Esposti das erste römische Off-Theater, „Teatro 101“. Von 1981 an gehörte sie für eine lang andauernde Welttournee dem Projekt Mummenschanz an, bis sie 1985 wieder als Darstellerin und Regisseurin bei den Projekten ihrer eigenen Gründungen aktiv wurde. Bis zu ihrem Tod war sie Künstlerische Leiterin des MTM. Mitte der 1980er Jahre nahm Biondi auch wieder ihre Filmarbeit auf und spielte bis weit ins neue Jahrtausend Charakterrollen sowie seit 2000 auch in etlichen erfolgreichen Fernsehfilmen. Im Theater war sie mit unterschiedlichsten Regiearbeiten zu erleben; so 1986 beim „Spoleto Sperimentale“, 1990 in Toronto, 1992 in Kopenhagen und in Kalabrien und 1996 in Rom. In den USA, Kolumbien, Kanada, Italien, Frankreich und Russland leitete sie Theaterworkshops. Daneben war sie für mehrere Filme als Regieassistentin tätig. Einem jüngeren Publikum ist sie durch die Fernsehserie \"Rom\" ein Begriff, in der sie als die Sklavin Merula zu sehen war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lidia Biondi (manchmal auch \"Lydia Biondi\"; * 16. Mai 1942 in Livorno; † 14. Juni 2016 in Rom) war eine italienische Schauspielerin.", "tgt_summary": null, "id": 1649514} {"src_title": "Serrières-sur-Ain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Serrières liegt auf im südlichen französischen Jura-Gebirge, etwa 18 Kilometer östlich der Präfektur Bourg-en-Bresse und 54 Kilometer westlich der Stadt Genf (Luftlinie). Die Fläche des 8,18 km2 großen Gemeindegebiets umfasst einen etwa 8 Kilometer langen, schmalen Abschnitt des linken Ainufers. An der vom Ufer abgewandten Seite erhebt sich die \"Montagne de Berthiand\", ein Höhenzug (Antiklinale) im Bugey, von dem sich zum Fluss hin immer wieder kleine Seitentäler öffnen. Zur Gemeinde Serrières-sur-Ain gehören neben dem Hauptort noch die folgenden Weiler und Gehöfte: Nachbargemeinden von Serrières-sur-Ain sind Bolozon im Norden, Leyssard im Osten, Challes-la-Montagne und Poncin im Süden sowie Hautecourt-Romanèche im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Funde in zwei verschiedenen Höhlen in den Felsen oberhalb des Ain belegen, dass das Gebiet schon zur Bronzezeit besiedelt war. Erstmals urkundlich erwähnt wird Serrières im Jahr 1198. Vom 13. Jahrhundert bis 1402 gehörte es zur Herrschaft der Thoire-Villars, danach kam es unter die Oberhoheit der Grafen von Savoyen. Mit dem Vertrag von Lyon gelangte Serrières im Jahre 1601 an Frankreich. Die Ortschaft erlangte 1828 zusammen mit den oben erwähnten Weilern durch die Abtrennung von Leyssard den Status einer eigenständigen Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die zum Ain hinabführenden Seitentäler sind stellenweise so steil, dass dort zu niederschlagsreichen Zeiten Wasserfälle entstehen. Der Ain bildet im Bereich von Serrières einen etwa 4 Kilometer langen Stausee, aus dem in der \"Barrage d'Allement\" Elektrizität gewonnen wird. Durch das Fluten des Tals musste 1959 das Brückenbauwerk der D979 ersetzt werden, so dass heute eine Betonbogenbrücke von 125 m Spannweite den aufgestauten Fluss in 45 m Höhe überspannt. Die Dorfkirche von Serrières wurde 1897 fertiggestellt als Ersatz für eine baufällige Vorgängerkapelle.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Serrières-sur-Ain zu den kleinen Gemeinden des Département Ain. Nachdem die Einwohnerzahl während des 20. Jahrhunderts kontinuierlich abgenommen hatte (1901 wurden noch 269 Personen gezählt), wurde seit Beginn der 1990er Jahre wieder eine leichte Bevölkerungszunahme verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Serrières-sur-Ain war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft, insbesondere Milchwirtschaft und Viehzucht, sowie die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Mittlerweile ist Serrières zu einer Wohngemeinde geworden, fast alle Erwerbstätigen sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen. Ein erheblicher Anteil der Häuser im Ort sind Zweitwohnsitze oder stehen leer. Die Departementsstraße D979 verläuft als direkte Verbindungsstraße zwischen Nantua und Bourg-en-Bresse quer zu den Höhenzügen des Jura und schließt die Gemeinde an das regionale Straßennetz an. Bei Serrières überquert sie den Ain und steigt dann auf dem Gemeindegebiet steil zum Pass \"Col de Berthiand\" an. Eine entlang des Ain verlaufende Straße verbindet den Weiler Merpuis mit Serrières und der Nachbargemeinde Poncin. Die nächste Verbindung an das regionale Autobahnnetz ist die 15 Kilometer entfernte Anschlussstelle „La Croix Châlon“ an der A404.", "section_level": 1}], "src_summary": "Serrières-sur-Ain ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie ist dem Kanton Pont-d’Ain und dem Arrondissement Nantua zugeteilt.", "tgt_summary": null, "id": 1741611} {"src_title": "Vizcaínos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Klima.", "content": "Vizcaínos liegt im Herzen der Sierra de la Demanda in einer Höhe von etwa. Die Provinzhauptstadt Burgos ist knapp 60 km in nordwestlicher Richtung entfernt; die nächstgelegene Stadt ist das etwa 18 km südlich gelegene Salas de los Infantes. In den umliegenden Bergen entspringen mehrere Bäche, die sich in der Umgebung von Vizcaínos zum Río Pedroso, einem Nebenfluss des Río Arlanza, vereinen. Das Klima im Winter ist rau, im Sommer dagegen gemäßigt und warm; der für spanische Verhältnisse ausreichende Regen (ca. 590 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Mechanisierung der Landwirtschaft und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplätzen führten seit den 1950er Jahren zu einer Abwanderung eines Großteils der Bevölkerung in die Städte (Landflucht). Die Gemeinde gehört heute zur bevölkerungsarmen \"Serranía Celtibérica\".", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Wie die Bewohner der meisten Bergorte im Norden Spaniens, so lebten auch die \"Vizcaínos\" jahrhundertelang als Selbstversorger von der Viehzucht (Schafe und Ziegen) und von ein wenig Ackerbau (Gerste und Weizen). Aus der Milch der Tiere wurde ein haltbarer Käse hergestellt, der sich manchmal auf den Märkten der weit entfernten Städte verkaufen ließ. Ähnliches gilt für die Schafswolle, die jedoch auch für die Herstellung der eigenen Kleidung benötigt wurde; aus den Ziegenhaaren wurden Seile etc. geflochten. Mittlerweile spielen der Tages- und Wochenendtourismus sowie die Vermietung von Ferienhäusern \"(casas rurales)\" eine bedeutende Rolle im Wirtschaftsleben des Ortes.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes unter dem Namen \"Beskafinos\" (= „Basken“) stammt aus dem Jahr 974; es ist die Zeit der Wiederbesiedlung \"(repoblación)\" der – nach der Eroberung \"(conquista)\" durch die Mauren – weitgehend menschenleeren Gebiete im Norden der Iberischen Halbinsel. Im Mittelalter gehörte der Ort zeitweise zum Kloster \"San Cosme y San Damián\" in Covarrubias, später dann zu den Klöstern San Pedro de Arlanza und Santo Domingo de Silos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vizcaínos (oder auch Vizcaínos de la Sierra) ist eine kleine Gemeinde \"(municipio)\" mit Einwohnern (Stand ) in der nordspanischen Provinz Burgos in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Die Kirche \"San Martín de Tours\" gehört zu den herausragenden romanischen Kirchenbauten im Norden Spaniens und ist als Kulturgut (\"Bien de Interés Cultural\") anerkannt.", "tgt_summary": null, "id": 1262169} {"src_title": "François Var", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühes Leben und Einstieg in die Politik.", "content": "Var ging in Clermont-Ferrand und Tulle zur Schule, ehe er in der französischen Hauptstadt Paris ein Studium der Rechtswissenschaften begann. Nachdem er seinen Abschluss erhalten hatte, kehrte er in seine Heimatstadt Ussel zurück und wurde im April 1910 in die dortige Rechtsanwaltskammer aufgenommen. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er im August 1914 ins Militär eingezogen und konnte sich im Verlauf der Kampfhandlungen den Dienstgrad eines Hauptmanns erarbeiten. Für seine Verdienste wurde er mit der Militärmedaille sowie dem Croix de guerre ausgezeichnet und in die Ehrenlegion aufgenommen. Im Anschluss an den Krieg stieg er in die Politik ein, als er am 30. November 1919 in den Stadtrat von Ussel gewählt wurde. Für den linksliberalen Parti républicain, radical et radical-socialiste zog er 1922 in den Rat des Arrondissements Ussel ein, doch trat wenig später in die sozialistische Partei SFIO ein. 1925 kandidierte er erfolglos für den Generalrat des Départements Corrèze und schaffte den Einzug in diesen 1931 im zweiten Versuch. Am 1. Dezember 1934 wurde er zum Bürgermeister von Ussel gewählt, was er bis 1965 blieb. Bei den Parlamentswahlen 1936 trat er für die Sozialisten im Wahlkreis rund um die Stadt an, zog sich im zweiten Wahlgang jedoch zugunsten des späteren Siegers Marius Vazeilles zurück. 1938 war er ebenfalls nicht erfolgreich, als er sich um einen Sitz im Senat bemühte. Parteiintern schaffte er 1939 den Aufstieg ins Büro der SFIO im Département Corrèze.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Auch wenn er unter der deutschen Besatzung und dem daraus hervorgehenden Vichy-Regime während des Zweiten Weltkriegs sein Amt als Bürgermeister trotz seiner Zugehörigkeit zur sozialistischen Partei zunächst weiterhin ausführen durfte, wurde er im Juni 1943 von der Gestapo festgenommen und blieb bis zum 29. September desselben Jahres in Haft. Danach durfte er in seine Position als Bürgermeister zurückkehren, blieb aber im Fokus polizeilicher Untersuchungen. Der Verdacht, dass er die Widerstandskämpfer Maquisards unterstütze, konnte nicht nachgewiesen werden und wurde fallen gelassen. Weil Var in der Besatzungszeit mit Philippe Pétain den Chef der Übergangsregierung in Ussel empfangen hatte, wurde er mit Beschluss vom 16. Februar 1945 für ein Jahr aus der SFIO ausgeschlossen. Dies wurde rund zwei Monate später zurückgenommen und er konnte im Frühjahr bei den Kommunalwahlen wieder im Dienst seiner Partei antreten.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeit in der nationalen Politik.", "content": "1945 gelang Var die Rückkehr in den Generalrat, in dem er bis 1967 vertreten blieb. Nach Kandidaturen für Senat und Parlament vor dem Krieg nahm er nicht an landesweiten Wahlen teil, bis er sich bei den Parlamentswahlen 1958 im dritten Wahlkreis des Départements Corrèze aufstellen ließ. Trotz seiner Zugehörigkeit zur SFIO sprach er seine Unterstützung für die im selben Jahr eingeführte neue Verfassung und den konservativen Präsidenten Charles de Gaulle aus. Im zweiten Wahlgang konnte er sich mit 57,5 % gegen seinen kommunistischen Konkurrenten durchsetzen, wobei er vom Rückzug aller anderen Kandidaten, die die zweite Runde erreicht hatten, profitierte. In der Nationalversammlung war er Mitglied zweier Fraktionen, die rechtliche Fragen behandelten. Im Oktober 1962 sprach er an der Seite seiner Fraktionskollegen dem Premierminister Georges Pompidou sein Misstrauen aus, doch dieser blieb im Amt. Bei den Wahlen im November 1962 konnte er sich mit einem Vorsprung von 880 Wählerstimmen gegen den kommunistischen Kandidaten durchsetzen und so seine Wiederwahl sichern. Erneut beschäftigte er sich vor allem mit rechtlichen Fragen, setzte sich aber auch intensiv für lokale Angelegenheiten und Interessen ein. 1965 zog er sich bei den Kommunalwahlen nach der ersten Runde zurück und gab somit sein Bürgermeisteramt auf. Bei den Parlamentswahlen 1967 trat der damals 79-Jährige nicht erneut an und vervollständigte damit seinen Rückzug aus der Politik. Var, der verheiratet war und eine Tochter hatte, starb am 15. Juli 1972 im Alter von 84 Jahren.", "section_level": 2}], "src_summary": "François Var (* 26. Februar 1888 in Ussel, Département Corrèze; † 15. Juli 1972 ebenda) war ein französischer Politiker der SFIO. Von 1958 bis 1967 war er Abgeordneter der Nationalversammlung.", "tgt_summary": null, "id": 1098398} {"src_title": "2. Armee (Japanisches Kaiserreich)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1894 bis 1895.", "content": "Die 1. Armee wurde während des ersten Chinesisch-Japanischen Krieges am 27. September 1894 unter dem Kommando von General Ōyama Iwao aufgestellt und nahm in diesem an allen größeren Schlachten teil. Die Demobilisierung erfolgte nach Kriegsende am 14. Mai 1895.", "section_level": 2}, {"title": "1904 bis 1905.", "content": "Kurz nach Beginn der Kriegshandlungen im Russisch-Japanischen Krieg wurde die 2. Armee am 6. März 1904 unter dem Kommando von General Oku Yasukata erneut aktiviert. Ihr unterstellt waren die 1., 3. und 4. Division sowie die 1. Artilleriebrigade. General Oku Yasukata landete auf der Liaoyang-Halbinsel bei Pitzuwo, zirka 80 km nordöstlich von Port Arthur. Die Landung am 6. Mai 1904 erfolgte ohne Gegenwehr und ab dem 13. Mai machten sich die japanischen Truppen auf in Richtung Port Arthur. Am 25./26. Mai kam es zur Schlacht am Nanshan, in der die Japaner gut befestigte russische Stellungen angriffen und sehr hohe Verluste erlitten. Im weiteren Verlauf des Krieges nahm sie an der Schlacht von Te-li-ssu (kurz vor der Schlacht stieß noch die 5. Division zur 2. Armee.), Schlacht von Tashihchiao, Schlacht von Liaoyang, Schlacht am Shaho, Schlacht von Sandepu und der Schlacht von Mukden teil. Nach Ende der Feindseligkeiten wurde die 2. Armee am 12. Januar 1906 aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "1937 bis 1938.", "content": "Am 23. August 1937 erfolgte anlässlich des Zweiten Chinesisch-Japanischen Krieges die erneute Aufstellung der 2. Armee, zunächst als Teil der Regionalarmee Nordchina. Die Armee nahm unter anderem an den Operationen entlang der Tianjin-Pukou-Eisenbahn 1937, der Schlacht um Xuzhou Anfang 1938 und der Schlacht um Wuhan im Sommer und Herbst 1938 teil. Die Demobilisierung erfolgte am 15. Dezember 1938.", "section_level": 2}, {"title": "1942 bis 1945.", "content": "Zum letzten Mal wurde die 2. Armee am 4. Juli 1942 während des Pazifikkriegs aufgestellt. Zu Beginn befand sie sich unter dem Befehl der 1. Regionalarmee, die im japanischen Marionettenstaat Mandschukuo als Teil der Kwantung-Armee stationiert war. Am 30. Oktober 1943 wurde sie der 2. Regionalarmee unterstellt. Vom 30. Juni 1945 bis Kriegsende war sie der Südarmee unterstellt und verteidigte die indonesische Sulawesiinsel. Zu diesem Zeitpunkt waren ihr die 32., 35. und 36. Division, die 2. Amphibische Brigade als auch die 57. Selbstständige Gemischte Brigade zugeteilt, die ihre Stärke auf ca. 50.000 Mann brachte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 2. Armee (jap., \"Dai-ni-gun\") war ein Großverband des Kaiserlich Japanischen Heeres. Sie wurde zwischen 1894 und 1945 viermal aufgestellt und demobilisiert. Ihr Tsūshōgō-Code (militärischer Tarnname) war Kraft (, \"Ikioi\").", "tgt_summary": null, "id": 1785161} {"src_title": "Haus Korbisch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Unterhalb des einstigen keltischen Oppidum und römischen Tempelbezirks Martberg an der Untermosel, in dem wohl – wie der Name sagt – vorwiegend der Gott \"Mars Lenus\" verehrt wurde, lag unmittelbar am Moselufer die spätantike Handwerker- und Händlersiedlung Vicus Cardena, die Talsiedlung des antiken Bergheiligtums. Schon im vierten Jahrhundert soll Castor von Karden (* unbekannt; † um 400), ein vermutlich aus Aquitanien stammender Schüler von Bischof Maximin von Trier, mit einigen Gefährten als Priester und vielleicht auch Missionar in Karden an der Mosel gewirkt und eine christliche Gemeinschaft begründet haben. Ein Teil der Gebeine des hl. Castor von Karden kamen 836 in die Kastorkirche von Koblenz. An St. Castors Grab- und Wirkungsstätte in Karden entwickelte sich ein Kollegiatstift, von dem außer „Haus Korbisch“ vor allem noch der ehemalige Stiftsherrenbau (vermutlich Refektorium und Dormitorium aus dem Jahr 1238) sowie die romanische Stiftskirche, der sogenannte „Moseldom“, existiert. Karden war im Mittelalter Zentrum eines Archidiakonats. Der Propst des Stiftes war in Personalunion einer der ursprünglich vier, später fünf Archidiakone des Erzbistums Trier und unterstützte den Trierer Erzbischof bei der Verwaltung des weltlichen Territoriums des Erzbistums. Nach der französischen Revolution wurde das Kollegiatstift 1802 aufgehoben und sein Grundeigentum und die meisten der umfangreichen Besitzungen versteigert.", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Haus „Korbisch“ (Verballhornung von Chorbischof) liegt inmitten des einstigen Stiftsbezirks mit den um die ehemaligen Stiftskirche St. Castor gruppierten Gebäuden der Stiftsherren und Kanoniker, der ehemaligen Stiftsschule sowie des Dormitoriums (1238) und dem Kurtrierischen Amtshaus (1562) an der Mosel und ist heute Bestandteil der Denkmalzone Stiftbezirk St. Castor. Das gut erhaltene Bauwerk ist ein hervorragendes Beispiel der Romanik in Deutschland. Außen ist es weitgehend unverändert erhalten; lediglich seine Inneneinrichtung wurde immer wieder den wechselnden Bedürfnissen angepasst.", "section_level": 1}, {"title": "Ottonischer Vorgängerbau.", "content": "Ungewöhnlicherweise ist der mittelalterliche Profanbau vollständig in Stein errichtet worden. Von der ursprünglichen Bausubstanz haben sich noch große Teile der aus Schiefermauerwerk erbauten Umfassungsmauern eines (mindestens) zweigeschossigen Gebäudes mit tonnengewölbtem Keller erhalten. Bei bauhistorischen Untersuchungen während der letzten umfangreichen Instandsetzungsmaßnahmen wurden um 1996 teilweise vorromanisches Mauerwerk und mehrere 70 bis 80 cm breite – heute vermauerte – Fensteröffnungen dokumentiert, die durch einen hölzernen Sturz über einem der Fenster dendrochronologisch auf die Zeit um 941 n. Chr. (± 8) datiert werden können. Bereits diese vorromanischen – teilweise in Fischgrätenverband (\"Opus spicatum\") hergestellten – Mauern waren außen wie innen verputzt. Auf nur noch geringen Resten der erhaltenen Putzflächen konnten auf einer gelblichen Farbschicht Fragmente einer in Freskotechnik aufgebrachten Malerei mit roten, lanzettförmigen Blättchen festgestellt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Romanisches Gebäude.", "content": "In einer späteren Bauphase wurde der Ursprungsbau des „Korbisch“ stark verändert. Dabei entstand sein heute noch erhaltenes Aussehen als freistehendes verputztes rechteckiges Bauwerk mit Biforien bzw. gekoppelten Fenstern und einem angebauten Turm. Baugeschichtlich (Anf. 13. Jh.) wie dendrochronologisch (1207) lässt sich dieser Umbau auf die Jahre um 1208 datieren, die Amtszeit eines Neffen des ersten Trierer Erzbischofs Johann, des Kardener Archidiakons und Propstes Otwin, der in Karden von 1198 bis 1217 amtierte. Das zweistöckige Wohngebäude mit tonnengewölbtem Fasskeller und Speicher im Dachgeschoss hatte 7 mal 14 Meter Grundfläche und einen dreistöckigen Turmvorbau von 3,5 mal 5 Metern Grundfläche und 13,40 Metern Höhe. Ursprünglich war das Erdgeschoss in zwei Räume unterteilt; moselseitig hatte es drei Fenster und zwei (inzwischen vermauerte) Eingänge. Zwei große Wandkamine und zahlreiche Rechteckfenster, teilweise mit Mittelsäule, sowie Doppelarkadenfenster (Biforien) gliedern die Fassade des Obergeschosses und vermitteln eine für damalige Verhältnisse üppige Beleuchtung.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Nutzung.", "content": "Haus „Korbisch“ diente im Laufe der Zeit unterschiedlichen Nutzungen. Anhand der herausgehobenen Bauweise und seiner ortsüblichen Bezeichnung wird man kaum fehl in der Annahme gehen, dass es zumindest zeitweise als Wohn- und Amtssitz des Archidiakons (Chorbischofs) der Erzdiözese Trier diente, wahrscheinlich sogar als solcher erbaut wurde. Nachdem es für diese Zwecke nicht mehr genutzt wurde, war es zeitweise profanes Wohngebäude und Kelterhaus. Noch heute befindet sich Haus „Korbisch“ in Privatbesitz und wird seit 1986 von der derzeitigen Eigentümerfamilie als Wohnhaus genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Haus Korbisch ist ein unter Einbeziehung älteren Mauerwerks errichteter spätromanischer Profanbau in Treis-Karden im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Das äußerlich weitestgehend im Zustand des beginnenden 13. Jahrhunderts erhaltene Gebäude mit der heutigen Adresse St.-Castor-Straße 1 steht unmittelbar neben der Bahnlinie Trier–Koblenz. Es ist nach derzeitigem Forschungsstand das älteste in Privatbesitz befindliche und immer noch zum Wohnen genutzte Wohngebäude in Deutschland.", "tgt_summary": null, "id": 1334639} {"src_title": "Lucien Lacaze", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lacaze wurde 1860 als Sohn eines französischen Arztes und einer Kreolin geboren. Er verbrachte seine Kindheit auf Réunion auf dem elterlichen Gut bei Saint-Denis. Im Alter von 12 Jahren schickten ihn die Eltern zur Schulausbildung nach Frankreich und er besuchte die Jesuitenschule von Sarlat. Nach seinem Abschluss begann er 1879 eine Ausbildung an der Französischen Marineschule. Schnell stieg er in der französischen Marine auf: 1882 wurde er Fähnrich der Marine, 1886 Oberleutnant zur See und 1902 Fregattenkapitän. Er diente im Senegal, in Indien und in Vietnam, bevor er Marineattaché in Rom wurde, dann Stabschef von Admiral Paul-Louis Germinet. Kurzzeitig befehligte er das Schlachtschiff Masséna, wurde dann 1911 zum Konteradmiral befördert und diente als Stabschef von Marineminister Théophile Delcassé. Der Erste Weltkrieg unterbrach seine politische Karriere nur kurz: Er befehligte eine Division der Mittelmeer-Flotte und war an der Organisation der Schlacht von Gallipoli beteiligt. 1915 wurde Lacaze zum Marineminister im 5. Kabinett von Aristide Briand berufen und saß auch im 6. Kabinett von Briand. 1917 war er einige Tage kommissarisch Kriegsminister und war dann noch einmal Marineminister unter Alexandre Ribot. In dieser Zeit wurde er zum Vize-Admiral befördert. Lacaze reorganisierte die französische Marine und war entscheidend an der Abwehr deutscher U-Boote beteiligt, die den Handelsverkehr der Entente zunehmend erschwerten. Seine Strategie geriet allerdings zunehmend in die Kritik der an der Regierung beteiligten Sozialisten, sodass er im August 1917 zurücktrat und Marinepräfekt in Toulon wurde. 1922 wurde er pensioniert. Am 12. November 1936 wurde Lacaze auf den 40. Fauteuil der Académie française gewählt. Von 1945 bis zu seinem Tod im Jahr 1955 war er außerdem Präsident des Conservatoire National des Arts et Métiers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lucien Marie Jean Lacaze (* 22. Juni 1860 in Pierrefonds; † 23. März 1955 in Paris) war ein französischer Admiral und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 915532} {"src_title": "Hugo Höfl (General)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Höfl war der Sohn eines Oberbahninspektors. Er verheiratete sich 1905 mit Julie Bever, Tochter des Lindauer Arztes Karl Bever, mit der er drei Kinder hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Militärkarriere.", "content": "Nach dem Besuch eines Humanistischen Gymnasiums trat Höfl am 15. Juli 1897 als Zweijährig-Freiwilliger und Fahnenjunker in das 20. Infanterie-Regiment „Prinz Franz“ der Bayerischen Armee ein. Dort wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 25. Juli 1899 zum Leutnant befördert. Ab Oktober 1905 diente Höfl für fünf Jahre als Bataillonsadjutant. Von 1911 bis 1914 absolvierte er die Kriegsakademie, die ihm die Qualifikation für die Höhere Adjutantur sowie für den Militär-Eisenbahn- und Referatsdienst aussprach. Bereits während des Besuchs der Akademie war Höfl am 7. Januar 1914 zum Hauptmann befördert worden. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Höfl zum Zweiten Adjutant der 2. Infanterie-Division ernannt, mit der er in Lothringen und Frankreich zum Einsatz kam. Kurzzeitig fungierte er dann von Ende September bis Mitte Oktober 1914 als Generalstabsoffizier der zusammengesetzten Brigade von Godin und kehrte dann als Kompanie-, später als Bataillonsführer zum 20. Infanterie-Regiment „Prinz Franz“ zurück. Im weiteren Kriegsverlauf hatte Höfl weitere Stabsverwendungen, zuletzt bei der 4. Armee. Für seine Leistungen war er mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes, dem Militärverdienstorden IV. Klasse mit Schwertern und Krone sowie dem Österreichischen Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration ausgezeichnet worden. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne und der Rückkehr in die Heimat wurde Höfl ab 18. Dezember 1918 als Führer des I. Bataillons des 20. Infanterie-Regiments „Prinz Franz“ verwendet. Nach der Auflösung des Regiments war er im Mai 1919 Garnisonsältester in Lindau und Führer des Freikorps Bodensee. Ende des Monats wurde er zur Inspektion der Militär-Bildungsanstalten sowie Anfang Juni 1919 zur Zentralstelle des Generalstabs versetzt. Mit Patent vom 18. Oktober 1918 wurde er zum Major befördert. Höfl wurde dann in die Vorläufige Reichswehr übernommen und war bis 14. September 1923 als Taktiklehrer an der Infanterieschule München tätig. Anschließend kehrte er in den Truppendienst zurück, kommandierte bis 12. Januar 1928 das I. Bataillons des 21. (Bayerisches) Infanterie-Regiments in Würzburg und wurde am 1. April 1924 zum Oberstleutnant befördert. Er wurde dann zum Kommandanten von Ingolstadt ernannt und in dieser Stellung am 1. Februar 1929 zum Oberst befördert. Am 30. September 1929 entband man ihn von seinem Posten und verabschiedete ihn in den Ruhestand. Er trat daraufhin in türkische Dienste über. Nach der Bildung des Heeres kehrte Höfl nach Deutschland zurück und trat zum 1. Dezember 1935 in die Wehrmacht ein. Zunächst erhielt er den Posten als Ausbildungsleiter im ostpreußischen Sensburg, war dann ab 1. Oktober 1936 für ein Jahr beim Stab des I. Armeekorps und wurde anschließend zum Landwehr-Kommandeur in Insterburg ernannt. Zum 1. Juni 1939 folgte seine Beförderung zum Generalmajor. Vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Höfl am 26. August 1939 zum Kommandeur der 206. Infanterie-Division ernannt, mit der er sich am Polen- und später am Westfeldzug beteiligte. Er kam mit seinem Großverband auch beim Überfall auf die Sowjetunion zum Einsatz, wurde am 1. Juli 1941 zum Generalleutnant befördert und für seine Leistungen am 4. Dezember 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Im April 1942 gab er die Division ab, war von Juli bis 17. Dezember 1942 Kommandeur der 39. Infanterie-Division und wurde anschließend mit der Führung des LXXXIX. Armeekorps beauftragt. Zum 30. April 1943 wurde Höfl aus der Wehrmacht verabschiedet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hugo Höfl (* 16. Juni 1878 in Regensburg; † 13. April 1957 in Weipertshausen) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.", "tgt_summary": null, "id": 1943453} {"src_title": "Charles-Louis Guéhéneuc", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Guéhéneuc war ein Sohn des Offiziers François Scholastique de Guéhéneuc (1759–1840); General Jean Lannes wurde am 16. September 1800 durch seine Heirat mit Louise de Guéhéneuc (1782–1840) zu seinem Schwager. Schon früh ein begeisterter Anhänger Napoleons, schloss sich Guéhéneuc am 19. August 1803 der Garde nationale an. In den Koalitionskriegen konnte er sich durch Mut und Tapferkeit auszeichnen und wurde auch mehrfach befördert: Caporal (25. September 1803), Sous-lieutenant (25. September 1804) und Colonel (9. Januar 1809). Unter Befehl seines Schwagers Jean Lannes kämpfte er in den Napoleonischen Kriegen auf der Iberischen Halbinsel, u. a. in der Schlacht bei Tudela (23. November 1808) wo er auch verwundet wurde. Guéhéneuc nahm 1812 am Krieg gegen Russland teil und kämpfte u. a. vor Mogiljow (23. Juli 1812), Kljastizy (28. Juli/1. August 1812) und Borodino (7. September 1812). In der Schlacht bei Tarutino (18. Oktober 1812) wurde Guéhéneuc verletzt, konnte aber bereits nach einigen Wochen in den aktiven Dienst zurückkehren. Er kämpfte an der Beresina (26./28. November 1812) und konnte mit einem Teil seiner Truppen nach Frankreich zurückkehren. Mit Wirkung vom 26. Dezember 1812 wurde Guéhéneuc zum Général de brigade befördert und wurde vom Kaiser als Aide-de-camp in seinen Stab aufgenommen. Nach der Schlacht bei Paris (30. März 1814) und Napoleons Abdankung (→Abdikation) ließ sich Guéhéneuc in Paris nieder. Ab 1. September 1814 wurde er mit Halbsold in seinem Rang bestätigt. Zwischen 30. Dezember 1818 und 13. Mai 1831 war mit nur wenigen, eher administrativen Aufgaben betraut. Als sich nach der Julirevolution von 1830 die Julimonarchie unter König Louis-Philippe I. konstituierte hatte, wurde auch die Armee neu strukturiert. Guéhéneuc wurde am 31. Mai 1831 Stabsoffizier bei General Nicolas-Joseph Maison und führte anlässlich der Morea-Expedition (→Griechische Revolution) die \"Brigade Française\". Seinen Vorruhestand verbrachte Guéhéneuc zwischen 26. September 1833 und 8. August 1838 in Paris. König Louis-Philippe I. verlieh Guéhéneuc am 22. November 1836 den Titel Lieutenant-général. Als solcher fungierte er zwischen 8. August 1833 und 8. September 1840 als Militärgouverneur der Provinz Oran (Algerien). Anschließend kehrte er nach Frankreich zurück und übernahm zwischen 16. November 1840 und 17. April 1848 in Bourges die Führung einer Division. Als sich 1848 die politische Lage nach der Februarrevolution stabilisiert hatte, wurde er am 17. April desselben Jahres offiziell in den Ruhestand verabschiedet und ließ sich wieder in Paris nieder. General Charles-Louis Guéhéneuc starb am 26. August 1849 im Alter von 66 Jahren in Paris und fand auf dem Cimetière de Montmartre seine letzte Ruhestätte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Louis Joseph Olivier Guéhéneuc, genannt Charles-Louis Guéhéneuc (* 7. Juni 1783 in Valenciennes; † 26. August 1849 in Paris) war ein französischer Général de brigade der Infanterie.", "tgt_summary": null, "id": 5941} {"src_title": "Utopia (Fernsehserie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Namensgebend ist für die Fernsehserie die fiktive Graphic Novel \"The Utopia Experiment\". Im Internet lernen sich vier Fans des Bilderromans kennen: die ehemalige Medizinstudentin Becky, der gelangweilte Ian, der Verschwörungstheoretiker Wilson Wilson und der elfjährige Grant. Nach kurzer Zeit stößt die gesuchte Jessica Hyde dazu. Gemeinsam geraten sie in eine Obsession, das sagenumwobene Geheimnis des \"The Utopia Experiment\" zu lüften, das angeblich katastrophale Ereignisse voraussagen kann. Die Fünf geraten einer Geheimorganisation in die Quere, die sich \"The Network\" nennt. Des Weiteren heftet sich der Auftragsmörder Arby dem Quintett an die Fersen.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Die Synchronisation der Serie wurde bei der Film- & Fernseh-Synchron nach Dialogbüchern von Christine Roche unter der Dialogregie von Manuel Straube erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Am 7. Oktober 2013 wurde eine CD mit dem Soundtrack des Komponisten Cristobal Tapia De Veer veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2014 gewann Utopia einen International Emmy Award in der Kategorie Dramaserie.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Utopia\" wurde allgemein gut aufgenommen. Auf Internet Movie Database erreicht Utopia basierend auf etwa 36.000 Bewertungen eine Durchschnittswertung von 8,4/10 (Stand August 2019). Tom Sutcliffe von The Independent lobt die \"großartige visuelle Darstellung\" (englisch \"great visual style\") der Serie und betont hinsichtlich der Charaktere, dass \"man nie das Gefühl bekäme, Utopia benutze austauschbare Marionetten\" (\"you never get the feeling that it[Utopia]'s just toying with interchangeable puppets\"). Sam Wollaston von The Guardian bezeichnet \"Utopia\" als Zeugnis brillanter Vorstellungskraft (\"work of brilliant imagination\") und hob unter anderem die Anfangsszene als \"fantastisch\" (\"now that's a fantastic scene\") hervor. Andererseits merkt er die teils zu gewalttätige Darstellung als negativen Aspekt an.", "section_level": 1}, {"title": "US-Remake.", "content": "Im Februar 2014 wurde bekanntgegeben, dass der amerikanische Kabelfernsehanbieter HBO eine amerikanische Adaption der Serie in Auftrag gegeben hat. Regisseur David Fincher sollte die US-Version drehen und gemeinsam mit Gillian Flynn und Joshua Donen als ausführender Produzent agieren. Im August 2015 gab HBO, aufgrund von Budgetschwierigkeiten des Projekts, die Einstellung der geplanten Fernsehserie bekannt, die sich zu dieser Zeit in der Produktion befand. 2018 bestellte Amazon eine weitere \"Utopia\"-Neuauflage bei der im ersten Anlauf beteiligten Autorin Flynn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Utopia ist eine britische Thriller-Serie, die zwischen dem 15. Januar 2013 und dem 12. August 2014 auf Channel 4 ausgestrahlt wurde. Die beiden Staffeln umfassen je sechs Episoden. Die Fernsehserie wurde in Großbritannien aufgenommen und von Dennis Kelly geschrieben. Produziert wurde sie von der Produktionsfirma \"Kudos Film and Television\". Die Musik zur Serie wurde von Cristobal Tapia de Veer komponiert. ", "tgt_summary": null, "id": 798615} {"src_title": "Guichainville", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Guichainville liegt in Nordfrankreich im Osten des Départements Eure, 85 Kilometer nordwestlich von Paris und 94 Kilometer südöstlich von Le Havre, 5,6 Kilometer südöstlich von Évreux, dem Sitz der Unterpräfektur des Arrondissements, Hauptort des Kantons und des Kommunalverbands Grand Évreux Agglomération, auf einer mittleren Höhe von 138 Metern über dem Meeresspiegel. Die Mairie steht auf einer Höhe von 145 Metern. Nachbargemeinden von Guichainville sind Angerville-la-Campagne im Nordwesten, La Trinité im Osten, Prey im Südosten und Le Plessis-Grohan im Süden. Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 1523 Hektar. In Guichainville gibt es insgesamt 52 von Menschen angelegte unterirdische Hohlräume, 23 davon sind Steinbrüche. Die Gemeinde ist einer Klimazone des Typs Cfb (nach Köppen und Geiger) zugeordnet: Warmgemäßigtes Regenklima (C), vollfeucht (f), wärmster Monat unter 22 °C, mindestens vier Monate über 10 °C (b). Es herrscht Seeklima mit gemäßigtem Sommer.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im 19. Jahrhundert wurden in den Weilern Fumeçon und Buisson-Garembourg Reste des Aquädukts von Gisacum gefunden. In Fumeçon wurden außerdem Tegulae, Scherben von Keramik und ein As aus gallo-römischer Zeit (52 v. Chr. bis 486 n. Chr.) entdeckt. Bei Luftaufnahmen in den Jahren 1990 und 1991 wurden im Weiler Melleville Reste von Gebäuden und Spuren der Römerstraße von Évreux nach Dreux gefunden. Im Jahr 1996 wurden zur Vorbereitung von Straßenarbeiten an der Route nationale 154 weitere Luftaufnahmen gemacht, bei deren Auswertung Überbleibsel von Gebäuden aus dem 5. und 6. Jahrhundert im Lieu-dit \"Petite Dîme\" entdeckt wurden. Der Ortsname wurde als \"Guichenvilla\" 1152 erstmals urkundlich erwähnt. 1223 findet die Ortschaft unter dem Namen \"Wichenvilla\" Erwähnung. Ernest Nègre listet den Ortsnamen als „nichtrömisch“ und zitiert Marie-Thérèse Morlet. Nach Morlet ist der Ortsname aus dem germanischen Namen \"Guichingus\" und Villa zusammengesetzt und bedeutete demnach ‚Landgut des Guichingus‘. Das nach seinem damaligen Seigneur benannte Lehen Bérou wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Es wechselte mehrfach den Besitzer bis die Familie Damour in der Mitte des 17. Jahrhunderts das heutige Schloss Bérou erbauen ließ. Ein weiteres Lehen auf dem heutigen Gemeindegebiet von Guichainville war Le Buisson-Garembourg. Es handelte sich um ein \"Fief de Haubert\", etwa ‚Lehen des Ringelpanzers‘. Diese Form des Lehens war im Feudalismus nur in der Normandie und der Bretagne üblich. Der Besitzer des Lehens wurde automatisch Ritter wenn er das Lehen erbte und 21 Jahre alt war und musste in der ländlichen Armee seines Herrn dienen. Der Ringelpanzer war in diesem Zusammenhang das Symbol des Rittertums. Wenn diese Lehen vererbt wurden, konnten sie in bis zu acht Teile geteilt werden. Le Buisson-Garembourg wurde 1215 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte vom 13. bis 15. Jahrhundert der Familie Buisson. 1793 erhielt Guichainville im Zuge der Französischen Revolution (1789–1799) den Status einer Gemeinde und 1801 durch die Verwaltungsreform unter Napoleon Bonaparte das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. Bérou und Melleville wurden 1808 eingemeindet. Nach der Ausrufung der Zweiten Französischen Republik im Februar 1848 wurde in Évreux am 13. März ein republikanischer Club \"(Club de l’Union démocratique)\" gegründet. In den folgenden Tagen entstand auch in Guichainville ein gleichartiger Club.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Guichainville ist mit zwei Blumen im \"Conseil national des villes et villages fleuris\" („Nationalrat der beblümten Städte und Dörfer“) vertreten. Die „Blumen“ werden im Zuge eines regionalen Wettbewerbs verliehen, wobei maximal drei Blumen erreicht werden können. Guichainville gehört zur römisch-katholischen Gemeinschaft \"\", die Teil der Pfarrei \"Notre Dame du Grand Sud d’Evreux\" des Bistums Évreux ist. Der Hochaltar, das Tabernakel und drei steinerne Statuen auf dem Altar der Kirche Trois-Maries (‚Drei heilige Frauen‘) stammen aus dem 18. Jahrhundert und wurden 1971 als historische Denkmale klassifiziert. Zwei Gemälde aus dem 16. Jahrhundert, auf denen verschiedene Heilige dargestellt sind, stehen ebenfalls unter Denkmalschutz. Die Kirche wurde gegen Ende des 15. oder zu Beginn des 16. Jahrhunderts erbaut. Der Chor wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Die Fenster stammen aus dem 16. Jahrhundert. Das Schloss Buisson-Garembourg wurde im 17. Jahrhundert erbaut. In den Jahren 1785 bis 1788 wurde es restauriert, nachdem es lange unbewohnt war. Ganzjährig bewohnt wurde das Schloss erst wieder von 1830 bis 1925. Danach wurden die Ländereien verkauft und zerstückelt. Die Dekoration der Räume des Schlosses ist im Stil des Louis-seize gehalten. Die Fassade wurde 1864 erneuert, sie wurde dabei stark verändert. Zu dem Schloss gehört eine seigneuriale Kapelle und ein seigneurialer Taubenturm.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Es gibt eine Vorschule, eine Primarschule und eine Bibliothek in der Gemeinde. Der nächstgelegene Bahnhof ist der 5,2 Kilometer entfernte Bahnhof Évreux. Der nächste Flughafen ist der Flughafen Rouen in Boos. Er liegt 45,1 Kilometer entfernt. Auf dem Gemeindegebiet gelten geschützte geographische Angaben \"(IGP)\" für Schweinefleisch \"(Porc de Normandie)\", Geflügel \"(Volailles de Normandie)\" und Cidre \"(Cidre de Normandie\" und \"Cidre normand)\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Guichainville ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Eure in der Region Normandie. Die Ortschaft liegt unweit der archäologischen Fundstätte Gisacum.", "tgt_summary": null, "id": 2194284} {"src_title": "Black Doom", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Musikalische Einordnung.", "content": "Black Doom ist meist durch die Verlangsamung des im Zuge der zweiten Welle des Black Metals bekannten skandinavischen Stils gekennzeichnet. Durch das langsame Spiel des Doom Metal gelang es den Vertretern aus dem Black- und Pagan-Metal-Umfeld, „die harsche Atmosphäre ihrer Songs [...] besser zur Geltung zu bringen.“ Insbesondere der typische Schreigesang und der hochverzerrte und helle Gitarrenklang wird „mit dem dicken Grundsound des Doom Metals verknüpft und schafft so eine ganz neue Klangwelt.“ Da die Interpreten des Black Doom dem Black Metal entsprangen, blieb die satanische Haltung als ideologischer Überbau des Black Doom erhalten, dennoch liegt der lyrische Schwerpunkt insbesondere späterer Interpreten anders.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Sowohl Unholy als auch Barathrum berufen sich überwiegend auf Interpreten der Vorläufer des Black Metals. Insbesondere Celtic Frost wird von Janne Sova (Barathrum) und Jarrko Toivonen (Unholy) als wichtiger Einfluss genannt. Hellhammer und die nachfolgenden Celtic Frost spielten insbesondere auf \"Morbid Tales\" einen von Venom inspirierten Thrash Metal, jedoch mit Einflüssen des Doom Metals und einer deutlichen Ernsthaftigkeit in den okkulten und misanthropischen Songtexten, die für den Black Metal prägend sein sollte. Tom G. „Warrior“ gab zu \"Morbid Tales\" selbst an, langsame Stücke zu favorisieren, da diese mehr Raum einnehmen könnten, um sich zu entfalten, und berief sich hierzu auf Black Sabbath. Sowohl Unholy als auch Barathrum orientierten sich auch an der Reduzierung des Tempos und intensivierten die Idee, wie auch schon die ebenfalls von Sova genannten Samael 1991 auf \"Worship Him\", welche sich auch auf Celtic Frost beriefen, und unter anderem mit der Death-Doom-Band Asphyx verglichen wurden. Als weiterer Vorläufer des Black Doom kann die amerikanische Death-Doom-Band Goatlord betrachtet werden, deren Demoaufnahmen und Studioveröffentlichungen unter anderem auf Hellhammer und Saint Vitus aufbauen, deren Veröffentlichungen auf die Entwicklung des Genres jedoch wenig Einfluss nahm. In einem ähnlichen stilistischen Übergang zwischen Death Doom und Black Doom bewegten sich ebenso Katatonia 1992 mit \"Dance of December Souls\" sowie Tiamat 1991 mit \"The Astral Sleep\". Die bereits zu Beginn der 1990er aktiven und mit Demoaufnahmen bekannten Unholy und Barathrum veröffentlichten 1993 und 1995 ihre ersten offiziellen Studioalben und definierten mit ihrem enorm verlangsamten Black Metal endgültig den Black Doom als Genre. Parallel zu Barathrum und Unholy wurden Bethlehem und Deinonychus mit einer simultanen Mischung aus Doom Metal und den stilistischen Eigenheiten des Black Metals aktiv, jedoch ohne dabei den satanistischem Bezug des Black Metals aufzuweisen, weshalb deren Veröffentlichungen nach einem Bethlehem-Album als Dark Metal bezeichnet werden. Diese Abwandlung der Musik mit vornehmlich suizidalen Texten gilt dabei als bedeutender Vorläufer des Depressive Black Metal. Weitere Bands wie die frühen Moonspell oder Dolorian und zum Teil die Pagan-Metal-Band In the Woods... zeigten sich in den folgenden Jahren vom Black Doom beeinflusst und nahmen den Stil zumindest zeitweise auf. Bis in die Gegenwart orientieren sich Interpreten wie die japanische Band Gallhammer oder die britischen Dragged into Sunlight aus unterschiedlichen Richtungen in den Bereich des Black Doom, welcher dennoch als ein kommerziell erfolgloses und unpopuläres Genre gilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Black Doom, gelegentlich Blackened Doom genannt, ist ein Musiksubgenre, welches in den 1990er Jahren durch eine wechselseitige Beeinflussung von Black Metal und Doom Metal entstanden ist.", "tgt_summary": null, "id": 330430} {"src_title": "Noragami", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Hiyori Iki war eine normale Mittelschülerin, bis sie von einem Bus gerammt wurde, als sie jemanden vor dem Überfahrenwerden bewahren wollte. Der Fremde trägt einen Sportanzug und ein Halstuch und stellt sich später als Gott Yato heraus. Dieser Zwischenfall sorgt dafür, dass sie ein halber \"Ayakashi\", ein Dämon, wird. Als sie Yato wieder trifft und erfährt, dass er ein Gott ist, bittet sie ihn ihr zu helfen und wieder normal zu werden. Doch Yato hat erst kürzlich seine heilige Waffe \"(Shinki)\" verloren – ein anderes übernatürliches Wesen, das einem Gott dient und seine Macht stärkt. Auch ist er nur ein sehr wenig bekannter und daher schwacher Gott. Als beide von einem Ayakashi angegriffen werden, erwählt Yato den Geist eines Jungen als neuen Shinki und nennt ihn \"Yukine\". Dieser stellt sich als gute Waffe heraus, ist auf Grund seines frühen Todes jedoch sehr verunsichert und ungestüm. Auch mit Yukines Hilfe kann Yato Hiyori zunächst nicht helfen. Als er sich an Tenjin, Gott der Bildung, wendet, sieht er, dass seine ehemalige Waffe Mayu nun ihm dient. Auch Yatos Freundin Kofuku, Göttin der Armut, und ihr Shinki Daikoku können ihnen nicht helfen. Die Konflikte zwischen Yato und Yukine, der sich nicht wertgeschätzt fühlt und seinem menschlichen Leben nachtrauert, nehmen zu. Schließlich fängt Yukine an zu stehlen – da er schon tot ist und alle Lebenden ihn nicht bemerken, sind ihm deren Reaktionen und der Schaden auch egal. Doch überträgt sich jede Sünde Yukines auch auf Yato, der immer mehr einer Fäulnis ausgesetzt ist. Dennoch will er Yukine nicht bestrafen. Dann trifft die Gruppe auf Bishamonten, die Göttin des Kriegsglücks, die über viele Shinki verfügt. Sie will sich seit langem an Yato rächen, weil dieser eine ihren früheren Shinki-Clan getötet hatte. Es kommt zum Kampf und Yato kann nur dank der Hilfe Kofukus entkommen. Einer von Bishamons Shinki, Kazuma, konfrontiert Hiyori mit ihrem Kontakt zu Yato. Da er noch in Yatos Schuld steht, fordert er, dass Yato Yukine aufgeben soll, da dieser ihm nur schadet. Sonst würde er Yukine töten. Als sich Yato und Yukine weiter entfremdet haben, rastet Yukine bei einem Auftrag in einer Schule aus. Als er alle die Schüler, die einen normalen Alltag leben, sieht, zerschlägt er Fensterscheiben und Türen. Die Sünde ist so schwer, dass Yato zusammenbricht. Um ihn vor dem Tod zu retten, bringt Hiyori beide zu Kofuku. Gemeinsam mit Mayu und Kazuma führt Daikoku eine qualvolle Reinigungszeremonie an Yukine durch. Dieser wird fast zum Dämon, besinnt sich aber doch auf Hiyoris und Yatos Zuneigung und beichtet seine Sünden. Kurz darauf trifft Hiyori auf Nora, eine heilige Waffe, die vielen Göttern dient – früher auch Yato. Sie will, dass er wieder sie als Waffe wählt und sich von Hiyori fernhält. Sie stiehlt Hiyoris Erinnerungen an Yato und bald darauf vergisst sie ihn immer mehr. Der Gott Rabo bedient sich ihrer, um Yato herauszufordern. In der Vergangenheit kämpfte er als Unglücksgott gemeinsam mit ihm. Schließlich geht Yato auf seine Herausforderung ein, um Hiyori zu retten, und kann den schon von Ayakashi verzehrten Rabo besiegen. Dieser wünschte sich, nachdem er von den Menschen längst vergessen worden war, von Yato getötet zu werden. Während Hiyori sich auf die Aufnahmeprüfungen für die Oberschule vorbereitet und ihren ungewöhnlichen Alltag mit Yato und Yukine lebt, freundet sich Yukine mit einem der Shinki von Bishamonten an, den er eines Abends zufällig trifft. Über ihn erfährt er von der großen Familie von Shinki, die Bishamonten um sich schart. Jeden verlorenen Geist nimmt sie bei sich auf. Doch so entstehen im Schloss der Göttin auch Konflikte, die jedoch vor der Hausherrin verborgen werden, um ihr keine Sorgen zu bereiten. Außerdem vergisst Bishamonten einige ihrer Shinki, so hat sie Yukines Freund schon lange nicht mehr gerufen. Die Überforderung der Hausherrin macht sich ihr Shinki und Leibarzt Kugaha zunutze. Er schwächt Bishamonten, indem er Ayakashi nutzt, eine seiner eifersüchtigen Kolleginnen von ihnen befallen lässt und dies vor den anderen verbirgt. Außerdem streut er Misstrauen zwischen Bishamonten und ihrem Wegweiser Kazuma. Schließlich erfährt Kugaha auch von der Freundschaft Yukines. Er tötet seinen Freund und provoziert so, dass Yukine Kazuma folgt und Bishamonten wegen des Todes seines Freundes zur Rede stellt. Es kommt zum Streit, in dem Kazuma beschuldigt wird, sich mit Bishamontens Feind Yato verbündet zu haben. Sie verbannt ihn und Kazuma sucht Zuflucht bei Kofuku. Kurz darauf wird er zusammen mit Hiyori von Kugaha entführt. Kazuma erkennt, dass Kugaha einen Generationswechsel herbeiführen will, bei dem alle Shinki und die Göttin sterben – außer ihm – und er dann als neuer Wegweiser der neugeborenen Göttin dienen kann. Kazuma selbst ist der letzte Überlebende des vergangenen Generationswechsels. Bei diesem hatte Yato alle Shinki Bishamontens getötet außer ihm. Er war von Kazuma dazu beauftragt worden um das Leben seiner Herrin zu retten, deren Shinki zunächst von Misstrauen und Missgunst und schließlich von Ayakashi ergriffen wurden. in Folge der Ereignisse entwickelte Bishamonten ihren großen Hass auf Yato. Um Hiyori zu retten reist Yato mit Yukine zu Bishamontens Palast, wo es zum Kampf kommt. Kugaha plant, dass Bishamonten und ihre Shinki von Yato getötet werden, lässt aber auch bereits einige von seinem Ayakashi fressen. Doch Kazuma und Hiyori können von Kugahas Komplizin, die sich eines besseren besinnt, befreit werden und der Kampf zwischen Yato und Bishamonten wird beendet. Bishamonten beschützt die verbliebenen Shinki und verstößt Kugaha. Einige Zeit nachdem der Konflikt mit Bishamonten ausgestanden ist, verschwindet Yato plötzlich. Yukine und Hiyori machen sich Sorgen, doch Kofuku und Daikoku beruhigen sie – so etwas passiere bei Yato immer mal wieder. Tatsächlich wurde er von Nora im Auftrag seines Vaters entführt, für den er nun Auftragsmorde ausführt. Wie es schon so oft geschehen ist, ergibt sich Yato seinem Schicksal, während Hiyori ihn zunächst sucht, dann aber langsam vergisst. Schließlich wird Yato in die Unterwelt gesandt, um den Glücksgott Ebisu zu retten. Der ist in die Unterwelt gereist, um einen Pinsel der Izanami zu erlangen, mit dem man Ayakashi kontrollieren kann, was Ebisu schon viele Generationen anstrebt. Schließlich müssen sich Yato und Ebisu im Totenreich gemeinsam Izanami erwehren, die sie nicht wieder gehen lassen will. Währenddessen herrscht wegen Ebisus Versuchen, Ayakashis Namen zu geben und sie zu kontrollieren, Aufruhr im Himmelsreich. Die Glücksgötter werden festgenommen und ein Todesurteil über Ebisu gefällt. Als Kazuma, Yukine und Hiyori – die sich gerade wieder an Yato erinnert, als sie Yukine zufällig trifft – davon erfahren, befreien sie Bishamonten. Gemeinsam mit Kofuku und ihren Shinki befreien sie Yato und Ebisu aus der Unterwelt. Beim Kampf erfährt Yato, dass Ebisu die Ayakashi zu kontrollieren versucht, um sie den Göttern und Menschen nutzbar zu machen. Yato ist beeindruckt von Ebisus Streben, die Menschen glücklich zu machen, und motiviert ihn weiter zu leben und sich nicht wie schon so oft auf eine Reinkarnation zu verlassen, die seine Aufgabe fortsetzt. Dennoch wird Ebisu kurz darauf von den Himmlischen Heerscharen getötet, die das Urteil ausführen. Ebisus Wiedergeburt erfüllt Yato bald darauf den letzten Wunsch seines Vorgängers. Und von Ebisu angespornt löst sich Yato endgültig von Nora und schwört sich mit Yukine ein, von nun an nur noch den Menschen zu helfen und niemanden mehr zu töten.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Shinki.", "content": "Shinki (, wörtlich: „Götterwerkzeug“) sind himmlische Waffen, die von Göttern getragen werden. Sie sind ehemalige Menschen, die nicht durch ihren eigenen Willen gestorben sind (also nicht durch Selbstmord). Jede Shinki kann sich in eine einzigartige Waffe verwandeln, wenn ihr Gott sie bei ihrem Shinki-Namen nennt. Die Form eines Shinki kann sich in eine bessere ändern, wenn sie ihren Gott beschützt haben, welche als „Glückwunsch-Werkzeug“ (, \"hafuri no utsuwa\") bezeichnet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Die Manga-Reihe \"Noragami\" wurde von Adachitoka geschrieben und von Kodansha veröffentlicht. Die Serie feierte ihre Premiere im \"Shōnen Magazine\" in der Januarausgabe 2011, die am 6. Dezember 2010 erschien. Seit dem 15. Juli 2011 wurde sie in bisher 20 Sammelbänden zusammengefasst (Stand: Oktober 2019). Der neunte und zehnte Band wurden gleichzeitig mit einer limitierten Edition veröffentlicht, denen eine DVD mit einer zusätzlichen Anime-Episode beilag. Auch der elfte Band vom 17. Juli 2014 enthielt in seiner limitierten Edition eine zweite Anime-Episode auf DVD. Extrakapitel der Manga-Serie erscheinen als Spin-off im \"Monthly Shōnen Magazine +\" seit 2011. Am 15. November 2013 wurden sie in einem Sammelband als \"Noragami Shūishū\" () zusammengefasst. Eine Lizenzierung in Deutschland erfolgte durch Egmont Manga. Der erste Band erschien im April 2013; bisher sind 20 Bände verfügbar. Der Manga wurde in englischer Sprache für Nordamerika lizenziert und veröffentlicht von Kodansha Comics USA als \"Noragami: Stray God\". Der Manga wurde aus Krankheitsgründen mit 18 Bänden pausiert. Wie Kodansha zuvor ankündigte, wurde der Manga ab dem 06. Juni fortgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "Die Fernsehserie \"Noragami\" wurde vom Animationsstudio Bones umgesetzt. Regie führte Kōtarō Tamura. Für das Charakter-Design zeichnete Toshihiro Kawamoto verantwortlich. Die künstlerische Leitung lag bei Kazuo Nagai. Noch vor der ersten TV-Ausstrahlung wurde die erste Episode am 10. November 2013 auf dem Anime Festival Asia gezeigt. Die Erstausstrahlung im japanischen Fernsehen erfolgte am 5. Januar 2014 bei Tokyo MX und wurde später bei MBS, BS11 und TVA ausgestrahlt. Die finale zwölfte Episode wurde am 23. März 2014 bei Tokyo MX ausgestrahlt. Neben der Fernsehserie erschien auch je eine zusätzliche Folge als Original-Video-Animation auf DVD, zusammen mit einer limitierten Fassung des 10. Mangabandes am 17. Februar und dem 11. Mangaband am 17. Juli 2014. In Nordamerika wurde die Serie von Funimation lizenziert, in Deutschland von KSM. Mit englischen, deutschen und weiteren Untertiteln wurde die Serie auf der Plattform Crunchyroll veröffentlicht. Die zweite Staffel des Animes mit weiteren 13 Folgen, \"Noragami Aragoto\", lief vom 3. Oktober bis 30. Dezember 2015 nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf TV Tokyo. Der limitierten Fassung des 15. und 16. Mangabandes waren zudem ebenfalls je eine weitere Folge beigelegt. KSM gab am 16. Oktober 2015 bekannt, dass sich der Publisher auch daran die Rechte für Deutschland gesichert hat. In weiteren Rollen sind u. a. Henning Nöhren, Tim Kreuer, Ela Nitzsche und Martin May zu hören.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde komponiert von Taku Iwasaki. Bei der zweiten Staffel wurde er zudem von Kayo Konishi, Yukio Kondō, Electrocutica unterstützt. Der Vorspanntitel der ersten Staffel ist \"Goya no Machiawase\" (, „mitternächtliches Treffen“), komponiert und getextet von Shuntaro, sowie arrangiert und gesungen von Hello Sleepwalkers. Der Abspanntitel ist \"Heart Realize\" (, \"Hāto Riaraizu\"), komponiert, arrangiert und getextet von Supercell und gesungen von Tia. Bei \"Noragami Aragoto\" wurde im Vorspann \"Kyōran Hey Kids!!\" von The Oral Cigarettes verwendet und im Abspann \"Nirubana\" () von Supercell bzw. gesungen von Tia.", "section_level": 3}], "src_summary": "Noragami (jap., dt. „streunender Gott“) ist eine Fantasy-Manga-Reihe von Adachitoka, die seit Dezember 2010 in Kodanshas \"Shōnen Magazine\" erscheint. Eine Umsetzung als Anime-Serie wurde von Bones in bisher zwei Staffeln mit zusammen 25 Folgen produziert. Außerdem kamen vier Original Video Animation heraus.", "tgt_summary": null, "id": 27553} {"src_title": "Big Order", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Vor 10 Jahren wünschte sich ein Kind die Zerstörung der Welt. Nach der Katastrophe tauchten unter den Überlebenden so genannte Order (, \"ōdā\", wörtlich: „Menschen mit besonderen Fähigkeiten“) auf, welche die Fähigkeit haben, ihre eigenen Wünsche zu erfüllen. Einer von ihnen hat das gewaltige Potential über die Welt zu herrschen und Menschen zu seinen Marionetten zu machen. Diese Kraft gehört Hoshimiya Eiji, der für das zerstörerische Phänomen verantwortlich ist, das sich vor 10 Jahren ereignete. Seitdem hat Eiji diese Kraft nicht wieder eingesetzt. Eines Tages wird er jedoch gezwungen, sich wieder an diese Kraft zu erinnern und sie einzusetzen, als er sich und seine Schwester Sena vor den Angriffen seiner Mitschülerin Rin Kurenai, ebenfalls ein Order, verteidigen muss. Während diese ausschließlich daran interessiert ist, sich an ihm für den Tod ihrer Eltern vor 10 Jahren zu rächen, hat die Versammlung der Zehn, eine Organisation der Regierung von Kyushu, für die sie arbeitet, die Weltherrschaft zum Ziel. Um dies zu erreichen, ziehen sie Eiji auf ihre Seite, indem sie ihn mit dem Leben seiner Schwester erpressen. Aufgrund seiner Fähigkeit, alles physisch kontrollieren zu können, was sich in seinem Territorium befindet, auch Menschen und Gegenstände, soll Eiji der König einer neuen Welt werden. Gleichzeitig misstrauen sie ihm aber und weihen ihn nur dann in ihre Pläne ein, wenn es zu ihrer Taktik passt. Im Namen von Eiji erklären sie Kyushu, den Sitz der Zehn, für unabhängig und der Welt den Krieg. Als erster Schritt soll die Präfektur Yamaguchi eingenommen werden. Doch der Regierung unterstehen ebenfalls Order, die mit teils radikalen Mitteln gegen Eiji und die anderen vorgehen...", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Sakae Esuno begann die Mangaserie nach Beendigung von \"Mirai Nikki\". Das erste Kapitel erschien in der Ausgabe 11/2011 des Magazins \"Shōnen Ace\" des Verlags Kadokawa Shoten am 26. September 2011. In der Ausgabe 9/2016 wurde am 26. Juli 2016 das letzte Kapitel der Reihe veröffentlicht; in der darauffolgenden Ausgabe des Magazins folgteam 26. August 2016 ein finales Kapitel als Epilog. Die Einzelkapitel wurden in zehn Sammelbänden zusammengefasst. Eine deutsche Version erschien zwischen März 2014 und November 2017 vollständig bei Egmont Manga. Bei Sakka erscheint seit August 2013 eine französische Übersetzung. Bis Februar 2015 wurden von der Serie mehr als 800.000 Exemplare verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Der limitierten Fassung des achten Bandes war eine 25-minütige Original Video Animation als Pilotfolge zur ab dem 16. April 2016 erscheinenden Anime-Serie beigelegt. Diese wurde von Studio Asread animiert unter der Regie von Nobuharu Kamanaka und dem Character Design von Chika Kojima, die auch die Animationsleitung innehatte. Die 10 Folgen wurden vom 16. April bis 18. Juni 2016 nach Mitternacht (und damit am vorigen Fernsehtag) auf Tokyo MX und KBS Kyōto gezeigt, sowie mit bis zu einer Woche Versatz auch auf BS11, Chiba TV, TV Kanagawa, TV Saitama, Sun Television, Kumamoto Hōsō, TVQ Kyūshū, Gifu Hōsō und Mie TV. Außerhalb Asiens wurde die Serie parallel zur japanischen Ausstrahlung von Crunchyroll als Simulcast gestreamt, u. a. mit deutschen Untertiteln. Die Musik stammt von Evan Call von der Band Elements Garden, während das Titellied \"Geki\" () von der Band Yōsei Teikoku ist, die auch das erste Titellied zur Animeadaption von Sakae Esunos Manga \"Mirai Nikki\" beisteuerten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Big Order (, \"Biggu Ōdā\") ist eine Mangaserie von Sakae Esuno, die zwischen September 2011 und August 2016 im Magazin \"Shōnen Ace\" des Verlags Kadokawa Shoten erschien. Zwischen 2014 und 2017 wurde die Serie vom Verlag Egmont Manga auf Deutsch veröffentlicht. Eine Animeserie wurde zwischen April und Juni 2016 ausgestrahlt, wobei im Oktober 2015 eine Pilotfolge erschien. Die Animeserie erscheint im deutschsprachigen Raum beim Streaminganbieter Crunchyroll.", "tgt_summary": null, "id": 405484} {"src_title": "Präludium und Fuge b-Moll BWV 867 (Das Wohltemperierte Klavier, I. Teil)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Präludium.", "content": "Orgelpunkte, frei einsetzende Dissonanzen, ostinater Rhythmus und vollstimmiger Satz kulminieren im drittletzten Takt auf einer Fermate mit neunstimmig gesetztem vermindertem Septakkord. Dies alles summiert sich zum Affekt gewichtigen Ernstes und pathetischer Würde. Das Präludium wird üblicherweise in sehr langsamem Zeitmaß, piano und in weich konturiertem Rhythmus gespielt. Möglich und vertretbar, vor allem auf dem Klavier, ist aber auch ein Vortrag in ruhigem Viertelpuls und im Forte, verbunden mit rhythmischer Strenge. Das Stück enthält 24 Takte; die Mitte wird durch die dünnstimmig gesetzten Takte 13 bis 15 deutlich hervorgehoben. Nach dem ersten Achtel in Takt 20 setzt ein intendiertes Crescendo ein, das Bach vor allem durch zunehmende Stimmenzahl realisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Fuge.", "content": "Diese Fuge und diejenige in cis-Moll aus dem 1. Teil sind die einzigen fünfstimmigen Beispiele aus dem Wohltemperierten Klavier. Das Notenbild suggeriert hier eine Nähe zum \"stile antico\", die allerdings durch den nach einer Pause eintretenden Nonensprung innerhalb des Themas relativiert wird. Das Thema endet nicht beim Einsatz des Comes, sondern reicht über diesen hinweg, bis zum Beginn von Takt 4. In der Exposition wird das Thema in fünf Stimmen von oben (Sopran) nach unten (Bass) bis Takt 18 eingeführt. Nachdem in Takt 25 die Paralleltonart Des-Dur erreicht ist, folgt eine Durchführung mit vier dicht aufeinander folgenden Themeneinsätzen; der fünfte Themeneinsatz erfolgt bei der Kadenz nach As-Dur in Takt 37, in der Mitte der Fuge. Die Takte 50 bis 53 suggerieren wiederum eine mehrfache Engführung; doch auch diese ist nur vorgetäuscht, da jeweils nur der Themenbeginn wiederholt wird. Erst ab Takt 67 erklingt als Höhepunkt eine tatsächlich fünffache Engführung – vermutlich einzigartig in Bachs gesamtem Fugenschaffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Präludium und Fuge b-Moll, BWV 867, bilden ein Werkpaar im 1. Teil des Wohltemperierten Klaviers, einer Sammlung von Präludien und Fugen für Tasteninstrumente von Johann Sebastian Bach.", "tgt_summary": null, "id": 1717708} {"src_title": "Mille Miglia 1952", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Rennen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vor dem Rennen.", "content": "Nach einem leichten Rückgang bei der Teilnehmerzahl 1951, kletterte die Zahl der Piloten und Beifahrer 1952 auf mehr als 1000 Personen. Aus Italien war so gut wie jeder Fahrer bzw. Fahrerin am Start, die über eine aufrechte Rennlizenz verfügten. 502 Wagen mit 1004 Fahren und Beifahrern gingen ins Rennen. 272 Teams kamen in die Wertung. Wie schon 1950 und 1951 war das erste Fahrzeug, das die Ziellinie überfuhr, nicht der Rennwagen des Siegers. Nach der Zielankunft stauten sich die Wagen in der Innenstadt von Brescia und verschärften das Chaos nach dem Rennen.", "section_level": 2}, {"title": "Das Comeback von Mercedes-Benz.", "content": "Anfang der 1950er-Jahre traf die damalige Führung der Daimler-Benz AG unter der Leitung des Vorstandsvorsitzenden Wilhelm Haspel mit der Marke Mercedes-Benz in den internationalen Motorsport zurückzukehren. Der bereits in den 1930er-Jahren mit der Leitung der Motorsportabteilung von Mercedes-Benz beauftragte Alfred Neubauer wurde wieder mit dieser Funktion betraut. Die Rückkehr in den Monopostosport sollte erst 1954 stattfinden, da dort zu diesem Zeitpunkt ein neues technisches Reglement in Kraft trat. Vorerst sollte sich das Team im Sportwagensport betätigen. Unter der Leitung von Rudolf Uhlenhaut wurde der Mercedes-Benz 300 SL entwickelt. Mit diesem Fahrzeug gab Mercedes bei der Mille Miglia sein Comeback bei Sportwagenrennen. Auch zwei der Fahrer waren schon in den 1930er-Jahren für Mercedes aktiv gewesen. Der 1901 in Remagen geborene Rudolf Caracciola war zum Zeitpunkt des Rennens schon 51 Jahre alt. Ähnliches wie für Tazio Nuvolari in Italien galt für Caracciola in Deutschland; er war eine legendäre Figur aus den Anfangszeiten des internationalen Motorsports. 1935, 1937 und 1938 hatte er die Gesamtwertung der Grand-Prix-Europameisterschaft gewonnen. Zum 1000-Meilen-Rennen hatte er eine besondere Beziehung. 1931 hatte er das Rennen gewonnen und war bis 1952 der einzige Nichtitaliener der die Mille Migla gewinnen konnte. Hermann Lang war 1939 nachträglich zum Europameister erklärt worden und bestritt das Rennen gemeinsam mit dem Kfz-Meister Erwin Grupp als Beifahrer. Dritter Pilot war der deutsche Sportwagenmeister Karl Kling, der sich das Cockpit mit Hans Klenk teilte.", "section_level": 2}, {"title": "Die Scuderia Ferrari.", "content": "Mit dem Antreten von Mercedes-Benz erwuchs der erfolgsverwöhnten Scuderia Ferrari ein neuer Gegner. Die Rennmannschaft von Enzo Ferrari hatte die Rennen nach dem Zweiten Weltkrieg dominiert. 1948 und 1949 hatte Clemente Biondetti gewonnen; 1950 Gianni Marzotto im Ferrari 195 Sport Touring Berlinetta Le Mans und im Vorjahr siegte Luigi Villoresi, der einen Ferrari 340 America Berlinetta Vignale fuhr. Ferrari breitete insgesamt acht Werkswagen, von denen drei die Scuderia selbst meldete. Piero Taruffi fuhr einen Ferrari 340 America, dessen Lampredi-V12-Motor auf 4,5-Liter-Hubraum aufgebohrt worden war. Einen zweiten 340 America pilotierte Gianfranco Comotti für die Scuderia Marzotto. Piero Scotti ging mit einem Ferrari 225S ins Rennen und der als Ersatzmann für den verletzten Luigi Villoresi ins Team gekommene Giovanni Bracco fuhr einen 250 Sport. Die weiteren Wagen wurden von Biondetti, Eugenio Castellotti, Mario Bornigia und den Marzotto-Brüdern Paolo und Vittorio gemeldet.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Werkswagen.", "content": "Aus Großbritannien kamen Jaguar, Aston Martin und die Donald Healey Motor Company mit Werkswagen nach Italien. Porsche hatte 1951 erstmals international auf sich aufmerksam gemacht, als ein französisches Fahrerteam den 20. Gesamtrang auf einem Porsche 356 erreichte. Für die Mille Miglia wurden zwei Porsche 356 1100 aufgebaut, die von Wittigo von Einsiedel, Paul Alfons von Metternich-Winneburg und Richard von Frankenberg gefahren wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Wieder tödliche Unfälle.", "content": "Auch in diesem Jahr kam es auf der teilweise ungesicherten Strecke zu schweren Unfällen, von denen wieder zwei fatal endeten. Vitaliano Grazzani, ein 20-jähriger Mechaniker aus Mailand bestritt das Rennen gemeinsam mit seinem Freund Corrado Manfredini auf einem Fiat 750. Die beiden Fahrer gingen um 23:31 in der Nacht ins Rennen; 70 Kilometer nach dem Start, in Peschiera del Garda, starb Grazziani nach einem schweren Unfall. Der zweite tödliche Unfall betraf Pietro Avalle. Avalle war Beifahrer von Sandro Fiorio, dem Vater von Cesare Fiorio und dem Großvater von Alex Fiorio. Avalle verlor sein Leben nach einem Überschlag des ALF-Fiat 750 ca. 200 Kilometer vom Startort Brescia entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Der Rennverlauf.", "content": "Im Training hatte Karl Kling einen Unfall, als er mit einem Fiat 1100 kollidierte, dessen Fahrer am Steuer eingeschlafen war. Obwohl der Mercedes dabei erheblich beschädigt wurde (beide Fahrer blieben unverletzt), konnte er bis zum Rennen repariert werden. Zum dritten Mal in Folge wurde das Rennen im Regen gestartet. Erster Führender war Giovanni Bracco vor den Mercedes von Kling und Caracciola, dem Ferrari von Paolo Marzotto und den beiden Lancia Aurelia B20 von Luigi Fagioli und Enrico Anselmi. Für Bracco (laut Augenzeugen hatte der trinkfreudige Kettenraucher eine Flasche Cognac in einer Spezialhalterung im Auto und rauchte während der Fahrt vier Schachteln Chesterfield) gab es nur die Devise „Ausfall oder Sieg“; dementsprechend ungestüm fuhr er auch. In Ravenna hatte er fünf Minuten Vorsprung auf Kling, der bei der Wende in Rom die Führung übernahm. Taruffi kämpfte sich mit dem schweren 340 America Spider durchs Feld, lag in Siena an der Spitze, ehe er in Castellina di Chianti mit einem gebrochenen Kreuzgelenk an der Antriebswelle aufgeben musste. Enzo Ferrari setzte nun alles auf Bracco, der alle Unterstützung bekam. Nach einer halsbrecherischen Fahrt überholte er noch Kling und siegte in seinem 250 Sport mit einem Vorsprung von 4 Minuten. Fagioli wurde überraschend Dritter, noch vor Caracciola, der einen möglichen dritten Gesamtrang durch einen defekten Kühler auf den letzten 150 Kilometern verlor. Viermal musste er am Streckenrand halten, um Wasser nachzufüllen. Bester britischer Wagen im Ziel war der Nash-Healey von Leslie Johnson an der siebten Stelle und sowohl Porsche als auch der Gründer von Alpine, Jean Rédélé, feierten Klassensiege.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schlussklassement.", "content": "Trainingswagen Trainingswagen", "section_level": 2}, {"title": "Nur in der Meldeliste.", "content": "Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 19. Mille Miglia, auch Mille Miglia, Brescia-Roma-Brescia, fand am 3. und 4. Mai 1952 statt und führte über 1.574 km von Brescia nach Rom und wieder zurück nach Brescia.", "tgt_summary": null, "id": 1654450} {"src_title": "Franziskanerkirche (Budapest)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "König Béla IV. ließ am Standort um 1250 eine erste Franziskanerkirche im gotischen Stil erbauen. Nach der Königswahl beim ungarischen Landtag auf der Rákos-Wiese wurde in dieser Kirche das Te Deum gesungen. Am 23. September 1526 wurde die gotische Kirche von den Türken zerstört und die Ordensbrüder ermordet, darunter auch der Priester P. András Vásárhelyi, Verfasser des Marienhymnus \"Angyaloknak Nagyságos Asszonya\" (1508). Nach der endgültigen Eroberung der Stadt durch die Türken 1541 wurde das Gebäude wieder instandgesetzt und diente unter dem Namen \"Dschami des Beg Sinan\" als Moschee. Nachdem die Osmanen aus Pest vertrieben wurden, hielten die Franziskaner in dem Gebäude im Sommer 1686 erstmals wieder einen katholischen Gottesdienst ab. Im Jahr 1690 übergab Kaiser Leopold I. die Kirche auch offiziell wieder den Franziskanern. Nach einigen Jahrzehnten wurde die Kirche vollständig neu im Barockstil erbaut. Die Weihe des Gebäudes erfolgte am 21. September 1741. Im 19. Jahrhundert war die Franziskanerkirche ein spirituelles Zentrum der Stadt. Hier wirkte das sogenannte Pester Prediger-Trio, die Patres Albach (predigte deutsch), Gegó (ungarisch) und Gasparich (kroatisch). 1849 wurde der Ministerpräsident Lajos Batthyány in der Krypta der Kirche aufgebahrt. In der kommunistischen Ära wurde die franziskanische Ordensprovinz 1950 aufgelöst. Seit dem 1. September 1990 sind die Franziskaner wieder im Besitz der Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchengebäude.", "content": "Die Kirche liegt am Ferenciek tere (Franziskanerplatz), Ecke Kossuth Lajos ut. An der dem Platz zugewandten Hauptfassade befindet sich das Portal mit dem Ordenszeichen der Franziskaner. Darüber befindet sich eine Statue der Maria, flankiert von zwei anbetenden Engeln. Rechts neben dem Portal steht eine Kreuzigungsgruppe. Außerdem befinden sich an der Fassade in Nischen die Figuren der heiligen Petrus von Alcantara, Franz von Assisi und Antonius von Padua. Seitlich des Chors erhebt sich der Turm, dessen Helm 1861 von Franz Wieser errichtet wurde. Im Inneren besitzt die Wandpfeilerkirche je drei Seitenkapellen zu beiden Seiten. Die Ausstattung besteht aus mehreren Barockaltären und Fresken von Károly Lotz aus den Jahren 1894–1895. An der Seitenfassade zur Kossuth Lajos utca, die drei kleine und vier größere Fenster besitzt, liegt ein Bronzerelief, das an die verheerende Überschwemmung der Stadt im Jahre 1838 und den selbstlosen Einsatz von Baron Miklós Wesselényi erinnert, der persönlich viele Menschen aus den Fluten rettete. Das Relief wurde von Barnabás Holló 1895 geschaffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Innerstädtische oder Pester Franziskanerkirche (ungarisch \"Belvárosi\" oder \"Pesti Ferences Templom\") befindet sich im V. Bezirk (\"Belváros\") der ungarischen Landeshauptstadt Budapest. Sie liegt am Franziskanerplatz (\"Ferenciek tere\") 9 und ist ein bedeutendes barockes Bauwerk, das auch unter Denkmalschutz steht. Geweiht ist sie dem hl. Petrus von Alcantara.", "tgt_summary": null, "id": 1902457} {"src_title": "Grenzkonvention zwischen Preußen und Frankreich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nach den Niederlagen Napoleons und dem Ende des Ersten Kaiserreichs waren die Grenzen Frankreichs zunächst im Ersten Pariser Frieden von 1814 und dann im Zweiten Pariser Frieden von 1815 neu festgesetzt worden. Im Zweiten Pariser Frieden war Frankreich in die Grenzen von 1790 gewiesen worden. Dazu hatte Frankreich mehrere Festungen, darunter Philippeville, Mariembourg, Saarlouis und Landau in der Pfalz mit ihrem Umland abtreten müssen. Der Wortlaut des Vertrags von 1815 beschrieb den Verlauf der neuen Staatsgrenze Frankreichs von Perl an der Mosel bis zur Mündung der Lauter in den Rhein wie folgt (in zeitgenössischer Übersetzung, mit entstellten Ortsnamen): Es bestand eine Abweichung zwischen dem Wortlaut des Vertrags und dem Gebiet, das Preußen 1815 tatsächlich besetzt und seinem Staatsgebiet einverleibt hatte bezüglich eines Gebiets in dem Winkel zwischen Saar und Blies, umfassend die damaligen Gemeinden Kleinblittersdorf und Auersmacher, die damaligen Weiler Rilchingen und Hanweiler und den damaligen Pachthof Wintringer Hof. Das Gebiet hatte 1790 zum Territorium der Grafen von der Leyen im Heiligen Römischen Reich und nicht zu Frankreich gehört, doch der Wortlaut des Vertrages von 1815 musste so ausgelegt werden, dass es zu Frankreich und nicht zu Preußen gehörte, indem es nämlich im Ersten Pariser Frieden von 1814 bei Frankreich geblieben war.", "section_level": 1}, {"title": "Erklärung von 1827.", "content": "In einer in Paris am 11. Juni 1827 unterzeichneten Erklärung verglichen sich Preußen und Frankreich bezüglich des französischen Anspruchs auf das strittige Gebiet im Winkel zwischen Saar und Blies wie folgt: Preußen behält das Gebiet, Frankreich verzichtet definitiv auf seinen Anspruch, Frankreich erhält dafür zum Ausgleich von Preußen vier andere Dörfer, nämlich Merten, Biblingen, Flatten und Gongelfangen. Weiter erklärten die beiden Staaten, dass dort, wo Saar und Blies die Grenze zwischen Preußen und Frankreich bildeten, der Talweg Grenzlinie sein sollte. Die Erklärung, unterzeichnet von dem preußischen Gesandten in Paris von Werther und Étienne Charles de Damas für die französische Seite, trat 1827 in Kraft.", "section_level": 1}, {"title": "Konvention von 1829.", "content": "Nun war der Weg frei für eine definitive Festlegung der gesamten beiderseitigen Grenzlinie. Die diesbezüglichen Verhandlungen zwischen dem Kölner Regierungspräsidenten Heinrich Delius (als dessen Delegierter fungierte der Saarbrücker Landrat Wilhelm Heinrich Dern) und dem Oberst im Ingenieurkorps Etienne Nicolas Rousseau (als dessen Delegierter fungierte der Bataillons-Chef im Ingenieurkorps Gaspard Réné Riollay) führten zu einer Konvention, die am 23. Oktober 1829 in Saarbrücken von dem preußischen Bevollmächtigten Delius und dem französischen Bevollmächtigten Rousseau unterzeichnet wurde und nach Auswechslung der Bestätigungsurkunden in Metz am 2. Dezember 1829 in Kraft trat. Die Vereinbarung umfasste 19 Artikel. Ergänzt wurde sie durch zwei Verzeichnisse aller Orte auf preußischer und auf französischer Seite der Grenze. Erneut wurden die Talwege der Flüsse Saar und Blies als Grenzlinien festgesetzt und zur Festlegung der Grenzlinie ein Gebietsaustausch in folgender Weise vereinbart: Preußen übergab an Frankreich sechs Dörfer und Gemarkungsteile weiterer Dörfer: Frankreich übergab an Preußen eine Mühle und Gemarkungsteile weiterer Dörfer: Preußen behielt den Diersdorfer Hof, der vormals zur Gemeinde Schwerdorff gehört hatte, und den Warndtwald mit dem Warndthof, der vormals zur Gemeinde Creutzwald gehört hatte. Eine diesbezügliche Karte verzeichnet außerdem die Übergabe von Burg Esch und Otzweiler (beide Gemeinde Schwerdorff) von Preußen an Frankreich.", "section_level": 1}, {"title": "Europäisches Saarstatut.", "content": "Zum 125. Jahrestag der Konvention vom 23. Oktober 1829, am 23. Oktober 1954, unterzeichneten der französische Ministerpräsident Pierre Mendès France und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer ein \"europäisches Statut\" des Saarlandes im Rahmen der Westeuropäischen Union, das sogenannte „Saarstatut“, das jedoch in der vorgesehenen Volksbefragung ein Jahr darauf am 23. Oktober 1955 von der Saarbevölkerung mit großer Mehrheit abgelehnt wurde. Die Ablehnung des Saarstatuts durch die Saarbevölkerung machte den Weg frei für die Eingliederung des Saarlandes nach Westdeutschland, die „kleine Wiedervereinigung“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grenzkonvention zwischen Preußen und Frankreich war eine Vereinbarung zwischen dem Königreich Preußen und dem Königreich Frankreich vom 23. Oktober 1829 über den Verlauf der Grenze zwischen den beiden Staaten. Die Festlegung des Grenzverlaufs ersetzte die bis dahin gültige Festlegung durch den Zweiten Pariser Frieden von 1815 und eine diesbezügliche Erklärung der beiden Staaten von 1827. Die Konvention von 1829 bestimmt seitdem – mit Ausnahme der Annexion Elsass-Lothringens zwischen 1871 und 1920 – den Verlauf der französischen Ostgrenze in diesem Grenzabschnitt. Die Grenzkonvention zwischen Bayern und Frankreich regelte 1825 den Verlauf der französischen Ostgrenze gegenüber dem Königreich Bayern.", "tgt_summary": null, "id": 490603} {"src_title": "Präludium und Fuge E-Dur BWV 878 (Das Wohltemperierte Klavier, II. Teil)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Präludium.", "content": "Während Hermann Keller bei diesem Präludium an „Helligkeit und Wärme einer sommerlichen Landschaft“ denkt, spürt Peter Benary hier „abgeklärte Heiterkeit und Altersweisheit reflektiert, auch eine gewisse Klassizität in der Klarheit der ersten acht Takte“. Das Stück ist zum größten Teil dreistimmig gesetzt, mit jeweils einer Stimmverdichtung gegen Ende der beiden Formteile (24 bzw. 30 Takte). Zu beachten ist, wie zu Beginn des zweiten Formteils der Bass mit dem modulierenden \"his\" in den Dialog der Oberstimmen eingreift. Der fünfte Takt vor Schluss enthält im Bass vier verschiedene Lesarten.", "section_level": 1}, {"title": "Fuge.", "content": "Wann immer von Bachs Rückgriff auf den \"stile antico\" die Rede ist, wird zu Recht auf diese vierstimmige Fuge hingewiesen. Das Thema stammt nicht von Bach, sondern geht auf uralte Traditionen zurück. Es hat seinen Ursprung im Hymnus \"Pange lingua\", findet sich unter anderem in der \"Missa Pange lingua\" von Josquin Desprez, in \"Ariadne musica\" von Johann Caspar Ferdinand Fischer, bei Johann Jakob Froberger und Johann Caspar von Kerll, und wird noch im Finale von Mozarts Jupitersinfonie eingesetzt. Auf die Exposition, die das Thema nach jeweils anderthalb Takten vom Bass zum Sopran aufsteigen lässt, folgt sogleich eine Durchführung, die mit zwei Engführungen verdichtet ist. In weiteren Durchführungen mit Kadenzen nach cis-Moll in Takt 16 und nach fis-Moll in Takt 23 wird das Thema rhythmisch und melodisch variiert. Die harmonische Spannung erreicht ihren Höhepunkt ab Takt 33 mit der Modulation nach gis-moll in Takt 35, worauf als kontrapunktische Steigerung eine dreifache Engführung folgt. In den neun folgenden, abschließenden Takten erklingt das Thema zunächst im Sopran in der höchsten, bis dahin aufgesparten Lage bis zum a. Nun schweben die drei Oberstimmen gleichsam schwerelos herunter; der Bass bringt das Thema zum letzten Mal, der Sopran begleitet seine Abwärtsbewegung in Sekundschritten, und die Fuge schließt mit einer innigen Wendung, die uns wieder auf die Erde zurückführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Präludium und Fuge E-Dur, BWV 878, bilden ein Werkpaar im 2. Teil des Wohltemperierten Klaviers, einer Sammlung von Präludien und Fugen für Tasteninstrumente von Johann Sebastian Bach.", "tgt_summary": null, "id": 1691073} {"src_title": "Sechs Kinderstücke für das Pianoforte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung der Kinderstücke.", "content": "Während seines siebenten Aufenthaltes im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland von Ende Mai bis Mitte Juli 1842 wohnte Felix Mendelssohn Bartholdy gemeinsam mit seiner Frau Cécil bei deren Tante Henriette Benecke in London. Zur Familie Benecke gehörten zu der Zeit sieben Kinder im Alter von unter einem bis 14 Jahren. Der ungenannte Autor eines Artikels zum 100. Geburtstag des Komponisten in „The Musical Times“ beruft sich in seinem Bericht auf ein Mitglied der Familie Benecke: Im Zusammenhang mit den Sechs Kinderstücken sind noch zwei weitere Stücke entstanden, die Mendelssohn jedoch nicht in op. 72 aufgenommen hat (Mendelssohn-Werkverzeichnis U 165, U 167). Diese „Zwei weiteren Kinderstücke“ wurden erstmals in den Jahren 1969 bzw. 2009 veröffentlicht. Ein am Abschiedstag (11. Juli 1842) geschriebenes Klavierstück, der „Bärentanz“, dessen Titel auf die bei den Kindern und bei Mendelssohn beliebten Stachelbeeren im Garten der Beneckes scherzhaft anspielt, ist im Druck bisher noch nicht erschienen (Mendelssohn-Werkverzeichnis U 174)", "section_level": 1}, {"title": "Klaviermusik für Kinder in der Mitte des 19. Jahrhunderts.", "content": "In dem von der Aufklärung geprägten 18. Jahrhundert entwickelte sich auch ein neues Verständnis für das Kind. Kindheit wurde nicht mehr als Summe von Defiziten verstanden, die bis zum Erwachsenenalter zu beheben sind, sondern als kostbarer, unverzichtbarer und selbstständiger Teil des Lebens. „Die Natur will, dass Kinder Kinder sind, ehe sie Männer werden. Kehren wir diese Ordnung um, so erhalten wir frühreife Früchte, die weder reif noch schmackhaft sind und bald verfaulen: wir haben junge Gelehrte und alte Kinder. Die Kindheit hat ihre eigene Art zu sehen, zu denken und zu fühlen, und nichts ist unvernünftiger, als ihr unsere Art unterschieben zu wollen.“ (Rousseau) Christian Felix Weiße (der als Begründer der deutschen Kinderliteratur gilt), Johann Adam Hiller (der als „Kinderliedvater“ angesehen wird) und viele andere bemühten sich ganz in diesem Sinne um eine der Kindheit angemessene Literatur und Musik. Erstmals erschienen in diesem „pädagogischen“ Jahrhundert auch mehrere speziell für den Musik- und Instrumentalunterricht entwickelte Werke. Die Hinwendung zum Kind setzt sich im 19. Jahrhundert verstärkt fort. Bis zum Jahr 1847 weist Eicker z. B. 50 Sammlungen von Klavierstücken nach, die an Kinder adressiert sind oder mit dem Thema Kindheit in Verbindung stehen. Bis zum Ende des Jahrhunderts wächst die Zahl gewissermaßen exponentiell auf 743. Viele dieser Werke sind heute vergessen. Für den Zeitraum von 1802 bis 1847 ist die Veröffentlichung von 29 deutschsprachigen Klavierschulen belegt. Die herausragende Bedeutung des Klaviers und der für Kinder geschriebenen Klavierliteratur hängt zweifellos mit dem Erstarken des Bürgertums zusammen. Klavierspielende Kinder waren ein besonders sinnfälliger Nachweis von Vermögen und Bildung. Robert Schumanns Klaviermusik für Kinder galt und gilt z. T. auch heute als Maßstab (oft als alleiniger Maßstab) für an Kinder gerichtete Klaviermusik. Schumann schreibt über seine Arbeit am „Album für die Jugend“: „Es war mir, als fing ich noch einmal von vorn an zu componiren.“ Wie bei vielen anderen Komponisten unterscheiden sich seine Stücke für Kinder deutlich von den anderen Klavierkompositionen. Felix Mendelssohn Bartholdy geht einen dezidiert anderen Weg.", "section_level": 1}, {"title": "Mendelssohns Personalstil und die Kinderstücke.", "content": "In den Kinderstücken knüpft der Komponist insbesondere an die in seinen Liedern ohne Worte entwickelte Kompositionsweise an. In den Liedern ohne Worte sind jeweils sechs Klavierstücke zusammengefasst – so auch in op. 72. Die Kinderstücke können den von Christa Jost beschriebenen Satztypen der Lieder ohne Worte zugeordnet werden. Das erste und das dritte Stück der Kinderlieder können in Zusammenhang mit den sogenannten „Chorliedern“ gesehen werden – kurze, akkordische Klaviersätze, in denen auf chorisches Singen angespielt wird. Das zweite Kinderstück gehört zur Gruppe der „Eingangsstücke“, den jeweils ersten Stücken in den Heften der Lieder ohne Wort. Diese Stücke galten als Inbegriff der mit den Liedern ohne Worte in Verbindung gebrachten Innigkeit des Ausdrucks und stehen in ruhigem Tempo. Im Klaviersatz dominiert die von Begleitfiguren umspielte Melodie. Das vierte Kinderstück hat eine Beziehung zu Liedern ohne Worte, deren besonderes Kennzeichen die „nachschlagende Begleitung“ in der Mittellage ist. Die Begleitstimmen folgen der Melodie oft im Abstand einer Sechzehntel, Tempo und Tonfall dieser Lieder ohne Worte können sehr verschieden sein. Das fünfte Stück kann wie die Nummern 1 und 3 wegen der akkordischen Begleitung in einem Bezug zu den „Chorliedern“, wegen des sehr schnellen Tempos aber auch in Bezug zu den sogenannten „Agitato-Stücken“ gesehen werden. Das sechste Kinderstück gehört zweifellos in diese Gruppe virtuoser Klaviermusik. Nicht vertreten ist eine Gruppe von Stücken, die Mendelssohn in den Liedern ohne Worte in der Regel mit Überschriften versehen hat. Insbesondere ist ein den Venetianischen Gondelliedern vergleichbares Klavierstück in op. 72 nicht enthalten. Fehlende Überschriften sind ein unübersehbarer Unterschied zu Robert Schumanns Album für die Jugend. Schumann war bemüht, seine Aussageabsicht neben den Titeln auch durch illustrierende Zeichnungen zu verdeutlichen. Die Anordnung der Kinderstücke op. 72 kann in Beziehung gesetzt werden zu der von Mendelssohn ab Heft 4 (op. 53) oft bevorzugten Zweiergliederung der Klavierstücke – z. B. langsam-schnell bzw. gerade-ungerade. Im Unterschied zu op. 53, 62 und 67 beginnen die Kinderstücke aber nicht im Andante, sondern Allegro. Man könnte interpretieren: Die Erwachsenen versichern sich in den ersten Stücken der Lieder ohne Worte ihrer Ruhe und Ausgeglichenheit, die Kinder versichern sich im ersten Kinderstück ihres Ungestüms. Durch den Vivace-Ausklang von op. 72 kann ein solcher Eindruck noch verstärkt werden. Ähnlich wie die Lieder ohne Worte ab op. 53 sind auch die Kinderstücke durch einen Tonartenplan verbunden, in dessen Zentrum das als Grundtonart nicht erklingende c-Moll steht. In den Kinderstücken finden sich auch deutliche Belege für Mendelssohns Kompositionsweise außerhalb der Lieder ohne Worte bzw. außerhalb der Klaviermusik. Dazu gehört insbesondere der Verzicht auf kontrastierende Themen, stattdessen die Herstellung melodischer, rhythmischer oder metrischer Gemeinsamkeiten zwischen den Gliedern. Die verschiedenen melodischen Abschnitte, aber auch die Begleitstimmen werden durch Kombination, Variation, Reihung, Fortspinnen oder Differenzierung miteinander verflochten. So entsteht trotz steten Wandels oft der Eindruck, Bekanntes zu hören, „Zuhause“ zu sein. In vielen Kompositionen Mendelssohns tritt die Melodie besonders hervor. Die Ausprägung eines Liedmelos – auch in Instrumentalwerken – verstärkt eine ohnehin vorhandene Tendenz zur Repetition.", "section_level": 1}, {"title": "Die Kinderstücke op. 72.", "content": "Grundlegende Angaben zu den sechs Kinderstücken sind in der folgenden Übersicht enthalten: Mendelssohn verbindet die sechs Kinderstücke motivisch miteinander. Das kompositorische Prinzip der Herstellung melodischer, rhythmischer oder metrischer Gemeinsamkeiten wird auf diese Weise über die Grenze der einzelnen Komposition hinausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Das erste Kinderstück.", "content": "Das erste Kinderstück umfasst 44 Takte. Zwei Achttaktgruppen eröffnen das Stück und stellen zwei, das weitere Geschehen auch in den folgenden Stücken bestimmende, Motive vor. Das erste Motiv – in etwas tieferer Lage wäre es leicht sangbar – geht von einem am Dreiklang orientierten aufwärts gerichteten Melodieverlauf aus. Der Auftakt und der punktierte Rhythmus auf der ersten Zählzeit bestimmen fast den gesamten Verlauf des Stückes. Die Melodie füllt mit relativ kleinen Tonsprüngen und Tonschritten in Gegenrichtung den Oktavraum fast vollständig aus – bis auf a ́, das erst im Takt 4 mit dem Dominantschluss erreicht wird. In den folgenden vier Takten wird der abwärts gerichtete Melodieteil von a1 verändert wiederholt und in den Tonikaschluss geführt. Diese Melodie beinhaltet eine abwärts gerichtete Sechstonreihe von h ́ bis d ́. Deren Umkehrung ist die Grundlage des zweiten Motivs, mit dem die folgende Achttaktgruppe beginnt. Rhythmisch übernimmt dieses Motiv den Auftakt und den punktierten Rhythmus von Takt 1, setzt dann aber verändert fort. Der folgende, aus 12 Takten bestehende Abschnitt, beginnt mit einer aus den bisherigen Motiven abgeleiteten Melodie, die variiert wird und am Ende eine Schlusswirkung erzielt. Bevor aber eine durch rechte und linke Hand geführte abwärts gerichtete Bewegung in den Takten 27 und 28 einen Abschluss erreicht, setzt fast reprisenhaft im Takt 28 der letzte, aus 16 Takten bestehende Abschnitt mit einer annähernd wörtlichen Wiederholung der ersten acht Takte des Stückes ein. Die Bewegung von a2 wird in einer weiteren Viertaktgruppe a3 (Takte 36 bis 40) von der linken Hand aufgegriffen und in das Nachspiel (Takte 41 bis 44) geführt. Hier dominiert die schon aus den Takten 27 und 28 bekannte Skala – jetzt aber aufwärts. Mit leisen Akkorden verklingt das Stück. Die Form könnte in einer Übersicht so dargestellt werden:", "section_level": 2}, {"title": "Das zweite Kinderstück.", "content": "Das zweite Kinderstück ist das einzige mit einem jeweils 4 Takte umfassenden Vor- und Nachspiel. Die Tonfolge am Beginn der ersten Viertaktgruppe stimmt vollständig mit dem Eingangsmotiv des ersten Kinderstücks (ohne Auftakt) überein. Die folgende Gruppe beginnt wie a, greift aber weiter aus. So ist der Weg zurück zum Tonikagrundton weiter. Wie eine Spiegelung des melodisch weiteren Weges erscheint, dass auch die Form gegenüber a um zwei Takte gedehnt ist. In den Abschnitten a und b erklingen die harmonischen Hauptfunktionen sowie die Parallelen von Tonika und Subdominante, a endet in der Dominante, b in der Tonika. In der Regel erfolgt, dem ruhigen Melodieverlauf angepasst, der harmonische Wechsel auf jedem Viertel. Die im Vergleich zum Anfang ausgreifende Melodie im Takt 9 wird harmonisch durch die Doppeldominante markiert. Die dritte Gruppe erweitert die aufwärts gerichtete Tonreihe des Anfangs um f1 und um das zwischen as1 und b1 geschobene a1. Diese Chromatik findet sich wieder am Beginn des vierten Kinderstücks. Die Dehnung der Anfangstöne bewirkt auch eine formale Weitung. Der Höhepunkt im Melodieverlauf liegt jetzt am Ende des Taktes 15, eigentlich erst am Beginn des Taktes 16. Auch der harmonische Verlauf ist geweitet, ein vorübergehender Wechsel nach B-Dur und die Doppeldominanten weisen darauf hin. Im folgenden Teil werden die abwärts gerichteten Quarten aus dem Teil b melodisch aufgegriffen. Der Beginn von Abschnitt e erscheint neu und doch vertraut. Schon in c begann der Aufschwung mit f1, eine Tonwiederholung in ähnlichem Zusammenhang war schon im Takt 6 zu hören, und im Takt 23 ist der rhythmische Ablauf den Takten 5 und 9 ähnlich. Trotzdem, zwei aufwärts gerichtete Quarten und eine dritte abwärts aktivieren. In den Takten 6 bis 8 und 20 bis 22 war ein gewisses Innehalten erkennbar. In den folgenden Abschnitten werden diese Figuren aufgegriffen, durch Variation aber gesteigert (u. a. werden vier zusätzliche Takte eingefügt), so dass sie, statt zu beruhigen, zu einem Höhepunkt führen – harmonisch durch verminderten Septimenakkord und übermäßigen Quintsextakkord im Takt 32 herausgehoben. An dieser Stelle folgt, einmalig in den Kinderstücken, ein Instrumentalrezitativ, das in das Nachspiel übergeht. Das zweite Kinderstück besticht von allem durch beziehungsreiche „Verflechtung“, in die auch die formalen und harmonischen Verläufe einbezogen sind. Mendelssohn erschafft eine wunderbar „poetische“ Klangwelt, die dem Hörer sofort vertraut erscheint. Die Form des zweiten Kinderstücks kann wie folgt dargestellt werden:", "section_level": 2}, {"title": "Das dritte Kinderstück.", "content": "Das dritte Kinderstück ist mit 36 Takten das kürzeste und einfach gebaut. Im ersten Motiv des Stückes sind Bezüge zum Anfangsmotiv von Kinderstück 1 deutlich erkennbar. Das bezieht sich sowohl auf die Dreiklangsstruktur als auch auf die abwärts geführte Melodie im zweiten Teil. Das zweite Motiv erweist sich als Ableitung aus a1. Die Sechzehntel des ersten Taktes sind um einen Grundschlag nach vorn gerückt und mit den im Takt 2 (a1) beginnenden abwärts führenden Tonschritten verbunden. Das dritte Motiv, von der Tonwiederholung geprägt, hat offensichtlich einen Bezug zu ostinatohaft wirkenden Tonwiederholungen im Kinderstück 1 (g1 – Unterstimme der rechten Hand in den Takten 1 bis 3), aber auch im Kinderstück 3 (z. B. d1 – Unterstimme der rechten Hand in den Takten 9 bis 11). Der Abschnitt verweist deutlich auf Mendelssohns Kompositionstechnik, in der auch Begleitfiguren thematische Bedeutung erhalten können.", "section_level": 2}, {"title": "Das vierte Kinderstück.", "content": "Das vierte Kinderstück umfasst 44 Takte. Das erste Motiv, hergeleitet aus dem ersten Motiv des ersten Kinderstücks, greift die dort am Anfang dominierende Dreiklangsstruktur auf, allerdings nicht in der Melodie. Erster und zweiter Dreiklangston erklingen in der Begleitung. Der Aufgang zur Quinte ist hier zusätzlich durch Chromatik gefärbt. Das zweite Motiv ist aus den Takten 2 und 3 des Motivs a1 abgeleitet: Das Stück beginnt volltaktig mit der motivisch bedeutsamen Begleitfigur. Das auftaktige Motiv setzt jedoch erst am Ende des ersten Taktes ein, so dass die Begleitfigur fast wie ein Vorspiel wirkt (vgl. Klang- und Notenbeispiel oben – Nr. 4 Beginn). Dieses Zusammentreffen wiederholt sich ähnlich am Beginn jeder Viertaktgruppe. Motiv und Form stehen in Wechselbeziehung, am Ende ergänzen sich das unvollständige Vorspiel und das verkürzt wirkende Nachspiel zu einer Viertaktgruppe. Die Form könnte wie folgt dargestellt werden (gleiche Bezeichnungen bedeuten nicht zwingend Identität):", "section_level": 2}, {"title": "Das fünfte Kinderstück.", "content": "Das fünfte Kinderstück ist mit 65 Takten relativ umfangreich und hat eine reich gegliederte Form. Das Stück kann in drei größere Teile gegliedert werden (gleiche Bezeichnungen bedeuten nicht zwingend Identität). Der Anfang des Motivs a1 hat Bezüge zum Rhythmus in den Takten 1/2, 9/10 und 17 f. sowie zur aufwärts gerichteten Fünftonreihe in Takt 9 von Kinderstück 1. Während a1 in der Durdominante endet, findet die fast wörtliche Wiederholung in a2 zur Molltonika zurück. Das Motiv b1 ist durch die stete Achtelbewegung und durch einen Motivkern aus zwei Tonschritten mit anschließender Terz in Gegenrichtung gekennzeichnet. Melodische oder rhythmische Bezüge bestehen z. B. zum Anfang des dritten Kinderstücks oder zu Achtelläufen im ersten Kinderstück. Das zum Fortspinnen und Verändern besonders geeignete Motiv erfährt im weiteren Verlauf vielfältige Wandlungen. Im Teil III treten zu a weitere Stimmen hinzu bzw. werden Teile des Motivs verselbstständigt, variiert und in einen als Nachspiel wirkenden Schluss geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Das sechste Kinderstück.", "content": "Das sechste Kinderstück hat in op. 72 eine besondere Stellung – wegen des sehr schnellen Tempos, wegen des Umfangs, der pianistischen Ansprüche und auch wegen der differenziert entwickelten Form, die hier nicht detailliert dargestellt werden kann. Das Anfangsmotiv steht im 3/8-Takt. In den abwärts gerichteten Dreiklängen ist die am Dreiklang orientierte Struktur des Anfangsmotivs aus dem ersten Kinderstück wiederzufinden. In den stufenweise aufwärts geführten Anfangstönen der Dreiklangsfiguren und im Sprung in den Tonikagrundton begegnen dem Hörer die Melodietöne von Takt 1 des ersten Kinderstücks (ohne Auftakt). Die vom oberen Grundton in Schritten abwärts geführte Melodie entspricht dem Melodieverlauf im Takt 1 und 2 des ersten Kinderstücks. Im Takt 17 erscheint erstmals eine Figur, die rhythmisch eine Beziehung zu den abwärts gerichteten Dreiklängen des Anfangs hat. Tatsächlich erklingt sie im weiteren Verlauf auch mit Dreiklangstönen. Entscheidend ist jedoch, dass mit dieser Figur eine Zweiteilung des Dreiertaktes vorgenommen wird, was im weiteren Verlauf zu einer außerordentlichen Belebung führt. Ab Takt 67 wird dieser „Zweiteiler“ auch versetzt, d. h., er überschreitet die Taktgrenze. In dem Stück ist Verständlichkeit vor allem durch die ausgefeilten motivischen Bezüge gesichert. Die mit „Verflechtung“ bezeichnete Kompositionsweise Mendelssohns führt zu einer sehr variablen Formentwicklung.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten der Komposition für Kinder.", "content": "Mendelssohns Kinderstücke zeugen davon, dass er seine kompositorischen Prinzipien auch in der Musik für Kinder beibehielt. Er fing – wenn er für Kinder schrieb – mit dem Komponieren nicht von vorne an. Vielleicht zeigt sich sein Stil in den Kinderstücken sogar besonders klar und verdichtet. An Kinder angepasst sind vor allem die pianistischen Ansprüche der Stücke. Gemeint sind trotzdem offensichtlich solche Kinder, die schon Fortschritte am Instrument gemacht haben. Am Beispiel eines Vergleichs des vierten und des sechsten Kinderstücks (nachschlagende Begleitung bzw. Agitato-Stück) mit zum selben Typ gehörenden Liedern ohne Worte kann verdeutlicht werden: Die Kinderstücke haben im Vergleich zu den Liedern ohne Worte tendenziell weniger Vorzeichen, stehen ausschließlich in häufig genutzten Taktarten und sind tendenziell kürzer. In allen Kinderstücken wird die Spanne einer Oktave für die rechte und linke Hand vorausgesetzt (z. B. Nr. 1 Takte 4 und 8, Nr. 2 Takte 2 und 34, Nr. 3 Takte 8 und 12, Nr. 4 Takt 3, Nr. 5 Takte 2 und 3, Nr. 6 Takte 5 und 11). Auch das macht deutlich, dass die Stücke nicht für kleine Kinder vorgesehen sind. Bewusst ausgenommen sind aber offenbar über die Oktave hinausgehende Intervalle, wie sie in einigen Liedern ohne Worte vorkommen (z. B. op. 19b Nr. 4 Takt 2 – rechts a ́ und h ́ ́, 19b Nr. 1 Takt 6 – links D und f, op. 30 Nr. 1 Takt 2 – rechts h ́ und g, op. 38 Nr. 2 Takt 12 – links E und g). Auch manche erwachsene Klavierspieler werden an diesen Stellen ein „Kompromisslegato“ spielen. Diese im Unterricht zu erlernende Spielweise könnte bei kleinen Händen auch für Oktavstellen in den Kinderstücken angewendet werden. Im Unterschied zu den Kinderstücken enthalten die Lieder ohne Worte weiter ausgreifende und technisch anspruchsvollere Passagen oder verlangen z. B. die selbstständige Führung unterschiedlicher Stimmen in einer Hand. Ein Vergleich der „Eingangsstücke“ aus den Kinderstücken (op. 72 Nr. 2) und aus dem Heft 6 der Lieder ohne Wort (op. 67 Nr. 1) zeigt z. B.: Im Lied ohne Worte treten der Wechsel der Begleitfiguren zwischen den Händen (Takte 1 und 5), gleichzeitiges Spielen von Melodie und Begleitung in einer Hand (Takt 5) sowie das auch an anderen Stellen erklingende ostinate h ́ (Takt 29) neben Begleitfiguren und Melodie als technische und musikalische Anforderungen besonders hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption der Kinderstücke.", "content": "Für Kinder geschriebene Musik wird im Gesamtschaffen eines Komponisten oft weniger beachtet. Bei Mendelssohn kommt hinzu, dass er nur wenige Stücke für Kinder geschrieben hat. Aus Briefen ist bekannt, dass der Komponist neben den „Zwei weiteren Kinderstücken“ und dem „Bärentanz“ auch Kindersinfonien geschrieben hat. Diese Stücke wurden zu den Weihnachtsfesten 1827, 1828 und wahrscheinlich 1829 in der Familie aufgeführt. Die Standorte der Autographe sind jedoch nicht bekannt bzw. die Autographe sind verloren. Die geringe Anzahl der ausdrücklich für Kinder vorgesehenen Stücke und die besondere Ausstrahlung von Schumanns Albums für die Jugend sind wahrscheinlich die wesentlichen Gründe dafür, dass Mendelssohns Kinderstücke oft wenig oder nicht beachtet werden. Das betrifft z. B. Hans Christoph Worbs: Mendelssohn Bartholdy (1974), Karl-Heinz Köhler: Mendelssohn (1995) oder Arnd Richter: Mendelssohn Leben, Werke, Dokumente (2000). Teilweise werden Vergleiche mit Schumann angestellt. Wird dabei Schumanns anders angelegte Musik für Kinder als Muster für Kindermusik überhaupt genommen, kann der Vergleich ungünstig ausfallen: Wird beachtet, dass Mendelssohn – vor dem Hintergrund eines auch musikpädagogisch außerordentlich umfangreichen Lebenswerkes – einen eigenen Weg der Komposition für Kinder gefunden hat, so können auch die Kinderstücke in einem anderen Licht erscheinen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sechs Kinderstücke für das Pianoforte op. 72 (Mendelssohn-Werkverzeichnis U 171, U 170, U 164, U 169, U 166, U 168) sind fast die einzigen Zeugnisse speziell für Kinder komponierter Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy. Die den Liedern ohne Worte nahe stehenden Klavierstücke aus dem Jahre 1842 hat der Komponist 1846 für eine Veröffentlichung mit der letzten von ihm selbst vergebenen Werknummer 72 vorbereitet. Die Kinderstücke sind jedoch erst nach Mendelssohns Tod im Dezember 1847 erschienen. Mendelssohn erweist sich mit den Kinderstücken als bedeutender Komponist auch für Kinder. Sein Herangehen an Musik für Kinder unterscheidet sich jedoch von dem vieler zeitgenössischer und nachfolgender Komponisten, insbesondere auch von Robert Schumann.", "tgt_summary": null, "id": 105521} {"src_title": "Challes-les-Eaux", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Challes-les-Eaux liegt auf, etwa sechs Kilometer östlich vom Stadtzentrum von Chambéry. Die Gemeinde erstreckt sich am Südwestrand der Bauges, ein Kalksteinmassiv in den nördlichen französischen Voralpen. Die Fläche des 5,65 km2 großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt einer flachen Schwemmlandebene, die die beiden Gebirgsmassive Bauges und Chartreuse trennt. Dieser Teil ist dicht besiedelt und bildet zusammen mit den Nachbargemeinden einen durchgehenden Vorortbereich von Chambéry. Im Ostteil beginnt abrupt die bewaldete Steilflanke des \"Mont Saint-Michel\" am Rand der Bauges, wo das Gemeindegebiet bis auf reicht. Das Wohngebiet \"Le Puits\" liegt oberhalb des eigentlichen Ortes und war zur Zeit des französischen Königtums ein eigenständiges Dorf. Umgeben wird Challes-les-Eaux von den Nachbargemeinden Barby im Norden, Curienne im Osten, Saint-Jeoire-Prieuré im Süden, Myans im Südwesten und La Ravoire im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gemeinde trug bis 1872 den Namen Triviers. Challes, dessen Name vermutlich auf das spätlateinische \"casula\" zurückgeht, war ein Weiler und Herrschaftssitz nördlich von Triviers, wurde jedoch nach der Entdeckung schwefelhaltiger Thermalquellen 1841 endgültig zum Zentrum der Gemeinde. Die Pfarrei gehörte im Mittelalter zum Bistum Grenoble und wurde 1110 erstmals als \"Trivers\" in dessen Urkunden erwähnt. In Challes dagegen befand sich eine kleine Herrschaft mit festem Haus. Als Teil von Savoyen gelangte die Gemeinde 1860 an Frankreich.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Challes-les-Eaux zu den mittelgroßen Gemeinden des Département Savoie. Durch die zunehmende Urbanisierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewann der Ort Bedeutung als Vorort von Chambéry und erfuhr innerhalb weniger Jahrzehnte eine Vervielfachung seiner Einwohnerzahl, welche in den Jahrhunderten zuvor gleichmäßig bei etwa 600 gelegen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindepartnerschaft.", "content": "Mit der italienischen Gemeinde Godiasco Salice Terme in der Provinz Pavia (Lombardei) besteht seit 1997 bzw. 2000 eine Partnerschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Nachdem Challes-les-Eaux bis weit ins 20. Jahrhundert hinein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägt war, hat diese heute nur noch untergeordnete Bedeutung. Die Gemeinde ist vorwiegend eine Wohngemeinde, deren Erwerbstätige im Raum Chambéry ihrer Arbeit nachgehen. Sie zählt außerdem eine Reihe lokaler Kleinbetriebe sowie einige mittelständische Betriebe. Einer der größten Arbeitgeber ist ein privates Krankenhaus mit 260 Betten und etwa 100 Ärzten, das 2009 aus der Zusammenlegung mehrerer Kliniken entstand. Durch die Gemeinde führt die frühere Route nationale 6 (jetzt: Départementstraße 1006), die Landstraßenverbindung zwischen Chambéry und Modane. Am Westrand der Gemeinde verläuft die zweispurige Stadtautobahn von Chambéry, die in diesem Bereich noch mautfreie A43 mit Anschlussstellen in wenigen Kilometern Entfernung. Ein Teil des 1913 eröffneten Flugplatzes Chambéry-Challes-les-Eaux liegt im Gemeindegebiet. Von dort starten Segelflieger und Kleinflugzeuge. Der Passagierflughafen Chambéry-Savoie befindet sich in 16 km Entfernung. Der im Zentrum von Chambéry gelegene Bahnhof an der Bahnstrecke Culoz–Modane heißt offiziell \"Chambéry – Challes-les-Eaux\" und bietet Anschluss an das SNCF-Netz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Challes-les-Eaux ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand: ) im Département Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Arrondissement Chambéry sowie zum Kanton La Ravoire. Die Einwohner werden \"Challésien(ne)s\" genannt.", "tgt_summary": null, "id": 2092188} {"src_title": "Tour de France 2014/2. Etappe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Rennverlauf.", "content": "Bereits kurz nach dem Start bildete sich eine sechsköpfige Ausreißergruppe, darunter Blel Kadri (ALM). Nach zwölf Kilometern schloss Bart De Clercq (LTB) zur Spitzengruppe auf, die etwa 2:30 min Vorsprung auf das Hauptfeld hatte. Die erste Bergwertung sicherte sich Cyril Lemoine (COF) und errang damit einen Punkt in der Wertung um das Gepunktete Trikot. Bei Rennkilometer 50 hatte das Hauptfeld einen Rückstand von etwa vier Minuten auf die sieben führenden Fahrer. Den folgenden Zwischensprint bei Kilometer 68 gewann Blel Kadri. Er sicherte sich 20 Punkte für die Sprintwertung. Kurz vor der zweiten Bergwertung und dem höchsten Punkt der Etappe attackierte der Franzose Perrig Quéméneur (EUC) aus der Spitzengruppe und erreichte als Erster die Wertung mit zwei Punkten. Das Hauptfeld lag an der Wertung 3:20 min zurück. Die dritte Bergwertung nach 112 km sicherte sich wieder Cyril Lemoine vor David de la Cruz (TNE). Beide Fahrer erreichten auch den Anstieg von Greetland als Erste. Im Hauptfeld wurde nun das Tempo durch Tinkoff-Saxo verschärft. Die Ausreißer lagen 80 Kilometer vor dem Ziel nur noch etwa eine Minute vor dem Peloton. Am Anstieg von Holme Moss hatten die sieben Führenden nur noch etwa 20 Sekunden Vorsprung. Aus dieser Situation heraus attackierte Blel Kadri, ihm folgten Cyril Lemoine und Armindo Fonseca (BSE). Kadri lässt jedoch beide hinter sich. Bald darauf schloss Thomas Voeckler (EUC) nach einer Attacke aus dem Hauptfeld heraus zu ihm auf. Dort machte nun die Sky-Mannschaft um Vorjahressieger Chris Froome die Tempoarbeit. Vor der Bergwertung fiel Voeckler jedoch wieder hinter Kadri zurück, der erneut allein im Führung lag. Hinter ihm hatte sich nun eine fünfköpfige Verfolgergruppe, unter anderem mit Voeckler, gebildet. Diese lag etwa 30 Sekunden hinter dem Franzosen, das Hauptfeld 1:10 min hinter ihm. Im Peloton machten nun zunächst die Teams Cannondale um Peter Sagan als auch Tinkoff-Saxo um Alberto Contador Druck. Durch die Tempoverschärfung wurde die Verfolgergruppe 37 Kilometer vor dem Ziel eingeholt, wenig später war auch Kadri gestellt. Das Feld zerfiel am Anstieg von Midhopestones deutlich: vorn gaben der Amerikaner Andrew Talansky und der Niederländer Tom Slagter aus der Garmin-Sharp-Mannschaft das Tempo an, die Spitzengruppe umfasste 24 Fahrer. Slagter holte vor Talansky die Bergwertung. Nach dem Anstieg fand das Hauptfeld wieder zusammen. Die nächste Bergwertung holte sich Andrij Hrywko (AST) aus der Ukraine. In der folgenden Abfahrt attackierten die Franzosen Jean-Christophe Péraud (ALM) und Pierre Rolland (EUC) und fuhren einen kleinen Vorsprung von etwa 15 Sekunden heraus. Péraud fiel wenig später zurück, nun war Rolland allein an der Spitze. Acht Kilometer vor dem Ziel wurde er vom Peloton eingeholt, in dem Cannondale das Tempo machte. Der letzte Anstieg von Jenkin Road führte dann das Rennergebnis herbei: zunächst versuchte Froome, sich abzusetzen, später war Sagan wieder vorn. Zwei Kilometer vor dem Ziel konnte sich Vincenzo Nibali (AST) absetzen und etwa 100 Meter Vorsprung herausfahren. Er rettete zwei Sekunden über die Ziellinie und sicherte sich damit sowohl den Etappensieg als auch die Gesamtführung, die er von Marcel Kittel übernahm. Cyril Lemoine wurde neuer Träger des Gepunkteten Trikots, Peter Sagan übernahm das Grüne Trikot von Marcel Kittel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 2. Etappe der Tour de France 2014 fand am 6. Juli 2014 statt und führte von York über 201 km nach Sheffield. Im Verlauf der Etappe gab es einen Zwischensprint sowie eine Bergwertung der zweiten Kategorie, fünf Wertungen der dritten sowie drei Wertungen der vierten Kategorie. Damit zählte die zweite Etappe als Mittelgebirgsetappe, es gingen 197 Fahrer an den Start.", "tgt_summary": null, "id": 1726541} {"src_title": "FXEmpire.com", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Webseite FXEmpire.com gehört zum FX Empire Network. Auf FXEmpire.com finden sich tagesaktuelle, tägliche und wöchentliche Nachrichten, sowie Marktanalysen. Zu einigen Märkten werden stündliche Analysen angeboten, unter anderem werden Text- und Videobeiträge verfasst. Darüber hinaus finden sich auf FXEmpire.com tägliche und wöchentliche Zusammenfassungen, sowie Einschätzungen kommender Marktbewegungen. Die Leser können dabei meist zwischen Texten, Grafiken und Videos wählen.", "section_level": 1}, {"title": "Werkzeuge und Instrumente.", "content": "Auf FXEmpire.com finden sich diverse Finanzwerkzeuge, Nachrichten, Charts und etwa 25.000 Finanzinstrumente (wie z. B. Aktien, Forex-Märkte, Indizes, Rohstoffe und ETFs). Auf FXEmpire.com werden verschiedene Werkzeuge und Hilfsmittel, wie zum Beispiel Rechner und Währungsumwandler angeboten. Darüber hinaus werden Java-basierte Charts angeboten. Vor der Entwicklung der Charts wurden Interviews mit Forex-Tradern geführt um die Inhalte an die Wünsche der Trader anzupassen. Zu den Inhalten von FXEmpire.com gehören auch technische Einschätzungen, bei denen diverse Assets unter Berücksichtigung technischer Faktoren analysiert werden, sowie Chart-Analysen und tagesaktuelle Nachrichten. Darüber hinaus finden sich Zusammenfassungen von Trading Signalen unter Berücksichtigung mehrerer Zeitfenster. Folgende Trading Werkzeuge werden momentan unter anderem angeboten:", "section_level": 1}, {"title": "Fibonacci-Rechner.", "content": "Der Fibonacci-Rechner wird zur „Vorhersage wahrscheinlicher Zielpreise, [und] zur Ermittlung von Fibonacci Retracements und -Folgen eingesetzt.“", "section_level": 2}, {"title": "Nachrichten und Analysen.", "content": "Die auf FXEmpire.com angebotenen Nachrichten und Analysen werden von einem Team von Fachjournalisten und Analysten verfasst. Das Team stellt fundamentale und technische Analysen für alle großen Währungen, sowie für wichtige Rohstoffe und Aktienindize zusammen. FXEmpire.com war die erste Webseite, auf der technische Analysen in Form von Videobeiträgen angeboten wurden. Darüber hinaus finden sich auf FXEmpire.com Nachrichtenbeiträge zu Devisen und Rohstoffen, sowie aktuelle Wirtschaftsdaten und Meldungen großer Zentralbanken. Zu den angebotenen Beiträgen gehören auch Lehrbeiträge, sowie Bewertungen großer Broker für Forex und Binäre Optionen in Text- und Videoformat. Im Jahr 2011 sagte die Webseite den Fall der Gaspreise vorher, während die meisten Marktteilnehmer Preisanstiege erwarteten. FXEmpire wurde bereits auf diversen namhaften Finanzwebseiten als zuverlässige Informationsquelle genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Aktienmärkte.", "content": "Auf FXEmpire.com werden Nachrichten und Analysen zu wichtigen Aktienindizes, inklusive NYSE, NASDAQ, OMX Copenhagen 20, OMX Helsinki, OMX Stockholm 30, sowie zu allen Forex-Paaren angeboten. Lewis wirkt bereits seit der Einführung von FX Empire als Analyst mit. Er verfasst tägliche und wöchentliche technische Analysen zu Forex- und Rohstoffmärkten, welche auf FXEmpire.com im Text- und Videoformat angeboten werden. Norman unterstützt FX Empire mit täglichen Fundamentalanalyseberichten, sowie mit wöchentlichen und monatlichen Vorhersagen. Er veröffentlichte bereits mehrere Bücher über Devisenhandel. Der aufgrund seines umfassenden Wissens über Binärpunkte „Binary Barry“ genannte Autor verfasst darüber hinaus einen täglichen Newsletter, der über 25.000 Trader erreicht. Hyerczyk ist bereits seit 1982 als technischer und fundamentaler Finanzmarktanalyst tätig. Bei seiner Arbeit orientiert sich Hyerczyk an der Analyse von Mustern, Preisen und Zeiten nach der Technik von W. D. Gann. Hyerczyk verfasst tägliche technische Analysen zu Aktienkursen, sowie Finanznachrichten. Wachtel ist der Autor des Buchs „The Sensible Guide To Forex: Safer, Smarter Ways to Survive and Prosper from the Start“. Er ist seit über 30 Jahren als Investmentberater, Analyst, Autor, und Trainer tätig. Er ist selbst als Trader und Investor an diversen Märkten der Welt aktiv und wirkt an vielen Medienberichten aus der Finanzbranche mit.", "section_level": 2}], "src_summary": "FXEmpire.com ist eine Webseite, die aktiven Tradern und Investoren Finanznachrichten anbietet. Angeboten werden Kurse, Charts und Meldungen, die große Märkte betreffen. Darüber hinaus werden diverse Trading Tools und Analysen der wichtigsten Forex- und Rohstoffmärkte angeboten. ", "tgt_summary": null, "id": 1238869} {"src_title": "Motive", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Mittelpunkt der Serie steht das Ermittlungsteam der Mordkommission rund um Detective Angie Flynn. Diese ist eine alleinerziehende Mutter, die Familie und Beruf unter einen Hut bekommen muss. Die Serie ist nach dem Prinzip der invertierten Detektivgeschichte aufgebaut. Motive zeigt dem Zuschauer bereits zu Anfang der Folge das Opfer und dessen Mörder. Im Verlauf jeder Folge wird geklärt, welches Motiv der Täter hatte und in welchem Verhältnis er zum Opfer stand.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entsteht durch die Synchronfirma \"FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH\" in München nach einem Dialogbuch von Christine, Patrick Roche und Simon Mora und unter der Dialogregie von Hartmut Neugebauer und Simon Mora (ab Staffel 4).", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Nach der Verpflichtung Kristin Lehmans für die zentrale Hauptrolle begannen die Dreharbeiten zur ersten Staffel der Serie am 17. September 2012. Kurz vor Ende der ersten Staffel der Serie bestellte CTV eine dreizehnteilige zweite Staffel der Serie. Im September 2013 wurden Warren Christie und Valerie Tian für weitere Hauptrollen in der Serie verpflichtet. Die Dreharbeiten zur zweiten Staffel dauerten von September 2013 bis Januar 2014. Auf Grund von gestiegenen und sehr hohen Einschaltquoten bestellte CTV im Mai 2014 eine dritte Staffel der Serie in Form von weiteren 13 Episoden. Am 1. Juni 2015 wurde die Serie um eine vierte Staffel verlängert. Mitte Februar 2016, nach dem Ende der Produktion der vierten Staffel, stellte CTV die Produktion der Serie ein. In Kanada startete die erste Staffel der Serie am 3. Februar 2013 nach dem Super Bowl. Die erste Folge der Serie wurde von 1,23 Millionen Zuschauer gesehen. Insgesamt verfolgten die erste Staffel der Serie durchschnittlich 1,1 Millionen Zuschauer, was die Serie zur meistgesehenen Fernsehserie der Season 2012/2013 in Kanada machte. Die Ausstrahlung dieser Staffel endete am 16. Mai 2013. Die zweite Staffel der Serie wurde vom 6. März bis zum 29. Mai 2014 ausgestrahlt und von durchschnittlich 1,3 Millionen Zuschauer gesehen. Die Ausstrahlung der dritten Staffel erfolgt seit dem 8. März 2015 bis voraussichtlich zum 7. Juni 2015. Bereits Ende Januar 2013, noch vor Ausstrahlung der ersten Folge der Serie in Kanada, sicherte sich ABC die Ausstrahlungsrechte der Serie in den Vereinigten Staaten als Ersatz für die Serie \"Weird Desk\". Die erste Staffel der Serie wurde vom 20. Mai bis zum 29. August 2013 ausgestrahlt und von durchschnittlich 4,70 Millionen Zuschauern verfolgt. Die Ausstrahlung der zweiten Staffel begann am 21. Mai 2014. Die Serie wird in Deutschland auf dem Pay-TV-Sender TNT Serie ausgestrahlt. Die erste Staffel wurde zwischen dem 19. August und dem 11. November 2013 gesendet. Die zweite Staffel wurde vom 30. September bis zum 23. Dezember 2014 ausgestrahlt. Die dritte Staffel lief vom 13. November bis zum 1. Dezember 2015. Die finale vierte Staffel soll ab dem 12. November 2016 ausgestrahlt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "Im Free-TV läuft die Serie bei VOX, die erste Staffel startete am 5. Januar 2015, nahm die Serie aber nach sechs Folgen aus dem Programm. Vom 3. Februar bis zum 1. Juni 2016 setzte VOX die Ausstrahlung mit den restlichen Folgen der ersten Staffel und der zweite Staffel fort. In Österreich wird die erste Staffel der Serie seit dem 16. April 2014 auf dem Free-TV-Sender Puls 4 ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Fernsehserie wurde bei Metacritic mit einem Metascore von 50/100 basierend auf 14 Rezensionen bewertet. Chris Popp von booknerds.de schrieb „Was bei \"Motive\" bereits während der ersten Episode auffällt, ist, dass der Fokus auf das Wesentliche gerichtet ist, nämlich auf den Fall an sich. [...] Das mag vielleicht nicht unbedingt revolutionär oder innovativ sein, doch es ist auf gewisse Weise erfrischend und dürfte vor allem jene Krimiserienfans erfreuen, denen die Basics wichtiger sind als das Drumherum, das in manchen Serien doch gerne mal überhand nimmt.“ Des Weiteren findet er, dass „letzten Endes [...] eine überwiegend spannende Procedural-Serie erschaffen [wurde], die mit dem Verzicht auf sämtlichen Firlefanz wohl eine der puristischsten dieses noch jungen Jahrzehnts ist, denn hier ist Krimi wieder Krimi – und das, obwohl man bereits den Bösewicht, der nicht selten das eigentliche Opfer ist, bereits nach zwei Minuten kennt. Diese erste Staffel macht auf jeden Fall Lust auf eine weitere.“ Loryn Pörschke von Serienjunkies.de hat ebenfalls viele lobende Worte für die Serie übrig. In ihrem Review zur Pilotfolge schrieb sie, dass „die ersten zwei Szenen der Pilotepisode der Serie \"Motive\" [...] jeweils einen zusammenhanglosen Blick in das Leben des Mörders und seines Opfers [werfen]. Mit der dritten Szenerie lernt der Zuschauer Detective Angie Flynn (Kristin Lehman, The Killing) kennen. Zumindest die dritte Bekanntschaft könnte der Beginn einer längeren Freundschaft werden. Denn mit der Serie \"Motive\" bringt der Sender CTV einen Krimi der anderen Art an den Start und umgarnt Krimifans, die sich mit gut gemachten Procedurals anfreunden können aber sich etwas Abwechslung von den üblichen Verdächtigen wünschen.“ Insgesamt ist sie der Meinung, dass „der düstere Erzählton mit einem Sinn für Humor sicher so manchen Krimifan vor die Mattscheibe [lockt]. Und das Konzept, das auf dem Papier schon interessant wirkt, enttäuscht auch in der praktischen Umsetzung nicht.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Motive ist eine kanadische Krimiserie des Senders CTV. Die Serie wurde zum ersten Mal nach dem Super Bowl XLVII ausgestrahlt und erreichte 1,23 Millionen Zuschauer. Damit war die Serie die erfolgreichste kanadische Fernsehserie der Saison 2012/13. In den USA wurden die ersten beiden Staffeln der Serie im Sommerprogramm von ABC ausgestrahlt. Aufgrund schwacher Quoten entschied man sich, die dritte Staffel nicht auszustrahlen. Diese und weitere Staffeln waren stattdessen beim Sender USA Network zu sehen. Eine Ausstrahlung der 3. Staffel war ab 1. April 2016 geplant. Eine vierte Staffel wurde von März bis August 2016 beim Sender CTV ausgestrahlt.", "tgt_summary": null, "id": 2434795} {"src_title": "Beynost", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Beynost liegt auf, etwa 15 Kilometer nordöstlich der Stadt Lyon und 44 km südsüdwestlich der Präfektur Bourg-en-Bresse (Luftlinie) in der Landschaft Côtière. Die Fläche des 10,64 km großen Gemeindegebiets umfasst sowohl einen Teil des Schwemmtals der Rhône wie auch einen Teil des Hochplateaus der Dombes. Eine etwa 100 m hohe Geländekante trennt beide Teile. Die Ortschaft liegt vollständig im unteren Abschnitt und bildet mit den Nachbarorten Saint-Maurice-de-Beynost und La Boisse eine kontinuierliche Bebauung. Das Gemeindeareal reicht bis an den \"Parc de Miribel-Jonage\" heran und wird vom Canal de Miribel durchquert, ein künstlich geschaffener Nebenarm der Rhône, der von Jons nach Caluire-et-Cuire führt. Das Gemeindegebiet wird von der Sereine entwässert, die von Montluel kommend die Grenze zur Nachbargemeinde Thil definiert und in den Canal de Miribel mündet. Nachbargemeinden von Beynost sind Tramoyes im Norden, La Boisse im Osten, Thil und das im Département Rhône gelegene Meyzieu im Süden und Saint-Maurice-de-Beynost im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf dem Gemeindeboden im Bereich der mittelalterlichen Kirche fanden sich Überreste einer gallorömischen Villa, sowie römische Ziegel und Inschriften. Im 13. Jahrhundert gehörte Beynost, dessen Kirchbau 1183 erstmals erwähnt wird, zu den Ländereien der Herren von Montluel. Während der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts änderten sich die Besitzverhältnisse mehrfach, und Beynost gelangte 1317 an den Dauphin von Viennois, dann 1343 unter die französische Krone und 1355 an die Grafen von Savoyen. Mit dem Vertrag von Lyon gelangte die Region im Jahre 1601 an Frankreich. Bis zur Französischen Revolution gehörte der Ort zur Provinz Bresse, danach zum Kanton Montluel und ab 1982 zum neu ausgegliederten Kanton Miribel.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die ursprüngliche Pfarrkirche \"Saint-Julien\" wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Über die Jahrhunderte hinweg erfuhr sie eine Reihe von Veränderungen: Schiff und Apsis wurden vergrößert sowie vier Seitenkapellen angebaut. Nachdem die Kirche 1908 außer Dienst gestellt und ihr gesamtes Mobiliar in einen Neubau transferiert worden war, nutzte die Gemeinde das Gebäude von 1911 bis 1989 als Festsaal. Die einige 100 Meter entfernt stehende neue Kirche von Beynost ist ebenfalls Saint Julien gewidmet. Die \"Villa Monderoux\" geht in ihren ältesten Gebäudeteilen auf das 16. Jahrhundert zurück, wurde aber von ihren verschiedenen Besitzern mehrfach erweitert. Sie gelangte 2003 an die Gemeinde, die sie als Kulturzentrum nutzt, und besitzt einen Parc, der als Kulturerbe eingeschrieben ist.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Beynost zu den mittelgroßen Gemeinden des Département Ain. Nachdem die Einwohnerzahl bis ins erste Viertel des 20. Jahrhunderts konstant bei etwa 900 Einwohnern lag, stieg sie seitdem konstant auf die heutigen Werte an. Die Ortsbewohner von Beynost heißen auf Französisch \"Beynolan(e)s\".", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "In Beynost gibt es mehrere Hundert Betriebe verschiedener Größen, von Einzelunternehmen bis zu Industrie- oder Handelsunternehmen mit einigen Hundert Angestellten. Ein großer Teil der erwerbstätigen Bevölkerung sind außerdem Wegpendler, die vor allem in den ähnlich strukturierten Nachbarorten und dem Großraum Lyon ihrer Arbeit nachgehen. Beynost hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Lyon–Genève, die in Ost-West-Richtung über das Gemeindegebiet führt. Die Departementsstraße D1084 durchquert den Ort. Als ehemalige N84 verbindet sie Lyon mit Nantua und ist auch Teil der Landstraßenverbindung zwischen Lyon und der Westschweiz. Die Autobahn A42 verläuft ebenfalls durch das Gemeindegebiet und hat dort eine Mautstelle, der nächste Anschluss befindet sich in 2 km Entfernung im Nachbarort Saint-Maurice-de-Beynost. Am Nordwestrand der Gemeinde verlaufen außerdem die Ostumgehung von Lyon (Autobahn A432) und die Schnellfahrstrecke LGV Rhône-Alpes. Beide überwinden mittels langgestreckter Viadukte die Geländekante zum Plateau der Dombes. Der nächstgelegene Flughafen ist Lyon-Saint-Exupéry in 15 km Entfernung (Luftlinie).", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In Beynost befinden sich eine Vorschule (\"école maternelle\"), eine staatliche Grundschule (\"école élémentaire\") und eine Gesamtschule (\"collège\").", "section_level": 2}], "src_summary": "Beynost ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Kanton Miribel im Arrondissement Bourg-en-Bresse und ist Mitglied im Gemeindeverband \"Miribel et Plateau\".", "tgt_summary": null, "id": 2442371} {"src_title": "Tom Wolf (Politiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Früherer Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung, Unternehmerkarriere und politische Anfänge.", "content": "Wolf stammt aus der Stadt York im Bundesstaat Pennsylvania, wo er 1948 geboren wurde. Im Jahr 1972 erhielt er am Dartmouth College einen \"Bachelor of Arts\". An der University of London erwarb er im Jahr 1978 den \"Master of Arts\", 1982 folgte der Doktor der Philosophie. Während seiner Studienzeit gehörte er den Friedenscorps an, für das er zwei Jahre in Indien verbrachte. Nach seiner akademischen Laufbahn begann Wolf eine Tätigkeit im Familienunternehmen \"The Wolf Organization\", das sich auf die Herstellung von Küchen spezialisiert hat. Nachdem er bereits in einer Kommission zur Beratung der Staatsregierung von Pennsylvania in wirtschaftlichen Fragen tätig gewesen war, wurde Wolf im April 2007 von Gouverneur Ed Rendell zum Minister für Staatseinnahmen \"(Secretary of Revenue of Pennsylvania)\" ernannt. Diesen Posten bekleidete er bis November 2008. Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung des Bundesstaates plante er zunächst, sich im Jahr 2010 für das Gouverneursamt zu bewerben. Wolf entschied sich jedoch dagegen, nachdem er seine einige Jahre zuvor verkaufte Firma, die inzwischen vor dem Bankrott stand, wieder zurück in den Familienbesitz geholt hatte und die Unternehmensleitung übernommen hatte. In den folgenden Jahren gelang ihm die Neustrukturierung des Unternehmens.", "section_level": 2}, {"title": "Kandidatur als Gouverneur von Pennsylvania 2014.", "content": "Im April 2013 kündigte Tom Wolf seine Kandidatur für das Amt des Gouverneurs seines Heimatstaates an. In seinen Wahlkampf investierte er rund zehn Millionen US-Dollar, er erhielt weitere fünf Millionen Dollar an Spenden. Im Dezember 2013 legte er aufgrund seiner Wahlkampagne den Posten als Chef des Familienunternehmens nieder. Am 20. Mai 2014 fanden in Pennsylvania die parteiinternen Vorwahlen \"(primary elections)\" statt. Wolf konnte sich bei der Vorwahl der Demokraten mit knapp 58 Prozent der Stimmen durchsetzen, womit er als deren Kandidat nominiert wurde. Bei den demokratischen Vorwahlen um das Amt Vizegouverneurs siegte der Staatssenator Mike Stack. Obwohl die Vorwahlen für beide Ämter getrennt stattfinden, standen Wolf und Stack als Duo auf dem Stimmzettel bei der eigentlichen Wahl. Bei der Gouverneurswahl am 4. November 2014 triumphierte Wolf über den republikanischen Amtsinhaber Tom Corbett mit 54,9 Prozent der Stimmen. Seit den Vorwahlen im Mai 2014 konnte Wolf alle Meinungsumfragen mit zum Teil deutlichem Abstand anführen, auch wenn es seinem Kontrahenten gelang, seine Werte zu verbessern. Politische Beobachter führten Wolfs Sieg, der national von eher ungünstigen Verhältnissen für seine Partei begleitet war, auf die Stimmung gegen Gouverneur Corbett zurück, der durch seine umfassenden Einsparmaßnahmen sowie gesellschaftspolitische Kontroversen bei vielen Wählern in Ungnade gefallen war. In seinem Wahlprogramm forderte Wolf unter anderem die Einführung einer Steuer für die Fracking-Industrie. So sollen nach seinem Willen Erlöse aus dem durch Fracking gewonnen Erdgas mit einem fünfprozentigen Steuersatz belegt werden. Des Weiteren sprach er sich für Steuererhöhungen bei den oberen Einkommen aus. Die Erlöse aus den Mehreinnahmen sollen nach Wolfs Vorstellungen dem Bildungsetat und einem verstärkten Umweltschutz zugutekommen. Ferner forderte Wolf eine Anhebung des Mindestlohns in Pennsylvania von 7,25 auf 10 US-Dollar pro Stunde. Sowohl bei den Vorwahlen als auch dem Hauptwahlkampf präsentierte sich Wolf durch seinen Werdegang als Unternehmer als \"Outsider\" beziehungsweise unkonventionellen Kandidaten, da sich Geschäftsinhaber aufgrund der größeren Wirtschaftsfreundlichkeit traditionell eher in der Republikanischen Partei politisch engagieren. Sich selbst beschrieb er als \"different kind of leader\" („eine andere Art von politischem Führer“). Allerdings konnte er nach seiner Nominierung als demokratischer Kandidat auch auf den Rückhalt der Gewerkschaften setzen. Besonders Lehrergewerkschaften, die Corbetts Politik entschieden ablehnten, engagierten sich im Wahlkampf stark für Wolf. Zuletzt erhielt er auch Unterstützung von US-Präsident Barack Obama sowie dem früheren Präsidenten Bill Clinton und dessen Frau Hillary Clinton, die mehrere Auftritte mit Wolf absolvierten. Der durch seine frühere Tätigkeit als Unternehmer zum Millionär gewordene Wolf kündigte am Tag nach seinem Wahlsieg an, das Gehalt des Gouverneurs nicht anzunehmen. Dies ist bei vermögenden Politikern inzwischen nicht unüblich. Der ebenfalls neu gewählte Gouverneur von Illinois, Bruce Rauner von den Republikanern, kündigte selbiges an. Ferner erklärte Wolf, für die Kosten der Feierlichkeiten zu seiner Vereidigung sowie seinen Personenschutz als Gouverneur selbst aufkommen zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur von Pennsylvania.", "content": "Am 20. Januar 2015 wurde Tom Wolf vor dem Kapitol in Harrisburg zum 47. Gouverneur des Bundesstaates Pennsylvania vereidigt. Wenige Stunden zuvor wurde bereits Mike Stack in sein Amt als Vizegouverneur eingeführt. Bei der Gesetzgebung ist Wolf auf eine Zusammenarbeit mit den Republikanern angewiesen, die in beiden Kammern der Pennsylvania General Assembly (dem bundesstaatlichen Parlament) auch nach den Wahlen von 2014 ihre Mehrheiten verteidigen konnten. Allerdings reichen diese Mehrheiten nicht aus, ohne die Demokraten ein Veto des Regierungschefs mit zwei Dritteln der Stimmen zurückweisen zu können. Bei seiner Amtseinführung erklärten sowohl Wolf als auch das republikanische Führungspersonal, konstruktiv zusammenarbeiten zu wollen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschafts- und Finanzpolitik.", "content": "Im April 2015 legte Wolf einen Haushaltsplan vor, der unter anderem eine Erhöhung der bundesstaatlichen Zuschüsse für den Bildungsetat vorsah. Wolf hatte im Wahlkampf 2014 den Republikanern vorgeworfen, nicht ausreichend in das Bildungssystem zu investieren. Die Verhandlungen zwischen der Regierung und dem von den Republikanern dominierten Parlament über einen Haushalt verliefen jedoch ohne konkrete Ergebnisse. Im Juni 2015 verabschiedete die republikanische Mehrheit ein eigenes Budget. Gouverneur Wolf legte gegen diese Vorlage sein Veto ein. Er begründete dies mit den aus seiner Sicht zu geringen Ausgaben für Bildung. Auch die von Wolf geforderte Anhebung einiger Steuern wurde im Haushaltsplan der Republikaner nicht berücksichtigt. Des Weiteren kritisierte Wolf, die geplanten Ausgaben der Republikaner seien nicht solide gegenfinanziert und somit ein ausgeglichener Haushalt in Gefahr. Wolf möchte an einem Etat ohne neue Schulden, wie unter Corbett, festhalten, jedoch die Mittel mit anderen Priorisierungen verteilen. Die republikanische Opposition warf dem Gouverneur vor, sich nicht ausreichend auf die Gegenseite zubewegt zu haben. Ferner habe Pennsylvania damit seit 1. Juli keinen gültigen Haushalt. Am 1. Juli 2015 legte Gouverneur Wolf außerdem sein Veto gegen ein Gesetz ein, das den vom Bundesstaat Pennsylvania betriebenen Wein- und Likörverkauf privatisieren soll. Dieses Vorhaben war ein zentrales Anliegen seines Vorgängers Tom Corbett gewesen. Dennoch konnte sich während dessen Regierungszeit die Legislative nicht auf ein Gesetz verständigen, da auch eine Reihe Republikaner eine Privatisierung kritisch sah. Erst nach den Wahlen 2014, mit der sich trotz Corbetts Abwahl die Mehrheit der Republikaner im Parlament vergrößerte, waren die Befürworter in der Lage, die Vorlage zu verabschieden. Während Befürworter des Vorhabens durch die Privatisierung mehr Verbraucherfreiheit sehen, argumentieren der Gouverneur und Vertreter seiner Partei mit einem zu erwartenden Preisanstieg für Konsumenten. Im Juni 2016 unterzeichnete der Gouverneur dann einen mit den Republikanern ausgehandelten Kompromiss, mit dem der bis dato limitierte Verkauf von Alkohol liberalisiert wurde und so den Konsumten ein weitaus größeres Angebot zur Verfügung stellt. Dadurch werden auch bis zu 150 Millionen US-Dollar pro Jahr mehr an Steuereinnahmen erwartet.", "section_level": 2}, {"title": "Umweltschutz und Fracking.", "content": "Wolf gilt als moderater Befürworter von Fracking. Er sieht durch diese umstrittene Methode zur Gewinnung von Erdgas ökonomische Vorteile sowie eine größere Unabhängigkeit bei der Energiegewinnung für sein Land. Dennoch spricht er sich für umfassende Regulierungen aus; so möchte er Fracking geographisch begrenzen, um dem Umweltschutz Rechnung zu tragen. Auch befürwortet er die Einführung einer gesonderten Gewinnsteuer auf Frackinggewinne. Eine solche Abgabe, die in den meisten anderen US-Bundesstaaten schon existiert, soll nach dem Willen des Gouverneurs bis 2017 eingeführt werden. Eine Reihe republikanischer Abgeordnete kündigten an, die Pläne zu prüfen und ließen Zustimmung erkennen. Die Einnahmen aus der Steuer sollen nach Wolfs Plänen priorisiert in Bildung und Umweltschutz investiert werden. Am 29. Januar 2015 erließ Wolf eine Verfügung, mit der alle State Parks sowie sämtliche vom Bundesstaat verwalteten Waldgebiete mit einem Frackingmoratorium belegt sind. Damit setzte er eine entsprechende Direktive seines Vorgängers aus, der die von Gouverneur Ed Rendell eingeführten Beschränkungen erst im Frühjahr 2014 für aufgehoben erklärte. Vor allem Umweltschutzverbände begrüßten Wolfs Entscheidung.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitspolitik.", "content": "Wolf, der die im Jahr 2010 von US-Präsident Barack Obama durchgesetzte Gesundheitsreform unterstützt, erklärte im Februar 2015, das Gesundheitsfürsorgeprogramm Medicaid in Pennsylvania ausweiten zu wollen. Damit sollen vor allem einkommensschwache Amerikaner von mehr staatlichen Leistungen im Gesundheitsbereich profitieren. Auch soll jeder Bürger krankenversichert werden. Mit seinem Vorstoß verwarf er größtenteils das von seinem Vorgänger Corbett initiierte Konzept \"Healthy PA\" (auch „CorbettCare“ genannt), das eine höhere Eigenbeteiligung fordert, um die Kosten für den Bundesstaat zu begrenzen. Leistungen, die bereits durch \"Healthy PA\" erbracht wurden, bleiben unberührt. Da die bisherige Gesetzgebung dem Gouverneur als Chef der Exekutive Gestaltungsspielraum lässt, braucht Wolf dafür nicht die Zustimmung der republikanisch dominierten Legislative. Mit dem Vorstoß setzt er ein zentrales Wahlkampfversprechen von 2014 um.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaftspolitik.", "content": "Am 13. Februar 2015 setzte Gouverneur Wolf die Todesstrafe in Pennsylvania aus (‘moratorium’). Bereits während seiner Wahlkampagne hatte der Todesstrafengegner erklärt, keine Hinrichtungsverfügungen (‘execution warrants’) gegenzuzeichnen, was die Staatsverfassung zur Voraussetzung jeder Hinrichtung erhoben hat. Obwohl seine Vorgänger von beiden Parteien solche Verfügungen erlassen hatten, ist aufgrund diverser juristischer Prüfungen seit 1999 in Pennsylvania kein Häftling mehr hingerichtet worden. Wolf gilt außerdem als Befürworter der Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Er begrüßte das Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA vom Juni 2015, die gleichgeschlechtliche Ehe landesweit zuzulassen. Ein Verbot der sogenannten Homoehe in Pennsylvania wurde schon im Vorjahr vom Obersten Gericht des Bundesstaates für verfassungswidrig erklärt. Im April 2016 unterzeichnete Wolf, nach Verhandlungen mit den republikanischen Abgeordneten in Staatssenat und Repräsentantenhaus, zur Legalisierung von Cannabis zu medizinischen Zwecken. Der Gouverneur favorisiert eigentlich eine vollständige Legalisierung und einen staatlichen regulieren Verkauf, doch die republikanische Mehrheit in der General Assembly lehnt dies zum Großteil ab.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroverse um Ämterbesetzungen 2015.", "content": "Bereits an seinem ersten Tag im Amt sorgte Wolf für öffentliches Aufsehen, als er unter anderem den Direktor des pennsylvanischen Staatsarchivs, Erik Arneson, von seinem Posten suspendierte. Arneson war wenige Wochen zuvor von Gouverneur Corbett berufen worden. Da dieser Posten auf sechs Jahre zwar durch den Gouverneur besetzt wird, aber eine vorzeitige Entlassung nicht explizit vorgesehen ist, wurde Wolfs Amtshandlung von den Republikanern und Kommentatoren als politisch und rechtlich fragwürdig angesehen. Am 26. Januar reichten Arneson sowie einige republikanische Parlamentsmitglieder Klage gegen den neuen Gouverneur ein. Wolf begründete seine Entscheidung mit dem Nominierungsprozess durch die Vorgängerregierung, der die gesetzlich erforderliche Transparenz habe vermissen lassen. Außerdem verwies er auf eine ähnliche Entscheidung vom republikanischen Gouverneur Tom Ridge aus dem Jahr 2000, die gerichtlich als rechtskonform bewertet wurde. Republikanische Politiker warfen Wolf politische Motive vor. Die letztliche Entscheidung über Arnesons Verbleib im Amt obliegt damit dem Staatsgerichtshof Pennsylvanias. Ende Februar kamen republikanische Abgeordnete und Wolf überein, dass ein Teil der Nominierungen für Führungspositionen in bundesstaatlichen Ämtern und Behörden seines Vorgängers vom Staatssenat bestätigt werden, während die andere Hälfte von Wolf besetzt wird. Zuvor waren sich der Gouverneur und die republikanische Parlamentsmehrheit uneinig, wie mit den von Corbett nominierten aber noch nicht bestätigten Kandidaten umzugehen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Maßnahmen gegen Lobbyismus.", "content": "Zu den wichtigsten Anliegen von Tom Wolf zählt die Bekämpfung von Lobbyismus im Staatsapparat. Eine von Wolfs ersten Amtshandlungen am 20. Januar 2015 war der Erlass einer Executive Order, die es sämtlichen Angestellten der bundesstaatlichen Exekutive verbietet, Geschenke von Externen anzunehmen. Zudem müssen Mitglieder seiner Regierung ihre Ausgaben monatlich veröffentlichen. Am 14. Februar 2018 unterzeichnete der Gouverneur ein Gesetz, mit dem sich sämtliche Lobbyisten in Harrisburg in einem Register eintragen lassen müssen. Das Staatsministerium des Bundesstaates muss entsprechende Eintragungen binnen einer Woche veröffentlichen. Mit dieser Maßnahme zur Informationsfreiheit soll die Transparenz innerhalb des Staatsapparates verbessert werden. Bei Verstößen gegen die Meldefristen drohen entsprechenden Firmen und Vereinigungen Bußgelder die im Zuge des Gesetzes deutlich erhöht wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneurswahl 2018.", "content": "Im Herbst 2017 bestätigte Wolf, sich bei der Gouverneurswahl am 6. November 2018 um eine zweite Amtszeit zu bewerben. Bei der parteiinternen Vorwahl am 15. Mai 2018 wurde Wolf ohne Gegenkandidaten erneut als Kandidat der Demokraten aufgestellt. Bei der getrennt stattfindenden Primary für den Posten des Vizegouverneurs wurde Wolfs bisheriger Stellvertreter Mike Stack deutlich besiegt. Stack war zuletzt durch eine Reihe von Kontroversen im Umgang mit seinen Mitarbeitern in die Kritik geraten und hatte sich mit Wolf überworfen. Nominiert als sein \"Running Mate\" wurde der Bürgermeister von Braddock John Fetterman, der dem linken Parteiflügel angehört. Bei der eigentlichen Gouverneurswahl traf Wolf auf den republikanischen Staatssenator Scott Wagner, den er mit 57,7 % der Stimmen deutlich besiegte. Für Wagner votierten 40,8 % der Wähler. Aufgrund seiner soliden Zustimmungswerte und der zurückgegangenen Popularität von US-Präsident Donald Trump sowie der Schwäche seines Herausforderers ging Wolf laut politischen Beobachtern als klarer Favorit in die Abstimmung. Wolfs zweite Amtszeit begann offiziell am 15. Januar 2019.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Tom Wolf ist seit 1975 mit seiner Frau Frances verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Er gehört der Evangelisch-methodistischen Kirche an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Westerman „Tom“ Wolf (* 17. November 1948 in York, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Politiker und Unternehmer. Seit dem 20. Januar 2015 ist er Gouverneur des Bundesstaates Pennsylvania. Wolf gehört der Demokratischen Partei an.", "tgt_summary": null, "id": 2422321} {"src_title": "Heinrich IV. (Nassau-Beilstein)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Heinrich wurde als Sohn von Johann I. und seiner Frau Johanna von Gemen geboren. Sein Vater verlobte ihn im Alter von ungefähr acht Jahren mit der zweijährigen Eva Gräfin von Sayn (1455–1525), einer Tochter von Graf Gerhard zu Sayn und Elisabeth von Sirk. Sie heirateten noch vor Heinrichs zwanzigstem Geburtstag. Diese Ehe brachte dem Haus Nassau-Beilstein die saynischen Leibeigenen in der Herrschaft zum Westerwald, sowie eine Beteiligung am Bopparder Rheinzoll. Über seinen Großvater Johann von Gemen kam Heinrich früh in Kontakt zum kurkölner Hof des Erzbischofs Ruprecht von Köln. Dieser belehnte Heinrich mit Anteilen am Bonner Rheinzoll. Da sein älterer Halbbruder Philipp bereits vor Heinrichs Geburt in der Soester Fehde fiel, war Heinrich Alleinerbe der Beilsteiner Linie der Grafschaft. Er regierte die Grafschaft zunächst gemeinsam mit seinem Onkel Heinrich III. aus der Liebenscheider Linie. Da dieser Heinrich IV. als Erben bestimmte, konnte er 1477 die gesamte Grafschaft in seiner Hand vereinigen. Die Linie der Herren zu Gemen starb mit Heinrich Herr zu Gemen, dem Bruder seiner Mutter, im Mannesstamm aus. Heinrich von Gemen übertrug daher noch zu Lebzeiten erhebliche Teile seines Besitzes, überwiegend kurkölner Pfandschaften, an Heinrich von Nassau-Beilstein. So erhielt er 1459 die Hälfte der Ortschaften und Herrschaften Erpel und Worringen. Im Jahr 1465 dann Horneburg und die Vest Recklinghausen (1465), sowie die Herrschaften Gemen (1467) und Dorsten (1482). Mit dem Haus Westerburg kam es auch unter Heinrich wieder zu Auseinandersetzungen um die Rechtsverhältnisse in der Herrschaft zum Westerwald und des Gerichts Emmerichenhain. Diese mündeten 1480/82 in einen erneuten Vergleich. Unter Heinrichs Herrschaft kam es in Nassau-Beilstein zu einer erheblichen Verbesserung der Landesverfassung. So erließ er 1472 eine Flur- und Feldordnung. In den Jahren 1492/93 folgten dann eine Gerichtsordnung für den Kalenberger Zent sowie eine Schultheißen- und eine Försterordnung. Damit war Nassau-Beilstein die erste nassauische Grafschaft der ottonischen Linie, die das Recht systematisch kodifizierte. Heinrich stand zeitlebens im Dienst zahlreicher mächtiger Fürsten, darunter Kurköln, Kurtrier, das Herzogtum Jülich und die Landgrafen von Hessen. Dieses brachte ihm den Ehrentitel \"Ritter mit der goldenen Kette\" ein. Er war Mitglied der, besonders in Nassau verbreiteten, Rittergesellschaft zum \"gekrönten Steinbock\". In den 1470er und 1480er Jahren stand er als Hauptmann im Dienst des Erzherzogs Maximilians von Österreich in den Niederlanden. Hier errang er besondere Verdienste bei der Eroberung von Utrecht 1483. Drei Jahre später weilte er zu Maximilians Krönung in Frankfurt. 1488 übernahm er den Befehl über die kurtrierischen Truppen im Streit mit dem Haus Winnenberg. Die Fehde endete mit der Belagerung der Burg Beilstein an der Mosel. Auf dem Wormser Reichstag von 1495 gehörte er zu einer Gruppe von Personen, die entsandt wurden, die Türkenkriege an der Reichsgrenze zu Ungarn vorzubereiten. Heinrich starb im Mai 1499. Obwohl das Haus Nassau-Beilstein unter ihm erhebliche Besitzzuwächse zu verzeichnen hatte, hinterließ er nur wenig Vermögen. Sein Sohn und Erbe Johann muss Teile der Pfandschaften weiter veräußern. Auch die Herrschaft Gemen konnte das Haus Nassau-Beilstein nicht gegen die Grafen von Holstein-Schauenburg verteidigen.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Heinrich war mit Eva von Sayn verheiratet. Das Paar soll 21 Kinder gehabt haben. Von zehn sind die Namen überliefert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich IV. von Nassau-Beilstein (* 1448/49 in Beilstein; † 26. Mai 1499 ebenda) war von Juli oder August 1473 bis zu seinem Lebensende Graf von Nassau-Beilstein. Als Offizier war er im Dienst verschiedener Fürsten an zahlreichen Gefechten beteiligt.", "tgt_summary": null, "id": 998695} {"src_title": "Richard Strebinger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge in Österreich.", "content": "Richard Strebinger startete seine Fußballkarriere in der Jugend des \"SC Piesting\". Nach der Station \"FV Club 83 Wiener Neustadt\" landete Strebinger in der \"AKA St. Pölten\". Dort spielte er in der Jugendmannschaft des österreichischen Fußballklubs. Mit St. Pölten holte der Torhüter die Meisterschaft der U-15-Jugendliga Österreichs.", "section_level": 3}, {"title": "Hertha BSC.", "content": "Im Sommer 2008 wechselte Strebinger von Österreich zur B-Jugend-Mannschaft von Hertha BSC. Schon früh konnte er sich bei den Berlinern durchsetzen, mit denen er in der deutschen B-Jugend-Bundesliga spielte. Zur Saison 2010/11 stieg Strebinger von der B-Jugend-Mannschaft in die eigene U-23 auf. Während er anfangs zumeist doch in der A-Jugend-Mannschaft zum Einsatz kam, spielte er ab der Mitte der Hinrunde dauerhaft in der U-23. Am 12. Dezember 2010 saß Strebinger aufgrund der Verletzungen von den Torhütern Maikel Aerts und Marco Sejna erstmals auf der Bank der Profi-Mannschaft von Hertha BSC. Später spielte Strebinger nach der Genesung der beiden Torhüter jedoch wieder bei der U-23. In der kommenden Saison blieb Strebinger weiterhin im Tor der Berliner Reserve-Mannschaft, stand jedoch nie im Kader der Profis. Mitte April wurde Richard Strebinger bei Werder Bremen ins Gespräch gebracht.", "section_level": 3}, {"title": "Werder Bremen.", "content": "Am 23. Mai 2012 wurde der Transfer nach Bremen als perfekt vermeldet. Richard Strebinger unterzeichnete bei den Norddeutschen einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014. Vorerst in der U-23 spielend, sollte Strebinger langsam an das Niveau der Bundesliga herangeführt werden. Als Nummer 3 hinter dem Stammtorhüter Sebastian Mielitz und dem Ersatzkeeper Raphael Wolf ging Strebinger in seine erste Saison bei Werder Bremen. In der U-23 spielte er als Stammtorwart in der Regionalliga Nord. Im April 2014 verlängerte Werder Bremen mit Strebinger bis Sommer 2017. In der Hinrunde der Saison 2014/15 war er zweiter Torhüter hinter Raphael Wolf. Am 7. Dezember 2014 debütierte er unter Trainer Viktor Skripnik in der Bundesliga, als er bei einer 2:5-Auswärtsniederlage gegen Eintracht Frankfurt in der 59. Spielminute beim Stand von 1:2 für den verletzten Stammkeeper Wolf eingewechselt wurde.", "section_level": 3}, {"title": "SSV Jahn Regensburg.", "content": "Am 27. Jänner 2015 wechselte Strebinger bis zum Saisonende auf Leihbasis in die 3. Liga zum SSV Jahn Regensburg.", "section_level": 3}, {"title": "SK Rapid Wien.", "content": "Am 26. Juni 2015 gab der SK Rapid Wien die Verpflichtung von Strebinger bekannt, nachdem Regensburg aus der 3. Liga abgestiegen war. Strebinger erhielt einen Dreijahresvertrag. Sein Vertrag wurde Anfang Dezember 2017 vorzeitig um vier weitere Jahre bis Sommer 2022 verlängert.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Strebinger gab sein Debüt in der U-17-Nationalmannschaft Österreichs am 19. März 2010 im Freundschaftsspiel gegen die finnische U-17-Nationalmannschaft, als er bei einem 3:3-Unentschieden 90 Minuten lang im Tor stand. Am 1. September 2010 spielte Strebinger erstmals für die U-18-Auswahl Österreichs. Gegner war damals die slowenische U-18-Nationalmannschaft bei einem Endstand von 4:2 für die Österreicher. Nicht ein Jahr später feierte der Torhüter am 18. Mai 2011 seinen Einstand in der österreichischen U-19-Nationalmannschaft gegen die deutsche U-18-Nationalmannschaft bei einer 0:1-Niederlage in einem Freundschaftsspiel. Am 7. September 2012 wurde Strebinger erstmals in die österreichische U-21-Nationalmannschaft berufen, kam jedoch bei der 1:4-Niederlage gegen die niederländische U-21-Nationalmannschaft nicht zum Einsatz. Beim 3:1-Sieg gegen die ungarische U-21-Nationalmannschaft konnte er am 15. Oktober 2012 sein Debüt geben. Im Mai 2018 wurde er erstmals in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen. Im Oktober 2018 debütierte er für diese, als er in einem Testspiel gegen Dänemark in der Startelf stand.", "section_level": 2}], "src_summary": "Richard Strebinger (* 14. Februar 1993 in Wiener Neustadt) ist ein österreichischer Fußballtorhüter. Er steht seit 2015 beim SK Rapid Wien unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 393104} {"src_title": "Großer Preis der Schweiz 1938", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Rennen.", "content": "Nach seinem Sieg beim Großen Preis von Deutschland befand sich Mercedes-\"Junior\" Richard Seaman im Höhenflug und qualifizierte sich prompt auch in Bern für die beste Startposition. Zusammen mit ihm besetzten seine Teamkollegen Hermann Lang und Rudolf Caracciola die erste Startreihe und machten damit schon im Training die Mercedes-Dominanz deutlich, zumal auch der vierte Fahrer des Teams, Manfred von Brauchitsch, zeitgleich mit Hans Stuck als bestem Auto-UnionFahrer abschnitt und von Platz fünf ins Rennen ging. Dahinter folgte auf Platz sechs Auto-Union-Nachwuchsfahrer Hermann Paul Müller noch vor dem eigentlichen Top-Fahrer im Team, Tazio Nuvolari, der nach seinem Wechsel von Alfa Romeo noch immer Probleme hatte, mit dem ungewohnten Fahrverhalten der Heckmotorrennwagen klarzukommen. Direkt neben ihm reihte sich mit Jean-Pierre Wimille der Fahrer ein, der seinerseits bei Alfa Romeo schließlich das freigewordene Cockpit übernommen hatte, nachdem sich sein vorheriger Arbeitgeber Bugatti nach nur einem enttäuschenden Auftritt beim Heimrennen zum Großen Preis von Frankreich endgültig von der Grand-Prix-Bühne verabschiedet hatte. Das Feld der Werksteams wurde schließlich durch Auto-Union-\"Junior\" Christian Kautz und Alfa-Romeo-Stammfahrer Giuseppe Farina in der vierten Startreihe komplettiert, bevor sich dahinter die Riege der durchweg praktisch chancenlosen Privatfahrer aufreihte. Am Renntag regnete es in Strömen, trotzdem übernahm der noch relativ unerfahrene Seaman mit seinem mächtigen Mercedes-Benz W154 unmittelbar die Führung und baute diese im Verlauf der folgenden Runden sogar immer weiter aus. Dahinter musste sich Caracciola erst an dem wie üblich hervorragend gestarteten Stuck mit seinem Auto Union \"Typ D\" vorbeikämpfen, bevor er als ausgemachter Regenspezialist die Verfolgung seines jungen Teamkollegen aufnehmen konnte. Die Bedingungen wurden nun immer schwieriger und als Seaman wegen der schlechten Sicht einen Moment lang Probleme hatte, zwei Teilnehmer aus dem Mittelfeld zu überrunden, konnte Caracciola die Gelegenheit nutzen, um vorbeizuziehen und die Führung zu übernehmen, die er bis zum Rennende nicht mehr abgab. Dahinter gerieten die Auto-Union-Fahrer der Reihe nach in Probleme und als schließlich Müller, der als Nachwuchsfahrer von Rennen zu Rennen immer besser in Form kam, drei Runden vor Schluss seinen dritten Platz noch durch einen Unfall verlor, war ein schließlich weiterer Dreifachsieg für Mercedes mit Caracciola vor Seaman und von Brauchitsch perfekt.", "section_level": 1}, {"title": "Rennergebnis.", "content": "\"Schnellste Rennrunde\": (Mercedes-Benz), 2:51,0 min = 153,3 km/h", "section_level": 1}], "src_summary": "Der V. Große Preis der Schweiz fand am 21. August 1938 auf der Bremgarten-Rundstrecke in Bremgarten bei Bern statt. Als Grande Épreuve zählte das Rennen zur Grand-Prix-Europameisterschaft 1938, wurde aber abweichend zu den Bestimmungen der \"Internationalen Grand-Prix-Formel\" (i.W. Rennwagen bis 3 Liter Hubraum mit Kompressor und bis 4,5 Liter Hubraum ohne Kompressor; Mindestgewicht 850 kg; Renndistanz mindestens 500 km) über 50 Runden à 7,280 km ausgetragen, was einer Gesamtdistanz von 364,0 km entsprach. ", "tgt_summary": null, "id": 2057682} {"src_title": "LAAC", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Sammlung.", "content": "Das Museum verfügt über einige emblematische Kunstwerke der Moderne wie \"Circus\" von Karel Appel, \"Car Crash\" von Andy Warhol und \"Valise Expansion\" von César. Zu den etwa 1500 Werken der Sammlung, von denen nur ein Teil gezeigt wird, gehören Werke von Arthur Van Hecke und Ladislas Kijno, die Delaine für die moderne Kunst begeisterten, ebenso wie von Nicola Alquin, Arman, Francis Arnal, Georg Baselitz, Claude Viseux, André Fougeron, Luciano Castelli, Philippe Charpentier, Sergio Ferro, Rainer Fetting, Lucio Fontana, Paul Franck, Jacqueline Gainon, Karl Horst Hödicke, Koberling, John Franklin Koenig, Rolf Lukaschewski, Alfred Manessier, Tom Morandi, Mimmo Paladino, Arnulf Rainer, Jacek Andrzej Rossakiewicz, Jean-Jule Chasse-Pot, und Gérard Ernest Schneider.", "section_level": 1}, {"title": "Der Skulpturengarten.", "content": "Im Skulpturenpark sind vertreten Arman mit \"Anchorage\", eine Komposition aus Schiffsankern, Eugène Dodeigne mit \"la Pleureuses\" (die Weinenden), Bernar Venet mit \"Deux Arcs de 204°\" (zwei Bögen von 204 Grad), Karel Appel mit \"Poisson\", Pierre Zvenigorodsky mit \"Sculpture sonore\" und \"Pierre noire fountain\", Charlotte Moth mit \"Birds Islands\" (Vogelinsel), François-Xavier Lalanne mit seinem Werk \"Les Moutons\" in Beton. Paul Van Hoeydonck mit \"Goldie\" und einer Großversion seiner Kleinplastik Fallen Astronaut aus massiven Aluminium, Claude Viseux mit \"Hommage à Pedro Rodriguez\", Gilbert Samel mit \"Chaos de marbre\", Albert Féraud mit \"Socratea Exorrhiza\" und Geneviève Claisse mit \"Sculpture géométrique\".", "section_level": 1}, {"title": "Das Gebäude.", "content": "Das Museumsgebäude wurde 1977 von Jean Willerwal entworfen. Die Grundsteinlegung erfolgte 1979, vollendet wurde der Bau im Dezember 1982. In dem Jahr fand die Eröffnung statt. Stofflich geprägt wird das Gebäude von Glas und von seiner Verkleidung mit weißer Keramik. Wegen erheblicher Bauschäden musste das Museum 1997 geschlossen werden. Grundlegend renoviert und im Inneren auch umgestaltet wurde es 2003 von den Architekten Richard Klein und Benoît Grafteaux.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Unmittelbar benachbart zum LAAC, zum Hafen hin, liegt die Bastion 32 der alten Hafenbefestigung, in der das Kriegsmuseum Mémorial du Souvenir untergebracht ist, die an die Schlacht von Dünkirchen und die Operation Dynamo erinnert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das LAAC (\"Lieu d'art et action contemporaine\", deutsch etwa: \"Zentrum für zeitgenössische Kunst und Aktion\") ist ein Kunstmuseum in Dünkirchen, das von einem malerischen Skulpturenpark umgeben ist und das Kunst aus der Zeit zwischen 1940 und 1980 präsentiert. Die Sammlung und der Museumsbau gehen auf die Initiativen eines Ingenieurs, Gilbert Delaine, zurück, der, nachdem er seine Liebe zur zeitgenössischen Kunst entdeckt hatte, unaufhörlich daran arbeitete, seine Heimatstadt für die zeitgenössische Kunst zu öffnen. ", "tgt_summary": null, "id": 1291956} {"src_title": "Mathias Dewatripont", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang, Forschung und Lehre.", "content": "Dewatripont studierte Volkswirtschaftslehre an der Université libre de Bruxelles (ULB). Nach seinem Bachelor of Arts 1981 und Master of Arts 1982 ging er in die USA an die Harvard University. Dort erhielt er 1986 seinen PhD, bereits im Jahr zuvor war er als Forscher an die Université libre zurückgekehrt. 1988 ging er als Assistenzprofessor ans Massachusetts Institute of Technology, ab 1990 war er wiederum Lehrbeauftragter an der Université libre. 1994 wurde er dort zum ordentlichen Professor berufen. Im Mai 2011 wurde Dewatripont für eine Amtszeit von 6 Jahren zum Direktor der Belgischen Nationalbank berufen. Parallel nahm er weitere Mandate und Ämter auf, zum Beispiel sitzt er seit Juni 2011 im Basel Committee on Banking Supervision, war zwischen Juni 2011 und Dezember 2013 bei der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde und ab Juni 2011 bis Oktober 2013 zunächst als stellvertretendes und später Vollmitglied bei der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung. Seit März 2012 ist er Mitglied im Hohen Finanzrat. Mit Übernahme der Tätigkeiten bei der Nationalbank wurde er zum außerordentlichen Professor an der ULB. Bereits 2005 war er für ein Jahr Vorsitzender der Europäischen Ökonomischen Vereinigung. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit Dewatriponts stehen Fragestellungen zur Vertragstheorie und zu Organizational Behavior insbesondere im Bereich der Finanzindustrie. Für seine Arbeit wurde Dewatripont mehrfach ausgezeichnet, darunter finden sich der 1998 verliehene Francqui-Preis und der 2003 verliehene Yrjö-Jahnsson-Preis. 2009 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Die folgende Auflistung gibt von Dewatripont veröffentlichte Bücher wieder, zudem hat er zahlreiche Zeitschriftenartikel und Arbeitspapiere verfasst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mathias François Dewatripont (* 27. Dezember 1959 in Brüssel) ist ein belgischer Wirtschaftswissenschaftler. Im Juni 2014 übernahm er das Amt des Vizegouverneurs der Belgischen Nationalbank.", "tgt_summary": null, "id": 1873733} {"src_title": "Affäre Finaly", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie Finaly.", "content": "Der österreichische Arzt Fritz Finaly (1906–1944) wurde noch am 21. Juli 1938, nach dem Anschluss Österreichs im März, unter Auflagen an der Universität Wien promoviert und erhielt mit der „Nichtarierpromotion“ gleichzeitig ein Berufsverbot für das Deutsche Reich. Er heiratete am 30. August 1938 in Wien Anni Schwarz (1915–1944) und emigrierte zunächst in die Tschechoslowakei und nach deren Zerschlagung nach Paris. Eine Weiterreise nach Bolivien gelang nicht, und so wurde Finaly bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zunächst als feindlicher Ausländer interniert. Eine Schwester Finalys war nach Palästina emigriert, zwei andere nach Neuseeland. Nach der deutschen Eroberung Frankreichs und Besetzung Nordfrankreichs wohnten die Finalys in La Tronche bei Grenoble in Vichy-Frankreich, wo Finaly ohne eine Zulassung illegal praktizierte. Die dort geborenen Söhne wurden vom Vater beschnitten und sollten im mosaischen Glauben aufwachsen. Das Ehepaar Finaly wurde am 14. Februar 1944 verhaftet und am 7. März mit dem Transport no. 69 vom Sammellager Drancy in das KZ Auschwitz deportiert und dort in der Gaskammer ermordet. 1950 erfolgte in Frankreich eine amtliche Todeserklärung. Der dreijährige Gérald und der zweijährige Robert Finaly wurden 1944 von einer Nachbarin und Vertrauten der Eltern im Kloster der Sionsschwestern in Grenoble untergebracht. Der Orden war 1842 von zwei jüdischen Konvertiten gegründet worden und hat den besonderen Auftrag, sich der Erziehung und Betreuung zum christlichen Glauben bekehrter Juden zu widmen. Von dort kamen die beiden in das städtische Kinderheim. Dessen Vorsteherin Antoinette Brun hatte bereits zehn andere jüdische Kinder aufgenommen und versteckte die Gruppe, als eine Gestapo-Durchsuchung drohte, in einem Haus bei Vif, wo sie die Befreiung Frankreichs Ende 1944 erlebten.", "section_level": 1}, {"title": "Prozess.", "content": "Die Kindergärtnerin Brun war nicht gewillt, die beiden Jungen, die nun in der städtischen Krippe und in katholischen Internaten lebten, in ihre jüdische (Groß-)Familie zurückkehren zu lassen, als sich im Februar 1945 Margarethe Fischel, Schwester Finalys, aus Neuseeland und später, 1948, die Tante Yehudith Rosner aus Israel beim Œuvre de secours aux enfants und der Kommunalverwaltung in Grenoble meldeten. In den Folgejahren ließ Brun mit Unterstützung kirchlicher Institutionen die Aktivitäten der Verwandten ins Leere laufen. Brun ließ die beiden Jungen 1948 katholisch taufen; dabei hatte sie die Unterstützung der Ordensschwestern. Von da an war es auch eine grundsätzliche Frage für die katholische Kirche, zwei Christen den Juden zu überlassen. Der Apostolische Nuntius in Frankreich Angelo Roncalli hatte bereits im Oktober 1946 angeordnet, dass während des Krieges aufgenommene jüdische Kinder nicht aus der Obhut der Kirche entlassen werden sollten, und sich dabei auf Papst Pius XII. berufen. Nur durch den persönlichen Einsatz des Grenobler Chemieunternehmers Moshe Keller und des Grenobler Anwalts Wladimir Rabinovitch konnte nach einigen juristischen Fehlschlägen schließlich 1950 ein Gerichtsbeschluss erwirkt werden, der die Übergabe der Kinder an die Tante in Israel anordnete. Für die Institutionen der französischen katholischen Kirche kam die Erziehung katholisch getaufter Kinder in einer jüdischen Familie hingegen nicht in Frage. Um die Herausgabe zu verhindern, berieten Brun und die Äbtissin Antoine sich 1952 mit dem Bischof Pierre-Marie Gerlier und dem (katholischen) Handelsminister Guy Petit. Die Kinder wurden von Kirchenangehörigen in Marseille versteckt und danach durch die baskische Grenzregion ins franquistische Spanien geschmuggelt. Am 8. Januar 1953 gestanden Brun und Mutter Antoine dem Richter des Cour d’Appel de Grenoble die Kindesentführung, verrieten aber nicht den Aufenthaltsort in Spanien. Brun und Antoine wurden kurzzeitig verhaftet, aber nicht verurteilt. In der öffentlichen Affäre bezog der Literaturnobelpreisträger und Katholik Francois Mauriac im \"Figaro\" Stellung für die Kindergärtnerin Brun. Für die politische Linke wies Paul Bénichou in \"Le Monde\" auf die Verletzung des französischen Grundsatzes der Trennung von Staat und Kirche hin. Von Seiten des Papstes Pius XII. war der Staatssekretärsubstitut Giovanni Montini mit der Angelegenheit befasst. Außenminister Georges Bidault benutzte einen Staatsbesuch in Italien, um im Vatikan über das Problem zu beraten. Im Gegenzug zu einer Kooperation beim Auffinden der Kinder verlangte der spanische Diktator Francisco Franco von Frankreich die Ausweisung republikanischer Spanier aus Frankreich, was von Bidault zurückgewiesen wurde. In der Nationalversammlung wurde die Affäre als Große Anfrage thematisiert. Auf der Straße wurden katholische Geistliche von Passanten angepöbelt und nach dem Verbleib der Finaly-Jungen gefragt. Der Druck der öffentlichen Meinung veranlasste die katholische Kirche Frankreichs schließlich zu Verhandlungen mit dem Großrabbiner in Frankreich Jacob Kaplan, der seinerseits mehrere Appelle veröffentlicht hatte. In die Aktion waren auch Germaine Ribière und Pierre Chaillet eingebunden, die beide während der deutschen Okkupation Juden gerettet hatten. Mit Unterstützung des Anwalts Maurice Garçon wurde am 23. Juni 1953 ein weiterer Gerichtsbeschluss in Grenoble erwirkt, und die Kinder tauchten am 25. Juni im französischen Konsulat in San Sebastian wieder auf. Im Juli 1953 trafen die Kinder in Israel ein. Ihre Eingliederung in eine neue familiäre Umgebung und eine neue Sprache erwies sich als schwierig und wurde von den Psychologen Kalman Benyamini und Reuven Feuerstein begleitet. Robert Finaly wurde später Arzt im Soroka-Krankenhaus in Be’er Scheva und Gerald Finaly Soldat der israelischen Armee und Angestellter bei der Telefongesellschaft Bezeq in Haifa. Beide haben eine Familie.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Über die Affäre wurden mehrere Monografien veröffentlicht. 2007 produzierte David Korn-Brzoza mit dem Journalisten Noël Mamère für France 3 die einstündige Dokumentation \"L’Affaire Finaly\" mit Interviews der Brüder. Der Fernsehfilm \"Une enfance volée – l’affaire Finaly\" wurde erstmals 2008 bei France 2 gezeigt und danach wiederholt ausgestrahlt. In dem Film spielen Charlotte de Turckheim die Madame Brun und Pierre Cassignard den Moïse Keller. Die Regisseurin Fabrice Genestal wurde von der Historikerin Catherine Poujol unterstützt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Affäre Finaly \"(Affaire Finaly)\" war eine Auseinandersetzung um das Sorgerecht zweier Holocaustwaisen zwischen 1945 und 1953 in Frankreich. Die Brüder Robert Finaly (geboren 14. April 1941) und Gérald Finaly (geboren 3. Juli 1942) wurden 1950 vom Gericht in Grenoble ihrer in Israel lebenden Tante zugesprochen. ", "tgt_summary": null, "id": 420052} {"src_title": "Nemzeti Bajnokság 1913/14", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Osztályú Bajnokság.", "content": "An der Meisterschaft konnten nur Mannschaften aus Budapest teilnehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "Die Saison wurde mit Hin- und Rückspielen ausgetragen. Für einen Sieg gab es zwei Punkte, für ein Unentschieden einen und für eine Niederlage keinen Punkt. Der Letztplatzierte musste am Saisonende absteigen.", "section_level": 2}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.", "section_level": 2}, {"title": "Vidéki Bajnokság.", "content": "Die Mannschaften außerhalb Budapests ermittelten in sechs regionalen Gruppen die Teilnehmer an der Endrunde um die Landmeisterschaft, die in Budapest ausgetragen werden sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe Süd.", "content": "Die Gruppe Süd spielte in zwei Staffeln mit insgesamt 21 Mannschaften. Gruppensieger wurde Temesvári Kinizsi SE, das sich im Finale mit 1:0 gegen Szegedi AK durchsetzen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe Danubien.", "content": "Die Gruppe Danubien wurde mit 17 Mannschaften in drei Staffeln ausgetragen. Aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges wurden jedoch nicht alle Spiele ausgetragen und nur die Staffel Győr zu Ende gespielt. Gruppensieger wurde Tatabányai SC, das sich in der Endrunde gegen Pécsi AC und Pozsonyi TE durchsetzen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe Siebenbürgen.", "content": "Die Gruppen Siebenbürgen spielte mit elf Mannschaften in einer Staffel, die von Kolozsvári AC gewonnen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe Nord.", "content": "Die Gruppe Nord spielte mit 21 Mannschaften in drei Staffeln. In der Endrunde um den Gruppensieg konnte sich Losonci AC gegen Diósgyőr-Vasgyári TK und Kassai AC durchsetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe Ost.", "content": "Die Gruppe Ost wurde mit 14 Mannschaften in zwei Staffeln ausgetragen. Im Gruppenfinale setzte sich Ungvári AC gegen Nagyváradi AC, nachdem Nagyvárad nach einem 1:1 im ersten Spiel aufgrund des Ersten Weltkrieges zum Wiederholungsspiel nicht mehr angetreten war.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe Pest-Land.", "content": "Die Gruppe Pest-Land sah 14 Mannschaften in zwei Staffeln. Gruppensieger wurde Rákoscsabai TK durch ein 2:0 im Gruppenfinale gegen Szolnoki MÁV SE.", "section_level": 2}, {"title": "Endrunde.", "content": "Aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges wurde die Endrunde nicht ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Endspiel.", "content": "Das Endspiel um die gesamt-ungarische Meisterschaft wurde nicht ausgetragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nemzeti Bajnokság 1913/14 war die 13. Spielzeit in der Geschichte der höchsten ungarischen Fußballliga. Meister wurde zum dritten Mal MTK Budapest.", "tgt_summary": null, "id": 937510} {"src_title": "Iwan Martschuk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Martschuk wurde in die Familie eines Webers geboren. Nach der siebten Klasse hat er sich in die Fachschule für angewandte Kunst in Lemberg eingeschrieben und dort vom 1951 bis 1956 studiert. Nach dem Wehrdienst hat er sein Studium fortgesetzt; diesmal an der Hochschule für angewandte Kunst in Lemberg, die er im Jahr 1965 absolvierte. In den Jahren von 1965 bis 1968 arbeitete er an der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine und von 1968 bis 1984 in der Fabrik für die angewandte und dekorative Kunst. Ab 1984 betätigte er sich als freier Maler. Zwischen 1989 und 2001 lebte er in Australien, Kanada und den Vereinigten Staaten. Seit 2001 lebt und arbeitet er in der Ukraine.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Martschuk hat etwa 4000 Werke geschaffen und rund 100 Ausstellungen durchgeführt. Der Malerverband der UdSSR hat ihn bis 1988 nicht offiziell anerkannt, obwohl er bis dahin 15 Ausstellungen in unterschiedlichen Städten veranstaltet hat. Die ersten Ausstellungen haben in den Jahren 1979 und 1980 in Moskau stattgefunden. Martschuk hat mit dem \"Pljontanismus\" eine neue Stilrichtung in der Malerei gegründet. \"Pljontaty\" bedeutet im West-Ukrainischen Dialekt \"fusseln\". Die Bilder bestehen aus kleinen Farbfasern. Im Jahr 1990 besuchte Martschuk die Ukraine und veranstaltete seine erste offizielle Ausstellung in Kiew. Martschuk teilt sein Schaffen in fünf Perioden: „Die Stimme meiner Seele“, „Die Blüte“, „Die Landschaften“, „Das Porträt“ und „Abstraktionen“. Die Bilder jeder Periode unterscheiden sich nach Stil und Art. Statt einer einfachen Pinselführung benutzt er eine neue Art der Farbanbringung, die auf dem Leinwand eine Art Gewebe schafft und dadurch den Werken ungewöhnliche Farbtöne und regelrechtes Scheinen verleiht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Iwan Stepanowytsch Martschuk (geboren am 12. Mai 1936 in Moskaliwka, Rajon Laniwzi, Oblast Ternopil, Ukraine) ist ein ukrainischer Maler. Er wurde mit dem Taras-Schewtschenko-Preis ausgezeichnet und in die Goldene Gilde der internationalen Akademie der modernen Kunst in Rom aufgenommen. ", "tgt_summary": null, "id": 2407418} {"src_title": "Andronikos Angelos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Andronikos Dukas Angelos war ein Sohn des Admirals \"Konstantin Angelos\" und der \"Theodora Komnena\", einer Tochter von Kaiser Alexios I. und Irene Dukaina. Er war somit ein Neffe Johannes’ II. und ein Cousin Manuels I. Andronikos hatte sechs Geschwister, darunter die Brüder Johannes und Alexios. Spätestens seit 1155 war er verheiratet mit \"Euphrosyne\" († 1195), Tochter (oder Nichte) des \"Theodoros Kastamonnites\", mit der er sechs Söhne (Konstantin, Johannes, Alexios III., \"Theodoros\", \"Andronikos, \"Isaak II.) und mindestens zwei Töchter \"(Theodora, Irene)\" hatte. Unter Manuel I. trat Andronikos Angelos als kaiserlicher Botschafter im Königreich Jerusalem auf und diente als Militärführer in Kleinasien. 1176 war er an der Schlacht bei Myriokephalon beteiligt, in der das byzantinische Heer gegen den Seldschukensultan Kılıç Arslan II. eine folgenschwere Niederlage erlitt. Als sich im Frühjahr 1182 Andronikos Komnenos anschickte, die lateinerfreundliche Regentschaft der Witwe Manuels I., Maria von Antiochia, und des \"Protosebastos\" Alexios Komnenos zu beenden, schloss sich Andronikos Angelos nach einer Niederlage seiner Truppen bei Charax in Bithynien dem Prätendenten an. Zusammen mit dem ebenfalls übergelaufenen \"Megas Dux\" Andronikos Kontostephanos ermöglichte er ihm den Einzug in Konstantinopel. Andronikos I. entpuppte sich alsbald als brutaler Willkürherrscher, der sich nach der Machtergreifung umgehend der Beseitigung möglicher Rivalen widmete. Das gewaltsame Vorgehen gegen die führenden Aristokratenfamilien führte zu einer Serie von Aufständen ranghoher Militärs, die noch unter Manuel I. Karriere gemacht hatten. Im Frühjahr 1183 wurden Andronikos Angelos und Andronikos Kontostephanos beschuldigt, sich gegen den Kaiser verschworen zu haben. Während Kontostephanos gefasst und geblendet wurde, konnten Andronikos Angelos und seine Söhne nach Kleinasien fliehen (mit Ausnahme von Konstantin, der ebenfalls geblendet wurde). Isaak und Theodoros Angelos waren im Frühjahr 1184 zusammen mit Theodoros Kantakuzenos die führenden Köpfe der Rebellion in Nikaia und Prusa, die von Andronikos I. mit militärischer Gewalt niedergeschlagen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andronikos Dukas Angelos (; † nach 12. Dezember 1185) war ein byzantinischer General und Diplomat unter den Kaisern Manuel I., Alexios II. und Andronikos I.", "tgt_summary": null, "id": 1820275} {"src_title": "August zu Lippe-Brake", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "August war das 12. und jüngste Kind des Grafen Otto zu Lippe-Brake (1589–1657) und dessen Frau Margarethe von Nassau-Dillenburg (1606–1661). Er wählte die soldatische Laufbahn und kämpfte unter dem Statthalter Wilhelm III. von Oranien im Niederländisch-Französischen Krieg gegen Frankreich und dessen Verbündete. Als Landgraf Karl von Hessen-Kassel sich ein starkes und kriegsbereites Heer zu schaffen begann, trat August zu Lippe-Brake in dessen Dienst. 1683 stellte er unter Heranziehung von drei bereits bestehenden Kompanien das acht Kompanien (inklusive der Leibkompanie) umfassende Regiment „Lippe zu Fuß“ auf, das 1684 in „Leibregiment“ umbenannt wurde. Im gleichen Jahr trat er, wohl auf Veranlassung des Landgrafen Karl, in den Deutschen Orden ein. 1688 wurde er Landkomtur der Ballei Hessen, der erste Landkomtur reformierter Konfession; dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Tode. 1689, nach dem Ausbruch des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688–1697) und der daraufhin erfolgten Bildung des Magdeburger Konzerts, wurde er Chef des im Jahre zuvor von Johann Ernst von Nassau-Weilburg aufgestellten hessen-kasselschen Dragoner-Regiments, mit dem er als Teil der von den armierten Reichsständen aufgebotenen Reichstruppen bis zum Ende des Krieges an verschiedenen Schauplätzen gegen die Truppen Ludwigs XVI. kämpfte. Er stieg dabei bis zum Feldmarschall auf.", "section_level": 1}, {"title": "Tod und Bestattung.", "content": "August zu Lippe-Brake, dem die Republik Venedig kurz zuvor den Oberbefehl über ihre Landtruppen angeboten hatte, starb, unverheiratet und ohne Nachkommen, am 19. Juni 1701 in Neuwied. Da er in seinem Testament verfügt hatte, man solle ihn entweder in Marburg oder in Brake beerdigen, je nachdem, welchem der beiden Orte er bei seinem Tode am nächsten sei, wurde er am 21. August 1701 in der Elisabethkirche zu Marburg bestattet. Der Frankfurter Bildhauer Johann Bernhard Schwarzeburger schuf zwei Epitaphien, eines in der Kirche zu Brake, das andere in Marburg.", "section_level": 1}], "src_summary": "August zu Lippe-Brake (* 9. September 1643 auf Schloss Brake; † 19. Juni 1701 in Neuwied) aus dem Haus Lippe war Feldmarschall und Geheimer Kriegsrat von Hessen-Kassel und Landkomtur der Ballei Hessen des Deutschen Ordens.", "tgt_summary": null, "id": 1863116} {"src_title": "Joseph Uriot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Joseph Uriot begann seine Ausbildung am Jesuitenkolleg in Nancy und schloss seine Studien in der Universität von Pont-à-Mousson ab. Von 1732 bis 1737 unterrichtete er die klassischen Sprachen; 1737 wurde er Professor für Geschichte und Geographie und außerdem Bibliothekar in Lunéville, später Schauspieler in Bayreuth. Uriot hinterließ diverse Schriften zur Freimaurerei. Er war Mitglied der \"Loge zur Einigkeit\" in Frankfurt. 1750 gründete er in Bayreuth eine französische Loge, ferner war er Mitglied der Brüsseler Loge \"L'Égalité\". 1759 kam er als Schauspieler nach Württemberg, und am 19. Oktober 1761 wurde er zum herzoglichen Bibliothekar ernannt. Die Bibliothek des Herzogs Carl Eugen (die heutige Württembergische Landesbibliothek) wurde in Ludwigsburg gegründet und 1765 eröffnet; Uriot, der in diesem Jahr von seiner Tätigkeit als Schauspieler zurücktrat und fortan die Bibliothek leitete, verfasste dazu eine Rede, die im Druck erschien. Die Bibliothek wurde 1776 in das Stuttgarter Herrenhaus verlegt. Verwaltet wurde sie von insgesamt vier Bibliothekaren, denen zwei Diener zur Seite standen. An drei Tagen in der Woche stand sie den Lesern offen; entleihen konnte man Bücher jedoch nur gegen eigenhändige Unterschrift des Herzogs. Die Bestände wuchsen zu Lebzeiten Carl Eugens, der durch seine Ankäufe unter anderem den Grundstock zur größten Bibelsammlung Europas schuf, auf etwa 100.000 Bände an. Uriot muss auch selbst bibliophil gewesen sein; unter anderem ist belegt, dass sich in seinem Besitz eine Handschrift des \"Buchs der Natur\" von Konrad von Megenberg befand. In Stuttgart sah Uriot unter anderem die Uraufführung des Balletts \"Médée et Jason\" von Jean Georges Noverre im Jahr 1763, in der der damals 33 Jahre alte Gaetano Vestris die Rolle des Jason hatte. Seine Tanzpartnerin war Mlle. Nency, später als Ehefrau Antoine Trancarts, der bei dieser Aufführung im Ballettchor tanzte, unter dem Namen Maria Anna Trancart bekannt. Uriot, als Chronist der Feste zur Feier des Geburtstags Carl Eugens sowie der Opern- und Ballettaufführungen der Faschingszeit, verfasste genaue Beschreibungen dieser Höhepunkte des künstlerischen und gesellschaftlichen Lebens im Stuttgart des späten 18. Jahrhunderts. Als Schauspiellehrer am Musik- und Mimikinstitut der herzoglichen Akademie kümmerte er sich um den künstlerischen Nachwuchs. Uriot war außerdem an der Hohen Karlsschule der Französischlehrer Friedrich Schillers und machte diesen wahrscheinlich mit Noverres \"Lettres sur la Danse, et sur les Balletts\" bekannt. Ob Uriot wirklich auch selbst komponierte oder nicht vielmehr nur das Libretto zu einigen Werken Antonio Boronis schrieb, ist umstritten. 1779 wurde Uriot Theaterdirektor in Stuttgart. Johann Jakob oder Jacob Michael Mettenleiter schuf ein Porträt Uriots.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Uriot (* 1713 in Nancy; † 18. Oktober 1788) war Freimaurer, Bibliothekar, Schauspieler, Schauspiellehrer, Geschichtsprofessor, Französischlehrer, Musiker und Schriftsteller im Herzogtum Württemberg. Er war Maître de plaisir am württembergischen Hof.", "tgt_summary": null, "id": 1674938} {"src_title": "„Étoile du Nord“ – Stern des Nordens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Kommissar Maigret steht nach dreißig Jahren Dienst bei der Pariser Polizei kurz vor seiner Pensionierung; seine Frau befindet sich schon am gemeinsamen Altersruhesitz in Meung-sur-Loire. In einem viertklassigen Hotel, dem \"L’Etoile du Nord\" in der Rue de Maubeuge nahe dem Gare du Nord findet man die Leiche eines Handelsreisenden, Georges Bompard, ungefähr 45 Jahre alt; er wurde mit einem Messerstich ermordet. Der Angriff muss für ihn sehr überraschend gekommen sein, da er sich nicht gewehrt hatte und nur mit einem Pyjama bekleidet war. Der Verdacht richtet sich auf eine junge Frau, die 19-jährige Céline Germain, die zugibt Prostituierte zu sein und sich mit dem Opfer im Zimmer befunden zu haben, aber nicht an dem Verbrechen schuld zu sein. In seinem Büro am Quai-des-Orfèvres verhört sie Maigret stundenlang. Sie beschimpft ihn vor seinen Mitarbeitern als Lüstling und torpediert seine Verhörmethoden, in dem sie sich auf den Boden legt und einschläft. Nachfolgend versorgt sie Maigret mit einer Lügengeschichte nach der anderen und ist sorgsam darauf bedacht, von sich nichts preiszugeben. Die weiteren Nachforschungen ergeben, dass Joseph Dufieu, der Nachtportier im Hotel, und Lucienne Jouffroy, das Zimmermädchen, beide aus Moissac (Tarn-et-Garonne) stammen, einem Ort, in dem sich auch Georges Bompard regelmäßig aufgehalten hatte. Joseph Dufieu gibt Maigret die notwendigen Erklärungen: Lucienne Jouffroy machte Bompard für den Tod ihrer Tochter vor sechs Jahren verantwortlich. Bald ist Maigret überzeugt, dass Lucienne Jouffroy Bompard aus Rache getötet hat; Céline Germain war die einzige Tatzeugin. Es stellt sich außerdem heraus, dass auch die junge Céline aus Moissac stammt, sie hatte sich in Bompard verliebt und war ihm nach Paris gefolgt. Céline gibt auch zu, dass sie eigentlich Geneviève Blanchon heißt, die Tochter eines Richters aus Moissac.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgaben.", "content": "Nach dem Vorabdruck in der Zeitschrift \"Police-Film\" (n° 4 du 20 mai 1938) wurde die Erzählung in \"Les nouvelles enquêtes de Maigret\" (Paris, Gallimard, NRF., 1944) veröffentlicht. Sie wurde in die Simenon-Werkausgaben \"Œuvres complètes\" (Lausanne, Editions Rencontre, 1967–1973) in Band IX, in \"Tout Simenon\" (Paris, Presses de la Cité, 1988–1993) in Band 25 und in \"Tout Simenon\" (Paris, Omnibus, 2002–2004) in Band 25 aufgenommen. In deutscher Übersetzung liegt sie in dem bei Diogenes 2009 erschienenen Sammelband Sämtliche Maigret-Geschichten (ISBN 978-3-257-06682-1) vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "„Étoile du Nord“ – Stern des Nordens (Originaltitel \"Étoile du Nord\") ist eine Erzählung von Georges Simenon, in der Kommissar Maigret in einem schäbigen Pariser Hotel ermittelt. Das zur Reihe der Maigret-Romane und -Erzählungen gehörende Werk entstand entweder im April 1938 in La Rochelle oder im Winter 1939/40 in Nieul-sur-Mer. Die Erzählung erschien nach dem Vorabdruck in der Zeitschrift \"Police-Film\" am 23 und 30. September 1938 in Buchform 1944 in dem Erzählband \"Les Nouvelles Enquêtes de Maigret\" bei Gallimard. In der deutschen Übersetzung von Hansjürgen Wille und Barbara Klau erschien die Erzählung erstmals 1976 bei Kiepenheuer und Witsch unter dem Titel \"Stern des Nordens\", in neuer Übersetzung von Elfriede Riegler 1987 im Diogenes Verlag in dem Sammelband \"Sechs neue Fälle für Maigret\". Mit dem Buchtitel bezog sich Simenon auf den damals zwischen Paris und Brüssel verkehrenden Schnellzug \"Étoile du Nord\".", "tgt_summary": null, "id": 1165502} {"src_title": "Nina Kandinsky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nina Nikolajewna Andreevskaja hat ihr Geburtsdatum nie offenbart, laut Annegret Hoberg (2008) war sie 1916, als sie Kandinsky kennenlernte, zwanzig Jahre alt; sie war nach eigenen Angaben eine Tochter eines russischen Generals. Im Jahr 1916 lernte sie den seit 1911 geschiedenen, wesentlich älteren Maler Wassily Kandinsky in Moskau kennen, als dieser nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs aus Deutschland in das Zarenreich zurückgekehrt war. Er hatte bei seiner überstürzten Abreise in die Schweiz zusammen mit seiner bis dahin langjährigen Lebensgefährtin Gabriele Münter seine Bilder in Deutschland zurücklassen müssen. Während Münter als Frau in der Kunst zeitlebens in künstlerischer Konkurrenz zu Kandinsky stand, konnte Nina mit der Unterlegenheit gegenüber Wassily umgehen und nahm ihre Rolle an Kandinskys Seite als „Nur-Gattin“ wahr. Nina und Wassily heirateten im Februar 1917; ihr einziges Kind, der Sohn Wsewolod, wurde 1917 geboren, starb aber bereits 1920. Nina führte das 1916 entstandene Gemälde \"An die unbekannte Stimme\" auf Kandinskys erstes Telefonat mit ihr zurück. Nach der Russischen Revolution war die zaristische Zensur abgeschafft worden, und die Künstler in Russland hatten zunächst neue Freiheiten. Als diese vom kommunistischen Regime eingeschränkt werden sollten, hatte Wassily Kandinsky schon eine Einladung von Walter Gropius erhalten, am Bauhaus in Weimar zu arbeiten. Mit der Ausreisegenehmigung der Sowjetregierung und wenig Gepäck traf das Ehepaar am 24. Dezember 1921 in Berlin ein. Im Juni 1922 übersiedelten sie nach Weimar, wo Kandinsky mit der Lehre am Bauhaus begann. Nach dem Umzug des Bauhauses nach Dessau waren sie Nachbarn der Familie Klee in der Meisterhaussiedlung. Im Frühjahr 1928 erhielten sie die deutsche Staatsbürgerschaft. Als das Bauhaus aus politischen Gründen schließen musste, gingen sie 1932 mit Mies van der Rohe nach Berlin. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 emigrierten sie nach Frankreich und wohnten ab 1934 in Neuilly-sur-Seine. Sie versuchten, ehemaligen Bauhäuslern bei der Flucht aus Europa zu helfen; 1939 erhielten sie die französische Staatsangehörigkeit. Bei der deutschen Besetzung Frankreichs 1940 flohen sie nach Cauterets in die Pyrenäen und kehrten Ende August nach Paris zurück. Das Angebot von Varian Fry, über Marseille in die USA zu emigrieren, schlugen sie aus. Wassily Kandinsky starb 1944, er hatte Nina Kandinsky als Alleinerbin eingesetzt. Sie seien in den 27 Jahren keinen Tag getrennt gewesen. Nina Kandinsky kümmerte sich fortan um den Nachlass und organisierte einen großen Teil der späteren Ausstellungen. 1946 stiftete sie den Prix Kandinsky zur Förderung junger Talente, der bis 1961 vergeben wurde. Nina Kandinsky nahm auf die Besetzung der Jury und die Preisvergabe Einfluss. Als in den 1950er Jahren auf dem Kunstmarkt die Preise für Kandinskys Bilder anzogen, führte sie aus Bildverkäufen finanziert ein luxuriöses Leben. In dieser Zeit verhandelte sie mit Münter um die Bilder, die seit 1915 in München geblieben waren; die beiden erreichten erst 1957 eine Einigung. 1958 gab Lothar-Günther Buchheim ein Buch über die Redaktionsgemeinschaft Der Blaue Reiter heraus, in dessen Zentrum Wassily Kandinsky stand. Die Entstehungsgeschichte des Buches habe Nina bei der Lektüre von Druckfahnen und Begutachtung der Bildauswahl noch mit Wohlwollen verfolgt. Da aber in dem Buch, aus einem anderen Werk zitierend, auch das Verhältnis von Wassily Kandinsky zu Gabriele Münter dargestellt wurde, der Kandinsky ein Eheversprechen gegeben habe, versuchte Nina Kandinsky, die weitere Verbreitung des bereits erschienenen Buchs zu verhindern. Die von der Presse als „Fluch der Witwe“ apostrophierte Auseinandersetzung wurde als Urheberrechtsprozess um die in dem Bildband dargebotenen Bildreproduktionen von 69 Kandinsky-Bildern geführt, den Nina bis zum BGH verhandeln ließ, und der 1973 entschieden wurde: Der Bildband wurde eingestampft, und Buchheim musste einen Schadenersatz leisten. Als weiteres Druckmittel verweigerte Nina die Freigabe von Bildern für Ausstellungen in Deutschland, es sei denn, die Ausstellungsmacher unterstützten sie in dem Streit. 1976 veröffentlichte sie ihre Memoiren unter dem Titel \"Kandinsky und ich\", sie erschienen zuerst in deutscher Sprache; Werner Krüger hatte den Text nach Tonbandaufzeichnungen zusammengestellt. Nina Kandinsky sorgte testamentarisch dafür, dass der Hauptnachlass in der Wassily-Kandinsky-Stiftung im Musée National d’Art Moderne in Paris verwaltet wird, nachdem sie dem Museum vorher schon dreißig Bilder übergeben hatte. Im September 1980 wurde Nina Kandinsky in ihrem Chalet „Esmeralda“ in Gstaad Opfer eines Raubmordüberfalls. Der Mord blieb unaufgeklärt, woran 25 Jahre später der Schweizer \"Bund\" erinnerte. Nina Kandinsky wurde, wie Wassily, auf dem Cimetière nouveau de Neuilly-sur-Seine beerdigt. Der gemeinsame Grabstein trägt im Gegensatz zu Wassily Kandinskys Lebensdaten nicht die seiner Ehefrau Nina.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nina Kandinsky (geboren als Nina Nikolajewna Andreevskaja um 1896 im Kaiserreich Russland; gestorben 2. September 1980 in Gstaad) war die zweite Ehefrau von Wassily Kandinsky und nach seinem Tod die Verwalterin seines Erbes.", "tgt_summary": null, "id": 45477} {"src_title": "Frédéric-Séraphin de La Tour du Pin Gouvernet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Er war der Sohn von Jean-Frédéric de La Tour du Pin Gouvernet. Die Mutter war \"Marguerite Cécile Séraphine de Guinot\". Der Vater war zu Beginn der französischen Revolution Abgeordneter der Generalstände und wurde Kriegsminister während der konstitutionellen Monarchie. Zeitweise im Exil kehrte er nach Frankreich zurück und wurde 1793 während der Terrorherrschaft hingerichtet. Frédéric-Séraphin de La Tour du Pin Gouvernet selbst heiratete 1787 Henriette Lucy Dillon, Tochter von Arthur Dillon. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Die Marquise de La Tour du Pin-Gouvernet ist bekannt geworden durch ihre Memoiren \"Journal d'une femme de 50 ans\".", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Revolutionszeit.", "content": "Tour du Pin diente als Offizier in der königlichen Armee. Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges gehörte er dem französischen Hilfskontingent in Amerika an. Noch vor 1789 wurde er zum Oberst ernannt und verkehrte am Hof von Versailles. Dort war seine Frau Hofdame von Marie Antoinette. Im Jahr 1791 wurde er Gesandter in Den Haag. Nach dem endgültigen Sturz von Ludwig XVI. wurde er wieder abberufen. Vom Beginn der Terrorherrschaft wurden er und seine hochschwangere Frau sowie ihr junger Sohn in Bordeaux überrascht. Entkommen konnten sie der Hinrichtung durch die Geliebte von Jean Lambert Tallien, der zu dieser Zeit Regierungsbeauftragter in der Region war und auf Betreiben seiner Freundin das Ehepaar ziehen ließ.", "section_level": 2}, {"title": "Exil in Amerika.", "content": "Zeitweise musste sich die Familie in Frankreich verborgen halten, ehe es ihr gelang ins Exil in die Vereinigten Staaten zu gehen. Dort erfuhr Tour du Pin auch von der Hinrichtung seines Vaters. In Amerika war er bei Albany als einfacher Farmer tätig. Die Familie spezialisierten sich auf die Herstellung von Apfelwein, den sie in alte Medoc-Fässer abfüllte. Kontakt hatte das Paar unter anderem zu Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord, der ebenfalls im amerikanischen Exil lebte. Während dieser Zeit starb die noch in Bordeaux geborene Tochter. Als sich die politischen Verhältnisse in Frankreich zur Zeit des Direktoriums normalisierten, drängte Frédéric Séraphin seine widerstrebende Frau 1796 zur Rückkehr. Zuvor ließen sie ihre vier schwarzen Sklaven frei, was auf das Missfallen ihrer bisherigen Nachbarn stieß.", "section_level": 2}, {"title": "Kaiserreich und Restauration.", "content": "Nach einer kurzen Zeit in Frankreich musste Tour du Pin zeitweise noch einmal ins Exil nach England ausweichen. Zur Zeit des französischen Kaiserreichs wurde er 1808 zum kaiserlichen Comte ernannt und war Präfekt in verschiedenen Departements (Dyle 1808, Somme 1813). Zuletzt hatte er dieses Amt in Amiens inne. Außerdem trug er den Ehrentitel eines kaiserlichen Kammerherren. Nach dem Ende des Kaiserreichs und dem Beginn der Restauration unter Ludwig XVIII. verwies er auf seinen früheren Botschafterposten und verlangte wieder in den auswärtigen Dienst aufgenommen zu werden. Er hoffte auf einen prestigeträchtigen Botschafterposten, musste aber mit der Vertretung bei der provisorischen niederländischen Regierung von Wilhelm von Oranien-Nassau vorliebnehmen. Kurze Zeit später wurde Tour du Pin der französischen Delegation beim Wiener Kongress zugeteilt, blieb aber weiterhin offiziell auch Gesandter in den Niederlanden. Innerhalb der von Talleyrand geführten Delegation sollte er unmittelbar an den Hof Ludwig XVIII. berichten, ohne Talleyrand zu hintergehen. Weil er der Schwager von Henri-Gatien Bertrand war, der früher Großmarschall Napoleons gewesen war und zur Zeit des Kongresses „Innenminister“ des napoleonischen Fürstentums Elba war, wurde er von der österreichischen Geheimpolizei intensiv überwacht. Er gehörte während des Kongresses der Kommission an, die die Aufgabe hatte, die protokollarische Rangfolge der verschiedenen Souveräne zu bestimmen. In diesem, damals nicht unwichtigen Gremium, spielte er eine bedeutende Rolle. Er unterschrieb 1815 nach der Rückkehr Napoleons zusammen mit den anderen französischen Delegierten die Erklärung der Mächte gegen Napoleon mit. Im Jahr 1815 wurde Tour du Pin zum Pair von Frankreich ernannt. Er stimmte der Hinrichtung von Marschall Michel Ney zu. Er blieb bis 1820 Botschafter in den Niederlanden. Danach wechselte er nach Turin in derselben Funktion.", "section_level": 2}], "src_summary": "Frédéric-Séraphin, marquis de La Tour du Pin, comte de Gouvernet (* 6. Januar 1759 in Paris; † 25. Februar 1837) war ein französischer Offizier, Staatsbeamter und Diplomat.", "tgt_summary": null, "id": 1502455} {"src_title": "Celtic Marseille", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1970 wurde bei \"Celtic de Beaumont\" eine Frauenfußballabteilung gegründet; Beaumont ist ein verwaltungsmäßig zu Saint-Julien gehörendes Stadtquartier im 12. Arrondissement von Marseille. 1999 machten sich die Frauen selbständig und gründeten mit \"Celtic de Marseille\" ihren eigenen Verein. Ihre Heimpartien trugen sie im \"Stade Le Cesne\" aus. 2007 verbannte der Landesverband FFF sie aus sämtlichen nationalen Wettbewerben, weil es anlässlich eines Punktspiels gegen VGA Saint-Maur auf dem Spielfeld, in den Umkleideräumen und auch noch am Bahnhof zu unsportlichen Auseinandersetzungen von Vereinsangehörigen mit gegnerischen Spielerinnen und Begleitern gekommen war. Daraufhin kam es 2010 zur Neugründung eines Klubs unter dem Namen Football Association Marseille Féminin, der meist als FAMF abgekürzt wird und der sich als unmittelbaren Celtic-Nachfolger darstellt. Die Klubfarben von FAMF sind Marineblau und Weiß; in der Saison 2014/15 wurde die Zweitligaelf von Sophie Sillère, einer ehemaligen Schweizer Nationalspielerin, trainiert.", "section_level": 1}, {"title": "Ligazugehörigkeit und Erfolge.", "content": "Bis zur Einrichtung einer einheitlichen landesweiten Liga 1992 war Celtic Beaumont, anders als (bis Mitte der 1980er Jahre) Olympique Marseille, in den Meisterschaftsendrunden nie vertreten gewesen. Im Sommer 1996 stiegen die Frauen dann in die \"Division 1 Féminine\" auf und beendeten ihre erste Saison auf dem neunten Tabellenrang. Zwölf Monate später mussten sie als Schlusslicht in die zweite Liga zurückkehren. Zur Spielzeit 2000/01 gehörten sie der D1F erneut an, konnten als Zwölftplatzierte den sofortigen Wiederabstieg aber nicht verhindern. Anschließend wurde Celtic quasi „durchgereicht“ und spielte von 2002 bis 2004 sogar nur in der dritten Liga. Es folgten drei Jahre in der D2 und anschließend die verbandsseitige Relegation, wonach Celtic zeitweise nur noch in der vierthöchsten Spielklasse antrat. Die erste Frauschaft von FAMF kehrte 2012 in die zweiten Division zurück, wo sie sich in der Saison 2014/15 zum ersten Mal mit dem Lokalrivalen Olympique auseinandersetzen muss. Im seit 2001 ausgetragenen Landespokalwettbewerb erreichte Celtic Marseille viermal die Hauptrunde (2002/03, 2003/04, 2004/05, 2006/07), schied darin aber jeweils bereits im Sechzehntelfinale aus. Nachfolger FAMF kam erstmals 2012/13 in das Zweiunddreißigstelfinale und brachte es 2013/14 bis in das Achtelfinale. 2014/15 kam es nicht nur in der Liga, sondern auch im Pokal zum Aufeinandertreffen der beiden führenden Marseiller Vereine.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte ehemalige Spielerinnen.", "content": "Den Dress von Celtic Beaumont/Marseille haben vier spätere A-Nationalspielerinnen getragen, die in jungen Jahren allesamt schon in der Ligaelf eingesetzt wurden, ehe sie zu größeren Vereinen wechselten. Dies waren Élodie Ramos (1997–2001 bei Celtic), Caroline Pizzala (2001–2005 und erneut 2006/07), Louisa Nécib (2002–2004) und Jessica Houara (2006/07). Die Torfrau Véronique Pons (2001–2003) wurde zwar nicht zur Nationalspielerin, gewann später aber mit Olympique Lyon vier Landesmeistertitel. Marie-Françoise Sidibé (1994–2001) hingegen kam erst am Ende ihrer Karriere zu diesem Klub.", "section_level": 1}], "src_summary": "Celtic de Marseille ist ein ehemaliger Frauenfußballverein aus Marseille. Er war drei Jahre lang in der Division 1 Féminine, der höchsten französischen Liga, vertreten.", "tgt_summary": null, "id": 835066} {"src_title": "In Frankfurt sind die Nächte heiß", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der junge Wiener Peter Seitz kommt nach Frankfurt, um seine Verlobte Vera Paterny, die er sehr liebt, zu besuchen. Er weiß nicht wirklich viel von ihr, aber er glaubt, dass Vera als anständiges Mädchen in der Main-Metropole einem anständigen Beruf nachgeht. Doch Vera hatte es wie so manche Frau ihrer Generation dort in den Sündenpfuhl getrieben, um ihr Glück zu finden. Zwischen Hinterzimmern und Jet-Set-Ambiente hat Vera gehofft, das große Geld zu machen. Nun ist die Prostituierte tot, sie wurde erstochen in ihrer Wohnung aufgefunden. In Frankfurt geht ein Dirnenmörder um. Peter kann es nicht glauben; noch immer verteidigt er die Ehre seiner toten Freundin, selbst als der schmierige Landsmann Harry Schimek, ein Zuhälter, ihm auf den Kopf zusagt, dass seine Vera für Geld mit Männern ins Bett ging. Die Presse skandiert: „Ein neuer Fall Nitribitt!“ In Verdacht geraten zwei unschuldige spanische Gastarbeiter. Der Film zeichnet eine verkommene Gesellschaft in einer „sündigen“ Stadt nach: Rauschgiftschmuggler und Zuhälter, junge und attraktive ebenso wie alternde und billige Huren, Schläger und Kleingangster, Rabauken und gutsituierte Männer auf der Suche nach einem bisschen Glück geben sich in dieser Szenerie ein Stelldichein. Unter den Prostituierten geht angesichts der Dirnenmordserie die Angst um. Zuhälter Alphons Tewes macht überdies Druck, will er doch mit seinen Prostituierten auch weiterhin Geld verdienen;seinen im Ausstand befindlichen Schutzbefohlenen sagt er: „Es sind doch schon Friseusen umgebracht worden, ohne dass die anderen deswegen gestreikt haben“. Bald droht auch noch ein Bandenkrieg der Zuhälter. Die Polizei unter der Leitung von Kommissar Reinisch ermittelt fieberhaft und befragt Veras Kolleginnen, kommt aber nicht so recht weiter. Die verfeindeten Unterweltlager raufen sich schließlich zusammen, um die Tätersuche selbst in die Hand zu nehmen. Als Triebmörder stellt sich schließlich ein gewisser Dieter Lorenz heraus, ein armes, kleines Würstchen, das auf normalem Wege bei den Frauen keinen Stich macht und seinen von Zurückweisungen genährten Frust mit den verzweifelten Worten „Ich will auch Liebe machen! Aber mit mir wollten sie es nicht treiben!“ herausschreit.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Als Vorlage für den Film diente der Mord an Helga Matura. \"In Frankfurt sind die Nächte heiß\" wurde im Frühjahr 1966 gegen den Widerstand des Milieus gedreht. Das Filmteam wurde mit Flaschen beworfen und bekam Morddrohungen. Die deutsche Uraufführung erfolgte am 16. August 1966, die Filmbauten entwarf Fritz Jüptner-Jonstorff. Konrad Georg spielt hier in stark optischer wie charakterlicher Anlehnung an seinen populären TV-Serienhelden Kommissar Freytag den ermittelnden Frankfurter Polizeikommissar Reinisch. Für einen weiteren Exploitationsfilm, \"Heißes Pflaster Köln\", entwarf \"Frankfurt\"-Produzent Karl Spiehs eine ähnlich gestrickte Unterwelts- und Prostitutionsgeschichte, verlegte diese an den Rhein und verpflichtete darüber hinaus einige \"In Frankfurt sind die Nächte heiß\"-Protagonisten, die zum Teil wesensähnliche Charaktere spielten: Richard Münch, Walter Kohut, Angelika Ott und Claus Ringer. Spiehs erklärte retrospektiv, er habe damals den Wahn gehabt, dass Städte wie Frankfurt und Köln interessant werden könnten.", "section_level": 1}], "src_summary": "In Frankfurt sind die Nächte heiß ist ein österreichischer Action- und Kriminalfilm aus dem Jahr 1966 von Rolf Olsen mit Erik Schumann, Walter Kohut und Vera Tschechowa in den Hauptrollen.", "tgt_summary": null, "id": 1482361} {"src_title": "Meeresnaturpark Golfe du Lion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Parkverwaltung.", "content": "Die Gründung des Meeresnaturparks erfolgte am 11. Oktober 2011. Die Parkverwaltung hat ihren Sitz in Port-Vendres (). Der Naturpark umfasst ein Seegebiet von 4.019 km2 und eine Küstenlinie von rund 100 Kilometern.", "section_level": 1}, {"title": "Angeschlossene Gemeinden.", "content": "Der Park grenzt landseitig an folgende Gemeinden (von Nord nach Süd):", "section_level": 1}, {"title": "Landschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Küstengebiete.", "content": "Die Landschaft zwischen den östlichen Pyrenäen und dem Mittelmeer besitzt eine außergewöhnlich reiche Landschaftsvielfalt, besonders dank ihrem kontrastreichen Relief. Man unterscheidet zwei unterschiedliche Zonen: Das ist eine fruchtbare, von den Flüssen Têt, Agly, Tech und ihren Nebenflüssen bewässerte Aufschüttungsebene in der besonders Obst- und Gemüsebau betrieben werden. Das Küstengebiet dieser Ebene wird von einem breiten Sandstrand gebildet, der auf seiner Landseite noch eine Reihe von Seen und Teichen aufweist (z. B. Étang de Leucate, Étang de Canet), wo sich Süßwasser und Meerwasser mischen. Dieses kontrastreiche Milieu ist für eine große ökologische Vielfalt günstig, und schützt spezielle Pflanzen- und Tierarten, wie z. B. die Zwergdommel, den Purpurreiher oder die Blauracke. Die Lagunenseen sind aber auch Orte für Fortpflanzung, Laich und Aufwuchs zahlreicher Arten von Meeresfischen. Dieser Ausläufer der Pyrenäen wird von kristallinen Gesteinsformationen beherrscht. Im Vordergrund stehen die aus Schiefergestein gebildeten steilen Felsklippen, die in gerader Linie bis zur Küstenlinie abfallen. Zwischen ihnen bilden sich kleine Buchten, die entweder noch naturbelassen sind oder in denen bereits Häfen eingerichtet wurden. Diese Steilküste ist auch unter dem Namen Côte Vermeille bekannt. In der Höhenlage oberhalb des Steilabfalles ist die Landschaft durch kleine Weiler und künstlich errichtete Terrassen geprägt, wo Weinbau betrieben wird und auch Korkeichen und Steineichen kultiviert werden. Das Klima des Küstengebietes wird durch warme und trockene Sommer und im Allgemeinen milde Winter charakterisiert. Das ganze Jahr über tritt fallweise der Wind Tramontana auf, dessen Gewalt überrascht und das \"Cap Béar\" zu einem der stürmischesten Orte Europas macht. Die Vegetation entspricht diesen Klimabesonderheiten: außer der üblichen südlichen Flora, die ideale Bedingungen zu ihrem Gedeihen findet, entwickeln sich hier auch solche Arten, denen man sonst nur an den Küsten von Afrika oder in Mittelamerika begegnet, wie z. B. der Orangenbaum, der Zitronenbaum, die Kaktusfeige, der Granatapfel, verschiedene Palmenarten, Mimosen usw.", "section_level": 2}, {"title": "Meeresgebiete.", "content": "Die Wasserfläche reicht rechtwinkelig von der Küste rund 30 bis 35 Seemeilen in das offene Meer hinaus und übersteigt damit deutlich das mit zwölf Seemeilen begrenzte Küstenmeer, das gemäß internationalem Seerechtsübereinkommen als nationales Hoheitsgewässer festgelegt ist. Außerhalb dieser Zone nehmen die staatlichen Befugnisse sukzessive ab. In diesem Revier gibt es eine Fülle schützenswerter Pflanzen- und Tierarten, wie z. B. Ein hochinteressantes Meeresbiotop stellen auch drei Unterseeische Canyons dar, die eine Meerestiefe bis zu 1.200 Metern haben und daher ganz spezielle Populationen beherbergen. Es sind dies:", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Meeresnaturpark Golfe du Lion (frz. \"Parc naturel marin du golfe du Lion\") liegt in der gleichnamigen Bucht Golfe du Lion an der französischen Mittelmeerküste. Der Küstenstreifen liegt in den Départements Pyrénées-Orientales und Aude in der Region Okzitanien und gehört zu zwölf Ufergemeinden. Der Meeresnaturpark schließt den felsigen Küstenstreifen der Côte Vermeille mit ein und endet an der Grenze zu Spanien. Er beherbergt rund 1200 Tier- und 500 Pflanzenarten.", "tgt_summary": null, "id": 23270} {"src_title": "Mesozyklone", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Eine Mesozyklone kann entstehen, wenn es große Unterschiede in der Windgeschwindigkeit und -Richtung in unterschiedlichen Höhenlagen gibt, dies bezeichnet man als Windscherung. Dadurch entstehen horizontale Zirkulationen in der Atmosphäre. Der konvektive Aufwind einer Schauer- oder Gewitterzelle kann diese Wirbel in die Senkrechte kippen, wodurch schließlich der komplette Aufwind der Zelle in Rotation versetzt wird. Wenn der rotierende Aufwind feuchte Luft vom vorderseitigen Abwind (FFD, Forward Flank Downdraft) ansaugt, kann eine Wallcloud entstehen, eine unter der Wolkenbasis des Aufwindfeldes abgesenkte, meist rotierende Wolke. Aus der Wallcloud kann sich eine Trichterwolke bilden, diese stellt den ersten sichtbaren Teil der Tornadoentstehung dar. Gelegentlich bildet sich neben der zyklonal rotierenden Haupt-Mesozyklone einer Superzelle ein weiterer Aufwindbereich, in dem sich konvektive Wolken bilden können. Dieser Aufwindbereich wird von der Haupt-Mesozyklone mitgerissen und in Rotation versetzt, was zur Bildung einer sogenannten Antimesozyklone führt, die antizyklonal rotiert und einen antizyklonal rotierenden Tornado bilden kann. Solche Antimesozyklonen sind in der Regel deutlich schwächer als die (Haupt-)Mesozyklone, und ziehen mit dieser mit.", "section_level": 1}, {"title": "Erkennung.", "content": "Mesozyklonen können mithilfe eines Doppler-Radars erkannt und verifiziert werden. Dazu werden die relativen Windgeschwindigkeitsdaten mithilfe von Computern auf ungewöhnlich große Gegensätze überprüft. Der Deutsche Wetterdienst setzt dieses Verfahren im täglichen Wetterwarndienst ein. Mesozyklonen befinden sich meistens in der hinteren, rechten Flanke einer Superzelle oder Squall Line. Eine Mesozyklone einer Superzelle kann zur Bildung eines Hakenechos auf Radarkarten führen, wenn durch die Rotation der niederschlagsarmen Mesozyklone der Niederschlagsbereich um diese herumgewickelt wird. Auch sichtbare Merkmale wie eine rotierende Wallcloud oder ein Tornado können auf die Existenz einer Mesozyklone hindeuten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Mesozyklone (oder: ein Mesozyklon) ist ein rotierendes Aufwindfeld in einer konvektiven Wolke. Gewitterzellen mit hochreichender und langlebiger Mesozyklone werden als Superzellen bezeichnet, diese Definition geht auf Charles A. Doswell zurück. Mesozyklonen in kräftigen Gewitterzellen sowie Superzellen haben in der Regel einen Durchmesser zwischen zwei und zehn Kilometern und rotieren meist in zyklonaler Richtung. ", "tgt_summary": null, "id": 1909967} {"src_title": "Alfred Krauth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und frühe Jahre.", "content": "Er entstammte einer alten Eberbacher Familie. Der Vater war als Steuerbeamter nach Karlsruhe gekommen und hat auch den Sohn für eine Laufbahn im Finanzdienst vorgesehen. Er besuchte die Oberrealschule in Karlsruhe bis zur Primarreife und trat dann eine Stelle als Finanzgehilfe in Boxberg an. Die Finanzverwaltung sagte ihm jedoch überhaupt nicht zu, so dass er die Stelle rasch aufgab und an der Universität Heidelberg Vorlesungen über wissenschaftliche Fotografie bei Professor Precht besuchte. Anschließend war er für über ein Jahr zweiter Assistent des Fotografen Ausfeld in Ilmenau, danach ein Jahr Laborant und Operator beim Hoffotografen C. Ruf in Mannheim, dann ein Jahr Operator und Geschäftsführer des Hoffotografen Michelis in Biel, ein Jahr Operator beim Hoffotografen Langbein in Heidelberg und anderthalb Jahre Operator und erster Assistent beim Hoffotografen Nicola Perscheid in Leipzig. 1902 wagte er mit einem Fotoatelier und Lehrinstitut für Künstlerische Porträt- und Landschaftsfotografie in Frankfurt am Main den Schritt in die Selbstständigkeit. Er nahm an den jährlichen Ausstellungen des Deutschen Photographenvereins teil und wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. 1905 wurde er mit dem Hoftitel des badischen Großherzogs ausgezeichnet. 1906 erhielt er das Verdienstkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen, 1908 die Goldene Verdienstmedaille des Ordens Albrechts des Bären. Im Jahr 1908 veranstaltete er mit eigenen Aufnahmen und denen seiner Schüler eine Ausstellung im Frankfurter Kunstgewerbemuseum. Außerdem publizierte er Schriften und hielt Vorträge über neuzeitliche Fotografie und Dreifarbenfotografie. 1910 wurde er Lehrer der VIII. Rangklasse an der k.k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, wo er Porträt- und Landschaftsfotografie sowie Retusche lehrte. 1912 erhielt er den Professorentitel des Wiener Instituts sowie den Verdienstorden für Wissenschaft und Kunst des Herzogs von Anhalt und kehrte nach Frankfurt am Main zurück, wo er wieder selbstständig tätig war und auch weitere Vorträge hielt. Sein heute noch nachweisbares fotografisches Werk aus der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg erstreckt sich im Wesentlichen auf Porträt-Aufnahmen, darunter eine Serie von 61 Glasnegativen mit Aufnahmen der großherzoglichen Familie im Schloss von Karlsruhe im Bestand des Badischen Landesmuseums, sein Porträt seines Lehrmeisters Nicola Perscheid von 1912, das in fotografischen Zeitungen verbreitet wurde, und die Sammlung von Porträts Frankfurter Persönlichkeiten, die als eigene Veröffentlichung 1910 erschien. Am Ersten Weltkrieg nahm Krauth als Freiwilliger teil.", "section_level": 2}, {"title": "Stereofotografie mit dem Indupor-System.", "content": "Nach dem Ersten Weltkrieg widmete sich Krauth primär der Stereofotografie. Gemeinsam mit Carl Neithold († 1939) gründete er 1920 in Frankfurt am Main die \"Stereo Indupor GmbH\", die ein Stereofotografie-System für \"Indu\"strie- und \"Por\"trätfotografie mit dem Negativ-Format 9 × 12 cm entwickelte. Neben Anwendungen für die Möbelindustrie, die Modebranche, für Maschinenbauer und Architekten und hatte Krauth insbesondere auch die Anwendung des Systems durch Bildhauer im Sinn, die statt eines echten Modells Büsten nach Stereo-Fotografien fertigen könnten. Der Frankfurter Bildhauer Carl Stock schuf nach diesem Prinzip 1919/20 eine Büste des Malers Hans Thoma, den Krauth bei verschiedenen Anlässen fotografiert hatte. Neben den Stereobild-Kameras entwickelte \"Indupor\" auch zugehörige Stereoskope und vertrieb Stereobildserien mit Städteaufnahmen, die Krauth wohl zum Teil auch bei Familienausflügen aufgenommen hatte, zumal sich seine Frau Lina, geb. Schramm, und sein Sohn Arnulf (1912–1945) gelegentlich mit auf den Bildern befinden. Die bedeutendste Stereo-Fotoserie von Krauth ist zweifellos die von der Jungfernfahrt des Dampfers \"Columbus\" von Bremerhaven nach New York City, an der er 1924 teilnahm. Er trat aber nicht unmittelbar wieder die Rückreise an, sondern besuchte noch seinen Bruder Leo in Massachusetts, wo er auch einige Industriebetriebe fotografierte. Das \"Indupor\"-System fand verschiedentlich gewerbliche Anwender. Darunter waren der Fotograf Alfred Kahle in Pulsnitz, aus dessen Nachlass Indupor-Porträtserien bekannt sind. Außerdem nutzte der \"Verlag der Schönheit\" in Dresden das Indupor-System ab 1927/28 für Aktserien, später auch für Städte- und Landschaftsserien. Die Indupor-Stereoskope wurden auch mehrfach imitiert, z. B. durch den Nürnberger Hersteller Bing, der 1927 ein vollkommen baugleiches Stereoskop herstellte, oder durch die Berliner Omniplast-Gesellschaft, die wohl ebenfalls 1927 ein zwar äußerlich abweichendes, aber technisch übereinstimmendes Stereoskop auf den Markt brachte.", "section_level": 2}, {"title": "Galoppwechsler.", "content": "Bei seiner Reise in die USA 1924 lernte Krauth erstmals Geldwechsel-Automaten der Straßenbahnschaffner kennen. Er war fasziniert von diesen Geräten und gründete zurück in Frankfurt zunächst eine Vertriebsfirma für amerikanische Geldwechsler, die er von einer Firma in New York City bezog. Diese Import-Geräte erwiesen sich jedoch als nicht praktikabel. Krauth entwickelte daraufhin eigene Geldwechsler, die er unter dem Namen \"Galoppwechsler\" patentieren ließ und erweiterte 1928 den Geschäftszweck seiner Vertriebsfirma auch um die Herstellung solcher Automaten. Bald gab er die Herstellung jedoch wieder auf und ließ seine Automaten bei Rudolf Wächtler & Lange in Mittweida produzieren. Mit den \"Galoppwechslern\" hatte Krauth großen geschäftlichen Erfolg, so dass er seinen Beruf als Fotograf aufgeben konnte. 1928 ließ sich Krauth außerdem den Entwurf eines elektrischen Haartrockners schützen.", "section_level": 2}, {"title": "Künstler und Kunstliebhaber.", "content": "Bereits als Porträtfotograf hatte Krauth in Kontakt mit zahlreichen Künstlern gestanden. Neben dem mehrfach porträtierten Hans Thoma waren dies vor allem Albert Haueisen und Albert Urban. In den 1930er Jahren, inzwischen wohlsituiert, wandte sich Krauth immer mehr den Künstlerkreisen und auch selbst der Bildenden Kunst zu. 1936 trat er aus der Indupor-Geschäftsführung aus und zog nach Düsseldorf, wo er als Maler und Graphiker tätig war und in seinen beiden Anwesen in der Wilhelm-Klein-Straße einen Kreis von Künstlern, darunter den Maler Will Tschech, um sich scharte. Gleichzeitig ließ er auch das Geburtshaus seines Vaters in Eberbach zum Sommerhaus umbauen und war auch dort künstlerisch tätig. Von seiner ersten Frau geschieden, heiratete er in Düsseldorf 1939 seine zweite Frau Lucie, geb. Viethen († 1974). Der Zweite Weltkrieg zerstörte nahezu alles, was Krauth sich bis dato geschaffen hatte. Die Anwesen in Düsseldorf und in Eberbach gingen im Bombenhagel unter. Der Produktionsbetrieb seiner \"Galoppwechsler\" in Mittweida wurde 1946 enteignet und in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt. Ein großer Schicksalsschlag war außerdem der Verlust des 1912 geborenen Sohnes Arnulf. Dieser hatte Elektro- und Rundfunktechnik studiert, sich dann jedoch wegen seines Engagements für die Kommunistische Partei mit dem Vater überworfen. Er wurde 1937 in Frankfurt am Main erstmals verhaftet, aber zunächst vom Vorwurf des Hochverrats freigesprochen. Nach einer erneuten Verhaftung in Berlin 1939 begann für ihn ein Leidensweg durch verschiedene Zuchthäuser und schließlich ins KZ Neuengamme, bei dessen Räumung im Mai 1945 er auf dem Frachter \"Thielbek\" in der Neustädter Bucht mit 2800 Mitgefangenen bei einem britischen Bombenangriff umkam.", "section_level": 2}, {"title": "Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg verdingte Krauth sich zunächst als Kunstmaler und lebte vom Verkauf seiner Gemälde. Bis zu seinem 70. Geburtstag 1948 ließ er das zerstörte Haus in Eberbach wieder aufbauen und richtete sich darin ein Atelier ein. In etwa zur gleichen Zeit setzte auch wieder eine Nachfrage nach Geldwechsel-Automaten ein. Der Betrieb in Mittweida kam aufgrund der politischen Entwicklung nicht mehr als Produzent in Betracht. Eine Fabrik in Gevelsberg, die sich als Zulieferer von Einzelteilen anbot, konnte die entsprechenden Anforderungen nicht erfüllen. So begann Krauth in seinem Maleratelier in Eberbach mit wenigen Arbeitern erneut, Geldwechsel-Automaten selbst zu produzieren. Die technische Leitung des Betriebs gab er 1950 an den Ingenieur Otto Langkait ab. 1951 zog der Betrieb aus dem Maleratelier in eine angemietete ehemalige Schreinerei. Bald hatte der Betrieb 22 Beschäftigte. Krauth erwarb 1953 ein Firmengelände in Eberbach, wo er im Folgejahr eine neue Fabrikhalle errichten ließ. Obwohl die Geschäfte sich in Eberbach äußerst erfolgreich entwickelten, vermisste Krauth doch auch das großstädtische Leben in Düsseldorf. Er verkaufte eines seiner dortigen Ruinengrundstücke und ließ mit dem Erlös auf dem zweiten Grundstück einen Neubau errichten, den er 1954 bezog. In Düsseldorf ist er 1956 auch verstorben. Krauths in Eberbach neugegründetes Unternehmen firmierte zunächst als \"Professor Alfred Krauth Apparatebau GmbH & Co.\" und ist heute mit rund 140 Mitarbeitern an den Standorten in Eberbach, Überlingen, Hamburg und Dresden als \"krauth technology GmbH\" einer der führenden Hersteller von Fahrgelderhebungssystemen des öffentlichen Personennahverkehrs.", "section_level": 2}], "src_summary": "Alfred Krauth (* 24. März 1878 in Karlsruhe; † 12. Juli 1956 in Düsseldorf) war ein deutscher Fotograf, Künstler und Entwickler technischer Gerätschaften. Er war vor dem Ersten Weltkrieg ein vielfach prämierter Porträtfotograf, beschäftigte sich nach dem Ersten Weltkrieg mit der Stereofotografie und entwickelte das für diesen Zweck außergewöhnlich kompakte \"Indupor\"-System. Noch größeren Erfolg hatte er ab den späten 1920er Jahren mit der Herstellung und dem Vertrieb von Geldwechsel-Automaten. Sein geschäftlicher Erfolg ermöglichte es ihm, sich zeitweilig nur noch der Kunst zu widmen. Der Zweite Weltkrieg zerstörte jedoch sein gesamtes bisheriges Werk. Bereits in fortgeschrittenem Alter hat er nach dem Zweiten Weltkrieg in Eberbach eine neue Apparatebaufirma gegründet, die bis heute als krauth technology GmbH fortbesteht.", "tgt_summary": null, "id": 947799} {"src_title": "Stephen Hauschka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "College.", "content": "Bevor Hauschka an die North Carolina State University ging, schaffte er einen Abschluss als B.A. im Gebiet der Neurowissenschaften auf dem Middlebury College. Dort war er bis 2003 im Fußballteam der Universität. In seiner Zeit an der North Carolina State University war er bis zu seinem NFL-Debüt 2008 der Kicker des Footballteams der Universität.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Minnesota Vikings.", "content": "2008 erhielt er dann einen Vertrag bei den Minnesota Vikings, wo er sich aber nicht gegen den damaligen Kicker Ryan Longwell durchsetzen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Baltimore Ravens.", "content": "Nach dem Rauswurf bei den Vikings im selben Jahr wurde er von den Baltimore Ravens unter Vertrag gestellt. Dort teilte er sich die Kick-Arbeit mit Kicker Matt Stover und konnte diesen zu Beginn der darauffolgenden Saison verdrängen. In der Saison 2009 schaffte er 9 von 13 Field-Goal-Versuchen (69,2 %), wurde aber nach seinem vierten verschossenen Field Goal am 17. November 2009 von den Ravens entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Atlanta Falcons.", "content": "Die Atlanta Falcons gaben Hauschka im Anschluss einen kurzfristigen Vertrag zum Rest der Saison, da sich ihr Kicker Matt Bryant verletzt hatte. Er kam im letzten Saisonspiel jedoch nicht zum Einsatz, da Bryant doch einsatzbereit war.", "section_level": 2}, {"title": "Detroit Lions.", "content": "Auch in der folgenden Offseason 2010 war er nur die Verletzungsvertretung von Jason Hanson bei den Detroit Lions und wurde nach dessen Genesung vor der Regular Season entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Las Vegas Locomotives.", "content": "Hauschka wurde im Oktober 2010 von den Las Vegas Locomotives der United Football League (UFL) unter Vertrag gestellt und gewann mit ihnen die UFL.", "section_level": 2}, {"title": "Denver Broncos.", "content": "Nach seinen guten Leistungen in der UFL wurde er im Dezember 2010 wieder als Verletzungsvertretung in der NFL eingesetzt, diesmal für Matt Prater bei den Denver Broncos. Doch auch nach dieser Saison und der Wiederkehr von Matt Prater wurde er im September 2011 entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Seattle Seahawks.", "content": "Im Anschluss an die Entlassung bei den Denver Broncos bekam er im September für die Saison 2011 einen Vertrag bei den Seattle Seahawks. Bei den Seahawks mauserte er sich zum Stammkicker und wurde mit dem Team zweimal NFC-Meister (2013, 2014) und gewann einmal den Super Bowl (XLVIII). Seine letzte Vertragsverlängerung war am 17. März 2014. Er unterschrieb einen Vertrag für drei Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Buffalo Bills.", "content": "Am 9. März 2017 unterschrieb Hauschka einen Vierjahresvertrag bei den Buffalo Bills.", "section_level": 2}], "src_summary": "Stephen Theodore „Steven“ Hauschka (* 29. Juni 1985 in Needham, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Kickers. Er spielt für die Buffalo Bills in der National Football League (NFL).", "tgt_summary": null, "id": 727125} {"src_title": "Jean Ambroise Baston de Lariboisière", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Er war der Sohn von Ambroise Baston, Seigneur de Lariboisière, ehemaliger ziviler Lieutenant-général der Sénéchaussée von Fougères, und der Jeanne Monnières. Er schlug die militärische Laufbahn ein. Als sehr befähigt beschrieben wurde er 1781 zum Lieutenant im „Régiment d'artillerie de La Fère“ (nach 1791 das „1 régiment d'artillerie“), in dem auch Napoleon Bonaparte diente, befördert. Obwohl Lariboisière ein paar Jahre älter war als dieser, entwickelte sich bald zwischen ihnen eine Freundschaft an die sich der Kaiser immer gerne erinnerte, auch da er dem bretonischen Charakter eine besondere Verehrung entgegenbrachte. In der Zeit der Französischen Revolution hielt er sich sehr zurück und wurde als untadeliger Offizier bezeichnet. Im Jahre 1791 wurde er zum Capitaine befördert und zur Armée du Rhin (Rheinarmee) versetzt. Hier diente er unter Adam-Philippe de Custine, nahm an der Invasion in die Pfalz teil und war 1792 an der Belagerung von Mainz und der folgenden Einnahme der Festung beteiligt. Danach wurde ihm das Waffenarsenal der Festung unterstellt. Im folgenden Jahr gehörte er zur Garnison der Festung, die nach einer Belagerung vor den Koalitionstruppen Preußens und Österreichs kapitulierte. → Belagerung von Mainz (1793). Anschließend blieb er als Geisel bis zum 20. Dezember 1792 in preußischer Obhut. Er nahm an den Feldzügen der Jahre II und III (Revolutionskalender – also 1793 und 1794) als Generaladjutant, dann als Chef de bataillon und als Chef de brigade teil. Im Jahre IV (1795) widmete er sich teilweise seiner Familie. Zwischen dem Jahr IV (1796) und dem Jahr XI (1803) war er Direktor des Artillerieparks (Directeur des parcs d'artillerie) der „Armée d'Angleterre“ (für die Invasion von England bestimmte Armee), der „Armée d'Helvétie“ (Helvetische Armee), der „Armée du Rhin“ (Rheinarmee) und der „Armée du Danube“ (Donauarmee). Am 29. August 1803 zum Général de brigade befördert, kommandierte er während der Feldzüge des Jahres XIV (1806) die Artillerie des 4. Korps und war an der Schlacht bei Austerlitz beteiligt. Als Verdienst an diesem Sieg wurde ihm angerechnet, seine Batterien so vorteilhaft zu postiert zu haben, dass die russischen Kolonnen, die auf den Weiher bei Menitz zurückgewichen waren mit mörderischem Feuer eingedeckt werden konnten. Während der Schlacht bei Jena war er am 14. Oktober 1806 mit der Artillerie lediglich bei der Zurückschlagung mehrerer feindlicher Infanterieangriffe beteiligt. Der Aufmerksamkeit des Kaisers nicht entgangen, wurde Lariboisière am 3. Januar 1807 zum Général de division befördert und bekam das Kommando über die Artillerie der Garde impériale übertragen. Während der Schlacht bei Eylau sicherte er am 8. Februar 1807 während des ganzen Tages mit einer Abteilung von 40 Geschützen das Zentrum der Armee. Bei der Belagerung von Danzig 1807 wurde Général Lariboisièrer von einer Kugel verwundet und fiel während der weiteren Kampfhandlungen um die Stadt aus. Nach der Schlacht bei Heilsberg und der Schlacht bei Friedland, in denen er die Artillerie der kaiserlichen Garde befehligte, wurde er am 24. Juni damit beauftragt, das Floß zu beschaffen, auf dem auf dem Njemen der Frieden von Tilsit ausgehandelt wurde. Im Februar 1808 übernahm Lariboisière das Oberkommando über die Artillerie der „Armée d'Espagne“ (Spanienarmee). 1809 zur Grande Armée abgerufen, wurde ihm von Napoleon das Oberkommando über die französische Artillerie in der Schlacht bei Wagram übertragen. Für seine Verdienste wurde ihm 1811 als erster die Würde des „Inspecteur général de l'artillerie“ (Generalinspekteur der Artillerie) übertragen. Bevor Lariboisière hier jedoch während der Friedenszeit seine große Erfahrung zum Nutzen der Artillerie zum Tragen bringen konnte, brach ein erneuter Krieg aus.", "section_level": 1}, {"title": "Russlandfeldzug.", "content": "Für Napoleons Feldzug nach Russland sah Général Lariboisière große Schwierigkeiten voraus. Er unternahm unglaubliche Anstrengungen um den Auswirkungen des ständigen Regens im Baltikum zu begegnen und den Truppen eine sichere Ankunft in Vilnius zu ermöglichen. Am Tag vor der Schlacht bei Borodino erkundete er die russischen Positionen und legte den Weg zum Angriff auf die Redouten fest, die die Russen am linken Flügel aufgeworfen hatten. In der Nacht legte er die Positionen für die Geschütze fest, bei Tagesbeginn ging ein Eisenhagel auf die Russen nieder, es wurden während der Schlacht an die 70.000 Granaten abgefeuert. Trotz dem Sieg in der Schlacht war es ein schwarzer Tag für den Général Lariboisière, sein Sohn Alexandre wurde bei einer Attacke auf den Feind tödlich verwundet. Voller Trauer über den Verlust seines Sohnes, aber auch körperlich erschöpft erkrankte er in Vilnius schwer und starb am 21. Dezember 1812 in Königsberg. Sein Körper ruht im Hôtel des Invalides in Paris, auf dem Sarkophag steht geschrieben: Sein Name ist auf dem Ostpfeiler des Triumphbogens in Paris in der 15. Kolonne eingraviert. Lariboisière war Graf des Empire und Großoffizier der Ehrenlegion", "section_level": 2}], "src_summary": "Jean Ambroise Baston, comte de Lariboisière, (* 18. August 1759 in Fougères; † 21. Dezember 1812 in Königsberg) war ein französischer Artilleriegeneral während der Französischen Revolution und des Ersten Kaiserreichs.", "tgt_summary": null, "id": 1234620} {"src_title": "Institut für öffentliche Politik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Institut für öffentliche Politik wurde am 1. Februar 2013 in Podgorica gegründet. Das Büro in Belgrad nahm die Arbeit am 6. Dezember 2013 und das Büro in Ljubljana am 30. Juni 2014 auf. Die Gründer des Instituts sind die Professoren an der Universität in Belgrad, Mijat Damjanović, Nikola Samardzić und Stevan Lilić, der slowenische Journalist Vanja Vardjan und der frühere Leiter des Büros für Kommunikation der Republik Serbien, Vladimir Beba Popović, der gleichzeitig auch Geschäftsführer des Instituts ist. Das Institut für öffentliche Politik entstand aus dem Bedürfnis nach einer klaren und professionellen Unterstützung an den postjugoslawischen Aufbau der Institutionen, die Entwicklung des öffentlichen politischen Diskurses und an die auf bürgerlichem Individualismus beruhenden kulturellen Zusammenarbeit.", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten.", "content": "Das Institut für öffentliche Politik wurde mit der Absicht gegründet, das aktive und engagierte Handeln von Experten aus allen Teilen des Westbalkans zu leiten, die eine mehrere jahrzehntelange Erfahrung in den folgenden Bereichen haben: Professionalisierung der Medien, Gestaltung der politischen Agenda, europäische und transatlantische Herausforderungen, Sicherheit, Menschen- und Minderheitenrechte, Staatsverwaltung, Diplomatie, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik. Das Ziel des Instituts ist die Formulierung einer neuen nationalen, regionalen und internationalen Politik des postjugoslawischen Raumes durch Synergien von Wissen und Standpunkten erfahrener Experten und öffentlicher Aktivisten. Durch die Förderung des öffentlichen Dialogs und konstruktiver Lösungen unterstützt das Institut für öffentliche Politik die Bemühungen der Staaten des Westbalkans, gleichberechtigte, verlässliche und progressive Partner in den europäischen Integrationen und gegenseitigen Beziehungen zu werden. Eine der Prioritäten des Instituts für öffentliche Politik ist auch ein gebündeltes Engagement der zivilen Begutachtung in wichtigen Reformprozessen, welche die Staaten des Westbalkans durchführen, etwa die Mitgliedschaft in der EU und NATO.", "section_level": 1}, {"title": "Projekte.", "content": "Nach anfänglichen Erforschungen und Analysen des gesellschaftlichen und medialen Kontexts in den Staaten des Westbalkans hat das Institut eine Reihe von Projekten entwickelt und umgesetzt, darunter:", "section_level": 1}, {"title": "Programmausschuss.", "content": "Den Programmausschuss des Instituts für öffentliche Politik bilden neben den Gründern noch:", "section_level": 1}, {"title": "Board of Trustees.", "content": "Der Stiftungsrat des Instituts für öffentliche Politik ist oberstes Führungsgremium, das angesehene Intellektuelle, politische Offizielle, Experten und Gelehrte versammelt, darunter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Institut für öffentliche Politik (engl. Public Policy Institute) ist eine regionale Think-Tank-Organisation. Sie wirkt in der Region des Westbalkans durch die Tätigkeit der Büros in Belgrad, Podgorica und Ljubljana.", "tgt_summary": null, "id": 319852} {"src_title": "Lemma von Zabreiko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Formulierung des Lemmas.", "content": "Es seien formula_1 ein Banachraum und formula_2 ein Funktional mit folgenden Eigenschaften: Dann ist formula_8 stetig.", "section_level": 1}, {"title": "Bemerkungen.", "content": "Aus der ersten Eigenschaft folgt insbesondere formula_9 und dann aus der zweiten die Subadditivität indem man die Reihe formula_6 mit formula_13, formula_14 und formula_15 für alle formula_16 betrachtet. Der Beweis benutzt die Vollständigkeit des Banachraums in Gestalt des Satzes von Baire. Für nicht-vollständige normierte Räume kann das Lemma von Zabreiko nicht bewiesen werden. Die Bedeutung des Lemmas ergibt sich daraus, dass die sogenannten drei Prinzipien der Funktionalanalysis, das sind der Satz von der gleichmäßigen Beschränktheit, der Satz von der offenen Abbildung und der Satz vom abgeschlossenen Graphen, die klassisch alle auf dem Satz von Baire beruhen, leicht auf das Lemma von Zabreiko zurückgeführt werden können, ohne den Satz von Baire erneut ins Spiel bringen zu müssen. Dieser Aufbau der Funktionalanalysis ist in den angegebenen Lehrbüchern von V. I. Istrățescu und R. E. Megginson ausgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Wir zeigen hier exemplarisch, wie der Satz vom abgeschlossenen Graphen aus dem Lemma von Zabreiko hergeleitet werden kann: Es sei formula_17 ein linearer Operator zwischen Banachräumen, sein Graph sei abgeschlossen. Wir wollen die Stetigkeit von formula_18 zeigen: Betrachte dazu das Funktional formula_19. Offenbar genügt es, die Stetigkeit von formula_8 zu zeigen und das wollen wir mit dem Lemma von Zabreiko tun. formula_8 erfüllt offenbar die erste Bedingung aus dem Lemma von Zabreiko. Zum Nachweis der zweiten Bedingung sei formula_22 konvergent in formula_1. Es ist formula_24 zu zeigen, was klar ist, wenn die rechte Seite unendlich ist. Wenn die rechte Seite endlich ist, liegt absolute Konvergenz vor und wegen der Vollständigkeit von formula_25 gibt es ein formula_26 mit formula_27. Dann ist formula_28 und formula_29, so dass wegen der vorausgesetzten Abgeschlossenheit des Graphen formula_30 im Graphen von formula_18 liegt und das bedeutet formula_32. Also ist Damit kann das Lemma von Zabreiko angewendet werden, denn formula_1 ist ebenfalls Banachraum, und es folgt die Stetigkeit von formula_8. Das beendet die Herleitung des Satzes vom abgeschlossenen Graphen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Lemma von Zabreiko, benannt nach Petr Petrovich Zabreiko (), ist eine Aussage aus dem mathematischen Teilgebiet der Funktionalanalysis. Es stammt aus dem Jahre 1969 und ist eine Stetigkeitsaussage über gewisse subadditive Funktionale auf Banachräumen.", "tgt_summary": null, "id": 1999676} {"src_title": "Pelle Svanslös och den stora skattjakten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die alte Gammel-Maja findet in ihrer Turmwohnung im Dom zu Uppsala zufällig eine alte Schatzkarte, die den Weg zu einem Schatz im Kirchturm umschreibt. Pelle Ohneschwanz baut unterdessen einen Fön, den er der Mutter seiner Freundin Molly Sahnenase zum Geburtstag schenken will, zu einem praktischen Staubsauger um. Mollys Mutter ist schlecht auf ihn zu sprechen, hat er doch nicht nur einen Stummelschwanz, sondern ist inzwischen mit Molly sogar in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Pelles ewiger Widersacher Mike Mäuseschreck und seine Kumpane Bill und Bull machen Pelle zusätzlich das Leben schwer: Heimlich manipulieren sie den Fön, bevor Pelle ihn verpackt. Bei der Geburtstagsfeier saugt der Föhn schließlich nicht, sondern bläst alle um. Mollys Mutter ist empört und gibt sich schwer verletzt; auch Molly ist von Pelles Geschenk wenig begeistert und bleibt bei ihrer Mutter, um sie zu pflegen. Die setzt nun alles daran, dass Molly sich von Pelle trennt. Mike, Bill und Bull bringen Gammel-Maja von Wirt Trisse etwas auf ihren Turm. Sie erzählt ihnen, dass in der Kathedrale ein Schatz versteckt ist, doch nehmen sie sie nicht ernst. Das hindert die drei jedoch nicht daran, vor der Kathedrale gegen Fische falsche Schatzkarten zu verkaufen. Auch vor Pelle geben sie vor, dass in der Kathedrale ein Schatz versteckt ist, wollen sie ihn doch in eine Falle locken. In der verfängt sich am Ende Mike selbst. Mike und seine Kumpane erkennen schließlich, dass Gammel-Maja eine echte Schatzkarte besitzt, doch suchen sie in ihrem Turmversteck vergeblich danach. Molly erkennt unterdessen, dass ihre Mutter nur so tut, als ob sie krank wäre, und will zu Pelle zurückkehren. Der hat in der Zwischenzeit eine Innenarchitektin mit der Neugestaltung der Wohnung beauftragt, was Molly als Romanze fehldeutet. Sie weint sich bei Gammel-Maja aus und kehrt schließlich zu ihrer Mutter zurück. Gammel-Maja wird nun aktiv, um beide wieder zusammenzubringen. Sie teilt ihre Schatzkarte und lässt die Hälften Pelle und Molly zukommen. Mike gelingt es, Pelles Hälfte an sich zu bringen, doch haben Wirt Trisse und Pelle zufälligerweise eine Kopie angefertigt. So erscheinen am Ende Molly und ihre Freundin Gullan, Pelle und Trisse sowie Mike, Bill und Bull in der Kathedrale und suchen nach dem Schatz. Molly stürzt dabei von einem Balken und wird von Pelle gerettet, woraufhin sich beide versöhnen. Beim Sturz hat Molly ihre Schatzkarte verloren, die Mike an sich nimmt. Er sucht jedoch vergebens nach dem Schatz und wird schließlich von Hund Pettersson mit Bill und Bull aus dem Gebäude und auf einen Baum gejagt. Pelle, Molly, Trisse und Gullan haben sich auf ihrer Suche unterdessen aus Versehen in einem Turmzimmer eingeschlossen. In einer waghalsigen Aktion seilen sie sich in den Zwillingsturm des Doms ab. Hier finden sie schließlich die Schatztruhe, die bis zum Rand mit Fischbüchsen gefüllt ist. Am Ende gibt es ein großes Fest, auf dem die Fischbüchsen verspeist werden. Der sonst immer allen Katzen gegenüber feindliche Pettersson wird eingeladen und erhält Knochen zum Fressen. Auch das Duo Bill und Bull darf an der Tafel Platz nehmen. Nur Mike bleibt allein auf dem Baum vor Trisses Wirtshaus.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Geschichten um Gösta Knutssons \"Pelle Schwanzlos\" waren seit den 1960er-Jahren mehrfach als Zeichentrickfilm umgesetzt worden (u. a. \"Pelle Ohneschwanz\" (1981), \"Pelle auf großer Fahrt\" (1985)). Im Jahr 1997 wählte der schwedische Fernsehsender SVT 1 die Geschichten um Pelle Schwanzlos für die jährliche Reihe \"Julkalender\" („Weihnachtskalender“) und sendete die Serie \"Pelle Svanslös\" ab dem 1. Dezember 1997 in 24 15-minütigen Teilen. Eine Besonderheit war dabei, dass die Serie als Realfilm in Kostümen umgesetzt wurde. Die Serie erschien im Oktober 1998 auch in zwei Teilen auf Video. Als Fortsetzung der Fernsehserie wurde 1999 der Kinofilm \"Pelle Svanslös och den stora skattjakten\" gedreht. Er entstand dabei unter anderem in zwei Studios von SVT im Stockholmer Freihafen. Die meisten Schauspieler übernahmen im Film die Rolle, die sie bereits in der Serie innegehabt hatten. Gammel-Maja wurde statt von Ulla Akselson diesmal jedoch von Siw Malmkvist verkörpert. Der Film beruht nicht auf einer Knutsson-Geschichte, sondern nutzte nur die Charaktere; das Drehbuch wurde von Pernilla Oljelund geschrieben. Regie führte Mikael Ekman, der Bruder von Gösta Ekman. \"Pelle Svanslös och den stora skattjakten\" kam am 6. Oktober 2000 in die schwedischen Kinos und lief am 26. Dezember 2004 auf SVT 1 im schwedischen Fernsehen. Er wurde im August 2005 in Schweden auf DVD veröffentlicht. Der Vertrieb erfolgte dabei durch die Walt Disney Studios Home Entertainment AB, Stockholm.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Pia Huss kritisiert in \"Zoom\", dass Regisseur und Drehbuchautorin weder auf Dramaturgie noch auf Tempo viel Wert gelegt zu haben scheinen. Filmkritiker Michael Tapper nannte den Film „eine dünne Geschichte über eine selten langweilige Schatzsuche in der Kathedrale von Uppsala“, die man wie eine Julkalender-Episode auch in 15 Minuten hätte erzählen können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pelle Svanslös och den stora skattjakten (dt. etwa \"Pelle Ohneschwanz und die große Schatzsuche\") ist eine schwedische Filmkomödie von Mikael Ekman aus dem Jahr 2000. Sie basiert lose auf der Kinderbuchreihe um die Katze \"Pelle Svanslös\" von Gösta Knutsson.", "tgt_summary": null, "id": 882578} {"src_title": "Burggarten-Basar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Stadtteil Pest auf der gegenüberliegenden Seite der Donau rasant, repräsentative Gebäude und Fußgängerzonen entstanden in der Nähe des Ufers. Buda hingegen wurde weiterhin von eingeschossigen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert geprägt. Zu Beginn der 1870er Jahre wurde die Idee geboren, ein repräsentatives Gebäude mit Gartenanlage am Fuß des Várhegy (deutsch : Burgberg) zu bauen. Die Anlage wurde zwischen 1875 und 1883 nach den Plänen von Miklós Ybl im Stil der Neorenaissance errichtet und bildet den Abschluss des Stadtgartens zur Donau. Ursprünglich waren in den Bogengängen Geschäfte untergebracht, später wurden darin Ateliers eingerichtet. Ab 1884 arbeitete Alajos Stróbl, ein ungarischer Bildhauer und Schöpfer des Matthiasbrunnen hier. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt. Der Turm am Rande des Marktes wurde zerstört sowie weitere Teile der Anlage. Das Gebäude fungierte zwischen 1961 und 1984 als Buda Jugendpark, in dem viele Musikveranstaltungen und Konzerte für junge Menschen stattfanden. 1980 wurden mehrere Menschen verletzt, als während eines Konzertes der Band EDDA ein steinernes Geländer einer Treppe einstürzte. Der Zustand der Anlage verschlechterte sich seit den 1980er Jahren kontinuierlich, was schließlich zu einer vollständigen Sperrung im Jahr 1984 führte.", "section_level": 1}, {"title": "Renovierung.", "content": "Die Renovierung wurde 2011 beschlossen. Die Bauarbeiten begannen im Sommer 2013. Am 4. April 2014 wurde der fertiggestellte Teil des Denkmals übergeben und innerhalb von drei Tagen von mehr als 50.000 Menschen besichtigt. Am 7. April, dem Tag nach der Parlamentswahl, schloss der Várkért Bazar wieder und der 2. Bauabschnitt wurde begonnen. Am 29. August 2014 erfolgte die Eröffnung der fertiggestellten Anlage. In dieser sind Ausstellungsflächen, ein Veranstaltungszentrum, eine Tiefgarage mit 300 Stellplätzen und ein neuangelegter Renaissancegarten enthalten. Der Turm wurde jedoch noch nicht wiederaufgebaut sowie weitere Teile der ursprünglichen Anlage. Während der Renovierungsarbeiten in den Jahren 2012 und 2013 wurden von Archäologen des Historischen Museums Budapest Gegenstände aus den letzten 750 Jahren gefunden, hierunter Schmuck, Silbermünzen, Töpfe, Werkzeuge und Waffen aus dem Mittelalter und der Zeit der türkischen Besatzung. Eine Ausstellung dieser Fundstücke befindet sich im südlichen Flügel des Várkert Bazár.", "section_level": 1}, {"title": "Vom Donauufer zur Burg.", "content": "Vom Várkert Bazár führen zahlreiche alternative Routen zum Burgpalast, ein Ausgangspunkt ist der von der Lanchíd utca aus zugängliche Treppenhauspavillon. Im Pavillon ist gleichzeitig der Hauptlift zu den Gärten. Von dort führen eine Rolltreppe und eine auf der Festungsmauer befindliche Treppe zum oberen Promenadenweg. Von dort ist der Burgpalast über weitere Treppen oder mit dem Aufzug erreichbar. Damit ist ein weiterer behindertengerechter Zugang zum Burgpalast entstanden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Burggarten-Basar (Ungarisch: \"Várkert Bazár\") ist ein Markt in Budapests erstem Bezirk am Miklós-Ybl-Platz. Die denkmalgeschützte Anlage ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Uferbereich der Donau, Andrássy-Straße und dem Burgpalast. Die Anlage bildet einen der Eingänge zum Burgberg.", "tgt_summary": null, "id": 1174501} {"src_title": "Rebenfallkäfer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Imagines der Art erreichen fünf bis sechs Millimeter Körperlänge. Der Körper ist schwarz gefärbt, nicht metallisch glänzend, die Flügeldecken können auch braun gefärbt sein, er ist weiß oder gelblich kurz behaart. Die basalen Fühlerglieder sind rötlich gefärbt. Der Halsschild ist stark gewölbt ohne seitliche Randkante, der Kopf nach vorn geneigt darunter verborgen und bei Ansicht genau von oben nicht sichtbar. Die Flügeldecken sind deutlich breiter als der Halsschild und parallelseitig, vorn sind deutlich vorspringende Schultern erkennbar. Der Halsschild ist dicht punktiert, auch die Flügeldecken tragen dichte Punktierung aus kleinen, untermischt mit größeren Punkten, die oft in angedeuteten Reihen stehen. Seine Vorderhüften wirken fast kugelig; Schenkel und Schienen der Beine sind unbedornt. Die Art gilt als unverwechselbar.", "section_level": 1}, {"title": "Variation und Unterarten.", "content": "Nach den Beobachtungen einiger Forscher lassen sich bei der Art zwei Formen unterscheiden. Ihnen zufolge lebt die Färbungsvariante mit rotbraunen Flügeldecken eher an der Weinrebe, während die Tiere, die an Weidenröschen leben, immer eher schwarze Flügeldecken besitzen. Die Form mit rotbraunen Flügeldecken unterscheidet sich einigen Angaben zufolge auch in anderen morphologischen Merkmalen, so soll bei ihr die Punktierung der Flügeldecken zarter und ohne Verrunzelung, die Behaarung eher gelb als weiß sein. Die Form mit rotbraunen Flügeldecken war lange Zeit als eigene Art aufgefasst und \"Eumolpus vitis\" genannt worden. Einige Autoren fassen sie heute als Unterart subsp. \"villosulus\" Schrank (was strenggenommen nicht der Definition entspricht, weil beide sympatrisch vorkommen und eher ökologisch geschieden sind). Den meisten Taxonomen zufolge handelt es sich um eine Farbvariante oder Form ohne taxonomischen Wert. Zumindest in Amerika attackieren beide Farbvarianten Weinstöcke. Ob die Unterschiede zutreffen, ist aber bis heute nicht abschließend geklärt. Dementsprechend erkennen einige Taxonomen die Unterart bis heute an, während die meisten sie nicht für gerechtfertigt halten.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich fast über die gesamte Holarktis. Im Norden reicht es bis in den Norden Finnlands, Westsibirien, die Insel Sachalin und nach Kanada. In Großbritannien ist die Art sehr selten, mit je einem Fund in England und Schottland. Im Süden werden die Mittelmeerregion und die Türkei erreicht. Im Jahr 2014 wurde bekannt, dass alle koreanischen Belege der Art falsch bestimmt waren und in Wirklichkeit zur Art \"Aoria rufotestacea\" gehören. Eine Überprüfung der Funde aus den Nachbarregionen ist daraufhin noch nicht erfolgt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Käfer kann von Mai bis Oktober beobachtet werden. Sein Trivialname beruht darauf, dass sich der Blattkäfer bei Gefahr vom Blatt fallen lässt und sich tot stellt. Von der Art sind sowohl getrenntgeschlechtliche wie auch parthenogenetische Populationen, ohne Männchen, bekannt. Die parthenogenetischen Weibchen sind triploid. Eier werden von weiblichen Imagines an der Blattunterseite oder in Spalten an der Pflanze abgelegt. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven bereits und verkriechen sich im Boden. Dort werden zunächst kleinere, dann größere Wurzeln befressen. Die Überwinterung erfolgt im Boden. Die Larven entwickeln sich am Schmalblättrigen Weidenröschen, an Nachtkerzen oder an Wurzeln von Rebstöcken, deren junge Triebe hierdurch geschädigt werden können. Im folgenden Frühjahr verpuppt sich die Käferlarve. Ab Mai erscheinen dann die Käfer. Imagines des Rebenfallkäfers fressen in Pflanzengewebe streifenförmige Löcher von ungefähr einem Millimeter Breite und zehn bis fünfzehn Millimeter Länge. Dies kann Stiele, Blätter oder auch Früchte seiner Wirtspflanzen betreffen. Bei der Verdauung sind symbiotische Bakterienarten im Darm unterstützend.", "section_level": 1}, {"title": "Ökonomische Bedeutung.", "content": "Die Art hat als Schädling im Weinbau größere Aufmerksamkeit gefunden. Schäden in Deutschland sind dabei nie in relevantem Umfang bekannt geworden. In Österreich gilt er heute als ökonomisch bedeutungslos und „nicht bekämpfungswürdig“. In Kalifornien war er früher einer der bedeutsamsten Schädlinge der Weinkulturen im San Joaquin Valley. Er ist hier heute ebenfalls ohne Bedeutung. Die Bekämpfung erfolgt dadurch, dass die Kulturen im Frühjahr geflutet werden, so dass die Tiere im Boden ertrinken.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Art wurde von Linné als \"Chrysomela obscura\" erstbeschrieben (wobei Linné den Namen Fabricius zuschreibt). Von Fabricius stammen die Synonyme \"Eumolpus hirtus\" und \"Chrysomela vitis\". Sie gilt heute als einzige Art der, damit monotypischen, Gattung \"Bromius\". Die Taxonomie dieser Gattung ist etwas unklar. Der Name wurde durch Louis Alexandre Auguste Chevrolat im von ihm herausgegebenen, zweiten Katalog der Käfersammlung von Pierre François Marie Auguste Dejean eingeführt. Im selben Jahr stellte William Kirby für die Art in Unkenntnis davon die Untergattung \"Adoxus\" auf. Über lange Zeit wurde Kirbys Name \"Adoxus obscurus\" für die Art bevorzugt, heute gilt er als Synonym. Der Gattungsname \"Bromius\" wurde durch die ICZN konserviert (Opinion 2298, Case 3519). Der Name \"Adoxus obscurus\" findet sich noch häufig im angewandten Bereich, zum Beispiel in der Datenbank der European and Mediterranean Plant Protection Organization (EPPO). Der Rebenfallkäfer wird der Tribus Bromiini Baly, 1865 in der Unterfamilie Eumolpinae zugeordnet. Der früher Adoxini genannte Tribus muss aufgegeben werden, nachdem eine phylogenetische Studie seine Monophylie widerlegt hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bromius obscurus, im Weinbau Rebenfallkäfer, manchmal auch „Schreiber“ genannt, ist eine holarktisch verbreitete Art der Blattkäfer. Wirtsarten der phytophagen (pflanzenfressenden) Art sind Weinreben (\"Vitis\") und Nachtkerzengewächse, insbesondere Weidenröschen (\"Epilobium\").", "tgt_summary": null, "id": 266523} {"src_title": "Michail Borissowitsch Piotrowski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Michail Borissowitsch Piotrowski wurde 1944 als Sohn des Archäologen Boris Borissowitsch Piotrowski und seiner armenischen Ehefrau Hripsime Djanpoladjian geboren. der von 1964 bis 1990 gleichfalls Direktor der Staatlichen Eremitage war. Er wuchs in Leningrad auf, wie Petersburg seinerzeit hieß. Piotrowski schloss 1967 an der Fakultät des Orients der Leningrader Universität im Fach \"Arabische Studien\" sein Studium ab. 1965 bis 1966 studierte er an der Universität Kairo. 1967 wurde er im Fach Geschichte promoviert und nahm in der Leningrader Abteilung des Instituts für Orientalistik an der Akademie der Wissenschaften der UdSSR seine Arbeit auf. Von 1973 bis 1976 war er als Übersetzer und Lehrer für Geschichte an der Höheren Schule für Gesellschaftswissenschaften in der Republik Jemen tätig. Ab 1983 arbeitete er an einem sowjetisch-jemenitischen Geschichtsprojekt mit, das er 1988 bis 1990 leitete. Er hielt daneben Vorlesungen an arabischsprachigen Universitäten und nahm an Ausgrabungen im Kaukasus, Zentralasien und im Jemen teil. 1991 wurde er nach dem Tod seines Vaters stellvertretender Direktor der Eremitage, 1992 ihr Direktor. Dem Museum wurden jedoch während der 90er Jahre die Mittel gekürzt, so dass die etwa 2000 Beschäftigten im Winter froren. 2001 wurde er zum Berater für Kultur und Kunst beim russischen Präsidenten ernannt. Zugleich ist er Professor an der Petersburger Universität. Er publizierte zahlreiche Beiträge zur Mythologie und Geschichte der islamischen Welt. Als Direktor verfolgte er eine Politik des „multikulturellen Globalismus“. Im Jahr 2000 eröffnete er die Räume der Eremitage im Londoner Somerset House, 2001 kamen Alte Meister in Zusammenarbeit mit dem New Yorker Guggenheim Museum nach Las Vegas; ähnliches gelang in Amsterdam. 2006 geriet er unter Druck, als ein Angestellter des Hauses etwa 200 kleine, aber wertvolle Stücke entwendet hatte. Piotrowski ist Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Akademie der Kunst, Mitglied der sozialwissenschaftlichen Akademie, Mitglied der venezianischen Akademie Ateneo Veneto.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Pjotrowski erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Orden von Oranien-Nassau (1996), den Orden der Ehre (Russland) (1997), zweimal den französischen Orden der Ehrenlegion (1998, 2004), den schwedischen Nordstern-Orden (1999), den Verdienstorden der Italienischen Republik (2000, 2004), den armenischen Orden des Heiligen Mesrop (2000), den ukrainischen Orden des Fürsten Jaroslaw des Weisen (2003), den Verdienstorden der Republik Polen (2004), den russischen Verdienstorden für das Vaterland (2004, 2009), 2003 wurde ihm vom russischen Präsidenten der Preis im Bereich der Kunst und Literatur verliehen, es folgten der Al-Fahr-Ehrenorden des Rates der Muftis Russlands (2005), der Orden des Löwen von Finnland (2005), dann 2007 der japanische Orden der Aufgehenden Sonne, die Silbermedaille von Amsterdam und der Woodrow Wilson Award der USA (beide 2009). 2011 folgte der Kronenorden (Belgien). 2016 wurde Piotrowski zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michail Borissowitsch Pjotrowski, auch Mikhail Pjotrovski, wiss. Transliteration Mikhail Borisovič Piotrovskij (; * 9. Dezember 1944 in Jerewan, Armenische SSR) ist seit 1992 Direktor der Eremitage in Sankt Petersburg.", "tgt_summary": null, "id": 658354} {"src_title": "Ericailcane", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografische Angaben und künstlerischer Werdegang.", "content": "Ericailcane wurde in Belluno geboren, einer Stadt im nördlichen Teil Venetiens. Schon früh regte sein Vater, ein Naturwissenschaftler, die schöpferische Phantasie seines Sohnes an, die sich später in seinen anthropomorphen und personifizierten Tierdarstellungen ausdrückte. Seine künstlerischen Fertigkeiten vertiefte Ericailcane durch ein Studium an der Kunsthochschule in Bologna (Accademia di belle arti di Bologna). An der Akademie belegte er unter anderem Kurse zur Videokunst und kam in Kontakt zu Streetart-Künstlern. Insbesondere mit Blu, den das Goethe-Institut Madrid inzwischen zu den international bedeutendsten und kritischsten Street-Artisten des Muralismus zählt, begann er eine intensive Zusammenarbeit, bei der sich beide künstlerisch ergänzten. Während Blu seine charakteristischen, oft skurrilen menschlichen Figuren kreierte, malte Ericailcane die für ihn typischen Tiere. Die ersten Arbeiten Ericailcanes im öffentlichen Raum waren Graffiti, die er vornehmlich an den zahlreichen, teils besetzten autonomen Kulturzentren (Centri Sociali Autogestiti) in Bologna platzierte. Die selbstverwalteten Kulturzentren (o C.S.A.), die als Wiege des italienischen Hip-Hop gelten, entsprechen in etwa den Autonomen Zentren in Deutschland. Auch seine ersten Wandbilder malte er zum Teil auf die Fassaden dieser Zentren. Als eines der bekanntesten Werke gilt in Italien Ericailcanes Gemeinschaftsarbeit mit Blu aus dem Jahr 2005 am Crash in der Bologneser Via Avesella. Das Crash, in der damaligen Autonomen Zone Bolognas (Bologna Autonomous Zone, kurz BAZ) gelegen, gehörte mit einer rigiden Kapitalismus- und Konsumkritik zu den radikalsten Centri Sociali Autogestiti. Zwei Fassaden des zu dieser Zeit besetzten, ersten Crash-Sitzes versahen die Künstler mit Figuren, die nach Auffassung von Karin Cruciata ihre Verbundenheit mit den Zielen der Hausbesetzer ausdrücken, das gemeinschaftliche Recht am öffentlichen Raum im Sinne der Bewegung Reclaim the Streets durchzusetzen und die kapitalistische Globalisierung zu bekämpfen. Bereits die Technik der Campitura (Gemälde mit nur einer Farbe), die Figuren in heller weißer Farbe auf die schmutzige, bröckelnde Gebäudefassade aufzubringen, verweise auf einen elenden Zustand des zerfallenden öffentlichen Raums. Die nach wie vor vorhandenen (Stand 2014), beängstigenden und verstörenden Figuren seien auch über die Räumung des Kulturzentrums im August 2007 durch Carabinieri und Polizei hinaus geeignet, in ironischer Art und Weise Debatten über die Versäumnisse der Gesellschaft anzustoßen. Trotz seiner Aversion gegen den Kunstmarkt nahm Ericailcane später eine gelegentliche Zusammenarbeit mit Galerien auf. Dazu zählen unter anderem \"Biagiotti Progetto Arte\" in Florenz, \"D406\" in Modena und \"Squadro\" in Bologna. Zudem beteiligte er sich an der Webseite \"Pictures on Walls\" der Londoner Lazarides Gallery, die zur Promotion der Streetart gegründet worden war und Werke von Künstlern wie Banksy, Stanley Donwood und 3DJ vermarktet. Im Sommer 2007 war er mit Blu auf der Ausstellung Super Fluo der Lazarides Gallery vertreten. Die Ausstellung in Soho war ausschließlich den beiden italienischen Künstlern gewidmet und präsentierte Zeichnungen aus ihrem Werk.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Die Darstellungen Ericailcanes zeichnen sich durch wissenschaftliche Präzision aus. Seine aquatischen und terrestrischen Tierfiguren stellt er meist in menschlichen Zusammenhängen dar, die oft mit sozialen und ökologischen Botschaften aufgeladen sind. Die majestätischen, monströsen und beängstigenden Figuren seiner Wandbilder ähneln Gravuren von Bestien aus dem späten Mittelalter. Inspiriert von den Kinder-Illustrationen der Viktorianischen Zeit, stehen die Werke in der Tradition des französischen Zeichners Grandville, der Mischwesen aus Teilen von Menschen, Tieren und Gewächsen malte, um bestimmte Eigenschaften der Dargestellten zu charakterisieren. Seine Bilder erinnern zudem an die faszinierenden und zugleich erschreckenden Fabelwesen und Dämonen von Hieronymus Bosch. Die gleiche Ikonographie zeigt sich in Ericailcanes Zeichnungen, Collagen und Installationen wie beispielsweise in einer Arbeit, die er im Jahr 2009 im Auftrag der Stadt Bologna für das traditionelle Vecchione auf der Piazza Maggiore schuf. Seine Werke finden sich in Italien, England, Spanien, Frankreich, Belgien, Tschechien, Norwegen, Deutschland (Berlin), im Nahen Osten, Marokko, in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Mexiko, Ecuador, Bolivien, Nicaragua, und Kolumbien. Insbesondere außerhalb Italiens schuf er einen großen Teil der Wandbilder auf Streetart- oder Urbanart-Festivals, zu denen er eingeladen war. Ein Werk aus dem Jahr 2010 entstand beispielsweise auf dem Lissaboner Crono Project, einem Projekt zur kreativen Aneignung des öffentlichen Raums, an dem auch Blu und die brasilianischen Brüder Os Gêmeos beteiligt waren. Das Werk von Ericailcane, ein riesiges Krokodil, befindet sich an einem unbewohnten, ehemals repräsentativen Gebäude in der Avenida Fontes Pereira de Melo im Zentrum der Stadt, nahe dem U-Bahnhof Picoas. In Stavanger, Sitz des Norwegischen Ölmuseums und zahlreicher internationaler Ölfirmen, nahmen sich Ericailcane und Blu der BP-Ölkatastrophe aus dem Frühjahr 2010 und der bedrohten Tierwelt an. Anlässlich des Nuart Festivals 2010 stellten sie auf dem Speicherturm einer alten Fabrik im unteren Bereich rundum das blaue Meer dar, in dem ölverschmierte Fische und Vögel nach Luft schnappen und anklagend zu Blus Figur hochschauen. Die skelettierte, aus gelben Pipeline-Stücken zusammengesetzte Figur hält einen aus einem Fass geformten und mit Öl gefüllten Trinkbecher in der Hand. Auf der gegenüberliegenden Fassadenseite lässt Ericailcane ein rotes Ölfass im Wasser schwimmen, auf dem ein grau-weißer Seehund ein kleineres, gelbes Ölfass auf der Nasenspitze balanciert. Im Jahr 2012 nahm er am Urbanart-Festival \"DesOrdes Creativas\" in Ordes (Órdenes) in der galicischen Comarca Ordes teil. Die fensterlose Seitenfassade eines Wohnhauses bemalte er mit einem riesigen Storchenschnabel mit einer Krone auf dem Kopf, der von einer Brücke vermenschlichte Frösche, Mäuse und Käfer pickt, die sich mit Fackeln, Lanzen und Sensen wehren – laut dem Webmagazine StreetArtNews eine Allegorie auf die Revolution, in der die Arbeiterklasse versucht, die Bourgeoisie zu stürzen. Im November 2013 widmete das \"Museo de Arte Contemporáneo\" (Museum für zeitgenössische Kunst) in Bogotá, Kolumbien, Ericailcane eine Ausstellung, zu der er die Eingangsfassade mit einem Reptil bemalte, das einem Pferd ein Spruchband mit der von Brecht entlehnten lateinischen Inschrift \"Lux in Tenebris\" (Licht in der Dunkelheit) entreißt. In seinem frühen Einakter \"Lux in Tenebris\" hatte Bertolt Brecht den engen Zusammenhang zwischen Vernunft und Lust, zwischen Idealismus und Ausbeutung bloßgelegt. Im Februar 2015 schuf er anlässlich des Streetart-Projekts \"Manifesto\" in Mexiko-Stadt eine Affenfigur, die ein Band in den Farben der mexikanischen Flagge um den Hals trägt. Das Werk wurde kurz darauf zensiert, indem die grün-weiß-roten Farben der Trikolore eingeschwärzt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungen, Videos und Druckwerke (Übersicht).", "content": "Ericailcane stellt Videos, überwiegend Making-ofs seiner Wandbilder, und Animationen unter freien Lizenzen bei YouTube oder Vimeo ein. Zudem listet er sie auf seiner Homepage, über die sie direkt abgerufen werden können. Darüber hinaus dokumentiert er auf der Homepage fortwährend sämtliche Wandbilder, Zeichnungen und sonstigen Werke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ericailcane (geb. um 1980 in Belluno, Italien) ist das Pseudonym eines italienischen bildenden Künstlers. Seine künstlerische Arbeit umfasst vor allem Graffiti, Streetart, Illustrationen und Zeichnungen und beinhaltet überwiegend die Darstellung von Tierfiguren. Nach Angabe des italienischen Kulturinstituts in Chicago gehört Ericailcane zu der neuen Generation europäischer Straßenkünstler, die die Gestaltung des öffentlichen Raums revolutioniert haben. ", "tgt_summary": null, "id": 1379012} {"src_title": "Villa Obernier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Villa Bluhme/Obernier.", "content": "Die Villa entstand für den Bauherrn Friedrich Bluhme (1797–1874), einen Professor an der Universität Bonn, gemäß einer Zuschreibung der Kunsthistorikerin Olga Sonntag nach einem Entwurf des aus Bonn gebürtigen Aachener Architekten Friedrich Joseph Ark (1807–1878). Am 16. November 1847 hatte Bluhme das gemäß Gebäudesteuerrolle 2027 m2 große Grundstück (Coblenzerstraße 5a) von dem Rechtsanwalt Gustav von Recklinghausen für 3.500 Taler erworben. Es umfasste einen Weingarten (im Gebiet der ehemaligen Vinea Domini) auf der sogenannten Herrenmauer am Rhein vor dem Koblenzer Tor. Das Grundstück war von der Coblenzerstraße (heute Adenauerallee) aus über einen öffentlichen vormaligen Feldweg zu erreichen. Seine nördliche Grenze an der Herrenmauer bildete die ebenfalls an diesen Weg angebundene Villa des Professors Christian August Brandis, die östliche der Leinpfad, die südliche das vom Gastwirt Ermekeil betriebene spätere Hotel Royal und die westliche der zur Coblenzerstraße führende Weg. 1848 wurde mit bauvorbereitenden Arbeiten auf dem Gelände begonnen. Diese hatten sich im Januar 1849 auf den Abbruch vorhandener alter Mauern, die Terrassierung der Uferböschung und die Errichtung neuer Mauern, Pfeiler, Stützen sowie einer Treppe ausgeweitet. Am 10. September 1849 stellte Bluhme den Bauantrag für das neu zu errichtende Wohnhaus, die Baugenehmigung wurde am 20. September desselben Jahres erteilt. Der Rohbau sollte nach ursprünglicher Planung bis zum Jahresende fertiggestellt sein. Mit der Planung der zumindest die Außenanlagen betreffenden vorbereitenden Arbeiten war bis spätestens Januar 1850 der Bonner Architekt Christian von der Emden betraut; die Bauleitung für den Neubau der Villa übernahm Bluhme einem Brief an seinen Freund Friedrich Carl von Savigny vom 12. März 1850 zufolge fast alleine. Die Fertigstellung erfolgte gegen Jahresende 1851, als das Haus verputzt und noch Arbeiten an den Außenanlagen durchgeführt wurden. Es war eine der letzten im strengen Klassizismus errichteten Villen am Bonner Rheinufer. Vermutlich in Folge des Tods von Bluhmes Witwe vermieteten deren Tochter und Schwiegertochter die Villa ab 1877 übergangsweise bis zum Zustandekommen des geplanten Verkaufs etagenweise, darunter das Erdgeschoss 1878 an Professor Hermann Hüffer. Am 10. November mit Wirkung ab dem 22. November 1879 verkauften die Erben Bluhmes sie für 72.000 Mark an den Professor Franz Obernier (1839–1888). Nach Auslaufen der Mietverträge übernahm er das Anwesen am 15. Mai 1880. Bereits vor seinem Einzug hatte er im März die Baugenehmigung für ein Stallgebäude beantragt und erhalten, fertiggestellt war es Anfang Juni. Ab demselben Monat ließ Obernier die Futtermauer am Rhein erhöhen und eine neue Senke erstellen; diese Baumaßnahmen waren im Juni 1881 abgeschlossen. Von August bis Dezember 1881 wurde die an der Rheinseite im Erdgeschoss vorhandene Veranda in massiverer Bauweise ersetzt und aufgestockt.", "section_level": 2}, {"title": "Städtisches Museum Villa Obernier.", "content": "Am 26. Oktober 1882, wenige Tage vor seinem sich aufgrund seiner Krebserkrankung abzeichnenden Tod, vererbte Obernier in seinem Testament die Villa der Stadt Bonn mit der Bedingung, sie als städtisches Museum mit dem Namen „Villa Obernier“ zu nutzen. Zu diesem Zweck vermachte er ihr auch seine Kunstsammlung und ein Kapital von 130.000 Mark. Für den notwendigen Umbau der Villa und die Verwendung ihrer Räume machte Obernier in seinem Testament detaillierte Vorgaben, die allerdings nicht vollumfänglich umgesetzt wurden. Die schließlich durchgeführten Innenumbauten umfassten unter anderem die Schaffung einer großzügigen Eingangshalle mit Säulen und korinthischen Kapitellen, die Herausnahme weiterer Wände zwecks Schaffung größerer Räume, die Erstellung eines kuppelartigen Oberlichts in Glas-Eisen-Konstruktion im Obergeschoss sowie die Schließung der Halle der Veranda zum Rhein hin durch Glas. Am 3. Mai 1884 erfolgte nach Abschluss der Umbauarbeiten die feierliche Eröffnung des Städtischen Kunstmuseums Villa Obernier. Zunächst nutzte es vorwiegend die „Bonner Gesellschaft für Literatur und Kunst e. V.“ für ihre Vereinsverwaltung, Empfänge, Vorlesungen, Autorenlesungen und Literaturvorträge. 1904 ließ die Stadt eine Ausstellungshalle mit Oberlicht anbauen. Erst im Jahre 1905 wurde, Forderungen der Bonner Gesellschaft für Literatur und Kunst entsprechend, ein Verwaltungsrat des Museums begründet. 1908 folgte die erste Ausstellung, die 90 Werke \"„von Künstlern und Dilettanten“\" beinhaltete. 1910 fand eine weitere Ausstellung durch eine zuvor neu formierte Bonner Künstlergruppe unter Beteiligung von Adolfo Hohenstein, Willy Stucke und vermutlich auch Albert Küppers statt. Bei einer Ausstellung im Jahre 1912 soll der Godesberger Louis Ziercke teilgenommen haben. Erster bekannter Leiter des Museums war der Professor Friedrich Knickenberg (1863–1932), der daneben auch einige weitere städtische Ämter innehatte. Bekannt wurde es für seine Sammlung Rheinischer Expressionisten. 1913 wurde das ehemalige Stallgebäude der Villa in eine Hausmeisterwohnung umgebaut und dabei das Obergeschoss zu einem Vollgeschoss ausgebaut. 1914 gründete sich die „Bonner Künstlervereinigung 1914“, die noch im Frühsommer des Jahres vor Beginn des Ersten Weltkriegs in dem Museum eine Ausstellung durchführte. Auch nach Kriegsbeginn fanden noch mindestens bis in das Jahr 1917 hinein Ausstellungen verschiedener Vereinigungen statt, an denen seitdem auch vermehrt Künstler aus Godesberg als Gäste teilnahmen und das Museum zunehmend als auch ihre Ausstellungsstätte betrachteten. Nach Kriegsende blieb das Museum 1919 über Monate hinweg geschlossen, auch danach war seine Tätigkeit aufgrund der krisen- und besatzungsbedingt schwierigen (Finanz)Lage nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Zu einer ersten Ausstellung kam es 1920 durch den „Bonner Künstlerbund“. Die „Bonner Künstlervereinigung 1914 e. V.“ schloss mit der Stadt eine Vereinbarung, ihr das Museum zweimal jährlich für Verkaufsausstellungen zu überlassen. Ab dem 2. Oktober 1922 lagerte die Ernst Moritz Arndt-Sammlung von Josef Karl Loevenich (1851) vorübergehend im \"Arndtzimmer\" des Museums, bis ab 1927 in Gestalt des Arndthauses am Bonner Rheinufer ein größerer Ausstellungsraum gefunden wurde. Aus dem Jahre 1930 sind 30 Ankäufe von Bildern durch das Museum im Wert von 3481 Reichsmark bekannt, wovon die Stadt Bonn 2000 Reichsmark übernahm. Nachfolger Knickenbergs als Museumsleiter nach dessen Tod im Jahre 1932 wurde Karl Heinz Kobé, der zugleich Leiter des Stadtarchivs war. In der Zeit des Nationalsozialismus erhielt das Museum eine aufwendigere Einrichtung. Um 1938 wurde auf Betreiben von Arthur Spiethoff ein Zimmer mit Porträts des Malers Rudolf Schulte im Hofe („Schulte-im-Hofe-Zimmer“) eingerichtet. Museumsleiter Kobé verließ Bonn 1942. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Villa am 18. Oktober 1944 im Zuge des alliierten Luftkriegs bei dem verheerendsten der Bombenangriffe auf Bonn vollständig zerstört. Die im städtischen Besitz befindlichen Exponate waren bereits vor Beginn der Bombenangriffe ausgelagert worden, sodass sie den Krieg unbeschadet überstanden. Das vormalige Grundstück der Villa (zuletzt \"Koblenzer Straße 9\") gehört heute gänzlich zum Hotel Königshof, dessen nördliche Grenze daher die ehemalige Grenze zur Villa Brandis (1905 abgebrochen) bildet und dessen private Zufahrt dem ehemals öffentlichen Weg von der einstigen Coblenzerstraße zu den Villen Bluhme/Obernier und Brandis entspricht. Das Museum wurde Ende der 1940er-Jahre in den „Städtischen Kunstsammlungen“ fortgeführt, die zunächst in der Rathausgasse 7 (hinter dem Bonner Rathaus) in einem umgebauten Bürotrakt beheimatet waren und zu dessen erstem Direktor Walter Holzhausen ernannt wurde. Aus diesen Kunstsammlungen entstand das heute in einem 1992 eröffneten Neubau ansässige Kunstmuseum Bonn.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Villa Obernier war eine Villa am Rheinufer in Bonn, die von 1849 bis 1851 errichtet und im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Sie beherbergte als Stiftung ihres kurzzeitigen Besitzers Franz Obernier ab 1884 das erste und über Jahrzehnte einzige Museum zeitgenössischer Kunst und städtische Kunstmuseum Bonns.", "tgt_summary": null, "id": 846386} {"src_title": "Marcos Valle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Valle begann im Alter von sechs Jahren, Klavier zu lernen. Die erste erfolgreiche Aufnahme von ihm und seinem Bruder Paulo Sergio, der für ihn die Texte schrieb, war \"Sonho de Maria\", aufgenommen vom Tamba Trio im Jahr 1963. Mit den später gleichfalls berühmten Edu Lobo und Dori Caymmi gründete er ein Trio. Im Jahr 1966 erreichte Valles erfolgreichster Song, Summer Samba (auch unter \"So Nice\" oder \"Samba de verão\" bekannt), Platz zwei der US-Charts. Allein in den USA wurden anschließend mindestens 80 Versionen des Liedes aufgenommen. Im Jahr 1963 nahm Valle seine erste LP „Samba demais“ auf mit den Eigenkompositionen „Amor de nada“, „Razão do amor“, „Tudo de você“, „Sonho de Maria“, „E vem o sol“ und „Ainda mais lindo“, alle mit Texten von Paulo Sérgio Valle. Außerdem enthielt das Album die Songs „Vivo sonhando“ (Tom Jobim), „Moça flor“, (Durval Ferreira / Lula Freire), „Canção pequenina“ (Pingarilho), „Ela é carioca“ (Tom Jobim / Vinícius de Moraes), „Ilusão à toa“ (Johnny Alf) und „A morte de um Deus de sal“ (Roberto Menescal / Ronaldo Bôscoli). Das Album wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Zu dieser Zeit begann Valle Konzerte zu geben. Somit gab er sein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität von Rio de Janeiro im zweiten Jahr auf. 1965 erschien sein zweites Album „O compositor e o cantor Marcos Valle“ („Der Komponist und Sänger Marcos Valle“) mit den Songs „Gente“, „Preciso aprender a ser só“, „Samba de verão“, „A resposta“ und „Deus brasileiro“, alle wieder in Zusammenarbeit mit Paulo Sérgio Valle entstanden. Außerdem reiste Valle in die Vereinigten Staaten, wo er während sieben Monaten lang der Band von Sérgio Mendes, Brasil'65, angehörte, mit der er in Nachtclubs, an Universitäten und in der TV-Show von Andy Williams auftrat. Danach kehrte er nach Brasilien zurück. Im Jahr 1966 erreichte Walter Wanderleys Aufnahme von „Summer Samba“ Platz 2 der US-Charts. In diesem Jahr begann Valle auch mit Aufnahmen zu seiner dritten LP, die er jedoch nicht beendete. Stattdessen kehrte er im folgenden Jahr in die Vereinigten Staaten zurück und nahm dort die Instrumental-LP „Braziliance! A música de Marcos Valle“ auf. Im selben Jahr veröffentlichte Valle eine weitere LP, „Samba’68“, auf dem Verve-Label. Sie enthielt einige seiner größten Erfolge, neben dem schon erwähnten Summer Samba auch Crickets Sing for Ana Maria und Batucada. Eumir Deodato sorgte für die Arrangements, während Norman Gimbel, der schon Tom Jobims Garota de Ipanema („The Girl from Ipanema“) ins Englische übertragen hatte, die englischen Texte des Albums schrieb, das sich anschließend sehr gut verkaufte. Trotzdem zog es Valle aus Heimweh zurück nach Rio; auch befürchtete er, in den USA für den Vietnam-Krieg rekrutiert zu werden. 1968 nahm Valle in Brasilien die LP „Viola Enluarada“ auf, bei der Milton Nascimento mitwirkte. Die 1969 darauf folgende LP „Mustang cor de sangue“ kennzeichnet die Abkehr Valles vom puren Bossa nova und die Hinwendung zu moderneren Stilen. Der auf dem Album enthaltene Instrumentaltitel „Azimuth“ wurde Namensgeber des brasilianischen Trios Azymuth. Die Texte von Paulo Sérgio wurden nun kritischer, auch wenn das nicht immer gewürdigt wurde, galten die blonden Valle-Brüder doch samt ihrer deutschen Abstammung und der Herkunft aus besserem Hause als elitär. In den siebziger Jahren arbeitete Valle hauptsächlich an Soundtracks und Jingles für Telenovelas. 1970 erschien das nur mit „Marcos Valle“ betitelte Album, das auch als das „Bett-Album“ bekannt ist, da Valle auf dem Cover in einem Bett liegend zu sehen ist. Die Musik darauf ist weitaus mehr psychedelischer Pop und Soul als Bossa nova. Diese Tendenz setzt sich auf den folgenden Alben Garra (1971), Vento Sul (1972), Previsão do tempo (1973) und Marcos Valle (1974) fort. Zwischen 1975 und 1980 lebte Valle wieder in den USA. Dort arbeitete er an Alben von Sarah Vaughan sowie Airto Moreira und begann eine musikalische Partnerschaft mit Leon Ware, der seinerseits wiederum Songs für Michael Jackson oder Marvin Gaye geschrieben hatte. Die Zuwendung Valles zur schwarzen US-amerikanischen Musik zeigte sich am 1981 aufgenommenen „A Paraíba não é Chicago“, das sich auf dem Album „Vontade de rever você“ befindet: Dort vermischen sich typische Soul- und Funk-Sounds wie das Hohner Clavinet mit traditionellen brasilianischen Rhythmen und Klängen wie dem Akkordeon. Der Titel bedeutet auf Deutsch „Paraíba (ein Bundesstaat im Nordosten Brasiliens) ist nicht Chicago“. Einen kleinen Hit konnte Valle mit dem Disco-Song „Estrelar“ auf dem wieder nur mit „Marcos Valle“ betitelten Album von 1983 landen. Auch der 1984 erschienene und stark vom Stil der 80er beeinflusste Song „Bicicleta“ konnte sich in den Charts platzieren. Nichtsdestotrotz wurde es um den einstigen Bossa Nova-Star stiller; das 1986 erschienene Album „Tempo da gente“ erfuhr nur wenig Resonanz und blieb lange die letzte Marcos Valle-Aufnahme. Dann aber brachten die 90er-Jahre eine Retrowelle mit sich, die auch alte Marcos Valle-Aufnahmen plötzlich wieder gefragt machten, selbst in angesagten Diskotheken. Easy Listening und Electro Beats vermischten sich zum Brazilectro. Insbesondere „Crickets Sing for Ana Maria“ wurde von Londoner Diskotheken ausgehend zum Clubhit in Europa. Valle wurde aus der Versenkung geholt und ist seither wieder musikalisch produktiv. 1999 erschien mit „Nova Bossa Nova“ seine erste Studioaufnahme seit 1986 beim auf brasilianische Musik spezialisierten britischen Label Far Out Recordings. Das Album ist auf eben jene Clubszene zugeschnitten, der Valle sein Comeback verdankte. Es enthält tanzbare Rhythmen von Bossa Nova bis House; dominierendes Instrument ist das Fender Rhodes Piano. Auch „Escape“ von 2001 und „Contrasts“ von 2004 schlagen in diese Kerbe. Seit jener Zeit tourt Valle wieder regelmäßig durch Europa, begleitet von seiner Frau Patrícia Alví, die ihn dabei gesanglich unterstützt. Das 2005 aufgenommene „Jet Samba“ enthält neue Instrumentalversionen von zum Teil älteren Kompositionen. Valle zeigt sich darauf in erster Linie als brillanter Pianist. „Estática“ von 2010 dagegen knüpft an die Alben der 70er an und spart nicht mit Streicher- und Bläsersätzen. 2013 erschien ein gemeinsames Album mit der amerikanischen Jazz-Sängerin Stacey Kent mit dem Titel „Ao Vivo 50 Anos“, der auf Valles 50-jährige Bühnenkarriere anspielt.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "\"Summer Samba\" wurde in mehr als 180 Versionen von verschiedenen Künstlern aufgenommen, unter anderem von Ex-Spice Girl Emma Bunton, Diana Krall und Astrud Gilberto. Valle ist zum vierten Mal verheiratet und hat drei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marcos Kostenbader Valle (* 14. September 1943 in Rio de Janeiro) ist ein brasilianischer Komponist, Sänger, Gitarrist und Pianist, der zunächst der so genannten zweiten Generation des Bossa Nova angehörte. Im späteren Verlauf seiner Karriere wandte sich Valle Stilen wie Soul, Funk, MPB (Música Popular do Brasil) und Brazilectro zu.", "tgt_summary": null, "id": 1356019} {"src_title": "Cæcilius Calvert, 2. Baron Baltimore", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Cæcilius Calvert erbte als ältester Sohn von George Calvert, 1. Baron Baltimore und dessen erster Ehefrau Anne Mynne († 1622) den Titel Baron Baltimore und auch die Charter für eine neu zu gründende Kolonie in Nordamerika. Calvert selbst verließ England nie und heiratete 1628 Anne Arundel († 1649), mit der er neun Kinder hatte. Während er Zeit seines Lebens in London um seine Rechte kämpfte, lag die Verwaltung der Kolonie zuerst bei seinem jüngeren Bruder Leonard Calvert (* 1606, † 9. Juni 1647). Dieser hatte im März 1634 mit über 200 protestantischen Siedlern auf den Schiffen „Ark“ und „Dove“ Nordamerika erreicht. Dort gründete er als erste Siedlung St. Marys City als Hauptort der Kolonie Maryland. Zu zaghaftes Vorgehen der Calverts und die Revolution unter Oliver Cromwell führten 1644 zu einer Revolte in Maryland. Erst 1646 konnte Leonard zurückkehren, wo er kurz darauf starb. Als Gouverneur setzte Cæcilius Calvert nun William Stone ein, der im Auftrag des Katholiken Cæcilius Calvert am 21. April 1649 ein religiöses Toleranzedikt verfügte. Dieses Maryland-Toleranz-Gesetz war eines der ersten Gesetze, das ausdrücklich andere (christliche) Konfessionen tolerierte, und gilt infolgedessen als Vorläufer des 1. Verfassungszusatzes. In Reaktion auf das Edikt kam es zu erneuter Rebellion in der Provinz, Puritaner rissen die Macht an sich. Erst 1657 wurde Calvert wieder in seine Rechte eingesetzt und das Toleranzedikt von 1649 erneuert. 1661 entsandte er seinen einzigen Sohn Charles als Gouverneur nach Maryland. Cæcilius Calvert starb 1675 in London. Die 1729 in Maryland angelegte Stadt Baltimore wurde ihm zu Ehren so genannt. Seine Nachkommen behaupteten die Regierung der Kolonie bis zum Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Die Flagge Marylands trägt die Farben seines Familienwappens, ebenso die Flaggen der Stadt Baltimore, des Baltimore County, des Anne Arundel County und des Calvert County (alle in Maryland gelegen).", "section_level": 1}], "src_summary": "Cæcilius Calvert, 2. Baron Baltimore, auch \"Cecil Calvert\" oder \"Lord Baltimore\" (* 1605 in London; † 30. November 1675 ebenda) war ein englischer Politiker und Lord Proprietor der Kolonie Maryland.", "tgt_summary": null, "id": 2050946} {"src_title": "Rudolf Saudek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rudolf Saudek erlernte zuerst einen kaufmännischen Beruf. 1900 begann er in Paris mit ersten bildhauerischen Arbeiten. Nach einem Aufenthalt in London studierte er von 1903 bis 1906 an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe Leipzig. 1906 entstand eine Marmorbüste von Friedrich Nietzsche „Sturmwind, Du Wolkenjäger“. Nach weiteren Studien in Prag und Florenz ließ er sich 1910 als freischaffender Künstler in Leipzig nieder. Saudek überarbeitete 1910 die 1900 von Curt Stoeving abgenommene Totenmaske Friedrich Nietzsches auf Wunsch von Elisabeth Förster-Nietzsche und passte diese Idealvorstellungen an. Im Auftrage von Leipziger Verlegern schuf er 1916 für die Deutsche Bücherei Büsten von Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche und Philalethes (Pseudonym von König Johann von Sachsen als Dante-Übersetzer). Für die Universität Leipzig entstanden Büsten von Felix Marchand und Hubert Sattler. Er arbeitete auch für das Schauspielhaus. Eine Büste der Leipziger Sängerin Elena Gerhardt besitzt das Gewandhaus Leipzig. Von ihm stammt eine Marmorbüste von Henrik Ibsen. Im Leipziger Zoo gestaltete er das ornamentale Jugendstil-Beiwerk der Vorderfront des 1910 eingeweihten Aquariums. Als Beispiel für sein grafisches Schaffen stehen Radierungen zu Dantes Göttlicher Komödie. Als Jude erhielt er 1935 Berufsverbot. 1938 zog er von Leipzig nach Prag, von wo aus er nach der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Durch künstlerische Aufträge von der Lagerleitung blieb er vor dem Tod bewahrt. In dem Film „Theresienstadt“ ist er bei Töpferarbeiten für eine Brunnenfigur zu sehen. Nach 1945 kehrte er nach Prag zurück, wo er bis zu seinem Tod tätig war. Er hatte eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste Prag inne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolf Saudek (* 20. Oktober 1880 in Kolín; † 19. Juli 1965 in Prag) war ein böhmischer bzw. tschechischer Bildhauer und Grafiker, der zwischen 1910 und 1935 in Deutschland lebte und arbeitete.", "tgt_summary": null, "id": 1312679} {"src_title": "Schloss Breitungen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im 12. Jahrhundert wurde auf dem Burghügel der Siedlung Burgbreitungen, des späteren Herrenbreitungen, ein Benediktiner-Kloster gegründet. Die Basilika wurde als Klosterkirche der Benediktinermönche 1112 geweiht. Das Kloster Herrenbreitungen bestand bis zu seiner Auflösung infolge der Reformation im Jahr 1553. Um 1560 ließ der hennebergische Graf Poppo XII. unter Einbeziehung baulicher Reste des aufgehobenen Klosters ein neues Renaissanceschloss errichten. Mit Erlöschen des Henneberger Geschlechts im Jahr 1583 kam das Schloss in den Besitz der Landgrafschaft Hessen-Kassel. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss beschädigt, die originale Bausubstanz aus dem 16. Jahrhundert blieb aber in großen Teilen erhalten. Im 18. und 19. Jahrhundert diente das Schloss als Justizamt, Gefängnis und Rentamt. Weitere Umbauten infolge der wechselnden Nutzungen veränderten die Bausubstanz bis zu dem heute vorhandenen Zustand. 1993–1994 wurde die Basilika aufwändig saniert; hierbei wurde aus Gründen des Artenschutzes Rücksicht auf die zahlreich vorhandenen Brutstätten von Dohlen, das größte Vorkommen in Südthüringen, genommen. Seit 2007 befindet sich das Schloss in Privatbesitz und wird schrittweise saniert.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Klosterkirche.", "content": "Der Bau aus Sandstein in romanischem Stil war eine kreuzförmige Basilika mit dreischiffigem Langhaus, Querschiff und einem Chorraum, dessen drei Schiffe in Apsiden endeten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Basilika teilweise zerstört, der romanische Innenraum sowie der Turm mit seiner Renaissancehaube blieben aber erhalten. Seit der Sanierung 1994 dient die Basilika als Ausstellungs- und Konzertraum und wird auch für standesamtliche Trauungen genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Renaissanceschloss.", "content": "Das Renaissanceschloss wurde Mitte des 16. Jahrhunderts im Bereich des früheren Klosters als Vierflügelbau mit einem zusätzlichen, heute als „Kornhaus“ bezeichneten repräsentativen Anbau sowie einem Schlossturm errichtet. Davon haben sich nur der Südflügel (die noch aus der Romanik stammende Basilika mit Turmaufsatz aus der Renaissance), der Westflügel in unmittelbarer Nachbarschaft der Basilika als dreigeschossiger verputzter Sandsteinbau mit Wendeltreppentürmen über einem hohen Kellergeschoss, drei Geschosse des einst höheren Schlossturms sowie das ebenfalls dreigeschossige Kornhaus mit seinem mehr als 30 Meter langen Saal erhalten. Den weitläufigen Innenraum begrenzen ein Stallgebäude und eine Scheune. Auf dem Grundstück, das von einer Natursteinmauer umgeben ist, befinden sich der ehemalige Klostergarten und ein Teich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Schloss Breitungen (auch: Schloss Herrenbreitungen) ist eine frühere Burg- und Schlossanlage im historischen Ortsteil Herrenbreitungen der Gemeinde Breitungen/Werra im heutigen Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen. Gemeinsam mit der markanten Basilika in unmittelbarer Nachbarschaft prägt das Renaissanceschloss das Ortsbild von Breitungen; der 28 Meter hohe Turm der Basilika gilt als Wahrzeichen der Gemeinde.", "tgt_summary": null, "id": 46122} {"src_title": "Axiat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Ort Axiat liegt in einer Höhe von ca. 900 Metern ü. d. M. und somit etwa 400 Meter über dem Tal der Ariège in den französischen Pyrenäen. Die Stadt Foix befindet sich etwa 32 Kilometer (Fahrtstrecke) in nordwestlicher Richtung entfernt; der Kurort Ax-les-Thermes liegt etwa 15 Kilometer südöstlich und bis nach Andorra la Vella sind es etwa 72 Kilometer in südwestlicher Richtung.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Im 19. Jahrhundert hatte der Ort meist zwischen 200 und 300 Einwohner. Die Mechanisierung der Landwirtschaft führte im 20. Jahrhundert zu einem kontinuierlichen Rückgang der Einwohnerzahlen bis auf die Tiefstwerte der letzten Jahrzehnte.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Einwohner von Axiat leben hauptsächlich von der Landwirtschaft (Milch- und Käseproduktion), aber auch die Vermietung von Ferienhäusern (\"gîtes\") spielt eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der kleinen Gemeinde. In der Umgebung wurde lange Zeit Talkum abgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Spuren antiker menschlicher Besiedlung wurden in Axiat bislang nicht gefunden; man geht daher davon aus, dass der Ort in gallorömischer Zeit zunächst nur als Sommerweide für das Vieh genutzt wurde und sich erst ganz allmählich zu einer dauerhaften Siedlung fortentwickelt hat. Aus mittelalterlicher Zeit ist eine romanische Kirche erhalten; Ort und Kirche werden erstmals in einer Bulle des Papstes Gelasius II. vom Beginn des 12. Jahrhunderts erwähnt – aus dieser Zeit könnte möglicherweise noch das Langhaus der Kirche stammen. Man weiß außerdem, dass die Kirche zu einem Priorat Clunys und später der Abtei von Lagrasse gehörte.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die einschiffige, aber mit einem Querhaus mit drei Apsiden und einem imposanten Vierungsturm im lombardischen Stil ausgestattete Kirche \"Saint-Laurent\" ist ein Kleinod romanischer Architektur auf der Nordseite der Pyrenäen. Die Chorpartie ist aus nahezu exakt behauenen Steinen gemauert, wohingegen die Wände des nahezu fensterlosen Langhauses aus Bruchsteinen errichtet sind. Während die seitlichen Apsiden ungegliedert und schmucklos sind, zeigt die Mittelapsis eine einfache Lisenengliederung mit profilierten Konsolsteinen unterhalb der Dachtraufe. Der Vierungsturm beeindruckt durch seine insgesamt acht Schallöffnungen in Form von Dreier- und Viererarkaden. Das Gewände des leicht aus der Mauerflucht hervortretenden Westportals hat zwei eingestellte Säulchen mit Kapitellen; der äußere Archivoltenbogen ist mit Sternmotiven geschmückt – darüber findet sich ein Konsolenfries mit einigen äußerst ‚primitiv‘ wirkenden Köpfen. Das Portal wird von einer erst im 16. Jahrhundert angebauten Vorhalle geschützt. Die Kapitelle der Vierung und des Chors zeigen Flechtbandmuster etc. Das Kirchenbauwerk ist bereits seit dem Jahr 1907 als \"Monument historique\" anerkannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Axiat (okzitanisch: gleichlautend) ist ein Bergdorf und eine kleine südfranzösische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Ariège in der südfranzösischen Region Okzitanien (zuvor Midi-Pyrénées).", "tgt_summary": null, "id": 994030} {"src_title": "Königin Elisabeth von England", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Geschildert werden einige Szenen – vor allem solche amouröser Natur – aus dem Leben der englischen Königin (1533–1603). Elisabeth befindet sich in einer delikaten Dreiecksbeziehung mit dem Earl of Essex und der Gräfin von Nottingham. Die Königin gibt dem Earl einen Ring mit dem königlichen Siegel und verspricht ihm, so er jemals in Not sein sollte, dass dieses Schmuckstück ihn retten werde, sollte es zurück in ihre Hände gelangen. Eines Tages ist es soweit und die Königin und Graf Essex haben sich derart überworfen, dass der Earl im Tower of London eingekerkert wird. Um sein Leben zu retten, entsendet Elisabeth I. die Gräfin von Nottingham, um vom Unglücklichen den Siegelring zurückzuverlangen. Nur durch diese Bitte einer Gunstgewährung, befindet die Queen, könne sie auch das Leben von Essex retten. Doch dieser hat auch seinen Stolz und will, da er sich im Recht fühlt, nicht durch diese Art Gnadenerweisung sein Leben geschont sehen und wirft daher den Ring einfach fort. Damit macht er es seiner einstigen Geliebten unmöglich, etwas anderes zu tun als sein Todesurteil zu unterzeichnen. Die Königin ist untröstlich, als sie erfährt, wie sich der Earl entschieden hat, muss nun aber ihren eigenen Gesetzen folgen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Königin Elisabeth von England\" feierte vermutlich seine Uraufführung am 12. Juli 1912 in New York City. Im darauf folgenden Monat lief der Monumentalfilm auch im heimatlichen Frankreich sowie im Mutterland der Titelheldin, Großbritannien an. In Österreich-Ungarn konnte man den Streifen am 3. Dezember 1912 erstmals sehen. Dort wurde \"La reine Elisabeth\" im Wiener Elite-Kino vor einem geladenen Publikum mit dem Titel \"Königin Elisabeth von England\" gezeigt. Eine deutsche Erstaufführung ist nicht auszumachen. Der amerikanische Nickelodeon-Betreiber Adolph Zukor kaufte 1912 den Franzosen die Filmrechte für den US-amerikanischen Markt für eine (für damalige Verhältnisse) beträchtliche Dollarsumme ab. Dann brachte er den Film in reguläre Lichtspieltheater jenseits des Nickelodeonbetriebs heraus und verlangte pro Eintrittskarte die für damalige Verhältnisse stolze Summe von 25 Cent. Dennoch waren alle Plätze stets ausverkauft, nicht zuletzt deshalb, weil Zukor bei den Interessierten, die selbst im hintersten Winkel der USA den Namen Sarah Bernhardt schon einmal gehört hatte, den Eindruck hinterließ, dass in dieser neuen Einrichtung „Kino“ die weltberühmte französische Künstlerin persönlich auftreten würde. „Damit war die Jahrmarkt-Periode des amerikanischen Films zu Ende“. Mit seiner Lizenz für „La reine Elisabeth“ soll Zukor insgesamt 80.000 $ eingenommen haben, den Grundstock für seine Firmengründung Famous Players Film Company, dem Vorläufer der Paramount Pictures.", "section_level": 1}], "src_summary": "Königin Elisabeth von England ist ein französischer Ausstattungs- und Monumentalstummfilm der das Leben von Elisabeth I., Königin von England zeigt. Elisabeth I. ist auch bekannt unter den Namen \"The Virgin Queen\", \"The Maiden Queen\" („Die jungfräuliche Königin“) ", "tgt_summary": null, "id": 1750405} {"src_title": "Punt Returner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufgabe.", "content": "Vor dem Punt stellt sich der Returner etwa 35 bis 45 Yards (32 bis 41 Meter) hinter der Line of Scrimmage des laufenden Spielzuges auf. Nach dem Punt läuft der Returner zu der Position auf dem Spielfeld, wo er glaubt, den Football am sichersten fangen zu können. Sobald er ihn gefangen hat, läuft der Returner in Richtung der gegnerischen Endzone. Anstatt mit dem Ball zu laufen, kann er durch das Schwenken seiner Arme über dem Kopf einen Fair Catch anzeigen. Dann darf er den Ball zwar unbehelligt fangen und nicht getackelt werden, aber auch keinen Raumgewinn erzielen. Der Returner wählt den Fair Catch, wenn die gegnerischen Verteidiger zu nah sind und ihm deswegen die Gefahr eines Fumbles beim Fangen des Balls zu groß erscheint. Wahlweise kann er den Ball auch zu Boden kommen lassen und der Angriff beginnt dort, wo der erste Gegenspieler den Ball berührt, wobei hiervor keine Berührung des Balles durch einen Spieler der returnenden Mannschaft stattgefunden haben darf (vgl. Muff). Trägt der Punt Returner den Ball bis in die gegnerische Endzone, so ist dies ein Punt-Return-Touchdown. Gelingt ihm dies nicht, so beginnt die Offense ihren Angriff an der Stelle, an der der Fair Catch stattfand, oder an der Stelle, bis zu der der Returner den Ball zurücktragen konnte. Fängt der Returner den Ball in der eigenen Endzone und trägt ihn nicht zurück, sondern geht auf die Knie oder macht dort einen Fair Catch, so gibt es ein Touchback und die Offense beginnt an der eigenen 20-Yard-Linie.", "section_level": 1}, {"title": "Positionsbeschreibung.", "content": "Ein Punt Returner ist meistens ein sehr schneller Spieler mit sicheren Händen. Diese Rolle wird deshalb oft von einem Wide Receiver, Defensive Back oder einem Runningback übernommen. Üblicherweise übernehmen Reservespieler die Positionen in den Special Teams. Aufgrund der ähnlichen Aufgaben kann ein Punt Returner auch als Kick Returner fungieren (Return Specialist), öfter werden aber zwei verschiedene Spieler genommen. Als Faustregel gilt, dass ein Punt aufgrund des Effets schwerer zu fangen ist, das Returnen aber weniger riskant ist. Der Hauptgrund ist, dass die gegnerischen Gunner, die den Punt Returner tacklen wollen, von den Jammern bereits an der Line of Scrimmage geblockt werden. Daher können die Gunner nicht auf direktem Wege zum Punt Returner laufen und bremsen meist vorher ab, um ein möglichst präzises Tackling zu vollführen. Deshalb kommt es meist nicht zu so harten Kollisionen wie bei Kick Returnern.", "section_level": 1}, {"title": "Rekorde und Statistik.", "content": "Zum ersten bekannten Punt Return kam es am 4. Juli 1875 beim Spiel zwischen der Harvard University und der Tufts University, als der Medizinstudent F.B. Harrington einen Punt zum einzigen Touchdown des Spiels zurücktrug. Damit war es gleichzeitig auch der erste Punt-Return-Touchdown aller Zeiten. Der von 1990 bis 2003 aktive Spieler Brian Mitchell hält in der National Football League die Rekorde für den größten Raumgewinn nach Punt Returns mit 4.999 Yards und die meisten Punt Returns mit 463. Während George McAfee, aktiv von 1940 bis 1950, mit 12,78 Yards pro Punt Return den höchsten Durchschnittswert erzielte, hält Devin Hester, der seit 2006 im Profifootball aktiv ist, den Rekord für Punt-Return-Touchdowns mit 14. In der Canadian Football League (CFL) hält Henry Williams, aktiv als Footballer zwischen 1985 und 2000, mit 11.177 Yards bei insgesamt 1.003 Returns und 26 Punt-Return-Touchdowns den Rekord in drei Kategorien. Leon Bright, der von 1977 bis 1980 in der CFL aktiv war, hat mit 14,8 Yards je Punt Return den höchsten Durchschnittswert. Im Football der NCAA hat mit 23,6 Yards Jack Mitchell, zwischen 1944 und 1946 am College spielte, den höchsten Durchschnittswert, Vai Sikahema, der zwischen 1980 und 1985 in der NCAA spielte, mit 153 die meisten Punts returned und Wes Welker, welcher zwischen 2000 und 2003 Hochschulsport betrieb, mit 1,761 die höchste Gesamtzahl an Yards durch Punt-Returns. Mit jeweils 8 teilen sich Welker und Antonio Perkins, der von 2000 bis 2004 im Hochschulsport aktiv war, den Rekord für die meisten Punt-Return-Touchdowns. In der Regular Season der NFL-Saison 2017 kamen Punt Returner 1666 Mal zum Einsatz, das entspricht 6,51 Mal pro Spiel. Sie wählten dabei 626 Mal den Fair Catch (37,58 %) und liefen 1040 Mal (62,42 %), wobei es in der gesamten Saison zu 10 Punt-Return-Touchdowns kam (0,60 %).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Punt Returner (PR) ist ein Spieler der Special Teams in einer American-Football- oder Canadian-Football-Mannschaft. Er fängt nach einem Punt des gegnerischen Teams den Ball und trägt ihn möglichst weit zurück ( \"to return\"‚ zurücktragen‘). Die Position des Punt Returner ist meist nur in Profimannschaften fest besetzt. In den meisten Arena-Football-Ligen existiert diese Position nicht.", "tgt_summary": null, "id": 211338} {"src_title": "Juan de la Cruz Mourgeon y Achet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Militärkarriere.", "content": "1790 trat Juan de la Cruz Mourgeon als Soldat in den Dienst der königlich spanischen Armee. Er diente im Ersten Koalitionskrieg gegen das revolutionäre Frankreich. Bei Kämpfen im Roussillon und in Katalonien wurde er mehrfach verletzt und stieg 1795 zum Leutnant auf. 1798 wurde er zum Major befördert und kämpfte anschließend in Portugal. 1801 versetzte man ihn in seine Heimat Andalusien zum Kampf gegen Schmuggler und Verbrecher. 1804 sollte er als \"Sargento Mayor\" in die damals spanische Provinz Texas gehen. Er lehnte dies allerdings ab, die Gründe dafür sind nicht bekannt. Die Ablehnung wurde von Manuel de Godoy nicht anerkannt, und Cruz musste sich wegen Befehlsverweigerung vor einem Militärgericht verantworten. Erst auf seinen Widerruf hin wurde er im April 1805 wieder freigelassen.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz im napoleonischen Krieg.", "content": "1808 versuchte Napoleon Bonaparte, seinen Bruder Joseph Bonaparte als König von Spanien zu inthronisieren. König Ferdinand VII. wurde von den Franzosen gefangen gehalten, und in Spanien wuchs der Widerstand, der in den napoleonischen Krieg mündete. Als Oberstleutnant wurde Juan de la Cruz dem Schützenbataillon von Cádiz zugewiesen. Er kämpfte im Juli 1808 bei der Schlacht bei Bailén und wurde bald darauf zum Obersten befördert. Im Oktober verteidigte er Lerín in Navarra gegen die Franzosen. Dabei geriet er in französische Gefangenschaft. Bald gelang ihm die Flucht aus Frankreich, und er erreichte Cádiz, wo er im Juli 1810 zum Brigadegeneral befördert wurde. In der Folgezeit kam er in Moguer, bei Gibraltar und bei der Verteidigung von Cádiz zum Einsatz. Nach der Schlacht von La Albuera wurde er zum Feldmarschall ernannt. Er unterstützte den General Francisco Ballesteros in Gibraltar gegen die Franzosen. Der Regierungsrat ernannte ihn daraufhin zum Generalkommandanten von Asturien. Im August 1812 eroberten die Spanier unter seinem Befehl seine Heimatstadt Sevilla von den Franzosen unter Nicolas Jean-de-Dieu Soult zurück und schworen dort auf die neue Verfassung von Cádiz. Mit der Vertreibung der Franzosen wurde de la Cruz zum Generalkommandanten des Reserveheeres ernannt und mit zahlreichen Ehrungen bedacht. So erhielt das Großkreuz des Ferdinandsordens und den Orden des heiligen Hermenegild.", "section_level": 1}, {"title": "Amtszeit in Neugranada.", "content": "In Südamerika war nach dem Sieg der Unabhängigkeitsbewegung in der Schlacht von Boyacá im August 1819 der Vizekönig Juan de Sámano nach Panama geflohen. Das Vizekönigreich Neugranada befand sich weitgehend in den Händen der Unabhängigkeitsbewegung; die Royalisten hielten nur noch wenige Städte. Juan de la Cruz wurde vom Hof in Madrid zum Generalkapitän und Präsidenten von Quito ernannt, mit dem Auftrag, die Kolonie für die Spanier zurückzuerobern. Wenn zwei Drittel des Landes wieder unter spanischer Kontrolle wären, sollte er auch den Titel des Vizekönigs führen dürfen. Für einen militärischen Erfolg fehlten freilich alle erforderlichen Mittel. Cruz landete im August 1821 in Chagres und gelangte mit einem kleinen Expeditionsheer nach Quito. Er schlug vor, alle Sklaven zu befreien im Austausch für den Einsatz in der königlichen Miliz. Anfang 1822 gab er in einem Brief an den Führer der Befreiungsbewegung, Simón Bolívar, das Scheitern der royalistischen Sache zu. Im April 1822 starb er in Quito. Mit ihm endeten die Versuche der Spanier, die Kolonialherrschaft in Südamerika zu erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juan de la Cruz Mourgeon y Achet (* 1766 in Sevilla, Spanien; † 1822 in Quito, heute Ecuador) war ein spanischer Offizier und Kolonialverwalter, der als Generalkapitän von Neugranada amtierte und letzter Anwärter auf das Amt des Vizekönigs dort war.", "tgt_summary": null, "id": 2402473} {"src_title": "Federico Marcello Lante della Rovere", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Er war der Sohn von Antonio Lante, 2. Herzog von Bomarzo, und dessen Ehefrau Louise Angelique Charlotte de La Tremouille aus dem Hause der Herzöge von Noirmoutier. Sein Onkel war der Kardinal Joseph-Emmanuel de La Trémoille (1706), sein Großonkel Kardinal Marcello Lante (1606). Sein Studium absolvierte er zunächst am \"Seminario Romano\", das von Jesuiten geführt wurde, und später an der Universität La Sapienza in Rom, wo er am 23. September 1719 zum \"Doctor iuris utriusque\" promoviert wurde. Er wurde am 7. Dezember 1719 Referendar an den Gerichtshöfen der Apostolischen Signatur und Hausprälat von Papst Clemens XI. Am 5. Mai 1728 wurde er Gouverneur der Stadt und des Hafens Ancona, wo er sich mit Prospero Lorenzo Kardinal Lambertini, dem späteren Papst Benedikt XIV. anfreundete.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchliche Laufbahn.", "content": "Die niederen Weihen empfing Federico Marcello Lante am 11. Dezember 1728, die Weihe zum Subdiakon am 18. Dezember 1728 und die Diakonenweihe am 21. Dezember 1728. Am 25. Dezember 1728 wurde er zum Priester geweiht. Er wurde am 1. Oktober 1732 zum Titularerzbischof von \"Petra in Palaestina\" ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 19. Oktober 1732 in der Kathedrale von Urbino der Kardinalbischof von Sabina, Annibale Albani; Mitkonsekratoren waren Eustachio Palma, Bischof von Fossombrone, und Bartolomeo Castelli, Bischof von Senigallia. Zum Kardinalpriester wurde Federico Marcello Lante della Rovere im Konsistorium vom 9. September 1743 kreiert und erhielt am 5. April 1745 die Titelkirche \"San Pancrazio\" zugewiesen. Ab 1744 war er Kommendatarabt von Farfa. Vom 29. Januar 1753 bis zum 14. Januar 1754 war er Kämmerer des Heiligen Kardinalskollegiums. Er nahm am Konklave 1758 teil, das Papst Clemens XIII. wählte. Am 13. Juli 1759 wurde er zum Kardinalbischof für das suburbikarische Bistum Palestrina berufen, am 18. Juli 1763 auf den Bischofssitz von Porto und Santa Rufina. Vom 18. Juli 1763 bis zu seinem Tod war er Subdekan des Kardinalskollegiums und nahm als solcher am Konklave 1769 teil, auf dem Clemens XIV. zum Papst gewählt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Tod und Begräbnis.", "content": "Federico Marcello Lante della Rovere starb am 3. März 1773 in Rom an einem heftigen Fieber, nachdem er die Sterbesakramente empfangen hatte. Sein Grab befindet sich in einer Familiengruft in der Kirche San Nicola da Tolentino in Rom.", "section_level": 2}], "src_summary": "Federico Marcello Lante della Rovere, kurz \"Federico Marcello Lante\", vollständiger Name \"Federico Marcello Lante Montefeltro della Rovere\" (* 18. April 1695 in Rom; † 3. März 1773 ebenda) war ein stadtrömischer Geistlicher und Kardinal der Römischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 745037} {"src_title": "Jules Marcou", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Marcou stammte aus dem französischen Jura, ging in Besançon zur Schule, in Dijon und auf das Collège Saint Louis in Paris, war aber häufig krank und musste die Ausbildung abbrechen. In seiner Heimat Salines wurde er durch den Arzt Claude-Marie Germain in die Geologie eingeführt. Auf mehreren Studienreisen in das Französische und Schweizer Jura, die er teilweise zur Gesundung unternahm, traf er Jules Thurmann (1804–1855) und machte über diesen die Bekanntschaft von Louis Agassiz (1845). Ab 1846 war er Präparator für Naturgeschichte beim Mineralogie-Professor an der Sorbonne Gabriel Delafosse (1796–1878) und 1847 ist er Präparator für Paläontologie bei Louis Cordier am Muséum national d’histoire naturelle, in dessen Auftrag er auch 1848 als Geologe zum Sammeln in die USA geschickt wurde. Dort begleitete er Louis Agassiz auf einer halbjährigen Reise in das Gebiet der Großen Seen (Kupferbergwerke auf der Keweenaw Peninsula, zum Lake Huron und zum Niagara) und im Staat New York. 1849 bereiste er New Jersey, Pennsylvania und Virginia und später die Allegheny Mountains, Kentucky mit dem Mammoth Cave und den Osten von Kanada. 1850 kehrte er nach seiner Heirat kurz nach Europa zurück und war 1853 Geologe im Pacific Railroad Survey längs des 35. Breitengrads (unter Leutnant A. W. Whipple). Dabei war er auch 1854 in Kalifornien, wo er die Goldfelder und San Francisco besuchte und über Panama zur Ostküste zurückkehrte. 1856 bis 1859 war er Professor für Geologie und Paläontologie an der ETH Zürich, was er aus Gesundheitsgründen aufgab, und 1860 war er wieder in den USA, wo er Louis Agassiz in Boston bei der Gründung des Museum of Comparative Zoology der Harvard University unterstützte. Während des Amerikanischen Bürgerkriegs unternahm er weiter Forschungsreisen auch in Kriegsgebiete (1861 bis 1863 in den Appalachen, 1863 in Kansas und Nebraska). 1864 bis 1875 war er in Frankreich in Salines, über diese Zeit ist aber weniger bekannt. 1875 war er Mitglied des Wheeler Survey von Südkalifornien (Teil des US Geographical Survey \"West of the One Hundredth Meridian\"). 1878 bis 1881 ist er wieder in Frankreich (wobei er aus Gesundheitsgründen teilweise den Winter in Algerien verbrachte), und ab 1881 lebte er wieder in den USA und wohnte in Cambridge (Massachusetts). Außer mit Agassiz war er mit Louis Pasteur (sein Schulfreund in Besançon) und Joachim Barrande befreundet. 1847 unternahm er Exkursionen mit Oscar Fraas in Württemberg und im Schwarzwald. Er führte einige heftige Kampagnen, so 1892 gegen die Organisation des US Geological Survey durch John Wesley Powell und er war auch in Frankreich in einige Streitigkeiten verwickelt, besonders mit Edmond Hébert. 1845 wurde er Mitglied der französischen geologischen Gesellschaft, 1870 der Académie des Sciences, Belles-Lettres et Arts de Besançon und 1861 der American Academy of Arts and Sciences. 1867 erhält er das Kreuz der Ehrenlegion. 1875 wurde er korrespondierendes Mitglied und 1879 Mitglied der Geological Society of London. Er heiratete 1850 in Boston Jane Belknap, Tochter des Historikers Jeremy Belknap, und hatte drei Kinder. Durch die Heirat war er finanziell unabhängig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jules Marcou (* 20. April 1824 in Salins-les-Bains; † 17. April 1898 in Cambridge, Massachusetts) war ein französischer Geologe, der vor allem in den USA wirkte.", "tgt_summary": null, "id": 1323109} {"src_title": "Jean Bertaut", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Bertaut war unter König Heinrich III. von Frankreich Erzieher von Charles de Valois, duc d’Angoulême, dann Sekretär des Königs und als solcher 1589 bei dessen Ermordung zugegen. König Heinrich IV. machte ihn 1594 zum Kommendatarabt des reichen Zisterzienserklosters Aulnay in Aunay-sur-Odon und später zum Hofgeistlichen der Königin Maria de’ Medici. 1606 ernannte ihn Heinrich IV., an dessen Konversion zum katholischen Glauben er mitgewirkt hatte, zum Bischof von Sées. Auf Fürsprache des einflussreichen Kardinals Jacques-Davy Duperron stellte Papst Paul V. Bischof Bertaut 1607 die Bestellungsurkunden ohne die sonst übliche Taxe aus. Am 1. Juni 1607 nahm Bertaut die Diözese per procurationem (durch den Großkantor Jean Gautier) in Besitz und assistierte am 14. September bei der Taufe des späteren Königs Ludwig XIII. Am 1. März 1608 zog er persönlich in Sees ein. Nach König Heinrichs Ermordung nahm er am 30. Juni 1610 gemeinsam mit dem Abt von Saint-Corneille in Compiègne die Beisetzung des Leichnams in der Grablege der französischen Könige in der Kathedrale von Saint-Denis vor und hielt die Leichenpredigt. Bertaut starb am 8. Juni 1611 in Sées und wurde im Chor der Kathedrale beigesetzt. Bei den Vorbereitungen zum Begräbnis seines Nachfolgers Turgot de Saint Clair 1727 wurde sein Sarg wiedergefunden und geöffnet. Man fand den gut erhaltenen Leichnam eines großgewachsenen Mannes mit langem Bart, angetan mit bischöflichen Gewändern, und ein hölzernes Bischofskreuz an seiner Seite. Sein eigentliches Bischofskreuz hatte er testamentarisch dem Kapitel von Sées vermacht, das dafür jedes Jahr an seinem Todestag das Responsorium \"Libera me\" aus der Totenliturgie für sein Seelenheil singen sollte. Bertauts Sarg wurde wieder verschlossen und gemeinsam mit dem von Mgr Turgot erneut beigesetzt. Bertauts Dichtungen, die ihn als Schüler von Pierre de Ronsard und Philippe Desportes ausweisen, gehörten zwar deutlich ins 16. Jahrhundert, fanden aber auch Gnade vor dem strengen Urteil seines Zeitgenossen François de Malherbe, dem Bahnbrecher der Klassik. Der Kritiker Sainte-Beuve lobte die folgenden Zeilen (aus \"Élégie\"):", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean Bertaut (* 1552 in Caen; † 8. Juni 1611 in Sées) war ein französischer Bischof und Schriftsteller im Übergang vom Barock zur Klassik.", "tgt_summary": null, "id": 2134248} {"src_title": "Yahari Ore no Seishun Love Come wa Machigatteiru.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der pragmatische Hachiman Hikigaya ist ein Einzelgänger und ohne Freunde. Wegen seiner negativen Einstellung bringt ihn seine Lehrerin Shizuka Hiratsuka dazu, in den Serviceklub der Schule, deren einziges Mitglied die gutaussehende Yukino Yukinoshita ist, einzutreten. Dieser gibt anderen Ratschläge und Hilfe bei Problemen. Später tritt Yui Yuigahama, der der Serviceklub geholfen hat, diesem bei.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die Light Novel erscheint im Imprint Gagaga Bunko des Verlages Shōgakukan. Der erste Band erschien am 18. März 2011. Am 19. November 2019 wird voraussichtlich der 14. und letzte Band veröffentlicht. Die Bände 3 und 7 wurden auch als limitierte Sonderedition mit einer Drama-CD veröffentlicht. Die Bände 4 und 8 erschienen auch als limitierte Sonderedition mit einem Artbook mit Illustrationen von ponkan8 und Gastzeichnern. Am 20. August 2013 erschien eine Sammlung von Kurzgeschichten als Band 7.5. Eine weitere Sammlung von Kurzgeschichten wurde als Band 10.5 veröffentlicht. Am 5. Juli 2015 gab Yen Press auf der Anime Expo in Los Angeles die Lizenzierung der Light Novel bekannt. Sie wird seit 2016 unter dem Titel \"My youth romantic comedy is wrong as I expected\" veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anime-Fernsehserie.", "content": "Vom 4. April bis zum 20. Juni 2013 wurde eine zwölfteilige Animeserie ausgestrahlt, die die ersten sechs Bände umfasst. Am 27. Juni 2013 wurde eine weitere, nicht auf der Light Novel basierenden, Folge ausgestrahlt. Eine zweite Staffel wurde unter dem Titel \"Yahari Ore no Seishun Love Come wa Machigatteiru. Zoku\" () vom 2. April bis 25. Juni 2015 ausgestrahlt. Crunchyroll sendete die erste Staffel als Simulcast in den Vereinigten Staaten, Kanada, Südafrika, Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland unter dem Titel \"My Teen Romantic Comedy SNAFU\". Die zweite Staffel streamte Crunchyroll als Simulcast in den Vereinigten Staaten und Kanada unter dem Titel \"My Teen Romantic Comedy SNAFU TOO!\". Beide Staffeln wurden in Nordamerika von Sentai Filmworks für den Heimkinomarkt lizenziert. Madman Entertainment veröffentlichte die Serie in Australien. Anfang 2019 wurde verkündet, dass es nach dem 14. und damit letztem Band der Light Novel Serie eine dritte Staffel geben wird. Im November 2019 wurde im Rahmen des \"OreGairuFes 2019\" bekannt gegeben, dass die dritte Staffel ab April 2020 unter dem Titel \"Yahari Ore no Seishun Love Come wa Machigatteiru. Kan\" (やはり俺の青春ラブコメはまちがっている。完) ausgestrahlt werden soll und 12 Folgen beinhalten wird. Für die Umsetzung wird, wie auch für die zweite Staffel, das Animationsstudio feel. verantwortlich sein. Die Ausstrahlung der dritten Staffel wurde jedoch Anfang April 2020 kurzfristig wegen der COVID-19-Pandemie verschoben. Sie soll nun ab dem 9. Juli 2020 ausgestrahlt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die erste Staffel verwendete im Vorspann \"Yukitoki\" (), gesungen von Nagi Yanagi, und im Abspann \"Hello Alone\", gesungen von Saori Hayami and Nao Tōyama, den japanischen Synchronsprecherinnen von Yukino Yukinoshita und Yui Yuigahama. In der zweiten Staffel wurde im Vorspann \"Harumodoki\" (), wieder gesungen von Nagi Yanagi, und im Abspann \"Everyday World.\" (), auch wieder gesungen von Saori Hayami and Nao Tōyama.", "section_level": 3}, {"title": "Videospiel.", "content": "5pb. veröffentlichte am 19. September 2013 ein Spiel mit dem Namen \"Yahari Game demo Ore no Seishun Love Come wa Machigatteiru.\" Der limitierten Version lag eine Bonusanimefolge auf Blu-ray bei.", "section_level": 2}], "src_summary": "Yahari Ore no Seishun Love Come wa Machigatteiru. (jap. ), abgekürzt OreGairu (俺ガイル) ist eine japanische Light-Novel-Serie des Autors Wataru Watari und des Zeichners Ponkan8, die seit 2011 in Japan erscheint und seitdem als Manga, Anime-Fernsehserie und Videospiel adaptiert wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2372686} {"src_title": "Robert de Holand, 1. Baron Holand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Robert de Holand war Sohn und Erbe des gleichnamigen Sir \"Robert de Holand\" aus Upholland in Lancashire und dessen Gattin \"Elizabeth de Samlesbury\", einer Tochter von Sir \"William Samlesbury\" aus Samlesbury. Sein Vater besaß recht stattlichen Grundbesitz in Lancashire und hatte in der Grafschaft erheblichen Einfluss.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg als Gefolgsmann des Earl of Lancaster.", "content": "Holands Verbindung mit Lancaster begann wahrscheinlich 1298, als der jugendliche Holand während eines Feldzugs nach Schottland und in der folgenden Schlacht von Falkirk im engeren Gefolge von Lancaster diente. Vor 1305 wurde er zum Ritter geschlagen. In der Folge stieg er zum wichtigsten Gefolgsmann und Vertrauten von Lancaster auf. Vermutlich beaufsichtigte er die Verwaltung von Lancasters Ländereien, verhandelte im Auftrag Lancasters mit dem König und unterstützte ihn bei seinen militärischen und politischen Aktionen. Er nahm 1312 an der Verfolgung von Piers Gaveston und 1318 im Gefolge Lancasters am Feldzug gegen Schottland teil. Spätestens ab 1300 belohnte ihn Lancaster für seine Dienste mit der Übertragung von Ländereien, bis Holand schließlich etwa 25 Güter besaß, aus denen er Jahreseinkünfte von etwa £ 550 bezog. Lancaster vermittelte ihm auch eine vorteilhafte Heirat. Um 1308 heiratete Holland \"Maud la Zouche\" († 1349), eine Tochter von Alan la Zouche, einem mächtigen Baron aus Leicestershire. Nachdem sein Schwiegervater 1314 ohne männlichen Nachkommen gestorben war, erbte seine Frau zusammen mit ihrer Schwester dessen Güter. Maud erhielt umfangreiche Ländereien, die ihr jährliche Einkünfte von fast £ 720 einbrachten. Wohl infolge dieser großen Ländereien wurde Holand am 29. Juli 1314 durch Writ of Summons erstmals als Baron Holand in das Parlament berufen. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere hatte Holand schließlich aus seinen Ländereien Einkünfte von mehr als £ 1300 im Jahr. Als Baron diente Holand auch dem König. Von 1307 bis 1320 hatte er dreimal das Amt des Richters von Chester inne und übte verschiedene weitere lokale Ämter aus, darunter 1312 das des Gouverneurs von Beeston Castle in Cheshire.", "section_level": 1}, {"title": "Verrat an Lancaster und Tod.", "content": "Als Lancaster 1321 im Despenser War offen gegen König Eduard II. rebellierte, unterstützte ihn Holand zunächst. Ende 1321 stellte er mit Lancasters Armee auf, doch als Lancaster im März 1322 vor den königlichen Truppen nach Norden flüchtete und offensichtlich wurde, dass die Rebellion scheiterte, wechselte Holand die Seiten. An der Spitze einer 500 Mann starken Streitmacht, die Lancasters Rebellenarmee verstärken sollte, ergab er sich den königlichen Truppen. Dieser Verrat entschied Lancasters Schicksal, er wurde kurz darauf in der Schlacht bei Boroughbridge geschlagen, gefangen genommen und wenig später als Verräter hingerichtet. Durch seinen Verrat an Lancaster hatte Holand zwar sein Leben gerettet, blieb aber in Gefangenschaft des Königs. Auch nachdem Eduard II. Ende 1326 gestürzt worden war, blieb Holand auf Verlangen von Henry of Lancaster, dem Bruder von Thomas of Lancaster, zunächst in Haft. Henry of Lancaster und dessen Anhänger sahen ihn aufgrund seines Seitenwechsels von 1322 als Verräter an, der keine Gnade verdient hatte. Als es jedoch zunehmend zu Spannungen zwischen Henry of Lancaster und Roger Mortimer, der für den minderjährigen König Eduard III. die eigentliche Herrschaft ausübte, kam, wurde Holand freigelassen und erhielt am 23. Dezember 1327 seine Besitzungen zurück. Als der Konflikt zwischen Henry of Lancaster und Roger Mortimer sich weiter zuspitzte, wurde Holand vermutlich von Sir \"Thomas Wyther\", einem ehemaligen Vasallen von Thomas of Lancaster in einem Wald in Hertfordshire ermordet. Die Tat geschah vermutlich mit Billigung durch Henry of Lancaster, dem Wyther den abgeschlagenen Kopf von Holand zuschickte und der Wyther vor Strafverfolgung deckte. Holand wurde vermutlich in der Franziskanerkirche von Preston in Lancashire begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Aus seiner Ehe mit Maud la Zouche hatte Holand mehrere Kinder, darunter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert de Holand, 1. Baron Holand (auch \"Robert Holland\") (* um 1283; † 15. Oktober 1328 in Borehamwood) war ein englischer Adliger aus der Adelsfamilie Holland. Durch seine Freundschaft mit Thomas of Lancaster, 2. Earl of Lancaster, einem Cousin des Königs und mächtigsten Magnaten Englands, stieg er vom Landadligen zum Baron des Hochadels auf.", "tgt_summary": null, "id": 250139} {"src_title": "Joseph Laurent Demont", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Demont war der Sohn des Schweizer Gardisten Joseph Marie De Mont und dessen Ehefrau Marie Elisabeth Imhof. Er besuchte die Klosterschulen in Pfäfers und Disentis. 1764 trat Demont in seiner Heimat in die Armee ein und kam vier Jahre später im Rang eines Sous-lieutenants in das \"Regiment Waldner von Freundstein\" und diente dem französischen König Ludwig XV. Er wurde bald schon ausgezeichnet und 1782 kam er als Aide-major in das \"Regiment Vigier\". Begeistert von den Ideen der Revolution schloss er sich 1789 den revolutionären Milizen an und kam 1797 als Adjudant-général in den Stab von General Jean-Victor Moreau. 1798 wurde Demont vor Chur verwundet. Nach seiner Gesundung folgten weitere Beförderungen und 1799 nahm er im Rang eines Général de brigade an Napoleons Invasion nach Graubünden teil. Demont nahm an der Schlacht bei Austerlitz (2. Dezember 1805) teil und wurde mit Wirkung zum 21. Dezember desselben Jahres zum Général de division befördert. Er wurde in der Schlacht bei Eggmühl (22. April 1809) verwundet und übernahm nach seiner Gesundung Aufgaben in der Militärverwaltung. Nach der Schlacht bei Paris (30. März 1814) und dem Vertrag von Fontainebleau (11. April 1814) wurde Demont zum Anhänger der Bourbonen. Als Napoleon die Insel Elba verließ und dessen Herrschaft der Hundert Tage begann, schloss sich Demont dem Kaiser nicht mehr an. Er nahm auch nicht an der Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815) teil und verlor für kurze Zeit alle seine Ämter. Während der Restauration bekam Demont alle seine Ränge und Ämter zurück. Für dessen Unterstützung bedankte sich König Ludwig XVIII. bei Demont mit der Ernennung zum Pair von Frankreich (→Chambre des Pairs). Als solcher wurde er Mitglied des Kriegsgerichts, das am 6. Dezember 1815 Marschall Michel Ney verurteilte; Demont stimmte für die Hinrichtung. Joseph Laurent Demont starb am 5. Mai 1826 in Paris und fand auf dem Friedhof Père Lachaise seine letzte Ruhestätte (28. Division).", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Laurent Demont, auch \"Joseph Laurent de Mont\", (* 29. September 1747 in Sartrouville, Département Yvelines; † 5. Mai 1826 in Paris) war ein französischer Général de division und Politiker mit schweizerischen Wurzeln.", "tgt_summary": null, "id": 40140} {"src_title": "Djebel Gorra", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die höchste Erhebung des Djebel Gorra befindet sich etwa auf halbem Wege zwischen der Römerstadt Dougga (ca. 10 km südöstlich) und der Römerstadt Thibaris (ca. 10 km nordwestlich). Die Regionalstraße RR75 quert den Bergstock zwischen den heutigen Orten Thibar und Téboursouk.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Kalksteinstruktur des gemeinhin als östlicher Ausläufer des Atlasgebirges angesehenen Bergstocks findet sich in allen zur Dorsale gehörenden Bergzügen Tunesiens. Im Felsgestein wurden winzige Skelette von Strahlentierchen gefunden, was darauf hinweist, dass das ganze Gebiet einst unterhalb des Meeresspiegels lag und durch die Kräfte der Kontinentaldrift emporgehoben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Besteigung.", "content": "Etwa 100 m unterhalb des Gipfels befinden sich die Überreste einer neolithischen Nekropole mit mehreren Großsteingräbern. Bis dorthin kann man über die RR75 von Thibar aus mit dem Auto fahren; eine anschließende Weiterfahrt zum Gipfelplateau ist möglich – trotz Funkantennen bieten sich schöne Ausblicke über die umgebende Landschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dolmen.", "content": "Die tunesischen Großsteingräber unterscheiden sich deutlich von den europäischen Varianten – so fehlen beispielsweise häufig die seitlichen Orthostaten; stattdessen ruhen die großen Decksteine auf flach aufeinandergelegten Steinen; auch Ganggräber sind unbekannt. Die nordafrikanischen Dolmen werden in der Regel deutlich später datiert als die europäischen (3. bis 1. Jahrtausend v. Chr.), doch ist die Situation insgesamt noch nicht abschließend geklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Römerstadt Kouchbatia.", "content": "Von der am Fuß des Berges gelegenen kleinen Römerstadt Kouchbatia (evtl. lautete der lateinische Name \"Thimida Bure\") sind nur wenige Zeugnisse erhalten, darunter ein freistehender Triumphbogen und ein seitlich eingebundener Torbogen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Djebel Gorra ist eine maximal 930 m hohe und ca. 6 km lange und bzw. 3 km breite Kalkstein-Erhebung im Norden Tunesiens.", "tgt_summary": null, "id": 1456142} {"src_title": "Ella D’Arcy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "D’Arcy wurde in eine irische Familie in London etwa im Jahr 1857 geboren. Das genaue Datum ist unbekannt. Sie war eines von neun Kindern, besuchte in London die Schule, lebte in Deutschland, Frankreich und auf den Kanalinseln. Obwohl Studentin der bildenden Künste, beendete D’Arcy diese Ausbildung, angeblich aufgrund einer Sehschwäche, und favorisierte stattdessen, Autorin zu werden. Während ihrer Zeit in London arbeitete sie als Helferin und inoffiziellen Redakteurin neben Henry Harland für das Yellow Book. Ihre Arbeit war gekennzeichnet durch einen psychologisch, realistischen Stil. Dieser wird oft mit dem von Henry James verglichen. Hinzu kam ihre Entschlossenheit, sich mit Themen zu beschäftigen, wie Ehe, Familie, Täuschung und Nachahmung. Viele ihrer Geschichten zeigen auch den Einfluss ihrer Zeit auf den Kanalinseln, vor allem „White Magic“. In erster Linie war sie eine Schriftstellerin, die Kurzgeschichten schrieb. Ihr Werk ist nicht sehr umfangreich. D’Arcy war für ihre Kurzgeschichten im \"Yellow Book\" bekannt, doch Aufmerksamkeit erregte sie nach der Veröffentlichung von \"Irremediable\". Unter anderem mit \"The Bookman\" erntete sie weitere Anerkennung. Neben ihrer Arbeit für das \"Yellow Book\" veröffentlichte D’Arcy auch im Argosy, Blackwoods und im Temple Bar. Durch ihre Arbeit für das \"Yellow Book\" bekam sie einen Vertrag mit dem Herausgeber John Lane, der ihre Sammlung von Kurzgeschichten \"Monochromes\" im Jahr 1895 veröffentlichte. Es folgte \"Modern Instances\" im Jahr 1898 und im selben Jahr \"The Bishop’s Dilemma\" unter dem Dach von The Bodley Head. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit war D’Arcy als Übersetzerin tätig. Sie übersetzte André Maurois Biografie über Percy Bysshe Shelley, \"Ariel\" (1924). D’Arcy war berüchtigt für ihre Unfähigkeit, Kontakt mit ihren Freunden aufrechtzuerhalten, ihre Liebe zum Reisen verschärfte dies, oft erschien sie unangemeldet, das brachte ihr den Spitznamen „Goblin Ella“ (dt. „Kobold Ella“) ein. Die meiste Zeit ihres Lebens lebte Ella D’Arcy alleine, in relativer Armut. Ihr Werk, welches echtes Engagement und Auseinandersetzung mit den sich verändernden, anspruchsvollen künstlerischen Stilen des späten neunzehnten Jahrhunderts zeigte, wurde durch Not motiviert. Sie verbrachte ihre letzten Jahre in Paris, bis sie im Jahr 1937 nach London zurückkehrte und dort in einem Krankenhaus starb.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Geschichten, die im \"Yellow Book\" veröffentlicht wurden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ella D’Arcy, mit vollständigem Namen \"Constance Eleanor Mary Byrne D’Arcy\" (* etwa 1857 in London; † 1937 ebenda) war eine Autorin von Kurzgeschichten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.", "tgt_summary": null, "id": 1791981} {"src_title": "Mapillary", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung und Entwicklung.", "content": "Das Projekt startete im September 2013. Im November 2013 erschien eine iPhone-App und im Januar 2014 eine Android-App. Mapillary erhielt von einer Investorengruppe, welche seit Januar 2015 von Sequoia Capital geführt wird, ein Startkapital von 1,5 Millionen Dollar. Im Juni 2020 gab Mapillary bekannt, von Facebook übernommen worden zu sein. Die Zahl der hochgeladenen Fotos stieg bislang kontinuierlich:", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Mit Hilfe eines Smartphones können registrierte Nutzer Bilder schießen, die anschließend automatisch auf den Server geladen werden. Die Mapillary-App bietet hierzu unterschiedliche Aufnahmefunktionen an: Gehen, Fahren (entweder per Fahrrad oder Pkw) und Panorama. Die Panorama-Funktion wurde im September 2014 implementiert. Die hochgeladenen Bilder werden in Form einer Linie auf einer Straßenkarte dargestellt. Nachdem eine Linie ausgewählt wurde, können diese Bilder durch Vor- und Zurückspielen angesehen werden. Gesichter sowie Autokennzeichen wurden zuvor automatisch unkenntlich gemacht. Registrierte Nutzer können darüber hinaus weitere Objekte nachträglich unkenntlich machen. Seit Anfang 2015 werden Verkehrszeichen automatisch erkannt. Zur Verbesserung des Erkennungs-Algorithmus wurde die Gemeinschaft aufgerufen, mit Hilfe eines Spiels die erkannten Verkehrszeichen visuell zu überprüfen. Mit Hilfe einer Filterfunktion lassen sich Aufnahmen, die zu verschiedenen Zeitpunkten erstellt wurden, auf einen bestimmten Zeitraum eingrenzen. Auf diese Weise ist es möglich, die Entwicklung eines Gebietes zu verfolgen. Langfristig ist eine 3D-Funktion geplant, bei der benachbarte Aufnahmen verschnitten werden und so eine räumliche Visualisierung ermöglicht wird.", "section_level": 1}, {"title": "Lizenz.", "content": "Die Bilder auf Mapillary können unter der internationalen Creative-Commons-Attribution-ShareAlike-4.0-Lizenz (CC-BY-SA) genutzt werden. Die Entwickler haben explizit die Nutzung der Bilder zur Verbesserung der Daten in OpenStreetMap und Wikimedia Commons erlaubt. Die GPX-Spuren können ohne Einschränkungen genutzt werden. Aus Mapillary abgeleitete Daten müssen unter der ODbL-Lizenz veröffentlicht werden. Die Lizenz wurde am 29. April 2014 von CC-BY-NC zu CC-BY-SA geändert. Mapillary möchte durch Verkauf von bestimmten Nutzerdaten Einnahmen generieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mapillary ist ein Dienst zum Verteilen georeferenzierter Fotos. Es wird von Mapillary AB mit Sitz in Malmö, Schweden, entwickelt. Ziel ist es, mit Hilfe von Crowdsourcing die ganze Welt in Bildern zu erfassen, welche nicht nur ausschließlich Straßen umfassen sollen. Diese Bilder sollen gemeinfrei genutzt werden und somit der gesamten Weltbevölkerung über das Internet kostenfrei zur Verfügung stehen.", "tgt_summary": null, "id": 1672831} {"src_title": "Paraneetroplus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Paraneetroplus\"-Arten sind relativ langgestreckt und werden 20 bis 25,5 cm lang. Das Maul ist unterständig und schmal, die vorderen Kieferzähne konisch oder spatenförmig und größer als die hinteren. Im Unterschied zu anderen herichthyinen Gattungen sind die Zähne im Unterkiefer bei \"Paraneetroplus\" mehr nach vorne gerichtet. Auf den Körperseiten zwischen der Brustflossenbasis und dem Hinterende der Rückenflosse befinden sich fünf bis sechs Flecke, die auch als mehr oder weniger deutlicher Längsstreifen ausgebildet sein können (z. B. bei \"P. nebuliferus\"). In der Mitte des Schwanzstiels befindet sich ein hochovaler dunkler Fleck, durch dessen Mitte die untere Seitenlinie hindurchführt. Der Schwanzstiel ist länger als hoch, die Schwanzflosse ist spatenförmig oder leicht eingebuchtet.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Nach der Revision der Gattung durch McMahan und Kollegen besteht \"Paraneetroplus\" aus drei Arten: Die Gattung \"Paraneetroplus\" wurde 1905 durch den amerikanischen Ichthyologen Regan mit der Erstbeschreibung von \"Paraneetroplus bulleri\" eingeführt und blieb lange Zeit monotypisch. 2010 kamen jedoch die 13 bisher in die Gattung \"Vieja\" gestellte Arten hinzu. \"Paraneetroplus bulleri\" stand phylogenetisch innerhalb der Gattung \"Vieja\" in der damaligen Zusammensetzung. Da \"Paraneetroplus\" und \"Vieja\" dadurch eine gemeinsame Klade bilden und nach der Prioritätsregel der biologischen Nomenklatur der ältere Namen Vorrang vor jüngeren (später publizierten) hat, wurde \"Vieja\" 2010 zu einem Synonym von \"Paraneetroplus\". Da die morphologischen Unterschiede zwischen \"Paraneetroplus\" und \"Vieja\" aber relativ groß sind, wurde \"Vieja\" Mitte 2015 in anderer Zusammensetzung mit nur noch acht Arten revalidiert. Zu \"Paraneetroplus\" gehören jetzt drei Arten, zwei weitere, ehemals \"Vieja\" zugeordnete Arten wurden der neu eingeführten Gattung \"Maskaheros\" zugeordnet. \"Paraneetroplus\" ist die Schwestergattung von \"Maskaheros\", \"Vieja\" die Schwestergattung der von \"Maskaheros\" und \"Paraneetroplus\" gebildeten Klade.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paraneetroplus ist eine in Mittelamerika vorkommende Gattung der Buntbarsche (Cichlidae). Das Verbreitungsgebiet liegt im Südosten Mexikos auf der karibischen Seite des Isthmus von Tehuantepec und reicht vom Río Papaloapan bis zum Río Grijalva.", "tgt_summary": null, "id": 873736} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 1968/Leichtathletik – Weitsprung (Frauen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung des Wettbewerbs.", "content": "Die Athletinnen traten am 13. Oktober zu einer Qualifikationsrunde an, die in zwei Gruppen absolviert wurde. Die besten zwölf Starterinnen qualifizierten sich für das Finale. Die Weite für die direkte Finalqualifikation – Finale am 14. Oktober – lautete 6,35 m. Da weniger als zwölf Springerinnen diese Qualifikationsweite nicht erreichten, wurde das Starterfeld mit den nächst besten Springerinnen bis auf zwölf Athletinnen aufgefüllt. Im Finale hatte jede Teilnehmerin zunächst drei Versuche. Erstmals konnten die acht besten – und nicht wie bis 1964 sechs besten – Athletinnen dann drei weitere Versuche absolvieren.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan.", "content": "13. Oktober, 15.00 Uhr: Qualifikation 14. Oktober, 16.00 Uhr: Finale Anmerkung: Alle Zeiten sind Ortszeit Mexiko-Stadt (UTC −6) Die über die Weite qualifizierten Athletinnen sind hellblau, die übrigen hellgrün unterlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Datum: 13. Oktober 1968, ab 15.00 Uhr", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Datum: 14. Oktober 1968, 16.00 Uhr Der Kreis der Favoritinnen für diesen Wettbewerb war recht offen. Die Olympiasiegerin von 1964 Mary Rand war nicht mehr als Aktive dabei. Ganz vorn erwarteten die Fachleute die Europameisterin von 1966 Irena Szewińska. Sie war die Weltjahresbeste mit 6,67 m und gewann hier in Mexiko-Stadt am nächsten Tag Bronze über 100 Meter und später Gold über 200 Meter. Aber in ihrem ersten Wettkampf dieser Spiele gab es für sie eine Enttäuschung: sie kam nicht über die Qualifikation hinaus. Das gelang zwar den beiden deutschen Mitfavoritinnen Heide Rosendahl und Ingrid Becker. Aber auch sie blieben im Finale unter Wert und mussten sich mit den Plätzen sechs – Becker – und acht – Rosendahl – zufriedengeben. Gleich im ersten Versuch des Finales sprang die Rumänin Viorica Viscopoleanu, 1966 Europameisterschaftsfünfte, mit 6,82 m neuen Weltrekord. Daran bissen sich im weiteren Wettkampfverlauf alle Athletinnen die Zähne aus und die nicht unbedingt zum engeren Favoritenkreis zählende Viorica Viscopoleanu wurde Olympiasiegerin. Die Athletinnen dahinter zeigten allerdings ebenfalls sehr gute Leistungen. Die Britin Sherwood sprang dreimal 6,60 m oder weiter und gewann mit ihren 6,68 m aus dem fünften Versuch die Silbermedaille. Nur zwei Zentimeter dahinter gab es Bronze für die die sowjetische Springerin Tatjana Talyschewa, die ihre Bestweite im zweiten Durchgang erzielte. Die Athletinnen von Rang vier bis acht lagen mit Sprüngen zwischen 6,40 m und 6,48 m eng zusammen. Burghild Wieczorek aus der DDR wurde überraschende Vierte. Viorica Viscopoleanu sorgte für den ersten rumänischen Olympiasieg im Weitsprung der Frauen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Weitsprung der Frauen bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt wurde am 13. und 14. Oktober 1968 im Estadio Olímpico Universitario ausgetragen. 27 Athletinnen nahmen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 932425} {"src_title": "Edwin Grant Conklin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Conklin studierte ab 1880 an der Ohio Wesleyan University, wo er Assistent des Paläontologen Edward T. Nelson wurde. Nach dem Bachelor-Abschluss unterrichtete er mehrere Jahre an der Rust University in Mississippi, bevor er 1888 sein Studium an der Johns Hopkins University fortsetzte. Dort begann sein Interesse für Entwicklungsbiologie und marine Biologie (am Woods Hole Laboratorium). Für seine Dissertation (1891, erschienen im Journal of Morphology 1897) studierte er Zelllinien in der Entwicklung des Embryos der Amerikanischen Pantoffelschnecke (\"Crepidula\"). Er lehrte danach an der Ohio Wesleyan University, ab 1894 an der Northwestern University und ab 1896 an der University of Pennsylvania. 1908 wurde er Professor (und Vorstand der Biologie-Fakultät) an der Princeton University. 1933 wurde er dort emeritiert. Neben Crepidula waren Eier von Manteltieren und Lanzettfischchen seine Versuchstiere. Er schrieb auch populärwissenschaftliche Bücher über Evolution und Entwicklung des Menschen. Er war Mitglied der National Academy of Sciences (1908) und der American Academy of Arts and Sciences und 1936 Präsident der American Association for the Advancement of Science. 1943 erhielt er den John J. Carty Award der National Academy of Sciences. Er war Mitglied der American Philosophical Society (1942 bis 1945 und 1948 bis 1952 war er deren Präsident) und der Academy of Natural Sciences in Philadelphia (1901 bis 1950 war er deren Vizepräsident). 1933 wurde er zum Ehrenmitglied (\"Honorary Fellow\") der Royal Society of Edinburgh gewählt. 1926 bis 1936 war er Direktor der Bermuda Biological Station und 1937 bis 1945 Präsident des Science Service. Ihm zu Ehren ist die Edwin G. Conklin Medal benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edwin Grant Conklin (* 24. November 1863 in Waldo, Ohio; † 20. November 1952 in Princeton, New Jersey) war ein US-amerikanischer Zoologe und Entwicklungsbiologe.", "tgt_summary": null, "id": 1562027} {"src_title": "Ousama Game – Spiel oder stirb!", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Jeder Schüler einer Oberschulklasse erhält eine SMS eines „Ousama Game“, das ihn auffordert an einem gemeinsamen Spiel teilzunehmen. Sonst drohe Strafe. Die meisten Schüler nehmen die Nachricht nicht so ernst, spielen aus Langeweile aber gerne mit. Nobuaki Kanazawa hat jedoch schon eine dunkle Vorahnung. Die gestellten Aufgaben sind zunächst peinlich, aber harmlos: Ein Schüler soll eine Schülerin küssen, ein anderer einer Schülerin die Füße ablecken und diese es über sich ergehen lassen. Doch als zwei Schüler ihrer Aufgabe nicht nachkommen können, weil eine an dem Tag nicht erscheint, werden sie am nächsten Tag erhängt aufgefunden. Dies versetzt den Rest der Klasse in Angst. Polizei, Eltern und Lehrer glauben an einen Suizid. Die nächste Aufgabe verlangt von Daisuke, mit Misaki zu schlafen, obwohl diese mit Shota zusammen ist. Dieser will sich rächen und erhält vom Ousama das Recht, die nächste Aufgabe zu wählen. Er bestimmt, dass Daisuke sich erhängen soll, und dieser kann dem nicht entkommen. Es folgt eine Beliebtheitswahl zwischen Naoya und Kana. Wieder soll der Verlierer mit dem Tod bestraft werden. Kana bietet den Jungs sogar ihren Körper an, um zu gewinnen. Doch um Naoya zu retten, erzählt Nobuyaki er kenne einen Ausweg aus dem Spiel und werde den anderen helfen, wenn sie für Naoya stimmen. Als sie verliert, stürzt sich Kana aus dem Fenster und die Strafe geht an Naoya weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Die von Nobuaki Kanazawa als Handyroman geschriebene Romanserie erschien in fünf Bänden. Ab 2014 kamen diese auch in französischer Übersetzung heraus. Eine erste Manga-Adaption erschien von 2010 bis 2012 im Magazin \"Manga Action\" im Verlag Futabasha. Die zeichnerische Umsetzung stammt von Hitori Renda und die Serie erreichte fünf Bände. Sie wurde auch ins Französische, Spanische, Portugiesische und Chinesische übersetzt; eine deutsche Fassung kam von Juni 2013 bis Juli 2014 bei Carlsen Manga heraus. In Japan verkauften sich die Bände jeweils in der ersten Woche nach Veröffentlichung fast 50.000 mal. Von November 2012 bis Juli 2014 folgte im gleichen Magazin aber dieses Mal von dem Zeichner Rendite Kuriyama eine Fortsetzung in Form von \"Ōsama Game: Shūkyoku\", das ebenfalls fünf Sammelbände erreichte. Diese verkauften sich in den ersten Wochen je etwa 20.000 bis 30.000 mal. In Deutschland wurde diese Serie zwischen Juli 2015 und Juli 2016 bei Carlsen Manga unter dem Titel \"Ousama Game Extreme\" veröffentlicht. Auch die zweite Adaption des Romans wurde in mehrere weitere Sprachen übersetzt. Eine dritte Mangaserie erscheint in Japan aktuell im \"Monthly Action\", ebenfalls beim Verlag Futabasha, gezeichnet von J-ta Yamada. Unter dem Titel \"Ōsama Game: Kigen\" kamen sechs Sammelbände heraus, die auch ins Französische übersetzt wurden und auf Englisch auf der Plattform Crunchyroll bereitgestellt werden. Eine deutsche Übersetzung erschien von Januar 2017 bis April 2018 komplett bei Carlsen Manga unter dem Titel \"Ousama Game Origin.\" Am 5. Oktober 2017 wurde die erste Folge einer eigenen Anime-Fernsehserie in Japan ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "2011 kam eine Realverfilmung des Romans in Japan, die unter der Regie von Norio Tsuruta entstand. Das Drehbuch des auch als \"Ōsama Game\" betitelten Films schrieb Junya Kato.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ōsama Game (jap. ) ist ein Fortsetzungsroman des japanischen Autors Nobuaki Kanazawa, der als Handyroman entstand. Er wurde mehrfach als Manga sowie 2011 als Kinofilm und 2017 als Anime adaptiert. Der Manga wurde in Deutschland als Ousama Game – Spiel oder stirb! veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 1085110} {"src_title": "U.S. Highway 9", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Delaware.", "content": "An ihrem Südende verläuft die US 9 von Ost nach West in Sussex County. Sie beginnt ihren Verlauf als Abzweigung der U.S. Route 13 in Laurel und passiert Georgetown in Richtung Osten nach Lewes zum Cape May. Dort überquert die Lewes Ferry, die Teil der US 9 ist, die Delaware Bay. Dieser Streckenabschnitt entstand durch den Ausbau der Delaware Route 28 zwischen Laurel und Georgetown und der Delaware Route 18 zwischen Georgetown und Lewes, die dadurch ersetzt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "New Jersey.", "content": "Am Cape May verläuft die U.S. 9 parallel zum Garden State Parkway durch die Vororte von Atlantic City, bis sie an der Überquerung der Mündung des Mullica River kurzzeitig zusammenverlaufen. Danach verläuft die Straße wieder eigenständig entlang der Küste, bis sie sich an der Überquerung des Toms River wieder mit den Garden State Parkway vereinigt. Nach der Flussüberquerung trennen sich die beiden Straßen, und die U.S. 9 biegt dann landeinwärts in Richtung New York ab. Von Lakewood ab verfügt die Straße über getrennte Fahrstreifen. Nach der Edison Bridge über den Raritan River geht die Straße in Woodbridge mit dem U.S. Highway 1 zusammen. Dort verläuft sie zunächst entlang des Newark Liberty International Airport, und über den Pulaski Skyway verlässt die US 9 zusammen mit der Route 1 und der Interstate 95 New Jersey über die George Washington Bridge.", "section_level": 2}, {"title": "New York.", "content": "Nach der Brücke erreicht die Straße an der Nordspitze Manhattan über die gebührenfreie Broadway Bridge New York City, wo sie ein Teil des Broadways bildet. Nachdem die Bronx von der Straße durchquert worden ist, verlässt sie die Stadt und gelangt ins Westchester County. Dort bildet sie teilweise den Verlauf der alten Albany Post Road nach. Entlang des Hudson River ist die US 9 eine vielbefahrene Straße, die viele Vororte miteinander verbindet und an National Historic Landmarks wie Sunnyside und Kykuit vorbeiführt. Zwischen Croton-on-Hudson und Peekskill trägt die Straße den Namen Croton Expressway. Dieser Abschnitt endet am Annsville Circle an der Kreuzung mit der US 20 und US 202, danach verläuft die US 9 wieder zweistreifig entlang der alten Poststraße. Bei Fishkill führt die Straße am Van Wyck Homestead Museum vorbei und wird an der Citygrenze von Poughkeepsie eine Straße mit sechs Fahrstreifen und getrennten Richtungsfahrbahnen. Ab Poughkeepsie wird die Zahl der Fahrspuren auf 4 verringert. An der Abzweigung der St. Andrews Road an der Stadtgrenze nach Hyde Park verringert sich die Straße dann schließlich auf 2 Fahrspuren. Bei Red Hook dreht die Straße weiter in Richtung Inland ab und bleibt durch das ganze Columbia County hindurch bis zu den Außenbezirken von Hudson eine zweistreifige Landstraße. Im Rensselaer County verbreitert sich die Straße wieder an der Abzweigung zur I-90 und vereinigt sich in Albany mit der US 20. Dort überquert sie den Hudson River über die Dunn Memorial Bridge. Während des Straßenverlauf durch Albany ist die US 9 eine vielbefahrene Straße, die das Stadtzentrum mit den nördlichen Vororten verbindet. Die Pendler benutzen die Straßen bis nach Saratoga Springs und Lake George an der Grenze zum Adirondack Park. Der Abschnitt durch diesen Park ist das am wenigsten befahrene Teilstück im gesamten Straßenverlauf. Im Park wird die Straße deshalb wieder zweistreifig, denn bei der Durchquerung des fast 150 Kilometer langen Abschnittes durch die Waldwildnis des Adirondack Parkes führt die Straße nur durch einige vereinzelte Dörfer und Weiler. Nach dem Park verläuft die Straße am Westufer des Lake Champlain bis zur Stadtgrenze von Plattsburgh parallel zur Interstate 87. Während die Interstate einen Bogen um die Stadt macht, führt die US 9 direkt am Westufer des Sees und durch die Stadt hindurch. Nach Plattsburgh verlaufen die beiden Straßen wieder sehr nahe nebeneinander, bis die US 9 bei Champlain in der Nähe der Grenze zu Kanada in einer Sackgasse endet.", "section_level": 2}], "src_summary": "U.S. Highway 9 ist ein Highway in den Vereinigten Staaten, der in Nord-Süd-Richtung durch die US-Bundesstaaten Delaware, New Jersey und New York verläuft. Neben der U.S. Route 10 ist die U.S. Route 9 eine von nur zwei US-Highways mit einer Fährverbindung in ihrem Streckenverlauf. Das Südende ist eine Kreuzung mit der U.S. Route 13 und liegt in Laurel, Delaware. Im Norden endet die Straße in einer Sackgasse in der Nähe der kanadischen Grenze. Wer die kanadische Grenze überqueren möchte, muss in Champlain die Abzweigung zur Interstate 87 nehmen. ", "tgt_summary": null, "id": 1537444} {"src_title": "Obořiště", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Obořiště befindet sich in der Dobříšská pahorkatina \"(Dobrischer Hügelland)\". Das Dorf liegt an der Einmündung des Baches Kotenčický potok in den Sychrovský potok. Im Ortszentrum befindet sich der vom Kotenčický potok gespeiste Teich Příkop, nordwestlich von Obořiště wird der Sychrovský potok im Teich Nový rybník \"(Neuteich)\" gestaut. Südöstlich erhebt sich der Druhlický vrch (442 m n. m.), im Süden der Na Vrších (442 m n. m.) sowie nordwestlich der Malý Ždírec (440 m n. m.) und der Velký Ždírec (461 m n. m.). Nördlich und westlich von Obořiště verläuft die Schnellstraße R 4, die nächste Abfahrt 32 Dobříš-jih befindet sich bei Dolní Svaté Pole. Nachbarorte sind Svatá Anna und Lhotka im Norden, Dolní Svaté Pole und Svaté Pole im Nordosten, Tuškov, Budín und Libice im Osten, Daleké Dušníky und Druhlice im Südosten, Ouběnice und Ostrov im Süden, Dlouhá Lhota und Suchodol im Südwesten, Kotenčice, Kamenný Dvůr, Pičín und Buková u Příbramě im Westen sowie Rosovice und Sychrov im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung von Obořiště erfolgte im Jahre 1333 im Zusammenhang mit Mathias von Obořiště. Das Dorf war unter mehreren Besitzern aufgeteilt; ein Anteil gehörte den Vladiken von Obořiště, deren Wasserfeste nordwestlich des Dorfes am Sychrovský potok lag. Im Jahre 1372 war Venclin von Knín und Obořiště Besitzer eines Anteils, die Adlerkralle im Ortswappen geht auf sein Wappen zurück. Im Jahre 1425 eroberten die Hussiten unter Peter und Johann Zmrzlík von Schweißing die Feste Obořiště und zerstörten sie. Anstelle der Feste entstand später die Mühle Wobora, heute befindet sich an dem Platz die Pension Nový Rybník. Petr Břekovec von Ostromeč, der Obořiště 1508 erworben hatte, und seine Nachfahren konnten auch die anderen Anteile des Gutes wieder vereinigen. 1550 kauften Sigismund Walkaun von Adlar und Petr Zálužský von Podhoří auf Nedrahovice das Gut, später gehörte es den Bechinie von Lazan. Im Jahre 1641 besaß Jan Vitanovský von Vlčkovice das Gut Obořiště. Ihm folgte sein Sohn Ctibor und nach dessen Tod im Jahre 1655 dessen Witwe Salomena Theresia Chanowsky von Langendorf. 1675 kaufte Jan Tomáš Pešina z Čechorodu das Gut Obořiště von Salomena Theresia Chanowsky und regte die Pauliner zur Gründung eines Klosters an. In seinem Testament vermachte Pešina das Gut dem Orden, der 1681 in der Landtafel als Eigentümer von Obořiště eingetragen wurde. Anschließend begann der Bau des Klosters, das 1688 fertiggestellt wurde. Zwischen 1702 und 1711 entstand die barocke Klosterkirche St. Josef. 1713 brach in Obořiště die Pest aus und verbreitete sich dann auf ganz Böhmen. Am 20. März 1786 hob Joseph II. den Paulinerorden per kaiserlichem Dekret auf und zog dessen Güter und Klöster zu Gunsten der Hofkammer ein. 1789 ersteigerte Franz de Paula Gundaker von Colloredo-Waldsee-Mels das Gut Obořiště als Geschenk für seine Frau Maria Isabella, die es an ihre Herrschaft Dobřisch anschloss. Nach Maria Isabellas Tod im Jahre 1794 erbte ihr Sohn Rudolph Joseph II. die Güter. Er ließ mit einfacher Landesbefugnis vom 24. Dezember 1824 im ehemaligen Kloster eine Bleizuckerfabrik errichten. Nach dem Tode des kinderlosen Rudolf Joseph II. von Colloredo-Mannsfeld fiel die Herrschaft 1844 an dessen Neffen Franz de Paula Gundaccar II. von Colloredo-Mannsfeld. Im Jahre 1846 umfasste das Gut Wobořischt eine Nutzfläche von 1033 Joch 1251 Quadratklafter; zum Gut gehörte einzig das gleichnamige Dorf. Das im Berauner Kreis an der Passauer Straße gelegene Dorf \"Wobořischt\", auch \"Wobořisst\" bzw. \"Obořisst\" genannt, bestand aus 53 Häusern mit 426 Einwohnern, darunter zwei jüdische und eine protestantische Familie. Im Ort gab es einen obrigkeitlichen Meierhof, eine obrigkeitliche Schäferei, die obrigkeitliche Bleizuckerfabrik im Gebäude des aufgehobenen Paulinerklosters, ein Einkehr-Wirtshaus und eine Mühle. In der entweihten Klosterkirche des hl. Joseph war noch der Hochaltar vorhanden. Pfarrort war Heiligfeld. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Wobořischt\" der Herrschaft Dobřisch untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Obořišť\" / \"Wobořischt\" ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Svaté Pole im Gerichtsbezirk Dobříš. 1853 wurde die Bleizuckerfabrik geschlossen und die Produktion nach Dobříš verlagert. Ab 1868 gehörte das Dorf zum Bezirk Příbram. Am 29. August 1868 wurde die von Obořiště gesuchte Abtrennung von Svaté Pole durch den Böhmischen Landtag abgelehnt, am 17. Jänner 1874 gab der Landtag schließlich seine Zustimmung zur Bildung der selbstständigen Gemeinde \"Obořiště\". Im Jahre 1902 erwarben die Redemptoristen das ehemalige Kloster und errichteten darin ein Theologisches Institut und Gymnasium. Im Jahre 1932 lebten in Obořiště 541 Personen. Ab 1949 gehörte Obořiště zum neugebildeten Okres Dobříš, nach dessen Aufhebung wurde die Gemeinde 1960 wieder Teil des Okres Příbram. Das Theologische Institut Obořiště wurde in der Nacht vom 13. auf 14. April 1950 im Rahmen der Aktion K durch die Staatssicherheit und Volksmilizen gewaltsam aufgelöst. Seit dem 20. August 1953 wird das ehemalige Kloster als Erziehungsanstalt genutzt. 1961 wurde Lhotka nach Obořiště eingemeindet. Nach 1989 erhielt die Familie Colloredo-Mannsfeld einen Teil der Wälder und Felder bei Obořiště rückübertragen.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Obořiště besteht aus den Ortsteilen Lhotka und Obořiště \"(Woborschischt)\". Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Lhotka u Dobříše und Obořiště.", "section_level": 1}], "src_summary": "Obořiště (deutsch \"Woborschischt\", auch \"Wobořischt\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt fünf Kilometer südwestlich von Dobříš und gehört zum Okres Příbram.", "tgt_summary": null, "id": 896581} {"src_title": "Grupo Barceló", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1931 erwarb der Bauernsohn \"Simón Barceló Obrador\" (1902–1958) aus Felanitx, Mallorca für 3.000 geborgte Peseten einen Autobus mit zwanzig Sitzen, bediente fortan mit Personen und Gütern die Strecke Felanitx – Palma und gründete damit das Transportunternehmen \"Autocares Barceló\". Bereits 1936 fuhren vier Busse unter diesem Namen. Schon in den 1950er Jahren, unter dem Sohn des Gründers, Gabriel Barceló (* 1928), entwickelte sich das kleine Unternehmen im Zuge des aufkommenden Massentourismus allmählich vom Transportunternehmen zur Reiseagentur. 1960 gründeten sie, zwei Jahre nach dem Tod des Firmengründers, ihr eigenes Reisebüro mit dem Namen \"Barceló Viajes\". 1962 kam ein erstes Hotel, namens \"Latino\", dazu, welches in Palma erworben wurde. Das war auch die Geburtsstunde der Sparte \"Barceló Hotels & Resorts\". 1965 eröffnete in Palma de Mallorca die erste Hotelanlage, welche speziell für Familien konzipiert wurde. Entgegen dem üblichen Trend, die Hotels in die Höhe zu bauen, wurde das \"Barceló Pueblo Palma\" auf einer Fläche von 18.000 Quadratmetern horizontal ausgeführt und war die erste Anlage ihrer Art, der Resort-Hotels. Die Zimmer befanden sich in zweistöckigen Gebäuden. Es gab ein Haupthaus, Sportanlagen, Schwimmbäder, Einkaufsmöglichkeiten, ein Fitness-Studio und auch ein eigenes Friseurstudio. Es befindet sich heute immer noch im Besitz des Unternehmens. Der Namensbestandteil \"Barceló Pueblo\" steht für ähnliche Anlagen weltweit.", "section_level": 1}, {"title": "Expansion.", "content": "Mit dem wachsenden Touristikboom in Spanien erfolgte eine weitere starke Expansion der Unternehmensgruppe. Die erste Hotelanlage auf dem Festland war im Jahr 1970 das \"Barceló Pueblo\" in Benidorm. Seine internationale Aufstellung begann die Gruppe 1981 durch den Erwerb des Reiseveranstalters \"Turavia\". Vier Jahre später öffnete das \"Barceló Bavaro Beach Resort\", das erste Resort einer spanischen Kette in der Dominikanischen Republik (Punta Cana). 1992 wurde in den USA das erste Barceló-Hotel eröffnet (in Washington, D.C.). Mit dem 2002 getätigte Übernahme der Investmentgesellschaft \"Crestline Capital\", der in 12 US-Staaten 7.000 Hotelzimmer verwaltet erfolgte der nächste Wachstumssprung. Dadurch wurden die USA mit seinerzeit noch 66 Hotels auf einen Schlag zu einem der wichtigsten Märkte der Barcelós. Die Unternehmenssparte \"Barceló Hotels & Resorts\" entwickelte in den Jahren 2005–2010 einen Strategieplan, um das Wachstum der Gruppe noch weiter zu beschleunigen. So erwarb, bzw. pachtete sie in jedem Jahr 20 bis 40 neue Hotels, vorwiegend im städtischen Umfeld, wobei die gehobene Klasse der Vier- bis Fünf-Sterne-Häuser bevorzugt wurde. Während der weltweiten Finanzkrise verlangsamte sich ab 2007 das geplante Wachstum. Zudem auch wurden die Verträge unrentabler Hotels nicht mehr verlängert, wozu in erster Linie Häuser der einfachen und mittleren Kategorie gehörten. Durch den teilweisen Ausstieg aus der amerikanischen Tochtergesellschaft \"Barceló Crestline\" im Jahr 2014 schrumpfte die einstige Zahl aller in Barceló-Besitz befindlichen Hotels von 180 im Jahr 2009 auf heutige 95, vornehmlich hochpreisige Hotels. In den USA hält die Grupo Barceló aber noch 40 % an der Investmentgesellschaft \"Barceló Crestline\" und betreibt somit dort 74 Hotels. Daneben gibt es noch eine 42,5%ige Beteiligung an der Firma \"Occidental Hotels\", welche 11 Hotels mit 4000 Zimmern in Mexiko und der Karibik betreibt. Damit gelang es zu einer der drei größten Hotelketten Spaniens und zu den 30 größten Hotelketten der Welt zu werden. Ab 2015 wurde wieder auf den alten Expansionskurs eingeschwenkt.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmensbereiche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Barceló Viajes.", "content": "Barceló Viajes ist die älteste Geschäftsbereich der Barceló Gruppe. Er ist spezialisiert auf Reisen, Freizeit und Urlaub und verfügt über mehr als 727 Niederlassungen und Büros in 21 Ländern. Es wird als ein vertikal integriertes Unternehmen für verschiedene touristische und preisliche Angebote geführt. Auch eigener Lufttransport für Touristen ist integriert. Die Dachmarke Barceló Viajes beinhaltet u. a. die Reiseveranstalter \"Quelónea\" und \"Jolidey\" und \"laCuartaIsla\", welche auf Fernreisen spezialisiert sind. Weitere spezialisiertere Reisebüros tragen die Namen \"LePlan\" (Disneyland-Reisen), \"LeSki\" (Schiurlaube) und Jotelclick. Für den Flugtransport der Touristen kann das Unternehmen unter der Zweitmarke Evelop! auf mehrere Airbus-Langstreckenflugzeuge zurückgreifen, sowie auch schnell verfügbar kleinere Maschinen chartern (Marke \"Air Broker ByPlan\").", "section_level": 2}, {"title": "Barceló Hotels & Resorts.", "content": "Der Unternehmensbereich \"Barceló Hotels & Resorts\" verfügt in Europa, Lateinamerika und Nordafrika über 95 Hotels mit 30.000 Zimmern in 16 Ländern in Europa, Afrika und Amerika (). Davon rund ein Viertel in Eigentum. Die Kette besteht fast ausschließlich aus Hotels der oberen Kategorie (4 und 5 Sterne) und spezialisierten Hotels (Resorts) in verschiedenen Segmenten wie Familientourismus, Tourismus für Erwachsene oder Geschäftsreisen.Die Hotels und Anlagen teilen sich auf in 65 % Resorts und 35 % Hotels (meist Innenstadtlagen). Im Jahr 2014 beschloss die Grupo Barceló ihre Anteile am USA-Geschäft wieder zu verkaufen. Damit tauchen die 74 Hotels in den USA nicht mehr im Geschäftsbericht der Gruppe auf, und nur die verbleibenden 95 Hotels weltweit werden noch offiziell kommuniziert. Gleichwohl halten die Barcelós noch 40 % der Anteile an der \"Barceló Crestline\" (Capital) Holding.", "section_level": 2}, {"title": "Situation im deutschsprachigen Raum.", "content": "Die Grupo Barceló unterhält in deutschsprachigen Ländern z. Zt. nur ein Hotel, das \"Barceló Hamburg\". Es wurde von der Gruppe selbst geplant und gebaut (Baubeginn 2010, Eröffnung März 2012) und hat 193 Zimmer. Am Berliner Hauptbahnhof wird zurzeit ein Hotel der 4-Sternekategorie mit 272 Zimmern errichtet (Fertigstellung 2019). In der Kölner Innenstadt unterhielt Barceló zwischen Juni 2005 und Dezember 2014 ein weiteres 4-Sternehotel (301 Zimmer), welches im Januar 2015 zur Steigenberger Hotel Group wechselte. Reiseagenturen von \"Barceló Viajes\" sind in deutschsprachigen Ländern nicht vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftszahlen.", "content": "Die Erlöse des Bereichs \"Barceló Viajes\" tragen nur zu 10 % zum Gesamtergebnis bei.", "section_level": 1}, {"title": "Beschäftigte.", "content": "In der Hotelsparte der Gruppe arbeiten rund 21.600 Angestellte, die Reisesparte beschäftigt rund 2.000 Menschen, so dass die Gesamtzahl der Mitarbeiter etwa 23.650 beträgt. Im Jahr 2013 waren es noch 1,25 % weniger.", "section_level": 2}, {"title": "Die Barcélo-Stiftung.", "content": "Die Barceló-Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation, die von der Familie Barceló Oliver am 24. Oktober 1989 ins Leben gerufen wurde. Sitz der Stiftung ist Palma de Mallorca. Die Stiftung wurde am 19. Juli 1990 in das Verzeichnis der Stiftungen „Protektorat des Bildungs- und Wissenschaftsministeriums der Regierung von Spanien“ unter der Nummer \"BAL 1-1-3-16\" aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele.", "content": "In Regionen wie Afrika und Lateinamerika unterstützt die Barcélo-Stiftung mittellose Menschen mit Mikrokrediten, Bildungsangeboten und medizinischer Hilfe. Seit Gründung konnte so eine halbe Million Menschen durch ärztliche Maßnahmen und Medikation versorgt werden. Eigenname des Programms: „Programa de Ayuda Médica Internacional (AMI)“.", "section_level": 2}, {"title": "Schlagzeilen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "„Konflikt und Übereinkommen mit Nicaragua“.", "content": "Im Zuge der Privatisierungen nach der Herrschaft der Sandinisten und der durch sie verursachten unklaren Grundbesitzverhältnisse erwarb die Grupo Barceló den ehemaligen Wohnsitz des früheren Diktators Somoza inklusive eines kleinen Flugplatzes und baute das Anwesen zu einem Hotel um. Jedoch durften einige Ländereien gar nicht in den Verkauf gelangen, bzw. wurden von der Grupo Barceló unter marktüblichem Preis gekauft. Nach Anrufung des ICSID, einer internationalen Schiedsorganisation mit Sitz den USA, einigte man sich darauf, dass Barceló den Flugplatz zu einem, für den sich entwickelnden Tourismus genutzten, Flughafen erweiterte, wobei anschließend 75 % in den Besitz des nicaraguanischen Staates übergingen.", "section_level": 2}, {"title": "„Ausbruch von Diarrhoe führt zur Schließung des Barceló Playa in Costa Rica“.", "content": "Wegen des Auftretens von Diarrhoe und Erbrechen bei 150 Hotelgästen hat Ende Dezember 2010 das Gesundheitsministerium von Costa Rica angeordnet, dass das Hotel \"Barceló Playa Tambor\" an der Pazifik-Küste vorübergehend geschlossen wird. Die Ursache war zunächst nicht bekannt. Es wurden zwar einige Salmonellen in der Küche gefunden, diese waren aber nicht ursächlich für die Massenerkrankung. Ein Ansteckung mit Humanen Noroviren konnte schließlich als Ursache festgestellt werden. Das Hotel wurde ohne Beanstandung zu Jahresbeginn 2011 wieder geöffnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Grupo Barceló ist ein international tätiger Hotel- und Touristikkonzern aus Spanien. Die Zentrale des vollständig in Familienbesitz befindlichen Unternehmens ist in Palma. Es ist unterteilt in die Bereiche \"Barceló Hotels & Resorts\" (Hotellerie) und \"Barceló Viajes\" (Ferienreisen). Der Unternehmensbereich \"Barceló Hotels & Resorts\" verfügt über 95 Hotels in 16 Ländern. In den USA hat die Gruppe eine Beteiligung an 74 weiteren Hotels. \"Barceló Viajes\" führt 400 Reisebüros in 22 Ländern und verfügt auch über einige Flugzeuge.", "tgt_summary": null, "id": 2323972} {"src_title": "Tischtennis-Europameisterschaft 2015", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mannschaft.", "content": "Die Mannschaftswettbewerbe fanden vom 25. bis zum 29. September statt. Die 39 teilnehmenden Mannschaften der Männer wurden auf die Championship Division, die Challenge Division (mit je 4 Gruppen à 4 Mannschaften) und die Standard Division (2 Gruppen mit 3 und 4 Mannschaften) aufgeteilt, wobei nur die Championship Division den Europameister ausspielte. Bei den Frauen nahmen 31 Mannschaften teil, 16 in der Championship Division (4 Gruppen à 4 Mannschaften) und 15 in der Challenge Division (1 Gruppe mit 3, 3 Gruppen mit je 4 Teams). Die Gruppenersten und -zweiten aus der Championship Division rückten ins Viertelfinale vor, wo es im K.O.-Modus weiterging. Bei den Männern schafften 2014 die Ukraine und Serbien den Aufstieg aus der Challenge in die Championship Division, während Italien und die Slowakei abstiegen. Bei den Frauen stiegen 2014 die Türkei und Spanien aus der Championship Division ab, Serbien und die Slowakei aus der Challenge Division auf. Jedes Spiel wurde im Best-of-Five-Modus ausgespielt und bestand somit aus 3 bis 5 Einzeln, die, wiederum als Best-of-Five ausgetragen, aus 3 bis 5 Sätzen bestanden.", "section_level": 1}, {"title": "Männer.", "content": "Als Favoriten gingen vor allem Titelverteidiger Portugal und der amtierende Vizemeister Deutschland in das Turnier, die sich in der Gruppenphase beide mit jeweils drei Siegen durchsetzen konnten. Im Viertelfinale wurde Portugal jedoch überraschend mit 3:2 von der österreichischen Mannschaft aus dem Turnier geworfen, die in Gruppe C nur knapp den zweiten Platz erreicht und auch dort jedes Spiel 3:2 bzw. 2:3 beendet hatte. Österreich besiegte dann Weißrussland, das durch den verletzungsbedingten Ausfall von Uladsimir Samsonau geschwächt war, mit 3:1 und traf im Finale auf das deutsche Team, das – trotz des verletzungsbedingten Fehlens von Timo Boll – Griechenland und Frankreich ausgeschaltet hatte. Mitfavorit Frankreich, das allerdings wegen Differenzen zwischen Spieler und französischem Verband ohne den laut Weltrangliste zweitbesten Franzosen Adrien Mattenet angetreten war, beendete das Turnier somit genau wie Weißrussland mit der Bronzemedaille. In einem dramatischen mehr als vierstündigen Finale, in dem die ersten drei Einzel erst im fünften Satz entschieden wurden und die Sieger der ersten beiden Einzel erst Matchbälle abwehren mussten, konnte Österreich – Elfter des Vorjahres – sich schließlich trotz zweier Siege von Dimitrij Ovtcharov (8:0 Bilanz in den Mannschaftswettkämpfen) durchsetzen und den ersten EM-Titel erringen, nachdem man zuletzt 2005 im Finale gescheitert war. Für Deutschland bedeutete das Spiel die zweite Finalniederlage in Folge, nachdem man in den sechs Turnieren davor immer die Goldmedaille hatte erringen können. Schweden, Dritter des Vorjahres, scheiterte im Viertelfinale an Frankreich; Kroatien, der zweite Bronzemedaillengewinner von 2014, schied trotz eines starken Andrej Gaćina (6:0 Bilanz) schon in der Gruppenphase aus und belegte am Ende nur Platz 13.", "section_level": 2}, {"title": "Einzel.", "content": "Die Einzelwettbewerbe fanden vom 30. September bis zum 4. Oktober statt. Die 32 in der Weltrangliste bestplatzierten Spieler und Spielerinnen wurden direkt im Hauptfeld gesetzt, für das sich die übrigen Spieler erst in einer Gruppenphase qualifizieren mussten (115 Spieler in 25 Vierer- und 3 Fünfergruppen bzw. 82 Spielerinnen in 1 Dreier-, 16 Vierer- und 3 Fünfergruppen). Von dort aus ging es im K.O.-Modus weiter, wobei jedes Spiel im Best-of-Seven-Modus ausgespielt wurde und somit aus 4 bis 7 Sätzen bestand.", "section_level": 1}, {"title": "Männer.", "content": "Im Hauptfeld starteten 64 Spieler aus 26 Ländern, wobei die sechs Länder mit mindestens vier Vertretern – Österreich, Tschechien, Deutschland, Portugal, Russland und Schweden – 31 der 64 Spieler stellten. Schweden brachte sogar alle seine sechs Spieler in die zweite Runde, wo dann aber fünf von ihnen ausschieden. In der zweiten Runde waren noch 16 Länder vertreten, im Achtelfinale 12, im Viertelfinale 6, im Halbfinale 3 und im Finale 2. Die Qualifikanten, die am weitesten kamen (bis ins Achtelfinale), waren der 53-jährige He Zhiwen und Lubomír Jančařík, der dann nur knapp mit 3:4 an Robert Gardos scheiterte. Gute Chancen wurden zum einen Spielern eingeräumt, die schon im Teamwettbewerb gute Leistungen gezeigt hatten, wie Alexander Schibajew (8:0-Bilanz im Teamwettbewerb), Simon Gauzy (7:2), Stefan Fegerl (7:3) oder Andrej Gaćina (6:0), zum anderen den topgesetzten Spielern Dimitrij Ovtcharov (8:0), Marcos Freitas (4:2), Uladsimir Samsonau (6:2) und Tiago Apolónia (4:3). Fegerl und Gauzy schieden jedoch bereits in der ersten Runde aus, Schibajew und der durch eine Verletzung behinderte Samsonau in der zweiten. Das Halbfinale erreichten schließlich drei der vier topplatzierten Spieler, Ovtcharov, Freitas und Apolónia, ergänzt durch Pär Gerell (4:2). Im Finale setzte sich der amtierende Europameister Ovtcharov mit 4:1 gegen Freitas durch.", "section_level": 2}, {"title": "Hauptrunde.", "content": "\"über die Gruppenphase qualifiziert\"", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "Im Hauptfeld starteten 64 Spielerinnen aus 21 Ländern, wobei Russland mit 7 und Deutschland sowie Rumänien mit je 5 Sportlerinnen am stärksten repräsentiert waren. In der zweiten Runde waren noch 17 Länder vertreten, im Achtelfinale 13, im Viertelfinale 7, im Halbfinale 4 und im Finale 2. Überraschenderweise schaffte es keine der 5 qualifizierten Deutschen auf einen Medaillenrang, auch nicht die topgesetzten Han Ying und Shan Xiaona. Die schwedische Titelverteidigerin Li Fen scheiterte im Viertelfinale an Fu Yu, die genau wie Polina Michailowa Bronze erhielt, während Silber an Li Jie und Gold an die Rumänin Elizabeta Samara ging, die sich im Finale knapp mit 4:3 durchsetzen konnte. Nur drei Qualifikantinnen, Anamaria Erdelji, Xiao Maria und Eva Ódorová, überstanden die erste Runde, scheiterten aber alle in der zweiten. Die 52-jährige Luxemburgerin Ni Xialian war die älteste Teilnehmerin und scheiterte in der zweiten Runde nur knapp mit 3:4 an Shan Xiaona.", "section_level": 2}, {"title": "Hauptrunde.", "content": "\"über die Gruppenphase qualifiziert\"", "section_level": 3}, {"title": "Doppel.", "content": "Die Doppelwettbewerbe fanden vom 30. September bis zum 4. Oktober statt. Die 16 bestplatzierten Doppel waren direkt im Hauptfeld gesetzt, für das sich die übrigen Spieler erst in einer Gruppenphase qualifizieren mussten (48 männliche und 36 weibliche Doppel). Von dort aus ging es im K.O.-Modus weiter, wobei die Spiele der ersten beiden Runden im Best-of-Five-Modus ausgespielt wurden und somit aus 3 bis 5 Sätzen bestanden. Ab dem Viertelfinale wurde im Best-of-Seven-Modus gespielt. Ein Doppel durfte Spieler aus unterschiedlichen Verbänden enthalten, wodurch die 8 Medaillen bei den Frauen an Spielerinnen aus 7 verschiedenen Ländern gingen.", "section_level": 2}, {"title": "ETTU-Kongress.", "content": "Auf dem ETTU-Kongress wurde beschlossen, ab 2016 in geraden Jahren die Individual-Europameisterschaften stattfinden zu lassen, in denen Einzel-, Doppel- und Mixed-Wettbewerbe stattfinden. In ungeraden Jahren sollen die Team-Meisterschaften stattfinden, für die der Qualifikationsmodus geändert wurde: Die 29 bestplatzierten Mannschaften und der Sieger der Standard-Division in der letzten EM nehmen an der Championship Division-Qualifikation teil. Dort spielen die Teams, aufgeteilt auf 10 Gruppen zu je 3 Mannschaften, mit Hin- und Rückspiel gegeneinander. Die 10 Gruppensieger sowie die 5 Gruppenzweiten, die sich in einer Playoff-Runde gegen die übrigen Gruppenzweiten durchsetzen, qualifizieren sich zusammen mit dem Gastgeberland für die Championship Division. Die übrigen 15 Teams qualifizieren sich für die Challenge Division, dazu kommt ein Qualifikant aus der Challenge Division-Qualifikation, in der alle übrigen Mannschaften um den letzten Platz in der Challenge Division spielen. Ab 2017 sollen U21-Europameisterschaften durchgeführt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Die in Russland geborenen Niederländerinnen Elena Timina und ihre Schwester Yana erhielten keine Visum. Die Gründe werden in politischen Spannungen zwischen den Niederlanden und Russland vermutet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 34. Tischtennis-Europameisterschaft fand vom 25. September bis 4. Oktober 2015 im russischen Jekaterinburg statt. Es wurden sowohl Einzel- und Doppel- als auch die Mannschaftswettbewerbe ausgetragen. ", "tgt_summary": null, "id": 240534} {"src_title": "Jules Beau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Jules Beau war der Sohn eines Konditors; er war verheiratet mit Louise „Lucie“ Adélaïde Nuret (1865–1923), der Tochter eines Hoteldirektors. Sein erstes Fotostudio eröffnete er in der Pariser Avenue des Ternes Nr. 19, gemeinsam mit einem Kollegen namens M.-H. Fontès, der bereits ein Atelier in der Avenue de Clichy hatte. 1890 eröffneten die beiden Fotografen ein weiteres Studio in der Rue de Passy Nr. 51, das Beau 1892 erwarb und \"Photographie de Passy\" nannte. Zwischen 1894 und 1913 schuf Beau ein vielfältiges fotografisches Werk von erstaunlicher Modernität. Er spezialisierte sich auf das Gebiet des Sports und realisierte zahlreiche Porträts von Sportlern aller Disziplinen mit dem Schwerpunkt Radsport. Ab 1895 arbeitete er mit der Zeitschrift \"La Bicyclette\" zusammen, und ab 1898 bebilderte er die Berichte in der Sportzeitschrift \"La Vie au grand air\". 1898 wurde er Mitglied der \" Société générale d'aérostation\". Aber er fotografierte auch Privatpersonen in seinem Atelier; so warb er ab 1900 dafür, Spezialist für die Fotografien von kleinen Kindern zu sein. 1913 beendete Beau seine Tätigkeit als Fotograf; die Gründe dafür sind unbekannt. Anschließend war er der Archivar des Touring Club de France, dessen Mitglied er seit 1895 war. 1926 überließ er seine Fotos dem Club, wofür er mit einer Silbermedaille des Vereins geehrt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Jules Beau hinterließ Alben mit Fotografien, die die Jahre 1894 bis 1913 abdecken und zunächst im Archiv des Touring Clubs aufbewahrt wurden. Inzwischen befinden sich 36 seiner Alben in der Obhut der Bibliothèque nationale de France, die einen Teil der Fotos online gestellt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt hat. In seinem Buch \"Visions du sport\" aus dem Jahre 1989 bezeichnet der Historiker und Fotograf Jean-Claude Gautrand Jules Beau als den „vermutlich ersten Sportberichterstatter der Geschichte“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jules Beau (* 1864 in Paris; † 1932) war ein französischer Sportfotograf. Er gilt als einer der ersten Sportberichterstatter der Geschichte.", "tgt_summary": null, "id": 330267} {"src_title": "Er ist wieder da (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Jahre 2014, 69 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wacht Adolf Hitler bei bester Gesundheit in Berlin auf. Aufgrund der veränderten Umgebung und Menschen ist er vorerst ziemlich orientierungslos und verwirrt. Ein Kioskbesitzer gewährt ihm vorläufigen Unterschlupf. Bei der Zeitungslektüre im Kiosk ist Hitler mit einem völlig veränderten Deutschland konfrontiert, das seiner Ideologie entgegensteht und ihm daher auch nicht sonderlich gefällt. Zudem halten ihn alle Menschen, denen er begegnet, lediglich für einen Hitler-Imitator. Unweit des Ortes, an dem Hitler aufwacht, dreht der freie Angestellte des Senders \"MyTV\", Fabian Sawatzki, eine Dokumentation über Kinder in einem Berliner Brennpunkt. Da dies aber nicht gut bei den Verantwortlichen des Senders ankommt, wird er entlassen. Sawatzki sichtet das von ihm gedrehte Video erneut und entdeckt Hitler im Hintergrund. Als Sawatzki bald darauf Hitler im Kiosk ausfindig machen kann, unterbreitet er ihm den Vorschlag, mit ihm eine Fernsehsendung zu produzieren, nicht zuletzt, um wieder bei \"MyTV\" eingestellt zu werden. Die beiden machen sich auf eine Reise an verschiedene Orte in Deutschland, bei der Hitler im Gespräch mit der Bevölkerung gefilmt wird. Nach ihrer Rückkehr nach Berlin stellt Sawatzki Hitler und das gedrehte Material bei den Senderchefs vor. Begeistert von Hitler, beschließt die Vorsitzende Katja Bellini, ihn für seinen ersten Einsatz in der bereits etablierten Sendung \"Krass, Alter\" auftreten zu lassen. Im Senderbüro bekommt er eine Sekretärin zur Seite gestellt, die ihm mit einiger Mühe das Internet erklärt. Hitler findet sich allmählich in der Gegenwart zurecht und absolviert erste Bühnenauftritte. Er greift auch seine alten Pläne, die Weltherrschaft an sich zu reißen, wieder auf, erarbeitet sich stattdessen aber mehr oder weniger ungewollt die Rolle eines großen Comedy-Stars, der wenig später bei allen großen Medien gefragt ist. Allerdings kommen nun auch erste Zweifel an dem vermeintlichen Schauspieler auf, da ihn bisher niemand anders erlebt hat als in seiner vermeintlichen Rolle. Als Frank Plasberg Hitler in seiner Sendung mit einem Video konfrontiert, in dem Hitler einen kleinen Hund erschießt, wird dessen Show abgesetzt, und er verliert zunächst seine noch frische Popularität. Wegen dieses Vorfalls verliert auch Katja Bellini ihre Anstellung beim Sender und muss den Chefsessel an ihren stillen Rivalen Christoph Sensenbrink abtreten. Parallel zu seinen weiteren Fernsehauftritten, die er absolviert, um seinen Ruf nach dem Hundevideo wieder aufzupolieren, schreibt er ein Buch über die Zeit nach seinem Wiederauftauchen. Es wird, mit Hilfe von Katja Bellini, zu einem Bestseller. Bald darauf wird das Buch sogar verfilmt, woran sich \"MyTV\" und Sensenbrink aufgrund des Quotenabsturzes nach Hitlers Imageverlust beteiligen. Als Hitler aus dem Hotel, in dem der Sender ihn untergebracht hatte, wieder auszieht, kommt er bei seiner Sekretärin Franziska Krömeier unter, mit der Sawatzki mittlerweile zusammen ist. Beim Einzug erkennt Franziskas demente Großmutter den tatsächlichen Adolf Hitler. Nachdem Hitler und Sawatzki die Wohnung verlassen haben, stellt Sawatzki verärgert fest, dass der vermeintliche Schauspieler auch nach diesem Ereignis seine Rolle weiterspielt. Verwundert darüber, und wegen der Reaktion von Franziskas Großmutter und der jetzt bestehenden Zweifel über diesen Mann, geäußert von Mitarbeitern des Senders, beginnt Sawatzki Nachforschungen anzustellen. Vor dem Filmstudio wird Hitler, der auch von Neonazis für einen Komiker gehalten wird, von diesen verprügelt. In ein Krankenhaus eingewiesen, wird er deshalb zu einer Art Märtyrer der Demokratie hochstilisiert. Während sich Hitler im Krankenhaus befindet, sichtet Sawatzki noch einmal das Videomaterial von dem Tage, an dem Hitler in Berlin aufgetaucht war. Dabei stellt er fest, dass dieser einfach aus dem Nichts erschienen ist, lediglich ein Licht deutet auf den Vorfall hin. Als Sawatzki an der gleichen Stelle, an der er auf dem Band das Licht gesehen hat, verbrannte Blätter findet und außerdem ein Schild, welches darauf hinweist, dass dort einst der Führerbunker gestanden hat, wird ihm klar, dass es sich um den echten Adolf Hitler handeln muss. Schockiert von seiner Erkenntnis stürmt er ins Krankenhaus, aus dem Hitler zwischenzeitlich jedoch schon wieder entlassen wurde. Nur Bellini befindet sich noch im Zimmer, die dem völlig aufgelösten Sawatzki jedoch keinerlei Glauben schenkt. Vom Krankenhauspersonal wird der nun wutentbrannt randalierende Sawatzki in eine geschlossene Psychiatrie gebracht. Die Verfilmung des Buches wird abgeschlossen, und Hitler wähnt sich bereits auf der Straße des Sieges. Er ist populärer als je zuvor und sieht Deutschland in einem Zustand, in dem es für seine Rückkehr an die Macht bereit zu sein scheint, allerdings glaubt das Volk weiterhin, es handle sich nur um einen Schauspieler. Der Film endet mit Hitlers Worten „Damit kann man arbeiten“, während die Zuschauer unter anderem Bilder von tatsächlichen politisch motivierten, rechten Gewalttaten und Demonstrationen zu sehen bekommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Er ist wieder da ist eine deutsche Filmkomödie des Regisseurs David Wnendt aus dem Jahr 2015. Die Literaturverfilmung basiert auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman des Autors Timur Vermes. Der Film hatte am 6. Oktober 2015 Premiere in Berlin und lief am 8. Oktober in den deutschen Kinos an. Er wurde von mehr als 2,4 Millionen Kinobesuchern gesehen. Am 10. Juni 2018 wurde auf ProSieben die Free-TV-Premiere gezeigt.", "tgt_summary": null, "id": 1681105} {"src_title": "Nagara (Schiff, 1922)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik und Modifizierungen.", "content": "Zwischen 1929 und 1934 wurden alle Schiffe der Klasse umgebaut. Die \"Nagara\" erhielt dabei eine neue Plattform am Hauptmast, auf der ein Entfernungsmesser mit 4,5 Meter Basislänge stand. Man setzte zusätzliche Beobachtungsplattformen an den Brückenturm und entfernte die unpraktische Abflugplattform auf dem Vorschiff, montierte neue Suchscheinwerfer und schweißte eine Vergrößerung des Funkraumes zwischen die Stützen des Mastes auf das Wetterdeck. 1936 wurde, wie bei den meisten leichten japanischen Kreuzern ähnlicher Bauart, der Rumpf strukturell verstärkt. Im April 1942 wurden in Maizuru zwei 13-mm-Zwillingsmaschinengewehre nachgerüstet. Im August bis zum Oktober 1943 erhielt sie ein Typ-21-Radar und vier 25-mm-L/60-Zwillingsmaschinenkanonen Typ 96. Im Januar 1944 wurden zwei 140-mm-Geschütze entfernt und durch eine 12,7-cm-L/40-Kanone Typ 89 ausgetauscht. Alle Zwillingstorpedorohre wurde entfernt und durch zwei Vierlingsrohrsätze ersetzt. Anstelle des Katapultes wurden zwei 25-mm-L/60-Drillingsmaschinenkanonen Typ 96 verbaut. Das Schiff erhielt Abwurfschienen für Wasserbomben. Im Juli 1944 kamen ein weiteres Radarsystem, ein Typ 22 für die Suche nach Oberflächenzielen und zehn weitere 25-mm-L/60-Maschinenkanonen Typ 96 hinzu.", "section_level": 1}, {"title": "China.", "content": "Nach der Indienstnahme, dem Abschluss der Erprobungsfahrten sowie Wach- und Ausbildungsaufgaben wurde die \"Nagara\" 1937 zunächst in chinesischen Gewässern eingesetzt. Am 14. August 1937 beschoss sie Landziele auf Pudong. Am 10. Mai 1938 unterstützte sie mit Artilleriefeuer auf die chinesischen Verteidiger die Landung von Spezial-Landungskräften der Kaiserlichen Marine.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schlacht um die Philippinen.", "content": "Nach dem Angriff auf Pearl Harbor und dem Eintritt Japans in den Zweiten Weltkrieg wurde die \"Nagara\" zur Unterstützung von Landungen bei Legazpi auf den Philippinen. Sie führte noch weitere Einsätze als Teil der Schlacht um die Philippinen durch, sicherte im Dezember 1941 und Januar 1942 Landungen auf Luzon, Mindanao, Kema und Celebes ab. Bei einer Kollision mit der \"Hatusharu\" wurde der Kreuzer am 25. Januar leicht beschädigt.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung Niederländisch-Indiens.", "content": "Die \"Nagara\" unterstützte die Landung der japanischen Truppen in Niederländisch-Indien. Anfang Februar sichtete ein US-U-Boot den Kreuzer bei der Fahrt nach Makassar und versuchte einen Angriff, der jedoch scheiterte. Am 11. Februar wurden Truppen in Makassar angelandet, am 19. Februar landeten die Japaner auf Bali. Am 24. Februar wurde der Kreuzer erneut von einem U-Boot gesichtet. Die \"Truant\" setzte einen Torpedofächer auf die \"Nagara\" ab und erzielte zwei Treffer, die aber beide Blindgänger waren. Am 29. März 1942 gehörte sie zur japanischen Flotte, welche die Landung auf den Weihnachtsinseln durchführte. Am 10. April 1942 wurde sie Flaggschiff der 10. Zerstörerflottille unter Konteradmiral Kimura Susumu.", "section_level": 2}, {"title": "Schlacht um Midway.", "content": "In der Schlacht um Midway im Sommer 1942 eskortierte ihre Flottille die japanischen Flugzeugträger. Nach dem Versuch, das U-Boot \"Nautilus\" anzugreifen, zog einer der Zerstörer der Flottille die Aufmerksamkeit der amerikanischen Bomber auf sich, die ihm zur Trägergruppe folgten. Nachdem die \"Akagi\" von ihnen am 4. Juni schwer beschädigt worden war, stieg Admiral Nagumo auf die \"Nagara\" um. Nach der Schlacht transportierte das Schiff mehr als 600 Verwundete zu entsprechenden Versorgungseinrichtungen.", "section_level": 2}, {"title": "Guadalcanal.", "content": "Im August 1942 wurde die \"Nagara\" im Zuge der Schlachten um Guadalcanal eingesetzt. Sie sicherte Flugzeugträger während der Schlacht bei den Ost-Salomonen und der Schlacht bei den Santa-Cruz-Inseln im Oktober. Während der Seeschlacht von Guadalcanal am 13. November wurde sie von der \"San Francisco\" beschossen, erlitt leichte Schäden und verlor sechs Seeleute. Während der zweiten Schlacht am 15. November beschoss sie das Schlachtschiff \"USS South Dakota\" erfolglos mit Typ-93-Torpedos. Vom Truk-Atoll aus war sie im Februar 1943 an der Evakuierung von 11.700 japanischen Soldaten von der Insel Guadalcanal beteiligt.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Einsätze 1943.", "content": "Am 15. Juli 1943 lief sie auf eine Seemine und wurde leicht beschädigt. In Maizuru wurde sie bis zum Oktober repariert und aufgerüstet. Anfang Dezember 1943 wurde sie bei Kwajalein zum Ziel amerikanischer Luftangriffe durch Trägerflugzeuge. Einige Seeleute wurden getötet und der Kreuzer verlegte nach Truk für Notreparaturen. Später beorderte man das Schiff nach Japan zurück, um es gründlich zu reparieren und die Flugabwehr weiter aufzurüsten.", "section_level": 2}, {"title": "Untergang.", "content": "Im Sommer 1944 führte sie um die japanischen Inseln mehrere Versorgungsfahrten durch. Dabei setzte sie am 5. August Soldaten und Material auf Naha ab. Am 7. August 1944 wurde sie von der \"Croaker\" entdeckt und mit vier Torpedos angegriffen. Die \"Nagara\" wurde steuerbord achtern von einem Torpedo getroffen. Das Ruder wurde zerstört und die Maschinenräume liefen schnell voll. Die Schlagseite erreichte 22°, konnte jedoch durch Gegenfluten auf 15° reduziert werden. Das Schiff hatte aber zu viel Wasser aufgenommen und sank schließlich über das Heck bei. 348 Seeleute wurden getötet, 235 konnten gerettet werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Nagara (jap. ) war ein Leichter Kreuzer der kaiserlich japanischen Marine, der im Zweiten Weltkrieg auf dem pazifischen Kriegsschauplatz zum Einsatz kam, bevor er am 7. August 1944 versenkt wurde. Das Schiff war Typschiff der aus insgesamt sechs Schiffen bestehenden Nagara-Klasse. Der Kreuzer war nach dem Fluss Nagara in Chūbu auf Honshū benannt.", "tgt_summary": null, "id": 629629} {"src_title": "Internationale Bauausstellung IBA Basel 2020", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Die Städte und Gebietskörperschaften der Agglomeration Basel haben eine lange Geschichte bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Wichtige Etappen waren dabei die Gründung des Trinationalen Eurodistricts Basel (TEB) und die gemeinsame Entwicklungsstrategie bis 2020. Die im TEB zusammengeschlossenen Gebietskörperschaften haben beschlossen, von 2010 bis 2020 in diesem Raum eine Internationale Bauausstellung mit dem Grundthema der grenzüberschreitenden Entwicklung ins Leben zu rufen.", "section_level": 1}, {"title": "Themen.", "content": "Schwerpunkte der IBA Basel sind die drei Handlungsfelder Landschaftsräume, Stadträume und \"Zusammen leben\" als Agglomerationsthemen. Das Handlungsfeld Stadträume verbindet Raumplanungsaufgaben, Stadtentwicklungsprojekte und Mobilitätsangebote. Diese für Kommunen und Agglomerationsräume in der Umsetzung anspruchsvolle Verknüpfung dient neben der koordinierten Agglomerationsplanung dem effizienten Einsatz der öffentlichen und privaten Mittel. Die Landschaftsräume bergen ein großes Potenzial für diesen Wirtschafts- und Lebensraum. Landschafts-, Fluss-, Grenz- und andere Übergangsräume bieten bis dato noch wenig genutzte Entwicklungschancen für die Region. Im Handlungsfeld \"Zusammen leben\" will die IBA aus einer funktionalen Agglomeration mit selbständigen Gemeinden und Städten einen gemeinsamen Raum formen.", "section_level": 1}, {"title": "Projekte.", "content": "Die IBA-Projekte sollen dazu beitragen, gemeinschaftliche Räume und gemeinsame Verbindungen zwischen den Räumen und zwischen Menschen zu schaffen. Die IBA Basel soll Prozesse initiieren und Strukturen schaffen, wie Projekte grenzüberschreitend realisiert werden können. Zu den rund 40 IBA-Projekte zählen etwa Infrastrukturprojekten wie die Verlängerung der Tramlinie 3 von Basel (CH) nach Saint-Louis (F), Bauprojekte wie IBA-Projekt \"3Land\", Planungen für einen neuen trinationalen Stadtteil im Dreiländereck, Landschaftsprojekte und kulturellen Projekten wie \"24 Stops\".", "section_level": 1}, {"title": "Rheinufer.", "content": "Die Rheinlandschaft zwischen Kembs (F) und Möhlin-Schwörstadt (CH/D) soll als gemeinsamer Lebens- und Erholungsraum entwickelt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Landschaftsraum Wiese.", "content": "Für die Umgebung entlang des Flusses Wiese zwischen dem Nordosten von Lörrach (D) und seiner Mündung in den Rhein in Basel soll für seine nachhaltige Entwicklung ein Dachprojekt mit neuen Formen des Gebiets- und Prozessmanagements eingerichtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Aktive Bahnhöfe.", "content": "Das Dachprojekt \"Aktive Bahnhöfe\" soll lokalen Projekten die grenzüberschreitende Einbindung bieten. Ziel ist es, die Bahnhöfe zu modellhaften Pilotstandorten mit guter Anbindung und Orientierung sowie einem attraktiven Umfeld zu entwickeln. Es sollen Standards gesetzt werden, die an möglichst vielen Bahnhöfen der Agglomeration umgesetzt werden sollen.", "section_level": 2}, {"title": "Transformationsgebiete.", "content": "An den einzelnen Projektstandorten sollen neue Quartiere entstehen, die den Bewohnern der trinationalen Agglomeration neue Möglichkeiten des Wirtschaftens und Zusammenlebens eröffnen.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifizierungsprozess.", "content": "2011 wurde ein öffentlicher Projektaufruf getätigt, der rund 130 Projektvorschläge auslöste. Diese wurden im September 2011 durch das wissenschaftliche IBA-Kuratorium anhand der Ausstellungskriterien überprüft sowie mit Empfehlungen zur Weiterbearbeitung vorqualifiziert. Rund 40 der so vorqualifizierten Projekte wurden auf einem Forum Anfang November 2011 in der „e-halle“ in Basel öffentlich vorgestellt. Für dieses Vorgehen – neben institutionellen Partnern breite Bevölkerungskreise an der Weiterentwicklung der IBA-Projekte zu beteiligen – wurde die IBA Basel im Herbst 2012 mit dem \"Werkbund Label\" des Deutschen Werkbund Baden-Württemberg ausgezeichnet. Auf Grundlage der in regelmäßig ausgesprochenen Empfehlungen von IBA-Kuratorium und -Geschäftsstelle, teilweise in Form von öffentlichen Hearings zwischen Kuratorium und Projektträgern, wurden und werden die Projekte Schritt für Schritt weiterentwickelt: Aus den Projektvorschlägen wurden zunächst Kandidaten ausgewählt, die je nach Projektfortschritt vor-nominiert, dann nominiert und schließlich bis 2020 mit dem \"IBA-Label\" ausgezeichnet werden sollen. Dieses stufenweise Qualifizierungsverfahren wurde von einigen nachfolgenden IBAs übernommen. Fachveranstaltungen wie das IBA-Hochschullabor oder IBA-Kongresse sollen dazu beitragen, die Arbeiten und Projekte wissenschaftlich zu fundieren, zu stärken und inhaltliche Impulse zu geben. In der zweiten Jahreshälfte 2013 wurden die IBA-Projekte im Rahmen einer Projektschau öffentlich vorgestellt. Eine nächste Zwischenpräsentation soll im Herbst 2016 stattfinden. Für Nominierung und „Label“-Vergabe zeichnet das IBA-Kuratorium in Zusammenarbeit mit der IBA-Geschäftsstelle sowie in letzter Instanz der IBA-Lenkungsausschuss verantwortlich.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Initiiert durch den heutigen Projektträger, den Trinationalen Eurodistrict Basel (TEB), wird die IBA Basel durch 19 Gebietskörperschaften finanziert. Auf deutscher Seite beteiligen sich der Landkreis Lörrach, die Städte Lörrach, Rheinfelden (Baden), Weil am Rhein und seit 2014 das Land Baden-Württemberg. Auf Schweizer Seite sind es die Kantone Basel-Stadt und Aargau sowie die Gemeinde Riehen, seit 2012 die Gemeinde Muttenz, seit 2013 die Gemeinde Münchenstein und seit 2014 die Gemeinde Dornach. Auf französischer Seite beteiligen sich das Département Haut-Rhin, die Communauté d’agglomération des Trois Frontières, de la Porte de Sundgau und du Pays de Sierentz sowie die Städte Saint-Louis, Huningue und Sierentz. 2012 ist die Stadt Mulhouse als assoziierter Partner auf Projektebene der IBA Basel beigetreten.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Organisation der IBA Basel setzt sich zusammen aus dem trinational besetzten IBA Büro, dem wissenschaftlichen IBA Kuratorium als Beratungsgremium und dem politischen IBA Lenkungsausschuss als Entscheidungsgremium. Ein technischer Ausschuss soll die Verankerung in den Verwaltungen der drei Länder sichern und die IBA auf fachlicher Ebene unterstützen.", "section_level": 1}, {"title": "Umsetzung.", "content": "Die IBA Basel soll 2020 das Präsentationsjahr erreichen, dann aber noch nicht abgeschlossen sein: angestoßene Prozesse sollen darüber hinaus wirken, die Ergebnisse und Schauplätze Ausgangspunkte für nachfolgende Arbeiten sein. Mitte September 2016 startet die IBA Basel in die „heiße Phase“ ihrer Umsetzung: der „IBA-Kit“ wird eingeweiht, ein roter Container zur Präsentation und für den partizipativen Dialog mit und zwischen der trinationalen Bevölkerung.", "section_level": 1}, {"title": "IBA Basel Expo.", "content": "Vom 17. September 2016 bis zum 20. November 2016 wurde der Stand des IBA-Prozesses im Rahmen der Ausstellung \"IBA Basel Expo\" der Öffentlichkeit in der Basler Voltahalle zugänglich gemacht. Zeitgleich zur Eröffnung der IBA Basel Expo fand das \"3Land-Fest\" statt, bei welcher ein Schleppschiff auf dem Rhein zwischen den Veranstaltungsorten in Hüningen, Weil am Rhein sowie dem \"Klybeckquai\" und dem Rheinpark in Basel: seine Route bezeichnet das von den drei Städten gemeinsam geplante trinationale „Quartier 3Land“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Internationale Bauausstellung IBA Basel 2020 ist eine Internationale Bauausstellung (IBA), die im Zeitraum von 2010 bis 2020 in der trinationalen Agglomeration Basel stattfindet. Sie steht unter dem Motto „Gemeinsam über Grenzen wachsen“ und ist die erste IBA, welche das deutsche Format in andere Staaten überträgt und Nationalgrenzen überschreitend auf dem Gebiet dreier Länder (Deutschland, Frankreich, Schweiz) gleichzeitig stattfindet. Ziel ist die prozessorientierte Suche nach Lösungen für die nachhaltige und integrierte Entwicklung eines durch territoriale, politische und kulturelle Grenzen zerstückelten öffentlichen Raums.", "tgt_summary": null, "id": 805873} {"src_title": "Hans Hermann (Grafiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hans Hermann wurde in Kronstadt als Sohn des Bildhauers Friedrich Hermann geboren. Beide Eltern stammten aus der siebenbürgischen Stadt Schäßburg, ihre Vorfahren waren Handwerker und evangelische Pfarrer. Hermann lernte im Atelier des Vaters verschiedene Werkstoffe kennen und wurde zum Malen, Zeichnen und Modellieren angehalten. In Kronstadt besuchte Hans Hermann die deutsche Volksschule und danach die ungarische staatliche Realschule. Zu seinen Zeichenlehrern gehörte auch der Pädagoge, Maler und Zeichner Ernst Kühlbrandt (1891–1975), zu dem er jedoch kein eigentliches Lehrer-Schüler-Verhältnis entwickelte. Das Gleiche gilt auch für andere Maler jener Zeit, wie Maler Carl Dörschlag (1837–1917), Octavian Smigelschi (1867–1912), Arthur Coulin (1869–1912) und Friedrich Miess (1854–1935), in deren Atelier Hans Hermann sich des Öfteren aufhielt. Nach dem Abitur entschloss sich Hans Hermann für den Beruf des Zeichenlehrers, für den er sich durch ein Studium von 1903 und 1907 an der Abteilung für Zeichenprofessoren der Hochschule für bildende Kunst in Budapest (Képsömüvészeti Föiskola) vorbereitete. Dort war er unter anderem Schüler von László Hegedus, Tivadar Zemplényi und Aladar Edvi-Jllés. In Budapest legte er sein Lehrerexamen ab. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs war er Lehrer am Mediascher Deutschen Gymnasium und von 1918 bis 1949 am deutschen Brukenthal-Gymnasium in Hermannstadt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Hans Hermanns Frühwerk ist mit der geschwungenen Linienführung und der flächigen Malweise des Secessionsstils gekennzeichnet. Die Zeichnung “Die Musik der Kronstädter Berge” zeigt, dass ihm auch der Symbolismus nicht fremd war. Die Revolution in der bildenden Kunst, die Anfang des 20. Jahrhunderts stattfand, beschäftigte auch Hans Hermann, der sich mit den neuen Kunsttheorien auseinandersetzte. Er gelangte jedoch zu der Überzeugung, dass die abstrakte, gegenstandslose Kunst notwendigerweise in eine Sackgasse führen müsse. Trotzdem tragen einige seiner Werke wie z. B. der Holzschnitt “Friedhof in Poiana” (1922) expressionistische Züge. Den Ersten Weltkrieg erlebte Hans Hermann als freiwilliger k.k. Leutnant in Wolhynien und Istrien, damals Teile der österreichisch-ungarischen Monarchie. Das Kriegsgeschehen hat jedoch in seinem Œuvre – im Unterschied zu seinen Generationsgenossen Ludwig Hesshaimer, Hans Eder, Fritz Kimm – keine Spuren hinterlassen. Nach seiner Niederlassung in Hermannstadt widmete sich Hermann vor allem dem Landschaftsbild, einem Genre, das hier bereits zur Tradition geworden war und beim Publikum gut ankam. Seine Landschaften sind realistisch und von einem romantischen Hauch umgeben. Außer unberührter Natur, vor allem winterlichen Gebirgslandschaften oder stimmungsvollen Herbstbildern, hat er auch Wahrzeichen der siebenbürgisch-sächsischen Orte sowie Städtebilder gemalt. Hinzu kommen Porträts sächsischer Bäuerinnen in der Tracht, die akribisch wiedergegeben sind, sowie Ausschnitte aus dem dörflichen Alltag. Ein weiteres künstlerisches Feld war die Grafik. 1911 hatte er in Österreich eine Kupferdruckpresse gekauft, die lange Zeit hindurch die einzige dieser Größe in Ungarn und danach in Rumänien bleiben sollte. Er hat sich in allen Techniken des Metalldrucks versucht, aber auch im Holz- und Linolschnitt sowie im Steindruck. Die Motive seiner Grafiken sind die gleichen wie die seiner Ölmalerei. Nach dem Zweiten Weltkrieg, nachdem Rumänien eine Volksrepublik wurde, übernahm Hermann den Vorsitz der Hermannstädter Filiale des Verbandes der bildenden Künstler, den er bis 1966 innehatte. Während der ersten Nachkriegsjahre malte er im dominierenden Stil des Sozialistischen Realismus Bilder von Arbeitern und LPG-Bauern, eine Phase, die er jedoch bald überwinden sollte. Danach kehrte er zu seiner altbewährten Malweise zurück, beteiligte sich an Ausstellungen im In- und Ausland und nahm zahlreiche Auszeichnungen entgegen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Hermann (* 25. Januar 1885 in Kronstadt, Siebenbürgen; † 13. Februar 1980 in Hermannstadt, Rumänien) war ein siebenbürgischer Maler, Grafiker, Zeichner und Kunsterzieher.", "tgt_summary": null, "id": 2428255} {"src_title": "Tahir Elçi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Tahir Elçi wurde 1966 in einem Dorf des Kreises Cizre in der Provinz Şırnak geboren. Die Grund- und Realschule sowie das Gymnasium besuchte er in Cizre. Sein Jurastudium absolvierte er an der Dicle Universität in Diyarbakır und beendete es im Jahre 1991. Ab 1992 war er, zuerst in Cizre und dann in Diyarbakır, als freiberuflicher Rechtsanwalt tätig. Er war in vielen Verfahren innerhalb und außerhalb des kurdischen Siedlungsgebietes aktiv und vertrat etliche Mandanten auch vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). An der Academy of European Law (ERA) nahm er an einem Kurs in internationalem Straf- und Verfahrensrecht teil. Ab 1998 hielt er Seminare zu interner Fortbildung und Menschenrechten. Ab 2012 war er Vorsitzender der Anwaltskammer Diyarbakır. Er gehörte zu den Gründern der Stiftung für Menschenrechte in der Türkei (TİHV) und war sowohl beim Menschenrechtsverein İnsan Hakları Derneği (İHD) als auch innerhalb von Amnesty International (AI) aktiv. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder. Neben Kurdisch und Türkisch beherrschte er auch die englische Sprache.", "section_level": 1}, {"title": "Staatliche Verfolgung.", "content": "Elçi erhielt Todesdrohungen, nachdem er erklärt hatte, die PKK sollte nicht pauschal als terroristische Organisation angesehen werden. Im Oktober 2015 wurde er in diesem Zusammenhang vorübergehend festgenommen, da die türkischen Behörden ihm Propaganda für die PKK vorwarfen. Schon zu Beginn seiner beruflichen Tätigkeit wurde Tahir Elçi Ende 1993 festgenommen, ohne Kontakt zur Außenwelt über illegale Aktivitäten verhört und selber angeklagt. Er beschwerte sich beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Dort wurde ihm und anderen betroffenen Anwälten im November 2003 bescheinigt, dass die Türkei sowohl gegen Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention (Folterverbot) als auch gegen Artikel 5 (1) EMRK (Rechtmäßigkeit der Festnahme) und Artikel 8 EMRK (Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens) verstoßen habe. Ein weiteres Verfahren wurde gegen Tahir Elçi als Nebenkläger wegen der Ermordung von zwei Personen angestrengt. Am Abend des 21. November 2004 waren Ahmet Kaymaz (31) und sein Sohn Ugur Kaymaz (12) vor ihrem Haus in Kızıltepe (Mardin) von Polizisten als vermeintliche Terroristen erschossen worden. Es kam zu einem Verfahren gegen die Beamten, das nach Eskişehir verlegt wurde. Wegen eines Kommentars, den Tahir Elçi nach der Verhandlung am 19. Dezember 2005 abgab, wurde er wegen Beeinflussung der Justiz nach Artikel 288 des türkischen Strafgesetzes angeklagt. Am 12. März 2008 sprach ein Gericht in Eskişehir ihn frei. Die angeklagten Polizisten waren schon am 18. September 2007 freigesprochen worden. Das daraufhin beim EGMR angestrengte Verfahren endete in einem Schuldspruch wegen Verletzung des Artikel 2 der Europäischen Menschenrechtskonvention, der das Recht auf Leben garantiert.", "section_level": 1}, {"title": "Anwaltliche Tätigkeit.", "content": "Tahir Elçi hat nicht nur im Inland Verfahren für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen geführt, sondern viele von ihnen auch vor dem EGMR vertreten. In einigen Fällen war es die Recherche von Tahir Elçi, die zur Eröffnung von Prozessen führte, selbst wenn sie nicht mit einem Schuldspruch endeten. Eines dieser Verfahren ist der Prozess gegen den Oberst Cemal Temizöz. Zwischen 1993 und 1995 wurden in Cizre in der Provinz Şırnak viele Menschen getötet (verschwanden). Gegen sieben Personen, darunter der Oberst Cemal Temizöz wurde Anklage wegen 20 (21) Morden erhoben. Nach 47 Verhandlungstagen wurden sie am 5. November 2015 vor der 2. Kammer für schwere Straftaten in Eskişehir freigesprochen. Elçi hatte gefordert, dass weitere Ermittlungen zu 40–50 Morden in der Gegend angestrengt werden müssten.", "section_level": 1}, {"title": "Der Mord an Tahir Elçi.", "content": "Elçi wurde am 28. November 2015 im Alter von 49 Jahren erschossen, kurz nachdem er sich öffentlich für Frieden in den kurdischen Gebieten ausgesprochen hatte: „Wir sagen, der Krieg, die Kämpfe, die Waffen, die Einsätze sollen fernbleiben von hier“. Die Hintergründe der Tat, in deren Zusammenhang auch zwei Polizisten getötet wurde, sind noch ungeklärt; es gibt widerstreitende Verdächtigungen von kurdischer bzw. von staatlicher Seite, die sich gegenseitig der Urheberschaft an dem Vorfall beschuldigen. Ein am 30. November 2015 im türkischen Parlament von der HDP gestellter und von der CHP unterstützter Antrag auf Einrichtung einer Untersuchungskommission wurde von AKP und MHP abgelehnt und fand somit keine Mehrheit. Nach dem Bekanntwerden von Elçis Tod kam es in Ankara, Istanbul, Izmir und zu Demonstrationen. Die Demonstration in Istanbul wurde von der Polizei gewaltsam aufgelöst, nachdem die Teilnehmer u. a. „Ihr könnt uns nicht alle töten“ skandiert hatten. An seiner Beerdigung haben nach Schätzungen etwa 100`000 Personen teilgenommen. Eine 3-D-Rekonstruktion des Vorgangs durch das Researchinstitut Forensic Architecture der Londoner Goldsmithuniversität im Auftrag der Anwaltskammer Diyarbakır kam im Februar 2019 anhand von Bauplänen, Video- und Satellitenaufnahmen zu den folgenden Schlussfolgerungen. Vor dem Mord gab es in einer Nebenstraße einen bewaffneten Überfall der PKK-Jugendorganisation, bei dem zwei Polizisten getötet wurden. Die beiden Täter flohen zu der Straße, wo Elçi gerade eine Presseerklärung abgab. Zivilpolizisten schossen auf die Täter. Dabei wurde Elçi tödlich getroffen. Demnach sei es wahrscheinlich, dass Elçi durch die Kugel aus der Waffe von einem der drei Polizisten getötet worden sein könnte. Die Polizisten sollten als Verdächtige vernommen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tahir Elçi (* 1966 in Cizre; † 28. November 2015 in Diyarbakır, Türkei) war ein kurdischer Anwalt und Präsident der Rechtsanwaltskammer von Diyarbakır. Er wurde am 28. November 2015 in Diyarbakır von bislang unerkannten Tätern ermordet.", "tgt_summary": null, "id": 2428991} {"src_title": "Albert Weber (Dialektologe)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Weber, Bürger von Winterthur, wuchs als Sohn eines Schlossers und einer Lehrerstochter im Zürcher Oberland auf. 1903 erhielt er am Lehrerseminar Küsnacht das Primarlehrerpatent, 1908 (1904?) schloss er an der Universität Zürich das Sekundarlehrerstudium ab. Seine Abschlussarbeit schrieb er über Rudolf Hildebrand, einen Volkserzieher sowie Mitarbeiter am \"Deutschen Wörterbuch\". 1906 erhielt er eine Stelle an der Sekundarschule Zürich-Wiedikon, ging aber 1910 nach London, um sein Englisch zu perfektionieren. In die Schweiz zurückgekehrt, nahm Weber den Lehrerberuf wieder auf und begann ein Germanistik- und Anglistikstudium an der Universität Zürich. Das Doktorexamen legte er 1918 bei Albert Bachmann ab. Seine – erweiterte – Dissertation über die Laute und Formen des zürichdeutschen Dialekts des Zürcher Oberlands erschien 1923 als 15. Band der Reihe \"Beiträge zur Schweizerdeutschen Grammatik\". 1919 wurde er zum Professor für Deutsch und Englisch an der Kantonalen Handelsschule in Zürich gewählt. 1955 wanderte Weber nach Mexiko-Stadt aus, wo er zwei Jahre später infolge eines Hirnschlags verstarb. Begraben liegt er in Zürich.", "section_level": 1}, {"title": "Schaffen.", "content": "Weber verfasste mit der \"Zürichdeutschen Grammatik\" und dem \"Zürichdeutschen Wörterbuch\" zwei wegweisende Grundlagenwerke. Eine dritte Schrift, nämlich ein Synonymenwörterbuch der schweizerdeutschen Mundarten, blieb unvollendet.", "section_level": 1}, {"title": "«Zürichdeutsche Grammatik».", "content": "Der Anstoss für die Grammatik kam von der damaligen, in der Zeit der Geistigen Landesverteidigung gegründeten Arbeitsgemeinschaft (heute Stiftung) Pro Helvetia. Vorlagen für eine synchronisch ausgerichtete Mundartgrammatik gab es noch kaum; Webers erste Grundlagen waren seine eigene, diachronisch angelegte Dissertation sowie das von Karl Stucki 1921 veröffentlichte Lehrbuch \"Schweizerdeutsch,\" welches zwar ziemlich unbeachtet geblieben war, aber die erste synchronische Darstellung des Schweizerdeutschen bildete und Weber damit eine grosse Hilfe war. Überdies stand ihm der Phonologe und Dialektologe Eugen Dieth mit Rat und Tat zur Seite. Die 1948 erschienene Grammatik erwies sich schliesslich als bahnbrechend, da sie ausser von den Lauten (Phonologie) und der Wortbeugung (Deklination und Konjugation), wie man es sich von den herkömmlichen Grammatiken gewohnt war, auch umfassend von Syntax, Morphosyntax und Wortbildung handelte. Webers \"Zürichdeutsche Grammatik\" wurde zum unmittelbaren Vorbild von Ludwig Fischers \"Luzerndeutscher Grammatik\" (1960), Hans Bossards und Peter Dalchers Kurzgrammatik im \"Zuger Mundartbuch\" (1962) sowie Rudolf Suters \"Baseldeutsch-Grammatik\" (1976). Die beiden Neuauflagen von 1964 (abgesehen von deren umgeschriebener Einleitung) und von 1987 sind nur Nachdrucke, da sich niemand daran wagte, Webers Werk zu überarbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "«Zürichdeutsches Wörterbuch».", "content": "Sein Wörterbuch hingegen konnte Weber nicht mehr selbst abschliessen; als er starb, stand es beim Buchstaben \"S\". Jacques M. Bächtold, ein Freund Webers, brachte es daraufhin zum Abschluss, wobei er nicht nur die fehlende Wortstrecke ausarbeiten, sondern auch den vorangehenden Teil stark kürzen musste. Ein Ausschuss des \"Bund Schwyzertütsch,\" bestehend aus Bruno Boesch, Ernst Buss und Adolf Guggenbühl, stand Bächtold zur Seite; finanziell wurde die Arbeit von Webers Tochter unterstützt. Mit diesem 1961 herausgekommenen Wörterbuch wurde eine rund achtzig Jahre anhaltende Phase überwunden, in der nach den frühen Werken von Titus Tobler (1837, Appenzellerdeutsch), Valentin Bühler (1870–1886, Davoserdeutsch), Jakob Hunziker (1877, südwestliches Aargauerdeutsch), Gustav Adolf Seiler (1879, Baseldeutsch) und Martin Tschumpert (1880 ff., unvollendet; Bündner- und Walserdeutsch) angesichts der lexikographischen Konzentration auf das \"Schweizerische Idiotikon\" kein einziges Wörterbuch einer regionalen schweizerdeutschen Mundart mehr erschien. Nach der ersten Auflage von Webers und Bächtolds zürichdeutschem Wörterbuch kamen zwar 1962 das von Hans Bossard und Peter Dalcher erarbeitete \"Zuger Mundartbuch\" und 1976 das auf den Arbeiten von Otto von Greyerz beruhende \"Berndeutsche Wörterbuch\" von Ruth Bietenhard heraus, doch es war die dritte, von Jacques M. Bächtold, Johannes Jakob Sturzenegger und Rudolf Trüb stark erweiterte und modernisierte Auflage von Webers Wörterbuch, die 1983 den Auslöser bildete für die Erarbeitung mehrerer Dutzend neuer regionaler und lokaler Dialektwörterbücher, die seither in rascher Folge erscheinen.", "section_level": 2}, {"title": "Charakterisierung.", "content": "Der Dialekt, den Weber betrachtete, ist derjenigen der Dörfer am Zürichsee, im Limmattal und in der Stadt Zürich, in erster Linie aber derjenige seiner engeren Heimat um Rüti und Hinwil. Weil Zürichdeutsch insgesamt recht homogen ist, gelten Grammatik und Wörterbuch \"mutatis mutandis\" gleichwohl für fast den ganzen Kanton Zürich, vom Weinland nördlich der Thur und vom Rafzerfeld nördlich des Rheins abgesehen, wo schon schaffhausisch-thurgauisches Ostschweizerdeutsch gesprochen wird. Sowohl die Grammatik wie auch das Wörterbuch sind deskriptiv und normativ zugleich – deskriptiv, indem sie den Dialekt beschreiben, normativ, indem sie auch sagen, was richtig ist und was nicht. Sie sind kontrastiv zur Hochsprache angelegt und legen ein besonderes Augenmerk auf die Unterschiede zwischen Schriftsprache und Mundart. Beide Werke sind synchronisch ausgerichtet, beschreiben aber ein Zürichdeutsch, das Weber in seiner Kindheit und Jugend gehört hatte, und diachronische Anmerkungen finden sich in der Grammatik an zahlreichen Stellen. Die Grammatik (weniger das Wörterbuch) ist wissenschaftlich basiert, bleibt aber allgemeinverständlich. Das Ziel schliesslich war, dass die beiden Bücher «in die Hand der zürcherischen Lehrerschaft» kämen und als «Wehr und Waffe gegen die Einbrüche der Schriftsprache in die Mundart» dienten – dies freilich blieb Wunschdenken.", "section_level": 2}], "src_summary": "Albert Weber (* 16. Juli 1883 in Tann, Gemeinde Dürnten; † 17. Mai 1957 in Mexiko-Stadt) war ein Schweizer Lehrer und Dialektologe. Seine \"Zürichdeutsche Grammatik\" von 1948 ist die erste umfassende Grammatik einer schweizerdeutschen Mundart, und sein \"Zürichdeutsches Wörterbuch\" von 1961 beziehungsweise dessen dritte Auflage von 1983 war Auslöser eines bis heute ungebrochenen Booms schweizerdeutscher Dialektwörterbücher.", "tgt_summary": null, "id": 2303616} {"src_title": "De Distilleerketel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Acht Stadtmühlen besaß Delfhaven im 19. Jahrhundert, um mit deren Mehrzahl die sieben Mälzereien und 31 Brennereien mit Malz zu beliefern. Für eine echt aussehende Altstadt sollte zumindest eine der imposanten Windmühlen wiedererstehen, und so beschloss der Gemeinderat den Bau des neuen \"Distilleerketels\". Die neue Mühle ist eine Korn- und Malzmühle und wurde 1986, wegen eines nahen Appartementhausneubaus vom alten Standort 11 m entfernt, neu errichtet. Der leere Stumpf der alten Mühle war kurz zuvor entfernt worden. Auf dem grünen, weiß abgesetzten Schmuckbrett der Windmühle steht in Latein: in deutscher Übersetzung: Die 1899 abgebrannte und wieder aufgebaute Vorgängermühle war eine Malzmühle und bis 1922 in Betrieb. Sie wurde stillgelegt und verfiel langsam, 1940 während der Kriegshandlungen in Brand geschossen blieb sie Ruine. Sie mahlte Malz zu Schrot für die örtlichen Brennereien.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Galerieturmwindmühle (ndl. ronde stenen stellingmolen; ronde stenen bovenkruier (Obenkrüher)) „De Distilleerketel“ ist eine typische holländische Stadtmühle mit sehr hohem Mühlenturm (~25 m). Die Galerie befindet sich in 10 Meter Höhe, der Kappefirst bei etwa 25 Metern. Die mit stülpverschalten Dielen gedeckte Kappe läuft auf 44 Eisenrollen zwischen den beiden eisernen Ringprofilen, am Kammrad mit 60 Kämmen (Zähnen) ist eine lose \"Flämische Bremse\" (Vlaamse vang) mit vier Blöcken angebracht. Die Flucht (Durchmesser) des Flügelkreuzes beträgt 27,90 Meter. Sie verfügt über sieben Böden (ndl. zolders) und zwei Mahlgänge. Gedreht (gekrüht) wird die große Kornwindmühle, wie in den Niederlanden fast ausschließlich üblich, von außen (ndl. buitenkruier) über Steert und zwei Schorenpaare mit Haspel sowie über die durch die Kappe laufenden Spreetbalken von der Galerie aus. Der Mühlturm ist ein Meter höher als der der Vorgängermühle bei gleichem Basisdurchmesser, was ihr ein schlankeres Aussehen vermittelt und eine größere Flucht erlaubt (~ 25 --> 27,6 m). 2004 erfolgte eine große Instandsetzung und 2007 das Aufbringen modernerer Flügel mit Vorheck und Bremsklappen auf den Innenruten (System Fauël; ndl. fokwieken met remkleppen).", "section_level": 1}], "src_summary": "De Distilleerketel () ist eine 1986 erbaute Turmwindmühle im heutigen (seit 1886) Rotterdamer Stadtteil Delfshaven, Niederlande, in dessen Hafengebiet, ursprünglich der Hafen der 14 km nördlich gelegenen Stadt Delft bis 1811. Sie ist die Nachfolgemühle der im Mai 1940 nach Artilleriebeschuss abgebrannten gleichnamigen Vorgängermühle von 1727 bis 1940.", "tgt_summary": null, "id": 1058971} {"src_title": "Fußball-Europameisterschaft 2016/England", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifikation.", "content": "England absolvierte die Qualifikation zur Europameisterschaft in der Gruppe E. England ging in die Qualifikation ohne Steven Gerrard und Frank Lampard, die nach dem Vorrundenaus bei der WM 2014 zurückgetreten waren. Die englische Mannschaft konnte als einzige Mannschaft in der Qualifikation alle Spiele gewinnen und qualifizierte sich bereits am 5. September 2015 als erste Mannschaft nach dem automatisch qualifizierten Gastgeber. Insgesamt setzte Teammanager Roy Hodgson 33 Spieler ein, von denen aber keiner in allen zehn Spielen zum Einsatz kam. Einmal pausierte Torhüter Joe Hart, in je zwei Spielen kamen Gary Cahill, Wayne Rooney und Raheem Sterling nicht zum Einsatz. Zu ihren ersten Länderspielen kamen in der Qualifikation Dele Alli, Nathaniel Clyne, Danny Ings und Harry Kane, der 80 Sekunden nach seiner Einwechslung zu seinem ersten Länderspiel auch sein erstes Länderspieltor erzielte. Bester englischer Torschütze war Wayne Rooney mit sieben Toren, der am 15. November 2014 beim Qualifikationsspiel gegen Slowenien sein 100. Länderspiel machte und dann zunächst am 5. September 2015 beim 6:0 gegen San Marino mit seinem 49. Länderspieltor den 45 Jahre alten Rekord von Bobby Charlton einstellte und drei Tage später mit seinem 50. Länderspieltor alleiniger Rekordtorschütze wurde. England erzielte nach Polen (33 Tore) mit 31 Toren die zweitmeisten Tore, profitierte dabei aber von drei Eigentoren. Nur Rumänien kassierte mit zwei Gegentoren ein Gegentor weniger. Im Laufe der Qualifikation konnte sich England, das nach dem Vorrundenaus bei WM 2014 auf Platz 20 der FIFA-Weltrangliste gefallen war zwischenzeitlich auf Platz 8 verbessern. Nach der Qualifikation verlor England ein Testspiel gegen Titelverteidiger Spanien mit 0:2 und gewann gegen Gastgeber Frankreich mit 2:0. In der Vorbereitung auf die Endrunde sind bisher Testspiele am 26. März 2016 in Berlin gegen Weltmeister Deutschland und am 29. März 2016 in London gegen die Niederlande terminiert.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele.", "content": "Alle Resultate aus englischer Sicht.", "section_level": 2}, {"title": "Vorbereitung.", "content": "Nach dem Ende der Qualifikation verloren die in der Qualifikation ungeschlagenen Engländer am 13. November ein Freundschaftsspiel gegen Europameister Spanien in Alicante mit 0:2. Vier Tage später gewannen sie in London gegen EM-Gastgeber Frankreich ein Freundschaftsspiel mit 2:0, das aber im Zeichen der Terroranschläge von Paris stand. Zur Vorbereitung auf die EM trafen sich die Nationalspieler am 11. Februar 2016 im St. George's Park National Football Centre. Am 26. März 2016 wurde in Berlin ein Spiel gegen Weltmeister Deutschland nach 0:2-Rückstand durch ein Tor in der Nachspielzeit mit 3:2 gewonnen. Dabei kam mit Danny Rose ein Neuling zu seinem ersten Einsatz. Drei Tage später konnten sie gegen die nicht für die EM qualifizierten Niederländer in London ihrerseits eine 1:0-Führung nicht verteidigen und verloren mit 1:2. Dabei kam mit Danny Drinkwater ein weiterer Neuling zu seinem ersten A-Länderspiel. In der unmittelbaren Vorbereitung gewannen die Engländer am 22. Mai in Manchester gegen die Türkei mit 2:1. Am 27. Mai spielten sie in Sunderland gegen Australien und gewannen mit 2:1, wobei Neuling Marcus Rashford in der dritten Minute das 1:0 erzielte. Am 2. Juni konnten sie gegen fast eine Stunde lang nur noch zehn Portugiesen, die ohne Cristiano Ronaldo antraten, in London durch das erste Länderspieltor von Chris Smalling mit 1:0 gewinnen. Am 6. Juni fliegt die Mannschaft dann nach Frankreich und bezieht ihr Quartier in Chantilly, nördlich von Paris.", "section_level": 1}, {"title": "Ausfälle.", "content": "Am 11. Mai musste Danny Welbeck wegen eine Knieverletzung absagen.", "section_level": 2}, {"title": "Kader.", "content": "Ein vorläufiger Kader mit 26 Spielern war am 16. Mai 2016 präsentiert worden, der dann am 31. Mai 2016 auf 23 Spieler reduziert wurde. Die Spieler stehen bei zehn englischen Vereinen unter Vertrag, womit England der einzige EM-Teilnehmer ist, der nur Spieler aus der heimischen Liga nominiert hat. Die meisten Spieler, je fünf, spielen beim FC Liverpool und Tottenham Hotspur. Meister Leicester City stellt nur einen Spieler, Pokalsieger Manchester United drei und Stadtrivale Manchester City zwei. Der am 31. Oktober 1997 geborene Marcus Rashford ist der jüngste nominierte EM-Teilnehmer, den ältesten stellt Ungarn. Trainer: Roy Hodgson", "section_level": 1}, {"title": "Spieler, die nur im vorläufigen Kader standen.", "content": "Am 31. Mai 2016 wurden drei Spieler aus dem Kader gestrichen. Anmerkungen:", "section_level": 2}, {"title": "Endrunde.", "content": "Bei der am 12. Dezember 2015 stattgefundenen Auslosung der sechs Endrundengruppen war England in Topf 1 gesetzt. England wurde als Gruppenkopf der Gruppe B gelost. Gegner waren die EM-Neulinge Slowakei und Wales sowie Russland. Damit ist dies die einzige Gruppe mit zwei EM-Neulingen. Wales ist nach Schottland zweithäufigster Gegner der Engländer. In zuvor 101 Spielen seit 1879 gab es 66 Siege, 21 Unentschieden und 14 Niederlagen, die letzte in den British Home Championship 1983/84, als diese letztmals ausgetragen wurden. Gegen Russland gab es erst zwei Spiele in der Qualifikation für die EM 2008. Dabei gewannen beide je ein Spiel, England erzielte aber zwei Tore mehr, verpasste allerdings die Endrunde während sich Russland qualifizierte. Gegen die Slowakei gab es zuvor in drei Spielen nur Siege, davon zwei in der EM-Qualifikation 2004. Die Engländer begannen mit einem 1:1 gegen Russland, wobei sie die größeren Chancen hatten und das Spiel weitgehend dominierten, aber lediglich ein Tor durch einen von Eric Dier direkt verwandelten Freistoß erzielten. Sie mussten dann aber in der Nachspielzeit noch den Ausgleich hinnehmen. Gegen Wales gerieten sie ihrerseits kurz vor der Halbzeitpause durch einen von Gareth Bale direkt verwandelten Freistoß in Rückstand, konnten aber zunächst durch den zur zweiten Halbzeit eingewechselten Jamie Vardy 14 Minuten später ausgleichen und dann auch noch durch den gleichzeitig eingewechselten Daniel Sturridge den Siegtreffer in der Nachspielzeit erzielen. Nach einem torlosen Remis gegen die Slowakei mussten sie den Walisern aber den Gruppensieg überlassen, da diese gegen die Slowakei und Russland gewinnen konnten. Als Gruppenzweiter treffen die Engländer nun auf Island, den Gruppenzweiten der Gruppe F. Gegen den EM-Neuling gab es erst zwei Länderspiele: 1982 trennten sich beide bei einem Freundschaftsspiel mit 1:1, 2004 gewannen die Engländer bei einem kleinen Turnier, an dem noch Japan teilnahm mit 6:1. Vom damaligen Spiel standen nur noch die Rekordtorschützen Eiður Guðjohnsen und Wayne Rooney in den beiden Kadern. Rooney war es dann, der nach wenigen Minuten einen Strafstoß für die Engländer zum 1:0 verwandelt. Die Isländer konnten aber postwendend ausgleichen und ihrerseits kurz darauf in Führung gehen. Diese verteidigten sie bis zum Schluss und zogen damit ins Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich ein. Nationaltrainer Hodgson trat nach dem Spiel von seinem Amt zurück. In der englischen Presse wurde die Niederlage als die schlimmste Pleite in der Geschichte der Three Lions betitelt. Durch die EM-Spiele und ein Vorbereitungsspiel konnte England in der FIFA-Weltrangliste zwar Punkte hinzu gewinnen, verlor aber zwei Plätze, da andere Mannschaften mehr Punkte hinzugewannen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dieser Artikel behandelt die englische Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Für England war es die neunte Teilnahme und das erste Mal, dass England in der Qualifikation alle Spiele gewann.", "tgt_summary": null, "id": 311081} {"src_title": "Fußball-Europameisterschaft 2016/Nordirland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifikation.", "content": "Nordirland absolvierte die Qualifikation zur Europameisterschaft in der Gruppe F. Die Nordiren, die bei der Gruppenauslosung nur aus dem fünftbesten Topf gezogen wurden, begannen die Qualifikation mit einem 2:1-Sieg in Ungarn, gegen das sie zuvor in vier Spielen immer verloren hatten. Nach einem erwarteten Sieg gegen die Färöer gewannen sie dann auch gegen die als Gruppenkopf gelosten Griechen, ehe sie in Rumänien das einzige Spiel verloren. Da die Rumänen zwar die wenigsten Gegentore aller Qualifikationsteilnehmer zuließen, selber aber auch wenige Tore erzielten und daher fünfmal remis spielten, konnten sich die Nordiren am Ende als Gruppensieger durchsetzen und am vorletzten Spieltag die erstmalige Qualifikation perfekt machen. Insgesamt setzte Trainer Michael O’Neill 26 Spieler ein, davon Gareth McAuley und Oliver Norwood in allen zehn Spielen. Die meisten Qualifikationstore für die Nordiren erzielte Kyle Lafferty, der mit sieben Toren maßgeblichen Anteil an der Qualifikation hatte, wobei er nur neunmal zum Einsatz kam. Im Laufe der Qualifikation verbesserte sich Nordirland in der FIFA-Weltrangliste von Platz 95 auf Platz 29.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele.", "content": "Alle Resultate aus nordirischer Sicht.", "section_level": 2}, {"title": "Vorbereitung.", "content": "Nach dem Ende der Qualifikation gewannen die Nordiren am 13. November mit 1:0 gegen Lettland in Belfast. Am 24. März 2016 trafen sie in Cardiff auf die Waliser, die sich ebenfalls zum ersten Mal für die Endrunde qualifizierten konnten, und mussten durch einen in der 89. Minute verwandelten Foulelfmeter noch den 1:1-Ausgleich hinnehmen. Dabei kam mit Conor Washington ein Neuling zu seinem ersten Einsatz. Vier Tage später wurde dann in Belfast Slowenien, das in den Playoffs gescheitert war, durch ein Tor von Conor Washington mit 1:0 bezwungen und mit Michael Smith wurde ein weiterer Neuling eingesetzt. Damit gelangen ihnen erstmals zehn Spiele in Folge ohne Niederlage. In der unmittelbaren Vorbereitung gewannen die Nordiren am 27. Mai in Belfast gegen Weißrussland mit 3:0. Als letzter Test vor der Endrunde fand am 4. Juni in Trnava ein Spiel gegen die Slowakei statt, einen weiteren EM-Neuling, die bereits am 29. Mai gegen Gruppengegner Deutschland mit 3:1 gewann. Bei dem torlosen Remis kam 30 Jahre nach dem Karriereende von Torwartlegende Pat Jennings mit Aaron Hughes der erste nordirische Feldspieler zu seinem 100. Länderspiel.", "section_level": 1}, {"title": "Kader.", "content": "Ein vorläufiger Kader mit 28 Spielern wurde von Teammanager Michael O’Neill am 18. Mai 2016 präsentiert, der dann am 28. Mai auf 23 Spieler reduziert wurde. Die Spieler kamen von 22 Vereinen aus drei Ländern. Nur West Bromwich Albion stellte zwei Spieler. Nur zehn Spieler spielten in einer ersten Liga, acht spielen in der zweiten, vier in der dritten und einer in der vierten englischen Liga. Kein Spieler spielt in nordirischen Ligen und damit gehört Nordirland neben Island, Wales und Irland zu den vier Mannschaften ohne Spieler aus heimischen Ligen. Trainer: Michael O’Neill", "section_level": 1}, {"title": "Spieler, die nur im vorläufigen Kader standen.", "content": "Am 28. Mai 2016 wurden aus dem vorläufigen Kader fünf Spieler gestrichen. Anmerkungen:", "section_level": 2}, {"title": "Endrunde.", "content": "Bei der am 12. Dezember 2015 stattgefundenen Auslosung der sechs Endrundengruppen war Nordirland in Topf 4 gesetzt. Nordirland wurde der Gruppe C mit Weltmeister Deutschland, Polen und der Ukraine zugelost. Gegen Deutschland gab es zuvor in 14 Spielen bei acht Niederlagen und vier Remis nur zwei Siege, beide in der Qualifikation zur EM 1984, als die Nordiren nur aufgrund der weniger erzielten Tore die EM-Endrunde verpassten, da damals der direkte Vergleich nicht zählte. Bei einem großen Turnier trafen beide bisher nur 1958 in der WM-Vorrunde und damit erstmals aufeinander, wobei sie sich mit 2:2 trennten und Deutschland wie 2016 als Weltmeister antrat. Gegen Polen war die Bilanz vor der EM positiv: In elf Spielen gab es vier Siege, zwei Remis und drei Niederlagen. Den letzten Sieg gab es im März 2009 in der Qualifikation für die WM 2010, die beide verpassten, die letzte Niederlage vier Jahre zuvor in der Qualifikation für die WM 2006. Die Ukraine war zuvor viermal Gegner der Nordiren und erreichte zwei Siege gegen sie in der Qualifikation zur WM 1998 und zwei torlose Remis in den Qualifikationsspielen zur EM 2004, die sie aber jeweils beide verpassten. Die Nordiren verloren das erste Spiel gegen überlegene Polen mit einer defensiven Grundeinstellung mit 0:1 und mussten damit hinnehmen, das die Polen ihre Bilanz gegen sie ausglichen. Mit einer offensiveren Einstellung gewannen sie gegen die Ukraine mit 2:0, wobei das zweite Tor durch den eingewechselten Niall McGinn erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit fiel. In Führung gebracht hatte sie Abwehrspieler Gareth McAuley, der kurz nach der Halbzeitpause das erste EM-Tor für die „Green & White Army“ erzielte. Gegen Deutschland waren sie dann wieder chancenlos und hatten es Torhüter Michael McGovern sowie Latte und Pfosten zu verdanken, dass sie nur mit 0:1 verloren. Damit haben sie aber eine ausgeglichene Tordifferenz und stehen als einer der vier besten Gruppendritten im Achtelfinale. Dort treffen sie auf Wales. Damit können sie frühestens im Finale auf Titelverteidiger Spanien, England oder erneut Deutschland treffen können. Gegen die Waliser gab es in bisher 95 Länderspielen 27 Siege, 24 Remis und 44 Niederlagen. Beide trafen zuletzt am 24. März 2016 in Cardiff aufeinander, wo die Waliser in der 89. Minute durch einen verwandelten Strafstoß noch zu einem 1:1 kamen. Die Nordiren verloren die erste K.-o.-Begegnung zwischen zwei Mannschaften des Vereinigten Königreichs bei einem großen Fußballturnier durch ein Eigentor ihres Abwehrchefs Gareth McAuley mit 0:1. Trotz des Achtelfinalaus wurde die Mannschaft bei ihrer Rückkehr nach Belfast begeistert empfangen. In der FIFA-Weltrangliste verlor Nordirland durch die EM-Spiele 29 Punkte und verschlechterte sich um drei Plätze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dieser Artikel behandelt die nordirische Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Für Nordirland war es die erste EM-Endrunden-Teilnahme, womit sich die Nordiren erstmals nach der WM-Teilnahme 1986 wieder für ein großes Turnier qualifizieren konnten.", "tgt_summary": null, "id": 1178008} {"src_title": "James Dawkins (Altertumsforscher)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "James Dawkins wurde als Sohn von Henry Dawkins (1698–1744), einem reichen Plantagenbesitzer, in Jamaika geboren. Nach dem Besuch der Abingdon School in Berkshire studierte Dawkins 1739 bis 1749 am St John’s College in Oxford und erhielt 1749 den Doctor of Civil Law. Er unternahm ausgedehnte Reisen in Europa und verkehrte in jakobitischen Kreisen in Paris und Rom. In Rom plante er 1749 mit seinem Studienfreund John Bouverie (1723–1750) eine Reise zu den antiken Stätten des östlichen Mittelmeerraumes. Der schon erfahrene Reisende Robert Wood (1717–1771) und der Zeichner und Architekt Giovanni Battista Borra (1712–1786) schlossen sich ihnen an. Die Reise begann in Neapel am 5. Mai 1750 mit einem extra dafür ausgerüsteten Schiff, der \"Matilda\". Sie bereisten zunächst die Ägäis und die Küsten Kleinasiens, wo Bouverie im September 1750 starb. Die Reise führte weiter nach Ägypten und Palästina. Im Frühjahr 1751 bereisten sie Syrien, insbesondere Palmyra und Baalbek, und kehrten über Tripolis, Zypern und Griechenland am 7. Juni 1751 nach Neapel zurück. Diese Reise gehört zu den ersten rein wissenschaftlichen Forschungsexpeditionen in den östlichen Mittelmeerraum. 1755 wurde er Mitglied der Society of Dilettanti. Unterstützt von Dawkins publizierte Robert Wood \"The Ruins of Palmyra\" (1753) und \"The Ruins of Baalbec\" (1759). Dawkins unterstützte auch James Stuart und Nicholas Revett in ihrem Unternehmen, die Altertümer von Athen zu untersuchen und zu publizieren (\"The Antiquities of Athens\", 1762). Im Mai 1753 reiste Dawkins nach Berlin, um Friedrich II. für die Unterstützung einer jakobitischen Verschwörung zu gewinnen. Die Reise blieb ohne Ergebnis, die britische Regierung erließ jedoch einen Haftbefehl gegen Dawkins, der aber ohne Folgen blieb als er 1754 nach England zurückkehrte und sich in Laverstoke, Hampshire niederließ. Von 1754 bis zu seinem Tode war er Mitglied des Unterhauses für Hindon, Wiltshire.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Dawkins (* 1722 in Jamaika; † 6. September 1757 in Suttons’s Plantation, Jamaika) war ein britischer Altertumsforscher, Sympathisant der Jakobiten und Unterhausabgeordneter,", "tgt_summary": null, "id": 814126} {"src_title": "Serbienfeldzug der Mittelmächte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Im Serbienfeldzug von 1914 gelang es den Serben unter Führung von Armeegeneral Radomir Putnik durch eine am 3. Dezember eingeleitete Gegenoffensive an der Kolubara, die österreichisch-ungarische 5. und 6. Armee bis zum 9. Dezember 1914 erfolgreich zurückzuwerfen. Am 15. Dezember mussten die seit der österreichischen Offensive besetzten Gebiete Serbiens und die kurz zuvor eroberte Hauptstadt Belgrad wieder geräumt werden. Der österreichische Oberkommandierende FZM Potiorek wurde noch im Dezember durch Erzherzog", "section_level": 1}, {"title": "Kriegseintritt Bulgariens.", "content": "Zu Beginn des Weltkrieges hatte sich Bulgarien für neutral erklärt. Sowohl die Mittelmächte wie auch die Entente bemühten sich in der Folgezeit um ein Bündnis mit Bulgarien, das wiederum seine Kriegsbeteiligung vom jeweiligen Angebot abhängig machen konnte. Hierbei waren die Mittelmächte in der besseren Ausgangssituation, da sie den territorialen Interessen Bulgariens auf Kosten Serbiens und gegebenenfalls Rumäniens und Griechenlands leichter entgegenkommen konnten. Den Bulgaren wurde von den Mittelmächten die Angliederung von Makedonien, der Dobrudscha und Ostthrakiens zugesagt, und nach langwierigen Verhandlungen hatten sie sich am 6. September zur Zusammenarbeit mit den Mittelmächten bereit erklärt, die durch einen Angriff auf Serbien auch die Landverbindung zum Osmanischen Reich herstellen sollte. Bulgarien verpflichtete sich, nach dem Beginn des deutsch-österreichischen Angriffs auf Serbien die Verbündeten mit mindestens vier Divisionen zu unterstützen. Ermöglicht wurde dieser Durchbruch durch die türkische Entscheidung, den Bulgaren einige", "section_level": 1}, {"title": "Aufmarsch der Mittelmächte.", "content": "Als Oberbefehlshaber der gegen das Königreich Serbien aufgebotenen Truppen wurde am 18. September Generalfeldmarschall von Mackensen bestimmt. Der Heeresgruppe Mackensen wurden für den Serbienfeldzug zunächst die neu aufgestellte 11. Armee unter von Gallwitz und eine österreichisch-ungarische Armee unter Kövess unterstellt, zu denen Mitte Oktober noch die bulgarische 1. Armee hinzukommen sollte. Generalfeldmarschall von Mackensen traf am 20. September in Temesvár ein. Der Aufmarsch der deutschen 11. Armee ging planmäßig voran, wobei zusätzlich noch die Kommandos des IV. Reserve-Korps und des III. Armee-Korps, der 6. und 107. Division und der 25. Reserve-Division herangezogen wurden. Mittlerweile war auch General der Kavallerie Tersztyánszky durch General der Infanterie von Kövess abgelöst worden. Das Armeekommando der k.u.k. 3. Armee erhielt vorerst außer der am 21. September erlassenen Aufmarschanweisung keine operativen Befehle aus Temesvár. Mackensen und sein Stabschef Generalmajor von Seeckt verfügten in der ersten Phase über etwa 23 Divisionen (acht deutsche, vier bulgarische und sechs österreichisch-ungarische) mit insgesamt etwa 495.000 Mann und 1.400 Geschützen. Der k.u.k. 3. Armee wurde unter Sicherung ihrer rechten Flanke die Hauptstoßrichtung gegen die Kolubara auf Kragujevac zugewiesen, während die 11. Armee ins Moravatal vorstoßen würde. Die bulgarische 1. Armee sollte vom Osten her mit ihren Hauptkräften gegen Nisch in den Rücken der Serben vorrücken, während die direkt der bulgarischen Heeresleitung unterstellte 2. Armee im Vardartal vorzugehen hatte, um dem Gegner den möglichen Rückzug nach Süden zu versperren und die Bahnlinie nach Saloniki abzuschneiden. Bei der k.u.k. 3. Armee erfolgte der Aufmarsch infolge der Rückschläge auf dem russischen Kriegsschauplatz, wo das k.u.k. VI. und das XVII. Korps weiterhin festgehalten wurden, nicht so reibungslos. Dieser Ausfall wurde durch die deutsche Heeresleitung durch vier Divisionen ausgeglichen, wobei das XXII. Reserve-Korps mit der 43., der 44. Reserve-Division und der 26. Division der 3. Armee unterstellt wurden. General der Kavallerie Tersztyánszky ließ gleichzeitig das k.u.k. VIII. Korps mit der 57. und der 59. Infanterie-Truppendivision im Raum von Semlin zusammenziehen, um den Angriff auf die Hauptstadt Belgrad führen zu können. Deshalb wurde das XXII. Reserve-Korps in Richtung Westen verschoben. Nachdem Oberstleutnant Hentsch die OHL informierte, dass die k.u.k. 3. Armee wegen eines hohen Anteils an Landsturmtruppen nur über eine geringe Angriffskraft verfüge, bestand von Mackensen darauf, den Aufmarsch des k.u.k. XIX. Korps ebenfalls in Syrmien und nicht wie geplant in Nordostbosnien anzusetzen. Zusätzlich zog er zu den dort befindlichen drei Landsturmbrigaden (205., 206. Landsturm-Brigade und Brigade Schwarz) auch die k.u.k. 53. Infanter-Truppeniedivision nach Višegrad. Am 29. September beschloss das Oberkommando der Heeresgruppe Mackensen, dass der Übergang der 11. Armee zwischen Semendria und Bazias angesetzt werden soll. Die Heeresgruppe Mackensen verfügte insgesamt über 350 Bataillone und 1.400 Geschütze, die k.u.k. 3. Armee über rund 120.000 Mann und 500 Geschütze. Der Angriffsgruppe gegen Belgrad standen 66 Bataillone und 273 Geschütze zur Verfügung, der an der Drina 202 Bataillone (davon 85 Bataillone Landsturm) und 990 Geschütze.", "section_level": 1}, {"title": "Aufmarsch der Serben.", "content": "Im September 1915 verschob der serbische Generalstab große Teile des Heeres an die Ostgrenze, um eine mögliche Front gegen Bulgarien zu sichern. Zur Monatswende auf Oktober standen im Nordwesten Serbiens am Drina und Save-Abschnitt insgesamt 275 Bataillone und 654 Geschütze, am Donau-Abschnitt 143 Bataillone und 362 Geschütze.", "section_level": 1}, {"title": "Nordfront.", "content": "1. Armee unter dem Oberbefehl von General Živojin Mišić Armeegruppe", "section_level": 2}, {"title": "Ostfront.", "content": "Timok-Armeegruppe (General Illja Gojković) bei Knajaževac, Zaječar und Negotin 2. Armee unter General Stepa Stepanović marschierte bei Nisch, Pirot und Vranje auf. Die Ostgrenze Mazedoniens schützten bei Egri-Palanka im Bregalnica- und Vardartal 31 Bataillone unter General Damnljan Popović, während 13 Bataillone den Nordosten Albaniens zwischen Prizren und Tirana besetzten. Montenegrinische Armee unter Führung des Generalstabschefs Serdar Janko Vukotic mit vier schwache Armeegruppen. Serbien bemühte sich schon seit Juni 1915, wenigstens die an der oberen Drina stehenden montenegrinischen Armeeteile unterstellt zu bekommen, was aber vom montenegrinischen", "section_level": 2}, {"title": "Beginn des Feldzuges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "6. Oktober.", "content": "Am 6. Oktober begann der Angriff der Mittelmächte auf Belgrad gegen die serbische Armeegruppe unter General Zifkovic. Während die 3. Armee Belgrad angriff, erzwang die 11. Armee den Donauübergang zwischen Ram und Semendria, und das k.u.k. XIX. Korps begann unter dem Schutz der Monitore den Saveübergang bei Kupinovo. Nach dem planmäßig begonnenen Wirkungsschießen wurde das Geschützfeuer gegen die serbischen Uferstellungen am darauffolgenden Tag gesteigert. Zwischen Orsova und Višegrad begann ein schweres Bombardement mit Schwerpunkt auf Belgrad und Semendria. Trotz des dauernden Feuers auf die gegnerischen Uferwerke wichen die Serben nicht aus den Trümmern ihrer Befestigungen. Das k.u.k. VIII. Korps", "section_level": 2}, {"title": "7. Oktober.", "content": "Am 7. Oktober früh eröffnete die Artillerie der angreifenden deutschen 11. Armee schweres Feuer auf die vorgesehenen Landungsstellen am jenseitigen Flussufer. Das Übersetzen des IV. Reserve-Korps (Gruppe Winckler) vollzog sich über die Temesinsel, das III. Armee-Korps (Gruppe Lochow) ging bei Semendria über den Fluss. Nach der Erzwingung des Donau-Überganges durch das X. Reserve-Korps (Gruppe Kosch) bei Ram (etwa 20 Kilometer nordöstlich Požarevac) kam es zum Vorgehen über die Resava entlang der Morava nach Süden auf Jagodina. Dem IV. Reserve-Korps mit der unterstellten 105. und 107. Infanterie-Division sowie der 213. Brigade (Generalleutnant Heydebreck) gelang am 7. und 8. Oktober zwischen Dunadombo und Kevevara im Zentrum der 11. Armee der Donauübergang bei Kostolac. Die Entscheidung bei der 3. Armee vor Belgrad brachte der Übergang des deutschen XXII. Reserve-Korps. Die 43. (General Runckel) und 44. Reserve-Division (General Dorrer) konnten währenddessen die Save unter Nutzung der Großen Zigeuner-Insel überschreiten und griffen wirksam vom", "section_level": 2}, {"title": "8. Oktober.", "content": "An der mittleren Save und an der Drina konnten die Truppen der Gruppe Kalser den Übergang noch immer nicht meistern. Unter schweren Verlusten durch starkes serbisches Abwehrfeuer mussten am 8. Oktober bereits angelandete Truppen der 62. Division bei Visegrad wieder zurückgezogen werden. Die serbischen Uferstellungen konnten wegen fehlender Artillerieunterstützung nicht genommen werden. Die über die Drina angelandeten Truppen wurden von der zweiten Donau-Division so stark bedrängt, dass sie über den Fluss zurückgenommen werden mussten. FML Kalser", "section_level": 2}, {"title": "9. Oktober.", "content": "Beim III. Armee-Korps vollzog man am 9. Oktober den Übergang der durch die vorangegangenen heftigen Niederschläge stark angeschwollene Donau. Das Zentrum und der linke Flügel der deutschen 11. Armee erkämpfte die Linie Dubravica – Patka – Klenovierk. Die meisten Pontons lagen stromabwärts direkt im Feuerbereich der serbischen Artillerie und wurden auf die Nordseite der Semendrianer Insel abgetrieben, nur 150 Mann der 25. Reserve-Division konnten die Landung nach Plan durchführen. Nach harten Kämpfen mussten sogar hart bedrängte Truppenteile westlich von Semendria aus der gegnerischen Feuerlinie herausgelöst und rückverbracht werden. Die Masse der 11. Armee drang aber trotz heftigen gegnerischen Widerstandes", "section_level": 2}, {"title": "10. Oktober.", "content": "Bei der 11. Armee des Generals von Gallwitz konnte die Gruppe Lochow (Gen. Kdo. III. A.K.) am 10. Oktober seine Südwärtsbewegung zwischen Jezeva und Morava fortsetzen und über die Linie Batovac – Bradarci vordringen. Die Gruppe Kosch (Gen. Kdo. X. R.K.) erstürmte derweil die Anatemahöhe und drang bis zu den Kličevac–Höhen nördlich von Popovac vor. Nach Überschreitung des Jezeva-Abschnittes drangen Teile der Gruppe Lochow weiter vor und nahmen Semendria ein. In hartem Ringen warf die 6. Infanterie-Division des Generals Herhut von Rohden die Serben weiter zurück, wobei sich auch die Einwohner der Gegend am Widerstand gegen die verbündeten Truppen beteiligten. Im Verlauf des 10. Oktober hatte der serbische General Živković seinen Verbänden vor Belgrad den Rückzug auf die Höhen beiderseits des Slancebaches – Ekmeluk – Höhen bei Jajince – Petlovobrodo – Železnik", "section_level": 2}, {"title": "11., 12. und 13. Oktober.", "content": "Am 11. Oktober gewann der nördliche Flügel des VIII. Korps bei Lipar erheblich an Gelände. Die Höhen am Slancebach wurden gestürmt, und der Ekmeluk konnte vom linken Flügel der 59. Division erstiegen werden. Die deutsche 25. Reserve-Division erzwang den Jezava-Übergang und nahm die Festung Semendria ein, während die 6. Division über Lipar vordrang. Am 11. Oktober stoppte Hochwasser die Angriffstätigkeiten des XIX. Korps, auch die folgenden Tage brachten keine nennenswerten Erfolge. Am Belgrader Brückenkopf ging es nur langsam vorwärts, an der Kubaramündung wurde das XIX. Korps durch versumpftes Gebiet aufgehalten. In der Nacht auf den 13. Oktober warfen Reste der zweiten Drina-Division vorgehende Landsturmeinheiten bei Krtiska auf ihre Ausgangsstellungen zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Eingreifen der Bulgaren ab 14. Oktober.", "content": "Verstärkung erhielten die Mittelmächte am 14. Oktober 1915 durch den Kriegseintritt Bulgariens. Die bulgarische 1. Armee unter General Kliment Bojadschiew wurde der Heeresgruppe Mackensen unterstellt. Im Süden drang die bulgarische 2. Armee unter General Georgi Todorow durch das Vardartal nach Süden vor, um die Eisenbahnlinie nach Saloniki abzuschneiden. Die zweite Sumadja-Division der serbischen 2. Armee übernahm die Verteidigung des Timok-Abschnittes. Am 15. Oktober erzwang die bulgarische 1. Armee den Timokübergang bei Knjaževac und südöstlich von Pirot. Erst am 16. Oktober wurde der Timok bei Negotin überschritten. Die bulgarische 6. Division stieß östlich der Forts bei Zaječar auf starken Widerstand der serbischen Kombinierten Division. In Mazedonien erzielte die bulgarische 2. Armee große Geländegewinne und durchbrach die schwachen serbischen Sicherungslinien bei Vranje. Die bulgarische 3. Division besetzte Kriva Palanka, die 7. Division drang über die Grenzgebirge in das Bregalnica-Tal und erreichte am 16. Oktober Pehcevo. Die bulgarische Kavallerie-Division, die sich bei Küstendil versammelte, stieß hinter der 7. Division durch das Vardartal bis Veles nach. Die bulgarische 1. Division nahm Pirot, die 6. Division drang in Zaječar ein, und eine Nebengruppe der Bulgaren wurde auf Negotin angesetzt. Die bulgarische 8. und 9. Division drang über Knjaževac gegen Niš vor. Die serbische 1. Armee hatte ihre Truppen über die Kolubara auf Aranđelovac zurückgezogen. Die serbische \"Armeegruppe Užice\" hatte zur Deckung des Rückzuges der westlichen Truppenteile weiterhin im Raum Višegrad standgehalten. General Zivkovic hatte die Masse seiner \"Belgrader Armeegruppe\" auf das östliche Moravaufer in Richtung Natalinci zurückgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Phase des Feldzuges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verfolgung beiderseits der Morava.", "content": "Am 17. Oktober folgte der Rückzugsbefehl der serbischen 1. Armee von der Avalalinie. General Misic befahl die in der Macva noch haltende Obrenovac–Gruppe (Don-Div. II und Drina-Div. II) über die Kolubara nach Lazarevac. Zur Sicherung des Rückzuges hatte die zweite Drina Division an der Beljanica auszuhalten, bei der Užice-Gruppe hielt die Sokalbrigade westlich von Valjevo stand. Die deutsche 11. Armee drang an die Ralja vor, der östliche Flügel der Serben hielt an der Donaulinie noch vor", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Lage am westlichen Abschnitt.", "content": "Am 19. Oktober erfolgte der serbische Rückzugsbefehl für die noch an der oberen Drina haltende Armeegruppe Užice und die bei Valjevo haltende Sokol-Brigade. Die Division Sorsich und die Brigade Streith vereinigen sich vor Šabac, die Verbindung zwischen den beiden inneren Armeeflügeln war hergestellt und das Donauufer von Belgrad bis Bazias unter Kontrolle gebracht. Die 53. Division erreiche mit der 20. und 21. Landsturm-Brigade die Höhen südlich von Obrenovac, und die 21. Landsturm-Brigade stand vor der Stadt. Die Gruppe Sorsich verlor bei den Kämpfen um Drenovac 760, die Gruppe Streith", "section_level": 2}, {"title": "An der griechischen Grenze.", "content": "Im Zusammenhang mit der griechischen Mobilmachung vom 23. September richtete der Premierminister Venizelos einen Appell an die Alliierten, seinem Land zu Hilfe zu kommen. Griechenland war gemäß dem Bündnisvertrag mit Serbien von 1913 im Fall eines Angriffs zum Beistand verpflichtet. Die französische Regierung reagierte umgehend zustimmend, und auch die britische Regierung sagte die Entsendung einer Einheit zu. Am 12. Oktober landete General Sarrail in Saloniki und übernahm das Kommando über die Armée d’Orient. Seine vordringliche Aufgabe war es, die Bahnlinie von Saloniki nach Skoplje gegen einen bulgarischen Angriff abzuschirmen. Aufgrund der geringen Stärke seiner Kräfte zu diesem Zeitpunkt entschied er, seine Truppen vorerst nur bis Krivolak in der Region Tikveš vorrücken zu lassen. Der Hauptteil seiner Kräfte (156. Division) sollte das Gebiet Valandovo und die Schlucht von Demir Kapija verteidigen. Um gegen die Südflanke der Bulgaren zu operieren, wurden zunächst 35.000 Franzosen und 15.000 Engländer in Saloniki gelandet. Die bereits vollständig gelandete britische 10. Division hatte vorläufig Befehl,", "section_level": 2}, {"title": "Die Operationen Ende Oktober.", "content": "Als General von Kövess am 27. Oktober seine Hauptstreitkräfte gegen das Rudnikgebirge in Marsch setzten ließ, hatten nach viertägiger Pause wieder heftige Regenfälle eingesetzt. Auch kleine Wasserläufe waren nun zu beträchtlichen Hindernissen für die Truppe geworden, während auf den tief aufgeweichten Straßen und Wegen Geschütze, Munitions- und Verpflegungswagen im Schlamm stecken blieben. Die Armeen Kövess und Gallwitz begannen nun von Norden her mit einem konzentrischen Vormarsch auf Kragujevac. Das Vordringen der 3. und 11. Armee von Norden her zwang die Serben ab dem 27. Oktober mit dem Rückzug ihrer aufgerollten Ostfront. Am nördlichen Flügel der bulgarischen 1. Division konnten die Bulgaren den serbischen Widerstand bei Negotin trotzdem nicht", "section_level": 2}, {"title": "Verfolgungskämpfe im Kosovo.", "content": "Die Serben strebten den Rückzug über das Gebirge nach Montenegro an. Die Jäger des Alpenkorps sollten das XXII. Reserve-Korps freimachen, das für einen Gebirgskrieg nicht entsprechend ausgerüstet war. Ab 13. November begann die weitere Verfolgung durch das Gebirge im Sandschak Novi Pazar, am 14. November kam es beim südlichen Vorstoß zu einem Gefecht an der Dedina Stolica. Die Gruppe des Obersten Below besetzte zusammen mit Teilen der 44. Reserve-Division Raška. Beim IV. Reserve-Korps erreichte die 105. Division Nisch und nahm Verbindung mit den Bulgaren auf. Das XXII. Reserve-Korps wurde durch das Alpenkorps verstärkt, gemeinsam mit der 44. Reserve-Division wurde östlich von Pavlica die", "section_level": 2}, {"title": "Bildung der makedonischen Front.", "content": "Am 6. November koordinierten die beiden Generalstabschefs Conrad von Hötzendorf und Falkenhayn in Pleß ihr künftiges Vorgehen im Serbienfeldzug. Die gemeinsam mit Bulgarien begonnene Offensive auf dem Balkan sollte nach dem Sieg über Serbien auch gegen die bei Saloniki gelandeten Ententetruppen weitergeführt werden. Falkenhayn stimmte dieser Vorgehensweise unter der Bedingung zu, dass es in allernächster Zeit gelingen werde, das serbische Heer zu vernichten und dass die alliierte Landung in Griechenland nicht den Charakter einer großangelegten Balkanoperation der Entente annehmen würde. Die in Serbien eingesetzten bulgarischen Kräfte betrugen mittlerweile 264.000 Soldaten, die deutsche 11. Armee stand mit 116.000 Mann in Südserbien. Nach dem Fall von Nisch (5. November) zogen sich die Reste der serbischen Armee (etwa noch 150.000 Mann) durch das Tal von Beli Drin mit etwa 20.000 Kriegsgefangenen über die montenegrinischen und albanischen Berge zurück. So drängten die Hauptkräfte Mackensens die Serben weiter bis in das Gebirge südlich der westlichen Morava zurück, dennoch blieb ein erwarteter Gegendruck der 1. bulgarischen Armee von Osten her fast vollständig aus. Zwar hatten General Bojadschiews Truppen bereits am 7. November zwischen Aleksinac und Niš die südliche Morava erreicht, wurden aber dort durch die starke Gegenwehr der serbischen Timokarmeegruppe und Mangels an Brückengerät gebunden und konnte erst am 10. des Monats wieder vorrücken. Auf serbischer Seite kämpfte man weiter am Frontbogen Aleksinac – Kruševac", "section_level": 1}, {"title": "Abschluss und Ergebnis.", "content": "Am 7. Dezember traf der serbische König Peter in Skutari ein, dicht dahinter folgte das Gros des abgekämpften serbischen Heeres unter dem Kronprinzen Alexander. Die serbischen Gesamtverluste betrugen 94.000 Tote und 70.000 Verwundete, 120 Offiziere und 124.000 Mannschaften fielen als Gefangene neben 397 Geschützen, 48 MG, 12 Minenwerfern und zwölf Munitionswagen in Feindeshand. Die Hauptkolonne der sich über Peć und Andrijevica nach Skutari durch Montenegro und Albanien zurückziehenden serbischen Armee hatte dagegen zwischen 60.000 und 80.000 Mann verloren, die durch Erfrierung und Hunger starben. 15.000 Tote wurden zudem unter den Rekruten der Regierungs-Kolonne verzeichnet, in der sich auch der serbische König Peter I. sowie der aufgrund seiner gesundheitlichen Abgeschlagenheit in einer Sänfte über die vereisten Gebirgspfade getragene Woiwode Putnik befanden, die den Weg über Prizren und Debar nach", "section_level": 1}, {"title": "Folgeoperationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schlusskämpfe in Nordmakedonien.", "content": "Am 4. Dezember erreichte die bulgarische 2. Armee mit der Kavalleriedivision Monastir und konnte die serbische Südgruppe unter General Vassic mit etwa 35.000 Serben von den Hauptkräften abschneiden, welche sich über Ochrid nach Süden absetzten. Am 6. Dezember kam es bei Demirkapcu zu einem Nachhutgefecht. Die alliierten Verluste betrugen etwa 1.500 Mann und acht Geschütze. Am 8. Dezember führte die bulgarische Armee einen Generalangriff. General Mahon versuchte, seine defensive Operationen mit der zurückgehenden französischen Armee zu", "section_level": 2}, {"title": "Nachspiel: Eroberung von Montenegro.", "content": "Die k.u.k 3. Armee (etwa 101.000 Mann und 1170 Reiter) begann am 15. Dezember 1915 eine weitere Angriffsphase mit dem Ziel der Eroberung von Montenegro. Das kleine Königreich verteidigte seine Nord- und Ostgrenze mit etwa 37.000 Mann. Gegen die Nord- und Ostfront hatte das k.u.k. VIII. Armeekorps (Scheuchenstuel) anzugreifen, in drei Kolonnen aus der Linie Novi Pazar-Priština-Prizren angesetzt, wurde auch der serbische Rückzug über Podgorica auf Skutari erzwungen. Am rechten Flügel drang die 62. Division (FML Kalser von Maasfeld) gegen den Tara-Abschnitt und gegen die Höhen von Pljevlja vor. Die k.u.k. 57. Division verfolgte die Serben über Priština, und in der Mitte wurde die 53. (Generalmajor Pongrácz) und 59. Division (FML Snjarić) auf Berane und Ipek angesetzt. Der Vormarsch erfolgte über Kraljevo nach Raska, die 53. Division stieß bei Ivenjica vor, die 57. Division kämpfte westlich von Rozaj gegen die Montenegriner, die 59. Division drang mit der 9 Gebirgs-Brigade auf Ipek. Der Rückzug der geschlagenen serbischen Armee, der durch die Armee", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Serbienfeldzug im Ersten Weltkrieg wurde von den Mittelmächten nach zwei Monaten im Herbst 1915 erfolgreich beendet. Ein Jahr zuvor war der Serbienfeldzug 1914 der österreichisch-ungarischen Armee gegen das Königreich Serbien gescheitert. Am 6. Oktober 1915 begann mit massiver deutscher Hilfe der neue Feldzug, am 14. Oktober griff auch das durch Geheimverhandlungen als Verbündeter gewonnene Zarentum Bulgarien in den Krieg gegen Serbien ein und bedrohte den Gegner von Osten her. Das strategische Kriegsziel der Angreifer war es, die direkte Landverbindung zum verbündeten Osmanischen Reich zu öffnen, Serbien zu besetzen und als Kriegsgegner auszuschalten. Den Serben stand eine erhebliche Übermacht gegenüber, die auch durch die Landung von Entente-Truppen bei Saloniki nicht ausgeglichen werden konnte. Nach dem Fall von Belgrad (9. Oktober) und Niš (5. November) zogen sich die Reste der serbischen Armee in die albanischen und montenegrinischen Berge zurück; sie kam nach ihrer Neuformierung auf Korfu später an der neu entstandenen Front in Makedonien wieder zum Einsatz. Die Fortsetzung des Feldzuges über die Grenze Makedoniens hinweg wurde von der deutschen Heeresleitung unter General von Falkenhayn wegen der griechischen Neutralität Anfang Dezember 1915 untersagt.", "tgt_summary": null, "id": 1395111} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – Marathon (Männer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bestehende Rekorde.", "content": "\"Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.\"", "section_level": 1}, {"title": "Streckenverlauf.", "content": "Gestartet wurde der Lauf auf dem Sambódromo, einer Tribünenstraße im Stadtteil \"Cidade Nova\". Nach etwa siebenhundert Metern bog die Strecke rechts in die \"Avenida Presidente Vargas\" ein und folgte dem Straßenverlauf bis zur \"Avenida Rio Bravo\". Hier begann ein circa zehn km langer Rundkurs, der dreimal absolviert werden musste. Die Route bog links Richtung Nordwesten in die \"Avenida Rio Bravo\" ein. An der \"Avenida Rodrigues Alves\" ging es nach Norden, dort wurde das auf einer Halbinsel gelegene \"Museu do Amanhã\" umrundet. Zurück auf der \"Avenida Rodrigues Alves\" verlief der Weg ostwärts am Ufer entlang bis zur \"Rua Primeiro de Março\", anschließend weiter südwärts bis zum \"Lago do Praço\". Dort gab es einen Linksbogen mit dem Ziel \"Praça Mal. Âncora\". Nun ging es wieder ostwärts am Ufer entlang bis zur \"Avenida General Justo\". Dort verlief die Route in südlicher Richtung bis zur \"Avenida Marechal Câmara\", von wo aus der Kurs nach Nordwesten abbog. Anschließend führte die Strecke mit mehreren Kurven zurück zum Ausgangspunkt des Rundkurses. Nach Absolvierung der drei Runden ging es weiter auf der \"Avenida Dom Henrique\" zurück bis zum Stadtteil Botafogo. Auf Höhe der \"Rua Marquês de Olinda\" lag der Wendepunkt, von dem aus die Strecke zurück bis zur Abzweigung des Rundkurses führte. Hier führte die Route nach links in die \"Avenida Presidente Vargas\", auf der es zum Sambódromo zurück zum Ziel ging.", "section_level": 1}, {"title": "Doping.", "content": "Es gab einen Dopingfall in diesem Wettbewerb. Der ursprünglich auf Rang 68 platzierte Marokkaner Abdelmajid El Hissouf wurde im November 2017 wegen der Einnahme verbotener Mittel disqualifiziert. Darüber hinaus wurde er für den Zeitraum vom 8. November 2016 bis 7. November 2020 mit einer Sperre belegt.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenfassung des Rennens.", "content": "Das Rennen wurde bei leichtem Regen gestartet. Das Läuferfeld blieb lange zusammen, die 5-km-Abschnitte wurden in 15:30 min oder sogar noch etwas langsamer absolviert. Die Führungsgruppe war für lange Zeit sehr groß, noch zur Halbzeit des Rennens bestand sie aus 46 Athleten. Für ein schnelles Rennen waren die Temperaturen zu hoch. Bei Kilometer dreißig hatte sich die Spitzengruppe mit dem Äthiopier Lemi Berhanu an der Spitze auf neun Läufer reduziert. Auch der Olympiasieger von 2012 Stephen Kiprotich aus Uganda und Weltmeister Ghirmay Ghebreslassie aus Eritrea hatten den Anschluss verloren. Nun forcierte der Kenianer Eliud Kipchoge das Tempo deutlich. Nach weiteren zwei Kilometern hatten sich mit Kipchoge, dem Äthiopier Feyisa Lilesa, Berhanu und dem US-Amerikaner Galen Rupp vier Läufer abgesetzt. Bei Kilometer 33 musste auch Berhanu abreißen lassen. Kipchoge, Lilesa und Rupp führten mit einer knappen Minute vor einer dreiköpfigen Verfolgergruppe mit Berhanu, Munyo Solomon Mutai aus Uganda und dem Kenianer Stanley Kipleting Biwott. Kurze Zeit später verlor auch Rupp den Kontakt zu Lilesa und Kipchoge, blieb aber weiterhin Dritter. Lilesa und Kipchoge liefen nun Schulter an Schulter. Doch Lilesa konnte schließlich das Tempo nicht mehr halten und fiel zurück. Schon bald konnten sich die drei Spitzenreiter auf dem kurvigen Kurs nicht mehr sehen. Hinter Rupp hatte sich Ghebreslassie auf den vierten Platz vorgearbeitet und machte sich an die Verfolgung. Bei Kilometer vierzig führte Kipchoge mit 36 Sekunden vor Lilesa, der wiederum zwölf Sekunden vor Rupp lag. 59 Sekunden hinter Rupp lag Ghebreslassie. Auf dem letzten langgezogenen Stück konnte Kipchoge seinen Vorsprung auf 1:10 Minuten vergrößern. Lilesa kam mit elf Sekunden vor Rupp als Zweiter ins Ziel. Während des gesamten Rennens war die Strecke nass, der Himmel bewölkt. Mehrere Läufer erreichten das Ziel aufgrund dieser schwierigen äußeren Bedingungen mit erheblichen Erschöpfungsanzeichen. Meb Keflezhigi aus den USA rutschte kurz aus, dabei fiel er mit Kopf und Schultern hinter die Ziellinie. Nach einigen Liegestützen stand er auf und ging weiter. Der Iraner Mohammad Jafar Moradi erlitt während des Laufes eine Oberschenkelverletzung und konnte das Rennen nur auf allen vieren beenden. Auch der Argentinier Federico Bruno hatte sich verletzt. Er konnte sich nur noch seitwärts hüpfend fortbewegen. Mit Hilfe und Anfeuerung des Paraguayers Derlis Ayala erreichte auch er das Ziel. Dieser Wettbewerb hatte mit 155 Startern das bislang größte Läuferfeld eines olympischen Marathonlaufs. Auch die 140 ins Ziel gekommenen Athleten bedeuteten eine neue Bestmarke. Die ersten 62 Sportler kamen in einer Zeit unter 2:20 h ins Ziel. Der zweitplatzierte Äthiopier Feyisa Lilesa gehört dem in seiner Heimat unterdrückten Volk der Oromo an. Beim Zieleinlauf zeigte er gekreuzte Fäuste über dem Kopf, das Zeichen der Protestbewegung in Äthiopien, die erst zwei Wochen zuvor mit Gewalt niedergeschlagen worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "21. August 2016, 9:30 Uhr", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Marathonlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro fand am 21. August 2016 statt. Start und Ziel befanden sich am Sambódromo im Zentrum Rio de Janeiros. 155 Athleten gingen an den Start, 140 konnten das Rennen beenden. ", "tgt_summary": null, "id": 388301} {"src_title": "Steven Lenhart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Amateurfußball.", "content": "Lenhart wuchs in Yorba Linda in Kalifornien auf. Dort ging er auf die Esperanza High School. Nachdem Lenhart dort seinen Abschluss machte, ging er auf für ein Jahr auf die Point Loma Nazarene University und wechselte danach für seine restliche Collegezeit auf die Azusa Pacific University. Für die Fußballmannschaft der Azusa Pacific University absolvierte er in drei Jahren 61 Spiele und erzielte dabei 38 Tore und bereitete noch zwölf weitere vor. In seinem Abschlussjahr wurde Lenhart außerdem noch als MVP der 2007 NAIA Saison ausgezeichnet, in der maßgeblich am Titelgewinn seiner Universität beteiligt war. Während seiner Zeit am College spielte er noch in der Premier Development League für die Southern California Seahorses.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "Lenhart wurde am 18. Januar 2008 als sechster Pick in der vierten Runde (48. insgesamt) im MLS SuperDraft 2008 von der Columbus Crew gewählt. Sein Pflichtspieldebüt absolvierte er am 31. Mai 2008 gegen CD Chivas USA. Sein erstes Tor in der Major League Soccer erzielte er am 21. Juni 2008 gegen Los Angeles Galaxy. Am Ende seiner ersten Profisaison gewann Lenhart mit der Columbus Crew den MLS Cup. In den beiden darauffolgenden Jahren entwickelte sich Lenhart zu einem wichtigen Spieler für die Columbus Crew, mit der er auch in der CONCACAF Champions League erfolgreich war. Trotz seiner Rolle in der Mannschaft wurde Lenhart und eine unbekannte Ablösesumme gegen den 15. Pick in der ersten Runde des MLS SuperDraft 2011 der San José Earthquakes getauscht. Dort verlängerte er seinen Vertrag am 30. November 2011. Aufgrund schwerer Knieverletzungen absolvierte er ab der Saisonhälfte 2014 kein Spiel mehr für San Jose. Am 27. Januar 2017 gab der japanische Viertligist FC Imabari die Verpflichtung Lenharts bekannt. Nach nur vier Monaten und vier Spielen musste Lenhart seine Karriere jedoch aufgrund Nachwirkungen mehrerer Gehirnerschütterungen beenden.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Als Lenharts Vater 2011 verstarb, nahm er sich eine Auszeit vom Profisport und wurde von den Earthquakes vorübergehend freigestellt. Lenhart hat eine Schwester, die mit Adam Moffat verheiratet ist. Dieser spielte zusammen mit Lenhart in Columbus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Steven Lenhart (* 28. August 1986 in Jacksonville) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Fußballspieler, der meist als Stürmer eingesetzt wurde. Er stand zuletzt bei FC Imabari unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 1976486} {"src_title": "Fantasie in f-Moll für Klavier zu vier Händen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichtliches.", "content": "Schubert begann mit der Aufzeichnung der Fantasie im Januar 1828 in Wien. Das Werk wurde im März desselben Jahres vollendet und im Mai uraufgeführt. Schuberts Freund Eduard von Bauernfeld notierte in seinem Tagebuch am 9. Mai, dass Franz Schubert und Franz Lachner ein bemerkenswertes Klavierduett aufgeführt hätten. Schubert starb im November des Jahres. Nach seinem Tod ließen seine Freunde und die Familie eine Anzahl seiner Werke drucken, darunter auch dieses Werk. Es erschien im Verlag von Anton Diabelli. Das Originalmanuskript ist im Österreichischen Staatsarchiv archiviert.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Die Fantasie besteht aus vier Sätzen, die thematisch miteinander verbunden sind und ohne Unterbrechung durchgespielt werden. Die Spieldauer beträgt etwa 20 Minuten. Die Sätze sind: Eine analoge Grundstruktur mit vier miteinander verbundenen Sätzen hat auch Schuberts als \"Wanderer-Fantasie\" bekanntes Opus 15 (D. 760) in C-Dur, was stilistisch eine Brücke zwischen der traditionellen Sonatenform und der Form einer freien Tondichtung schlägt. Die Struktur der zwei Fantasien ist sehr ähnlich: Allegro, langsam, scherzo, allegro mit Fuge. wie sie später u. a. Franz Liszt geschrieben hat. Die Form der Schubertschen f-Moll-Fantasie, mit ihrer relativ starren Struktur (strenger, beispielsweise, als die Klavierfantasien von Ludwig van Beethoven oder Wolfgang Amadeus Mozart), beeinflusste die Liszt’schen Kompositionen.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Satz.", "content": "Das Stück beginnt mit einer lyrischen Melodie mit punktierten Rhythmen, die an den ungarischen Stil erinnern. Das Thema wird schließlich von f-Moll zu F-Dur umgewandelt, kurz in F-Dur wiederholt und geht anschließend in ein ernstes zweites Thema über, bevor es zur Vorbereitung des zweiten Satzes in fis-Moll umgewandelt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Satz.", "content": "Der zweite Satz beginnt mit einem energischen, etwas turbulenten Fortissimo-Thema in fis-Moll. Obwohl mit „langsam und breit“ überschrieben (\"largo\"), gibt dies häufig zweifach-gepunktete erste Thema dem Satz viel Spannung. Schließlich weicht das erste Thema einem ruhigen und lyrischen zweiten Thema. Das erste Thema wird wiederholt und endet in einer Cis-Dur Dominantenfigur. Schubert hatte kurz zuvor Paganinis 2. Violinkonzert gehört, dessen zweiter Satz seine Themen inspirierte.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Satz.", "content": "Unmittelbar im Anschluss an das bewegte fis-Moll-Thema folgt mit dem \"scherzo\" ein heller lebhafter dritter Satz im selben Notenschlüssel. Wie in einem seiner Klaviertrios kehrt das \"scherzo\" zuerst scheinbar zu fis-Moll zurück, endet aber dann, mit der Wiederholung, mit einem Übergang von A-Dur zu fis-Moll, um schließlich mit cis-Oktaven zu enden, was zum f-Moll des Finales führt, womit die Anfangstonart wieder hergestellt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Das Finale steht in der gleichen Tonart wie der erste Satz, sodass es sich anbietet, den ersten und den vierten Satz zu vereinen (siehe ↑ Audio): Der Schlusssatz beginnt mit einer Wiederholung des Hauptthemas des ersten Satzes, sowohl in f -Moll als auch in F-Dur, worauf sich eine Fuge über dessen Nebenthema anschließt. Die Fuge steigert sich zu einem Kulminationspunkt, bevor sie abrupt auf einem C-Dur-Dominant-Akkord endet, statt sich entweder nach F-Dur oder f-Moll aufzulösen. Nach einem Takt Stille wird das erste Thema kurz wiederholt, worauf sich rasch Schlussakkorde entwickeln, die das zweite Thema echohaft wieder aufgreifen, bevor die Komposition mit acht ruhigen Endtakten ausklingt. Frisch spricht von der \"bemerkenswertesten Kadenz im gesamten Werk Schuberts\", weil er es fertigbringt, die zwei gegensätzlichen Themen der Fantasie in den acht Schlusstakten zu vereinen.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "Unzählige Aufnahmen, darunter:", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Videos", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fantasie in f-Moll für Klavier zu vier Händen von Franz Schubert, D 940 (Op. posth. 103) gehört zu Schuberts bedeutendsten Kompositionen für mehrere Klavierspieler und zu seinen wichtigsten Klavierkompositionen überhaupt. Schubert komponierte das Werk im Jahr 1828, also in seinem letzten Lebensjahr, und widmete es seiner Schülerin, Karoline von Esterházy, in die Schubert heimlich verliebt war.", "tgt_summary": null, "id": 1686160} {"src_title": "Perissodus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Perissodus\"-Arten erreichen Längen von 11 bis 16 cm (30 cm bei Einbeziehung der \"Plecodus\"-Arten). Ihr Körper ist seitlich stark abgeflacht. Der Hauptunterschied zu anderen Buntbarschgattungen besteht in der Bezahnung. \"Perissodus\"-Arten haben nur eine Zahnreihe mit sehr großen, spitzhackenartigen, tief ins Zahnfleisch eingebetteten Zähne mit blattförmiger, nach hinten gebogener Krone mit denen sie unter die Schuppenränder der Opfer greifen können. Die Pharyngealzähne sind klein und spitz. Die Anzahl der Kiemenrechen liegt bei 18 bis 26.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "\"Perissodus\"-Arten sind Schuppenfresser und ernähren sich von den nährstoffarmen Schuppen anderer Fischarten, die sie ihnen von den Körperseiten abnagen. In Anpassung an diese Ernährungsweise ist ihr Maul asymmetrisch und ihre Zähne hackenförmig gebogen und abgeflacht. Sie schleichen sich, stets von derselben Seite, von hinten an großschuppige Fische heran und pressen plötzlich ihr weit aufgerissenes Maul an eine Körperseite, so dass sich die hackenförmigen Zähne unter einige Schuppen schieben und diese aushebeln können. \"Perissodus\"-Arten haben selbst sehr kleine Schuppen (namentlich \"Perissodus „microlepis“\", abgeleitet von griechisch \"micro\" „klein“, und \"lepos\" „Schuppe“), wahrscheinlich um sich auf diese Weise vor Angriffen ihrer Artgenossen zu schützen. Sie sind monogame Maulbrüter und suchen zur Fortpflanzung die Ufernähe auf. Ein Gelege umfasst bis zu 300 Eier und ist damit für Maulbrüter außergewöhnlich groß. Die Larven haben nur kleine Dottersäcke und die Jungfische verbringen schon direkt nach dem Freischwimmen mehr Zeit mit der Futtersuche im Wasser als im Maul der Eltern.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Gattung \"Perissodus\" wurde 1898 durch den belgisch-britischen Ichthyologen George Albert Boulenger eingeführt. 1976 wurde die Gattung \"Plecodus\", ebenfalls 1898 durch Boulenger erstbeschrieben und ebenfalls schuppenfressend, mit \"Perissodus\" synonymisiert. Der belgische Ichthyologe Max Poll trennte die beiden Gattungen jedoch wieder. Untersuchungen auf molekularbiologischer Grundlage zeigen jedoch, dass beide Gattungen eng verflochten sind. \"Plecodus\" ist paraphyletisch in Bezug auf \"Perissodus\" und \"Perissodus\" ist paraphyletisch in Bezug auf \"Plecodus paradoxus\" und \"Plecodus straeleni\". Die verwandtschaftlichen Verhältnisse verdeutlicht das nachfolgende Kladogramm: Die Online-Datenbank FishBase und andere Quellen führen \"Plecodus\" jedoch weiterhin als eigenständige Gattung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Perissodus (Gr.: \"perissos\" = uneben + \"odous\" = Zahn) ist eine Gattung afrikanischer Buntbarsche (Cichlidae), die mit zwei (oder sechs) Arten endemisch im ostafrikanischen Tanganjikasee vorkommt. Die Typusart \"Perissodus microlepis\" lebt küstennah in flachem Wasser, \"Perissodus eccentricus\" in der südlichen Seehälfte in Tiefen von 60 bis 100 Metern. Sie sind spezialisierte Schuppenfresser.", "tgt_summary": null, "id": 739481} {"src_title": "Jerry Smith (Basketballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Nach dem Schulabschluss bekam Smith ein Stipendium an der University of Louisville, wo er in der Hochschulmannschaft \"Cardinals\" von dem bekannten Trainer Rick Pitino trainiert wurde. Dabei entschied sich Smith auch gegen einen Studienplatz an der Marquette University, deren Standort in Milwaukee an seinen Heimatort grenzte. In Louisville (Kentucky) spielte Smith damals mit den Cardinals in der alten Big East Conference der NCAA. In Smiths Spielzeit gelangen den Cardinals jedoch „nur“ ein Turniersieg im \"Big East Tournament\" 2009. Im landesweiten NCAA-Endrundenturnier, das die Cardinals vor Pitinos Zeit zuletzt in den 1980er Jahren gewonnen hatten, reichte es zu zwei Elite Eight-Teilnahmen. Im \"Regional final\" 2008 verlor man gegen die topgesetzten \"Tar Heels\" der University of North Carolina at Chapel Hill und ein Jahr später verloren die Cardinals gegen die \"Spartans\" der Michigan State University. In Smiths Senior-Jahr 2010 verloren die Cardinals ohne die in die NBA gewechselten Terrence Williams und Earl Clark bereits in der ersten Runde gegen die \"Golden Bears\" der University of California, Berkeley. Im Unterschied zur NBA-Draft 2009, als Williams und Clark in der ersten Runde ausgewählt worden waren, wurde ein Jahr später kein Spieler der Cardinals in der Entry Draft 2010 der am höchsten dotierten Profiliga mehr ausgewählt und somit auch Smith nicht. Nach der NBA Summer League bei den Milwaukee Bucks in seiner Heimatstadt bekam Smith einen Kaderplatz bei den \"Armor\" aus Springfield (Massachusetts) in der „Minor League“ NBA Development League (D-League). Hier spielte er zu Saisonbeginn noch einmal mit Williams zusammen, der kurzzeitig von seinem NBA-Klub Boston Celtics ins Farmteam abgestellt worden war. Nach dem vorzeitigen Ende der Saison, als die Armor ein weiteres Mal die Qualifikation für die Play-offs dieser Liga verpasst hatten, spielte Smith auf der Südhalbkugel in Neuseeland für die \"Pistons\" aus Waikato, die jedoch im Halbfinale der neuseeländischen Liga aus der Titelvergabe ausschieden. Nach der Rückkehr zu den Armor konnte sich Smith in der D-League-Saison 2011/12, als die Mannschaft zum ersten und einzigen Male in der Vereinshistorie die D-League-Play-offs erreichten, auch für einzelne Spiele in der NBA bei den New Jersey Nets empfehlen, die nunmehr exklusiv mit den Armor kooperierten. In fünf Einsätzen der NBA 2011/12 bis Ende März 2012 erzielte Smith für die Nets insgesamt sieben Punkte, sieben Rebounds und vier Assists in insgesamt 46 Minuten Einsatzzeit. Zurück in der D-League schieden die Armor mit Smith in der ersten Play-off-Runde gegen die Canton Charge aus. Zur Saison 2012/13 verließ Smith sein Heimatland und wechselte nach Europa, wo er einen Vertrag beim Traditionsverein aus Cantù in der Lombardei bekam, der in den 1970er und 1980er Jahren mehrfacher Europapokalsieger gewesen war. Die von Andrea Trinchieri trainierte Mannschaft hatte einen exzellenten Saisonstart und gewann zum einen den italienischen Supercoppa und zum anderen als Ausrichter das Qualifikationsturnier zum höchstrangigen europäischen Vereinswettbewerb, so dass die international als \"Mapooro\" firmierende Mannschaft in die ULEB Euroleague 2012/13 zurückkehrte. Im Unterschied zur Vorsaison reichte es aber nicht mehr zum Einzug in die zweite Gruppenphase der 16 besten europäischen Mannschaften, stattdessen schied die Mannschaft mit nur drei Siegen in zehn Vorrundenspielen aus dem Wettbewerb aus. Auch national wurde man in der regulären Saison nur noch Siebter, doch in der ersten Play-off-Runde konnte man die sardische Überraschungsmannschaft aus Sassari in sieben Spielen noch abfangen, bevor man in der gleichen Anzahl Spiele die Halbfinalserie gegen Acea Rom verlor. Zur folgenden Saison bekam Smith einen Vertrag beim Zweitligisten Tezenis Scaligera aus Verona. Der ehemalige Korac-Cup-Sieger von 1998 verpasste auf dem dritten Hauptrundenplatz in den folgenden Aufstiegs-Play-offs die Rückkehr in die höchste Spielklasse. Anschließend verließ Smith Italien und wechselte in die israelische Ligat ha’Al, in der er bis Februar 2015 für Maccabi aus Rischon LeZion spielte. Anfang Februar 2015 war der Israeli Muli Katzurin zurück in die höchste deutsche Spielklasse Basketball-Bundesliga gewechselt und hatte als Trainer die abstiegsbedrohten Eisbären aus Bremerhaven übernommen. In dieser Position sorgte er für die Verpflichtung von Smith, der mit Katzurin aus Israel nach Deutschland kam. Am Saisonende der Basketball-Bundesliga 2014/15 verhalfen unter anderem Punktabzüge für die auch finanziell strauchelnde Konkurrenz den Eisbären zum sportlichen Klassenerhalt. Nachdem die Eisbären zur Basketball-Bundesliga 2015/16 erneut in den Tabellenkeller rutschten, musste Katzurin bereits Mitte November 2015 seinen Platz wieder räumen. Trotz der sportlichen Misere wurde Smith nach dem Ausfall von Alex Renfroe von seinem früheren Trainer Trinchieri für das BBL All-Star Game 2016 nachnominiert, nachdem Smith diese Ehre bereits in der D-League 2012 zuteilgeworden war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jerry Smith (* 26. September 1987 in Wauwatosa, Wisconsin) ist ein US-amerikanischer Basketballspieler. Nach dem Studium in seiner Heimat spielte Smith in der NBA Development League sowie für wenige Einsätze auch bei den damaligen New Jersey Nets in der am höchsten dotierten Profiliga NBA. Seit 2012 spielt Smith, der 2011 bereits in Neuseeland aktiv war, in zum Kontinentalverband FIBA Europa zählenden Ligen. Nach zwei Jahren in Italien sowie einer halben Saison in Israel spielt Smith seit Februar 2015 in der höchsten deutschen Spielklasse Basketball-Bundesliga für die Eisbären Bremerhaven.", "tgt_summary": null, "id": 708609} {"src_title": "Roy Huggins", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Huggins studierte Politikwissenschaften an der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Er war zunächst verheiratet mit Bonnie Porter und später mit der Schauspielerin Adele Mara. Im Jahre 1948 erwarb Columbia die Filmrechte an Huggins erstem Roman, \"The Double Take\", den Huggins selbst adaptierte und der unter dem Titel \"I love Trouble\" ins Kino kam. Von da an arbeitete Huggins als Studio-Autor für Columbia und RKO. 1952 führte er Regie bei einem Film nach eigenem Drehbuch, \"Hangman's Knot\", mit Randolph Scott und Donna Reed. Für den Western \"Mit der Waffe in der Hand\" \"(Gun Fury)\" von 1953, schrieb Huggins zusammen mit Irving Wallace das Drehbuch. Donna Reed spielte an der Seite von Rock Hudson die Hauptrolle. 1955 wurde er von Warner Brothers als Fernseh-Produzent angestellt. In den folgenden Jahren schuf er die Kult-Fernsehserien \"Maverick\", \"77 Sunset Strip\" und \"Auf der Flucht\" mit David Janssen als \"Dr. Richard Kimble\", die alle bei ABC liefen. Von 1963 an bis in die 1980er Jahre war Huggins Vize-Präsident der Fernsehabteilung von Universal. In diesen Jahren schuf er zusammen mit Stephen J. Cannell für den Hauptdarsteller aus \"Maverick\", James Garner, die Figur des \"Jim Rockford\" für die Serie \"Detektiv Rockford – Anruf genügt\" und er stand als schöpferische Kraft hinter weiteren Serien wie \"Alias Smith und Jones\" und \"Die Leute von der Shiloh Ranch\". Über die kommerzielle Kunst des Fernsehens sagte Huggins, dass sie für ein Massenpublikum und um des Profits willen gemacht sei, dass sie aber von Zeit zu Zeit in der Lage sei, Wahrheit und Schönheit zu erreichen und das umso öfter je mehr Freiheit zur Verfügung stünde. 1939 war Huggins für ein Jahr Mitglied der Kommunistischen Partei und wurde also solcher 1952 von dem Komitee für unamerikanische Umtriebe befragt. Er benannte 19 ehemalige Genossen, aber nur solche, die dem Komitee schon bekannt waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roy Huggins (* 18. Juli 1914 in Litelle, Kalifornien; † 3. April 2002 in Santa Monica, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, der als Produzent und Autor, für einige der erfolgreichsten Fernsehserien der 1960er und 1970er Jahre, wie \"Maverick\", \"Auf der Flucht\" und \"Detektiv Rockford – Anruf genügt\" verantwortlich war.", "tgt_summary": null, "id": 1027735} {"src_title": "Ilse Fehling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ilse Fehling war die Tochter des Berufsoffiziers Hermann Theodor Fehling und so Enkelin von Hermann Wilhelm Fehling, zudem war sie eine entfernte Nichte des Regisseurs Jürgen Fehling. Sie besuchte die Töchterschule in Verden und nach der Scheidung der Eltern die Höhere Töchterschule von Amélie Roquette in Lübeck. Sie besuchte ab 1918 die Berliner Reimann-Schule, um sich zur Kostümbildnerin ausbilden zu lassen. 1919/20 studierte sie zusätzlich Bildhauerei bei Walther Schmarje an der Kunstgewerbeschule in Berlin. Ab 1920 studierte sie am Bauhaus Weimar und besuchte den Vorkurs unter Georg Muche und Johannes Itten und danach die Bildhauerklasse bei Oskar Schlemmer, die Theaterklasse von Lothar Schreyer, die Malklasse von Paul Klee sowie die Harmonisierungslehre von Gertrud Grunow. Carl Georg Heise kaufte 1922 ihr Selbstporträt \"Maske mit Pudel\" für die Lübecker Kunsthalle. Sie entwickelte eine Rundbühnenkonstruktion für das Marionettentheater, die sich 1922 patentieren ließ. Sie machte keinen Studienabschluss. 1923 heiratete sie den Wirtschaftsprüfer Henry S. Witting und zog nach Berlin. 1928 wurde Tochter Gaby geboren, 1929 wurde die Ehe geschieden. Fehling arbeitete nun als freischaffende Bildhauerin mit eigenem Atelier. 1923 hatte sie ihren ersten Auftrag für ein Bühnenbild im Theater am Kurfürstendamm, 1924 war sie Ausstatterin der Theatergruppe „Schauspielertheater“. Sie entwarf Keramik für die Steingutfabrik Velten-Vordamm. 1926 entwarf sie die Kostüme für ihren ersten den Film \"Liebe\", von der Hauptdarstellerin Elisabeth Bergner fertigte sie eine Porträtbüste. 1927 hatte sie ihre erste Einzelausstellung in der Galerie Fritz Gurlitt in Berlin. 1931 erhielt sie den Rompreis der Preußischen Akademie der Künste und hielt sich bis 1932 in der Villa Massimo auf, kurz vor der Machtübergabe an die Nationalsozialisten in Deutschland. Ob ihr bildhauerisches Werk von den Nationalsozialisten als \"Entartete Kunst\" verboten wurde, war 2013 nicht verifizierbar. In der Zeit des Nationalsozialismus hatte Fehling weiterhin Aufträge als Kostüm- und Bühnenbildnerin für Film und Theater, so arbeitete sie 1941 bis 1943 für die Münchener Kammerspiele und 1943/44 für das Thalia-Theater in Hamburg. 1940 wurde sie Chefausstatterin der Tobis-Europa. Ihr Atelier in Berlin wurde ausgebombt und sie bezog ihren zweiten Wohnsitz in Rottach-Egern. Ab 1952 lebte sie in München, wo sie wieder ein eigenes Atelier hatte. Sie hatte wieder Aufträge für die Ausstattung von deutschen Spielfilmen, insgesamt listet ihre Filmografie 25 Filme auf, und 1956 bis 1962 arbeitete sie für Bühnen in Köln und München, insgesamt wirkte sie bei 40 Inszenierungen mit. 1963 hatte sie in München eine Einzelausstellung bei Wolfgang Gurlitt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ilse Fehling (geboren 25. April 1896 in Danzig-Langfuhr, Deutsches Reich; gestorben 25. Februar 1982 in München) war eine deutsche Bildhauerin, Bühnenbildnerin und Kostümbildnerin.", "tgt_summary": null, "id": 580968} {"src_title": "Neola (Iowa)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Neola liegt im Westen Iowas am Nordwestufer des Mosquito Creek, der über den Missouri zum Stromgebiet des Mississippi gehört. Die geografischen Koordinaten von Neola sind 41°26′56′′ nördlicher Breite und 95°36′56′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 1,19 km2. Das Stadtgebiet von Neola verteilt sich über die Neola und die Minden Township. Das Stadtzentrum von Council Bluffs liegt 33,6 km südwestlich von Neola. Weitere Nachbarorte sind Persia (15,8 km nordnordöstlich), Shelby (20,9 km in der nordöstlich), Minden (7,2 km ostnordöstlich), Bentley (9,6 km südlich) und Underwood (8,9 km südwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Sioux City (157 km nordwestlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (176 km östlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (49 km südwestlich) und Nebraskas Hauptstadt Lincoln (129 km in der gleichen Richtung).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Entlang der südöstlichen Stadtgrenze von Neola verläuft der \"Interstate Highway\" 80, der hier die kürzeste Verbindung von Des Moines nach Omaha bildet. Durch das Stadtgebiet führen nur untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem \"Council Bluffs Municipal Airport\" befindet sich 29 km südwestlich ein kleiner Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt und den Lufttaxiverkehr. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind das Eppley Airfield in Omaha (49 km südwestlich) und der Des Moines International Airport (183 km östlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Neola 842 Menschen in 346 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 707,6 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 346 Haushalten lebten statistisch je 2,43 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,8 Prozent Weißen, 0,2 Prozent Afroamerikanern, 0,1 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,1 Prozent Asiaten sowie 0,5 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,2 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,7 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 28,5 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 56,7 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 14,8 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,7 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag im Jahr 2014 bei 48.906 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 25.433 USD. 13 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Neola ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Pottawattamie County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Neola 842 Einwohner, deren Zahl sich bis 2014 auf 856 erhöhte. ", "tgt_summary": null, "id": 2172523} {"src_title": "Burg Yamagata", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anlage.", "content": "Der Überlieferung nach zog zu Beginn der Muromachi-Zeit der Sohn des Erforschers des Nordens von Honshū, Shiba Iekane, Kaneyori nach Yamagata und baute dort eine Burg. Die Shiba nannten sich dann Mogami und beherrschten die Provinz Dewa. Kaneyoris Sohn, Yoshiaki stieg während der Sengoku-Zeit zum Daimyō auf. Yoshiaki baute zwischen 1592 und 1615 die Burg weiter aus und gab ihr die heutige Größe. Nach der Absetzung der Mogami 1622 übernahm Torii Tadamasa die Burg und führte ergänzende Baumaßnahmen durch. Danach wechselten die Burgherren noch elfmal, sie gehörten entweder als \"kamon\" () zur Tokugawa-Familie oder waren Fudai-Daimyō. Die Burg wurde auf einem fächerförmigen Platz zwischen Flüssen angelegt, wobei um das rechteckige, von einem Graben umgebene Burgzentrum (hommaru) durch weitere Gräben geschützt wurde. Die Burg war durch Erdwälle geschützt, nur der Eingangsbereich zum Burgzentrum erhielt eine Steinmauer. Zur Zeit der Torii befand sich im Zentrum die Residenz, die durch Wälle und einen dreistöckigen Wachturm, vier zweistöckige und einen einstöckigen Wachturm geschützt wurde. Da die folgenden Burgherren zunehmend geringeres Einkommen besaßen, wurde der Erhalt der Burg mit der Zeit schwieriger. Als 1767 die Akimoto Burgherren wurden, verlegten sie die Residenz vor das Ost-Tor. Nach 1868 wurde die Burg abgerissen. Der zweite Graben blieb erhalten, er wird, wie zu alten Zeiten, an vier Stellen überquert, wobei das Ost-Tor weitgehend wiederhergestellt wurde. Vom inneren Graben, der den zentralen Burgbereich (\"Hommaru\") umgab, ist nur der Südost-Bereich als trockener Graben erhalten. Wiederhergestellt wurde die Toranlage, das Ichimoji-mon (), das zu diesem inneren Bereich führt. Der Burgbereich wird heute hauptsächlich für den Sport genutzt. So gibt es im Nordbereich ein Baseballfeld und den „Städtischen Übungsplatz für das Bogenschießen“ (, \"Yamagata shiritsu indō-jō\"). Hinter dem Südtor gibt es eine Sporthalle, im östlichen Teil befindet sich das Präfekturmuseum Yamagata (, \"Yamagata kenritsu hakubutsukan\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Yamagata (, \"Yamagata-jō\") befindet sich in der Stadt Yamagata, Präfektur Yamagata. In der Edo-Zeit residierten dort nacheinander dreizehn große, mittelgroße und kleinere Fudai-Daimyō. ", "tgt_summary": null, "id": 756337} {"src_title": "Les Allen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "FC Chelsea.", "content": "Allen war zunächst bei dem Amateurklub \"Brigg Sports\" unterwegs, bevor er sich im September 1954 dem FC Chelsea anschloss. Dort verbrachte er gut fünf Jahre, absolvierte 44 Ligaspiele und erzielte elf Tore. Den sportlichen Durchbruch schaffte er dabei aber nie und zum Gewinn der englischen Meisterschaft 1955 konnte er nichts beitragen. Als Stürmer stand er in der Hackordnung hinter renommierteren Konkurrenten wie Ron Tindall und Jimmy Greaves und so ließ ihn Chelseas Trainer Ted Drake im Dezember 1959 zum Londoner Erstligakonkurrenten Tottenham Hotspur weiterziehen. Der Transfer wurde als Tauschgeschäft mit Tottenhams Johnny Brooks realisiert, wobei die Initiative von Drake ausging, der in Brooks eine dringend benötigte Verstärkung im Abstiegskampf sah. Tottenhams Trainer Bill Nicholson akzeptierte wenige Wochen nach Drakes Anfrage, nachdem er Allen in Chelseas Reservemannschaft begutachtet hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Tottenham Hotspur.", "content": "Der Neuzugang fand direkt seinen Platz bei den „Spurs“ auf der linken Halbstürmerposition und er verdrängte dabei John White auf die rechte Seite. Der Tausch mit Brooks erwies sich als sehr wirkungsvoll. Zwar war Brooks in Tottenham sehr populär gewesen und hatte einige Spitzenleistungen erbracht, an anderen Tagen hingegen lief das Spiel an ihm vorbei. Allen erwies sich als konstanter und verlässlicher. Als gelernter Mittelstürmer war er zudem torgefährlicher als Brooks, was wiederum den Druck auf Mitspielern wie Bobby Smith und Cliff Jones etwas löste. Nach einem Debüt ohne eigenen Treffer gegen Newcastle United (4:0) gelangen ihm dreizehn Tore in den anschließenden acht Spielen, davon fünf beim spektakulären 13:2-Erfolg gegen Crewe Alexandra im FA Cup. Am Ende hatte er fünfzehn Mal in den restlichen 19 Partien der Saison 1959/60 getroffen und damit die Stammplatzansprüche untermauert. Allen passte gut in Nicholsons System und als etwas zurückgezogener Stürmer war er gleichzeitig Ballverteiler in der Offensive und defensiv als Teil der ersten Verteidigungslinie Bindeglied im Mittelfeld. Dabei war halfreich, dass er eine hohe Laufleistung an den Tag legte und auf der Position hinter Smith nutzte er häufig durch plötzliche Vorstöße einen sich dort bietenden Platz, um entweder Flanken von Jones oder Terry Dyson bzw. Abpraller von Smith zu verwerten. In der Saison 1960/61 gewann Tottenham das Double aus englischer Meisterschaft und Pokal. Dazu steuerte Allen 27 Tore bei; er war hinter Smith zweitbester Schütze der Mannschaft und sein Tor zum 2:1-Sieg gegen Sheffield Wednesday besiegelte den Titelgewinn. In der Rückbetrachtung wurde Allen – wie auch Mannschaftskameraden wie Peter Baker oder Ron Henry – als einer der „heimlichen Helden“ angesehen. Dies lag auch daran, dass er im Vergleich zu einigen extrovertierten Mitspielern etwas unsicher wirkte. Dies wirkte sich mutmaßlich negativ auf seine Ansprüche in Bezug auf englische Auswahlmannschaften aus. So kam er zwar im Februar 1961 zu einem Einsatz in der U-23-Auswahl, aber für mehr reichte es nicht. Als Greaves im November 1961 zu Tottenham stieß, erwarteten die Experten dann, dass Allen seinen Platz in der Mannschaft verlieren würde und Greaves gemeinsam mit Smith das Sturmduo bilden würde. Stattdessen übernahm Allen erst einmal Smiths Trikot mit der Nummer 9 und in den folgenden zwei Jahren konkurrierten Allen und Smith um den Platz an der Seite von Greaves. Als die Spurs 1962 ein weiteres Mal den FA Cup gewannen, war Allen in den ersten drei Runden mit von der Partie, aber in den letzten vier Ausscheidungsspielen (inklusive des Finals) wurde er nicht mehr berücksichtigt. Ein Jahr später folgte der Triumph im Europapokal der Pokalsieger, aber auch hier war Allen im Finale wieder außen vor. Im Dezember 1964 kam mit Alan Gilzean ein weiterer Stürmer nach Tottenham und mit dieser Personalie war klar, dass Allens Zeit endgültig abgelaufen war. So wurde ihm im Sommer 1965 ein Wechsel für gut 20.000 Pfund zu den Queens Park Rangers ermöglicht.", "section_level": 2}, {"title": "Queens Park Rangers.", "content": "In seinem ersten Jahr für „QPR“ wurde Allen Torschützenkönig in der dritten Liga und im Jahr darauf gelang nicht nur als Meister der Aufstieg in die zweite Liga; dazu kam der überraschende Erfolg im Ligapokal inklusive des 3:2-Endspielsiegs gegen West Bromwich Albion. Besonders gut harmonierte er mit Rodney Marsh, der ihn als treffsicherster Drittligaspieler ablöste. Die sportliche Entwicklungskurve zeigte auch danach steil nach oben und in der Saison 1967/68 marschierten die Rangers als Zweitligavizemeister in die höchste englische Spielklasse durch. Nach dem plötzlichen Ende der Amtszeit von Erfolgstrainer Alec Stock und turbulenten Zeiten unter Nachfolger Tommy Docherty übernahm Allen im Dezember 1968 das Amt des Spielertrainers. Dabei konnte er den direkten Wiederabstieg als Tabellenletzter jedoch nicht mehr verhindern. In der Second Division quartierte sich das Team unter Allen dann im Mittelfeld ein und im Januar 1971 trat Allen als Trainer zurück. Später sollten auch seine Söhne Clive und Bradley sowie sein Neffe Martin für QPR spielen. Letzte bekannte Trainerstationen waren für ihn Woodford Town und Swindon Town (1972–74). Dazu war er als Trainer in Griechenland aktiv. Später arbeitete er in einem bürgerlichen Beruf in der Motorenindustrie und er ließ sich im Londoner Osten in Hornchurch nieder.", "section_level": 2}], "src_summary": "Leslie William „Les“ Allen (* 4. September 1937 in Dagenham) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler und -trainer. Als Stürmer blieb ihm zunächst der Durchbruch beim FC Chelsea verwehrt, bevor er nach seinem Wechsel zu Tottenham Hotspur 1961 das „Double“ aus englischer Meisterschaft und FA Cup gewann. Mit den Queens Park Rangers stieg er später von der dritten bis in die erste Liga auf, gewann 1967 den Ligapokal und diente dem Klub zwischen Ende 1968 und Anfang 1971 als Cheftrainer.", "tgt_summary": null, "id": 126202} {"src_title": "Ryōyū Kobayashi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Ryōyū Kobayashi kam durch seinen Vater, der Sportlehrer ist, zum Skispringen und begann seine Profikarriere im Rahmen zweier FIS-Springen am 1. und 3. März 2013 in Sapporo, bei denen er 26. und 30. wurde. Seine nächsten Wettbewerbe bestritt er jedoch erst wieder im September 2013 im Rahmen des FIS-Cups auf dessen Station in Râșnov, hierbei belegte er den siebten und den ersten Platz und gewann damit gleich seinen ersten Wettbewerb. 2014 und 2015 gewann er die Junioren-Nordische-Kombination des japanischen Nationalen Sportfests. In der Saison 2014/15 debütierte Kobayashi schließlich im Continental Cup bei zwei Springen am 16. und 17. Januar 2015 in Sapporo und belegte hier die Plätze 22 und 26. Sein Weltcupdebüt gab Kobayashi in der Saison 2015/16 am 23. Januar 2016 beim Mannschaftswettbewerb in Zakopane, wo er mit der japanischen Mannschaft den achten Platz belegte. Am Folgetag ging er erstmals in einem Einzelwettbewerb im Weltcup an den Start und belegte den siebten Rang. Bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2016 in Râșnov gewann Kobayashi sowohl im Einzel die Bronzemedaille als auch die Bronzemedaille im Teamwettbewerb mit Masamitsu Itō, Yūken Iwasa und Naoki Nakamura. Im Mixed-Teamwettbewerb wurde er Sechster. Er beendete seine Debüt-Saison im Weltcup als 42. der Gesamtwertung mit 55 Punkten. Am 16. Juli 2016 debütierte Kobayashi in Courchevel im Sommer-Grand-Prix, wo er als Fünfter auf Anhieb in die besten zehn sprang und auch seine ersten Punkte holte. Am Ende des Sommers belegte er, nach zwei weiteren Top-Ten-Platzierungen in Hakuba, den 14. Platz in der Gesamtwertung. Die guten Leistungen aus seiner Debüt-Saison und dem zurückliegendem Sommer konnte Kobayashi im Winter der Saison 2016/17 nicht bestätigen. Er kam im Weltcup nicht über Rang 33 in Ruka hinaus und blieb somit ohne Weltcuppunkt. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 in Lahti kam er nur im Mannschaftsspringen zum Einsatz, bei dem er mit der japanischen Mannschaft den siebten Rang belegte. Am 27. August 2017 sprang er in Hakuba erstmals auf das Podest in einem Sommer-Grand-Prix-Springen. Er wurde Zweiter hinter seinem Bruder Junshirō. Im darauffolgenden Winter konnte er wieder bessere Leistungen erzielen, auch im Weltcup. Am 25. November 2017 erzielte er zusammen mit Taku Takeuchi, Noriaki Kasai und Junshirō Kobayashi im Mannschaftsspringen als Dritter seine erste Podestplatzierung im Weltcup. Bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2018 in Oberstdorf belegte er den 16. Platz in Einzel. Im Februar 2018 nahm er an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang teil. Er startete bei allen drei Wettkämpfen. Im Einzelwettbewerb auf der Normalschanze belegte er den siebten Platz und im Einzelwettbewerb auf der Großschanze den zehnten Platz und wurde damit jeweils bester Japaner. Im Mannschaftsspringen auf der Großschanze wurde er Sechster. Während der gesamten Saison sprang er regelmäßig in die Punkteränge im Weltcup und erreichte am 4. März 2018 in Lahti seine bis dahin beste Weltcup-Einzelplatzierung als Sechster. Mit 187 Punkten und Rang 24 im Gesamtweltcup verbesserte er sein Ergebnis aus seiner Debüt-Saison 2015/16. Zum Auftakt der Weltcup-Saison 2018/19 erreichte er beim Springen in Wisła als Dritter seinen ersten Podestplatz. Eine Woche später erzielte er am 24. und 25. November 2018 in Kuusamo sowie am 2. Dezember 2018 in Nischni Tagil seine ersten drei Weltcupsiege im Einzel. Nach einem weiteren Tagessieg in Engelberg gewann er die Vierschanzentournee 2018/19. Dabei gelang es ihm als drittem Springer – nach Sven Hannawald bei der Tournee 2001/02 und Kamil Stoch in der Vorsaison – alle vier Einzelspringen einer Tournee für sich zu entscheiden. Mit dem sechsten Triumph nacheinander am 12. Januar 2018 im Val di Fiemme stellte er den Rekord für die meisten Weltcupsiege in Serie ein. Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld in Tirol gewann er mit seinen Mannschaftskameraden Yukiya Satō, Daiki Itō und Junshirō Kobayashi die Bronzemedaille im Mannschaftsspringen. In den Einzelwettbewerben belegte er die Plätze vier (Großschanze) und 14 (Normalschanze). Von der Normalschanze hatte er im ersten Durchgang noch geführt, litt aber im zweiten Durchgang unter dem einsetzenden Schneefall, der die Anfahrtspur der Toni-Seelos-Olympiaschanze extrem verlangsamte, was insbesondere die führenden Springer des ersten Durchgangs benachteiligte. Der deutsche Bundestrainer Werner Schuster meinte daraufhin, dass das Ergebnis aufgrund der Witterungsbedingungen ungerecht sei: „Die Sportler Geiger und Kobayashi, die sind heute veräppelt worden. Die hätten sich auch eine Medaille verdient.“ Im abschließenden Mixed-Teamwettbewerb wurde er mit der japanischen Mannschaft Fünfter. Obwohl er beim Weltcupspringen in Oslo im Rahmen der Raw Air 2019 nur den fünften Platz belegen konnte, vergrößerte er damit seinen Vorsprung in der Gesamtweltcupwertung, in der er damit uneinholbar auf dem ersten Platz rangierte. Kobayashi ist der erste Nicht-Europäer, der den Gesamtweltcup gewinnen konnte. Durch Siege im Einzel in Trondheim und beim Prolog des Skifliegens in Vikersund, zweite Plätze beim Mannschaftsspringen in Oslo, den Prologen in Lillehammer und Trondheim sowie beim Skifliegen in Vikersund und einen dritten Platz beim Springen in Lillehammer konnte er am Ende mit 2,9 Punkten Vorsprung vor dem Österreicher Stefan Kraft, der bis zum letzten Wettbewerb geführt hatte, erstmals die Raw Air gewinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Sprungstil.", "content": "Als Ryōyū Kobayashis Stärke gilt sein präziser und kraftvoller Absprung, der es ihm ermöglicht, sein Sprungsystem schnell aufzubauen.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Ryōyū Kobayashi hat einen älteren Bruder, Junshirō (* 1991), eine ältere Schwester, Yuka (* 1994), sowie einen jüngeren Bruder, Tatsunao (* 2001), die ebenfalls als Skispringer aktiv sind. Er bezeichnete sich selbst in einem Interview als \"„Neo-Japaner“\", ohne genau auszuführen, was er damit meint. In den Medien werden seine öffentlichen Auftritte, etwa das emotionale Jubeln, als Abweichung von der traditionellen japanischen Zurückhaltung gedeutet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ryōyū Kobayashi (jap., \"Kobayashi Ryōyū\"; * 8. November 1996 in Hachimantai) ist ein japanischer Skispringer. Seine bisher größten Erfolge sind der Gewinn des Skisprung-Weltcups 2018/19 sowie der Sieg bei der Vierschanzentournee 2018/19, bei der er alle vier Springen gewinnen konnte.", "tgt_summary": null, "id": 220680} {"src_title": "Sägen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition nach DIN 8589.", "content": "In der DIN 8589 werden für die Fertigungstechnik alle spanenden Fertigungsverfahren definiert. „Sägen ist Spanen mit kreisförmiger oder gerader, dem Werkzeug zugeordneter Schnittbewegung und (beliebiger) Vorschubbewegung in einer zur Schnittrichtung senkrechten Ebene zum Abtrennen oder Schlitzen von Werkstücken mit einem vielzahnigen Werkzeug von geringer Schnittbreite.“", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Sägen ist bereits seit der Steinzeit bekannt. Mit steinernen Sägen wurde vor allem Holz bearbeitet. Im Altertum wurden Sägen aus Kupfer und Bronze ebenfalls zur Bearbeitung von Holz eingesetzt etwa im Schiffsbau und in der Bautechnik. Seit der griechisch-römischen Antike wurden Sägen aus Eisen benutzt. Seit der industriellen Metallverarbeitung vor allem im Maschinenbau wurden auch eiserne Werkstücke bearbeitet. In der Industrie wurde es lange Zeit den Gemeinkosten zugerechnet etwa dem Bereich der Lagerhaltung und nicht der Fertigung. Daher, und weil es von seiner Bedeutung nicht an das Drehen, Fräsen und Bohren heranreicht, ist es vergleichsweise schlecht erforscht. In den 1970er Jahren wurden neue Schneidstoffe auch bei Sägen eingesetzt. Als Grundmaterial diente nach wie vor einfacher Stahl, auf den eine Schicht aus Schnellarbeitsstahl und später auch Hartmetall aufgetragen wurde. Aus dieser härteren Schicht wurden mit Lasern die Zähne herausgeschnitten. Da das Sägen im 21. Jahrhundert deutlich präziser, flexibler und produktiver wurde, hat es sich zum Teil auch zu einem Fertigbearbeitungsverfahren entwickelt. Durch präzises Sägen können nachfolgende Arbeitsgänge verkürzt oder weggelassen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgebiete.", "content": "In der industriellen Metallverarbeitung wird das Sägen meist eingesetzt, um von Halbzeug wie Stangen und Profilen Material für die weitere Bearbeitung abzutrennen. Außerdem werden in Platten Durchbrüche eingebracht, unter anderem auch in die Schnittplatten für Schnittwerkzeuge. In der Holzbe- und -verarbeitung wird es zum Fällen von Bäumen und Schneiden der Stämme in Bretter eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verfahrensvarianten.", "content": "Es wird unterschieden zwischen dem Sägen mit Bandsägen, Sägebändern und Kreissägen.", "section_level": 1}, {"title": "Sägen mit Hub- und Bügelsägen.", "content": "Beim Hubsägen bewegt sich das Werkzeug nicht kontinuierlich, sondern wird beim Rückhub vom Werkstück abgehoben. Es wird in der DIN 8589-6 unterschieden zwischen Bügelsägen, Stichsägen und Gattersägen. Bei Bügelsägen besteht das Werkzeug aus einem geraden Sägeblatt, das eine hin- und hergehende Bewegung vollführt. Nur in einer Richtung werden dabei Späne abgetragen. Diese Bewegung wird als Arbeitshub bezeichnet, ähnlich wie beim Hobeln. Bei der Rückbewegung, dem Leerhub werden keine Späne erzeugt. Außerdem wird das Werkzeug dabei leicht angehoben, um Beschädigungen zu vermeiden. Wegen des unproduktiven Leerhubes dauert die Bearbeitung relativ lange. Außerdem ist die Standzeit relativ gering, da wegen der begrenzten Länge der Sägeblätter nur wenige Zähne eingesetzt werden. Von Vorteil ist dagegen die geringe Breite des Sägeblattes, was zu geringen Materialverlusten führt. Hubsägen werden daher insbesondere bei wertvollen Materialien verwendet. In den 1950er Jahren hat sich ein bogenförmiger Schnitt weltweit durchgesetzt, der zu höheren Leistungen, gleichmäßigerer Belastung der einzelnen Schneiden und damit geringerem Verschleiß führt.", "section_level": 2}, {"title": "Sägen mit Bandsägen.", "content": "Bei Bandsägen besteht das Werkzeug aus einem in sich geschlossenen, endlosen Sägeband, das um Rollen läuft. Sie haben eine Länge von etwa 3 bis 5 m. Da das Band aus zahlreichen Zähnen besteht, sind die Standzeiten höher. Außerdem entfällt der Leerhub, sodass Bandsägemaschinen produktiver sind als Bügelsägen. Die Sägebänder werden meist auf Rollen geliefert, von denen ein Band der gewünschten Länge abgetrennt wird. Anschließend werden die beiden Enden durch Schweißen verbunden. Beim Bandsägen handelt es sich um einen kontinuierlichen Prozess. Wie beim Hubsägen sind die Werkzeuge sehr dünn, was zu geringem Materialverlust führt, sie sind jedoch nicht so stabil, sodass der Schnitt verlaufen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Sägen mit Kreissägen.", "content": "Bei Kreissägen ist das Werkzeug eine kreisförmige Scheibe, auf deren Außenseite die Zähne sitzen. Sie besitzen eine höhere Stabilität als Band- und Bügelsägen, sind aber breiter, was zu höherem Materialverlust führt. Kleinere Kreissägen mit Durchmessern bis zu 30 cm werden auch auf Fräsmaschinen eingesetzt und als Metallkreissäge bezeichnet. Die entstehenden Späne müssen hier dünner sein als die erzeugte Schnittbreite, da sich sonst das Sägeblatt verklemmen und beschädigt werden kann. Bei Kreissägen lässt sich nur etwa ein Drittel des Durchmessers nutzen. Für große Werkstücke sind daher sehr große Durchmesser nötig. Daher wird es Anfang des 21. Jahrhunderts im Werkstückbereich bis 150 mm eingesetzt mit Sägedurchmessern bis 470 mm. Früher gab es auch Kreissägen bis 1000 mm. Dennoch sind sie am produktivsten, vor allem wenn die Maschinen automatisiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Schneidstoffe.", "content": "Für die Bearbeitung von Metallen werden als Schneidstoff (Werkzeugmaterial) hauptsächlich einfacher Werkzeugstahl eingesetzt. Für festere oder härtere Werkstücke werden auch Bimetall-Sägeblätter verwendet mit einem Trägermaterial aus legiertem Vergütungsstahl das noch relativ weich, flexibel und daher bruchfest ist, mit Zähnen aus Schnellarbeitsstahl (HSS) oder Hartmetall. Zum Trennen von Marmor und Granit werden mit Diamant beschichtete Sägeblätter eingesetzt, die sich jedoch auch sehr gut für Aluminium, verchrom­ten Stahl oder Hartmetall eignen.", "section_level": 1}, {"title": "Erreichbare Genauigkeiten.", "content": "Beim Sägen unterscheidet man zwischen der Längengenauigkeit und der Winkelgenauigkeit. Die Längengenauigkeit gibt an, um wie viele Millimeter sich mehrere von einer Stange abgetrennte, gleiche Werkstücke unterscheiden. Die Winkelgenauigkeit gibt den Winkel der erzeugten Schnittfläche an. Mit sehr kleinen Kreissägeblättern und Präzisonsmaschinen sind auch Genauigkeiten von 0,02 mm erreichbar.", "section_level": 1}, {"title": "Auswahlkriterien.", "content": "Für die Entscheidung zwischen den einzelnen Verfahrensvarianten kommen mehrere Kriterien zum Einsatz. Eine erste Einordnung ist mit den Werkstückabmessungen möglich. Für Werkstücke über 150–200 mm finden nur Bandsägen Verwendung. Im Bereich darunter sind alle drei Verfahren geeignet. Die Anschaffungskosten für Kreissägen sind höher als für Bügel- und Bandsägen, die etwa gleich viel kosten. Da letztendlich die Stückkosten der gefertigten Produkte zählen, kann die höhere Produktivität der Kreissägen die günstigere Alternative darstellen, vor allem wenn ein angemessener Automatisierungsgrad gewählt wird. Die Kosten für Werkzeuge von Bügel- und Bandsägen sind als Einwegmaterial relativ gering; Kreissägeblätter kosten mehr, können aber nachgeschliffen werden. Die geringsten Anforderungen an das Personal stellen die Bügelsägen dar, Bandsägen haben die höchsten – wegen des geringen Vorschubes pro Zahn müssen sie sorgfältig eingestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kinematik, Prozessparameter und Berechnung.", "content": "Beim Sägen entspricht die Breite der Schneiden der erzeugten Schnittfuge. Die Schneiden ragen jedoch seitlich aus dem Sägeblatt heraus, um ein Verklemmen zu vermeiden. Da der Werkzeug-Einstellwinkel formula_1 90° beträgt, entspricht die Spanungsdicke formula_2 dem Vorschub pro Zahn formula_3 und die Spanungsbreite formula_4 der Schnittbreite formula_5. Ein wichtiger Kennwert der Werkzeuge ist die Zahnteilung formula_6, die den Abstand zweier benachbarter Zähne angibt. Da die Späne in den Raum zwischen zwei Zähnen aufgenommen werden müssen, verwendet man bei Werkstücken mit großen Abmessungen auch große Zahnteilungen. Die Zahnteilung wird in der Größe „Zähne pro Zoll“ (ZpZ) angegeben. Die Anzahl der im Eingriff befindlichen Zähne formula_7 ergibt sich aus der Schnittlänge formula_8 und der Zahnteilung zu Da die Schnittbreite konstant ist, ist die wichtigste Produktivitätskennziffer statt des sonst üblichen Zeitspanvolumens die pro Zeit erzeugte Schnittfläche formula_10. Sie ergibt sich aus der gesamten Schnittfläche formula_11 und der Schnittzeit formula_12.", "section_level": 1}, {"title": "Formeln für das Sägen mit Kreissägen.", "content": "Die Schnittgeschwindigkeit formula_14 ergibt sich aus der Drehzahl formula_15 und dem Durchmesser formula_16 des Kreissägeblattes zu Die Vorschubgeschwindigkeit formula_18 erhält man mit der Zähnezahl formula_19, dem Vorschub pro Zahn und der Drehzahl: formula_20", "section_level": 2}, {"title": "Formeln für das Sägen mit Bandsägen.", "content": "Das Spanraumvolumen in Kubikmillimeter lässt sich berechnen zu mit dem Zahnabstand in mm und der Banddicke formula_22 in mm.", "section_level": 2}, {"title": "Fehler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fehler beim Sägen mit Bügelsägen.", "content": "Blattbruch in der Bohrung lässt sich auf zu starke Spannung des Sägeblattes zurückführen. Sonstige Blattbrüche entstehen durch falsches Ansetzen des Sägeblattes, durch zu geringe Blattspannung, zu hohen Schnittdruck oder zu locker gespannte Werkstücke. Vorzeitiger Verschleiß entsteht bei zu hohen Schnittdrücken oder -geschwindigkeiten, durch falsche Zahnteilung, durch fehlendes Kühlschmiermittel oder falls der Bügel beim Rückhub nicht abhebt. Ein Ausbrechen einzelner Zähne kann durch eine zu große Zahnteilung entstehen oder durch Ansetzen des Sägeblattes an einer scharfen Kante. Ein schräger Schnitt entsteht bei zu geringen Blattspannungen, abgestumpften Sägeblättern oder zu hohem Schnittdruck.", "section_level": 2}, {"title": "Fehler beim Sägen mit Bandsägen.", "content": "Falls die Zähne zu schnell abstumpfen, ist die Schnittgeschwindigkeit zu hoch eingestellt. Ausbrechende Zähne beim Trennen von Profilmaterial lassen sich auf zu große Zahnteilungen, eine zu große Vorschubgeschwindigkeit oder zu locker gespannte Werkstücke zurückführen. Zahnbruch bei Vollmaterial entsteht, wenn das Werkstück nicht geglüht wurde, bei zu feiner Zahnteilung oder zu locker gespannten Werkstücken. Für nicht geglühte Werkstücke werden dagegen gröbere Zahnungen benötigt, niedrigere Schnittgeschwindigkeiten oder Gruppen- oder Wellenverschränkung der Sägezähne. Bandbruch entsteht durch Fehler der Führungsrollen; Schwingungen können durch zu hohe Schnittgeschwindigkeiten entstehen und Schrägschnitt durch zu grobe Zahnung, falschen Schnittdruck oder durch stumpfe Sägebänder.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sägen ist ein spanendes Fertigungsverfahren zum Schlitzen und Trennen von Werkstücken. Es kann manuell ausgeführt werden mit einer Säge oder maschinell mit einer Sägemaschine. Wie bei allen spanenden Verfahren wird die Form des Werkstücks geändert, indem Material in Form von Spänen abgetrennt wird. In der Fertigungstechnik wird es zum Spanen mit geometrisch bestimmter Schneide gezählt, da die Anzahl und die Geometrie der einzelnen Schneiden des Werkzeuges bekannt sind. Es wird unterschieden zwischen Sägen mit hin- und hergehenden Bügelsägen, Sägen mit umlaufenden Bandsägen und Sägen mit Kreissägen.", "tgt_summary": null, "id": 494659} {"src_title": "Ludwig Jekels", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Da Ludwig Jekeles' Vater früh starb, übernahm sein Onkel, ein Rechtsanwalt, die Vormundschaft. Jekeles besuchte ein Obergymnasium in Lemberg und studierte Medizin in Wien, wo er 1892 promoviert wurde. An der Universitätsklinik spezialisierte er sich in den nächsten fünf Jahren auf Psychiatrie und Neurologie. 1897 gründete er ein Privatsanatorium für die Behandlung von Nervenkrankheiten in Bistrai. 1903 änderte er seinen Nachnamen auf Jekels. Nach dem Suizid seiner Frau ging er 1905 in die psychiatrische Behandlung von Sigmund Freud nach Wien. Im Mai/Juni 1906 behandelte Jekels die Schauspielerin, Theaterdirektorin und Schriftstellerin Gabriela Zapolska mit einer Therapie, die Parallelen zu der misslungenen Therapie Freuds an Emma Eckstein aufweist. Wannimmer Zapolska sich später über ihr fehlendes Vertrauen in Ärzte ausließ, betonte sie, dass sie Jekels am meisten hasse. Im Sommer 1910 war die 15-jährige Anna Freud v. a. wegen ihrer psychischen Probleme in Jekels überfülltem Sanatorium in Bisrai zu Gast. Für das positive Ergebnis bedankt sich ihr Vater überschwänglich bei Jekels. Gegenüber Anna und ihrer Tante Minna Bernays machte Jekels keinen Hehl daraus, dass er seine anderen Patienten nicht ausstehen konnte. Zwei Jahre später schloss er sein Sanatorium. Mit Freud war Jekels auch später noch befreundet und wurde von ihm nach dem Ableben von Oskar Rie (1863–1931) in seinen Tarock-Kreis aufgenommen. Jekels war ein Beispiel dafür, dass Freud nicht alle seine Schüler von sich stieß, sondern ihnen auch treu verbunden bleiben konnte. Jekels war witzig, einfallsreich und ein guter Redner. 1908 besuchte er das erste internationale Treffen der Psychoanalytiker in Salzburg und schloss sich 1909 der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung an, deren Mitglied er 1910 wurde. Jekels setzte sich für die Verbreitung der Psychoanalyse in Polen ein und stellte sie 1912 auf einem Ärztekongress in Warschau vor. Er übersetzte psychoanalytische Schriften ins Polnische. Jekels veröffentlichte 1914 mit der Untersuchung \"Der Wendepunkt im Leben Napoleons I\" die erste psychohistorische Arbeit. Jekels war überzeugter Sozialist und schloss sich später der kommunistischen Bewegung in Österreich an. 1934 musste er nach Schweden emigrieren, wo er recht erfolglos die finnisch-schwedische Gesellschaft für Psychoanalyse bei ihrem Aufbau unterstützen wollte, und kehrte 1937 zurück. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 emigrierte er nach Australien und von dort in die USA. wo er in New York City noch eine Praxis eröffnete. Er wurde 1941 Ehrenmitglied der New York Psychoanalytical Society.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludwig Jekels, auch \"Jekeles\" (geboren 15. August 1867 in Lemberg, Österreich-Ungarn; gestorben 13. April 1954 in New York City) war ein österreichisch-US-amerikanischer Psychoanalytiker.", "tgt_summary": null, "id": 403526} {"src_title": "Emmanuel Pons Dieudonné de Las Cases", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Emmanuel Pons Dieudonné de Las Cases, der zuerst den Titel eines Barons führte und später zum Grafen avancierte, war der älteste Sohn des französischen Marineoffiziers und Staatsmanns Emmanuel-Augustin-Dieudonné-Joseph de Las Cases und Clementine de Kergariou. Er begleitete 1815 seinen Vater nach St. Helena, wo er dem verbannten Napoleon als Sekretär diente. Nach dessen Diktat schrieb er für die Kriegsgeschichte des Ersten Kaiserreichs wichtige Erinnerungen nieder. Am 27. November 1816 wurde er auf Befehl von Sir Hudson Lowe von Napoleon getrennt und am 30. Dezember 1816 mit seinem Vater in die Verbannung nach dem Kap der Guten Hoffnung geschafft. Seit 1817 lebte er in Belgien, Preußen und England, bis ihm 1819 gestattet wurde, unter angenommenem Namen nach Frankreich zurückzukehren. Ab 1820 studierte er zuerst in Straßburg und danach in Paris Rechtswissenschaften. Las Cases verehrte Napoleon sehr und hasste Hudson Lowe glühend als dessen Kerkermeister. Als Lowe nach dem Tod des großen Feldherrn nach London zurückgekommen war, schlug ihm Las Cases im November 1822 auf offener Straße die Reitpeitsche ins Gesicht, worauf Lowe aber nicht reagierte. Las Cases schickte ihm außerdem eine Herausforderung, die Lowe mit Verachtung zurückwies, und reiste nach Frankreich zurück, da die Londoner Polizei gegen ihn Maßregeln ergriff. Am 11. November 1825 wurde Las Cases in Passy Opfer eines Anschlags und erlitt dabei zwei Stichverletzungen im linken Oberschenkel und im Brustbereich, doch war letztere Verwundung nicht so schwer, weil seine Brieftasche den Stich abgemildert hatte. Zwei Italiener, die plötzlich verschwanden, waren als Täter verdächtig. Da Lowe damals in Paris weilte und nach dem missglückten Mordversuch eilig abreiste, konnte ihn Las Cases als angeblichen Anstifter dieses Attentats beschuldigen. Als Konstitutioneller nahm Las Cases an der Julirevolution von 1830 lebhaften Anteil, kämpfte mit und saß im Hôtel de Ville, wohnte auch mehreren politischen Versammlungen bei, besonders den wichtigen bei Jacques Laffitte. Das große Wahlkolleg des Départements Finistère brachte ihn durch die Wahl vom 28. Oktober 1830 als Abgeordneten in die Deputiertenkammer, in der er später bis 1848 für Landerneau saß. Er zeichnete sich durch Liberalismus und patriotische Gesinnung aus und war der nun herrschenden Dynastie Orléans sehr ergeben. 1837 erhielt er eine diplomatische Sendung in die Republik Haiti. Sein Name und seine schwärmerische Verehrung Napoleons bestimmten König Louis-Philippe I., ihn 1840 seinem Sohn, dem Prinzen von Joinville, beizugeben, als dieser Napoleons sterbliche Überreste von St. Helena abholte. In Gegenwart von Las Cases wurde das Grab geöffnet und mit Napoleons Asche kehrte er mit Joinville im Dezember 1840 auf der Fregatte \"Belle Poulé\" nach Paris heim. Sein an Bord dieses Schiffes geführtes \"Journal\" erschien 1841 in Paris. Nach der Februarrevolution 1848, an der er keinen Anteil nahm, schloss sich Las Cases Charles Louis Napoléon an. Nachdem sich dieser ein Jahr nach seinem Staatsstreich als Napoleon III. zum neuen Kaiser Frankreichs gemacht hatte (2. Dezember 1852), ernannte er Las Cases am 31. Dezember 1852 zum Senator. Las Cases, der Ritter der Ehrenlegion war, starb plötzlich am 8. Juli 1854, nur wenige Tage nach seiner Heirat, im Alter von 54 Jahren in Passy.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emmanuel Pons Dieudonné de Las Cases (* 8. Juni 1800 in Saint-Méen (Département Finistère); † 8. Juli 1854 in Passy (Département Seine)) war ein französischer Politiker. Er war von 1830 bis 1848 Deputierter und während des Zweiten Kaiserreichs seit Ende 1852 Senator.", "tgt_summary": null, "id": 1408149} {"src_title": "French Bee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde 2016 als Schwestergesellschaft der Air Caraïbes durch deren Mutterunternehmen Groupe Dubreuil als French Blue gegründet. Ab dem 7. Juni 2016 konnten Flüge gebucht werden, das erste Flugzeug hob am 10. September nach Punta Cana ab. Im Jahr 2018 will die Fluggesellschaft schwarze Zahlen schreiben. Am 6. Februar 2018 wurde die Fluggesellschaft in „French Bee“ umbenannt. Hierdurch sollten langwierige rechtliche Auseinandersetzungen mit der amerikanische Fluglinie Jetblue Airways vermieden werden. Seit 2019 ist die Fluggesellschaft die erste weltweit, die eine Flotte betreibt, welche nur aus Flugzeugen des Typs Airbus A350 besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Service.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Economy Class.", "content": "Die Economy Class wurde in den Airbus A350-900 der Fluglinie mit einer Konfiguration mit zehn Sitzen pro Reihe ausgestattet, wobei der Sitzabstand 81 cm beträgt. Ein Inflight-Entertainment System mit persönlichem Touchscreen sowie ein Stromanschluss (USB) sind an jedem Sitzplatz installiert. Im günstigsten Tarif ist in dieser Klasse kein Essen enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "Premium Class.", "content": "In dieser Klasse sind die Sitze in einer Konfiguration mit sieben Sitzen pro Reihe verbaut. Der Sitzabstand beträgt 92 cm, eine Fußstütze ist vorhanden. Ein Inflight-Entertainment System mit persönlichem Touchscreen sowie ein Stromanschluss sind an jedem Sitzplatz installiert. Essen und Getränke (auch alkoholisch) sind in dieser Klasse im Flugpreis enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "Flugziele.", "content": "French Bee fliegt von Paris-Orly Punta Cana, Réunion (IATA Code: RUN) und Papeete (PPT) (über San Francisco (SFO)) an. Ab Juni 2020 wird New York (EWR) angeflogen.", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "Mit Stand März 2020 besteht die Flotte der French Bee aus drei Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 3,1 Jahren:", "section_level": 1}, {"title": "Zuvor eingesetzte Flugzeuge.", "content": "Bis 2019 betrieb French Bee auch einen Airbus A330-300. Das Flugzeug mit der Kennung F-HPUJ wurde an die Schwestergesellschaft Air Caraibes abgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Am 14. Mai 2020 stellte French Bee mit einem direkten Frachtflug zwischen dem Flughafen Tahiti Faa’a und Paris Orly den Rekord für den längsten Inlandsflug auf. Die Flugstrecke beträgt 16.129 Kilometer (8.709 nautische Meilen) und wurde in 16 Stunden und 49 Minuten absolviert. Der Flug wurde mit einer für den Passagierverkehr zugelassenen A350 (Registrierung: F-HREY) durchgeführt. Allerdings handelte es sich bei dem Flug um einen reinen Frachtflug, welcher medizinisches Equipment in Folge der Corona-Pandemie lieferte.", "section_level": 1}], "src_summary": "French Bee (bis Februar 2018 French Blue) ist eine französische Billigfluggesellschaft mit Sitz in Paris und Basis auf dem Flughafen Paris-Orly.", "tgt_summary": null, "id": 2152987} {"src_title": "Louise de Ballon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Louise-Blanche-Thérèse Perrucard de Ballon entstammte einer savoyischen Adelsfamilie, die väterlicherseits mehrere Äbte des Klosters Chézery gestellt hatte und mütterlicherseits mit Franz von Sales, ferner mit Bernhard von Menthon, verwandt war. Die Familie besaß im Pays de Gex über dem Fluss Valserine Schlösser in Ballon (Lancrans) und in Vanchy (beide heute durch Erdrutsch vernichtet). Ab dem Alter von sieben Jahren wuchs Louise in der Zisterzienserinnenabtei Sainte-Catherine-du-Mont-de-Semnoz bei Annecy auf und wurde dort am 4. März 1607 Nonne. Mit der Zeit drängte sie zunehmend auf eine strengere Observanz der offenbar lasch gehandhabten Ordensregel, konnte sich aber nicht durchsetzen und gründete deshalb 1620 (offiziell 1622) in Rumilly zusammen mit Gleichgesinnten (und unterstützt durch Franz von Sales) das erste Kloster der Reformierten Bernhardinerinnen der Göttlichen Vorsehung, zu dessen Oberin sie gewählt wurde. Aus der Zisterzienserinnenabtei Les Ayes bei Grenoble stieß Louise de Borel de Ponsonas (auch: Louise-Cécile de Ponçonas, 1602–1657) mit einigen Mitschwestern dazu, verfolgte dann aber (wegen der problematischen Rivalität zu Louise de Ballon) ab 1631 eigene Ziele. Bis 1665 kam es durch die rastlose Tätigkeit der Oberin zu rund 30 weiteren Gründungen der Kongregation im Alpenraum, in der Provence und in der Schweiz. Die französischen Klöster wurden spätestens durch die Französische Revolution vernichtet. Einzig verblieben ist das Schweizer Kloster Collombey in Collombey-Muraz. Dessen Tochter Géronde wechselte 2008 zu den Zisterzienserinnen der Strengeren Observanz (Trappistinnen). Louise de Ballon war eine bedeutende Mystikerin, deren (durch die Beichtväter befohlenen) Schriften von dem Oratorianer Jean Grossi herausgegeben wurden. Das Schlüsselwort ihres Denkens ist „Einfachheit“ (\"simplicité\"). Wichtig ist ihr nicht brillante Theologie, sondern das Verkosten der Präsenz Gottes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louise Perrucard de Ballon (* 5. Juni 1591 in Vanchy, Bellegarde-sur-Valserine; † 14. Dezember 1668 in Seyssel) war eine französische Mystikerin, Zisterzienserin, Ordensreformerin und Klostergründerin.", "tgt_summary": null, "id": 2259837} {"src_title": "Laura Benz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Die Zwillingsschwestern Laura und Sara Benz betreiben seit ihrem vierten Lebensjahr gemeinsam Eissport: «Unsere Eltern haben uns zuerst zum Eiskunstlauf geschickt. Viel lieber wollten wir aber so eine tolle Ausrüstung tragen wie unser Eishockey spielender Bruder.» Den Eishockeysport erlernten die beiden beim EHC Winterthur, durchliefen dessen männliche Nachwuchsmannschaften und spielten zwischen 2007 und 2009 für die U17-Junioren des Vereins in der höchsten Nachwuchsliga der Schweiz (Top-Novizen). Beim \"Mountain Cup\" im Februar 2008 debütierte Laura Benz für die Schweizer Eishockeynationalmannschaft der Frauen. Ein Jahr später, während der Play-offs der Leistungsklasse A, kam sie zu ihren ersten Einsätzen für die Frauenmannschaft der ZSC Lions. Im gleichen Jahr absolvierten die Schwestern ihre erste Weltmeisterschaft der Frauen, nachdem sie ab 2008 für das U18-Nationalteam gespielt hatten. 2010 nahm Laura Benz mit ihrer Schwester an den Olympischen Winterspielen in Vancouver teil. Wenige Monate später schafften die Benz-Zwillinge mit der U18-Nationalmannschaft den Wiederaufstieg in die Top-Division bei der Weltmeisterschaft 2010 der Division I, zu diesem Erfolg trug Laura Benz 5 Tore und 2 Vorlagen bei, während ihre Schwester Sara Topscorerin des Turniers wurde und als beste Stürmerin ausgezeichnet wurde. Nach bestandener Matura erhielten Laura und Laura Benz Angebote für Stipendien eines US-Colleges. Aufgrund des höheren Ausbildungsniveaus in der Schweiz und der notwendigen Verpflichtung für einen vierjährigen Aufenthalt in Übersee entschieden sie sich stattdessen, in der Schweiz zu studieren. Während Laura ein Medizinstudium aufnahm, liess sich Sara Benz zur Juristin ausbilden. 2011 gewannen die Schwestern mit den ZSC Lions ihren ersten Meistertitel, gleichzeitig war es der erste Meistertitel der ZSC Lions Frauen. 2012 und 2013 folgten weitere Meistertitel mit den Lions. 2014 folgte die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Sotschi, bei denen sie mit dem Nationalteam die Bronzemedaille gewannen. 2016 gewann Laura eine weitere Schweizer Meisterschaft mit den Frauen der ZSC Lions.", "section_level": 1}], "src_summary": "Laura Benz (* 25. August 1992 in Kloten) ist eine Schweizer Eishockeynationalspielerin, die seit 2009 bei den ZSC Lions in der Swiss Women’s Hockey League A unter Vertrag steht. Ihre Zwillingsschwester Sara ist ebenfalls Eishockeyspielerin.", "tgt_summary": null, "id": 703467} {"src_title": "Laura Halding-Hoppenheit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Laura Halding-Hoppenheit studierte Kunstgeschichte und Archäologie in Bukarest und kam in den 1970er Jahren nach Hamburg, um dort zu promovieren. Aufgrund sprachlicher Verständigungsprobleme empfand sie sich in Deutschland unerwünscht. Sie fand jedoch Akzeptanz im Kreis der Schwulen. Sie ging mit einem Freund eine Vernunftehe ein, ließ sich aber nach sechs Wochen wieder scheiden. Hiltram Roman F. Halding-Hoppenheit, ein Trauzeuge ihrer ersten Ehe, ihr zweiter Ehemann und Vater ihrer beiden Kinder, bekam in Stuttgart eine Stelle als Chefredakteur des Burda Verlags. Sie brach das Studium ab und ging mit ihm Mitte der 1970er Jahre nach Stuttgart. Seit der Scheidung engagiert sie sich in der baden-württembergischen Landeshauptstadt in der dortigen Schwulenszene. Sie arbeitete seit 1977 im Stuttgarter \"Kings Club\" in der Stuttgarter \"Calwer Straße\", einem Schwulenlokal. Sie verliebte sich in den Betreiber, heiratete und zerstritt sich mit ihm 1988. 1989 eröffnete sie nach einer Arbeit in einem anderen Lokal zunächst unter dem Namen \"Lauras Club\" den \"Kings Club\" in der Stuttgarter \"Lautenschlager Straße\" wieder. Zeitweise betrieb sie vier Szenelokale parallel. Von 1998 bis 2002 wohnte der Schauspieler Helmut Berger bei Halding-Hoppenheit. Kennengelernt hatte sie ihn bei einer Modeshow von Harald Glööckler im Neuen Schloss. Sie brachte den suchtkranken Berger mehrfach in die Klinik, von wo er immer wieder ausriss und zurückkehrte. Sie kam mit seinem überheblichen Verhalten nicht klar, erteilte ihm im \"Kings Club\" Lokalverbot und schickte ihn zuletzt nach Hause zu seiner Mutter nach Salzburg. 2003 kandidierte sie auf der Bürgerliste der Stuttgarter Wählervereinigung Rosa Liste Stuttgart. Seit Mai 2014 ist sie Stadträtin der Linken in Stuttgart. Bei der Bundestagswahl 2017 war sie Direktkandidatin für die Linke im Wahlkreis 285. 2019 kam sie mit dem Fotografen und Künstler Peter Jacobi zusammen. Insgesamt wurde sie dreimal geschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftspolitisches Engagement.", "content": "Sie engagiert(e) sich unter anderem beim Verein zur Hilfe für suchtmittelabhängige Frauen \"Lagaya\" sowie in Mutter-Kind-Projekten und bezahlt aus eigener Tasche eine Straßensozialarbeiterin, die sich stundenweise im Frauen-Café \"La Strada\" um südosteuropäische Prostituierte in der Stuttgarter Altstadt kümmert.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Im November 2011 wurde ihr von der baden-württembergischen Sozialministerin Katrin Altpeter der „Rosa-Detlef“-Preis verliehen. Der Preis würdigt den Einsatz für Toleranz und gegen Ausgrenzung Homo-, Bi- und Transsexueller. 2013 erhielt das Team ihres Clubs \"Kings-Club\" den „PositHIV-Preis“. Sie ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande (23. Januar 2014). 2014 setzte ihr der Regisseur Rosa von Praunheim ein filmisches Denkmal („Laura – Das Juwel von Stuttgart“). Filmpremiere war am 1. Dezember 2014 anlässlich des Welt-AIDS-Tages im Stuttgarter Cinemaxx-Kino. Sie ist Ehrenmitglied der Deutschen AIDS-Hilfe. Das \"Hohenloher Tagblatt\" (Südwest Presse) aus Crailsheim betitelte sie gar als „Stuttgarter Original“. Am 17. Oktober 2016 wurde sie von den Unternehmerfrauen des DEHOGA Baden-Württemberg für ihre unternehmerische Leistung und ihr soziales Engagement gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Minderheiten, vor allem der Homosexuellen, als „Unternehmerfrau des Jahres“ ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Laura-Zorita Halding-Hoppenheit (* 1942 in Reșița, Rumänien) ist eine deutsche Wirtin und LGBT- und AIDS-Aktivistin sowie Kommunalpolitikerin der Linken in Stuttgart.", "tgt_summary": null, "id": 377973} {"src_title": "EU-Gipfel 2002 in Kopenhagen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Themen und Teilnehmer.", "content": "Die Staats- und Regierungschefs berieten die Aufnahme von zehn Ländern in die Europäische Union. Der schwedische Ministerpräsident Göran Persson erklärte, dass man sich schließlich mit den Beitrittskandidaten auf ein Finanzpaket für die Erweiterung geeinigt habe. Es wurde angekündigt, dass zum 1. Mai 2004 Polen, Ungarn, Tschechien, die Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland, Litauen, Zypern und Malta der Europäischen Union beitreten werden. Die dänische EU-Präsidentschaft hatte eine gemeinsame Erklärung aller 25 Staaten der Gemeinschaft erstellt und erklärt, dies sei ein \"großer Augenblick für Europa\". Gemeinsames Ziel aller Unterzeichner sei es, Europa zu einem \"Kontinent der Demokratie, der Freiheit, des Friedens und des Fortschritts zu machen\". Der belgische Außenminister Louis Michel betonte am Rande der Konferenz: \"Das ist die Wiedervereinigung Europas\" und \"ein historischer Tag für die EU\". Mit einer Erweiterung um knapp 30 % war es die bisher größte Erweiterungsrunde in der Geschichte der Europäischen Union. Zuvor war berichtet worden, Polen, Ungarn und Tschechien hätten ein Angebot der EU abgelehnt. Besonders Polen sei mit den ersten Angeboten unzufrieden gewesen. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte bei den Verhandlungen mit Polen um die Finanzierung des Beitritts vermittelt. Der Kompromiss lautete: Polen sollte in den Jahren 2005 und 2006 eine Milliarde an Strukturhilfen weniger als vorgesehen bekommen, dafür aber eine Milliarde mehr an Budgethilfen. Der Vorteil für Polen bestand darin, dass die Budgethilfen ungebundene Mittel seien. Die EU stimmte dem Kompromiss zu, weil er das zuvor ausgehandelte Finanzpaket von 40,5 Milliarden Euro nicht überschritt. Weiterhin wurden Beitrittsverhandlungen mit Bulgarien und Rumänien geführt, aber nicht mit der Türkei. Am Vorabend des Erweiterungsgipfels hatte der Wahlsieger der vorherigen türkischen Parlamentswahl, Recep Tayyip Erdoğan, noch angekündigt, dass sein Land in Kopenhagen \"bis zur letzten Sekunde kämpfen\" werde, um noch vor 2004 ein Datum für Beitrittsverhandlungen zu erhalten. Die fünfzehn Mitgliedstaaten erklärten aber weitere Bedingungen für den Beginn von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei, die nach einigem Zögern auch vom türkischen Ministerpräsidenten Abdullah Gül widerstrebend angenommen wurde. Das sei zwar keine gute Entscheidung, aber die Türkei müsse damit leben, erklärte Gül in Kopenhagen. Abermals wurden der Türkei wirtschaftlicher und politischer Reformen auferlegt, welche die Europäische Kommission Ende 2004 bewerten werde. Je nach Ausgang dieser Prüfung könnten dann im Jahr darauf Beitrittsverhandlungen beginnen. Ein Termin dafür wurde im Gegensatz zu einem deutsch-französischen Vorschlag allerdings nicht bekannt gegeben. Die angestrebte Friedenslösung für das geteilte Zypern war in Kopenhagen ausgeblieben. Nach einem Beitritt würde die gesamte Insel Mitglied der EU werden, das Gemeinschaftsrecht aber nur im griechischsprachigen Süden des Landes zur Umsetzung kommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der EU-Gipfel 2002 fand vom 12. bis 13. Dezember in Kopenhagen, Dänemark statt. Den Vorsitz hatte der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen.", "tgt_summary": null, "id": 2419621} {"src_title": "Akame ga Kill!", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der junge Schwertkämpfer Tatsumi () reist gemeinsam mit zwei Kameraden in die Kaiserstadt. Sie wollen in der Kaiserstadt Geld verdienen um ihrem Dorf zu helfen. Doch in der Stadt herrschen Willkür und Gewalt, seit Minister Honest den jungen Kaiser in seinem Sinne manipuliert. Die Mächtigen beuten die Armen aus, foltern und töten sie zu ihrem Vergnügen. So werden auch Tatsumi und seine Kameraden zunächst bei einem Raubüberfall getrennt, dann wird Tatsumi überlistet und verliert sein Geld und gerät wie zuvor seine Kameraden in die Fänge einer der reichen Familien. Doch er kann mit der Hilfe von \"Night Raid\" entkommen, einer Gruppe von Auftragsmördern. Diese bestehen aus der Schwertkämpferin Akame, der mit Scheren kämpfenden Sheele, dem Kämpfer Bulat, die Scharfschützin Mine, dem mit Fäden tötenden Lubbock, Leone mit tierischen Fähigkeiten und der Anführerin Najenda. Sie nehmen Tatsumi in ihre Gruppe auf, die zur Untergrundbewegung gehört, die gegen Minister Honest kämpft. Alle bei \"Night Raid\" verfügen über ein \"Teigu\". Diese Gegenstände – Waffen oder Alltagsgegenstände – wurden vor 900 Jahren durch Alchemie geschaffen und verleihen ihren Trägern besondere Fähigkeiten. Viele von ihnen sind über die Zeit verloren gegangen und nicht jeder kann die Macht eines Teigu kontrollieren. Nach einem Kampf mit den Männern Honests, bei dem Bulat starb, erhält Tatsumi seinen Teigu. Um der Bedrohung durch Night Raid zu begegnen, beauftragt Honest General Esdeath selbst eine Truppe aus Teigu-Trägern zusammenzustellen, um gegen Night Raid vorzugehen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die von Takahiro geschriebene und von Tetsuya Tashiro illustrierte Serie erscheint seit März 2010 beim Verlag Square Enix im Magazin \"Gangan Joker\". Die Kapitel wurden auch in bisher 14 Sammelbänden herausgebracht. Diese verkauften sich in den ersten Wochen nach ihrem Erscheinen etwa 150.000 mal. Mit Erscheinen des 14. Bandes im August 2016 wurde bekannt, dass der 15. Band, der für Winter 2016 angekündigt wurde, der letzte sein wird. Mit dem 15. Band wurde die Serie dann am 22. Dezember 2016 abgeschlossen. Eine deutsche Übersetzung erschien zwischen Mai 2016 und September 2018 komplett bei Kazé Manga. Bei Yen Press erscheint eine englische Übersetzung, bei Kurokawa eine französische, bei Norma Editorial eine spanische und bei Ching Win Publishing eine chinesische. Von Oktober 2013 bis Januar 2019 wurde im \"Monthly Big Gangan\", auch bei Square Enix, die Vorgeschichte der Serie mit dem Titel \"Akame ga Kill! Zero\" veröffentlicht. Die Sammelbandausgabe umfasst insgesamt zehn Bände und wird ins Englische und Französische übersetzt. In Japan verkauften sich die Bände je etwa 50.000 mal. Eine deutsche Ausgabe von \"Akame ga Kill! Zero\" erschien von November 2018 bis Mai 2020 bei Kazé mit allen zehn Bänden. Bis August 2016 verkauften sich die Bände von \"Akame ga Kill!\" sowie \"Akame ga Kill! Zero\" insgesamt über 3,3 Millionen Mal. Der \"Akame ga Kill! Zero\" Manga endet mit dem 10 Band.", "section_level": 1}, {"title": "Anime-Adaption.", "content": "Im Jahr 2014 entstand bei Studio White Fox unter der Regie von Tomoki Kobayashi eine Anime-Adaption des Manga. Für die Serienkomposition war Makoto Uezu verantwortlich. Das Charakterdesign stammt von Kazuhisa Nakamura und die künstlerische Leitung lag bei Yoshito Takamine. Die Serie wurde erstmals vom 7. Juli bis 15. Dezember 2014 bei Tokyo MX gezeigt. Mit wenigen Tagen Abstand folgte die Ausstrahlung durch MBS, BS11 und AT-X. Eine englische Synchronfassung wurde von Cartoon Network im Programmblock Adult Swim gezeigt und auf den Plattformen Crunchyroll und The Anime Network veröffentlicht. Der Sender Hero zeigte den Anime auf den Philippinen und bei The Anime Network war auch eine französische Fassung zugänglich. Peppermint Anime veröffentlichte \"Akame ga Kill!\" auf Deutsch über seine Streaming-Plattform, über Netflix und auf Kaufmedien. ProSieben Maxx zeigte die Serie unter dem Titel \"Akame ga Kill – Schwerter der Assassinen\" vom 27. Mai bis 6. November 2015 im deutschen Fernsehen mit Wiederholungen 2016 und 2017.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand bei Metz-Neun Synchron.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde komponiert von Taku Iwasaki. Für die Vorspanne verwendete man \"Skyreach\" von Sora Amamiya und \"Liar Mask\" von Rika Mayama. Die Abspanne sind unterlegt mit den Liedern \"Konna Sekai, Shiritakunakatta.\" () von Miku Sawai und \"Tsuki Akari\" () von Sora Amamiya.", "section_level": 2}], "src_summary": "Akame ga Kill! (jap., dt. „Akame tötet/schneidet!“) ist eine Mangaserie von Takahiro und Tetsuya Tashiro, die seit 2010 in Japan erscheint. Die Shōnen-Serie wurde in Form einer Anime-Fernsehserie umgesetzt und unter anderem ins Deutsche übersetzt. Die deutsche Fernsehveröffentlichung lief unter dem Titel \"Akame ga Kill – Schwerter der Assassinen\".", "tgt_summary": null, "id": 1564519} {"src_title": "Burg Komoro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Ursprung der Burg Komoro ist nicht gesichert, aber spätestens Ende der Sengoku-Zeit wurde eine Befestigung von Takeda Shingen angelegt. Danach hatten Oda Nobunaga, die Späteren Hōjō und Tokugawa Ieyasu die Burg in ihrem Besitz. 1590 übernahm Sengoku Hidehisa (1552–1614), Daimyō unter Toyotomi Hideyoshi, die Burg. Hidehisa verstärkte die Mauern und baute den dreistöckigen Burgturm. In der Edo-Zeit folgte dann auf die Sengoku eine Reihe von Fudai-Daimyō. Die Burg Komoro wurde am Fuße des Vulkans Asama auf einer Anhöhe errichtet, ungeachtet der gelegentlich fallenden Asche, vermischt mit kleinem Gestein. Dabei wurden durch Regenwasser gebildete Rillen für die Anlage ausgenutzt. Ähnlich angelegte Burgen findet man in der Umgebung, diese hier erhielt ihre Form wohl zur Zeit der Sengoku. Die Burganlage umfasste neben dem zentralen Bereich mit dem Burgturm, dem Hommaru () das Ni-nomaru (), das in die Bereiche Kita-no-maru (北の丸) und Minami-no-maru () aufgeteilt war und durch das Tor „Dritte Tor“ (, \"San-no-mon\") gesichert wurde. Unterhalb des Hommaru führte das „Akazu-no-mon“ (, wörtlich: „Das nicht zu öffnende Tor“) direkt nach draußen. Der Burgturm ging allerdings bereits in der Kan’ei-Zeit (1624–1644) durch Blitzeinschlag und Brand verloren und wurde nicht wieder aufgebaut. Davor gab es weitere Bereiche, an deren Ende sich das Haupttor (, \"Ōte-mon\") befand. 1742 gingen das Dritte Tor und Anderes durch Überflutung verloren, aber bis 1765 war die Burg wieder hergestellt. Heute bildet der wesentlich Teil der Burg den Park \"Kaikoen\" (). Im Bereich Ni-no-maru ist das Tor \"San-no-mon\" erhalten geblieben. Weiter sind die Basis des Burgturms, die Steinmauern des Hommaru und ein Teil die Grabenfurchen noch zu sehen. Auch das nun durch die Shinano-Eisenbahnlinie vom Hauptteil der Burg abgeschnittene Haupttor existiert noch und ist von einer kleinen Grünanlage umgeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Komoro (, \"Komoro-jō\") befindet sich in der Stadt Komoro, Präfektur Nagano. In der Edo-Zeit residierten dort ab 1624 kleinere Fudai-Daimyō.", "tgt_summary": null, "id": 2419384} {"src_title": "Moby Fantasy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die am 20. September 1971 in Auftrag gegebene \"Manuel Soto\" wurde am 13. März 1974 unter der Baunummer 128 bei Union Naval de Levante S.A. in Valencia auf Kiel gelegt und am 15. Februar 1975 vom Stapel gelassen. Die Ablieferung an die Compania Trasmediterranea erfolgte am 7. April 1976. Die Jungfernfahrt des Schiffes verzögerte sich durch einen Brand im Maschinenraum am 12. April 1976, infolge dessen die Fähre bei Nuevo Vulcano in Barcelona repariert werden musste. Im Mai 1976 wurde die \"Manuel Soto\" schließlich auf der Strecke zwischen Barcelona und den Balearen sowie nach Cádiz und den Kanaren in Dienst gestellt. Ihr ein Jahr älteres Schwesterschiff war die \"J. J. Sister\", die auf derselben Route verkehrte. Die beiden Einheiten wurden auch als \"Tiburón\"-Klasse bezeichnet. „Tiburón“ ist das spanische Wort für „Haifisch“. Zwischen Mai 1985 und Mai 1986 wurde die \"Manuel Soto\" zwischen Genua, Palma, Málaga, Cadiz und den Kanaren eingesetzt. Anschließend kehrte sie wieder zu ihrer ursprünglichen Dienststrecke zurück. Nach einem weiteren Brand im Maschinenraum am 26. Juni 1989 wurde das Schiff in Cadiz aufgelegt. Nach fast drei Jahren Liegezeit ging es in den Besitz der italienischen Moby Lines über, die es in \"Moby Fantasy\" umbenannten. Nachdem die \"Moby Fantasy\" zwischen Mai und August 1992 als Hotelschiff im Hafen von Genua lag wurde sie im September 1992 in Livorno renoviert und Am 23. Februar 1993 zwischen Genua und Bastia in Dienst gestellt. Auch das Schwesterschiff \"J. J. Sister\" wurde aufgekauft und stand bis zu seiner Ausmusterung nach einem Unfall 2003 als \"Moby Magic\" im Einsatz. In den folgenden Jahren wechselte die \"Moby Fantasy\" mehrfach die Einsatzstrecke: Im Juni 1997 von Livorno nach Bastia, 1998 von Livorno nach Olbia und ab 2005 von Civitavecchia nach Olbia. Am 21. Juni 2006 kollidierte die \"Moby Fantasy\" kurz vor 13 Uhr Ortszeit vor Olbia mit der zur Tirrenia di Navigazione gehörenden Fähre \"Nuraghes\", wodurch beide Schiffe schwer beschädigt wurden. Die \"Moby Fantasy\" hatte einen eingedrückten Bug, während der Rumpf der \"Nuraghes\" über mehrere Meter aufgerissen war. Die \"Moby Fantasy\" wurde gegen 17 Uhr nach Golfo Aranci geschleppt, da eine Weiterfahrt aus eigener Maschinenkraft aufgrund von drohendem Wassereinbruch durch den zerstörten Bugbereich und einer leichten Schlagseite der Fähre nicht möglich war. Mehrere Passagiere und Besatzungsmitglieder erlitten bei der Kollision leichte Verletzungen, ein Fahrgast mit Herzbeschwerden wurde in ein Krankenhaus nach Olbia gebracht. Eine Umweltbelastung durch austretenden Treibstoff konnte nicht festgestellt werden. Nach Renovierungsarbeiten bei der Werft Astilleros Palumbo in Neapel kehrte das Schiff in den Liniendienst zurück. Im September 2011 wurde die \"Moby Fantasy\" von der italienischen Regierung zum Transport von Flüchtlingen nach Lampedusa genutzt, ehe sie im Oktober zuerst in Porto Empedocle und ab November 2011 in Genua aufgelegt wurde. Ab dem 7. Juni 2012 war das Schiff zwischen Genua und Bastia im Einsatz, ehe es im September 2012 endgültig ausgemustert und wieder in Genua aufgelegt wurde. Am 10. Mai 2013 traf die \"Moby Fantasy\" in Valletta ein, wo sie die folgenden sieben Monate auflag, ehe sie im Dezember 2013 zum Verschrotten in die Türkei verkauft wurde. Am 16. Dezember traf das Schiff in Aliağa ein, wo am 20. Dezember 2013 die Abbrucharbeiten begannen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Moby Fantasy war ein Fährschiff der italienischen Moby Lines, das 1976 als \"Manuel Soto\" für die spanische Compania Trasmediterranea in Dienst gestellt wurde. Das Schiff war bis September 2012 im Einsatz und wurde ab Dezember 2013 in der Türkei verschrottet.", "tgt_summary": null, "id": 2017264} {"src_title": "Pierre Wissmer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wissmer entstammte einer Arztfamilie, seine Mutter war russischer Herkunft. Zwei Freundinnen seiner Eltern, die Malerin Stéphanie Guerzoni und die Pianistin Andrée Hess, begeisterten ihn für die Malerei und die Musik, wobei sich schließlich sein musikalisches Interesse durchsetzte. Er nahm Unterricht am Genfer Konservatorium und begann nach dem Abschluss des Gymnasiums ein Jurastudium. Robert Casadesus ermutigte ihn, sich ganz auf seine musikalisch Ausbildung zu konzentrieren. So ging er nach Paris und bereitete sich mit Unterstützung von Jules Gentil und der Pianistin Jacqueline Blancard auf die Aufnahmeprüfung am Pariser Konservatorium vor. Er fiel durch die Prüfung, wurde jedoch von Jean Roger-Ducasse als Gasthörer in seine Kompositionsklasse aufgenommen. Daneben studierte er Kontrapunkt bei Jean-Yves Daniel-Lesur an der \"Schola Cantorum\" und Orchesterleitung bei Charles Münch an der \"École Normale de Musique\". 1937 wurde sein erstes Klavierkonzert mit Jacqueline Blancard unter der Leitung von Henri Tomasi uraufgeführt und im Rundfunk ausgestrahlt. Im Folgejahr dirigierte Hermann Scherchen die Uraufführung seiner Ersten Sinfonie, und 1939 entstand sein Ballett \"Le beau dimanche\" nach einer Textvorlage von Pierre Guérin. Im Zweiten Weltkrieg diente Wissmer, obwohl er noch nicht französischer Staatsbürger war (er erhielt die französische Staatsbürgerschaft erst 1958), in einer Truppe mit motorisierten schweren Geschützen der französischen Armee. In Genf war Wissmer bei der Uraufführung seines Ersten Violinkonzerts durch das \"Orchestre de la Suisse Romande\" anwesend, und er wurde 1944 Professor am Genfer Konservatorium und Leiter für Kammermusik bei \"Radio Genève\". In dieser Zeit entstanden neben Kammermusik Werke wie die komische Oper \"Marion ou La belle au tricorne\" und seine Zweite Sinfonie. 1948 heiratete er die Pianistin Laure-Anne Étienne, eine Schülerin von Marguerite Long. Von 1952 bis 1957 war Wissmer zunächst Vize-Programmdirektor bei Radio Luxembourg und dann Programmdirektor bei Télé Luxembourg. Daniel-Lesur holte ihn 1957 als Vizedirektor an die Pariser \"Schola Cantorum\", deren Direktor er 1962 bis 1963 war. Neben der Lehrtätigkeit an dieser Einrichtung entstanden weitere große Werke wie ein Klarinetten-, ein Trompeten- und ein Oboenkonzert sowie zwei Flötenkonzerte. Für das Oratorium \"Le quatrième mage\" erhielt er 1965 den \"Grand Prix Paul Gilson de la Communauté Radiophonique des Programmes de Langue Française\", für das Quartett \"Quadrige\" für Flöte, Violine, Violoncello und Klavier 1967 den \"Grand Prix de la Ville de Paris\". Seine Ballettmusik \"Christina et les chimères\" wurde 1967 in einer Choreographie von Michel Descombey im Fernsehen übertragen. 1969 wurde er zum Direktor der \"École Nationale de Musique, de Danse et d’Art dramatique du Mans\" berufen, 1973 erhielt er den Lehrstuhl für Komposition und Orchestrierung am Genfer Konservatorium. Für sein Engagement für die Musik in der Schweiz ehrte ihn die Stadt Genf 1983 mit dem \"Grand Prix Musical\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Pierre Wissmer (* 30. Oktober 1915 in Genf; † 4. November 1992 in Valcros, Provence, Frankreich) war ein schweizerisch-französischer Komponist, Pianist und Klavierpädagoge.", "tgt_summary": null, "id": 1348807} {"src_title": "ÜBCHI", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Diese Verschlüsselungsmethode benutzten die Deutschen bereits seit 1912 übungshalber, beispielsweise in Manövern, und verwendeten sie auch während der ersten Monate des Krieges weiter. Dabei handelte es sich um eine doppelte Spaltentransposition mit einem einzigen Kennwort, auch als „Doppelwürfel“ bezeichnet. In der Vorkriegszeit wurden vor die verschlüsselten Übungsfunksprüche als Kennung die fünf Buchstaben ÜBCHI als Abkürzung für „Übungs-Chiffre“ gesetzt. Die Funkmeldungen, die auf französischer Seite abgefangen wurden, dienten auch dort als Übungsfunksprüche. Die Franzosen benannten die deutsche Chiffre nach den fünf Kennbuchstaben als \"le chiffrement UBCHI\". Die französischen Kryptoanalytiker nutzten die Zeit vor dem Krieg zur Übung und waren zu Beginn des Weltkriegs mit dem deutschen Verfahren, den Gepflogenheiten der Funker und der militärischen Terminologie gut vertraut und so in der Lage, die deutschen Funksprüche zu entziffern. Nachdem der deutsche Generalstab über Zeitungsmeldungen, wie beispielsweise im \"Le Matin\", erfahren hatte, dass ihr Doppelwürfelverfahren vom Feind geknackt wurde, entschloss man sich hastig zu einer radikalen Änderung der Methode und ersetzte das alte Verfahren am 18. November 1914 durch die neue ABC-Chiffre, die bis Mai 1915, also etwa ein halbes Jahr lang, verwendet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Verfahren.", "content": "Das Verschlüsselungsverfahren basiert auf dem bekannten Doppelwürfel und verwendete nur ein einziges Kennwort gleichermaßen für beide Stufen der Transposition. Beim Spaltentranspositionsverfahren benutzt man generell eine rechteckförmige Anordnung, auch als Matrix bezeichnet, bestehend aus mehreren Zeilen (so viele, wie nötig sind, um den Klartext einzutragen) und einer durch das Schlüsselwort vorgegebenen Anzahl von Spalten. Die Spaltenanzahl entspricht dabei der Anzahl der Buchstaben des Schlüsselworts. Der Klartext wird zeilenweise in die Matrix eingetragen. Als Zwischentext werden die einzelnen Buchstaben spaltenweise aus der Matrix ausgelesen, wobei die Reihenfolge des Auslesens der Spalten durch die alphabetische Reihenfolge der Buchstaben des Schlüsselworts bestimmt wird. Im zweiten Verfahrensschritt wird der Zwischentext erneut zeilenweise in die Matrix eingetragen und noch einmal entsprechend der Buchstabenreihenfolge des Kennworts spaltenweise ausgelesen. Dies ergibt eine weitere „Verwürfelung“ des Textes. Das Ergebnis ist der Geheimtext, der anschließend per Funk im Morsecode übermittelt wurde. Deutlich sicherer, aber auch etwas komplizierter in der Handhabung, wäre es gewesen, nicht nur ein einziges Kennwort für beide Stufen der Transposition zu verwenden, sondern zwei verschiedene Kennwörter zu benutzen, also für jede der beiden Transpositionsstufen ein eigenes und auch in der Länge unterschiedliches Kennwort. Auch hätten die Kennwörter mindestens täglich gewechselt werden müssen, noch besser verwendet man individuelle für jeden einzelnen Funkspruch. Tatsächlich benutzten die Deutschen ihr Kennwort volle acht bis zehn Tage lang einheitlich an der gesamten Westfront – ein Fehler, der ÜBCHI zur leichten Beute für die französischen Codeknacker machte.", "section_level": 1}, {"title": "Entschlüsselung.", "content": "Auf der Empfangsseite wurden die aufgenommenen Morsezeichen als Buchstaben spaltenweise in ein Rechteck mit bekannter Breite eingetragen. Da der Empfänger wie der Absender im Besitz des als geheimer Schlüssel dienenden Kennworts war, kannte er aus der Länge des Kennworts die benötigte Breite des Rechtecks. Die Spalten wurden nicht von links nach rechts, sondern in der durch die alphabetische Reihenfolge der Buchstaben des Kennworts vorgegebenen Reihenfolge gefüllt, wobei die Länge der Spalten, also die Höhe des Rechtecks, durch Division der Länge des Funkspruchs durch die Länge des Kennworts und gegebenenfalls Aufrunden auf die nächste natürliche Zahl bestimmt wurde. Anschließend wurde der spaltenweise eingetragene Geheimtext zeilenweise ausgelesen und man erhielt den ursprünglichen Zwischentext wieder zurück. Der Zwischentext wurde erneut, wie oben für den Geheimtext beschrieben, spaltenweise in die Matrix eingetragen und wieder zeilenweise ausgelesen. Damit war die ursprüngliche Verschlüsselung rückgängig gemacht und der Klartext lag vor.", "section_level": 1}, {"title": "Entzifferung.", "content": "Den französischen Kryptoanalytikern um Georges Painvin gelang die Kryptanalyse und die häufige Entzifferung des Verfahrens vor allem aufgrund des deutschen Fehlers, nur ein einziges Kennwort zu benutzen und dies für viele Tage einheitlich an der gesamten Westfront zu benutzen. So verfügten die Franzosen über viele Dutzende, wenn nicht Hunderte deutsche Funksprüche, die mit demselben Schlüssel verschlüsselt waren. Unter diesen befanden sich naturgemäß auch einige mit identischer Länge. Dies erlaubte ihnen den Einbruch und ab Oktober 1914 die Lösung in das prinzipiell nicht einfach zu knackende Verfahren. Dazu verwendeten sie auch die kryptanalytische Methode der multiplen Anagrammierung. Ein weiterer Fehler der Deutschen war ihre Vorliebe zu pathetischen Kennwörtern wie „KampfundSieg“ oder „MagdeburganderElbe“, die für die Franzosen leicht zu erraten waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "ÜBCHI (von den Franzosen auch bezeichnet als UBCHI) war eine Handschlüsselmethode, die das Kaiserliche Heer zu Beginn des Ersten Weltkriegs benutzte, um geheime militärische Nachrichten mittels drahtloser Telegrafie zu übermitteln. Das Verfahren basiert auf einer doppelten Spaltentransposition unter Verwendung eines einzigen Kennworts.", "tgt_summary": null, "id": 420197} {"src_title": "Suku (Ethnie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kultur und Religion.", "content": "Die Suku sind durch ihre Holzskulpturen bekannt, die sowohl religiöse Figuren und Objekte der Zauberei umfassen, als auch Gegenstände des täglichen Lebens wie Tassen, Fliegenwedel und Kämme. Besonders eindrucksvoll sind komplizierte Masken, die bei den Initiationszeremonien Verwendung finden. In der Religion der Suku gibt es einen Schöpfer, Ndzambyaphuungu, der im Himmel residiert und der für Leben und Tod und alle geheimnisvollen Fragen des menschlichen Lebens verantwortlich ist. Er wird nicht angebetet oder besonders geehrt. Stattdessen konzentrieren sich die religiösen Feierlichkeiten auf die Verehrung der Ältesten des Stammes und der Vorfahren, der \"bambuta\". Der Tod eines Ältesten ist der Anlass für eine öffentliche Zeremonie, die von anderen Ältesten vollzogen wird. Die Ahnen werden auf Lichtungen im Wald geehrt, auf denen unter Ausschluss von Außenstehenden und weiblichen Personen Opfer und Geschenke niedergelegt werden. Des Weiteren ehrt man die Ahnen, indem man die Traditionen bewahrt und an den Grabstätten der Vorfahren Opfer bringt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der Suku ist eng mit der der Yaka verbunden. Beide Ethnien zogen sich im 17. Jahrhundert aus dem heutigen Angola nach Norden zurück, um so dem politischen Druck durch das Königreich Lunda zu entkommen. Erst nach dem Untergang des Lunda-Königreichs im 19. Jahrhundert konnten sich die Suku unabhängig von den Yaka entwickeln.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches System.", "content": "Bei den Suku besteht ein matrilineares Abstammungssystem. Die Einzelpersonen können ihre Abstammungen drei bis vier Generationen tief nachvollziehen. Die Dorfchefs (Häuptlinge) stammen normalerweise von den ursprünglichen Landnehmern ab und werden von \"paramount chiefs\" überwacht und kontrolliert. Dieses System wird auch heute noch von den Behörden des Kongo bei der Verwaltung der Suku benutzt. Personen mit besonderen Kenntnissen bei den Ritualen sowie Heiler üben weiterhin einen gewissen Einfluss auf die lokale Politik aus.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Traditionell werden bei den Suku, fast nur durch die Frauen, neben Gemüsen und Obst Yams, Maniok und Erdnüsse angebaut. Die Frauen sammeln in den umliegenden Wald- und Buschgebieten Nüsse, wilde Beeren und Wurzeln, während die Männer den Speiseplan durch die Jagd mit Hunden pflegen. Diese Jagden sind für das Selbstverständnis der Männer von großer Bedeutung, obwohl der Beitrag zur Ernährung relativ gering ist. Fischfang in den Flüssen wie dem Kwango wird gelegentlich betrieben. In der neuesten Zeit haben die angelegten Plantagen mit Ölpalmen eine große Bedeutung erhalten. Palmöl und Palmkerne spielen in der Küche der Suku und im Handel eine große Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Die Siedlungen der Suku befinden sich generell auf den Hochflächen zwischen den tief eingeschnittenen Tälern der Flüsse zwischen dem Kongo und dem Kwilu. In der Republik Kongo gehören die Siedlungen zur Provinz Bandundu.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Suku sind eine Ethnie, die im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo, früher Zaïre, und im Norden von Angola lebt. Es werden ca. 400.000 Suku gezählt, von denen jedoch lediglich ca. 130.000 ihre Sprache \"Kisuku\", die zu den Bantusprachen gerechnet wird, sprechen.", "tgt_summary": null, "id": 1946144} {"src_title": "Choisir la cause des femmes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Anfang der 1970er Jahre nahm in Frankreich der Kampf gegen das Abtreibungsgesetz von 1920 zu, nach dem sowohl der Schwangerschaftsabbruch als auch die Werbung für und der Verkauf von Empfängnisverhütungsmitteln unter Strafe gestellt war. Am 5. April 1971 erschien im Le Nouvel Observateur die öffentliche Erklärung \"Un appel de 343 femmes\" (auch bekannt als \"Le Manifeste des 343 Salopes\"), in dem 343 Frauen bekannten „J’ai avorté“ (Ich habe abgetrieben). Zu den Unterzeichnerinnen gehörten die Schriftstellerin und Philosophin Simone de Beauvoir, die Schauspielerin Jeanne Moreau und die Schriftstellerinnen Marguerite Duras, Colette Audry und Françoise Sagan. Im Juli 1971 wurde der Verein \"Choisir la cause des femmes\" gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Simone de Beauvoir, die Rechtsanwältin Gisèle Halimi, die Schriftstellerin Christiane Rochefort, der Biologe und Schriftsteller Jean Rostand und der Biochemiker Jacques Monod. Simone de Beauvoir war die erste Präsidentin, sie wurde 1981 von Gisèle Halimi abgelöst. Ursprüngliche Ziele des Vereins waren die Abschaffung des Abtreibungsgesetzes von 1920, freie und kostenlose Verhütungsmittel und eine kostenlose Rechtsverteidigung für Frauen, die wegen Schwangerschaftsabbruchs verklagt wurden. 1972 übernahm Choisir la cause des femmes in Bobigny die Verteidigung eines sechzehnjährigen Mädchens, das nach einer Vergewaltigung abgetrieben hatte. In den Folgejahren kam es in Frankreich zu einer Meinungsänderung, die 1975 mit dem Veil-Gesetz zu einer Revision des Abtreibungsgesetzes von 1920 führte. Ziele von Choisir la cause des femmes wurden umfassender und betreffen jetzt allgemein Frauenrechte wie den Kampf gegen Vergewaltigung, körperliche und moralische Gewalt, den Kampf gegen die Benachteiligung von Frauen, um berufliche Gleichheit und gegen Diskriminierung in der Arbeitswelt und den Kampf um eine bessere Vertretung der Frauen in der Gesellschaft. Choisir la cause des femmes ist mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen vertreten und Mitglied des globalen Netzwerkes \"Abolition 2000\" zur Abschaffung von Nuklearwaffen.", "section_level": 1}, {"title": "Publikationen.", "content": "Die Organisation gab ein Journal heraus, das 1973 bis 1976 unter dem Titel \"Choisir\" und von 1977 bis 2011 unter dem Titel \"Choisir la cause des femmes. Fondé par Simone de Beauvoir et Gisèle Halimi\" erschien. Die bisher letzte Ausgabe erschien im Mai 2011 (Nr. 113).", "section_level": 1}], "src_summary": "Choisir la cause des femmes (auch kurz \"Choisir\") ist eine Frauenrechtsorganisation mit Sitz in Paris, Frankreich. Es ist eine Nichtregierungsorganisation.", "tgt_summary": null, "id": 2231549} {"src_title": "Brettes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Ort Brettes liegt in einer Höhe von etwa 93 m ü. d. M. im Norden der alten Kulturlandschaft des Angoumois in geringer Entfernung zum Département Vienne und damit zur historischen Provinz Poitou. Der Ort ist etwa 50 km (Fahrtstrecke) in nordwestlicher Richtung von der Stadt Angoulême entfernt; bis nach Poitiers sind es rund 80 km in nordöstlicher Richtung. Das Gemeindegebiet liegt in der Ebene von Villefagnan, einem Vogelschutzgebiet von Natura 2000.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Der kontinuierliche Bevölkerungsrückgang im 20. Jahrhundert ist im Wesentlichen auf die Folgen der Reblauskrise im Weinbau und die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft zurückzuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Der Ort und seine Umgebung waren jahrhundertelang landwirtschaftlich geprägt; die meisten Menschen lebten als Selbstversorger von den Erträgen ihrer Felder und Gärten; Viehzucht wurde in größerem Umfang betrieben (siehe Ortswappen), da die Böden eher steinig und trocken sind, was die Bearbeitung der Felder erschwert. Im Ort selbst ließen sich auch Handwerker und Kleinhändler nieder. Im ausgehenden Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurde der Weinbau vorangetrieben, der jedoch – nach der Reblauskrise im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert – heutzutage keine Bedeutung mehr hat. Seit den 1960er Jahren spielt der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (\"gîtes\") eine nicht unbedeutende Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der Antike gehörte die Region zum Siedlungsgebiet der keltischen Piktonen, die von Caesar im Verlauf des Gallischen Krieges unterworfen wurden. Bei der Flurbezeichnung \"Les Dunes\" wurde durch Luftbildaufnahmen ein gallorömisches Landgut (\"villa rustica\") entdeckt. Bis ins 19. Jahrhundert hinein gehörte die Kirche des Ortes zum Bistum Poitiers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brettes (okzitanisch: gleichlautend) ist ein Ort und eine Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im westfranzösischen Département Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde besteht aus mehreren Weilern und Einzelgehöften.", "tgt_summary": null, "id": 1728765} {"src_title": "Sazos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Sazos liegt im Süden des Département Hautes-Pyrénées rund 40 km (Luftlinie) südsüdwestlich von Tarbes. Der Ort liegt am östlichen Abhang des Bergs \"Soum de Lats\" und zudem im Nationalpark Pyrenäen. Es ist Teil der Region Lavedan und dessen Unterregion \"Vallée de Barège\". Höchster Punkt der Gemeinde ist die Bergspitze des \"Pic de Barbe de Bour\" (2965 m. ü. M.) ganz im Südwesten der Gemeinde. Auf Gemeindegebiet liegen ebenfalls etliche Gebirgseen (wie der \"Lac Grand\") im Westen der Kommune. Die Gemeinde besteht aus dem Dorf Sazos und zahlreichen Einzelgehöften.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im frühen Mittelalter wechselte die Herrschaft häufig (Westgoten, Basken, Franken, Sarazenen). Danach war der Ort jahrhundertelang unter der Herrschaft des Königreichs Aquitanien respektive des Herzogtums Gascogne. Von 900 bis 1609 gab es eine \"Grafschaft Bigorre\" innerhalb der vorgenannten Gebiete. Ein Untergebiet dieser Herrschaft war die Region Lavedan, zu der Sazos zugehörig war. Im Hundertjährigen Krieg war Sazos manchmal unter englischer, manchmal unter französischer Herrschaft. Von 1425 bis 1609 gehörte der Ort als Teil der Grafschaft Bigorre zur nur lose mit Frankreich verbundenen Grafschaft Foix. Weil der letzte Herrscher dieser Grafschaft, König Heinrich II. aus dem Hause Bourbon, 1589 den Thron von Frankreich (als Heinrich IV.) bestieg, waren die Orte der Region 1609 bis 1789 Krondomäne. Die Gemeinde gehörte von 1793 bis 1801 zum District Argelès. Zudem war sie von 1793 bis 2015 Teil des Kantons Luz-Saint-Sauveur (1793–1962 unter dem Namen Kanton \"Luz\"). Mit Ausnahme der Jahre 1926 bis 1942 (Arrondissement Bagnères) war Sazos seit 1801 verwaltungstechnisch Teil des Arrondissements Argelès-Gazost. Erste namentliche Erwähnung als \"Sazos\" im Kopialbuch von Saint-Savin im 11. Jahrhundert.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Im 19. Jahrhundert zählte der Ort immer über 500 Einwohner. Die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft führte zu einem kontinuierlichen Absinken der Einwohnerzahlen bis auf die Tiefststände in neuerer Zeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sazos (gaskognisch \"Sasòs\") ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Hautes-Pyrénées in der Region Okzitanien; sie gehört zum Arrondissement Argelès-Gazost und zum Kanton La Vallée des Gaves.", "tgt_summary": null, "id": 217678} {"src_title": "Esquièze-Sère", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Esquièze-Sère liegt im Süden des Département Hautes-Pyrénées rund 40 km (Luftlinie) südsüdwestlich von Tarbes. Der Ort liegt mehrheitlich im Tal sowie am südwestlichen Abhang des Bergs \"Soum de la Moustayou\". Esquièze liegt am Fluss \"Bastan\", die anderen Ortsteile nahebei. Die gesamte Gemeinde befindet sich zudem im Nationalpark Pyrenäen und ist Teil der Region Lavedan und dessen Unterregion \"Vallée de Barège\". Die Gemeinde besteht aus den Orten Esquièze, Lanne und Sère, dem Weiler Lacaret und wenigen Einzelgehöften.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im frühen Mittelalter wechselte die Herrschaft häufig (Westgoten, Basken, Franken, Sarazenen). Danach war der Ort jahrhundertelang unter der Herrschaft des Königreichs Aquitanien respektive des Herzogtums Gascogne. Von 900 bis 1609 gab es eine \"Grafschaft Bigorre\" innerhalb der vorgenannten Gebiete. Ein Untergebiet dieser Herrschaft war die Region Lavedan, der Esquièze-Sère zugehörig war. Im Hundertjährigen Krieg war Esquièze-Sère manchmal unter englischer, manchmal unter französischer Herrschaft. Von 1425 bis 1609 gehörte der Ort als Teil der Grafschaft Bigorre zur nur lose mit Frankreich verbundenen Grafschaft Foix. Weil der letzte Herrscher dieser Grafschaft, König Heinrich II. aus dem Hause Bourbon, 1589 den Thron von Frankreich (als Heinrich IV.) bestieg, waren die Orte der Region 1609 bis 1789 Krondomäne. Die Gemeinde gehörte von 1793 bis 1801 zum District Argelès. Zudem war sie von 1793 bis 2015 Teil des Kantons Luz-Saint-Sauveur (1793–1962 unter dem Namen Kanton \"Luz\"). Mit Ausnahme der Jahre 1926 bis 1942 (Arrondissement Bagnères) war Esquièze-Sère seit 1801 verwaltungstechnisch Teil des Arrondissements Argelès-Gazost. Die beiden Ortsteile finden eine erste Erwähnung unter (Sère) Bernardus de \"Cera\" (1037/1040) respektive (Esquièze )Ezii Guilhermi de \"Squisa\" (im Kopialbuch von Bigorre im 12. Jahrhundert). Bis 1846 war der Gemeindeteil eine selbständige Gemeinde unter dem Namen \"Sère-Barèges\" (1836: 117 Einwohner).", "section_level": 1}], "src_summary": "Esquièze-Sère (gaskognisch \"Esquiesa e Cèra\") ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Hautes-Pyrénées in der Region Okzitanien; sie gehört zum Arrondissement Argelès-Gazost und zum Kanton La Vallée des Gaves.", "tgt_summary": null, "id": 1703216} {"src_title": "Burg Tottori", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In der Mitte des 16. Jahrhunderts brach Yamana Suketoyo (; 1511–1580) aus der Provinz Tajima in die Provinz Inaba ein. Er soll dort als eine Art Brückenkopf eine Burg gebaut haben. 1581 vertrieb Toyotomi Hideyoshi, damals hieß er noch Hashiba, die Yamana. Danach besetzte Kikkawa Tsuneie (; 1547–1581) die Burg, wurde aber belagert und musste nach vier Monaten aufgeben. Nun zog Miyabe Keijun (; † 1599) ein; unter ihm und entstand die moderne Burg. Da die Miyabe während der Schlacht von Sekigahara auf der Verliererseite gestanden hatten, verloren sie danach ihre Besitzungen. An ihrer Stelle zog Ikeda Nagayoshi (; 1570–1614) ein, der jüngere Bruder von Ikeda Terumasa (; 1565–1613). Er baute die Residenz am Fuße des Berges großzügig aus und gab der Anlage das gegenwärtige Aussehen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Anlage.", "content": "Die Burg Tottori bestand aus zwei räumlich getrennten Teilen, aus dem auf dem Berg gelegenen Sanjō-no maru () und dem am Fuße eingerichteten Sange-no-maru (). Die obere Burg bestand nach der Erweiterungen während der Sengoku-Zeit aus dem zentralen Bereich, dem Hommaru () mit dem zweistöckigen Burgturm (, \"tenshukaku\") an der Nordwestseite und einem zweiten und dritten Bereich, dem Ni-no-maru () und dem San-no-maru (). Erhalten geblieben ist vor allem das Hommaru. Die untere Burg bestand dann aus dem Ni-no-maru mit dem dreistöckigen Wachturm und San-no.maru, ergänzt durch das Tenkyū-maru (). Vorgelagert war das Maru-no-uchi (). Geschützt wurde die untere Burg im Rücken durch den Berg, auf der Vorderseite durch einen breiten Wassergraben. Das Zentrum der unteren Burg war das Ni-no-maru, an dessen Südwestecke sich ein dreistöckiger Wachturm (, \"Go-sangai-yagura\") befand, der als Burgturm fungierte. Nach der Meiji-Restauration wurden die Gebäude, Wachtürme und Tore abgetragen. Nur das schlichte Tor zwischen dem Ni-no-maru und San-no- maru, das Nakashikiri-Tor () blieb erhalten. Erhalten blieben auch die sorgfältig ausgeführten Mauern und der Burggraben. 1907 wurde am Südwestende des unteren Burggelände der Pavillon Jimpū-kaku () für den Aufenthalt des Kronprinzen und späteren Kaiser Taishō im Stil der französischen Renaissance gebaut. Er wurde dann von Fürst Ikeda Nakahiro (, 1877–1948), dem 14. Oberhaupt der Ikeda in Tottori, genutzt. Heute ist das Gebäude ein Museum zur Familiengeschichte der Ikeda. Hinter dem Gebäude befindet sich der japanische Wandelgarten Hōryūin-teien (), den die Witwe des 11. Oberhauptes der Ikeda anlegen ließ. In dem unteren Burgbereich befindet sich auch das 1972 eröffnete Präfekturmuseum Tottori (, \"Tottori kenritsu hakubutsukan\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Tottori (, \"Tottori-jō\") befindet sich in der Stadt Tottori, Präfektur Tottori. In der Edo-Zeit residierten dort verschiedene Zweige der Ikeda, zuletzt als große Tozama-Daimyō.", "tgt_summary": null, "id": 1282247} {"src_title": "Harry Zolnierczyk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Zolnierczyk spielte während seiner Juniorenzeit von 2005 bis 2007 bei den Alberni Valley Bulldogs in der British Columbia Hockey League. Ohne von einem Franchise der National Hockey League in einem NHL Entry Draft ausgewählt worden zu sein, entschied sich der Stürmer zu einem Studium an der Brown University, wo er für das hiesige Eishockeyteam spielte. Nach Abschluss seines vierjährigen Studiums wurde der Angreifer im März 2011 auf Basis eines \"Amateur Tryout Offer\" von den Philadelphia Flyers verpflichtet, die ihn in ihrem Farmteam, den Adirondack Phantoms, in der American Hockey League einsetzten. Im Sommer 2011 erhielt Zolnierczyk dann auch einen gültigen NHL-Vertrag. In den folgenden zwei Spielzeiten bis Anfang April 2013 kam er regelmäßig in der NHL und AHL zum Einsatz, ehe er im Tausch für Jay Rosehill zu den Anaheim Ducks transferiert wurde. Diese setzten ihn ausschließlich in der AHL bei den Norfolk Admirals ein und verlängerten seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht. Als Free Agent wechselte der linke Flügelstürmer in die Organisation der Pittsburgh Penguins, wo er aber den Großteil der Spielzeit 2013/14 in der AHL bei den Wilkes-Barre/Scranton Penguins verbrachte. Es folgten ab Sommer 2014 weitere einjährige Engagements in den Franchises der New York Islanders und abermals Anaheim Ducks. Bei beiden Teams kam er allerdings nur noch dreimal in der NHL zum Einsatz und spielte ansonsten in der AHL bei den Bridgeport Sound Tigers und San Diego Gulls. Im Juli 2016 zog es ihn zu den Nashville Predators, die ihn vorerst für ihr Farmteam, die Milwaukee Admirals, verpflichteten. Später allerdings kam der Angreifer auch regelmäßig in der NHL zum Einsatz, wo er mit den Predators schließlich das Stanley-Cup-Finale erreichte und dort jedoch seinem früheren Team, den Pittsburgh Penguins, unterlag. Die Predators verlängerten den auslaufenden Vertrag Zolnierczyks aber nicht, so dass er erneut als Free Agent galt. Ende August 2017 erhielt er einen Probevertrag bei den Florida Panthers, aus dem jedoch kein festes Engagement wurde. Schließlich unterzeichnete der Angreifer im Oktober 2017 doch einen neuen Einjahresvertrag bei den Nashville Predators. Nach Erfüllung dessen erhielt er im Juli 2018 einen rein auf die AHL beschränkten Vertrag bei den Springfield Thunderbirds. In gleicher Weise wechselte er im Juli 2019 zum Hartford Wolf Pack, beendete aber noch vor der Spielzeit im Alter von 32 Jahren seine aktive Karriere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Harrison „Harry“ Zolnierczyk (* 1. September 1987 in Toronto, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 2007 und 2019 unter anderem 95 Spiele für die Philadelphia Flyers, Pittsburgh Penguins, New York Islanders, Anaheim Ducks und Nashville Predators in der National Hockey League (NHL) auf der Position des linken Flügelstürmers bestritten hat. Den Großteil seiner Karriere verbrachte Zolnierczyk aber in der American Hockey League (AHL), wo er über 440 Partien für sieben verschiedene Franchises absolvierte.", "tgt_summary": null, "id": 1634682} {"src_title": "Michele Di Pietro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Priester und Bischof.", "content": "Di Pietro, Sohn einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie, studierte Rechtswissenschaften in seiner Heimatstadt Albano und in Rom, im Juni 1768 wurde er promoviert. Am 28. Oktober 1771 empfing er die Priesterweihe. 1782 wurde er Professor für Rechtswissenschaften an der Universität La Sapienza, was er bis 1792 blieb. Sein Bruder Pasquale wurde später dort Rektor. 1784 gründete Di Pietro eine Schule für Gehörlose. Papst Pius VI. berief ihn im Januar 1787 zum Konsultor des Heiligen Offiziums. In dieser Funktion überprüfte Di Pietro unter anderem die Beschlüsse der 1786 abgehaltenen Synode von Pistoia; diese Prüfung diente dem Papst als Grundlage für die 1794 veröffentlichte Bulle \"Auctorum fidei\". In der Folge übernahm Di Pietro wichtige Funktionen in weiteren Kongregationen. Pius VI. ernannte ihn am 21. Februar 1794 zum Titularbischof von \"Isauropolis\", drei Tage später spendete ihm Kardinal Henry Benedict Stuart die Bischofsweihe. Nachdem Frankreich die Römische Republik ausgerufen hatte, wurde Di Pietro 13. Oktober 1798 mit weiteren Prälaten in der Engelsburg gefangen genommen, kam aber wenige Tage später gegen ein Lösegeld wieder frei. Er suchte zunächst Schutz bei der Familie des mit ihm befreundeten Giuseppe Antonio Sala. Im Sommer 1800 nahm er als Vertreter des vatikanischen Staatssekretariates an den Verhandlungen für das Konkordat mit Frankreich teil, das im Juli des Folgejahres unterzeichnet wurde. Dabei galt er als hartnäckiger Vertreter kirchlicher Standpunkte. Der neue Papst Pius VII. ernannte ihn am 22. Dezember 1800 zum Lateinischen (Titular-)Patriarchen von Jerusalem (bis 1802) und berief ihn am selben Tag zum Päpstlichen Thronassistenten.", "section_level": 2}, {"title": "Kardinalat.", "content": "Im Konsistorium vom 23. Februar 1801 nahm ihn Pius VII. \"in pectore\" ins Kardinalskollegium auf, die Berufung und die Zuweisung der Titelkirche \"Santa Maria in Via \" wurden erst im August des Folgejahres bekanntgegeben. 1802 wurde er zudem zum Kardinalprotektor des \"Collegio Maronita\" und des \"Collegio Greco\" berufen. Kardinal Di Pietro begleitete den Papst auf dessen Frankreichreise anlässlich der Krönung von Napoleon Bonaparte am 2. Dezember 1804. Am 24. Mai 1805 wurde er zum Präfekten der Kongregation \"De Propaganda Fide\" ernannt. Als Pius VII. im Jahr 1807 Rom verlassen musste, beauftragte er Di Pietro als Apostolischen Delegaten der Stadt mit der Führung der Regierungsgeschäfte. Die Ernennung wurde im Juni 1809 nochmals bestätigt. Als er im Dezember desselben Jahres zusammen mit Kardinal Ercole Consalvi nach Frankreich gebracht wurde, übergab er die Regierungsgeschäfte Emmanuele de Gregorio. Nachdem er 1810 die zweite Ehe Napoleons für unkanonisch erklärte, verbot der Kaiser ihm und anderen Kardinälen das Tragen ihrer Amtskleidung („Schwarze Kardinäle“). Im selben Jahr zog er sich nach Semur-en-Auxois zurück, wo sich auch die Kardinäle Giulio Gabrielli und Carlo Oppizzoni aufhielten. Im Februar 1811 wurde Di Pietro, gerade zum Apostolischen Delegaten in Frankreich ernannt, nach Paris zurückgebracht und gemeinsam mit Kardinal Gabrielli und Emmanuele de Gregorio in Vincennes inhaftiert. Erst drei Monate nach Unterzeichnung des Konkordats von Fontainebleau am 25. Januar 1813 kam er wieder frei und ging ins Exil nach Auxonne. Nach dem Sturz Napoleons im Jahr 1814 kehrte Di Pietro nach Rom zurück und wurde am 20. Mai von Pius VII. zum Kardinalgroßpönitentiar berufen. Im Frühjahr 1815 übernahm er erneut die Führung der Regierungsgeschäfte, als der Papst nach der Besetzung Roms durch neapolitanische Truppen kurzzeitig nach Genua fliehen musste. Am 8. März 1816 wurde er Kardinalbischof von Albano. Am 25. September 1818 wurde der als ultramontan geltende Di Pietro zum Präfekten der Indexkongregation ernannt. Er wurde am 29. Januar 1820 zum Kardinalsubdekan gewählt, vier Monate später folgte die Zuweisung des suburbikarischen Bistums Porto e Santa Rufina. Michele Di Pietro starb im Juli 1821 im Alter von 74 Jahren. Er wurde in der Kathedrale seiner Heimatstadt Albano beigesetzt. Sein Großneffe Camillo Di Pietro (1806–1884) wurde 1853 ebenfalls Kardinal.", "section_level": 2}], "src_summary": "Michele Di Pietro (* 18. Januar 1747 in Albano Laziale; † 2. Juli 1821 in Rom, auch \"Michele di Pietro\") war ein italienischer Geistlicher und Kurienkardinal der Römischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 995833} {"src_title": "Relife", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Arata Kaizaki () hat mit 27 Jahren nicht viel erreicht: Trotz Studium ist er seit längerem arbeitslos und findet einfach keinen neuen Job. Seinen wenigen Freunden täuscht er vor, noch Arbeit zu haben, doch meist faulenzt er nur. Eines Abends trifft er auf der Straße Ryō Yoake (), der ihm anbietet am Relife-Testprogramm teilzunehmen. Betrunken stimmt Kaizaki zu und nimmt sogleich die angebotene Pille. Am nächsten Morgen sieht er zehn Jahre jünger aus. Yoake erklärt dem erschrockenen Kaizaki, dass es im Programm darum geht ihn nochmals für ein Jahr auf die Oberschule zu schicken und damit eine zweite Chance im Leben zu bieten. Danach würde er wieder zu seiner alten Gestalt zurückkehren und im Erfolgsfall einen Job bekommen. Er willigt schließlich ein. Kaizaki kommt zu Beginn des letzten Jahres der Oberschule neu in die Klasse, die auch Yoake zu seiner Beobachtung besucht. Er hat zunächst Schwierigkeiten, sich an den Schulalltag zu gewöhnen, doch findet er recht schnell Freunde. Dies sind der coole und schlaue, aber unsportliche Kazuomi Ōga () und die kluge und zurückhaltende Chizuru Hishiro (). Beide sind Klassensprecher, da sie die besten Noten in den Anfangstests hatten. Kaizaki und An Onoya () haben keinen der Tests bestanden, sodass sie sie wiederholen müssen. Ōga will ihnen dabei helfen, wie auch die ehrgeizige Rena Kariu (), die selbst gern Klassensprecherin geworden wäre. Yoake berichtet stets über Kaizakis Entwicklung und ist mit der Entwicklung seiner sozialen Kontakte auch zufrieden. Kaizaki findet Zugang zur verschlossenen Hishiro und hilft ihr, etwas aufgeschlossener zu sein und Freunde zu finden. So gelingt es Hishiro, Freundschaft mit Kariu zu schließen, auch wenn ihr ungeschickter Umgang mit anderen Menschen ihr zunächst im Wege steht. Als sich Ōga und An sich bei Kaizaki einladen, um bei ihm zu lernen, erfährt Kaizaki – nachdem Ōga gegangen ist – dass An wie Yoake bei Relife arbeitet und beide in seinem Alter sind. Vor ihm hatte Yoake bereits einen anderen Klienten, ist an diesem jedoch gescheitert, da er sich erst zu viel und dann zu wenig einmischte. An der Schule kommt Hishiro nun zwar besser mit anderen zurecht, doch Rena ärgert sich immer mehr darüber, dass andere erfolgreicher sind als sie. Nicht nur ist Hishiro an ihrer Stelle Klassensprecherin, auch ihre Freundin Honoka Tamarai () ist viel besser im Volleyball als sie. Als sich Rena auch noch am Fuß verletzt, eskaliert ein Streit zwischen den beiden. Ōga hilft Rena während ihrer Genesung, kann die Freundschaft zu Tamarai aber nicht heilen. Da sie die Konflikte ihrer Freunde belasten, sprechen Kaizaki und Hishiro miteinander, erzählen sich dass sie beide schon einmal erfolglos Mobbingopfern zu helfen versucht haben und beschließen trotz der schlechten Erfahrung mit Einmischung in das Leben anderer nun, gemeinsam ihren Freunden zu helfen. Sie konfrontieren gemeinsam mit allen ihren Freunden Rena und Honoka mit ihren Gefühlen und wie wichtig sie sich gegenseitig sind. So kommt ihre Freundschaft wieder ins Lot und Hishiro wird in ihren Freundeskreis aufgenommen. Durch den Todestag seiner früheren Kollegin wird Kaizaki daran erinnert, dass sie sich das Leben nahm, nachdem sie in seiner Gegenwart gemobbt wurde und er sich eingemischt hatte. Die Erinnerung deprimiert ihn. Als er aber junge Kollegen aus der gleichen Firma trifft, die seine Einstellung gegen Mobbing teilen und ihn als Vorbild sehen, weil er wegen des Mobbings der Kollegin kündigte, kann er neuen Mut fassen. Da der Sommer bald zu Ende geht, will er gemeinsam mit Hishiro und den anderen Freunden Ōga endlich klarmachen, dass er sich in Rena und sie sich in ihn verliebt hat. Nachdem sie bei ihren Freunden Rat geholt haben, gestehen sich die beiden beim Sommerfest schließlich ihre Gefühle und werden ein Paar – obwohl oder gerade weil Ōga nach der Schule auf eine andere Universität wechselt als Rena. Hishiro überzeugt dies, dass auch kurzzeitiges Glück, das nicht lange halten wird, es wert ist gesucht zu werden. Auch wenn Kaizaki und Hishiro sich keine Gefühle offenbaren, zeigen sie sich am gleichen Abend beide, dass sie etwas für einander empfinden. Doch befürchten sie, vom anderen vergessen zu werden und überhaupt eine Beziehung zu einem Teenager einzugehen – denn auch Hishiro ist Teilnehmer eines ReLife, betreut von An, ohne dass Hishiro oder Kaizaki gegenseitig davon wissen. So freuen sich nur Yoake und An darüber, dass sich ihre beiden Schützlinge gegenseitig unterstützen, sich in ihrer Zeit sehr positiv entwickeln und einen guten Einfluss auf ihre Mitmenschen haben. In der Zeit vor Weihnachten kommen sich Kaizaki und Hishiro immer näher. Vor allem Hishiro merkt, dass sie sich in Kaizaki verliebt hat. Sie ahnt, dass auch er ein Teilnehmer am ReLife ist und fürchtet, ihn zu vergessen wenn das Experiment beendet ist. Ihre Betreuer wissen das, denn die Teilnehmer werden aus dem Gedächtnis aller, zu denen sie während des Jahres Kontakt hatten, getilgt – auch wenn das andere ReLife-Teilnehmer sind. Vor allem An macht sich Vorwürfe, die Liebe der beiden damit zerstören zu müssen. Hishiro überwindet sich dennoch und lädt, nachdem auch Rena und Ōga zu Weihnachten verabredet sind, Kaizaki auf ein Weihnachtsdate ein. Gemeinsam verbringen sie den Tag im Vergnügungspark und beim Einkaufen und gestehen sich schließlich ihre Liebe. Sie verbringen noch einige glückliche Wochen miteinander, ehe beide ihr ReLife erfolgreich abschließen können. Nach dem schweren Abschied auf ihrem liebgewonnenen Schülerleben mit den neuen Freunden vergessen sie auch einander. Doch beide treten danach eine Stelle bei ReLife an, um ihre Erfahrungen weitergeben zu können. So treffen sie sich eines Abends bei einer Firmenfeier zufällig und erinnern sich plötzlich wieder der gemeinsamen Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Vom 12. Oktober 2013 bis 16. März 2018 erschienen die Kapitel der Serie im Online-Magazin \"Comico\", das von NHN PlayArt betreut wird. Der Verlag Earth Star Entertainment bringt die Geschichte auch in bisher 13 Sammelbänden heraus. Diese verkauften sich in den ersten beiden Wochen nach Veröffentlichung jeweils über 60.000-mal. Im Februar 2016 überschritt die Gesamtzahl der Verkäufe der ersten vier Bände 1 Million. Auf Deutsch erscheint die Serie seit September 2019 bei Tokyopop. Eine französische Übersetzung des Mangas erscheint bei Editions Ki-oon. Eine englische Online-Ausgabe erschien bei Crunchyroll.", "section_level": 1}, {"title": "Anime-Adaption.", "content": "Bei TMS Entertainment entstand 2016 eine Anime-Fernsehserie auf Grundlage des Mangas. Regie führte Tomochi Kosaka und die Serienkonzeption lag bei Kazuho Hyodo und Michiko Yokote. Das Charakterdesign entwarf Junko Yamanaka und die künstlerische Leitung lag bei Kentaro Akiyama. Am 24. Juni 2016 wurden alle 13 Folgen über die App \"ReLIFE Channel\" veröffentlicht, am 1. Juli erfolgte die Komplettveröffentlichung für das internationale Publikum bei Crunchyroll für zahlende Mitglieder. Später punkt Mitternacht folgte auch die Ausstrahlung im japanischen Fernsehen, bei den Sendern AT-X, Gunma TV, BS11, Tochigi TV und Tokyo MX. Parallel zur Fernsehausstrahlung in Japan werden die Folgen auf Crunchyroll, unter anderem mit deutschen und englischen Untertiteln, auch kostenlos abrufbar. Am 21. März 2018 wurden vier weitere Episoden als OVA auf DVD und Blu-ray in Japan veröffentlicht, sowie auf Amazon Prime und Crunchyroll mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen, inkl. deutschen und englischen. Die OVA wurde vom gleichen Team produziert wie die Serie.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde komponiert von Masayasu Tsuboguchi. Der Vorspann ist unterlegt mit dem Lied \"Button\" () von Penguin Research. Die Abspannlieder, in jeder Folge ein anderes, sind:", "section_level": 2}], "src_summary": "Relife (ReLIFE) ist eine Webmangaserie von Yayoiso, die seit 2013 in Japan erscheint. Die Seinen-Serie wurde in Form einer Anime-Fernsehserie umgesetzt, die auch deutsch untertitelt veröffentlicht wurde. Für Herbst 2016 ist auch die Umsetzung als Theaterstück in Tokio und Osaka angekündigt.", "tgt_summary": null, "id": 549162} {"src_title": "Henmilit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Während der Untersuchung von Bormineral-führenden Gängen in der Fuka-Mine wurde ein infolge seiner blauvioletten Farbe sehr auffälliges, eng mit Pentahydroborit vergesellschaftetes Mineral entdeckt. Bei detaillierten Untersuchungen stellte sich diese Phase als erstes Beispiel eines Borates mit Gehalten von sowohl Calcium als auch Kupfer und damit als neues Mineral heraus. Das Mineral wurde 1981 von der International Mineralogical Association (IMA) anerkannt und 1986 von einem Team japanischer Wissenschaftler um Izumi Nakai von der Universität Tsukuba sowie Hisashi Okada, Kazunosuke Masutomi, Eiji Koyama und Kozo Nagashima als Henmilit erstbeschrieben. Benannt wurde es nach Professor Kitinosuke Henmi (1919–1997) und seiner Tochter Chiyoko Henmi (* 1949) vom Department of Earth Science der Universität Okayama in Okayama in Anerkennung ihrer mineralogischen Arbeit in der Skarnlagerstätte von Fuka, die zur Identifizierung von drei neuen Mineralen (Bicchulit, Fukalit und Oyelit) geführt hatten. Typmaterial des Minerals wird im Nationalmuseum der Naturwissenschaften, Shinjuku bei Tokio, (Katalog-Nr. M-24641) sowie im National Museum of Natural History, Washington, D.C., USA, (Katalog-Nr. 165482) aufbewahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der veralteten, aber teilweise noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Henmilit zur gemeinsamen Mineralklasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“ und dort zur Abteilung der „Inselborate“, wo er zusammen mit Frolovit die unbenannte Gruppe mit der System-Nr. \"V/G.09\" bildete. Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Henmilit in die neu definierte Klasse der „Borate“ und dort in die Abteilung der „Monoborate“ ein. Diese ist zudem weiter unterteilt nach dem Aufbau des Boratkomplexes und der möglichen Anwesenheit von zusätzlichen Anionen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „B(O,OH), ohne und mit zusätzlichen Anionen; 1(T), 1(T) + OH usw.“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe \"6.AC.30\" bildet. Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Henmilit wie die veraltete Strunz’sche Systematik in die gemeinsame Klasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“ und dort in die Abteilung und gleichnamige Unterabteilung der „Wasserhaltigen Borate mit Hydroxyl oder Halogen“ ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe \"26.01.05\" zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Chemismus.", "content": "Henmilit hat (auf Basis von 12 Sauerstoffatomen pro Formel) die gemessene Zusammensetzung CaCuBOH, was zu CaCuB(OH) idealisiert wurde und Gehalte von 18,85 BO, 21,53 % CuO, 30,36 % CaO und 28,26 % HO erfordert.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Henmilit kristallisiert im triklinen Kristallsystem in der mit den Gitterparametern \"a\" = 5,7617 Å; \"b\" = 7,9774 Å; \"c\" = 5,6488 Å; α = 109,611°; β = 91,473° und γ = 83,686° sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle. Im Henmilit findet sich das Bor in isolierten B(OH)-Gruppen und Kupfer weist eine quadratisch-planare Koordination durch Hydroxidionen auf. Calcium ist von acht Hydroxidionen umgeben. Die Struktur des Henmilits besteht aus Dimern von kantenverknüpften Ca(OH)-Polyedern, die durch die quadratisch-planaren Cu(OH)-Gruppen verbunden sind, wodurch eine Schichtstruktur parallel [01] entsteht. Die Schichten werden durch B(OH)-Tetraeder zu einem dreidimensionalen Gerüst verknüpft. Die Henmilit-Struktur lässt sich auch so beschreiben, dass Dimer aus Ca-Polyedern durch zwei B(OH)-Tetraeder so verknüpft sind, dass Ketten parallel [001] entstehen. Diese Ketten werden durch quadratisch-planare Cu(OH)-Gruppen zu einem dreidimensionalen Gerüst verknüpft.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Morphologie.", "content": "Henmilit bildet in Marmoren eingebettete kristalline Massen sowie – in Hohlräumen in Pentaborit-Gängen – auch bis 3 mm große, scharfkantige und formenreiche Kristalle, die auf der Oberfläche des Pentaborits sitzen oder mit diesem verwachsen sind. Die tragende und trachtbestimmende Kristallform der idiomorphen, pinakoidalen Kristalle ist das gut ausgebildete erste Pinakoid {100}. Bei flächenärmeren Kristallen treten noch das zweite Pinakoid {010}, die Pinakoide parallel zur b-Achse {101} und {10} und die Pinakoide parallel zur c-Achse {110} und {10} dazu. An flächenreicheren Kristallen lassen sich darüber hinaus noch die Pinakoide {102}, {01} und {14} identifizieren (vergleiche dazu auch die nebenstehenden Kristallzeichnungen).", "section_level": 2}, {"title": "Physikalische und chemische Eigenschaften.", "content": "Die Farbe der Henmilit-Kristalle ist in allen Fällen ein charakteristisches Bläulichviolett. Die Strichfarbe des Henmilits variiert dagegen von ganz blass violett bis nahezu weiß. Die Oberflächen der durchsichtigen Kristalle weisen einen starken glasartigen Glanz auf. Im Dünnschliff zeigt das Mineral unter dem Mikroskop einen starken Pleochroismus von X = blassrosa über Y = blassviolett nach Z = sehr blass blau. Henmilit besitzt eine sehr vollkommene Spaltbarkeit nach {001} und eine gute Spaltbarkeit nach {110}, bricht aufgrund seiner Sprödigkeit („fragile“) aber sehr leicht, wobei zur Art der Bruchflächen keine Angaben existieren. Der als „soft“ beschriebene Henmilit gehört mit einer Mohshärte < 2,5 und einer Vickers-Härte VHN = 193–206 kg/mm zu den weichen Mineralen, die sich wie das Referenzmineral Gips mit dem Fingernagel zumindest ritzen lassen. Die gemessene Dichte für Henmilit beträgt 2,51 g/cm3, die berechnete Dichte für das Mineral liegt bei 2,523 g/cm3. In 1:2 verdünnter Salzsäure und 1:2 verdünnter Salpetersäure ist Henmilit leicht löslich.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Als sehr seltene Mineralbildung konnte Henmilit bisher (Stand 2016) nur von seiner Typlokalität beschrieben werden. Diese ist der ehemalige Marmor-Steinbruch der Fuka-Mine, der 40 km nordöstlich von Okayama bei der Stadt Takahashi in der Präfektur Okayama innerhalb der Region Chūgoku auf Honshū in Japan liegt. Heute arbeitet das Bergwerk im Untertagebetrieb. Abgebaut wird ein hochreiner Calcit, der u. a. für Zahnpasta Verwendung findet. Die Fuka-Mine ist weltbekannt für die hier auftretenden Skarnminerale wie Bicchulit, Fukalit, Oyelit, Spurrit, Gehlenit und Rankinit. Sie stammen aus einem borhaltigen Hochtemperatur-Kalksilikatkarn mit extrem geringen Eisen-Gehalten, der sich an der Grenze zwischen einem Kalksteinkörper und einem monzonitischem Intrusivgestein entwickelt hat. Die erwähnten Minerale sind fast ausnahmslos hydrierte Calciumsilikate, die sich durch Hochtemperaturmetamorphose und -metasomatose des Kalksteins und folgende Hydrationsreaktionen bildeten. Henmilit wird in der Fuka-Mine in Hohlräumen in bormineralisierten Gängen innerhalb von kontaktmetasomatisch umgewandelten Kalksteinen angetroffen und von Pentahydroborit, Olshanskyit, Tenorit, Sillenit, Bultfonteinit, Cuspidin, Thaumasit, Brucit und Calcit begleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Ungeachtet der hohen Gehalte an Bor und Kupfer ist Henmilit aufgrund seiner Seltenheit weder als Bor- noch als Kupfererz von Bedeutung. Dagegen herrscht für die attraktiven blauen Kristalle in Mineralsammlerkreisen eine starke Nachfrage.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henmilit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Borate“ (ehemals Carbonate, Nitrate und Borate, siehe Klassifikation). Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Formel CaCu[(OH)|B(OH)], ist also chemisch gesehen ein Calcium-Kupfer-Borat mit zusätzlichen Hydroxidionen, das strukturell zu den Monoboraten gehört. ", "tgt_summary": null, "id": 193499} {"src_title": "Üç-Şerefeli-Moschee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Die Üç-Şerefeli-Moschee wurde zwischen 1437/8 und 1447 unter dem osmanischen Sultan Murad II. in der damaligen Hauptstadt Edirne errichtet. Als verantwortlicher Architekt wird Muslihuddin genannt. Sie liegt im historischen Stadtzentrum nahe der Alten Moschee () und der Selimiye-Moschee. Ihr Name leitet sich aus dem für die damalige Zeit unüblichen Minarett mit drei Balkonen () ab. Der Bau besteht aus Kalkstein aus der Region um Burgas. Ihr Grundriss misst 62 × 64 m. Die Moschee besitzt vier Minarette, das höchste ist 67 m hoch. Die zentrale Kuppel misst 24 m im Durchmesser. Sie ruht auf im Sechseck angeordneten Bögen, die ihrerseits von der Vorder- und Rückwand sowie von zwei massiven sechseckigen Pfeilern abgestützt werden. Seitliche Gebäudeteile werden von kleineren Kuppeln gedeckt. die Moschee besitzt einen von Arkaden eingefassten Innenhof (Sahn). 1732 beschädigte ein Feuer den Bau, 1748 ein Erdbeben, die Moschee wurde auf Befehl Sultan Mahmuds I. wieder aufgebaut. Die Giebelfelder oberhalb der Fenster sind mit blauen und türkisfarbenen glasierten Kacheln geschmückt, deren Gestaltung denjenigen der Grünen Moschee in Bursa ähnlich ist. Der dortige Kachelschmuck ist signiert mit „Werk der Meister aus Täbris“ \"(ʿamal-i ustadan-i Tabriz)\". Die Arabesken des Kachelschmucks sind denjenigen in der nur wenig früher ebenfalls von Murad II. erbauten Muradiye-Moschee in Edirne ähnlich. Der Bauplan der Üç-Şerefeli-Moschee ist nach Anhegger eine Weiterentwicklung der älteren Hauptmoschee \"(Ulu Cami)\" von Manisa.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Nikolaus Pevsner weist der Üç-Şerefeli-Moschee in der osmanischen Architektur eine ähnliche baugeschichtliche Bedeutung zu, wie sie in Europa dem Chor der Kathedrale von Saint-Denis in Paris zukomme. Die zentrale Kuppel ist mit 24 m Durchmesser der weiteste Kuppelbau seit der Errichtung der Hagia Sophia im 7. Jahrhundert unter Kaiser Justinian I. von Byzanz. Allerdings wirken ihre Proportionen verglichen mit denen der späteren Moscheebauten Sinans noch schwer und lastend, als habe der Architekt es noch nicht gewagt, eine solch große Kuppel auf einen höheren Unterbau zu stellen. Ihr innerer Arkadenhof ist der erste dieser Art in der osmanischen Architektur. Fertiggestellt nur wenige Jahre vor dem Fall Konstantinopels 1453, verdeutlicht sie den Machtanspruch des Osmanischen Reiches zu dieser Zeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Üç-Şerefeli-Moschee () ist ein Moscheebau aus dem 15. Jahrhundert in Edirne, Türkei, und ein Monumentalbau der frühen osmanischen Architektur.", "tgt_summary": null, "id": 1184453} {"src_title": "Bahnhof Hakone-Yumoto", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verbindungen.", "content": "Hakone-Yumoto ist ein Durchgangsbahnhof an der Hakone-Tozan-Linie von Odawara nach Gōra. Sie wird gemeinsam von den Bahngesellschaften Odakyū Dentetsu und Hakone Tozan Tetsudō betrieben, die beide zur Odakyu Group gehören. Aufgrund unterschiedlicher Spurweiten gibt es jedoch keinen durchgehenden Verkehr, weshalb Hakone-Yumoto die Funktion eines Spurwechselbahnhofs hat und für beide Gesellschaften jeweils die Endstation ist. Züge der Hakone Tozan Tetsudō verkehren auf der normalspurigen Bergstrecke nach Gōra. Auf dem flacheren, kapspurigen Teil der Strecke verkehren hingegen ausschließlich Züge der Odakyū Dentetsu – Regionalzüge bis Odawara und \"Romancecar\"-Schnellzüge weiter auf der Odakyū Odawara-Linie in Richtung Tokio. Vor dem Bahnhof befinden sich fünf Bushaltestellen. Bedient werden sie von Linien der Gesellschaften \"Hakone Tozan Bus\" und \"Izuhakone Bus\", die zu verschiedenen Orten in der Umgebung führen – darunter zu verschiedenen Stadtteilen von Hakone, nach Odawara, Gotemba, Ōwakudani und zum Ashi-See, aber auch zum Flughafen Tokio-Haneda.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der Bahnhof befindet sich am Rand des Stadtteils Yumoto im engen Hayakawa-Tal, eingezwängt zwischen dem Südhang des Berges Tonomine und der Nationalstraße 1, deren Verlauf in diesem Bereich jenem der historischen Tōkaidō-Straße entspricht. Er besitzt mehrere Läden und Service-Einrichtungen, in der Umgebung gibt es zahlreiche weitere Souvenirgeschäfte, Restaurants und Hotels. Aufgrund ihrer leicht gebogenen Form ist die Bahnhofsanlage von Osten nach Südwesten ausgerichtet. Sie besitzt vier Gleise, die alle überdacht sind. Eine gedeckte Überführung, angeschlossen an Treppen und Rolltreppen, führt auf die andere Seite der Straße und zu einer Fußgängerbrücke über den Hayakawa. Die Gleise liegen an einem Seitenbahnsteig und einem breiten Mittelbahnsteig. Das kapspurige Gleis 1 an der Südseite des Mittelbahnsteigs ist den Odakyū-Schnellzügen nach Tokio vorbehalten, das normalspurige Gleis 4 am kurzen Seitenbahnsteig dient üblicherweise nur zum Aussteigen aus der Bergbahn von Gōra her. Beide vereinigen sich östlich des Bahnhofs zu einem Dreischienengleis. An der Nordseite des Mittelbahnsteigs liegen das normalspurige Gleis 3 nach Westen und das kapspurige Gleis 2 nach Osten, die nicht miteinander verbinden sind. Von hier aus verkehren die Züge der Hakone Tozan Tetsudō sowie Odakyū-Regionalzüge. Im Jahr 2016 nutzten täglich durchschnittlich 11'263 Fahrgäste den Bahnhof. Er ist auch eine Station des Hakone-Ekiden, einem der beliebtesten Staffelläufe Japans, der von Tokio nach Hakone führt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die bis 1954 eigenständige Gemeinde Yumoto lag seit der frühen Edo-Zeit am Tōkaidō, der wichtigsten Post- und Handelsstraße Japans, und war damals schon für die zahlreichen Onsen bekannt. Da die in den 1870er und 1880er Jahren erbaute Tōkaidō-Hauptlinie das Hakone-Vulkanmassiv nördlich umfuhr, drohte ein Bedeutungsverlust. Einflussreiche Personen aus der Nachbarstadt Odawara gründeten deshalb die \"Odawara Basha Tetsudō\" (). Diese baute innerhalb eines halben Jahres die Straßenbahn Odawara, zunächst in Form einer Pferdebahn. Ab 1. Oktober 1888 verband sie den Bahnhof Kōzu mit Odawara und Yumoto. Die Straßenbahngesellschaft benannte sich 1896 in \"Odawara Denki Tetsudō\" () und führte, dem neuen Namen entsprechend, am 21. März 1900 den elektrischen Betrieb ein. 1907 begann die Planung einer Bergbahn durch das Hayakawa-Tal nach Gōra, um den Tourismus zu fördern. Die Bauarbeiten begannen 1912 und zogen sich fast sieben Jahre lang hin. Schließlich wurde am 1. Juni 1919 die Hakone-Tozan-Linie nach Gōra eröffnet. Der Bahnhof der Bergbahn lag neben der Straßenbahn-Endstation und erhielt den Namen Hakone-Yumoto. Die Hakone Tozan Tetsudō, wie sich die Bahngesellschaft seit 1928 nennt, eröffnete am 1. Oktober 1935 die Verlängerung der Hakone-Tozan-Linie von Hakone-Yumoto zum Bahnhof Odawara. Am selben Tag legte sie den parallel verlaufenden Abschnitt der Straßenbahn still. 1948 erfolgte die Übernahme der Hakone Tozan Tetsudō durch die Odakyū Dentetsu. Um direkte Züge bis nach Tokio-Shinjuku führen zu können, verlegte die neue Besitzerin ein Dreischienengleis zwischen Hakone-Yumoto und Odawara, das am 1. August 1950 in Betrieb genommen wurde. 1964 wurde das Betriebswerk der Bergbahn in Hakone-Yumoto in die Nähe des benachbarten Bahnhofs Iriuda verlegt. 1970 ersetzte man das bisherige Empfangsgebäude in Hakone-Yumoto durch einen Neubau, vier Jahre später war die Umgestaltung des Vorplatzes abgeschlossen. Die übergeordnete Odakyu Group beschloss 1995, angesichts der zunehmenden Überlastung der Linie die Züge der Hakone Tozan Tetsudō an Tagen mit besonders hohem Fahrgastaufkommen auf die Bergstrecke zu beschränken und die Talstrecke den Zügen der Odakyū Dentetsu zu überlassen. Diese Maßnahme bewährte sich und gilt seit dem Fahrplanwechsel vom 18. März 2006 dauerhaft, womit Hakone-Yumoto seither ein Spurwechselbahnhofs ist. Mit Ausnahme des zwei Kilometer langen Teilstücks zum Betriebswerk Iriuda wurde das Dreischienengleis entfernt. Ein weiterer Umbau des Bahnhofs Hakone-Yumoto konnte im März 2009 abgeschlossen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Hakone-Yumoto (jap., \"Hakone-Yumoto-eki\") ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū, gemeinsam betrieben von den Bahngesellschaften Odakyū Dentetsu und Hakone Tozan Tetsudō. Er befindet sich in der Präfektur Kanagawa auf dem Gebiet der Stadt Hakone.", "tgt_summary": null, "id": 1617765} {"src_title": "Virginia Gregg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Virginia Gregg war die Tochter des Geschäftsmanns Edward Gregg und der Musikerin Dewey Alphaleta Todd. Ihre Familie zog schon bald nach Pasadena um. Auf dem Pasadena Junior College begann sie, die Bassviola zu spielen. Mit 18 hatte sie einen Auftritt als Schauspielerin im Pasadena Playhouse. Ihren ersten bezahlten öffentlichen Auftritt hatte sie im \"Pasadena Symphonie Orchester\". Nach etwa vier Jahren verließ sie das Orchester und schloss sich mit fünf anderen Musikerinnen zu \"The Singing Strings\" zusammen. Die Gruppe hatte bald eine feste Anstellung bei CBS Radio. Dadurch bekam sie die Möglichkeit, in den damals sehr beliebten Radiohörspielen als Schauspielerin aufzutreten. Bald sprach sie hauptberuflich in diesen Hörspielen und wurde eine der, wenn nicht die meistbeschäftige Hörspielschauspielerin in den USA. Sie hatte zum Beispiel Rollen im \"Lux Radio Theater\", in \"Lum and Abner\" oder der \"Jack Benny Show\"; sie hatte eine Hauptrolle in \"One Man’s Family\", einer der erfolgreichsten Radioserien der 1930er und 1940er Jahre. Sie trat auch in der Serie \"Gunsmoke\" auf. Sie trat auch in \"Dragnet\" auf und beeindruckte den Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent dieser Hörspielreihe, Jack Webb, so sehr, dass er sie immer wieder in seinen Projekten einsetzte. 1946 hatte sie ihren ersten Filmauftritt mit einer sehr kleinen Rolle in Alfred Hitchcocks Film \"Berüchtigt\", 1947 folgte der erste Film, in dem sie auch erwähnt wurde, nämlich \"Jagd nach Millionen\". Danach war sie in Filmen wie \"Tabu der Gerechten\", \"Casbah – Verbotene Gassen\", \"Alle Herrlichkeit auf Erden\" oder \"Und morgen werd’ ich weinen\" zu sehen. Sie trat auch in mehreren Filmen von Jack Webb auf, wie \"Großrazzia\", \"The D.I.\", \"D.A.: Conspiracy to Kill\", \"Chase\", \"Mobile 2\", \"The 25th Man\" oder den verhinderten Pilotfilm \"Dragnet 1966\". Auch Don Siegel griff mehrfach auf sie zurück: \"Entfesselte Jugend\", \"Hound-Dog Man\" und \"Nur noch 72 Stunden\". 1977 sprach sie in \"A Flintstone Christmas\", einem Weihnachtsfilm der Serie Familie Feuerstein. Virginia Gregg sprach auch neben Jeanette Nolan und Paul Jasmin die Rolle der Norma Bates in Psycho, eine Rolle der sie auch in \"Psycho II\" und in ihrem letzten Film \"Psycho III\" ihre Stimme lieh, bei diesen Filmen allerdings als einzige. Ihren ersten Auftritt in einer Fernsehserie hatte Virginia Gregg 1952 in Jack Webbs Serie \"Polizeibericht\"; bis 1970 kam sie in dieser Serie und der gleichnamigen Nachfolgeserie auf 23 Auftritte in Gastrollen. Auch in anderen Serien von Jack Webb wie \"77 Sunset Strip\", \"Temple Houston\", \"O’Hara, U.S. Treasury\", \"Notruf California\", \"Adam–12\", \"Sam\" oder \"Project U.F.O.\" hatte sie zumeist mehrere Gastauftritte. Aber auch sonst war sie eine vielbeschäftigte Seriendarstellerin. Neben Serien, bei denen sie vorher schon in deren Hörspielzeiten mitgespielt hatte, wie zum Beispiel \"Rauchende Colts\", \"Richard Diamond, Privatdetektiv\", \"Dr. Kildare\" oder \"Have Gun – Will Travel\" war sie auch in Serien wie \"Alfred Hitchcock präsentiert\", \"Lassie\", \"Maverick\", \"Perry Mason\", \" Twilight Zone\", \"Bonanza\", \"Die Leute von der Shiloh Ranch\", \"Auf der Flucht\", \"The Addams Family\", \"Columbo\", \"Verliebt in eine Hexe\", \"Kobra, übernehmen Sie\", \"Alias Smith und Jones\", \"Kung Fu\", \"Detektiv Rockford – Anruf genügt\", \"Die Straßen von San Francisco\", \"Die Waltons\", \"Drei Engel für Charlie\" oder \"Der Denver-Clan\" zu sehen. Auch an Trickfilmserien war sie beteiligt. So sprach sie die \"Tarra\" in \"The Herculoids\" und in der Nachfolgeserie \"Space Stars\". Synchronisiert wurde Virginia Gregg unter anderem von Alice Treff, Elfe Schneider, Bettina Schön, Marianne Wischmann, Elisabeth Ried, Gisela Trowe und Hannelore Minkus. Virginia Gregg war von 1947 oder 1948 bis Ende 1959 mit dem Regisseur und Produzenten Jaime Del Valle verheiratet. Mit ihm hatte sie die drei Söhne Gregg, Jaime und Ricardo. Sie soll auch ab 1937 mit dem Musiker Louis Butterman und ab 1962 mit Flavius Otto Burket verheiratet gewesen sein. Sie starb 1986 an Lungenkrebs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Virginia Gregg (* 6. März 1916 in Harrisburg, Illinois; † 15. September 1986 in Los Angeles, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin und Musikerin.", "tgt_summary": null, "id": 1586125} {"src_title": "Das weiße Kaninchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Für die schüchterne dreizehnjährige \"Sara\" ist das Netz Treffpunkt und Zufluchtsort. Dort trifft sie auf „Benny“, der sehr einfühlsam erscheint und behauptet, siebzehn Jahre alt zu sein. Sie weiß nicht, dass hinter diesem Benutzernamen, der als Profilbild ein weißes Kaninchen führt, in Wirklichkeit der Lehrer und Familienvater \"Simon Keller\" steckt. Dieser wird gezeigt, wie er sich selbst befriedigt, während er im Verborgenen seine jungen Schülerinnen beim Sportunterricht beobachtet. Sara vertraut sich „Benny“ an, nachdem sie von „Kevin“ – Pseudonym des sechzehnjährigen \"Julian Kiefer\", einer weiteren Internetbekanntschaft – mit einem freizügigen Foto erpresst wird. Keller alias Benny bietet ihr an, seinem Vertrauenslehrer Keller das eigene Benutzerkonto zu überlassen, damit dieser ihr helfen kann. Sie verabredet sich mit dem Lehrer in einem Park, wo er ihr vorschlägt, den Erpresser bei einem Treffen zu stellen und ihm das Foto abzunehmen. Keller trifft nach den beiden Jugendlichen am Treffpunkt ein und wird aus der Deckung heraus Zeuge eines sexuellen Übergriffs, kommt Sara aber nicht zur Hilfe, sondern beobachtet das Geschehen bis „Kevin“ gegangen ist. Dann erst geht er zu dem Mädchen, um es zu trösten, und schickt es mit einem Taxi nach Hause. Anschließend folgt er dem Jungen in ein Café und erzwingt mit Gewalt die Herausgabe des Mobiltelefons, auf dem sich auch eine Filmaufnahme der sexualisierten Gewalttat befindet. Das Café wird von LKA-Sonderermittler Miki Witt überwacht, der sofort einschreitet, das Telefon beschlagnahmt und beide mit aufs Revier nimmt. Keller kann, gestützt von Saras Aussagen, der Ermittlergruppe glaubhaft vermitteln, dass er unter einem Vorwand Kontakt zu dem Kind hergestellt habe, um es vor Übergriffen wie diesem zu schützen, und verweist dabei auf seine Funktion als Medienpädagoge. Einzig Witt glaubt ihm nicht, ermittelt auf eigene Faust weiter, bringt den Fall mit einem früheren Mord an einem Kind in Verbindung und setzt Keller massiv unter Druck. Dieser lockt den Ermittler zu seinem \"geheimen Ort\", einem Pferdehof, wohin Sara sich geflüchtet hat. Dort erschlägt er den Polizisten. Die letzten Einstellungen zeigen Keller, der in seiner Fantasie von Sara getröstet wird, und dann einen stilisiert dargestellten Chatroom, in dem ein Hund-Avatar mit blutiger Schnauze über einem regungslos-blutigen Kaninchen-Avatar kniet.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Das Kölner Medienunternehmen \"FFP New Media\" produzierte den Film im Auftrag des Südwestrundfunks. Die Dreharbeiten fanden im Oktober und November 2015 in Berlin statt. Der Filmtitel nimmt Bezug auf die Figur des weißen Kaninchens in Lewis Carrolls Kinderbuch \"Alice im Wunderland\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Das weiße Kaninchen ist ein deutsches Fernseh-Filmdrama, das sich unter der Regie von Florian Schwarz mit Cyber-Grooming auseinandersetzt. Erstausstrahlung war am 28. September 2016 im Ersten, im übrigen Europa am 22. September 2017 auf arte.", "tgt_summary": null, "id": 541111} {"src_title": "Hans Lasser", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hans Lasser wurde 1891 in Metz geboren, das seinerzeit durch den Frieden von Frankfurt noch als Bezirk Lothringen dem Deutschen Reich zugeordnet war. Nach seiner ersten künstlerischen Ausbildung bei E. Groß und Emil Schneider in Straßburg, studierte Hans Lasser von 1911 bis 1913 Malerei bei Carl von Marr an der Königliche Akademie der Bildenden Künste München. 1914 reiste er nach Paris. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs übersiedelte Hans Lasser 1918 dauerhaft nach München in die Hiltensbergerstraße 36. Ab 1920 gehörte er der Münchener Neuen Secession an, wo er Figurenbilder, Porträts und auch Landschaften ausstellte. 1922 gab es eine Kollektivausstellung bei Hans Goltz in München, die \"Jubiläumsausstellung „10 Jahre Neue Kunst in München“\", u. a. mit Otto Dix, Max Ernst, Lyonel Feininger und 1924 dann u. a. mit Oskar Kokoschka und Lovis Corinth. Hans Lasser begleitete 1926 den Autor Georg Britting und den Maler Josef Achmann auf einer längeren Reise durch Italien und schuf dabei die Zeichnungen zu Reisestationen und Texten von Georg Britting, der diese in der Frankfurter Zeitung und in der Magdeburgischen Zeitung veröffentlichte. Auf der internationalen Ausstellung \"„Der schöne Mensch in der neuen Kunst“\" vom 16. Juni bis 6. Oktober 1929 auf der Mathildenhöhe Darmstadt, wurden zwei Werke von Lasser neben u. a. Marc Chagall, Max Pechstein oder Oskar Schlemmer ausgestellt. Vom 30. Mai bis Anfang Oktober 1930 war Hans Lasser mit sechs Exponaten auf der \"„Deutschen Kunstausstellung München 1930 im Glaspalast“\" vertreten. Neben Werken von Max Beckmann, Oskar Kokoschka, Max Liebermann und Emil Nolde wurde dabei sein Bild \"Sommer\" ebenfalls im Katalog direkt abgebildet. Er war verheiratet mit Wilhelmine Lasser, die als Witwe dann 15 Jahre als Missionsärztin in China arbeitete. Hans Lasser verstarb mit 40 Jahren und wurde am 16. Juli 1932 in München beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Lassers Gemälde zeichnen sich durch kompakte, die Bildfläche betonende Kompositionen, durch weiche Körperlichkeit und vereinfachende Plastizität der Figuren und Gegenstände sowie durch ihren breitflächigen Farbauftrag aus. Seine Werke sind heute in Privatsammlungen verstreut. Bekannt sind u. a.: Folgende vier Werke des Hannover Landesmuseums werden von den Nationalsozialisten 1941/1942 als \"entartete Kunst\" in einem maschinengeschriebenen Verzeichnis des \"Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda\" gelistet und laut dieser Liste auch alle von den Nazis vernichtet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Lasser (* 13. Oktober 1891 in Metz; † 14. Juli 1932 in München) war ein figurativer Maler des Expressionismus im Deutschland der 1920er Jahre.", "tgt_summary": null, "id": 406483} {"src_title": "Chiang Peng-Lung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Chiang Peng-Lung ist Rechtshänder, er spielt im Penholder-Stil. Er wurde 2000 Asienmeister im Einzel und Doppel mit Chang Yen-Shu, mit der Mannschaft kam er bis ins Endspiel. Von 1993 bis 2009 nahm er an 13 Weltmeisterschaften teil. Dabei holte er viermal Bronze, nämlich 1997 im Mixed mit Chen Jing, 2001 im Einzel und Doppel mit Chang Yen-Shu sowie 2007 im Doppel mit Chang Yen-Shu. 1996 qualifizierte sich Chiang Peng-Lung erstmals für die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Hier setzte er sich im Einzel gegen Toshio Tasaki (Japan) und Ahmed Mohamed Osama (Sudan) durch und verlor danach gegen den Chinesen Kong Linghui. Im Doppel mit seinem Landsmann Wu Wen-Chia besiegte er die Polen Andrzej Grubba/Lucjan Błaszczyk, nicht aber Gang Hui-Chan/Kim Taek Soo aus Südkorea. 2000 überstand er im Einzel die erste Runde durch einen Sieg über Kalinikos Kreanga (Griechenland), unterlag dann jedoch Liu Guozheng aus China. Im Doppel trat er wieder mit seinem Stammpartner Chang Yen-Shu an. Sie warfen die Dänen Finn Tugwell/Michael Maze aus dem Rennen und verloren im Viertelfinale gegen die Südkoreaner Lee Chul-seung/Ryu Seung-min. Auch 2004 erreichte er gegen Adrian Crișan (Rumänien) die zweite Runde, wo er an Ryu Seung-min (Südkorea) scheiterte. Im Doppel trat er diesmal mit Chuang Chih-Yuan an. Dem Sieg über Mark Hazinski/Ilija Lupulesku (USA) folgte eine Niederlage gegen Lucjan Błaszczyk/Tomasz Krzeszewski (Polen). 2008 nahm Chiang Peng-Lung letztmals an Olympischen Spielen teil. Hier war er nur im Einzel und im Mannschaftswettbewerb spielberechtigt. Im Einzel unterlag er dem Nordkoreaner Kim Hyok-bong, mit der Mannschaft kam er auf Platz sieben. In der Saison 2000/01 war Chiang Peng-Lung in der deutschen Bundesliga für Borussia Düsseldorf aktiv. Später (u. a. in der Saison 2012/13) spielte er für den französischen Verein AS Pontoise-Cergy TT. In der ITTF-Weltrangliste belegte er in mehreren Monaten der Jahre 2001 und 2002 Platz 4 (Januar, März, April Mai, September Oktober 2001, Januar, Februar 2002).", "section_level": 1}], "src_summary": "Chiang Peng-Lung (, * 24. Juli 1976 in Penghu) ist ein taiwanischer Tischtennisspieler, der seit 1993 international auftritt. Er nahm bisher (2016) an 13 Weltmeisterschaften und vier Olympischen Spielen teil.", "tgt_summary": null, "id": 1376135} {"src_title": "Schweizer Parlamentswahlen 1983", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahlmodus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nationalrat.", "content": "Die Nationalräte werden seit 1919 nach dem Proporzwahlsystem gewählt, d. h. die Sitze werden nach dem Wähleranteil der Parteilisten in den einzelnen Kantonen verteilt und erst innerhalb der Liste gemäss den Personenstimmen. Die Anzahl Sitze pro Kanton werden anhand der Einwohnerzahl bestimmt. \"Ausführlicher hierzu: Nationalrat (Schweiz) – Wahlverfahren\"", "section_level": 2}, {"title": "Ständerat.", "content": "Jeder Kanton wählt seit 1848 zwei Vertreter für den Ständerat (ehemalige Halbkantone: einen Vertreter). Die Ständeratswahlen richten sich nach kantonalem Recht. In den meisten Kantonen wurde am 23. Oktober auch die Ständevertretung gewählt. Dabei kam es zu mehreren 2. Wahlgängen. In den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Glarus, Nidwalden und Obwalden wählten die Landsgemeinden die Ständeräte. Die Kantone Graubünden (Wahlperiode von 1982 bis 1986) und Zug (1982–1986) hatten abweichende Wahltermine. \"Ausführlicher hierzu: Ständerat – Wahlverfahren\"", "section_level": 2}, {"title": "Resultate Nationalrat.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Parteien, Wähler, Sitze.", "content": "Die landesweiten Ergebnisse sahen wie folgt aus:", "section_level": 2}, {"title": "Sitzverteilung in den Kantonen.", "content": "Quelle:", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse der Ständeratswahlen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sitzverteilung.", "content": "Der Ständerat zählt seit der Gründung des Kantons Jura 1979 46 Mitglieder.", "section_level": 2}, {"title": "Gewählte Ständerätinnen und Ständeräte.", "content": "Gewählt wurden 43 Männer und 3 Frauen. Nebst 34 Bisherigen gab es 14 Neumitglieder in der Kleinen Kammer. Detaillierte Ergebnisse mit Stimmen aller Kandidierenden unter", "section_level": 2}, {"title": "Fraktionen in der 42. Legislaturperiode.", "content": "Fraktionen sind Zusammenschlüsse einer oder mehrerer Parteien. Nur Fraktionen stellen Mitglieder in den Kommissionen des National- oder Ständerats. Für die Bildung einer Fraktion sind mindestens 5 Mandate erforderlich. Fraktionslose dagegen haben keinen Einsitz in diesen Kommissionen. Untenstehende Tabelle gibt den Stand zu Beginn der Legislaturperiode wieder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schweizer Parlamentswahlen 1983 fanden am 23. Oktober 1983 statt. Dabei waren die 200 Mandate des Nationalrats sowie 38 der 46 Mandate im Ständerat neu zu vergeben. Diese 42. Legislaturperiode dauerte vier Jahre bis Oktober 1987. ", "tgt_summary": null, "id": 1114413} {"src_title": "Bibliothek der Universität und des Industrievereins Mülhausen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprung und Aufbau.", "content": "Die Bibliothek des Industrie-Vereins Mülhausen (SIM) wurde seit dessen Gründung am 24. Dezember 1825 aufgebaut. Es handelt sich hierbei um den ausdrücklichen Wunsch der SIM-Gründer. In der Tat sah Artikel 4 der Satzung eine Bibliothek vor, „so vollständig wie möglich, mit allen klassischen Werken über Mechanik, Chemie und andere diesbezügliche Wissenschaften“. Gleichermaßen sieht Artikel 2 vor, „in den Räumen des Vereins eine Bibliothek und einen Lesesaal einzurichten für die Lektüre der besten Werke und französischer wie ausländischer Zeitungen über Kunst und Wissenschaft sowie Sammlungen von Modellen, Plänen und handgefertigten Produkten“. Die verschiedenen Gremien der SIM, zuerst Chemie und Mechanik, dann Handel, Kunst und Naturkunde, bauten nach und nach den Bibliotheksbestand auf und bereicherten ihn durch Käufe, die vom Bibliothekar gewissenhaft kontrolliert wurden. Später kamen Medien durch die gemeinnützigen Gremien der Papierindustrie, Geschichte und Statistik und einer Sektion Fotografie hinzu. Der Austausch des Nachrichtenblatts der SIM gegen andere Veröffentlichungen und ganz unterschiedliche Spenden ließen den Bestand anwachsen. Joseph Kœchlin-Schlumberger, der erste Bibliothekar der SIM, ein Geologe, vermachte zum Beispiel seine Forschungsbibliothek von ungefähr 400 Dokumenten. Ferdinand Heilmann schenkte eine Sammlung an Gravuren aus Ostindien. Es kann auch das Vermächtnis an Dokumenten über das Elsass erwähnt werden, der beim Tod des Mulhouser Magistraten Armand Weiss im Jahr 1892 an die 4500 Titel zählte. Zu Beginn war diese Bibliothek nur den Mitgliedern der SIM vorbehalten. Aber 1920, fast ein Jahrhundert nach seiner Gründung, wurde sie für Lehrer und Studenten der Hochschulen zugänglich gemacht und 1945 auch der breiten Öffentlichkeit. 1986 ermöglichte eine Vereinbarung zwischen der SIM und der Université de Haute-Alsace die Gründung der „Bibliothèque de l’université et de la Société industrielle de Mulhouse (BUSIM)“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bibliothek der Universität und des Industrievereins Mülhausen (BUSIM) ist eine Bibliothek, die zur Universitätsbibliothek der Université de Haute-Alsace gehört. Sie befindet sich am Campus der Fonderie in Mulhouse.", "tgt_summary": null, "id": 2297965} {"src_title": "Les Collières", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der als Oberlauf der Collières definierte Torrent de Combet kommt aus einem Waldtal im nördlichen Randbereich des Chambaran-Plateaus und führt nur nach Niederschlägen kurzzeitig Wasser. Er erreicht den Rand des Urstromtals, das bei Voreppe nach rechts vom Tal der Isère abzweigt und im oberen Teil auch Plaine de Bièvre genannt wird. Das Gewässernetz in dessen breitem Talboden dient vor allem der Bewässerung. Dort trifft er knapp 230 m über dem Meer auf die \"Veuze\" (IGN) bzw. \"Grande Veuse\" (SANDRE V3430540), die einen halben Kilometer östlich aus Karstquellen entspringt. Am gegenüberliegenden Ufer geht als kleiner Graben, der erst noch die Verbindung aus einer Fischzuchtanlage zu einem Staubecken kreuzt, les Collières ab. Eine Trennung in zwei Ebenen in Form eines kleinen Aquäduktes oder eines Dükers gibt es nach örtlicher Auskunft (Gendarmeriestation Moras-en-Valloire) nicht. Der Graben führt nördlich um das Staubecken herum und dann parallel zur Veuze nach Westen. In der Nähe der kreuzenden TGV-Strecke gelangt die Collières durch einen Versatz in einen Graben, der weiter unten in spitzem Winkel von der Veuze abzweigt. 5,24 km nach der Gewässerkreuzung mündet von rechts der Bach Dolure (SANDRE V3430500), der 17,9 km lang ist und im Oberlauf „le Rif“ heißt. Auf den nächsten 2,5 km nimmt die Collières das restliche Wasser aus den Bewässerungsgräben auf, in die sich die Grande Veuse in Saint-Sorlin-en-Valloire aufzweigt. Zwei Kilometer vor der Mündung schließlich nimmt die Collières einen über 60 km langen Zulauf auf, bestehend aus den Bächen Rival, Raille und Oron. Für den Gewässerabschnitt zwischen diesem Zusammenfluss und der Mündung in den Rhone-Seitenkanal namens \"Dérivation de Péage-de-Roussillon\" wird auch der Name \"Les Claires\" verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Les Collières, im Oberlauf Torrent de Combet, im Unterlauf Les Claires, ist ein kleiner Nebenfluss der Rhône von 21,7 km Länge im französischen Département Drôme. Zwei Kilometer vor der Mündung nimmt er den über 60 km langen Wasserlauf aus Rival, Raille und Oron auf.", "tgt_summary": null, "id": 2203100} {"src_title": "Al Mansour (Schiff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stena Nordica.", "content": "Die \"Stena Nordica\" entstand unter der Baunummer 382 auf der Rickmers Werft in Bremerhaven und wurde am 16. Mai 1975 vom Stapel gelassen. Nach der Übernahme durch die Stena Line am 28. November 1975 nahm das Schiff am 2. Dezember den Fährbetrieb zwischen Göteborg und Kiel auf. Seit 1976 wurde die \"Stena Nordica\" mehrfach nach Kanada verchartert, um dort in North Sydney eingesetzt zu werden. Ab 1978 erfolgten zudem mehrere Chartern an die griechische Reederei Hellas Ferries, die sie unter dem Namen \"Hellas\" einsetzten. Im selben Jahr sowie 1979 charterte auch Townsend Thoresen die Fähre.", "section_level": 2}, {"title": "Stena Nautica.", "content": "Im Februar 1982 taufte die Stena Line das Schiff in \"Stena Nautica\" um. Nach einem Werftaufenthalt wurde es an die belgische Regie voor Maritieme Transport verchartert und ab April zwischen Ostende und Dover eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Reine Astrid.", "content": "Im März 1983 wurde die \"Stena Nautica\" in \"Reine Astrid\" umbenannt. Nach Einsätzen auf verschiedenen Strecken wurde das Schiff im Oktober 1996 in Ostende aufgelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Moby Kiss.", "content": "Neuer Eigner wurde im Februar 1997 die Onorato Overseas Transport Maritima, die es in \"Moby Kiss\" umbenannten. Ein geplanter Einsatz für die Moby Lines kam jedoch nicht zustande.", "section_level": 2}, {"title": "Al Mansour.", "content": "Stattdessen wurde die Fähre im Mai 1997 als \"Al Mansour\" für die marokkanische Reederei Comanav auf der Strecke von Algeciras und Tanger in Dienst gestellt. Im Mai 2012 wurde die \"Al Mansour\" in Algeciras aufgelegt. Comanav stellte im gleichen Jahr seinen Fährdienst ein. Nach drei Jahren Liegezeit wurde das Schiff im Juni 2015 versteigert und zum Verschrotten ins türkische Aliağa verkauft, wo es am 11. August 2015 eintraf.", "section_level": 2}, {"title": "Vorfälle.", "content": "Am 6. August 2001 kollidierte die \"Al Mansour\" vor Gibraltar mit dem Bulkcarrier \"Indalo\" und wurde dabei leicht beschädigt. Im Hafen von Algeciras kollidierte sie am 17. April 2007 mit der Fähre \"Ciudad De Malaga\". Erneut entstanden leichte Schäden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Al Mansour war eine Fähre der marokkanischen Reederei Comanav, die 1975 als \"Stena Nordica\" für die Stena Line in Dienst gestellt wurde. Das Schiff blieb bis Mai 2012 in Fahrt und wurde 2015 in der Türkei verschrottet.", "tgt_summary": null, "id": 107329} {"src_title": "Gardes d’honneur de la Garde impériale", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergründe.", "content": "Ende des Jahres 1812 war die \"Grande Armée\" nach dem desaströsen Rückzug aus Russland ausgeblutet und in katastrophaler Verfassung – Gleiches galt für die \"Garde impériale\", die weit von ihrem personellen Sollbestand entfernt war. Das Regiment der Lanciers rouges de la Garde impériale bestand noch aus ganzen 60 Reitern. Von der französischen Niederlage in Russland aufgemuntert, schlossen sich die Könige Europas zur Sechsten Koalition unter der Führung Russlands und Großbritanniens zusammen. Dazu kamen auch die Länder des sogenannten Rheinbundes, die bis dahin gezwungen waren, unter Napoléon zu kämpfen, und die sich jetzt auf die Seite der Gegner Napoléons schlugen. Diese Bedrohung vor Augen, ließ der Kaiser auf dem Umweg über einen Senatsbeschluss (Senatus consultum) vom 11. Januar 1813 die Aushebung von 350.000 Mann anordnen. Ein erneuter Senatsbeschluss vom 3. April ermöglichte dann die Aufstellung des Korps der Gardes d’honneur.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstellung und Gliederung.", "content": "Zurück aus Russland, entschied Napoléon im Jahre 1812, neue Einheiten zu schaffen, um die dezimierte Gardekavallerie zu verstärken und sich einer erneuten gegnerischen Koalition entgegenzustellen. Unter den hastig aufgestellten Truppen befanden sich auch 10.000 Reiter, die das Korps der Gardes d’honneur bildeten. Aufgerufen, sich freiwillig zu melden, wurden die Söhne der wichtigsten Familien des Bürgertums und des niederen Adels aus den 130 Départements des Kaiserreichs. Da die neuen Rekruten aus den oberen sozialen Klassen stammen sollten, war vorgesehen, dass sie für Uniformierung und Ausrüstung finanziell selbst aufzukommen hatten. Des Weiteren waren ihnen eigene Dienstboten gestattet, die für sie die niederen Arbeiten wie z. B. den Stalldienst zu verrichten hatten. Es war jedem versprochen, nach einjähriger Dienstzeit zum Offizier befördert zu werden. Der Aufruf an die vermögenden jungen Herren brachte jedoch nicht den erhofften Erfolg, was wohl auf die sich abzeichnende militärische Niederlage zurückzuführen war; es mussten zahlreiche Ausnahmen gemacht werden. Bald blieb es nicht aus, auch aus bescheidenen Verhältnissen kommende Söhne zu akzeptieren. Im Département Haute-Garonne wurde mit der Registrierung am 20. April begonnen, und am 11. August war mit 88 Freiwilligen das für hier veranschlagte Kontingent erreicht. Jedoch scheint es, dass der Aufruf, wie z. B. auch im Département Ain, mehr junge Leute aus den niedrigeren Schichten ansprach und nicht die Söhne des betuchten Bürgertums und des Adels, wie es Napoléon gewünscht hatte. Die Präfektur entnahm das benötigte Geld aus einem Fonds, der von den reichsten Familien des Département eingerichtet wurde (oder werden musste). Die Rekruten aus dem Haut-Garonne wurden dem „3 régiment de gardes d’honneur“ der „Garde impériale“ zugeteilt und in Tours zur Ausbildung stationiert.", "section_level": 1}, {"title": "Einsätze.", "content": "Obwohl völlig unvorbereitet für Kampfeinsätze in die \"Grande Armée\" integriert, konnten sie das in sie gesetzte Vertrauen an der Seite der Elite der kaiserlichen Kavallerie rechtfertigen. Sie kamen 1813 im Feldzug in Deutschland in der Schlacht bei Hanau zum ersten Mal in den Kampf und zeichneten sich im folgenden Jahr noch bei den Rückzugskämpfen in Frankreich, insbesondere der Schlacht bei Château-Thierry, der Schlacht bei Montmirail und der Schlacht bei Reims, aus. Nach der ersten Abdankung Napoléons wurden die „Gardes d’honneur“ 1814 aufgelöst. Nach dem Ende des Feldzuges 1813 wurden die Überlebenden der vier Regimenter am 13. Januar 1814 zu einer Division zusammengefasst. Am 13. März 1814 attackierten sie die russische Kavallerie in der Schlacht bei Reims und schlugen sie in die Flucht. Die Reiter des 3. Regiments wurden dann jedoch von der Infanterie im Rücken angegriffen und mussten verbissen kämpfen, um sich zu befreien. Am 15. März bestand die ganze Division nur noch aus 460 Reitern.", "section_level": 1}, {"title": "Uniformen und Ausrüstung.", "content": "Die Uniformierung entsprach in etwa den Husaren bzw. den Chasseurs à cheval de la Garde impériale: Für die Chargen im Generalsrang waren die Uniformen entsprechend aufwendiger gestaltet (Gold anstelle von Silber).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gardes d’honneur de la Garde impériale (dt.: Ehrengarden der kaiserlichen Garde) bestanden aus vier Regimentern leichter Kavallerie, aufgestellt zur Verstärkung der Gardekavallerie des Ersten Kaiserreichs. Uniformiert nach Art der Husaren, sollte das Personal aus dem Bürgertum und dem niederen Adel kommen. Die Einheiten wurden 1813 errichtet und während der Ersten Restauration aufgelöst.", "tgt_summary": null, "id": 2161337} {"src_title": "Es war einer von uns", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Auf dem Rückweg von der Geburtstagsfeier einer Freundin wird Johanna Schröder Opfer einer Vergewaltigung. Jemand muss ihr zum Ende der Party K.-o.-Tropfen verabreicht haben, um sie so außer Gefecht zu setzen. Benommen erwacht sie im Wald und begibt sich verstört in ihre Wohnung, wo sie sich als Erstes den Schmutz vom Körper wäscht. Erst danach geht sie zur Polizei. Somit finden sich bis auf die Rückstände der K.-o.-Tropfen keine verwertbaren Spuren, was die Ermittlungen erschwert. Johanna ist sich jedoch sicher, dass es einer ihrer engen Freunde war und entsprechend groß ist ihre Enttäuschung. Fortan wird sie von Panikattacken und Alpträumen geplagt und beginnt, jedem zu misstrauen, zumal die ermittelnde Kommissarin Zweifel am Hergang der Vergewaltigung hegt und Johanna unterstellt, die Tat provoziert zu haben. Als dann jegliche polizeilichen Ermittlungen im Sande verlaufen, ist Johanna maßlos enttäuscht und weiß nicht, wie sie zufrieden weiterleben soll, wenn sie nicht einmal mehr ihren Freunden trauen kann. Sie engagiert einen Privatdetektiv, um den Täter auf eigene Faust zu finden. Zusätzlich setzt sie sich mit ihrer Freundin, Leonie Grothe, zusammen und analysiert alle Tatverdächtigen und deren Alibis. Dabei stellt sich heraus, dass auch Leonies Freund, Björn Reichsmann, kein stichhaltiges Alibi hat. Woraufhin Leonie empört darüber ist, wie Johanna nur daran denken kann, ihren Björn für den Täter zu halten. Doch findet auch der Privatdetektiv Hinweise auf Björn, da dieser sich zum Tatzeitraum definitiv in der Nähe des Tatorts aufgehalten hatte. Johanna bringt ihre Beweise gegen Björn Reichsmann zur Polizei, woraufhin der Verdächtige umgehend verhaftet wird. Leonie kündigt Johanna angesichts dieser Umstände die Freundschaft. Auch ihre anderen Freunde halten mehr zu Leonie und Björn, sodass sich Johanna von allen verlassen fühlt. Nachdem die Beweise gegen Björn nicht ausreichen, wird er aus der Untersuchungshaft entlassen und später das Verfahren gegen ihn eingestellt. Johanna ist am Boden zerstört. Sie besorgt sich eine Waffe und bedroht Björn, doch auch jetzt gibt er nichts zu. Dem Zusammenbruch nahe, sucht sie Schutz bei ihrer Mutter, der sie bisher die Vergewaltigung aus Scham verschwiegen hatte. Sie bestärkt sie darin, sich endlich psychologische Hilfe zu suchen. In der Folge gelingt es ihr bedingt, das Geschehene aufzuarbeiten. Mit einem Entschuldigungsbrief versöhnt sie sich mit Leonie und Björn und freundet sich ernsthaft mit Yanis an. Als sie eigentlich aufgegeben hat, den Schuldigen zu finden, entdeckt sie per Zufall in der Kamera von Björns Bruder Philipp Fotos, die er in der Tatnacht von Johanna gemacht hat.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film wurde am 7. Oktober 2010 auf dem Hamburger Filmfest uraufgeführt und erlebte am 28. Januar 2011 auf Arte seine Fernsehpremiere.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einschaltquote.", "content": "Bei der Erstausstrahlung von \"Es war einer von uns\" am 28. Januar 2011 auf Arte wurde der Film in Deutschland von insgesamt 5,30 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 15,6 Prozent.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Rainer Tittelbach von tittelbach.tv meinte: „Das Drama von ‚Es war einer von uns‘ entzündet sich an dem Konflikt der Heldin, entweder dem eigenen Seelenheil oder der sozialen Gemeinschaft den Vorrang geben zu müssen. Beides geht nicht. Beides braucht sie aber, um langfristig glücklich zu sein.“ „Psychologisch wie dramaturgisch steht die Geschichte, die aus der Perspektive der Hauptfigur erzählt ist, auf sicherem Fuß. Maria Simon verleiht ihr darüber hinaus die physische Glaubwürdigkeit, die solch eine Geschichte braucht. Moralisch, (wahrnehmungs)psychologisch und ästhetisch stimmiges Psychodrama.“ Bei Spiegel Online schreibt Christian Buß: „Regisseur Kai Wessel [...] inszeniert die Vergewaltigung als totale Erschütterung der Lebenswelt der Opfers: Dem brutalen Gewaltakt, böser geht es nicht, folgt die subtile Ächtung.“ Die Kritiker der Fernsehzeitschrift \"TV Spielfilm\" vergaben die bestmögliche Wertung (Daumen nach oben) und befanden: „Beklemmend, stark gespielt.“ Ulrich Feld von der Frankfurter Neuen Presse wertete: „Am Ende zieht die Geschichte den wahren Täter reichlich unvermittelt aus dem Hut: Warum hat dieser überhaupt Johanna während der Vergewaltigung fotografiert? Und dass er dann die Kamera mitsamt den Aufnahmen einfach so an seinem Schreibtisch herumliegen lässt und sogar sein Sohn mal eben so damit herumspielt, ist auch reichlich unglaubwürdig. Die Szene an sich ist allerdings hervorragend gespielt und inszeniert. Überhaupt sind die Darsteller, allen voran Maria Simon, die größte Stärke dieses Films. Kai Wessel holt aus der trotz ihrer dramaturgischen Schwächen ungemein beklemmenden Geschichte, den winterlichen Schauplätzen und natürlich aus Maria Simon wirklich alles heraus. Das Ergebnis ist ein Film, den man nicht so leicht vergessen kann.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Es war einer von uns ist ein deutscher Fernsehfilm von Kai Wessel aus dem Jahr 2010 mit Maria Simon in der Hauptrolle.", "tgt_summary": null, "id": 1508160} {"src_title": "Manuel Veith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Manuel Veith bestritt im Alter von 15 Jahren seine ersten Europacup-Rennen. Neben den Parallelbewerben ging er bald auch in der Disziplin Snowboardcross (SBX) an den Start, in der er 2002 einen fünften Platz bei den Staatsmeisterschaften erreichte. 2003 wurde er österreichischer Vizemeister im Parallelriesenslalom. Bei vier Teilnahmen an Juniorenweltmeisterschaften blieb ein 18. Platz im Parallelriesenslalom von Prato Nevoso 2003 sein bestes Ergebnis. Im Jänner 2004 gab er sein Weltcup-Debüt im SBX, erst im folgenden Winter stieg er auch in den Parallelbewerben in den Weltcup ein. In der Saison 2005/06 entschied er den Parallel-Europacup für sich und sicherte sich damit einen fixen Startplatz für den Weltcup. Am 8. Dezember 2007 feierte er mit dem Sieg im Parallelriesenslalom von Limone Piemonte den größten Erfolg seiner Karriere. Er qualifizierte sich damit für die Weltmeisterschaft in Arosa, die er mit einem 19. Rang im Slalom beendete. Sein bestes Resultat bei vier WM-Teilnahmen gelang ihm 2011 in La Molina mit Platz sechs im Slalom. In diesem Jahr erreichte er mit Platz neun auch seine beste Platzierung im Parallelweltcup. Nach seinem einzigen Weltcupsieg gelang ihm noch vier weitere Male der Sprung auf ein Weltcuppodest. Im August 2013 gab Veith im Alter von 27 Jahren nach 76 Weltcuprennen seinen Rücktritt vom aktiven Rennsport bekannt. Er begründete diesen Schritt damit, sich gänzlich auf die Arbeit im elterlichen Gastronomiebetrieb konzentrieren zu wollen. Seit 2009 ist er mit der ehemaligen Skirennläuferin Anna Fenninger liiert, die er im April 2016 in Südtirol heiratete. Die beiden leben zusammen in Rohrmoos bei Schladming, wo Veith das familieneigene Hotel leitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Manuel Veith (* 13. September 1985 in Schladming, Steiermark) ist ein ehemaliger österreichischer Snowboarder. Er nahm im Laufe seiner Karriere an vier Weltmeisterschaften teil und feierte einen Weltcupsieg.", "tgt_summary": null, "id": 1320586} {"src_title": "Ebusua Dwarfs FC", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein nahm im Jahr 1956 an der abgebrochenen Fußballmeisterschaft teil und gehörte zwei Jahre später gemeinsam mit dem Stadtrivalen Venomous Vipers zu den acht Gründungsmitgliedern der Ghana Football League. Fälschlicherweise gelten die Mysterious Dwarfs als ghanaischer Meister des Jahres 1966. Nachdem die Saison als Spätfolge des Putsches abgebrochen worden war, wurde 1967 in einem gesonderten Wettbewerb der ghanaische Teilnehmer am African Cup of Champions Clubs 1968 ermittelt. Diese „Qualifikation“ gewann der Verein durch Münzwurf, nachdem man sich zweimal mit einem 1:1-Unentschieden von Eleven Wise getrennt hatte. Im Pokal der Landesmeister scheiterten die Mysterious Dwarfs in der ersten Runde am nigerianischen Vertreter Stationery Stores FC (Münzwurf nach 2:3 und 2:1). 1969 konnte sich der Verein durch einen 4:2-Finalsieg über die Mighty Eagles zum einzigen Mal in der Vereinsgeschichte den nationalen Pokalsieg sichern. 1981 erfolgte der erstmalige Abstieg aus der Erstklassigkeit, es folgten Jahrzehnte des „Crabs“ () genannten Clubs als Fahrstuhlmannschaft zwischen der ersten und zweiten Liga. In den Jahren 1993 und 1994 unterlagen die Ebusua Dwarfs den Obuasi Goldfields (0:0 n. V., 2:4 i. E.) respektive Hearts of Oak (1:2). Als nationaler Vizemeister qualifizierte man sich für den CAF Cup 2000 und erreichte dort nach Erfolgen über USFAS Bamako (0:2, 3:0) und Wydad Casablanca (1:2, 2:0) das Viertelfinale, in dem der Verein dem ägyptischen Vertreter Ismaily SC klar unterlag (0:4, 0:2). Im Februar und März 2014 nahmen die Ebusua am CAF Confederation Cup teil; nach dem Erfolg über ASC Diaraf (1:0, 0:0) schieden sie schließlich gegen Atlético Petróleos Luanda (2:0, 0:4) aus. Im Juni 2014 musste der Verein zum wiederholten Mal den Gang in die Zweitklassigkeit antreten, konnte allerdings den direkten Wiederaufstieg feiern, sodass die Mannschaft seit 2016 wieder in der Ghana Premier League aufläuft. Im Juli 2019 ordnete ein High Court in Cape Coast die Auflösung des Ebusua Dwarfs FC an. Hintergrund dessen war eine nicht erfolgte Ablösezahlung für Patrick Villars an den Great Liverpool FC im Jahr 1999. Der Verein legte dagegen Rechtsmittel ein. Diese wurden im Januar 2020 abgelehnt; das Gericht urteilte stattdessen, der Verein solle von der Ghana Football Association (GFA) aus der Premier League ausgeschlossen werden. Bekannte ehemalige Spieler des Vereins sind Richard Ackon, Patrick Antwi, Foster Bastios, Kim Grant, Charles Kumi Gyamfi, Ohene Kennedy, Ben Koufie, Derrick Mensah, Robert Mensah, Emmanuel Osei Kuffour, George Owu, Rashid Sumaila und Alex Tachie-Mensah.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Cape Coast „Mysterious“ Ebusua Dwarfs Football Club, kurz Mysterious Dwarfs () oder Ebusua Dwarfs (\"ebusua\", für \"Familie\"), ist ein 1939 gegründeter Fußballverein aus der ghanaischen Hafenstadt Cape Coast, der seine Heimspiele im Robert Mensah Sports Stadium austrägt.", "tgt_summary": null, "id": 98357} {"src_title": "Julio César Uribe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinsebene.", "content": "Uribe begann seine Profikarriere bei seinem „Heimatverein“ Sporting Cristal, zu dem er später auch immer wieder zurückkehrte. Während seiner ersten Phase bei Sporting Cristal gewann er in den Spielzeiten 1979 und 1980 zweimal in Folge die peruanische Fußballmeisterschaft. In seinen späteren Epochen gehörte er auch zum Kader der Meistermannschaft in den Jahren 1988 und 1991. 1982 wechselte Uribe in die Serie A, wo er in den folgenden drei Spielzeiten bei Cagliari Calcio unter Vertrag stand. Anschließend kehrte er zu Sporting Cristal zurück, wechselte aber bald nach Kolumbien und spielte dort für Atlético Junior und América de Cali. Zur Saison 1987/88 wechselte er in die mexikanische Liga und gewann mit dem Club América den Meistertitel. Nach diesem Erfolg spielte er ein drittes Mal für Sporting Cristal und danach erneut für América de Cali, bevor er nach Mexiko zurückkehrte und in den Spielzeiten 1989/90 und 1990/91 bei den Tecos UAG unter Vertrag stand. Danach spielte er erneut für Sporting Cristal und beendete seine aktive Laufbahn schließlich beim Club Carlos A. Mannucci.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Zwischen dem 10. Oktober 1979 und dem 27. August 1989 absolvierte Uribe 39 Länderspieleinsätze für die peruanische Fußballnationalmannschaft, bei denen er neun Treffer erzielte. Höhepunkt seiner Nationalmannschaftskarriere war die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 1982, bei der er in allen drei Gruppenspielen (Peru schied als Gruppenletzter vorzeitig aus) zum Einsatz gekommen war.", "section_level": 1}, {"title": "Trainer.", "content": "Neben diversen Vereinen war Uribe in zwei Etappen auch als Cheftrainer der peruanischen Nationalmannschaft im Einsatz, die er in den Jahren 2000 und 2001 sowie später noch einmal zwischen März und Juli 2007 betreute.", "section_level": 1}], "src_summary": "Julio César Uribe (* 9. Mai 1958 in Lima) ist ein ehemaliger peruanischer Fußballspieler, der vorwiegend im Mittelfeld agierte und gegenwärtig als Fußballtrainer tätig ist.", "tgt_summary": null, "id": 455810} {"src_title": "Veude (Indre)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Oberlauf.", "content": "Der Hauptoberlauf der \"Veude\" entsteht im großen Waldgebiet der Forêt domaniale de Chinon etwas südlich der es in gerader Linie von Nordost nach Südwest durchquerenden D 751 gegenüber dem Einzelanwesen La Bergeraie der Gemeinde Saint-Benoît-la-Forêt als Teichauslauf auf etwa oder auch wenig abwärts in der zugehörigen Talmulde. Das Gewässer fließt ganz kurz östlich und wendet sich dann auf nordnordwestlichen Lauf. Nach über 2 km, auf denen es einige kleine Zuflüsse vor allem von rechts aufgenommen hat, erreicht die Veude den Ostrand der Rodungsinsel um den Siedlungsplatz Le Châtelier der Gemeinde, worauf sie ein weiteres Mal um etwa 90° die Richtung nach links wechselt. Bald durchquert sie dann an einigen kleinen Siedlungsplätzen vorbei die Hauptrodungsinsel der Gemeinde im Norden. Bei Les Caves Perrières wechselt sie wieder in den Wald, worin gut einen Kilometer später ihr einzig bedeutender oberer Zufluss, der Ruisseau du Guettier, auf etwa von links zuläuft.", "section_level": 1}, {"title": "Ruisseau du Guettier.", "content": "Der Ruisseau du Guettier ist wegen nicht viel geringerer Länge und ähnlichem Einzugsgebiet ein etwa gleichwertiger Oberlauf. Er entsteht im noch zur Gemeinde Cravant-les-Côteaux gehörenden Teil des großen Waldgebietes auf etwa und läuft recht beständig nordwestlich. Nach dem Übertritt aufs Gebiet von Saint-Benoît bei dessen Siedlungsplatz La Belasserie zieht er zunächst in einem Schlauch der offenen Flur, später am Südwestrand der gemeindlichen Hauptrodungsinsel, den letzten halben Kilometer bis zum Zusammenlauf mit dem rechten Oberlauf westwärts wieder durch den Wald.", "section_level": 1}, {"title": "Unterläufe.", "content": "Der vereinte Bach, der vielleicht zunächst weiter nach dem Guettier heißt, zieht einen knappen Kilometer westwärts und wechselt dann am Flurrand ins Gemeindegebiet von Huismes, wo er gleich die Bahnlinie Tours–Chinon unterquert und den Bahnhof der Gemeinde passiert. Am Siedlungsplatz Les-Fontaines-d'Ozon vorbei wendet er sich auf Nordwestlauf in einer wenig eingetieften, auf dem Grund oft nur hundert Meter breiten, aufgeforsteten Geländemulde, in der er sich mehrfach in zwei Arme aufspaltet. Der längste dieser Abschnitte, meist rechts in der Mulde laufend, ist hier die \"Riasse\"; wo sie noch linker Lauf ist, führt ihr ein über sechs Kilometer langer Entwässerungsgraben aus dem Siedlungszentrum von Avoines im Westen her nur unbeständig Wasser zu. Der linke Lauf heißt dann auf einem folgenden Abschnitt bis zu seinem Rücklauf bei La Massonnière \"Le Douay\". An einem alten Mühlenplatz gleich danach teilt sich der Bach nun endgültig in die linke \"Veude\" und die rechte \"Riasse\", die nun die letzten anderthalb Kilometer im Muldenwäldchen nebeneinander herlaufen. Die Riasse ist schon bald und bis zur Mündung Gemeindegrenze von Huismes am rechten Ufer zu Avoine am linken und mündet nach Passieren zweier Teiche am rechten Ufer beim dortigen Siedlungsplatz La Fosse au Brun, während die Veude auf dem Gebiet von Avoines bei Le Moulin de l'Arceau auf knapp nur einen Viertelskilometer nach ihr von links die Indre erreicht. Rund drei Flusskilometer abwärts ergießt sich dann die Indre selbst beim Kernkraftwerk Chinon in die Loire. Die Oberläufe wie auch der Unterlauf bis Les-Fontaines-d'Ozon sind unbeständig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Veude ist ein Fluss im Département Indre-et-Loire in der Region Centre-Val de Loire in Frankreich, die nach etwa 14 Kilometer insgesamt etwa westlichen Laufs auf dem Gemeindegebiet von Avoine von links in die unterste Indre mündet. ", "tgt_summary": null, "id": 157323} {"src_title": "St-Médard (Brunoy)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kirche wurde an der Stelle einer merowingischen Kapelle im frühen 12. Jahrhundert im Stil der Romanik errichtet. Im 13. Jahrhundert verlängerte man die zu klein gewordene Kirche im Stil der Gotik um zwei Joche nach Osten und fügte den Chor und ein schmales Querhaus an. Die drei westlichen Langhausjoche wurden im 16. Jahrhundert erbaut. In dieser Zeit entstand auch der Glockenturm, an dem die Jahreszahl 1539 eingemeißelt ist. Im Jahr 1722 erwarb Jean Pâris de Monmartel, einer der reichsten Männer des Königreichs, das Schloss und die Grundherrschaft Brunoy. Jean Pâris de Monmartel hatte als Heereslieferant ein großes Vermögen angehäuft und wurde unter Ludwig XV. Hofbankier. Dank seines Vermögens und dem seines Sohnes erhielt die Kirche im 18. Jahrhundert eine völlig neue und für eine kleine Dorfkirche ungewöhnlich kunstvolle Ausstattung, die auch die Französische Revolution unbeschadet überstand. Zwischen 1997 und 2005 wurde die Kirche umfassend renoviert.", "section_level": 1}, {"title": "Außenbau.", "content": "An der Südseite der Kirche sind noch mit Blumen, geometrischen Mustern und anderen Motiven skulptierte Kragsteine aus dem 12. Jahrhundert erhalten. Der aus der Gotik stammende Chor schließt mit einem Fünfachtelschluss. An der Nordseite erhebt sich der dreistöckige, quadratische Glockenturm aus dem 16. Jahrhundert.", "section_level": 1}, {"title": "Innenraum.", "content": "Die ersten drei Joche des Langhauses werden von einem Tonnengewölbe gedeckt. Zu den beiden Seitenschiffen öffnen sich Rundbogenarkaden, die auf wuchtigen Pfeilern ruhen. Die gotischen Spitzbogenarkaden der beiden östlichen Joche sind höher, sie liegen auf Säulen mit Blattkapitellen auf, unter ihnen hängen holzgeschnitzte, vergoldete Blumen- und Fruchtgirlanden. Wie der Chor wurden die beiden östlichen Joche im 13. Jahrhundert mit einem Kreuzrippengewölbe eingewölbt. Die Orgelempore aus dem späten 18. Jahrhundert wird von vier kannelierten Holzsäulen getragen. Sie stehen auf hohen Sockeln, die mit feinem Louis-seize-Dekor verziert sind.", "section_level": 1}, {"title": "Bleiglasfenster.", "content": "Die Bleiglasfenster wurden zwischen 1885 und 1896 von Émile Hirsch ausgeführt. Sie stellen Szenen aus dem Leben Marias dar wie Mariä Tempelgang und die Vermählung Marias mit Joseph. Mehrere Fenster sind dem Schutzpatron der Kirche, dem heilige Medardus, gewidmet. Auf einem Fenster ist der heilige Rochus dargestellt, auf einem anderen die heilige Genoveva, die der Bischof Germanus von Auxerre segnet. Die Rosette an der Westseite wird durch die Orgel verdeckt. Auf ihr sind neun Engel dargestellt, die mittelalterliche Instrumente spielen.", "section_level": 1}, {"title": "Gruft der Familie Pâris de Monmartel.", "content": "Im nördlichen Querhaus befindet sich die Familiengruft der Monmartel. Zwei Kupferplatten, die in die Wände eingelassen wurden, erinnern an Jean Pâris de Monmartel († 1766) und seine Gemahlin Armande de Béthune-Sully († 1772).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die katholische Pfarrkirche Saint-Médard in Brunoy, einer Gemeinde im Département Essonne in der französischen Region Île-de-France, besitzt eine reiche, außergewöhnlich gut erhaltene Ausstattung im Stil des Rokoko und Klassizismus. Im Jahr 1981 wurde die dem heiligen Medardus geweihte Kirche als Monument historique in die Liste der Baudenkmäler in Frankreich aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 651294} {"src_title": "Rinaldo dei Bonacolsi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Rinaldo dei Bonacolsi stammte aus einer italienischen Adelsfamilie, über deren Ursprung geteilte Ansichten bestehen. Während conte Pompeo Litta-Biumi († 1852) in seinem enzyklopädischen Werk „Famiglie celebri italiane“ Berardo Bonacolsi als Stammvater ansieht sehen andere Historiker Ottolino de Bonacosa, der in Mantua bereits 1168 urkundlich auftritt, als den Stammvater dieser Familie an. Gewiss ist, dass die Familie in Mantua zunehmend eine führende Rolle spielte und dort 1272 durch Pinamonte dei Bonacolsi (* 1206, † 1293) de facto die Macht übernahm. Rinaldo/Passerino war ein Enkel dieses Pinamonte, der ein führender Vertreter der Partei der Ghibellinen in Mantua war und seinen Aufstieg der Förderung durch die Grafen Casaloldi verdankte, die damals Mantua beherrschten. Er verdrängte jedoch seine Förderer am 4. Juli 1272 und übernahm selbst in", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Rinaldo/Passerino wuchs unter der Herrschaft seines Großvaters Pinamonte Bonacolsi im Stadtpalais der Familie in Mantua, dem Palazzo Bonacolsi auf. Diesen hatte Pinamonte 1281 gemeinsam mit der Torre della Gabbia von der Familie Acerbi erworben, um damit die Macht der Familie zu demonstrieren. Dieser Palazzo ist bis heute erhalten und befindet sich – umgebaut und mit dem Namen Palazzo Castiglioni – gegenüber dem Palazzo Ducale von Mantua auf der Piazza Sordello. Urkundlich tritt Passerino am 1. Jänner 1289 auf, als er mit seinen Brüdern Bonaventura, Guido und Berardo einige Ländereien im Gebiet der Gemeinde Villimpenta erwarb. Zwei Jahre später unterstützte er gemeinsam mit seinen Brüdern die Revolte, durch die sein Onkel Bardelone dei Bonacolsi 1291 seinen Großvater Pinamonte stürzte und sich selbst zum zweiten Herren von Mantua machte und dort bis 1299 als „ Capitano generale“ regierte. Der Machtkampf innerhalb der Familie war jedoch damit noch nicht beendet, da es einige Jahre später zum Streit zwischen Rinaldos ältestem Bruder Guido und dem regierenden Onkel Bardelone kam. Rinaldo, der seinen Bruder Guido unterstützt hatte, wurde daraufhin gemeinsam mit diesem um 1299 von seinem Onkel Bardelone aus Mantua verbannt. Die beiden Brüder begaben sich", "section_level": 2}, {"title": "Herr von Mantua.", "content": "Als sein Bruder Guido am 21. Jänner 1309 verstarb, folgte daher Rinaldo/Passerino Bonacolsi auf ihn ohne jegliche Schwierigkeit als vierter Herr von Mantua. Neben ausgedehnten Ländereien übernahm er dabei zugleich auch das beachtliche architektonische Erbe seiner Familie in Mantua. Es war dies der Palazzo Bonacolsi samt der Torre della Gabbia – dem höchsten Turm der Stadt – die Casa Torre dei Bonacolsi im Vicolo Bonacolsi, die sein Großvater Pinamonte um 1280 erbauen ließ und die Rinaldo um 1300 durch eine Passage mit dem gegenüberliegenden Gebäude verband, sowie", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ghibellinen und Guelfen.", "content": "Während der Herrschaft von Rinaldo Bonacolsi gab es in Norditalien eine besonders intensive Auseinandersetzung zwischen den Parteien der kaiseraffinen Ghibellinen und den papstaffinen Guelfen. Rinaldo/Passerino blieb", "section_level": 3}, {"title": "Großmächte.", "content": "Diese internen Auseinandersetzungen wurden durch die rivalisierenden Interessen – und Interventionen – europäischer Großmächte in Italien, d. h., insbesondere des Heiligen Römischen Reiches, der in Avignon residierenden Päpste, aber auch Frankreichs, das", "section_level": 3}, {"title": "Romzug von König Heinrich VII..", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Papst Johannes XXII..", "content": "Im Jahre 1316 kam es durch die Papstwahl zu einer wesentlichen Verschiebung der machtpolitischen Parameter in Italien. Nach einer über zweijährigen Sedisvakanz wurde am 7. August 1316 der französische Prälat Jacques Duèze zum Papst gewählt, der den Namen Johannes XXII. annahm.", "section_level": 3}, {"title": "Romzug von König Ludwig dem Bayern.", "content": "Angesichts der Erfolge des Kardinallegaten hoffte Rinaldo Bonacolsi wie andere Führer der Ghibellinen auf den nächsten Romzug des römischen Königs, der jedoch durch die Doppelwahl von 1314 in Frage gestellt wurde, da sich zwei gewählte Kandidaten, Ludwig der Bayer (* 1282, † 1347) und Herzog Friedrich der Schöne von Österreich (* 1295, † 1336), gegenüberstanden.", "section_level": 3}, {"title": "Innenpolitik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "„Demokratische“ Absicherung der Herrschaft.", "content": "Um seine Herrschaft innenpolitisch abzusichern, griff Rinaldo nach dem Tod von Kaiser Heinrich VII. zu einer ungewöhnlichen Maßnahme, indem er die Verleihung des kaiserlichen Vikariates vom Großen Rat von Mantua am 4. August 1313 formell bestätigen und", "section_level": 3}, {"title": "Statuti Bonacolsiani.", "content": "Rinaldo bemühte sich um die rechtliche Konsolidierung der Herrschaft seiner Familie und erließ gemeinsam mit seinem Bruder Bonaventura dei Bonacolsi, genannt Butirone, in den Jahren zwischen 1303 und 1313 die „Statuti Bonacolsiani“ (Statuten der Bonacolsi), mit dem Titel „Statuta dominorum Raynaldi et Botironi fratrum de Bonacolsis“ als eine Art Grundgesetz. Es handelte sich dabei um eine umfassende gesetzliche Regelung der Verfassung und der Verwaltung der Stadt Mantua. Durch dieses Gesetzbuch wurde die bisherige Grundlage der Verfassung der Stadt und des Weichbildes von Mantua, der „Liber privilegiorum Comunis Mantue“ (Buch der Privilegien der Gemeinde von Mantua) ersetzt. Die Statuti Bonacolsiani bestehen aus zehn Büchern, die", "section_level": 3}, {"title": "Verlust der Herrschaft über Mantua.", "content": "Rinaldo, der Kraft, Soldaten und Vermögen dem politischen und militärischen Parteienstreit und der Erweiterung seiner Macht gewidmet und lange in Modena residiert hatte, regierte in Mantua nach fast zwanzig Jahren zunehmend tyrannischer, wodurch er nicht nur die von der Kriegslast bedrückte Bevölkerung, sondern auch die mächtigen lokalen Adelsfamilien gegen sich aufbrachte. Er übersah dabei nicht nur die Gefahr, dass er dadurch die Unterstützung seiner Untertanen verlieren könnte, sondern auch die Möglichkeit einer Verschwörung gegen seine Herrschaft. Die Familie der Gonzaga, mit der die Bonacolsi freundschaftliche und verwandtschaftliche Beziehungen pflegten, zählte zu den reichsten der Stadt und war durch die Anlehnung an die Bonacolsi an Vermögen und Einfluss so sehr aufgestiegen, dass eine Übernahme der Macht in Mantua nicht ganz ausgeschlossen erschien. Dies nicht zuletzt, da Luigi I. Gonzaga (* 1267; † 1360), sich als Freund des Volkes und Verteidiger der städtischen Freiheiten präsentierte, was ihm in der Bevölkerung große Popularität verschaffte.", "section_level": 3}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Rinaldo/Passerino dei Bonacolsi war in erster Ehe mit einer Adeligen aus Verona, Giglietta Nogarola, einer Tochter von Zufredo Nogarola verheiratet, deren Bruder Bailardino mit Caterina della Scala, einer Schwester von Alberto I. della Scala verheiratet war. Seit 1325 war Rinaldo in zweiter Ehe mit Alisa d’Este († 1329 in Ferrara), einer Tochter von Aldobrandino II. d’ Este, Markgraf von Ferrara und der Alda Rangoni verheiratet. Er hatte jedoch aus beiden Ehen keine Kinder. Mit einer Frau unbekannter Herkunft Hatte Rinaldo jedoch drei außereheliche Söhne:", "section_level": 2}, {"title": "Nachleben.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die Mumie Rinaldos.", "content": "Rinaldo Bonacolsi hatte zwar Herrschaft und Leben verloren, doch war ihm eine makabere Form des Nachlebens beschieden. Sein Leichnam wurde nicht begraben, sondern mehrere hundert Jahre lang als eine Art Talisman – zur Erinnerung an den Erwerb und als Mahnung an die Vergänglichkeit der Macht – im Palazzo Ducale in Mantua verwahrt. Nach einem Bericht des deutschen Architekten, Reisenden und Naturforschers Joseph Furttenbach (* 1591; † 1667) aus dem Jahre 1626 konnte man damals in den Sälen des Palazzo Ducale in einem exotischen Arrangement die einbalsamierte Mumie Rinaldos", "section_level": 3}, {"title": "Darstellung der Vertreibung der Bonacolsi aus Mantua.", "content": "Den 1328 erzielten Sieg von Ludovico I. Gonzaga über die Bonacolsi im Kampf um die Herrschaft in Mantua – der die Grundlage des Aufstieges des Hauses der Gonzaga war – ließ Francesco II. Gonzaga von dem Maler Domenico Morone im Jahre 1494 in einem großen Ölgemälde mit dem Titel “La Cacciata dei Bonacolsi”(Die Vertreibung der Bonacolsi) darstellen, das heute in", "section_level": 3}, {"title": "Sala di Passerino.", "content": "An Rinaldo/Passerino Bonacolsi erinnert bis heute im Palazzo del Capitano in Mantua", "section_level": 3}, {"title": "Gedenktafel an der Burg Castel d'Ario.", "content": "Eine Erinnerung an Rinaldo/Passerino Bonacolsi und sein Leben befindet sich In der Burg von Castel d'Ario. Dort fand man im 18. Jahrhundert in der Torre della Fame (Hungerturm) Skelette von Menschen, deren Tod Rinaldo angeordnet hatte, aber auch von Angehörigen seiner eigenen Familie, die nach seinem Tod von Luigi Gonzaga zum Tod verurteilt worden waren. Einen Teil der Skelette identifizierte man als die sterblichen Überreste von Francesco Pico della Mirandola und seiner Söhne, die dort 1321 von Rinaldo eingesperrt und zum Hungertod verurteilt worden waren. Andere Skelette identifizierte man als die der beiden Söhne von Rinaldo Bonacolsi, Giovanni und Francesco und dessen Neffen, die dort 1328 von Luigi I. Gonzaga eingekerkert und dem Hungertod überlassen worden waren. Über dem Haupteingang der Burg erinnert heute eine steinerne Tafel an die dort im Hungerturm zu Tode gekommenen Opfer.", "section_level": 3}], "src_summary": "Rinaldo dei Bonacolsi genannt „Passerino“ (* 1278 in Mantua; † 16. August 1328 in Mantua) war ein für seine Zeit typischer italienischer Lokalherrscher, ein Anführer der Ghibellinen, der trotz mehrfacher Exkommunikation eine rücksichtslose Expansionspolitik betrieb und von 1309 bis 1328 als letzter Vertreter seiner Familie in Mantua sowie von 1312 bis 1327 in Modena regierte. Seine Herrschaft war von den heftigen Parteikämpfen zwischen Guelfen und Ghibellinen, sowie von außen durch die Italienpolitik von Kaiser Heinrich VII., von Papst Johannes XXII. und von Kaiser Ludwig dem Bayern geprägt. Im Jahre 1328 wurde er durch eine Verschwörung von Ludovico I. Gonzaga gestürzt und im Kampf getötet, worauf die Herrschaft über Mantua für fast vierhundert Jahre an das Haus Gonzaga überging. ", "tgt_summary": null, "id": 631349} {"src_title": "Joaquín Lluch y Garriga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Joaquín Lluch y Garriga kam am 22. Februar 1816 in Manresa zur Welt. Seine Eltern waren Antonio Lluch und Mariana Garriga. Sie hatten 13 Kinder. Die Familie zog 1822 nach Barcelona, wo Lluch y Garriga studierte und mit einem Abschluss mit „magna cum laude“ erlangte. 1830 trat er in das Kloster der Karmeliten „El Carmen“ in Barcelona ein. er setzte seine Studien in Philosophie im Kloster „Santo Ángel“ fort und ging 1835, als alle Orden aus Spanien ausgewiesen wurden, zuerst nach Rom und dann nach Lucca. 1838 wurde er zum Priester geweiht und diente als Novizenmeister und Professor in Lucca. 1847 kehrte er nach Barcelona zurück und engagierte sich in diakonischen Arbeiten. Unter anderem förderte er die Arbeit der Lazaristen. 1858 wurde er zum Bischof der Kanarischen Inseln geweiht, bereits im Jahr darauf auch zum Administrator des Bistum San Cristóbal de La Laguna ernannt und zehn Jahre später zum, Bischof von Salamanca ernannt. Er nahm am Ersten Vatikanischen Konzil teil. 1874 wechselte er nach Barcelona und 1877 wurde er erneut zum Administrator von Bistum San Cristóbal de La Laguna ernannt. Im gleichen Jahr wurde er jedoch zum Erzbischof von Sevilla befördert. Eine Stelle, die traditionell mit dem Kardinalsamt verbunden war. Er wurde im Konsistorium am 27. März 1882 durch Papst Leo XIII. zum Kardinal ernannt, verstarb jedoch, bevor er nach Rom gelangte, um seinen Titel zu erhalten. Er starb in Umbrete am 28. September 1882. Sein Leichnam wurde in Sevilla beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Papst Pius IX. zeichnete ihn mit einem Doktortitel in Theologie aus. Sein Wahlspruch war „In fide et lenitate“ (= In Glauben und Sanftmut). Sein Grabmal wurde von dem Bildhauer Agapit Vallmitjana i Barbany gestaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Apostolische Sukzession.", "content": "Er war der Hauptkonsekrator von", "section_level": 1}], "src_summary": "Joaquín Jacinto Francisco Lluch y Garriga OCD (* 22. Februar 1816 in Manresa, Spanien; † 28. September 1882 in Umbrete) war ein spanischer Karmelit und Kardinal, sowie Erzbischof von Sevilla und Toledo.", "tgt_summary": null, "id": 1545918} {"src_title": "Östliche Inseln von al-Andalus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Ab 534 waren die Balearen als Teil der Provinz Sardinien ins Byzantinische Reich integriert. Im Jahr 705 hatte Mūsā ibn Nusair endgültig die nordwestafrikanischen Besitzungen von Byzanz erobert. Im Jahr 707 schickte er seinen Sohn Abd Allah ibn Mūsā ibn Nusair auf Kriegszug gegen Sizilien, Sardinien und die Balearen. Mit den dortigen Gouverneuren unterzeichnete Abd Allah jeweils einen Vertrag über deren Unterwerfung (auf Arabisch \"ahd\"). Die byzantinischen Gouverneure von Mallorca und Menorca brachte er sogar nach Damaskus, um dort mit dem Umayyadenkalif al-Walid ibn Abd-al-Malik direkt zu verhandeln. Es ist jedoch unklar, inwieweit diese Verträge wirksam waren. Weitere moslemische Überfälle, die im Jahr 797 von Tortosa aus organisiert wurden, Gesandtschaften der Insulaner im Jahr 798 an den Hof Karls des Großen, sowie karolingische Hilfsexpeditionen noch im selben Jahr und im Jahr 813, lassen vermuten, dass zwischen dem Ende des 8. und den Anfängen des 9. Jahrhunderts die vollkommene Unterwerfung der Balearen unter moslemische Herrschaft noch nicht vollzogen war. Im Jahr 848 zwang der Emir von Córdoba Abd ar-Rahman II. den Balearen die Zahlung von Steuern auf. Im folgenden Jahr entsandten die Inseln eine Delegation an den Hof Abd ar-Rahmans, um eine Wiederherstellung ihres alten Status zu erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Die islamische Eroberung von Mayūrqa.", "content": "Die tatsächliche Eroberung von Mallorca durch moslemische Truppen vollzog sich zwischen 902 und 903. Die Sarazenenexpedition war von Issam al-Khawlani befehligt worden. Trotz eines achtjährigen Widerstandes der Christen am Castell d’Alaró wurden die Inseln schließlich ins Emirat von Córdoba als Cora unter dem Namen al-jaza’ir al-scharquiya li-l-andalus (die \"östlichen Inseln von al-Andalus\") eingegliedert. Issam al-Khawlani wurde als Wālī eingesetzt und somit begann der Prozess der Islamisierung der Balearen. Die alte Römerstadt Palma wurde zur Hauptstadt des Cora mit dem Namen Madinat Mayūrqa. Gleichzeitig wurde Mallorca in 12 so genannte Juz unterteilt: Bulānsa, Inkān, al-Djibāl, Murūh, Šulyar, Yartān, Manaqūr, Muntūy, Qanarūša, Bunyūla-Mūsū, Djijnaw-Bitrah, Ahwāz al Madīna sowie als 13. (unsicher) al-Buhayra. Yabisah (Ibiza) wurde in 5 \"juz\" untergliedert: Burtumān, Benīzamid, Šarq, Algarb und Alhaueth. Minūrqa schließlich bestand aus 4 \"juz\": Benīfabim, Hasmalujda, Alscaions und Benīssaida.", "section_level": 1}, {"title": "Mayūrqa unter dem Kalifat von Córdoba.", "content": "Nur wenige Jahre später (um 929) kappte der Umayyadenemir Abd ar-Rahman III. sämtliche Verbindungen mit dem Kalifen der Abbasiden in Bagdad und ernannte sich selbst zum umayyadischen Kalifen in Córdoba. Unter dem Kalifat partizipierten die Mallorcaner an mehreren Überfällen auf die okzitanische und katalanische Küste. Innere Spannungen führten jedoch zum Zerfall des Kalifats, das im Jahr 1031 offiziell als für beendet erklärt wurde. An seiner Stelle bildeten sich verschiedene kleinere Königreiche – die Taifas.", "section_level": 1}, {"title": "Mayūrqa während des Taifas von Dénia.", "content": "Im Jahr 1015 wurden die Balearen von Abu-l-Dschais ibn Yusuf al-Muwaffaq, genannt \"Mudschahid\", erobert und seinen Besitzungen im Taifa von Dénia einverleibt. Abu-l-Dschais verwandelte Mayūrqa in einen Flottenstützpunkt, von dem aus Angriffe verbunden mit Plünderungen auf christliche Küstenanrainer durchgeführt wurden. Ihm folgte sein Sohn Ali ibn Mudschahid Iqbal al-Dawla, der sich im Jahr 1067 dem Taifa von Saragossa Ahmad I. al-Muqtadir aus der jemenitischen Dynastie der Banu Hūd unterwerfen musste, als dieser mit seinem Heer vor Dāniyya (Dénia) erschienen war. Kampfeslos hatte somit das Taifa von Saragossa die Inseln erworben. Dennoch agierte der Wālī von Mayūrqa Abd Allah al-Murtada ibn Aglab total unabhängig und erklärte sich gar selbst im Jahr 1087 zum Taifa und Emir.", "section_level": 1}, {"title": "Erstes Taifa von Mayūrqa und pisanisch-katalanischer Kreuzzug.", "content": "Unter Abd Allah al-Murtada ibn Aglab hatte sich das Taifa von Mayūrqa zu einem ausgesprochenen Piratenzentrum des westlichen Mittelmeers entwickelt. Die Republik Pisa war daher entschlossen, das mallorcanische Piratenunwesen zu beenden und organisierte mit Unterstützung der katalanischen Truppen Raimund Berengars III. einen Kreuzzug gegen das Taifa von Mayūrqa. Im Verlauf dieses Unternehmens wurde 1114 Eivissa (Ibiza) erobert und Madīna Mayūrqa geplündert und zerstört. Die Kreuzzugstruppen zogen aber vom Inselarchipel 1115 wieder ab, sobald sie vom Anrücken des Almoravidenheeres auf der Halbinsel benachrichtigt worden waren, konnten aber noch die christlichen Gefangenen befreien. Ähnlich wie im restlichen al-Andalus floh auch auf Mallorca die mozarabisch sprechende Bevölkerung fast vollständig vor den Almoraviden.", "section_level": 1}, {"title": "Mayūrqa unter den Almoraviden.", "content": "Nachdem Toledo im Jahr 1085 in die Hände von Alfons VI. von Kastilien gefallen war, riefen die kleinen andalusischen Taifa-Königreiche die integristische Sekte der Almoraviden zu Hilfe, welche überwiegend aus Amazigh-Berbern zusammengesetzt war. Diese landeten an der Südküste Iberiens, schlugen im Jahre 1086 in der Schlacht bei Zallaqa Alfons VI. und schickten sich an, Zug um Zug sämtliche Taifa-Königreiche in al-Andalus zu erobern und ihrem Reich einzuverleiben. Im Jahr 1115, nur kurz nachdem die Kreuzzugstruppen von Mallorca abgezogen waren, eroberten die Almoraviden auch die Balearen und machten sie zum Bestandteil ihres Reichs.", "section_level": 1}, {"title": "Zweites Taifa von Mayūrqa unter den Ghaniyiden.", "content": "Im Süden Marokkos war jedoch mit den Almohaden eine neue, noch rigorosere Sekte entstanden, die allmählich die Hegemonie in Nordafrika errang und letztendlich auch al-Andalus eroberte, so dass Mayūrqa als letzte Bastion der Almoraviden übrig blieb. Seit diesem Zeitpunkt wurden die Balearen von der unabhängigen almoravidischen Dynastie der Banu Ghaniya regiert, deren Machthaber sich zu Emiren im zweiten Taifa von Mayūrqa erklärten. Ihre Regierungszeit wird vor allem erneut durch Piraterie gegenüber christlichen Seemächten geprägt, obwohl sie Verträge mit den italienischen Republiken (Pisa, Genua und Lucca) abgeschlossen hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Mayūrqa unter den Almohaden.", "content": "Im Jahr 1203 machten sich die Almohaden daran, das von Abd Allah ibn Ishaq ibn Ghaniya regierte Mayūrqa zu erobern, um dadurch den almoravidischen Widerstand in Ifrīqiya zu untergraben. Ab diesem Zeitpunkt waren die Balearen vollkommen ins Kalifat der Almohaden integriert und wurden von verschiedenen Wālīs regiert, welche von Marrakesch, der Hauptstadt des Almohadenreichs, aus eingesetzt worden waren. Der erste almohadische Wālī in Mayūrqa im Jahr 1203 war Abd Allah ibn Ta'Allah al-Kumi.", "section_level": 1}, {"title": "Der almohadische Bürgerkrieg und die faktische Unabhängigkeit Mayūrqas.", "content": "Die katastrophale Niederlage der Almohaden in der Schlacht bei Las Navas de Tolosa im Jahr 1212, die ihnen von den vereinten christlichen Königen beigebracht worden war, hatte eine interne Krise des Kalifats zur Folge, die ihr integristisches Regime zutiefst in Frage stellte. In relativ kurzer Zeit folgten sodann acht Kalifen aufeinander, im Maghreb entstanden überdies neue Herrscherdynastien und in Iberien erschienen die dritten Taifas. In dieser politisch verworrenen Situation konnte der letzte Wālī von Mayūrqa Abu Yahya Muhammad ibn Ali ibn Abi Imran al-Tinmalali so gut wie unabhängig vom Almohadenkalif Idris I. al-Ma'mun handeln.", "section_level": 2}, {"title": "Die katalanische Eroberung der Balearen.", "content": "Am 23. Dezember 1228 gaben die \"Corts\" in Barcelona dem Gesuchen Jakob I. statt, die Balearen zu erobern und verpflichteten sich, den Nachschub von Truppen, Waffen, Schiffen, Pferden, Nahrung und anderem Notwendigen zu gewährleisten. Am 5. September des folgenden Jahres 1229 legte der katalanische Flottenverband von Salou, Cambrils und Tarragona aus ab und landete am 11. September in Santa Ponça auf Mallorca. Am 31. Dezember 1229 fiel Madina Mayurqa nach dreimonatigem Widerstand. In der Sierra de Tramuntana und in den Serres de Llevant hielten sich noch andere Widerstandsnester, die aber 1232 endgültig erstickt werden konnten. Im Jahr 1231 gelang es Jakob I. durch eine List, den Anführer der Almohaden auf Menorca zum Tribut zu nötigen, der im Vertrag von Capdepera schriftlich vereinbart wurde (Jakob I. hatte zur Einschüchterung der Menorcaner bei Capdepera riesige Feuer entfachen lassen, welche von Menorca aus gut sichtbar waren, um so die Anwesenheit eines riesigen Heeres vorzutäuschen). Ibiza und Formentera wurden am 8. August 1235 erobert, nachdem ein Lehensvertrag zwischen Jakob I. und Guillermo de Montgrí, Bernardo de Santa Eugenia, Peter von Portugal und Nuno Sanchez von Roussillon geschlossen worden war, welche die Pityusen dann für sich in Besitz nahmen.", "section_level": 1}, {"title": "Letzte islamische Bastion: Manūrqa.", "content": "Manūrqa war somit die letzte islamische Bastion der Balearen. Anfangs blieben die alten ererbten Herrschaftsstrukturen aus der Almohadenzeit noch am Weiterbestehen. Im Jahr 1234 riss jedoch Abu Uthman Said ibn Hakam al-Quraschi mit Gewalt die Macht an sich und restrukturierte nach seinem Gutdünken die Verwaltung der Insel. Er installierte ein militärbürokratisches System, ließ eigene Münzen prägen und zog sehr bedeutende muslimische Intellektuelle an seinen Hof. Nach seinem Tod im Jahr 1282 folgte ihm sein Sohn Abu Umar ibn Said. Im Jahr 1287 fiel Menorca schließlich in die Hände von Alfons III..", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Östliche Inseln von al-Andalus wurden die Balearen unter moslemischer Herrschaft (903 bis 1229, auf Menorca bis 1287) bezeichnet. Sie umfassten Mayūrqa (Mallorca), Manūrqa (Menorca), Yabissa (Ibiza) und Faramantira (Formentera). Ihre politische Organisation änderte sich im Verlauf von drei Jahrhunderten islamischer Herrschaft sehr – ausgehend von einer deutlichen Abhängigkeit von der Zentralgewalt während des Kalifats von Córdoba über intermediäre Zustände bis hin zur vollständigen Unabhängigkeit während des Taifa von Mallorca.", "tgt_summary": null, "id": 1227742} {"src_title": "François Gény", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Gény wurde als viertes von zwölf Kindern des lothringischen Forstaufsehers Alfred Gény geboren. Nach dem Abitur 1878 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Nancy. Dort erwarb er nach seinem Diplom am 16. März 1885 seinen Doktortitel. Ab November 1887 lehrte er als Dozent in Algier, wo er am 12. April 1889 von der dortigen Universität zum Professor für römisches Recht ernannt wurde. Im November 1890 folgte er einem Ruf der Universität Dijon auf einen außerordentlichen Lehrstuhl; zum 1. Dezember 1892 wurde er dort zum ordentlichen Professor für Zivilrecht ernannt. Im November 1901 wechselte er an die Universität Nancy, wo er bis zu seiner Emeritierung 1931 lehrte und forschte. Von 1919 bis 1925 war er Dekan der dortigen juristischen Fakultät. Gény gilt als einer der bedeutendsten Rechtstheoretiker des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Das Rechtsverständnis seiner Zeit war geprägt durch einen strengen Rechtspositivismus. Die Lehre vertrat überwiegend die Ansicht, der Gesetzgeber habe alle zu regelnden Probleme bereits positiv entschieden. Gesetzeslücken seien streng aus dem Wortlaut der Norm zu schließen. Einzig mögliches Rechtsfortbildungsinstrument war damit die Analogie und der Umkehrschluss. Gény vertrat wie auch einige seiner Zeitgenossen (unter anderem Léon Duguit und Maurice Hauriou) die Ansicht, der Gesetzgeber könne wegen der Komplexität und des Umfangs der gesamten Gesellschaft gar nicht alle möglichen Sachverhalte präsumtiv regeln. Insbesondere der Richter als vorrangiger Rechtsanwender sei daher berufen, etwaig auftretende Gesetzeslücken nach Billigkeit und allgemeinem Wohl zu schließen. Diese Ansicht hat auch im in diesem Zeitraum entstandenen Bürgerlichen Gesetzbuch in BGB Eingang gefunden. Génys Lehre hatte auch großen Einfluss auf die deutsche Freirechtsschule. Zudem hatte er maßgeblichen Anteil an der Schaffung des polnischen ZGB und des schweizerischen Obligationenrechts.", "section_level": 1}], "src_summary": "François Gény (* 17. Dezember 1861 in Baccarat; † 16. Dezember 1959 in Nancy) war ein französischer Rechtsgelehrter und einer der geistigen Väter der modernen Methodenlehre.", "tgt_summary": null, "id": 1871636} {"src_title": "Flughafen Sabetta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bau des Flughafens dauerte nur etwa 3 Jahre. Ende Februar 2013 kaufte die Firma Nowatek die Flughafenbaustelle. Das erste Flugzeug landete im Rahmen eines Testfluges am 4. Dezember 2014 in Sabetta. Es war eine Boeing 737-500 mit der Kennung \"VQ-BAC\" der russischen Fluglinie UTair. Im Anschluss an diese Erprobung erhielt der Flughafen die Zulassung durch die russische Luftfahrtagentur. Den ersten Charterflug für Passagiere führte eine Maschine der Yamal Airlines am 2. Februar 2015 aus. Die Boeing 737 beförderte insgesamt 138 Menschen von Nowy Urengoi in die Siedlung. Am 9. März 2016 landete auf dem Flughafen die erste Passagiermaschine aus dem Ausland. Sie brachte 4 Passagiere aus Peking und flog weiter nach Moskau. Am 22. Januar 2017 landete das bisher größte Flugzeug, eine Antonow An-124 der Volga-Dnepr Airlines auf dem Flughafen. Die Transportmaschine brachte Komponenten für die Gasverflüssigungsanlage mit einem Gesamtgewicht von knapp 67,7 t aus China nach Sabetta.", "section_level": 1}, {"title": "Terminalgebäude.", "content": "Das einzige Terminalgebäude hat zwei Stockwerke mit einem integrierten vierstöckigen Tower. Es ist 36 m breit und 78,5 m lang und hat 5500 m2. Das Terminalgebäude verfügt über keine Fluggastbrücken, so dass Passagiere die Flugzeuge direkt über das Rollfeld über Treppen besteigen müssen. Im Terminal können pro Stunde 200 Passagiere für nationale und 50 für internationale Flügen abgefertigt werden. Eine Flughafenfeuerwehr und ein kleiner Hangar befinden sich in unmittelbarer Nähe des Terminalgebäudes. Es existieren Flächen zur Flugzeugenteisung.", "section_level": 1}, {"title": "Hubschrauberlandeplatz.", "content": "Bis die ersten Flugzeuge auf dem Flughafen landeten, war es nur mit Hubschraubern möglich, den Flughafen schnell zu erreichen. Durch den Einsatz von Flugzeugen konnten die Kosten für die Beförderung von Arbeitern auf ein Fünftel gesenkt werden. Dennoch verfügt der Flughafen weiterhin über einen beleuchteten Landeplatz für Hubschrauber. Er ist 40 m × 42 m groß. Auf ihm kann vor allem Luftfracht auch in Form von Außenlast entgegengenommen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Der Flughafen ist mit einem einfachen Instrumentenlandesystem der Kategorie I ausgestattet, welches Landungen bei größeren Sichtweiten erlaubt. Ein satellitenbasiertes Ergänzungssystem, Drehfunkfeuer und Entfernungsmessausstattung sind vorhanden. Die Landebahn verfügt über Befeuerung mit PAPI. Die besonders rauen klimatischen Bedingungen haben Auswirkungen auf den Flugverkehr. Neben den zum Teil extrem niedrigen Temperaturen von unter −50 °C ist der starke Wind für den Flughafen charakteristisch. Die direkte Meernähe und die karge flache Landschaft begünstigen den Wind. Aufgrund der extremen Nordlage herrscht etwa zwei Monate im Jahr Polarnacht. Nebel und Schneestürme beeinträchtigen die Sicht zusätzlich. Seit dem 24. Oktober 2016 ist alle sicherheitsrelevante Technik installiert, um die Start- und Landebahn in zwei Richtungen nutzen zu können. Zuvor war es nur möglich, aus südwestlicher Richtung zu landen. Bisher sind keine größeren Zwischenfälle auf dem Flughafen Sabetta bekannt. Am 16. Februar 2014 gab es den bisher einzigen Unfall: Ein Hubschrauber vom Typ Mil Mi-8T hob vom Flugfeld ab und wurde durch starken Wind gedreht, so dass er mit dem Heckrotor an eine mobile Dampfanlage geriet. Bei dem Unfall kamen keine Menschen zu Schaden. Im Jahre 2015 berichteten Piloten der Yamal Airlines von Unregelmäßigkeiten bei der Flugverkehrskontrolle auf dem Flughafen. Ganz besonders die unkoordinierten Flugbewegungen der Hubschrauber wurden von den Flugzeugpiloten gerügt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flughafen Sabetta () ist ein russischer Flughafen nahe der Siedlung Sabetta. Er befindet sich im Eigentum der Projektgesellschaft \"Yamal LNG\", die mehrheitlich dem russischen Gaskonzern Nowatek gehört und eine Gasverflüssigungsanlage nahe der Siedlung baut, und wird von einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft betrieben. Neben dem Hafen Sabetta ist der Flughafen das wichtigste Verkehrsobjekt der Siedlung, um die in Schichten arbeitenden Arbeitskräfte ein- und auszufliegen.", "tgt_summary": null, "id": 1790806} {"src_title": "Saint-Just-de-Valcabrère", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografische Lage.", "content": "Die Kirche liegt im Gemeindegebiet von Valcabrère im Département Haute-Garonne. Sie steht heute am Rand eines kleinen Friedhofs in der Ebene vor den ersten Ausläufern der Pyrenäen. In einer Entfernung von knapp einem Kilometer Luftlinie steht westlich benachbart, auf der äußersten Erhebung des Gebirges, die ehemalige Bischofskirche von Comminges. Ebenfalls in unmittelbarer Nähe befinden sich die Ruinen der römischen Stadt Lugdunum Convenarum. Zahlreiche der in der Kirche verbauten Spolien stammen von dort.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Bauplatz befand sich im Bereich eines römischen Friedhofs. Die Kirche wurde im 11. und 12. Jahrhundert errichtet. Angeblich hat sie als Bischofskirche gedient, bevor Bertrand de L’Isle-Jourdain eine Bischofskirche im benachbarten Comminges errichten ließ.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "Die Kirche ist ost-westlich ausgerichtet. Sie hat ein dominierendes Mittelschiff, das zwei schmale Seitenschiffe begleiten, die mit Vierteltonnen gewölbt sind. Die Apsiden der Seitenschiffe sind hufeisenförmig ausgebuchtet, der Hauptchor ist dagegen halbrund. In dem Gebäude sind – zum Teil in tragender Funktion, zum Teil als Dekorationselemente – römische Spolien verbaut. Auch Grabplatten alter römischer Sarkophage wurden verwendet, deren Inschriften teilweise gut lesbar an den Innenwänden der Kirche zu erkennen sind. Weiter wurden hier Teile einer nahe gelegenen römischen Villa des 4. Jahrhunderts verbaut. Die Kirche ist ein herausragendes Beispiel der Wiederaufnahme römischer Traditionen in der frühen Romanik nach einer Unterbrechung von einem halben Jahrtausend. Der Heilige St. Just, dem die Kirche ihren Namen verdankt, ruht in einem schmucklosen Sarkophag unter einem gotischen Ziborium hinter dem Altar. Auf dem Ziborium ist er zusammen mit seinem Gefährten, St. Pastor, der ebenfalls den Märtyrertod erlittenen hat, dargestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Nordportal.", "content": "Haupteingang ist das Nordportal, ein flacher Torbau, in dem sich ein Portalbogen mit wuchtigen Archivolten, eingerahmt von einer Zahnschnittleiste, wölbt. Das Tympanon zeigt Gottvater mit der Bibel als Buch und erhobener Segenshand thronend in einer Mandorla. Zu beiden Seiten stehen je zwei der Evangelisten. Über ihren Köpfen schweben zwei Engel, die Weihrauchfässer schwenken. Zu beiden Seiten des Portals befinden sich jeweils zwei große Standfiguren in antikem Stil. Die Kapitelle über ihnen zeigen die Passion der drei hier dargestellten Märtyrer: Justus, Pastor und Stephanus. Die vierte Figur ist die einzig weibliche Person und auch keine Märtyrerin: Sie stellt Kaiserin Helena dar, die – der Legende nach – das Kreuz Christi wiederfand.", "section_level": 2}, {"title": "Kreuzgang.", "content": "Nach archäologischem Befund befand sich südlich der Kirche ein Kreuzgang. Dessen Fundamente wurden nach der Ausgrabung im Boden markiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Saint-Just-de-Valcabrère ist eine frühromanische Basilika. Sie ist eine Pilgerstätte auf dem Weg nach Santiago de Compostela, dessen Denkmäler im Jahr 2000 als UNESCO-Welterbe anerkannt wurden.", "tgt_summary": null, "id": 1189463} {"src_title": "Loredan (Adelsgeschlecht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Familie ist eine der ältesten der Stadt Venedig. Möglicherweise stammt sie aus Loreo, eine später gelegentlich vorgebrachte Ableitung von \"Laureati\" erscheint legendär. Der Admiral Pietro Loredan (1372–1438) besiegte 1416 die türkische Flotte in der Seeschlacht bei Gallipoli und die Genueser Flotte 1431 bei Rapallo. Er war der Anführer der Opposition gegen den Dogen Francesco Foscari und dessen Offensivpolitik zur Erweiterung der Terraferma in Oberitalien. Leonardo Loredan († 1521), war von 1501 bis 1521 Doge von Venedig. In seine Zeit fielen zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen. Er musste die Republik gegen ein Bündnis zwischen König Ludwig XII. von Frankreich, Papst Julius II., Kaiser Maximilian I., Ferdinand II. von Aragón und einigen italienischen Kleinstaaten verteidigen, das durch Gelder der Fugger finanziert wurde. Loredan investierte erhebliche Mittel seiner Familie in die Aufrüstung der venezianischen Truppen. Durch geschickte Bündnispolitik gelang es ihm, einige Besitzungen Venedigs auf der Terraferma zu erhalten, jedoch war die Macht Venedigs gebrochen, die Stadtrepublik überschuldet und ihre Handelswege durch die Entdeckung Amerikas an den Rand geraten. Bekannt ist sein Porträt von Giovanni Bellini (1501). Er finanzierte ab 1481 den Bau des Palazzo Vendramin-Calergi. 1534 erwarb die Familie den Ort Barban in Istrien, der ihr als Sommersitz diente. Die Familie stellte noch zwei weitere Dogen: Pietro Loredan (von 1567 bis 1570), der erst in hohem Alter gewählt wurde und unter dessen kurzer Herrschaft sich die wirtschaftliche Situation Venedigs dramatisch verschlechterte, und Francesco Loredan, in dessen Amtszeit (von 1752 bis 1762) die Republik eine kurze Blüte erlebte, da die Venezianer wegen ihrer Neutralität im Siebenjährigen Krieg fast konkurrenzlos in Europa Handel treiben konnten. In dieser Zeit verfügte die Familie Loredan über legendären Reichtum und besaß zahlreiche Palazzi. Casanova wurde unter Francesco Loredans Regierung 1755 wegen verdächtiger Umtriebe in die berüchtigten Bleikammern gesperrt, aus denen ihm seine spektakuläre Flucht gelang. Die Atmosphäre der Zeit wird in vielen Bildern von Pietro Longhi, Francesco Guardi, Giovanni Battista Tiepolo und Rosalba Carriera farbig und detailliert wiedergegeben. Der Zweig von Santo Stefano erlosch mit Girolamo Loredan 1750, der Zweig von San Vio existiert bis heute. Die Grafen Loredan Moretti betreiben ein Weingut in Selva di Montello.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutende Persönlichkeiten.", "content": "Die Loredan stellten drei Dogen von Venedig: sowie eine Reihe weiterer bekannter Persönlichkeiten:", "section_level": 1}, {"title": "Besitztümer.", "content": "Die Familie erbaute oder erwarb im Lauf der Jahrhunderte in Venedig eine Reihe von Stadtpalästen (oft nach den Kirchsprengeln benannt) sowie in der weiteren Region, darunter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Loredan ist der Name einer venezianischen Patrizierfamilie, die dem Großen Rat der Republik Venedig angehörte. Ab 1297 kam es zur \"serrata\", der \"Schließung des Großen Rates\". Sie stellte drei Dogen von Venedig. Die Familie wird daher zu jenen 16 Geschlechtern gezählt, die als die \"„herzoglichen Häuser“\" \"(case nuove ducali)\" bezeichnet werden, obgleich sie diesen Rang natürlich nicht erblich, sondern nur in der jeweiligen Person des Wahlherzogs besaß (siehe: \"Patriziat von Venedig\"). ", "tgt_summary": null, "id": 652815} {"src_title": "Paxos (Informatik)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1988 demonstrierten Lynch, Dwork und Stockmeyer die Lösbarkeit des Konsensusproblems in einer weitgefassten Gruppe von so genannten „semi-synchronen“ Systemen. Paxos hat viele Ähnlichkeiten mit einem Protokoll, das zur Übereinstimmung in der so genannten viewstamped replication verwendet wird, erstmals veröffentlicht im Jahr 1988 von Oki and Liskov.", "section_level": 1}, {"title": "Annahmen.", "content": "Um die Funktionsweise von Paxos einfacher präsentieren zu können, werden folgende Annahmen und Definitionen explizit getroffen:", "section_level": 1}, {"title": "Anzahl an Prozessoren.", "content": "Allgemein kann ein Konsensusalgorithmus Fortschritte erzielen, indem \"2F+1\" Prozessoren verwendet werden, obwohl es zu einem gleichzeitigen Ausfall von \"F\" Prozessoren kommt. Durch Rekonfiguration kann allerdings ein Protokoll verwendet werden, welches eine beliebige Anzahl an Ausfällen übersteht, solange nicht mehr als \"F\" Prozessoren gleichzeitig ausfallen.", "section_level": 2}, {"title": "Rollen.", "content": "Paxos beschreibt die Aktionen der Prozesse durch ihre jeweiligen Rollen im Prokoll: Client, Acceptor, Proposer, Learner und Leader. In typischen Implementationen kann ein einzelner Prozessor eine oder mehrere dieser Rollen gleichzeitig innehaben. Dies beeinflusst nicht die Korrektheit des Protokolls, es ist üblich, Rollen zusammenzufügen, um die Latenz bzw. die Anzahl der Nachrichten im Protokoll zu verbessern. Der Client versendet eine Anfrage an das verteilte System und wartet auf eine Antwort. Beispielsweise könnte dies eine Schreibanfrage für eine Datei auf einem Server des verteilten Systems sein. Der Acceptor handelt als der fehlertolerante \"Speicher\" des Protokolls. Acceptors können Quoren bilden. Jede Nachricht, die an einen Acceptor gesandt wird, muss an ein Quorum von Acceptors gesandt werden. Nachrichten an einen Acceptor werden solange ignoriert, bis Kopien von jedem Acceptor in einem Quorum erhalten wurden. Ein Proposer vertritt eine Clientanfrage und versucht die Acceptors dazu zu bringen, sich auf diese zu einigen. Außerdem handeln sie als Koordinatoren, sollte es zu Konflikten kommen. Learner handeln als Replikationsfaktoren im Protokoll. Sobald sich die Acceptors auf eine Clientanfrage geeinigt haben, können die Learner handeln (zum Beispiel das Ausführen der Anfrage und das Senden einer Antwort an den Client). Es ist möglich, weitere Learner hinzuzufügen, um die Verfügbarkeit der Verarbeitung zu verbessern. Um Fortschritt zu gewährleisten, benötigt Paxos einen ausgewählten Proposer, welcher Leader genannt wird. Prozesse können glauben, dass sie die Leader sind, aber Fortschritt ist nur dann gewährleistet, wenn einer von dieser ausgewählt wird. Wenn zwei Prozesse glauben, dass sie Leader wären, können sie den Prozess verzögern, indem sie kontinuierlich kollidierende Updates vorschlagen. Aber auch in diesem Fall werden die Sicherheitseigenschaften eingehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Quoren.", "content": "Quoren gewährleisten, dass zumindest einige wenige Prozessoren und mit ihnen Wissen über das Resultat überleben. Quoren sind so als Teilsummen der Summe aller Acceptors definiert, dass jedes Paar von Teilsummen zumindest einen Teilnehmer teilt. Üblicherweise ist ein Quorum jede beliebige Mehrheit von teilnehmenden Acceptors.", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschlagene Zahl & Vereinbarter Wert.", "content": "Jeder Versuch einen vereinbarten Wert zu definieren, wird durch Vorschläge durchgeführt, welche von Acceptors angenommen oder abgelehnt werden können. Jeder Vorschlag hat eine einzigartige Nummer für den jeweiligen Proposer. Der zu dem jeweils nummerierten Vorschlag zugehörige Wert kann optional als Teil des Paxos-Protokolls berechnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitseigenschaften.", "content": "Um Sicherheit zu garantieren, definiert Paxos drei Sicherheitseigenschaften und gewährleistet, dass diese unabhängig von auftretenden Fehlern eingehalten werden:", "section_level": 1}, {"title": "Typischer Einsatz.", "content": "In den meisten Anwendungen von Paxos hat jeder teilnehmende Prozess drei Rollen inne: Proposer, Acceptor und Learner. Dies reduziert die Komplexität der Nachrichten signifikant, ohne dabei die Korrektheit zu beeinträchtigen:\"\"In Paxos senden Clients Befehle an Leader. Während des normalen Betriebs empfangen Leader die Befehle der Clients, bestimmen eine neue Anzahl an Befehlen i und beginnen dann die i-te Instanz des Konsensusalgorithmus, indem sie Nachrichten an eine Gruppe von Acceptorprozessen senden.\"\"Indem Rollen zusammengeführt werden, arbeitet das Protokoll im Stil eines effizienten \"Client-Master-Replika\"-Modells, so wie es typischerweise bei Datenbanken eingesetzt wird. Der Vorteil von Paxos ist dabei die Gewährleistung seiner Sicherheitseigenschaften.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paxos ist eine Gruppe von Protokollen mit dem Ziel, einen Konsensus in einem Netzwerk von unzuverlässigen Prozessoren zu erzielen. Konsensus bezeichnet hierbei die Übereinstimmung auf ein gemeinsames Ergebnis in einer Gruppe von Teilnehmern. Die Lösung dieses Problems kann erschwert werden, wenn bei den Teilnehmern oder ihrem Kommunikationsmedium Fehler auftreten. ", "tgt_summary": null, "id": 1710721} {"src_title": "Arvi Ahmavaara", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ahmavaari, Sohn des Bankdirektors und Reichstagsabgeordneten Pekka Ahmavaara und dessen erster Ehefrau Anna Maria Mustonen, legte 1906 wie sein Vater den bisherigen Familiennamen Aulin ab und nahm wie dieser den neuen Familiennamen Ahmavaara an. 1906 begann er zunächst ein Studium der Philosophie, das er 1910 als \"Filosofian kandidaatti\" abschloss. Ein darauf folgendes postgraduales Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Helsinki schloss er 1912 mit dem juristischen Examen \"(Oikeustutkinto)\" ab und war danach zwischen 1912 und 1917 als Rechtsanwalt in Rovaniemi tätig. Zwischenzeitlich erwarb er 1915 einen Magister der Rechte \"(Varatuomari)\" und war zwischen 1917 und 1918 Richter am Gericht von Kemi, ehe er zwischen 1919 und 1934 als Rechtsanwalt eine Anwaltskanzlei in Oulu betrieb. Bei den Wahlen 1929 wurde er als Kandidat der Nationalen Sammlungspartei (Kansallinen Kokoomus) erstmals zum Mitglied des Reichstages gewählt und vertrat in diesem vom 1. August 1929 bis zum 20. Oktober 1930 den Wahlkreis \"Oulu Nord\". 1934 wurde er zum Richter an das für die Provinz Lappland zuständige Gericht \"(Tuomiokunta)\" in Kittilä berufen und war dort bis 1938 tätig. Zwischenzeitlich übernahm er am 18. März 1937 im dritten Kabinett von Ministerpräsident Aimo Kaarlo Cajander das Amt des Justizministers \"(Oikeusministeri)\", das er bis zu seiner Ablösung durch A. E. Rautavaara am 11. Januar 1938 bekleidete. Im Anschluss war er zwischen 1938 und 1942 zunächst als Richter für den Gerichtsbezirk Piippola am Gericht von Haapajärvi und danach von 1942 bis 1956 Richter am Gericht in Oulu, wo er für den Gerichtsbezirk Ii verantwortlich war. Bei der Wahl 1945 wurde Ahmavaara für die Kok wieder zum Mitglied des Reichstages gewählt, in dem er nunmehr vom 6. April 1945 bis zum 28. März 1945 die Interessen des Wahlkreises \"Oulu\" vertrat. Während dieser Zeit fungierte er zwischen 1945 und 1953 als Vorsitzender des Reichstagsausschusses für Verfassungsrecht und gehörte sowohl 1950 als auch 1956 als Mitglied dem Gremium zur Wahl des Präsidenten der Republik Finnland an. Ahmavaara war seit 1912 mit Jenni Margareta Päkkilä verheiratet. Aus dieser Ehe gingen der Jurist und Ministerialbeamte Eero Ahmavaara, der mit der Journalistin Anna-Liisa Rekola verheiratet war, sowie Yrjö Ahmavaara hervor, der als Professor für theoretische Physik an der Universität Turku sowie als Professor für Mathematik und sozialwissenschaftliche Methodik an der Universität Tampere lehrte und 1979 Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kaarlo Arvi Eliel Ahmavaara (Geburtsname: Kaarlo Arvi Eliel Aulin; * 13. August 1886 in Ii; † 25. Oktober 1957 in Oulu) war ein finnischer Politiker der Nationalen Sammlungspartei (Kok), der unter anderem zwischen 1929 und 1930 sowie erneut 1945 bis 1954 Mitglied des Reichstages und zwischen 1937 und 1938 Justizminister war.", "tgt_summary": null, "id": 4008} {"src_title": "Rosengarten der Stadt Köln", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Fort X wurde von 1819 bis 1825 als Verstärkung der mittelalterlichen Kölner Stadtmauer errichtet. Die Stadtmauer wurde 1881 abgerissen, und die Befestigungsbauwerke wurden zum Teil geschleift oder in der Folgezeit sukzessive umgenutzt. Nachdem diese Baumaßnahmen im Ersten Weltkrieg unterbrochen worden waren, begann 1919 der Umbau des Fort X nach Plänen von Fritz Encke, der die Pläne bereits 1914 vorgelegt hatte. Am 3. Juli 1919 genehmigte der Rat der Stadt Köln schließlich die Umbaupläne Enckes, verhinderte damit gleichzeitig den Abriss des Forts und stellte für das Projekt 37.500 Mark zur Verfügung. Die Grundstruktur des Forts wurde in die Planung Enckes integriert. Der äußere Graben des Forts wurde zudem mit Bäumen begrünt. Bis 1925 wurde die Anlage umgestaltet und der Rosengarten angelegt. Encke schuf den Zugang zum Rosengarten über die beiden Rampen im Enveloppengraben. Der zentral gelegene Facenwallbereich über den Kasematten wurde eingeebnet und die Rosenbeete angelegt. Auf der erhöhten nördlichen Frontspitze wurde ein pergolaartiger Rosenpavillon errichtet, der über einige Stufen erreicht werden kann. Auf den ebenfalls höher gelegenen, abgewinkelten Flankenwallbereichen wurden mehrere Reihen von Platanen angepflanzt und durch zahlreiche Sitzmöglichkeiten ergänzt. Die Bäume der Glacisbepflanzung bilden einen natürlichen Rahmen der neu angelegten Gartenanlage, die gemeinsam mit dem Garten am Fort I zu den ersten neuzeitlichen Gärten in Köln gehörte. Im Reduit wurde 1930 das Büro des städtischen Gartenbezirks eingerichtet; der städtische Gärtner bezog hier ebenfalls eine Dienstwohnung. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Fort durch mehrere Bomben getroffen und auch der Rosengarten teilweise verwüstet. Nach dem Krieg wurde der Garten wieder hergerichtet und mit modernen Rosen bepflanzt. Am 19. Juni 2008 wurde der gesamte Park rund um das Fort X inklusive des Rosengartens in Hilde-Domin-Park umbenannt. Die Lyrikerin Hilde Domin wurde 1909 in der Nähe des Parks, in der Riehler Str. 23, geboren und musste während der Zeit des Nationalsozialismus emigrieren. Der pflegebedürftige Rosengarten wurde 2012 und 2013 mit Unterstützung der Kölner Grün Stiftung und privater Sponsoren rekonstruiert. Kernstück war die Instandsetzung des pergolaartigen Pavillons und der angrenzenden Mauer. Der Zugang zum Rosengarten erfolgt ausschließlich durch das \"Enveloppen Thor\" der Festungsanlage, das nur tagsüber geöffnet ist. Das Fort X und die von Encke konzipierte Gartenanlage steht unter Denkmalschutz.", "section_level": 1}, {"title": "Rosensorten.", "content": "Der Rosengarten umfasst eine Sammlung von über 70 Rosensorten, insbesondere von Züchtungen von Reimer Kordes und W. Kordes’ Söhne. Vorwiegend werden heute moderne Rosen, Floribundarosen und Teehybriden gezeigt, u. a.:", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Der abgeschiedene Garten im Fort X bildete die Vorlage für literarische Werke, u. a. für eine Szene in Heinrich Bölls Gruppenbild mit Dame. Der Köln-Krimi \"Fort X – Mord im Rosengarten\" von Mike Schwarz hatte ebenfalls die Kulisse der Gartenanlage zum Vorbild.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Rosengarten der Stadt Köln befindet sich auf dem Gebiet des ehemaligen Fort X des inneren Festungsringes am Neusser Wall im Kölner Stadtteil Neustadt-Nord. Die Pläne für die Anlage des symmetrischen Rosengartens auf dem äußeren Wall der Verteidigungsanlage stammten vom städtischen Gartendirektor Fritz Encke. Seit dem 19. Juni 2008 ist der Rosengarten der Stadt Köln ein Teil des Hilde-Domin-Parkes.", "tgt_summary": null, "id": 821094} {"src_title": "Černá u Bohdanče", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Černá u Bohdanče befindet sich rechtselbisch am Bach Černská strouha bzw. Rajská struha in der Pardubická kotlina (\"Pardubitzer Becken\"). Nördlich des Dorfes erhebt sich der Svatý Jiří (\"Georgsberg\", 230 m n.m.). Am westlichen Ortsrand liegen die Teiche Malá Černá und Velká Černá, dahinter fließt der Bach Bukovka. Südöstlich befindet sich das Rückhaltebecken Lhotka. Den südlichen Abschluss des Gemeindegebietes bildet die Elbe. Nachbarorte sind Pazderna, V Ráji und Lázně Bohdaneč im Norden, Horka im Nordosten, Rybitví-Nová Kolonie und Stará Obec im Osten, Rosice und Srnojedy im Südosten, Krchleby und Lány na Důlku im Süden, Opočínek, Mělice und Lohenice im Südwesten, Břehy und Živanice im Westen sowie Dědek im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1377, als Albrecht von Cimburg auf Blatník die Feste Blatník mit dem Städtchen Bohdaneč sowie den Dörfern Bystřec, Rybitví, Černá und Lhotka Blatníkovská an den Opatowitzer Abt Jan z Orle verkaufte. Nachdem das Benediktinerkloster während der Hussitenkriege im Jahre 1421 zerstört worden war, überschrieb König Sigismund Černá zusammen mit weiteren ehemaligen Klosterdörfern 1436 als Pfandbesitz an Diviš Bořek von Miletínek, der daraus die Herrschaft Kunburg bildete. Später erwarb Heinrich von Münsterberg den Besitz. Er verpfändete das Dorf 1488 an Václav Žehušický von Nestajov auf Žehušice, der Černá für 3000 Ungarische Gulden an Wilhelm von Pernstein verkaufte. 1560 verkaufte Jaroslav von Pernstein Černá zusammen mit den Herrschaften Kunburg und Pardubitz an König Ferdinand I. 1588 gab es in dem Dorf zehn Anwesen. Bis 1794 unterstand Černá dem Amt Bohdaneč, danach erhielt der Ort eine eigene Gemeindeverwaltung. Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis gelegene Dorf \"Černa bei Bohdanetsch\" aus 24 Häusern, in denen 210 Personen lebten. Im Ort gab es eine der Stadtgemeinde Bohdanetsch gehörige viergängige Mühle mit Brettsäge. Pfarrort war Bohdanetsch. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Černa bei Bohdanetsch\" der k.k. Kameralherrschaft Pardubitz untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Černá u Bohdanče ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Pardubitz. Ab 1868 gehörte die Gemeinde zum Bezirk Pardubitz. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde \"Bohdanečská cihelna\" als Ortsteil geführt. Im Jahre 1906 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Der Bau der Straße nach Bohdaneč und Rybitví erfolgte 1928. 1949 wurde die Gemeinde dem Okres Pardubice-okolí zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform von 1960 erfolgte die Aufhebung des Okres Pardubice-okolí, seitdem gehört Černá u Bohdanče zum Okres Pardubice. Von 1964 bis 1990 war das Dorf nach Rybitví eingemeindet.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Černá u Bohdanče sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Černá u Bohdanče (deutsch \"Czerna bei Bohdanetsch\", 1939–45: \"Tscherna bei Bochdanetsch\") ist eine Gemeinde im Okres Pardubice in Tschechien. Sie liegt acht Kilometer westlich des Stadtzentrums von Pardubice.", "tgt_summary": null, "id": 1150895} {"src_title": "Gayon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Gayon liegt circa 40 Kilometer nordöstlich von Pau in der Region Vic-Bilh in der historischen Provinz Béarn am nordöstlichen Rand des Départements. Umgeben wird Gayon von den Nachbargemeinden: Gayon liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Nebenflüsse, der Lées, strömt mit seinen Zuflüssen Ruisseau de Tachoires und Ruisseau de Larrigan durch das Gemeindegebiet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Fund eines befestigten Lagers auf dem Gebiet der Gemeinde belegt eine frühe Besiedelung bereits in der Frühgeschichte. Im Mittelalter entwickelte sich die Gemeinde mit der Einsetzung einer Grundherrschaft, die im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. In der Volkszählung des Béarn im Jahre 1385 wurden 22 Haushalte gezählt und vermerkt, dass das Dorf zur Bailliage von Lembeye gehört. Eine gewisse Bedeutung in dieser Zeit wird durch die Existenz von zwei Schmieden und einem Pfarrer belegt. Die Grundherrschaft ging im 16. Jahrhundert an François de Navarro, der sie mit dem Vicomte von Béarn fortan teilte, anschließend an die Familie Lalande, Théophile de Gayon und im 17. Jahrhundert an die renommierte Familie de Gassion. Toponyme und Erwähnungen von Gayon waren:", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach Höchstständen der Einwohnerzahl von über 300 in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat sich die Zahl bei kurzen Wachstumsphasen bis heute um über 80 % reduziert, und dieser Negativtrend hält an.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Landwirtschaft ist traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Gayon liegt in den Zonen AOC der Weinanbaugebiete des Béarn, Madiran und Pacherenc du Vic-Bilh.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Gayon wird durchquert von den Routes départementales 143 und 228.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gayon ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Terres des Luys et Coteaux du Vic-Bilh (bis 2015: Kanton Lembeye). ", "tgt_summary": null, "id": 1200925} {"src_title": "Rotfuß-Pfuhlhuhn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Körperbau.", "content": "Das Rotfuß-Pfuhlhuhn erreicht eine Körperlänge von 30 bis 38 Zentimeter und einer Flügelspanne zwischen 55 und 66 Zentimeter. Von der Körperlänge entfallen rund 8,2 Zentimeter auf das Schwanzgefieder. Das Gewicht der Männchen liegt zwischen 250 und 520 Gramm, Weibchen wiegen zwischen 322 und 405 Gramm. Es besteht ein nur geringer Geschlechtsdimorphismus.", "section_level": 2}, {"title": "Männchen.", "content": "Die Kopfseiten und die Kehle sind schiefergrau mit einem diffusen schwarzen Band um die Schnabelbasis. Die Körperoberseite ist olivbraun mit einem schwarzen Schwanz. Die Flügel und das Schwanzgefieder sind etwas dunkler als die übrige Körperoberseite. Der vordere Hals und die Brust sind blaugrau, die Brustseiten sind etwas bräunlicher. Die Flanken, der Bauch, die Schenkel, der Bürzel und die Unterschwanzdecken sind schwärzlich. Die verlängerten Federn der vorderen Flanken weisen an ihrem Ende große weiße Flecken auf, die auffällig mit der ansonsten dunklen Körperunterseite kontrastieren. Der Schnabel und die Stirnplatte sind grünlich, die Schnabelspitze ist leicht aufgehellt. Die Basis des Unterschnabels ist orangerot. Die Iris ist leuchtend gelb. Die Beine und Füße sind korallenrot.", "section_level": 2}, {"title": "Weibchen.", "content": "Weibchen sind etwas matter gefärbt, haben kleinere Flecken auf den Körperseiten und keinen schwarzen oder nur einen schmalen Ring an der Schnabelbasis.", "section_level": 2}, {"title": "Jungvögel.", "content": "Zügel, Kinn, Gesicht und Kehle sind weißlich, der Bürzel ist etwas heller und kontrastiert mit den schwärzlichen Unterschwanzdecken und der übrigen Körperunterseite. Brust und Bauch sind etwas heller als bei den adulten Vögeln. Der Schnabel ist gelblich mit einer grauen Spitze. Die Iris ist schwarz, die Läufe sind bräunlicher.", "section_level": 2}, {"title": "Verwechslungsmöglichkeiten.", "content": "Das Rotfuß-Pfuhlhuhn kann mit dem Papua-Teichhuhn verwechselt werden. Dieses ist schlanker gebaut, hat einen feineren Schnabel, einen spitzer zulaufenden Schwanz und zeigt eine mehr an das Wasser gebundene Lebensweise.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Das Rotfuß-Pfuhlhuhn ist auf dem australischen Festland weit verbreitet. In Tasmanien und in Neuseeland ist es ein Irrgast. Es fehlt im äußersten Norden. Es ist ein Lebensraum-Opportunist, das dauerhaft bestehende sowie nach Regenfällen kurzzeitig bestehende Feuchtgebiete besiedelt. Auch wenn es vorwiegend Süßwasser- und Brackwasserhabitate besiedelt, ist es auch am Salzwasser zu finden. Zu den besiedelten Feuchtgebieten gehören flache Seen, Sümpfe, Teiche und überflutete Ebenen. Insbesondere außerhalb der Brutzeit kommt es auch an Dämmen, an Kläranlagen, auf Weideland und in Grünanlagen und auf Golfplätzen vor. Gelegentlich findet es sich sogar auf Geflügelhöfen ein.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Das Rotfuß-Pfahlhuhn ist tagaktiv und sucht sowohl im Wasser als auch in weiträumigeren Uferzonen nach Nahrung. Es frisst Samen, Pflanzenmaterial und Insekten. Es lebt paarweise oder in größeren Trupps. Während der Nahrungssuche im Wasser sind häufig Kopf und Schulter unterhalb der Wasseroberfläche. Die Fortpflanzungsbiologie dieser Rallenart ist bislang nur wenig untersucht. Die Fortpflanzungszeit fällt gewöhnlich in den Zeitraum August bis Dezember. Sie schreiten jedoch nach längeren Dürrezeiten zur Brut, wenn ausreichend Regen gefallen ist. Das Nest wird in der Ufervegetation errichtet und ist ein Napfnest, das aus Schilf, Blättern, Zuckerrohr, Gras und Rindenstreifen gebaut wird. Die einzelnen Nester stehen häufig nur sieben bis zehn Meter auseinander. Das Gelege umfasst zwischen fünf und sieben Eier. Die Brut beginnt, bevor das Gelege vollständig ist. Die Küken schlüpfen jedoch alle innerhalb von maximal 48 Stunden. Die Brutzeit beträgt 19 bis 20 Tage. Es ist bislang nicht bekannt, wie lange die Küken im Nest verbleiben. Sie werden von einem der beiden Elternvögel gefüttert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Rotfuß-Pfuhlhuhn (\"Tribonyx ventralis\") ist eine Art der Rallen, das ausschließlich zur Avifauna Australiens gehört. Die Bestandssituation des Rotfuß-Pfuhlhuhns wird mit ungefährdet (\"least concern\") angegeben. Es werden keine Unterarten unterschieden.", "tgt_summary": null, "id": 1821758} {"src_title": "MM Park France", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Museums.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eröffnung.", "content": "Der MM Park France wurde am 1. März 2017 eröffnet, mehr als sieben Jahre nach dem Start der Projektplanung durch Eric Kauffmann. Dieser hatte das bereits existierende Gebäude im Jahr 2010 erworben, um die Sammlung seines Vaters, der die Originalfahrzeuge auch zur Verwendung in Filmproduktionen zur Verfügung stellte, an einem Platz zusammenzubringen. Eric Kauffmann reiste viel, geschäftlich und privat, um wie beispielsweise aus Russland einen historischen sowjetischen Panzer mitzubringen. Nach einer Gesamtanlaufszeit von etwa 20 Jahren wurde der MM Parc France realisiert und die Sammlung für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.", "section_level": 2}, {"title": "Raumaufteilung.", "content": "Der MM Park France ist mit 7000 Quadratmetern eines der größten Militärmuseen Europas. Ebenerdig befinden sich zwei große Ausstellungshallen mit den Fahrzeugen, ein Freizeitpark und ein Restaurant. Im Obergeschoss befinden sich die Waffen- und Uniformenausstellungen und der Raum der Sammlung \"Sussex 1944\". Weitere Räumlichkeiten, wie der „Salle Koenig“, stehen zur Verfügung, die für geschäftliche oder private Veranstaltungen angemietet werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Das Museum verfügt über mehr als 120 Fahrzeuge und Geräte, ein Schulungsflugzeug, einen rekonstruierten U-Boot-Turm und ein Flugbetriebsboot der Luftwaffe des Dritten Reichs von 20 Metern Länge, das im „Becken der Basis der Kriegsmarine“ (Nachgebau) besichtigt werden kann. Das Museum verfügt über eigene Restaurierungswerkstätten mit drei Mitarbeitern. Die Zuordnung nach Ländern bezieht sich auf den Einsatz, nicht auf den Herstellungsort.", "section_level": 3}, {"title": "Uniformen.", "content": "Das Museum zeigt mehr als 500 thematisch geordnete Uniformen (Originale) aus Frankreich (vor 1940 und 1941 bis 1945), Deutschland, Bulgarien, den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und der UdSSR. Neben militärischen Uniformen werden auch paramilitärische Bekleidungen (Sport, Jugendgruppen etc.) gezeigt.", "section_level": 3}, {"title": "Waffen.", "content": "Die Waffensammlung umfasst mehr als 500 Gewehre, Pistolen, Maschinengewehre und Maschinenpistolen der Armeen von Frankreich, Deutschland, Bulgarien, den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und der UdSSR, die in Vitrinen zur Schau gestellt sind.", "section_level": 3}, {"title": "Fotos und Postkarten.", "content": "Das Museum ist im Besitz einer umfangreichen Sammlung von Fotos und Postkarten aus der Region um La Wantzenau, die vom Beginn des 20. Jahrhunderts stammen. Die Ausstellung dieser Zeitdokumente ist im Aufbau.", "section_level": 3}, {"title": "Ausstellungsraum \"Sussex 1944\".", "content": "Die Sammlung \"Sussex 1944\" ist den 140 Männern und Frauen – Briten, Amerikaner, Franzosen – gewidmet, die an der Operation Sussex teilgenommen haben, und sie zeigt zu den Themenbereichen „Besetzung“, „Mobilisation“, „Instruktion“, „Training“, „Missionen“, „Escadrille“ (\"Schwadron\"), „Befreiung“, „Ende der Missionen“ und „DGER“ (\"Kriegsnachrichtendienst: Direction Générale des Etudes et Recherches\") mehr als 500 seltene Dokumente, Fotos und Objekte, darunter auch einmalige Stücke. Die Sammlung ist Eigentum von Dominique Soulier, dem Sohn von Georges Soulier, einem ehemaligen Sussex-Mitglied, der am 2. Juni 1944 während der Mission \"VIS\" in Nantes mit dem Fallschirm abgesprungen war. Er war kurz vor der Operation Overlord (6. Juni 1944) nach Frankreich geschickt worden und war verantwortlich, von Blois aus Informationen über die Truppenbewegungen der deutschen Armee in der Loire nach London zu übermitteln.", "section_level": 3}, {"title": "Ausstellungsraum \"Siméon II\".", "content": "Am 4. Juli 2017 wurde der Ausstellungssaal mit bulgarischen Waffen und Uniformen als \"Salle Siméon II\" in Gegenwart von Simeon II. (Simeon Sakskoburggotski) und seiner Frau eingeweiht. Aus diesem Anlass überreichte Simeon Sakskoburggotski Eric Kauffmann einen Orden seines Großvaters, des Zaren Ferdinand I., als Ausstellungsstück.", "section_level": 3}, {"title": "Kino.", "content": "Das Museum verfügt über ein kleines Kino, in dem kurze Reportagen zum Zweiten Weltkrieg gezeigt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Sonderausstellungen.", "content": "Der MM Park France bietet auch Sonderausstellungen Platz, die in Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg stehen. 2017 sind dies zwei Ausstellungen:", "section_level": 3}, {"title": "Bereich für Aktivitäten.", "content": "Im Museum enthaltenen ist ein kleiner, überdachter Aktivitätspark mit einem Kletterparcours und zwei Flugsimulatoren.", "section_level": 3}, {"title": "Verbindungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Association de Sauvegarde du Patrimoine Historique Militaire.", "content": "Der MM Park France ist in Verbindung zu sehen mit der französischen Association de Sauvegarde du Patrimoine Historique Militaire (ASPHM), der Vereinigung, die die Sammlung von Eric Kauffmann verwaltet.", "section_level": 2}, {"title": "MM Bulgaria.", "content": "In Bulgarien gibt es analog zum MM Park France das Militärmuseum MM Bulgaria. Es liegt 12 km südlich von Varna, hat eine Fläche von 300 m2 und ist vom 1. Juni bis zum 31. August geöffnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der MM Park France (Musée Militaire Park France) ist ein Militärmuseum mit Aktivitätspark in La Wantzenau, Elsass, Frankreich, mit Ausstellungsschwerpunkt Zweiter Weltkrieg. Das Museum enthält die Fahrzeug-, Waffen- und Uniformensammlung des Gründers und Leiters, Eric Kauffmann, die eine der größten in Europa ist, sowie die thematische Sammlung \"Sussex 1944\" von Dominique Soulier, die sich früher im Musée du Pays de la Zorn in Hochfelden befand.", "tgt_summary": null, "id": 1971690} {"src_title": "HMS Curacoa (D41)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der \"Curacoa\".", "content": "Der im April 1916 bewilligte Kreuzer \"Curacoa\" war das vierte Schiff in der Geschichte der britischen Marine, das diesen Namen trug. Der 1809 erstmals vergebene Namen sollte an die Eroberung der niederländischen Insel Curacao 1807 erinnern. Vor dem leichten Kreuzer der \"Ceres\"-Untergruppe der C-Klasse hatte eine ebenfalls in Pembroke Dock entstandene Schraubenkorvette von 1878 bis 1904 den Namen geführt. Die Staatswerft in Wales hatte schon sieben Scout Cruiser gebaut und auch schon ab 1913 Aufträge für drei frühere Einheiten der C-Klasse erhalten (\"Cordelia\", \"Carysfort\" und \"Centurion\"). Die \"Curacoa\" wurde im Juli 1916 auf Kiel gelegt und lief am 5. Mai 1917 als 21. Schiff der Klasse vom Stapel. Die Indienststellung erfolgte schließlich am 21. Februar 1918 zusammen mit dem Schwesterschiff \"Coventry\" als letzte Einheiten der fünf Kreuzer umfassenden \"Ceres\"-Untergruppe. Der Kreuzer trug den Namen Curacoa, obwohl er nach Curacao benannt war, er wiederholte die Schreibweise der Namensvorgänger. Der \"Protection of Military Remains Act\" 1986 in der Fassung von 2008 benennt unter „(i)\"the vessel known as HMS Curacao, which sank on or about 2nd October 1942\"“.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Details und Modifikationen.", "content": "Die \"Curacoa\" war 137,16 m über alles lang und 13,25 m breit, der mittlere Tiefgang lag bei 4,34 m. Sechs ölbefeuerte Yarrow-Kessel vom 3-Trommel-Typ sowie zwei Brown-Curtis-Getriebeturbinen ermöglichten dem Kreuzer bei einer Maschinenleistung von 40.000 WPS, eine Höchstgeschwindigkeit über 29 kn (knapp 55 km/h). Der Treibstoffvorrat betrug ursprünglich 950 Tonnen Öl; die Seeausdauer der \"Curacoa\" betrug bis zu 5.900 Seemeilen bei 10 kn Marschfahrt. Bewaffnet war der Leichte Kreuzer mit fünf 152-mm-L/45-Mk.XII-Kanonen, zwei 76-mm-L/45-Mk.I-Mehrzweckgeschützen sowie vier 3-pdr-(47-mm)-Hotchkiss-Geschützen zur Abwehr feindlicher Flugzeuge. Dazu kamen noch vier 533-mm-Torpedorohr-Zwillingsätze, die versetzt an den Schiffsseiten aufgestellt wurden. Noch während des Weltkriegs wurde die Luftabwehr der \"Curacoa\" um zwei 40-mm-L/39-(2-pdr)-\"pompom\"-Flak verstärkt. Zu Beginn der 1930er-Jahre begann die Royal Navy Pläne dahingehend auszuarbeiten, einen Teil der mittlerweile als veraltet angesehenen Leichten Kreuzer der \"C\"-Klasse zu Flugabwehrkreuzern umzurüsten, womit der allgemein wachsenden Bedrohung durch Luftstreitkräfte Rechnung getragen werden sollte. Erste Umbauten waren die \"Coventry\" und die \"Curlew\", die für die 152-mm-Kanonen zehn einzelne 102-mm-L/45-Mk.V-Mehrzweckgeschütze erhielten. Ab 1938 erfolgten standardisierte Umbauten, die mit vier 102-mm-Mk.XVI-Zwillingslafetten und 40-mm-L/39-(2pdr)-„pompom“-Marinegeschützen sowie schweren 12,7-mm-Fla-MG-Vierlingen bewaffnet wurden. Bei Kriegsbeginn 1939 waren von den dreizehn Kreuzern nur vier als Flakkreuzer umgerüstet. Neben den beiden Prototypen mit einzelnen Geschützen waren nur die \"Cairo\" und \"Calcutta\" auf die 102-mm-Zwillingsgeschütze umgerüstet, dazu befand sich die \"Carlisle\" im Umbau. Die seit 1932 als „Gunnery and Torpedo School Cruiser“ dienende \"Curacoa\" wurde zum Chatham Dockyard verlegt, um dort bis zum Januar 1940 auch umgerüstet zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Einsätze.", "content": "Die am 18. Februar 1918 fertiggestellte \"Curacoa\" wurde unter ihrem ersten Kommandanten, Captain Barry Domvile, Flaggschiff der \"5th Light Cruiser Squadron\" bei der Harwich Force bis zum Kriegsende. Am 26. Februar wurden Schiff und Besatzung durch den König George V. in Harwich besichtigt. Ab Juni nahm der Kreuzer an Aufklärungsvorstößen unter Konteradmiral Reginald Tyrwhitt, dem Befehlshaber der Harwich Force, teil. Während dieser Zeit wurde die Bewaffnung durch zwei 2-pounder-40-mm-Mk.II-„pom-pom“-Marinegeschütze zur Flugzeugabwehr verstärkt. Im April 1919 wurde die \"Curacoa\" zur \"1st Light Cruiser Squadron\" der neugebildeten Atlantic Fleet versetzt. Schon im Mai verlegte der Kreuzer in die Ostsee, um an der britischen Intervention im Russischen Bürgerkrieg zur Unterstützung der Weißen Armee teilzunehmen. Am 7. Mai wurde sie das Flaggschiff des Interventionsverbandes, als Konteradmiral Walter Cowan von der \"Caledon\" auf den gerade eingetroffenen Kreuzer umstieg. Schon zehn Tage später endete dieser Einsatz, als der Kreuzer auf einer Fahrt von Helsinki nach Libau 110 km östlich von Reval auf eine Mine lief. Die Minenexplosion im Heckbereich tötete ein Besatzungsmitglied und verwundete drei weitere. Cowan nahm gerade ein Bad und erschien nur im Mantel auf der Brücke. \"Curacoa\" konnte noch 9 kn laufen und erreiche nach einigen Reparaturen auf See die estnische Hauptstadt am Abend. Nach weiteren Behelfsreparaturen dort, musste der Kreuzer die Heimreise antreten, um in Sheerness fachgerecht repariert zu werden. Als der Kreuzer Skagen passierte, fiel das Ruder aus, und das Schiff musste die verbleibenden 800 km zur Werft mit ihren Maschinen steuern. Wieder instand gesetzt, kam die \"Curacoa\" im August 1919 zur Reserveflotte.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "Im November 1920 kam der Kreuzer wieder zur Atlantikflotte, wo er bis 1928 verblieb, zeitweise auch als Flaggschiff der \"2nd Light Cruiser Squadron\". Allerdings wurde der Kreuzer im September 1922 zur Mediterranean Fleet während der Chanak-Krise abgeordnet und traf am 23. September in Smyrna ein. Ihre Besatzung half bei der Aufnahme von Flüchtlingen nach der Zerstörung der griechischen und armenischen Viertel der Stadt. Die \"Curacoa\" blieb bis zum Februar 1923 im Mittelmeer. Am 4. September 1929 wurde der Kreuzer der Mediterranean Fleet als Flaggschiff der \"3rd Cruiser Squadron\" zugeteilt, deren Befehlshaber inzwischen ihr erster Kommandant, Barry Domvile, war. Die \"Curacoa\" blieb bis 1932 im Mittelmeer. In Portsmouth stationiert, wurde sie dann ab dem 18. Dezember 1933 bis 1939 als Artillerie-Schulschiff eingesetzt. 1935 spielte die \"Curacoa\" einen fiktiven deutschen Schlachtkreuzer bei der Verfilmung des Forester-Romans \"Brown on Resolution\".", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Der im Juli 1939 in Chatham begonnene Umbau der \"Curacoa\" zu einem Flakkreuzer konnte bis zum 24. Januar 1940 abgeschlossen werden. Das Schiff wurde der Home Fleet zugeteilt und sicherte ab dem 17. April 1940 den Transport britischer Truppen nach Norwegen zur Abwehr deutschen Angriffs und hatte dabei selbst Landungstruppen an Bord. Der für die Landung der bei der Operation Sickle einzusetzenden Truppen vorgesehene Hafen von Åndalsnes erwies sich als ungeeignet für mehrere größere Schiffe. Daher landeten die \"Curacoa\" und der Leichte Kreuzer \"Arethusa\" ihre eingeschifften Truppen in Molde, um vor Tageslicht die Küstengewässer wieder zu verlassen. Die nach Scapa Flow zurückgekehrte \"Curacoa\" wurde gleich wieder nach Åndalsnes geschickt, um den dortigen Brückenkopf gegen deutsche Luftangriffe zu sichern. Der am 22. April wieder eingetroffene Kreuzer wurde mehrfach aus der Luft angegriffen und erhielt am Abend des 24. einen Bombentreffer im Vorschiff vor der Brücke. 45 Mann an Bord der \"Curacoa\" verloren bei den Luftangriffen ihr Leben. Die erheblichen Schäden zwangen den Kreuzer zum Rückmarsch nach Großbritannien, zumal er schon zuvor den weitgehenden Verbrauch seiner 102-mm-Munition gemeldet hatte. Den Rückmarsch des schwer beschädigten Kreuzers sicherte die Sloop \"Flamingo.\" Nach der Beseitigung der Schäden im Chatham Dockyard bis August 1940 wurde die \"Curacoa\" erst in der Nore dann in Rosyth stationiert und sicherte Küstenkonvois. Im Dezember wurden auf dem Kreuzer ein Raketenwerfer vom Typ \"UP\", der eine Barriere aus Luftminen in den Weg angreifender Flugzeuge werfen sollte, installiert. Im August 1941 sicherte der Kreuzer mit den Zerstörern \"Lively\" und \"Lightning\" die Rückkehr des vor Norwegen beschädigten frei-französischen U-Boots \"Rubis\" nach Dundee. Im September 1941 wurde der weitgehend nutzlose Raketenwerfer wieder entfernt und zwei weitere einzelne „pompom“ installiert sowie die Radaranlage modernisiert und ergänzt. Das Einsatzgebiet der \"Curacoa\" waren weiter die Gewässer um die britischen Inseln. Am 29. Juni 1942 bildete die \"Curacoa\" mit dem gerade in Dienst gekommenen Kreuzer \"Sirius\" und fünf ex-amerikanischen Zerstörern der Town-Klasse die Sicherung eines Ablenkungskonvois aus den Hilfsminenlegern \"Agamemmon\", \"Menestheus\" und \"Southern Prince\", der als Köder dienen sollte, um die Deutschen vom Nordmeergeleitzug PQ 17 abzulenken. Der Verband wurde jedoch nicht entdeckt. Durch ihre Funkaufklärung unterstützt, warteten die Deutschen auf den echten Konvoi und vernichteten ihn weitgehend. Im September 1942 erfolgte eine erneute Überholung der \"Curacoa\", bei der sie mit fünf zusätzlichen 20-mm-Oerlikon-Kanonen ausgerüstet wurde und ein weiteres Radargerät erhielt. Nach dieser Überholung verdrängte der Kreuzer 5403 ts und hatte einen festen Ballast von 200 t.", "section_level": 3}, {"title": "Das Ende der \"Curacoa\".", "content": "Am 1. Oktober 1942 lief die \"Curacoa\" mit dem Zerstörer \"Bulldog\" aus, um mit dem polnischen Zerstörer \"Blyskawica\", der \"Skate\" sowie den Geleitzerstörern \"Bramham\" und \"Cowdray\" den mit US-amerikanischen Truppen beladenen Schnelldampfer \"Queen Mary\" auf der letzten Etappe ihrer Atlantikfahrt durch den Nordkanal zum Clyde zu sichern. Am Morgen des 2. Oktober traf der Sicherungsverband nördlich von Irland auf den Schnelldampfer, der etwa 10.000 Soldaten der amerikanischen \"29th Infantry Division\" an Bord hatte. Der Schnelldampfer lief wegen der bestehenden U-Boot-Gefahr einen „Zickzackkurs“ mit einer Geschwindigkeit von 28,5 kn, so dass er mit etwa 26,5 kn voran kam. Der alte Kreuzer versuchte, mit der ihm möglichen Höchstgeschwindigkeit von 25 kn vor dem Schnelldampfer zu bleiben. Beide Kommandanten hatten wohl unterschiedliche Vorstellungen von den Ausweichregelungen auf See. Captain Boutwood von der \"Curacoa\" blieb auf dem Hauptkurs des Schnelldampfers, um dem Schnelldampfer möglichst lange Schutz gegen Angriffe aus der Luft geben zu können, Commodore Illingworth von der \"Queen Mary\" hielt seinen Zickzackkurs bei und erwartete, dass der Kreuzer ihm ausweichen würde. Gegen 13:30 Uhr wurde es auf der Brücke der \"Queen Mary\" deutlich, dass man mit der kommenden Kursänderung dem Kreuzer zu nah kommen würde. Der Wachoffizier wollte daher die anstehende Wende verändern, was Illingworth unterbunden haben soll. Als der Schnelldampfer gegen 14:00 Uhr die nächste Kursänderung einleitete, war er kurz hinter der \"Curacoa\". Boutwood erkannte die Gefahr, aber alle Manöver kamen jetzt zu spät. Die \"Queen Mary\" traf die \"Curacoa\" mit voller Fahrt mittschiffs und zerschnitt den Kreuzer trotz seiner Panzerung in zwei Teile. Der hintere Teil sank fast sofort, aber auch der vordere Teil schwamm nur wenige Minuten. Die \"Queen Mary\" setzte trotz des beschädigten Bugs ihre Fahrt fort, da sie den Befehl hatte, wegen der bestehenden U-Boot-Gefahr nicht zu stoppen. Über Funk meldete sie die Kollision und informierte die Zerstörer des Sicherungsverbandes. Später wurden \"Bramham\" und \"Skate\" zurückgeschickt, um nach Überlebenden zu suchen. Es gelang ihnen noch, 101 Überlebende, darunter den Kommandanten, zu retten. Beim Verlust der \"Curacoa\" starben 337 Besatzungsmitglieder.", "section_level": 2}, {"title": "Nachspiel.", "content": "Beteiligte und Zeugen wurden nach der Katastrophe zur Verschwiegenheit verpflichtet. Der Verlust der \"Curacoa\" und seine Umstände wurden erst nach dem Kriegsende öffentlich gemacht. Allerdings brachte die Admiralität schon im September 1943 eine Klage gegen die Eigner der \"Queen Mary\", die Cunard White Star Line, ein, die Januar 1947 abgewiesen wurde, weil die Schuld am Unfall allein bei den Offizieren der \"Curacoa\" gesehen wurde. Eingelegte Rechtsmittel führten zur Entscheidung, dass zwei Drittel der Schuld auf Seiten der Admiralität und ein Drittel auf Seiten der Schiffsführung des Schnelldampfers zu sehen sei. Ob das danach von Cunard eingelegte Rechtsmittel erfolgreich war, ist unbekannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die HMS \"Curacoa\" (D41) war ein Leichter Kreuzer der \"C\"-Klasse der britischen Marine, der gegen Ende des Ersten Weltkrieges in Dienst gestellt und noch in der Nordsee eingesetzt wurde. Das Schiff gehörte zur \"Ceres\"-Klasse, der fünften Untergruppe der C-Kreuzer. Während des Russischen Bürgerkriegs kam die Curacoa in der Ostsee zur Unterstützung der gegen die Bolschewiki kämpfenden Weißen Truppen zum Einsatz, bis sie im Mai 1919 einen schweren Minentreffer erlitt. Im Herbst 1922 folgte ein Einsatz des nun zur Atlantic Fleet gehörenden Schiffes im Mittelmeer während der Chanakkrise. ", "tgt_summary": null, "id": 2282422} {"src_title": "Johann Thomas Freigius", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Freigius studierte in Freiburg in der Artistenfakultät, d. h. im Grundstudium vor den höheren Fakultäten, und wurde bereits 1559 Magister. Ihm wurden ein heftiges Temperament und mangelnde Anpassung nachgesagt. Er scheint sich nach seiner Anstellung auf den Gebieten der Dialektik, lateinischen Grammatik und Jurisprudenz nicht an den vorgeschriebenen Lehrplan gehalten zu haben und weigerte sich, den damals verlangten Eid auf das Tridentinum, die Dekrete des Konzils in Trient, zu leisten. So wechselte er 1567 nach Basel, lehrte dort Rhetorik und erwarb den juristischen Doktorgrad. Hier lernte er Petrus Ramus kennen und wurde dessen Anhänger. Seit 1570 wieder in Freiburg als außerordentlicher Professor der Dialektik und Politik, erhielt er 1571 die Professur der Ethik und 1573 auch die des Organon, d. h. für die logischen Schriften des Aristoteles. Wegen seiner Verehrung des Ramus, der 1572 in der Bartholomäusnacht umgekommen war, wurde Freigius als eventueller Hugenotte oder Calvinist angesehen, was ihn neben anderen Anlässen in Widerspruch zur Universitätsleitung und zur Kirchenautorität brachte. Der Senat der Universität beschloss 1575 das Lehrverbot. Freigius wechselte wieder nach Basel. Von 1576 bis 1582 wurde er Rektor des Gymnasiums zu Altdorf. Er zog anschließend erneut nach Basel, war als Korrektor in der Druckerei von Sebastian Henricpetri tätig und starb bereits 1583 an der Pest.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aristotelismus und Ramismus.", "content": "Ein zentrales Vorhaben des Ramismus war, die verschiedenen Zweige der Wissenschaften nach dialektischer Methode zu gliedern, d. h. eine von Gegensätzen ausgehende, aber umfassende Klassifikation und Ordnung des Wissens auszuarbeiten. Die Mehrzahl der Publikationen von Freigius dient diesem Ziel. Unter dem Einfluss von Ramus dehnten sich die Interessengebiete aus: über die Dialektik, Rhetorik, Philologie bis zur Mathematik, den Naturwissenschaften, Jurisprudenz. Der Formalismus der scholastisch-deduktiven Denkweise ist an den schematischen Gliederungen des Stoffes zu erkennen; es ist die Didaktik der damaligen Lehrbücher. Freigius gab Schriften von Peter Ramus heraus und verfasste eine \"Vita Rami\".", "section_level": 2}, {"title": "Psychologie.", "content": "In seinen \"Quaestiones εωθιναι και δειλιναι seu logicae et ethicae\" (Basel 1574) erscheint das Wort \"psychologia\" zum ersten Mal in einem gedruckten Buch. Freigius wird sehr wahrscheinlich das Buch eines anderen Freiburger Gelehrten, Gregor Reisch (1470–1525), gut gekannt haben. Dessen \"Margarita philosophica\", die Perle der Philosophie, gilt als die älteste gedruckte Enzyklopädie im deutschen Raum (Freiburg, 1503). Sie enthält im Vergleich zu Freigius eine differenziertere Klassifikation (Philosophie partitio) und auf mehr als 130 Druckseiten (Liber IX bis XI) Themen, die heute zur Psychologie zählen. Gegliedert ist nach der Trias der Seelenvermögen: \"De potentiis animae vegetativae (sensitivae, intellectivae)\"; verwandte psychologische Themen kommen in dem Kapitel \"De origine rerum naturalium\" sowie in der Moralphilosophie vor. Eine vergleichende Untersuchung der Inhalte und der Klassifikation durch Freigius bzw. durch Reisch steht aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Johann Thomas Freigius, auch Frey oder Frigius, (* 1543 in Freiburg i. Br.; † 16. Januar 1583 in Basel) war ein deutscher Philosoph der Spätscholastik, die sich zunehmend an Petrus Ramus orientierte und in Konflikte mit der Autorität der Kirche geriet. Freigius lehrte und schrieb über mehrere Disziplinen. Er prägte den Begriff \"Psychologie\".", "tgt_summary": null, "id": 1929046} {"src_title": "Maurice Rost", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Flieger.", "content": "Maurice Rost beteiligte sich vor dem Ersten Weltkrieg, in der frühen Phase der Luftfahrt, an Luftrennen. Er arbeitete als Pilot bei der in Étampes beheimateten Société de Production des Aéroplanes Deperdussin. Im Jahr 1913 gewann er das in Reims ausgeflogene \"Cross Country Aérien\".", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Rennfahrer.", "content": "Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs begann die Rennkarriere von Maurice Rost. Seinen ersten Sieg feierte er beim \"Circuit des Routes Pavées 1923\", einem Straßenrennen für Sportwagen im nordfranzösischen Pont-à-Marcq. Dieses Rennen gewann Rost in seiner Karriere 1925 und 1927 noch zwei weitere Male. Rost bestritt seine Rennen fast ausschließlich mit Rennfahrzeugen von Georges Irat. Mit dem 1914 in Paris gegründeten Unternehmen war er durch langjährigen Werksvertrag verbunden. Sein größter Erfolg im Sportwagen war der Sieg beim 12-Stunden-Rennen von San Sebastián 1927, das auch als \"Großer Preis von Guipúzcoa\" bekannt war. Dies war ein Sportwagenrennen; die Veranstaltung für Monoposto-Wagen wurde als Gran Premio de San Sebastián ausgetragen. Sein Teamkollege war Marcel Lehoux. Seine besten Monoposto-Ergebnisse waren die Siege beim Grand Prix de Provence 1926 und beim Großen Preis von Marokko 1927. Zweimal ging er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans an den Start. 1926 fiel der Georges Irat 4A/3, den er gemeinsam mit Emil Burie fuhr, schon früh im Rennen nach einem Defekt aus. Beim Rennen 1931 trat er zusammen mit Caberto Conelli auf einem Bugatti T50S an. Am Samstagabend hatte Cobelli nach einem Reifenschaden einen schweren Unfall. Das Wrack des Bugattis schleuderte in eine Zuschauergruppe, wobei ein Zuschauer den Tod fand. Nach Bekanntwerden der Tragödie zog Ettore Bugatti die beiden weiteren Wagen vom Rennen zurück. Es war der letzte bekannte Rennstart von Rost.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maurice Rost (* 13. Oktober 1886 in Clichy; † 31. Oktober 1958 in Le Vésinet) war ein französischer Autorennfahrer und Flieger.", "tgt_summary": null, "id": 1215464} {"src_title": "Wilhelm Ludwig Gustav von Wartensleben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Er entstammte der alten Adelsfamilie Wartensleben aus Westfalen und war der jüngere Sohn von Karl Philip Christian von Wartensleben (1689–1760) und der Albertine Louise Baronin von Quadt und Wykradt (1697–1744).", "section_level": 2}, {"title": "Militärkarriere.", "content": "Er diente anfangs in der niederländischen Armee und trat 1758 mit 24 Jahren als Major in kaiserliche Dienste über, wo er beim Szluiner Grenzer-Regiment in Dienst trat. Er zeichnete sich am Ende des Siebenjährigen Krieges beim Treffen von Strehlen am 20. August 1760 aus. Nachdem er sich am 21. Mai 1762 beim Angriff auf die preußische Stellung bei Chemnitz (21. Mai) neuerlich bewährte, wurde er zum Oberstleutnant befördert. Wenige Tage später wurde er bei einem Scharmützel bei Gepulzig schwer verwundet. 1773 im Dienst des Otochaner Grenzer-Regiments stehend, erfolgte seine Beförderung zum Oberst. Nach dem Ausbruch des Bayerischen Erbfolgekrieges stieg er 1778 mit 44 Jahren zum Generalmajor auf. 1779 verlieh ihm Kaiser Joseph II. die Inhaberschaft über das Infanterie-Regiment Nr. 28. Im Türkenkrieg von 1788–1792 diente Wartensleben bereits als Feldmarschallleutnant und zeichnete sich während des Gefechtes auf dem Berge Lassmare (17. August 1788), beim Rückzug über Kornia nach Fehnisch am 29. August und bei der Abwehr gegnerischer Verfolger beim Rückzug von Karánsebes am 21. September aus. Die Wahl seiner Position und die Anstalten, mit welcher er half die Festung von Neu Orsova zur Übergabe zu bringen, verschafften ihm am 21. April 1790 das Kommandeurkreuz des Maria-Theresien-Ordens. Nach Ausbruch der Revolutionskrieges gegen die Franzosen war Wartensleben zunächst als Divisionär in den Österreichischen Niederlanden tätig und rückte 1794 zum Feldzeugmeister auf. Im Sommer 1796 kommandierte er die kaiserliche Armee am Niederrhein, unterlag aber gegen die Franzosen unter Jourdan in Gefechten bei Neuwied und Oberwesel. Am 10. Juli nochmals bei Friedberg geschlagen, mussten sich seine Truppen kämpfend über Bamberg und Forchheim nach Böhmen zurückziehen. Am 17. August lieferten die Franzosen bei Sulzbach-Rosenberg eine weitere Schlacht, aus der sich Wartensleben erneut zurückziehen musste. Erst nach seiner am 22. August erfolgten Vereinigung mit der Hauptarmee unter Erzherzog Karl, konnten die Österreicher eine erfolgreiche Gegenoffensive einleiten. Wartenslebens Truppen konnten in den Schlachten bei Amberg (24. August) und Würzburg (3. September) entscheidend zum Sieg des Erzherzog Karl beitragen. Am 19. Oktober 1796 kämpfte er in der Schlacht bei Emmendingen, hier wurde ihm der linke Arm durch eine feindliche Kartätschenkugel zerschmettert. Er musste den Kriegsschauplatz verlassen und erhielt nach seiner Wiederherstellung den Posten des Kommandierenden General in Siebenbürgen. Wartensleben starb am 21. April 1798 während eines Aufenthaltes in Wien.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "1766 heiratete er die Gräfin Klara Teleki (* 12. Februar 1732; † 21. Februar 1798). Das Paar hatte mehrere Kinder:", "section_level": 2}], "src_summary": "Wilhelm Ludwig Gustav Graf von Wartensleben (* 11. Oktober 1734 in Hessen-Kassel; † 21. April 1798 in Wien) war ein kaiserlich-österreichischer Feldzeugmeister, zuletzt Kommandierender General in Siebenbürgen.", "tgt_summary": null, "id": 2423443} {"src_title": "Isla de Buda", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Insel entsteht am Übergang von Meeresküste und Flussufer aus Alluvialboden und schiebt sich von Westen nach Osten ins Balearen-Meer. Die Insel hat einen grob dreieckigen Grundriss mit einer Spitze im Süden, wo eine ehemalige Nehrung von Süden nach Nordosten die Südküste der Insel bildet. Die Nehrung hat komplett die Lagunen Cajón Grande (auch: Cajón de Arriba, katalan.: \"Calaix Gran /de Dalt\") und Calaix de Mar (\"Calaix de Baix\") eingeschlossen. Die Nordostspitze bildet das Cabo de Tortosa, auf dem früher der Leuchtturm Faro de Buda stand. Dort mündet auch ein Arm des Ebro, der die Insel von ihrer nördlichen Nachbarin, der Isla de San Antonio trennt. Das nördliche Ufer der Insel bildet der Hauptarm des Ebro, während vom Westzipfel der Insel nach Süden der Seitenarm Lo Mogjorn verläuft und die Insel vom Festland trennt. Die Lagunen im Inselinneren bilden ein wichtiges Habitat für Vögel, weshalb die Insel nur mit einer Sondergenehmigung betreten werden darf. Noch immer wird auf der Insel Reis angebaut. Die wenigen Wohn- und Wirtschaftsgebäude stehen an der Carretera del Far, die entlang des Nordufers verläuft.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1924 wurde die Insel Buda von dem jetzigen Besitzer der nördlichen Hälfte erworben, der Familie Borés, die südliche Hälfte befindet sich im Besitz des \"Departament de Medi Ambient de la Generalitat de Catalunya\". 1945 hielt sich der katalanische Dichter Josep Maria de Segarra auf der Insel auf. In den 1950ern hatte die Insel etwa 200 Einwohner in ca. 40 Familien, die dort siedelten um Reis anzubauen. Es gab eine Kapelle, eine Schule und eine Fußballmannschaft. Heute leben nur noch zwei Familien auf der Insel.", "section_level": 1}, {"title": "Leuchtturm \"Faro de Buda\".", "content": "Der alte Leuchtturm \"Faro de Buda\" war eine Stahlkonstruktion von \"John Porter\" aus Birmingham. Er wurde 1864 nach Plänen des spanischen Architekten und Ingenieurs Lucio del Valle errichtet. Er stand etwa 100 Jahre lang in Dienst, bis er 1961 durch einen Sturm zerstört wurde. Der große Turm mit einer Höhe von 53 m wurde auf einer unbewohnten Sandbank errichtet. Zusammen mit dem Leuchttürmen El Fangar und La Baña bildete der Faro de Buda ein System zur Kennzeichnung der Ebro-Mündung. Die Konstruktion mit einer Verankerung durch Gewindeböcke (Screw-pile lighthouse) war zu dieser Zeit eine wichtige Innovation. Zu Werbezwecken ließ \"del Valle\" ein Modell im Verhältnis 1:20 (5 % der Originalgröße) herstellen. Das Modell wurde in Barcelona gefertigt und 1867 auf der Weltausstellung 1867 in Paris ausgestellt. Es wird an der Polytechnischen Universität Madrid aufbewahrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Isla de Buda ist eine Insel am Ostende des Ebrodeltas. Sie gehört zum \"Parque natural del Delta del Ebro\" und kommunal zur Gemeinde Sant Jaume d'Enveja, in der Comarca Montsià, Provinz Tarragona in Spanien. Mit einer Fläche von 752 Hektar und einer Länge von fünf Kilometern ist sie die größte Insel in Katalonien.", "tgt_summary": null, "id": 470562} {"src_title": "Kado: The Right Answer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die jungen Beamten Kōjirō Shindō () und Shun Hanamori () arbeiten als Unterhändler für das japanische Außenministerium. Shindō ist für sein Verhandlungsgeschick berühmt, Hanamori meist sein Begleiter und Mitarbeiter. Als sie einen Dienstflug antreten, taucht am Himmel über Tokio ein halbtransparenter Würfel auf, der sich rasch vergrößert und auf dem Flugplatz landet – auf ihrer Maschine, die sich nun innerhalb des mysteriösen Würfels befindet. Während die Regierung, Militär und Wissenschaftler herauszufinden versuchen, was es mit dem zwei mal zwei Kilometer großen Würfel auf sich hat, nimmt Shindō im Inneren Kontakt mit dessen Besitzer auf: Yaha-kui zaShunina (, \"Yahakwi Zashunina\") aus einer anderen Dimension. Bald darauf treten Yaha-kui zaShunina und Shindō gemeinsam aus dem Würfel. zaShunina will mit der Regierung in Verhandlungen treten und Shindō soll ihm beim Vermitteln helfen. Denn die Kommunikation ist trotz seiner modernen Technik nicht ganz einfach für den Besucher aus einer völlig fremden Welt. Die anderen Passagiere und Besatzung des Flugzeuges müssen noch länger auf ihre Rückkehr aus dem Flugzeug warten, da \"Kado\" – so der Name des Würfels – einen Monat benötigt sie alle wieder in einen Zustand zu versetzen, in dem sie ihn gefahrlos verlassen können. Während dessen beginnen die Verhandlungen, die mit einer Abordnung der japanischen Regierung und Parlament öffentlich vor Kado auf dem Flugfeld geführt werden. Die Unterhändlerin Saraka Tsukai () führt diese für die Regierung. Yaha-kui zaShunina, der sagt aus dem „Anisotropen“ zu kommen, bietet der Menschheit eine Unerschöpfliche Energiequelle namens Wam an. Zunächst erhält nur Japan Wam und die anderen Nationen fordern Japan auf, die Energiequelle an die Vereinten Nationen zu übergeben und drohen mit Sanktionen. Doch Yaha-kui zaShunina will, dass die ganze Menschheit davon profitiert und nicht nur einige große Staaten. Schließlich gelingt es mit Hilfe der genialen wie kindlichen Wissenschaftlerin Kanata Shinawa () die Herstellung von Wam zu entschlüsseln und der Premierminister entscheidet, dies der gesamten Welt vorzuführen. Wam entsteht, indem sechs Kugeln ineinandergeformt werden, sodass es Kontakt zum Anisotropen erlangt und daraus Energie ziehen kann. Nach und nach meistern immer mehr Menschen die Herstellung von Wam, das sich so schnell verbreitet. Der Medienunternehmer Adam Ward will zaShunina weitere Geheimnisse entlocken und schickt Journalisten zu ihm. Diese werden in Kado hereingelassen und zaShunina zeigt ihnen seine nächste Gabe: Sansa. Allein dieses zu sehen gibt dem Menschen ein Verständnis des Anisotropen. So ist er beispielsweise in der Lage, nicht mehr zu schlafen, da Teile seines Körpers in anderen Dimensionen dies für ihn tun können. Shindō hat dies als erster erfahren, da er bereits so lange dem Anisotropen ausgesetzt ist. Nachdem Sansa nun über die Medien verbreitet wird, erlangen immer mehr Menschen diese Fähigkeit. Shindō macht sich jedoch auch immer mehr Sorgen, wie sich diese schnelle Entwicklung auf die Menschheit auswirkt. Er wird von Saraka Tsukai bestärkt, die will dass zaShunina die Erde verlässt, weil seine Gaben die natürliche Entwicklung stören. Als Shindō sich mit zaShunina darüber unterhalten will, wird ihm eine weitere Gabe gezeigt: Nanomis-hein. Es ermöglicht die Kontrolle über die Physik der Umgebung. Gleich im Anschluss wird Shindō in das Anisotrope selbst geführt, wo ihm zaShunina offenbart, dass es die anisotropen Wesen selbst waren, die das Universum geschaffen haben. Sie suchen stets nach neuen Informationen, um sie zu verarbeiten, und schaffen dabei etliche physikalische Systeme. Aus einem der Versuche entwickelte sich unser Universum und die Menschheit, die als erster dieser Versuche eine immer weiter wachsende Menge an Informationen produziert. Daher will zaShunina die Menschheit mit ins Anisotrope nehmen, wofür er sie mit seinem Besuch langsam gewöhnen will. Shindō ist entsetzt und verstört. Da er so kein hilfreicher Verbündeter mehr ist, will zaShunina ihn töten und durch eine Kopie ersetzen. Da tritt ihm Tsukai entgegen, die selbst ein anisotropes Wesen ist, das vor langer Zeit in das Universum eingetreten ist und die Menschheit lieben gelernt hat. Ihr gelingt es zusammen mit Shindō vor zaShunina zu fliehen. Während zaShunina seinen Plan weiter verfolgt und Nanomis-hein unter die Menschen bringt, bereiten Shindō und Tsukai heimlich ihren Gegenangriff vor. Dafür holen sie Hanamori und Shinawa zu sich und fertigen für Shindō eine Rüstung, um zaShuninas Kräfte auszuhalten und ihm in Verhandlungen überzeugen oder überraschen zu können. Shindō ist sicher, dass zaShunina nicht der Menschheit feindlich gesinnt ist, sondern nur informationsdürstig ist. Also will er ihm dieses Bedürfnis mit einer echten Überraschung stillen. Schließlich kommt es zum Kampf, den Shindō jedoch trotz Rüstung verliert und stirbt. zaShunina bedauert seinen Tod, da er in ihm einen Freund gefunden hatte. Plötzlich taucht ein Mädchen auf, das sich als 16 Jahre alte Tochter von Shindō und Tsukai herausstellt. Sie wurde von Hanamori in einem Raum mit anderem Zeitverlauf aufgezogen und ist als Nachkomme eines Menschen und einer Anisotropen zaShunina deutlich überlegen. Sie kann ihn, der nun tatsächlich von Shindōs Plan verblüfft ist, besiegen. Nach zaShuninas Verschwinden verlieren auch alle seine Gaben ihre Fähigkeiten. Doch da die Menschheit nun von ihnen weiß, will sie sie aus eigener Kraft erforschen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Veröffentlichung.", "content": "Die Serie entstand nach einem Drehbuch von Mado Nozaki beim Studio Toei Animation. Regie führten Kazuya Murata und Masaki Watanabe. Das Charakterdesign stammt von Ako Arisaka und der verantwortliche Produzent war Kōichi Noguchi. Tonregie führte Yukio Nagasaki und die Computeranimationen entstanden unter der Leitung von Yasuhiro Kato. Ein Prolog, Episode 0, wurde am 6. April 2017 exklusiv auf Amazon Prime Video gestreamt. Die Erstausstrahlung der eigentlichen 12 Folgen geschah dann vom 7. April bis 30. Juni 2017 bei Tokyo MX, sowie mit bis zu einer Woche Versatz auch auf BS Fuji, MBS und AT-X. International veröffentlicht wurde der Anime über die Plattform Crunchyroll per Streaming, unter anderem mit deutschen und englischen Untertiteln.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Der Vorspann der Serie wurde unterlegt mit dem Lied \"Tabiuta\" () von Saraka Tsukai und Mao Ichimichi. Das Abspannlied ist \"Eien no Kotae\" () von Haruca.", "section_level": 2}, {"title": "Manga.", "content": "Seit dem 22. März 2017 (Ausgabe 5/2017) erscheint im Magazin \"Morning Two\" bei Kodansha eine Manga-Adaption der Fernsehserie. Sie wird gezeichnet von Mutsumi Okuhashi. Ein Spin-off namens \"Seikai Suru Kado: Aoi Haru to Railgun\" (, \"~ Rērugan\") gezeichnet von Kōki Ochiai wurde auf North Star Pictures’ Webmanga-Site \"Web Comic Zenyon\" bereitgestellt. Die Kapitel erschienen dort erstmals zwischen dem 6. Mai und dem 7. Juli 2017 und wurden auch in einem Sammelband zusammengefasst. Das Werk spielt nach der fünften Folge der Animeserie und handelt von einer Gruppe von Schülern deren Leben durch die Ankunft von Kado beeinflusst wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kado: The Right Answer (jap., \"Seikai Suru Kado\") ist eine Anime-Fernsehserie aus dem Jahr 2017. Sie entstand unter der Regie von Kazuya Murata und Masaki Watanabe bei Toei Animation. Die international veröffentlichte und als Manga adaptierte Serie ist in die Genres Science Fiction und Drama einzuordnen.", "tgt_summary": null, "id": 682390} {"src_title": "HMS Phrontis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bau und technische Daten.", "content": "Das Schiff wurde von der „Mount Steam Fishing Company Ltd.“ (Inhaber: George E. J. Moody aus Grimsby), beauftragt und bei Cochrane & Sons Ltd. in Selby unter der Baunummer 479 auf Kiel gelegt. Beim Stapellauf am 4. März 1911 erhielt es den Namen \"Phrontis\" in Anlehnung an eine Figur aus der griechischen Mythologie. Bei der Registrierung in Fleetwood bekam sie am 30. März 1911 das Fischereikennzeichen \"FD 142\". Im April erfolgte die endgültige Fertigstellung und Auslieferung an die Reederei. Ihre Länge betrug 39,65 Meter (130,1 ft), sie war 7,16 Meter (23,5 ft) breit und wies einen Tiefgang von 3,81 Metern (12,5 ft) auf. Ihre Tonnage betrug 288 BRT bzw. 114 NRT. Der Antrieb bestand aus einer Dreifach-Expansionsmaschine von Amos & Smith Ltd., aus Hull, die 90 PS erzielte und auf eine Schraube wirkte. Über die Geschwindigkeit oder Reichweite liegen keine Angaben vor. Während des Zweiten Weltkriegs hatte sie eine Mannschaft von 30 Offizieren und Mannschaften. Als Bewaffnung trug sie ein 12-Pfünder-Geschütz, was einem Kaliber von 76-mm entspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges requirierte die Royal Navy am 10. September 1914 das Schiff und setzte es mit der Kennzeichnung \"520\" und einem 12-Pfünder-Geschütz als Minensucher ein. Am 16. März 1918 kollidierte die \"Phrontis\" mit dem ebenfalls als Minensucher eingesetzten Trawler \"Vulture II\", der nördlich von Schottland kenterte und sank. Die Besatzung wurde gerettet und nach Long Hope Bay gebracht. Erst 1919 erfolgte die Entlassung aus der Royal Navy und die Rückgabe an den Eigner, Sir George E. J. Moody und die „Mount Steam Fishing Company“. In den zwanziger und dreißiger Jahren wurde das Schiff wieder im Fischfang eingesetzt. In der Reederei gab es einen Wechsel, die nun von W. M. Kelly geleitet wurde. Bekannt sind nur einzelne Reisen – insbesondere die Fahrt ab dem 13. Oktober 1935 von Fleetwood in schottische Gewässer, da am 19. Oktober zwei Besatzungsmitglieder bei schwerem Wetter über Bord gespült wurden und ertranken. Im Zweiten Weltkrieg wurde die \"Phrontis\" am 28. Mai 1940 erneut von der Royal Navy requiriert und ab Juni von Liverpool auf U-Boot-Patrouillen in den Western Approaches eingesetzt. Ab April 1941 wechselte die Mannschaft. Das Schiff wurde nun von belgischen Freiwilligen bemannt, die der Royal Navy Section Belge angehörten – den Seestreitkräften der „Freien belgischen Armee“ im britischen Exil. Neben dem „White Ensign“ der Royal Navy führte das Schiff auch die belgische Nationale. Das Schiff ging ab Januar 1942 von Stornoway in Schottland weiterhin in den Western Approaches auf U-Boot-Patrouillen. In diesem Einsatzgebiet war sie bis Juli 1943. Anschließend gaben die Belgier das Schiff an die Royal Navy zurück, die es bis zum Kriegsende weiter nutzte. Nach dem Krieg erfolgte im Januar 1946 die Rückgabe von der Royal Navy an den Eigner, nun Will B. Moody. Dort fuhr die \"Phrontis\" noch einige Jahre im Fischfang, bevor sie angesichts ihres Alters 1955 zum Abwracken verkauft wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die HMS Phrontis (FD 142) war ein 1911 in Großbritannien gebauter Trawler, der im Ersten Weltkrieg von der Royal Navy als Minensucher und im Zweiten Weltkrieg als Patrouillenfahrzeug zudem von der Royal Navy Section Belge eingesetzt wurde. 1955 wurde das Schiff abgewrackt. Der Name \"Phrontis\" stammt aus der griechischen Mythologie.", "tgt_summary": null, "id": 12326} {"src_title": "Steve Leach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Steve Leach wurde in Cambridge geboren und spielte dort in seiner Jugend für das Team der Matignon High School. Im NHL Entry Draft 1984 wurde der rechte Flügelstürmer an 34. Position von den Washington Capitals ausgewählt, bevor er sich wenig später an der University of New Hampshire einschrieb. Nach 37 Scorerpunkten in 41 Spielen als Freshman wählte man den US-Amerikaner 1985 ins \"All-Rookie Team\" der Hockey East, bevor er bereits im Jahr darauf mit 17 Einsätzen bei den Washington Capitals in der National Hockey League (NHL) debütierte. Die Folgesaison 1986/87 verbrachte der Angreifer allerdings hauptsächlich beim Farmteam der Capitals, den Binghamton Whalers, in der American Hockey League (AHL), ehe eine nahezu komplette Spielzeit im Dress der Nationalmannschaft folgte. Mit Beginn der Saison 1988/89 etablierte sich Leach im NHL-Aufgebot der Capitals und produzierte dort in den folgenden drei Jahren jeweils um die 30 Punkte. Im Juni 1991 gaben ihn die Capitals jedoch an die Boston Bruins ab und erhielten im Gegenzug Randy Burridge. In den ersten beiden Spielzeiten in Boston erreichte der Stürmer seine mit Abstand besten persönlichen Statistiken, so kam er auf 60 bzw. 51 Scorerpunkte. An diese Leistungen konnte er in der Folge, unter anderem aufgrund von Verletzungen und reduzierter Einsatzzeit, nicht anknüpfen, sodass er während seiner fünften Spielzeit in Boston im März 1996 an die St. Louis Blues abgegeben wurde, die im Gegenzug Kevin Sawyer und Steve Staios nach Washington schickten. Bereits im Juni 1997 transferierten die Blues Leach, der in über einem Jahr nur auf 31 Einsätze gekommen war, zu den Carolina Hurricanes, die ihrerseits Oleksandr Hodynjuk und ihr Sechstrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 1998 abgaben. Nach einer Spielzeit wurde sein auslaufender Vertrag dort jedoch nicht verlängert, sodass er die Saison 1998/99 über die Free Agency bei den Ottawa Senators und den Phoenix Coyotes bzw. ihren jeweiligen Farmteams verbrachte. Ebenfalls als Free Agent kam der Angreifer im Oktober 1999 zu den Pittsburgh Penguins, bei denen er mit 56 Einsätzen noch einmal regelmäßiger auf dem Eis stand. Nach nur zwei Spielen für die Louisville Panthers aus der AHL in der Saison 2000/01 beendete er seine aktive Karriere. Insgesamt kam Leach in der NHL auf 794 Spiele und erzielte bei 283 Scorerpunkten 130 Tore. Nachdem er in gleicher Funktion in der Saison 2006/07 für die Philadelphia Flyers tätig gewesen war, fungiert er seit der Spielzeit 2008/09 als Scout bei den Calgary Flames.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für sein Heimatland spielte Leach im Rahmen der Junioren-Weltmeisterschaften zwischen 1984 und 1986 drei Jahre in Folge für die US-amerikanische U20-Auswahl. Dabei führte er die Mannschaft nach jeweils sechsten Plätzen in den Jahren 1984 und 1985 mit elf Scorerpunkten zur Bronzemedaille im Jahr 1986. Er war damit siebtbester Scorer des gesamten Turniers und bester der Mannschaft. Für die A-Nationalmannschaft lief Leach – neben zahlreichen Testspielen in der Saison 1987/88 – bei den Olympischen Winterspielen 1988 im kanadischen Calgary auf. Das \"Team USA\" belegte dort den siebten Rang, wozu der Stürmer ein Tor und zwei weitere Vorlagen beisteuerte.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die USA bei:", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Sein Neffe Jay Leach war ebenfalls professioneller Eishockeyspieler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stephen Morgan „Steve“ Leach (* 16. Januar 1966 in Cambridge, Massachusetts) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler und derzeitiger -scout, der während seiner aktiven Karriere zwischen 1984 und 2001 unter anderem 794 Spiele für die Washington Capitals, Boston Bruins, St. Louis Blues, Carolina Hurricanes, Ottawa Senators, Phoenix Coyotes und Pittsburgh Penguins in der National Hockey League auf der Position des rechten Flügelstürmers bestritten hat. Seit der Saison 2008/09 ist er als Scout bei den Calgary Flames in der NHL tätig.", "tgt_summary": null, "id": 1919679} {"src_title": "Mascaraàs-Haron", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Mascaraàs-Haron liegt circa 40 Kilometer nördlich von Pau in der gascognischen Region Vic-Bilh in der historischen Provinz Béarn am nordöstlichen Rand des Départements. Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden: Mascaraàs-Haron liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Zuflüsse des Lées bewässern das Gebiet der Gemeinde, und", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Fund einer Blattspitze aus Feuerstein, die aus dem Solutréen (etwa 22.000 bis 17.000 v. Chr.) datiert, belegt eine Besiedelung des Landstrichs bereits in der Urgeschichte. Wahrscheinlich ist das Gemeindegebiet sogar ohne Unterbrechung bis in das Mittelalter bewohnt gewesen, an dem es zu Beginn eine Motte gab. Diese wurde in der Folge durch ein Laienkloster, Vasall der Vicomté von Béarn, ersetzt, das auf einem befestigten Hügel errichtet wurde. Bei der Volkszählung des Béarn im Jahre 1385 wurden in Mascaraàs sechs Haushalte gezählt und vermerkt, dass der Ort zur Bailliage des Erzpriestertums von Lembeye gehörte. Im 17. und 18. Jahrhundert besaß die Familie Batz, Grundherren von Diusse, das Laienkloster. 1831 wurde die Gemeinde Haron zur Gemeinde Mascaras hinzugefügt; ihr heutige Name ist Mascaraàs-Haron. Toponyme und Erwähnungen von Mascaraàs waren: Das Toponym Haron erschien 1402 unter der Form \"Faroo\" in den Urkunden der Volkszählung des Béarn.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl von rund 500 in der Mitte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zur Jahrtausendwende auf ein Niveau von rund 130, was bis heute gehalten wird.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pfarrkirche in Mascaraàs.", "content": "Die Errichtung der Johannes dem Täufer geweihten Kirche datiert vermutlich aus dem 16. Jahrhundert. Der einfache Grundriss, die kleinen Fenster, der viereckige Helm des Glockengiebels und die mächtigen Strebewerke sind bauliche Merkmale dieser Zeit, in der die Kirche durch die Hugenottenkriege bedroht wurde. Trotz zahlreicher Veränderungen hat das Gotteshaus seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Die Jahreszahl „1780“ über dem Eingang an der Südseite weist auf einen Umbau gegen Ende des 18. Jahrhunderts hin. Über der Rundbogentür ist ein Oberlicht in die Wand eingelassen, damit das Licht besser in die Kirche fällt, eine sehr gängige Anordnung in dieser Region des Béarn. Nach 1819 wurde die Kirche vergrößert, indem eine Seitenkapelle oder eine Sakristei in ein Seitenschiff ausgebaut wurde. Die Kirche besitzt sieben Glasfenster, Werke des Glasmalers Pierre Arcencam aus Pau aus dem Jahre 1927 mit Darstellungen des guten Hirten, der Unbefleckten Empfängnis und der Pilger von Emmaus. Das letztere zeichnet sich seine strahlende Polychromie aus. Sein Motiv zeigt den Moment, als der auferstandene Jesus seinen beiden Jüngern in Emmaus das Brot reichte, es brach und segnete und sie ihn in dem Moment erst erkannten. Die Inschrift am Fuß des Fensters lautet entsprechend: „Alors, ils le reconnurent“ (). Im Chor fällt der Blick auf den Hauptaltar aus dem 18. Jahrhundert. In der Mitte seines Retabels verbildlicht ein Gemälde Mariä Aufnahme in den Himmel. Getragen von zwei Engeln, fährt Maria in den Himmel auf. Darstellungen der Heiligen Petrus und Johannes dem Täufer auf beiden Seiten des Gemäldes fallen durch ihre Größe auf und sind charakteristisch für Werke des 18. Jahrhunderts. Säulen mit Vasen mit angedeuteten Flammen, Pilaster, Cherubinen und Girlanden auf einem gemalten Dekor, das in grünen Tönen ein Marmorimitat bildet, und der Altar bilden ein Gesamtwerk ganz nach dem Geschmack des 18. Jahrhunderts, das dem in der Region bekannten Künstlers Giraudy zugeschrieben wird. Der Tabernakel wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts aus vergoldetem Holz gearbeitet und ist fast identisch mit dem in der Pfarrkirche von Diusse. Wenn er nicht vom selben Künstler gefertigt wurde, dann basieren sie zumindest auf der gleichen Vorlage. Die Vorderseite des Altars zeigt in zwei Medaillons Darstellungen der Unbefleckten Empfängnis und erneut Johannes des Täufers. Das steinerne Taufbecken der Kirche aus dem 17. Jahrhundert besitzt eine Höhe von 97 cm und einen Durchmesser von 79 cm. Es weist die Besonderheit auf, dass sein schließender Holzdeckel mit geschmiedeten Eisennägeln besetzt ist, die mit ihren Spitzen nach oben zeigen. Dies ist den Anweisungen von Bischöfen geschuldet, die auf den schlechten Zustand des vorher ungeschützten Taufbeckens bei ihren Inspektionen moniert hatten und auf einen geeigneten Verschluss drängten. Es sollte sich auch niemand auf den Deckel setzen können und der Brauch von Frauen mit Neugeborenen, Kerzen auf die Nagelstifte während einer Messe zu setzen, sollte unterstützt werden. Eine weitere Besonderheit der Kirche ist das steinerne Weihwasserbecken aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Es ruht auf einer Säule ionischer Ordnung im Mittelgang des Hauptschiffs in der Nähe des Eingangs, die gleichzeitig die Empore aus Holz trägt.", "section_level": 2}, {"title": "Schloss von Mascaraàs-Haron.", "content": "Die Ursprünge des Schlosses reichen auf eine Motte zurück, die im Hochmittelalter gebaut wurde. Im 12. und 13. Jahrhundert war die Burg Sitz eines Laienklosters. Auf seinen Ruinen wurde im 16. Jahrhundert das heutige Gebäude errichtet, das als Jagdschloss für Jeanne d’Albret, Königin von Navarra, hätte dienen können. Im 17. Jahrhundert ließ die Familie Batz, Grundherren von Diusse, das Schloss vergrößern, gegen Ende des 18. Jahrhunderts umgestalten. Von der mittelalterlichen Burg sind vielleicht eine Tür und wiederverwendete, behauene Steine übrig geblieben. Das heutige Schloss birgt jedoch prächtige Malereien auf Täfelungen aus dem 18. Jahrhundert. Im 25 Hektar großen Schlosspark befindet sich auch ein Taubenschlag, Symbol der Grundherren bis zur Französischen Revolution, denn nur sie durften sie auf ihrem Grundstück errichten. Neben der Funktion als Statussymbol erlaubten Taubenschläge auch die Herstellung von Dünger aus dem Vogelkot. Der Taubenschlag des Schlosses von Mascaraàs-Haron hat eine lange Vergangenheit. Sein Unterbau ist bis auf 1 m bis 1,5 m Höhe mit einem Gemisch aus Molasse und Kieselsteinen errichtet, Rest eines früheren Gebäudes. Auf diesem Unterbau ist ein polygonaler Aufbau mit spitzem Dach angelegt. 1886 ist der Taubenschlag in ein Teehaus umgebaut worden. Das Schloss ist in Privatbesitz, kann aber besichtigt werden mit seinen französischen Vorgärten, seinem englischen Park, seinen Gärten, seinem Weinberg und Weinkeller, in dem die lokalen Weine Madiran und Pacherenc du Vic-Bilh produziert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Landwirtschaft ist traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Mascaraàs-Haron liegt in den Zonen AOC der Weinanbaugebiete des Béarn, Madiran und Pacherenc du Vic-Bilh.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Mascaraàs-Haron wird durchquert von der Route départementale 104.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mascaraàs-Haron ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Terres des Luys et Coteaux du Vic-Bilh (bis 2015: Kanton Garlin). ", "tgt_summary": null, "id": 1273295} {"src_title": "NIO EP9", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historie.", "content": "Der EP9 wurde in nur 18 Monaten entwickelt und im November 2016 der Öffentlichkeit in der Saatchi Gallery in London präsentiert. Sechs EP9 wurden zum Preis von je 1,2 Millionen US-Dollar an NIO-Investoren verkauft. Zehn weitere EP9 werden derzeit gebaut und sollen an Interessenten verkauft werden.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Jedes Rad des EP9 hat seinen eigenen Motor und seine eigene Übersetzung. Jeder Motor leistet 250 kW; zusammen ergeben sie 1000 kW. Der EP9 kann entweder im Allradmodus gefahren werden oder über eine direkte Anwahl der Antriebsräder. Der Supersportwagen hat ein Drehmomentverteilsystem, das das Drehmoment pro Rad bemisst. Die Batteriekapazität ist für bis zu 427 km ausgelegt. Ein Ladevorgang dauert rund 45 Minuten. Der EP9 ist mit einer aktiven Radaufhängung ausgerüstet, inklusive einer computergesteuerten Höhenkontrolle, die in einer Sekunde 200 Berechnungen durchführt. Die Bremsen des EP9 wurden von NextEV konstruiert. Das Chassis besteht aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (KfK) und basiert auf dem technischen Reglement der FIA für Prototypen bei den 24 Stunden von Le Mans. Die Außenhaut besteht ebenfalls aus KfK. Die Batterien wiegen 635 Kilogramm, das Gewicht der KfK-Komponenten summiert sich auf 364 Kilogramm. Das Gesamtgewicht des EP9 wird mit 1735 Kilogramm angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Leistung.", "content": "Der EP9 beschleunigt von Null auf 100 km/h in 2,5 Sekunden, 200 km/h erreicht er nach 6,0 Sekunden. 300 km/h schnell ist das Fahrzeug nach 15,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 313 km/h angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Design.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Exterieur.", "content": "Der Heckflügel des EP9 ist auf drei Positionen einstellbar: Parkposition, geringer Abtrieb und hoher Abtrieb. Bei einer Geschwindigkeit von 240 km/h beträgt der Abtrieb 24,47 Kilonewton, 200 Prozent mehr als bei einem Formel-1-Rennwagen. Die maximale Querbeschleunigung liegt etwa bei 3\"g\".", "section_level": 2}, {"title": "Interieur.", "content": "Wie die Karosserie und das Chassis, besteht auch der Innenraum aus einer CfK-Struktur. Es gibt vier Monitore: je einen im Blickwinkel von Fahrer und Beifahrer, einen in der Konsole zwischen den beiden Plätzen und einen im Lenkrad.", "section_level": 2}, {"title": "Weltrekorde.", "content": "Der EP9 fuhr auf der Nordschleife des Nürburgrings die zweitschnellste Rundenzeit, die dort je von einem ausschließlich elektrisch angetriebenen Auto gefahren wurde. Lediglich ein modifizierter McLaren P1 LM war noch schneller. Insgesamt hält er dort die sechstschnellste Zeit. Rundenrekorde hält der EP9 auf den Rundstrecken von Paul Ricard in Frankreich, auf dem Circuit of The Americas in Texas, USA und auf dem Shanghai International Circuit. Auf dem Circuit of the Americas markierte der EP9 sogar eine Rekordrunde für autonom gesteuerte Autos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der NIO EP9 ist ein elektrisch angetriebener, zweisitziger Supersportwagen. Er wird unter Beteiligung der Formel-E-Sparte des Unternehmens bei NIO hergestellt und hält mehrere Geschwindigkeitsrekorde.", "tgt_summary": null, "id": 646153} {"src_title": "Jules Helbig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Helbig war Sohn des aus Mainz gebürtigen Bankiers Jean-Baptiste Helbig und seiner ebenfalls von dort stammenden Ehefrau Anne-Marie, geborene Lauteren, sowie Bruder des Bibliophilen Henri Helbig (1813–1890). Er wuchs nach dem Tod seiner Mutter auf der Burg Breuberg bei Neustadt im Großherzogtum Hessen auf. Dort versah sein Onkel das Amt des Rentmeisters. Im Alter von dreizehn Jahren kehrte er in seine Geburtsstadt zurück. Ab Ende der 1830er Jahre studierte er Grafik und Malerei an der Kunstakademie Lüttich. Während dieser Zeit schuf er vor allem Landschaften und Porträts. 1840 wechselte er an die Kunstakademie Düsseldorf, wo er bis 1843 die Architekturklasse von Rudolf Wiegmann, die Vorbereitungsklasse sowie die Antiken- und Malerklasse unter Wilhelm Schadow besuchte. Unter dem Einfluss des nazarenischen Milieus der Düsseldorfer Malerschule wandte sich Helbig religiösen Themen und der Historienmalerei zu. Die historische Monumentalmalerei dieser Schule galt seinerzeit auch in Belgien als vorbildlich und wurde von dem belgischen Politiker Charles Rogier kulturpolitisch gefördert. Weitere Impulse erhielt Helbig von seinem Freund, dem Kunst- und Architekturtheoretiker August Reichensperger, einem Förderer der Neogotik in Deutschland und Gründungsmitglied des Zentral-Dombau-Vereins zu Köln. Zusammen mit dem Maler Jean-Mathieu Nisen (1819–1885), einem Schüler der Lütticher Akademie, der die Jahre 1841 bis 1843 in Rom verbracht und in der „ewigen Stadt“ unter anderem Friedrich Overbeck kennengelernt hatte, wurde Helbig, der nach seinem Studium nach Belgien zurückgekehrt war, im Jahr 1850 zur Ausgestaltung der Lütticher Kirche Heilig-Kreuz hinzugezogen. Die Pfarrgemeinde hatte den Plan gefasst, das Kircheninnere nach Vorbildern der deutschen Monumentalmalerei auszugestalten. Um diese Vorbilder zu studieren, reisten Nisen und Helbig mittels eines Reisestipendiums der belgischen Regierung im September/Oktober 1851 nach Aachen, Köln, Bonn, Remagen, Frankfurt am Main und Speyer. Sie besichtigten die Ausmalung des Aachener Rathauses von Alfred Rethel, die Chorausmalung des Kölner Doms von Edward von Steinle, die Fresken in der Aula der Universität Bonn von Carl Heinrich Hermann, Jakob Götzenberger und Ernst Förster sowie die Wandgemälde der Remagener Apollinariskirche von Ernst Deger, Andreas und Karl Müller sowie Franz Ittenbach, außerdem die Wand- und Deckengemälde im Städelschen Institut zu Frankfurt von Philipp Veit und die Ausmalungen des Speyerer Doms von Johann von Schraudolph und Joseph Schwarzmann. 1863 wurde Helbig Mitglied der \"Gilde de Saint-Thomas et de Saint-Luc\", einer Vereinigung für das Studium der alten christlichen Kunst und zur Förderung ihrer „wahren Prinzipien“, die im gleichen Jahr von dem belgischen Architekten Jean-Baptiste Bethune und dem britischen Kunsthistoriker W. H. James Weale (1832–1917) gegründet worden war. Weale organisierte in Zusammenarbeit mit Helbig, Bethune und anderen Mitgliedern der Gilde die gefeierte Ausstellung der mittelalterlichen liturgischen Kunst in Mechelen anlässlich des 1864 in dieser Stadt abgehaltenen katholischen Kongresses. 1883 wurde Helbig Schriftleiter der \"Revue de l’art chrétien\". Dem Maler und Kunstprofessor August Adolf Chauvin folgte er als Sekretär des \"Salon de Liège\". Helbigs Hauptphase des kirchenmalerischen Schaffens lag zwischen 1852 und 1884. Mit Édouard van Marcke (1815–1884) entwickelte er Gemälde für die Kirchen Heilig-Kreuz, St. Denis und St. Jakob in Lüttich sowie Notre-Dame in Sint-Truiden. Auch für die Kirche St. Christoph und die St.-Pauls-Kathedrale seiner Geburtsstadt schuf er Malereien, ferner für die Kirche St. Jakob in Tournai. Helbigs neugotischer Stil stieß zunehmend auf Kritik, besonders vonseiten der Königlichen Kommission für Denkmäler, der er seit 1889 angehörte. Zu Helbigs literarischen Arbeiten zählen folgende Schriften:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jules Chrétien Charles Joseph Henri Helbig, auch \"Julius Helbig\" (* 8. August 1821 in Lüttich, Königreich der Vereinigten Niederlande; † 15. Februar 1906 ebenda, Belgien), war ein belgischer Historienmaler und Restaurator. Er schuf neugotische Wandmalereien, Altäre und Tafelbilder im spätnazarenischen Stil der Düsseldorfer Malerschule, außerdem kirchliches Mobiliar und Skulpturen. Ferner betätigte er sich als Kunstschriftsteller und Biograf.", "tgt_summary": null, "id": 868455} {"src_title": "The Iron Curtain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Kunstprojekt \"The Iron Curtain\" entstand 1962 in Paris in einer Nebenstraße, der Rue Visconti. In der Rue Visconti gab es viele Ateliers und Galerien von Künstlern und sie bildetet die Verbindung zwischen zwei Hauptstraßen in Paris, der Rue Bonaparte und der Rue de Seine. Durch die Errichtung des Kunstwerkes wurde diese Verbindung unterbrochen, die Durchgangsstraße wurde zu einer Sackgasse umgestaltet und konnte so nicht mehr ihren ursprünglichen Zweck erfüllen. \"The Iron Curtain\" war eine Mauer aus 89 Ölfässern, die aus den Lagern großer Konzerne (wie zum Beispiel Shell) stammten, und zwischen den Häusern der Rue Visconti aufeinander gestapelt wurden. Die errichtete Mauer umfasste eine Breite von vier Metern, ungefähr vier Meter Höhe und eine Tiefe von einem halben Meter. Die verwendeten Ölfässer wurden nicht bemalt oder in ihrer Form verändert, sodass die Industriefarben und die Firmennamen erhalten blieben. Jeanne-Claude und Christo symbolisierten und realisierten durch ihr Werk einen groben Einschnitt in das Verkehrsgeschehen und den Alltag, und die Macht einer Mauer wurde dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Idee.", "content": "Christo hatte 1961 den Plan für \"The Iron Curtain\" entwickelt, im Jahr des Mauerbaus in Berlin. Das Werk sollte somit auch eine Kritik an der Berliner Mauer darstellen. Sie wollten durch die Errichtung der Ölfass-Mauer aufzeigen, wie es ist, wenn wichtige Verbindungen unterbrochen werden, der Weg nicht mehr begehbar ist wie zuvor und wie es sich anfühlt, wenn man in seinem normalen Alltag eingeschränkt wird. Durch die Verwendung von Ölfässern in ihrer ursprünglichen Form wirkt das Kunstwerk nicht lebendig, sondern eher trist und dunkel, wie auch die graue Berliner Mauer. Die Verbauung der Rue Visconti und Verwendung von alten Ölfässern war entscheidend für die Umsetzung ihrer Idee. Diese Gasse verbindet zwei große Straßen in Paris miteinander. Durch die Mauer aus Ölfässern wurde die Gasse versperrt und die Besucher oder Bewohner wurden auf diese Art dazu bewegt darüber nachzudenken, welche Bedeutung der Verbindungsweg für sie hat. Außerdem konnten sie dadurch, dass die Herkunft und Verwendung der Fässer bekannt war, über die ursprüngliche Nutzung von solchen Körpern und dem damit verbundenen Sinn nachdenken, auch wenn dieses nicht ihre eigentliche Intention war. Anders als die vorherigen Werke des Künstlerpaares, Christo und Jeanne-Claude, bekam dieses Projekt eine große Bedeutung, da es zu einem Teil die Pariser Bevölkerung in ihrem Alltag beeinträchtigte und der Verkehr eingeschränkt und im Bezug auf diese Straße sogar vollständig blockiert wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Iron Curtain ist ein Projekt von Christo und Jeanne-Claude aus dem Bereich der Verhüllungskunst. Dieses Kunstwerk entstand 1962 aus 89 Ölfässern in einer Nebenstraße in Paris. Es war eines ihrer ersten Projekte, das in der Öffentlichkeit großes Aufsehen erregen sollte. Der Name ist englisch und bedeutet übersetzt Eiserner Vorhang. ", "tgt_summary": null, "id": 1154953} {"src_title": "Friedenskirche (Eupen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der evangelischen Pfarre und ihrer Kirche ist eng verbunden mit der wechselvollen Geschichte der Stadt Eupen und der vom jeweiligen Landesherrn abhängigen Glaubensfreiheit. Mitte des 16. Jahrhunderts bekannten sich in Eupen, erst noch vereinzelt, mehrere Familien zu den Lehren des calvinistischen Reformators Franciscus Junius. Sie wurden jedoch in der Zeit, als Eupen und seine Umgebung von den Spanischen Niederlanden regiert wurde, in der Ausübung ihrer Religion unterdrückt und teilweise mit der Reichsacht belegt. Daraufhin hielten sie ihre regelmäßigen sonntäglichen Messfeiern, aber auch Tauf- und Hochzeitsandachten in der im Jahr 1660 eingeweihten Waalse Kerk in Vaals ab, zu der sie jeweils in einem rund vierstündigen Fußmarsch über den so genannten „Geusenweg“ pilgerten. Nachdem zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Rahmen des Spanischen Erbfolgekrieges das Gebiet aber vorübergehend an die Vereinigte Niederlande fiel, war es den evangelischen Gläubigen nun möglich, sich unter bestimmten Bedingungen zu ihrer Religion zu bekennen. So wurde es ihnen erlaubt, 1707 eine Gebets- und Versammlungsstätte in der Eupener Hookstraße zu erbauen, die nach außen den Charakter eines repräsentativen Bürgerhauses hatte, innen aber als Kirche mit Betsaal sowie als Pfarr- und Lehrerwohnung eingerichtet war. Bereits wenige Jahre später, als ab 1714 die Österreichische Niederlande die Herrschaft über die Gebiete übernommen hatte, mussten die evangelischen Gläubigen wieder in den Untergrund rücken. Erst durch den Toleranzedikt von 1781 durch Kaiser Joseph II. wurden die Protestanten zunächst geduldet und erhielten schließlich in der Zeit der französischen Besatzung Eupens von 1797 bis 1815 vollständige Gleichstellung, die ab 1815 von der nun selbst überwiegend protestantisch preußischen Regierung unterstützt wurde. Seit dem 27. November 1831 war die Gemeinde Eupen als unierte Kirche dem Kirchenkreis Aachen angeschlossen, ihr Bekenntnis ist dagegen eher der Reformierten Kirche zuzuordnen. Es dauerte jedoch bis Mitte des 19. Jahrhunderts, bis die Protestanten sich mit Unterstützung des Bürgermeisters Peter Becker und durch Spendensammlungen einen eigenen Kirchenbau leisten konnten. Im Jahr 1851 wurde der Grundstein für die neue Kirche gelegt, die nach vierjähriger Bauzeit am 5. Dezember 1855 als Friedenskirche eingeweiht wurde. Nachdem der preußische Kreis Eupen im Rahmen des Versailler Vertrags am Ende des Ersten Weltkriegs dem belgischen Staat angegliedert wurde, schlossen sich die evangelischen Christen Ostbelgiens nun der \"Union des Eglises Evangeliques Protestantes de Belgique\" mit Sitz in Brüssel an, die wiederum 1978 in die „Vereinigte Protestantische Kirche von Belgien“ eingegliedert wurde. Das 1707 erbaute alte evangelische Pfarrhaus, das die Wirren der Zeit überstanden hatte und im Besitz evangelischer Bürger geblieben war, diente noch über viele Jahrzehnte hinweg als evangelische Schule und fungiert in der heutigen Zeit als Gemeindehaus für zahlreiche Aktivitäten sowie als Ersatzraum für Gottesdienste in kleinerem Rahmen. Im Jahr 2005 wurde es ebenfalls in die Liste der denkmalgeschützten Bauten Eupens aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Baubeschreibung.", "content": "Die in Bruchsteinbauweise errichtete Friedenskirche besteht aus einem dreischiffigen Chor mit einer fünfseitigen und angebauten niedriger gehaltenen Apsis an der Ostseite sowie einem vorgesetzten dreigeschossigem Turm auf quadratischen Grund an seiner Westseite. Die Ecken des Chores werden durch Stützpfeiler aus Blaustein mit aufgesetzten Fialen betont, die an der West- und Ostseite des Gebäudes in einen dem Verlauf des Satteldachs angepassten Zinnengiebel übergehen. Der vordere westseitige Zinnengiebel ist beiderseits des Turmes durch fünf schmale Spitzbogennischen mit einer kleinen Maßwerköffnung in der Spitze versehen. Zwei weitere bis zum Dachsims ragende Stützpfeiler, ebenfalls aus Blaustein, geben dem Gebäude an den seitlichen Chorwänden den nötigen Halt. Für das Licht im Kircheninneren sorgen an jeder Seite des Chores sechs paarig zwischen den Stützpfeilern sowie drei in der Apsis angeordnete Spitzbogenfenster. Es handelt sich hierbei um in Grisaille gestaltete Fenster, die in der Apsis von einem rot gestaltetem Maßwerk umrandet sind. Die Apsisfenster sind noch die Originalanfertigungen aus der Bauzeit der Kirche, wogegen die Schiffsfenster nachträglich angefertigt worden sind. Das Areal um das Kirchengebäude ist weiträumig mit einer alten Bruchsteinmauer umgeben, innerhalb dieser ein kleiner alter Friedhof integriert ist, auf dem noch 22 alte Grabplatten erhalten geblieben sind, die an Eupener Diakone aus dem 17. und 18. Jahrhundert samt ihren Wappen und Hausmarken erinnern.", "section_level": 1}, {"title": "Turm.", "content": "Der hohe dreigeschossig abgestufte Glockenturm aus Bruchsteinen wird vorderseitig an den Ecken von Stützpfeilern aus Blausteinquadern stabilisiert, die in verschlankter Form mit ihren Fialenspitzen über das obere Gesims des ersten Obergeschosses hinausragen und mit diesem mit kleinen angedeuteten Strebebögen verbunden sind. Das Untergeschoss ist im Eingangsbereich ganz aus Blaustein gefertigt und wird ausgefüllt von einem mit vier Blausteinstufen erhöhtes Spitzbogenportal. In diesem ist eine Doppelflügeltür mit Spitzbogenornamenten und einem spitzbogenförmigen Oberlicht mit doppeltem Maßwerk eingelassen, das mit eingesetztem Buntglas versehen ist. In der darüberliegenden rechteckigen Wandfläche zwischen dem baulich hervorgehobenen Portalsturz und dem mit kleinem Maßwerk versehenen rundum verlaufenden Gesims zum ersten Obergeschoss ist die Schrift: „EHRE SEI GOTT IN DER HÖHE – FRIEDE AUF ERDEN UND DEN MENSCHEN EIN WOHLGEFALLEN“ eingraviert. Das flächenmäßig leicht zurückgesetzte erste Obergeschoss beherbergt im unteren Bereich die Orgelempore, für deren Licht an den drei freien Außenseiten jeweils ein kleines Spitzbogenfenster sorgt. Die obere Hälfte dieses Geschosses, das chorseitig nur leicht über den Dachfirst hinausragt, dient dem unteren Glockengestühl. Dazu sind in den freien Außenwänden jeweils paarig zwei kleine Spitzbogenöffnungen mit Lamellen als Schallöffnungen eingelassen, über denen die Kirchturmuhren eingebaut sind. Das erste Obergeschoss schließt mit einem weiteren rundum verlaufenden Gesims ab, über dem das flächenmäßig leicht verkleinerte zweite Obergeschoss für die Glockenaufhängung aufgebaut ist, das an seinen vier Ecken mit eigenen über die Geschosshöhe hinausgehenden Stützpfeilern aus Blaustein mit aufgesetzten Fialen versehen ist. Alle vier Seitenflächen sind mit jeweils einem großen Spitzbogenfenster mit integriertem Maßwerk ausgestattet, die ebenfalls mit Lamellen zur Schallweiterleitung für die drei Glocken ausgestattet sind. Diese sind auf die Namen „Glaube“, „Liebe“, und „Hoffnung“ getauft und wurden im Jahr 1939 von dem Bochumer Verein gegossen. Sie ersetzten die alten, im Kriegsjahr 1917 beschlagnahmten Glocken, die in der Werkstatt von Joseph Beduwe hergestellt worden waren. Das zweite Obergeschoss schließt mit einem Flachdach ab, das von einer steinernen neugotisch ornamentierten Brüstung zwischen den Stützpfeilern umgeben ist. In dessen Mitte wurde die eiserne oktogonale durchbrochene Turmspitze aufgesetzt, deren Gerippe aus Schmiedeeisen besteht, das mit geschlagenem unbehandeltem Zinkblech überzogen sowie mit Krabben bestückt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Die dreischiffige Hallenkirche ist nach calvinistisch-puritanischer Auffassung schlicht und ganz in weiß gehalten sowie einfach ausgestattet. Lediglich die Wände des Chores sind im unteren Bereich mit einer schmalen rundum verlaufenden Stuckleiste verziert. Je Schiff ist die Kirche in drei Joche gegliedert, deren Kreuzrippengewölbe mit farblicher Pflanzenornamentik verziert sind. Die in Blaustein gefertigten und blau gestrichenen Gewölberippen münden mittig des Chores in vier monolithische oktogonale Pfeiler und an den seitlichen Wänden in Wandkonsolen. Die Pfeiler sind mit Kapitellen versehen, die ebenso wie die Wandkonsolen mit maßwerkartigen Nischen und blau-gelben Einfärbungen verziert sind. Eine verputzte und weiß gestrichene Wand trennt den breiteren Chor zur schmaleren und niedrigeren fünfseitigen Apsis ab, die mittig über eine große, in Breite der Apsis gefasste Spitzbogenöffnung durchschritten werden kann. Vom zentralen Schlussstein im dortigen Kreuzrippengewölbe verlaufen sechs Rippen, die in mit Blendmaßwerk versehenen Konsolen münden. Rippen, Gewölbefelder und Konsolen entsprechen in ihrer Ausfertigung denen im Chor. Der Schlussstein ist zugleich die Aufhängung für den oktogonalen neugotischen Leuchter aus Eichenholz, der mit acht Lampenschirmchen aus neuerer Zeit bestückt ist. Zentrum der Apsis bildet der rechteckige Altartisch aus Eichenholz, der rundum mit profiliertem Blendmaßwerk versehen ist. Hinter dem Altar ist an der Apsiswand unter dem zentralen Fenster ein schlichtes Holzkreuz angebracht. Links des Altares ist der Platz für den Taufstein, der der Pfarre zum 100-jährigen Jubiläum gestiftet wurde. Er ist ca. 1 Meter hoch und vollständig aus Blaustein angefertigt. Er gliedert sich in einen quadratischen Sockel, eine oktogonale Säule und ein oktogonales Becken mit der außen eingravierten Jahreszahl 1855/1955. In dem Becken ist eine blaue Keramikschale eingelassen, auf der in goldenen Buchstaben die Inschrift: „wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden. Marc 16.16“ eingraviert ist. An der linken Chorwand vor der Apsis befindet sich die neugotisch kunstvoll geschnitzte hölzerne Kanzel, über der ein ebenso wertvoller Schalldeckel montiert ist. Dieser ist mit fünf hölzernen Bügeln bekrönt, die in einer verzierten Kreuzblume münden. Beiderseits des Mittelganges sind im Chor jeweils 12 Eichenholzbänke aufgestellt, die an ihren Außenseiten mit Blendmaßwerk und durchbrochenen Vierpässen ausgestattet sind. Mittig des Chores sorgen zwei ein weitere oktogonale Leuchter im Stile des Apsisleuchters für die nötige Beleuchtung. Der Fußboden des Chores ist im Schachbrettmuster abwechselnd mit dunklen und hellen Steinplatten ausgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Zur Eröffnung wurde für die Friedenskirche eine einmanualige Orgel mit 15 Registern aus der Orgelwerkstatt Franz Wilhelm Sonreck in Köln angeschafft. Zur Finanzierung diente unter anderem der Verkauf der alten Orgel aus dem Betsaal im Pfarrhaus in der Hookstraße. Bereits zur Wende zum 20. Jahrhundert entsprach die Sonreck-Orgel trotz einer Restaurierung in der Orgelwerkstatt Stumm in Kirn nicht mehr den gestiegenen modernen Anforderungen und die Pfarre ließ eine neue Orgel von der Firma Walcker in Ludwigsburg anfertigen. Diese wurde unter der Opus-Nummer 1371 als zweimanualige und rein pneumatische Orgel gebaut und nach einer kurzen Zwischenstation beim Stuttgarter Musikfest im Jahr 1907 in der Friedenskirche endgültig aufgestellt. In den 1960er-Jahren wurde eine erste umfangreiche Sanierung notwendig, die vom Eupener Orgelbauer Ernst Kühn vorgenommen wurde. Dieser nahm dem Instrument durch verschiedene technische Eingriffe den spätromantischen Klang und versuchte sie im neobarocken Stil umzugestalten, in dem er beispielsweise das Aufhellen des Klanges durch Abschneiden der vorhandenen Orgelpfeifen oder durch das Verrücken der Pfeifen um mehrere Halbtöne vornahm. Einige Jahre später stellten sich Probleme mit der Pneumatik ein und schließlich wurde anlässlich einer Fernsehübertragung der freistehende Spieltisch abgetragen und später entsorgt. Erst nach der Aufnahme der Orgel in das Denkmälerverzeichnis im Jahr 1996 wurde es möglich, der Orgel eine notwendige umfassende Restaurierung und Sanierung zukommen zu lassen. Diese wurde in der Werkstatt Orgelbau Schumacher in Baelen in Zusammenarbeit mit der Orgelbauerwerkstatt Jan Drozdowicz aus Posen vorgenommen. Dabei wurde die Orgel weitestgehend wieder in ihrem Ursprungszustand zurückgeführt und mit original Walcker-Ersatzteilen polnischer Herkunft versehen sowie mit einem neuen Spieltisch nach dem Vorbild der Orgel in der Herz-Jesu-Kirche in Posen-Jeżyce von 1900 ausgestattet. Zudem mussten die Pneumatik komplett ausgebaut und modernisiert sowie neue Winderzeuger in einem Schallschutzkasten im Bereich der Turmkammer mit einem Ansaugkanal zum Kirchraum aufgestellt werden. Schließlich wurde die Intonation wieder den spätromantischen Gepflogenheiten angepasst und im Jahre 2005 konnte der gesamte Umbau abgeschlossen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Friedenskirche in Eupen, Provinz Lüttich, Belgien, ist ein Kirchengebäude der evangelischen Kirchengemeinde Eupen-Neu-Moresnet im Verbund der Vereinigten Protestantischen Kirche von Belgien. Sie wurde zwischen 1851 und 1854 nach Plänen des Aachener Königlichen Regierungs-Baurats Theodor August Stein im neugotischen Stil erbaut und am 5. Dezember 1855 eingeweiht. Die Friedenskirche, ihre Kanzel sowie die Einfriedungsmauer und 22 historische Grabplatten wurden 1987 unter Denkmalschutz gestellt. Darüber hinaus wurde im Jahr 1996 die 1907 angefertigte pneumatische Orgel aus der Werkstatt des Orgelbauers Eberhard Friedrich Walcker als erste ihrer Art in Belgien ebenfalls unter Schutz gestellt.", "tgt_summary": null, "id": 860203} {"src_title": "Saint-Dos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Saint-Dos liegt ca. 50 km nordwestlich von Oloron-Sainte-Marie in der historischen Provinz Béarn am nördlichen Rand des Départements. Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden: Saint-Dos befindet sich im Einzugsgebiet des Flusses Adour und liegt am linken Ufer des Gave d’Oloron, einem Nebenfluss des Gave de Pau. Einer seiner Nebenflüsse, der Ruisseau L’Entran, durchquert das Gebiet der Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Vermutlich entwickelte sich Saint-Dos aus einer Seeufersiedlung aus gallorömischer Zeit. Spuren von Gräben und eines Walls zeugen von einer ehemaligen Verteidigungsanlage. Im Mittelalter gab es vermutlich einen Grundherrn. Bei der Volkszählung des Béarn im Jahre 1385 wurden zehn Haushalte gezählt, und das Dorf gehörte zur Bailliage von Mu, heute ein Ortsteil von Castagnède. Toponyme und Erwähnungen von Saint-Dos waren:", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl auf ein Niveau von rund 300 Einwohnern. Ab den 1860er Jahren sank die Größe der Gemeinde bei kurzzeitigen Phasen der Erholung bis zur Jahrtausendwende auf rund 130 Einwohner. In jüngster Zeit ist ein leichter Aufwärtstrend zu verzeichnen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Landwirtschaft ist traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Saint-Dos liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 21 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Saint-Dos wird durchquert von den Routes départementales 28 und 277.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Marie Jean Pierre Pie Frédéric Dombidau de Crouseilhes, geboren am 11. Juli 1792 in Oloron, gestorben am 19. Februar 1861 in Paris, war Rechtsanwalt und Politiker während der Restauration, der Zweiten Französischen Republik und des Zweiten Kaiserreichs. Er wohnte eine längere Zeit im Schloss von Saint-Dos, das im Besitz seiner Familie war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Saint-Dos ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie (bis 2016: Arrondissement Pau) und zum Kanton Orthez et Terres des Gaves et du Sel (bis 2015: Kanton Salies-de-Béarn). ", "tgt_summary": null, "id": 380806} {"src_title": "Vialer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Vialer liegt circa 30 Kilometer nordwestlich von Pau in der gascognischen Region Vic-Bilh in der historischen Provinz Béarn am nordöstlichen Rand des Départements. Zu Vialer gehören neben der Hauptsiedlung auch die Weiler Chaperot, Château, Cerisère, Coujet, Église, Gerp, Granges Soubirou, Le Hameau, Lamarque, Lartigue, Laslanettes, Roudigou und Tisné. Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden: Vialer liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Ein Nebenfluss des Adour, der Lées, durchquert das Gebiet der Gemeinde zusammen mit seinen Nebenflüssen, Ruisseau de Larrigan, Ruisseau du Gerp und Ruisseau de Roudigou.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bei der Volkszählung im Béarn im Jahre 1385 wurden in Vialer 13 Haushalte gezählt. Das Dorf gehörte zur Bailliage von Lembeye. Die Grundherrschaft unterstand dem Vicomte von Béarn bis zur Annexion der Vicomté durch die französische Krone. Der französische König setzte 1704 Charles Deschiens de Laneufville ein, um seine Macht zu stärken. Die Grundherrschaft ging in der Folge an die Familie Dufau, anschließend an die Familie Germenaud-Lassède. Toponyme und Erwähnungen von Vialer waren:", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 490. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bis zu den 1980er Jahren auf rund 150, bevor eine Erholungsphase einsetzte, die in jüngster Zeit stagniert.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Vialer liegt in den Zonen AOC der Weinanbaugebiete des Béarn, Madiran und Pacherenc du Vic-Bilh.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Vialer wird durchquert von den Routes départementales 104, 143 und 219.", "section_level": 2}], "src_summary": "Vialer ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Terres des Luys et Coteaux du Vic-Bilh (bis 2015: Kanton Garlin). ", "tgt_summary": null, "id": 1000720} {"src_title": "Hawaiische Unabhängigkeitsbewegung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "1893 wurde mit dem von den Vereinigten Staaten unterstützten Sturz der letzten Königin Liliʻuokalani das Königreich Hawaiʻi in eine Republik umgewandelt. Diese wurde bis zur formellen Annexion 1898 von Sanford B. Dole regiert. Dieser stützte sich während seiner Regierungszeit überwiegend auf die vorwiegend weißen Großgrundbesitzer. Bereits 1887 wurde das Wahlrecht in der konstitutionellen Monarchie geändert, welche asiatischstämmige Personen komplett von den Wahlen ausschloss und das Wahlrecht an ein Mindesteinkommen knüpfte, wodurch auch ein Großteil der Polynesier von der Mitbestimmung ausgeschlossen wurde und sich das Machtgefüge zugunsten der wohlhabenden Europäer verschob. Sanford trieb die Verwestlichung der hawaiischen Kultur und Gesellschaft voran. Zwischen 1898 und 1959 war Hawai‘i dann ein US-Territorium und wurde 1959 als 50. und bisher letzter US-Bundesstaat anerkannt. Befürworter der Unabhängigkeit argumentieren, dass die Annexion des Inselstaats keine rechtliche Grundlage hatte und somit eine illegal besetzte Nation wäre. 1993, 100 Jahre nach dem Umsturz, verabschiedete der amerikanische Kongress den \"Hawaii Apology Act\", welcher die US-amerikanische Einmischung formell verurteilt. 2008 besetzte eine Gruppe ethnischer Hawaiier den ʻIolani-Palast und erklärte die Unabhängigkeit der Inselgruppe von den USA. Die Besetzung wurde seitens der Polizei beendet, dabei erlitten mehrere Beteiligte leichte Verletzungen. Im gleichen Jahr sprach sich der russische Funktionär Alexei Avotomonow für die \"Entkolonialisierung\" von Hawaii aus. 2009 belegte der hawaiische Politikwissenschaftler Noenoe K. Silva mit seiner Aufarbeitung der Inselgeschichte (\"Aloha Betrayed: Native Hawaiian Resistance to American Colonialism\") die völkerrechtliche Brisanz des Themas. US-Präsident Obama (selbst auf Hawaii geboren) zeigte sich den Bestrebungen für mehr Eigenständigkeit gegenüber prinzipiell offen. 2010 stand der Kongress vor der Verabschiedung des \"Akaka Bill\" (nach Senator Daniel Akaka), welcher die Hawaiier als eines der amerikanischen Völker anerkannt hätte. Dabei wären jedoch bestimmte Rechte, wie jenes auf Glücksspiel sowie Fragen des Grundbesitzes, anders als bei den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents, nicht inbegriffen. Inhaltliche Differenzen und eine Ablehnung des Gesetzesentwurfs durch die Hawaiier ließen diesen letztlich scheitern. Mit der Unterschrift hätten die Hawaiier zudem die Annexion der Insel förmlich anerkannt und auf eine Unabhängigkeit verzichtet. Am 11. Mai 2015 schlug Pakistan beim UN-Menschenrechtsrat in Genf vor, dem Vorschlag von Alfred de Zayas (UN-Experte zur Förderung einer demokratischen und gerechten Weltordnung) zu folgen, der 2013 vorschlug, Hawaii und Alaska wieder auf die \"Liste der nicht-selbst-regierten Territorien\" (Non-Self-Governing Territories) zu setzen, von der sie 1959 unrechtmäßig gestrichen worden sein. Hawaiis Indigene werden vor dem Rat durch Leon Kaulahao Siu als Gesandter der \"Allianz für die Selbstbestimmung von Alaska und Hawai ́i\" vertreten. Siu ist zudem „Schatten-Außenminister“ des \"Hawaiian Kingdom Government\", einer Gruppe, die sich als „überlebende Nachfolger des hawaiischen Königreiches“ versteht. Er beruft sich auf die indigene Bevölkerung, die sich 2014 mehrheitlich für die Unabhängigkeitsbestrebungen ausgesprochen hätten. Symbol der Hawaiischen Unabhängigkeit ist die auf den Kopf gestellte Flagge Hawaiis.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppen.", "content": "Die Unabhängigkeitsbewegung ist in mehrere, teils heterogene Gruppen zersplittert. Die Unabhängigkeit wird überwiegend von den Nachfahren der ursprünglichen Bevölkerung befürwortet, bei den übrigen Einwohnern ist das Interesse eher gering. Die beiden größten Gruppen sind die \"Nation of Hawai'i\" von Dennis Kanahele sowie \"Hawaiian Kingdom\", welche sich beide in der Tradition des Königreiches Hawai'i sehen und die Monarchie in einer konstitutionellen Form restaurieren wollen. Daneben existieren noch Gruppen wie \"Aboriginal Lands of Hawaiian Ancestry\", \"Ka Lāhui Hawaiʻi\" und \"Ka Pākaukau\", welche sich für die Unabhängigkeit oder zumindest mehr Autonomie und die Rechte der Indigenen einsetzen. Politische Parteien waren bzw. sind die in den 1920er Jahren aktive \"Home Rule Party of Hawaii\" und die \"Aloha Aina Party of Hawaii\". Für mehr Autonomie setzt sich auch die Demokratische Partei von Hawaii ein, strebt aber keine Sezession an. Eine der wenigen nicht-indigenen Unabhängigkeitsgruppen ist die rechtslibertäre \"Hawaiian Independence Party\", die aus der Insel eine Offshore-Steueroase machen möchte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem Begriff Hawaiische Unabhängigkeitsbewegung (englisch: Hawaiian sovereignty movement, Hawaiisch: ke ea Hawai‘i) lassen sich verschiedene politische und gesellschaftliche Autonomiebewegungen auf der Inselgruppe Hawaii zusammenfassen, welche die völlige staatliche Unabhängigkeit, die Abspaltung als \"Associated State\" oder größere Autonomie innerhalb der USA anstreben.", "tgt_summary": null, "id": 366613} {"src_title": "Polkadot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Protokoll.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "Das Polkadot-Protokoll verfolgt das Ziel, eine skalierbare, heterogene Multichain zu sein. Im Gegensatz zu anderen herkömmlichen Blockchains, die sich auf die Bereitstellung einer einzelnen Blockchain mit einem bestimmten Grad an Generalisierung für mögliche Anwendungen spezialisiert haben, bietet Polkadot eine grundlegende Relay-Chain, auf der eine große Vielzahl an validierbaren, global kohärenten Datenstrukturen gehostet werden können. Polkadot kann als äquivalent zu einer Gruppe herkömmlicher Blockchains, wie z. B. die Gruppe aus Ethereum, Ethereum Classic und Bitcoin, betrachtet werden, mit zwei entscheidenden Unterschieden: aggregierte Sicherheit und vertrauenswürdige Interchain-Übertragbarkeit. Es wird angenommen, dass Polkadots Design „skalierbar“ ist. Im Allgemeinen kann ein Problem, das auf Polkadot bereitgestellt werden soll, weitgehend parallelisiert und skaliert werden, indem es auf eine große Anzahl an Parachains aufgeteilt wird. Da alle Aspekte jeder Parachain parallel in verschiedenen Bereichen des Netzwerkes verarbeitet werden können, hat das Netzwerk grundsätzlich die Möglichkeit zu skalieren. Polkadots Ziel ist die Bereitstellung eines grundsätzlichen Bestandteils der Infrastruktur, was einen Großteil der Komplexität auf der Middleware-Ebene zurücklässt. Polkadot wird zur Verbindung von \"privaten/Konsortium\"-Chains, \"öffentlichen/vertrauenswürdigen\" Netzwerken, Oracles und zukünftigen Technologien, die erst noch im Web-3-Ökosystem erschaffen werden müssen, entwickelt. Polkadot bereitet den Weg für ein Netzwerk, in dem \"unabhängige Blockchains Informationen und vertrauenswürdige Transaktionen\" über die Polkadot-Relay-Chain mit dem Fokus auf Skalierbarkeit, Governance und Interoperabilität austauschen können. Aus allgemeiner Sicht versucht Polkadot, folgende drei Kernprobleme zu lösen:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gavin James Wood.", "content": "Gavin Wood ist einer der Gründer und derzeitiger Direktor von Parity Technologies. Davor war er der Chief Technology Officer und Mitbegründer des Ethereum-Projektes, Co-Designer des Ethereumprotokolls und Autor dessen formaler Spezifikation. Außerdem hat Gavin Wood die erste funktionale Implementierung von Ethereum erstellt und programmiert. Er betreut die Programmiersprache Solidity, war Projektleiter von dessen IDE und hat das Whisper-Protokoll entwickelt. Er besitzt einen Doktortitel in Informatik von der University of York. Gavin Wood veröffentlichte das Polkadot Whitepaper am 14. November 2016. Später wurde entschieden, dass das Protokoll von der im Juni 2017 gegründeten Web3 Foundation betreut wird.", "section_level": 2}, {"title": "Initial Coin Offering (ICO).", "content": "Polkadot startete ihr Initial Coin Offering am 15. Oktober 2017. Der Token-Verkauf fand im Format einer Dutch auction statt. Der ICO endete am 27. Oktober 2017 und sammelte insgesamt 485,331 ETH (Ether, die Währung der Ethereum-Blockchain). Kurz darauf, am 6. November 2017, wurde bekannt, dass gut zwei Drittel der eingenommenen Ether durch Ausnutzung eines Codefehlers in einem Smart Contract vernichtet wurden (Parity-Hack).", "section_level": 2}, {"title": "Token (DOT).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Der DOT-Token dient dreierlei Zwecken: Governance, Betrieb und Verbundenheit des Netzwerks. Durch Spieltheorie werden Tokenhalter dazu motiviert, ehrlich zu handeln. „Gute“ Akteure werden durch diese Mechanismen belohnt, „schlechte“ Akteure werden bestraft, indem sie ihre Investition ins Netzwerk verlieren. Dadurch wird die Sicherheit des Systems garantiert. Neue Parachains werden im Netzwerk erstellt, indem Tokens daran gebunden werden. Veraltete oder nutzlose Parachains werden entfernt, indem die daran gebundenen Tokens entfernt werden. Dies entspricht einer Art Proof of Stake. Der DOT-Token ist ein nativer Token und wird im Genesis-Block des Polkadot-Netzwerks vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Web3 Foundation hat Parity Technologies beauftragt, das Polkadot-Protokoll zu entwickeln. Die Entwicklung ist im Gange. Die Veröffentlichung des Genesis-Blocks von Polkadot ist für das dritte Quartal 2019 geplant. Einige bekannte Blockchainprotokolle, darunter auch Melonport, haben bereits ihr Interesse geäußert, eine Polkadot-Parachain zu entwickeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Polkadot ist das Konzept einer heterogenen Multichain- und Übersetzungsarchitektur, die die Verbindung von individuell angepassten Sidechains mit öffentlichen Blockchains ermöglicht. Durch Polkadot können verschiedene Blockchains Nachrichten auf sichere und vertrauenswürdige Weise untereinander austauschen. Das Protokoll wurde von Ethereum-Gründer Gavin Wood konzipiert und sammelte in seinem Initial Coin Offering im Oktober 2017 144,3 Millionen US-Dollar ein. ", "tgt_summary": null, "id": 1498189} {"src_title": "SNCF X 2700", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In den Jahren 1954 und 1955 wurde die 20 Triebwagen (Betriebsnummern X 2701 bis X 2720) umfassende Baureihe mit den zugehörigen Steuerwagen (XR 7701 bis XR 7720) an die SNCF ausgeliefert. Der Triebwagen war zweimotorig, ein zuverlässiger leistungsstarker Dieselmotor für eine einmotorige Version war noch nicht verfügbar. Da ab 1955 dank des Motors MGO V 12 SH von SACM ein entsprechender einmotoriger Triebwagen (Baureihe X 2720) serienreif zur Verfügung stand, wurde der Bau des X 2700 eingestellt. Die Züge, die zunächst nur die 1. Wagenklasse führten und im Steuerwagen eine Küche aufwiesen, wurden ab 1972 zu zweiklassigen Einheiten ohne Küchenabteil umgebaut. Dabei stieg die Gesamtzahl der Sitzplätze von 104 auf 113. Mit der Auslieferung der Turbotrains des Typs RTG wurden die X 2700 ab 1973 in den regionalen Verkehr um Bordeaux und Limoges abgedrängt. Einige Fernverbindungen verblieben ihnen vorerst: Bordeaux–Rennes (bis Sommer 1973), Saint-Germain-des-Fossés–Saint-Étienne–Le Puy-en-Velay (bis Herbst 1975) und Bordeaux–Clermont-Ferrand–Lyon (bis Ende 1978). Aufgrund des hohen Unterhaltungsaufwands besonders wegen der zweifachen Motorisierung wurden die X 2700, wie ihre Schwesterbaureihe X 2400, im Zeitraum 1980 bis 1986 nach und nach abgestellt. Aus den Triebwagen X 2707 und X 2714 entstand 1984 der Doppeltriebwagen X 2700 für Gleisuntersuchungen mittels Ultraschall. Das bis 2010 eingesetzte Fahrzeug erhielt zusätzliche Scheinwerfer, eine teilweise geänderte Fensterteilung und eine andere Lackierung. Von der Baureihe X 2700 sind die Triebwagen X 2716 (beim Train Touristique de Puisaye-Forterreund) und X 2719 (beim Matériel Ferroviaire et patrimoine National (MFPN)) erhalten. X 2709 steht als unmotorisierter Speisewagen beim Chemin de Fer du Haut Forez.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Triebwagen wurden von zwei V-12-Dieselmotoren von Renault (Typ 517 G V 12) mit jeweils 221 kW Leistung angetrieben, von denen sich einer hinter dem Führerstand, der andere vor dem Übergang zum Steuerwagen befand. Die Kraftübertragung zu den Achsen erfolgte mechanisch. Die Höchstgeschwindigkeit der – auch mit den Baureihen X 2720 und X 2770 – in Mehrfachtraktion einsetzbaren Fahrzeuge betrug 124 km/h. Der Triebwagen wog 45 t, der Steuerwagen war 32 t schwer, beide Fahrzeuge waren zusammen 52,16 m lang. Die Züge waren ursprünglich hellgrün, cremefarben und grau lackiert, was ihnen den Beinamen „Lézards verts“ (Grüne Eidechsen) einbrachte. Unterhalb des Fensterbands verlief ein silberfarbener Zierstreifen aus Metall, der bei Neulackierungen durch einen hellen Farbstreifen ersetzt wurde. Dabei wich auch das runde SNCF-Emblem an der Triebwagenfront einem moderner anmutendem Schriftzug. Neun Einheiten (X 2701–2704, 2706, 2710–11, 2715 und 2718) wurden in den 1970er Jahren der Livrée der RTG und RGP1 angepasst und in die Farben Sonnengelb und Grau umgespritzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Baureihe X 2700 war ein zweimotoriger Dieseltriebwagen der französischen Staatsbahn SNCF. Mit der einmotorigen Baureihe X 2720 (RGP1) zählte sie als RGP2 zu den „Rames à grand parcours“ (RGP) genannten Ferntriebwagen für den Langstreckenverkehr. ", "tgt_summary": null, "id": 1531586} {"src_title": "Delegation Hassi El Ferid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sektoren (Imada).", "content": "Die Delegation ist in 5 Sektoren (Imada) unterteilt:", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Die Delegation grenzt im Süd-Westen an die Delegation Majel Bel Abbes, im Nord-Westen an die Delegation Kasserine Süd, im Norden an die Delegation Sbeitla, im Osten an die Delegationen Bir El Hafey und Sidi Ali Ben Aoûn, im Süden an die Sidi Aïch. Das Klima ist arid. Der Hauptort liegt auf einem Hochplateau auf zirka 600–700 Meter. Die wichtigsten Erhebungen sind Djebel Ettouila westlich, Djebel Selloum (1.314 m) nordwestlich, Djebel el Koumine nordöstlich, Djebel el Kharroub östlich, Djebel Sidi Ali Ben Aoun (816 m) südöstlich und Djebel Sidi Aïch (1.029 m) im Süden. Die nächsten wichtigsten Ortschaften sind: westlich Fériana (تالة) und Thelepte (ثليفت), beide ungefähr 40 Straßenkilometer entfernt; nördlich liegen Kasserine und Sbeitla, beide ebenfalls um die 40 km vom Hauptort Hassi El Ferid entfernt; östlich liegen Bir El Hafey (بئر الحفي), Sidi Ali Ben Aoun (سيدي علي بن عون) und Sidi Bouzid (سيدي بوزيد), die ersten zirka 30 km, Sidi Bouzid hingegen 60 km entfernt; 90 km südlich liegt Gafsa (قفصة), Hauptort des gleichnamigen Gouvernements.", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaft.", "content": "Die Wohnbevölkerung besteht laut Volkszählung 2014 aus 19.400 Einwohnern, davon 9.925 Männer und 9.475 Frauen, die 3.746 Familien bilden und in 4.288 Wohnungen wohnen. 45 % der Einwohner sind jünger als 20 Jahre und 7,3 % sind 60 Jahre alt oder älter. Es handelt sich um eine der Delegationen mit sehr hoher Verbreitung vom Analphabetismus (2014 waren 55 % der Einwohner im Alter von zehn oder mehr Jahren Analphabeten) und mit sehr geringer Verfügbarkeit von fließendem Wasser: nur 33 % der Wohnungen hatte zur Zeit der Volkszählung 2014 fließendes Wasser in der Wohnung. Die Arbeitskräfte sind vorwiegend in der Landwirtschaft tätig (63 % im Jahr 2014).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Delegation Hassi El Ferid (الفريد حاسي معتمدية) ist eine der 13 tunesischen Delegationen im Gouvernement Kasserine, südlich von Kasserine gelegen. Bei der Volkszählung 2014 wurden 19.400 Einwohner gezählt. Der Hauptort ist Hassi El Ferid, der 2015 eine Gemeinde wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2461624} {"src_title": "Fußball-Weltmeisterschaft 2018/Saudi-Arabien", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifikation.", "content": "Die Mannschaft qualifizierte sich über die Qualifikation des asiatischen Fußballverbandes AFC.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele.", "content": "Saudi-Arabien begann die Qualifikation unter Faisal Al Baden, der die Mannschaft im März 2015 übernommen hatte, und musste erst in der zweiten Runde eingreifen. Dabei trafen die Saudis in der als Gruppenphase ausgetragenen Runde auf Malaysia, Osttimor, Palästina und die Vereinigten Arabischen Emirate. Von den acht daraus entstandenen Begegnungen konnte Saudi-Arabien sechs gewinnen und spielte zweimal remis. Nach dem ersten Spiel wurde Al Baden aber von dem Niederländer Bert van Marwijk abgelöst, der die niederländische Mannschaft 2010 ins WM-Finale geführt hatte. Im sechsten Gruppenspiel gelang den Saudis beim 10:0 gegen Osttimor der höchste Sieg ihrer Länderspielgeschichte, wobei Mohammad al-Sahlawi allein die Hälfte der Tore schoss. Als Gruppensieger qualifizierte sich Saudi-Arabien für die dritte Runde, die wieder als Gruppenphase stattfand. Hier trafen die Saudis auf Australien, Japan, wieder die Vereinigten Arabischen Emirate, den Irak und Thailand. Von zehn Spielen verloren die Saudis drei Spiele. Zudem spielten sie einmal remis. Die direkte Qualifikation für die Endrunde gelang erst am letzten Spieltag durch einen 1:0-Sieg gegen die bereits qualifizierten Japaner. Damit hatten sie die bessere Tordifferenz gegenüber den punktgleichen Australiern, die sich mit dem dritten Platz begnügen und den Weg über inner- und interkontinentale Playoffs gehen mussten, um sich dann auch noch zu qualifizieren. Insgesamt setzten die Trainer in den 18 Spielen 34 Spieler ein, von denen 14 auch im Kader für die Asienmeisterschaft 2015 standen. Zwei Spieler kamen in allen Spielen zum Einsatz: Yahya Al-Shehri und Taisir Al-Jassim. In 17 Spielen kamen Kapitän Osama Hawsawi, der einmal nach einer gelb-roten Karte pausieren musste, Salman Al-Faraj, der im ersten Spiel nicht eingesetzt wurde, und Abdulmalek Al-Khaibri, der im letzten Spiel fehlte, zum Einsatz. Fünf Spieler hatten nur einen Einsatz. Im Tor stand in der zweiten Runde immer Khalid Sharahili, in der dritten Runde bestritt Yasser Al-Mosailem die meisten Spiele (7), Abdullah Al-Mayouf stand zweimal und Mohammed Al-Owais einmal im Tor. Bester Torschütze war Mohammad al-Sahlawi mit 16 Toren, womit er bester asiatischer Torschütze der Qualifikation war und zusammen mit dem Polen Robert Lewandowski bester Torschütze aller an der Qualifikation teilgenommenen Mannschaften war. Lewandowski hatte seine 16 Tore aber in 10 Spielen geschossen, wogegen al-Sahlawi auf 14 Einsätze kam. Insgesamt steuerten 12 Saudis mindestens ein Tor zu den 43 selber geschossenen Toren bei. Zudem profitierten sie von einem Eigentor eines thailändischen Spielers und erhielten ein Tor am grünen Tisch zuerkannt.", "section_level": 2}, {"title": "Vorbereitung.", "content": "Trotz der erfolgreichen Qualifikation konnten sich der saudi-arabische Fußballverband und Bert van Marwijk nicht auf eine Vertragsverlängerung verständigen, so dass sein Engagement im September 2017 endete. Als Nachfolger wurde der Argentinier Edgardo Bauza verpflichtet, der im April als argentinischer Nationaltrainer entlassen wurde, nachdem die Argentinier in der Qualifikation gegen Bolivien mit 0:2 verloren hatten. Unter Bauza verliefen die Testspiele im November aber nicht zufriedenstellend, so dass er Ende November entlassen wurde. Nachfolger wurde sein Landsmann Juan Antonio Pizzi. Bei den Spielen im Golfpokal wurden die Saudis vom Kroaten Krunoslav Jurčić gecoacht.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele.", "content": "Anmerkungen:", "section_level": 2}, {"title": "Quartier.", "content": "Teamquartier war das „Belmond Grand Hotel Europe“ im Zentrum von Sankt Petersburg, wo die Mannschaft die Trainingsbasis von Zenit Sankt Petersburg nutzen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppenauslosung.", "content": "Für die Auslosung der Qualifikationsgruppen am 1. Dezember war Saudi-Arabien Topf 4 zugeordnet. Die Mannschaft trifft in der Gruppe A auf Gastgeber Russland, Ägypten und Ex-Weltmeister Uruguay. Gegen keine der drei Mannschaften haben die Saudis bei ihren vorherigen vier WM-Teilnahmen gespielt. Gegen Ägypten spielten die Saudis beim FIFA-Konföderationen-Pokal 1999 und gewannen mit 5:1. Zudem gibt es drei weitere von der FIFA anerkannte Länderspiele mit einem Remis und zwei Niederlagen. Gegen Ägypten kassierten die Saudis mit 0:13 auch ihre höchste Niederlage, das Spiel wird aber wie fünf weitere von der FIFA nicht gezählt. Gegen Russland, gegen das die Saudis als erste asiatische Mannschaft das Eröffnungsspiel bestreiten werden, gab es bisher nur ein Freundschaftsspiel, das mit 2:4 verloren wurde. Auch gegen Uruguay wurden bisher nur zwei Freundschaftsspiele mit einem Sieg und einem Remis bestritten.", "section_level": 1}, {"title": "Kader.", "content": "Der vorläufige Kader wurde am 17. Mai benannt. In den endgültigen Kader haben es Assaf Al-Qarni (Tor), Saeed Al Mowalad, Mohammed Jahfali, Nawaf Al-Abed und Mohammed Al-Kuwaykibi nicht geschafft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dieser Artikel behandelt die Saudi-arabische Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Saudi-Arabien nahm zum fünften Mal an der Endrunde teil und war in der FIFA-Weltrangliste vom Oktober 2017 der am zweitschlechtesten platzierte Teilnehmer. Nur Gastgeber Russland, auf den die Saudis als erste asiatische Mannschaft im Eröffnungsspiel trafen, war zu diesem Zeitpunkt schlechter platziert.", "tgt_summary": null, "id": 2378151} {"src_title": "Max Fléchet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Fléchet begann nach dem Schulbesuch ein wissenschaftliches Studium, das er mit einem \"Baccalauréat ès sciences\" abschloss, und arbeitete danach in der elterlichen Hutfabrik. Er wurde 1929 zum Mitglied des Gemeinderates seines Geburtsortes Chazelles-sur-Lyon gewählt und übernahm 1931 zudem den Posten als Präsident der Vereinigung der Hutfabrikanten Frankreichs \"(Union des fabricants de chapeaux de France)\". Ferner wurde er 1932 Mitglied des Generalrates des Département Loire sowie 1941 vom Vichy-Regime zum Bürgermeister von Chazelles-sur-Lyon ernannt und behielt dieses Amt drei Jahre lang bis 1944. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er 1947 Mitglied der Handelskammer von Saint-Étienne sowie zugleich wieder Bürgermeister von Chazelles-sur-Lyon, wobei er dieses Amt nunmehr bis 1959 bekleidete. Bei den Wahlen vom 7. November 1948 wurde Fléchet als Spitzenkandidat der Liste der Unabhängigen Republikaner \"(Républicains Indépendants)\" im Département Loire erstmals zum Mitglied des Senats gewählt. Er war dort Mitglied des Finanzausschusses sowie des Ausschusses für allgemeines Wahlrecht und wurde ferner 1949 auch wieder zum Mitglied des Generalrates des Département Loire gewählt, dem er bis 1967 angehörte. Bei den Wahlen vom 19. Juni 1955 wurde er im ersten Wahlgang an der Spitze der Liste des Nationalen Zentrums der Unabhängigen und Bauern CNI \"(Centre national des indépendants et paysans)\" im Département Loire erneut zum Mitglied des Senats gewählt. Er wurde in der Folgezeit am 4. Oktober 1956 Vizepräsident des Finanzausschusses und am 24. Juli 1958 Hoher Kommissar für Nationale Wirtschaft und Außenhandel \"(Haut Commissaire à l’économie nationale et au commerce extérieur)\" und bekleidete dieses neu geschaffene Amt bis zum 8. Januar 1959. Im Anschluss wurde Fléchet am 8. Januar 1959 von Premierminister Michel Debré als Staatssekretär für Wirtschaft im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft \"(Secrétaire d’Etat aux affaires économiques)\" in dessen Kabinett berufen und fungierte im Anschluss in dieser Regierung vom 17. November 1959 bis zum 19. Januar 1960 als Staatssekretär für Außenwirtschaft im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft \"(Secrétaire d’Etat aux affaires économiques extérieures)\", wobei er zusammen mit Finanzminister Antoine Pinay von seinem Amt zurücktrat. Nachdem der bisherige André Chazalon im November 1962 zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt worden war, wurde Fléchet als dessen Nachfolger bei einer Nachwahl am 24. Februar 1963 als dessen Nachfolger wieder zum Senator gewählt und vertrat das Département Loire. Er schloss sich abermals den \"Républicains indépendants\" an und wurde erneut Mitglied des Finanzausschusses. Bei den Wahlen vom 26. September 1965 kandidierte er zwar erneut für einen Sitz im Senat, erlitt jedoch eine Niederlage und schied nunmehr am 1. Oktober 1965 aus dem Senat aus. Er war zeitweise Vizepräsident des Nationalen Zentrums für Außenhandel CFCE \"(Centre national du commerce extérieur)\" sowie zwischen 1967 und 1969 Präsident der Französisch-Sowjetischen Handelskammer. Für seine Verdienste wurde ihm das Offizierskreuz der Ehrenlegion verliehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Max Fléchet (* 10. Mai 1901 in Chazelles-sur-Lyon, Département Loire; † 11. Oktober 1983 ebenda) war ein französischer Politiker, der zwischen 1948 und 1958 und erneut von 1963 bis 1965 Mitglied des Senats sowie zeitweilig Staatssekretär war.", "tgt_summary": null, "id": 1188002} {"src_title": "Neunzehneck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Regelmäßiges Neunzehneck.", "content": "Das regelmäßige Neunzehneck ist nach Carl Friedrich Gauß und Pierre-Laurent Wantzel kein konstruierbares Polygon, denn seine Seitenanzahl formula_1 ist kein Produkt einer Zweierpotenz mit paarweise voneinander verschiedenen Fermatschen Primzahlen.", "section_level": 1}, {"title": "Mathematische Zusammenhänge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Innenwinkel.", "content": "Der Innenwinkel formula_2 wird von zwei benachbarten Seiten der Länge formula_3 eingeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Zentriwinkel.", "content": "Der Zentriwinkel oder Mittelpunktswinkel formula_5 wird von zwei benachbarten Umkreisradien der Länge formula_6 eingeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Seitenlänge.", "content": "Die Seitenlänge formula_3 errechnet sich zu", "section_level": 2}, {"title": "Umkreisradius.", "content": "Der Radius formula_6 des Umkreises ergibt sich durch Umformen der Formel für die Seitenlänge formula_3 zu", "section_level": 2}, {"title": "Inkreisradius.", "content": "Der Inkreisradius formula_13 ist die Höhe eines gleichschenkligen Teildreiecks mit den beiden Schenkeln gleich dem Umkreisradius formula_6 und der Grundlinie gleich der Seitenlänge formula_3:", "section_level": 2}, {"title": "Höhe.", "content": "Die Höhe formula_17 eines regelmäßigen Neunzehneckes ergibt sich aus der Summe von Inkreisradius formula_13 und Umkreisradius formula_6:", "section_level": 2}, {"title": "Flächeninhalt.", "content": "Der Flächeninhalt eines Dreiecks berechnet sich allgemein zu formula_21. Für die Berechnung des Neunzehnecks werden die Ergebnisse der Seitenlänge formula_3 und des Inkreisradius formula_13 herangezogen, worin formula_13 für die Höhe formula_25 eingesetzt wird:", "section_level": 2}, {"title": "Geometrische Konstruktionen.", "content": "Ein regelmäßiges Neunzehneck ist nicht mit Zirkel und Lineal konstruierbar. Verwendet man jedoch ein zusätzliches Hilfsmittel wie z. B. den Tomahawk zur exakten Dreiteilung (Trisektion) eines Winkels oder ein spezielles Kurvenlineal mit der Kurvenform der archimedischen Spirale bzw. der Quadratrix des Hippias für die Teilung des 90-Grad-Winkels in formula_31 gleich große Winkelweiten, ist eine exakte Lösung machbar. Um den Tomahawk für die Bestimmung des Zentriwinkels nutzen zu können, bedarf es dafür zuerst einer evtl. komplizierten Konstruktion mindestens einer geeigneten Winkelweite, wie im Beispiel Dreizehneck von Andrew M. Gleason zu sehen ist. Dagegen bietet sowohl die archimedische Spirale als auch die Quadratrix des Hippias einen einfachen und kurzen Weg – er führt über die Teilung einer Strecke in formula_31 gleich lange Teile und die anschließende Projektion von vier dieser Teile in die gewählte Kurve − zum Auffinden des gesuchten Zentriwinkels.", "section_level": 1}, {"title": "Quadratrix des Hippias als zusätzliches Hilfsmittel.", "content": "Die Konstruktion (Bild 1) ist nahezu gleich der des Elfecks. Nach dem Zeichnen des Quadrates z. B. mit der Seitenlänge formula_33 und der Konstruktion der speziellen Kurve, der sogenannten Quadratrix des Hippias, mit der Parameterdarstellung formula_34: wird die Strecke formula_36 in neunzehn gleich lange Abschnitte mithilfe der Streckenteilung geteilt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in der Zeichnung nur die relevanten Punkte dargestellt. Der Zentriwinkel des Neunzehnecks ergibt sich aus formula_37 aber die Quadratrix des Hippias unterteilt nur die Winkel ab formula_38 bis formula_39 in gleich große Winkel. Daraus folgt, ein Neunzehntel der Strecke formula_36 kann nur ein Neunzehntel des Winkels formula_41 erzielen. Deshalb wird wegen der Berechnung des Zentriwinkels formula_5 aus dem Umkreis mit seinen formula_43 das Vierfache eines Neunzehntels, d. h. der Teilungspunkt formula_44 der Strecke formula_45 zur Konstruktion des Zentriwinkels formula_5 genutzt. Dieser entsteht nach der Konstruktion einer Parallelen zu formula_47 ab formula_44 bis zur Kurve der Quadratrix, dabei ergibt sich der Punkt formula_49. Nun zieht man eine Halbgerade ab dem Winkelscheitel formula_50 durch formula_49 bis zum Umkreis. Somit ergibt sich der Zentriwinkel formula_5 und auf dem Umkreis der zweite Eckpunkt formula_53. Die Länge der Strecke formula_54 ist die exakte Seitenlänge formula_3 des regelmäßigen Neunzehnecks.", "section_level": 2}, {"title": "Näherungskonstruktion.", "content": "Bild 2 zeigt ein Neunzehneck in seinem Umkreis, erstellt mit einer universellen Methode. Zuerst wird der Durchmesser formula_56 in formula_57 gleich lange Teile mithilfe des Strahlensatzes geteilt (in der Zeichnung nicht dargestellt) oder mittels Aneinanderreihen von formula_57 gleich langen Abständen bestimmt. Nun werden entweder die geraden oder die ungeraden Zahlen (Teilungspunkte) auf dem Durchmesser formula_56 markiert. In diesem Beispiel sind die geraden Zahlen formula_60 und formula_61 eingetragen. Die anschließende Halbierung von formula_56 erfolgt mithilfe der zwei Kreisbögen um formula_63 bzw. formula_64 mit dem Radius formula_56. Die Kreisbögen schneiden sich in den Punkten formula_66 und formula_67 Durch deren Verbindung erhält man den Mittelpunkt formula_50 und die Mittelachse formula_69. Nach dem Einzeichnen des Umkreises um formula_50 durch formula_63 geht es weiter mit dem Festlegen der Eckpunkte auf dem Umkreis. Das Lineal wird an den Punkt formula_66 und an die gerade Zahl formula_73 gelegt. Danach am Lineal entlang eine kurze Linie durch die gegenüberliegende Hälfte der Umkreislinie gezogen, ergibt den Eckpunkt formula_74 des entstehenden Neunzehnecks. Diese Vorgehensweise wiederholt sich beim Bestimmen der Eckpunkte formula_75 Sie wird fortgesetzt, jetzt ausgehend vom Punkt formula_76 bis die restlichen Eckpunkte formula_77 gefunden sind. Abschließend werden die benachbarten Eckpunkte miteinander verbunden. Das Besondere an dieser Methode ist, neun Seiten des Neunzehnecks haben paarweise die gleiche Länge, z. B. die Seiten formula_78 und formula_79. Die Seite formula_80 hat eine von den anderen unterschiedliche Länge. Dem Betrag nach größter, zweitkleinster und kleinster absoluter Fehler der Seitenlängen des Neunzehnecks bei einem Umkreisradius mit formula_81: Sieht man sich die beiden betragsmäßig kleinsten absoluten Fehler der benachbarten Seiten an, folgt daraus, beide sind nahezu gleich von einer idealen Mitte formula_90 entfernt. Das bedeutet, würde man in dieser Näherungskonstruktion z. B. nur die Strecken formula_85 (hellbraun) und formula_88 (hellblau) konstruieren, anschließend das arithmetische Mittel dieser Strecken konstruktiv ermitteln, ergäbe dies eine Seitenlänge formula_3 des Neunzehnecks mit einer Abweichung von rund Oder anders gesagt, bei einem Umkreisradius formula_95 wäre die Abweichung der konstruierten ersten Seite formula_96.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erlöserkirche in Ani.", "content": "Die Kirche befindet sich im Osten des Ortes Ani, der Hauptstadt des ehemaligen Königreichs Armenien, im äußersten Osten der heutigen Türkei in der Provinz Kars an der Grenze zu Armenien. Auf der Website VirtualANI.org ist die Architektur der Kirche so beschrieben (freie Übersetzung):", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige überschlagene Neunzehnecke.", "content": "Ein regelmäßiges überschlagenes Neunzehneck ergibt sich, wenn beim Verbinden der neunzehn Eckpunkte jedes Mal mindestens einer übersprungen wird und die somit erzeugten Sehnen gleich lang sind. Notiert werden solche regelmäßige Sterne mit Schläfli-Symbolen formula_97, wobei formula_31 die Anzahl der Eckpunkte angibt und jeder formula_99-te Punkt verbunden wird. In der folgenden Galerie sind die acht möglichen regelmäßigen Neunzehnstrahlsterne, auch Enneadekagramme genannt, dargestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Neunzehneck, auch als Nonadekagon bezeichnet ( auch \"enneadecagon, enneakaidecagon\"), ist ein Polygon mit 19 Seiten und 19 Ecken. Oft ist dabei ein ebenes, regelmäßiges Neunzehneck gemeint, bei dem alle Seiten gleich lang sind und alle Eckpunkte auf einem gemeinsamen Umkreis liegen.", "tgt_summary": null, "id": 1147136} {"src_title": "Francesco Carafa della Spina di Traetto", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Über seine Mutter war er mit den Päpsten Paul IV. und Paul V. verwandt. Andere Kardinäle der Familie waren Filippo Carafa della Serra (Kardinalernennung 1378), Oliviero Carafa (1467), Gianvincenzo Carafa (1527), Carlo Carafa (1555), Diomede Carafa (1555); Alfonso Carafa (1557), Antonio Carafa (1568), Decio Carafa (1611), Pier Luigi Carafa (1645), Carlo Carafa della Spina (1664), Fortunato Ilario Carafa della Spina (1686), Marino Carafa di Belvedere (1801) und Domenico Carafa della Spina di Traetto (1844).", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Am 22. März 1747 schloss er sein Studium beider Rechte an der Universität La Sapienza ab. 1745 trat er in die römische Kurie ein. Carafa empfing am 13. Januar 1760 die Diakonen- und am 27. Januar 1760 die Priesterweihe. Am Tag darauf wurde er zum Titularerzbischof von \"Patras\" ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 16. Februar 1760 Papst Clemens XIII.; Mitkonsekratoren waren Filippo Josiah Caucci, Lateinischer (Titular-)Patriarch von Konstantinopel, und Erzbischof Giuseppe Locatelli, Apostolischer Nuntius in Neapel. Am 1. März 1760 wurde er zum Apostolischen Nuntius in der Republik Venedig ernannt. Im Dezember 1766 wurde er zum Sekretär der Kongregation für die Bischöfe und Kleriker ernannt. Papst Clemens XIV. ernannte ihn am 19. April 1773 zum Kardinal und am 26. April 1773 zum Kardinalpriester von \"San Clemente\". Er nahm am Konklave 1774–1775, welches Papst Pius VI., und am 1799–1800, welches Papst Pius VII. wählte, teil. Am 29. März 1775 wurde er zum Präfekten der Kongregation für die Bischöfe und Kleriker. Am 15. Dezember 1788 wurde er zum Kardinalpriester von San Lorenzo in Lucina ernannt. Er wurde als Legat nach Ferrara geschickt. 1798 wurde er von den Franzosen zuerst in der Engelsburg und danach in Civitavecchia inhaftiert. Ab 1802 war er Kardinalprotopriester. Ab dem 3. August 1807 war er Kardinalpriester von San Lorenzo in Damaso. Er war Mitglied der \"Congregazione deputata per gli acquisti fatti nel tempo della rivoluzione\". Während der französischen Besetzung Roms zwischen 1809 und 1814 flüchtete er in ein Kloster der Oratorianer. Er starb am 20. September 1818 im Alter von 96 Jahren und wurde zuerst in Santa Maria in Vallicella in Rom beigesetzt. Später wurden seine Gebeine nach \"San Lorenzo in Damaso\" überführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Francesco Carafa della Spina di Traetto (* 29. April 1722 in Neapel; † 20. September 1818 in Rom) war ein italienischer Kardinal.", "tgt_summary": null, "id": 1339332} {"src_title": "Hannah Brandt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Brandt, die gemeinsam mit ihrer Adoptivschwester Marissa in den Vororten Minneapolis aufwuchs, kam über den Eiskunstlauf zum Eishockey. Ihre ältere Schwester strebte ihr dabei nach und so spielten sie zwischen 2009 und 2011 gemeinsam für das Schulteam der \"Hill-Murray High School\". Während ihre Schwester im Jahr 2011 ihren High-School-Abschluss machte und zum folgenden Schuljahr am Gustavus Adolphus College studierte, nahm die talentiertere Hannah mit der US-amerikanischen U18-Landesauswahl an der U18-Juniorinnen-Weltmeisterschaft 2011 teil. Dort gewann sie mit dem Team die Goldmedaille. Im folgenden Jahr machte Brandt schließlich ihren Abschluss an der High School und erhielt daraufhin ein Stipendium an der University of Minnesota. Während sie parallel zu ihrem Studium mit dem Universitätsteam in der Western Collegiate Hockey Association, einer der Top-Divisionen der National Collegiate Athletic Association auflief, spielte ihre Adoptivschwester mit dem Gustavus Adolphus College in der Division III der NCAA. Hannah Brandt entwickelte sich als Spielerin der \"Golden Gophers\" zur Nationalspielerin und bestritt mit der Weltmeisterschaft 2012 als 18-Jährige ihr erstes Turnier mit der Frauen-Eishockeynationalmannschaft der Vereinigten Staaten. Dort gewann die Stürmerin die Silbermedaille. Trotz dieses Erfolgs gelang es der Offensivspielerin nicht, sich in den Folgejahren dauerhaft im US-Team zu etablieren. Umso erfolgreicher verlief jedoch ihre Collegekarriere, die sie im Jahr 2016 mit dem dritten Gewinn des nationalen Landestitels der NCAA abschloss. Für die Nationalmannschaft kam Brandt lediglich bei der Weltmeisterschaft 2015 zum Einsatz, allerdings gewann sie mit den US-Girls den Weltmeistertitel. Zur Saison 2016/17 folgte schließlich der Wechsel in den Profibereich. Statt jedoch in eine der großen nordamerikanischen Ligen zu wechseln, schloss sie sich im Sommer 2016 den ligaunabhängigen Minnesota Whitecaps an, die lediglich Freundschaftsspiele gegen Teams von NCAA-Universitäten und High Schools bestritten. Dennoch war Brandt bei der Weltmeisterschaft 2017 erneut Mitglied des US-Teams und gewann ihre zweite Goldmedaille. Zur Saison 2017/18 ließ sich Brandt vom US-amerikanischen Eishockeyverband USA Hockey rekrutieren, um frühzeitig mit der Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang zu beginnen, bei denen sie mit den US-Amerikanerinnen die Goldmedaille gewann. Ihre Adoptivschwester war unter ihrem Geburtsnamen \"Park Yoon-jung\" Mitglied des gesamtkoreanischen Eishockeyteams. Zur Saison 2018/19 wurde Brandt mit ihrer Vereinsmannschaft in die National Women’s Hockey League aufgenommen, wo sie mit den Whitecaps auf Anhieb den Isobel Cup, die Meisterschaftstrophäe der Liga, gewann. Zudem wurde sie wenige Wochen später mit den Vereinigten Staaten im Rahmen der Weltmeisterschaft 2019 erneut Weltmeisterin.", "section_level": 1}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die USA bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Hannah Brandt (* 27. November 1993 in Maplewood, Minnesota) ist eine US-amerikanische Eishockeyspielerin, die seit der Saison 2016/17 bei den Minnesota Whitecaps aus der National Women’s Hockey League auf der Position des Centers spielt. Brandt gehört seit dem Jahr 2012 der Frauen-Eishockeynationalmannschaft der Vereinigten Staaten an und ist mehrfache Weltmeisterin sowie Olympiasiegerin. Ihre Adoptivschwester Marissa Brandt ist Mitglied der südkoreanischen Frauennationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 389586} {"src_title": "Place des Quatre Dauphins", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die den Platz umgebenden, dreigeschossigen Häuser stammen alle aus der gleichen Epoche und wurden gemeinsam mit dem Platz konzipiert. Der Platz ist symmetrisch an den Mittelachsen der beiden Straßen angeordnet mit einer Kantenlänge von 30 × 30 Meter. In der Mitte befindet sich ein kleiner marmorner Barockbrunnen mit vier Delfinskulpturen, die sogenannte \"Fontaine des Quatre-Dauphins\". Er wurde 1667 von Jean-Claude Rambot (1621–1694) angefertigt. Vier entlang der vier Straßenachsen abwärts gerichtete, wasserspeiende Delphinfiguren sind um einen zentralen Obelisken gruppiert und mit allerlei Wassertieren und -pflanzen umgeben. Diese allegorische Gruppierung bezieht sich im Goldenen Zeitalter auf die Herrschaftsinteressen nördlich der Provence, die Region Dauphiné, die seit 1628 direkt vom König absolutistisch regiert wurde. Diese Figurengruppe ruht auf einem viereckigen Kapitell-förmigen Podest, in dessen barock-manierierten Ecken oberhalb des Wasserspiegels vier Wappen eingelassen sind. Die kreisrunde, kniehohe Brunnenschale misst etwa viereinhalb Meter im Durchmesser. Der Delfin () ist das Wappenzeichen der historischen, nördlich gelegenen Landschaft Dauphiné, die den Départements Isère, Drôme und Hautes-Alpes entspricht. Der Delfin ist als Wappentier dementsprechend auch Bestandteil der Wappen dieser drei Départements. Der Brunnen ist seit 1905 in das Verzeichnis des Kulturerbes eingetragen. Dieser Brunnen ist nicht mit dem gleichnamigen Brunnen im Park der Staatsbank in Aix-en-Provence zu verwechseln, der 1929 unter Schutz gestellt wurde. Von Rambot ist auch das Hôtel de Boisgelin, ein Hôtel particulier von 1655 an der Nordostecke des Platzes. Gegenüberliegend an der Südostecke steht das Hôtel de Foresta von 1667, dessen Fassade und Treppenhäuser 1990 unter Denkmalschutz gestellt wurden. Weiter im Uhrzeigersinn an der Südwestecke liegt das Hôtel de Gastaud, 37 rue Cardinale. Im vierten Geviert schließlich befindet sich das Hôtel de Valori, 18 rue du Quatre-Septembre, das 1750 von Joachim de Beausset erbaut wurde. An jeder der vier Ecken ist eine Kastanie gepflanzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Bebauung des Platzes erfolgte nach der Niederlegung der südlichen Stadtmauer. Am 15. Februar 1645 fiel dazu die Entscheidung im Stadtrat von Aix-en-Provence. Architekt dieses Stadtquartiers war Jean Lombard (1580–1656). Die in beliebigem Winkel zueinander laufenden Gassen der damaligen Stadt galten im Zeitalter der Aufklärung als nicht mehr zeitgemäß. Entsprechend wurden alle Straßen nach dem Hippodamischen Schema angelegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Place des Quatre Dauphins ist ein quadratischer Platz in der Mitte des Quartier Mazarin in Aix-en-Provence, an der Straßenkreuzung der Rue Cardinal (West-Ost-Richtung) mit der Rue du 4. Septembre.", "tgt_summary": null, "id": 845105} {"src_title": "Khatyrka (Meteorit)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fundgeschichte.", "content": "Die ersten drei Bruchstücke des Meteoriten wurden bereits während einer ersten Expedition 1979 am Fluss Chatyrka (englisch \"Khatyrka\") gefunden. Es handelte sich dabei um einen Zufallsfund bei der Suche nach Platin. Über Händler und Schmuggler kamen diese Bruchstücke schließlich nach Florenz in Italien. Im Jahr 2010 wurde in ihnen das Mineral Ikosaedrit entdeckt. Die Besonderheit dieses Minerals liegt in seiner Kristallstruktur, die keiner Translationssymmetrie gehorcht, sondern Quasikristalle bildet. Diese ersten Meteoritenbruchstücke (Körner) werden in Sankt Petersburg in Russland und Florenz aufbewahrt. Ein Team aus den russischen, US-amerikanischen und italienischen Wissenschaftlern P. J. Steinhardt, C. Andronicos, L. Bindi, V. V. Distler, M. Eddy, A. Kostin, V. Kryachko, G. J. MacPherson, W. M. Steinhardt, und M. Yudovskaya führte in der Zeit vom 20. Juli bis 7. August 2011 eine zweite Expedition im Gebiet der Tschuktschen durch, um gezielt weitere Proben des extrem seltenen Minerals zu finden. Insgesamt wurden dabei rund 1,5 Tonnen Tonminerale und anderes Material entlang des Flusses Listventovyi prospektiert. In den Schwermineralkonzentraten konnten sieben weitere Stücke eines Chondriten gefunden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Petrographie.", "content": "Als kohliger Chondrit vom Typ \"CV3\" besteht Khatyrka gemäß der Klassifikation nach van Schmus und Wood aus einer undifferenzierten, unequilibrierten Matrix mit einem hohen Anteil an Kohlenstoff (C) und deutlich sichtbaren Silikatkügelchen (Chondren) sowie zusätzlich Spuren von Wasser und organischen Substanzen (V3). Die untersuchten Meteoritenkörner sind von dunkelgrauer Farbe und enthalten verschiedene Metalle. Die Analyse mit dem Rasterelektronenmikroskop an den polierten Oberflächen zweier Körner ergab eine porphyrische Zusammensetzung des Meteoritengesteins mit isolierten Olivinkristallen in einer porösen Matrix aus feinkörnigem Olivin sowie calciumreiche Klinopyroxene, Nephelin und verschiedene Nickel-Eisen-Metalle beziehungsweise -Sulfide. Auch Aluminium-Kupfer-Legierungen konnten beobachtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Khatyrka als Typlokalität.", "content": "Khatyrka gilt als Typlokalität für die Minerale Cupalit, Decagonit, Hollisterit, Ikosaedrit, Khatyrkit, Kryachkoit, Steinhardit und Stolperit. Mit dem Decagonit wurde zudem das zweite Mineral entdeckt, das Quasikristalle bildet. Des Weiteren konnten in dem Meteoriten gediegen Aluminium, Eisen, Kupfer und Nickel sowie die Minerale Ahrensit, Awaruit, Chromit, Coesit, Diopsid, Enstatit und Klinoenstatit, Forsterit und andere Minerale der Olivingruppe, Hämatit, Hedenbergit, Hercynit, Korund, Magnetit, Naquit, Nephelin, Pentlandit, Sodalith, Spinell, Stishovit, Suessit, Taenit, Trevorit, Troilit und Xifengit nachgewiesen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Khatyrka ist ein Steinmeteorit aus der Klasse der kohligen Chondrite vom Typ \"CV3\". Er wurde im Juli 2011 im Autonomen Kreis der Tschuktschen im russischen Föderationskreis Ferner Osten gefunden. Der Fall des Meteoriten wurde nicht beobachtet. ", "tgt_summary": null, "id": 2462429} {"src_title": "VfL Bad Schwartau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegründet wurde er im Jahre 1863 als \"Männerturnverein Bad Schwartau\". Im Laufe der Zeit fusionierten damit der Schwartauer ATSV Eichenkranz von 1898, die Schwartauer Turnerschaft von 1910 und der Schwartauer Ballspielclub von 1912. Der VfL Bad Schwartau ist mit etwa 2.700 Mitgliedern der zweitgrößte Sportverein im Kreis Ostholstein.", "section_level": 1}, {"title": "Abteilungen.", "content": "Der Verein besitzt inzwischen 19 Abteilungen, darunter auch Badminton, Faustball, Orientierungslauf, Rhönradturnen, Musik und Walking.", "section_level": 1}, {"title": "Handball.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herren.", "content": "Die erste Herrenmannschaft spielte bis zur Auflösung der „SG VfL Bad Schwartau-Lübeck“ und dem Umzug als HSV Hamburg nach Hamburg in der Bundesliga und gewann 2001 den DHB-Pokal. Fortan spielte der Verein in der drittklassigen Regionalliga Nordost und spielt seit der Saison 2008/09 in der 2. Bundesliga. Die Mannschaft trägt ihre Heimspiele in der Hansehalle in Lübeck aus und tritt seit der Saison 2017/18 als VfL Lübeck-Schwartau an. Die Abteilung ist seit 2002 in die \"HM Handball Marketing Spielbetriebs GmbH & Co. KG\" ausgegliedert, an der der VfL Bad Schwartau e. V. beteiligt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Damen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Damenmannschaft spielte in den Spielzeiten 1979/80 und 1980/81 ebenfalls in der Bundesliga. Außerdem waren die Damen von 1997 bis 2001 zweitklassig. 2010 qualifizierten sich die Damen für die neugegründete 3. Liga. In der Saison 2012/13 kooperierte der VfL im Damen-Bereich mit dem Zweitligisten TSV Travemünde, woraufhin die Drittligamannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Jugend.", "content": "Der VfL betreibt sehr erfolgreiche Jugendarbeit. Im männlichen Bereich kooperiert der VfL mit dem TSV Ratekau, dem NTSV Strand 08 und Lübeck 1876. In der Saison 2012/13 spielt die männliche A-Jugend in der A-Jugend-Bundesliga die weibliche A-Jugend ebenfalls in der Bundesliga. Die zweite Herren- sowie die Jugendmannschaften sind Teil des VfL Bad Schwartau e. V.", "section_level": 2}, {"title": "Fußball.", "content": "Die Fußballabteilung des Vereins hatte ihre erfolgreichste Zeit in den 1950er Jahren, in der auch bis 1953 der spätere Oberligaspieler Atze Bornemann stürmte. Von 1951 bis 1953 und 1955 bis 1961 spielte man in der Amateurliga Schleswig-Holstein, der damals zweithöchsten Ebene im deutschen Ligasystem und zudem der höchsten Spielklasse des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes. Letztmals trat der Verein im DFB-Pokal 1977/78 überregional in Erscheinung, als man die 1. Hauptrunde erreichte. Dort unterlag die Mannschaft beim BV 04 Düsseldorf mit 0:3. 2012 erreichte man als Aufsteiger aus der Kreisklasse A (Kreis Lübeck) in der Kreisliga Lübeck den 11. Platz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Verein für Leibesübungen Bad Schwartau von 1863 e. V., kurz VfL Bad Schwartau, ist ein Sportverein aus Bad Schwartau, Schleswig-Holstein. ", "tgt_summary": null, "id": 349387} {"src_title": "Bilthovener Treffen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die drei Treffen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Internationale Versöhnungsbund (Oktober 1919).", "content": "Auf Einladung von Ernest und Eveline Fletcher, Kees Boeke und Henry Hodgkin fand vom 4. bis 19. Oktober 1919 in Bilthoven eine internationale Friedenskonferenz mit 50 männlichen und weiblichen Teilnehmern statt. Neben den englischen und niederländischen Gastgebern kamen Delegierte aus Deutschland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, Frankreich, der Schweiz und den USA. Unter den Teilnehmenden waren unter anderem: Friedrich Siegmund-Schultze, J. B. Hugenholz, Mathilda Wrede (1863–1928), Lilian Stevenson (1870–1960), Leonhard Ragaz (1868–1945), Pierre Cérésole (1879–1945). Viele der Teilnehmer waren Wehrdienstverweigerer, die während des Krieges inhaftiert waren.", "section_level": 2}, {"title": "Service Civil International (August 1920).", "content": "Der Internationale Versöhnungsbund hielt eine weitere Konferenz ab in Bilthoven im Sommer 1920. Ein junger deutscher Teilnehmer richtete diese Worte an die Teilnehmenden: „Wir haben zwei Tage lang diskutiert; es wäre an der Zeit, etwas zu unternehmen.“ Er berichtete von seinem Bruder, der als Soldat beteiligt war an den Zerstörungen im Norden Frankreichs, und nun beim Wiederaufbau helfen wolle. Diese Haltung stiess bei mehreren Teilnehmenden, darunter Sekretär Pierre Cérésole, auf Begeisterung, und man beschloss, eine Wiederaufbaugruppe zu gründen. Bald danach traf Cérésole in Deutschland den englischen Quäker Hubert Parris, der Erfahrungen hatte mit durch die Religiöse Gesellschaft der Freunde organisierten Hilfsdiensten. Parris berichtete: „Wir verbrachten einen langen Abend zusammen in seinem Hotelzimmer in Berlin, und ich verließ ihn erst nach Mitternacht. Es war an diesem Abend, dass der \"Service Civil International\" geboren wurde, Pierres Ideale und meine praktischen Erfahrungen trafen aufeinander und bekamen eine neue Bedeutung.“ Maria van der Linden bestand darauf, dass sich Parris während seines Aufenthaltes in Bilthoven im September erneut mit Pierre Ceresole traf. Boeke und Ceresole waren sich nicht einig über die Wahl der Mittel. Bereits im November 1920 fand in Esnes bei Verdun die erste Wiederaufbauaktion statt. Dann folgten andere Projekte nach Naturkatastrophen, mit Arbeitslosen, mit spanischen Flüchtlingen. Erst in den 1930er Jahren strukturierte sich die Bewegung. Während die offiziellen Dokumente des SCI die Arbeiten in Verdun als Gründungsereignis nennen, legen die Texte von Hélène Monastier, einer engen Mitarbeiterin von Pierre Ceresole, den Schwerpunkt auf die Konferenz von 1920: \"In Bilthoven begann sie Gestalt anzunehmen [...], die Idee eines freiwilligen Zivildienstes für den Frieden\". 1960 traf sich das internationale Komitee in Bilthoven und feierte sein 40-jähriges Jubiläum mit Kees Boeke.", "section_level": 2}, {"title": "War Resisters' International (März 1921).", "content": "Eine kleine Konferenz mit Vertretern von radikalen europäischen Friedensorganisationen fand statt in Bilthoven vom 22. bis 25. März 1921. Mit Helene Stöcker gründeten sie die Bewegung „PACO“ (\"Frieden\" in Esperanto), die 1923 den Namen änderte zu \"Internationale der KriegsdienstgegnerInnen (\"War Resisters International). Das Sekretariat befand sich 1921–1923 in Bilthoven, dann in London. Kees Boeke erscheint als einer der Hauptinitiatoren und die Konferenz von Bilthoven gilt in den Texten der WRI als Gründung. Die Gründer von \"PACO\" nahmen ab dem 26. März 1921 an einer internationalen Antimilitaristenkonferenz des IAMV in Den Haag teil. Die Internationale Antimilitaristische Vereinigung (IAMV) wurde 1904 am Rande der Zweiten Internationale gegründet. Während die beiden Bewegungen brüderlich zusammenarbeiteten, hatten sie unterschiedliche Ansichten über Gewaltlosigkeit: Die Gründer der WRI erkannten sie als fundamentales Prinzip an, während die IAMV darin nur eine taktische Entscheidung sah. PACO wurde im Herbst aktiv und schloss sich dem von der IAMV gegründeten \"International Antimilitarist Bureau\" (IAMB) an.", "section_level": 2}, {"title": "Die Bildung pazifistischer Netzwerke.", "content": "Vor dem Ersten Weltkrieg existierten bereits einige pazifistische Netzwerke wie das Internationale Ständige Friedensbüro (seit 1891) und die IAMV (seit 1904). Das durch die 8 Millitonen Kriegstoten entstandene Trauma verstärkte die Antikriegsstimmung, mit den bekannten Slogans \"\", \"Nie wieder Krieg\" und \"No More War\". In diesem Konstext strukturieren die Bilthovener Treffen die entstehende Friedensbewegung in drei sich ergänzenden Dimensionen: Der christliche Pazifismus des Internationalen Versöhnungsbundes, die Alternative zum Militärdienst des Service Civil International, und die Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen der War Resisters International. Diese pazifistischen Netzwerke bauten Beziehungen auf zu anderen internationalen Bewegungen der Zeit, die sich in anderen Bereichen ebenfalls für eine gerechtere Welt einsetzten: eine undogmatische Spiritualität vertreten durch die Quäker (Henry Hodgkin, Kees und Betty Boeke und Elisabeth Rotten, Pierre Cérésole, Hubert Parris), die Beschäftigung mit Esperanto, die Montessoripädagogik (Kees und Betty Boeke und Elisabeth Rotten) und die Rolle der Frauen mit der Women’s International League for Peace and Freedom (Elisabeth Rotten).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bilthovener Treffen sind eine Reihe von Zusammenkünften pazifistischer Aktivisten, die kurz nach dem Ersten Weltkrieg im Haus von Kees Boeke in Bilthoven, Niederlande (Gemeinde De Bilt, in der Nähe von Utrecht) stattfanden. ", "tgt_summary": null, "id": 153439} {"src_title": "Josip Posavec", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerlaufbahn.", "content": "Josip Posavec begann seine Profikarriere 2013 beim kroatischen Fußballverein Inter Zaprešić. In der 2. HNL, der zweiten kroatischen Fußballliga, absolvierte er insgesamt 5 Spiele. In der Saison 2014/15 wurde er mit Inter Zweitligameister und feierte mit seinem Fußballverein den Aufstieg in die 1. HNL, der ersten kroatischen Fußballliga. In der folgenden Saison setzte sich Posavec durch und wurde mit 19 Jahren Stammtorhüter bei Inter. Seine guten Leistungen blieben nicht unbemerkt, sodass er in derselben Saison am 7. Januar 2016 nach Italien für eine Ablösesumme von 500 Tausend Euro zu US Palermo wechselte. Sein erstes Spiel für Palermo und in der Serie A absolvierte er beim Ligaspiel gegen den FC Bologna am 28. Februar 2016. In dieser Saison blieb es nur bei dieser einen Partie. In der darauffolgenden Saison setzte er sich durch und wurde Stammtorhüter bei Palermo. Mit 29 bestrittenen Erstligaspielen und einer Quote von 78,79 % gehaltener Bälle hatte er in der Saison 2016/17 die beste Quote von allen Torhütern in der Serie A. Er konnte sogar eine bessere Quote als Gianluigi Buffon, Samir Handanovič und Gianluigi Donnarumma aufweisen. Trotz seiner guten Leistungen stieg er mit Palermo in die Serie B ab. Am Saisonbeginn verlor er seinen Stammplatz an Alberto Pomini, woraufhin ihn Palermo an den kroatischen Spitzenklub Hajduk Split verliehen hat. Nach dem Zwangsabstieg von Palermo in die Serie D wurde Posavec von Hajduk Split am 9. Juni 2019 fest Verpflichtet. Für die Kroatische U17- und -U19-Nationalmannschaft absolvierte er jeweils ein Spiel. Sein Debüt die für Kroatische U21-Nationalmannschaft feierte er unter Nenad Gracan beim U21-EM-Qualifikationsspiel gegen Estland am 7. September 2015. Mit Kroatien nahm er als Stammtorhüter an die U21-Europameisterschaft 2019 in Italien und San Marino teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Josip Posavec (* 10. März 1996 in Varaždin) ist ein kroatischer Fußballtorhüter, der derzeit beim kroatischen Fußballverein Hajduk Split unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 646908} {"src_title": "Astra (Rakete)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Ziel bei der Entwicklung der Rakete waren eine möglichst einfache Produktion und extrem niedrige Herstellkosten. Wie der Hauptkonkurrent Rocket Lab bei der Electron verwendet auch Astra Space elektrisch betriebene Treibstoffpumpen, was die Triebwerke wesentlich vereinfacht. Die Struktur der Astra-Rakete wird jedoch konventionell aus Aluminium gefertigt und ist damit wesentlich preiswerter und schneller herstellbar als die modernen CFK-Bauteile von Rocket Lab. Statt den acht Triebwerken der Electron verfügt die Astra-Erststufe nur über fünf; Treibstoff und Oxidator (Kerosin und Flüssigsauerstoff) sind wiederum dieselben. Astra geht bei der Kostenoptimierung sogar so weit, dass Abstriche bei der Zuverlässigkeit der Rakete in Kauf genommen werden. Dahinter steht das Kalkül, dass das Gesamtpaket aus extrem preiswerten Starts mit gelegentlichem Verlust einzelner Satelliten für die Kunden attraktiver sein sollte als die technisch perfektionierten, aber um ein Vielfaches teureren Angebote anderer Hersteller. Die Länge der Rakete von 12 Metern ermöglicht den Transport in einen Standard-ISO-Container. Für erste orbitale Testflüge entwickelte Astra Space die Raketenversion 3 (\"Rocket 3\") mit bis zu 25 kg Nutzlast für sonnensynchrone Umlaufbahnen. Von dieser Variante werden drei Exemplare gebaut. Bei zukünftigen Raketenversionen soll die Transportleitung gesteigert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Einrichtungen.", "content": "Entwicklung, Produktion und Test der Rakete erfolgen auf einem Gelände in Alameda in Kalifornien. In der Anlage war früher die Alameda Naval Air Station ansässig. Aus dieser Zeit sind unterirdische Triebwerksteststände vorhanden, die weiter genutzt werden. Als erster Startplatz dient der \"Launch Complex 2\" des Pacific Spaceport Complex – Alaska (PSCA) auf der Insel Kodiak. Langfristig ist von dort ein Start pro Monat geplant. Astra Space ist der erste kommerzielle Nutzer des PSCA. Wegen seines hohen Breitengrades ist der PSCA nur für Starts in Polarbahnen geeignet. Für niedrigere Bahnneigungen plant Astra einen zweiten Startplatz auf den Marshallinseln im Pazifik. Außerdem ist eine Nutzung des Mid-Atlantic Regional Spaceport an der US-Ostküste im Gespräch.", "section_level": 1}, {"title": "Starts.", "content": "Ein erster Testflug fand mit einer Rakete namens \"Rocket 1\" und unter der Missionsbezeichnung \"P120\" statt. Der Start war zunächst auf den 6. April 2018 terminiert, wurde aber wenige Minuten vor Ende des Countdowns wegen eines technischen Problems abgebrochen. Die Rakete startete schließlich am 20. Juli, aber wegen eines nicht näher bezeichnetes Problems endete der Flug bereits nach 21 Sekunden. Es entstanden leichte Schäden an der Startanlage. Ein zweiter Start fand mit der Rakete \"Rocket 2\" am 27. November 2018 statt. Alle fünf Motoren versagten, und die Rakete ging in Trümmern auf dem Startgelände nieder. Bei beiden Flügen handelte es sich um suborbitale oder atmosphärische Tests der ersten Raketenstufe. Die zweite Stufe war jeweils funktionslos bzw. diente nur als Massesimulator. Die ersten beiden Orbitalstarts mit der Raketenversion \"Rocket 3.0\" waren für das 1. Quartal 2020 im Rahmen des militärischen Kleinraketenstartwettbewerbs DARPA Launch Challenge geplant. Astra Space war von ursprünglich 30 Bewerbern der einzige noch verbliebene Teilnehmer in dem Wettbewerb, musste den Start jedoch am 2. März in letzter Minute wegen eines technischen Problems abbrechen. So endete der Wettbewerb ohne Sieger. Am 23. März trat bei der Vorbereitung eines zweiten Startversuchs eine „Anomalie“ auf; die Rakete wurde zerstört und der Startplatz kontaminiert. Insgesamt liegen nach Auskunft des Unternehmens vom Februar 2020 etwa ein dutzend Startaufträge für die Rakete vor. Diese sollen mit der Raketenversion 4 mit SSO-Transportkapazität bedient werden.", "section_level": 1}, {"title": "Startliste.", "content": "Stand: 10. April 2020", "section_level": 1}], "src_summary": "Rocket (englisch für „Rakete“), selten auch Astra genannt, ist eine in Entwicklung befindliche zweistufige Trägerrakete des US-amerikanischen Raumfahrtunternehmens \"Astra Space\" (vormals \"Vention\"). Die nur 12 Meter hohe Rakete soll letztlich bis zu 200 kg Nutzlast in niedrige Erdumlaufbahnen transportieren können. Sie würde damit in Konkurrenz zu der Kleinrakete Electron treten, bei einem weitaus geringeren Preis von 2,5 Millionen US-Dollar pro Start. Die Entwicklung der Rakete begann Ende 2016 und fand bis Anfang 2020 weitgehend im Verborgenen statt; Astra Space nannte sich dementsprechend auch \"Stealth Space\".", "tgt_summary": null, "id": 95678} {"src_title": "Ernest Genval", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die frühen Jahre.", "content": "Genval verbrachte einige seiner Jugendjahre kurz nach der Jahrhundertwende in Paris, ehe er 1904 heimkehren musste, um seinen Militärdienst anzutreten. Ab 1906 besuchte er in Brüssel das Konservatorium in der Rue de la Régence. Anschließend ging Genval zurück nach Paris, um Theater zu spielen. In den verbleibenden Jahren bis 1914 war Genval häufig auf Wanderschaft und trat in Ländern wie der Schweiz, Italien, Deutschland, Spanien, England und den Niederlanden auf. Gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs als Soldat verwundet, wurde Genval rasch aus der kämpfenden Truppe herausgeholt und auf Vorschlag des Premier- bzw. Kriegsministers Charles de Broqueville mit Aufgaben der Unterhaltungspropaganda betraut. So sollte er die einzelnen Truppenteile nahe der Front mit seiner Gesangskunst unterhalten und trug in über 8000 Vorstellungen mehrere Dutzend Chansons vor, teils Kriegslieder, teils patriotische Lieder. Nach dem Krieg (1919) veröffentlichte Genval in Belgien diese Liedersammlung unter dem Titel \"La chanson des Jasses: recueil de chansons et poèmes de guerre dits par l'auteur aux soldats de l'armée belge en campagne: Yser 1916, 1917, 1918\".", "section_level": 2}, {"title": "Filmexpeditionen nach Belgisch Kongo.", "content": "1924 ging Genval als Sänger und Musiker auf Gastspielreise nach Marokko, Algerien und Tunesien sowie schließlich nach Belgisch Kongo (späteres Zaire, heute Demokratische Republik Kongo). In Kongo angekommen, begann ihn das Land von Anbeginn stark zu faszinieren. Genval schrieb mehrere Lieder über die belgische Kolonie, projektierte ein Musical und verfasste ein Buch. Wieder daheim in Belgien (ebenfalls 1924) nahm Ernest Genval mit dem Filmemacher und Kameramann Victor Morin Kontakt auf, der ihn mit der Materie Film vertraut machte und half zunächst, eine Reihe von Werbefilmen zu drehen sowie einen abendfüllenden Streifen: \"La Ferme Bécasse\". 1925 entsandte die belgische Regierung Genval auf Filmmission in ihre größte Kolonie, um vor Ort eine Reihe von Dokumentationen herzustellen. Aus dem einstigen Varieté- und Unterhaltungssänger wurde mit den Jahren ein „passionierter Dokumentar- und Industrie- bzw. Werbefilmregisseur“. Die erste Großproduktion seit Genvals Rückkehr ins schwarze Herz Afrikas hieß \"Le Congo qui s’éveille\" (Der Kongo erwacht) und entstand 1927. Zum Ende desselben Jahrzehnts stellte Genval im Auftrag des belgischen Kolonialministeriums weitere, nunmehr immer propagandistischere Filme her, die die belgische Herrschaft über dieses ferne Stück Afrika als „zivilisatorische Wohltat“ feiern sollten. Wieder daheim in Brüssel inszenierte Genval zwischen 1930 und 1935 eine Reihe von kurzen dokumentarischen Filmen, zum Teil mit Ton. 1936 kehrte er wieder in die belgische Kolonie zurück und widmete sich in den kommenden zwei Jahren mit seinen filmischen Aufnahmen mehr und mehr den einheimischen Volksgruppen. Das Resultat hieß \"Avec les hommes de l'eau\". Nunmehr endgültig daheim in Belgien, wurde seit 1938 der Werbefilm Genvals letztes berufliches Betätigungsfeld.", "section_level": 2}, {"title": "Krieg und Verfolgung.", "content": "Während der deutschen Besetzung seines Landes (ab 1940) schloss sich Ernest Genval dem heimischen Widerstand an. Er verfasste mehrere Texte für die verbotene Untergrundpresse, was schließlich 1942 zu seiner Verhaftung führte. Zunächst steckte man ihn in ein Brüsseler Gefängnis (Saint-Gilles). Von dort deportierte man Genval ins KZ Sachsenhausen und anschließend ins elsässische Konzentrationslager Natzweiler-Struthof. Als sich Ende 1944 alliierte Truppen Straßburg näherten, verlegten die Deutschen Genval ins KZ Dachau, wo er im Hochwinter 1945 an einer Typhuserkrankung verstarb.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ernest Genval (* 1. Mai 1884 als \"Ernest Thiers\" in Lüttich, Belgien; † Ende Januar/Anfang Februar 1945 im KZ Dachau) war ein belgischer Sänger, Theaterschauspieler und Filmemacher sowie ein Opfer des Holocaust. Genval hat sich vor allem mit seinen zwischen 1924 und 1938 entstandenen, filmischen Dokumentationen in der damals belgischen Kolonie Belgisch Kongo einen Namen gemacht.", "tgt_summary": null, "id": 147672} {"src_title": "Big6 European Football League 2016", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Teilnehmer.", "content": "In der Big6 2016 wurde im Vergleich zur Vorsaison das Team Flash de La Courneuve durch die Aix-en-Provence Argonautes ersetzt. Damit waren wieder drei Teams aus Deutschland, zwei aus Österreich und eines aus Frankreich im Teilnehmerfeld. Für die Argonautes war es die erste Teilnahme an der Big6. Die Berlin Adler, New Yorker Lions Braunschweig, Vienna Vikings und Swarco Raiders Tirol waren als Gründungsmitglieder zum dritten Mal dabei. Für den amtierenden Vizemeister Schwäbisch Hall Unicorns war es die zweite Teilnahme. Alle sechs Teilnehmer standen in der Vergangenheit bereits im Eurobowl.", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "Zunächst war eine Änderung des Spielmodus geplant. Um die Anzahl der Spiele zu erhöhen, sollten ursprünglich zusätzlich Halbfinalpartien ausgetragen werden. Mit der Streichung des Halbfinales blieb der Modus zu den Vorjahren unverändert. Nach der Gruppenphase spielten die beiden Gruppensieger den Eurobowl XXX aus.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppenphase.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A.", "content": "Die Argonautes waren kurz vor der Saison in finanzielle Schwierigkeiten geraten, da der Sponsor eine vereinbarte Zahlung nicht geleistet hatte. Zudem verloren sie mit Anthony Dablé, der in die NFL zu den New York Giants wechselte, einen Topstar, der erst kurz zuvor von Braunschweig nach Aix geholt wurde. Dies schlug sich in der sportlichen Leistung nieder und letztlich war das Spiel in Braunschweig, dass beinahe abgesagt worden wäre nur noch statistischer Natur, nachdem sich die Lions bereits gegen Wien durchgesetzt hatten und damit zum dritten Mal in Folge den Eurobowl erreichten.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "Die Berlin Adler waren wie erwartet in ihren beiden Spielen absolut chancenlos, so dass es letztlich zum \"Halbfinale\" Tirol gegen Schwäbisch Hall kam. Hierbei zeigte sich allerdings, dass die Haller Offense durch die Abgänge von Moritz Böhringer und Patrick Donahue (NFL) sowie Felix Brenner (Karriereende) zu stark geschwächt war und trotz einer guten Defensivleistung war letztlich Tirol das klar bessere Team und zog somit ins Finale ein.", "section_level": 2}, {"title": "Eurobowl.", "content": "Der Eurobowl XXX fand am 11. Juni 2016 in Innsbruck statt. Erstmals seit Einführung der Big6 zur Saison 2014 wurde das Finale nicht zwischen zwei deutschen Mannschaften ausgetragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Big6 European Football League 2016 war die 3. Saison der Big6 European Football League. Sie begann am 9. April 2016 mit den Gruppenspielen und endete am 11. Juni 2016 mit dem Eurobowl XXX.", "tgt_summary": null, "id": 1288586} {"src_title": "Voies ferrées du Dauphiné", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Société des voies ferrées du Dauphiné.", "content": "Anfang der 1890er Jahre beantragte die neugegründete Gesellschaft \"Société des voies ferrées du Dauphiné\" die Erlaubnis zum Bau einer meterspurigen Eisenbahnstrecke im Tal der Romanche von Jarrie über Vizille und Livet nach Bourg-d’Oisans. Die südöstlich von Grenoble zu bauende Bahn sollte am Fernbahnhof der \"Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée\" (P.L.M.) in Jarrie ihren Anfang nehmen. Am 17. Februar 1893 wurde die entsprechende Konzession erteilt und bald darauf mit dem Bau der Bahn begonnen. Schon in der frühen Bauphase wurde erwogen, diese Bahn mit der Départementshauptstadt Grenoble unmittelbar zu verbinden. Diesbezüglich wurden zwei mögliche Trassenvarianten untersucht. Die erste führte ab Jarrie nach Norden über Le Pont-de-Claix und versprach einen unkomplizierten Bau. Von der 14 km langen Strecke wären 13 km geradlinig verlaufen, außerhalb von Grenoble hätten die wenigen Kurven Radien von 100 m nicht unterschritten. Die maximalen Steigungen hätten bei 10 ‰ gelegen, und der gewünschte Endpunkt in der Nähe des P.L.M-Bahnhofs in Grenoble wäre einfach zu erreichen gewesen. Hingegen war die zweite Trassenvariante, die in Vizille abzweigen und über Uriage und Gières dorthin führen sollte, kurvenreich, mit Rampen von bis zu 50 ‰. Zudem hätte die 22 km lange Strecke mitten durch die Grenobler Innenstadt geführt werden müssen. Möglicherweise auf Druck seitens des Kurorts Uriage wurde die zweite Variante gewählt. Die Streckenführung von Grenoble über Le Pont-de-Claix nach Jarrie wurde später von anderen Gesellschaften verwirklicht. Am 20. Mai 1893 erhielt die V.F.D. die Genehmigung zum Bau der Bahn von Vizille über Uriage und Gières. Fortan wurde an beiden V.F.D.-Strecken gleichzeitig gearbeitet. In Vizille, kurz vor dem in der Ortsmitte gelegenen Trennungsbahnhof beider Strecken, wurde an der Strecke nach Uriage das V.F.D.-Betriebswerk angelegt. In Grenoble endete die Bahn am Fernbahnhof der P.L.M. Zudem führte ein Gleis zum nördlich gelegenen Umladebahnhof mit der P.L.M., der anfangs Grenoble-Abattoirs, später Grenoble-Polygone hieß. Am 23. Juni 1894 verkehrte erstmals probeweise ein Zug von Vizille nach Grenoble und zurück. Die Einweihung beider Strecken erfolgte am folgenden 2. Juli, als ein Zug mit geladenen Gästen von Grenoble über Vizille nach Bourg-d’Oisans fuhr, wo jene ein Bankett erwartete. Am 30. Juni 1898 wurde eine dritte Strecke eröffnet, die ab Gières dem Tal des Grésivaudan weiter folgte. Sie führte zunächst nach Domène und wurde zwischen 1908 und 1914 bis Froges verlängert. Zwischen 1900 und 1903 wurden die Strecke Grenoble–Vizille und der Abzweig nach Domène elektrifiziert. Mangels Gütertriebwagen wurde der Güterverkehr auch dort weiterhin mit Dampflokomotiven abgewickelt. Von Grenoble bis Uriage verzeichnete die V.F.D. zunächst ein zufriedenstellendes Verkehrsaufkommen. Im Jahr 1916 nahm die Bahngesellschaft auf diesem Abschnitt 18.882 Franc pro Kilometer ein. Auf den übrigen Teilen des Netzes war die Auslastung geringer. Einem Beschluss des Generalrats vom 23. August 1918 folgend wurden die Tätigkeiten der V.F.D. – wegen Missmanagements vor allem bezüglich der Strecke von Jarrie nach Bourg-d’Oisans – zunächst unter strenge Beobachtung und bald darauf unter Zwangsverwaltung gestellt. Die Befunde waren:", "section_level": 2}, {"title": "Régie départementale des voies ferrées du Dauphiné.", "content": "Am 4. Mai 1920 wurde die Zwangsverwaltung aufgehoben und die \"Régie départementale des voies ferrées du Dauphiné\" übernahm den Betrieb. Der Kaufvertrag wurde am 27. Oktober unterzeichnet und erlangte durch ein Dekret vom 12. Januar 1921 endgültige Bestätigung. Der neue Betreiber setzte rasch Gleise und Material wieder instand. In den folgenden elf Jahren wurde der Betrieb grundlegend modernisiert. Die enge und kurvenreiche Ortsdurchfahrt der Strecke Jarrie–Bourg-d’Oisans in Vizille wurde zugunsten einer Ortsumfahrung auf eigenem Bahnkörper aufgegeben und westlich des Ortes der neue Bahnhof Vizille Terrasse angelegt. Der bisherige Trennungsbahnhof im Ortskern von Vizille hieß fortan Vizille Château, die Strecke von Uriage wurde durch den Ort bis Vizille Terrasse verlängert. Auf die Instandsetzung der Triebwagen, Lokomotiven und Wagen folgte der Erwerb zusätzlicher Fahrzeuge. Somit konnte die V.F.D., die in der Folge in ihrer Eigenschaft als Staatsbetrieb („Régie“) weitere in Schwierigkeiten geratene Bahnen wie z. B. den Tramway de Grenoble à Chapareillan (T.G.C.) übernahm, zunächst mit dem zunehmenden Straßenverkehr konkurrieren. Auf dem Abschnitt von Grenoble nach Gières wurde ein Vorortverkehr mit dichtem Takt eingerichtet. In der Relation Grenoble–Vizille kamen schließlich V.F.D.-Omnibusse zum Einsatz, die auf dem kürzeren Weg über Le Pont-de-Claix verkehrten und die Personenzüge zwischen Uriage und Vizille weitgehend verdrängten. Nach der Übernahme des T.G.C. am 1. Januar 1931 wurde in Grenoble zwischen den beiden Bahnen eine zweite Gleisverbindung geschaffen, die den Triebwagen der V.F.D. die Nutzung des T.G.C.-Betriebshofs Île-Verte ermöglichte.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Zu Beginn des Zweiter Zweiten Weltkriegs wurde die Anzahl der täglichen Zugpaare zwischen Uriage und Vizille wieder auf zehn erhöht, da die Zahl der Busse beschränkt wurde und sie nach der Umrüstung auf Holzvergaser langsamer wurden. Ab 1941 machte sich der Mangel an Schienen, Kupfer, Isoliermaterial und Ersatzteilen bemerkbar. Immer häufiger musste man zu Notlösungen greifen, Fahrzeuge und Anlagen verschlissen zusehends. Dennoch wurde unter zunehmend erschwerten Bedingungen der Betrieb aufrechterhalten. 1944 kam es besonders im Betriebswerk in Vizille zu Sabotageakten, die vor allem das Ziel hatten, den Güterverkehr zu den Industrieanschlüssen im Romanchetal zu stören. In den letzten Kriegsjahren reduzierten die Triebwagenführer in den Kurven von Grenoble absichtlich die Geschwindigkeit. Fahrgäste konnten so den fahrenden Zug verlassen und die Kontrollen durch die Besatzer bei der Ankunft umgehen. Während der Ausgangssperren übernachteten Fahrgäste häufig im Betriebshof Île-Verte in den Fahrzeugen, um den immer nervöser werdenden deutschen Streifen nicht in die Hände zu fallen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach der Befreiung war die Bahn in einem beklagenswerten Zustand. Die Gleise, die Oberleitungen und die Unterwerke bedurften der Erneuerung, die Triebwagen galt es zu ersetzen. Die Régie verlagerte daher am 1. Dezember den Personenverkehr über Uriage nach Vizille erneut auf Straßenbusse, am 1. Februar 1948 dann auch den Vorortverkehr nach Gières. Bis 1951 verkehrte zwischen Grenoble und Uriage ein sonntägliches Zugpaar als Verstärker des Busverkehrs. Für den Güterverkehr blieb die Strecke zunächst erhalten, zwei Zugpaare pro Tag liefen zwischen Grenoble und Vizille. 1950 beschaffte die Bahnverwaltung bei Brissonneau et Lotz vier dieselelektrische Lokomotiven für den Güterzugdienst auf der Romanchestrecke.", "section_level": 2}, {"title": "Strecken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jarrie–Bourg-d’Oisans.", "content": "Die von Jarrie ausgehende Strecke war eingleisig und wurde nicht elektrifiziert. Der dreigleisige Kopfbahnhof Jarrie auf 265 m Höhe lag unmittelbar südlich des Empfangsgebäudes der P.L.M., das westliche Gleis lag an dessen Hausbahnsteig. Das Gleis zum mehrgleisigen Güterbahnhof kreuzte drei P.L.M.-Gleise niveaugleich, dort gab es einen Güterschuppen und eine Umladehalle, ab 1948 auch einen Umladekran. Zwischen 1949 und 1951 erhielt das Streckengleis bis Vizille Terrasse, wo eine weitere Umladeanlage errichtet wurde, eine dritte Schiene. Nach Vizille, und darüber hinaus bis zum Endbahnhof, folgte die Strecke dem Lauf des Flusses Romanche. Die anfängliche Führung durch Vizille mit dem Trennungsbahnhof (Endbahnhof der Strecke von Grenoble) im Straßenraum in der Ortsmitte wurde in den 1920er Jahren aufgegeben. Nahe dem Fluss entstand mit Vizille Terrasse eine umfangreiche Bahnhofsanlage, die nach dem Zweiten Weltkrieg um normalspurige Gleise und Dreischienengleise ergänzt wurde. Sie umfasste schließlich mehr als 20 Gleise und einen Lokschuppen für Diesellokomotiven beider Spurweiten. Mit der Aufgabe des Meterspurbetriebs Ende 1964 wurden die meisten Schmalspurgleise abgebaut, auch der normalspurige Betrieb wurde mittlerweile eingestellt. Am Bahnhof von Péage-de-Vizille traf die neue Trasse wieder auf das alte Gleis. Weitgehend neben der Route nationale 91 erreichte die Bahn den mehrgleisigen Bahnhof Séchilienne, wo ein Calciumcarbidwerk für ein beträchtliches Güteraufkommen sorgte. Bei Gavet wechselte das Gleis auf einer gemauerten Bogenbrücke an das Südufer des Flusses. In Les Clavaux existierte ein Industrieanschluss, in der Fabrik mit bis zu 150 Beschäftigten wurden – dank des reichlich verfügbaren Stroms aus Wasserkraft – bis 1930 chemische Produkte, danach mittels Elektrolyse Aluminium produziert. Auch Rioupéroux war ein alter Industrieort. Die dortige Papierfabrik, die in den 1920er Jahren ebenfalls auf die Produktion von Aluminium, aber auch Calciumcarbid und Silicium umgestellt wurde, wies neben dem dreigleisigen V.F.D.-Bahnhof umfangreiche Gleisanlagen auf. In Livet, wo die Romanche erneut gequert wurde, gab es beiderseits des Flusses insgesamt drei chemische Werke mit Gleisanschlüssen. Während die Strecke auf den ersten 6 km bis Péage-de-Vizille nur um 35 m anstieg, war von dort bis zur dritten Flussquerung auf dem Pont de l’Aveynat ein Höhenunterschied von 402 m auf einer Strecke von 17 km Länge zu überwinden. Letzter Unterwegsbahnhof war mit drei, später vier Durchgangsgleisen Rochetaillée. Das Empfangsgebäude des auf 720 m Höhe gelegenen Endbahnhofs Bourg-d’Oisans befand sich zwischen dem jeweils zweigleisigen Personen- und Güterbereich. Eine um 1905 gebaute Viehverladerampe, ein kleines Betriebswerk mit einem zunächst vierständigen Lokschuppen und ein Gleisanschluss zu einem 600 m entfernten Kohlebergwerk ergänzten die Anlage.", "section_level": 2}, {"title": "Grenoble–Vizille.", "content": "Der Endpunkt für die Personenzüge lag zunächst seitlich der Rue du 4 Septembre am Hausbahnsteig des Fernbahnhofs der P.L.M. Die schlichte Gleisanlage bestand aus dem Bahnsteiggleis, einem Umfahrgleis und einem Ausziehgleis. Die Güterzüge endeten weiter nördlich am Umladebahnhof Grenoble Abattoirs bzw. Grenoble Polygone, der auch von den Schmalspurbahnen T.G.C. und \"Société Grenobloise de Tramways Electriques\" (S.G.T.E.) bzw. den Vorgängern letzterer genutzt wurde und über Behandlungsanlagen für die Dampflokomotiven verfügte. Um 1900 entstand auf dem Place de la Gare neben dem Gütergleis eine zweigleisige Station an einem gemeinsam mit dem T.G.C. genutzten Mittelbahnsteig, wobei dessen Züge an der gegenüberliegenden Bahnsteigkante hielten. Über ein Gleisdreieck existierte einige Jahre lang eine direkte Verbindung zwischen der alten und der neuen Endstation. In der Avenue Félix Viallet vereinigten sich Personen- und Güterstrecke. Dort kam um die Jahrhundertwende ein von der S.G.T.E. angelegtes zweites Gleis hinzu. Die beiden Gleise wurden ab 1903 von den Fahrzeugen der zwei Gesellschaften im Richtungsbetrieb befahren, wobei V.F.D. und S.G.T.E. aber getrennte Fahrleitungen nutzten. Südlich des Place de la Bastille (heute: Place Hubert Dubedout) wurde in diesem Zusammenhang die Trasse von der Rue Docteur Mazet auf den Boulevard Edouard Rey verlegt. Ein dreigleisiger Gemeinschaftsbahnhof existierte am Square des Postes. Dort konnten Güterwagen an den C.E.N. (1902 in der S.G.T.E. aufgegangen) und ab 1920 an den \"Tramway de Grenoble à Villard de Lans\" (G.V.L.) übergeben werden. 1925 wurde er durch den südlich davon abseits der Strecke gelegenen Bahnhof Grenoble Échanges ergänzt. Gemeinsam mit dem C.E.N. wurde die folgende eingleisige Strecke genutzt, wobei an dem Place Malakoff (heute: Place Bir Hakeim) aber zwei getrennte, jeweils zweigleisige Stationen errichtet wurden. Darauf verließ das Gleis Grenoble durch das Stadttor Porte Très Cloîtres, das mit dem Bau der Oberleitung seinen Torbogen verlor. Etwas weiter in Paganon wechselte es von der Straßenmitte an den Straßenrand. Von der gleichnamigen Station zweigte ein 14 Weichen umfassender Industrieanschluss ab. Die dortige Maschinenfabrik stellte im Ersten Weltkrieg Granaten her, die die V.F.D. in Ganzzügen nach Grenoble Polygone brachte. Die P.L.M.-Strecke nach Chambéry wurde auf einer Brücke überquert, die beidseitig Rampen von 44,5 ‰ mit einem minimalen Radius von 50 m aufwies. In Gières, wo die Strecke von Osten nach Süden abbog, lag das Empfangsgebäude zwischen den beiden Gleisen. Auf dem Weg nach Uriage folgte sie dem Tal des Gebirgsbachs Sonnant mit Rampen bis 44,3 ‰. Der Bahnhof Uriage wies ebenfalls einen Mittelbahnsteig mit an ihm gelegenem Stationsgebäude auf. Zudem gab es dort ein kleines Betriebswerk mit einem fünfständigen Schuppen und Industrieanschlüsse zu einer Zementfabrik und einem Gaswerk. In den 1920er Jahren kam ein Abstellgleis für Güterwagen hinzu. An der dreigleisigen Station Les Alberges war mit 417 m der höchste Punkt der Strecke erreicht. Dreigleisig war auch der zwischen Vaulnaveys-le-Haut und Vaulnaveys-le-Bas gelegene Bahnhof Vaulnaveys Marchandises mit Güterhalle und Anschlussgleis zu einem Sägewerk. In Vizille befand sich an der Nordseite der Strecke das Bahnbetriebswerk der V.F.D., anschließend verlief das Gleis im Straßenbereich durch einen kurzen Tunnel. Auf dem Place du Château wurde der Trennungsbahnhof Vizille – ab 1932 Durchgangsbahnhof und Vizille Château genannt – erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Gières–Froges.", "content": "Die Strecke von Gières nach Froges wurde in vier Etappen eröffnet: Sämtliche Züge der Bahn begannen bzw. endeten in Grenoble. Vor dem Bahnhof Gières der Strecke nach Vizille zweigte das Gleis im Straßenraum ab und hatte unmittelbar danach eine eigene zweigleisige Station. Da die Strecke südlich der Isère in deren Tal verlief, die bevölkerungsreichen Dörfer aber wegen der Hochwassergefahr auf Hügeln angelegt waren, mussten dorthin Steigungen von bis zu 50 ‰ überwunden werden. Zahlreiche Anschlüsse zu Industriebetrieben und den Bahnhöfen der parallel verlaufenden normalspurigen P.L.M.-Strecke charakterisierten die Bahn. Bedeutende Betriebe existierten u. a. in Lancey (Papierfabrik), Brignoud und Froges (Elektrometallurgie). Neben dem zweigleisigen Endbahnhof in Froges gab es einen einständigen Lokschuppen und ein weiteres Abstellgleis.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnbetriebswerk.", "content": "Das Betriebswerk lag am östlichen Ortsrand von Vizille an der von Uriage kommenden Strecke. Dort waren sämtliche Dampf- und Dieseltriebfahrzeuge sowie der überwiegende Teil der elektrischen Triebwagen beheimatet. Sämtliche Fahrzeuge wurden dort gewartet und repariert, ein Teil der Elektrotriebwagen und Diesellokomotiven neu gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Die Längenangaben beziehen sich – sofern nicht anders vermerkt – auf die Länge über Puffer. Angaben wie „130“ bezeichnen die Achsfolge, wobei die erste Ziffer für die Zahl der vorlaufenden Laufachsen, die zweite für die in einem Rahmen gemeinsam angetriebenen Achsen und die dritte für die nachlaufenden Laufachsen steht. Der Buchstabe „T“ bedeutet Tenderlokomotive.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Voies ferrées du Dauphiné waren ein Netz von drei schmalspurigen Eisenbahnstrecken im Raum Grenoble in Frankreich, das 1893 von der Eisenbahngesellschaft \"Société des voies ferrées du Dauphiné\" (V.F.D.) eröffnet und ab 1920 von deren Nachfolger \"Régie départementale des voies ferrées du Dauphiné\" (ebenfalls V.F.D.) betrieben wurde. Am 10. November 1964 wurde die letzte Schmalspurstrecke aufgegeben, ein kurzer umgespurter Abschnitt blieb jedoch normalspurig noch einige Jahre im Güterverkehr in Betrieb.", "tgt_summary": null, "id": 223126} {"src_title": "Kyōko Aizome", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach ihrem Schulabschluss wurde sie als Model für Erotikmagazine entdeckt. Unter dem Pseudonym „Kyōko Aoyama“ war sie bald auch in erotischen Softcore-Filmproduktionen zu sehen. Unter anderem hatte sie die Hauptrolle in \"Pink Salon: Five Lewd Women\" () von 1978 aus der „Roman Porno“-Reihe des Regisseurs Noboru Tanaka und spielte in Akira Katōs \"Kōichirō Uno's Moist And Steamy\" () von 1979 nach einem Buch von Kōichirō Unō. 1980 spielte sie wieder für Tanaka im dritten Teil seiner Filmreihe \"Angel Guts\" (). Nicht jedoch wegen ihrer Filme, sondern aufgrund einer Fotostrecke in einem Magazin wurde Tetsuji Takechi (1912–1988) auf sie aufmerksam, der sie für das Remake seines erstmals 1964 erschienenen Films \"Daydream\" () mit der Hauptrolle besetzte. \"Daydream\" war 1964 der erste kommerzielle Softcore-Porno (\"Pink Film\", ) in den japanischen Kinos. Mit einer dramaturgischen Handlung bietet der Film mehr als nur reine Pornografie. Mit dem Remake von 1981, das eine über zehnminütige Sexszene enthält, gelang Regisseur Takechi der erste Kinoerfolg mit echtem Sex in Japan. Wie üblich bei japanischen Produktionen waren Geschlechtsteile und Schamhaare verpixelt, es kursierten jedoch auch unzensierte Versionen. Noch im selben Jahr gab Aizome in Tadashi Yoyogis \"April of Lust\" () ihr Debüt in einem reinen Sexfilm. Durch die im Vergleich zu Europa oder Amerika völlig anders geprägte Moralität in Japan entwickelte sich ab den frühen 1980er Jahren eine eigenständige Pornografie in Japan. Während in der westlichen Welt Porno-Filme und ihre Darsteller lange ein schmuddeliges Image hatten, wurden sie in Japan zu \"Idolen\" () stilisiert und als Teil der Mainstream-Popkultur vermarktet. Pornofilme – in Japan „AV“ (, ) genannt – wurden den Darstellerinnen häufig auf den Leib geschrieben und als Teil von deren persönlicher und sexueller Entwicklung begriffen, an der die Zuschauer von Episode zu Episode teilhaben sollten. Aizome wurde durch ihre Mitwirkung in den frühen japanischen AV zu einem der ersten AV-Idole des Landes. Ihr Name wurde zum Zugpferd für den Erfolg der Erotikfilme \"Kyōko Aizome's Somber Reminiscence\" von 1983 und \"Kyōko Aizome's Widow's Boarding House\" von 1984. 1986 ließ sie sich ihr Jungfernhäutchen operativ wiederherstellen, um für eine Porno-Produktion nochmals real entjungfert werden zu können. Ebenso 1986 wirkte sie in einer Szene von Steven Cartiers und Tadashi Yoyogis Skandalporno \"Traci Takes Tokyo\" (japanischer Titel: ) mit der damals noch minderjährigen Traci Lords mit. Abermals mit Aizome in der Hauptrolle drehte Regisseur Takechi 1987 ein Jahr vor seinem Tod eine dritte und nochmals explizitere Version von \"Daydream\". Ihr Ruhm aus der Mitwirkung in \"Daydream\" wirkte für über ein Jahrzehnt. Bis 1994 war sie regelmäßig als Pornodarstellerin und Stripperin aktiv, zog sich dann jedoch auf gelegentliche Engagements zurück. In den Jahren um 2000 bot sie Beratung bei Sex- und Gesundheitsthemen an. Man rechnete ihr dabei hoch an, dass sie offen über den Druck sprach, dem sie als eine der ersten AV-Idole noch ausgesetzt war, und dass sie eine der Darstellerinnen ist, die das Stigma der Pornokarriere zu einem respektablen Beruf wenden konnten. Nach 2000 trat sie auch als Regisseurin in Erscheinung. 2001 tat sie sich mit der nicht minder erfolgreichen, aber ebenfalls langsam alternden Darstellerin Hitomi Kobayashi zusammen. Unter der Regie von Aizome entstanden zwei Filme mit den beiden Diven in den Hauptrollen: \"Kyōko Aizome vs. Hitomi Kobayashi: Sexual Excitement Competition\" () mit dramaturgischer Handlung und \"Lesbian Wives\" () als AV. 2003 drehte sie mit den erfolgreichen Darstellerinnen Ai Kurosowa und Eri Kikuchi zwei weitere Filme. 2005 und 2006 war sie jeweils in einem Hardcore-Film der auf reife Darstellerinnen (MILF, in Japan genannt) spezialisierten \"Madonna Studios\" zu sehen: 2005 in \"Widow's Obscene Desire\" (), 2006 in \"Mother and Son Incest\" (). 2009 war sie Co-Regisseurin und Darstellerin der vierten Filmversion von \"Daydream\", inzwischen 45 Jahre nach der ersten Version, 28 Jahre nach ihrer ersten Mitwirkung und 21 Jahre nach dem Tod des Regisseurs Takechi. 2010 spielte sie die Rolle einer älteren masochistisch veranlagten Frau in \"The Slave Ship\", einer Verfilmung von Oniroku Dans Novelle \"Dorei-bune\" (). Dem Verständnis japanischer AV-Idole folgend, deren Rollen die Entwicklung der Darstellerinnen wiederzugeben scheinen, drehte sie 2010 im Alter von 52 Jahren mit \"Retirement. The Last Production\" () einen unmissverständlich als abschließende Produktion bezeichneten Hardcore-Film, bevor sie sich aus der Porno-Industrie zurückzog. Sie war seitdem verschiedentlich in kleineren Rollen in nicht-pornografischen Produktionen zu sehen, unter anderem als \"Auntie\" in der ersten Staffel der japanischen Sci-Fi-Comedy \"Minna! Esupā dayo!\" von 2013.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kyōko Aizome (, * 9. Februar 1958 in Noda (Chiba)) ist eine japanische Schauspielerin und Regisseurin. Nach Rollen in einigen Softpornos spielte sie als Darstellerin in dem erotischen Film \"Daydream\" () von 1981 die erste echte Sexszene in einem japanischen Kinofilm. Ab derselben Zeit wirkte sie auch bei Hardcore-Sexfilmen mit und wurde zu einem der ersten AV-Idole. In den Jahren nach 2000 trat sie auch als Regisseurin von Erotikfilmen in Erscheinung. 2010 verabschiedete sie sich aus der Porno-Industrie.", "tgt_summary": null, "id": 1955536} {"src_title": "Glacial Lake Columbia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Glacial Lake Missoula.", "content": "Der Kordilleren-Eisschild staute auch den Clark Fork River und bildete den Glacial Lake Missoula, der hinter einem hohen Eisdamm Täler im heutigen West-Montana überflutete. Über 2.000 Jahre hinweg brach der Eisdamm immer wieder und gab mit den Missoula-Fluten etwa 40 großvolumige Wassermengen frei, die den Abfluss des Columbia River nutzten und den Glacial Lake Columbia durchflossen. Die erste (und wahrscheinlich größte) Flut umfasste eine Wassermenge von etwa 2.500 Kubikkilometern; kleinere Fluten folgten im Abstand von etwa 20... 80 Jahren. Seit der Glacial Lake Columbia hinter dem Okanogan-Lappen (bis zu hoch) eingeschlossen war, blockierte der Lappen effektiv den normalen Verlauf des Columbia River, staute die Missoula-Fluten und zwang das Wasser, über einen Großteil des heutigen Ost-Washington abzufließen. Die Erosion der Fluten schuf die Grand Coulee, die Dry Falls, die Palouse Falls und die Channeled Scablands im heutigen Ost-Washington.", "section_level": 1}, {"title": "Ablagerungen.", "content": "Der Seegrund des Sanpoil-Arms des Glacial Lake Columbia zeigt mehrere Schichten von Ablagerungen wie auch unterschiedliche Abstufungen sowie rhythmische Wiederholungen in der Ablagerung. Wann immer der Glacial Lake Columbia zwischen den Missoula-Fluten wieder gefüllt wurde, können die jährlichen Ablagerungen (Warven) zwischen den Ablagerungen der Missoula-Fluten erkannt werden; sie helfen, die Periodizität dieser Fluten nachzuweisen. Die Ablagerungen durch die Fluten können von den Warven sowohl durch ihre Stärke als auch durch für das Einzugsgebiet des Sees fremdartige Materialien unterschieden werden. Atwater berichtet von 35... 55 Warven zwischen den Ablagerungen der Fluten im Glacial Lake Columbia, so dass er auf eine Periode von 35 bis 55 Jahren zwischen den Dammbrüchen schloss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Glacial Lake Columbia war der von einem Eisdamm am Columbia River gebildete Stausee; der Eisdamm stammte vom Okanogan-Lappen des Kordilleren-Eisschildes, als der Lappen während der Wisconsin-Vereisung etwa 1.300 km2 des Waterville-Plateau westlich der Grand Coulee im Zentrum des heutigen US-Bundesstaates Washington bedeckte. Der Lake Columbia war eine bedeutend größere Version des modernen Stausees hinter dem Grand Coulee Dam. Der Überlauf des Lake Columbia – der geteilte Columbia River – entwässerte zunächst über die Foster Coulee und später, als der Eisdamm gewachsen war, durch die erste Moses Coulee sowie schließlich über die Grand Coulee.", "tgt_summary": null, "id": 1982077} {"src_title": "Diamniadio", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Diamniadio liegt rund neun Kilometer östlich der Départementspräfektur Rufisque und 30 Kilometer östlich der Metropole Dakar in den fruchtbaren Feuchtgebieten der \"Grand Niayes\", die sich entlang der Grande-Côte von der Cap-Vert-Halbinsel bis zur Senegalmündung bei Saint-Louis hinziehen, gegen die salzhaltige Seeluft durch eine Kette von Küstendünen geschützt und bestens für Gartenbau geeignet. Das Meer im Nordwesten ist 16 Kilometer, und die Petite-Côte bei Bargny im Südwesten sechs Kilometer entfernt. Durch die Autoroute 1 von Diamniadio getrennt, grenzt im Norden die Stadt Sébikotane an.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort Diamniadio wurde 2002 mit einer Fläche von 3023 Hektar aus der Communauté rurale \"Yéne\" herausgelöst und erhielt den rechtlichen Status einer \"Commune\" (Stadt). Die Regierung Senegals unter Staatspräsident Macky Sall verfolgt den Plan, aus Diamniadio ein urbanes Zentrum von 300.000 Einwohnern zu entwickeln mit einer zentralen Funktion für das ganze Land. Ein nach dem früheren Staatspräsidenten Abdou Diouf benanntes Konferenzzentrum ist schon entstanden und war 2014 Veranstaltungsort des 15. Gipfeltreffens der Organisation internationale de la Francophonie. Der Bau der zweiten Universität in der Metropolregion Dakar, die nach Amadou-Mahtar M'Bow benannt wird, war 2017 so gut wie abgeschlossen. Die Hälfte der Regierung soll nach Diamniadio übersiedeln und es soll ein zweiter Amtssitz für den Staatspräsidenten entstehen. Geplant ist auch ein Haus der Vereinten Nationen, das für bis zu 3000 UN-Beamte Platz bietet. Seit Januar 2019 wird die Stadt im ÖPNV durch den Train express régional (TER) bedient werden, der die Metropole Dakar mit dem neuen Flughafen Dakar-Blaise Diagne verbindet.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach den letzten Volkszählungen hat sich die Einwohnerzahl wie folgt entwickelt: Nach der Stadtentwicklungsplanung soll sich die Einwohnerzahl bis 2020 auf 28.785 erhöhen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Diamniadio ist ein landesweit wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Hier bündeln sich Verkehrsverbindungen aus ganz Senegal auf dem weiteren Weg durch die Cap-Vert-Halbinsel in die Metropole Dakar. Mitten durch Diamniadio führt die Nationalstraße N 1. Sie verbindet die Stadt über Bargny, Rufisque und Pikine mit der Hafenmetropole Dakar im Westen und in Richtung Osten führt sie durch das Erdnussbecken mit den Städten Saly Portudal, Mbour, Fatick, Kaolack, Birkelane, Kaffrine, Malem Hodar, Koumpentoum und Tambacounda und sie endet in Kidira an der malischen Grenze. Parallel zur N1 verläuft am nördlichen Stadtrand die Bahnstrecke Dakar–Niger, die für den Güterverkehr im Erdnussbecken und mit dem Nachbarland Mali von Bedeutung ist. Am östlichen Stadtrand zweigt die N 2 von der N1 ab. Sie führt in einem großen Bogen durch den Norden des Landes, zunächst in einigem Abstand der Grande-Côte und dann dem linken Senegalufer folgend, durch die Städte Sébikotane, Pout, Thiès, Tivaouane, Kébémer, Louga, Saint-Louis, Richard Toll, Dagana, Ourossogui und trifft zuletzt in Kidira an der malischen Grenze wieder auf die N1. Zwischen Diamniadio und Sébikotane gibt es eine Anschlussstelle der mautpflichtigen Autoroute 1 an die N2. Der Flughafen Dakar-Blaise Diagne liegt 15 Kilometer südöstlich der Stadt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diamniadio ist eine Stadt im Département Rufisque der Metropolregion Dakar, gelegen im Westen Senegals am Eingang der Cap-Vert-Halbinsel. Pläne, die verkehrsgünstig gelegene junge Stadt neben Dakar zu einem zweiten Regierungssitz auszubauen, führen seit 2014 zu ersten Ergebnissen.", "tgt_summary": null, "id": 1074694} {"src_title": "Feministische Pornografie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Philosophie.", "content": "In den 1970er und 1980er Jahren kam es zu intensiven und kontroversen Diskussionen zwischen sexpositiven und radikalfeministischen Strömungen des Feminismus. Als Beispiel sei die feministische Kulturanthropologin Gayle Rubin genannt, die in ihrem 1984 erschienenen Buch \"Thinking Sex\" für einen sexuellen und theoretischen Pluralismus plädierte und die „Grenzen des Feminismus“ für eine politische Theorie der Sexualität erörterte. Auch andere Theoretikerinnen und Aktivistinnen (etwa Nadine Strossen und Susie Bright), aber auch Pornodarstellerinnen (wie Annie Sprinkle) unterstützten die Idee einer positiven Sicht auf Pornografie. Diese Debatten (\"Feminist Sex Wars\") führten letztendlich zur Teilung der feministischen Bewegung in den anti-pornografischen und den sex-positiven, pro-pornografischen Feminismus. Das war ein Mitgrund des Entstehens der \"dritten Welle der Frauenbewegung\", die sich feministischer Pornografie zugehörig fühlt. Es gibt in der Entwicklung der feministischen Pornografie der letzten Jahrzehnte verschiedene Deutungsversuche und die Bestrebung Regeln zu definieren. Diese verändern sich allerdings fortwährend, derzeit auch im Hinblick auf Diskussionen, die aus der genderqueeren Theorie einfließen. Es kann aber prinzipiell davon ausgegangen werden, dass feministische Pornofilme versuchen, Vielfalt und Konsens zu unterstreichen. Die Arbeitsbedingungen der Mitwirkenden sollen auch im arbeitsrechtlichen Sinne fair sein. Es wird positiv gesehen, dass Frauen als Regisseurinnen, Drehbuchautorinnen und Kamerafrauen an der Produktion beteiligt sein können, dieser Umstand ist allerdings nicht zwingend. Im Unterschied zur Mainstream-Pornografie wollen Vertreter feministischer Pornografie das heteronormativ geprägte und betont leistungsorientierte Verständnis von Pornografie verändern. Ziel ist eine positive, lustvolle, umfassende Herangehensweise. Jasmin Hagendorfer, künstlerische Leiterin des \"Porn Film Festivals Vienna\", beschreibt ihre Motivation wie folgt:Feministische Pornoproduktionen zeigen, dass sehr wohl auch die Lust und das sexuelle Empfinden der Frau im Zentrum stehen kann und dass Porno auch frauen-, gender- und letztendlich männerfreundlich sein kann. Außerdem stehen viele feministische Produktionen für faire Arbeitsbedingungen, Mitspracherecht und Konsens, die es bei Mainstream-Produktionen oft nicht gibt. Es ist wichtig zu zeigen, dass Pornos von Frauen für Frauen produziert werden und dass sie auch auf ein breites Publikum treffen. Der Autor und Filmemacher Patrick Catuz veröffentlichte das Buch \"Feminismus fickt!\" und präsentierte darin eine Einführung zur Kulturgeschichte des pornografischen Blicks und des Sexes. Er spricht darin, auch als Mitarbeiter der Lust Films, über feministische Pornoproduktion:Unser Mittel ist die Kritik, unsere Absicht, etwas Neues zu schaffen. Dabei dürfen wir keine Angst haben, uns die Hände schmutzig zu machen. Neue Pornokritik in der Theorie. Feministischer Porno in der Praxis.Manche Vertreter feministischer Pornografie üben Kritik an der alternativen Pornografie-Bewegung und werfen dieser vor, ähnliche Stereotype zu bedienen wie die Mainstream-Pornografie.", "section_level": 1}, {"title": "Filmfestivals.", "content": "In Europa werden seit 2009 zweijährlich beim PorYes Award (\"Feministischen Pornofilmpreis Europa\") in Berlin Filmschaffende ausgezeichnet, die sich für feministische Pornografie und nicht-diskriminierende Darstellungen einsetzen. In Kanada wird seit 2006 jährlich der \"Feminist Porn Award\" verliehen. Auch das \"Porn Film Festival Vienna\" stellt ein dezidiert feministisches und genderqueer orientiertes Programm zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Debatte.", "content": "Die Berliner Jusos brachten im Herbst 2017 zum Landesparteitag einen Antrag ein, der die staatliche Förderung feministischer Pornofilme zum Ziel hat, um Jugendlichen eine Alternative zu kostenlosen Mainstream-Porno-Portalen im Internet zu bieten. Als Vorbild dafür dient der schwedische Episodenfilm \"Dirty Diaries\" (2009) der Regisseurin Mia Engberg, der vom staatlichen Schwedischen Filminstitut gefördert wurde. Zusätzlich soll im Sexualkundeunterricht der Schulen auf das Angebot feministischer Pornos verwiesen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Vertreter.", "content": "Produzenten, Regisseure und Darsteller, die feministische Pornografie unterstützen oder herstellen, sind u. a.:", "section_level": 1}], "src_summary": "Feministische Pornografie entwickelte sich aus der Bewegung des sex-positiven Feminismus. Sie will stereotype Muster und Genderrollen durchbrechen, die in pornografischen Filmen bis heute (Stand: 2017) reproduziert werden.", "tgt_summary": null, "id": 817898} {"src_title": "Vărgata", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Die Gemeinde Vărgata liegt nördlich des Kokeltals \"(Podișul Târnavelor)\" im Siebenbürgischen Becken. Im Szeklerland \"(Ținutul Secuiesc)\" am Bach \"Hodoș\", ein rechter Zufluss des Niraj, und der Kreisstraße \"(Drum județean)\" DJ 135A befindet sich der Ort Vărgata 6 Kilometer nördlich von der Kleinstadt Miercurea Nirajului \"(Sereda)\" und 30 Kilometer (ca. 17 km Luftlinie) östlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș \"(Neumarkt am Mieresch)\" entfernt. Bis etwa 2010 verkehrte auf dem Areal der Gemeinde eine Schmalspurbahn der ursprünglichen Schmalspurstrecke von Cristești in den kleinen Kurort Sovata \"(Szováta)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort Vărgata von Szekler gegründet, wurde 1408 erstmals urkundlich erwähnt. Auf eine frühere Besiedlung des Gemeindeareals sind keine Angaben auffindbar, außer, dass eine Römerstraße auf dem Gebiet der Gemeinde durch alle eingemeindeten Dörfer – hier auch \"Drumul lui Traian\" genannt –, außer dem Dorf Valea (ungarisch \"Jobbágyfalva\"), bis in das Dorf Călugăreni \"(Mikháza)\" der heutigen Gemeinde Eremitu führt. Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk \"Nyáradszereda\" im Komitat Maros-Torda, anschließend dem historischen Kreis Mureș und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș an.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Bevölkerung der Gemeinde Vărgata entwickelte sich wie folgt: Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und gleichzeitig die der Magyaren 1941 registriert. Die höchste Einwohnerzahl der Rumänen (403) wurde 1920, die der Roma (279) 2011 und die der Rumäniendeutschen 1900 ermittelt.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Die Gemeinde Vărgata pflegt Partnerschaften mit den ungarischen Ortschaften Rábakecöl im Kreis Kapuvár seit 2002 und mit Kakasd (dt. \"Kockers\") aus dem Kleingebiet Bonyhád seit 2013. Freundschaftliche Beziehungen unterhält die Gemeinde mit der belgischen Gemeinde Holsbeek seit 2008 und seit 1989 wurde das eingemeindete Dorf Mitrești von der französischen Region Burgund \"„adoptiert“\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Vărgata [] (veraltet \"Cicfalău\"; ) ist eine Gemeinde im Kreis Mureș, in der Region Siebenbürgen in Rumänien. Der Ort wurde 1921 erstmals unter der Bezeichnung \"Vărgata\" erwähnt.", "tgt_summary": null, "id": 1572773} {"src_title": "Schweizer Fussballmeisterschaft der Frauen 2017/18", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Nationalliga A.", "content": "Die Meisterschaft wurde erstmals nach einem neuen Modus ausgespielt. So gab es statt einer Qualifikations- und einer Finalrunde nur noch ein gewöhnliches Rundenformat. Ausserdem traten in der Nationalliga A (NLA) nur noch acht statt zehn Mannschaften an. Jeder tritt gegen jeden in je zwei Heim- und zwei Auswärtsspielen an, sodass 28 Runden ausgetragen werden. Der Erstplatzierte wird Schweizer Meister, während der Letztplatzierte in die Nationalliga B (NLB) absteigt. Neben dem Schweizer Meister ist gemäss der UEFA-Fünfjahreswertung erstmals auch der Zweitplatzierte für die UEFA Women’s Champions League qualifiziert. Der ehemalige Serienmeister FC Zürich Frauen sicherte sich seinen 21. Meistertitel, nachdem der Titelverteidiger, der FC Neunkirch, sich aus dem Meisterschaftsbetrieb zurückgezogen hatte. Als Zweitplatzierter qualifizierte sich der FC Basel erstmals für die UEFA Women’s Champions League. Der FC Aarau, der nur aufgrund des Rückzugs des FC Neunkirch als Einziger aufgestiegen war, stieg nach einer Saison wieder in die NLB ab.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Der FC Aarau Frauen spielte erstmals als eigenständiger Verein, losgelöst vom FC Aarau.", "section_level": 2}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "Bei gleicher Anzahl von Treffern sind die Spielerinnen alphabetisch geordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalliga B.", "content": "Die Saison 2017/18 der Nationalliga B (NLB) bildete eine Übergangssaison, da nur in dieser Saison zwölf Mannschaften teilnahmen (zwei zusätzliche Absteiger aus der NLA). Da die Liga ab der Saison 2018/19 wieder zehn Teams umfassen soll, steigen ausnahmsweise vier Mannschaften ab (zwei mehr als sonst). Die zwölf Teams spielen je in einer Heim- und einer Auswärtspartie gegeneinander. Dadurch werden 22 Partien ausgetragen. Wie in der NLA wurden die Finalrunden (Auf- und Abstiegsspiele) abgeschafft. Am Ende der 22 Runden steigt der Erstplatzierte in die NLA auf, während die vier Letztplatzierten in die 1. Liga absteigen. Der Servette FC Chênois Féminin – der bisherige FF Chênois, der seit 2012 vom CS Chênois unabhängig war und sich nun neu der Organisation des Servette FC angeschlossen hatte – stieg am Ende der Saison in die NLA auf. Der FC St. Gallen-Staad, der aus einer Fusion der NLA-Absteiger von 2016 (FC St. Gallen) und 2017 (FC Staad) gebildet worden war, verpasste damit den angestrebten Wiederaufstieg. Der Aufsteiger FC Amriswil zog sich im Winter aus dem Meisterschaftsbetrieb zurück, wodurch alle Spiele inklusive der gespielten annulliert wurden. Die weiteren Absteiger sind der zweite Neuaufsteiger FC Walperswil und die beiden Aufsteiger der vorigen Saison, der FC Kloten und der FC Aïre-le-Lignon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schweizer Fussballmeisterschaft 2017/18 war die 48. Spielzeit im Fussball der Frauen. Der FC Zürich Frauen holte seinen 21. Meistertitel.", "tgt_summary": null, "id": 985739} {"src_title": "Andreas Johansson (Eishockeyspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Johansson, der im Nachwuchs des Hofors HC aus seiner Geburtsstadt groß wurde, debütierte bereits im Alter von 14 Jahren in der ersten Mannschaft des Klubs, der damals der drittklassigen Division 2 angehörte. Nachdem er in der Saison 1988/89 bereits als 15-Jähriger Stammspieler des Teams war und in 28 Saisoneinsätzen 30 Scorerpunkte gesammelt hatte, wechselte der Stürmer im Sommer 1989 ins benachbarte Falun zu Falu IF. Dort spielte Johansson die folgenden zwei Spielzeiten in der zweitklassigen Division 1, wo er sich in seinem zweiten Jahr etablieren konnte. Nach der Auswahl in der siebten Runde an 136. Stelle des NHL Entry Draft 1991 durch die New York Islanders aus der National Hockey League wechselte der Angreifer zur Saison 1991/92 zunächst zu Färjestad BK aus Karlstad, der in der Elitserien beheimatet war. Insgesamt blieb Johansson dem Klub vier Jahre lang treu, absolvierte in dieser Zeit 136 Spiele für die Mannschaft und sammelte dabei 43 Punkte. Davon steuerte er alleine in seinem vierten Jahr 19 Punkte bei, was ihm die Wahl ins All-Star-Team der Liga bescherte. Anschließend unterzeichnete der inzwischen auch international in Erscheinung getretene Offensivspieler einen Vertrag bei den New York Islanders, bei denen er im Spieljahr 1995/96 zu drei Einsätzen kam. Hauptsächlich spielte er jedoch in deren Farmteams, den Worcester IceCats aus der American Hockey League und den Utah Grizzlies aus der International Hockey League. Mit den Grizzlies gewann er am Saisonende den Turner Cup – sein einziger Titelgewinn während seiner Karriere. Zu Beginn der Saison 1996/97 schaffte Johansson den Sprung in den NHL-Kader der Islanders und absolvierte bis Mitte November 1996 15 Partien für das auf Long Island beheimatete Franchise. Daraufhin wurde er gemeinsam mit Verteidiger Darius Kasparaitis im Tausch für Bryan Smolinski zu den Pittsburgh Penguins transferiert. Neben einigen Einsätzen für deren Kooperationspartner Cleveland Lumberjacks in der IHL war er im restlichen Saisonverlauf ausschließlich für Pittsburgh aktiv. Die folgende Spielzeit verbrachte der Schwede komplett bei den Penguins, die seinen auslaufenden Vertrag jedoch am Saisonende nicht verlängerten. Als Free Agent unterzeichnete Johansson Ende September 1998 einen Vertrag bei den Ottawa Senators, wo er mit 37 Punkten in 69 Spielen durchaus zu überzeugen wusste. Die Senators gaben ihn nach neun Monaten im Juni 1999 aber an die Tampa Bay Lightning ab. Im Gegenzug erhielt der kanadische Hauptstadtklub Rob Zamuner und ein Zweitrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2002. Johanssons Zeit in Tampa währte jedoch nur kurz. Bereits im November desselben Jahres und nach nur zwölf Einsätzen war er erneut Teil eines Transfergeschäfts, das ihn im Tausch für Landsmann Nils Ekman und einem Viertrunden-Draftpick im NHL Entry Draft 2000 zu den Calgary Flames führte. Aufgrund einer Anfang Januar 2000 erlittenen Rückenverletzung bestritt er bis zum Sommer 2000 nur 28 Partien für Calgary. Aufgrund der Auswahl im NHL Waiver Draft stand der Flügelstürmer mit Beginn der Saison 2000/01 in Diensten der New York Rangers. Er verbrachte die gesamte Spielzeit aber in Europa, wo er für den SC Bern aus der Schweizer Nationalliga A aktiv war. Erst zur Spielzeit 2001/02 lief der Schwede für die Rangers in der NHL auf. Im \"„Big Apple“\" fand Johansson ebenfalls keine sportliche Heimat auf Dauer, da sein auslaufender Vertrag abermals nicht verlängert wurde und sich das Team im Sommer 2001 von ihm trennte. Der Schwede fand zur Saison 2002/03 in den Nashville Predators einen neuen Arbeitgeber in der NHL, für den er in den folgenden zwei Jahren 103 Spiele absolvierte – die meisten für ein einziges NHL-Team während seiner acht Jahre in der Liga. Aufgrund des Lockouts der kompletten NHL-Spielzeit 2004/05 kehrte Johansson – wie schon vor vier Jahren – in die Schweiz zurück. Er verbrachte zwei Spieljahre beim Genève-Servette HC in der NLA, gefolgt von einem Jahr bei Färjestad BK in seinem Heimatland und einem zweijährigen Engagement zwischen 2007 und 2009 beim SKA Sankt Petersburg in der russischen Superliga respektive Kontinentalen Hockey-Liga. Zu Einsätzen in der neu gegründeten KHL kam es aber nicht, da Johansson das zweite Vertragsjahr beim SKA aufgrund einer Fußverletzung komplett ausfiel. Dennoch wurde er vor der Saison 2009/10 vom Ligakonkurrenten Salawat Julajew Ufa verpflichtet, der ihn jedoch noch vor dem ersten Saisonspiel wieder entließ. Johansson kehrte daraufhin in seine Heimat zurück. Die einzige Partie für Leksands IF endete wegen des erneuten Aufbruchs der alten Fußverletzung aber vorzeitig und mit der Bekanntgabe seines Rückzugs aus dem aktiven Sport am 22. Oktober 2009. Nach seinem aktiven Karriereende zog es den Schweden mit Beginn der Saison 2010/11 hinter die Bande. Er arbeitete zunächst ein Jahr als Assistenztrainer von Charles Berglund bei MODO Hockey aus Örnsköldsvik. Im Verlauf der Saison 2011/12 kehrte er in selber Funktion zu Färjestad BK zurück. Dort assistierte er Leif Carlsson bis zur Entlassung des Trainerstabs im Verlauf der Spielzeit 2013/14. Noch im selben Spieljahr – Anfang Januar 2014 – erhielt Johansson aber ein Angebot von Södertälje SK, den er für den Rest der Saison in der zweitklassigen HockeyAllsvenskan hauptverantwortlich betreute. Er bewahrte das Team vor dem Abstieg in die Hockeyettan. Zur Saison 2014/15 wurde er dann als Cheftrainer des HV71 aus Jönköping vorgestellt, den er nach nur einem Jahr wieder verließ. Nachdem er zu Beginn der Spielzeit 2015/16 vertragslos gewesen war, wurde er abermals von MODO Hockey verpflichtet – dieses Mal aber als Cheftrainer. Er konnte den Abstieg in die Allsvenskan aber nicht mehr verhindern. Bei MODO wurde er während der Saison 2016/17 entlassen.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Bereits im Juniorenbereich debütierte Johansson in den Nachwuchsmannschaften des schwedischen Verbandes. So absolvierte er zwischen 1991 und 1993 die U18-Junioren-Europameisterschaft 1991 sowie die U20-Junioren-Weltmeisterschaften 1992 und 1993. Dabei kehrte er von beiden Weltmeisterschaftsturnieren mit der Silbermedaille zurück. Johansson gehörte zum selben Jahrgang wie die beiden späteren schwedischen Weltklassespieler Peter Forsberg und Markus Näslund, die bei allen drei Turnieren zu den punktbesten Spielern gehörten. Für die A-Nationalmannschaft kam der Stürmer erstmals bei der Heim-Weltmeisterschaft 1995 zu einem Einsatz bei einem großen internationalen Turnier. Auch dort kehrte er mit einer Silbermedaille im Gepäck von den Welttitelkämpfen zurück, zu deren Gewinn er mit neun Scorerpunkten in acht Spielen maßgeblich beitrug. Neben Mikael Johansson war er damit punktbester schwedischer Spieler. Seine Leistungen im Nationaltrikot bescherten ihm schließlich auch einen Kaderplatz beim World Cup of Hockey 1996. Ebenso stand er im Aufgebot der \"Tre Kronor\" bei den Olympischen Winterspielen 1998 im japanischen Nagano. Eine Medaille konnte der Angreifer jedoch erst wieder bei der Weltmeisterschaft 2001 gewinnen. Dort errang er mit der Mannschaft die Bronzemedaille. Diesen Erfolg wiederholte Johansson bei der Weltmeisterschaft im folgenden Jahr. Bei der Weltmeisterschaft 2004 kam schließlich eine weitere Silbermedaille zu seiner Sammlung dazu. Den letzten Auftritt für die schwedische Auswahl absolvierte der Stürmer beim World Cup of Hockey 2004. Insgesamt absolvierte er im Herrenbereich 103 Einsätze für die A-Nationalmannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Schweden bei:", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Johanssons Sohn Wilson (* 2000) ist ebenfalls Eishockeyspieler, durchlief die Juniorenabteilung von Färjestad BK und ist im NHL Entry Draft 2019 verfügbar. Sein Cousin Oliver Bohm stammt ebenfalls aus der Jugend von Färjestad und schaffte den Sprung in den Profibereich. Er absolvierte zahlreiche Partien in der höchsten schwedischen Spielklasse. Johanssons Schwager ist Byron Ritchie, der 332 Spiele in der National Hockey League bestritt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andreas Lars Johansson (* 19. Mai 1973 in Hofors) ist ein ehemaliger schwedischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1987 und 2009 unter anderem 386 Spiele für die New York Islanders, Pittsburgh Penguins, Ottawa Senators, Tampa Bay Lightning, Calgary Flames, New York Rangers und Nashville Predators in der National Hockey League auf der Position des linken Flügelstürmers bestritten hat. Als Trainer betreute er zahlreiche schwedische Erst- und Zweitligisten.", "tgt_summary": null, "id": 255772} {"src_title": "Nelson (Comicstrip)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Wegen einer gestohlenen Rolle Toilettenpapier oder eines nicht weitergeleiteten Kettenmails sendet die Hölle der jungen Büroangestellten Julie das Teufelchen Nelson. Dies ist ein boshafter, tollpatschiger kindlicher Kobold (diablotin). Einige weitere Figuren sind die Bürokollegen und Familienangehörigen Julies, ihr dümmlicher Labradorhund \"Floyd\" und dessen Hundefreunde, der kleine Liebesengel \"Stupidon\" (ein Wortspiel mit „Cupidon“), sowie der Teufel als Nelsons Chef. Neben Julie ist besonders Floyd von den Attacken Nelsons betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Hintergrund.", "content": "Der Strip erschien erstmals ab Beginn 2001 in der Schweizer Boulevardzeitung \"Le Matin\". Ursprünglich in zweifarbiger Gestaltung (schwarz/orange) und an ein erwachsenes Publikum gerichtet, erscheint er ab 2004 auch im belgischen Comicmagazin Spirou und in Albenform in der Éditions Dupuis. Dafür wurden die Strips nachträglich koloriert. Neben dem französischen Original gibt es auch Übersetzungen in Englisch, Niederländisch und Dänisch. Dupuis veröffentlichte 2009 vier französischsprachige Ausgaben in der ursprünglichen zweifarbigen Gestaltung. Diese Bände erschienen im Querformat (a l’italienne). Bertschy nennt als Inspiration Comicstrips aus dem englischsprachigen Raum wie \"Calvin und Hobbes\" von Bill Watterson, \"Dilbert\" von Scott Adams oder \"Mutts\" von Patrick McDonnell. Ihm schwebte ein kleiner, unerträglicher Charakter vor, in dessen Schwächen und Unzulänglichkeiten sich die Leser dennoch wiedererkennen sollten. Dieser Charakter sollte weder eine Katze, noch ein Hund sein, da beide in dieser Kategorie sehr häufig sind. Die Figur eines kleinen Teufels oder Kobolds habe sich so ganz natürlich ergeben. Er schlug den Strip erst für die Sammlung „Humour Libre“ des Dupuis-Verlags vor, der sich allerdings für eine Veröffentlichung im Spirou-Magazin entschied, da dieser für die gesamte Leserschaft, und damit auch für Kinder, geeignet sei. Bertschy meint dazu, letzteres komme wohl davon, da Nelson eben den ganzen Unfug begehe, von dem Kinder träumen. Die Strips erstellt Bertschy mithilfe eines Vektorgrafikprogramms, für sechs Comics pro Woche benötigt er nach eigenen Angaben zwei bis drei Tage.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nelson ist ein erstmals 2001 erschienener Comicstrip von Christophe Bertschy: Die junge Büroangestellte \"Julie\" erregt mit einer Kleinigkeit die Aufmerksamkeit der Hölle. Diese teilt ihr daraufhin den kleinen Teufel \"Nelson\" als ständigen Begleiter zu.", "tgt_summary": null, "id": 1408796} {"src_title": "Yura (Schiff, 1923)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik und Modifizierungen.", "content": "Bereits im Zuge einer ersten Modernisierung vom Sommer 1933 bis Januar 1934 entfernte man die 8-cm-L/40-Typ-11-Flugabwehrkanone der \"Yura\" und nahm an ihrer Stelle zwei 13,2-mm-Typ-93-Zwillingsmaschinengewehre an Bord. Unmittelbar vor den Brückenturm wurde auf eine Plattform ein 13,2-mm-Typ-93-Vierling gesetzt und beide 6,5 mm Typ 3 wurden durch zwei einzelne Lewis-Maschinengewehre ersetzt. Weiter entfernte man das Flugzeughangar aus dem Brückenaufbau und richtete im frei gewordenen Raum Quartiere für Stabspersonal ein. Das Katapult für das Seeflugzeug wurde auf den achtern Aufbau zwischen die hinteren beiden 14-cm-Geschütze versetzt.", "section_level": 1}, {"title": "China.", "content": "Die \"Yura\" wurde 1932 als Teil der \"Sentai 3\" als Reaktion auf den ersten Shanghai-Zwischenfall nach China entsandt und leistete in der Schlacht um Shanghai bis zum 20. März Feuerunterstützung für japanische Bodentruppen um die Wusong Festung. Anschließend musste sie in Japan repariert werden, da das Abfeuern ihrer eigenen Geschütze zuvor zu Schäden am Schiff geführt hatte und man die Struktur des Decks um die Artillerie verstärken musste.", "section_level": 1}, {"title": "1941.", "content": "Im November 1941 wurde die \"Yura\" der südlichen Flotte zugewiesen und nach Sanya auf Hainan verlegt. Sie eskortierte japanische Truppentransporte nach Malaya und war an der Suche nach der britischen Schlachtschiffgruppe Force Z beteiligt. Von der \"Yura\" begleitete Truppentransporter landeten bei der japanischen Invasion Borneos in Miri und bei Lutong, sowie in Seria Truppen an.", "section_level": 1}, {"title": "1942.", "content": "Ab Januar war der Kreuzer zur Jagd auf Schiffe eingesetzt, die versuchten vor der Schlacht um Singapur aus dem Hafen Singapurs zu fliehen. Im Februar war sie dabei an der Versenkung oder Aufbringung mehrerer Schiffe beteiligt, darunter das britische Kanonenboot \"Scorpion\" und das bewaffnete Handelsschiff \"Vyner Brooke\". Im März nahm die \"Yura\" an Admiral Ozawas Vorstoß in den Indischen Ozean teil, wo sie zur Eskorte um den Flugzeugträger \"Ryūjō\" gehörte. Nach einer Überholung in Sasebo im Mai 1942 wurde die \"Yura\" der Flotte für die Operation MO zugeteilt und verlegt nach Truk. Bei den japanischen Einsätzen um Guadalcanal wurde sie am 25. November bei den Shortland-Inseln durch den Treffer einer amerikanischen Fliegerbombe leicht beschädigt. Am 18. Oktober wurde sie vom amerikanischen Uboot \"Grampus\" angegriffen und erhielt einen Torpedotreffer, der sich aber als Blindgänger erwies. Zur Unterstützung eines japanischen Landangriffs auf Henderson Field wurde die \"Yura\" mit anderen Schiffen zum Beschuss der amerikanischen Bodentruppen abkommandiert. Ohne Informationen darüber, dass die Amerikaner das Flugfeld noch immer hielten und für Flugoperationen nutzen, bewegte sich die japanische Flotte bei Tageslicht am 25. Oktober nördlich von Guadalcanal, wo sie von fünf Douglas-SBD-Sturzkampfbombern überrascht wurde. Die \"Yura\" erhielt zwei Volltreffer, wobei einer ihrer Maschinenräume volllief. Mit verminderter Geschwindigkeit von 14 Knoten fiel sie zurück, und Kapitän Sato Shiro plante, das Schiff bei einer Insel auf den Strand zu setzen. Wenig später wurde der Kreuzer jedoch von weiteren SBDs und vier Bell-P-39-Jagdflugzeugen angegriffen, denen sechs Boeing-B-17-Bomber folgten, die ihr drei weitere Treffer beibrachten. Das Schiff war nicht mehr zu steuern und brannte stark, so dass man sich entschied, die Überlebenden der Mannschaft um 18:30 Uhr auf einen Zerstörer zu bringen und die \"Yura\" zu versenken. Das Schiff zerbrach nach Torpedotreffern der Zerstörer \"Harusame\" und \"Yūdachi\" und sank bei. 135 Besatzungsmitglieder waren getötet oder verwundet worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Yura (jap. ) war ein Leichter Kreuzer der \"Nagara\"-Klasse, der von der kaiserlich japanischen Marine im Zweiten Weltkrieg auf dem pazifischen Kriegsschauplatz eingesetzt wurde. Der Kreuzer wurde am 25. Oktober 1942 nach schweren Gefechtsschäden von der Besatzung aufgegeben. Das Schiff war nach dem Fluss Yura in Kyōto benannt.", "tgt_summary": null, "id": 2309617} {"src_title": "Moby Vincent", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Stena Normandica\" entstand unter der Baunummer 380 in der Rickmers-Werft in Bremerhaven und lief am 11. Mai 1974 vom Stapel. Am 10. Dezember desselben Jahres erfolgte die Ablieferung an die Stena Line, die das Schiff jedoch direkt an die Enterprise Nationale de Transport Maritime des Voyageurs vercharterte. Bis Januar 1975 war es auf der Strecke von Marseille über Alicante nach Algier im Einsatz. Ab April 1975 lief die \"Stena Normandica\" nun unter Bereederung der Stena Line verschiedene Häfen ab Göteborg an. Zudem wurde sie in den folgenden Jahren mehrfach verchartert. So kam das Schiff unter anderem für die GT-Linien, North Sea Ferries, Normandy Ferries und Sealink British Rail in Fahrt. Im April 1985 übernahm Sealink British Rail die \"Stena Normandica\" unter dem Namen \"St. Brendan\" und stellte sie auf der Strecke von Fishguard nach Rosslare Harbour in Dienst. Dort blieb das Schiff fünf Jahre lang im Einsatz, ehe es am 5. März 1990 seine letzte Überfahrt beendete. Am 12. März 1990 wurde die \"St. Brendan\" in \"Moby Vincent\" umbenannt und an die italienische Moby Lines verkauft, die sie ab Mai 1990 zwischen Genua und Bastia einsetzten. Von Juni bis Oktober 1993 wurde das Schiff von der Silja Line unter dem inoffiziellen Namen \"Wasa Sun\" für den Dienst von Umeå nach Vaasa gechartert. Anschließend kam es ab 1994 wieder für Moby Lines in Fahrt, nun auf der Strecke von Livorno nach Bastia. Von Juni bis August 1997 fuhr die \"Moby Vincent\" unter Charter von Comanav zwischen Tanger und Algeciras. Seit 1998 steht sie wieder zwischen Livorno und Bastia im Einsatz. Im Juni 2000 war das Schiff kurzzeitig auf der Strecke von Civitavecchia nach Olbia in Fahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Schwesterschiffe.", "content": "Die noch existierenden Schwesterschiffe der \"Moby Vincent\" sind die \"Sardinia Vera\" und die \"Corsica Marina Seconda\". Das dritte Schwesterschiff \"Al Mansour\" wurde 2015 in der Türkei verschrottet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Moby Vincent ist ein 1974 als \"Stena Normandica\" in Dienst gestelltes Fährschiff der italienischen Reederei Moby Lines. Sie wird auf der Strecke von Livorno nach Bastia eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 534264} {"src_title": "Österreich-Rundfahrt 2018", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Insgesamt waren 18 Teams mit jeweils 7 Fahrern und 2 Teams mit jeweils 6 Fahrern am Start. Diese 138 Fahrer setzten sich aus 26 Nationen zusammen. Die meisten Teilnehmer kamen aus Österreich (22 Fahrer), gefolgt von Italien (15), Niederlande (12), Belgien (11) sowie Deutschland und Slowenien (jeweils 10). Für die Schweiz traten nur 4 Fahrer an. Jüngster Teilnehmer war der Slowene Aljaz Jarc (Adria Mobil) mit 19 Jahren und 3 Monaten. Aus dem gleichen Team kam auch der älteste Fahrer mit Jure Golčer mit 40 Jahren und 7 Monaten. Vier Mannschaften gehörten der Kategorie UCI WorldTeam an. Die Österreich-Rundfahrt war auch 2018 stark besetzt. Im Feld der Teilnehmer fanden sich zahlreiche internationale Top-Stars, die ihr Können bereits unter Beweis gestellt haben: drei Weltmeister (Matej Mohorič, Alexey Lutsenko und Wout van Aert), zehn Etappensieger der Tour de France, des Giro d’Italia und der Vuelta sowie vier Etappensieger der Österreich-Rundfahrt. Von den Österreichern wurden Hermann Pernsteiner (Bahrain-Merida) und Ex-Toursieger Riccardo Zoidl (Felbermayr Simplon Wels) die größten Chancen auf den Gesamtsieg eingeräumt. Titelverteidiger Stefan Denifl (Aqua Blue Sport), der ebenfalls zu den Favoriten zählte, musste nach den bei einem Trainingsunfall erlittenen Verletzungen auf einen Start verzichten. In Pernsteiners Team standen mit Kanstanzin Siuzou, der mit dem Sieg bei der Kroatien-Rundfahrt 2018 als Referenz kam, starke Konkurrenten. Dazu kamen mit Matej Mohorič und Mark Padun starke junge Fahrer. Der nach der Papierform stärkste Rundfahrer dürfte Louis Meintjes (Dimension-Data) sein, der zwei Top-Ten-Platzierungen bei der Tour de France und einen bei der Vuelta a España aufzuweisen hatte. Ben Hermans (Israel Cycling Academy) konnte sich bereits bei der Österreich-Rundfahrt 2015 mit dem zweiten Gesamtrang bestens in Szene setzen, ebenso wie Javier Moreno (2014) (Delko Marseille Provence KTM). Zum erweiterten Favoritenkreis zählten noch Janez Brajkovič (Adria Mobil), Wout van Aert (Vérandas Willems-Crelan), Pieter Weening (Roompot), Alexey Lutsenko und Dario Cataldo (beide Astana Pro Team) sowie Patrick Schelling (Team Vorarlberg-Santic). Gute Außenseiterchancen wurden Stephen Cummings (Dimension Data), Ildar Arslanov und Alexander Foliforov (beide Gazprom-RusVelo), aber auch Brendan Canty (EF Education First-Drapac) eingeräumt.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer, Startnummern und Ergebnisse.", "content": "\"Quellen\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 70. Österreich-Rundfahrt 2018 war ein österreichisches Straßenradrennen. Das Etappenrennen fand von 7. bis 14. Juli 2018 statt und gehörte zur UCI Europe Tour 2018 in der Kategorie 2.1. ", "tgt_summary": null, "id": 191118} {"src_title": "Iossif Iossifowitsch Charlemagne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Charlemagnes Vater war der Architekt Iossif Iwanowitsch Charlemagne. Charlemagnes Großvater Jean Baptiste Charlemagne-Baudet war Bildhauer in Rouen und kam 1777 auf Einladung Katharinas II. nach St. Petersburg. Charlemagne besuchte ab 1838 die deutsche Petrischule und studierte dann an der Kaiserlichen Akademie der Künste in der von Alexander Pawlowitsch Brjullow geführten Architektur-Klasse. 1846 schloss er das Studium als Künstler 2. Klasse ab. 1848 trat Charlemagne in den Staatsdienst und begann im Hofamt als Assistent des Architekten Nikolai Jefimowitsch Jefimow beim Bau der Neuen Eremitage (bis 1851). Dann war er als Assistent Auguste de Montferrand an den Zeichenarbeiten für das Denkmal für Nikolaus I. beteiligt. Auch arbeitete er als Assistent bei Nikolai Leontjewitsch Benois. Im Auftrage des Kaiserlichen Hofes und auch von Privatleuten projektierte er Bauten, übernahm aber nie die Realisierung der Bauten und deren Bauüberwachung. Für sein Projekt zum Bau der Datsche an der Peterhof-Chaussee für Großfürst Michael Nikolajewitsch wurde Charlemagne 1857 zum Mitglied der Akademie der Künste für Architektur ernannt. Bekannt wurde Charlemagne durch seine Aquarellzeichnungen. Zeitweise wurde er mit Aufträgen von Mäzenen und aus der kaiserlichen Familie überschüttet. Ende 1852 gründete er zusammen mit seinem Bruder Adolf Iossifowitsch Charlemagne eine kleine Gesellschaft von jungen Leuten, Künstlern und Kunstfreunden, die sich abends zum Zeichnen trafen. Daraus entstanden die sogenannten \"Aquarellfreitage\". Während seines Auslandsaufenthalts 1860 fertigte Charlemagne eine ganze Serie von Veduten Deutschlands für die Großfürstin Olga Fjodorowna an. Charlemagne starb nach langer schwerer Krankheit und wurde in St. Petersburg auf dem katholischen Wyborger Friedhof an der Mariä-Heimsuchung-Kirche neben seinem Vater begraben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Iossif Iossifowitsch Charlemagne, auch \"Joseph-Maria Charlemagne-Baudet\", (, ; * in St. Petersburg; † ebenda) war ein russischer Architekt, Zeichner und Aquarellist.", "tgt_summary": null, "id": 1401925} {"src_title": "Thita Rangsitpol Manitkul", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Thita wuchs in Bangkok auf. Ihr Vater Sukavich Rangsitpol war Vorstandsvorsitzender der Caltex Oil Thailand, Gouverneur der staatlichen Schnellstraßenverwaltung ETA und zwischen 1994 und 1997 als Mitglied der Partei der Neuen Hoffnung thailändischer Bildungsminister und stellvertretender Premierminister. Nach dem Besuch der Watthana-Witthayalai-Schule besuchte sie ab 1981 die Versuchsschule der Srinakharinwirot-Universität. Ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Chulalongkorn-Universität schloss sie 1987 mit dem Bachelor-Grad ab. Zwischenzeitlich war sie als Austauschstudentin am Wirtschaftsinstitut der University of Colorado Boulder. 1988 erlangte sie einen Master-Abschluss (MBA) an der University of Dallas. 2005 heiratete sie Sitthinun Manitkul, der Direktor des strategischen Büros für Innere Sicherheit des Nationalen Sicherheitsrats ist.", "section_level": 1}, {"title": "Militär.", "content": "1988 wurde sie im Rang eines Leutnants im Referat für Militärattachés der Abteilung für internationale Beziehungen beim Hauptquartier des Oberkommandos der thailändischen Streitkräfte tätig. Im Jahr darauf erfolgte die Beförderung zum Oberleutnant. 1990 wurde sie zum Hauptmann der Abteilung für ausländische Militärattachés im Büro für internationale Beziehungen beim Hauptquartier des Oberkommandos ernannt. Zwei Jahre später wurde sie zum Major befördert. Danach wechselte sie ins thailändische Verteidigungsministerium, wo sie von 1995 bis 1997 erste Sprecherin von Chavalit Yongchaiyudh war. Dort bemühte sich Manitkul erfolgreich um die Einführung des thailändischen Wehrsoldgesetzes, das Wehrpflichtigen einen dem in Thailand geltenden Mindestlohn entsprechenden Sold zuerkennt. 1996 schied sie im Rang eines Oberstleutnants aus dem Militärdienst aus.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "1997 wurde sie stellvertretende Sprecherin der von Chavalit Yongchaiyudh gegründeten Partei der Neuen Hoffnung, zwei Jahre später stellvertretende Generalsekretärin ebenjener Partei. Im Jahr 2001 wurde sie über die Liste der Partei der Neuen Hoffnung ins thailändische Repräsentantenhaus gewählt. Von 2001 bis 2002 war sie stellvertretende Sekretärin des Verteidigungsministers Chavalit Yongchaiyudh. Im selben Zeitraum war sie Mitglied im Frauen- und Jugendausschuss des thailändischen Repräsentantenhauses. Zudem war sie von 2001 bis 2005 Mitglied des Verteidigungsausschusses des Repräsentantenhauses. Als im Jahr 2002 die meisten Abgeordneten der Partei der Neuen Hoffnung – einschließlich des Parteivorsitzenden Chavalit Yongchaiyudh – zur regierenden Thai-Rak-Thai-Partei von Thaksin Shinawatra übertraten, wollte Thita diesen Weg nicht mitgehen. Stattdessen schloss sie sich der oppositionellen Demokratischen Partei an. Ein Jahr später wurde sie Mitglied im Verteidigungsausschusses des Repräsentantenhauses und war außerdem stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für interne Angelegenheiten. 2004 wurde sie stellvertretende Sekretärin der Demokratischen Partei. Bei der Parlamentswahl 2005 erlitten die Demokraten eine schwere Niederlage und Thita verlor ihren Parlamentssitz.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Thita erhielt zwei Orden im System der thailändischen Ehrenzeichen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Thita Rangsitpol Manitkul (; * 8. November 1966 in Bangkok als \"Thitiya Rangsitpol\", ) ist eine thailändische Heeresoffizierin (Oberstleutnant) und Politikerin, die zwischen 2001 und 2005 Mitglied des thailändischen Repräsentantenhauses war.", "tgt_summary": null, "id": 599849} {"src_title": "Omar Govea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Omar Govea spielte zwei Jahre in der Jugend des San Luis FC, bevor er 2012 in die U-17 des Traditionsvereins Club Américas wechselte. Im Juli 2014 wurde er zum Zweitligisten Mineros de Zacatecas verliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Bei Mineros debütierte er am 5. August 2014 in der Copa México gegen Leones Negros, als er eingewechselt wurde. Nach Ende der Leihe bei Zacatecas wurde er im Sommer 2015 vom FC Porto geliehen, welche in sofort in deren B-Mannschaft verschoben. Er debütierte für Porto B in der LigaPro am 15. August beim 2:1-Auswärtssieg über CD Santa Clara. Für Porto B kam Govea in der Saison 2015/16 auf 35 Einsätze. Nach der Saison verpflichtete Porto den Mittelfeldspieler fest für eine Ablösesumme in Höhe von zwei Millionen Euro. Er unterschrieb bei den Portugiesen einen Vertrag bis Sommer 2020. Bereits am 6. Juli 2016 wurde Govea jedoch zum belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron verliehen. Dort debütierte er am 13. Juli beim 1:0-Auswärtssieg über den KV Oostende. Sein erstes Pflichtspieltor in seiner professionellen Karriere konnte Omar Govea bereits am nächsten Spieltag erzielen. Bei der 2:5-Heimniederlage gegen den RSC Charleroi traf der Mexikaner in der 63. Minute zum 2:5-Endstand. Govea wirkte im Trikot Mouscrons in 33 Partien mit, in denen ihm vier Tore und sechs Vorlagen gelangen. Am 16. August 2018 wechselte er erneut leihweise für eine Saison in die Jupiler Pro League. Diesmal lieh ihn Royal Antwerpen aus. Der Traditionsverein sicherte sich außerdem eine Kaufoption für Govea. Am 9. Juli 2019 wechselte Govea fest zum belgischen Erstligisten SV Zulte Waregem, wo er einen Dreijahresvertrag unterzeichnete. Sein erstes Spiel bestritt er am 27. Juli (1. Spieltag) bei der 0:2-Heimniederlage gegen den KV Mechelen. Govea etablierte sich bei der \"Essevee\" rasch als Stammspieler. Am 14. Dezember 2019 (19. Spieltag) erzielte er beim 5:1-Heimsieg gegen die VV St. Truiden einen Doppelpack. Diese beiden Tore blieben in 21 Ligaeinsätzen seine einzigen in der Saison 2019/20.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Am 13. November 2017 debütierte Omar Govea in der Mexikanischen Nationalmannschaft im Freundschaftsspiel gegen Polen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Omar Nicolás Govea García (* 18. Januar 1996 in San Luis Potosí) ist ein mexikanischer Fußballspieler, der beim belgischen Erstligisten SV Zulte Waregem unter Vertrag steht. Der Mittelfeldspieler ist seit November 2017 mexikanischer Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 928135} {"src_title": "Karen Briggs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Karen Briggs kämpfte während ihrer ganzen Karriere im Superleichtgewicht, lediglich 1985 versuchte sie sich im Halbleichtgewicht. Ihre erste internationale Medaille gewann sie bei den Europameisterschaften 1981, als sie eine Bronzemedaille hinter der Deutschen Birgit Friedrich und der Italienerin Anna De Novellis erkämpfte. 1982 erreichte sie in Oslo das Finale und gewann durch einen Sieg über De Novellis ihren ersten Europameistertitel. Bei den Judo-Weltmeisterschaften 1982 siegte sie im Finale gegen die Französin Marie-France Colignon. 1983 gewann sie durch einen Sieg über die Italienerin Anna-Maria Valvano ihren zweiten Europameistertitel. 1984 folgte in Pirmasens der dritte Titel durch einen Finalsieg über die Französin Fabienne Boffin. Im Finale der Judo-Weltmeisterschaften 1984 siegte sie wie zwei Jahre zuvor gegen die Französin Colignon. Die Europameisterschaften 1985 in Landskrona waren die einzigen internationalen Titelkämpfe bei denen Briggs im Halbleichtgewicht antrat. Nach einer Niederlage gegen die Französin Pascale Doger erkämpfte Briggs die Bronzemedaille. Drei Monate nach den Europameisterschaften gewann Briggs beim Weltcupturnier in Leonding wieder im Superleichtgewicht. Bei den Europameisterschaften 1986 in London gewann Briggs ihren vierten Titel, im Finale besiegte sie die Spanierin Dolores Veguillas. Im gleichen Jahr siegte sie bei den Commonwealth Games. Im Oktober 1986 besiegte Briggs im Finale der Weltmeisterschaften in Maastricht die Japanerin Fumiko Ezaki. 1987 gewann Briggs ihren fünften Europameistertitel durch einen Finalsieg über die Polin Anna Chodakowska. Bei den Weltmeisterschaften 1987 in Essen unterlag sie im Achtelfinale Darlene Anaya aus den Vereinigten Staaten und schied nach drei Weltmeistertiteln in Folge erstmals frühzeitig aus. Nach einem medaillenlosen Jahr 1988 unterlag Briggs im Finale der Europameisterschaften 1989 der Französin Cécile Nowak. Bei den Judo-Weltmeisterschaften 1989 in Belgrad gewann Briggs ihren vierten Titel durch einen Finalsieg über Fumiko Ezaki. Briggs siegte im Februar 1990 bei den Commonwealth Games in Auckland. Bei den Europameisterschaften 1990 in Frankfurt erhielt sie wie im Vorjahr die Silbermedaille hinter Cécile Nowak, 1991 in Prag siegte Nowak zum dritten Mal in Folge im Finale über Karen Briggs. Im Finale der Judo-Weltmeisterschaften 1991 in Barcelona siegte erneut Nowak über Briggs. Die olympische Premiere des Frauenjudo bei den Olympischen Spielen in Barcelona waren der letzte große Wettkampf von Karen Briggs. Nach drei Siegen unterlag sie im Halbfinale der Japanerin Ryōko Tamura, den Kampf um die Bronzemedaille verlor die Britin genen die Türkin Hülya Şenyurt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karen Valerie Briggs, nach Heirat \"Karen Valerie Inman\", (* 11. April 1963 in Kingston upon Hull) ist eine ehemalige britische Judoka, die viermal Weltmeisterin war.", "tgt_summary": null, "id": 1210230} {"src_title": "Sichtbarkeit (Programmierung)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Blöcke.", "content": "In vielen, aber nicht allen blockstrukturierten Programmiersprachen kann der Gültigkeitsbereich auf einen Block beschränkt werden, der als Blockbereich bezeichnet wird. Meistens ist dieser Block in einer Funktion enthalten, wodurch der Bereich auf einen Teil einer Funktion beschränkt wird. Ein repräsentatives Beispiel für die Verwendung des Blockbereichs ist der hier gezeigte Code in der Programmiersprache C, bei dem zwei Variablen auf die Schleife angewendet werden: die Schleifenvariable \"n\", die einmal initialisiert und bei jeder Iteration der Schleife inkrementiert wird, und die Hilfsvariable \"n_squared\", die wird bei jeder Iteration initialisiert. unsigned int sum_of_squares(const unsigned int N) Damit soll vermieden werden, dem Funktionsumfang Variablen hinzuzufügen, die nur für einen bestimmten Block relevant sind. Dies verhindert beispielsweise Fehler, bei denen die generische Schleifenvariable \"i\" versehentlich bereits auf einen anderen Wert gesetzt wurde. In diesem Beispiel würde der Ausdruck \"n * n\" im Allgemeinen keiner Hilfsvariablen zugewiesen, und der Körper der Schleife würde einfach \"ret += n * n\" geschrieben, aber in komplizierteren Beispielen sind Hilfsvariablen nützlich. Blöcke werden hauptsächlich für den Kontrollfluss verwendet, z. B. mit if-Anweisungen, while-Schleifen und for-Schleifen. In diesen Fällen bedeutet Blockumfang, dass der Umfang der Variablen von der Struktur des Ausführungsflusses einer Funktion abhängt. Programmiersprachen mit Blockbereich erlauben jedoch typischerweise auch die Verwendung von \"nackten\" Blöcken, deren einziger Zweck darin besteht, eine fein abgestimmte Steuerung des variablen Bereichs zu ermöglichen. Beispielsweise kann eine Hilfsvariable in einem Block definiert, dann verwendet (beispielsweise zu einer Variablen mit Funktionsumfang hinzugefügt) und verworfen werden, wenn der Block endet, oder eine while-Schleife kann in einem Block eingeschlossen sein, der die innerhalb der Schleife verwendeten Variablen initialisiert das sollte nur einmal initialisiert werden. Eine Feinheit mehrerer Programmiersprachen wie C besteht darin, dass Blockbereichsvariablen nicht nur innerhalb des Blockkörpers, sondern auch innerhalb der Steueranweisung deklariert werden können, wenn irgendein. Dies ist analog zu Funktionsparametern, die in der Funktionsdeklaration vor dem Start des Blocks des Funktionskörpers deklariert werden, und im Gültigkeitsbereich für den gesamten Funktionskörper. Dies wird hauptsächlich für Schleifen verwendet, deren Initialisierungsanweisung im Gegensatz zu while-Schleifen von der Schleifenbedingung getrennt ist, und ist eine gebräuchliche Redewendung. Der Blockbereich kann zum Verdecken verwendet werden. In diesem Beispiel hätte die Hilfsvariable innerhalb des Blocks auch \"n\" heißen können, wodurch der Parametername verdeckt wird. Dies wird jedoch aufgrund der Möglichkeit von Fehlern als schlechter Stil angesehen. Darüber hinaus erlauben einige Nachfahren von C, wie Java und C#, trotz der Unterstützung des Blockbereichs nicht, dass eine lokale Variable eine andere versteckt, da eine lokale Variable vor dem Ende einer Funktion den Gültigkeitsbereich verlassen kann. In solchen Sprachen würde die versuchte Deklaration des zweiten \"n\" zu einem Syntaxfehler führen, und eine der Variablen müsste umbenannt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Die Benutzung von Sichtbarkeiten kann beispielsweise folgendermaßen aussehen (PHP): public; // Funktioniert echo $obj->protected; // Fataler Fehler echo $obj->private; // Fataler Fehler $obj->printHello(); // Zeigt Public, Protected und Private", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sichtbarkeit gibt in der strukturierten und objektorientierten Programmierung an, in welchen Programmteilen die Bezeichnern von Datentypen, Variablen, Funktionen oder Konstanten sowie Prozeduren oder Methoden verwendet werden können, die in einer bestimmten Programmeinheit wie zum Beispiel einer Klasse oder einem Modul definiert wurden. ", "tgt_summary": null, "id": 418518} {"src_title": "All Boro Kings", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Das Songwriting fand im Keller von Dave Neabores Haus statt. Laut Sänger John Connor waren die meisten Lieder bereits fertig geschrieben und arrangiert, als die Band ins Studio ging. Die Idee, ein Saxofon zu verwenden, kam der Band als sie das Lied \"Strip Song\" geschrieben hatte und den Mix aus Gitarren und Saxofon „cool“ fanden. Aufgenommen wurde \"All Boro Kings\" im Tonstudio Ambient Recording Co. in Stamford. Die Band brauchte laut Dave Neabore lediglich drei Wochen für die Aufnahmen und das Abmischen. Produziert wurde das Album von Jason Corsaro, der zuvor mit Künstlern wie Madonna oder Danzig zusammengearbeitet hat. Corsaro hatte zuvor als Toningenieur beim Soundgarden-Album \"Superunknown\" mitgewirkt und hatte nach dessen Fertigstellung freie Zeit. Ansonsten hätte die Band sein Honorar nicht bezahlen können. Corsaro übernahm auch das mischen, während Howie Weinberg für das Mastering zuständig war. Bei dem Lied \"Who’s the King?\" ist Darryl Jenifer von der Band Bad Brains als Gastsänger zu hören. Weitere Gastsänger waren Brian Fitzpatrick, Chris Finn, Rasheed Goodlowe und Ethan Piper. Das Saxofon wurde von Scott Mueller, Kevin Reilly bzw. Paul Vercezi eingespielt. Laut Sänger John Connor gehören die Saxofonisten nicht zum Kern der Gruppe. Für die Lieder \"No Fronts\" und \"Who’s the King?\" wurden Musikvideos gedreht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Laut Jan Jaedike vom deutschen Magazin Rock Hard beweisen Dog Eat Dog „eindrucksvoll, dass sich Blechbläser und harte Gitarrensounds durchaus nicht im Wege stehen“. Der Band müsse man zugutehalten, dass sie „es drauf hat, Songs zu schreiben, die im Ohr bleiben, ohne anbiedernd zu wirken“. \"All Boro Kings\" wäre eine „angenehme Überraschung“, für die Jaedike acht von zehn Punkten vergab. \"All Boro Kings\" erreichte Platz 30 der deutschen, Platz 21 der österreichischen, Platz 17 der Schweizer und Platz 99 der britischen Albumcharts. Die Single \"No Fronts: The Remixes\" erreichte Platz neun der britischen und Platz 45 der deutschen Singlecharts. Die Remixe wurde von Jam Master Jay von der Band Run-D.M.C. erstellt. Bei den MTV Europe Music Awards 1995 wurden Dog Eat Dog in der Kategorie \"Breakthrough Artist\" ausgezeichnet. Das deutsche Magazin Visions führte \"All Boro Kings\" im August 2018 auf ihrer Liste der 25 Crossover-Alben für die Ewigkeit. Für Jens Mayer wäre die Band „mit ihren bunten Shorts, albernen Wortspielen und dem Saxofon den vorherrschenden, grimmig-aggressiven Habitus der ach so maskulinen Vertreter des New York Hardcore konsequent unterlaufen“, was Dog Eat Dog zu „einem Gewinn für die Szene“ gemacht hätte. \"All Boro Kings\" „versprühe nach wie vor den stürmischen Charme der freigeistigen 90er“.", "section_level": 1}], "src_summary": "All Boro Kings ist das erste Studioalbum der US-amerikanischen Crossover-Band Dog Eat Dog. Es erschien am 24. Mai 1994 über Roadrunner Records.", "tgt_summary": null, "id": 102026} {"src_title": "Zentrale Musikschule Moskau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im August 1932 wurde die Zentrale Musikschule auf Initiative von Alexander Goldenweiser am Moskauer Konservatorium unter dem Rektorat von Stanislaw Teofilowitsch Schazkij gegründet. Die Jugend-Abteilung des Konservatoriums umfasste zunächst 15 Schüler, die der Abteilung von Heinrich Neuhaus zugehörten. Am 20. Mai 1935 wurde die Musikschule, untergebracht in einem zweistöckigen Gebäude nahe dem Konservatorium, per Dekret Nr. 406 der RSFSR zu einer eigenständigen Bildungseinrichtung namens Zentrale Musikschule am staatlichen P. I. Tschaikowski-Konservatorium Moskau. Erste Schulleiterin war Iraida Wassiljewna Wassiljewa, künstlerischer Leiter blieb Neuhaus. Die Zentrale Musikschule wurde 1941 aufgrund des Krieges nach Pensa evakuiert und 1943 wiederum nach Moskau in ein vierstöckiges Gebäude entsprechend der angestiegenen Schülerzahl verlegt. 1979 erfolgten notwendigste Renovierungsarbeiten am stark abgenutzten Gebäude, das 1988 zugunsten eines Schulgebäudes in einem Moskauer Vorort aufgegeben wurde. Die Schule verlor in den folgenden 18 Jahren an Renommee, da sich die für die musikalische Ausbildung zuständigen Lehrkräfte des Moskauer Konservatoriums nach und nach aufgrund der ungenügenden Räumlichkeiten mit nur wenigen Probenmöglichkeiten zurückzogen. 2005 bezog die Zentrale Musikschule das inzwischen vollsanierte ehemalige Schulgebäude nahe dem Moskauer Konservatorium erneut. Das staatliche Gymnasium war und ist für die Schüler kostenlos. Neben den Hauptfächern Klavier, Geige und Cello wurde bereits 1954 der Schwerpunkt Komposition und Musiktheorie etabliert. Zu den Lehrkräften der ersten Stunde zählen neben Goldenweiser und Neuhaus die Komponisten und Pianisten Igumnow, Zeitlin und der Geiger Jampolski.", "section_level": 1}, {"title": "Musikgymnasium.", "content": "Die Zentrale Musikschule Moskau „verbindet [...] die Pflichtfächer allgemeiner Schulbildung mit jener einer konzentrierten Musikausbildung“. Zugänglich ist die Bildungseinrichtung für Kinder, die eine Aufnahmeprüfung erfolgreich bestanden haben. Das Studium dauert elf Jahre und ergibt eine Zulassung zur weiteren Ausbildung an den Konservatorien oder Musikhochschulen. Das Gymnasium bietet neben Gehörbildung und allgemeiner Musiklehre die Bildungszüge Klavier, orchestrale Saiteninstrumente und orchestrale Blas- und Perkussionsinstrumente sowie Dirigat an. Zusätzlich sind Komposition und Musiktheorie wählbar. Die Unterrichts-, Übungs- und Ensembleräume sind mit Steinway-Konzertflügel, Kawai-Pianos, Harfen und weiteren Instrumenten ausgestattet. Im Schulgebäude befinden sich zwei Konzertsäle. Der Kammermusik-Saal bietet Platz für 128 Zuhörer, der zweite Saal hat 238 Sitzplätze. In einem zur Schule gehörenden Nebengebäude für Internatsschüler befinden sich Konzerträume mit 100 und 40 Sitzplätzen, die mit einem Yamaha-Konzertflügel und einer Orgel des niederländischen Klavierbauers Koot Haarlem ausgestattet sind. 2016 hatte die Zentrale Musikschule 410 Schüler, davon 39 in der auf das Gymnasium vorbereitenden Klasse und 54 in der ab fünf Jahren zugänglichen Vorschule. Der Lehrkörper umfasste 168 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten (Auswahl).", "content": "Zu den ersten Schülern der Zentralen Musikschule zählten u. a. Rosa Tamarkina, die 1937 den Internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau gewonnen hat, Tatjana Nikolajewa und die Gründungsmitglieder des Borodin-Quartetts. Leonid Kogan und seine Kinder Nina und Pawel Kogan, Eduard Gratsch und sein Sohn Eugen, die Brüder Andrei Michalkow-Kontschalowski und Nikita Michalkow, der Sohn und der Enkel von Dmitri Schostakowitsch sowie die Töchter Olga und Jelena von Mstislaw Rostropowitsch erhielten in unterschiedlichen Zeitperioden ihre Schulbildung an der Zentralen Musikschule. Im Laufe der Jahre durchliefen eine große Zahl international bekannter Instrumentalisten und Komponisten die Bildungseinrichtung, neben vielen anderen: Wladimir Aschkenasi, Lasar Berman, Bella Davidovich, Natalja Gutman, Oleg Kagan, Wladimir Krainew, Alexei Ljubimow, Mark Lubotsky, Nikolai Luganski, Wladimir Owtschinnikow, Denis Mazujew, Alexandra Pachmutowa, Nikolai Petrow, Michail Pletnjow, Ivo Pogorelich, Alexei Rybnikow, Wladimir Spiwakow, Katia Tchemberdji, Wiktor Tretjakow und Maxim Vengerov. Zu den Lehrkräften der Gründungsjahre, die sich aus dem Moskauer Konservatorium rekrutierten, kamen nach dem Krieg u. a. die Pianisten Anna Artobolewskaja, Lew Naumow und Jewgeni Timakin, der Geiger Juri Jankelewitsch und der Cellist Mstislaw Rostropowitsch hinzu. Seit den 1960er Jahren setzt sich das Lehrerkollegium überwiegend aus Absolventen der Moskauer und Sankt Petersburger Konservatorien zusammen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zentrale Musikschule Moskau, offizielle Bezeichnung Zentrale Musikschule am staatlichen P. I. Tschaikowski-Konservatorium Moskau (), ist ein staatliches Musikgymnasium in Moskau.", "tgt_summary": null, "id": 42469} {"src_title": "Vor uns die Hölle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einer deutschen Großstadt (mutmaßlich Berlin) in den frühen Nachkriegsjahren. Der Wiederaufbau ist schon vorangeschritten, aber noch immer klaffen überall Baulücken und bestimmen zahlreiche Bauruinen das Stadtbild. Um die Städte wieder sicher und vor allem auch wohnbar zu machen, erweist sich eine Berufsgruppe von unschätzbarem Wert, der mit dieser Geschichte ein filmisches Denkmal gesetzt werden soll: Die Bombenentschärfer. Im Zentrum dieses Films steht die lebensgefährliche Arbeit von sechs von ihnen, angeführt von dem aufrichtigen und geradlinigen aber auch desillusionierten Erich Körtner. Seine Kollegen heißen Hans Globke, Peter Tillig, Wolfgang Sulke, Franz Löffler und Karl Wirtz. Wirtz ist der Antagonist Körtners, ein skrupelloser Unsympath, der immer nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Tag für Tag werden die sechs Männer von den Besatzern in Gestalt des britischen Major Haven herangeholt, um alliierte Fliegerbomben der Jahre 1939 bis 1945, die nicht zur Explosion kamen, zu entschärfen. Und schon einige ihrer Kollegen haben dabei ihr Leben gelassen. Der eiskalte Zyniker Karl Wirtz, der bei der Wahl um den Posten des Truppführers Erich unterlag, geht mit Erich Körtner die morbide Wette ein, dass er ihn bei diesem Job sicherlich überleben werde. Alle Bombenentschärfer verabreden im Übrigen, dass die Hälfte ihres Bombenlohns an diejenigen Kollegen gehen soll, die in dem kommenden drei Monaten diesen explosiven Job überstanden hätten. In der Pension der attraktiven französischen Witwe eines deutschen Soldaten, Margot Hofer, um die sich Karl Wirtz – zu Körtners großem Verdruss – auf ziemlich hartnäckige Weise bemüht, haben alle Sechse Unterkunft gefunden. Mit größter Sorgfalt werden nun Tag für Tag die hochsensiblen Sprengkörper unschädlich gemacht bis eines Tages dann doch eine in die Luft geht. Es handelt sich um eine britischen 1000-Pfund-Bombe, bei deren Entschärfung es Globke regelrecht zerreißt. Da Erich annimmt, dass diese Bombe einen doppelten Zünder haben müsse, erbittet er bei seinem Vorgesetzten, den englischen Major, um mehr Informationen zur Bauweise dieser Bombe. Auch privat kommt es nun zu harten Auseinandersetzungen zwischen Körtner und Wirtz. Als Letzterer im betrunkenen Zustand gegenüber Margot zudringlich wird, ist es Erich, der sich dazwischenwirft. Karl zieht sich zurück, macht aber spöttische Bemerkungen über Körtners mutmaßlichen Motive, die ja wohl nicht ganz edel gewesen sein dürften. Margot sieht sich genötigt, sich Erich gegenüber zu erklären und macht ihm klar, dass sie die Ablehnung von allen Seiten – die Franzosen würden sie als Deutschen-Liebchen verachten, für die Deutschen wiederum sei sie aus Feindesland – abstumpfen ließ und sie nunmehr jedes Zipfelchen Glück, sollte es auch nur ansatzweise um die Ecke lugen, sofort festhalten werde. Wenige Tage später wird die Entschärfertruppe von einer Frau Bauer gerufen: Kollege Tillig sei von herabstürzenden Ruinenteilen begraben worden, und eine Bombe würde nun auf ihm liegen. Da alle anderen andernorts im Einsatz sind, müssen die beiden Feinde Erich und Karl den Job übernehmen. Zwar gelingt Erich die Entschärfung, und ein hinzugerufener Arzt kann Tillig untersuchen, doch ist dieser derart verletzt und geschwächt, dass der Doktor ihm keine Überlebenschancen mehr gibt. Wenig später bricht der Rest der Ruine auf Tillig und den Mediziner herab und tötet beide. Zutiefst verstört, kehrt Erich in seine Unterkunft zurück und sucht Trost bei Margot. Beide gebrochenen Seelen kommen sich dabei näher. Am darauf folgenden Tag begeben sich Margot und Erich auf einen kleinen Ausflug in einen anderen Stadtteil. Dabei erzählt Körtner der Französin, dass er vor dem Krieg als Architekt gearbeitet hätte und angesichts seines lebensgefährlichen Jobs heute nicht weiß, ob es klug wäre, mit ihr eine Beziehung zu beginnen, wo er doch jeden Tag umkommen könne. Im britischen Hauptquartier erklärt Haven, dass er keine zusätzlichen Informationen über die extrem gefährliche britische 1000-Pfund-Bombe beschaffen könne. Die Briten haben man mittlerweile herausgefunden, dass Körtner sich während des Krieges einigen Ärger mit den Nazis wegen seiner regimekritischen Haltung eingefangen habe und daraufhin nicht mehr als Architekt arbeiten durfte. Er und die anderen Bombenentschärfer wurden stattdessen mit Zerstörungstätigkeiten betraut. Jeder von ihnen hatte nur noch eines im Sinn: den Krieg irgendwie zu überstehen. Als Wirtz erkennt, wie Erich Tag für Tag mit zunehmenden Ängsten zu kämpfen hat, bietet er diesem an, die Truppe zu verlassen und die Wette schon jetzt als verloren anzuerkennen. Doch Körtner lehnt ab. Bei einem weiteren Einsatz zur Entschärfung einer Bombe mit Zweifachzünder stirbt Kollege Sulke. Die verbliebenen Männer wollen zwar bei der Übereinkunft bleiben, das Geld der ums Leben gekommenen Entschärfer an die Überlebenden ihrer Truppe zu verteilen, ziehen es aber auch in Erwägung, Sulkes Witwe, die nun mit einem Kind allein dasteht, etwas abzugeben. Karl weist diesen Vorschlag brüsk zurück. Er sagt, jeder müsse sehen, wo er bleibt. Am nächsten Tag wird Franz Löffler zu einer Bombe gerufen, die in einem Kanal gelandet ist und auch dort entschärft werden muss. Dabei kommt er ums Leben, als er bei dem Entschärfungsversuch ertrinkt. Margot kann daraufhin vor Angst kaum mehr schlafen und bittet Körtner händeringend, seinen Job aufzugeben, um mit ihr eine gemeinsame Zukunft aufbauen zu können. Doch Erich sagt ihr, dass er herausfinden möchte, ob er stärker sei als Karls Egoismus und Gier. Einige Tage darauf wird Karl Wirtz zu einer Bombenentschärfung gerufen, die es in sich hat. Wieder einmal ist eine der verteufelten britischen 1000-Pfund-Bomben entdeckt worden. Erich kommt wenig später dazu, um das Umfeld zu überprüfen und abzusichern. Beide Männer besprechen, wie man am besten vorgehen soll. Karl kommt bei der Entschärfung gut voran, ruft aber dann urplötzlich um Hilfe, weil ein Zünderteil verrutscht ist. Erich hilft ihm mit einem Stift aus, den er anstelle der Zündnadel einschieben könnte. Doch bei dem Versuch, Zünder und Bombe zu stabilisieren, bemerkt Erich, dass Karl ihn hereinlegen wollte, auf dass er mit der Bombe in die Luft fliegen würde. Daraufhin schlägt Körtner Wirtz ins Gesicht. Als dieser wieder auf die Beine kommt, hat er seinen Zynismus nicht verloren. „Ich nehm‘ mal an, es ist noch immer meine Bombe“ sagt er zu Erich. „Noch immer deine Bombe“ entgegnet dieser. Dann geht Erich fort. Sekunden später fliegt der 1000-Pfund-Koloss in die Luft und zerreißt Karl.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Vor uns die Hölle\" entstand innerhalb von rund zehn Wochen Drehzeit im Frühling 1958 in Berlin mit einer fast ausnahmslos anglo-amerikanischen Besetzung. Der Film wurde am 30. Mai 1959 in Italien uraufgeführt. Die Erstaufführung im hauptproduzierenden England war am 14. Juni 1959, in Deutschland lief der Film zwei Tage später an. Die Filmbauten kreierte Ken Adam, die deutsche Aufnahmeleitung hatte Georg Mohr. John Hollingsworth übernahm die musikalische Leitung.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Movie & Video Guide fand, dass Jeff Chandler und Jack Palance „beinah glaubwürdig als bombenentschärfende Deutsche“ seien. Halliwell‘s Film Guide empfand den Film als ein „langweiliges, brutales, bedeutungsloses Melodram“, dass „derart konstruiert [sei], dass es wahrscheinlich niemanden kümmert, wer in die Luft fliegt“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vor uns die Hölle ist ein 1958 in Berlin entstandenes, britisch-amerikanisches Filmdrama über ein Bombenentschärfungskommando aus der Hammer Films-Produktion. Jack Palance, Martine Carol und Jeff Chandler, der „einen hinterhältigen, raffgierigen, deutschen Bombenentschärfer“ verkörperte, spielten die Hauptrollen. Regie führte Robert Aldrich, die Vorlage zu diesem Film, der Roman „\"The Phoenix\"“, verfasste Lawrence P. Bachmann.", "tgt_summary": null, "id": 1758386} {"src_title": "Amiche per l’Abruzzo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Konzert.", "content": "Initiatorin des Konzerts \"Amiche per l’Abruzzo\" war die Sängerin Laura Pausini. Die Erlöse der Benefizveranstaltung sollten der erdbebengeschädigten Infrastruktur rund um die Stadt L’Aquila zugutekommen. Im April 2009 hatte ein Erdbeben der Stärke 5,8 – flankiert von einigen Vor- und Nachbeben – große Teile der in der Region Abruzzen gelegenen Stadt sowie umliegende Gemeinden zerstört. Die Anzahl der Todesopfer belief sich laut offiziellen abschließenden Angaben auf 308, die der obdachlos Gewordenen auf rund 67.000. Als zusätzliche Patinnen der Veranstaltung fungierten die Sängerinnen Elisa, Gianna Nannini, Giorgia sowie Fiorella Mannoia. Das Konzert fand im Mailänder San-Siro-Stadion statt. Einlass war ab 14 Uhr. Das Konzert war in zwei Hälften aufgeteilt. Die Auftritte begannen um 15.40 Uhr; der ab 19.30 Uhr beginnende zweite Teil wurde von einigen Fernsehsendern live ausgestrahlt. Unmittelbar am Vortag hatte im Olympiastadion in Rom ein weiteres Benefizkonzert zugunsten der Erdbebenhilfe in den Abruzzen stattgefunden. Teilnehmende Künstler dort waren: Antonello Venditti, Ivano Fossati, Pino Daniele, Renato Zero, Claudio Baglioni und ebenfalls Fiorella Mannoia. Während die Publikumszahlen bei dem Konzert in Rom deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben, war das Konzert in Mailand mit über 55.000 Besuchern gut besucht; die Zeitung \"La Repubblica\" charakterisierte die Veranstaltung als \"„gelungene Party“.\" Als weitere Interpretinnen auf dem Hauptkonzert traten – in alphabetischer Reihenfolge – auf: Alice, Alessandra Amoroso, Arisa, Malika Ayane, Rachele Bastreghi, Leda Battisti, Simona Bencini, Loredana Bertè, Laura Bono, Chiara Canzian, Rossana Casale, Caterina Caselli, Carmen Consoli, Aida Cooper, Cristina D’Avena, Grazia Di Michele, Dolcenera, Giusy Ferreri, Fiordaliso, Irene Fornaciari, Dori Ghezzi, Irene Grandi, Jo Squillo, Karima, La Pina, Patrizia Laquidara, L’Aura, Mietta, Milva, Andrea Mirò, Simona Molinari, Nada, Mariella Nava, Nicky Nicolai, Noemi, Anna Oxa, Paola & Chiara, Nilla Pizzi, Patty Pravo, Marina Rei, Donatella Rettore, Antonella Ruggiero, Senit, Spagna, Syria, Anna Tatangelo, Tosca, Paola Turci, Ornella Vanoni und Iva Zanicchi. Mottogebender Titelsong der Veranstaltung war das Stück \"Donna d’Onna\" – ein Song, der die schwer vom Erdbeben betroffene Gemeinde Onna in den Fokus rückte, von Gianna Nannini in Zusammenarbeit mit der Schriftstellerin Isabella Santacroce geschrieben worden war und im Verlauf des Konzerts von den Initiatorinnen gemeinsam vorgetragen wurde. Die Veranstaltung selbst wurde von unterschiedlichen TV- und Radiosendern übertragen – darunter \"Radio RAI, Radio 101, Radio 105, Radio Monte Carlo, Virgin Radio, Radio DeeJay, Radio Capital, M2O, Radio Kiss Kiss, RTL 102.5, Radio Italia, RDS, Radio 24, MTV Italia\" und \"MTV Mobile\". Unter dem Titel \"Amiche Per L’Abruzzo\" erschien ein Jahr nach der Veranstaltung eine Doppel-DVD mit Live-Mitschnitten. Erscheinungslabel war Madraxa; die Distribution übernahm Warner Music Italia.", "section_level": 1}, {"title": "Benefizerlöse.", "content": "Schwerpunkt der Benefiz-Erlöse war der Wiederaufbau der Grundschule in der Roten Zone. Diesem Zweck kamen 80 Prozent der Erlöse zugute. 20 Prozent gingen an Non-Profit-Organisationen, die beim Aufbau einer neuen Gemeinde am Fuß des Gran Sasso mitarbeiteten. Die Überschüsse aus der im Folgejahr veröffentlichten DVD sollten der Schaffung von Räumlichkeiten für Studierende der Universität von L’Aquila zugutekommen. Anlässlich der finanziellen sowie marketingtechnischen Abwicklung der Veranstaltung kam es zu Zwistigkeiten zwischen dem Board of Trustees der Veranstalterinnen und involvierten Medien – unter anderem aufgrund der Weigerung des staatlichen TV-Senders RAI, die im Nachhinein veröffentlichte DVD zu bewerben. Bürokratische Probleme bereiteten zudem vorgesehene Übergabetermine für einige Teiltranchen des eingenommenen Benefizbetrags. Laut Abschlussbericht der Non-Profit-Organisation \"Progresso Advertising Foundation\" aus dem Jahr 2010 hatte das Konzert Bruttoeinnahmen in Höhe von 1.516.500 Euro erwirtschaftet. Zusätzlich hinzu kamen Sponsoreneinnahmen in Höhe von 200.000 Euro. Durch die kostenlose Zurverfügungstellung des Audioequipments, das Schalten freier Werbespots, einen 50-Prozent-Rabatt der Stadt Mailand für Werbeplakate sowie weitere Ermäßigungen konnten die Ausgaben vergleichsweise gering gehalten werden. Die rund 50 in das Konzert involvierten Musiker und Sängerinnen erhielten eine Aufwandsentschädigung von jeweils 1000 Euro pro Person. Die Nettoeinnahmen des Konzerts beliefen sich auf 1183.406 Euro. 946.725 Euro gingen an die Gemeinde L’Aquila für den Neubau der Grundschule \"Edmondo de Amicis,\" 236.681 Euro an den Verein ONLUS. Die Doppel-DVD, die über unter anderem auch über Zeitschriftenkioske vertrieben worden war, hatte sich nach Angaben des News-Nachrichtenchannels \"tgcom24\" bis zum Frühjahr 2011 rund 350.000 mal verkauft und so weitere 1,9 Millionen Euro Spendenerlöse eingespielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Amiche per l’Abruzzo (deutsch: \"Freundinnen für die Abruzzen)\" war ein Benefizkonzert, das am 21. Juni 2009 in Mailand stattfand. Die eingespielten Erlöse kamen dem Wiederaufbau der durch das Erdbeben von L’Aquila zerstörten Region in den Abruzzen zugute. Initiatorin war die Musikerin Laura Pausini; weitere Patinnen der Veranstaltung waren Elisa, Gianna Nannini, Giorgia sowie Fiorella Mannoia. Ein wesentliches Merkmal der Veranstaltung war, dass als Front-Acts ausschließlich Frauen auftraten. An dem im Mailänder San-Siro-Stadion stattfindenden Konzert nahmen rund 50 Künstler sowie rund 55.000 Besucher teil. Der eingespielte Benefizbetrag belief sich auf rund 1,2 Millionen Euro. Unterstützt wurde das Konzert von flankierenden Aktivitäten wie Rundfunk- und Fernsehübertragungen sowie einer Doppel-DVD, die das Konzert dokumentierte und im Folgejahr erschien.", "tgt_summary": null, "id": 477805} {"src_title": "Emanuele Grazzi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Emanuele Grazzi war der Sohn von Teresa Barsanti und Vittorio Grazzi. Im November 1911 schloss er ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Pisa ab. Am 11. September 1934 heiratete er in Florenz Anna Cocchi. Das zweite Mal heiratete er am 11. April 1942 in Rom Renata Maria Polito.", "section_level": 1}, {"title": "Diplomatische Karriere.", "content": "Am 31. Juli 1912 trat er in den auswärtigen Dienst und wurde zum Konsularbeamten ernannt. Am 7. August 1912 wurde er nach Tunis entsandt und am 20. Juli 1913 zum Vize-Konsul zweiter Klasse ernannt. Am 9. Dezember 1913 wurde er zur Italienischen Armee eingezogen und im Ersten Weltkrieg als Artillerieoffizier eingesetzt, wofür ihm das \"Croce di guerra al valor militare\" verliehen wurde. Ende 1916 wurde er auf Antrag des italienischen Militärattachés in Den Haag nach Rotterdam geschickt, um die heikle Aufgabe des politisch-militärischen Informationsdienstes zu erfüllen. 1918 wurde er zur Interalliierte Militär-Kontrollkommission nach Helsingfors delegiert und nahm Kontakte mit der finnischen Regierung auf, was am 27. Juni 1919 zur Anerkennung des neuen finnischen Staates durch das Königreich Italien führte. 1919 wurde er dem Politkommissariat in Deutschland zugeteilt und wurde 1920 Konsul in Berlin. 1922 war er Konsul in Florianopolis, 1925 in Toulouse und 1927 Generalkonsul in New York City. Von 1933 bis 1934 war er Ministre plénipotentiaire in Guatemala-Stadt. 1935 war er Generaldirektor für ausländischen Presse im Außenministerium,1936 Generaldirektor für Transozeanischen Angelegenheiten und 1937 Generaldirektor der politischen Abteilung des Außenministeriums. Von 1939 bis 7. November 1940 war er Ministre plénipotentiaire in Athen. Am 28. Oktober 1940 fuhr er zum Wohnsitz des Ioannis Metaxas im Athener Vorort Kifisia und übergab ihm um drei Uhr Morgens das Ultimatum von Benito Mussolini, mit dem dieser uneingeschränkte militärische Bewegungsfreiheit in Griechenland forderte. Dieses Non auf griechisch Ochi gab dem griechischen Nationalfeiertag den Ochi-Tag am 28. Oktober den Namen. 1941 wurde er zum Ministre plénipotentiaire in Belgrad ernannt. Am 16. September 1943 schloss er sich dem Regime in Salò an, das ihn am 30. September 1943 zum Ministre plénipotentiaire in Budapest ernannte und Mitte Oktober 1943 wegen \"Untreue\" seines Amtes enthob. Zum 31. Dezember 1947 wurde er im Rang eines außerordentlichen Gesandten und Ministre plénipotentiaire in den Ruhestand versetzt. In der Folge schrieb er Artikel für verschiedene Zeitungen und veröffentlichte einige Übersetzungen aus dem Englischen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Emanuele Grazzi (* 30. Mai 1891 in Florenz; † 7. September 1961 in Rom) war ein italienischer Diplomat, Journalist und Übersetzer.", "tgt_summary": null, "id": 171686} {"src_title": "Carel & Fouché", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen war anfänglich im Holzhandel tätig und lieferte vor allem Bahnschwellen und Telefonmasten. Im Jahre 1880 gründete Jules Carel eine Fabrik in Le Mans zum Bau von Fahrzeugen für schmalspurige Lokalbahnen. Die Firma wuchs schnell, sodass ab 1890 bei allen Ausschreibungen für Reisezugwagen, Güterwagen und Lokomotiven mitgeboten werden konnte. Auch konnten die Erzeugnisse nach Indochina, Madagaskar, Spanien, Italien, Griechenland und in die Antillen exportiert werden. Um die Jahrhundertwende firmierte das Unternehmen als Carel aîné, Fouché & Cie. Im Jahre 1904 gründet Jules Carel und Ernest Fouché das Unternehmen Etablissements Carel Fouché & Cie., das auf die Herstellung von Eisenbahnwagen spezialisiert war. 1919 wurde das Schwellen- und Telefonmasten-Geschäft in das Unternehmen Carel, Fauché & Cie. – L.Bringer ausgelagert, an dem sich der Bauunternehmer Louis Bringer beteiligte. Das Unternehmen wendete für seine Produkte das Holzschutzverfahren der Druckimprägnierung mit Kreosot an. Es nannte sich später S.A.R.L. Le Poteau Moderne und wurde 1960 zur Société Nouvelle des Etablissements Bringer. Im Jahre 1927 zählt das Unternehmen über 10.000 Mitarbeiter, die Hälfte des Kapitals gehört dem Investor André Vincent. Ab den 1930er-Jahren stellte Carel Fouché Michelin-Triebwagen und Autokarosserien her. Das Unternehmen hatte 1935 über 30 Mio. Francs Schulden und musste durch die Banque nationale de Crédit (BNC), einem Vorgänger der BNP Paribas saniert werden. Das Unternehmen erwarb 1935 die Lizenz zur Herstellung von Reisezugwagen nach dem Budd-Verfahren. Bei dieser Bauweise werden rostfreie Bleche, französisch \"\" mit Punktschweißen zu tragenden Strukturen zusammengefügt. Die so entstandenen Wagenkasten benötigten für den Korrosionsschutz keinen Anstrich. Nach dem verwendeten Material werden diese Fahrzeuge meist als \"Inox-Wagen\" bezeichnet. 1949 verkaufte BNC, der Hauptgläubiger von Carel & Fouché, einen Teil der Aktien des Unternehmens an Budd, sodass das amerikanische Unternehmen direkt an der Firma beteiligt war. Während dem Zweiten Weltkrieg Jagdflugzeuge gebaut. Im Jahre 1949 wurde die Societe des Ateliers des Deux-Synthe übernommen, die bei Dünkirchen Binnenschiffe herstellte. Später diversifiziert sich Carel Fouché in Richtung Krananlagen und Fluggastbrücken. Ab 1966 war die Firma Unterlieferant von Jeumont-Schneider und stellte in dieser Funktion Wagenkasten für die New York City Subway her. Das Auftragsverhältnis blieb bis zur Werksschließung bestehen. 1968 fusionierte das Unternehmen mit Soudure Electrique Languepin, einem führenden Hersteller von Widerstandsschweißmaschinen – die neue Bezeichnung des Unternehmens war Carel Fouché Languepin. Der Firmensitz wurde 1980 nach Aubevoye verlegt. Das Unternehmen stellte nun auch Bioreaktoren und Anlagen zur Müllverbrennung her. Der Eisenbahnfahrzeugbau von Carel Focuhé wurde von GEC-Alstom übernommen, die auch das Eisenbahngeschäft von Jeumont-Schneider übernahm. 1985 wurde aus dem Unternehmen Carel Fouché Industrie (CFI) mit Firmensitz in La Défense, das seinen Umsatz zu etwa 80 % im Bahnbereich machte. Es zählte damals 1500 Mitarbeiter und wurde 1989 aufgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Standorte.", "content": "Carel & Fouché war an mehreren Standorten tätig:", "section_level": 1}, {"title": "Holzverarbeitung.", "content": "Die folgenden Standorte befassten sich ausschließlich mit der Holzverarbeitung und wurden 1919 in die \"Carel, Fauché & Cie. – L.Bringer\" eingebracht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Etablissements Carel Fouché & Cie., oft auch nur Carel & Fouché oder Carel genannt, war ein französischer Maschinen- und Fahrzeugbaukonzern mit Sitz in Paris.", "tgt_summary": null, "id": 1324592} {"src_title": "Storm Chasers – Im Auge des Sturms", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt im Institut für Sturmforschung in Norman, Oklahoma. Dort wird ein ungewöhnlicher Tornado bei Laporte entdeckt. Diesen soll die Meteorologin Jamie vor Ort untersuchen. Aufgrund des hohen Schadens ist auch die FEMA mit einem Team am Einsatzort und Mitarbeiter Will, der ihr von der Teamleiterin Wallace zugeteilt wird, nimmt sie in Empfang. Zunächst fahren beide zum Ort des Geschehens. Während der Fahrt fallen einige merkwürdige Dinge auf. So gibt es auf einem Berg ein Doppler-Radar, Strommasten und ein Experimentierfeld ist zu sehen. Auf dem Gelände werden dem Anschein nach Raketen getestet. Die Anlage nennt sich Pine Feather und steht im militärischem Sperrgebiet. Während der ersten Zeit macht sich Jamie durch ihre barsche und teilweise überhebliche Art unbeliebt. Dazu kommt, dass sie kein Interesse an den Aktivitäten vor Ort, z. B. einem Gedenkgottesdienst für die Sturmopfer zeigt, was sich später bessert. So wird sie von Will gerettet, nachdem sie das militärische Sperrgebiet unbefugt betreten hat und von der Security verfolgt wurde. Für die Zeit der Untersuchung übernachtet sie auf einer Berganhöhe. Auf dieser gibt es immer wieder ungewöhnliche Wetterphänomene: Scherwinde, wo keine sein dürften und Kugelblitze sowie Gewitter ohne Regen. Um den Zusammenhang zwischen der Anlage und dem Wetter zu verstehen, hackt Jamie sich in den Zugang zu den Unterlagen von Pine Feather. Für den Einsatz hatte Jamie einen SSV beantragt, der aufgrund der Budgetkürzung der Behörde von ihren Chefs abgelehnt wird. Auch mit der Einsatzleiterin Wallace gibt es Probleme, da sie Jamie mit den unbedachten und eigenmächtigen Aktionen als Sicherheitsrisiko sieht. Schließlich fährt sie mit Will zum Institut für Sturmforschung in Oklahoma und spricht mit ihren Chefs persönlich. Während der Fahrt spricht sie mit Will darüber, dass sie einst bei einem Unwetter ihren Mann verloren hat. Außerdem geht es um eine mögliche Beziehung der beiden. Ihr Mann starb bei einer Tornadojagd in einem Sturm. Im Sturmzentrum angekommen, schildern beide die ungewöhnlichen Wetterereignisse und erfahren, dass Pine Feather ein Projekt der NASA ist. Um weiter forschen zu können, stehlen Jamie und Will das Untersuchungsfahrzeug der Behörde und fahren mit diesem nach Laporte zurück. Auf der Fahrt geraten sie in ein Sturmsystem, bei welchem mehrere Tornados aus einer Superzelle heraus entstehen. Von einem wird das Fahrzeug getroffen, beide können sich aber vorher unter eine Brücke retten. Das Verhältnis zwischen Will und Jamie hat sich nun so verbessert, dass Will fragt, ob sie nicht gemeinsame Ferien machen wollen. Auch die Chefs sind froh, da das Fahrzeug, ausgestattet mit Kameras, ein Video vom Auge des Tornados gemacht hat und das Budget des Instituts für Sturmforschung erhöht wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Storm Chasers – Im Auge des Sturms (Originaltitel: \"Storm Chasers: Revenge of the Twister\") ist ein US-amerikanischer Katastrophenfilm, der in den USA spielt.", "tgt_summary": null, "id": 102} {"src_title": "Emerson, Lake & Palmer in Concert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Ähnlich wie bei den meisten Livealben präsentiert \"In Concert\" die damals bei Fans populären, bereits früher veröffentlichten Titel. Eine Premiere war lediglich Emerson, Lake and Palmers Interpretation von \"Peter Gunn\", dem Titelsong der gleichnamigen Fernsehserie. Eine leicht bearbeitete Version dieser Liveaufnahme erschien 1980 auf der Kompilation \"The Best of Emerson, Lake & Palmer\" und in einigen Ländern als Singleauskopplung. Die Band eröffnete mit diesem Stück häufig ihre Konzerte während ihrer \"Works Volume 2\" Tournee. Für einige Konzertauftritte dieser Tournee engagierte die Band ein 70-köpfiges Orchester, musste es aber schließlich aus finanziellen Gründen entlassen, da die Kosten die Gruppe beinahe ruinierten. Auf der Originalversion des Albums wurden die Titel \"C’est la Vie\", \"Knife-Edge\", Keith Emersons \"Piano Concerto No. 1\" und \"Pictures at an Exhibition\" mit Orchesterbegleitung aufgenommen. Auf dem Album \"Works Live\" sind vier weitere Stücke enthalten, die mit dem Orchester aufgeführt wurden: \"Fanfare for the Common Man\", \"Abaddon’s Bolero\", \"Closer to Believing\" und \"Tank\".", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Die ursprüngliche Auflage des Albums trug keine Produzentenangabe. Produktion und Abmischung des Albums wurden weitgehend von Keith Emerson übernommen. Emerson beabsichtigte, das Album als Doppel-LP zu veröffentlichen, doch angesichts der bevorstehenden Auflösung der Band kürzte das Plattenlabel Atlantic Records die Ausgabe auf eine LP zusammen. Mit der Wiederveröffentlichung des Albums \"Works Live\" 1993 als Doppel-CD kam man dem ursprünglichen Plan wieder etwas entgegen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Godfrey Salmon, der Dirigent des Orchesters, spielte Geige auf dem letzten Album von Jackson Heights, \"Bump ’n’ Grind\" aus dem Jahr 1973. Keith Emersons ehemaliger Bandkollege Lee Jackson gründete diese Gruppe, nachdem The Nice 1970 infolge der Gründung von Emerson, Lake and Palmer aufgelöst wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "In Concert (1979).", "content": "Seite 1 Seite 2", "section_level": 2}, {"title": "Works Live (1993).", "content": "Disc 1 Disc 2", "section_level": 2}], "src_summary": "Emerson, Lake & Palmer in Concert ist ein Livealbum der britischen Progressive-Rock-Band Emerson, Lake and Palmer, das am 26. August 1977 im Olympiastadion Montreal in Kanada aufgenommen wurde. Es wurde im November 1979, nach der Auflösung der Gruppe, bei Atlantic Records veröffentlicht. Das Cover des Albums zeigt eine Ansicht des Stadions. ", "tgt_summary": null, "id": 1641483} {"src_title": "Elena Sangro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Elena Sangro wurde, rund 20 Jahre alt, inmitten des Ersten Weltkriegs von Regisseur Enrico Guazzoni entdeckt und 1917 vor die Kamera geholt. Gleich in ihrem Debütfilm \"Fabiola\" spielte die Künstlerin unter ihrem Geburtsnamen die Titelrolle. Anschließend nahm sie den Künstlernamen Elena Sangro an und erhielt zahlreiche weitere Haupt- wie Nebenrollen in heimischen Stummfilmen der ausgehenden 1910er und der 1920er Jahre. Der Dichter und Nationalist Gabriele D’Annunzio galt als großer Verehrer der Künstlerin und widmete seiner zeitweiligen Geliebten 1927 ein sog. Carmen Votivum unter dem Titel \"Alla Piacente\". D’Annunzios Sohn Gabriellino wiederum besetzte die Sangro vier Jahre zuvor mit der weiblichen Hauptrolle der Kaiserin Poppea in seiner und Georg Jacobys \"Quo Vadis?\"-Verfilmung an der Seite von Emil Jannings in der Rolle des Nero. 1928, nach der Mitwirkung in mehreren \"Maciste\"-Filmen Guido Brignones an der Seite von Bartolomeo Pagano, wurde die Italienerin von Richard Oswald mit der eher kleinen Rolle der Schauspielerin Assunta Neri in der Romanverfilmung \"Villa Falconieri\" bedacht. Anschließend, mit Anbruch des Tonfilmzeitalters, zog sich Elena Sangro, nach nur rund einem Jahrzehnt Filmtätigkeit, weitgehend von der Arbeit vor der Kamera zurück. Sie nannte sich nunmehr Lilia Flores und betätigte sich unter anderem als Konzertkünstlerin. 1945 gründete sie mit der Stella d'Oro-Film eine wenig produktive Produktionsfirma, stellte unter anderem einen Dokumentation über die Villa d’Este her und assistierte 1952 unter dem Pseudonym Anton Bia dem Regisseur Cesare Barlacchi bei der Inszenierung \"La Sonnambula\". Ihren letzten Miniaturauftritt vor der Kamera absolvierte Elena Sangro 1962 in Federico Fellinis Film \"Achteinhalb.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Elena Sangro, gebürtig \"Maria Antonietta Bartoli Avveduti\" (* 5. September 1897 in Vasto, Italien; † 26. Januar 1969 in Rom) war eine italienische Filmschauspielerin mit kurzer, aber intensiver Karriere beim heimischen Stummfilm.", "tgt_summary": null, "id": 2252573} {"src_title": "Monts de Châlus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Monts de Châlus, manchmal auch als Massif des Cars bezeichnet, stellen zusammen mit den weiter nördlich gelegenen Monts de Blond die ersten Erhebungen am Nordwestrand des Zentralmassivs im Allgemeinen und der Monts du Limousin im Besonderen. Sie umringen die im Südwesten des Départements Haute-Vienne gelegene und namenverleihende Gemeinde Châlus (Region Nouvelle-Aquitaine). Im Süden berühren sie gerade noch eben das Département Dordogne. Die Erhebungen überragen gut 200 Meter das Plateau du Limousin (Limousin-Hochebene) und sind von weitem sichtbar, insbesondere von der städtischen Agglomeration Limoges. Die Monts de Châlus befinden sich rund 30 Kilometer südwestlich von Limoges. Sie nehmen von Ost nach West in ihren höchsten Erhebungen in etwa eine Entfernung von 15 Kilometer ein, beanspruchen jedoch in ihrer Gesamtheit 30 bis 35 Kilometer. Ihre Nord-Süd-Erstreckung beträgt gut 6 Kilometer. Die Monts de Châlus stellen streng genommen kein zusammenhängendes Bergmassiv dar, sondern sind vielmehr eine Aneinanderreihung bewaldeter Höhenrücken, die am \"Sommet de Courbefy\" im Forêt de Vieillecour mit 557 Meter ihre höchste Höhe erreichen. Es folgen mit 554 Meter der Gipfel im Forêt de Lastours und mit 544 Meter der Gipfel im Forêt des Cars. Weitere Hauptgipfel sind der Puyconnieux und der Touquet de la Garde. Die Monts de Châlus finden ihre Fortsetzung nach Osten in den Monts de Fayat, mit denen sie den Südwestrand des Plateau du Limousin bilden.", "section_level": 1}, {"title": "Hydrographie.", "content": "Die Monts de Châlus sind Wasserscheide von drei Einzugsgebieten: das Becken der Loire im Norden, das Becken der Charente im Westen und das Becken der Dordogne im Süden. Diese drei Becken treffen im Gemeindegebiet von Bussière-Galant aufeinander.", "section_level": 1}, {"title": "Becken der Loire.", "content": "Die Aixette, ein linker Nebenfluss der Vienne, entspringt im Gemeindegebiet von Bussière-Galant und fließt dann nach Norden ab. In sie münden zahlreiche kohlendioxidhaltige Quellwässer.", "section_level": 2}, {"title": "Becken der Charente.", "content": "Die Monts de Châlus liegen am Ostrand des Charente-Beckens. Die zum Flusssystem der Charente gehörende Tardoire entsteht im \"Massif des Cars\" auf 430 Meter Höhe und durchquert auf ihrem Lauf nach Westen die Gemeinde Châlus. Der nach Südwesten abfliessende Bandiat hat seine Quelle in der Gemeinde La Chapelle-Montbrandeix unweit von Châlus und entspringt südwestlich vom Puy Chauvet auf 443 Meter Höhe.", "section_level": 2}, {"title": "Becken der Dordogne.", "content": "Die Dronne entquillt auf 500 Meter Höhe unweit von \"Brumas\" (Gemeinde Bussière-Galant) auf der Südseite des \"Massif des Cars\" und entwässert nach Südwest.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Monts de Châlus liegen vollständig auf dem variszischen kristallinen Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central. Strukturell haben sie Anteil an drei Zonen: Die Gesteine reichen von Glimmerschiefern über Gneise hin zu Graniten. Der strukturelle Aufbau ist recht komplex, vereinfacht läßt sich jedoch feststellen, dass die Untere Gneisdecke gen Westen auf das Parautochthon aufgeschoben und dann ihrerseits von der Oberen Gneisdecke überfahren wurde. Als Beispiel für das Parautochthon sei der 438 Meter hohe \"Puy Haut\" bei Saint-Mathieu herausgegriffen, an dem der Saint-Mathieu-Leukogranit in die strukturell tiefstliegende Parautochthone Glimmerschiefereinheit intrudiert. Der 498 Meter hohe \"Puyconnieux\" weiter südostwärts bei Dournazac besteht bereits aus Augengneisen der Unteren Gneisdecke. Die Untere Gneisdecke baut sich in ihrer zentralen Einsattelung um Châlus sodann vorwiegend aus Paragneisen und Leptyniten (beispielsweise am 518 Meter hohen Touquet) auf. Diese Gesteine werden im Südosten im Forêt de Vieillecour vom kalkalkalischen Saint-Nicolas-Courbefy-Granit intrudiert, der in den Monts de Châlus mit 557 Meter die höchste Erhebung stellt. Nördlich dieser Intrusion erscheint bereits die Obere Gneisdecke, in welche die monzonitischen Granite von Les Cars und Nexon gegen Ende des Oberkarbons eindrangen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Mittelalter waren die Monts de Châlus Grenzgebiet zwischen den Besitzungen der Vizegrafen von Limoges im Norden und den Ländereien der Herzöge von Aquitanien im Süden. Letztere gingen über Eleonore von Aquitanien an die englischen Könige. Die Monts de Châlus hatten daher hohen strategischen Wert und stellten eine natürliche Grenze zwischen dem Königreich Frankreich und dem Reich des Hauses Plantagenêt dar. Dies erklärt auch den Tod von Richard Löwenherz in Châlus im Jahr 1199. Die Adelsfamilie der De Maulmont stammte aus den Monts de Châlus. Im 19. Jahrhundert war die Geschichte der Monts de Châlus – im Wesentlichen deckungsgleich mit dem Pays des Feuillardiers – aufs innigste mit den Feuillardiers verbunden, welche im Verbund mit der Landwirtschaft den bedeutendsten Wirtschaftszweig dieser Region stellten.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Nach den Monts de Châlus wurde die Communauté de communes des Monts de Châlus benannt, welche sich aus den Gemeinden Bussière-Galant, Les Cars, Châlus, Dournazac, Flavignac, Lavignac und Pageas zusammensetzte. Diese fusionierte am 1. Januar 2017 mit der Communauté de communes du Pays de Nexon zur Communauté de communes Pays de Nexon-Monts de Châlus.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinden in den Monts de Châlus.", "content": "Wie folgt eine Auflistung der Gemeinden in den Monts de Châlus geordnet nach ihren maximalen Höhenangaben:", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Massiv der liegt am Nordwestrand des französischen Zentralmassivs im Südwesten des Départements Haute-Vienne und im äußersten Nordosten des Départements Dordogne.", "tgt_summary": null, "id": 1253905} {"src_title": "Schlüsselübergabe (Perugino)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1480 arbeitete Perugino in Alt-St. Peter, wo er im Auftrag von Sixtus IV. eine Kapelle mit Freskenmalerei ausstattete, so dass er unmittelbar darauf den neuen Auftrag zur Dekoration der wiederaufgebauten Papstkapelle erhielt, die später zu Ehren des Papstes Sixtinische Kapelle genannt wurde. Bei diesem Projekt wurde er bald von einem Team florentinischer Maler unterstützt, das von Lorenzo de Medici geschickt wurde. Das Thema der Dekoration war die typologische Entsprechung zwischen der Geschichte Moses und der Jesu Christi, die Kontinuität zwischen dem Alten und dem Neuen Testament und die Übertragung des göttlichen Gesetzes von den Gesetzestafeln auf die Botschaft Jesu. Indem Jesus dem Jünger Petrus die \"Schlüssel des Himmelreichs\" übergab (), legitimierte er die Macht, Autorität und Unfehlbarkeit seiner Nachfolger, d. h. der Päpste. Die Maler der Sixtinischen Kapelle hielten sich an gemeinsame Bildkonventionen, um das Werk homogen zu gestalten, wie z. B. die Verwendung der gleichen Maßstäbe, rhythmischen Strukturen und Landschaftsdarstellungen; sie verwendeten eine einheitliche Farbskala sowie Goldverzierungen, um Flammen von Fackeln und Kerzen zum Leuchten zu bringen. Perugino malte, unterstützt von zahlreichen Helfern, die die Größe eines solchen Werkes erforderte, darunter dem jungen Pinturicchio, mindestens sechs Szenen, von denen drei erhalten sind.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung und Stil.", "content": "Die Szene der \"Schlüsselübergabe\", die fünfte an der Nordwand vom Altar aus, ist für das im Bildkreislauf behandelte Thema von grundlegender Bedeutung, denn sie unterstreicht die Übertragung der geistlichen Vollmacht von Christus auf den Apostel Petrus und legitimiert den Papstprimat. Das Fresko, das auch aus rein ästhetischer Sicht zu den berühmtesten der Serie gehört, steht mit der gegenüberliegenden Seite in Verbindung, mit der Bestrafung der aufständischen Korachiten durch Mose von Botticelli, die die von Sixtus IV. gewünschte Botschaft weiter verdeutlicht: auf der einen Seite zeigt sie die Grundlage der Macht der Nachfolger Petri, auf der anderen Seite zeigt sie die Strafe, die jedem zuteilwird, der es wagt, ihm zu widersprechen. Die Szene ist in zwei horizontale Bereiche gegliedert: eine mit den Figuren im Vordergrund und eine mit dem architektonischen Hintergrund, bevölkert von einigen viel kleineren Figuren. Im Vordergrund gibt Christus dem knienden Petrus die goldenen und silbernen Schlüssel des Paradieses, umgeben von anderen Aposteln, darunter Judas (fünfte Figur links von Christus, mit Geldbeutel), erkennbar an den Heiligenscheinen und von Porträts von Zeitgenossen, darunter ein angebliches Selbstbildnis von Perugino in dem schwarz gekleideten Mann, der in der rechten Gruppe auf den Betrachter schaut. Über dem Fresko von Perugino befindet sich die Inschrift („Anfeindung des Gesetzgebers Jesus Christus“), die mit der Inschrift („Anfeindung des Mose, des Gebers des geschriebenen Gesetzes“) über dem Bild gegenüber korrespondiert. Berühmt ist das Landschaftsbild, das die Hauptszene erweitert, umrahmt von den perspektivischen Linien eines Bodens mit großen Marmorfeldern auf einem mit monumentalen Gebäuden dekorierten Platz. Im Zentrum steht vor allem ein prächtiges Gebäude mit einem Zentralkörper und einer Kuppel, ein Symbol für die Universalität der päpstlichen Macht selbst sowie eine ideale Umsetzung des Tempels von Jerusalem: Es wurde auch in der Vermählung der Jungfrau in Caen mit der noch landschaftlich reizvolleren Variante der Mitteltür wiederverwendet, die einen die Landschaft sehen lässt. Diese überraschende architektonische Vision, die die Ideale der klassischen Perfektion der Renaissance zum Ausdruck bringt, wurde von Peruginos Schülern wie Pinturicchio in der Bufalini-Kapelle und vor allem Raffael in der berühmten Vermählung Mariä in der Pinacoteca di Brera aufgegriffen, bis Bramante sie in eine architektonische Nachbildung im Tempietto di Bramante einfließen ließ. Auf beiden Seiten des Platzes befinden sich auch zwei Nachbildungen des Konstantinsbogens, eine Hommage an die Leidenschaft für die Antike, die in jenen Jahren die Kunstwelt rund um die Ewige Stadt prägte. Eine so rationale und systematische Anordnung lässt kaum bemerken, dass es absichtliche oder unbeabsichtigte Fehler in der Proportion zwischen den Figuren im Vordergrund und Hintergrund gibt. Dies zeigt sich besonders deutlich in der Größenordnung zwischen den Figuren im mittleren Band (die die beiden Episoden aus dem Leben Christi von der \"Zahlung der Steuern\" und der Steinigung Christi darstellen) und den Figuren in den Gebäuden, die nach den Bodenplatten, die sie trennen, noch kleiner sein sollten. Die lebendige Beweglichkeit der Nebenszenen verschwindet jedoch, wenn man sich die ruhigen Ausdrücke der Figuren im Detail ansieht und die Unfähigkeit des Malers erkennt eine Dramatik zu vermitteln, als wären die Figuren nichts anderes als Schauspieler, mit Gesten, die nicht wirklich lebendig sind. Betrachtet man die Prozession der Figuren im Vordergrund, so kann man sehen, wie sich die verschiedenen Haltungen rhythmisch wiederholen, um einen abwechslungsreichen, aber geordneten Verlauf zu schaffen, der als „musikalisch“ definiert wird. Der schwere Faltenwurf einiger Figuren orientiert sich an Verrocchio, sodass er oft die typische „Nasswirkung“ des Florentiner Meisters zeigt. Vor allem die elegante Gestalt des Apostels Johannes, die erste rechts von Petrus, scheint sich an den Bronzechristus des Ungläubigen Thomas von Verrocchio in Orsanmichele zu orientieren. Andere Drapierungen hingegen fallen mit rhythmischen Falten, mit einer für den Künstler typischen Vielzahl. Die Landschaft, die den Hintergrund abschließt, ist typisch für den Künstler, mit den sanften Hügeln, die mit schlanken Bäumen übersät sind, die in die Ferne zum Horizont hin verblassen und dank der präzisen atmosphärischen Darstellung durch die Farbperspektive das Gefühl der unendlichen Weite vermitteln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlüsselübergabe oder Christus übergibt die Schlüssel an Petrus ist ein 335 x 550 cm großes Fresko, das Pietro Perugino mit Helfern in den Jahren 1481–1482 schuf. Es ist Teil der mittleren Bildreihe in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan.", "tgt_summary": null, "id": 2435543} {"src_title": "Dinizia jueirana-facao", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Dinizia jueirana-facao\" ist eine Waldbaumart mit Wuchshöhen von 19 bis 40 Meter, bei Brusthöhendurchmesser bis 1,56 m. Alte Bäume besitzen Kronendurchmesser von 10 bis 20 Meter, der Stamm verzweigt erst in einer Höhe von 10 bis 22 Meter, er bildet keine Brettwurzeln aus. Die Borke ist grau-braun und löst sich in groben, plattenartigen Schuppen, die Pflanze führt einen klaren Milchsaft. Die Laubblätter sind wechselständig bis spiralig angeordnet. Sie sind zweifach gefiedert mit einer Gesamtlänge von 35 bis 96 Zentimeter (selten etwas weniger), unter Einschluss des 5,5 bis 10 Zentimeter langen Blattstiels. Die Blätter sind drüsenlos und ohne Nebenblätter. Der Blattstiel und die Blattspindel (Rhachis) sind oberseits gefurcht. Es sind etwa 15 bis 19 Fiedern erster Ordnung vorhanden, die wechselständig bis beinahe gegenständig an der Blattspindel ansitzen, deren Größe zur Blattbasis und zur Blattspitze hin abnimmt. Diese sind jeweils in ca. 15 bis 23 sitzende Blättchen gegliedert, diese sind rhombisch geformt und dabei asymmetrisch, mit der distalen Seite breiter, etwas ledrig und kahl. Der endständige Blütenstand ist eine große, aufrechte, vielblütige und dichte Traube, die oft zu zweien bis mehreren auf einem gemeinsamen, verholzten und langen, behaarten Stiel sitzen und markant aus der Belaubung herausragen. Die rostbraune Farbe des Stiels kontrastiert dabei zur hellen Blütenfarbe. Die einzelnen Trauben erreichen ca. 28 bis 35 Zentimeter Länge bei 3 bis 4,5 Zentimeter Breite und tragen jeweils Hunderte von Einzelblüten. Die zwittrigen Blüten mit doppelter Blütenhülle sind leuchtend gelb gefärbt. Sie sind 8,5 bis 10 Millimeter lang. Der glockenförmige, etwas ledrige Kelch trägt fünf kurze und spitze Kelchzipfel und ist filzig behaart. Die freien, etwas dachigen Kronblätter sitzen am Rand des schalenartigen Blütenbechers, sie sind 5,5 bis 7 Millimeter lang bei 3 bis 3,5 Millimeter Breite. Die etwas zurückgeschlagenen, bewimperten Kronblätter sind auf der Innenseite kahl und außen mit einer weiß gefärbten Behaarung bedeckt. Die zehn freien Staubblätter sind in zwei Kreisen angeordnet. Der mittelständige, kurz gestielte und längliche Fruchtknoten trägt einen kurzen Griffel mit einer röhrigen Narbe. Die säbel- bis sichelförmigen, glatten, kahlen, recht breiten Hülsenfrüchte mit verdickten Nähten verholzen. Sie sind unreif gelblich, reif dunkelbraun bis schwarz gefärbt und erreichen 40 bis 46 Zentimeter Länge. Sie enthalten 13–15 harte, schwarze und 2,5–3 Zentimeter große Samen ohne Pleurogram. Blütezeit und Zeit der Fruchtreife sind bei dieser Art kaum bekannt und möglicherweise unregelmäßig. Blühende Bäume wurden bisher im Juli und Oktober registriert. \"Dinizia jueirana-facao\" unterscheidet sich von ihrer viel weiter verbreiteten Schwesterart, der größeren \"Dinizia excelsa\" unter anderem durch die höhere Anzahl der Blättchen der Laubblätter, den merklich längeren Blütenstand, die größeren Einzelblüten und die längeren, bei Reife verholzenden Früchte.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Standort.", "content": "Die Art ist nur an zwei Wuchsorten bekannt, die beide im Bundesstaat Espírito Santo im Südosten Brasiliens liegen. Das Verbreitungsgebiet liegt weitab der bekannten Verbreitung der Schwesterart \"Dinizia excelsa\" und ist von diesem über mehrere Hundert Kilometer getrennt. Ein Wuchsort liegt innerhalb des Schutzgebiets Vale in Linhares im Norden des Bundesstasats, der andere nahe benachbart außerhalb davon, bei dem Weiler Santa Luzia Sooretama. Der Baum gehört zur herrschenden Baumschicht oder ragt als Überhälter noch über diese hinaus. Es handelt sich um laubwerfenden atlantischen Regenwald, der einstmals entlang der brasilianischen Atlantikküste weit verbreitet war, heute aber stark gefährdet und auf Reliktbestände, meist in Schutzgebieten, zusammengeschmolzen ist. Das Vorkommen innerhalb des Schutzgebiets besteht aus nur 12 Bäumen, die in ein Waldgebiet von 43 Hektar Größe eingestreut sind. Der Bestand außerhalb ist ebenso klein. Damit sind weniger als 25 einzelne mature Baumindividuen dieser neuen Art bekannt. Nach den Kriterien der IUCN muss die Art damit als unmittelbar vom Aussterben bedroht (critically endangered) eingestuft werden. Das Schutzgebiet mit einem Waldgebiet von insgesamt etwa 22.000 Hektar besitzt den größten verbliebenen Bestand des atlantischen Regenwalds Brasiliens. Das Gelände innerhalb des Schutzgebiets, in dem der Baum vorkommt, befindet sich im Eigentum des Bergbaukonzerns Vale und ist daher langfristig ebenfalls bedroht, da bekanntermaßen in Brasilien auch Schutzgebiete auf Drängen einflussreicher wirtschaftlicher Interessenten wieder aufgehoben werden könnten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dinizia jueirana-facao ist eine Baumart in der Familie der Hülsenfrüchtler aus der Unterfamilie der Mimosengewächse. Die Art wurde erst 2017 entdeckt und neu beschrieben. Sie ist nur von zwei Standorten im atlantischen Regenwald im Südosten Brasiliens bekannt und gilt, unmittelbar nach der Entdeckung, bereits als vom Aussterben bedroht.", "tgt_summary": null, "id": 246676} {"src_title": "Kathedrale von Trujillo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Bau der Kirche wurde bei der Gründung von Trujillo ab 1535 in einfacher Form errichtet. Im Jahr 1616 wurde diese Kirche von Papst Paul V. zur Kathedrale des neuen Bistums erhoben. In dem verheerenden Erdbeben vom 14. Februar 1619 wurde die Kirche zusammen mit der Stadt zerstört. Der Wiederaufbau wurde an Bartolomé de las Cuevas in Auftrag gegeben, hat aber das Erdbeben vom 29. Februar 1635 nicht überstanden. Die dritte, erdbebenfestere Konstruktion wurde 1647 an den Architekten Francisco de Soto Ríos vergeben und dann 1666 von Francisco Balboa vollendet. 1911 erfolgten umfangreichen Umbauten mit einer Erweiterung im Chor und einer Umgestaltung des Hauptaltars. Der Ziegelboden wurde im Langhaus durch Fliesen und im Chor durch einen Marmorboden ersetzt. Am 23. August 1967 wurde die Kathedrale von Papst Paul VI. zur Basilica minor erhoben. Das Erdbeben von 1970 beschädigte jedoch einen Teil der Kirche schwer und ließ den Glockenturm und die Kuppel einstürzen, wobei auch der umgebaute Hauptaltar zerstört wurde. In den folgenden zwei Jahrzehnten wurde das Bauwerk vollständig restauriert. 1972 wurde sie zum nationalen Kulturgut Perus erklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Kathedrale.", "content": "Die Doppelturmfassade der Kirche ist auffallend gelb gestrichen mit weißen Absetzungen. Das Langhaus wurde als dreischiffige Pseudobasilika mit einer Vierungskuppel errichtet. Der Innenraum der Kirche ist nüchtern gestaltet, die Decken wurden als Tonnengewölbe ausgeführt. Auffällig ist der freistehende Hauptaltar im barocken Churrigueresque-Stil mit Rokoko-Altarbildern der Malschule von Cuzco. Diese Art von Altarbild gibt es in Peru nur noch in der Kathedrale von Cusco. Weiterhin bedeutend sind die ältesten Altarbilder von Trujillo, St. Peter und Johannes der Täufer vom Ende des 17. Jahrhunderts, sowie das Chorgestühl. Das anschließende Museo Catedralício zeigt Kolonialgemälde, Silberarbeiten, Heiligenfiguren und Messgewänder aus der Zeit des Vizekönigreichs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kathedrale von Trujillo oder Kathedralbasilika St. Maria () ist die Hauptkirche von Trujillo, Peru. Die Kathedrale des Erzbistums Trujillo mit dem Titel einer Basilica minor wurde von 1647 bis 1666 errichtet.", "tgt_summary": null, "id": 1307924} {"src_title": "Pays de Tulle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Pays de Tulle, deutsch \"Land(schaft) von Tulle\", umgibt die namensverleihende Stadt Tulle, Sitz der Präfektur des Départements Corrèze. Es wird von folgenden Naturräumen umgeben: Verwaltungsmässig erstreckt sich das Pays de Tulle im Wesentlichen über die 45 Gemeinden des Gemeindeverbandes Tulle Agglo.", "section_level": 1}, {"title": "Hydrographie.", "content": "Das Pays de Tulle wird in etwa mittig von der Corrèze entwässert, die nach Südwest abfließt und im Briver Becken als linker Nebenfluss in die Vézère mündet. Im äußersten Südosten wird gerade noch die Dordogne berührt, welche ebenfalls in Südwestrichtung drainiert.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Geologisch gehört das Pays de Tulle vollständig zum kristallinen Grundgebirge des westlichen Massif Central. Anstehend sind Gneise, Glimmerschiefer, Granitoide, Amphibolite und seltene Eklogite. Die Nordnordwest-streichende Argentat-Störung – eine bedeutende, mehrere Kilometer breite kataklastische Bruchzone – teilt die Region in zwei Terrane. Im Osten befindet sich die in etwa Nord-Süd-streichende parautochthone Aufwölbung des Plateau de Millevaches mit ihren Glimmerschiefern und Granitoiden – diese wird aber nur randlich gestreift. Der Löwenanteil im Westen besteht aus Gesteinen der Oberen und Unteren Gneisdecke. Erstere ist von der Unteren Gneisdecke abgeglitten und enthält Quarzdioritintrusionen. Die Untere Gneisdecke erscheint im Kernbereich in einer Südost-Nordwest-streichenden Antiklinalstruktur – der Tulle-Antikline. Diese schließt sich im Süden des Uzerche-Synklinoriums an. In ihren Sattelbereich aus Leptyniten (ehemaligen Rhyolithen) und kambrischen migmatitischen Orthogneisen ist vor 317 Millionen Jahren (Bashkirium) der Cornil-Granodiorit eingedrungen. Die rechts verschiebende und Südost-streichende Estivaux-Störung trennt sodann im äußersten Westen das gesamte amphibolitfazielle Terran gegenüber der grünschieferfaziellen Thiviers-Payzac-Einheit ab. Weiter südlich schließt sich noch mit Störungskontakt oder mittels Diskordanz das Oberkarbon und Permomesozoikum des Briver Beckens an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Pays de Tulle ist eine traditionsreiche französische Landschaft im Herzen des Départements Corrèze. Sie liegt im historischen Limousin und ist Teil der Region Nouvelle-Aquitaine.", "tgt_summary": null, "id": 2462197} {"src_title": "(420356) Praamzius", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckung.", "content": "Praamzius wurde am 23. Januar 2012 von einem Astronomenteam bestehend aus Kazimieras Černis und Richard P. Boyle am 1,8-m-VATT-Teleskop (Sternwarte des Vatikans) am Mount Graham International Observatory bei Safford, Arizona entdeckt. Die Entdeckung wurde am 30. Januar 2012 bekanntgegeben. Der Asteroid erhielt von der IAU zunächst die Bezeichnung \"2012 BX\" und später die Kleinplaneten-Nummer \"420356\". Benannt wurde der Asteroid am 22. Februar 2016 nach Praamžius (auch: \"Pramšans\", \"Pramžimas\", \"Praamžimas\"), des ältesten und höchsten litauischen Gottes (ein Epitheton von Dievas), der mit der Erschaffung der Erde in Verbindung steht. Er ist der Gott des Himmels, des Friedens und der Freundschaft in der litauischen Mythologie. Nach seiner Entdeckung ließ sich Praamzius auf Aufnahmen vom 31. Dezember 2002, die von VATT und dem Sloan Digital Sky Survey gemacht wurden, identifizieren und so seine Umlaufbahn genauer berechnen. Der Asteroid wurde im Januar 2016 wiederholt beobachtet, hauptsächlich durch VATT mit einigen unterstützenden Beobachtungen durch das Las-Campanas-Observatorium. Allgemein gilt Praamzius als ein sehr gut beobachteter Asteroid; durchschnittlich fand zwischen 2002 und 2016 alle 23 bis 24 Tage eine Beobachtung statt, und im Zeitraum zwischen der Entdeckung und der Zuordnung sogar eine in 10 Tagen. Im April 2017 lagen insgesamt 205 Beobachtungen über einen Zeitraum von 13 Jahren vor.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umlaufbahn.", "content": "Praamzius umkreist die Sonne in 277,93 Jahren auf einer kreisförmigen Umlaufbahn zwischen 42,14 AE und 43,03 AE Abstand zu deren Zentrum. Die Bahnexzentrizität beträgt 0,010, die Bahn ist 1,1° gegenüber der Ekliptik geneigt. Das Perihel durchläuft er das nächste Mal 2154. Praamzius ist damit im Kuipergürtel angesiedelt und befindet sich zwischen den resonanten Plutino– (39,4 AU) und \"Twotino\"–Gruppen (47,8 AU). Mit der niedrigen Bahnneigung von deutlich weniger als 4–7° gehört Praamzius eher zu den „kalten“ Cubewanos, also zu den KBO, deren Umlaufbahnen seit ihrer Entstehung durch Bahnstörungen nicht signifikant verändert wurden. Tatsächlich ist die Umlaufbahn von Praamzius auch eine der kreisförmigsten im transneptunischen Bereich. 2016 betrug die Exzentrizität lediglich 0,003, womit der Asteroid bezüglich der Kreisform sogar die Exzentrizität der Venus unterbot, die die kreisförmigste Umlaufbahn aller Planeten aufweist. Jedoch variiert die Exzentrizität von Praamzius über längere Zeiträume (siehe Tabelle); eine 10–Millionen–Jahre–Simulation der Umlaufbahn zeigt dennoch, dass die maximale Exzentrizität 0,03 nicht übersteigt. Vergleichbare Objekte sind etwa 1999 CL oder (471196) 2010 PK, doch gelten diese mit wesentlich höheren Bahnneigungen als „heiße“ Cubewanos. Praamzius besitzt in jedem Fall gegenwärtig die kreisförmigste Umlaufbahn zumindest aller nummerierten „kalten“ Cubewanos. Die große Halbachse befindet sich nahe, doch nicht direkt auf der 3:5–Bahnresonanz mit Neptun; dazu sind Umlaufbahn und Halbachse leicht zu hoch. Dafür kann es verschiedene Gründe geben: Entweder ist die Nähe rein zufällig und Praamzius ist somit ein klassischer Cubewano, oder ein Überrest eines Librationszyklus, der auf die 3:5–Resonanz zentriert ist und sich der Asteroid derzeit auf der weiteren Umlaufbahn seiner Oszillation befindet, oder es könnte aber auch Bestandteil exotischerer Resonanzen wie 7:12, 10:17 oder 17:28 sein, die besser zu der beobachteten Umlaufbahn passen würden. Obschon Praamzius eine vergleichsweise dichte und recht genaue Beobachtungsgeschichte aufweist und die Unsicherheitswerte relativ gering sind, ist eine sichere Bestimmung dennoch schwierig. Die Unsicherheitswerte sind gerade hoch genug, um alle erwähnten Szenarien zu ermöglichen, mit Ausnahme der 7:12–Resonanz. Diese würde jedoch nur eine geringfügige Langzeitlibration benötigen, um ebenfalls realistisch zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Größe.", "content": "Gegenwärtig wird von einem berechneten Durchmesser von 321 km ausgegangen; dieser Wert beruht auf einem angenommenen Rückstrahlvermögen von 9 %. Damit wäre Praamzius ein schwacher Zwergplanetenkandidat, basierend auf dem taxonomischen 5-Klassen-System von Mike Brown. Allerdings schätzt letzterer selbst den Durchmesser des Asteroiden auf 191 km aufgrund einer wesentlich höheren angenommenen Albedo von 20 %. Infolgedessen schätzt Brown Praamzius nicht mehr als möglichen Zwergplanetenkandidaten ein und es ist daher unklar, ob sich Praamzius im hydrostatischen Gleichgewicht befinden könnte. Die scheinbare Helligkeit von Praamzius beträgt 22,09. Bis 2018 konnte nichts über Farbindices und Rotationslichtkurven in Erfahrung gebracht werden, so dass die Rotationsperiode, die Ausrichtung der Pole und die Form des Asteroiden bislang unbekannt sind. Doch zeigen Analysen von Vor-Entdeckungsfotos zwischen 2002 und 2007 im sichtbaren Spektrum, dass Praamzius zu den rötlichsten Objekten im Sonnensystem gehören könnte, da die Aufnahmen im Grünfilter mehr als 1,5 schwächer waren als im Rotfilter, was Hinweise auf Zusammensetzung und Ursprung liefern kann. Allgemein sind relativ kleine „kalte“ Cubewanos zumeist rötlich. Da die Bahnen dieser Gruppe von Asteroiden im Bezug zur Entfernung zur Sonne nicht groß variieren, sind ihre Oberflächen älter, verwitterter und mit Tholinen bedeckt. Es ist gut möglich, dass Praamzius ungefähr auf der Umlaufbahn entstanden ist, auf der er sich heute noch befindet.", "section_level": 2}], "src_summary": "(420356) Praamzius ist ein transneptunisches Objekt im Kuipergürtel, das als Cubewano eingestuft wird. Der Asteroid besitzt eine der kreisförmigsten Umlaufbahnen im Sonnensystem.", "tgt_summary": null, "id": 1822838} {"src_title": "Palazzo des Capitano del Popolo (Perugia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Auch bekannt als \"Palazzo del Bargello\", wurde er für die Übertragung der Magistratur zwischen 1473 und 1481 von Gasparino d’Antonio und Leone di Matteo aus der Lombardei gebaut. Die Geschichte des Palastes geht Hand in Hand mit der Geschichte der gegenüberliegenden \"Piazza Grande\" (später „del Sopramuro“, heute „Giacomo Matteotti“), ursprünglich ein alter künstlicher Damm, der in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts anstelle eines steilen Geländes direkt vor den Mauern der Etrusker errichtet wurde. Der Grundriss des Platzes beruht tatsächlich auf einer Stützmauer (daher der alte Name), die auf der Klippe liegt und von Gewölben aus dem 14. Jahrhundert („Arconi“) im Osten gehalten wird, die im folgenden Jahrhundert als Lagerhäuser verwendet wurden. Der Komplex wurde gebaut, um den Platz zu schließen. Er sieht aus wie ein elegantes Renaissancegebäude mit gotischen Merkmalen. Hier wurde, als Sitz des Capitano del Popolo, ein Teil der Arbeit der Stadtverwaltung verrichtet. Das Portal ähnelt dem des nahegelegenen Palazzo dei Priori, und in seiner ursprünglichen Version hatte das Gebäude an der Spitze einen ebenso ähnlichen Zinnenring, der nach einem Erdbeben im Jahr 1741 abgetragen wurde. Der dritte Stock wurde später entfernt. Das Gebäude wurde dann von Luigi Vanvitelli aus Kampanien umgebaut und renoviert. An der Fassade befinden sich vier Zwillingsfenster, die von Girlanden umgeben sind; im ersten Stock befindet sich die Loggia der Auktionatoren, die von großen Konsolen getragen wird. Das mit dünn gedrehten Säulen geschmückte Portal wird von zwei perugianischen Greifen überragt, die ein Kalb und einen Widder schnappen, und von einer Lünette mit einer Allegorie der Justitia in der Mitte, die als lächelnde Frau mit einem Schwert dargestellt wird: darauf anspielend ist die im unteren Teil stehende Inschrift „Iustitia Virtutem Domina“ („Justitia die Frau der Tugenden“) von 1472. Links vom Palazzo del Capitano del Popolo befinden sich Spitzbögen, die zur \"Loggia dei Lanari\" und zum überdachten Markt von 1932 führen, sowie eine große Panoramaterrasse mit Blick auf die Mauer, Assisi, den Monte Subasio und Torgiano.", "section_level": 1}, {"title": "Alte Universität.", "content": "Der angrenzende rechte Palast wurde 1453 mit dem Bau des Erdgeschosses mit Spitzbögen begonnen. Dreißig Jahre später beschloss Papst Sixtus IV., den Sitz des \"Studium Perusinum\" dorthin zu verlegen – die heutige Universität Perugia, eine der ersten freien Universitäten Italiens – zwischen 1490 und 1520 kamen die beiden folgenden Stockwerke mit Renaissance-Kreuzfenstern hinzu (ein Werk, das Fiorenzo di Lorenzo zugeschrieben wird). Seit Anfang des 19. Jahrhunderts ist das Gebäude Sitz der Justizbehörden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Palazzo des Capitano del Popolo ist ein historisches Gebäude in Perugia, Umbrien. Er befindet sich im Stadtteil \"Porta di San Pietro\", an der Piazza Giacomo Matteotti, und ist Sitz des Corte d'appello (Berufungsgericht) und der Generalstaatsanwaltschaft der Stadt Perugia sowie anderer Gemeindeämter.", "tgt_summary": null, "id": 2085478} {"src_title": "Michael Obafemi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Der Sohn nigerianischer Eltern wurde 2000 in Dublin geboren und übersiedelte bereits in jungen Jahren nach England, wo sich die Familie in der Londoner Umgebung niederließ. Im Alter von vier Jahren begann er beim Vorstadtverein FC Ryan mit dem Fußballspielen. Danach spielte er für die Jugendmannschaften der Londoner Vereine FC Chelsea, FC Arsenal, FC Watford und Leyton Orient, bevor er 2016 zum FC Southampton wechselte. Bereits kurz nach seiner Ankunft etablierte er sich in der Jugendmannschaft der \"Saints\" und machte durch starke Leistungen auf sich aufmerksam. Beim 4:1-Heimsieg in der vierten Runde des FA Youth Cups Mitte Dezember 2017 erzielte er einen Hattrick. Einen Monat später debütierte Obafemi beim 1:1-Unentschieden gegen Tottenham Hotspur in der ersten Mannschaft, als er in der 82. Spielminute für Manolo Gabbiadini eingewechselt wurde. Mit 17 Jahren und 116 Tagen wurde er hinter Luke Shaw zum zweitjüngsten Spieler der in einem Premier League-Spiel der \"Saints\" eingesetzt wurde. Dieser Kurzeinsatz verblieb sein Einziger in der Saison 2017/18. Durch seine starke Form in der Reservemannschaft bekam er in der nächsten Spielzeit 2018/19 weitere Einsätze bei den Profis. Beim 2:2-Unentschieden gegen Manchester United am 1. Dezember 2018 startete er erstmals von Beginn an und bereitete direkt den zwischenzeitlichen Führungstreffer durch Stuart Armstrong vor. In seinem nächsten Einsatz gegen Huddersfield Town erzielte er fünf Minuten nach seiner Einwechslung das Tor zum 3:1-Entstand. In dieser Saison kam er auf sechs Einsätze, in denen ihm ein Tor und eine Vorlage gelang.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Obafemi wäre für die Nationalmannschaften Englands, Nigerias und der Republik Irlands spielberechtigt gewesen. Nachdem er bereits für die U-19 Irlands aufgelaufen war, entschied er sich im November 2018 auch künftig für die \"Boys in Green\" aufzulaufen. Am 6. November 2018 wurde er erstmals, im Rahmen des Freundschaftsspiel gegen Nordirland und dem UEFA Nations League-Spiel gegen Dänemark, in den Kader der irischen A-Nationalmannschaft einberufen. Sein Debüt gab er letztendlich am 19. November, als er beim 0:0-Unentschieden in Dänemark in der Schlussphase eingewechselt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Sein älterer Bruder Afolabi Obafemi ist ebenfalls Fußballspieler, spielte jedoch bisher ausschließlich im englischen Unterhaus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Oluwadurotimi Obafemi (* 6. Juli 2000 in Dublin) ist ein irischer Fußballspieler, der aktuell beim englischen Erstligisten FC Southampton unter Vertrag steht. Der Stürmer ist seit November 2018 irischer Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1763953} {"src_title": "Dorfeuille (Schauspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dorfeuille bereiste zuerst die Provinz, wo er sich als Schauspieler und Stückeschreiber einen Namen erarbeitete. Er gründete bereits zu dieser Zeit eine Schauspieltruppe, in der er die Funktionen des Stückeschreibers, des Direktors und nicht zuletzt die eines Schauspielers hatte. Von 1775 bis 1776 spielte er in Brüssel. Die nächsten Stationen waren Gent (1777), Nancy (1778) und Maastricht (1779). Dorfeuille wandte sich dann Bordeaux zu, wo er von 1780 bis 1783 zusammen mit dem Schauspieler und Theaterdirektor Gailard aus Lyon ein Theater für 600.000 Livre mietete, dessen Leitung er übernahm. 1783 trennte sich Dorfeuille von seinem Partner um in Paris in der Comédie-Française sein Debüt zu geben. Doch das Engagement lief bereits im darauffolgenden Jahr, ohne Verlängerung, aus. 1784 ging er erneut eine Partnerschaft mit Gailard ein und sie übernahmen das Théâtre de l’Ambigu-Comique. Dorfeuilles Stücke waren ein großer Erfolg und er schaffte es sogar seine Stücke am Théâtre du Palais-Royal und am Théâtre-Italien unter zu bringen. Dorfeuille gelang es die Sympathie und das Vertrauen des duc d'Orléans zu erringen, auf dessen Betreiben Dorfeuille und Gailard 1785 die Lizenz für das Théâtre des Variétés-Amusantes erhielten. 1790 konnten sie das Theater, in dem sich heute die Comédie-Française befindet, für 24.000 Livre mieten, mit einer Option auf 30 Jahre. 1792, mitten in der französischen Revolution, kehrte Dorfeuille mit seiner Truppe kurz nach Bordeaux zurück, um da das Grand Théâtre de Bordeaux zu bespielen. Doch der dort noch herrschenden Aristokratie war er, aus Paris kommend, verdächtig und er wurde mitsamt seiner Truppe in Haft genommen. Da sich die Haft immer länger hinzog, gingen ihm die Mittel aus und er ging bankrott. Also verdingte sich Dorfeuille, aus der Haft entlassen und nach Paris zurückgekehrt, wieder als Schauspiellehrer und schrieb dabei sein Lehrbuch \"Les Éléments de l'Art du \", das allerdings erst 1801 erscheinen sollte. 1795 bot sich ihm die Gelegenheit das Odéon zu übernehmen. Dazu brauchte er jedoch Geldgeber, mit denen er eine Theatergesellschaft gründete, die das Odéon dann 1796 eröffnete. Doch auch das währte nicht lang und er wandte sich einem neuen Projekt zu. 1799 übernahm er die dramaturgische Leitung des Théâtre des jeunes Éleves, einem Kindertheater. Das führte er bis 1804 fort, um dann wieder Schauspielunterricht zu geben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pierre Poupart Gobet, bekannt unter dem Namen Dorfeuille (* gegen 1745; † gegen 1806) war ein französischer Schauspieler, Theaterdirektor und Autor von Lustspielen.", "tgt_summary": null, "id": 2335667} {"src_title": "Loi Lamine Guèye", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historischer Kontext.", "content": "1946, ein Jahr nach dem Zweiten Weltkrieg, war Frankreich dabei, sich neu zu strukturieren. Der Beziehung zu den Kolonien kam hier eine große Bedeutung zu: Da Frankreich während des Krieges selbst besetzt gewesen war, wollten viele Franzosen keinesfalls ihren Kolonien gegenüber ebenfalls als Besatzer auftreten. Frankreich wollte die Kolonien aber auch nicht gleichberechtigt machen und dadurch zur Kolonie der ehemaligen Kolonien werden. Vor diesem Hintergrund arbeitete die provisorische französische Regierung eine neue Verfassung aus. Die Stellung der Kolonien war jedoch von so großer Bedeutung, dass das entsprechende Gesetz, die \"Loi Lamine Guèye\", vor der Verfassung beschlossen wurde. Das Gesetz Nummer 46-940 vom 7. Mai 1946, genannt \"Loi Lamine Guèye\", verlieh allen Bewohnern der französischen überseeischen Gebiete dieselben Rechte, die französische Staatsbürger besaßen. Es wurde von der Nationalversammlung am 25. April 1946 angenommen, vom Vorsitzenden der provisorischen Regierung, Félix Gouin, am 7. Mai 1946 bekanntgemacht und am 8. Mai 1946 im Amtsblatt veröffentlicht. Am 1. Juni 1946 trat es in Kraft. Seine Bezeichnung leitet sich vom Namen seines Verfassers Lamine Guèye ab.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Situation vor dem Beschluss des Gesetzes.", "content": "Vor dem Beschluss dieses Gesetzes wurde zwischen französischen Bürgern (\"citoyens français\") und Untertanen (\"sujets d'Empire\", \"sujets français\") unterschieden. Französischer Bürger war – mit wenigen Ausnahmen – nur, wer von Eltern aus dem Mutterland Frankreich abstammte. Es gab nur wenige Ausnahmen von der Regel, dass die Staatsbürgerschaft denen vorbehalten war, die über den Personenstand \"Franzose\" verfügten. Die erste betraf die senegalesischen \"Quatre Communes\" mit vollem französischem Bürgerrecht (Dakar, Gorée, Rufisque und Saint-Louis) sowie Französisch-Indien (Chandannagar, Puducherry, Mahe, Yanam und Karikal). Die Rechtsprechung erkannte hier zwar ein Wahlrecht für die Ureinwohner an. Da dieses sich aber nicht aus der Staatsbürgerschaft ableitete, befand die Rechtsprechung, dass es nur dort ausgeübt werden konnte, wo sich die zu wählenden Gremien befanden. Durch das Gesetz vom 29. September 1916 wurden die dortigen Ureinwohner und ihre Nachkommen zu französischen Bürgern erklärt, was alle früheren Beschränkungen aufhob. Die zweite Ausnahme betraf Algerien. Der Beschluss vom 7. März 1944 schuf eine neue Kategorie: \"Nicht übertragbare französische Staatsbürgerschaft\" (citoyens français à titre personnel). Um diese Staatsbürgerschaft zu erhalten, mussten bestimmte Anforderungen an die persönlichen Fähigkeiten, Verdienste oder ein Amt erfüllt sein. In Martinique, Guadeloupe, La Réunion und Guyana erkannte die Justiz die Ureinwohner deshalb als französische Staatsbürger an, weil sie aufgrund des Gesetzes vom 24. April 1833 den Personenstand \"Franzose\" hatten. Für Sainte Marie und Saint-Pierre und Miquelon gab es zwar kein vergleichbares Gesetz, aber die Rechtsprechung gestand ihnen den Personenstand \"Franzose\" zu. Für Polynesien erkannte die Rechtsprechung die Ureinwohner der Inseln des ehemaligen Königreichs Pomarés (Tahiti) als französische Staatsbürger (citoyens) an. Die Ureinwohner der übrigens Inseln des Archipels wurden vom Gesetz von 1880 nicht erfasst, obwohl auf manchen der Inseln schon das französische Zivilrecht galt. Ein Erlass vom 24. März 1945 erkannte die Ureinwohner als französische Staatsbürger mit dem Personenstand \"Franzose\" an. Mit dem Erlass vom 5. April 1945 wurden die bis dahin auf manchen Inseln noch geltenden lokalen Vorschriften zum Personenstand außer Kraft gesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Am 25. April 1946 wurde über die \"Loi Lamine Guèye\" abgestimmt, deren Bezeichnung auf seinen Schöpfer zurückgeht, den senegalesischen Abgeordneten der französischen Nationalversammlung Lamine Guèye von der Französischen Sektion der Arbeiter-Internationale, damals Bürgermeister von Dakar war. Das Gesetz besteht aus einem einzigen Artikel. Dieser lautet: Ab dem 1. Juni 1946 haben alle Bewohner der überseeischen Gebiete einschließlich Algeriens denselben Bürgerstatus wie Franzosen in Frankreich oder den überseeischen Gebieten. (Im französischen Original: À partir du 1er juin 1946, tous les ressortissants des territoires d'outre-mer (Algérie comprise) ont la qualité de citoyen, au même titre que les nationaux français de la métropole et des territoires d'outre-mer. Des lois particulières établiront les conditions dans lesquelles ils exerceront leurs droits de citoyens.) Durch das Gesetz wurden die Bewohner der überseeischen Gebiete nicht zu französischen Staatsbürgern gemacht, sondern es wurde ihnen nur derselbe Bürgerstatus zugestanden. Es verfügte, dass es zwischen der Staatsbürgerschaft der Bewohner des Mutterlandes, der Überseedepartements und der übrigen überseeischen Gebiete (\"Territoire d'outre-mer\") keinen Unterschied mehr geben solle. Zu den letzteren gehörten: Mutterland und überseeische Gebiete waren damit in Bezug auf die bürgerlichen Rechte gleichgestellt. Am 27. Oktober 1946 schuf die Verfassung der Vierten Republik die Union française mit der Absicht, das Kolonialreich nach dem Vorbild des britischen Commonwealth of Nations neu zu gestalten.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung des Gesetzes.", "content": "Bevor es die \"Loi Lamine Guèye\" gab, wurden nur Menschen als französische Staatsbürger anerkannt, die den Personenstand (statut civil) \"Franzose\" hatten. Durch die \"Loi Lamine Guèye\" sollte der Unterschied zwischen französischen Bürgern (\"citoyens\") und Untertanen (\"sujets d'Empire\") beseitigt werden. Der rechtliche Status \"indigène\" (\"Ureinwohner\") wurde abgeschafft und durch den Status \"citoyen de statut local\" (\"Bürger mit lokalem Status\") ersetzt. Das \"landesübliche Personalstatut\" (\"statut personnel coutumier\") blieb allerdings erhalten; dadurch blieben für die große Masse der Afrikaner zivilrechtlich, besonders in Familienfragen, die französischen Gesetze weiterhin außer Kraft. Das Bürgerrecht war als politische, öffentlich-rechtliche Errungenschaft konzipiert, nicht als völlige Gleichstellung in allen Bereichen. Aber selbst im politischen Bereich wurde das frisch errungene Recht durch ein Zweiklassenwahlrecht sogleich wieder eingeschränkt, siehe Die \"Loi Lamine Guèye\" steht dennoch für eine neue Ära im Verständnis dessen, was französische Identität, Staatsangehörigkeit und Bürgerrechte bedeuten. Die Bewohner der kolonialen Gebiete waren nicht länger nur Gegenstand von Gesetzen, sondern beteiligten sich an den Debatten und brachten Gesetzentwürfe ein. Das Gesetz kann als Höhepunkt und Abschluss einer langen Entwicklung gesehen werden und zeigt die „Stärke der assimilatorischen und integrationistischen Konzeption der französischen Kolonialpolitik unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg.“ Von seinem Schöpfer wurde das Gesetz mit der Constitutio Antoniniana aus dem Jahr 212 verglichen, die alle römischen Untertanen zu römischen Bürgern machte.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Die Verleihung des Wahlrechts an alle Menschen unter französischer Herrschaft hätte zur Folge gehabt, dass die Bewohner der überseeischen Gebiete in der französischen Nationalversammlung die Mehrheit gehabt hätten. Um dies zu verhindern, wurde den Bewohnern der überseeischen Gebiete nur eine Zahl von Abgeordneten zugestanden, die weit unter ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung lag. So entsandte das Mutterland nach dem Gesetz vom 5. Oktober 1946 544 Abgeordnete; Algerien wählte 30 Abgeordnete und die übrigen Kolonien nur 40. In Algerien wurde nach dem Gesetz vom 20. September 1947 eine gesetzgebende Versammlung mit 120 Mitgliedern geschaffen, von denen 60 von den französischen Staatsbürgern und ausgewählten Autochtonen mit besonderen Verdiensten gewählt wurden. Die übrigen 60 wurden von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung gewählt, nämlich den Autochtonen, die nicht über den Personenstand \"Franzose\" verfügten.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahme in die Verfassung.", "content": "Die Artikel 80 bis 82 der Verfassung bestätigten die Linie des Gesetzes. Diese bestimmten, dass alle Bewohner der überseeischen Gebiete (\"Territoires d'outre-mer\") dieselben Bürgerrechte haben sollten wie die Staatsangehörigen (nationaux) des Mutterlandes und der Überseedepartements. Damit waren auch diejenigen zu französischen Staatsbürgern erklärt, die vorher nicht den Personenstand \"Franzose\" besessen hatten. Näheres zur Ausübung der Bürgerrechte sollten Gesetze regeln.", "section_level": 2}, {"title": "Einschränkungen und der Weg zu deren Aufhebung.", "content": "Die Gegner der \"Loi Lamine Guèye\" scharten sich um Charles de Gaulle und gründeten 1947 die Partei RPF, um das zu bekämpfen, was sich gegen die Idee eines ewigen, also vollständig weißen und christlichen Frankreichs stellte. Ein Ausschuss der verfassunggebenden Versammlung hatte ein Zweiklassenwahlrecht (\"double collège\") vorgesehen. Die afrikanischen Abgeordneten drohten daraufhin mit ihrem Rücktritt. Einen entsprechenden Brief übergab Lamine Guèye dem Regierungschef Georges Bidault, was zu einer teilweisen Aufhebung des Zweiklassenwahlrechts führte: Bei den Wahlen zum Pariser Parlament gab es in Französisch-Westafrika und Togo kein Zweiklassenwahlrecht. Bei den Wahlen zur Französischen Nationalversammlung in Französisch-Äquatorialafrika und Kamerun sowie für alle örtlichen Wahlen in ganz Afrika außer Senegal galt bis 1956 ein Zweiklassenwahlrecht. Das Gesetz vom 5. Oktober 1946, geändert am 27. August 1947, präzisierte das Zweiklassenwahlrecht. Es sah für die Wahlen zur französischen Nationalversammlung das Wahlrecht für diejenigen mit dem Personenstand \"Franzose\" vor. Die übrigen erhielten zwar auch ein Wahlrecht, jedoch in einer anderen Wahlkammer (collège). In der Praxis bedeutete das zum Beispiel für Kamerun, dass jeder Weiße eine Wahlstimme hatte und jeweils 30 Autochtone zusammen eine Stimme. Spätere Gesetze erweiterten die Zusammensetzung der Wahlkammern: Das Gesetz Nummer 51-586 vom 23. Mai 1951 regelte die Wahl der Abgeordneten für die französische Nationalversammlung in den Gebieten, die dem Ministerium für das überseeische Frankreich unterstanden. In Artikel 3 wurde das Wahlrecht folgenden Personen beiderlei Geschlechts ab 21 Jahren zugestanden: Das Gesetz Nummer 52-130 vom 6. Februar 1952 regelte die Wahlen zu den gesetzgebenden Versammlungen Westafrikas und Togos, der französischen Gebiete in Äquatorialafrika, Kamerun und Madagaskar. Artikel 4 veränderte den Artikel 3 des vorausgehenden Gesetzes vom 23. Mai 1951: Er verlieh allen Personen beiderlei Geschlechts über 21 Jahren das Wahlrecht, die wenigstens die Befähigung zum Familienoberhaupt hatten. Ende 1953 erwies sich, dass die Kräfte in der Minderheit waren, die für Mutterland und überseeische Gebiete eine einheitliche Staatsbürgerschaft anstrebten: Die Versammlung der Französischen Union verabschiedete eine Resolution, in der festgelegt wurde, dass es zwei Staatsbürgerschaften gebe, eine für Frankreich und eine für die Union. Französische Staatsangehörige waren auch Bürger der Union, umgekehrt galt das aber nicht. Damit konnten die Bewohner der Union im Mutterland nicht wählen. Erst durch das Gesetz Nummer 56-619 vom 23. Juni 1956, als loi-cadre Defferre bekannt, wurden die verschiedenen Wahlkammern (collèges) abgeschafft und ein allgemeines Wahlrecht eingeführt. Artikel 10 verlieh allen Personen beiderlei Geschlechts über 21 Jahren das Wahlrecht, wenn sie sich in die Wahlverzeichnisse eingetragen hatten und keine rechtlichen Gründe gegen die Ausübung ihrer Bürgerrechte sprachen. In Artikel 21 wurde die Abschaffung der verschiedenen Wahlkammern festgelegt. In Algerien wurde das allgemeine Wahlrecht allerdings erst mit dem Erlass 58-568 vom 3. Juli 1958 eingeführt. Mit diesem wurde die Entscheidung vom 27. Juni 1958 umgesetzt, die die Ausübung des Wahlrechts durch muslimische Frauen betraf. Sie sah vor, dass die Frauen ohne den Personenstand \"Französin\" in den Wählerverzeichnissen genauso geführt würden wie französische Bürgerinnen und unter denselben Bedingungen wählen konnten. Die verschiedenen Wahlkammern wurden durch diesen Erlass abgeschafft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das französische Gesetz Nummer 46-940 vom 7. Mai 1946, genannt Loi Lamine Guèye, verlieh allen Bewohnern der französischen überseeischen Gebiete dieselben Rechte, die französische Staatsbürger besaßen. Das Gesetz wurde von der Nationalversammlung am 25. April 1946 angenommen und vom Vorsitzenden der provisorischen Regierung, Félix Gouin, am 7. Mai 1946 bekanntgemacht. Am 8. Mai 1946 wurde es im Amtsblatt veröffentlicht. Am 1. Juni 1946 trat es in Kraft. Seine Bezeichnung leitet sich vom Namen seines Verfassers Lamine Guèye ab, der damals Bürgermeister von Dakar und in der französischen Nationalversammlung Abgeordneter der sozialistischen Partei (SFIO) war.", "tgt_summary": null, "id": 1064966} {"src_title": "Doris Wagner (Theologin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Doris Wagner entstammt einer frommen, christlichen Familie. Als sie 15 Jahre alt war, konvertierte sie mit ihrer ganzen Familie vom Luthertum zum Katholizismus. Bereits als Jugendliche wurde ihr bewusst, dass sie in ein Kloster eintreten wollte. Wagner trat kurz nach ihrem Abitur 2003 der Geistlichen Familie „Das Werk“ bei und arbeitete jahrelang in der Niederlassung der Gemeinschaft in Rom. 2011 verließ sie „Das Werk“. Nach ihrem Austritt erstattete sie gegen einen ehemaligen Mitbruder Anzeige wegen Vergewaltigung in Deutschland und Österreich. Die Staatsanwaltschaften in Deutschland und Österreich stellten die Verfahren ein. Die Anzeige in Deutschland war vor der Reform des Sexualstrafrechts 2016 erfolgt. 2014 veröffentlichte sie ihre Erfahrungen in einem Buch mit dem Titel \"Nicht mehr ich – Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau\" und enthüllte darin ihre Erfahrungen als Missbrauchsopfer. 2018 verfasste sie mit Klaus Mertes ein zweites Buch (\"Spiritueller Missbrauch in der katholischen Kirche\"), das im Herder Verlag erschien. Jochen Sautermeister schrieb dazu ein Nachwort. Anfang 2019 führte sie mit Kardinal Christoph Schönborn, dem Erzbischof von Wien, zum Thema des Missbrauchs in der katholischen Kirche ein Gespräch vor der Kamera, das in einen Dokumentarfilm eingebettet und vom BR Fernsehen ausgestrahlt wurde. 2019 promovierte sie mit einer Arbeit zum Originalbegriff in der Analytischen Philosophie an der WWU Münster. Seit Oktober 2019 nimmt sie einen Lehrauftrag an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen wahr. Doris Wagner ist eine der fünf Protagonistinnen des im Herbst 2018 veröffentlichten Films \"#Female Pleasure\" sowie eine der Protagonistinnen in der 2019 ausgestrahlten Arte-Dokumentation \"Gottes missbrauchte Dienerinnen\". Auch in der Dokumentation \"Verteidiger des Glaubens\" des deutsch-britischen Regisseurs Christoph Röhl über Papst Benedikt XVI. kommt Doris Wagner mehrfach zu Wort.", "section_level": 1}], "src_summary": "Doris Wagner (* 1983 in Ansbach, verheiratete \"Doris Reisinger\") ist eine deutsche Theologin, Philosophin und Autorin sowie ehemaliges Mitglied der Geistlichen Familie „Das Werk“ (FSO). Bekannt wurde sie als Betroffene sexuellen Missbrauchs in der römisch-katholischen Kirche, die sich ab 2014 vor allem als Autorin an die Öffentlichkeit wandte.", "tgt_summary": null, "id": 2099796} {"src_title": "Maria Nowak", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Die in Polen geborene Nowak flüchtete mit ihrer Familie während des Zweiten Weltkriegs nach Frankreich. Dort studierte sie am Institut d’études politiques de Paris, an dem sie 1956 graduierte. Anschließend wechselte sie an die London School of Economics, wo sie 1959 ihr Studium abschloss. Inspiriert durch eine Studienreise nach Guinea setzte sie sich vermehrt mit ökonomischen Themen für ländliche Gebiete auseinander und schloss sich der Agence française de développement an, einer staatlichen Einrichtung Frankreichs für die Entwicklungshilfe. Dort wurde sie später Direktorin für Politik und Weiterbildung. Nachdem Nowak 1985 Muhammad Yunus, Gründer der Mikrokredite vergebenden Grameen Bank und damit einer der Begründer des Mikrofinanz-Gedankens, kennengelernt hatte, entschloss sie sich, dieses Konzept auf Frankreich zu übertragen. Hierfür gründete sie 1989 die Organisation Association pour le droit à l'initiative économique (ADIE), deren Präsidentin sie in der Folge für über zwei Jahrzehnte war. Ab 1991 war sie zudem für die Weltbank tätig und organisierte für diese die Mikrokreditvergabe in Mittel- und Osteuropa. Über ADIE initiierte sie 2003 die Gründung eines europaweiten Netzwerks der Mikrokredite vergebenden Organisationen, bis 2008 leitete sie das hieraus resultierende European Microfinance Network. 2011 übergab sie die Leitung von ADIE an Catherine Barbaroux. 2005 wurde Nowak im Rang eines Ritters mit dem Ordre national du Mérite ausgezeichnet, 2011 überreichte ihr der seinerzeitige Premierminister François Fillon den Orden im Rang eines Kommandeurs, d. h. der dritthöchsten Stufe. Nachdem sie 2008 von der damaligen französischen Wirtschafts- und Finanzministerin Christine Lagarde zur Ritterin der Ehrenlegion geschlagen wurde, wurde sie am 14. Juli 2017 in den zweithöchsten Rang als Großoffizierin aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marie Sophie Thérèse Nowak, genannt Maria Nowak, (* 27. März 1935 in Polen) ist eine französische Wirtschaftswissenschaftlerin, die insbesondere für ihr Engagement im Mikrofinanzbereich in Frankreich bekannt ist und dafür mehrfach ausgezeichnet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1951107} {"src_title": "Johannes Mulberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johannes Mulberg wurde als Sohn eines Schuhflickers geboren. Seine Schwestern hießen Katharina, Adelheid und Elß. Bis zu seinem 20. Lebensjahr übte er das Handwerk seines Vaters als Schuster aus. Um 1370 trat er in den Dominikanerorden ein und wurde in Basel und Prag ausgebildet. In Prag erwarb er 1381 den Titel eines Bakkalars. Er beteiligte sich maßgeblich an der Einführung der Ordensreform in einer Reihe von süddeutschen Dominikanerklöstern. 1389 kam er als einer von dreißig Brüdern unter der Leitung von Konrad von Preußen († 1426) in den Konvent Colmar, um im ersten Brüderkonvent die Observanz zu verwirklichen; 1390 wurde er zum Cursor im Colmarer Hausstudium ernannt und hatte dadurch unmittelbaren Einfluss auf die Ausbildung der Brüder. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Orden durch das grosse abendländische Schisma zeitweise in drei „Observanzen“ zerrissen und Raimund von Capua als Generalmeister der römisch-urbanianischen Observanz initiierte 1390 eine Reformbewegung. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt wurde Johannes Mulberg Prior des Würzburger Dominikanerklosters, allerdings wurde er 1395 von der reformfeindlichen Partei aus seinem Amt verjagt. Er wurde Prior im Dominikanerkloster Nürnberg. Im Juli 1397 übergab er das Amt an Konrad von Preußen, weil er zum Vikar des Generalmagisters für den Nürnberger Konvent ernannt wurde, der die Reformen einführen sollte. 1399 erscheint er als Nachfolger von Johannes von Witten als Prior des Colmarer Dominikanerklosters sowie 1400 im Dominikanerkloster Basel. In Basel eröffnete er, gemeinsam mit Heinrich von Rheinfelden, seine Kampagne und ein bischöfliches Inquisitionsverfahren gegen die dortigen Beginen und Begarden, denen sie vorwarfen, sich als Laien widerrechtlich den geistlichen Stand anzumassen und sich mit Betteln anstatt durch Arbeit zu ernähren. Er griff ausdrücklich auch die 3. Regel des heiligen Franziskus an. Dies sei kein Orden, sondern vermittle nur eine Art und Weise, bussfertig zu leben. Seine Kampagne griff auf die benachbarten Diözesen Konstanz, Speyer, Lausanne und Straßburg über. Trotz des heftigen Widerspruchs des Franziskanerordens konnte er 1405 die Schliessung der Baseler Beginen- und Begarden-Häuser durchsetzen. Dies führte dazu, dass die Franziskaner an Papst Innozenz VII. appellierten und dieser Johannes Mulberg aufforderte, im Herbst 1405 am päpstlichen Hof in Rom zu erscheinen; dort blieb er bis 1411. 1409 begleitete er den Kardinal Giovanni Dominici zum Konzil von Pisa, das das Schisma nicht beilegen konnte. Als er 1411 zurückkehrte, erhielt er von Papst Gregor XII. den Auftrag, als Prediger für die Beseitigung des Schismas zu wirken. In Basel hielt er Predigten gegen die herrschenden Volkslaster, wodurch der Rat veranlasst wurde, strenge Sittenvorschriften zu erlassen. Er predigte aber auch gegen die sittlichen Schwächen der Geistlichkeit und stellte prophetisch strenge Strafgerichte in Aussicht. Dieser Reformeifer trug vermutlich dazu bei, dass man ihn in Basel, wo nur Papst Johannes XXIII. anerkannt wurde, wegen seiner Obedienz zu Papst Gregor XII. als Ketzer und Schismatiker vor Gericht stellte und anschliessend aus der Stadt vertrieb. Nach Angaben seines Ordensbruders Johannes Nider galt er damals als bedeutendster Volksprediger seiner Zeit. Johannes Mulberg starb 1414 im Barfüßerkloster Überlingen auf dem Weg zum Konzil von Konstanz. Da das Kloster nicht zur Observanz Gregors XII. gehörte, veranlasste Kardinal Dominici die Überführung des Leichnams ins Kloster Maulbronn. Im nördlichen Seitenschiff der Klosterkirche ist sein Epitaph erhalten. Mulberg wurde in weiten Kreisen als gottgesandter Prophet angesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes Mulberg (* um 1350 in Kleinbasel; † 4. oder 5. Dezember 1414 im Barfüßerkloster Überlingen in Überlingen) war ein Schweizer Dominikanerbruder und Ordensreformer.", "tgt_summary": null, "id": 1815330} {"src_title": "Orange (New Hampshire)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Orange zeichnet sich durch eine lockere Siedlungsstruktur ohne eigentlichen Kernort aus. Es liegt im Grafton County, in der \"Upper Valley\" Region von New Hampshire zwischen Alexandria im Osten, Grafton im Süden, Canaan im Westen und Groton im Norden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Ortschaft wurde von Gouverneur John Wentworth im Jahre 1769 als Cardigan gegründet. Der Name war zuvor schon in Gebrauch gewesen. 1779 petitionierten Einwohner um offizielle Registrierung des Ortes, um Steuern erheben zu können, und ersuchten um eine Änderung des Namens in Bradford oder Warwick. Die Petition wurde abgelehnt, und im Jahre 1783 wurde eine erneute Petition eingereicht, um den Namen in Middleton ändern zu dürfen. Auch dies wurde abgelehnt, woraufhin im Jahr 1789 im dritten Anlauf der Name Liscomb vorgeschlagen wurde. Bei der Registrierung im Jahr 1790 wurde auch dieser Name nicht benutzt. Stattdessen wurde er in der Urkunde nachträglich durch Orange ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung und öffentliche Einrichtungen.", "content": "Als Town neuenglischen Zuschnitts hat Orange keinen Bürgermeister. Die Verwaltung obliegt drei gewählten Stadträten. Der größte Teil der Angelegenheiten der Gemeinde wird von Freiwilligen erledigt, wie zum Beispiel die Feuerwehr und der medizinische Notdienst, letzterer von Freiwilligen aus Canaan. Orange hat keinen eigenen Polizeiposten. Die nächstgelegenen Krankenhäuser sind das Darthmouth-Hitchcock Medical Center oder das Alice Peck Day Memorial Hospital, beide in Lebanon.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Orange gehört zum Mascoma-Valley-Regional-Schulbezirk. Am Ort gibt es lediglich eine Kinderbetreuungseinrichtung.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Größter Arbeitgeber am Ort mit vierzehn Angestellten ist eine Firma, die unter anderem die Entsorgung von Bauschutt und Holzernteabfällen anbietet.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch das Gebiet von Orange führen die US 4 und eine ehemalige Bahnstrecke, die zum Northern Rail Trail umgebaut wurde. Orange hatte keinen eigenen Bahnhof, dieser lag in Canaan.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Hauptattraktion von Orange ist der Mount Cardigan, der dem Cardigan Mountain State Park seinen Namen gibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Orange ist eine neuenglische Town im Grafton County in New Hampshire. Im Jahre 2019 wurden 289 Einwohner gezählt. Der Name ist möglicherweise auf Ockervorkommen am Mount Cardigan zurückzuführen.", "tgt_summary": null, "id": 661045} {"src_title": "Montagnac-sur-Lède", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Montagnac-sur-Lède liegt circa 20 Kilometer nordöstlich von Villeneuve-sur-Lot in der historischen Provinz Agenais am nordöstlichen Rand des Départements. Umgeben wird Montagnac-sur-Lède von den sechs Nachbargemeinden: Montagnac-sur-Lède liegt im Einzugsgebiet des Flusses Garonne im Tal der Lède, einem Nebenfluss des Lot. Sie und ihre Nebenflüsse durchqueren das Gebiet der Gemeinde,", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gemeinde hat so gut wie nichts vom mittelalterlichen Stadtbild erhalten. Aufgrund der strategischen Lage auf einer Höhe von 230 Metern ist es wahrscheinlich, dass es dort wie bei vielen Orten des Agenais angesichts der Auseinandersetzungen während des Hundertjährigen Kriegs eine Befestigung gegeben haben muss.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 995. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bis in jüngster Zeit bei kurzen Erholungsphasen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pfarrkirche Saint-Martin.", "content": "Das \"Saisimentum\", ein Dokument eines Amtseids, der in diesem Fall die Bailliage von Monflanquin betraf, erwähnt ein Gebäude unter dem Namen „Parrochiade Montanhaco“. Die erste Kirche wurde zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert errichtet. Von diesem ursprünglichen Bauwerk ist heute nur die halbrunde Apsis übrig geblieben. Ihre Strebepfeiler sind zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt worden. Fünf Fenster geben Licht in den Chor, die innen mit neun Arkaden eingerahmt sind, die auf Säulen ruhen. Die Kapitelle zeigen Ornamente in Form von in einer Reihe stehenden Blättern. Die Abakusse sind mit Perlen verziert. Die Bögen ruhen auf Konsolen mit hervorstehenden Skulpturen in Form von Köpfen. Die Westfassade wird von zwei Türmen flankiert, die mit einem überstehenden Übergang verbunden sind. Dahinter erhebt sich ein kleiner Glockengiebel. Die Kirche hat großen Schaden genommen während der Hugenottenkriege. Bei der Restaurierung im 19. Jahrhundert wurde das Dach um einen Meter erhöht, das Langhaus wurde mit einem Kreuzrippengewölbe versehen, drei Seitenkapellen sind an der Südseite errichtet worden und sechs Fenster sind im Langhaus geschaffen worden. Die Kirche ist seit dem 7. Januar 1926 als Monument historique eingeschrieben und lädt unter anderem zu regelmäßigen Konzerten ein. Drei Ausstattungsgegenstände der Kirche sind als \"Monument historique\" der beweglichen Güter eingeschrieben. Es handelt sich um eine Skulptur mit der Darstellung der heiligen Philomena von Rom aus dem 19. Jahrhundert, um ein Taufbecken aus dem Jahre 1642 und um eine Gedenktafel anlässlich der Errichtung einer Kapelle aus dem Jahre 1514.", "section_level": 2}, {"title": "Mühle Le Cros.", "content": "Sie würde im Jahre 1644 in einer Schrift erwähnt, die die Dankbarkeit eines Bauern des Dorfes gegenüber Louis de Fumel ausdrückt, der ihm ein Stück Land überlassen hat. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts besaß der Betrieb eine Ölmühle und ein Steinepaar zum Mahlen von Getreide. Im 18. Jahrhundert ließ der Adelige de Saint Paul ein Herrenhaus 150 Meter von der Mühle entfernt errichten. Nach dem Verschwinden des Seigneur von Paulhiac wurde die Familie Besitzer der Mühle. Im Jahre 1789 wurde die Familie de Saint Paul von aufständischen Bauern vertrieben. Im Jahre 1833 hatten die Bewohner des Herrenhauses nicht mehr die Mittel, die Mühle zu unterhalten und gaben ihren Besitz an die Garrigous, eine alte Müllersfamilie, ab. Gegen 1850 wurde eine Bäckerei dem Betrieb hinzugefügt, nachdem sich ein Bäcker in die Familie eingeheiratet hatte. 1893 kam es zu einem großen Brand. 1913 wurde eine moderne Getreidemühle installiert, die mechanische Mühle wurde außer Betrieb gesetzt. 1960 wurde die Verarbeitung von Getreide eingestellt, die Bäckerei aber weiter betrieben. Der Backofen wurde modernisiert. Eine Diversifizierung ist am Ende der 1980er Jahre vonnöten, als die Landbevölkerung altert und die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe sinkt. Im Jahre 1989 wird die alte Wassermühle reaktiviert. im Jahre 2006 geht der Bäcker in Rente und die Mühle wird fortan als Museumsbäckerei weiter betrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Die Gemeinde versucht außerdem, den Tourismus auszubauen.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 27 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2018/2019", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Montagnac-sur-Lède ist erreichbar über die Routes départementales 150, 221 und 417.", "section_level": 2}], "src_summary": "Montagnac-sur-Lède ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Lot-et-Garonne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Villeneuve-sur-Lot und zum Kanton Le Haut Agenais Périgord (bis 2015: Kanton Monflanquin). ", "tgt_summary": null, "id": 1720834} {"src_title": "(536919) 2015 FL345", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckung.", "content": "2015 FL wurde am 21. März 2015 von einem Astronomenteam, bestehend aus B. Gibson, T. Goggia, N. Primak, A. Schultz und M. Willman, im Rahmen des Pan-STARRS-Projekts mit dem 1,8-m-Ritchey Chretien-Teleskop (PS1) am Haleakalā-Observatorium (Maui) entdeckt. Die Entdeckung wurde am 17. Juli 2016 bekanntgegeben. Nach seiner Entdeckung ließ sich 2015 FL auf Fotos, die ebenfalls im Rahmen des Pan-STARRS–Programmes gemacht wurden, bis zum 1. Februar 2011 zurückgehend identifizieren und so seinen Beobachtungszeitraum um vier Jahre verlängern, um so seine Umlaufbahn genauer zu berechnen. Bisher wurde der Planetoid nur durch das Pan-STARRS–Teleskop beobachtet. Im Dezember 2018 lagen insgesamt 107 Beobachtungen über einen Zeitraum von 8 Jahren vor. Die bisher letzte Beobachtung wurde im Mai 2018 auch wieder am Pan-STARRS-Teleskop durchgeführt. \"(Stand 27. März 2019)\"", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umlaufbahn.", "content": "2015 FL umkreist die Sonne in 313,75 Jahren auf einer leicht elliptischen Umlaufbahn zwischen 40,13 AE und 52,21 AE Abstand zu deren Zentrum. Die Bahnexzentrizität beträgt 0,131, die Bahn ist 5,36° gegenüber der Ekliptik geneigt. Derzeit ist der Planetoid 44,36 AE von der Sonne entfernt. Das Perihel durchläuft er das nächste Mal 2076, der letzte Periheldurchlauf dürfte also im Jahre 1762 erfolgt sein. Marc Buie (DES) klassifiziert den Planetoiden als Cubewano, wobei er zu den bahndynamisch \"«heissen»\" klassischen KBO gehört, während vom Minor Planet Center keine spezifische Einstufung existiert; es ordnet ihn als Nicht–SDO und allgemein als \"«Distant Object»\" ein.", "section_level": 2}, {"title": "Größe.", "content": "Derzeit wird von einem Durchmesser von 315 km ausgegangen, basierend auf einem Rückstrahlvermögen von 8 % und einer absoluten Helligkeit von 5,9. Ausgehend von diesem Durchmesser ergibt sich eine Gesamtoberfläche von etwa 312.000 km. Die scheinbare Helligkeit von 2015 FL beträgt 22,41. Da es denkbar ist, dass sich 2015 FL aufgrund seiner Größe im hydrostatischen Gleichgewicht befindet und somit weitgehend rund sein könnte, erfüllt er möglicherweise die Kriterien für eine Einstufung als Zwergplanet. Mike Brown geht davon aus, dass es sich bei 2015 FL um \"vielleicht\" einen Zwergplaneten handelt.", "section_level": 2}], "src_summary": "2015 FL ist ein großes transneptunisches Objekt im Kuipergürtel, das bahndynamisch als Cubewano (CKBO) eingestuft wird. Aufgrund seiner Größe gehört der Asteroid zu den Zwergplanetenkandidaten.", "tgt_summary": null, "id": 332587} {"src_title": "Pissevache", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geologie.", "content": "In der Schlucht oberhalb des Wasserfalls herrscht Schiefergestein aus dem Karbon vor, die Felswand hinter dem Fall ist aus Gneis.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der vom Rhonetal aus gut sichtbare Wasserfall galt bereits im 16. Jahrhundert «als zwingender Halt auf der Reise durch das Wallis» und wurde in Reiseberichten erwähnt, beispielsweise von Sebastian Münster oder im 18. Jahrhundert durch Albrecht von Haller. Goethe erwähnte den Wasserfall auf seiner Schweizerreise im Jahr 1779: Auch Rodolphe Töpffer, Gustave Flaubert oder Eugène Rambert statteten der Pissevache einen Besuch ab. William England veröffentlichte um 1865 ein stereoskopisches Halbbild des Wasserfalls, gefertigt im Albumindruck. Im Jahr 1866 wurde ein Steg für Touristen angebracht, der auf halber Höhe des 116 m hohen Wasserfalls in einem verglasten Teil hinter dem Wasserfall hindurchführte. Der Eintritt für diese Touristenattraktion kostete einen Franken. 1877 wurde ein Besucher durch Steinschlag getötet. 1896–97 wurde das Wasserkraftwerk Pissevache als Kavernenkraftwerk in einer Höhle etwa 50 Meter oberhalb des Wasserfalls errichtet, um «die landschaftliche Schönheit... nicht zu stören». 1917 wurde der Wasserfall durch die Kommune von Vernayaz verkauft, wodurch die Zerstörung der Pissevache befürchtet wurde. 1923 protestierten der Schweizer Alpen-Club und der Schweizer Heimatschutz gegen konkrete Ideen, die Hochebene der Salanfe und den Wasserfall zur Elektrizitätsgewinnung zu nutzen. 1942 wurde eine Konzession für den Bau eines Wasserbeckens und eines Elektrizitätswerks auf dem Hochplateau erteilt. Ab 1946 versuchten der Schweizerische Bund für Naturschutz (heute Pro Natura) und der Schweizer Heimatschutz, die Baumassnahmen zu verhindern. Der Wasserfall sei ein «unantastbares Juwel» und die Hochebene müsse erhalten bleiben. Mehrere Intellektuelle der Romandie forderten die Einrichtung eines Naturschutzgebiets ähnlich dem Schweizerischen Nationalpark im Kanton Graubünden. Mit der Anlegung des Lac de Salanfe und dem Bau des zugehörigen Speicherkraftwerks Ende der 1940er Jahre verschwanden die Pläne für einen Nationalpark in der Versenkung. Über eine Druckleitung wird seitdem Wasser aus dem Stausee an dem Wasserfall vorbei zu der im Rhonetal in Miéville gelegenen Kraftwerkzentrale geleitet. Das Eingreifen der Umweltschützer führte aber zur Entscheidung, die Pissevache nicht komplett zu zerstören, sondern eine angemessene Wasserführung zu belassen. Dadurch stürzt weniger Wasser den Wasserfall herunter als früher, so dass er weniger imposant wirkt. 1986 versuchten drei französische Alpinisten, den nur selten zugefrorenen Wasserfall erstmals im Eisklettern zu bezwingen, scheiterten allerdings.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Laut dem Geographischem Lexikon der Schweiz von 1905 entspricht der Name dem rätoromanischen \"Pisch\", deutsch etwa gleich «Giessbach». Im Französischen bedeutet \"vache\" Kuh und \"pisse\" ist umgangssprachlich für Urin. In manchen historischen Reiseberichten wird der Name des Wasserfalls als «Kuhpisse» übersetzt. Marc-Théodore Bourrit schrieb 1775: «Sein Name ist unedel, aber die Sache ist es nicht; man nennt ihn Pissevache (Kuhpisse).» Johann Jakob Hertel veröffentlichte 1819 einen Kupferstich des Wasserfalls und untertitelte ihn mit «die pissende Kuh».", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pissevache oder Cascade de Pissevache, auch Cascade de Salanfe \"(Salanfe-Wasserfall),\" ist ein 116 m hoher Wasserfall in Vernayaz im Kanton Wallis in der Schweiz. Die Kaskade wird durch den in das Rhonetal stürzenden Wildbach Salanfe gebildet, die höchste Stufe ist 65 m hoch.", "tgt_summary": null, "id": 2460374} {"src_title": "Equasis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Auf der \"Quality Shipping Conference\" in Lissabon im Juni 1998 beschlossen Teilnehmer wie Schiffseigner, Ladungseigentümer, Versicherer, Broker, Klassifikationsgesellschaften, Schiffsagenturen, Hafen- und Terminalbetreiber, einen besseren Zugang zu Informationen der maritimen Industrie möglich zu machen. Daraufhin entschieden die Europäische Kommission und die Schifffahrtsverwaltung Frankreichs, gemeinsam ein Informationssystem aufzubauen, in dem die Daten verschiedener sicherheitsrelevanter Quellen und Organisationen auf einer Seite gebündelt werden sollten. Die Intransparenz der Daten des 1999 gesunkenen Öltankers \"Erika\" zeigte, wie notwendig eine neutrale Informationsseite wie Equasis war. Die Grundsätze, nach denen das Equasis genannte System aufgebaut wurde, lassen sich wie folgt zusammenfassen: - Equasis soll ein Werkzeug zur Verringerung von Substandard-Schifffahrt sein und auf sicherheitsbezogene maritime Daten beschränkt sein. - Equasis ist der Öffentlichkeit gewidmet und verfolgt keine wirtschaftlichen Interessen. - Equasis soll eine internationale Datenbank für die komplette Seeschiffsflotte sein und mit allen Beteiligten der maritimen Industrie zusammenarbeiten. - Equasis wird ein Werkzeug zur besseren Auswahl von Schiffen sein, aber nur auf freiwilliger Basis arbeiten ohne gesetzlichen Druck auf die Schifffahrt auszuüben. Als gemeinschaftliches Informationssystem für den Schiffsverkehr soll Equasis den neutralen Informationsaustausch und die Transparenz in der Handelsschifffahrt verbessern und Beteiligten bessere Übersicht über die Güte von Schiffen und Organisationen im jeweiligen Arbeitsbereich ermöglichen. Equasis enthält auch Informationen über die Vergangenheit eines Schiffes (Wechsel von Eigner, Manager, Namen usw. sowie Ergebnisse vergangener Hafenstaatkontrollen). Equasis ging am 17. Mai 2000 online, gewann rasch an Bedeutung und erlangte in den folgenden Jahren weite Unterstützung in der Branche. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen hielt Equasis 2008 für die vielversprechendste Basis für den Aufbau eines weltweiten Registers aller Fischereifahrzeuge.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Unterzeichner des ersten Equasis Memorandum of Understanding im Jahr 2002 neben der Europäischen Kommission und der Schifffahrtsverwaltung Frankreichs waren die Behörden von Singapur, Spanien, des Vereinigten Königreichs und Japans. Die Vereinigten Staaten hatten anfangs einen Beobachterstatus inne, unterzeichneten aber 2011 das Equasis-MoU. Equasis wird durch einen aus den Mitgliedern bestehenden Überwachungsausschuss geleit, der zweimal im Jahr zusammentritt. Heutige Mitglieder sind: Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) hat ebenfalls Beobachterstatus. Folgende Staaten waren vorübergehend Mitglied: Die Organisationen, die Daten beitragen und die Nutzer werden durch einen Bearbeitervorstand vertreten. Die Stammdaten der Schiffe werden von IHS Markit bezogen. Darüber hinaus werden Daten der folgenden Organisationen verarbeitet: - Klassifikationsgesellschaften - American Bureau of Shipping (ABS) - Bureau Veritas (BV) - China Classification Society (CCS) - Croatian Register of Shipping (CRS) - DNV GL - Indian Register of Shipping (IRS) - Korean Register of Shipping (KRS) - Lloyds Register (LR) - Nippon Kaiji Kyokai (NKK) - Polish Register of Shipping (PRS) - Registro Italiano Navale (RINA) - Russian Maritime Register of Shipping (RMRS) - Türk Loydu (TL) seit 2010 - Dromon Bureau of Shipping (DR) - Overseas Marine Certification Services (OMCS) - Biro Klasifikasi Indonesia (BKI) - Phoenix Register of Shipping (PhRS) - Emirates Classification Society (TASNEEF) - P&I Clubs und Versicherungen - American Steamship Owners Mutual P&I Association (American Club) - Assuranceforeningen Gard - Assuranceforeningen Skuld - Britannia Steamship insurance Association - Japan Shipowners P&I Association - London Steam-Ship Owners Mutual Insurance Association (The London Club) - North of England P&I Association - Steamship Mutual Underwriting Association - The Shipowners' Mutual P&I Association - The Standard P&I Club - The Swedish Club - The West of England Shipowners – UK P&I Club - Hydor AS, seit 2014 Der tägliche Betrieb wird durch eine Verwaltungseinheit geleitet. Diese Aufgabe wird seit 2009 durch die European Maritime Safety Agency (EMSA) in Lissabon ausgeübt. Der Technische Betrieb von Equasis wird durch die Schifffahrtsverwaltung des französischen Ministeriums für Transport in Saint-Malo abgewickelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Equasis (Abkürzung für European Quality Shipping Information System) ist eine Plattform, auf der sicherheitsbezogene maritime Daten über Reedereien und Seeschiffe nach Anmeldung kostenlos öffentlich eingesehen und ausgetauscht werden können, um Sicherheit und Qualität in der Seeschifffahrt zu verbessern und Schifffahrt, die nicht den international anerkannten Normen entspricht, zu verringern.", "tgt_summary": null, "id": 2443501} {"src_title": "Bugatti La Voiture Noire", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Das 1998 von Volkswagen gegründete Unternehmen Bugatti Automobiles, das nach eigenem Verständnis in der Tradition des Sportwagenherstellers Bugatti steht, produziert seit 2005 Hochleistungssportwagen in Kleinserie. Auf den Veyron 16.4 folgte der Chiron, von dem seit 2016 im elsässischen Molsheim eine Gesamtauflage von 500 Fahrzeugen entsteht. Um während der langen Produktionsphasen der sehr teuren Fahrzeuge das Interesse an der Marke aufrechtzuerhalten, präsentiert Bugatti regelmäßig Einzelfahrzeuge („One-off build“) und Sondermodelle, die technisch und stilistisch Abwandlungen der jeweiligen Serienfahrzeuge sind und teilweise konkreten Anlässen zugeordnet werden. Das Unikat \"La Voiture Noire\" entstand zur Feier des 110. Jahrestags der Gründung der Marke Bugatti 1909. Der Hersteller versteht \"La Voiture Noire\" als eine Hommage an den ab 1936 hergestellten Bugatti Type 57 SC Atlantic, der mit seiner von Jean Bugatti entworfenen genieteten Karosserie zu den bekanntesten Sportwagen der Marke gehört und einer der „ausgefallensten Oldtimer“ ist. Vom „Atlantic“ entstanden vier Stück. Drei von ihnen waren Kundenfahrzeuge; der vierte Wagen wurde seinerzeit von Jean Bugatti privat genutzt und ist seit dem Versuch verschollen, ihn während des Zweiten Weltkriegs vor dem Zugriff der deutschen Besatzungsmacht zu schützen. Dieses ursprünglich schwarz lackierte Auto, das als \"La Voiture Noire\" bekannt ist, gehört zu den Mythen der Marke Bugatti. Nach ihm wird nach wie vor gesucht. Experten schätzen seinen Marktwert – für den Fall, dass er gefunden wird – auf 100 Millionen Euro. An eben dieses Exemplar soll \"La Voiture Noire\" aus dem Jahr 2019 anknüpfen. Das Auto wurde im auf dem Genfer Auto-Salon erstmals präsentiert. Das Fahrzeug, das mittels Elektromotoren manövrierfahig gemacht wurde, verfügte zu diesem Zeitpunkt weder über den endgültigen Antriebsstrang noch über einen ausgestalteten Innenraum. Während es in 12 Wochen aufgebaut wurde, wird die Fertigstellung des endgültigen Fahrzeugs für 2021 erwartet.", "section_level": 1}, {"title": "Design.", "content": "Die Karosserie des Autos ist stilistisch eigenständig. Sie wurde vom deutschen Bugatti-Designchef \"Achim Anscheidt\" und seinem französischen Stellvertreter \"Étienne Salomé\" gestaltet. Der Aufbau besteht aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, ist nicht farbig lackiert und erscheint daher schwarz. Der Hersteller spricht von Sichtkarbon. Von der Fahrzeugfront bis zum Heck verläuft mittig eine Finne, die ein charakteristisches Designmerkmal des Bugatti T57 Atlantic aufgreift. Beim Vorkriegsfahrzeug waren die linke und die rechte Hälfte der Karosserie über aufrecht stehende Flansche zusammengenietet. Bei der Neuauflage von \"La Voiture Noire\" ist dieses Element allerdings funktionslos, auf selber Breite befindet sich die vertikale Ruhestellung des Frontscheibenwischers. \"La Voiture Noire\" hat eine stark vorstehende Fahrzeugnase, die in eine ausgeprägte Kühleröffnung übergeht. Diese hat wie die Kühler der Vorkriegs-Bugattis die Form eines Hufeisens. Die Gestaltung der Frontpartie greift Vorlagen des 2018 vorgestellten Bugatti Divo auf. Auch die Heckpartie hebt sich vom Chiron ab. Sie ist von einem geschwungenen, waagerecht verlaufenden Leuchtenband geprägt, das weiter hinaufversetzt wurde, um die Abführung der Motorhitze zu verbessern. Am unteren Ende sitzen die sechs Endrohre der Auspuffanlage. Die Räder haben sich in mehreren Ebenen überlappende Speichen, sie sind im 3D-Druck-Verfahren entstanden und sollen für das fertige Fahrzeug noch in der Struktur überarbeitet werden. Im gewann das Fahrzeug den durch das Publikum entschiedenen Preis „Concorso d’Eleganza Design Award For Concept Cars & Prototypes“ auf der gleichnamigen Veranstaltung in Villa d’Este am Comer See, Italien.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "\"La Voiture Noire\" soll im komplettierten Zustand technisch auf dem Bugatti Chiron basieren. Er wird von dem auch im Chiron verwendeten 16-Zylinder-W-Motor angetrieben werden, der 7993 cm3 Hubraum hat und maximal 1103 kW (1500 PS) leistet. Der Motor wird in der Fahrzeugmitte eingebaut. Das Auto wird Allradantrieb erhalten. Die Leistung wird von einem automatischen Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Vorwärtsgängen übertragen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verbleib und Rezeption.", "content": "Mit einem Kaufpreis von elf Millionen Euro vor Steuern ist das Fahrzeug der teuerste jemals hergestellte Neuwagen. Nach der Ausstellung in Genf wurde europaweit berichtet, der portugiesische Fußballer Cristiano Ronaldo habe \"La Voiture Noire\" gekauft. Auch der ehemalige Volkswagen-Konzernchef Ferdinand Piëch wurde in der Presse mit dem Fahrzeug in Verbindung gebracht. Bugatti-Chef Stephan Winkelmann dementierte die Berichte allerdings mit einigem zeitlichen Abstand. Dass allein mit der Namensgleichheit ein willkürlicher Bezug zwischen dem Unikat von 2019 und dem klassischen Bugatti aus der Vorkriegszeit hergestellt wird, ist nicht ohne Kritik geblieben. Paolo Tumminelli, Professor für Designkonzepte an der Technischen Hochschule Köln, wirft Bugatti vor, Schindluder mit einer Legende zu treiben.", "section_level": 1}], "src_summary": "La Voiture Noire () ist ein Einzelstück des zum Volkswagen-Konzern gehörenden Herstellers Bugatti Automobiles, das im auf dem Genfer Automobilsalon als Konzeptfahrzeug vorgestellt wurde. Die Modellbezeichnung bezieht sich auf einen verschollenen Vorkriegsklassiker von Bugatti. Mit einem Nettokaufpreis von elf Millionen Euro ist \"La Voiture Noire\" von 2019 der bislang teuerste jemals gebaute Neuwagen. Eine fahrbare Version soll 2021 fertiggestellt werden.", "tgt_summary": null, "id": 2080977} {"src_title": "The Indianapolis Star", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der \"Indianapolis Star\" hat den aus Muncie stammenden Eisenbahn-Unternehmer George McCulloch als geistigen Vater. Die Zeitung, die am 6. Juni 1903 erstmals erschien und ein Grußwort von Präsident Theodore Roosevelt enthielt, wurde von Beginn an täglich aufgelegt und stand in Konkurrenz zum \"Indiana Journal\" und dem \"Indiana State Sentinel\". Bis 1907 hatte der \"Indianapolis Star\" beide älteren Zeitungen aufgekauft beziehungsweise aus dem Markt verdrängt. In diesem Jahr bezog er auch das Redaktionsgebäude an der Ecke New York und Pennsylvania Street, das bis 2014 genutzt wurde. Seitdem ist der Sitz der Zeitung am Circle Centre. Bereits 1904 musste McCulloch den \"Indianapolis Star\" an Daniel G. Reid verkaufen, da er wegen zu niedriger Preise Verluste machte. Reid war ein sehr erfolgreicher Weißblechhersteller und gewann John Shaffer von der \"Chicago Post\" als Verleger und Herausgeber. Shaffer, der 1908 in einem Gerichtsverfahren die Aktienmehrheit am \"Indianapolis Star\" zugesprochen bekam, war bis zu seinem Tod im Jahr 1943 der Kopf der Zeitung. Unter seiner Ägide erwarb sich das Blatt den Ruf die „Zeitung der Geschäftsmänner“ zu sein und trat für soziale und ökonomische Reformen ein. Bekannte Journalisten des \"Indianapolis Stars\" während dieser Phase waren die in der Tradition von Nellie Bly stehende Mary E. Bostwick und der politische Kolumnist Maurice Early. Der Schriftsteller Booth Tarkington schrieb regelmäßig für diese Zeitung. 1944 setzte sich der Verleger und Radiounternehmer Eugene C. Pulliam gegen konkurrierende Angebote durch und kaufte den \"Indianapolis Star\" und den \"Muncie Star\" für 2,35 Millionen US-Dollar. Pulliam überarbeitete das Zeitungskonzept, um gegen die Abendzeitungen \"Indianapolis News\" und \"Indianapolis Times\" besser bestehen zu können. Dazu wurde eine Rubrik für Frauen geschaffen, der Sportteil ausgebaut und eine Sonntagsbeilage initiiert, die 1985 wegen mangelnder Werbeeinnahmen wieder eingestellt wurde. Außerdem gelang es Pulliam, den populären Kolumnisten Lowell Nussbaum von der \"Indianapolis Times\" abzuwerben. Er selbst scheute keine Kontroversen und verfasste regelmäßig Leitartikel. Bis 1947 wurde der \"Indianapolis Star\" die Zeitung mit der höchsten Auflage in Indiana und hält diese Position bis heute. Nach seinem Tod im Jahr 1975 wurde sein Sohn Eugene S. Pulliam neuer Herausgeber der Zeitung. Als dieser verstarb, kaufte 2000 das Medienunternehmen Gannett den \"Indianapolis Star\". Im Jahr 1975 gewann der \"Indianapolis Star\" einen Pulitzer-Preis für eine im Februar 1974 begonnene Artikelserie über Korruption innerhalb der Polizei von Indianapolis. Ein weiterer Pulitzer-Preis folgte 1991. In diesem Fall wurde eine Reportage über Ärzte in Indiana ausgezeichnet, die trotz verlorener Prozesse wegen Behandlungsfehlern weiterhin praktizierten, ohne dafür belangt zu werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Indianapolis Star ist eine amerikanische Tageszeitung aus Indianapolis, die 1903 gegründet wurde. Er erscheint von Montag bis Sonntag und hat den Medienkonzern Gannett als Eigentümer.", "tgt_summary": null, "id": 116797} {"src_title": "Paul Wenz (Schriftsteller)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Paul Wenz war das dritte von fünf Kindern des Wollhändlers Emile Wenz (1834–1926) und der Marie Dertinger (1839–1925), die 1858 aus dem Königreich Württemberg nach Reims ausgewandert waren. Der Luftbildfotograf Émile Wenz (1863–1940) war einer seiner Brüder, ebenso der Maler Frédéric Wenz (1865–1940). Er besuchte das Lyceum in Reims und von 1879 bis 1888 die protestantische Ecole Alsacienne in Paris, wo er eine lebenslange Freundschaft mit dem Mitschüler André Gide schloss, ein anderer Mitschüler war der Schriftsteller Pierre Louÿs. Wenz erlernte das Wollhandelsgeschäft im Familienunternehmen und hielt sich dafür auch acht Monate in der Londoner Niederlassung auf. Er machte dann eine Weltreise zu den australischen Niederlassungen und war zwei Jahre lang Trainee („Jackaroo“) in Victoria, New South Wales und Queensland. 1896 zog er weiter nach Neuseeland und über die Pazifikinseln nach Südamerika, bevor er 1897 wieder in Frankreich ankam. Wenz erwarb 1898 am Lachlan River bei Cowra in New South Wales 900 ha Land für eine Farm, die er erfolgreich bewirtschaftete. Wenz beaufsichtigte daneben die australischen Beteiligungsgesellschaften des Wollhandelsunternehmens Wenz & Co. Er heiratete 1898 die Australierin Harriet Dunne (gestorben 1959), sie blieben kinderlos. Seit dem Jahr 1900 veröffentlichte er Kurzgeschichten in der französischen Zeitschrift L’Illustration, einige davon erschienen 1905 unter dem Titel \"A l’Autre Bout du Monde\" und 1910 als \"Sous la Croix du Sud\". Bis 1910 erschienen seine Werke unter dem Pseudonym „Paul Warrego“. 1908 wurde in Melbourne Wenz’ einziges auf Englisch geschriebenes Buch \"Diary of a New Chum\" gedruckt. Gide publizierte von ihm 1910 die Erzählung \"Le charretier\" in der Nouvelle Revue Française. Wenz übersetzte auch einige Werke aus dem Englischen ins Französische, darunter 1914 die Kurzgeschichte \"Love of Life\" seines Freundes Jack London. Sein erster Roman \"L’homme du Soleil Couchant\" kam zunächst 1915 als Zeitungsroman der Revue de Paris und 1923 als Buch heraus. Da er sich mit seiner Frau 1914 in Europa aufhielt, wurde er als französischer Soldat eingezogen und war im Ersten Weltkrieg Verbindungsoffizier zwischen den französischen, britischen und australischen Truppen. 1916 begleitete er eine australische Mission nach Französisch-Marokko. Ende 1919 kehrten sie nach Australien zurück. 1919 erschien sein Roman mit Kriegserlebnissen \"Le Pays de Leurs Pères\" und 1929 ein weiterer Roman mit australischen Themen, \"Le Jardin des Coraux\". Das 1931 erschienene Buch \"L’écharde\" schildert seine Kindheit in Frankreich. In Australien bemühte er sich darum, dass seine Bücher in englischer Übersetzung verlegt wurden, und er wurde Teil der von Miles Franklin, Dorothea Mackellar, Nettie Palmer, G. B. Lancaster und Frank Clune gebildeten literarische Szene des weißen Australiens. In Reims wurde 2008 eine Straße nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Wenz, Pseudonym Paul Warrego (geboren 18. August 1869 in Reims; gestorben 23. August 1939 in Forbes, Australien) war ein französisch-australischer Schriftsteller, Wollhändler und Farmer.", "tgt_summary": null, "id": 63691} {"src_title": "Belmont-Sainte-Foi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Belmont-Sainte-Foi liegt circa 24 Kilometer südöstlich von Cahors in der historischen Provinz Quercy im Regionalen Naturpark Causses du Quercy an der südlichen Grenze zum benachbarten Département Tarn-et-Garonne. Umgeben wird Belmont-Sainte-Foi von den vier Nachbargemeinden: Belmont-Sainte-Foi liegt im Einzugsgebiet des Flusses Garonne. Nebenflüsse der Lère durchqueren das Gebiet der Gemeinde, Außerdem befindet sich in Belmont-Sainte-Foi die Quelle des Ruisseau des Frayssinades, eines Nebenflusses des Rieucros.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 530. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1990er Jahren auf rund 70 Einwohner, bevor sich eine Wachstumsphase einstellte, die nach relativ kurzer Zeit wieder stagnierte.", "section_level": 1}, {"title": "Schloss Belmont.", "content": "Im Jahre 1259 huldigte Guillaume de Belfort dem Grafen von Poitiers für seine Ländereien und seine „Villa “ in Belmont. Im 15. Jahrhundert wurde die Grundherrschaft von Belmont zwischen den Familien Desprez de Montpezat und Carit de Puylaroque aufgeteilt. Ihre Nachfolger waren 1595 die Vignes, Seigneurs von Puylaroque beziehungsweise im 17. Jahrhundert die Familie Laburgade, Seigneurs von Lalbenque, die beide ihre Besitzungen bis zur Französischen Revolution behielten, in der das ursprüngliche Schloss in Brand gesteckt wurde. Zum großen Teil wurde es im 17. Jahrhundert bereits nach mittelalterlichen Plänen neu gebaut. Umfangreiche Neubaumaßnahmen und Restaurierungen fanden im 19. Jahrhundert statt. Das Wohnhaus hatte vier Türme besessen, bevor das Schloss während der Revolution in Brand gesetzt wurde. Heute handelt es sich um ein dreigeschossiges massives Gebäude mit einem kleinen Rundturm an der Nordostecke. Das Eingangstor mit Randschlägen und ein zugemauertes Kreuzstockfenster gehören zum Bauzustand im 17. Jahrhundert ebenso wie die Treppe mit Balustern und eine Balkendecke \"à la française\" mit Spuren einer Bemalung und mit Deckenbalken, die ebenso breit sind wie die Zwischenräume. Teile des Mauerwerks aus Werksteinen und eine Bogenscharte könnten Reste des mittelalterlichen Wohnhauses sein. Nebengebäude umsäumen die Parzelle im Osten. Das Landgut birgt auch einen Taubenschlag aus Fachwerk auf Säulen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Belmont-Sainte-Foi liegt in den Zonen AOC des Blauschimmelkäses Bleu des Causses und des Rocamadour, eines Käses aus Ziegenmilch.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Belmont-Sainte-Foi ist erreichbar über die Routes départementales 6 und 42.", "section_level": 2}], "src_summary": "Belmont-Sainte-Foi ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Lot in der Region Okzitanien (vor 2016: Midi-Pyrénées). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Cahors und zum Kanton Marches du Sud-Quercy (bis 2015: Kanton Lalbenque). ", "tgt_summary": null, "id": 1812554} {"src_title": "Anna Michailowna Rasputina", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Anna Michailowna war eine Tochter des Verbannten Michail Iwanowitsch Schuljatikow. 1883 zog sie mit ihrer Familie aus Perm nach Moskau. 1893 schloss sie den Besuch des 4. Moskauer Mädchengymnasiums mit einer Silbermedaille ab. Darauf studierte sie in den Höheren Bestuschew-Kursen für Frauen in St. Petersburg mit Abschluss 1896. 1894 wurde Anna Michailowna Mitglied einer Gruppe der sozialrevolutionären Geheimgesellschaft Narodnaja Wolja. Sie beteiligte sich an der Organisation und Arbeit der illegalen Lachtinskaja-Druckerei. Nach der Zerstörung der Druckerei tauchte sie im Juli 1896 zusammen mit ihrem Bruder Wladimir Michailowitsch Schuljatikow und ihrer Schwester Olga in Tscherepowez unter. Dann wurde sie 1896 zusammen mit Marija Fedosjewna Wetrowa verhaftet und in der Peter-und-Paul-Festung gefangen gehalten. Im Januar 1898 wurde Anna Michailowna für 5 Jahre nach Ostsibirien verbannt. In Jakutsk heiratete Anna Michailowna in der Gefängniskirche des Durchgangsgefängnisses den Verbannten Iwan Spiridonowitsch Rasputin. Im Dorf Nischnekolymsk bei Tscherski gebar sie 1899 ihre Tochter Jekaterina und 1902 ihre zweite Tochter Natalja. Nach der Rückkehr aus Sibirien im Sommer 1903 ließ sich Rasputina auf dem Besitz ihres Onkels Alexander Petrowitsch Tscharuschnikow im Ujesd Malojaroslawez nieder, der von dessen Bruder Iwan Petrowitsch Tscharuschnikow verwaltet wurde und auf dem auch dessen Schwester Klawdija Petrowna Tscharuschnikowa lebte. Im November 1904 kehrte Rasputina illegalerweise nach St. Petersburg zurück. 1906 wurde sie Mitglied der neuen von Albert Dawidowitsch Trauberg (Spitzname \"Karl\") geführten Kampfgruppe der Nordoblast (\"Gruppe Karl\") der Partei der Sozialrevolutionäre. Sie war beteiligt an der Vorbereitung der Attentate auf den Chef des St. Petersburger Gefängnisses Oberst Anatoli Andrejewitsch Iwanow, den Prokuror des Hauptmilitärgerichts General Pawlow, den Chef der Gefängnishauptverwaltung Alexander Michailowitsch Maximowski und General Georgi Alexandrowitsch Min, der während der Russischen Revolution 1905 den Moskauer Aufstand an der Presnja im Dezember 1905 niedergeschlagen hatte. Sie organisierte das Attentat auf den Justizminister Iwan Grigorjewitsch Schtscheglowitow. Durch die Tätigkeit des Agent Provocateur Jewno Fischelewitsch Asef wurde Rasputina mit Genossen im Februar 1908 verhaftet und in die Peter-und-Paul-Festung eingeliefert. Das St. Petersburger Militärbezirksgericht verurteilte sie zum Tode. Rasputina, J. N. Lebedewa, Wsewolod Wladimirowitsch Lebedinzew, Lew Sergejewitsch Sinegub, Lidija Awgustowna Sture, Sergei Gawrilowitsch Baranow und der Bauer aus dem Gouvernement Wjatka A. F. Smirnow wurden am in Lissi Noss bei St. Petersburg gehängt. Die Geschichte der \"Gruppe Karl\" machte Leonid Nikolajewitsch Andrejew 1908 zum Gegenstand seiner Erzählung von den 7 Gehenkten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anna Michailowna Rasputina, geboren \"Anna Michailowna Schuljatikowa\", (, Geburtsname ; * im Dorf Nowoje Ussolje, Gouvernement Perm; † in Lissi Noss (St. Petersburg)) war eine russische Revolutionärin.", "tgt_summary": null, "id": 2240576} {"src_title": "Val (Bildhauerin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Goutard wurde in Boulogne-Billancourt, Hauts-de-Seine, geboren. Ihre Eltern waren Nathalie Goutard und Jean-Claude Goutard, ein Ingenieur, der für eine große Ölfirma arbeitete. Aufgrund der Position ihres Vaters teilte sie ihre Kindheit zwischen Europa, Afrika und Südamerika. Nachdem sie Literatur und Werbung studiert hatte, arbeitete sie bis 2001 im Marketingbereich. Im Jahr 2002 lockte eine Freundin, Florence Jouglard, eine gelernte Auktionatorin und auch Künstlerin, sie dazu, zu versuchen, aus Ton zu formen. Goutard arbeitete mit ihren eigenen Händen an Ton und verspürte eine Offenbarung, eine Art „Liebe auf den ersten Blick“ für diese Aktivität, die sie als Erweiterung ihrer inneren Welt wahrnahm. „Es war wie eine Offenbarung, eine Art Wiederaufleben einer längst vergrabenen Erinnerung. Meine Liebe zur Skulptur, zum Material und zum Volumen wurde auf ganz unmittelbare Weise geboren“, sagte sie in einem Interview im Jahr 2014. Diese Entdeckung geschah zu einer Zeit, als Goutard Abstand von ihrem kulturellen und familiären Umfeld gewinnen wollte, das „manchmal lähmende Urteile aussprach“. Sie hatte das Bedürfnis, sich aus diesem Umfeld zu befreien und zu einer Freiheit des Denkens und Handelns zurückzukehren, die eines der Hauptthemen ihrer künstlerischen Karriere sein wird. Während zwei Jahren nahm Goutard Kunstunterricht in Paris und ließ sich dann im August 2004 in Thailand nieder, wo sie sich voll und ganz in ihre künstlerische Berufung hingab, wo sie schnell den Ton für die Arbeit mit Bronze aufgab. „Ich bin auf Bronze umgestiegen und es hat mir sehr gut gefallen, weil ich damit etwas machen konnte, was ich mit Ton nicht machen konnte. Weil Sie mit dem Schweißen sehr grafische und sehr leichte Skulpturen machen können “, erklärte sie 2010. Mit diesem Material arbeitete Goutard, die den Künstlernamen VAL annahm, und sagte, sie habe das Gefühl, ihren Platz in der uralten Linie der Bildhauer einzunehmen. Trotzdem betonte VAL stolz ihr Selbstlernen. Ihr relativer Mangel an Kultur in der bildenden Kunst brachte ihr eine größere Freiheit der Schöpfung. 2007 lernte sie in Bangkok Frédéric Morel kennen, den sie 2009 heiratete. Kurz nachdem sie Morel kennengelernt hatten, gab dieser seine berufliche Tätigkeit auf, um die Arbeit von VAL auf dem Kunstmarkt zu fördern und ihren Ruf auf internationaler Ebene zu festigen. Durch mehrere internationale Einzelausstellungen und öffentliche Einrichtungen wurde VAL zu einem in Asien und Europa anerkannten Künstler. Ende 2015 erhielt sie vom französischen Außenminister Laurent Fabius die Trophée des Français de l’étranger. Kurz vor der Eröffnung einer Ausstellung einer neuen Reihe von Kunstwerken in der RedSea Gallery in Singapur starb VAL im Oktober 2016 bei einem Motorradunfall in der thailändischen Provinz Chon Buri. Nach ihrer Beerdigung in einem buddhistischen Tempel in Bangkok und in der katholischen Kirche der Missionen Etrangères de Paris, ebenfalls in Bangkok, wurde ihre Asche auf dem Gelände von Ocean Utopia, einem ihrer Hauptkunstwerke, in der Nähe von Ko Tao verteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Valérie Goutard (* 20. Mai 1967 in Boulogne-Billancourt; † 27. Oktober 2016) war eine französische Bildhauerin, die unter ihrem Künstlernamen VAL auftrat.", "tgt_summary": null, "id": 1708667} {"src_title": "Giftige Saat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Bei dem Bauer Michel Villeneuve wird Leukämie diagnostiziert. Sein Freund, der Parlamentsabgeordnete Guillaume Delpierre, vermutet als Ursache dafür das Pestizid, das Michel auf seinen Feldern seit langer Zeit versprüht. Deshalb möchte sich Guillaume politisch für ein Verbot solcher Pestizide einsetzen. Zwecks Erweiterung seines diesbezüglichen Einflussbereichs lässt er sich zum Referenten für das betreffende Agrargesetz wählen. Mathieu Bowman, Chef der nach ihm benannten Unternehmensberatung, die auch den Agrarkonzern \"Saskia\" berät, engagiert die ehemalige Parlementsjournalistin Claire Lansel als Lobbyistin, um im Interesse von \"Saskia\" Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen. Mit einem hohen Betrag Bargeld besorgt sich Didier Forrest, Marketingmanager bei \"Saskia\", in Belgien Dokumente mit Ergebnissen einer geheimen Studie über die menschliche Verträglichkeit des von ihm beruflich beworbenen Pestizids, ehe er sie sich per Post an seine eigene Firmenadresse schickt. Kurz darauf birgt man ihn ertrunken aus der Seine. Die Kripo geht von Selbstmord aus und teilt Didiers Familie mit, dass er eine geheime Liebesbeziehung mit einer anderen Frau geführt habe. Didiers Tochter Chloé glaubt weder den Suizid noch die Affäre mit der Frau und sammelt deshalb eigenmächtig Beweise, die das untermauern. Für den Zuschauer wird deutlich, dass Mathieu und sein Assistent Christophe Maillard die Frau für falsche Aussagen, sie sei Didiers Geliebte, bezahlt haben. Die geplante Agrargesetzesänderung würde zum Verbot von drei wichtigen, sehr ertragreichen \"Saskia\"-Produkten führen, darunter dem Unkrautvernichtungsmittel Lymitrol, welches aus Sicht von Guillaume verantwortlich für etliche menschliche Krebsfälle in seinem Wahlkreis ist. Guillaume und sein Assistent Romain Corso lassen sich durch den Forscher Merienne die Erkenntnisse von dessen geheimer Langzeitstudie über die Auswirkungen von Lymitrol zeigen und erfahren, dass es zumindest bei den Versuchsratten beim Ausgesetztsein von schon geringen Mengen Lymitrol zur Tumorbildung kommt. Mathieu und Claire versuchen erfolglos, Zeit zu gewinnen und Guillaume von der Verschiebung der Gesetzesänderung zu überzeugen. Auch zur Unterstützung seines Gesetzesvorhabens motiviert Guillaume Michel dazu, wegen seiner Krebserkrankung gegen \"Saskia\" zu klagen. Mathieu bietet Michel als Gegenleistung für einen Verzicht auf die Klage 300.000 Euro an, später 400.000. Um Michel unter Druck zu setzen, lässt Mathieu zudem verhindern, dass er wie gewohnt Saatgut kaufen kann. Mathieu setzt mit Claires Hilfe einiges daran, um Merienne und Guillaume öffentlich zu diskreditieren, das betrifft auch Guillaumes Privatleben. Sich der Brisanz der Dokumente unbewusst, gewährt Didiers Sekretärin Chloé Einblick in die Studie, die ihr Vater sich zugeschickt hatte. Mathieu lässt daraufhin Claire Chloé die Studie wegnehmen. Durch eigene Lektüre der Dokumente und Chloés Fragen kommen auch Claire Zweifel an der offiziellen Todesursache Didiers. Deshalb folgt sie Chloé ins belgische Middelkerke, von wo aus Didier die Dokumente abgeschickt hatte, und hilft ihr beim Auffinden des ehemaligen \"Saskia\"-Forschers Michael Sorensen. Dessen Entlassung vor einem Jahr stand im Zusammenhang mit den Studienergebnissen. Er ist sich sicher, dass Didier wegen der gleichen Erkenntnis ermordet wurde, und fürchtet auch um sein eigenes Leben. Mit Guillaumes Hilfe begründet Michel seine Klage gegen \"Saskia\" in einem Radio-Interview, womit Guillaume allerdings das Misstrauen seines Vorgesetzten erweckt, dem Landwirtschaftsminister. Merienne lässt seine Forschungsergebnisse ausführlich in einer Zeitschrift publizieren, sehr zum Ärger von Mathieu und Andrew Percy, dem \"Saskia\"-Vorstandsvorsitzenden. Auf die darin geäußerte Kritik an den \"Saskia\"-Produkten reagiert \"Bowman\" mit einer öffentlichen Gegendarstellung von 40 ausgesuchten Wissenschaftlern. Nachdem Guillaumes Kollegen fraktionsintern der Gesetzesänderung zugestimmt haben, äußert Mathieu gegenüber dem Premierminister Roland Kastaing, von dem er erwartet hatte, dies zu verhindern, sein Missfallen. Die Firma \"Bowman\" versucht weiterhin, Guillaume von der Gesetzesänderung abzuhalten, indem sie \"Saskia\" als Aufsichtsratsmitglied einer von Guillaume unterstützten Firma dazu einsetzt, sich für eine Standortschließung jener Firma auszusprechen, die in seinem Wahlkreis Hunderte Arbeitsplätze kosten würde. Nachdem Chloé Andrew persönlich beschuldigt hat, für Didiers Tod verantwortlich zu sein, lässt er Chloé Heroin spritzen und mit der Hilfe ihm zuarbeitender Mediziner in psychiatrische Behandlung bringen. Claire belügt ihre Vorgesetzten über den wahren Grund ihrer Reise nach Middelkerke und erweckt damit und mit ihrer neu entstandenen Liebesbeziehung zu Romain das Misstrauen von Mathieu und Christophe. Unter Todesangst und auf Claires drängende Bitte teilt Michael ihr den Namen des Autors der von ihm weitergegebenen Studie mit, Eric Vigan. Nachdem Andrew Claire dabei ertappt hat, Chloé aus der Psychiatrie zu entfernen, ist unverkennbar, dass sie nicht mehr im Interesse von \"Bowman\" und \"Saskia\" arbeitet, sodass Mathieu sie prompt zum Unterschreiben ihrer sofortigen Kündigung mit Verschwiegenheitsklausel drängt. Claire erfährt von Eric, dass er die Studie nicht geschönt hat, aber dass er von \"Saskia\" Geld annahm, damit seine Familie nicht länger bedrängt, überwacht und bedroht wird. Michael hat dann die Studie, die einem \"Saskia\"-Produkt verheerende gesundheitliche Auswirkungen bescheinigte, gestohlen, woraufhin auch er bedroht und überwacht wurde. Didier wollte sie daraufhin zurückkaufen und Andrew damit konfrontieren, was ihn sein Leben kostete. Da Claire und Michael offiziell zur Verschwiegenheit verpflichtet sind, geben sie die \"Saskia\" und Andrew belastenden Informationen an Didiers Witwe Suzanne, die damit Klage gegen die \"Saskia\"-Geschäftsführung erhebt, auch wegen Mordes an Didier. Mathieu droht Guillaume und Romain mit der Enthüllung von Romains Rolle in einer lange zurückliegenden Straftat und erpresst damit von Guillaume die Verschiebung der Gesetzesänderung um zwei Jahre. Außerdem zwingt er Andrew wegen des Mordvorwurfs zum Rücktritt. Michels Klage gegen \"Saskia\" wird bei Gericht angenommen. Guillaume nimmt Rolands Angebot an, neuer Landwirtschaftsminister zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung wurde von der Studio Hamburg Synchron GmbH hergestellt. Susanne Boetius verfasste das Dialogbuch und führte Dialogregie.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Beim Festival de la Fiction TV 2018 in La Rochelle hatte die Serie am 14. September 2018 ihre Premiere. Im dortigen Wettbewerb der französischen Produktionen gewann sie den Preis als beste Miniserie. Ab 6. Juni 2019 standen alle sechs Episoden zum Streaming in der Mediathek des Senders Arte bereit. Eine Woche später, am 13. Juni 2019, begann Arte mit der Ausstrahlung der Episoden im Fernsehen. Die französischsprachige Erstausstrahlung in der Schweiz war am 22. Mai 2019 auf dem Sender RTS Un.", "section_level": 1}, {"title": "Themen und Motive.", "content": "In einem Interview mit dem französischen Kulturmagazin Télérama sagte der Regisseur de Lestrade, dass die Serie aus seiner Idee hervorgegangen sei, von der Brüchigkeit zwischen dem politischen Milieu und industriellen Interessen zu erzählen. Bei der Gelegenheit habe er auch die Geschichte über einen gegen Monsanto klagenden Bauern aus dem Département Charente aufgegriffen, auf die ihn sein Vater bereits 2011 in einem Zeitungsartikel aufmerksam gemacht habe. Auch Rezipienten erkannten in dem fiktiven Konzern \"Saskia\" Ähnlichkeit zu dem realen Monsanto. In der FAZ etwa nannte der Autor Oliver Jungen die Serie „eine bis zur Kenntlichkeit fiktionalisierte, in kriminalistischer Hinsicht jedoch angespitzte Variante“, um die Geschichte von Monsanto und dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat zu erzählen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Kritiker aus deutschsprachigen Medien äußerten sich zwiegespalten bis positiv zu der Serie. Im Fernsehmagazin rtv etwa meinte Sabine Storch, dass die Dialoge ebenso spitz wie intelligent seien, dass die Serie wohltuenderweise sachlich bleibe und die Lobbyarbeit realistisch nachgezeichnet sei. Die Charaktere hätten zwar Tiefe, ihre Beziehungen seien aber etwas konstruiert. Die Darstellung der Frauen sei unzeitgemäß, da es nur zwei „über die Nebenrolle der fürsorglichen Gattin hinaus“ schafften und „dann kaltblütig und unsympathisch gezeichnet“ würden. In der FAZ bedauerte der Kritiker Oliver Jungen es, dass der Regisseur die Fiktionalisierung der Geschichte um Glyphosat und Monsanto nicht dazu nutze, „um Erwartbarkeit zu unterlaufen, sondern um die Gut-böse-Verteilung zu übersteigern.“ Damit sei die Serie eine „Abrechnung“ und „ein sechsstündiges Tendenzstück“ geworden, das zwar sehr gute Argumente für den Ökozid, aber auch erzählerische Schwächen habe, darunter „allzu erstaunliche Erfolge“ bei der Informationsgewinnung durch die Hauptfigur Claire Lansel. Das Werk könne „äußerst spannend“ sein, „wenn das politisch-ökonomische Tauziehen [...] mit einiger Komplexität abgebildet“ werde. Letzteren Aspekt lobte ähnlich auch die Kritikerin Astrid Ebenführer in der österreichischen Zeitung Der Standard und empfahl die Serie vor allem deshalb, weil sie „kein allzu simples Gut-Böse-Szenario“ entwerfe und sich die „toxischen Verbindungen der Protagonisten [...] im Laufe der Geschichte als weit giftiger“ herausstellten, als man zunächst ahnen würde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Giftige Saat (Originaltitel: \"Jeux d'influence\") ist eine französische Fernseh-Miniserie von 2018 über die Verstrickungen von Politik, Wirtschaft, Lobbyismus, Geld und Macht angesichts eines Ökoskandals. Inszeniert, miterdacht und -produziert wurde sie von Jean-Xavier de Lestrade, der als Inspirationsquelle u. a. den Fall eines französischen Landwirts nannte, der den Konzern Monsanto wegen des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat verklagte. Die in Deutschland und Frankreich auf Arte erstausgestrahlte Serie lässt sich den Genres Drama, Thriller und Wirtschaftskrimi zuordnen.", "tgt_summary": null, "id": 639435} {"src_title": "Hélène d’Almeida-Topor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Hélène d’Almeida-Topor wurde 1932 in Paris als Tochter des aus Polen stammenden Künstlers Abram Topor und seiner Frau Zlata Binsztok geboren. Sie schloss 1959 ihre Ausbildung als Sekundarlehrerin für Geschichte ab und unterrichtete von 1960 bis 1970 in Porto-Novo, der Hauptstadt von Benin an der ‘‘Béhanzin High School‘‘ und am ‘‘Institute of Graduate Studies‘‘, danach mehrere Jahre in Lomé in Togo. Sie arbeitete als Dozentin an der Université Paris 12 Val-de-Marne. 1987 habilitierte sie sich unter der Leitung von Jean Ganiage mit dem Titel \"Economic History of Dahomey (1890–1920)\" an der Sorbonne Université. Sie war von 1988 bis 1994 Professorin an der Universität Metz, danach wechselte sie an die Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne, wo sie bis zu ihrer Emeritierung 2003 tätig war. Sie ist Mitglied des \"African Research Center\" und des \"Laboratoire Mutations Africaines\".", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsschwerpunkte.", "content": "D’Almeida-Topor beschäftigte sich in ihrer 1987 eingereichten Habilitationsschrift mit den ökonomischen Veränderungen, die die Kolonialisierung von Dahomey, dem heutigen Benin auslösten. Dabei untersuchte sie die vorkolonialen Verhältnisse mit der aktuellen Handelssituation, insbesondere der fast kompletten Abhängigkeit vom Palmanbau für den Export und den Einfluss europäischer Großhändler. Die Kolonialisierung hatte zu einer Aufgabenteilung geführt. Die etwas über 800 Europäer, die es nach ihren Angaben vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs in der Region gab, übernahmen die Überwachung der örtlichen Bevölkerung und den Handel, die Einheimischen hatten für die Produktion zu sorgen. D’Almeida wies auf den steigenden Anteil der Steuern an der Wirtschaft hin, durch die Verluste an Zolleinnahmen nach 1904 kompensiert werden sollten. Sie betonte, welche Schwierigkeiten sich aus der Abhängigkeit Dahomeys von der Palm-Monokultur ergaben, vor allem wenn Märkte verloren gehen, wie beispielsweise Deutschland während des Ersten Weltkriegs. Damals hatten Zwangsrekrutierungen Aufstände und die Flucht vieler Männer provoziert. Im Rahmen ihrer Forschungen untersuchte sie auch die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise von 1929/1930 auf die Ökonomie des afrikanischen Kontinents, wobei sie sich auf den Export von mehreren Monokulturprodukten konzentrierte, die es den betroffenen Ländern ermöglicht hatten, die verlangten Steuern aufzubringen und Konsumgüter zu kaufen. Hélène d’Almeida-Topor veröffentlichte 1985 eine Abhandlung über die „Amazonen von Dahomey“, weiblichen Elite-Militäreinheiten, die seit dem 17. Jahrhundert bis zur Kapitulation des letzten Königs von Dahomey, Behanzin, 1894 im Einsatz waren. 1994 veröffentlichte sie eine große Studie über Verkehrswege in Afrika. 2004 organisierte sie zusammen mit Josette Rivallain in Würdigung des 60. Jahrtages des ersten Zusammentreffens des französisch-guayanischen Kolonialpolitikers Félix Éboué mit Charles de Gaulle am 18. Juni 1940 eine Konferenz. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Catherine Coquery-Vidrovitch veranstalte Hélène d’Almeida-Topor 2010 ein Symposium mit dem Thema „Fünfzig Jahre afrikanische Unabhängigkeit“ mit Schwerpunkt auf die frankophonen Staaten. Dargestellt wurde sowohl die Intensität der Kämpfe auf dem Weg zur Unabhängigkeit, wie auch die Welle der Begeisterung, die die Unabhängigkeit begleitete, die auch eingebettet war in eine „globale Welle der Emanzipation“ mit Widerhall in Amerika und der Karibik, und die schließlich durch die Ankunft neuer unabhängiger Staaten zu einem neuen Kräfteverhältnis auf der Weltbühne führte. Bei den unterschiedlichsten Themen hatte sie immer das Ziel, die konventionellen Sichtweisen auf Afrika in Frage zu stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Ihr Bruder Roland Topor, ebenfalls Künstler, ist Schriftsteller. Ihr Sohn Fabrice d’Almeida ist Historiker.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hélène d’Almeida-Topor (geb. 2. Oktober 1932 in Paris) ist eine französische Historikerin und Spezialistin für afrikanische Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte.", "tgt_summary": null, "id": 2178914} {"src_title": "Jean-Martial Besse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Benediktiner.", "content": "Jean Besse, Sohn eines Hoteliers, besuchte die Seminarschule in Servières-le-Château, wo er Justin Verniolles (1814–1900) und Jean-Baptiste Poulbrière (1842–1917) zu Lehrern hatte. Im September 1881 trat er in die Benediktiner-Abtei Saint-Pierre de Solesmes ein. Unter Novizenmeister Athanase Logerot (1840–1908) war er Mitnovize von Paul Delatte (1848–1937). Im Juli 1883 machte er Profess und nahm den Ordensnamen Martial an. 1885 wechselte er in die Abtei Saint-Martin de Ligugé, wurde 1886 in Tulle zum Priester geweiht und machte noch im Juli des gleichen Jahres feierliche Profess in Ligugé. 1890 wurde er in Ligugé zum Subprior und Novizenmeister ernannt. 1894 wirkte er beim Wiederaufbau der Abtei Saint-Wandrille mit, danach weilte er in der Abtei Santo Domingo de Silos. 1897 kehrte er als Novizenmeister nach Ligugé zurück. 1901 ging der gesamte Konvent angesichts der klosterfeindlichen Dritten Republik ins Exil nach Belgien (in die Abtei Chevetogne).", "section_level": 2}, {"title": "Der konservative Intellektuelle.", "content": "„Dom Besse“, Gesprächspartner zahlreicher Pariser Intellektueller (namentlich von Joris-Karl Huysmans), dachte wie die Mehrheit der französischen Katholiken seiner Zeit monarchistisch und antidemokratisch. Er wandte sich gegen die von Papst Leo XIII. und Kardinal Lavigerie vorgeschlagene Versöhnung mit der Demokratie („Ralliement“). Ab 1900 war er (unter dem Pseudonym Léon de Cheyssac) Mitarbeiter der monarchistischen Zeitung Gazette de France. Im gleichen Jahr traf er erstmals mit Charles Maurras zusammen, in dessen Tageszeitung L’Action française er ab 1910 (unter dem Pseudonym Jehan) regelmäßig Artikel schrieb und in dessen privater gegenrevolutionärer Hochschule er ab 1909 den Syllabus-Lehrstuhl besetzte. Dem eigentlichen Autor des von Pius IX. publizierten Syllabus, Kardinal Louis-Édouard Pie, widmete er eine Biographie.", "section_level": 2}, {"title": "Der Ordenshistoriker.", "content": "Bleibende Verdienste erwarb er sich um die Geschichte des Mönchtums und der französischen Klöster. Seine Bearbeitung der Klostergeschichte von Charles Beaunier (1676–1737), Benediktiner der Abtei Fontgombault, war in Wirklichkeit ein neues Werk, das 1999 nachgedruckt wurde. Zur Pflege der Klostergeschichte gründete er 1905 die \"Revue Mabillon\", die seit 1990 im Verlag Brepols erscheint (90. Bd. 2018). Besse starb 1920 im belgischen Exil im Alter von 58 Jahren an Überarbeitung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jean-Martial Besse (* 29. Oktober 1861 in Saint-Angel (Corrèze); † 26. Juli 1920 in Chevetogne, heute zur Gemeinde Ciney) war ein französischer römisch-katholischer Geistlicher, Theologe, Benediktiner, Ordenshistoriker und konservativer Intellektueller.", "tgt_summary": null, "id": 374375} {"src_title": "Orden des Heiligen Johannes von Jerusalem", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Zuge der europäischen Eroberungskriege von Napoleon I. wurde der Malteserorden am 12. Juni 1798 aus Malta vertrieben. Ihrem Grundsatz „das Schwert gegen keinen Christen zu erheben“ folgend, übergab der Großmeister Ferdinand von Hompesch zu Bolheim (1744–1805) die Insel an die Franzosen. Die Malteserritter emigrierten in das Kaiserreich Russland, Zar Paul I. (1754–1801) überließ dem Orden größeren Landbesitz. Auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Pius VI. (1717–1799) wurde er 1798 zum Großmeister (de facto) des Malteserordens gewählt. Der Papst vertrat die Meinung, dass Paul I. über die Ordnungsmacht verfüge, die Westeuropa vor der Revolution schützen konnte. Mit höchst kaiserlichen Ukas vom 29. November 1798 stiftete der Zar, für den russischen Adel im russischen Kaiserreich den „Orden des Heiligen Johannes von Jerusalem“. Während der Regierungszeit von Paul I. entwickelte sich der Orden des Heiligen Johannes von Jerusalem als eine sehr hochwertige zivile und militärische Auszeichnung. Dem protokollarischem Rang folgend, rangierte der Orden noch vor dem „Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen“. Zudem hatte Paul I. veranlasst, dass das Malteserkreuz in das Staatswappen des Kaiserreichs Russland aufgenommen wurde. Sein Nachfolger Zar Alexander I. (1777–1825) revidierte die Aufnahme des Malteserkreuzes im Staatswappen und unterband die weitere Vergabe des Ordens. Mit einem Dekret vom 26. Februar 1810 ordnete er an, den Malteserorden und seine Existenz bis auf weiteres in seiner gegenwärtigen Situation zu belassen, um deren finanziellen Aktivitäten zu sichern. Für die Ordensauszeichnung folgte am 20. Januar 1817 das Dekret die Vergabe und das Tragen des Ordens einzustellen, für alle von 1798 bis 1801 verliehenen Orden wurde diese Regelung ausgesetzt. Dieser Erlass wurde herausgegeben, weil in Russland seit dem Tode Paul I. kein Priorat des Ordens existierte. Nach seinem Tod 1801 übertrug der Orden das Recht zur Ernennung des Großmeisters auf den Papst.", "section_level": 1}, {"title": "Ordensklassen.", "content": "Als einziger, im russischen Kaiserreich verliehene Orden, war dieses ein Ritterorden, er wurde in 3. Klassen verliehen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Orden des Heiligen Johannes von Jerusalem ( Орден Святого Иоанна Иерусалимского) wurde 1798 von dem russischen Zaren Paul I. gestiftet. Der Souveräne Malteserorden hatte von 1799 bis 1803 seinen Sitz in Sankt Petersburg und Zar Paul I. war von 1798 bis 1801 Großmeister des Malteserordens. Nach seinem Tode im Jahr 1801 wurde der Orden nicht mehr vergeben.", "tgt_summary": null, "id": 959370} {"src_title": "Étienne Barbette", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Familie Barbette.", "content": "Étienne Barbette (II.) wurde um 1250 als Sohn von Étienne Barbette (I.), † 1269, und Agnès geboren; sein Großvater Simon Barbette, † 1256, war Prévôt de Paris. Nach dem Tod seines Vaters wurde eine enge familiäre Verbindung zwischen den reichen Pariser Familien Barbette und Sarrazin hergestellt: zuerst heiratete seine Mutter Jean Sarrazin, seit 1270 Kammerherr des Königs, der der Sohn von Jean Sarrazin (I.) war. Im Gegenzug heiratete Étienne Barbette Pernelle Sarrazin, die Tochter seines Stiefvaters. Beider Sohn Jean Barbette wurde Échevin, ihre Tochter Alice heiratete Jean Sarrazin den Jüngeren. Die Kinder von Étienne Barbette und Pernelle Sarrazin waren: Die Familie Barbette hatte sich im 13. Jahrhundert einen umfangreichen Immobilienbesitz geschaffen, Étienne hat ihn deutlich vergrößert. Er hatte von seinem Vater ein Haus in der Rue de la Barre du Bec 14–16, heute Rue du Temple geerbt. Um 1300 baute er ein Haus auf einem Grundstück, das er jenseits der Mauern des Königs Philipp II. in den ehemaligen Sümpfen besaß – das Hôtel Barbette.", "section_level": 1}, {"title": "Voyer de Paris.", "content": "Ludwig IX. hatte die Aufgabe des \"Voyer de Paris\" an Jean Sarrazin (II.), seinen Kammerherrn, auf Lebenszeit gegeben, der es Étienne Barbette, seinem Schwiegersohn, weitergab. König Philipp III. bestimmte im Juli 1275, dass sein Sekretär Pierre des Essarts das Amt nach Étiennes Tod übernehmen solle. Dieses Amt war eine bedeutende Einnahmequellen für den Inhaber, also auch für Étienne Barbette.", "section_level": 1}, {"title": "Prévôt des marchands.", "content": "1293 wurde er zum Échevin ernannt, 1298 dann als Nachfolger von Guillaume Bourdon zum ersten Mal zum Prévot des marchands gewählt. Nach den zerstörerischen Überschwemmungen der Jahren 1296 und 1306 erteilte Philipp IV. mit Schreiben vom 9. Juni 1312 dem Prévôt des marchands, zu dieser Zeit Guillaume Pizdoue (II.), den Befehl, einen steinernen Quai zu bauen. Nachdem Pizdoué dem Befehl nicht nachgekommen, präzisierte der König diese Anordnung am 23. Mai 1313 und befahl, den Quai entlang des linken Seine-Ufer bis zur Tour de Nesle als Teil der Stadtbefestigung, insbesondere am Hôtel de Nesle vorbei, das dem König gehörte, zu bauen. Dieser älteste Teil der Pariser Uferbefestigung ist heute der Quai des Grands Augustins und dessen Verlängerung, der Quai de Conti. Étienne Barbette wurde für die Jahre 1314 bis 1321 erneut zum Prévôt des marchands gewählt, so dass ihm der wesentliche Teil der Bauarbeiten zufiel. Am 1. Juni 1314 versprach er im Palais de la Cité vor Philipp und dessen Berater Enguerrand de Marigny, im Namen der Bürgerschaft die Hilfe von Paris bei der Finanzierung des Krieges in Flandern.", "section_level": 1}, {"title": "Maître des monnaies du Roi.", "content": "Étienne Barbette war einer der Berater des Königs und hielt sich nah an Enguerrand de Marigny. Am 30. Dezember 1306 plünderte die Menge, die mit der Verdreifachung der Mieten aufgrund der Einführung der neuen harten Währung unzufrieden war, die Häuser von Étienne Barbette, einschließlich des Hôtel Barbette. Dann zog die Menge zum Temple weiter, in dem sich der König aufhielt, und belagerten ihn dort. Am 31. Dezember wurden die Anführer der Unruhen des Vortags festgenommen. Achtundzwanzig wurden zum Tode verurteilt und am 5. Januar 1307 an Bäumen vor den Toren der Stadt gehängt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Étienne Barbette (* um 1250; † 19. Dezember 1321 in Paris) spielte eine wichtige Rolle am Beginn des 13. Jahrhunderts in der Pariser Administration und in der Umgebung des Königs Philipp IV. von Frankreich. ", "tgt_summary": null, "id": 66594} {"src_title": "Albert-Paul Granier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Albert-Paul Granier wurde als Sohn eines kunstbegeisterten Notars geboren und kam so schon früh in Kontakt mit Musik und Literatur. Der Komponist Gabriel Fauré war unter anderem ein Bekannter der Familie. Albert-Paul Granier besuchte zuerst die Schule in Le Croisic, später in Saint-Nazaire, wo er 1908 seinen Baccalaureat machte. Anschließend besuchte er die Notarschule in Nantes, die er 1910 erfolgreich abschloss. Seinen dreijährigen Militärdienst absolvierte Albert-Paul Granier in Paris, wo er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs verblieb. Mit Kriegsausbruch wurde Granier zu einer Artillerieeinheit versetzt. Diese Einheit kämpfte 1916 an der Front in Verdun. Albert-Paul Granier ließ sich 1917 aus seiner Artillerieeinheit zur Luftwaffe versetzen und diente als Späher bei Erkundungsflügen rund um Verdun. Bei einem dieser Einsätze wurde sein Flugzeug von einer Granate getroffen und komplett zerstört. Seine Leiche wurde nie gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Schon seit seiner Jugend schrieb Albert-Paul Granier lyrische Texte und er komponierte auch. So existiert das Liebeslied \"Absente\" von ihm aus seinem letzten Schuljahr 1908. Aus seiner Pariser Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ist bekannt, dass Albert-Paul Granier am künstlerischen Leben teilnahm, Konzerte besuchte, Gedichte schrieb und auch weiter komponierte. Während seines Kriegseinsatzes an der Front von Verdun schrieb er Gedichte über die Grauen des Krieges. Eine Sammlung dieser Gedichte wurde 1917 noch zu Lebzeiten von Albert-Paul Granier unter dem Titel \"Les Coqs et les Vautours\" veröffentlicht. Zu dieser Zeit fand die Veröffentlichung aber wenig Beachtung und Albert-Paul Granier und sein Werk wurden für viele Jahrzehnte vergessen. Im Jahr 2008 entdeckte der französische Sprachforscher Claude Duneton die Veröffentlichung wieder und bemühte sich um eine Neuauflage. Diese neuerliche Veröffentlichung wurde in Rezensionen hochgelobt und die Qualität der Werke von Albert-Paul Granier mit der von Guillaume Apollinaire verglichen. Eine Übersetzung des Gedichtbandes ins Englische erfolgte dann 2014.", "section_level": 1}], "src_summary": "Albert-Paul Granier (* 3. September 1888 in Le Croisic; † 17. August 1917 in der Nähe von Verdun) war ein französischer Lyriker.", "tgt_summary": null, "id": 2281021} {"src_title": "Artagnan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Artagnan liegt circa 19 Kilometer nördlich von Tarbes in der historischen Provinz Bigorre am nordwestlichen Rand des Départements. Umgeben wird Artagnan von den vier Nachbargemeinden: Artagnan liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour, das Zentrum der Gemeinde liegt an seinem linken Ufer. Der Ruisseau de Dibès, ein Nebenfluss des Adour, fließt an einem kleinen Abschnitt der Grenze zur Nachbargemeinde Sarriac-Bigorre entlang.", "section_level": 1}, {"title": "Toponymie.", "content": "Der okzitanische Name der Gemeinde heißt Artanhan. Er stammt vom lateinischen Eigennamen Artanius zusammen mit dem Suffix \"-anum\", die Bezeichnung für das Landgut des Artanius in gallorömischer Zeit. Spitznamen der Gemeinde lauten \"Los pèpis\" () und \"Los pè-descaus\" (). Toponyme und Erwähnungen von Artagnan waren:", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 810. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis nach dem Zweiten Weltkrieg auf rund 415, bevor eine relativ kurze Wachstumsphase bis in die 1960er Jahre begann und erneut mit der Jahrtausendwende, welche bis heute anhält.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Artagnan liegt in den Zonen AOC der Schweinerasse \"Porc noir de Bigorre\" und des Schinkens \"Jambon noir de Bigorre\".", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 34 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2019/2020.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Artagnan wird durchquert von den Routes départementales 4 und 6.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Pierre de Montesquiou d’Artagnan, geboren 1640, gestorben am 12. August 1725 in Plessis-Picquet, war der vierte Sohn des Seigneurs von Artagnan und Cousin von Charles d’Artagnan de Batz-Castelmore, dem Vorbild der literarischen Figur des d’Artagnan von Alexandre Dumas. Er machte Karriere als französischer Militär und Marschall von Frankreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Artagnan ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Hautes-Pyrénées in der Region Okzitanien (vor 2016: Midi-Pyrénées). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Tarbes und zum Kanton Vic-en-Bigorre. ", "tgt_summary": null, "id": 2091405} {"src_title": "Róbert Boženík", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Boženík wechselte im Jahr 2009 von seinem Heimatverein FK Terchová in die Jugendakademie des MŠK Žilina. Im Alter von 16 Jahren debütierte er am 17. April 2016 bei der 0:1-Heimniederlage gegen den NFL Partizán Bardejov in der Reservemannschaft. Sein erstes Tor in der zweithöchsten slowakischen Spielklasse erzielte er am 24. August beim 3:2-Heimsieg gegen den FK Pohronie. In der Saison 2016/17 kam er in unregelmäßigen Abständen zum Einsatz und hatte am Ende elf Einsätze zu Buche stehen. In der nächsten Spielzeit 2017/18 machte er in 11 Ligaspielen sechs Treffer. Zur Saison 2018/19 wurde Boženík in die erste Mannschaft befördert und gab bereits am 28. Juli 2018 (1. Spieltag) sein Debüt in der Fortuna liga. Beim 2:0-Heimsieg gegen den FC Nitra erzielte er einen Treffer. Weitere Treffer folgten in den nächsten Spielen gegen den FK AS Trenčín und ŠKF Sered folgten. In der Folge etablierte er sich als Stammspieler und erzielte bis Saisonende in 32 Ligaspielen 13 Tore. Am 27. Januar 2020 wechselte Boženík für eine Ablösesumme in Höhe von fünf Millionen Euro zum niederländischen Erstligisten Feyenoord Rotterdam, wo er einen 4-1/2-Jahresvertrag unterzeichnete. Sein Debüt bestritt der Slowake am 1. Februar (21. Spieltag) beim 3:0-Heimsieg gegen den FC Emmen, als er in der 82. Spielminute für Luis Sinisterra eingewechselt wurde. Zwei Wochen später (23. Spieltag) traf er in der 88. Spielminute zum 4:3-Auswärtssieg gegen PEC Zwolle. Aufgrund der verkürzten Saison 2019/20 bestritt er nur 5 Ligaspiele, in denen ihm zwei Tore und eine Vorlage gelangen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Róbert Boženík repräsentierte sein Heimatland in diversen Juniorennationalmannschaften. Am 7. Juni 2019 debütierte er für die slowakische Fußballnationalmannschaft, als er beim 5:1-Heimsieg im freundschaftlichen Länderspiel gegen Jordanien zweiten Halbzeit für Pavol Šafranko eingewechselt wurde. Am 9. September erzielte er beim 2:1-Auswärtssieg gegen Ungarn im Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft 2020 sein erstes Länderspieltor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Róbert Boženík (* 18. November 1999 in Terchová) ist ein slowakischer Fußballspieler, der seit Januar 2020 beim niederländischen Erstligisten Feyenoord Rotterdam unter Vertrag steht. Der Stürmer ist seit Juni 2019 slowakischer Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 2286959} {"src_title": "Ban'ei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "\"Ban'ei\" entwickelte sich als Sport in der späten Meiji-Zeit um 1900 auf der großen nördlichen Insel Hokkaido. Die Bauern in der Gegend ließen ihre Arbeitspferde während verschiedener Festivals gegeneinander antreten, um zu sehen welches das stärkste und schnellste Pferd ist. Seit 1946 kann auf Ban'ei offiziell gewettet werden. In der Folge wurden sie immer beliebter, vor allem auf Hokkaido und im nördlichen Teil der japanischen Hauptinsel Tohoku. 1953 wurden in vier Städten auf Hokkaido regelmäßig Rennen veranstaltet: Kitami, Asahikawa, Iwamizawa und Obihiro. 2007 wurde aufgrund sinkender Beleibtheit in den ersten drei Städten die regelmäßigen Rennen eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Rennen.", "content": "Die japanische National Association of Racing (NAR) veranstaltet Ban'ei-Rennen auf der Rennbahn in Obihiro, regelmäßig am Samstag, Sonntag und Montag, sowie an Feiertagen wie Neujahr. 2015 waren 670 Pferde registriert, es wurden an 150 Renntagen 1670 Rennen mit insgesamt rund 280 000 Zuschauern veranstaltet. Ein wichtiges Rennen ist das \"Ban'ei Kinen\". Das \"Odds Park Cup\" wurde für den Sponsor Softbank, einen Mobilfunkkonzern, ins Leben gerufen. Die NAR vergibt eine jährliche Auszeichnung für das beste Ban'ei Pferd. Die regionalen Rennen werden \"Ban'ei Koshien\" genannt. In Europa konnte der Sport bisher nicht Fuß fassen.", "section_level": 1}, {"title": "Pferde.", "content": "Für Jährlinge werden im Oktober regionale \"Ban'ei Koshien\" Rennen mit geringeren Zuglasten (z. B. 350 kg) ausgetragen. Zwischen April und August werden die Zweijährigen gemustert, danach können sie in Ban'ei-Rennen starten. Pferde, die die Musterung nicht bestehen kommen zurück zum Züchter, werden für Veranstaltungen oder den Tourismus verwendet. Ehemalige Ban'ei-Pferde, die nicht in die Zucht gehen, werden meist geschlachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Ban'ei Keiba.", "content": "Das Japanische Zugpferd, ein schwerer Kaltblüter, wurde auf der Grundlage eines einheimischen Stutenstamms mit europäischen importierten Kaltbluthengsten entwickelt. Die Pferde wurden ursprünglich in der Landwirtschaft, zur Pferdefleisch-Gewinnung und für die Ban'ei verwendet. Der Schwerpunkt der japanischen Kaltblutzucht liegt auf Hokkaido. Für das Ban'ei Keiba wird ein offenes Stutbuch geführt, alle Farben sind zugelassen. Zuchtziel ist ein mittelgroßes Arbeitspferd im Zugpferdetyp mit großer Zugkraft. Es ist keine besondere Prävalenz für Erbkrankheiten bei den Ban'ei bekannt. Die \"Japan Equine Affairs Association JEAA\" lässt in ihrer Funktion als Zuchtverband für das Ban'ei Keiba folgende Kaltblurassen für die Zucht zu: Clydesdale, Shire, Ardenner, Belgisches Kaltblut, Bretone, Boulonnais und Percheron. Je nach Abstammung haben sich ein Belgischer, ein Bretonischer und ein Precheron-Schlag herausgebildet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ban'ei (auch \"Ban'ei Keiba\") sind japanische Pferderennen für den schweren Zug, die auf Sand ausgetragen werden. Dabei ziehen Kaltblüter stählerne Schlitten, die bis zu einer Tonne wiegen, über sandbedeckte Rampen. Sie werden von einem Fahrer gelenkt, der auf dem Schlitten steht und sie mit Schlägen mit dem Leinenende antreibt. Es gewinnt das Gespann, das als erstes die Ziellinie vollständig überquert. Die Zuschauer schätzen die Kraft der ruhigen und massigen Zugpferde. Ban'ei werden vorwiegend in der Wintersaison abgehalten. ", "tgt_summary": null, "id": 1472385} {"src_title": "Barbazan-Dessus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Barbazan-Dessus liegt circa neun Kilometer südöstlich von Tarbes in dessen Einzugsbereich (\"Aire urbaine\") in der historischen Grafschaft Bigorre. Umgeben wird Barbazan-Dessus von den sechs Nachbargemeinden: Barbazan-Dessus liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Arrêt-Darré, ein Nebenfluss des Arros, bildet die natürliche Grenze zur östlichen Nachbargemeinde Hitte. Der Lassarenc, ein Nebenfluss des Arrêt-Darré, entspringt auf dem Gebiet der Gemeinde. Der Echéoux entspringt ebenfalls in Barbazan-Dessus, mündet aber in der Nachbargemeinde in den Canal d’Alaric.", "section_level": 1}, {"title": "Toponymie.", "content": "Der okzitanische Name der Gemeinde heißt Barbadan Dessús. Seinen Ursprung hat der erste Namensteil von einem Landgut in der Antike. Er leitet sich vom lateinischen Eigennamen \"Barbatius\" mit dem Suffix \"-anum\" („Landgut des Barbatius“) ab. Der Zusatz \"Dessus\" bedeutet „südlich gelegen“ im Verhältnis zu Barbazan-Debat. Der Spitzname der Gemeinde lautet \"Los lobatèrs\" (). Im Wappen der Gemeinde finden sich auch zwei Wölfe. Toponyme und Erwähnungen von Barbazan-Dessus waren:", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 315. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1960er Jahren auf rund 110 Einwohner, bevor eine Wachstumsphase einsetzte. die bis heute anhält.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Barbazan-Dessus liegt in den Zonen AOC der Schweinerasse \"Porc noir de Bigorre\" und des Schinkens \"Jambon noir de Bigorre\".", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Barbazan-Dessus ist erreichbar über die Routes départementales 85, 508 und 605.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Arnault Guilhem de Barbazan, geboren um 1360 möglicherweise auf seiner Burg in Barbazan-Dessus, gestorben 1431 in Vaudoncourt im heutigen Département Vosges, war Seigneur von Barbazan, Berater und Kammerherr des französischen Königs Karl VII. und kämpfte im Hundertjährigen Krieg auf Seiten der französischen Krone. Die Burg wurde im Laufe der Französischen Revolution zerstört.", "section_level": 1}], "src_summary": "Barbazan-Dessus ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Hautes-Pyrénées in der Region Okzitanien (vor 2016: Midi-Pyrénées). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Tarbes und zum Kanton La Vallée de l’Arros et des Baïses (bis 2015: Kanton Tournay). ", "tgt_summary": null, "id": 1812389} {"src_title": "Gestrandet (2013)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einem dünn besiedelten Küstenstreifen im Nordwesten Frankreichs ist Louise, eine schüchterne junge Ornithologin, zum einen damit beschäftigt, Seevögel zu beobachten, als auch mit ihrer Vergangenheit klar zu kommen. Sie hatte ihrem todkranken Freund Peter zum Selbstmord verholfen und wird nun von dessen Schwester Allison aus Paris gesucht, zunächst aber nicht gefunden. In einer dortigen kleinen Ortschaft lebt eine Handvoll skurriler Menschen, die eine gemeinsame Vergangenheit teilen, die ihnen mehr oder weniger Schaden an der Seele zugefügt hat. Als Louise an einem stürmischen und regnerischen Tag ihren Schmerz über die Vergangenheit nicht mehr aushält und sich ins Meer stürzen will, wird sie von einem Fremden davon abgehalten. Es stellt sich heraus, dass er kein Fremder ist, sondern in einem Haus des Ortes aufgewachsen ist, das er nun verkaufen will, da er weit weg im Jura wohnt. Zwischen ihm – Lambert – und Louise entwickelt sich im Laufe der Zeit eine komplizierte, aber immer inniger werdende Beziehung. Inzwischen ist Louise auch von der Schwester ihres toten Freundes gefunden worden, aber sie verzeiht ihr. Die Eltern Lamberts und sein kleiner Bruder sind vor 25 Jahren bei einem nächtlichen Bootsunfall ums Leben gekommen. Man erzählt sich, dass dies deshalb passiert war, weil im Leuchtturm für zwei Stunden das Licht ausgegangen sei. Der damalige Leuchtturmwärter Théo war in dieser stürmischen Nacht womöglich betrunken gewesen, aber dieser erklärt es heute damit, dass er es nicht mehr ausgehalten habe, wenn ständig Zugvögel gegen das helle Glas geflogen und zerschmettert worden seien und er ihn deshalb abgeschaltet habe. Da es aber zum Zeitpunkt des Unglücks – Anfang Februar – noch keine Zugvögel gab, bleibt nur die Alkoholvariante übrig. Schließlich stellt sich aber heraus, dass das Licht damals von selbst ausgefallen war und Théo erst eine neue Birne holen musste. Auch der angeblich bei dem Bootsunglück ums Leben gekommene kleine Bruder von Lambert taucht plötzlich wieder auf. Am Ende fragt Lambert Louise, ob sie sich vorstellen könne, auch im Jura Vögel zu beobachten, was sie mit einem Lächeln bejaht.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film fängt das raue Wetter an der nordwestlichen Normandieküste ein, besonders da er im Winter gedreht wurde, und er stellt die dort ansässigen Menschen als ebenso rau vor, die teilweise in alleinstehenden und heruntergekommen Häusern und Höfen wohnen. Dazu passt die melancholische Filmmusik von Laurent Petitgand. Sylvie Testud, seit ihrem Erfolg in Jenseits der Stille (1996) eine gefragte Schauspielerin, spielt zum einen die verletzliche, selbstmordgefährdete junge Frau, die naturverliebte Einzelgängerin und die schüchterne Liebhaberin, die beim Lösen der Rätsel der Vergangenheit ihr Glück findet. In einem Interview sagt sie:", "section_level": 1}, {"title": "Drehorte.", "content": "Der Film entstand fast ausschließlich im Nordwesten der Normandie am Kap von La Hague. Wiederholt ist der Leuchtturm vor dem Kap zu sehen, der im Film eine wichtige Rolle spielt. Auch deutsche Küsten-Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg dienten als Kulisse:. Weitere Drehorte waren der kleine Hafen von Goury, das Örtchen La Roche westlich von Auderville, die Bucht von Écalgrain und besonders der kleine Ort Vauville weiter südlich. Das Zuhause des Leuchtturmwärters Théo war ein Gehöft nordöstlich und knapp außerhalb von La Roche, von dem aus man den Leuchtturm und Goury sehen kann:. Als Behausung von Louise diente das ehemalige Fort de Vauville, 11 km südöstlich von Goury und westlich von Vauville direkt am Meer gelegen:.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gestrandet (\"Les Déferlantes\") ist ein französischer Fernsehfilm aus dem Jahr 2013 von Éléonore Faucher nach dem Roman \"Die Brandungswelle\" von Claudie Gallay aus dem Jahr 2008. In den Hauptrollen sind Sylvie Testud und Bruno Todeschini zu sehen. Er entstand im Auftrag von Arte France.", "tgt_summary": null, "id": 662183} {"src_title": "Basilika St. Louis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach einer einfachen Kapelle 1766 wurde eine erste Holzkirche hier 1776 während der Zeit des französischen Kolonie Louisiana erbaut, als die Stadt Saint-Louis von den Franco-Louisiana-Mitbegründern Pierre Lacléde und René-Auguste Chouteau gegründet wurde. Bis 1811 gab es aber noch keinen festen Pfarrer. Mit Schaffung des Bistums Saint Louis wurde die Kirche zur Kathedrale erhoben. Der erste Bischof von St. Louis Joseph Rosati veranlasste 1831 an ihrer Stelle den Bau einer neuen Kathedrale. Oktober 1834 wurde die Kirche als Kathedrale von St. Louis geweiht. Bis 1845 blieb sie die einzige Pfarrkirche in St. Louis. Ihre Innenausstattung konnte 1853 vervollständigt werden. Im Jahr 1914 wurde angesichts der Zunahme der städtischen Bevölkerung der Bau der heutigen Kathedralbasilika von St. Louis fertiggestellt und der Bischofssitz dorthin verlegt. Am 27. Juni 1961 verlieh Papst Johannes XXIII. der auch Old Cathedral genannten Kirche den Rang einer Basilica minor mit der Bezeichnung Basilika St. Louis, König von Frankreich. Die Basilika ist derzeit Pfarrkirche einer Personalpfarrei ohne umgrenzten Pfarrbezirk.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerk.", "content": "Die dreischiffige Kirche wurde unter der Leitung der Architekten Joseph Laveille und George Morton im klassizistischen Stil des Greek Revival errichtet. Sie wurde aus Kalkstein gebaut und ist 41 Meter lang, 26 Meter breit, der Turm ist 29 Meter hoch. Die Kirche ist bekannt für ihre Marmoraltäre, ein Gemälde des hl. Ludwig, die Dornenkrone verehrend, gespendet von Ludwig XVIII. von Frankreich, und eine Kopie des Gemäldes der Kreuzigung von Diego Velázquez, das seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Altarblatt dient. Der Keller der Kirche zeigt eine Sammlung aus der Geschichte Erzdiözese Saint Louis, darunter eine Glocke, die der Kirche vom Gouverneur des Territoriums von Louisiana im frühen 19. Jahrhundert geschenkt wurde. Bischof Joseph Rosati, der den Bau der Kirche initiierte, wurde in einem Gewölbe unter dem Altarraum beigesetzt. Ausgehend von einem Beschluss aus dem Jahr 1933 wurde um die Kirche der heutige Gateway Arch National Park angelegt. Aufgrund der historischen Bedeutung der Kirche als Landmark of St. Louis blieb sie unberührt, während alle benachbarten Gebäude abgerissen wurden, um Platz für den Eingang zum 192 Meter hohen Torbogen zu schaffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basilika St. Louis, König von Frankreich () ist eine römisch-katholische Kirche in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. Sie war die erste Kathedrale westlich des Mississippi, an dessen Ufer sie liegt. Die Basilica minor ist Ludwig dem Heiligen geweiht, der auch Namenspatron der Stadt ist.", "tgt_summary": null, "id": 539297} {"src_title": "Boris Alexandrowitsch Wassiltschikow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bereits im Kindesalter von 4 Jahren verlor er seine Mutter, die bei einer weiteren Geburt im Wochenbett starb. Sein Vater starb 1881, so dass er im Alter von 21 Jahren zwar ein großes Erbe antrat, aber noch keine abgeschlossene Ausbildung vorweisen konnte. Nach seinem Juraabschluss am Kaiserlichen Kolleg für Rechtswissenschaft in Sankt Petersburg ließ er sich auf seinem Gut in Weliki bei Nowgorod nieder. Von 1884 bis 1890 wurde er im Rajon Staraja Russa in die Destriktregierung gewählt und von 1890 bis 1902 war er Provinzoberhaupt von Nowgorod. Später wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Staraja Russa gewählt und bekleidete das Ehrenrichteramt. Auf seinem Landgut Wybiti beschäftigte er sich mit fortschrittlichen Methoden der Landwirtschaft, wobei Geflügelzucht besonders gut entwickelte. 1896 wurde er zum Wirklichen Geheimrat ernannt und in den Rang eines Stallmeisters übernommen. Von 1900 bis 1903 war er Gouverneur des Gouvernements Pskow und wurde für seine Verdienste auch dort zum Ehrenbürger gewählt. Als im Februar 1904 der Russisch-Japanische Krieg ausbrach, wurde er zum Generalbevollmächtigten der Russischen Rotkreuz-Gesellschaft ernannt. Von Oktober 1904 bis November 1905 war er gemeinsam mit der Kaiserlich-russischen Armee in der Mandschurei, er wurde bei der Arbeit des Russischen Roten Kreuzes von seiner Frau unterstützt, die mit ihm an die Kriegsfront gekommen war. 1906 wurde er zum Vorsitzenden der Russischen Rotkreuzgesellschaft ernannt. Vom Juli 1906 bis März 1908 war er Abteilungsleiter für Landmanagement und Landwirtschaft in der Regierung von Premierminister Pjotr Arkadjewitsch Stolypin und setzte sich für die Agrarreformen ein. In den Jahren 1911–1917 leitete er den Kreis der „Nichtparteienverbände“ im Rat.", "section_level": 1}, {"title": "Affäre „Rasputin“.", "content": "Seine Ehefrau Sophie Nikolajewna Menschirskaja, die am Zarenhof als Hofdame diente, schrieb 1916 an die Kaiserin Alexandra Fjodorowna einen Brief, in dem sie die Kaiserin bat, Rasputin vom Hofe zu entfernen. Die Kaiserin fühlte sich daraufhin veranlasst, die Hofdame aus ihrem Amt zu entfernen und forderte sie auf, den Hof zu verlassen, darüber hinaus denunzierte sie auch Boris Alexandrowitsch Wassiltschikow bei Nikolaus II.; Boris Alexandrowitsch legte daraufhin seine Ämter nieder und zog sich mit seiner Frau auf den Familiensitz in Wybiti zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Revolution.", "content": "Nach der Februarrevolution 1917 kehrte Boris Alexandrowitsch nach Sankt Petersburg zurück, 1918 wurde er in Haft genommen, auf die Peter-und-Paul-Festung verbracht und in einer Einzelzelle festgehalten. Nach seiner Freilassung emigrierte er nach Großbritannien, 1920 zog er nach Frankreich. Er wirkte aktiv am Aufbau des Institut de Théologie Orthodoxe Saint-Serge mit und schrieb seine Memoiren, die im Jahr 2003 veröffentlicht wurden. 1899 veröffentlcihte er in Nowgorod den Aufsatz „Über die Erziehung der edlen Jugend“ (О воспитании дворянского юношества. Новгород, 1899). Er starb am 13. Mai 1931 und wurde mit seiner Frau auf dem Russischen Friedhof von Sainte-Geneviève-des-Bois beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Orden und Ehrenzeichen.", "content": "In Anerkennung seiner Verdienste wurde er 1901 und 1908 mit einem Dankesbrief und der „Höchsten Gunst seiner Kaiserlichen Majestät“ ausgezeichnet. 1. Russische Orden 2. Ausländisch:", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Familie.", "content": "Knes Boris Alexandrowitsch Wassiltschikow stammte aus der uradligen russischen Bojarenfamilie Wassiltschikow, die 1839 in den fürstlichen Adelsstand erhoben wurde. Seine Eltern waren Alexander Illarionowitsch Wassiltschikow (1818–1881) und Eugenia Iwanowna Senjawin (1829–1862). Boris Alexandrowitsch heiratete Fürstin Sophie Nikolajewna Mescherski (* 1867; † 1942 in Paris); sie hatten keine Nachkommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boris Alexandrowitsch Wassiltschikow (; * 19. Mai 1860 in Wybiti; † 13. Mai 1931 in Menton) war ein russischer Fürst, Politiker, Wirklicher Geheimer Rat, Autor und Memoirenschreiber. Von 1900 bis 1903 war er Gouverneur von Pskow.", "tgt_summary": null, "id": 1739100} {"src_title": "Indigenismo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte und Entstehung als kulturelle Bewegung.", "content": "Wie die Vertreter des Indianismo nahmen die des Indigenismo an, dass sich die indigenen Kulturen in eine gemeinsame nationale Kultur integrieren lassen, jedoch sollte dabei keine totale Verschmelzung erfolgen, wie sie vom Hispanismo angestrebt wurde: Ihr Eigenwert sollte erhalten bleiben und erkennbar sein. Diese Aufwertung der indigenen Kulturen erfolgte zwar zunächst meist durch nicht-indigene Autoren, führte jedoch zum Bruch mit dem verbreiteten Sozialdarwinismus und mit einer simplifizierten rassistischen Evolutionstheorie des späten 19. Jahrhunderts. Zu den Vorläufern des literarischen Indigenismo gehört der Ecuadorianer Juan León Mera, der in seinem Roman \"Cumandá\" (1879) die Liebesbeziehung zwischen einer Indigenen und einem weißen Grundbesitzer mit tragischem Ende beschreibt. In Mexiko besann man nach dem Verlust großer Teile des Landes an die USA und nach der Wiederherstellung der Republik 1867 verstärkt auf die präkolumbianische Geschichte des Landes. In den letzten Dekaden des 19. Jahrhunderts wurde die spanische Okkupation Mexikos immer kritischer gesehen. Das zeigen Bilder wie die „Episoden der Eroberung“ von Félix Parra (1877) oder die „Folterung des Cuauhtémoc“ von Leandro Izaguirre (1893). Zur Entwicklung des Indigenismo trugen vor allem Erkenntnisse von Anthropologen und Linguisten bei, die die Gelehrsamkeit und Kunstfertigkeit der Indios würdigten. Zu den Begründern des Indigenismo zählt der mexikanische Anthropologe und Archäologe Manuel Gamio mit seinem programmatischen Buch \"Forjando patria: pro nacionalismo\" (1916; deutsch: „Das Vaterland schmieden - für den Nationalismus“).", "section_level": 1}, {"title": "Institutionalisierung des Indigenismo 1910–1945.", "content": "Regionaler Schwerpunkt indigenistischer Literatur war neben Mexiko, wo nach der Revolution von 1910 bis 1920 der Indigenismo ein Teil der nationalen Ideologie wurde, vor allem die Andenregion (sog. \"indigenismo andino\"). In Peru setzte der Indigenismo früh ein, vertreten etwa durch den Dichter und anarchistischen Aktivisten Manuel González Prada. Bereits in den 1920er Jahren benutzte Porfirio Meneses Lazón Kichwa für seine Arbeiten. Auch der Anthropologe José María Arguedas gehörte mit seiner spanischsprachigen Erzählung \"Warma kuyay\" („Kinderliebe“, 1933) zu den Begründern des peruanischen literarischen Indigenismo. In Bolivien wurde seit den 1930er Jahren der Eigenwert der Indiokultur hervorgehoben und Kichwa als Schriftsprache anerkannt. In Ecuador schrieb Jorge Icaza in einer von Kichwa-Vokabeln durchdrungenen Sprache sein Hauptwerk Huasipungo (1930), eine Schlüsselwerk des Indigenismo. Weltweit bekannt wurde der Indigenismo durch die mexikanischen \"Muralistas\" („Wandmaler“) wie David Alfaro Siqueiros und Diego Rivera. Kommunistische Parteien Lateinamerikas identifizierten sich oft mit der Bewegung des Indigenismo, da sie auf die Aufhebung der rassistischen Spaltung der Arbeiterschaft zielte. Die Institutionalisierung des Indigenismo hat eine inter-amerikanische Dimension. 1931 erörterten John Collier, Commissioner des Bureau of Indian Affairs der USA, und der mexikanische Anthropologe Manuel Gamio die Notwendigkeit der Gründung einer interamerikanischen Organisation, die als Clearinghouse dienen und anthropologische Daten sammeln sowie den Erfahrungsaustausch in Bezug auf die Politik der Indigenen fördern könnte. Offiziell wurde die Gründung eines Interamerikanischen Indigenistischen Instituts (III) erstmals auf der Octava Conferencia Panamericana (Lima 1938) diskutiert. 1940 wurde der erste interamerikanische indigenistische Kongress in Pátzcuaro (Mexiko) unter der Schirmherrschaft des populistischen Präsidenten Lázaro Cárdenas del Río abgehalten. Dieses Kongress wurde von Moises Sáenz (1888–1941) organisiert, der als von John Dewey beeinflusster Reformpädagoge dem Gedanken der Assimilation der Indigenen durch Verbesserung der ländlichen Bildung verpflichtet war. 1942 wurde das Inter-American Indigenist Institute (III)) in Mexiko gegründet, dessen erster Direktor der Anthropologe und Archäologe Manuel Gamio (1883–1960) wurde. So zielte die mexikanische Politik der „institutionalisierten Revolution“ faktisch doch auf Assimilation und Hispanisierung der Indigenen, wenn auch durch Bildung und Landverteilung. In der Folgezeit entstanden in mehreren lateinamerikanischen Staaten indigenistische Institute zur Erforschung der indigenen Kulturen und Sprachen wie z. B. das 1945 gegründete \"Instituto Indigenista Nacional de Guatemala\". In Guatemala trug Miguel Ángel Asturias wesentlich zum Erhalt und zur Popularisierung der indigenen Mythen und Legenden bei. Die für Modernisierung und Assimilation eintretenden hispanistischen und Strömungen gerieten immer wieder in Konflikt mit dem Indigenismo. So trat schon José Martí, ein Nationalist, Panamerikanist und glaubwürdiger Vertreter der Interessen der Indigenen in ganz Lateinamerika 1880 für die Enteignung des von Indigenen nicht bewirtschafteten Landes in Argentinien im Interesse der Modernisierung des Landes ein.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik, Niedergang und neuer Aufschwung als politische Bewegung.", "content": "Nachdem die Bedeutung des Indigenismo mit den fortschreitenden ökonomischen Modernisierungsprozessen und dem steigenden Einfluss der US-Politik und auch der nordamerikanischen Literatur in den 1950er bis 1970er Jahren zurückging, drohte er zur Folklore zu verkommen. Eine AnthropologenKonferenz in Barbado kritisierte, dass die staatliche Politik des Indigenismo auch zu kulturellen Ethnoziden führen könne. Der Insgenismo lebte jedoch seit Ende der 1980er Jahre wieder auf, und zwar in Form nicht mehr nur kultureller, sondern politisch-sozialer Bewegungen wie der Mapuche-Bewegung in Chile. Auf der anderen Seite kam es im Rahmen des \"Cultural turn\" der 1990er Jahre zu einer Allianz zwischen neoliberalen und neo-indigenistischen Strömungen, denen eine politische Beteiligung mit dem Ziel der Einbindung gewährt wurde. Im 21. Jahrhundert bezog der Indigenismus als antikolonialistische politische Ideologie deutlich Stellung gegen den Neoliberalismus und die Wirkungen der Globalisierung. Er nutzt dabei Mobilisierungs- und Kampfformen des Populismus. Verwandte Bewegungen in der Karibik sind die Black Renaissance, die Negritude oder der haitianische Indigenismus. 2009 wurde das Internationale Indigenistische Institut in Mexiko aufgelöst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Indigenismo (spanisch; deutsch: \"Indigenismus\") ist eine literarische und kulturelle, zunehmend auch politische Bewegung im Lateinamerika von etwa 1920 bis 1970, die seit etwa 1990 wieder erstarkt. Sie strebt zunächst die Stärkung der kulturellen Identität der indigenen Völker des Kontinents durch eine angemessene realistische, nicht idealisierende Darstellung ihrer Lebensweise an, z. B. durch Verwendung idiomatischer Sprachelemente in Dialogen und durch die Wertschätzung des indigenen kulturellen Erbes. Damit setzt sich der Indigenismo vom Indianismo Brasiliens der 1840er bis 1870er Jahre ab, der von der Naturromantik und der Begeisterung für den edlen Wilden ebenso wie von christlich-paternalistischen Sichtweisen geprägt war. Er stellte auch eine Gegenbewegung gegen die Forderung zur Assimilation der Indigenen dar, so durch die Forderung nach Nutzung der indigenen Sprachen als Schriftsprachen. Zunehmend wendet sie sich heute politisch gegen Diskriminierung und weißen Ethnozentrismus.", "tgt_summary": null, "id": 270085} {"src_title": "Alan Dinehart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Alan Dinehart brach die Schule ab, um sich einer durch die USA ziehenden Theatergruppe anzuschließen. Er war bereits ein erfahrener Bühnenschauspieler, als er 1918 in dem Stück \"A Very Good Young Man\" sein Debüt am New Yorker Broadway feierte. Dort trat er in den 1920er-Jahren durchgehend in über einem Dutzend Produktionen auf und war auch als Regisseur einiger Produktionen tätig. Wie so viele spracherfahrene Theaterschauspieler vom Broadway wurde Dinehart mit dem Anbruch des Tonfilms von den Filmstudios nach Hollywood gelotst. Von 1931 bis in sein Todesjahr wirkte Dinehart an insgesamt 89 Kinofilmen mit. Der hochgewachsene, korpulente und rundgesichtige Darsteller war in seinen ersten Filmen noch mehrfach Leading Men, trat dann aber vor allem in Nebenrollen auf, insbesondere in den Krimifilmen von 20th Century Fox war er mehrfach zu sehen. Nicht selten wurde er als Schurke oder unsympathische Persönlichkeit besetzt, beispielsweise mehrfach als windiger Geschäftsmann. In Filmen wie \"Supernatural\" (1933) mit Carole Lombard und \"Jimmy the Gent\" (1934) mit James Cagney war er als gewitzter wie unehrlicher Betrüger zu sehen. Dinehart betätigte sich neben der Schauspielerei auch als Bühnenautor, beispielsweise war er Mitverfasser der Komödie \"Separate Rooms\", die Anfang der 1940er-Jahre eines der erfolgreichsten Stücke am Broadway war und über eineinhalb Jahre lief. Alan Dinehart starb 1944 im Alter von 54 Jahren an einem Herzinfarkt und wurde im Mausoleum des Prominentenfriedhofs Forest Lawn Memorial Park in Glendale beigesetzt. Aus seiner geschiedenen Ehe mit Louise Dyer Dinehart zwischen 1912 und 1932 hatte er einen Sohn, den späteren Schauspieler und Filmproduzenten Alan Dinehart Jr. (1918–1992), der in den 1960er-Jahren einer der Produzenten der Serie \"Familie Feuerstein\" war. Mit seiner zweiten Ehefrau, der Schauspielerin Mozelle Britton (1912–1953), mit der er von 1933 bis zu seinem Tod verheiratet war, hatte er zwei Kinder. Sein Sohn Mason Alan Dinehart (* 1936) war in den 1950er-Jahren auch Schauspieler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alan Dinehart (* 3. Oktober 1889 in Saint Paul, Minnesota als \"Harold Alan Dinehart\"; † 18. Juli 1944 in Hollywood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Autor.", "tgt_summary": null, "id": 1217625} {"src_title": "Basilika Notre-Dame d’Alençon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im 12. Jahrhundert wurde hier bereits eine Prioratskirche gebaut, die später zur Nutzung als Pfarrkirche erweitert wurde. Der Bau der heutigen Kirche wurde bereits vor dem Hundertjährigen Krieg (1337–1453) begonnen. Um 1470 wurden die Bauarbeiten mit dem Kauf des Grundstücks zur Errichtung der heutigen Seitenschiffe wiederaufgenommen. Im Jahre 1500, zur Zeit der Herzogin Margarete von Lothringen, schuf Jean Lemoine als neuer Baumeister im Westen das Dreifachportal und errichtete ein Sternrippengewölbe über dem Hauptschiff. Die Seitenschiffe wurden im 15. Jahrhundert hinzugefügt, die Seitenkapellen zwischen den Stützpfeilern im 16. Die Verzierung des Portals wurde während der Hugenottenkriege (1562–1598) verunstaltet. Im August 1744 traf ein Blitz den hölzernen Glockenturm, das daraus resultierende Feuer zerstörte den Chor und die Querschiffe. Der Ingenieur Jean-Rodolphe Perronet baute diese Teile der Kirche zwischen 1745 und 1762 wieder auf und ergänzte einen Vierungsturm. Während der Französischen Revolution wurden weitere Schäden angerichtet, so dass sie Mitte des 19. Jahrhunderts einzustürzen drohte. Durch umfängliche Restaurierungen konnte dies verhindert werden. Papst Benedikt XVI. erhob die Kirche am 10. August 2009 in ihrer Bedeutung als Wallfahrtsziel zur Basilica minor.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die Kirche wurde im flamboyant-gotischen Stil des frühen 16. Jahrhunderts als dreischiffige Basilika auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes errichtet. Das hohe Mittelschiff mit fünf Jochen ist mit einem Sterngewölbe mit reich verzierten Rippen überdacht, die von außen von zwei Reihen Strebepfeilern gestützt werden. Die mittlere Ebene der Höhe des Kirchenschiffs ist ein blindes Triforium mit einer niedrigeren Balustrade; die breiten Fenster sind mit extravagant verziert. Der Altarraum in Vierung und Apsis ist das Ergebnis eines Wiederaufbaus aus dem 18. Jahrhundert. Besonders bemerkenswert ist die dreiseitige westliche Veranda, die aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts stammt und im extravaganten gotischen Stil ausgeführt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Der Hochaltar ist von einem Ziborium überdacht, das während des 18. Jahrhunderts als Ersatz des Chorgestühls installiert wurde, der gleichen Zeit, in der das Taufbecken in der nördlichen Kapelle eingerichtet wurde. Über dem Altar stellt eine monumentale Skulptur Mariä Himmelfahrt dar und ersetzt eine Pietà, die während der Revolution zerstört wurde. Dis Buntverglasung mit elf Bildfenstern aus der Renaissance zeigt alttestamentliche Szenen auf der Nordseite der Basilika und auf der Südseite Szenen aus dem Leben der Jungfrau Maria. Obwohl das Glas vielen Restaurierungen unterzogen wurde, war es von der Gewalt des Zweiten Weltkriegs nicht betroffen. Während der Restaurierung der Kirche im 19. Jahrhundert wurden Buntglasfenster für die Kapellen geschaffen, die den historischen Fenstern des Kirchenschiffs entsprachen. Diese 1884 installierten Fenster wurden 1944 durch Bombenangriffe beschädigt und zwischen 1986 und 1996 durch Buntglas von Simone Flandrin und Mr. Courageous für die Herz-Jesu-Kapelle ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie Martin.", "content": "Zélie und Louis Martin, Eltern der heiligen Therese von Lisieux, heirateten am 13. Juli 1858 in der Basilika Unserer Lieben Frau von Alençon. Die heilige Therese von Lisieux wurde hier am 4. Januar 1873 getauft. Das Taufkleid ist in der Kirche ausgestellt. Ein modernes Buntglasfenster, das die Zeremonie darstellt, ist ebenfalls zu sehen. Dort wurde 1877 die Beerdigung von Zélie Martin gefeiert. Nach der Seligsprechung des Ehepaars Martin am 19. Oktober 2008 in Lisieux machen sich zunehmend Wallfahrer auf den Weg in die Kirche. Zélie und Louis Martin wurden am 18. Oktober 2015 von Papst Franziskus heiliggesprochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basilique Notre-Dame d’Alençon ist eine römisch-katholische Kirche im Zentrum von Alençon, Hauptstadt des französischenDépartement Orne in der Normandie. Die Pfarrkirche des Bistums Séez hat das Patrozinium Mariä Himmelfahrt und trägt den Titel einer Basilica minor. Die Baugeschichte des Monument historique umfasst den Zeitraum vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. Eine besondere Bedeutung hat das gotische Bauwerk als Taufkirche von Therese von Lisieux.", "tgt_summary": null, "id": 1886228} {"src_title": "Pycnanthus angolensis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Pycnanthus angolensis\" wächst als immergrüner Baum (holzige Kletterpflanze) bis über 35 Meter hoch. Der Stammdurchmesser erreicht bis zu 1,5 Meter. Es werden meist nur Wurzelanläufe aber seltener, höhere und schmale Brettwurzeln gebildet. Die jungen, hängenden Zweige sind dicht rötlich, samtig behaart. Die grau-braune, relativ glatte Borke ist leicht rissig bis schuppig. Die einfachen, kurz gestielten und fast kahlen, dünnledrigen Laubblätter sind wechselständig. Der kurze Blattstiel ist 1–2 Zentimeter lang. Die Blätter sind ganzrandig, eiförmig, -lanzettlich bis verkehrt-eilanzettlich oder länglich und etwa 9–35 Zentimeter lang sowie 6–14 Zentimeter breit. An der Basis sind sie leicht herzförmig und an der Spitze spitz bis zugespitzt. Die Blätter sind oberseits dunkelgrün und unterseits fahlgrün, glauk. Die Nebenblätter fehlen. Die jungen Blätter sind rötlich-braun, samtig behaart und verkahlen dann. Die Nervatur ist gefiedert und oberseits leicht eingeprägt und unterseits erhaben. Die vielen Seitenadern laufen intramarginal zusammen. \"Pycnanthus angolensis\" ist ein- als auch meist zweihäusig, also monö- oder diözisch. Es werden achselständige und rötlich-rostig behaarte, vielblütige Rispen, mit kleinen, kugeligen und dichten Blütenköpfchen gebildet. Unter den Köpfchen sind abfallende, kleine Vorblätter und darunter Tragblätter ausgebildet. Die sehr kleinen, sitzenden und eingeschlechtlichen, duftenden Blüten sind mit einfacher Blütenhülle. Das außen dicht, rostig behaarte, länglich-keulenförmige Perianth ist drei- bis fünfteilig, mit innen rötlichen, dreieckigen und dicklichen Zipfeln. Die männlichen Blüten besitzen 2–4 in einem Synandrium verwachsene Staubblätter. Die weiblichen Blüten haben einen oberständigen, einkammerigen Fruchtknoten mit zwei sitzenden Narben. Es werden rundliche bis ellipsoide, 2,5–4,5 Zentimeter große, erst orange, dann gelb-bräunliche Früchte, mit harter, fester und dicker Schale gebildet, die zu mehreren zusammen erscheinen. Sie öffnen sich zweiklappig und enthalten einen großen, 1,5–3 Zentimeter großen, braunen Samen mit rotem bis rosafarbenem und zerschlitztem, glattem Arillus. Das Fruchtfleisch ist frisch gelb, später bräunlich. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 38.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Erstbeschreibung das Basionyms \"Myristica angolensis\" erfolgt 1862 durch Friedrich Welwitsch in Syn. Madeir. Drog. Med.: 51. Die Umteilung in die neue Gattung \"Pycnanthus\" zu \"Pycnanthus angolensis\" erfolgte 1895 durch Otto Warburg in Notizbl. Königl. Bot. Gart. Berlin 1: 100. Weitere Synonyme sind \"Myristica kombo\", \"Myristica niohue\", \"Pycnanthus kombo\", \"Pycnanthus mechowii\" und \"Pycnanthus niohue\" Es werden zwei Unterarten geführt:", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Das Samenfett (Kombobutter, -fett, Angolatalg) mit hohem Schmelzpunkt, die Rinde, Wurzeln und der Blattsaft werden medizinisch verwendet. Das Samenfett kann zur Herstellung von Seife oder als Lampenöl verwendet werden. Das relativ leichte, weiche und nicht beständige, aber gut behandelbare Holz wird für einige Anwendungen genutzt. Es ist bekannt als \"Ilomba\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Pycnanthus angolensis ist ein Baum in der Familie der Muskatnussgewächse aus Zentral- bis Westafrika bis in den Sudan und nach Tansania, Uganda.", "tgt_summary": null, "id": 491921} {"src_title": "Vangueria madagascariensis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Vangueria madagascariensis\" wächst als laubabwerfender Strauch oder kleiner Baum bis etwa 10–15 Meter hoch. Der Stammdurchmesser erreicht 20–30 Zentimeter Die einfachen, kurz gestielten, dünnen, leicht ledrigen Laubblätter sind gegenständig und kahl. Der kurze Blattstiel ist bis etwa 1,3 Zentimeter lang. Die Blätter sind ganzrandig, bespitzt bis spitz und eiförmig bis elliptisch. Sie sind 12,5–23 Zentimeter lang und 6,5–11,5 Zentimeter breit. Die abfallenden Nebenblätter sind verwachsen. Es werden kleine und achselständige Rispen, Zymen gebildet. Die grünlichen, kleinen, etwa 6–7 Millimeter großen und zwittrigen, kurz gestielten Blüten mit doppelter Blütenhülle sind fünfzählig. Es ist ein sehr kleiner, etwas behaarter Blütenbecher vorhanden. Der außen etwas behaarte Kelch ist klein und fünfzipflig. Die Krone ist becherförmig verwachsen, mit einer am Schlund behaarten Kronröhre, mit ausladenden Zipfeln. Die kurzen Staubblätter sitzen oben in der Kronröhre. Der Fruchtknoten ist unterständig mit einem langen, etwas vorstehenden Griffel und großer, kopfiger, kegelförmiger Narbe. Die gelben bis orangen dann roten, überreif bräunlichen und rundlichen, mehrsamigen, glatten Steinfrüchte mit beständigen, spitzen Kelchresten an der Spitze sind etwa 3–4,5 Zentimeter groß. Sie enthalten bis zu 5 rot-braune, abgeflachte und eiförmige bis elliptische, leicht runzlige Steinkerne. Die Pulpe ist bräunlich.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Sie kommt von Süd-, Ost- bis Zentral- bis nach Westafrika und im Sudan sowie in Madagaskar vor. Die Art wird auch in einigen anderen Ländern kultiviert, z. B. in der Karibik, auf Hawaii, in Australien oder in China und Indien.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Man kann zwei Varietäten unterscheiden:", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die aromatischen, leicht sauren Früchte sind essbar. Sie müssen überreif konsumiert werden. Die Rinde und die Wurzeln werden medizinisch genutzt. Das Holz kann für einigen Anwendungen genutzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vangueria madagascariensis ist eine Pflanzenart aus der Familie der Rötegewächse. Englische Trivialnamen sind \"Spanish Tamarind\" oder \"Voavanga\". Ähnlich verwendet wird die kleinere \"Vangueria infausta\".", "tgt_summary": null, "id": 2099493} {"src_title": "Elisabeth Goldschmidt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Elisabeth Wechsler begann 1932 ein Medizinstudium an der Universität Frankfurt, ging jedoch nach London, als Hitler 1933 an die Macht kam. Dort musste sie zu Zoologie und Botanik wechseln. Im Jahr 1936 erhielt sie ihren Bachelor of Science mit Auszeichnung. Mit ihrem Ehemann Joseph Goldschmidt wanderte sie nach Palästina aus. Goldschmidt arbeitete als Lehrerin und ehrenamtlich an der Hebräischen Universität, bis sie 1938 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Zoologischen Fakultät wurde. Im Jahr 1942 wurde sie zur Juniorassistentin und 1950 zum “Instructor in Genetics” ernannt. Mit einem Stipendium der American Association of University Women arbeitete Goldschmidt in den Labors der Genetiker Theodosius Dobzhansky an der Columbia University in New York und Curt Stern an der University of California in Berkeley. Nachdem sie 1951 nach Israel zurückkehrte, führte Goldschmidt die Genetik als Lehrdisziplin an der Hebräischen Universität ein. Seit 1952 hielt sie eine Reihe von Vorlesungen über Genetik für Medizinstudenten. In der jüdischen Masseneinwanderung sah Goldschmidt eine einzigartige Chance für die Genforschung und begründete die systematische Forschung im Bereich Humangenetik. Nach Forschungsaufenthalten an Instituten für Humangenetik in Kopenhagen und Mailand führte sie, in Zusammenarbeit mit Ärzten des Hadassah-Hospitals, genetische Beratungsdienste in Israel ein. Goldschmidt wurde 1955 erste Präsidentin des \"Genetics Circle\" aus der die \"The Genetics Society of Israel\" entstand. Sie leitete erfolgreich die Kampagne gegen die Entscheidung, den \"11. Internationalen Genetikkongress\" in Deutschland abzuhalten, da dessen Wissenschaftler während des Naziregimes den Missbrauch genetischer Forschung verantwortet hatten. Der Kongress trat 1963 unter der Leitung des Schweizers Ernst Hadorn im niederländischen Den Haag zusammen. Im September 1961 berief Goldschmidt zusammen mit Chaim Sheba und Raphael Falk eine Konferenz über die Humangenetik ein. Auf dieser Konferenz brachte sie Personen zusammen, die in diesem Bereich relevante Forschung betrieben und präsentierte ihre Arbeit in einer Ausstellung zur Genetik der israelischen Bevölkerung. Aus dem 1963 von ihr gegründeten Labor für Genetik entstand innerhalb weniger Jahre die Abteilung für Genetik der Hebräischen Universität. Elisabeth Goldschmidt starb am 6. Mai 1970 durch Suizid. Ihre Mitarbeiterin Tirza Cohen (1925–2013) führte ihre Forschungen weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Elisabeth Wechsler wurde am 22. September 1912 in eine orthodoxe jüdische Familie in Frankfurt am Main geboren. Mit ihrem Ehemann Joseph Goldschmidt hatte sie eine Tochter und den Sohn Eliezer E. Goldschmidt (* 1938), der Landwirtschaft lehrte.", "section_level": 2}, {"title": "Forschung.", "content": "In ihren frühen Forschungen zur systematischen Zytologie interessierte sich Goldschmidt besonders für Anpassungen an raue Bedingungen wie extremen Salzgehalt. Bald erweiterte sie ihr Interesse auf die genetische Dynamik von Populationen und untersuchte wild lebende Populationen von \"Drosophila\"-Fliegen, die Induktion von Mutationen und Chromosomenumlagerungen sowie die Entwicklungsphysiologie von Augenpigmenten der \"Drosophila\". 1953 ging sie in das Labor von Ernst Hadorn in Zürich, um die neu eingeführte Technik der Papierchromatographie zu erlernen. In den späten 1950er Jahren arbeitete sie mit Elisabeth Stumm-Zollinger zusammen, um den chromosomalen Polymorphismus in natürlichen Populationen von \"Drosophila subobscura\" in Österreich mit denen von Israel zu vergleichen, die am Rande der Wüste lebten. Jedoch hatte Goldschmidts Interesse an der Genetik menschlicher Krankheiten bereits Priorität. Ihr Forschungsprojekt zur Humangenetik baute sie systematisch aus. Sie begann mit der Erforschung der Verbreitung der Tay-Sachs-Krankheit, die als „erbliche jüdische Krankheit“ angesehen wurde. Bald konzentrierte sich ihr Hauptanliegen auf erbliche hämolytische Erkrankungen, die in einigen jüdischen Gemeinden weit verbreitet waren. In den 1960er Jahren widmete Goldschmidt der Inzucht in jüdischen Gemeinden aus Kurdistan besondere Aufmerksamkeit. Sie bemerkte die geringe Häufigkeit vieler Erbkrankheiten in diesen Gemeinschaften, was darauf hindeutete, dass nach Generationen intensiver Inzucht Gene mit schädlichen Auswirkungen verschwanden. Andererseits waren einige hämolytische Erkrankungen in diesen Gemeinden äußerst häufig, verbunden mit einer erhöhten Resistenz der genetischen Träger gegen Malaria.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elisabeth Goldschmidt (; geboren als \"Elisabeth Wechsler\" am 22. September 1912 in Frankfurt am Main; gestorben am 6. Mai 1970 in Israel) war eine in Deutschland geborene, israelische Genetikerin und Zoologin. Sie begründete die genetische Forschung und Lehre an der Hebräischen Universität von Jerusalem.", "tgt_summary": null, "id": 868515} {"src_title": "Fußball-Europameisterschaft 2021/Polen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifikation.", "content": "Für die Qualifikation wurden Polen die Mannschaften aus Österreich, Nordmazedonien, Slowenien, Israel und Lettland zugelost. Insgesamt setzte Nationaltrainer Jerzy Brzęczek, der die Mannschaft nach der WM 2018 übernommen hatte, 27 Spieler ein, von denen nur Grzegorz Krychowiak, Kapitän Robert Lewandowski und Piotr Zieliński alle zehn Spiele mitmachte. Je neun Einsätze hatten Jan Bednarek, Kamil Glik, Kamil Grosicki und Tomasz Kędziora. Ihr erstes Länderspiel bestritten Krystian Bielik, Kamil Jóźwiak und Sebastian Szymański in den Qualifikationsspielen. Bester Torschütze mit sechs Toren war wieder Robert Lewandowski. Ihr erstes Länderspieltor erzielten in der Qualifikation Przemysław Frankowski (zur 1:0-Führung beim 2:0-Sieg gegen Nordmazedonien), Jacek Góralski (zum 3:2-Endstand im letzten Spiel gegen Slowenien), Damian Kądzior (zum 4:0-Endstand gegen Israel) und Sebastian Szymański (zur 1:0-Führung beim 3:2-Sieg gegen Slowenien). Insgesamt trugen zehn Spieler zu den 18 Qualifikationstoren bei.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitung.", "content": "Die Vorbereitung sollte im März 2020 mit zwei Spielen beginnen, wobei die Mannschaft am 27. zunächst in Breslau gegen EM-Neuling Finnland und vier Tage später in Chorzów gegen die Ukraine spielen wollte. Im Juni wollten die Polen in Warschau gegen Russland und dann noch in Posen gegen Island spielen. Wegen der COVID-19-Pandemie wurden alle Spiele abgesagt.", "section_level": 1}, {"title": "Endrunde.", "content": "Polen hatte sich zunächst mit dem PGE Narodowy in Warschau um die Ausrichtung von Spielen beworben, dann aber zurückgezogen. Bei der Auslosung am 30. November war Polen in Topf 2 und hätte auch Deutschland zugelost werden können, wurde dann aber Spanien und Schweden und einer Mannschaft zugelost, die sich im März 2020 noch qualifizieren muss. Gegen die Spanier gab es nur zwei Pflichtspiele im Achtelfinale der Qualifikation für die erste EM, die mit 2:4 und 0:3 verloren wurden. Danach gab es nur Freundschaftsspiele, von denen Polen nur eins im November 1980 in Barcelona gewinnen konnte. Danach folgten sechs Niederlagen und ein Remis. Gegen Schweden ist die Gesamtbilanz ebenfalls negativ. In 26 Spielen gab es acht Siege, vier remis und 14 Niederlagen, wobei die letzten fünf Spiele verloren wurden. Den letzten Sieg gegen die Schweden gab es im August 1991. Wenn die polnische Mannschaft Gruppensieger wird, würde sie – vorbehaltlich der Beibehaltung der Spielorte – in Glasgow gegen den Dritten der Gruppe A, B, C oder D spielen, als Zweiter einen Tag früher in Kopenhagen gegen den Zweiten der Gruppe D, z. B. England, Kroatien oder Tschechien. Wenn sie einer der vier besten Gruppendritten würde, wären entweder der Sieger der Gruppe B mit Belgien in Bilbao bzw. der Sieger der Gruppe C mit der Niederlande in Budapest Gegner im Achtelfinale.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dieser Artikel behandelt die polnische Nationalmannschaft bei der paneuropäischen Fußball-Europameisterschaft 2021. Für die polnische Mannschaft ist es die vierte Teilnahme.", "tgt_summary": null, "id": 309090} {"src_title": "Bahnstrecke Bazancourt–Challerange", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Schon bald nach Eröffnung der von Reims aus nach Norden führenden Bahnstrecke Soissons–Givet am 10. Juni 1858 erwachte das Interesse, eine Stichbahn in das Tal der Suippe zu bauen. Dazu gründete sich die \"Compagnie du Chemin de fer de la Suippe\", die am 15. Mai 1868 eine Konzession für den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Bazancourt nach Bétheniville erwarb. Bereits am 27. November 1868 wird die Strecke vom Staat für von öffentlichem Nutzen erklärt. Mit demselben Dekret wurde ein am 14. Mai 1868 zwischen der Gesellschaft \"de la Suippe\" und der Chemin de fer de l’Est (EST) geschlossener Vertrag über den Betrieb der Strecke genehmigt. Somit erlaubt die Betreiberfirma der EST die Nutzung der Betriebsanlagen gegen Entgelt. Zunächst wurde am 11. Mai 1872 nur eine eingleisige Strecke eröffnet, doch schon bald kam ein zweites Gleis hinzu, um der steigenden Auslastung gerecht zu werden. Die Betriebsvereinbarung zwischen der Suippebahn und EST blieb unverändert. Am 6. Dezember 1886 wurde die Strecke bis Challerange verlängert. Sie verband somit die Départements Marne und Ardennes. Im gleichen Jahr 1886 wurde über die Bahnstrecke Amagne-Lucquy–Revigny hinaus bis zur Bahnstrecke Pont-Maugis–Lérouville verlängert. Später wurde noch darüber hinaus bis Marcq-Saint-Juvin gebaut. Im Ersten Weltkrieg war die Strecke mitsamt der umliegenden Dörfer schweren Zerstörungen ausgesetzt. Nur wenige Bahnwärterhäuser sowie die Bahnhöfe von Dontrien, Sommepy, und Ardeuil-Marvaux haben das Kriegsgeschehen überstanden und blieben erhalten. Die anderen Bahnhöfe erhielten neue Gebäude vom Typ „Reconstruction“. Der durch Kriegseinwirkung im Februar 1918 zerstörte Manre-Tunnel wurde durch einen Geländeeinschnitt ersetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf der ganzen Strecke ein Gleis entfernt. Zum 5. Juli 1971 wurde die Strecke zwischen Sommepy und Challerange auch für den Güterverkehr geschlossen. Challerange selbst konnte aber weiterhin über die Bahnstrecke Amagne-Lucquy–Revigny bedient werden, bis der Bahnhof zum 15. Juli 2008 auch nicht mehr angefahren wurde. 1989 erfolgte die Schließung des Abschnittes Dontrien–Sommepy. Seit 2013 wurde die Strecke nicht mehr unterhalten und zum 16. Oktober 2018 endgültig geschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Bazancourt–Challerange war eine französische, doppelgleisige, West-Ost-gerichtete Eisenbahnstrecke, die hauptsächlich von regionaler Bedeutung, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aber auch von militärischem Interesse war. Seit 1938 fand kein Personenverkehr mehr statt, 2013 fuhren die letzten Güterzüge. 2018 ist sie entwidmet worden.", "tgt_summary": null, "id": 1889648} {"src_title": "John Tiffany", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Tiffany wuchs in Marsden (West Yorkshire) in der Nähe von Huddersfield auf als Sohn einer Krankenschwester und Revuetänzerin und eines Ingenieurs, der in einer Brassband spielte. In seiner Jugend war er Mitglied des Jugendchors \"Huddersfield Choral Society\" und arbeitete bei \"Boots UK\" und in einem Restaurant. Zunächst studierte er Biologie an der Glasgow University und wechselte später zur Studienrichtung Klassik und Drama. Von 1997 bis 2001 arbeitete er am Edinburgh Traverse Theatre. Anschließend arbeitete er mit der Intendantin Vicky Featherstone zusammen und war von 2001 bis 2005 stellvertretender Direktor des Wandertheaters \"Paines Plough\" (Großbritannien). Unter der künstlerischen Leitung von Vicky Featherstone wurde Tiffany Ende 2004 Regieassistent am National Theatre of Scotland. Seinen ersten Erfolg hatte er 2006 durch die Produktion von \"Black Watch\" von Gregory Burke. Weitere Produktionen Tiffanys waren eine Adaption von \"Peter Pan,\" 2010 in Glasgow aufgeführt, mit anschließender Tournee durch London, Inverness, Edinburgh und Aberdeen. Es folgten eine Version von \"The Bacchae,\" \"Macbeth\" und als letzte Produktion im Jahr 2013 \"Let the Right One In\" von John Lindqvist. Barbara Broccoli stellte Tiffany für die Theaterproduktion von \"Once\" ein. Tiffany übernahm 2011 die Regie des Stückes in der Off-Broadway und Broadway-Produktion und gewann hierfür 2012 den Drama Desk Award in der Kategorie „Musicalregie“, den Tony Award in der Kategorie „Beste Musicalregie“ und einen Obie Award (Besondere Erwähnung). Das Stück wurde insgesamt für 11 Tony Awards nominiert. Tiffany führte 2013 Regie bei dem Stück \"The Glass Menagerie\" von Tennessee Williams am \"American Repertory Theater\" in Cambridge (Massachusetts), welches später am Broadway aufgeführt wurde. Seine Produktion von Enda Walshs Adaption von \"The Twits\" wurde von dem Kritiker Dominic Cavendish (\"The Daily Telegraph\") im April 2015 als „Folter“ bezeichnet. Tiffany führte Regie bei dem Theaterstück \"Harry Potter und das verwunschene Kind,\" das 2016 am Londoner Palace-Theatre und 2018 am Broadway aufgeführt wurde. 2018 gewann er einen Tony Award für die beste Regie, einen \"Drama Desk Award\" und einen \"Outer Critics Circle Award\" in der Kategorie „Schauspielregie“.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Richard Tiffany OBE (* 1971) ist ein britischer Theaterregisseur. Er führte unter anderem Regie bei den Theaterstücken \"Harry Potter und das verwunschene Kind\", \"Black Watch\" und \"Once\". Er gewann zwei Tony Awards, einen Olivier Award, einen Drama Desk Award und einen Obie Award.", "tgt_summary": null, "id": 245111} {"src_title": "Ochódno", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Ochódno liegt in der südlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, sieben Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Szczytno ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gründung des um 1785 \"Achuden\" genannten Dorfes geschah durch den Ortelsburger Pfleger \"Konrad Stauchwitz\". In der Gründungsurkunde wurde 1483 dem \"Niklas Achusniczky\" „ein Gut Achuden...bei dem Waldpus-See“ (polnisch \"Wałpusz\") übertragen. Weitere Ländereien überschrieb Herzog Albrecht 1532 in einer zweiten Handfeste an \"Nikolaus Mikulla\". Im Zeitalter Friedrichs des Großen wurde für Achodden ein wirtschaftlicher Aufstieg festgestellt. Eine erneute wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung erfolgte zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Ausbau der Straße Ortelsburg–Alt Keykuth (heutige Landesstraße 58) und die Errichtung einer Bahnstation an der Bahnstrecke Rothfließ–Ortelsburg. Von 1874 bis 1945 war Achodden in den Amtsbezirk Schöndamerau () eingegliedert, der zum Kreis Ortelsburg im Regierungsbezirk Königsberg (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte Achodden 94 Einwohner, im Jahre 1933 waren es 107. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Achodden gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Achodden stimmten 76 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen wurde Achodden am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – 1938 in „Neuvölklingen (Ostpr.)“ umbenannt. Die Einwohnerzahl belief sich 1939 auf 96. In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Ochódno“. Heute ist es eine Ortschaft innerhalb der Landgemeinde Szczytno \"(Ortelsburg)\" im Powiat Szczycieński (Kreis \"Ortelsburg\"), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1945 war Achodden resp. Neuvölklingen in die evangelische Kirche Ortelsburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche der Kreisstadt im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt. Zur evangelischen Pfarrkirche Szczytno, heute der Diözese Masuren in der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet, gehört Ochódno auch heute noch. Die nächste katholische Pfarrkirche ist heute die in Trelkowo \"(Groß Schöndamerau)\" im jetzigen Erzbistum Ermland.", "section_level": 1}, {"title": "Schule.", "content": "Achodden resp. Neuvölklingen verfügte über kein eigenes Schulgebäude. Die Kinder besuchten die Schule in Kaspersguth (polnisch \"Kaspry\").", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Ochódno liegt günstig an der Landesstraße 58, die von Olsztynek \"(Hohenstein)\" durch die südliche Woiwodschaft Ermland-Masuren bis nach Szczuczyn in der Woiwodschaft Masowien führt. Eine Nebenstraße vom Nachbarort Kaspry \"(Kaspersguth)\" endet in Ochódno. Im Jahre 1909 wurde Achodden Bahnstation an der neu errichteten Bahnstrecke Rothfließ–Bischofsburg–Ortelsburg. Bis zum Jahre 1992 wurde die Bahnstrecke befahren, dann jedoch geschlossen, und ab 2014 wurden die Bahnanlagen abgetragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ochódno () ist ein kleines Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Gmina Szczytno \"(Ortelsburg)\" im Powiat Szczycieński (Kreis \"Ortelsburg\").", "tgt_summary": null, "id": 1124463} {"src_title": "Isabel Santos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Isabel Santos wurde am 12. Februar 1968 in der Kleinstadt Valbom im Kreis Gondomar geboren. Nach ihrer Schulausbildung studierte sie Internationale Beziehungen und schloss dem Studium eine Postgraduierung in Soziologie an. Anschließend wechselte sie in die Stadtverwaltung des Portoer Vororts Matosinhos, wo sie zunächst im Büro des Bürgermeisters arbeitete. Später leitete sie die Personalabteilung des Verwaltung.", "section_level": 2}, {"title": "Einstieg in die portugiesische Politik.", "content": "Anfang der 2000er trat Santos der Sozialistischen Partei bei, deren stellvertretende Generalsekretärin sie zeitweise war. Bei den portugiesischen Parlamentswahlen 2005 gewann sie im Wahlkreis Porto ein Mandat für die PS. In der X. Legislatur gehörte sie den Ausschüssen für Arbeit/Soziales, Wirtschaft und Gesundheit an. Von 2009 bis 2011 hatte Santos die Funktion der Regierungsrepräsentantin (\"Governadora Civil\") im Distrikt Porto inne. Des Weiteren war sie von 2009 bis 2013 Stadträtin von Gondomar. Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen 2011 trat sie wieder im Wahlkreis Porto an und gewann ein Mandat. In der XII. Legislatur war sie in den Mitglied in den Ausschüssen für Haushalt/Finanzen, Landwirtschaft/Meer sowie Arbeit/Soziales. Bei den Parlamentswahlen 2015 verteidigte sie ebenfalls ihr Mandat. In der XIII. Legislatur war Santos Mitglied im Ausschuss für Auswärtiges und Portugiesische Gemeinschaften, sowie im Ausschuss für Arbeit und Soziales. In der Legislatur war sie zusätzlich zu ihrer Abgeordnetentätigkeit auch entsandte Abgeordnete des Portugiesischen Parlaments in der parlamentarischen Versammlung der OSZE. Dort war sie unter anderem von 2016 bis 2019 Vizepräsidentin der Versammlung und leitete den Ausschuss für Demokratie, Menschenrechte und humanitäre Fragen. Als Ausschussvorsitzende leitete sie auch Wahlbeobachtungsmissionen der OSZE, unter anderem bei den Bundestagswahlen 2017 und den US-amerikanischen Midterm Elections 2018.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel ins Europaparlament.", "content": "Für die Europawahl 2019 nominierte die portugiesische sozialistische Partei (PS) Santos für den achten Listenplatz. Bei der Wahl gewannen die Sozialisten mit 33,4 Prozent 9 der 21 portugiesischen Mandate, sodass Santos direkt ins Europaparlament einzog. Sie trat dort, wie die anderen PS-Kandidierenden, der S&D-Fraktion bei. Für die Fraktion ist Santos Mitglied im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten sowie im Unterausschuss für Menschenrechte, sie ist stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres.", "section_level": 2}], "src_summary": "Maria Isabel Coelho Santos, meist nur Isabel Santos (* 12. Februar 1968 in Valbom, Gondomar) ist eine portugiesische Politikerin (PS). Santos war für drei Legislaturen Mitglied des portugiesischen Parlaments (2005–2009, 2011–2015 und 2015–2019) und ist seit der Europawahl 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments. Sie hat ihren Arbeitsschwerpunkt vor allem im Bereich der Außenpolitik.", "tgt_summary": null, "id": 171933} {"src_title": "EU-Gipfel März 2018", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Themen.", "content": "Die Themen des Gipfels im März 2018 waren der Handel mit den USA sowie die Verhandlungen zum bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU. Gleichzeitig unterstützte der Rat das Vereinigte Königreich, indem er Russland wegen des Giftanschlages auf den ehemaligen Agenten Skripal und seine Tochter verurteilte.", "section_level": 1}, {"title": "Handel.", "content": "In langen Verhandlungen und Diskussionen hatten Vertreter der EU in Washington versucht, die amerikanische Regierung von der Verhängung von Strafzöllen ab dem 22. März 2018 abzubringen. Während sich an diesem Tage die europäischen Staats- und Regierungschefs trafen, erklärte US-Präsident Trump in einer Pressekonferenz, auf Strafzöllen gegen die EU bis auf Weiteres zu verzichten und stattdessen Zölle auf Waren aus China zu erheben. Die Gipfelteilnehmer forderten, den Verzicht auf Strafzölle dauerhaft zu vereinbaren. Gleichzeitig befürworteten sie Maßnahmen der EU-Kommission für den Fall, dass die Strafzölle doch noch angewendet würden. Ein weiteres Thema war die mögliche Einfügung einer Digitalsteuer, das Donald Tusk auf die Agenda hatte setzen lassen, um Internetkonzerne wie Facebook oder Apple zu höheren Steuern zu verpflichten. Staaten wie Irland oder Luxemburg, welche diese Konzerne mit attraktiven Steuerangeboten angelockt haben, sprachen sich dagegen aus, diese Unternehmen steuerlich zu hoch zu belasten. Nach Angaben der deutschen Bundeskanzlerin Merkel seien sich die Gipfelteilnehmer jedoch einig gewesen, dass die bestehenden Regelungen nicht mehr zeitgemäß waren.", "section_level": 2}, {"title": "Brexit.", "content": "Der europäische Rat verabschiedete Leitlinien für die weiteren Verhandlungen mit Großbritannien nach dessen geplantem EU-Austritt im Frühjahr 2019. Insbesondere in den Bereichen Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte die Zusammenarbeit \"möglichst eng\" bleiben. Dagegen erklärten die Staats- und Regierungschefs, dass es keine Zustimmung für ein \"Rosinenpicken\"geben werde, bei der sich Großbritannien für bestimmte Wirtschaftszweige wie die Finanzindustrie einen besonderen Zugang zum europäischen Binnenmarkt aussuchen könne. Gleichwohl einigten sich die verbleibenden 27 EU-Staaten darauf, dem Vereinigten Königreich ein umfassendes Freihandelsabkommen anzubieten.", "section_level": 2}, {"title": "Russland.", "content": "In dem Fall der Vergiftung des ehemaligen russischen GRU-Agenten Sergej Skripal und seiner Tochter im englischen Salisbury stellte sich die EU geschlossen hinter Großbritannien und verurteilte den Anschlag \"auf das Schärfste\". Weiterhin kündigten sie an, ihre Abwehrbereitschaft gegen chemische, biologische, radiologische und nukleare Bedrohungen stärken zu wollen. Obwohl die Regierungen Griechenlands und Ungarns sich zunächst gegen eine Verurteilung Russlands aussprachen, änderten sie im Verlauf des Gipfels ihre Meinung.", "section_level": 2}, {"title": "Türkei.", "content": "Der Europäische Rat verurteilte das Vorgehen der Türkei im östlichen Mittelmeer, wo sie unter anderem zwei griechische Soldaten festgenommen und Zypern bei Erdgasbohrungen behindert hatte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der EU-Gipfel März 2018 fand vom 22. bis 23. März 2018 in Brüssel statt. Den Vorsitz hatte EU-Ratspräsident Donald Tusk.", "tgt_summary": null, "id": 1080456} {"src_title": "Lidia Trettel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Trettel, die für ASD Cauriol startete, gab ihr internationales Debüt bei einem FIS-Rennen am 12. März 1995 in Kitzbühel. Dabei gewann sie den Riesenslalom vor Ursula Fingerlos, ehe sie wenige Stunden später Dritte im Parallelslalom wurde. Ende November 1995 debütierte sie beim Riesenslalom in Zell am See im Snowboard-Weltcup, wo sie als Fünfzehnte direkt die Punkteränge erreichte. Etwas mehr als eine Woche später erreichte sie in Altenmarkt-Zauchensee als Dritte erstmals das Podest. Im Januar 1996 startete Trettel erstmals bei Snowboard-Weltmeisterschaften. Dabei belegte sie in Lienz den achten Rang im Riesenslalom sowie den 14. Platz im Parallelslalom. Ihre erste Saison im Weltcup beendete sie auf dem 19. Platz der Gesamtweltcupwertung. Seit dem Winter 1996/97 gehörte Trettel zur absoluten Weltspitze im Snowboard. Besonders im Riesenslalom gehörte sie zu den besten Athletinnen, was unter anderem ihr erster Weltcup-Sieg im deutschen Lenggries Anfang 2017 belegt. Zudem konkurrierte Trettel in dieser Saison auch bei Wettbewerben im Snowboardcross, wo ihr bestes Resultat der achte Rang im Sun Peaks Resort darstellte. Bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 1997 in San Candido trat sie jedoch nur in ihren Paradedisziplinen Riesenslalom sowie Parallelslalom an, wobei sie die Ränge 9 und 15 erreichte. Im Gesamtweltcup wurde sie Neunte, während sie in der Spezialwertung des Riesenslaloms als Vierte das Podium knapp verpasste. Dieses erreichte sie nach einem weiteren Weltcup-Sieg sowie Podestplatzierungen eine Saison später, als sie den Weltcup 1997/98 auf dem dritten Rang in der Riesenslalom-Wertung abschloss. Bei den Olympischen Winterspielen 1998 im japanischen Nagano belegte sie hinter Karine Ruby, Heidi Renoth und Brigitte Köck den vierten Platz im Riesenslalom, womit sie knapp die Medaillenränge verfehlte. Im Winter 1998/99 gewann Trettel im schwedischen Tandådalen erstmals ein Weltcup-Rennen im Parallelslalom. Bei den Snowboard-Weltmeisterschaften 1999 in Berchtesgaden belegte sie in dieser Disziplin allerdings nur den zehnten Rang, wohingegen sie im Riesenslalom die Silbermedaille hinter ihrer Teamkollegin Margherita Parini gewann. Im Dezember 2000 gewann sie ihren fünften und letzten Weltcup-Sieg im Parallel-Riesenslalom in Ischgl. Ihr größter Erfolg der Karriere feierte sie allerdings bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Park City, wo sie als Dritte hinter Isabelle Blanc und Karine Ruby die Bronzemedaille im Parallel-Riesenslalom gewann. Ein Jahr später erzielte sie mit dem vierten Rang beim Parallel-Riesenslalom im Rahmen der Snowboard-Weltmeisterschaften 2003 in Kreischberg ihr nächstes Top-Ergebnis. In den folgenden Jahren erreichte sie zwar durchaus immer wieder Platzierungen unter den besten Zehn, konnte jedoch nicht mehr konstant zur Weltelite aufschließen. Nach der Weltcup-Saison 2005/06 beendete Trettel ihre Karriere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lidia Trettel (* 5. April 1973 in Cavalese) ist eine ehemalige italienische Snowboarderin in den Disziplinen Riesenslalom, Parallelslalom sowie Parallelriesenslalom. Die Vizeweltmeisterin von 1999 gewann die Bronzemedaille im Parallelriesenslalom bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Park City.", "tgt_summary": null, "id": 2119854} {"src_title": "Polski Świętów", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Straßendorf Polski Świętów liegt im Südwesten der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa neun Kilometer nördlich des Gemeindesitzes Głuchołazy (\"Ziegenhals\"), etwa 12 Kilometer südlich der Kreisstadt Nysa und etwa 65 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole. Der Ort liegt in der Nizina Śląska \"(Schlesische Tiefebene)\" innerhalb der Płaskowyż Głubczycki \"(Leobschützer Lößhügelland)\". Polski Świętów liegt am rechten Ufer der Biała Głuchołaska (\"Ziegenhalser Biele\"). Der Ort liegt an der Kędzierzyn-Koźle–Nysa sowie an der Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 411.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarorte.", "content": "Nachbarorte von Polski Świętów sind im Norden Przełęk (\"Preiland\"), im Süden Nowy Świętów (\"Deutsch Wette\") sowie im Westen Markowice (\"Markersdorf\").", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf wurde 1284 erstmals als \"Duo Swatow\" erstmals urkundlich erwähnt. In der Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis aus den Jahren 1295–1305 wird der Ort als „Swethow polonicum“ erwähnt. 1371 erfolgte eine Erwähnung des Ortes als \"Swetow polon.\" sowie 1406 als \"Düczswtow\". Für 1731 sind die Namen \"Swelow polonica\" sowie \"Polonoswede\" überliefert. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Polnisch Wette mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Polnisch Wette ab 1816 zum Landkreis Neisse im Regierungsbezirk Oppeln. 1837 erhielt der Ort ein neues Schulgebäude. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Pfarrkirche, eine katholische Schule, eine Försterei und 91 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Polnisch Wette 633 Menschen, davon drei evangelisch. 1855 lebten 622 Menschen im Ort. 1865 bestanden im Ort 17 Bauer-, 24 Gärtner- und 37 Häuslerstellen sowie zwei Mühlen und eine Branntweinfabrik. Die katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 214 Schülern besucht. 1874 wurde der Amtsbezirk \"Polnisch Wette\" gegründet, welcher aus den Landgemeinden Dürr Kamitz, Markersdorf und Polnisch Wette und den Gutsbezirken Dürr Kamitz und Polnisch Wette bestand. Erster Amtsvorsteher war der Dr. med. Bilzer. 1885 zählte Polnisch Wette 664 Einwohner. Am 26. Mai 1925 wurde die Landgemeinde Polnisch Wette in \"Alt Wette\" umbenannt. 1933 lebten in Alt Wette 596 und 1939 587 Menschen. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neisse. 1945 kam Alt Wette unter polnische Verwaltung und wurde in \"Polski Świętów\" umbenannt. Ab 1950 gehörte es zur Woiwodschaft Oppeln und ab 1999 zum wiedergegründeten Powiat Nyski.", "section_level": 1}], "src_summary": "Polski Świętów (deutsch \"Alt Wette\", bis 1925 \"Polnisch Wette\") ist eine Ortschaft der Landgemeinde Głuchołazy \"(Ziegenhals)\" in Polen. Sie liegt im Powiat Nyski (\"Kreis Neisse\") in der Woiwodschaft Oppeln.", "tgt_summary": null, "id": 404152} {"src_title": "Kongouferschwalbe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Kongouferschwalbe erreicht eine Körperlänge von 11 cm. Die Flügellänge beträgt 88 bis 98 mm, die Schwanzlänge 40 bis 50 mm, die Schnabellänge 9 bis 10 mm und die Lauflänge 6 bis 8 mm. Der Kopf und die Oberseite sind graubraun. Die Flügel und der nahezu quadratische Schwanz sind dunkelbraun. Die Oberbrust ist hellbraun, die übrige Unterseite ist weiß. Die Unterflügeldecken sind dunkelbraun. Von der Uferschwalbe (\"Riparia riparia\") unterscheidet sie sich durch die geringere Größe und ein weniger ausgeprägtes Brustband, von der Braunkehl-Uferschwalbe (\"Riparia paludicola\") durch die hellere Kehle. Die Geschlechter sehen gleich aus. Die Jungvögel haben helle Federspitzen an der Oberseite und ein weniger ausgeprägtes braunes Brustband.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Vorkommen erstreckt sich am Kongo und am Unterlauf des Ubangi an der Grenze zwischen der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo. Beobachtungen soll es auch vom Sangha in der Republik Kongo geben. Hier gilt der Status jedoch als unsicher. Die Kongouferschwalbe bewohnt Flussufer, fliegt aber auch während ihrer Nahrungssuche über den Wäldern.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Einzelheiten zum Nahrungsverhalten sind nicht bekannt. Der Flug ist schnell und flatternd, mit schnellen, flachen Flügelschlägen. Die Kongouferschwalbe bildet mit anderen Schwalben gemischte Scharen, insbesondere mit der Uferschwalbe. Brütende Kongouferschwalben wurde bei niedrigem Flusspegel zwischen Februar und März bei Lukolela beobachtet. Sie brüten in Kolonien, manchmal in der Nähe von Graubürzelschwalben (\"Pseudhirundo griseopyga\"), und graben eine Höhle in der Sandbank oder an der Steilseite einer Sandinsel. Aufzeichnungen über die Größe der Gelege sowie über die Brut- und Aufzuchtsperioden liegen nicht vor.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die IUCN listet die Kongouferschwalbe in der Kategorie „nicht gefährdet“ (\"least concern\"). Innerhalb ihres begrenzten Verbreitungsgebietes ist sie lokal häufig, jedoch sind nur wenige Beobachtungen entlang des Ubangi bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kongouferschwalbe (\"Riparia congica\") ist eine wenig erforschte Vogelart aus der Familie der Schwalben (Hirundinidae). Sie kommt im Grenzgebiet zwischen der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo vor.", "tgt_summary": null, "id": 230744} {"src_title": "Der blaue Strohhut", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Deutschland zur Jahrhundertwende. Einst war die Operettensängerin Isabella eine gefeierte Diva der Bühne, umschwärmt und verehrt. Heute ist sie, wie man so sagt, wohlanständig verheiratet, mit einem Mann namens Cäsar von Waldau, der einem „seriösen“ Umfeld entstammt. Seinetwegen hat sie der Bühnenwelt entsagt, doch nun meldet sich ihr alter Bühnenpartner Paul wieder bei ihr und möchte Isabella dazu überreden, mit ihm auf die Bretter zurückzukehren, denn eine neue Operette soll aufgeführt werden. Isabellas neueste Erwerbung ist ein modisch-schicker blauer Strohhut, den sie in einem entsprechenden Geschäft bei der Hutverkäuferin Lola erstanden hat. Lola hat, sehr zum Missvergnügen ihres Chefs, Herrn Ciapollini, die Angewohnheit, die Hüte, die sie verkaufen soll, zunächst erst einmal selbst zu tragen, ehe sie an die Kundschaft veräußert werden. Jene Lola verfügt über eine ansehnliche Stimme und will die Gunst der Stunde nutzen und Isabella dazu instrumentalisieren, ihr den Karriereweg zu ebnen. Isabella soll es Lola ermöglichen, dass diese den berühmten Operettenkomponisten Paul Lincke kennenlernt und ihm vorsingen kann. Während Lola ihren Wunsch, den Durchbruch als Chanteuse zu erreichen, vorantreibt, hat die Gattin des Herrn Kammersänger ein ganz anderes Ziel. Sie ist Isabella böse, weil sie glaubt, dass diese ihr den feschen blauen Strohhut vor der Nase weggeschnappt hat. Um Isabella eins auszuwischen, verleumdet die Neiderin kurzerhand die Operettendiva im Ruhestand. Hutverkäuferin Lola steht der Diva von einst bei, erhofft sie doch durch diesen Freundschaftsdienst Unterstützung bei ihrem Wunsch, Herrn Lincke kennen zu lernen. Sänger Paul wiederum erhofft sich, Isabella zur Rückkehr auf die Bühnenbretter bewegen zu können, und trifft sich daher im privaten Ambiente mit Isabella. Dies bekommt Gatte Cäsar jedoch mit. Dass Isabella sich offensichtlich mit der Absicht trägt, zur Bühne zurückzukehren, macht ihn alles andere als glücklich. Nun ist Cäsar auch noch fest davon überzeugt ist, dass mehr als nur der Wille nach beruflicher Partnerschaft in Pauls Absichten gegenüber seiner Gattin stecken dürfte. Beide müssen eine Affäre haben! Cäsar hat nämlich eine Dame mit blauem Strohhut beobachtet, die sich privat mit Paul traf. Cäsars und Isabellas Ehe scheint existenziell gefährdet. Isabella, die tatsächlich an diesem Tag das modische Accessoire auf dem Kopf getragen hatte, muss nun dafür sorgen, dass beim nächsten Mal Lola das titelgebende Kleidungsstück trägt, um Gatte Cäsar zu beruhigen. Sie bringt die Verkäuferin mit dem Hut auf dem Kopf und Paul zusammen und sieht zu, dass Cäsar Zeuge wird. Lola glaubt, dass es sich bei jenem ihr vorgestellten Paul um Herrn Lincke handeln müsse. Cäsar lässt sich jedoch nicht so leicht aufs Glatteis führen; er verlangt, Lola mit blauem Strohhut um 7 Uhr im Kur-Café kennenzulernen, sonst würde er Paul zum Duell herausfordern. Sein Wunsch wird aber unmöglich sein, denn Lola hat inzwischen den blauen Strohhut an Mathilde, einer Dame aus der Halbwelt, weiterveräußert. Doch, oh Wunder: Punkt 7 Uhr taucht die neue Besitzerin, Mathilde, mit ihrer neuen Kopfbedeckung im Kur-Café auf. Cäsar ist beruhigt, denn Isabella hat sich als treue Gattin erwiesen, und statt ihrer wird nun die kleine Hutverkäuferin Lola Sängerin und zugleich der Star der neuen Operette. Und sie bekommt ihren Paul...auch wenn dieser nicht Lincke mit Nachnamen heißt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Die Dreharbeiten fanden Mitte 1949 in den Studios von München-Geiselgasteig sowie im Schlosspark Nymphenburg (München) statt. Die Uraufführung erfolgte am 22. Dezember 1949 in Berlin (West). Produzent Georg Witt übernahm auch die Produktionsleitung. Max Mellin und Max Seefelder zeichneten für die Filmbauten verantwortlich, Ursula Maes entwarf die umfangreichen Kostüme der Belle Epoque. Filmeditor Werner Jacobs wirkte auch als Tourjanskys Regieassistent.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Im Lexikon des Internationalen Films heißt es: „Verwirrungskomödie in mondänen Künstlerkreisen um 1900 – ein grob gestricktes Plagiat von Eugène Labiches Bühnenfarce ‚Der Florentiner Hut‘.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der blaue Strohhut ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahre 1949 von Viktor Tourjansky, dessen erste deutsche Nachkriegsinszenierung dies wurde. Die Hauptrollen spielen Margot Hielscher und Karl Schönböck. Der Geschichte liegt das gleichnamige Theaterstück von Friedrich Michael zugrunde.", "tgt_summary": null, "id": 1461773} {"src_title": "Matilda Rapaport", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Matilda Rapaport begann im Alter von zwei Jahren mit dem Skifahren. Die Stockholmerin war Mitglied im Mälaröarnas Alpina SK. Nach Abschluss des Skigymnasiums in Åre erwarb sie sich einen MBA an der Handelshochschule Stockholm. Rapaport war in ihrer Jugend als alpine Skirennläuferin aktiv. Zwischen 2002 und 2006 bestritt sie fast 100 FIS-Rennen in allen Disziplinen und erreichte dabei fünf Platzierungen unter den besten zehn. Daneben nahm sie viermal an schwedischen Meisterschaften teil, bestes Ergebnis blieb Abfahrtsrang 16 bei ihren letzten Titelkämpfen 2006. Bekanntheit erlangte Rapaport als Freeride-Skierin. 2011 gewann sie die Scandinavian Big Mountain Championships in Riksgränsen und war in den folgen Jahren in mehreren Filmproduktionen der Österreicherin Sandra Lahnsteiner zu sehen. 2013 qualifizierte sie sich für die Freeride World Tour und belegte in ihrem ersten Bewerb in Fieberbrunn auf Anhieb Platz zwei. Dank einer Wildcard durfte sie auch am prestigeträchtigen Verbier Xtreme teilnehmen, das sie überraschend gewann. 2014 wurde sie in Haines, Alaska, teilweise von einer Lawine verschüttet und konnte sich nur mit fremder Hilfe befreien. In den kommenden Wintern erreichte sie drei weitere Podestplätze auf der World Tour und wurde 2016 Gesamtvierte. Daneben managte sie drei Jahre lang ein Hotel in den Schweizer Alpen, gründete zwei Firmen im Bereich Consulting und betätigte sich als Kolumnistin für die schwedische Ausgabe der \"Women’s Health\".", "section_level": 2}, {"title": "Lawinentod.", "content": "Im Sommer 2016 hielt sich Rapaport bei Dreharbeiten für das Computerspiel \"Steep\" in den chilenischen Anden auf. Am 14. Juli nutzte sie nach einem Schneesturm den Pulverschnee im freien Gelände bei Farellones und wurde dabei unter einer Lawine begraben. Obwohl das Filmteam sofort die Rettungskräfte verständigte, konnte sie erst nach 30 Minuten geborgen werden. Laut ihrem Manager Hakan Hansson hatte Rapaport versucht, den Schneemassen zu entkommen und dabei nicht die Zeit gefunden, ihren Lawinenairbag auszulösen. Die 30-Jährige wurde in ein Krankenhaus in Santiago geflogen und dort in den künstlichen Tiefschlaf versetzt. Ihre Mutter und ihr Ehemann, der Skirennläufer Mattias Hargin, den sie erst drei Monate zuvor in Engelberg geheiratet hatte, reisten umgehend nach Chile. Nach vier Tagen im Koma verstarb Matilda Rapaport in Folge der erlittenen Sauerstoffunterversorgung ihres Gehirns. Ihre jüngere Schwester Helena Rapaport ist als Skirennläuferin aktiv, ihre Tante ist die Schauspielerin Alexandra Rapaport.", "section_level": 2}], "src_summary": "Matilda Rapaport Hargin (* 29. Januar 1986 in Stockholm; † 18. Juli 2016 in Santiago de Chile) war eine schwedische Freeride-Sportlerin. Ab 2013 startete sie in der Freeride World Tour und gewann im selben Jahr das Verbier Xtreme.", "tgt_summary": null, "id": 588010} {"src_title": "Anna von Eppstein-Königstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Anna von Eppstein-Königstein war die Tochter des Philipp I. von Eppstein-Königstein (1459–1481) und dessen zweiter Ehefrau Louise (Ludowika) von der Mark († Mai 1511). Sie hatte drei ältere Brüder, Eberhard (um 1474–1535), Philipp (1476–1509) und Georg (1478–1527). Annas Vater starb um die Zeit ihrer Geburt 1481 auf Schloss Königstein. Darauf übernahm ihre Mutter Louise von der Mark die Regentschaft von Eppstein-Königstein gemeinsam mit den fünf von ihrem Mann eingesetzten Vormündern. Im Jahr 1483 zog sie in das Schloss Butzbach, das sie durch ihren Ehevertrag als Wittum erhalten hatte. 1490 wurde Annas Bruder Eberhard volljährig und übernahm als Eberhard IV. die Regentschaft der Herrschaft Eppstein von der Mutter. In Butzbach heiratete Anna im Februar des Jahres 1500 den Grafen Botho III. zu Stolberg (1467–1538), genannt \"der Glückselige\". Aus der Ehe gingen 13 Kinder hervor, die in der Zeit von 1501 bis 1516 sowie 1524 geboren wurden. Obwohl Anna das jüngste Kind ihrer Eltern war, spielten sie und ihre Kinder eine wichtige Rolle in der Erbfolge. Die Ehe von Annas Bruder Eberhard IV., der seit 1505 ebenfalls Graf von Königstein war, mit Katharina von Weinsberg blieb ohne Nachkommen. Die beiden anderen Brüder, Philipp und Georg, waren unverheiratet. Daher lag die Hoffnung Eberhards auf den Söhnen seiner Schwester Anna. Deren ältesten Söhne Wolfgang (* 1501) und Ludwig (* 1505) wurden 1514 zur Erziehung an den Hof von Eberhard geschickt und darauf vorbereitet, die Nachfolge Eberhards anzutreten. Eberhard konnte verhindern, dass nach dem Aussterben der Eppsteiner das Lehen als erledigt an das Reich zurückfiel. Dazu holte er sich 1521 auf dem Reichstag zu Worms die schriftliche Einwilligung von Kaiser Karl V., dass im Falle Eberhards und seines Bruders Georgs Todes die vom Reich herrührenden Lehensstücke an die Kinder seiner Schwester Anna fallen sollten. Als Eberhard am 25. Mai 1535 starb, wurde Annas Sohn Ludwig zu Stolberg gemäß Eberhards Erbfolgeregelung zum Alleinerben. Damit fielen die Herrschaft Eppstein und die Grafschaft Königstein an die Grafen von Stolberg. Annas älteste Tochter Anna zu Stolberg war als Anna II. die 28. Äbtissin des Reichsstiftes zu Quedlinburg. Ihre zweite Tochter Juliana zu Stolberg wurde ebenfalls am Hof von Graf Eberhard IV. in Königstein erzogen. Sie hatte zahlreiche Nachkommen und wurde die Stammmutter der älteren und jüngeren Linie des Hauses Oranien, des regierenden Königshauses der Niederlande. Anna von Eppstein-Königstein starb am 7. August 1538, nur sechs Wochen nach ihrem Mann Botho III., in Stolberg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anna von Eppstein-Königstein (* 1481 in Königstein im Taunus; † 7. August 1538 in Stolberg (Harz)) war die Schwester des letzten Herren von Eppstein und ab 1505 Gräfin von Königstein. Als Mutter von Juliana zu Stolberg war sie die Großmutter von Wilhelm von Oranien (1533–1584).", "tgt_summary": null, "id": 1696755} {"src_title": "Beasley (Texas)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Beasley liegt im südöstlichen Teil des Fort Bend County, rund zwölf Kilometer südwestlich von Rosenberg. Die Stadt gehört zur Metropolregion Greater Houston, das Stadtzentrum von Houston liegt rund 60 Kilometer nordöstlich von Beasley. Benachbart gelegene Städte sind neben Rosenberg noch Pleak im Osten, Needville im Südosten, Kendleton im Südwesten und Tavener im Nordwesten. Beasley liegt am als Ortsumgehung um die Stadt herum führenden U.S. Highway 59, dieser wird rund sieben Kilometer nordöstlich von Beasley zum Interstate 69. Durch den Ort führen der \"Loop 540\" und eine Bahnstrecke der Southern Pacific Railroad.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf Beasley wurde Mitte der 1890er-Jahre von dem Unternehmer und Banker Cecil A. Beasley aus Richmond gegründet, nachdem die Strecke der Galveston, Harrisburg and San Antonio Railway dorthin verlängert wurde. Die Siedlung erhielt zunächst den Namen \"Dyer\", benannt nach Beasleys Verlobten Isabel Dyer. Im Jahr 1898 erhielt Dyer eine Poststation, um Verwechslungen mit einer anderen Stadt gleichen Namens zu verhindern, wurde das Dorf daraufhin in \"Beasley\" umbenannt. 1902 erfolgte die Gründung einer Dorfschule, die Anfangs von nur acht Schülern besucht wurde. Ab 1910 begann die Stern and Stern Land Company aus Kansas City Grundstücke in der Umgebung von Beasley zu verkaufen. Im gleichen Jahr wurde im Schulhaus von Beasley das erste Mal ein evangelisch-lutherischer Gottesdienst gehalten. Bis 1914 entstanden in dem Dorf eine lutherische und eine baptistische Kirche, eine Bank, ein Hotel, ein Sägewerk, zwei Wollspinnereien, drei Gemischtwarengeschäfte und eine Anbindung an das Telefonnetz, zu diesem Zeitpunkt hatte Beasley 325 Einwohner. Im Februar 1918 gründete sich in Beasley die \"Evangelisch-Lutherische Hoffnungs Gemeinde\", eine Kirchengemeinde, in der zweimal monatlich Gottesdienste sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache gehalten wurden. In den 1920er-Jahren verfügte man in dem Ort auch über ein Kino. Vor dem Zweiten Weltkrieg erreichte die Einwohnerzahl Beasleys mit etwa 350 ihren zwischenzeitlichen Höchststand, ab Ende der 1940er-Jahre ging die Einwohnerzahl stark zurück. 1948 fusionierte der Schulbezirk von Beasley mit dem Schulbezirk der Stadt Lamar. Im Jahr 1960 erreichte Beasleys Einwohnerzahl mit knapp 175 ihren Tiefpunkt, seitdem ist die Einwohnerzahl wieder steigend. 1968 lebten in Beasley wieder etwa 275 Einwohner. Zwei Jahre später wurde Beasley als City inkorporiert. 1985 wurde das heute genutzte Gebäude der Grundschule erbaut. Beim United States Census von 2010 hatte Beasley 641 Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Census 2010.", "content": "Beim United States Census 2010 hatte Beasley 641 Einwohner, die sich auf 224 Haushalte und 149 Familien verteilten. 67,7 % der Einwohner waren Weiße, 7,0 % Afroamerikaner und 0,3 % Asiaten; 23,7 % der Einwohner waren anderer Abstammung und 1,2 % hatten zwei oder mehr Abstammungen. Hispanics und Latinos jeglicher Abstammung machten 52,1 % der Gesamtbevölkerung aus. In 47,3 % der Haushalte lebten verheiratete Ehepaare, 15,6 % der Haushalte setzten sich aus alleinstehenden Frauen und 3,6 % aus alleinstehenden Männern zusammen. 38,8 % der Haushalte hatten Kinder unter 18 Jahren, die bei ihnen wohnten und in 28,1 % der Haushalte lebten Senioren über 65 Jahre. Das Medianalter lag in Beasley im Jahr 2010 bei 32,4 Jahren. 29,5 % der Einwohner waren jünger als 18 Jahre, 9,2 % waren zwischen 18 und 24, 27,3 % zwischen 25 und 44, 21,7 % zwischen 45 und 64 und 12,3 % der Einwohner waren 65 Jahre oder älter. 49,5 % der Einwohner waren männlich und 50,5 % weiblich.", "section_level": 2}, {"title": "Census 2000.", "content": "Beim United States Census 2000 lebten in Beasley 590 Einwohner in 216 Haushalten und 155 Familien. 77,97 % der Einwohner waren Weiße, 6,61 % Afroamerikaner und 15,42 % anderer oder mehrerer Abstammungen. Zum Zeitpunkt der Volkszählung betrug das Medianeinkommen eines Haushaltes in Beasley 35.000 US-Dollar und das einer Familie 47.625 US-Dollar. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen lag bei 14.984 US-Dollar. 16,2 % der Einwohner von Beasley lebten unterhalb der Armutsgrenze, darunter 18,9 % der minderjährigen Bevölkerung und 24,1 % der Einwohner über 65 Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Beasley eine Dorfschule. Im Jahr 1933 wurden im Schulbezirk von Beasley 284 Schüler unterrichtet. Nach dem starken Bevölkerungsrückgang und dem sinkenden Bedarf an Schulen in der Region fusionierten die Schulbezirke von Beasley und Lamar im Jahr 1948 und bilden heute den Lamar Consolidated Independent School District mit Hauptsitz in Rosenberg, der große Teile des Fort Bend County umfasst. Schüler in Beasley besuchen heute eine der folgenden Schulen: Lediglich die Beasley Elementary School befindet sich in Beasley, alle anderen Schulen liegen im benachbarten Rosenberg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Beasley (bis 1898 Dyer) ist eine Kleinstadt (City) im Fort Bend County im Südosten des Bundesstaates Texas in den Vereinigten Staaten. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2010 hatte Beasley 641 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1837246} {"src_title": "Ramanujan-Nagell-Gleichung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lösungen der Gleichung.", "content": "Die einzigen fünf ganzzahligen Lösungen der Gleichung formula_1 lauten: Diese fünf Lösungen wurden erstmals von Ramanujan im Jahr 1913 erwähnt. Er hat außerdem vermutet, dass diese fünf Lösungen die einzigen ganzzahligen Lösungen dieser Gleichung sind. Unabhängig davon kam auch der norwegische Mathematiker Wilhelm Ljunggren im Jahr 1943 auf diese Vermutung. Einen Beweis dieser Vermutung konnte aber erst Nagell im Jahr 1948 liefern.", "section_level": 1}, {"title": "Ramanujan-Nagell-Zahlen.", "content": "Eine Mersenne-Zahl, die gleichzeitig eine Dreieckszahl ist, nennt man Ramanujan-Nagell-Zahl. Eine Mersenne-Zahl ist eine Zahl der Form formula_16, eine Dreieckszahl eine Zahl der Form formula_17. Wenn man alle Mersenne-Zahlen berechnen will, die auch gleichzeitig Dreieckszahlen sind (auf englisch auch \"triangular Mersenne numbers\"), muss man folgende Gleichung lösen: Formt man diese Gleichung etwas um, so erhält man: Setzt man nun formula_20 und formula_21, so erhält man die Ramanujan-Nagell-Gleichung formula_4. Da man schon weiß, dass diese Gleichung nur fünf Lösungen formula_23 hat, kann man die dazugehörigen formula_24 und formula_25 berechnen: formula_26 Die dazugehörigen Mersenne-Zahlen formula_16 lauten also: Die folgenden fünf Mersenne-Zahlen sind also gleichzeitig Dreieckszahlen und somit die einzigen Ramanujan-Nagell-Zahlen: Es gibt keine weiteren Mersenne-Zahlen, die gleichzeitig Dreieckszahlen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinerungen.", "content": "Verallgemeinerungen der Ramanujan-Nagell-Gleichung haben die Form Man nennt sie auch Gleichungen vom Ramanujan-Nagell-Typ. Der Mathematiker Carl Ludwig Siegel konnte zeigen, dass die Anzahl der Lösungen formula_36 in allen Fällen endlich ist. \"Beispiel 1:\" \"Beispiel 2:\" \"Beispiel 3:\"", "section_level": 1}, {"title": "Gleichungen vom Lebesgue-Nagell-Typ.", "content": "Eine Gleichung der Form nennt man Gleichung vom Lebesgue-Nagell-Typ. Sie wurde nach dem französischen Mathematiker Victor-Amédée Lebesgue benannt, der zeigen konnte, dass die Gleichung keine Lösung hat mit Ausnahme der folgenden trivialen Lösungen: Zur letzteren trivialen Lösungsschar gehören zum Beispiel formula_67 oder formula_68. \"Beispiel 1:\" \"Beispiel 2:\"", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Zahlentheorie ist die Ramanujan-Nagell-Gleichung eine Gleichung der Form Mitunter wird diese Gleichung auch in der Form formula_4 angegeben. ", "tgt_summary": null, "id": 154257} {"src_title": "Godsway Donyoh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Donyoh stammt aus der ghanaischen \"Right to Dream Academy\" und wurde als 17-Jähriger von Manchester City nach England geholt. Nach seiner Ausbildung wurde er an den schwedischen Erstligisten Djurgardens IF verliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Im schwedischen Pokal 2012/13 gelangte der Ghanaer mit dem Verein bis ins Endspiel, welcher dort jedoch IF Elfsborg unterlag. In der Liga kam Donyoh auf 20 Partien, in denen er je zwei Tore und Assists beisteuern konnte, parallel dazu wurde er auch dreizehnmal in der U21 eingesetzt (10 Tore, eine Vorlage). Nach seiner Rückkehr nach England nahm er kurze Zeit am Mannschaftstraining teil, ehe eine erneute Leihe in die höchste schwedische Spielklasse folgte, diesmal zum Falkenbergs FF. In 35 Pflichtspielen für die erste Mannschaft sowie die U21 schoss der Stürmer sieben Tore und bereitete vier weitere vor. Am Ende der Fotbollsallsvenskan 2015 gewann er mit Falkenberg die Relegation gegen den IK Sirius und sicherte so den Ligaverbleib. Ohne einen Einsatz in Manchester wurde der Ghanaer zur Rückrunde der Saison 2015/16 nach Dänemark an den Superligisten FC Nordsjælland verkauft. Seine erfolgreichste Spielzeit für den Klub absolvierte Donyoh Saison 2018/19, als er in 28 Ligaspielen zu zehn Treffern und zwei Assists kam. Als Dritter der Vorjahresmeisterrunde nahm er mit Nordsjælland an der Qualifikation zur Europa League teil, scheiterte jedoch in der dritten Runde an Partizan Belgrad. Nach nur neun Einsätzen in der Spielzeit 2019/20, davon drei für die Reserve, wurde er Mitte Januar für die Rückrunde der deutschen 2. Bundesliga an Dynamo Dresden verliehen. Im Anschluss an das Leihgeschäft besteht eine Kaufoption.", "section_level": 1}], "src_summary": "Godsway Donyoh (* 14. Oktober 1994 in Accra) ist ein ghanaischer Fußballspieler. Der Stürmer steht als Leihspieler des FC Nordsjælland in Deutschland bei Dynamo Dresden unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 624870} {"src_title": "Ar-Rass", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "ar-Rass befindet sich in der Provinz al-Qasim im Zentrum von Saudi-Arabien. Sie liegt knapp 400 km nördlich von Riad, 50 km westlich von Unaiza und etwa 80 km südwestlich von Buraida, der regionalen Hauptstadt. ar-Rass hat ein typisches Nadschd-Terrain mit Sanddünen, die die Seiten der Stadt umgeben, mit Ausnahme der westlichen und südlichen Seiten, die von Beduinensiedlungen umgeben ist. Das Wadi ar-Rumma (Rummatal) durchquert die Stadt von ihrer Südseite nach ihrer Nordostseite. Es gibt mehrere mittelhohe Hochebenen und niedrige Berge, die die Stadt umgeben, hauptsächlich auf der Südseite, die von den Einheimischen Jebel Algoshi genannt werden. Es gibt mehrere alte Ruinen eines Ortes mit dem Namen Schinana. Diese beruhen auf alten Befestigungen, die in Kämpfen zwischen den Āl Saʿūd und den Āl Raschīd eingesetzt wurden", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Die Stadt hat ein typisches Wüstenklima, welches durch seine kühleren Winter und heißen Sommer mit niedriger Luftfeuchtigkeit charakterisiert wird. Die Durchschnittstemperatur im Winter liegt zwischen 8 und 21 Grad Celsius Juni, Juli, August und September sind die heißesten Monate. Im Sommer kann die Temperatur extreme Werte erreichen (zwischen 39 und 50 Grad).", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Der Fußballverein al-Hazem hat seinen Sitz in der Stadt und spielte 2020 in der Saudi Professional League.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Region um die Stadt gilt als eine der religiös konservativsten in Land. Im April 2005 starteten saudische Behörden eine Reihe von Zugriffen in ar-Rass, bei denen 15 mutmaßliche militante Islamisten getötet und sieben weitere gefangen genommen wurden. Mehr als 50 saudische Sicherheitskräfte wurden bei den Schießereien verletzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "ar-Rass () ist eine Stadt in der Provinz al-Qasim in Saudi-Arabien. Sie liegt südwestlich von Buraida, der Hauptstadt der Provinz, und nördlich von Riad, der Landeshauptstadt. Die Einwohnerzahl lag 2010 bei 92.501.", "tgt_summary": null, "id": 480340} {"src_title": "Élisabeth-Pauline de Lauraguais", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Élisabeth-Pauline de Gand war die Tochter von Alexandre de Gand-Vilain und Françoise de La Rochefoucauld. Ihr Onkel war der Marschall von Frankreich Louis de Gand de Mérode de Montmorency (1678–1767). Am 11. Januar 1755 heiratete sie Louis-Léon de Brancas, der im gleichen Jahr von seinem Vater Louis II. de Brancas durch dessen Verzicht den Titel eines \"Duc de Lauraguais\" erhielt und im Jahr 1794 mit dem Tod seines Vaters den Titel eines Duc de Villars erbte. Aus der Ehe stammen zwei Töchter:", "section_level": 1}, {"title": "Schloss Arlay.", "content": "1767 erbte sie das Château d‘Arlay im gleichnamigen Ort im Département Jura. Nach einem jahrzehntelangen Prozess hatte König Ludwig XV. einen Teil des Erbes von Philibert de Chalon, darunter die Burg Arlay, Louis de Gand zugesprochen, dem Onkel Élisabeth-Paulines. Da die Burg nur noch eine Ruine war, beschloss sie, ein neues Schloss zu bauen. Sie kauft die alten Gebäude eines Paulaner-Konvents, der sich nur wenige Schritte von der alten Burg entfernt befand und jetzt verlassen war. Zudem nutzte sie die Ruinen der alten Burg Nozeroy als Steinbruch. Im Sommer und im Herbst empfing Élisabeth Pauline de Lauraguais die Herren, Bürgermeister und Schöffen, die ihrer Jurisdiktion unterstanden, in Arlay. König Friedrich II. von Preußen besuchte Arlay 1775.", "section_level": 1}, {"title": "Der Terror.", "content": "Seit René-François Dumas (genannt \"Dumas le Rouge\") an der Spitze der \"Société des Amis de la Constitution\" von Lons-le-Saunier stand, betrat Elisabeth-Pauline Arlay nicht mehr: er war eine Person, die sie gut kannte, hatte sie doch seinerzeit seine Bewerbung als Verwalter der Burg abgelehnt. Sie entschied daher, im Château d'Oignies im Département Pas-de-Calais, einem ihrer vielen Besitztümer, Zuflucht zu suchen. Im Sommer 1793 wurde sie verhaftet. Kurz nach ihrer Festnahme zog René-François Dumas, der gerade zum Vizepräsidenten des Revolutionstribunals ernannt worden war, die Führung ihres Prozesses an sich und verhängte am 28. September 1793 dann selbst die Todesstrafe. Am 16. Februar 1794 (18. Pluviôse II) wurde sie auf der Place de la Concorde in Paris guillotiniert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Élisabeth-Pauline de Lauraguais, geborene Élisabeth-Pauline de Gand (* 22. Oktober 1737; † 16. Februar 1794 in Paris) war eine belgisch-französische Adlige, die dem Terror der Französischen Revolution zum Opfer fiel.", "tgt_summary": null, "id": 40746} {"src_title": "Abisoye Ajayi-Akinfolarin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Abisoye wurde in Akure, der Hauptstadt des nigerianischen Bundesstaates Ondo, geboren. Sie interessierte sich früh für Computerthemen, machte ein Praktikum in dem Bereich und absolvierte eine Ausbildung am Nigerianischen Institut für Informationstechnologie (NIIT). Sie studierte an der University of Lagos, die sie mit einem BSc in Betriebswirtschaft abschloss. Ajayi-Akinfolarin begann ihre berufliche Karriere bei einem auf Audits und Informationssicherheit spezialisierten IT-Beratungsunternehmen mit Sitz in Lagos. Nach einem Einstieg als Praktikantin stieg sie innerhalb von sieben Jahren bis zum \"Associate Consultant\" auf. Als IT-Beraterin war Ajayi-Akinfolarin eine der wenigen Frauen in dem Fachgebiet. Eine im Jahr 2013 in Nigeria durchgeführte Regierungsumfrage ergab, dass weniger als 8 % aller Frauen im Land als Fachkräfte, im Management oder der Technologie beschäftigt sind. Um diesen Gender Gap zu schließen und mehr Frauen auf ihrem Fachgebiet zu fördern, gründete Ajayi-Akinfolarin 2012 die \"Pearls Africa Youth Foundation,\" eine Nichtregierungsorganisation, die – vor allem unterprivilegierte – Mädchen bei der Entwicklung technologischer Fähigkeiten unterstützt. Die Ausbildungsprogramme tragen unter anderem Bezeichnungen wie \"#GirlsCoding, G.C. Mentoren, GirlsInSTEM\" und \"Empowered Hands.\" Seit 2012 hat die Organisation (Stand 2018) über 400 jungen Mädchen und Frauen im Alter von zehn bis siebzehn Jahren praktische Kenntnisse in Computer-, Webtechnologien und Programmierung vermittelt. Die Programme sind breit aufgestellt, von sehr niedrigschwelligen Angeboten für junge, aus sehr armen Verhältnissen stammende Mädchen bis hin zu Mentoring-Programmen für junge Frauen in höheren Klassenstufen. So entwickelte etwa eine junge Frau aus dem Slum Makoko, die durch \"Pearls Africa\" programmieren gelernt hatte, eine Website, um den Fischern in ihrer Gemeinde den Direktvertrieb ihrer Produkte zu ermöglichen. Ajayi-Akinfolarin ist Mitglied in zahlreichen regionalen und internationalen Bildungs- und Technologie-Organisationen und publiziert in internationalen Medien und Zeitschriften.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abisoye Ajayi-Akinfolarin (geboren als \"Abisoye Abosede Ajayi\"; * 19. Mai 1985 in Akure, Bundesstaat Ondo, Nigeria) ist eine nigerianische Sozialunternehmerin, die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen einsetzt. ", "tgt_summary": null, "id": 2158584} {"src_title": "Messiah (Fernsehserie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "2019 während einer Bedrohung durch den Islamischen Staat taucht in Damaskus ein Straßenprediger auf, dessen neue, schnell anwachsende Anhängerschaft ihn al-Masih (Messias) nennt. Er wirkt im Nahen Osten und den Vereinigten Staaten einige Wunder Jesu. Mächtige Geheimdienste werden argwöhnisch: Aviram Dahan vom Schin Bet und die CIA-Agentin Eva Geller verfolgen den Fall genau. Nachdem er seine Anhängerschaft aus Syrien an die israelische Grenze geführt hat, erscheint er in Texas und gelangt sogar zum US-amerikanischen Präsidenten. Während im Nahen Osten ein Abtrünniger seiner gespaltenen Anhängerschaft einen Terroranschlag begeht, erschüttern in den Staaten Enthüllungen über seine wahre Identität und Vergangenheit den Glauben an ihn. Die Staffel endet mit der Meldung der Medien, es handle sich beim vermeintlichen Messias offensichtlich um einen Betrüger. Seine Gefolgschaft bleibt irritiert zurück. Aviram entführt al-Masih währenddessen aus den USA in einem Privatjet in Richtung Israel. Auf dem Weg stürzt das Flugzeug ab – ob vom US-Geheimdienst abgeschossen oder nicht, bleibt unklar. Aviram wird inmitten einer Mohnblumenwiese wach, wo ein einheimischer Junge ihm berichtet, der ebenso überlebende al-Masih hätte ihn soeben durch Handauflegen in das Leben zurückgeholt.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronisation entsteht nach einem Dialogbuch von Masen Abou-Dakn und unter der Dialogregie von Cay Michael-Wolf durch die Film- & Fernseh-Synchron in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Ausstrahlung.", "content": "Im März 2017 begannen die Arbeiten an der Serie von Drehbuchautor Michael Petroni und dem Produzentenehepaar Mark Burnett und Roma Downey, das für religionsbasierte Produktionen wie \"Die Bibel\" bekannt ist. Im November des Jahres bestellte Netflix die Serie mit 10 Episoden. Dreharbeiten zur Serie fanden im Juli und August 2018 in New Mexico statt sowie in der jordanischen Hauptstadt Amman. Am 3. Dezember 2019 erschien der Trailer zur Serie, mit dem auch der Starttermin bekanntgegeben wurde. Obwohl Jordanien erlaubt hatte, dass dort gedreht wurde, forderte die Royal Film Commission des Königreichs wenige Tage vor Ausstrahlung, dass die Serie in dem Land nicht gezeigt werden sollte. Die Veröffentlichung auf Netflix erfolgte am 1. Januar 2020. Am 26. März 2020 wurde bekannt, dass Netflix die Serie nicht verlängert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Messiah ist eine US-amerikanische Politthriller-Fernsehserie von Michael Petroni, die am 1. Januar 2020 auf Netflix veröffentlicht wurde. Sie handelt davon, was passieren könnte, wenn heutzutage ein neuer angeblicher Messias auftauchen würde. ", "tgt_summary": null, "id": 588348} {"src_title": "Kapitalismus und Freiheit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kontext.", "content": "Kapitalismus und Freiheit wurde fast zwei Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlicht, zu einer Zeit, als die Große Depression noch im kollektiven Gedächtnis war. Unter der Regierung Kennedy und den vorangegangenen Eisenhower-Regierungen wuchsen die Staatsausgaben in den Bereichen Landesverteidigung, Sozialfürsorge und Infrastruktur rasch an. Beide großen Parteien, die demokratische und die republikanische, unterstützten die Erhöhung der Ausgaben auf unterschiedliche Weise. Dies, wie auch der New Deal, wurde von den meisten Intellektuellen mit der Begründung der keynesianischen Ökonomie unterstützt. Kapitalismus und Freiheit führt die Idee ein, wie ein wettbewerbsorientierter Kapitalismus dazu beitragen kann, wirtschaftliche Freiheit zu erreichen, und wendet sich gegen eine zu dominante Rolle des Staates in der Wirtschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Einführung In der Einleitung werden die Prinzipien von Friedmans archetypischem Liberalen dargelegt, einem Mann, der begrenzte und föderalisierte Regierungsgewalt unterstützt. Friedman entscheidet sich für die kontinentaleuropäische und nicht für die amerikanische Definition des Begriffs Liberalismus im Sinne des Klassischen Liberalismus bzw. Wirtschaftsliberalismus anstatt Linksliberalismus. I. Die Beziehung zwischen wirtschaftlicher und politischer Freiheit In diesem Kapitel wirbt Friedman für die wirtschaftliche Freiheit als eine wichtige Voraussetzung für die politische Freiheit. Er argumentiert, dass mit den Produktionsmitteln unter der Schirmherrschaft des Staates echte Meinungsverschiedenheiten und ein echter Gedankenaustausch nahezu unmöglich seien. Darüber hinaus sei die wirtschaftliche Freiheit wichtig, da jede \"zweiseitig freiwillige und informierte\" Transaktion beiden Parteien der Transaktion zugute käme. Friedman stellt fest, dass die wirtschaftliche Freiheit Minderheiten vor Diskriminierung schütze, da der Markt \"ihren Ansichten oder ihrer Hautfarbe\" gegenüber gleichgültig sei. II. Die Rolle des Staates in einer freien Gesellschaft Nach Ansicht des Autors sollte die Regierung einer liberalen Gesellschaft Recht und Ordnung und Eigentumsrechte durchsetzen sowie Maßnahmen gegen bestimmte allokative, technische und qualitative Monopole ergreifen und negative Effekte verringern. Die Regierung ist einmal wichtig als das Forum, das die Spielregeln bestimmt, und zum anderen als der Schiedsrichter, der über die Regeln wacht. Die Regierung sollte auch die Kontrolle über die Geldemission haben, wie dies in der Verfassung und der Gesellschaft seit langem anerkannt ist. III. Die Kontrolle über das Geld Er erörtert die Entwicklung des Geldsystems in Amerika, die im Federal Reserve Act von 1913 gipfelte. Weit davon entfernt, als Stabilisator zu fungieren, habe die Federal Reserve unter mehreren Umständen nicht so gehandelt, wie sie es hätte tun sollen. Friedman schlägt vor, dass die Federal Reserve eine konsistente Regel zur Erhöhung der Geldmenge um 3 bis 5 % pro Jahr haben sollte. IV. Internationale Finanz- und Handelsvereinbarungen Dieses Kapitel befürwortet das Ende des Bretton-Woods-Systems der festen Wechselkurse zugunsten eines schwankenden Wechselkurssystems und das Ende aller Währungskontrollen und Handelsschranken, selbst \"freiwilliger\" Exportquoten. Friedman sagt, dass dies die einzig wahre Lösung für das Problem der Handelsbilanz sei, welche sich bei frei schwankenden Wechselkursen automatisch ausgleichen würde. V. Finanzpolitik Friedman argumentiert gegen die ständigen Regierungsausgaben, die dazu da seien, um Schwächen der Privatwirtschaft auszugleichen und der Wirtschaft zu helfen zu wachsen. Die Ausgaben des Staates würden im Gegenteil die Wirtschaft instabiler, nicht stabiler machen. Friedman verwendet konkrete Erkenntnisse aus seiner eigenen Forschung, die zeigen, dass der Anstieg der Staatsausgaben im Gegensatz zur keynesianischen Multiplikatorentheorie nur zu einem etwa gleich großen Anstieg des Bruttoinlandsprodukt führen würde. Verschiedene Gründe für diese Diskrepanz werden diskutiert. VI. Die Rolle des Staates im Erziehungswesen Die hier befürwortete Politik sind Gutscheine, die die Schüler für den Unterricht an einer Schule ihrer Wahl verwenden können. Der Autor glaubt, dass jeder in einer Demokratie eine Grundausbildung für die Staatsbürgerschaft benötigt. Obwohl es eine Unterinvestition in das Humankapital gäbe (in Bezug auf die Ausgaben für technische und berufliche Schulen), wäre es ein Fehler von der Regierung, eine kostenlose technische Ausbildung anzubieten. Der Autor schlägt mehrere Lösungen vor, einige private, andere öffentliche, um diese Unterinvestition zu stoppen. VII. Kapitalismus und Diskriminierung In einer kapitalistischen Gesellschaft, argumentiert Friedman, koste es viel Geld, zu diskriminieren, und es sei sehr schwierig angesichts der unpersönlichen Natur von Markttransaktionen. Die Regierung sollte jedoch keine Gesetze über faire Beschäftigungspraktiken erlassen (die schließlich im Civil Rights Act von 1964 verankert wurden), da diese die Freiheit behindern würde, jemanden auf der Grundlage der Qualifikationen, die der Arbeitgeber nutzen möchte, zu beschäftigen. Aus dem gleichen Grund sollten die Gesetze über das Recht auf Arbeit abgeschafft werden. Friedman spricht sich für das vollständige Ende der Rassentrennung im Bildungswesen aus, hält staatliche Vorgaben aber nicht für den richtigen Weg, diese zu erreichen. VIII. Das Monopol und die soziale Verantwortung von Arbeitgebern und Gewerkschaften Friedman stellt fest, dass es drei Arten von Monopol gibt: öffentliches Monopol, privates Monopol oder öffentliche Regulierung. Keine dieser Alternativen sei wünschenswert oder allgemein vorzuziehen. Monopole kämen aus vielen Quellen, aber diese durch direkte und indirekte staatliche Eingriffe seien die häufigsten, und sie sollten, wo immer möglich, unterbunden werden. Die Doktrin der \"sozialen Verantwortung\", dass sich die Unternehmen um die Gemeinschaft und nicht nur um den Profit kümmern sollten, sei für das kapitalistische System höchst subversiv und könne nur zum Totalitarismus führen. IX. Freie Berufswahl und Lizenzen Friedman nimmt eine radikale Position gegen alle Formen der staatlichen Lizenzierung ein. Die größten Befürworter von Lizenzen in einer Branche seien in der Regel die Menschen in der Branche, die potenzielle Konkurrenten fernhalten wollten. Der Autor definiert Registrierung, Zertifizierung und Lizenzierung und erklärt diese am Beispiel von Ärzten. Es gäbe keine liberale Rechtfertigung für die Zulassung von Ärzten. Laut Friedman führe sie zu einer schlechteren Versorgung und zu einem medizinischen Kartell. X. Die Einkommensverteilung Friedman untersucht die progressive Einkommenssteuer, die eingeführt wurde, um die Einkommen umzuverteilen, um die Dinge gerechter zu machen, und stellt fest, dass die Reichen in der Tat zahlreiche Schlupflöcher ausnutzen und die Umverteilungseffekte zunichte machen. Es wäre weitaus gerechter, wenn es eine einheitliche Pauschalsteuer ohne Abzüge gäbe, die die Steuereinnahmen mit einem Satz decken könnte, der nur geringfügig über dem der damaligen niedrigsten Steuerklasse lag. XI. Sozial- und Wohlfahrtsmaßnahmen Obwohl sie gut gemeint seien, würden laut Friedman viele Maßnahmen der Sozialfürsorge den Armen nicht so sehr helfen, wie manche glauben. Friedman konzentriert sich in seiner Argumentation auf die soziale Sicherheit (Social Security) als ein besonders großes und ungerechtes System. XII. Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut Friedman plädiert für eine negative Einkommenssteuer, um das Problem der Armut zu lösen, indem allen ein garantiertes Mindesteinkommen gewährt wird, statt der derzeitigen Maßnahmen, die er als fehlgeleitet und ineffizient ansieht. XIII. Zusammenfassung Das Fazit des Buches konzentriert sich darauf, wie staatliche Eingriffe immer wieder eine entgegengesetzte Wirkung haben würden. Die meisten guten Dinge in den Vereinigten Staaten und der Welt kämen vom freien Markt, nicht von der Regierung, und sie würden dies auch weiterhin tun. Die Regierung sollte sich trotz ihrer guten Absichten von Bereichen fernhalten, in denen sie nicht tätig sein müsste.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Buch Kapitalismus und Freiheit gilt als das erste bedeutende Werk von Friedman und trug wesentlich zu seiner späteren Bekanntheit bei. Das Buch hat zusammen mit einem Großteil von Milton Friedmans Schriften die Bewegung der libertären und konservativen Philosophie in Amerika beeinflusst. Miltons Philosophie der wirtschaftlichen und individuellen Freiheit hat ähnlich denkende politische Parteien und Bewegungen wie die Libertarian Party und die Tea Party hervorgebracht. Im Jahr 2011 wurde das Buch in die Top 100 der seit 1923 in englischer Sprache verfassten Sachbücher des Time Magazine aufgenommen. Das Buch hatte auch große und weitreichende Auswirkungen auf den Bereich der politischen Ökonomie in verschiedenen Ländern. Einige von Friedmans Vorschlägen werden vielerorts erprobt und umgesetzt, wie etwa die Flat Tax in Estland (seit 1994) und der Slowakei (seit 2004), ein System freier Wechselkurse, der das Bretton-Woods-System fast vollständig ersetzt hat, und nationale Bildungsgutscheinsysteme in Chile (seit 1981) und Schweden (seit 1992),um nur einige prominente Beispiele zu nennen. Viele andere Ideen sind jedoch kaum berücksichtigt worden, wie das Ende der Lizenzvergabe und die Abschaffung der Körperschaftssteuer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kapitalismus und Freiheit (\"Capitalism and Freedom\") ist ein Sachbuch des US-amerikanischen Ökonomen Milton Friedman, das ursprünglich 1962 von der University of Chicago Press veröffentlicht wurde und die Rolle des Kapitalismus in der liberalen Gesellschaft diskutiert. Es verkaufte sich in den ersten achtzehn Jahren nach seiner Veröffentlichung über 400.000 Mal und seit 1962 mehr als eine halbe Million Mal. Es wurde in achtzehn Sprachen übersetzt (Stand 2020). Die deutsche Fassung des Buches erschien erstmals 1971 und wurde 2002 neu aufgelegt. ", "tgt_summary": null, "id": 1795319} {"src_title": "Kathedrale von Saint-Claude", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kathedrale von Saint-Claude steht in der Nachfolge der Abtei Saint-Claude. Die Abtei wurde um 415 unter dem Namen Abtei von Condat von dem Gallorömer St. Romanus gegründet. Der Bau der ersten Kirche wird St. Eugendus (frz. Saint Oyand) zugeschrieben. Im 9. Jahrhundert gab es zwei Kirchen, die dem hl. Eugendus und den drei Aposteln Petrus, Paulus und Andreas gewidmet waren. Die Kirche St-Oyand wurde im 11. Jahrhundert vom Abt Gauceran wiederaufgebaut, unter dieser Kirche befand sich eine Krypta, die von St. Hippolyte im 9. Jahrhundert gebaut und dem heiligen Martin gewidmet wurde. Am Ende des 12. Jahrhunderts wurde diese Kirche unter dem Namen Saint-Claude geführt. Im 14. Jahrhundert ermöglichte eine Bulle des Gegenpapstes Clemens VII. vom 4. April 1384 und ein Brief seines Unterstützers François de Conzié, Erzbischof von Narbonne, vom 3. Juli 1392 die Verwendung von Einnahmen für den Kirchenbau. Aus diesen Briefen lässt sich ableiten, dass der Bau der heutigen Peterskirche zwischen diesen beiden Daten unter Abt Guillaume V. de La Baume (1384–circa 1411) begann. Die Arbeiten an der Apsis und kurz darauf an der Fassade begannen. Ein Brand in der Abtei im Jahr 1418 muss die Arbeit der Kirche verlangsamt haben. Aus den Jura-Archiven geht hervor, dass die Apsis 1421 praktisch fertig gestellt wurde. Dasselbe gilt für die ersten beiden Joche des Chores. In der Rechnungslegung wird Renaud de Beaujeu als Baumeister benannt. Er arbeitete mit seinem Sohn Pierre. Die Bauarbeiten am dreischiffigen Langhaus und an der Fassade, einschließlich des Glockenturms, gingen bis 1470 recht schnell voran, dann kam es zu einem Stillstand ohne bekannten Grund. Ludwig XI., der eine besondere Hingabe an den heiligen Claudius von Condat hatte, machte wichtige Spenden, um den Bau zu vollenden. Pierre de la Baume, Bischof von Genf zwischen 1522 und 1544 und Abt von Saint-Claude, setzte den Bau fort, doch wurde er im 17. Jahrhundert durch Kriege unterbrochen. Im 18. Jahrhundert fehlen noch die ersten beiden Gewölbejoche. Die Kirche war 1742 nicht fertig gestellt, als die Abtei in ein weltliches Kanonikerstift umgewandelt wurde und die Kirche zum Sitz des neu geschaffenen Bistums Saint-Claude wurde. Die Fassade mit einem seitlichen Turm wurde dann schnell durch eine gotische Dekoration fertiggestellt. Das Risalit über dem Eingang ist barock gestaltet. Im Jahr 1950 wurde sie von Papst Pius XII. in den Rang einer Basilica minor erhoben. Eine Gedenktafel am Eingang der Kathedrale erinnert an dieses Ereignis. Im Chor werden die eigenen Insignien der Basilika ausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Die Kathedrale birgt eine reiche Innenausstattung. Ein Retabel aus dem 16. Jahrhundert im Stil der italienischen Renaissance ist ein Geschenk des Bischofs von Genf. Das reich geschnitzte Chorgestühl wurde 1447 bis 1450 geschaffen, nach dem Brand der südlichen Seite 1983 wurde es originalgetreu nachgebildet. Die Orgel ist im Stil Louis-seize gehalten, wertvolle Glasmalereien stammen aus dem 15. Jahrhundert. Die Kapelle Saint-Claude bewahrt die Reliquien des heiligen Claudius auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kathedrale von Saint-Claude oder die Kathedrale Saint-Pierre-Saint-Paul-et-Saint-André () ist eine Kirche in der Stadt Saint-Claude im französischen Département Jura. Die Kathedrale des gleichnamige Bistums ist eine ehemalige Abteikirche der Abtei von Saint-Claude und den drei Aposteln Petrus, Paulus und Andreas geweiht. Die auch Cathédrale Saint-Pierre genannte Kirche wurde im 14. bis 18. Jahrhundert in den Stilformen der Gotik, des Klassizismus und des Barock mit festungsartigen Mauern als Wehrkirche erbaut. Nach der Säkularisierung der Abtei 1742 zur Kathedrale des Bistums. 1906 wurde die Kathedrale als historisches Denkmal geschützt und erhielt 1952 den Titel Basilica minor verliehen.", "tgt_summary": null, "id": 582762} {"src_title": "Parc Natural de l’Albufera de València", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Naturpark liegt nur 11 Kilometer südlich von Valencia, in den Gemeindegebieten von 13 Städten und vier an die Hauptstadt angrenzenden ehemaligen Städten, die wiederum in vier Comarcas (Landkreisen) liegen, Die Nähe zur Landeshauptstadt ermöglicht es vielen Menschen, dort die Natur zu erleben oder Vögel zu beobachten. Seit 1990 ist die Albufera als Ramsar-Gebiet in die Liste der Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung für Vögel aufgenommen worden, die in der UN-Konvention von 1971 festgelegt wurde. Seit 1991 ist der \"Parc Natural de l'Albufera de València\" auch ein Europäisches Vogelschutzgebiet (in Spanien \"ZEPA\") und damit Teil des Natura-2000-Netzwerks der Europäischen Union.", "section_level": 1}, {"title": "Fischerei.", "content": "Die wichtigste menschliche Nutzung der Lagune war und ist der Fischfang.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Seit prähistorischen Zeiten hat der reiche Fischbestand dort Menschen angezogen. Der Fischfang wurde im Jahr 1250 gesetzlich anerkannt, als für den Fischereiverband von El Palmar eine Regelung festgelegt wurde, die dann auch auf die Fischerei von Silla und Catarroja angewendet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Heute.", "content": "Bis zum Beginn der Industrialisierung des Einzugsgebiets der Lagune brachte der Fischfang beträchtliche Gewinne, da das saubere Wasser des Sees eine große Vielfalt und einen großen Reichtum an Tieren (Süßwassergarnelen, „Petxinot“ (\"Unio elongatus\"), Aale, Barsche usw.) bot. Gegenwärtig sind die Bestände von Barsch und Aal erheblich zurückgegangen, während Meeräschen und Blaukrabben (eine in den 1980er Jahren eingeführte Art) zugenommen haben.", "section_level": 2}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Das Gebiet wird seit dem 18. Jahrhundert für den Reisanbau genutzt. Er ist von großer wirtschaftlicher und ökologischer Bedeutung, da Pflanzen- und Tierarten, die aus dem See selbst verschwunden sind, immer noch in den Reisfeldern leben (wo das Wasser der Lagune gereinigt wird). Diese Reisfelder bieten auch Nahrung und Schutz für viele Vögel.", "section_level": 1}, {"title": "Mikroben.", "content": "Die Albufera wird stark von Cyanobakterien, insbesondere Synechococcus, dominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Albufera [] (valencianisch für „Lagune“, aus dem Arabischen البحيرة al-buhayra, „kleines Meer“) oder Parc Natural de l'Albufera de València, ist ein Naturpark an der spanischen Mittelmeerküste. Er ist benannt nach dem im Kern des Gebiets liegenden Strandsee (eine ausgesüßte Lagune) Albufera und umfasst zusätzlich die ihn umgebende ausgedehnte Marsch sowie den Strandwald \"Devesa\" (oder \"Pinedo\") auf der Nehrung am Golf von Valencia im Osten Spaniens. Der Naturpark beherbergt eine große Vielfalt an Flora und Fauna, die das ganze Jahr über zu beobachten ist. Die ehemalige Salzwasserlagune wurde durch Bewässerung und Kanäle und die immer größer werdenden Sandbänke bis zum 17. Jahrhundert in Süßwasser umgewandelt.", "tgt_summary": null, "id": 689700} {"src_title": "Verfassungsreferendum in Italien 2020", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Nach Artikel 138 der Verfassung der Italienischen Republik müssen Verfassungsänderungen von beiden Parlamentskammern jeweils zweimal in einem Abstand von mindestens drei Monaten beschlossen werden, bei der zweiten Abstimmung muss die Mehrheit der Mitglieder zustimmen. Wird die Änderung in der zweiten Abstimmung nicht in beiden Kammern mit den Stimmen von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder beschlossen, können 500.000 Wahlberechtigte, ein Fünftel der Mitglieder einer Parlamentskammer oder die Regionalräte von fünf Regionen innerhalb von drei Monaten nach Veröffentlichung der Verfassungsänderung ein Referendum verlangen. Die Verfassungsänderung tritt dann nur in Kraft, wenn sich für sie eine Stimmenmehrheit im Referendum ergibt. Bei der zweiten Abstimmung im Senat über die Verkleinerung der Parlamentskammern am 11. Juli 2019 wurde die Zweidrittelmehrheit verfehlt. 71 Senatoren verlangten ein Referendum. Der Präsident setzte am 28. Januar 2020 den Abstimmungstermin auf den 29. März 2020 fest. Am 5. März 2020 gab die italienische Regierung bekannt, dass das Referendum wegen der Coronavirus-Epidemie verschoben wird. Ein neuer Termin wurde nicht genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgesehene Verfassungsänderung.", "content": "Die Artikel 56 und 57 der Verfassung legen die Zahlen der zu wählenden Mitglieder der Parlamentskammern seit 1963 wie folgt fest: \"Abgeordnetenkammer\": 630 Mitglieder, davon seit 2001 zwölf für Auslandsitaliener \"Senat\": 315 Mitglieder, davon Künftig sollen die Zahlen der zu wählenden Mitglieder betragen: \"Abgeordnetenkammer\": 400 Mitglieder, davon acht für Auslanditaliener \"Senat\": 200 Mitglieder, davon Im Senat treten ehemalige Präsidenten und bis zu fünf vom Präsidenten ernannte Personen als Senatoren auf Lebenszeit hinzu. Dies ändert sich durch die vorgesehene Reform nicht. Durch eine redaktionelle Änderung wird eine sprachliche Unklarheit in Artikel 59 der Verfassung beseitigt und klargestellt, dass es insgesamt nur fünf ernannte Senatoren auf Lebenszeit geben darf und nicht jeder Präsident das Recht hat, fünf Senatoren auf Lebenszeit zu ernennen. Die Verkleinerung wird mit dem Ende der bei Inkrafttreten der Verfassungsänderung laufenden Wahlperiode der Parlamentskammer wirksam, frühestens aber 60 Tage nach dem Inkrafttreten.", "section_level": 1}, {"title": "Abstimmungsfrage.", "content": "Die Abstimmungsfrage lautet: Zu Deutsch:", "section_level": 1}], "src_summary": "Beim Verfassungsreferendum in Italien 2020 wird über die Verkleinerung der beiden Kammern des italienischen Parlaments entschieden. Das bereits für den 29. März 2020 angesetzte Referendum wurde wegen der Coronavirus-Epidemie auf einen noch nicht festgelegten späteren Termin verschoben. Die zur Abstimmung stehende Verfassungsänderung sieht die Verringerung der Zahl der gewählten Mitglieder der Abgeordnetenkammer von 630 auf 400 und des Senats von 315 auf 200 vor.", "tgt_summary": null, "id": 723350} {"src_title": "Joseph Plunkett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Ausbildung.", "content": "Plunkett wurde in der Upper Fitzwilliam Street 26 in einem der wohlhabendsten Bezirke Dublins geboren. Seine Eltern stammten aus wohlhabenden Verhältnissen, und sein Vater, George Noble Plunkett, war zum Römischen Grafen ernannt worden. Plunkett erkrankte in jungen Jahren an Tuberkulose und verbrachte einen Teil seiner Jugend in den wärmeren Klimazonen des Mittelmeers und Nordafrikas. Er lebte einige Zeit in Algier, wo er arabische Literatur und Sprache studierte und Gedichte auf Arabisch verfasste. Er besuchte die \"Catholic University School\" (CUS) und das von Jesuiten geführte \"Belvedere College\" in Dublin sowie das \"Stonyhorst College\" in Lancashire, wo er militärisches Wissen erwarb. Plunkett interessierte sich zeitlebens aktiv für das irische Kulturerbe und die irische Sprache, studierte außerdem Esperanto und war einer der Gründer der \"Irish Esperanto League\". Er trat der \"Gaelic League\" bei und begann ein Studium bei Thomas MacDonagh, mit dem er eine lebenslange Freundschaft schloss. Beide waren Dichter mit Interesse für das Theater sowie frühe Mitglieder der Irish Volunteers, deren provisorischem Komitee sie beitraten. Plunketts Interesse am irischen Nationalismus übertrug sich auf seine Familie, vor allem seine jüngere Brüder George und John sowie seinen Vater, der sein Anwesen in Kimmage im Süden Dublins als Trainingslager für junge Männer nutzte, die sich dem britischen Wehrdienst für den Ersten Weltkrieg entziehen und stattdessen für Irland kämpfen wollten.", "section_level": 2}, {"title": "IRB-Beteiligung.", "content": "Im Jahr 1915 trat Plunkett der Irischen Republikanischen Bruderschaft (IRB) bei und wurde bald darauf nach Deutschland entsandt zu einem Treffen mit Roger Casement, der im Auftrag der irisch-amerikanischen Nationalisten des Clan na Gael mit der deutschen Regierung verhandelte. Da Casement allerdings kein Mitglied des IRB war, sollte Plunkett den offiziellen Kontakt der Organisation zu Deutschland herstellen, um deutsche Hilfe für den geplanten Aufstand auszuhandeln. Plunkett erhielt das Versprechen einer deutschen Waffenlieferung. Plunkett war eines der Gründungsmitglieder des IRB-Militärkomitees, das für die Planung des Osteraufstandes verantwortlich war. Kurz vor Beginn des Aufstands wurde Plunkett wegen gesundheitlicher Probleme ins Krankenhaus eingeliefert und einige Tage vor Ostern an den Halsdrüsen operiert. Er konnte am Aufstand aufgrund seines Gesundheitszustands nicht wirklich aktiv mitwirken, nahm jedoch seinen Platz im General Post Office neben anderen Führern des Aufstands wie Patrick Pearse und Thomas James Clarke ein. Sein Adjutant war Michael Collins.", "section_level": 2}, {"title": "Eheschließung, Hinrichtung und Nachbetrachtung.", "content": "Nach der Kapitulation wurde Plunkett im Kilmainham Gaol festgehalten und von einem Kriegsgericht zum Tode durch Erschießen verurteilt. Sieben Stunden vor seiner Hinrichtung heiratete er in der Gefängniskapelle die zum Katholizismus konvertierte Grace Gifford, die sich nach seinem Tod nicht wieder verheiratete. Seine Brüder George Oliver Plunkett und Jack Plunkett schlossen sich ihm beim Osteraufstand an und wurden später wichtige Mitglieder der Irish Republican Army (IRA). Der Hauptbahnhof in Waterford City wurde nach Joseph Plunkett benannt, ebenso der inzwischen abgerissene \"Joseph Plunkett Tower\" in Ballymun und die \"Plunkett-Kaserne\" im Curragh Camp (County Kildare).", "section_level": 2}, {"title": "Darstellung in der Kunst.", "content": "Die irische Ballade „Grace“, geschrieben von Seán und Frank O’Meara, ist ein Monolog von Plunkett, der seine Liebe zu Grace und seine Liebe zur Sache der irischen Freiheit in den wenigen Stunden vor seiner Hinrichtung zum Ausdruck bringt. Die Ballade wurde vor allem von Jim McCann gecovert. Das Thema wurde auch von Rod Stewart besungen. Joseph Plunkett wird außerdem in dem irischen Rebellenlied „Sean South of Garryowen“ erwähnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Mary Plunket ( * 21. November 1887 in Dublin; † 4. Mai 1916 ebenda) war ein irischer Nationalist, Republikaner, Dichter, Journalist, Revolutionär und Anführer des Osteraufstandes 1916.", "tgt_summary": null, "id": 1151495} {"src_title": "Forêt d’Horte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Forêt d’Horte ist nach dem \"Château d’Horte\" bzw. dem Gehöft \"Horte\" nordwestlich von Grassac benannt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Forêt d’Horte war vor dem 12. Jahrhundert noch Teil des wesentlich größeren Waldgebiets von \"Gros Bosc\", das dann durch Rodungen in den Forêt de Dirac, den Forêt de la Braconne, den Bois Blanc und den Forêt d’Horte zerfiel. Der Forst reichte einst bis an den Bandiat im Osten, erfuhr aber dann massive Abholzungen um Charras, Mainzac, Grassac und Vouzan.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Der sehr alte Domänenforst bedeckt völlig oder teilweise das Gebiet der zum Département Charente gehörenden Gemeinden Dignac, Rougnac, Charras, Combiers, Vouzan, Sers sowie von Les Graulges im Département Dordogne. Er fußt auf einem riesigen Plateau zwischen den Talungen der Échelle im Nordwesten, des Bandiats im Nordosten, dem Verlauf der D 939 von Angoulême nach Périgueux im Südwesten und den Dörfern von Combiers und Hautefaye im Südosten. Nordwestlich von Dignac geht der Forst in den Forêt de Dirac über und verschmilzt im Südosten in Richtung Connezac mit den Wäldern des Périgords. Das Waldgebiet misst in Nord-Süd-Richtung 12 Kilometer und hat eine Breite von 9 Kilometer. Die Oberflächenausdehnung beträgt rund 10.000 Hektar bzw. 100 Quadratkilometer. Die Plateaufläche liegt auf einer durchschnittlichen Meereshöhe von 180 Meter. Ihre höchsten Punkte erreichen bei Dignac, \"Beaulieu\", Grassac und Charras 220 Meter. Der Fußpunkt des Forsts befindet sich auf einer Höhe von rund 150 Meter. Der Forêt d’Horte wird zentral von der D 16 von Montmoreau-Saint-Cybard nach Confolens (über Villebois-Lavalette und Montbron) sowie von der D 25 von Angoulême nach Combiers (über Sers und Charras) durchquert. Auch die ehemalige Eisenbahnstrecke von Angoulême nach Périgueux verlief einst durch das Waldgebiet. Sie folgte dem Tal der Échelle aufwärts, zog an \"Charbontière\" und Rougnac vorbei und verließ dann bei La Rochebeaucourt den Forst. In den Forêt d’Horte sind ehemals eigenständige Forste eingegliedert – so der 968 Hektar große Domänenforst Forêt domaniale de la Mothe-Clédou (jetzt nur noch als \"La Mothe\" bezeichnet, früher \"Forêt du Clédou\") und der Forêt de la Rochebeaucourt, die südöstlich der Linie Charras-Rougnac gelegen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Der Forst hat sich auf einem breit angelegten, detritischen Schichtkörper aus dem Miozän/Pliozän etabliert, welcher seinerseits einem Substrat aus Oberkreidekalken aufsitzt. Letztere bilden bei Grassac und Charras eine Schichtstufe (\"Cuesta\") gegenüber dem unterlagernden und weiter östlich aufgeschlossenen Jura. Aus dem Massif Central stammende \"Plateaukiese\" – tonige, kieshaltige Sande – hatten sich im ausgehenden Tertiärüber die Oberkreidesedimente gelegt. Diese kontinentalen Sedimente sind auf topographisch hochgelegenen Oberkreiderücken erhalten geblieben und werden dort jetzt von einer an saure Standorte angepassten Wald- und Heidevegetation bestanden. Der Übergang vom Kalkuntergrund zu sauren, sandig-tonigen und kiesigen Böden erfolgt bei rund 150 Höhenmeter und bewirkt einen drastischen Vegetationswechsel.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Der Forst besteht aus Nieder- und Hochwald, wobei der Niederwald eine beherrschende Stellung einnimmt und nur 10 bis 15 Prozent auf Hochwald entfallen. Die Zusammensetzung des Waldes ist stark höhenabhängig und spiegelt die geologischen Gegebenheiten wider. Kalkmeidende Pflanzen wie Kastanien und See-Kiefer finden sich auf entkalkten Höhenlagen im Zentrum, wohingegen Steineichen, Stieleichen, Hainbuchen und Waldkiefern in tieferen Lagen zwischen kalkliebendem Unterholz vorwiegend am Südrand des Forsts anzutreffen sind. Die ursprünglich im Forst heimischen Arten werden heutzutage immer seltener, da Nadelwald angepflanzt wird, der bereits bis zu 20 Prozent einnimmt. Eingeführte Arten sind Fichten, Gewöhnliche Douglasien und Kiefern (Waldkiefer, See-Kiefer und Schwarzkiefer).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Forêt d’Horte ist ein Domänenforst im Département Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine. Der Forst liegt etwa 25 Kilometer südöstlich der Präfektursstadt Angoulême.", "tgt_summary": null, "id": 2126404} {"src_title": "K3 League (2020)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "1964 wurde mit der Korea Semi-Professional Football League ein Halbprofiwettbewerb ins Leben gerufen, der bis 2002 existierte. 2003 wurde sie durch den Ligawettbewerb Korea National League ersetzt. In Laufe der Zeit traten mehr und mehr Verein dem Verband bei. Zwischenzeitlich spielten in der KNL bis zu 15 Vereine in einer Spielzeit. Mit der Gründung der K League Challenge im Jahr 2013 sank die Anzahl an Vereinen in der KNL. Ab 2017 spielten nur noch Acht Vereine in der Liga. Gleichzeitig entwickelte sich die Amateurliga K3 League hin zu einer Halbprofiliga. 2015 wurden die Strukturreformpläne der KFA vorgestellt, inder die KNL und K3 League zusammengelegt werden sollen. Ende 2019 lösten sich die KNL, sowie beide K3 Leagues auf und wurden durch zwei neue Halbprofiligen ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Lizenzierungsphase.", "content": "Damit die neue K3 League gegründet werden konnte, mussten die KNL-Mitglieder die Auflösung ihrer Liga zustimmen. Aufgrund der neuen Bestimmungen der K3 League gab es allerdings Probleme, da nicht alle Mitglieder bereit waren diese zu akzeptieren. Später gab aber die KNL bekannt, dass alle Mitglieder der Auflösung zu gestimmt hätten. Ende 2019 wurden die K3 League Advance und K3 League Basic ebenfalls aufgelöst und die Vereine reichten ihren Lizenzanträge ein. Während der Lizenzierungsphase kam es allerdings zu Unruhen, da zwischenzeitlich nur Sechs der Acht KNL-Mitglieder ihren Antrag einreichten. Hinzukam, dass ein Antrag fehlerhaft war. Am 16. Oktober reichten Gimhae City FC und Changwon City FC ihre Anträge nach. Gangneung City FC erklärte währenddessen, dass sie an der neuen K3 League nicht teilnehmen möchten. Später wurde bekannt, dass Gangneung doch an der Liga teilnehmen möchte. Während der Lizenzierungsphase existierten auch Gerüchte über eine Gründung und Teilnahme eines Vereins auf Geoje, welcher kurz darauf aber dementiert wurde. Cheongju FC reichte zudem den Antrag ein, im Falle einer Aufnahme in der K League, den Ligastartplatz mit einer 2. Mannschaft belegen zu wollen. Die K League lehnte allerdings den Antrag ab, weshalb der Verein den Ligastartplatz der ursprünglich geplanten 2. Mannschaft übernahm. Insgesamt bekamen 30 Mannschaften (8 KNL- & 20 K3- & 2 Neugegründete) die Lizenz zur Ligateilnahme an den beiden neuen Halbprofiligen. Pyeongchang FC gab bekannt, an der Spielzeit 2020 aus Vereinsinternen Gründen nicht teilnehmen zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Am 12. Dezember 2019 gab die KFA bekannt, welche Vereine in welcher Liga antreten werden, später gab die KFA bekannt, in welchen Modus gespielt werden sollte. Anfang Februar wurde das K3 League-Logo vorgestellt. Zudem änderte Cheonan City FC seinen Vereinsnamen in \"Cheonan FC\" um.", "section_level": 2}, {"title": "Lizenz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lizenzbedingung.", "content": "Um an der K3 League teilnehmen zu können, muss jeder Verein Lizenzbestimmungen erfüllen, diese wären:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die K3 League ist die seit Anfang 2020 existierende Erste Halbprofiliga Südkoreas. Sie wurde im Zuge von Strukturreformen ins Leben gerufen.", "tgt_summary": null, "id": 762678} {"src_title": "Marie Claire Tchecola", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Tchecola wuchs in einem kleinen guineischen Dorf nahe der senegalesischen Grenze auf. Sie war die erste Frau in ihrer Familie, die eine Ausbildung erhielt. Sie erwarb ihr Krankenpflegediplom und arbeitete als Krankenschwester im Donka-Krankenhaus in Conakry, Guinea. Im Juli 2014 erkrankte sie an Ebola, während sie eine schwerkranke Patientin behandelte. Ein Mangel an medizinischem Personal und grundlegender Schutzausrüstung führte zu einer Situation in Westafrika, in der sich die Krankheit rasch ausbreitete. Als sie die Symptome erkannte, meldete sie sich selbst in einem Behandlungszentrum an, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Sie erkannte aus eigener Erfahrung, dass Verleugnung, Zweifel und Fehlinformationen Menschen daran hindern können, eine angemessene Behandlung zu erhalten und angemessene Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Nachdem sie sich von der Krankheit erholt hatte, kehrte Tchecola zu ihrer Arbeit als Notfallkrankenschwester im Donka-Krankenhaus zurück, aber ihre Schwierigkeiten waren noch nicht vorbei. Tchecolas Vermieter hatte ihre Wohnung aus Angst und aufgrund von Fehlinformationen über die Krankheit zwangsgeräumt. Andere Überlebende erlebten Ähnliches: Freunde stellen Besuche ein, Arbeitgeber lassen ihre Belegschaft nicht an den Arbeitsplatz zurückkehren, Gemeinden glauben, dass Ebola ein Todesurteil ist und dass die Opfer schließlich sterben werden, so dass sie die Überlebenden meiden, Kinder und Jugendliche werden von den Familienmitgliedern abgelehnt und die Angst hemmt eine andere Unterbringung für sie. Die Situation mit den Kindern ist besonders schwerwiegend, so sind mehr als 4.000 Kinder in Guinea als Waisen registriert. Da die Überlebenden anscheinend eine Immunität gegen die Krankheit haben, werden sie von der UNICEF rekrutiert, um erkrankten Kindern zu helfen. Die Überlebenden sind in der Lage, die traumatisierten Kinder zu berühren und ihnen Trost zu spenden, was dem Personal in Schutzausrüstung so nicht möglich ist. Tchecola setzt sich für die Sensibilisierung, die Aufklärung über Ebola-Prävention und den Kampf gegen die Diskriminierung von Überlebenden ein. Sie ist Mitglied der Ebola Survivors Association of Guinea, die ein Unterstützungsnetzwerk für diejenigen bietet, die die Krankheit überlebt haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marie Claire Tchecola (* 20. Jahrhundert in Guinea) ist eine guineische Krankenschwester und Ebola-Überlebende. Sie ist eine Aktivistin, die über Krankheiten aufklärt und gegen die Stigmatisierung derjenigen kämpft, die an Krankheiten leiden. Im Jahr 2015 wurde sie vom US-Außenministerium mit dem International Women of Courage Award ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1116961} {"src_title": "Marjory Stoneman Douglas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Douglas wurde als einziges Kind von Frank Bryant Stoneman (1857–1941) und Florence Lillian Trefethen (1859–1912) geboren. 1907 erhielt sie vom Boston Herald einen Preis für \"An Early Morning Paddle\", eine Geschichte über einen Jungen, der von einem Kanu aus einen Sonnenaufgang beobachtet. 1908 begann sie ihr Studium am Wellesley College und schloss 1912 mit einem Bachelor of Arts in Englisch ab. 1914 lernte sie Kenneth Douglas kennen und heiratete ihn innerhalb von drei Monaten. Als sich herausstellte, dass er bereits mit einer anderen Frau verheiratet war, zog sie nach Miami und beendete die Ehe. Als sie in Florida ankam, lebten weniger als 5000 Menschen in Miami. Ihr Vater war der erste Herausgeber der Zeitung, die später The Miami Herald wurde. Sie trat 1915 in die Redaktion der Zeitung ein und schrieb als Gesellschaftskolumnistin. 1916 erhielt sie den Auftrag, eine Geschichte über die erste Frau aus Miami zu schreiben, die sich der United States Navy Reserve anschloss. Als die Frau nicht zum Vorstellungsgespräch erschien, trat sie selbst in die Marine ein. Sie stellte jedoch bald fest, dass sie für das Militärleben ungeeignet war. Sie beantragte die Entlassung und schloss sich dem amerikanischen Roten Kreuz in Paris an. Hier war sie Zeugin der turbulenten Feierlichkeiten in der Rue de Rivoli, als der Waffenstillstand unterzeichnet wurde. Nach dem Krieg war sie Redaktionsassistentin bei \"The Miami Herald\" und wurde für ihre tägliche Kolumne „The Galley“ bekannt. Sie förderte eine verantwortungsvolle Stadtplanung, als in Miami in einem Jahrzehnt ein Bevölkerungsboom von 100.000 Menschen zu verzeichnen war. Sie schrieb zur Unterstützung für das Frauenwahlrecht, für Bürgerrechte und für eine bessere Hygiene, während sie sich gegen Verbote und Außenhandelstarife aussprach. 1923 arbeitete sie nach dem Ausscheiden aus der Zeitung als freie Schriftstellerin. Von 1920 bis 1990 veröffentlichte sie 109 Belletristik Artikel und Geschichten. Eine ihrer ersten Geschichten wurde für 600 US-Dollar an das \"Black Mask\"-Magazin verkauft. 40 ihrer Geschichten erschienen in der \"The Saturday Evening Post\" und beschäftigten sich mit Umweltthemen, die von ihren häufigen Besuchen in den Everglades handelten. Sie lebte von 1915 bis zu ihrem Tod in Südflorida und schrieb im Laufe der Jahrzehnte ausführlich über die Region. Sie war Mitglied des Komitees zur Gründung des Everglades-Nationalparks und arbeitete später an der Gründung des Biscayne-Nationalparks und leitete die Gesetzgebung zum Schutz der Parks und ihrer Wildtiere. Um dieses fragile Ökosystem zu verteidigen, trat sie häufig mit Regierungsbehörden in Kontakt und ging offen und unkompliziert mit Naturschutzfragen um. Als 1947 ihr Buch \"River of Grass\" veröffentlicht wurde, war es sofort ausverkauft. Das Buch hatte das öffentliche Interesse am Schutz der Everglades geweckt und die Zukunft von Floridas Naturschutz- und Landnutzungspolitik nachhaltig beeinflusst. In den 1950er, 1960er und 1970er Jahren jedoch wurden die Everglades durch Entwässerungsprojekte und große landwirtschaftliche Betriebe massiv beschädigt. Im Alter von 79 Jahren gründete sie die Friends of the Everglades, die dazu beitrugen, den Bau eines geplanten Jetports in der unberührten Big Cypress-Region der Everglades zu stoppen. Sie wurde 108 Jahre alt und lebte die meiste Zeit mit ihren Katzen in ihrem Cottage, das sie 1924 in Coconut Grove gebaut hatte. Sie lernte nie Autofahren und besaß nie ein Auto. Ihr Haus hatte auch keine Klimaanlage, Elektroherd oder Spülmaschine. Ihre Asche wurde auf der Marjory Stoneman Douglas Wilderness Area im Everglades National Park verstreut. Das Haus und der Besitz von ihr befinden sich im Besitz des Staates Florida und werden seit 2007 vom Florida Park Service als bleibendes Denkmal für eine bemerkenswerte „Frau, die die Everglades gerettet hat“, gepflegt. 1980 benannte das Florida Department of Natural Resources (jetzt das Florida Department of Environmental Protection) seinen Hauptsitz in Tallahassee nach ihr, was sie als zweifelhafte Ehre betrachtete. 1986 richtete die National Parks Conservation Association den Marjory Stoneman Douglas Award ein, der „Personen ehrt, die oft große Anstrengungen unternehmen müssen, um für den Schutz des Nationalparksystems einzutreten und für ihn zu kämpfen“. Trotz Blindheit und vermindertem Gehör blieb sie auch in ihrem zweiten Jahrhundert aktiv und wurde mit einem Besuch von Königin Elizabeth II. geehrt, der sie 1991 eine signierte Kopie von \"The Everglades: River of Grass\" schenkte. Anstelle von Geschenken und Feiern bat sie darum, an ihrem Geburtstag Bäume zu pflanzen, was zu über 100.000 gepflanzten Bäumen im ganzen Bundesstaat führte. Der South Florida Water Management District begann 1992 exotische Pflanzen zu entfernen, die sich in den Everglades verbreitet hatten. 1993 verlieh ihr Präsident Bill Clinton die Presidential Medal of Freedom, eine der höchsten zivilen Auszeichnungen, die von den Vereinigten Staaten von Amerika verliehen wird. Sie spendete ihre Medaille an das Wellesley College.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marjory Stoneman Douglas (* 7. April 1890 in Minneapolis, Minnesota; † 14. Mai 1998 in Coconut Grove, Miami, Florida) war eine amerikanische Journalistin, Autorin, Verfechterin des Frauenwahlrechts und Naturschützerin, die für ihren entschiedenen Einsatz zum Schutz der Everglades bekannt ist. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Presidential Medal of Freedom.", "tgt_summary": null, "id": 811221} {"src_title": "Margaretha van Godewijk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Van Godewijk war die Tochter von Sara Pijpelaer († 1677) und Pieter Govertszoon van Godewijck (1593–1669), der Lehrer an einer Lateinschule und Aufseher der Stadtbibliothek war. Sie und ihre Schwester Cornelia wuchsen in einer wohlhabenden Umgebung mit kulturellen Interessen auf: Margaretha erlernte früh mehrere Sprachen, darunter Latein und Griechisch, und man schrieb sich Gedichte. Im biografischen Lexikon A.J. van der Aas heißt es 1862, dass sie auch Hebräisch lernte, um das Alte Testament im Original zu lesen. Margarethe van Godewijk schrieb zahlreiche Gedichte, von denen ein Großteil in zwei handgeschriebenen Bänden überliefert ist. Der Band \"Poëmata\" besteht aus rund zwanzig Gedichten in lateinischer Sprache, der Band \"Gedichten van Margareta van Godewyck, met xxviii door haar geschilderde zinnebeelden\" enthält auf 313 Seiten religiöse Texte, Gelegenheitsgedichte sowie Embleme und Briefe, meist auf Niederländisch, aber auch Französisch oder Latein. Die Texte blieben aus unbekannten Gründen unveröffentlicht – möglicherweise entsprachen sie nicht ihren eigenen Ansprüchen. Bei A.J. van der Aa werden die fremdsprachigen Texte sehr gelobt, ihre muttersprachlichen Gedichte allerdings als gelegentlich etwas „geschwollen“ bezeichnet. Laut Arnold Houbraken (1653) beherrschte sie darüber hinaus Malerei, die sie von Nicolaes Maes gelernt habe, darüber hinaus Stickerei und Glasgravur. Margarete von Godewijck blieb unverheiratet. Nach dem Tod ihres Vaters machte sie ein Testament zugunsten ihrer Mutter; nach deren Tod 1677 – kurz vor ihrem eigenen Tod – vermachte sie testamentarisch einen Nachlass von „Kunst und Büchern“ sowie Papierzeichnungen und Drucke an verschiedene Verwandte und Bekannte. Margaretha van Godewijk starb im November 1677 in Dordrecht. Bereits in einer kurz darauf erschienenen \"Beschryvinge der stad Dordrecht\" wurde ihr ein prominenter Platz im kulturellen Leben der Stadt eingeräumt; sie wurde darin – aufgrund ihrer Poesie, Stickerei, Malerei, ihren Zeichnungen und Gravuren, ihrem Gesang und ihres Cembalospiels – unter den zahlreichen Männern, auf die die Stadt stolz sein könne, gelobt. Der Verbleib ihrer Handschriften war lange Zeit unbekannt, bis sie 1830 bei einer Auktion in Paris wieder auftauchten und von einem Dordrechter Kunsthändler aufgekauft wurden. Sie befinden sich seit 1870 im Dordrechter Archiv, heute Regionaal Archief Dordrecht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Margaretha van Godewijk (* 30. oder 31. August 1627 in Dordrecht; † 2. November 1677 ebenda) war eine niederländische Dichterin, Malerin und Kupferstecherin des Goldenen Zeitalters.", "tgt_summary": null, "id": 220278} {"src_title": "Effacer l’historique", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einer Provinzstadt kämpfen die drei Nachbarn Marie, Bertrand und Christine mit den Tücken der neuen Technologien und sozialen Netzwerken. Marie, die von Familienbeihilfen ihres Ehemanns lebt, wird mit einem Sexvideo erpresst und versucht es vor ihrem Sohn geheim zu halten. Bertrand ist Opfer von Werbeanrufen und seine Tochter wird über das Internet gemobbt. Christine, die als Taxifahrerin arbeitet, ärgert sich wiederum darüber, dass ihre Kundenbewertungen in der Taxi-App nicht anziehen. Gleichzeitig steht sie vor dem Nichts, nachdem ihre TV-Serien-Abhängigkeit Überhand genommen hat. Gemeinsam beschließen Marie, Bertrand und Christine, gegen die großen Internet-Konzerne vorzugehen. Ein scheinbar ungleicher Kampf nimmt seinen Lauf.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten zum neunten Kinofilm von Benoît Delépine und Gustave Kervern waren für sechs Wochen angesetzt und fanden ab Ende Juli 2019 überwiegend in der Region Hauts-de-France statt, wo sie bereits zuvor Filme realisiert hatten. Gedreht wurde u. a. in den Städten Saint-Laurent-Blangy und Arras. Weitere Dreharbeiten waren in Kalifornien, Sitz des Technologieunternehmens Apple, und auf Mauritius geplant. Für die Hauptrollen verpflichtete das Regie-Duo die Schauspieler Blanche Gardin, Denis Podalydès und Corinne Masiero. Laut Kervern lieben beide den Humor von Podalydès und dessen Bruder Bruno, die gemeinsam Filme gedreht hatten. Mit Masiero sind die beiden wiederum seit Jahren bekannt, hatten aber gemeinsam an Projekten gearbeitet, die nicht erfolgreich waren. Mit Gardin arbeiteten Delépine und Kervern das erste Mal zusammen. Sie hatte 2018 und 2019 für ihre humoristischen Bühnenprogramme zweimal in Folge den französischen Theaterpreis Molière gewonnen. In weiteren Rollen agieren mit Yolande Moreau und Benoît Poelvoorde alte Weggefährten der Regisseure, während mit kleinen Auftritten auch der bekannte französische Schriftsteller Michel Houellebecq sowie der Schauspieler Vincent Lacoste vertreten sind. \"Effacer l’historique\" wurde von Sylvie Pialat und Benoît Quainon für Les Films du Worso und von No Money Productions produziert. Kropoduzenten waren France 3 Cinéma und Scope Pictures aus Belgien. Der französische Verleih ist Ad Vitam; die weltweiten Verwertungsrechte liegen bei der deutschen Gesellschaft Wild Bunch.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Mit \"Effacer l’historique\" konkurrierten Delépine und Kervern zum zweiten Mal nach 2010 um den Goldenen Bären, den Hauptpreis der Berlinale. Dort wurde der Film mit einem als Sonderpreis vergebenen Silbernern Bären ausgezeichnet. Darüber hinaus gewann die Komödie den Leserpreis der \"Berliner Morgenpost\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Effacer l’historique (internationaler Titel: \"Delete History\", dt.: etwa „Chronologische Übersicht löschen“) ist ein französisch-belgischer Spielfilm von Benoît Delépine und Gustave Kervern aus dem Jahr 2020. Die Tragikomödie, für dass das Regie-Duo auch das Drehbuch verfasste, handelt von drei Opfern des Web 2.0 (dargestellt von Blanche Gardin, Denis Podalydès und Corinne Masiero), die sich verbünden, um gemeinsam gegen die großen Internet-Konzerne vorzugehen. ", "tgt_summary": null, "id": 1012412} {"src_title": "Xavi Quintillà", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Der im katalonischen Lleida geborene Quintillà begann mit dem Fußballspielen bei der lokalen UD Lleida. Im Jahr 2009 wechselte er in die Nachwuchsabteilung des FC Barcelona. Mit der U19-Mannschaft gewann Quintillà die UEFA Youth League 2013/14. Nach seinem Abschluss in der Akademie La Masia, wurde er im Juli 2015 in die Reservemannschaft FC Barcelona B befördert. Diese stieg in der Vorsaison in die Segunda División B, die dritthöchste spanische Spielklasse, ab. Am 22. August 2015 (1. Spieltag) debütierte er bei der 1:2-Auswärtsniederlage gegen die UE Cornellà für \"Barça B\". Trotz seines frühen Debüts, kam er in dieser Spielzeit 2015/16 nur sporadisch zum Einsatz. Um Spielpraxis zu sammeln, wurde Xavi Quintillà am 26. August 2016 für die gesamte Saison 2016/17 an den Drittligisten Lleida Esportiu, den Nachfolgeverein der im Jahr 2011 aufgelösten UE Lleida, ausgeliehen. Dort startete in den überwiegenden Spielen der Mannschaft und kam so zu 30 Einsätzen in der Liga. Sein einziges Saisontor erzielte er am 17. Februar 2018 (26. Spieltag) beim 2:0-Heimsieg gegen den CD Ebro. Nach dem Saisonende kehre Quintillà vorerst zu Barcelona zurück, wo er seinen Vertrag jedoch am 1. September 2018 auflöste. Am selben Tag unterzeichnete er einen Vertrag beim FC Villarreal B in der Segunda División B, dem Reserveteam des FC Villarreal. Nachdem er bei dort ansprechende Leistungen zeigen konnte, stand er während der Saison 2018/19 vermehrt im Kader der A-Mannschaft. Am 1. November 2018 debütierte Quintillà beim 3:3-Unentschieden gegen die UD Almería in der Herrenmannschaft von Cheftrainer Javier Calleja. Sein Ligadebüt bestritt er am 30. März 2019 (29. Spieltag) bei der 2:3-Auswärtsniederlage gegen Celta Vigo. In der verbleibenden Spielzeit kam er in sechs weiteren Ligaspielen der ersten Mannschaft zum Einsatz und bestritt nebenher auch noch 22 Ligaspiele für die Reserve. Zur Spielzeit 2019/20 wurde er endgültig in die erste Mannschaft Callejas befördert. In diese Spielzeit übernahm die Stammrolle in der linken Außenverteidigung.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Von Oktober 2012 bis März 2013 bestritt Quintillà vier freundschaftliche Länderspiele für die spanische U17-Nationalmannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Xavi Quintillàs Bruder Jordi ist ebenfalls professioneller Fußballspieler. Er bestritt auch Länderspiele für die U16, U18 und Spanien U19.", "section_level": 1}], "src_summary": "Xavier „Xavi“ Quintillà Guasch (* 23. August 1996 in Lleida) ist ein spanischer Fußballspieler, der seit September 2017 beim Erstligisten FC Villarreal unter Vertrag steht. Der linke Außenverteidiger, der auch in der Innenverteidigung spielen kann, ist ehemaliger spanischer Juniorennationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 290823} {"src_title": "Ferrari SF1000", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik und Entwicklung.", "content": "Wie alle Formel-1-Fahrzeuge des Jahres 2020 ist der Ferrari SF1000 ein hinterradangetriebener Monoposto mit einem Monocoque aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK). Außer dem Monocoque bestehen auch viele weitere Teile des Fahrzeugs, darunter die Karosserieteile und das Lenkrad aus CFK. Auch die Bremsscheiben sind aus einem mit Kohlenstofffasern verstärkten Verbundwerkstoff. Der SF1000 ist das Nachfolgemodell des Ferrari SF90. Da das technische Reglement zur Saison 2020 weitgehend stabil blieb, ist das Fahrzeug größtenteils eine Weiterentwicklung. Angetrieben wird der SF1000 von einem 1,6-Liter-V6-Motor von Ferrari in der Fahrzeugmitte mit Turbolader sowie einem 120 kW starken Elektromotor; es ist also ein Hybridelektrokraftfahrzeug. Das sequentielle Getriebe des Wagens hat acht Gänge. Der Gangwechsel wird über Schaltwippen am Lenkrad ausgelöst. Das Fahrzeug hat nur zwei Pedale, ein Gaspedal (rechts) und ein Bremspedal (links). Genau wie viele andere Funktionen wird die Kupplung, die nur beim Anfahren aus dem Stand gebraucht wird, über einen Hebel am Lenkrad bedient. Die Gesamtbreite des Fahrzeugs beträgt 2000 mm, die Breite zwischen Vorder- und Hinterachse 1600 mm, die Höhe 950 mm. Der Frontflügel hat eine Breite von 2000 mm, der Heckflügel von 1050 mm sowie eine Höhe von 820 mm. Der Diffusor ist 175 mm hoch und 1050 mm breit. Der Wagen ist mit 305 mm breiten Vorderreifen und mit 405 mm breiten Hinterreifen des Einheitslieferanten Pirelli ausgestattet, die auf 13-Zoll-Rädern montiert sind. Der SF1000 hat, wie alle Formel-1-Fahrzeuge seit 2011, ein Drag Reduction System (DRS), das durch Flachstellen eines Teils des Heckflügels den Luftwiderstand des Fahrzeugs auf den Geraden verringert, wenn es eingesetzt werden darf. Auch das DRS wird mit einem Schalter am Lenkrad des Wagens aktiviert. Der SF1000 ist mit dem Halo-System ausgestattet, das einen zusätzlichen Schutz für den Kopf des Fahrers bietet.", "section_level": 1}, {"title": "Lackierung und Sponsoring.", "content": "Der SF1000 ist überwiegend im klassischen Rot lackiert, ergänzt durch graue Elemente u. a. an Front- und Heckflügel. Wie beim Vorgänger wurde eine matte Lackierung verwendet. Neben dem Hauptsponsor Philip Morris werben unter anderem Kaspersky Lab, Mahle, Pirelli, Ray-Ban, Shell und UPS auf dem Fahrzeug.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrer.", "content": "Ferrari tritt in der Saison 2020 erneut mit der Fahrerpaarung Charles Leclerc und Sebastian Vettel an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ferrari SF1000 ist der Formel-1-Rennwagen von Ferrari für die Formel-1-Weltmeisterschaft 2020. Er ist der 53. Ferrari-Formel-1-Wagen und wurde am 11. Februar 2020 in Reggio nell’Emilia präsentiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1157333} {"src_title": "Deerfield (Illinois)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich von den Potawatomi-Indianern besiedelt, wurde das Gebiet 1835 von Horace Lamb und Jacob B. Cadwell besiedelt und Cadwell's Corner genannt. Ein Einkaufszentrum auf dem Gelände von Cadwells Farm an der Waukegan Road und Lake Cook Road trägt noch immer diesen Namen. Das Gebiet wuchs aufgrund der schiffbaren Flüsse in der Gegend, insbesondere des Des Plaines River und des Chicago River. Um 1840 wurde der Name der Stadt in \"Leclair\" geändert. Innerhalb eines Jahrzehnts schlug der Siedler John Millen eine weitere Namensänderung in Deerfield vor, um seine Heimatstadt Deerfield in Massachusetts, und die große Zahl der in der Gegend lebenden Hirsche zu ehren. 1847 wurde in Deerfield die erste Schule gegründet. Das Dorf wurde 1903 eingemeindet, als seine Bevölkerung ca. 400 Einwohner betrug. Im frühen 20. Jahrhundert erlebte die Ortschaft als Teil der Metropolregion Chicago ein rasches Bevölkerungswachstum. Seit Anfang der 1980er Jahre hat Deerfield einen großen Zustrom von Juden, Asiaten und Griechen erlebt, wodurch die Gemeinde eine vielfältigere kulturelle und ethnische Zusammensetzung erhielt. 1985 besuchte Präsident Ronald Reagan die Ortschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Eine Schätzung für 2017 ergab, dass Deerfield 18.946 Einwohner hatte. Die Bevölkerung bestand aus 16.905 (89,6 %) Weißen, 832 (4,4 %) Asiaten, 117 (0,6 %) Afroamerikanern und 8 (0,04 %) amerikanischen Ureinwohnern, 82 (0,4 %) kamen aus einer anderen ethnischen Gruppe und 110 (0,6 %) stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 548 Personen (5,2 %) waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Das durchschnittliche Haushaltseinkommen war mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt von Illinois und die Armutsrate lag bei nur 1,7 % der Bevölkerung (2017).", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "1982 wurde entlang der Lake-Cook Road ein 131 Hektar großer Distrikt mit Steuervergünstigungen eröffnet, was die Entwicklung von Unternehmen förderte. Weitere Faktoren, die die Ansiedlung von Unternehmen entlang des Korridors begünstigten, waren der Überfluss an freien Flächen und die Nähe des Distrikts zum Chicago Loop und zum internationalen Flughafen O'Hare. Ab 1987 nahm die Bürovermietungsaktivität in Deerfield enorm zu und neue Bürogebäude entstanden. In Deerfield befindet sich heute die Hauptsitze von Baxter Healthcare, Beam, Big Apple Bagels, CF Industries, Consumers Digest, Caterpillar, Così, Fortune Brands Home & Security, Mondelēz International, United Stationers und Walgreens Boots Alliance, Im Jahr 2017 beschäftigte Walgreens 6.500 Mitarbeiter am Hauptsitz und ist damit der größte Arbeitgeber in der Stadt. Das japanische Pharmaunternehmen Takeda Pharmaceutical betreibt in Deerfield ein Forschungszentrum.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Ortschaft verfügt über mehrere öffentliche und private Schulen. Die Deerfield High School gilt als eine der besten Highschools in Illinois.", "section_level": 1}], "src_summary": "Deerfield ist ein Village im Cook County und dem Lake County im Bundesstaat Illinois in den Vereinigten Staaten. Es liegt ungefähr 40 km nördlich von Chicago und hat den Charakter einer Vorstadt. Die Einwohnerzahl lag bei 18.225 bei der Volkszählung 2010. Deerfield ist der Sitz mehrerer Großunternehmen und zählt zu den wohlhabendsten Ortschaften in Illinois und dem Mittleren Westen. ", "tgt_summary": null, "id": 56391} {"src_title": "Giuseppe Aprile", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Eltern waren Fortunato Aprile und Anna Vita Cervellera. Fétis und Volpicella geben ein falsches Geburtsjahr an (1738 bzw. 1746). Der Vater war neben seinem Beruf als Notar auch ein begeisterter Musikliebhaber und Kirchensänger in der Gemeindekirche von Martina Franca. Er unterrichtete seinen Sohn ursprünglich selber und gab offensichtlich auch sein Einverständnis für dessen Kastration, die mit 11 Jahren vorgenommen wurde, um seine schöne Stimme zu erhalten. Mit 19 Jahren wurde Giuseppe nach Neapel geschickt und nahm ab dem 28. April 1751 privaten Gesangsunterricht bei Gregorio Scirolì. Vom Nachnamen seines Lehrers leitet sich Apriles Spitzname „\"Scirolino\"“ oder „\"Sciroletto\"“ ab. (Einige Autoren, darunter Villarosa und Florimo behaupteten fälschlicherweise, dass er am Conservatorio della Pietà dei Turchini studierte). Am 23. September 1752 wurde Giuseppe Aprile als Sopranist in der Königlichen Kapelle von Neapel eingestellt, für monatlich 20 Carlini. Seinen ersten Auftritt auf der Opernbühne hatte er 1752 in Rom in Scirolìs \"Il barone deluso\". In der Spielzeit 1753–1754 sang er am Teatro San Carlo in Neapel eine kleine Nebenrolle in Niccolò Jommellis \"Ifigenia in Aulide\". Dieser Komponist sollte in Apriles weiterer Karriere noch eine bedeutende Rolle spielen. Nachdem er im April 1754 in Rom in einem Oratorium gesungen hatte, trat er Ende desselben Jahres im römischen Teatro Aliberto delle Dame zum ersten Mal als \"primo uomo\" auf, in Francesco Saverio Garcias Oper \"Pompeo Magno in Armenia\". 1755–1756 war er am Teatro ducale in Parma, unter anderem in \"Issipile\" von Baldassare Galuppi und in \"La buona figliuola\" von Egidio Duni. Statt nach Neapel zurückzukehren, trat er aus der dortigen Königlichen Kapelle aus, und folgte einer Opernkarriere, die ihn an die bedeutendsten Theater Italiens und ins Ausland führte. Giuseppe Aprile war mittlerweile so berühmt, dass er im Frühling 1758 nach Spanien gerufen wurde, um im Theater von Aranjuez für eine königliche Summe den Leucippo in Nicola Confortos Oper \"La Forza del genio o sia il Pastor guerriero\" zu singen. Im Karneval 1759–1760 sang er mit blendendem Erfolg in Venedig am Teatro San Benedetto, u. a. in \"La clemenza di Tito\" von Giuseppe Scarlatti. Er galt nun als einer der besten Sänger Italiens und „seine Art zu Singen“ wurde „allgemein von Allen geschätzt“ („\"...il suo modo di cantare gradito universalmente da tutti\"“), berichtete Graf Giuseppe Finocchietti in einem Brief vom 29. Dezember 1759. 1760 ging er zum ersten Mal nach Stuttgart, wo er vor allem in Opern von Jommelli sang, darunter 1763 in \"Didone abbandonata\", in \"La bergère illustre\", und 1764 in \"Demofoonte\". Zwischenzeitlich engagierte man ihn 1765–1766 am San Carlo in Neapel. Dort sang er neben der Primadonna Antonia Maria Girelli Aguilar in den Opern \"Il re pastore\" von Niccolò Piccinni (30. Mai), \"Creso\" von Antonio Sacchini (4. November), \"Romolo ed Ersilia\" von Johann Adolph Hasse (25. Dezember) und \"Arianna e Teseo\" von Pasquale Cafaro (20. Januar 1766). Nach einem Aufenthalt in Palermo ging Giuseppe Aprile im November 1767 für eine Summe von jährlich 6000 Fiorin wieder an den Hof von Herzog Carl Eugen von Württemberg nach Stuttgart, zusammen mit seinem Bruder Raffaele, der als Geiger nur 600 Fiorin verdiente. Hier sang er in den nächsten eineinhalb Jahren wiederum in diversen Werken von Jommelli: in der Opera buffa \"La Critica\", der Opera seria \"Fetonte\", in \"Il cacciatore deluso\" und in der Serenata \"Die gekrönte Eintracht\" (\"L'unione coronata\"). Das letzte Werk, in dem er am Stuttgarter Hof mitwirkte, war \"La schiava liberata\" (18. Dezember 1768). Mitte März 1769 reiste er – angeblich nur für einen vorübergehenden Aufenthalt – zurück nach Italien und hinterließ einen Berg Schulden. Zur großen Enttäuschung des Herzogs kam er jedoch nicht wieder zurück. Der junge Wolfgang Amadeus Mozart und sein Vater hatten auf ihrer Italienreise 1770 dreimal Gelegenheit, Aprile singen zu hören, zuerst im Januar in Mailand während einer Messe, dann im März in Bologna in einem Konzert im Palazzo des Grafen Gian Luca Pallavicini, und zuletzt am 30. Mai in Neapel im Teatro San Carlo in Jommellis \"Armida abbandonata\". Mozart lobte in Briefen an seine Schwester Nannerl die schöne und ausgewogene Stimme des Sängers und fand ihn in Jommellis Oper unvergleichlich (Brief an Nannerl vom 5. Juni 1770). Später im selben Jahr hörte ihn auch Charles Burney (siehe unten). In den folgenden Jahren hatte Giuseppe Aprile Auftritte in Neapel (1772–1773), Turin (1772 und 1776), Florenz (1774–1775 und 1777) und Rom (1779–1780). Im Herbst 1777 in Florenz sang er in den Opern \"Medonte Re d' Epiro\" von Giuseppe Sarti und \"Creso Re di Lidìa\" von Giovanni Battista Borghi. Zu dieser Zeit erschien in London ein Artikel, in dem der 45-jährige Aprile als „alter Sänger“ bezeichnet wurde, der nicht mehr auf der Höhe seiner einstigen Erfolge sei. Dagegen feierte die \"Gazzetta Universale\" am 25. Oktober 1777 (Nr. 85, S. 678) seine Leistungen in denselben Opern als Triumph. Auch der Bildhauer Antonio Canova war noch 1780 hingerissen von Apriles Gesang, als er ihn im Teatro Alibert in Rom in Cimarosas \"Caio Mario\" und Anfossis \"Tito nelle Gallie\" hörte. Der Sänger kehrte 1783 nach Neapel zurück und trat in der Königlichen Kapelle die Nachfolge des kürzlich verstorbenen, berühmten Caffarelli als erster Sopran an. Einen letzten öffentlichen Auftritt hatte Aprile beim Fest der Maria SS. Addolorata in der Servitenkirche von Neapel am 17. und 18. September 1785 in Werken von Pergolesi und soll „wahrlich wie ein Engel“ gesungen haben („\"veramente angelica\"“, laut Padre G. Della Valle). Neben und nach seiner Opernlaufbahn gab Giuseppe Aprile Gesangs- und Musikunterricht. Zu seinen Schülern gehören Domenico Cimarosa, die Tenöre Michael Kelly und Manuel García (?), sowie Lady Hamilton. Am 12. Juli 1798 trat er von seiner Stelle in der Königlichen Kapelle in Neapel in den Ruhestand, mit einer Pension von 35 Dukaten. Bei seiner Rückkehr nach Martina Franca geriet er in einen Volksaufstand wegen der Einberufung von Soldaten durch die Bourbonen gegen die Franzosen, die Rom besetzt hielten. Nur durch das Eingreifen des Sängers konnte verhindert werden, dass man das Haus des Bürgermeisters in Brand steckte. Giuseppe Aprile starb in Martina Franca am 11. Januar 1813. 1791 erschien in London bei Broderip zum ersten Mal Giuseppe Apriles einflussreiche Gesangsschule unter dem Titel: \"The Modern Italian Method of Singing, with a Variety of Progressive Examples and Thirtysix Solfeggi by Sigr. D. G. Aprile\". Sie erlebte mehrere Auflagen auch in Italien, Frankreich und Deutschland, und wurde noch 1942 von Ricordi, Mailand, neu gedruckt. Seine 36 beliebten Solfeggien behandeln verschiedene Ornamente des Gesangs, darunter Triller und Passagen, und in seinen theoretischen Instruktionen erklärte Aprile u. a. die Bedeutung einer perfekten Intonation, besonders in Sprüngen, und des \"messa di voce\". Aprile komponierte auch verschiedene Einzelwerke, vor allem Arien und Duette, von denen einige zu Lebzeiten veröffentlicht wurden und im British Museum in London erhalten sind; andere befinden sich in Form von Manuskripten in den Bibliotheken des Conservatorio San Pietro a Majella in Neapel und im Conservatoire Royal in Brüssel.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme und Kunst.", "content": "Giuseppe Aprile galt als einer der bedeutendsten Sänger seiner Zeit. Außer Mozarts und Canovas oben erwähnte schmeichelhafte Aussagen über seinen Gesang schrieben auch einige andere Musikkenner über ihn: Sein Schüler Michael Kelly bezeichnete ihn als „Vater aller Sänger“ und war ihm sehr dankbar für seinen Unterricht. Giovanni Marco Rutini (in einem Brief an Padre Martini, Livorno, 22. März 1764) hielt Aprile für einen vollkommenen Sänger und lobte darüber hinaus seine Schauspielkunst. Ein nicht ganz positives Urteil fällte Charles Burney, der ihn in Jommellis \"Demofoonte\" (Neapel, 31. Oktober 1770) gehört hatte. Er fand Apriles Stimme zu „schwach und ungleich, doch ist er in seiner Intonation standfest; seine Person ist wohl gebildet, sein Triller gut und er hat viel Geschmack und Ausdruck“. Christian Friedrich Daniel Schubart kannte „Aprili“ offenbar aus Stuttgart und widmete ihm einen Abschnitt in seinen \"Ideen zu einer Aesthetik der Tonkunst\" (Stuttgart, 1806), wo er ihn „die ehemalige Zierde des Württembergischen Theaters“ nannte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Giuseppe Aprile, genannt „\"Scirolino\"“ oder „\"Sciroletto\"“ (* 28. Oktober 1732 in Martina Franca (Taranto); † 11. Januar 1813 ebenda) war ein italienischer Sänger und Kastrat (Sopran) mit großer Karriere in Italien, Spanien und Stuttgart. Er war auch Gesangslehrer und Komponist.", "tgt_summary": null, "id": 2074136} {"src_title": "Margarete Lauter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Margarete Vetter wuchs als Tochter einer Bauernfamilie mit vier Geschwistern auf. Ihre Mutter förderte sie sehr früh mit kulturellen Aktivitäten. Am Ende des Zweiten Weltkriegs lernte sie den jungen Architekten Harro Lauter (17. Oktober 1919 – 5. Oktober 1996) kennen, den sie 1948 heiratete. Nachdem die Familie drei Jahre im Elternhaus ihres Stiefvaters in Hoffenheim/Sinsheim gewohnt hatte, wurde ihr Ehemann 1952 zum Architekten und später Leiter des Hochbauamtes in Mannheim ernannt und sie zogen in diesem Jahr nach Mannheim um. 1963 eröffnete Margarete Lauter in Zusammenarbeit mit dem in Mannheim und Paris ansässigen Künstler Rudi Baerwind und der Galerie Paul Facchetti Paris die erste internationale Galerie für zeitgenössische Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg in Mannheim. Das Ehepaar bekam drei Kinder. Der jüngste Sohn, Rolf Lauter, wuchs bereits in den 1960er Jahren in die Galeriearbeit seiner Mutter hinein und wurde später Museumsdirektor.", "section_level": 1}, {"title": "Galerie Lauter.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kultureller Aufbruch der Frauen in den 1960er Jahren.", "content": "Margarete Lauter empfand die soziale Situation der Frau in den 50er Jahren in Deutschland extrem unbefriedigend und suchte ab 1960 nach einer Beschäftigung in der Kultur. In ihrem Mann hatte sie einen verständnisvollen und kompetenten Berater und beide fassten 1962 im Dialog mit dem in Mannheim und Paris arbeitenden Künstler Rudi Baerwind, dem Galeristen Paul Facchetti aus Paris, dem Baden-Badener Museumsdirektor Dietrich Mahlow, dem Direktor der Mannheimer Kunsthalle Heinz Fuchs und dem damaligen Mannheimer Oberbürgermeister Hans Reschke den Entschluss, unter dem Namen Margarete Lauter eine Galerie für junge zeitgenössische Kunst zu eröffnen. Nachdem ihre engagierte Pionierarbeit in den ersten Jahren keinen einzigen Verkauf mit sich brachte, änderte sie ihren Namen in Galerie Lauter, zog in größere Räume um und entschied sich für eine Beteiligung an einer der gerade beginnenden Kunstmessen. Die Galerie Lauter gehörte zu den Galerien, die die Art Basel 1970 mit gegründet und begleitet haben. Außerdem war Margarete Lauter neben Denise René und Annely Juda eine der wenigen Galeristinnen, die – gegenüber einer überwältigen Zahl von männlichen Vertretern – auf der ersten Art Basel teilnahm.", "section_level": 2}, {"title": "Galerie Margarete Lauter.", "content": "Die ersten Räume der Galerie befanden sich von 1963 bis 1967 im Quadrat L 15, 7–9 in der Nähe des Hauptbahnhofs. In diesen Jahren war ihr offizieller Name Galerie Margarete Lauter. Sie eröffnete am 21. November 1963 ihre erste Ausstellung mit den Künstlern Ger Lataster, Ung-No Lee, Georges Noël, Rudi Baerwind, Zoltan Kemeny sowie Objekten traditioneller afrikanischer Kunst. Dieses erste wie auch viele folgende Projekte fanden in enger Zusammenarbeit mit der Galerie Paul Facchetti, Paris statt. In weiteren Ausstellungen zeigte Lauter Werke von: Uwe Lausen (1964–1965), Zoran Antonio Mušič (1965), Natalia Dumitresco (1965, 1971), Magie im Alltag/Magie du banal (1965), Rudi Baerwind und Georges Noël (1965) Pierre Clerc (1965–1966) sowie gleichzeitig Kunst und Kultgegenstände aus Afrika in Kooperation mit Hans Himmelheber (1965–1966, 1968), Alexandre Istrati (1966), Erwin Bechtold (1965), Karl Fred Dahmen (1966), Luciano Lattanzi und Werner Schreib (1966).", "section_level": 2}, {"title": "Galerie Lauter.", "content": "Im Jahr 1967 zog Lauter mit der Galerie in größere Räume in B 4, 10a, wo jährlich bis zu 6 Ausstellungen mit internationaler Gegenwartskunst (1967–1990) unter dem neuen Namen Galerie Lauter stattfanden. Hier zeigte sie Ausstellungen von: Jaroslav Serpan (1967, 1978), Amadeo Gabino (1967, 1970, 1982), Erwin Bechtold (1968, 1973, 1979, 1984, 1989), Shusaku Arakawa (1968, 1986), Louise Nevelson (1968), Otto Herbert Hajek (1968, 1977, 1989), Bernd Berner (1969), Gianfranco Baruchello (1969), Karl Fred Dahmen (1969, 1972) Otmar Alt (1969, 1981), Manuel Rivera (1970), Karl Prantl (1970), Rolf-Gunter Dienst (1970), Dieter Krieg (1970, 1988), Wilhelm Loth (1970), Manolo Millares (1971), Jürgen Reipka – Rinaldo Paluzzi (1971), K.R.H. Sonderborg (1972), Rolf Kissel (1972, 1976, 1979), Günther Uecker, Louis Tomasello, \"Yvaral\" Jean-Pierre Vasarely (1973), Hermann Goepfert (1974), Erwin Heerich (1974), Otto Piene (1975, 1992), Werner Schreib (1974, 1988) Alexandre Istrati (1974/75), Adolf Luther (1975, 1989), Pierre Alechinsky (1976), HA Schult (1976), Gustav Seitz (1976, 1989), Miguel Berrocal (1976), Antoni Tàpies (1977), Robert Motherwell (1977), Joan Miró (1978), Antonio Saura (1979, 1986), Georges Mathieu (1980), Georges Noël (1980, 1984), Erich Hauser (1980), Heinz Mack (1981, 1985), Hans Hartung (1981), Victor Vasarely (1981/82, 1989), Roberto Matta (1983), George Rickey (1983), Georges Noël (1984), Antonio Saura (1985–86), Rafael Mahdavi (1987), Karel Appel (1987), Ger Lataster (1987/88), Werner Schreib (1988), Adolf Luther (1989), Victor Vasarely (1989), Yaacov Agam (1989/90). Von 1990 bis 1996 hat Lauter am Friedrichsplatz 14, direkt neben der Kunsthalle Mannheim und dem Mannheimer Denkmal, dem Wasserturm, neue Räume bezogen. Einige Ausstellungen wurden realisiert mit: Mimmo Rotella & Jacques de la Villeglé (1990), CoBrA: Pierre Alechinsky, Karel Appel, Corneille, Asger Jorn, Anton Rooskens (1990), Rafael Mahdavi (1991), Gianni Colombo (1991), Heinz Mack (1992), Erwin Bechtold (1992), Hermann Goepfert (1992), Otto Piene (1992), Herbert Hamak (1993, 1996), Emilio Vedova (1993), Carlos Cruz-Diez (1993), Heiner Blum (1994), Alison van Pelt und Gabriele Muschel (1995), Franz Erhard Walther (1995). Ab 1996 zog sie sich – nach dem Tod ihres Mannes – für vier Jahre in private Räume zurück und konzentrierte sich auf kleinere Ausstellungen und Kunstberatung. Schließlich eröffnete sie im Jahr 2000 einen Galerieraum am Friedrichsplatz 15, um Werke von Künstlern der letzten 30 Jahre ihrer Galerietätigkeit zu zeigen. Nach 40 Jahren erfolgreicher Arbeit beendete Lauter im Frühjahr 2003 ihre Galerie, in der sie zahlreiche Werke an Museen vermitteln und einige neue Privatsammlungen aufbauen konnte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Margarete Lauter (* 9. September 1925 in Büchenbronn; † 2. Oktober 2004 in Mannheim) war eine deutsche Kunsthändlerin und Galeristin. Sie eröffnete im Jahr 1963 die erste Galerie für internationale Gegenwartskunst in Mannheim nach dem Zweiten Weltkrieg und präsentierte vor allem Werke von deutschen, französischen, spanischen, italienischen, japanischen, koreanischen und US-amerikanischen Künstlern.", "tgt_summary": null, "id": 2259818} {"src_title": "Lockheed L-100 Hercules", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1959 verkündete Lockheed, dass die US-amerikanische Fluggesellschaft Pan American World Airways (Pan Am) 12 GL-207 Super Hercules zur Lieferung Anfang 1962 bestellt hatte und dass Slick Airways später im selben Jahr 6 Exemplare erhalten würde. Allerdings strichen beide Gesellschaften ihre Aufträge wieder, und andere zivile Versionen kamen nicht über die Studienphase hinaus. Anfang der 1960er-Jahre wurde dann wieder eine zivile Version konzipiert, abgeleitet von der militärischen Lockheed C-130E. Unterschiede waren die Abschaffung der Außentanks und der jeweils zwei unteren Fenster unterhalb der oberen Fensterreihe. Außerdem wurden weder der Navigator noch militärische Kommunikationsvorrichtungen länger benötigt. Der Erstflug dieser Lockheed L-100 Hercules fand am 20. April 1964 statt. Die Musterzulassung für die L-100 durch die Federal Aviation Administration (FAA) erfolgte am 16. Februar 1965. Den ersten Linieneinsatz führte am 8. März 1965 Alaska Airlines durch, an die der Prototyp vermietet worden war. Die erste Maschine aus der Serienproduktion wurde am 30. September 1965 an Continental Air Services geliefert. Dies war eine Tochtergesellschaft der Continental Airlines, die sehr eng mit Air America zusammenarbeitete, welche wiederum von der CIA kontrolliert wurde. Andere frühe Kunden dieser ersten Variante waren unter anderem Airlift International, International Aerodyne, Pacific Western Airlines, Pakistan International Airlines und Zambian Air Cargoes sowie die Leasinggesellschaft National Aircraft Leasing. Im Gegensatz zur militärischen Nutzung werden im zivilen Frachtgeschäft selten hochdichte Güter befördert, weshalb es bei der L-100 häufiger zu Einschränkungen aufgrund fehlenden Frachtraumvolumens kam. Deshalb wurde die um 2,54 Meter gestreckte L-100-20 entwickelt, die ihren Erstflug am 19. April 1968 absolvierte. Die Musterzulassung für die L-100-20 durch die FAA erfolgte am 4. Oktober 1968. Das erste Serienflugzeug der L-100-20 wurde am 11. Oktober 1968 an Interior Airways ausgeliefert, die nächsten dann ab dem 26. Dezember 1969 an Flying W Airways. Weitere Kunden für die L-100-20 waren unter anderem Delta Airlines, erneut Pacific Western Airlines, Red Dodge Aviation, Saturn Airways und Southern Air Transport. Selbst die bereits verlängerte L-100-20 erwies sich für manche Betreiber als zu klein. Daher wurde eine um weitere 2,04 Meter gestreckte Variante L-100-30 konstruiert, die also 4,58 Meter länger als die Basisversion L-100 ist. Die erste davon wurde im Dezember 1970 an Saturn Airways ausgeliefert. Im Jahr 1992 waren die Verkaufszahlen der L-100 immer weiter gesunken. Ein Hauptgrund dafür entstand nach der Auflösung der Sowjetunion und dem Zerfall der bisherigen Regierungen ihrer Verbündeten. Dadurch kam es international zum sich rasant ausbreitenden Einsatz von Frachtern des Typs Antonow An-12, der mit der Hercules vergleichbar ist, aber niedrigere direkte Betriebskosten aufweist. Von diesem ebenfalls sehr robusten und vielseitig einsetzbaren Flugzeugtyp waren viele Hundert Exemplare vorhanden, für die neue Nutzungsmöglichkeiten gesucht und gefunden wurden. Daher wurde die Produktion der L-100 wegen fehlender Nachfrage 1992 zunächst eingestellt. Erst 2014 beschloss die – mittlerweile Lockheed Martin genannte – Herstellerfirma, einen neuen Anlauf zur Wiederbelebung ziviler Verkäufe der Hercules zu machen, und meldete bei der FAA die Absicht einer Erweiterung der Musterzulassung an. Die neue Version LM-100J ist direkt aus der C-130J-30 abgeleitet, die ihren Erstflug am 5. April 1996 absolviert hatte und seither in über 400 Exemplaren gebaut wurde. Die LM-100J startete am 27. Mai 2017 zu ihrem Erstflug; ein zweiter Prototyp wurde erstmals 2018 zur Erprobung eingesetzt. Die hauptsächlichen Unterschiede zur militärischen C-130J sind Der Prototyp der LM-100J wurde im Oktober 2017 zur Lieferung von Hilfsgütern auf Puerto Rico nach dem Hurrikan Maria eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Zur Konstruktion wird auf den Artikel Lockheed C-130 verwiesen. Abweichungen von der dort beschriebenen militärischen Version sind im hiesigen Text erwähnt.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Die Stückzahlen der folgenden Baureihen gelten für fabrikneu ausgelieferte Exemplare:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Wie bei der militärischen Version C-130 hat es sich für die meisten Betreiber der L-100 als großer Vorteil erwiesen, dass sie auch auf relativ kurzen und unbefestigten Landebahnen starten und landen kann. Die L-100 werden auf vielfältige Weise eingesetzt. Hierzu zählen der Transport großer und sperriger Güter, beispielsweise für die Öl- und Gasbohrindustrie, Katastrophenhilfe, Sprüheinsätze (auch zur Bekämpfung von Ölteppichen), als Löschflugzeug In Saudi-Arabien wurden 6 L-100-30 zu fliegenden Krankenstationen umgerüstet.", "section_level": 1}, {"title": "Zivile Betreiber.", "content": "Zahlreiche zivile Nutzer betrieben sowohl fabrikneue als auch gebrauchte L-100. Hierzu zählten:", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Betreiber.", "content": "Auch Luftstreitkräfte, halbmilitärische oder Regierungsorganisationen begannen damit, die L-100 zu nutzen, teilweise parallel zu vorhandenen C-130.", "section_level": 2}, {"title": "Verkaufszahlen und Bestellungen der LM-100J.", "content": "LM-100J: Auf der Luftfahrtmesse in Farnborough (England) unterzeichnete die irische ASL Aviation Group am 16. Juli 2014 eine Absichtserklärung über den Kauf von bis zu 10 LM-100J, die für den Einsatz der beiden mit ASL liierten Fluggesellschaften Safair (Südafrika) und Air Contractors (Irland) vorgesehen seien. Lockheed äußerte die Erwartung, 75 Flugzeuge zu verkaufen. Im Jahr 2018 war von diesem Kunden dann nicht mehr die Rede, stattdessen präsentierte Lockheed die unbekannte Firma Pallas Aviation als Erstkunden. Die Firma wolle zwei LM-100J vom Flughafen Fort Worth Alliance aus betreiben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lockheed L-100 Hercules ist ein Transportflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Lockheed Corporation. Der mit vier Turboprop-Triebwerken ausgerüstete Schulterdecker ist die zivile Version der militärischen C-130 Hercules. ", "tgt_summary": null, "id": 2229549} {"src_title": "Navazaunkönig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Navazaunkönig erreicht eine Körperlänge von etwa 16,0 cm, wobei die Weibchen ca. 29,3 g wiegen. Er hat ein lohfarbenes Gesicht und gräuliche Zügel. Der Oberkopf und die Oberseite ist dunkel und prächtig braun. Die Schwungfedern sind schwach schwärzlich gestreift. Die Kehle und der obere Brustbereich sind weißlich, was im unteren Brustbereich ins gräuliche mit unscheinbarem Bogenmuster übergeht. Die Flanken sind rußig braun, der Steiß dunkel graubraun. Die Augen sind braun, der Schnabel schwärzlich mit heller orangegelben Basis am Unterschnabel. Die Beine sind dunkel grau. Beide Geschlechter ähneln sich.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten und Ernährung.", "content": "Der Navazaunkönig ernährt sich vermutlich von Wirbellosen. Gesicherte Daten über seine Ernährungsgewohnheiten existieren aber nicht. Sein Futter sucht er auf felsigem Untergrund und in Felsspalten.", "section_level": 1}, {"title": "Lautäußerungen.", "content": "Der Gesang des Navazaunkönigs wir als abwechslungsreiches, oft holpriges Trällern aus melodischen Pfiffen, das gelegentlich mit wenigen schwachen beschleunigenden sanften Tönen beginnt und in starken, anhebenden Tönen endet. Der Gesang unterscheidet sich sehr vom Schmalschnabel-Zaunkönig (\"Hylorchilus sumichrasti\"), so dass keiner der anderen Art auf die Laute von Aufnahmen der anderen Art antworten. Der Gesang des Weibchens wird als einleitender Ton, dem eine Serie von acht oder mehr lauten Pfiffen folgt, welches ihm die Aura einer Gleichgültigkeit verleiht, beschrieben. Er ist nicht gut mit dem Gesang des Männchens abgestimmt, anders als dies bei vielen tropischen Zaunkönigen der Fall ist. Meist überlappt er mit dem Gesang des Männchens, startet aber beinahe gleichzeitig. Der Mittelteil und das Ende wirkt etwas zufällig. Er gibt ein metallischen \"tink\"-Ton von sich, der sich sehr von den Lauten seiner konspezifischen Artgenossen unterscheidet.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Brutbiologie des Navazaunkönigs ist bisher nicht erforscht bzw. es liegen keine gesicherten Daten vor.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Navazaunkönig kommt an Felsausschüssen aus karstartigem Kalkstein vor. Hier bewegt er sich in Höhenlagen von 75 bis 800 Metern. Im Gegensatz zum Schmalschnabel-Zaunkönig scheint er ungestörten Wald zu brauchen. Es gibt keine Hinweise, dass er sich auch in Sekundärvegetation aufhält.", "section_level": 1}, {"title": "Migration.", "content": "Der Navazaunkönig gilt als Standvogel.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Forschungsgeschichte.", "content": "Die Erstbeschreibung des Navazaunkönigs erfolgte 1973 durch Richard Stanley Crossin und Charles Adelbert Ely unter dem wissenschaftlichen Namen \"Hylorchilus sumichrasti navai\". Das Typusexemplar wurde von Juan Nava Solorio (1923–2004) in der Nähe von Municipio Ocozocoautla de Espinosa gesammelt. Bereits 1897 führten Edward William Nelson die für die Wissenschaft neue Gattung \"Hylorchilus\" für den Schmalschnabel-Zaunkönig ein. Dieser Name leitet sich von »hylē « für »Waldung, Wald« und »orkhilos « für »Zaunkönig« ab. Der Artname »navai« ist seinem Sammler gewidmet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Navazaunkönig (\"Hylorchilus navai\") ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die in Mexiko endemisch ist. Der Bestand wird von der IUCN als gefährdet (\"Vulnerable\") eingeschätzt. Die Art ist monotypisch.", "tgt_summary": null, "id": 2445620} {"src_title": "Schlacht von Cerro Corá", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Schlachten um Piribebuy und von Campo Grande (16. August 1869) waren die letzten großen Schlachten des Kriegs, und was von den Soldaten der geschlagenen Truppen Paraguays übrig blieb, schloss sich dem letzten Truppenkontingent des Präsidenten López an und flüchtete über den Rio Dourados nach Paraguay zurück. Von dort schlug die Kolonne den Weg nach Caraguatay ein, wo der paraguayische Präsident die vierte Hauptstadt seines Landes proklamiert hatte. Zu diesem Zeitpunkt erlaubte die zahlenmäßige Überlegenheit der brasilianische Armee die Organisation in mehreren Kolonnen, um Lopez Truppen die Flanken abzuringen und die Verfolgung nach Caraguatay auf drei Wegen gleichzeitig zu führen. Am 8. Februar 1870 erreichte López und seine Kolonne Cerro Corá und ließ sein Lager sichern. Die letzten Verbände Paraguays bestanden nur noch aus etwa 450 Personen, darunter Vizepräsident Domingo Sánchez, die Generäle Bernardino Caballero, Isidoro Resquín, Francisco Roa und José María Delgado sowie Frauen und Kinder, allesamt hungrig und zerlumpt, die Männer ohne Munition hauptsächlich nur mehr mit Lanzen und Säbeln bewaffnet. Am 18. Februar erreichte die brasilianische Kolonne unter Correia da Câmara den Ort Bela Vista. Der General erfuhr von Oberst Bento Martins, dass sich das Lager von López in Cerro Corá befand. Die Information war durch von Deserteure und Gefangene weitergegeben worden.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Am 1. März 1870 um 6.00 Uhr morgens wurde Lopez darüber informiert, dass seine Verteidigung am Tacuara-Übergang angegriffen worden war, diese Information wurden auch an die Verteidigung am Aquidabán-Abschnitt weitergegeben. Der Angriff wurde von Soldaten bestätigt, die auf das zentrale Lager von López zurückfluteten. Die Brasilianer, die etwa 2.600 Mann zählten, näherten sich dem Lager und umzingelten den Gegner. Am 1. März griffen die Truppen unter Correia da Câmara von zwei Seiten, frontal und im Rücken des Gegners an. Die zwei Verteidigungspunkte, einer am Tacuara und der andere am Rio Aquibadán, fielen schnell. Der an der Mündung von Chiriguelos sichernde Verband unter General Francisco Roa wurde nach Verweigerung der Übergabe niedergemacht. Vom Beginn des brasilianischen Kavallerieangriffs auf das Lager bis zum Ende des Gefechts vergingen nur etwa 15 Minuten. Kavallerie und Infanterie unter Oberst João Nunes da Silva y Tavares rückten derweil in die Mitte des Lagers vor und trafen auf Solano López, der auf einem Pferd saß, sowie dessen 17-jährigen Sohn Oberst Juan \"Panchito\" López und einige Offiziere des zerschlagenen Bataillon der Rifreros. Präsident López und seine Beamten deckten sich hinter den Rifreros, welche sich unter Oberst Crisóstomo Centurión zur erfolglosen Gegenwehr opferten. Oberst Centurión von einem Projektil getroffen, das seinen Unterkiefer zerschmetterte und der am Bein verletzte Oberst Gaspar Estigarribia und General José Maria Aguiar fielen durch Lanzenwürfe. Der Vizepräsident Francisco Sánchez und Außenminister Luis Caminos wurden auf der Flucht getötet. Es gab später drei widersprüchliche Berichte über den Tod des paraguayischen Präsidenten. Fest steht das Lopez mit Unterstützung von Kapitän Francisco Arguello noch zum Aquidabán-nigüín flüchtete, aber wegen einer Wunde das steile Ufer des Baches nicht überwinden konnte. Er wurde von sechs Kavalleristen eingeholt und nachdem er sich geweigert hatte, sich zu ergeben, wurde er vom Korporal José Francisco Lacerda mit einer Lanze tödlich verwundet. Teile der brasilianischen Truppen verloren die Selbstkontrolle und begannen Unschuldige zu töten, zündeten das Lager an und töteten die Kranken und Verwundeten. Nur etwa 240 paraguayische Gefangene, darunter die Generäle Resquín und Delgado, wurden gefangengenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Am 4. März erreichte die Nachricht von Solano López Tod Concepción, wo sich der Graf von Eu befand, der als Nachfolger von Marschall Caxias mit dem Oberbefehl beauftragt worden war. Der Schwiegersohn des Kaisers Dom Pedro II. kehrte nach Rio de Janeiro zurück, wo das siegreiche Kriegsende mit Jubel aufgenommen wurde. Paraguay war nach fünfjährigen Krieg am Ende seiner Leistungsfähigkeit, die Hälfte seines Territoriums fiel an die Alliierten, seine Bevölkerung war dezimiert. In Brasilien führte der Krieg angesichts der hohen Kriegskosten und des sich zu lange dahinziehenden Krieges zu einer Stärkung des Republikanismus, welcher sich besonders im jüngeren Offizierskorps ausbreitete. Zusammen mit der auf die Rekrutierung zahlreicher schwarzer Freiwilliger (Freigelassener) zurückzuführenden schrittweisen Abschaffung der Sklaverei (bis 1888) führte dies 1891 zum Sturz der Monarchie. 1976 wurde am Cerro Corá ein Nationalpark gleichen Namens gegründet. Der gleichnamige Kinofilm von 1978 beschäftigt sich mit der Thematik.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Ralph Rotte: Paraguays \"Großer Krieg\" 1864–1870, Verlag epubli GmbH, Berlin 2014", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht von Cerro Corá war die letzte Schlacht des Tripel-Allianz-Kriegs. Der Kampf ereignete sich am 1. März 1870 im heutigen Naturpark im Departamento Amambay und endete mit dem Tod des paraguayischen Präsidenten Francisco Solano López und mit dem Sieg der alliierten Truppen. Auf brasilianischer und argentinischer Seite kämpften General José Antônio Correia da Câmara mit etwa 2600 Mann, auf paraguayischer Seite López und der Vizepräsident Domingo Francisco Sánchez, die beide in der Schlacht ihr Leben verloren. Die letzten Truppen Paraguays waren bereits ausgehungert und mit nur noch etwa 400 Mann den brasilianischen Truppen hoffnungslos unterlegen.", "tgt_summary": null, "id": 534894} {"src_title": "Frühjahrsoffensive in Italien 1945", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Alliierten waren 1944 nach der Cassino-Schlacht im Mai und der Einnahme Roms am 4. Juni 1944 bis an die Gotenstellung vorgerückt. Damit wurde auch die bis dahin von der Wehrmacht praktizierte Taktik der hinhaltenden Verteidigung mit der der Vormarsch der Alliierten verlangsamt werden sollte aufgegeben und man richtete sich, wie vom Oberkommando der Wehrmacht (OKW) befohlen, auf die Verteidigung an der zur Hauptwiderstandslinie erklärten Gotenstellung ein. Den Alliierten gelang es bereits zwischen Ende August und Anfang September 1944 die nördlich von Florenz vom Tyrrhenischen Meer bis zur Adria verlaufende deutsche Verteidigungslinie zu durchbrechen. Insbesondere der flache und leicht hügelige linke Verteidigungsabschnitt an der Adriaküste wurde von der britischen 8. Armee bis zum Ende des Jahres eingedrückt und musste mehrmals zurückgenommen werden. Im zentralen im", "section_level": 1}, {"title": "Planung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alliierte.", "content": "Mitte Dezember 1944 übernahm US-General Mark W. Clark vom Briten Harold Alexander das Kommando über die 15. Armeegruppe, nachdem Alexander zum neuen Chef des Hauptquartiers der Alliierten Streitkräfte im Mittelmeerraum (AFHQ) ernannt worden war. Knapp zwei Wochen später befahl Clark am 30. Dezember 1944 alle offensive Aktionen einzustellen und in die Verteidigung überzugehen. Bis Anfang April 1945 blieb es, abgesehen von lokal begrenzten Aktionen, ruhig an der Front in Oberitalien. Auch wenn seit der Landung in der Normandie im Juni 1944 und der Landung in Südfrankreich im August 1944 der italienische Kriegsschauplatz nur noch eine zweitrangige Rolle in den Planungen der Westalliierten spielte, hielt man am Gedanken einer alles entscheidenden Schlussoffensive im nächsten Frühjahr fest. Die winterliche Pause wurde daher für die Planung und Vorbereitung genutzt. Anfang Januar 1945 stand bereits fest, dass die Offensive noch vor Mai zu beginnen sei. Im Großen und Ganzen war der Angriffsplan Ende Januar 1945 ausgearbeitet. Clark hielt an einem zweigeteilten Angriff fest, wie er bereits von seinem Vorgänger Alexander 1944 beim Angriff auf die Gotenstellung ausgeführt worden war, da das Angriffsgelände nicht ausreichend Platz für den Aufmarsch von zwei Armeen und einen einzigen konzentrierten Angriff bot. Unklar war, wer den Hauptstoß des Angriffs führen sollte. Der Brite Richard McCreery war der Ansicht, dass diese Aufgabe der 8. Armee als zahlenmäßig stärkerer Verband zustehe, zumal auch das Angriffsgelände in der Po-Ebene wesentlich einfacher sei, als der gebirgige Bereich im Apennin durch den der Vorstoß der 5. US-Armee geführt werden sollte. Clark zweifelte aber an der Offensivkraft der Briten und legte sich", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Gegenmaßnahmen.", "content": "Bis März 1945 ging die Abteilung Fremde Heere West im OKW von einer anstehenden kleineren Offensivaktion der Alliierten in Norditalien aus. Die Bewertung beruhte auf den zahlreichen Truppenabgängen, die man seit Einstellen der Offensive im Dezember 1944 beobachtet hatte. Dem widersprach am 13. März 1945 der Chef des Generalstabes der Heeresgruppe C General der Panzertruppe Hans Röttiger, blieb aber ungehört. Am 22. März befahl das OKW den Abzug von 6000 Fallschirmjägern, die aus der 1. und 4. Fallschirmjäger-Division für die Bildung zweier neuer Divisionen abgezogen wurden. Trotz der Haltung des OKW bereitete sich die Heeresgruppe C auf einen Angriff der Alliierten für Anfang April vor. Generaloberst Heinrich von Vietinghoff, der am 10. März 1945 den Oberbefehl über die Heeresgruppe C von Generalfeldmarschall Albert Kesselring übernommen hatte, konzentrierte seine stärksten Einheiten in der Po-Ebene rund um Bologna, da er hier den Hauptstoß der motorisierten alliierten Verbände erwartete. Südöstlich von Bologna", "section_level": 2}, {"title": "Resistenza.", "content": "Die Meinung zum Einsatz der Resistenza im Italienfeldzug begann sich bei Teilen der Alliierten Anfang 1945 zu ändern. Bis Ende 1944 wurde der italienische Widerstand hinter den deutschen Linien ohne Bedenken von den beiden militärischen Nachrichtendiensten, dem US-amerikanischen Office of Strategic Services (OSS) und dem britischen Special Operations Executive (SOE), mit Waffen und Ausrüstung versorgt. Dem von Field Marshal Alexander geleiteten Hauptquartier der Alliierten Streitkräfte im Mittelmeerraum (AFHQ) gelang es zwar nicht, die Arbeit der beiden miteinander konkurrierenden Geheimdienste zu koordinieren und eine einheitliche Linie zu verfolgen, unterstützte aber die militärische Operationen der Partisanen, die insbesondere die deutschen Kommunikationen soweit als möglich unterbrechen", "section_level": 2}, {"title": "Beteiligte Verbände.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Achsenmächte.", "content": "Heeresgruppe C (Generaloberst Heinrich von Vietinghoff)", "section_level": 3}, {"title": "Verlauf.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Operation Roast.", "content": "Am 1. April 1945 begann mit dem Aufmarsch zur \"Operation Roast\" das einleitende Unternehmen für die Frühjahrsoffensive. Ziel des räumlich begrenzten Angriffs der britischen 8. Armee war die Besetzung des von den Briten als \"Split\" bezeichneten schmalen Küstenstreifens zwischen der Adria und der Lagune von Comacchio. Als Ablenkungsmanöver sollte eine Landungsoperation nördlich von Porto Garibaldi vorgetäuscht werden. Mit Hilfe von mehreren Fantails, zum Teil behindert durch", "section_level": 2}, {"title": "Operation Fry und Second Wind.", "content": "In den folgenden Tagen besetzten Truppen des Special Boat Service in der \"Operation Fry\" mehrere kleine Inseln in der Lagune von Comacchio, die von den Deutschen vorher geräumt worden waren. Ein erneuter Versuch den", "section_level": 2}, {"title": "Operation Lever.", "content": "Am 6. April setzten Einheiten der britischen 56. Infanterie-Division in der \"Operation Lever\" zum Angriff auf den zwischen Reno und Comacchio-Lagune liegenden Landstreifen. Aufgrund des heftigen Widerstandes der 42. Jäger-Division gelangen erst am Abend kleinere", "section_level": 2}, {"title": "Beginn der Operation Buckland.", "content": "Am 8. April begann der Aufmarsch der britischen 8. Armee für den Angriff auf die deutsche Irmgardlinie am Fluss Senio, Deckname \"Operation Buckland\". Währenddessen wurde die Operation Lever ausgesetzt. Verteidigt wurde der Abschnitt am Senio von der 98. Infanterie-Division, die von der schweren Panzer-Abteilung 504 unterstützt wurde. Am frühen Nachmittag des 9. April 1945 begannen alliierte Bomberverbände mit 825 schweren und 234 mittleren Bombern sowie 740 Jagdbombern, die deutschen Verteidigungsstellungen am Senio anzugreifen, dabei hatte das polnische II. Korps durch Eigenbeschuss 160 Ausfälle zu beklagen. Anschließend setzte ein vierstündiges Artilleriefeuer mit über 1200 Geschützen auf das Senioufer und den dahinter liegenden Bereich ein. Am Abend machte sich die neuseeländische 2. und indische 8. Infanterie-Division bereit. Flammenwerfer-Panzer rückten vor und nahmen die deutschen Bunker am Senio unter Feuer.", "section_level": 2}, {"title": "Beginn der Operation Craftsman.", "content": "Am Morgen des 14. April begann nach zweitägiger wetterbedingter Verspätung mit der \"Operation Craftsman\" der Angriff der 5. US-Armee im Apennin südwestlich von Bologna. Nach vorbereitenden Luftschlägen gegen die deutschen Linien im Raum Rocca di Roffeno, Monte Pigna ging General Truscott mit dem IV. Korps zum Angriff über. Fast 400 Geschütze eröffneten das Feuer auf Rocca di Roffeno dem Eckpfeiler der deutschen Verteidigung. Nach halbstündigem Sperrfeuer trat die 10. US-Gebirgsdivision zum Angriff gegen die von der 334. Infanterie-Division gehaltene Höhe an, die am Nachmittag nach schweren Verlusten eingenommen wurde. Östlich davon ging die 1. US-Panzer-Division im Renotal vor, das von der 94. Infanterie-Division verteidigt wurde. Im Bereich des II. US-Korps tastete sich die südafrikanische 6. Panzer-Division vor, um bessere Ausgangsstellungen für den nächsten Tag einzunehmen. Am äußersten linken Angriffsflügel der 5. Armee griffen die Truppen des brasilianischen Expeditionskorps das von der 114. Jäger-Division gehaltene Montese an und zwangen die Verteidiger nach heftigen Kämpfen", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenbruch der deutschen Front.", "content": "Angesichts der immer aussichtsloseren Lage gab Generaloberst Vietinghoff am 20. April von seinem Hauptquartier in Recoaro aus den Befehl zum allgemeinen Rückzug aus dem Raum Bologna. Damit setzte er sich über die Anweisungen aus Berlin hinweg, die ihn zum Aushalten zwangen, mit der Hoffnung, die vollständige Vernichtung der Heeresgruppe C zu vermeiden. Der nun folgende Rückzug der Wehrmacht nach Norden erfolgte ungeordnet, zum Großteil ohne Verbindungen zu den Verbänden und unter dem Druck der nachrückenden Alliierten. Um noch mehr Verwirrung hinter den deutschen Linien zu stiften, wurden am 20. April mit der \"Operation Herring\" italienische Fallschirmjäger der Fallschirmjäger-Division Nembo südlich des Po bei Mirandola und Sant’Agostino abgesetzt. Letztere sollten mit Gruppen der Resistenza den deutschen Rückzug verlangsamen. Am gleichen Tag überschritten Truppen der britischen 8. Armee den Idice, dabei stießen sie nur noch auf", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsverbrechen.", "content": "Auf ihrem Rückzugsweg Richtung Norden begingen die versprengten Truppen der Heeresgruppe C noch zahlreiche Endphaseverbrechen, in einigen Fällen sogar noch nach der in Kraft getretenen Kapitulation. Zwischen dem 23. April und dem 6. Mai, die Reste der 1. Fallschirmjäger-Division ergaben sich erst am 5. Mai in der Valsugana, kam es in über 270 Fällen zu Übergriffen durch deutsche Truppenangehörige mit einem oder mehreren Toten. Insgesamt waren in dem Zeitraum mehr als 1700 Opfer zu beklagen. Die meisten Opfer, über 840, waren in Venetien zu verzeichnen. Im Piemont waren es über 280, in Friaul-Julisch Venetien knapp 220, in der Lombardei über 190 und im Trentino-Südtirol knapp 170 Tote. Die von den Alliierten bedrängten deutschen Truppen, die zudem teilweise Angriffen der Resistenza ausgesetzt waren, verübten die Übergriffe unter großem Zeitdruck. Vielfach als Racheakte gegen vermeintliche Partisanenübergriffe oder weil man die Bevölkerung verdächtigte mit der Resistenza zusammenzuarbeiten. In einer Dynamik, wie sie bereits seit der Besetzung Italiens im September 1943 von den Deutschen verfolgt wurde. Meist wurden die Opfer wahllos aus der Bevölkerung herausgegriffen, auch wenn der Anteil der weiblichen Opfer mit 9,8 % unterstreicht, dass überwiegend die männliche Bevölkerung den Exzessen ausgesetzt war. Etwa ein Drittel der Fälle standen in keinerlei Verbindung mit der Resistenza und stellten reine Gewaltexzesse dar, bei der vielfach wahllos und mit äußerster Brutalität vorgegangen wurde. Die meisten Opfer mit 125 Toten forderte das Massaker von San Martino di Lupari nördlich von Padua am 29. April 1945 durch Angehörige der 29. Panzergrenadier-Division. Das letzte Massaker auf italienischem Boden wurde drei Tage nach der Kapitulation der Heeresgruppe C am 5. Mai 1945 in Somplago, Ortsteil von Cavazzo Carnico in Friaul-Julisch Venetien verübt, bei dem vier Männer durch Angehörige der 24. Waffen-Gebirgs-(Karstjäger-)Division der SS getötet wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Frühjahrsoffensive in Italien 1945, Deckname \"Operation Grapeshot\", war die von den Alliierten vom 9. April bis 2. Mai 1945 geführte Schlussoffensive, die mit der Teilkapitulation der deutschen Truppen in Italien und dem Zusammenbruch der Italienischen Sozialrepublik endete.", "tgt_summary": null, "id": 329893} {"src_title": "Parlamentswahl und Verfassungsreferendum in Guinea 2020", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Die letzte Parlamentswahl fand am 28. September 2013 statt. Die 2018 fällige Folgewahl wurde mehrmals verschoben, zuletzt vom 1. März 2020 auf den 22. März – dieser Termin musste anschließend vom Verfassungsgericht bestätigt werden. 2013 hatte die Partei von Präsident Condé, Rassemblement du peuple de Guinée (PRG), mit 46,3 % und 53 von 114 Sitzen die meisten Mandate gewonnen. Die Partei von Cellou Dalein Diallo, Union des forces démocratiques de Guinée (UFDG), erreichte 30,5 % und 37 Sitze, die Union des forces républicaines (UFR) 7,0 % und zehn Sitze. 14 Sitze gingen an kleinere Parteien. Rund 7,7 Millionen Guineer waren zur Wahl 2020 registriert. Bei einer externen Überprüfung des Wählerregisters aus dem Jahr 2015 wurden 2,49 Millionen „problematische“ Einträge gefunden, unter anderem von Minderjährigen und Verstorbenen. Diese sollten Anfang März 2020 aus dem Verzeichnis entfernt werden. Kurz vor Weihnachten 2019 kündigte der 1938 geborene Condé an, dass die Wahl mit dem Referendum zur möglichen Verlängerung seiner Amtszeit verbunden werden solle. Die UFDG und die UFR boykottierten die Wahl daher. Bei Protesten besonders gegen das Referendum wurden seit Oktober 2019 31 Demonstranten und ein Polizist getötet. 29 Parteien stellten Kandidaten auf.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlverfahren.", "content": "38 der 114 Abgeordneten der Nationalversammlung werden einzeln in Wahlkreisen in Mehrheitswahl gewählt. Die Wahlkreise entsprechen den 33 Präfekturen und den fünf Stimmbezirken der Hauptstadt Conakry. Die übrigen Parlamentarier werden nach dem Verhältniswahlrecht ermittelt.", "section_level": 1}, {"title": "Die Wahl.", "content": "Abgestimmt wurde in 19.000 Wahllokalen. Bei weiteren Zusammenstößen am Wahltag starben nach Angaben der Opposition mindestens zehn Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis und weiteres Geschehen.", "content": "CENI teilte am 28. März mit, dass das Referendum mit 91,6 % Zustimmung angenommen worden sei. Die Wahlbeteiligung lag bei 61 %. Kondés Partei RPG gewann 79 der 114 Mandate. Vier Mandate erhielt die Union démocratique de Guinée, je drei das Mouvement populaire démocratique de Guinée und die Nouvelles forces démocratiques. 25 Sitze gingen an kleinere Parteien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Parlamentswahl in Guinea 2020 fand am 22. März 2020 statt. Zuvor war die Wahl viermal verschoben werden; ursprünglich war ein Termin im Jahr 2018 vorgesehen. Gewählt wurden die 114 Abgeordneten der Nationalversammlung in Guinea. Gleichzeitig wurde ein Referendum über eine Verfassungsänderung abgehalten, das erfolgreich war. Damit wird die Beschränkung der Amtszeit des Präsidenten Alpha Condé auf zehn Jahre aufgehoben und zwei weitere Wiederwahlen ermöglicht; außerdem wird der Präsident zukünftig für sechs statt fünf Jahre gewählt. Für die Durchführung der Wahl ist die \"Commission électorale nationale independante\" (CENI) verantwortlich. ", "tgt_summary": null, "id": 2462621} {"src_title": "Modou Diagne Fada", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Modou Diagne Fada begann nach dem Schulbesuch 1987 ein Studium der Naturwissenschaften an der Université Cheikh Anta Diop de Dakar (UCAD), das er 1992 mit einem Magister \"(Maîtrise en sciences naturelles)\" abschloss. Danach begann er ein postgraduales Studium der Tierbiologie zum Erwerb des \"Diplôme d’études approfondies\" (DEA). Während seines Studiums trat er 1992 der Demokratischen Partei PDS \"(Parti Démocratique Sénégalais)\" als Mitglied bei und war Generalsekretär von deren Studenten-Sektion. Er war zwischen 1995 und 1997 als Attaché im Kabinettsbüro von Staatsminister Abdoulaye Wade tätig, er zu dieser Zeit letztmals Mitglied der Regierung der nationalen Union war. 1997 wurde er Generalsekretär der Arbeiter- und Liberalen Jugend UJTL \"(Union des jeunesses travaillistes et libérales)\". 1998 wurde er auf der Liste der PDS erstmals zum Mitglied der Nationalversammlung \"(Assemblée nationale du Sénégal)\" gewählt. Nach der Wahl von Abdoulaye Wade zum Staatspräsidenten wurde Diagne Fada im April 2000 Jugendminister \"(Ministre de la Jeunesse)\" im zweiten Kabinett von Premierminister Moustapha Niasse. Im darauf folgenden Kabinett von Premierministerin Mame Madior Boye fungierte er zwischen März 2001 und November 2002 als Minister für Jugend, Umwelt und öffentliche Hygiene \"(Ministre de la Jeunesse, de l’Environnement et de l’Hygiène Publique)\". Zugleich wurde er 2001 auch Sprecher der Parti Démocratique Sénégalais. Im darauf folgenden Kabinett von Premierminister Idrissa Seck wurde er im November 2002 Minister für Umwelt und Naturschutz \"(Ministre de l’environnement et de la protection de la nature)\" und bekleidete dieses Ministeramt auch im Anschluss von April 2004 bis Juni 2007 bestehenden Kabinett von Premierminister Macky Sall. 2007 gründete Modou Diagne Fada innerhalb der PDS die Bewegung \"WARWI\", die bei den Parlamentswahlen im Juli 2007 neben ihm zwei weitere Mandate in der Nationalversammlung errang. 2008 wurde er Dritter Vizepräsident der Nationalversammlung. Im April 2009 wurde er als Minister für Gesundheit und Vorbeugung \"(Ministre de la santé et de la prévention)\" in das Kabinett von Premierminister Souleymane Ndéné Ndiaye berufen und bekleidete dieses Ministeramt bis zum Ende von dessen Amtszeit im April 2012. Bei den Wahlen am 1. Juli 2012 wurde er auf der Nationalen Liste der PDS wieder zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt und daraufhin Präsident der Parlamentarischen Gruppe der Liberalen und Demokraten. Zugleich wurde er bei den Kommunalwahlen im Juni 2014 zum Mitglied des Rates des Département Kébémer gewählt, dessen Präsident er seither ist. Im Zuge der \"Operation Restoring Hope\", der von einer Militärallianz unter Führung Saudi-Arabiens am 22. April 2015 begonnenen zweiten Phase der Militärintervention im Jemen, erklärte er: Am 15. Oktober 2015 wurde er aus der PDS ausgeschlossen und gründete am 7. Mai 2016 mit den Demokratischen Reformern LDR-„Yessal“ \"(Les Démocrates réformateurs ‚Yessal‘)\" seine eigene Partei. Bei den Wahlen am 30. Juli 2017 wurde er nicht wieder zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Modou Diagne Fada (* 3. Februar 1969 in Darou Mousty, Département Kébémer, Region Louga) ist ein senegalesischer Politiker, der mehrmals Minister war.", "tgt_summary": null, "id": 946798} {"src_title": "Randy Burridge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Burridge verbrachte die ersten beiden Jahre seiner Juniorenkarriere in der B-Gruppe der Ontario Hockey League, ehe er zur Saison 1983/84 in die Oberklasse der OHL zu den Peterborough Petes wechselte. Auch dort verbrachte der Stürmer zwei komplette Spielzeiten, ehe er im NHL Entry Draft 1985 in der achten Runde an 157. Stelle von den Boston Bruins aus der National Hockey League (NHL) ausgewählt wurde. Burridge verblieb in der Folgesaison zunächst noch für ein paar Partien bei den Petes, bevor er im November 1985 in der NHL debütierte. Schlussendlich absolvierte er in seiner Rookiesaison 52 Spiele. Nachdem er im zweiten Profijahr zwischen dem NHL-Kader der Bruins und dem des Farmteam Moncton Golden Flames gependelt hatte, war der Flügelstürmer mit Beginn der Saison 1987/88 für die folgenden vier Jahre Stammspieler. Dies blieb auch in der Spielzeit 1991/92 – vor der er im Tausch für Stephen Leach zu den Washington Capitals wechselte – der Fall. Er spielte zudem sein bestes Jahr mit 67 Scorerpunkten in 66 Spielen und nahm am NHL All-Star Game teil. Das zweite Jahr in der US-amerikanischen Landeshauptstadt war allerdings von einer schweren Knieverletzung geprägt, die er in der Saisonvorbereitung erlitten hatte. Dadurch bestritt Burridge nur acht Spiele für die Capitals, davon vier in den Stanley-Cup-Playoffs 1993 sowie zwei weitere für das Farmteam Baltimore Skipjacks in der American Hockey League (AHL). Nach einem weiteren Jahr in Washington, in dem er mit 25 Toren ein durchaus gelungenes Jahr nach seinem Comeback hatte, wurde er kurz nach dem Beginn der Lockout-verkürzten Spielzeit 1994/95 an die Los Angeles Kings abgegeben. Diese erhielten im Gegenzug Warren Rychel. Burridge bestritt im Trikot der Kings 38 Spiele. Im Oktober 1995 wechselte der Offensivspieler erneut das Team, als er als Free Agent einen Vertrag bei den Buffalo Sabres unterzeichnete. Dort fand er in den folgenden drei Jahren eine sportliche Heimat. Er ließ seine Karriere danach bei den Las Vegas Thunder in der International Hockey League (IHL) und den Hannover Scorpions aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ausklingen. Nach der Saison 1998/99 beendete der Kanadier im Alter von 33 Jahren seine aktive Karriere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Randall H. „Randy“ Burridge (* 7. Januar 1966 in Fort Erie, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1983 und 1999 unter anderem 813 Spiele für die Boston Bruins, Washington Capitals, Los Angeles Kings und Buffalo Sabres in der National Hockey League (NHL) auf der Position des linken Flügelstürmers bestritten hat. Als Spieler der Washington Capitals nahm Burridge im Jahr 1992 am NHL All-Star Game teil.", "tgt_summary": null, "id": 2456590} {"src_title": "Tracy Edwards", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Tracy Edwards verbrachte hat ihre Kindheit in Pangbourne, England. Als Edwards zehn Jahre alt war, starb ihr Vater an einem Herzinfarkt, womit die junge Edwards schwer zu kämpfen hatte. Kurz darauf zog die Familie nach Wales und Edwards hatte zunehmend Konflikte mit ihrem Stiefvater. Ihr aufrührerisches Verhalten zeigte sich ebenso in der Schule, wo sie mehrere Verweise erhielt. Nachdem Edwards mit 16 Jahren von der Schule verwiesen wurde, startete sie eine Rucksacktour durch Europa. Schließlich heuerte sie als Stewardess auf der Yacht „Piraeus“ an. Dies war ihr erster Kontakt zum Segelsport. Nach einer Atlantiküberquerung, stoppte die Crew in den Vereinigten Staaten, wo sie auf König Hussein I. von Jordanien traf. Edwards knüpfte Kontakt mit dem König und dieser ermutigte sie, ihre Segelträume zu verfolgen. Später half König Hussein I. Edwards ihr Projekt der Teilnahme am Whitbread Round the World Yacht Race zu finanzieren. 1985–1986 nahm Edwards erstmals am Whitbread Round the World Yacht Race teil. Im männerdominierten Profisegelsport fand sie keine Crew, welche sie als Seglerin an Bord aufnehmen wollte. Schließlich heuerte sie als Köchin beim Team Atlantic Privateer an. Während der Regatta vermisste Edwards jedoch die sportliche Beteiligung ihrerseits und begann die Planung einer eigenen Teilnahme am Whitbread Round the World Yacht Race. Aus Frustration aufgrund ihrer eigenen Erfahrung, plante sie eine komplette Frauencrew aufzustellen. Nach zäher Finanzierungsphase und jahrelanger Vorbereitung startete die Yacht „Maiden“ beim fünften Whitbread Round the World Yacht Race. Das Frauenteam wurde von den Medien und den anderen Teams belächelt: Es liefen unzählige Wetten, ob „Maiden“ es überhaupt ins Ziel der ersten Etappe schaffen würde. Während der Regatta zeigt sich die Crew aber zunehmend als ernstzunehmender Mitstreiter und die „Maiden“ gewann sogar die härteste Etappe im südlichen Ozean. Die Unterstützung an Land wuchs und die „Maiden“ wurde bei der Rückkehr in Großbritannien mit viel Applaus empfangen. Die Crew um Tracy Edwards erzielte den zweiten Rang in der Bootsklasse und konnte zwei von sechs Etappen für sich entscheiden. Tracy Edwards war als Skipperin und Navigatorin auf der Yacht tätig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tracy Edwards (* 2. September 1962 in Pangbourne) ist eine britische Yachtseglerin. Sie war Skipperin der Yacht „Maiden“, welche 1989 erstmals mit einer kompletten Frauencrew am Whitbread Round the World Yacht Race teilgenommen hat. Im Anschluss der Regatta wurde sie als erste Frau mit der britischen „Yachtsman of the Year Trophy“ ausgezeichnet. Edwards hat zwei Bücher über ihre Erlebnisse geschrieben und die Geschichte der „Maiden“ wurde als Dokumentarfilm verfilmt.", "tgt_summary": null, "id": 2370801} {"src_title": "Bahnhof Haijima", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verbindungen.", "content": "Haijima ist ein Kreuzungsbahnhof, in dem drei Linien von JR East und eine Linie von Seibu Tetsudō aufeinandertreffen. Auf der Ōme-Linie fahren Nahverkehrszüge tagsüber üblicherweise fünfmal je Stunde. Während der morgendlichen Hauptverkehrszeit wird die Zugfolge in Richtung Tachikawa auf bis zu zwei Minuten verdichtet, in Richtung Ōme fahren dann bis zu acht Züge je Stunde. Es gibt an Werktagen mehrere umsteigefreie Eilzugverbindungen von Shinjuku nach Oku-Tama und Musashi-Itsukaichi mit Halt in Haijima. An Wochenenden und Feiertagen verkehren drei Schnellzugpaare mit wenigen Zwischenhalten von Shinjuku nach Haijima, wo die zehnteiligen Züge in zwei Einheiten getrennt (bzw. wieder zusammengesetzt) werden: Sechs Wagen verkehren als \"Holiday Rapid Okutama\" von und nach Oku-Tama, vier Wagen als \"Holiday Rapid Akigawa\" von und nach Musashi-Itsukaichi. Der Lokalverkehr auf der Itsukaichi-Linie besteht aus einem Halbstundentakt, der während der Hauptverkehrszeit verdichtet wird. Auf der Hachikō-Linie fahren die Nahverkehrszüge in der Regel alle 30 Minuten von Hachiōji über Komagawa nach Kawagoe, während der Hauptverkehrszeit alle 20 Minuten. Auf der Seibu Haijima-Linie nach Seibu-Shinjuku fahren die Züge tagsüber viermal je Stunde, während der nachfragestarken Tageszeiten bis zu sechsmal je Stunde. Auf dem südwestlichen Bahnhofsvorplatz befindet sich ein Busterminal, der von zwei Dutzend Buslinien der Gesellschaften \"Tachikawa Bus\", \"City Bus Tachikawa\" und \"Nishi Tōkyō Bus\" bedient. Hinzu kommen zwei Linien von \"Tachikawa Bus\" an der Nordseite des Bahnhofs.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der Bahnhof steht am nordwestlichen Stadtrand von Akishima, unmittelbar an der Grenze zu Fussa. Die Anlage, die an ihrer Ostseite von Tamagawa-Aquädukt begrenzt wird, ist von Südosten nach Nordwesten ausgerichtet. Sie besitzt zehn Gleise, von denen sieben dem Personenverkehr dienen. Die JR-Gleise liegen an einem Seitenbahnsteig und an zwei Mittelbahnsteigen. An der Ostseite liegen die beiden stumpf endenden Gleise der Seibu Tetsudō ebenfalls an einem Mittelbahnsteig. Sämtliche Bahnsteige sind zum Teil überdacht. Das Empfangsgebäude besitzt die Form eines Reiterbahnhofs, der sich von Westen nach Osten über die gesamte Anlage spannt. Treppen, Rolltreppen und Aufzüge stellen die Verbindung hinunter zur Gleisebene her. In den Bahnhofsteil von JR East integriert ist das kleine Einkaufszentrum \"Dila Haijima\". Der Reiterbahnhof ist so eingerichtet, dass man von einem Eingang zum anderen gelangen kann, ohne die Bahnsteigsperren passieren zu müssen. Mehrere Wände sind mit großformatigen Glasmalereien verziert. Das Schienengüterverkehrsunternehmen JR Freight betreibt Einzelwagenverkehr von und nach Haijima. Dieser wird in einem kleinen Güterbahnhof abgewickelt, der im Südosten zwischen den Gleisen der Ōme-Linie und der Hachikō-Linie liegt. Daran angeschlossen ist eine Abstellanlage mit sechs Gleisen. Von der Hachikō-Linie wiederum zweigt ein über 700 Meter langes Anschlussgleis ab, das die Seibu Haijima-Linie kreuzt und zur Yokota Air Base führt. Es wird mehrmals wöchentlich von Kesselwagenzügen befahren, die Treibstoff zum Luftwaffenstützpunkt liefern. Im Fiskaljahr 2018 nutzten durchschnittlich 67.200 Fahrgäste täglich den Bahnhof. Davon entfielen 36.770 auf die Seibu Tetsudō und 30.430 auf JR East.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die private Bahngesellschaft \"Ōme Tetsudō\" eröffnete den Bahnhof am 19. November 1894, zusammen mit dem ersten Teilstück der Ōme-Linie von Tachikawa über Haijima nach Ōme. In den ersten Jahren betrug die Spurweite 762 mm, bis zur Umspurung auf die übliche Kapspur (1067 mm) am 18. Februar 1908. Ein weiteres Unternehmen, die \"Itsukaichi Tetsudō\", nahm am 21. April 1925 die Itsukaichi-Linie nach Musashi-Itsukaichi in Betrieb. Allerdings befand sich ihr Ausgangspunkt zunächst nicht im Bahnhof Haijima selbst, sondern etwa einen halben Kilometer westlich davon; der Lückenschluss erfolgte dreieinhalb Wochen später am 15. Mai. Die \"Itsukaichi Tetsudō\" verlängerte ihre Strecke am 13. Juli 1930 von Haijima nach Tachikawa. Am 10. Dezember 1931 erreichte auch die staatliche Eisenbahn den Bahnhof, als sie ein Teilstück der Hachikō-Linie zwischen Hachiōji und Higashi-Hanno in Betrieb nahm. Am 3. Oktober 1940 ging die \"Itsukaichi Tetsudō\" in der \"Nambu Tetsudō\" auf (beide Unternehmen gehörten zum Asano-Zaibatsu). Diese wiederum ging am 1. April 1944 in staatlichen Besitz über, ebenso die \"Ōme Tetsudō\". Ein halbes Jahr später, am 11. Oktober 1944, wurde das erst 14 Jahre zuvor durch die \"Itsukaichi Tetsudō\" eröffnete Teilstück Tachikawa–Haijima stillgelegt. Es verlief in geringer Entfernung zur Ōme-Linie und das Verkehrs- und Kommunikationsministerium war der Ansicht, dass die Schienen und Fahrzeuge – angesichts des sich zunehmend verschlechternden Kriegsverlaufs – andernorts viel dringender benötigt würden. Die seit 1949 zuständige Japanische Staatsbahn ersetzte 1959 das zu klein gewordene Empfangsgebäude durch einen Neubau. Am 15. Mai 1968 komplettierte die Seibu Tetsudō den Verkehrsknotenpunkt, als sie die Seibu Haijima-Linie von Tamagawa-Jōsui bis hierhin verlängerte (mitsamt eigenem Empfangsgebäude an der Nordostseite). Da das südwestliche Empfangsgebäude erneut zu klein geworden war, entstand 1971 wiederum ein Neubau. Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging der Bahnhof am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR East über. Auch das südwestliche Empfangsgebäude von 1971 erwies sich mit der Zeit als zu klein. Anstatt das bestehende Bauwerk zu erweitern, entschlossen sich JR East und Seibu Tetsudō stattdessen dazu, einen gemeinsamen Reiterbahnhof zu errichten, der auch den engen Personentunnel ersetzen sollte. 2005 begannen die Bauarbeiten. Die erste Bauetappe war im August 2007 abgeschlossen, die zweite im März 2010.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Haijima (jap., \"Haijima-eki\") ist ein Bahnhof auf der japanischen Insel Honshū. Der bedeutende Verkehrsknotenpunkt wird gemeinsam von der Bahngesellschaften JR East und Seibu Tetsudō betrieben. Er befindet sich im Westen der Präfektur Tokio auf dem Gebiet der Stadt Akishima.", "tgt_summary": null, "id": 691669} {"src_title": "NCAA Division I", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "D-I Schulen.", "content": "Die Schulen müssen Mannschaften in mindestens sieben Sportarten für Männer und sieben für Frauen oder sechs für Männer und acht für Frauen mit mindestens zwei Mannschaftssportarten für jedes Geschlecht aufweisen. Teams, zu denen sowohl Männer als auch Frauen gehören, werden aus Gründen der Förderung als Männersportarten gezählt. Schulen der Division I müssen Mindestprämien an finanzieller Unterstützung für ihr Leichtathletikprogramm auszahlen. Außerdem gibt es eine maximale finanzielle Unterstützung für jede Sportart, die eine Schule der Division I nicht überschreiten darf. Mehrere andere von der NCAA genehmigte Minima und Unterschiede unterscheiden die Division I von den Divisions II und III. Mitglieder müssen für jedes Geschlecht in jeder Spielsaison (Herbst, Winter, Frühling) mindestens eine Sportart (nicht unbedingt eine Mannschaftssportart) sponsern, wobei Teams mit mehr als einem Geschlecht zu diesem Zweck als Männerteams gezählt werden. Für jede Sportart gibt es Mindestanforderungen für Wettbewerbe und Teilnehmer sowie Planungskriterien. Bie allen Sportarten, außer Football und Basketball müssen die Schulen der Division I 100 Prozent der Mindestanzahl von Spielen gegen Gegner aus der Division I bestreiten - alles, was über die Mindestanzahl von Spielen hinausgeht, muss 50 Prozent gegen Gegner der Division I betragen. Die Basketballmannschaften der Männer und Frauen müssen bis auf zwei, alle Spiele gegen Mannschaften der Division I spielen; Die Männerteams müssen ein Drittel ihrer Spiele in der Heimarena spielen. Zusätzlich zu den Schulen, die vollständig als DI-Einrichtungen konkurrieren, erlaubt die NCAA den D-II- und D-III-Schulen, einen Männer- und einen Frauensport (außer Football oder Basketball) als DI-Sport zu klassifizieren, sofern sie diese Sportarten schon vor der neuesten Regeländerung 2011 gesponsert haben. Schulen der Division II sind außerdem berechtigt, an National Championships der Division I in Sportarten teilzunehmen, für die es keine National Championship in der Division II gibt. In diesen Sportarten können auch die D-I-Regeln und Stipendienbeschränkungen gelten.", "section_level": 1}, {"title": "FBS und FCS.", "content": "Nur für Football wurde die Division I 1978 weiter in die Division I-A (die wichtigsten Footballschulen), die Division I-AA (die anderen Schulen mit Footballmannschaften) und die Division I (die Schulen, die keine Footballstipendien vergeben) unterteilt. Im Jahr 2006 wurden die Divisionen I-A und I-AA in Football Bowl Subdivision (FBS) bzw. Football Championship Subdivision (FCS) umbenannt. FBS-Teams dürfen maximal 85 Spieler pro Jahr sportlich unterstützen, wobei jeder Stipendiat ein Vollstipendium erhält. FCS-Teams haben das gleiche Limit von 85 Spielern wie FBS-Teams, dürfen jedoch nur 63 Vollstipendien gewähren. FCS-Teams dürfen Teilstipendien vergeben, eine Praxis, die technisch erlaubt ist, aber auf FBS-Ebene im Wesentlichen nie angewendet wird. FBS-Teams müssen außerdem die Mindestanforderungen der Zuschauerzahlen bei Spielen erfüllen (durchschnittlich 15.000 Personen bei tatsächlicher oder bezahlter Teilnahme pro Heimspiel), während FCS-Teams die Mindestanforderungen für die Zuschauer nicht erfüllen müssen. Ein weiterer Unterschied ist die Post-Season. Seit 1978 spielen FCS-Teams in einem von der NCAA genehmigten Bracket-Turnier, das in einem Titelspiel, der NCAA Division I Football Championship, gipfelt, um einen nationalen Meister zu ermitteln.Währenddessen spielen FBS-Teams in Bowl-Spielen, wobei nach Abschluss dieser Spiele verschiedene Umfragen die Teams bewerten und seit 1950 jährlich einen Consensus National Champion hervorbringen. Ab der Postseason 2014 wurde ein College Football Playoff mit vier Teams ausgetragen, das ein einziges Meisterschaftsspiel ersetzt, das während der Postseason 1992 mit der Bowl Coalition begonnen hatte. Trotzdem bleibt der FBS-Football der Division I die einzige NCAA-Sportart, bei der ein jährlicher Meister nicht durch ein von der NCAA genehmigtes Meisterschaftsevent bestimmt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Sportarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mannschaftssportarten der Männer.", "content": "Anmerkungen:", "section_level": 2}, {"title": "Einzelsportarten der Männer.", "content": "Die folgende Tabelle führt die einzelnen D-I-Sportarten der Männer mit mindestens 1.000 teilnehmenden Athleten auf. Sportarten werden nach Anzahl der Athleten sortiert. D-I College Wrestling hat seit 1982 fast die Hälfte seiner Programme verloren.", "section_level": 2}, {"title": "Teamsportarten der Frauen.", "content": "Anmerkungen:", "section_level": 2}, {"title": "Einzelsportarten der Frauen.", "content": "Die folgende Tabelle führt die einzelnen D-I-Sportarten der Frauen mit mindestens 1.000 teilnehmenden Athletinnen auf. Sportarten werden nach Anzahl der Athleten sortiert.", "section_level": 2}, {"title": "Conferences.", "content": "Gemäß den NCAA-Bestimmungen müssen alle als \"Multisport-Conferences\" definierten Conferences der Division I die folgenden Kriterien erfüllen:", "section_level": 1}, {"title": "FBS Conferences.", "content": "\"Hauptartikel: NCAA Division I Football Bowl Subdivision\" \"Siehe auch: Liste der Footballteams der NCAA Division I Football Bowl Subdivision\" FBS-Conferences müssen strengere Anforderungen als andere Conferences erfüllen, um von der NCAA anerkannt zu werden: (** \"Power Five\" Conferences mit garantierterTeilnahme an den \"Access Bowls\" für den College Football Playoff) Anmerkungen", "section_level": 2}, {"title": "FCS Conferences.", "content": "* Die Ivy League verzichtet auf das Meisterschaftsturnier und alle Postseason-Spiele. Anmerkungen", "section_level": 2}, {"title": "Division I Schulen ohne Football.", "content": "Mehrere Conferences der Bowl Subdivision und der Championship Subdivision haben Mitglieder, die nicht im Football gegeneinander antreten. Solche Schulen werden manchmal inoffiziell als I-AAA bezeichnet. Die folgenden Nicht-Football-Conferences haben volle Mitglieder, die Football fördern: Die folgenden Conferences der Division I fördern keinen Football. Sie konkurrieren aber in der Division I in allen anderen Sportarten, die sie sponsern. AnmerkungenVon diesen waren die drei Organisationen, die zuletzt den Football gesponsert haben, die Atlantic 10, die MAAC und die WAC. Die A-10-Footballliga wurde 2006 aufgelöst und ihre Mitglieder wechselten zur Colonial Athletic Association. Darüber hinaus spielen vier A-10-Schulen (Dayton, Fordham, Duquesne und Massachusetts) in einer anderen Conference als der neuen CAA, die immer noch zwei Vollzeit-A-10-Mitglieder (Rhode Island und Richmond) umfasst. Die MAAC stellte 2007 die Förderung des Footballs ein, nachdem die meisten ihrer Mitglieder nach und nach keine Mannschaften mehr aufstellen. Das einzige MAAC-Mitglied aus der Zeit vor 2007, das immer noch Football unterstützt, ist Marist; Monmouth wurde bei seiner Aufnahme im Jahr 2013 das zweite MAAC-Vollmitglied mit Football. Marist spielt in der Pioneer Football League, während Monmouth die Saison 2013 als unabhängiges FCS-Mitglied bestritt, bevor es sein Footballprogramm in die Big South verlegte. Die WAC stellte Football am Ende der Saison 2012 ein, nach einem fast vollständigen Mitgliederwechsel, bei dem die Conference abgesehen von zwei Mitgliedern, die den Football förderten, vollständig abgebaut wurde. Die beiden verbliebenen Schulen, die den Football sponsern, Idaho und New Mexico State, spielten in der Saison 2013 als unabhängige FBS-Mitglieder, bevor sie 2014 Mitglieder der Sun Belt Conference wurden, die ausschließlich Football spielten. Beide verließen 2018 den Sun Belt Football, wobei Idaho auf FCS-Status herabgestuft wurde und Football in die Big-Sky-Conference aufgenommen wurde, während der New Mexico State ein unabhängiges FBS-Mitglied wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Division I im Eishockey.", "content": "Einige Sportarten, vor allem Eishockey und Männervolleyball, haben völlig unterschiedliche Conferencestrukturen, die unabhängig von der normalen NCAA-Sportconference-Struktur funktionieren. Da Eishockey auf eine viel geringere Anzahl von fast ausschließlich Schulen aus dem Norden konzentriert ist, gibt es eine völlig andere Konferenzstruktur für Mannschaften. Bei diesen Konferenzen gibt es eine Kombination aus Mannschaften, die ihre anderen Sportarten in verschiedenen Konferenzen der Division I ausüben, und es gibt auch Schulen der Division II und der Division III. Für den überwiegenden Teil des frühen 21. Jahrhunderts gab es keine Korrelation zwischen der Eishockeyzugehörigkeit einer Mannschaft und ihrer Zugehörigkeit zu anderen Sportarten, mit Ausnahme der Eishockey spielenden Schulen der Ivy League, die alle Mitglieder der ECAC sind. Vor 2013 beispielsweise bestand die Hockey East Men's Conference aus einer ACC-Schule, einer Big East-Schule, vier Schulen aus America East, einer A-10-Schule, einer CAA-Schule und zwei Schulen der D-II Northeast Ten Conference, während die Central Collegiate Hockey Association (CCHA) und die Western Collegiate Hockey Association (WCHA) beide einige der Big Ten vertraten, sowie Schulen der Division II und III. Auch die Struktur der Divisionen ist verkürzt, die Meisterschaft der Division II wurde 1999 abgeschafft. Die Metro Atlantic Athletic Conference stellte 2003 ihr finanzielles Engagement für den Sport ein, während die verbleibenden Mitglieder Atlantic Hockey bildeten. In den nächsten zehn Jahren wurde Eishockey nicht mehr regelmäßig von einer All-Sport-Conference unterstützt. Mit Beginn der Saison 2013/14 fand im Männerhockey der Division I eine große Umstrukturierung statt. Die Big-Ten-Conference begann, Eishockey zu fördern, und ihre Einrichtungen stiegen aus der WCHA und der CCHA aus. Zusätzlich traten sechs weitere Schulen aus diesen Conferences aus und gründeten gleichzeitig die neue National Collegiate Hockey Conference. Die Folgen dieser Veränderungen führten zum Wegfall der CCHA, zum Eintritt von zwei weiteren Mannschaften in die NCHC und zu einem weiteren Mitgliederwechsel in der Männerabteilung der WCHA. Frauenhockey blieb von dieser Neuordnung weitgehend unberührt. Die Big Ten besteht nach wie vor aus nur vier Mitgliedern mit Frauen-Hockey (die Vollmitglieder Michigan und Minnesota haben nur Eishockeyteams der Männer, ebenso das ausschließliche Eishockeymitglied Notre Dame) und sechs Mannschaften, die laut Conferenceverordnung für das offizielle Sponsorenprogramm erforderlich sind. Infolgedessen gab es die einzigen Veränderungen bei den Frauenhockey-Zugehörigkeiten zwischen 2010 und 2014 in College Hockey America, wo zwei Schulen den Sport einstellten und drei neue Mitglieder beitraten. Anmerkungen", "section_level": 2}, {"title": "Finanzen.", "content": "Die Sportprogramme der Division I erzielten im Studienjahr 2009/2010 einen Umsatz von 8,7 Milliarden US-Dollar. Männerteams erwirtschafteten 55% der Einnahmen, Frauenteams 15% und 30% wurden nicht nach Geschlecht oder Sport kategorisiert. Football und Männerbasketball sind normalerweise die einzigen profitablen Sportarten einer Universität und werden als \"Einnahmensportarten\" (revenue sports) bezeichnet. Von 2008 bis 2012 wurden 205 Uni-Teams in der NCAA-Division I abgesetzt - 72 Frauen- und 133 Männerteams, wobei Tennis, Turnen und Wrestling für Männer besonders stark betroffen waren. In der Football Bowl Subdivision (130 Schulen im Jahr 2017) erzielten zwischen 50 und 60 Prozent der Football- und Männerbasketballprogramme positive Einnahmen (über den Probgrammkosten). In der Football Championship Subdivision (124 Schulen im Jahr 2017) erzielten jedoch nur vier Prozent des Footballs und fünf Prozent der Basketballprogramme für Männer Gewinne. Im Jahr 2012 wurden 2% des Sportbudgets für Ausrüstung, Uniformen und Zubehör für männliche Athleten an FBS Schulen ausgegeben, wobei die durchschnittlichen Ausgaben pro Schule bei 742.000 USD lagen. 2014 diskutierten die NCAA und die studentischen Athleten darüber, ob Studenten bezahlt werden sollten. Im April genehmigte die NCAA, dass Studenten unbegrenzt kostenlose Mahlzeiten und Snacks erhalten. Die NCAA erklärte: \"Die Verabschiedung der Essensregelung beendete ein Gespräch, das im Kabinett für Auszeichnungen, Leistungen, Ausgaben und finanzielle Unterstützung begann. Die Mitglieder haben daran gearbeitet, geeignete Wege zu finden, um sicherzustellen, dass Sportschüler die Ernährung erhalten, die sie benötigen, ohne Pell Grant oder andere Hilfen für die bedürftigsten Studenten zu gefährden. Mit ihrer Stimme sagten die Mitglieder des Rates, dass eine Lockerung der NCAA-Regeln darüber, wann und was für Lebensmittel von Leichtathletikabteilungen bereitgestellt werden können, der beste Weg ist, um das Problem anzugehen.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die NCAA Division I (D-I) ist die höchste Stufe der Sportprogramme von vielen amerikanischen Universitäten, die von der National Collegiate Athletic Association (NCAA) in den USA anerkannt ist. Zu den D-I-Schulen gehören die wichtigsten Hochschulsportarten mit größeren Budgets, umfangreicheren Einrichtungen und mehr Sportstipendien als die Divisions II und III, sowie viele kleinere Schulen, die sich für die höchste Ebene an interkollegialem Wettbewerb entschieden haben. ", "tgt_summary": null, "id": 828743} {"src_title": "COVID-19-Pandemie in Finnland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Am 27. Januar 2020 wurden nicht notwendige Reisen in die Provinz Hubei verboten. Einen Tag später wurde der erste Fall bekannt gegeben. Es handelte sich um eine Chinesin aus Wuhan, welche in Ivalo positiv getestet wurde. Erst einen Monat später, am 26. Februar, wurde der zweite Fall bekannt gegeben. Dieses Mal handelte es sich um eine aus der Lombardei zurückgekehrte Finnin. In den folgenden Tagen stieg die Anzahl der Infizierten zunächst langsam an, im Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom 2. März wurden sechs Fälle angeführt, am 6. März zwölf und am 10. März 40 Fälle. Am 13. März 2020 wurden 109 Fälle gemeldet. Bis zum 16. März stieg diese Zahl auf 267 Fälle an. Am 16. März wurde der Ausnahmezustand in Finnland erklärt. Im Nachgang wurde unter anderem folgenden Maßnahmen erlassen, welche vorerst bis zum 13. April gelten sollen: Am 17. März gab Viking Line bekannt, dass die Passagierverbindung zwischen Helsinki und Stockholm ab dem 18. März bis mindestens zum 13. April eingestellt wird. Am 21. März wurde der erste Todesfall bekannt. Eine ältere Person starb in Uusimaa. An diesem Tag gab es nach Angaben der finnischen Behörden 521 Infektionsfälle. Die von der WHO veröffentlichten Daten haben ungefähr einen Tag Verzug. Schwerpunkt der Infektionen ist Helsinki in Südfinnland. Am 27. März beschloss das Parlament, dass die Grenzen zur Region Uusimaa ab Mitternacht geschlossen werden. Reisen von und nach Uusimaa ohne triftigen Grund sind verboten. In der Region, in der auch die Hauptstadt Helsinki liegt, leben mit 1,7 Millionen Einwohner ein Drittel der finnischen Einwohner. Da dort die meisten bestätigten Fälle auftreten, erhofft man sich eine verlangsamte Ausbreitung. Ursprünglich sollte die Regelung bis zum 19. April dauern, wurde dann aber bereits am 15. April aufgehoben.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "Entwicklung der Epidemie", "section_level": 1}], "src_summary": "Die COVID-19-Pandemie tritt in Finnland seit Ende Januar 2020 als Teil der weltweiten COVID-19-Pandemie auf, die ihren Anfang in China nahm. Ursache der Erkrankung ist der Erreger SARS-CoV-2. Der erste Todesfall wurde am 21. März bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 2337167} {"src_title": "COVID-19-Pandemie im Königreich der Niederlande", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Prävention und Maßnahmen.", "content": "Am 2. Februar 2020 wurden 15 Niederländer aus der chinesischen Stadt Wuhan in die Niederlande evakuiert. Keiner von ihnen war infiziert. Am 27. Februar 2020 wurde bekannt gegeben, dass COVID-19 als A-Krankheit klassifiziert wurde und somit der Verdacht einer Infektion meldepflichtig wurde. Die Reichsregierung beschloss am 12. März Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. So wurden Treffen mit mehr als 100 Personen im ganzen Land abgesagt. Das gelte auch für Museen, Konzertsäle, Sportveranstaltungen usw. Die Maßnahmen galten bis einschließlich 31. März, einschließlich für Noord-Brabant. Am 15. März 2020 folgten weitere Maßnahmen. Die früheren Maßnahmen werden bis zum 6. April verlängert. Wieder verschärft wurden die Maßnahmen am 23. März. Für Veranstaltungen dauert das Verbot bis zum 1. Juni. Am 26. März folgte eine Konkretisierung der Regeln durch die Veiligheidsregios. Am 31. März wurden alle Maßnahmen bis zum 28. April verlängert.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheitswesen und Hygiene.", "content": "Am 9. März 2020 rief die Website der Regierung, Rijksoverheid.nl, die Menschen dazu auf, auf das Händeschütteln zu verzichten und sich die Hände gut zu waschen. Niesen und Husten soll man in die Armbeuge. Außerdem soll man Papiertaschentücher verwenden. Die Menschen sollen zuhause bleiben, wenn sie Erkältungsbeschwerden oder Fieber (ab 38 Grad) haben. Das gilt auch für diejenigen, die Kontakt mit einem Patienten des Corona-Virus hatten oder ein Gebiet mit vielen Patienten besucht haben. Die Reichsregierung beschloss am 12. März in ihren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie unter anderem:", "section_level": 2}, {"title": "Kinderbetreuung, Schulen und Hochschulen.", "content": "Die Reichsregierung beschloss am 12. März, dass Schulen und Kindertagesstätten offen bleiben. Dort gäbe es wenige Infektionen, und dieses Umfeld sei wenig international. Kinder und Jugendliche hätten auch nicht das höchste Risiko. Außerdem gäbe es ein gesellschaftliches Problem, wenn die Eltern aus lebenswichtigen Berufen zuhause bleiben müssten, um ihre Kinder zu betreuen. Schulen und Hochschulen sollen Online-Unterricht anbieten. Allerdings beschloss die Regierung am 15. März dennoch, dass die Kindertagesstätten, Grundschulen, weiterführenden Schulen und Berufsschulen schließen: von Montag, 16. März, bis Montag, 6. April. Die Lehrkräfte organisieren einen \"onderwijs op afstand\" (Abstandsunterricht). Schüler, die vor dem Abschlussprüfungen stehen, sollen bevorzugt betreut werden. Für Eltern, die lebenswichtige Berufe ausüben, soll es eine Notbetreuung in den Gebäuden geben. Am 20. März hieß es, dass die Eltern den Eigenbeitrag für Kinderbetreuung weiterhin bezahlen sollen. Dadurch werde es den Anbietern ermöglicht, die Notbetreuung zu organisieren. Die Eltern sollen für nicht erhaltene Leistungen später entschädigt werden. Schüler, die keinen eigenen Computer oder kein Tablet haben, sollen ihn zur Verfügung gestellt bekommen. Dafür hat die Regierung 2,5 Millionen Euro bereitgestellt. Die Gemeinden sollen sich ferner um Schüler kümmern, die sich in einer \"onveilige thuissituatie\" befinden (kein sicheres Zuhause haben). Für diese Schüler ist Unterricht zuhause keine Option. Die Gemeinden sollen zusammen u. a. mit Betreuungsanbietern oder Bibliotheken Lösungen finden.", "section_level": 2}, {"title": "Gastronomie, Kultureinrichtungen, Sport.", "content": "Im Regierungsbeschluss vom 12. März hieß es: Treffen mit mehr als 100 Personen werden bis zum 31. März im ganzen Land abgesagt. Das gilt auch für Museen, Konzertsäle, Sportveranstaltungen usw. Am 15. März 2020 wurde beschlossen: Alle \"eet- en drinkgelegenheden\" (Lokale, um etwas zu essen oder zu trinken) schließen ab 15. März, 18 Uhr, bis zum 6. April. (Zusatz am 16. März: Es soll möglich bleiben, Essen zu liefern bzw. abzuholen. Es soll aber nicht im Lokal gegessen werden.) Auch Sportclubs, Fitnessclubs, Saunen, Sexclubs und Coffeeshops schließen in dieser Zeitspanne. Die früheren Maßnahmen sollen ebenfalls bis zum 6. April gelten.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Unternehmen.", "content": "Die Reichsregierung verkündete am 15. März: Für Unternehmer in Not soll es Maßnahmen geben. Unter anderem sollen sie später ihre Steuern zahlen dürfen. Hilfen solle es auch für die niederländischen Gebiete in der Karibik geben. Diese kleinen Gemeinden, so die Reichsregierung, seien besonders stark vom Tourismus abhängig. Am Ende des Monats März ist der stark exportabhängige niederländische Blumenhandel weitgehend zusammengebrochen. Zwar können in den Niederlanden noch im Freien Blumen verkauft und gekauft werden, jedoch fällt die Nachfrage aus dem Ausland weitgehend fort. Bei Royal Flora Holland, einem der weltweit größten Handelsplätze für Pflanzen und Blumen, können Züchter nur noch rund 25 Prozent ihrer Ware zur täglichen Versteigerung anbieten. Kollabiert sind vor allem der Verkauf von Blumen an ausländische Touristen im Inland (weil diese in ihrem Heimatland geblieben sind) sowie der Export von Schnittblumen wie Tulpen und Rosen in andere europäische Länder (wegen geschlossener Grenzen und des weitgehenden Stillstands des sozialen Lebens in anderen europäischen Staaten). Die niederländische Regierung ordnete am 23. März 2020 an, dass der weltberühmte Keukenhof-Park während der gesamten Saison geschlossen bleibt. Am 26. April 2020 bestätigte das niederländische Agrarministerium COVID-19-Infektionen auf zwei Nerzfarmen bei den dort gehaltenen Tieren.", "section_level": 2}, {"title": "Reisebeschränkungen.", "content": "Am 18. März 2020 setzte die Reichsregierung den EU-Beschluss um, dass Drittstaatler nur noch begrenzt in die EU reisen dürfen. Die Regelung gilt nicht für EU-Bürger (sowie Bürger Großbritanniens, der Schweiz und einige anderer Länder) bzw. ihre Familienangehörigen. Ausgenommen sind allgemein auch Mitarbeiter im Gesundheitswesen und des Grenzregimes, Diplomaten, Soldaten, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, Transitreisende, Schutzbedürftige und Menschen, die aus humanitären Gründen in die Niederlande reisen dürfen. Die Regelung gilt für 30 Tage. Ab dem 30. März sind touristische Übernachtungen in der Küstenprovinz Zeeland verboten.", "section_level": 2}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Land Niederlande (ohne Karibische Niederlande).", "content": "Entwicklung der Epidemie", "section_level": 2}, {"title": "Länder und besondere Gemeinden in der Karibik.", "content": "Die Zahlen für die autonomen Länder Aruba, Curaçao und Sint Maarten sowie für die besonderen Gemeinden Bonaire, Saba und St. Eustatius (Karibische Niederlande) innerhalb des Königreiches der Niederlande sind in den oben genannten Zahlen für das Land Niederlande noch nicht enthalten, sondern werden in den WHO-Berichten separat aufgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Nachdem die Maßnahmen am 12. März auf nationale Ebene ausgeweitet wurden, wurde die Regierung von der Opposition und vielen Bürgern stark kritisiert, da unter anderem, im Gegensatz zu den Nachbarländern, die Schulen weiterhin geöffnet bleiben sollen. Es war auch zu hören, dass die niederländische Regierung in Bezug auf ihre Maßnahmen im Vergleich zu anderen Ländern zu spät und zu zurückhaltend sei. Am 16. März 2020 erklärte Premierminister Rutte in einer Fernsehansprache unter anderem: In den Niederlanden, aber auch in internationalen Medien wurde daraufhin berichtet, dass die Regierung ein Konzept der Herden- oder Gruppenimmunität verfolge. Das Konzept einer „kontrollierten“ Infektion großer Bevölkerungsgruppen wurde von einigen Epidemiologen und Gesundheitsexperten als „riskant“ kritisiert. Dieses Konzept nehme implizit in Kauf, dass bei der schnellen Virus-Ausbreitung Menschen sterben würden. Am 19. März gab es in der Zweiten Kammer (der wichtigeren Parlamentskammer) eine Debatte über die Regierungspolitik. Die rechtspopulistischen Parteien PVV und FvD verlangten von der Regierung eine weitgehende Ausgangssperre und Reduzierung der öffentlichen Aktivitäten (Massenquarantäne), um räumliche Distanzierung noch weiter durchzusetzen. Die übrigen Parteien hingegen begrüßten die Linie der Regierung. Ein vollständiger \"lockdown\" sei verkehrt, so Ministerpräsident Mark Rutte. Die Herdenimmunität sei nicht das Ziel, sondern „ein Nebeneffekt“ der Regierungsstrategie. Es sei sicher nicht das Regierungsziel, dass möglichst viele Personen infiziert würden. Rob de Wijk, Professor für internationale Beziehungen und Sicherheit, kritisierte in der Zeitung Trouw die Rechtspopulisten. Während die meisten Politiker Einheit ausstrahlten und versuchten, Panik zu vermeiden, sorgten Geert Wilders und Thierry Baudet für das Gegenteil. Beide würden den Begriff der „Herdenimmunität“ so verwenden, als ob die Regierung die gesamte Bevölkerung kontrolliert krank werden lassen wolle. Dieser Behauptung sei jedoch vom Chef des RIVM widersprochen worden. Wilders und Baudet seien nicht an Tatsachen, sondern an ihrer eigenen Story interessiert.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien.", "content": "In den Niederlanden wurden im April 2020 5G-Sendemasten durch Brandstiftung beschädigt. Zuvor waren verschiedene Verschwörungstheorien verbreitet worden, die 5G-Sendemasten in einen Zusammenhang mit dem Coronavirus stellten. → \"Hauptartikel: Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie #5G-Strahlung\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die COVID-19-Pandemie tritt im Königreich der Niederlande als Teil der weltweiten COVID-19-Pandemie auf. Am 28. Februar 2020 wurde die erste Infektion mit SARS-CoV-2 im Königreich als eines der letzten Länder in Europa gemeldet. Betroffen war zunächst vor allem der Süden des Landes Niederlande und dort besonders die Provinz Noord-Brabant. Die Regierung hat Maßnahmen zur Eindämmung beschlossen, die mit Notverordnungen der veiligheidsregio's konkretisiert wurden. Der Artikel umfasst auch die Niederländische Karibik (Aruba, Curaçao, Sint Maarten, Bonaire, Sint Eustatius und Saba). ", "tgt_summary": null, "id": 592811} {"src_title": "Tails’ Skypatrol", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Miles Tails Prower ist der sogenannten \"Skypatrol\" beigetreten, die auf einer unbenannten Insel die bösartige Hexe \"Witchcart\", welche ihre Widersacher in Kristalle verwandeln kann, bekämpft. Tails setzt sich zum Ziel, \"Witchcart\" auszuschalten.", "section_level": 1}, {"title": "Gameplay.", "content": "In \"Tails’ Skypatrol\" übernimmt der Spieler die Kontrolle über den zweischwänzigen Fuchs Tails, der sich in diesem Spiel permanent in seiner Flugformation befindet, und absolviert dabei automatisch sidescrollende Fluglevel. Berührt Tails einen Gegner oder eine Wand, verliert er eines seiner Leben. Ziel ist es, das Ende des Levels zu erreichen. Man bewegt Tails mit dem Steuerkreuz nach oben, unten, vor oder zurück. Dabei kann Tails auf Knopfdruck einen Ring nach vorne schießen, um Gegner oder Gimmicks zu treffen, und sammelt ihn anschließend wieder ein. Aktionen bringen dabei Punkte. Das Spiel besteht aus fünf Zonen (\"Training Area\", \"Rail Canyon Area\", \"Ruin Wood Area\", \"Metal Island Area\" und \"Dark Castle Area\"), die als Level definiert werden können. Jede Zone hat dabei ihre eigene Thematik, Aussehen und Gegner-Vielfalt. Am Ende wartet der Kampf gegen \"Witchcart\". Während eines Levels sind fünf verschiedene Items einsammelbar: Ein Extraleben, 1000 Punkte in Form eines Kristalls, ein Minzbonbon zum Auffrischen der Dauer der Flugfähigkeit, ein Checkpoint in Form einer Glocke und vorübergehende Unverwundbarkeit in Form eines Sterns.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Entwicklerstudios \"SIMS Co., Ltd.\" und \"JSH / Biox\" waren verantwortlich für \"Tails' Skypatrol\". Dass das Spiel nur in Japan veröffentlicht wurde, könnte mit dem fünf Monate später veröffentlichten Tails Adventure zu tun haben, welchem Sega möglicherweise mehr Erfolg zutraute. Auffällig ist, dass alle Entwickler im Abspann nur mit Spitznamen bzw. Künstlernamen genannt werden wollten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Tails’ Skypatrol\" erhielt gemischte bis negative Wertungen. Kritisiert wurde der sehr hohe Schwierigkeitsgrad und die dennoch kurze Spieldauer.", "section_level": 1}, {"title": "Neuveröffentlichungen.", "content": "Nach der Erstveröffentlichung von \"Tails’ Skypatrol\" für den Sega Game Gear war das Spiel auch auf \"Sonic Adventure DX: Director’s Cut\" (2003, Nintendo GameCube, PC), \"Sonic Gems Collection\" (2005, Nintendo GameCube, PlayStation 2) und \"Sonic PC Collection\" (2009, PC) enthalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tails’ Skypatrol ist ein Shoot-’em-up-Videospiel, das von \"SIMS Co., Ltd.\" und \"JSH / Biox\" entwickelt und von Sega für den Sega Game Gear ausschließlich in Japan am 28. April 1995 veröffentlicht wurde. Es ist neben Tails Adventure eines von zwei Sega-Game-Gear-Spielen von 1995, in denen Sonics Begleiter Miles Tails Prower die Hauptrolle spielt.", "tgt_summary": null, "id": 2104954} {"src_title": "SNCF X 4630", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprungsausführung.", "content": "Die Baureihe X 4630 war mit den Vorgängerbaureihen X 4300 und X 4500 weitgehend identisch. Wichtigster Unterschied war der Ersatz des mechanischen Getriebes durch ein hydraulisches Turbogetriebe von Voith des Typs T420r. Die für einen Gangwechsel benötigte Zeit war bei den X 4300/4500 besonders in den niedrigen Gängen für ein geringes Beschleunigungsvermögen verantwortlich. 113 Fahrzeuge dieser Baureihe wurden zwischen Februar 1971 und Juli 1977 in Dienst gestellt, sie erhielten die Betriebsnummern 4630 bis 4742. Jeweils ein vierachsiger Triebwagen mit nur einem Führerstand war mit einem gleichartigen Steuerwagen (Baureihen XR 8400 und XR 8600) fest gekuppelt, ein Gummiwulstübergang verband die beiden Wagenkästen. Der 38,7 t schwere Triebwagen verfügte über 60 Sitzplätze der 2. Wagenklasse (Bestuhlung 3+2) und ein Gepäckabteil, er war wie der Steuerwagen über Puffer 21.240 mm lang. Der Steuerwagen wog 23,4 t. Er war zweiklassig, je nach Ausführung standen 12 oder 24 Plätze der 1. Klasse und 69 bzw. 49 Plätze der 2. Klasse zur Verfügung. Der von Saurer stammende Sechszylinder-Dieselmotor SDHR des Triebwagens, der auch in den X 4500 zum Einsatz kam, leistete 295 kW. Als Boxermotor konnte er unter dem Boden des Triebwagens angebracht werden. Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs betrug 120 km/h. Anders als die meisten französischen Triebfahrzeuge erhielten die „Caravelles“ ein Dreilicht-Spitzensignal. Trieb- und Steuerwagen waren ursprünglich rot mit einem cremefarbenen Fensterband lackiert. Mit den anderen „Caravelle“-Baureihen konnten die X 4630 in Mehrfachtraktionen von maximal drei Einheiten verkehren. Der Triebwagen X 4609 der Baureihe X 4500 erhielt 1996 nachträglich einen dieselhydraulischen Antrieb und wurde als X 4743 der Baureihe X 4630 zugeordnet. Das Einzelexemplar X 94630 (mit dem Steuerwagen XR 94630) entsprach weitgehend der Bauart X 4630, hatte jedoch kein Abteil erster Klasse. Das blau mit gelbem Fensterband lackierte Fahrzeug wurde 1978 vom Syndicat intercommunal des transports publics (S.I.T.P.) Cannes-Ranguin für die Bahnstrecke Cannes–Ranguin erworben und nach deren Einstellung im Jahr 1995 an die SNCF verkauft, wo es unter der Betriebsnummer X 4744 eingereiht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Umbau.", "content": "Angesichts des Komforts der Corail-Wagen und TGV-Hochgeschwindigkeitszüge erschien in den 1980er Jahren ein Umbau der im Anschluss verkehrenden „Caravelles“ wünschenswert. 40 Einheiten wurden modernisiert, wobei zum besseren Schutz des Triebfahrzeugführers 19 Einheiten veränderte und verstärkte Fronten erhielten. Die 21 zwischen 1985 und 1987 im Ausbesserungswerk Atéliers du Mans modernisierten Einheiten mit unveränderter Front wurden weiß mit einer schmalen Bauchbinde (Livrée „Ambulance“) lackiert. Verbessert wurden u. a. auch die Sitze, und jede Region konnte über die Lackierung der dort verkehrenden Fahrzeuge bestimmen. Das Gewicht der Trieb- und Steuerwagen mit neuen Fronten stieg um jeweils ca. 4 t, über Puffer wurden die Wagenkästen 21.740 mm lang.", "section_level": 2}, {"title": "Verbleib.", "content": "Sämtliche Fahrzeuge der Baureihe wurden bis 2011 ausgemustert, die letzten Einheiten wurden vom Betriebswerk Nevers eingesetzt. 41 Exemplare wurden an Regiotrans nach Rumänien verkauft, sechs existieren bei französischen Museumsbahnen weiter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Baureihe X 4630 der französischen Staatsbahn SNCF ist eine Serie zweiteiliger Dieseltriebwagen, die sich von 1971 bis 2011 bei der SNCF im Planeinsatz befand. Mit den Fahrzeugen der Baureihen X 4300, X 4500, X 4750 und X 4900 zählte sie zur Familie der – aufgrund des an die Flugzeuge vom Typ Sud Aviation Caravelle erinnernden Motorengeräusches – sogenannten Caravelles, die sämtlich bei den Ateliers de construction du Nord de la France (ANF) gebaut wurden.", "tgt_summary": null, "id": 199093} {"src_title": "Éric Lacroix", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Lacroix, der in der franko-kanadischen Metropole Montréal geboren wurde, ging während seiner Juniorenzeit zunächst für das High-School-Team der \"Governor Dummer Academy\" im US-amerikanischen Byfield im Bundesstaat Massachusetts aufs Eis. Dort spielte er zwischen 1989 und 1990 und wurde von dort im NHL Entry Draft 1990 in der siebten Runde an 136. Position von den Toronto Maple Leafs aus der National Hockey League (NHL) ausgewählt. In der Folge akzeptierte der Flügelstürmer ein Stipendium und studierte in den beiden folgenden Jahren an der St. Lawrence University in Canton im US-Bundesstaat New York. Parallel zu seinem Studium lief der Kanadier für das Eishockey-Universitätsteam \"St. Lawrence Saints\" in der ECAC Hockey, einer Division im Spielbetrieb der National Collegiate Athletic Association (NCAA), auf. Nachdem er ins seinem ersten Jahr in All-Rookie Team der Division gewählt wurde, gewann er selbige in der folgenden Saison mit seinem Team. Nach dem Meisterschaftserfolg wurde Lacroix von den Maple Leafs mit einem Profivertrag ausgestattet, womit seine Collegekarriere beendet war. Zwischen 1992 und 1994 spielte der Stürmer dabei hauptsächlich für das Farmteam St. John’s Maple Leafs in der American Hockey League. Sein NHL-Debüt gab Lacroix dabei im Verlauf der Saison 1993/94, als er zu drei Einsätzen für Toronto kam. Vor dem Beginn der NHL-Saison 1994/95, die durch den Lockout verspätet begann, transferierten die Toronto Maple Leafs den Angreifer mit Chris Snell und einem Viertrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 1996 zu den Los Angeles Kings. Diese gaben dafür im Gegenzug gleich vier Spieler – nämlich Dixon Ward, Guy Leveque, Kelly Fairchild und Shayne Toporowski – ab. Bei den Kings wurde Lacroix zunächst bis zum Beginn der NHL-Spielzeit in diesem Jahr bei den Phoenix Roadrunners in der International Hockey League (IHL) eingesetzt, ehe er in den NHL-Kader Los Angeles’ aufrückte. In seinem zweiten Jahr bei den Kings stellte er mit 32 Scorerpunkten eine persönliche Bestmarke auf. Diese überbot er im folgenden Spieljahr um vier Punkte. Vor der Saison 1996/97 hatte ihn der amtierende Stanley-Cup-Sieger Colorado Avalanche, wo sein Vater Pierre als General Manager fungierte, per Transfer verpflichtet. Im Tausch für ihn wechselte Torhüter Stéphane Fiset zu den Kings. Ebenso tauschten beide Teams ihre Erstrunden-Wahlrechte im NHL Entry Draft 1998. Wie bereits bei den Los Angeles Kings verbrachte der Offensivspieler ebenso zwei Jahre bei der Avalanche in Denver. Kurz nach dem Beginn der Saison 1998/99 kehrte Lacroix zu den Kings zurück, während Roman Vopat und ein Sechstrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 1999 an Colorado gingen. Sein zweites Engagement in der kalifornischen Metropole dauerte jedoch lediglich dreieinhalb Monate und 27 Einsätze an, da er im Februar 1999 von der West- an die Ostküste zu den New York Rangers wechselte. Die Rangers schickten dafür Sean Pronger nach Los Angeles. Dort war Lacroix zwei Jahre im Einsatz. Zum Ende der Spielzeit 2000/01 wechselte er abermals; diesmal für Colin Forbes zum kanadischen Hauptstadtklub Ottawa Senators. Nach der Saison beendete er im Alter von 30 Jahren seine aktive Karriere. Nach seinem frühzeitigen Karriereende wurde Lacroix vor der Saison 2001/02 von seinem Ex-Klub Colorado Avalanche verpflichtet, wo sein Vater weiterhin als General Manager im Amt war. Éric Lacroix war zunächst als Videoanalyst tätig, ehe er im Sommer 2002 zum \"Director of Hockey Operations\" befördert wurde. Diesen Posten füllte er drei Jahre aus, ehe er das Franchise verließ. Als Teambesitzer der neu gegründeten Arizona Sundogs aus der Central Hockey League war er in den folgenden vier Jahren mit dem Aufbau des Franchises betraut und gewann in der Saison 2007/08 – in der er zusätzlich als Assistenztrainer arbeitete – mit der Mannschaft den Miron Cup. Die Sundogs kooperierten bis 2007 mit der Colorado Avalanche und ab dann mit den Phoenix Coyotes. Bei den Coyotes war Lacroix zwischen 2008 und 2009 zusätzlich als Scout beschäftigt. Im Juni 2009 kehrte er wieder zur Colorado Avalanche zurück, wo er zum \"Vice President of Hockey Operations\" ernannt wurde. Im Jahr 2013 zog er sich endgültig aus dem operativen Eishockey-Geschäft zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Éric Lacroix (* 15. Juli 1971 in Montréal, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und -funktionär, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1990 und 2001 unter anderem 502 Spiele für die Toronto Maple Leafs, Los Angeles Kings, Colorado Avalanche, New York Rangers und Ottawa Senators in der National Hockey League (NHL) auf der Position des linken Flügelstürmers bestritten hat. Im Anschluss an seine aktive Karriere war Lacroix unter anderem in zwei Amtszeiten als Funktionär bei seinem Ex-Klub Colorado Avalanche tätig sowie Teambesitzer der Arizona Sundogs aus der Central Hockey League (CHL). Sein Vater Pierre Lacroix war zwei Dekaden lang ebenfalls als Funktionär im Franchise der Colorado Avalanche beschäftigt.", "tgt_summary": null, "id": 1739136} {"src_title": "Nietzsche-Haus Sils Maria", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Hauses.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wohnort Nietzsches.", "content": "Wegen seiner schlechten gesundheitlichen Verfassung gab Nietzsche 1879 seine Professur für klassische Philologie an der Universität Basel auf und bereiste daraufhin europäische Kurorte wie St. Moritz, Nizza, Menton und Rapallo, auf der Suche nach einem günstigeren Klima zur Niederschrift seiner philosophischen Werke. 1881 mietete er in Sils Maria bei Gemeindepräsident Durisch für einen Franken täglich in einem etwa 200-jährigen Haus ein ungeheiztes Zimmer im ersten Stock und bewohnte es in den Sommermonaten dieses Jahres sowie von 1883 bis 1888. Das hochgelegene Sils im Oberengadin bezeichnete er als \"perla perlissima\". In seinem Zimmer, das er seine \"Höhle\" nannte, korrespondierte er mit Freunden und Familienangehörigen und verfasste folgende Werke: \"Die fröhliche Wissenschaft\", \"Jenseits von Gut und Böse\", \"Zur Genealogie der Moral\", \"Ecce homo\", \"Der Wille zur Macht\", \"Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophirt\", \"Der Fall Wagner\", \"Nietzsche contra Wagner\". Zu seinem Spätwerk \"Also sprach Zarathustra\" und dem damit verbundenen Konzept der \"Ewigen Wiederkunft\" wurde er bei einer Wanderung am nahegelegenen Silvaplanersee, «bei einem mächtigen pyramidal aufgethürmten Block unweit Surlei» inspiriert.", "section_level": 2}, {"title": "Museum.", "content": "1959 wurde Nietzsches Aufenthaltsort durch Mitglieder der \"Stiftung Nietzsche-Haus in Sils Maria\" zu einem Museum umgestaltet und am 25. August 1960 anlässlich des 60. Todestages des Philosophen eröffnet. Das Museum enthält eine der weltweit grössten, mehrsprachigen Sammlungen von Werken über Nietzsche. Die Sammlung umfasst eine Bibliothek mit mittlerweile über 4500 Bänden, den \"Oscar Levy-Raum\", benannt nach Oscar Levy, dem ersten Übersetzer Nietzsches ins Englische sowie die 1991 eingerichtete \"Basler Professorenstube\" mit dem originalen Mobiliar aus Nietzsches erstem eigenem Haushalt in Basel.", "section_level": 2}], "src_summary": "Im heutigen Museum Nietzsche-Haus in Sils Maria in der Schweiz wohnte der Philosoph Friedrich Nietzsche (1844–1900) in den Sommermonaten der 1880er-Jahre, bis kurz vor seinem geistigen Zusammenbruch im Januar 1889. Das Gebäude ist seit 1960 als Museum eingerichtet.", "tgt_summary": null, "id": 354631} {"src_title": "Edith Rebecca Saunders", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Saunders besuchte zunächst das \"Handsworth Ladies' College\" und danach anschließend, 1884, das nur von jungen Frauen besuchte Newnham College. In dem an der Universität in Cambridge praktizierten dreiteiligen Tripos-Kurssystem erreichte Saunders die Stufe eins 1887 und die Stufe zwei 1888, das zum Bachelor-Abschluss führt; beide Male mit Auszeichnung. Während ihres postgradualen Studiums unterrichtete sie zwischen 1888 und 1890 im Fach Botanik am \"Balfour Biological Laboratory for Women\" für Studentinnen der Newnham und Girton Colleges, die sich dort auf ihre eigenen Abschlüsse vorbereiteten. Das Laboratorium leitete sie selbst von 1890 bis 1914 und war von 1904 bis 1914 gleichzeitig Studiendirektorin am Girton College. Von 1918 bis 1925 leitete sie das Newnham College. Sie war, nach Dorothea Pertz, die zweite Frau, die 1905 zu einem Mitglied der Linnean Society of London gewählt wurde. 1906 zum Mitglied der Royal Horticultural Society ernannt, wurde sie von dieser Gesellschaft sogar sofort mit einer hohen Auszeichnung, der \"Banksian Medal\" geehrt. 1920 übernahm sie die Präsidentschaft der botanischen Sektion der British Association for the Advancement of Science und hielt von 1936 bis 1938 dieselbe Position bei der \"Genetics Society.\" Edith Rebecca Saunders war mit Dorothea Pertz nicht nur beruflich, sondern auch freundschaftlich verbunden. Während des Zweiten Weltkriegs diente sie bei den Alliierten als Freiwillige im Sanitätsdienst. Sie starb 1945 an den Folgen der Verletzungen eines Fahrradunfalles. Saunders blieb unverheiratet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Saunders’ erste Forschungen fokussierten sich auf die Genetik. Wichtige Ergebnisse ließen sie und Bateson beweisen, dass Allele, ein kleines „Datenteil“ in einem diploiden Chromosomensatz, gemäß der lange vergessenen Mendelschen Regel, eine wichtige Rolle bei der Vererbung die Art der Eigenschaften und Attribute prägen. Ausgangspunkt dazu waren die Kreuzungsuntersuchungen und die dabei gefundenen Resultate zur Dominanz und Rezessivität von Merkmalen der untersuchten Individuen. Dazu entdeckte sie gemeinsam mit Bateson und Punnett die Genkopplung. Intensiv betrieb Saunders ihre Forschungen zur Anatomie von Pflanzen, wobei ihr besonderes Augenmerk dem Gynoeceum gegolten hat. Dazu publizierte sie eine bemerkenswerte Serie von Artikeln in der botanischen Fachzeitschrift \"New Phytologist\", die sie auch mit den entsprechenden Zeichnungen der Frucht- und Staubblätter illustrierte. Während der Zeit ihrer Tätigkeitsepoche führte sie mehrere Forschungsreisen bis nach Australien, Ostasien und Südafrika.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edith Rebecca Saunders (* 14. Oktober 1865 in Brighton; † 6. Juni 1945 in Cambridge) war eine britische Genetikerin, Biologin und Phytotomin. J. B. S. Haldane nannte sie die \"Mutter der britischen Pflanzengenetik\". Gemeinsam mit William Bateson legte sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Grundlagen für das Verständnis der Mendelschen Regeln, deren Forschungsergebnisse 1866 von Mendel veröffentlicht, aber von der Wissenschaft bis dahin ignoriert worden waren. Ihre intensive Erforschung der Anatomie von Blumen, wobei ihr ganz besonderes Augenmerk auf dem Gynoeceum, den Fortpflanzungsorganen der Blumen lag, sorgte für ihre hohe Anerkennung in der Fachwelt.", "tgt_summary": null, "id": 2471169} {"src_title": "Amalia Ulman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Amalia Ulman wuchs als geborene Argentinierin nach der Einwanderung ihrer Familie in der spanischen Provinz Asturien auf. 2009 verließ sie Spanien, um an der Central Saint Martins in London Fine Arts zu studieren. Ulman schloss ihr Studium 2011 ab. Seit der Kollision mit einem Bus im Jahr 2013 ist ihre Beweglichkeit eingeschränkt, was ihre Arbeit maßgeblich beeinflusst.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Excellences & Perfections.", "content": "Am 19. April 2014 veröffentlichte Amalia Ulman ein Bild mit den Worten „Part I“ und der Bildbeschreibung „Excellences&Perfections“ auf ihrem Instagram-Account, dies war der Start dieses multimedialen Kunstwerks, jedoch ohne das Wissen ihrer Abonnenten. Da das Ganze experimentell war, benutzte sie Klischees, die ihre Abonnenten schon kannten. In den nächsten fünf Monaten adoptierte sie drei Persönlichkeiten. Zuerst „a cute Tumblr-loving ingénue“, danach ein „basic sugar baby who’s into streetwear“ und am Schluss in einen „post-rehab wellnes freak“. Sie tat zum Beispiel so, als ob sie eine Brust-Op durchführen ließ, indem sie Bilder mit Krankenhauskleid und bandagierter Brust hochlud und ihre Bilder mit Photoshop bearbeitete. Andere Dinge, wie zum Beispiel ihre Diät und Pole-Dance, waren keine Show, sondern Bestandteil ihres wirklichen Lebens. Sie fälschte sogar einen Zusammenbruch auf ihrer Instagram-Seite. Am Ende des Ganzen hatte sie tausende neue Abonnenten, jedoch interessierte sie nicht die reine Zahl dieser, sondern nur, dass das bedeutete, dass alles nach Plan lief. Am 14. September 2014 wurde ein Schwarzweiß-Bild einer Rose auf ihrem Account hochgeladen mit der Bildbeschriftung „THE EN\"D-EXCE\"LLENCES AND PERFECTIONS“. Nach der Aufklärung ihrer Abonnenten erntete sie viel Kritik seitens der Nutzer. Ihre Arbeit hielt ihnen einen Spiegel vor und sie mochten nicht, was sie darin sahen. Die Intention dieser Aufführung war zu zeigen, wie einfach es ist, Menschen mit Mainstream-Charakteren zu manipulieren. Die Fotos verweilen noch heute auf ihrer Instagram-Seite.", "section_level": 2}], "src_summary": "Amalia Ulman (* 1989 in Buenos Aires, Argentinien) ist eine argentinische Künstlerin, die in Los Angeles lebt. Sie bedient sich in ihren Werken an Malerei, Bildhauerei, Intermedialer Kunst und der Schriftkunst.", "tgt_summary": null, "id": 876406} {"src_title": "Sarah Winchester", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sie wurde im Sommer 1839 als Tochter von Leonard Pardee und seiner Frau Sarah, geb. Burns, in New Haven geboren. Am 30. September 1862 heiratete sie dort William Wirt Winchester, den einzigen Sohn Oliver Winchesters, dem Gründer der Winchester Repeating Arms Company. Am 15. Juni 1866 wurde die gemeinsame Tochter Annie Pardee Winchester geboren, die nur einen Monat später, am 22. Juli 1866, aufgrund eines Marasmus starb. William Winchester erlag im März 1881 im Alter von 43 Jahren einer Tuberkuloseerkrankung. Da sein Vater ein Jahr zuvor gestorben war, erbte Sarah Winchester das gesamte Vermögen in Höhe von 20 Millionen US-Dollar, was 2019 einem Wert von 529,862,069 US-Dollar entsprach. Zusätzlich erhielt sie einen Gesellschafteranteil an der Firma ihres Mannes von etwa 50 Prozent, was für den Rest ihres Lebens einem täglichen Einkommen von 1.000 UD-Dollar entsprach. 1884 kaufte die Witwe ein Farmhaus mit 8 Zimmern und 161 Acres Land von Dr. Robert Caldwell, das sie nach ihren Vorstellungen umbauen und erweitern ließ. Die Bauarbeiten wurden erst mit ihrem Tod am 5. September 1922 beendet. 1909 gründete Sarah Winchester einen Fonds, mit dem der Bau einer Tuberkulose-Klinik unter dem Dach des New Haven Hospital in ihrer Heimatstadt finanziert wurde. Der Bau des Klinikgebäudes begann 1916, wurde aber noch vor der Fertigestellung von der US-Regierung zur Nutzung als Militärlazarett gemietet. Nach dem Krieg erhielt es den Namen William Wirt Winchester Hospital, blieb aber in staatlicher Hand, bis es ab 1928 seiner ursprünglich zugedachten Aufgabe zugeführt wurde und bis 1940 als Tuberkulose-Klinik operierte. 1948 wurden die nicht mehr genutzten Gebäude verkauft. Einem Volksglauben zufolge war Sarah Winchester von der Furcht besessen, von den Geistern der mit Winchester-Gewehren Getöteten im Schlaf heimgesucht und getötet zu werden. Daher habe sie ihre Villa wie ein riesiges Labyrinth bauen lassen und täglich in anderen Zimmern übernachtet, um von den Geistern nicht gefunden zu werden. Bereits ab 1895 begannen Zeitungen über das Verhalten Winchesters und ihre Motive für den Bau des Hauses zu spekulieren. Viele dieser Artikel sind der Boulevardpresse zuzuordnen. Berichte über okkulte Zusammenhänge wie zum Beispiel böse Geister und den angeblichen Wahnsinn der Witwe kamen erst nach dem Erdbeben von San Francisco 1906 auf. Sarah Winchester starb im Schlaf. Die Trauerfeier für sie fand in Palo Alto statt, und sie wurde auf dem Alta Mesa Cemetery beerdigt. Später wurden ihre Gebeine zusammen mit denen ihrer Schwester nach New Haven umgebettet. Sie sind in einem Familiengrab auf dem Evergreen Cemetery beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sarah Lockwood Winchester (* 1839 in New Haven als \"Sarah Lockwood Pardee;\" † 5. September 1922 in San Jose) war die Witwe und Erbin des US-amerikanischen Waffenproduzenten William Wirt Winchester. Ihr Erbe betrug 20 Millionen US-Dollar sowie ein Anteil von 50 % an der Winchester Repeating Arms Company, was sie zu ihrer Zeit zu einer der reichsten Frauen der Welt machte. Größere Bekanntheit erlangte sie durch das Winchester House, das sie 1884 kaufte und bis zu ihrem Tod im Jahr 1922 beständig umbauen und erweitern ließ.", "tgt_summary": null, "id": 1062192} {"src_title": "Unorthodox (Miniserie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die 19-jährige Esther „Esty“ Shapiro (geborene \"Schwartz\") lebt im New Yorker Stadtteil Williamsburg in Brooklyn. Sie gehört der ultra-orthodoxen Religionsgemeinschaft der Satmarer Chassiden an und wächst bei ihrer Großmutter, einer Holocaust-Überlebenden aus Ungarn, auf. Esty geht auf Wunsch der Gemeinschaft eine arrangierte Ehe mit Yakov „Yanky“ Shapiro ein. Die Ehe verläuft unglücklich, da das Paar sexuelle Probleme hat und Esther wegen anhaltender Schmerzen beim Geschlechtsverkehr nicht schwanger wird, so wie es von ihr erwartet wird. Ihr Mann Yakov möchte auf Druck der Familie die Scheidung, nicht wissend, dass Esther inzwischen doch ein Kind erwartet. An einem Sabbat verlässt Esther heimlich das Haus, um nach Berlin zu fliegen. Dort lebt ihre Mutter, die die Satmar-Gemeinschaft und somit auch ihr Kind schon früh verlassen hat, um ein selbstbestimmtes Leben als lesbische Frau zu führen. In Berlin lernt Esther eine Gruppe Musikstudenten aus verschiedenen Ländern kennen und freundet sich mit ihnen an. Während Esther in Berlin neue Freiheiten wie das Schwimmen im Wannsee und das Ausgehen für sich entdeckt, planen ihr Mann Yakov und dessen Cousin Moische, die ebenfalls nach Berlin geflogen sind, sie zurückzuholen. Esther erfährt von ihrer Mutter, dass diese sie nicht verlassen hat, wie Esther dachte, sondern ihr vor Gericht das Sorgerecht entzogen wurde. Außerdem versucht Esther, an der Musikakademie ihrer Freunde aufgenommen zu werden. Sie wollte zunächst im Fach Klavier antreten, entscheidet sich dann aber für das Singen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Showrunnerin der Serie ist Anna Winger, welche die Serie gemeinsam mit Henning Kamm als erste Produktion ihrer Firma Studio Airlift umsetzte. Produzentin war Alexa Karolinski. Gedreht wurde die Serie im Sommer 2019 fast nur in Berlin. Nur für einige wenige Außenszenen reiste das Team für drei Tage in die USA. Alle Innenaufnahmen wurden in den CCC Studios auf Eiswerder in Spandau, einem Pfarrhaus in Reinickendorf und einem palästinensischen Festsaal in Moabit gefilmt. Als Kulisse der Musikhochschule diente das Musikinstrumentenmuseum an der Philharmonie. Die fiktive Musikakademie in Unorthodox ist von der Barenboim-Said-Akademie in Berlin inspiriert.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronisation entstand bei der VSI Berlin GmbH. Verfasserin des Dialogbuchs war Marianne Groß, als Dialogregisseurin war Sabine Falkenberg tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Jan Kedves von der \"Zeit\" beschreibt \"Unorthodox\" als eine „spannende Ermächtigungsgeschichte“ und lobt insbesondere die dramaturgischen Kniffe des Drehbuchs, das sehr von der Romanvorlage abweiche. Jenni Zylka schreibt in der \"taz\": „Neben dem klassischen Motiv der Befreiung einer unterdrückten Seele gewährt \"Unorthodox\" authentischen Einblick in eine hermetische Welt, die für die darin lebenden Frauen noch kleiner und enger ist als für Männer.“ Volker Weidermann vom \"Spiegel\" lobt besonders die Hauptdarstellerin Shira Haas: „Diese Esthy wird von der israelischen Schauspielerin Shira Haas so eindrucksvoll zwischen Zerbrechlichkeit und Kampfesmut, zarter Durchsichtigkeit und Boxbereitschaft gespielt, dass es einen immer wieder umhaut.“ Der Historiker Michael Wolffsohn kritisiert in einem Artikel in der \"Frankfurter Allgemeinen Zeitung\", der Film bediene antijüdische Stereotype: „Da die meisten Zuschauer von \"Unorthodox\" wahrscheinlich das Judentum noch weniger kennen als Christentum und Islam, werden sie daraus fehlschließen, ‚das Judentum‘ verdamme Fleischeslust. So wird ‚Aufklärung‘ in Fehlinformation verwandelt und ‚das‘ Judentum als frauenfeindlich stigmatisiert.“ So werde „Perversion der Religion als vermeintlich allgemeine Normalität der Religiosität dargeboten“. Alan Posener verriss den Film in der \"Welt\" als „Feelgood-Movie für Berliner Hipster und solche, die es gerne wären“. Durch die Darstellung von Esthers Onkel als gieriger Miethai würden antisemitische Klischees bedient. Außerdem sei es angesichts antisemitischer Übergriffe in Berlin nicht akzeptabel, die Stadt als Refugium für Juden darzustellen. „Kein Berliner kann die Banalisierung, Verharmlosung, Verklärung und Verkitschung der Stadt gutheißen.“ Frieda Vizel, die selbst in einer Satmarer Familie aufwuchs und als Guide Touristen durch das chassidische Brooklyn führt, kritisierte in einem Artikel für \"The Forward\", dass die Serie insgesamt ein falsches Bild der Satmarer Gemeinde vermittle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unorthodox ist eine deutsche vierteilige Netflix-Miniserie aus dem Jahr 2020. Erzählt wird darin die Geschichte einer jungen Frau, die sich von der ultra-orthodoxen jüdischen Religionsgemeinschaft der Satmarer in New York befreit und ein neues Leben in Berlin anfängt. ", "tgt_summary": null, "id": 395248} {"src_title": "Thomas Grey, 1. Marquess of Dorset", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Thomas Grey wurde um 1455 in Groby, Leicestershire, als ältester Sohn von Sir John Grey of Groby und Elizabeth Woodville geboren. Er hatte einen jüngeren Bruder, Richard, sowie 10 Halbgeschwister aus der zweiten Ehe seiner Mutter mit König Eduard IV. Seine Mutter bemühte sich darum, sein Vermögen zu vergrößern, indem sie dafür sorgte, dass Thomas vorteilhaft heiratete. Auch stand Thomas in der Gunst seines Stiefvaters Eduard, unter anderem, weil er in der Schlacht von Tewkesbury kämpfte. Durch die Heirat mit seiner zweiten Frau Cecily Bonville erhielt Grey den Titel des Lord Harrington and Bonville, 1475 wurde er zum Marquess of Dorset ernannt. Außerdem war er Mitglied des Hosenbandordens und des Privy Council. Nach dem Tod seines Stiefvaters und der Thronbesteigung seines 12-jährigen Halbbruders Eduard V. am 9. April 1483 erwies sich Grey als unfähig, die Position seiner Familie aufrechtzuerhalten. Es war nicht möglich, eine Woodville-Regentschaft einzurichten. Interne Konkurrenzen, vor allem der uralte Kampf um die Vorherrschaft in Leicestershire zwischen der Familie Grey und der Familie Hastings, nunmehr auf nationaler Ebene, ermöglichten es Richard, Duke of Gloucester, die Macht zu ergreifen und den Thron zu besteigen. Die Grey-Familie war eng mit Eduard V. verbunden. Am 25. Juni 1483 erklärte eine Parlamentsversammlung, dass Richard III. der rechtmäßige König sei und der Onkel Thomas', Anthony Woodville, 2. Earl Rivers, und der Bruder Thomas’, Richard Grey, wurden hingerichtet. Im Sommer erfuhr Grey vom offenkundigen Mord an seinen jüngeren Halbbrüdern und schloss sich der Rebellion des Duke of Buckingham gegen Richard III. an. Als die Rebellion fehlschlug floh Thomas Grey in die Bretagne, um sich Henry Tudor, dem späteren Heinrich VII., anzuschließen, der versprach, Greys Halbschwester Elizabeth of York zu heiraten und die Familien York und Lancaster zu vereinigen. Allerdings hörte Grey, kurz bevor Henry Tudor seine letztlich erfolgreiche Invasion in England im August 1485 begann, Gerüchte aus England, dass seine Mutter eine Einigung mit Richard III. erzielt hatte, und war entschlossen, Henry Tudor zu verlassen. Er wurde auf dem Weg nach England in Compiègne gefangengenommen und spielte in der Invasion und dem darauffolgenden Sturz Richards keine Rolle. Stattdessen musste er in Paris verbleiben, als Sicherheit für die Rückzahlung eines Kredits, denn die französische Regierung Henry Tudor gewährt hatte. Grey konnte nicht nach Hause zurückkehren, bis Heinrich VII. den englischen Thron bestiegen hatte. Danach sorgte Heinrich VII. dafür, den Halbbruder seiner Frau Elizabeth unter Kontrolle zu halten. Grey konnte seinen vorherigen Einfluss nicht wiedererlangen, erhielt jedoch seine Titel und Rechte zurück. Während der Erhebung Lambert Simnels durfte Thomas Grey den Tower nicht verlassen und wurde erst nach dem Sieg der Tudors in der Schlacht von Stoke freigelassen. Wenngleich er den König 1492 nach Frankreich begleiten durfte, wurde sichergegangen, dass er keinen Hochverrat beging. Später beteiligte er sich an der Niederschlagung des Kornischen Aufstands von 1497. Thomas Grey, Marquess of Dorset, starb am 20. September 1501 in London mit ca. 48 Jahren und wurde in Astley, Warwickshire, begraben. Seine Frau überlebte ihn und heiratete seinen Cousin, Henry Stafford, Earl of Wiltshire.", "section_level": 1}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "Thomas Greys Mutter Elizabeth Woodville traf Vorkehrungen, indem sie ihn mit wohlhabenden Erbinnen verheiratete. In erster Ehe heiratete Grey im Oktober 1466 in Greenwich Lady Anne Holland (* 1461; † um 1474), die einzige Tochter von Henry Holland, 3. Duke of Exeter und Anne of York. Seine Schwiegermutter war die älteste überlebende Tochter von Richard Plantagenet, 3. Duke of York, und Cecily Neville, und somit eine Schwester Eduards IV. Nachdem Anne Holland jung und ohne Nachkommen verstorben war, heiratete Thomas in zweiter Ehe am 5. September 1474 Cecily Bonville, 7. Baroness Harington of Aldingham und 2. Baroness Bonville, die reichste Erbin Englands. Cecily Bonville, geboren 1494, war die Tochter und Alleinerbin von William Bonville, 7. Baron Harington, und dessen Frau Katherine Neville, einer Tochter von Richard Neville, 5. Earl of Salisbury. Katherine war die Schwester des Earl of Warwick und somit Tante seiner Töchter Isabella und Anne. Aus seiner zweiten Ehe hatte Thomas Grey sieben Söhne und sieben Töchter:", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung in der Literatur.", "content": "Thomas Grey tritt in William Shakespeares Drama \"Richard III.\" als \"Marquis of Dorset\" auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Grey, 1. Marquess of Dorset, 1. Earl of Huntingdon, 7. Baron Ferrers of Groby, KG (* um 1455 in Groby Old Hall, Groby, Leicestershire; † 20. September 1501 in London) war ein englischer Adliger, Höfling und ältester Sohn von Elizabeth Woodville und ihres ersten Ehemanns John Grey of Groby. Durch die Heirat seiner Mutter mit König Eduard IV. wurde er Stiefsohn des Königs und nahm am Hof eine bedeutende Rolle ein.", "tgt_summary": null, "id": 2276805} {"src_title": "COVID-19-Pandemie in Neuseeland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Am 28. Februar 2020 wurde in Neuseeland der erste COVID-19-Fall gemeldet. Am 3. Februar gab die Regierung von Neuseeland bekannt, dass alle Reisenden aus China in Neuseeland abgewiesen werden, ausgenommen sind lediglich Bürger Neuseelands und dauerhaft Niedergelassene mit ihren Familien. Seit dem 19. März 2020 sind die Grenzen von Neuseeland für neu Einreisende aus dem Ausland geschlossen. Die Premierministerin von Neuseeland Jacinda Ardern gab am 21. März 2020 bekannt, dass sie ein Warnsystem zur Bekämpfung der Corona-Pandemie anwenden wird, das sich an das vorhandene Buschfeuer-Warnsystem anlehnt und verhängte am 21. März 2020 die Stufe 2 von insgesamt vier möglichen Abstufungen. Stufe 1 beinhaltet die niedrigste und die Stufe 4 die höchste Gefahrenstufe. Nachdem in allen 16 Regionen Neuseelands Infektionen gemeldet wurden, rief die Regierung Neuseelands am 25. März die Stufe 4 aus, die ab dem 26. März für die Dauer von mindestens vier Wochen gilt. Mit der Ausrufung der Stufe 4 verfolgt Premierministerin Ardern ein Konzept zur Eliminierung des Virus, indem sie strikte Verbote mit Strafen verhängt. Alle müssen zuhause bleiben, nur lebensnotwendige Besorgungen und ein Außen-Aufenthalt für Besorgungen ist nur einer einzelnen Person erlaubt. Alle Bildungs- und öffentlichen Einrichtungen sind geschlossen. Mit zur Entscheidung über einen harten Lockdown in Neuseeland hat möglicherweise u. a. auch die relative geringe Anzahl von Intensivbetten mit Beatmungsgeräten geführt, die in Neuseeland bei fünf pro 100.000 Einwohnern liegt, im Vergleich zu Deutschland liegt die Zahl bei 29. 97 % der Bevölkerung Neuseelands erklärten, dass sie sich an den Lockdown halten würden und die Premierministerin Ardern, die in der schwierigen Lage jedem einzelnen Bürger geraten hatte \"sei ein guter Mensch\", kürzte ihr eigenes Gehalt um 20 Prozent. Am 8. April 2020 hatte Neuseeland die weltweit niedrigste Todesrate von COVID-19-Infizierten mit 0,1 % zu verzeichnen. Aufgrund dieser Entwicklung wurde am 20. April 2020 bekannt, dass sich zahlreiche US-Milliardäre nach Neuseeland zurückziehen, darunter Peter Thiel und James Cameron. Am 27. April hat Neuseeland die bisherige Warnstufe 4 auf die Stufe 3 abgesenkt. Die dritte Stufe bedeutet eine Lockerung des bisher strikten Lockdowns, allerdings unter Beibehaltung der Abstandsregeln. Die neue Warnstufe soll vorerst für zwei Wochen gelten, um anschließend erneut überprüft zu werden. Die etwa 400.000 Arbeitnehmer können nun ihre Arbeit wieder aufnehmen. Gaststätten und Restaurants dürfen Take-away-Produkte anbieten. Die Abhaltung großer Veranstaltungen bleibt weiterhin verboten, Einkaufszentren und Außengrenzen bleiben geschlossen. Jedoch wird in einigen Schulen wieder Unterricht erteilt. Am 4. Mai 2020 teilten die neuseeländischen Gesundheitsbehörden mit, dass die Zahl der Neuinfektionen erstmals seit Wochen auf null gesunken ist. Fünf Wochen später, am 8. Juni 2020, gab das Gesundheitsministerium bekannt, dass die letzte bekannte Corona-Patientin seit 48 Stunden symptomfrei ist und daher als geheilt gilt. Mit Wirkung zum Ende dieses Tages wurden sämtliche Einschränkungen wie Abstandsgebote oder Veranstaltungsbeschränkungen aufgehoben, lediglich die strengen Einreisebestimmungen blieben in Kraft.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Maßnahmen.", "content": "Die Wirtschaft von Neuseeland mit ihren 5 Millionen Einwohnern ist stark vom Tourismus abhängig, die daraus resultierenden Einnahmen betragen 200 Mrd. NZD (114 Mrd. €). Mit der Verhängung des neuseeländischen Lockdowns ist mit erheblichen Einnahmenverlusten zu rechnen. Die Regierung von Neuseeland stellt zur Bewältigung der Corona-Krise der Wirtschaft 12,6 Mrd. NDZ (7,2 Mrd. €) und 5,1 NZD (2,9 Mrd. €) für Lohnempfänger zur Verfügung. Der staatliche Eingriff ist bis zum Juni begrenzt und die Wirkung soll im Mai überprüft werden. Allgemein angenommen wird allerdings, dass die Krise länger dauern wird und mit Arbeitsplatzverlusten verbunden ist. Die staatlichen Lohnzuschüsse belaufen sich auf bis zu 150.000 USD pro Unternehmen, die zwischen Januar und Juni 2020 in jedem Monat einen jährlichen Umsatzrückgang von 30 % zu verzeichnen haben. Damit werden staatliche Zahlungen für Unternehmen von 585 NZD (334 €) je Arbeitnehmer und Woche bei einem durchschnittlichen Wochenlohn von 1.300 NZD (742 €) gefördert. Diejenigen, die bereits Sozialhilfe empfangen, sollen je Woche 25 NZD mehr erhalten. Kritiker merken an, dass dieses Konzept nicht ausgewogen sei, denn die soziale Unterstützung werde zwar angehoben, jedoch müssten die Lohnempfänger Einkommensverluste hinnehmen. Damit hätten insbesondere ärmere Haushalte Probleme, die sich besser durch vorübergehende Steuererleichterungen oder Haushaltszahlungen staatlicherseits minimieren ließen.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "Entwicklung der COVID-19-Pandemie in Neuseeland nach Daten des Gesundheitsministeriums:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die COVID-19-Pandemie in Neuseeland begann Ende Februar 2020 und ist Teil der weltweiten Ausbreitung der neuartigen Atemwegserkrankung COVID-19. Ausgelöst durch das zur Gruppe der Coronaviridae gehörige Virus SARS-CoV-2 nahm die globale COVID-19-Pandemie ihren Ausgang im Dezember 2019 in China. Am 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ausbruchsgeschehen des neuartigen Virus als weltweite Pandemie ein. ", "tgt_summary": null, "id": 1172795} {"src_title": "Youngstorget", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bau und Nutzung als Marktplatz.", "content": "Der Platz wurde 1846 auf beiden Seiten der bereits bestehenden Straße Torggata angelegt. Dazu kaufte die Kommune Oslo Grund vom Kaufmann Jørgen Young auf. Der Platz erhielt nach seiner Fertigstellung den Namen \"Nytorvet\" (deutsch: \"Neuer Platz\"). Der Bau war nötig geworden, nachdem Oslo immer stärker wuchs und viele Landwirte aus der Umgebung auf die bestehenden Märkte Oslos kamen, um dort ihre Produkte zu verkaufen. Der neue Platz wurde dadurch schnell zu einem Markt für agrarische Erzeugnisse. In den 1850er-Jahren wurde der jährlich im Februar abgehaltene Wintermarkt vom Stortorvet auf diesen neuen Platz verlegt, da sich die Kirche am Stortorvet über die Störung des Kirchenalltags beschwerte. Dadurch entwickelte sich der Nytorvet weg von einem Landwirtschaftsmarkt hin zu einem Marktplatz mit einer größeren Diversität an Produkten. 1876 wurde beschlossen, auf dem Nytorvet eine Markthalle zu errichten, welche schließlich 1878 fertig gestellt wurde. Die Halle bestand aus verschiedenen Buden auf zwei Etagen verteilt und einer offenen Fassade zum Platz hin. Um dem sich verstärkenden Marktgeschehen stand zu halten, wurde der Platz schließlich auf seine heutige Größe erweitert.", "section_level": 2}, {"title": "Springbrunnen.", "content": "Im Jahr 1880 wurde die \"Fiat Lux\", die erste Straßenlaterne Oslos, vom Stortorvet auf den Nytorvet übersiedelt. Außerdem verschob man in diesem Jahr auch die \"Løvefontenen\" (deutsch: \"Löwenfontäne\") vom Gebäude der Feuerwehr in der Karl Johans gate auf den Nytorvet. Der Sockel des Brunnens war mit Löwenköpfen verziert. Dieser umstrittene und später verfallene Springbrunnen wurde 1942 entfernt und im Hafen von Oslo versenkt. Nach den Umbauten in den 1990er-Jahren wurde 1996 eine Kopie des Springbrunnens errichtet. Diese Kopie konnte nach Vorbild des entsorgten Brunnens gebaut werden, da sich in Stavanger weiter ein identischer Springbrunnen befand. Der Brunnen ist titelgebend für das 2019 veröffentlichte Lied \"Fontena på Youngstorget\" des norwegischen Sängers Sondre Justad.", "section_level": 2}, {"title": "Wandel ab 1930.", "content": "Von 1932 bis 1935 wurde am Nytorvet das Folketeaterbygningen errichtet, ein Gebäude des Osloer Theaters Den Norske Opera & Ballett. Bei der Errichtung war es das höchste Gebäude Oslos und wurde auch als der erste Wolkenkratzer Norwegens bezeichnet. Im April 1935 verlegte die sozialdemokratische Partei \"Det norske Arbeiderparti\" (heute Arbeiderpartiet) ihren Hauptsitz in dieses Gebäude. Im Jahr 2009 wurde es unter Denkmalschutz gestellt. Während der Zeit der deutschen Besatzung wurde der Platz von den Nationalsozialisten für deren Zwecke eingenommen. Das \"Folkets hus\", der Hauptsitz des Gewerkschaftsdachverbands Landsorganisasjonen i Norge (LO), wurde so unter anderem von der NS-Gewerkschaft \"NS Faggruppeorganisasjon\" übernommen. Der heutige Name \"Youngstorget\" ist vom ehemaligen Besitzer des Grundes, dem Kaufmann Jørgen Young, abgeleitet und wurde 1951 eingeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Wiederbelebung in den 1990er-Jahren.", "content": "Nachdem die Markthallen verfielen und die Handelsaktivität abnahm, wurde die Oberfläche des Platzes asphaltiert und für den Straßenverkehr ausgebaut. Nur einige Markthändler blieben zurück. Im Jahr 1984 beschloss das Stadtparlament von Oslo, den Platz neu für den Handel zu beleben. Im Jahr 1994 wurde mit den Bauarbeiten dafür begonnen und 1996 konnten diese abgeschlossen werden. Heute befinden sich auf dem Platz verschiedene Dienstleister wie Gaststätten und Friseure.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung für die Arbeiterbewegung.", "content": "Der Platz hat bis heute eine wichtige Bedeutung für die norwegische Arbeiterbewegung. Dort befindet sich unter anderen das Zentralbüro der sozialdemokratischen Partei Arbeiderpartiet und das \"Folkets hus\", der Hauptsitz des Gewerkschaftsdachverbands Landsorganisasjonen i Norge (LO). Zwischen 1934 und 1988 befand sich auch der Sitz der Zeitung Arbeiderbladet (heute Dagsavisen) an diesem Platz. Die LO hält jährlich am 1. Mai die Hauptveranstaltung für den Tag der Arbeit auf dem Youngstorget ab. Im Jahr 1958 wurde auf dem Youngstorget die Bronzeskulptur \"Arbeiderbevegelsens pionerer\" (deutsch: \"Pioniere der Arbeiterbewegung\") des Künstlers Per Palle Storm enthüllt. Im Jahr 1997 folgte das \"Monument for fred\" (deutsch: \"Monument für Frieden\"), ein sieben Meter hoher Stein als Erinnerung an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Youngstorget (bis 1951 Nytorvet) ist ein Platz im Stadtteil St. Hanshaugen im Zentrum der norwegischen Hauptstadt Oslo, nahe dem norwegischen Regierungsviertel. Er wird als Marktplatz sowie für Konzerte, Messen und Demonstrationen genutzt. Des Weiteren ist der Platz von zentraler Bedeutung für die norwegische Arbeiterbewegung.", "tgt_summary": null, "id": 1791519} {"src_title": "Chinthe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprünge.", "content": "Die Geschichte, warum Chinthe die Eingänge von Pagoden und Tempeln bewachen, wird als solches in einer Legende erzählt: Eine Prinzessin bekam einen Sohn durch ihre Heirat mit einem Löwen, verließ aber später den Löwen, der dann wütend wurde und das Land terrorisierte. Der Sohn machte sich auf den Weg, den Löwen zu töten. Als er den Löwen fand, schoss er einen Pfeil auf ihn, aber die unerschütterliche Liebe des Löwen zu seinem Sohn war so groß, dass der Pfeil von der Stirn des Löwen abprallte und zu den Füßen des Jungen auf die Erde fiel. Dies geschah dreimal. Aber dann wurde der Löwe zornig; und als der Junge den vierten Pfeil fliegen ließ, durchbohrte er den Löwen und tötete ihn. So verlor der Löwe sein Leben, weil er seine Selbstbeherrschung verloren hatte und den Zorn in sein Herz eindringen ließ. Der Sohn kam zu seiner Mutter nach Hause zurück und erklärte, er habe den Löwen getötet, und fand dann heraus, dass er seinen eigenen Vater getötet hatte. Der Sohn errichtete später eine Statue des Löwen als Wächter eines Tempels, um für seine Sünde zu büßen.", "section_level": 1}, {"title": "In der burmesischen Kultur.", "content": "Der Chinthe wird symbolisch als Element der burmesischen Ikonographie auf vielen verehrten Objekten verwendet, darunter der \"palin\", die burmesischen Königsthrone und die burmesischen Glocken. Vor der Verwendung von Münzen für Geld wurden üblicherweise Messinggewichte in Form von mythischen Bestien wie dem Chinthe gegossen, um Standardmengen von Gegenständen des täglichen Bedarfs zu messen. Im burmesischen Tierkreiszeichen ist das Chinthe-Zeichen (Löwe) repräsentativ für am Dienstag geborene Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Manussiha.", "content": "Die Manussiha (burmesisch: မနုဿီဟ} \"manothiha\", Shan-Sprache: မၼုၵ်ႉသႉသီႇႁႃႉ \"manuk siha\"), eine Kombination aus Pali \"manussa\" (Mensch) und \"siha\" (Löwe) ist ein mythisches Halbmensch-Halblöwe-Symbol das für einen Wächter steht, der normalerweise die vier Ecken einer Pagode bewacht. Es hat einen menschlichen Kopf und Torso und ein Löwenhinterteil. Sie ist vergleichbar mit der Sphinx und der Hindu-Gottheit Narasimha.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Chinthe (burmesisch: ခြင်္သေ့, IPA: tɕhɪ̀ɰ̃ð; Mon-Sprache: ဇါဒိသိုၚ်, IPA: cɛ̀atìʔsaŋ; Shan-Sprache: သၢင်ႇသီႈ, IPA: sàːŋ si) ist ein hochstilisierter Leogryph (Löwen-ähnliches Geschöpf), der in der burmesischen Ikonografie und Architektur Myanmars häufig dargestellt wird, insbesondere als Wächterpaar, das die Eingänge der buddhistischen Pagoden und Kyaung (oder buddhistischen Klöstern) flankiert. Der Chinthe ist auf den meisten Geldscheinen des Kyat prominent vertreten. Eine verwandte Kreatur, die \"Manussiha\", wird in Myanmar ebenfalls häufig dargestellt. Im Burmesischen ist \"chinthe\" gleichbedeutend mit dem burmesischen Wort für „Löwe“. ", "tgt_summary": null, "id": 1565260} {"src_title": "Terashima Munenori", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Terashima Munenori wurde als zweiter Sohn von Nagano Shigemune, einem niederen Samurai (郷士, Goshi) geboren. Im Alter von fünf Jahren wurde er von seinem Onkel Matsuki adoptiert und erhielt den Namen Matsuki Kōan (松木弘安). Er begab sich 1845 nach Edo und studierte Niederländisch bei den Ärzten Itō Genpaku (伊東玄朴; 180–11871) und Kawamoto Yukitami (川本 幸民; 1810–1871). Ab 1855 besuchte er die Lehrstätte für Niederländisch, die Fukuzawa Yukichiin der Residenz des Nakatsu-han betrieb. 1856 wurde er Lehrer am Bansho Shirabesho und kehrte 1856 nach Hause zurück, um Arzt des Satsuma-Daimyō Shimazu Nariakira zu werden. Shimazu starb zwei Jahre später, Terashima kehrte daraufhin nach Edo zurück, um wieder am Bansho Shirabesho zu unterrichten. Während er dort Niederländisch unterrichtete, begann er 1857 Englisch zu lernen. 1861 wurde Terashima von Mitsukuri Shūhei (箕作 秋坪; 1826–1886) und Fukuzawa Yukichi ausgewählt, als Dolmetscher und Arzt der 1. Europäischen Mission des Shogunats, der Takenouchi-Mission teilzunehmen. Auf der Reise wurde ihm klar, dass Niederländisch in Europa nicht besonders wichtig war, und wandte sich verstärkt dem Englischen zu. Bei der Bombardierung Kagoshimas durch britische Kriegsschiffe 1863, ausgelöst durch den Namamugi-Zwischenfall, wurde er, das Dampfschiff Aotaka-maru (青鷹丸) kommandierend, von britischen Truppen festgenommen. 1865 war er Mitglied der vom Satsuma-han organisierten Europareise (薩摩藩遣英使節団, Satsuma-han ken-Ei shisetsudan), auf der Frankreich, Preußen, die Niederlande und Belgien besucht wurden. Spätestens seit der Zeit nannte er sich Terashima.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Meiji-Restauration.", "content": "Nach der Meiji-Restauration trat Terashima in den diplomatischen Dienst und nutzte seine Erfahrungen aus den europäischen Missionen. So wurde er Ratgeber für auswärtige Angelegenheiten (参与外国事務掛, San’yo gaikokumu-kake), Gouverneur der Präfektur Kanagawa (神奈川県知事, Kanagawa-ken chiji), 1869 Stv. Außenminister (外務大輔, Geimu taifu). Als 1873 in der Korea-Frage Außenminister Soejima Taneomi zurücktrat, wurde er sein Nachfolger. In dieser Funktion verhandelte er 1875 den Vertrag von St. Petersburg mit Russland und entwickelte 1878 die Yoshida-Evats-Vereinbarung, in dem die USA die Tarif-Autonomie Japans anerkannten. Terashima war auch der Verantwortliche bei den Verhandlungen zum „Maria-Luz-Zwischenfall“, bei dem es um die Rechte schlecht versorgter Chinesen auf dem peruanischen Schiff ging, das einen Hafen in Japan angelaufen hatte. Später war Terashima Kultusminister, Gesandter in den USA, Vizepräsident des Sūmitsu-in.", "section_level": 2}], "src_summary": "Terashima Munenori (; geboren 21. Juni 1832 in der Provinz Satsuma (heute ungefähr Präfektur Kagoshima); gestorben 6. Juni 1893) war ein japanischer Diplomat.", "tgt_summary": null, "id": 738321} {"src_title": "EHF-Pokal der Frauen 2001/02", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Das komplette Turnier wurde im K.o.-Runden mit Hin- und Rückspielen gespielt, bis zu den Endspielen. Je nach Landeskoeffizient startete das jeweilige Team in der 1. oder 2. Runde. Die Länder mit dem höchsten Koeffizienten starteten gar erst in der 3. Runde. Die 1. Runde wurde mit 14 Mannschaften gespielt, Runde 2 und 3 dann mit je 32 Teams. Ab Runde vier halbierten sich die Teilnehmer bis zum Finale.", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Es nahmen die zwei Sieger aus dem Halbfinale teil. Das Hinspiel fand am 12. Mai 2002 statt. Das Rückspiel fand am 20. Mai 2002 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Hinspiel.", "content": "Győri Graboplast ETO – Ikast Bording EH 30 : 25 15. Mai 2002 in Győri, 3200 Zuschauer. Győri Graboplast ETO: Carmen Liliana Bîrca, Anita Görbicz, Orsolya Herr, Roxána Horváth, Katalin Jenőfi, Nóra Jókai, Renáta Kári-Horváth, Gabriella Kindl, Anett Köbli, Gyöngyi Kulcsár, Zsuzsanna Lovász, Zsófia Micskó, Swetlana Moskowaja, Viktória Petroczi, Beatrix Prok, Irina Shirina, Orsolya Vérten, Ibolya Mehlmann Ikast Bording EH: Bettina Andersen, Kristine Andersen, Kristina Black, Isabel Blanco, Lene Christiansen, Mette Christiansen, Natasia Dybmose, Camilla Eriksen, Line Fruensgaard, Kjersti Grini, Mie Sejer Hansen, Sara Hansen, Bente Højmark Andersen, Jenny Maria Holmgren, Trine Jensen, Kristina Jönsson, Grit Jurack, Tonje Kjærgaard, Lise Knudsen, Mette Lindberg, Henriette Mikkelsen, Anja Nielsen, Heidi Nielsen, Winnie Lundgaard Pedersen, Mette VossPetersen, Beáta Siti, Brigitte Overgaard Sørensen Schiedsrichter: Maria Cristina Fernández Piñeiro, Ángel Pablo Permuy Villanueva", "section_level": 2}, {"title": "Rückspiel.", "content": "Ikast Bording EH – Győri Graboplast ETO 36 : 23 20. Mai 2002 in Herning, 4100 Zuschauer. Ikast Bording EH: Bettina Andersen, Kristine Andersen, Kristina Black, Isabel Blanco, Lene Christiansen, Mette Christiansen, Natasia Dybmose, Camilla Eriksen, Line Fruensgaard, Kjersti Grini, Mie Sejer Hansen, Sara Hansen, Bente Højmark Andersen, Jenny Maria Holmgren, Trine Jensen, Kristina Jönsson, Grit Jurack, Tonje Kjærgaard, Lise Knudsen, Mette Lindberg, Henriette Mikkelsen, Anja Nielsen, Heidi Nielsen, Winnie Lundgaard Pedersen, Mette VossPetersen, Beáta Siti, Brigitte Overgaard Sørensen Győri Graboplast ETO: Carmen Liliana Bîrca, Anita Görbicz, Orsolya Herr, Roxána Horváth, Katalin Jenőfi, Nóra Jókai, Renáta Kári-Horváth, Gabriella Kindl, Anett Köbli, Gyöngyi Kulcsár, Zsuzsanna Lovász, Zsófia Micskó, Swetlana Moskowaja, Viktória Petroczi, Beatrix Prok, Irina Shirina, Orsolya Vérten, Ibolya Mehlmann Schiedsrichter: Jutta Ehrmann, Susanne Künzig", "section_level": 2}], "src_summary": "Am EHF-Pokal 2001/02 nahmen Handball-Vereinsmannschaften teil, die sich in der vorangegangenen Saison in ihren Heimatländern über die Platzierung in der heimischen Liga für den Wettbewerb qualifiziert haben. Der EHF-Pokal wurde diese Saison das achte Mal ausgespielt. Titelverteidiger war die polnische Mannschaft MKS Montex Lublin.", "tgt_summary": null, "id": 2018062} {"src_title": "Altes Rathaus Gent", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Verwaltungsgebäude wird von den Straßen Hoogpoort (nordöstlich), Botermarkt (östlich), Poeljemarkt (südlich) und Stadhuissteeg (westlich) umschlossen. Es steht unweit des Belfrieds.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Bau eines Verwaltungsgebäudes in Gent begann im 15. Jahrhundert, als für zwei kommunale Gerichte Platz geschaffen werden musste, dem \"Keure-Schöffengericht\" und dem \"Gedele-Schöffengericht\". Ein kompletter Neubau war nicht vorgesehen, dafür erwarben die Stadtrichter drei nebeneinander stehende Einzelgebäude entlang des Hoogpoorts, die ab 1518 überformt und vergrößert wurden. Die (namentlich nicht überlieferten) Planer und Baumeister haben ein einheitliches Bauwerk im gotischen Stil geschaffen. Ein Erweiterungsbau am Hoogpoort fand 1580–1582 statt. Wegen der Zunahme der Einwohnerzahlen musste alsbald wieder eine Erweiterung vorgenommen werden. Nun entstand am Poeljemarkt ein ganz neues Gedele-Schöffengericht, das im Renaissancestil ausgeführt wurde. Hier folgten die Baumeister dem Stil der italienischen Renaissance. Auch dieses wurde noch einmal ergänzt und zwar am Botermarkt entlang, so dass mit Abschluss der Bauarbeiten ein zusammenhängendes Bauensemble vorhanden ist. Als Baumaterial für die Fassaden aller Gebäudeteile kam Sandstein zum Einsatz. Die Südfassade des Renaissancebaus wurde im 18. Jahrhundert schließlich in klassizistischen Formen verändert. Im Hauptsaal des historischen (ersten) Flügels unterzeichneten Vertreter der \"Nördlichen\" und der \"Südlichen Niederlande\" im November 1576 die Genter Pazifikation. Mit diesem Vertrag wurde der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten beendet und ein Bund gegen die spanischen Eroberer geschlossen, die das Land verlassen mussten. Seit dieser Zeit heißt der geschichtsträchtige Saal \"Pazifikationssaal\". Im 20. Jahrhundert kamen an die Repräsentationsfronten im Hochparterre Skulpturen, die einige Grafen von Flandern abbilden. Die Figuren sind auf kleine Postamente gestellt, am Eckhaus stehen sie einzeln in Rundnischen, an den Straßenseiten sind jeweils zwei auf Postamenten angeordnet, die sich zwischen den Rundfenstern befinden. Eine letzte Überarbeitung des Rathauses erfolgte in der Vorbereitungsphase der Weltausstellung in Gent, als vor allem die klassizistische Seite komplett renoviert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Außen.", "content": "Das gesamte Bauwerk ist drei- bis viergeschossig. Die deutlich unterschiedlichen Trakte des Bauteils am Hoogpoort sind nicht durch fortlaufende Fensterreihung mit den späteren Anbauten verbunden. Oberhalb der zweiten Etage des gotischen Teils sind einzelne Räume in der Dachschräge aufgesetzt, jeweils mit einem Ziergiebel abgeschlossen. Die prachtvolle Fassade im flamboyanten Spätgotikstil ist zugleich der Repräsentationsteil des Rathauses, er zieht sich um die südliche Ecke des Bauwerks. Dieses Eckhaus wird von einem zweietagigen Runderker gebildet, in der zweiten Etage umgeben von einem offenen Umgang in sechseckiger Form. Darüber schließt ein Erkertürmchen, dessen Schmuckband sich beiderseits im Baukörper des Hauses fortsetzt, diesen Bauteil ab. Neben dem Erker, in der Hoogpoort, befindet sich der Haupteingang in das Rathaus, der über eine neunstufige Freitreppe und ein zweiflügeliges Portal erreichbar ist. Aus einer alten Darstellung des Rathauses ließe sich ableiten, dass der Haupteingang anfangs nicht rechts vom Erkerbau, sondern links davon gelegen war, vorausgesetzt, der Zeichner hat das richtig wiedergegeben. Der Trakt entlang des Stadhuissteegs zeigt klare Strukturen und die Fensterreihen sind nicht durch Ziersäulen unterbrochen, dafür hat ein Flügel nur ein Geschoss. Am jüngsten Gebäudeflügel, dessen Fassade im 18. Jahrhundert verändert wurde, bestimmen dorische, ionische und korinthische Dreiviertelsäulen und Pilaster zwischen den Fenstern die Fassade. Die Säulenschäfte bestehen aus schwarzem Granit, die Kapitelle sind vergoldet. Die Baumeister hatten sich von italienischen Palazzi inspirieren lassen. Am Renaissanceflügel am Botermarkt gibt es ebenfalls einen größeren Eingang, der schlichter gestaltet ist. Aber auch hier führen eine Freitreppe und ein Rundbogenportal in das Vestibül. Ein Portikus wird von zwei größeren Säulen beiderseits des Eingangs gebildet. Mehrere Dachreiter mit quadratischem Grundriss sitzen auf den Dächern des Baukomplexes, einer trägt auf drei Seiten eine Sonnenuhr. Die anderen sind auf allen vier Seiten mit Wappen geschmückt. Der Gebäudekomplex weist drei Innenhöfe auf.", "section_level": 2}, {"title": "Innen.", "content": "Das Rathaus birgt neben zahlreichen kleinen Büroräumen 51 größere Säle, der bedeutendste ist der Pazifikationssaal. Seine Ausstattung mit einem auffälligen schwarz-weißen Fußboden mit Labyrinthmuster symbolisiert die schwierige Suche nach Gerechtigkeit und Glück. Außerdem dominieren Schnitzstühle, eine geschnitzte Bank und mit Schnitzwerk verzierte Pulte das Ambiente. Ein gemauerter Kamin ist mit Schnitzornamenten eingefasst, beispielsweise mit einem Füllhorn. Mittig findet sich der in Holz ausgeführte Spruch „Zenoni secreto constanti“. Die eher kirchenähnlichen dreibahnigen gotischen Fenster sind, zumindest auf der Seite zu den grasbewachsenen Höfen, mit farbigem Glas geschmückt. Sternförmige Holzgewölbe schließen das Treppenhaus und einige Säle ab. An den Wänden der Treppenanlagen, auch in den großen Räumen, sind Kopien berühmter Gemälde von alten Meistern zu sehen. Zu den schönen Räumen gehört auch die Hochzeitskapelle (Trouwkapel), deren Wirkung vor allem von ihren mit romantischen Ornamenten und Symbolfiguren gestalteten Buntglasfenstern herrührt. Die Kapelle ist nicht einheitlich proportioniert, weil die ursprüngliche Planung einen größeren Andachtsraum vorsah, dessen Bau bereits begonnen hatte. Er musste aber schnell fertig werden und wurde deswegen vereinfacht angepasst. Eine sternförmig abgehängte Decke verringert die Raumhöhe. Ein Repräsentationssaal mit großem Kristalllüster beeindruckt auch mit samtenen Sesseln, die auf einem dreistufigen ebenfalls mit Samt belegten Podium stehen.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung im 21. Jahrhundert.", "content": "Das Rathaus spielt immer noch eine wichtige Rolle für das Gemeindeleben in Gent, denn heute sind dort die Büros der Stadtbeamten untergebracht. Das Innere des Rathauses kann bei einer Führung besichtigt werden, die täglich am nahe gelegenen Tourismusbüro beginnt. Einige Räume im Rathaus, auch der Garten, können für Festlichkeiten gemietet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Alte Rathaus der belgischen Stadt Gent („Stadhuis“) ist ein rund fünfhundertjähriger Baukomplex im Stadtzentrum. Der Bau des Rathauses dauerte von 1518 bis zum 19. Jahrhundert, aufgrund von kriegerischen und finanziellen Problemen wurde die Errichtung mehrfach für größere Zeiträume unterbrochen. Der Prachtbau zeigt vor allem einen Stilmix aus Gotik und Renaissance. Das Rathaus ist seit seiner Einweihung ununterbrochen auch das politische Zentrum der Stadt.", "tgt_summary": null, "id": 2298401} {"src_title": "Air-France-Flug 422", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Maschine.", "content": "Bei dem verunglückten Flugzeug handelte es sich um eine Boeing 727-230, die zum Zeitpunkt des Unfalls 19 Jahre und 4 Monate alt war. Die Maschine wurde im Werk von Boeing auf dem Boeing Field im Bundesstaat Washington montiert und absolvierte am 3. Januar 1979 ihren Erstflug, ehe sie am 12. Januar 1979 neu an die Lufthansa ausgeliefert wurde, bei der sie das Luftfahrzeugkennzeichen \"D-ABKS\" erhielt. Das Flugzeug trug die Werksnummer 21622, es handelte sich um die 1431. Boeing 727 aus laufender Produktion. Ab dem 9. September 1993 gehörte die Maschine der TAME, bei der sie das neue Kennzeichen \"HC-BSU\" erhielt. Das dreistrahlige Schmalrumpfflugzeug war mit drei Triebwerken des Typs Pratt & Whitney JT8D-15 ausgestattet. Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine eine Gesamtbetriebsleistung von 34.586 Betriebsstunden absolviert, auf die 26.475 Starts und Landungen entfielen.", "section_level": 1}, {"title": "Insassen und Flugplan.", "content": "Den Flug von Bogotá nach Quito hatten 43 Passagiere angetreten. Es befand sich zudem eine zehnköpfige Besatzung an Bord. Die dreiköpfige Cockpitbesatzung, bestand aus einem Flugkapitän, einem Ersten Offizier und einem Flugingenieur. Der Flugkapitän hatte 400 Stunden Flugerfahrung mit der Boeing 727 absolviert. Darüber hinaus befanden sich ein Mechaniker und sechs Flugbegleiter an Bord.", "section_level": 1}, {"title": "Wetter.", "content": "Die Sichtweiten betrugen an diesem Tag sieben Kilometer, am Himmel gab es eine unterbrochene Wolkendecke aus Cumulonimbus-Wolken in 2.000 Fuß Höhe. Die Temperatur betrug 16 °C.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallhergang.", "content": "Die Besatzung erhielt die Anweisung für einen Abflug auf der Standard-Abflugstrecke \"Girardot 1 (GIR1)\", der den Flug einer Rechtskurve nach dem Start zu Zwecken des Lärmschutzes vorsah und einen Weiterflug in südwestlicher Richtung zum Internationalen Flughafen Quito. Die Flugbesatzung führte das Manöver nicht ordnungsgemäß aus. Der Erste Offizier, der als \"Pilot Flying\" fungierte, flog die erste Kurve nicht und vergaß, den Transponder nach dem Start einzuschalten, wodurch die Flugsicherung den Abflug nicht unterstützen konnte. Weniger als zwei Minuten nach dem Start von der Startbahn 13L flog das Flugzeug in einer Höhe von 10.100 Fuß mit einer Fluggeschwindigkeit von 260 Knoten in den Berg Cerro el Cable. Alle 53 Personen an Bord starben an den Folgen des Aufpralls und des anschließenden Brandes. Durch das Feuer brannte auch eine 10.000 Quadratmeter große Waldfläche nieder.", "section_level": 1}, {"title": "Ursache.", "content": "Als Unfallursache wurde ein Verlust des Situationsbewusstseins durch die Besatzung festgestellt. Dieser habe dazu geführt, dass die Flugverfahren für einen GIR 1-Abflug nicht eingehalten wurden. Die Maschine sei infolge der Abweichung vom vorgeschriebenen Flugkurs mit dem Gelände kollidiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Air-France-Flug 422 war ein Linienflug der Air France, der am 20. April 1998 von Bogotá, Kolumbien, nach Quito, Ecuador führte und damit die letzte Etappe eines Fluges bediente, der in Paris begonnen hatte. Der Flug wurde durch TAME im Auftrag von Air France durchgeführt. Auf diesem Flug kollidierte eine Boeing 727-230 kurz nach dem Start vom internationalen Flughafen El Dorado in Bogotá bei Nebel und schlechter Sicht mit einem Berg östlich von Bogotá. Das Flugzeug gehörte der ecuadorianischen Fluggesellschaft TAME, wurde jedoch im Namen der Air France für die letzte Etappe ihres Fluges von Paris im Rahmen eines Wet-Lease-Vertrags betrieben.", "tgt_summary": null, "id": 64169} {"src_title": "William Alexander (Maler, 1767)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Ausbildung.", "content": "William Alexander war eines von vier Kindern des Kutschenbauers \"Harry Alexander\" aus Maidstone in der Grafschaft Kent im Südosten Englands. Er besuchte die Maidstone Grammar School. 1782 wurde der Fünfzehnjährige aufgrund seines Talents für eine künstlerische Ausbildung ausgewählt und nach London entsandt. Er ging zunächst beim Maler William Parrs in die Lehre, dann bei Julius Caesar Ibbetson. 1784 wurde er Student der Royal Academy Schools. Der königliche Hofmaler und Präsident der Royal Academy, Sir Joshua Reynolds, wurde sein Förderer.", "section_level": 2}, {"title": "Reise nach China.", "content": "Im Jahr 1792 wurde William Alexander als Zeichner für die Macartney-Mission angeheuert. Diese diplomatische Mission, geleitet von Lord Macartney und Sir George Staunton, sollte an den chinesischen Kaiserhof reisen und den Kaiser davon überzeugen, sein Reich für den Handel mit Großbritannien zu öffnen. William Alexander war auf der Mission formal seinem älteren Malerkollegen Thomas Hickey untergeordnet; dieser sollte jedoch unterwegs nahezu nichts zustande bringen, so dass sämtliche Darstellungen der Expedition von Alexander geschaffen wurden. Die Schiffe der Mission verließen England Ende September 1792. Aufgrund ungünstiger Winde musste man zunächst von den Kapverden nach Rio de Janeiro segeln, bevor man die Südspitze Afrikas im Januar 1793 erreichte. Im März kam die Gruppe in Batavia in Niederländisch-Ostindien an. Im Mai ging man für einige Tage in Tourane in Vietnam an Land, wo die Tây-Sơn-Dynastie herrschte. Im Juni erreichte man Macau und nahm Kontakt mit den chinesischen Beamten auf. Anschließend segelte die Expedition entlang der chinesischen Küste weiter nach Norden und gelangte über Tientsin nach Peking, wo man im August eintraf. Der Qianlong-Kaiser hielt sich zu dieser Zeit in seiner Sommerresidenz in Jehol (Rehe) nördlich der Großen Mauer auf. Lord Macartney und seine wichtigsten Begleiter – nicht jedoch William Alexander – reisten folglich weiter nach Norden und wurden am 14. September vom Kaiser im Rahmen von dessen Geburtstagsfeierlichkeiten mit großem Zeremoniell empfangen. Da sich Macartney hierbei weigerte, sich gegenüber dem Kaiser im protokollarisch vorgesehenen Kotau zu Boden zu werfen, wurde das britische Ersuchen entschieden abgewiesen und die diplomatische Mission endete als völliger Fehlschlag. Obwohl Alexander nicht vor Ort gewesen war, erstellte er mehrere Darstellungen der kaiserlichen Audienz anhand von Augenzeugenberichten. Nachdem die Briten im Oktober ein ablehnendes kaiserliches Antwortschreiben erhalten hatten, reiste die Gruppe teils auf dem Landweg, teils auf kleineren Booten zurück nach Macau und stach dort im März 1794 in See. Nach einem Zwischenstopp auf St. Helena traf man schließlich im September 1794 in England ein. Politisch war die ganze Unternehmung ein großer Fehlschlag gewesen. William Alexander hatte jedoch die Zeit in China genutzt und Land und Leute in über zweitausend Zeichnungen festgehalten. Nach seiner Rückkehr entstanden auf dieser Basis zahlreiche Aquarelle und Drucke, die zum Illustrieren der in den folgenden Jahren erscheinenden Reiseberichte verwendet wurden. So veröffentlichte Sir George Staunton im Jahr 1797 den offiziellen Bericht \"„An Authentic Account of an Embassy from the King of Great Britain to the Emperor of China“\". Der Graveur Joseph Collyer setzte hierfür die Zeichnungen William Alexanders in Drucktafeln um. Der Bericht wurde in Buchform auch ein großer kommerzieller Erfolg und in mehrere Sprachen (auch ins Deutsche) übersetzt. Zwischen 1795 und 1804 stellte Alexander dreizehn seiner China-Aquarelle in der Royal Academy aus. Im Jahr 1804 veröffentlichte Sir John Barrow, der während der Expedition für die Buchhaltung zuständig gewesen war, seinen Reisebericht \"„Travels in China“\", 1806 gefolgt von \"„A Voyage to Cochin China“\" über den kurzen Zwischenaufenthalt in Vietnam. Für beide Werke steuerte Alexander die kolorierten Illustrationen bei. Zusätzlich veröffentlichte er unter seinem eigenen Namen drei Bildbände über die Reise, deren farbige Abbildungen er auch selbst radierte: \"„Views of Headlands, Islands, etc. taken during the Voyage to China“\" erschien 1798. Sein zweites Werk, \"„The Costume of China“\" über chinesische Kleidung und Mode, folgte 1805 und wurde ein großer Erfolg. Schließlich erschien unter seinem Namen noch 1814 eine Fortsetzung \"„Picturesque Representations of the Dress and Manners of the Chinese“\" – als Teil einer Serie über die Kostümkunde und Gebräuche verschiedener Völker, darunter Österreicher, Engländer, Russen und Türken. Es ist allerdings zweifelhaft, ob die qualitativ schlechteren Darstellungen in diesem letzten Werk wirklich aus seiner Hand stammen. Durch die große Anzahl und den kommerziellen Erfolg seiner Werke prägte William Alexander maßgeblich das britische China-Bild des frühen 19. Jahrhunderts. Noch mehr als zwanzig Jahre nach der Reise wurden Alexanders China-Darstellungen etwa für die Innendekoration des Royal Pavilion in Brighton verwendet. Anders als frühere europäische Chinareisende stellte er auf seinen Bildern das Kaiserreich relativ wirklichkeitsgetreu, gleichzeitig aber auch als in einer Art idyllischem Niedergang begriffen dar. Ruinen im romantischen Picturesque-Stil zieren etwa den Hintergrund vieler Darstellungen.", "section_level": 2}, {"title": "Späteres Leben.", "content": "Im Jahr nach seiner Rückkehr aus China hatte William Alexander geheiratet. Seine Frau \"Jane Wogan\" war aber wenig später gestorben. Neben den zahlreichen China-Darstellungen übernahm er zu dieser Zeit auch die Aufgabe, George Vancouvers Reisebericht \"„Voyage of discovery to the north Pacific Ocean, and round the world“\" anhand von Skizzen mit Abbildungen zu illustrieren. Im Jahr 1800 vollendete er eine Aquatinta-Radierung, die ein von Lord Romney im August 1799 veranstaltetes Fest zu Ehren der Freiwilligentruppen Kents zeigt. Zunehmend widmete er sich auch der heimischen Landschaftsmalerei und schuf eine Reihe von „pittoresken“ Ansichten englischer Landschaften und Städte. Im Jahr 1802 wurde William Alexander Professor für Zeichenkunst am neu gegründeten Royal Military College in Great Marlow. 1808 wechselte er ins British Museum, wo er als \"Assistant-Keeper of the Department of Antiquities\" die Verantwortung für die Sammlung der Zeichnungen und Drucke erhielt. Unter seiner Leitung wurde mit der zeichnerischen Erfassung der antiken Keramiken und Marmorbildnisse begonnen. Alexander erstellte dabei die Zeichnungen selbst, die Bildbeschreibungen wurden von Taylor Combe ergänzt. \"„A Description of the Collection of Ancient Terracottas in the British Museum“\" erschien 1810, gefolgt von den ersten vier Bänden der Reihe \"„A Description of the Collection of Ancient Marbles in the British Museum“\" (1812, 1815, 1818, 1820). Die Veröffentlichung der letzteren beiden Bände erlebte William Alexander allerdings nicht mehr. Er starb 1816 in seinem Geburtsort im Alter von 49 Jahren an einer Gehirnkrankheit und wurde auf dem Friedhof Boxley begraben. Postum wurden einige seiner romantischen englischen Landschaftsansichten von William Turner in dessen 1826 erschienenem Sammelwerk \"„Picturesque Views on the Southern Coast of England“\" aufgenommen. Im Jahr 1841, ein Vierteljahrhundert nach William Alexanders Tod, wurde schließlich seine Reiseerzählung \"„A Journey to Beresford Hall, the Seat of Charles Cotton, Esq., the Celebrated Author and Angler“\" als Buch veröffentlicht.", "section_level": 2}], "src_summary": "William Alexander (* 10. April 1767 in Maidstone, Kent; † 23. Juli 1816 ebenda) war ein britischer Aquarellmaler, Zeichner, Radierer und Illustrator. Er begleitete 1792–1794 die Macartney-Mission an den chinesischen Kaiserhof und schuf zahlreiche Darstellungen der chinesischen Kultur und Gesellschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1521218} {"src_title": "Vittorio Luigi Alfieri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vittorio Luigi Alfieri, Sohn von Evaristo Alfieri und Chiara Bruni, schlug die militärische Laufbahn ein und absolvierte eine Offiziersausbildung. Nach deren Abschluss wurde er am 7. Juli 1881 Unterleutnant der Infanterie im königlichen Heer. Er wurde am 19. Juli 1883 zum Leutnant sowie am 11. Oktober 1888 zum Hauptmann befördert und 1889 in den Generalstab abgeordnet. Dort erfolgte am 3. März 1898 seine Beförderung zum Major und knapp drei Wochen später erhielt er am 20. März 1898 das Ritterkreuz des Ordens der Krone von Italien. Am 19. Juli 1900 wurde er als ordentlicher Professor an die Kriegsschule berufen, an der er bis 1905 Logistik unterrichtete. Dort erfolgte am 18. Januar 1903 auch seine Beförderung zum Oberstleutnant. Nach seiner weiteren Beförderung zum Oberst am 21. Mai 1908 war er im Kriegsministerium tätig und bekam kurz darauf am 4. Juni 1908 auch das Ritterkreuz des Ritterkreuz des Ritterordens der hl. Mauritius und Lazarus verliehen. Darüber hinaus erhielt er am 3. Juni 1909 zunächst das Offizierskreuz sowie am 26. Dezember 1909 auch die Würde eines Kommandeurs des Ordens der Krone von Italien. Nach Beendigung seiner Verwendung im Kriegsministerium wurde er am 18. September 1911 nach Benadir entsandt, wo er bis zum 1. Dezember 1913 Kommandeur der Kolonialtruppen in Italienisch-Somaliland war. Nach seiner Rückkehr nach Italien wurde Alfieri kurzzeitig Kommandeur der Brigade \"Brescia\" und erhielt am 18. Januar 1914 die Würde eines Kommandeurs des Ritterordens der hl. Mauritius und Lazarus. Kurz darauf wurde er am 1. Februar 1914 zum Generalmajor befördert. Im Anschluss fungierte er zwischen dem 29. März 1914 und dem 1. April 1915 als Generaldirektor des Kriegsministeriums und übernahm zwei Monate nach dem italienischen Kriegseintritt in den Ersten Weltkrieg am 24. Juli 1915 den Posten als Generalintendant des Heeres (). In dieser Funktion erfolgte am 30. März 1916 seine Beförderung zum Generalleutnant. Im weiteren Verlauf des Krieges übernahm er verschiedene Posten innerhalb der Regierung und fungierte im Kabinett Salandra II (7. April bis 18. Juni 1916) sowie im Kabinett Boselli (18. Juni 1916 bis 17. Juni 1917) als Unterstaatssekretär im Kriegsministerium. Am 28. Juni 1916 wurde auch zum Großoffizier des Ordens der Krone von Italien sowie am 29. Dezember 1916 des Weiteren zum Großoffizier des Ritterordens der hl. Mauritius und Lazarus ernannt. Im Kabinett Boselli war er zudem vom 17. Juni bis zum 13. Dezember 1917 Unterstaatssekretär im Ministerium für Rüstung und Munition sowie zugleich vom 10. bis zum 29. Oktober 1917 in Personalunion Unterstaatssekretär für Lebensmittelversorgung und Verbrauch im Innenministerium. Am 29. Oktober 1917, wenige Tage nach der verheerenden italienischen Niederlage in der Schlacht von Karfreit übernahm Generalleutnant Vittorio Luigi Alfieri im Kabinett Orlando den Posten des Kriegsministers, den er bis zu seiner Ablösung durch Vittorio Italico Zupelli am 20. März 1918 innehatte. Am 20. Dezember 1917 wurde das von ihm vorgelegte Gesetz über die Verwaltung von Militärunterkünften sowie das Gesetz über die Aufrechterhaltung oder Wiedereinsetzung des Militärs im Kriegsfall verabschiedet. Am 31. Dezember 1917 erfolgte seine Ernennung zum Senator des Königreichs. Nach seinem Ministeramt übernahm er erneut Aufgaben im Heer. In der Schlacht von Vittorio Veneto befehligte er das XXVI. Korps am Unterlauf des Piave. Er verstarb wenige Tage nach Kriegsende am 8. November 1918 an den Folgen der Spanischen Grippe. Alfieri war mit Beatrice Biella verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vittorio Luigi Alfieri (* 3. Juli 1863 in Perugia; † 8. November 1918 in Musestre di Roncade) war ein italienischer Generalleutnant und Politiker, der unter anderem zwischen 1917 und 1918 Kriegsminister unter Ministerpräsident Orlando war.", "tgt_summary": null, "id": 1241836} {"src_title": "Kathedrale von Agen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Kathedrale liegt im Norden der Stadt Agen nahe dem Bahnhof und nur etwa 1 km östlich der Garonne in einer Höhe von etwa.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Eine Kirche zu Ehren des hl. Caprasius dürfte schon im 5. Jahrhundert existiert haben; sicher belegt ist ein Kirchenbau durch Gregor von Tours im 6. Jahrhundert. Im 12. Jahrhundert entstand eine romanische Kollegiatkirche, von der noch der Chorbereich und das Querschiff mit insgesamt fünf Apsiden erhalten sind. Für das Jahr 1561 sind Zerstörungen im Vorfeld der Hugenottenkriege belegt. In den ersten Jahren der Französischen Revolution diente der Bau als Lagerraum; er wurde erst im Jahr 1796 wieder kultischen Zwecken zugeführt. Nach der Zerstörung der alten Kathedrale St-Étienne wurde die Kirche im Jahr 1802 in den Rang einer Kathedrale erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Zu unterscheiden sind im Wesentlichen zwei Bauphasen: Der Chorbereich mit der reich gestalteten Hauptapsis entstand in der Stilepoche der Romanik im 12. Jahrhundert, wohingegen das einschiffige und nur zwei Joche umfassende Langhaus der Stilepoche der Gotik zuzurechnen ist. Der im Winkel zwischen Langhaus und südlichem Querhausarm gelegene Glockenturm \"(clocher)\" stammt aus dem Jahr 1835.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Beinahe die gesamte Kirche ist ausgemalt, wobei die mittelalterlichen Fugenmalereien wahrscheinlich im 19. Jahrhundert erneuert wurden. Besonders hervor stechen die Malereien in den Apsiden – es sind Werke des aus Toulouse stammenden Malers Jean-Louis Bézard aus den Jahren 1845 bis 1869. Zur sonstigen Ausstattung gehören ein Chorgestühl sowie zahlreiche Gemälde und Sakralgegenstände (siehe Anmerkung 1).", "section_level": 1}, {"title": "Orgeln.", "content": "Die Hauptorgel wurde durch den Orgelbauer Jean-Baptiste Stoltz ursprünglich für die Weltausstellung 1855 erbaut und 1858 in der Kathedrale von Agen aufgebaut. Das Instrument hat 45 Register auf drei Manualwerken und Pedal und steht unter Denkmalschutz. Die Trakturen sind mechanisch. Die Chororgel wurde 1885 durch den Orgelbauer Jules Magen erbaut. Das Instrument hat 15 Register auf zwei Manualwerken und Pedal.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die dem hl. Caprasius geweihte Kathedrale von Agen ist die Bischofskirche des zwischen Bordeaux und Toulouse im Südwesten Frankreichs gelegenen Bistums von Agen. Sie ist seit dem Jahr 1862 als \"Monument historique\" anerkannt. Stadt und Kirche liegen an einer Nebenstrecke des Jakobswegs \"(Via Podiensis)\".", "tgt_summary": null, "id": 125108} {"src_title": "Eureka O’Hara", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Huggard wurde in Johnson City im US-Bundesstaat Tennessee geboren und wuchs dort auch auf. Der Künstlername \"Eureka O'Hara\" leitet sich sowohl von der phonetischen Ähnlichkeit zu Ulrike, dem Vornamen von Huggards aus Deutschland stammender Mutter, als auch von \"Scarlett O'Hara\" ab, der Hauptfigur in \"Vom Winde verweht\". Im März 2017 brach Huggard wegen der Teilnahme an \"RuPaul’s Drag Race\" das Studium in den Fächern Theaterwissenschaften, Massenkommunikation und Tanz an der East Tennessee State University ab. Nach eigenen Angaben lebte Huggard etwa fünf Jahre lang als Transfrau, entschied sich aber für eine Detransition. In der Gegenwart versteht sich Huggard nicht als männlich oder weiblich, sondern als \"genderqueer\", also nichtbinär, beansprucht aber nicht unbedingt, in geschlechtsneutraler Weise mit dem singularen Fürwort \"they\" bezeichnet zu werden (im Deutschen unübersetzbar), wie es bei nichtbinären Personen im englischsprachigen Raum üblich ist, sondern verwendet laut eigener Aussage alle Pronomen. Huggards Schwerpunkt bei Drag-Auftritten liegt vor allem bei Body positivity, weswegen sich Huggard selbst aufgrund der eigenen Körperfigur den Spitznamen \"The Elephant Queen\" gegeben hat. Aus diesem Grund sei auch die Dragqueen Divine ein Vorbild für Huggard, die laut Huggard freimütig und selbstbewusst war sowie mit dieser Kunstfigur ihre Unsicherheiten aufgrund ihres persönlichen korpulenten Erscheinungsbilds überwinden konnte, weswegen Divines Charakter eine Inspirationsquelle für Huggards Figur darstelle.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Als Dragqueen.", "content": "O'Hara trat in jungen Jahren regelmäßig in der lokalen Bar \"New Beginnings\" in Johnson City als Dragqueen auf. O'Haras \"drag mother\", also eine Art Mentorin, ist Jacqueline St. James, die 1993 Siegerin beim nationalen Schönheitswettbewerb \"Miss Gay USofA at Large\" für korpulentere Dragqueens wurde. 2012 wurde O'Hara bei einem Imitatorinnen-Wettbewerb der Organisation \"Don't H8\", die sich landesweit gegen Mobbing einsetzt, zur \"Miss Don’t H8 DIVA\" gekürt. O'Hara nahm in der Vergangenheit auch an weiteren Schönheitswettbewerben für Dragqueens teil. Am 2. Februar 2017 wurde O'Hara zusammen mit 13 weiteren Dragqueens als Teilnehmer der neunten Staffel von \"RuPaul’s Drag Race\" benannt. O'Hara schied in der fünften Folge aus, da O'Hara in der zweiten Episode bei einer \"Challenge\" genannten Cheerleading-Aufgabe einen Kreuzbandriss erlitt und deswegen nicht mehr an der Staffel teilnehmen konnte. Nach einer einige Monate andauernden Physiotherapie kehrte O'Hara schließlich für die zehnte Staffel von \"RuPaul’s Drag Race\" zurück, die am 22. März 2018 startete. In dieser musste O'Hara in der zweiten und neunten Folge gegen jeweils eine andere Teilnehmerin im Playback-Singen antreten, da sich O'Hara in den entsprechenden Episoden unter den letzten zwei befand. Durch die Siege konnte O'Hara ein vorzeitiges Ausscheiden verhindern. O'Hara gewann auch zwei der elf \"Challenges\". Diese waren ein Rollenspiel, in dem O'Hara und die Teilnehmerin Aquaria erwachsene Babys als Talkshow-Gäste darstellten, sowie die Aufgabe, vor Live-Publikum einen Drag-Stand zu errichten, ähnlich der \"RuPaul's DragCon LA\", einer jährlichen von RuPaul veranstalteten Messe über Drag-Kultur in Los Angeles. O'Hara zog in das Finale am 28. Juni ein und erreichte dort gemeinsam mit der Konkurrentin Kameron Michaels den zweiten Platz. Im September 2018 richtete O'Hara den Schauspieler Zachary Quinto für die Webserie \"Drag Me\" des sich an LGBT-Personen richtenden Online-Magazins \"Them.\" als Dragqueen her. Am 7. Dezember desselben Jahres war O'Hara Teilnehmer bei \"RuPaul's Drag Race Holi-slay Spectacular\", einer Weihnachts-Spezialfolge der Sendung, bei der ehemalige Kandidaten im Playback-Singen gegeneinander antraten. RuPaul erklärte schließlich alle zu Gewinnern. Ab dem 23. April 2020 soll O'Hara neben Bob the Drag Queen und Shangela Laquifa Wadley in der Serie \"We're Here\" auf HBO zu sehen sein, in der die drei Bewohner von mehreren Kleinstädten auf die Teilnahme bei nächtlichen Drag-Wettbewerben vorbereiten.", "section_level": 2}, {"title": "Im Musikbereich.", "content": "Am 21. April 2017, dem Tag von O'Haras Ausscheiden bei \"RuPaul’s Drag Race\", wurde O'Haras erste Single und das dazugehörige Musikvideo veröffentlicht. \"Body Positivity\" ist ein Duett von O'Hara und dem amerikanischen Schauspieler und Musiker Adam Barta, dessen andere Kollaborationen, beispielsweise mit Alana Thompson oder Margaret Cho zu Internetphänomen wurden. Im Video kommen auch Charlie Hides und Cynthia Lee Fontaine vor, die ebenfalls an der neunten Staffel von \"RuPaul’s Drag Race\" teilgenommen haben. Zwei Tage später präsentierte O'Hara eine Solo-Single mit dem Titel \"Stomp\". Im März 2018 wurde eine Art „Fortsetzung“ von \"Body Positivity\" mit dem Titel \"Body Positivity (part ii: Electropoint)\" veröffentlicht, an der O'Hara und Barta erneut zusammenarbeiteten. Anlässlich der letzten \"Challenge\" der zehnten Staffel von \"RuPaul’s Drag Race\" waren O'Hara, Aquaria, Kameron Michaels und Asia O'Hara mit eigenen Versen auf RuPauls Single \"American\" zu hören, die bei den Dance/Electronic Songs den zwölften Platz erreichte. Am 28. Juni wurde O'Haras zweite Solo-Single \"The Big Girl\" veröffentlicht. Im Juli verkörperte O'Hara die Hauptrolle in dem Musikvideo zu dem Lied \"For You\" des Country-Interpreten Brandon Stansell. Im November wirkten O'Hara und Manila Luzon, Teilnehmerin der dritten Staffel von \"RuPaul’s Drag Race\", an dem Lied \"Where My Man At\" des Indie-Sängers VELO mit. Im Musikvideo sind neben den beiden auch die Teilnehmerinnen der siebten, achten und neunten Staffel Ginger Minj, Thorgy Thor und Trinity Taylor zu sehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eureka O'Hara (geboren 26. August 1990 in Johnson City als \"David Huggard\") ist US-amerikanischer Nationalität, als Dragqueen und gelegentlich Sänger tätig. Bekannt wurde O'Hara durch die Teilnahme an der neunten und zehnten Staffel von \"RuPaul’s Drag Race\", bei letzterer erreichte O'Hara den zweiten Platz.", "tgt_summary": null, "id": 983437} {"src_title": "Ferris (Texas)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Ferris liegt im Dallas-Fort-Worth-Metroplex direkt am Interstate-Highway 45, rund 30 Kilometer südsüdöstlich des Stadtzentrums von Dallas und 25 Kilometer nordöstlich von Waxahachie. Benachbart liegende Städte sind Wilmer im Norden, Combine im Nordosten, Bristol im Südosten, Trumbull im Süden, Pecan Hill im Südwesten, Red Oak im Westen und Lancaster im Nordwesten. Durch das Stadtgebiet von Ferris führen die Farm-to-Market-Roads 660 nach Ennis, 664 nach Red Oak und 983 nach Waxahachie.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Siedlung Ferris entstand ab 1874 während des Baus der Bahnstrecke der Houston and Texas Central Railway. Der Ort wurde nach Justus W. Ferris, einem Anwalt aus Waxahachie, benannt. Das Land, auf dem die Stadt heute liegt, wurde von dem Großgrundbesitzer McKnight für den Bau der Strecke und einer Siedlung zur Verfügung gestellt. Noch im Jahr der Gründung entstanden in Ferris eine Poststelle und ein Gemischtwarenladen. 1884 hatte die Stadt etwa 300 Einwohner, eine Schrotmühle, mehrere Baumwollsamenölmühlen, vier Kirchen und eine Schule. Am 30. September 1892 wurde Ferris nach einem Ratsbeschluss inkorporiert. 1904 hatte 901 Einwohner, zur Volkszählung 1910 waren es bereits 1233 Einwohner. Wenig später gründete sich in der Stadt die Ferris Brick Company, die aufgrund der in der Region um Ferris vorhandenen Tonminerale im Boden den Grundstein für eine Änderung des Hauptwirtschaftszweiges in der Stadt sorgte. 1914 waren in Ferris sechs Ziegeleien in Betrieb. Bis 1920 stieg die Einwohnerzahl noch weiter auf 1586 Menschen an. Als Folge der Great Depression Ende der 1920er-Jahre gingen auch in Ferris viele Unternehmen pleite und viele Einwohner verließen die Stadt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging es wirtschaftlich wieder bergauf, kurz nach dem Krieg gab es in Ferris wieder vier Ziegeleien. Aufgrund dessen war Ferris auch als „Brick Capital of the Nation“ und als „City that Bricked the World“ bekannt. Regelmäßig findet in der Stadt gegen Ende April das \"Ferris Annual Brick Festival\" statt. 1950 hatte Ferris 1735 und 1960 1807 Einwohner. Die Erweiterung des Dallas-Fort-Worth-Metroplex und der Bau des Interstate-Highways 45 in den 1960er-Jahren führten zu einem weiteren Bevölkerungsanstieg in Ferris, sodass die Stadt in den 1960er-Jahren erstmals die 2000-Einwohner-Marke überschritt. Seit den 1980er-Jahren ging die Zahl der Betriebe in Ferris zurück, inzwischen entwickelt sich die Stadt zu einer Pendlergemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Demografie.", "content": "Im Jahr 2018 hatte Ferris 2612 Einwohner, dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von 176 Einwohnern bzw. 7,2 Prozent im Vergleich zur Volkszählung 2010. Es gab 815 Haushalte und 611 Familien in der Stadt. Von den Einwohnern waren 72,9 Prozent Weiße, 12,8 Prozent Afroamerikaner und 0,2 Prozent Asiaten. 4,6 Prozent waren anderer Abstammung und 9,5 Prozent gaben mehrere Abstammungen an. 43,0 Prozent der Einwohner der von Palmer waren hispanischer Abstammung. 47,7 Prozent der Einwohner waren männlich und 52,3 Prozent weiblich. 45,6 Prozent der Haushalte hatten Kinder unter 18 Jahren, die bei ihnen lebten, und in 35,2 Prozent der Haushalte lebten Personen über 60 Jahren. Altersmäßig verteilten sich die Einwohner von Ferris auf 35,4 Prozent Minderjährige, 6,2 Prozent zwischen 18 und 24, 28,4 Prozent zwischen 25 und 44, 18,9 Prozent zwischen 45 und 64 und 11,1 Prozent der Einwohner waren älter als 65 Jahre. Das Medianalter lag bei 29,3 Jahren. 2018 lag das Medianeinkommen in Ferris pro Haushalt bei 58.477 US-Dollar und pro Familie bei 60.208 US-Dollar. 12,7 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Ferris ist Sitz des Ferris Independent School District. Zu diesem gehören je eine Vorschule, eine Grundschule, eine Intermediate School, eine Mittelschule und eine Highschool. Im Schuljahr 2018/19 wurden in dem Schulbezirk 2706 Schüler unterrichtet. In einigen Teilen des Dallas County, die nicht zum Stadtgebiet jedoch postalisch zu Ferris gehören, besuchen die Kinder bis zu dessen Auflösung im Jahr 2006 Schulen des Wilmer-Hutchins Independent School District, der seitdem zum Dallas Independent School District gehört.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ferris ist eine Kleinstadt mit dem Status City im Bundesstaat Texas in den Vereinigten Staaten. Der größte Teil der Stadt liegt im Ellis County, ein kleiner Teil des nördlichen Stadtgebietes liegt im Dallas County. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2010 hatte Ferris 2436 Einwohner, für 2018 wurde die Einwohnerzahl auf 2612 geschätzt.", "tgt_summary": null, "id": 257670} {"src_title": "Dalgona Coffee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zubereitung.", "content": "Grob verallgemeinert handelt es sich beim Dalgona Coffee um einen umgedrehten Cappuccino – die Milch befindet sich unten im Glas, der kaffeehaltige Teil oben. Der untere Teil des Trinkgefäßes wird mit Milch gefüllt. Für den oberen Teil werden zu gleichen Teilen Instantkaffee, raffinierter Zucker und heißes Wasser mit einem Handrührgerät oder einem Schneebesen verquirlt, bis sich eine steife, lockere Masse ergibt, die auf die Milch gegeben wird. Letztere kann dabei heiß oder kalt sein. Wichtig ist die Verwendung von Instantkaffee, da mit normalem Kaffee die gewünschte Konsistenz nicht erreicht wird. Optional kann der Kaffee-Zucker-Mischung Kaffeelikör zugegeben werden (\"friday afternoon dalgona\"). Statt raffiniertem wird auch brauner Zucker verwendet. Eine Aromatisierung des Getränks kann durch Zugabe von zum Beispiel Kakao, geriebener Schokolade oder Zimt erfolgen. Auch können dem zweilagigen Grundgetränk weitere Lagen hinzugefügt werden, die allerdings eine gewisse Mindestdichte besitzen müssen, um sich nicht mit der Kaffee-Zucker-Mischung zu verbinden, und deshalb zum Beispiel auf aufgeschlagenen Milchprodukten oder Eiweiß basieren können.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Etymologie.", "content": "Das Getränk beruht auf der aus Indien stammenden, vertikal umgedrehten Variante Beaten Coffee (बीटन कॉफी, transkribiert \"phenti hui\", im angloamerikanischen Sprachraum auch \"Indian cappuccino\" genannt). Beim Beaten Coffee werden die beiden Schichten zusätzlich vermengt. Eine Variante mit Milch am Boden des Trinkgefäßes war ohne nennenswerte Rezeption seit den frühen 2000er-Jahren in einem Café in Macau erhältlich, wo sie im Januar 2020 vom südkoreanischen Schauspieler Jung Il-Woo entdeckt und in der südkoreanischen TV-Show \"Pyunstorang\" vorgestellt wurde. Jung gab dem Getränk für seine südkoreanischen Zuschauer den Namen \"Dalgona Coffee\", da es ihn an das heimische Biskuit Dalgona (달고나) erinnerte. In der Folge wurde das Getränk in mehreren südkoreanischen Cafés auf die Karte genommen. Südkoreaner sind die größten Kaffeekonsumenten in Asien. Da Cafés in Folge der COVID-19-Pandemie schließen mussten, bekam die Kaffeezubereitung in den eigenen vier Wänden einen höheren Stellenwert. Nach der TV-Show mit Jung wurde die Zubereitung von Dalgona Coffee in Südkorea zu einem Trendthema in den sozialen Medien, unter anderem wegen der einfachen Zubereitung. Insbesondere auf den Social-Media-Plattformen Facebook, Instagram, TikTok und YouTube wurden Videos erstellt und geteilt, die die Zubereitung von Dalgona Coffee zum Inhalt haben. Der Trend begann auf YouTube, wo Videos von der Zubereitung schnell siebenstellige Zugriffszahlen hatten, und schwappte Anfang März auf TikTok über. Im April 2020 hatte ein südkoreanisches Video, das die Zubereitung des Getränks demonstriert, auf YouTube über 10.000.000 Zugriffe zu verzeichnen. Wegen der Parallelität zur Corona-Krise wurde dem Getränk der Beiname „Quarantäne-Kaffee“ verpasst. Die Idee, Instantkaffee aufzuschlagen, kam nicht erst mit dam Dalgona Coffee auf, Café frappé gibt es seit 1957. Das Alleinstellungsmerkmal des Dalgona Coffee ist die Kombination aus dem Mischungsverhältnis von Kaffee zu Zucker zu Wasser und der Darreichung als Topping auf heißer oder kalter Milch.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die britische BBC urteilte, der Dalgona Coffee habe „das Internet gestürmt“. Das US-Modemagazin \"Glamour\" bezeichnete das Getränk als „beliebtestes Quarantänegetränk des Internets“ und „absurd fotogen“. Das Microsoft-Internetportal MSN schrieb, „so befriedigend es sei, (einen Dalgona Coffee) zu machen, so befriedigend sei es, anderen bei der Zubereitung zuzusehen“. Die \"New York Post\" führte die Beliebtheit des Getränks wie auch andere Medien auf die Tatsache zurück, dass Menschen mit Faible für Kaffeespezialitäten während der Corona-Krise zu Hause blieben, aber nicht auf ihr Genussmittel verzichten wollten und so den einfach herstellbaren, aber fotogenen Dalgona Coffee für sich entdeckten. Die indische Times of India befand, Dalgona Coffee sei „das perfekte Getränk für das Instagram-Zeitalter“. \"Vice\" stellte heraus, dass die Ersteller der Videos auf Social-Media-Plattformen oft selbst einen Bezug zur durch das Corona-Virus erzwungenen Quarantäne herstellten und angäben, durch die Langeweile der häuslichen Isolierung auf die Herstellung von Dalgona Coffee gekommen zu sein. Das Magazin stellte außerdem eine Verbindung zum Trend der Wahrnehmung von ASMR-Erfahrungen her. Für \"Vice\" ist Dalgona Coffe der zweitgrößte Essenstrend der Corona-Phase nach dem Trend zum Backen eigenen Brotes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dalgona Coffee ist eine Kaffeespezialität, die im südchinesischen Macau entwickelt wurde und 2020 während der COVID-19-Pandemie als Internetphänomen von Südkorea ausgehend rasche Verbreitung erfuhr.", "tgt_summary": null, "id": 1220812} {"src_title": "Charles Grenier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Charles Grenier verbrachte sein ganzes Leben in Besançon, abgesehen von Reisen im Dienste der Botanik. Er war also ein »\"Bisontin\"« (Bisontiner), wie sich die Bürger der Stadt nannten. Charles besuchte in Besançon eine Sekundarschule, wo er offenbar ein brillianter Schüler war. Darauf schrieb er sich an der medizinischen (Hoch)schule (\"Ėcole de médecine\") von Besançon ein. Er erwarb dort 1836 den Titel \"Docteur-en-médecine\". Den Sommer 1836 verbrachte er in dem Kurort Eaux-Bonnes in den Pyrenäen und lernte dort den Kräuterkundler Pierrine Gaston-Sacaze (1797–1893) kennen, mit dem er eine Brieffreundschaft begann. Grenier praktizierte aber nie als Arzt, sondern wandte sich ganz der Botanik zu. Im folgenden Jahr bekam er die Stelle eines provisorischen Professors der Naturgeschichte an der Ėcole de médecine de Besançon. Kurz darauf veröffentlichte er seine erste botanische Arbeit im \"Bulletin de la Societé Linnéenne de Bordeaux\". Grenier verfasste eine Dissertation über das Thema \"La géographie botanique du département du Doubs\", die er an der Universität Straßburg einreichte. Dort wurde er 1844 zum \"docteur-ès-sciences\" promoviert. Schon vorher, im Jahr 1843, wurde seine provisorische Professur in eine dauerhafte umgewandelt. Die alte Universität der Franche-Comté in Besançon wurde ausgebaut. Die Einrichtung einer Fakultät der (Natur)wissenschaften (\"Faculté des sciences\") wurde beschlossen. Grenier wurde zum Titularprofessor mit dem Lehrstuhl Naturgeschichte \"(Histoire naturelle)\" ernannt. Durch diese Ernennung war der Naturwissenschaftler für immer auf die Franche-Comté fixiert; aber diese Beförderung ermutigte ihn zu weiteren Arbeiten. Ohne Unterlass veröffentlichte er die Resultate seiner botanischen Exkursionen und erarbeitete dabei die Materialien für sein Werk \"Flore de France\", das er später mit Dominique Alexandre Godron publizieren sollte. Die »\"Flore\"« wurde zum unverzichtbaren Buch für jeden pflanzensammelnden Botaniker in Frankreich. Neben dem Gemeinschaftswerk mit Godron verfasste Grenier allein eine Flora der Jurakettengebirge \"Flore de la Chaine jurassique\". Das Buch brachte dem Autor eine Silbermedaille des Ministre de l'instruction publique ein. Im Jahr 1869 ernannte ihn die Regierung zum Dekan der \"Faculté des sciences\", erst 25 Jahre nach seinem Eintritt in die Fakultät. Eine schreckliche Krankheit begann sich jedoch zu entwickeln, die das Schaffen des Wissenschaftlers beeinträchtigte. So musste die Neufassung der Flore de France unterbrochen werden. Im Nekrolog wird sein Versuch, seine Kollegen und Schüler auf einer Tagung in Pontarlier im Jahr 1869 zu treffen, in berührenden Worten geschildert. Grenier wurde für sein Gesamtwerk 1872 von der \"Réunion des Societés savantes\" mit der großen Goldmedaille ausgezeichnet. Für seine Verdienste wurde er auch zum Ritter der Ehrenlegion (\"Chevalier de la Légion d'honneur\") ernannt. Der Gelehrte lebte noch drei Jahre und starb 1875 in seiner Heimatstadt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Greniers Vater war der Bäcker Jean Baptiste Grenier (* 1769). 1846 heiratete Charles Grenier Alexis Emile Donalie Demesmay (1816–1885), Tochter von Guy Étienne Donat Demesmay (1781–1760), einem angesehenen Advokaten und \"conseiller\" am Gerichtshof von Besançon, und Schwester des Bildhauers und Malers Camille Demesmay (1815–1890).", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Grenier schrieb über die Vegetationsgeographie des Juragebirges und gab zusammen mit Dominique Alexandre Godron (1807–1880) zwischen 1847 und 1856 \"La Flore de France (Grenier & Godron)\" heraus. Jean Auguste Celestin Étienne Ogérien, bekannt unter seinem Ordensnamen Frère Ogérien (1825–1869) beauftragte ihn mit der Fertigstellung und Überarbeitung des botanischen Bandes der Naturgeschichte des Juragebirges und der benachbarten Regionen. Vor seinem Tod im Jahr 1875 vermachte Grenier sein Herbarium dem Nationalen Naturkundemuseum in Paris. Der International Plant Names Index schreibt ihm mehr als 500 Pflanzen zu, deren Entdecker er ist, oft zusammen mit Dominique Alexandre Godron.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean Charles Marie Grenier (* 4. November 1808 in Besançon; † 9. November 1875 in Besançon) war ein französischer Botaniker. Er wurde vor allem bekannt durch pflanzengeographische Arbeiten über den französischen Jura und durch sein dreibändiges Werk (mit Dominique Alexandre Godron) \"Flore de France\". Sein botanisches Autorenkürzel lautet „“", "tgt_summary": null, "id": 8860} {"src_title": "Ghased", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Iran betreibt mindestens zwei Raumfahrtprogramme. Allgemein bekannt sind Aktivitäten, die am Weltraumbahnhof Imam Khomeini Space Center nahe der Stadt Semnan im Norden des Landes angesiedelt sind. Hier startet die Iranische Weltraumagentur die Raketen Safir und Simorgh, welche vor allem zivilen Zwecken dienen sollen. Die Einsätze werden meist vorher angekündigt, und der Iran informiert über technische Daten und Funktion der gestarteten Satelliten. Etwa 170 Kilometer nordöstlich, in einer Anlage bei Schahrud, arbeitet auch die Iranische Revolutionsgarde unter großer Geheimhaltung an Raketentechnik. Hier entstand nach Einschätzung westlicher Beobachter die Rakete Ghased, von deren Existenz bis zu ihrem ersten (orbitalen) Start öffentlich nichts bekannt war.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die Rakete ist etwa 20 Meter lang und besteht aus drei Stufen. Die erste Stufe wurde von der iranischen Mittelstreckenrakete Schahab 3 übernommen oder abgeleitet; sie besitzt dementsprechend einen Flüssigkeitsantrieb. Bei der zweiten Stufe handelt es sich um eine Neuentwicklung mit Feststofftriebwerk. Gestartet wird die Ghased von einer mobilen Rampe.", "section_level": 1}, {"title": "Einsätze.", "content": "Der erste Orbitalstart einer Ghased fand ohne Vorankündigung am 22. April 2020 gegen 6 Uhr MESZ von einem Testgelände bei Schahrud statt. Die Revolutionsgarde gab an diesem Tag bekannt, dass man mit der Rakete den Satelliten „Nur“ (persisch نور, deutsch „Licht“) erfolgreich in eine 425 Kilometer hohe Umlaufbahn gebracht habe. Medienberichten zufolge handelt es sich um den ersten Militärsatelliten des Iran. Eine Abbildung auf der Rakete zeigte einen Erdbeobachtungs- beziehungsweise Aufklärungssatelliten im 6U-Cubesat-Format. Die US-amerikanische Weltraumüberwachung bestätigte am nachfolgenden Tag den neuen Satelliten „Nour 01“ in einer Umlaufbahn mit einem Perigäum von 426 km und einem Apogäum von 436 km.", "section_level": 1}, {"title": "Startliste.", "content": "Stand: 23. April 2020 __", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ghased (, deutsch „Botschafter“) ist eine iranische Trägerrakete, die für den Transport von Kleinsatelliten in niedrige Erdumlaufbahnen verwendet wird.", "tgt_summary": null, "id": 371745} {"src_title": "Erste Schlacht von El Teb", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "In Sudan war 1881 der Mahdi-Aufstand ausgebrochen. Die Truppen der Mahdisten hatten 1882 und 1883 große Erfolge gegen ägyptische Truppen erringen können und verschiedene Orte mit ägyptischen Truppen waren so unter Belagerung durch die Mahdisten gekommen. Die britische Regierung drängte darauf, die Situation durch eine Evakuierung der Truppen zu entschärfen. Der Hafen von Sawakin am Roten Meer konnte von Schiffen versorgt werden und sich dementsprechend gegen die Truppen der Mahdisten behaupten. Aber weiter im Landesinneren waren die Orte Tokar und Sinkat völlig durch die Truppen der Mahdisten abgeschnitten. Da alle verfügbaren ägyptischen Armeeeinheiten in der Schlacht von Scheikan zerschlagen wurden und die britische Regierung nicht bereit war, sich mit eigenen Truppen zu engagieren, wurde die ägyptische Gendarmerie unter ihrem Führer, dem britischen Offizier Valentine Baker und einer Reihe europäischer Offiziere, entsandt. Im Februar 1884 wurde eine aus 3000 Gendarmen bestehende Gruppe von Suez nach Sawakin verschifft, um die belagerten Orte zu unterstützen. Die Unternehmung hatte von Beginn an mit Problemen zu kämpfen. Der größte Teil der Infanterieeinheiten bestand aus ägyptischen kasernierten Polizisten, die ihren Dienst unter der Bedingung versahen, dass sie allein für zivile Aufgaben in Ägypten eingesetzt wurden. Als diese Polizisten hörten, dass sie in den Sudan verschifft werden sollten, desertierten viele von ihnen und jene, die blieben, waren stark demoralisiert und nicht kampfwillig.", "section_level": 1}, {"title": "Die Schlacht.", "content": "Am 3. Februar verlegte Baker seine Truppen mit dem Schiff entlang der Küste von Suakin nach Trinikat in der Nähe von Tokar. Er schlug ein Lager am Strand auf und marschierte von dort am nächsten Morgen ab. Die ägyptischen Truppen waren es nicht gewohnt, in geordneten Formationen zu marschieren, und waren eine dementsprechend unorganisierte Masse. Am Haltepunkt von El Teb an der Straße nach Tokar griff eine 1000 Mann starke Einheit von Mahdisten die Marschkolonne an. Trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit und ihrer besseren Waffen ergriff die Truppen unter britischem Kommando Panik und sie flohen, nachdem sie eine einzige Salve abgefeuert hatten. Die Mahdisten verfolgten sie, fügten ihnen schwere Verluste zu und töteten auf diese Weise fast alle europäischen Offiziere, die Widerstand leisteten. Allein Baker konnte sich mit einer Gruppe in das Lager am Strand retten und dieses erfolgreich verteidigen. Von den 3500 Truppen unter britischer Führung überlebten nur 700 Mann die Schlacht. Nach seiner Rückkehr nach Suakin versuchte Baker, die Verteidigung der Stadt zu organisieren, aber die ägyptischen Truppen misstrauten den britischen Offizieren und verweigerten den Befehl. So besiegelte diese Niederlage den Untergang der anderen Truppen. Die Einheiten aus Sinkat versuchten einen Ausfall, um nach Suakin zu marschieren, doch wurden sie alle getötet. Die Einheiten in Tokar ergaben sich ohne weitere Gegenwehr.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "In Großbritannien heizte die Niederlage Bakers die Forderungen nach dem Eingreifen regulärer britischer Truppen an. Um die für die Sicherung der Seewege nach Indien wichtige Küste des Roten Meeres zu halten und eine Alternative zur Route nach Khartum über den Nil aufrechtzuerhalten, entsandten die Briten nun eigene Truppen nach Sawakin. Am 12. Februar landete die \"Suakin Field Force\" unter General Gerald Graham. Diese hatten am Anglo-Ägyptischen Krieg teilgenommen und waren nun teilweise auf dem Rückweg nach Indien. Am 29. Februar 1884 kam es zur Zweiten Schlacht von El Teb, in der es Graham gelang, Osman Digna zu schlagen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Erste Schlacht von El Teb (4. Februar 1884) fand während des Mahdi-Aufstandes im Sudan statt. Einer Armee der Mahdisten unter Osman Digna gelang es, die ägyptischen Truppen zu schlagen.", "tgt_summary": null, "id": 249181} {"src_title": "HMS Porcupine (G93)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Schiffes.", "content": "Die zehnte \"Porcupine\" war einer der acht Zerstörer der kurz nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs in Auftrag gegeben „P“-Klasse. Namensvorgänger war ein ebenfalls am Tyne bei Palmer’s Ship Building in Jarrow gebauter Zerstörer der A-Klasse, den die Royal Navy von 1896 bis 1920 einsetzte. Der neue Zerstörer entstand unter der Baunummer 24 auf dem High Walker Yard von Vickers-Armstrong. Die Kiellegung des Zerstörers mit der Baunummer 24 erfolgte sechs Tage nach Auftragsvergabe am 26. Dezember 1939 zusammen mit den Schwesterschiffen mit den Baunummern 22 (\"Penn\") und 23 (als \"Persistent\" vom Stapel, in Dienst als \"Petard\"). Die drei Neubauten liefen dann ab Februar 1941 vom Stapel, zuletzt die \"Porcupine\" am 10. Juni 1941. Abgeliefert wurde der Zerstörer am 31. August 1942 als letztes Schiff der \"P\"-Untergruppe der Klasse. Bei Erteilung des Bauauftrages für die Zerstörer befanden sich auf der Werft noch das Schlachtschiff \"King George V\", der Flugzeugträger \"Victorious\" und der Kreuzer \"Nigeria\" in der Ausrüstung und ein weiterer Kreuzer (\"Uganda\"), zwei Flottenzerstörer (\"Marne\", \"Martin\") und vier Geleitzerstörer (\"Eglington\", \"Exmoor\", \"Liddesdale\", \"Oakley\") im Bau. Auch sollte die Werft noch ein weiteres Schlachtschiff bauen, auf das nach Kriegsausbruch verzichtet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Indienststellung und erste Einsätze.", "content": "Nach der Übernahme des Zerstörers begannen im September das Einfahren der \"Porcupine\" und ihrer Besatzung in Scapa Flow bei der Home Fleet. Der Einsatz des Zerstörers sollte bei der Force H in Gibraltar erfolgen, wohin der Zerstörer im Oktober verlegte, um sich dort der \"3rd Destroyer Flotilla\" anzuschließen. Dort taten schon die Schwesterschiffe \"Panther\", \"Partridge\", \"Pathfinder\" und \"Penn\" Dienst. Die Zerstörer sicherten die Konvois für die geplanten alliierten Landungen in Nordafrika (Operation Torch). Am 8. November 1942 sicherte die Flottille mit zwölf anderen Zerstörern den Flottenverband mit den Schlachtschiffen \"Duke of York\", \"Rodney\", dem Schlachtkreuzer \"Renown\", den Flugzeugträgern \"Furious\", Victorious, \"Formidable\", den Kreuzern \"Bermuda\", \"Argonaut\" und \"Sirius\", die Angriffe gegen die Landungsverbände verhindern sollten. Nach der ersten Landungsphase liefen die entleerten Transporter in der Regel zügig zurück nach Gibraltar, um ggf. für weitere Transporte genutzt zu werden. Im Seeraum zwischen den Landungsräumen und der Basis operierten frei U-Jagdgruppen. Am 11. November gegen 12.42 Uhr torpedierte \"U 380\" die als Truppentransporter eingesetzte \"Nieuw Zeeland\" (11069 BRT, Bj. 1928) auf dem Weg zurück nach Gibraltar auf, etwa 130 km vor Gibraltar. 214 Besatzungsmitglieder, 29 Kanoniere und 13 Passagiere verließen das sinkende Schiff in zwölf Rettungsbooten; 14 Mann hatten durch den Torpedotreffer schon ihr Leben verloren. Von der zum Versenkungsort gelaufenen U-Jagdgruppe konnten \"Porcupine\" sechs Boote, \"Albrighton\" fünf Boote und die niederländische \"Isaac Sweers\" ein Boot mit insgesamt 241 Mann retten, von denen noch vier auf dem Weg nach Gibraltar starben. Am Abend des 12. November 1942 tankten \"Isaac Sweers\" und \"Porcupine\" aus den Tankern der \"Force R\", die Tanker \"Dingledale\" (8145 BRT, Bj. 1941), \"Brown Ranger\" (3417 BRT, Bj. 1941), gesichert durch die Korvette \"Coreopsis\" und vier U-Jagd-Trawler. Die beiden Zerstörer verblieben über Nacht bei den Tankern.", "section_level": 2}, {"title": "Der letzte Einsatz der \"Porcupine\".", "content": "Ab dem 8. Dezember 1942 sicherte \"Porcupine\" mit \"Antelope\", \"Boreas\", \"Vanoc\" und der polnischen \"Blyskawica\" die Fahrt der Transporter \"Otranto\" und Tegelbug sowie des U-Boot-Tenders \"Maidstone\" von Gibraltar nach Oran. Als das deutsche U-Boot \"U 602\" das Geleit angriff und vier Torpedos auf die \"Maidstone\" feuerte, traf nur einer, aber die \"Porcupine\". Auf dem Zerstörer starben dabei sieben Mann und drei wurden schwer verletzt. Der Zerstörer war jedoch sehr schwer getroffen, da der Treffer ihn fast geteilt hatte. Die \"Vanoc\" übernahm daher die Besatzung der \"Porcupine\" bis auf einen kleinen notwendigen Rest und die Fregatte \"Exe\" schleppte den schwer beschädigten Zerstörer Richtung Oran. Am nächsten Morgen übernahm ein französischer Schlepper den Zerstörer und schleppte ihn sicherheitshalber in den Hafen von Arzew.", "section_level": 2}, {"title": "HMS \"Pork\" und HMS \"Pine\".", "content": "Der schwierige Zustand des Havaristen ließ den französischen Schlepper \"Arzeu\" anlaufen, während die kleine Restbesatzung des Zerstörers diesen durch Beseitigung von Topgewicht stabil zu halten suchte. Für die zu bewältigende Reststrecke bis Oran wurden möglichst viele höher gelagerte Gewichte von Bord gegeben. Erst im März 1943 konnte der schon weitgehend abgerüstete und behelfsmäßig abgedichtete Zerstörer nach Oran geschleppt werden, wo er am 28. für eine gründliche Untersuchung ins Dock kam. Unklar ist, ob hier schon eine endgültige Entscheidung über das Schicksal der \"Porcupine\" fiel. Ihr Kommandant, der australische Commander George Scott Stewart, hatte am 19. Januar 1943 das Kommando aufgeben und am 21. das Kommando über die etwas moderne \"Quiberon\" im nahen Mers el Kebir übernommen. Im Mai und Juni 1943 wurden in Oran Bug- und Heck-Sektion des Zerstörers getrennt und beide Teile für eine Überführung nach Gibraltar vorbereitet. Angesichts der Operation Husky wurden die beiden Teile mit Schleppern weiter nach Großbritannien geschickt. Spätestens jetzt fiel die Entscheidung, die Rekonstruktion des Zerstörers aus den vorhandenen Teilen zu unterlassen. Scherzhaft als HMS \"Pork\" (Bugsektion) und HMS \"Pine\" (Hecksektion) dienten die beiden Teile ab Mitte Januar 1944 als Wohnschiffe der \"Landing Craft Base\" in Stokes Bay bei Portsmouth. 1946 wurden die beiden Reste der \"Porcupine\" außer Dienst gestellt und 1947 auf verschiedenen Werften abgebrochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "HMS \"Porcupine\" (G93) war ein britischer Zerstörer des Zweiten Weltkriegs. Der Zerstörer wurde am 9. Dezember 1942 von Unterseeboot \"U 602\" nordöstlich von Oran mit einem Torpedo getroffen; an Bord des Zerstörers starben sieben Mann. \"Porcupine\" konnte nach Arzew eingeschleppt werden. Der Zerstörer wurde in zwei Hälften geteilt und zum Totalverlust erklärt. Die Hälften wurden nach Portsmouth überführt und bis 1946 als Wohnschiffe genutzt.", "tgt_summary": null, "id": 221352} {"src_title": "Color Me Blood Red", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Galerist Farnsworth bringt ein Bild nach draußen und verbrennt es. Blut tropft aus dem Rahmen, während es brennt, Der Maler Adam Sorg hat eine Krise in seinen Arbeiten. Die Farben gefallen ihm nicht und so zerstört er seine eigenen Werke. Seine Freundin Gigi erinnert ihn an einen wichtigen Termin bei seinem Galeristen. Auch dieser kritisiert Adams Farben. Am nächsten Tag zerstört er wieder aus Wut ein Bild von sich. Beim Aufräumen schneidet sich Gigi und schmiert das Blut auf die Leinwand. Als Adam dies sieht, ist er begeistert von der Natürlichkeit der Farben. Da das Blut von Gigi nicht ausreicht, schneidet sich Adam selbst, wird jedoch vom Blutverlust ohnmächtig. Als er aufwacht hat Gigi schon einem Termin mit dem Galeristen gemacht. Doch das Bild ist nicht fertig. Es fehlt noch etwas Blut. Und so tötet er Gigi und verscharrt sie hinter dem Haus. Anschließend beendet er das Bild und geht zu seinem Galeristen. Dieser ist nun total begeistert. Auch der Kunstkritiker lobt das Werk als sein Bestes. Er fordert ihn nun heraus. Da das Blut wieder alle ist, plant er zunächst einen Hinterhalt auf ein Pärchen. Doch der Zufall kommt ihm gerade recht, den ein anderes Pärchen entwendet seine Tretboote und so stellt er die beiden, tötet den Mann und entführt die Frau. Diese lässt er ausbluten und verwendet ihr Blut für ein neues Gemälde. Wieder sind Galerist und Kunstkritiker begeistert. Aber Adam will nicht, dass seine Kunst verkauft wird. Für das nächste Bild benötigt er wieder Blut. Durch Zufall kommt April, die Tochter eines Fans von Adam, zum Haus und er überredet sie Model zu stehen. Als er sie fesselt hat sie Bedenken, kann sich aber nicht befreien. Ihre Freunde haben derweil Gigis Leiche gefunden. Gerade noch rechtzeitig können sie Adam überwältigen und April befreien. Am Ende wird erneut die Szene vom Anfang gezeigt, diesmal mit der Erklärung, dass es sich um Adams Feuerbestattung handele.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "\"Color Me Blood Red\" gehört mit \"Blood Feast\" (1963) und \"Two Thousand Maniacs!\" (1964) gehört zu den ersten Splatterfilmen. Es ist der dritte Teil von Lewis’ sogenannter „Blood-Trilogie“, erreichte jedoch nie die gleiche Bekanntheit wie seine beiden vorherigen Werke. Wie seine beiden Vorgänger handelt es sich um einen Low-Budget-Film und einen typischen Trashfilm der 1960er. Aus heutiger Sicht wirken die Effekte vergleichsweise harmlos. Wie viele von Lewis’ Filmen handelt es sich auch bei \"Color Me Blood Red\" um einen Rip-Off und erinnert von der Geschichte her an \"Das Vermächtnis des Prof. Bondi\" von Roger Corman. Der Film entstand für etwa 30.000 US-Dollar in Sarasota, Florida.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film gilt allgemein als Lewis’ schlechtester Splatterfilm, der heute vergleichsweise harmlos wirkt. Allerdings ist er auf Grund seiner kurzen Laufzeit, der dilettantisch wirkenden Darsteller sowie der improvisierten Effekte heute dennoch ein Kultfilm für Horror-, Trash- und Splatterfans.", "section_level": 1}], "src_summary": "Color Me Blood Red ist ein US-amerikanischer Horrorfilm von Herschell Gordon Lewis aus dem Jahr 1965. Zusammen mit dessen Werken \"Blood Feast\" (1963) und \"Two Thousand Maniacs!\" (1964) gehört er zu den ersten Splatterfilmen und ist der dritter Teil von Lewis’ sogenannter „Blood-Trilogie“.", "tgt_summary": null, "id": 2267218} {"src_title": "Anne McLellan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "McLellan erwarb einen Bachelor-Abschluss in Kunst und Recht an der Dalhousie University in Halifax sowie einen Master of Laws am King's College London (UK). Sie wurde Professorin für Rechtswissenschaften, zunächst an der University of New Brunswick und dann, ab 1980, an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der University of Alberta, wo sie zu verschiedenen Zeiten als stellvertretende Dekanin und Dekanin tätig war. Sie war auch Mitglied des Vorstands der Canadian Civil Liberties Association.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Ihre politische Karriere begann sie als Kandidatin der Liberalen für den Wahlbezirk Edmonton Northwest bei den Parlamentswahlen 1993. Sie gewann ihren Sitz mit nur 12 Stimmen Vorsprung. Als eine von vier gewählten Liberalen in der Provinz Alberta wurde sie schnell zu einem aufsteigenden Stern in der Liberalen Partei und als Ministerin für natürliche Ressourcen ins Kabinett berufen. McLellan hat den pränominalen \"The Honourable\" und den postnominalen \"PC\" auf Lebenszeit, da sie am 4. November 1993 zum Mitglied des kanadischen Kronrats ernannt wurde. Bei den Wahlen von 1997 und 2000 wurde sie trotz der allgemeinen Unbeliebtheit der Liberalen in Alberta mit knappem Vorsprung im neuen Wahlbezirk Edmonton West wiedergewählt. Ihre häufig knappen Siege brachten ihr in den politischen Kreisen Kanadas den Spitznamen \"Landslide Annie\" (Erdrutsch-Annie) ein. McLellan war von 1997 bis 2002 als Justizministerin und nach den Anschlägen vom 11. September 2001 für die Umsetzung der neuen Anti-Terror- und Sicherheitsgesetze und die Einführung des kanadischen Waffenregisters verantwortlich. Von 2002 bis 2003 war sie Gesundheitsministerin. Trotz ihrer Unterstützung für Paul Martin als Chef der Liberalen wurde sie im Kabinett von Jean Chrétien gehalten, einerseits wegen ihrer Fähigkeiten und andererseits, weil Chrétien um der regionalen Repräsentation willen jemanden aus der Provinz Alberta in seinem Kabinett haben wollte.", "section_level": 1}, {"title": "Stellvertretende Premierministerin.", "content": "Nach seiner Vereidigung als Premierminister am 12. Dezember 2003 ernannte Paul Martin Anne McLellan zu seiner stellvertretenden Premierministerin. Ebenso wurde sie Ministerin für die neu geschaffene Abteilung für öffentliche Sicherheit und Notfallvorsorge. Als stellvertretende Premierministerin war sie Vorsitzende des Operationsausschusses des Kabinetts. McLellan war eine von mehreren Frauen, denen in der Regierung Paul Martin leitende Positionen übertragen wurden. Bei den Bundeswahlen 2004 wurde sie mit 721 Stimmen oder rund einem Prozent Vorsprung wiedergewählt und schlug Laurie Hawn von der Conservative Party of Canada im Wahlbezirk Edmonton Centre. Bei den Bundeswahlen 2006 unterlag McLellan Hawn jedoch mit 45,01 % gegen 38,36 % der Stimmen.", "section_level": 1}, {"title": "Leben nach der Politik.", "content": "2006 wurde McLellan zur Distinguished Scholar in Residence an der University of Alberta ernannt. Im selben Jahr wurde sie Anwältin bei der in Edmonton ansässigen Anwaltskanzlei Bennett Jones LLP. Sie wurde auch Direktorin in den Aufsichtsräten von Nexen Inc., Agrium Inc. und Cameco Corporation. McLellan ist derzeit Vorsitzende des Vorstands des Pearson College UWC in Victoria, B.C. Pearson ist eines von 18 globalen United World Colleges weltweit. Am 1. Juli 2009 wurde McLellan wegen ihrer Verdienste als Politikerin und Juraprofessorin sowie wegen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Gemeinde zum Officer of the Order of Canada ernannt. Am 9. Mai 2013 wurde sie für ihre Leistungen in Politik, Recht und Fortbildung in den Alberta Order of Excellence berufen. Im Jahr 2016 wurde McLellan trotz ihrer Position bei Bennett Jones zur Leiterin der Task Force zur Legalisierung und Regulierung von Marihuana ernannt. Die Task Force wurde geschaffen, um Empfehlungen für die Gestaltung eines neuen Systems zur Legalisierung, strikten Regulierung und Einschränkung des Freizeitkonsums von Marihuana zu erarbeiten. Am 13. Dezember 2016 wurde der Bericht des Gremiums veröffentlicht; die Empfehlungen waren für die Gesetzgeber jedoch nicht bindend. Am 18. März 2019 ernannte Premierminister Justin Trudeau McLellan als Sonderberaterin zur Frage, ob die Ämter des Justizministers und des Generalstaatsanwalts Kanadas weiterhin von demselben Minister bekleidet werden sollten. Sie wurde auch gebeten, die Arbeitspolitik und -praxis im gesamten Kabinett sowie die Rolle von Beamten und politischen Mitarbeitern bei ihren Interaktionen mit dem Justizminister und dem Generalstaatsanwalt Kanadas zu analysieren. Bis zum 30. Juni 2019 sollte sie dem Premierminister unabhängige Empfehlungen vorlegen. Nach den kanadischen Bundeswahlen 2019, bei denen die Liberale Partei in Alberta und Saskatchewan keine Sitze gewann, gab das Büro des Premierministers am 29. Oktober 2019 bekannt, dass Premierminister Justin Trudeau McLellan als Beraterin eingestellt hat. Sie sollte den Premierminister bei der Regierungsbildung unterstützen, dies vor dem Hintergrund eines wachsenden Gefühls der Entfremdung vom Rest des Landes in den westlichen Provinzen Kanadas.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anne McLellan (geboren am 31. August 1950 in Noel Shore, in der Provinz Hants County in Kanada) ist eine kanadische Akademikerin und Politikerin. Sie ist Mitglied des kanadischen Kronrats (Queen's Privy Council of Canada), Trägerin des Order of Canada und des Alberta Order of Excellence. Sie war Kabinettsministerin in den liberalen Regierungen von Jean Chrétien und Paul Martin und diente von 2003 bis 2006 als neunte stellvertretende Premierministerin Kanadas. 2015 wurde sie zur Rektorin der Dalhousie-Universität in Halifax (Kanada) ernannt.", "tgt_summary": null, "id": 1146979} {"src_title": "Pedro Santos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "Er kommt aus der Jugend des Casa Pia AC und rückte zur Saison 2007/08 in die erste Mannschaft vor. Von dort ging es zur Saison 2010/11 für ihn weiter zum Leixões SC für die er am 28. August 2010 dann auch sein erste Spiel in der zweiten portugiesischen Liga bestreiten durfte. Bei der 2:1-Niederlage beim SC Covilhã wurde er in der 80. Minute für Fábio Espinho eingewechselt. Zur Saison 2012/13 ging es für ihn dann weiter zu Vitória Setúbal, bei welchem er auch erstmals in der ersten Liga eingesetzt werden sollte. Nach dieser Saison ging es dann für eine längere Zeit zu Sporting Braga. Bereits im September 2013 ging es per Leihe aber schon weiter nach Rumänien zu Astra Giurgiu, für die er eine Halbzeit spielen sollte. Bei dieser durfte er als Teil der Mannschaft im Wettbewerb sich am Ende zudem noch als rumänischer Pokalsieger bezeichnen. Direkt von dort ging es dann aber auch gleich über eine weitere Leihe zum Rio Ave FC. Ab der Saison 2014/15 war er dauerhaft in Braga aktiv. Im Jahr 2016 gewann er mit der Mannschaft dann auch noch einmal den portugiesischen Pokal. Im Sommer 2017 beendet er jedoch schließlich seine Zeit in Portugal und wechselte in die USA zum MLS-Franchise Columbus Crew aus Ohio. Hier wurde er in der Saison 2017 erstmals bei einem 1:1 bei Orlando City eingesetzt. Er wurde dabei in der 62. Minute für Christian Martínez eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Im Jahr 2007 kam er auf zwei Einsätze für die portugiesische U-19 Nationalmannschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pedro Miguel Martins Santos (* 22. April 1988 in Lissabon) ist ein portugiesischer Fußballspieler, der als Rechtsaußen eingesetzt wird. Er steht derzeit bei Columbus Crew unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 32944} {"src_title": "Frost (Texas)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Frost liegt im Westen des Navarro County, unmittelbar an den Grenzen zum Hill County im Westen und zum Ellis County im Norden, genau auf halber Strecke zwischen Hillsboro und Corsicana und 35 Kilometer südlich von Waxahachie. Der Texas State Highway 22 durchquert die Stadt in Ost-West-Richtung und die \"Farm-to-Market-Road 667\" in Nord-Süd-Richtung. Benachbart gelegene Städte und Dörfer sind Avalon im Nordosten, Blooming Grove im Osten, Brushie Prairie und Emmett im Süden, Irene im Südwesten, Mertens im Westen und Italy im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt Forst geht auf eine Siedlung zurück, die 1881 gegründet wurde nachdem der Bau einer Bahnstrecke der St. Louis Southwestern Railway das heutige Stadtgebiet erreichte. Benannt wurde der Ort nach Samuel L. Frost, einem ortsansässigen Politiker, der als Anwalt für die Eisenbahngesellschaft tätig war. Frost war als Kind in den 1840er-Jahren in das Navarro County gekommen und siedelte mit seinen Eltern im heutigen Dresden. An der Stelle der heutigen Stadt befand sich vor 1887 eine Siedlung mit dem Namen Cross Roads. Am 17. März 1887 wurde in Frost ein Postamt eingerichtet. Ebenfalls 1887 erfolgte der Bau der methodistischen Kirche. Im folgenden Jahr wurde in der Stadt eine Schule gegründet. 1890 erhielt Frost ein Wasserwerk, sodass die Bewohner ihr Trinkwasser aus dem südlich gelegenen Silver Lake beziehen konnten. Ebenfalls 1890 wurde in Frost erstmals ein baptistischer Gottesdienst gehalten, damals noch in dem örtlichen Schulgebäude. Kurz darauf erfolgte die Errichtung der baptistischen Kirche. Am 27. Mai 1893 wurde mit einem Amtsbeschluss die Gründung der Stadt Frost beschlossen, die am 7. Juni 1893 genehmigt wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Frost sechs Egreniermaschinen, eine Baumwollsamenölmühle, sieben Lebensmittelgeschäfte, zwei Banken, drei Apotheken sowie mehrere Metzgereien und Kurzwarenläden. 1906 wurde die baptistische Kirche durch einen Neubau ersetzt. Bis in die 1920er-Jahre entwickelte Frost sich zu einem wichtigen Markt- und Handelszentrum der Baumwollindustrie und für die umliegenden Farmen. 1929 erreichte Frost mit 929 Einwohner seinen Bevölkerungshöchststand. Am 6. Mai 1930 wurde die Stadt von einem Tornado getroffen, bei dem beinahe die gesamte Stadt, 22 Menschen getötet und mehr als 50 weitere verletzt wurden. Aus diesem Grund und aufgrund der fallenden Baumwollpreise als Folge der Great Depression verließen viele Einwohner die Stadt in Richtung Waco oder Dallas. Die Stadt wurde nach dem Tornado wieder aufgebaut, die neue methodistische Kirche wurde am 19. Januar 1941 geweiht. Bis 1945 fiel die Einwohnerzahl von Frost auf 645, damals gab es noch 25 Betriebe in der Stadt. Auch in den folgenden Jahren war die Einwohnerzahl von Frost weiter rückläufig, bis sie 1966 mit 495 ihren Tiefststand erreichte. Seitdem steigt die Einwohnerzahl wieder an. Im Januar 1948 wurde die Schule von Frost durch einen Brand zerstört. Die Schule wurde danach wieder aufgebaut und knapp ein Jahr später konnte der Unterricht wieder fortgesetzt werden. 1980 wurde die ebenfalls im Tornado zerstörte baptistische Kirche wieder aufgebaut. 1986 gab es in der Stadt unter anderem ein Lebensmittelgeschäft, eine Bank, ein Kurzwarengeschäft, eine Wäscherei, einen Holzlagerplatz, zwei Tankstellen und fünf Kirchen. 1990 waren für Frost laut Volkszählung 579 Einwohner und acht Betriebe verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Demografie.", "content": "Im Jahr 2018 wurde die Einwohnerzahl von Frost laut American Community Survey auf 755 Einwohner geschätzt. Es gab 263 Haushalte und 202 Familien in der Stadt. Von den Einwohnern waren 83,6 Prozent Weiße, 5,7 Prozent Afroamerikaner, 0,7 Prozent amerikanische Ureinwohner; 7,3 Prozent gaben eine andere Abstammung und 2,8 Prozent gaben mehrere Abstammungen an. Hispanics oder Latinos machten 22,1 Prozent der Bevölkerung aus. 51,7 Prozent der Einwohner von Frost waren männlich und 48,3 Prozent weiblich. 39,9 Prozent der Haushalte hatten Kinder unter 18 Jahren, die bei ihnen lebten, und in 43,3 Prozent der Haushalte lebten Personen über 60 Jahren. Altersmäßig verteilten sich die Einwohner von Frost auf 27,9 Prozent Minderjährige, 10,5 Prozent zwischen 18 und 24, 14,3 Prozent zwischen 25 und 44, 29,7 Prozent zwischen 45 und 64 und 17,6 Prozent der Einwohner waren 65 Jahre alt oder älter. Das Medianalter lag bei 38,7 Jahren. 2018 lag das Medianeinkommen in Frost pro Haushalt bei 41.875 US-Dollar und pro Familie bei 47.778 US-Dollar. 24,4 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Frost ist Sitz des Frost Independent School District. Zu diesem gehören eine Grundschule der Klassenstufen eins bis sechs sowie eine Highschool der Klassenstufen sieben bis zwölf. Zu dem Schulbezirk gehören neben Frost auch die im Hill County gelegene Nachbarstadt Mertens sowie die Dörfer Emmett und Brushie Prairie und die umliegenden gemeindefreien Gebiete. Im Schuljahr 2018/19 wurden die Schulen des Schulbezirks von insgesamt 429 Schülern besucht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frost ist eine Kleinstadt mit dem Status City im Navarro County im Bundesstaat Texas in den Vereinigten Staaten. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2010 hatte Frost 643 Einwohner, für 2018 wurde die Einwohnerzahl auf 755 geschätzt.", "tgt_summary": null, "id": 118486} {"src_title": "Madame wünscht keine Kinder (1926)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Paul Le Barroy ist ein junger Rechtsanwalt, vom Leben und seiner Hausdiener verwöhnt und mit einer ausgesprochen liebenswerten Freundin namens Louise Bonvin verwöhnt – kurz, es fehlt ihm nichts, um wahrhaft glücklich zu sein. In einem Anfall von Übermut kommt der eingefleischte Junggeselle auf die Idee, dass es jetzt Zeit wäre, endlich zu heiraten. Sein Diener ist über diesen Sinneswandel ebenso verblüfft wie Pauls Freunde. Eigentlich hat Paul doch alles, warum also will er sein Leben grundlegend auf den Kopf stellen? Eine junge Frau aus bester Gesellschaft, mit der er seinen Plan durchführen könnte, ist schnell gefunden: Sie heißt Elyane Parizot, ist lebenslustig und liebt es zu tanzen. Auch im Geldausgeben ist sie großartig; für ihre Kleider und Pelze gibt sie Unsummen aus. Elyane besitzt mit Lulu überdies noch eine blutjunge Schwester, und ihre Mutter ist eine ebenso begeisterte wie ausdauernde Charleston-Tänzerin. Es dauert nicht lang, da sind Paul und Elyane miteinander verlobt. Seine bisherige Freundin Louise, die eine gutbürgerliche Artistin ist und nicht mehr in Pauls Vorstellung eines mondänen Lebens gepasst hätte, bleibt verlassen zurück. Sie, die ein außerordentlich liebes und anständiges aber auch ein wenig zu braves Mädchen ist, macht Paul bei seinem Abschiedsbesuch seinen Abgang aus ihrer beider bisherigen Leben so leicht wie möglich. Die Schattenseiten seiner turbulenten Verbindung mit seiner Zukünftigen bekommt Paul rasch zu spüren. Elyanes Vorstellung von Leben ist eine Existenz auf der Überholspur: Partymachen ist ständig angesagt. Man besucht Bars und tanzt wie entfesselt Charleston zur Jazzkapelle, der Champagner fließt ins Strömen, und selbst auf der Hochzeitsreise, die das junge Paar bis nach Venedig, Rom, zu den Pyramiden in Ägypten und die die Schweizer Berge führt, ist rund um die Uhr Elyanes Vergnügungssucht ton- und taktangebend. Ihre nicht minder dynamische Schwester Lulu und die tanzsüchtige Mutter befeuern sogar noch Elyanes Feierwut, während der brave Paul sich langsam an die behagliche Zweisamkeit mit Louise zurücksehnt. Um Elyanes unbändige Lebensauffassung nicht zu behindern, verlangt deren Mutter sogar, dass ihr Schwiegersohn ihr schwöre, nie ein braves Hausmütterchen aus seiner Braut zu machen. Sie solle sowohl ihre Linie als auch ihre Ungezwungenheit behalten. Oder mit anderen Worten, wie der Filmtitel verrät: „Madame wünscht keine Kinder“. Eines Abends aber hat Paul von allem die Nase voll. Als irgendein Typ aus der Provinz alle drei Frauen in einem Nachtlokal anbaggert und so tut, als seien die Dämchen „Käufliche“ stellt Paul den Mann zur Rede. Der ist ganz erstaunt über Pauls Eingreifen, sind für ihn die stark geschminkten und tief dekolletierten Elyane, Lulu und beider Mutter mit ihren ultrakurzen Röckchen doch eindeutig leichtlebige Frauen, also „Kokotten“ und „Flittchen“, die eine solche Behandlung verdienen. Da fällt bei Paul der Groschen. Der Fremde hat Recht! Die ewigen Nachtclub-Besuche, ständig dieselbe Jazzmusik und die endlosen Gelage führen bei ihm zu sich auftürmenden Rechnungen, ständige Unausgeschlafenheit und eine riesengroße Unzufriedenheit mit seinem jetzigen Leben. Und dass Elyane sich gegen eine Mutterschaft sträubt, gibt ihm ebenfalls zu denken. Paul knöpft sich nun seine Gattin vor und hält ihr eine handfeste Moralpredigt. So könne es nicht weitergehen, sagt er. Wütend verlässt Paul seine Wohnung... und geht zu Louises Wohnung. Elyane ahnt nichts von alldem und nimmt an, dass ihr Mann, von dem sie solche Zorneswallungen nicht gewohnt ist, sich schon sicher beruhigen werde und bereits zu Bett gegangen ist. Aber am darauf folgenden Morgen ist das Ehebett leer, und Elyane nimmt an, dass ihr Paul sie betrügt. Sie durchstöbert seinen Schreibtisch auf der Suche nach Spuren. Da fällt ihr eine Visitenkarte Louise Bonvins mit einem liebevollen Abschiedsgruß in die Hand. Elyane rast vor Eifersucht. Sie greift eine Pistole aus dem Schreibtisch und eilt zu Louises Wohnung. Paul hat dort Louise nicht angetroffen, denn die ist derzeit verreist. So hatte er die Nacht damit verbracht, über seine Ehe nachzudenken und ist am Morgen, wie der Rechtsanwalt es immer tut, ins Gericht gegangen. Als Elyane eintrifft, kehrt auch Louise gerade heim. Elyane zielt mit der Waffe auf sie, wird aber, im übertragenen Sinne, von Louise wieder beruhigt, denn ihre Liebenswürdigkeit ist wortwörtlich „entwaffnend“. Elyanes Zofe verständigt inzwischen Paul über die dramatischen Ereignisse. Der rast zu Louises Wohnung, findet aber statt einer Leiche zwei vergnügte Frauen, die bei einer Schale Bonbons friedlich über den dernier cri in der Modewelt schwatzen. Louise ist es gelungen, Elyane davon zu überzeugen, dass von ihrer Seite keine Gefahr für Elyanes und Pauls Ehe drohe, da sie selber beabsichtige, zu heiraten. Selbst die Abneigung gegenüber einem Nachwuchs kann Louise Elyane ausreden. Und so heißt es neun Monate später: Madame hat ein Baby geboren!", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Die Dreharbeiten fanden von Oktober bis November 1926 in den UFA-Ateliers in Berlin-Tempelhof statt. Die Uraufführung war am 14. Dezember 1926 in Berlins Capitol-Kino. Karl Hartl übernahm die Produktionsleitung und war auch Kordas Regieassistent, Dietrichs Ehemann Rudolf Sieber übernahm die Aufnahmeleitung. Oskar Friedrich Werndorff entwarf die Filmbauten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "„Béla Balázs pfiff auf sein Literatengepäck und ging unter die Erfolgsicheren, fabrizierte nach Clément Vautel ein Drehbuch mit dem bewährten Rezept der amerikanischen Gesellschaftskomödie, ließ es in Pariser Milieu von deutschen Darstellern spielen: und siehe da, er kreierte einen Erfolg für das internationale Publikum. Wenn man den strengsten Maßstab anlegt: man hat einen Film geschaffen, der sich den ausgefeiltesten Lustspielen Amerikas an die Seite stellen kann und trotzdem in Deutschland jedes Publikum unterhalten und belustigen wird. (...) Alexander Korda hatte bereits im vergangenen Jahr mit «Der Tänzer meiner Frau», die beste Gesellschaftskomödie der Saison geschaffen, auch in dieser Saison legitimiert er sich als der Regisseur der lustigsten Komödie, die wir bisher sahen. Korda und seine Mitarbeiter komponieren das Bild der europäischen «höheren» Gesellschaft – (mehr im Berliner als Pariser Stil) mit unfehlbarer Sicherheit. Das Trio einer jungen Mama mit ihren Töchtern wird im Salon von «gestern abend» entzückend persifliert. Die verrückten Geschöpfe sind ebenso liebenswert wie lächerlich. Werndorff stellt in geschmackvollen Bauten den großen Rahmen und Theodor Sparkuhl und Robert Baberske halten die Einstellungen Kordas... in ansprechender Weise fest. Die besten Wirkungen erzielt Korda in den wirbeligen Duetten der Hesterberg und Dina Gralla.“ „Wir haben bereits anläßlich der Interessenvorführung auf diesen Film hingewiesen und können nunmehr abschließend feststellen, daß er eines der entzückendsten und reizendsten Lustspiele ist, das wir in dieser Saison sehen konnten. Einer der Hauptvorzüge dieses Films ist sein ausgezeichnetes Manuskript von Béla Balázs und Karl Freud [sic!], das im besten amerikanischen Sinne keine Probleme konstruiert, sondern sich mit einem Zeitproblem befaßt. (...) Dieser Film ist ein Pendant zu «Kreuzzug des Weibes». Während aber im «Kreuzzug des Weibes» infolge unserer bürgerlichen Moral das Problem stilisiert aufgefaßt werden mußte, konnte die Darstellung und Regie von Alexander Korda das Thema dieses Films, zwar filmisch übertrieben, aber im Grunde doch realistisch, auf die Leinwand bringen. Selbst der eingefleischteste Junggeselle bekommt nach diesem Film Lust zu heiraten, und auch derjenige, der für eine Bevölkerungsrationierung eintritt, wird zwar nicht verstandsmäßig, aber doch rein gefühlsmäßig bekehrt.“ „Ein Pariser Schwank mit großen Toiletten, schönen Frauen, eleganten Kavalieren und, man wird es nicht glauben, mit einer deutschen Moral. Diese leichtgeschürzte Komödie mit dem leichtsinnigen Titel endet mit einem Loblied auf den Kindersegen. (...) Eine übermäßige Handlung hat das Manuskript, das Béla Balázs für den Film bearbeitet hat, nicht. Man spürt, daß es ein Konversationsdrama ist, trotzdem sind so viele reizvolle filmisch wirksame Episoden hinübergerettet worden, daß der Fluß der Ereignisse nicht gestört wird. (...) Alexander Korda hat den Film auf wirksame Episoden hin inszeniert und den Mangel an dramatischen Effekten durch reizende Ausschnitte aus einem irre gewordenen, hypereleganten Gesellschaftsleben ersetzt. Es ist weniger ein Film, der mit großer Meisterschaft vom Regisseur behandelt ist, als vielmehr mit einer unversiegbar guten Laune inszeniert ist. Und das teilt sich dem Publikum fraglos mit. Der Film ist um Maria Corda herum geschrieben, und sie enttäuscht nicht. (...) Dekorativ ist der Film von Werndorff äußerst geschmackvoll gemacht. Mehr zu zeigen hat er nicht Gelegenheit gehabt. Uneingeschränkt doppelt unterstrichenes Lob verdient die Pariser Modefirma, die die Damen angezogen hat. (...) Die Photographie von Sparkuhl und Baberske ausgezeichnet. Schmidt-Gentners Musik schmissig, gutgelaunt und mit Gefühl mitgehend. Ein Publikumserfolg, ein erfreulicher Schwankfilm.“ „Von den deutschen Mittelfilmen ist dieser Schwank der beste seit langem, mit dem größten Kino- und Unterhaltungstalent inszeniert. Damit soll nicht behauptet werden, daß er irgendwie bereits ein Ideal seiner Gattung sei. Es sind unangenehme Wiederholungen, Übertreibungen, Verdeutlichungen darin, Fehler und Vulgaritäten stören, aber es ist auch ein Griff, ein Zupacken da, und man spürt deutlich, daß sich hier jemand auf Filmwirkungen versteht. (...) Die Tanzsphäre ist sehr lustig getroffen. Maria Corda mit der Schwester (Dina Gralla) und der Mutter (Trude Hesterberg) bewegen sich mit einer ulkigen, harmlos-frivolen Anmut. Die Corda trägt die entzückendsten Kleider von Deuillet, und es ist ein Vergnügen, zu sehen, wie sie sie trägt. Freilich ist die Umkehr zum Häuslich-Mütterlichen nicht eben sehr glaubhaft; ihr besonderer Reiz und ihr Können liegen auf dem Gebiet eleganter und kindlich-verzogener Weiblichkeit. (...) Liedtke ist wirklich höchst sympathisch als häuslicher und kinderlieber Ehemann. Im ganzen ein großer Erfolg.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Madame wünscht keine Kinder ist deutsche Stummfilmkomödie von Alexander Korda mit Maria Corda und Harry Liedtke in den Hauptrollen. Die bis dahin weitgehend unbekannte Marlene Dietrich hatte hier eine kurze Tanzszene mit ihrem britischen Filmpartner John Loder. Der Film basiert auf dem Roman \"Madame ne veut pas d'enfants\" (1924) des Franzosen Clément Vautel.", "tgt_summary": null, "id": 1672554} {"src_title": "Alexander Stepanowitsch Kutschin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Alexander Kutschin wurde 1888 in Kuschereka am Onegabusen des Weißen Meers geboren. Er war der älteste Sohn von Stepan Grigorjewitsch Kutschin, der als Kapitän von Robbenfängern und Handelsschiffen tätig war. Alexander Kutschin besuchte zunächst die Dorfschule und anschließend die dreiklassige städtische Schule in Onega. In den Sommerferien begleitete er seinen Vater zum Robbenschlagen nach Nowaja Semlja und Spitzbergen und lernte auch die Häfen Nordnorwegens kennen. 1904 begann er seine Ausbildung an der Seefahrtschule in Archangelsk, der ältesten Russlands. Während der Russischen Revolution von 1905 wurde die Schule aus Protest gegen die herrschende Willkür bestreikt. Als Folge davon wurde die Klasse, in der Kutschin lernte, geschlossen und er selbst als Streikführer von der Schule verwiesen. Kutschin fuhr als Seemann auf einem norwegischen Fischereischoner, lernte Norwegisch und half russischen Emigranten in Vardø, illegale Schriften nach Russland einzuschleusen. Als der Unterricht an der Seefahrtschule wieder aufgenommen, kehrte Kutschin nach Archangelsk zurück. Er wurde von der Polizei verhaftet, aber bald wieder freigelassen. 1909 schloss er sein Studium als Steuermann auf Großer Fahrt ab und erhielt für seine Leistungen eine Goldmedaille. Kutschin heuerte in Norwegen auf einem Robbenfänger an und fuhr zunächst nach Jan Mayen, dann nach Spitzbergen. In Tromsø lernte er den Meeresbiologen Johan Hjort kennen, der ihn dem Ozeanografen Bjørn Helland-Hansen empfahl, der die Biologische Station des Bergen-Museums leitete. Kutschin wurde Helland-Hansens Schüler und Assistent.", "section_level": 2}, {"title": "Fram-Expedition.", "content": "Als Roald Amundsen die Mannschaft für seine Fram-Expedition zusammenstellte, wurde Kutschin auf Fürsprache von Helland-Hansen und Fridtjof Nansen als einziger Wissenschaftler und einer von zwei Ausländern berücksichtigt. Er sollte die Reise, die ursprünglich um Kap Hoorn über die Beringstraße ins Nordpolarbecken führen sollte, bis San Francisco begleiten und ozeanografische Untersuchungen durchführen. Bevor die \"Fram\" in den Süden aufbrach, kreuzte sie einen Monat lang im Nordatlantik, wo Kutschin an 24 Stationen die Temperatur und Salinität des Golfstroms in 13 verschiedenen Tiefen bestimmte. Das Messprogramm war abgestimmt mit dem zweier weiterer Schiffe, der \"Frithjof\" und der \"Michael Sars\". Nach einem Zwischenstopp in Bergen verließ die \"Fram\" Norwegen am 9. August 1910. Einen Monat später erklärte Amundsen den überraschten Expeditionsteilnehmern, dass das eigentliche Ziel der Südpol sei. Damit bekam Kutschin die Möglichkeit, während Amundsens Marsch zum Pol ozeanografische Pionierarbeit im Südatlantik nach einem zwischen Amundsen und Helland-Hansen abgestimmten Plan leisten zu können. Die \"Fram\" wandte sich im Südatlantik nach Osten, passierte die Gough-Insel und die Kerguelen und ging am 14. Januar 1911 in der Bucht der Wale vor Anker. Als sie entladen war, fuhr sie im März nach Buenos Aires, wo sie bis zum Juni überholt und verproviantiert wurde. Dann überquerte sie den Atlantischen Ozean nahe dem 30. südlichen Breitengrad bis 480 km vor der afrikanischen Küste und kehrte in einer sanften Kurve an Sankt Helena vorbei an die südamerikanische Küste zurück. An 60 Positionen wurden von Kutschin und Leutnant Frederick Gjertsen (1885–1958) 891 Wasser- und 189 Planktonproben genommen und die Temperatur in verschiedenen Tiefen gemessen. Nach drei Monaten war die \"Fram\" wieder in Buenos Aires, und Kutschin verließ das Schiff und kehrte mit seinen Proben und Messdaten nach Norwegen zurück. Im Labor in Bergen nahm er eine erste Analyse vor und übergab die Ergebnisse an Helland-Hansen, der sie 1912 mit Nansen als Anhang V von Amundsens Expeditionsbericht veröffentlichte. Kutschins ozeanografische Messungen waren die bis dahin umfangreichsten und detailliertesten im Südatlantik. Am 10. Dezember 1911 verlobte Kutschin sich mit der Norwegerin Aslaug Poulsen.", "section_level": 2}, {"title": "Russanow-Expedition.", "content": "1912 kehrte Kutschin nach Archangelsk zurück. Auf einem Treffen der örtlichen „Gesellschaft für das Studium des Russischen Nordens“, deren korrespondierendes Mitglied er war, traf er den Geologen Wladimir Russanow, der ihm bald darauf anbot, sein Stellvertreter auf einer für den Sommer 1912 geplanten geologischen Expedition nach Spitzbergen zu sein. Russanow, der schon mehrere Sommer mit Feldforschung auf Nowaja Semlja verbracht hatte, hatte den Auftrag erhalten, Kohlelagerstätten auf Spitzbergen zu erkunden. Er ernannte Kutschin zum Kapitän der \"Herkules\", eines 1908 gebauten kleinen Robbenfängers, und heuerte mit Rudolf Samoilowitsch einen zweiten Geologen an. Zwei Monate lang führte die Expedition eine eingehende Untersuchung der Kohlevorkommen vom Bellsund im Süden bis zum Krossfjord im Norden durch. Dutzende Claims wurden abgesteckt, und am 20. August fuhr die \"Herkules\" für ozeanografische Untersuchungen etwa 140 km nach Westen in die Grönlandsee hinaus. Russanow teilte den Männern nun mit, dass er vorhabe, nicht direkt nach Archangelsk zurückzukehren, sondern durch die Nordostpassage zu fahren. Nachdem Samoilowitsch mit zwei Begleitern und den Forschungsergebnissen in Green Harbour auf ein norwegisches Schiff umgestiegen war, wandte sich die \"Herkules\" nach Osten. Starke Westwinde trieben das Schiff bis zum 31. August 1912 nach Matotschkin Schar. In einem letzten Telegramm erwähnte Russanow von Kutschin unterwegs durchgeführte ozeanografische Messungen. Er wollte nun um die Nordspitze Nowaja Semljas nach Osten fahren. Das weitere Schicksal der Expedition ist unbekannt. Erst Jahre später fand man ihre Spuren auf den Minin-Schären und den Mohn-Inseln in der Karasee, darunter einen Holzpfahl mit der Inschrift „Herkules 1913“. Im Jahr 2000 wurden auf der Taimyr-Halbinsel Teile eines etwa 100 Jahre alten männlichen Skeletts gefunden, darunter der Schädel ohne Unterkiefer. Der Mann war zum Zeitpunkt seines Todes zwischen 22 und 27 Jahre alt. Nach einem Vergleich mit Fotografien der Mitglieder der Russanow-Expedition besteht die Möglichkeit, dass es sich um die sterblichen Überreste Alexander Kutschins handelt.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach Alexander Kutschin sind ein Kap und eine kleine Insel in den Minin-Schären ebenso benannt wie eine Gruppe kleiner Inseln nördlich der Salisbury-Insel im Archipel Franz-Josef-Land. Er ist auch Namensgeber des Kutschin Peaks in der antarktischen Ross Dependency.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Stepanowitsch Kutschin (; * in Kuschereka, Gouvernement Archangelsk, Russisches Kaiserreich; † wahrscheinlich 1913 auf der Taimyrhalbinsel) war ein russischer Ozeanograf und Polarforscher. Er war Teilnehmer an Roald Amundsens Fram-Expedition und Kapitän der \"Herkules\" auf der letzten Expedition Wladimir Russanows.", "tgt_summary": null, "id": 1099716} {"src_title": "Bahnstrecke Barcelona–Martorell–Tarragona", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mit der Eröffnung der ersten spanischen Eisenbahnstrecke zwischen Barcelona und Mataró im Jahre 1848 wuchs das Eisenbahnnetz, rund um die katalanische Hauptstadt stetig an. Bereits 1850 erhielt der Ingenieur Michael de Bergue die Konzession zum Bau einer Bahnstrecke zwischen Barcelona und Molins de Rei. Der erste Abschnitt nach Molins de Rei wurde bereits 1854 in Betrieb genommen, 1859 erfolgte die Verlängerung nach Martorell. Schon vor der Eröffnung des ersten Teilabschnitts wurde klar, dass sich die Bahnstrecke wirtschaftlich nicht rentieren würde. So begannen 1852 die Planungen weiterer Streckenerweiterungen. Die 1853 gegründete Bahngesellschaft \"Camino de Hierro del Centro\" favorisierte einen möglichen Trassenverlauf nach Valls. Die Frühphase der spanischen Eisenbahngeschichte war durch zahlreiche Neubauprojekte konkurrierender Unternehmen geprägt. So erhielt die \"Camino de Hierro del Centro\" lediglich die Konzession zum Bau einer Bahnstrecke nach Tarragona. Valls wurde erst 1883 über die Küstenstrecke La Plana - Picamoixons–Barcelona durch den Mitbewerber \"Compañía de los Ferrocarriles Directos de Madrid y Zaragoza a Barcelona\" erschlossen. In dieser Zeit entstand auch der neue Kreuzungsbahnhof Sant Vicenç de Calders. Die gesamte Strecke wurde später zweigleisig ausgebaut und in den 1950er-Jahren elektrifiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Streckenbeschreibung.", "content": "Die Strecke beginnt mit dem Abzweig der Strecke nach La Plana - Picamoixons, kurz hinter Barcelonas Stadtgrenze in L’Hospitalet de Llobregat. Hinter dem Bahnhof Cornellá biegt die Trasse in nordwestliche Richtung ab und folgt dem Flusstal des Llobregat auf der linken Flussseite. Nach einem Tunnel hinter Castellbisbal wird der Llobregat überquert und der Bahnhof Martorell erreicht. Die Bahntrasse wurde Mitte der 1980er-Jahre innerhalb des Stadtgebiets überdeckelt und von einer Straße überbaut. Hinter Martorell folgt die Trasse im Wesentlichen der Autobahn AP-7 bis Vendrell. Auch die Schnellfahrstrecke Madrid–Barcelona–Französische Grenze verläuft hinter Martorell und El Vendrell größtenteils neben der Bestandsstrecke und wird mehrfach unterquert. Mit dem Bau der Schnellfahrstrecke wurde auch der Bahnhof von Vilafranca del Penedès und ein Teil der Altstrecke unterirdisch verlegt. Hinter El Vendrell führt die Trasse Richtung Mittelmeer zum Kreuzungsbahnhof Sant Vicenç de Calders. Die Strecke südwestlich von Sant Vicenç de Calders bis Tarragona liegt zumeist in unmittelbarer Nähe zur Küste.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Personenverkehr findet auf gesamter Streckenlänge statt, der Abschnitt zwischen Barcelona und Sant Vicenç de Calders wird von der Linie R4 der Rodalies Barcelona bedient.. Zwischen Molins de Rei bzw. in L’Hospitalet de Llobregat wird der Vorortverkehr nach Barcelona zusätzlich durch die Linien R1 und R3 ergänzt. Der westlichen Abschnitt, zwischen Sant Vicenç de Calders und Tarragona, wird durch Regionalzüge bedient. Für den Güterverkehr ist insbesondere das SEAT-Werk in Martorell von großer Bedeutung sowie die Bahnverbindung zum Hafen von Barcelona.", "section_level": 1}, {"title": "Planungen.", "content": "Gegenwärtig finden zwischen dem Castellbisbal und dem Anschluss zum SEAT-Werk in Martorell größere Bauarbeiten statt. Hierbei wird ein alter Bahntunnel reaktiviert, der 1980 nach einer Streckenverlegung durch den zweigleisigen Ausbau, stillgelegt wurde. Die künftig drei Streckengleise werden auf Dreischienengleise umgebaut, die sowie den Betrieb auf Normalspur (1435 mm) und iberischer Breitspur (1668 mm) erlauben. Der Knotenpunkt gilt mit 250 Zugfahrten pro Tag als der dichtbefahrenste Spaniens. Im Rahmen des Projektes \"Corredor Mediterráneo\" soll die gesamte Strecke langfristig viergleisig ausgebaut und auf Normalspur umgestellt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Barcelona–Martorell–Tarragona ist eine elektrifizierte breitspurige Bahnstrecke in Spanien. Betreiber ist das staatliche spanische Eisenbahninfrastrukturunternehmen Adif. Die Strecke ist Bestandteil des Corredor Mediterráneo (Mittelmeerkorridor).", "tgt_summary": null, "id": 2076352} {"src_title": "Gazi Hüsrev Pascha", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft, Jugend und Ämter im Palast.", "content": "Gazi Hüsrev Pascha wurde im Sandschak Bosnien geboren, das eine Provinz des Osmanischen Reiches war. Er kam im Rahmen der Knabenlese nach Istanbul und besuchte die Enderun-Palastschule. Er war Silâhdar und Ağa der Janitscharen. Im Jahr 1625 wurde er als Wesir Minister der Regierung. Während der zweiten Abaza-Rebellion versuchte Großwesir Damad Halil Pascha, die Festung von Erzurum, die unter der Kontrolle von Abaza Mehmed Pascha, dem Anführer der Rebellion, stand, zu erobern. Trotz einer Belagerung von 70 Tagen konnte Damad Halil Pascha die Stadt nicht erobern und wurde daraufhin entlassen. Hüsrev Pascha wurde am 6. April 1628 zum neuen Großwesir ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Großwesir.", "content": "Hüsrev Pascha belagerte Erzurum ab 5. September 1628 erneut. Die Belagerung kam schneller als von Abaza Mehmed Pascha erwartet und die Stadt war nicht auf eine neue lange Belagerung vorbereitet. Schon am 18. September ergaben sich die Aufstämndischen um Abaza Mehmed. Hüsrevs leichter Sieg, der eine lange und kostspielige Rebellion beendete, brachte ihm Ruhm und Anerkennung ein. Er wurde der De-facto-Herrscher des Reiches, da laut dem Historiker Joseph von Hammer Hüsrevs Anweisungen wirksamer waren als die Anweisungen des 15-jährigen Sultans. Hüsrev Pascha verringerte die Anzahl der Wesire in der Hohen Pforte und machte es sich zur Gewohnheit, seine politischen Gegner hinzurichten. Hüsrevs nächste Mission war die Rückeroberung von Bagdad, das kurz zuvor vom Safawiden-Schah Abbas I. von Persien erobert worden war. Ende 1629 begann Hüsrev Pascha, in persisches Gebiet vorzudringen. Da die Invasion während der Regenzeit begann und das Zweistromland um Euphrat und Tigris überschwemmt war, war es unmöglich, die Stadt selbst zu belagern. So beschloss Hüsrev Pascha, andere Städte um Bagdad zu erobern, während einer seiner untergebenen Offiziere eine persische Armee besiegte. Die Belagerung von Bagdad begann am 22. Juni 1630 und wurde am 14. November 1630 erfolglos aufgegeben. Hüsrev Pascha beschloss, die Militäroperation im nächsten Jahr fortzusetzen. Doch 1631 verzögerte sich der Beginn der Belagerung, da Hüsrev Pascha keine Verstärkung bekam. Am 25. Oktober 1631 wurde er aus dem Amt entlassen und zog sich nach Tokat zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Die Nachricht von Hüsrevs Entlassung verursachte allgemeine Unruhen im Reich. Hüsrevs Nachfolger, Hafiz Ahmed Pasha, wurde im Palast von Aufständischen getötet. Murad IV. beschuldigte daraufhin Hüsrev, für die Unruhen verantwortlich zu sein, und sandte den Gouverneur von Diyabekir nach Tokat, um Hüsrev Pascha hinzurichten. Nach einigen kleinen Zusammenstößen wurde Hüsrev im März 1632 hingerichtet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gazi Hüsrev Pascha, auch Boşnak Hüsrev Pascha (\"Hüsrev Pascha, der Bosniake\") oder Ekrem Hüsrev Pascha (\"Hüsrev Pascha, der Kindliche\"), (* 16. Jahrhundert im Sandschak Bosnien; † März 1632 in Tokat) war ein osmanischer Staatsmann und von 1628 bis 1631 Großwesir des osmanischen Reiches unter Sultan Murad IV.", "tgt_summary": null, "id": 811861} {"src_title": "Henri Frochot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Frochot war der mittlere (von drei) Söhnen des Forstverwalters Alexis-Thérèse Frochot und dessen Ehefrau Mathilde Dufour d’Astafort. Der Politiker Nicolas Frochot war ein Vorfahre der Familie. Mit 17 Jahren trat Frochot 1888 in die französische Marine ein, nachdem er einige Jahre auf der École navale in Lanvéoc (Département Finistère) verbracht hatte. Mit Wirkung vom 5. Oktober 1891 wurde er auf das Schlachtschiff „La Triomphante“ versetzt und zwei Jahre später kam er auf das Kanonenboot „Aspic“, auf dem Frochot am französisch-siamesischen Krieg teilnahm. Ein Jahr darauf war Frochot 1894 auf der „Hirondelle“ vor Tunesien und nach einer weiteren Beförderung kommandierte er 1896 ein Torpedoboot vor Brest (Département Finistère). 1898 wurde Frochot als Zweiter Offizier auf das Schiff „La Surprise“ versetzt, auf dem er an der Belagerung von Guangzhou auf der Leizhou-Halbinsel teilnahm. Während des Boxeraufstands folgten weitere Operationen an der chinesischen Küste. Mit Wirkung vom 29. Juni 1900 wurde Frochot zum „lieutenant de vaisseau“ ernannt und ein Jahr darauf al Kommandant eines Torpedobootes nach Cherbourg (Département Manche) versetzt. Zum 1. Januar 1903 kam Frochot als Offizier auf den Kreuzer „Duguay-Troui“ unter Kapitän Lucien-Joseph Berryer. Durch dessen Fürsprache wurde Frochot im Frühjahr 1904 mit einer Mission betraut, die ihn an die Marineakademie nach Fiume führte. In Zusammenarbeit mit der Whitehead-Werft sollten moderne Torpedos getestet werden. 11. Februar 1905 heiratete Frochot eine Tochter seines Freundes und Vorgesetzten Lucien-Joseph Berryer. Mit Caroline Berryer (1884–1972) hatte er zwei Töchter und zwei Söhne. Nach weiteren Beförderung bekam Frochot 1906 das Kommando über das U-Boot „Espadon“ und zwei Jahre später auch einen Lehrauftrag an der \"École supérieure de la Marine\". Am 26. März 1910 wurde ihm das Kommando über das U-Boot „Archimède“ übergeben und wiederum in Cherbourg stationiert. 1912 versetzte man ihn auf die „Justice“ und gleichzeitig als Aide-de-camp in den Generalstab. Am 12. Januar 1914 patrouillierte Frochot mit dem Schlachtschiff „Diderot“ im Mittelmeer und half mit, an der Salonikifront (→Erster Weltkrieg) Teile der serbischen Armee zu evakuieren. Unter Präsident Raymond Poincaré wurde Frochot 1918 als Marineattaché nach Rom entsandt. Und wenig später begleitete er Admiral Fernand-Jean de Bon auf eine politisch-militärische Konferenz nach Washington, D.C., auf der sich Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und die USA in Marinefragen berieten. 1922 wurde Frochot vom Marschall von Frankreich, Ferdinand Foch, als Dozent an die Militärschule \"Centre des hautes études militaires\" nach Paris berufen. Am 9. April 1923 erfolgte die Ernennung zum Konteradmiral und im September desselben Jahres fuhr er an der Bord des Schlachtschiffs „Jules Ferry“ nach Shanghai und kam im November zwei Jahre später wieder zurück nach Brest. Ab Juli 1926 begann Frochot mit Erfolg eine Flugzeugstaffel für die Marine aufzubauen. Mit Wirkung vom 4. Januar 1927 wurde Frochot zum Vize-Admiral ernannt und als solcher unternahm er am 26. April 1928 einen Testflug mit dem Flugboot „Latham 47“. Zusammen mit den Piloten René Guilbaud und Albert de Cuverville flogen sie erfolgreich von Caudebec-en-Caux (Département Seine-Maritime) bis nach Bizerte (Tunesien). Noch im selben Jahr wurde Frochot zum Vizeadmiral befördert und in den Conseil supérieur de la marine berufen. Am 12. August 1929 starb Henri Frochot in Dole (Jura) und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henri Frochot, eigentlich \"Joseph Emmanuel Henri Frochot\" (* 25. Dezember 1871 in Troyes, Département Aube; † 12. August 1929 in Dole, Département Jura) war ein französischer Admiral.", "tgt_summary": null, "id": 2361117} {"src_title": "Basilika Sacré-Cœur (Nancy)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bischof von Nancy-Toul, Charles-François Turinaz (1838–1918), veranlasste 1889 den Bau einer neuen Pfarrkirche in Nancy im Bezirk Poincaré – Foch – Anatole France – Croix de Bourgogne nahe der Stadt Laxou. Die Umsetzung übernahm sein Privatsekretär Henri Blaise (1863–1920), der auch erster Pfarrer werden sollte. Entwurf und Ausführung erfolgten durch den Architekten Antony Rougieux (1854–1906), einem Schüler von Julien Guadet. Die eklektizistische Gestaltung in Anlehnung an Sacré-Cœur de Montmartre erfolgte mit neoromanischen und neobyzantinischen Elementen. Hinter einer nach Norden ausgerichteten Doppelturmfassade öffnet sich ein dreischiffiger Bau mit einer hohen Vierungskuppel. Die Grundsteinlegung erfolgte am 9. Juni 1902. Die Segnung der Herz-Jesu-Statue, die die 45 Meter hohe Kuppel dominiert, fand am 23. April 1904 statt. Die Arbeiten wurden 1905 abgeschlossen. Papst Pius X. verlieh der Kirche im September 1905 den Rang einer Basilica minor, sie wurde vom Bischof Turinaz am 15. November 1905 als Basilique Sacré-Cœur geweiht und dem Gottesdienst übergeben. Im Chor sind als Zeichen der Basilica das Tintinnabulum und das Umbraculum zu sehen. Bischof Turinaz und Pfarrer Blaise wurden im linken und im rechten Querschiff der Basilika beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die von Charles Didier-Van-Caster (1852–1906) gebaute Orgel wurde 1907 fertiggestellt. Sie wurde am 30. Mai 1907 von Charles-Marie Widor eingeweiht. Dieses Instrument hat 48 Register, die sich auf drei Manuale und Pedale verteilen, und verfügt über zwei 32-Fuß-Register (Bourdon 32 und Contrabombarde 32). Das Instrument wurde nach einer Restaurierung 2019 erneut gesegnet und eingeweiht.", "section_level": 1}, {"title": "Glocken.", "content": "Die fast 6 Tonnen schwere Glocke in der Herz-Jesu-Basilika ist die größte Glocke in Nancy und wird nur bei außergewöhnlichen Ereignissen wie dem Tod oder der Wahl eines Papstes geläutet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basilika Sacré-Cœur () ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in Nancy, Lothringen, Frankreich. Sie wurde im neoromanisch-neobyzantinischen Stil erbaut und nach Fertigstellung 1905 direkt als Basilica minor geweiht. Die Kirche des Heiligsten Herzens Jesu des Bistums Nancy-Toul gehört zu der 2001 gegründeten Pfarrgemeinde Seliger Charles de Foucauld.", "tgt_summary": null, "id": 830335} {"src_title": "Gmina Wielichowo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde liegt im Westen der Woiwodschaft, die Grenze zur Woiwodschaft Lebus ist 15 Kilometer entfernt. Die Woiwodschafts-Hauptstadt Posen liegt etwa 45 Kilometer nordöstlich, Leszno \"(Lissa)\" etwa 25 Kilometer südlich und die Kreisstadt Grodzisk Wielkopolski \"(Grätz)\" fünf Kilometer nördlich. Nachbargemeinden sind die Gemeinden Rakoniewice im Westen und Norden, Kamieniec im Osten, Śmigiel im Südosten sowie Przemęt im Süden. Auf Gemeindegebiet gibt es kein Fließgewässer von Bedeutung, es wird von drei Kanälen durchzogen, die zur Obra verlaufen. Die Gemeinde hat eine Fläche von fast 107,4 km2, von der 78 Prozent land- und 14 Prozent forstwirtschaftlich genutzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das heutige Gemeindegebiet gehörte, unterbrochen durch die deutsche Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg – Wielichowo erhielt 1943 den Namen \"Wiesenstadt\", von 1919 bis 1975 zum Powiat Kościański der Woiwodschaft Posen mit unterschiedlichem Zuschnitt. – Die deutsche Minderheit wurde nach dem Weltkrieg vertrieben. Die Landgemeinde Wielichowo wurde 1954 aufgelöst und wiederholt in verschiedene Gromadas umgewandelt. Sie wurde zum 1. Januar 1973 wiederhergestellt. Von 1975 bis 1998 gehörte das Gemeindegebiet zur stark verkleinerten Woiwodschaft Posen. Der Powiat wurde in dieser Zeit aufgelöst. Stadt- und Landgemeinde Wielichowo wurden 1990/1991 zur Stadt-und-Land-Gemeinde zusammengelegt. Diese gehört seit 1999 zur Woiwodschaft Großpolen und zum Powiat Grodziski.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Wielichowo mit Einwohnern (Stand ) gehören die Stadt selbst und 15 Dörfer mit Schulzenämtern (sołectwa). Schulzenämter (Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2017): Kleinere Ortschaften der Gemeinde sind Helenopol (10, gehört zu Wilkowo Polskie) und der Weiler Mokrzec (zu Gradowice).", "section_level": 1}, {"title": "Denkmalgeschützte Sehenswürdigkeiten (Auswahl).", "content": "In den Orten der Gemeinde stehen unter anderem unter Denkmalschutz:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Woiwodschaftsstraße DW312 führt von Rakoniewice \"(Rakwitz)\" im Nordwesten über Wielichowo nach Czacz \"(Schatz)\" im Südosten, wo sie die Landesstraße DK5 erreicht. Der nächste Bahnhof befindet sich im Dorf Rakoniewice in der Nachbargemeinde. Die Strecke führt von Wolsztyn in die Kreisstadt Grodzisk Wielkopolski. Der nächste internationale Flughafen ist Poznań-Ławica.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gmina Wielichowo ist eine Stadt-und-Land-Gemeinde im Powiat Grodziski der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Ihr Sitz ist die gleichnamige Stadt ( \"Wielichowo\") mit etwa 1750 Einwohnern.", "tgt_summary": null, "id": 2324619} {"src_title": "Glen Sharpley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Sharpley verbrachte seine Juniorenzeit zwischen 1973 und 1976 bei den Festivals de Hull in der Ligue de hockey junior majeur du Québec (LHJMQ), nachdem er in der Saison 1972/73 für die \"Richmond Hill Rams\" in der zweiten Division der Ontario Hockey Association (OHA-B) gespielt hatte. Bei den Festivals de Hull entwickelte sich der Stürmer im Verlauf der drei Spielzeiten zu einem Führungsspieler, der das Team in seinem letzten Jahr gar als Mannschaftskapitän aufs Eis führte. Mit seinen 134 Scorerpunkten war er unangefochtener Topscorer der Mannschaft und schaffte es in dieser Wertung in der gesamten Liga auf den fünften Rang. Mit seinen 60 Saisontoren lag er ebenfalls unter den zehn besten Spielern der Liga und wurde folglich ins First All-Star Team der West Division berufen. Nach der Spielzeit wurde das 19-jährige Talent im NHL Amateur Draft 1976 bereits an der dritten Gesamtposition hinter Rick Green und Blair Chapman von den Minnesota North Stars aus der National Hockey League (NHL) ausgewählt. Ebenso wurde er an gleicher Stelle von den Cleveland Crusaders aus der zu dieser Zeit mit der NHL konkurrierenden World Hockey Association (WHA) im WHA Amateur Draft 1976 gezogen. Diesmal wurden ihm abermals Chapman und Peter Marsh vorgezogen. Zur Saison 1976/77 wechselte der Angreifer umgehend in die NHL zu den North Stars und absolvierte dort als Rookie eine erfolgreiche Spielzeit. Seine 57 Scorerpunkte – zugleich sein Karrierebestwert – ließen ihn unter allen Rookies den drittbesten Wert vorweisen und auch teamintern lag Sharpley in dieser Statistik auf dem dritten Rang. Auch in den folgenden beiden Spielzeiten erreichte der Offensivspieler über 50 Punkte. Diese Serie riss aber im Spieljahr 1979/80, als er aufgrund einer Knieverletzung ab Februar 1980 bis in die Stanley-Cup-Playoffs 1980 hinein ausfiel und so nur 51 Partien in der regulären Saison bestritt, in denen ihm allerdings 47 Punkte gelangen. Eine ähnliche Quote wies er auch zu Beginn der Saison 1980/81 auf, in der er Ende Dezember 1980 im Tausch für Ken Solheim und ein Zweitrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 1981 an die Chicago Black Hawks abgegeben wurde. Mit dem Wechsel nach Chicago nahm Sharpleys Offensivproduktion langsam ab. Überschattet wurde die Zeit bei den Black Hawks aber von einer schweren Augenverletzung, die im Dezember 1981 durch den Schläger von Darren Veitch verursacht wurde. Trotz deutlich eingeschränkter Sehkraft auf dem linken Auge gelang dem Kanadier nach dreimonatiger Verletzungspause und zahlreicher Tests ein erfolgreiches Comeback. In den Stanley-Cup-Playoffs 1982 sammelte er in 15 Einsätzen neun Punkte. Darunter befanden sich sechs Tore. Dennoch verweigerten ihm die Ärzte in der Folge, die Erlaubnis seine Karriere unter Berücksichtigung der Schwere der Verletzung in der NHL fortzusetzen. Mit Ausnahme eines kurzen Gastspiels beim EHC Arosa aus der Schweizer Nationalliga A im Verlauf der Saison 1983/84 setzte der Mittelstürmer drei Jahre lang aus und arbeitete für die Northwest Orient Airlines in Minneapolis. Erst zur Saison 1985/86 fand Sharpley in den Pittsburgh Penguins aus der NHL ein Franchise, dass ihm die Fortsetzung seiner Profikarriere ermöglichte und ihm einen Probevertrag anbot. Er kam allerdings zu lediglich sieben Einsätzen für das Farmteam Baltimore Skipjacks in der American Hockey League (AHL) und wurde, nachdem ihm dabei drei Torvorlagen gelungen waren, wieder entlassen. Daraufhin schloss sich der Stürmer den Peoria Rivermen aus der International Hockey League (IHL) an, bei denen er mit 63 Punkten in 50 Saisonspielen ein abermals erfolgreiches Comeback feierte. Zum folgenden Spieljahr verblieb er in der IHL und war dort für die Salt Lake Golden Eagles aktiv. Diese verließ er allerdings noch während der laufenden Saison und wechselte nach Europa. Dort bestritt er für den schottischen Klub Dundee Rockets einige Spiele in der British Hockey League (BHL), ehe der 30-Jährige seine Karriere für beendet erklärte.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für sein Heimatland spielte Sharpley bei der Weltmeisterschaft 1978 in der tschechoslowakischen Landeshauptstadt Prag im Trikot der kanadischen Nationalmannschaft. Dabei konnte er mit den Kanadiern die Bronzemedaille gewinnen, wozu der Center in zehn Turnierspielen ein Tor selbst erzielte und weitere drei Torvorlagen beisteuerte.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Kanada bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Glen Stuart Sharpley (* 6. September 1956 in York, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1973 und 1987 unter anderem 416 Spiele für die Minnesota North Stars und Chicago Black Hawks in der National Hockey League (NHL) auf der Position des Centers bestritten hat. Seinen größten Karriereerfolg feierte Sharpley, dessen NHL-Karriere durch eine schwerwiegende Augenverletzung zu einem frühen Ende kam, allerdings im Trikot der kanadischen Nationalmannschaft mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 1978.", "tgt_summary": null, "id": 781715} {"src_title": "Freddie Spencer (Radsportler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Freddie Spencer stammte aus Plainfield, New Jersey, und arbeitete als Mechaniker in einem Fahrradgeschäft. Eines Tages soll er dort zufällig die Radrennfahrer Jack Clark und Walter Rütt kennengelernt haben, die sich auf einer Trainingsfahrt befanden und von seinem ernsthaften Interesse am Radsport begeistert waren. Ab 1923 startete Spencer bei Amateurrennen, 1924 wurde er Profi. 1925 wurde Spencer auf der Radrennbahn Newark vor 16.000 Zuschauern US-amerikanischer Meister im Sprint. In den folgenden Jahren startete er hauptsächlich bei Sechstagerennen, von denen er insgesamt 72 bestritt und fünf gewann. Nach seinem ersten Sieg 1925 in New York wurden er und sein Partner Bobby Walthour von Präsident Calvin Coolidge in das Weiße Haus eingeladen. 1928 und 1929 konnte Spencer erneut den nationalen Sprint-Titel gewinnen. 1928 stellte er in Newark mit 52,3 Sekunden einen neuen Weltrekord über die halbe Meile auf. Am 9. August 1929 stellt er auf der Radrennbahn von New York an einem Tag vier neue Weltrekorde auf, über 10 Meilen (10:14,2 min), 15 Meilen (29:41 min), 20 Meilen (39:23 min) and 25 Meilen (49:28,3 min). Spencers Manager war John Chapman. Als er versuchte, ohne die Vermittlung von Chapman Verträge mit Promotern in Europa abzuschließen, kam Chapman ihm auf die Schliche, weil er die Briefmarken auf den Briefen sah, die er dann zurückhielt. Chapman machte einen neuen Vertrag mit Spencer, in dem diesem untersagt wurde, in Europa zu starten. Er verpflichtete den niederländischen Weltmeister Piet Moeskops für vier Rennen gegen Spencer auf der Radrennbahn in Newark, die dieser nach Absprache vor jeweils rund 18.000 Zuschauern gewann. Als Preis erhielt Spencer unter anderem Golfschläger; da er jedoch nicht an Golf interessiert war, ließ er diese als Sattelstreben in sein Rad einbauen. 1927 wurde Spencer von dem Promoter Tex Richert zu einem Bankett der „Kings of Sport“ in New York eingeladen. Neben Spencer waren die Gäste Babe Ruth (Baseball), Johnny Weissmüller (Schwimmen), Bobby Jones (Golf), Bill Tilden (Tennis), Gene Tunney (Boxen), Bill Cook (Hockey), und Charles Winter (Radsport). Er soll zu Hochzeiten jährlich mehr als 100.000 Dollar verdient haben, „mehr als Babe Ruth“. Er war besonders beliebt bei „den Damen“, die ihn mit Geschenken regelrecht überschütteten, unter anderem mit einer luxuriösen Limousine. Bei den Rennen praktizierte er eine eigene Fahrweise, die er „Galopp“ nannte. 1934 wirkte Spencer als einer von mehreren Rennfahrern in dem Film \"Six-Day Bike Rider\" (\"Der Schrecken der Rennbahn\"). Dabei musste er als Double des Schauspielers Joe E. Brown scheinbar in die falsche Richtung fahren und eine Beinahe-Kollision verursachen. Wie er später berichtete, waren die Aufnahmen gestellt: Spencer saß dabei auf einer Rolle. Nach dem Ende seiner Radsportlaufbahn zog Freddie Spencer nach Rahway. Er wurde Ingenieur und legte seine Gagen gewinnbringend an. 1977 wurde er von der \"New Jersey Sports Writer Association\" geehrt. 1990 wurde er in die United States Bicycling Hall of Fame aufgenommen. In den 1960er und 1970er Jahren wurde in Rahway jährlich am 4. Juli auf seine Initiative hin das Rennen \"Freddie Spencer Holiday at Home Race\" ausgetragen. Freddie Spencer war nicht verwandt mit dem Radsportlerm William Spencer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Freddie Spencer (* 9. August 1902 in Westfield, New Jersey; † 1. Dezember 1992 in Rahway) war ein US-amerikanischer Radsportler, der vorrangig Rennen auf der Bahn bestritt.", "tgt_summary": null, "id": 2030092} {"src_title": "Gmina Miejska Górka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde liegt im Süden der Woiwodschaft. Die Woiwodschaft Niederschlesien ist etwa sechs Kilometer entfernt. Die Woiwodschafts-Hauptstadt Posen liegt etwa 80 Kilometer nördlich, Leszno \"(Lissa)\" etwa 30 Kilometer nordwestlich, Breslau 60 Kilometer südlich und die Kreisstadt Rawicz \"(Rawitsch)\" fünf Kilometer südwestlich. Nachbargemeinden sind die Gemeinden Poniec, Krobia und Pępowo im Norden, Jutrosin im Osten, Pakosław im Süden, Rawicz im Südwesten sowie Bojanowo im Nordwesten. Zu den Fließgewässern gehört die 40 Kilometer lange Dąbroczna, ein Nebenfluss der Orla \"(Horle)\". Die Gemeinde hat eine Fläche von 103,6 km2, von der 88 Prozent landwirtschaftlich genutzt werden. Nur 18,83 Hektar sind bewaldet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das heutige Gemeindegebiet gehörte unterbrochen durch die deutsche Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg von 1919 bis 1975 zur Woiwodschaft Posen mit unterschiedlichem Zuschnitt. – Die deutsche Minderheit wurde nach dem Weltkrieg vertrieben. Die Landgemeinde Miejska Górka wurde 1954 aufgelöst und wiederholt in verschiedene Gromadas umgewandelt. Aus diesen wurde die Landgemeinde am 1. Januar 1973 neu gebildet. Von 1975 bis 1998 gehörte das Gemeindegebiet zur Woiwodschaft Leszno. Der Powiat wurde in dieser Zeit aufgelöst. Stadt- und Landgemeinde Miejska Górka wurden 1990/1991 zur Stadt-und-Land-Gemeinde zusammengelegt. Diese gehört seit 1999 zur Woiwodschaft Großpolen und zum wieder eingerichteten Powiat Rawicki.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Miejska Górka mit Einwohnern (Stand ) gehören die Stadt selbst und 18 Dörfer \"(deutsche Namen, amtlich bis 1945)\" mit 17 Schulzenämtern (sołectwa): Kleinere Ortschaften der Gemeinde sind Annopol (0), Jagodnia (7), Melanowo (37) und Zmysłowo (46).", "section_level": 1}, {"title": "Denkmalgeschützte Sehenswürdigkeiten (Auswahl).", "content": "In den Orten der Gemeinde stehen unter anderem unter Denkmalschutz:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Landesstraße DK36 führt von Lubin \"(Lüben)\" im Westen über Rawicz (Rawitsch) und Miejska Górka nach Ostrów Wielkopolski \"(Ostrowo)\" im Osten. Die Woiwodschaftsstraße DW434 führt von Rawicz \"(Rawitsch)\" über Jagodnia und Roszkówko nach Kleszczewo \"(Wilhelmshorst)\". Der nächste Fernbahnhof befindet sich in der Kreisstadt Rawicz an der Bahnstrecke von Posen nach Breslau. Der nächste internationale Flughafen ist Breslau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Miejska Górka ist eine Stadt-und-Land-Gemeinde im Powiat Rawicki der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Ihr Sitz ist die gleichnamige Stadt ( \"Görchen\") mit etwa 3200 Einwohnern.", "tgt_summary": null, "id": 443731} {"src_title": "Internationaler Tag der Pflege", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Pläne für einen „Nurses Day“ wurden 1953 das erste Mal von Dorothy Sutherland, einer Mitarbeiterin des US-Gesundheitsministeriums geäußert. Der damalige US-Präsident Dwight D. Eisenhower weigerte sich jedoch ihn ausrufen zu lassen. Der International Council of Nurses (ICN) übernahm schließlich die Federführung und beging den Tag seit 1965. Seit Januar 1974 wurde der Tag dann auch offiziell auf den 12. Mai festgelegt. Er soll die Arbeit von Krankenschwestern würdigen und ihre Rolle im Gesundheitssystem hervorheben. In Deutschland hieß er zunächst ebenfalls Internationaler Tag der Krankenschwestern, wurde dann aber in Internationalen Tag der Pflege umbenannt. Der 12. Mai soll an den Geburtstag von Florence Nightingale 1820 erinnern, die als Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege gilt. Rund um den Aktionstag finden weltweit Aktionen statt. So wird in Londons Westminster Abbey jährlich eine Messe für Krankenpfleger abgehalten. In einigen Ländern gibt es eine Aktionswoche. In den Vereinigten Staaten findet die „National Nursing Week“ vom 6. bis 12 Mai statt, während Kanada immer die Woche nimmt, die den 12. Mai einschließt. Der Tag wird auch mit Forderungen an die Politik nach einer Verbesserung der Pflegesituation verbunden. Die ICN gibt für diesen Tag Lehr- und Werbematerialien heraus, die auf die großen Leistungen der Pflegenden auf der ganzen Welt aufmerksam machen sollen. Auch stellt der ICN den Tag immer unter ein anderes Motto. 2020 war ein besonderes Jahr für den Internationalen Tag der Pflege. Nicht nur markierte 2020 den 200. Geburtstag von Florence Nightingale, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte 2020 zum weltweiten Jahr der professionell Pflegenden und Hebammen. Der Aktionstag fiel in diesem Jahr in die weltweite COVID-19-Pandemie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Internationale Tag der Pflege, auch Internationaler Tag der Pflegenden, (veraltet Internationaler Tag der Krankenschwestern, englisch: International Nurses Day) ist ein international begangener Aktionstag, der jährlich am 12. Mai begangen wird. Er erinnert damit an den Geburtstag von Florence Nightingale, die Pionierin der moderner Krankenpflege.", "tgt_summary": null, "id": 2072684} {"src_title": "Bernadine Healy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Healy wuchs als zweite von vier Töchtern einer irischstämmigen amerikanischen Familie in Long Island City, New York, auf. Zunächst ging sie auf eine katholische Grundschule, wechselte aber auf die renommierte \"Hunter College High School\" in Manhattan. Anschließend besuchte sie die Harvard Medical School und schloss ihre internistische und kardiologische Ausbildung an der Johns Hopkins University School ab. Nach Abschluss ihrer Praxisphase am Johns Hopkins Hospital in Baltimore verbrachte sie zwei Jahre am \"National Heart, Lung, and Blood Institute\" des \"National Institutes of Health\" bevor sie 1976 an die \"Johns Hopkins University\" zurückkehrte und Professorin für Medizin wurde. Sie erwarb sich den Ruf einer erfahrenen Herz-Kreislauf-Forscherin, die sich auf das Thema Herzinfarkt spezialisiert hatte. 1984 ernannte Ronald Reagan Bernardine Healy zur stellvertretenden Direktorin des \"Büros für Wissenschaft und Politik\" im Weißen Haus. 1985 wurde sie zur Direktorin des \"Research Institute at the Cleveland Clinic Foundation\" berufen. Hier leitete sie die Forschungsprogramme von neun Abteilungen. Bernadine Healy wurde 1991 von George H. W. Bush zur ersten Direktorin des \"National Institutes of Health\" ernannt, nachdem mehrere (männliche) Kandidaten diese Position ausgeschlagen hatten. Der Direktorenposten war zu Healys Amtsantritt bereits zwei Jahre unbesetzt. Der Grund für diese Ablehnungen war die Reagan-Bush-Doktrin, dass Forschung mit Fötal-Gewebe mit staatlichen Mitteln in keiner Weise unterstützt werden durfte. Zudem sagte man der Behörde in dieser Zeit zahlreiche hausinterne Probleme wie Sexismus und Rassismus bei personalpolitischen Entscheidungen nach. Healy selbst war – wenn auch mit wenig Begeisterung – bereit, die Regierungspolitik mitzutragen und sich den genannten hausinternen Problemen zu stellen. Trotzdem können Healys Verdienste in diesem Amt nicht übersehen werden. Sie rief wegweisende Programme wie die \"Woman’s Health Initiative\" zur Bekämpfung von Brustkrebs und Osteoporis sowie das Human Genome Project ins Leben. Sie förderte in ihrer Amtszeit vor allen Dingen anwendungsorientierte, langzeitig orientierte Forschungen. Sie setzte sich im Rahmen des Genomprojektes für die Patentierungsmöglichkeit von cDNA-Sequenzen ohne bekannte Funktion ein. Sie begründete dies damit, dass nur auf diese Weise vermieden werden könne, dass Privatfirmen sich solche Sequenzen nutzbar machten und ggf. diese einfach nicht veröffentlichten. Mit dieser Position geriet sie mit James Watson in seiner Funktion als Leiter des Genomprojektes in Konflikt, der auf der patentfreien Publikation dieser Gensequenzen durch das NIH bestand. Healy war formal Vorgesetzte Watsons. Der Disput führte zum Rücktritt Watsons von dem Genomprojekt. Healy konnte als Nachfolger Watsons den Mediziner und Genetiker Francis Collins gewinnen, der mehrere menschliche Defektgene wie z. B. das Gen für die \"Cystische Fibrose\" mitentdeckt hatte. Präsident Bill Clinton widerrief bereits am ersten Tag nach seiner Amtsübernahme 1993 den „Fötal-Gewebe-Erlass“ seiner Vorgänger. Healy blieb noch fast ein Jahr im Amt, bis sich ein Nachfolger für ihre Position gefunden hatte. Später wurde sie Dekanin und Professorin des \"College of Medicine and Public Health\" an der Ohio State University. 1998 und 1999 war Healy Vorsitzende der American Heart Association. Während dieser Zeit verdeutlichte Sie der amerikanischen Öffentlichkeit, dass Herzkrankheiten nicht nur ein klassisches Männerproblem, sondern auch ein Frauenproblem sind. Sie war auch Vorsitzende des Amerikanischen Roten Kreuz und versuchte die bilaterale wie die multilaterale Zusammenarbeit mit den Rotkreuzorganisationen in Afrika, Indien und der Türkei zu stärken. Sie leitete die Einsätze des \"Amerikanischen Roten Kreuzes\" während der Terroranschläge vom 11. September 2001. In diesem Kontext setzte sie sich für ein Förderungsprogramm für von den Terroranschlägen betroffenen Familien in Höhe von 200 Millionen US-Dollar ein. In ihren Funktionen als politischer Entscheidungsträgerin, als Managerin und als Forscherin hat Healy ungefähr 220 Veröffentlichungen unter anderem zur kardiovaskulären Forschung und zu Themen der Gesundheits- und Wissenschaftspolitik hinterlassen. Zusätzlich zu ihren Verwaltungs- und Leitungsfunktionen behandelte sie über die gesamte Zeit auch Patienten. Ihre Forschungen haben zu einem tieferen Verständnis der Pathologie und Behandlung von Herzinfarkten, insbesondere bei Frauen, geführt. Bernadine Healy starb am 6. August 2011 zwei Tage nach ihrem 67. Geburtstag an einem Hirntumor, nachdem sie 13 Jahre mit dieser Erkrankung gerungen hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bernadine Patricia Healy (* 4. August 1944 in New York; † 6. August 2011 in Gates Mills, Ohio) war eine US-amerikanische Kardiologin. Sie wurde vor allen Dingen als erste Direktorin des National Institutes of Health (NIH), der führenden amerikanischen Behörde für biomedizinische Forschung, bekannt. Healy galt als hochfähig in Fragen der Wissenschafts- und der Gesundheitspolitik.", "tgt_summary": null, "id": 2138820} {"src_title": "J1 League 2020", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Die 18 Mannschaften der J1 League spielen ihren Meister in einem Doppelrundenturnier im Kalenderjahr aus, wobei jedes Team in einem Hin- und Rückspiel gegeneinander antritt, sodass jede Mannschaft am Saisonende 34 Spiele absolviert hat. Die ersten beiden Mannschaften qualifizieren sich für die Gruppenphase der AFC Champions League 2021, während das drittplatzierte Team an der Qualifikation zur Gruppenphase teilnimmt. Die beiden letztplatzierten Mannschaften steigen am Ende der Saison in die zweitklassige J2 League ab. Der Tabellen-16 spielt am Ende gegen den Gewinner der Aufstiegsplayoffs der J2 League in einem Hin- und Rückspiel um den Verbleib in der ersten Liga. Ermittelt wird die Tabelle unter folgenden Aspektpunkten: Aufgrund der COVID-19-Pandemie in Japan entschied die Japan Football Association, dass es in dieser Saison keine Absteiger geben wird und die Liga zur kommenden Saison einmalig um zwei Mannschaften auf 20 Teams aufgestockt wird. Auch wurde die Anzahl der Teilnehmer am Emperor's Cup wegen des Coronavirus-Ausbruchs herabgesetzt, sodass lediglich der Vorjahres-Meister und der Vizemeister der Vorsaison an dem Pokal teilnehmen. Da dies die einzigen beiden Mannschaften sind, die die Regularien für die Qualifikation zur AFC Champions League erfüllen, erhält der Drittplatzierte der J1 League 2020 den dritten Startplatz in der Gruppenphase der AFC Champions League 2021, während der Vierte an der Qualifikation teilnehmen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Änderungen zur Vorsaison.", "content": "Bereits im Jahr 2018 gab das Versicherungs-Unternehmen Meiji Yasuda Seimei Hoken bekannt, einen vier Jahre gültigen Sponsoring-Vertrag mit der J1 League unterzeichnet zu haben, sodass die Liga ab der Saison 2020 unter dem Namen Meiji Yasuda J1 League starten wird. Ab dieser Saison kommt auch erstmals der Videoassistent in allen Spielen der J1 League zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaften.", "content": "Meister der vorangegangenen Saison sind die Yokohama F. Marinos. Aufsteiger sind Kashiwa Reysol als Meister der J2 League 2019 und der Yokohama FC als zweitplatzierte Mannschaft. Sie ersetzen Júbilo Iwata und Matsumoto Yamaga, die aus der ersten Liga absteigen. Shonan Bellmare indes verblieben als Sieger der Abstiegs-Playoffs gegen den Sieger der Aufstiegsplayoffs der J2 League, Tokushima Vortis, in der höchsten Fußball-Liga des Landes.", "section_level": 1}, {"title": "Saisonverlauf.", "content": "Die Saison der J1 League 2020 begann in diesem Jahr bereits am 21. Februar 2020, da die Liga für die Olympischen Sommerspiele, die im Sommer in Tokio hätte stattfinden sollen, pausiert. Die Saison begann mit dem Spiel Shonan Bellmare gegen Urawa Red Diamonds im Shonan BMW Stadion Hiratsuka und endete mit einem 3:2-Sieg für Urawa. Am 25. Februar 2020 wurden alle Spiele der der ersten drei professionellen Fußballligen des Landes im Zuge des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus zunächst bis zum 15. März ausgesetzt, später wurde dieser Zeitraum auf den 29. März 2020 verlängert. Am 19. März wurde angekündigt, dass es in dieser Saison keine sportlichen Absteiger geben werde und die Liga zur kommenden Saison einmalig auf 20 Mannschaften aufgestockt wird. Dadurch entfällt das Relegationsspiel des Sechszehnten der J1 League mit dem Sieger der Aufstiegsplayoffs der zweiten japanischen Liga. Am 25. März wurde die Aussetzung aller Spiele bis zum 6. Mai 2020 beschlossen. Ende April wurde bekanntgegeben, dass alle Spiele bis Ende Mai ausgesetzt werden. Geplanter Neustart der Liga ist der 4. Juli. Das Stadtderby zwischen Cerezo und Gamba Osaka wird den ersten Spieltag nach der Corona-bedingten Unterbrechung der J1 League einläuten. Aus einem internen Protokoll geht hervor, dass ab dem 11. Juli 2020 die Stadien teilweise für das Publikum geöffnet werden sollen, wobei die Höchstzuschauerzahl auf 5.000 begrenzt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Erwähnenswertes.", "content": "Das Elektronik-Unternehmen Yamaha hat mit dem \"Remote Cheering System\" eine App entwickelt, mit deren Hilfe Fans die Spiele außerhalb der Stadien die Spiele ihrer Mannschaft auf dem Fernseher und im Radio live mitverfolgen können. Mithilfe dieser App ist es zudem möglich Reaktionen, wie Anfeuerungsrufe, Applaus und auch Pfiffe in ein leeres Stadion zu übertragen. Ein Feldtest wurde bereits im Shizuoka Stadium Ecopa gestartet, wo auf den Tribünen verteilt 58 Lautsprecher positioniert wurden, die mit der App gekoppelt sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die J1 League 2020 ist die 28. Saison der höchsten Spielklasse, der japanischen J. League und die sechste unter dem Namen J1 League. Die Saison begann mit dem ersten Spieltag am 21. Februar 2020.", "tgt_summary": null, "id": 1731929} {"src_title": "Gubinek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Gubinek liegt im polnischen Teil der Niederlausitz an der Lausitzer Neiße, drei Kilometer südsüdwestlich von Gubin und unmittelbar an der Grenze zu Deutschland. Umliegende Ortschaften sind der deutsche Teil von Guben im Norden, der polnische Teil Gubin im Nordosten, Żenichów im Osten, Pleśno im Südosten, Sękowice im Süden und die in Deutschland gelegenen Ortschaften Schlagsdorf im Südwesten und Kaltenborn im Westen. Gubinek liegt einen Kilometer westlich der Droga wojewódzka 285 und drei Straßenkilometer nördlich der Droga krajowa 32. Die südlich von Sękowice gelegene Grenzübergangsstelle ist nach dem Ort Gubinek beendet, an dieser Stelle endet die deutsche Bundesstraße 97 und beginnt die polnische DK 32. Östlich des Ortes liegt die stillgelegte Bahnstrecke Wrocław Muchobór–Gubinek.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Gubinek wurde 1479 mit dem Namen \"Gubbinchen\" erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname geht wie bei den Nachbarstädten Guben und Gubin auf das niedersorbische Wort \"guba\" = „Mund“ zurück und bezieht sich auf die Lage an der Mündung der Lubsza in die Lausitzer Neiße. Die Endung „-inchen“ ist eine ortstypische Namensendung für kleinere Orte, deren Namen sich von dem in der Nähe gelegener größerer Städte ableitet. Bis zur Reformation gehörte Gubinchen zum Benediktinerinnenkloster Guben. Bis 1806 lag der Ort im Kurfürstentum Sachsen und danach im Königreich Sachsen. Nach den Beschlüssen auf dem Wiener Kongress als Folge der Befreiungskriege musste Sachsen die Niederlausitz im Jahr 1815 an das Königreich Preußen abtreten. Im folgenden Jahr wurde in Preußen eine umfassende Gebietsreform durchgeführt, seitdem gehörte Gubinchen zum Kreis Guben in der Provinz Brandenburg. 1819 hatte die Gemeinde 35 Gehöfte. Gemäß der \"Topografisch-statistischen Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a.d.O.\" aus dem Jahr 1844 hatte Gubinchen zu diesem Zeitpunkt 28 Wohnhäuser und 160 Einwohner. Kirchlich gehörte der Ort zur Klosterkirche Guben. Im Jahr 1867 gab es in Gubinchen 38 Wohngebäude und 255 Einwohner. Ab 1874 wurde die Landgemeinde Gubinchen vom Amtsbezirk Schenkendöbern verwaltet. Bei der Volkszählung mit Stichtag zum 1. Dezember 1910 lebten in Gubinchen 354 Einwohner. 1925 hatte der Ort 335 Einwohner, bis 1939 stieg die Zahl wieder auf 353 an. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Festlegung der Oder-Neiße-Grenze kam Gubinchen am 2. August 1945 zu Polen. Der Ort wurde in Gubinek umbenannt, die deutschen Einwohner vertrieben und der Ort von polnischen Neusiedlern bezogen. Der Ort gehörte zunächst zur Woiwodschaft Posen, am 28. Juni 1946 wurde Gubinek nach Czarnowice eingemeindet. 1950 wurde Gubinek Teil der neu gebildeten Woiwodschaft Zielona Góra. Im Oktober 1954 wurde in Polen eine Verwaltungsreform durchgeführt, bei der die Landgemeinden abgeschafft und durch kleinere Gromadas ersetzt wurden. Seitdem gehörte Gubinek zur Gromada Czarnowice, diese wurde wiederum am 1. Juni 1968 nach Stargard Gubiński eingemeindet. Am 1. Januar 1973 kam es in Polen zu einer weiteren Gebietsreform, dabei wurde die Gromada Stargard Gubiński in eine Landgemeinde (Gmina wiejska) umgewandelt. Am 15. Januar 1976 fusionierte Stargard Gubiński mit den Landgemeinden Grabice und Wałowice zu der neuen Landgemeinde Gubin. Bis 1986 hatte Gubinek einen Bahnhof an der Bahnstrecke Wrocław Muchobór–Gubinek sowie eine Grenzübergangsstelle nach Guben, danach wurde der Verkehr auf der Strecke eingestellt und diese teilweise zurückgebaut. Seit 1999 gehört Gubinek zur Woiwodschaft Lebus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gubinek [] (; ) ist ein Ortsteil und ein Schulzenamt (Sołectwo) in der Landgemeinde Gubin \"(Guben)\" im Powiat Krośnieński \"(Landkreis Crossen)\" in der polnischen Woiwodschaft Lebus. Bis zum 15. Januar 1976 war Gubinek ein Ortsteil von Stargard Gubiński.", "tgt_summary": null, "id": 1555541} {"src_title": "Dschavid Ismayil", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dschavid Ismail wurde am 1. Juni 1972 im Dorf Tschomachtur der Region Scharur der Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Nachitschewan geboren. 1988 beendete er die Mittelschule und 1995 schloss er sein Studium an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Nachitschewanischer Staatlichen Universität (NSU) mit Auszeichnung ab. 2014 absolvierte er die juristische Fakultät der NSU und bekam 2018 seine dritte Hochschulausbildung an der Fakultät für Internationale Beziehungen. Als Jugendlicher schloss er sich dem Kampf des aserbaidschanischen Volkes gegen das UdSSR-Reich und der nationalen Befreiungsbewegung an. Er nahm freiwillig an den Kämpfen gegen die armenischen Banditen aktiv teil, die versuchten, das Gebiet von Nachitschewan zu betreten. Dschavid, ein Jugendlicher, der aktiv an der Grenzbewegung von 1989 und der Zerstörung der Grenzen des UdSSR-Reiches beteiligt war, obwohl das zu dieser Zeit strategischste Grenzgebiet, die heutige aserbaidschanisch-türkische Grenze, zu Aserbaidschan gehörte, befand sich die Grenzverwaltung auf dem Gebiet der damaligen armenischen SSR, und Moskau sammelte seine ganze Kraft und bestand darauf, die Unverletzlichkeit der durch diesen Teil verlaufenden Grenzschutzanlagen sicherzustellen, am 7. Januar 1991 opferten zuerst Dschavid und eine kleine Anzahl seiner Mitstreiter ihr Leben, um dieses strategische Gebiet zu zerstören. Im Allgemeinen wurde Dschavid Ismayil, ein Jugendlicher, der während der nationalen Befreiungsbewegung dreimal vom KGB der UdSSR verhört wurde, zwar wegen seiner Aktivitäten bei der Öffnung der Grenze an die Türkei untersucht. Im Allgemeinen wurden die Zerstörung des Stacheldrahts des Reiches durch das Volk und dieser Vorfall in mehreren Ausgaben der in Moskau veröffentlichten All-Union-Zeitung „Moskowskije Nowosti“ veröffentlicht. Er ist wehrpflichtig und verheiratet, hat drei Kinder. Dschavid Ismayil ist der Sohn von Professor Ajdar Ismayilov und der Enkel von Tagi Ismayilov, einem unabhängigen Partisanen, einem der Kommandeure des Roten Bataillons, der hauptsächlich in Richtung Scharur-Daralayaz gegen die armenischen Dashnaks kämpfte.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Tätigkeit.", "content": "Dschavid Ismail ist seit 1996 bis heute in einem Staatsorgan mit dem Strafverfolgungsstatus tätig. Zur gleichen Zeit, sein großes Interesse an der Wissenschaft aus seiner Schulzeit führte ihn in dieser Richtung zu entwickeln. So war er 1997–2000 Dissertationsstudent am Institut für Wirtschaftswissenschaften der ANAW. Im Jahre 2000 verteidigte er seine Dissertation zum Thema \"Die Auswirkungen des Steuersystems auf die Herausbildung und Entwicklung des Unternehmertums in der aserbaidschanischen Industrie\" und promovierte in Wirtschaftswissenschaften. Als Nebenjob unterrichtete er an einer Reihe von Universitäten Wirtschaft und Recht als Doktor für Philosophie in Wirtschaftswissenschaften. Dschavid Ismail ist der Gründer des Internationalen Journals für Wirtschaftsuntersuchungen, einer unabhängigen internationalen wissenschaftlichen Zeitschrift mit der Internationalen Standard Serial Nummer ISSN 2522-9451, der in Paris, in zentralen Frankreich veröffentlicht wurde. Gleichzeitig ist Dschavid Ismayil in den Medien vor allem für seine Autogramme, publizistischen Schriften, Geschichten und Gedichte bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Soziale Aktivitäten.", "content": "Zugleich ist Dschavid Ismayil oft und sehr aktiv im öffentlichen Leben von Aserbaidschan beteiligt. Es fördert die reiche Kultur und die alte Geschichte der türkischen Völker und hilft, kulturelle Bindungen zwischen den türkischen Völkern zu entwickeln, die Geschichte, Kultur, Folklore und Traditionen der türkischen Völker zu fördern und die historische Forschung zu unterstützen. Sowie Aufklärungsarbeiten auf dem Gebiet des Schutzes der national- geistigen und historischen Werte des aserbaidschanischen Volkes durchzuführen. Er ist einer der Gründer und stellvertretenden Vorsitzenden des Turan Research Center Public Union, das gegründet wurde, um Solidarität und historische Beziehungen zwischen den türkischen Völkern zu fördern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dschavid Ismayil (vollständiger Name: Ismayil Dschavid Ajdar oglu; * 1. Juni 1972 in Tschomachtur, Nachitschewan ASSR, Aserbaidschanische SSR, UdSSR) ist ein aserbaidschanischer Wirtschaftler, Jurist, Doktor der Philosophie in Wirtschaft, Gründer des Internationalen Journals of „Economic Research“, stellvertretender Vorsitzender von \"Turan Research Center\" Öffentlicher Union.", "tgt_summary": null, "id": 2318848} {"src_title": "Łukasz Kohut", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebenslauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Łukasz Kohut besuchte die Grundschule Nr. 4 in Radlin. Er studierte Politikwissenschaft an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Schlesischen Universität in Katowice (2006) und Management und Marketing an der School of Management der Schlesischen Universität (2007). 2006 studierte er im Rahmen des Sokrates-Erasmus-Programms für Management und Marketing im finnischen Varkaus an der Fachhochschule Savonia. Er absolvierte auch einen pädagogischen Kurs an der Technischen Universität Krakau (2005) und der School of Civil Society Leaders (2014). Neben der polnischen Muttersprache spricht er Englisch, Norwegisch, Tschechisch und Schlesischen Dialekt.", "section_level": 2}, {"title": "Werdegang.", "content": "Kurz nach seinem Abschluss arbeitete er bei einer Bank in Sosnowiec. 2008 wanderte er nach Norwegen aus, wo er unter anderem in der Buchhaltung arbeitete. 2010 zog er nach Prag um, wo er ein internationales Projekt zwischen Norwegen, der Tschechischen Republik und den Philippinen koordinierte. Er koordinierte auch den internationalen Austausch zwischen der \"Ås videregående skole\" (Norwegen) und \"ZST Rybnik\". Seit 2015 ist er selbstständig als Fotograf tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaftspolitische Aktivitäten.", "content": "Nach seiner Rückkehr nach Polen 2012 wurde er Mitglied der Ruch Palikota (dt. \"Palikot-Bewegung\"), die 2013 in Twój Ruch (deutsch: \"Deine Bewegung\" oder\" Du bist am Zug\", kurz TR) umgewandelt wurde. 2012 wurde er Sekretär der Bewegung in Rybnik und 2014 Vorsitzender des Parteivorstands im Distrikt 30. Bei den Kommunalwahlen im selben Jahr lief er von der Liste Ihrer Bewegung zum Schlesischen Regionalrat und erhielt 1435 Stimmen. Bei den Parlamentswahlen 2015 kandidierte er als Vertreter von TR auf der Liste der Vereinigten Linken auf dem zweiten Platz und erhielt 5397 Stimmen (bestes Ergebnis auf der Liste). 2015 wurde er außerdem Mitglied der Demokratischen Union der schlesischen Regionalisten (\"Demokratyczna Unia Regionalistów Śląskich\"), eine Vereinigung, die die regionale Bildung und Registrierung der schlesischen Sprache als Regionalsprache fördert. 2016 organisierte er zusammen mit dem Verein Śląskie Perły, dem er angehörte, Proteste im südlichen Schlesien. Dieser Verein initiierte auch die Gründung des Rybnik-Frauenrates im Jahr 2018. Er gewann bei einer Umfrage der Zeitung Dziennik Zachodni als „Mann des Jahres 2016“ in Rybnik. Im Oktober 2017 nahm er an Protesten gegen den polnischen Präsidenten Andrzej Duda während seines Besuchs in Wodzisław Śląski teil. 2018 verließ er \"Twój Ruch\". Bei den Kommunalwahlen im selben Jahr war er als Spitzenkandidat der Bezirksliste der Bürgerkoalition für die Wahlen am Provinzparlament vorgesehen. Die Partei Nowoczesna empfahl jedoch letztlich Wojciech Kałuża als Kandidaten, Kohut war daher nicht erfolgreich. Ab 2017 arbeitete er im Rahmen des \"Institute of Democratic Thought\" mit Robert Biedroń zusammen. 2019 wurde er Mitglied der Partei Wiosna und Spitzenkandidat bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Wahlkreis Nr. 11 (Woiwodschaft Schlesien). Er erhielt 48.783 Stimmen (3,05%) und gewann das Mandat des MdEP der 9. Amtszeit als einer von drei Politikern von Wiosna.", "section_level": 2}, {"title": "Fotografie.", "content": "Łukasz Kohut ist spezialisiert auf die schlesische Landschafts- und Konzertfotografie. 2016 debütierte Smolna in der Rybnik-Galerie mit der Ausstellung «Schlesische Melancholie». Im selben Jahr entstand eine zweite Ausstellung über Schlesien – unter anderem FEST-Fotografie auf der Rybnik Promenade und während des Rybnik Photography Festivals. Im Jahr 2017 in „Hallo! Rybnik“ präsentierte das Grenzland den dritten Teil der Geschichte von Schlesien. Im Jahr 2018 wurde das Foto \"Well\" im Rahmen der Schlesischen Pressefotografie mit dem Hauptpreis der Leser der Schlesischen Bibliothek und das Foto von Jastrzębie und Zdrój mit einem Sonderpreis der BWA-Galerie für zeitgenössische Kunst in Katowice ausgezeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Łukasz Marcin Kohut (* 10. September 1982 in Katowice) ist ein polnischer Politikwissenschaftler, Fotograf, Sozialaktivist, Unternehmer und Politiker. Er ist Führer der Partei Wiosna (Frühling) in der Woiwodschaft Schlesien (\"Województwo śląskie\"), regionaler Parteikoordinator in den drei Woiwodschaften Schlesien, Opole und Kleinpolen sowie Mitglied der \"Demokratischen Union der Schlesischen Regionalisten\" und der Vereinigung \"Śląskie Perły\". Er ist Mitglied des Europäischen Parlaments in der 9. Amtszeit.", "tgt_summary": null, "id": 897904} {"src_title": "Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1995/110 m Hürden der Männer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bestehende Rekorde.", "content": "Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.", "section_level": 1}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Die Vorrunde wurde in sechs Läufen durchgeführt. Die ersten vier Athleten pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus acht zeitschnellsten Läufer – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Viertelfinale.", "section_level": 1}, {"title": "Vorlauf 1.", "content": "11. August 1995, 10:35 Uhr Wind: −0,8 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 2.", "content": "11. August 1995, 10:41 Uhr Wind: ±0,0 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 3.", "content": "11. August 1995, 10:47 Uhr Wind: +1,7 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 4.", "content": "11. August 1995, 10:53 Uhr Wind: +0,1 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 5.", "content": "11. August 1995, 10:59 Uhr Wind: −0,1 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 6.", "content": "11. August 1995, 11:05 Uhr Wind: −0,3 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Aus den vier Viertelfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athleten – hellblau unterlegt – für das Halbfinale.", "section_level": 1}, {"title": "Viertelfinallauf 1.", "content": "11. August 1995, 17:55 Uhr Wind: +0,6 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinallauf 2.", "content": "11. August 1995, 18:01 Uhr Wind: +2,8 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinallauf 3.", "content": "11. August 1995, 18:07 Uhr Wind: +0,2 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinallauf 4.", "content": "11. August 1995, 18:13 Uhr Wind: −0,1 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Aus den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten drei Athleten – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Läufer – hellgrün unterlegt – für das Finale.", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinallauf 1.", "content": "12. August 1995, 18:20 Uhr Wind: −0,1 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinallauf 2.", "content": "12. August 1995, 18:26 Uhr Wind: +1,1 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "12. August 1995, 20:05 Uhr Wind: −0,1 m/s", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 110-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1995 wurde am 11. und 12. August 1995 im Göteborger Ullevi-Stadion ausgetragen. Mit Gold und Bronze errangen die US-amerikanischen Hürdensprinter in diesem Wettbewerb zwei Medaillen. Weltmeister wurde Allen Johnson, der zu seinem ersten von vier WM-Titeln kam. Den zweiten Platz belegte der britische Vizeweltmeister von 1993, WM-Dritte von 1991, Vizeeuropameister von 1990 und EM-Dritte von 1994 Tony Jarrett. Der zweifache Olympiasieger (1984/1988) Roger Kingdom errang die Bronzemedaille.", "tgt_summary": null, "id": 1147718} {"src_title": "Stanley-Cup-Playoffs 2020", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "In diesem Jahr sind die besten zwölf Teams jeder Conference für die Playoffs qualifiziert. Diese jedoch werden durch die Punktquote bestimmt, also das Verhältnis aus gewonnenen und maximal erreichbaren Punkten, da nicht alle Mannschaften die gleiche Anzahl an Partien bestritten haben. Die je vier besten Teams beider Conferences sind, unabhängig von der Division, durch ein Freilos direkt für die erste Runde gesetzt. Demzufolge treten in einer Qualifizierungsrunde \"(Qualifying Round)\" die Mannschaften 5 bis 12 der Setzliste gegeneinander an, nach dem Schema 5 gegen 12, 6 gegen 11 usw. Diese Serien sollen nach dem Best-of-Five-Modus ausgetragen werden. Unterdessen spielen die vier besten Teams in einem Rundenturnier \"(Round Robin)\" jeder gegen jeden um die Position in der Setzliste für die erste Runde. Somit besteht die erste Runde aus den üblichen 16 Teams, während ab der ersten Runde auch nach dem üblichen Best-of-Seven-Modus gespielt wird. Im Gegensatz zu den letzten Jahren werden die Paarungen jedoch nach jeder Runde neu gesetzt, im Gegensatz zu einem vorher festgelegten Playoff-Baum. Das heißt, in jeder Runde spielt das beste gegen das schwächste verbleibende Team der Setzliste. Die weiteren klassischen Playoff-Regularien wie die fortlaufende Overtime mit \"Sudden Death\" bleiben derweil unverändert.", "section_level": 1}, {"title": "Austragungsorte.", "content": "Als Austragungsorte sollen vorerst zwei Städte \"(hub cities)\" bestimmt werden, je eine für Eastern und Western Conference. An diesen soll der Spiel- und Trainingsbetrieb sowie die Unterbringung in Hotels von Spielern und Offiziellen unter den Hygienevorschriften genügenden Bedingungen realisiert werden. Als mögliche Orte ziehe die NHL vorerst folgende in Betracht: Chicago, Columbus, Dallas, Edmonton, Las Vegas, Los Angeles, Minneapolis/Saint Paul, Pittsburgh, Toronto und Vancouver.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Playoffs um den Stanley Cup des Jahres 2020 sollen voraussichtlich ab Sommer 2020 ausgetragen werden. Am 26. Mai 2020 veröffentlichte die National Hockey League (NHL) einen Plan für die Wiederaufnahme des durch die Pandemie des Coronavius unterbrochenen Spielbetriebs. Dieser sieht einen deutlich veränderten Playoff-Modus mit 24 teilnehmenden Mannschaften sowie einer zusätzlichen Runde vor. Zahlreiche Details bleiben jedoch vorerst unklar, darunter der exakte Zeitplan, die Austragungsorte und ob die regionalen Behörden der Austragung überhaupt zustimmen.", "tgt_summary": null, "id": 160686} {"src_title": "Gmina Szydłowiec", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde liegt im Süden der Woiwodschaft und grenzt dort an die Woiwodschaft Heiligkreuz. Die Großstadt Radom liegt 20 Kilometer nordöstlich, Kielce etwa 40 Kilometer südlich. Nachbargemeinden sind die Gemeinden Chlewiska im Westen, Wieniawa im Norden, Wolanów im Nordosten, Orońsko und Jastrząb im Osten sowie in der Woiwodschaft Heiligkreuz die Gemeinden Skarżysko Kościelne, Skarżysko-Kamienna und Bliżyn Brody im Süden. Bei den Orten Ciechostowice und Hucisko befindet sich mit dem 408 Meter hohen Altana, die höchste Erhebung der Woiwodschaft Masowien auf dem Süden des Gemeindegebiets. Wichtigstes Fließgewässer ist die Kobyłka, ein Nebenflüsschen der Szabasówka, die ihrerseits in die Radomka mündet. Die Gemeinde hat eine Fläche von etwa 128 km2, von der 53 Prozent land- und 38 Prozent forstwirtschaftlich genutzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgeschichte.", "content": "Das heutige Gemeindegebiet gehörte unterbrochen durch die deutsche Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg von 1919 bis 1975 zur Woiwodschaft Kielce mit unterschiedlichem Zuschnitt. Im Jahr 1939 kam der Powiat Konecki zur Woiwodschaft Łódź. Das Gebiet blieb bei Kielce und kam aus diesem bis 1954 zum Powiat Radomski. In diesem Jahr wurde die Landgemeinde Szydłowiec wiederholt in verschiedene Gromadas unterteilt. Der Hauptort wurde im selben Jahr Sitz des gleichnamigen Powiats. Die Landgemeinde wurde zum 1. Januar 1973 neu geschaffen. Von 1975 bis 1998 gehörte das heutige Gemeindegebiet zur beträchtlich verkleinerten Woiwodschaft Kielce. Der Powiat wurde in dieser Zeit aufgelöst. Stadt- und Landgemeinde Szydłowiec wurden 1990/1991 zur Stadt-und-Land-Gemeinde zusammengelegt. Diese kam 1999 an die Woiwodschaft Masowien und wurde Kreisstadt des erneuerten Powiats.", "section_level": 2}, {"title": "Regionalgeschichte.", "content": "Das Gemeindegebiet war 1939 nach dem Überfall auf Polen Schauplatz von Kämpfen der polnischen Armee gegen deutsche Panzertruppen. Auf dem Friedhof der Stadt wurden 130 polnische Soldaten beigesetzt, die am 8. und 9. September im Wald fielen. Jeden 8. September gedenken die Bürger ihrer Verteidiger von 1939. In Szydłowiec wurde 1941 ein Ghetto für die große jüdische Gemeinde eingerichtet. Nach dessen Auflösung wurden die Bewohner im Vernichtungslager Majdanek ermordet. Nach dem Krieg wurden neue Schulen eingerichtet, unter ihnen zwei allgemeinbildende Lyzeen sowie berufsbildende Schulen. Neben der traditionellen Bau- und Lederindustrie entwickelte sich die Elektronikbranche. Als Kreisstadt dient der Hauptort als Kommunikations-, Handels- und Verwaltungszentrum der umliegenden Gemeinden.", "section_level": 2}, {"title": "Gliederung.", "content": "Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Szydłowiec mit Einwohnern (Stand ) gehören die Stadt selbst und 21 Dörfer mit 22 Schulzenämtern (sołectwa): Weitere Dörfer der Gemeinde sind Długosz, Marywil, Mszadla; hinzu kommen der Weiler Jarzębia und die Kolonia Zdziechów.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Schnellstraße S7 (Europastraße 77) durchzieht das Gemeindegebiet von Nord nach Süd. Sie führt von der Großstadt Radom nach Kielce, der Hauptstadt der Woiwodschaft Heiligkreuz. Die Woiwodschaftsstraße DW727 führt von Przysucha im Westen über die Nachbargemeinden Chlewiska und Jastrząb sowie Szydłowiec nach Wierzbica. Der Bahnhof Szydłowiec an der Bahnstrecke Warszawa–Kraków liegt etwa fünf Kilometer östlich des Stadtzentrums beim Dorf Sadek. Der nächste internationale Flughafen ist Warschau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gmina Szydłowiec ist eine Stadt-und-Land-Gemeinde im Powiat Szydłowiecki der Woiwodschaft Masowien in Polen. Sitz des Powiats und der Gemeinde ist die gleichnamige Stadt ( \"Schiedlowietz\") mit etwa 11.750 Einwohnern.", "tgt_summary": null, "id": 1333408} {"src_title": "Robert Massin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Ende der 1940er-Jahre begann Massin als freischaffender Grafikdesigner und Typograf für Buchclubs zu arbeiten, u. a. für den Club français du livre und den Club du meilleur livre. Das grafische Handwerk erlernte er von, dem damals einflussreichsten Grafikdesigner in Frankreich. Massin entwarf zahlreiche Buchumschläge. Von 1958 bis 1979 war er künstlerischer Leiter im französischen Verlag Gallimard. Die Monografie von Laetitia Wolff, 2007 bei Phaidon Press in London erschienen, listet chronologisch seine Entwurfsarbeiten nach individueller Einband- und Covergestaltung, serieller Covergestaltung und Buchinnenlayout auf. Separat gelistet werden Bücher, die er geschrieben und herausgegeben hat – eine beeindruckende Lebensleistung, dargestellt auf elf Seiten in 6pt Schriftgröße. Als Autor veröffentlichte Massin u. a. 1970 \"La Lettre et l'image\" (dt. \"Buchstabenbilder und Bildalphabete\") und 1978 \"Les Cris de la Ville\" (dt. \"Händlerrufe aus europäischen Städten\") bei Gallimard. Seine Tagebücher erschienen 1996 bei Robert Laffont in Paris unter dem Titel \"Journal en désordre\". Seine Position als künstlerischer Leiter bei Gallimard führte ihn mit der literarischen Avantgarde jener Jahre, den Dramatikern und Dichtern des Absurden Theaters zusammen (u. a. Ionesco, Tradieu). Diese Dramatiker des Absurden beschäftigten sich mit dem Problem der Gültigkeit von Kommunikation und Sprache. Ihre Stücke führten eine Nicht-Kommunikation zwischen den Menschen und die Absurdität der Sprache vor Augen. Massin hat in der Zusammenarbeit mit Schriftstellern wie Eugène Ionesco und Raymond Queneau Meilensteine der Buchgestaltung geschaffen.", "section_level": 1}, {"title": "Raymond Queneau: \"Cent mille milliards de poèms\" (dt. \"Hunderttausend Milliarden Gedichte\").", "content": "Queneaus \"Hunderttausend Milliarden Gedichte\" sind eine Art „kombinatorische Poesie“, eine Art TextAutomat. Die 14 Verszeilen der 10 Sonette sind in einzelne Streifen zerschnitten. Durch Wegklappen einzelner Streifen entsteht immer wieder ein neues Sonett. Der Leser kann also 10 verschiedene Sonette bilden. „Wenn man 45 Sekunden zum Lesen eines Sonettes und 15 Sekunden zum Umblättern der Lamellen rechnet, 8 Stunden pro Tag, 200 Tage pro Jahr, hat man für mehr als eine Million Jahrtausende zu lesen, und wenn man 365 Tage im Jahr den ganzen Tag über liest, für 190258751 Jahre, ohne die Gequetschten, die Schaltjahre und andere Kleinigkeiten in Betracht zu ziehen.“ schreibt Queneau in seiner Einführung – er nennt sie „Gebrauchsanweisung“ – zum Buch. Massins Buchgestaltung ist ein kongeniales Zusammenspiel von Inhalt und Form. Das interaktive Buchobjekt erinnert an Kinderbücher: Illustrierte Menschenbilder sind in drei separate Streifen zerschnitten – Kopf, Körper, Beine – und können beliebig kombiniert werden, sodass die unterschiedlichsten, lustigsten Charaktere entstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Eugène Ionesco: \"La Cantatrice chauve\" (dt. \"Die kahle Sängerin\").", "content": "Jede Doppelseite des Buches wird zur Theaterbühne. Massin führte 1964 vor, wie Text und Bild in einem Buch theatralisch inszeniert werden können. Jeder Person des Stückes, sechs an der Zahl, wird eine eigene Schrift, ein eigener Schriftschnitt zugeordnet. Was die Stimmen der Schauspieler auf der Theaterbühne sind, sind die Schriften auf der Doppelseite des Buches. Fotos von sechs Schauspielern werden in harten schwarz/weiß-Kontrasten abgezogen und zusammen mit der im Fotosatz hergestellten Typografie auf Reinzeichenkarton von Hand montiert, Seite für Seite. Anschließend wird jede Doppelseite für den Druck reproduziert. Typografie spielt sich in diesem Buch nicht mehr im rechtwinkligen Bleisatz-Rahmen ab, Typografie hat hier ihre bleischweren Fesseln verloren. „Sie [die Typografie Massins] zeigte, wie es in Zukunft, wenn der Fotosatz erst einmal verbreitet sein wird, mit der Typographie weitergehen würde (...)“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Robert Massin (* 13. Oktober 1925 in La Bourdinière-Saint-Loup; † 8. Februar 2020 in Paris), bekannt als Massin, war ein französischer Grafikdesigner, Buchgestalter, Typograf und Autor. In den 1960er Jahren setzte er mit seiner experimentellen, emotionalen Typografie, bei der er die neu aufkommende Fotosatztechnik anwendete, neue Maßstäbe in der Buchgestaltung.", "tgt_summary": null, "id": 264038} {"src_title": "Balkanluchs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Balkanluchs unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen Unterarten des Europäischen Luchses. Nach Mirić unterscheidet er sich vor allem durch eine geringere Größe und einem höheren Anteil von Tieren ohne schwarze Tupfen im Fell von den anderen Unterarten. Die Tiere werden 18 bis 25 Kilogramm schwer, 80 bis 130 Zentimeter lang und 60 bis 75 Zentimeter hoch. Das schwerste gefangene Männchen wog 27 Kilogramm.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise des Balkanluchs ist nicht viel bekannt. Sie unterscheidet sich wahrscheinlich nicht grundlegend von der des Europäischen Luchs (\"Lynx lynx lynx\") in West- und Nordeuropa oder des Karpatenluchs (\"L. l. carpathica\"), der in den Karpaten in Rumänien, der Slowakei, Polen und Tschechien getrennt vom Verbreitungsgebiet des Balkanluchs durch die Donau lebt. Die Paarungszeit liegt vermutlich – früher als bei anderen Unterarten des Luchs – in den Monaten Januar bis Februar. Der Balkanluchs ist nach dem Braunbär und dem Wolf das drittgrößte Raubtier der Region. Seine Nahrung besteht vor allem aus Rehen sowie selten auch aus Gämsen und Hasen, bei Nahrungsknappheit auch aus Nagetieren und Vögeln. Männchen wie Weibchen haben große Reviere von über 100 Quadratkilometern. Sie wandern bis 45 Kilometer pro Nacht.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Balkanluchs bevorzugt abgelegene, bewaldete Gebirgsregionen des Westbalkans. Der 731 Quadratkilometer große und 1949 gegründete Mavrovo-Nationalpark in Nordwestmazedonien ist Heimat der größten Population. Auch in anderen Regionen Nordmazedoniens wurden Luchse nachgewiesen, so am südlich vom Nationalpark liegenden Berg Karaorman, im Galičica-Nationalpark, im Pelister-Nationalpark gegen Griechenland und gelegentlich im Jasen-Naturreservat bei Skopje. Die Population in Albanien wird auf zehn Tiere geschätzt. Eine sich fortpflanzende Gruppe lebt in den Munella-Bergen (nördliche Mirdita). Weiter wurden Luchse in Ostalbanien gesichtet im Nationalpark Shebenik-Jablanica und im Naturschutzgebiet Stravaj weiter südlich, wo 2020 ebenfalls Jungtiere lebten. Auch im Prokletije wurden Luchse gesichtet, insbesondere im Regionalen Naturpark Nikaj-Mërtur. Im Korabgebirge am Berg Dešat wandern Luchse aus Nordmazedonien gelegentlich auch über die Grenze nach Albanien. Im Kosovo wird der Balkanluchs ebenfalls im Prokletije seit 2015 regelmäßig nachgewiesen. 2020 wurde erstmals ein Luchs in der Šar Planina gesichtet. In Montenegro wurde noch nicht viel Forschungsarbeit betrieben. Wissenschaftler bezeichnen ein regelmäßiges Vorkommen als wenig wahrscheinlich, während andere Quellen von gelegentlichen Luchssichtungen berichten. Seltene Nachweise von Luchsen gibt es auch in Griechenland. Eine Fortpflanzung wurde bis jetzt nur nachgewiesen im Mavrovo-Nationalpark, in den Munella-Bergen und jüngstens in den Polis-Bergen (Region Stravaj). Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren Luchse auf der ganzen Balkanhalbinsel verbreitet. Die Ausrottung begann – später als in Westeuropa – erst im 18. Jahrhundert, in anderen Gebieten, wo er noch heute verbreitet ist, sogar erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es wird angenommen, dass es am Ende der 1930er Jahre nur noch maximal 20 Individuen gab. Mitte der 1970er Jahre soll sich der Bestand auf 280 bis 400 Individuen erholt haben. Aber schon in den 1980er Jahren setzte ein rascher Rückgang ein. Gebiete im Norden des Balkans (Serbien, Bosnien und Herzegowina) wurden von Luchsen anderer Unterarten wiederbesiedelt.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie und Systematik.", "content": "Der Balkanluchs wurde im Jahr 1941 durch den bulgarischen Zoologen Iwan Buresch erstmals wissenschaftlich beschrieben. Terra typica ist das Gebirge Šar Planina an der Grenze vom Kosovo zu Nordmazedonien. Unter der Bezeichnung \"Lynx lynx martinoi\" wurde eine Synonymbeschreibung der Unterart veröffentlicht. Der Balkanluchs wird auch in einer im Jahr 2017 veröffentlichten Revision der Katzensystematik durch die Cat Specialist Group der IUCN als eine von sechs validen Unterarten des Eurasischen Luchs gelistet. Die Autoren bemerken jedoch, dass der Balkanluchs möglicherweise mit dem Kaukasusluchs (\"L. l. dinniki\"), der im Jahr 1915 durch den russischen Zoologen Konstantin Alexejewitsch Satunin beschrieben wurde, identisch ist. In diesem Fall wäre aufgrund der Prioritätsregel in der biologischen Nomenklatur die wissenschaftliche Bezeichnung \"Lynx lynx dinniki\" gültig.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die stark gefährdete Unterart ist seit 2007 in Albanien in der Rote Liste gefährdeter Arten eingetragen. Im ehemaligen Jugoslawien wurde die Unterart 1973, in Albanien 1994 unter Schutz gestellt. 2017 wurde der Balkanluchs auf Antrag Albaniens auch durch die Berner Konvention geschützt. Von der IUCN wird die Unterart als \"vom Aussterben bedroht\" eingestuft. 2006 begann eine ernsthafte Erforschung des Balkanluchs für einen besseren Schutz der Unterart und ihres Lebensraums. Beteiligt sind mehrere Naturschutzorganisation aus Nordmazedonien (Macedonian Ecological Society), Albanien (Protection and Preservation of Natural Environment in Albania), der Schweiz (KORA), Deutschland (Euronatur) und aus Norwegen, später auch aus dem Kosovo und Montenegro der Erforschung und des Schutzes des Luchs und seines Lebensraums. Seither wurden mehrere Sichtungen in Nordmazedonien, Albanien und Kosovo registriert. Im Mavrovo-Nationalpark wurden mehrere Tiere mit Sendern markiert, um mehr über ihr Verhalten und ihren Lebensraum zu lernen. Gefährdung für den Balkanluchs geht vor allem durch den Menschen aus, der ihn wildert, seine Beutetiere jagt sowie den Lebensraum abholzt. Auch der Straßenverkehr und das Fehlen von Wildtiermanagement sowie früher kriegerische Auseinandersetzungen tragen zur Gefährdung der Unterart bei. Weiter droht die Einschleppung von genetischem Material von anderen Luchsarten. Die Schaffung neuer Nationalparks so wie die temporären Jagd- und Holzschlag-Verbote in Albanien sind Erfolge der Naturschützer zur Rettung des Lebensraums des Luchses. Weitere Bedeutung kommt der Aufklärung der lokalen Bevölkerung zu, die in den letzten Jahren ausführlich geschult wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Balkanluchs (\"Lynx lynx balcanicus\") ist eine Unterart des Eurasischen Luchses (\"Lynx lynx\"). Er kommt in abgelegenen Gebirgsregionen im Norden und Osten Albaniens, im Nordwesten von Nordmazedonien und in den angrenzenden Gebieten von Kosovo und Montenegro vor. In Nordmazedonien ist der Luchs, die größte Katze des Balkans, das Nationaltier, das auch auf der 5-Denar-Münze abgebildet ist. Über das scheue und sehr seltene Tier ist nur wenig bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 2111640} {"src_title": "Adolfo Alsina", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Persönliches.", "content": "Er war der Sohn von Valentín Alsina, Politiker, und Antonia Maza. Während der Regierungszeit Juan Manuel de Rosas ging die Familie ins Exil nach Uruguay. Adolfo studierte Rechtswissenschaften in Montevideo.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Zurück in Argentinien widmete sich Adolfo Alsina dem Kampf gegen Justo José de Urquiza und die Föderalen. Bei der Revolution vom 11. September 1852 setzte sich Adolfo Alsina in einer hervorgehobenen Rolle für die Unabhängigkeit der Provinz Buenos Aires ein. Im Bürgerkrieg zwischen der Argentinischen Konföderation und der Provinz Buenos Aires nahm er 1861 als Chef einer Infanterie-Brigade an der Schlacht von Pavón teil. Im Verlauf der Schlacht soll Alsina ein heldenhaftes Verhalten geleistet haben, jedoch nach Ende der Schlacht keine Anerkennung des Gouverneurs und späteren Präsidenten Bartolomé Mitre erfahren haben. Im Jahr 1862 wurde er zum nationalen Abgeordneten gewählt. Zu dieser Zeit brach er gänzlich mit Bartolomé Mitre, da er mit Mitres Vorhaben, Buenos Aires zu förderalisieren, nicht einverstanden war. Aufgrund seiner starken Opposition gegen Mitres Pläne wurde Alsina zum unbestrittenen Führer der Oppositionsbewegung gegen die Mitre-Politik und gründete die \"Partido Autnomista\". Er wurde am 2. Mai 1866 zum Gouverneur der Provinz Buenos Aires gewählt. Während seiner Regierungszeit gründete er Ortschaften und Schulen, förderte die Schulpflicht und lehnte weiterhin die Idee der Föderalisierung der Stadt Buenos Aires ab. Zwei Jahre später legte er sein Amt nieder und wurde zum Vizepräsidenten von Domingo Faustino Sarmiento gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1874 inne. Er spielte mit dem Gedanken selbst als Präsident zu kandidieren, unterstützte schließlich jedoch Nicolás Avellaneda mithilfe der gemeinsam gegründeten \"Partido Autonomista Nacional\". Nach erfolgreicher Wahlkampagne wurde er Kriegsminister in Avellanedas Kabinett. In dieser Position war er vor allem mit Auseinandersetzungen mit den Truppen des ehemaligen Präsidenten Mitre befasst sowie mit kriegerischen Auseinandersetzungen mit Indigenen in Zentralargentinien. Dort erlitt er eine plötzliche Krankheit, an der er schnell am 29. Dezember 1877 verstarb. Er ist auf dem Friedhof La Recoleta in Buenos Aires bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adolfo Alsina (* 14. Januar 1829 in Buenos Aires; † 29. Dezember 1877 in Carhué) war ein argentinischer Politiker und Anwalt. Während der Regierungszeit von Domingo Faustino Sarmiento war er zwischen 1868 und 1874 Vizepräsident Argentiniens.", "tgt_summary": null, "id": 1014935} {"src_title": "P.I.M.P.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "\"P.I.M.P.\" ist thematisch dem Gangsta-Rap zuzuordnen. Darin verherrlicht 50 Cent das Leben eines Pimps. So rappt er in der Rolle des lyrischen Ichs über Reichtum, Luxusmarken und seinen ausschweifenden Lebensstil. Dank seines Geldes komme er in Kontakt mit zahlreichen Frauen, die er schließlich zur Prostitution zwinge. Auf der Remixversion des Songs sind statt der zweiten und dritten Strophe von 50 Cent die Rapper Snoop Dogg, Lloyd Banks und Young Buck mit eigenen Strophen vertreten. Auch sie rappen über Frauen und Zuhälterei.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Song wurde von dem US-amerikanischen Musikproduzenten Mr. Porter produziert, der zusammen mit 50 Cent, Snoop Dogg, Lloyd Banks und Young Buck auch den Text schrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Bei dem zu \"P.I.M.P. (Remix)\" gedrehten Musikvideo führte der US-amerikanische Regisseur Chris Robinson Regie. Auf YouTube verzeichnet das Video über 370 Millionen Aufrufe (Stand Juni 2020). Zu Beginn hört 50 Cent in seinem Schlafzimmer Musik auf seinem iPod, während er von drei leicht-bekleideten Frauen umgeben ist, die ihn massieren und einkleiden. Schließlich verlässt er, komplett in Weiß gekleidet, seine Suite, gefolgt von den Frauen. Er fährt in einem Luxusauto vor einer Villa vor, in der sich eine Gruppe reicher Männer, unter Vorsitz von Snoop Dogg, befindet. Die Gruppe nennt sich “\"Pimp Legion of Doom\"” und 50 Cent bewirbt sich um die Aufnahme in ihren Kreis, indem er ihnen seinen goldenen “\"Magic Stick\"” zeigt. Anschließend rappen neben 50 Cent auch Snoop Dogg, Lloyd Banks und Young Buck in bzw. vor der Villa zwischen leicht-bekleideten Frauen, von denen in der unzensierten Version des Videos auch einige oben ohne zu sehen sind. Am Ende des Videos wird 50 Cent feierlich in die “\"Pimp Legion of Doom\"” aufgenommen. Bei den MTV Video Music Awards 2004 wurde \"P.I.M.P. (Remix)\" in der Kategorie \"Best Rap Video\" nominiert, unterlag jedoch dem Video zu \"99 Problems\" von Jay-Z.", "section_level": 1}, {"title": "Single.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Covergestaltung.", "content": "Das Singlecover zeigt 50 Cent, der den Betrachter ansieht. Er trägt eine blaue Weste sowie teuren Schmuck und hält ein Bündel Geldscheine in der Hand. Links im Bild befinden sich der Schriftzug \"50 Cent\" in Grau und der Titel \"P.I.M.P.\" in Weiß.", "section_level": 2}, {"title": "Charterfolge.", "content": "\"P.I.M.P.\" stieg am 13. Oktober 2003 auf Platz 14 in die deutschen Charts ein und erreichte zwei Wochen später mit Rang 5 die höchste Position. Insgesamt konnte sich der Song 17 Wochen lang in den Top 100 halten, davon vier Wochen in den Top 10. In den deutschen Jahrescharts 2003 belegte die Single Platz 57. Die beste Platzierung erreichte das Lied mit jeweils Rang 2 in Australien und Neuseeland. Ebenfalls die Top 10 erreichte \"P.I.M.P.\" unter anderem in den Vereinigten Staaten, der Schweiz, Norwegen, dem Vereinigten Königreich, Dänemark, Schweden, den Niederlanden, Italien und Finnland.", "section_level": 2}, {"title": "Verkaufszahlen und Auszeichnungen.", "content": "\"P.I.M.P.\" wurde 2018 für mehr als 150.000 Verkäufe in Deutschland mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Auch in den Vereinigten Staaten erhielt die Single eine Goldene Schallplatte für über 500.000 verkaufte Einheiten, ebenso wie der zugehörige Klingelton.", "section_level": 2}], "src_summary": "P.I.M.P. ( \"Pimp\" für „\"Zuhälter\"“) ist ein Lied des US-amerikanischen Rappers 50 Cent, dessen Remix er zusammen mit den Rappern Snoop Dogg, Lloyd Banks und Young Buck aufnahm. Der Song ist die vierte Singleauskopplung seines ersten Studioalbums \"Get Rich or Die Tryin’\" und wurde am 12. August 2003 veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 374637} {"src_title": "Paul Boesch (Künstler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Paul Boesch wurde 1889 als Sohn des Kaufmanns Karl August Boesch (1866–1930) und der Catherine Marie Fragnière (1863–1958) geboren. Er wuchs in Lausanne und Basel auf. Nach Abschluss der Matura studierte er Kunstgeschichte an der Universität Zürich und Malerei an der Académie Humbert in Paris. 1914 musste er seine Studien infolge des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs abbrechen. 1915 wurde er als Offizier nach Bern berufen. In dieser Zeit schuf er Karten und Illustrationen zur \"Schweizer Kriegsgeschichte\" (1916–1935) sowie Wappenscheiben für Soldatenheime in Dübendorf und Ifenthal. Ausserdem entwarf er einen Stahlhelm für die Schweizerarmee. Nach dem Austritt aus dem Armeedienst heiratete Paul Boesch 1918 Gertrud Bleuler (1893–1989) und wurde Lehrer für Holzschnitt an der Gewerbeschule Bern. Daneben betätigte er sich als Maler, Grafiker und Illustrator. Schwerpunkte seines Schaffens bildeten einerseits Glasgemälde, Kirchenfenster, Wappen- und Standesscheiben, andererseits Gebrauchsgrafiken und Buchillustrationen. 1939 entstand für die Schweizerische Landesausstellung ein grosses Wandbild zur Wirtschaftsgeschichte der Schweiz. Paul Boesch gilt als wichtiger Erneuerer der Schweizer Heraldik. Seit 1924 war er Mitglied der Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft und gehörte über 40 Jahre ihrem Vorstand an. Zudem war er an heraldischen Publikationen, wie den Hag-Sammelalben \"Die Wappen der Schweiz\" (1928ff.) und dem Wappenbuch der Burgergemeinde Bern 1932, massgeblich beteiligt. Daneben schuf er eine Vielzahl von Exlibris und Wappenscheiben für private und öffentliche Auftraggeber. Für sein Lebenswerk erhielt Paul Boesch 1968 ehrenhalber das Burgerrecht der Burgergemeinde Bern. Sein Nachlass befindet sich in der Burgerbibliothek Bern. Auf Initiative von Paul Boeschs Tochter, Liselotte Boesch (1919–2011), wurde 2014 die «Paul Boesch Stiftung» gegründet, um junge Künstler und Kunststudenten bei der Entwicklung ihrer Arbeit zu unterstützen. Mit der Verleihung des «Paul Boesch Preises» wird einmal jährlich das Schaffen eines Schweizer Künstlers im Bereich Bildender Kunst ausgezeichnet. Daneben vergibt die Stiftung Förderpreise und Beiträge an Lernende der Schule für Gestaltung Bern und Biel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Boesch (* 4. Juni 1889 in Freiburg im Üechtland; † 18. Juni 1969 in Bern) war ein Schweizer Künstler, Grafiker und Illustrator.", "tgt_summary": null, "id": 10599} {"src_title": "Henry Poe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Henry Poe war das erste Kind des Schauspielers David Poe, Jr., zweiter Ehemann der verwitweten Schauspielerin Eliza Poe. Sein Bruder Edgar wurde am 19. Januar 1809 geboren, die Schwester Rosalie am 20. Dezember 1810, sie starb 1874. Der Vater lebte bereits vor der Geburt des letzten Kindes im Juli 1810 nicht mehr im selben Haushalt. Es wird vermutet, dass er die Familie entweder zuvor verlassen hatte oder verstorben war. Nachdem Poes Mutter am 8. Dezember 1811 im Alter von nur 23/24 Jahren gestorben war, wurden die drei Kinder (4, 2 und 1 Jahre alt) getrennt und an verschiedenen Orten von drei verschiedenen Familien aufgezogen. Henry kam zu David Poe senior, dem Großvater väterlicherseits, genannt „General Poe“ und dessen Ehefrau Elizabeth, geb. Cairnes. Bei beiden hatte er bereits kurz nach seiner Geburt für einige, wenn nicht die meiste Zeit gelebt, als ihn seine Mutter den Großeltern zur Pflege übergeben hatte, weil sie sich (aus beruflichen Gründen) nicht um ihn kümmern konnte. Die Großeltern lebten in Baltimore, Maryland. Nachdem der „General“ 1816 gestorben war, kümmerte sich Henrys Taufpate Henry Didier um die Erziehung des 9-jährigen Jungen. Bruder Edgar wurde von dem kinderlosen Ehepaar Frances (1785–1829) und John Allan (1779–1834) aufgenommen und lebte fortan bei diesen im 270 km südlich gelegenen Richmond, der Hauptstadt des Staates Virginia. Rosalie, das jüngste Kind, kam zu dem kinderreichen Ehepaar Jane und William Mackenzie (1775–1829) ebenfalls nach Richmond. Sowohl die Allans, als auch die Mackenzies waren wohlhabende Kaufleute, die aus Schottland in die britischen Kolonien eingewandert waren. Durch die Trennung hatten die drei Geschwister relativ wenig Kontakt zueinander, wobei Rosalie am wenigsten Kontakt zu ihren Brüdern hatte, was daran gelegen haben könnte, dass sie als geistig zurückgeblieben galt. Beschreibungen Henry Poes fallen sehr unterschiedlich aus. Einige beschrieben ihn aus als gut aussehend und talentiert, aber unstet. Was dazu geführt haben könnte, dass sich seine Verlobte von ihm trennte. Allan und Mabbott bezeichnen ihn als melancholisch veranlagt, wie sein Bruder Edgar. Beide litten unter dem frühen Tod der Mutter, bei dem sie wohl auch beide anwesend waren. Wieder andere bezeichneten Henry als einen „schlanken, schwächlichen jungen Mann, mit dunklen, ausdruckslosen Augen“. Bereits 1826, im Alter von 19 Jahren, soll Henry Gedichte verfasst haben. Wahrscheinlich kannte er den aus Richmond stammenden Dichter Edward Coote Pinkney. Mit dem Schriftsteller Frederick William Thomas, der ein Freund seines Bruders Edgar war, war er ebenfalls befreundet. Bereits vor seinem 20. Geburtstag war Henry Poe entweder in die Kriegs- oder die Handelsmarine eingetreten und war so bis in die Karibik, nach Südamerika und in das Mittelmeer, evtl. sogar bis nach Russland gekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich auch bereits sein schriftstellerisches Interesse entwickelt. Von seinen Reisen zurückgekehrt, verkehrte er unter jungen Dichtern und trug eigene Texte vor Publikum vor. Seine Erzählung \"The Pirate\" sowie zwei romantische Prosastücke und einige Gedichte wurden 1827 unter den Initialen \"W.H.P.\" (für \"William Henry Poe\") in der in Baltimore erschienenen, sehr kurzlebigen Zeitung \"The North American\" veröffentlicht, ebenso ein Brief, den er von einer seiner Seereisen aus Montevideo geschrieben hatte. Des Weiteren veröffentlichte er unter denselben Initialen etwa 20 Geschichten, Gedichte und literarische Skizzen. Gleichzeitig begann sich aber auch bereits seine Alkoholkrankheit abzuzeichnen. Die wenigen Werke Henry Poes, die der Nachwelt überliefert sind, wurden erst 1926 von Hervey Allen und Thomas Ollive Mabbot in dem Buch \"Poe’s Brother. The Poems of William Henry Leonard Poe.\" gesammelt und veröffentlicht. Mabbott ergänzte weitere wenige Werke im 1969 erschienenen ersten Band seiner postumen Trilogie \"Collected Works of Edgar Allan Poe\".", "section_level": 1}, {"title": "Einfluss auf Edgar Allan Poe.", "content": "Henry und Edgar Poe hatten zunächst kaum Kontakt zueinander, obwohl Henry diesen schon früh suchte. Darüber hinaus wurde eine Kontaktaufnahme u. a. dadurch erschwert, dass die Allans, samt Edgar, für einige Jahre nach Schottland zurückgingen und erst, aufgrund wirtschaftlichen Misserfolgs dort, 1820 wieder nach Richmond zurückkehrten, sowie der Tatsache, dass sowohl Edgars Ziehmutter Frances Allan, als auch deren Ehemann John, vieles unternahmen, um die beiden Brüder einander zu entfremden. Frances Allan aus Angst, man könne ihr ihren „Sohn“ wegnehmen und John Allan, weil er Edgar ablehnte. Beide hatten damit jedoch keinen Erfolg. Die Brüder standen bald in Briefkontakt und trafen sich u. a. 1825, 1827, 1829 und 1831. Zu diesem Zeitpunkt war Henry bereits alkoholkrank. Edgar erwähnte dies in einem Brief vom 10. August 1829 an seinen Stiefvater John Allan. Darüber hinaus hinterließ Henry hohe Schulden, über die sich sein Bruder in einem weiteren Brief an John Allan vom 18. November 1831 beklagte. Dennoch übernahm Edgar Allan Poe das Seemannsgarn seines Bruders für einige seiner eigenen Erzählungen. Henry Poes Charaktereigenschaften werden mit denen von \"Augustus Barnard\", dem Freund von \"Arthur Gordon Pym\", dem Protagonistens in Edgar Allan Poes einzigem Roman(fragment) \"The Narrative of Arthur Gordon Pym of Nantucket\" in Verbindung gebracht. Edgar bewunderte seinen älteren Bruder und beide fühlten sich durch den gemeinsamen Verlust der Mutter auf das Äußerste miteinander verbunden. So hatte Edgar Poe in einer frühen Phase mit \"Henri le Rennét\" eine Art „französisierte“ Form des Vornamens seines älteren Bruders Henry Leonard als Pseudonym angenommen. Henry wiederum nannte z. B. einen der Helden seiner Geschichten \"Edgar Leonard\".", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Henry Poe starb bereits im Alter von 24 Jahren im Hause seiner Tante Maria Poe Clemm (1790–1871), vermutlich an Tuberkulose. Er wurde am folgenden Tag auf dem Friedhof der First Presbyterian Church in Baltimore bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "William \"Henry\" Leonard Poe (* 30. Januar 1807 in Boston; † 1. August 1831 in Baltimore) war ein amerikanischer Seemann und Dichter. Er war der ältere Bruder des Schriftstellers Edgar Allan Poe und deren gemeinsamer Schwester Rosalie Mackenzie Poe.", "tgt_summary": null, "id": 858842} {"src_title": "Julián Carranza", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Der in Oncativo, Córdoba geborene Julián Carranza entstammt der Nachwuchsabteilung des CA Banfield und wurde zur Saison 2017/18 in die erste Mannschaft befördert. Am 24. November 2017 (10. Spieltag) debütierte er bei der 0:1-Heimniederlage gegen den CSD Defensa y Justicia in der höchsten argentinischen Spielklasse, als er in der 56. Spielminute für Michael López eingewechselt wurde. Zwei Wochen später erzielte er bei der 2:3-Heimniederlage gegen die Argentinos Juniors sein erstes Ligator. Er etablierte sich in der Folge als regelmäßiger Starter und am 8. Mai 2018 (26. Spieltag) traf er beim 2:1-Heimsieg gegen die Chacarita Juniors doppelt. Insgesamt absolvierte er in dieser Spielzeit 14 Ligaspiele, in denen er vier Tore erzielte. In der folgenden Saison 2018/19 musste er aufgrund einer Knieverletzung zum Saisonstart zwei Monate pausieren und insgesamt gelangen ihm nur drei Treffer in 15 Ligaeinsätzen. Am 26. Juli 2019 wechselte Carranza für eine Ablösesumme in Höhe von 5,4 Millionen Euro zur neuen MLS-Franchise Inter Miami. Bis Januar 2020 wurde er jedoch umgehend wieder an den CA Banfield zurückverliehen, um dort Spielerfahrung zu sammeln bis Inter in den Ligabetrieb einsteigt. Für die \"Taladro\" kam er bis zum Jahreswechsel in 11 Ligaspielen zum Einsatz und erzielte in diesen Partien zwei Tore. Zum 1. Januar 2020 stieß er zu Inter Miami, verpasste aber den Saisonstart aufgrund einer Fußverletzung, weshalb er bis zur Zwangspause aufgrund der COVID-19-Pandemie in keinem Ligaspiel zum Einsatz kam.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Mit der argentinischen U17-Nationalmannschaft nahm er an der U17-Südamerikameisterschaft 2017 in Chile teil, wo er in zwei Partien zum Einsatz kam. Seit September 2019 ist er argentinischer U23-Nationalspieler.", "section_level": 2}], "src_summary": "Julián Simón Carranza (* 22. Mai 2000 in Oncativo, Córdoba) ist ein argentinischer Fußballspieler, der seit Juli 2019 bei der MLS-Franchise Inter Miami unter Vertrag steht. Der Stürmer ist seit September 2019 argentinischer U23-Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 42947} {"src_title": "Roksana Węgiel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit.", "content": "Węgiel wurde 2005 in Jasło in Polen geboren. Als Kind turnte und tanzte sie und nahm zudem an internationalen Judo-Wettkämpfen teil. Mit acht Jahren fing sie aufgrund eines Karaoke-Konzerts bei einem Judo-Camp in Kroatien mit dem Singen an.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Węgiels Gesangskarriere begann 2017, als sie an der ersten Staffel der polnischen Version von \"The Voice Kids\" teilnahm. Bei ihrer Blindaudition sang sie \"Halo\" von Beyoncé, woraufhin sich alle drei Coaches für sie umdrehten. Sie schloss sich dem Team der polnischen Sängerin Edyta Górniak an, die Polen beim Eurovision Song Contest 1994 vertreten hat. Letztlich gewann Węgiel die Staffel im Finale am 24. Februar 2018, wo sie Górniaks Eurovision-Beitrag \"To nie ja!\" und ihre Single \"Żyj\" sang. Nach ihrem Sieg erhielt sie einen Vertrag mit Universal Music Polska und veröffentlichte ihre zweite Single \"Obiecuję\". Im Oktober 2018 nahm Węgiel gemeinsam mit Górniak die Single \"Zatrzymać chwilę\" auf, die Teil des Soundtracks der polnischen Version des Films \"Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub\" war. Am 21. September 2018 wurde Węgiel als polnische Vertreterin beim Junior Eurovision Song Contest 2018 bekannt gegeben. Ihr Lied \"Anyone I Want to Be\" wurde von der polnischen Sängerin Lanberry, dem dänischen Produzenten Cutfather, der britisch-amerikanischen Songwriterin Maegan Cottone und dem dänisch-norwegischen Musiker Daniel Heløy Davidsen geschrieben. Beim Wettbewerb am 25. November gewann Węgiel mit 215 Punkten. Dabei belegte sie bei der Jury den siebten und bei der Publikumsabstimmung den ersten Platz. Węgiel sorgte hiermit für den ersten Sieg Polens beim Junior Eurovision Song Contest. 2019 veröffentlichte Węgiel ihr erstes internationales Lied namens \"Lay Low\", wofür sie viel Kritik bekam, da das Lied als für ihr Alter unangemessen betrachtet wurde. Beim Junior Eurovision Song Contest 2019 moderierte Węgiel an der Seite von Ida Nowakowska und Aleksander Sikora. Außerdem sang sie in der Abstimmungspause ihr Gewinnerlied aus dem Vorjahr. Bei den 2019 MTV Europe Music Awards gewann sie den Preis als Best Polish Act. Im Oktober des gleichen Jahres ging sie zudem auf ihre erste Tour, \"The X Tour Roxie\".", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Węgiels Eltern heißen Rafał and Edyta. Sie hat zwei jüngere Brüder, Maksymilian und Tymoteusz. Von November 2018 bis Mitte des Jahres 2019 soll sie angeblich den weißrussischen Sänger Daniel Yastremski gedatet haben, den sie beim Junior Eurovision Song Contest getroffen hat. Seitens der polnischen Medien wurde zudem behauptet, dass sie mit Viki Gabor im Streit läge, vermutlich da sie beide polnische Gewinnerinnen des Junior Eurovision Song Contests sind und ein ähnliches Alter haben. Węgiel bestritt dies jedoch und behauptete, dass sie Viki von Anfang an die Daumen gedrückt habe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roksana Emilia Węgiel, auch bekannt als Roxie (* 11. Januar 2005 in Jasło, Polen) ist eine polnische Sängerin. Sie gewann den Junior Eurovision Song Contest 2018 in Minsk mit ihrem Lied \"Anyone I Want to Be\".", "tgt_summary": null, "id": 1879613} {"src_title": "Amy Hennig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hennig absolvierte an der University of California in Berkeley einen Bachelor-Abschluss in englischer Literatur. Sie besuchte die Filmschule der San Francisco State University, als sie als Künstlerin für ein Atari-Spiel namens ElectroCop eingestellt wurde. Durch ihre Arbeit an dem Spiel wurde ihr klar, dass die Videospielbranche sie mehr interessierte als die Filmindustrie. Sie brach die Filmschule bald danach ab.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Hennig ist seit den späten 1980er Jahren in der Videospielbranche tätig. Ihre ersten Arbeiten waren für das Nintendo Entertainment System, für das sie hauptsächlich als Künstlerin und Animatorin beschäftigt war. Zunächst war sie als freiberufliche Künstlerin für Electrocop, ein unveröffentlichtes Atari 7800-Spiel, das auf dem Starttitel von Atari Lynx basiert, tätig. Danach wechselte sie als Animatorin und Künstlerin zu Electronic Arts und arbeitete an einem unveröffentlichten Titel, \"Bard's Tale 4\" und \"\". Zwei Jahre nach ihrer Einstellung bei Electronic Arts arbeitete Hennig als Künstlerin an \"Michael Jordan: Chaos in the Windy City\". In den späten 1990er Jahren wechselte sie zu Crystal Dynamics, wo sie Silicon Knights bei der Entwicklung von \"Blood Omen: Legacy of Kain\" unterstützte. Später arbeitete sie als Regisseurin, Produzentin und Autorin für \"\". Sie führte auch Regie und schrieb \"Soul Reaver 2\" und \"Legacy of Kain: Defiance\". Hennig verließ Crystal Dynamics, um als Creative Director für Naughty Dog zu arbeiten. Sie schrieb für die \"Jak und Daxter\"-Reihe, bevor sie als Game Director für \"Uncharted: Drake's Fortune\" und als Headwriter und Creative Director für die Uncharted-Reihe arbeitete. Bei der Arbeit an \"Uncharted 2: Among Thieves\" leitete Hennig ein 150-köpfiges Team, das das Spiel erstellt hatte, und fungierte als Autorin. Sie schrieb und führte Regie für \"Uncharted 3: Drake's Deception\". Kurz nachdem sie mit der Arbeit an \"\" für die PlayStation 4 begonnen hatte, verließ Hennig Naughty Dog. Am 3. April 2014 trat sie Visceral Games bei, um mit Todd Stashwick an dem Projekt \"Project Ragtag\", einem Star Wars-Spiel, zu arbeiten. Allerdings wurde das Spiel aufgelöst und das Studio geschlossen. Hennig gab bekannt, dass sie mit \"Skydance\" und Julian Beak ein neues Entwicklerstudio gründen will.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle in der Spieleindustrie.", "content": "Hennig wird als Beispiel für eine erfolgreiche Frau in einer historisch von Männern dominierten Branche genannt. Das britische Videomagazin Edge nannte sie eine der 100 einflussreichsten Frauen in der Spielebranche. Hennig erhielt im Juni 2016 einen BAFTA-Sonderpreis. Sie erhielt den Lifetime Achievement Award bei den Game Developers Choice Awards im März 2019.", "section_level": 1}], "src_summary": "Amy Hennig (* 19. August 1964) ist eine US-amerikanische Videospieldirektorin und Drehbuchautorin, die ehemals für die Videospielfirma Naughty Dog tätig war. Sie ist am meisten bekannt durch ihre Arbeit an,, die Jak-and-Dexter- Reihe und die Legacy-of-Kain-Reihe, die sie selbst als ihre größte Errungenschaft sieht. Das Edge Magazine bezeichnete sie als eine der einflussreichsten Frauen in der Videospielbranche. Für Amy Hennig stehen die Geschichte und das Storytelling bei Spielen im Vordergrund.", "tgt_summary": null, "id": 997135} {"src_title": "François d’Aubusson de La Feuillade", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "François d’Aubusson de La Feuillade war der fünfte und jüngste Sohn von François II. d’Aubusson, Comte de La Feuillade († 1632) und Isabeau Brachet de Pérusse; der Comte de La Feuilade war ein enger Berater von Gaston de Bourbon, duc d’Orléans, der von 1610 (der Thronbesteigung Ludwigs XIII.) bis 1738 (der Geburt Ludwigs XIV.) der Erbe des französischen Throns war. François III. d‘Aubusson begann seine Militärkarriere 1649 als Kapitän im Regiment des Herzogs von Orléans. Während der Fronde (1648–1653) stand er auf Seiten der Regentin (bis 1651) Anna von Österreich und des Kardinals Mazarin. In der noch zur Fronde gehörenden Schlacht bei Rethel (15. Dezember 1650) wurde er verwundet. Im Französisch-Spanischen Krieg kämpfte er am 25. August 1654 in der Schlacht bei Arras; in der Schlacht bei Valenciennes (16. Juli 1656) wurde er verwundet und gefangen genommen. Als der Krieg gegen Spanien 1659 endete, war François d’Aubusson Gouverneur von Crozet an der Schweizer Grenze. Im Türkenkrieg von 1663/1664 gehörte er dem französischen Kontingent unter Jean de Coligny-Saligny an, unter dessen Kommando er in der Schlacht bei Mogersdorf (1. August 1664) kämpfte. Im April 1667 bestimmte ihn Artus Gouffier (1627–1696), 5. Duc de Roannais, zum Erben seiner Titel und seines Vermögens, als François d’Aubusson dessen Schwester Charlotte de Gouffier († 1683) heiratete und anlässlich der Hochzeit und der Einsetzung als Erben 400.000 Livre an seinen Schwager zahlte. Artus de Gouffier blieb Herzog und da er François d’Aubusson überlebte, kam dieser nicht in den Genuss des Titels, sondern wurde bis zu seinem Tod als \"leur-dit 6. Duc de Roannais\" und manchmal als \"Duc de La Feuillade\" bezeichnet. Während des Devolutionskriegs gehörte er der Armee unter Antoine d’Aumont de Rochebaron an, die im Juni und Juli 1667 Bergues, Veurne und Kortrijk erobert. Danach gehörte er zu dem französischen Expeditionskorps, dass auf das unter venezianischer Herrschaft stehende und von den Osmanen belagerte Kreta gesandt wurde; im August 1669 musste sich das Korps zurückziehen, die Insel unterwarf sich im September. Beim Beginn des Holländischen Kriegs 1672 wurde er als Nachfolger des Duc de Gramont zum Oberst des Régiment des Gardes françaises ernannt. Er kämpfte in den Niederlanden und 1674 in der Franche-Comté und der Belagerung von Besançon, eroberte Salins-les-Bains am 22. Juli. 1675 wurde er zum Marschall von Frankreich befördert. Im gleichen Jahr wurde er Gouverneur von Dole, damals die Hauptstadt der Franche-Comté. Während des Aufstands von Messina wurde er im Januar 1678 als Nachfolger von Marschall Vivonne zum französischen Vizekönig von Sizilien ernannt. Die Proklamation erfolgte am 28. Februar, er hatte aber nur noch die Aufgabe, den Rückzug der Franzosen durchzuführen, der am 13. März abgeschlossen war. Bei seiner Rückkehr nach Frankreich führte er seine Truppen ins Roussillon, um die Belagerung von Puigcerdà zu unterstützen. Der Friede von Nimwegen 1678/79 beendete sowohl den Holländischen Krieg als auch Aubussons Militärlaufbahn, obwohl er weiterhin Oberst des Garderegiments blieb (sein Nachfolger nach seinem Tod wurde Louis-François de Boufflers). Am 3. Juli 1678 wurde er als Nachfolger des Duc de Lesdiguières zum Gouverneur der Dauphiné ernannt, am 31. Dezember 1688 wurde er in den Orden vom Heiligen Geist aufgenommen. In seinen letzten Lebensjahren widmete er sich vor allem dem Bau der Place des Victoires in Paris, was ihn rund 7 Millionen Livre kostete und schließlich ruinierte; die Arbeiten wurden erst 1696, also nach seinem Tod abgeschlossen. In seinen Memoiren beschreibt Saint-Simon ihn als jemanden, der seinen Status durch Schmeichelei und Unterwürfigkeit erlangt habe. Die Korrektheit der Aussage ist jedoch kaum überprüfbar, da Saint-Simon bei Aubussons Tod erst 16 Jahre alt war und zudem Ludwig XIV. und allen seinen Höflingen gleichermaßen ablehnend gegenüber stand.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Familie.", "content": "François d’Aubusson und Charlotte de Gouffier bekamen drei Kinder: François d’Aubusson starb am 19. September 1691 in Paris und wurde auf dem Friedhof der Kirche Saint-Eustache bestattet. 1787 wurden seine Gebeine bei der Auflösung des Friedhofs in die Katakomben von Paris gebracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "François III. d’Aubusson de La Feuillade (* 21. April 1631 in Courpalay; † 19. September 1691 in Paris) war ein französischer Adliger und Militär im Dienst Ludwigs XIV., der ihn 1675 zum Marschall von Frankreich ernannte. Er wird als 6. Duc de Roannais bezeichnet, obwohl er diesen Titel nie trug (er starb vor dem 5. Herzog), alternativ als Duc de La Feuillade. Auf ihn geht die Anlage der Place des Victoires zurück, einem der fünf so genannten „königlichen Plätze“ von Paris.", "tgt_summary": null, "id": 1734911} {"src_title": "Lie-Produktformel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Produktformel.", "content": "Seien formula_1 und formula_2 zwei quadratische Matrizen gleicher Größe über formula_3 oder formula_4, etwa formula_5-Matrizen. Dann kann man ihre Summe formula_6 bilden. Ferner kann man die Exponentialfunktion von quadratischen Matrizen durch Einsetzen in die Exponentialreihe definieren, das heißt Dabei wird der Grenzwert der Reihe im Raum der formula_5-Matrizen gebildet, das heißt komponentenweise. Mit diesen Daten gilt die Lie-Produktformel:", "section_level": 1}, {"title": "Bemerkung.", "content": "Die aus der Analysis bekannte Formel für die Exponentialfunktion einer Summe gilt nur eingeschränkt: denn falls die Matrizen formula_1 und formula_2 vertauschen, kann man den aus der Analysis bekannten Beweis der Formel einfach kopieren. Die Lie-Produktformel verallgemeinert diese Situation, denn wenn formula_1 und formula_2 vertauschen, so vertauschen auch formula_21 und formula_22 und man erhält", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Ist formula_24 eine abgeschlossene Untergruppe der allgemeinen linearen Gruppe formula_25, so definiert man die zugeordnete Lie-Algebra durch Bei dieser Definition ist nicht einmal klar, dass die so definierte Menge formula_27 überhaupt ein Vektorraum ist. Offensichtlich ist nur, dass mit formula_28 und formula_29 auch formula_30 ist, denn es ist formula_31 für alle formula_32 genau dann, wenn formula_33 für alle formula_32. Um zu zeigen, dass formula_27 auch bzgl. der Addition abgeschlossen ist, verwendet man obige Lie-Produktformel wie folgt. Seien formula_36. Dann ist definitionsgemäß formula_37 für alle formula_38. Da formula_24 eine Gruppe ist, folgt auch formula_40 für alle formula_38. Da formula_24 abgeschlossen ist, enthält formula_24 auch den Grenzwert für formula_44, und das führt nach der Lie-Produktformel zu formula_45 und damit auch formula_46 für alle formula_32. Aber das bedeutet definitionsgemäß formula_48.", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinerungen.", "content": "Die Lie-Produktformel gilt allgemeiner in beliebigen Banachalgebren mit Einselement. Die Exponentialfunktion eines Elements der Banachalgebra kann wieder über die Exponentialreihe definiert werden. Sind formula_1 und formula_2 Elemente einer solchen Banachalgebra, so gilt: Insbesondere gilt die Formel für alle beschränkten Operatoren auf einem Hilbertraum. Auf unendlichdimensionalen Hilberträumen sind aber auch gewisse unbeschränkte Operatoren, die dicht-definierten, selbstadjungierten Operatoren formula_1 mit Definitionsbereich formula_53 von besonderem Interesse. Für diese können mittels des Spektralsatzes die unitären Operatoren formula_54 gebildet werden. Dann gilt folgende auf Hale Trotter zurückgehende Verallgemeinerung, die man die Trotter-Produktformel oder Lie-Trotter-Produktformel nennt: Dabei bedeutet formula_62 Konvergenz bzgl. der starken Operatortopologie, das heißt, wendet man beide Seiten der Formel auf einen festen Vektor des Hilbertraums an, so liegt Normkonvergenz vor. Da die formula_63 unitär sind und daher als beschränkte Operatoren die Norm 1 haben, handelt es sich um den Prototyp einer kontraktiven, stark stetigen Halbgruppe auf einem Banachraum. Die Lie-Trotter-Produktformel lässt sich auf diese Situation wie folgt verallgemeinern, wobei formula_64 den formula_65-ten Halbgruppenoperator zum Erzeuger formula_1 bezeichnet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lie-Produktformel oder liesche Produktformel, benannt nach Sophus Lie, ist eine Formel zur Berechnung des Wertes der Exponentialfunktion von einer Summe zweier quadratischer Matrizen. Wegen späterer Verallgemeinerungen durch Hale Trotter spricht man auch von der Trotter-Produktformel oder Lie-Trotter-Produktformel.", "tgt_summary": null, "id": 2221997} {"src_title": "Nicole Arianna Fox", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Fox absolvierte die Monarch High School in Louisville, Colorado. Ab 2009 war sie Studentin im zweiten Studienjahr an der University of Colorado in Boulder mit dem Schwerpunkt Studiokunst. Sie wollte Künstlerin, Journalistin und Model werden.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle als Americas Next Topmodel.", "content": "Fox war das elfte Mädchen, das als eine der 14 Finalistinnen ausgewählt wurde, um an Zyklus 13 teilzunehmen. Ein paar Monate bevor Fox es für die Show ausprobierte, traf sie einen Fotografen in einer Kunstgalerie in Denver. Er ermutigte sie, es für die Show auszuprobieren, weil er wusste, dass Allison Harvard, die Zweitplatzierte in den Zyklen 12 und 17 (die „All Stars Edition“), ebenfalls eine Künstlerin wie Fox war. Mit seiner Ermutigung probierte sie es für Americas Next Topmodel aus. Während des gesamten Wettbewerbs gewann Fox zwei Belohnungsherausforderungen und erhielt drei erste Einsätze. Sie platzierte sich nie unter dem fünften Platz (genau wie die Siegerin von Zyklus 11, McKey Sullivan) und war eines der stärksten Mädchen ihres Zyklus. Bei der abschließenden Bewertung wurde Fox für ihre High-Fashion-Fotografien und ihre erfolgreiche Beherrschung ihrer Körperproportionen gelobt, trotz ihres unkonventionellen Laufstegs in der Modenschau in Maui. Am Ende wurde sie als dreizehnte Gewinnerin von Americas Next Topmodel ausgewählt und schlug die Zweitplatzierte Laura Kirkpatrick, die als eine weitere Favoritin der Beurteilern angesehen wurde. Fox war die dritte Gewinnerin, die während ihrer Zeit bei Topmodel noch nie in den unteren beiden Positionen aufgetreten ist. Diesem Rekord gingen die Gewinner Jaslene Gonzalez und McKey Sullivan aus den Zyklen 8 und 11 voraus, gefolgt von Krista White, Sophie Sumner, Jourdan Miller und India Gants aus den Zyklen 14, 18, „British Invasion“, 20 „Guys & Girls“. bzw. 23. Fox war auch der erste Gewinner von Americas Next Topmodel, der noch nie in den unteren drei Positionen aufgetaucht ist. Dies gelang dem Gewinner von Zyklus 20, Jourdan Miller. Kirk Patrick sagte, er glaube, Fox habe aufgrund der Stärke ihrer Fotos gewonnen: „Jedes Mal, wenn sie mit den Beurteilern zusammen war, konnte sie vor ihnen nichts falsch machen. Sie sahen sie wirklich als perfekt an.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Nicole Arianna Fox, wirklicher Name Nicole Arianna Abuhamada, (* 6. März 1991 in Louisville, Colorado) ist ein US-amerikanisches Model und Schauspielerin. Sie war Gewinnerin der 13. Staffel der Castingshow Americas Next Topmodel. Im Jahr 2014 spielte sie die Rolle der Mia im Horrorfilm Girlhouse – Töte, was du nicht kriegen kannst.", "tgt_summary": null, "id": 581940} {"src_title": "Angelo Maria Scaccia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Angelo Maria Scaccia wurde als Sohn des Geigers Carlo Federico Scaccia († 1751) geboren. Er erhielt seine erste musikalische Ausbildung von seinem Vater, um Verwechselungen zu vermeiden, wurde er anfangs als \"Scacchino\" bezeichnet. Erstmals schriftlich erwähnt wurde er 1711, als Mitglied eines größeren, aus 60 Mailänder Musikern zusammengesetzten Orchesters, das während der Feier der Überführung einer Reliquie des Hl. Gaudenzio di Novara (327–418) in die Basilika San Gaudenzio von Novara unter der Leitung von Giuseppe Sammartini spielte. 1720 wurde Scaccia als Geiger am Teatro Regio Ducale in einer Liste von 30 \"virtuosi instrumentali erwähnt\", um erst 1748 wieder als Stimmführer der 2. Geigen genannt zu werden. 1751 trat er die Nachfolge seines Vaters als herzoglicher Geiger an und erhielt vom Herzog das \"patente di violinista\". Er blieb bis zu seinem Tod 1751 in diesem Amt.", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Scaccia hinterließ insgesamt vierzehn Violinkonzerte, diese Konzerte folgen dem Vorbild Antonio Vivaldis, zeigen aber häufigere Wechsel von Soli und Tutti und sind alle in Dur-Tonarten gehalten. Sein Opus 1 mit sechs Konzerten wurde um 1730 bei Michel-Charles Le Cène in Amsterdam verlegt, sie gelten als die ersten Violinkonzerte, die von einem Mailänder Komponisten veröffentlicht wurden. 1736 erschienen ebenfalls in Amsterdam sechs weitere Werke, die \"Concerto a cinque stromenti con a violino principale\" Op. 2. Weitere Werke sind 6 Concerti a quattro (1730). Die meisten anderen erhaltenen Werke sind auf verschiedene Manuskriptsammlungen verteilt, einschließlich der im Fonds Blancheton enthaltenen Konzerte des Sammlers und Mäzens Pierre Philibert de Blancheton in der Bibliothek des Pariser Konservatoriums.", "section_level": 1}], "src_summary": "Angelo Maria Scaccia (* um 1690 in Mailand; † am 29. September 1761 ebenda) war ein italienischer Komponist und Geiger des Spätbarock.", "tgt_summary": null, "id": 2115029} {"src_title": "1955er System", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bedeutung.", "content": "Mit der Gründung der Liberaldemokratischen Partei (LDP) im Jahr 1955, die seitdem – von Unterbrechungen 1993/94 und 2009 bis 2012 abgesehen – Regierungspartei war, entwickelte sich zugleich das sogenannte 1955er System, an dem die mit der Liberaldemokratischen Partei konkurrierende Sozialistische Partei Japans (), sowie später die Partei der sauberen Politik (Kōmeitō 公明党), Anteil hatten. Am Beispiel der großen Verbände, nämlich 1) der konservativen LDP, 2) der sozialdemokratischen Leitparteien Sozialistische Partei Japans (Nihon Shakaitō 社会民主党) von 1955, Demokratisch-Sozialistische Partei (Minshu Shakaitō 民主社会党) von 1960, Demokratische Partei (Minshutō 民主党) von 1996/98, Demokratische Fortschrittspartei (Minshintō 民進党) von 2016 einerseits sowie 3) der religiös orientierten Partei der sauberen Politik (Kōmeitō 公明党) von 1964, Saubere Regierung (Kōmei 公明), Neue Kōmeitō (Kōmei Shintō公明新党), Neue Fortschrittspartei (Shinshintō 新進党) von 1993/94 und schließlich wieder Kōmeitō von 1998, zeigt sich die Entwicklung der Stützen dieser Parteienlandschaft. Sie umfasst die Etablierung des 1955er Systems, dessen Niedergang in den frühen 1990er Jahren und eine Konstante zweier bzw. dreier Parteien im Parlament. Das 1955er System zeichnete sich bis zum Jahr 1993 durch eine Konfrontation linker und rechter Ideologien sowie der Dominanz der LDP aus, welche über die doppelte Abgeordnetenzahl gegenüber der Sozialistischen Partei verfügte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1945 trat Liberale Partei Japans (Nihon Jiyūtō日本自由党) das Erbe der Gesellschaft der vor dem Zweiten Weltkrieg populären Verfassungsfreunde (Rikken Seiyūkai 立憲政友会) an. Doch die sinkenden Wahlerfolge der mittlerweile von Yoshida Shigeru geführten Jiyūtō, sowie eine Abspaltung der Partei unter ihrem früheren Vorsitzenden Hatoyama Ichirō mit Namen Demokratische Partei Japans (Nihon Minshutō 日本民主党), waren – angesichts der Erfolge der Sozialisten – ursächlich für die schlechte Position des konservativen Lagers. Hatoyama, zuvor vom Supreme Commander for the Allied Powers wegen der Regierungszugehörigkeit während des Zweiten Weltkrieges und seiner US-kritischen Haltung ab 1945 mit einem Mandatsverbot belegt, verband sich taktisch mit der Sozialistischen Partei Japans, Nihon Shakaitō 社会民主党), um die Regierung Yoshida mittels eines Misstrauensantrages zu stürzen. Damit war der Weg offen für eine politische Neuorientierung, der ‚Konservativen Fusion‘, welche beide Parteien, die Liberale Partei und die Nihon Minshutō, zur Liberaldemokratischen Partei (Jiyū Minshutō 自由民主党Jiyū Minshutō), verschmolz. Mit dem Start als Regierungspartei im Jahr 1955 ging der Erfolg der Liberaldemokratischen Partei (LDP) mit dem wirtschaftlichen Aufstieg Japans und der weltpolitischen Stellung des Landes einher. Trotz interner Konflikte und diverser Skandale gelang es der Liberaldemokratischen Partei, über Jahrzehnte stärkste Fraktion in beiden Parlamenten zu bleiben und den Ministerpräsidenten zu stellen. Den größten Wahlerfolg fuhr die Partei jedoch im Jahr 1986 ein, als 300 von 512 Abgeordneten im Unterhaus und 72 von 126 Abgeordneten im Oberhaus aus ihren Reihen stammten. Infolge eines Insiderhandel-Skandals die Parlamentsmehrheiten verlieren sollte und nunmehr die bisherige Opposition die Regierung stellte. Eine Abspaltung der LDP führte zur Gründung der Neuen Partei Japans (Nihon Shintō 日本新党), welche sich mit der Sozialistischen Partei Japans (Nihon Shakaitō 社会民主党), der Partei der Wiedergeburt (Shinseitō 新生党), der Partei der sauberen Politik (Kōmeitō 公明党),, der Sozialdemokratischen Partei (Minshu Shakaitō民主社会党) und der Neuen Avantgarde-Partei (Shintō Sakigake 新党さきがけ), ebenfalls einer Partei von LDP-Aussteigern, verbündete. Die LDP konnte damit in beiden Parlamentskammern überstimmt werden. Hosokawa Morihiro aus der Neuen Partei Japans konnte folglich am 9. August 1993 als erster Nicht-LDP-Politiker Ministerpräsident werden. Damit fand das 1955er System sein Ende. Die LDP errang jedoch wieder im Jahr 1996 ihre Macht zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem 1955er System (jap. ) ist eine 38jährige Phase im japanischen Parteiensystem zu verstehen, die von einer Dominanz der Liberaldemokratischen Partei () gegenüber einer verhältnismäßig kleinen Opposition geprägt war.", "tgt_summary": null, "id": 1823316} {"src_title": "Jack Pease, 1. Baron Gainford", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familiäre Herkunft, Bürgermeister von Darlington und Unterhausabgeordneter.", "content": "Joseph „Jack“ Albert Pease ist eines von acht Kindern sowie der jüngere zweite Sohn des Politikers Joseph Pease, der zwischen 1865 und 1903 Abgeordneter des Unterhauses sowie 1882 zum Baronet Pease, of Hutton Lowcross and Pinchinthorpe, erhoben wurde, sowie dessen Ehefrau Mary Fox. Sein älterer Bruder Alfred Pease war von 1885 bis 1892 sowie erneut zwischen 1897 und 1902 ebenfalls Abgeordneter des Unterhauses war und nach dem Tode des Vaters 1903 den Titel des 2. Baronet Pease erbte. Zu seinen weiteren Verwandten gehörten sein Onkel Arthur Pease, der ebenfalls Mitglied des \"House of Commons\" war, sowie dessen beiden Söhne Arthur Pease, 1. Baronet Pease, of Hammersknott, und Herbert Pease, der zwischen 1898 und 1923 ebenfalls Unterhausabgeordneter war sowie 1923 als 1. Baron Daryngton Mitglied des Oberhauses wurde. Nach dem Schulbesuch absolvierte Jack Pease ein Studium am Trinity College der University of Cambridge, das er mit einem Master of Arts (M.A.) abschloss. Danach war er Direktor des seiner Familie gehörenden Bergbauunternehmens \"Pease & Partners Ltd.\" tätig. Seine politische Laufbahn begann er in der Kommunalpolitik von 1890 bis 1891 als Bürgermeister von Darlington. Anschließend wurde er am 4. Juli 1892 für die Liberal Party erstmals zum Abgeordneten des Unterhauses \"(House of Commons)\" gewählt und vertrat in diesem bis zum 1. Oktober 1900 den Wahlkreis \"Tyneside\". Zugleich war er zwischen 1892 und 1895 Parlamentarischer Privatsekretär eines Kabinettsmitglieds. Er war zugleich zeitweise Deputy Lieutenant (DL) des County Durham und Friedensrichter \"(Justice of the Peace)\" des County Durham sowie für das North Riding of Yorkshire. Nachdem Pease bei der Unterhauswahl vom 23. September bis 24. Oktober 1900 den Wiedereinzug ins \"House of Commons\" mit 6730 Stimmen (48,7 Prozent) gegen Hugh Crawford Smith (7093 Stimmen, 51,3 Prozent) verpasst hatte, wurde er bei einer durch den Tod des bisherigen Abgeordneten Armine Wodehouse notwendig gewordenen Nachwahl \"(By-election)\" im Wahlkreis \"Saffron Walden\" am 31. Mai 1901 wieder zum Abgeordneten des Unterhauses gewählt. Diesen Wahlkreis vertrat er bis zu seiner Niederlage bei der Unterhauswahl am 15. Januar 1910. Während dieser Zeit fungierte er im Kabinett Campbell-Bannerman zwischen dem 18. Dezember 1905 und dem 3. Juni 1908 als Lord im Schatzamt \"(Lord of the Treasury)\". Anschließend war er im ersten Kabinett Asquith vom 3. Juni 1908 bis zum 14. Februar 1910 Parlamentarischer Sekretär des Schatzamtes \"(Parliamentary Secretary to the Treasury)\" sowie zugleich als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer \"(Chief Whip)\" der Fraktion der Liberal Party im Unterhaus. Am 21. November 1908 wurde er auch Mitglied des Kronrates (Privy Council). Nachdem der bisherige Abgeordnete William Holland zum 1. Baron Rotherham erhoben wurde und aus dem Unterhaus ausgeschieden war, wurde er bei einer Nachwahl im Wahlkreis \"Rotherham\" am 1. März 1910 abermals zum Abgeordneten des Unterhauses gewählt, dem er nunmehr bis zum 3. Januar 1917 angehörte.", "section_level": 2}, {"title": "Minister, Oberhausmitglied und BBC-Vorsitzender.", "content": "Bereits am 14. Februar 1910 hatte Jack Pease im ersten Kabinett Asquith von Herbert Samuel den Posten als Kanzler des Herzogtums Lancaster \"(Chancellor of the Duchy of Lancaster)\" übernommen und übte diesen bis zum 23. Oktober 1911 aus, woraufhin Charles Hobhouse seine Nachfolge antrat. Er selbst wiederum übernahm im Rahmen dieser Kabinettsumbildung am 23. Oktober 1911 von Walter Runciman das Amt als Unterrichtsminister \"(President of the Board of Education)\" und behielt dieses bis zum 25. Mai 1915. Im darauf folgenden zweiten Kabinett Asquith löste er am 18. Januar 1916 Herbert Samuel als Postminister \"(Postmaster General)\" ab und bekleidete diesen Posten bis zum 5. Dezember 1916. Nach seinem Ausscheiden aus dem Unterhaus wurde Pease durch ein \"Letters Patent\" vom 3. Januar 1917 in der \"Peerage of the United Kingdom\" als \"Baron Gainford\", of Headlam in the County of Durham, zum erblichen Peer erhoben, wodurch er bis zu seinem Tod am 15. Februar 1943 Mitglied des Oberhauses (House of Lords) war. 1922 wurde er erster Vorsitzender der Rundfunkanstalt British Broadcasting Corporation (BBC), die am 18. Oktober 1922 ihren Sendebetrieb aufgenommen hatte. Diese Funktion behielt er bis 1926 und wurde dann von George Villiers, 6. Earl of Clarendon abgelöst. Am 18. Oktober 1886 heiratete Joseph „Jack“ Albert Pease Ethel Havelock-Allan, Tochter des Generalleutnant und Unterhausabgeordneten Sir Henry Havelock-Allan sowie dessen Ehefrau Lady Alice Reynolds-Moreton. Aus dieser Ehe gingen die zwei Töchter und ein Sohn hervor. Die ältere Tochter Miriam Blanche Pease war Beamtin im Innenministerium \"(Home Office)\". Sein einziger Sohn Joseph Pease war Major der \"Lovat Scouts\" und erbte nach seinem Tode den Titel als 2. Baron Gainford. Die jüngere Tochter Faith Muriel Pease war mit Michael Beaumont verheiratet, der zwischen 1929 und 1938 ebenfalls Unterhausabgeordneter war, sowie Mutter des anglikanischen Geistlichen und Politikers der Liberal Party Timothy Beaumont, der 1967 als \"Baron Beaumont of Whitley\" wurde und nach seinem Parteiwechsel 1999 erstes Mitglied der Green Party of England and Wales Mitglied des Oberhauses war.", "section_level": 2}], "src_summary": "Joseph „Jack“ Albert Pease, 1. Baron Gainford, PC, DL, JP (* 17. Januar 1860 in Darlington, County Durham, England; † 15. Februar 1943 in Headlam Hall, Gainford, County Durham) war ein britischer Politiker der Liberal Party. ", "tgt_summary": null, "id": 493543} {"src_title": "Bad Soden am Taunus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Bad Soden am Taunus liegt am Südhang des Taunus, 15 km nordwestlich von Frankfurt am Main und 20 km nordöstlich von Wiesbaden. Die Gemarkungsfläche von Bad Soden am Taunus umfasst insgesamt 1247 Hektar. Hiervon sind 231 ha bewaldet. Auf den Stadtteil Bad Soden (Kernstadt) entfallen 479 ha, auf den Stadtteil Neuenhain 454 ha und auf den Stadtteil Altenhain 314 ha. Die Höhe variiert zwischen 130 und. Der tiefste Punkt befindet sich im Bereich der Straße \"Auf der Krautweide\", der höchste Punkt im Bereich der Kreuzung B 519/L 3266 an der nördlichen Gemarkungsgrenze. Durch die Stadt fließen zwei Bäche. Der Sulzbach durchfließt das Stadtzentrum sowie den Quellenpark. Beim zweiten handelt es sich um den Waldbach, welcher durch das zum Ortsteil Neuenhain gehörende, \"Im Süßen Gründchen\" genannte Tal fließt. In Schwalbach mündet er in den gleichnamigen Schwalbach.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Bad Soden grenzt im Norden an die Stadt Königstein im Taunus (Hochtaunuskreis), im Osten an die Stadt Schwalbach am Taunus und die Gemeinde Sulzbach (Taunus), im Süden an die Gemeinde Liederbach am Taunus sowie im Westen an die Stadt Kelkheim (Taunus).", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Stadt Bad Soden besteht seit der Gebietsreform von 1977 aus den drei Stadtteilen Altenhain, Bad Soden und Neuenhain. Die ursprünglich vom Land Hessen zusätzlich geplante Eingemeindung der Gemeinde Sulzbach wurde nicht realisiert. Aufgrund des Widerstandes von Bevölkerung und Politik in Sulzbach und der vergleichsweise guten Finanzsituation der Gemeinde durch das Main-Taunus-Zentrum wurde der Erhalt der Eigenständigkeit durchgesetzt. Im Mittelalter bestand auf nun Altenhainer Gebiet der Weiler Beidenau, der seit dem 16. Jahrhundert eine Wüstung ist.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Römerzeit und erste Erwähnung.", "content": "In Bad Soden findet man an vielen Stellen Quellen darunter viele Warm- und Salzquellen. Dies war auch zu Zeiten der Römer so. Man geht davon aus, dass schon die Römer in den warmen Quellen in Soden badeten und teilweise Salz damit gewannen. Es gibt jedoch keine urkundliche Erwähnung aus dieser Zeit. Bei Bohrungen an den Quellen VI und VII fand man aber Scherben von Tongefäßen, welche vermutlich die Arbeit von Römern war. Des Weiteren befinden sich auf dem Burgberg in Soden auch alte Reste einer Burg, die offenbar teilweise aus alten römischen Backsteinen gebaut wurden. Jedoch sind keine weiteren Beweise erhalten geblieben. Auch für die Zeit der Völkerwanderung wurden keine Nachweise von Soden gefunden. Erstmals wurde das Dorf Soden im Jahr 1190 in einer Urkunde des Klosters Retters erwähnt, welche seine Güter aufzählte. Auf dem heutigen Burgberg befand sich ein Weinberg des Klosters. Zwischen 1222 und 1475 werden mehrere Adlige aus Sulzbach genannt, welche eine Burg in Soden besaßen, die sich auf dem Burgberg befand.", "section_level": 2}, {"title": "Soden als „Reichsdorf“.", "content": "Im Jahr 1434 erhob Kaiser Sigismund Soden und Sulzbach und die Dörfer Sennfeld und Gochsheim (bei Schweinfurt) zu Reichsdörfern. Als freies Reichsdorf war es bis 1803 keiner unmittelbaren Landesherrschaft unterstellt. 1437 wurden die Sodener Salzquellen in einer kaiserlichen Urkunde erwähnt. 1486 wurde in Soden die erste Salzsode erbaut und 1494 ließ man den Gesundbrunnen mit einer Einfassung versehen. Am 24. Mai 1547 ließ Feldherr Graf Maximilian von Egmond die Dörfer Soden und Sulzbach in Brand setzen, da Frankfurt den Durchmarsch und Lieferungen verweigerte. Kurze Zeit später ließ Albrecht von Brandenburg-Kulmbach ebenfalls die beiden Reichsdörfer niederbrennen, aufgrund einer erfolglosen Belagerung von Frankfurt. Bei einer Untersuchung des Dorfes Soden wurden von Baumeistern vier Salzquellen und eine warme Quelle festgestellt. 1605 bekamen die Gebrüder Gaiß die Erlaubnis der Stadt Frankfurt zur Anlegung einer Saline. Doch für die Erbauung waren viele Verpflichtungen zu erfüllen. Im Vordergrund stand die Deckung des Salzbedarfs der Stadt Frankfurt. Außerdem war ein Verkauf der Saline auch nur durch den Senat möglich. Bis dahin versuchten viele den Bau einer Saline. Doch ohne Einigung mit dem Magistrat der Stadt Frankfurt konnte auch nichts gebaut werden. Zunächst waren die Sodener Bürger noch ruhig. Doch nach und nach kam eine Unzufriedenheit auf, da sie ihre Eigentumsrechte verletzt sahen. Im Dezember 1612 kam es zu einem Aufruhr. Die Bevölkerung kappte die Leitungen nach Frankfurt. Nachdem auch das Militär den Aufruhr nicht niederschlagen konnte, einigte man sich mit der Stadt Frankfurt darauf, die Salzzufuhr zu senken und der Sodener Saline mehr Freiraum zu gewähren. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wurde auch Soden ein Opfer von Brandschatzungen und Plünderungen. Dutzende Häuser, meist aus Holz, wurden niedergebrannt. Die Kriegsvölker durchquerten das Dorf und plünderten die Bevölkerung aus. 1680 erwarb David Malapert die Saline. Er errichtete „in der Sültz“ eine neue Saline. 1715 wurde der Grundstein für die evangelische Kirche in der Altstadt gelegt. Ein knappes Jahr später wurde diese feierlich eröffnet. 1770 wurde der erste Gasthof, der spätere Nassauer Hof, erbaut. 1792 besetzte der französische General Custin den Raum Mainz und ließ Soden und die angrenzenden Städte ausrauben und niederbrennen.", "section_level": 2}, {"title": "19. Jahrhundert und der Beginn des Kurbetriebs.", "content": "Ab 1806 gehörte Soden zum Herzogtum Nassau. Die Chaussee von Höchst nach Königstein (die heutige Königsteiner Straße) entstand 1817, 1847 eröffnete die Sodener Bahn von Soden nach Höchst. Soden zählte im Jahr 1820 500 Seelen. 1828 wurde das erste Haus an der Königsteiner Straße in Bad Soden gebaut, der Gasthof „Zum Adler“. 1817 und 1847 kam es in Raum Bad Soden zu Missernten, aufgrund von schlechter Witterung. Dadurch stiegen die Preise für Brot und andere Grundnahrungsmittel stark an. Doch Herzogin Pauline von Nassau half der Sodener Bevölkerung. Da sie im Jahr 1847 in das Paulinenschlösschen zog, ließ sie elf Malter (circa 1100 kg) Kartoffeln an die Bürger verteilen. 1840 wurde der neue Sodener Friedhof angelegt, welcher sich an der heutigen Niederhofheimer Straße befindet. Ab 1841 wurde der Arzt Otto Thilenius nach Soden berufen und fungierte hier als Brunnenarzt. Seit 1701 gibt es in Soden Kurbetrieb. Das erste Kur- und Badehaus wurde 1722 erbaut. Zunächst war dieser Bau bekannt als das „Bender’sche Haus“. 1813 wurde es in „Frankfurter Hof“ umbenannt und ist heute als das „Haus Bockenheimer“ in das Hundertwasserhaus eingegliedert und befindet sich am heutigen Franzensbader Platz. 1822 wurde der alte Kurpark im Stil eines englischen Gartens angelegt. 1849 wurde das Neue Kurhaus im schweizerischen Stil am Alten Kurpark erbaut und eröffnet. In der Mitte des 19. Jahrhunderts war Soden bereits ein internationaler Kurort mit prominenten Gästen aus ganz Europa. Berühmte Besucher und Kurgäste im 19. Jahrhundert waren zum Beispiel Herzogin Pauline von Nassau (1844), August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1844), Felix Mendelssohn Bartholdy (1844/1845), Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld – Mutter der britischen Königin Victoria (1847), Otto von Bismarck und Johanna von Bismarck (1856), Friedrich Stoltze (1860), Richard Wagner (1860), Kaiser Wilhelm I. (1861). Während 1839 nur knapp 360 Kurgäste die Kurstadt besuchten, waren es 1865 bereits 2840. Um diese große Anzahl von Gästen unterbringen zu können, entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Kurvillen und Kurhotels. Die größten waren zunächst einmal das Kurhaus am Alten Kurpark (1971 abgerissen), der „Europäischer Hof“ in der Königsteiner Straße (1965 abgerissen), das Hotel „Colloseus“ (1945 zerstört), der „Frankfurter Hof“ (heute „Haus Bockenheimer“) und der „Nassauische Hof“ (1900 abgerissen). Des Weiteren gab es noch jede Menge kleinere Villen wie die in der heutigen Alleestraße („Villa Stolzenfels“, „Villa Rheinfels“, „Villa Sanssouci“ und „Villa Westfalia“) oder den Villen an der Königsteiner Straße („Hotel Adler“, „Haus Quisisana“, „Parkhotel“ oder „Haus Haßler“). 1870 entstand in Bad Soden eine Gasfabrik, welche für die Straßenbeleuchtung erbaut wurde. Bereits 1897 aber wurde die Straßenbeleuchtung von Gas auf Elektrizität umgestellt. Damit war Bad Soden die erste Gemeinde in Nassau mit elektrischer Straßenbeleuchtung. Als 1870 der Deutsch-Französische Krieg begann, wurden in Bad Soden 29 Männer einberufen, wovon aber nur einer gefallen ist. Während des Krieges fanden im 14-Tage-Takt Betgottesdienste statt. 1871 wurde das Badehaus eingeweiht und es entstand auch die erste selbstständige katholische Pfarrei. Nachdem der Krieg 1871 gewonnen war, fand am 4. März ein Festzug mit anschließendem Feuer auf dem Dachberg statt. In den weiteren Jahren wurden die Badeanstalten weiter ausgebaut, wobei ein Inhalatorium im alten „Krug Haus“ im Alten Kurpark angelegt wurde. Später wurde in der heutigen Parkstraße das heutige „Medico Palais“ erbaut. Weiters wurde der Brunnenwasserversand ausgebaut und die ersten Sodener Pastillen wurden hergestellt, welche bei Husten und Heiserkeit halfen. 1885 wurde im Eichwald der „Wilhelmsplatz“ eingeweiht, wo sich die Bismarck- und die Friedrichs-Eiche befanden. 1887 wurde die Trinkhalle am Quellenpark eingeweiht.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Bei der Volkszählung 1900 wurden in Bad Soden 1.768 Einwohner gezählt. Weiters wurde im gleichen Jahr der Burgbergturm auf dem Burgberg eröffnet. 1909 erwarb die Stadt das Paulinenschlösschen und richtete hier das Rathaus ein. 1911 wurde der Wasserturm auf der Wilhelmshöhe eröffnet. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs ging die Zahl der Kurgäste zurück. Hotels und Gaststätten waren zeitweise leer. Die ersten französischen Kriegsgefangenen halfen damals in Neuenhain in verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben aus. Während des Rückmarsches der deutschen Truppen durchquerten sie auch teilweise Bad Soden. Der gesamte Alte Kurpark war angefüllt mit alten Karren, verletzten Soldaten und Pferden. Auch die Königsteiner Straße wurde zum Abstellen von Artilleriegeschossen und anderen militärischen Waffen genutzt. Im Dezember 1918 besetzten die Franzosen den gesamten Raum Mainz. Dazu zählten auch Bad Soden, Neuenhain und Altenhain. Zu dieser Zeit wurde die Königsteiner Straße öfters für Paraden genutzt, um die Stärke der Besatzer zu demonstrieren. Weiters mussten alle Personen über zwölf Jahre einen mehrsprachigen Personalausweis mit sich führen, und der gesamte Schriftverkehr musste auf Deutsch und Französisch abgefasst werden. Seit 1922 darf sich Soden \"Bad\" nennen. 1926 übernahmen die Briten dieses Gebiet. 1927 wurde das Freibad im Altenhainer Tal eröffnet. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die jüdische Bevölkerung von Bad Soden gedemütigt. 1935 wurde das Erholungsheim „Aspira“, welches 1911 vom jüdischen Arzt Kallner erbaut worden war, beschlagnahmt. Daraufhin zog die Deutsche Arbeitsfront (DAF) in das Gebäude ein. Am 10. November 1938 wurde die israelitische Kuranstalt in der Talstraße angezündet und kurz darauf abgerissen. Während des Zweiten Weltkrieges kam es auch in Bad Soden zu gelegentlichen Angriffen. Der erste Bombenangriff traf die Stadt in der Nacht vom 7. zum 8. Juli 1941. Dabei wurden das Areal am Schwimmbad sowie die Gärtnerei Jung schwer beschädigt. In der Nacht vom 24. zum 25. August 1942 wurde das Gebiet am alten Kurpark und Kronbergstraße bombardiert. Dabei wurde das Frankfurter Kinderheim in der Kronbergerstraße zerstört, wobei mehrere Kinder ums Leben kamen. Ebenfalls wurde das Badehaus getroffen und im ganzen Umkreis zersprangen die Fenster, z. B. in der katholischen Kirche oder im Kurhaus. Die größte Zerstörung richtete ein Angriff von amerikanischen Bombenfliegern an. In der Nacht vom 2. auf den 3. Februar 1945 wurde ein großer Teil der Gebäude an der Königsteiner Straße, wie das Hotel „Colloseus“ (heutiger Standort des Rathauses) und das ehemalige Parkinhalatorium zerstört. Auch das Badehaus im Alten Kurpark wurde teilweise vernichtet. Ebenfalls wurde die alte kath. Kirche am Rande des alten Kurparks schwer in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Krieg wurde der \"Gemeinde Bad Soden/Taunus\" mit Kabinettsbeschluss vom 21. Mai 1947 durch das Hessische Staatsministerium die Bezeichnung \"Stadt\" verliehen. 1955 begann der Bau der neuen katholischen Kirche in der Nähe des Bahnhofs. Gleichzeitig wurde der Neue Kurpark angelegt und 1961 für die Öffentlichkeit freigegeben. Ab den 1960er Jahren entwickelte sich die Stadt zum bevorzugten Wohnort im Westen Frankfurts. 1970 wurde das Kreiskrankenhaus eröffnet. Seit dem 6. November 1972 wird der Sodener Bahnhof von der Limesbahn angefahren, womit die Stadt einen weiteren Bahnanschluss nach Frankfurt am Main bekam (zuvor nur nach Höchst). Seit 1978 verkehrt diese als S-Bahn (S3) direkt nach Frankfurt (zunächst nur bis zur Hauptwache, ab 1997 bis Darmstadt Hauptbahnhof). 1991 begann der Bau des Hundertwasserhauses, welches kurz darauf eröffnet wurde. Es befindet sich am heutigen Quellenpark. Bis 1997 wurde die gesamte Altstadt saniert, wobei die Straßen neu gepflastert und die alten Wasserleitungen ersetzt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "21. Jahrhundert.", "content": "2001 wurde die Kur-GmbH aufgelöst und kurze Zeit später das Thermalbad geschlossen. Damit endete die fast 200-jährige Kurgeschichte der Stadt Bad Soden. 2004 wurde der ökologische Lehrpark „Rohrwiese“ angelegt. Hier kann man das Ökosystem „Teich“ und Bienennester erkunden. In den Jahren 2006/2007 wurde das Freibad renoviert und in „FreiBadSoden“ umbenannt. In der Nacht vom 10. zum 11. Juni 2007 kam es zu einem großen Unwetter in Bad Soden und Umkreis. Schätzungen nach gingen bis zu 60 Liter pro Quadratmeter auf die Erde nieder. Wassermassen wälzten sich von der Königsteiner Straße in die Innenstadt hinunter. Dabei stand ein großer Teil der Altstadt knöcheltief unter Wasser. 130 Keller und Tiefgaragen liefen voll. Bis Ende 2011 wurde die Salinenstraße umgestaltet, wobei die Parkplatzgestaltung geändert wurde sowie eine Reihe neuer Häuser entstand. Am Bahnhof wurde 2011 die neue Zentrale der Messer Group eingeweiht. Derzeit stehen in Bad Soden zwei städtische Erneuerungen an. Zunächst soll das Bahnhofsgelände renoviert und ein neues Parkhaus gebaut werden. Weiters ist die Planung eines neuen Rathauses im Gespräch.", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich die Stadt Bad Soden (Taunus) am 1. Januar 1977 mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden und heutigen Stadtteilen Neuenhain und Altenhain zur neuen Stadt Bad Soden am Taunus zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgliederungen.", "content": "Am 1. August 1972 wurde ein Gebiet mit damals fast 200 Einwohnern an die Nachbarstadt Königstein im Taunus abgetreten.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "nach der Eingemeindung von Neuenhain und Altenhain", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Evangelische Kirchengemeinde.", "content": "Die evangelische Kirchengemeinde besteht aus ca. 3600 Gemeindemitgliedern (Stand Ende 2013). Die Gemeinde wird von Pfarrer Achim Reis (seit August 1997) und Pfarrer Andreas Heidrich (seit April 2002) betreut. Der Kirchenvorstand besteht aus 14 Mitgliedern, die Vorsitzende ist Sabine Korthals. Die Gottesdienste finden i. d. R. sonntags um 10.00 Uhr in der Kirche statt.", "section_level": 2}, {"title": "Jüdische Gemeinde.", "content": "Bad Soden besaß bis in die Mitte der 1930er Jahre eine größere jüdische Gemeinde. Diese Gemeinde besaß eine Synagoge, eine Religionsschule und ab 1873 einen jüdischen Friedhof an der Niederhofheimer Straße. Die Synagoge wurde 1846 eingeweiht und befand sich in der heutigen Enggasse. 1938 wurde sie in der Reichspogromnacht im Inneren zerstört. Später wurde das Gebäude als Lagerhalle genutzt und 1981 im Zuge der Altstadtrenovierung abgerissen. Heute steht hier eine Seniorenwohnanlage.", "section_level": 2}, {"title": "Katholische Kirchengemeinde.", "content": "Die katholischen Kirchen sind geweiht auf die Namen St. Katharina (Bad Soden), \"Maria Hilf\" (Neuenhain), \"Maria Geburt\" (Altenhain). Die Gottesdienste finden in Bad Soden jeden zweiten Samstag um 18.00 Uhr sowie sonntags um 11:00 Uhr statt. Die Kirche St. Katharina ist ein Bau aus den 1950er Jahren und wurde persönlich vom Geheimrat Max Baginski gestiftet.", "section_level": 2}, {"title": "Neuapostolische Gemeinde.", "content": "Die erste neuapostolische Kirche in Bad Soden entstand im Jahr 1970 in der Joseph-Haydn-Straße. 30 Jahre später wurde ein Neubau auf dem gleichen Gelände erbaut. Die Gemeinde beherbergt heute genau 130 Mitglieder. Zurzeit ist Priester Ohland der Vorsteher der Gemeinde.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtverordnetenversammlung.", "content": "Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister ab 1806:", "section_level": 2}, {"title": "Flagge.", "content": "Die Flagge wurde am 26. April 1954 durch das Hessische Innenministerium genehmigt. Flaggenbeschreibung: „Auf der Trennungslinie des zweifeldrigen blau-goldenen Flaggentuches das Stadtwappen: in Blau einen roten, golden bereiften Reichsapfel, bekrönt mit einem goldenen Kleeblattkreuz.“", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Städtepartnerschaften mit:", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Badehaus.", "content": "Das \"Badehaus\" ist ein ehemaliges Kurgebäude im Herzen des Alten Kurparks. Es befindet sich auf dem ehemaligen Gelände der Saline. Das Gebäude wurde 1870/71 erbaut und immer weiter um- bzw. ausgebaut. Seit 1997 befinden sich hier das Stadtmuseum sowie die Stadtbibliothek.", "section_level": 3}, {"title": "Bahnhofsgebäude.", "content": "Das \"Bad Sodener Bahnhofsgebäude\" wurde 1847 erbaut. Seitdem wurde es mehrmals erweitert, wobei 1914 der Uhrturm und ein Anbau hinzugefügt wurden. Seitdem hat sich das Gebäude kaum verändert. Es befindet sich in der Stadtmitte, in der Nähe der Königsteiner Straße. Heute halten hier zwei Züge, die S-Bahn-Linie S3 (nach Darmstadt über Frankfurt) und die Regionalbahnlinie RB 11 (nach Frankfurt-Höchst über Sulzbach).", "section_level": 3}, {"title": "Burgbergturm.", "content": "Der 10 m hohe \"Burgbergturm\" ist ein Aussichtsturm, welcher 1900 vom Taunusclub errichtet wurde. Er befindet sich oberhalb des alten Kurparks.", "section_level": 3}, {"title": "Evangelische Kirche.", "content": "Die \"Evangelische Kirche\" befindet sich in der Bad Sodener Altstadt direkt neben dem Quellenpark. Auf dem Platz der heutigen Kirche entstand 1482/83 ein erster kirchlicher Bau in Form einer Kapelle. Die Sakristei ist der älteste Teil des aktuellen Kirchenbaus und stammt aus dem Jahre 1510. Das restliche Kirchengebäude ohne Glockenturm wurde 1715 erbaut. Der Glockenturm wurde 1878 angebaut. 1995/96 wurde sie aufwendig saniert, wobei man auf alte barocke Tafelbilder aus den Jahren um 1720 stieß. Ende 2011, Anfang 2012 wurde der Dachstuhl umfangreich saniert.", "section_level": 3}, {"title": "Haus Reiss.", "content": "Das \"Haus Reiss\" ist eine Villa aus dem 19. Jahrhundert. Der Bau des Gebäudes begann 1839 im Auftrag vom Frankfurter Kaufmann Enoch Reiss. Kurze Zeit lebte auch Pauline von Nassau in dem Haus. 1941 wurde das Gebäude bei einem Luftangriff schwer zerstört, konnte aber nach kurzer Zeit wieder aufgebaut werden. Das Haus Reiss befindet sich in der Sodener Altstadt \"Zum Quellenpark 8\".", "section_level": 3}, {"title": "Hundertwasserhaus.", "content": "Das \"Hundertwasserhaus\" wurde von dem im Februar 2000 gestorbenen Friedensreich Hundertwasser entworfen. Der Wiener Künstler ist weltweit durch farbenfrohe Malerei bekannt. Seit 1983 gestaltete er auch Häuser architektonisch, die bekanntesten sind das „Hundertwasser-Wohnhaus“ und das „Kunst-Haus-Wien“ in Wien. Das Wohnhaus, dessen Grundstein im November 1990 gelegt wurde, bezieht das erste Bad Sodener Kurhaus, das Haus Bockenheimer, aus dem Jahre 1722 mit ein. 17 völlig unterschiedliche Wohnungen von 120 bis 230 Quadratmeter befinden sich in dem Haus, das einen neunstöckigen, 30 Meter hohen Turm besitzt. Die Räume sind großzügig gefasst, gehen oftmals ineinander über und sind mit Parkettböden ausgestattet, die teilweise von Fliesen unterbrochen werden. Zusätzlich stehen noch 650 Quadratmeter Nutzfläche für Gewerberäume zur Verfügung.", "section_level": 3}, {"title": "Medico-Palais.", "content": "Das \"Medico-Palais\" war einst das größte Inhalatorium Europas. Das Gebäude wurde 1912 auf Initiative der damaligen Ärzte in der Parkstraße gebaut. Heute befindet sich hier immer noch ein Inhalatorium, sowie mehrere Arztpraxen.", "section_level": 3}, {"title": "Paulinenschlösschen.", "content": "Das \"Paulinenschlösschen\" ist heute ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Innenstadt von Bad Soden und beherbergt das Bürgerbüro. Das Gebäude selbst entstand 1847 auf Wunsch von Pauline von Nassau, da sie Bad Soden zu ihrer Sommerresidenz wählte. Nach ihrem Tod wurde das Paulinenschlösschen als Hotel genutzt und ab 1909 als Rathaus der Stadt Bad Soden. Zum Gesamtkomplex gehören auch die Krug’sche Villa und die Parkvilla.", "section_level": 3}, {"title": "St. Katharina-Kirche.", "content": "Die \"St. Katharina-Kirche\" ist eine katholische Kirche im Neuen Kurpark. Sie wurde 1957 erbaut und wurde persönlich vom Geheimrat Max Baginski gesponsert. Am 1. Januar 2012 haben sich die Pfarrgemeinden von Bad Soden, Neuenhain, Altenhain und Sulzbach zur „St. Marien und St. Katharina Pfarrei“ zusammengeschlossen. Mit 8394 Katholiken bildet diese Pfarrei die größte des Main-Taunus-Kreises.", "section_level": 3}, {"title": "Wasserturm.", "content": "Der Bad Sodener \"Wasserturm\" ist heute ein denkmalgeschütztes Gebäudes am Ortsausgang an der Niederhofheimer Straße. Der Turm wurde 1911 für die Sinai-Gärtnerei erbaut. Im Jahr 2000 wurde er von Grund auf saniert und wird heute als Aussichtsturm und als Ausstellungsraum für naturkundliche Themen verwendet. \"Für weitere Bauten siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Bad Soden am Taunus\"", "section_level": 3}, {"title": "Parkanlagen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Alter Kurpark.", "content": "Der \"Alte Kurpark\" befindet sich in der Innenstadt, direkt an der Königsteiner Straße. Er wurde ab 1823 im Stil eines englischen Landschaftsparks angelegt. Hier befinden sich zahlreiche exotische Bäume sowie mehrere Brunnen, wie der Schwefelbrunnen oder der „Neue Sprudel“. Hier befand sich ebenfalls das 1971 abgerissene Kurhaus, an dessen Stelle sich jetzt das „Ramada Hotel“ befindet. Ebenfalls befindet sich im Alten Kurpark das Badehaus, welches früher zu Kurzeiten erbaut wurde. Heute befinden sich hier das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und das Stadtmuseum. Des Weiteren befinden sich hier das Paulinenschlösschen sowie die Konzertmuschel, wo regelmäßig Konzerte und Veranstaltungen (wie z. B. Public Viewing oder Gottesdienste) angeboten werden. Außerdem befindet sich hier der Schwefelbrunnen, der Wilhelmsbrunnen (seit 2001 außer Betrieb) und der „Neue Sprudel“.", "section_level": 3}, {"title": "Neuer Kurpark.", "content": "Der \"Neue Kurpark\" wurde 1961 angelegt hat eine Fläche von 43.884 m2. Er liegt zwischen dem Eichwald und dem Innenstadtbereich. Zu finden sind hier unter anderem die katholische Kirche St. Katharina und die Kindergartenstätte \"St. Katharina\". Jedoch sind hier keine Kur- und Quellanlagen aufzufinden. Am Rande der Parkanlage befinden sich zahlreiche Gründerzeitvillen sowie die ehemaligen Kurhotels.", "section_level": 3}, {"title": "Quellenpark.", "content": "Der \"Quellenpark\" befindet sich in der Altstadt der Stadt Bad Soden. Er wurde 1872 angelegt, nachdem die Stadt die notwendigen Grundstücke erworben hatte. Das Kernstück des Parks bildet der Solbrunnen, welcher früher zur Salzgewinnung genutzt wurde. Heute ist er als Kur- und Trinkbrunnen in Benutzung. Die Statue Sodenia ist heute ein Wahrzeichen der Stadt Bad Soden. Durch den Quellenpark fließt der Sulzbach. Direkt am Park befindet sich das „Haus Bockenheimer“. Dieser Bau war das erste Badehaus der Stadt. Es wurde 1813 in „Frankfurter Hof“ umbenannt. Auf der anderen Seite befindet sich der Sauerbrunnen.", "section_level": 3}, {"title": "Wilhelmspark.", "content": "Der \"Wilhelmspark\" wurde 1911 im Auftrag der Gemeinde von den Gartenarchitekten Gebrüder Siesmayer geschaffen. Der \"Franzensbader Platz\" und die Straße \"Zum Quellenpark\" trennen ihn vom Quellenpark. Im Wilhelmspark befinden sich drei Brunnen, darunter der Winklerbrunnen, Glockenbrunnen, Champagnerbrunnen. Bis 1924 hieß er „Kaiser-Wilhelms-Park“. Seit 1987/88 heißt er wieder „Wilhelmspark“.", "section_level": 3}, {"title": "Kultur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgalerie.", "content": "Ganzjährig interessante und sehenswerte Ausstellungen, meist im monatlichen Wechsel, zeigen seit 2000 Arbeiten von regional- und überregional bekannten Künstlern mit Malerei, Zeichnungen, Grafiken, Skulpturen in der Stadtgalerie. Das im Alten Kurpark gelegene Badehaus beherbergt hierzu im ersten Obergeschoss die Stadtgalerie mit großzügigen, lichtdurchfluteten Räumlichkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtmuseum.", "content": "Das Stadtmuseum befindet sich seit 1998 im Badehaus im Alten Kurpark. Hier sind verschiedene Funden aus frühgeschichtlicher Zeit ausgestellt sowie die Geschichte der Stadtteile Neuenhain und Altenhain. Ebenso ist der ehemaligen Saline in Bad Soden eine Ausstellung gewidmet, die bis 1812 ein großer wirtschaftlicher Faktor darstellte. Weitere Sonderausstellungen finden im Obergeschoss des Gebäudes statt.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Sodener Weintage.", "content": "Zehn Tage lang findet dieses Event im alten Kurpark statt und beginnt am Freitag vor Pfingsten. Weinbauern aus dem Rheingau, aus Franken und von der Mosel bieten ihre verschiedenen Weine an.", "section_level": 3}, {"title": "Sommernachtsfest.", "content": "Das Sommernachtsfest bildet einen kulturellen Höhepunkt in Bad Soden. Es findet jeweils am dritten Samstag im August statt. Das Fest erstreckt sich vom alten Kurpark hinüber in die Altstadt: Adlerstraße, Königsteiner Straße und „Zum Quellenpark“.", "section_level": 3}, {"title": "Weihnachtsmarkt.", "content": "Der Bad Sodener Weihnachtsmarkt findet jährlich am zweiten Adventswochenende statt. Genau wie die vorher genannten Feste, findet auch der Weihnachtsmarkt im alten Kurpark statt. Er bietet jede Menge Glühweinstände sowie eine Weihnachtskrippe und einen Streichelzoo.", "section_level": 3}, {"title": "Bildung.", "content": "Bad Soden verfügt über vier Grundschulen", "section_level": 2}, {"title": "Feuerwehr.", "content": "Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bad Soden ist in drei Feuerwehren untergliedert und unterhält jedem Stadtteil einen Standort.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "In Bad Soden am Taunus befinden sich zehn staatlich anerkannte Heilquellen. Mit einem Kaufkraftindex von 176,5 Prozent des Bundesdurchschnitts verfügt die Stadt Bad Soden am Taunus über das höchste Pro-Kopf-Einkommen im Main-Taunus-Kreis. Damit belegt Bad Soden am Taunus einen bundesweiten Spitzenplatz. In Bad Soden hatten die Kartographischen Verlage Haupka und zeitweise auch Ravensteins Geographische Verlagsanstalt (unter dem Namen \"CartoTravel\") ihren Sitz, die 2007 von MairDumont (Falk-Pläne) übernommen und liquidiert wurden. Das Kreiskrankenhaus in Bad Soden ist Teil der Kliniken des Main-Taunus-Kreises. Seit September 2011 hat die Messer Group ihren Hauptsitz in der Innenstadt direkt zwischen Alten und Neuen Kurpark. Die Messer Group gehört zu den größten Industriegasspezialisten weltweit.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der öffentliche Nahverkehr in Bad Soden wird im Auftrag und zu den Tarifen des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) betrieben. Vom Kopfbahnhof Bad Soden bestehen mit der Regionalbahnlinie RB 11 Verbindungen nach Süden über Sulzbach und Sossenheim nach Frankfurt-Höchst sowie mit der S-Bahn nach Osten über Schwalbach, Eschborn (Limesbahn, Kronberger Bahn) und Frankfurt Hauptbahnhof nach Langen und zum Hauptbahnhof Darmstadt. Mit dem Bus bestehen Verbindungen nach Frankfurt-Höchst (Linie 253), Königstein (Linien 253, 803 und 811), zum Main-Taunus-Zentrum (Linie 253 und 803), nach Eschborn (Linien 810, 812 und 813) und Hofheim am Taunus (Linie 812). Des Weiteren bietet die Stadt den Stadtbus 828 an, welcher durch die ganzen Wohnviertel vom Bahnhof aus fährt. Südlich des Ortes verläuft die A 66, westlich die vierspurig ausgebaute B 8, über die L 3014 in Ost-West-Richtung und die L 3266 in Nord-Süd-Richtung ist die Ortsmitte zu erreichen. Der nächste Flughafen ist der Flughafen Frankfurt am Main.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehrenbürger.", "content": "1Die Zahlen in der Klammer geben jeweils das Jahr des Erhalts des Ehrenbriefs wieder.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bad Soden am Taunus ist eine Stadt im Main-Taunus-Kreis im hessischen Regierungsbezirk Darmstadt und liegt an den Südhängen des Taunus. Die Stadt ist ein Teil der Stadtregion Frankfurt, der größten Agglomeration im Rhein-Main-Gebiet. Als Reichsdorf war es im Mittelalter bekannt für Salz und Warmquellen, später bis zu den 1990er-Jahren als ein international bekannter Kurort. Heute ist Bad Soden ein wichtiger Wohn- und Arbeitsraum westlich der Stadt Frankfurt am Main und wie die benachbarten Städte Königstein im Taunus und Kronberg im Taunus (beide Hochtaunuskreis) für seine teuren Wohnlagen mit einer Reihe von Villen bekannt. Zudem wies die Stadt Bad Soden am Taunus im Jahr 2017 einen weit überdurchschnittlichen Kaufkraftindex von 176,5 Prozent des Bundesdurchschnitts auf und belegt damit einen bundesweiten Spitzenwert.", "tgt_summary": null, "id": 2441423} {"src_title": "Berechenbarkeit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Formale Definition.", "content": "Angenommen wird: der Algorithmus formula_1 \"berechnet\" die Funktion formula_2 mit formula_3, wenn formula_1 bei Eingabe von formula_5 nach einer endlichen Zahl von Schritten den Wert formula_6 ausgibt und bei Eingabe von formula_7 nicht terminiert. Eine Funktion heißt \"berechenbar\", wenn es einen Algorithmus gibt, der sie berechnet. Den Berechenbarkeitsbegriff kann man gleichwertig auf partielle Funktionen übertragen. Eine partielle Funktion formula_8 heißt berechenbar, wenn sie eingeschränkt auf ihren Definitionsbereich formula_9 eine berechenbare Funktion ist.", "section_level": 1}, {"title": "Zahlenfunktionen.", "content": "In der Berechenbarkeitstheorie werden meist nur Funktionen natürlicher Zahlen betrachtet.", "section_level": 2}, {"title": "Definition berechenbarer Funktionen mit Registermaschinen.", "content": "Eine Funktion formula_10 ist berechenbar genau dann, wenn es eine formula_11-stellige Registermaschine formula_12 gibt, deren Maschinenfunktion mit formula_13 übereinstimmt, also formula_14 gilt. Z. B. ist die Funktion (die für kein Argument terminiert) berechenbar, da es eine entsprechende Registermaschine gibt.", "section_level": 3}, {"title": "Definition mit WHILE-Programmen.", "content": "Eine Funktion formula_13 (wie oben) ist berechenbar genau dann, wenn es ein WHILE-Programm formula_1 gibt mit Dabei ist formula_19 die Eingabecodierung, formula_20 die Ausgabecodierung und formula_21 die von formula_1 über die Semantik realisierte Maschinenfunktion.", "section_level": 3}, {"title": "Definition durch Rekursion.", "content": "Seien formula_23, Sub und Prk die Operationen der μ-Rekursion, der Substitution und primitiven Rekursion. Funktionen, die sich aus der Menge der primitiv-rekursiven Grundfunktionen durch wiederholtes Anwenden dieser Operatoren erzeugen lassen, heißen μ-rekursiv. Die Menge der formula_23-rekursiven Funktionen ist genau die Menge der berechenbaren Funktionen.", "section_level": 3}, {"title": "Übergang von einstelligen zu mehrstelligen Funktionen.", "content": "Über die cantorsche Paarungsfunktion wird der Begriff der Berechenbarkeit einer \"k\"-stelligen Funktion auf den der Berechenbarkeit von einstelligen Funktionen zurückgeführt. Insbesondere wird damit in natürlicher Weise definiert ob Funktionen von rationalen Zahlen berechenbar sind.", "section_level": 3}, {"title": "Wortfunktionen.", "content": "Die Berechenbarkeit von Wortfunktionen lässt sich etwa mit Hilfe von Turingmaschinen zeigen. Alternativ führt man eine Standardnummerierung über die Wörter über formula_25 ein und zeigt, dass die so erzeugten Zahlenfunktionen berechenbar sind.", "section_level": 2}, {"title": "Uniforme Berechenbarkeit.", "content": "Eine zweistellige Funktion \"f\"(\"x\",\"y\") mit der Eigenschaft, dass für jeden festen Wert \"a\" die durch \"f\"(\"y\") = \"f\"(\"a\",\"y\") definierte einstellige Funktion \"f\" berechenbar ist, muss selbst nicht unbedingt berechenbar sein; für jeden Wert \"a\" gibt es zwar einen Algorithmus (also etwa ein Programm für eine Turingmaschine) \"T\", der \"f\" berechnet, aber die Abbildung \"a\" → \"T\" ist im Allgemeinen nicht berechenbar. Eine Familie (\"f\": \"a\"=0, 1, 2,...) von berechenbaren Funktionen heißt uniform berechenbar, wenn es einen Algorithmus gibt, der zu jedem \"a\" einen Algorithmus \"T\" liefert, welcher \"f\" berechnet. Man kann leicht zeigen, dass so eine Familie genau dann uniform berechenbar ist, wenn die zweistellige Funktion (\"x\", \"y\") → \"f\"(\"y\") berechenbar ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine mathematische Funktion ist berechenbar (auch effektiv berechenbar oder rekursiv), wenn für sie eine Berechnungsanweisung (Algorithmus) formuliert werden kann (Berechenbarkeitstheorie). Die Funktion, die ein Algorithmus berechnet, ist gegeben durch die Ausgabe, mit der der Algorithmus auf eine Eingabe reagiert. Der Definitionsbereich der Funktion ist die Menge der Eingaben, für die der Algorithmus eine Ausgabe produziert. Wenn der Algorithmus nicht terminiert, dann ist die Eingabe kein Element der Definitionsmenge. ", "tgt_summary": null, "id": 2457865} {"src_title": "Luv und Lee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Sein Name wurde in der antiken Volksetymologie schon sehr früh (in der Orphik) mit dem des Zeitgottes Chronos () gleichgesetzt, was aber etymologisch falsch ist; ursprünglich waren es zwei verschiedene Götter, die dann in manchen Überlieferungen miteinander verschmolzen wurden. Die Etymologie ist umstritten; man hat eine Ableitung von \"kraíno\" erwogen, dann wäre Kronos der „Vollender“. Auch wurde vermutet, dass der Name vorgriechischen Ursprungs sei und somit Kronos aus einer vorgriechischen Tradition übernommen wurde. Der Autor des 1962 gefundenen Derveni-Papyrus, einer der ältesten bekannten literarischen Schriften der griechischen Antike, bietet eine andere Etymologie, indem er Kronos von herleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Mythologie.", "content": "In der Frühzeit der Mythologie hatte Kronos noch keinen festen Platz in der Genealogie der Götter; von den verschiedenen Versionen des Mythos hat sich die von Hesiod überlieferte durchgesetzt, die Kronos zu einem Sohn von Uranos und Gaia macht. Da Uranos seine Kinder – die Kyklopen und Hekatoncheiren – so sehr hasste, dass er sie in den Tartaros verbannte, brachte Gaia ihre weiteren Kinder – die Titanen – im Geheimen zur Welt. Sie stiftete schließlich Kronos an, den Vater mit einer Sichel zu entmannen. Kronos wurde damit zum Herrscher der Welt und Begründer des Goldenen Zeitalters. Er wurde von seiner Schwester Rhea (Rheia) zum Gatten genommen. Aus Angst, selbst entmachtet zu werden, fraß er jedoch alle Kinder, die aus dieser Verbindung entstanden: Hestia, Demeter, Hera, Hades und Poseidon, die \"Kroniden\". Den jüngsten Sohn jedoch, Zeus, versteckte Rhea auf Anraten von Gaia und Uranos in der Höhle von Psychro im Dikti-Gebirge auf Kreta, während sie dem Kronos einen in eine Windel gewickelten Stein überreichte, den dieser verschlang, ohne den Betrug zu bemerken. So konnte Zeus ungestört heranwachsen. Später gelang es Zeus, seinen Vater mit List und Gewalt zu überwinden, worauf Kronos erst den Stein und dann seine verschlungenen Kinder ausspuckte. Den Stein stellte Zeus an der Kultstätte Pytho (Delphi) auf, damit er dort von den Sterblichen bestaunt werde. Die Orphiker erzählten, dass Kronos eines Tages von dem damals aus den Eichen fließenden Honig berauscht dalag und so von Zeus gefesselt werden konnte. Anschließend brachte dieser ihn auf die „Insel der Seligen“, die Elysischen Gefilde, die am Rande des Erdkreises liegen, wo Kronos bis heute weile. Daher halte dort noch immer das Goldene Zeitalter an, das für den Rest der bekannten Welt mit seiner Entmachtung sein Ende gefunden habe. Metis, die erste Geliebte des Zeus, war diesem bei der Entmachtung des Vaters behilflich, indem sie ihm den Trank reichte, der Kronos betäubte und ihn schließlich dazu zwang, alle zuvor verschlungenen Kinder wieder von sich zu geben.", "section_level": 1}, {"title": "Verehrung.", "content": "Kronos war eine relativ schattenhafte Gestalt aus der Mythologie, die nur in sehr geringem Maße kultisch verehrt wurde. Allerdings gab es ein ihm zu Ehren gefeiertes ländliches Fest, die Kronien. Der von ihm ausgespuckte Stein wurde in Delphi verehrt; man salbte ihn täglich mit Öl und umwickelte ihn an Festtagen mit wollenen Binden. Er ist nicht zu verwechseln mit einem anderen ebenfalls in Delphi aufgestellten und verehrten Stein, dem Omphalos. Der Steinkult war in der Antike im Mittelmeerraum verbreitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kronos () ist in der griechischen Mythologie der jüngste Sohn der Gaia (\"Erde\") und des Uranos (\"Himmel\"), Anführer der Titanen und Vater von Zeus. In der römischen Mythologie entspricht ihm Saturn(us).", "tgt_summary": null, "id": 1239224} {"src_title": "Semiotisches Dreieck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Steven Soderbergh wurde als fünftes von sechs Kindern in Atlanta (Georgia) im Osten der Vereinigten Staaten geboren. Sein Vater, Peter Andrew Soderbergh, war Professor für Erziehungswissenschaft, seine Mutter, Mary Ann Soderbergh, arbeitete früher als Psychologin. Sein Großvater väterlicherseits war ein schwedischer Immigrant aus Stockholm. Drei Monate nach seiner Geburt siedelte die Familie nach Austin (Texas), 1967 nach Pittsburgh (Pennsylvania) und 1973 nach Charlottesville (Louisiana) um. 1977 erfolgte schließlich der Umzug nach Baton Rouge, Louisiana. Soderberghs Vater wurde Dekan des Fachbereichs Erziehungswissenschaft an der \"Louisiana State University\". 1979 trennten sich seine Eltern. Steven Soderbergh war ein begabter Baseballspieler, entdeckte dann aber seine Liebe zum Film. Während der Schulzeit schrieb er sich in die Animationsfilmklasse ein und begann bereits im Alter von 13 Jahren, erste Kurzfilme mit einer Super-8-Kamera, die er an der Universität ausgeliehen hatte, zu drehen. In seiner Jugend sah er den Film \"Der weiße Hai\" von Steven Spielberg 28-mal und \"American Graffiti\" von George Lucas 14-mal. Die Einstellungen und Schnitte der Filme lernte er praktisch auswendig. Nach seinem Schulabschluss verdingte sich der damals 18-Jährige als Editor in Los Angeles bei der Fernsehserie \"Games People Play\". Er kehrte jedoch schon bald unzufrieden nach Baton Rouge zurück, wo er Drehbücher schrieb und weitere kleine Eigenproduktionen drehte. Über einen Freund wurde er auf die Rockband Yes aufmerksam, die nach einem Regisseur Ausschau hielt, der ihre Tournee auf Film festhalten könnte. Soderbergh bekam den Job und filmte die Gruppe bei ihren Auftritten. Das Ergebnis gefiel der Band so gut, dass sie ihn bat, einen weiteren Film über sie zu drehen. Soderbergh willigte ein und es entstand der Konzertfilm \"\". 1986 wurde der Film für die Grammy Awards als Bestes Musik-Langvideo nominiert. 1988 heiratete Soderbergh die Schauspielerin Betsy Brantley, 1994 erfolgte die Scheidung. Es gibt eine gemeinsame Tochter. 1989 folgte der Independentfilm \"Sex, Lügen und Video\", zu dem er in gerade mal acht Tagen das Drehbuch verfasst hatte. Der Film wurde 1989 mit Beifall und Lob auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes vorgeführt und gewann die Goldene Palme. Danach folgten finanziell wenig erfolgreiche Filme wie \"Kafka\" (1991) und \"König der Murmelspieler\" (1993). Den kommerziellen Durchbruch brachte ihm 1998 die Gaunerkomödie \"Out of Sight\", die nach einer Vorlage von Elmore Leonard entstand. Für \"Traffic – Macht des Kartells\" (2000) erhielt Soderbergh den Oscar für die beste Regie. Seitdem drehte er einige künstlerisch anspruchsvolle Filme, die er mit Top-Stars wie Brad Pitt, George Clooney und Julia Roberts besetzen konnte, was auch seinen kommerziellen Erfolg steigerte. Im Jahr 2000 gründeten Soderbergh und George Clooney zusammen die Produktionsfirma Section Eight Productions, mit der sie fortan Filme produzierten. 2006 verließ Clooney die Firma. Mit der Gaunerkomödie \"Ocean’s Eleven\" (2001) gelang Soderbergh sein größter kommerzieller Erfolg. Der Film spielte weltweit 451 Millionen US-Dollar ein. Bei den Fortsetzungen \"Ocean’s 12\" (2004) und \"Ocean’s 13\" (2006) führte er ebenfalls Regie. Daneben entstanden auch immer wieder eher anspruchsvolle Filme wie \"The Good German – In den Ruinen von Berlin\" (2006) oder \"Che – Revolución\"/\"Che – Guerrilla\" (2008), die trotz Kritikerlob an den Kinokassen floppten. Soderbergh dreht seit 2008 seine Filme mit digitalen Kinokameras. Die Filme \"Unsane – Ausgeliefert\" und \"High Flying Bird\" wurden mit einem iPhone aufgenommen. Nach den Box-Office-Erfolgen \"Contagion\" (2011) und \"Magic Mike\" (2012), entstand 2013 mit \"Side Effects\" Soderberghs nächster Kinofilm. Bereits vor Erscheinen kündigte der Regisseur an, sich danach auf unbestimmte Zeit aus dem Filmgeschäft zurückziehen zu wollen. Soderbergh begründete dies unter anderem mit immer komplizierteren Arbeitsbedingungen in Hollywood sowie zu starker Beanspruchung durch seine Arbeit. Ende April 2013 hielt Soderbergh als Gastredner beim San Francisco International Film Festival eine vielbeachtete Rede zur „Lage des Films“, in der er neben der immer stärkeren Fokussierung der Studios auf die Produktion von Tentpole-Releases mit möglichst leichtverständlicher Handlung auch die massiv gestiegenen Marketingkosten und die zunehmende Diskrepanz zwischen Filmemachern und Filmproduzenten kritisierte. Nachdem mehrere Filmstudios die Produktion abgelehnt hatten, drehte Soderbergh die Biografie des Entertainers Liberace als Fernsehfilm \"Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll\" für den Pay-TV-Sender HBO mit Michael Douglas und Matt Damon in den Hauptrollen. Der Film wurde mit 11 Emmys ausgezeichnet (u. a. als \"Beste Miniserie oder Fernsehfilm\" und \"Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm\") und kam in Europa ins Kino. 2014 und 2015 inszenierte er die Fernsehserie \"The Knick\". Außerdem führte er 2014 am New Yorker Public Theatre Regie bei dem Theaterstück \"The Library\", eine Adaption von Dave Cullens Buch \"Columbine\" über das Schulmassaker von Littleton. An \"Magic Mike XXL\" aus dem Jahr 2015 ist er als Kameramann und Filmeditor sowie Ausführender Produzent beteiligt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Steven Andrew Soderbergh (* 14. Januar 1963 in Atlanta, Georgia) ist ein US-amerikanischer Filmregisseur, Filmproduzent, Drehbuchautor, Kameramann und Filmeditor. Unter dem Pseudonym Peter Andrews arbeitet er auch als Kameramann, hauptsächlich in seinen eigenen Filmen, auch taucht er öfter im Abspann für den Schnitt als Mary Ann Bernard auf. Sein Film \"Sex, Lügen und Video\" erhielt 1989 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes die Goldene Palme. Damit war Soderbergh der jüngste Filmemacher, der diesen wichtigen Preis verliehen bekam. Ebenso erhielt er für \"Traffic – Macht des Kartells\" 2001 den Oscar. ", "tgt_summary": null, "id": 421914} {"src_title": "Blaue Blume", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Begriff „Vulkan“ leitet sich von der italienischen Insel Vulcano ab. Diese ist eine der Liparischen Inseln im Tyrrhenischen Meer. In der römischen Mythologie galt diese Insel als die Schmiede des Vulcanus, des römischen Gottes des Feuers.", "section_level": 1}, {"title": "Vulkantypen und Bezeichnungen.", "content": "Vulkane kann man nach ihrer äußeren Form, der Art ihres Magmenzufuhrsystems, dem Ort ihres Auftretens, der Art ihrer Tätigkeit sowie nach ihrem Zustand unterteilen. Viele Vulkane folgen allerdings nicht einem „reinen“ Ausbruchsmuster, sondern zeigen variierendes Verhalten entweder während einer Eruption oder während der Millionen Jahre ihrer Aktivität. Ein Beispiel dafür ist der Ätna auf Sizilien. Ein Paroxysmus (griech. παρα \"para\" „neben“, οξυς \"oxys\" „scharf“) ist eine Folge von sich steigernden Ausbrüchen eines Vulkans. Der durch die vulkanische Aktivität entstandene Berg wird je nach seiner Form Vulkankegel oder Vulkandom genannt, und die Öffnung, aus der Lava aus der Tiefe aufsteigt, heißt Vulkanschlot. Die mehr oder minder breite Öffnung an der Spitze eines Vulkans ist der Vulkankrater. Bricht ein Schlot über einer oberflächennahen Magmakammer zusammen, und es bildet sich ein großer Einbruchskrater, wird dieser als Caldera bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Magmatypen.", "content": "Einen entscheidenden Einfluss auf die Ausbildung eines Vulkans hat neben dem Gas- und Wassergehalt die Zusammensetzung seines Magmas, vor allem der Gehalt an Siliciumdioxid (SiO). Die Zusammensetzung des Magmas bestimmt die Art der Vulkantätigkeit. Je mehr SiO das Magma enthält, desto explosiver ist der damit verbundene Vulkanismus. Es lassen sich vier Haupttypen unterscheiden: Aus den vier Magmatypen entstehen charakteristische Gesteine: Diese vier Typen können grob bestimmten geodynamischen Umfeldern zugeordnet werden:", "section_level": 1}, {"title": "Lavatypen.", "content": "Vulkane können auch anderweitig klassifiziert werden, indem sie nach der Farbe der austretenden Lava beschrieben werden. Die Farbe der austretenden Lava hängt von der Temperatur ab, kann aber auch auf die chemische Zusammensetzung der Gesteinsschmelze zurückgeführt werden. Die entstehende Form des Vulkans als auch das Ausbruchsverhalten werden von der Zusammensetzung der Gesteinsschmelze entscheidend bestimmt:", "section_level": 1}, {"title": "Maßgeblich von Vulkanen ausgelöste Ereignisse.", "content": "Bei der Eruption von Vulkanen können durch Vermischung vulkanischen Materials mit anderen Stoffen wie Wasser oder Luft sowie durch das abrupte Austreten von Lava weitere Prozesse ausgelöst werden. Dazu zählen unter anderem: Auch können Erdbeben vor oder nach dem Ausbruch eines Vulkans auftreten, da sie sich gegenseitig beeinflussen können. Nicht dem Vulkanismus sind andere aufsteigende Materialien zuzurechnen, die etwa für die sogenannten Schlammvulkane (besser als Schlammdiapire bezeichnet) verantwortlich sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verteilung von Vulkanen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nach Vulkantyp.", "content": "Es gibt heute weltweit ca. 1500 aktive, d. h. in den letzten 10.000 Jahren ausgebrochene Vulkane auf der Erdoberfläche, allerdings kennt man noch nicht die Anzahl der submarinen Vulkane, von denen es vermutlich vielfach mehr gibt. Davon sind 719 als Schichtvulkan, 176 als Schildvulkan, 66 als komplexer Vulkan, 86 als Caldera, 147 als einzelne Schlackenkegel, 27 als Spaltenvulkan oder Kraterreihe, 19 als Maar, 137 als submariner Vulkan und 100 als Vulkanfeld (mit teilweise mehreren hundert Einzelvulkanen) klassifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Nach Geographie.", "content": "Die geographische Verteilung kann man mit Hilfe der Erkenntnisse der Plattentektonik verstehen:", "section_level": 2}, {"title": "Im Sonnensystem.", "content": "Vulkanismus ist ein für terrestrische Himmelskörper normales Phänomen. Auf vielen Welten des Sonnensystems finden sich Spuren erloschenen Vulkanismus, wie beispielsweise auf dem Erdmond oder dem Mars. Vulkanisch aktivste Welt des Sonnensystems ist der Jupitermond Io. Auf dem Saturnmond Enceladus wie auch dem Neptunmond Triton wurde Kryovulkanismus beobachtet. Dagegen finden sich auf der in Masse, Größe und innerem Aufbau sehr erdähnlichen Venus nur wenige Hinweise für derzeit aktiven Vulkanismus und keinerlei Anzeichen für eine Plattentektonik.", "section_level": 2}, {"title": "Vorhersage von Vulkanausbrüchen.", "content": "Ob ein Vulkan endgültig erloschen ist oder vielleicht wieder aktiv werden kann, interessiert besonders die Menschen, die in der Umgebung eines Vulkans leben. In jedem Fall hat ein Vulkanausbruch weitreichende Konsequenzen, denn über das persönliche Schicksal hinaus werden Infrastruktur und Wirtschaft der betroffenen Region nachhaltig beeinflusst. Daher ist es das vorrangige Forschungsziel, Vulkanausbrüche möglichst präzise vorhersagen zu können. Fehlprognosen wären allein unter Kostengesichtspunkten verheerend (Evakuierung Tausender von Menschen, Stilllegung des gesamten Wirtschaftslebens u. v. m.). Trotz gewisser Gemeinsamkeiten gleicht kein Vulkan in seinem Ausbruchsverhalten dem anderen. Demnach sind Beobachtungen über Ruhephasen oder seismische Aktivitäten eines Vulkans kaum auf einen anderen übertragbar. Bei der Überwachung von Vulkanen stehen generell fünf Überwachungsmethoden zur Verfügung, die je nach Vulkan-Charakteristik in unterschiedlicher Kombination eingesetzt werden: die Aufzeichnung seismischer Aktivität, die geodätische Überwachung der Topographie, die Messung gravimetrischer und magnetometrischer Veränderungen, die Erfassung von oberflächennahen Temperaturerhöhungen und die chemische Analyse aufsteigender vulkanischer Gase.", "section_level": 1}, {"title": "Aufzeichnung seismischer Aktivität, vulkanischer Tremor.", "content": "Ein Eruptionsprozess wird zunächst vom Aufstieg des Magmas eingeleitet. Wenn das Magma auf vorgezeichneten oder neuen Bruchlinien, Spalten oder Rissen zur Erdoberfläche emporsteigt, entstehen durch Spannungen im Umgebungsgestein und durch Entgasungsprozesse des Magmas charakteristische seismische Signale. Gestein zerbricht dabei und Risse beginnen zu vibrieren. Die Zerstörung von Gestein löst Erdbeben mit hoher Frequenz aus, die Bewegung der Risse dagegen führt zu niedrig frequenten Beben, dem sogenannten vulkanischen Tremor. Um Tiefe und Herd der vulkanischen Beben zu ermitteln, wird in der Regel ein Netz von äußerst empfindlichen Seismometern rund um den Vulkan eingerichtet. Denn gerade die schwachen Erdbeben mit einer Stärke von weniger als 1 sind häufig Anzeichen für das Erwachen eines Vulkans. Zum Beispiel wurden am betroffenen Südwesthang des Ätna in den 12 Stunden vor dem 1981er Ausbruch etwa 2800 kleinere Erdstöße durch die vor Ort installierten Seismometer als Tremor registriert. Über ein automatisches Übertragungssystem wurden die Daten direkt zum Istituto Internazionale di Vulcanologia in Catania weitergeleitet. Mit Hilfe moderner Technik werden Veränderungen der seismischen Aktivität heute in Echtzeit ermittelt. Strukturen und Vorgänge unter der Erdoberfläche können damit unmittelbar und exakt dargestellt und analysiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Geodätische Überwachung.", "content": "Dringt Magma aus der Tiefe nach oben, so können in bestimmten Bereichen des Vulkans Deformationen der Erdoberfläche in Form von Aufbeulungen, Absenkungen, Neigungen, Buckeln und Rissen entstehen. Diese Deformationen können mit meist in Bohrlöchern des Gesteins fest installierten Neigungsmessern (Klinometern) und Dehnungsmessern (Extensometern) vor Ort gemessen werden. Diese Phänomene können aber auch schon mit einfachen Mitteln wie zum Beispiel mit einem Bandmaß oder durch aufgesprühte Linien erkannt werden. Anfang August 1982 hatten Geologen im Kraterboden des Mount St. Helens viele schmale Bodenrisse entdeckt und sie mit Farblinien markiert. Zwei Tage später bereits waren die Linien deutlich gekrümmt, was eine Veränderung der Risse durch aufsteigendes Magma anzeigte. Wenige Tage später kam es zu einer heftigen Eruption des Vulkans. Im Oktober 2004 wurde am Mount St. Helens eine Aufbeulung einer Vulkanflanke von mehr als 100 m beobachtet, die auch mit bloßem Auge sichtbar war. Eine komplexere und exaktere Methode zur Erfassung morphologischer Veränderungen ist zum Beispiel die Messung horizontaler Entfernungen mit Elektronischer Distanzmessung (EDM). Ein EDM kann elektromagnetische Signale senden und empfangen. Die Wellenphase verschiebt sich dabei in Abhängigkeit von der Entfernung zwischen EDM und reflektierendem Objekt und gibt damit das Ausmaß der entstandenen Verschiebung an. EDMs haben Reichweiten bis zu 50 km und hohe Messgenauigkeiten von wenigen Millimetern. Oberflächenveränderungen vor allem größerer Gebiete und abgelegener Vulkane werden mit Hilfe von satellitengestützten geodätischen Messverfahren beobachtet. Da sich infolge von Deformationen des Geländes auch Grundwasser- und Oberflächenwasserstände relativ zueinander verändern können, werden oft Grundwassermessstellen eingerichtet und in gewässernahen Gebieten Fluss- und Seewasserpegel installiert. Man setzt inzwischen auch Satellitenbilder zur Überwachung von Vulkanen und deren Verformung bzw. Aufwölbung ein.", "section_level": 2}, {"title": "Messung gravimetrischer und magnetometrischer Veränderungen.", "content": "Dringen heiße Gesteinsschmelzen in oberflächennahe Erdschichten, so werden lokale Veränderungen im Schwerefeld beobachtet. Diese örtlichen Veränderungen werden durch Dichteunterschiede zwischen Magma und Umgebungsgestein verursacht. Solche sogenannten mikrogravimetrischen Anomalien lassen sich mit Hilfe von hoch empfindlichen Gravimetern entdecken, die an aktiven Vulkanen zum Einsatz kommen. Beim Magma-Aufstieg können auch lokale Änderungen des Magnetfeldes registriert werden, die durch thermische Einwirkungen verursacht werden. Bereits 1981 wurden am Südhang des Ätna und in etwa 20 km Entfernung zum Ätna zwei magnetometrische Stationen mit automatischer Daten-Fernübertragung in Betrieb genommen.", "section_level": 2}, {"title": "Erfassung von Temperaturerhöhungen.", "content": "Der Aufstieg des etwa 1100 bis 1400 °C heißen Magmas aus einer Magmakammer oder direkt aus dem oberen Erdmantel geht in erster Linie mit einer lokalen Temperaturerhöhung des Nebengesteins einher. Mit Hilfe ortsfester Stationen zur Temperaturmessung und durch Infrarot-Aufnahmen von Satelliten aus können solche thermischen Aufheizungen festgestellt werden, die durch oberflächennahe Stauung aufgedrungener Schmelzen entstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Analyse aufsteigender Gase.", "content": "Eruptive Gase sind die Haupttriebkraft der vulkanischen Aktivität. Änderungen ihrer Menge, ihrer Temperatur und ihrer chemischen Zusammensetzung sind für die Vorhersage eines Vulkanausbruchs von grundlegender Bedeutung. Generell sind die Schwankungen im Chemismus der Gase umso höher, je heißer die Gase sind und je reger die vulkanische Aktivität ist. Bei hohem Gasausstoß lässt sich die Konzentration gewisser Gase mit Hilfe ihres Absorptionsspektrums im sichtbaren Licht auch durch Fernerkundung bestimmen. Typische vulkanische Gase sind hauptsächlich Wasserdampf, Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Schwefelwasserstoff, Salzsäure und Fluorwasserstoff. Die geochemische Überwachung erstreckt sich auch auf die Beobachtung von Grundwasser und von Quellen. Denn unterirdisches Wasser wird oft von vulkanischen Gasen kontaminiert, die dem Magma entweichen und sich im Boden ausbreiten. Eine besondere Rolle spielen dabei Helium und Radon. Beide Gase entstammen dem Erdmantel. Steigt eine Magmakammer auf, so erhöhen sich auch die Gehalte dieser Gase. So hat man zum Beispiel nach der Erdbebenkrise auf der griechischen Insel Nisyros (1996) begonnen, die Gase und andere Faktoren genau zu überwachen, da man befürchtete, es könne ein Vulkanausbruch bevorstehen. Im Rahmen des EU-Programms \"Geowarn\" haben sich europäische Universitäten zusammengeschlossen und beobachten Nisyros, den Vesuv und andere potentiell gefährliche Vulkane in Europa. Im Rahmen der internationalen Dekade zur „Schadensminimierung bei Naturkatastrophen 1990–2000“ wurden 15 Vulkane weltweit als Forschungsobjekte ausgewählt und kontinuierlich überwacht, darunter auch der Vesuv und der Ätna.", "section_level": 2}, {"title": "Fazit.", "content": "Trotz der Vielzahl der Frühwarnsysteme und vieler neuer Erkenntnisse auf diesem Gebiet wird sich bei Vulkanausbrüchen eine gewisse Unberechenbarkeit nie ganz ausschalten lassen. Parallel zur Vorhersage gefährlicher Eruptionen sind Schutzmaßnahmen, Risiko- und Handlungspläne, Aufklärung der betroffenen Bevölkerung und gesetzliche Regelungen für den Ernstfall notwendig. Zusätzlich könnte es sich lohnen, auch die Natur einer gefährdeten Region genau zu beobachten. Oft reagieren Tiere sensibler und verlassen ein gefährdetes Gebiet weit vor einem Vulkanausbruch.", "section_level": 2}, {"title": "Größter Vulkan der Erde.", "content": "Nature Geoscience veröffentlicht in seiner Septemberausgabe 2013 (Vol 6 No 9) einen Artikel, in dem Forscher das unterseeische Tamu-Massiv östlich von Japan für den größten Vulkan der Erde halten. Forscher um William Sager (University of Houston) (Texas/USA) analysierten Gesteinsproben des Tamu-Massivs. Diese stammen aus maximal 175 Metern Tiefe; das Massiv erhebt sich mehrere Kilometer über den Meeresboden. Der schildförmige unterseeische Berg könnte entstanden sein, als an einer Stelle riesige Lavamengen austraten und beim Abkühlen flache, weit reichende Hänge schufen. Es handle sich wahrscheinlich um einen Einzelvulkan von 650 Kilometern Länge und 450 Kilometern Breite.", "section_level": 1}, {"title": "Vulkane in der Mythologie.", "content": "Für fast alle Kulturen sind Vulkane der Sitz ihrer Götter. In der griechischen Mythologie ist die vulkanische Insel Limnos der Sitz des Feuergottes Hephaistos, der Name 'Vulkan' leitet sich vom römischen Vulcanus ab. Auch in der aztekischen, isländischen und vielen weiteren Kulturen spielen Vulkane eine zentrale Rolle in der Mythologie. In Hawaii wird der Vulkangöttin Pele besondere Verehrung zuteil. In der Bibel erinnern mehrere Stellen an einen Vulkanausbruch, unter anderem und. Mehrere Forscher sehen unter anderem auch aufgrund dieser Beschreibungen in Jahwe Reste eines Vulkan-Gottes. Die heilige Agatha von Catania gilt als Helferin gegen Ausbrüche des Ätna.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Vulkan ist eine geologische Struktur, die entsteht, wenn Magma (Gesteinsschmelze) bis an die Oberfläche eines Planeten (z. B. der Erde) aufsteigt. Alle Begleiterscheinungen, die mit dem Aufstieg und Austritt der glutflüssigen Gesteinsschmelze verbunden sind, bezeichnet man als Vulkanismus. Bei einem Vulkanausbruch werden nicht nur glutflüssige, sondern auch feste oder gasförmige Stoffe freigesetzt. ", "tgt_summary": null, "id": 2104995} {"src_title": "Endliche Gruppe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Französisch-Polynesien besteht aus insgesamt 118 Inseln und Atollen, die zu fünf Archipelen gehören:", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Völker.", "content": "Etwa 78 % der Bevölkerung sind Polynesier, die in verschiedenen Volksgruppen organisiert sind. Die größte Minderheit mit 12 % sind Chinesen, die vor allem in der", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Quelle:", "section_level": 2}, {"title": "Sprachen.", "content": "Obwohl in Französisch-Polynesien zahlreiche verschiedene Sprachen gesprochen werden, ist Französisch die einzige Amtssprache des Gebietes. Ein Gesetz mit Verfassungsrang vom 12. April 1996 besagt, dass Französisch die offizielle Sprache ist, Tahitianisch und andere polynesische Sprachen regional verwendet werden können. Die französische Sprachpolitik ist wie in allen französischen Gebieten sehr rigide und zielt darauf ab, die Frankophonie zu fördern. Dies führt dazu, dass einheimische polynesische Sprachen einen schlechten sozialen Status von Seiten der Regierung erhalten und selbst von", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Eine Mehrheit von 54 % der Bevölkerung gehören protestantischen Religionsgemeinschaften an, 30 % sind römisch-katholische", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte der Inselgruppen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftsinseln.", "content": "Die Gesellschaftsinseln wurden etwa um 200 v. Chr. von Tonga und Samoa aus besiedelt. Die Aufzeichnungen über die Gesellschaftsinseln beginnen, als Ferdinand Magellan 1521 den Tuamotu-Archipel entdeckte. Zusammen mit den Marquesas bildeten sie das polynesische Kernland und damit das Sprungbrett zur Besiedlung von Hawaii, Neuseeland, den Gambierinseln und der Osterinsel. Von der Geografie der Inseln mit ihren abgeschlossenen, sich zum Meer hin öffnenden Tälern begünstigt, bildeten sich alsbald neun unabhängige Stammesfürstentümer heraus. Dies führte zu einem streng stratifizierten Gesellschaftsmodell, die Gesellschaft war in mehrere getrennte soziale Ebenen gegliedert. Im Wesentlichen gab es drei Kasten: Das Herrschaftssystem Tahitis bezog sowohl Merkmale der mittelalterlich-europäischen Feudalgesellschaft als auch der Kastengesellschaft hinduistischer Prägung ein. Religiöse und weltliche Macht waren eng verzahnt und teilweise in denselben Personen vereint. Eine besondere Rolle innerhalb der polynesischen Gesellschaft Tahitis nahm der Geheimbund der Arioi ein, der sowohl religiöse als auch machtpolitische Bedeutung hatte, letzteres durch Repräsentation und Prachtentfaltung zum Ruhm der Herrscherhäuser. Zur Zeit der Kulturblüte vor der europäischen Entdeckung im 18. Jahrhundert hatte Tahiti vermutlich 35.000 Einwohner. Zur Ernährung der Bevölkerung war ein ausgeklügeltes System der Landnutzung angelegt worden, dessen kunstvoll be- und entwässerte Anbauterrassen für Taro stellenweise heute noch archäologisch nachweisbar sind. Weitere bedeutende Kulturpflanzen waren die Brotfrucht, die Kokospalme und die Tahitikastanie (\"Inocarpus fagifer\" aus der Familie der \"Fabaceae\"). Im Gegensatz zu seiner heutigen Bedeutung war Tahiti vor der europäischen Okkupation nicht das politische und religiöse Zentrum der Gesellschaftsinseln. Raiatea wurde bald das geistige und religiöse Zentrum der Gesellschaftsinseln. Sehr anschaulich beschreibt das Jacques Antoine Moerenhout (1796–1879, Kaufmann, Ethnologe und Konsul von Frankreich für Tahiti): Das Opoa-Tal gilt als die Geburtsstätte von Oro, sodass die Bedeutung des Marae Taputapuatea mit dem Aufkommen des Geheimbundes der Arioi im 17. Jahrhundert noch zunahm. Mit der Bedeutung von Taputapuatea wuchs auch der Einfluss der aus Opoa stammenden Tamatoa-Dynastie, die schließlich die anderen Stammesfürstentümer dominierte. Die Machtverhältnisse der Gesellschaftsinseln waren bis zum Eingreifen der Europäer weitgehend ausgeglichen, auf Tahiti gelang es zunächst keinem Stamm die Oberherrschaft zu erringen. In den abgeschlossenen Tälern Mooreas bildeten sich neun Stammesfürstentümer heraus, die sich wiederum in einzelne Clans untergliederten. Die stratifizierte Gesellschaft war gekennzeichnet von einer hierarchischen Führung, deren Elite sowohl die politische als auch die religiöse Macht auf sich vereinigte. Die führenden Familien Mooreas blieben durch Heirat und Verwandtschaft seit Jahrhunderten mit denen der Nachbarinsel Tahiti verbunden. Diese Verbindungen führten zu bedeutenden Allianzen, waren", "section_level": 2}, {"title": "Tuamotu-Inseln.", "content": "Die Frühgeschichte der Tuamotu-Inseln liegt weitgehend im Dunkeln. Ethnologische Befunde lassen den Schluss zu, dass vermutlich recht früh, etwa um 700 n. Chr., eine Besiedlung von Westen, von den Gesellschaftsinseln erfolgte. Auf den Inseln Rangiroa, Manihi und Mataiva gibt es aus Korallenblöcken errichtete, flache Zeremonialplattformen (polynesisch: Marae), deren genaues Alter allerdings unbekannt ist. Für Europa wurden die Tuamotus 1521 von Ferdinand Magellan während seiner berühmten Weltumseglung entdeckt, als er Puka Puka und möglicherweise auch Fakahina und Angatau besuchte. Danach folgten 1606 der Spanier Pedro Fernández de Quirós, 1616 die Holländer Willem Cornelisz Schouten, Jakob Le Maire und 1722 Jakob Roggeveen, der Entdecker der Osterinsel, 1765 John Byron und 1767 Samuel Wallis. Anfang April 1769 passierte James Cook mit seinem Schiff \"Endeavour\" einige Inseln des Tuamotu-Archipels, doch obwohl er feststellte, dass sie bewohnt waren, ging Cook nicht vor Anker, sondern segelte weiter nach Tahiti", "section_level": 2}, {"title": "Marquesas-Inseln.", "content": "Funde von später Lapita-Keramik (\"Plainware\") auf Nuku Hiva durch den Anthropologen Harry Lionel Shapiro von American Museum of Natural History bei Ausgrabungen 1956 beweisen eine verhältnismäßig frühe Kolonisierung der Marquesas durch Protopolynesier, wobei der genaue Zeitpunkt umstritten ist. Der amerikanische Archäologe Robert Suggs geht von einer Initialbesiedlung zwischen 100 v. Chr. bis 150 n. Chr. aus, neuere Veröffentlichungen nehmen jedoch eine Erstbesiedlung nicht vor 300 n. Chr. an. Die polynesische Kolonisierung der Marquesas erfolgte von Westen, vermutlich von Samoa oder Tonga, im Rahmen der Polynesischen Expansion. Neuere Erkenntnisse stützen allerdings eher die Multibesiedelungsthese in Form mehrerer Siedlungswellen. Von den Marquesas ging später die Besiedlung Hawaiis, Neuseelands, der Gesellschaftsinseln und der Osterinsel aus. Fußend auf den Forschungen von Suggs teilt man die Inselgeschichte bis zur europäischen Entdeckung in vier Zeitabschnitte ein: Im frühesten, der Initialbesiedlung folgenden Zeitabschnitt ließen sich die Menschen in kleinen, kompakten Siedlungen oder unter Felsüberhängen im unmittelbaren Küstenbereich nieder. Ihre Hauptnahrungsquelle war die Küstenfischerei, wie Funde zahlreicher Angelhaken aus Muschelschalen beweisen. Dieser Besiedlungsphase schloss sich eine Periode der kulturellen Entwicklung und Stabilisierung an. Ab der Mitte des 1. Jahrtausends n. Chr. gewann der Ackerbau (Taro, Yams) und die Nutzung kultivierter, fruchttragender Bäume (Brotfrucht, Kokosnuss) zunehmend an Bedeutung. Die Technik der Tiefseefischerei wurde, wie aus der Fortentwicklung der Angelhaken ersichtlich ist, verfeinert, wahrscheinlich hielt man auch Schweine und Hunde als Nahrungstiere. Fortschritte im Kanubau ermöglichten einen umfangreichen Warenaustausch mit anderen Inseln. Belegt sind Fahrten nach Rarotonga – immerhin 2500 Kilometer entfernt – um die leuchtendroten, sehr begehrten Kura-Federn (von einer Unterart des Kaka (\"Nestor meridionalis\")) für den Häuptlingsschmuck einzuhandeln. Gegen Ende dieser Periode gab es eine auffallende Änderung im", "section_level": 2}, {"title": "Austral-Inseln.", "content": "Tubuai-Inseln:", "section_level": 2}, {"title": "Gambierinseln.", "content": "Der Ethnologe Kenneth P. Emory vom Bishop-Museum in Honolulu nahm an, dass die Gambierinseln, ebenso wie die anderen ostpolynesischen Inseln, von den Marquesas aus besiedelt wurden. Inzwischen wird aber eher eine von den Gesellschaftsinseln ausgehende Besiedlung, etwa um 1000 n. Chr., angenommen. Es liegen archäologische Befunde dafür vor, dass die Inseln Mangareva, Taravai, Angakauitai, Akamaru, Aukena und Kamaka in protohistorischer Zeit von Polynesiern besiedelt waren. Die Gesellschaftsform war eine streng stratifizierte Stammesgesellschaft, die sich in ständigen Kriegen der Clans untereinander aufrieb, in der zeitweilige Nahrungsknappheit bestand und in der Kannibalismus nicht unbekannt war. Es gibt Hinweise, dass kurz vor der europäischen Einflussnahme ein Umbruch im Gange war, der zu", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "In den Jahren 2004 und 2005 hat sich die politische Situation des Landes sehr stark verändert. Im Februar 2004 wurde in der französischen Hauptstadt Paris ein neues Autonomiestatut für Französisch-Polynesien beschlossen. Unter anderem änderte sich der offizielle Status des Gebietes als französisches Übersee-Territorium (\"TOM = Territoire d'outre-mer\") in Überseeland (\"POM = Pays d'outre-mer\"). Die Position der lokalen Regierung und des lokalen Präsidenten wurde gestärkt. Frankreich ist künftig nur noch für Außenpolitik, Justiz, Verteidigung, innere Sicherheit und Geldwesen zuständig. Im Mai 2005 wurde der seit vielen Jahren regierende, Frankreich getreue Gaston Flosse von dem Independantisten Oscar Temaru als Präsident abgelöst. Verändert wurde auch die Zusammensetzung des lokalen Parlamentes, der \"Assemblée de la Polynésie française\" (Te âpooraa rahi o te fenua Māòhi), das jetzt aus 57 statt 49 Parlamentariern besteht. Die bei den Wahlen stärkste Liste erhält automatisch 30 % der Sitze zusätzlich zum proportionalen Stimmenanteil. Die Zugangshürde zum Parlament wurde", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "In Französisch-Polynesien gibt es drei TV-Sender: RFO Tempo Polynésie, RFO Télé Polynésie des Senders Réseau France outre-mer und TNTV (Tahiti Nui TV). Zur Esskultur: Die Polynesen verzehren mit Vorliebe Fischgerichte. Auf dem Speiseplan stehen außerdem noch viele andere Gerichte, die mit Meeresfrüchten zubereitet werden. Meist werden dazu noch einige verschiedene Gemüsearten serviert. Als Nachspeise werden so gut wie immer Früchte gegessen. Als besondere Spezialität/Delikatesse gelten bei der einheimischen Bevölkerung Nacktschnecken aus dem Meer. Sie werden oft beim Langustentauchen eingesammelt und anschließend roh verzehrt. Der Schleim, den diese Schnecke absondert, ist giftig und wird deshalb vor dem Verzehr entfernt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Französisch-Polynesien (tahitianisch \"Porinetia Farani\", ), ursprünglich Französisch-Ozeanien, ist ein französisches Überseegebiet in Polynesien. Es besteht aus einer Ansammlung kleinerer Inseln, Atolle und Archipele im südlichen Pazifik etwa bei 15° Süd und 140° West. Die bekannteste und bevölkerungsreichste Insel ist Tahiti; das Atoll Mururoa, auf dem die französische Nuklearstreitmacht Atomwaffentests durchführte, gehört ebenfalls zu Französisch-Polynesien.", "tgt_summary": null, "id": 68607} {"src_title": "Johannes Kuhlo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriff und Inhalt.", "content": "In den Gegenstandsbereich der Wissenschaftsgeschichte fallen sämtliche Teildisziplinen der Human-, Sozial-, Geistes-, Formal-, Gesellschafts-, Kultur-, Naturwissenschaften, der Technik und anderer Wissenschaften, einschließlich deren Anwendungen und Entwicklungen sowie teilweise auch Disziplinen, die nach heutigem Verständnis anders klassifiziert würden, wie beispielsweise der Künste. Häufig wird für \"Wissenschaftsgeschichte\" im Englischen der Terminus \"history of science\" gebraucht, was aber missverständlich im Sinne von Geschichte der Naturwissenschaften sein kann, da unter „science“ oftmals spezifisch die Naturwissenschaften verstanden werden. Gelegentlich werden zudem die umfassenderen Begriffe „Wissensgeschichte“ oder „history of knowledge“ verwendet. Außer der eher „internen“ Geschichte wissenschaftlicher Praxis, Theorien und Erkenntnisse können auch umliegende Themengebiete Inhalt der Wissenschaftsgeschichte sein: z. B. Biographien ausgewählter Forscher, wissenschaftlich bedeutsame Expeditionen oder die Entwicklung wissenschaftlicher Zeitschriften, Verlage, Sammlungen oder Organisationen; eine solche eher „externe“ Wissenschaftsgeschichte befasst sich mit den Wechselwirkungen der Forschungstätigkeit mit der gesellschaftlichen Umwelt. Dazu gehört auch die Geschichte wissenschaftlicher Ausbildungsordnungen und Abschlüsse.", "section_level": 1}, {"title": "Schwerpunkte und Zugänge.", "content": "Eine erste Stufe der Wissenschaftsgeschichtsschreibung knüpft am Wirken einzelner Gelehrter an, im Sinne einer Darstellung berühmter Männer. Ein frühes Beispiel dafür ist die biographisch angeordnete Darstellung der Geschichte der Astronomie in Wien durch Georg Tannstetter (\"Viri Mathematici\", 1514). Eine von Erfolgsbewusstsein getragene Geschichtsschreibung stellt das Erreichen des gegenwärtigen Standes in den Vordergrund; es geht dann darum, wer „der erste“ war, der zu einer noch heute anerkannten Sichtweise vorgestoßen war. Die Leistungen der früheren Forscher werden dann zweigeteilt, indem wiederholt gefragt wird, was sie bereits erkannt hatten und was noch nicht. Diese einfache Betrachtungsweise dominierte bis nach 1900. Im 20. Jahrhundert kam es zu neuen Ansätzen. In den USA wurde Material aus der Geschichte der Naturwissenschaften für Fragestellungen anderer Fachrichtungen zugrundegelegt: Robert K. Merton entwickelte seit ungefähr 1940 die (externe) Wissenschaftssoziologie. Thomas S. Kuhn stützte sich vor allem auf Astronomie- und Physikgeschichte bei seinem Konzept der Struktur wissenschaftlicher Revolutionen (englisch 1962), wodurch er eine neue Sichtweise der Wissenschaftstheorie verbreitete. Die Verbindung dieser drei Disziplinen – Wissenschaftsgeschichte, -soziologie und -theorie – war dann das Anliegen des Universitätsschwerpunktes Wissenschaftsforschung in Bielefeld. Die aus dem angloamerikanischen Bereich übernommene Bezeichnung STS (\"science, technology & society\") soll die Breite des zu untersuchenden Gegenstandsbereichs betonen, stärker als das durch eine Bezeichnung wie \"Wissenschaftsgeschichte\" möglich wäre. Außerdem gewann die von Derek de Solla Price praktizierte quantitative Betrachtung der Naturwissenschaftsgeschichte (bekannt wurde sein Buch „Little Science, Big Science“, 1963) an Einfluss; es wurde die Szientometrie entwickelt. Seit den späten 1970ern werden die praktischen Dimensionen der Wissenschaften (\"practical turn\") stärker beachtet, mit ihren Objekten, Repräsentationen und Instrumenten sowie mit den Interaktionen und Aushandlungsprozessen der wissenschaftlichen Institutionen und der Forschungspraxis, so z. B. durch Morris Berman.", "section_level": 1}, {"title": "Disziplin und Studienfach.", "content": "Wissenschaftsgeschichte ist eine noch relativ junge wissenschaftliche Disziplin. Die älteste wissenschaftshistorische Fachgesellschaft der Welt ist die 1901 gegründete „Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften“. Pioniere der Wissenschaftsgeschichte waren der Cambridger Mineraloge und Philosoph William Whewell (1794–1866), der französische theoretische Physiker Pierre Duhem (1861–1916) sowie der österreichische Experimentalphysiker, Sinnesphysiologe und Philosoph Ernst Mach (1838–1916), der 1895 auf einen Lehrstuhl für \"Philosophie, insb. Geschichte und Theorie der induktiven Wissenschaften\" an der Wiener Universität berufen wurde – einem der ersten Lehrstühle für Wissenschaftsgeschichte und -theorie weltweit. Ein weiterer Pionier war Karl Sudhoff, der das 1906 gegründete \"Institut für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften\" aufbaute – es war das weltweit erste medizinhistorische Institut. 1907 begann er die Zeitschrift \"Archiv für Geschichte der Medizin\", die später nach ihm Sudhoffs Archiv genannt und auf die Naturwissenschaftsgeschichte erweitert wurde (und schließlich auf die Wissenschaftsgeschichte). Das erste Institut für die \"Geschichte der Naturwissenschaften\" wurde 1943 in Frankfurt/Main eingerichtet (durch Willy Hartner); es folgten Institute in Hamburg (1960, initiiert von Bernhard Sticker und Hans Schimank) sowie München (1963, initiiert von Kurt Vogel). Weitere Institute bzw. Lehrstühle wurden in Tübingen, Stuttgart, Mainz und Berlin eingerichtet. Die geisteswissenschaftliche Methoden verwendende Erforschung der Geschichte unterscheidet sich deutlich von naturwissenschaftlicher Forschung, weshalb für die Naturwissenschaftsgeschichte (und ähnlich für Mathematik-, Medizin- und Technikgeschichte) solche Initiativen nötig waren – diese Disziplingeschichten waren in besonderem Maße von ihrer Institutionalisierung abhängig. Den Geistes- und Sozialwissenschaften liegt eine Reflexion über die Geschichte des jeweils eigenen Faches näher. Die \"Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte\" gibt seit 1978 die \"Berichte zur Wissenschaftsgeschichte\" heraus. Hier wurde gegenüber der früheren Einschränkung auf Naturwissenschaftsgeschichte ein umfassenderes Konzept von Wissenschaftsgeschichte vertreten. Diese Tendenz wurde etwa seit 1990 verstärkt sichtbar. Die Verbreiterung der Naturwissenschaftsgeschichte führt aber nicht von selbst zu vertieften Einsichten. Das Werden der Gesamtheit der Wissenschaften lässt sich von einem einzelnen Historiker kaum erfassen. Zum Erkennen von Querverbindungen und Parallelentwicklungen verschiedener Disziplinen ist die Zusammenarbeit von Disziplinhistorikern erforderlich. Wenn ein Einzelner eine Gesamtschau versucht, gerät eine solche Wissenschaftsgeschichte in die Nähe der Philosophiegeschichte. Mit der Gründung des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte im Jahr 1994 setzte die Max-Planck-Gesellschaft einen nachhaltigen Impuls für die Forschung auf diesem Gebiet. An bundesdeutschen Hochschulen ist das Fach meist in den Bereichen Philosophie, Geschichte (etwa verbunden mit der Universitätsgeschichte) oder innerhalb der jeweiligen Disziplin (z. B. Medizingeschichte) angesiedelt. An der Universität Hamburg, der Universität Regensburg, der TU Berlin, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Universität Stuttgart werden eigene Hauptfachstudiengänge angeboten. Als historisches Fach besteht hinsichtlich der Methodik ein enger Bezug zu den Geschichtswissenschaften. Gleichzeitig ist die Verankerung in der jeweiligen Fachdisziplin unabdingbar. Mit der Reform der Studiengänge im Zuge des Bologna-Prozesses schränkte sich das Angebot an rein wissenschaftshistorischen Studiengängen weiter ein. So wird lediglich an der Universität Stuttgart ein Hauptfach-Bachelor angeboten, Masterstudiengänge im Fach Wissenschaftsgeschichte gibt es nur mehr an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Universität Regensburg, die aus Kapazitätsgründen aber lediglich ein Bachelor-Ergänzungsfach anbieten können. Ferner gibt es integrative Masterstudiengänge zu Wissenskulturen (so etwa in Frankfurt und Stuttgart) oder zu Digital Humanities, in denen Wissenschaftsgeschichte eine wichtige Rolle spielt. 2011 wurde nach dreijähriger Vakanz der Lehrstuhl Wissenschaftsgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München neu besetzt und ist mit einer eigenen Abteilung in die Geschichtswissenschaften integriert. An bundesdeutschen Hochschulen gibt es inzwischen eine Reihe von Professuren mit unterschiedlichen Ausrichtungen und Schwerpunkten sowie verschiedene Graduiertenkollegs. Fachübergreifende Forschungsaktivitäten (Transdisziplinarität) werden für die Ausdifferenzierung des Faches künftig eine stärkere Bedeutung erlangen. In der deutschen Wissenschaftspolitik ist die Wissenschaftsgeschichte als Kleines Fach eingestuft. Im englischen Sprachraum war George Sarton ein wichtiger Pionier. 1912 gründete er die Zeitschrift Isis. Seit 1955 vergibt die von Sarton und Lawrence Joseph Henderson gegründete History of Science Society (HSS) die George-Sarton-Medaille für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaftsgeschichte. Anlässlich des 6. Geschichtswissenschaftlichen Kongresses 1928 entstand außerdem die Académie internationale d’histoire des sciences, die die Zeitschrift \"Archives internationales d'histoire des sciences\" herausgibt. 1947 wurde die „International Union of the History of Science“ (IUHS) gegründet, die sich 1956 mit der „International Union for the Philosophy of Science“ (IUPS) zur „International Union of the History and Philosophy of Science“ (IUHPS) zusammenschloss. Innerhalb dieser wiederum wird die Wissenschaftsgeschichte durch die „Division of History of Science and Technology“ (DHST) repräsentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterführende Literatur.", "content": "Einführung in die Wissenschaftsgeschichte Geschichte der Wissenschaftsgeschichte Aktuelle Tendenzen der Wissenschaftsgeschichte Practical Turn der Wissenschaftsgeschichte Zeitschriften für das Gebiet der gesamten Wissenschaftsgeschichte", "section_level": 1}], "src_summary": "Wissenschaftsgeschichte ist die Geschichte der wissenschaftlichen Praktiken, Vorstellungen und Fachrichtungen sowie eine akademische Disziplin, die sich mit der Entstehung und Entwicklung der Wissenschaften beschäftigt. Die Erforschung und Lehre von Ideen bzw. Denkansätzen wird als Ideengeschichte bezeichnet und stellt im wissenschaftlichen Kontext einen Teilbereich der Wissenschaftsgeschichte dar. Diejenigen Wissenschaftler, die sich dieser Disziplin widmen, werden als Wissenschaftshistoriker bezeichnet und stammen oft selbst aus jener Einzelwissenschaft, die sie historisch bearbeiten. Wissenschaftsgeschichte kann sich dann als historische Reflexion der jeweiligen Fachdisziplin darstellen. Hierzu bedienen sich Wissenschaftshistoriker unter anderem der Methoden der Geschichtsforschung.", "tgt_summary": null, "id": 228281} {"src_title": "Elsa Brändström", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1736 stellte Duhamel Natriumnitrat erstmals synthetisch dar. Die ersten Ladungen von Chilesalpeter erreichten England in den 1820er Jahren. Im Laufe der Zeit stieg der Verbrauch und 1859 importierte England bereits 47.000 Tonnen. Schon 1870 wurden von Iquique, einer Hafenstadt im Norden Chiles, bereits 147.000 Tonnen Chilesalpeter nach Liverpool und Hamburg verschifft. Die zunehmende Profitabilität der Salpeterexporte führte zwischen 1879 und 1884 schließlich zum Salpeterkrieg, auch Pazifischer Krieg genannt, zwischen Chile einerseits und Peru und Bolivien andererseits um die Gebiete Región de Arica y Parinacota, Región de Tarapacá und Región de Atacama, im heutigen Norden Chiles, wo die ergiebigsten Vorkommen von Chilesalpeter zu finden waren. Mit der Erfindung des Haber-Bosch-Verfahrens und der damit verbundenen Erzeugung von synthetischem Natriumnitrat verlor die Gewinnung von Chilesalpeter aus den chilenischen Vorkommen ständig an Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Natriumnitrat ist das wichtigste natürlich vorkommende Nitrat. Als Mineral kommt es als Nitronatrit vor. Hauptfundort ist Chile, daher auch der Trivialname \"Chilesalpeter\". Die Lagerstätten in der Atacama-Wüste sind die Reste von abgelagertem Vogelkot (Guano), dessen organische Anteile verwittert sind. Weitere natürliche Vorkommen gibt es in Ägypten, Kleinasien, Kolumbien und Kalifornien.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung.", "content": "Natürliche Vorkommen werden durch Auslaugung mit heißen Solen gewonnen und durch Filtration von Fremdstoffen gereinigt. Das in der Kälte auskristallisierte Natriumnitrat hat eine Reinheit von etwa 98 %. Das in den Mutterlaugen enthaltene Iodat geht in die Iodgewinnung. Natriumnitrat kann auch durch Umsatz von Natriumcarbonat mit Salpetersäure gewonnen werden: Hier bietet sich die Absorption von Restgasen der Ammoniakoxidation in konzentrierter Natriumcarbonat-Lösung an: Zur Oxidation des Nitrits wird dieses mit Salpetersäure angesäuert, an der Luft zu Nitrat oxidiert und mit Natriumcarbonat neutralisiert. In Vakuumverdampfern wird es bis zum Feststoff eingeengt. Natriumnitrat kann auch durch Umsetzung von Natriumhydroxid mit Salpetersäure gewonnen werden:", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "In heißer Schwefelsäure wird es unter Bildung von Salpetersäure zu Natriumhydrogensulfat umgesetzt: Bei Temperaturen oberhalb von 380 °C zersetzt es sich zu Natriumnitrit: Bei Temperaturen oberhalb von 800 °C zu Natriumoxid:", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Natriumnitrat wird als Düngemittel, in der Baustoffindustrie als Zementzusatz, als Hilfsstoff in chemischen Abflussreinigern, als Latentwärmespeicher und als Konservierungsmittel zum Pökeln von Fleisch- und Wurstwaren verwendet (siehe Pökelsalz). Außerdem dient es als Grundstoff zur Herstellung von Kaliumnitrat.", "section_level": 1}, {"title": "Pökelsalz.", "content": "Pökelsalz besteht aus Kochsalz, dem geringe Mengen Natriumnitrat E 251, Natriumnitrit E 250, Kaliumnitrit E 249 und/oder Kaliumnitrat E 252 zugesetzt sind. Die Nitrate selbst wirken nicht antibakteriell. Sie werden jedoch im Pökelprozess enzymatisch in Nitrite umgewandelt, die gegen Bakterien, vor allem gegen den Botulismus-Erreger Clostridium botulinum, wirken. Bei diesem Prozess wird der chemisch wenig beständige Muskelfarbstoff Myoglobin in eine stabilere Variante umgewandelt (Umrötung). Als Folge davon behält das Fleisch seine rote Farbe. Ungepökelte Fleisch- und Wurstwaren nehmen bald nach der Schlachtung eine graue Farbe an, durch das Pökeln sieht auch alte Fleischware frisch aus. Zudem wird beim Pökeln ein typisches Aroma ausgebildet. Natriumnitrat wird für Wurstwaren, Hartkäse, Schnittkäse, eingelegte Heringe und Sprotten verwendet. Nitrate selbst sind ungefährlich. Problematisch ist ihr Einsatz, weil sie in Nitrite umgewandelt werden. Diese Umwandlung ist im Lebensmittel, aber auch im menschlichen Körper möglich. Nitrite wiederum wirken gefäßerweiternd und blutdrucksenkend. In höheren Dosierungen können sie zu akuten Vergiftungserscheinungen (Methämoglobin-Bildung) führen. Nitrit kann bei gleichzeitiger Aufnahme von Fleisch- oder Milcheiweiß im menschlichen Körper zu stark krebserregenden Nitrosaminen umgewandelt werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Natriumnitrat (auch Natronsalpeter oder Chilesalpeter), NaNO, ist das Natriumsalz der Salpetersäure. Die chemische Verbindung liegt im reinen Zustand in Form einer hygroskopischen, das heißt wasseranziehenden, weißen Substanz oder farblosen Kristallen vor. ", "tgt_summary": null, "id": 2136934} {"src_title": "Naturpark Dahme-Heideseen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erreger.", "content": "Denguefieber wird durch einen der vier Serotypen (DENV-1 bis DENV-4) des Dengue-Virus verursacht, es handelt sich um ein rundes behülltes Virus mit einem Durchmesser von 40 bis 60 nm aus der Familie der Flaviviren. Das virale Genom besteht (im Gegensatz zu der von allen Lebewesen verwendeten DNA) aus Ribonukleinsäure (RNA). Das Genom ist etwa 11.000 Nukleotide lang und ist positivsträngig, kann also von Ribosomen direkt abgelesen und mit dessen Information ein Protein (Aminosäurenkette) gebildet werden. Das Genom umfasst nur einen offenen Leserahmen, der für ein Polyprotein codiert (eine lange Aminosäurekette, die nachher noch in die einzelnen funktionalen Proteine geschnitten werden muss). Während einer Infektion heften sich die Viren über spezifische Rezeptoren an der Zelloberfläche einer Wirtszelle an und werden durch ein sich ausbildendes Endosomvesikel aufgenommen. Normalerweise dienen diese Vesikel dazu, Stoffe zu verdauen, das Virus nutzt sie aber als Transportmöglichkeit, um ins Innere der Zelle zu gelangen. Im Innern des Endosoms induziert der saure pH-Wert die Fusion von Endosommembran und Virushülle, was dem Virus-Inhalt erlaubt, ins Zytosol einzudringen. Danach wird das virale Genom im rauen Endoplasmatischen Retikulum (ER) und in so genannten \"vesicle packets\" repliziert, und nach einer Reifung im Golgi-Apparat entstehen infektiöse Viruspartikel. Diese verlassen die Zelle und befallen weitere Wirtszellen. Die vier unterschiedlichen Serotypen kommen entweder in abgegrenzten oder sich überlappenden Endemiezonen vor. Phylogenetische Analysen erlauben es, die einzelnen Serotypen in Genotypen zu unterteilen. Dabei werden DENV-1 und DENV-2 in jeweils fünf, DENV-3 und DENV-4 in jeweils vier Genotypen unterteilt. Molekularbiologische Untersuchungen ergaben, dass sich die endemischen Genotypen von den in Wäldern oder im Dschungel vorkommenden (silvatischen) Genotypen in den letzten 2000 Jahren abspalteten. DENV-2 sprang danach vor ungefähr 1000 Jahren auf den Menschen über, DENV-4 vor 600 Jahren und DENV-1 vor 200 Jahren (alle Angaben ±50 %). Von DENV-3 wurde bisher kein silvatischer Stamm isoliert, und folglich ist auch keine Aussage über einen möglichen Zeitpunkt der Abspaltung des Virus möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragung.", "content": "Die wichtigsten Überträger (Vektoren) der Denguefieberviren sind die Weibchen der Gelbfiebermücke (\"Aedes aegypti\", auch Ägyptische Tigermücke oder Denguemücke genannt, Synonym \"Stegomyia aegypti\") und der sich auch in Europa ausbreitenden Asiatischen Tigermücke (\"Aedes albopictus\", Synonym \"Stegomyia albopicta\"). In bestimmten Regionen kommen weitere Mückenarten als Überträger von Denguefieber infrage, z. B. die Polynesische Tigermücke (\"Aedes (Stegomyia) polynesiensis\") im südlichen Pazifik oder \"Aedes (Stegomyia) scutellaris\" in Neuguinea. Bei anderen Mückenarten wurde ebenfalls eine Eignung zur Erregerübertragung (Vektorkompetenz) gezeigt. Wie bei anderen von Stechmücken übertragenen Arboviren wird das Dengue-Virus von einer weiblichen Stechmücke, die das Blut einer infizierten Person saugt, aufgenommen. Dabei gelangen die Viren in den Magen der Mücke und falls die Viruskonzentration hoch genug ist, können die Virionen die Magenepithelzellen befallen und sich dort vermehren. Von dort gelangen sie ins Hämozöl (das Blutsystem der Mücke) und weiter in die Speicheldrüsen. Wenn die Mücke das nächste Mal Blut saugt, injiziert sie ihren Speichel in die Wunde, womit das Virus in den Blutkreislauf des gestochenen Primaten gelangt. Es gibt auch Hinweise für eine vertikale Infektion des Dengue-Virus, also die Übertragung von der weiblichen Mücke auf ihr Gelege und damit die Larven. Diese Infektion der Vektoren ohne vorherige Blutmahlzeit scheint bei der Aufrechterhaltung eines Virusreservoirs zwischen einzelnen Ausbrüchen eine Rolle zu spielen. Es existieren zwei epidemiologisch unterscheidbare Infektionszyklen, in denen das Virus von Mücken auf Menschen oder andere Primaten übertragen wird. Am sogenannten urbanen Zyklus sind die Gelbfiebermücke und die Asiatische Tigermücke beteiligt, welche gut an große urbane Zentren angepasst sind und dort neben Denguefieber auch weitere Krankheiten übertragen. Neben dem urbanen Zyklus existiert sowohl in Afrika als auch in Asien, sehr wahrscheinlich aber nicht in Amerika, ein silvatischer Zyklus (Waldzyklus oder Dschungelzyklus), in dem die Mücken \"Aedes (Diceromyia) furcifer\" und \"Aedes (Stegomyia) luteocephala\" als Vektor dienen. Dabei werden im Dschungel hauptsächlich nicht-humane Primaten infiziert. Während in Afrika ausschließlich DENV-2 silvatisch zirkuliert, ist dies in Asien sehr wahrscheinlich bei allen vier Serotypen der Fall. Es gibt keinen Hinweis, dass der silvatische Zyklus an vergangenen Dengueepidemien beteiligt war, es ist aber bekannt, dass die Erreger des silvatischen Zyklus auch Menschen infizieren können.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Denguefieber ist in tropischen und subtropischen Gebieten endemisch, wobei 75 % der globalen Fälle von Dengue auf die Region Asien/Pazifik entfallen. Zu den Hauptverbreitungsgebieten gehören Lateinamerika, Zentralafrika, Indien, Südostasien, Teile des Pazifiks (u. a. Neukaledonien und Hawaii) und der Süden der USA. Weltweit lebt ungefähr die Hälfte aller Menschen in endemischen Gebieten, und die offiziellen Schätzungen der WHO belaufen sich auf jährlich 50 bis 100 Millionen Erkrankungen, 500.000 schwere Krankheitsverläufe und 22.000 Todesfälle. In Asien entfallen über 90 % der schweren Erkrankungen auf Kinder. Laut Angaben der WHO hat sich die Zahl der Erkrankungen von 2000 bis 2010 ungefähr verdoppelt. Laos und die Philippinen seien von dieser Entwicklung besonders betroffen. In Europa ist Dengue nicht endemisch, mit Ausbreitung der Überträgermücken \"Aedes aegypti\" und vor allem \"Ae. albopictus\" steigt aber das Risiko vor Ort (autochthon) übertragener Infektionen, die von importierten Fällen ausgehen. So kam es zwischen September 2012 und März 2013 auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira zu einem Dengue-Ausbruch mit 1.080 nachgewiesenen Fällen. Es gab keine schweren klinischen und keine Todesfälle. Die Überträgermücke war \"Aedes aegypti\", die 2005 auf die Insel eingeschleppt worden war. Die Asiatische Tigermücke \"Aedes albopictus\" ist inzwischen in Südeuropa weit verbreitet und dehnt ihr Siedlungsgebiet weiter aus. Im Jahr 2010 traten erste autochthone Denguefieber-Fälle in Südfrankreich und in Kroatien auf. 2013 wurde in der Nähe von Aix-en-Provence (Südfrankreich) eine weitere vor Ort übertragene Dengueinfektion nachgewiesen. Im August 2015 wurden im südfranzösischen Nîmes zwei autochthon erworbene Fälle von Dengue entdeckt. Im Oktober 2018 wurden weitere fünf autochthon erworbene Fälle in Saint-Laurent-du-Var bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Dengue wird durch einen Mückenstich übertragen und hat eine Inkubationszeit von drei bis 14 Tagen. Die meisten Fälle verlaufen mild („oligosymptomatisch“, also mit wenigen Symptomen einhergehend), wie oft bei einem grippalen Infekt beobachtet. Die Symptome umfassen Fieber (bis 40 °C) mit Schüttelfrost und starken Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Zusammen mit einem Ausschlag (Exanthem) werden diese Symptome auch als Denguetrias bezeichnet. Als Spätmanifestation kann es bis zu zwei Monate nach Krankheitsbeginn zu einem diffusen Haarausfall kommen. Die Krankheit klingt bei den meisten Patienten nach 3 bis 7 Tagen wieder ab. In ungefähr 2–4 % der Fälle jedoch nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf und ein \"Dengue-Hämorrhagisches Fieber\" (DHF) oder ein \"Dengue shock syndrome\" (DSS) kann auftreten. Diese schweren Verläufe enden in 1–5 % aller Fälle tödlich, die Sterblichkeitsraten können bei einzelnen Epidemien aber auch 15 % erreichen. Das hämorrhagische Denguefieber (DHF) ist ein akutes Schocksyndrom mit Hämorrhagien, in dessen Verlauf die Durchlässigkeit (Permeabilität) der Blutgefäßwände größer wird und deshalb unkontrollierte Blutungen auftreten. Die hämorrhagische Form beginnt wie das normale Denguefieber, der Zustand der Erkrankten verschlechtert sich aber nach zwei bis sechs Tagen dramatisch. Der Blutkreislauf bricht zusammen und es kommt zur Rötung des Gesichtes, zu (inneren) Blutungen, Flüssigkeitsverlust, hirnbedingten (zerebralen) Krampfanfällen, Koma, Zahnfleischbluten, Bluterbrechen, Teerstuhl, einem Anschwellen der Leber und den allgemeinen Zeichen eines Schocks (Tachykardie, Hypotonie, kaltschweißige Haut, Blässe). Zusätzlich können in dieser Phase disseminierte Petechien auftreten. Dies sind mikrozirkuläre Einblutungen der Haut, die als rote Punkte auffallen. Wird die Infektion überstanden, besteht für kurze Zeit Immunität gegen alle Serotypen und lebenslange Immunität gegen den infizierenden Stamm.", "section_level": 1}, {"title": "Infektionsverstärkende Antikörper.", "content": "Während der Infektion mit einem der vier Dengue-Serotypen (DENV-1, DENV-2, DENV-3 und DENV-4) werden nur Antikörper gegen diesen bestimmten Serotypen produziert. Dabei bleibt die infizierte Person weiterhin durch Viren eines anderen Serotyps angreifbar. Bei einer Zweitinfektion durch ein Virus eines anderen Serotyps sind die Antikörper – die durch eine vorangegangene Erkrankung erworben oder von Müttern auf ihre Kinder übertragen werden können – gegen den ersten Serotyp nicht in der Lage, die neuen Virionen zu neutralisieren. Stattdessen bilden sich Antikörper-Viren-Komplexe, welche von Makrophagen aufgenommen werden, von diesen aber nicht vernichtet werden, sondern den Viren erlauben, sich weiter zu vermehren. Dies führt bei einer Zweitinfektion zu einer höheren Viruslast als bei einer Erstinfektion (man spricht bei diesen unwirksamen Antikörpern von infektionsverstärkenden Antikörpern oder ADE für \"Antibody-dependent enhancement of infection\"). Auf der molekularen Ebene wird beobachtet, dass Zellen mit Fcγ Rezeptoren oder Komplementrezeptoren bei niedrigen Antikörperkonzentrationen besonders anfällig für das Virus sind. So wird erklärt, wieso Kinder, deren schützende mütterliche Antikörperkonzentration gerade abnimmt, besonders oft von DHF betroffen sind. Weiterhin wird vermutet, dass die Antikörper gegen einen bestimmten Virusstamm einen zweiten Stamm mit reduzierter Avidität binden und deshalb ebenfalls zu einer ADE führen. Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen ist, dass die Antikörper dazu führen, dass das Virus effizienter an die Zelle bindet. Diese Hypothese wird als sehr wahrscheinlich angesehen, wie folgendes Beispiel aus Kuba zeigt: 1977 hatte eine DENV-1-Epidemie die Insel erfasst und 44 % der Bevölkerung infiziert, wobei nur milde Symptome beobachtet wurden. 1981 wurde dann eine DENV-2-Epidemie mit mehr als 10.000 Fällen von DSS/DHF registriert. Die Todesrate von Kindern im Alter von 3 bis 14 Jahren war fast 15-mal höher als die von Erwachsenen. 2001 brach eine DENV-3-Epidemie in Havanna aus. Es waren nur Erwachsene von DSS/DHF betroffen, da die Kinder zu jung waren, um die DENV-2-Epidemie von 1981 erlebt zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Die klinische Diagnosestellung ist wegen der Vielzahl der möglichen Erreger für Infektionskrankheiten mit ähnlichen Anfangssymptomen schwierig. Sporadische und nur milde Verläufe sind nur durch eine virologische Untersuchung sicher zu erkennen. Bei Verdacht auf eine Infektion kann das Dengue-Virus mittels reverser Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) nachgewiesen werden, bei der das Erbgut des Virus vervielfältigt und damit direkt nachgewiesen wird. Der direkte Erregernachweis kann auch über eine Virusisolierung mittels Anzucht in der Zellkultur erfolgen, wobei dieses Verfahren ein bis vier Wochen dauern kann. Beide Verfahren werden mit Blutplasma durchgeführt, die PCR auch mit Blutserum. Serologisch kann ein enzymgekoppelter Immunadsorptionstest in der akuten Phase meist keine Dengue-spezifischen IgM-Antikörper nachweisen, aber bei Positivität nach Abklingen der Symptome die Diagnose bestätigen. Der spezifische IgG-Titer kann zwischen einer Erstinfektion und einer Zweitinfektion unterscheiden (bei einer Erstinfektion treten in den ersten 8 Tagen keine IgG-Antikörper auf). Ein vierfacher Anstieg des spezifischen Antikörpertiters im Vergleich zu einer Vorprobe gilt als sicherer Nachweis. Da die serologischen Testverfahren häufig auch mit anderen Flaviviren kreuzreagieren, sind diese indirekten Verfahren jedoch nie beweisend für eine Infektion. Antigen-Tests basierend auf dem direkten Nachweis des NS1-Proteins (das innerhalb der vier Serotypen stark konserviert ist) sind ebenfalls kommerziell erhältlich. Sie zeichnen sich durch ihre einfache Handhabung (kein Labor notwendig) aus, sind aber deutlich weniger sensitiv und spezifisch als aufwendigere Testverfahren. Der Umgang mit sämtlichem Untersuchungsmaterial des Patienten, insbesondere Blut, unterliegt strengen Sicherheitsvorschriften und darf nur in Laboren der Schutzstufe 3 durchgeführt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Differentialdiagnose.", "content": "Bei Verdacht auf Dengue-Fieber sollten andere virale (Influenza, Masern, Rubella, Chikungunyafieber, Gelbfieber und Japanische Enzephalitis) und bakterielle (Typhus, Leptospirose, Sepsis, Meningokokken und Rickettsien) Erkrankungen sowie Malaria ausgeschlossen werden. Nach Empfehlungen der WHO sollte das Blut eines Patienten mit Verdacht auf Denguefieber immer dann auf Antikörper gegen das Chikungunya-Virus untersucht werden, wenn eine Infektion mit Dengueviren nicht nachgewiesen werden kann und der Patient sich in einem Gebiet aufgehalten hat, in dem das Chikungunyafieber vorkommt.", "section_level": 2}, {"title": "Meldepflicht.", "content": "\"Dengue-Fieber\" ist in Österreich gemäß Abs. 1 Nummer 1 Epidemiegesetz 1950 bei Erkrankung und Tod anzeigepflichtig. Zur Anzeige verpflichtet sind unter anderen Ärzte und Labore ( Epidemiegesetz). In der Schweiz besteht Meldepflicht bei positiven laboranalytischen Befunden für die Erkrankung \"Dengue-Fieber\" bzw. für den Erreger \"Dengue-Virus\" durch Ärzte, Spitäler usw. bzw. durch das untersuchende Labor. Dies ergibt sich aus dem \"Epidemiengesetz\" (EpG) in Verbindung mit der \"Epidemienverordnung\" und bzw. der \"Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen\". In Deutschland ist Denguefieber gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) bei Verdacht auf ein \"virusbedingtes hämorrhagisches Fieber\" bzw. gemäß IfSG bei Nachweis des Krankheitserregers \"Dengue-Virus\" seitens des Arztes bzw. des Labors namentlich meldepflichtig. Meldepflichtig sind im zweiten Fall vor allem die Leitungen der Labore usw., nur bei hämorrhagischem Fieber auch der feststellende Arzt ( IfSG).", "section_level": 2}, {"title": "Behandlung.", "content": "Für Denguefieber existiert wie für alle von Flaviviren ausgelösten Krankheiten keine ursächliche Therapie. In schweren Fällen ist eine Einweisung in ein Krankenhaus (Hospitalisierung) vorzunehmen und aufgrund des in manchen Fällen sich schnell verschlechternden Krankheitszustandes ist eine intensivmedizinische Überwachung angebracht. Eine symptomatische Behandlung umfasst Maßnahmen zur Flüssigkeitsauffüllung (Rehydratation) und Gabe von Mitteln wie Paracetamol zur Schmerzlinderung. Auf Acetylsalicylsäure (z. B. \"Aspirin\") ist aufgrund ihrer gerinnungshemmenden Wirkung zu verzichten, da diese im Falle von inneren Blutungen, die bei Denguefieber auftreten können, verheerende Folgen für den Patienten hat. Weiterhin kann die frühe, intravenöse Gabe von Flüssigkeit von entscheidender Bedeutung sein.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbeugung.", "content": "Als Larvenbiotope reichen unverschlossene Wasserbehälter und kleine Mengen stehenden Wassers aus, das sich in Eimern, Dosen, Flaschen, Autoreifen oder Plastikfolien sammelt. Zudem sind die Eier der Tigermücken trockenresistent und können so Trockenzeiten überdauern. All dies erschwert es, die Mücken zu bekämpfen. Die persönlichen Vorbeugemaßnahmen gegen Denguefieber umfassen das Vermeiden von Mückenstichen in Gebieten, in denen Denguefieber endemisch vorkommt. Institutionelle Maßnahmen zur Prävention von Denguefieber umfassen Maßnahmen zur Kontrolle der krankheitsübertragenden Stechmücken.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliche Vorbeugung.", "content": "Stiche können insbesondere durch geeignete Kleidung und Repellentien wie mückenabweisende Sprays vermieden werden. Da die erwachsenen Tigermücken tagaktiv sind, kann man sich nur beschränkt durch Bettnetze schützen, die beispielsweise gegen Malaria wirkungsvoll sind. Mückenabweisende Sprays mit einem hohen DEET-Gehalt können das Risiko eines Stiches weiterhin vermindern.", "section_level": 2}, {"title": "Strategische Vorbeugung.", "content": "Obwohl es seit Ende 2015 einen ersten Impfstoff gegen Dengueviren gibt, kommt aber nach wie vor der Bekämpfung der Überträgermücken eine zentrale Rolle zu. Die Gelbfiebermücke \"Stegomyia aegypti\" brütet bevorzugt in Wasseransammlungen, die von Bewohnern in Gebieten mit problematischer Trinkwasserversorgung selbst angelegt wurden oder die sich im Hausmüll ansammeln; insbesondere in Reifen, aber auch in alten Dosen und Plastikgefäßen. Besonders in der Nähe von urbanen Zentren von Entwicklungsländern sind diese Bedingungen oft anzutreffen und bilden ein ausgezeichnetes Habitat für die Gelbfiebermücke. Bei der Bekämpfung der Mücke werden zwei Strategien verfolgt: Weitere Ansätze sind:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Herkunft des Namens \"dengue\" ist nicht eindeutig geklärt. Eine frühe Bezeichnung dafür war \"dandy fever\"; später kam die spanische Bezeichnung \"dengue\" auf, welche auf eine schmerzbedingte, auffällig eigenartige Veränderung der Körperhaltung und Verhaltensweise bei erkrankten Personen hindeutet. Nach anderen Quellen kommt dengue aus dem afrikanischen Sprachraum (Swahili: \"dinga\") und steht für einen Krampfanfall, welcher von einem bösen Geist ausgelöst wird. Die erste Erwähnung der Krankheit wird von manchen bereits in der chinesischen Jin-Dynastie (265–420) und auch später noch im 1. Jahrtausend unserer Zeitrechnung gesehen. Die nächsten Berichte von Denguefieber gab es aus Panama (1635, 1699), Jakarta (1779–1788), Kairo (1881, 1883), Philadelphia (1789) und Spanien (1881) und zeigen die weite Verbreitung der Krankheit zu diesem Zeitpunkt. 1927–1929 wütete eine Dengueepidemie in Griechenland mit mehr als einer Million infizierten Personen – die letzte Epidemie vor der Ausrottung der Gelbfiebermücke (\"Stegomyia aegypti\") im Mittelmeerraum und dem Verschwinden von Dengue aus diesem Gebiet. Die Mobilität von Truppen während des Zweiten Weltkriegs führte zu größeren Dengueepidemien zwischen 1941 und 1945. Bereits in den 1960er Jahren stieg die Verbreitung des Virus stark an und die vier Serotypen zirkulierten in Asien. In den 1990er Jahren war die globale Verbreitung von Dengue abgeschlossen, verursacht insbesondere durch die Aufgabe der Vektorkontrollprogramme, vermehrter Urbanisierung und Globalisierung (individuelle Mobilität). 1998 wurde eine weltweite Pandemie mit mehr als 1,2 Millionen Fällen in 56 Ländern registriert. Dengue befindet sich auf dem Vormarsch und wird als \"emerging disease\" (sich ausbreitende Krankheit) bezeichnet. Durch eine Politik der Vektorkontrolle gingen die Denguefallzahlen während der 1960er und 1970er Jahre auf dem amerikanischen Kontinent zurück. Seit den 1980er Jahren steigt die Anzahl der Denguefieberfälle in Südamerika jedoch wieder an und die Gelbfiebermücke ist in die urbanen Zentren in Südamerika zurückgekehrt, unter anderem weil die Vektorkontrollprogramme aufgegeben wurden. Auf dem amerikanischen Kontinent folgten größere Ausbrüche von Denguefieber in Brasilien (2002, 2007), Paraguay (2007) und Mexiko (2007). In einigen Ländern ist eine Folge von Epidemien zu beobachten, bei welchen sich die Serotypen jeweils abwechseln. So waren in Kuba Ausbrüche in den Jahren 1977 (DENV-1), 1981 (DENV-2) und 2001 (DENV-3) und in Brasilien Ausbrüche in den Jahren 1986 (DENV-1), 1990/1998 (DENV-2), 2002–2005 (DENV-3) sowie 2007/2008 (DENV-2) zu verzeichnen. 2019 waren in Süd- und Mittelamerika Brasilien, Mexiko, Nicaragua, Kolumbien und Honduras am stärksten betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Im 20. Jahrhundert wurden die ersten Schritte zur Identifizierung und Bekämpfung des Erregers der Krankheit unternommen. Nach der erfolgreichen wissenschaftlichen Untersuchung des Gelbfieber-Virus durch Finlay, Reed und andere wurde die Aufmerksamkeit auf das Denguefieber gelenkt. Percy M. Ashburn und Charles F. Craig zeigten 1907, dass Denguefieber durch einen nichtfiltrierbaren Faktor verursacht wird, also ein Virus genauso wie Gelbfieber. \"Stegomyia aegypti\" wurde 1926 von Joseph Franklin Siler, Milton W. Hall und Arthur Parker Hitchens als Vektor identifiziert. Ende der 1960er Jahre und Anfang der 1970er Jahre stellte Scott B. Halstead seine Hypothese zu infektionsverstärkenden Antikörpern auf, die besagt, dass eine Zweitinfektion gefährlicher sein kann als eine Erstinfektion. 1970 wurde durch Isolation eines Virus aus einem Menschen die Hypothese bestätigt, dass silvatische Erreger auch Menschen infizieren können. Denguefieber wurde von der US-amerikanischen Regierung als potentielle biologische Waffe untersucht. Dieses Programm wurde 1970 offiziell eingestellt. Dennoch wurden die Vereinigten Staaten beschuldigt, für den Ausbruch von Dengue im Jahr 1981 in Kuba verantwortlich zu sein. Die von privaten und öffentlichen Stellen finanzierte sogenannte \"Pediatric Dengue Vaccine Initiative\" versucht, einen sicheren Dengue-Virus-Impfstoff zu entwickeln. Verschiedene Impfstämme befinden sich bereits erfolgreich in den klinischen Testphasen I, II und III. Der französische Pharmakonzern Sanofi Pasteur MSD hat im Oktober 2010 erklärt, bis 2015 einen Impfstoff zu entwickeln. Dieser tetravalente Impfstoff gegen alle vier bekannten Subtypen von Dengue ist mittlerweile bereits in einer Phase III Studie erfolgreich getestet worden. Andere Forscher versuchten mit Hilfe von Wolbachia die Übertragung zu stoppen.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Ausgewählte freie wissenschaftliche Review-Artikel Zu Impfungen Zur Geschichte Zu infektionsverstärkenden Antikörpern", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Denguefieber [], auch Dandyfieber, Polkafieber, Knochenbrecherfieber, Siebentagefieber und kurz Dengue ist eine Krankheit, deren Ursache eine Infektion mit dem Dengue-Virus ist. Bei dem Virus handelt es sich um ein 40 bis 60 nm großes, behülltes RNA-Virus mit positiver Polarität aus der Familie der Flaviviren. ", "tgt_summary": null, "id": 1060348} {"src_title": "Ewiges Leben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Minden liegt im Nordosten von Nordrhein-Westfalen nördlich des Durchbruchs der Weser durch das Weser- und Wiehengebirge. Hier verlässt die Weser das Weserbergland und fließt in die Norddeutsche Tiefebene. Die Stadt liegt beiderseits der Weser im Flachland und reicht mit den Ortsteilen Häverstädt, Dützen und Haddenhausen bis an den Kamm des Wiehengebirges heran. Die Kernstadt liegt rund fünf Kilometer nördlich an der Geländestufe des westlichen Hochufers der Weser, die die Grenze der beiden Naturräume Mittleres Wesertal und Lübbecker Lößland markiert. Diese Stufe zieht sich quer durch das Stadtgebiet und teilt nicht nur die Stadt in die Ober- und Unterstadt, sondern", "section_level": 2}, {"title": "Geologie und Böden.", "content": "Das Gebiet wird vor allem von den Lockergesteinen des Eiszeitalters bestimmt. Dazu zählen Kies, Sand und Geschiebelehm. In manchen Gebieten finden sich vereinzelt Schmelzwassersand und der fruchtbare Löss. Die Böden bestehen im Stadtgebiet hauptsächlich aus Parabraunerden auf Löss. Im Nordosten des Gebietes finden sich für den Ackerbau geeignete Braunerden mit überwiegend lehmig-sandigem Charakter, im Nordwesten außerdem staunasse Böden (Pseudogley) auf tonreichem, dichtgelagertem Geschiebemergel. Hier wird das Land meist als Grünland extensiv genutzt. Ackerbau ist nur nach entsprechender Entwässerung möglich. In den tiefer gelegenen Flussauen von Weser und Bastau findet sich Gleye. Hier ist durch die Grundwasserbeeinflussung beziehungsweise regelmäßige Überschwemmung nur eine Nutzung als Grünland möglich. Im Wiehen- und Wesergebirge finden sich steinige und flach- bis mittelgründige Böden (Rendzina-Braunerden) aus Kalkmergelstein und stellenweisen Lössbeimengungen. Die Sedimente im Wesertal wurden in den nacheiszeitlichen Talböden und Auen", "section_level": 2}, {"title": "Ausdehnung des Stadtgebiets.", "content": "Minden wird als Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Oberzentrums im östlichen Ostwestfalen-Lippe definiert und bedeckt eine Gesamtfläche von 101,08 km2. Dabei dehnt sich das Stadtgebiet in Nord-Süd-Richtung bis zu maximal 13,1 km und", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Minden grenzt im Osten mit seinen Stadtteilen Meißen, Päpinghausen und Dankersen an die Stadt Bückeburg im niedersächsischen Landkreis Schaumburg. Im", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Nach § 1 der Hauptsatzung wird", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Minden liegt wie ganz Ostwestfalen im Übergangsbereich vom überwiegend vorherrschenden maritimen Klima sowie dem schwächer und in dieser Gegend nur temporär ausgeprägten Kontinentalklima. Daher sind die Temperaturen und Niederschläge im Jahresverlauf relativ ausgeglichen. Die Sommer sind im Vergleich zum hochkontinentalen Klima eher kühl, die Winter eher warm. Minden wird weiterhin von der Leelage am nördlichen Wiehengebirge beeinflusst. Der Teutoburger Wald sowie das Wiehengebirge schirmen die Stadt", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von den Anfängen bis zum Mittelalter.", "content": "Siedlungsfunde an mehreren Stellen des gegenwärtigen Stadtgebietes lassen vermuten, dass Minden bereits seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. besiedelt ist. Der Mindener Raum lässt vom 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. eine kontinuierliche Siedlungsentwicklung erkennen. Er gehörte während dieser Zeit dem rhein-weser-germanischen Formenkreis an. Dies wird in den kaiserzeitlichen Gräberfeldern Minden-Römerring, Porta Westfalica-Costedt deutlich. Auf Grund der Lage am Übergang vom Niedersächsischen Bergland in die Norddeutschen Tiefebene kreuzten sich schon in prähistorischer Zeit an der Furt über die Weser bedeutende Verkehrsachsen der Nord-Süd-Richtung mit denen der Ost-West-Richtung. Der alte Handelsweg Hellweg vor dem Santforde schloss sich hier östlich an den Westfälischen Hellweg an, die Weser ermöglichte Transport und Verkehr zur Nordsee. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Minden („Minda“) im Jahre 798 in den so genannten Reichsannalen, einer fränkischen Chronik, als Ort einer Reichsversammlung Karls des Großen.", "section_level": 2}, {"title": "Vom Ende des Mittelalters bis zur Neuzeit.", "content": "Im Zuge der Reformation kam es 1529 in Minden zu einem schweren Konflikt, der die Bildung eines Gremiums aus sechsunddreißig Männern zur Folge hatte, das fortan das Stadtregiment übernahm. Am 13. Februar 1530 schließlich verkündete Nikolaus Krage von der Kanzel der Martinikirche die evangelische Kirchenordnung für die Stadt Minden. In den Jahren 1584–1684 fanden Hexenprozesse gegen mindestens 170 Personen statt, darunter Anna Maßmeyer und Margarethe Rockemann. Wie in vielen benachbarten Regionen wurden in Minden fast ausschließlich Verfahren gegen Frauen eröffnet. 1669 begann das Mindener Ratsgericht nach drei Jahrzehnten ohne Hexenverfolgungen intensive Hexenprozesse in dem Jahr, als die Regierung des brandenburgischen Fürstentums Minden in die amtsfreie Stadt Minden zog. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) war Minden von 1625 bis 1634 durch die katholischen Truppen des Kaisers besetzt. 1634 wurde die Stadt von den protestantischen schwedischen Truppen belagert und schließlich erobert. Königin Christina von Schweden gestand der Mindener Bürgerschaft volle Souveränität in allen inneren und äußeren Angelegenheiten der Stadt zu. Nach", "section_level": 2}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "Bis 1806 wurde das Gebiet um den Mindener Dom, die sogenannte Domfreiheit, im Gegensatz zum übrigen Stadtgebiet vom katholisch gebliebenen Domkapitel regiert. Am 13. November 1806 besetzten französische Truppen die Stadt, die zunächst von August 1807 bis zum Ende des Jahres 1810 zum Königreich Westphalen und ab 1810 direkt zum Kaiserreich Frankreich gehörte. Nachdem Napoleon I. in der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 besiegt worden war, verließen die französischen Truppen das Mindener Land, und Minden wurde wieder preußische Garnisonsstadt. In der Amtszeit des ersten Mindener Landrates von Arnim (1816–1820) wurde die Mindener Festung unter Oberaufsicht der Regierung des Regierungsbezirks Minden wiederaufgebaut. Dieser Wiederaufbau der Festung erwies sich für die Stadtentwicklung als verhängnisvoll, denn durch die erzwungene Enge verschlechterten sich", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert bis zu den 1930er Jahren.", "content": "1915 wurde mit der Eröffnung des Mittellandkanals das Wasserstraßenkreuz Minden in Betrieb genommen, damals das größte seiner Art in Deutschland. Im Ersten Weltkrieg bestand auf dem Exerzierplatz Minderheide das Kriegsgefangenenlager Minderheide mit bis zu 25.000 Gefangenen. Die Arbeitskommandos wurden nicht nur in und um Minden eingesetzt, beispielsweise beim Bau des Mittellandkanals, sondern auch im Ruhrgebiet und im Rheinland. Die Novemberrevolution am Ende des Ersten Weltkrieges verlief in Minden relativ ruhig. In einigen Kasernen der Garnison Minden kam es am 7. und 8. November 1918 zwar zu kleineren Unruhen, diese konnten aber durch örtliche Vertreter der", "section_level": 2}, {"title": "Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg.", "content": "Während des Zweiten Weltkriegs wurden im Weser- und Wiehengebirge bei Minden unterirdische Fabriken, genannt U-Verlagerungen, errichtet, in denen Zwangsarbeiter aus dem KZ Neuengamme Waffen und andere kriegswichtige Güter herstellen mussten. Erwähnt sei hier auch das Lager am Bahnhof Minden. Nach dem Krieg wurden die Maschinen in diesen Fabriken von den Amerikanern demontiert und die Zugänge verschlossen. Am Wasserstraßenkreuz Minden wurden Beschäftigte der Staatswerft und der Schachtschleuse Minden in einem sogenannten Winkelturm Bunker geschützt. Der Bunker wurde nach dem Krieg entfestigt und 2010 abgerissen. Nach der „Machtergreifung“ der NSDAP wurden auch in Minden die jüdischen Bürger durch Ämter und Mitbürger systematisch verfolgt, wie beispielhaft das Schicksal des Stadtarztes Robert Nußbaum zeigt. Ein anderes Beispiel ist die Ausgrenzung eines jüdischen Obersekundaners der Bessel-Oberrealschule, der 1939 separat von den anderen Schülern allein in der Bank sitzen musste und durch ein den übrigen Schülern auferlegtes Sprechverbot isoliert wurde, wobei die Schikanen insbesondere durch den Klassenlehrer geschürt wurden und schließlich der Direktor dem Vater nahelegte, den Sohn von der Schule zu nehmen, da die Schulleitung weder für die körperliche Sicherheit noch das seelische Wohlbefinden des Jungen die Garantie übernehmen könne. Der Rentner und Invalide Heinrich Take aus Minden hingegen", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur kommunalen Neugliederung.", "content": "Minden wurde Teil der Britischen Besatzungszone und Standort der britischen Rheinarmee, die alte Kasernen im Stadtgebiet und eine neue in Minderheide bezog und bis Anfang der 1990er Jahre in Minden blieb. Hier wurden der deutsche Wirtschaftsrat für die Britische Besatzungszone von der britischen Militärregierung am 11. März 1946 eingesetzt, Vorläufer für den bizonalen Wirtschaftsrat. Dazu wurde das \"Zentralamt für Wirtschaft in der britischen Zone\" aufgebaut. Daraus wurde dann das neue von Viktor Agartz geleitete bizonale \"Verwaltungsamt für Wirtschaft (VAW)\" mit zuletzt 2000 Mitarbeitern, das schon Ende 1947 nach Frankfurt am Main verlegt", "section_level": 2}, {"title": "Von der Gebietsreform bis heute.", "content": "Nach der Kommunalreform vom 1. Januar 1973 blieb Minden Kreisstadt. Das neue Kreishaus wurde südlich der Innenstadt auf dem Gelände der ehemaligen Garnisonsgärtnerei im Bereich Portastraße / Alte Hausberger Torstraße gebaut, das alte Kreisgebäude als Kommunalarchiv der Stadt Minden weiter genutzt. In der Stadt Minden wurde 1976 das Weserufer aufgewertet, indem die Promenade an der Weser vor der Fischerstadt bis zum Wasserstraßenkreuz Minden verlängert wurde. 1974 wurde das für die stadtnahe Erholung wichtige Glacis als Grüngürtel auf der alten aufgelassenen Festung neu gestaltet und erlebbarer gemacht. Ab 1979 wurde die alte Stadtmauer an der Fischerstadt erneuert und auf die alte Bauhöhe zurückgebaut. Durch den Abzug der britischen Truppen 1994 und eine Neuordnung der Übungsplätze der Bundeswehr war es möglich große Teile des an der", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Im Rahmen der Neugliederung der Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen wurden durch das Bielefeld-Gesetz zum 1. Januar 1973 die Gemeinden Aminghausen, Bölhorst, Dankersen, Dützen, Haddenhausen, Hahlen, Häverstädt, Kutenhausen, Leteln, Meißen, Päpinghausen, Stemmer und Todtenhausen in die Stadt Minden eingegliedert. Diese bis dahin selbstständigen Gemeinden gehörten den übergeordneten kommunalen Körperschaften Amt Dützen, Amt Petershagen, Amt Windheim und Amt Hausberge an, die aufgelöst wurden. Die Stadt blieb nach der Vereinigung der Altkreise Minden und Lübbecke zum neu gebildeten Kreis Minden-Lübbecke Kreisstadt.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Im Mittelalter und am Beginn der Neuzeit wuchs die Einwohnerzahl von Minden nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Lange lag Minden nur am linken, hohen Weserufer; erst mit der Auflösung der Festung wurden beide Ufer bebaut. Im", "section_level": 2}, {"title": "Religionen und andere Gemeinschaften.", "content": "Minden war von 800 bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts Sitz des Bistums Minden. In den Jahren 1521–1529 setzte sich die Reformation in Minden durch. Am 13. Februar 1530 wurde durch den evangelischen Theologen Nikolaus Krage die evangelische Kirchenordnung im Auftrag des Rats der Stadt Minden verfasst, die für alle Bewohner verbindlich wurde. Am 7. September 1535 schloss der Rat mit dem Bischof und Domkapitel einen Vertrag, der ihre Rechte garantierte und ihren Besitz sicherte. Damit blieb der Dom als katholische Kirche unangetastet.", "section_level": 1}, {"title": "Evangelische.", "content": "Heute umfasst die Stadt Minden sechs evangelische Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche von Westfalen: Die Ev.-lutherischen Gemeinden St. Marien, St. Martini, St. Simeonis, St. Markus, St Jakobus und die überregionale Gemeinde der ev.-reformierten Petrikirche. Die evangelisch-lutherische Simeonskirche ist zurzeit als „offene Kirche“ ohne eigene Gemeinde. St. Thomas", "section_level": 2}, {"title": "Katholiken.", "content": "Die vier römisch-katholische Gemeinden der Stadt Minden sind dem Dekanat Herford-Minden des Erzbistums Paderborn zugeordnet: Die Propsteigemeinde des Mindener Domes St. Petrus und Gorgonius und die Gemeinden St. Mauritius, St. Paulus und", "section_level": 2}, {"title": "Juden.", "content": "In der Stadt Minden gibt es seit dem 13. Jahrhundert eine Jüdische Gemeinde. Im 19. Jahrhundert wuchs sie stark an und hatte bis zu 400 Mitglieder. 1850 spaltete sich die Gemeinde in eine konservative und eine Reformgemeinde, die sich aber schon ein Jahr später durch die Schlichtung des Arztes David Julius Heilbronn wieder zu einer Einheitsgemeinde zusammenschlossen. Bereits vor der Judenverfolgung 1350 gab es einen jüdischen Friedhof vor dem Simeonstor im Süden der Stadt. Seit dem 17. Jahrhundert war", "section_level": 2}, {"title": "Quäker.", "content": "Im 19. Jahrhundert gab es in Minden eine der wenigen Quäkergemeinden in Deutschland. Sie geriet immer wieder in Konflikt mit der Obrigkeit, zunächst wegen eines nicht genehmigten", "section_level": 2}, {"title": "Freimaurer.", "content": "Die Freimaurerei fand auch in Minden Anhänger: 1780 wurde in Minden zum einen die Johannisloge \"Wittekind zur Westfälischen Pforte\" nach der Lehrart der \"Großen königlichen Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“\" gegründet,", "section_level": 2}, {"title": "Sprache.", "content": "Die verbreitetste Umgangssprache in Minden ist Hochdeutsch mit vereinzelt eingestreuten typisch westfälischen Eigenarten und Wendungen, daneben haben die Heimatsprachen der Zuwanderergruppen im Alltag eine gewisse Bedeutung. Minden liegt im Verbreitungsgebiet der ostwestfälischen Dialektgruppe", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Minden gehört zum Landtagswahlkreis Minden-Lübbecke II, in dem bei der Landtagswahl 2017 Christina Weng (SPD) als Direktkandidatin gewählt wurde, und zum Bundestagswahlkreis Minden-Lübbecke I, in dem sich 2017 Achim Post (SPD) als Direktkandidat durchsetzte.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Der Rat der Stadt Minden hat 50 gewählte Mitglieder,", "section_level": 2}, {"title": "Stadtoberhaupt.", "content": "1999 wurde in Minden wie im übrigen Land Nordrhein-Westfalen die Doppelspitze nach der Norddeutschen Ratsverfassung in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Bürgermeister. Dieser ist oberster Repräsentant der Stadt, Vorsitzender des Rates und", "section_level": 2}, {"title": "Haushalt.", "content": "Laut Angabe des Bund der Steuerzahler war Minden im", "section_level": 2}, {"title": "Ehrenring.", "content": "Der Rat der Stadt Minden", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Gleichzeitig wurde der Wahlspruch der Stadt Minden festgelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Die Stadt Minden ist im Jahr 1968 dem \"Wilmersdorfer Kreis\" beigetreten. Zu diesem Zeitpunkt gehörten bereits die Städte Gladsaxe in Dänemark und Sutton in England dem Bund an. Im Jahre 1976 trat die Stadt Gagny aus Frankreich dem Kreis bei. Ebenfalls seit 1968 unterhält Minden eine Partnerschaft zum Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Nach dem Mauerfall entstanden die Partnerschaften zu Tangermünde in Sachsen-Anhalt (2.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentlichkeitsarbeit.", "content": "Zur 1200-Jahr-Feier der Stadt Minden 1998 wurde ein neues Werbelogo entwickelt, das die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Minden ab sofort begleiten soll. Im Logo sind in zwei Fenstern die Glacisbrücke, die Stadtsilhouette, das grüne Wiehengebirge an dem Weserdurchbruch der Porta Westfalica und die Weser dargestellt. Die Fenster werden verbunden durch den neuen Schriftsatz „Min + Din“. In der Unterschrift wird das Gründungsjahr 798 mit dem augenzwinkernden Zusatz „merk-würdig“ benutzt. 2015 wurde der neue Digitale", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater und Kabarett.", "content": "Das Stadttheater Minden wurde 1908 als Rangtheater gegründet und spielt seitdem in dem Gebäude an der Tonhalle. Weitere Theater- und Kulturveranstaltungen finden in Kultureinrichtungen in privater Trägerschaft statt, wie im Kulturzentrum BÜZ am Johanniskirchhof und im Theater am Weingarten. Im ersteren treten seit vielen Jahren sowohl Nachwuchskünstler", "section_level": 2}, {"title": "Europäische Autorenvereinigung „Die Kogge“.", "content": "Die Europäische Autorenvereinigung \"Die Kogge\" wurde 1924 in Bremen gegründet. 1933 wurde sie von den Nationalsozialisten verboten, bevor sie 1953 in Minden wiederbelebt", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "In den Gründungsjahren der Bundesrepublik Deutschland trat der Mindener Kinderchor als Botschafter der Stadt auf. Bis zum Jahre 2000 gab es jährlich Konzerte und zahlreiche Auslandstourneen. Der Mindener Jazz-Club", "section_level": 2}, {"title": "Bildende Kunst.", "content": "1974 gründeten sieben Mindener Künstler die freie Künstlervereinigung „der regenbogen“. Im Rahmen städtepartnerschaftlicher Aktivitäten trat die Gruppe häufig als Botschafter der Stadt auf. 2009 feierte die Künstlervereinigung ihr 35-jähriges Bestehen. Auf", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Minden hat neben dem Kommunalarchiv zwei bedeutende Museen. Das Preußen-Museum Minden, neben Wesel der zweite Standort des Preußenmuseums Nordrhein-Westfalen, ist in der ehemaligen Defensionskaserne am Simeonsplatz an einem markanten Standort der ehemaligen preußischen Festung Minden untergebracht, die die Stadt bis zu ihrer Auflösung 1873 prägte. Das Mindener Museum in einer dekorativen Häuserzeile der Weserrenaissance in der Oberstadt präsentiert seit 1922 die Kulturgeschichte der Stadt. Das angegliederte Kaffeemuseum bezieht sich auf die hundertjährige Firmengeschichte des Kaffeeproduzenten Melitta Die Schiffmühle am linken Weserufer ist ein technisches", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Das über 1200 Jahre alte Minden besitzt in der Altstadt noch zahlreiche Gebäude des 16. Jahrhunderts, teilweise mit den typischen Merkmalen der Weserrenaissance, zum anderen markante Bauten der ehemaligen preußischen Festung Minden. Als Siedlungskern von Minden gilt die Altstadt auf der Unterterrasse des linken Weserufers, die sich im Bereich der Domfreiheit um den gotischen Dom mit romanischem Westwerk ausbreitet. Vorläuferbauten des Doms sind im 9. Jahrhundert nachgewiesen. Der im Bistum gesammelte Mindener Domschatz ist heute in der Domschatzkammer neben dem Dom ausgestellt. Unmittelbar westlich der Domfreiheit findet sich das Alte Rathaus mit einem Laubengang aus dem 13. Jahrhundert, ergänzt durch den Rathausneubau (Architekt Harald Deilmann) von", "section_level": 2}, {"title": "Denkmäler.", "content": "In der Stadt Minden finden sich aufgrund der preußischen Geschichte einige Denkmäler. Zu nennen ist das am Wesertor befindliche Denkmal des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, der Markgraf von Brandenburg, Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches und Herzog in Preußen war und ab 1675 den Beinamen „der", "section_level": 2}, {"title": "Parks.", "content": "Die größte und wichtigste Parkanlage der inneren Stadt entstand aus dem ehemaligen Glacis der Festung Minden. Nach der Auflösung der preußischen Befestigungsanlagen 1873 wurde eine Parklandschaft mit wertvollem Baumbestand als „grüne Lunge“ rund um den dicht besiedelten Stadtkern gestaltet, das sogenannte Mindener Glacis. Einbezogen in diesen ringförmigen Stadtpark ist der Alte Friedhof auf dem bis 1904 beerdigt", "section_level": 2}, {"title": "Naturdenkmale und -schutzgebiete.", "content": "Im Stadtgebiet befinden sich vier Naturschutzgebiete. Das Naturschutzgebiet Nordholz liegt im Stadtteil Todtenhausen, besitzt eine Fläche von 25,4 ha, und ist Standort der Biologischen Station Minden-Lübbecke auf dem ehemaligen Gut Nordholz. Sie betreut zahlreiche Naturschutzgebiete im Kreisgebiet und bietet darüber hinaus vielzählige Veranstaltungen zur Umweltbildung an. Das Naturschutzgebiet Minderheide ist 31,2 ha groß und befindet sich", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Bekanntester Sportverein in Minden ist der Handballverein Grün-Weiß Dankersen Minden. Seit der Gründung der Handball-Bundesliga im Jahr 1966 wird hier mit drei Unterbrechungen Bundesligahandball gespielt. Die Spiele finden in der Mindener Kampa-Halle statt. Das früher von GWD genutzte Weserstadion dient heute als Leichtathletik und Fußballstadion, der Mindener Fußballverein Union Minden spielt in der Bezirksliga Westfalen. Die Lage an der Weser ermöglicht traditionell den Wassersport. Hier gibt es mehrere bekannte Vereine mit eigenen Bootshäusern an der Weser, wie zum Beispiel den MTV 1860 Minden e. V, der als ältester und größter Mindener Sportverein die Wassersportarten Kanurennsport und Schwimmen anbietet. Die KSG Minden e. V., ein Kanu-Vereins, richtet den Mindener Weserdrachencup aus, einen Wettbewerb für Drachenboote. Der TV Jahn Sportclub hat ebenfalls eine große Kanu- und Kajakabteilung. Der Bessel-Ruder-Club e. V. ist ein Ruderverein, der aus den Ruderriegen des Bessel- und Herder-Gymnasiums hervorgegangen ist. Früher wurde einmal im Jahr der Mindener Hafen-Sprint im Osthafen veranstaltet, damals eine der größten Schülerruderregatten in Deutschland. In den Jahren 2018 und 2019 fand auf dem Wasserstraßenkreuz der Melittarenntag, ein Rennen der Ruderbundesliga statt. Zusammen mit weiteren Vereinen richten diese Wassersportvereine alle zwei Jahre die Wassersportveranstaltung Blaues Band der Weser aus. Die Anlegestellen für den", "section_level": 2}, {"title": "Kino.", "content": "Waren in den 1970er und 1980er Jahren noch mehrere Kinos in Minden ansässig, so sind gegenwärtig noch zwei Kinos übrig geblieben: \"Die Birke,\" ein Kino mit einem Saal für", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schienen- und Busverkehr.", "content": "Der Bahnhof Minden (Westfalen) liegt an den Bahnstrecken von Hannover nach Bielefeld–Hamm im Verlauf der Hauptmagistrale Berlin–Ruhrgebiet–Köln sowie der in Löhne abzweigenden Bahnlinie in Richtung Osnabrück–Rheine im Verlauf der Hauptstrecke nach Amsterdam. Außerdem zweigt hier die eingleisige Verbindung nach Nienburg \"(Weser-Aller-Bahn)\" als Teil einer primär im Güterverkehr genutzten direkten Strecke zwischen dem Ruhrgebiet und Hamburg nach Norden ab. Der Bahnhof ist Haltepunkt im Netz des Fernverkehrs durch ICE-Züge sowie den Intercity auf den ICE-Linien 10 zwischen Berlin und dem Rhein-/Ruhrgebiet sowie am Tagesrand die ICE-Linie 43 in Richtung Hannover und Basel. Der Intercity ist in Minden mit Zügen der Linie 55 (Dresden–Köln) und der Linie 77 (Berlin–Amsterdam) vertreten. 2019 gab das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur bekannt, dass die Planung einer Neubaustrecke Bielefeld–Hannover im Rahmen des Deutschland-Taktes den Bahnhof Minden nicht berücksichtigt. So soll auf der Strecke zwischen Hannover, Bielefeld und dem Ruhrgebiet im Fernverkehr eine Fahrzeitreduktion auf 31 Minuten", "section_level": 3}, {"title": "Straße.", "content": "Die Stadt liegt 15 km nördlich der Autobahn A 2 und der Autobahn A 30 und wird von der Bundesstraße 65 und der Bundesstraße 61 durchkreuzt. Letztere führt südlich der Stadt Minden als autobahnähnliche Straße durch den Weserauentunnel parallel zur alten", "section_level": 3}, {"title": "Weserbrücken.", "content": "Minden liegt beiderseits der Weser. In der Innenstadt muss der Fluss mehrfach gequert werden, um die Stadtbeziehungen zu erfüllen. Kernbrücke ist die mehrfach erneuerte und nunmehr vierspurig ausgebaute Weserbrücke Minden. Sie liegt an der Stelle der alten Furt durch die Weser und verbindet die Innenstadt mit den östlichen Vororten und dem Bahnhof. Die Bundesstraße 65 querte hier die Weser, östlich führte eine Chaussee über den Bahnhof ins niedersächsische Bückeburg. Zu ihrer Entlastung wurden in den 1970er Jahren zwei Entlastungsbrücken gebaut, die nördlich und südlich der Innenstadt die Weser überqueren und damals \"Nordbrücke\" und \"Südbrücke,\" heute \"Gustav-Heinemann-Brücke\" und \"Theodor-Heuss-Brücke\" genannt werden. Sie sind ebenfalls vierspurig ausgebaut und sollen die Innenstadt vom Autoverkehr durch Umfahrung derselben entlasten. Die Gustav-Heinemann-Brücke im Norden nimmt den Verkehr der teilweise vierspurigen Ringstraße auf, die westlich um", "section_level": 3}, {"title": "Wasserstraßen und Häfen.", "content": "Die Kreuzung der als Bundeswasserstraße ausgebauten Weser mit dem Mittellandkanal bildet eines der wenigen Wasserstraßenkreuze in Deutschland. 1998 wurde es nach fünfjähriger Bauzeit um eine zweite, größere Brücke für Großmotorschiffe erweitert. Die Schachtschleuse verbindet die Weser und den Mittellandkanal bei einer Höhendifferenz von rund 13 m. Die", "section_level": 3}, {"title": "Mindener Fahrgastschifffahrt.", "content": "Die sich bei Minden kreuzenden Bundeswasserstraßen Weser und Mittellandkanal sowie das Wasserstraßenkreuz Minden werden in den Sommermonaten regelmäßig durch die \"Mindener Fahrgastschiffahrt\"", "section_level": 3}, {"title": "Fahrrad.", "content": "Die Stadt liegt an den Radfernwegen Mühlenroute und Weser-Radweg. Sie ist außerdem Ausgangspunkt der Wellness-Radroute. Am Bahnhof gibt es eine Fahrradstation mit Service-Einrichtungen. Die Stadt gehört seit 1996 zur Arbeitsgemeinschaft \"Fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen\" und hat seit 2007 einen Fahrradbeauftragten. In dem im Juli 2010 beschlossenen Radverkehrskonzept wird mittel- bis langfristig ein Fahrradanteil am Gesamtverkehrsaufkommen von über 25 Prozent angestrebt.", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Mindens wirtschaftliche Entwicklung war in der Stadt lange durch die Einschnürung der Festung behindert. 1873 wurde sie aufgelöst, die Stadt und damit die Wirtschaft konnte sich über die Grenzen hinaus entwickeln. Heute finden sich hier Chemie- und Metallindustrie, die Bereiche Elektronik, Papier, Keramik und Holzverarbeitung. Die Stadtverwaltung zählt 4700 Unternehmen in der Stadt. Die Landwirtschaft hat noch einen Anteil von 50 % an der Gesamtfläche der Stadt Minden. Das ist geringfügig mehr als der Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen, aber wesentlich größer als in den Verdichtungsflächen von Nordrhein-Westfalen. Östlich des Wasserstraßenkreuzes Minden wird zurzeit ein großer neuer Hafen geplant, der sogenannte RegioPort Weser. Südlich der Stadt ist auf der Grünen Wiese direkt an der Stadtgrenze im Stadtteil Barkhausen der Stadt Porta Westfalica seit den 1960er Jahren das Einkaufszentrum Porta Markt gebaut worden, das viel Kaufkraft aus der Stadt Minden abzieht. Das verfügbare Einkommen lag in Minden 2015 mit 20.198 € pro Einwohner unter dem Durchschnitt des Kreises Minden-Lübbecke (21.849 €) und des Landes NRW (21.336 €); damit liegt Minden bei der Kaufkraft an Rangstelle 309 aller 396 Gemeinden in Nordrhein-Westfalen.", "section_level": 2}, {"title": "Ansässige Unternehmen.", "content": "Das älteste Handelsunternehmen in Minden ist die nach der Schlacht von Minden gegründete Firma Endler und Kumpf, die heute als Großhändler für Küchengeräte und Automatisierung auftritt. Eine bei Endverbrauchern bekannte Firma ist Melitta, die seit 1929 in Minden ansässig ist und von hier aus die Melitta-Group verwaltet. Die frühere Chemische Fabrik \"Knoll AG\" im Industriegebiet an der Karlstraße wurde später von der BASF Pharmachemikalien übernommen und firmiert nun als Siegfried PharmaChemikalien Minden. Ebenfalls zur chemischen Industrie gehört das Familienunternehmen Follmann. Die \"Ornamin\" Kunststoffwerke, gegründet 1955 mit Sitz an der Kuckuckstraße, produzieren und entwerfen neue Gebrauchsgegenstände im Sinne des Universal Design aus Kunststoff. Die Firma Altendorf, ein 1906 gegründetes Maschinenbauunternehmen, ist Weltmarktführer für Formatkreissägen.", "section_level": 3}, {"title": "Medien.", "content": "Die örtliche Tageszeitung ist das Mindener Tageblatt. Der öffentlich rechtliche Rundfunk wird durch den WDR betrieben, der in Bielefeld ein Studio für Ostwestfalen-Lippe unterhält. Von dort werden Lokalsendungen sowohl für das Fernsehen als auch für den Rundfunk produziert und gesendet. Aus Minden berichtet ein Regionalkorrespondent des WDR-Studios in Bielefeld. Das Fernsehprogramm ist im Jahr 2006 auf die digitale Form DVB-T umgestellt worden, welches vom Fernsehturm auf dem Jakobsberg für die Region gesendet wird. Als privater Rundfunk sendet Radio Westfalica (aus der Radio-NRW-Gruppe) ein Lokalradioprogramm aus Minden für den Kreis Minden-Lübbecke. Seit 2009 berichten die Onlinezeitung \"Mindener-Rundschau\" und seit 2012 das Online-Magazin \"Hallo Minden\" überwiegend über lokale Themen aus Minden und Umgebung.", "section_level": 3}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "In Minden ist die Kreisverwaltung des Kreises Minden-Lübbecke ansässig. Nahe der Innenstadt sind in einem gemeinsamen Gerichtszentrum das Amtsgericht Minden, das Arbeitsgericht Minden und das für den Regierungsbezirk Detmold zuständige Verwaltungsgericht Minden untergebracht. In Minden befindet sich das Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe, ein Zusammenschluss der Forstämter Minden und Bielefeld. Hinzu", "section_level": 2}, {"title": "Stromnetz.", "content": "Über die \"Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungs GmbH\" (MEW) ist die Stadt Minden zu 51 % an der \"Mindener Holding GmbH\" beteiligt, die 100%ige Muttergesellschaft der \"Mindener Stadtwerke\" und der \"Mindener Wasser;\" beiden Unternehmen obliegt die Sicherstellung der Versorgung mit Strom, Gas und Wasser. Im Stadtteil Meißen befindet sich ein Umspannwerk, das an eine 220-kV-Leitung des", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Minden ist mit dem Campus Minden Standort der Fachhochschule Bielefeld mit den Fachbereichen Gestaltung, Architektur und Bauingenieurwesen, Technik, Ingenieurwissenschaften und Mathematik (u. a. Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen), Sozialwesen sowie Wirtschaft und Gesundheit. Die Fernuniversität Hagen verfügt im Gebäude des Studienseminars für das Lehramt für die Primarstufe über ein Studienzentrum. Seit 2015 dient das Johannes Wesling Klinikum Minden als ein Standort des Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum der praktischen Ausbildung von Medizinstudenten. Die Stadt Minden unterhält drei Gymnasien (Herder-Gymnasium, Besselgymnasium, Ratsgymnasium), zwei Realschulen (Freiherr-von-Vincke-Realschule, Käthe-Kollwitz-Realschule), eine auslaufende Hauptschule (Hauptschule Todtenhausen), eine PRIMUS-Schule (PRIMUS-Schule Minden, Schule", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehrenbürger.", "content": "→ Liste der Ehrenbürger von Minden Die Ehrenbürgerwürde der Stadt Minden wurde am 23. Dezember 1841 dem in Minden geborenen preußischen Reformer Freiherr Ludwig von Vincke verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Söhne und Töchter der Stadt.", "content": "→ Liste der Söhne und Töchter der Stadt Minden Bekannte, in Minden geborene Personen sind unter anderem der Mediziner Johannes Wesling (1598–1649), Namenspatron des neuen Mindener Klinikums, der Verlagsgründer Franz Cornelsen, der Astronom und Mathematiker Friedrich Wilhelm Bessel (1784–1846), der die exakten Grundlagen", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Persönlichkeiten.", "content": "→ Liste von Persönlichkeiten der Stadt Minden Personen, die zwar nicht in der Stadt geboren, aber durch ihr Leben, ihre Arbeit und ihr Wirken eng mit Minden verbunden sind, sind Nikolaus Krage, der evangelische Reformator von Minden, Friedrich Hoffmann, in Minden praktizierender Garnisonsarzt, der die Hoffmannstropfen, ein altes Hausmittel, erfand.", "section_level": 2}, {"title": "Liste der Preußischen Gouverneure und Kommandanten.", "content": "Gouverneure", "section_level": 2}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "Der Text der US-amerikanischen Nationalhymne „The Star-Spangled Banner“ wurde von Francis Scott Key während des Angriffes auf Baltimore im Jahr 1814 auf der HMS Minden verfasst, auf die er von der Royal Navy gebracht worden war. Der Schiffsname erinnerte an die Schlacht bei Minden. Nachdem die „Minden“ ihren Dienst im Britisch-Amerikanischen-Krieg von 1812 beendet hatte, wurde sie als Lazarett-Schiff nach Hongkong verlegt, wo sie wichtige Dienste in der Versorgung der Bevölkerung übernahm. Zu ihren Ehren wurden später zwei Straßen benannt: die \"Minden Row\" und \"Minden Avenue\". Ein Stadtteil der malaysischen Stadt Gelugor im Bundesstaat Penang trägt den Namen \"Minden;\" auf dem Gelände einer ehemaligen britischen Kaserne \"(Minden Barracks),\" benannt nach der „Schlacht von Minden“ wurde die Universiti Sains Malaysia errichtet Mehrere Städte in den USA sowie in Kanada und Australien wurden nach der deutschen Stadt Minden benannt, die größte davon ist Minden im US-Bundesstaat Louisiana. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) nannte einen Seenotrettungskreuzer der 23-m-Klasse zu Ehren der Stadt \"Minden\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Minden ist eine Große kreisangehörige Stadt im Nordosten des Landes Nordrhein-Westfalen und Verwaltungssitz des ostwestfälischen Kreises Minden-Lübbecke im Regierungsbezirk Detmold. Mit rund 84.000 Einwohnern ist sie die viertgrößte Stadt der Region Ostwestfalen-Lippe. Die Stadt liegt an der Weser und bildet das historisch politische Zentrum des Mindener Landes. ", "tgt_summary": null, "id": 1925003} {"src_title": "Waiblingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Näheres.", "content": "Für politische Kollektive, die sich wie in der Französischen Revolution (1789–1799) in der Nationalversammlung zu einer Nation als Staat mit einer Verfassung konstituieren, bestehen Begriffe wie Willensnation oder Staatsnation. \"Staat\" und \"Nation\" werden hier synonym verwendet. Statt ethnischer Konstruktionen dienen hier vor allem gemeinsame Ideale wie „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ als Grundlage, die das Gemeinwesen der Nation willentlich zusammenhält. In diesem Zusammenhang wurde auch postuliert, dass territoriale oder sonstige partikulare Gruppenbindungen abgestreift werden müssten, um die Schaffung einer gemeinsamen Nation zu ermöglichen. Die Zugehörigkeit zur Nation wurde hier häufig an ein Emanzipationsversprechen und einen Zwang zur Assimilation geknüpft. Als Willensnation mit einem heterogenen Staatsvolk gilt insbesondere die Schweizerische Eidgenossenschaft, die aus deutsch-, französisch-, italienisch- und rätoromanischsprachigen Bevölkerungsgruppen besteht. Eine \"ethnische Nation\" oder \"Kulturnation\" bildet dagegen nicht zwingend ein einheitliches Staatsvolk, da auch ein überstaatlicher Kulturraum wie beispielsweise der arabische Sprach- und Kulturraum als nationaler Identifikationshorizont dienen kann. Menschen, die eine ethnische Nation bilden, werden auch im ethnologischen Sinn als Volk angesprochen. Dies kann neben den Ethnien oder Nationalitäten von Vielvölkerstaaten auch für ethnische Minderheiten innerhalb von Nationalstaaten zutreffen, beispielsweise die Tschuktschen innerhalb Russlands. Die soziale Konstruktion der Nation zeigt sich an einer Reihe von Widersprüchen. Beispielsweise kann die Sprache nicht immer als nationales Definitionsmerkmal herangezogen werden. So bilden z. B. die deutschsprachigen Länder keine gemeinsame Nation. Auch Staaten wie Brasilien und Portugal sind trotz kultureller Zugehörigkeit zur Lusophonie keine gemeinsame Nation, weil sie unterschiedliche Staatsbildungsprozesse (→ Nationenbildung, Staatenbildung) erlebt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "\"Natio\" bezeichnete im Lateinischen ursprünglich eine Gemeinschaft von Menschen gleicher Herkunft, daran anschließend eine durch gemeinsame Sprache, Sitten und Bräuche kenntliche Gemeinschaft, und zwar im römischen Sprachgebrauch zunächst als Fremdbezeichnung für fremdartiges eingewandertes Volk, das mit der einheimischen Bevölkerung lebt. Mit dem \"Ius gentium\" wurde für den Umgang mit Menschen, die nicht das römische Bürgerrecht besaßen, eine eigene Rechtsgrundlage geschaffen. Anknüpfend an den römischen Sprachgebrauch, sind im christlichen Latein die ‚nationes‘ oder ‚gentes‘ in erster Linie die nichtjüdischen Heidenvölker, als Anhänger heidnischer Kulte oder als bekehrungswillige Heiden, die mit den jüdischen Christen das Evangelium annehmen und mit ihnen die Gemeinschaft der Kirche bilden. An der mittelalterlichen Universität mussten sich die Studenten nach ihren Herkunftsländern in Nationes mit eigenen Statuten und Prokuratoren einschreiben. Diese Universitätsnationen, meist gab es davon vier, wurden nach den wichtigsten Herkunftsgebieten der örtlichen Studenten benannt. An der Pariser Universität wurden die \"nationes gallicorum, normannorum, picardorum\" und \"anglicorum\" unterschieden, wobei zur „gallischen“ auch die Italiener, Spanier, Griechen und Orientalen zählten und zur „englischen“ auch die Deutschen und ihre nördlichen und östlichen Nachbarvölker. An der Prager Universität gehörten zur „polnischen“ Nation neben den Studenten aus dem Königreich Polen auch die Studenten der östlichen Reichsteile, zur „böhmischen“ auch Ungarn und Südslawen, zur „bairischen“ außer den Bajuwaren die Schwaben, Franken, Hessen, Rheinländer und Westfalen sowie zur „sächsischen“ die Norddeutschen, Dänen, Schweden und Finnen. Als Selbstbezeichnung für ein Volk mit politisch-staatlicher Einheit und einer durch gemeinsame Vorfahren und Geschichte begründeten Eigenart gewinnt der Begriff \"nation\" im Französischen seit dem 16. Jahrhundert an Bedeutung, die sich im 18. Jahrhundert dann mit der Französischen Revolution unter Betonung der Gesamtheit und Souveränität des Staatsvolkes gegenüber ständischen und partikularen Ansprüchen auf staatliche Hoheit auch in den übrigen europäischen Sprachen verbreitet. Infolge der Revolution und wachsender Bevölkerungszahlen entfaltete die Idee der Nation als ein Gesamtstaat eine hohe Dynamik, die anfangs gegen autokratischen Feudalismus, wirtschaftlich und politisch einengende Kleinstaaterei und landsmannschaftliches Denken (deutsche Fürstenstaaten beziehungsweise deutscher Sprach- und Kulturraum) oder aber gegen imperiale fremde Herrschaft (Vielvölkerstaaten Russland, Österreich-Ungarn) gerichtet war. Johann Christoph Adelung beschreibt in seinem Standardwerk \"Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart\" am Ende des 18. Jahrhunderts den Begriff Nation als „die eingebornen Einwohner eines Landes, so fern sie einen gemeinschaftlichen Ursprung haben, und eine gemeinschaftliche Sprache reden, sie mögen übrigens einen einzigen Staat ausmachen, oder in mehrere vertheilet seyn [...] Auch besondere Zweige einer solchen Nation, d. i. einerley Mundart redende Einwohner einer Provinz, werden zuweilen Nationen genannt, in welchem Verstande es auf den alten Universitäten, wo die Glieder nach Nationen vertheilet sind, üblich ist [...] Ehe dieses Wort aus dem Lateinischen entlehnet wurde, gebrauchte man Volk für Nation, in welchem Verstande es auch noch von alten Nationen üblich ist. Wegen der Vieldeutigkeit dieses Wortes aber hat man es in dieser Bedeutung großen Theils verlassen und Völkerschaft für Nation einzuführen gesucht, welches Wort auch bereits Beyfall gefunden“. Für das \"Deutsche Wörterbuch\" der Brüder Grimm ist die Nation „das (eingeborne) volk eines landes, einer groszen staatsgesamtheit“. Der Begriff ist demnach „seit dem 16. Jahrh. aus dem franz. nation, ital. nazione (vom lat. natio)“ in die deutsche Sprache aufgenommen worden. Ähnlich sind die Begriffsbestimmungen in der etwa zeitgleich entstandenen \"Oeconomischen Encyclopädie\" von Johann Georg Krünitz und, sehr viel umfangreicher, in dem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen \"Meyers Konversations-Lexikon\". In seiner berühmten Rede von 1882 \"Qu’est-ce qu’une nation?\" benannte Ernest Renan Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als die Faktoren, die das \"principe spirituel\" der Nation konstituieren. Ein Volk bilde eine Nation nicht wegen einer gemeinsamen Rasse, Sprache oder Religion, nicht wegen gemeinsamer Interessen oder wegen der Geographie, sondern vielmehr aufgrund gemeinsamer Erinnerungen an die Vergangenheit sowie aufgrund des Wunsches, gegenwärtig und künftig zusammenzuleben. Insofern sei die Nation ein tägliches Plebiszit.", "section_level": 1}, {"title": "Sozialwissenschaftlicher Begriff.", "content": "Im sozialwissenschaftlichen Kontext wird der Begriff auf sehr unterschiedliche Weise verwendet, so z. B. als gewollte Gesellschaft von Ferdinand Tönnies, als vorgestellte Gemeinschaft (vgl. Benedict Anderson), als auf primordialen Bindungen beruhende Gruppe (vgl. Clifford Geertz), als Kollektiv (Klaus P. Hansen), ferner als historisch kontingentes Konzept (vgl. Rogers Brubaker) oder auch als Kombination vorstehender Begriffe (vgl. Anthony D. Smith). Der Historiker Otto Dann definiert Nation als eine Gesellschaft, die „eine politische Willensgemeinschaft“ bilde. Sie wurzele in einer gemeinsamen historischen Erfahrung und verstehe sich als Solidargemeinschaft. Alle Mitglieder einer Nation seien rechtlich gleichgestellt und teilten einen Grundkonsens über die gemeinsame politische Kultur. Als Substrat liege jeder Nation ein bestimmtes Territorium zugrunde, das so genannte Vaterland. Hauptziel jeder Nation sei der Nationalstaat, in dem sie eigenverantwortlich die Lebensverhältnisse ihrer Bürger gestalten könne (Souveränität).", "section_level": 1}, {"title": "Politikwissenschaftlicher Begriff.", "content": "Für einen politischen Zusammenschluss von Menschen, die keiner gemeinsamen Abstammungs-, Kultur- oder Sprachgemeinschaft angehören, wäre grundsätzlich auch ein Staat denkbar, der sich nicht auf die nationale Zusammengehörigkeit seines Staatsvolks beruft. Trotzdem wird auch hier in den meisten Fällen zusätzlich eine Zusammengehörigkeit als Nation postuliert. Damit soll der einheitsstiftende Charakter eines geeinten, politisch souverän organisierten und geordneten Staatswesens als soziopsychologisch prägender Lebens- und Wohnraum seiner Bürger hervorgehoben werden. In klassischen Vielvölkerstaaten, in denen definitionsgemäß verschiedene Nationalitäten ihre Heimat haben, entstehen in diesem Kontext oftmals spannungsreiche Gegensätze unterschiedlicher und teils konkurrierender nationaler Identitäten, um deren einvernehmliche Aufhebung man sich mit unterschiedlichen Lösungsstrategien (Teilautonomie, Paritätsmodelle u. Ä.) bemüht. In Frankreich, einem zentralistischen Staat, versucht man unter dem Sinnbild der Grande Nation, die Stände, aber auch die autonomen Bestrebungen der Regionen, der Dynasten und ethnischen Volksgruppen wie z. B. der Bretonen, Korsen, Basken und Elsässer in den französischen Staat zu integrieren; teilweise wurde versucht, deren Muttersprachen durch die französische Staatssprache zu ersetzen. Heute tritt deren Pflege wieder sehr hervor. Im Gegensatz dazu steht beispielsweise der Mehrvölkerstaat Schweiz, die sich als sogenannte Willensnation versteht und deren Bewohner sich verschiedenen Sprachgemeinschaften zuordnen (die Schweiz besteht aus deutsch-, französisch-, italienisch- und rätoromanischsprachigen Gemeinden). Einwanderungsländern wie Kanada, USA oder Argentinien fehlen etliche typische Merkmale der historisch sehr viel älteren europäischen Nationen, trotzdem nehmen sie diesen Begriff sehr dezidiert für sich in Anspruch. Die Indianer des nordamerikanischen Kontinents sehen sich zunehmend staatsunabhängigen‚ indianischen Nationen zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturnation und Staatsnation.", "content": "An der Gegenüberstellung der Ideengeschichte Deutschlands und Frankreichs des 19. Jahrhunderts entwickelte Friedrich Meinecke die Klassifizierung von mitteleuropäischer Kulturnation und westeuropäischer Staatsnation.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturnation.", "content": "Die Kulturnation ist ein sehr nachhaltiges Konzept der Nation, da sie den Sprach- und Kulturraum (Sprache und Tradition) eines Volkes beschreibt. Nation ist dann die durch die Geschichte bewahrte Einheit in Sprache, Kultur und Traditionen (siehe Volksbegriff). Sie lässt sich nicht durch territoriale Grenzen definieren, sondern verbindet sich beispielsweise mit Nationaldenkmälern, Nationalhelden, einer Nationalhymne und einer Nationalallegorie als Identifikationsangeboten. Die Einheit der nationalen Sprache wird meist durch eine Nationalliteratur geprägt. Nation wird dann eher ethnisch homogen (als \"Volk\"), aber auch als Stamm (Stammesvolk, früher Völkerstamm) verstanden (vgl. dazu Tribalismus, Reservation). Diese Definition der Nation geht oft von der gemeinsamen Abstammung der Angehörigen der Nation und einer daraus resultierenden Kultur- und Spracheinheit aus. Das Bestreben nach ethnisch homogenen Nationalstaaten führte im 20. Jahrhundert zu sogenannten ethnischen Säuberungen.", "section_level": 3}, {"title": "Staatsnation.", "content": "Die \"Staatsnation\" oder auch \"Staatsbürgernation\" ist eine Nation, die auf dem Willen der Staatsbürger beruht. Sie wird historisch beispielhaft als in Großbritannien, Frankreich und vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika verwirklicht gesehen. Es sind die gemeinsamen politischen Werte, zu denen sich alle Bürger verpflichtet fühlen, die eine Nation begründen. So wird die Staatsnation zu einem täglichen Plebiszit (Ernest Renan).", "section_level": 3}, {"title": "Volksnation, Kulturnation, Staatsnation, Klassennation.", "content": "Der Soziologe M. Rainer Lepsius unterscheidet in seiner 1982 vorgelegten Typologie der Struktureigenschaften und Funktionsbedeutungen der jeweiligen Vorstellung von Nation vier Typen: Die \"Volksnation\", die sich als ethnische Abstammungsgemeinschaft imaginiert, die \"Kulturnation\" (im Anschluss an Meinecke), die \"Staatsbürgernation\", die sich (wie zum Beispiel die Vereinigten Staaten von Amerika) über die individuellen staatsbürgerlichen Gleichheitsrechte und die demokratischen Verfahren der Herrschaftslegitimation definiert, sowie schließlich die \"Klassennation\", in der die Zugehörigkeit zur marxistisch verstandenen sozialen Klasse ausschlaggebend für die Zugehörigkeit zur nationalen Gemeinschaft ist. Als Beispiel für letzteres nennt er die DDR.", "section_level": 2}, {"title": "Nation als Religionsersatz und Nationsbildung durch Religionen.", "content": "Die Anhänglichkeit an die Nation dient mitunter als Religionsersatz (Nationalismus): Es gibt eine Art „Kult der Nation“. Die Nation wird als etwas „Heiliges“ betrachtet, für das man „Opfer“ bis hin zum „Martyrium“ erbringt. Auf der anderen Seite dient vielen Nationen ihre Religion oder Konfession als Definitionsmerkmal (→ Religionsstaat, Staatsreligion).", "section_level": 2}, {"title": "Staatsphilosophischer Begriff.", "content": "Johann Gottlieb Fichte wird die essentialistische Definition zugeschrieben, nach der Nation überzeitlich existent sei und lediglich noch der Artikulation bedürfe. Fichte sieht demnach die Nation als eine von Gott geschaffene, in alle Ewigkeit und unabhängig von der Geschichte bestehende ontologische Einheit. An essentialistische Vorstellungen von Volk und Nation knüpft auch Carl Schmitt an, was bis heute vor allem für die Repräsentationslehre von Bedeutung ist. Die Jakobiner vertraten in der Französischen Revolution eine Vorstellung von Nation, die in der Nation eine Einheit sieht, die als Staatsnation politisch gebildet werden muss. Nation ist demnach die Willensgemeinschaft derer, die die Werte der Verfassung verteidigen. Diese Tradition blieb in Frankreich wirkmächtig. Der Philosoph Anton Leist definiert \"Nation\" als „ein soziales Kollektiv, das erzeugt wird (basierend auf ethnischen, kulturellen, historischen, geographischen und politischen Überzeugungen) durch die wechselseitige Zuschreibung nationaler Zugehörigkeit unter ihren Mitgliedern, das eine öffentliche Kultur teilt und das den Willen hat, sich in einem Staat zu organisieren“.", "section_level": 1}, {"title": "Völkerrechtlicher Begriff.", "content": "Im Völkerrecht wird auf die tatsächlichen Gemeinsamkeiten eines Volkes (oder einer Volksgruppe) abgestellt. So haben nach Art. 1 und 55 der Charta der Vereinten Nationen einzelne Völker ein Recht auf Selbstbestimmung und zwar unabhängig davon, ob sie bereits Teil eines Staates sind (siehe Selbstbestimmungsrecht der Völker). Der Historiker Peter Jósika argumentiert diesbezüglich, dass die politische Gemeinde als kleinste politische Einheit immer Ausgangspunkt jeglicher überregionalen, und daher auch der nationalen Selbstbestimmung, sein sollte. Jósika verweist auf das in der Schweiz geltende Recht der Gemeindeautonomie, die auf dem Prinzip der lokalen Selbstbestimmung basiert, als Vorbild. Das Recht der Bundesrepublik Deutschland wählt für seine Staatsbürger eine Mischform zwischen Staatsangehörigkeitsprinzip und Volkszugehörigkeitsprinzip.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Klassiker: Neuere Literatur:", "section_level": 1}], "src_summary": "Nation (um 1400 ins Deutsche übernommen, von, „Volk, Sippschaft, Herkunft“ oder „Geburt“, ursprünglich für eine „Geburtsgemeinschaft“, abgeleitet vom Verb \"nasci\", „geboren werden“) bezeichnet größere Gruppen oder Kollektive von Menschen, denen gemeinsame Merkmale wie Sprache, Tradition, Sitten, Bräuche oder Abstammung zugeschrieben werden. ", "tgt_summary": null, "id": 1058425} {"src_title": "Hamme (Fluss)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "August Hlond stammte aus einer polnischen Arbeiterfamilie. Nach dem Besuch der Salesianerschule trat er 1896 in die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos ein, die ihn als Stipendiat nach Rom sandte. 1899 schloss er das Studium an der Päpstlichen Universität Gregoriana mit einer Promotion in Philosophie ab. Von 1900 bis 1909 arbeitete Hlond, der am 23. September 1905 von Weihbischof Anatol Nowak in Krakau die Priesterweihe empfangen hatte, als Lehrer und Direktor der Salesianerschulen in Auschwitz, Krakau, Przemyśl und Lemberg. 1909 wurde er Direktor des im Aufbau befindlichen Salesianerhauses in Wien. 1914 organisierte er die Gründung der Ordensniederlassung mit dem Don-Bosco-Gymnasium in Unterwaltersdorf in Niederösterreich. 1916 war er an den Verhandlungen beteiligt, die zur Gründung einer Salesianerniederlassung in Würzburg – der ersten Niederlassung des Ordens im heutigen Deutschland – führten. Nachdem er 1919 zum Provinzial der Ordensprovinz Deutschland-Österreich-Ungarn berufen worden war, lernte er Achille Ratti, den späteren Papst Pius XI. kennen, der viel zum kirchlichen Werdegang Hlonds beitragen sollte. Nach der Angliederung von Ost-Oberschlesien an das wiederentstandene Polen wurde Hlond 1922 Apostolischer Administrator der neu eingerichteten Administratur des späteren Bistums Kattowitz, dessen erster Bischof er am 14. Dezember 1925 wurde. Die Bischofsweihe empfing er am 3. Januar 1926 durch Aleksander Kardinal Kakowski, den Erzbischof von Warschau; Mitkonsekratoren waren der Bischof von Przemyśl, Anatol Nowak, und der Weihbischof von Gnesen-Posen, Stanisław Kostka Łukomski. Als bischöflichen Wahlspruch übernahm er den Wappenspruch der salesianischen Ordensgemeinschaft: „Da mihi animas, cetera tolle“ („Gib mir Seelen, alles andere nimm“). Am 24. Juni 1926 ernannte ihn Papst Pius XI. zum Erzbischof von Posen und Gnesen, wodurch er auch Primas von Polen wurde. Schon ein Jahr später, am 20. Juni 1927, berief ihn der Papst als Kardinalpriester mit der Titelkirche \"Santa Maria della Pace\" in das Kardinalskollegium. Als Primas von Polen engagierte sich Hlond für den Aufbau der 1930 gegründeten Polnischen Katholischen Aktion. Nach Kriegsausbruch 1939 floh Hlond über Rumänien in die Vatikanstadt, wo er sich für seine von der deutschen und der sowjetischen Armee besetzte Heimat engagierte. Seine Berichte über die Verfolgungen und den Völkermord durch die Nationalsozialisten wurden von Radio Vatikan ausgestrahlt und sind in den Berichten der polnischen Regierung für das Nürnberger Tribunal enthalten. Auf Druck der mit dem nationalsozialistischen Deutschland verbündeten italienischen Regierung unter Mussolini wurde Hlond bald aus Rom abgeschoben und verbrachte die Jahre 1940 bis 1944 in Lourdes, Vichy-Frankreich. Schließlich wurde er von der Gestapo in einem Kloster im westfälischen Wiedenbrück interniert, wo er am 1. April 1945 von der US Army befreit wurde. Am 24. April 1945 gelangte er über Paris nach Rom. Am 20. Juli 1945 kehrte er nach Posen zurück. Nach der Aufteilung der Erzdiözese Gnesen-Posen wurde Hlond 1946 zum Erzbischof von Gnesen-Warschau ernannt. Aus seinen posthum veröffentlichten Aufzeichnungen während der Kriegsjahre geht hervor, dass er als Staatsform eines künftigen Polens eine „katholische Monarchie“ anstrebte. Das neue Polen solle „nicht den Fehler der Vereinnahmung der Politik durch die Parteien (\"upartyjnienia polityki\") wiederholen“.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antijudaismus.", "content": "In einem Hirtenbrief unter dem Titel „Über die katholischen moralischen Grundsätze“ (\"O katolickie zasady moralne\") führte Hlond 1936 aus: „Es ist eine Tatsache, dass die Juden die katholische Kirche bekämpfen, sie ergehen sich in Freimaurertum, sie stellen die Avantgarde der Gottlosigkeit und der bolschewistischen Bewegung und umstürzlerischer Aktionen dar. Es ist eine Tatsache, dass der jüdische Einfluss auf die allgemeine Sittlichkeit negativ ist, und ihre Verlage propagieren die Pornographie. Es entspricht der Wahrheit, dass Juden Betrügereien begehen, Wucher und Menschenhandel (\"handel żywym towarem\") treiben.“ Weiter hieß es in dem Hirtenbrief: „Aber seien wir gerecht! Nicht alle Juden sind so.“ Nach Auffassung polnischer Historiker hat Hlond sich in dem Hirtenbrief aber auch deutlich von den Nürnberger Rassegesetzen der deutschen Nationalsozialisten distanziert: „Die aus dem Ausland importierte eindeutig antisemitische Haltung (...) ist unvereinbar mit der katholischen Ethik.“ Allerdings rief er seine Landsleute dazu auf, „jüdische Geschäfte und jüdische Stände auf dem Jahrmarkt zu meiden“ (\"omijać żydowskie sklepy i stragany żydowskie na jarmarku\"). Doch sei es verboten, „über Juden herzufallen, sie zu schlagen, zu verstümmeln und anzuschwärzen“. (\"Nie wolno na żydów napadać, bić ich, kaleczyć, oczerniać.\") Hlond verfasste gemeinsam mit dem Warschauer Erzbischof Aleksander Kakowski eine Denkschrift, in der es als Aufgabe der Kirche bezeichnet ist, die polnische Jugend davor zu bewahren, dass sie „verjude“ (\"zżydziało\"). In einem gemeinsamen Schreiben an das Ministerium für religiöse Bekenntnisse und öffentliche Bildung beschwerten sich beide Bischöfe, dass „jüdische Lehrer nicht positiv auf das Kind im Geiste der katholischen Moral einwirken“. 1946 bezeichnete Hlond in einem Brief an Pius XII. die neuen polnischen Behörden in Breslau als die „am rötesten und am stärksten verjudet in ganz Polen“. Im selben Jahr lehnte er es ab, den Pogrom von Kielce zu verurteilen.", "section_level": 2}, {"title": "Oder-Neiße-Gebiete.", "content": "Am 8. Juli 1945 händigte Domenico Tardini Hlond im Vatikan eine Vollmacht der Heiligen Kongregation für außerordentliche Angelegenheiten aus, laut der er beauftragt war, Administratoren für vakante Bischofssitze „auf dem gesamten polnischen Gebiet“ (\"in tutto il territorio polacco\") zu ernennen. Unter Berufung auf diese Vollmacht bereiste Hlond, eskortiert von polnischem Militär, Anfang August 1945 die deutschen Ostgebiete, um die zurückgebliebenen Bischöfe und ihre Vertreter zur Abdankung zu drängen. So wurden beispielsweise die deutschen Bischöfe Maximilian Kaller von Ermland, Carl Maria Splett von Danzig und Joseph Martin Nathan, der das Amt des Kommissars für den in Schlesien liegenden preußischen Anteil des Erzbistums Olmütz bekleidete, von Hlond aus ihren Diözesen entfernt. Eigenmächtig ernannte er zudem in den kirchenrechtlich nach wie vor deutschen Bistümern polnische Administratoren und verlangte vom gewählten Breslauer Kapitularvikar Ferdinand Piontek den freiwilligen Amtsverzicht (Resignation). Hlond behauptete gegenüber den deutschen Geistlichen wahrheitswidrig, dass die Rücktrittsschreiben im Vatikan aufgesetzt worden seien. Der im Auftrag des Breslauer Domkapitels wenig später nach Rom gelangte Priester Johannes Kaps berichtete Papst Pius XII. von der Lage der deutschen Katholiken im unter polnischer Verwaltung stehenden Breslau. Laut dem Bericht Kaps' verhehlte der Papst nicht seine Verwunderung darüber, dass Hlond polnische Priester zu Apostolischen Administratoren für die deutschen Ostgebiete ernannt hatte, die völkerrechtlich nach wie vor Bestandteil des Deutschen Reichs waren und dessen Diözesangrenzen durch Konkordate abgesichert waren. Hlond gab 1946 in einem Schreiben an Pius XII. zu, dass er irrtümlicherweise seine Vollmachten zu weit interpretiert habe. Angesichts der Lage habe er keine andere Wahl gehabt, als polnische Administratoren einzusetzen. Denn der deutsche Klerus sei in „Handlungsunfähigkeit versunken“ gewesen, die neuen polnischen Behörden, bestehend „zumeist aus Kommunisten, ungebildeten Menschen und rachsüchtigen Juden“, hätten die deutschen Priester an der Ausübung ihrer seelsorgerischen Pflichten gehindert. Hlond unterstrich, dass er mit seinen Entscheidungen der „Häresie“ und dem „germanischen Protestantismus“ in den Oder-Neiße-Gebieten ein Ende bereitet habe. Nach Auffassung deutscher Historiker hat der Brief Hlonds den Papst nicht überzeugt. Die von ihm eingesetzten Administratoren wurden in den Päpstlichen Jahrbüchern bis zur Ratifizierung des Warschauer Vertrags zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Polen im Jahr 1972 nicht erwähnt. Pius XII. sprach sich 1948 für eine Rückkehr der deutschen Vertriebenen in ihre Heimatorte aus. Hlond sah sich daraufhin veranlasst, die polnischen Neusiedler zu beruhigen: „Lasst euch nicht täuschen und gebt dem Zweifel keinen Raum in eurer Seele, die Kirche könnte eine polnische Zukunft der wiedergewonnenen Gebiete in Frage stellen. Es gibt nämlich keine Raison, warum sich die Kirche für eine Verkleinerung Polens aussprechen sollte.“", "section_level": 2}, {"title": "Seligsprechungsprozess.", "content": "1992 wurde der diözesane Seligsprechungsprozess eröffnet, was von deutschen katholischen Publizisten kritisiert wurde. Franz Scholz, Dozent für katholische Theologie in Fulda, gab ein „Hlondheft“ heraus, in dem er sich im Namen der deutschen Katholiken heftig gegen eine Seligsprechung August Hlonds aussprach. Der Jesuit Lothar Groppe sprach in einer Predigt vor Vertriebenen sogar von einem „Bestreben polnischer Kreise, eine der abstoßendsten Gestalten der Kirche in Polen [...] zur Ehre der Altäre puschen zu wollen“. 1995 protestierte der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Bischof Karl Lehmann, gegen die Bestrebungen, Hlond selig zu sprechen. Um die Kontroverse beizulegen, wurde eine „deutsch-polnische Historikerkommission zur Klärung offener Fragen bezüglich Kardinal Hlonds“ gegründet. Am 6. März 1998 wurden die diözesanen Akten geschlossen und nach Rom gesandt. Im März 2017 teilte die zuständige Kommission der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse mit, dass sie die \"Positio super vita et virtutibus\" (deutsch: \"Darlegung über das Leben und die Tugenden\"), die zur Anerkennung eines heroischen Tugendgrades erforderliche Dokumentation, geprüft und gebilligt habe. Papst Franziskus erkannte ihm am 19. Mai 2018 den heroischen Tugendgrad zu. Gegen den Seligsprechungsprozess protestierte 2018 das Komitee der Amerikanischen Juden sowie der britische Rabbiner David Rosen in einem Brief an Kurt Kardinal Koch, den Vorsitzenden des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christenheit. Von der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos wird Hlond als „Diener Gottes“ verehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "August Kardinal Hlond SDB (* 5. Juli 1881 in Brzęczkowice \"(Brzenskowitz)\" bei Myslowitz in Oberschlesien, Deutsches Reich; † 22. Oktober 1948 in Warschau) war 1925 Bischof von Kattowitz, seit 1926 Erzbischof von Gnesen und Posen, seit 1946 auch von Warschau sowie Primas von Polen.", "tgt_summary": null, "id": 504857} {"src_title": "Schützenfest", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Damaskus liegt 15 Kilometer östlich der Grenze Syriens zum Libanon. Südwestlich von Damaskus, in 45 Kilometer Entfernung, liegen die seit dem Sechstagekrieg von 1967 von Israel besetzten syrischen Golanhöhen. Die Grenze zu Jordanien liegt 100 Kilometer südlich von Damaskus. Am Fuße des Berges Qasyun auf 690 Metern Höhe erstreckt sich Damaskus im Barada-Tal. Die Oase Ghuta, die von jeher Lebensader der Stadt ist, wird durch den abflusslosen Barada bewässert, der im westlichen Gebirge des Anti-Libanon entspringt und ganzjährig fließt. Östlich von Damaskus erstreckt sich südlich bis zur Arabischen Halbinsel die Syrische Wüste.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Hauptstadt gliedert sich in die Altstadt, die neueren Stadtbezirke und die Vororte Midan im Südwesten, Sarouja im Norden und Imara im Nordwesten. Die Altstadt im Zentrum von Damaskus ist von engen Straßen, überdachten Märkten und traditionellen Wohnhäusern geprägt. Das Gebiet al-Merjeh, mit seinen modernen Hochhäusern, ist der administrative und wirtschaftliche Mittelpunkt der Stadt. Die nördlich der Altstadt an den Hängen des Kasioun (Qāsiyūn) gelegenen Stadtteile sind bereits seit vor der Staatsgründung überwiegend von Kurden bewohnt. In Yarmuk, gelegen im Süden, dagegen leben seit 1955 viele palästinensische Flüchtlinge. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dehnte sich die Stadt vor allem im westlich gelegenen Bezirk Mezze, entlang der Barada-Senke in Dumar im Nordwesten und auf den Steigungen der Berge bei Berze im Nordosten aus. Besonders am südlichen Stadtrand wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche informelle Siedlungen, oft ohne offizielle Genehmigung, errichtet. Dort leben viele Binnenflüchtlinge, die wegen der schlechteren Lebensbedingungen auf dem Land nach Damaskus zogen.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Damaskus befindet sich in der subtropischen Klimazone. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 16,7 °C. Da östlich und damit im Regenschatten des Anti-Libanon gelegen, fallen im Einzugsgebiet der syrischen Hauptstadt nur 194 Millimeter Niederschlag pro Jahr. Die wärmsten Monate sind Juni bis August mit durchschnittlich 24,6 bis 26,6 °C, die kältesten Monate Dezember bis Februar mit 6,2 bis 7,9 °C im Mittel. Der meiste Niederschlag fällt von Oktober bis April mit durchschnittlich 12 bis 46 Millimeter, der geringste von Mai bis September mit 0 bis 5 Millimeter im Mittel.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Als großflächige Oase in einer regenarmen Landschaft war die Gegend von Damaskus schon früh ein anziehender Siedlungsraum. In Tell Ramad, einem Vorort des heutigen Damaskus, fand man Spuren einer steinzeitlichen Siedlung aus dem Präkeramischen Neolithikum B, in Tell eṣ-Ṣaliḥiyeh und in Deir Khabiye zwei Siedlungshügel aus der Bronzezeit.", "section_level": 2}, {"title": "Ägyptische Herrschaft.", "content": "Nach Eroberungszügen der Ägypter im heutigen Syrien wurde Damaskus als Stadtstaat erstmals unter den Pharaonen Thutmosis III. und Amenophis III. als \"Tamasqu\" (t-m-s-q, siehe Ägyptische Hieroglyphen) erwähnt. Es wurde von Thutmosis III. eingenommen. Zur Zeit Echnatons wurde es mit seinem Fürsten Namiawaza in zwei Amarna-Briefen erwähnt (139, 63; 142, 21). Damaskus blieb bis zum Ende des 2. Jahrtausend v. Chr. in ägyptischer Hand und Zentrum der Provinz Ube.", "section_level": 2}, {"title": "Das Königreich Aram-Damaskus.", "content": "Der aramäische Territorialstaat von Aram-Damaskus entstand vermutlich im 13. Jahrhundert v. Chr., als die Ägypter die Kontrolle über Kanaan und Syrien endgültig verloren hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Biblische Überlieferung.", "content": "Damaskus wird in der Bibel erstmals im 1. Buch Mose erwähnt. Die Stadt soll unter König David seinem Großreich angegliedert worden sein (2. Samuel 8, 8). Reson, ein Flüchtling aus dem aramäischen Königreich des Hadadeser von Zoba (1 Kön 11, 23) bei Hama, schüttelte die Oberherrschaft Salomos ab und begründete eine neue Dynastie (1 Kön 11, 23). Reson blieb Feind des Königreichs Israel, „solange Salomo lebte“ (1 Kön 11, 25). König Ben-Hadad II. von Damaskus wurde unter Ahab von Israel besiegt. Hasa’el und sein Sohn Ben-Hadad III. errangen zahlreiche Siege über Israel (vgl. 2 Könige, 13 zu einem vernichtenden Sieg über Joahas), mussten aber immer mehr dem assyrischen Druck nachgeben. Damaskus gelangte danach zeitweilig sogar wieder unter israelitische Vorherrschaft. Jerobeam II., König von Israel, nahm Hama und Damaskus ein (2. Könige 14, 28); dieser Erfolg war aber nicht von langer Dauer. König Rezin verbündete sich mit König Pekach von Israel. Jerusalem, das unter der Herrschaft von Ahas stand (2. Könige 16), belagerten sie gemeinsam, aber erfolglos. Rezin konnte Eilat einnehmen und siedelte dort Edomiter an. Daraufhin richtete Ahas von Juda einen Hilferuf an Tiglat-pileser III. von Assyrien, den er mit reichlichen Schätzen begleitete (2. Könige 16, 8). Es hätte dieser Aufforderung aber wohl kaum bedurft, um die Assyrer dazu zu bewegen, das letzte eigenständige Aramäerreich, das den Weg nach Süden sperrte, auszuschalten. Im Folgenden eine nach Bibelstellen geordnete Zusammenstellung der relevantesten Erwähnungen von Damaskus im Tanach:", "section_level": 3}, {"title": "Historische Quellen.", "content": "Ben-Hadad II. kämpfte 853 v. Chr. in einem Bündnis von zwölf Ländern gemeinsam mit Ahab und Irhuleni von Hama in der Schlacht bei Karkara am Orontes gegen die Assyrer unter Salmānu-ašarēd III., konnte jedoch keinen dauerhaften Sieg erringen. Ben-Hadad II. starb zwischen 844 und 840 v. Chr., und Hasa’el wurde als neuer Dynastiegründer sein Nachfolger. Das Bündnis mit Hamath löste sich bereits 845 v. Chr. Vier Jahre später wurden die Gärten der Oase von Damaskus bei einem erneuten assyrischen Angriff verwüstet. Salmanasser III. unternahm in den Jahren 849–838 v. Chr. weitere Feldzüge gegen Aram, jedoch ohne dauerhaften Erfolg. 733 v. Chr. wurden Damaskus von Tiglat-pileser III. eingenommen, Rezin getötet, die Bevölkerung nach Kir deportiert und das Reich in drei assyrische Provinzen aufgeteilt (Damaskus, Karnini (Karnajim) und Haurini). Von der Zerstörung durch die Assyrer erholte sich Damaskus relativ schnell, vor allem dank seiner Bedeutung als Zwischenstation für den Handel von den phönizischen Küstenstädten der Levante zu den Städten Mesopotamiens sowie von Arabien nach Kleinasien.", "section_level": 3}, {"title": "Antike.", "content": "Nachdem es kurzzeitig dem Neubabylonischen Reich unter Nebukadnezar II. (604–562 v. Chr.) angehörte, fiel Damaskus an das achämenidische Perserreich. Strabon (16,2,20) beschreibt es als dessen bedeutendste und glänzendste Stadt. Parmenion, ein General Alexanders des Großen, eroberte Damaskus 332 v. Chr. und erbeutete dabei den Staatsschatz des Dareios. Damaskus wurde dem Alexanderreich eingegliedert und dadurch eine makedonische Kolonie; im Norden und Osten der aramäischen Stadt entstand eine griechische Siedlung. Unter der Herrschaft der Seleukiden wurde Damaskus ausgebaut und befestigt und 111 v. Chr. von Antiochos IX. zur Hauptstadt von Phönikien und Koilesyrien erhoben. 85 v. Chr. gelang den Nabatäern unter König Aretas III. die Eroberung von Damaskus. Sie konnten sich bis 66 v. Chr. halten, als ganz Syrien unter Pompeius erobert und dem römischen Reich eingegliedert wurde. Vermutlich trat Damaskus in der folgenden Zeit der Dekapolis bei. Von Marcus Antonius wurde Koilesyrien und damit auch Damaskus 38 v. Chr. (zusammen mit weiteren Reichsteilen) an Kleopatra VII. von Ägypten verschenkt. Den einst vertriebenen Nabatäern gelang 37 n. Chr. die erneute Eroberung der Stadt. Mit Duldung der Römer konnten sie sich bis 54 halten. Anschließend herrschten wieder die Römer. Die Bedeutung der Stadt stieg, nachdem Nabatäa 106 n. Chr. unter Trajan römische Provinz wurde und die Römer eine Straße von Damaskus über Bosra bis zum Roten Meer bauten. Damaskus wurde kurzzeitig zum Bischofssitz, den es jedoch im 3. Jahrhundert an Emesa abgeben musste. Kaiser Theodosius I. gründete im 4. Jahrhundert eine Basilika in Damaskus über den vermuteten Reliquien Johannes des Täufers.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "635 wurde Damaskus, nachdem es nur schwachen Widerstand gegen die islamische Expansion geleistet hatte, von den Arabern erobert. Der Kapitulationsvertrag der Stadt sollte Modellcharakter erhalten. Die christliche Bevölkerung hatte die Kopfsteuer (dschizya) zu entrichten, blieb aber ansonsten weitgehend ungestört. Unter Kalif Muʿāwiya I. wurde Damaskus 661 Hauptstadt des umayyadischen Reiches. Kalif al-Walid I. ließ 705 an der Stelle der Johannes-Basilika die Umayyaden-Moschee als erste monumentale Moschee des Islam errichten. Im Innern des Baus befindet sich der Schrein Johannes des Täufers. Nach dem Ende der Umayyaden-Dynastie 750 verlegten die siegreichen Abbasiden den Sitz des Kalifats in das neu gegründete Bagdad, wohl auch, um den Bruch mit den Umayyaden zu betonen. Damaskus war damit nur noch eine Provinzhauptstadt, seine Bedeutung schwand im Laufe der Jahre stark. Dennoch blieb es unter den wechselnden islamischen Dynastien umkämpft (878 Tuluniden, 945 Ichschididen, 970–1076 Fatimiden). Das gesamte Mittelalter hindurch war Damaskus stets eng mit Ägypten verbunden. 1104 wurde Damaskus Sitz der seldschukischen Buriden-Dynastie. Die sechstägige Belagerung von Damaskus durch Kreuzfahrer während des zweiten Kreuzzugs im Juli 1148 blieb erfolglos. 1154 ergab sich die Stadt Nur ad-Din, der Damaskus zur neuen Hauptstadt seines Reiches machte. Unter Nur ad-Din und Saladin gewann die Stadt erneut an Bedeutung, vor allem im Kampf gegen die Kreuzfahrerstaaten. Die Bevölkerungszahl wuchs und die Stadt dehnte sich über die alten Stadtmauern hinaus aus. Unter den beiden Herrschern und Saladins Nachfahren, den Ayyubiden, entstanden zahlreiche Bauten, die noch heute das Stadtbild mitprägen. Die Mamluken, die seit 1250 von Ägypten aus über Damaskus herrschten, konnten die Stadt gegen die Mongolen 1260 halten. Im Jahre 1401 wurde Damaskus von Timur Lenk geplündert und zehntausende Bewohner getötet.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Nach dem Zusammenbruch der mamelukischen Herrschaft fiel Syrien 1516 an die Osmanen. Als ein Ausgangspunkt der jährlichen Wallfahrten nach Mekka wurde Damaskus auch von den neuen Herrschern wirtschaftlich begünstigt und weiter ausgebaut. Unter Muhammad Ali Pascha gelang den Ägyptern 1831 die Eroberung Syriens und Kilikiens. Es folgte eine Phase intensiver Reformen: Die Verwaltung wurde zentralisiert, die Wirtschaft gefördert, neue Schulen gegründet etc. Allerdings wurden die Ägypter nach einer Intervention europäischer Mächte 1840 gezwungen, Syrien wieder den Osmanen zu überlassen. Im Osmanischen Reich begann 1839 eine intensive Reformtätigkeit (\"Tanzimat\"), die auch Wirkungen auf Syrien hatte. 1840 ereignete sich die Damaskusaffäre, die eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Zionismus spielte. 1860 kam es zu einem Massaker an den Christen der Stadt, wobei bis heute ungeklärt ist, wer den Tumult veranlasste. Die osmanischen Machthaber schritten nicht gegen die Auseinandersetzung ein und entwaffneten sogar die Christen. Am 9. und 10. Juli 1860 drangen Mob und Soldaten in das christliche Viertel ein und überzogen die dortigen Bewohner mit Gewalt. Dem Blutbad sollen insgesamt mehr als 3000 Menschen zum Opfer gefallen sein. Der arabische Freiheitskämpfer Abd el-Kader nahm die Verfolgten in Schutz, wofür ihm von Napoleon III. das Großkreuz der Ehrenlegion verliehen wurde. Damaskus entwickelte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Zentrum der ostarabischen Nationalbewegung. Mit der Niederlage der Osmanen im Ersten Weltkrieg endete ihre Herrschaft über Syrien. Am 30. September 1918 marschierten arabisch-britische Truppen in Damaskus ein. Faisal I. erklärte sich im März 1920 zum König von Syrien, wurde aber wenig später von den Franzosen vertrieben. Auf der Konferenz von Sanremo (1920) wurden Syrien und Libanon vom Völkerbund unter französisches Mandat gestellt, mit Damaskus als Hauptstadt. In den Jahren 1925 und 1926 war dieser Staat Damaskus Zentrum antifranzösischer Unruhen in Syrien, die mit militärischer Gewalt niedergeschlagen wurden. Britische und französische Truppen befreiten Damaskus 1941 von der Herrschaft des Vichy-Regimes. 1946 verließen die letzten alliierten Truppen Damaskus. Im selben Jahr wurde es die Hauptstadt des unabhängigen Staates Syrien. Im Zuge des Nahostkonfliktes kam es 1949 zu einem religiös motivierten Angriff auf die Menarscha-Synagoge. Die Altstadt von Damaskus zählt seit 1979 zum Weltkulturerbe im Sinne der UNESCO. Infolge des massiven Bevölkerungszuwachses der letzten Jahrzehnte, der Zunahme des Individualverkehrs und der damit verbundenen Tendenz zur Verslumung des im Wesentlichen nur fußläufig erschlossenen alten Zentrums droht die Einstufung auf der Roten Liste gefährdeter Kulturgüter. Im Jahre 2000 begann von hier aus der Damaszener Frühling, in dem der Ruf nach demokratischen Reformen laut wurde und der sich schnell in andere Großstädte ausbreitete. Im Jahr 2011 kam es bei einer Revolte auch in Damaskus zu Protesten der Bevölkerung, ab Juli 2012 kam es auch zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Armee und bewaffneten Aufständischen, woraus sich der Bürgerkrieg in Syrien entwickelte, der bis heute andauert. In Damaskus herrscht in nahezu jedem Stadtteil eine andere Miliz. Während Damaskus vom seit 2011 laufenden Bürgerkrieg weitgehend verschont wurde, brach am 23. April 2016 ein Brand in einem Laden auf dem Asruniyeh-Markt aus, der an den Suq al-Hamidiya angrenzt. Dutzende weitere Läden der Altstadt wurden zerstört.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Auf Grund der hohen Geburtenrate und der starken Landflucht ist die Bevölkerung von Damaskus besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr stark gewachsen. Lebten 1943 erst 286.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1960 bereits eine halbe Million. Bis 1980 verdoppelte sich diese Zahl. 2010 hatte die Stadt 1,8 Millionen Einwohner. In der Agglomeration leben 2,8 Millionen Menschen (Stand 1. Januar 2010). Die Bevölkerungsmehrheit in Damaskus bilden die Araber, die zweitgrößte Volksgruppe sind die Kurden, mit 300.000 Einwohnern. Neuere Schätzungen gehen von einer größeren Bevölkerungszahl der Kurden aus, da viele Flüchtlinge aus der Türkei und dem Irak kommen, aber nicht syrische Staatsbürger sind. Sie siedelten sich in der Hauptstadt an, weil sie dort auf Arbeit hoffen konnten. Der Großteil der Kurden lebt in den Stadtteilen Sallahiya und Harat Al-Akrad (das kurdische Viertel). Zu den weiteren ethnischen Minderheiten gehören die Armenier, die immer noch aramäisch sprechenden Aramäer (auch Assyrer oder Chaldo-Assyrer genannt), Griechen sowie Türken (Turkomanen). Auch zahlreiche palästinensische und aramäische Flüchtlinge aus dem Irak sowie Gastarbeiter aus benachbarten arabischen Ländern leben in Damaskus. Die Einwohnerzahlen in der folgenden Übersicht beziehen sich auf die eigentliche Stadt ohne Vorortgürtel.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtregierung.", "content": "Damaskus bildet ein eigenes Gouvernement und ist Hauptstadt des Gouvernements Rif Dimaschq (\"Umland von Damaskus\"). An der Spitze des Gouvernements steht der vom Präsident des Landes persönlich ernannte Gouverneur. Er besitzt den Rang eines Ministers und ist formal der Repräsentant der syrischen Regierung im Gouverneurat. Die Politik auf kommunaler und lokaler Ebene wird in Damaskus im Wesentlichen vom Volksrat, mit zahlreichen Eingriffs- und Entscheidungsmöglichkeiten, ausgeübt. Er stellt das bedeutendste administrative Organ zur Planung und Koordinierung sowie Durchsetzung zentralstaatlicher Politik auf der lokalen Ebene dar.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Damaskus unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Etwa 75 Prozent der Bevölkerung von Damaskus sind sunnitische Muslime. Sechs Prozent der Einwohner sind Alawiten (Nusairier). Weitere vier Prozent verteilen sich auf Drusen, Schiiten, Ismailiten, Jesiden und Juden. 15 Prozent sind Christen verschiedener Konfessionen. Die Melkitischen Orthodoxen bilden die größte christliche Gemeinschaft. Andere bekennen sich zur Armenischen Apostolischen Kirche und der mit Rom unierten Syrisch-Katholischen und Griechisch-Katholischen Kirche sowie die Maroniten. Auch Gläubige der Chaldäischen Kirche und der Assyrischen Kirche des Ostens, auch Apostolische Kirche des Ostens genannt, leben in der Hauptstadt. Daneben existieren noch verschiedene protestantische sowie römisch-katholische und syrisch-orthodoxe Gemeinden. Der Patriarchensitz der Syrisch-Orthodoxen Kirche befindet sich in der Georgskathedrale. Obwohl es in der Geschichte von Damaskus ein paar Mal zu interkonfessionellen Auseinandersetzungen kam, wie beispielsweise 1860, ist das Zusammenleben vorwiegend friedlich geprägt. Staatspräsident Baschar al-Assad hatte 2006 dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien, Ignatios Hazim, einen Weihnachtsbesuch abgestattet. Der Patriarch residiert in Damaskus. Es war der erste Weihnachtsbesuch eines syrischen Präsidenten beim Patriarchen seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahre 1946.", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Das 1936 eröffnete Nationalmuseum beherbergt eine Ausstellung archäologischer und historischer Funde. Zu sehen sind unter anderem Schriftstücke aus Ugarit aus dem 14. Jahrhundert v. Chr., mehr als 4000 Jahre alte Skulpturen aus Mari, Marmor- und Terrakottastatuen aus Palmyra, die Wandmalereien der Synagoge von Dura Europos aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., Korane aus dem 13. Jahrhundert sowie Damaszener Waffen und alte chirurgische Instrumente. Das unweit vom Nationalmuseum gelegene Armeemuseum beherbergt eine Sammlung Damaszener Waffen, Relikte und Ausrüstungsgegenstände des ersten und bislang einzigen syrischen Kosmonauten Muhammed Achmed Faris, der 1987 mit Sojus TM-3 die Erde umkreiste, sowie eine Darstellung der Konflikte mit Israel aus syrischer Sicht. Weitere Museen in der syrischen Hauptstadt sind das Museum für syrische Kunst und Volkstraditionen im Azim-Palast sowie das Museum „Oktober-Krieg-Panorama“. Letzteres zeigt ein Modell der Stadt Quneitra auf den Golanhöhen und einen Film, der die syrische Sicht des Konflikts über die Stadt dokumentiert.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Die Altstadt von Damaskus mit vielen Gassen ist eng und dicht bebaut. Typisch für die Damaszener Architektur der Altstadt sind Häuser mit einem Innenhof, zu dem sich alle Fenster und Türen hin öffnen. Um den – in den meisten Fällen vorhandenen – Springbrunnen stehen Zitronen- und Bitterorangenbäume. Die Zitadelle von Damaskus ist eine fast komplett erhaltene ayyubidische Festung in der syrischen Hauptstadt. Eine Besonderheit der Verteidigungstechnik stellt das ayyubidische Nordtor dar. Es verfügte über zwei gegenüberliegende Außentore, die in die Torhalle führten. Durch ein im rechten Winkel von den Außentoren gelegenes zweites Tor und das dritte, alte seldschukische Tor gelangte man in die Zitadelle. An die Torhalle schloss sich ein Saalbau an. Dieser diente als Aufmarschraum für militärische Abteilungen zur Durchführung von Ausfällen bei einer Belagerung. Die Einheit von Torhalle und Saalbau ist im Burgenbau der Region eine typologische Besonderheit. Das Osttor hat eine ähnliche, wenn auch kleinere Einrichtung. Die Altstadt von Damaskus ist seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe. Sie wird von Ost nach West von der \"Via recta\" geteilt, die allerdings nicht ganz schnurgerade ist, sondern einen leichten Knick aufweist. Im Nordwesten der Altstadt liegt die Umayyaden-Moschee, das wichtigste Gotteshaus der Stadt. Rund um die Moschee finden sich die berühmten Suqs der Stadt, vor allem der überdachte Suq al-Hamidiya. Als Ausgleich für die Umwandlung der Johannes-der-Täufer-Kirche in die Umayyaden-Moschee wurde 706 die Mariamitische Kathedrale von Damaskus aus dem 2. Jahrhundert, die zuvor ebenfalls in eine Moschee umgewandelt wurde, den Christen zurückgegeben. Die Synagoge im ehemals jüdischen Stadtteil Dschobar wurde 2014 zerstört. Außerdem findet man in der Altstadt viele Hamams. Hierbei ist vor allem das Hamam Nur-ed-Din zu nennen. Sehenswert ist auch der Chan As'ad Pascha, eine Karawanserei, die vom osmanischen Gouverneur Asad Pascha al-Azim errichtet wurde, der auch den Azim-Palast, eine weitere Sehenswürdigkeit, erbauen ließ. Zehn Kilometer südlich des Zentrums befindet sich die 1979 erbaute Sayyida-Zainab-Moschee; Sayyida Zainab war die Enkeltochter Mohammeds und ist hier beerdigt. Für schiitische Muslime ist die in iranischer Tradition erbaute Grabstätte und Moschee ein wichtiges Pilgerziel. Im Nordosten der Altstadt liegt hinter dem Thomas-Tor Bāb Tūmā und dem Osttor Bab Scharqi das jahrhundertealte Christenviertel mit vielen alten Kirchen. Die Ananias-Kirche wurde der Überlieferung nach im Haus des biblischen Hananias errichtet, der dem Paulus seine Hand auflegte, so dass dieser sein Augenlicht zurückerhielt. Die Kirche liegt rund sechs Meter tief in der Erde und ist einer der ältesten christlichen Sakralbauten. Erwähnenswert ist auch die Kapelle des Heiligen Paulus im Stadttor Bab Kisan. Nach der Bibel wurde der Apostel dort von seinen Anhängern in einem Korb von der Stadtmauer herabgelassen, damit er vor seinen Verfolgern fliehen konnte. Um das Jahr 200 errichtet worden sein soll die Marienkirche nahe dem römischen Triumphbogen, die bereits Jahrhunderte lang als Mariamitische Kathedrale der griechisch-orthodoxen Kirche dient. Aus dem 15. Jahrhundert stammt die Sankt-Sarkis-Kathedrale der Armenischen Apostolischen Kirche am Bab Scharqi. Viele Kirchen stammen aus dem 19. Jahrhundert, als durch die Tanzimat-Reformen im Osmanischen Reich der Neubau von Kirchen erlaubt wurde. Eine von diesen ist die al-Zeitoun-Kirche, Kathedrale der melkitischen griechisch-katholische Kirche. In dieser Zeit entstand auch die griechisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Johannes von Damaskus.", "section_level": 2}, {"title": "Parks.", "content": "Der Tischrin (Tishreen) Park ist einer der größten öffentlichen Parks in Damaskus. Innerhalb des Parks gibt es Themengärten, die beispielsweise die Zitadelle von Aleppo zeigen, der islamischen Kulturhauptstadt 2006. Im Sommer werden im Park öffentliche Konzerte abgehalten. Jährlich zwischen dem 15. und 30. Juni wird das Internationale Blumenfestival veranstaltet. Erwähnenswert ist auch die Parkanlage mit dem Saladin-Mausolem. Das Marmorgrab von Sultan Saladin stiftete der deutsche Kaiser Wilhelm II. im Jahre 1898. Den 1193 hergestellten Holzsarkophag im Mausoleum schmücken eine kufische Inschrift und zahlreiche Schnitzereien. Das Grab mit der roten Kuppel und dem umgebenden Garten befindet sich außerhalb der nördlichen Mauer der Omayyaden-Moschee. Dschabal Qāsiyūn (1150 Meter) ist der Hausberg von Damaskus. Die dort liegenden Restaurants bieten eine gute Aussicht über die Stadt.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Aus Damaskus spielen vier Fußballmannschaften in der ersten Liga des Landes. Al-Dschaisch ist mit elf nationalen Titeln der erfolgreichste Verein. Heimstätte ist das 10.000 Zuschauer fassende Stadion al-Fiha. Einmal Landesmeister wurde die im Abassidenstadion (Kapazität für 45.000 Personen) spielende Mannschaft al-Wahda. Erfolgreichste Sparte des Vereins ist die Frauen-Basketballmannschaft. Außerdem gibt es noch Mannschaften von Männern sowie von Frauen im Kampfsport und Handball. Bisher ohne nationalen Titel ist der Fußballverein Al-Madschd. Er trägt seine Heimspiele ebenfalls im Abassidenstadion aus. Neu in der ersten Fußball-Liga in der Saison 2006/2007 ist Al Shorta. In Damaskus geboren ist der US-amerikanische Schachmeister Yasser Seirawan. Er gewann in den 1980er Jahren eine Vielzahl von Turnieren, darunter zwei Mal (1983 und 1987) das bedeutende Open-Turnier von Lugano und das New-York-Open (1985 und 1987). 1990 siegte er in Haninge vor dem Ex-Weltmeister Anatoli Karpow. Auf der Schacholympiade in Dubai 1986 besiegte er den damals amtierenden Weltmeister Garri Kasparow.", "section_level": 2}, {"title": "Einkaufen.", "content": "Einer der bekanntesten Märkte der Hauptstadt ist Suq al-Bzourieh. Dort kann man seit dem 12. Jahrhundert Obst, Gemüse, Kräuter, Gewürze und Süßwaren kaufen. Nahe der Umayyaden-Moschee befindet sich der Suq al-Hamidiyya. Das Angebot in den Läden der überdachten Straßen reicht von Lederwaren über Silber bis zu Textilien. Ebenfalls in der Nähe der Umayyaden-Moschee steht seit 1553 der Souq al-Harir. Auf dem unter der Regierung von Shamsi Ahmed Pasha (1552–1555) angelegten Markt kann man zahlreiche Waren, vom Parfüm bis hin zu Textilien, erwerben. Im Zentrum des Marktes steht auch das al-Qishani, eines der vielen öffentlichen Bäder von Damaskus. Nach dem osmanischen Gouverneur Ali Haydar Midhat Pasha (1878–1879) benannt ist der unter seiner Herrschaft 1878 fertiggestellte Suq nahe dem Stadttor Bab al-Dschabiya, wo sich die osmanische Sinan-Pascha-Moschee aus dem 16. Jahrhundert befindet. In einer Nebenstraße des Souq Midhat Pasha steht das Maktab-Anbar-Haus aus dem 19. Jahrhundert. Meist handgefertigten Schmuck aus Gold, Silber, Perlen und Diamanten haben die Händler auf dem Souq al-Saghah im Angebot. Nahe dem Flughafen wurde 2008 das \"Bawabe Dimashq\" eröffnet. Es ist mit 6012 Plätzen das größte Lokal der Welt. (Davor war in Thailand mit 5000 Plätzen das größte Lokal). Es serviert vorwiegend arabische Speisen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Damaskus ist ein wichtiges Handelszentrum für Feigen, Mandeln und andere Früchte aus der Umgebung. In der Hauptstadt werden Textilien, Gold- und Silberwaren, Lederwaren sowie Einlegearbeiten in Holz-, Messing- und Kupferwaren hergestellt. Des Weiteren ist Damaskus ein Zentrum der Bekleidungs-, Nahrungsmittel- und Druckindustrie. Die Wirtschaft der Stadt befindet sich in einem Strukturwandel und Umbau zu einer funktionierenden Marktwirtschaft. Diese soll mit jährlichen Privatinvestitionen, Zusatzeinnahmen aus dem Ölexport und Investitionen aus dem Ausland finanziert werden. Die Wirtschaftspolitiker sehen in den nächsten Jahren die beste Gelegenheit für Strukturänderungen. Zu den weitreichenden Veränderungen gehört unter anderem die Privatisierung, der Abbau von Monopolen, Deregulierung wichtiger Sektoren und die Reduzierung des öffentlichen Sektors. Probleme bereiten die unzureichende Infrastruktur und die, bedingt durch die Landflucht, außerordentlich große Wohnungsnot. In der Industrie, die sich in der Agglomeration Damaskus konzentriert, bestehen nur unzureichende Entsorgungs- und Reinigungskapazitäten für Abwasser, Abgas und Abfälle. Zu den zahlreichen Infektionserkrankungen, die durch unzureichende hygienische Bedingungen verbreitet werden, kommen so Atemwegs- und Hauterkrankungen aufgrund der giftigen Emissionen der zahlreichen Industriebetriebe und des Autoverkehrs. Besonders im Winter verschmutzen die privaten Haushalte die Luft mit zahlreichen Dieselöfen. Durch das schlecht gereinigte Dieselöl wird die Luft mit Sulfaten belastet.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flughafen.", "content": "Die Hauptstadt besitzt mit dem Flughafen Damaskus einen internationalen Flughafen. Die syrische Fluggesellschaft Syrian Arab Airlines mit Sitz in Damaskus fliegt nationale und internationale Ziele in Afrika und Asien an, aufgrund von Sanktionen der Europäischen Union wegen des Bürgerkriegs seit 2012 jedoch keine Ziele mehr in Europa.", "section_level": 2}, {"title": "Eisenbahn.", "content": "Durch eine Zweigstrecke wurde die Stadt 1983 an das Normalspurnetz der Eisenbahn angeschlossen. Die Bahnlinie ist eingleisig und nicht elektrifiziert. Die Strecke zwischen Damaskus und Aleppo wurde kürzlich völlig überholt und wird von modernen Zügen etwa viermal täglich je Richtung befahren (Fahrzeit min. 4 Stunden). Für die Zukunft ist ein neuer unterirdischer Hauptbahnhof geplant. Im Vorgriff darauf wurde der Hedschas-Bahnhof (Kopfbahnhof) Damaskus-Kanawat geschlossen und die Gleise demontiert. Derzeit einziger Bahnhof ist das Betriebswerk Kadem etwa fünf Kilometer südlich. Zukünftig soll der im Norden der Stadt geplante Al Kaboun-Bahnhof als neuer Hauptbahnhof fungieren. Dieser wird direkt an den zentralen Fernbusbahnhof gebaut, wo heute schon alle Busse Richtung Nord-, West- und Ostsyrien starten. Ebenso soll der neue Hauptbahnhof Umsteigemöglichkeiten zu der zukünftigen grünen U-Bahnlinie ermöglichen.", "section_level": 2}, {"title": "ÖPNV und Straßenverkehr.", "content": "Am 7. Februar 1907 eröffnete in der osmanischen Zeit die elektrische Straßenbahn ihren Betrieb. Das Netz hatte eine Länge von zehn Kilometern mit sechs Linien, einschließlich einer Überlandlinie nach Duma im Gouvernement Rif Dimaschq. Die Spurweite betrug 1050 Millimeter. Im Jahre 1967 wurde der Verkehr eingestellt. Die inneren Straßen der Hauptstadt sind in teilweise schlechtem Zustand und in der Stadt existiert kein leistungsfähiges öffentliches Verkehrssystem mit hoher Kapazität, wie eine U-Bahn, Stadtbahn oder Straßenbahn, das die Straße entlasten würde. Der öffentliche Nahverkehr wird von dieselgetriebenen Omnibussen bewältigt, die sich die Fahrspuren mit dem Individualverkehr teilen müssen. Etwas besser stellt sich die Situation für den wachsenden Individualverkehr am westlichen Stadtrand und mit den in neuerer Zeit gebauten Schnellstraßen in die modernen Satellitensiedlungen in den nordwestlichen Bergen dar. Aktuell gibt es Planungen für ein U-Bahn-Netz mit vier Linien. Die erste Linie (Metro Green Line) sollte bis zum Jahr 2016 mit insgesamt 16 Stationen erstellt werden (Bauzeit 2012 bis 2016). Im Jahr 2010/2011 hätte die Ausschreibung erfolgen sollen.", "section_level": 2}, {"title": "Bildungswesen.", "content": "Die Hauptstadt ist Sitz einer Universität, mehrerer Hochschulen, Forschungsinstitute und Bibliotheken. Die Universität Damaskus ist eine staatliche Universität und mit über 85.000 Studenten und 2.000 wissenschaftlichen Mitarbeitern die größte von vier Universitäten in Syrien. Sie ist 1923 durch den Zusammenschluss einer Medizin- (gegründet 1903) und einer Rechtsschule (gegründet 1913) entstanden und damit auch die älteste Universität des Landes. Bis zur Gründung der Universität Aleppo im Jahre 1958 wurde die Hochschule als \"Syrische Universität\" bezeichnet. Heute gliedert sie sich in 15 Fakultäten. Damaskus ist außerdem Sitz des „Zentrums für historische Dokumente“ (\"markaz al-waṯāʾiq at-taʾrīḫīya\"), das als syrisches Nationalarchiv fungiert, sowie der „Akademie der arabischen Sprache“ (\"maǧmaʿ al-luġa al-ʿarabīya\").", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Einwohner der Stadt werden \"Damaszener\" genannt. In arabischen Ländern (und in der Türkei) wird das Wort „asch-Schām“ („die Nördliche“) für Damaskus verwendet (Dimaschq liest man in der Zeitung und hört man in den Nachrichten, im Alltagsleben kommt das Wort Dimaschq so gut wie nie vor). Die vier Länder Syrien, Libanon, Jordanien und Palästina werden „Bilād el Schām“ () genannt (Länder der Schām/des Nordens). Die Stadt gab den Stoffarten \"Damast\" und \"Damassé\", sowie der \"Zwetschge\" (über ital. \"damascino\") den Namen. Nach dem Damast ist wiederum eine spezielle Schmiedetechnik benannt, das Damaszenieren. Es entstand in Indien, die Technik wurde dann vor allem in Persien gepflegt. Durch abwechselnde Lagen kohlenstoffreichen und kohlenstoffarmen Stahls sind Damaszenerklingen besonders elastisch und scharf. Gleichzeitig ergibt sich ein Bänder-Muster, das an den Stoff erinnert. Es gibt auch Stücke mit speziellen regelmäßigen Mustern (Wellendamast, Bänderdamast etc.), die oft noch durch Ätzen hervorgehoben werden. Auf die biblische Geschichte von Paulus, dem vor Damaskus in einer Vision Jesus erschien, worauf er sich zum Christentum bekehrte, bezieht sich der Ausdruck \"„Damaskusstunde“\" und die heute kaum noch gebräuchliche Redensart „sein Damaskus erleben“, was bedeutet, eine einschneidende Erfahrung zu machen, die zu einer radikalen Sinnesänderung führt.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Sachbücher: Belletristik und Reiseberichte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Damaskus [] (),(türkisch/osmanisch \"Şam\", auch \"Dimaşk)\" ist die Hauptstadt von Syrien und des Gouvernements Rif Dimaschq (\"Umgebung von Damaskus\"). Die Stadt hat offiziell 1.834.741 Einwohner, in der Agglomeration leben offiziell 2.831.738 Menschen (Stand jeweils 1. Januar 2010). Inoffizielle Schätzungen gehen oft von einer wesentlich höheren Einwohnerzahl aus. Die Hauptstadt bildet ein eigenständiges Gouvernement. Es wird von einem Gouverneur regiert, der vom Innenminister ernannt wird. ", "tgt_summary": null, "id": 2254910} {"src_title": "Anti-Atomkraft-Bewegung in Deutschland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kennzeichen.", "content": "Geestlandschaften sind generell höher als die Marsch. Sie bestehen aus Endmoränen, Grundmoränen saaleeiszeitlicher Prägung (Hohe Geest) oder weichseleiszeitlichen Sandern (Niedere Geest). Diese Altmoränenlandschaft wurde im Zuge des Eem-Interglazials von Flugsanden und danach von Sandern der folgenden Weichseleiszeit überprägt. Zusätzliche Erosion schuf relief- und gewässerärmere Gebiete. Sie besitzen eine deutliche Verwandtschaft zu den Platten im Binnenland. Häufig findet man daher sandigen, unfruchtbaren Boden. Hier wird vor allem Kartoffelanbau betrieben. Die Bewaldung besteht überwiegend aus Kiefern. Allerdings wurden die meisten Baumbestände im Zuge der Besiedlung vernichtet. Durch stetiges Verbeißen der Jungtriebe durch Vieh können Zwergstrauchgesellschaften (Heiden) entstehen. Grund- und Endmoränengebiete sind fruchtbarer als Sander und sind von Natur aus mit Laubwald (v. a. Buche) bestanden. Sehr sandige Geestgebiete sind wesentlich weniger fruchtbar als die Marschen oder die weichselkaltzeitlich geprägten Moränen-Landschaften etwa des östlichen Hügellandes in Schleswig-Holstein. Typisch ist diese Landform für weite Teile Niedersachsens, Mecklenburg-Vorpommerns, Schleswig-Holsteins und Hamburgs. Kennzeichnend für viele Geestlandschaften der Küstenländer sind die Knicks, eine norddeutsche Sonderform der Wallhecke, die in regelmäßigen Abständen auf den Stock zurückgeschnitten wird und Schutz vor Wind und Sandflucht bietet. Knicks dienten früher auch zur Gewinnung von Weidenruten und von Holz für Zäune und als Brennmaterial. Wo die Geest direkt an das Meer grenzt, bilden sich Steilküsten, so genannte Kliffe.", "section_level": 1}, {"title": "Besiedlungsgeschichte.", "content": "In der Besiedlungsgeschichte Norddeutschlands war die Geest früher als die Marsch besiedelt, da sie Schutz vor Sturmfluten bot. Daher findet man sowohl auf dem Festland als auch auf den Geestkernen der Inseln Großsteingräber aus der Steinzeit. Die Geest-Marsch-Grenze stellt auch siedlungs- und kulturgeschichtlich eine Grenze dar. So siedelten die Friesen sich bevorzugt in Marschgebieten an. Auch innerhalb der sächsisch besiedelten Gebiete gab es eine Trennung von bäuerlichen Geest- und Marschkulturen, die nicht zuletzt durch die unterschiedliche Fruchtbarkeit der Gebiete bestimmt war. Für Marschbewohner galt es bis in das 20. Jahrhundert hinein als unschicklich, jemanden von der Geest zu heiraten, da auf diese Weise kein fruchtbares Land in die Familie kam.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Geestlandschaften sind Der Naturpark Wildeshauser Geest ist dagegen keine eigenständige Geestlandschaft, sondern besteht aus Anteilen verschiedener Geestlandschaften und anderen Landschaftsformen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geest bezeichnet eine geomorphologische Landform in Norddeutschland, Flandern, den Niederlanden und Dänemark, die durch Sandablagerungen während der Eiszeiten entstand und im Gegensatz zum nacheiszeitlich entstandenen Schwemmland, dem Marschland steht. Da die Geest eine höher gelegene Landschaft darstellt, nennt man sie bisweilen auch Geestrücken oder \"Sandrücken\". Das Wort selbst ist eine Substantivierung der niederdeutschen Adjektive \"gest\" („trocken“, „unfruchtbar“) und \"güst\" („unfruchtbar“ bei milchgebenden Tieren). Davon abgeleitet sind geographische Begriffe wie Vorgeest, Hohe Geest, Geestniederung, Geestplatte, Geestrand usw. Die kleinstädtische Geestrandsiedlung gilt als besondere Siedlungsform. Typische Dorfformen der Geest sind auch das Eschdorf und die Heidesiedlung. ", "tgt_summary": null, "id": 375141} {"src_title": "Wildeshausen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und frühe Jahre.", "content": "Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen war der zweite Sohn des Kronprinzenpaares Friedrich Wilhelm von Preußen und Luise von Mecklenburg-Strelitz, Tochter des Herzogs Karl II. von Mecklenburg-Strelitz. Seine Erziehung wurde von Johann Friedrich Gottlieb Delbrück übernommen, der zuvor Rektor des Magdeburger Pädagogiums gewesen war. Bis zum Krieg mit Frankreich verbrachte Wilhelm an der Seite seines älteren Bruders Friedrich Wilhelm eine glückliche Kindheit. Die Idylle zerbrach 1806 infolge der verheerenden Niederlage Preußens und der winterlichen Flucht der Herrscherfamilie nach Ostpreußen. Sein Vater stellte Wilhelm traditionsgemäß an seinem zehnten Geburtstag als Fähnrich in das Regiment Garde zu Fuß ein. Der frühe Tod seiner Mutter Luise traf den 13-jährigen Wilhelm tief. Seit März 1813 hatte Wilhelm einen neuen Erzieher in Gestalt des preußischen Oberst Johann Georg Emil von Brause erhalten, der ihm auch nach dem Ausscheiden aus der Gouverneursstellung im September 1817 in väterlicher Freundschaft lebenslang verbunden blieb. Seit Mai 1814 im Rang eines Majors begleitete Wilhelm seinen Vater im Feldzug in Frankreich, wobei er an den Schlachten bei La Rothière Arcis-sur-Aube, Bar-sur-Aube und Paris teilnahm. Bei Bar-sur-Aube hatte Wilhelm am 26. Februar 1814 zum ersten Mal im feindlichen Feuer gestanden. Für seinen Mut verlieh ihm am 38. Geburtstag seiner Mutter der Vater das Eiserne Kreuz II. Klasse. Am 31. März zog Wilhelm mit seinem Vater in Paris ein. Er begleitete ihn auch beim Besuch in England und folgte ihm nach der endgültigen Niederlage Napoleons im Juli 1815 nach Paris. Am 1. Januar 1816 erhielt er das Kommando des Stettiner Gardelandwehrbataillons, 1818 als Generalmajor das Kommando einer Gardeinfanteriebrigade, am 1. Mai 1820 den Oberbefehl über die 1. Gardedivision und wurde zum Generalleutnant befördert. Am 22. März 1824 übernahm Wilhelm die Führung des III. Armeekorps, schließlich kommandierte er von 30. März 1838 bis 22. Mai 1848 das Gardekorps. Auch in Staatsangelegenheiten wurde er vom König zur Beratung herangezogen. Wiederholt wurde er in Staats- und Familienangelegenheiten an den Petersburger Hof gesandt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Kinder.", "content": "Nachdem er 1826 auf die Heirat mit der Prinzessin Elisa Radziwiłł verzichtet hatte, weil diese vom König nicht als ebenbürtige Partnerin eines preußischen Prinzen angesehen wurde, vermählte er sich am 11. Juni 1829 mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach, der Tochter des Großherzogs Karl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach, deren Schwester Maria die Gemahlin seines jüngeren Bruders Karl war. Die Ehe kam letztendlich auf Betreiben seines Vaters zustande und verlief nicht sonderlich glücklich. Ihm gelang es jedoch, seine Liebschaften sowohl vor seiner Frau als auch vor der Öffentlichkeit verborgen zu halten. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Zwei Fehlgeburten verhinderten weitere Kinder. Als Sommerresidenz diente Wilhelm und Augusta seit 1835 das Schloss Babelsberg in Potsdam, als Winterresidenz seit 1837 das heutige Alte Palais in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Prinz von Preußen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Märzrevolution.", "content": "Nachdem die Frau des Kronprinzen, Elisabeth Ludovika von Bayern, in Folge einer 1828 erlittenen Fehlgeburt, unfruchtbar geworden war, hatte Friedrich Wilhelm III. seinen zweitgeborenen Sohn, Wilhelm, zum vorläufigen Nachfolger des späteren Königs bestimmt. Mit dem Tod seines Vaters im Jahr 1840 erhielt Wilhelm als präsumtiver Thronfolger seines Bruders, des nunmehrigen Königs Friedrich Wilhelm IV., den Titel Prinz von Preußen. und wurde bald darauf zum General der Infanterie befördert. Laut Forschungen Rüdiger Hachtmanns von 1997 blieb dem preußischen Militär am 19. März 1848 angesichts der heftigen \"Berliner Barrikadenkämpfe\" nur der Weg des Rückzugs, wollte es unter dem zermürbenden Straßenkampf nicht nach und nach aufgerieben, politisiert oder nervlich zerrüttet werden. Der Prinz von Preußen war wegen seines Plädoyers für eine militärische Lösung bei den Anhängern der Revolution derart verhasst, dass er vom taktierenden König den Befehl erhielt, umgehend nach London zu reisen. Durch sein unentschlossenes Schwanken zwischen militärischer und diplomatischer Lösung trug Friedrich Wilhelm IV. maßgebliche Verantwortung für die Eskalation. Er wurde von der Berliner Öffentlichkeit aber weniger für den Barrikadenkampf verantwortlich gemacht als Prinz Wilhelm, obwohl Wilhelm bereits am 10. März 1848 vom König zum Generalgouverneur der Rheinarmee ernannt worden war und somit keine Befehlsgewalt über die in und um Berlin stationierten Truppen innehatte. Die Tatsache, dass Karl von Prittwitz speziell den Einsatz von Kartätschkugeln genehmigt hatte, wurde fälschlicherweise auf Wilhelm zurückgeführt. Bereits am 12. Mai polemisierte der Auskultator Maximilian Dortu in einer Rede Wilhelm als „Kartätschenprinzen“, diese Verspottung wurde in der Folge von einer Vielzahl an Zeitungen aufgegriffen. Am 19. März floh Wilhelm in die Spandauer Zitadelle und in den folgenden Tagen ins Exil nach London. In Regierungskreisen wurde zu diesem Zeitpunkt darüber debattiert, ob Wilhelm zu Gunsten seines Sohnes, des späteren Kaisers Friedrich III., von der königlichen Nachfolge ausgeschlossen werden sollte. Den Befehl zur Beendigung des „Skandals“– der Protestdemonstration der Bevölkerung – auf dem Berliner Schlossplatz am 18. März gab zwar Friedrich Wilhelm IV. selbst. Aber dass sein Militär diesen Befehl in einer Weise auslegte, die den Einsatz von Schusswaffen beinhaltete, wurde fälschlicherweise vor allem dem „Prinz von Preußen“, dem späteren Kaiser Wilhelm I. angelastet. Die Tatsache, dass Friedrich Wilhelm IV., verunsichert durch die Eskalation und um eine politische Lösung bemüht, seinem Bruder, vor dem Feindbild der aufgebrachten Massen, nahelegte, für eine befristete Zeit außer Landes zu gehen, wurde später zu einer Legende umgestrickt und als „Verbannung“ dargestellt. Aber der Aufforderung seines Bruders Friedrich Wilhelm IV. kam Wilhelm nicht aufgrund von so etwas wie einer Verbannung nach. In Verkleidung als Kaufmann, ging Wilhelm in quasi „geheimer Mission“ nach England, allerdings nicht ohne dem König von Preußen seine Verachtung ausgedrückt zu haben. Zugleich bekannte sich Wilhelm dazu, damit Preußen und der Monarchie zu dienen und sie zu bewahren, eine Aufgabe, für die – seiner Ansicht nach – „kein Opfer groß genug“ sein könne.", "section_level": 2}, {"title": "Flucht nach London.", "content": "Der Prinz floh mit Hilfe des Majors im Stab des Gardekorps August Oelrichs (1801–1868) aus Berlin und reiste unter dem Decknamen \"Wilhelm Oelrichs\" am 23. und 24. März unter Mithilfe von William O’Swald nach London. Bei der Abreise soll Augusta den Major schriftlich instruiert haben, „welche Ansichten“ er „dem Prinzen gegenüber geltend zu machen habe“. In London verkehrte Wilhelm mit Prinzgemahl Albert, Robert Peel, John Russell, Henry John Palmerston und anderen Staatsmännern und klärte seine politischen Anschauungen. An den deutschen Einheitsbestrebungen nahm er lebhaften Anteil. Die Berliner sangen derweil Spottlieder auf ihn: Der Berliner Barrikadenkampf gehörte mit 300 toten Demonstranten zu den verlustreichsten Unruhen der Märzrevolution. König Friedrich Wilhelm IV. wies später jede Verantwortung von sich und verbreitete im Manifest \"An meine lieben Berliner\" stattdessen das abstruse Gerücht von einer angeblichen ausländischen Verschwörung.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Berlin.", "content": "Prinzessin Augusta weilte derweil mit den zwei Kindern in Potsdam. Anfang Juni kehrte Wilhelm nach Berlin zurück. Am 30. Mai hatte sich der Prinz in Brüssel öffentlich und schriftlich zur konstitutionellen Regierungsform für Preußen bekannt und so auf die Demonstration von 10.000 Berlinern gegen seine Rückkehr reagiert. Zum Abgeordneten in die preußische Nationalversammlung gewählt, nahm er zwar das Mandat an, aber, nachdem er in einer kurzen Rede seine konstitutionellen Grundsätze dargelegt hatte, kündigte er die Niederlegung seines Abgeordnetenmandats an und kehrte nach Potsdam zurück. Im September ernannte der König auf seinen Vorschlag einige Minister des neuen gegenrevolutionären Ministeriums des Generals Ernst von Pfuel. Am 8. Juni 1849 ernannte der Reichsverweser Johann von Österreich Wilhelm zum Oberkommandierenden der „Operationsarmee in Baden und in der Pfalz“, die aus den preußischen Korps Hirschfeld und Groeben und dem Neckarkorps des Deutschen Bundes bestand. Aufgabe war die Niederschlagung der Revolutionen in der Pfalz und in Baden. Nachdem Wilhelm am 12. Juni bei Ingelheim einem ersten Attentat entgangen war, unterwarf die Operationsarmee in wenigen Wochen die Aufständischen. Seit dem Feldzug gehörte der damalige Stabschef Hirschfelds und spätere Heeresreformer Albrecht von Roon zu Wilhelms persönlichem Umkreis. Mit der Einnahme der Festung Rastatt, der letzten Bastion der Revolutionäre, wurde zugleich auch die Märzrevolution in Deutschland endgültig niedergeschlagen. Die Siegesfeier fand mit dem gemeinsamen Einzug des Großherzogs Leopold von Baden und Wilhelms am 19. August in Karlsruhe statt.", "section_level": 2}, {"title": "Koblenzer Jahre.", "content": "Am 12. Oktober zog er an der Spitze von Truppen, die in Baden gekämpft hatten, in Berlin ein und wurde zum Generalgouverneur der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen ernannt. Seinen Wohnsitz nahm er in Koblenz, der Hauptstadt der Rheinprovinz. 1854 wurde er zugleich Generaloberst der Infanterie mit dem Rang eines Generalfeldmarschalls und Gouverneurs der Festung Mainz. In Koblenz residierten Augusta und Wilhelm von Preußen gemeinsam von 1850 bis 1858 im Kurfürstlichen Schloss. Insbesondere Prinzessin Augusta fühlte sich in dieser Stadt wohl; hier hatte sie endlich die Gelegenheit, ein Hofleben zu gestalten, wie sie es aus ihrer Kindheit am Weimarer Hof gewöhnt war. Ihr Sohn Friedrich studierte im nahen Bonn Rechtswissenschaften und war damit der erste preußische Thronfolger, der eine akademische Ausbildung erhielt. Auch daran war Augustas Einfluss maßgeblich beteiligt. Am Koblenzer Hof verkehrten insbesondere auf das Betreiben von Prinzessin Augusta hin liberale Menschen wie der Historiker Maximilian Duncker, die Rechtsprofessoren Moritz August von Bethmann-Hollweg und Clemens Theodor Perthes sowie Alexander von Schleinitz. Auch Wilhelm nahm unter dem Eindruck der 1848er Revolte eine politisch gemäßigtere Haltung an, die bei seinem regierenden Bruder auf Unwillen stieß. Kritisch wurde Prinzessin Augustas tolerante Haltung gegenüber dem Katholizismus beobachtet, die in der Koblenzer Zeit besonders offensichtlich wurde – eine Haltung, die man in einer Zeit, als die religiöse Konfession noch eine große Bedeutung hatte, bei einer preußisch-protestantischen Prinzessin als unpassend empfand.", "section_level": 2}, {"title": "Neue Ära.", "content": "Die früher dem Prinzen ungünstige Stimmung war infolge seiner Zurückhaltung gegenüber den extremen Positionen der politischen und kirchlichen Reaktion und des Junkertums so sehr in das Gegenteil umgeschlagen, dass er, besonders seit den Verwicklungen mit Österreich und seit dem Krimkrieg, als Hauptvertreter der Machtstellung Preußens galt, und dass alle Hoffnungen der patriotischen und liberalen Partei sich ihm zuwandten, als er während der Erkrankung des Königs am 23. Oktober 1857 als dessen Stellvertreter und ab 7. Oktober 1858 als Prinzregent an die Spitze der Regierung trat. Nachdem er am 26. Oktober gemäß Art. 58 der Verfassung den Eid auf die Verfassung geleistet hatte, berief er am 5. November das liberale Ministerium Karl Anton Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen („Neue Ära“) und legte am 8. November in einem Erlass an dieses seine Regierungsgrundsätze und Ziele dar. Zwar betonte er, dass von einem Bruch mit der Vergangenheit nicht die Rede sein könne; er erklärte sich aber entschieden gegen alle Scheinheiligkeit und Heuchelei; ebenso sprach er sich dagegen aus, dass Preußen sich in der auswärtigen Politik fremden Einflüssen hingebe, vielmehr müsse es durch eine weise Gesetzgebung, Hebung aller sittlichen Elemente und Ergreifung von Einigungsmomenten in Deutschland Eroberungen zu machen suchen. Diese Aussagen fanden im Volk und bei dem neu gewählten, überwiegend liberalen Abgeordnetenhaus Beifall, da vor allem der Einfluss der kirchlichen Reaktion und die russische Politik Friedrich Wilhelms IV. Unwillen hervorgerufen hatten, und wurden fast allein beachtet; viel zu wenig dagegen die Worte des Prinzen, in denen er von der notwendigen Heeresreform und den dazu erforderlichen Geldmitteln sprach, da Preußens Heer mächtig und angesehen sein müsse, wenn Preußen seine Aufgabe erfüllen solle. Dies sah der Prinz als seine Hauptaufgabe an, und der Verlauf der Ereignisse von 1859, als die Mobilmachung auf große Schwierigkeiten stieß und bedeutende Mängel im Heerwesen aufdeckte, konnte ihn nur darin bestärken. Die Majorität des Abgeordnetenhauses war jedoch nicht bereit, im Vertrauen auf des Prinzen konstitutionelle und deutsch-nationale Gesinnung und Politik die Mehrkosten der 1860 eingebrachten durchgreifenden Heeresreorganisation definitiv zu bewilligen.", "section_level": 2}, {"title": "König von Preußen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Krönung in Königsberg.", "content": "Nach dem Tod seines Bruders Friedrich Wilhelm IV. am 2. Januar 1861 bestieg Wilhelm den preußischen Thron. Mit der von ihm selbst auf eigene Kosten veranstalteten Krönung meinte Wilhelm einen Kompromiss zwischen der nicht in der Verfassung vorgesehenen, aber von ihm gewünschten Erbhuldigung, und der dort vorgeschriebenen Eidesleistung im Parlament gefunden zu haben. Im \"Aufruf an mein Volk\" vom 8. Januar 1861 bekräftigte er seine Treue zum Eid auf die Verfassung, den er bereits 1858 als Prinzregent abgelegt hatte. Am 18. Oktober 1861 fand die prachtvolle Krönungsversammlung in Königsberg in der Schlosskirche statt. Wilhelm setzte sich selbst die Krone aufs Haupt, nahm das Zepter und das Reichsschwert vom Altar und hob sie mit ausgestreckten Armen in die Höhe. Diesen Moment, den Höhepunkt der Krönung, stellte Adolph Menzel in seinem Gemälde „Krönung Wilhelms I.“ dar (in gleicher Weise zeigte später eine Statue den König auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz in Königsberg). Eine Salbung hatte nicht stattgefunden. Danach krönte er seine Frau zur Königin. Zum Abschluss der Feiern sagte Wilhelm im Thronsaal des Königsberger Schlosses: „Von Gottes Gnaden tragen Preußens Könige seit 160 Jahren die Krone. Nachdem durch zeitgemäße Einrichtungen der Thron umgeben ist, besteige ich als erster König denselben. Aber eingedenk, daß die Krone nur von Gott kommt, habe ich durch die Krönung an geheiligter Stätte bekundet, daß ich sie in Demut aus seinen Händen empfangen habe.“", "section_level": 2}, {"title": "Politik als König.", "content": "Die Neuwahlen am 6. Dezember 1861 wurden durch die neu gegründete Deutsche Fortschrittspartei sehr deutlich gewonnen (auf Anhieb mit 104 Abgeordneten in der Kammer). Mit dem Rücktritt des Ministeriums der Neuen Ära (17. März 1862), das der König fallen ließ, weil es im Abgeordnetenhaus die Bewilligung der Mittel für die tatsächlich bereits durchgeführte Heeresreorganisation nicht erreichen konnte, begann der Verfassungskonflikt. Der König hielt zäh an der Heeresreform fest, auch weil er die staatsrechtliche Grundsatzfrage des Verhältnisses von König und Parlament berührt sah. Da er sich in seinen Machtbefugnissen als souveräner Herrscher in Frage gestellt sah, dachte er zeitweise sogar an Abdankung. Die entsprechende Urkunde war bereits unterzeichnet, als Otto von Bismarck – auf Initiative des Kriegsministers Albrecht von Roon – den König von diesem Schritt abhielt. Bismarck erklärte sich bereit, als Ministerpräsident auch ohne genehmigten Haushalt (Lückentheorie) zu regieren und die Heeresreform durchzusetzen. Durch die Ernennung Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten am 23. September 1862 und die Unterstützung seines Ministeriums gegen das Abgeordnetenhaus verlor der König seine frühere Popularität, wie sich besonders bei den 50-jährigen Erinnerungsfesten an die Befreiungskriege 1863 und an die Vereinigung verschiedener Provinzen mit Preußen 1865 zeigte. Während zugleich die Reformen im Innern völlig stockten, ja vielfach ein schroffes Polizeiregiment zur Herrschaft kam, ließ sich der König von Bismarck zu einer entschiedenen Politik in der deutschen Frage bestimmen. Erfolge in der Deutschlandpolitik sollten von dem autoritären Regiment im Inneren ablenken und die politischen Gegner mit der Zeit ins eigene Lager ziehen. Im Jahr 1866 bot die durch den gewonnenen Deutschen Krieg ausgelöste patriotische Begeisterung eine günstige Gelegenheit zur Beendigung des Verfassungskonflikts. Durch die Indemnitätsvorlage von 1866 genehmigte der preußische Landtag nachträglich die Staatshaushalte seit 1862. Wilhelm lenkte wieder stärker in liberale Bahnen ein. Die verhassten Minister der Konfliktsperiode wurden entlassen und machten Anhängern einer freisinnigen Reform Platz. Mit der Gründung des Norddeutschen Bundes vom 1. Juli 1867 wurde Wilhelm der Inhaber des Bundespräsidiums.", "section_level": 2}, {"title": "Einigungskriege.", "content": "Die erste Gelegenheit zu Erfolgen in der Deutschlandpolitik bot der Deutsch-Dänische Krieg von 1864, in dem Preußen und Österreich gemeinsam als Wahrer deutscher Interessen in den mit Dänemark verbundenen Herzogtümern Schleswig und Holstein auftraten. Wie von Bismarck kalkuliert, kam es nach dem Sieg über die weitere Behandlung Schleswig-Holsteins zum Konflikt mit Österreich, mit dem Preußen damals noch immer um die Führung im Deutschen Bund konkurrierte. Der König erhielt das Siegestelegramm von der Schlacht bei Düppel auf der Rückfahrt von einer Truppeninspektion auf dem Tempelhofer Feld. Augenblicklich kehrte er um, um den Soldaten die Siegesbotschaft zu verkünden. Im Anschluss fuhr er zum Kriegsschauplatz, wo er am 21. April 1864, bei einer Parade auf einer Koppel zwischen Gravenstein und Atzbüll, den „Düppelstürmern“ persönlich dankte. Obwohl Wilhelm zunächst nur widerstrebend Bismarcks Politik gefolgt war, eine kriegerische Entscheidung gegen Österreich zu suchen, übernahm er im Deutschen Krieg von 1866 selbst den Oberbefehl über das Heer und errang dank der überlegenen strategischen Planung des Generalstabschefs Helmuth von Moltke den kriegsentscheidenden Sieg in der Schlacht von Königgrätz. Bei den Friedensverhandlungen folgte er wiederum Bismarcks Rat und verzichtete, wenn auch ungern, auf die Annexion Sachsens, um Bismarcks deutsche Einigungspläne nicht zu durchkreuzen. Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 übernahm Wilhelm wieder den Oberbefehl über die gesamte in Frankreich einrückende Armee, befehligte selbst bei Gravelotte und bei der Schlacht bei Sedan; zudem leitete er von Oktober 1870 bis März 1871 von Versailles aus nominell die militärischen Operationen und die politischen Verhandlungen über die Gründung des Deutschen Reichs. Tatsächlich spielte auch hierbei Bismarck die wesentliche Rolle. Im November 1870 unterzeichnete der bayerische König Ludwig II. den von Bismarck verfassten Kaiserbrief. Wilhelm war nur schwer davon zu überzeugen, Preußen künftig in einem gesamtdeutschen Nationalstaat aufgehen zu lassen, auch wenn er selbst an dessen Spitze treten sollte. Der Annahme des Titels \"Deutscher Kaiser\" widersetzte er sich noch bis zum Vorabend der Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles, die am 18. Januar 1871 stattfand.", "section_level": 2}, {"title": "Deutscher Kaiser.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Proklamation in Versailles.", "content": "Durch die Kaiserproklamation, die am 18. Januar 1871, dem 170. Jahrestag der Königskrönung Friedrichs III. von Brandenburg, im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles stattfand, nahm Wilhelm für sich und seine Nachfolger zur Krone Preußens den Titel eines \"Deutschen Kaisers\" an und versprach, „allzeit Mehrer des Deutschen Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiet nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung“. Der Proklamation war ein erbitterter Streit über den Titel zwischen Bismarck und König Wilhelm vorausgegangen. Wilhelm fürchtete, dass die deutsche Kaiserkrone die preußische Königskrone überschatten würde. Am Vorabend der Proklamation meinte er: Wilhelm war wenig motiviert, Kaiser zu werden; er achtete den Titel des preußischen Königs höher. Ob er nun „Deutscher Kaiser“ oder „Kaiser von Deutschland“ heißen sollte, blieb unentschieden. Der badische Großherzog Friedrich I., sein Schwiegersohn, löste das Problem, das noch am Morgen der Proklamation ungeklärt war, indem er einfach ein Hoch auf „Kaiser Wilhelm“ ausbrachte und die heikle Titelfrage umging. Letztlich blieb es bei der von Bismarck mit Rücksicht auf die deutschen Fürsten gewählten Bezeichnung „Deutscher Kaiser“. Der Kaiser war so verbittert, dass er Bismarck nicht einmal die Hand gab. Am 16. Juni 1871 hielt er seinen glänzenden Einzug in Berlin.", "section_level": 2}, {"title": "Politik als Kaiser.", "content": "Wilhelm akzeptierte aber letztlich, dass die Politik des neuen Deutschen Reiches von Bismarck bestimmt wurde. Das zeigen ihm zugeschriebene Aussprüche wie „Bismarck ist wichtiger“ oder: In Übereinstimmung mit Bismarck war er bemüht, den äußeren Frieden durch Bündnisse mit den Nachbarmächten (außer Frankreich) zu sichern. Zu diesem Zweck brachte er im September 1872 in Berlin im sogenannten Dreikaisertreffen den Dreikaiserbund zwischen dem Deutschen Reich, Russland und Österreich-Ungarn zustande, der die beiden letzteren Mächte einander annäherte und Frankreich politisch isolierte. Besuche des Kaisers in St. Petersburg und Wien 1873 und in Mailand 1875 dienten der weiteren Unterstützung dieser außenpolitischen Annäherung. Eine andere – vor allem ehrenvolle – außenpolitische Aufgabe fiel dem Kaiser 1871 zu, als er um Vermittlung zwischen den USA und Großbritannien im sogenannten Schweinekonflikt gebeten wurde. Mit seiner Entscheidung vom 21. Oktober 1872 zugunsten der USA beendete er den bereits seit 13 Jahren andauernden Grenzkonflikt zwischen dem US-Bundesstaat Washington und dem kanadischen British Columbia. 1878 begründete Wilhelm die Generalstabsstiftung.", "section_level": 2}, {"title": "Ziel von Attentaten.", "content": "Wenige Wochen nach einem gescheiterten Attentatsversuch am 11. Mai 1878 auf der Prachtstraße Unter den Linden wurde Wilhelm bei einem weiteren Angriff an fast gleicher Stelle am 2. Juni 1878 so schwer verletzt, dass er zwei Tage später den Kronprinzen Friedrich Wilhelm zum Stellvertreter ernannte. Die Empörung über diese Attentate nutzte Bismarck, um im Reichstag das Sozialistengesetz durchzubringen, indem er wider besseres Wissen verbreiten ließ, der zweite Attentäter Karl Eduard Nobiling sei Sozialdemokrat gewesen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Nobiling geistesgestört war, wurde von vielen als hoch eingeschätzt. Nach seinen eigenen Angaben war ihm nur darum zu tun gewesen, bekannt zu werden. Wilhelm I. erholte sich nur langsam und kehrte nach längerem Aufenthalt in Baden und Wiesbaden am 5. Dezember nach Berlin zurück, wo er die Regierung wieder übernahm. Im Juli wurde aus Anlass seiner „glücklichen Errettung“ im ganzen Reich die Kaiser-Wilhelms-Spende aus den Gaben von knapp 12 Millionen Spendern gesammelt. Der Ertrag von über 1,7 Millionen Mark bildete das Stammkapital einer freiwilligen Altersrenten- und Kapitalversicherung für „gering bemittelte Klassen“. Der Schock des Attentats stärkte wider Erwarten die schwächelnde Gesundheit des Kaisers. Wilhelm nannte Nobiling später „seinen besten Arzt“.", "section_level": 2}, {"title": "Späte Jahre und Tod.", "content": "Wilhelm, der im hohen Alter hohe Popularität genoss und für viele das „alte Preußen“ verkörperte („Mehr sein als scheinen“), starb nach kurzer Krankheit im Dreikaiserjahr am 9. März 1888 im Alten Palais Unter den Linden und wurde am 16. März im Mausoleum im Schlosspark Charlottenburg beigesetzt. Aus Sympathie der Deutschen zu Kaiser Wilhelm wurde die Zeile „Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wieder haben“ zur Melodie des 1875 von Richard Henrion komponierten \"Fehrbelliner Reitermarschs\" gesungen. Sein Satz „Ich habe keine Zeit müde zu sein“ wurde zum Synonym für Pflichterfüllung bis zum letzten Augenblick und wurde später zum geflügelten Wort. Dies sollen die letzten zusammenhängenden Worte gewesen sein, die Wilhelm I. an seinem Todestag äußerte. Der Satz wurde später teilweise ironisch abgewandelt zu: „Ich habe jetzt keine Zeit, ich bin müde.“ Michel Lock schuf 1891 eine Skulpturen-Gruppe mit dem in einem Lehnstuhl sitzenden und sterbenden Wilhelm I. Nach Locks Tod fertigte Franz Tübbecke (1856–1937) im Auftrag des preußischen Kultusministers eine marmorne Version des Werks.", "section_level": 1}, {"title": "Denkmäler und Ehrungen.", "content": "Zwischen 1867 und 1918 wurden im deutschsprachigen Raum mehr als 1000 Kaiser-Wilhelm-Denkmäler errichtet, die primär oder sekundär dem Andenken des Kaisers gewidmet waren. Zu den bekanntesten und größten gehören das Kyffhäuserdenkmal (1896), das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica (1896) und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck in Koblenz (1897). Bei vielen dieser Denkmäler geht es allerdings nicht allein um die Person Wilhelms I., sondern oft auch darum, ihn in seiner Rolle als „Reichsgründer“ und ersten Deutschen Kaiser zu verherrlichen. Beim offiziellen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal in Berlin (1897) steht Wilhelm I. schließlich stellvertretend für den monarchischen Nationalstaat im Sinne des Wilhelminismus. Carl Koldewey, der Leiter der Ersten Deutschen Nordpolar-Expedition, benannte eine Insel in der Hinlopenstraße (Spitzbergen) 1868 Wilhelm-Insel. 1869 wurde dem preußischen Kriegsmarinehafen an der Nordsee der Name Wilhelmshaven gegeben, die Drehbrücke über den Hafen wurde Kaiser-Wilhelm-Brücke genannt. Der 1895 eröffnete Nord-Ostsee-Kanal hieß bis 1948 Kaiser-Wilhelm-Kanal. Der Sporntunnel bei Cochem auf der Moselstrecke heißt seit seiner Eröffnung 1877 Kaiser-Wilhelm-Tunnel. Im selben Jahr wurde die 1872 in Straßburg gegründete Kaiser-Wilhelms-Universität nach ihm benannt. Vom 21. bis 23. März 1897 fand die sogenannte Centenarfeier (Hundertjahrfeier) zum einhundertsten Geburtstag statt. Anlässlich dieses Jubiläums wurde unter anderem die Zentenarmedaille verliehen, das „Deutsche Centenar-Sportfest“ veranstaltet und der Grundstein für das Sportdenkmal Berlin-Grünau gelegt. Aus diesem Anlass wurde auch der Spandauer Ortsteil Potsdamer Vorstadt in Wilhelmstadt umbenannt. Der Versuch seines Enkels Kaiser Wilhelm II., seinen Großvater mit dem Titel „der Große“ auszuzeichnen, fand in der Bevölkerung ebenso wenig Widerhall wie in der Historiographie.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Freimaurerei.", "content": "Wilhelm wurde als Prinz von Preußen am 22. Mai 1840 in einer gemeinsamen Veranstaltung aller preußischer Großlogen (Große Landesloge, Große National-Mutterloge, Royal York zur Freundschaft) in die Freimaurerei aufgenommen. Die Aufnahme leitete der damalige Ordens-Unterarchitekt Wilhelm Ludwig Viktor Graf Henckel von Donnersmarck im Namen der Großen Landesloge. Wilhelms Vater stimmte dem unter der Bedingung zu, dass er auch das Protektorat über die drei Großlogen übernahm, das 1774 Friedrich der Große begründet hatte. Am 22. Oktober 1840 wurde Prinz Wilhelm in das Ordenskapitel „Indissolubilis“ aufgenommen, ebenfalls durch Graf Henckel von Donnersmarck, da der amtierende Ordensmeister erkrankt war. Am 26. Dezember 1841 wurde Prinz Wilhelm zum Ordens-Unterarchitekten, dem dritthöchsten Amt innerhalb der Großen Landesloge, ernannt. Er legte das Amt aber am 15. Juli 1842 nieder, um seine Neutralität als Protektor gegenüber den anderen beiden Großlogen nicht zu gefährden.", "section_level": 2}, {"title": "Attentate.", "content": "Am 12. Juni 1849 entging Wilhelm bei Ingelheim einem ersten Attentat. Am 14. Juli 1861 verübte der Student Oskar Becker in Baden-Baden ein Attentat auf Wilhelm, verwundete ihn aber nur leicht am Hals. Am 11. Mai 1878 feuerte der arbeitslose, sich in Berlin aufhaltende Klempnergeselle Max Hödel, als der Kaiser mit seiner Tochter, der Großherzogin von Baden, in offenem Wagen durch die Straße Unter den Linden fuhr, mit einem Revolver mehrere Schüsse gegen ihn ab, von denen nicht einer traf. Weil sich unter den Mitgliedskarten mehrerer politischer Parteien, die er bei seiner Festnahme bei sich hatte, auch eine der Sozialdemokratie befand, nahm Bismarck dies am 24. Mai zum Anlass, im Reichstag ein „Gesetz zur Abwehr sozialdemokratischer Ausschreitungen“ zu beantragen. Dieser Gesetzesantrag fand jedoch keine Mehrheit im Reichstag. Kronprinz Friedrich, der für den nach dem Nobiling-Attentat am 2. Juni 1878 schwer verletzten Kaiser die Stellvertretung übernommen hatte, bestätigte im August das Todesurteil gegen Hödel. Drei Wochen später am Sonntag, dem 2. Juni 1878, feuerte ein anderer Attentäter an fast der gleichen Stelle, noch bevor sich die Aufregung über das vorherige Attentat gelegt hatte, aus einem Fenster des Hauses Unter den Linden Nr. 18 zwei Flintenschüsse gegen Wilhelm ab, als dieser allein in den Tiergarten fuhr. Der Kaiser wurde von dreißig Schrotkörnern an Kopf und Armen getroffen und schwer verwundet. Er überlebte nur durch die sein Haupt schützende Pickelhaube. Der Täter, Karl Eduard Nobiling, ein junger promovierter Landwirt, wurde gefasst, nachdem er Selbstmord versucht und sich dabei schwer verletzt hatte. Bei der Einweihung des Niederwalddenkmals am 28. September 1883 in Rüdesheim bereiteten Anarchisten um August Reinsdorf ein Attentat mit Dynamit auf Wilhelm I. vor. Wegen des feuchten Wetters versagte aber der Zünder.", "section_level": 2}], "src_summary": "Wilhelm I., mit vollem Namen Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen (* 22. März 1797 in Berlin; † 9. März 1888 ebenda), aus dem Haus Hohenzollern war seit 1871 erster Deutscher Kaiser und seit 1861 König von Preußen. ", "tgt_summary": null, "id": 368141} {"src_title": "Landkreis Quedlinburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "ERP-Systeme.", "content": "Ein ERP-System ist eine komplexe Anwendung oder eine Vielzahl miteinander kommunizierender Anwendungssoftware- bzw. IT-Systeme, die zur Unterstützung der Ressourcenplanung des gesamten Unternehmens eingesetzt werden. Komplexe ERP-Systeme werden häufig in Teilsysteme (Anwendungsmodule) aufgeteilt, die je nach Unternehmensbedarf miteinander kombiniert werden können. ERP-Systeme unterscheiden sich hauptsächlich: Es lässt sich der Trend beobachten, dass immer mehr Anbieter auf webbasierte Produkte setzen. Hierbei wird beispielsweise die Systemoberfläche in einem Browserfenster dargestellt. Dies bietet unter anderem die Möglichkeit, auch unternehmensexterne Zugriffe auf das eigene System zu realisieren, ohne eine grafische Benutzeroberfläche installieren zu müssen. Somit können etwa Lieferanten oder Kunden direkt in die Geschäftsprozesse einbezogen werden, um z. B. Bestellungen aufzugeben, Lieferungen zu terminieren etc. Diese Möglichkeiten bedeuten einen wesentlichen Zeit- und damit Kostenvorteil. Der Ansatz, über die Unternehmensgrenzen hinauszusehen und zu agieren, ist der Grundgedanke von ERP-II-Systemen. Er macht auch den Kern serviceorientierter Architekturen aus. Grundsätzlich bestimmt der Bedarf die zur Verfügung stehenden ERP-Anbieter. Ein Großunternehmen muss über eine ERP-Lösung auch seine Konzernstrukturen abbilden können, gegebenenfalls Tochterunternehmen direkt anbinden (Mandantenfähigkeit) und benötigt eine Vielzahl von komplexen, betriebswirtschaftlichen Funktionen. Trotz der Anwendung von Standardsoftware verursachen Beratung und Anpassung (\"Customizing\") größere Einführungskosten. Im Gegensatz dazu ist beim Einsatz einer solchen Lösung, beispielsweise SAP ERP oder Oracle E-Business Suite, bei einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen (KMU) im Einführungsprojekt ein kompaktes Vorgehensmodell zu wählen und die Anpassung auf die wesentlichen Anforderungen einzuschränken. Neben komplexen, stark integrierten und für viele Branchen anpassbaren, universellen ERP-Systemen stehen einem KMU auch branchenspezifische ERP-Systeme mit reduzierter Komplexität und Funktionalität zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsbereiche einer ERP-Software.", "content": "ERP-Systeme sollten weitgehend alle Geschäftsprozesse abbilden. Eine durchgehende Integration und eine Abkehr von Insellösungen führen zu einem ganzheitlichen ERP-System, in dem Ressourcen unternehmensweit verwaltet werden können. ERP-Systeme verbessern zudem den Kommunikationsfluss im Unternehmen und können im Sinne von E-Collaboration die Zusammenarbeit im Unternehmen effizienter gestalten. Typische Funktionsbereiche einer ERP-Software sind: Die Größe des Unternehmens bestimmt oft die Anforderungen an die oben aufgeführten Funktionsbereiche sowie das zur Verfügung stehende Investitionsvolumen für Hardware, Lizenzen und Implementierung. So genannte KMU benötigen zum Beispiel oft keine integrierten Controlling- und Rechnungswesenmodule. Zusätzlich stellen unterschiedliche Wirtschaftszweige teils sehr stark abweichende Anforderungen an ein ERP-System. Somit bieten die meisten großen Anbieter Branchenlösungen an, deren Teilpakete speziell auf bestimmte Branchen zugeschnitten sind. Alternativ stehen die Lösungen der über 100 kleineren ERP-/PPS-Anbieter im deutschsprachigen Raum zur Verfügung, die oft nicht voll integrativ, dafür aber in der Regel preislich deutlich niedriger anzusiedeln sind. Hinzu kommen derzeit auch immer mehr freie ERP-Systeme, die sich mit gewissen Einschränkungen insbesondere für kleinere Unternehmen und Neueinsteiger eignen. Bezog sich der Begriff ERP zu Beginn vor allem auf PPS, wird dieser mittlerweile auch synonym für Warenwirtschaftssysteme oder Projektmanagementsoftware verwendet, die neben ihren eigentlichen Funktionen auch Finanzbuchhaltung oder CRM beinhalten. Als wichtiges Kriterium im Bereich der Produktion und des Vertriebs hat sich in den letzten Jahren die Frage nach der Beherrschung der Produktvarianten herausgestellt, für die besondere ERP-Bausteine mit spezifischen Methoden und Verfahren in den verschiedenen Funktionsbereichen des ERP-System vorhanden sein müssen. Die Produkte werden immer weniger für einen anonymen Markt auf Lager produziert, sondern immer mehr nach tatsächlichen Kundenbestellungen gefertigt. In der Automobilbranche kann sich ein Kunde sein Fahrzeug selber konfigurieren. Die Variantenvielfalt erfordert in der Automobilindustrie besondere Verfahren zur Erstellung des Produktionsprogramms und besondere Methoden im Produktdatenmanagement \"(s. a. Konfigurator)\" und in der Stücklistendarstellung, die wiederum Auswirkungen auf die Bedarfsermittlung und die Lieferabrufe bei den Lieferanten haben.", "section_level": 2}, {"title": "Einführung einer ERP-Software.", "content": "Die Einführung einer ERP-Software ist bei mittelständischen und größeren Unternehmen ein komplexes Projekt und lässt sich beispielsweise in zwei Phasen unterteilen:", "section_level": 2}, {"title": "Evaluation.", "content": "Die bedarfsgerechte Auswahl einer ERP-Software hängt in hohem Maße von den individuellen Anforderungen des Unternehmens ab. Der Bekanntheitsgrad und die Marktpräsenz einer Software können dabei nur einen nebenrangigen Hinweis auf die individuelle Eignung liefern. Zunächst sollte eine individuelle Bedarfsermittlung erfolgen. Als Unterstützung dazu dienen einerseits Referenzprozesse (best practice), welche mit den eigenen Geschäftsabläufen verglichen werden. Andererseits können die funktionalen Anforderungen, welche sich aufgrund der modellierten Prozesse ergeben, mittels Standardfunktionskatalogen ergänzt werden. Dieses erste Teilprojekt wird häufig in Eigenregie der Unternehmen durchgeführt, manchmal jedoch unterstützt von Management- bzw. Unternehmensberatungen. Bereits hier werden wichtige Entscheidungen für die weitere Vorgehensweise getroffen. Zur Bedarfsermittlung bieten einige Unternehmensberatungen Methoden an, aus welchen Lastenhefte zur Softwareauswahl entstehen. Hierzu werden die Geschäftsprozesse des jeweiligen Unternehmens, welches die Software einführen möchte, aufgenommen und daraus abgeleitet, was die in Frage kommende Software leisten muss. Dieses Anforderungsprofil wird in ein Lastenheft überführt und als solches für die ERP-Anbieter veröffentlicht. Nach einer Sichtung des Marktes und Anfragen an Anbieter, die in der Regel die Angabe von lastenheftbezogenen Erfüllungsgraden der jeweiligen Software verlangen, werden geeignete Anbieter in eine \"Shortlist\" von nur noch wenigen (5–6) Anbietern aufgenommen. Neben den Anforderungen aus dem Lastenheft können weitere Kriterien in die Bewertung der Anbieter einfließen, wie z. B. die Leistungsfähigkeit oder wirtschaftliche Potenz des Anbieters/Systemhauses. Die so ausgewählten Anbieter werden eingeladen, ihr Produkt zu präsentieren. Die Präsentation sollte dabei einerseits einen Überblick über die Software bieten, andererseits aber auch auf die Anforderungen des Unternehmens eingehen und möglichst eine konkrete Aufgabenstellung beinhalten. Schließlich werden die Anbieter nach zuvor festgelegten Auswahlkriterien beurteilt und ausgewählt.", "section_level": 3}, {"title": "Umsetzungsphase.", "content": "Die eigentliche Softwareeinführung unterliegt in der Regel ebenfalls der Projekthoheit des Anwenderunternehmens, wird jedoch in der Praxis oft vom Anbieterunternehmen oder einem Dienstleistungspartner des Anbieters geleitet, da hier oftmals entsprechend hohe Praxiserfahrung vorliegt. In einem ersten Schritt werden alle Geschäftsprozesse des Unternehmens analysiert. Dann wird entschieden, ob der Prozess wie gehabt beibehalten oder verändert werden soll. Erst wenn alle Geschäftsprozesse samt ihrer Schnittstellen innerhalb des Unternehmens oder zu Lieferanten und Kunden modelliert sind, werden diese Geschäftsprozesse in der ERP-Software abgebildet. Anschließend werden alle benötigten Daten (Stammdaten) im System erfasst oder ggf. von einem bereits vorhandenen System, welches abgelöst werden soll, übernommen. Nach mehreren Simulationen der Geschäftsprozesse sowie einer Testphase startet dann der Echtbetrieb der ERP-Lösung, analog zum klassischen „Wasserfallmodell“, wie es zum Beispiel in der Software-Entwicklung Verwendung findet.", "section_level": 3}, {"title": "Alternative Einführungsmodelle.", "content": "Es gibt aber auch einen Ansatz zur Einführung von ERP-Systemen, der nicht auf diesen zwei Phasen-Modell beruht, sondern sich Methoden der agilen Softwareentwicklung bedient. Bei diesem Ansatz wird das iterative Vorgehensmodell Scrum zusammen mit Extreme Programming benutzt, um einzelne Teile des ERP-Systems schrittweise einzuführen. Nach jedem Entwicklungsschritt werden die Ergebnisse dann validiert und verbessert.", "section_level": 3}, {"title": "Kommerzielle ERP-Software.", "content": "Die weltweit größten Anbieter von ERP-Software sind: Die größten Anbieter in Deutschland nach Umsatz sind: Die größten Anbieter in Deutschland nach Verbreitung sind:", "section_level": 2}, {"title": "Freie und Open-Source-ERP-Software.", "content": "Seit einigen Jahren gibt es auch quelloffene bzw. sogar freie ERP. Freie ERP-Software kann von Unternehmen selbst installiert und genutzt werden. Es gibt jedoch auch Systemhäuser, die sich auf freie ERP-Programme spezialisiert haben und auf Basis dieser Software kostenpflichtige Dienstleistungen erbringen. Die Vorteile eines freien Systems liegen einerseits in der Möglichkeit, das Programm selbst seinen Bedürfnissen anzupassen oder Fehler zu beheben. Da freie Software heutzutage zumeist auch gratis verfügbar ist, kommt es darüber hinaus auch oftmals zu Senkungen des Investitionsvolumens. Die entstehenden Freiräume innerhalb des Budgets können intensiver für die meist erforderlichen Anpassungen genutzt werden. Zudem steht ein lizenzkostenfreies System der Länge des gewählten Einführungszeitplans neutral gegenüber, da im Zeitverlauf keine Kosten anfallen. Auch in der Folge der Investition ist die beliebige und prinzipiell kostenlose Skalierbarkeit des Systems von Vorteil (abgesehen von indirekten Kosten wie Bereitstellung der Infrastruktur, die aber bei allen derartigen Installationen zu berücksichtigen sind). Je nach Lizenz können Erweiterungen, Anpassungen und Lösungen für wiederkehrende Aufgabenstellungen aus dem Unternehmensumfeld wieder ins System zurückfließen. So können im Laufe der Zeit alle Nutzer einer freien ERP-Software davon profitieren. Freie ERP-Systeme sind technisch gesehen durchaus konkurrenzfähig, von Bedeutung bei der Auswahl sind jedoch Fragen der Haftung sowie die Themen Weiterentwicklung, Wartung und Service. Durch die allgemeine Verfügbarkeit des Quellcodes bieten freie ERP-Systeme ansonsten prinzipiell eine größtmögliche Unabhängigkeit vom Hersteller und damit eine zumindest theoretisch größere Zukunftssicherheit, die ausschließlich von den dauerhaften Nutzenvorstellungen der Anbieter und Anwender abhängig ist. Theoretisch deshalb, weil in der Praxis nur ein kleiner Teil der Anwender in der Lage ist, an der Software Änderungen selbst vorzunehmen oder andere hierfür zu bezahlen. Für Beispiele von ERP-Software Systeme mit offengelegtem Quellcode siehe die.", "section_level": 2}, {"title": "Customizing/Anpassungsfähigkeit.", "content": "ERP-Systeme basieren theoretisch auf Best Practices der Branche und ihre Hersteller beabsichtigen, dass Unternehmen sie „wie sie sind“ einsetzen. ERP-Kunden haben verschiedene Möglichkeiten, mit möglichen vorhandenen Lücken in Standard-ERPs umzugehen und Vor- und Nachteile abzuwägen. Technische Lösungen umfassen das Umschreiben eines Teils der gelieferten Software, das Schreiben eines selbst entwickelten Moduls für das angeschaffte ERP-System oder die Anbindung an ein externes System. Diese drei Optionen stellen unterschiedliche Grade der Systemanpassung dar – wobei die erste die invasivste und kostenintensivste ist. Alternativ gibt es nicht-technische Optionen wie das Ändern von Geschäftsprozessen oder Richtlinien, um den bereitgestellten ERP-Funktionsumfang besser abzustimmen. Vorteile des ERP-Customizing umfassen: Nachteile des ERP-Customizing können sein:", "section_level": 2}, {"title": "Bilanzsteuerliche Beurteilung.", "content": "Zur \"bilanzsteuerlichen Beurteilung von Aufwendungen zur Einführung eines betriebswirtschaftlichen Softwaresystems (ERP-Software)\" liegt seit 18. November 2005 ein BMF-Schreiben vor.", "section_level": 2}, {"title": "Strategische Beurteilung.", "content": "Im Kontext der Strategischen Planung eines Unternehmens muss eine Bewertung stattfinden, ob die Einführung einer ERP-Lösung einen Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen generiert. Heutzutage gilt für Großunternehmen, dass ein ERP keinen Wettbewerbsvorteil mehr darstellt, da inzwischen die meisten Industrieunternehmen ein solches einsetzen. Dadurch ist die Verwendung eines ERP-Systems eher als \"Hygienefaktor\" zu werten, d. h. mit dem System ist man nicht besser als die Konkurrenz, aber ohne ist man schlechter. Wichtig ist, dass ERP-Software nur dann zu einem strategischen Wettbewerbsvorteil wird, wenn die Unternehmensprozesse auf die Software abgestimmt sind und sich andererseits schon vorhandene Unternehmensprozesse in die Software integrieren lassen. Nicht die Software an sich bringt den Mehrwert, sondern der verantwortungsvolle und umsichtige Umgang damit.", "section_level": 2}], "src_summary": "Enterprise-Resource-Planning (ERP) bezeichnet die unternehmerische Aufgabe, Ressourcen wie Kapital, Personal, Betriebsmittel, Material und Informations- und Kommunikationstechnik im Sinne des Unternehmenszwecks rechtzeitig und bedarfsgerecht zu planen, steuern und verwalten. Gewährleistet werden sollen ein effizienter betrieblicher Wertschöpfungsprozess und eine stetig optimierte Steuerung der unternehmerischen und betrieblichen Abläufe. ", "tgt_summary": null, "id": 2424182} {"src_title": "Feuerwehr", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung und Programm.", "content": "Die LPR wurde am 21. April 2001 gegründet und beruft sich auf die Tradition von Roman Dmowski. Sie entstand aus dem Zusammenschluss der Parteien \"Stronnictwo Narodowo-Demokratyczne\" und \"Stronnictwo Narodowe\", als ein Sammelbecken von Gegnern des anstehenden Beitritt Polens zur EU gegründet. Sie entstand aus verschiedenen nationalen und katholischen Gruppierungen, u. a. aus der nationalen NPP, der katholischen RKN und Teilen der rechtskonservativen ROP. Dabei genoss sie lange Zeit die Unterstützung des katholisch-nationalistischen Radiosenders \"Radio Maryja\" und von dessen Leiter, Tadeusz Rydzyk, die zum großen Erfolg der Partei in den Sejmwahlen 2001 beigetragen hat, sowie die Unterstützung der Boulevardzeitung \"Fakt\" des deutschen Axel-Springer-Verlags. Die LPR und die von ihrem ehemaligen Vorsitzenden Roman Giertych gegründete Allpolnische Jugend berufen sich auf die Tradition Roman Dmowskis, der in der Zwischenkriegszeit mit einer Mischung aus antisemitischen, antideutschen und klerikalen Ideen die polnische Rechte dominiert hatte. Die Allpolnische Jugend, deren Vorsitzender Roman Giertych lange Jahre war, konnte bis zum Oktober 2007 als ihre Jugendorganisation betrachtet werden. Die LPR ist für ein „Europa der Nationen“ und wendet sich gegen die Ratifizierung des Vertrags von Lissabon. Sie tritt für eine liberale Wirtschaftspolitik ein. Sie trat gegen eine polnische Beteiligung am Irakkrieg ein und war damit zusammen mit der \"Samoobrona\" und der konservativen Polnischen Volkspartei in der Minderheit im \"Sejm\". 2002 bemerkte The Economist, dass diese Partei auch die EU als eine „kommunistische Verschwörung“ darstelle. Die LPR steht für katholisch-konservative Werte im öffentlichen Leben. In ihrem Parteiprogramm wendet sich die LPR gegen Abtreibung, Euthanasie, Klonen von Menschen, gesetzliche Anerkennung für homosexuelle Paare und jede Gesetzgebung im Widerspruch zur christlichen Ethik, den „Grundsätzen des Moralrechts und gesellschaftlichen Sinns“. Sie vertritt dabei ähnliche Positionen wie der Vatikan und teilweise wie der frühere polnische Papst Johannes Paul II. Bei den Europawahlen im Juni 2004 wählten 15,9 % der Wähler die LPR, damit errang sie zehn Sitze im Europäischen Parlament. Dort gehörte sie der europakritischen Fraktion Unabhängigkeit und Demokratie (Ind/DEM) bis März 2006 an. Die meisten Stimmen erhielt die Partei von Protestwählern, die mit der EU-Politik, der hohen Arbeitslosigkeit in Polen, der polnischen Beteiligung am Irakkrieg und der schwierigen Situation der kleinbäuerlichen polnischen Landwirtschaft unzufrieden waren. Im Juli 2007 kündigte der Parteivorsitzende der \"Samoobrona\" Andrzej Lepper eine Fusion mit der LPR an. Diese Fusion wurde aber aufgrund personeller und programmatischer Diskrepanzen verworfen. Bei den Parlamentswahlen am 21. Oktober 2007 beteiligte sich die LPR im Rahmen eines Wahlbündnisses mit der UPR und der Prawica Rzeczypospolitej (RP) vom ehemaligen Sejm-Marschall Marek Jurek, mit dem Namen \"Liga Prawicy Rzeczypospolitej\" (LPR). Das Wahlbündnis erhielt 1,3 % der Wahlstimmen und scheiterte damit an der Acht-Prozent-Klausel des \"Sejm\". Die LPR ist seither nicht mehr im \"Sejm\" vertreten. Der Vorsitzende der Liga Polskich Rodzin ist seit dem 10. Oktober 2009 Witold Mieczysław Bałażak. Die bekanntesten Persönlichkeiten in der Führung der LPR sind Roman und Maciej Giertych, Enkel und Sohn des polnischen ND-Politikers aus der Zwischen- und Nachkriegszeit, Jędrzej Giertych.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Politiker der LPR machen immer wieder durch extremistische, antisemitische und homophobe Aussagen von sich reden. Zum Beispiel sagte der stellvertretende Parteichef der LPR, Wojciech Wierzejski: Immer sei dieser Feind „\"der\" Deutsche“ gewesen, „\"die\" Freimaurerei“ und „\"das\" Judentum“. Schwule und Lesben werden bei Aufmärschen ebenfalls regelmäßig „ins Gas“ oder „zur Euthanasie“ gewünscht. Die parteinahen Autoren haben antisemitische Artikel veröffentlicht; LPR-Politiker stehen auch liberaleren Politikern Polens kritisch gegenüber: So wurde Adam Michnik den „rosa Hyänen“ zugerechnet, welche die unpolnischen Interessen vertreten und mit Hilfe von Mossad und „gottlosen, satanischen Freimaurern Nihilismus und Demoralisierung“ propagieren. Diese „finsteren Mächte“ seien heftige Kämpfer gegen eine katholische Polnische Nation. Ewa Sowińska, LPR-Abgeordnete im \"Sejm\", ließ 2007 ein Verbot der Kinderfernsehserie Teletubbies mit der Begründung überprüfen, eine der Figuren könne wegen des Tragens einer Handtasche schwul sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Liga Polskich Rodzin (deutsch: \"Liga Polnischer Familien\", kurz: LPR) ist eine nationalistische, katholische und klerikale politische Partei in Polen. Sie war von 2001 bis 2007 im polnischen Parlament (Sejm) vertreten.", "tgt_summary": null, "id": 969255} {"src_title": "Arno Holz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Rudern ist bereits seit der Antike bekannt. Vor der Erfindung von Dampf- und Dieselantriebsmaschinen war es eine gute Möglichkeit, unabhängig vom Wind auf offenem Wasser voranzukommen. Galeeren waren mit bis zu drei Reihen von Rudern übereinander ausgerüstet. Rudern wurde damals auch als Sportart betrieben. Teilweise bezeichnet Rudern in der Geschichtsschreibung alle Fortbewegungen auf dem Wasser. Im 18. Jahrhundert verfeinerten die Engländer den Sport. 1715 schrieb der Ire Thomas Doggett in London den ersten Ruderwettkampf der Neuzeit aus; das so genannte „Doggett’s Coat and Badge Race“ auf der Themse. Die bekannteste Regatta auf der Themse ist der Wettkampf der Ruder-Achter der Universitäten von Cambridge und Oxford, das so genannte Boat Race, das im Jahr 1829 zum ersten Mal stattfand. 1836 wurde der Hamburger Ruder-Club gegründet, und die erste deutsche Ruderregatta gab es 1844 in Hamburg. 1896 wurde Rudern olympisch. Aufgrund schlechten Wetters fiel die Disziplin jedoch aus und wurde somit 1900 erstmals ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Rudertechniken.", "content": "Grundsätzlich kann zwischen \"Skullen\" (engl. ) und \"Riemenrudern\" (engl. ) unterschieden werden. Beim Skullen hält ein Ruderer in jeder Hand jeweils ein Skull. Beim Riemenrudern hingegen hält der Ruderer einen Riemen mit beiden Händen, der entweder Backbord oder Steuerbord in das Wasser taucht. Die Aneignung und Verbesserung einer Rudertechnik soll es ermöglichen, unter biomechanischen Gesichtspunkten die Bootsgeschwindigkeit zu maximieren und gleichzeitig die körperliche Belastung zu minimieren. Im Laufe der Zeit hat sich im deutschen Raum folgendes Leitbild zur bestmöglichen Erreichung dieser Ziele herausgebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Skullen.", "content": "In der \"Auslage\", auch Vorlage genannt, also am Beginn des Zuges, stehen die Unterschenkel annähernd senkrecht zur Wasseroberfläche, indem man mit dem Rollsitz nach vorne rollt und der Oberkörper leicht nach vorne geneigt ist. Der Oberkörper sollte möglichst nicht auf den Oberschenkeln aufliegen; die Arme sind weitestmöglich nach vorne-außen gestreckt, um eine möglichst große Schlagweite zu erzielen, die Blätter sind orthogonal zur Wasseroberfläche aufgedreht, die Blattunterkante befindet sich nicht mehr als 5 cm über der Wasseroberfläche. Am Ende der Rollbewegung werden die Ruderblätter in das Wasser eingetaucht (gesetzt). Darauf wird unmittelbar mit dem \"Durchzug\" begonnen: Die Beine treten gegen das Stemmbrett (hierbei sollte darauf geachtet werden, dass man nicht zu stark antritt, sondern die gefühlte Kraftanwendung zum Endzug hin erhöht), die Arme bleiben natürlich gestreckt, der Oberkörper wird mitgeführt und geht in die Senkrechte, dieser bleibt mit der Hüfte auf einer Linie. Die Skulls müssen, damit die Innenhebel (der Teil des Skulls, der von der Dolle des Auslegers gesehen zur Mitte des Bootes reicht) nicht aneinander stoßen, vom Ruderer hintereinander geführt werden. In Deutschland wird das Backbordskull näher am Körper und etwas unter dem Steuerbordskull geführt. In der DDR wurde das Steuerbordskull näher am Körper und etwas unter dem Backbordskull geführt, was jedoch nach der Wende 1990 zu Gunsten einer einheitlichen Technik aufgegeben wurde. Beide Varianten sind gleich effektiv. Die Ausleger bzw. Dollen werden deshalb manchmal 0,5–1,5 cm unterschiedlich geriggert, also in der Regel Backbord ca. 1 cm tiefer als Steuerbord, um eine Schräglage des Bootes zu vermeiden. Bei sauberer Führung der Hände hintereinander und nahezu auf einer Höhe ist dies allerdings nicht notwendig. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, die Hände komplett übereinander zu führen (amerikanische Methode). Hierzu müssen die Ausleger des Bootes aber deutlich unterschiedlich hoch angebracht werden. Die Armbeugung beginnt kurz bevor die Hände die Knie passieren. Die Beinstreckung wird erst nach der Dolle abgeschlossen. Sobald der Beinstoß beendet ist, lehnt sich der Körper in die \"Rücklage\" (auch \"Rückenlage\"), also etwa 30° (von der Senkrechten aus) nach hinten. Die Arme beschleunigen den Zug, der endet, wenn die Hände den Körper berühren. Die Innenhebelgeschwindigkeit im Endzug muss der Schlagfrequenz und Bootsgeschwindigkeit entsprechen. Dann werden die Blätter mittels Herunterdrücken der Hände senkrecht aus dem Wasser gehoben und abgedreht. Sobald die Blätter vom Wasser frei sind, beginnt das „Händeweg“. Der Oberkörper folgt unmittelbar der Heckwärtsbewegung der Innenhebel, so dass die Hände nicht zu weit vom Körper weggehen. Das fließende Vorführen der Innenhebel bei gleichzeitiger Mitnahme des Oberkörpers vollzieht sich in gleicher Geschwindigkeit wie das Heranführen des Innenhebels im Endzug. Dann zieht sich der Ruderer mit den Zehenspitzen am Stemmbrett nach vorne. Beim Vorführen der Innenhebel beginnt auf der Höhe des Stemmbrettes das Aufdrehen der Blätter, so dass sie in der Auslage wieder senkrecht stehen. Zur Auslage hin werden die Rudergriffe nach oben-vorne geführt – somit nähern sich die Ruderblätter dem Wasser und tauchen zur maximalen Auslage hin vollends darin ein (auch Setzen oder Wasserfassen genannt). Bei der Gestaltung des gesamten Bewegungsablaufs ist ein flüssiger und harmonischer Ablauf, ein ineinander übergehender Verlauf der Bewegung besonders wichtig. Jede ruckartige Körper- und Extremitätenbewegung beeinflusst den Vortrieb und Durchlauf des Bootes negativ.", "section_level": 2}, {"title": "Riemen.", "content": "Jeder Ruderer hat nur \"einen\" Riemen anstelle von zwei Skulls. Diesen bedient er mit beiden Händen. Im Unterschied zum Skullen dreht der Ruderer seinen Oberkörper beim Rollen in die Auslage mit in Richtung Ausleger, während seine Schulterachse parallel zum Riemen befindlich ist. Im Gegensatz zum Skullen kommen sich hier bei den meisten Ruderern Arme und angewinkelte Beine in der Auslage in die Quere, daher ist es üblich, das Außenbein (das Bein gegenüber dem Ausleger) etwas wegzustrecken. Riemen (ca. 378 cm, Innenhebel zwischen 112 cm und 120 cm) sind länger als Skulls und haben ein größeres Blatt.", "section_level": 2}, {"title": "Ruderboote.", "content": "Bei den Sportruderbooten unterscheidet man zwischen Gigs, die vor allem im Breitensport benutzt werden und Rennruderbooten, die im Leistungssportbereich eingesetzt werden. Die Unterschiede liegen in der Bootsform, den zum Bau verwendeten Materialien und daraus resultierend im Gewicht. Gigs werden in A, B, C, D und E nach Breite und Bauweise (Klinkerbauweise oder Schalenbauweise) unterschieden. Des Weiteren unterscheidet man zwischen Skullbooten und Riemenbooten. Als besondere Ausprägung findet sich in der Ruderfamilie zusätzlich das Kutterpullen, vorwiegend bei der Marine zu finden und das aus dem Finnischen stammende Kirchbootrudern, das ähnlich wie bei einer Barke zwei nebeneinander sitzende Ruderer kennt. Darüber hinaus existieren in einigen Vereinen Ruderkatamarane. Hierbei handelt es sich meist um Eigenkonstruktionen, bei denen zwei Riemenruderboote über Stege miteinander verbunden werden. Diese Boote bieten eine erhöhte Stabilität und werden meist für Wanderfahrten eingesetzt. Bei gewöhnlichen Ruderbooten sind die Dollen fest mit dem Bootsrumpf verbunden, während der Ruderer sich mit einem Rollsitz in der Längsrichtung des Bootes bewegen und somit seine Beinkraft zum Vortrieb nutzen kann. Eine andere Variante sind Rollauslegerboote, bei denen der Rudersitz starr mit dem Boot verbunden ist, dafür die Ausleger mit den Dollen über ein Schienensystem in der Längsrichtung des Bootes beweglich sind. Diese Variante hat den Vorteil, dass sich der Schwerpunkt des Bootes während der Ruderbewegung nicht so stark ändert. Rollauslegerboote sind nach anfänglichen Erfolgen in den siebziger Jahren jedoch nicht mehr bei offiziellen Wettkämpfen zugelassen.", "section_level": 1}, {"title": "Bootsklassen.", "content": "Die am häufigsten auftretenden Bootsklassen sind: Es gibt auch noch Sonderklassen, Beispiele hierfür sind:", "section_level": 1}, {"title": "Die Mannschaft.", "content": "In allen Booten sind alle Plätze im Boot vom Bug zum Heck durchnummeriert, das heißt, der Bugmann sitzt immer auf \"Platz eins\", der Schlagmann auf dem Platz mit der höchsten Nummer. Bis Mitte der 60er-Jahre war die Zählweise jedoch genau umgekehrt (vom Heck zum Bug) und wurde dann in fast allen Ländern angepasst. In einigen Teilen der Welt (unter anderem in Frankreich) wurde die neue Zählweise jedoch aus verschiedenen Gründen nicht akzeptiert, weswegen hier bis heute noch der Schlagmann auf „Platz eins“, und der Bugmann auf dem Platz mit der höchsten Nummer sitzt. Die Ablehnung zum neuen Zählsystem hängt unter anderem mit der Wertschätzung des Schlagmannes („die Nummer eins im Boot“) und mit der Theorie „der Schlagmann sitzt in jedem Boot, und sollte immer die Gleiche Nummer haben“ zusammen. Neben diesen Plätzen haben bestimmte Mannschaftsmitglieder im Boot auch besondere Aufgaben:", "section_level": 1}, {"title": "Schlagmann.", "content": "Der Schlagmann sitzt im Heck des Bootes, von der Mannschaft aus gesehen an der ersten Position. Er gibt die Schlagfrequenz vor, damit also die Zeitpunkte, zu denen die Skulls oder Riemen in das Wasser eingesetzt und herausgehoben werden. Die anderen Ruderer folgen seinen Bewegungen, damit möglichst gleichmäßig gerudert wird. Er hat damit auch die Aufgabe, eine möglichst konstante Schlagfrequenz zu halten und im Rennen den Start und die Spurts vorzugeben. Dabei ist für den Schlagmann ein ausgeprägtes Rhythmusgefühl, sowie ein Sinn für die Bootsbewegungen unabdingbar. In den meisten Riemenrennbooten ohne Steuermann kann der Schlagmann über ein Fußsteuer, bei dem ein Schuh beweglich am Stemmbrett befestigt und mit Seilen verbunden ist, das Steuer am Heck des Bootes bewegen und dieses damit steuern.", "section_level": 2}, {"title": "Bugmann.", "content": "Der Bugmann sitzt im Bug des Bootes und hat vor allem die Aufgabe, auf andere Boote vor dem eigenen zu achten, damit es keine Unfälle gibt. In Booten ohne Steuermann muss er sich von Zeit zu Zeit herumdrehen, um dem Schlagmann (der in diesem Fall auch der Steuermann ist) gegebenenfalls mitzuteilen, in welche Richtung das Boot gelenkt werden muss. Kleinere Korrekturen der Fahrtrichtung in Skullbooten kann der Bugmann durch stärkeren Druck auf einem Skull auch selbst korrigieren, in Riemenbooten ist dies natürlich nicht möglich. In einigen Gigbooten ist der Bugmann gleichzeitig der Steuermann. Mit seinem beweglichen Stemmbrett, das über Seile mit dem Steuer am Heck verbunden ist, steuert er das Boot. In weiten Teilen Österreichs und in den südlichen Bundesländern Deutschlands wird der Bugmann auch als Bugsau bezeichnet. Dieser Spitzname hat sich über Jahrzehnte in vielen Vereinen eingebürgert und soll auf die doppelte Rolle des Bugmanns (Ruderer und Aufsichtsperson), und die damit größere Arbeitsleistung während der Ausfahrt hinweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Steuerleute.", "content": "Beim Rennrudern haben einige Bootsgattungen einen Steuermann. Dies sind: Die Boote ohne Steuermann, manchmal falsch als ungesteuert bezeichnet, sind: Bei Gigbooten gibt es eine Vielzahl von Varianten. Manchmal wird auf stark strömenden Flüssen beim Zweier und Vierer auf den/die Steuermann/frau zugunsten eines weiteren Ruderers verzichtet. Der Steuermann (Stm.) ist im Boot die einzige Person, die nicht rudert. Er liegt entweder im Bug des Bootes (normalerweise im Zweier mit, Doppelvierer und Vierer mit Steuermann, manchmal auch im Achter) oder er sitzt aufrecht im Heck (normalerweise im Achter, früher auch oft im Zweier mit, Doppelvierer und Vierer mit Steuermann). Vor allem für Zweier und Vierer verteilt sich durch den im Bug liegenden Steuermann das Gewicht der Mannschaft besser. Auch der Schwerpunkt der Mannschaft liegt tiefer, was sich positiv auf die Balance des Bootes auswirkt. Ebenfalls ist die Sicht des Steuermannes dadurch verbessert. Beim Achter hat sich der vorn liegende Steuermann nicht durchgesetzt. Da sich der Gewichtsverteilungsvorteil bei der Länge des Bootes nicht gravierend auswirkt, gibt man hier dem beim hinten sitzenden Stm. besseren Kontakt zum Schlagmann den Vorrang. Experimentiert wurde auch schon mit der Variante, den Steuermann in die Mitte des Bootes zu setzen. Dies konnte sich aber, vor allem wegen des technischen Aufwandes und der schlechten Sicht des Steuermannes, nicht durchsetzen. Der Steuermann lenkt das Boot über eine Steuerleine, die einmal rund geführt ist. Jedes Ende ist an einer Seite des Steuers befestigt. Im Bug ist an der Steuerleine ein kurzer Hebel befestigt. Im Heck dagegen ist die Steuerleine auf beiden Seiten des Steuermannes entlanggeführt. Nach den Richtlinien der FISA (franz. kurz für „Fédération Internationale des Sociétés d’Aviron“ = Internationaler Ruderverband) muss der Steuermann vor dem Wettkampf ein Gewicht von minimal 55 Kilogramm auf die Waage bringen. Mit dieser Regelung wird ein „Wettrüsten der leichtesten Steuerleute“ vermieden. Dies hat aber nicht den Ausschluss von leichteren Steuerleuten zur Folge: Liegt ihr Gewicht unter dem geforderten Minimum, so wird dieser Gewichtsvorteil mittels Anlegen von Zusatzgewichten ausgeglichen. Auf Regatten feuern Steuerleute ihre Mannschaft während des gesamten Rennens an, geben ihr die Kommandos für Zwischenspurts und liefern Informationen zum Renngeschehen. Dazu kann man eine Cox-Box (benannt nach dem englischen Wort für Steuermann: coxswain oder kurz cox) benutzen, diese ist mit einem oder mehreren Lautsprechern verbunden und zeigt dem Steuermann die Schlagzahl und die Zeit an. Meistens ist der Steuermann auch dafür zuständig, die Startnummer zu besorgen und darauf zu achten, dass die Mannschaft pünktlich ablegt. Von einem Steuermann kann unter Umständen ein ganzes Rennen abhängen. Gute Steuerleute sind daher sehr gefragt und werden bei einem Sieg auch mit einer Medaille ausgezeichnet. Traditionellerweise wird der Steuermann eines siegreichen Bootes nach Ende des Rennens von der Mannschaft ins Wasser geworfen. In Riemenbooten ohne Steuermann (Zweier ohne und Vierer ohne) übernimmt das Steuern entweder der Schlag- oder der Bugmann. Hierfür ist vielfach ein Fußsteuer vorhanden, über das das Boot gelenkt werden kann (zu Trainingszwecken wird das Steuer im Zweier ohne oft auch ausgebaut, um so die Mannschaft zu veranlassen, sich besonders auf den Geradeauslauf des Bootes zu konzentrieren). In den kleineren Skullbooten (Einer, Doppelzweier) geht man davon aus, dass die Mannschaft ohne Steuer in der Lage ist, das Boot zu lenken. Lediglich im Doppelvierer findet man beim Skullen ein Steuer, allerdings wird dies, je nach Erfahrung der Mannschaft, auch weggelassen (siehe Zweier ohne). Auch das Trainingsgewässer eines Vereines entscheidet über den Einsatz des Steuers – trainiert eine Mannschaft ausschließlich auf einer geraden Strecke, wird gern auf ein Fußsteuer verzichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Wanderrudern.", "content": "Neben Regatten sind Wanderfahrten eine der Attraktionen des Ruderns. Wanderrudern bedeutet das Befahren von Strecken über 30 km. Es findet meist auf längeren Flüssen oder Kanälen sowie zumeist in den breiteren Gigbooten statt. Im Gegensatz zu einem Tagestörn können bei Wanderfahrten in mehreren Etappen ganze Flussläufe bewältigt werden. Auf diese Weise kann man einen Flusslauf komplett von den ersten befahrbaren Ufern bis zur Mündung erkunden. Die Ruderer rudern pro Tag bis zu 100 km. Diese großen Tageskilometerleistungen entstehen auch durch das Ausnutzen der Strömungsgeschwindigkeit von Flüssen. Zusätzlich zum sportlichen Aspekt haben sich die Wanderruderer mit Schifffahrtsverkehr auseinanderzusetzen. Auf viel befahrenen Flüssen müssen die Boote zusätzlich gegen Wellen gesichert werden. Auf Flüssen mit vielen Staustufen gehört das Befahren von Schleusen zur Etappe. Das Gepäck wird entweder im Boot verstaut oder mit einem Begleitfahrzeug transportiert. Beim Wanderrudern ist man nicht auf eine Bootsposition festgelegt. Man kann sogar während der Fahrt die Bootspositionen wechseln. Die Nächte werden entweder im freien Gelände, auf Campingplätzen, in Hotels oder Herbergen, oft aber auch in am Wege liegenden Bootshäusern anderer Rudervereine verbracht.", "section_level": 1}, {"title": "Marathonrudern.", "content": "Im Rudersport hat sich in den 70er Jahren eine neue Disziplin entwickelt, die statt „Marathon“ eigentlich „Super-Langstrecke“ heißen müsste – sind doch die Distanzen bei den eingeführten Regatten meist deutlich über 42 km lang. Beispiele sind die 160 km lange Regatta rund um den Genfer See und der Weser-Marathon über 135 km. Die längste Marathonregatta in Deutschland, auf der innerhalb von 24 Stunden eine möglichst große Distanz bewältigt werden muss, findet jährlich in Berlin statt. Der dort aufgestellte Rekord von 268 km ist im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen. Außerdem findet seit 1981 alljährlich im August der vom Eckernförder Ruderclub initiierte \"Härtetest\" statt, bei dem die Strecke Schleswig-Eckernförde auf der Schlei und Ostsee (80 km) innerhalb von 12 Stunden zurückzulegen ist. Die Schwierigkeit liegt hier nicht nur in den 80 km, sondern auch in den Widrigkeiten der offenen See. Den Teilnehmern werden hierfür geschlossene Gig-Boote empfohlen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird von Extremsportlern auch Ozeanrudern betrieben. Eine Transatlantikregatta im Ruderboot ist das seit 1997 stattfindende Atlantic Rowing Race, seit 2013 Atlantic Challenge genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Schülerrudern und Schulrudern.", "content": "Beim Schulrudern handelt es sich um eine Form des Ruderns, bei dem eine Schule in der Form von Sportunterricht in den Sekundarstufen I und II oder in Arbeitsgemeinschaften das Rudern organisiert. Dies geschieht in der Regel in der Verantwortung eines Lehrers, der auch Protektor genannt wird. In Kooperationen mit traditionellen Rudervereinen kann die sportliche Verantwortung auch von den Übungsleitern und Trainern des Vereines mitgetragen werden. Beim Schülerrudern werden die Schülerinnen und Schüler mehr mit in die Verantwortung einbezogen. Sie übernehmen die Ausbildung von Anfängern, betreuen Mannschaften beim Training und Wettkämpfen. Auch organisatorische Aufgaben für die am Bootshaus und am Bootsmaterial anfallenden Aufgaben werden übernommen. Dies ist die Zielrichtung, die von den Schülerrudervereinen, die über ihre Landesschülerruderverbände dem Bund Deutscher Schülerruderverbände angeschlossen sind, bevorzugt wird. Es geht hierbei eben nicht nur um die sportlichen Erfolge, sondern auch um die erzieherischen Aufgaben, bei denen die Schüler lernen, Verantwortung für andere zu übernehmen. Der älteste deutsche Schülerruderverein ist der Rendsburger Primaner Ruderclub von 1880.", "section_level": 1}, {"title": "Rudern als Wettkampfsportart.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Olympisches Rudern.", "content": "Rudern ist seit 1900 olympische Sportart (siehe Olympische Sommerspiele). Die für die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen vorgesehenen Ruderwettbewerbe sind aus Witterungsgründen ausgefallen. Das erste Rennen im Einer ging über eine Distanz von 1750 Metern. Die Distanzen betrugen 1904 3219 m, 1908 2414 m und 1948 1883 m. Heute werden Wettkämpfe über eine Distanz von 2000 m gefahren. Derzeit werden 14 Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen durchgeführt und 4 bei den Paralympischen Spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Vom Weltruderverband (FISA) anerkannte Klassen von Rennruderbooten.", "content": "Es gibt noch andere Bootsklassen (sogar einen \"Einer mit Steuermann\"), die aber im Hochleistungssport keine Rolle spielen. Bei Breitensportregatten und im Juniorenbereich wird zum Beispiel recht häufig der \"Doppelvierer mit Steuermann\" gefahren, ebenso gibt es mitunter einen \"Doppelachter\".", "section_level": 2}, {"title": "Weltbestzeiten im Rudern.", "content": "Da äußere Einflüsse wie Wind, Strömung und Wellen einen großen Einfluss auf die erreichten Zeiten haben, gibt es im Rudern keine Weltrekorde. Um dennoch einen Vergleichsmaßstab bieten zu können, gibt es von der FISA offiziell anerkannte Weltbestzeiten im Rudern.", "section_level": 2}, {"title": "Weltmeisterschaften.", "content": "Weltmeisterschaften im Rudern finden in den nichtolympischen Jahren sowie in den nichtolympischen Bootsklassen zusätzlich auch in den olympischen Jahren statt. Die Weltmeisterschaften der unter 23-Jährigen werden im Regelwerk der FISA erst seit 2005 als „echte“ WM geführt. Eine detaillierte Aufstellung der Weltmeisterschaften findet sich im Artikel Ruder-Weltmeisterschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Europameisterschaften.", "content": "Seit 2007 werden nach über dreißigjähriger Pause auch wieder Ruder-Europameisterschaften ausgetragen. Die ersten europäischen Rudermeisterschaften fanden bereits 1893 statt und wurden seitdem bis 1973 jährlich mit nur kleinen Unterbrechungen während der Weltkriege durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsches Meisterschaftsrudern.", "content": "Als Deutsches Meisterschaftsrudern bezeichnet der Deutsche Ruderverband traditionell die Wettbewerbe zur Ermittlung der Deutschen Meister im Rudern. Sie werden über die international übliche Wettkampfdistanz von 2000 m ausgetragen. Die Meisterschaften in den Kleinbooten (Einer und Zweier ohne Steuermann) sind dabei ein wichtiges Qualifikationskriterium für die Besetzung der Nationalmannschaften. Die ersten Deutschen Rudermeisterschaften im Einer wurden 1882 in Frankfurt am Main ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Rudern und Gesundheit.", "content": "Rudern kann ab einem Alter von ca. acht Jahren (entscheidend ist hier vor allem die Körpergröße; Wettkampfrudern ist ab einem Alter von zehn Jahren möglich) bis ins hohe Alter betrieben werden. Als eine von wenigen Sportarten wirkt sich Rudern auf alle Hauptmuskelgruppen positiv aus und ist dazu äußerst kreislauffördernd. Beim Sportrudern wird über einen Rollsitz auch die Beinmuskulatur (70 %) eingesetzt. Verletzungen sind selten, nach Untersuchungen von Krankenkassen zählt Rudern zu den gesündesten und ungefährlichsten Sportarten. Das Ruderergometer als Gerät zum Fitness und Ausdauertraining wird ebenfalls immer beliebter. Für Menschen mit arterieller Hypertonie wird Rudern als Ausdauersportart mit erhöhtem Krafteinsatz als \"bedingt geeignet\" eingestuft. Die Eignung ist dabei abhängig von der Schwere der Hypertonie, Begleiterkrankungen sowie der sportlichen Vorerfahrung. Darüber hinaus sind Fälle bekannt, bei denen Ruderer nach Unfällen im Wasser ertrunken sind. Gefahr besteht in der Kaltwassersaison, die in Mitteleuropa etwa neun Monate dauert. Gefährlich sind Flüsse mit starker Strömung, aber auch Seen im Zusammenspiel mit den Wetterbedingungen. Auf Gewässern, die für den Schiffsverkehr genutzt werden, kann es zu Kollisionen und Unfällen kommen. Durch falsche Technik wie Rudern mit starker Kyphose oder Lordose im Durchzug können allerdings gesundheitliche Schädigungen auftreten. Zudem kommt es beim Rudern durch die Scherbelastung der Haut an den Rudergriffen zu einer vermehrten Blasen- und Hornhautbildung an den Händen des Ruderers. Diese Schäden sind vor allem anfangs und nach längeren Trainingspausen (beispielsweise nach dem Winter) schmerzhaft, mit der Zeit bildet sich jedoch eine belastbare Hornhautschicht. Danach treten Beschwerden nur noch bei ungewohnten Belastungen auf, zum Beispiel bei Variation der Griffgröße oder -beschaffenheit oder Wechsel von Riemen- und Skullrudern. Wie in allen Sportarten mit Gewichtsbegrenzung kann es im Leichtgewichtsrudern bei dem Versuch, das Zielgewicht krampfhaft zu erreichen, zu gesundheitlichen Gefährdungen kommen. So kommt es immer wieder zu Todesfällen durch so genanntes \"Abkochen\" – körperlicher Belastung bei hohen Temperaturen in Kombination mit dem Tragen dicker Kleidung, um durch das Schwitzen einen Gewichtsverlust zu erreichen – vor dem Wiegetermin. Bei den Kinderruderern liegt die Gewichtsgrenze je nach Alter und Geschlecht zwischen 45 kg und 55 kg, darüber ist man Normalgewicht; bei den B-Junioren ist die Grenze 62,5 kg (zu erreichendes Mannschaftsdurchschnittsgewicht, Höchstgewicht eines Ruderers 65 kg; andere altersbezogene Gewichtsklassen siehe Rennrudern#Gewichtsklassen). Ebenfalls von einer Gewichtsbegrenzung betroffen sind die Steuerleute, die zwar über 55 kg wiegen müssen, dieses Gewicht aber nicht überschreiten sollten, um möglichst wenig zusätzliches Gewicht im Boot darzustellen. Hierzu bleiben die Steuerleute oft unterhalb des Minimalgewichts und trinken vor der offiziellen Wiegung große Mengen Wasser oder verwenden (illegal) Kleidungsstücke mit eingenähten Gewichten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ausdruck Rudern bezeichnet allgemein die Fortbewegung eines Wasserfahrzeuges durch menschliche Kraft mittels Riemen oder Skulls. Beim Skullen hält ein Ruderer in jeder Hand jeweils ein Ruder: das sogenannte Skull. Beim Riemenrudern hingegen hält der Ruderer ein Ruder, den Riemen, mit beiden Händen. ", "tgt_summary": null, "id": 2115912} {"src_title": "Neues Rathaus (Hannover)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zubereitung.", "content": "Es gibt zahlreiche Zubereitungsarten. Traditionell werden Chinakohlblätter für ca. 4 bis 5 Stunden in gesalzenes Wasser eingelegt. Der Salzgehalt der Gesamtmasse des Kimchi hat Einfluss auf die Milchsäuregärung. Die Chinakohlblätter werden mit einer separat gefertigten Mischung aus kleingeschnittenen Zutaten aus Rettich, Ingwer, reichlich Knoblauch sowie verschiedenen Gemüsen und Meeresfrüchten der Saison, reichlich Chilipulver (Gochugaru ) eingeschmiert \"Baechu-Kimchi\" (). Es wird auch ohne das rote Chilipulver hergestellt, sogenanntes weißes Kimchi \"Baek-Kimchi\" (). In regionalen Rezeptvarianten finden sich auch Beimengungen von Fischsauce, eingelegtem Fisch \"(Jeotgal)\" oder Austern (Gul ). Die Kohlblätter werden zu kleinen Päckchen geformt und in Tontöpfe gefüllt. Die Masse wird oben mit einem Stein zur Verdichtung abgedeckt. Durch Milchsäuregärung wird das Gemisch haltbar und nimmt nach einigen Tagen den typischen Kimchi-Geschmack an. Kimchi wird mit zunehmendem Alter saurer. Es gibt aber auch Kimchi, das unfermentiert angeboten wird. In der warmen Jahreszeit wird Kimchi wöchentlich neu zubereitet, es heißt dann \"Baechu-Geotjeori\" () und ist unfermentiert. Im Spätherbst werden in vielen koreanischen Haushalten große Mengen Winterkimchi hergestellt, der traditionell in großen glasierten Tongefäßen gelagert wird, die in den städtischen Wohnblocks auf den Balkonen und auf dem Land vor dem Haus stehen bzw. eingegraben werden. Mittlerweile gibt es spezielle Kühlschränke für die Aufbewahrung von Kimchi. Weitere Gemüse, die zu Kimchi verarbeitet werden, sind Breitblättriger Senf (), kleine Gurken () \"(Oisobagi-Kimchi)\", kleine weiße Rettiche samt Blättern () \"(Chonggak-Kimchi)\", Schnittknoblauch \"(Buchu-Kimchi)\" und in Würfel geschnittener Rettich (Kkakdugi ). Eine Spezialität ist \"Pa-kimchi\" () aus grünen Zwiebeln, eine andere Variante ist \"Kkaenip-Kimchi\" () aus Perilla-Blättern. Spezielle Varianten sind \"Dongchimi\" (), Rettich-Wasser-Kimchi und \"Bossam-Kimchi\" (), eingewickeltes Kimchi.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ältesten Belege über eine Kimchi-ähnliche Haltbarmachung von Gemüse reichen 2600–3000 Jahre zurück. In dieser Zeit wurde das Buch der Lieder (), eine chinesische Gedichtsammlung, verfasst, welches eine Strophe enthält, die das Einlegen einer Gurke erwähnt. Zu der Zeit, in der dieses Buch verfasst wurde, lebten viele Koreaner in der Mandschurei-Region. Es wird angenommen, dass bereits damals Gemüse auf diese Weise haltbar gemacht wurde, um es mit seinen vielen Vitaminen und Mineralien für die strengen Winter in dieser Region zu bevorraten. Die erste schriftliche Erwähnung des Wortes Kimchi stammt aus der Zeit der Drei Reiche von Korea (57 v. Chr.–668 n. Chr.), aus der chinesischen Chronik der drei Reiche, in der den Bewohnern von Goguryeo besondere Fähigkeiten in der Herstellung von fermentierten Speisen zugesprochen wird. Angaben über die verwendeten Zutaten sind erst aus der Zeit des Reiches Goryeo (918–1392) bekannt, schon damals gab es große lokale Unterschiede in der Verwendung von Gewürzen und anderen Zutaten. Zu den verbreitetsten Gewürzen zählten jedoch Salz, Meersalz ( Cheon-il-yeom), Knoblauch und fermentierte Fischpaste (Jeotgal). Scharfes Paprikapulver (Gochu ), womit heute die meisten Kimchisorten gewürzt werden, haben erstmals Europäer im 16. Jahrhundert aus Amerika nach Ostasien eingeführt. Es ist nicht bekannt, ab wann genau der scharfe Paprika in Korea für die Zubereitung von Kimchi verwendet wird. Einigen Quellen zufolge wurde scharfer Paprika im 18. Jahrhundert feste Zutat. Chinakohl wird wohl erst seit dem 19. Jahrhundert verwendet. Kimchi hat kulturell einen großen Wert. Nicht allein wegen seiner Beschaffenheit, sondern auch durch soziale Aspekte: Seit jeher versammeln sich die Frauen einer Familie in der Regel an einem Tag zum gemeinsamen Herstellen von Kimchi (\"Kimchi damggi\"), für den große Mengen Chinakohl verarbeitet werden. Dabei lernen die Mädchen auch von Mal zu Mal die Herstellung von Kimchi und werden zugleich in die sozialen Bünde integriert. Darüber hinaus wird der frisch eingelegte Chinakohl als Zeichen von Respekt und Hochachtung auch gerne an andere Familien verschenkt.", "section_level": 1}, {"title": "Nährwert.", "content": "Aufgrund der vielfältigen Nährstoffe und Vitamine, die durch die Zutaten und die Haltbarmachung in Kimchi enthalten sind, war und ist es eine ideale Nahrungsquelle für Zeiten, in denen kein frisches Obst und Gemüse erhältlich ist. Kimchi ist reich an Vitamin A (aus Blattgemüsen wie Chinakohl, Chili, grünen Zwiebeln, Senf­blättern), Vitamin C (vor allem aus Chili, aber auch aus grünen Zwiebeln, Senfblättern) und anderen Vitaminen, Eisen (aus Blattgemüsen, Muscheln), Mineralien (Senfblätter und Ingwer), Proteinen (aus Gurken, Rettich und vor allem Austern und Fischsauce) sowie Alliin, Allicin und Allicepide (Knoblauch). Die während der Fermentation entstehende Milchsäure und Essigsäure wirken keimtötend. Dabei steigt auch der Gehalt an Vitaminen, innerhalb von drei Wochen verdoppeln sich die Anteile der Vitamine B1, B2 und B12. Die im Kimchi enthaltenen Ballaststoffe fördern die Verdauung, durch den Knoblauch und die Chilis wird der Cholesteringehalt des Blutes gesenkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kimchi () nennt man in der koreanischen Küche sowohl die Zubereitung von Gemüse (traditionell Chinakohl und koreanischer Rettich (Mu 무)) durch Milchsäuregärung als auch das auf diese Art fertig zubereitete Gemüse. ", "tgt_summary": null, "id": 1991109} {"src_title": "Tennenlohe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Im Südwesten grenzt Guangxi auf einer Länge von 1.020 km an Vietnam, im Westen, Norden und Osten an die Provinzen Yunnan, Guizhou, Hunan und an Guangdong. Das Klima ist subtropisch, feucht und vom Monsun geprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits im 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung beanspruchte die chinesische Qin-Dynastie die Region, die zuvor zum Reich der nichtchinesischen Nan-Yue gehört hatte, und versuchte sie zu unterwerfen. Effektiv gelang das erst nachfolgenden Dynastien, doch vor allem die unterworfenen Minderheiten erhoben sich immer wieder zu verlustreichen Aufständen, im 19. Jahrhundert kam es in Guangxi zum Jintian-Aufstand. Nach dem Sturz des Kaiserreichs und dem Zusammenbruch der Zentralgewalt regierten regionale Warlords das Land. Die sogenannte Guangxi-Clique unter Lu Rongting schloss früh ein Bündnis mit den Kuomintang der Nachbarprovinz Guangdong. Danach übten in Guangxi Li Zongren und mehrere jüngere Generale die Macht aus, ehe sie sich 1936 der Kuomintang-Nationalregierung unterstellten. Im Zweiten Weltkrieg besetzten 1939 die Japaner Teile der Provinz. 1945 fiel die Provinz wieder an die Kuomintang, welche sie jedoch 1949 wieder an die Kommunisten verloren, die den Minderheiten schließlich Autonomie gewährten.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Guangxi ist ein von zwölf Ethnien bewohntes Gebiet und insbesondere als historisches Siedlungsgebiet des Volkes der Zhuang bekannt. Des Weiteren leben dort auch Han (mit 63 % im Jahr 2015 die größte Ethnie) Yao, Miao, Dong, Mulam, Maonan, Hui, Gin, Yi, Sui und Gelao. Außerdem sind hier in geringerer Anzahl noch Mitglieder von 25 anderen nationalen Minderheiten vertreten. 1958 erhielt Guangxi wegen des hohen Anteils an nationalen Minderheiten den Sonderstatus eines Autonomen Gebietes, \"siehe auch\" Autonome Verwaltungseinheiten Chinas. Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungsentwicklung der Provinz seit dem Jahre 1954.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Guangxi ist traditionell von Landwirtschaft (Zuckerrohr) geprägt, daher ist es eine der ärmeren Provinzen der Volksrepublik. Guangxi ist größter Zuckerproduzent in China. Erst in jüngerer Zeit setzte eine Industrialisierung ein. Dank der vielen Flüsse ist der wichtigste Zweig die Energiewirtschaft (Wasserkraft). An zweiter Stelle folgt die Verhüttung von Leichtmetallen (Aluminium) und Buntmetallen (Kupfer), die als natürliche Ressource vorkommen. Seit den 1990er Jahren wird verstärkt in Tourismus investiert. Beliebtestes Reiseziel ist die Region Guilin mit dem Li Jiang (Li-Fluss) und der beeindruckenden Karstlandschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Umwelt.", "content": "Der Süden Chinas wird immer wieder von Überschwemmungen heimgesucht. So waren in jüngster Zeit im Juni 2007 Straßen und Unternehmen sowie Menschenleben von Überschwemmungen betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Administrative Gliederung.", "content": "Guangxi ist eingeteilt in 14 bezirksfreie Städte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Guangxi (; ) ist seit 1958 ein Autonomes Gebiet im Süden der Volksrepublik China. Der vollständige chinesische Name ist \"Guǎngxī Zhuàngzú Zìzhìqū\", der vollständige Zhuang-Name lautet \"Gvangjsih Bouxcuengh Swcigih\". ", "tgt_summary": null, "id": 2347825} {"src_title": "Christkatholische Kirche der Schweiz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anzahl der Tripelpunkte.", "content": "Gibt es formula_1 mögliche Phasen im System, dann besitzt es formula_2 Tripelpunkte. Schwefel beispielsweise kann in vier Phasen vorliegen: einer dampfförmigen, einer flüssigen und zwei festen (einer mit rhombischem und einer mit monoklinem Kristallgitter). Im Phasendiagramm des Schwefels existieren daher vier Tripelpunkte. Hätte Wasser nur die drei Phasen fest, flüssig und dampfförmig, dann besäße es genau einen Tripelpunkt. Aufgrund der Existenz verschiedener Eis-Modifikationen gibt es weitere Tripelpunkte.", "section_level": 1}, {"title": "Tripelpunkt und Gibbssche Phasenregel.", "content": "Ein Tripelpunkt stellt einen Spezialfall der Gibbsschen Phasenregel dar: Der Freiheitsgrad formula_4 des Systems (hier eines Einkomponentensystems: formula_5, mit drei Phasen: formula_6) ist in Tripelpunkten nach der Phasenregel immer formula_7: Verändert man eine intensive Zustandsgröße, wird sofort das Gleichgewicht der Phasen verlassen. Dies ist auch der Grund dafür, dass es in einem einkomponentigen System keine 4 Phasengrenzlinien geben kann, die sich in einem Punkt treffen (hier wäre formula_8).", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel: Tripelpunkt des Wassers.", "content": "Der Tripelpunkt des Wassers ist jener Punkt im \"p\"-\"T\"-Diagramm des Wassers, in dem die drei Phasen reines flüssiges Wasser, reines Wassereis und Wasserdampf im Gleichgewicht stehen. Dabei ist der allen drei Phasen gemeinsame Druck gleich dem Sättigungsdampfdruck des reinen Wassers bei der allen drei Phasen gemeinsamen Temperatur. Dieser Druck beträgt gemäß dem international akzeptierten Bestwert von Guildner, Johnson und Jones 611,657 (± 0,010) Pa (ca. 6 mbar). Die Tripelpunktstemperatur betrug bis zum 19. Mai 2019 – als definierender Fixpunkt der Temperaturskala – exakt 273,16 K (oder 0,01 °C). Seit der Neudefinition der SI-Einheiten 2019 ist die Temperaturskala unabhängig vom Wasser definiert, sodass die Tripelpunktstemperatur wieder mit einer gewissen Messunsicherheit experimentell bestimmt werden muss. Diese Unsicherheit betrug bei Einführung der Neudefinition 100 μK, innerhalb dieser Unsicherheit ist der Zahlenwert nach wie vor 273,16 K. Sind die drei Phasen in einem Behälter (etwa in einer Tripelpunktzelle) ins Gleichgewicht gebracht, bleiben Tripelpunktstemperatur und Tripelpunktsdruck längere Zeit erhalten, auch wenn ein geringer Wärmestrom durch die nicht perfekt isolierende Wand des Behälters fließt. Wie bei allen Phasenübergängen des Wassers wird der Zu- oder Abstrom von Wärme durch entsprechenden Latentwärmeumsatz kompensiert, indem sich das Mengenverhältnis der Phasen durch Schmelz-, Gefrier-, Verdunstungs-, Kondensations- oder Sublimationsvorgänge entsprechend verschiebt. Druck und Temperatur bleiben konstant, bis eine der Phasen aufgezehrt ist. Wegen dieser Eigenschaft und des genau definierten Tripelpunkts eignet sich eine solche Tripelpunktzelle für Kalibrierzwecke. Neben dem hier beschriebenen Koexistenzpunkt von flüssigem, gefrorenem und dampfförmigem Wasser gibt es im Phasendiagramm des Wassers noch weitere aber weniger bedeutende Tripelpunkte, an denen zwei oder drei verschiedene Eismodifikationen beteiligt sind (siehe die Tabelle weiter unten).", "section_level": 1}, {"title": "Tripelgebiet.", "content": "Der Tripelpunkt ist, wie beschrieben, ein Punkt im \"p\"-\"T\"-Diagramm, so dass \"Druck\" und \"Temperatur\" eines im Tripelpunkt befindlichen Systems eindeutig bestimmt sind. Dennoch kann das System, wenn es sich in diesem Punkt befindet, verschiedene Gleichgewichtszustände einnehmen – solange dabei keine der Phasen ganz verschwindet. Das System kann etwa Wärme mit der Umgebung austauschen und sein Volumen kann sich ändern; dabei ändern sich die relativen Anteile der drei Phasen. Als Zustandskoordinaten sind hier die extensiven Koordinaten inneren Energie und Gesamtvolumen brauchbar. Im U-V-Diagramm füllen die Zustände der gleichzeitigen Koexistenz der drei Phasen ein zwei-dimensionales Gebiet aus, während Druck und Temperatur hier zu einem konstanten Wert entartet sind. Neben der Erkennbarkeit ist es gerade diese Unempfindlichkeit gegenüber kleinen Schwankungen des Volumens und der Wärme Zu- und Abfuhr, die den Tripelpunkt zur Nutzung für eine Temperaturreferenz auszeichnet. Bei einer Darstellung der Gleichgewichtszustände als Fläche in einem \"Druck\"-\"Volumen\"-\"Temperatur\"-Raum, siehe Grafik, schrumpft das Tripelgebiet zu einer eindimensionalen Linie, der Tripellinie, die durch die konstanten Tripelpunktswerte für Druck und Temperatur gekennzeichnet ist. Entlang der Tripellinie korrespondieren verschiedene Volumenwerte mit Änderungen der Mengenanteile der Phasen. Die Variabilität der extensiven Größen Volumen und innere Energie \"widerspricht nicht\" der Gibbsschen Phasenregel, da diese Regel nur Aussagen über intensive Variablen macht.", "section_level": 1}, {"title": "Skalenfixpunkte und andere Werte.", "content": "Die Eindeutigkeit des Tripelpunkts liefert besonders gute Temperatur-Fixpunkte für die Kalibrierung der Skalen von Thermometern. Gängige Tripelpunkt-Temperaturangaben, z. B. nach der Internationalen Temperaturskala von 1990, sind: Weitere Temperaturen für Tripelpunkte liefert die ITS-90.", "section_level": 1}, {"title": "Höhere Zustände ohne Freiheitsgrad.", "content": "Wie die Phasenregel zeigt, hat ein Zustand eines einkomponentigen Systems, in dem drei Phasen im Gleichgewicht existieren, keine verbleibenden Freiheitsgrade (er ist ein „invarianter“ oder „nonvarianter“ Zustand), und es können in einem solchen System nicht mehr als drei Phasen koexistieren. Aus der Phasenregel folgt aber auch, dass in Systemen, die aus mehreren unabhängigen Komponenten bestehen, mehr als drei Phasen an invarianten Punkten im Gleichgewicht stehen können.", "section_level": 1}, {"title": "Quadrupelpunkt.", "content": "Kann ein aus zwei unabhängigen Komponenten bestehendes System in vier verschiedene Phasen zerfallen, dann ist ein Zustand, in dem alle vier Phasen im Gleichgewicht stehen, ein invarianter Zustand. Ein Beispiel für einen solchen Quadrupelpunkt ist der eutektische Punkt eines binären Systems mit den im Gleichgewicht stehenden", "section_level": 2}, {"title": "Quintupelpunkt.", "content": "Kann ein aus drei unabhängigen Komponenten bestehendes System in fünf verschiedene Phasen zerfallen, dann ist ein Zustand, in dem alle fünf Phasen im Gleichgewicht stehen, ein invarianter Zustand. Ein Beispiel ist ein System, das aus den drei Komponenten besteht. Bei einer Temperatur von 22 °C können die folgenden fünf Phasen koexistieren:", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Die einzige bekannte Substanz, die keinen Tripelpunkt fest/flüssig/gasförmig besitzt, ist Helium. Es hat einen Tripelpunkt, an dem flüssiges Helium I, flüssiges Helium II und gasförmiges Helium koexistieren, sowie einen Tripelpunkt, an dem flüssiges Helium I, flüssiges Helium II und festes Helium im Gleichgewicht stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Die Tripelpunktstemperatur des Wassers (273,16 K) ist jene Temperatur, bei der reines Wasser und reines Eis mit ihrem Dampf unter der Bedingung im Gleichgewicht stehen, dass der Druck in allen drei Phasen gleich dem Sättigungsdampfdruck des Wassers bei dieser Temperatur ist. Setzt man jedoch einen anderen Druck voraus als den eigenen Sättigungsdampfdruck des Wassers, dann stehen die drei Phasen bei einer anderen Temperatur im Gleichgewicht. Bei einem Druck von 1013,25 hPa stehen luftgesättigtes flüssiges Wasser, luftgesättigtes Wassereis und wasserdampfgesättigte Luft bei einer Temperatur im Gleichgewicht, die um etwa 0,01 Grad niedriger ist als die Tripelpunktstemperatur, nämlich bei der Eispunkttemperatur 273,15 K.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Thermodynamik ist ein Tripelpunkt (auch Dreiphasenpunkt) ein Zustand eines aus einer einzigen Stoffkomponente bestehenden Systems, in dem Temperatur und Druck dreier Phasen im thermodynamischen Gleichgewicht stehen. ", "tgt_summary": null, "id": 788138} {"src_title": "Hunan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ottilie Baader wurde als zweites von vier Kindern geboren. Ihr Vater Gustav Baader (1812–1897) war Zuckerscheider, die Mutter Johanna Baader, die früh an Tuberkulose starb, Näherin. Ottilie wurde zunächst von ihrem Vater unterrichtet und besuchte ab der dritten Klassenstufe drei Jahre lang eine Mittelschule in Frankfurt an der Oder. Mit 13 Jahren zog Ottilie mit ihrer Familie nach Berlin und wurde dort Näherin. Sie arbeitete in einer Fabrik und später in Heimarbeit, um zum Unterhalt der Familie beizutragen. Zunächst war sie Mitglied im bürgerlich ausgerichteten Arbeiterinnenverein von Lina Morgenstern. Durch die Lektüre des „Kapitals“ von Karl Marx sowie von August Bebels „Die Frau und der Sozialismus“ kam sie zur Sozialdemokratie. 1866 beteiligte sie sich am Kampf der Berliner Mantelnäherinnen gegen eine drohende Erhöhung der Nähgarnzölle, 1870/71 erreichte sie gemeinsam mit 50 streikbereiten Nähmaschinennäherinnen in der Berliner Kragen- und Manschettenfabrik, dass die vorgesehene Halbierung der Löhne zurückgenommen wurde. Der Besuch eines Gottesdienstes unter der Leitung von Georg Wilhelm Schulze trug dazu bei, dass Ottilie Baader mit ihrem Vater 1877 aus der Landeskirche austrat und sich der \"Freien Gemeinde\" anschloss. Bis zum Jahr 1908 durften Frauen sich nach dem preußischen Vereinsgesetz nicht politisch organisieren. Deshalb erfanden Sozialdemokratinnen die weibliche „Vertrauensperson“, die parteipolitisch aktiv, aber – als Einzelperson – keine Organisation war, die man hätte verbieten oder auflösen können. Ab 1894 war Ottilie Baader Vertrauensperson in Berlin, von 1900 bis 1908 „Zentralvertrauensperson der Genossinnen Deutschlands“. Ottilie Baader war eine der ersten hauptamtlichen Funktionärinnen der SPD. Sie richtete das Frauenbüro der SPD mit ein und arbeitete dort zunächst vier Jahre lang ehrenamtlich. Erst 1904 zahlte die SPD ihr ein Gehalt. Als Zentralvertrauensperson war Baader führend am Aufbau einer sozialistischen Frauenbewegung beteiligt. Auf zahlreichen nationalen und internationalen Versammlungen und Konferenzen forderte sie die Einführung des Frauenstimmrechts, engagierte sich für den Frauen- und Kinderschutz und plädierte für eine bessere Arbeiterinnenbildung. Sie schrieb regelmäßig für die Zeitschrift Die Gleichheit. Ihre Memoiren „Ein steiniger Weg“ wurden 1921 veröffentlicht und 1979 letztmals verlegt. Baader heiratete 1911 den sozialdemokratischen Gastwirt August Dietrichs aus Oranienburg. Am 24. Juli 1925 starb sie im Weddinger Rudolf-Virchow-Krankenhaus und wurde auf dem Friedhof Gerichtsstraße beigesetzt. In Berlin-Rudow wurde 1996 ein Platz nach ihr benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ottilie Baader (* 30. Mai 1847 in Raake (heute: Raków, Kreis Oels im Regierungsbezirk Breslau); † 24. Juli 1925 in Berlin) war eine deutsche Frauenrechtlerin und Sozialistin. Neben Clara Zetkin gilt sie als eine der bedeutendsten Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht in Deutschland.", "tgt_summary": null, "id": 1012322} {"src_title": "Joachim Vadian", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die frühen Jahre.", "content": "Garbo wurde als \"Greta Lovisa Gustafsson\" am 18. September 1905 in der Gamla Södra BB Geburtsklinik in Stockholm geboren. Sie war das jüngste der drei Kinder von Karl Alfred „Kalle“ Gustafsson (1871–1920) und Anna Lovisa Gustafsson (geborene Karlsson; 1872–1944). Ihre Eltern hatten bereits einen Sohn namens Sven Alfred (1898–1967) und eine Tochter namens Alva Maria (1903–1926). Die Familie lebte in angespannten finanziellen Verhältnissen in der Blekingegatan 32 im Stockholmer Arbeiterviertel Södermalm. Ab August 1912 besuchte Greta die Katarina Södra Volksschule in Södermalm, die sie im Juni 1919 – für ein Mädchen aus der Arbeiterklasse in der damaligen Zeit nicht ungewöhnlich – im Alter von 13 Jahren verließ. Während ihrer Schulzeit sang", "section_level": 2}, {"title": "Karrierebeginn in der Stummfilm-Ära.", "content": "Im Juli 1922 begegnete sie in der Hutabteilung von PUB dem Regisseur Erik A. Petschler, der ihr eine kleine Rolle in der Slapstickkomödie \"Luffar-Petter\" gab. Der Stummfilm, in dem sie noch unter ihrem Geburtsnamen Greta Gustafsson im Badeanzug auftrat, war eine Amateurproduktion ohne richtige Dramaturgie oder markante Figuren. Gleichwohl kündigte sie für das Engagement ihre Anstellung bei PUB mit der Begründung „Eintritt ins Filmgeschäft“. Die schwedische Presse würdigte ihr Debüt mit den Worten: Fest dazu entschlossen, Schauspielerin zu werden, bestand Garbo im August 1922 die Aufnahmeprüfung für die renommierte Schauspielakademie des Königlichen Dramatischen Theaters in Stockholm. Noch Jahrzehnte später erzählte sie, dass sowohl das Vorsprechen als auch die anschließende Aufnahme in die Akademie die aufregendsten und glücklichsten Momente ihres gesamten Lebens gewesen seien. Noch während der Ausbildung wurde sie von dem international bekannten schwedischen Regisseur Mauritz Stiller entdeckt, der gerade die Besetzung für die Verfilmung des", "section_level": 2}, {"title": "Durchbruch in Hollywood.", "content": "Im selben Jahr unterschrieb Stiller einen Vertrag mit dem neugegründeten Hollywoodstudio MGM. Garbo begleitete ihren Mentor zu einem Treffen mit Studiochef Louis B. Mayer. Dieser war sehr angetan von der jungen Schwedin und gab ihr einen dreijährigen Studiovertrag. In den ersten beiden Filmen \"Fluten der Leidenschaft\" und \"Dämon Weib\" wurde Garbo in der Rolle von Südamerikanerinnen mit lockerem Lebenswandel eingesetzt. Die Kritiker priesen die Schauspielerin als aufregende Entdeckung. Bedeutungsvoll für den weiteren Verlauf ihrer Karriere wurde die Zusammenarbeit mit Kameramann William H. Daniels. Er erkannte,", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge in der Tonfilm-Ära.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1930–1932.", "content": "Mit dem Aufkommen des Tonfilms schien Garbos Stellung als einer der Topstars des Studios in Gefahr. Andere europäische Schauspieler der Zeit wie Vilma Bánky, Emil Jannings, Pola Negri oder Lars Hanson scheiterten an der Herausforderung, ein verständliches Englisch zu sprechen. Dazu kam eine gewisse Unsicherheit, ob die herausgehobene Stellung von Greta Garbo nicht durch den Tonfilm gefährdet sei. Die allgemeine Ratlosigkeit brachte die Zeitung \"Los Angeles Examiner\" am 18. Januar 1930 auf den Punkt: MGM zögerte daher damit, Garbo in einem Tonfilm einzusetzen. Erst als Anfang 1930 die Aufnahmetechnik verbessert war und Garbo ihre Aussprache perfektioniert hatte, wagte man, sie in einer Sprechrolle zu präsentieren. Der Chefproduzent der MGM, Irving Thalberg, versuchte zunächst, für Garbo die Rechte an George Bernard Shaws Stück \"Die heilige Johanna\" zu erwerben, was jedoch scheiterte. Die Wahl für das Debüt fiel 1930 schließlich überraschend auf die Rolle der verbitterten, alkoholkranken schwedischstämmigen Prostituierten \"Anna Christie\" im gleichnamigen Stück", "section_level": 3}, {"title": "1933–1936.", "content": "Garbo kehrte 1933 zurück in die MGM-Studios nach Culver City. Während andere Stars des Studios in bis zu fünf Filmen pro Jahr zu sehen waren, machte MGM aus den raren Leinwandauftritten Garbos Ereignisse, die mit hohem publizistischem Aufwand begleitet wurden. Eine vergleichbar exklusive Stellung nahm nur Norma Shearer ein, die als Ehefrau von Produktionschef Irving Thalberg die einzige interne Rivalin darstellte. Garbos erster Film unter den neuen Bedingungen war \"Königin Christine\". Nachdem zunächst Ernst Lubitsch, der bereits einige historische Filme in Deutschland und Amerika gedreht hatte,", "section_level": 3}, {"title": "1937–1941.", "content": "Das Studio setzte Greta Garbo 1937 erneut vor historischem Hintergrund ein. Sie spielte für die Gage von 275.000 US-Dollar die polnische Gräfin Maria Walewska, die Geliebte Napoleons (Charles Boyer) in dem gleichnamigen Film \"Maria Walewska\". Die Produktionskosten eskalierten und beliefen sich am Ende auf rund 2,7 Mio. US-Dollar. Damit war dies die teuerste Produktion seit \"Ben Hur\". Weder die Kritiker noch das Publikum hatten Interesse an der erneuten Darstellung von Garbo als einer Frau, die für die Liebe leidet. Am Ende beliefen sich die roten Zahlen auf über 1,4 Millionen US-Dollar und bedeuteten damit den größten Verlust einer MGM-Produktion überhaupt. \"Maria Walewska\" war einer der wenigen Filme, bei denen William Daniels nicht als Kameramann engagiert wurde. Norma Shearer weigerte sich ausdrücklich, ihn für die Dreharbeiten freizugeben, da sie sich Daniels für ihre Produktion von \"Marie Antoinette\" gesichert hatte. Karl Freund, den Garbo noch aus Deutschland kannte, übernahm die Kameraarbeit. Die Unterschiede zu Daniels sind gut erkennbar: Insgesamt überwiegt eine etwas härtere, stärker akzentuierte Lichtführung. Wie schon fast üblich für einen Greta-Garbo-Film, konnte sich das Studio nur schwer auf einen Titel einigen. Zur Auswahl standen unter anderem \"The Road to Waterloo\", \"Star-Crossed\", \"Less than the Dust\" und \"The Night before Waterloo\". Am fertigen Drehbuch hatten schließlich mindestens 17 gesicherte Autoren mitgearbeitet, ein Rekord für einen Garbo-Film. 1938 fand sich Greta Garbo gemeinsam mit Marlene Dietrich, Katharine Hepburn, Joan Crawford und", "section_level": 3}, {"title": "Die Zeit nach Hollywood: 1942–1990.", "content": "Garbo gab ihre Hollywoodkarriere nach 1942 völlig auf. Bis zu ihrem Tod im Jahre 1990 lebte sie zurückgezogen abwechselnd in ihrer New Yorker Wohnung sowie in Klosters in der Schweiz. Sie reiste viel und hatte einen sehr prominenten Freundeskreis, vermied jedoch öffentliche Auftritte. Legendär wurden ihre", "section_level": 2}, {"title": "Die Suche nach dem perfekten Comeback.", "content": "Garbo hatte zunächst keinerlei Absicht, sich dauerhaft von der Leinwand zu verabschieden. Im Studio gab es 1942 Pläne, sie in \"The Girl from Leningrad\" als russische Widerstandskämpferin auftreten zu lassen. Es mangelte in den nächsten Jahrzehnten nicht an Versuchen, auch von Seiten Garbos, ein Comeback zu starten. Etliche Rollen, für die Greta Garbo im Gespräch war, wurden am Ende von Greer Garson, Irene Dunne oder Katharine Hepburn gespielt. Eine Parallele zum konsequenten Rückzug ins Privatleben fand sich in der Karriere von Norma Shearer. Deren Status war nach einigen", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung und Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schauspielerische Ausdrucksmittel.", "content": "Über Garbo und ihre Wirkung auf der Leinwand ist viel geschrieben worden. Stellvertretend für die mitunter ausufernden Spekulationen über ihre geheimnisvolle Aura kann Clarence Brown zitiert werden, der in einem Interview mit Kevin Brownlow, abgedruckt im Buch \"Pioniere des Films,\" ausführt: Wie Brown ausdrücklich betonte, war Garbo eher eine zurückhaltende Schauspielerin. In fast allen amerikanischen Filmen ist sie eher passiv und meist lethargisch. Offene Gefühlsausbrüche, hysterische oder Wutanfälle sind die absolute", "section_level": 2}, {"title": "Vermarktung.", "content": "Die Schauspielerin wurde bereits seit 1928 häufig nur mit dem Nachnamen als \"Garbo\" angekündigt. Dahinter steckte bewusstes Marketing ihres Studios MGM, das damit versuchte, aus einer relativ unbekannten Schauspielerin eine unverwechselbare Marke zu machen. Indem man in Anzeigen und auf Filmplakaten nur den Nachnamen nannte, wurde an die Tradition der großen Bühnenstars angeknüpft: die \"große Duse,\" die \"göttliche Bernhardt\". Mit diesem Kunstgriff adelte man Garbos schauspielerische", "section_level": 2}, {"title": "Umgang mit der Presse.", "content": "Im Gegensatz zu ihren amerikanischen Kollegen, die einen meist unbefangenen Umgang mit der Presse pflegten, war Garbo stets darauf bedacht, ihr Privatleben möglichst abzuschirmen. Sie wollte – entgegen der häufig kolportierten Aussage – nicht allein sein, sondern schlicht in Ruhe gelassen werden. Nach 1928 hatte sie so gut wie keinen Kontakt mehr zur Presse. Sie gab während ihrer gesamten Laufbahn – durch", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung auf die Kritiker.", "content": "Bereits durch ihre ersten beiden Filme in Amerika wurden die Filmkritiker auf Greta Garbo aufmerksam. Ihnen erschien die Art, mit der Garbo es schaffte, ihre Gefühle subtil und trotzdem für jeden offenkundig auf die Leinwand zu projizieren, neuartig und faszinierend. Die Schauspielerin schuf damit einen völlig neuen Typus von Frau und Star. Bislang waren die weiblichen Stars in Hollywood streng typisiert. Es gab jungfräuliche Heldinnen wie Lillian Gish und Mary Pickford; es gab Flapper und junge Naive", "section_level": 2}, {"title": "Die Suche nach einer „neuen Garbo“.", "content": "Bereits 1928 versuchte Paramount eine Antwort auf die stets zunehmende Popularität von Greta Garbo zu finden. Man begann gezielt damit, die russische Schauspielerin Olga Baclanova zu einer „neuen Garbo“ aufzubauen. Das Studio kündigte sie daher in den Filmen als \"Baclanova\" an. Das Vorhaben scheiterte an der Indifferenz des Publikums. Ebenso wenig wurden Versuche akzeptiert, aus Schauspielerinnen wie Gwili Andre oder Greta Nissen eine „neue Garbo“ zu machen. Selbst MGM unternahm in den letzten Tagen des Stummfilms den Versuch, mit der Schauspielerin Eva von Berne eine mögliche Nachfolgerin heranzuziehen, und setzte die Schauspielerin sogar neben John Gilbert ein. Der Erfolg blieb jedes Mal aus. Das Suchen nach einer Antwort auf die „Schwedische Sphinx“ nahm in der Tonfilmzeit teilweise kuriose Züge an. Zu den bekannteren Namen, die beinahe jedes Jahr als sensationelle Neuentdeckungen angepriesen wurden, gehören Anna Sten, Luise Rainer, Sigrid Gurie, die als \"Siren of the Fjords\" beworben wurde, sowie Hedy Lamarr, Isa Miranda und Franciska Gaal. Die Methode wurde sogar bei Lil Dagover versucht, die das Studio in der Publicity für", "section_level": 2}, {"title": "Garbo und Dietrich.", "content": "Der einzige Erfolg, den die gesamte Suchkampagne hatte, war Marlene Dietrich beschieden. Bereits bei ihren ersten Filmen in Deutschland war die Schauspielerin häufig mit Greta Garbo verglichen worden. Als Josef von Sternberg seine Protegée mit nach Amerika brachte, waren diese Verbindungen auch für die dortigen Reporter nicht unbekannt. Louella Parsons führte z. B. in ihrer Kolumne vom 1. Juli 1930 aus: Auch nach Dietrichs Debüt war der Vergleich unterschwellig vorhanden. So schrieb der Kritiker der New York Times denn auch spitzfindig über Marlenes ersten amerikanischen Film \"Marokko\": Auch noch im folgenden Jahr stand die latente Rivalität der Schauspielerinnen im Raum. Elizabeth Yeaman meinte deshalb", "section_level": 2}, {"title": "Rollenvorbild.", "content": "Der Einfluss von Greta Garbo auf die Kolleginnen war weitreichend. Besonders nach 1930 wurde es eine regelrechte Mode, gewisse Äußerlichkeiten der Schauspielerin zu kopieren. Viele Schauspielerinnen akzentuierten ihre Augen und Wangenknochen durch bestimmte Lichteffekte. Schmale Augenbrauen und ein nur wenig betonter Mund waren in den frühen 1930ern en vogue. Barry Paris berichtet in seiner Biographie \"Garbo\" darüber, dass 1932 die Zeitschrift Vanity Fair eine Übersicht mit Schauspielerinnen zeigte unter der Überschrift \"Before and After Garbo,\" um die teilweise verblüffenden Übereinstimmungen in Make-up und Frisur von Stars wie Tallulah Bankhead oder Marlene Dietrich mit Greta Garbo aufzuzeigen. Beliebt waren auch Effekte in der Modulation der", "section_level": 2}, {"title": "Mode.", "content": "Greta Garbo hatte selbst eine ausgeprägte Abneigung gegenüber allem, was mit Mode zu tun hatte. Das hinderte das Studio jedoch nicht, ihrer Filmgarderobe die höchstmögliche Aufmerksamkeit zu schenken. Gilbert Adrian, seit Ende der 1920er Chefdesigner, entwarf einige seiner bekanntesten Kreationen für Garbo. Kosten spielten dabei keine Rolle und allein für fünf Ensembles in \"Mata Hari\" wurden von MGM 30.000 Dollar ausgegeben. Soweit bekannt, schätzte Garbo von all ihren Kostümen am meisten den gestreiften Hausanzug, den Adrian für sie in \"Unsichtbare Fesseln\" entwarf. Es gibt ein Foto, das Garbo in dem Anzug neben Adrian zeigt. Das intensive Arbeitsverhältnis zwischen Star und Designer entsprach durchaus dem zwischen Marlene Dietrich und Travis", "section_level": 2}, {"title": "Filmografie.", "content": "Für eine ausführliche Filmografie mit zusätzlichen Informationen zu Regisseur, Studio und Einspielergebnissen der einzelnen Filme siehe", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscar/Beste Hauptdarstellerin New York Film Critics Circle Awards Weitere Ehrungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Greta Garbo (* 18. September 1905 als \"Greta Lovisa Gustafsson\" in Stockholm; † 15. April 1990 in New York City) war eine schwedisch-amerikanische Filmschauspielerin. Sie gilt als Hollywood-Ikone und wurde vom American Film Institute 1999 in seiner Liste der 25 größten weiblichen Leinwandlegenden aller Zeiten auf Platz 5 gewählt. Aufgrund ihrer zeitlosen Schönheit und ihrer geheimnisvollen Ausstrahlung erhielt sie von der Presse Beinamen wie „die Göttliche“ oder „schwedische Sphinx“. Ihre Filmkarriere begann Anfang der 1920er Jahre und dauerte knapp zwei Jahrzehnte. Im Gegensatz zu vielen anderen Stars der Stummfilm-Ära schaffte Greta Garbo den Übergang zum Tonfilm. 1941 zog sie sich von der Leinwand zurück. Auf der Oscarverleihung 1955 wurde die Schauspielerin für ihre „unvergesslichen Leinwandauftritte“ mit einem Ehrenoscar ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1608476} {"src_title": "Bärenpark Bern", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die moderne Dynastie der Haschimiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Die Herrschaft der Scherifen über Mekka und Medina ist seit dem späten 10. Jahrhundert bezeugt. Dabei beherrschte die Linie der \"Husainiden\" Medina und die Linie der \"Hasaniden\" Mekka. Das Oberhaupt der Hasaniden in Mekka führte den Titel eines Großscherifen. Hauptaufgabe war die Organisation der jährlichen Pilgerzüge nach Mekka und die Sicherung der Pilgerkarawanen. Zwar mussten seit dem Niedergang des Abbasidenkalifats verschiedene Oberherren anerkannt werden, beispielsweise die Osmanen, doch wurde die Stellung der Scherifen im Hedschas dadurch nicht erschüttert. Nachdem die Osmanen 1517 die Husainiden abgesetzt hatten, konnten die Hasaniden ihren Einfluss auf Medina ausdehnen. Da verschiedene Zweige der Familie um das Amt des Großscherifen kämpften, war eine eigenständige Machtpolitik jedoch nicht möglich. Einer der bedeutendsten Großscherifen war \"Ghalib\" (1788–1813), der lange Zeit zwischen Osmanen, Wahhabiten und Ägyptern taktierte, bis er von Muḥammad ʿAlī, dem quasi unabhängigen osmanischen Gouverneur von Ägypten, abgesetzt wurde. In der Folgezeit verstärkten die Osmanen von Syrien und Palästina aus ihre Kontrolle über die Großscherifen und hielten einen Teil ihrer Familie als Geiseln in Istanbul.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.", "content": "Auch Ḥusain ibn ʿAlī war Geisel in Istanbul gewesen, als er 1908 vom Sultan als Großscherif in Mekka eingesetzt wurde. Husain blieb zunächst loyal, erhob sich jedoch während des Ersten Weltkrieges gegen die Osmanen (\"„Arabische Revolte“\") und versuchte mit britischer Hilfe, ein unabhängiges, großarabisches Königreich zu gründen. Diese Pläne scheiterten an den kolonialen Interessen der Briten und Franzosen, die Mesopotamien 1918/20 unter sich aufteilten. Zwei jüngeren Söhnen Hussains gelang es, unter britischer Oberherrschaft zwei neue Monarchien zu begründen. Faisal I. wurde, nach einem missglückten Versuch in Syrien 1920, von wo ihn die Franzosen wieder vertrieben (Schlacht von Maysalun), 1921 zum ersten König des Iraks, sein jüngerer Bruder Emir Abdallah I. stieg zum Emir und später (1946) zum König von Transjordanien – dem heutigen Jordanien – auf. Großscherif Husain hatte bereits 1916 – bei Beginn seines Aufstandes gegen die Osmanen – den Titel eines Königs des Hedschas (also des Gebiets um Mekka und Medina) angenommen. Nachdem Atatürk den letzten osmanischen Kalifen 1924 abgesetzt hatte, übernahm Hussain den vakant gewordenen Kalifentitel und damit den für viele provozierenden Anspruch auf die Herrschaft über alle Muslime. Der Saudi-Herrscher ʿAbd al-ʿAzīz ibn Saʿūd (kurz oft: Ibn-Saud), damals noch Sultan des Nedschd und ab 1932 erster König von Saudi-Arabien, griff daraufhin als der größte Konkurrent um die Herrschaft im engeren arabischen Raum unverzüglich den Hedschas und dessen Hauptstadt Mekka an. Die Gründe waren sowohl politischer als auch religiöser Natur. Dem hatte Hussain militärisch nichts entgegenzusetzen. Um sein Reich für seine Dynastie zu retten, dankte Hussain 1924 zugunsten seines Sohnes Ali ab und verzichtete zugleich auf den Kalifentitel. Ende 1925 musste König Ali vor den Saudis aus Mekka flüchten. Das Stammland der Haschimiten war seither für diese Dynastie verloren und ist bis heute Teil Saudi-Arabiens. Zum Zentrum der Haschimiten wurde daraufhin die alte Kalifenstadt Bagdad, nunmehr Hauptstadt des Haschimiten-Königreichs Irak. Dorthin ging der aus Mekka vertriebene Zweig der Dynastie ins Exil. Ein Sohn des Ex-Königs Ali, der Emir Abd al-Ilah (ermordet im Juli 1958), stieg in der Folge zum langjährigen Prinzregenten des Iraks auf (1939–1953). Dass die Haschimiten-Herrschaft im Irak aufgrund ihrer Landesfremdheit und probritischen Haltung ernsthaft gefährdet war, wurde erstmals durch den arabisch-nationalistischen Putsch von 1941 deutlich, der jedoch durch britisches Militär niedergeschlagen wurde. Gegen das nationalrevolutionäre Ägypten unter Gamal Abdel Nasser, das ab 1952/53 und namentlich seit der Sueskrise von 1956 einen antiwestlichen gesamtarabischen Nationalismus vertrat, entwickelten sich die haschemitischen Königreiche Irak und Jordanien zur entscheidenden prowestlichen Gegenmacht (Bagdad-Pakt 1955, Union beider Reiche 1958), die jedoch innenpolitisch längst unterhöhlt war. Der blutige Militärputsch in Bagdad vom Juli 1958 stürzte die Haschimiten-Herrschaft im Irak, rottete den Großteil der dort lebenden Haschimiten aus (darunter König Faisal II. und dessen Onkel Abd ul-Ilah) und reduzierte die Dynastie damit auf den unbedeutenderen Nachbarstaat Jordanien. Auch in Jordanien war die Haschimitenherrschaft lange durch arabisch-nationalistische Strömungen bedroht. Hinzu trat die Sprengkraft des Israel-Palästina-Konflikts. Der erste jordanische Haschimiten-König Abdallah hatte sich 1948 am verlorenen Krieg gegen Israel beteiligt, sich dann aber mit Israel auf eine Aufteilung Palästinas geeinigt, die aus dem bisherigen „Transjordanien“ 1949 ein „Gesamtjordanien“ machte und dem König die Herrschaft über die heiligen Stätten Jerusalems eintrug; im Juli 1951 wurde König Abdallah wegen dieser von arabischen Nationalisten als verräterisch empfundenen Politik ermordet. Das damals annektierte Westjordanland und Jerusalem gingen 1967 durch die Niederlage im Sechstagekrieg (Juni 1967) an Israel verloren.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 1952.", "content": "Auch Abdallahs Enkel König Hussein von Jordanien (1952–1999) hatte zahlreiche Attentate, die einen Sturz der Haschimiten in Jordanien bezweckten, zu überstehen. Hussein überlebte dies ebenso wie den Versuch der Palästinensischen Befreiungsfront (PLO) unter Jassir Arafat, den Staat Jordanien mit seiner palästinensischen Bevölkerungsmehrheit Schritt für Schritt von innen her zu übernehmen, indem er die PLO 1970/71 im Jordanischen Bürgerkrieg gewaltsam aus dem Land vertrieb. Auf diese Weise, aber auch durch eine diplomatische Schaukelpolitik, die sich insgesamt vor allem an die USA anlehnte und damit die alte prowestliche Haschimitentradition fortführte, überlebte der jordanische Zweig der Dynastie bis heute. Husseins seit 1999 regierender Sohn König Abdullah II. von Jordanien soll in ununterbrochener, männlicher Linie auf Hāschim ibn ʿAbd Manāf zurückgehen, seine Mutter allerdings ist Engländerin.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Haschimiten oder Haschemiten () sind ein heute weitläufiger Clan des mekkanischen Stammes Quraisch, der nach Hāschim ibn ʿAbd Manāf, dem Urgroßvater des Propheten Mohammed benannt ist. Zu Mohammeds Zeit bestand der Clan aus Hāschims Sohn ʿAbd al-Muttalib, dessen Söhnen Ḥamza, al-Ḥārith, Abū Lahab, ʿAbdallāh, Abū Tālib und al-ʿAbbās sowie deren Nachkommen. ", "tgt_summary": null, "id": 2375758} {"src_title": "Oswald von Nell-Breuning", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Polynome mit reellen und komplexen Koeffizienten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Satz.", "content": "Sei ein nicht konstantes Polynom vom Grad formula_4, formula_5, mit komplexen Koeffizienten formula_6. Dann hat das Polynom eine komplexe Nullstelle, d. h., es gibt eine Zahl formula_7, so dass formula_8 gilt. Genauer gilt insbesondere, dass die Anzahl der Nullstellen, wenn sie mit der richtigen Vielfachheit gezählt werden, insgesamt gleich dem Grad des Polynoms ist.", "section_level": 2}, {"title": "Polynome mit reellen Koeffizienten.", "content": "Auch wenn formula_9 ein Polynom über den reellen Zahlen ist, wenn also alle Koeffizienten formula_10 in formula_11 liegen, sind die zugehörigen Nullstellen nicht notwendigerweise reell. Es gilt aber: Ist formula_12 eine nichtreelle Nullstelle von formula_9, so ist auch ihr komplex Konjugiertes formula_14 eine Nullstelle von formula_9. Ist formula_12 eine mehrfache Nullstelle von formula_9, so hat formula_14 dieselbe Vielfachheit. In der faktorisierten Schreibweise des Polynoms lassen sich daher die zugehörigen Linearfaktoren immer zu einem quadratischen Faktor formula_19 zusammenfassen. Ausmultipliziert hat dieses Polynom zweiten Grades wieder rein reelle Koeffizienten: Daraus folgt im Umkehrschluss, dass jedes reelle Polynom sich in reelle Polynomfaktoren vom Grad eins oder zwei zerlegen lässt. In dieser Form wurde der Satz 1799 von Carl Friedrich Gauß im Rahmen seiner Doktorarbeit formuliert, die dieses Ergebnis bereits in ihrem lateinischen Titel \"Demonstratio nova theorematis omnem functionem algebraicam rationalem integram unius variabilis in factores reales primi vel secundi gradus resolvi posse\" verkündet (deutsch: \"Neuer Beweis des Satzes, dass jede ganze rationale algebraische Funktion in einer Variablen in reelle Faktoren ersten oder zweiten Grades zerlegt werden kann.\")", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Die Polynomgleichung hat die Lösungen die natürlich die Nullstellen des Polynomes sind. Die Lösung 0 wird dabei doppelt gezählt, wie anhand der Faktorisierung des Polynoms ersichtlich ist: Man verwendet auch die Sprechweise „0 tritt mit Vielfachheit 2 auf“, alle anderen Nullstellen treten mit Vielfachheit 1 auf. Dieses Beispiel zeigt auch, dass die Nullstellen im Allgemeinen nicht (alle) reell sind, selbst wenn das Polynom reelle Koeffizienten hat. Nichtreelle Nullstellen von Polynomen mit reellen Koeffizienten treten aber immer paarweise komplex konjugiert auf (in obigem Beispiel formula_24).", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "Von einem Polynom formula_25 lässt sich der zu einer Nullstelle formula_26 mit formula_27 gehörende Linearfaktor formula_28 abspalten. (Dazu kann beispielsweise die Horner-Ruffini-Methode verwendet werden.) Durch die Abspaltung ergibt sich ein im Grad um eins reduziertes Polynom, für das man das Verfahren wiederholen kann. Deshalb zerfällt jedes nicht konstante Polynom über formula_29 komplett in ein Produkt aus Linearfaktoren: wobei die formula_31 die Nullstellen des Polynoms sind.", "section_level": 1}, {"title": "Beweise.", "content": "Erste Formulierungen des Fundamentalsatzes finden sich im 17. Jahrhundert (Peter Roth, Albert Girard, René Descartes). Peter Roth (1608) vermutete, dass Gleichungen formula_32-ten Grades höchstens formula_32 Lösungen haben, und Francois Viète gab Beispiele von Gleichungen formula_32-ten Grades mit der maximalen Anzahl von formula_32 Lösungen an. Albert Girard vermutete 1629 (\"L'invention en l'algèbre\") als Erster, dass es immer formula_32 Lösungen gibt, und vermutete schon neben reellen komplexe Lösungen. Leonhard Euler gab eine Formulierung des Fundamentalsatzes als vollständige Faktorisierung im Komplexen im heutigen Sinn an. Der erste veröffentlichte Beweis von Jean d’Alembert 1746 war von der Idee her korrekt, jedoch enthielt er Lücken, die erst mit den Methoden der Analysis des 19. Jahrhunderts geschlossen werden konnten. Eine vereinfachte und auch nach modernen Kriterien noch korrekte Version dieses Beweises wurde von Jean-Robert Argand 1806 angegeben. Weitere veröffentlichte Beweisversuche stammen von Euler (1749), Joseph-Louis Lagrange (1772), aufbauend auf dem Beweis von Euler, und Pierre Simon de Laplace (1795), der einen neuen Ansatz verfolgte unter Verwendung der Diskriminante des Polynoms. Der erste vollständige Beweis für den Fundamentalsatz der Algebra wurde 1799 von Carl Friedrich Gauß im Rahmen seiner Dissertation angegeben (und eine Notiz dazu in seinem Tagebuch im Oktober 1797 eingetragen). Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ging Gauß auch das Problem an, die Existenz der Wurzeln im Komplexen zu beweisen und nicht stillschweigend vorauszusetzen. Auch dieser Beweis enthält einige analytische Schwächen, die erst später beseitigt werden konnten. Der zweite Beweis, der von Gauß 1815 vorgestellt und ein Jahr später publiziert wurde, baut auf Ideen von Leonhard Euler auf und benutzt als analytische Grundlage, unbewiesen und ohne dass eine Beweisnotwendigkeit gesehen wurde, lediglich den Zwischenwertsatz der reellen Analysis, genauer den Spezialfall, dass jedes Polynom ungeraden Grades immer eine reelle Nullstelle hat. Ein Beweis, der gleichzeitig ein effizientes Berechnungsverfahren beinhaltet, wurde 1859 (und nochmals 1891) von Karl Weierstraß veröffentlicht. Das darin enthaltene Verfahren wird heute als Durand-Kerner-Verfahren bezeichnet. Inzwischen kennt man mehrere sehr unterschiedliche Beweise, die Begriffe und Ideen aus Analysis, Algebra oder Topologie beinhalten. Am kürzesten kann der Fundamentalsatz der Algebra nach Augustin-Louis Cauchy und Joseph Liouville mit Methoden der Funktionentheorie bewiesen werden. Im Folgenden sei formula_37 stets ein nichtkonstantes Polynom mit komplexen Koeffizienten und insbesondere formula_38. Dieses sei als Funktion formula_39 aufgefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Rein analytischer Beweis.", "content": "Dieser Beweis wurde 1746 von d’Alembert vorgeschlagen, jedoch erst 1806 von J.-R. Argand vervollständigt. Die zentrale Aussage dieses Beweises ist, dass zu jedem Punkt formula_40, der keine Nullstelle ist, ein Punkt formula_41 in der Umgebung angegeben werden kann, der eine Verkleinerung im Betrag des Funktionswerts ergibt, formula_42. Hat der Betrag der Funktionswerte also einen Minimalpunkt, so muss dieser ein Nullpunkt sein. Da die Menge formula_43 kompakt ist, und der Betrag verknüpft mit formula_44 stetig, gibt es immer einen solchen Minimalpunkt und damit eine Nullstelle. Zur zentralen Aussage entwickle man formula_44 in formula_46, d. h., Ist formula_48, so ist formula_46 eine Nullstelle. Sonst wähle man das kleinste formula_50 mit formula_51 und betrachte die beiden Ungleichungen für formula_52 Beide Ungleichungen sind für formula_55 erfüllt, und es gibt ein endliches, größtes formula_56, so dass sie auf dem gesamten Intervall formula_57 erfüllt sind. Für ein formula_58 aus diesem Intervall wähle man ein formula_59 mit formula_60 und so, dass mit einem reellen Faktor formula_61 die Beziehung formula_62 gilt. Für den interessierenden Betrag des Funktionswertes gilt nun nach Dreiecksungleichung", "section_level": 2}, {"title": "Beweis mit Methoden der Topologie.", "content": "Ein Beweis mit dieser Methode wurde 1799 von Gauß gegeben. Er zerlegte die Polynomfunktion in Real- und Imaginärteil, formula_64. Die Nullstellenmengen von formula_65 und formula_66 sind aus einzelnen eindimensionalen Bögen zusammengesetzt, die eine endliche Anzahl von Knotenpunkten in der Ebene verbinden. Von jedem Knotenpunkt geht eine gerade Anzahl von Bögen aus. Auf keinen Fall kann ein Bogen in einem Punkt einfach enden. Auf jedem Kreis mit genügend großem Radius gibt es formula_67 Nullstellen von formula_65 und formula_67 Nullstellen von formula_66, die sich abwechseln. Jeder zusammenhängende Teil des Nullstellengraphen von formula_65 hat auf einem großen Kreis eine gerade Anzahl von Schnittstellen, die eine ungerade Anzahl von Schnittstellen des Nullstellengraphen von formula_66 einschließen. Damit muss ein Bogen des Graphen von formula_66 aus dem zusammenhängenden Teilstück des Graphen von formula_65 herausragen. Dies geht nur, wenn die Graphen von formula_65 und formula_66 sich schneiden, der Schnittpunkt aber ist eine Nullstelle von formula_25. Moderne Versionen dieses Beweises benutzen den Begriff der Windungszahl. Es sei angenommen, dass das Polynom formula_25 keine komplexen Nullstellen besitze. Dann kann für jedes formula_79 eine geschlossene, stetige Kurve konstruiert werden, die die (skalierten) Funktionswerte des Polynoms auf dem Kreis mit Radius formula_58 durchläuft. Da kein Funktionswert Null ist, kann eine Umlaufzahl definiert werden. Da sich die Kurve bei Änderung des Parameters formula_58 stetig ändert, kann sich die Umlaufzahl nur ändern, wenn die sich ändernde Kurve den Nullpunkt überquert. Da nach Annahme die Funktion formula_25 keine Nullstelle besitzt, ist eine solche Überquerung des Nullpunktes nicht möglich. Daher muss die Umlaufzahl für alle formula_85 dieselbe sein. Für sehr große Werte von formula_58 wird die Kurve der entsprechenden Kurve der formula_32-ten Potenz, genauer des Polynoms formula_88, immer ähnlicher, die Umlaufzahl muss daher konstant formula_32 sein. Für sehr kleine Werte von formula_58 wird die Kurve der konstanten Kurve mit Wert formula_91 immer ähnlicher, also muss die – für alle formula_85 konstante – Umlaufzahl gleichzeitig den Wert 0 besitzen. Dies ist gleichzeitig nur möglich, wenn formula_93 gilt, das Polynom also konstant ist. Für Polynome höheren Grades führt dieses Argument zum Widerspruch, also muss es Nullstellen formula_46 mit formula_95 geben.", "section_level": 2}, {"title": "Beweis mit dem Zwischenwertsatz und algebraischen Methoden.", "content": "Ein solcher Beweis wurde 1815 von Gauß präsentiert. Es wird benutzt, dass nach dem Zwischenwertsatz jedes reelle Polynom ungeraden Grades mindestens eine Nullstelle hat, sowie dass quadratische Gleichungen, auch mit komplexen Koeffizienten, elementar lösbar sind. Der Beweis erfolgt als vollständige Induktion über die Potenz des Faktors formula_96 im Grad des Polynoms. Es sei zunächst formula_25 quadratfrei und mit reellen Koeffizienten vorausgesetzt. Der Grad habe eine Faktorisierung formula_98 mit formula_99 ungerade. Der Beweis erfolgt als vollständige Induktion über die Potenz formula_100 des Faktors formula_96 im Grad des Polynoms. Ist formula_102, so gibt es eine Nullstelle nach dem Zwischenwertsatz. Es sei nun im Induktionsschritt vorausgesetzt, dass alle Polynome mit Graden formula_103 mit formula_104 ungerade mindestens eine Nullstelle besitzen. Es sei, der Einfachheit halber, ein (abstrakter) Zerfällungskörper formula_105 des Polynoms formula_25 konstruiert, in welchem es die paarweise verschiedenen (wiederum abstrakten) Nullstellen formula_107 hat, In formula_109 sei die Menge der formula_110 Punkte formula_111, formula_112, betrachtet. Da die abstrakten Nullstellen paarweise verschieden sind, gibt es nur eine endliche Anzahl von Geraden, die durch mindestens zwei dieser Punkte verlaufen, insbesondere auch nur eine endliche Anzahl reeller Anstiege formula_100 solcher Geraden, für welche die Differenz formula_114 zweimal denselben Wert annimmt. Für alle anderen Werte von formula_100 ist das Polynom ebenfalls quadratfrei und symmetrisch in den abstrakten Nullstellen formula_107. Daher können die Koeffizienten von formula_118 als Polynome in formula_100 und den Koeffizienten von formula_25 dargestellt werden, formula_118 ist also für jedes reelle formula_100 ein Polynom mit reellen Koeffizienten und kann mittels Resultanten aus formula_25 bestimmt werden. Der Grad von formula_118 beträgt formula_125, wobei formula_126 eine ungerade Zahl ist. Nach Induktionsvoraussetzung gibt es wenigstens eine komplexe Nullstelle formula_127 mit formula_128. Aus den partiellen Ableitungen nach formula_100 und formula_127 in der Nullstelle können komplexe Zahlen formula_131 und formula_132 bestimmt werden, so dass mindestens eine der Nullstellen von formula_133 eine Nullstelle von formula_25 ist. Hat formula_25 auch echt komplexe Koeffizienten, so hat formula_136 nur reelle Koeffizienten. Jede Nullstelle des Produkts ist Nullstelle eines Faktors, somit also selbst oder als komplex konjugierte Zahl eine Nullstelle von formula_25. Ist das nun reelle Polynom nicht quadratfrei, so kann mit Polynomarithmetik (u. a. euklidischer Algorithmus) eine Faktorisierung in (nichtkonstante) quadratfreie Faktoren gefunden werden, von denen jeder mindestens eine Nullstelle enthält.", "section_level": 2}, {"title": "Beweis mit Methoden der Funktionentheorie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Beweis mit dem Satz von Liouville.", "content": "Wegen formula_138 existiert ein formula_139, so dass formula_140 für alle formula_40 mit formula_142 gilt. Weil sowohl formula_44 und damit auch der Betrag formula_144 stetig sind, als auch die Kreisscheibe formula_145 kompakt ist, existiert nach dem Satz von Weierstrass eine Stelle formula_146 mit minimalem Betrag des Funktionswertes, formula_147 für alle formula_148. Nach Konstruktion ist formula_149 sogar ein globales Minimum. Wäre formula_150 positiv, so wäre die reziproke Funktion formula_151 holomorph auf formula_152 und durch formula_153 beschränkt, also nach dem Satz von Liouville konstant. Somit wäre auch formula_25 konstant, was der Voraussetzung widerspricht. Da formula_155 folgt formula_156, also existiert eine Nullstelle (in formula_26).", "section_level": 3}, {"title": "Beweis direkt mittels des Cauchyschen Integralsatzes.", "content": "Der Fundamentalsatz der Algebra ist mit Hilfe elementarer Abschätzungen sogar direkt aus dem Cauchyschen Integralsatz ableitbar, und zwar wie folgt: Das Polynom formula_44 lässt sich in der Form formula_159 darstellen, wobei formula_160 ein weiteres Polynom ist. Nimmt man nun an, formula_161 sei ohne Nullstelle, so lässt sich für formula_162 stets schreiben: Nun bildet man für jedes formula_164 das Wegintegral der auf formula_165 gebildeten Kehrwertfunktion formula_166 über den Kreislinienweg formula_167 und erhält: Aufgrund der angenommenen Nullstellenfreiheit von formula_161 ist holomorph, womit sich infolge des Cauchyschen Integralsatzes weiter ergibt: und daraus: Dies gilt für jedes beliebige formula_173. Nun ist jedoch formula_174 und damit folgt aus der letzten Ungleichung unmittelbar: was sicher falsch ist. Damit ist die angenommene Nullstellenfreiheit von formula_161 zum Widerspruch geführt und formula_161 muss eine Nullstelle haben.", "section_level": 3}, {"title": "Beweis mit Methoden der komplexen Geometrie.", "content": "Wir fassen formula_25 als Abbildung des komplex-projektiven Raums formula_179 auf, d. h. formula_180, formula_181. Die so definierte Abbildung komplexer Mannigfaltigkeiten ist holomorph und damit offen (d. h. das Bild jeder offenen Teilmenge ist offen). Da formula_182 kompakt und formula_44 stetig ist, ist das Bild formula_184 auch kompakt, insbesondere abgeschlossen in formula_182. Damit ist das Bild bereits ganz formula_182, denn formula_182 ist zusammenhängend. Insbesondere gibt es ein formula_188, welches auf formula_189 abgebildet wird, d. h. eine Nullstelle von formula_44.", "section_level": 2}, {"title": "Beweis mit Methoden der Differentialtopologie.", "content": "Ähnlich wie im obigen Beweis aus der komplexen Geometrie fassen wir formula_44 als Selbstabbildung der Sphäre formula_192 auf. So ist formula_193 (reell) differenzierbar und die Menge der kritischen Punkte ist als Nullstellenmenge der Ableitung endlich, womit die Menge der regulären Werte zusammenhängend ist. Die Kardinalität formula_194 des Urbilds eines regulären Wertes formula_195 ist außerdem lokal konstant als Funktion in formula_196 (formula_44 ist injektiv auf Umgebungen von Punkten in formula_198). Dies zeigt, dass formula_44 surjektiv ist, denn reguläre Werte werden somit stets angenommen und kritische Werte werden nach Definition angenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Verallgemeinerung des Fundamentalsatzes.", "content": "Der Fundamentalsatz der Algebra lässt sich mit Hilfe topologischer Methoden unter Anwendung der Homotopietheorie und des Abbildungsgrades weiter verallgemeinern: Hieraus folgt der Fundamentalsatz, indem man zu einer komplexen Polynomfunktion formula_204 formula_205 vom \"Grad \" formula_206 den Leitkoeffizienten als Konstante, also formula_207 nimmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der (Gauß-d’Alembertsche) Fundamentalsatz der Algebra besagt, dass jedes nicht konstante Polynom im Bereich der komplexen Zahlen mindestens eine Nullstelle besitzt. Dabei können die Koeffizienten des Polynoms beliebige komplexe Zahlen sein – insbesondere sind Polynome mit ganzen oder reellen Koeffizienten mit eingeschlossen. ", "tgt_summary": null, "id": 202450} {"src_title": "Elberfelder Bibel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klassische Tempobezeichnungen.", "content": "Ursprünglich wurde das Tempo nach Gefühl bestimmt, einzelne musikalische Traditionen hatten dazu spezielle \"Tempoworte\", mit denen mittels Sprechdauer das Tempo mitgeteilt werden konnte. So verfügten etwa Haydn und Mozart über ein feingradiges System von über 300 Tempo-Modulen. Tempobezeichnungen in Form von in die Noten geschriebenen Eigenschaftswörtern kamen in der abendländischen Kunstmusik im 17. Jahrhundert auf. Da Italien zu jener Zeit lange das musikalische Innovationszentrum Europas war, etablierten sich italienischsprachige Tempo- und Ausdrucksbezeichnungen, die bis heute weltweit in der Musik üblich sind. Allerdings wurden in England und besonders in Frankreich eher Bezeichnungen in der jeweiligen Landessprache bevorzugt. Erst im 19. Jahrhundert – dem Zeitalter ausgeprägter Nationalstile – setzten dann auch einige deutsche Komponisten wie Schubert, Schumann, Brahms und Mahler neben den italienischen Bezeichnungen auch solche in deutscher Sprache ein. Aber auch schon Beethoven verwendete deutsche Spielanweisungen, so z. B. in seinen Klaviersonaten op. 90 und op. 101.", "section_level": 1}, {"title": "Ergänzende Zusätze.", "content": "Durch zugefügte Adjektive oder anderes kann die Tempoangabe zur Vortragsbezeichnung erweitert werden, zum Beispiel (alphabetische Auflistung ohne Anspruch auf Vollständigkeit):", "section_level": 2}, {"title": "Metronomangaben.", "content": "Zur genaueren Fixierung der Tempi erfand Johann Nepomuk Mälzel um 1815 das Metronom, mit dem der Grundschlag hör- und sichtbar gemacht werden konnte. Die Metronomzahl (abgekürzt mit \"M. M.\" = Mälzels Metronom) gibt an, wie viele Schläge pro Minute der Grundpuls hat. Eine Beziehung zwischen Puls bzw. Pulsfrequenz und der Musik (genauer den Tempograden der damaligen Mensuralmusik) fand bereits um 1450 der Medizinprofessor Michaele de Savonarola. Zuvor publizierten auch schon Frédéric Thiémé und C. Mason über genaue, auf die italienischen Bezeichnungen bezogene, Tempoangaben unter Benutzung eines Pendels, während Johann Joachim Quantz 1752 an einem Pulsschlag von 80 Schlägen pro Minute orientierte metrische Angaben gemacht hatte. In der Regel sind auf der Skala von Metronomen Tempobezeichnungen angegeben die einem bestimmten Bereich zugeordnet sind. Die Zuordnung ist nur ungefähr platziert, aber nicht durch bestimmte Werte eindeutig definiert. Die Wertebereiche schwanken zum Teil erheblich, abhängig vom Zeitalter, dem Kulturkreis und dem Fabrikat. Selbst die Tempostaffelung weicht voneinander ab, wie die Position des „Larghetto“ zeigt. Alle Bereiche sind daher eher als Hinweise denn als verbindliche starre Regel anzusehen. Die Tabelle übernimmt von links nach rechts die auf den Skalen der abgebildeten Metronome angegebenen Werte.", "section_level": 1}, {"title": "Beats per minute.", "content": "Moderne Pop-Titel, aber auch im Bereich der elektronischen Musik sind über Bpm (= Beats per minute) definiert. Diese Angabe erleichtert Produzenten das Erstellen von Remixen, DJs das Ineinandermischen mehrerer Lieder und Rappern das Einspielen einer weiteren Tonspur zum aktuellen Beat.", "section_level": 2}, {"title": "Tempo-Interpretation und Aufführungspraxis.", "content": "Siehe auch Historische Aufführungspraxis: Tempi", "section_level": 1}, {"title": "Einfluss der Taktart.", "content": "Die Tempowörter auf der Skala des Mälzel-Metronoms – wie „Andante – gehend 76–106“ – sind insofern keine Hilfe, als sie nicht sagen, auf welchen Notenwert, welche „Zählzeit“, sie sich beziehen: „gehen“ die Achtel, die Viertel oder die Halben in diesem Tempo? und: in welcher Taktart steht das Stück? Ein „Andante 3/8“ ist in der Musik der Klassik z. B. schneller als ein „Andante 3/4“ – und dieses ist schneller als ein „Andante 4/4“. Ebenso ist es mit den Taktarten 2/2, 2/4 und 2/8. Ein \"Allegro\" im barocken C-Takt ist langsamer als eines im klassischen und modernen C oder 4/4 („Der grosse Viervierteltackt ist von äußerst schwerer Bewegung und Vortrag, und wegen seines Nachdrucks vorzüglich zu grossen Kirchenstücken, Chören und Fugen geschickt“).", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss der Art des Musikstücks.", "content": "Chopin hat Walzer und Polonaisen geschrieben, die beide im 3/4-Takt stehen. Zum Beispiel ist das Tempo der Polonaise op. 40, Nr. 2 mit \"Allegro maestoso\" angegeben, das des Walzers op. 69, Nr. 1 mit \"Lento\". Die Kombination aus Tempoangabe und Taktart für sich betrachtet würde bedeuten, dass die Polonaise deutlich schneller gehen müsste als der Walzer. Doch das Gegenteil ist der Fall: die Polonaise wird üblicherweise langsamer gespielt als der Walzer. Dies rührt daher, dass das standardmäßige Grundtempo (tempo giusto) eines Walzers erheblich schneller ist als das einer Polonaise. So kann etwa über einem Walzer auch einfach nur \"Tempo di valse\" stehen, oder über einem Menuett \"Tempo di minuetto\", da sich insbesondere bei musikalischen Formen, die ursprünglich als Tanz gedacht waren (wie das Menuett, der Walzer oder die Polonaise) das Tempo schon aus dem Charakter dieses Stückes ergibt. Aus diesem und vielen ähnlichen Beispielen geht hervor, dass der Typus des betreffenden Stücks für die korrekte Interpretation der Tempobezeichnung eine entscheidende Rolle spielt.", "section_level": 2}, {"title": "Metronomangaben von Komponisten.", "content": "Während Metronomangaben anonymer Herkunft oder von Herausgebern stammende allenfalls unverbindliche Vorschläge sein können, kommt den vom Komponisten selbst angegebenen Metronomzahlen wegen ihrer Authentizität ein weit höheres Maß an Verbindlichkeit zu, so dass ein auf Werktreue bedachter Interpret sich im Allgemeinen daran halten wird. Es sind aber auch Fälle denkbar, bei denen in der Aufführungspraxis von den Angaben des Komponisten abgewichen wird, wenn diese nämlich zu unbefriedigenden Ergebnissen führen oder gar den Verdacht erwecken, die vom Komponisten beabsichtigte Wirkung nicht korrekt wiederzugeben. So gibt es kaum einen Pianisten, der Schumanns Kinderszenen mit den von ihm selbst vorgeschriebenen Metronomangaben spielt. Ein weiteres berühmt-berüchtigtes Beispiel ist Beethovens Metronomangabe zum ersten Satz seiner Hammerklaviersonate ( = 138). Fast alle Interpreten sind sich darüber einig, dass dieses Tempo übertrieben schnell ist, und spielen deutlich langsamer.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung des Metronoms in der Klassik und Romantik.", "content": "Die Musik der Klassik vor Beethoven brauchte noch kein Metronom. Sie benutzte ein Tempo-System aus den, den kleinsten Notenwerten (ein Stück war etwa langsamer, wenn es Zweiunddreißigstel enthielt, als wenn es überwiegend nur aus Sechzehnteln oder gar Achteln bestand) und als drittem Faktor den italienischen Tempowörtern, die die ersten beiden Angaben modifizierten. Trotz seiner Begeisterung über das durch Johann Nepomuk Mälzel endlich praktisch verwendbar gewordene Metronom hat Beethoven von seinen über 400 Werken nur 25 mit Tempoangaben nach der Mälzel-Skala versehen. Brahms verzichtete später ganz darauf.", "section_level": 3}, {"title": "Zur metrischen Theorie.", "content": "Die \"metrische Theorie\" Retze Talsmas und seiner Mitstreiter besagt, dass sich die Metronomangaben auf eine ganze Schwingungperiode des Metronom-Pendels bezögen, also auf eine volle Hin- und Herbewegung, weshalb die bisher angenommenen Metronom-Angaben halbiert werden müssen („Wiedergeburt der Klassiker“). Hierzu schreibt Mälzel, der selbst Pianist war, in seinen \"Directions for using Maelzel’s Metronome\": In der Übersetzung der \"Allgemeinen musikalischen Zeitung\": Aus Sicht der Vertreter der metrischen Theorie, siehe auch die nachfolgenden Zitate, meint also ein \"Schlag\" nicht die Pendelbewegung von einer Seite zur anderen, sondern – wenn auch nicht ausdrücklich – die volle Hin- und Herbewegung. Carl Czerny, Schüler Beethovens und zweifellos kompetenter Anwender des Gerätes, in seiner \"Klavierschule op. 500\", \"Vom Gebrauch des Mälzel’schen Metronoms (Taktmessers)\" im gleichen Sinne: Gottfried Weber, der ein Fadenpendel zum Selbstbau propagiert und mit Mälzel um die Art das Tempo zu bezeichnen konkurriert, schrieb am 19. Juni 1817 in der (Wiener) Allgemeinen Musikalischen Zeitung: Der bedeutende Musikwissenschaftler Adolf Bernhard Marx im Artikel \"Chronometer\" der \"Encyclopädie der gesammten musikalischen Wissenschaften\" 1835: Der französische Uhrmacher Gabory schreibt in seinem \"Manuel utile et curieux sur la mesure du temps\": Es ist zu beachten, dass sich Gabory hier zum Fadenpendel äußert, dass also nicht unbedingt Schlüsse über das Metronom gezogen werden können.", "section_level": 3}, {"title": "Literatur.", "content": "Quellentexte (chronologisch): Sekundärliteratur (chronologisch):", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Tempo (italienisch „Zeit“, „Zeitmaß“; Plural: Tempi /'tmpi/; von ), auch Zeitmaß, gibt in der Musik an, wie schnell ein Stück zu spielen ist, bestimmt also die absolute Dauer der Notenwerte. Da die Notenwerte der heutigen Notenschrift nur relative rhythmische Wertverhältnisse darstellen, bedarf es zur Bestimmung ihrer Dauer zusätzlich einer Tempobezeichnung. Die hierfür seit dem 17. Jahrhundert verwendeten, vorwiegend italienischen Bezeichnungen lassen jedoch dem Ausführenden weiten Spielraum. Deshalb wird oft zur Präzisierung der Tempobezeichnung eine Metronomangabe hinzugefügt. ", "tgt_summary": null, "id": 472822} {"src_title": "Bachkantate", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Joseph John Thomson wurde 1856 als Sohn schottischer Eltern nahe Manchester geboren. Sein Vater hatte ein Antiquariat. Er besuchte ab 1870 das Owen College in Manchester, das ihm eine gute naturwissenschaftliche Ausbildung verschaffte. Nach dem Willen der Eltern sollte er Ingenieur werden und in einer Lokomotivfabrik lernen. Aber nach dem Tod des Vaters 1873 zerschlugen sich diese Pläne, da die finanziellen Mittel dazu fehlten. Ab 1876 studierte er am Trinity College der University of Cambridge Mathematik und Physik mit dem Abschluss als Second Wrangler in den Tripos-Prüfungen in Mathematik 1880 (entsprechend dem Bachelor-Abschluss). Auch beim Wettbewerb um den Smith Prize, den er 1880 erhielt, schnitt er als Zweiter ab. 1883 folgte der Master-Abschluss, gleichzeitig gewann er 1882 den Adams Prize. 1884 erhielt er die angesehene \"Cavendish-Professur für Physik\" in Cambridge, die vorher John William Strutt, 3. Baron Rayleigh, innehatte. Am 22. Januar 1890 heiratete er Rose Elizabeth Paget, eine der ersten Forscherinnen am Cavendish-Laboratorium. Sie hatten zwei Kinder, Joan Paget Thomson und George Paget Thomson, ein weiterer Nobelpreisträger. Thomson selbst wurde als tollpatschig beschrieben. Er überwachte die Experimente und gab Anweisungen. Seine Assistenten und Schüler versuchten jedoch, ihn von der Durchführung der Experimente fernzuhalten. Einer seiner Schüler war Ernest Rutherford, der später einen Nobelpreis für Chemie erhalten sollte. Von 1918 bis zu seinem Tod im Jahr 1940 war er Leiter des Trinity College und von 1916 bis 1920 Präsident der Royal Society. Thomsons Asche wurde in der Westminster Abbey (in der Nähe von Sir Isaac Newton) bestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Thomson war (zusammen mit John Henry Poynting, George Francis FitzGerald, Oliver Heaviside und Joseph Larmor) einer derjenigen, welche die Elektrodynamik von James Clerk Maxwell weiterentwickelten. 1880 leitete er (allerdings nur annähernd) die Lorentz-Kraft ab. 1881 untersuchte er das Verhalten von bewegten Ladungen und führte dabei das Konzept der elektromagnetischen Masse ein; d. h., er entdeckte, dass die elektromagnetische Energie sich so verhält, als ob sie die Masse eines Körpers vergrößerte. Und 1893 konnte Thomson den mit der elektromagnetischen Energie verbundenen Impuls herleiten. Durch Untersuchung der Kathodenstrahlung gelang Thomson 1897 der experimentelle Nachweis für die von George Johnstone Stoney bereits 1874 vorhergesagte Existenz des Elektrons (wobei das Elektron bereits ab 1892 eine grundlegende Rolle in den Theorien von Hendrik Antoon Lorentz und Joseph Larmor spielte). Thomson konnte auch nachweisen, dass bewegte Elektronen sich durch ein Magnetfeld ablenken ließen, was von Heinrich Hertz zuvor bestritten worden war. Thomson verfügte jedoch mittlerweile über bessere Vakuumpumpen, sodass er mit deutlich geringerem Druck in seiner Kathodenstrahlröhre arbeiten konnte. Dies war die erste Entdeckung eines subatomaren Teilchens, und Thomson wurde 1906 mit dem Physik-Nobelpreis geehrt. Darauf basierend entwickelte Thomson das Thomsonsche Atommodell (auch „Rosinenkuchen-“ oder „Plumpudding-Modell“), wonach die sehr kleinen und leichten Elektronen im Inneren der Atome eingebettet seien wie Rosinen in einem Kuchenteig. 1906 konnte Thomson zeigen, dass das Wasserstoffatom genau ein Elektron enthält. Dieses Atommodell wurde jedoch später von Ernest Rutherford widerlegt (Rutherfordscher Streuversuch) und durch das Rutherfordsche Atommodell ersetzt, in dem ein kleiner schwerer Kern mit positiver Ladung von einer leichten Hülle mit negativer Ladung umgeben ist. 1913 gelang Thomson bei Experimenten mit Kanalstrahlen der Nachweis, dass das chemische Element Neon ein Gemisch aus unterschiedlich schweren Atomen ist (in diesem Fall Ne und Ne). Daraus leitete u. a. Frederick Soddy die Theorie der Isotopie her. Auch zu der darauf folgenden Entwicklung der Massenspektrometrie hat Thomson wichtige Beiträge geleistet.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1884 wurde Thomson als Mitglied („Fellow“) in die Royal Society gewählt, die ihm 1894 die Royal Medal, 1902 die Hughes-Medaille und 1914 die Copley-Medaille verlieh. 1902 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1903 in die National Academy of Sciences und 1905 in die Royal Society of Edinburgh. 1906 wurde ihm für seine Forschungen über die elektrische Leitfähigkeit von Gasen der Nobelpreis für Physik verliehen. Thomson wurde 1908 zum Knight Bachelor geschlagen und 1912 in den Order of Merit aufgenommen. Seit 1907 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1911 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. Seit 1911 war er korrespondierendes und seit 1919 auswärtiges Mitglied der Académie des sciences. Mount J. J. Thomson, ein Berg im ostantarktischen Viktorialand, trägt seinen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Joseph John Thomson OM (häufig auch \"J. J. Thomson;\" * 18. Dezember 1856 in Cheetham Hill bei Manchester; † 30. August 1940 in Cambridge) war ein britischer Physiker und Nobelpreisträger für Physik. Er entdeckte 1897 – etwa zeitgleich mit dem deutschen Physiker Emil Wiechert – das Elektron.", "tgt_summary": null, "id": 2329608} {"src_title": "Heilung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bauwerk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage, Architektur und Ausstattung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Lage.", "content": "Die Kirche liegt in der Mitte einer 700 Meter langen Flussniederterrasse, die sich von Dom und Liebfrauenkirche über die Palastaula bis zu den Kaiserthermen im Süden erstreckt, etwa in der Mitte zwischen Dom und den Kaiserthermen am östlichen Rand der Trierer Altstadt. Im Westen schließt sich an die Basilika der Konstantinplatz an. Im Süden liegt der Palastgarten, im Osten das Kurfürstliche Palais und im Norden der Bereich des ehemaligen Niederschlosses - heute der Willy-Brandt-Platz - mit Rotem Turm und Brunnen. Die Basilika ist innerorts ausgeschildert, mehrere Buslinien halten direkt am Konstantinplatz, südlich des Kurfürstlichen Palais liegt die Tiefgarage \"Basilika\".", "section_level": 3}, {"title": "Architektur und Ausstattung.", "content": "Der Innenraum des Bauwerks ist 67 m lang, 27,5 m breit und 33 m hoch. Es ist das älteste als Kirche genutzte Gebäude Deutschlands. Das heutige Aussehen des Bauwerks ist weitgehend das Ergebnis des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg. An \"römischem\" Mauerwerk sind die Apsis, die Westwand und Teile der Südwand erhalten. Diese ruhen auf einem 4 Meter breiten und 4–6 Meter tiefen Fundament aus römischem Gussbeton \"(opus caementitium)\". Die Mauern haben eine Stärke von 2,7 bis 3,4 Metern. Vereinzelte römische Putzreste finden sich außen an der Apsis und in den Fensternischen der Westwand. Reste von römischen Vorgängerbauten haben sich unter dem heutigen Boden erhalten. Zeugnisse des Wiederaufbaus im 19. Jahrhundert sind die Süd- und die Ostwand, Putzreste an der Südwand unter dem Giebel, der Fries unter der Dachkonstruktion und an Ausstattung die Köpfe der Evangelistenfiguren. Vom Wiederaufbau in den 1950er-Jahren stammen die Dachkonstruktion, die Decke, die Fenster, das Konzept des unverputzten Innenraums, der Boden sowie die Ausstattung mit Altar, Kanzel, Taufstein und Orgeln. Die Dachkonstruktion ist aus Spannbeton. Die daran aufgehängte Kassettendecke aus Fichtenbohlen hat eine Tiefe von 0,9 Metern. Die Ausstattung einschließlich der Bänke wurde unter der Leitung von Baurat Heinrich Otto Vogel geschaffen.", "section_level": 3}, {"title": "Orgeln.", "content": "In der Konstantinbasilika sind drei Orgeln nachgewiesen. Bis zum Zweiten Weltkrieg stand auf der rückwärtigen Empore eine große Orgel, die im Jahre 1856 von den Gebrüdern Uebach (Barmen) erbaut worden war. Das Instrument hatte 40 Register auf drei Manualen und Pedal. Nach dem Wiederaufbau der Basilika nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Jahre 1962 in der Fensternische an der Ostwand eine Chororgel errichtet. Das Instrument wurde von dem Orgelbauer Karl Schuke (Berlin) erbaut. Es hat 30 Register auf zwei Manualwerken und Pedal und ist neobarock disponiert. 2014 wurde eine neue Hauptorgel eingeweiht. Das Instrument wurde von der Orgelbaufirma Eule (Bautzen) erbaut. Es hängt an der Südwand der Basilika und ist auf drei Gehäusekörper verteilt, die sich in die Fensternischen einfügen. Die neue Hauptorgel ist sinfonisch disponiert; sie hat 87 Register (über 6000 Pfeifen) auf vier Manualwerken und Pedal und ist damit die größte Orgel in Trier. Das Instrument lässt sich von zwei (identischen) Spieltischen aus anspielen, von denen einer mobil im Kirchenraum aufgestellt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Glocken.", "content": "Die Konstantinbasilika hat keinen eigenen Glockenturm. Ihr sechs-stimmiges Geläute hängt seit 1968 im sogenannten „Roten Turm“, dem ehemaligen Archivgebäude der erzbischöflichen Verwaltung.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgrabungen.", "content": "Nachdem man Reste von Vorgängerbauten der Basilika bereits bei Grabungen 1912–1914 westlich der Basilika entdeckt hatte, bot die Zerstörung der Basilika im Zweiten Weltkrieg die Gelegenheit, im Innenraum Ausgrabungen durchzuführen und so die Vorgängerbauten zu erforschen. Ein Teil dieser durch das Rheinische Landesmuseum Trier von 1950 bis 1954 durchgeführten Ausgrabungen ist für Besucher im Rahmen einer Spezialführung zugänglich. Der Eingang dazu befindet sich in der Nähe der Kanzel.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung durch die Evangelische Kirchengemeinde.", "content": "Die Basilika wird seit dem Jahre 1856 von der evangelischen Kirche genutzt, steht aber im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz als Rechtsnachfolger des Freistaats Preußen. Die Kirche wurde nach königlicher Anordnung vom 3. August 1859 der \"Evangelischen Zivil- und Militärgemeinde unter völliger Gleichberechtigung auf ewige Zeiten zum Gottesdienstlichen Gebrauch als Kirche zum Erlöser\" überlassen. 1903 zählte die Zivilgemeinde etwa 4000 Personen, die Militärgemeinde 2300 Personen. Auch zusammen waren die beiden Gemeinden nicht in der Lage, das im Vergleich zur Gemeindegröße riesige Gebäude zu unterhalten. Nach Nießbrauchgrundsätzen mussten die Gemeinden Kosten für den Unterhalt und die kleinen Reparaturen bestreiten, während der Staat nur für die Hauptreparaturen aufkommen musste. Die beiden Gemeinden mussten je 300 Mark für die laufenden Unterhaltskosten und die kleineren Kultusbedürfnisse aufwenden. Allerdings waren diese Mittel auch dafür nicht ausreichend und so wurden für Reparaturen bedeutende Mittel aus dem königlichen Patronatsfonds zugeschossen. Die Verantwortung des Preußischen Staates für die Basilika endete auch nicht mit der Monarchie. Unter der Weimarer Republik wie unter der NS-Herrschaft wurden Zuschüsse für größere Instandsetzungsarbeiten wie für die Neueindeckung des Daches, die Kirchenheizung und ähnliches gewährt, letztmals am 7. Mai 1941. Als Gottesdienstraum machte die Basilika auf Grund ihrer Größe erhebliche Schwierigkeiten. So kam es am 7. August 1903 zu einem Gesuch des Presbyteriums an den König, nach dem \"das herrliche Gebäude infolge seiner mächtigen Größe Eigenschaften bezüglich der Akustik und Kälte im Winter hat, die es zu einem Gotteshaus ungeeignet machen\". In diesem Zusammenhang erbat das Presbyterium Mittel zum Bau einer neuen Kirche, zu der es damals aber noch nicht gekommen ist. Die Kirche \"Zum Erlöser\" ist heute (2015) die einzige Kirche der Evangelischen Kirchengemeinde Trier und zusammen mit dem angrenzenden Caspar-Olevian-Saal ihr Zentrum. Das Gebiet der Gemeinde ist identisch mit dem der Stadt Trier mit Ausnahme der 1968 eingemeindeten Stadtteile Pfalzel und Ehrang/Quint, die zur Gemeinde Trier-Ehrang gehören. Vom 15. Dezember 1963 bis zum 21. September 2014 wurde mit der im Trierer Stadtteil Heiligkreuz gelegenen Christuskirche eine zweite Predigtstätte genutzt. Nach deren Aufgabe ist die Basilika wieder die einzige Kirche der Trierer Kirchengemeinde. Derzeit (2014) wirken fünf Pfarrerinnen und Pfarrer in der Kirchengemeinde. In der Kirche sind sonntäglich ein bis zwei Gottesdienste – im Winter jedoch nur an speziellen Festtagen. „Normale“ Gottesdienste finden während der kalten Jahreszeit im benachbarten Caspar-Olevian-Saal statt. Von März bis Oktober ist die Kirche untertags für Besichtigungen geöffnet. Der Platz entlang der Längswände wird von der Evangelischen Kirchengemeinde gerne für Ausstellungen genutzt. Die Kirche ist die Konzertkirche des Trierer Bachchors und im Sommer findet eine Konzertreihe mit wöchentlichen Orgelkonzerten internationaler Organisten statt. Darüber hinaus wird sie von regionalen Festivals wie den Moselfestwochen bespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Im 2. Jahrhundert n. Chr. war im Nordosten des römischen Trier durch Zusammenlegung von vier \"insulae\" ein Repräsentations- und Verwaltungsbereich entstanden, dessen Kern eine zentrale Halle bildete, die als Legatenpalast angesprochen wird. Die \"Palastaula\" wurde vermutlich mit der Umgestaltung dieses Areals zur Residenz unter Kaiser Konstantin in den Jahren 305–311 als Repräsentationsbau errichtet. Durch Niederlegung eines Wohnviertels wurde Platz für den Monumentalbau der Kaiserthermen geschaffen. Auf dem ehemaligen Legatenpalast wurde die \"Palastaula\" erbaut, die mit umliegenden Vorhöfen und Nebengebäuden den Kern der Residenz bildete. Für den Großbau, der auch eine Straßenkreuzung überdeckte, waren erhebliche Planierungen notwendig. Die Bautätigkeit geriet allerdings schon in konstantinischer Zeit ins Stocken. Wahrscheinlich war sie erst unter Gratian um 379 vollständig abgeschlossen. Basilika, Kaiserthermen und der Circus bildeten eine Einheit als Palastbezirk. Mit dem Ensemble aus Circus und Residenzbereich griffen die Planer bewusst die in Rom entwickelte Beziehung zwischen Circus Maximus und Palatin auf. Die gleiche Beziehung wiederholt sich beim Circus Neronis (in den Gärten des Caesar), bei der Villa des Maxentius an der Via Appia und der Residenz des Galerius in Thessaloniki. Mit dem Abzug des römischen Kaiserhofes von Trier am Ende des 4. Jahrhunderts verlor das Gebäude seine ursprüngliche Bedeutung. Nach dem Ende der römischen Herrschaft wurde das ausgebrannte Gebäude dem fränkischen Königsgut zugeschlagen.", "section_level": 3}, {"title": "Teil der kaiserlichen Residenz und Architektur.", "content": "Das monumentale Gebäude diente als Kulisse für Audienzen, Empfänge und das Hofzeremoniell, wobei der Kaiserthron in der Apsis anzunehmen ist. Obwohl Name und Erscheinung der heutigen Konstantin(s)basilika auf ein antikes Kirchengebäude hinzuweisen scheinen, ist das Bauwerk ursprünglich als Empfangssaal der kaiserlichen Residenz errichtet worden. Der häufig verwendete Name \"Palastaula\" oder \"Aula Palatina\" trifft es zwar genauer, ist aber im klassischen Latein unbelegt. Die Basilika besitzt eine äußere Länge von 69,8 m (einschließlich der 12,4 m langen Apsis) bei einer Breite von 27,2 m. In der Antike besaß sie eine Höhe von etwa 30 m. Die 2,7 m dicken Außenmauern bestanden aus Ziegelmauerwerk und waren außen verputzt. Teile aus Rotsandstein sind moderne Ergänzungen. Der Innenraum wies eine qualitätvolle Wandverkleidung auf: Langhaus und Apsis besaßen Fußboden- und Wandverkleidung aus eingelegten Marmorplatten \"(opus sectile)\" bis auf die Höhe der obersten Fenstergesimse, wovon sich Reste und vor allem die Löcher der eisernen Halterungen erhalten haben. Darüber folgten Stuckarbeiten bis zur frei tragenden Decke, die der heutigen, 1955 eingezogenen Kassettendecke nicht unähnlich gewesen sein dürfte. Bemerkenswert sind die Heizanlagen, durch die der 1600 m2 große Innenraum über ein dreigeteiltes Hypokaustum mit fünf \"Praefurnien\" heizbar war. Die Basilika war in der Antike kein allein stehendes Gebäude. Im Süden befand sich vor dem Haupteingang eine ebenfalls marmorverkleidete Vorhalle, außen waren Portiken mit Innenhöfen angelehnt. Die Reste dieser Gebäude sind entweder konserviert oder im Pflaster des heutigen Platzes markiert.", "section_level": 3}, {"title": "Mittelalter und frühe Neuzeit.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Das Ende der Palastaula.", "content": "Wann das Dach des römischen Bauwerks verloren ging, lässt sich nicht eindeutig klären. Möglicherweise geschah das bei einem der Germaneneinfälle zwischen 407 und 455, bei denen die spätantike Stadt zwar nicht restlos zerstört, aber geplündert und gebrandschatzt wurde. Andernfalls könnte das Dach durch mangelnde Instandhaltung eingestürzt sein. In den fränkischen Machtbereich kam Trier ab 480 und damit zum Reich Chlodwigs (484–511). Der weiterhin als \"Palatium\" bezeichnete Komplex wurde Sitz des fränkischen Gaugrafen. Die Nebengebäude wurden zum Sitz der fränkischen Verwaltung. Die Mauern der Basilika waren nahezu vollständig erhalten, doch fehlten unter den Franken die politischen Voraussetzungen und die technischen Möglichkeiten, das Dach wiederherzustellen.", "section_level": 3}, {"title": "Die Konstantinbasilika als Festung.", "content": "Aufgrund der dicken Mauern und der unruhigen Zeiten wurde der ehemalige Palast nun als Festung genutzt. Die römischen Fenster wurden zugemauert und im Inneren wurden Einbauten vorgenommen, die sich an die Außenmauern anlehnten und um einen freien Hof in der Mitte reihten. Die Apsis wurde zu einem Wohnturm umgebaut, an den gegenüberliegenden Ecken wurden Türmchen aufgesetzt, die Mauern mit Zinnenreihen bewehrt. Der einzige Zugang zum Inneren war eine kleine Pforte an der Westseite. Seit dem 8. Jahrhundert wird die dem Palatium zugehörige Kirche St. Laurentius erwähnt. Sie stand vor dem nordwestlichen Eckturm in Richtung Westen, wurde später Pfarrkirche und 1803 abgebrochen. Die Zeit bis zum Ende des 10. Jahrhunderts ist durch die Rivalität zwischen dem Gaugrafen und dem neben dem Dom residierenden Bischof geprägt. Im Jahre 902 schenkte der fränkische König Ludwig das Kind dem Trierer Erzbischof Radbod von Trier wesentliche Hoheitsrechte und die Einnahmen der königlichen Pfalz. Damit kamen die Stadt Trier und – spätestens in der Jahrhundertmitte – das Palatium in den Besitz des Erzbischofs, dessen Residenz es aber noch nicht war. Als Festung bewährte sich das Palatium, als der Trierer Gegenbischof Adalbero von Luxemburg von Kaiser Heinrich II. belagert wurde. Der Grund war, dass Heinrich den auch vom Trierer Domkapitel zum Bischof gewählten Mainzer Propst Megingaud einzusetzen versuchte. Heinrich nahm im Sommer 1008 die Stadt Trier ein, konnte aber den im Palatium eingeschlossenen Gegner auch nach einer vom Kaiser persönlich geleiteten 16-wöchigen Belagerung nicht zur Übergabe bewegen. Im Jahr 1096 ist ein Aufenthalt des Erzbischofs Eglibert im Palatium bezeugt, als verfolgte Juden dort Schutz suchen mussten. Es ist anzunehmen, dass das mit der bekannten Trierer Burggrafen-Familie \"de Ponte\" (von der Brücke) verwandte und mit der Palastdienerschaft betraute Ministerialengeschlecht \"de Palatio\" (vom Palast) sich unmittelbar an der erzbischöflichen Pfalz einen festen Sitz in Form eines Wohnturms eingerichtet hatte. Von einem solchen sind aber keine sicheren baulichen Spuren vorhanden. Der Streit zwischen den Bischöfen und den Vögten bzw. Ministerialen setzte sich bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts fort. Erst Albero von Montreul (1131–1152) konnte die Macht der Ministerialen brechen, in dem er das römische Palatiolum – heute Trier-Pfalzel – zu einer Festung ausbaute, seine Residenz dorthin verlegte und befahl, alle Einkünfte des Erzbistums dorthin zu liefern. Erzbischof Johann I. erreichte im Jahr 1197 die Übertragung der Vogtei vom Pfalzgrafen Heinrich an den Erzbischof. Der Bischof war nun für alle Einwohner seines Gebietes der oberste Gerichtsherr. Die Stadt gelangte danach schrittweise in die Alleinherrschaft des Erzbischofs. Seit Johann I. wohnten die Erzbischöfe endgültig im Basilika-Bering. Die erste schriftliche Erwähnung der Basilika befindet sich in der Chronik, die Bischof Otto von Freising (gest. 1158) verfasste: „Es wird dort ein Palast von wunderbarer Bauweise gezeigt, der nach Art der Mauer von Babylon aus Backsteinen geschaffen ist und noch heute eine solche Stärke behalten hat, daß er nicht nur keinen Feind fürchtet, sondern auch durch keine Machenschaft zerbrochen werden kann.“ Die ersten Abbildungen der Basilika befinden sich in Palastsiegeln. Im Siegel auf einer Urkunde zur Verpachtung einer Mühle aus dem Jahr 1261 wird sie von der Seite dargestellt. Ob es sich um die Ost- oder Westfront handelt, lässt sich nicht mehr ermitteln. In einem weiteren erhaltenen Palastsiegel auf Urkunden der Jahre 1315 und 1323 sieht man heute nicht mehr vorhandene Einbauten: romanisches Quadermauerwerk und ein spitzbogiges Portal.", "section_level": 3}, {"title": "Die Konstantinbasilika als bischöfliche Residenz.", "content": "Der mittelalterliche Bauzustand des Palatiums hat sich bis etwa zum Jahre 1600 erhalten, da die Trierer Erzbischöfe in dieser Zeit meist ihre Koblenzer Nebenresidenz mit der Festung Ehrenbreitstein, eine der stärksten Festungen des Deutschen Reichs, als dauerhaften Aufenthaltsort bevorzugten. Dennoch wurde das Palatium weiterhin auch für Repräsentationszwecke genutzt, insbesondere während des Reichstags von 1473 mit Kaiser Friedrich III. und Karl dem Kühnen.", "section_level": 3}, {"title": "Die Konstantinbasilika als Teil des Kurfürstlichen Palasts im 17. und 18. Jahrhundert.", "content": "Kurfürst Johann VII. von Schönenberg (1581–1599) residierte wieder vornehmlich in Trier und vergrößerte den Palastbering, in dem er im Norden, hinter der Apsis, Häuser ankaufen und abreißen ließ. Die große Umgestaltung des Areals begann unter Kurfürst Lothar von Metternich. Um ein zeitgemäßes Residenzschloss im Stil der Renaissance errichten zu können, ließ er ab 1614 neben den mittelalterlichen An- und Einbauten auch die Ostwand und große Teile der Südwand des Palatiums niederlegen. Die Westwand wurde zur Außenmauer des Palasts, die Apsis blieb vorerst eine Art Wohnturm. Als Kurfürst Johann IX. Philipp von Walderdorff (1756–1768) direkt nach seinem Amtsantritt seinen Hofbaumeister Johannes Seiz mit Umbauten im Stil des Barock beauftragte, sahen Pläne auch eine Umgestaltung oder einen Abriss der Apsis vor. Diese wurden aber nicht verwirklicht. Umgesetzt wurde hingegen der Neubau des Südflügels mit dem berühmten Treppenhaus. Da dieses auch hundert Jahre später beim Wiederaufbau der Basilika als erhaltenswert eingestuft wurde, verhinderte dieser Umbau letztlich später die komplette Freilegung der Südfassade der Basilika und den Bau einer Vorhalle.", "section_level": 2}, {"title": "Der Wiederaufbau im 19. Jahrhundert.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die Anfänge der evangelischen Gemeinde in Trier.", "content": "Dem Wiederaufbau voraus ging die Eingliederung des Rheinlands in das Königreich Preußen nach dem Wiener Kongress. Durch Zuzug kamen evangelische Christen, zuerst vor allem preußische Verwaltungsbeamte, nach Trier. Am Reformationstag (31. Oktober) des Jahres 1817 wurde die evangelische Kirchengemeinde gegründet, und eines ihrer ersten Probleme war die Suche nach einem passenden Gotteshaus. Die ersten Gottesdienste fanden in der Kirche des ehemaligen Dominikanerinnenklosters Sankt Katharina statt. Das ehemalige Kloster wurde jedoch 1819 vom Preußischen Militärfiskus eingezogen und als Lazarett genutzt. Daraufhin bestimmte König Friedrich Wilhelm III. die ehemalige Jesuitenkirche zuerst als Simultankirche, später als alleinige Kirche für die Evangelischen. Nach einem langen Rechtsstreit wurde 1851 der preußische Staat zur Rückgabe der Kirche an das Priesterseminar gezwungen. Schon vorher, nämlich am 2. März 1839 hatte Friedrich Wilhelm III. versucht, der evangelischen Gemeinde eine eigene Kirche einzurichten, war aber jedes Mal auf große Schwierigkeiten gestoßen. Der neue König Friedrich Wilhelm IV. ordnete am 21. April 1841 an, die vor der Stadt liegende ehemalige Klosterkirche St. Maximin für die evangelische Zivil- und Militärgemeinde und die katholische Militärgemeinde einzurichten. Der Chor wurde danach von militärischen Einbauten befreit und entsprechend umgestaltet. Die evangelische Zivilgemeinde war damit nicht glücklich, da jeder Kirchgang einen Auszug aus der Stadt bedeutete, und auch das Militär hatte Bedenken.", "section_level": 3}, {"title": "Die Geschichte des Wiederaufbaus.", "content": "Treibende Kraft beim Wiederaufbau der römischen Palastaula als evangelische Kirche war der Trierer Architekt und Bauforscher Christian Wilhelm Schmidt (1806–1883). Er kannte das Interesse des Königs an antiken frühchristlichen Bauten. Er stellte das Projekt bei der Königlichen Regierung in Trier und dem Baurath und Conservator Ferdinand von Quast zu Berlin vor und erreichte, dass sich der König für die Wiederherstellung dieses Baus zu einer evangelischen Kirche entschied. Unterstützend wirkte, dass der Bau von Konstantin dem Großen, der damals als erster christlicher Kaiser galt, errichtet worden war. Hinzu kam die völlig falsche Annahme Schmidts, dass der Bau in römischer Zeit eine Kirche gewesen sei, sowie die ebenso falsche Bezeichnung \"Basilika\", die Johann Steininger 1835 für den römischen Bau verwendete. Für die preußischen Architekten war diese Riesenaufgabe, die zudem der Antike möglichst nahe kommen sollte, absolutes Neuland. Erfreulicherweise sind zahlreiche Pläne verschiedener Architekten erhalten. Mit dem Auftrag betraut wurde letztlich der Festungsbaumeister und Genieoberst Carl Schnitzler. Die Oberaufsicht hatte der Stolzenfelser Schlosshauptmann Generalleutnant Philipp von Wussow. Baubeginn war 1846. 1848/49 musste der Bau aufgrund der Revolution von 1848/49 unterbrochen werden. 1851 wurde der Triumphbogen wiederhergestellt und 1856 entstand die erste Fotografie der nahezu fertiggestellten Basilika. Die feierliche Einweihung fand am 28. September 1856 statt in Gegenwart des Königs, seines jüngeren Bruders, des späteren deutschen Kaisers Wilhelm I., des Prinzen Heinrich der Niederlande, Statthalter in Luxemburg, des Oberpräsidenten der Rheinprovinz Hans Hugo von Kleist-Retzow und zahlreicher Vertreter des Militärs.", "section_level": 3}, {"title": "Außenansicht und Südfassade.", "content": "Die Forderung des Königs für den Wiederaufbau war, die Basilika in ihrer ursprünglichen Größe und Stilreinheit wiederherzustellen. Bei der Planung wurde der römische Bestand aufgenommen; durch Grabungen und Sondierungen wurden römische Bauteile entdeckt und erforscht. Diskussionspunkte beim Wiederaufbau waren unter anderem: Schließlich wurden der Außenbau auf die römische Substanz zurückgebaut, der mittelalterliche Zinnenkranz entfernt und fehlende Teile der Außenmauern ergänzt. Obwohl der römische Putz noch auf beachtlichen Flächen erhalten war, schlug man ihn größtenteils ab und reduzierte die Außenhaut auf die vor allem in der Abendsonne rot leuchtenden Backsteine. Die originalen römischen Außenmalereien sind lediglich an neun von vierzehn Fensterachsen der unteren Rundbogenreihe auf der West- und der Nordfassade erhalten. Darüber hinaus sind an der Nordfassade noch 65 m2 römische Putzflächen mit vereinzelten Farbresten vorhanden. Ein Problem stellte die Südfassade dar, da ihr der Südflügel des Kurfürstlichen Palais vorgebaut war. Ursprünglich waren auch eine Vorhalle und ein Turm für die Basilika vorgesehen. Entsprechende Entwürfe sind unter anderem von Carl Schnitzler (von 1850) und von Landesbaumeister Helbig (von 1876) erhalten. Die Südfassade ganz freizulegen, hätte auch die Zerstörung des damals schon geschätzten barocken Treppenhauses zur Folge gehabt. Nach langen Diskussionen und verschiedenen Entwürfen, bei denen auch die Versetzung des Treppenhauses in Erwägung gezogen wurde, wurden letztlich als Kompromiss die westlichen drei Joche des Südflügels der Residenz abgetragen und damit etwa ein Drittel der Südfassade der Basilika bis zum Boden freigelegt. Die definitive Entscheidung gegen eine Vorhalle – und damit verbunden auch gegen einen Turm – fällte das Militär durch den Beschluss, den Rokokoflügel des Schlosses in ein Offizierskasino umzuwandeln. Ob die Südfassade einen Giebel besessen hatte, ließ sich nicht mehr eindeutig feststellen. Bei seiner Rekonstruktion dekorierte man ihn mit einem flachen Relief in Stuck. Dieses wurde nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel vom Berliner Bildhauer August Kiß 1833/37 für den Giebel der Nikolaikirche in Potsdam gefertigt, dort angebracht, aber bereits 1844 wieder entfernt. Auf Anordnung des Königs wurde es zur Trierer Basilika übertragen und ist auf einem Foto von 1856 sichtbar. Das Relief war allerdings durch den Transport mitgenommen und auch nicht wetterfest genug. Es wurde vor 1886 wieder abgenommen und ist danach verloren gegangen.", "section_level": 3}, {"title": "Die Gestaltung des Innenraums.", "content": "Noch größere Probleme bereitete die Gestaltung des Innenraums, insbesondere die Forderung des Königs auf Stilreinheit, da das Wissen, das zu einer Rekonstruktion nötig gewesen wäre, weitgehend fehlte. Als Problem erwies sich auch die von Steininger 1835 aufgestellte und von Schmidt 1845 weiter verfolgte These, die Basilika sei eine Kirche gewesen. Vergleichbare erhaltene Kirchen sahen ganz anders aus und waren fast immer dreischiffig mit überhöhtem Mittelschiff. Für die Innenausstattung entwickelte der Staatskonservator Ferdinand von Quast einen Entwurf mit einem sehr komplexen Bildprogramm und einer reichen Ausschmückung mit Malereien, die über die für eine protestantische Pfarrkirche übliche Ausstattung weit hinausgingen. Der Entwurf wurde von dem in Fragen der Architektur hoch kompetenten König letztlich nicht nur aus finanziellen Gründen verworfen. Umgesetzt wurde schließlich ein bescheideneres und deutlich kostengünstigeres, von Carl Schnitzler und Friedrich August Stüler entwickeltes Konzept. Es war an Bauten der italienischen Protorenaissance aus dem 11. und 12. Jahrhundert angelehnt, beschränkte sich bei der Gestaltung der Wände mit weiß-gelblicher Farbe auf die architektonische Gliederung mit Feldern und Bögen und verzichtete auf aufwändige Formen. Die in einem grünen Marmorton aufgemalten Bänder, Bögen und Füllmotive deuteten eine Marmorvertäfelung an. Die zahlreichen aufgemalten Bibelsprüche waren typisch für die Funktion der Basilika als evangelische Kirche und wurden zum größten Teil vom König selber ausgewählt. Vor der Südwand stand eine Orgelempore, die von zwei Wandpfeilern und sechs Säulen getragen wurde und die Ipach-Orgel mit ihren zwei fast 15 Meter hohen Pfeifentürmen aufnahm. Anstatt einer Kassettendecke wurde ein offener Dachstuhl wie bei der Kirche San Miniato al Monte in Florenz realisiert. Der Altar bestand aus weißem Marmor und war von einem Baldachin überdeckt. Dessen vier Säulen, ein Geschenk des Vizekönigs von Ägypten an den König, waren aus gelbem afrikanischem Marmor. In den 1870er- und 1880er-Jahren schuf der Frankfurter Bildhauer Gustav Kaupert fünf Marmorskulpturen für die Basilika. Sie stellten Jesus Christus und die Evangelisten dar und wurden um 1900 mit Apostelfiguren des Petrus und des Paulus nach einem Entwurf von August Wittig ergänzt. Die Statuen wurden beim Wiederaufbau der Kirche zerstört. Heute sind nur noch die Köpfe der Figuren von Kaupert erhalten. Sie wurden 2001 restauriert und 2006 zum 150. Jahrestag der Einweihung der Basilika als Evangelische Kirche zum Erlöser an der Ostwand der Basilika mit einer dreisprachigen Beschriftung aufgestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zerstörung durch einen amerikanischen Luftangriff.", "content": "Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Basilika durch einen Luftangriff einer selbstständig zurückfliegenden Staffel der 92. Bombardment Group der US Army Air Forces am 14. August 1944 zwischen 12:00 und 13:00 Uhr stark beschädigt und brannte dabei völlig aus. Die zehn B-17 Bomber waren auf dem Rückflug von Süddeutschland, hatten dort ihre Bomben nicht am Ziel abwerfen können und warfen deshalb auf dem Rückflug 11 000 Stabbrandbomben auf das historische Zentrum des \"Gelegenheitsziels\" Trier ab. Von diesen fielen etwa 100 Brandbomben auf die Basilika, wie sich später durch die aufgefundenen Bombenkörbe feststellen ließ. Löschversuche von etwa 50 Feuerlöschspritzen blieben erfolglos, da diese nicht einmal das Dach erreichten. Nach Kriegsende zerstört waren das Dach, die Orgel, die Orgelempore, der größte Teil des Altars mit Ausnahme von zwei Marmorsäulen, Teile des Wandputzes und die meisten Fensterscheiben. Verbrannt ist auch das Archiv der Kirchengemeinde, das im vermeintlich sicheren Keller gelagert war. Erhalten blieben die Außenmauern, die steinernen Fenstereinteilungen, einige Fenster an der Ostseite mit originaler Verglasung und fast unbeschädigt die großen Marmorfiguren Gustav Kauperts und August Wittigs sowie die Ädikulen der Nischen. Da die Basilikaruine nicht mehr für Gottesdienste nutzbar war, hielt die Gemeinde bis zur Evakuierung von Trier im Dezember 1944 ihre Gottesdienste im Gemeindesaal des Hospizes in der Nordallee.", "section_level": 3}, {"title": "Enttrümmerung und zweiter Wiederaufbau.", "content": "Nach dem Krieg feierte die Gemeinde ihre Gottesdienste zuerst in der Krankenhauskapelle des Evangelischen Krankenhauses in der Engelstraße, vom 4. Dezember 1949 bis Dezember 1956 in der Aula des Max-Planck Gymnasiums. Schon im Januar 1946 bildete die Gemeinde einen Ausschuss zum Wiederaufbau der Basilika, der vierzehntäglich tagte und von dem über 100 Sitzungen dokumentiert sind. Da die Basilika ursprünglich im Eigentum des Staates Preußen war und die evangelische Kirchengemeinde Trier nur die ewigen Nutzungsrechte hatte, war das Land Rheinland-Pfalz als Rechtsnachfolger für den Wiederaufbau und vor allem für dessen Finanzierung zuständig. Da ein Wiederaufbau der Basilika zuerst aus finanziellen Gründen völlig unrealistisch erschien, wurde 1949 der Einbau einer kleinen Kirche in die Ruine erwogen. Durch einen Ministerialerlass wurde dieser Plan vom Kultusministerium unterstützt, aber von der Baupolizei nicht genehmigt. Nachdem 1947 Enttrümmerungsmaßnahmen durchgeführt worden waren, wurde ab 1948 jeweils zu Pfingsten ein Gottesdienst in der Ruine gehalten. Die Diskussion „Notkirche ja oder nein“ wurde sehr intensiv geführt und erreichte 1951 ihren Höhepunkt. Der Beschluss, die Basilika als gesamtes Bauwerk wieder aufzubauen, erfolgte – auch vor dem Hintergrund der sich deutlich bessernden Wirtschaftslage – de facto in einer Sitzung der Trierer Bezirksregierung am 12. Februar 1953. In vier Haushaltsjahren brachte das Land Rheinland-Pfalz, unterstützt vom Bundesinnenministerium und der Stadt Trier, die notwendigen Mittel auf. Bei dem folgenden, vom Architekten Heinrich Otto Vogel (Trier) konzipierten Wiederaufbau war das Ziel, die Basilika auch im Inneren mit der in den 1950er-Jahren auch bei Kirchenneubauten präferierten Rohbauromantik mit steinsichtigen Ziegelmauern wiedererstehen zu lassen. Dazu wurden alle Fenstereinteilungen entfernt, die Fenster etwas auf ihre ursprüngliche Größe verkleinert, die Reste der Stülerschen Ausstattung abgeschlagen und die überlebensgroßen Marmorfiguren weitgehend zerstört. Nur die Köpfe der Kaupertschen Figuren wurden gerettet. Die sieben Nischen verkleinerte man wieder auf die ursprüngliche römische Größe. Die Ädikulen wurden zerstört, obwohl auch beim römischen Bau solche vorhanden waren. Die Fenster wurden mit Eichenholzrahmen und rechteckigen Glasfeldern gefüllt. Die Kassettendecke aus Fichtenbohlen mit einer Tiefe von 0,9 Metern wurde an einer Spannbetonkonstruktion aufgehängt. Die wiederaufgebaute Basilika wurde am 9. Dezember 1956 durch Heinrich Held, den Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland eingeweiht. Die Predigt hielt Pfarrer Karl Becker, der im Wiederaufbau seine Lebensaufgabe gesehen hatte. Die musikalische Gestaltung lag beim Leipziger Universitätschor unter Leitung von Friedrich Rabenschlag. Beim anschließenden Festakt im später abgerissenen Treviris-Saalbau hielten Bundespräsident Theodor Heuss, Ministerpräsident Peter Altmeier, der Trierer katholische Bischof Matthias Wehr und der Trierer Oberbürgermeister Heinrich Raskin die Ansprachen. Zeitnah nach der Einweihung erfolgte die Vervollständigung der Ausstattung. Die Orgel mit 30 Registern fand ihren Platz im Chor und wurde 1962 vollendet. 1968 erfüllte sich auch der lang gehegte Wunsch der Kirchengemeinde nach einem Glockenturm: Als einziges Gebäude des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Niederschlosses der Kurfürstlichen Residenz wurde der ursprünglich 1647 erbaute, so genannte Rote Turm wieder aufgebaut. In seinem Obergeschoss wurde ein sechsstimmiges Geläut installiert. Nach der Einweihung der großen Orgel an der Südseite sahen sowohl das Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch die Ministerpräsidentin Malu Dreyer, als auch die Kirchengemeinde den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg als abgeschlossen an.", "section_level": 3}, {"title": "Neugestaltung des Konstantinplatzes / Martin-Luther-Platzes.", "content": "Der Konstantinplatz ist von der Trierer Innenstadt kommend der Vorplatz der Konstantinbasilika. Er wurde in der Nachkriegszeit als Busparkplatz genutzt. 1981 wurden im Vorfeld der Trierer Zweitausendjahrfeier vom Stadtplanungsamt die Architekten Max Bill und Gottfried Böhm und Oswald Mathias Ungers aufgefordert ein Gutachten für die Gestaltung des Platzes einzureichen. Ungers stellte sechs Entwürfe vor. Als ideale Lösung sah der Kölner Architekt einen quadratischen, leicht abgesenkten Platz vor, dessen nordöstlicher Quadrant dem Straßenverlauf folgt und zum Viertelkreis gerundet wird. Außerdem war ein Arkadenbau im Süden, ein Torgebäude über der Konstantinstraße, ein Bogen über dem Weberbach und ein Turm auf den Fundamenten der vor Jahrhunderten abgerissenen Laurentiuskirche vorgesehen. Letztendlich wurde Ungers mit der Gestaltung des Platzes beauftragt, aber keiner seiner eingereichten Entwürfe, sondern nur ein Fragment der ursprünglichen Ideen realisiert. Auf dem abgesenkten Platz sind die Grundrisse längst abgegangener Gebäude wie der früheren Laurentiuskirche nachgezeichnet. Er wird heute von Touristen und auf Grund der verschiedenen Niveaus von der Trierer Skaterszene als Treff und als Trainingsgelände genutzt. Zum Reformationsjubiläum wurde am 31. Oktober 2017 der direkt an der Konstantinbasilika liegende Teil des Konstantinplatzes in Martin Luther-Platz umbenannt und die Außenbeleuchtung durch Einbau von LED-Strahlern erneuert.", "section_level": 3}], "src_summary": "Ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk oder Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk (kurz GuD-Kraftwerk) ist ein Kraftwerk, in dem die Abwärme eines Gasturbinenkraftwerkes in einem Dampfkraftwerk genutzt wird. Die Abgase der Turbine dienen dabei als Wärmequelle für einen nachgeschalteten Abhitzekessel, der wiederum als Dampferzeuger für die Dampfturbine wirkt. ", "tgt_summary": null, "id": 669355} {"src_title": "Algol 60", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Das Saterland liegt im Nordwesten des Oldenburger Münsterlandes, im Dreieck Leer, Cloppenburg, Oldenburg. Im Süden wird das Saterland vom Küstenkanal begrenzt, im Norden und Nordwesten schließt es an die historische Landschaft Ostfriesland an. Im Wesentlichen begrenzt im Norden die von Ost nach West fließende Leda das Saterland zu Ostfriesland. Im Westen wird das Saterland abgegrenzt von der zur Gemeinde Ostrhauderfehn gehörigen Ortschaft Idafehn. Diese Fehn-Dörfer liegen in dem Gebiet, das früher das schwer passierbare Moor um das Saterland darstellte. Im Osten wird das Saterland durch den Elisabethfehnkanal abgeschlossen, der über die gesamte Länge des Saterlandes eine geographische Grenze bildet. Die bis zum Bürgerentscheid von 1949 (1951) zum Saterland gehörige frühere Fehn-Gemeinde Elisabethfehn am Elisabethfehnkanal gehört nun zur Gemeinde Barßel. Das Saterland wird von der Sagter Ems von Süd nach Nord durchflossen und teilt es in die zwei beherrschenden Moore Wester-Moor und Oster-Moor.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Die Nachbargemeinden des Saterlandes im Uhrzeigersinn:", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die bis dahin selbstständigen Gemeinden Strücklingen, Ramsloh und Scharrel wurden bei der Gebietsreform 1974 zur Gemeinde Saterland zusammengefasst. Die frühere Gemeinde Scharrel bestand aus den heutigen Gemeindeteilen Scharrel und Sedelsberg. Die Gemeinde Saterland besteht heute aus den vier Gemeindeteilen (in Klammern die saterfriesische Bezeichnung, welche sich auch auf den Ortsschildern findet): Scharrel und Sedelsberg haben die Telefonvorwahl 04492, Ramsloh und Strücklingen sind über die Vorwahl 04498 zu erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Saterland liegt auf einer 15 Kilometer langen und ein bis vier Kilometer breiten Sandinsel inmitten von Mooren. Dadurch war es lange Zeit sehr isoliert und bis ins 19. Jahrhundert hinein nur per Schiff über die Sagter Ems zu erreichen. Zwischen 1100 und 1400 wurde die Tecklenburger Grafschaft Sögel, die das heutige Saterland und Teile des Hümmlings umfasste, von Friesen aus dem heutigen Ostfriesland besiedelt. Ob zuvor bereits einige wenige Siedler westfälischen Ursprungs in dem Gebiet lebten, ist umstritten. Von der Grafschaft Sögel (\"Comitia Sygeltra\") hat das Saterland („Sagelter Land“) auch seinen Namen. Aufgrund der Isolation hat sich die eigene Sprache des Saterlandes entwickelt bzw. erhalten. Die saterfriesische Sprache ist ein Dialekt der friesischen Sprache, die ansonsten im östlichen Friesland schon seit Jahrhunderten ausgestorben ist. Das Saterland verfügte im Mittelalter über eine eigene Verfassung und eine eigene Gerichtsbarkeit. Eine schriftliche Landgerichtsordnung ist beispielsweise aus dem Jahr 1587 erhalten geblieben, deren Ursprung oder Vorgänger aber deutlich älter waren. Möglich wurde dies durch Karl den Großen, der den Friesen der Legende nach einige Privilegien zusicherte (siehe: Friesische Freiheit). Das Saterland wurde zu den symbolischen Sieben Seelanden gezählt und hatte eine den anderen friesischen Landesgemeinden ähnliche nahezu demokratische Verwaltung: Einmal im Jahr wurde der Zwölferrat gewählt, der dann Verwaltung und Rechtsprechung leitete. Da die Landnahme der Friesen im Saterland erst spät erfolgte, war das Gebiet nicht herrschaftsfrei. Zuerst waren die Grafen von Tecklenburg die Landesherren, später das Niederstift Münster, dann der Fürstbischof von Münster. Das Saterland verfügte trotzdem über weitgehende Freiheiten und war somit auch unter fremder Oberhoheit ein sehr unabhängiges Gebiet. Die Friesen wussten ihre angestammten Freiheitsrechte sehr lange zu bewahren. Auch hier tat die isolierte Lage ihr Übriges. 1803 wurde das Saterland im Zuge der Säkularisation des Hochstifts Münster dem Herzogtum Oldenburg zugeschlagen. Wenig später gab es unter Napoleon ein kurzes französisches Intermezzo. Im Jahr 1934 wurde erstmals eine \"Gemeinde Saterland\" eingerichtet, zu der allerdings neben Ramsloh und Scharrel auch das heute zu Friesoythe zählende Neuscharrel gehörte. Am 1. März 1974 schließlich wurde im Zuge der kommunalen Gebietsreform die Gemeinde Saterland in ihrer heutigen Form geschaffen. Die drei bis zur Gebietsreform 1974 selbstständigen Gemeinden waren Strücklingen, Ramsloh und Scharrel. Das Koloniegebiet Sedelsberg war Ortsteil von Scharrel und gehörte von der Sprache her nicht zum Saterland. Bei der Zusammenlegung der drei Hauptgemeinden ging es um die Verteilung der Schwerpunkte, Strücklingen sollte Geschäftsschwerpunkt werden, Ramsloh erhielt die Real- und Hauptschule mit Orientierungsstufe und in Scharrel blieb die Gemeindeverwaltung. Heute haben sich die Prioritäten etwas gedreht; Strücklingen und Scharrel haben alle wichtigen Institutionen an Ramsloh abgegeben. Das Ortsbild der Dörfer hat sich im Laufe der Zeit verändert. Im Jahr 1821 wütete zum Beispiel in Scharrel ein Großbrand und zerstörte 27 Häuser, von denen nur 12 wieder aufgebaut werden durften. Im April 1945 wurden 17 Häuser durch Bomben vernichtet, von denen nur wenige am alten Standort wieder errichtet wurden. Durch die größte Flurbereinigung Deutschlands (12.500 ha) und Aussiedlung der landwirtschaftlichen Gehöfte aus dem Ortskern wurde es möglich, die frei gewordenen Grundstücke zur Verbesserung der Infrastruktur zu nutzen. Die aus dem Ortskern ausgesiedelten Gehöfte erhielten in den Bauerschaften neue Standorte. Das bis etwa 1945 vorhandene Dorfbild ist heute kaum noch vorzufinden. In den letzten Jahrzehnten sind zudem neue Wohnsiedlungen entstanden.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Rat der Gemeinde Saterland besteht aktuell aus 25 Ratsmitgliedern. Sie werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2016 und endet am 31. Oktober 2021. Stimmberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Thomas Otto (parteilos). Die letzte Kommunalwahl am 11. September 2016 ergab das folgende Ergebnis:", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Bürgermeister.", "content": "1999–2017: Hubert Frye (CDU)", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: „Es zeigt in Rot auf einem goldenen Thronsessel eine sitzende, jugendlich gelockte Königsfigur (Karolus Rex) in blauem Gewand mit goldenem Saum, goldenem Überwurf und goldenen Schuhen, in der Linken ein goldenes Zepter, in der erhobenen Rechten ein goldener Reichsapfel. An den Thron gelehnt ist der Reichsschild, ein schwarzer Doppeladler in Gold.“ Das Wappen zeigt Karl den Großen („carolus magnus“), der den Friesen der Legende nach ihre weitreichenden Freiheitsrechte zugesichert hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Flagge.", "content": "Die Flagge der Gemeinde ist blau/gold (gelb)/blau mit dem Gemeindewappen in der Mitte des mittleren gelben Feldes. Das Verhältnis der blauen Randstreifen zum breiteren gelben Mittelstreifen beträgt 1/5 : 3/5 : 1/5. Blau steht für das Wasser der Sagter Ems, Gelb für den Sandrücken. Die Flagge wurde von \"Bernd Stolle\" aus Scharrel entworfen und 1991 vom Landkreis Cloppenburg genehmigt.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Środa Śląska (dt. Neumarkt in Schlesien), Polen", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Die Backsteinkapelle der ehemaligen Niederlassung des Johanniterordens in \"Bokelesch\" stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist die einzige ihrer Art. Sämtliche anderen friesischen Kommenden des Ordens sind in der Reformation untergegangen, die Gebäude zerstört worden. So stellt die dem Hl. Antonius geweihte Kapelle im Klosterbusch ein kulturhistorisches Kleinod dar. Sie ist nicht nur das älteste katholische Gotteshaus der Gemeinde, sondern das älteste Gebäude im Saterland. Im Jahre 2005 wurde sie aufwendig restauriert. In \"Ramsloh\" steht die katholische Kirche St. Jakobus, die 1899/1900 als neugotische Hallenkirche von dem Münsteraner Architekten August Rincklake errichtet wurde. Die katholische Kirche St. Peter und Paul in Scharrel ist eine neugotische Hallenkirche und wurde 1858 bis 1860 von dem Architekten Johann Bernhard Hensen erbaut. Der alte Bahnhof in Scharrel wurde zum saterfriesischen Kulturzentrum umgestaltet und beherbergt ein Archiv und eine Außenstelle des Radiosenders Ems-Vechte-Welle. Der Bahnhof ist Haltestelle der Museumseisenbahn. Ebenfalls in Scharrel befindet sich eine Galerieholländerwindmühle von 1870 mit einem Heimatmuseum und Wagenremise. Die Mühle ist seit 2008 Station der Niedersächsischen Mühlenstraße. Im Ort befinden sich zudem verschiedene Baudenkmäler. Weiterhin gibt es das Naturdenkmal Langhorster Esch und die größte Saatkrähenkolonie Deutschlands. Die katholische Kirche St. Georg in Strücklingen wurde 1899/1900 nach Plänen des Münsteraner Architekten Hilger Hertel d. J. im neugotischen Stil errichtet. Die historistische Farbverglasung der Westfassade stammt aus der Werkstatt Wilhelm Derix. Im Saterland befindet sich auch die Marinefunksendestelle Rhauderfehn der Deutschen Marine. Sie ist das höchste begehbare Bauwerk Westeuropas. Die acht 354,8 Meter hohen rot-weißen Masten sind bis zu einer Entfernung von mehr als 20 Kilometern zu sehen. Die besondere Leitfähigkeit des feuchten Moorbodens spielte bei der Standortwahl eine wichtige Rolle. Die Marinefunkstelle blieb lange Zeit aus militärischen Gründen ein weißer Fleck auf der Karte. Waren die Saterländer 1973 noch froh, dass sie einen an gleicher Stelle geplanten Bombenabwurfplatz verhindert hatten, sorgt sie nun, das Bauwerk könne eine deutliche Strahlenbelastung hervorrufen.", "section_level": 2}, {"title": "Sport und Freizeit.", "content": "Das Freizeitangebot im Saterland ist reichhaltig. Verschiedenste Sportarten können in 27 Vereinen ausgeübt werden. Es gibt 13 Sportplätze, drei Tennisanlagen und eine Tennishalle, vier Sporthallen und drei Reithallen. Dazu kommen eine Skaterbahn, eine Indoor-Kartbahn sowie eine Outdoor-Kartbahn, welche im Gemeindeteil Ramsloh angesiedelt sind. Schwimmsport- und Bademöglichkeiten gibt es im Freizeitbad im Gemeindeteil Ramsloh sowie im Hollener See. Im Gemeindeteil Strücklingen befindet sich eine „Paddel und Pedal“-Station als Anlaufstelle für das Rad- und Wasserwandern. Im Gemeindeteil Sedelsberg sind eine multiple Außensportanlage (Basketball etc.) sowie ein Beachvolleyballfeld und eine Skaterbahn vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Vereine.", "content": "Im Saterland herrscht ein reges Vereinsleben. Allein 27 Sport- und Schützenvereine sowie drei Karnevalsvereine finden sich in der Gemeinde. Dazu kommen zahlreiche soziale und kulturelle Gruppen, wie etwa der Heimatverein „Seelter Buund“, der sich um Belange und Kultur der Saterfriesen kümmert.", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Da das Saterland bis zum Jahre 1803 politisch zum Niederstift Münster gehörte, ist es katholisch geprägt. Die Saterfriesen gehören zu den wenigen Friesen, die mehrheitlich römisch-katholisch sind. Während der Reformation wurden die Saterfriesen zwar lutherisch, nach dem westfälischen Frieden wurden sie jedoch rekatholisiert. Das unmittelbar westlich des Saterlandes angrenzende Ostfriesland blieb weiterhin protestantisch. Infolge des Zweiten Weltkriegs wurden viele Flüchtlinge aus den ehemals deutschen Ostgebieten im Saterland ansässig. Sie veränderten ebenso wie der Zuzug von Spätaussiedlern aus Russland die konfessionelle Landschaft. Heute gibt es wieder lutherische und – seit jüngerer Zeit – auch eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) im Saterland. In Ramsloh existiert auch eine islamische Gemeinschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Römisch-katholische Kirchengemeinde St. Jakobus.", "content": "Seit dem 27. April 2008 gibt es im Saterland nur noch eine römisch-katholische Kirchengemeinde. Sie wurde aus bis dahin selbständigen Kirchengemeinden \"St. Georg\" (Strücklingen), \"St. Jakobus\" (Ramsloh), \"SS. Peter und Paul\" (Scharrel) und \"St. Petrus Canisius\" (Sedelsberg) gebildet. Die Zusammenlegung geschah aufgrund eines Dekretes des Bischofs von Münster, durch das einerseits die Aufhebung genannten Kirchengemeinden und andererseits die Errichtung der neuen Kirchengemeinde „St. Jakobus in Saterland“ mit Sitz in Ramsloh kirchenrechtlich entschieden wurde. Das Rektorat St. Antonius, Bokelesch, war bereits 2006 aufgehoben und mit St. Georg, Strücklingen, vereinigt worden. Pfarrkirche des Saterlandes ist die St. Jakobus-Kirche zu Ramsloh. Im Turm der Jakobus-Kirche hängen drei Bronzeglocken der Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen aus den Jahren 1920 und 1949. Sie erklingen mit folgender Schlagtonreihe: fis – a – h und haben folgende Durchmesser: 1105 mm, 929 mm, 890 mm. Zur römisch-katholischen Pfarrei gehören weiterhin die in der Kommunalreform von der politischen Gemeinde abgetrennten Gebiete von Ostrhauderfehn und Elisabethfehn. Die römisch-katholische Gemeinde des Saterlandes untersteht als Teil des Bistums Münster dem Bischöflich Münsterschen Offizial mit Sitz in Vechta.", "section_level": 2}, {"title": "Evangelisch-lutherische Kirchengemeinden.", "content": "Der östliche Teil Strücklingens ist der lutherischen Christuskirche in Elisabethfehn zugeordnet, der westliche, wie auch der Ortsteil Ramsloh, gehören zur lutherischen Kirchengemeinde Idafehn, heute Ostrhauderfehn. In Sedelsberg befindet sich die Evangelisch-Lutherische Trinitatis-Kirche der Kirchengemeinde Friesoythe.", "section_level": 2}, {"title": "Freikirchen.", "content": "Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Sedelsberg ist eine der jüngsten Gemeinden des Evangelisch-Freikirchlichen Landesverbandes Nordwestdeutschland. In rechtlicher Hinsicht ist sie Tochtergemeinde der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Elisabethfehn und wird durch die Ems-Jade-Mission in ihrem inneren und äußeren Aufbau begleitet. Sie entstand zu Anfang des 21. Jahrhunderts durch eine Zeltmission und versammelt sich heute in einer angemieteten \"Ladenkirche\". Mit der Muttergemeinde verfügt sie über einen eigenen Friedhof in Barßel-Reekenfeld.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch die Bundesstraßen 72, 401 und 438 ist es an das bundesweite Straßennetz angeschlossen. Durch das Saterland führt die Eisenbahnstrecke Westerstede/Ocholt–Sedelsberg der Emsländischen Eisenbahn. Auf ihr wird bereits seit langer Zeit nur noch Güterverkehr betrieben, außerdem verkehren hier Museumszüge. Der nächstgelegene Bahnhof für den Personenverkehr liegt in Augustfehn in der Gemeinde Apen. Auf dem südlich angrenzenden Küstenkanal wird Binnenschifffahrt zwischen der Ems und der Hunte betrieben. Am Küstenkanal wurde durch den Zweckverband Interkommunaler Industriepark Küstenkanal, dem ursprünglich die Gemeinden Barßel, Bösel und Saterland, die Stadt Friesoythe und der Landkreis Cloppenburg angehörten, der so genannte c-Port errichtet, ein Industriepark mit Hafen für die Region Oldenburger Münsterland. Barßel und Bösel gehören heute dem Zweckverband nicht mehr an.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Das Saterland verfügt über vier Grundschulen in Ramsloh, Scharrel, Sedelsberg und Strücklingen. Das Schulzentrum Saterland mit Hauptschule und Realschule befindet sich im Gemeindeteil Ramsloh. Auf dem Gelände des Schulzentrums Saterland befindet sich das Laurentius-Siemer-Gymnasium.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderes.", "content": "In die Schlagzeilen geriet das Saterland im Zuge der Aufklärung des Mordes an Christina „Nelly“ Nytsch aus dem Gemeindeteil Strücklingen. Das elf Jahre alte Mädchen wurde am 16. März 1998 entführt. Fünf Tage später fand man ihre Leiche in der Nähe von Lorup, ebenso ein Messer als Tatwaffe. Die Aufklärung führte zum seinerzeit größten Gentest in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, in dessen Verlauf der zweifache Mörder Ronny Rieken gefasst wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Saterland (saterfriesisch: \"Seelterlound\") ist eine Gemeinde im Landkreis Cloppenburg, Niedersachsen. Hier lebt die kleinste anerkannte Sprachminderheit Deutschlands, die Saterfriesen.", "tgt_summary": null, "id": 1315833} {"src_title": "Landkreis Germersheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Liste nach Ländern oder Regionen geordnet.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Afghanistan.", "content": "Ghilzai,", "section_level": 2}, {"title": "Ägypten.", "content": "Zur Übersicht siehe Ägyptische Chronologie.", "section_level": 2}, {"title": "Armenien (Hayassa, Nairi, Ararat/Urartu, Hayastan).", "content": "Haykazuni, Urartu-Dynastie, Orontiden (Jerwanduni), Artaxiden (Artashesyan),", "section_level": 2}, {"title": "Äthiopien.", "content": "Zagwe-Dynastie,", "section_level": 2}, {"title": "Bayern.", "content": "Agilolfinger,", "section_level": 2}, {"title": "Belgien.", "content": "Haus", "section_level": 2}, {"title": "Bosnien.", "content": "Boričević (1154–1163), Kulinić", "section_level": 2}, {"title": "Bulgarien.", "content": "Haus Dulo, Haus Krum, Haus Komitopuli,", "section_level": 2}, {"title": "Oströmisches bzw. Byzantinisches Reich.", "content": "Theodosianische Dynastie, Justinianische Dynastie, Syrische Dynastie,", "section_level": 2}, {"title": "Dänemark.", "content": "Haus Jelling,", "section_level": 2}, {"title": "Heiliges Römisches Reich.", "content": "Askanier, Babenberger, Billunger, Habsburger, Haus Hanau, Haus Hessen, Haus Nassau, Hohenzollern, Konradiner,", "section_level": 2}, {"title": "Fränkisches Reich.", "content": "Merowinger, Pippiniden, Arnulfinger, Hugobertiner, Karolinger, Buviniden, Bosoniden,", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "(siehe auch Liste der Herrscher", "section_level": 2}, {"title": "Griechenland.", "content": "Wittelsbach, Haus Oldenburg", "section_level": 2}, {"title": "Großbritannien.", "content": "Haus Wessex, Haus Jelling, Haus Plantagenet, Haus Lancaster,", "section_level": 2}, {"title": "Indien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mogulreich.", "content": "\"(1526–1858)\" Titel: Mogul, Großmogul, Mogulkaiser oder Schah Die Dynastie stammt aus der Timuriden-Dynastie", "section_level": 3}, {"title": "Rajasthan.", "content": "\"(Königssöhne)\" Die vier bekanntesten Rajputen-Dynastien im Mittelalter waren die Pratiharas, Chauhan-Dynastie, Solankis (Caulukyas) und Paramaras. Die Dynastien einzelner Staaten mit einem Maharaja oder Maharana siehe unter anderem bei: Bikaner, Bundi, Jaipur, Marwar, Mewar.", "section_level": 3}, {"title": "Iran.", "content": "Achämeniden, Arsakiden, Sassaniden, Seleukiden, Karachaniden, Kara Kitai, Kayaniden Anuschteginiden,", "section_level": 2}, {"title": "Israel.", "content": "Hasmonäer,", "section_level": 2}, {"title": "Italien.", "content": "Haus Savoyen", "section_level": 2}, {"title": "Japan.", "content": "Japanisches Kaiserhaus bzw. Yamato-Dynastie (offiziell ab", "section_level": 2}, {"title": "Jordanien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Korea.", "content": "Goryeo, Joseon In", "section_level": 2}, {"title": "Kroatien.", "content": "Trpimirović, Zrinski", "section_level": 2}, {"title": "Liechtenstein.", "content": "Liste der", "section_level": 2}, {"title": "Luxemburg.", "content": "Wigeriche, Luxemburger,", "section_level": 2}, {"title": "Marokko.", "content": "Idrisiden, Almoraviden,", "section_level": 2}, {"title": "Monaco.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Niederlande.", "content": "Oranien", "section_level": 2}, {"title": "Norwegen.", "content": "Haus", "section_level": 2}, {"title": "Oman.", "content": "Yaruba-Dynastie,", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Eppensteiner, Traungauer,", "section_level": 2}, {"title": "Polen.", "content": "Piasten, Jagiellonen,", "section_level": 2}, {"title": "Pommerellen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Portugal.", "content": "Burgunder, Haus Avis, Haus", "section_level": 2}, {"title": "Preußen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Römisches Reich.", "content": "Julier, Flavier, Severer, Constantinier", "section_level": 2}, {"title": "Rumänien.", "content": "Hohenzollern-Sigmaringen, davor stellten in der Moldau und Walachei meist gewisse einflussreiche Familien den", "section_level": 2}, {"title": "Russland.", "content": "Rurikiden,", "section_level": 2}, {"title": "Saudi-Arabien.", "content": "Umayyaden,", "section_level": 2}, {"title": "Schweden.", "content": "Ynglinge, Folkunger,", "section_level": 2}, {"title": "Serbien.", "content": "Nemanjiden,", "section_level": 2}, {"title": "Spanien.", "content": "Für Gebiete: Westgoten/Haus Pelayo, Haus Barcelona (Aragon), Haus Galíndez (Aragon), Haus Kastilien (Kastilien), Haus Kantabrien (Leon, Galicien), Haus", "section_level": 2}, {"title": "Thailand.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Tschechien.", "content": "Přemysliden, Jagiellonen,", "section_level": 2}, {"title": "Türkei.", "content": "Kök-Türken, Oghusen,", "section_level": 2}, {"title": "Ungarn.", "content": "Arpaden, Anjou,", "section_level": 2}, {"title": "USA.", "content": "Die Familien Adams, Roosevelt,", "section_level": 2}, {"title": "Liste alphabetisch geordnet.", "content": "Die Liste der Dynastien mit Erläuterungen zum Namen und zur Geschichte ist alphabetisch geordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Abbasiden.", "content": "Die Abbasiden folgten der ersten muslimischen Dynastie der Umayyaden 750", "section_level": 2}, {"title": "Achämeniden.", "content": "Die Achämeniden waren eine altpersische Dynastie, die auf den sagenhaften Herrscher Achaimenes (um 705–675", "section_level": 2}, {"title": "Afschariden.", "content": "Die Afschariden waren eine turkmenische Dynastie, die von 1736 bis 1796", "section_level": 2}, {"title": "Aghlabiden.", "content": "Die Aghlabiden waren eine arabische Dynastie, die von 800 bis 909 in Ifriqiya regierte. Um der Anarchie", "section_level": 2}, {"title": "Agilolfinger.", "content": "Die Agilolfinger waren die erste bayerische Herzogsdynastie. Sie regierten vom 6. bis zum Ende des 8.", "section_level": 2}, {"title": "Alawiden.", "content": "Die Alawiden führten ihre Abstammung auf al-Hassan, den Enkel des", "section_level": 2}, {"title": "Almohaden.", "content": "Die Almohaden waren eine Berber-Dynastie", "section_level": 2}, {"title": "Almoraviden.", "content": "Die Almoraviden waren eine Berberdynastie in Marokko,", "section_level": 2}, {"title": "Anjou.", "content": "Das englische Königshaus Anjou-Plantagenêt geht zurück auf Gottfried V., Graf von Anjou. Anjou ist der Name der Grafschaft", "section_level": 2}, {"title": "Anuschteginiden.", "content": "Die muslimischen, türkischstämmigen Anuschteginiden waren die letzte Dynastie von Choresm-Schahs (1077–1231). Bevor ihr Reich (mit der", "section_level": 2}, {"title": "Arnulfinger.", "content": "Die Arnulfinger sind die Nachkommen von Bischof Arnulf von Metz (582–640). Sie sind, zusammen mit den Pippiniden, eine", "section_level": 2}, {"title": "Arpaden.", "content": "Die Arpaden waren die erste Herrscherdynastie Ungarns, deren Angehörige das Land von 1001 bis 1301 als Könige regierten. Ihr Name geht auf den", "section_level": 2}, {"title": "Arsakiden.", "content": "Arsakiden ist der Name der vom Parther Arsakes I. begründeten Dynastie, die ab 240 v. Chr. mit der Unterwerfung Persiens", "section_level": 2}, {"title": "Assen.", "content": "Das Haus Assen war von 1186 bis 1330 eine bulgarische Herrschaftsfamilie. Ihre Angehörige wurden auch Asseniden, Asseniter oder Asanes genannt. Die Herkunft der Dynastie", "section_level": 2}, {"title": "Askanier.", "content": "Die Askanier sind ein schwäbisch-fränkisches Fürstengeschlecht. Der Name leitet sich von \"Ascharia,\" ihrem Sitz in Aschersleben, ab. Sie waren seit dem 10. Jahrhundert im östlichen Sachsen ansässig", "section_level": 2}, {"title": "Avis.", "content": "1383 starb mit König Ferdinand I. die Dynastie der portugiesischen Burgunderherrscher in direkter männlicher Linie aus. Da der König keinen Sohn hatte, sollte Portugal über seine Erbtochter, die mit dem König von Kastilien verheiratet war, an", "section_level": 2}, {"title": "Ayyubiden.", "content": "Die Ayyubiden waren eine Islamisch-Kurdische Dynastie, die von 1171 bis 1252 im vorderen", "section_level": 2}, {"title": "Babenberger.", "content": "Die Babenberger stammen ursprünglich aus Bamberg in Franken, welches jetzt ein Teil von Bayern ist. Sie herrschten von 976 bis 1246 – vor dem Aufstieg des Hauses Habsburg – als Markgrafen und Herzöge in Österreich. Der Name „Babenberger“ sowie die", "section_level": 2}, {"title": "Bagratiden.", "content": "Die Bagratiden waren georgische und armenische Herrscherdynastien. Die armenische Linie hatte von 885–1045 die Königswürde, die georgische von 809–1810. Der", "section_level": 2}, {"title": "Bahri-Dynastie.", "content": "Die Bahri-Dynastie stellte von 1279 bis 1382 die", "section_level": 2}, {"title": "Baraksai.", "content": "Die Baraksai (auch Mohammadsai genannt) waren eine paschtunische Dynastie in Afghanistan von 1826 bis 1973. Baraksai ist", "section_level": 2}, {"title": "Bernadotte.", "content": "Bernadotte ist der Name des regierenden Geschlechtes des Königreichs Schweden. Das ursprünglich bürgerliche Geschlecht stammt aus der Stadt Pau im Südwesten Frankreichs im alten Königreich Navarra. 1810 wurde", "section_level": 2}, {"title": "Billunger.", "content": "Die Billunger waren ein sächsisches Adelsgeschlecht aus dem frühen Mittelalter (ab 811 bis um 1106). So war Namensgeber", "section_level": 2}, {"title": "Bourbonen.", "content": "Bourbonen ist der Name eines alten französischen Geschlechts, das sich nach dem Schloss Bourbon in der alten Landschaft Bourbonnais (\"Castrum Borboniense\", jetzt \"Bourbon l’Archambault\") nannte. Die Dynastie teilt sich im Laufe der", "section_level": 2}, {"title": "Haus Braganza.", "content": "Das Haus Braganza (in portugiesischer Schreibweise Bragança) ist eine portugiesische Adelsfamilie, die von 1640 bis 1853", "section_level": 2}, {"title": "Burdschi-Dynastie.", "content": "Die Burdschi-Dynastie stellte von 1382 bis 1517 die Sultane", "section_level": 2}, {"title": "Burgund.", "content": "Burgund war das erste portugiesische Königshaus und herrschte von 1093 bis 1383 über das Land. Da die meisten Könige aus dem Haus Burgund den Namen Alfonso (portugiesisch Afonso) trugen, wird es auch", "section_level": 2}, {"title": "Burgunder (in Portugal).", "content": "Die Burgunder (in Portugal) stellten das erste portugiesische Königshaus und herrschten von 1093 bis 1383. Der Name Burgunder leitet sich von dem germanischen", "section_level": 2}, {"title": "Buyiden.", "content": "Die Buyiden waren eine persisch-schiitische Dynastie, die aus Tabaristan (932–1062) im Norden des heutigen Iran", "section_level": 2}, {"title": "Chakri-Dynastie.", "content": "Die Chakri-Dynastie ist seit 1782 das Herrscherhaus Thailands und regierte zunächst in einer Absoluten Monarchie, seit 1932 in einer Konstitutionellen Monarchie. Die", "section_level": 2}, {"title": "Durrani.", "content": "Die Durrani (ehemals Abdali) sind ein paschtunischer Stamm und stellten von 1747 bis 1826 eine Herrscherdynastie in Afghanistan. Zuvor hatte der (ebenfalls paschtunische und mit den Durrani verfeindete)", "section_level": 2}, {"title": "Dynastie der Saud.", "content": "Die Dynastie der Saud ist eine arabische Dynastie auf der Arabischen Halbinsel seit etwa 1735. Die Ursprünge der Saud-Dynastie lassen sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Muhammad ibn Saud (1735–1765) schloss 1744", "section_level": 2}, {"title": "Fatimiden.", "content": "Die Fatimiden waren eine schiitisch-ismailitische Dynastie, die von 909 bis 1171 in Nordafrika und Syrien regierten. Nach der Spaltung der", "section_level": 2}, {"title": "Flavier.", "content": "Die Flavier waren ein römisches Herrschergeschlecht, das von 69 bis 96 n.", "section_level": 2}, {"title": "Folkunger.", "content": "Folkunger ist ursprünglich eine Bezeichnung für die Anhänger des 1210 gefallenen Jarl Folke Birgersson und der Partei, die sich den Zentralisierungsbestrebungen des schwedischen Königtums widersetzte. In einem Aufstand 1229 besiegten sie den", "section_level": 2}, {"title": "Frankopan.", "content": "Frankopan ist der Name (Familienname) eines kroatischen Adelsgeschlechts aus dem 14. bis", "section_level": 2}, {"title": "Ghaznawiden.", "content": "Die Ghaznawiden waren eine muslimische Dynastie in Chorassan und", "section_level": 2}, {"title": "Grimaldi.", "content": "Die Familie Grimaldi lässt sich bis auf den Genuesen Otto Canella (- ca. 1143) zurückverfolgen, der im Jahr 1133 Konsul von Genua", "section_level": 2}, {"title": "Habsburg.", "content": "Die Habsburger waren eines der führenden Adelsgeschlechter in Europa. Mitglieder der Dynastie herrschten jahrhundertelang über Österreich, Böhmen und Ungarn. Von 1438 bis 1806 gehörten nahezu alle Kaiser des Heiligen Römischen", "section_level": 2}, {"title": "Habsburg-Lothringen.", "content": "Nachdem das Haus Habsburg 1740 mit dem Tode Karl VI. im Mannesstamm erloschen war, wurde es über seine Erbtochter Maria Theresia, die", "section_level": 2}, {"title": "Han-Dynastie.", "content": "Die Han-Dynastie regierte das Kaiserreich China von 206 v. Chr. bis", "section_level": 2}, {"title": "Hanau.", "content": "Das Haus Hanau ist seit dem Ende des 12. Jahrhunderts nachweisbar und nennt sich nach der Wasserburg Hanau um die sich später die Stadt Hanau bildet. Im 13. und 14. Jahrhundert im Rhein-Main-Gebiet sehr erfolgreich und zu einer regionalen Macht", "section_level": 2}, {"title": "Hannover.", "content": "Mit dem Haus Hannover wird auch die Dynastie der Welfen bezeichnet. Die abgewandelte Bezeichnung erfolgte, als sich aus", "section_level": 2}, {"title": "Haschimiten.", "content": "Die Haschimiten () sind eine arabische Dynastie. Sie sind benannt nach Hāschim ibn ʿAbd al-Manāf, dem Urgroßvater des Propheten Mohammed. Die Haschemiten spielten als Scherifen in Mekka eine bedeutende Rolle. Seit dem 10. Jahrhundert", "section_level": 2}, {"title": "Hessen.", "content": "Im Haus Hessen sind alle Familienlinien des Hessischen Fürstenhauses Lothringen-Brabant zusammengefasst. Der Name ist vom germanischen Volksstamm der Chatten entlehnt,", "section_level": 2}, {"title": "Hohenzollern.", "content": "Das Haus Hohenzollern war ein deutsches Fürstengeschlecht (um 1061 bis 1918), ursprünglich aus dem schwäbischen", "section_level": 2}, {"title": "Holstein-Gottorp.", "content": "\"Schleswig-Holstein-Gottorf\" (oder Holstein-Gottorp) ist eine Linie des Fürstengeschlechtes Haus Oldenburg. Sie entstand 1544, als König Christian III. von Dänemark seine jüngeren Halbbrüder entschädigte: Johann residierte als Herzog in Hadersleben", "section_level": 2}, {"title": "Hotaki.", "content": "Die Hotaki-Dynastie (1709–1738) war eine kurzlebige paschtunische Dynastie und wurde 1709 von Mir Wais Hotak", "section_level": 2}, {"title": "Idrisiden.", "content": "Die Idrisiden bildeten zwischen 788 und 985 die erste lokale arabische Dynastie im westlichen Maghreb und gelten somit als Begründer der Eigenstaatlichkeit Marokkos. Begründer der Dynastie", "section_level": 2}, {"title": "Jagiellonen.", "content": "Die Jagiellonen waren eine europäische Dynastie, die von 1386 bis 1572 polnische Könige und Großfürsten von Litauen gestellt hatte. Auch waren sie ab dem", "section_level": 2}, {"title": "Japan.", "content": "Japanisches Kaiserhaus,", "section_level": 2}, {"title": "Julier.", "content": "Die Julier waren ein angesehenes altrömisches Patriziergeschlecht. Ihren Namen leiteten sie vom sagenhaften Stammvater Iulus ab, der", "section_level": 2}, {"title": "Julisch-Claudisches Haus.", "content": "Der Doppelname Julisch-Claudisches Haus leitet sich zum einen von Iulius, zum anderen von Claudius, dem", "section_level": 2}, {"title": "Kadscharen.", "content": "Die Kadscharen waren eine Dynastie in", "section_level": 2}, {"title": "Kapetinger.", "content": "Die Kapetinger waren eine französische Herrscherdynastie. Das Haus Frankreich herrschte von 987 bis 1848 in Form eines Königtums über Frankreich. Im Jahre 987 war Hugo Kapet Herzog von", "section_level": 2}, {"title": "Kara Kitai.", "content": "Die Kara Kitai waren eine Dynastie, die ein Reich in Zentralasien (1128–1218). Sie stammen von Nomadenstämmen ab aus dem Reich der", "section_level": 2}, {"title": "Karachaniden.", "content": "Karachaniden (türkisch Karahanlılar) ist eine turkstämmige Dynastie in Transoxanien, die zwischen 840 und 1212 in", "section_level": 2}, {"title": "Karolinger.", "content": "Der Name Karolinger, abgeleitet von dem fränkischen Hausmeier Karl Martell bezeichnet ein Herrschergeschlecht der Franken. Ahnherren der Karolinger sind Arnulf von Metz aus dem Geschlecht", "section_level": 2}, {"title": "Komitopuli.", "content": "Das Haus Komitopuli war von 963 bis 1072 eine westbulgarische Dynastie. 963 soll eine Abspaltung eines Teiles des bulgarischen Reiches (um", "section_level": 2}, {"title": "Konradiner.", "content": "Die Konradiner haben als Dynastie ihren Namen von einem ostfränkischen Grafengeschlecht", "section_level": 2}, {"title": "Konstantinische Dynastie.", "content": "Die konstantinische Dynastie hat ihren Namen von", "section_level": 2}, {"title": "Lancaster.", "content": "Das Haus Lancaster ist eine Nebenlinie des Hauses Plantagenet und eine englische", "section_level": 2}, {"title": "Liao-Dynastie.", "content": "Die Liao-Dynastie war eine durch das", "section_level": 2}, {"title": "Liechtenstein.", "content": "Das Haus Liechtenstein zählt zu den ältesten Adelsfamilien Europas. Der Name kam von der Burg Liechtenstein südlich von Wien. 1136 wird mit Hugo von Liechtenstein die Familie", "section_level": 2}, {"title": "Liudolfinger.", "content": "Die Liudolfinger, die auch Ottonen genannt werden, waren ein sächsisches Adelsgeschlecht und eine deutsche Herrscherdynastie. Namensgeber war der Graf in", "section_level": 2}, {"title": "Ludowinger.", "content": "Die Ludowinger waren eine Herrscher-Dynastie im mittelalterlichen Thüringen und Hessen. Namensgeber war Graf", "section_level": 2}, {"title": "Luxemburger.", "content": "Das Haus Luxemburg oder auch Haus Limburg-Luxemburg waren ein deutsches Fürstengeschlecht, das mehrere römisch-deutsche Könige und Kaiser des Spätmittelalters stellte, u. a.", "section_level": 2}, {"title": "Mojmíriden.", "content": "Die Mojmíriden (slowakisch und tschechisch: \"Mojmírovci\") waren die herrschende Dynastie Großmährens im", "section_level": 2}, {"title": "Meriniden.", "content": "Die Meriniden (Beni Marin, arabisch: مرينيون marîniyûn oder بنو مرين", "section_level": 2}, {"title": "Merowinger.", "content": "Die Merowinger sind das älteste fränkische Königsgeschlecht. Der Name ist abgeleitet", "section_level": 2}, {"title": "Ming-Dynastie.", "content": "Die Ming-Dynastie herrschte von 1368 bis 1644 im Kaiserreich China. Der Name der Ming-Dynastie", "section_level": 2}, {"title": "Napoleoniden.", "content": "Die Bonaparte (eigentlich \"Buonaparte\") waren ursprünglich eine Patrizierfamilie aus Sarzana, die seit 1529 in Ajaccio (Korsika) nachweisbar ist und seit 1567 dort", "section_level": 2}, {"title": "Nassau.", "content": "Das Haus Nassau war ein deutsches und europäisches Adelsgeschlecht. Der 1093 genannte Dudo-Heinrich von Laurenburg war vermutlicher Stammvater des Hauses. Vor der namensgebenden Burg Nassau in Nassau war die Burg Laurenburg ihr Herrschaftssitz. Das Haus Nassau teilte sich schon früh in zwei Hauptlinien, die sog. Ottonische und die Walramische. Die Erstgenannte hatte ihre Besitzungen nördlich der Lahn die allgemein als Grenze angesehen wurde. Aus der Ottonischen Linie stammen die Nebenlinien Hadamar, Beilstein, Siegen,", "section_level": 2}, {"title": "Nguyễn-Dynastie.", "content": "Die Nguyễn-Dynastie (vietnamesisch Nhà Nguyễn, Hán nôm: 家阮) war eine Kaiserdynastie in Vietnam, sie herrschte von", "section_level": 2}, {"title": "Oldenburg.", "content": "Das Haus Oldenburg ist ein norddeutsches Fürstengeschlecht, dessen Ursprünge im so genannten Osnabrücker Nordland liegen, es wurde mit Egilmar I. um 1100 erstmals bezeugt. Die namensgebende Burg Aldenburg (Oldenburg) lag an der", "section_level": 2}, {"title": "Oranien|Oranje-Nassau.", "content": "Oranje-Nassau ist der Name des regierenden Königshauses der Niederlande. Ursprünglich stammt der", "section_level": 2}, {"title": "Osmanen.", "content": "Bezeichnung für das Reich der Dynastie der Osmanen von ca. 1299 bis", "section_level": 2}, {"title": "Ottonen.", "content": "Die Liudolfinger, die auch Ottonen genannt werden, waren ein sächsisches Adelsgeschlecht und eine deutsche Herrscherdynastie. Insgesamt regierte diese Familie das Heilige Römische", "section_level": 2}, {"title": "Pahlavi.", "content": "Die Pahlawis waren eine Herrscherdynastie, die von 1926 bis 1979 Schahs (Kaiser) von Persien waren. Namensgeber war", "section_level": 2}, {"title": "Piasten.", "content": "Die Piasten waren eine polnische Herrscherdynastie, die zahlreiche Herzöge (960–1295) und Könige (1295–1370) von Polen und Herzöge von Schlesien, Liegnitz, Oppeln, Brzeg bzw. Brieg und Wołów bzw. Wohlau (1163–1675) hervorgebracht hat und deren Ursprung im 9. Jahrhundert beim westslawischen Stamm der Polanen lag.", "section_level": 2}, {"title": "Pippiniden.", "content": "Pippiniden ist die Bezeichnung für die frühesten bekannten Angehörigen der später als Karolinger bezeichneten fränkischen Herrscherfamilie. Das Machtzentrum der Pippiniden lag in Austrasien, nördlich der Ardennen, wo sie über ausgedehnten Grundbesitz und zahlreiche Klienten verfügten. Namensgeber", "section_level": 2}, {"title": "Plantagenet.", "content": "Das englische Königshaus Haus Plantagenet geht zurück auf Graf Gottfried V. von Anjou, genannt \"Plante Genêt\" (1139–1151), seit 1144 Herzog", "section_level": 2}, {"title": "Popponen.", "content": "Die Popponen war die Dynastie der Fränkischen, bzw. älteren Babenberger. Benannt wurde sie", "section_level": 2}, {"title": "Przemysliden.", "content": "Die Przemysliden waren ein böhmisches Herrschergeschlecht. Sie waren als Fürsten, Herzöge und Könige vom", "section_level": 2}, {"title": "Qin-Dynastie.", "content": "Die Qin-Dynastie (秦朝, Qínchao) entstand aus dem Herzogtum bzw. Königreich von Qin (existent seit etwa 897 v. Chr.)", "section_level": 2}, {"title": "Qing-Dynastie.", "content": "Die Qing-Dynastie (mandschurisch \"daicing gurun\"; ) ist eine von den Mandschu unter", "section_level": 2}, {"title": "Rjurikiden.", "content": "Der Name Rjurikiden (Rurikowitschi) bezeichnet eine russische Dynastie die auf den Waräger Rurik (russisch \"Rjurik\") zurückgeht. Die Rurikowitschi", "section_level": 2}, {"title": "Romanow.", "content": "Die Romanow waren nach den Rjurikiden die zweite Dynastie, aus der die russischen Zaren hervorgingen. Anders als bei den meisten russischen Namen wird „Romanow“ auf der zweiten Silbe betont (\"ro'ma:nof\"). Ihr Ahnherr ist", "section_level": 2}, {"title": "Saadier.", "content": "Die Saadier waren die \"\"Erste Scherifen-Dynastie\"\" (1549–1664) (Scherif: religiöser Titel", "section_level": 2}, {"title": "Sachsen-Coburg und Gotha.", "content": "Das Haus Sachsen-Coburg und Gotha ist ein deutsches und europäisches Fürstengeschlecht und das von 1826 bis 1918 regierende Geschlecht im namensgebenden Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Es handelt sich um eine jüngere Nebenlinie der Ernestinischen Wettiner. Der letzte Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg verstarb 1826 ohne männlichen Erben. Seine Ländereien", "section_level": 2}, {"title": "Safawiden.", "content": "Safawiden (auch \"Safaviden\" oder \"Safawiya\") war der Name einer Dynastie in Persien, die von 1501 bis 1736 regierte und den schiitischen Islam als Staatsreligion etablierte. Es ist nicht ganz geklärt, ob die Dynastie persischer oder", "section_level": 2}, {"title": "Saffariden.", "content": "Saffariden waren eine persische Dynastie in Chorasan und Teilen Transoxaniens (861–1383). Der Abenteurer Yaqub ibn Laith, genannt as-Saffar (der Kupferschmied), gründete um die", "section_level": 2}, {"title": "Said-Dynastie.", "content": "Die Said-Dynastie ist die herrschende Dynastie in Oman seit 1746. Sie ist benannt", "section_level": 2}, {"title": "Salier.", "content": "Die Salier (von althochdeutsch \"sal\": „Herrschaft“ oder Latein \"salii\": „Salzmeerbewohner“) waren ein fränkisches Adelsgeschlecht im Heiligen Römischen Reich des 10. bis 12. Jahrhunderts. Der Beiname erscheint erstmals Anfang des 12.", "section_level": 2}, {"title": "Samaniden.", "content": "Die Samaniden waren eine persische Dynastie in Transoxanien und Chorasan, die von 819 bis 1005 regierte. Der", "section_level": 2}, {"title": "Sassaniden.", "content": "Der Name des Reiches der Sassaniden leitet sich von der letzten altpersischen Dynastie der Sassaniden (richtiger: Sasaniden) ab. Diese wiederum führten ihre Herkunft auf einen historisch kaum fassbaren Stammvater zurück, einen gewissen \"Sasan\", der um", "section_level": 2}, {"title": "Savoyen.", "content": "Das Haus Savoyen ist eine Dynastie, die seit dem Hochmittelalter über", "section_level": 2}, {"title": "Schleswig-Holstein.", "content": "Aus dem Haus Oldenburg (s. dort) entstammen ab 1448 die Dynastien der königlich-dänischen Linien Schleswig-Holstein-Gottorf und Schleswig-Holstein-Sonderburg mit den Nebenlinien Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, Holstein-Sonderburg-Glücksburg und u. a. Schleswig-Holstein-Plön. Deren Namen ergaben sich aus dem jeweiligen Residenzen wie Schloss Gottorf in Schleswig,", "section_level": 2}, {"title": "Seldschuken.", "content": "Die Seldschuken – so genannt nach ihrem Führer Seldschuk (um 1000) – entstammten dem oghusischen Stamm der \"Kınıklar\", der sein Siedlungsgebiet östlich des Aralsees (Gebiet des", "section_level": 2}, {"title": "Seleukiden.", "content": "Die Dynastie der Seleukiden wurde nach dem Tod Alexanders des Großen durch seinen Feldherrn Seleukos I. Nikator um 312 v. Chr. (Einnahme Babylons)", "section_level": 2}, {"title": "Severer.", "content": "Die Severer eine römische Dynastie benannt", "section_level": 2}, {"title": "Shang-Dynastie.", "content": "Die Shang-Dynastie war die zweite Dynastie in der chinesischen Geschichte. Sie regierte China zwischen dem 16. Jahrhundert v.", "section_level": 2}, {"title": "Staufer (Hohenstaufen).", "content": "Die Staufer (früher auch \"Hohenstaufen\" genannt) waren ein schwäbisches Adelsgeschlecht, das im 12. und 13. Jahrhundert mehrere deutsche Könige und Kaiser stellte. Der Name „Staufer“ leitet", "section_level": 2}, {"title": "Stuart.", "content": "Das Haus Stuart (ursprünglich Stewart) regierte Schottland seit 1371 und England seit 1603. Die", "section_level": 2}, {"title": "Sui-Dynastie.", "content": "Die Sui-Dynastie war eine Dynastie des Kaiserreich", "section_level": 2}, {"title": "Tahiriden.", "content": "Die Tahiriden waren eine persische Dynastie in Chorasan und Transoxanien von 820 bis 873. Tahir diente al-Mamun, einem Sohn von Harun ar-Raschid, der bei der Erbteilung des Kalifats 809 Chorasan zugewiesen bekam.", "section_level": 2}, {"title": "Tang-Dynastie.", "content": "Die Tang-Dynastie war eine chinesische Kaiserdynastie, die von", "section_level": 2}, {"title": "Theodosianische Dynastie.", "content": "Die langlebigste Dynastie des spätrömischen Reiches, die", "section_level": 2}, {"title": "Timuriden.", "content": "Die Timuriden (Persisch: \"Tīmūriyān\") waren eine muslimische Dynastie mongolischer Herkunft, die von 1363 bis 1506 in Mittelasien herrschte, wobei die Zentren ihrer Herrschaft im Gebiet der heutigen Staaten Afghanistan, Iran und Usbekistan", "section_level": 2}, {"title": "Trpimirović.", "content": "Die Trpimirović-Dynastie war eine kroatische Herrscherdynastie die mit Unterbrechungen in Kroatien im Mittelalter im Zeitraum von", "section_level": 2}, {"title": "Tudor.", "content": "Haus Tudor ist der Name eines walisischen Geschlechtes auf dem englischen Königsthron von 1485 bis 1603. Der erste englische Tudor-König Heinrich VII.", "section_level": 2}, {"title": "Tuluniden.", "content": "Die Tuluniden, die erste unabhängige Dynastie im islamischen Ägypten (868–905), ist", "section_level": 2}, {"title": "Umayyaden.", "content": "Die Umayyaden waren eine Dynastie von Kalifen, die von 660 bis 750 Oberhäupter des sunnitischen Islam waren. Nach ihrer Vertreibung aus dem Orient gründeten sie 756 das", "section_level": 2}, {"title": "Valois.", "content": "Valois und seine Nebenlinien Valois-Orléans und Valois-Angoulême sind die Namen einer französischen Herrscherdynastie (Königshaus). Sie ging hervor aus einer", "section_level": 2}, {"title": "Wasa.", "content": "Die Wasa war ein schwedisches Königshaus von 1521 bis 1654 und ein polnisches Königshaus von 1587 bis 1668. Die schwedische Grafenfamilie Wasa stellte mit Gustav Eriksson,", "section_level": 2}, {"title": "Welfen.", "content": "Die Welfen – auch als Haus Hannover bezeichnet – waren ein fränkisches Adelsgeschlecht. Die Dynastie wurde nach dem fränkischen Grafen Welf I. (819) bezeichnet. Welfen regierten das Königreich Burgund (888 bis 1032), das Herzogtum Kärnten (1047 bis 1055), das Herzogtum Bayern", "section_level": 2}, {"title": "Wessex.", "content": "Dem Haus Wessex entstammen die angelsächsischen Könige von Wessex und später von ganz England. Namensgeber war Wessex („West-Sachsen“),", "section_level": 2}, {"title": "Wettiner.", "content": "Die Wettiner regierten das Gebiet des heutigen Sachsen und Teile des heutigen Thüringen mehr als 800 Jahre. Der Name stammt von der Burg Wettin bei Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt. Das", "section_level": 2}, {"title": "Windsor.", "content": "Das Haus Windsor (ab 1917) ist das britische Königshaus. Wegen des innenpolitischen Druckes während des Ersten Weltkrieges mit Deutschland (Erster Weltkrieg) änderte König Georg V. am", "section_level": 2}, {"title": "Wittelsbacher.", "content": "Die Wittelsbacher, eines der ältesten Adelsgeschlechter in Bayern und in Deutschland, stammen von den Luitpoldingern ab. Der Graf Otto VIII. von Scheyern (um 1117–1183) zugleich Graf oder Pfalzgraf von \"Wittelsbach\" und Pfalzgraf von Bayern und schließlich Herzog von Bayern/\"Wittelsbach\" (ab 1180) ist seit 1115 Namensgeber der", "section_level": 2}, {"title": "Xia-Dynastie.", "content": "Die Xia-Dynastie (chin. 夏朝, Xiàcháo) ist die erste dokumentierte Dynastie in der chinesischen Geschichte.", "section_level": 2}, {"title": "Yaruba-Dynastie.", "content": "Die Yaruba-Dynastie war eine Dynastie der Imame von Oman (1624–1743). Durch das hohe Prestige von Nasir ibn Murshid", "section_level": 2}, {"title": "Ynglinge.", "content": "Die Ynglinger oder \"Inglinger\" waren das älteste Königsgeschlecht in Schweden.", "section_level": 2}, {"title": "York.", "content": "Das Haus York ist ein englisches Königshaus, das in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit dem Haus Lancaster um die englische Krone stritt. Sowohl die Yorks als auch die Lancasters waren Nebenlinien des englischen Königshauses Plantagenet. Die Differenzen führten gegen Ende zum Rosenkrieg. Dieser Krieg wird so bezeichnet, weil", "section_level": 2}, {"title": "Yuan-Dynastie.", "content": "Yuan-Dynastie (chin. 元朝, yuán cháo) ist der chinesische Name des 1279–1368 über China", "section_level": 2}, {"title": "Zähringer.", "content": "Das mit den Staufern verwandte schwäbische Fürstengeschlecht der Zähringer nannte sich seit Ende des 11. Jahrhunderts nach", "section_level": 2}, {"title": "Zand-Prinzen.", "content": "Zand-Prinzen, Dynastie lurischer Abstammung in Persien (1750–1794). Nach der Ermordung von Nadir Schah 1747 brachen", "section_level": 2}, {"title": "Zhou-Dynastie.", "content": "Die Zhou-Dynastie (周朝; Zhōu Cháo) wird in eine westliche Dynastie mit der Hauptstadt Zongzhou/Hao (zirka 1122/1045–770 v. Chr.) und in eine östliche Dynastie mit der Hauptstadt Chengzhou bei Luoyang (770–256 v. Chr.) unterteilt. Die", "section_level": 2}, {"title": "Ziyariden.", "content": "Die Ziyariden (auch Sijariden) sind eine persische Dynastie in der Zeit von 928–1090 im nordiranischen bzw. Tabaristan – der heutigen Provinz Mazandaran im Iran. Begründer der Dynastie wurde Mardawi ibn Ziyar (928–935). Er konnte mit", "section_level": 2}, {"title": "Zrinski.", "content": "Zrinski ist der Name eines kroatisch-ungarischen Adelsgeschlechts (1347–1670). Es stammte aus dem kroatischen Geschlecht", "section_level": 2}], "src_summary": "Dynastie ( „Herrscher“) bezeichnet eine Geschlechterabfolge von Herrschern und ihren Familien und wird heute auch allgemein für Großfamilien gebraucht (\"Familiendynastie\"). Ursprünglich beschreibt man damit ein Herrschergeschlecht, dem es gelungen ist, über einen längeren Zeitraum durch Macht-, Wirtschafts- und Heiratspolitik, Diplomatie und Intrigen, sowie letztlich einer gelungenen Erbfolge eine kontinuierliche Besetzung der höchsten Fürstenwürde ihres Landes zu garantieren. ", "tgt_summary": null, "id": 100639} {"src_title": "Landkreis Kaiserslautern", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "S/360, S/370, ESA/390 etc. waren eigentlich eher die Hardware-Komponenten, auf denen verschiedene Betriebssysteme (u. a. MVT, MVS, MVS/ESA, OS/390 und VM) laufen konnten. Die wichtigsten Entwicklungsstationen im Bereich der Software waren die Einführung von MVS in den 1970er Jahren (24 Bit) und MVS/XA in den 1980er Jahren (31 Bit – das 32. Bit wurde für die Abwärtskompatibilität verwendet) sowie der Nachfolger OS/390. Etwa um die Jahrtausendwende wurde mit z/OS die 64-Bit-Architektur eingeführt. Als jüngste Generation einer über 40-jährigen Entwicklungsgeschichte nimmt z/OS noch heute eine dominante Position unter den Großrechnerbetriebssystemen ein. Im Parallel Sysplex Verbund, einem nahe gekoppeltem Cluster aus IBM-Großrechnern, übertrifft z/OS noch die für die Vorgänger-Generation OS/390 angegebene Verfügbarkeitsrate von 99,999 % (sog. \"five-nines,\" was einer Downtime von fünf Minuten pro Jahr entspricht): Das z im Namen steht für \"zero downtime\". Nach Definition von IBM ist eine Downtime immer eine nicht-geplante Betriebsunterbrechung.", "section_level": 1}, {"title": "Skalierbarkeit.", "content": "Das Betriebssystem unterstützt die Skalierbarkeit eines Großrechners mit bis zu 640 64-Bit-IBM-Prozessoren und so gut wie alle höheren Programmiersprachen. Verschiedene Subsysteme ermöglichen den gleichzeitigen Betrieb im Dialog und im Batch (Stapelverarbeitung). Durch das integrierte z/OS UNIX (Komponente z/OS Unix System Services), wird der Anschluss an die Unix-Welt und die Open-Systems-Welt gewährleistet. (z/OS UNIX ist nicht zu verwechseln mit zLinux. zLinux kann unabhängig von z/OS als eigenständiges Betriebssystem auf IBM Z Hardware installiert werden.) Die Verbindung zu anderen Rechnern oder zum Internet erfolgt sowohl über proprietäre Protokolle als auch über TCP/IP. Umfangreiche Kryptographiefunktionalität mit Unterstützung nicht nur für Standards wie TLS, SET, VPNs, und Hardwareisolation erlauben die Erstellung sicherer Anwendungssysteme. Das Zusammenspiel von z/OS mit der System z-Hardware ist optimiert für sehr hohes I/O-Aufkommen (siehe Eingaben und Ausgaben, Transaktionen) bei sehr vielen Nutzern und unter größtmöglicher Sicherheit (Datenintegrität, Zugriffsschutz).", "section_level": 2}], "src_summary": "z/OS ist ein Betriebssystem für IBM-Großrechner, das seit 2001 vertrieben wird. Seine Wurzeln reichen bis in die 1950er Jahre zurück. Erst die dritte Generation der damaligen IBM-Großrechnerbetriebssysteme aus den 1960er Jahren konnte sowohl für wissenschaftliche als auch für geschäftliche Zwecke eingesetzt werden und wurde ob ihrer vielseitigen Verwendbarkeit in Assoziation zu den 360 Grad der Kompassrose OS/360 genannt.", "tgt_summary": null, "id": 2244829} {"src_title": "Alfred Müller-Armack", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Physikalische Ursache.", "content": "Doppelbrechung tritt in optisch anisotropen Kristallen auf. Diese weisen für unterschiedliche Polarisation und Richtung des eingestrahlten Lichtes einen unterschiedlichen Brechungsindex auf. Das zugehörige Indexellipsoid kann sein: Die optischen Achsen eines doppelbrechenden Kristalls sind nicht zu verwechseln mit der optischen Achse eines Systems von Linsen und Spiegeln.", "section_level": 1}, {"title": "Ordentlicher und außerordentlicher Strahl.", "content": "Der ordentliche Strahl und der außerordentliche Strahl werden definiert durch die Orientierung ihres elektrischen Feldes zur Ebene, die durch die optische Achse und die Ausbreitungsrichtung des einfallenden Strahls aufgespannt wird (Hauptschnitt): Die Wellenfronten für den ordentlichen und den außerordentlichen Strahl breiten sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten formula_6 und formula_7 aus, daraus folgen die zugehörigen Brechungsindizes: und mit der Lichtgeschwindigkeit \"c\" im Vakuum. Die Differenz der Brechungsindizes (formula_10) ist ein Maß für die Doppelbrechung. Das Vorzeichen wird als \"optischer Charakter\" oder \"optische Orientierung\" bezeichnet. Für Kalkspat ist formula_11. Kalkspat ist daher ein optisch negativer einachsiger Kristall, d. h. in ihm bewegt sich der außerordentliche Strahl \"schneller\" als der ordentliche: formula_12 In diesem Zusammenhang spricht man auch von der \"schnellen\" und der \"langsamen Achse\". In einem optisch negativen einachsigen Kristall verläuft die schnelle Achse parallel zur optischen Achse des Kristalls und die langsame Achse senkrecht zu ihr. Entsprechend bewegt sich in einem optisch positiven einachsigen Kristall der außerordentliche Strahl \"langsamer\" als der ordentliche: formula_13 Daher verläuft in einem optisch positiven einachsigen Kristall die schnelle Achse senkrecht zur optischen Achse des Kristalls, während die langsame Achse mit der optischen Achse übereinstimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Zirkulare Doppelbrechung.", "content": "Die Eigenschaft optisch aktiver Substanzen, einen unterschiedlichen Brechungsindex für links- und rechts-zirkular polarisiertes Licht zu zeigen, wird als zirkulare Doppelbrechung bezeichnet. Sie wurde erstmals 1811 von Dominique François Jean Arago am Quarz beschrieben. Dort ist der Effekt ungefähr um den Faktor 100 geringer als die lineare Doppelbrechung. Da sich beide Effekte überlagern, kann die zirkulare Doppelbrechung nur dann beobachtet werden, wenn die lineare Doppelbrechung nicht auftritt. Bei Quarz ist dies entlang der optischen Achse der Fall. Um die Drehung eines linear polarisierten Strahls durch die zirkulare Doppelbrechung in einem Material zu berechnen, kann dieser als eine kohärente Überlagerung eines links- und eines rechtsdrehenden Anteils mit gleicher Intensität beschrieben werden. Durch das Material bewegen sich die beiden Anteile mit unterschiedlichen Phasengeschwindigkeiten (die größere Phasengeschwindigkeit entspricht dem kleineren Brechungsindex). Nach dem Materialdurchgang ergibt die Überlagerung beider Anteile wieder einen linear polarisierten Strahl. Die Phasendifferenz Δφ der beiden Anteile nach dem Materialdurchgang zeigt sich in einer Drehung der Polarisations-Schwingungsebene um den Winkel Δφ/2 gegenüber der Schwingungsebene vor dem Materialdurchgang. Bei Quarz beträgt dieser Winkel ±21,7 °/mm Materialdicke (±, da Quarz sowohl rechts- als auch linksdrehend auftritt). Die Ursache für die zirkulare Doppelbrechung beim Quarz ist sein „schraubenförmiger“ Kristallbau. Aber nicht nur kristalline Materialien mit einer „schraubenförmigen“ Struktur zeigen ein Drehvermögen der Polarisationsebene, auch Flüssigkeiten weisen diese Eigenschaft auf, z. B. Terpentin. Die Ursache hierfür liegt ebenfalls in ihrem molekularen Aufbau, die Chiralität genannt wird. Weiterhin kann eine zirkulare Doppelbrechung durch ein Magnetfeld induziert werden, siehe Faraday-Effekt, z. B. bei Bleisilikatglas. Vergleichbare Effekte gibt es auch für das Absorptionsverhalten von Materialien, siehe zirkularer Dichroismus.", "section_level": 1}, {"title": "Doppelbrechende Materialien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Die Tabellen enthalten die Brechungsindizes gängiger uni- bzw. biaxialer Systeme bei der Wellenlänge von orange-rotem Licht:", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung.", "content": "Doppelbrechende Materialien werden z. B. in Verzögerungsplatten und Polarisatoren verwendet. Zu den doppelbrechenden Polarisatoren zählen unter anderem das Nicolsche Prisma oder das Glan-Thompson-Prisma. Sie ermöglichen es, aus unpolarisiertem Licht linear polarisiertes Licht zu erzeugen. Bei optischen Abbildungen können doppelbrechende Materialien als optischer Tiefpass eingesetzt werden, um beispielsweise den im Zusammenhang mit Bayer-Sensoren auftretenden Alias-Effekt zu vermindern. Doppelbrechung kann auch als störender Effekt auftreten, z. B. beim Spritzprägen von Compact Discs. Verursacht wird die Doppelbrechung hier durch mechanische Verspannungen innerhalb der Polycarbonat-Schicht, beispielsweise durch thermische Belastung oder Scherbeanspruchung des Materials. Verschiedene Theorien besagen, dass die Doppelbrechung mit Sonnensteinen ein historisches Hilfsmittel war, um bei bedecktem Himmel den Sonnenstand zu bestimmen und Schiffe zu navigieren.", "section_level": 2}, {"title": "Nachweis.", "content": "Bei Drehung der Probe zwischen gekreuzten Polarisationsfiltern ändert sich die Helligkeit bzw. die Farbe des doppelbrechenden Objektes, während optisch isotrope Materialien keine Veränderungen im Bild zeigen. Der Nachweis einer doppelbrechenden Substanz kann daher z. B. auch im Polarisationsmikroskop erfolgen. Auch mithilfe der Immersionsmethode ist es möglich, doppelbrechende Materialien zu identifizieren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Doppelbrechung oder Birefringenz ist die Fähigkeit optisch anisotroper Medien, ein Lichtbündel in zwei senkrecht zueinander polarisierte Teilbündel zu trennen (ordentlicher und außerordentlicher Strahl). Die Ursache dieses Effekts liegt im unterschiedlichen Brechungsindex (\"n\" und \"n\") in Abhängigkeit von der Ausbreitungsrichtung und der Polarisation des Lichts. ", "tgt_summary": null, "id": 818990} {"src_title": "Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Ort liegt zwischen Hameln und Holzminden an der Oberweser. Südöstlich davon liegt der Vogler. Bei Bodenwerder mündet die Lenne in die Weser.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der Nähe des Klosters Kemnade entstand nach 960 n. Chr. auf einer Weserinsel gegenüber der Lennemündung eine \"Marktsiedlung\" mit Namen Insula (Werder, im ursprünglichen Sinne einer Insel in einem Fluss). Im Jahre 1245 kaufte Ritter Heinrich II. von Homburg vom Kloster Corvey die Siedlung und gab ihr am 29. Januar 1287 die Stadtrechte. Erste Erwähnung von „consules“ erfolgte 1284. 1289 existierte bereits eine wichtige Brücke über die Weser, die eine Verbindung zwischen den damaligen Hauptverkehrswegen zwischen Hameln–Paderborn und Einbeck–Frankfurt am Main herstellte. Um 1340 entstand durch grundherrlichen Akt eines der Homburger Bodonen eine planmäßig erbaute Anlage mit Mauern und Türmen, daher die Ableitung zum heutigen Stadtnamen aus „Bodonis insula“, „Insel des Bodo“: „Bodenwerder“. Nach dem Aussterben der Homburger 1409 gehörte die Stadt zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, 1521 dann nach der Hildesheimer Stiftsfehde zum Fürstentum Calenberg unter Erich I. Ab 1418 erwarb die Stadt umfangreichen Forstbesitz im Vogler. Im Jahre 1442 wurde die Familie von Hake mit Besitzanteilen in Bodenwerder belehnt, ihr Amts- oder Wohnhaus war vermutlich der heute \"Schulenburg\" genannte \"Freie Sattelhof\". Zwischen 1460 und 1470 wurde die gotische Pfarrkirche St. Nikolai als dreischiffige Hallenkirche erbaut. Im Glockenturm befindet sich noch heute eine Glocke von 1471. In den Jahren 1542 und 1543 wurde die Reformation eingeführt. In der Kirche befindet sich ein Taufstein von 1608. In den Jahren 1899 und 1900 wurde im Süden der Kirche ein neuer Chorraum geschaffen, 1960/62 erfolgte eine einschneidende Umgestaltung des Kirchenraumes mit Inventarien. Statius von Münchhausen (1555–1633), ein Sohn des zu großem Reichtum gekommenen Feldobristen und Söldnerführers Hilmar von Münchhausen (1512–1573), ließ das Herrenhaus erbauen. Er bewohnte jedoch vorwiegend die von ihm ebenfalls errichteten, bedeutenden Schlösser Bevern und Leitzkau. Einen Bodenwerder ähnlichen Amtssitz erbaute er in Bolzum. Einer seiner Nachfahren war Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen, Offizier in russischen Diensten, der sich 1750 auf sein Gut in Bodenwerder zurückzog und dort Freunden seine phantasievoll ausgeschmückten Jagd- und Soldatenabenteuer erzählte, die gegen seinen ausdrücklichen Willen von fremden Autoren, vor allem von Gottfried August Bürger, als „Lügengeschichten“ erweitert und veröffentlicht wurden. Von 1810 bis 1813 gehörte die Stadt mit dem Kanton Bodenwerder zum Distrikt Rinteln im Königreich Westphalen. Im Jahre 1935 erwarb die Stadt das Herrenhaus des 1797 verstorbenen Barons Münchhausen und nutzt es bis heute als Rathaus. Sie integrierte ein zu besichtigendes Erinnerungszimmer für den berühmtesten Sohn der Stadt. Bodenwerder gehörte zu dieser Zeit zum Kurfürstentum Hannover (ab 1814 Königreich Hannover). Mit der Annexion Hannovers 1866 kam auch die Stadt Bodenwerder zu Preußen. Im Jahr 1886 wurde eine jodhaltige Solequelle erbohrt. Während der Industrialisierung siedelten sich Binnenschiffswerften (darunter die Arminiuswerft) und Baustoffindustrien (unter anderem ab 1946 die \"Vereinigten Baustoffwerke Bodenwerder\", ab 1961 bekannt mit der Weltmarke Rigips) an.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "In Bodenwerder gibt es zwei evangelisch-lutherische Gemeinden (Pfarramt I und II) mit den Kirchen St. Nicolai und der Klosterkirche St. Marien in \"Kemnade\". Weiter gibt es dort die römisch-katholische Pfarrei St. Maria Königin. Daneben existiert eine neuapostolische Kirchengemeinde. Außerdem gibt es eine freie evangelische Gemeinde mit dem Namen Generation Church – Kirche für alle Generationen. Im Ortsteil \"Buchhagen\" befindet sich das kleine abgelegene, gebäudemäßig noch im Aufbau begriffene orthodoxe Dreifaltigkeitskloster. Es existiert seit Anfang der 1990er Jahre und ist das erste deutsche orthodoxe Kloster. Formal (kirchenrechtlich) untersteht es der Metropolie der bulgarisch-orthodoxen Diözese von West- und Mitteleuropa.", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Am 1. Januar 1973 wurden die Gemeinden Buchhagen, Kemnade, Linse und Rühle eingegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Bürgermeister seit 2016 Friedrich Wilhelm Schmidt (CDU)", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Straßenverkehr Bodenwerder liegt an den Bundesstraßen 83 und 240 und an der Landesstraße 587 sowie am Weserradweg. Schienenverkehr Am 9. Oktober 1900 wurde die Bahnstrecke Vorwohle–Bodenwerder–Emmerthal mit den Bahnhöfen Buchhagen, Bodenwerder-Linse und Bodenwerder-Kemnade eröffnet. Seit 1982 ist der Personenverkehr eingestellt, der Güterverkehr seit 2000.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Ehrenbürger Söhne und Töchter der Stadt Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen", "section_level": 1}], "src_summary": "Bodenwerder ist eine Kleinstadt im niedersächsischen Landkreis Holzminden. Sie ist der Geburtsort und langjährige Wohnsitz des „Lügenbarons“ Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen und trägt deshalb seit dem 25. Oktober 2013 den amtlichen Namenszusatz „Münchhausenstadt“. Die Stadt ist zudem Sitz der Samtgemeinde Bodenwerder-Polle. Bis Ende 2010 hatte die Stadt den Status „Staatlich anerkannter Luftkurort“, seit 2011 „Staatlich anerkannter Erholungsort“.", "tgt_summary": null, "id": 2272169} {"src_title": "Nationalsymbol", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lenaus Vater, der habsburgische Beamte Franz Niembsch, war der Spielsucht verfallen. Als er in Budapest im Jahre 1807 gestorben war, ließ er die Familie verarmt zurück. Die Kinder blieben unter der Obhut der Mutter, die sich 1811 wieder verheiratete. Durch den Einsatz ihres Erbes ermöglichte die Mutter dem Sohn Nikolaus, das Piaristengymnasium in Pest zu besuchen. Sein Großvater, der 1820 als „Edler von Strehlenau“ geadelte Oberst Joseph Maria Niembsch (1752–1822) holte seine Enkelkinder schließlich aus Ungarn zu sich und finanzierte Nikolaus das Studium. 1822 ging Lenau an die Universität Wien und später nach Pressburg und studierte Philosophie, Landwirtschaft und Medizin. Er konnte sich für keinen Beruf entscheiden und begann schon als Jugendlicher Verse zu schreiben. Nach dem Tod seiner Mutter im Jahre 1829 versank er in Schwermut. Lenaus Melancholie mündete jedoch zwischen 1832 und 1844 in eine kreative Schaffensphase und ein umfangreiches Werk. Eine Erbschaft seiner Großmutter 1830 erlaubte es ihm, sich ganz der Poesie zu widmen. Seine ersten Gedichte waren schon 1827 in der Zeitschrift \"Aurora\" des jungen Verlegers Johann Gabriel Seidl erschienen. Anfang November 1831 kam Lenau nach Heidelberg, um hier die medizinische Doktorprüfung abzulegen. Er wohnte im „König von Portugal“ (Hauptstr. 146). In Heidelberg lernte er Gustav Schwab kennen, der ihm die Veröffentlichung seiner Gedichte bei Cotta vermittelte. 1832 widmete Lenau ihm seinen ersten Gedichtband. In Heidelberg war Lenau Mitbegründer der Burschenschaft Frankonia, die am 13. Dezember 1831 nach anfangs vergeblichen Mühen vom Senat die Zulassung erhielt. Er hatte schon ab 1820 in Wien Kontakt zu Burschenschaftern und muss ihn unmittelbar nach seiner Ankunft in Heidelberg wieder aufgenommen und weiter gepflegt haben. Eine verbotene Burschenschaft, die nach ihrem damaligen Kneiplokal, dem „Goldenen Fäßchen“ (Ingrimstr. 16), den Namen \"Fäßlianer\" trug, nahm ihn auf, wovon ein Brief vom 1. Dezember 1831 an Karl Mayer Zeugnis ablegt.", "section_level": 1}, {"title": "Amerika-Reise und schriftstellerischer Erfolg.", "content": "Nach einer Fehlspekulation an der Börse, bei der er die Hälfte seines großen Erbes verlor, und wohl auch inspiriert durch überschwängliche Reisebeschreibungen Nordamerikas beschloss Lenau, sich in die USA einzuschiffen, Land zu kaufen und Pächter für sich arbeiten zu lassen: „Ich will meine Phantasie in die Schule – in die nordamerikanischen Urwälder schicken [...]“. Am 27. Juli 1832 brach Lenau auf dem Ostindienfahrer \"Baron von der Kapellen\" von Amsterdam aus auf. Aufgrund einer Kollision vor der holländischen Küste bei Texel verzögerte sich die Überfahrt. Er landete erst am 8. Oktober 1832 in Baltimore, wo er nur zehn Tage blieb. Kurze Zeit lebte er in Bedford, Pennsylvania und machte auf seinem weiteren Weg nach Pittsburgh Station in Old Economy, Pennsylvania (heute Harmony, PA, nicht zu verwechseln mit der späteren frühsozialistischen Kommune \"New Harmony\" in Indiana). Der deutsche Pietist und Asket Johann Georg Rapp hatte in Old Economy seit 1805 mit etwa 700 Anhängern eine Gütergemeinschaft gegründet, war allerdings schon 1814 weiter gezogen nach Indiana, weil die Ländereien in Ohio wenig tauglich waren für den Obstanbau. Gleichwohl blieb Old Economy auch nach dem Verkauf (1815) Anziehungspunkt für Künstler und Schriftsteller. Lenau kaufte in Crawford County/Ohio 400 Morgen Land, um das er sich allerdings in der Folge bis zu seinem Tod nur noch widerwillig kümmerte. Ziel Lenaus waren die Niagarafälle, die den Romantiker in der Tat sehr beeindruckten (Gedichte \"Niagara\", \"Die drei Indianer\"). Das Leben in Amerika und der dort herrschende Materialismus enttäuschten ihn jedoch. Vermutlich im April/Mai 1833 schiffte er sich von New York City aus auf einem Segler ein und reiste zurück nach Europa. Er sprach später abfällig vom „englischen Talergelispel“ und bezeichnete die Vereinigten Staaten nach seiner Rückkehr nach Deutschland gegenüber seinem Freund Justinus Kerner als „verschweinte Staaten von Amerika“. Ferdinand Kürnbergers Roman \"Der Amerika-Müde\" (1855) thematisiert u. a. Lenaus Enttäuschung über Amerika, ist aber nicht dokumentarisch. Vielmehr schöpfte Kürnberger aus zeitgenössischen Reisebeschreibungen. Angekommen in Bremen, stellte Lenau fest, dass er in seiner Abwesenheit zu einem gefeierten Dichter geworden war. In Wolfgang Menzels \"Literatur-Blatt\" wurden ihm Lorbeerkränze geflochten. Von nun an lebte er wechselweise in Stuttgart und Wien. 1836 erschien seine Fassung des Faust, im nächsten Jahr \"Savonarola\", ein episches Werk, in dem Freiheit von politischer und geistiger Tyrannei als wesentliches Merkmal des Christentums dargestellt wird. Seine \"Neueren Gedichte\", die 1838 erschienen, sind zum Teil von seiner hoffnungslosen Leidenschaft für Sophie von Löwenthal, geborene von Kleyle (1810–1889), die Frau eines Freundes, geprägt. 1842 erschienen \"Die Albigenser\", und 1844 begann er mit der Niederschrift seines \"Don Juan\", woraus ein Fragment nach seinem Tod erschien. Im selben Jahr verfiel er nach einem Schlaganfall in zunehmende geistige Umnachtung, wurde im Oktober 1844 in die Nervenheilanstalt Winnental im Schloss Winnental bei Stuttgart eingeliefert und im Mai 1847 in die Pflegestätte des Dr. Görgen in Oberdöbling bei Wien verlegt, wo er noch drei Jahre bis zu seinem Tod verbrachte. Sein Grab befindet sich auf dem Weidlinger Friedhof in Niederösterreich.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Lenau ist der größte lyrische Dichter Österreichs im 19. Jahrhundert und in der deutschen Literatur der typische Vertreter des Weltschmerzes. Der Begriff war von Jean Paul geprägt worden und sollte seinen Höhepunkt mit Giacomo Leopardi erreichen. Lenau ist ein wichtiger Repräsentant des Biedermeier und ein Naturlyriker von hohem Rang (Schilflieder, Waldlieder). Zur deutschen Literatur trägt Lenau einen einzigartigen, melancholischen Ton bei, der sich durch weite Teile seiner Dichtung zieht. Zahlreiche seiner Dichtungen wurden vertont, unter anderem von Robert Schumann, Fanny Hensel, Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt, Hugo Wolf, Richard Strauss, Othmar Schoeck und Richard Sahla. Lenaus Faust inspirierte Franz Liszt zu mehreren symphonischen Dichtungen (2 Episoden aus Lenaus Faust: 1. Der nächtliche Zug, 2. Der Tanz in der Dorfschenke, \"Mephisto-Walzer\"). Richard Strauss folgt Lenaus Don Juan-Fragment in seiner symphonischen Dichtung Don Juan. Die Erstausgabe der \"Sämtlichen Werke\" von Lenau wurde 1855 von Anastasius Grün aufgelegt. Von 1989 bis 2004 erschienen die Werke und Briefe Nikolaus Lenaus in einer siebenbändigen historisch-kritischen Edition.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Sein Ruf als Dichter spiegelt sich in der Benennung vieler Straßen und Gassen nach ihm, so beispielsweise in Wien-Josefstadt, Hamburg, Perchtoldsdorf, Leipzig, Gotha, Graz, Salzburg, Stadl-Paura, Guntramsdorf, Pinkafeld, München Duisburg sowie in Karlsfeld, bzw. Karlsruhe, Frankfurt am Main, Mannheim, Berlin im Stadtteil Neukölln und Berlin-Lichtenrade, in Heilbronn, Lünen und in Winnenden. In Winnenden gibt es im Schloss Winnental, der ehemaligen Heilanstalt Winnenthal, eine Lenau-Gedenkstätte (Zugang über das Schloss-Café). In Köln-Ehrenfeld befindet sich der Lenauplatz. Nikolaus Lenau war einer der berühmtesten Patienten des heutigen Zentrums für Psychiatrie in Winnenden. Es gibt mehrere nach Nikolaus Lenau benannte Schulen, z. B. das deutschsprachige Nikolaus Lenau Lyzeum in Timișoara, Rumänien, die Volks- und Sonderschule in Gmunden in Österreich, und die Lenau-Grundschule in Berlin-Kreuzberg; außerdem gibt es in Pécs (Ungarn) ein ungarndeutsches Kulturzentrum mit dem Namen Lenau Haus. Für die niederösterreichische Stadt Stockerau ist Nikolaus Lenau von besonderer Bedeutung. In seiner Jugend war der Dichter von 1818 bis 1821, hauptsächlich in den Ferien, bei seinen Großeltern in Stockerau, die sich auch „Lenau-Stadt“ nennt. Durch die Gründung der Internationalen Lenau-Gesellschaft (1964) und die Eröffnung des „Internationalen Lenau-Archives“ (1968) entstand hier ein Zentrum der Lenau-Forschung. Im Museum Stockerau wurde ihm eine Gedenkecke eingerichtet. Die größte posthume Ehre wurde ihm 1926 mit der Umbenennung seines heute in Rumänien liegenden Geburtsortes Csadát in Lenauheim zuteil. Nikolaus Lenau ist eine Identifikationsgestalt der Banater Schwaben. Der am 21. August 1987 von Eric Walter Elst entdeckte Asteroid \"7400 Lenau\" wurde nach dem Dichter benannt. Ihm ist eine Oper des Schweizer Komponisten Heinz Holliger gewidmet mit dem anagrammatischen Titel \"Lunea\" (uraufgeführt 2018 in Zürich).", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Der Name der Protagonistin Lene Nimptsch in dem Roman \"Irrungen, Wirrungen\" von Theodor Fontane spielt auf Nikolaus Franz Niembsch, Edler von Strehlenau, also Nikolaus Lenau an. Die Romanfigur hatte den Nachnamen Nimptsch von der Adoptivmutter übernommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nikolaus Lenau, eigentlich \"Nikolaus Franz Niembsch\" (seit 1820) \"Edler von Strehlenau\", (* 13. August 1802 in Csatád, Königreich Ungarn; † 22. August 1850 in Oberdöbling) war ein österreichischer spätromantischer Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 2338713} {"src_title": "Barthold Heinrich Brockes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Das Konzept der Organisationskultur überträgt den Kulturgedanken aus der Kulturanthropologie auf Organisationen. Demnach bildet jede Organisation eine Kultur heraus, die das kollektive organisatorische Verhalten und Verhalten von Individuen in Organisationen bestimmt. Sie ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Werten, Normen, Denkhaltungen und Paradigmen, welche die Mitarbeiter kollektiv teilen. Durch die Kultur wird das Zusammenleben in der Organisation sowie das Auftreten nach außen hin geprägt. Hier sei vor allem Edgar H. Schein erwähnt. Er ist „der“ Wegbereiter des Forschungsfeldes Organisationskultur. Schein (1985, S. 25) definiert Organisationskultur als „ein Muster gemeinsamer Grundprämissen, das die Gruppe bei der Bewältigung ihrer Probleme externer Anpassung und interner Integration erlernt hat, das sich bewährt hat und somit als bindend gilt; und das daher an neue Mitglieder als rational und emotional korrekter Ansatz für den Umgang mit Problemen weitergegeben wird.“ Weitere Definitionen werden von verschiedenen Autoren geliefert: Stark verkürzt kann der Begriff der Organisationskultur auch so umschrieben werden: Die genannten Definitionen werden teilweise als problematisch bezeichnet, da sie nahezu alles innerhalb einer Organisation erfassen. Die Definitionen, insbesondere des Begriffes \"Kultur\" erscheinen in der Regel vage und allumfassend. Jeder der im Folgenden beschriebenen Ansätze zeichnet sich durch eine eigene Betrachtungsweise der Thematik und Begriffsdefinition aus, so dass nicht alle Ansätze beliebig miteinander kompatibel sind. Insbesondere die unterschiedliche und häufig psychologisch wertende Wortwahl mit Adjektiven wie \"stark\", \"schwach\", \"gut\" und \"schlecht\" sowie die Art der Methodologie eröffnen vielfältige Interpretationsmöglichkeiten. In der Literatur wird darauf hingewiesen, dass Fehlschlüsse häufig in der begrenzten Rationalität und den individuellen kognitiven Tendenzen der Leser zu finden sind. Weiterhin erschweren die jeweiligen Voreingenommenheiten \"()\" – angefangen beim Forscher über die Studienteilnehmer bis hin zum Leser – die Findung einer gemeinsamen Diskussions- und Forschungsgrundlage. Einigkeit besteht – trotz aller unterschiedlicher Forschungsansätze – darin, dass nationale und regionale Kulturen einen Einfluss auf die Organisationskultur haben und sich dadurch Auswirkungen auf das Erreichen der Organisationsziele ergeben. Als Grundlage für die wissenschaftliche Forschung hat sich das von Schein entwickelte dreistufige Modell etabliert. Organisationskultur wird allgemein als veränderlich angesehen, wobei es nicht möglich ist, abschließend und allgemeingültig Ansatzpunkte aufzuzählen. Organisationskultur entsteht durch die geteilten Erfahrungen der Belegschaften und ist nur sehr langsam gezielt zu verändern. Zudem beeinflussen soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie die Struktur und die Strategie der Organisation deren Kultur.", "section_level": 1}, {"title": "Organisationskultur in der Betriebswirtschaftslehre.", "content": "Nicht alle Modelle einer Organisation erkennen die Existenz einer Organisationskultur an. Frühe mechanistische Organisationsbilder gingen von einem funktionierenden Apparat oder einer militärisch organisierten Maschine aus. Die Prinzipal-Agent-Theorie zeigte jedoch, dass in Organisationen Eigeninteressen der Mitarbeiter und des Managements bestehen. Die Erforschung der Faktoren und Einflussmöglichkeiten auf die Organisationskultur bildet heute einen wichtigen Teil der Betriebswirtschaftslehre und einen Schnittpunkt zur Soziologie. In einem Verhaltenskodex mit Regelungen und Richtlinien zur organisationsexternen und -internen Kommunikation sind Führungsgrundsätze und das gewünschte Verhalten der Mitarbeiter festgelegt. Grundlage für den Verhaltenskodex sind die Werte, zu denen sich die Organisation bekennt. So ergibt sich ein typisches Gesamtbild \"()\" einer Organisation, welches auch im Rahmen der Marktkommunikation des Marketings innerhalb der Betriebswirtschaftslehre geplant und vermittelt wird und z. B. auch in die Arbeitsgrundlage externer Dienstleister, wie z. B. das von Werbeagenturen oder -Beratern Eingang findet. Mit dem im Organisationskulturansatz bekannten Veränderungsmanagement \"()\" wird versucht, über die Entwicklung gemeinsamer Visionen und der Formulierung eines Unternehmensleitbildes an der Organisationskultur gezielt zu arbeiten. Unter werden verschiedene Ansätze zusammengefasst, um verschiedenartige Mitarbeiter und -gruppen zu integrieren und eine einheitliche Organisationskultur einzuführen. Damit das Selbstverständnis der Organisation gezeigt, gelebt und kommuniziert werden kann, wird es durch Schulungsmaßnahmen und Führungsanweisungen eingeübt und vermittelt. Der Führer beabsichtigt damit die interne Kommunikation zu fördern, Entscheidungen zu beschleunigen und – sollte dies das Ziel der Organisation sein – die Rentabilität zu erhöhen. Häufig zitiert und für die Analyse in Verwendung befindlich sind dabei die folgenden:", "section_level": 1}, {"title": "Deal und Kennedy.", "content": "Terrence E. Deal und Allan A. Kennedy beschreiben Kultur als ein zweidimensionales Modell mit den Dimensionen (finanzielles) Risiko und Feedback (die Geschwindigkeit, mit der eine Aktivität sich für vorteilhaft oder nachteilig herausstellt). Den entstehenden vier Quadranten geben sie sehr bildhafte Namen, die aus diesem Grunde hier auch auf Englisch aufgeführt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturebenen von Schein.", "content": "Edgar Schein entwickelte ein Modell mit drei Ebenen von Kulturphänomenen in Organisationen. Kultur entsteht aus der persönlichen Lerngeschichte eines Teams oder einer Organisation. Grundlegend sind die inneren Werte und wie sie sich als Verhalten im Unternehmen ausdrücken – also nicht die schriftlichen Regeln und Anweisungen. Das Modell ist differenzierter als das Modell von Deal und Kennedy. Schein definiert Kultur als Es ist dieses Muster von Grundannahmen, die Schein als Kultur beschreibt.", "section_level": 2}, {"title": "Das Kulturnetz (engl. ).", "content": "Gerry Johnson (1988) beschreibt Organisationskultur als \"Netzwerk interner Strukturen und Prozesse, welche die Selbstwahrnehmung einer Organisation kontinuierlich sowohl erzeugen als auch verstärken\". Dem Modell ist die Herkunft in Scheins Drei-Ebenen-Modell anzumerken und die Kenntnis von Scheins Modell ist Voraussetzung zum Verständnis. Anders als Schein ordnet Johnson die Elemente neben- statt übereinander ab und fügt als kennzeichnendes Element eine Art Kernidee – das Paradigma – hinzu. Er beschreibt die Organisationskultur als ein Netz von sieben überlappenden Themengebieten: Geschichten und Mythen, Symbole, Machtstrukturen, organisatorische Strukturen, Kontrollsystem, Rituale und Routinen, Paradigma.", "section_level": 2}, {"title": "Starke und schwache Kulturen.", "content": "Hinter der Diskussion um Organisationskulturen stand und steht immer noch die Idee, dass Kulturen einen Wettbewerbsvorteil darstellen. vertritt die Auffassung, dass mit dem Abschwächen anderer Wettbewerbsfaktoren (z. B. Lerneffekte, Skalenerträge usw.) die Kulturen als \"die Art und Weise, wie wir Wert durch Menschen schöpfen\" einen immer stärkeren Wettbewerbsvorteil darstellen können – vorausgesetzt, man tut es besser als die Konkurrenz. Einen ähnlichen Standpunkt nimmt ein. Daher etablierte sich eine fragwürdige (da wertende) Bezeichnungsform, wo man von \"starken Kulturen\" und im Umkehrschluss von \"schwachen Kulturen\" spricht. Als \"stark\" bezeichnet man nach Horst Steinmann und Georg Schreyögg Kulturen, die unterschiedliche Dimensionen erfüllen. Als wichtigste identifizieren sie Prägnanz, Verbreitungsgrad und Verankerungstiefe, fügen aber auch weniger wichtige in ihrer Aufzählung hinzu. Bei diesen Einteilungen werden nur die Ausprägungen der Kulturen beachtet, nicht deren Inhalte, wenn auch einsichtig ist, dass Prägnanz nur dann erreicht werden kann, wenn die Inhalte Menschen ansprechen und dies eine direkte Auswirkung auf den Verbreitungsgrad und die Verankerungstiefe haben. Die Erkenntnis wird von Steinmann und Schreyögg prägnant formuliert:", "section_level": 1}, {"title": "Management und nationale Kulturen.", "content": "Der niederländische Kulturwissenschaftler Geert Hofstede untersuchte zwischen 1967 und 1978 ca. 116.000 Fragebögen, die in 50 verschiedenen Ländern von Beschäftigten in allen Positionen – Arbeiter bis Manager – ausgefüllt worden waren. Sein Ziel war es, eine Sprache zu finden, in der \"Kultur\" ohne Missverständnisse wissenschaftlich bearbeitet werden kann. Aus den Antworten entwickelte Hofstede vier Kulturdimensionen zur Beschreibung von Kulturen: Dieses Modell erweiterte Hofstede später um zwei weitere Dimensionen:", "section_level": 1}, {"title": "Konsequenzen für das Management.", "content": "Die Management-Literatur ist stark durch die USA beeinflusst. Seit dem Zweiten Weltkrieg dominieren die USA besonders die Organisations- und Führungstheorie. In Anbetracht der beschriebenen Unterschiede bedeutet das aber auch, dass diese Theorien versuchen, stark individuell geprägte Menschen (die USA haben in Hofstedes Untersuchung den höchsten Wert des Individualismus aller untersuchten Länder) zu organisieren. Die vorgeschlagenen Methoden sind aber in kollektiv geprägten Ländern kaum anwendbar. Die Führung in Ländern mit hoher Kollektivität (praktisch die gesamte Dritte Welt) erfordert Führungsstile, bei denen den Mitarbeitern ähnliche Gruppenvorteile geboten werden wie in ihren sozialen Gruppen. Ähnlich wirken sich Unterschiede der Macht-Distanz auf den Managementstil aus. Die USA liegen hier im Mittelfeld, d. h. ein Manager hat weitreichende Entscheidungsbefugnisse und die Untergebenen zweifeln diese Entscheidungen nicht häufig an. Anders ist die Situation beispielsweise in Schweden oder Dänemark, wo die Macht-Distanz sehr niedrig ist und Untergebene eine Entscheidung individuell oder als Gruppe sehr wohl und häufig anzweifeln können. Länder mit hoher Macht-Distanz, wie fast alle asiatischen Länder, haben meist gleichzeitig hohe Kollektivitätswerte, so dass das Kollektiv einen Manager immer noch beeinflussen kann. Abweichend hiervon sind Frankreich und Belgien, wo hohe Macht-Distanz mit relativ hoher Individualität zusammenkommt. Hier ist Mitbestimmung nur sehr schwierig umzusetzen – Untergebene scheuen Verantwortung für die Aufgaben. Management findet in einem kulturellen Umfeld statt. Es ist wichtig zu erkennen, dass theoretische Modelle vor einem kulturellen Hintergrund abgebildet werden und diese, besonders Führungs- und Organisationstheorien, eben nicht leicht von einem Land in ein anderes transferiert werden können. Erfolgreiche Transferleistungen, beispielsweise die Übertragung amerikanischer Qualitätszirkel nach Japan, wurden dort so erfolgreich, weil sie dem japanischen Bedürfnis nach hoher Unsicherheits-Vermeidung bei gleichzeitig stark kollektiv eingestellter Gesellschaft entgegenkamen und leicht angepasst werden konnten. Ohne die kollektive Grundeinstellung wäre die Hürde erheblich größer gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Gestaltbarkeit der Organisationskultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tom Burns’ mechanistische und organismische Unternehmen.", "content": "Eine der ersten wissenschaftlichen Arbeiten über Kulturveränderungen stammt von dem 1981 in den Ruhestand getretenen schottischen Professor für Soziologie (Universität Edinburgh) Tom Burns. Burns versuchte elektronische Entwicklungstätigkeiten in traditionellen schottischen Unternehmen einzuführen. Die Anpassungsprobleme, die diese Unternehmen hatten, führten dazu, dass Burns zwei „Idealtypen“ beschrieb. Der \"mechanistische\" Typ (engl. ) ist an relativ stabile Umweltbedingungen angepasst. Probleme und Aufgabenstellungen des Managements sind in Bereiche aufgeteilt und verwaltet, es gibt klare Kommunikationslinien und eine strukturierte Befehlshierarchie. Das System ähnelt stark Webers rational-legaler Bürokratie oder Mintzbergs Maschinenbürokratie. Der \"organismische\" (oder organische) Typ (engl. oder ) ist angepasst an instabile Umwelten, in denen neue, unvertraute Probleme häufig auftauchen, die nicht auf traditionelle Weise zerlegt und in Fachbereiche aufgeteilt werden können. Hier findet also eine kontinuierliche Anpassung und Neudefinition der Einzelaufgaben statt. Kommunikation findet mehr in Form von Informationsaustausch und Ratschlag anstelle von Befehl und Gehorsam statt. Man erkennt Mintzbergs Adhokratie in dieser Beschreibung wieder. Als sich fast keines der traditionellen schottischen Unternehmen in die Entwicklung von elektronischen Baugruppen einarbeiten konnte, entwickelte Burns Zweifel, ob sich mechanistische Unternehmen bewusst verändern könnten. Er stellte drei Arten von Veränderungen der mechanistischen Organisationen fest, die er als \"pathologisch\" (krankhaft, engl. ) bezeichnete. Pathologische Systeme sind die Versuche mechanistischer Unternehmen, sich selbst organismischer zu gestalten, um mit unsicherer Umwelt zurechtzukommen. Burns behauptet, dass ein Verständnis von Organisationen nur aus dem Verständnis von drei sozialen Systemen folgen kann. Das erste sind die \"formalen Autoritätsstrukturen\", die sich aus den Organisationszielen ergeben und mit denen es sich seiner Umwelt anpasst. Aber Organisationen sind auch \"Lebensumwelten\", in denen Menschen Karrieren planen. Sie werden daher ihre Verhaltensweisen so anpassen, dass diese Karrieren besser stattfinden. Und schlussendlich sind Organisationen auch \"politische Systeme\", wo Menschen und Abteilungen konkurrieren und kooperieren. Burns betrachtet es als naiv, eine Organisation nur unter Berücksichtigung seiner formalen Systeme (dem Organigramm) zu betrachten. Zwar spricht Burns nicht von \"Kultur\" bzw., aber aus heutiger Sicht ist es genau das, was hier beschrieben ist.", "section_level": 2}, {"title": "Kann man Kultur managen?", "content": "Der englische Organisationsforscher Emmanuel Ogbonna hinterfragte die vorgestellten Konzepte auf ihren Nutzen. Er erkennt keinen Konsens über die Definition von Organisationskultur. Es scheint, als ob jede Definition von Kultur mit dem Denkansatz des jeweiligen Experten zusammenläuft. Doch für eine sinnvolle Diskussion der Veränderung wird eine operationale Definition benötigt. So definiert Ogbonna für die Diskussion \"Verwobensein des Einzelnen in eine Gemeinschaft und die kollektive Programmierung des Verstandes, welche die Mitglieder einer bekannten Gruppe von Mitgliedern anderer Gruppen unterscheidet. Sie besteht aus Werten, Normen, Glaubenssätzen und Sitten, die der Einzelne zusammen mit den Mitgliedern einer sozialen Gruppe oder Einheit hat.\" Die Diskussion über die Veränderbarkeit von Kultur dreht sich um zwei extreme Positionen in der Wahrnehmung des Themas: Smircich (1983) identifiziert zwei Standpunkte zur Kultur als etwas, \"das eine Organisation ist\" \"(Variablen-Ansatz)\" im Gegensatz zu etwas, \"das eine Organisation hat\" \"(-Ansatz)\". Die beiden sich scheinbar ausschließenden Standpunkte dominieren nicht nur die Diskussion, sondern auch die Erforschung des Konzeptes. Aus dem Blickwinkel \"die Organisation hat eine Kultur\" wirkt Kultur wie ein mächtiges Werkzeug, welches Verhalten steuert, ein Gefühl von Identität vermittelt und akzeptierte und anerkannte Methoden zur Entscheidungsfindung liefert. Für diejenigen Forscher, die Kultur als untrennbaren Bestandteil von Organisationen betrachten – \"Organisation ist Kultur und Kultur ist Organisation\" – handelt es sich um eine existentielle Frage von Organisationen (was Organisationen sind). Andere Forscher gehen sogar noch weiter und behaupten, dass Kultur einfach existiert und nicht durch Einzelne erzeugt oder verändert werden kann. Angesichts der Erfahrungen ist es natürlich plausibel, diesen extremen Standpunkt anzuzweifeln. Was heute alltägliches Verhalten ist, war einst ein strafwürdiges Vergehen gegen die Kultur. Was sich eine Kultur einmal angeeignet hat, kann sie auch \"entlernen\" und durch anderes ersetzen. In diesem, auf Edgar Schein zurückgehenden, Denkansatz kann eine Kultur verändert werden, wenn sie nicht mehr angemessen auf die Umwelt reagiert. Schließlich gibt es ausreichend Literatur über Kulturveränderungen auch unter dem Druck von Notwendigkeit. Es drängt sich die Erkenntnis auf, dass Kulturveränderungen im „tiefen organisationellen Gewebe“ äußerst schwierig sind und nicht ohne gründlichste Überlegungen in Angriff genommen werden sollten. Belegt wird dies unter anderen durch Tunstalls Bericht über die Veränderung der Organisationskultur bei AT&T (American Telephone & Telegraph). Robbins verlagert die Diskussion von „Ist Änderung möglich“ zu „Unter welchen Umständen ist Änderung möglich“ und argumentiert, dass, wenn Manager ihre Organisationen nicht durch Kulturwandel führen könnten, das Konzept bestenfalls akademischen Wert habe. Bei beobachteten Veränderungen der Organisationskultur beschreiben verschiedene Autoren auch unvorhergesehene Veränderungen und deuten an, dass das Management von Kultur mit unbeabsichtigten organisationellen Konsequenzen behaftet ist, genau so, wie die Kultur der Gesellschaft als Ganzes nicht kontrolliert gesteuert werden kann. Managern ist häufig nicht klar, was sie eigentlich erreichen wollen und arbeiten lieber reaktiv, so wie Probleme auftreten. Eine Folgerung aus dieser Erkenntnis ist, dass Manager mit Kulturänderungsabsichten klare und unzweideutige Ziele verfolgen müssen. Einzelne Aspekte und der Grad des Erfolgs werden von der Definition von Kultur und den erwünschten Veränderungen abhängen. Ein problematischer Bereich ist beispielsweise ein Eingriff in eine Organisationskultur aus Sicherheitsgründen, speziell im Sektor der Kommunikations- und Informationssicherheit. Hier muss zur Sicherung des Erfolgs und zur Vermeidung ungewollter Nebenwirkungen sorgfältig abgeschätzt werden, ob etwa eine Kampagne für mehr Sicherheitsbewusstsein gegen eine bestehende Organisationskultur verstoßen darf oder sollte. Eine Zusammenfassung der Literatur über Organisationskulturen (organisatorische Kulturen) ist verwirrend. Bezüglich Veränderung gibt es zwei Schulen. Die einen behandeln Kultur als Verhalten, die anderen als Werte. Demzufolge gibt es kein klares Konzept, das erklärt, wie grundlegender Kulturwandel herbeizuführen ist. Wer Veränderung sucht, begibt sich auf eine Reise in Unbekannte. Es scheint, so folgert Ogbonna, dass das Konzept Organisationskultur ein Stadium in einem Lebenszyklus erreicht hat, in dem es einen sinkenden Wert darstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und das Paradigma.", "content": "Mallory et al. beschreiben den Zusammenhang zwischen Organisationskultur und dem Paradigma aus dem oben beschriebenen Denkansatz des Kulturnetzes. Mallory definiert das Paradigma leicht abweichend als \"dauerhafte Glaubenssätze, wie das Unternehmen sich im Wettbewerb durchsetzt, die über Zeit entstanden sind und durch die Aktivität des Managements verstärkt wurden\". Grundwerte beziehen sich auf Glaubenssätze, wie die Welt ist und wie wir uns in ihr verhalten sollen. Solche Glaubenssätze leiten unser Verhalten. Wiederholen wir solches Verhalten, dann formt sich schnell ein Verhaltensmuster, welches nicht weiter hinterfragt wird. Das Gleiche trifft auf Organisationen bezüglich strategischer Planung, Formulierung und Umsetzung zu. In diesem Sinne ist das Paradigma empirisch, mehr durch Erfahrungen geformt als ein geplantes Modell. Hamel und Prahalad beschreiben Strategie zu einem Teil als Anpassung der Organisation an ihre Umwelt (engl. ). Diese Anpassungen der Organisation findet nach dem oben beschriebenen Muster in den Begrenzungen des Paradigmas statt; d. h. der Stratege verhält sich „gewohnheitsmäßig“ so, dass das Paradigma erfüllt bleibt. Starke Veränderungen können dabei auf erheblichen Widerstand in der Organisation führen. Wenn die Anpassung der Organisation an die Umwelt nicht mehr ausreicht, dann kann es zu einem Bruch kommen, in dem das alte Paradigma zerbricht und ein neues an seine Stelle tritt. Häufig finden solche Paradigmenwechsel in Organisationen dann statt, wenn die Organisation existentiell gefährdet ist, weil sie sich strategisch zu weit von der benötigten Anpassung entfernt hat (). Für den Manager/Strategen drängt sich hier nicht das Bild eines Kapitäns auf, der seinen Kurs verfolgt, sondern eher das des Surfers, der mit der Welle so gut wie möglich arbeitet. Das sich ergebende, neue Muster im Kulturnetz ist zu großen Teilen nicht vorhersehbar oder planbar.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Geschlechter.", "content": "Wie auch in der Ethnologie wird der Kulturbegriff in Organisationen auf ihre Auswirkung auf die Geschlechterrollen oder umgekehrt die Auswirkung der Geschlechterrollen auf die Kultur untersucht. Da der Begriff der Organisationskultur sich erst relativ spät in der Fachsprache entwickelte, lehnen sich die Konzepte häufig an die ältere Gleichberechtigungsdiskussion in der breiteren Gesellschaft an.", "section_level": 2}, {"title": "Geschlechterkulturen.", "content": "und bezeichnen mit Geschlechterkulturen ein Modell der betriebswirtschaftlichen Forschung im Bereich der Organisationskultur. Es beschreibt kulturelle bedingte Unterschiede in der Behandlung von Männern und Frauen. Maddock/Parkin sprechen von (geschlechtsspezifische Kultur), welche von Frauen besser wahrgenommen wird, als von Männern, weil besonders weibliches Verhalten und Ausdrucksweisen eingeschränkt werden. Dabei unterscheiden sie sechs Ausprägungen Die von Maddock/Parkin gewählten Bezeichnungen sind plakativ-provokativ und werden als Anstoß zur Diskussion verstanden. Die Kulturen betreffen nicht nur Frauen, sondern auch Minoritäten wie Homosexuelle, Körperbehinderte, ältere Mitbürger, geistig Behinderte, Ausländer, Farbige, Anhänger anderer Religionen usw. und schränken auch Männer ein; so wird in der Umkleidekabinen-Kultur ein Bier nach der Arbeit mit Frauen als Anbändelversuch missverstanden oder in der Kasernenhof-Kultur ein Lob als Schwäche. Nach Meinung spielen die meist männlichen Führungskräfte eine wesentliche Rolle bei der Entstehung, dem Erhalt und der Veränderung von Geschlechterkulturen. Frauen passen sich den Kulturen an, ohne die Ursachen zu hinterfragen, konzentrieren sich aufgrund der Hoffnungslosigkeit auf ihre Kinder oder wechseln die Laufbahn. Viele Männer glauben, dass das Fehlen von Frauen in Führungspositionen nur an dem weiblichen Mangel an Ambitionen liege. Weiter führen an, dass Führungskräfte befürchteten, eine Frau würde „plötzlich“ schwanger und befürchteten dadurch nicht schließbare Lücken. \"In Wirklichkeit planen Frauen ihre Schwangerschaften nach der Arbeit und nicht ihre Arbeit nach der Schwangerschaft.\" Zudem fehlen weibliche Führungskräfte selten mehr als 3 Monate wegen einer Schwangerschaft. All dies seien nur männliche Rationalisierungen gegen Gleichberechtigung. Das Schwangerschaftsbeispiel ist nur ein Beispiel für geschlechterspezifische Kulturen. Häufig genug investieren Organisationen in ihre männlichen Führungskräfte, die dann prompt den Arbeitsplatz wechseln, ignorieren aber Frauen, die meist standortfester sind. Während Maddock und Parkin innerbetriebliche Symptome beschreiben und Ursachen analysieren, beschäftigen sich andere Autoren mit schädlichen Auswirkungen auf Organisationen und Mitarbeiter. So analysiert Hildegard Matthies in einem Projekt für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Karrierechancen von Männern und Frauen in industriellen Forschungsbereichen. Danach werden Frauen durch \"stereotype Geschlechterbilder und uniforme Vorstellungen von den Eigenschaften einer idealen Führungskraft\" im beruflichen Fortkommen behindert. Über feststellbare Karrierestufen hinaus können sich nach dieser Studie Frauen nur selten entwickeln. Das Phänomen wird als gläserne Decke bezeichnet und führt dazu, dass die Besetzung von Führungspositionen bereits vor der Beurteilung der Befähigung eines Bewerbers durch sein Geschlecht eingeschränkt ist. Die deutsche Professorin Birgit Pfau-Effinger führt diese Phänomene auf die breitere Kultur zurück, die schon von Hofstede (s. o.) als wichtigster Einfluss auf die Organisationskultur ermittelt wurde. Somit ergibt sich für die Veränderung von Organisationskulturen ein Bogen zurück zum anthropologischen Kulturbegriff. Die Beurteilung von Kultur in betriebswirtschaftlichen Analysen wird relativiert und muss mit einem breiten Verständnis der vorherrschenden Kultur erfolgen, in der sich ein Unternehmen befindet. Konzepte, die stark von der Organisationskultur als Mittel zur Durchsetzung abhängig sind, können möglicherweise nur schwierig in fremde Kulturräume übertragen werden. Speziell für die höchsten Führungsebenen wird auch von Hyperinklusion als Zugangsvoraussetzung zum Top-Management gesprochen, welche die Gender-Homogenität von Führungsebenen stabilisiere.", "section_level": 3}], "src_summary": "Organisationskultur () ist ein Begriff der Organisationstheorie und beschreibt die Entstehung und Entwicklung kultureller Wertmuster innerhalb von Organisationen. Bei Unternehmen oder Verwaltungen wird dieses Phänomen auch als Unternehmenskultur, Betriebskultur oder eben Verwaltungskultur bezeichnet. ", "tgt_summary": null, "id": 1934741} {"src_title": "Neurose", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem ursprünglich der Bundesgrenzschutz die Aufgabe des protokollarischen Ehrendienstes für die Bundesregierung innegehabt hatte, wurde das Wachbataillon als einer der ersten Verbände der Bundeswehr am 15. Februar 1957 in Rheinbach aufgestellt und übernahm die militärische Repräsentation der Bundesrepublik Deutschland. Es bestand zunächst aus einer Stabs- und Versorgungskompanie, zwei Wachkompanien, einer Feldjägerkompanie und dem Lehrmusikkorps und gehörte ausschließlich dem Heer an. Der Kader der beiden Wachkompanien wurde aus der Unteroffizierlehrkompanie gebildet, die bereits seit 1956 protokollarische Einsätze ausgeführt hatte und aus früheren Angehörigen des Bundesgrenzschutzes bestand. Die Feldjägerkompanie wurde bereits 1958 an das Feldjägerbataillon BMVg abgegeben. Am 11. Februar 1959 wurde das Bataillon in die Brückberg-Kaserne nach Siegburg verlegt. Das am 1. Juni 1959 in \"Stabsmusikkorps der Bundeswehr\" umbenannte Lehrmusikkorps wurde ebenfalls ausgegliedert. Am 4. Januar 1960 wurden die verbleibenden Kompanien laufend durchnummeriert, die Bezeichnungen 1. und 2. Wachkompanie wurden aufgegeben. Im Januar 1961 wurden erstmals Wehrpflichtige ins Wachbataillon übernommen. Am 1. Juli 1961 wurde die 4. Kompanie aufgestellt. Bereits seit August 1959 fanden protokollarische Einsätze unter Beteiligung aller Teilstreitkräfte statt. Die Luftwaffenkompanie kam vom Fliegerhorst Köln-Wahn, die Marinekompanie wurde von der Marineunteroffizierschule Plön gestellt. Um die organisatorischen Schwierigkeiten zu verringern, wurde die Luftwaffenkompanie bereits Ende 1959 ebenfalls in die Brückberg-Kaserne verlegt und später als 5. Kompanie ins Wachbataillon eingegliedert. Erst am 28. Juni 1973 wurde die 9. Inspektion der Marineküstendienstschule von Neustadt an der Ostsee nach Siegburg verlegt und als 4. Kompanie dem Wachbataillon eingegliedert. Die bisherige 4. Kompanie wurde dazu in 3. Kompanie umbenannt, die bisherige 3. Kompanie wurde aufgelöst. Am 13. Mai 1961 übernahm das Wachbataillon die Tradition des Ersten Garde-Regiments zu Fuß und des Infanterie-Regiments 9. Im Januar 1963 wurde das Ärmelband „Wachbataillon“ verliehen. Die im November 1962 aufgestellte Wachausbildungskompanie 708 begann im April 1963 mit der Ausbildung von Heeressoldaten für das Wachbataillon. Im Mai 1965 verlieh Bundespräsident Heinrich Lübke dem Bataillon die erste Truppenfahne der Bundeswehr. Am 1. Dezember 1974 wechselte die Unterstellung des Wachbataillons vom Wehrbereich III zum Sicherungs- und Versorgungsregiment beim Bundesministerium der Verteidigung. Am 1. Oktober 1989 wurde in der Brückberg-Kaserne die 6. Kompanie aufgestellt. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 begannen protokollarische Einsätze in Berlin schnell zuzunehmen. Am 1. April 1995 wurden daher die 2. Kompanie des Wachbataillons und die Wachausbildungskompanie 902 (bis 1982 Wachausbildungskompanie 708), die zuletzt die Grundausbildung der Heeres- und Marinesoldaten für das Wachbataillon durchgeführt hatte, von Bergisch Gladbach in die Julius-Leber-Kaserne in Berlin verlegt. Die Ausbildungskompanie wurde zur regulären Protokoll- und Sicherungskompanie und als 7. Kompanie dem Wachbataillon eingegliedert. Bereits im März 1991 war die 3. Kompanie aus der Hermann-Löns-Kaserne in Bergisch Gladbach in die Brückberg-Kaserne in Siegburg verlegt worden. Der Umzug von Teilen der Bundesregierung und des Bundespräsidenten nach Berlin im Sommer 1999 erforderte schließlich die Verlegung des größten Teils des Wachbataillons nach Berlin. Die im Frieden inaktive Feldersatzkompanie wurde aufgegeben. Am 1. Juli 2008 wurde die 8. Kompanie in 9. Kompanie umbenannt und eine neue Protokoll- und Sicherungskompanie der Luftwaffe als 8. Kompanie aufgestellt. Am 26. April 2014 verabschiedete sich das Wachbataillon nach 55 Jahren in der Brückberg-Kaserne mit einem Großen Zapfenstreich endgültig aus Siegburg. Ende September 2014 wurde auch die letzte Kompanie von Siegburg nach Berlin verlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Auftrag.", "content": "Das Wirken und die Einsätze des Wachbataillons richten sich nach dem internationalen Protokoll. Die zur Durchführung der militärischen Zeremonielle notwendige musikalische Begleitung erfolgt dabei in der Regel durch das Stabsmusikkorps der Bundeswehr oder das Musikkorps der Bundeswehr. Aufgrund dieser öffentlichkeitswirksamen repräsentativen Aufgaben und der daraus resultierenden Medienpräsenz gehört das Wachbataillon zu den bekanntesten Truppenteilen der Bundeswehr. Das jährliche feierliche Gelöbnis der Rekruten am 20. Juli, zum Gedenken an das Attentat vom 20. Juli 1944, das seit 1999 im Bendlerblock (selten auch auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude) stattfindet, ist ein wesentlicher Bestandteil im Traditionsverständnis der Bundeswehr im Allgemeinen und des Wachbataillons im Besonderen. Der Auftrag zur (militärischen) Sicherung der Bundesregierung spielt aufgrund der niedrigen Bedrohungsstufe Deutschlands im Dienstalltag des Wachbataillons eine nachgeordnete Rolle; die Protokollaufgaben und -ausbildungen haben Vorrang. Die infanteristische Ausbildung nimmt dennoch einen erheblichen Anteil der Dienstzeit in Anspruch; zudem nehmen Angehörige des Wachbataillons im Rahmen seines Auftrags als allgemeiner Truppenteil der Streitkräftebasis an Auslandseinsätzen teil. Dies ist jedoch – anders als bei den meisten truppenstellenden Verbänden – auf Einzelabstellungen bis Teileinheitsebene begrenzt. In den Protokollkompanien des Wachbataillons dienten lange Zeit keine Frauen. Dies hatte in erster Linie einen medizinischen Grund, da bestimmte Exerziergriffe für Frauen mit gesundheitlichen Risiken behaftet sind (beispielsweise das Schlagen des Gewehrs gegen die Brust). Zudem wurde Wert darauf gelegt, die militärische Repräsentation Deutschlands vor allem durch Wehrpflichtige (die ja keine Frauen sein konnten) als Spiegelbild der Gesellschaft zu erweisen. Ausnahme davon bildete die Stabskompanie, in der auch weibliche Soldaten Dienst leisteten. Am 10. März 2011 diente erstmals eine Soldatin im protokollarischen Einsatz. Beim Großen Zapfenstreich zur Verabschiedung Karl-Theodor zu Guttenbergs marschierte erstmals ein weiblicher Stabsunteroffizier als Fackelträger ein und nahm eine der Positionen neben dem Podest des zu Ehrenden ein. \"Details zu den Abläufen des deutschen Militärprotokolls finden sich unter Militärische Ehren bzw. den dort angegebenen Weiterleitungen.\"", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Mit insgesamt sieben aktiven (sowie zwei nichtaktiven) Kompanien und mehr als 1.000 Angehörigen zählt das Wachbataillon zu den größten Bataillonen der Bundeswehr. Es hat damit annähernd Regimentsstärke und ist in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin-Wedding stationiert. Seit 2001 ist es dem Organisationsbereich der Streitkräftebasis unterstellt, nachdem es zuvor Teil des Heeres gewesen war. Ihm gehören Soldaten an, die die Uniformen aller drei Teilstreitkräfte – Heer, Marine und Luftwaffe – tragen und teilweise von diesen Teilstreitkräften in das Wachbataillon versetzt wurden. Zu den sieben aktiven Kompanien zählen eine Versorgungskompanie, vier Protokollkompanien (von denen zwei zum Heer und jeweils eine zu Luftwaffe und Marine gehören) und zwei Sicherungskompanien als Ergänzungstruppenteile. Die beiden nichtaktiven Kompanien sind ebenfalls Sicherungskompanien. Die Soldaten sind zwar gemäß ihrer Kompanie einer Teilstreitkraft zugeordnet, sind aber auch mit den Protokoll-Uniformen der anderen Teilstreitkräfte ausgestattet, um bei der Stellung von Ehrenformationen flexibler zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Rekrutierung und Ausbildung.", "content": "Das Wachbataillon ist für seine fordernde Ausbildung sowie seine strikte militärische Disziplin und seinen hohen Korpsgeist bekannt. Der Ablauf von Großen Zapfenstreichen, Gelöbnissen, Empfängen mit militärischen Ehren und anderen protokollarischen Ritualen und Zeremonien wird intensiv geübt. Zum protokollarischen Ehrendienst im Wachbataillon werden nur Soldaten zugelassen, die eine Körpergröße von 175 bis 200 Zentimeter haben. Angehörige des Wachbataillons erhalten eine spezielle Ausbildung im Marschieren in Formationen und in der Handhabung des Karabiners. Alle Protokollsoldaten wirken nach einer bestandenen Protokollabnahme, in der die Soldaten ihre protokollarischen Fähigkeiten zeigen, im protokollarischen Ehrendienst mit. Neben der Protokollausbildung erhalten die Soldaten eine infanteristische Ausbildung. Das Wachbataillon ist nach Auflösung des Sicherungsbataillons 12 mittlerweile das einzige Sicherungsbataillon des Heeres, das zum Schutz von Einrichtungen befähigt ist. Der unterste Mannschaftsdienstgrad ist Schütze oder Matrose. Das Wachbataillon schließt damit in der Historie an früher bestehende Truppenteile an.", "section_level": 1}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Die Bewaffnung des Wachbataillons entspricht der eines Infanteriebataillons der Bundeswehr. Anders als Repräsentationseinheiten vieler anderer Staaten verwendet das Wachbataillon für zeremonielle Anlässe nicht das jeweils eingeführte Sturmgewehr, sondern noch den Kar98k (Karabiner 98 kurz). Diese sind nicht mehr schussfähig. Bei Schauauftritten des so genannten Drillteams kann jedoch noch mit Platzpatronen geschossen werden. Erst 1995 wurden von den aus der Zeit vor 1945 stammenden Karabinern das teilweise noch vorhandene Beschusszeichen mit Hakenkreuz entfernt, nachdem dies im Bundestag seitens der SPD kritisiert worden war. In seinem Auftrag zur Sicherung des Ministeriums und der Bundesregierung verwendet das Wachbataillon die übliche Infanteriebewaffnung der Bundeswehr. Seit 2006 untersteht dem Wachbataillon eine Feldhaubitzenbatterie mit zehn Feldhaubitzen M101 Kaliber 105 mm. Diese hat den Auftrag, gemäß diplomatischem Protokoll Salutschüsse zu Ehren von hochrangigen Würdenträgern abzugeben. Der Auftrag für Salutschüsse oblag vorher dem Feldartilleriebataillon 545 in Niederlahnstein, von dem auch die Feldhaubitzen übernommen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Uniform.", "content": "Die Dienstanzüge des Bataillons entsprechen im Wesentlichen denen der Teilstreitkräfte. Im Regelfall werden die Rekruten auch mit Dienstanzügen aller drei Teilstreitkräfte ausgestattet. Als Besonderheit tragen die Soldaten im Dienstanzug Ausführung Heer und Luftwaffe ein Ärmelband mit der Aufschrift \"Wachbataillon\". Ein entsprechendes Ärmelband mit dem Namen ihres Verbandes tragen im Heer ansonsten nur die Angehörigen der Panzerlehrbrigade 9, der Offizierschule des Heeres sowie der Unteroffizierschule des Heeres. Zur Luftwaffenuniform (Feld- und Dienstanzug) und zur Marineuniform (nur Feldanzug) tragen die Soldaten kein Schiffchen, sondern ein blaues Barett analog zu den Objektschutzstaffeln der Luftwaffe und der Marineschutzkräfte. Als Truppenteil der Infanterie ist das Barett für die Heeresuniformträger grün. Das Barettabzeichen aller Heeres-, Marine- und Luftwaffenkompanien zeigt (mittlerweile) das gotische \"W\" für Wachbataillon im Eichenlaub. Früher trugen die Soldaten der Marine- und Luftwaffenkompanien das der jeweiligen Sicherungstruppe ihrer Teilstreitkraft. Zum Dienstanzug der Marine tragen die Mannschaften eine Tellermütze mit weißem Bezug und einem Mützenband mit goldenem Namenszug \"Wachbataillon.\" Das interne Verbandsabzeichen – getragen am Dienst- oder Feldanzug in der Ausführung Heer oder Luftwaffe sowie am Feldanzug in der Ausführung Marine – zeigt ein entsprechendes Fraktur-\"W\" auf silbernem Grund. Das, seit der Unterstellung Wachbataillons zum Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, am Dienstanzug Ausführung Heer am linken Ärmel getragene eigentliche Verbandsabzeichen zeigt gemäß der ehemaligen truppendienstlichen Unterstellung unter das Sicherungs- und Versorgungsregiment beim Bundesministerium der Verteidigung (SichVersRgtBMVg) im kleinen Wappenschild das deutsche Wappen mit Bundesadler auf goldenem Grund auf schwarz-rot-goldenem Hauptwappenschild. Das Wappen ist in vorletzter Ebene mit einer silbernen Kordel und eingeflochtenem schwarzen Faden und in letzter Ebene weiß umrandet und hebt sich damit von den Abzeichen der Soldaten in den höheren militärischen Dienststellen im Bereich des Ministeriums (vgl. Führungsstab der Streitkräfte) ab, deren Abzeichen goldfarben umkordelt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten des Wachbataillons.", "content": "Die einzigartige Aufgabenstellung des Wachbataillons spiegelt sich in einer Vielzahl von speziellen Vorschriften und Bestimmungen, die von denen der übrigen Bundeswehr teils erheblich abweichen, wider:", "section_level": 1}, {"title": "Tradition und Herkunft.", "content": "Das Wachbataillon führt seine Tradition über das 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment der Reichswehr sowie das 1. Garde-Regiment zu Fuß der preußischen Armee bis ins Jahr 1675 (Lange Kerls) zurück und ist damit der einzige Verband mit einer offiziellen Tradition (siehe Traditionserlass) aus der Zeit vor Errichtung der Bundeswehr. Sein Schlachtruf ist daher in Anlehnung an das 1. Garde-Regiment zu Fuß „Semper Talis“ (lat.: „Immer gleich“ oder auch „Immer vortrefflich“). Das I. Bataillon dieses Regiments führte den Spruch im Helmzierrat. Durch die Fortführung dieser Tradition ist das Wachbataillon mit dem \"Semper talis Bund\" (StB), dem Haus Hohenzollern und dem von Rohdich’schen Legatenfonds verbunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung (WachBtl BMVg; meist verkürzend als Wachbataillon bezeichnet) ist der Verband der Bundeswehr für den protokollarischen Ehrendienst bei Staatsbesuchen und anderen staatlichen Anlässen. Ausstattungs- und gliederungstechnisch handelt es sich beim Wachbataillon originär um einen infanteristischen Truppenteil. In dieser Eigenschaft ist es im Verteidigungsfall zur Sicherung des Verteidigungsministeriums und der Mitglieder und Objekte der Bundesregierung (wie beispielsweise zu Zeiten des Kalten Krieges des Ausweichsitzes der Verfassungsorgane des Bundes) verantwortlich. ", "tgt_summary": null, "id": 1620477} {"src_title": "Christoph Daum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung.", "content": "Nach dem Bericht im Gesellschaftsbuch der Akademie wurde die Fruchtbringende Gesellschaft in Weimar am 24. August 1617 gegründet, und zwar von fünf anhaltischen und sachsen-weimarischen reformierten und lutherischen Fürsten sowie dreien ihrer Hofleute, darunter dem Gesellschaftsältesten (Caspar von Teutleben. FG 1. Der Mehlreiche. 1617), Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2. Der Nährende. 1617) und Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (FG 5. Der Schmackhafte. 1617), dem eigentlich ersten bzw. zweiten Gesellschaftsoberhaupt. Der Gründungsbericht dieser höfischen Akademie wurde in Frage gestellt, weil der 24. August der Kalendertag der französischen Bartholomäusnacht (Hugenottenmord) war und somit ein reformierter Gedenktag, jedoch hatte der Mitstifter Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579–1650) nur die Bestattung seiner Weimarer Schwester Dorothea Maria von Anhalt, die schon am 5. August 1617 erfolgt war, durch die lange Dauer seiner Benachrichtigung und Anreise verpasst, sodass seine Trauerbezeugung mit der Gründungsversammlung am 24. August zusammenfiel. Die Stifter dieser Vereinigung standen am Vorabend des Dreißigjährigen Kriegs zwar der protestantischen Aktionspartei nahe, gründeten die Gesellschaft aber nicht als „eine politisch motivierte Sammlungsbewegung“ mit einem erst sekundären Sprachzweck und adlig-patriotischen Tugendkanon, sondern nur zur Verwirklichung ethischer und sprachlich-literarischer Ziele.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele und Anfangsjahre.", "content": "Die Ziele definierten die Gesellschaftsbücher seit 1622, indem sie das höfische, jedoch schon sozial verallgemeinerte Verhaltensideal der Conversazione civile (Stefano Guazzo) mit den Aufgabenfeldern der Spracharbeit in aller Kürze umschrieben: Diese Ziele der Fruchtbringenden Gesellschaft erwuchsen anfangs aus Ideen des Pädagogen Wolfgang Ratke (1571–1635), der schon auf dem Frankfurter Reichstag von 1612 eine Erklärung darüber versprochen hatte, wie „Jm Gantzen Reich, ein einträchtige Sprach, ein einträchtige Regierung, vnd Endlich Auch ein einträchtige Religion, bequemlich ein zuführen, und friedlich zuerhalten sey.“ Herzogin Dorothea Maria, sodann Fürst Ludwig und dessen Neffe Herzog Joachim Ernst I. von Sachsen-Weimar (FG 3. 1617) hatten über ratichianische Schulversuche verhandelt, die ab 1618 auch in Köthen und in Weimar zustande kamen und wobei das frühe Mitglied Everwin von Droste zu Möllenbeck 1618/19 vermutlich mitwirkte. In Köthen liefen sie nach dem Ausscheiden Ratkes (1619) trotz der Inflation bis 1624 weiter, begleitet von zahlreichen, meistens in Fürst Ludwigs Offizin gedruckten Lehrbüchern für viele Sprachen und Disziplinen. Seit 1619 wurden in Köthen anonym auch umfangreiche fruchtbringerische kommentierte Übersetzungen Fürst Ludwigs und Nachdichtungen des anhalt-dessauischen Hofmeisters Tobias Hübner (FG 25. Der Nutzbare. 1619) gedruckt, außerdem eine Reihe von frühen Gedichten und Versübertragungen. In einer publizierten Muster-Korrespondenz stößt man unter dem 25. Januar 1620 auf den Brief der nun ausdrücklich genannten „Fruchtbringenden Gesellschafft“. Das erste Gesellschaftsbuch von 1622 enthält sodann den Gründungsbericht und die chronologische Liste der bis dahin aufgenommenen 52 Mitglieder. Von 1617 bis 1623 verfassten und veröffentlichten neben Fürst Ludwig und Hübner auch Heinrich von Krage (FG 16. 1618), Burggraf und Herr Christoph zu Dohna (FG 20. 1619), Jost Andreas von Randow (FG 22. 1619), Tobias Hübner, Curt Dietrich aus dem Winckel (FG 35. 1621) und Hans Ernst von Börstel (FG 41.1621) einzelne oder mehrere Arbeiten. Wahrscheinlich ist die Zahl noch größer, denn es gibt aus diesem Zeitraum auch schon recht viele andere, anonym erschienene und in Köthen gedruckte poetische Arbeiten unterschiedlichen Umfangs. Wir wissen auch um die sprachliche Begabung von Rednern und Gesandten wie Caspar von Teutleben oder des polyglotten ersten Sekretärs der Gesellschaft, Friedrich von Schilling (FG 21. 1619). Allgemein ging es jedoch darum, die Führungsschichten auf eine zivile Diskursfähigkeit zu verpflichten und für die Förderung der wenig verdächtigen, aber doch politischen und christlichen Spracharbeit zu gewinnen, so dass die Mehrheit der aufgenommenen Fürsten, Hofleute, Offiziere und Räte auch ohne eigene gelehrte oder literarische Werke den Zielen der Gesellschaft nutzen konnte. Die innergesellschaftliche Friedenspflicht und das überparteiliche fruchtbringerische Tugendethos bewährten sich in zunehmender Ausstrahlung nach außen als Vorbild für die im Laufe des Krieges anwachsende patriotische Friedensgesinnung im Alten Reich. Die Imprese Teutlebens, des Mehlreichen, weist auf das wichtigste Vorbild der Fruchtbringenden Gesellschaft hin: Die florentinische Accademia della Crusca, die in ihrer Imprese einen Beutelkasten zum Scheiden des Mehls von der Kleie als Sinnbild der Sprachkritik zeigte, nahm Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (FG 2. Der Nährende. 1617) im Jahre 1600 unter dem Namen L’Acceso (Der Entzündete) auf. Er arbeitete am ersten Wörterbuch der Crusca mit, ließ in Köthen seine eigenen Übersetzungen der philosophischen Dialoge von Giovan Battista Gelli, dem Leiter der Accademia Fiorentina, und andere, von Eingriffen der katholischen Zensur befreite italienische Bücher drucken, darunter die von Tobias Adami (FG 181. 1629) veröffentlichten Gedichte Tommaso Campanellas (1623). Auf Gellis in der italienischen Sprachdebatte vertretene Ideen berief sich der Fürst, besonders darauf, dass kein Gedanke an eine Sprache (z. B. Griechisch oder Latein) gebunden sei und dass alles in jeder Volkssprache ausdrückbar sei, wenn diese kultiviert werde (siehe die zuvor genannten beiden Ziele in den Gesellschaftsbüchern seit 1622).", "section_level": 1}, {"title": "Sozialstruktur, Symbolik und Verfassung.", "content": "Die Fruchtbringende Gesellschaft war als eine höfische Akademie gegründet worden, so dass auch zur Zeit Fürst Ludwigs (1617–1650) die Gesellschaft im Wesentlichen aus Adligen und Geadelten bestand, die den damaligen Führungsschichten entstammten und auch als Mäzene am besten die Spracharbeit protegieren konnten: Von den 527 in dieser Zeit aufgenommenen Mitgliedern waren 73 Fürsten (13,9 %), 42 Grafen (8 %), 19 Herren und Freiherren (3,6 %) und 330 Ur- oder Altadlige (62,6 %), 30 Mitglieder aus jüngerem Adel oder selbst Nobilitierte (5,7 %), 31 Bürger (einschließlich Patriziat u. ä.) oder Bauern (5,9 %). 2 Personen (0,4 %) sind ihrer Herkunft nach unbestimmt. Die Mitgliedschaft einiger großer Herren, z. B. Greve Axel Oxenstierna (FG 232. Der Gewünschte. 1634) und Fürst Octavio Piccolomini d’Aragona, Duca d’Amalfi (FG 356. Der Zwingende. 1641), dürfte politisch begründet gewesen sein und zeugt von Fürst Ludwigs diplomatischem Geschick bzw. von dem Druck der Kriegslage. Jedes Mitglied sollte sein Verhalten nach seiner eigenen Imprese regulieren, die mittels einer Pflanze oder eines Pflanzenprodukts, des dazu gehörigen,Worts’ (Sinnspruch), des Gesellschaftsnamens und eines darunter gerückten,Reimgesetzes’ (Strophe) eine,Tugend’ auslegte. Matthaeus Merian d. Ä. ließ nach den kolorierten Federzeichnungen von Christoph Rieck(e) († 1640 in Anhalt) und Christoph Steger († 1682 in Halle a. d. S.) in seiner Werkstatt 401 Impresen in Kupfer stechen und im Gesellschaftsbuch von 1646 veröffentlichen. Darin ergänzte er die Stiche seiner ersten 200 Impresen des Gesellschaftsbuchs von 1629/30. Das Sinnbild der Gesellschaft und das des jeweiligen Trägers prangten auch auf der Vorder- bzw. Rückseite der,Gesellschaftspfennige’ (ovale goldene Medaillen), die die Mitglieder an einem sittichgrünen Band um den Hals trugen. Um die damals häufigen Rangstreitigkeiten zu vermeiden, soziale Unterschiede bei der Akademiearbeit auszublenden und nur dem Nutzen zu dienen, sollten die,Gesellen’ in Gesprächen, Briefen und Publikationen nur ihre Gesellschaftsnamen benutzen. Die Gründungsmitglieder stellten sich nach ihrem Lebensalter auf, so dass Fürst Ludwig sich zwischen dem weimarischen Hofmeister Teutleben und vor den jüngeren weimarischen Herzögen einordnete. Bis zu seinem Tod am 11. Februar 1629 nahm daher der Mehlreiche den ersten Platz und Rang in der Akademie ein. Bei Gesellschaftstreffen, wie Peter Isselburg eines zur Aufnahme des Helfenden Friedrich von Kospoth (FG 55. 1622, s. Abb.) stach, führte der älteste Anwesende (hier Fürst Ludwig, der Nährende) den Vorsitz. Rechts neben ihm nahm nach der in der Gesellschaft herrschenden Anciennitätsregel sein Neffe Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (FG 5) den 2. Sitz an der Tafel ein und Kospoth als Zuletztrezipierter den untersten Platz und Rang. Zu den Ritualen der Aufnahme gehörte der Trunk aus einem tazzaförmigen Pokal (sog. Ölberger), das Hänseln des Neuen auf einem Drehstuhl und dessen Rede in vorbildlichem Deutsch. Als ältester Überlebender trat der Schmackhafte 1651, gut ein Jahr nach dem Tode des Nährenden, ordnungsgemäß dessen Nachfolge an (Weimarer Epoche). Das 3. und letzte Oberhaupt konnte nicht mehr rechtzeitig und nach der Rangfolge bestellt werden, vor allem weil mehrere Ältere die Würde ablehnten. In der zum fürstlichen Palmorden gewordenen Akademie zelebrierte seit 1667 der in Halle a. d. S. residierende Herzog August von Sachsen-Weißenfels (FG 402. Der Wohlgeratene. 1643) die Aufnahmen. Frauen wurden nicht als selbständige Mitglieder zugelassen, allerdings nach der weiblichen Form des Gesellschaftsnamens ihres Mannes bezeichnet, z. B. „die Befreiende“ für die komponierende und schriftstellernde Herzogin Sophia Elisabeth von Mecklenburg-Güstrow als Gemahlin Herzog Augusts d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 227. Der Befreiende. 1634). Wie es auch dem Leben am Hofe entsprach, ermunterte und ehrte die Akademie Frauen als praktische Helferinnen oder als gelehrte und musische Beiträgerinnen zum fruchtbringenden Vorhaben. Fürst Ludwigs Schwester Gräfin Anna Sophia von Anhalt, eine Gemahlin des Grafen Carl Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (FG 23. 1619) und unbeirrte Förderin Ratkes, gründete 1619 die Tugendliche Gesellschaft, die sich als Orden und im Unterschied zur FG auf höchstens 73 weibliche Mitglieder des höheren protestantischen Adels beschränkte. Obwohl Anna Sophia ein Gesellschaftsbuch verfasste und musische und fromme Tätigkeiten guthieß, war der Orden doch nicht speziell auf gelehrte oder dichterische Arbeit, sondern nur allgemein auf einen Kult der Tugenden ausgerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftspfennig.", "content": "Bei den bereits erwähnten Gesellschaftstreffen sollten die anwesenden Mitglieder sichtbar ihren \"Gesellschaftspfennig\" tragen. Es handelt sich dabei um eine kleine, meist goldene Medaille, auf der ein Palmbaum zu sehen war; auf der oberen Hälfte ein Spruchband mit der Inschrift \"Alles Zu Nutzen\" und auf der unteren Hälfte ein Spruchband mit der Inschrift \"Die Fruchtbringende Gesellschafft\". Die Rückseite zeigte das Sinnbild des jeweiligen Mitglieds, seinen Gesellschaftsnamen und seine Devise (\"Wort\"). Nach dem aktuellen Stand der Forschung besaß allerdings nicht jedes Mitglied eine solche Medaille.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtliche Perioden und Leistungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Köthener Epoche (1617–1650).", "content": "Nach den Anfängen stieg die Mitgliederzahl der Fruchtbringenden Gesellschaft von 1622 bis 1629 rasch von 52 auf 200 Personen an. Die Enge des anhaltisch-ernestinischen dynastischen Verbandes überwand die Vereinigung schon bis 1623 durch die Aufnahme von Mitgliedern aus Kurbrandenburg, Hessen-Kassel, Schwarzburg, Braunschweig-Wolfenbüttel, Schlesien und aus den Stiften Magdeburg und Halberstadt. Bis 1629 änderten sich ihre Sozialstruktur und ihre politischen und konfessionellen Affiliationen kaum, wenn neben Kriegspartnern der Union und Angehörigen der schleswig-holsteinischen, lippischen, waldeckischen, mecklenburgischen und holstein-schaumburgischen Höfe auch schon weiter Entfernte in die Gesellschaft eintraten, z. B. böhmische Exulanten und der als reformierter Privatsekretär im Dienste Karl Hannibals von Dohna, des katholischen Machthabers im kaiserlichen Schlesien, stehende Dichter Martin Opitz von Boberfeld (FG 200. Der Gekrönte. 1629). Aus individuellen Gründen wurden auch einzelne Katholiken und Parteigänger des Kaisers und der Liga zugelassen. Neben die höfische Dichtung der drei anhaltischen „Reimmeister“ (Fürst Ludwig, Tobias Hübner und Diederich von dem Werder [FG 31. Der Vielgekörnte. 1623]) trat mit der als revolutionär empfundenen Poesie des Fleischersohns und abgebrochenen Studenten Opitz, der auf Fürsprache Dohnas 1628 vom Kaiser geadelt worden war, die bürgerlich-gelehrte Literatur. Außer der deutschen Dichtung und Poetik und der Übersetzung von Werken verschiedener literarischer Gattungen und fachlicher Disziplinen steht auch die Ausbildung einer Kultur des Gesellschaftsbriefs ohne jeden Titelprunk im Mittelpunkt der fruchtbringerischen Arbeit. Auf Treffen der FG diskutierte man jedoch auch schon über Übersetzungs- und Fremdwortfragen. Hier waren keine radikalen Puristen am Werk, denn Eingebürgertes wie,Matery’ zog man z. B. auf dem Treffen am 9. Januar 1624 den Wörtern Urheb und Zeug vor (DA Köthen Bd. 1, S. 237). Ein neuer Abschnitt in der Spracharbeit kündigte sich 1638 an, als der General Wilhelm von Kalcheim gen. Lohausen (FG 172. Der Feste. 1629), der schon 1629 mit einer deutschen Abhandlung über Dezimalzahlen, mit \"Kriegs Discoursen\" und einer Sallust-Übersetzung hervorgetreten war, 1638 eine \"Rechen Kunst\" und eine Übersetzung aus dem Italienischen Virgilio Malvezzis vorlegte (Der Verfolgte David). In diesem Buch erfand er neue deutsche politische und philosophische Begriffe wie den aus dem Niederländischen bezogenen Neologismus „Reden von Staat“ für Ragione di stato (Staatsräson). Fürst Ludwig wandte sich 1638 an den hallischen Gymnasialrektor Christian Gueintz (FG 361. Der Ordnende. 1641), einen ehemaligen Mitarbeiter der ratichianischen Köthener Reform, mit dem Auftrag, eine deutsche Grammatik aus einem unveröffentlichten Köthener Text von etwa 1620 zu entwickeln. Von Opitz' Freund, dem Wittenberger Professor Augustus Buchner (FG 362. Der Genossene. 1641), empfing Ludwig eine handschriftliche Poetik, die ihn zu seiner eigenen \"Kurtzen Anleitung Zur Deutschen Poesi\" (1640) anregte. Damit setzte die Periode eigentlich sprachwissenschaftlicher und poetologischer Diskussion ein, an der sich bald neben Ludwig, Gueintz und Buchner auch andere Gelehrte durch Bücher, Gutachten, Entwürfe und Briefe beteiligten, namentlich der vielseitige Nürnberger Patrizier und Literat Georg Philipp Harsdörffer (FG 368. Der Spielende. 1642), der Wolfenbütteler Prinzenpräzeptor, Dichter, Dramatiker und Sprachwissenschaftler Justus Georg Schottelius (FG 397. Der Suchende. 1642) und der aus Anhalt stammende Pastorensohn und „Berufsliterat“ Philipp (v.) Zesen (FG 521. Der Wohlsetzende. 1648). Wie schon bei früheren Werken, z. B. Opitz’ \"Psalmen Davids\" (1637) und \"Annolied\" (1639), sah der Nährende Arbeiten der Mitglieder akribisch genau durch und forderte auch andere Mitglieder zur Kritik auf. Von 1639 bis 1643 überarbeitete Fürst Ludwig, unermüdlich von dem großen Dichter und Tasso- und Ariost-Übersetzer Diederich von dem Werder, auch von Ludwigs schriftstellerndem Neffen Christian II. von Anhalt-Bernburg (FG 51. Der Unveränderliche. 1622) und von dem anhaltischen Gesamtrat und geistlichen Lyriker Martinus Milagius (FG 316. Der Mindernde. 1637) unterstützt, zahlreiche, zuvor schon publizierte Werke der Mitglieder und veröffentlichte sie zusammen mit neuen Schriften auf seiner Köthener Presse mittels Subskription und Spenden. Die Diskussion der sprachwissenschaftlichen und poetologischen Fragen löste eine Debatte aus, die sich nach antikem Vorbild um den Vorrang von Consuetudo (Usus) oder Ratio (Natura) drehten, d. h. um eine normativ-rationale Entscheidung grammatischer oder orthographischer Fragen nach dem Maßstab der Gewohnheit (Fürst Ludwig, Gueintz) oder eine rationale Herleitung (Etymologia) aus der zum Teil mystisch verwurzelten Natur der Sprache (Schottelius, Harsdörffer, Zesen). Man war sich allerdings darin einig, dass das Ziel der rhetorischen Puritas (Reinheit), dessen Erreichung grammatische Richtigkeit voraussetzte, nach stilistischer Herausbildung einer geschriebenen und gesprochenen nationalen Hochsprache verlangte. Diese Aufgabe haben die Fruchtbringer allerdings nicht ausreichend verwirklichen können, so dass Autoren der Aufklärung, Klassik und Romantik wie Gottsched, Adelung, den großen Weimarern und den Brüdern Grimm noch viel Arbeit übrigblieb. In dieser Kultivierung des Deutschen zielte die Fruchtbringende Gesellschaft auf die Überwindung der mundartlichen Buntheit und die „Reinigung“' des Gemeinen Deutsch der Druckersprachen, Kanzleien, Reichstage, der Handelssprache und der Bibelübersetzung Luthers. Deshalb kommt der deutschsprachigen Erläuterung der Lutherbibel Herzog Ernsts von Sachsen-Gotha (FG 19. Der Bittersüße. 1619), der sog. Weimarer oder Gothaer Bibel (1640/ 41 u. ö.), nicht so große fruchtbringerische Bedeutung zu wie den biblischen Lehrdichtungen Fürst Ludwigs über Bücher des Alten Testaments, den von dessen Hofprediger Daniel Sachse verfassten Predigten in Form einer Bibelharmonie oder Postille (Einhelligkeit der Vier Evangelisten. 3 Tle. 1641–1644) und den unermüdlich revidierten Passions- und Kirchenharmonien (1640–1656) des Befreienden. Dieser wurde vor allem theologisch von Johann Valentin Andreae (FG 464. Der Mürbe. 1646) beraten, arbeitete sprachlich jedoch ohne Anleitung von Schottelius. In Wolfenbüttel entstand ein Weimar an Produktivität deutlich übertreffendes zweites Zentrum der Fruchtbringenden Gesellschaft, wo z. B. Carl Gustav von Hille (FG 302. Der Unverdrossene. 1636) das erste Buch über die Fruchtbringende Gesellschaft verfasste und illustrierte, \"Der Teutsche Palmbaum\" (1647) genannt. Von Herzog Augusts drei Söhnen, die in den folgenden Epochen in die Gesellschaft eintraten, zeichneten sich besonders die von Schottelius, auch von Sigmund von Birken (FG 681. Der Erwachsene. 1658) und Andreae erzogenen Herzöge Anton Ulrich (FG 716. Der Siegprangende. 1659) und Ferdinand Albrecht (FG 842. Der Wunderliche. 1673) als Romancier, Dramatiker und Lyriker bzw. als Autobiograph und Erbauungsautor aus. Zesen und Harsdörffer gründeten ihre eigenen Akademien als „Pflanzschulen“ für künftige Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft (Deutschgesinnte Genossenschaft 1642/43 bzw. Pegnesischer Blumenorden [Pegnitzschäfer] 1644). Im deutschen Südwesten erstreckte sich der Einfluss der Fruchtbringenden Gesellschaft bald bis ins Elsass, wo der Satiriker Johann Michael Moscherosch (FG 435. Der Träumende. 1645) lebte und wo Straßburger Dichter wie Johann Matthias Schneuber (FG 498. Der Riechende. 1648) und Jesaias Rompler von Löwenhalt auch der schon seit 1633 existierenden, um die Sprache bemühten Aufrichtigen Tannengesellschaft angehörten. Der Wedeler Pastor, Lyriker, Dramatiker und Satiriker Johann Rist (FG 467. Der Rüstige. 1647), dessen Elbschwanenorden (1658) auch als,Pflanzschule’ dienen sollte, gehörte nach dem katholischen Dechanten Nicolaus (von) Troilo (FG 142. 1627) und dem württembergischen Generalsuperintendenten und Teilnehmer der,Rosenkreuzer’-Bewegung, Johann Valentin Andreae, zu den wegen irenischer Gesinnung ausnahmsweise zugelassenen Gottesgelehrten. Die Aufnahme von neuen Mitgliedern geringen Standes verführte 1647 einen der österreichischen Herren, den standesstolzen Obristen, Dichter und Übersetzer Rudolph von Dietrichstein (FG 481. Der Ätzende. 1647), zu dem Vorschlag, die Fruchtbringende Gesellschaft in einen adligen Orden mit Sinnbildern von Tieren und in eine bürgerlich-gelehrte Gesellschaft mit Pflanzen-Impresen aufzuspalten, was Fürst Ludwig ebenso empört ablehnte wie das damalige Ansinnen, einen Kandidaten wegen seiner gottseligen kalvinistischen Gesinnung zuzulassen.", "section_level": 2}, {"title": "Weimarische Epoche (1651–1662/67).", "content": "Einen Höhepunkt der Aufmerksamkeit und Anerkennung erreichte die Fruchtbringende Gesellschaft in Nürnberg rund um das,Friedensmahl‘ des Westfälischen Friedens (1650), welches der große Künstler und Kunsthistoriker Joachim von Sandrart (FG 863. Der Gemeinnützige. 1676) malte. Nach 1650 wurde die Gesellschaft, obgleich sie in der Tradition der frühneuzeitlichen, besonders italienischen Akademien stand, zunehmend wie ein fürstlicher oder ritterlicher Orden als „Palmorden“ bezeichnet. Erst seit dem 19. Jahrhundert bürgerte sich die früher nie benutzte Bezeichnung „Sprachgesellschaft“ für die Fruchtbringende Gesellschaft und die anderen Sprachakademien ein. Der gut ein Jahr nach Fürst Ludwigs Tod (7. Januar 1650) am 8. Mai 1651 bestimmte Nachfolger, Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar, vermochte nicht in die Rolle des Nährenden als Spiritus Rector der Sprachdebatte und der kritischen Arbeit zu schlüpfen und überließ den Briefverkehr und den daraus entstehenden Einfluss zunehmend einem Erzschreinhalter (Sekretär und Archivar). Den ersten Weimarer Erzschreinhalter der Fruchtbringenden Gesellschaft, den Obristleutnant und Kammerjunker Heinrich von Schwechhausen (FG 532. Der Eigentliche. 1651), ersetzte schon 1655 der Liederdichter, Musiker und Poetiker Georg Neumark (FG 605. Der Sprossende. 1653). Die Gesellschaft, die bis 1662 von 527 auf 789 Mitglieder wuchs, zelebrierte noch mit vielen Gedichten eine Trauerfeier für Herzog Wilhelms jungverstorbenen Sohn Friedrich (FG 432. Der Friedenreiche. 1645; * 1640, † 1656) und organisierte die Aufnahme größerer Personengruppen, auch vermittelten,Netzwerker’ wie Harsdörffer und der Poet, Romancier, Übersetzer und Hippologe Herr Johann Wilhelm von Stubenberg (FG 500. Der Unglückliche. 1648) der Fruchtbringenden Gesellschaft noch wichtige Autoren, neben den genannten Neumark, Birken und Herzog Anton Ulrich beispielsweise den schleswig-holsteinischen Mathematiker, Übersetzer und Reiseschriftsteller Adam Olearius (FG 543. 1651), den österreichischen Dichter und Autor von Hausväterliteratur Freiherr Wolf Helmhard von Hohberg (FG 580. 1652), den sächsischen Staatstheoretiker, Kirchenhistoriker und Lukan-Übersetzer Veit Ludwig von Seckendorff (FG 615. 1654) oder Graf Gottlieb von Windischgrätz (FG 669. 1656), Reichshofrat, Reichsvizekanzler, Konvertit, Förderer und Schüler Birkens als Poet. Der große schlesische Dichter, Dramatiker, Redner und Syndikus Andreas Gryphius (FG 778. 1662) und dessen Verwandter, der Romancier und Apophthegmatiker Paul Winckler (FG 789. 1662), gehören auch zu den Leuchten der Weimarer Periode.", "section_level": 2}, {"title": "Hallische Epoche (1667–1680).", "content": "Nach dem Tod des Ernestiners Wilhelm von Sachsen-Weimar fiel die u. a. durch die Absage anderer fürstlicher Kandidaten verzögerte Auswahl (s. o.) des Nachfolgers schließlich auf den in Halle a. d. S. residierenden albertinischen Herzog August von Sachsen-Weißenfels (15. Juli 1667). Nach Augusts Tod fiel sein magdeburgisches Erzstift 1680 gemäß dem Westfälischen Friedensschluss an den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (FG 401. Der Untadeliche. 1643), einen um das Deutsche im diplomatischen Verkehr und in der Verwaltung besorgten Fruchtbringer. Zwar wirkten in der Schlusszeit der Fruchtbringenden Gesellschaft neben vielen Fruchtbringern der Weimarer Epoche auch noch manche den Zielen der Fruchtbringenden Gesellschaft verpflichtete Mitglieder der Köthener Periode: Herzog Ernst (der Fromme) von Sachsen-Gotha, Fürst Ludwigs alter Helfer Hans von Dieskau (FG 212. 1632), der Übersetzer und Friedensredner Paris von dem Werder (FG 339. 1639), Schottelius, der Übersetzer, Erfinder und anhaltische Geheime Rat Wilhelm Heinrich von Freyberg (FG 439. 1645), der irenisch gesinnte weimarische Geheimrat, juristische Autor und Historiker Zacharias Prüschenk von Lindenhofen (418. 1644), der hallische Geheimrat, Dichter und Historiker Gebhard von Alvensleben (FG 479. 1647), der kurbrandenburgische Minister, Redner und Liederdichter Freiherr Otto von Schwerin (FG 493. 1648) und der immer noch mit der Sprache experimentierende Literat Philipp von Zesen. Das dritte Oberhaupt vergnügte die höfische Gesellschaft u. a. mit Opern und fruchtbringerischen Aufnahmefeiern, ließ ein Hoftagebuch führen und korrespondierte regelmäßig mit seinem kurfürstlichen Bruder Johann Georg II. von Sachsen (FG 682. 1658) über die hallischen und Dresdner,Events‘. Neben hallischen Dienern wie dem Hofdichter, Librettisten, Übersetzer und lustlosen Erzschreinhalter David Elias Heidenreich (FG. 837. Der Willige. 1672) strebten weiterhin und auch von weit her bemerkenswerte und sogar große Autoren in den „Palmorden“, die zum Teil durch von Birken eingeführt worden waren. Neben Sandrart und dem auch in die Royal Society aufgenommenen Herzog Ferdinand Albrecht von Braunschweig-Bevern standen: der Preuße Gottfried Zamehl (FG 805. Der Ronde. 1668) – Historiker, Ratsherr, Mittelpunkt eines elbingischen Dichterzirkels und Verfasser einer verlorenen Sprachabhandlung \"Germania Celtica rediviva lingua literis, metro etc.\"–; der nobilitiere preußische Dichter, Poetiker, Übersetzer und Gelehrte Martin von Kempe (FG 806. Der Erkorne. 1668) – der als einziges Mitglied auch allen anderen drei genannten Sprachakademien angehörte, ein deutsches Dichterlexikon schrieb und über die Royal Society berichtete –; der aus Breslau stammende Georg Wende (1634-1705) (FG 818. 1670), Schulrektor und Autor von mehreren hundert gedruckten Schulreden, -übungen, -programmen und -dramen (Oels, Breslau, Lauban u. Thorn), der auch seinen Görlitzer Kollegen und Freund Christian Funcke (FG 873. 1677) in die Fruchtbringende Gesellschaft brachte; Christian Franz Paullini (FG 819. 1672) – der umtriebige und weitgereiste thüringische Arzt, Dichter und Verfasser des ersten deutschen Lexikons über gelehrte Frauen und Autor von vielen, oft Kurioses und Triviales kompilierenden historischen und medizinischen Werken (Heilsame Dreck-Apotheke. 1696), Mitglied der Pegnitzschäfer und der Leopoldina, auch Planer verschiedener historischer Sozietäten –; der nürnbergische evangelische Pastor, Dichter und Erbauungsschriftsteller Johann Christoph Arnschwanger (FG 853. 1675); der Augsburger katholische Chorherr, Naturwissenschaftler (Mitglied der Leopoldina) und Erbauungsschriftsteller Hieronymus Ambrosius Langenmantel (FG 854. 1675); der zuletzt in Baden-Durlach wirkende und um das deutsche Jus publicum bemühte Jurist und Rechtshistoriker Michael Praun (FG 849. Der Vorstellende. 1674); der Mäzen des jungen Quirinus Kuhlmann, der Breslauer Ratsherr Georg Schöbel von Rosenfeld (FG 817. Der Himmlischgesinnte. 1669) oder der Grazer katholische Historiker und habsburgische Panegyriker Michael Frankenberger (FG 851. Der Erscheinende. 1675). Die „Spracharbeit“ der Fruchtbringer beschränkte sich keineswegs auf Verdeutschungsversuche für Fremdwörter. Zum Programm gehörten sowohl Arbeiten zur Grammatik, Lexikographie und Dichtung als auch Sprach- und Literaturkritik, Geschichtsschreibung, kunstvolle Prosa und Übersetzungen. Siehe hierzu ausführlich unter Sprachgesellschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkungen bis ins 18. Jahrhundert.", "content": "In den Arbeiten Martin von Kempes, Christian Franz Paullinis und Michael Prauns sowie in den Büchern des bedeutendsten Mitglieds der späten Fruchtbringenden Gesellschaft, des Erfurters Caspar (v.) Stieler, wirken reichspatriotische Gesinnung, historisch-antiquarisches Interesse und sprachlicher, auch auf Recht und Verwaltung gerichteter Eifer der großen deutschen Akademie über ihr offizielles Ende (1680) hinaus bis ins 18. Jahrhundert. Stieler, in der Jugend Liebeslyriker (Die Geharnschte Venus. 1660) und Dramendichter (Rudolstädter Festspiele 1665–67/68), später Poetiker, schuf große Werke zur administrativen Sprache (besonders Teutsche Sekretariat-Kunst. 1673), schrieb über das Zeitungswesen und schenkte seiner Zeit endlich das von der Fruchtbringenden Gesellschaft erhoffte erste große Wörterbuch \"Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs/ oder Teutscher Sprachschatz\" (1691). Paullini entwarf in den späten 1680er und in den 1690er Jahren zusammen mit Hiob Ludolf und in Anlehnung an Johann Ludwig Prasch u. a. Pläne zu einem auch von Freiherr und Reichsgraf Gottlieb von Windischgrätz und Gottfried Wilhelm Leibniz leider vergeblich beworbenen Reichskolleg zur Erforschung der deutschen Geschichte (und Sprache), Collegium imperiale historicum. Mit seinen Akademievorhaben auch an die Fruchtbringende Gesellschaft anknüpfend, plante Leibniz drei nach den Aufgaben differenzierte deutsche Wörterbücher, die in ihrer Sammlung der Fachwörter und des historischen Sprachschatzes auch über Stieler hinausgingen. Organisatorischen Rückhalt fanden derlei Gesellschaftsentwürfe nunmehr aber nicht so sehr in den neuen, vorab philosophisch oder naturwissenschaftlich ausgerichteten wissenschaftlichen Akademien der Aufklärungsepoche, sondern in patriotischen und nützlich-gelehrten Zirkeln und Sozietäten, wie Johann Christoph Gottscheds Deutschen Gesellschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Neue Fruchtbringende Gesellschaft.", "content": "Im Jahr 2007 wurde in Köthen die Gesellschaft als \"Neue Fruchtbringende Gesellschaft\" wiedergegründet.", "section_level": 1}, {"title": "Philatelistisches.", "content": "Anlässlich der Gründung der Gesellschaft vor 400 Jahren erschien 2017 die Sonderbriefmarke \"400 Jahre Fruchtbringende Gesellschaft\" im Nennwert von 145 Eurocent. Die Marke wurde der Öffentlichkeit am 3. August 2017 vorgestellt und am 10. August offiziell herausgegeben. Der Entwurf stammt von den Berliner Grafikern Annette von le Fort und André Heers.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Ältere Literatur Neuere Literatur", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fruchtbringende Gesellschaft (1617–1680, lat. \"societas fructifera\"), auch Palmenorden genannt, war die erste, mit 890 Mitgliedern auch größte deutsche Sprachakademie. In ihrer Imprese zeigt sie die vielfach brauchbare Kokospalme mit der Devise „Alles Zu Nutzen“. Aufgrund ihrer hohen Mitgliederzahl aus dem Adels- und Reichsfürstenstand war sie höfisch, politisch, militärisch und diplomatisch vernetzt. Modell standen die italienischen Renaissance-Akademien, sie knüpfte aber auch an Ritterorden, Adelsgesellschaften und Bruderschaften an, fungierte jedoch nur zum Teil wie eine Gelehrtengesellschaft und literarische Vereinigung.", "tgt_summary": null, "id": 1754534} {"src_title": "Karl Julius Weber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn des Amtsdirektors von Schloss Tschischkowitz begann seine wissenschaftliche Laufbahn als Germanist und Historiker. Er studierte zunächst in Prag und ging 1858 nach Wien an das Österreichische Institut für Geschichtsforschung. Dort kam er mit Rudolf Eitelberger in Kontakt, der seit 1852 die erste Lehrkanzel für Kunstgeschichte an der Universität Wien innehatte. Unter dessen Einfluss wandte sich Thausing der Kunstforschung zu. 1862 erhielt er eine Anstellung als Bibliotheksassistent an der Akademie der bildenden Künste Wien, wo er auch Vorlesungen in allgemeiner Welt- und Kulturgeschichte hielt. 1864 vermittelte ihn Eitelberger an die Graphische Sammlung Albertina, die er ab 1868 leitete, ab 1876 formell im Rang des Direktors. Seit 1873 war er, ebenfalls dank Eitelbergers Fürsprache, außerordentlicher Professor für Kunstgeschichte an der Universität und wurde 1879 zum zweiten Ordinarius ernannt. Eine progressive psychische Erkrankung überschattete seine letzten Lebensjahre. Als er 1883 die interimistische Leitung des neu gegründeten \"Istituto Austriaco di studi storici\" in Rom übernahm, verschlechterte sich sein Gesundheitszustand drastisch. Nach einer vorübergehenden Einweisung in eine Heilanstalt fand er während eines Genesungsaufenthaltes in seiner Heimat den – wahrscheinlich gesuchten – Tod durch Ertrinken in der Elbe.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "In methodischer Hinsicht spielte Thausing eine entscheidende Rolle für die Entwicklung einer autonomen Kunstwissenschaft. Hatte sein Mentor Eitelberger noch ganz im Geist des Historismus nach dem Gleichgewicht von historischer Forschung und ästhetischem Kunstgenuss getrachtet, so forderte Thausing die völlige Trennung von Kunstgeschichte und Ästhetik. Aufgabe des Kunsthistorikers sei allein die Feststellung der aus dem Kunstwerk zu erschließenden Fakten, nicht aber ein wertendes Geschmacksurteil. Beispielgebend schien ihm dafür die sogenannte „Experimentalmethode“ des italienischen Naturwissenschaftlers und Kunstkenners Giovanni Morelli, den er als seinen „fratello in Raffaele“ (Bruder in Raffael) verehrte. Dieser hatte ein akribisches Verfahren entwickelt, um aus physiognomischen Detailformen in einem Gemälde den Künstler zu bestimmen. So unzulänglich dieses Vorgehen war, stellte es doch einen ersten Ansatz zur vergleichenden Stilanalyse dar, die zur Grundlage der modernen Kunstwissenschaft wurde. Endgültig vollzogen wurde dieser Schritt von Thausings Schülern Franz Wickhoff und Alois Riegl, den wohl bedeutendsten Vertretern der Wiener Schule der Kunstgeschichte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Moritz (recte Moriz) Thausing (* 3. Juni 1838 auf Schloss Tschischkowitz in Böhmen; † 11. August 1884 in Leitmeritz) war ein österreichischer Kunsthistoriker.", "tgt_summary": null, "id": 1450718} {"src_title": "Hibonit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Der Hanseat Brockes war als Mitglied der Hamburger Oberschicht zeit seines Lebens finanziell unabhängig und konnte sich seinen künstlerischen wie gesellschaftlichen Neigungen widmen.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Barthold Heinrich Brockes wurde als Sohn eines wohlhabenden Hamburger Kaufmanns geboren. Er erhielt zunächst beim Vater Privatunterricht, den nach dessen Tod 1694 die Mutter für ihn und seine Schwester Anna Elisabeth übernahm. Ab 1696 besuchte Brockes das Akademische Gymnasium in Hamburg. Zur Vervollkommnung seiner Lateinkenntnisse reiste er 1698 mit einem Kaufmannsfreund des Vaters nach Dresden und von dort mit einem Adelssohn, mit dem er sich angefreundet hatte, nach Prag. Wieder zurück in Hamburg, widmete sich Brockes der Vervollkommnung höfischer Umgangsformen, erlernte Tanzen, Fechten und Reiten, wie auch die französische Sprache.", "section_level": 2}, {"title": "Werdegang.", "content": "Von 1700 bis 1702 studierte er Jura und Philosophie in Halle (Saale), wo er unter anderem Vorlesungen bei Christian Thomasius hörte. Anschließend absolvierte er in Wetzlar ein halbjähriges Praktikum am dortigen Reichskammergericht. Es folgte eine Bildungsreise nach Genf. Die Wirren des spanischen Erbfolgekriegs beeinflussten seine Reiseroute und führten ihn über Italien und Frankreich (hier vor allem über Paris) nach Leiden, wo er 1704 zum Lizentiaten der Rechte promovierte, bevor er – nach einer kurzen Erwägung, sich in London niederzulassen – nach Hamburg zurückkehrte.", "section_level": 2}, {"title": "Erste literarische Produktion.", "content": "Der seit dem Tod seines Vaters wirtschaftlich unabhängige Brockes begann nun, sich zunehmend seinen literarischen Interessen zu widmen. 1709 starb seine Mutter und hinterließ ihm ein beträchtliches Vermögen. 1712 veröffentlichte er mit dem Passions-Oratorium \"Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende JESUS\" sein erstes Werk, das ihn berühmt machen sollte. Komponisten wie Reinhard Keiser (1712), Georg Friedrich Händel (siehe Händels \"Brockes-Passion\"), Georg Philipp Telemann (1716), Johann Mattheson (1718), Johann Friedrich Fasch (1723), Gottfried Heinrich Stölzel (1725) und Johann Caspar Bachofen (1759) vertonten Stücke des in den folgenden Jahren weit über die Stadt hinaus bekannten Brockes, weitere Komponisten folgten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Auch Johann Sebastian Bach verwendete Teile daraus in seiner Johannes-Passion (1724). 1714 heiratete Brockes Anna Ilsabe Lehmann, mit der er zwölf Kinder hatte, von denen sieben ihn überleben sollten, darunter als sein achtes Kind der Kapitän Joachim Wilhelm Brockes (1723–1795).", "section_level": 2}, {"title": "Übersetzer und Gründer.", "content": "1715 gründete Brockes mit anderen angesehenen Hamburger Bürgern die \"Teutschübende Gesellschaft\", eine Sprachgesellschaft zur Förderung der deutschen Sprache und Literatur. Zu dieser Gruppe zählten Johann Albert Fabricius, Michael Richey, Johann Ulrich von König und später auch Samuel von Triewald (1688–1742), Georg Jakob Hoefft (1686–1719) und der namhafte Pädagoge Johann Hübner. Im selben Jahr veröffentlichte er die Übersetzung der \"Strage degli Innocenti\" (1620) von Giambattista Marino unter dem Titel \"Verteutschter Bethlehemitischer Kinder-Mord des Ritters Marino\", ein Werk des europäischen Manierismus (vgl. dazu auch Gongorismus, Euphuismus, Preziosität, Schlesische Dichterschule). Von ihrer Gründung 1724 bis zu seinem Tode gehörte Brockes der zunehmend einflussreichen \"Patriotischen Gesellschaft\" an, die die Hamburger Bürger zur Wahrung ihrer Angelegenheiten ermuntern wollte. Ziele der Gesellschaft waren Gemeinnützigkeit, Offenheit und Toleranz. Die Gesellschaft gab die moralische Wochenschrift \"Der Patriot\" heraus, in der Brockes insgesamt 23 Beiträge veröffentlichte.", "section_level": 2}, {"title": "Senator und Diplomat.", "content": "1720 ließ sich Brockes, nachdem er diesen Posten zunächst abgelehnt hatte, zum Ratsherren wählen und wurde Senator der Stadt. In diplomatischer Mission reiste er nach Wien, Kopenhagen, Berlin und Hannover. Brockes’ Lob- und Huldigungsdichtung, die mit Blick auf eine mögliche Erhebung in den Adelsstand hin entstand, machte den Hamburgern wenig Eindruck. Brockes' erste und wichtigste diplomatische Reise an den Wiener Hof wurde jedoch von Kaiser und Prinz beifällig aufgenommen und erlaubte dem Dichter so, seinem Auftraggeber – dem Rat der Stadt Hamburg – unerwartet großen Nutzen zu verschaffen.", "section_level": 2}, {"title": "Späte Ämter.", "content": "1728 amtierte Brockes als Stadtrichter, 1730 dann als Landrichter. Kurz darauf wurde er dann endlich zum kaiserlichen Pfalzgrafen erhoben. Von 1735 bis 1741 war er Amtmann Hamburgs im Amt Ritzebüttel, im heutigen Cuxhaven an der Elbmündung. Als Amtmann nahm er die umfangreichen Aufgaben im Auftrag seiner Vaterstadt und zum Wohle der Bevölkerung wahr und verbrachte hier die inhaltsreichste Zeit seines Lebens. Hier entstand sein \"Landleben in Ritzebüttel\" als der siebte Teil des bereits 1721 begonnenen \"Irdischen Vergnügens\" (herausgegeben 1743). 1740 besuchte ihn dort Hermann Samuel Reimarus. Die Freude an seinem Leben in Ritzebüttel schwand 1736 nach dem Tod seiner Frau Ilsabe. (In einigen Schriften wird als Todesjahr 1740 angegeben, anhand eines Gedichtes im 6. Teil des \"Irdischen Vergnügens in Gott\" „Ernsthafte Gedanken über den tödlichen Hintritt der nunmehr seligen Belise 1736, den 15. November“ geht man von dem Todesjahr 1736 aus.) Am 22. April 1741 kehrte Brockes – diesmal auf dem Wasserwege – zusammen mit seinen Kindern nach Hamburg zurück und wurde zum Präses der Admiralitäts- und Convoy-Deputation gewählt, dann Erster Landherr auf dem Hamburger Berg, schließlich 1742 erst Zweiter, dann Erster Landherr von Hamm und Horn und 1743 Vorsitzender des Scholarchats. Am 16. Januar 1747 starb Barthold Heinrich Brockes unerwartet nach dreitägiger Krankheit im Alter von 66 Jahren in seiner Vaterstadt. Sein Leichnam wurde am 23. Januar in der Kirche St. Nikolai in Hamburg beigesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Literarisches Hauptwerk.", "content": "1721 begann Brockes mit der Herausgabe des \"Irdischen Vergnügens in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten\", das bis 1748 in neun Bänden erschien und das Ende einer barocken Weltsicht, die das 17. Jahrhundert geprägt hatte, anzukündigen scheint. Die Huldigung der Natur und der Schöpfung stand zwar immer noch im Mittelpunkt der Dichtung, wurde bei Brockes aber nunmehr um die präzise und analytische Betrachtung derselben ergänzt. Der Ton des \"Irdischen Vergnügens\" traf zwar durchaus auf breite Zustimmung und fand Nachahmer, wurde aber zum Beispiel von Johann Jakob Breitinger und Johann Christoph Gottsched bereits kritisiert und im Zuge der literarischen Aufklärung dann zunehmend als dürftig und nichtssagend angesehen; zwei Jahrzehnte nach dem Tod des Autors wusste man dieser Dichtung nichts mehr abzugewinnen. Gedicht-Beispiel", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Werkausgaben", "section_level": 1}], "src_summary": "Barthold Heinrich Brockes (auch: Bertold Hinrich Brockes), gesprochen: \"Brooks\", (geboren 22. September 1680 in Hamburg; gestorben 16. Januar 1747 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller und Dichter der frühen deutschen Aufklärung. ", "tgt_summary": null, "id": 1768245} {"src_title": "Landkreis Hameln-Pyrmont", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bodenfläche.", "content": "Der Kanton hat Anteil am Mittelland, an den Voralpen und an den Schweizer Alpen. Der Grossteil gehört geografisch gesehen zum Mittelland, besteht aber nicht aus grossen, flachen Ebenen, sondern ist oft eine Hügellandschaft mit Ebenen. Typische Beispiele dafür sind das Luzerner Hinterland im Nordwesten des Kantons, das Entlebuch und das Gäu rund um den Sempachersee. Das Brienzer Rothorn, das Pilatusmassiv und das Rigimassiv sind alpine Regionen im Süd- bzw. Ostteil des Kantons. Vom gesamten Kantonsgebiet sind:", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Im Kanton Luzern gibt es trotz seiner geringen Grösse verschiedene Mikroklimazonen. Im Nordteil des Kantons regnet es bedeutend weniger als im Napfbergland oder im Pilatusgebiet. Ein besonders mildes Mikroklima haben die Orte am Fuss der Rigi, wo Südfrüchte und Palmen gedeihen. Die Gegend um die Stadt Luzern weist ein besonderes Mikroklima auf. Einerseits erhält sie wegen des Pilatusmassivs reichlich Regen (was ihr bei den anderen Schweizern den Übernamen \"Schüttstein der Schweiz\" eintrug), andererseits sorgt der Föhn oft für überdurchschnittliche Temperaturen im Herbst und im Frühling.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarkantone.", "content": "Der Kanton Luzern ist ein Binnenkanton und grenzt im Westen und Südwesten an den Kanton Bern, im Norden und Nordosten an den Kanton Aargau, im Osten an die Kantone Schwyz und Zug und im Süden an die Kantone Obwalden und Nidwalden.", "section_level": 2}, {"title": "Extrempunkte.", "content": "Der höchste Punkt ist mit das Brienzer Rothorn im Südwesten des Kantons, der tiefste Punkt mit die Reuss bei Honau an der Grenze zum Kanton Zug. Der höchste Gipfel, der ganz im Kanton Luzern liegt, ist der Hengst (Schrattenfluh) mit", "section_level": 2}, {"title": "Seen.", "content": "Die Seen Rotsee, Baldeggersee, Sempachersee, Mauensee, Soppensee liegen vollständig im Kantonsgebiet. Einen Anteil hat der Kanton Luzern am Vierwaldstättersee, Zugersee und Hallwilersee.", "section_level": 2}, {"title": "Flüsse.", "content": "Die bedeutendsten Fliessgewässer sind Reuss, Kleine Emme, Wigger, Luthern, Suhre, Pfaffneren und Entlen.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Per betrug die Einwohnerzahl des Kantons Luzern. Die Bevölkerungsdichte liegt mit Einwohnern pro Quadratkilometer über dem Schweizer Durchschnitt ( Einwohner pro Quadratkilometer). Der Ausländeranteil (gemeldete Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) bezifferte sich am auf Prozent, während landesweit Prozent Ausländer registriert waren. Per betrug die Arbeitslosenquote Prozent gegenüber Prozent auf eidgenössischer Ebene. Am 27. April 2016 hat die Bevölkerung im Kanton Luzern erstmals die 400'000er-Marke erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Bevölkerungsentwicklung auf dem Gebiet des heutigen Kantons Luzern seit 1798: Die Bevölkerung des Kantons wuchs zwischen 1850 und 1888 nur wenig. Damals wanderten viele ärmere Landbewohner in industrialisierte Regionen der Schweiz und nach Übersee aus. Mit dem Aufkommen des Fremdenverkehrs und der verstärkten Ansiedlung von Industriebetrieben änderte sich dies anschliessend. Das Bevölkerungswachstum hält bis heute an. Früher war der Hauptgrund für die starke Bevölkerungszunahme der Geburtenüberschuss; heute ist es die Zuwanderung.", "section_level": 2}, {"title": "Sprachen.", "content": "2012 waren 90,4 Prozent der Bevölkerung deutsch-, 2,8 Prozent italienisch- und 1,7 Prozent französischsprachig. Des Weiteren war Englisch mit 2,9 Prozent vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "Alemannische Dialekte.", "content": "Im Kanton Luzern werden verschiedene Dialekte gesprochen, die sich teils nahestehen, teils deutlich unterscheiden. Untermundarten des Luzerndeutschen sind: Die Mundart des Schongaus schliesslich weist schon ins Freiamt hinüber. Dabei neigt der Dialekt des Entlebuchs in vielem dem Berndeutschen zu, und das Gebiet der Rigigemeinden, das eine an den Kanton Schwyz angrenzende geographische Exklave des Kantons Luzern darstellt, kann dem Schwyzer Dialekt zugeordnet werden. Das typische hochalemannische Luzerndeutsch wird damit vor allem in der Grossregion Luzern-Sempach-Seetal gesprochen.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalsprachen.", "content": "Trotz starker Zuwanderung aus dem Ausland im 20. Jahrhundert hat sich die Sprachlandschaft nicht stark gewandelt. Die Einwanderer integrieren sich sprachlich zumeist in der zweiten Einwanderergeneration (sogenannte \"Secondos\") oder spätestens in der dritten Einwanderergeneration. Unter der älteren Wohnbevölkerung gibt es etliche Menschen ungarischer, tschechischer, slowakischer, polnischer und tibetischer Muttersprache (Flüchtlinge, zwischen 1939 und 1969 ins Land gelangt). Weitere grössere sprachliche Minderheiten sprechen Albanisch, Serbokroatisch, Griechisch, Niederländisch, Schwedisch, Kurdisch, Vietnamesisch, Arabisch, Somal und Tamilisch.", "section_level": 3}, {"title": "Religionen – Konfessionen.", "content": "Der Kanton Luzern ist ein traditionell katholischer Kanton. 2012 war 64,8 Prozent der Bevölkerung römisch-katholisch, 11,0 Prozent evangelisch-reformiert und 13,8 Prozent konfessionslos. In den Zeiten der Reformation gelangten zwar Schriften täuferischer und reformierter Richtung ins Kantonsgebiet und führten zum Übertritt einzelner Personen. Die Regierung schritt allerdings energisch ein und unterdrückte die Reformation mittels Hinrichtungen und Landesverweisen. Im Mittelalter gab es zeitweise eine jüdische Gemeinde; Pogrome und schliesslich die Ausweisung der restlichen Juden machten ihr ein Ende. Deshalb blieb der Kanton bis ins 19. Jahrhundert rein katholisch. Ab dem frühen 19. Jahrhundert liessen sich Reformierte im Kanton nieder. In der Luzerner Peterskapelle wurden seit 1826 reformierte Gottesdienste abgehalten. Zur verstärkten Zuwanderung kam es ab 1848, als im neuen Bundesstaat Schweiz die Niederlassungsfreiheit eingeführt wurde. Es entstanden reformierte und jüdische Gemeinden und – durch die Abspaltung von der römisch-katholischen Kirche – die christkatholische (altkatholische) Gemeinde. Dennoch blieb der Kanton bis nach dem Zweiten Weltkrieg – abgesehen von einer stets anwachsenden Minderheit an Protestanten – katholisch geprägt, wie folgende Tabelle aufzeigt: Seit 1960 hat aber eine tiefgreifende Änderung eingesetzt. In den 1960er-Jahren wanderten orthodoxe Christen aus Jugoslawien und Griechenland und Muslime aus Jugoslawien ein. Seither ging der römisch-katholische Bevölkerungsanteil (trotz starker Zuwanderung katholischer Südeuropäer) von (1970) 85,2 Prozent auf (2000) 70,9 Prozent zurück. Über 90 Prozent der Muslime sind Bosniaken, Albaner, Türken oder Kurden. Die orthodoxen Christen stammen fast gänzlich aus Südosteuropa. Unter den anderen Religionen sind der Hinduismus und der Buddhismus bedeutend. Die Hindus sind fast ausschliesslich Tamilen aus Sri Lanka. Die Buddhisten zerfallen in zwei Gruppen: Einerseits handelt es sich um Zuwanderer aus Südost- und Ostasien (Vietnam, Kambodscha, China, Tibet etc.), andererseits um einheimische Konvertiten. Durch die gesunkene religiöse Verbundenheit nimmt der Anteil der Konfessionslosen durch Kirchenaustritte rasch zu (1970: 0,6 Prozent; 2000: 5,9 Prozent). Als Körperschaften des öffentlichen Rechts werden durch die Kantonsverfassung die römisch-katholische, die evangelisch-reformierte und die christkatholische Landeskirche anerkannt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "2011 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 64'618 Schweizer Franken pro Einwohner. 2012 wurden 234'924 Beschäftigte im Kanton Luzern gezählt, wovon 14'238 auf den primären (Urproduktion), 55'744 auf den sekundären (Industrie) und 164'942 auf den tertiären Sektor (Dienstleistung) entfielen. 30'413 Arbeitsstätten wurden 2012 im Kanton gezählt (davon 4'986 im primären, 4'591 im sekundären und 20'836 im tertiären Sektor). Die Arbeitslosenquote bezifferte sich per auf Prozent gegenüber Prozent auf eidgenössischer Ebene.", "section_level": 1}, {"title": "Staatliche Organisation, Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verfassung.", "content": "Die neue Verfassung des Kantons Luzern von 2007 trat am 1. Januar 2008 in Kraft. Zuvor galt die Staatsverfassung vom 29. Januar 1875, die seither über 40-mal teilrevidiert wurde. Die letzte Verfassungsrevision war ein längerer Prozess. Eine Gruppe des Kantonsrates erarbeitete einen Entwurf. Bis Ende 2004 konnten interessierte Gruppierungen an der Vernehmlassung zu diesem teilnehmen. Der Grosse Rat des Kantons (heute Kantonsrat) hat den Entwurf der neuen Verfassung am 30. Januar 2007 mit 70 zu 45 Stimmen verabschiedet. An der Volksabstimmung vom 17. Juni 2007 wurde die Verfassung mit 51'273 zu 29'137 Stimmen bei einer Stimmbeteiligung von 34,31 Prozent angenommen; sie trat am 1. Januar 2008 in Kraft.", "section_level": 2}, {"title": "Legislative.", "content": "Das gesetzgebende Organ (Legislative) bildet der 120-köpfige Kantonsrat (bis 2007 \"Grosser Rat\" genannt), der vom Volk nach dem Proporzwahlrecht gewählt wird. Das stimm- und wahlberechtigte Volk nimmt mittels direktdemokratischer Möglichkeiten an der Gesetzgebung teil. 5000 Stimmberechtigte können die Einleitung einer Total- oder Teilrevision der Verfassung beantragen (Verfassungsinitiative), 4000 Stimmberechtigte den Erlass, die Änderung oder die Aufhebung eines Gesetzes (Gesetzesinitiative). Unbedingt der Volksabstimmung zu unterbreiten sind Verfassungsänderungen sowie Gesetze und Beschlüsse des Kantonsrates, die Ausgaben von mehr als 25 Millionen Franken nach sich ziehen (obligatorisches Referendum), auf Verlangen von 3000 Stimmberechtigten oder einem Viertel der Gemeinden sonstige Gesetze sowie Ausgaben zwischen 3 und 25 Millionen Franken (fakultatives Referendum).", "section_level": 2}, {"title": "Exekutive.", "content": "Das ausführende Organ (Exekutive) bildet ein von der stimm- und wahlberechtigten Bevölkerung nach dem Majorzwahlrecht gewählter fünfköpfiger Regierungsrat. Der Vorsitzende des Regierungsrates wird wie sein Stellvertreter für ein Jahr gewählt und fungiert als «primus inter pares». Seine Amtsbezeichnung war bis zum Jahr 2007 «Schultheiss», diejenige seines Stellvertreter «Statthalter». Seit dem 1. Januar 2008 führt der Vorsitzende die Amtsbezeichnung «Regierungspräsident». Das Amt des Staatsschreibers hat seit 2012 Lukas Gresch-Brunner (parteilos) inne.", "section_level": 2}, {"title": "Judikative.", "content": "Als rechtsprechendes Organ (Judikative) fungiert als oberstes Luzerner Gericht das Kantonsgericht. Es wurde 2013 aus dem bisherigen Obergericht und dem bisherigen Verwaltungsgericht gebildet. Die erstinstanzlichen Gerichte für Zivil- und Strafsachen werden durch Gesetz bezeichnet. Es handelt sich dabei um die Bezirksgerichte (bis 2007 \"Amtsgerichte\" genannt), das Kriminal-, das Arbeits-, das Jugend- und das Zwangsmassnahmengericht. Der ersten Instanz sind in vielen Fällen die Schlichtungsbehörden vorgeschaltet, die die Streitparteien zu einer einvernehmlichen Lösung zu bewegen versuchen.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politische Gemeinden.", "content": "Die politischen Gemeinden des Kantons Luzern sind öffentlich-rechtliche Gebietskörperschaften. Sie erfüllen ihre eigenen und die ihnen vom Kanton übertragenen Aufgaben. Die Gemeinden geben sich selbst eine demokratische Organisation und legen deren Grundzüge in einer Gemeindeordnung fest. Ihre Autonomie wird durch die Kantonsverfassung gewährleistet. Der Kanton bestand bis 2003 aus 107 Gemeinden. Ab 2004 gab es mehrere Gemeindefusionen, sodass seit 1. Januar 2013 83 Gemeinden existieren. Von den insgesamt 83 politischen Gemeinden sind nachfolgend diejenigen aufgelistet, die mehr als 9'000 Einwohner per zählten:", "section_level": 2}, {"title": "Ämter.", "content": "Der Kanton Luzern war lange Zeit in fünf \"Ämter\" (in anderen Kantonen \"Bezirke\" genannt) gegliedert. In der neuen Kantonsverfassung von 2007 werden sie nicht mehr genannt, es kommen ihnen damit keine verwaltungsmässigen Aufgaben mehr zu. Anstelle der Ämter sind nach Erlass der neuen Kantonsverfassung \"Wahlkreise\" und \"Gerichtsbezirke\" getreten, die mit den alten Ämtern nur teilweise übereinstimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlkreise.", "content": "Der Kanton Luzern hat sechs \"Wahlkreise\".", "section_level": 2}, {"title": "Gerichtsbezirke.", "content": "Für die Rechtsprechung in erster Instanz, die von den Bezirksgerichten ausgeübt wird, ist das Kantonsgebiet in vier \"Gerichtsbezirke\" gegliedert:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Während der Jungsteinzeit siedelten sich die ersten Menschen auf dem heutigen Kantonsgebiet an. Zwischen 800 und 300 v. Chr. wanderten Kelten in die Zentralschweiz ein. Um 15 v. Chr. wurde die Region von den Römern erobert und in das Römische Reich integriert. Im 6. Jahrhundert übernahmen germanische Alemannen nach dem Verfall des Römischen Reiches die Zentralschweiz. Es entstanden erste Klöster und Stifte. Im Jahr 750 wurde \"Luceria\" gegründet, woraus sich die spätere Stadt Luzern entwickelte. Um 1290 ernannte König Rudolf I. von Habsburg die Stadt Luzern zur österreichischen Landstadt. Im Jahr 1332 schloss Luzern einen Bund mit den sogenannten Waldstätten Uri, Schwyz und Unterwalden. Mit deren Hilfe befreite sich Luzern 1386 in der Schlacht von Sempach von der Herrschaft der Habsburger. Die heutigen Grenzen des Kantons entsprechen etwa der Ausdehnung zu diesem Zeitpunkt. Nach dem Einmarsch der Franzosen im Jahr 1798 wurde die Helvetische Republik, ein Einheitsstaat nach französischem Muster, ausgerufen, und Luzern verlor vorübergehend die Selbständigkeit. 1803 führte Napoleon die Mediationsverfassung ein, welche den Kantonen ein gewisses Mass an Souveränität zugestand. 1814, zu Beginn der Restaurationszeit, wurden nach dem Zusammenbruch der Macht von Kaiser Napoleon die Vorrechte der Aristokratie teilweise wiederhergestellt. Luzern war ein souveräner Staat in einem lockeren Staatenbund. Im Jahr 1848 wurde nach dem Sonderbundskrieg der schweizerische Bundesstaat gegründet. Die bis 2007 geltende Kantonsverfassung von 1875 wurde mehrfach ergänzt und nachgeführt. Im Jahr 2001 setzte man eine Spezialkommission des Grossen Rates für die Totalrevision der Verfassung ein. Ihr Entwurf wurde 2006 im Kantonsparlament beraten und am 17. Juni 2007 vom Stimmvolk gutgeheissen. Am 1. Januar 2008 trat die neue Kantonsverfassung in Kraft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luzern ( LU; ) ist ein deutschsprachiger Kanton der Schweiz und zählt zur Grossregion Zentralschweiz (Innerschweiz). Der Hauptort und zugleich bevölkerungsreichste Ort ist die gleichnamige Stadt Luzern.", "tgt_summary": null, "id": 340370} {"src_title": "Landkreis Trier-Saarburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Jugend.", "content": "Rudolf entstammte dem adligen Geschlecht der Habsburger. Die Familie lässt sich auf einen um die Mitte des 10. Jahrhunderts lebenden Guntram zurückverfolgen. Zu den Enkeln Guntrams gehörten Radbot und Bischof Werner von Straßburg. Einer von beiden soll die Habichtsburg/Habsburg um 1020/30 errichtet haben. Die Habichtsburg lag im Aargau und gab dem Geschlecht seinen Namen. 1108 ist mit Otto II. erstmals ein Angehöriger mit dem Geschlechtsnamen (\"comes de Hauichburch\") belegt. Der habsburgische Besitz basierte auf Allod zwischen Reuss und Aare mit der namengebenden Burg und Klostervogteien in der Nordschweiz und im Elsass. Die Habsburger waren Vögte der von ihnen gestifteten Klöster Ottmarsheim und Muri. Im Laufe des 12. Jahrhunderts erlangten sie die Landgrafschaft im oberen Elsass. Dort verfügte das", "section_level": 2}, {"title": "Graf von Habsburg (ca. 1240–1273).", "content": "Rudolf setzte die enge Anbindung der Habsburger an die Staufer fort. Bei den erbitterten Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich II. und dem Papsttum standen Rudolf und sein jüngerer Bruder Hartmann auf staufischer Seite. 1241 hielt sich Rudolf am Hof Kaiser Friedrichs II. in Faenza auf. Anfang der 1240er Jahre führte er eine Fehde mit Hugo III. von Tiefenstein/Teufen um dessen Güter, an deren Ende Hugo wohl im Auftrag Rudolfs ermordet wurde. Nach dem Tod Friedrichs II. im Jahr 1250 blieb Rudolf als enger Anhänger Konrads IV. den Staufern treu. Er wurde deshalb mit dem Kirchenbann belegt. Um 1253 schloss er die Ehe mit Gertrud von Hohenberg. Mit dem nordwestlich von Schlettstadt gelegenen Albrechtstal als Heiratsgut konnte Rudolf seinen elsässischen Besitz weiter vermehren. Nach dem Tod Konrads IV. im Jahr 1254 schloss er mit der Kurie einen anhaltenden Frieden und wurde vom Kirchenbann gelöst; seinen maßgeblichen Einfluss am Oberrhein und in der Nordschweiz konnte er bewahren. Die Doppelwahl von 1257 brachte dem Reich mit Alfons X. von Kastilien und Richard von Cornwall zwei Könige. Die Zeit zwischen dem Tod", "section_level": 2}, {"title": "Die Königswahl von 1273.", "content": "Alfons von Kastilien kam nie in das Reich. Richard von Cornwall ließ sich zwar in Aachen krönen, seine wenigen Aufenthalte im Reich konzentrierten sich jedoch auf die Gebiete westlich des Rheins. Nach Richards Tod 1272 wollten die Fürsten trotz der bestehenden Ansprüche Alfons’ von Kastilien einen neuen König erheben. Alfons versuchte vergeblich, mit einer Gesandtschaft beim Papst eine Neuwahl zu verhindern und eine Anerkennung seines Königtums zu erreichen. Papst Gregor X. stand einem Neuanfang im Reich aufgeschlossen gegenüber. Nach den Vorstellungen des Papstes sollte ein allgemein anerkannter Herrscher als Kaiser die Führung eines neuen Kreuzzuges übernehmen. Der Papst wollte den Fürsten aber die Entscheidung überlassen und selbst nur bei dem Gewählten die Approbation vornehmen, also dessen Eignung für das Kaisertum bestätigen. Allerdings wäre ein Kandidat, der auf starken Widerstand bei der Kurie gestoßen wäre, nicht durchsetzbar gewesen. Angesichts der erbitterten Konflikte zwischen den Päpsten", "section_level": 2}, {"title": "Heiratspolitik.", "content": "Aus Rudolfs Ehe mit Gertrud (Anna) von Hohenberg, die den Grafen von Hohenberg, einer Nebenenlinie der Hohenzollern, entstammte, gingen mit Mathilde (um 1254/56–1304), Katharina († 1282), Agnes (1257–1322), Hedwig († 1286), Clementia († 1293) und Guta (1271–1297) sechs Töchter und mit Albrecht I. (1255–1308), Hartmann (1263–1281), Rudolf II. (um 1270–1290) und Karl (1276–1276) vier Söhne hervor. Zu seinen ersten Handlungen als König gehörte es, sein Königtum abzusichern. Angesichts noch bestehender Ansprüche Alfons’", "section_level": 2}, {"title": "Revindikationen.", "content": "Von Rudolf als neuem König erwarteten die Kurfürsten die Rückführung (Revindikation) der seit der Spätstauferzeit dem Reich entfremdeten Güter und Rechte. Viele Adlige hatten sich während der Herrschaftsjahre Richards von Cornwall und Alfons’ von Kastilien, die im Reich kaum bis keine Präsenz ausübten, am Reichsgut bedient. Mit Ausnahme Ottokars von Böhmen sollten rechtlich fragwürdige Erwerbungen der Kurfürsten von Rudolfs Rückforderungen aber unberührt bleiben. In Zukunft mussten bei königlichen Veräußerungen von Reichsgut die Kurfürsten ihre Zustimmung erteilen. Diese Zustimmungsurkunden, auch Willebriefe genannt, traten als Mittel der Konsensgewährung unter Rudolf von Habsburg regelmäßiger auf. Sie wurden", "section_level": 2}, {"title": "Kampf gegen den König von Böhmen (1273–1278).", "content": "Auf dem Hoftag in Nürnberg im November 1274 eröffnete Rudolf einen Prozess gegen Ottokar von Böhmen. In allen seinen Handlungen unterwarf sich der römisch-deutsche König der Zustimmung der Fürsten. In Streitigkeiten zwischen dem römisch-deutschen König und einem Reichsfürsten wurde der Pfalzgraf bei Rhein zum Richter berufen. Als König musste Rudolf seine Klagen dem Pfalzgrafen und allen anwesenden Fürsten und Grafen vortragen. Innerhalb einer Frist von neun Wochen sollte sich Ottokar vor dem Pfalzgrafen auf einem Hoftag in Würzburg verantworten. Diese Frist ließ der böhmische König im Vertrauen auf seine Machtfülle ablaufen. Im Mai 1275 schickte er seinen Gesandten Bischof Wernhard von Seckau zum Hoftag nach Augsburg. Der Bischof stellte Rudolfs Wahl und sein Königtum in Frage. Daraufhin erkannten die Fürsten Ottokar alle Reichslehen ab. Am 24. Juni 1275 wurde die Reichsacht über den böhmischen König verkündet. Ottokar zeigte weiterhin keine Einsicht. Nachdem er sich innerhalb eines Jahres nicht von der Acht gelöst hatte, wurde daher im Juni 1276 die Aberacht über den böhmischen König ausgesprochen. Der Mainzer Erzbischof sprach den Kirchenbann aus und verhängte das Interdikt über Böhmen. Eine militärische Entscheidung würde", "section_level": 2}, {"title": "Hausmachtpolitik im Südosten.", "content": "Die Schlacht war von europäischer Bedeutung. Sie schuf die Grundlage für das spätere Donaureich, in dem die österreichischen Länder das machtpolitische Zentrum bilden sollten. Das Geschlecht der Habsburger stieg zu einer Königs- und Großdynastie auf. Die böhmische Königswitwe Kunigunde befürchtete, dass Rudolf sich auch Böhmens und Mährens bemächtigen würde. Daher rief sie Markgraf Otto V. von Brandenburg als Vormund für ihren unmündigen Sohn Wenzel II. ins Land. Auch die Reichsfürsten wollten nicht statt der Přemysliden nun mit den Habsburgern eine übermächtige Reichsdynastie aufbauen. Rudolf begnügte sich angesichts der Machtverhältnisse mit dem derzeit Erreichten. Ottokars Sohn Wenzel wurde als Nachfolger in Böhmen und Mähren anerkannt. Die bereits beim ersten Frieden von 1276 geplanten Eheprojekte wurden vollzogen. Rudolfs Tochter Guta wurde mit Wenzel II. verehelicht und Rudolfs gleichnamiger Sohn Rudolf II. mit Kunigundes Tochter Anna. Böhmen war durch die brandenburgische Schutzherrschaft dem habsburgischen Zugriff entzogen. Die Heiratsverbindungen gaben immerhin den Handlungsspielraum, später auf Böhmen zugreifen zu können. Der in seiner Haltung zu Rudolf wankelmütige Herzog Heinrich von Niederbayern konnte durch ein Eheprojekt enger gebunden werden: Rudolfs Tochter Katharina wurde mit Heinrichs Sohn", "section_level": 2}, {"title": "Hof und Herrschaftspraxis.", "content": "In seiner Hofhaltung und Herrschaftspraxis knüpfte Rudolf vielfach an die staufische Tradition an. Die Regierungshandlungen seiner unmittelbaren königlichen Vorgänger Wilhelm von Holland und Richard von Cornwall ließ er hingegen für ungültig erklären, soweit sie nicht die mehrheitliche Zustimmung der Kurfürsten gefunden hatten. Als Zeichen der Kontinuität zu den Staufern besetzte Rudolf als eine seiner ersten Handlungen das von Friedrich II. 1235 geschaffene Hofrichteramt erneut. Bis weit in das 14. Jahrhundert wurde mittelalterliche Königsherrschaft im Reich durch ambulante Herrschaftspraxis ausgeübt. Rudolf musste durch das Reich reisen und dadurch seiner Herrschaft Geltung und Autorität verschaffen. Das spätmittelalterliche Königtum konnte nicht gleichmäßig alle Gebiete des Reiches erfassen. Peter Moraw hat daher das", "section_level": 2}, {"title": "Städtepolitik.", "content": "Unter Rudolfs Herrschaft wurde für die königlichen Städte der Begriff Reichsstädte \"(civitates imperii)\" üblich. Im Interregnum gewannen die Städte zunehmend Eigenständigkeit, die Verfügungsgewalt des Königs ging zurück. Trotzdem wurden die Reichsstädte durch ihr militärisches Potential und ihre Finanzkraft zu einer Stütze der königlichen Herrschaftsausübung. Die regelmäßige pauschale Stadtsteuer war für Rudolf eine wichtige Einnahmequelle. Außerdem dienten die Städte Rudolf verstärkt als königliche Beherbergungsorte. Rudolf versuchte das königliche Gastungsrecht gegenüber den geistlichen Fürsten durchzusetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Auftreten „falscher Friedriche“.", "content": "Seit 1257 ist der Glaube an eine Wiederkehr Kaiser Friedrichs II. belegt und parallel dazu die Hoffnung auf einen neuen Kaiser Friedrich. Unter Rudolf von Habsburg kam es in den 1280er Jahren zu einer Konjunktur der „falschen Friedriche“. Das weit entfernte Grab war entscheidend dafür, dass bis zum Ende des 13. Jahrhunderts in Deutschland Personen auftraten, die behaupteten, der Stauferkaiser zu sein. Die „falschen Friedriche“ zeigen die Popularität Friedrichs II. und die Hoffnung auf Rückkehr zu den staufischen Verhältnissen, was die Forschung als Reaktion auf aktuelle soziale Krisenerscheinungen durch Hungersnöte, Missernten oder Teuerungen deutet. Dagegen führt Krieger die „falschen Friedriche“ einzig auf", "section_level": 2}, {"title": "Landfriedenspolitik.", "content": "Ein allgemein anerkannter König hatte den von Zeitgenossen wahrgenommenen Mangel an Frieden und Recht zu beheben. In Franken wurde die Reichsverwaltung neu organisiert. Beim Landgericht Rothenburg setzten 1274 die Aufzeichnungen in Gerichtsbüchern ein. Sie gehören zu den ältesten ihrer Art. Rudolf begann eine königliche Landfriedenspolitik, die sich zunächst auf regional und zeitlich begrenzte Absprachen beschränkte. 1276 wurde ein auf Österreich beschränkter Landfrieden erlassen. Es folgten 1281 Landfrieden für die Regionen Bayern, Franken, Rheinland und erneut Österreich. Der königsferne Norden ließ sich nicht in gleicher Weise einbeziehen;", "section_level": 2}, {"title": "Ausgreifen nach Burgund und Kontakte nach Frankreich.", "content": "Nach dem Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem böhmischen König und dem Erwerb der österreichischen Länder für das Haus Habsburg konzentrierte sich Rudolf ab 1283 auf das königsferne Burgund. Unter Burgund ist in diesem Zusammenhang der an Frankreich grenzende südwestliche Reichsteil zu verstehen, der die Provence, die sogenannte Freigrafschaft Burgund, die Dauphiné (Grafschaft Vienne) sowie die Grafschaften Mömpelgard und Savoyen, nicht aber das zu Frankreich gehörende Herzogtum Burgund mit dem Hauptort Dijon umfasste. Abgeleitet von der Krönungsstadt Arles wird der burgundische Reichsteil in der Geschichtswissenschaft oft als \"regnum Arelatense\" bzw. als \"Arelat\" bezeichnet. Die Reichsgewalt im Arelat war allerdings stets nur schwach ausgebildet. Graf Rainald von Mömpelgard hatte dem Basler Bischof Heinrich von Isny, einem engen Parteigänger Rudolfs, den Elsgau abgenommen. Rudolf entschloss sich militärisch einzugreifen. Graf Rainald konnte auf keine größere Unterstützung bauen und verschanzte sich in Pruntrut. Nachdem Rudolf die Stadt einen Monat belagert hatte, musste der Graf am 14. April 1283 seine Ansprüche aufgeben, ohne allerdings Rudolf den Lehenseid leisten zu müssen. Anschließend unternahm Rudolf einen Vorstoß gegen Graf Philipp I. von Savoyen. Die Grafen von Savoyen verfügten über strategisch wichtige Besitzungen, auf die sich Rudolf im Rahmen seiner Burgundpolitik den", "section_level": 2}, {"title": "Vergebliche Bemühungen um die Kaiserkrone und Nachfolge.", "content": "In Rudolfs 18 Herrschaftsjahren amtierten acht Päpste. Papst Gregor X. hatte Rudolf die Kaiserkrone in Aussicht gestellt, wenn er die Führung eines Kreuzzuges übernehme. Gregors unerwarteter Tod machte die Pläne für eine Kaiserkrönung und das Kreuzzugsunternehmen zunichte. Die folgenden Päpste Innozenz V., Hadrian V. und Johannes XXI. übten ihr Pontifikat nur von Januar 1276 bis Mitte 1277 aus. Papst Nikolaus III. amtierte zwar von 1277 bis August 1280, räumte aber dem Kreuzzugsprojekt keine Priorität ein. Verhandlungen Rudolfs mit seinen Nachfolgern Honorius IV. und Nikolaus IV. blieben ohne Erfolg. Trotz der zahlreichen Personenwechsel konnten immerhin dreimal (1275, 1276 und 1287) konkrete Termine für eine Krönung vereinbart werden. Rudolfs Tochter Clementia wurde 1281 mit Karl Martell verheiratet, dem Sohn Karls II. von Anjou. Diese Eheverbindung zwischen den Häusern Habsburg und Anjou war Teil eines übergreifenden Plans, der seit 1278 maßgeblich von der Kurie vorangetrieben wurde. In diesem Zusammenhang", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Zu Beginn des Sommers 1291 verschlechterte sich Rudolfs gesundheitlicher Zustand erheblich. Kurz vor seinem Tod entschloss sich der dreiundsiebzigjährige König, von Germersheim nach Speyer zu ziehen. Der Kaiserdom in Speyer galt als Gedächtnisort der salisch-staufischen Dynastie und war der bedeutendste Begräbnisort des römisch-deutschen Königtums. Rudolf wollte sich in", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spätmittelalterliche Urteile.", "content": "Im Spätmittelalter kam Rudolf für die Habsburger als Dynastie die Rolle als Spitzenahn zu. Den Aufstieg in den Reichsfürstenstand und ihre Königsfähigkeit verdankten die Habsburger Rudolf. Der Königshof und die habsburgischen Hausmachtzentren in der Nordschweiz und im Elsass betrieben aktiv Herrschaftspropaganda für Rudolf. Noch wichtiger für die Verbreitung seines Ruhmes waren die bürgerlichen Eliten der Stadt Straßburg sowie die süddeutschen Minoriten und Dominikaner. Die Bürger der Stadt Straßburg sahen seit den Kämpfen mit ihrem Bischof (1262) im Habsburger einen Verbündeten. Am Oberrhein verbreiteten die Bettelmönche über Rudolf zahlreiche Anekdoten. Im Sinne der kirchlichen Armutsbewegung wurde er als anspruchsloser, gegenüber Gott und der Kirche demütiger König inszeniert. Dadurch sind über Rudolf von Habsburg eine Vielzahl zeitgenössischer, teilweise propagandistisch instrumentalisierter Erzählungen und Anekdoten überliefert, denen in der Geschichtswissenschaft vielfach nur geringer Quellenwert beigemessen wurde. Größere Bedeutung hat den Anekdoten Karl-Friedrich Krieger eingeräumt. Nach Krieger kommt man durch sie „der individuellen Persönlichkeit Rudolfs so", "section_level": 2}, {"title": "Moderne.", "content": "Im 18. Jahrhundert und vor allem im Vormärz und der Biedermeierzeit des 19. Jahrhunderts entstand eine Vielzahl an Dichtungen, Dramen und Sagen über Rudolf von Habsburg. Nicht zuletzt als erster Habsburger, der zum römisch-deutschen König gewählt wurde, war Rudolf ein beliebter Stoff. Durch ihre dynastisch-habsburgische Sichtweise verherrlichten die deutschsprachigen Dramen vielfach Rudolf von Habsburg (Friedrich August Clemens Werthes: \"Rudolph von Habsburg\" 1785; Anton von Klein: \"Rudolf von Habsburg\" 1787; Anton Popper: \"Rudolf von Habsburg\" 1804). In der Dichtung wurden für die Charakterisierung des Habsburgers vielfach die Tugenden der Demut und Frömmigkeit hervorgehoben. Friedrich Schiller thematisierte 1803 in seinem Gedicht \"Der Graf von", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Die Historiker in Deutschland suchten im 19. Jahrhundert nach den Gründen für die verspätete Entstehung des deutschen Nationalstaats. Die Epoche der deutschen Kaiserzeit von 900 bis 1250 wurde als Goldenes Zeitalter beschrieben, denn das deutsche Kaiserreich der Ottonen, Salier und Staufer hatte die Vorrangstellung in Europa inne und übertraf die anderen Reiche an Größe, Glanz und Macht. Die mittelalterliche Geschichte betrachteten die Historiker unter der Perspektive der Königsmacht. Herrscher wurden danach bemessen, ob sie eine Machtsteigerung erreichten oder zumindest einen Machtverfall gegenüber Fürsten und Papsttum verhinderten. In diesem Geschichtsbild galt der Staufer Friedrich II. als letzter Vertreter der deutschen Kaiserherrlichkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Biografien Darstellungen Lexikonartikel und Überblickswerke", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolf I. (* 1. Mai 1218; † 15. Juli 1291 in Speyer) war als Rudolf IV. ab etwa 1240 Graf von Habsburg und von 1273 bis 1291 der erste römisch-deutsche König aus dem Geschlecht der Habsburger. ", "tgt_summary": null, "id": 898645} {"src_title": "Landkreis Mayen-Koblenz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bridges vs. Switches.", "content": "Es gibt in der Fachliteratur keine eindeutige Einteilung der Technik, die Bridges oder Switches definieren. Switches arbeiten als transparente Bridges, haben jedoch eine höhere Durchsatzleistung und mehr Ports. Hinzu kommt, dass moderne Switches auch häufig mit einer \"Layer 3 Instance\", einem einfachen Router, ausgestattet werden. Allgemein wurden Bridges etwa ab 1985 zum Segmentieren (Verkleinern der Kollisionsdomäne) von Netzen und zum Verbinden unterschiedlicher Architekturen (z. B. Ethernet – TokenRing) entwickelt und vermarktet. Switches wurden erst viel später (1990) entwickelt. Sie können unter gewissen Umständen Router ersetzen, sogar dann, wenn sie keine eigene \"Layer 3 Instance\" enthalten. Zum Beispiel wenn der Einsatz eines Switches statt einer Bridge nötig wurde, um eine Kollisionsdomäne zu verkleinern und eine Bridge nicht genug Ports und Durchsatz hatte. Zur Verkleinerung der Kollisionsdomäne erhält ein Switch möglichst viele Ports, an die jeweils nur wenige Geräte – im Idealfall eines – angeschlossen wird. Zusätzlich stellen ein oder mehrere sogenannte Uplink-Ports Verbindungen zum nächsten Switch bzw. Router her. Oft, aber nicht notwendigerweise sind Uplink-Ports in einer schnelleren oder höherwertigen (Ethernet-)Technik realisiert als die anderen Ports (z. B. Gigabit-Ethernet statt Fast-Ethernet oder Glasfaserkabel anstatt Twisted-Pair-Kupferkabel). Nicht modulare Switches haben in der Regel mindestens vier bis maximal etwa 48 Ports. Große „modulare“ Switches können je nach Modell zu Einheiten mit mehreren hundert Ports konfiguriert werden. Im Gegensatz zu Bridges können Switches mehrere Pakete zeitgleich zwischen verschiedenen Portpaaren übertragen. Am Ehesten entspricht eine Bridge einem Switch im Betriebsmodus \"Store and Forward\" mit meist nur zwei Ports: \"a switch is a multiport bridge\" (ein Switch ist eine Mehrport-Bridge) lautete noch 1991 ein Lehrspruch von Cisco Systems, seit der Übernahme von Kalpana 1994 geht man bei Cisco differenzierter mit dem Thema um. In den Anfangszeiten der Switch-Technik waren auch Port-Switches verbreitet, dies waren preisgünstigere Geräte, welche über einen dedizierten Uplink-Port verfügten und an den restlichen Ports lediglich eine MAC-Adresse pro Port speichern konnten. Bridges hingegen können stets viele MAC-Adressen in ihrer internen SAT (Source Address Table) speichern. Umgekehrt benötigen Bridges zum Anschluss mehrerer Geräte oft externe Verteiler z. B. Hubs. In der Regel können Bridges und Switches Netzwerke mit verschiedenen Übertragungsgeschwindigkeiten miteinander verbinden. Bridges können meist sowohl auf MAC- als auch auf LLC-Basis arbeiten, Switches hingegen arbeiten auf MAC-Basis. Switches können folglich keine unterschiedlichen Architekturen (z. B. Ethernet – Token Ring) überbrücken. Da Ethernet den Markt dominiert, hat die Überbrückung verschiedener LAN-Architekturen nur eine geringe Bedeutung. Nicht zuletzt deshalb sind Bridges mittlerweile Nischenprodukte. Bei größeren Switches, genau so wie bei leistungsstarken Bridges, kann für jedes verbundene Netzwerk-Segment eine bestimmte Bandbreite festgelegt werden, auch können bestimmte Dienste priorisiert werden (Quality of Service). Daneben unterstützen große moderne Switches eine Vielzahl von Protokollen und Verfahren (z. B. Discovery-Protokolle, VLANs, MANs, QoS, \"Layer 3 Instance\" mit diversen Routing-Protokollen, Management-Protokolle (SNMP, RMON, Syslog), Infrastruktur-Protokolle (DHCP-Server, BOOTP/TFTP-Server, FTP-Server, SSH-Server), Sonderbehandlung für spezielle Protokolle (DHCP und BOOTP Relay-Agent), Sicherheits-Features (Layer 2 bis 4 ACLs, Gratuitous ARP Protection, DHCP-Enforcement, MAC-Lockdown, Broadcasting-Kontrolle, Ingress-Filter), Redundanz-Protokolle (VRRP) usw.). Dabei verschwimmen auch die Unterschiede zu Routern immer mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Bridges und Virtualisierung.", "content": "Bridges, die innerhalb eines Betriebssystems eingerichtet werden, spielen eine große Rolle beim Thema Virtualisierung. Hierbei wird ein sogenanntes Bridgedevice eingerichtet, welches eine reelle Netzwerkkarte um virtuelle Netzwerkkarten erweitert und diese wie eine Bridge verbindet. Diese Schnittstellen werden dem virtualisierten Gastsystem als (virtuelle) Netzwerkkarten zur Verfügung gestellt. Erst über diese Netzwerkkarten wird die externe Netzwerkkommunikation eines Gastsystems über die reale Netzwerkschnittstelle des Hostsystems auch nach außen möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Software-Bridges.", "content": "Neben dedizierter Hardware kann man auch Computer auf macOS-, BSD-, DOS-, Linux- oder Windows-XP-Basis als Bridge-Lösungen einsetzen. Eine spezielle Hardware arbeitet zwar überwiegend robuster und durch die spezielle Architektur auch schneller; dennoch bestechen gerade Linux- und BSD-Versionen durch eine umfangreiche Unterstützung verschiedenster Netzwerkkarten und Protokolle. Leistungsbegrenzend wirken aber die geringen Datendurchsatzraten und die relativ hohen Latenzzeiten der bei PCs gängigen Bus-Systeme. Niemals erreichen PCs die Durchsatzraten von Switches und nur selten die von Bridges. Allgemein haben Software-Router auf PC- oder Workstationbasis oft einen weiteren Nachteil: den relativ hohen Stromverbrauch. Bereits nach einem Jahr können die Stromkosten höher sein als der Preis für ein kleines Kompaktgerät. Manche Bridges nennen sich zwar Hardware-Bridges, bestehen aber tatsächlich aus PC-Komponenten. Lediglich das Gehäuse oder die zum Teil mechanisch veränderten PCI-Steckplätze und das Betriebssystem erwecken den Anschein eines Spezialsystems. Zwar arbeiten diese Systeme meist sehr robust und zuverlässig; dennoch wird auch hier das Bridging per Software und ohne spezielle Hardwareunterstützung durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "BRouter.", "content": "Geräte, die die Funktion von Bridges und Routern vereinen, nennt man gelegentlich BRouter. Häufiger findet sich fälschlicherweise der Begriff \"Layer-3-Switch\". Ein Layer-3-Switch ist jedoch nicht genau dasselbe wie ein BRouter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Bridge (deutsch „Brücke“) verbindet im Computernetz zwei Segmente auf der Ebene der Schicht 2 (Sicherungsschicht) des OSI-Modells. Eine Bridge kann auf der Unterschicht MAC oder der Unterschicht LLC arbeiten. Sie wird dann \"MAC-Bridge\" oder \"LLC-Bridge\" genannt. Eine weitere Unterscheidung ergibt sich durch die Art der Leitwegermittlung von Datenpaketen in \"Transparent Bridge\" und \"Source Routing Bridge\". ", "tgt_summary": null, "id": 1389818} {"src_title": "Giesenkirchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Daten.", "content": "Etwa in der Mitte zwischen den beiden Inseln verläuft ein 9 Kilometer breiter Streifen mit Wassertiefen zwischen 20 und 30 Metern. Die Strömungen im Fehmarnbelt sind in erster Linie Driftströme, die durch den Wind hervorgerufen werden und von dem über der Ostsee herrschenden Wind abhängig sind. Der Einfluss der Gezeitenströme ist gering (höchstens 0,2 bis 0,3 Seemeilen pro Stunde). Die Zahl der Schiffspassagen im Fehmarnbelt lag im Jahr 2014 bei 38.167.", "section_level": 1}, {"title": "Überquerung.", "content": "Per Schiff wird der Fehmarnbelt von der Vogelfluglinie Puttgarden–Rødbyhavn überquert. Am 29. Juni 2007 einigten sich die Regierungen von Dänemark und Deutschland nach jahrelanger Diskussion auf den Bau einer festen Fehmarnbelt-Querung. Der Baubeginn der etwa 19 Kilometer langen Verbindung (Brücke oder Tunnel) zwischen Puttgarden auf der Ostseeinsel Fehmarn und Rødby auf der dänischen Insel Lolland sollte zunächst im Jahr 2012 sein. Das 7,4 Milliarden Euro teure Bauwerk, dessen Kosten zum größten Teil Dänemark übernehmen wird, soll bis 2021 fertiggestellt werden. Am 3. September 2008 unterzeichneten die damaligen Verkehrsminister von Deutschland und Dänemark, Wolfgang Tiefensee und Carina Christensen, in Kopenhagen den Vertrag zur Errichtung einer festen Fehmarnbelt-Querung. Nach einer Neuberechnung der Kosten im Jahr 2010 wird wieder verstärkt die Tunnellösung diskutiert. Im Jahr 2005 durchschwamm Christof Wandratsch den Fehmarnbelt in einer Zeit von 5 Stunden 11 Minuten. Er hielt damit den Weltrekord für die Solo-Querung des Fehmarnbelts. Am 29. August 2012 brach Bruno Baumgartner aus der Schweiz den bisherigen Rekord mit einer Zeit von 4 Stunden und 53 Minuten.", "section_level": 1}, {"title": "Schiffsunglücke im Fehmarnbelt.", "content": "Am 26. Juli 1932 kenterte das Segelschulschiff \"Niobe\" durch eine nicht vorhersehbare Gewitterböe. Es sank in wenigen Minuten. Am 28. Oktober 2007 kenterte der in der Slowakei registrierte türkische Frachter \"Omer N\" aus bisher ungeklärter Ursache 15 Seemeilen westlich der dänischen Stadt Gedser. Drei Besatzungsmitglieder konnten gerettet, vier nur tot geborgen werden. Vier weitere Menschen wurden vermisst. In der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober 2010 geriet die RoPax-Fähre \"Lisco Gloria\" mit 236 Personen an Bord rund 6 Seemeilen nördlich von Fehmarn in Brand. Bei dem Brand wurden 28 Personen verletzt, 23 davon wurden stationär behandelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fehmarnbelt (dän. \"Femern Bælt\", früher \"Femer Bælt\") ist eine etwa 19 Kilometer breite Wasserstraße zwischen der Südküste von Lolland und Fehmarn in der westlichen Ostsee. Er verbindet als Seeweg den Großen Belt und die Kieler Bucht als Kiel-Ostsee-Weg mit den Gewässern der Mecklenburger Bucht und der östlichen Ostsee (siehe auch Kadetrinne). Die deutsche und die dänische Regierung beschlossen im Juni 2007 ein gemeinsames Bauprojekt zur Überquerung des Fehmarnbelts. Das dänische Parlament sprach sich am 1. Februar 2011 für den Bau des Fehmarnbelttunnels aus. Ein Teil des Fehmarnbelts, der in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone liegt, ist als 280 Quadratkilometer großes Naturschutzgebiet ausgewiesen.", "tgt_summary": null, "id": 579793} {"src_title": "Elke Sommer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bruno von Kärnten wurde 972 als zweiter Sohn aus der Ehe von Otto von Wormsgau (ab 978 Herzog von Kärnten) und Judith von Kärnten geboren. Er war damit ein Urenkel Kaiser Ottos des Großen. Als Geburtsort des späteren Papstes wird Stainach in der heutigen Steiermark überliefert, wo sein Vater offenbar einen Herrschaftssitz besaß. In Worms wurde Bruno durch Erzbischof Willigis von Mainz ausgebildet; einer seiner Lehrer war auch der aus Kalabrien stammende Grieche Johannes Philagathos, sein späterer Gegenpapst in Rom. Zunächst wirkte er als Kaplan in Worms, dann begleitete er 996, als königlicher Hofkaplan, zusammen mit Erzbischof Willigis und Bischof Hildebold, seinen Verwandten König Otto III. auf dessen erster Reise nach Rom. Papst Johannes XV. hatte den König gegen den römischen Stadtadel zur Hilfe gerufen. Unterwegs traf bereits die Nachricht vom Tod des Papstes ein. In Rom angekommen, wurde der weitläufig mit den Saliern verwandte Kleriker Bruno nach dem Willen Ottos III. am 3. Mai 996 vom örtlichen Klerus und dem Volk zum Papst gewählt. Er nannte sich Gregor V. Noch am Tag der Wahl saßen Gregor und der zukünftige Kaiser über die Rädelsführer der römischen Fronde zu Gericht. Der Anführer, Crescentius I. Nomentanus, wurde auf Bitten des neuen Papstes von der Todesstrafe begnadigt, worauf er dem Kaiser den Treueeid leistete. Mit nur 24 Jahren war Gregor V. einer der jüngsten Päpste der Kirchengeschichte. Wenige Wochen nach seiner Wahl krönte er Otto III. am 21. Mai 996 zum römischen Kaiser. Der römische Adel lehnte den vom Kaiser eingesetzten Papst ab. Vor Brunos Einsetzung war die Besetzung des Papststuhls vor allem Gegenstand politischer Intrigen des römischen Stadtadels gewesen. Als Otto III. 997 Rom verließ, brach Crescentius seinen geleisteten Treueeid und ließ mit Hilfe der Byzantiner den gelehrten Diplomaten Johannes Philagathos zum Gegenpapst Johannes XVI. gegen die Fremden erheben. Ohne den Schutz des Kaisers musste Gregor V. nach Spoleto fliehen. Mit Unterstützung Ottos kehrte er jedoch 998 nach Rom zurück; der Gegenpapst Johannes floh in die Campagna. Er wurde in einem Turm entdeckt, grauenhaft misshandelt, entstellt und geblendet nach Rom gebracht. Der Kaiser ließ den früheren Lehrer Brunos ohne Augen, Ohren, Nase und Zunge, aber in päpstliche Gewänder gehüllt auf einem Esel in einer Schandprozession durch Rom führen. Auf Betreiben Papst Gregors wurde Johannes vor einer Synode abgeurteilt und formell abgesetzt. Anschließend führte man ihn erneut auf dem Esel reitend der Menge vor und schob ihn in ein Kloster ab, wo er fünfzehn Jahre später starb. Crescentius I. Nomentanus wurde als Anstifter auf der Engelsburg enthauptet. Durch die Verstümmelung hatte man Johannes nach damaligem Verständnis liturgieuntauglich gemacht, wodurch er als Gegenpapst ein für alle Mal ausgeschaltet war. Die öffentliche Zurschaustellung des Verstümmelten geschah, um die Liturgieuntauglichkeit publik zu machen und Nachahmer abzuschrecken. Die harte Bestrafung rief aber auch Empörung hervor, u. a. von einem als Heiligen verehrten Eremiten, den Kaiser Otto in seine Umgebung geholt hatte. Vor dem schauerlichen Spektakel in Rom trat der fast neunzigjährige Greis Nilus von Rossano, der den Gegenpapst im Jahr zuvor noch vor zu großem Ehrgeiz gewarnt hatte, vor Kaiser und Papst, um für den Gestürzten um Gnade zu bitten. Als beide dies ablehnten, drohte der empörte Heilige laut mit dem Gottesgericht. Als der französische König Robert der Fromme, ein Sohn Hugo Capets, ohne kirchliche Erlaubnis eine entfernte Verwandte heiratete, drohte ihm Gregor mit dem Kirchenbann und es kam zu einem scharfen Konflikt, der nach Gregors Tod sogar in einer zeitweiligen Kirchenspaltung 1003/1004 mündete und manchmal als eines der ersten Interdikte der Kirchenrechtsgeschichte begriffen wird. Der Konflikt reiht sich ein in die zur Zeit der Mit- und frühen Alleinregierung Roberts noch virulenten Folgen des Reimser Schismas (925–948), die erst 997 durch die Vermittlung des Cluniazenserabts Abbo von Fleury gegenüber Gregor V. endgültig ausgeräumt werden konnten. Abbo war mit Bruno von Kärnten befreundet und sie korrespondierten über viele Jahre miteinander. Der Epitaph des Papstes weist darauf hin, dass er nicht nur auf lateinisch, sondern auch auf fränkisch und in der in Rom gebräuchlichen Volkssprache („lingua vulgaris“) predigte. Gregor starb, wahrscheinlich an Malaria erkrankt, am 18. Februar 999 in Rom im Alter von 27 Jahren. Es wird auch vermutet, er sei vergiftet worden, doch dies gilt als unwahrscheinlich. Er ist im Petersdom in Rom an der Seite Ottos II. beigesetzt, der als einziger Kaiser des Heiligen Römischen Reiches in Rom gestorben und dort bestattet ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gregor V., vorher \"Brun(o) von Kärnten\" (* 972 vermutlich in Stainach im Ennstal, damals im Ostfrankenreich; † 18. Februar 999 in Rom), war Papst von 996 bis 999. Er stammte aus dem Geschlecht der Salier und wurde auf Betreiben von Otto III. zum Papst erhoben. Er wird aufgrund seiner Herkunft aus dem Herzogtum Kärnten auch als erster Deutscher auf dem Papststuhl bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 337888} {"src_title": "Kassageschäft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lawrenti Beria wurde 1899 als Sohn einer armen mingrelischen Bauernfamilie mit vier Kindern bei Sochumi in Abchasien geboren. Lawrenti Berijas Mutter war zweimal verheiratet. Berija erhielt seine Schulausbildung an der städtischen Lehranstalt zu Suchumi. Es habe in der Schule keinen Diebstahl oder Zuträgerei gegeben, an denen Berija nicht direkt oder indirekt beteiligt gewesen sei. Er habe die Mappe mit Beurteilungen der Schüler gestohlen, die Entlassung des Klassenlehrers bewirkt und über Strohmänner den Verkauf dieser gestohlenen Unterlagen organisiert. Er zog 1915 nach seinem Schulabschluss nach Baku und begann am Polytechnikum Architektur zu studieren. Beria erwarb im Sommer 1917 sein Diplom. Er wurde im Sommer 1917 zur Kaiserlich Russischen Armee eingezogen und im Ersten Weltkrieg an der Front zu Rumänien eingesetzt. Mit einem amtlichen Dokument wurde er nach einem halben Jahr aus gesundheitlichen Gründen ausgemustert und ging zurück nach Baku.", "section_level": 1}, {"title": "Geheimdienstler in Aserbaidschan und Georgien 1919–1938.", "content": "Im Jahr 1919 schloss sich Beria den Bolschewiki an, indem er sich der Partei als Informant beim Müsavat-Geheimdienst anbot. Später ließ Beria seinen Parteieintritt auf März 1917 rückdatieren. Diese Rückdatierung wurde später fälschlicherweise immer wieder in Medien übernommen. Im gleichen Jahr wurde ihm die erste offizielle Geheimdiensttätigkeit beim Sicherheits- und Geheimdienst Tscheka übergeben, als er als Spion in die in Georgien regierende Partei eingeschleust wurde. Er entkam einer Hinrichtung nur durch Zufall und wurde mehrfach verhaftet. Schon bald wurde er durch Grigori Ordschonikidse gefördert. Ordschonikidse stellte ihn 1926 dem Generalsekretär der Partei, Stalin, vor. In Aserbaidschan unterstand Beria Mir Dschafar Bagirow, der durch blutige Strafaktionen bekannt geworden war. Die Freundschaft zwischen beiden war eng, kannten sie sich doch schon aus den Zeiten des russischen Bürgerkriegs. Die Tscheka war zu dieser Zeit in Aserbaidschan für ihre Grausamkeit berüchtigt, Berias übergeordnete Abteilung führte unter anderem den Kampf gegen Konterrevolutionäre und Spione. Seine Arbeit wurde gelobt, auch wenn es zum Konflikt mit der Partei über den zunehmenden Einfluss der Tscheka kam. Schließlich wurde Beria nach Georgien versetzt, wo er eine Gruppe loyaler, hauptsächlich einheimischer Leute um sich sammelte. Als er seinen Dienst in Georgien antrat, waren repressive Maßnahmen wie Verhaftungen durch die Tscheka gegen die breite Opposition bereits in vollem Gange. Im Zusammenhang mit der Niederschlagung dieses Aufstandes erwähnte Beria laut einem Zeugenbericht erstmals, dass die Tscheka – und damit er selbst – in Georgien für Massenverhaftungen und -hinrichtungen verantwortlich war. Nach der Umbenennung der Tscheka in GPU wurde Beria ihr Chef in Georgien. Er sorgte dafür, dass ab 1929 keinerlei politischer Widerstand in Georgien mehr zu erwarten war. Mit dem Beginn der Zwangskollektivierung und der Politik zur Vernichtung der Kulaken begannen im selben Jahr die Zwangsmaßnahmen gegen die ländliche Bevölkerung, die zur massenweisen Verbannung oder Deportation in Konzentrationslager führten. Widerstände wurden, wie überall in der Sowjetunion, durch Miliz, Armee oder GPU blutig niedergeschlagen. In einem Brief an Stalin forderten Beria und der Führer der übergeordneten transkaukasischen GPU Stanislaw Redens erfolgreich, dass die Terrormaßnahmen ausgeweitet und die Verantwortung vornehmlich der GPU- und nicht der Partei-Führung zufallen sollte. Dieser politische Machtgewinn steigerte Berias Ansehen. Um seine Karriere weiter voranzutreiben, sammelte er Informationen über andere Parteimitglieder und nutzte diese zu seinem Vorteil. So auch über Redens, dessen Posten er schließlich übernahm. 1931 wurde Beria, auf Wunsch von Stalin und unterstützt durch den abchasischen Parteichef Nestor Lakoba, schließlich zum Vorsitzenden der kommunistischen Partei in Georgien ernannt. Anfängliche Widerstände konnte er durch das Aufdecken angeblicher wirtschaftsfeindlicher Gruppierungen innerhalb der Kommissariate beseitigen und Posten durch ihm hörige Geheimdienstleute aus den Reihen der GPU ersetzen. Ihm missliebige Parteimitglieder ließ er dabei erschießen. 1932 übernahm er den Vorsitz der KP in der Transkaukasischen Republik und gab dafür sein georgisches Amt auf, ab Januar 1934 hatte er sogar beide Posten inne. Während seiner Amtszeit konnte er diverse wirtschaftliche Erfolge verbuchen, so im Bereich der Teeproduktion, der Ölförderung und der Schwerindustrie, musste allerdings auch mit geringen Ernteerträgen und zu hohen Plansolls kämpfen. Außerdem war Beria verantwortlich für die Umsetzung des verstärkten Personenkults um Stalin und schrieb ein propagandistisches Geschichtswerk über Transkaukasien. Auch einen eigenen Personenkult erschuf er und praktizierte diesen in zunehmender Weise vornehmlich in Georgien. Im Zuge des Großen Terrors gewann der georgische Leiter der inzwischen in NKWD umbenannten Geheimpolizei an Bedeutung. Beria folgte den Anweisungen aus Moskau zur Umsetzung von Folter, veranstaltete Schauprozesse, ließ die Intelligenz, Parteimitglieder wie Nestor Lakoba, Arbeiter und Bauern zu Tausenden inhaftieren, foltern und hinrichten. Er nutzte den willkürlichen Terror, um persönliche Feinde aus dem Weg zu schaffen. Durch seinen Arbeitseifer hatte er bald einen guten Ruf bei Stalin. Stalin machte ihn im Juli 1938 zum Assistenten des Chefs des gesamtsowjetischen NKWD, Nikolai Jeschow. Im August 1938 wurde Beria Erster Stellvertretender Vorsitzender des NKWD und am 29. September 1938 dann Chef der Staatssicherheit (GUGB) im NKWD. Jeschow ahnte, dass er von Beria abgelöst werden sollte, und begann, genau wie sein Gegenpart, belastende Informationen über diesen zu sammeln. Der Machtkampf beider kulminierte, als Jeschow plante, Beria verhaften zu lassen. Beria, der vor der drohenden Verhaftung gewarnt wurde, konnte jedoch unmittelbar vorher bei Stalin vorsprechen und ihn von seiner Loyalität überzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Chef des NKWD 1938.", "content": "Schon am 25. November 1938 löste Beria Jeschow ab, der am 4. Februar 1940 hingerichtet wurde. Beria wurde Volkskommissar des Inneren (NKWD), dem die Inneren Streitkräfte, die Miliz, die Gefängnisse und das Lagersystem des GULag zugeordnet waren. Von Beria wurde der staatlich organisierte Terror ausgeführt. Sein Machtantritt beendete den Großen Terror. Vom 22. März 1939 bis zum 19. März 1946 war er Kandidat des Politbüros der KPdSU. Erst nach sieben Jahren stieg er in das höchste politische Gremium der UdSSR auf: Beria wurde am 19. März 1946 Vollmitglied im Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und blieb es bis zur Amtsenthebung am 26. Juni 1953. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 bildete Beria am 30. Juni 1941 zusammen mit Stalin, Molotow, Woroschilow und Malenkow das Staatliche Verteidigungskomitee, das für die Zeit des Krieges den Rat der Volkskommissare als oberstes Regierungsorgan ablöste.", "section_level": 2}, {"title": "Terror und Verbrechen 1938–1945.", "content": "Die stalinistischen Säuberungen wurden von Beria weiter betrieben. Stalin soll Beria 1945 in Jalta als „unseren Himmler“ bezeichnet und ihn oft auch als „Der Ankläger“ (Vorbild war Andrei Januarjewitsch Wyschinski) tituliert haben. Wsewolod Merkulow (1946 NKGB-Chef), Wiktor Abakumow (1946–1951 MGB-Chef), Bogdan Kobulow, Schalwa Zereteli sind die Namen einiger seiner Helfer. 1939 überwachte Beria persönlich die Erschießung von 413 prominenten Häftlingen, darunter Politbüromitglieder und bedeutende Militärs, und 1940 auch die von Jeschow. Die große Terrorwelle endete, der Terror selbst blieb: 1943 unterstellte Stalin sich selbst die militärische Spionageabwehrorganisation, die den Namen SMERSCH erhielt. Am 16. April 1943 unterteilte Stalin erneut das riesige NKWD in zwei getrennte Behörden: das NKGB (Staatssicherheit) mit Merkulow an der Spitze und den NKWD (u. a. allgemeine Polizei, Lager) unter Berias Leitung, der aber Oberherr (Kurator) beider Institutionen blieb.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ernannte Stalin Beria, der als sein Stellvertreter und Chef des NKWD über alle Ressourcen im sowjetischen Machtbereich verfügen konnte, zum Verantwortlichen für den Bau einer sowjetischen Atombombe. Die Entwicklung der Atombombe vertraute Beria der täglichen Aufsicht des NKWD-Generals Awraami Sawenjagin (1901–1956) an. Am 29. August 1949 konnte die erste sowjetische Atombombe gezündet werden. Bis zu seinem gewaltsamen Tod fungierte Beria als Chef des sowjetischen Atomwaffen-Komplexes. Am 9. Juli 1945 wurde Beria zum Marschall der Sowjetunion ernannt. 1946 wurde Beria von Wiktor Abakumow als Minister für Staatssicherheit (MGB) abgelöst – für Beria eine Zurücksetzung; er blieb aber zunächst „Kurator“ aller Organe des Inneren. Die Gräueltaten ab dieser Zeit müssen Abakumow zugerechnet werden. Dafür wurde er 1954 hingerichtet. Dann erhielt auch noch von 1946 bis 1949 Alexei Kusnezow im Sekretariat des Zentralkomitees die Zuständigkeit für alle Sicherheitsfragen. Erst 1946 wurde Beria Vollmitglied im Politbüro. Er gehörte in den ersten Nachkriegsjahren neben Molotow, Malenkow und Mikojan zu den engsten und ständigen Begleitern Stalins. Molotow und Mikojan verloren jedoch zunehmend an Macht. Der „Kronprinz“ Andrei Schdanow stieg auf, starb aber bereits 1948. Nach einer Intrige Berias wurden 1950 auch das aufstrebende Politbüromitglied Nikolai Wosnessenski und Parteisekretär Kusnezow ermordet. Beria suchte Stalins Misstrauen zu zerstreuen und förderte die Gerüchte über eine um sich greifende Ärzteverschwörung. Am 28. Februar 1953 gehörte Beria zu den Teilnehmern eines bis in den Morgen des 1. März ausgedehnten Abendessens bei Stalin. Laut Wjatscheslaw Molotows Erinnerungen, die 1991 veröffentlicht wurden, hat Beria ihm gegenüber behauptet, er habe Stalin beim Abendessen vergiftet. Als Stalin am 1. März einen Schlaganfall erlitt, stellte sich heraus, dass ohne Berias Erlaubnis keine Ärzte zu Stalin kommen durften. Erst gegen drei Uhr nachts des 2. März wurde Beria ausfindig gemacht. Er erklärte daraufhin gegenüber den Bediensteten, Stalin schlafe fest und dürfe nicht gestört werden. Daraufhin verbot er ihnen und den Leibwachen zu telefonieren. Erst gegen neun Uhr kehrte er mit Politbüromitgliedern und Ärzten zurück. Danach begab er sich in den Kreml und kam einige Stunden später zurück. Auf seine Veranlassung hin wurde nun eine Regierungsmitteilung über Stalins Erkrankung veröffentlicht. Am 5. März starb Stalin.", "section_level": 2}, {"title": "Entmachtung und Tod 1953.", "content": "Beria wurde nun zunächst Erster Stellvertretender Ministerpräsident und Innenminister im Kabinett von Georgi Malenkow. Beria bewirkte die erneute Verschmelzung von Innenministerium und Geheimdienst, um an der Spitze der so geschaffenen Organisation eine möglichst umfassende Macht im Erbfolgekampf gegen Malenkow und Nikita Chruschtschow zu erlangen. Nur wenige Tage nach Stalins Tod ordnete Beria erste Schritte zur Entstalinisierung wie die Freilassung der im Zuge der Vorbereitung des Ärzteprozesses verhafteten Beschuldigten und Verhaftung der Verantwortlichen im Geheimdienst sowie das Verbot der Folter an. Im Politbüro war Beria – nach Malenkow – die Nummer Zwei. Er konnte sich jedoch nicht mehr lange in seinen Positionen halten, da er den anderen neun Politbüromitgliedern zu mächtig geworden war. Vor allem traute man Beria zu, sich nach Stalin als neuer Diktator mit Hilfe des MGB (Ministerium für Staatssicherheit) durchzusetzen. Am 2. Juni 1953 setzte er sich bei einer Sitzung des Politbüros für die deutsche Wiedervereinigung auf Basis von Neutralität und Demokratie ein. Daraufhin wurde Beria vorgeworfen, diese Initiative und auch andere vergleichbare Aktivitäten nur als Mittel zu seiner eigenen Machtergreifung durchgeführt zu haben. Die Kollegen Berias im Führungsapparat und in Militärkreisen waren sich seiner diktatorischen Ansprüche als Chef des MGB bewusst. Beria wurde bei der Sitzung des Zentralkomitees der KPdSU unter Vorsitz von Nikita Chruschtschow am 26. Juni 1953 verhaftet. Auf dem Plenum des ZK der KPdSU im Juli 1953 wurde dieser Schritt unter Anbringung diverser Vorwürfe gegen Beria gerechtfertigt. Seine Anhänger verloren ihren Einfluss und wurden zum Teil verhaftet, einige erschossen. Das „Superministerium“ wurde wieder aufgeteilt in das klassische Innenministerium und den nun in KGB umbenannten Geheimdienst. Beria wurde vor dem Obersten Gericht der Sowjetunion wegen Spionage zum Nutzen Großbritanniens in den 1920er Jahren und des Versuchs der Beseitigung der Sowjetmacht angeklagt. In dem geheim geführten Prozess wurde am 23. Dezember 1953 das Todesurteil ausgesprochen und noch am selben Tage durch Erschießen vollstreckt. Berias Sohn behauptete jedoch, sein Vater sei bereits am 26. Juni (vielleicht auch am 27. Juni) in seiner Dienstwohnung erschossen worden. Er selbst habe den Abtransport der Leiche gesehen, die Verhaftung und der Prozess seien inszeniert gewesen. Nach der Exekution wurde die Leiche eingeäschert und die Asche anonym auf dem Donskoi-Friedhof verscharrt. Die \"New York Times\" schrieb am 11. Juli 1953, dass In derselben Zeitung vom 14. Juli stand, dass die Sowjetarmee, d. h.. Die \"London Evening News\" vom 29. Juli 1953 schrieb, dass sich die Macht in Moskau in den Händen eines Militär-Triumvirats befinde, an dessen Spitze Marschall Schukow stehe. Es war nach dieser – historisch nicht mehr haltbaren – Lesart von der Erschießung Berias durch Schukow selbst in dessen Diensträumen am Tag der Verhaftung auszugehen. Im Juni 2010 bestätigte der Stabschef der russischen Luftstreitkräfte, Generalleutnant Wadim Wolkowizki, dass Beria am 23. Dezember 1953 hingerichtet worden sei und dass Generaloberst Pawel Batizki (ab 1968 Marschall der Sowjetunion) persönlich das Urteil vollstreckt habe.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Auf einer Seite der 1952 erschienenen Großen Sowjetischen Enzyklopädie (Band 5) war ein Artikel über Beria zusammen mit seinem Porträt platziert worden. 1954 wandte sich das Redaktionsteam an all seine Abonnenten mit dringlicher Empfehlung, sowohl das Bild, als auch den Text mit „Schere und Rasiermesser“ zu entfernen. Mit dem Urteil des Militärkollegiums des Obersten Gerichts der Russischen Föderation vom 29. Mai 2002 wurden Beria die politisch motivierten Repressalien in der Sowjetunion zur Last gelegt. Eine Rehabilitierung sei daher nicht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Beria war mit Nina Gegetschkori verheiratet. Sie entstammte einer aristokratischen Familie, absolvierte ein Hochschulstudium in Wirtschaft und arbeitete in einer Bank. Beria hatte einen ehelichen Sohn, Sergo, sowie weitere, außereheliche Kinder.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lawrenti Beria (; /\"Lawrenti Pawlowitsch Berija\"; wiss. Transliteration ; * in Mercheuli bei Sochumi, Gouvernement Kutaissi, Russisches Kaiserreich, heute Georgien; † 23. Dezember 1953 in Moskau) war ein kommunistischer Politiker und ab 1938 Chef der Geheimdienste der Sowjetunion. ", "tgt_summary": null, "id": 58654} {"src_title": "Katzenbuckel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das erste Mal wurde der Kakaobaum \"(Theobroma cacao)\" vermutlich um 1500 v. Chr. von den Olmeken genutzt, die im Tiefland der mexikanischen Golfküste lebten. Um 600 n. Chr. wurde der Kakao dann von den Maya angebaut. Die Azteken gaben dem mit kaltem Wasser vermischten Kakaogetränk den Namen: \"xocolatl\". Mit Hilfe eines Holzquirls, heute spanisch „Molinillo“ genannt, schlug man die Flüssigkeit schaumig auf. Nach Überlieferung der Maya war die Kakaopflanze göttlichen Ursprungs. Zu Ehren des Kakaogottes Ek Chuah wurde im April ein Fest mit Tieropfern und Verteilen von Geschenken gefeiert. In Mexiko sind vergleichbare Feiern belegt. Dort wurden die Samen der Kakaopflanze ausschließlich als Getränk zubereitet. Dieses Getränk war allerdings dem Adel entstammenden erwachsenen Männern vorbehalten. Kakao galt als berauschendes Lebensmittel und war damit – nach Ansicht der Azteken – für Frau und Kind ungeeignet. Bevorzugt wurde es von Kriegern, Priestern oder zur Opferung vorgesehenen Personen getrunken. Sowohl Hernán Cortés als auch ein Mitglied seiner Expedition, Bernal Díaz del Castillo, berichteten, dass der aztekische König Montezuma kakaohaltige Getränke in großer Menge zu sich genommen hat. Teilweise diente die Kakaobohne auch als Zahlungsmittel. Moctezuma II. verfügte über eine gewaltige Anzahl dieses Zahlungsmittels Kakao. Als Zahlungsmittel taugten sie nur, wenn sie von perfekter Gestalt waren, eine gleichmäßige Farbe aufwiesen und aus bestimmten Gegenden Mexikos stammten. Die damalige Kaufkraft von Kakaobohnen verdeutlicht folgendes Beispiel: Für einen guten Sklaven musste man etwa 100 gute Kakaobohnen bezahlen. Insgesamt wurde auf die Qualität des Kakaos sehr großer Wert gelegt. Besonders beliebt war der Kakao aus Xoconochco, dem heutigen Bundesstaat Chiapas. Aus dieser Gegend musste man den üblichen Tribut in Form von Kakao sehr guter Qualität an den Herrscher abliefern. Die ersten Kakaobohnen brachte Christoph Kolumbus aus Amerika mit, ohne dass man zu dieser Zeit etwas damit anfangen konnte. 1528 brachte dann Hernán Cortés den Kakao nach Europa. Die Schokolade war aber unverarbeitet ungenießbar. Erst nach der Zugabe von Honig und Rohrzucker wurde daraus ein Getränk mit wachsender Beliebtheit. 1544 wurde Schokolade erstmals als Getränk am spanischen Hof getrunken. 1657 öffnete das erste Schokoladencafé in London, 1673 schenkte der Holländer \"Jan Jantz von Huesden\" erstmals öffentlich Schokolade in Bremen aus. Erst im 18./19. Jahrhundert wurden größere Mengen von Kakaobohnen in Bremen gehandelt. Da Kakao, Honig und Rohrzucker teuer waren, konnten sich Schokolade zunächst nur Wohlhabende leisten. Drei Faktoren machten den Kakao zum Massenprodukt: Erstens die Pressung des Kakaos und die anschließende Vermahlung zu Kakaopulver, zweitens der Einsatz von günstigerem Kakao aus Amazonien, dem Forastero (heute vorherrschend) sowie die ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts entstandene Zuckerindustrie. Die Erfindung der Pressung und Zermahlung geht auf das Patent des Holländers Coenraad Johannes van Houten von 1828 zurück. Durch die Pressung spaltete er die Kakaobutter vom Kakao ab, heute ein üblicher Vorgang zur Produktion von Kakaopulver als Bestandteil von Getränken und Süßspeisen. Die Verwendung von Kakao und der Schokolade sowohl als Lebensmittel als auch als Medizin ist für Lateinamerika und Europa belegt. Schokolade wurde als generell kräftigend, leicht verdaulich und als Aphrodisiakum empfohlen. Noch bis ins 19. Jahrhundert wurde Schokolade in Apotheken als „Kräftigungsmittel“ verkauft. Als älteste bestehende Schokoladenfabrik Deutschlands wird die Halloren Schokoladenfabrik in Halle (Saale) angesehen, die aus einer im Jahre 1804 von Friedrich August Miethe gegründeten Konditorei hervorging. Sein Sohn Johann Friedrich Miethe stellte ab 1828 in Potsdam mit Hilfe einer Dampfmaschine die sogenannte \"Dampfschokolade\" her. In Dresden wurde 1823 die Schokoladenfabrik \"Jordan & Timaeus\" gegründet. Hier wurde im Jahre 1839 die erste Milchschokolade hergestellt. Im Jahre 1839 gründete Franz Stollwerck (1815–1876) in Köln seine Mürbebäckerei, die er gemeinsam mit seinen fünf Söhnen zum Großunternehmen Franz Stollwerck & Söhne ausbaute. Die Gebrüder Stollwerck AG entwickelte sich später zum größten Schokoladeproduzenten Deutschlands. 1863 gründete Heinrich Fassbender in der Mohrenstraße in Berlin seine Chocoladerie, in der er feinste Pralinen und Trüffel herstellte. Er wurde bald Königlicher Hoflieferant. 1890 eröffnete Wilhelm Rausch seine erste Confiserie in Berlin. 1999 fusionierten beide Unternehmen zur Firma Fassbender & Rausch GmbH – jetzt Rausch GmbH. Ein weiterer wichtiger Schokoladenhersteller war Joseph Emile Hachez aus Bremen; er begann 1890 mit der Schokoladenproduktion. In der Schweiz wurde die erste Schokoladenfabrik 1819 von François-Louis Cailler in Vevey gegründet. Ihm folgten unter anderem die Schweizer Firmen Philippe Suchard (1824), Lindt, Jean Tobler (1830; Toblerone) und Rudolf Sprüngli (1845). Die erste Schweizer Milchschokolade wurde 1875 von Daniel Peter und Henri Nestlé auf den Markt gebracht. 1879 entwickelte Rodolphe Lindt ein Verfahren zum Conchieren der Schokolade. Damit wurde Schokolade erstmals ohne Zusatz von Zucker, Honig oder gerösteten Haselnüssen zu einem Genussmittel. Das Conchierverfahren und die Milchschokolade trugen wesentlich zum Ruf der Schweizer Schokolade bei. Der Verkauf der Schokolade erfolgte in der Chocolaterie. Meist handelte es sich dabei um Verkaufsstätten direkt bei der Produktionsstätte. Heutzutage finden sich Chocolaterien als Café-Chocolaterie in den Städten. Rausch bezeichnet sein Ladengeschäft – das Rausch Schokoladenhaus – am Berliner Gendarmenmarkt als „größtes Schokoladenhaus der Welt“.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung des Namens.", "content": "Das Wort \"Schokolade\" geht auf das aztekische \"xocolatl\" ‘Kakaotrank’ zurück, das sich vermutlich als Kompositum aus \"xocolia\" ‚bitter machen‘ und \"atl\" ‚Wasser‘ erklären lässt. Es ist als Lehnwort \"chocolate\" ins Spanische übernommen worden. Das spanische Wort ist über niederländische Vermittlung ins Deutsche gelangt. Das Wort \"Kakao\" geht auf die aztekische Wortwurzel \"cacaua\" zurück, die dem aztekischen Wort \"cacahuatl\" ‚Kakaobohne‘ zugrunde liegt. Es ist über das spanische Lehnwort \"cacao\" in die europäischen Sprachen gelangt. Die wissenschaftliche Bezeichnung für den Kakaobaum ist \"Theobroma cacao\" L. \"Theobroma\" bedeutet ‚Speise der Götter‘.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung von Schokolade.", "content": "Die industrielle Herstellung von Schokolade ist technisch anspruchsvoll, so dass die Angabe eines Rezeptes zur Herstellung von qualitativ hochwertiger Schokolade im kleinen Maßstab schwierig ist. Zunächst werden Kakaobohnen zu Kakaomasse verarbeitet. Soll aus der Kakaomasse Schokolade werden, wird sie mit Zucker, gegebenenfalls auch Kakaobutter und Milchprodukten (heute fast ausschließlich in trockener Form, zum Beispiel als Milchpulver) und Gewürzen vermischt. Diese Schokoladenmasse wird nun in Walzwerken fein vermahlen, sodass insbesondere die Zuckerkristalle auf eine durchschnittliche Größe von 10–20 Mikrometer reduziert werden. Hauptziel ist die Eliminierung der durch große Partikel hervorgerufenen Sandigkeit der Schokoladenmasse im Mund. Heinrich Stollwerck, Sohn von Franz Stollwerck und Maschinenbauer, erhielt 1873 das Reichspatent auf seinen Fünfwalzenstuhl. Diese Konstruktion lieferte ein feineres Mahlergebnis und verarbeitete die doppelte bis vierfache Menge in gleicher Zeit. In den sogenannten Conchen (\"Concha\", span. für „Muschel“, frühere Form des Gerätes) wird die Schokoladenmasse nun erwärmt und gerieben. Dies geschah ursprünglich in flachen, wannenförmigen Behältern mit rotierenden und oszillierenden Walzen. Das Conchieren dauerte bis zu 90 Stunden. Moderne Technik ermöglichte eine starke Verkürzung dieses Vorgangs, der die Feuchtigkeit reduziert, das Aroma erschließt und unerwünschte Aromabestandteile (vor allem die Essigsäure) entfernt. Für weiße Schokolade werden außer Kakaobutter keine Kakaobestandteile verwendet. Um die Viskosität der Masse zu beeinflussen, wird zumeist Sojalecithin in einer Menge von maximal 0,2 % hinzugefügt. In der EU sind laut der Richtlinie 2000/36/EG – die in Deutschland durch die Kakao- und Schokoladenverordnung umgesetzt wurde – als Pflanzenfett neben Kakaobutter allerdings nur nicht-laurische Fette von einigen tropischen Pflanzen erlaubt, und dies auch nur bis maximal 5 %. Erlaubt sind die Ölsorten: Mit dieser Richtlinie wird das europäische Recht harmonisiert, da es einzelnen Mitgliedsstaaten auch zuvor bereits erlaubt war, einen Teil der Kakaobutter zu ersetzen. Ein Kilo Schokolade verursacht ca. 3,5 Kilo CO-Äquivalente. Der Wasserverbrauch liegt bei 10.000 Liter pro Kilo Schokolade.", "section_level": 2}, {"title": "Temperieren (Vorkristallisieren) von Schokolade.", "content": "Zur Herstellung gibt es zwei Temperierungsverfahren.", "section_level": 2}, {"title": "Traditionelle Temperierung.", "content": "Bevor Schokolade aus dem flüssigen Zustand verarbeitet und zum Erstarren gebracht wird, muss sie temperiert werden, d. h., sie wird gekühlt, bis der Fettanteil in der Schokolade erste Erstarrungskristalle bildet. Man unterscheidet zwischen sechs verschiedenen Erstarrungskristallen von Schokolade, wobei diese sich in Aussehen, Geschmack und der Schmelztemperatur unterscheiden. Die Kristallform 5 ist die gewünschte Form für den Verzehr. Kristallform 6 ist gekennzeichnet durch weiß-fasriges Aussehen ähnlich angeschmolzener und wieder erstarrter Schokolade. Bei dieser unerwünschten Kristallform liegt der Schmelzpunkt über der Temperatur, die beim Verzehr zum angenehmen Effekt des \"Schmelzens auf der Zunge\" führt. Zur Herstellung dieser Erstarrungskristalle ist ein definiertes Abkühlen und daran anschließend ein Erwärmen der Schokoladenmasse notwendig. Bei dem Nachwärmen der Schokolade werden niedrig schmelzende Kristalle aufgeschmolzen, so dass nur hochschmelzende Kristalle sich in der flüssigen Schokolade befinden. Die Schokolade erstarrt dann beim anschließenden Kühlen in einem Kristallgefüge, das aus diesen hochschmelzenden Kristallen gebildet wird. Die Wärmebehandlung der flüssigen Schokolade wird in der Fachsprache als \"Temperieren\" bezeichnet, die Schokolade wird vorkristallisiert genannt. Dunkle Kuvertüre wird auf 31 bis 32 °C, Vollmilchkuvertüre auf 30 bis 31 °C und weiße Kuvertüre auf etwa 28 bis 30 °C Endtemperatur temperiert. In den verschiedenen Temperierverfahren gibt es qualitative Unterschiede. Für guten Glanz, hohe Lagerbeständigkeit und feinkörnigen Bruch des Endproduktes ist es wichtig, dass die Temperiermaschine Fettkristalle in einer hochschmelzenden Kristallform bildet, dass diese Kristall-Agglomerate in kleinen Abmessungen vorliegen und dass sie homogen in der Masse verteilt sind.", "section_level": 3}, {"title": "Impfkristallisierung.", "content": "Alternativ zum oben beschriebenen Temperierverfahren kann Schokoladenmasse auch mittels Impfkristallisation auskristallisiert werden. Dabei werden in einem separaten Verfahrensschritt in reiner Kakaobutter hochschmelzende Kristallformen in einem Scherkristallisator durch Scherung in Verbindung mit einer definierten Erhitzung/Erkaltung produziert und anschließend der Schokoladenmasse beigemischt. Die in der Schokoladenmasse entstehenden Kristalle wachsen um die hochschmelzenden Impfkristalle.", "section_level": 3}, {"title": "Temperiergrad.", "content": "Für den Produktionsablauf ist der Temperier- und Vorkristallisationsgrad entscheidend, also der Anteil (die Menge) der erstarrten Fettkristalle. Ein zu geringer Anteil (Untertemperierung) ergibt zu lange Erstarrungszeiten bei der Endkühlung und kann schlechten Glanz sowie geringe Lagerbeständigkeit zur Folge haben. Ein zu hoher Erstarrungsanteil (Übertemperierung) ergibt eine erhöhte Viskosität der zu verarbeitenden Schokoladenmasse und kann geringere Kontraktion bei der Endkühlung sowie schlechten Glanz zur Folge haben. Da Kakaobutter aus einem Glyceridgemisch mit unterschiedlichen Schmelzpunkten besteht, ergibt die Schmelzkurve von Schokolade keinen Haltepunkt, sondern einen Schmelzbereich. Beim Abkühlen von Schokolade macht sich ein weiteres Charakteristikum der Kakaobutter stark bemerkbar. Kakaobutter ist sehr träge in der Bildung von Kristallisationskeimen, sie lässt sich sehr stark unterkühlen, bevor die Erstarrung einsetzt. Obwohl der Schmelzbereich der Kristallform bei ca. 34 °C liegt, lässt sich restlos aufgeschmolzene (also nicht vorkristallisierte) Masse, wenn sie bewegungsfrei abgekühlt wird, auf Temperaturen von unter 20 °C bringen, bevor die Erstarrung merklich einsetzt. Die Erstarrung dieser Schokolade erfolgt sehr langsam. Im nachfolgenden Diagramm ist die Abkühlungskurve einer untemperierten Schokolade dargestellt (durchgehende Linie). Vorkristallisierte Schokolade erstarrt bei einer höheren Temperatur und in einer wesentlich kürzeren Zeit. Die gesamte latente Wärme wird dabei freigesetzt. Dadurch ändert sich die Abkühlungskurve beträchtlich. Eine Selbsterwärmung der Schokolade während der Erstarrungsphase ist möglich. Nach der Erstarrung erfolgt ein erneuter Temperaturabfall. Eine typische Abkühlungskurve für vorkristallisierte (temperierte) Schokolade ist als unterbrochene Linie im Diagramm dargestellt. In einem weiteren Produktionsschritt wird die Masse in Formen abgefüllt oder als Überzugsmasse für Schokoriegel aufbereitet und danach abgekühlt. Diese Schokoladenmasse kann dann in entsprechende Formen, wie Tafeln, Kugeln, Hohlformen oder Eier gegossen werden. Die mögliche Beigabe von Nüssen oder anderen harten Zutaten in die Masse erfolgt kurz nach dem Temperieren. Diese Stücke müssen in die Temperierberechnung einbezogen werden.", "section_level": 3}, {"title": "Eintafeln.", "content": "Schließlich wird die flüssige Masse in vorgewärmte Formen gegossen. Luftblasen werden durch Vibration entfernt. Durch das Abkühlen ziehen sich die Tafeln zusammen, was das „Austafeln“ erleichtert. Das übliche Gewicht für eine Tafel Schokolade ist 100 Gramm. Die Tafel hat üblicherweise Sollbruchstellen in Längs- und Querrichtung, so dass sie leicht in mundgerechte Schokoladenstücke zerbrochen werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Herstellung von gefüllter Schokolade.", "content": "Zur Herstellung von gefüllter Schokolade gibt es drei gängige Verfahren.", "section_level": 2}, {"title": "One-Shot-Verfahren.", "content": "Beim \"One-Shot-Verfahren\" wird über eine außenliegende Ringdüse die Schokolade und über eine innerhalb der Ringdüse liegende Füllungsdüse in einem geringen Zeitabstand die Füllung dosiert. Vorteil dieses Verfahrens ist, dass nur noch ein Kühlvorgang nötig ist. Nachteile der One-Shot-Technik sind vor allem der erforderliche hohe technologische Aufwand zum Dosieren von Schokolade und Füllung im gleichen Arbeitsgang und das veränderte Kontraktionsverhalten des erzeugten Artikels beim Kühlen. Darüber hinaus wird oft nicht bedacht, dass bei weitem nicht jede Schokoladen- oder Füllmasse one-shot-fähig ist, so dass bei einer Umstellung auf diese Technik bestehende Rezepturen in der Regel hinfällig werden oder zumindest angepasst werden müssen.", "section_level": 3}, {"title": "Wendeverfahren.", "content": "Älter ist das \"Wendeverfahren\". Bei mittleren und großen Produktionsanlagen mit einem Ausstoß von mehr als 500 kg/h wird in der Regel klassisch – sofern auf die teure One-Shot-Technik verzichtet wird – zunächst nur die Schokolade in die Form dosiert. Dann wird die Form gewendet, wodurch nur ein Teil der noch flüssigen Schokoladenmasse an den Wänden der Form zurückbleibt. Nach dem Abkühlen wird schließlich die entstandene Schokoladenhülse mit der gewünschten Füllung versehen und nach einem weiteren Kühlvorgang der sogenannte Deckel (der eigentlich der Boden der Praline oder Tafel ist) dosiert. Solche herkömmlichen Anlagen müssen die Praline bzw. Tafel jeweils nach dem Dosieren der Hülse, der Füllung und des Deckels kühlen. Dieses Verfahren eignet sich auch zur Herstellung von Schokoladenhohlkörpern, die eine flüssig bleibende Füllung oder Spielzeug enthalten sollen. Hierbei werden zumeist zwei Hälften gegossen, dann zusammengelegt und durch kurzes Erhitzen verschweißt. Durch mehrfaches Ausgießen und Wenden mit verschiedenfarbigen Sorten kann der Hohlkörper außen und innen farblich gestaltet werden. Ist eine flüssig bleibende Füllung vorgesehen, weist eine der Hälften ein Loch auf, durch das nachträglich die Füllung und dann ein Verschlusstropfen aus Schokolade eingebracht werden. Für die Herstellung von Weihnachtsmännern und Osterhasen wird zunächst Schokolade in die eine Formenhälfte gefüllt. Gleich darauf wird die zweite Formenhälfte aufgesetzt. In der Regel haften die beiden Formenhälften durch Magnetkraft aneinander. Dann werden die verbundenen Formen zwei sich überlagernden, rotativen Bewegungen ausgesetzt, bis die Schokolade erstarrt ist. Bei vollautomatischen Produktionsanlagen wird dieser Vorgang im Kühler durchgeführt, um die Erstarrung der Schokolade zu beschleunigen.", "section_level": 3}, {"title": "Kaltstempeln.", "content": "Bei mittleren und kleinen Anlagen ist zur Hülsenbildung auch das Verfahren des \"Kaltstempelns\" verbreitet. Hierbei wird nach dem Dosieren der Schokolade ein gekühlter Stempel in die Form eingedrückt. Dadurch wird die eindosierte Schokolade zur Hülse ausgeformt und gleichzeitig verfestigt. Anschließend kann die Füllung in die Schokoladenhülse dosiert und – nach einem weiteren Kühlvorgang – die Praline oder Tafel gedeckelt werden. Das Kaltstempel-Verfahren ist vor allem aus zwei Gründen nur für die Produktion kleinerer Mengen wirtschaftlich anwendbar. Zum einen ist der energetische Aufwand recht hoch, um die warme Schokolade in adäquater Zeit derart abzukühlen, dass die erzeugte Hülse stabil bleibt. Zum anderen muss dafür Sorge getragen werden, dass keine Luftfeuchtigkeit auf dem Kaltstempel kondensieren kann, da dann die soeben erzeugten Schokoladenhülsen beim Wiederanheben des Stempels aus der Form gezogen werden könnten.", "section_level": 3}, {"title": "Tauchverfahren.", "content": "Ein besonderes Verfahren zur Herstellung von Schokoladenhülsen ist, einen gekühlten Stempel einige Sekunden in ein Bad aus flüssiger Schokolade zu tauchen. Nach dem Herausheben haften am Stempel die fertigen Schokoladenhülsen, die dann durch Druckluft von diesem gelöst werden. Dieses Tauchverfahren wird auch zum Überziehen von Stieleis mit Schokolade eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Handel.", "content": "Weltweit wurde 2018 Schokolade im Gesamtwert von 24,7 Milliarden Euro gehandelt. Deutschland war dabei noch vor Belgien und Italien das international wichtigste Exportland gemessen am Ausfuhrwert.", "section_level": 1}, {"title": "Marktsituation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rohstoffpreise.", "content": "Die Schokoladenhersteller beziehen ihre Rohstoffe zu schwankenden Rohstoffpreisen. Die Weltmarktpreise für die beiden wichtigsten Rohstoffe, Zucker und Kakao, waren 2018 ungefähr so hoch wie ein Jahrzehnt zuvor (angegeben in Euro).", "section_level": 2}, {"title": "Subventionen.", "content": "In der Schweiz gab es bis zum 1. Januar 2019 Exportsubventionen auf Schokolade, um den Milchpreis zu stabilisieren. Aufgrund von Anforderung durch die Welthandelsorganisation (WTO) wurde Ende 2018 das „Schoggi-Gesetz“ entsprechend aufgehoben.", "section_level": 2}, {"title": "Schokoladensorten.", "content": "Es gibt eine Vielzahl von Sorten und Qualitäten, Formen und Geschmacksrichtungen. Es wird zwischen Bitterschokolade (auch Edelbitter-, Zartbitter- oder Herrenschokolade genannt), Milchschokolade und weißer Schokolade unterschieden. Eine zum Backen und Glasieren mit einem höheren Fettanteil versehene Schokolade wird als Kuvertüre bezeichnet und gehandelt. Neben den grundsätzlichen Einteilungen, meist wie beschrieben auf Grundlage der Mischung oder des Herstellungsprozesses, werden beim Verkauf edlerer Schokoladen auch Unterscheidungen nach dem Anbaugebiet der Kakaobohne gemacht. Hierbei werden auch Qualitätsbegriffe wie das vom Wein bekannte „Premier Cru“ verwendet. Neben der oben beschriebenen \"echten\" Schokolade wird für Schokoladenkekse oder auch teilweise bei industriell hergestelltem Speiseeis eine Fettglasur eingesetzt, die nicht unter den Begriff der Schokolade fällt, da sie keine Kakaobutter enthält. Seit 2017 wird unter der Bezeichnung „Ruby“ rosafarbene Schokoladenware angeboten, deren abweichende Färbung durch Selektion aus bereits zuvor bekannten Kakaobohnensorten und den weitgehenden Verzicht auf Fermentierung bedingt ist und durch Citronensäure stabilisiert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte aus Schokolade und Kuvertüre.", "content": "Schokoladen (Tafeln zum direkten Verzehr wie auch Kuvertüren) mit hohen Ansprüchen an Reinheit und Qualität des verwendeten Kakaos (oft nach Herkunft sortiert) werden von Herstellern in vielen Ländern produziert. Eine der letzten Variationen sind Schokoladen, denen in die Grundmasse Aromastoffe und Gewürze wie beispielsweise Chili, Zimt, Hanf, Schwarzer Pfeffer oder sogar Thymian beigemengt wurden. Luftschokolade ist eine Sonderform, die zahlreiche kleine Luftblasen enthält. In Konditoreien wird Nussbruch frisch hergestellt. Schokolade wird aber nicht nur pur (als Tafel) genossen, sondern ist Ausgangsbasis für \"Pralinen\" und \"Konfekt\" (Trüffel-, Nougat-, Marzipan- oder andere Pralinen). Chocolatiers schätzen die feinen Kuvertüren mit hohem Kakaobutteranteil und ausgewählten Edelkakaos (\"couvert\": „überzogen/umhüllt“). Es gibt tausende Kombinationen wie beispielsweise Champagner-Sahne-Trüffel, die viele kleinere Spezialisten anbieten. Eine „knackige“ Schokolade, eine „cremige“ Füllung mit „zartem“ Schmelz und wenig Zucker, dafür Sahne und frische Butter, sind einige der qualitätsbestimmenden Merkmale. Hochwertige (und allgemein bekannte industrielle) Hersteller finden sich in der Schweiz, in Belgien, aber auch in Deutschland und neuerdings auch in Österreich sowie osteuropäischen Ländern. Qualitativ besonders gut können naturgemäß nur tagesfrisch verkaufte Pralinen sein, die man in vielen Confiserien und guten Konditoreien erhält. Die Produkte sind begrenzt haltbar und aufgrund des hohen Fettanteils relativ wärmeempfindlich. Man unterscheidet Konsumprodukte von Premiumprodukten, daher ist der Preis sehr unterschiedlich. Die bekannteste Form sind die „geigelten“ Trüffel – runde Kugeln mit kleinen Stacheln, die an die Erdtrüffel erinnern.", "section_level": 1}, {"title": "Trinkschokolade.", "content": "Echte Trinkschokolade wird – im Unterschied zu den durch Einrühren von Kakao oder leicht löslichem „kakaohaltigen Getränkepulver“ in Milch erzeugten Getränken – üblicherweise aus Milch oder Wasser und zerkleinerter Schokolade, eventuell unter Zusatz von Zucker und Verdickungsmitteln wie Maismehl, Guarkernmehl oder Johannisbrotkernmehl, hergestellt, das Schmelzen und Emulgieren der Kakaobutter in der wässrigen Phase funktioniert nach Erwärmen besser.", "section_level": 1}, {"title": "Schokolade und Gesundheit.", "content": "Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Schokolade in Apotheken als Stärkungsmittel verkauft. Es gibt keine Hinweise, dass Schokolade körperlich abhängig oder süchtig machen könnte. Auch die Hinweise auf stimmungsfördernde Effekte verschiedener Inhaltsstoffe der Schokolade reichen nicht aus, um den Effekt zu erklären, so dass auch psychische Ursachen berücksichtigt werden müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährungsphysiologie.", "content": "Schokolade besteht zu beträchtlichen Teilen aus Fett und Zucker. Schokolade enthält neben anderen Inhaltsstoffen Saccharose (Haushaltszucker, ein Disaccharid), die den glykämischen Index (GI) von Schokolade mit dem von Roggenbrot vergleichbar macht und mit 65 im Mittelfeld liegt, wodurch sie den Blutzuckerspiegel stetiger und langsamer an- und absteigen lässt als es bei schnell verdaulichen stärke- oder zuckerhaltigen Lebensmitteln wie Traubenzucker der Fall ist. Die meisten Arten von Schokolade haben einen physiologischen Brennwert zwischen 2.100 und 2.500 kJ pro 100 Gramm (= 500 bis 600 kcal). Milchschokolade liegt mit 2.300 kJ pro 100 Gramm (= 550 kcal) in der Mitte. Das entspricht ungefähr einem Viertel des Tagesbedarfs an Energiezufuhr eines erwachsenen Menschen. In einer türkischen Studie wurden auf dem dortigen Markt verbreitete Milch- und Bitterschokoladensorten auf ihren Cholesteringehalt und ihr Fettsäureprofil untersucht. Der Fettanteil bestand hauptsächlich aus Stearinsäure (39 %), Ölsäure (26 %) und Palmitinsäure (26 %). Die genannten Fettsäuren gelten ernährungsphysiologisch als unbedenklich. Das Verhältnis von gesättigten zu ungesättigten Fettsäuren betrug 70/30. Der Cholesteringehalt betrug im Mittel 1,14 mg/kg, ein im Vergleich zu Nahrungsmitteln tierischer Herkunft sehr geringer Wert.", "section_level": 2}, {"title": "Schadstoffe.", "content": "Nach einer 2007 veröffentlichten Untersuchung der Zeitschrift Ökotest hatten bestimmte Bitterschokoladen einen erhöhten Cadmiumgehalt, was zu einer gesundheitsgefährdenden Kadmiumvergiftung führen kann. Bei Untersuchungen in einer Klinik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Jahr 2009 fanden sich in allen untersuchten Proben dunkler Schokoladen Spuren des Schimmelgiftes Ochratoxin A in ungefährlichen Konzentrationen.", "section_level": 2}, {"title": "Positive Wirkungen.", "content": "Ungesüßtes Kakaopulver enthält 1 bis 3 Prozent Theobromin, das chemisch dem Koffein ähnlich ist. Es wirkt auf den Organismus mild und dauerhaft anregend und leicht stimmungsaufhellend. Für Menschen ist dieser Anteil – im Gegensatz zu Hunden, Katzen und Pferden – ungefährlich. Weitere Inhaltsstoffe, die in Zusammenhang mit der stimmungsaufhellenden Wirkung von Schokolade gebracht werden, sind unter anderem das molekulare Grundskelett des Amphetamins Phenylethylamin, die Serotonin-Vorstufe Tryptophan, ein natürliches Antidepressivum, und das Cannabinoid Anandamid, letzteres ein Derivat der Arachidonsäure. Die enthaltene Menge Anandamid ist jedoch für einen merklichen Effekt viel zu gering, obwohl in Schokolade zusätzlich Substanzen enthalten sind, die den Abbau hinauszögern. Der stimmungsaufhellende Effekt von Schokolade ist durch die Inhaltsstoffe alleine nicht schlüssig erklärbar, sondern schließt auch psychische Einflüsse ein. Schokolade, insbesondere Bitterschokolade mit hohem Kakaoanteil, kann den Spiegel an herzschützenden Antioxidantien im Blut für einige Stunden stark anheben. Allerdings wird dieser positive Effekt bei gleichzeitigem Genuss von Milch wieder neutralisiert. Diese Tatsache führt zu der Annahme, dass der Nutzen von anderen Antioxidantien-reichen Nahrungsmitteln, wie Früchten und grünem Gemüse, ebenso durch die gleichzeitige Aufnahme von Milch zunichtegemacht werden könnte. Bei dem im Falle von Schokolade und Kakao wirksamen Antioxidans handelt es sich um ein Flavonoid namens Epicatechin. Schokolade enthält über den Kakaoanteil auch \"N-Phenylpropenoyl-L-aminosäureamid\", das sich wachstumsfördernd auf Hautzellen auswirkt und damit Wundheilung unterstützt, Hautschäden therapiert, Falten vorbeugt und das Risiko von Magengeschwüren verringert. Es gibt Hinweise, dass der in Schokolade enthaltene Kakao karieshemmende Wirkung hat. (Der Zucker wirkt natürlich kariesfördernd.) Bei dem in (dunkler) Schokolade enthaltenen Theobromin handelt es sich nach einer im FASEB Journal veröffentlichten Studie aus dem Jahre 2004 möglicherweise um einen Wirkstoff zur Linderung von Hustenanfällen. Allerdings ist nach Ansicht der Forscher die Theobromin-Konzentration in Schokolade viel zu gering, als dass das Naschwerk als wirksames „Hustenmittel“ in Betracht käme.", "section_level": 2}, {"title": "Blutdrucksenkende Wirkung.", "content": "Regelmäßiger Verzehr von Schokolade kann den Blutdruck und das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verringern. Die für den Effekt vermuteten Polyphenole sind aber auch in anderen Nahrungsmitteln (beispielsweise Äpfeln) zu finden. Für Ernährungsempfehlungen zu Gunsten kakaohaltiger Schokolade reichen die Studienergebnisse noch nicht aus. Nach einer amerikanischen Studie, die von 1996 bis 2000 an 2291 Schwangeren durchgeführt wurde, kann der Genuss von Bitterschokolade das Risiko von Präeklampsie bei Schwangeren senken. Die Anzahl der Frauen mit entsprechenden Symptomen war dabei direkt negativ abhängig vom Spiegel des in der Schokolade enthaltenen Theobromin im Serum.", "section_level": 2}, {"title": "Legenden und Irrtümer.", "content": "Umstritten ist, ob Schokolade Hautunreinheiten hervorrufen kann. Eine vielzitierte Studie von J. Fulton von 1969, finanziert durch die „Chocolate Manufacturers' Association of the USA“, kam zu dem Ergebnis, dass zwischen Schokoladenkonsum und dem Auftreten von Akne – entgegen weit verbreitetem Glauben – kein Zusammenhang existiere. Eine spätere Analyse der Durchführung der Studie zeigte jedoch zahlreiche Mängel. Eine neuere Studie von 2011 konnte Hinweise für einen Zusammenhang von \"Acne vulgaris\" und dem Konsum von Schokolade finden. Die Legende, Schokolade oder Schokoladenprodukten wie Nougatcreme würde Rinderblut beigemengt, findet immer noch Verbreitung. Mit hoher Wahrscheinlichkeit geht sie auf ein altes neapolitanisches Schokoladensoßengericht aus Bitterschokolade und Sahne namens „Sanguinaccio“ (Sangue = Blut) zurück, das ursprünglich mit Schweine- oder Rinderblut zubereitet wurde. Dieses Rezept wird heute nicht mehr angewendet und ist zudem nach der EU-Richtlinie 2000/36/EG auch in Italien verboten. Daneben ist zu bemerken, dass Studien durchgeführt wurden, die daraufhin abzielten, einen Teil der Schokoladen-Grundmasse durch andere Stoffe zu ersetzen. Solche Bemühungen wurden unter anderem in der DDR unternommen, um durch den Einsatz einheimischer Rohstoffe Devisen zu sparen. Die genannte EU-Richtlinie 2000/36/EG und die deutsche Kakao- und Schokoladenverordnung schreiben aber vor, welche Bestandteile in Schokolade enthalten sein dürfen. Blut gehört nach diesen Vorschriften nicht dazu. Allerdings dürfen Mandeln, Haselnüsse und andere Nüsse, ganz, in Stücken oder gemahlen bis zu 60 % des Gesamtgewichts des Erzeugnisses zugesetzt werden, wodurch Kakaomasse eingespart werden kann. Der sich bei unsachgemäßer Lagerung auf Schokoladenerzeugnissen absetzende fleckige, weiche, weißliche bis hellgraue Belag wird häufig mit Schimmel verwechselt, hat aber mit dem nichts zu tun, dieser Zucker- und/oder Fettreif mindert nicht den Geschmack des Produkts und ist auch aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich.", "section_level": 2}, {"title": "Schokolade und Haustiere.", "content": "Das Theobromin in der Schokolade besitzt für Katzen, Hunde, Vögel und Pferde eine höhere Toxizität als für den Menschen, da ihr Stoffwechsel Theobromin nur langsam abbauen kann. Die Resorption nach oraler Aufnahme erfolgt nahezu vollständig mit einer Bioverfügbarkeit von 77 ± 12 %. Die Halbwertszeit schwankt beim Hund zwischen 6,5 und 17,5 Stunden; die Letale Dosis (\"LD\") liegt bei etwa 300 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das entspricht in etwa 1,5 kg Vollmilchschokolade für einen 10 Kilogramm schweren Hund; bei getrocknetem Kakaopulver (Gehalt Theobromin 28,5 mg/g) sind dies rund 100 g und bei Bitterschokolade (enthält 16 mg/g) etwa 190 g. Tödliche Vergiftungen sind meist auf eine Herzarrhythmie, Hyperthermie oder Atemstillstand zurückzuführen. Beim Hund können schon Dosen zwischen 16 und 100 mg/kg zu Vergiftungssymptomen wie Erhöhung des Blutdrucks oder der Pulsfrequenz, Verengung der Blutgefäße, verringerter Reizschwelle des Nervensystems und dadurch zu Unruhe, Zittern und Hyperreflexie bis hin zu Krampfanfällen, häufig auch Erbrechen und Durchfall führen. Ein Hund, der eine große Menge Schokolade zu sich genommen hat, sollte möglichst schnell zum Erbrechen geführt und zum Tierarzt gebracht werden. Aufgrund unsachgemäßer Verbrauchergewohnheiten und entsprechender Nachfrage sind unterdessen auch spezielle, schokoladenähnliche Futtermittel am Markt (wie Hundeschokolade). Bei Katzen ist die Gefahr der Theobrominvergiftung geringer, da diese keine Geschmacksknospen für süße Stoffe besitzen und daher Schokolade verschmähen. Andere Säugetiere wie Ratten und Mäuse können – wie der Mensch – das Theobromin rasch abbauen. Allerdings kann der große Fettanteil in der Schokolade zu gesundheitlichen Problemen führen. Des Weiteren wurden bei einer Studie von männlichen Ratten pathologische Veränderungen an den Hoden festgestellt. Den Versuchstieren wurde über 30 Tage eine am Körpergewicht gemessen hohe Dosis Theobromin verabreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Schokoladenkonsum.", "content": "Die folgende Tabelle gibt den europäischen Schokoladenkonsum in Kilogramm pro Kopf im Jahr 2013 wieder (mit Ausnahme der Schweiz, hier ist der Wert vom Jahr 2014).", "section_level": 1}, {"title": "Hersteller.", "content": "Laut der Internationalen Kakao-Organisation waren folgende Unternehmen die gemessen am Nettoumsatz größten Hersteller von Schokoladeartikeln:", "section_level": 1}], "src_summary": "Schokolade ist ein Lebens- und Genussmittel, dessen wesentliche Bestandteile Kakaoerzeugnisse und Zuckerarten, im Falle von Milchschokolade auch Milcherzeugnisse sind. Schokolade wird in reiner Form genossen und als Halbfertigprodukt weiterverarbeitet. Das Wort leitet sich vom Namen des ersten kakaohaltigen Getränks ab, dem xocóatl oder xocólatl\" [] (Nahuatl: xócoc ‚bitter‘, atl ‚Wasser‘; also ‚bitteres Wasser‘ oder ‚Kakaowasser‘)\" der Azteken in Mexiko. Dabei handelte es sich um eine Mischung aus Wasser, Kakao, Vanille und Cayennepfeffer.", "tgt_summary": null, "id": 1302373} {"src_title": "Bienenbüttel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der Weg nach Vichy.", "content": "Am 16. Juni 1940 zeichnete sich mit der Einschließung der französischen Armeegruppen 2 und 3 der Zusammenbruch der französischen Verteidigung gegen den deutschen Westfeldzug ab. Als Ministerpräsident Paul Reynaud im Parlament für die Fortführung des Krieges an der Seite der Alliierten und den Abschluss der von Winston Churchill vorgeschlagenen britisch-französischen Union plädierte, blieb er in der Minderheit und trat zurück. Staatspräsident Albert Lebrun betraute daraufhin seinen Stellvertreter, den populären Marschall Pétain, den „Helden der Schlacht um Verdun“ im Ersten Weltkrieg, mit der Regierungsbildung und der Einleitung von Waffenstillstandsverhandlungen. Der Waffenstillstand von Compiègne wurde am 22. Juni 1940 in Compiègne unterzeichnet. Er brachte unter anderem die De-facto-Teilung Frankreichs in einen unter deutscher Militärverwaltung stehenden Nord- und Westteil sowie einen unbesetzten Südteil", "section_level": 1}, {"title": "Verfassung.", "content": "Die Nationalversammlung der Dritten Republik verabschiedete am 10. Juli 1940 mit 569 gegen 80 Stimmen ein Gesetz, mit dem Marschall Pétain ermächtigt wurde, in einem oder mehreren Akten eine Verfassung für den \"État français\" (anstelle der \"République\") zu", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Formale Regierungsgewalt.", "content": "Staatsrechtlich unterstand dem Vichy-Regime ganz Frankreich mit Ausnahme des Elsass und Lothringens, das im Waffenstillstandsabkommen von Compiègne unter deutsche Verwaltung gestellt", "section_level": 2}, {"title": "Tatsächliche Machtverhältnisse.", "content": "Tatsächlich erstreckte sich die Verwaltungshoheit lediglich über 40 % des Mutterlandes und die Überseegebiete. Der überwiegende Teil der Nordzone war nach der Niederlage Frankreichs dem deutschen Militärbefehlshaber in Paris unterstellt, die beiden nördlichsten Départements am Ärmelkanal, Nord und Pas-de-Calais, jenem in Brüssel. In den besetzten Gebieten bedurften alle Gesetze und Erlasse des Vichy-Regimes der Gegenzeichnung durch die deutsche Militärverwaltung. Am 10. und 11. November 1942, zwei Tage nach der Landung der Alliierten in Nordafrika, besetzten Deutsche und Italiener im „Unternehmen Anton“ auch die bis dahin unbesetzte Südzone Frankreichs. Damit", "section_level": 2}, {"title": "Politische Ziele.", "content": "Pétain proklamierte ein neutrales Frankreich, das zwischen den Kriegführenden Parteien Äquidistanz halten wollte. In diesem Sinne lehnte er am 24. Oktober 1940 beim Treffen mit Hitler in Montoire eine Kriegsbeteiligung Frankreichs an der Seite des Deutschen Reiches ab. Eine Zusammenarbeit (Kollaboration) mit dem Deutschen Reich hielt Pétain jedoch für notwendig, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, Art und Umfang der materiellen, personellen und industriellen Ausbeutung des Landes in", "section_level": 2}, {"title": "Innenpolitik.", "content": "Die Niederlage im Jahre 1940 war für die Franzosen ein schwerer Schock. Als einer der Hauptgründe wurden die tiefen Klüfte innerhalb der Gesellschaft gesehen. Pétain war von der Niederlage unbelastet. Er wurde nun aufgrund seines legendären Rufes aus dem Ersten Weltkrieg von der Mehrheit der Franzosen und trotz seines hohen Alters als der richtige Mann angesehen, das Land zu einen und durch die Turbulenzen der kommenden Jahre zu führen. Die Mehrheit akzeptierte auch die neue autoritäre Verfassung und war zur Neutralität und zu einer Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden bereit, die zur Lockerung der Waffenstillstandsbedingungen führen würde. Das Vichy-Regime wurde daher zunächst mehrheitlich begrüßt. Der Historiker Henri Amouroux sprach von vierzig Millionen Pétainisten. Als jedoch die erwarteten Lockerungen nicht eintraten und sich die Kriegswende mit zusätzlichen Härten abzeichnete, verlor das Vichy-Regime an Ansehen. Die Regierung von Pétain hielt sich – mit Einschränkungen – trotzdem bis zum Sieg der Alliierten. Nach der Ausschaltung des Parlamentes ordneten sich die", "section_level": 2}, {"title": "Antijüdische Politik.", "content": "Innerhalb weniger Tage nach Gründung des État Français am 11. Juli 1940 erließ das Vichy-Regime eine Reihe von Gesetzen, die sich gegen die im Lande lebenden ausländischen Juden richteten. Am 17. Juli 1940 wurde bestimmt, dass eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst nur noch möglich sein sollte, wenn der Vater eines Betroffenen Franzose war. Mit weiteren Gesetzen am 16. August und 10. September 1940 wurde diese Regelung auf die medizinischen Berufe und die Angehörigen der, der Anwaltschaft, ausgedehnt. Daneben sollten sämtliche Einbürgerungen der Vergangenheit überprüft werden. Am 27. August 1940 wurde die \"Loi Marchandeau\", die eine antisemitische Presseberichterstattung", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Obwohl Pétain nach dem Beschuss der Flotte in Mers-el-Kébir durch die Royal Navy die diplomatischen Beziehungen zu Großbritannien abgebrochen hatte, wurde die Regierung in Vichy von den Alliierten zunächst weiterhin als legitime Vertretung der Franzosen anerkannt. Es waren vor allem die USA, die über ihren Botschafter Admiral William D. Leahy enge Beziehungen zu Vichy pflegten. Präsident Franklin Roosevelt und Außenminister Cordell Hull wollten ebenso wie Churchill vermeiden, Pétain durch Isolation in die Arme Hitlers zu treiben. Dazu Churchill (nach Kriegsende): Da de Gaulle auch ein schwieriger, eigenwilliger Partner für die Alliierten war, suchten diese 1942/43 nach ihrer Landung in Französisch-Nordafrika nach einer prominenteren, entgegenkommenderen Führungspersönlichkeit. Da weder Ex-Ministerpräsident Reynaud noch General Weygand verfügbar waren, griff man trotz Bedenken wegen seiner Vichy-treuen Vergangenheit zunächst auf Admiral", "section_level": 2}, {"title": "Militär.", "content": "Das Regime verfügte – abgesehen vom unbesetzten Staatsgebiet – anfangs noch über alle Kolonien sowie über ein 100.000 Mann starkes Heer und die französische Kriegsmarine. Seit Herbst 1940 existierte zusätzlich die Légion française des combattants, die Kriegsveteranenorganisation, aus der Joseph Darnand gemeinsam mit hohen Offizieren im Spätsommer 1941 enttäuschte Kämpfer rekrutierte, die im Département Alpes-Maritimes eine", "section_level": 1}, {"title": "Die Kollaboration.", "content": "Die Zusammenarbeit der Zivilbevölkerung und der französischen Behörden mit dem Deutschen Reich ist auch heute noch ein Thema mit hoher politischer Brisanz, da es weiterhin unterschiedliche Auffassungen über Grad und Umfang einer akzeptablen Zusammenarbeit gibt. Unbestritten ist, dass es im Rahmen der Vichy-Regierung zu einer sehr weitreichenden Form der Kollaboration kam, die teilweise freiwillig, hauptsächlich jedoch aufgrund von tatsächlichen oder zugesagten Gegenleistungen oder Erpressung geleistet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Zusammenarbeit.", "content": "Die staatliche Kollaboration wurde nach dem Treffen von Marschall Pétain und Hitler in Montoire-sur-le-Loir am 24. Oktober 1940 mit dem \"Handschlag von Montoire\" öffentlichkeitswirksam eingeleitet. Dieses symbolträchtige Bild wurde der Rundfunkansprache des Generals de Gaulle über die Sender der BBC entgegengesetzt, in der dieser die Fortsetzung seines Kampfes an der Seite der Alliierten ankündigt hatte. Obwohl Pierre Laval mit führenden Nationalsozialisten (darunter Hitler selbst) zwei Tage zuvor am gleichen Ort Vorgespräche geführt hatte, erbrachte das \"Treffen von Montoire\" aber letztlich nur eine magere Erfolgsbilanz: Keine Seite ließ sich auf konkrete Absprachen ein. Lediglich das Prinzip der Kollaboration wurde verkündet, wobei die deutsche Seite sorgfältig darauf achtete, den Inhalt dieser Vereinbarung nicht zu genau festzulegen. Pétain hoffte", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftliche Zusammenarbeit.", "content": "Der Begriff \"wirtschaftliche Kollaboration\" bedeutet in diesem Zusammenhang vor allem, dass das Vichy-Regime die Politik der deutschen Besatzungsmacht umsetzte. Die formale Verpflichtung dazu ergab sich zunächst aus der Kriegsschuld, die zwar theoretisch im Waffenstillstand vom Juni 1940 festgelegt, in der Praxis aber einseitig von den Deutschen bestimmt wurde, da diese den Wechselkurs des französischen Franc zur deutschen Mark nach Belieben veränderten. Diese Kriegsschuld, ursprünglich zum Unterhalt der Besatzungstruppen gedacht, betrug durchschnittlich 400 Millionen Francs täglich, was damals etwa 4 Millionen Tageslöhnen von Arbeitern entsprach. Obwohl Frankreich wirtschaftlicher Ausbeutung (in Form des Abtransportes von Rohstoffen und der Requirierung und Überführung von Eisenbahnlokomotiven, Werkzeugmaschinen, Motoren aller Art, Eisenkonstruktionshallen, Munitionsfertigungsmaschinen, Bergbauspezialgeräten, Kränen und weiteren industriellen Werten) unterworfen war, erkannte die deutsche Besatzungsmacht durchaus, dass das wirtschaftliche Leben so weit wie möglich normal gestaltet werden musste, wenn die eroberten industriellen Kapazitäten für die eigene Kriegswirtschaft nutzbar gemacht werden sollten. Aus diesem Grund wurde ein brutales Diktat vermieden und der Regierung Pétain ein bestimmtes Maß an Eigenständigkeit zugestanden. Im Oktober 1940 gab es in Frankreich infolge der militärischen Niederlage eine Million Arbeitslose (wobei zu berücksichtigen", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Zusammenarbeit.", "content": "Am 21. Dezember 1941 trafen General Juin und Hermann Göring in Berlin nochmals zusammen, um eine Nutzung des französischen Marinestützpunkts in Bizerta durch das Deutsche Afrikakorps zu vereinbaren. Da die von Vichy als Gegenleistung geforderte Verstärkung der französischen Truppen in Afrika sowie eine Abschwächung der Waffenstillstandsbedingungen aus dem Jahr 1940 von der deutschen Seite abgelehnt wurden, scheiterten diese Verhandlungen jedoch. Die Milice française wurde am 30. Januar 1943 vom Vichy-Regime aus Mitgliedern des Service", "section_level": 2}, {"title": "Polizeiliche Zusammenarbeit.", "content": "Nach dem Waffenstillstand vom Juni 1940 suchten die deutschen Besatzer in den Kriegsgefangenenlagern nach spanischen Republikanern, da Hitler zu dieser Zeit Franco noch zu einem Kriegseintritt auf Seiten Deutschlands zu bewegen suchte. Das Vichy-Régime erhob keinen Einspruch dagegen, dass die Mehrzahl der so Aufgespürten in das KZ Mauthausen eingeliefert wurden. Obwohl die Bekämpfung der französischen Kommunisten bis zum Einmarsch in die Sowjetunion im Juni 1941 keinen hohen Stellenwert für die deutschen Besatzer hatte, setzte das Vichy-Regime die schon von der Regierung Daladier begonnenen Maßnahmen gegen die Kommunisten fort. Nachdem die Kommunisten sich der Résistance angeschlossen und angefangen hatten, Anschläge zu begehen, wurden von der französischen Polizei", "section_level": 2}, {"title": "Judendeportationen.", "content": "Eine schwere Hypothek für das Regime stellt die teilweise freiwillige Bereitschaft dar, mit den deutschen Behörden bei Erfassung, Diskriminierung, Verhaftung und Deportation von Juden und anderen vom NS-Regime verfolgten ethnischen Minderheiten in die Vernichtungslager und der Beschlagnahme (Arisierung) ihres Besitzes mitzuwirken. So wurden zuerst Oktober 1940 und dann im Juni 1941 „Statuts des juifs“ (Sondergesetze für Juden) eingeführt, noch bevor dies die deutschen Behörden überhaupt gefordert hatten. Das Tragen des „Judensterns“ wurde allerdings nur im besetzten Teil obligatorisch. Das Vichy-Régime protestierte jedoch nicht gegen die Einführung des „Gelben Sterns“ in der besetzten Zone und ließ seinerseits in Identitätspapieren den Stempel \"Juif\" anbringen. Die Deportationen, bei denen auch französische Behörden mitwirkten, wurden von dem im September 1940 eingerichteten \"Judenreferat in Paris\" unter Theodor Dannecker initiiert, der dem Reichssicherheitshauptamt (RSHA) der SS unterstand und mit Helmut Knochen, dem Leiter der Sicherheitspolizei (Sipo), sowie Carl Oberg, dem Höheren SS- und Polizeiführer, zusammenarbeitete. Im März 1941 ernannte die französische Regierung auf Betreiben der Deutschen einen „Generalkommissar für Judenfragen“ (\"commissaire géneral aux questions juives\"). Bis 1942 war dies Xavier Vallat. Er erhielt gesetzliche", "section_level": 2}, {"title": "Schnittstellen der Kollaboration.", "content": "Die deutschen Behörden verfügten über drei Schnittstellen zu ihren französischen Mitarbeitern: Zwischen diesen drei deutschen Machtbereichen – insbesondere zwischen Botschaft und SS – kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen, die durch mangelhafte Kompetenzabgrenzung gefördert wurde. Abetz und die Botschaft favorisierten Laval", "section_level": 2}, {"title": "Widerstand.", "content": "Mit dem Abschluss des Waffenstillstandes 1940 kam es zu einer Spaltung in der öffentlichen Meinung. Ein Teil sympathisierte bereits frühzeitig mit dem Freien Frankreich unter de Gaulle. Der überwiegende Teil der Bevölkerung verhielt sich jedoch abwartend bzw. befürwortete eine französisch-deutsche Kollaboration. Zu diesen Befürwortern zählten auch die Mitglieder der verbotenen Kommunistischen Partei (PCF), deren Repräsentanten unter Führung von Jacques Duclos am 15. Juni 1940 kurz nach den deutschen Truppen aus", "section_level": 1}, {"title": "Seit 1945.", "content": "Pétain und Laval wurden 1945 beide von einem französischen Gericht zum Tode verurteilt, wobei Pétains Strafe später durch General de Gaulle in lebenslange Haft umgewandelt wurde. Dem zum Tode verurteilten Laval, dem die Einnahme von Zyankali gelungen war, wurde der Magen ausgepumpt, bevor er vor ein Exekutionskommando gestellt wurde. Nach der Befreiung fand von Anhängern der Résistance und anderen Personen eine Jagd auf vermeintliche und tatsächliche Kollaborateure und Anhänger des Vichy-Regimes statt, die als Épuration (= „Säuberung“) bezeichnet wurde. Schätzungen gehen von bis zu 9.000 Tötungen während der „wilden Épuration“ und 6.763 Todesurteilen durch die Commission d’Épuration aus, wovon 767 Todesurteile vollstreckt wurden (weniger als beispielsweise in Belgien). Die Zahl der französischen Frauen, die wegen tatsächlicher oder vermeintlicher sexueller Beziehungen zu Besatzungssoldaten kahlgeschoren und nackt auf öffentlichen Plätzen „an den Pranger gestellt“ wurden, war erheblich höher. Diese von Kommunisten und Gaullisten getrennt organisierten Säuberungen sollten eine nationale Katharsis bewirken und die Spaltung der Nachkriegsgesellschaft überwinden, erreichten jedoch vielfach das Gegenteil. Die offenen Wunden wurden durch den politischen Mythos vom glorreichen Frankreich zugedeckt, der insbesondere von de Gaulle gepflegt wurde. Unter dieser Decke schien die Nation geeint, wozu auch das Konstrukt beitrug, der \"État français\" habe keinen französischen Rechtscharakter gehabt, sei also genaugenommen eine Besatzungsbehörde gewesen (diese Ansicht vertrat die französische Politik bis Mitte der 1990er-Jahre). Den Anhängern des Vichy-Regimes wurde die Akzeptanz dieses Konstrukts durch Amnestien erleichtert. Eine Mitverantwortung von Franzosen an Deportationen und Völkermord wurde erst 1995 durch eine Erklärung von Staatspräsident Jacques Chirac eingeräumt, wenn auch nur für Angehörige der \"Milice française\" und der Gendarmerie. Auf Basis dieses Eingeständnisses verurteilte das Oberste Verwaltungsgericht (Conseil d’État) den Staat am 12. April 2002 dazu, die Hälfte der Strafe zu zahlen, die der an Kriegsverbrechen für schuldig befundene Maurice Papon für seine Tätigkeit in der Präfektur Bordeaux zu leisten hatte. Das Geld sollen Deportationsopfer erhalten. Damit ist eine Mitverantwortung des französischen Staates für Kriegsverbrechen seiner Bürger nun auch rechtlich fixiert. Ebenso muss der Staat zwei Drittel jener Strafe tragen, die der Eisenbahngesellschaft SNCF im Juni 2006 wegen Beteiligung an den Deportationen auferlegt wurde. 1997 wurde auf Initiative Chiracs eine Untersuchungskommission zur Ausplünderung der französischen Juden (\"Mission d’étude sur la spoliation des Juifs en France\") unter Jean Mattéoli eingerichtet, die 2000 einen mehrere Bände umfassenden Bericht vorlegte. Das Kabinett Jospin gab am 2. Oktober 1997 Archivbestände aus dem Zweiten Weltkrieg frei. Das \"Gesetz vom 12. April 2000 betreffend die Rechte des Bürgers gegenüber der Verwaltung\" weitete das Recht auf Zugang zu staatlichem Schriftgut weiter aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Vichy-Regime (französisch \"Régime de Vichy\") bezeichnet man im Rückblick die Regierung des État français („Französischer Staat“) nach der mit dem Waffenstillstand vom 22. Juni 1940 anerkannten militärischen Niederlage gegen das Deutsche Reich (siehe Westfeldzug). Mit dem Verfassungsgesetz vom 10. Juli 1940 löste das Vichy-Regime die Dritte Französische Republik ab. Es bestand bis 1944 und erhielt den Namen nach seinem Regierungssitz, dem Kurort Vichy in der Auvergne.", "tgt_summary": null, "id": 86013} {"src_title": "Britische Musikcharts", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Ausbildung.", "content": "Mann, der als Kleinkind seinen verkürzten Vornamen „Gelus“ nicht aussprechen konnte und sich Golo nannte, kam als drittes Kind des Schriftstellers Thomas Mann und seiner Frau Katia in München zur Welt. Dieser Kindername begleitete ihn sein Leben lang. Er hatte zwei ältere Geschwister, Erika und Klaus, und drei jüngere, Monika, Elisabeth und Michael. Die Mutter beschrieb Golo in ihrem Tagebuch als sensibel, nervös und schreckhaft. Der Vater verhehlte seine Enttäuschung kaum und erwähnte den Sohn in seinem Tagebuch nur selten. Golo Mann beschrieb ihn rückblickend: „Wohl konnte er noch Güte ausstrahlen, überwiegend aber Schweigen, Strenge, Nervosität oder", "section_level": 2}, {"title": "Studium und Beruf.", "content": "Nach der Reifeprüfung begann Golo Mann im Sommersemester 1927 offenbar lustlos ein Jura-Studium in München, das er in seinen \"Erinnerungen\" nur knapp erwähnte. Die Hochschule erschien ihm als „kalte, anonyme Maschinerie“, unter den anderen Studenten fühlte er sich fremd. Im selben Jahr setzte er seine Studien in Berlin in den Fächern Geschichte und Philosophie fort. Dort lebten sein Onkel Heinrich Mann, Thomas Manns Verleger Samuel Fischer sowie der Familienfreund Bruno Walter. Den hektischen Kulturbetrieb und die Vergnügungsstätten der Großstadt mied er jedoch. Er begegnete der Dichterin und Historikerin Ricarda Huch, die sein späteres Werk beeinflussen sollte. Den Sommer 1928 nutzte er zu einem Sprachaufenthalt in Paris und sechs Wochen „echter“ Arbeit im Braunkohlebergwerk von Schipkau in der Niederlausitz, die aufgrund neuer Kniebeschwerden ein abruptes Ende fand.", "section_level": 2}, {"title": "Emigration – Als Soldat in der US Army.", "content": "Anfang 1939 emigrierte Golo nach Princeton, New Jersey, wo sein Vater eine Gastprofessur übernommen hatte. Nach einigem Zögern kehrte er trotz des sich anbahnenden Kriegsausbruches im August des Jahres nach Zürich zurück, um nach zahlreichen Beiträgen als Mitarbeiter auf Wunsch seines Vaters im November des Jahres die Chefredaktion der Exilzeitschrift \"Maß und Wert\", herausgegeben von Thomas Mann und Konrad Falke, übernehmen zu können. Die \"Zweimonatsschrift für freie deutsche Kultur\" erschien von Herbst 1937 bis September 1940 in insgesamt 17 Ausgaben. Adolf Hitlers Feldzug gegen Frankreich im Mai 1940 bewirkte in Golo Mann den Entschluss, sich als Kriegsfreiwilliger einer in Frankreich weilenden tschechischen Einheit anzuschließen und gegen die deutschen Invasoren zu kämpfen. Doch unmittelbar nach Grenzübertritt wurde er bei Annecy festgenommen und Anfang Juni ins Internierungslager Les Milles bei Aix-en-Provence überführt. Erst Anfang August kam er auf Intervention der US-Hilfsorganisation Emergency Rescue Committee frei, die Thomas Mann kontaktiert hatte. Es war gelungen, Golo und seinen Onkel Heinrich Mann sowie Franz Werfel auf eine Prominentenliste zu setzen, deren Emigrationsgesuche bevorzugt behandelt wurden. Am 13. September unternahm er mit seinem Onkel Heinrich, dessen Ehefrau Nelly sowie Alma Mahler-Werfel und Franz Werfel die waghalsige Flucht von Perpignan", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegsjahre in den USA und Rückkehr nach Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Buchautor und Publizist – Professor in Claremont und Münster.", "content": "Im Jahr 1946 erschien Golo Manns erstes größeres Werk, die englischsprachige Biografie \"Secretary of Europe. The Life of Friedrich Gentz\", die 1947 auch auf Deutsch unter dem Titel \"Friedrich v. Gentz. Geschichte eines europäischen Staatsmannes\" veröffentlicht wurde. Von 1947 bis zum Jahr 1958 übernahm Golo Mann eine Assistenzprofessur für Geschichte am \"Claremont Men’s College\" (heute \"Claremont McKenna College\") in Claremont, Kalifornien. Im Nachhinein zählte er diese Lehrtätigkeit „zu den glücklichsten meines Lebens“, andererseits klagte er: „Auch sind meine Studenten so höhnisch, unfreundlich und saudumm, wie sie noch nie waren“. Ab 1952 schrieb Golo Mann Leitartikel für die Zürcher \"Weltwoche\", deren Feuilletonredakteur und Mitbegründer Manuel Gasser war, bekennender Homosexueller, ein enger Freund, den er seit 1933 kannte und der zudem mit Manns Geschwistern Erika und Klaus befreundet war. Er sah in Gasser eine glücklicher veranlagte Ausgabe seiner selbst und bewunderte dessen Lebensmut und Unabhängigkeit.", "section_level": 3}, {"title": "Ordentlicher Professor in Stuttgart.", "content": "Zum Wintersemester 1960/61 wechselte Golo Mann als ordentlicher Professor für Politische Wissenschaften an die Technische Hochschule Stuttgart, aus der später die Universität Stuttgart hervorging. Für Stuttgart hatte er sich vor allem wegen der Nähe zur Schweiz entschieden. An der Technischen Hochschule wurden keine Studiengänge der Politik- und Geschichtswissenschaften angeboten, so dass Manns Lehrveranstaltungen von Studierenden der Ingenieurs- und Naturwissenschaften im Rahmen eines Studium generale besucht wurden. Dies reduzierte die Betreuungspflichten des Professors, der ohnehin nur eine Vorlesung und eine Übung pro Semester anbieten musste. Die Kehrseite war, dass Mann unter dem mangelnden Interesse der Studierenden litt. Seine beiden Lehrveranstaltungen legte er auf einen Tag, sodass er viel Freiraum für andere Aktivitäten gewann. Der Erfolg seiner \"Deutschen Geschichte\" führte dazu, dass Mann als öffentlicher Intellektueller gefragt war. Er hielt", "section_level": 3}, {"title": "Rezension über Hannah Arendts \"Eichmann in Jerusalem\".", "content": "Wie Golo Mann war Hannah Arendt Schülerin von Karl Jaspers gewesen. Ihr Bericht im \"New Yorker\" aus dem Jahr 1963, \"Eichmann in Jerusalem\", über den Eichmann-Prozess, der 1961 in Jerusalem stattgefunden hatte, löste eine Kontroverse zur Thematik des Nationalsozialismus aus. Golo Mann gehörte zu den ersten europäischen Kritikern; seine Rezension erschien unmittelbar vor der Veröffentlichung der", "section_level": 3}, {"title": "Die Adorno/Horkheimer-Kontroverse.", "content": "Im Jahr 1963 wurde Golo Manns geplante Berufung als ordentlicher Professor an die sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Frankfurt am Main durch die Kollegen Max Horkheimer und Theodor W. Adorno verhindert. Die Professorenstelle erhielt stattdessen der Marxismus-Spezialist Iring Fetscher. In einem Fernsehinterview, das anlässlich seines 80. Geburtstags im Jahr 1989 geführt wurde, bezeichnete Golo Mann beide als „Lumpen“. Daraufhin protestierten viele deutsche Soziologen, Philosophen und Historiker öffentlich. Golo Mann begründete seine Attacke in der \"Frankfurter Allgemeinen Zeitung\" damit, Adorno und Horkheimer hätten ihn beim damaligen hessischen Kultusminister als „heimlichen Antisemiten“ angeschwärzt, nachdem er sich um den Lehrstuhl an der Universität Frankfurt am Main beworben hatte. Eine Schilderung der Vorgänge gab der Historiker Joachim Fest in seiner Publikation \"Begegnungen\", in der er außer dem", "section_level": 3}, {"title": "Freier Historiker und Publizist.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Umzug in die Schweiz.", "content": "1965 legte Golo Mann die Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule in Stuttgart nieder, um als freischaffender Historiker und Publizist zu arbeiten. Seinen festen Wohnsitz nahm er im Elternhaus in Kilchberg in der Alten Landstrasse 39 am Zürichsee, wo er bis 1992 lebte – zunächst noch gemeinsam mit der im Alter dement gewordenen Mutter Katia und seiner Schwester Erika Mann. 1968 nahm er die schweizerische Staatsbürgerschaft an. Die charakterlichen und politischen Unterschiede zu Erika waren beträchtlich; sie wurden gemildert durch zahlreiche Reisen,", "section_level": 3}, {"title": "Deutscher Herbst 1977.", "content": "Nach der Ermordung des Generalbundesanwalts Siegfried Buback im April des Jahres 1977 und des Bankiers Jürgen Ponto im Juli erreichte der Terrorismus in Deutschland seinen Höhepunkt. Golo Mann verfolgte die den Rechtsstaat bedrohenden Aktivitäten mit großer Sorge. Er warf der Regierung unter Helmut Schmidt eine Verharmlosung der terroristischen Gefahr vor. Großes Aufsehen erregte er mit seinem emotionalen Beitrag „Quo usque tandem?“ in der \"Welt\" vom 7. September 1977, also in der Zeit des Deutschen Herbstes, in dem er die Möglichkeit der Hinrichtung von Terroristen im Zusammenhang mit der Entführung Hanns Martin Schleyers am 5. September 1977 ansprach. Er definierte den Kampf gegen Terroristen als Krieg und forderte neue Antiterrormaßnahmen. Der Titel war Ciceros Rede gegen Catilina und seine Anhänger entlehnt, die hingerichtet wurden. Sie lautete in den Eingangsworten: „Quo usque", "section_level": 3}, {"title": "Einsatz für Franz Josef Strauß.", "content": "Golo Mann, der sich nach den Ostverträgen von Willy Brandt gelöst hatte, begann sich aufgrund der Studentenunruhen und terroristischen Attentate in Deutschland zunehmend Franz Josef Strauß anzunähern, den er für den Politiker hielt, der die linke Bewegung eindämmen könnte. Bereits 1976 war es zu einem längeren Gespräch anlässlich einer Gedenkfeier zu Adenauers 100. Geburtstag in Bad Honnef gekommen. Ab Juli 1979 betätigte er sich als Wahlhelfer für den Kanzlerkandidaten, indem er Aufrufe unterschrieb, an Veranstaltungen teilnahm, Interviews gab und im Fernsehen auftrat. Gegenüber dem damaligen Generalsekretär der CSU, Edmund Stoiber, hatte er jedoch Vorbehalte, die sich auf dessen Gleichsetzung von Sozialismus und Nationalsozialismus im Wahlkampf der CSU gründeten.", "section_level": 3}, {"title": "Tod des Freundes Hans Beck – Besuch der DDR.", "content": "Im Jahr 1986 starb ein enger Freund Golo Manns, Hans Beck-Mann (* 1936) – ein Apotheker bei der Bayer AG in Leverkusen –, den er 1955 kennengelernt und finanziell beim Studium unterstützt hatte, an Porphyrie. An dieser schweren Stoffwechselerkrankung hatte Hans Beck-Mann jahrelang gelitten. Im Jahr 1964, so berichtet Manns Biograf Tilmann Lahme, „erklärte ihm Hans Beck, er werde Vater und wolle seine Freundin heiraten... Ein schwerer Schock für Golo Mann“. Der Historiker adoptierte Hans Beck-Mann im Jahr 1972. Damit wurde ein Arrangement geschlossen, mit dem Golo Mann sich eine Familie schuf. Unterdessen hob die DDR Anfang 1989 die jahrelange Ächtung Golo Manns auf. Diese bestand, weil seine \"Deutsche Geschichte\" als gezielt antimarxistisch beurteilt worden war. Bücher, die er in die DDR gesandt hatte, waren regelmäßig retourniert worden. Aus Anlass der Erstveröffentlichung des \"Wallenstein\" in der DDR hielt er im April 1989 auf Einladung des SED-Kulturministers Hans-Joachim Hoffmann erste Lesungen. Als die Zeichen der Zeit nur ein Jahr später auf Wiedervereinigung standen, reagierte er distanziert: „Keine Freude an der deutschen Einheit. Sie werden wieder Unsinn machen, wenngleich ich es nicht erlebe.“", "section_level": 3}, {"title": "Letzte Jahre.", "content": "Im März 1990 erlitt Golo Mann nach einem Vortrag einen Herzinfarkt und bekam einen Schrittmacher eingesetzt. Im selben Jahr diagnostizierten die Ärzte bei ihm Prostatakrebs. Aufgrund seiner angegriffenen Gesundheit übersiedelte er 1992 nach Leverkusen, wo er von seiner Schwiegertochter Ingrid Beck-Mann (einer ausgebildeten Krankenschwester) betreut und gepflegt wurde. Wenige Tage vor seinem Tod bekannte er sich in einem Interview gegenüber dem Reporter Wolfgang Korruhn zu seiner Homosexualität, die er jedoch aus Angst vor Repressalien nie nennenswert ausgelebt habe. Nach Tilmann Lahmes Biografie hat Golo Mann seine Homosexualität", "section_level": 2}, {"title": "Beziehung zum Vater, Persönlichkeit.", "content": "Golo Mann litt von Kindheit an wie seine Geschwister mit Ausnahme von Elisabeth unter der autoritären Haltung und der Berühmtheit des Vaters. Manns Biograf Urs Bitterli zitiert aus Golo Manns Tagebuch unter anderem die Textstellen „Was hatten wir doch für eine elende Kindheit“ und aus der Einleitung zu \"Vom Geist Amerikas\" „Insbesondere leugne ich nicht, dass ich gewisser Seiten meiner deutschen Kindheit und Jugend mich heute nur mit Grausen erinnern kann“. Das väterliche Arbeitszimmer durfte von den Kindern nicht betreten werden, bei Tisch schwiegen sie meistens. Besonders in der Zeit des Ersten Weltkriegs, als Thomas Mann mit der Niederschrift seines Werks \"Betrachtungen eines Unpolitischen\" beschäftigt war, reagierte er empfindlich und gereizt. In seinem Tagebuch von 1920 notierte Thomas Mann: „Golo, mehr und mehr problematischer Natur, verlogen, unreinlich und hysterisch, reizt K. [Katia] sehr und war mittags und abends in Strafe.“ Erst in den 1930er-Jahren entspannte sich das Verhältnis, als Thomas Mann die Mitarbeit seines Sohns an der Exilzeitschrift \"Maß und Wert\" zu schätzen lernte. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1955 versuchte Golo Mann, mit der 1958 veröffentlichten \"Deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts\" aus dessen Schatten herauszutreten. Dies gelang ihm besser als seinen Brüdern. Der Thomas-Mann-Forscher Hans Wysling resümierte allerdings anlässlich Golo Manns 80. Geburtstags: „[...] Da war er nun Herr Professor Dr. Golo Mann, und doch nannten ihn alle, die von ihm sprachen, Golo. Er war ein berühmter", "section_level": 1}, {"title": "Nachlass.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkauf des Kilchberger Hauses.", "content": "Golo Manns im Jahr 1992 verstorbene Schwester Monika hatte ebenfalls ihr letztes Jahr in Leverkusen, im Haus von Golo Manns Schwiegertochter, Ingrid Beck-Mann, verlebt, der Frau seines verstorbenen Liebhabers und Adoptivsohns Hans Beck-Mann. Ingrid Beck-Mann wurde Erbin des Besitzes ihres Adoptiv-Schwiegervaters und erhielt durch eine testamentarische Verfügung zusätzlich das Vermögen von Monika Mann. Sie verkaufte 1995 das Haus in Kilchberg, das 40 Jahre", "section_level": 2}, {"title": "Nachlass im Schweizerischen Literaturarchiv.", "content": "Golo Manns Nachlass wird im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern aufbewahrt. Er umfasst unter anderem Manuskripte,", "section_level": 2}, {"title": "Golo-Mann-Preis.", "content": "Seit 2013 vergibt die 2010 in Wiesbaden gegründete Golo Mann-Gesellschaft mit Sitz im Lübecker Buddenbrookhaus alle zwei Jahre den mit 15.000 Euro dotierten \"Golo-Mann-Preis für Geschichtsschreibung\". Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ermöglicht den Preis und die Preisverleihung. Die Golo Mann-Gesellschaft setzt eine Jury ein, die Empfehlungen für die Preisvergabe ausspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Golo Mann wäre gern Schriftsteller wie sein Vater Thomas und sein Bruder Klaus geworden. Er entschied sich jedoch dazu, hauptsächlich Themen aus dem geschichtlichen Bereich zu wählen, und wurde als „literarischer Historiker“ einer der populärsten deutschen Schriftsteller in diesem Genre; die Gesamtauflage seiner Bücher beträgt über zwei Millionen Exemplare. Unter dem Pseudonym Michael Ney beschrieb er in der Erzählung \"Vom Leben des Studenten Raimund\" in autobiografischen Bezügen seine erste Depression und die nicht erwiderte Liebe zu Raimunds Freund Jerome. Die Erzählung erschien 1928 in der \"Anthologie jüngster Prosa\", die Klaus Mann als Mitherausgeber betreute. Tilmann Lahme hat diese Erzählung während der Arbeit an seiner Biografie wiederentdeckt und sie in einem zusätzlichen Band mit dem Titel \"Man muss über sich selbst schreiben\" im Jahr 2009 veröffentlicht. Weiterhin enthält der Band neben der historischen Novelle \"Lavalette\" Radioansprachen an die Deutschen für den US-Rundfunk (1944–1945), Manns Positionen zur deutschen Ostpolitik und Porträts über seine Familienmitglieder, über John F. Kennedy, Willy Brandt sowie Charles de Gaulle. Sein Erstlingswerk als Buchautor war das historische Werk \"Secretary of Europe. The Life of Friedrich Gentz\", das Mann zunächst in deutscher Sprache verfasst hatte und dann im Jahr 1946 in den USA ins Englische übersetzt veröffentlicht wurde. Ein Jahr später folgte die deutsche Ausgabe im Europa Verlag von Emil Oprecht in Zürich unter dem Titel \"Friedrich v. Gentz. Geschichte eines europäischen Staatsmannes\". Golo Mann lässt in seinem ersten Buch über den Berater Metternichs Grundzüge einer pessimistischen Geschichtsphilosophie erkennen, die an eine Evolution im Verlauf der Geschichte nicht glaubt. Menschliche Unzulänglichkeit wiederhole sich in der Politik immer wieder, der Einfluss des Einzelnen auf die Macht sei begrenzt. Das Erstlingswerk ist, so der Autor, wie sein späterer \"Wallenstein\" „[...] eine Geschichte vom Elend der Politik, vom Scheitern des politischen Menschen.“ Als zweites Werk erschien im Jahr 1954 \"Vom Geist Amerikas\" als Urban-Taschenbuch im Kohlhammer Verlag, das eine Schilderung der Vereinigten Staaten aus europäischer Sicht bietet. Die „Einführung in amerikanisches Denken und Handeln im zwanzigsten Jahrhundert“ bringt in essayistischer Form einen geschichtlichen Abriss der Innen- und Außenpolitik sowie eine Auseinandersetzung mit der Philosophie des Landes, die sich kritisch mit der McCarthy-Ära auseinandersetzt. Golo Mann schildert in seinem Buch die USA als ein Land voller Widersprüche. Er resümiert: „Noch immer sehe ich Amerika mit den Augen des Europäers. Umgekehrt aber sehe ich Europa mit amerikanischen Augen und vieles, was mir hier ehedem natürlich erschien, erscheint mir heute eng, künstlich", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Historiker – Erfolg und Kritik.", "content": "Golo Manns \"Deutsche Geschichte des XIX. und XX. Jahrhunderts\" aus dem Jahr 1958 machte ihn als Historiker bekannt und erreichte viele Leser. Er erhielt bedeutende Preise, beispielsweise 1968 den Georg-Büchner-Preis. Viele Historikerkollegen teilten die Euphorie nicht, da Mann seine Werke essayistisch formulierte und meist auf einen Anmerkungsapparat verzichtete. Im 1971 erschienenen \"Wallenstein\" fügte er sogar einen fiktiven inneren Monolog des Feldherrn ein. Die Fakten im \"Wallenstein\" waren nachprüfbar, doch versah die Fachwelt das Werk mit dem Spott-Titel \"Lotte in Eger\", der auf Thomas Manns Roman \"Lotte in Weimar\" anspielte, und der Historiker Hans-Ulrich Wehler nannte Golo Mann in den 1980er-Jahren einen „Goldrähmchenerzähler“. Golo Mann legte in der Tat in seinem Stil Wert auf Verständlichkeit und Bildhaftigkeit, den Fachjargon lehnte er ab. Manns Freund, der Sprachwissenschaftler Hans-Martin Gauger,", "section_level": 2}, {"title": "Briefwechsel Rolf Hochhuth – Golo Mann (1963–1987).", "content": "Das Schweizerische Literaturarchiv (SLA) in Bern betreut den Nachlass Golo Manns und das Archiv Rolf Hochhuths, sodass dieser umfangreiche Briefwechsel vollständig erhalten ist. Er umfasst den ersten Dankesbrief Hochhuths an Golo Mann im Zusammenhang mit der \"Stellvertreter\"-Kontroverse 1963 bis zum letzten Brief im Jahr 1988. Nachdem Golo Mann den Dramatiker Rolf Hochhuth nach der Uraufführung des \"Stellvertreters\" neben den Professoren Karl Jaspers, Karl Barth und Walter Muschg stark unterstützt und ihn bewundert hatte, entwickelte sich ein langjähriger Briefkontakt. Die nächsten Stücke Hochhuths, \"Soldaten\", \"Guerillas\" und \"Die Hebamme\"", "section_level": 2}, {"title": "Filme mit Bezug auf Golo Mann und Familie.", "content": "In den dritten Programmen von NDR, SFB und Radio Bremen lief Ende Oktober 1983 ein zweistündiger Fernsehfilm von Heinrich Breloer, der das Leben seines Bruders Klaus Mann dokumentierte. Der Titel lautete nach einem Roman von Klaus Mann \"Treffpunkt im Unendlichen\". Golo und Monika Mann gehörten zu den Interviewpartnern Breloers. Golo Mann wurde in einer Szene gezeigt, wie er erstmals ein bisher unbekanntes FBI-Protokoll über seinen Bruder las, der als Kommunistenfreund", "section_level": 2}, {"title": "Ausstellungen zum 100. Geburtstag.", "content": "\"Der Geschichtserzähler. Golo Mann zum 100. Geburtstag\", unter diesem Titel fand eine Ausstellung im Buddenbrookhaus, Lübeck, vom 6. September bis zum 22. November 2009 statt. Der damalige Leiter des Buddenbrookhauses, Holger Pils, erklärte zum Ansatz der Ausstellung, dass für Golo Mann die biografische Erzählung eine bevorzugte Form gewesen sei. Daher solle die Ausstellung biografisch erzählen und zugleich ein Stück erlebter Geschichte aufzeigen. Pils hat die Ausstellung gemeinsam mit dem Golo-Mann-Biografen", "section_level": 2}, {"title": "Sekundärliteratur.", "content": "Biographien Golo Mann in Aufzeichnungen von Familienmitgliedern Familie Mann Interviews", "section_level": 1}], "src_summary": "Golo Mann (* 27. März 1909 in München; † 7. April 1994 in Leverkusen; eigentlich \"Angelus Gottfried Thomas Mann\"; heimatberechtigt in Kilchberg) war ein deutsch-schweizerischer Historiker, Publizist und Schriftsteller. ", "tgt_summary": null, "id": 1617002} {"src_title": "Uhudler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bereiche der Meereskunde.", "content": "Die Meereskunde kann in mehrere, sich allerdings teilweise überschneidende Teilbereiche untergliedert werden, die sich durch Inhalt, Methoden und Fragestellungen unterscheiden: Die deutsche Meeresforschung wird in erster Linie vom Bundesforschungsministerium (BMBF) gefördert. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der nachhaltigen Nutzung und dem Schutz der Meere. Gefördert werden Forschungsprojekte, die die Rolle der Ozeane als CO- und Wärmespeicher im Klimawandel entschlüsseln. Ein weiteres Forschungsthema sind steigende Meeresspiegel und die Auswirkungen auf Küstenregionen. Auch die Vermüllung und Versauerung der Meere und die damit einhergehenden Folgen für die biologische Vielfalt werden vom BMBF untersucht. Forschung im Bereich der Meerestechnik wird hingegen vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) gefördert. Als ausgesprochen interdisziplinäre Wissenschaft erfordert die Meereskunde eine enge Zusammenarbeit ihrer einzelnen Bereiche. Die Kooperation mit benachbarten Erdwissenschaften, insbesondere mit Geophysik und Geodäsie, kommt u. a. in der Gliederung der geowissenschaftlichen Union IUGG zum Ausdruck, wo die Ozeanografen die 6. Assoziation IAPSO (International Association for the Physical Sciences of the Oceans) bilden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtliches zur wissenschaftlichen Erforschung der Meere.", "content": "Erste Ansätze der Forschung der Meere lassen sich bis ins Altertum zurückverfolgen. Sie waren eng mit der Erforschung der Erde verbunden. Dazu gehörten die Küstenverläufe, die Lagebeziehungen der Küsten und Inseln zueinander und die Gestaltung der Meere. Die ersten Küstenbeschreibungen (Periplus) waren eine Zusammenfassung von Ptolemäus (ca. 150 n. Chr.). Für eine exakte Darstellung fehlten die entsprechenden Messgeräte. Die Einführung des Astrolabiums und des Jakobstabes (um 1500) ermöglichten die astronomische Berechnungen der Breite eines Ortes auf See, so dass man einmal entdeckte Inseln und bei Meeresüberquerungen die Küste in etwa wiederfinden konnte. Erst die Erfindung des Sextanten (1731) und des Schiffschronometers (1764) und die Einführung der Funkzeitzeichen lösten das Problem der Ortsbestimmung auf See, so dass die geografischen Koordinaten eines Orts jederzeit bestimmt werden konnten. Die Gezeiten­erscheinungen sind eine Wirkung der gezeitenerzeugenden Kräfte von Mond und Sonne. Diese Kräfte wurden zum ersten Mal von Isaac Newton (1687) aus der allgemeinen Massenanziehung von Erde – Mond und Erde – Sonne erklärt worden. Die als erste angesehene meereskundliche Expedition wurde von Edmond Halley 1698 durchgeführt, um die Veränderung der Ortsmissweisung zu untersuchen. Die Entwicklung der Navigation war Voraussetzung für die Durchführung anderer Forschungen, z. B. für die Erforschung der Meeresströmungen auf offener See. 1513 wurde der Golfstrom entdeckt. Im Jahr 1603 wurden die Meeresströmungen beschrieben Die ersten Karten der Meeresströmungen wurden 1678 und 1786 gezeichnet mit dem Ziel die Reisezeit zwischen Europa und Amerika für Segelschiffe zu verkürzen. Mit sehr viel Aufmerksamkeit wird seit dem Altertum die Erforschung der Winde betrieben. Die erste Karte der Windverhältnisse des Atlantischen Ozeans zeichnete 1688 Edmond Halley. Im 18. Jahrhundert beginnen die Ansätze einer systematischen Erforschung der ozeanografischen Verhältnisse der Weltmeere. Es werden in verschiedenen Ländern hydrografische Dienste eingerichtet, die Seevermessung vornehmen und Seekarten, Seehandbücher und Gezeitentafeln herausgeben. Sie erlangen, für die sich rasch entwickelnde Schifffahrt, immer mehr an Bedeutung. Der amerikanische Marineoffizier Matthew Fontaine Maury beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts mit der systematischen Sammlung der Schiffsbeobachtungen. Durch Auswertung dieser Beobachtungen konnte er 1847 Wind- und Strömungskarten herausgeben, die zu einer wesentlichen Verkürzung der Reisezeiten der Segelschiffe beitrug. Seine Bemühungen um die Vervollkommnung der Beobachtungen und ihrer Vereinheitlichung führte 1853 zur ersten \"Internationalen Hydrographischen Konferenz\" in Brüssel. Damit wurde der Grundstock gelegt für einen internationalen Beobachtungsdienst, an dem sich heute ca. 6000 Fischerei- und Handelsschiffe beteiligen. Den Beginn der modernen Meereskunde ist das Jahr 1872, als die HMS \"Challenger\" (Challenger-Expedition) eine mehrjährige meereskundliche Weltreise antrat. Die Zielsetzung dieser und ihr folgender Expeditionen verschiedener Länder, wie der Plankton-Expedition 1889, der Pola-Expeditionen 1890–1898 und der Valdivia-Expedition 1898–1899, war die erste Bestandsaufnahme der topografischen, physikalischen, chemischen und biologischen Verhältnisse in den Weltmeeren, über dessen tiefere Schichten damals so gut nichts bekannt war. Es wurden nicht nur erste grundlegende Erkenntnisse gesammelt, auch die erforderlichen Standardmethoden wurden entwickelt. Es wurden auch die Grundlagen für die Entwicklung der theoretischen Ozeanologie gelegt, es entstanden die ersten realistischen dynamischen Modelle. Diese erforderten mit der Zeit ein Abgehen von den groben Stichprobenmessungen der ersten Bestandsaufnahme.", "section_level": 1}, {"title": "Typen meereskundlicher Forschungsreisen.", "content": "Die meereskundlichen Expeditionen auf See lassen sich in folgende Bereiche unterteilen: Erforscht bzw. gemessen werden:", "section_level": 1}, {"title": "Ozeane und Nebenmeere.", "content": "Eine eindeutige Abgrenzung nach morphologischen Gesichtspunkten ist nicht möglich und wird bei nautischen Einteilungen auch nicht angestrebt, da man bei Meerengen nicht die kürzeste Verbindung als Grenze wählt, sondern die gesamte Meerenge einem der Ozeane zuordnet. Bei Ozeanen und Nebenmeeren ergibt sich folgende Hierarchie der Grenzen:", "section_level": 1}, {"title": "Meere und Festland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verteilung von Meer und Land.", "content": "Die Erdoberfläche hat eine Ausdehnung von 510 Mio. km2. Sie verteilt sich auf das Meer mit 361 Mio. km2 und auf das Land mit 149 Mio. km2. Anders ist es mit den Massen. Hier stellt das Wasser der Meere einen geringen Anteil an der Masse der Erde, das Verhältnis der Erde zu dem Weltmeeren beträgt 4166:1 das entspricht einer Masse der Weltmeere von 0,024 % der Erdmasse. Der Eindruck, dass die vom Wasser bedeckten Flächen auf der Erde vorherrschen, wird dadurch verstärkt, dass Land und Wasser ungleichmäßig verteilt sind. Da die Weltmeere alle untereinander verbunden sind, kann von einem Küstenpunkt der Erde jeder andere Punkt erreicht werden. Dabei müssen oft größere Umwege gefahren werden. Besonders große Umwege waren erforderlich um Afrika und Südamerika zu umfahren. Hier boten die Landengen von Suez und Panama besondere Möglichkeiten die Umwege durch Kanäle zu verkürzen.", "section_level": 2}, {"title": "Küsten.", "content": "Als Küste wird im Allgemeinen der Bereich bezeichnet, wo Meer und Land aufeinandertreffen. An der Küste begegnen sich Lithosphäre (Festland), Hydrosphäre (Meer) und Erdatmosphäre. Die Kräfte im Berührungsgebiet dieser drei Medien geben der Küste besondere Erscheinungsformen. Von besonderer Bedeutung sind die Geologie der Erdkruste und die Dynamik des Meeres, aber auch der Einfluss von Wetter und Klima. Die ozeanographischen Linien sind: An der Gestaltung der Küste sind folgende Faktoren beteiligt:", "section_level": 2}, {"title": "Inseln.", "content": "Als Inseln werden vom Meer umspülte Teile der Landoberfläche bezeichnet. Dabei werden alle Teile als Insel bezeichnet, die, in ihrer kleinsten Form, bei normalem Hochwasser nicht mehr überspült werden. Je nach ihrer Lage und Zugehörigkeit werden sie zu einem Kontinent oder einem Meeresbecken zugerechnet, wenn sie außerhalb des Schelfbereiches eines Kontinentes sind in der Gruppe der ozeanischen Inseln zusammengefasst, gleichgültig welcher Entstehungsart sie sind. Nach ihren Nachbarschaftsverhältnis unterscheidet man Einzelinsel und Inselgruppen (Archipele). Große Inseln wie Grönland, England und Madagaskar weisen eine typisch kontinentale geographische Struktur auf, meist kleine Inseln unter 100 km2 Landoberfläche stehen in ihrer Größe unter Meereseinfluss. Diesen Inseln gilt in der Ozeanographie meist das besondere Interesse. Nach der Entstehung lassen sich folgende Inseltypen unterscheiden:", "section_level": 2}, {"title": "Der Meeresboden.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bodenrelief.", "content": "Flachsee und Abhang: Vertiefungen des Bodens: Erhebungen des Bodens: \"Siehe auch: Plattentektonik\"", "section_level": 2}, {"title": "Ozeanische Sedimente.", "content": "Der Meeresboden besteht im Allgemeinen nicht aus Felsgestein, sondern aus abgelagertem Material (Sedimente). Die Grundproben erlauben eine gewisse Orientierung des Schiffsortes, für die Fischerei ist die Beschaffenheit des Bodens von Wichtigkeit (Einsatz: Grundschleppnetz). Die Sedimentablagerungen tragen zum Verständnis der Reliefverhältnisse bei. Die marinen Sedimente werden nach ihrer Entstehung, Zusammensetzung und Verteilung betrachtet. Die Ozeane und Nebenmeere sind das Sammelbecken eines Großteils des auf dem Festland zerstörten (Verwitterung) Gesteins, der im Weltmeer selbst anfallende und Ablagerungsprodukt. Sie setzen sich aus örtlich wechselnden Anteilen zusammen, die auf sechs verschiedene Ursprünge zurückgeführt werden (terrigen, biogen, polygen, chemogen, vulkanogen und kosmogen (genetische Sedimentgruppen)). Die terrigenen Sedimente haben ihren Ursprung auf dem Festland. Sie stammen aus der mechanischen Verwitterung (Gesteinszerfall) und der chemischen Verwitterung, die auf der lösenden Kraft des Wassers beruht. Als Ergebnis verschiedener Abtragungsvorgänge gelangt das Material zu ca. 85 % als Zufuhr der Flüsse in die Weltmeere (siehe fluviatiles Sediment). Weiteres kommt von den Küsten und Untiefen, die der abtragenden Tätigkeit der Brandung ausgesetzt sind. Den Meeren wird zudem durch Gletscher und Eisberge Moränenmaterial zugeführt. Die Eisberge transportieren mitunter große Steine aus dem polaren Gebiet weit in den Ozean. Durch den Wind kommt Feinstaub, z. B. aus der Sahara, hinzu. Dieser Materialtransport steht in enger Beziehung mit der Meeresströmung, unter ihrem Einfluss wird das Material nach Korngröße sortiert. Große Gesteinsstücke bleiben bereits im Mündungsgebiet, Küstennähe liegen. Die feineren Teile werden weit in den Ozean hinausgetragen, bevor sie sedimentieren. Sie bilden den Hauptbestandteil des Roten Tiefseetones. Die biogenen Sedimente lassen sich in drei organische Materialien aufteilen, von Festland stammendes, benthogene und planktogene. Die benthogenen setzen sich aus dem Rückstand der am Meeresboden lebenden Fauna (Ichthyofauna) und Flora zusammen. Sie sammeln sich in der Küstennähe als Flachwasserablagerungen. In der Tiefsee ist der organische Anteil vorwiegend der aus tierischen und pflanzlichen Plankton, der sich auch an der Wasseroberfläche finden lässt. Der größte Anteil des abgestorbenen Planktons wird beim Absinken auf den Meeresboden vom Meerwasser gelöst. Nur einige schwer lösliche kalk- und kieselsäurehaltige Restbestände gelangen dorthin, hauptsächlich verschiedene Arten von Globigerinen (gehören zu den Foraminifera (zu den Urtieren zählenden Wurzelfüßler)) und die Gehäuse der Pteropoden oder Flügelschnecke. Eine andere wichtige Quelle ist der Nanoplankton, besonders die der Coccolithophoriden. Häufig sind die sedimentbildenden Diatomeen und die Radiolarien. Die biogenen Sedimente erhalten ihren Namen nach den Tieren oder Pflanzen, die am häufigsten vertreten sind. Der einzige Vertreter des polygenen Sediments ist der Rote Tiefseeton. Dieser besteht aus annähernd 90 % anorganischen Stoffen und stammt vom Festland und den Überresten der Radiolarien. Die chemogenen Sedimente sind mineralische Neubildungen die sich durch Auslösung aus dem Meerwasser und anderen Vorgängen direkt am Meeresgrund entwickeln. Häufig kommt in ihnen das Glaukonit vor, fernen Eisen und Manganoxid, meist in Form von Knollen, Körnchen und Scheiben ferner beachtliche Anteile von Cobalt, Zink, und Titan. Die vulkanogenen Sedimente konzentrieren sich auf die Umgebung der Vulkane. Auf dem Meeresgrund findet man Vulkanschlick, Lava vermischt mit terrigenen Sedimenten. Die kosmogenen Sedimente, sie stammen meist aus interplanetarer Materie und setzen sich aus eisen- und silikathaltigen kleinen Teilchen zusammen. Jährliche Sedimentzufuhr in die Ozeane und Nebenmeere Für die Bestimmung sehr kleiner Muscheln und Skelette dient die mikropaläontologische Analyse, mit deren Hilfe einzelne Formen ausgezählt werden. Als Ergebnis dieser Arbeit erhält man eine Charakteristik der Mikrofauna des Meeresbodens. Für die Tiefseesedimente ist die Mikropaläontologie eine wichtige Spezialsparte der Ozeanographie geworden in Zusammenhang mit Erdölvorkommen.", "section_level": 2}, {"title": "Auswertung der ozeanographischen Messergebnisse.", "content": "Die Bearbeitung der Messergebnisse kann vielseitig erfolgen. Es entstehen meeresgeologische Beschreibungen des Meeresboden mit Signaturen der Bodenbeschaffenheit. Wenn die aus dem betreffenden Meeresgebiet entnommenen Bodenproben in Labor untersucht sind, werden sie als Ergebnis in eine Karte mit den Koordinaten der Entnahme eingetragen. Hier beginnt für den Meeresgeologen die komplizierte Arbeit der richtigen Deutung der Analysen nach deren Hauptarten und Gemisch (Steine, Kies, Sand, Schlick, Schlamm, Ton usw.). Diese Karten haben eine große Bedeutung für die Schifffahrt. Sie kennzeichnen gute und schlechte Ankergründe und geben Hilfestellungen für die Fahrt durch das Eis. Sie kennzeichnen für die Fischerei gute und schlechte Fanggebiete, im Küstenbereich werden für Seebauten gute oder schlechte Baugründe angezeigt. Auch militärisch sind diese Karten von Bedeutung: z. B. für ein U-Boot das sich verstecken oder tarnen möchte. Meeresgeologische Schnitte werden dann gefertigt wenn zu den Bodenproben auch Bohrungen vorhanden sind. Sie geben die Möglichkeit, im Schnitt die Schichtung einzelner Meeresbodenarten und deren Mächtigkeit darzustellen. Die meeresgeologischen Karten zeigen meist krasse Übergänge von einer Bodenart zur anderen. Die einzelnen Bodenarten gehen in den Grenzgebieten meistens erst allmählich von der einen zur anderen Bodenart über.", "section_level": 2}, {"title": "Meeresströmungen.", "content": "Unter Einwirkung von verschiedenen Faktoren, insbesondere durch die Erwärmung der Wassermassen durch die Sonne, verändern sich die physikalisch-chemischen Eigenschaften des Wassers meist nur im Bereich der Oberflächenschicht bis zu einer Tiefe von 600 – 1.000 m, der sogenannten Troposphäre des Ozeans. Ferner wirkt der Wind auf die Meeresoberfläche, die Abkühlung und der Einfluss des Reliefs des Meeresbodens auf die Entstehung von Meeresströmungen. Als Ergebnis dieses Prozesses und der Vermischung entstehen die verschiedenen Meeresströmungen, sie verpflanzen die Wassermassen vom Entstehungsgebiet in andere Gebiete des Ozeans, sie bewirken ihr Absinken in die Tiefe oder ihr Aufsteigen aus der Tiefe an die Wasseroberfläche.", "section_level": 1}, {"title": "Arten von Strömungen.", "content": "Strömungen nach zeitlicher Dauer und Beständigkeit: Strömung erzeugende Kräfte nach ihrer Herkunft: Friktionsströmungen: Gezeitenströmungen: Strömungen nach ihrer Bewegungsrichtung: Strömungen nach physikalischer oder chemischer Eigenschaft der Wassermassen: Strömungen nach ihrer Schichtung und Lage: Als Faustregel gilt dies für alle Meeresströmungen, sie unterscheiden sich in ihrer zeitlichen Dauer und die sich in ihnen erzeugende Kraft. Aus diesen beiden Bedingungen kann man in den meisten Fällen feststellen, ob die gegebene Strömung warm oder kalt, eine Tiefen oder Oberflächenströmung eine ständige oder periodische ist. Als ständig vorhandene Strömungen bezeichnet man jene, die ununterbrochen zu allen Jahreszeiten im Strömungssystem der Ozeane vorhanden sind, z. B. im Atlantischen Ozean der Golfstrom oder im Pazifischen Ozean der Kuroshio. Als periodisch vorkommende Strömungen werden solche Strömungen bezeichnet, die zeitlich lang oder kurz, aber in einer ständigen Wiederkehr auftreten, z. B. im Indischen Ozean die langperiodischen Monsun­strömungen. Zeitweilig auftretende Strömungen entstehen durch das Einwirken von kurzen, örtlich sehr starken Winden. Gravitationsströmungen entstehen aus der Neigung der Isobarenflächen. Der Horizontalgradient des Druckes in der Dichtausgleichsströmung entsteht durch die ungleichmäßigen und zeitlich unterschiedlichen Veränderungen der Temperatur und des Salzgehalts in den einzelnen Schichten im Wasser, dadurch entsteht eine verschiedene Dichteverteilung. Barogradientströmungen werden durch Veränderungen in der Verteilung des Luftdruckes hervorgerufen, die unter Hochdruckgebieten ein Sinken des Wasserspiegels und unter Tiefdruckgebieten eine Erhöhung des Wasserspiegels bewirken. Abflussströmungen entstehen durch eine Schräglage des Niveaus, z. B. große Abflussmengen aus Flüssen oder Flussmündungen, die in ein Seegebiet fließen, ferner große örtliche Regenniederschläge. Kompensationsströmungen entstehen etwas abseits von den anderen und beruhen auf der Tatsache, dass Wasser eine zusammenhängende, unelastische Flüssigkeit ist, die Mangel an einer Stelle durch Zufluss von anderer Seite auszugleichen strebt. Verursacht Wind eine Abströmung des Wassers aus einem Gebiet, setzt sofort eine Zustrom aus einem anderen Seegebiet in das betroffene Seegebiet ein zur Kompensation. Die Wind- und Triftströmungen entstehen aus der Windreibung an der Wasseroberfläche und des Winddruckes auf den Wellenrücken. Dadurch setzen sich die Oberflächenwasserschichten in Bewegung.", "section_level": 2}, {"title": "Kräfte, die auf die Wassermassen einwirken.", "content": "Die Kräfte, die auf die ruhenden Wassermassen einwirken, sind: Zu den die Bewegung erzeugenden und erhaltenden primären Kräften gehören: Die Bewegungen werden außerdem durch sekundäre Kräfte beeinflusst:", "section_level": 2}, {"title": "Meereis.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Arten der Klassifikation.", "content": "Seit Jahrhunderten sind Meereskundler und Nautiker bestrebt, die Vielzahl der Arten des Meereises in eine gültige Terminologie und Klassifikation aufzubauen, die auch die regionalen Eigenarten des Eisverhaltens einzelner Meere und Ozeane berücksichtigt. Was in seiner Form noch nicht restlos gelöst ist. Es gibt mehrere Klassifikationen:", "section_level": 2}, {"title": "Marine Fauna und Flora.", "content": "Die Allgemeine Meereskunde geht nicht so weit in der Betrachtung der Lebewesen, Pflanzenwelt und Bakterien des Ozeans wie der Meeresbiologe oder Mikrobiologe. Für den Ozeanologen sind die Lebewesen des Ozeans vorwiegend indirekte Indikatoren der chemischen, physikalischen, meeresbiologischen und dynamischen Prozesse im Ozean. Die Lebewesen werden in der Hydrobiologie in drei Gruppen unterteilt, in Plankton, Nekton und Benthos. Zum Plankton gehören alle jene Lebewesen die keine großen Bewegungsorgane besitzen und mehr oder weniger in allen Wasserschichten vorkommen und dort treiben. Auch einzellige Wasserpflanzen (Phytoplankton), sowie kleine mehrzellige Lebewesen (Infusorien), ferner das was in die Rubrik des Zooplanktons fällt. Das Nekton bilden größere schwimmende Lebewesen, wie Fische aller Art, die befähig sind, sich selbstständig in größeren Bereichen zu bewegen. Benthos ist der Sammelname für alle Lebewesen und Pflanzen, die über, am oder im Meeresboden leben und wachsen. Durch Vorfinden von Vertretern der einen oder anderen Gruppe von Lebewesen in einzelnen Gebieten oder Wasserschichten kann man auf regionale Eigenarten dieser Wasserschichten schließen. z. B. auf Temperatur, Salz- und Sauerstoffgehalt weil sie ihren Aufenthalt nach dieser Besonderheit richten. Ändern sich die für ihren Aufenthalt notwendigen natürlichen Verhältnisse, so wandern sie ab, wenn sie sich bewegen können, und gehen in Gebiete wo ihre gewohnten Verhältnisse herrschen. Aus diesen Prozessen kann man, die entsprechenden Lebensbedingungen einzelner Tiere, Pflanzen, und Bakterien kennend, ihr Vorhandensein als Indikator des Gewässers, ohne direkte Messungen feststellen.", "section_level": 1}, {"title": "Berufsausbildung Ozeanograph.", "content": "Ozeanographen arbeiten zumeist entweder in der Forschung, dem Meeresschutz oder auch bei meerestechnischen Firmen. Die Ausbildung unterscheidet sich je nach Fachrichtung. Zumeist jedoch gilt für die oben genannten Fachbereiche, dass das eigentliche Studium zum Ozeanografen in Deutschland nur in Kiel und Hamburg möglich ist, als Nebenfach jedoch auch in Bremen, Rostock und Oldenburg. Für den physikalischen Ozeanographen unterscheidet sich das Studium bis zum Vordiplom nicht von dem eines reinen Physikstudiums. Erst anschließend werden Schwerpunkte in ozeanographischen Bereichen belegt. Für den chemischen Ozeanographen gilt, dass normalerweise ein Vordiplom oder auch Diplom in Chemie erworben wird und erst im Rahmen einer Promotion findet die Spezialisierung zum chemischen Ozeanografen statt. Auch sind Quereinstieg über die Geologie oder Biologie möglich mit einer anschließenden Promotion in Meereschemie. Ferner ist der Einstieg über ein Staatsexamen an der Fachhochschule, als chemisch-technischer Assistent denkbar, denn anschließend ist ein Studium in der Chemie möglich. In ähnlicher Weise erfolgt der Einstieg in die anderen Fachbereiche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Meereskunde bezeichnet die Meereswissenschaften in ihrer ganzen Breite. Im englischen Sprachraum entsprechen dieser Bedeutung die Begriffe \"Marine Science\" aber auch \"Oceanography\", während im Deutschen der Begriff Ozeanografie traditionell nur die physikalische Meereskunde umfasst. Derjenige Teil der Meereskunde, der sich speziell den biologischen Phänomenen widmet, wird im Deutschen biologische Meereskunde oder auch Meeresbiologie genannt. ", "tgt_summary": null, "id": 2462199} {"src_title": "Fußball-Landesverband Brandenburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Benennung und Varianten.", "content": "Der Name \"Tatzenkreuz\" bezieht sich allgemein auf die Verdickungen an den Balkenenden. \"Templerkreuz\" bezieht sich auf den Templerorden. Das ursprüngliche alte \"Weihekreuz\" (\"Apostelkreuz, päpstliches Kreuz, crux signata\") ist nimbiert. Den Namen \"Kanonen-\" oder \"Mantuakreuz\" hat es vom österreichischen Armeekreuz 1813/14 und dem Bezug zum Freiheitskampf der Tiroler von 1809/10 gegen Napoleon. Von der eigentlichen Form des Tatzenkreuzes mit gebogenen Außenlinien der Kreuzarme unterscheidet sich das \"geradarmige Tatzenkreuz\". Das \"Malteserkreuz\" bzw. \"Johanniterkreuz\" wiederum ist eine Abwandlung dieser Kreuzform und hat Einkerbungen an den Enden der Kreuzbalken. Die stark abgesetzten Formen ähneln dem \"Prankenkreuz\", die Benennung der Darstellung hat dann vorrangig Bezug zu Herkunft und Bedeutung des Kreuzes. Des Weiteren ist das Tatzenkreuz in den verschiedensten abgewandelten Formen zu finden, so unter anderem in Wappen, Fahnen, auf Runensteinen und Orden. Ist es am unteren Arm spitzauslaufend, wird es \"Nagelspitzenkreuz\" genannt und ist eine Form des Steckkreuzes. Ein Viereck in der Kreuzmitte macht es zum \"quadrierten Tatzenkreuz\". Werden an den Armenden mittig Spitzen angebracht, nennt man es \"Nagelspitzentatzenkreuz\". Viele Bistümer und Abteien führen das Tatzenkreuz in unterschiedlichen Tinkturen (Farbgebungen) in ihren Wappen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Das Tatzenkreuz war in roter Farbe auf weißem Grund das Wappen des Templerordens und fand sich auch auf der schwarz-weißen Templerfahne (auch Baucent oder Beauceant genannt). Ursprünglich war das rote Kreuz auf weißem Grund allein den Kreuzfahrern vorbehalten. Der Schutzpatron des Templerordens zur Zeit seiner Gründung, Bernhard von Clairvaux, erreichte aber beim Papst für die Templer das Recht, ebenfalls das Kreuzfahrerkreuz tragen zu dürfen, und zwar mit dem Argument, dieser Orden befände sich im permanenten Kreuzzug. Die vom Deutschen Orden benutzte andere Form des Tatzenkreuzes mit geraden Armen, die nur am äußeren Ende verbreitert sind, wird auch Prankenkreuz genannt. Seine Farben waren schwarz auf weißem Grund. Das Eiserne Kreuz und das Hoheitszeichen der Bundeswehr haben ebenfalls die Form eines Tatzenkreuzes, werden aber im Allgemeinen nicht so bezeichnet. Auch die k.u.k. Luftfahrtruppen der Armee Österreich-Ungarns benutzten ein Tatzenkreuz, welches in der österreichischen Monarchie seit den Napoleonischen Kriegen in Verwendung war, von 1915 bis 1918 als Hoheitssymbol für ihre Flugzeuge. Wallis und Futuna führte zeitweise ein Tatzenkreuz in Flagge und Wappen, im Wappen von Hinterstoder wird es ebenfalls verwendet. Das Tatzenkreuz wird auch als Hansekreuz bezeichnet und findet sich meist rot in Logos und Wappen:", "section_level": 1}, {"title": "Schriftzeichen.", "content": "In Unicode ist im Block Dingbats als U+2720 ein Zeichen enthalten, dessen in den Codetabellen verwendete Glyphe jedoch tatsächlich ein Tatzenkreuz darstellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Tatzenkreuz, auch \"Templer\"- und \"Kanonenkreuz\" genannt, ist ein gleicharmiges griechisches Kreuz mit sich verbreiternden Balkenenden. Auch die Namen \"Mantuanisches Kreuz\" und \"ausgerundetes Kreuz\" sind gebräuchlich.", "tgt_summary": null, "id": 1558920} {"src_title": "Arbeitsplatz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Gebrauch.", "content": "Das Wort Habilitation stammt von mittellateinisch ', dieses ist seinerseits abgeleitet von'(geschickt, geeignet, fähig) bzw. dem Verb \"\" (geschickt machen, geeignet machen, befähigen). In der spätmittelalterlichen Theologie wurde darunter besonders die ', das'verstanden, nämlich die nach Maßgabe der eigenen Kräfte und Möglichkeiten vom Menschen aktiv zu vollziehende Abkehr von der Sünde und Hinwendung zum Guten als Vorbereitung für das göttliche Geschenk der Gnade. Im rechtssprachlichen Gebrauch bezeichnen \"habilitatio\" und \"habilitare\" den Rechtsakt, durch den einer Person von einer kirchlichen oder weltlichen Autorität mit einer entsprechenden Urkunde die Fähigkeit zur Ausübung bestimmter Rechte verliehen wird, so bei der Wiedereinsetzung in frühere Rechte in Verbindung mit einer Absolution (', auch: '), oder als Dispens bei Ausräumung von Rechtshindernissen in der Erbfolge \"(habilitatio ad successionem)\" oder für die Wahl in ein Amt (siehe Wählbarkeitsbreve). Im mittelalterlichen Schul- und Universitätswesen erschien die Begrifflichkeit selten und ohne besonders festgelegte Bedeutung, so zum Beispiel in Beschlüssen der Generalkapitel der Dominikaner im 15. Jahrhundert, wo \"habilitare\" neben \"promovere\" oder \"exponere\" für die an ein vorheriges Studium der Logik und Naturphilosophie gebundene Zulassung von Ordensschülern zum Studium der Theologie verwendet wurde. Im Universitätswesen der Frühen Neuzeit trat die Begrifflichkeit häufiger auf, aber ebenfalls noch ohne eindeutig festgelegte Bedeutung. So bezeichnete \"habilitatio\" zuweilen eine Disputation, die nach Erlangung des Magistergrads zusätzlich zu erbringen war, um sich auf eine Stelle in der Fakultät bewerben zu können, oder um beim Verlassen der Universität nicht das Recht auf die Erlangung eines Sitzes in der Fakultät zu verlieren. Nach einer Erklärung von Zedlers Universallexikon wurde „sich habilitieren“ auch in einem allgemeineren Sinn für das Erlangen eines akademischen Grades verwendet. In der heutigen Bedeutung haben sich Habilitation und (sich) habilitieren nach dem Vorbild der Begriffsverwendung in den Statuten der Berliner Universität von 1816 erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts etabliert. Im Deutschen kann das Verb habilitieren entweder reflexiv (er habilitiert sich) oder transitiv mit Akkusativ-Objekt (die Fakultät habilitiert ihn, er wird habilitiert) gebraucht werden. In neuer Zeit ist auch der intransitive Gebrauch (er habilitiert, er hat habilitiert) üblich.", "section_level": 1}, {"title": "Voraussetzungen.", "content": "Die Habilitation wird erst nach eingehender Beurteilung des Habilitanden durch eine Habilitationskommission erteilt. Sie ist die höchste akademische Prüfung, in der herausragende Leistungen in wissenschaftlicher Forschung und Lehre nachzuweisen sind. Voraussetzungen sind in der Regel: Zunächst sind formale Voraussetzungen zu prüfen, zu denen unter anderem die persönliche Unbescholtenheit gehören kann. In jüngerer Zeit haben viele deutsche Universitäten das Habilitationsverfahren stärker formalisiert und unter anderem die Notwendigkeit der Betreuung durch ein bereits habilitiertes Mitglied der Fakultät eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Habilitationsschrift.", "content": "Die Habilitationsschrift muss in Deutschland im Gegensatz zur Dissertation in der Regel \"nicht\" auf reguläre Weise (d. h. meist in einem Verlag oder in der Publikationsreihe eines Hochschulinstituts) publiziert werden, um das Verfahren abzuschließen. Sie muss aber mehrere formale und inhaltliche Erfordernisse erfüllen und den Standards einer wissenschaftlichen Monographie entsprechen. Die wesentlichen Aspekte sind gesetzlich geregelt, wozu de facto noch die speziellen Usancen des jeweiligen Fachgebietes kommen. Viele deutsche Habilitationsordnungen schreiben vor, dass mindestens eine oder zwei der schriftlichen Stellungnahmen, die zu der Arbeit eingefordert werden, von externen Gutachtern verfasst werden. An Stelle der Habilitationsschrift können meist auch eine Anzahl von Fachpublikationen mit dem einer Habilitationsschrift entsprechenden wissenschaftlichen Gewicht angenommen werden (kumulative Habilitation). In den meisten Fächern ist aber die Einreichung einer Monographie die Regel. Durch die Habilitation soll der Bewerber seine besondere Befähigung zu selbstständiger wissenschaftlicher Forschung und Lehre in der ganzen Breite seines Fachs nachweisen. Mit der Habilitation wird der \"Nachweis der Lehrbefähigung\" (\"facultas docendi\") erbracht; dies ist die Voraussetzung für die Erteilung der Lehrbefugnis als \"venia legendi\". Die Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen sind eine in Deutschland übliche Voraussetzung für die Berufung als Universitätsprofessor. Das erfolgreiche Absolvieren einer Juniorprofessur ist dem seit einiger Zeit de jure gleichgestellt; in der Praxis schwankt die Handhabung stark von Fach zu Fach. In der DDR wurde gemäß Promotionsordnung vom 21. Januar 1969 die Promotion B anstelle der früheren Habilitation erlangt, wofür die Einreichung einer Dissertation B erforderlich war. Mit der Promotion B war jedoch kein Erwerb einer Lehrbefähigung verbunden wie bei der Habilitation; diese musste in einem eigenständigen Verfahren zur Erlangung der „facultas docendi“ erworben werden, das im Allgemeinen vorher abgewickelt wurde. Dagegen galt die Lehrbefugnis „venia legendi“ mit der Berufung zum Hochschullehrer (Hochschuldozent oder Professor) als erteilt und musste nicht besonders beantragt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Stellensituation der Habilitanden.", "content": "Während des Habilitationsverfahrens ist der Habilitand oft als (angestellter) wissenschaftlicher Mitarbeiter oder (beamteter) Akademischer Rat auf Zeit an der Hochschule beschäftigt, an der das Verfahren läuft. Früher war der Habilitand dort meistens als Wissenschaftlicher Assistent bzw. Hochschulassistent auf Zeit beamtet. Zwingende Voraussetzung für die Habilitation ist dies jedoch nicht: Gelegentlich habilitieren sich auch Mitarbeiter nichtuniversitärer Forschungseinrichtungen, anderer Hochschulen, insbesondere im Ausland, von Fachhochschulen, aus der Industrie oder dem Lehrberuf an Gymnasien (externe Habilitation). Ein Drittel der Juniorprofessoren habilitiert sich neben der Tätigkeit als Juniorprofessor. Manche Habilitanden finanzieren sich über Stipendien oder die Mitarbeit an Drittmittelprojekten. Bei drittmittelfinanzierten Stellen ist eine Verbeamtung nicht möglich, so dass die dienstliche Stellung zwingend die eines wissenschaftlichen Mitarbeiters oder eines Stipendiaten sein muss. Wegen der mit der Einführung der Juniorprofessur im Jahr 2002 einhergegangenen Abschaffung der Besoldungsordnung C 1 für Hochschulassistenten war zunächst keine Verbeamtung auf Zeit für Habilitanden mehr möglich. Somit hatte sich nach der Reform die Attraktivität von Habilitationsstellen merklich verschlechtert, da die Netto-Bezahlung nunmehr immer, trotz der höheren Funktion, deutlich unter der z. B. eines beamteten Schullehrers (Besoldungsordnung A 13) lag. Manche Fachbereiche behalfen sich mit als Juniorprofessuren getarnten Habilitationsstellen. Alle Bundesländer außer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt haben innerhalb weniger Jahre mit einer Anpassung ihrer Landeshochschulgesetze reagiert und Akademische Räte auf Zeit (A 13) eingeführt. Allerdings bleibt es dort wie vor den Reformen den einzelnen Hochschulen überlassen, ob sie ihren Habilitanden ein Beamtenverhältnis auf Zeit oder ein befristetes Angestelltenverhältnis anbieten, was unterschiedlich gehandhabt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Mittelalter begann die Lehrtätigkeit zunächst formlos nach Erlangung der akademischen Grade des Lizentiaten und des Magisters innerhalb der Artistenfakultät oder des Doktors in den höheren Fakultäten. In der akademischen Historie ist die Habilitation eine Einrichtung der späten Neuzeit. In Zeiten der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Universitäten war die Habilitation weitgehend unbekannt. Die Promotion hatte hier den Stellenwert der höchsten akademischen Ausbildung; die so genannte \"disputatio\" war die Regel. In der Zeit von Martin Luther beispielsweise, als die Theologie noch die bestimmende Disziplin an den Universitäten war, verteidigte man seine Doktorthesen mit der Disputation und wurde dann \"Doctor theologiae.\" Seine Thesen hängte man in den benachbarten Universitätsstädten aus. Dieses sogenannte schwarze Brett war die Einladung zu den Disputationen. Wer kommen wollte, kam hinzu, wobei immer einer besonders geladen war, um mit dem Kandidaten kritisch zu disputieren. Diese Disputationen wurden auch meistens veröffentlicht, jedoch nicht vom Kandidaten, sondern vom Prüfer. Erst mit der Zeit entwickelte sich an den deutschen Universitäten aus den \"disputationes\" die Habilitation. Die Bezeichnung Habilitation kann von dem neulateinischen Befähigungsnachweis, aufbauend aus dem mittellateinischen \"habilitare\" (geschickt machen, befähigen), abgeleitet werden. Vom Hochmittelalter bis zur Reformation hatte ein Doktor noch das Recht, an allen abendländischen Universitäten zu lehren; dieses Recht wurde das \"ius ubique docendi\" genannt. Mit Einführung der Habilitation kam die Notwendigkeit hinzu, durch diese zunächst die Venia Legendi zu erwerben. Für die Hochschulen des Deutschen Reiches wurden mit Runderlass vom 13. Dezember 1934 einheitliche Bestimmungen für die Habilitation und den Erwerb der Lehrbefugnis erlassen. Der durch die politischen Entwicklungen entstandene Mangel an Hochschullehrernachwuchs und weitere Gründe führten 1939 zu einer Neufassung der Reichs-Habilitations-Ordnung. Diese regelte ein abgekürztes Verfahren und eine wirtschaftliche Sicherstellung des Hochschullehrernachwuchses dadurch, dass die Dozenten fortan mit der Verleihung der Lehrbefugnis in das Beamtenverhältnis berufen wurden, d. h. außerplanmäßige Beamte auf Widerruf wurden. In der Deutschen Demokratischen Republik wurde die Habilitation zur Promotion B umbenannt. Ansprüche und Verfahren spiegelten aber das Habilitationsverfahren wider. Die Habilitation konnte auf unterschiedlichem Wege, u. a. durch eine wissenschaftliche Aspirantur erreicht werden. Für eine Lehrtätigkeit an einer Hochschule musste der Zusatzabschluss der Facultas docendi (Lehrbefähigung) in einem Zusatzverfahren nachgewiesen werden. Erforderlich war die Habilitation, da Niveau und Umfang der meisten Dissertationen den gesteigerten Ansprüchen im 19. und frühen 20. Jahrhundert nicht zu genügen schienen; die erste substanzielle Forschungsleistung war damals oft die Habilitationsschrift. In vielen, zumal geisteswissenschaftlichen Fächern erfolgt die Promotion heute aber weitaus später als damals (statt mit Anfang 20 eher zehn Jahre später). Dissertationen in diesen Disziplinen konnten sich oft durchaus mit Habilitationsschriften messen und wichtige Forschungsbeiträge darstellen. Dies ist einer der Gründe, weshalb die Notwendigkeit dieses zweiten Buches in einigen Fächern mittlerweile umstritten ist. An Universitäten und gleichgestellten Hochschulen war die Habilitation in Deutschland bis Ende des 20. Jahrhunderts in den meisten Fächern (außer Ingenieurwissenschaften und künstlerischen Fächern) Regelvoraussetzung für die Berufung zur Professur, wobei gleichwertige wissenschaftliche Leistungen de jure ebenso als Qualifikation anerkannt waren. Mit der in Anlehnung an angelsächsische Bildungssysteme seit 2002 in Deutschland geschaffenen Juniorprofessur/Juniordozentur ist die Möglichkeit, ohne Habilitation zum Professor an einer Universität berufen zu werden, erweitert worden. Dieser Qualifikationsweg konkurriert mit der Habilitation, sodass diese künftig an Bedeutung verlieren könnte. Faktisch spielt sie heute in vielen Fächern nach wie vor eine wichtige Rolle, weshalb nicht wenige Juniorprofessoren dort auch eine Habilitation anstreben, in anderen dagegen kaum noch.", "section_level": 1}, {"title": "Habilitationsverfahren.", "content": "Das Recht, Habilitationsverfahren durchzuführen, liegt bei den Fakultäten oder Fachbereichen einer Universität oder gleichrangigen Hochschule. Die Bedingungen für die Habilitation, in Österreich bundeseinheitlich geregelt, sind in Deutschland im Rahmen der Landesgesetze in der Habilitationsordnung einer jeden Hochschule festgelegt und umfassen als Vorbedingung die Promotion, sodann die Habilitationsschrift (\"opus magnum,\" lateinisch: großes Werk) oder mehrere wissenschaftliche Veröffentlichungen herausragender Qualität (kumulative Habilitation). Weiterhin sind üblich eine mündliche Prüfung mit einem Fachvortrag vor der Fakultät, anschließender eingehender wissenschaftlicher Aussprache in Form eines Kolloquiums, auch als Disputation bezeichnet, sowie einer öffentlichen Vorlesung. Die pädagogisch-didaktische Eignung wird meist durch eine studiengangbezogene Lehrveranstaltung nachgewiesen. In Deutschland wird in einigen Bundesländern mit der Habilitation der akademische Grad eines habilitierten Doktors (Dr. habil.) verliehen, sodass der bestehende Doktorgrad um den Zusatz \"habil. (habilitata/habilitatus)\" erweitert werden darf. In der DDR wurde seit 1969 dem Doktorgrad der Zusatz \"sc.\" für \"scientiae\" angefügt, nachdem die Promotion B abgeschlossen und der „Doktor der Wissenschaften“ erlangt war gemäß Promotionsordnung vom 21. Januar 1969. Die Habilitation weist die Lehr\"befähigung\" nach; die Lehr\"befugnis\" wird dem Habilitierten in der Regel auf Antrag durch die Verleihung der akademischen Bezeichnung \"Privatdozent\" zuerkannt, sofern er Vorlesungen an der Universität hält. Der Privatdozent gehört ebenso wie der außerplanmäßige Professor zur Gruppe der Hochschullehrer (die Formulierung des HRG ist hier irreführend bzw. nicht einschlägig, da dies ausschließlich durch Landesrecht bestimmt wird, z. B. in Bayern durch Art. 2(3) BayHSchPG). Habilitation und Lehrbefugnis begründen aber ausdrücklich kein Dienstverhältnis und keine Anwartschaft auf Begründung eines Dienstverhältnisses.", "section_level": 1}, {"title": "Habilitationsgesuch.", "content": "Der Bewerber reicht einen schriftlichen Antrag auf Zulassung zur Habilitation unter Angabe des Fachs oder Fachgebiets, für welches er die Lehrbefähigung erlangen will, (Habilitationsgesuch) beim Dekan der zuständigen Fakultät der gewählten Universität ein. Dem Habilitationsgesuch sind üblicherweise beizufügen: Dem Habilitationsgesuch kann ein Vorschlag über bis zu drei mögliche Gutachter beigefügt werden. Der Vorschlag begründet keinen Anspruch auf Berücksichtigung. Unterlagen sind in schriftlicher Form einzureichen und müssen vom Bewerber unterschriftlich autorisiert oder amtlich beglaubigt sein. Die Zahl der erforderlichen Gutachten schwankt, aber es sind überall mindestens drei erforderlich, darunter mindestens ein externer.", "section_level": 2}, {"title": "Kumulative Habilitation.", "content": "Eine \"kumulative Habilitation\" (auch als \"Sammelhabilitation\" bezeichnet) ist eine Art der Habilitation, die durch mehrere Veröffentlichungen in Fachzeitschriften zur Habilitation führt. Dadurch werden Habilitierende dazu ermutigt, die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeit schon frühzeitig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sie zielt im internationalen Umfeld auch darauf ab, die akademische Selektion nicht auf eine Einzelleistung zu konzentrieren.", "section_level": 2}, {"title": "Umhabilitation.", "content": "Wer habilitiert oder durch eine gleichwertige Qualifikation (Österreich: gleichzuhaltende Qualifikation) an einer Universität zum Privatdozenten bzw. Hochschuldozenten ernannt worden ist, kann in der Regel auch an einer anderen Universität zum Privatdozenten ernannt werden, wobei die dortige Venia Legendi auf der Basis eines verkürzten Verfahrens, der Umhabilitation, erworben wird. Die Qualifikation als habilitierter Doktor an sich bleibt erhalten, auch wenn man die bisherige Universität verlässt. Lediglich die Zulassung zur Lehre an einer anderen Universität muss neu erworben werden. Ähnliches gilt für die Erweiterung der Habilitation auf ein angrenzendes Fachgebiet. In diesem Fall genügt in der Regel die Vorlage einschlägiger Publikationen und ein Probevortrag, um die Lehrbefähigung auch auf dem neuen Fachgebiet nachzuweisen. Auch dieser Vorgang wird oft als Umhabilitation bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Habilitation in anderen Staaten.", "content": "Die Habilitation als akademische Qualifikation der Hochschullehrer als Dozent ist neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch in anderen Staaten Europas vorgesehen, insbesondere in mittel- und osteuropäischen Ländern wie Polen, Slowakei, Ungarn, Ukraine und Russland, aber auch in Finnland (Dosentti). In vielen Ländern ist sie nur eine Zusatzqualifikation, z. B. in Dänemark. In Österreich ist neben dem wissenschaftlichen auch ein künstlerisches Habilitationsverfahren vorgesehen. Grundlage bildet ein künstlerischer Studienabschluss mindestens auf Master- oder Diplomniveau. Statt wissenschaftlichen Leistungen wie Publikationen müssen künstlerische Leistungen nachgewiesen werden. Die Habilitationsschrift wird durch einen kürzeren schriftlichen Beitrag ersetzt. Auch in künstlerischen Fächern gilt für habilitierte Hochschullehrer die Bezeichnung Privatdozent. In Frankreich hat sich die \"Habilitation à diriger des recherches\" (HDR) inzwischen wieder fest als zentrale Qualifikation zur Zulassung zur Professur etabliert. In vielen europäischen und den meisten außereuropäischen Ländern war das Habilitationsverfahren nie vorgesehen (bspw. in Großbritannien und den USA) oder wurde abgeschafft (z. B. die \"libera docenza\" in Italien). Im internationalen Bereich wird auf umfangreiche Veröffentlichungen, die so genannte Publikationsliste, zu wissenschaftlichen Sachverhalten und Forschungsergebnissen, bevorzugt in international angesehenen Fachzeitschriften, Wert gelegt. Diese Publikationsliste (englisch: \"publication list\") wird häufig unterteilt in \"articles\" (Artikel) oder \"papers, reviews, book chapters\" (wissenschaftliche Publikationen, Berichte, Buchkapitel) und \"books\" (Bücher).", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Manche Hochschulpolitiker und -funktionäre bewerten das traditionelle Habilitationsverfahren als nicht mehr zeitgemäß. Die Qualifikation zur selbstständigen Forschung werde bereits mit der Dissertation erbracht. Der Aspekt der Lehre werde bei der Habilitation zwar formell einbezogen, habe aber in der Realität im Verhältnis zur Habilitationsschrift eine äußerst untergeordnete Bedeutung für das Prüfungsverfahren. Außerdem erfüllten die meisten Habilitationsschriften nicht die eigentlich geforderte, über eine Dissertation hinausgehende, Abdeckung der Breite des Fachwissens für die Qualifikation zur akademischen Lehre, sondern nur die einer weiteren Dissertation. Besonders problematisch sei der immense Zeitaufwand, der dazu führt, dass die Habilitierten erst in einem fortgeschrittenen Alter in das eigentliche Berufsleben treten, was sowohl privat-familiäre wie ökonomische Konsequenzen hat, die Absolventen aber auch im Vergleich zum Ausland schlechter stellt. Viele Privatdozenten stehen schließlich wirtschaftlich vor dem Nichts, wenn sie keine Professur bekommen, weil für eine Anstellung außerhalb der Universität die Habilitation kaum honoriert wird und zu viele Jahre seit der Promotion vergangen sind. Von prominenten Wissenschaftlern wurde daher die ersatzlose Abschaffung der Habilitation gefordert, was schließlich 2002 in Zusammenhang mit der Einführung der Juniorprofessur realisiert wurde. Diese Abschaffung wurde allerdings 2004 durch eine Klage dreier Bundesländer wieder aufgehoben. Professor Ernst-Ludwig Winnacker bezeichnete als Präsident (1998–2006) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Habilitation als obsolet, ein Karrierehindernis und letztlich ein Herrschaftsinstrument altgedienter Professoren über den Nachwuchs. Trotzdem ist man in vielen (vornehmlich geisteswissenschaftlichen) Fachbereichen vom Sinn der Habilitation weiterhin überzeugt. Auch die meisten Hochschulleitungen gehen davon aus, dass die Habilitation in bestimmten Fächern das entscheidende Qualifikationsmerkmal bleiben wird.", "section_level": 2}, {"title": "Akademische Lehre.", "content": "Die Lehrberechtigung wird für ein bestimmtes Fach verliehen. Voraussetzung für die Lehrberechtigung ist die Lehrbefähigung, die nach bisherigem Recht durch die Habilitation, einer gleichwertigen Leistung oder nach einer erfolgreich absolvierten Juniorprofessur verliehen wird. Die Unterscheidung von Lehrbefähigung und Lehrerlaubnis war zum Beispiel in Bayern durch das Hochschullehrergesetz geregelt oder durch die länderspezifischen Gesetzgebungen. Für Fachhochschulen gelten andere Regelungen zum Erwerb der Lehrberechtigung als bei den Universitäten und ihnen statusmäßig gleichgestellten Hochschulen.", "section_level": 1}, {"title": "Statistisches.", "content": "In Deutschland stieg die Zahl der Habilitationen seit 1985 stetig an und erreichte im Jahr 2002 mit 2302 Verfahren ihren bisherigen Höchststand. Seit 2003 sinkt die Zahl der Habilitationsverfahren wieder auf zuletzt 1.646 im Jahr 2012. Der Rückgang der Habilitationsverfahren dürfte zum Teil auch auf die Einführung der Juniorprofessur zurückzuführen sein. Der Frauenanteil bei den Habilitationen ist von 18,4 % im Jahr 2000 auf 30,4 % im Jahr 2016 gestiegen. Von den insgesamt 1581 Wissenschaftlern, die sich 2016 in Deutschland habilitierten, sind 481 weiblich. Die meisten Habilitationen (802) gab es 2016 in der Humanmedizin und den Gesundheitswissenschaften. In dieser Fächergruppe lag der Frauenanteil mit 26 % (206 Habilitationen) deutlich unter dem Durchschnitt. Den höchsten Frauenanteil verzeichneten die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 42 %. 194 Habilitationen wurden von ausländischen Wissenschaftlern abgeschlossen. Auch hier betrafen die meisten (73) die Humanmedizin und die Gesundheitswissenschaften. Der Anteil der Habilitationen ausländischer Wissenschaftler stieg in einem Jahr von 10 % auf 12 % an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Habilitation ist die höchstrangige Hochschulprüfung in Deutschland, Österreich, Frankreich, Liechtenstein, der Schweiz und einigen osteuropäischen Ländern, mit der im Rahmen eines akademischen Prüfungsverfahrens die Lehrbefähigung (lateinisch \"\") in einem wissenschaftlichen Fach festgestellt wird. Die Anerkennung der Lehrbefähigung bildet die Voraussetzung für die Erteilung der Lehrberechtigung, die auch Lehrerlaubnis, Lehrbefugnis oder \"venia legendi\" (aus dem Lateinischen für „Erlaubnis vorzulesen“ [= Vorlesungen zu halten, d. h. zu lehren]) genannt wird. Im Unterschied zur Lehrbefähigung ist sie oftmals an die Einhaltung regelmäßiger Lehrverpflichtungen gebunden (Titellehre). Mit der Habilitation soll geprüft werden, ob der Wissenschaftler sein Fach in voller Breite in Forschung und Lehre vertreten kann. ", "tgt_summary": null, "id": 2167720} {"src_title": "City Night Line", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Zhang Yimou wurde in Xi’an geboren. Seine Familie wurde zur Zeit der Kulturrevolution wegen ihres Kuomintang-Hintergrunds verfolgt, er selbst zur Landarbeit verschickt. Danach arbeitete er in einer Textilfabrik in Xianyang. 1978 wurde er aufgrund seiner Leistungen als Hobbyfotograf für das Fach Kamera an der Pekinger Filmakademie zugelassen. Nach seinem Abschluss 1982 wurde er als Kameramann an das Filmstudio des Autonomen Gebiets Guangxi der Zhuang in Nanning berufen. Dort arbeitete er als Kameramann eng mit Chen Kaige zusammen, dessen Film «Gelbe Erde» den Beginn der „Fünften Generation“ des chinesischen Kinos markiert. 1987 erfolgt sein Wechsel nach Xi’an, wo seine Regiekarriere mit dem internationalen Erfolg «Rotes Kornfeld» beginnt. Schon in seinen ersten Filmen demonstriert Zhang Yimou eine meisterliche Handhabung von Farbdramaturgie, die auch weiterhin sein Markenzeichen sein wird. Seine Filme haben insbesondere in der Anfangszeit das ländliche China als Schauplatz und thematisieren gesellschaftliche Veränderungen anhand von starken Frauengestalten, mit deren Darstellung Gong Li berühmt wurde. Bis zur Produktion von «Shanghai Serenade» waren Zhang Yimou und Gong Li auch privat ein Paar. Ab Mitte der 1990er-Jahre verändern sich die Inhalte von Zhang Yimous Filmen. Er widmet sich verstärkt der Gegenwart und dreht mit «Keep Cool» und «Happy Times» Filme mit einem urbanen Hintergrund. Mit dem aufwendigen Wuxia-Drama Hero war er im Gefolge von Ang Lees «Tiger and Dragon» auch im Genre der Martial Arts höchst erfolgreich. Er inszenierte auch die Oper Turandot 1998 in der Verbotenen Stadt in Peking und 2005 erneut in mehreren europäischen Städten. Die Inszenierung ist mit über 500 Mitwirkenden sehr monumental geraten und kommt vor allem in Fußballstadien zur Aufführung. Mit seiner Firma \"Impression Show\" produziert und inszeniert er große Live-Spektakel in China. Im Oktober 2003 brachte er das Open Air Musical „Impression Sanjie Liu“ zur Uraufführung. Es spielt in der wunderschönen Fluss- und Berglandschaft am Li-Fluss bei Yangshuo. In diesem Naturtheater finden 2000 Besucher Platz, seit der Uraufführung kommt es täglich zur Aufführung mit etwa 600 Akteuren, die zum großen Teil Flößer aus der näheren Umgebung sind. Eine ähnlich monumentale Schau wurde auf dem Westsee in Hangzhou aufgeführt. Dazu ließ Zhang Yimou eine große Bühne im Wasser errichten, die versenkt werden kann und zu den abendlichen Aufführungen nach oben fuhr. Bei den Olympischen Spielen in Peking führte er am 8. August 2008 die Regie bei der spektakulären Eröffnungsfeier sowie bei der Schlussfeier am 24. August. Nach 1988, 2000 und 2003 erhielt Zhang Yimou 2010 für \"San qiang pai an jing qi\" seine vierte Einladung in den Wettbewerb der 60. Filmfestspiele von Berlin. Zhang hat zwei Söhne und eine Tochter: Wegen des Verstoßes gegen Chinas Ein-Kind-Politik wurde er im Januar 2014 zu einer Strafe von umgerechnet 1,24 Millionen US$ verurteilt. Im Juli 2013 wurde bekannt, dass das Drehbuch zu Zhang Yimous neuem Film nach einer Überarbeitung von der chinesischen Zensurbehörde genehmigt wurde. Der Titel ist Guilai (归来,Rückkehr). Im September 2013 wurde mit den Dreharbeiten für den Film begonnen. Das Drehbuch beruht auf dem Roman \"Lufan yanshi\" (Der Verbrecher Lu Yanshi) von Yan Geling. Darin wird die Geschichte von Lu Yanshi und seiner Frau Feng Wanyu von den 1930er Jahren bis zu den 1990er Jahren erzählt. Lu Yanshi, gespielt von Chen Daoming, wird von seiner Familie zu einer Heirat mit Feng Wanyu, gespielt von Gong Li gezwungen. Lu Yanshi geht in die USA zum Studium und wird nach seiner Rückkehr nach China Professor. Bald wird er allerdings von der neuen kommunistischen Regierung zum Rechtsabweichler erklärt und verbringt lange Zeit in einem Arbeitslager. Anfang März 2014 wurde bekannt, dass die Zensurbehörde eine erste Fassung des Filmes gesichtet hat. Der Film wurde nicht nur genehmigt, sondern erhielt sogar eine besondere Belobigung. Der Film wurde für die Internationalen Filmfestspiele in Cannes vom 14. bis 25. Mai 2014 eingereicht. Mitte Mai 2014 sollte der Film auch in die chinesischen Kinos kommen. 2019 wurde sein Spielfilm \"Yi miao zhong\" (One Second) drei Tage vor dem Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlin wegen angeblicher Probleme bei der Postproduktion wieder abgesagt. Eine solche Absage war bis dahin bei diesen Filmfestspielen noch nie vorgekommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zhang Yimou (; * 14. November 1950 in Xi’an, China) ist ein chinesischer Regisseur. Zhang ist der erfolgreichste Vertreter der „Fünften Generation“ des chinesischen Kinos. Seine Filme unterlagen lange Zeit den Aufführverboten der chinesischen Behörden. Gleichwohl liefen sie unter anderem auf internationalen Filmfestivals und trugen stark zum Ansehen des modernen chinesischen Kinos bei. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking führte er die Regie bei der Eröffnungs- und der Schlussfeier.", "tgt_summary": null, "id": 371671} {"src_title": "Aichtal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einsatz.", "content": "Die grafische Benutzeroberfläche PC/GEOS lässt sich auf Computersystemen, auf welchen ein zu MS-DOS kompatibles Betriebssystem installiert ist, einsetzen. Ein erforderliches DOS-kompatibles Betriebssystem ist nicht Bestandteil von PC/GEOS. PC/GEOS nutzt und erweitert Fähigkeiten von DOS. Im Einsatz als DOS-Erweiterung fungiert es als DOS-Programmstarter sowie Dateimanager. Beim Start eines DOS-Programms wird PC/GEOS selbst dabei bis auf eine kleine Ladefunktion heruntergefahren und nach Beenden des DOS-Programms wieder gestartet. Unter DR-DOS registriert sich PC/GEOS jedoch statt TASKMGR als grafisches Menüsystem für den präemptiven Protected Mode-Multitasker (KRNL386.EXE bzw. EMM386 /MULTI) von DR-DOS und erlaubt so den nahtlosen Betrieb mehrerer parallel ablaufender DOS- und GEOS-Anwendungen gleichzeitig. PC/GEOS ersetzt die DOS-CLI durch dialogbasierte Bedienung unter Einsatz einer Maus und anderen Eingabegeräten. Es bietet verschiedene wählbare Bedienoberflächen. Im PC/GEOS-Lieferumfang und zusätzlich erhältlich sind systemeigene und stark integrierte Layout- und DTP-Anwendungen, Büro-, Schul- und Internetsoftware.", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile.", "content": "Der Vorteil gegenüber anderen Betriebssystemen und Bedienoberflächen liegt im geringen Ressourcenverbrauch von PC/GEOS. Es funktioniert aufgrund seiner geringen Hardwareanforderungen nicht nur auf aktuellen Personal Computern, sondern auch auf fast allen seit 1986 gebauten IBM-kompatiblen Computern. PC/GEOS eignet sich daher auch zum Einsatz auf Computern, zu denen aktuelle Produkte wie Windows XP, Linux-Distributionen oder macOS auf Grund ihrer hohen Anforderungen an die Hardware nicht lauffähig sind. Dazu kommt eine höhere Datensicherheit durch Beibehaltung der Datenformate.", "section_level": 2}, {"title": "Nachteile.", "content": "Der größte Nachteil von PC/GEOS ist, dass es bislang ausschließlich als 16-Bit-Version für den Real Mode vorliegt. Durch die geringe Verbreitung bietet sich für professionelle Softwarehersteller kein lukrativer Absatzmarkt. Neben Software des PC/GEOS-Herstellers existiert daher kaum weitere käuflich erwerbbare Software. Spezielle Tastaturen oder Eingabegeräte für körperbehinderte Menschen werden vom Hersteller bislang nicht unterstützt.", "section_level": 2}, {"title": "System.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Benötigte Hardware.", "content": "PC/GEOS stellt als 16-Bit-System geringe Anforderungen an die Hardware. Ab einem Intel-8086-Mikroprozessor mit mindestens 512 KB RAM, mindestens Hercules- oder CGA-Grafikkarte sowie zuvor installiertem DOS-Betriebssystem kann das PC/GEOS Grundsystem ausgeführt werden. Optional erhältliche Software setzt jedoch zumindest eine EGA- oder MCGA-Grafikkarte voraus. Der Hersteller empfiehlt für einen angenehmen Betrieb von PC/GEOS 4.x als Minimum einen 386er oder besser, 640 Kilobyte RAM, eine 15 MB große Festplatte und eine EGA-Karte. Das System soll von bis zu 32 Megabyte zusätzlichem RAM stark profitieren. Über 250, zumeist aus den Jahren 1990 bis ca. 2000 stammende Drucker mit parallelem und seriellem Anschluss, darunter PostScript-Drucker, werden unterstützt. USB-Drucker werden mangels USB-Treiber von einem auf DOS installiertem PC/GEOS nicht unterstützt. PC/GEOS kann auf optischen Medien CD und DVD gebrannt sowie auf diversen RAM-Karten oder USB-Stick installiert werden. Es ist auf CD- und USB-Treiber im zugrundeliegenden Betriebssystem angewiesen, oder eine Festplattenemulation im BIOS, welche das Booten von CD oder USB-Stick beherrscht. Die verschiedenen PC/GEOS Versionen unterstützen folgende weitere Hardwarestandards:", "section_level": 2}, {"title": "Benötigtes Betriebssystem.", "content": "PC/GEOS funktioniert auf zu DOS kompatiblen Betriebssystemen, wozu auch aktuelle wie FreeDOS gehören. Vorteil einer Installation auf MS-DOS-basierende Windows-Versionen ist der Umstand, dass sich PC/GEOS vieler Windows-Gerätetreiber, wie zum Beispiel für RAM, USB, Netzwerk und Drucker bedienen kann, was die Möglichkeiten gegenüber der Installation auf einem DOS-Betriebssystem erweitert. PC/GEOS funktioniert auf OS/2 ab der Version 2 sowie auf dem OS/2 Nachfolgern Warp/4 und eComStation im Direktbetrieb. Durch das Designkonzept von Windows NT (und seinen Nachfolgern), DOS-Programmen den direkten Zugriff auf die Hardware zu verweigern, funktioniert PC/GEOS unter Windows NT-basierenden Betriebssystemen mit den normalen Geos-Treibern nur im Vollbild-Modus im DOS-Fenster. Je nach verwendeter Hardware und Windows-Treibern ist zudem unter Geos z. T. kein „Truecolor“-Modus, sondern nur ein 16-Farben-Modus möglich. Daher gibt es ab Geos 3.x noch ein paar spezielle Grafiktreiber, die es Geos ermöglichen, unter Windows in einem Fenster zu laufen. Leider sind diese Treiber nicht sehr stabil und laufen z. T. nur, wenn Windows in einem Grafikmodus mit 16-bit Farbtiefe läuft. Auch Tonein- und -ausgabe ist nur mittels Emulatoren (VDMSound, DosBox...) möglich. Geos-Programme, die zum Abspielen von Audio-CDs dienen, brauchen ebenfalls Emulatoren, da MSCDEXNT deutlich weniger kann als sein DOS-Pendant MSCDEX. PC/GEOS kann u. a. auf FAT12-, FAT16- oder FAT32-formatierte Datenträger installiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Emulatoren.", "content": "Neben einer Direktinstallation auf DOS oder auf MS-DOS-basierende Windows-Versionen kann PC/GEOS auf nicht zu DOS kompatiblen Systemen wie Windows-XP, Linux-Distributionen, Mac OS X ab einer Taktfrequenz der CPU von ungefähr 1 Gigahertz auch mit Hilfe eines zuvor installierten Emulators wie DOSEMU oder DOSBox in brauchbarer Geschwindigkeit ausgeführt werden. Andreas Bollhalder hat eine QEMU-Installation mit FreeDOS und PC/GEOS 4 mit Breadbox Ensemble-Lite erstellt und bietet diese zum Download an. QEMU liegt hierfür mit angepasstem VGA-fähigem BIOS vor. Mit Hilfe des kommerziellen Produkts Microsoft Virtual PC für Mac OS X läuft PC/GEOS 4 am besten mit der ISUI-Oberfläche. Die Geschwindigkeit auf einem G4-Macintosh bewegt sich mit MS-DOS 7 auf 80486er-Niveau.", "section_level": 2}, {"title": "Systemaufbau und Kernel.", "content": "Das in der objektorientierten 8086-Assemblersprache Espire und einem ebenfalls objektorientierten Derivat der Programmiersprache C namens GOC entwickelte PC/GEOS bietet echtes präemptives Multitasking, Multithreading, dynamisch gelinkte Bibliotheken, Vektorschriften und seit 1990 ein erweitertes Dateisystem, welches lange Dateinamen sowie Dateikommentare unterstützt. PC/GEOS benötigt mitsamt allen mitgelieferten Applikationen, darunter umfangreiche Bürosoftware, je nach Version, 5 bis 20 Megabyte Speicherplatz und gehört damit zur Gruppe der höchstmöglich optimiert programmierten Systeme. Die Basis von PC/GEOS bildet ein je nach Version ca. 70 bis 100 Kilobyte kleiner 16 Bit-Kernel mit aufrufbaren Betriebssystemroutinen für präemptives Multitasking, dynamische Speicherverwaltung, Taskkommunikation, Objektunterstützung sowie Grafik- und Fensterverwaltung. Der Kernel bedient sich der von GEOS und DOS bereitgestellten Gerätetreiber.", "section_level": 2}, {"title": "GUI-Technologie.", "content": "Die komplett über Tastatur, sowie per Eingabestift oder Maus bedienbare Benutzeroberfläche bietet echtes WYSIWYG mit frei skalierbaren Vektorschriften und Vektorgrafik. Sie beruht auf einem geräteunabhängigen Koordinatensystem mit 72 Punkten pro Zoll und adaptiert Elemente der Unix-Oberflächen OpenLook und OSF/Motif. Mit ISUI (Industry Standard User Interface), Motif, OpenLook und anderen sind bereits mehrere, frei erstellbare und weitgehend aus denselben Elementen zusammengestellte PC/GEOS Benutzeroberflächen entstanden. Seit dem Jahr 1999 ist ab der Version 3.0 neben Motif auch eine an Microsoft Windows 9x angelehnte Desktop-Umgebung, die NewUI, aktuell auch ISUI genannt, verfügbar. GeoManager, der Hauptbestandteil von Motif, ist auch aus der NewUI startbar und dient dort als Dateimanager. Da das Objektsystem in GEOS in der Lage ist, seinen Momentanzustand zu speichern, finden sich nach der Rückkehr von einem DOS-Programm alle Anwendungen im selben Zustand wie zuvor.", "section_level": 2}, {"title": "Treiber.", "content": "PC/GEOS greift als DOS-Erweiterung auf dessen Treiber zurück. Damit ist es auf die Geräteunterstützung des Wirtssystems angewiesen. Es kann dabei auch Erweiterungsspeicher wie EMS oder XMS nutzen. Einige wenige Treiber ermöglichen präemptives Multitasking unter DOS.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungssoftware.", "content": "Für PC/GEOS existieren ineinander greifende Büroanwendungen für Textverarbeitung, Datenbankverwaltung, Vektor- und Raster-Grafikprogrammen oder Tabellenkalkulation. PDF-Dateien können nur eingeschränkt betrachtet werden, da die Größe an Hauptspeicher sehr knapp bemessen ist. Der Hersteller Breadbox Computer Company vertrieb zum Stand 2005 58 optionale PC/GEOS-Applikationen, vorwiegend für den Büro- und Bildungsbereich. Daneben existieren 10 weitere kommerzielle und etwa 100 Sharewareprogramme. Aufgrund der Abhängigkeit zu DOS können unter PC/GEOS auch noch viele alte Spiele verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Internetsoftware.", "content": "Neben der Anwendersoftware gibt es auch Software für die Internetbenutzung, darunter einen HTML 3.2 fähigen-Webbrowser, einen POP3-E-Mail-Client und Newsreader sowie IRC-, FTP-, Instant-Messenger- und HTML-Editor-Software. Die aktuelle Version 3.0 des Browsers \"WebMagick\" (früher \"Skipper\") unterstützt weder JavaScript noch Stylesheets und ist nicht für Multimediainhalte wie Audio oder Video konzipiert. Aufgrund der heute weit verbreiteten Javascript-, HTML5 und HTTPS-Nutzung ist PC/GEOS defacto vom Internet ausgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit vor Computerviren.", "content": "Bei Benutzung von PC/GEOS sind Schutzmaßnahmen hauptsächlich gegen alte und nur noch selten im Umlauf befindliche DOS-Viren angebracht. PC/GEOS selbst kennt bislang keine Viren oder Schadprogramme.", "section_level": 2}, {"title": "Softwareentwicklung auf PC/GEOS.", "content": "Für Programmierer bietet PC/GEOS zwei SDK-Versionen für die Borland C++ 3.1 IDE (DOS, für GEOS 2.0, bedingt auch für höhere Versionen geeignet) oder den Borland-C/C++ 4.5-Compiler (letzter 16-Bit-Compiler von Borland). Die frühere und GeoWorks-interne Sun-Workstation SDK-Version ist nicht mehr verfügbar. Ein eigener Precompiler und Linker setzen das proprietäre GOC-Objektmodell auf C++ um. Beide Versionen des SDK enthalten einen Makroassembler für die objektorientierte Assemblersprache Espire, deren Verwendung für die Treiberprogrammierung obligatorisch ist. Espire implementiert ein Objektmodell und Messaging-System. Der Kernel selbst wurde vollständig in Espire entwickelt. Mit Geo-Basic liegt ein bequemer UI-Designer für GOC-Programmierer vor. Daneben existieren noch weitere Programmiersprachen.", "section_level": 2}, {"title": "Marktsituation.", "content": "PC/GEOS war von 1990 bis 2000 ein Konkurrenzprodukt zu ähnlichen grafischen Benutzeroberflächen für DOS. Windows 3.x und Windows 9x, Digital Researchs GEM für den PC oder Quarterdecks DESQview/X waren bekannte Konkurrenten. PC/GEOS war für zwei Jahre nach Markteinführung 1990 Marktführer in diesem Bereich. AOL wählte es als Plattform der ersten beiden Softwareversionen zur telefonischen Einwahl in das kommerzielle AOL-Angebot. Laut Aussage des früheren Herstellers „NewDeal“ aus dem Jahr 2000 konnte es in Version des NewDeal Office auch in Südafrika, Brasilien und Indien nennenswerte Marktanteile erringen. Heute gehört PC/GEOS wie ZETA, AmigaOS oder RISC OS zur Gruppe örtlich bzw. kontinental schwach und vor allem für spezielle Einsatzzwecke verbreiteter Systeme. Seit 2002 ist PC/GEOS in seiner neuesten Version 4, zusammen mit den Bürosoftwareversionen Breadbox Ensemble, in Mehrplatzlizenzen beispielsweise für Schulen und NewDeal Office 2000 für Einzelpersonen einzig beim derzeitigen Hersteller und Inhaber der Rechte, der „Breadbox Computer Company“, sowie beim weltweit einzigen Distributor Clicks-Ltd. erhältlich. Breadbox, welche hauptsächlich als Auftragsfirma für Nokia-Smartphones im SymbianOS-Segment entwickelt, plant mit PC/GEOS vorerst Lernsoftware-Marktanteile bei Bildungseinrichtungen und OEM-Lerncomputerherstellern zurückzugewinnen. Da Breadbox keine Aktiengesellschaft ist, sind Mitteilungen zum Entwicklungsstand und geplanten Zielen selten und spärlich.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Konkurrenzprodukte.", "content": "Aktuelle, jedoch nicht kommerzielle DOS-kompatible Konkurrenzprodukte zu PC/GEOS mit ähnlicher Zielsetzung und technischen Anforderungen sind OpenGEM sowie die Entwicklungen um Matrix-OS, Qube-3P und SEAL-OS. Als kommerzielles Konkurrenzprodukt mit technologisch und marktpolitisch ähnlicher Philosophie und Einsatzgebieten kann RISC OS bezeichnet werden. Dieses wird auf Risc PCs und anderen RISC-Systemen mit einer StrongARM-CPU eingesetzt. Mit anderen, der gleichen Philosophie entstammenden GEOS-Systemen wie GEOS-SC und GEOS für z. B. den C64 sowie Apple II besitzt PC/GEOS keine Datenkompatibilität und nur geringe optische Ähnlichkeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "PC/GEOS 1 mit GeoWorks-Ensemble.", "content": "1990 wurde GEOS, welches bereits für die Homecomputermodelle Commodore-C64, -C128 sowie Apple II angeboten wurde, in reinem 6502-Assembler geschrieben, auf x86-kompatible Personalcomputer mit installiertem DOS-Betriebssystem adaptiert und erstmals auf der IT-Technologiemesse „Comdex Fall“ im Herbst 1990 in Las Vegas mit der Bezeichnung PC/GEOS 1.0 veröffentlicht. Es wurde vom ursprünglichen Erfinder, der Aktiengesellschaft GeoWorks-Corporation, welche sich vor 1990 Berkeley Softworks nannte und davor unter dem Namen The Softworks firmierte, mit Bürosoftware gebündelt und in der Folgezeit unter der Bezeichnung GeoWorks-Ensemble in den Versionen 1.x bis 2.01 angeboten. OS/90 und nachfolgend GeoDOS waren die ursprünglichen Bezeichnungen für das spätere PC/GEOS. Journalisten, welchen zum Testen OS/90- und später GeoDOS-Betaversionen zugingen, berichteten begeistert von mehreren mitgelieferten GUIs, welche jedoch aus Lizenzgründen der späteren Veröffentlichung fehlten. Entwickelt wurde OS/90 (GeoDOS) und das spätere PC/GEOS 1.x auf Sun-SparcStation Workstation Computern in Assembler. In den ersten Jahren konnte nur auf der 4.500 US$ teuren Sun-SparcStation Computerplattform entwickelt werden. Erst ca. 1994 konnte eine erste DOS-Version des Software-Entwicklungssystem (SDK) für weit verbreitete x86-Computer käuflich erworben werden. Die Version 1.2 besaß eine Rechtschreibprüfung der jeweiligen Landessprache in GeoWrite sowie Treiber für PostScript-Drucker. Außerdem bot Version 1.2 die Verwaltung der Druckerwarteschlange, Musterdokumente, neue Symbole für DOS-Programme, zusätzliche Belegungen der Tastatur mit Kurzbefehlen, Hilfestellung für die Installation und zusätzliche Anwendungen wie einen NIMBUS-Schriften Konverter. Die Ausstattungsvariante GeoWorks 1.2-Pro wurde zusätzlich mit einer in den Funktionen reduzierten Version der Borland Quattro-Pro-Tabellenkalkulation für DOS angeboten. Dazu kam ein Betrachter für Quattro Pro-Dateien.", "section_level": 2}, {"title": "PC/GEOS 2 mit GeoWorks-Ensemble.", "content": "1993 wurde PC/GEOS 1.x in objektorientiertem Assembler für den Kern (Kernel) und fast aller Applikationen, sowie teilweise in C größtenteils neu programmiert und zusammen mit dem überarbeiteten, integrierten Bürosoftwarepaket GeoWorks-Ensemble als PC/GEOS 2.0 veröffentlicht. Der OEM-PC-Hersteller Vobis brachte Computer mit installiertem PC/GEOS 2.0 OEM auf den Markt. Das Unternehmen Heureka sowie nachfolgend die Digit-Ostermann GmbH vermarkteten das System für einige Jahre exklusiv im deutschsprachigen Raum. 1994 wurde mit GeoWorks-Ensemble 2.01 eine weitere Version des Systems veröffentlicht, mit der erstmals zwei PC/GEOS benutzende Computer zum Datenaustausch verbunden werden konnten. Auch enthielt es die AOL-Software 2.0. Aufgrund der Vormachtstellung von Microsoft entwickelte „GeoWorks“ in den Jahren 1992 bis 1995 auf Basis von PC/GEOS ein neues System unter der Bezeichnung PEN/GEOS zum Einsatz vorwiegend auf Smartphones und PDAs.", "section_level": 2}, {"title": "PC/GEOS 2 mit NewDeal Office.", "content": "GeoWorks veräußerte 1994 die Lizenzrechte für PC/GEOS an das Unternehmen NewDeal, einem zu diesem Zweck neu gegründeten Unternehmen des früheren AOL-, Quantum-Link- und Commodore-Manager Clive G. Smith. NewDeal wurde verpflichtet, PC/GEOS sowie GeoWorks-Ensemble neu zu benennen. NewDeal Office 2.5 kam 1996 auf den Markt. Um Vermarktungsprobleme zu überwinden, stellte NewDeal mit NewDeal-Publish 2.5e eine eingeschränkte, englische Shareware-Version zur Verfügung. Seit dem Jahr 2003 liegt von diesem ersten NewDeal-Sharewareprodukt eine inoffizielle ins Deutsche übersetzte Version vor. NewDeal Office 97 war die erste PC/GEOS-Version, welche bei mehr als 32 Megabyte RAM nicht abstürzte, sondern diesen nutzen konnte. Außerdem hatte sie einen SVGA-Treiber für eine maximale Auflösung von 800 × 600 Bildpunkten und 256 Farben, der allerdings instabil war. NewDeal Office 98 enthielt acht weitere Applikationen in Lizenz der Breadbox Computer Company, darunter erstmals einen Webbrowser, VESA-kompatible SVGA-Grafikkarten-Treiber für True Color und konnte Dateien auch in den Formaten RTF sowie HTML importieren und exportieren. NewDeal fokussierte ihre Marketingaktivitäten auf Familien, Schulen, gemeinnützige und nichtstaatliche Organisationen, Bildung, Gebrauchtcomputer, Entwicklungshilfe, kleine Unternehmen mit weniger als 25 Mitarbeitern und OEM-Lizenznehmer. PC/GEOS wurde in Form von „NewDeal Office 98“ von der US-Regierung für Entwicklungshilfe- und Schulprojekte im eigenen Land und der Vereinten Nationen unterstützt und eingesetzt. Einige kanadische Bundesstaaten lizenzierten „NewDeal Office“ über den Vermarkter Universal Software International (U.S.I.) als Schulsoftware und nahmen das Lernen mit PC/GEOS mehrere Jahre in staatliche Lehrpläne auf.", "section_level": 2}, {"title": "PC/GEOS 3 mit NewDeal Office.", "content": "1999 erhielt das System unter der Bezeichnung NewDeal Office 98 Release 3 (3.1b) optional zu Motif, mit NewUI eine an Windows 95 angelehnte Desktop-Umgebung inklusive Taskleiste und einem, der Windows-Technik sehr ähnlichem, Menü, zum Starten von Applikationen und Auswahl von Dateien. Version 3 (3.1b) war das erste PC/GEOS, welches auf Windows NT 4 ausführbar war und einen eigenen Treiber für Sound-Blaster-kompatible Soundkarten besaß. Im Jahr 2000 folgten die verbesserten Versionen 3.2 und 3.2a, welche sich dadurch auszeichneten, dass sich die für Release 3 (3.1b) nur optional erhältliche Internetsoftware nun im Lieferumfang befand und bei Version 3.2a in einer verbesserten, wenn auch noch nicht ganz stabilen Version vorlag.", "section_level": 2}, {"title": "PC/GEOS 4 mit NewDeal Office 2000.", "content": "Anfang 2000 brachte NewDeal mit Hilfe weiterer Firmen PC/GEOS 4 unter der Bezeichnung NewDeal Office 2000 auf den Markt. Für PC/GEOS 4 wurde der Kernel stark modernisiert und der Funktionsumfang mehrerer Hauptapplikationen des Büropaketes erneut erweitert. Mit großen Plänen wurde im Jahr 2000 der Einsteiger-, Internet- und Büro-Weltcomputer GlobalPC zusammen mit vorinstalliertem NewDeal Office 2000 per OEM-Lizenz in China gefertigt. Der GlobalPC war ein Produkt der von Robert E. Turner, Sohn des Ted Turner, gegründeten Aktiengesellschaft MyTurn.com Inc. Der GlobalPC sollte mit hohem Umsatz den „digitalen Graben“ zwischen Arm und Reich in den USA und Entwicklungsländern überbrücken und hauptsächlich aufbereitete CNN-Inhalte transportieren. Hierzu wurde PC/GEOS standardmäßig im Easy-Desktop gestartet, einer Benutzeroberfläche, die PC/GEOS so simpel wie einen „Geldautomaten“ bedienbar machen sollte. Mit der.COM-Krise und dem Börsenkrach entzogen finanzkräftige Investoren im Jahr 2001 MyTurn.com dringend benötigte Gelder. Die darauffolgende Pleite des Unternehmens riss auch die an MyTurn.com finanziell beteiligten NewDeal in die Pleite. NewDeal und deren Tochterunternehmen GreenPC, welche gebrauchte Computer mit New Deal Office 3.2 an US-Schulen vermarktete, entließen daraufhin alle 125 Angestellten und verkauften die Rechte an PC/GEOS zu einem Zehntel des an GeoWorks bezahlten Preises an das Unternehmen Breadbox Computer Company. Das letzte von NewDeal im Jahr 2001 veröffentlichte Produkt war das nicht an den GlobalPC gebundene, einzeln erhältliche NewDeal Office 2000, welches auch im Jahr 2005 noch als umfangreichste PC/GEOS-Version galt.", "section_level": 2}, {"title": "PC/GEOS 4 mit Breadbox Ensemble.", "content": "Das inzwischen hauptsächlich an Symbian-OS-Software im Auftrag von Nokia arbeitende Unternehmen \"Breadbox Computer Company\" aus Florida erwarb nach der Pleite des früheren PC/GEOS Lizenznehmers NewDeal 2003 das Entwicklungs- und Vermarktungsrecht an PC/GEOS für alle Hardwareplattformen. Ab 2002 war von diesem Unternehmen PC/GEOS 4.0.2.0 und die \"Breadbox Ensemble\" genannte Bürosoftware in englischer Sprache erhältlich. 2005 folgte die Version 4.1.0.0. Beide Versionen wurden direkt von Breadbox nicht an Einzelpersonen abgegeben. Sie konnte ausschließlich in mehrfacher Stückzahl von Bildungseinrichtungen und ähnlichen Organisationen erworben werden. Die Version 4.1.0.0 war jedoch ab 2005 über den Vertriebspartner sun2000 als E-Mail-Anhang auch für Einzelkunden erhältlich. Zur zusätzlichen Produktbewerbung standen bis Ende 2005 drei verschiedene kostenlose, zur Demonstration eingeschränkte Versionen zum Download von der Herstellerseite zur Verfügung. Im Jahr 2001 bildete Breadbox mehrere Gruppen von Übersetzern und versandte hierzu 4.0.1.x Betaversionen. Die freiwilligen Übersetzer legten bereits 2002 eine komplett ins Deutsche übersetzte Breadbox Ensemble Version beim Hersteller vor. Der Direktvertrieb von Breadbox Ensemble an Einzelpersonen in Versionen für die Sprachen Deutsch, Französisch, Spanisch oder Portugiesisch ließ bis zum 4. Januar 2006 auf sich warten. Aus Lizenzgründen fehlt dem Breadbox Ensemble der von NewDeal entwickelte Easy-Desktop. Einige andere Applikationen wurden durch weniger ausgereifte Eigenentwicklungen ersetzt. Die Internet-Software wurde insgesamt stark verbessert, so dass sie seit dieser Version als stabil bezeichnet werden kann. Ein Pentium 2, 400 Megahertz-System kann bereits als hoch leistungsfähiges Gerät zum Betrieb von PC/GEOS 4.x angesehen werden.", "section_level": 2}, {"title": "FreeGEOS.", "content": "Seit 2019 liegt der SourceCode von PC/GEOS als FreeGEOS vor und kann frei kompiliert und editiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Begriffsverwechslung mit pcGEOS.", "content": "pcGEOS ist eine erstmals 1995 von Jochen Metzinger (Deutschland/Universität Hamburg) vorgestellte x86-DOS-kompatible Software zur Konvertierung von C64/128-GEOS (geoWrite- und geoDraw-) Dateien in x86-kompatible Datenformate.", "section_level": 1}], "src_summary": "PC/GEOS (\"Personal Computer/Graphical Environment Object System\") ist eine grafische Benutzeroberfläche für Computer mit installiertem DOS-kompatiblem Betriebssystem. Es ist auch unter den Bezeichnungen \"GeoWorks Ensemble\", \"GeoWorks DTP\", \"IBM SchoolView\", \"NewDeal Office\" und \"Breadbox Ensemble\" bekannt und wurde 1990 von dem US-Unternehmen \"GeoWorks Corporation\" vorgestellt, zwischenzeitlich von dem US-Unternehmen \"NewDeal Inc.\" und seit 2000 von \"Breadbox Computer Company, LLC\" mit Firmensitz in Florida weiterentwickelt und vertrieben.", "tgt_summary": null, "id": 2174344} {"src_title": "Windschiefe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Konzipiert wurden die Filmfestspiele auf Initiative des französischen Bildungs- und Kulturminister Jean Zay. Ursprünglich bereits für das Jahr 1939 geplant, fanden die ersten Internationalen Filmfestspiele von Cannes bedingt durch den Zweiten Weltkrieg erstmals von 20. September bis 5. Oktober 1946 statt. 1948 und 1950 fiel das Festival wegen Finanzierungsschwierigkeiten aus. 1955 wurde der beste Film erstmals mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Die von der französischen Juwelierin Lucienne Lazon entworfene Trophäe löste den bis dahin vergebenen „Grand Prix“ ab. Infolge der Pariser Mai-Unruhen wurde das Festival 1968 am 19. Mai abgebrochen. Bereits am Vorabend war Louis Malle als Mitglied der Jury zurückgetreten. Malle, François Truffaut, Claude Berri, Jean-Gabriel Albicocco, Claude Lelouch, Roman Polański und Jean-Luc Godard drangen in den Großen Saal des \"\" und forderten die Unterbrechung der Vorführung als Solidaritätsbekundung mit den streikenden Arbeitern und Studenten. Die Aktion wurde auch als Antwort auf die kurz zuvor erfolgte Entlassung von Henri Langlois als Direktor der gewertet. Anlässlich der 50. Filmfestspiele von Cannes wurde Ingmar Bergman in Anwesenheit zahlreicher früherer Preisträger mit der „Palme der Palmen“ ausgezeichnet. Heute gilt Cannes als eines der wichtigsten und prestigeträchtigsten Filmfestivals der Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Wettbewerbe und Preise.", "content": "Die Filmpreise der Internationalen Filmfestspiele werden von einer jährlich neu zusammengestellten internationalen Jury vergeben, die hauptsächlich aus Filmschaffenden besteht. Der wichtigste Preis ist die \"Goldene Palme ()\", mit der der beste Film des Wettbewerbs ausgezeichnet wird. Weitere von der Jury für den Gesamtfilm vergebene Preise sind (in absteigender Ordnung) der \"Große Preis der Jury ()\", der \"Preis der Jury ()\" sowie der (nicht zwingend jedes Jahr vergebene) \"Spezialpreis der Jury\". Daneben gibt es Preise in den Einzelkategorien weiblicher Darsteller, männlicher Darsteller, Regie und Drehbuch. Die Trophäen werden von dem Schweizer Juwelier Chopard in Genf hergestellt und gestiftet. Chopard verleiht ebenfalls den Schmuck für die Prominenten. Weitere Jurys zeichnen hier ebenfalls Wettbewerbsfilme aus. Am wichtigsten sind der \"FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik ()\" sowie der \"Preis der Ökumenischen Jury ()\". Neben dem Hauptwettbewerb gibt es von Festivalseite noch den Kurzfilm-Wettbewerb mit der \"Goldenen Palme für Kurzfilme ()\", den Wettbewerb, in dem Arbeiten von Filmstudenten prämiert werden, sowie die Reihe, in der seit 1998 der vergeben wird. Schließlich führen im Rahmen der internationalen Filmfestspiele sowohl die Vereinigung der Regisseure mit ihrer als auch die Kritikerorganisation mit ihrer eine eigene unabhängige Parallelveranstaltung durch, bei denen ebenfalls eine Reihe von Preisen vergeben werden. Die seit 1978 vergebene \"Goldene Kamera ()\" für ein Erstlingswerk dient dabei als Klammer, da der Preisträger von einer Jury aus Repräsentanten der drei Veranstaltungsträger aus den Wettbewerbsprogrammen aller drei Parallelveranstaltungen ausgewählt wird. Die wichtigsten Auszeichnungen im Überblick:", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "In Cannes werden auch große Künstler geehrt. So 1985 der Meisterregisseur François Truffaut, der 1958 als Kritiker in Cannes ausgeschlossen wurde, da seine Berichte als zu kritisch empfunden wurden. Ein Jahr darauf erhielt er den Regie-Preis für sein Erstlingswerk \"Sie küßten und sie schlugen ihn\". Nach den Pariser Mai-Unruhen boykottierte Truffaut mit Kollegen die Filmfestspiele, die deshalb 1968 nicht stattfinden konnten. Ein Jahr nach Truffauts Tod versammelte Jeanne Moreau in Cannes seine Stars (Jean-Pierre Léaud, Claude Jade, Catherine Deneuve, Gérard Depardieu, Fanny Ardant) auf der Bühne und präsentierte eine, die Claude de Givray als verfilmt hat. Ein weiterer Ehrenpreis ist der Prix Orange, der seit 1960 alljährlich von der Presse an einen Schauspieler oder eine Schauspielerin vergeben wird. Preisträger waren u. a. Annie Girardot (1961), Fernandel (1964), Philippe Noiret (1972), Claude Jade (1975) und Jean Marais (1998). Die Commission Supérieure Technique de l’Image et du Son (CST) verleiht für herausragende künstlerisch-technische Errungenschaften seit 1951 den Prix Vulcain de l’artiste technicien. 2018 vergab die Jury unter der Präsidentin Cate Blanchett zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals eine \"Palme d'Or spéciale\" an den französischen Regisseur Jean-Luc Godard, dessen Film \"Le Livre d'Image\" im Wettbewerb lief, aber keinen regulären Preis gewann. Mit dem neu geschaffenen Preis sollte sowohl der Film als auch Godards Leistungen für das Kino gewürdigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Auseinandersetzung mit Netflix.", "content": "Die Einladung der Netflix-Eigenproduktionen \"The Meyerowitz Stories\" und \"Okja\" 2017 rief kontroverse Diskussionen hervor. Grundsätzlich war diese konform der Statuten, es missfiel jedoch, dass Netflix die übliche Reihenfolge der Filmauswertung nicht einhält, sondern statt im Kino direkt via Video-on-Demand veröffentlicht. Daraufhin wurden die Statuten mit Wirkung ab 2018 geändert. Seit dem muss jeder Film für die Nominierung eine Kinoauswertung in Frankreich nachweisen. Eine Kinoauswertung in Frankreich lehnt Netflix ab, da damit eine dreijährige rechtliche Sperrfrist für die SVOD-Veröffentlichung (Video-on-Demand per Abonnement) einhergeht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes () zählen zu den weltweit bedeutendsten Filmfestivals. Sie werden seit 1946 jährlich im Mai an der Côte d’Azur veranstaltet. Hauptveranstaltungsort in Cannes ist das Palais des Festivals et des Congrès. ", "tgt_summary": null, "id": 1428280} {"src_title": "Lübberstorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verbreitung und Quellen.", "content": "Die Sprache wurde laut Caesar von verschiedenen keltischen Volksstämmen in Teilen des heutigen Frankreichs bis zur Seine und Marne, und in der Schweiz am Oberrhein gesprochen. Einige wenige beschriftete Gegenstände (instrumenta) befinden sich außerdem nördlich der Seine (bis ins heutige Belgien) und in Norditalien. In Norditalien belegen Inschriften eine verwandte Sprache, das Lepontische. Die frühesten Belege der Sprache werden auf das 4. Jahrhundert v. Chr. datiert, etwa im 3. Jahrhundert n. Chr. brechen die Belege ab. Die keltischen Stämme erfanden keine eigene Schrift, sondern übernahmen die Alphabete ihrer Nachbarn. So sind gallische Inschriften in zwei Alphabeten erhalten: zunächst griechische Schriftzeichen im Umland der griechischen Kolonie Massalia und, nach Ankunft der Römer, lateinische Schriftzeichen. Erhalten sind in gallischer Sprache eine Anzahl steinerner Inschriften (oft Weihinschriften und zum Teil zweisprachig: Latein und Gallisch), eine Vielzahl kurzer Graffiti auf Tonscherben (häufiges Muster: „X hat dies gemacht“), eine Anzahl bleierner Fluchtäfelchen, der Kalender von Coligny und einige weitere. Diese machten eine relative gute Rekonstruktion des Gallischen möglich, wobei die Sprache wohl immer eine \"Trümmersprache\" bleiben wird, da u. a. nur sehr wenige Verbformen, Adjektive usw. erhalten sind.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachliche Merkmale.", "content": "Das Gallische ist sprachwissenschaftlich vor allem deshalb von großer Bedeutung, da es die aus dem Indogermanischen über das Gemeinkeltische ererbten Endungen fast vollständig erhält. Formal hat es daher eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Urgermanischen, Lateinischen und anderen alten Sprachen. In der (heute nicht mehr allgemein gängigen) Unterscheidung der keltischen Sprachen in q-keltische und p-keltische Sprachen zählt das Gallische zum P-Keltischen. Der Name einer Pferdegöttin lautet beispielsweise \"Epona\" (vgl. Latein \"equus\" „Pferd“, aber auch griechisch \"hippos\" „Pferd“). Das Gallische wie auch das Lepontische und das Galatische steht von den inselkeltischen Sprachen der britannischen Gruppe nahe. Sprachwissenschaftler wie Karl Horst Schmidt gehen sogar von einer \"gallo-britannischen Untergruppe\" innerhalb der keltischen Sprachen aus. Von den inselkeltischen Sprachen unterscheidet sich das Festlandkeltische jedoch vor allem durch die Neigung zu Anlautmutationen und den frühen Wegfall der ererbten Endungen in der ersten Gruppe.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachbeispiele.", "content": "Beim zweiten Beispiel handelt es sich um eine Inschrift in römischen Großbuchstaben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gallische ist eine keltische Sprache, die im Altertum in Gallien gesprochen wurde. Die gallische Sprache ist die am besten belegte der fünf festlandkeltischen Sprachen, die heute alle ausgestorben sind. \"Gallisch\" als Sprachbezeichnung ist mindestens seit Aulus Gellius (ca. 180 nach Christus) belegt.", "tgt_summary": null, "id": 1968544} {"src_title": "Deutschlandsender", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das im CNL zusammengefasste Nachtzugangebot der Deutschen Bahn wurde in den letzten Jahrzehnten vor der Einstellung sukzessive reduziert, beispielsweise gab es in den 1990er Jahren mehr als je eine Verbindung nächtlich zwischen München und Rom bzw. München und Berlin. 1998 wurde das Nachtzuggeschäft der Deutschen Bahn mit den Zuggattungen EN (EuroNight) und UEx (Urlaubsexpress) von der DB Fernverkehr in die DB AutoZug ausgelagert. Ein Jahr später wurde die CityNightLine mit Sitz in Zürich, die bis dahin ein Gemeinschaftsunternehmen der DB, der ÖBB und der SBB war, eine 100%ige Tochter der DB Fernverkehr. Sie wurde zusammen mit der DB Autozug geführt. Somit lag die Verantwortung für alle Nachtzuggattungen, die den Kern des City-Night-Line-Netzes bildeten, ab diesem Zeitpunkt in einer Hand. Service, Wagenmaterial und Preise der CityNightLine und ihres deutschen Pendants wurden jedoch getrennt weitergeführt. Parallel zur unternehmerischen Integration wurden die Nachtzüge der \"DB Autozug\" in die Zuggattung \"DB Nachtzug\" umbenannt. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2002 war das DB-Nachtzug-Angebot auf 20 Züge ausgebaut worden. Mit dem Aufkommen der Billigflieger und dem Ausbau des internationalen Hochgeschwindigkeitsnetzes im Eisenbahnverkehr sah die DB die Notwendigkeit, den Nachtreiseverkehr auf die geänderten Anforderungen des Verkehrsmarktes auszurichten. Ziel war, die Nachtreiseverkehre als Ergänzungsprodukt zum Hochgeschwindigkeitsverkehr auf langen Distanzen (zwischen 800 und 1500 km) zu etablieren. Um dies zu erreichen, wurden die bestehenden Zuggattungen CityNightLine (CNL), DB NachtZug (NZ) und UrlaubsExpress (UEx) in das neue Produkt City Night Line (CNL) integriert. Parallel wurde das Produkt in die Preissysteme und den Vertrieb des jeweiligen Abfahrtslandes integriert. Das Liniennetz wurde entsprechend der Zielsetzung neu konzipiert: Parallelverbindungen zum Fernverkehr wurden gestrichen, Linien gezielt verlängert und stark saisonale und touristische Destinationen zugunsten täglicher Verbindungen aufgegeben. Im Zuge der Bündelung des Angebotes wurden ältere Reisezugwagen außer Dienst gestellt. Die gesamte Flotte von Schlaf-, Liege- und Ruhesesselwagen war seither durchgehend klimatisiert. Die Wagen erhielten ein einheitliches Erscheinungsbild in weiß mit rotem Fensterband. Türen sind ganz in weiß gehalten. Der Service wurde über alle Linien standardisiert. Zum 1. Januar 2010 wurde die City Night Line CNL von der DB AutoZug, ebenfalls eine hundertprozentige Tochter von DB Fernverkehr, übernommen. Im September 2013 wurde DB AutoZug aufgelöst und auf DB Fernverkehr verschmolzen. Bis 2014 gab es fünf jeweils auf Teilstrecken zusammengefasste Gruppen von CNL-Linien: Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2014 erfolgten deutliche Einschränkungen des Netzes, dabei entfielen die folgenden Linien: Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 wurde der CityNightLine \"Capella\" (München Ost – Berlin-Lichtenberg) eingestellt. Seitdem fand zwischen München und Berlin kein Nachtzugverkehr mehr statt. Die Deutsche Bahn kündigte Ende 2015 an, den Nachtzugverkehr zum Fahrplanwechsel 2016 einzustellen. Als Ursachen wurden unter anderem ein überaltertes Wagenmaterial, steigender Wettbewerbsdruck und eine niedrige Qualität genannt. Als Ersatz baute die DB Fernverkehr das nächtliche IC- und ICE-Angebot aus, teilweise als saisonale Verbindungen. International sollen IC-Nachtbusse zum Einsatz kommen. Daneben übernahmen die ÖBB einen Teil der Nachtzugverbindungen, teilweise jedoch mit abweichenden Laufwegen (zum Beispiel Zürich–Prag über Innsbruck und Salzburg statt über Frankfurt (Main)). Die ÖBB übernahm das Nachtzugpersonal der Deutschen Bahn allerdings nicht. Die Deutsche Bahn habe nach eigenen Angaben von Mitte 2016 bei einem Umsatz von 90 Millionen Euro ein Rekorddefizit von 30 Millionen Euro erzielt. Eine Vielzahl von Organisationen wie z. B. VCD, Back-On-Track und Allianz pro Schiene unterstützen Initiativen und Petitionen, die Nachtzüge als klimafreundliche Alternative zum Flugverkehr erhalten und ausbauen wollen. Ziel des City-Night-Line-Liniennetzes war es, das europäische Fernverkehrsnetz auf langen Reiseweiten zu ergänzen. Fahrzeiten von über sechs Stunden wurden in die Nacht verlagert und konnten so ohne zusätzlichen Zeitverlust im Schlaf zurückgelegt werden. Die City-Night-Line-Züge wurden in einem Flügelzugsystem gefahren. Beispielsweise fuhren die Zugteile der Linien Amsterdam–München und Amsterdam–Zürich gemeinsam bis Frankfurt (Main) Hauptbahnhof, wo sie getrennt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung der Züge.", "content": "City-Night-Line-Züge wurden aus Abteil- oder Großraumwagen mit Ruhesesseln, Liegewagen, Schlafwagen, Speisewagen gebildet. Alle Linien boten ein spezielles Abteil für mobilitätseingeschränkte Reisende. Um die Gepäckmitnahme zu erleichtern, wurden entweder kombinierte Liege-/Gepäckwagen oder Sitzwagen mit speziellem Gepäck-/Fahrradabteil eingesetzt. Die Schlafwagen wurden speziell für City Night Line entwickelt. Zuletzt wurden ausschließlich Schlafwagen der sogenannte Comfortline (Bauart 173.1) eingesetzt. Die Wagen sind klimatisiert und bieten je Abteil zwei, teilweise drei Betten, in der sogenannten \"de-luxe\"-Variante mit eigenem Bad (Dusche, Waschgelegenheit und WC). Ansonsten befindet sich in jedem Abteil ein Laptop-Anschluss und Waschbecken, Dusche und WC sind am Gang. Die Abteile sind mit „normalen“ Betten ausgestattet. Diese Wagen wurden im Dezember 2016 sämtlich von den ÖBB übernommen. Die Liege- und Sitzwagen wurden aus vorhandenen Typen der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn umgebaut. Die Liegewagen waren mit vier oder sechs Liegen ausgestattet und waren in drei Unterarten im Einsatz, die sich in ihren Zusatzfunktionen unterscheiden: Die Bvcmbz wurden von den ÖBB übernommen. Bei den Sitzwagen wurden Abteilwagen (sechs Sitze je Abteil; Bauart 236.9) und Großraumwagen mit Ruhesesseln (Bauarten 875) eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Tarife und Preise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Der CNL-Verkehr wurde tariflich der \"Produktklasse IC/EC\" (vormals \"Produktklasse B\"), der zweithöchsten der drei Produktklassen des DB Personenverkehrs zugeordnet. Für den City Night Line galten alle Sparpreise des Fernverkehrs sowie die entsprechenden Rabattierungsmöglichkeiten (BahnCard). Die inzwischen üblichen Sonderangebote des Fernverkehrs (zum Beispiel das \"Lidl-Ticket\" oder das \"Tchibo-Ticket\") galten in der Regel, aber nicht grundsätzlich auch im City Night Line. Es waren die jeweiligen Angebotskonditionen zu beachten. Fahrkarten konnten frühestens drei Monate vor ihrem ersten Geltungstag erworben werden. Für Gruppenreisen lag der Vorlauf bei bis zu zwölf Monaten, soweit der entsprechende Fahrplan bereits bekannt war. Zusätzlich zur Fahrkarte war eine Reservierung erforderlich (Ausnahme s. o.). Sie diente gleichzeitig als Entgelt für die Zusatzleistungen über Nacht und unterschied sich je nach Komfortkategorie. In den Niederlanden wurde der City Night Line generell über die sogenannten Globalpreise verkauft, wie sie in Deutschland für Transitverkehre gelten. Reisende mit Fahrschein (z. B. Interrailer) konnten Reservierungen auch einzeln erwerben. Analog Niederlande Analog Deutschland. Aufgrund des hohen Transitanteils, d. h. Reisen in Richtung Niederlande, Tschechien oder Dänemark war der Anteil der Globalpreis-Fahrscheine allerdings hoch.", "section_level": 2}], "src_summary": "City Night Line (Abkürzung: CNL, Wagenfarben: weiß/rot, vorher dunkelblau/gelb, Logo im Schweizer Kursbuch: ) war eine Zuggattung für Nachtreisezüge in Europa. Sie wurde seit 2013 unmittelbar von der DB Fernverkehr betrieben. Das Personal stellte DB European Railservice. Zur CNL gehörte der letzte noch von DB oder ihren Tochterunternehmen betriebene innerdeutsche Nachtzug München–Hamburg sowie Verbindungen zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik, den Niederlanden, der Schweiz sowie Italien via Österreich. Neben der CNL betreiben auch einige ausländische Bahngesellschaften Nachtzüge, die durch Deutschland führen oder in Deutschland enden. ", "tgt_summary": null, "id": 1698027} {"src_title": "Frankfurter Neue Presse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Er wurde 1947 als Sohn von Haywood Stenton „John“ Jones (1912–1969) und Margaret Mary „Peggy“ Burns (1913–2001) im Londoner Stadtteil Brixton geboren und wuchs in einfachen, aber gesicherten Verhältnissen auf. Sein Vater war Marketingleiter für das Kinderhilfswerk Barnardos, seine Mutter arbeitete als Kellnerin. Das Familienklima war von Schweigsamkeit geprägt, was Bowie 1993 in einem Interview folgendermaßen charakterisierte: „Meine Kindheit war nicht glücklich. Nicht, dass es brutal zugegangen wäre, aber ich hatte eine ganz bestimmte Art britischer Eltern: Sie waren", "section_level": 2}, {"title": "Erste musikalische Schritte.", "content": "Im Alter von neun Jahren kam David Bowie über seinen Vater, der ihm die ersten Singles schenkte, mit Rock ’n’ Roll in Berührung. Über die erste Platte, Little Richards \"Tutti Frutti\", sagte er später: „Ich hatte Gott gehört.“ Neben seinen Eltern förderte auch sein Bruder Terry das in David erweckte Musikinteresse, indem er ihn mit US-Beat-Poeten und Jazz bekanntmachte und den damals 13-Jährigen beispielsweise zu Konzerten im Londoner Unterhaltungsviertel Soho mitnahm. 1962 sang Bowie im Alter von 15 Jahren unter dem Künstlernamen Dave Jay in der Gruppe The Kon-Rads, in der er auch Saxophon spielte. Die Band nahm im August 1963 einen von Bowie mitkomponierten Song mit dem Titel \"I Never Dreamed\" auf. 2018 wurde die einzige bekannte Aufnahme dieser Session in einem alten Brotkorb gefunden. Das für Decca aufgenommene Demo-Tape", "section_level": 2}, {"title": "Durchbruch.", "content": "1971 folgte das Album \"Hunky Dory\". Als Keyboarder ist darauf Rick Wakeman zu hören, der später mit der Band Yes bekannt wurde. Zudem spielten darauf mit Mick Ronson (Gitarre), Mick (Woody) Woodmansey (Schlagzeug) und Trevor Bolder (Bass) alle Mitglieder der späteren Begleitband seines Alter Egos Ziggy Stardust, The Spiders from Mars. Es war Bowies erstes Album für die Plattenfirma RCA Records, an die ihn sein neuer Manager Tony DeFries vermittelt hatte. Unter anderem enthält es einen der bekanntesten Bowie-Songs, \"Changes\", und die Ballade \"Life on Mars?\", nach der 2006 eine Fernsehserie benannt wurde. Bowies Beschäftigung mit der damaligen Musik- und Kunstszene der USA zeigte sich auf diesem Album in Reverenzen an Bob", "section_level": 2}, {"title": "Die Berliner Zeit.", "content": "Bowie wohnte die erste Zeit bei Edgar Froese von Tangerine Dream im Berliner Bayerischen Viertel, wo er einen kalten Entzug von harten Drogen machte. Bowie bezeichnete Froeses Album \"Epsilon in Malaysian Pale\" als „ein unglaublich schönes, verzauberndes, treffendes Werk... Das war der Soundtrack zu meinem Leben, als ich in Berlin wohnte.“ Von 1976 bis 1978 bewohnte er eine Sieben-Zimmer-Altbauwohnung in der Hauptstraße 155 im West-Berliner Stadtteil Schöneberg. In späteren Interviews, so innerhalb einer Reportage von Arte, bezeichnete er West-Berlin als die damalige „Welthauptstadt des Heroins“. In den Berliner Hansa Studios stellte er das Album \"Low\" fertig, den ersten Teil der sogenannten \"Berlin-Trilogie\". Bowie war von deutschen Bands wie Tangerine Dream, Kraftwerk, Cluster, Can oder Neu!, aber auch von Steve Reich beeinflusst. Eigentlich betrachtete er die Alben, bei denen es nicht um Verkaufszahlen gehen sollte, als Experiment. Doch die ausgekoppelte Single \"Sound and Vision\" wurde ein großer Hit; sie stieg in Deutschland bis auf Platz 6 und erreichte in England sogar Platz 3. Während", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge in den Charts der 1980er Jahre.", "content": "Das neue Jahrzehnt begann für Bowie nach der Scheidung von Angela Barnett und der Übertragung des alleinigen Sorgerechts für den gemeinsamen Sohn mit seinem Broadway-Debüt in dem Stück \"The Elephant Man,\" für das er als Schauspieler gelobt wurde. 1980 hatte er mit dem Album \"Scary Monsters (And Super Creeps),\" dem bis 2002 letzten von Tony Visconti produzierten Album, und dessen Singleauskopplung \"Ashes to Ashes\" Erfolg. 1981 war er in einem Cameo-Auftritt in dem Film \"Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo\" bei einem Konzert in der Deutschlandhalle zu sehen. Der Soundtrack besteht ausschließlich aus Bowie-Songs, darunter auch \"“Heroes”\". Mit der Band Queen nahm er im selben Jahr den Titel \"Under Pressure\" auf. Das in einer sechsstündigen Session entstandene Lied erreichte im November des Jahres Platz 1 in Großbritannien. 1982 spielte Bowie neben Catherine Deneuve und Susan Sarandon in dem Film \"Begierde\" von Tony Scott mit, und es erschien das zweite", "section_level": 2}, {"title": "Neufindung.", "content": "Nach dem kommerziellen und künstlerischen Misserfolg des Albums \"Never Let Me Down\" von 1987 tauchte Bowie zwei Jahre später mit dem Tin-Machine-Projekt wieder auf. „Tin Machine“ war die Band um Reeves Gabrels und die Brüder Hunt und Tony Sales, mit denen Bowie 1977 die Iggy-Pop-Platte \"Lust for Life\" als Produzent und Co-Autor eingespielt hatte. Bowie bestand darauf, nur „ein Bandmitglied unter vielen“ zu sein, und lehnte jegliche Sonderrolle ab. 1991 folgte \"Tin Machine II\" und die mäßig erfolgreiche Single \"You Belong in Rock ’n’ Roll\". 1992 heiratete Bowie Iman Abdulmajid, ein weltweit bekanntes Model und Schauspielerin aus Somalia. Mit ihr bezog er im selben Jahr ein 175 m2 großes Appartement im Essex House am New Yorker Central Park, 160 Central Park South. In diese Zeit fällt sein Album zur Verfilmung von Hanif Kureishis", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Zusammen mit seiner Frau Iman und der gemeinsamen Tochter lebte David Bowie seit 1999 relativ zurückgezogen in zwei Penthouse-Wohnungen in SoHo, 285 Lafayette Street, zwischen Prince Street und Houston Street. Am 10. Januar 2016, zwei Tage nach seinem 69. Geburtstag", "section_level": 2}, {"title": "Aufarbeitung.", "content": "2019 wurde die Produktion eines Biopics über das Leben von David Bowie bestätigt. Demnach arbeitet Neil Gaiman an dem Drehbuch, soll Peter", "section_level": 2}, {"title": "Stil.", "content": "David Bowie ließ sich von vielfältigen Einflüssen westlicher, aber auch außerwestlicher Kultur inspirieren, sowohl in Bezug auf Image als auch Musik. Zu Beginn seiner Karriere orientierte er sich vor allem an der damals modernen Beatmusik, aber auch an der britischen Tradition des Novelty-Songs. Zudem interessierte er sich für die US-amerikanische Avantgarde-Band „The Velvet Underground“ und die Proto-Punk-Band „The Stooges“ aus Detroit. Durch Lindsay Kemp wurde er mit einer bestimmten Schule der Pantomime bekannt, die unter anderem auch Bezüge zum japanischen Kabuki-Theater hatte. Elemente aus diesem benutzte er in den 1970er Jahren immer wieder für seine Bühnenshow. Ebenfalls fasziniert war er von der Ästhetik der Transvestiten und der homosexuellen Avantgarde, besonders in der New Yorker Subkultur. Zunächst orientierte er sich an der Ästhetik von Figuren aus dem Umfeld von Andy Warhol, an denen er seine Figur „Ziggy Stardust“ formte. Mit seinem", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "David Bowie wird als einer der einflussreichsten Künstler seiner Zeit – und bis Anfang der 1980er Jahre auch Vorreiter – im Bereich zeitgenössischer populärer Musik angesehen. Das ist auf seine", "section_level": 2}, {"title": "Image.", "content": "Die stärkste kulturelle Wirkung erzielte Bowie mit seiner Kunstfigur „Ziggy Stardust“. Deren Image beeinflusste Punk-, Independent- und New-Romantic-Musiker von Steve Strange bis Morrissey. Madonna sagt, dass ein von ihr im Alter von 14 Jahren besuchtes Ziggy-Stardust-Konzert ihr Leben verändert habe. Die Kunstfigur David Bowie verwandelte sich kontinuierlich. Allein diese Kreativität war in dieser immer gegensätzlichen Form der thematischen Selbstdarstellung bis zuletzt in der Musikszene absolut innovativ. Im Zusammenhang mit dem Album \"Station to Station\" verwandelte sich Bowie 1976 in eine weitere Kunstfigur namens \"Thin White Duke\", eine Bezeichnung, die sich auf die Zeile \"The return of the Thin White Duke\" im Titelsong bezieht. Seine Garderobe bestand nun aus einem weißen Hemd mit schwarzer Hose und Weste, die Haare waren streng zurückgekämmt, seine Ausstrahlung erschien distanziert und unterkühlt. Nicht nur aufgrund seines selbstgewählten Titels \"Duke\" geriet er in Verdacht, dass er faschistischer Gesinnung sei. Bei einem Live-Auftritt wurde dann eine verfängliche Geste beobachtet und in Interviews gab er Sätze von", "section_level": 2}, {"title": "Bowie als Schauspieler.", "content": "Seit Mitte der 1970er Jahre arbeitete Bowie auch regelmäßig als Schauspieler in Spielfilmen und Fernsehserien. Er erntete damit allgemein Anerkennung, jedoch nicht in dem Ausmaß wie mit seinem musikalischen Schaffen. Auch er selbst sah sich vorrangig als Musiker, wie er in Interviews bekundete. Seine ersten Erfahrungen als Schauspieler sammelte er Ende der 1960er Jahre in dem experimentellen Kurzfilm \"The Image\" und in kleinen Promo-Streifen als Pantomime für seinen damaligen Mentor Lindsay Kemp. 1975 castete ihn Nicolas Roeg für die Hauptrolle in dem Spielfilm \"Der Mann, der vom Himmel fiel\", obwohl Bowie keine nennenswerte Schauspielerfahrung hatte. Dieser Film gilt bis heute als seine beste Schauspielleistung. Bowie bemerkte jedoch später selbstkritisch, dass er eigentlich nur sich selbst gespielt habe. Er war zu dieser Zeit schwer kokainsüchtig. Weniger erfolgreich war 1979 seine Darstellung des Paul in \"Schöner Gigolo, armer Gigolo\". Der Film und auch sein Spiel wurden sowohl von der Kritik verrissen als auch von Bowie selbst später abgetan. 1981 hatte er einen Kurzauftritt in \"Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo\". Er ist dort in einem", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1996 wurde Bowie in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 1999 wurde er von der damaligen französischen Kulturministerin Caroline Trautmann zum \"Commandeur de l’ordre des Arts et des Lettres\" ernannt, nachdem er 1997 bereits zum \"Officier\" dieses Ordens ernannt worden war. Zurückgewiesen hat Bowie jedoch sowohl die Ernennung zum CBE (\"Commander\" of the Order of the British Empire) im Jahr 2000 als auch die noch höhere Ehre eines KBE (Knight Commander of the Order of the British Empire) im Jahr 2003, die mit dem Titel „Sir“ verbunden gewesen wäre. 2000 wählte der \"New Musical Express\" Bowie zum „einflussreichsten Popmusiker aller Zeiten“. 2007 wurde er bei der elften Verleihung der Webby Awards mit einem Preis für sein Lebenswerk, unter anderem in Verbindung mit seinem Wirken als Pionier der Musikszene des Internet, ausgezeichnet. Nach David Bowie ist die Riesenkrabbenspinnenart \"Heteropoda davidbowie\" benannt, die 2009 von Peter Jäger von der Sektion Arachnologie am Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt am Main entdeckt wurde. 2017 wurde erneut eine neu entdeckte Spinnenart nach ihm benannt: \"Spintharus davidbowiei\". Im Februar 2014 erhielt Bowie als mit 67 Jahren bislang ältester Musiker einen Brit Award, für ihn der erste seit 1984. Zur Preisverleihung reiste er nicht", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Zusammenarbeit mit anderen Künstlern.", "content": "Bowie hat in seiner langen Karriere mit sehr vielen prominenten Kollegen zusammengearbeitet, so zum Beispiel mit seiner früheren Lebensgefährtin Romy Haag, aber auch mit Marc Bolan \"(Prettiest Star, Madman, Standing Next to You),\" Brian Eno \"(Heroes, Low, Lodger, 1. Outside)\", Mick Jagger \"(Dancing in the Street)\", John Lennon \"(Fame)\", Marianne Faithfull \"(I Got You Babe),\" Bing Crosby \"(Little Drummer Boy),\" Tina Turner \"(Tonight),\" bei deren Europatournee 1985 er einen Gastauftritt hatte, Pat Metheny \"(This Is Not America),\" Philip Glass \"(Low- und Heroes-Symphonie),\" Luther Vandross, Quincy Jones, Queen \"(Under Pressure),\" Meshell Ndegeocello, Klaus Nomi, Frank Black, Pet Shop Boys \"(Hello Spaceboy),\" Lou Reed und Iggy Pop. Mitte der 1990er ging er mit Nine Inch", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vermögen.", "content": "David Bowie galt als einer der reichsten Künstler weltweit. Über die Höhe des Vermögens existieren unterschiedliche", "section_level": 2}, {"title": "Bowie-Bonds und Internet.", "content": "Im Februar 1997 ging Bowie einen neuen Weg, um mit seiner Musik Geld zu verdienen: Er gab eine Anleihe (\"Bowie Bonds\") heraus, die mit den zukünftigen Einnahmen von 287 seiner Songs abgesichert war und ihm auf einen Schlag 55 Millionen US-Dollar einbrachte. Die zehnjährige Anleihe wurde anfangs von der Agentur", "section_level": 2}, {"title": "Augenfarbe.", "content": "Bei einer Schlägerei im Jahr 1962 mit seinem Freund George Underwood, bei der es um ein Mädchen ging, wurde die Pupillenmuskulatur seines linken Auges verletzt. Dies führte zu einer", "section_level": 2}, {"title": "Sexuelle Orientierung.", "content": "Oft wurde über eine mögliche Bisexualität Bowies spekuliert. Schlagzeilen wie „David Bowie liebt einen Mann“ aus der Zeit seiner Beziehung mit der transsexuellen Entertainerin Romy Haag waren in den 1970ern an der Tagesordnung. Bowie selbst hatte mit seinem androgynen, manchmal fast femininen Auftreten dieses Image geschaffen und dem \"Melody Maker\"", "section_level": 2}], "src_summary": "David Bowie (* 8. Januar 1947 als \"David Robert Jones\" in London; † 10. Januar 2016 in New York City) war ein britischer Musiker, Sänger, Produzent und Schauspieler. In seiner mehr als 40 Jahre dauernden Karriere war er mit 26 Studioalben einer der einflussreichsten Musiker der Rock- und Popmusik und mit rund 140 Millionen verkauften Tonträgern auch kommerziell sehr erfolgreich.", "tgt_summary": null, "id": 575861} {"src_title": "Little John", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Colima liegt im Südwesten Mexikos zwischen den Bundesstaaten Michoacán und Jalisco. Im Süden grenzt der Bundesstaat an den Pazifik. Zum Bundesstaat Colima gehören auch die Revillagigedo-Inseln.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Colima zeichnet sich durch eine große Anzahl unterschiedlicher Mikroklimata aus. In Meeresnähe ist es tropisch schwülwarm, je weiter man ins Landesinnere fährt, desto gemäßigter wird es durch die Höhe. Der erloschene Vulkan \"Nevado de Colima\" trägt durch die Höhe teilweise sogar Schnee. An den Hängen des aktiven Volcán de Fuego findet man mitteleuropäischen Bewuchs.", "section_level": 2}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Durch die vielen unterschiedlichen Mikroklimata sind auch Flora und Fauna sehr heterogen. Während die küstennahen Berge von subtropischem Wald bewachsen sind, befindet sich eine Halbwüste an der Grenze zum Bundesstaat Jalisco im Regenschatten der Sierra de Manantlán, einem Naturschutzgebiet. Die küstennahen Ebenen werden intensiv landwirtschaftlich genutzt und produzieren unter anderem Kokosnüsse, Limonen, Papayas, Mangos, Chili, Zuckerrohr und Mais. In den Lagunen bei Manzanillo wird Salz aus dem Meerwasser gewonnen. Colima beherbergt eine große Zahl an geschützten Arten von Vögeln, Reptilien und Säugetieren, darunter die Mexikanische Rotknie-Vogelspinne und die Sonora-Pracht-Erdschildkröte. Ebenfalls in Colima liegt der Nationalpark Nevado de Colima, in dem immer wieder Pumas gesichtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Über die Herkunft des Namens Colima wurden viele Spekulationen angestellt. Die neuesten Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Colima vom Nahuatl \"Acolman\" kommt, was so viel wie „Ort, wo sich das Wasser windet“ oder „Ort, den der Fluss durchquert“ bedeutet. Colima gehörte zur \"Chimalhuacán\"-Konföderation, die mit den Purépecha verfeindet war und daher gute Beziehungen zu den Azteken unterhielt. Während der Kolonialzeit war Colima durch seinen Hafen eine wichtige Handelsregion. Colima ist seit 1857 ein eigener Bundesstaat.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Die Bevölkerung von Colima neigt als landwirtschaftlich geprägter Bundesstaat traditionell der PRI zu. So gehören seit der Wahl im Jahr 2012 sechs der zehn \"Presidentes Municipales\" der PRI an, drei der PAN und einer der PRD. Der gegenwärtige Gouverneur von Colima, Mario Anguiano, ist ebenfalls Mitglied der PRI. Er setzte sich in einer äußerst knappen Wahl 2009 gegen die Kandidatin der PAN, der damaligen Senatorin Martha Sosa, durch. Sein Vorgänger, Jesús Silverio Cavazos Ceballos, wurde nach Ausscheiden aus seinem Amt auf offener Straße erschossen. Der Gouverneur des Bundesstaates Colima hat die exekutive Macht. Er wird von den Bürgern Colimas alle sechs Jahre direkt gewählt, eine Wiederwahl ist ausgeschlossen. Die Legislative bildet der Congreso del Estado de Colima, der von 25 Abgeordneten gebildet wird. Die Judikative hält der Oberste Gerichtshof von Colima.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Der Bundesstaat ist in zehn Gemeindegebiete aufgegliedert, die jeweils nach der größten Ortschaft benannt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Aufgrund seiner fruchtbaren vulkanischen Böden eignete sich das Gebiet des Bundesstaates hervorragend für die Landwirtschaft. Seit einem Jahrzehnt prägt der Hafen von Manzanillo jedoch die Wirtschaft des Bundesstaates. Dort werden mehr Container umgeschlagen als in jedem anderen Hafen von Mexiko, wodurch sich Logistik-, Transport- und Handelsunternehmen angesiedelt haben. Auch der Bergbau hat seit Jahrzehnten große Bedeutung für die Wirtschaft. Die Mine \"Peña Colorada\" bei Minatitlán ist eine der größten Eisenerzminen Mexikos und einer der größten Arbeitgeber des Bundesstaats. Trotz seiner zurückgehenden Bedeutung ist auch der Tourismus weiterhin eine wichtige Einnahmequelle.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Aufgrund seiner geographischen Lage ist der Bundesstaat Colima nur auf wenigen Straßen zu erreichen. Die Grenzen des Bundesstaats überqueren lediglich acht Straßen, von denen zwei unbefestigt sind, fünf Landstraßen (von denen nur zwei überregionale Bedeutung haben) und daher lediglich die Autobahn nach Guadalajara eine Fernverbindung zu den wirtschaftlichen Zentren Mexikos darstellt. Die Autobahn durchquert den Bundesstaat und endet in Manzanillo. Es besteht eine Zugverbindung für den Güterverkehr von Colima nach Manzanillo, auf der vor allem Container und Schüttgut zum und vom Hafen transportiert wird. Für den Personenverkehr sind vor allem der internationale Flughafen in Manzanillo und der nationale Flughafen in Colima mit ihren Verbindungen nach Mexiko-Stadt von Bedeutung. Zwischen Manzanillo, Colima und Guadalajara bestehen mehrmals tägliche Busverbindungen.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Durch die Universität von Colima hat die Stadt in den letzten Jahren überregionale Bedeutung bekommen. Die Universität gilt als eine der besten öffentlichen Universitäten Mexikos.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausgrabungsstätten.", "content": "In der Ausgrabungsstätte La Campana zwischen Colima und Villa de Álvarez wurden die Ruinen einer prähistorischen Stadt gefunden, deren Errichtung bis ins Jahr 1500 v. Chr. zurückreicht. Die dort produzierten Tongegenstände finden sich in großen Teilen des Stadtgebiets und sind nicht vollständig archäologisch gesichtet. Seit dem Fund einer tönernen Darstellung von tanzenden Hunden wurden diese zum Wahrzeichen des Bundesstaats.", "section_level": 2}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Seit fast 500 Jahren findet jedes Jahr in der ersten Novemberwoche die Feria de Colima statt – eines der größten und ältesten Volksfeste in Mexiko. Jedes Jahr im Februar wird in Villa de Álvarez die Petatera aufgebaut, ein Stadion aus Holz und Palmmatten, das etwa 5000 Menschen Platz bietet und in dem Stierkämpfe ausgetragen werden. Im Unterschied zu den umliegenden Gebieten in Jalisco werden dabei die Stiere in Colima traditionell nicht getötet.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Die \"Loros de Colima\" sind eine Fußballmannschaft, die in der zweiten mexikanischen Liga spielt. Ihre Heimspiele werden im \"Estadio Olímpico\" der Universität von Colima ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Küche.", "content": "Die Gerichte von Colima unterscheiden sich teilweise stark von den der umliegenden Bundesstaaten. So verbreiteten sich Tacos erst in den letzten Jahrzehnten in Colima, Burritos sind weiterhin fast unbekannt. Die traditionelle Küche von Colima umfasst Tamales (Maisteig mit unterschiedlichen Fleischsorten im Inneren, die im Maisblatt dampfgekocht werden), Sopitos (Hackfleisch, Kohl, Zwiebel und Käse auf einer gerösteten Tortilla in einer Tomatensauce mit Gewürzen), Enchiladas dulces (verschiedene Fleischsorten in einer eingerollten Tortilla mit einer süßen Sauce garniert), Pozole (geplatzte Maiskörner zu einer Suppe verkocht) und Atole (mit Zucker gekochte Maismasse). Für viele Gerichte Colimas werden alle Fleischsorten verwendet, darunter Hufe, Gehirn, Gesicht und Ohren von Schweinen und Rindern.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der mexikanische Bundesstaat Colima [], offiziell Freier und Souveräner Staat Colima () ist mit 650.555 Einwohnern auf einer Fläche von 5191 km2 der drittkleinste Bundesstaat in Mexiko und mittlerweile der bevölkerungsärmste. Der bekannteste Ort ist Manzanillo, die Hauptstadt ist Colima.", "tgt_summary": null, "id": 1535950} {"src_title": "Majorantenkriterium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung schwerer Elemente.", "content": "Die schweren Elemente wurden im Universum erst durch Kernreaktionen in Sternen gebildet (die Nukleosynthese), deswegen hängt die Metallizität eng mit der Entstehungszeit eines Sternes zusammen: Die Elemente Lithium, Beryllium und Bor, zwischen Helium und Kohlenstoff, kommen in sehr geringen Konzentrationen in Sternatmosphären vor. Sie können nicht aus Sternen stammen, denn sehr viel schnellere Syntheseschritte zerstören sie gleich wieder. Sie stammen – außer dem kosmologischen Anteil von Lithium-7 – aus der Spallation schwererer Elemente durch kosmische Strahlung im interstellaren Gas.", "section_level": 1}, {"title": "Ermittlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Relative Werte: bezogen auf die Sonne.", "content": "Als Maß für die Metallizität eines Sterns wird zunächst häufig nicht die Masse, sondern die Teilchenzahl formula_1 seiner schweren Elemente auf die des Wasserstoffs bezogen; diese relative Elementhäufigkeit kann aus den gemessenen Stärken der Absorptionslinien von Eisen und Wasserstoff ermittelt werden. Für normale Hauptreihensterne wird die relative Elementhäufigkeit dann als logarithmiertes Verhältnis mit der entsprechenden Häufigkeit der Sonne verglichen (normiert), da sich die Elemente gleichförmig im Universum anreichern: Nach dieser Formel", "section_level": 2}, {"title": "Absolute Werte.", "content": "Das oben verwendete Teilchenzahl-Verhältnis zwischen Eisen- und Wasserstoff-Atomen in der Sonne beträgt: Daher liegt der Massenanteil des Eisens an der Sonnenmasse bei ca. 0,16 %. Für chemisch pekuliäre oder bereits von der Hauptreihe weg entwickelte Sterne gilt das allgemeine Häufigkeitsmuster nicht mehr.", "section_level": 2}, {"title": "Populationen.", "content": "Die Metallizität liegt bei Sternen unserer Galaxis etwa zwischen −5,6 und +1 (angegeben jeweils als formula_6, d. h. \"nicht\" bezogen auf die Sonne), wobei nur die ältesten Sterne der Population II einen Wert im Bereich −5 erreichen und nur wenige von ihnen bekannt sind: Üblicherweise werden bei solchen Sternen zur Altersbestimmung und Kategorisierung auch die Häufigkeiten anderer Elemente wie Thorium, Uran, Iridium und Kohlenstoff ermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Metallizität, d. h. die Metallhäufigkeit, ist eine in der Astrophysik gebräuchliche Bezeichnung für die Häufigkeit der schweren chemischen Elemente in Sternen. ", "tgt_summary": null, "id": 2393327} {"src_title": "Dichteste Kugelpackung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Formulierung des Kriteriums.", "content": "Sei eine unendliche Reihe mit reellen oder komplexen Summanden formula_2 gegeben. Gibt es nun eine \"konvergente\" unendliche Reihe mit nichtnegativen reellen Summanden formula_4 und gilt für fast alle formula_5: dann ist die Reihe formula_7 absolut konvergent. Man sagt, die Reihe formula_7 wird von formula_9 majorisiert oder formula_9 ist die Majorante von formula_7. Kehrt man diesen Schluss um, erhält man das Minorantenkriterium: Sind formula_7 und formula_9 Reihen mit nichtnegativen reellen Summanden formula_2 bzw. formula_4, und gilt für fast alle formula_5, dann folgt: Ist formula_9 divergent, dann ist auch formula_7 divergent.", "section_level": 1}, {"title": "Beweis.", "content": "Konvergiert die Reihe formula_20, dann gibt es zu jedem formula_21 ein formula_22, so dass formula_23 für alle formula_24 gilt (Cauchykriterium). Aus der Dreiecksungleichung und formula_25 folgt formula_26. Daraus folgt die (absolute!) Konvergenz von formula_27 nach dem Cauchykriterium.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Die geometrische Reihe ist konvergent. Wegen formula_29 konvergiert somit auch die Reihe", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Das Majorantenkriterium wird auch als allgemeinste Form eines Vergleichskriteriums 1. Art bezeichnet, alle weiteren ergeben sich durch das Einsetzen konkreter Reihen für formula_31. Am prominentesten sind dabei das Wurzelkriterium und das Quotientenkriterium, in welchen die geometrische Reihe als Vergleichsreihe gewählt wird. Ebenfalls lässt sich aus dem Majoranten- bzw. Minorantenkriterium das Cauchysche Verdichtungskriterium herleiten, mit dem sich beispielsweise zeigen lässt, dass die harmonische Reihe konvergent für formula_33 und divergent für formula_34 ist. Das Majorantenkriterium kann auf den Fall normierter Vektorräume ausgedehnt werden, es besagt dann, dass falls formula_35 für fast alle formula_5 gilt, die Partialsummenfolge von formula_1 eine Cauchy-Folge ist. Ist der Raum vollständig, d. h. ein Banachraum, so konvergiert formula_7, falls formula_9 konvergiert. Insbesondere folgt daraus der Fixpunktsatz von Banach, der in vielen konstruktiven Sätzen der Analysis benutzt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Majorantenkriterium ist ein mathematisches Konvergenzkriterium für unendliche Reihen. Die Grundidee ist, eine Reihe durch eine größere, so genannte \"Majorante\", abzuschätzen, deren Konvergenz bekannt ist. Umgekehrt kann mit einer \"Minorante\" die Divergenz nachgewiesen werden.", "tgt_summary": null, "id": 553944} {"src_title": "Cego", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bedeutung.", "content": "Chartres ist in mehrerlei Hinsicht einmalig. Die Kirche wirkt in der immer noch relativ kleinen Stadt absolut dominierend, ist in der flachen Landschaft schon von weitem zu erkennen und vermittelt somit selbst heute noch ungefähr den Eindruck, den sie seit dem 13. Jahrhundert auf die Zeitgenossen ausübte, als solch ein Bauwerk wie ein überirdisch-göttliches Symbol in der profanen Umwelt stand. Die Kathedrale einer Stadt war der größte und höchste Raum, zumal damals meist noch keine anderen festen öffentlichen Bauten existierten wie Rathäuser, Theater und Markthallen. Chartres ist nie zerstört worden. Während an vielen Kathedralen die Portalfiguren im Bildersturm der Hugenotten oder der Französischen Revolution untergingen und zahllose Glasmalereien dem Bedürfnis nach mehr Helligkeit zu Opfer fielen, ist in Chartres der hochbedeutende plastische Schmuck der Kathedrale fast unversehrt erhalten, ebenso nahezu sämtliche 176 Fenster. Daher kann keine andere Kathedrale die Atmosphäre der Hochgotik so intensiv und unverfälscht vermitteln. In dieser Kathedrale laufen viele entscheidende kunst- und kulturhistorische Strömungen der Zeit des ausgehenden 12. und beginnenden 13. Jahrhunderts zusammen und haben daher schon eine ganze Reihe von Autoren zu ausführlichen Darstellungen und Deutungen veranlasst.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgängerbauten.", "content": "Das älteste Gemäuer in der Kathedrale ist der keltische Brunnen in der Krypta. Dessen rundes Tunnelrohr endet 33,55 m unter dem Boden der Krypta in einem exakt an den Himmelsrichtungen ausgerichteten quadratischen Becken. Der Brunnen wurde im 17. Jahrhundert zugeschüttet und Anfang des 20. Jahrhunderts von René Merlét wieder ausgegraben. Es gibt Legenden, nach denen Druiden am späteren Ort der Kathedrale eine „virgo paritura“ (Jungfrau, die gebären wird) verehrt hätten. Der erste Kathedralbau an der Stelle wurde Mitte des 4. Jahrhunderts errichtet, damals zu Füßen der gallo-römischen Ringmauer. Sie wird heute auch Kathedrale des Aventinus genannt, nach dem ersten Bischof der Stadt. 743 oder 753 wurde diese Kirche von westgotischen Truppen unter Herzog Hunald von Aquitanien niedergebrannt. Der alsbald errichtete Nachfolgebau wurde 858 von wikingischen Seeräubern zerstört; Bischof Giselbert ließ ihn größer wieder aufbauen. Auf Fundamente dieses dritten Kathedralengebäudes sollen sich Mauern der heutigen Chapelle Saint-Lubin (Kapelle des heiligen Leobinus von Chartres) stützen. Im Jahre 876 vermachte Karl der Kahle der Kathedrale die Sancta Camisia, das Hemd, das Maria bei der Geburt Jesu getragen haben soll. Nach anderen Quellen trug die Jungfrau Maria das Gewand, als der Erzengel Gabriel ihr die Geburt Jesu verkündete. Seither besitzt Chartres eine der wichtigsten Reliquien des Abendlandes. Die daran knüpfenden Marienwallfahrten waren über Jahrhunderte der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Stadt. Am 5. August 962 ging die karolingische Kathedrale bei einem Krieg zwischen Herzog Richard I. der Normandie und dem Grafen von Chartres in Flammen auf. Der Nachfolgebau wurde am 7. bis 8. September 1020 Opfer eines durch Unfall entstandenen Feuers. Daraufhin ließ Bischof Fulbert einen romanischen Neubau errichten. Die noch heute erhaltene Krypta der fünften Kathedrale entstand noch im selben Jahr. Sie erstreckt sich nicht nur unter dem gesamten Chor, sondern auch schlauchförmig unter der ganzen Länge der Seitenschiffe. Hier ist heute auch ein Museum untergebracht. Die Bauzeit betrug vier Jahre, die Fertigstellung war 1024. Im Jahr 1037 wurde die Weihe vollzogen, acht Jahre nach Fulberts Tod. Schon 1134 gab es in Chartres einen weiteren Stadtbrand, der von der neu erbauten Kirche aber nur die Vorhalle und einen Turm zerstörte. Vor der alten Fassade wurde sofort ein neuer Nordturm gebaut und 1150 vollendet. Zwischen neuem Nordturm und alten Südturm fand das um 1145 entstandene Königsportal seinen Platz. Womöglich wurde es umgesetzt. Um das Datum und die Art und Weise dieser Versetzung streiten sich die Gelehrten, weil davon eine genaue Deutung der einzelnen Elemente abhängt. Sicher bekannt ist nur, dass sie vor 1194 durchgeführt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtbrand von 1194 und heutiges Bauwerk.", "content": "In der Nacht vom 10. auf den 11. Juni 1194 zerstörte ein Stadtbrand die romanische Kirche fast vollständig. Man entschloss sich sofort zu einem Neubau auf den alten Grundmauern, um die Bauzeit möglichst kurz zu halten. Damit waren die Maße der sechsten Kathedrale an dieser Stelle festgelegt. Außer Grundmauern und Krypta wurde auch das berühmte dreiteilige Königsportal, die „Porte Royale“, von der fünften Kathedrale übernommen und ist damit älter als das übrige Bauwerk. Der Neubau begann also 1194. Der Bau ging laut den Aufzeichnungen zügig voran – bereits 1220 soll die Kathedrale eingewölbt gewesen sein. Querhausportale, Glasfenster und Skulpturen wurden jedoch erst 1260 vollendet, und so wurde erst 66 Jahre nach Baubeginn das neue Gotteshaus geweiht. Bedeutenden Anteil an der Gestaltung hatte der Baumeister Villard de Honnecourt, der auch das berühmte Labyrinth von Chartres entworfen hat.", "section_level": 2}, {"title": "Architekturgeschichtliche Einordnung.", "content": "Der für eine gotische Kathedrale schnelle Baufortschritt steht im Kontext jener Zeit und in der besonderen Bedeutung der Kathedrale für die Stadt Chartres: Von 1180 bis 1270 wurden in Frankreich etwa 80 Kathedralen und beinahe 500 Klöster errichtet, man baute also im ganzen Land repräsentative Kirchen geradezu um die Wette. Die – nach heutigem Maßstab – kleine Gemeinde von weniger als 10.000 Mitgliedern hatte zudem eine besondere Motivation, in so kurzer Zeit ein so großes Gotteshaus zu bauen und zu finanzieren. Chartres war mit seiner Reliquie das Zentrum der Marienverehrung in ganz Europa, und die Stadt glaubte, mit Hilfe Mariens unter besonderem göttlichen Schutz zu stehen. Umso größer war zunächst die Furcht, mit dem Untergang der Stadt durch das Feuer auch dieser weltberühmten Reliquie beraubt zu sein. Nach einigen Tagen wurde offenbar, dass die Tunika in der Schatzkammer unversehrt geblieben war, wohin sie besonnene Priester gerade noch rechtzeitig gebracht hatten. Eine große Erleichterung ging durch die Bevölkerung. Nun sah man in dem Ereignis des Brandes und der „wunderbaren“ Rettung der Reliquie eine himmlische Aufforderung an die Stadt, der Jungfrau und ihrer Reliquie einen neuen prächtigeren Kirchenbau zu widmen. Hier kamen also religiöse Vorstellungen und wirtschaftliche Überlegungen zusammen. Der Pilgerstrom durfte nicht abreißen, wollte die Stadt überleben. Zu den bedeutendsten gotischen Bauwerken jener Jahre zählen neben Notre-Dame de Chartres die Kathedralen von Soissons und Bourges. Notre Dame in Paris entstand etwas früher und gilt als wichtiger Vorläufer, die später begonnenen Kathedralen von Reims (1211) und Amiens (um 1220) übernahmen wesentliche Merkmale der Chartreser Architektur. In den deutschen Kulturkreis hielt der gotische Stil erst 1235 mit dem Baubeginn der Elisabethkirche zu Marburg Einzug.", "section_level": 2}, {"title": "Konkurrenz zwischen Chartres und Bourges.", "content": "Es hat zu Beginn der klassischen Phase in der Entwicklung der gotischen Architektur zwei grundlegend verschiedene Ansätze gegeben, von denen sich scheinbar nur einer durchgesetzt hat und der wesentlich bekannter geworden ist, und zwar der von Chartres ab ca. 1194. Fast im gleichen Jahr – 1195/96 – aber wurde auch der Grundstein für die Kathedrale von Bourges gelegt, die ein anderes Konstruktionsprinzip – vor allem des Innenraumes – entwickelt hat. Bourges wird häufig in einer Außenseiterrolle gesehen, da der Bau wenig Nachfolge fand. Trotzdem sind einige Fachautoren der Ansicht, dass in Bourges der Ansatz der gotischen Architektur konsequenter durchgeführt worden ist und dass er sich auch, wenn auch nicht so direkt ersichtlich, durchgesetzt hat. Früher galt Chartres als die „klassische“ gotische Kathedrale, ihre Bedeutung ist in der gegenwärtigen Forschung aber zurückgegangen.", "section_level": 2}, {"title": "Westfassade.", "content": "Der untere Teil der Westfassade stammt aus der Zeit ab 1134. Damals entstanden zunächst der linke Turm und das Portal. Der Südturm folgte 1145–1160. Er hat eine Höhe von 105 Meter. Erst wesentlich später, nämlich 1500–1513, kamen die Obergeschosse des Nordturms mit einer Höhe von 115 Meter im damals aktuellen Flamboyant-Stil hinzu.", "section_level": 1}, {"title": "Portalanlage.", "content": "Die Statuen des Chartreser Königsportals von 1145/50 sind die ältesten erhaltenen gotischen Statuen der Kunstgeschichte. Diejenigen von Saint-Denis, die früher geschaffen worden waren, wurden zerstört und sind nur in ihrem Aussehen in Zeichnungen Montfaucons überliefert. Die ganze Portalanlage ist gleichzeitig das erste erhaltene Stufenportal, das sowohl an den seitlichen Gewänden als auch im Tympanon, auf den Türstürzen und den Archivolten Skulpturen aufweist. Auf uns Heutige wirken diese Standbilder fremdartig, heilig und unnahbar. Doch wenn man genauer hinsieht, lassen sich zahlreiche Details erkennen, die gegen diese „heilige Distanz“ sprechen: Neben der Kleidung ist auch das Haar genau und individuell wiedergegeben ebenso wie der Edelsteinschmuck der Mäntel und Kronen. Eine Aura von höfischem Luxus, von hochkultivierter Gepflegtheit umgibt die königlichen Gestalten, die durchaus diesseitige Züge tragen. Willibald Sauerländer fasst das Grundprinzip der gotischen Plastik Frankreichs folgendermaßen zusammen: \"„Die Versinnlichung des Religiösen unter den Bedingungen der höfischen Gesellschaft, das war der eigentliche, tiefere Inhalt aller gotischen Kathedralskulptur.“\" Diese Figuren sind auch deshalb wichtig, weil das Christentum von seinen Ursprüngen her ein tiefes Misstrauen gegen alles plastische Bildwerk gehabt hatte. Es glaubte hier heidnische Phantasien am Werk, da die antiken Götter in solchen Statuen verehrt wurden. Die Ostkirche diskutierte während der Zeit des Bilderstreites über anderthalb Jahrhunderte lang – von 726 bis ins 9. Jh. hinein –, ob eine Darstellung Gottes überhaupt zulässig sei und entschied dann, dass zumindest eine Darstellung Christi deshalb erlaubt sei, weil er Mensch geworden sei. Mit dem Sieg des Christentums wurde im westlichen Abendland für lange Zeit die Plastik aus der Kunst verbannt, die im antiken Kunstschaffen mehr als ein Jahrtausend im Zentrum gestanden hatte. Sie verschwindet vom 5. Jahrhundert an für einen langen Zeitraum aus der Geschichte unserer Kultur. Das frühe Mittelalter kannte lange fast überhaupt keine Skulptur. Ihre Wiedergeburt im 11. und besonders im 12. Jahrhundert ist deshalb ein entscheidendes Ereignis in der Geschichte der christlichen Kunst. Dieser Prozess ist nur aus dem neuen allgemeinen Bedürfnis nach einer sinnlichen, sozusagen natürlich begreifbaren Vergegenwärtigung der Heilsgeschichte heraus zu verstehen. Es wurde der Wunsch stärker, die Welt auch auf einer rationalen, intellektuellen Ebene zu begreifen, und auch die Kirche konnte sich diesen Veränderungen nicht entziehen. Man wollte in Bildern sehen, was die Kirche lehrte – nicht mehr nur hören. Seit einigen Jahren wird allerdings ein anderer Aspekt in der Forschung zunehmend betont, der dieses Chartreser Königsportal nicht nur als eine Befreiung der Plastik aus der Einbindung in die Architektur feiert, sondern gleichzeitig daran erinnert, dass es in den Jahrzehnten zuvor an den Kirchenportalen der Romanik wesentlich phantasievollere, belebtere Bilder gegeben hatte. Besonders Horst Bredekamp hat den Gedanken formuliert, dass es sich hier in Chartres im Gegenteil um eine Rücknahme, eine Einschränkung der Phantasie handelt, und zwar auf Grund einer dramatischen Diskussion, die vor allem Bernhard von Clairvaux angestiftet hatte und die sich gegen den Prunk der neuen gotischen Kathedralen richtete. \"„In Chartres denaturiert Skulptur in Architektur, um dem phantasietreibenden Abwehrzauber der Romanik die Alternative einer in sich sicheren Weltordnung entgegenzustellen. Mit dem Westportal wurde die Skulptur aus dem Reich der Freiheit in ein theologisch eng gezogenes Dominium überführt.“\". Auch Suger von St-Denis bekam die Wut des Bernhard von Clairvaux zu spüren und hat deswegen eine Verteidigungsschrift veröffentlicht. Es hat tatsächlich zuvor wesentlich bewegtere Darstellungen gegeben, beispielsweise in Vézelay und Autun. Diese Statuen hier sind demnach als Standbilder selber eine Weiterentwicklung, in ihrer Formulierung aber ein gewisser Rückschritt.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtes Portal: Menschwerdung Christi.", "content": "Die Geschichte, die an der Westfassade erzählt wird, muss von rechts nach links gelesen werden. Das rechte Portal zeigt im Tympanon als Generalthema die Menschwerdung Christi: in der Mitte sieht man Maria auf dem sog. ‚Thron der Weisheit’, der ‚sedes sapientiae’, mit dem Kind zwischen zwei Engeln. Sie ist in dieser Haltung selber dieser Thron, der Sitz für den Gottessohn. Auf dem mittleren Bildstreifen erscheint Christus im Tempel und auf dem Türsturz eine ganze Szenenfolge. Von links nach rechts: die Verkündigung, die Heimsuchung, Joseph, dann die Szene der Geburt in der Mitte mit der Doppelszene „Maria im Wochenbett“ unten und „Christus als Neugeborener in der Krippe“ darüber und anschließend die Anbetung der Hirten. Dem Thema entsprechend sind in den beiden Archivolten Engel und die weltlichen Wissenschaften dargestellt. Links außen ist ein kleiner älterer Mann mit Schreibpult, Tintenfass und Schreibfedern zu erkennen, darüber eine weibliche thronende Figur mit einem Stab. In beiden sind Aristoteles und die Dialektik zu sehen. Damit wird auf die artes liberales abgehoben, die ‚propaedeutica’ zur Erkenntnis des sedes sapientiae, der höchsten Weisheit im Zentrum der Darstellung. Bei den Säulenfiguren ist sich die Forschung bei der linken Gruppe besonders unsicher und vermeidet Zuschreibungen. Rechts sind dargestellt von innen nach außen: ein Apostel, ein König und eine Königin. Dieses rechte Portal ist heute das Eingangsportal in die Kirche. Das Mittelportal wird, wie häufig in solchen Fällen, nur bei besonderen Anlässen geöffnet. Erwähnt werden muss außerdem, dass in vielen Fällen die einzelnen Szenen nicht mehr der originalen Anordnung entsprechen, sondern bereits im Mittelalter verändert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelportal: Königsportal.", "content": "Das Mittelportal zeigt im Tympanon Christus in der Mandorla als Richter des Jüngsten Gerichtes umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten: oben Matthäus als Mensch links, rechts Johannes als Adler, unten Markus als Löwe und Lukas als Stier. Auf dem Türsturz sind wieder die Apostel in einer Reihe abgebildet. Die Figuren auf den beiden oberen Archivoltenstreifen zeigen die Ältesten des Jüngsten Gerichts, auch die „Apokalyptischen Greise“ genannt. Die dargestellten Personen des rechten Gewändes konnten bis auf die Figur ganz links (wahrscheinlich ein Prophet oder Patriarch des Alten Testaments) ausnahmsweise annähernd genau zugeschrieben werden: Der zweite von links ist David, dann folgt entweder Batseba, also Davids Gemahlin, oder die Königin von Saba –, und ganz rechts ist Salomo dargestellt, Davids Sohn. Das linke Gewände zeigt von außen nach innen: eine Königin, einen Patriarchen und einen Propheten. Die starke Anlehnung dieser Figuren an die Grundform einer Säule wird hier nochmals deutlich, wobei man natürlich an die symbolische Bedeutung der Säule als Trägerin des Glaubens denken muss und von da aus auch eine Verbindung herstellen muss von den hier dargestellten Königen zum französischen König, der sich auch als „Säule des Glaubens“ gesehen hat. Zur Zeit der Entstehung dieses Portals 1150 ist die Plastik noch weitgehend von der Architektur abhängig und in sie eingebunden, hier in der Form von Säulen. Das wird sich bei den Statuen der Querhausportale 1220, also 70 Jahre später, deutlich ändern. Günther Binding schreibt zur generellen Systematik in der Gestaltung solcher großen und bedeutenden Portalanlagen: \"„Die großen gotischen Portale sind deshalb ein Abbild der hierarchischen Ordnung des Gottesreiches: über allem thront Christus als Weltenrichter oder in der Verherrlichung; an den Gewänden die Vorfahren Christi, die Propheten, besonders verehrte Heilige, aber auch Tugenden und Laster; in der Kapitell- und Bogenzone die Passion des Herrn; in den Archivolten die Engelschöre, Kirchenväter, Heilige, Apostel; im Sockel oft Reliefdarstellungen aus dem menschlichen Leben mit Jahreszeiten-, Monats- und Tierkreisbildern.“\".", "section_level": 2}, {"title": "Linkes Portal: Himmelfahrt Christi.", "content": "Das linke Portal zeigt im Tympanon die Himmelfahrt Christi (nach einer anderen Deutung handelt es sich um die Weltschöpfung), rechts und links von zwei Engeln begleitet. Im Bildstreifen darunter verkünden Engel die frohe Botschaft, auf welche die Apostel des Türsturzes darunter lauschen. Auf den beiden Archivoltenstreifen über dem Tympanon sind die typischen Arbeiten des Jahres, die Monatsarbeiten, und die entsprechenden Tierkreiszeichen dargestellt – als Elemente von Zeit und Raum. Das göttliche Heil wird dadurch in Beziehung gesetzt zur Welt. Es ist zu erreichen über das Studium der Weisheit, der artes liberales, die am rechten Portal zitiert sind. Die beiden Nebenportale entsprechen also verschiedenen Sinnschichten. Die Monatsbilder sind als Ergänzung gedacht, als Sinnbilder der praktischen Arbeit zu der der geistigen Erkenntnis, als Hinweis auf den physischen Besitz der Welt. Die Kapitelle aller Gewändesäulen sind zu einem einzigen, die ganze Portalanlage überziehenden Fries verbunden, dessen ungefähr 40 Szenen auf zwei Stränge verteilt sind, die beide jeweils von der Mitte ausgehen und folgende Themen haben: die Geschichte der Eltern Mariens, die Geschichte Mariens selber und der Kindheit Jesu, dann das öffentliche Auftreten und schließlich die Passion Christi. Diese Geschichten entstammen nicht unbedingt der Bibel, sondern gehören den sog. apokryphen Schriften an. Das sind „verborgene“ Schriften, die nicht in den offiziellen Text der Bibel aufgenommen wurden, aber dennoch als Gottes Wort oder doch zumindest göttliche Inspiration aufgefasst wurden. Im ganzen Mittelalter wurden diese Texte sehr gern gelesen, weil sie sich mit den mehr alltäglichen Aspekten des Lebens Christi und der Heiligen beschäftigten. Das rechte Gewände dieses Portals zeigt innen Moses mit den Gesetzestafeln, dann eine Leersäule und einen Torso. Hinter den Figuren sieht man, dass sich hier jeweils zusätzliche reich dekorierte Zwischensäulen verbergen, welche traditionelle Pflanzenverschlingungen und eingebundene Phantasiewesen zeigen. Im linken Gewände sind von außen nach innen angeordnet: ein König (das Haupt wurde später als Frauenkopf erneuert), einen König und eine Herrscherin. Die Zahl der Gewändestatuen der ganzen Anlage betrug ursprünglich 24, manche mussten aber inzwischen durch Säulen ersetzt werden; einige der ehemals originalen befinden sich in der Krypta. Dass dieser Zyklus überhaupt an der Außenseite des Eingangs angebracht wurde, weist darauf hin, dass hier ein Übergang vom profanen Bereich zum kirchlichen liegt. Schon in frühchristlicher Zeit hat man an solchen Stellen auf diesen Übergang hingewiesen, indem man Sprüche auf die Wände malte. Chartres hat hier eines der frühesten Bildprogramme zu bieten. Neu sind auch der immense Umfang und das theologisch geschlossene System der Darstellungen. Die erzählerischen Momente haben nur untergeordnete Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Querhausfassaden.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nordportal (Marienportal).", "content": "Auch an den Querhäusern sind sehr ausgedehnte plastische Programme geschaffen worden. Im Gegensatz zur Westfassade haben die Querhäuser überdachte Portalzonen, was die Plastiken jahrhundertelang bis heute hervorragend gegen Witterungseinflüsse geschützt hat. Diese Querhausfassaden greifen das Vorbild von Laon von ca. 1200 auf, was im Westen nicht möglich war, da dort die Fassade nach dem Brand 1194 stehen geblieben war und auf Grund der Verehrung beibehalten wurde. Das Nordportal hat als generelles Thema das Alte Testament und das Leben Marias – und wird in seiner Gesamtheit deshalb als Marienportal bezeichnet. Dass Maria neben der Figur des Christus überhaupt eine solche Bedeutung erlangen konnte, liegt an der Mystik des Bernhard von Clairvaux, der sie sehr in den Mittelpunkt rückte. Von nun an werden in Frankreich viele Kathedralen nach ihr benannt, nach ‚Notre-Dame’. Maria ist hier im Tympanon unter einem Thronbaldachin mit Christus dargestellt, der sie segnet. Dies entspricht dem Schema der Marienkrönung, ohne dass eine Krönungshandlung abliefe, weshalb man eher von einem Triumph oder einer Verherrlichung Mariens sprechen kann. Es ist ein repräsentatives Bild; die Figuren sind einander zugewandt und werden von Engeln adoriert. Das theologische Programm sieht hier die Maria als ‚Braut Christi’, als ‚Sponsa Christi’, die in dieser Hinsicht die Ecclesia schlechthin bildet. Auf dem Türsturz darunter sind der Tod und die Himmelfahrt Mariens dargestellt, Szenen, die nicht in den Bibeltext aufgenommen worden sind. Die Erweiterung dieses Programms, bzw. dieses Gedankens findet an den Archivolten und den Gewändestatuen statt. Links und rechts stehen die Vertreter des Alten Bundes. Das rechte Portal ist wieder ganz anders. Es zeigt Szenen aus dem Alten Testament, u. a. eine seltene Szene eines Mannes mit Lendenschurz auf einem Hügel. Er steht unter der Drohung eines Ungeheuers: Es ist Hiob. Freunde besuchen ihn in seinem Elend. Hiob steht hier als Prototyp für das Leiden der Kirche unter dem Teufel und ihren Gehorsam zu Christus. Er weist in Worten und Schicksal auf die Passion Christi hin. Das ganze Programm zeigt verschiedene Gesichtspunkte einer Grundidee: Christus und Ecclesia. Die Kirche triumphiert im Himmel (sponsus – sponsa) und kämpft auf Erden (Hiob). Die Datierung dieses Portals schwankt in der Fachliteratur. Das einzige gesicherte Datum ist 1204/05, als der Graf von Blois der Kathedrale die Reliquie des Hauptes der hl. Anna stiftete, was offenbar der Anlass war, die hl. Anna als Trumeaufigur zu wählen, statt – wie angesichts des Portalprogramms zu erwarten wäre – der Jungfrau Maria. Diese erscheint nun als Kind (Kopf verloren) auf den Armen ihrer Mutter Anna. Auf dem Doppelpfeiler in der Vorhalle des mittleren Portals rechts (s. Abb. ‘Nordportal‘ rechts oben) stehen auch die Eltern der Muttergottes: die hl. Anna (Buch mit Schließe in der linken Hand) und der opfernde hl. Joachim (mit Weihrauchschwenker). In den Reliefzylindern der beiden Säulenschäfte darunter ist (nach 1. Samuel, Kap. 3 u. 4) die Geschichte von Verlust und Wiedererlangung der (seit der Zerstörung des ersten Tempels durch Nebukadnezar vermissten) alten mosaischen Bundeslade dargestellt. Damit wird die von der hl. Anna unbefleckt empfangenen Gottesmutter Maria als ‘Die Neue Bundeslade im Neuen Tempel von Chartres‘ der alttestamentlichen Bundeslade gegenübergestellt. Normalerweise wird das Portal in die Zeit zwischen 1220/30 gelegt. Man findet aber auch Datierungen um 1205/10. Vielleicht ist in dieser früheren Zeit erst die Planung des umfangreichen Programms entstanden. Um 1220 beginnt in ganz Westeuropa eine neue, klassische Phase in der Geschichte der Bildhauerei, die bis ca. 1270 andauert. Die großen Figurenzyklen hier in Chartres, aber auch die in Reims, Amiens, in Straßburg, Freiberg (1220/30 Goldene Pforte des Domes als erstes vollständiges Statuenportal auf deutschem Boden), Bamberg, Magdeburg und Naumburg entstehen jetzt. Chartres ist das große Vorbild, wo wahrscheinlich ab 1210 das Figurenprogramm der Querhäuser geplant wurde. Ein Blick auf das linke Portal zeigt, dass sich hier im Vergleich zu den Figuren des Königsportals ein großer stilistischer Wandel vollzogen hat. Aus den überschlanken, „vergeistigten“ Heiligen sind standfeste, lebensnahe Körper geworden. Die Gewänder liegen nicht mehr hautnah auf dem Körper auf, haben mehr Volumen gewonnen und führen ein bewegtes Eigenleben.", "section_level": 2}, {"title": "Südportal (Jüngstes Gericht).", "content": "Das Südportal hat als Sonnenseite im Gegensatz zum Nordportal das Neue Testament zum Thema und besonders das Jüngste Gericht. Die Datierung ist dieselbe wie die des Nordportals, also wahrscheinlich die Planung um 1210 und die Ausführung zwischen 1220 und 1230. Bei der gewaltigen Ausdehnung dieses plastischen Programms ist klar, dass hier nicht nur \"ein\" Bildhauer gearbeitet hat, sondern dass es hier eine ganze Schule gab, dass hier viele Steinmetze zusammenkamen und ein zusammenhängendes Werk geschaffen haben, das in seiner Zeit im ganzen lateinischen Abendland einmalig war, entsprechende Berühmtheit erlangte und für die Entwicklung der Bildhauerei maßgebenden Einfluss hatte. In diesen Werkstätten mit ihrem ungeheueren Bedarf an Mitarbeitern befanden sich fraglos auch junge Deutsche, die ihre Kenntnisse der neuen Kunst dann nach Straßburg etc. brachten. Wie in diesen gewaltigen Werkstätten alle Altersschichten nebeneinander arbeiteten und verschiedene Stufen der Entwicklung vertraten, waren ebenso weniger begabte neben genialen Bildhauern tätig. Damit war eine enorme Variationsbreite von stilistisch und qualitativ Unterschiedlichem gegeben. Formal Älteres konnte später entstehen als Progressives, was die erhebliche Unsicherheit in den Datierungsfragen verursacht. Als Beispiel für das kaum entscheidbare Neben- und Nacheinander verschiedener Entwicklungsstufen oder Individualitäten kann ein Vergleich dienen zwischen der rechten Dreiergruppe – die Hll. Stephanus, Clemens und Laurentius – und zwischen dem Hl. Theodor links. Die rechte Gruppe bildet eine Art Handlungseinheit von dem zelebrierenden Papst in der Mitte mit zwei begleitenden Diakonen. Diese Gruppe ist stärker der vergangenen Frontalität und Säulenhaftigkeit verpflichtet als der hl. Theodor links, der als eine der vollkommensten Verkörperungen des ritterlichen Menschenideals im 13. Jh. (1215-70) gilt. Er trägt die zeitgenössische Tracht der Krieger. Unter dem lose fallenden Gewand mit seinen natürlichen Faltenbildungen, die nach unten an plastischer Stärke und Schwere gewinnen, bewegt sich frei der harmonisch proportionierte Körper, der von einem Kettenhemd überzogen ist. Die Füße stehen fest auf einer waagerechten Platte, was bei Clemens und seinen Begleitern nicht der Fall ist. \"„Nichts Rohes, Gewalttätiges, Ungeschlachtes“ ist mehr in diesem Bild eines Ritters, „der durch seine Schönheit von einer neuen Gesittung, einer neuen Auffassung des Adels zeugt.“\"", "section_level": 2}, {"title": "Innenraum.", "content": "Das Mittelschiff von Chartres ist 1220 vollendet worden. Bei einer Gewölbehöhe von 36,5 Metern hat es die ersten vierteiligen Gewölbe der Gotik und den ersten dreiteiligen Wandaufriss der Hochgotik. Die Emporen, die noch in Laon das Raumbild so entscheidend als dominantes waagerechtes Band bestimmten, konnten durch die Erfindung des Strebewerkes weggelassen werden – zu Gunsten einer stärkeren Betonung der Höhe. Die Kathedrale von Chartres und anschließend die von Bourges überwinden durch ihre Stützsysteme die waagerecht gegliederte Geschossigkeit von Laon und Paris, indem sie die Vertikaltendenz des Raumes hervorheben und die Dienste bis zum Boden durchlaufen lassen, sodass sie nicht den Säulenkapitellen aufgesetzt sind. Die Arkadenzone wird damit nicht mehr vom allgemeinen Höhendrang ausgeschlossen. Mit dem Weglassen der Empore trat in Chartres etwas ein, das man als „Verflächigung“ bezeichnen kann. Die Empore hatte zuvor – in Noyon, Laon und auch noch in Paris – einen starken raumbildenden Effekt. Zusammen mit den Seitenschiffen darunter ließ sie noch Raumteile hinter der Wand wirksam werden – der Blick ging gleichsam in die Tiefe. Jetzt kommt in Chartres ein anderes Prinzip zur Wirkung, nämlich eine durchleuchtete Flächigkeit, eine „brettartige Gitterwand“. \"„In Laon bedingen – noch im Sinne der Romanik – Raum und plastisches Volumen einander und bringen sich gegenseitig zur Geltung. An ihre Stelle tritt in Chartres eine durchleuchtete, durch wesentlich lineare Werte definierte Flächigkeit.“\" Chartres besitzt das mit 16,40 Metern breiteste Mittelschiff in Frankreich. Seine Breite war keine willkürliche Entscheidung, sondern durch die Maße der Vorgängerkirche festgelegt, auf deren Grundmauern man aufbaute. Auf diesem Fundament setzten die Gewölbe nun zu viel größerer Höhe an. Dennoch sollten dem künstlerischen Leitgedanken des durchleuchteten Raumes folgend die tragenden Wände weitgehend entfallen. In Chartres erscheint zuerst jener dreigeschossige Aufriss, der für die Kathedralen der klassischen Gotik kanonisch werden sollte. Damit kam die Gotik auf das Aufrisssystem ihrer Anfangszeit in Sens zurück, allerdings in deutlich veränderter Gestalt. Die Fensterzone ist von gleicher Höhe wie die der Arkaden. Beide stehen damit wieder im Verhältnis von 1:1 – wie das Vierungsquadrat. Dieses Zahlenverhältnis galt im 12. Jahrhundert als vollkommen und seine geometrische Darstellung so als das Abbild der Gottheit. Die Kirche besitzt noch ein dunkles Triforium. Die Doppelfenster des Lichtgadens mit der darüberliegenden Rose wurden von 1215 bis 1240 gebaut und gelten als direkte Vorstufe zum Maßwerk der Kathedrale von Reims aus dem Jahr 1220. Die Tatsache, dass Chartres wieder vierteilige Gewölbe hat wie in den frühgotischen Zeiten, bedeutet aber nicht, dass hier auch die alten Formen aufgegriffen werden. Denn die Gewölbe überspannen in Chartres wesentlich schmalere Joche, die doppelt so breit sind wie tief. Die frühgotischen vierteiligen Gewölbe waren dagegen nahezu quadratisch. Damit kommt nun auch in die liturgische Prozession vom Eingang auf den Altar zu eine neue Dynamik. Hier sind die gleichen Prinzipien wirksam, die schon zu Beginn der Gotik zuerst die Fassade optisch in Bewegung versetzten und dann den Innenraum von der Schwere der Mauer befreiten und in ein System von Kraftlinien verwandelten. Und jetzt wird hier in Chartres durch die schnelle Aufeinanderfolge schmaler Joche eine rhythmische Bewegung suggeriert, die nicht mehr viel mit der gemessenen Gravität in romanischen Mauern zu tun hat. Man hat von Chartres behauptet, hier sei zum ersten Mal die Architektur nur mehr als Gerüst für die insgesamt 176 Fenster aufgefasst. Die Fenster übernehmen in Chartres in etwa die Funktion, die zuvor der hinteren Raumschichtung zukam, wandeln jedoch den Blick in ein dunkles Inneres zu dem in ein helles Äußeres. Chartres besitzt unter allen gotischen Kathedralen den größten Bestand an erhaltenen Originalfenstern. Die Fensterflächen überspannen 2600 m2 und wurden überwiegend in der Zeit von 1215 bis 1240 geschaffen, die Westfenster unter der Rose schon 1150, sie haben also den Brand von 1194 überstanden. Die Kathedrale ist mit insgesamt über 10.000 Figuren in Glas und Stein ausgestattet. An den Querhäusern hat man erst später im oberen Teil des Lichtgadens große Maßwerkfenster eingezogen, die als einzige nicht aus dem 13. Jahrhundert stammen. Bei der immensen Größe des Raumes fällt dieser kleine Stilbruch aber nicht sonderlich auf. Chartres hat für die Gestaltung seiner mächtigen Stützen eine besondere Form entwickelt, bei der schlanke Begleitsäulen vor den Längs- und Querachsen eines Pfeilers stehen. Man bezeichnet diese Form als kantonierten Pfeiler. Damit wurde außerdem ein Effekt möglich, dessen Ursache vielen Besuchern nicht sofort auffällt. Wenn man vergleicht, erkennt man, dass hinsichtlich der Form der Pfeiler und der jeweils vorgelegten Dreiviertelsäulen ein alternierender Wechsel stattfindet: das eine Mal ist der Pfeiler \"achteckig\" und hat vier vorgelegte \"runde\" Dreiviertelsäulen, das andere Mal sind einem \"runden\" Pfeiler vier \"achteckige\" Säulen vorgelegt – eine sehr raffinierte Idee, die dem Jochsystem des Langhauses einen leichten, kaum spürbaren Rhythmus gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Geschichte der Orgel in der Kathedrale von Chartres lässt sich bis in das 14. Jahrhundert zurückverfolgen, ein schriftlicher Auftrag zum Bau einer Orgel ist auf das Jahr 1349 datiert. Über das damalige Instrument selbst ist nicht viel bekannt; es hatte zunächst wohl nur ein Manualwerk. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Orgel mehrfach reorganisiert und erweitert; sie erhielt so weitere Manualwerke und im 18. Jahrhundert auch ein Pedal. Nach einem Brand in der Kathedrale im Jahre 1836 wurde das beschädigte Instrument durch den Orgelbauer Gadault 1844 restauriert und war mit drei Manualwerken und einem Pedal ausgestattet. Das schon 1840 als „monument historique“ klassifizierte Orgelgehäuse blieb auch bei einer umfassenden Aufarbeitung des mechanischen Werks durch die Orgelbauer Gutschnritter-Mercklin 1911 erhalten. Das heutige Orgelwerk wurde in den Jahren 1969 bis 1971 durch den Orgelbauer Danion-Gonzalez erstellt. Seitdem hat das Instrument 68 Register auf vier Manualen und Pedal mit nachstehend aufgeführter Disposition. Die Trakturen sind elektropneumatisch. Der in zweijährigem Turnus stattfindende Concours international d’Orgue – Grand Prix de Chartres gehört zu den bedeutendsten Orgelwettbewerben.", "section_level": 2}, {"title": "Glocken.", "content": "Im Nordturm der Kathedrale hingen einst sechs Glocken, darunter drei „Bourdons“. Die beiden größten und ältesten Glocken der Kathedrale wogen schätzungsweise 15 und 10 Tonnen. Im Jahre 1793 wurden die Glocken zu Kriegszwecken eingeschmolzen. Im Nordturm der Kathedrale hängen heute 6 Glocken, die überwiegend in den Jahren 1845 gegossen wurden. Sie haben die Schlagtöne g, h, d, e, fis und g.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Von den zahlreichen Besonderheiten der Kathedrale von Chartres seien hier nur einige wenige erwähnt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kathedrale Notre-Dame von Chartres (französisch Cathédrale Notre-Dame de Chartres []) in Chartres ist das „Urbild“ der hochgotischen Kathedrale. Die Kathedrale ist der Sitz des Bischofs des römisch-katholischen Bistums Chartres. ", "tgt_summary": null, "id": 931093} {"src_title": "Eintopf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sizilien.", "content": "Im normannischen Königreich Sizilien war der \"iustitiarius\" der höchste Provinzialbeamte. Er war insbesondere für die Strafgerichtsbarkeit zuständig. Das Amt wurde von den normannischen Königen um 1140 eingerichtet und bestand bis zur Angliederung an die spanische Krone im 15. Jahrhundert. Im 12. Jahrhundert trat ein \"magister justitiarius\" im Königreich Sizilien auf, der dem königlichen Gerichtshof (\"Magna Curia\") vorsaß, und der – mit Unterstützung von Assistenten – unter anderem alle Fälle entschied, die der Krone vorbehalten waren. Es ist denkbar, dass Titel und Amt aus England übernommen worden waren.", "section_level": 2}, {"title": "England und Schottland.", "content": "Im Königreich England war im 12. und 13. Jahrhundert der \"Justiciar\" der leitende Minister der englischen Könige, der nicht nur oberster Richter war, sondern auch die Verwaltung leitete und im Falle der Abwesenheit des Königs als Vizekönig fungierte. In Schottland waren die Justiciars im Mittelalter die höchsten Rechtsbeamten als Vertreter des Königs, die jeweils für einen Teil des Reiches zuständig waren.", "section_level": 2}, {"title": "Aufgaben und Ausbildung in Deutschland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben.", "content": "Der Justiziar berät und vertritt die ihn anstellende Einrichtung (Behörden, Verbände und Unternehmen) bei rechtlichen Fragestellungen und erstellt für sie u. a. Rechtsgutachten. Das Justiziariat ist damit organisatorischer Bestandteil eines Unternehmens. Zu seinen Aufgaben zählt die vorbeugende rechtliche Beratung der Unternehmensführung wie deren rechtliche Vertretung im Streitfall gegenüber Dritten. Vor Behörden und Gerichten, bei denen keine Pflicht zur anwaltlichen Vertretung besteht (Amtsgericht, Verwaltungsgericht, Finanzgericht, Sozialgericht oder Arbeitsgericht) kann ein Justiziar seine anstellende Einrichtung vertreten. Besteht Anwaltszwang, also z. B. vor dem Landgericht und Gerichten des höheren Rechtszuges, kann nur eine weisungsungebundene externe postulationsfähige Person (z. B. ein Rechtsanwalt) ohne Arbeitsverhältnis für die Einrichtung auftreten. Syndikus­anwälten ist es nach Abs. 2 BRAO berufsrechtlich weitestgehend verboten, für ihren Arbeitgeber in ihrer Eigenschaft als Syndikusrechtsanwalt vor Gericht aufzutreten. Justiziare einer Behörde mit der Befähigung zum Richteramt sind vor Gerichten der Verwaltungs-, Finanz- und Sozialgerichtsbarkeit postulationsfähig, obgleich sie keine Rechtsanwälte sind, vgl. z. B. Abs. 4 VwGO, Abs. 2 ZPO, Abs. 4 FamFG.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Für die Tätigkeit eines Justiziars gibt es in Deutschland keine gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung. Arbeitgeber verlangen üblicherweise ein mit der Ersten juristischen Prüfung abgeschlossenes Hochschulstudium (Diplom-Jurist, Master of Laws (LL.M.)), zumindest jedoch einen akademischen Abschluss als Wirtschaftsjurist oder als Diplom-Rechtspfleger bzw. Diplom-Verwaltungswirt. Häufig wird für die Anstellung als Justiziar die Befähigung zum Richteramt verlangt. Will der Justiziar zugleich als Syndikus tätig sein, muss er die zulassungsrechtlichen Voraussetzungen eines Rechtsanwalts erfüllen und sich einem Zulassungsverfahren unterziehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Justitiar (in traditioneller Rechtschreibung nur so, in Reformschreibung auch Justiziar) ist ein beamteter oder angestellter Rechtsberater. Das von ihm ausgeübte Amt wie auch die entsprechende von ihm geleitete Rechtsabteilung werden als Justitiariat (Justiziariat) bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 272502} {"src_title": "Manuel Andrack", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schule und Studium.", "content": "Frederick Sanger wurde als zweiter Sohn des Arztes Dr. Frederick Sanger senior (1876–1937) und Cicely Sanger (1880–1938) in Rendscomb geboren. Beeinflusst durch den Vater und durch seinen ein Jahr älteren Bruder Theodore entwickelte Sanger schon früh ein Interesse für die Naturwissenschaften. Nach der Schulausbildung an der Bryanston School und ab 1936 am St John’s College in Cambridge wollte er ursprünglich Medizin studieren, entschied sich dann aber für die Biochemie, da er sich als Naturwissenschaftler anders als im Arztberuf stärker auf ein Themengebiet konzentrieren und so vielleicht mehr erreichen könnte. So begann Sanger mit dem Studium der Biochemie am Department of Biochemistry in Cambridge. 1939 erhielt Sanger seinen Abschluss als Bachelor of Arts. Da er aus einer Quäker-Familie kam, lehnte er den Kriegsdienst aus Gewissensgründen ab und arbeitete während des Zweiten Weltkrieges an seiner Doktorarbeit weiter, die er im selben Institut unter der Betreuung von A. Neuberger über den Metabolismus der Aminosäure Lysin anfertigte. 1943 erhielt er den Doktortitel.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungstätigkeit.", "content": "Sangers Arbeit wurde von 1944 bis 1951 durch ein Stipendium des \"Beit Memorial Fellowship for Medical Research\" gefördert. 1951 wurde er externer Mitarbeiter des Medical Research Council (MRC). Im Jahr seiner Promotion wurde Albert Chibnall Nachfolger von Frederick Gowland Hopkins als Leiter der Biochemie-Abteilung in Cambridge, und Sanger wurde Mitglied in Chibnalls Forschungsgruppe. Das Hauptinteresse der Gruppe galt der Proteinchemie, insbesondere der des Insulins. Sanger entwickelte 1945 schließlich eine Methode zur Bestimmung der Aminosäuresequenz, mit deren Hilfe er in zwölfjähriger Arbeit die Insulinsequenz vollständig bestimmte. 1955 konnte die Sequenz der 51 kettenförmig angeordneten Aminosäuren im Insulin veröffentlicht werden, wofür Sanger 1958 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde. In der Folge blieb Sanger in Cambridge und übernahm 1962 die Leitung der Abteilung für Proteinchemie am Laboratory of Molecular Biology (LMB). Dieses Institut war 1962 als neuer Laborkomplex gebaut worden, nachdem das Medical Research Council schon 1947 in Cambridge eine Gruppe zur „Erforschung der molekularen Struktur biologischer Systeme“ eingerichtet hatte. Obwohl Sanger bis dahin kein besonderes Interesse an Nukleinsäuren hatte, erkannte er durch die Diskussion mit Wissenschaftlern wie Francis Crick oder Sydney Brenner die Notwendigkeit, auch die Sequenz dieses anderen Biopolymers zu bestimmen. In den folgenden Jahren widmete sich Sanger daher der Entwicklung einer weiteren Sequenzierungsmethode, die schließlich 1975 zum „Kettenabbruchverfahren“ führte. Damit konnte 1977 erstmals der Weltöffentlichkeit die DNS-Sequentierung anhand des komplett dechiffrierten Genoms eines Bakteriophagen vorgestellt werden. 1980 wurde Sanger für seine Beiträge zur Sequenzierung von Nukleinsäuren zum zweiten Mal mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. 1983 ging Frederick Sanger in den Ruhestand. Zuletzt widmete er sich zusammen mit seiner Frau Margaret Joan seinen Hobbys: dem Gärtnern und dem Segeln. Aus ihrer Ehe stammen drei Kinder. Am 19. November 2013 verstarb Frederick Sanger in Cambridge.", "section_level": 2}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Methode zur Bestimmung der Aminosäuresequenz.", "content": "Sangers Methode zur Bestimmung der Aminosäuresequenz entstand in seiner Zeit als Mitglied in Albert Chibnalls Forschungsgruppe in Cambridge. In den 1940er-Jahren erlebte die Proteinchemie eine Revolution durch die Entwicklung effizienter chromatographischer Trennungsmethoden für Proteine, Peptide und Aminosäuren. Sanger wollte nun die Reihenfolge der Aminosäuren in einem Protein (Aminosäuresequenz) bestimmen. Dazu zerlegte er die Proteinkette zunächst in kleine Peptidfragmente und isolierte diese dann mit Hilfe der neuen Methoden. Zur Markierung und späteren Identifizierung der endständigen Aminosäure setzte Sanger die Fragmentpeptide mit 1-Fluor-2,4-dinitrobenzol um. Die am \"N\"-Terminus derivatisierten Peptide wurden komplett in ihre Aminosäuren gespalten, deren relative Mengen anschließend quantitativ bestimmt wurden. Die Identität der endständigen Aminosäure konnte durch chromatographische Analyse des farbigen Dinitrophenyl (DNP)-Derivats bestimmt werden. In diesem Arbeitsgang erhielt man zwei Informationen: 1. die Identität der ersten Aminosäure in der Kette und 2. die Art der anderen Aminosäuren in der Kette (wenngleich auch nicht deren Position). Durch mehrfache Wiederholung des Verfahrens kann man schließlich Rückschlüsse auf die ursprüngliche Sequenz ziehen. Die Abbildung verdeutlicht das Prinzip der Sequenzierungsmethode an einem kleinen Peptid. In zwölfjähriger Arbeit gelang Sanger die komplette Sequenzbestimmung von Insulin. Erschwerend kam hinzu, dass Insulin ein Protein ist, das aus zwei Polypeptidketten besteht, die über Disulfidbrücken miteinander verbunden sind. Die Anordnung dieser Verbrückungen musste ebenfalls bestimmt werden. 1955 wurde die komplette Insulinsequenz veröffentlicht. Damit wurde erstmals bewiesen, dass Proteine eine eindeutige chemische Struktur besitzen. Jetzt konnten frühere Hypothesen endgültig verworfen werden, etwa die, dass Proteine zwar eine definierte Aminosäurezusammensetzung besitzen, jedoch mit zufälliger Sequenz, oder dass Proteine gar Aggregate kleinerer ähnlicher Einheiten sind. 1958 wurde Sanger für diese Arbeiten mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Sangers Sequenzierungsmethode wurde später durch den von dem schwedischen Biochemiker Pehr Edman entwickelten Phenylisothiocyanat-Abbau verdrängt. Der wesentliche Vorteil der Edman-Methode bestand darin, dass man Aminosäuren sukzessive vom \"N\"-Terminus her abbauen und identifizieren konnte. Das um eine Aminosäure verkürzte Restpeptid konnte anschließend einem erneuten Abbauzyklus unterzogen und so die Sequenz relativ schnell bestimmt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Methode zur Sequenzierung von Nukleinsäuren.", "content": "\"→ Hauptartikel: DNA-Sequenzierung, Didesoxymethode nach Sanger\" Sangers Methode zur Sequenzierung von Nukleinsäuren entstand in seiner Zeit als Leiter der Abteilung für Proteinchemie am Laboratory of Molecular Biology (LMB) in Cambridge. Sie entstand aus der Notwendigkeit, die Sequenz der Nukleinbasen zu bestimmen. Sanger entwickelte zum Erreichen dieses Ziels zunächst eine Methode zur Sequenzierung von Ribonukleinsäuren (RNA), die er dann auf Desoxyribonukleinsäure (DNA) anwandte. Diese Methode war jedoch sehr langsam und erlaubte nur die Bestimmung kurzer Sequenzabschnitte. In der Folgezeit entwickelte er eine neue Methode, die die Grundlage für die heutige DNA-Sequenzierungsmethode werden sollte, die sogenannte Didesoxymethode. Diese Technik nutzt folgende Eigenschaften der DNA: Das synthetisierte DNA-Stück hat also einen definierten Anfangspunkt. Die Syntheseprodukte jedoch können unterschiedliche Längen haben, die Länge hängt davon ab, wie viele freie Nukleotide zur Synthese zur Verfügung stehen oder ob die Polymerase zufällig von dem Matrizenstrang abfällt. Sangers Trick besteht nun darin, die Polymerisationsreaktion in vier getrennten Ansätzen durchzuführen, und dafür zu sorgen, dass jeder Strang den gleichen Start hat (was durch den Primer gegeben ist) und dass die Verlängerungsreaktion – obwohl an unterschiedlichen Stellen – aber immer an einer bestimmten Basensorte enden soll. Um das zu gewährleisten, enthält jeder Reaktionsansatz neben den vier Nukleotid-Monomeren jeweils die Didesoxy-Variante einer Nukleotidsorte. Die Kettenverlängerung läuft solange, bis schließlich irgendwann ein Didesoxy-Nukleotid eingebaut wird. Damit fehlt die 3'-OH-Gruppe zur Ausbildung der Phosphodiesterbindung zum nächsten Kettenglied und die Synthese stoppt hier. Durch die Festlegung des Anfangspunktes spiegelt die Länge der Synthesefragmente in einem Reaktionsansatz die relative Position der jeweiligen Nucleinbasensorte im Molekül wider. Setzt man radioaktiv (oder andersartig markierte) Nukleotide zur Reaktion ein und trennt die vier Ansätze nebeneinander entsprechend ihrer Größe in einem Acrylamidgel auf, so kann man die Basensequenz direkt vom Gel ablesen. Die nebenstehende Abbildung verdeutlicht das Prinzip der Didesoxy-Sequenzierung. 1977 präsentierten Sanger und Mitarbeiter die komplette Sequenz des 5.386 Basenpaare großen Bakteriophagen φX174. Aus der Sequenz dieses Bakterienvirus konnte direkt die Aminosäuresequenz der zehn viralen Proteine abgelesen werden, da der genetische Code, der angibt welche Dreierabfolge von Nukleinbasen (Basentriplett) für welche Aminosäure in einem Protein kodiert, durch Pionierarbeiten in den 1960er-Jahren bekannt war. 1980 wurde Sanger für seine Beiträge zur Sequenzierung von Nukleinsäuren zum zweiten Mal mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Die Bedeutung von Sangers Arbeit für die Gentechnik und das Genom-Projekt.", "content": "Anfang der 1970er-Jahre wurden Klonierungsmethoden entwickelt, mit denen man DNA-Stücke beliebigen Ursprungs in Bakterien vermehren kann, so dass genügend Material für die Sequenzierung zur Verfügung steht. Damit eröffnete sich die Möglichkeit, die gesamte genetische Information eines Organismus, das Genom, zu sequenzieren und damit indirekt auch die Sequenzen aller von diesem Organismus theoretisch synthetisierbaren Proteine abzuleiten. Zusammen mit Stanley Norman Cohen und Paul Berg, den Erfindern der rekombinanten Klonierungstechnik, kann Frederick Sanger daher als Vater der Gentechnik und des Genom-Projekts bezeichnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Werke.", "content": "Wichtige Originalarbeiten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Frederick Sanger OM, CH, CBE (* 13. August 1918 in Rendcomb, Gloucestershire; † 19. November 2013 in Cambridge, Cambridgeshire) war ein britischer Biochemiker. ", "tgt_summary": null, "id": 1802391} {"src_title": "Evangelisch-Lutherische Freikirche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung der Kachelotplate.", "content": "Im Jahre 1975 hatte bereits ein wenig Sand beim mittleren Tidehochwasser herausgeragt, 2004 betrug die Fläche 230 Hektar, die sich auf einer Länge von drei Kilometern und Breite von bis zu einem Kilometer erstreckte. Die höchsten Erhebungen waren bis 2006 bis zu hohe Dünen mit erstem Grasbewuchs, die nach der schweren Orkanflut am 31. Oktober und 1. November 2006 jedoch wieder eingeebnet waren. Eine 2007 durchgeführte Laservermessung ergab eine Fläche von nur noch 172 Hektar. Seither ist die Fläche der Kachelotplate nicht weiter gewachsen, jedoch ist sie höher geworden. Sie ist dadurch weniger von Überflutungen bedroht und entwickelt sich in ihrem Charakter langsam zu einer Insel. Zugleich wandert sie im Vergleich zu anderen kleinen Inseln schnell auf die Insel Memmert zu und dürfte sich auf längere Sicht mit ihr vereinigen. Von 2002 bis 2012 betrug ihre durchschnittliche Lageveränderung 33 Meter pro Jahr. Zu erreichen ist die Kachelotplate nur per Boot.", "section_level": 1}, {"title": "Die Kachelotplate als Biotop.", "content": "Die Kachelotplate gehört zur Schutzzone (Zone I) des Nationalparks Wattenmeer und darf nicht betreten werden. Auch darf sie nicht mit Booten umrundet oder unnötig mit Flugzeugen überflogen werden. Im Januar 2006 konnte beobachtet werden, dass sich neben Seehunden auch eine Gruppe Kegelrobben auf der Kachelotplate niedergelassen hatte. Bei einer Begehung am 29. November 2006 wurden wieder zwei junge Kegelrobben gesichtet. Trotz der morphologischen Änderungen der Plate scheint sie dennoch weiterhin als Liegeplatz für Kegelrobben und Seehunde geeignet zu sein. Es wird vermutet, dass sich am Ostende der Plate eine dauerhafte Kegelrobbenkolonie etabliert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kachelotplate ist ein Hochsand, der im niedersächsischen Wattenmeer der Nordsee liegt. Sie ist bereits 1840 in einer Landkarte der Region eingezeichnet und befindet sich heute etwa fünf Kilometer südwestlich der Insel Juist, etwa drei Kilometer westlich der Vogelinsel Memmert und rund sieben Kilometer nordöstlich der Insel Borkum. Zwischen 2000 und 2005 hat sie sich langsam in Richtung Memmert verlagert. Der Name leitet sich aus dem französischen Wort „cachalot“ für „Pottwal“ ab.", "tgt_summary": null, "id": 267065} {"src_title": "Holsteinische Schweiz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das Gebiet des Bistums entspricht dem östlich der Weser gelegenen Anteil Niedersachsens und Teilen des Landes Bremen, nämlich Bremen-Nord; also die Anteile der Stadt Bremen nördlich der Lesum, und Bremerhaven. Es ist eines der flächengrößten Bistümer Deutschlands, umfasst jedoch fast ausschließlich Regionen, in denen die Katholiken eine Minderheit bilden und damit in der Diaspora leben. Nur das im Süden des Bistums gelegene Dekanat Untereichsfeld sowie die Dörfer des alten „(kleinen) Stifts“ im Raum Hildesheim haben eine katholische Bevölkerungsmehrheit.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Um 800 errichtete Karl der Große das Missionsbistum für Ostfalen in Elze, das damals \"Aula Caesaris\", kurz \"Aulica \" genannt wurde und etwa 19 km westlich des heutigen Hildesheim liegt. Die Diözese stand unter dem Patrozinium der Apostelfürsten Petrus und Paulus, deren Namen die (alte) Elzer Kirche bis heute trägt. Das Bistum wurde 815 von Karls Sohn Ludwig dem Frommen in Hildesheim neu gegründet und der Gottesmutter Maria geweiht (siehe auch Gründungssage; Hildesheimer Marienreliquiar). Das Bistum Hildesheim umfasste zur Zeit seiner Gründung die 17 sächsischen Gaue Astfala (um Hildesheim, Hannover, Peine, Braunschweig, Leine bis Oker), Flutwidde (Dreieck Meinersen, Celle, Burgdorf), Liergau (Braunschweig Wolfenbüttel süd-westwärts der Oker), Saltgau (um Salzgitter-Bad), Wenzigau (Dreieck Bilderlahe, Liebenburg, Lutter am Barenberge), Ambergau (um Bockenem bis Woldenberg und Seesen), Flenithigau (Gandersheim, Winzenburg), Aringo (Gronau bis Alfeld), Tilithigau (Viereck Lauenstein, Lauenau, Bad Münder, Hameln), Valingau (Gronau, Poppenburg, Elze), Gudingau (um Eime zwischen Saale und Leine), Scotelingau (nördlich von Steuerwald), Muldese (um Isernhagen), Marstemgau (Calenberg, Spiegelburg, Hannover, Deister), Osterwalde (Zwischen Erse und Aller), Helingau (um Gifhorn) und Muthiwide (Zusammenfluss von Aller und Oker). Unter Bischof Altfrid entstand 852–872 der erste steinerne Dombau, dessen Grundriss bis heute unverändert blieb. Seine größte Bedeutung erlangte das Bistum Hildesheim zur Zeit der Sachsenkaiser durch die heiligen Bischöfe Bernward (993–1022) und Godehard (1022–1038). Architektur- und Kunstschätze aus dieser Zeit prägen bis heute das Bild der Stadt.", "section_level": 2}, {"title": "Hochstift.", "content": "Von 1235 bis 1802 war der Bischof von Hildesheim zugleich Reichsfürst. Sein Territorium, das Hochstift Hildesheim, war kleiner als die Diözese. Ab 1500 gehörte es zum Niedersächsischen Reichskreis. Als Folge der Hildesheimer Stiftsfehde (1519–1523) wurde das Gebiet um die Hälfte verkleinert. Das traditionelle Wappen des Bistums zeigt einen in Gold und Rot gespaltenen Schild. Die Bistumsfarben wurden nach 1300 in abgewandelter Form auch von der Stadt Hildesheim übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "Reformationszeit.", "content": "Rat und Bürgerschaft der Stadt Hildesheim sowie die welfischen Territorien, die den größten Teil des Hildesheimer Diözesangebiets ausmachten, gingen im 16. Jahrhundert zum lutherischen Bekenntnis über. Nur der Dom und mehrere Klosterkirchen der Stadt sowie die Dörfer des Stiftsgebiets nach 1523, die sogenannten Stiftsdörfer Algermissen, Bettmar, Borsum, Detfurth, Diekholzen, Dinklar, Förste, Giesen, Harsum, Ottbergen, Moritzberg, Himmelsthür und andere, blieben katholisch. Von den norddeutschen Bischofssitzen bestand außer Osnabrück nur Hildesheim ununterbrochen fort. Die kirchlichen Diözesangrenzen von 815 wurden bis 1823 nicht verändert, auch als die Nachbarbistümer Minden, Verden und Halberstadt untergegangen waren und ihre Diözesangebiete zu den \"Nordischen Missionen\", später dem Apostolischen Vikariat des Nordens gehörten.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen des Dreißigjährigen Krieges.", "content": "Im Zuge der territorialen Neuordnung des Reichs infolge des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Fürstbistum Hildesheim mit dem „Rezess von Goslar“ 1643 in den Grenzen vor 1523 wiederhergestellt. Die inzwischen lutherischen Gebiete, die nun wieder zur Herrschaft des Hildesheimer Stuhls gehörten, wurden jedoch nicht rekatholisiert. Lediglich einzelne Pfarreien (\"Amtspfarreien\"), Klöster und Gottesdienststationen entstanden neu (Bolzum, Gronau, Lamspringe, Peine, Poppenburg, Ringelheim, Ruthe, Westfeld und andere).", "section_level": 2}, {"title": "18. und 19. Jahrhundert.", "content": "Im 18. Jahrhundert hielt sich das kleine Fürstbistum Hildesheim durch Personalunionen mit mächtigeren geistlichen Staaten Nordwestdeutschlands. Fürstbischof Clemens August aus dem Hause Wittelsbach regierte fast vier Jahrzehnte lang zugleich Köln, Münster, Paderborn, Osnabrück und Hildesheim. Nach Hannovers Annexion einiger ehemaliger geistlicher Fürstentümer begann das Königreich Hannover 1816 Verhandlungen mit dem Heiligen Stuhl um ein Konkordat, die aber 1821 endgültig gescheitert waren. Daraufhin strebte Hannover – nach preußischem Beispiel (De salute animarum) – nur noch eine Zirkumskriptionsbulle an. Gemäß Vertrag zwischen Hannover und Rom von 1824 erließ der Papst dann die entsprechende Bulle Impensa Romanorum Pontificum, die die Grenzen der hannoverschen Bistümer Hildesheim und Osnabrück neu zog, so dass alles Staatsterritorium zu einer der beiden Diözesen gehörte. Allerdings blieb der Stuhl in Osnabrück zunächst unbesetzt und wurde von Hildesheim durch einen Generalvikar und Weihbischof mitbetreut, da Rom und Hannover über die Finanzierung dieses Bistums uneins geblieben waren und die Klärung auf später verschoben hatten. Auch hatte Hannover durchgesetzt, dass beide Bistümer nicht Suffragan eines ausländischen Metropoliten wurden, sondern Hildesheim exempt blieb und Osnabrück es wurde. Hildesheims Diözesangebiet umfasst seitdem, mit wenigen Abweichungen, den östlich der Weser gelegenen Teil Hannovers beziehungsweise des Landes Niedersachsen, damit auch das ehemals kurmainzische, katholisch gebliebene Untereichsfeld mit Duderstadt und die bis dahin zur Nordischen Mission gehörenden ehemaligen Diözesangebiete Bremens ohne die nordelbischen Hamburg, Holstein und Dithmarschen, Mindens östlich der Weser und Verdens ohne die Altmark.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Die Zahl der Diözesanen ist durch den Zuzug ostdeutscher Vertriebener nach dem Zweiten Weltkrieg stark angewachsen (etwa 646.000 am 31. Dezember 2007). Diese stammten insbesondere aus Schlesien und dem ostpreußischen Ermland, aber auch aus der Tschechoslowakei. Für sie wurden in allen Teilen der Diözese neue Pfarreien und Kirchen errichtet. Diese neuen Kirchen wurden häufig in der einfachen Bauweise der 1950er und 1960er Jahre erbaut, so dass man sie gegebenenfalls schnell wieder hätte abbrechen können, da man zunächst davon ausging, dass die Vertriebenen eines Tages in die ehemals Deutschen Ostgebiete zurückkehren würden und dadurch die Gemeindemitgliederzahlen ebenso schnell wieder abfallen würden, wie sie nach dem Krieg angestiegen waren. Im Zuge der Einsparungen nach dem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen zum Jahrtausendwechsel ist auch die Schließung vieler Kirchen vorgesehen. Bistumsweit stellen ehemalige Heimatvertriebene und deren Nachkommen, Zugezogene aus West- und Süddeutschland, Spätaussiedler aus Polen und der ehemaligen Sowjetunion sowie Zuwanderer aus Italien, Spanien, Portugal und Kroatien große und den Alltag prägende Gruppen in den Gemeinden. 1930 kam das Gebiet des Landkreises Grafschaft Schaumburg vom Bistum Fulda, 1965 das Gebiet des ehemaligen Landes Schaumburg-Lippe vom Bistum Osnabrück zum Bistum Hildesheim. Sie bildeten zusammen das Dekanat Bückeburg, das am 1. September 2012 mit dem Dekanat Hameln-Holzminden zum neuen Dekanat Weserbergland zusammengeschlossen wurde. Ebenfalls 1965 wurde Cuxhaven, das staatlich schon 1937 durch Gebietstausch von Hamburg zur Provinz Hannover gewechselt war, vom Bistum Osnabrück ins Bistum Hildesheim umgegliedert. Während der Existenz der DDR gehörten sechs Kirchen auf dem Staatsgebiet der DDR zum Bistum Hildesheim, waren jedoch apostolischen Administratoren in der DDR unterstellt: die Kirche in Neuhaus dem Administrator in Schwerin, die Kirchen in Blankenburg, Elbingerode, Hasselfelde und Hessen dem Administrator in Magdeburg und die Kirche in Niedersachswerfen dem Administrator von Erfurt und Meiningen. Die Kirche in Neuhaus gehört noch heute zum Bistum Hildesheim, die anderen Kirchen gehören heute zu den seit dem 8. Juli 1994 bestehenden Bistümern Magdeburg und Erfurt. Seit der Gründung des Erzbistums Hamburg am 7. Januar 1995 gehört das Bistum Hildesheim zur Hamburger Kirchenprovinz (vorher war es Suffragan des Erzbistums Paderborn). Die südlich der Elbe gelegenen Pfarreien Harburg und Wilhelmsburg, die seit 1937 staatlich zu Hamburg gehören, wurden an die benachbarte Erzdiözese abgetreten.", "section_level": 2}, {"title": "21. Jahrhundert.", "content": "Seit dem 13. November 1983 war Josef Homeyer Bischof von Hildesheim. Nachdem Papst Johannes Paul II. seinem Rücktrittsgesuch zum 75. Geburtstag stattgegeben hatte, übernahm im August 2004 der dienstälteste (seit 1992) Weihbischof Hans-Georg Koitz die Leitung der Diözese und wurde vom Domkapitel zum Diözesanadministrator gewählt. Am 29. November 2005 wurde der damalige Kölner Weihbischof Norbert Trelle zum 70. Bischof von Hildesheim ernannt. Die feierliche Amtseinführung (\"Inbesitznahme der Cathedra\") war am 11. Februar 2006 im Dom zu Hildesheim. Weihbischof Koitz wurde nach seinem 75. Geburtstag am 1. Mai 2010 emeritiert. Zu dessen Nachfolger ernannte Papst Benedikt XVI. am 4. Dezember 2010 den damaligen Leiter der Hauptabteilung Personal/Seelsorge im Bistum Hildesheim, Heinz-Günter Bongartz. Die Bischofsweihe von Heinz-Günter Bongartz war am 26. Februar 2011 in der Hildesheimer Basilika St. Godehard. Das Amt des zweiten Weihbischofs hat seit 1995 Nikolaus Schwerdtfeger inne. Heinz-Günter Bongartz ist seit dem 1. Oktober 2016 auch Generalvikar, ernannt von Bischof Norbert Trelle und wiederernannt am 1. September 2018 von Bischof Heiner Wilmer. Bis zu seiner Emeritierung lud Bischof Josef Homeyer über 20 Jahre die Jugendlichen des Bistums zur Chrisammesse ein. Diese Tradition ist in ihrer Form einzigartig. Bischof Norbert Trelle führt diese Tradition nach seiner Amtsübernahme fort. Das Rücktrittsgesuch, das Bischof Norbert Trelle an seinem 75. Geburtstag, dem 5. September 2017 einreichte, wurde von Papst Franziskus mit Wirkung zum 9. September 2017 angenommen. Am 11. September wurde Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger zum Diözesanadministrator gewählt. Papst Franziskus ernannte am 6. April 2018 den Generaloberen der Dehonianer, Heiner Wilmer, zum 71. Bischof von Hildesheim. Er wurde am 1. September 2018 zum Bischof geweiht und hat sein Amt als Bischof von Hildesheim angetreten. Um 2010 befand sich das Bistum Hildesheim in einem Neuorientierungsprozess. Das gesamtdeutsche Phänomen der „Glaubensverdunstung“ verschärft sich in der Diasporasituation. Lange Zeit wurden die Pfarreien von Vertriebenen aus katholischem Herkunftsmilieu, die meistens aus Schlesien, dem Ermland oder der Tschechoslowakei stammten, geprägt. Ihnen ist eine zweite und dritte Generation gefolgt, die das katholische Brauchtum der ehemaligen familiären Herkunftsgebiete nicht mehr kennengelernt hat. Auch im Eichsfeld und in den Stiftsdörfern lässt die dominierende Kraft des Festkalenders und der katholischen Verbände nach. In neuerer Zeit machen Spätaussiedler aus Polen und der ehemaligen Sowjetunion sowie deren Angehörige einen großen Teil der Gemeinden aus. Hinzu kommen viele aus katholischen Regionen Deutschlands sowie aus Südeuropa zugewanderte Familien. In der Statistik der Gottesdienstbesucher bildet Hildesheim und hier wiederum mit elf Prozent das Dekanat Verden unter den deutschen Diözesen das Schlusslicht. Ein gewichtiger Grund für den Rückgang der Kirchenmitglieder sind ein Ungleichgewicht zwischen Taufen und Beerdigungen zugunsten der Beerdigungen, bei einem weiter steigenden Altersdurchschnitt. Auf diese Entwicklung reagiert die Bistumsleitung mit Zusammenlegung von Pfarreien, Verringerung des Personals, mittelfristig auch mit Schließung von Kirchen. Gleichzeitig wird durch die Förderung „kleiner geistlicher Gemeinschaften“ und der Subjektwerdung der Laien eine Erneuerung und Intensivierung des kirchlichen und spirituellen Lebens angestrebt. Ökonomische Zwänge durch Rückgang der Kirchensteuereinnahmen sowie Priestermangel und Rückgang der Zahl praktizierender Katholiken führen dazu, dass einerseits Gemeinden zu größeren Pfarreien zusammengeführt werden, andererseits aber auch Kirchen geschlossen werden. Die Gebäude werden als Wohnraum umgebaut, an andere Glaubensgemeinschaften abgetreten oder abgebrochen. Im Januar 2008 veröffentlichte das Bistum eine vorläufige Verwaltungsvorlage mit einer Kategorisierung der Kirchen des Bistums. 216 Kirchen stehen demnach derzeit nicht zur Disposition; bei anderen 56 Kirchen soll ihr pastoraler Bedarf mittelfristig erneut überprüft werden. Die übrigen 166 Kirchen bekommen keine Gelder mehr vom Bistum. Hiervon sollen wiederum 80 Kirchen ab 2009 geschlossen werden. Für die anderen 86 Kirchen müssten die Pfarrgemeinden alleine die finanziellen Mittel zu ihrer Erhaltung aufbringen. Solange sie dies bewältigen, bleibt die Kirche erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eckpunkte 2020.", "content": "Wegen der Abnahme der Katholikenzahlen und des Priestermangels im Bistum Hildesheim sowie der zunehmend schlechter werdenden finanziellen Situation des Bistums wurde 2003 das Konzept „Eckpunkte 2020“ erarbeitet, das neben direkten Einsparungen (z. B. durch Schließung von Einrichtungen) auch eine durch Zusammenlegung erreichte Verringerung der Anzahl der Gemeinden von damals 350 auf 124 im Jahr 2014 vorsieht. Mit der Umsetzung des Konzeptes wurde bereits 2004 mit der Zusammenlegung von 49 Pfarrgemeinden zu 19 größeren Gemeinden begonnen. Insgesamt sollen die Ausgaben des Bistums bis zum Jahr 2020 jährlich nur noch etwa 2/3 des Haushalts 2003 betragen. Seit 2006 wird wie bei anderen deutschen Bistümern und evangelischen Landeskirchen das Einkommen des glaubensverschiedenen Ehepartners in die Berechnung der Kirchensteuer einbezogen (Besonderes Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe). Dies hatte eine erhöhte Anzahl von Kirchenaustritten zur Folge.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Bischofskonferenz.", "content": "Vom 23. bis 26. Februar 2015 fand aus Anlass des Bistumsjubiläums erstmals die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Bistum Hildesheim statt. Themen waren die Bischofssynode im Oktober 2015, Migration, Kirchenasyl und Flüchtlinge sowie die Priesterausbildung, ferner der überdiözesane Gesprächsprozess und die Ökumenische Sozialinitiative. Weltkirchlich besonders bedeutend war der Austausch über die schwierige Situation in der Ukraine. Gäste waren neben dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, Erzbischof Antonio Javellana Ledesma SJ (Erzbistum Cagayan de Oro, Philippinen) und Bischof Crispin Barrete Varquez (Bistum Borongan, Philippinen).", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historische Entwicklung.", "content": "Die Diözese Hildesheim bestand im 12. Jahrhundert aus rund 41 Urarchidiakonaten. sie war also zersplittert im Vergleich zu Mainz (22), Köln (7), Trier (5), Worms (10) oder Würzburg (12). Eine Zusammenlegung von Archidiakonaten bahnte sich an, da sie an jeweils an einen Domherren verliehen waren und ihre Zahl zeitweise größer war als die Zahl der Domherren am Kapitel des Domes. Als sich dann auch noch herausstellte, dass die Domherren der für das Amt erforderlichen Residenzpflicht nicht immer nachkamen, entschied man sich zur Zusammenlegung. Erstes belegtes Beispiel ist die Vereinigung von Hildesheim und Rheden unter Rainald von Dassel. In dem gesamten Bistum setzte sich diese Neuordnung allmählich durch. Zur Verwaltung wurden Beamte eingesetzt. Letztlich kristallisierten sich zwölf Archidiakonate heraus: Die in Archidiakonaten verfasste Organisationsstruktur brach Mitte des 16. Jahrhunderts faktisch zusammen. Hauptgründe waren die Hildesheimer Stiftsfehde und die Reformation. Im Zuge der allgemeinen Säkularisation verfügte die preußische Regierung 1805 auch formal die Einziehung der Archidiakonate.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuell.", "content": "Heute sind die kirchlich-seelsorgerischen Aufgaben des Bistums auf 17 regionale Dekanate aufgeteilt. Ihre Dekane sind dem Bischof verantwortlich. Der Generalvikar leitet alle anderen Verwaltungsaufgaben.", "section_level": 2}, {"title": "Wallfahrtsstätten.", "content": "Die Wallfahrtsstätten befinden sich allesamt im Süden des Bistums im Bereich der Städte Hildesheim und Göttingen.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "\"Siehe Liste der Kirchen im Bistum Hildesheim\"", "section_level": 1}, {"title": "Zahlen zum Bistum Hildesheim.", "content": "Stand: 31. Dezember 2018", "section_level": 1}, {"title": "Einrichtungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schulen.", "content": "Im Bistum Hildesheim befinden sich eine Reihe von allgemeinbildenden katholischen Schulen in freier Trägerschaft. Sie werden vom Bistum und von der Stiftung Katholische Schule betrieben. In Hildesheim sind dies das Bischöfliche Gymnasium Josephinum, das Gymnasium Marienschule, die Haupt- und Realschule Albertus Magnus und die Oberschule St.-Augustinus-Schule. Dazu werden noch das Gymnasium St.-Ursula-Schule in Hannover, das Gymnasium Eichendorffschule in Wolfsburg sowie Oberschulen in Göttingen, Wolfsburg und Hannover geführt. Die Ludwig-Windthorst-Schule in Hannover wurde 2014 in eine Oberschule mit gymnasialem Zweig umgewandelt. In Duderstadt gibt es eine Integrierte Gesamtschule, in Bremerhaven gibt es aufbauend auf eine Grundschule eine Oberschule (bis Klasse 10). Im Bistum gibt es außerdem 28 Grundschulen in kommunaler Trägerschaft, die für Schülerinnen und Schüler katholischen Bekenntnisses (vgl. § 129 NSchG) eingerichtet sind. Förderschulen und Berufsbildende Schulen befinden sich in Trägerschaft des Caritasverbandes bzw. der Vinzentinerinnen.", "section_level": 3}, {"title": "Missbrauchsskandal.", "content": "Im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal am Canisius-Kolleg Berlin geriet die Bistumsverwaltung massiv in Kritik. Einer der im Zentrum der Vorwürfe stehenden Pfarrer wechselte von Berlin nach Hildesheim und blieb dort bis zu seiner Pensionierung. Nach Angaben in der Presse hat das Bistum an der Aufklärung erneuter Vorwürfe gegen den Pfarrer nicht beigetragen, sondern ihn versetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Diözesankalender.", "content": "Im Bistum Hildesheim wird der Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet um die folgenden \"Eigenfeiern\" ergänzt (dahinter jeweils der Rang): \"Abkürzungen:\" \"H = Hochfest, F = Fest, G = gebotener Gedenktag, g = nicht gebotener Gedenktag\" Im Direktorium des Bistums finden sich überdies folgende Hinweise zu ergänzenden Gedenktagen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bistum Hildesheim () ist eine römisch-katholische Diözese in Norddeutschland. Sie gehörte von ihrer Gründung im Jahr 815 bis 1805 zur Kirchenprovinz Mainz und war danach exemt. 1824 wurde das Bistum erheblich erweitert und kam 1930 zur damals geschaffenen Mitteldeutschen Kirchenprovinz. Seit 1995 ist das Bistum Hildesheim Teil der neu errichteten Norddeutschen Kirchenprovinz. Sitz des Bischofs ist der Hildesheimer Dom in Hildesheim.", "tgt_summary": null, "id": 1608280} {"src_title": "Omalizumab", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Herzstück ist der Geradeausempfänger für den Empfang des Zeitzeichensignals eines Langwellensenders. Zeitzeichensender sind unter anderem DCF77 in Mainflingen bei Frankfurt am Main, MSF in England, Sender Allouis in Frankreich, der ehemalige HBG in der Schweiz, JJY in Japan und der US-amerikanische Zeitzeichensender WWVB. Die zum Signalempfang bei Funkuhren benutzte Ferritstabantenne ist im Bild zu erkennen (eingeklebt in der grünen Rückwand). Auf dem Ferritstab befindet sich rechts die Wicklung sowie direkt angelötet der Kondensator (rot) zur Schwingkreisabstimmung auf die Sendefrequenz. Die Antenne ist etwa so groß wie eine Batteriezelle der Größe „Mignon“. Zu beachten ist, dass jede Ferritantenne eine Polarisations- und Richtwirkung besitzt und deshalb horizontal und quer zur Richtung zum Sender orientiert werden muss. Bei Nichtbeachtung kann die Signalstärke zu gering sein, um eine Synchronisierung zu bewirken. Auf der Hauptplatine der Uhr befinden sich typischerweise zwei integrierte Schaltungen (ICs). Ein Uhren-IC sorgt für die Funktionen der Uhr, das zweite „Funk“-IC wird mit dem Funksignal der Antenne versorgt und gibt die empfangenen Takt- und Datensignale an das Uhren-IC weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Genauigkeit.", "content": "Obwohl das Zeitsignal kontinuierlich gesendet wird, wird es aus Stromspargründen oft nur ab und zu zum Nachstellen abgefragt. Bei Uhren, die mit größeren Zellen betrieben werden, ist ein Empfang jede volle Stunde üblich, bei Armbanduhren mit Knopfzellen oder mit Solarzellen nur einmal pro Tag, meist zwischen 1:00 und 4:00 Uhr morgens. Das reicht aus, um den Gangfehler der Quarzuhr zu korrigieren. Ein Beispiel für Uhren, die minütlich mit dem Funkzeitzeichen synchronisiert werden, sind die Hauptuhren der deutschen Bahnhofsuhren. Außerhalb des Zeitsignal-Empfangsbereiches oder bei gestörtem bzw. abgeschaltetem Signal läuft eine Funkuhr weiter wie jede andere Quarzuhr. Hier macht sich der bei Quarzuhren übliche Gangfehler (der spg. Uhrgang) bemerkbar. Beim erneuten Empfang eines Zeitsignals wird die Uhr sofort wieder eingestellt und zeigt dann die vom Zeitzeichensender übermittelte Zeit an; das ist in der Regel die gesetzliche Zeit, die sich von der Koordinierten Weltzeit um genau eine ganze Anzahl von Stunden unterscheidet. Bedingt durch und die interne Verarbeitungsgeschwindigkeit der Elektronik wird die Uhrzeit in der Regel mit einer geringen konstanten Verspätung (Latenzzeit) angezeigt, die meist bei 0,1–0,4 s liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Funkuhren sind als Wanduhren und Armbanduhren weit verbreitet. Eine Erweiterung der Funkuhr ist der Funkwecker, dessen Hauptfunktion die Weckfunktion ist.", "section_level": 1}, {"title": "Funkuhren für PCs.", "content": "Die interne Uhr eines PCs kann über eine Funkuhr synchronisiert werden. Diese kann im Gerät eingebaut sein oder extern angeschlossen werden. Eine Variante ist zum Beispiel eine kleine batteriebetriebene Funkuhr, die sich wie ein Dongle im Druckerkabel befindet und per Befehl oder in festen Zeitabständen die Zeit der PC-Uhr einstellt. Alternativ stehen Funkuhren für den Anschluss an USB zur Verfügung. Diese Technik ist weitgehend durch NTP abgelöst worden, jedoch immer noch nützlich für nicht dauerhaft oder gar nicht mit dem Internet verbundene Rechnersysteme. Mittels einer Soundkarte, die mit 192 kHz samplen kann, ist es möglich, durch SDR-Software Zeitzeichensignale zu dekodieren und zum Einstellen der Uhr des PCs zu nutzen.", "section_level": 2}, {"title": "Funksolaruhr.", "content": "Neben stationären mit Solarzellen betriebenen Funkuhren gibt es Armbanduhren mit dieser Versorgungsart. Der Batteriewechsel entfällt hierbei. Die Funksolaruhr wurde maßgeblich von Karl Diehl und Karl Gebhardt entwickelt. Durch einen eingebauten Akku wird die Uhr bei Dunkelheit mit Energie versorgt („Dunkellaufzeit“). Erste Funksolaruhren hatten noch einen relativ hohen Energieverbrauch und relativ schwache Solarzellen. Daher konnte es zu ungenügender Energieversorgung kommen. Moderne Exemplare erreichen als Herrenarmbanduhr Dunkellaufzeiten von zwei Jahren. Zur Ladung des Energiespeichers genügt Kunstlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Vorteile einer Funkuhr sind, dass immer eine sehr genaue Uhrzeit angezeigt wird, kein Nachstellen von Hand nötig ist. Die Umstellung zwischen der normalen Zonenzeit und Sommerzeit erfolgt automatisch, falls sie innerhalb der Empfangszone des Zeitzeichensenders betrieben wird. Manche Funkuhren lassen sich nicht manuell stellen, so dass sie auf den Empfang des Zeitsignales angewiesen sind. Obwohl eine Funkuhr im Normalfall durch ihre Präzision besticht, gibt es zumindest bei handelsüblichen Exemplaren gelegentlich Fehlfunktionen. Diese führen leicht zu einer um Stunden falschen Anzeige. Begünstigt wird das durch eine nur schwache Prüfungsmöglichkeit des Zeitsignals auf Empfangsfehler und die Tatsache, dass das Langwellensignal leicht durch alle möglichen technischen Geräte beeinträchtigt werden kann. Außerdem ist in Stahlbetongebäuden der Empfang häufig nur in der Nähe der Fenster möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die digital kodierte Zeitübertragung für Funkuhren wurde 1967 von Wolfgang Hilberg, tätig bei der Firma Telefunken, zum Patent angemeldet. Nach seiner Berufung als Professor der Elektrotechnik der TH Darmstadt im Jahr 1972 entwickelte er die ersten Prototypen und wesentlichen Bestandteile dieses Uhrentyps. Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig begann 1973 damit, Cäsiumuhr-Zeitsignale (einschließlich Kalenderangaben und Informationen über die Sommerzeit) über den Sender DCF77 abzustrahlen. Großuhren mit einem entsprechenden Empfangsteil konnten sich ab 1973 selbsttätig hochpräzise darauf einstellen. Zu DCF77 kompatibel war der in der Schweiz von 1966 bis 2011 betriebene Sender HBG, der mit einer Trägerfrequenz von 75 kHz arbeitete. Ähnlich arbeitende Zeitsignalsender befinden sich in vielen Ländern weltweit. Es werden dabei meist unterschiedliche Trägerfrequenzen und unterschiedliche Kodierungen wie der in den USA gebräuchliche IRIG Timecode verwendet. Einige Funkuhren, beispielsweise die G-Shock der Firma Casio, können Zeitsignale von mehreren, verschiedenen Zeitsignalsendern empfangen und auswerten. Funkuhren wurden in den 1970er Jahren nur in relativ geringen Stückzahlen für den professionellen und semi-professionellen Einsatz gebaut, beispielsweise von Hopf. Für Privatanwender waren Funkuhren spätestens Anfang der 1980er Jahre verfügbar. Die \"Hopf Mini-Funkuhr 4300\" mit Anzeige von Wochentag, Uhrzeit bzw. Datum einschließlich Jahr (umschaltbar), Anzeige von optimaler Antennenausrichtung sowie Funk- oder Quarzuhrbetrieb kostete im Jahre 1983 als Bausatz 395 DM, als Fertiggerät 735 DM, was nach heutiger Kaufkraft EUR bzw. EUR entspricht. 1986 wurde von Telefunken (→ Atmel) die erste Integrierte Schaltung \"U2775B\" vorgestellt. Auf Basis dieses ICs war es erstmals möglich, preiswerte Funkuhren für den Massenmarkt zu bauen. Die ersten Anbieter waren Kundo in St. Georgen im Schwarzwald und Junghans. Ein Armbanduhren-fähiges IC kam 1990 auf den Markt, welches von Junghans in die erste Funkarmbanduhr der Welt, die \"MEGA 1\", eingebaut wurde. Hersteller von industriellen Funkuhren und Synchronisationssoftware sind Gude, Hopf, Linum oder Meinberg. Bei Funk-Armbanduhren waren anfänglich Antennen aus amorphen Bändern im Inneren der Lederarmbänder integriert, was gelegentlich zu Kontaktproblemen im Übergangsbereich vom Armband zum Uhrengehäuse führte. Später wurden deshalb Miniatur-Ferritstab-Antennen in die Uhrengehäuse eingebaut, die danach aus Kunststoff oder Keramik hergestellt werden mussten, weil Metall die Funkwellen abgeschirmt hätte.", "section_level": 1}, {"title": "Alternativen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "RDS.", "content": "Ferngesteuerte Zeiteinstellung ist per Radioempfang (RDS) möglich. Es wird von Rundfunksendern parallel zum Programm ein Zeitsignal gesendet, mit dem sich eine im Radio integrierte Uhr automatisch einstellen kann. Eine häufige Anwendung sind mit dem Radio gekoppelte Uhren in Personenkraftwagen, wobei Radioempfang automatisch Sommerzeitumstellung ermöglicht.", "section_level": 2}, {"title": "DAB.", "content": "Beim Digital Audio Broadcasting (digitales Radio, DAB/DAB+) wird ebenfalls ein Zeitsignal übertragen. Dieses wird von vielen DAB-Radios zur Zeitanzeige ausgewertet.", "section_level": 2}, {"title": "GPS.", "content": "Das Navigationssystem GPS beruht auf dem Empfang hochgenauer Zeitsignale von Satelliten. Diese GPS-Zeit ist um einige ganze Sekunden gegenüber der UTC verschoben. Da diese Verschiebung mit dem GPS-Signal übertragen wird, kann sie durch die GPS-Uhr berücksichtigt werden. Dieses System garantiert eine maximale Gangabweichung von einer Mikrosekunde. Beim DCF77-Signal wird diese Abweichung aufgrund der Laufzeit des Signales (Lichtgeschwindigkeit) bereits bei einer Entfernung von 300 Kilometer zum Sender überschritten.", "section_level": 2}, {"title": "NTP/PTP.", "content": "Über das Network Time Protocol (NTP) können an das Internet angeschlossene Geräte mit einer Genauigkeit von deutlich unter einer Sekunde synchronisiert werden. Da NTP-Server unter anderem von amtlich als \"time keeper\" tätigen Institutionen angeboten werden, ist für jedermann eine Synchronisation mit der offiziellen Zeit möglich. Über das Precision Time Protocol (PTP) kann für lokal begrenzte Netzwerke eine lokale Synchronität im Bereich von Nanosekunden erreicht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Mobilfunk.", "content": "Schon seit den Anfängen des Mobilfunks übermittelt jeder Mobilfunkmast auch ein Zeitsignal.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Funkuhr ist eine Quarzuhr, die ein von einem Zeitzeichensender per Funk ausgestrahltes Zeitsignal empfangen kann und mit dessen Information die interne Quarzuhr nachreguliert.", "tgt_summary": null, "id": 1203369} {"src_title": "Hochschule Osnabrück", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Friedrich war außer einem bereits als Säugling verstorbenen älteren Bruder der einzige Sohn des Landgrafen Wilhelm VIII. Nach Erziehung und Schulen in Genf und Lausanne heiratete er 1740 Maria, eine Tochter des englischen Königs Georg II. (1683–1760) und der Markgräfin Karoline von Brandenburg-Ansbach (1683–1737). Ab 1741 kämpfte er mit den hessischen Truppen für Kaiser Karl VII. Albrecht im Österreichischen Erbfolgekrieg und wurde in dieser Zeit zum Generalleutnant befördert. Im Februar 1749 konvertierte Friedrich anlässlich eines Besuches des Kurfürsten und Fürstbischofs Clemens August in der Residenz Neuhaus (Fürstbistum Paderborn) heimlich zum katholischen Glauben. Daraufhin trennte sich seine Frau Maria mit seinen drei Söhnen Wilhelm (1743–1821), Karl (1744–1830) und Friedrich (1747–1837) von ihm. Sein Vater befahl ihm in der hessischen Assekurationsakte von 1754, die protestantische Religion in Hessen unangetastet zu lassen, und gab Maria und den Kindern die Grafschaft Hanau-Münzenberg, die von Hessen-Kassel getrennt wurde. Friedrich sah seine Frau nie und seine Kinder erst 1782 wieder. Nach dem Tod der Landgräfin Marie heiratete er 1773 in zweiter Ehe die Prinzessin Philippine von Preußen (1745–1800) aus der Nebenlinie Brandenburg-Schwedt. Diese Ehe blieb kinderlos. Im Siebenjährigen Krieg schlug sich Friedrich auf die Seite Preußens. Er wurde zum General und Vize-Gouverneur von Wesel ernannt. Er erhielt das Infanterieregiment 48, aber noch 1757 das Infanterieregiment 45. Im gleichen Jahr wurde er Gouverneur von Wesel und Träger des Schwarzen Adlerordens. Er kämpfte in der alliierten Armee in Mähren und Schlesien bis zum Ende des Krieges. Im März 1759 wurde er zum General der Infanterie befördert. 1760 wurde Friedrich Landgraf von Hessen-Kassel und unternahm einige erfolglose Versuche, die Grafschaft Hanau wieder mit Hessen-Kassel zu vereinigen, die aber am Widerstand Großbritanniens und der evangelischen Stände scheiterten. Am 14. Mai 1760 wurde er zum Generalfeldmarschall ernannt. Nach dem Krieg begann in Kassel eine rege Bautätigkeit, die der Landgraf unterstützte und förderte. Er siedelte Industrie und Manufakturen in Hessen an, er holte Künstler und Gelehrte nach Kassel. Das erste frei zugängliche Museum des europäischen Festlands, das Fridericianum, entstand 1779. Er gründete 1777 auch die Akademie der Künste. Als bekanntestes Kunstwerk erwarb er im Jahre 1777 den Kasseler Apollon, der im Jahre 1721 beim modernen Orte Sabaudia südlich von Rom gefunden worden war. Er wurde von Friedrich während einer Italien-Reise angekauft, gilt als Kopie einer Originalstatue des Bildhauers Phidias und ist heute in Schloß Wilhelmshöhe in Kassel ausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Soldatenhandel.", "content": "Die Finanzmittel für dieses Vorhaben kamen aus der im 18. Jahrhundert geläufigen Vermietung von Soldaten an andere Staaten, vorrangig an den römisch-deutschen Kaiser, Frankreich und Großbritannien. Schon sein Vater entsandte 1756 hessen-kasselsche Truppen nach Großbritannien, um die Insel vor einem befürchteten französischen Angriff zu schützen. Sie mussten allerdings nicht eingesetzt werden und kämpften im Siebenjährigen Krieg in Westdeutschland. England benötigte Truppen für den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und Friedrich und andere deutsche Fürsten stellten König Georg III. über 20.000 Soldaten für den Krieg in Amerika. Hierfür schloss Friedrichs Minister von Schlieffen mit England Verträge ab, die Friedrich zu einem der reichsten Fürsten Europas machten. Der Soldatenhandel macht den Fürsten bis in die Gegenwart hinein zur Zielscheibe von Kritik. Unter den damaligen Umständen war dieses Geschäft jedoch auf Grund wirtschaftlicher und militärischer Überlegungen durchaus verständlich: Hessen-Kassel sah sich infolge seiner Zentrallage auf ein starkes Heer angewiesen, konnte jedoch wegen der Verwüstungen des Siebenjährigen Krieges, der gerade auf hessischem Territorium tiefgreifende Schädigungen des Wirtschaftslebens gezeitigt hatte, aus eigenen Mitteln nur schwerlich die benötigte Truppenstärke unterhalten. Die Anwerbung der Truppen durfte auf Friedrichs Befehl hin nicht unter Zwang oder Gewaltanwendung erfolgen und versprach für viele hessische Freiwillige ein sicheres Auskommen. Die Kritik an der Bereitstellung von Truppen beschränkt sich meist auf Friedrich II., obwohl andere Feudalherren der Zeit, aber auch die republikanisch regierte Schweiz, vergleichbar vorgingen. Die nähere Betrachtung der finanziellen Konditionen, unter denen die hessischen Truppen in Nordamerika eingesetzt wurden, belegt, dass für dauerhaft beschädigte, gefallene oder gestorbene Soldaten Zahlungen an Hessen fällig wurden, die zum Teil in mildtätige Stiftungen liefen, welche bis zur Inflation der 1920er Jahre Bestand hatten. Wegen des großen Anteils hessischer Soldaten an den britischen Hilfstruppen ist in den USA bis heute die Bezeichnung \"Hessians\" für alle deutschen Hilfstruppen des Unabhängigkeitskriegs gebräuchlich. Siehe dazu auch Blutdollar.", "section_level": 1}, {"title": "Kinder.", "content": "Aus seiner ersten Ehe mit Maria von Hannover stammten: Seine zweite Ehe blieb kinderlos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich II. (* 14. August 1720 in Kassel; † 31. Oktober 1785 in Schloss Weißenstein, Kassel) aus dem Haus Hessen war ab 1760 Landgraf von Hessen-Kassel. Er war der erste und einzige Landesfürst Hessen-Kassels nach der Reformation, der zum katholischen Glauben übertrat. Bekannt wurde er als erster Fürst der Aufklärung in Hessen, aber auch durch seine Soldatenvermietung im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.", "tgt_summary": null, "id": 2270776} {"src_title": "Der Räuber Hotzenplotz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schichtfolgen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hexagonale Schichten.", "content": "In einer hexagonalen Kugelschicht ist jede Kugel außer von 6 Kugeln auch von 6 Lücken umgeben. Eine auf eine erste Kugelschicht A (s. nebenstehende Abbildung) gelegte zweite Kugelschicht benötigt 3 der 6 Lücken zum \"Einrasten\". Dabei bestehen zwei Möglichkeiten: Einrasten in die weiß markierten oder in die schwarz markierten Lücken in der Schicht A. In einem Fall (weiße Lücken) wird die aufgelegte Schicht als eine B-Schicht, im anderen Fall (schwarze Lücken) als eine C-Schicht bezeichnet (Bezeichnungen A, B und C sind die in der Kristallographie üblichen). Die dritte Kugelschicht hat zum Einrasten in die zweite wiederum zwei Möglichkeiten: Rastet sie so ein, dass sie über der untersten Schicht zu liegen kommt, wird sie wie diese als eine A-Schicht bezeichnet. Wenn sie die zweite Möglichkeit des Einrastens nutzt, nimmt sie eine dritte Lage ein und wird als eine C-Schicht bezeichnet. Die Stapelfolge ist prinzipiell unendlich vielfältig. Praktische Bedeutung (Kristallographie) haben aber fast ausschließlich nur die sich nach zwei bzw. drei verschiedenen Schichtlagen fortwährend wiederholenden Stapel. Sie werden als Schichtgenfolgen ABAB... bzw. ABCABC... bezeichnet. Die Schichtenfolge ABAB... ist das Ergebnis davon, dass grundsätzlich erst die übernächste (dritte) hexagonale Kugelschicht fluchtend über der ersten liegen kann. Die Schichtenfolge ABCABC... folgt der Tatsache, dass, wenn nicht die übernächste (dritte) über der ersten Schicht fluchtend liegt, so aber die über-übernächste (vierte) Schicht fluchtend über der ersten liegen muss. Abgesehen davon kann das Stapeln in beliebiger Lege-Reihenfolge fortgesetzt sein; die Schichten müssen nur gegenseitig \"einrasten\", damit der Wert der Packungsdichte ≈ 74,05 % ist.", "section_level": 2}, {"title": "Quadratische Schichten.", "content": "In quadratischen Schichten ist jede Kugel von vier Lücken umgeben. Da eine aufgelegte Schicht alle vier Lücken zum Einrasten benötigt, gibt es nur einen einzigen Schichtfolgen-Typ und auch nur die kubisch-flächenzentrierte Elementarzelle, aus denen der Stapelaufbau ebenfalls vorstellbar ist. Eine dieser Elementarzellen erstreckt sich über drei kubisch-flächenzentrierte Elementarzellen. Die oben abgebildete Pyramide aus Kanonenkugeln mit rechteckigem Grundriss ist eine Stapelfolge quadratischer Kugelschichten. In der Kristallographie wird nicht mit quadratischen Schichten gearbeitet, denn schräg durch einem Stapel aus hexagonalen Kugelschichten mit der Schichtfolge ABCA erstrecken sich quadratische Schichten, in denen die kubisch-flächenzentrierte Elementarzelle erkennbar ist.", "section_level": 2}, {"title": "Naturwissenschaftliche Bedeutung.", "content": "Die Anordnung von Atomen in einer dichtesten Kugelpackung entspricht einem wichtigen Grundprinzip bei der Bildung von Kristallen: Bei der Zusammensetzung der Materie aus ihren kleinsten Teilen (Atome, Moleküle und größere) gilt das Prinzip der Minimierung des Volumens. Die kleinsten Teile bilden zusammen dichteste Kugelpackungen. Dabei spricht man auch dann von einer dichtesten Kugelpackung, wenn die Teilchen nicht exakt auf den theoretisch vorgegebenen Positionen liegen. Enthaltene kleine Baufehler werden Stapelfehler genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Einatomige Systeme.", "content": "Dabei handelt es sich um die in Kristallform existierenden reinen Metalle. Die hexagonal dichteste Kugelpackung (hcp, Schichtfolge ABABAB...) wird auch Magnesium-Typ genannt. Es kristallisieren Beryllium, Magnesium, die Elemente der Gruppe 3 (Scandium, Yttrium, Lanthan) und die Gruppe 4 (Titan, Zirconium, Hafnium), Technetium, Rhenium, Ruthenium, Cobalt, Zink, Cadmium und Thallium in diesem Strukturtyp. Die kubisch dichteste Kugelpackung (ccp, Schichtfolge ABCABC...) Kupfer-Typ genannt. Neben Kupfer kristallisieren Calcium, Strontium, Nickel, Rhodium, Iridium, Palladium, Platin, Silber, Gold, Aluminium und Blei in diesem Strukturtyp. Insbesondere die leichteren Lanthanoiden und schwerere Actinoiden liegen bei Standardbedingungen in einer Mischform vor (Schichtfolge ABACABAC...). Diese hat dieselbe Raumgruppe wie die hcp-Struktur, aber mit vier Atomen in der Elementarzelle, und zwar auf (0,0,0) / (0,0,1/2) (Wyckoff-Position 2a) und (1/3,2/3,3/4) / (2/3,1/3,1/4) (Wyckoff-Position 2d). Sie wird daher auch \"double hexagonal closest packed\" (dhcp)-Struktur genannt. Praseodym oder Curium sind Elemente, die in diesem Strukturtyp kristallisieren.", "section_level": 2}, {"title": "Mehratomige Systeme.", "content": "Viele Kristallstrukturen mit überwiegend ionischem Bindungstyp beruhen auf einer dichtesten Kugelpackung eines Teils der Ionen und der Einlagerung der anderen Ionen in den Lücken. Sind diese Einlagerungsionen zu groß für die Lücke, wird die Kugelpackung entsprechend deformiert. Die Art und das Ausmaß dieser Deformation hängen dabei von dem Größenverhältnis der Gerüstionen zu den Einlagerungsionen ab. Für einige Stöchiometrien gibt es Beziehungen um aus den Ionenradien sogenannte Toleranzfaktoren zu berechnen. Anhand dieser Toleranzfaktoren kann man Vorhersagen über die Struktur und Verhalten des jeweiligen Systems ableiten. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Perowskit-Struktur.", "section_level": 2}, {"title": "Polytype.", "content": "Als Polytype werden Kristalle bezeichnet, die eine Stapelfolge mit langer Wiederholungseinheit besitzen. Beispiele dafür sind Zinksulfid (ZnS) mit mehr als 150 polytypen Formen und Siliciumcarbid (SiC). Diese Polytype verfügen zum Teil über extrem große Gitterkonstanten. So hat das Polytyp von SiC mit der Bezeichnung 393R die Gitterkonstanten a = 3,079 Å und c = 989,6 Å.", "section_level": 2}, {"title": "Nicht-Dichteste Kugelpackungen.", "content": "Die kubisch innenzentrierte Kugelpackung (b.c.c., \"body-centered cubic\") besteht aus zwei sich wiederholenden Schichten mit der Schichtfolge ABA... Das Koordinationspolyeder um die Atome ist ein Würfel (CN 8) und in etwas weiterer Entfernung ein weiteres Oktaeder (CN=6), so dass insgesamt die Koordinationszahl 8+6 folgt. Damit wird eine Raumerfüllung von 68,02 % erreicht. Dieser Strukturtyp hat die Nummer A2 in den Strukturberichten und wird auch Wolfram-Typ genannt. Es kristallisieren die Alkalimetalle, Barium, die Elemente der Gruppe 5 (Vanadium, Niob, Tantal) und Gruppe 6 (Chrom, Molybdän, Wolfram) und Eisen in diesem Strukturtyp. Die Elemente Mangan, Quecksilber, Gallium, Germanium, Indium, Zinn, Antimon und Bismut kristallieren in einem eigenen Strukturtyp.", "section_level": 1}, {"title": "Packungen in anderen als drei Dimensionen.", "content": "In zwei Dimensionen bewies Joseph-Louis Lagrange 1773, dass die hexagonale Anordnung die dichteste Kugelpackung mit Kugeln auf einem Gitter ist. Lässt man auch andere als Gitterpackungen zu, bewies dies Axel Thue 1910 (vervollständigt durch László Fejes Tóth, Kurt Mahler, Beniamino Segre 1940). Der dreidimensionale Fall ist die inzwischen bewiesene Kepler-Vermutung (wobei den Fall von Gitterpackungen schon Carl Friedrich Gauß 1831 löste). In höheren Dimensionen ist das Problem weitgehend offen. Die dichtesten Gitterpackungen sind bis zur Dimension d=8 im euklidischen Raum bekannt. Dabei bestimmten Alexander Nikolajewitsch Korkin und Jegor Iwanowitsch Solotarjow die dichtesten Gitterpackungen in den Dimensionen 4 und 5 und Hans Blichfeldt 1934 die Dimensionen 6, 7 und 8. Darüber hinaus ist fast nichts sicher bekannt. Das berühmte Leech-Gitter in 24 Dimensionen und das E8-Gitter (benannt nach der exzeptionellen Liegruppe E8, dessen Wurzelsystem es ist) in acht Dimensionen wurden häufig als dichteste Kugelpackung vermutet, insbesondere nach Entwicklung neuer oberer Schranken für dichteste Kugelpackungen durch Noam Elkies und Henry Cohn (2003), und 2016 kündigte Maryna Viazovska einen Beweis an. Dichte Kugelpackungen in höheren Dimensionen haben große Bedeutung für die Kodierungstheorie (fehlerkorrigierende Codes).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die dichteste Kugelpackung ist diejenige gegenseitige Anordnung gleich großer Kugeln, die den kleinsten Raum beansprucht. Der leere Raum zwischen den dichtest gepackten Kugeln nimmt nur etwa 26 % des Gesamtraumes ein, bzw. die Packungsdichte beträgt etwa 74 %. ", "tgt_summary": null, "id": 975198} {"src_title": "Paul Stäckel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriffsgeschichte.", "content": "Die Kochtechnik, eine komplette Mahlzeit aus verschiedenen Zutaten in einem einzigen Topf zuzubereiten, war früher vor allem in Norddeutschland bis hin nach Ostpreußen verbreitet, bedingt durch die Tatsache, dass das dort übliche niederdeutsche Hallenhaus lange Zeit eine offene Feuerstelle besaß und keinen geschlossenen Herd. Über das offene Feuer konnte nur ein Kochkessel gehängt werden. Gerichte aus gemeinsam gekochtem Gemüse, Kartoffeln und Fleisch wurde früher regional auch als „Durcheinander“ bezeichnet, da es noch keinen anderen Ausdruck dafür gab. „Obwohl also bis weit ins 19. und 20. Jahrhundert das Zusammengekochte zum Ernährungsalltag auf dem Lande und in der Stadt gehörte, so fehlt der zusammenfassende Begriff Eintopf.“ Die Erfindung der Erbswurst als Verpflegung für die deutsche Armee im Deutsch-Französischen Krieg war die Einführung des Eintopfs beim Militär. Die sogenannte Gulaschkanone ersetzte seit 1910 und im Ersten Weltkrieg bei der deutschen Armee die vorher üblichen größeren Feldküchen. Doch während einschlägige Wörterbücher zur Soldatensprache dieser Zeit den Ausdruck \"Gulaschkanone\" und ein Synonym \"Erbsendroschke\" aufführen, kommt das Wort Eintopf darin noch nicht vor. Auch bei der Rumfordsuppe handelte es sich um ein Eintopfgericht, sie wurde aber nicht als solches bezeichnet. Sowohl „Eintopf“ als auch der deutlich häufiger benutzte Begriff „Eintopfgerichte“ wurden im Ersten Weltkrieg neu geschaffen. Hauswirtschaftslehrerinnen und Verwaltungsbeamte propagierten seit 1915 diese Gerichte im Rahmen der Massenspeisungen in Kriegsküchen. Eintöpfe benötigten weniger Kochgeschirr und ermöglichten eine umfassende Nutzung aller Nahrungsressourcen. Die Akzeptanz der „Eintöpfe“ war allerdings unterschiedlich. In Nord-, Mittel- und Südwestdeutschland wurden sie klaglos verzehrt, doch sie stießen in Berlin, vor allem aber in Bayern auf beträchtliche Vorbehalte. Die seit 1917 höchst schwankende Qualität führte dazu, dass der Begriff „Eintopf“ nach Kriegsende kaum in die kulinarische Literatur eindrang. Die Belege konzentrieren sich auf Armen- und Notstandsspeisungen, zumal während der Inflationszeit, auf Eintöpfe in studentischen Mensen, und in die Erziehungsbemühungen der Hauswirtschaftslehre. Der Begriff gewinnt seit Beginn der Weltwirtschaftskrise neuerlich an Bedeutung – und wird dann von den Nationalsozialisten ideologisch neu aufgeladen. In den 1920er Jahren wurde in der Jugendbewegung agrar-romantisches Gedankengut populär. „Auch in Literatur und der bürgerlichen Heimatkunstbewegung wird das Essen aus einer Schüssel zum Gemeinschaftstopos. [...] Die Individualisierung, die sich im eigenen Teller für jeden kulturell objektiviert, wird damit zum Sündenfall des Zivilisationsprozesses. Durch den einen Topf, in dem für alle das gleiche gekocht wird, soll mit dem Symptom die Sache revidiert werden.“ Das deutsche Wort \"Eintopf\" für in einem Topf zubereitete, als Hauptmahlzeit dienende Suppen wurde den Quellen zufolge erst im frühen 20. Jahrhundert geprägt. Ältere Kochbücher kennen den Begriff nicht. Im Duden ist der erste Eintrag für \"Eintopfgericht\" in der Ausgabe von 1934 enthalten, in älteren Ausgaben kommt er noch nicht vor. Die Verwendung ist aber vereinzelt schon für die Zeit vor 1933 belegt. Der Begriff Eintopf wurde von den Nationalsozialisten popularisiert und ideologisch besetzt. Die Nationalsozialisten verliehen dem Alltagsgericht eine symbolisch-überhöhte Bedeutung und brachten es in Zusammenhang mit dem Begriff der Volksgemeinschaft. 1933 wurde der Eintopfsonntag eingeführt. Alle Bürger waren aufgefordert, an einem Sonntag pro Monat das übliche Fleischgericht durch einen Eintopf zu ersetzen und das so eingesparte Geld dem Winterhilfswerk (WHW) zur Verfügung zu stellen. Die Popularisierung des Begriffs in der NS-Zeit baute laut dem Volkskundler Konrad Köstlin jedoch auf bestimmten bürgerlichen Vorstellungen des 19. Jahrhunderts auf, die den Begriff Hausmannskost als Gegensatz zur angeblich überfeinerten Französischen Küche ansah und diese einfache Kost in einen positiven Zusammenhang mit dem deutschen „Volkscharakter“ brachte. „In der durchaus demokratischen Volksfesttheorie des beginnenden 19. Jahrhunderts wird mehrfach die Vorstellung von einem gemeinsamen und gleichen Essen formuliert, durch das soziale Unterschiede zugunsten der nationalen Gemeinsamkeit aufgehoben werden sollen.“", "section_level": 1}, {"title": "Kulturgeschichte.", "content": "Das gemeinsame Kochen verschiedener Zutaten und die Kombination von Fleisch und Gemüse in einem Topf gehört vermutlich zu den ältesten bekannten Kochtechniken und ist somit jahrtausendealt. Diese Kochtechnik ist in allen Kulturen bekannt. Außerhalb Deutschlands spielt die Konsistenz für die begriffliche Einordnung als „Eintopf“ (\"one-pot-dish\") keine Rolle, im Deutschen bezeichnet man diese Gerichte teilweise anders. Beispiele für historische Eintopfgerichte sind der Getreidebrei der römischen Gladiatoren, der außer Gerstenschleim noch dicke Bohnen enthielt, ein Mischgericht aus Getreide, Gemüse und Fleisch der Germanen und das Hominy nordamerikanischer Indianer und später der frühen Siedler, das aus zerstoßenem Mais, Bohnen und Fleisch oder Fisch bestand. Ein spezieller Topf für das Kochen ohne Kessel über offenem Feuer ist der dreibeinige Dutch oven. Solche Töpfe sind in verschiedenen Kulturen bekannt. Im arabischen Raum bestand früher teilweise die gesamte Küchenausstattung nur aus einer Feuerstelle mit einem dreibeinigen Kochgefäß darüber, die sich im Haus oder auch im Hof befand. Ähnliches traf auf die Küchen der unteren Schichten im antiken Rom und in Griechenland zu. Weitere Beispiele sind die nordafrikanische Tajine oder in einigen Balkanländern der Sač. Eine Abwandlung des Kochens in einem Kochgefäß ist die Entwicklung mehrstöckiger Töpfe mit Einsätzen wie sie in der Arabischen Küche und in der Chinesischen Küche häufig verwendet werden. Im unteren Teil des Topfes wird Gemüse geschmort, während im durchlöcherten Aufsatz darüber Reis oder Couscous durch den Dampf zeitgleich gegart wird. In China wird der so hergestellte Eintopf als \"Keng\" bezeichnet. Die Japanische Küche hat den Oberbegriff Nabemono für Gerichte, die komplett in einem Topf oder einer Pfanne zubereitet werden. Einer der populärsten Eintöpfe dieser Art ist Shabu shabu. Die typischen Currygerichte der indischen Küche kann man ebenfalls als Eintopfgerichte oder auch als Ragout beschreiben. Auch Pilaw ist ein eintopfartiges Gericht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Eintopf werden allgemein sättigende Suppen oft bäuerlichen Ursprungs bezeichnet, die als vollständige Mahlzeit dienen. Typische Hauptzutaten sind Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen oder Linsen, Gemüse wie Kohl, Steckrüben, Möhren oder Kartoffeln, auch Getreideprodukte wie Graupen, Brot oder Nudeln, in Wasser oder Brühe gegart. Hinzu kommen je nach Rezept und Möglichkeit zum Beispiel Lauch, Sellerie und Zwiebeln, Fleisch, Wurst oder Speck (diese häufig gepökelt oder geräuchert). Die unterschiedliche Garzeit der verschiedenen Zutaten wird bei der Zubereitung berücksichtigt. ", "tgt_summary": null, "id": 2060848} {"src_title": "Krista Sager", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Es gibt Hinweise darauf, dass Zahnamalgam bereits zu Beginn der Tang-Dynastie () in China (618–907 n. Chr.) als Füllungsmaterial verwendet wurde, wie man Schriften des chinesischen Arztes Su Kung (哭嗯) aus dem Jahre 659 entnehmen kann. Als „silberner Teig“ kehrt Amalgam im \"Ta-Kuan Pent-ts'ao\" (大观被压抑的曹操) um 1107 wieder. Auch in der Ming-Periode () wird die Legierung 1505 und 1596 (von Li Shi-Zhen 李时珍) erwähnt. 1505 beschreibt Liu Wen t'ai (刘雯台) die genaue Zusammensetzung: „100 Teile Quecksilber, 45 Teile Silber und 900 Teile Zinn, die in einem eisernen Topf zu verrühren sind.“ Die erste Verwendung in neuerer Zeit wird dem Zahnarzt I. Regnart im Jahre 1818 zugeschrieben, wobei dies umstritten ist und auch die Namen Thomas Bell und Taveau genannt werden. Seit 1820 wurde es, das teure zuvor übliche Gold ersetzend, massenhaft als Füllungsmaterial verwendet. Zahnärztliches Amalgam entsteht durch das Vermischen, sogenanntes Triturieren, von jeweils etwa 50 % reinem Quecksilber und einer Feilungsmischung verschiedener Metalle zu einer plastischen Masse, die nach kurzer Zeit (ca. 3–5 Minuten) erhärtet.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung als Zahnfüllung.", "content": "Eine häufige Anwendung der Amalgame ist die Verwendung als Füllung für Zähne, heute ausschließlich in der Form von \"Silberamalgam\". Silberamalgame bestehen zu 50 % aus Quecksilber und zu 50 % aus einer Feilmischung. Die Feilungsmischung setzt sich heute aus mindestens 40 % Silber, maximal 32 % Zinn, maximal 30 % Kupfer, maximal 5 % Indium, maximal 3 % Quecksilber und maximal 2 % Zink zusammen. Diese seit den 1980er-Jahren in der Zahnheilkunde üblichen \"Non-Gamma-2-Phasen\"-Silberamalgame enthalten etwas mehr Kupfer und weniger Zinn als frühere Mischungen und sind dadurch korrosionsbeständiger. \"Kupferamalgam\" enthält als zweiten Hauptbestandteil Kupfer statt Silber und wurde bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ebenfalls als Material für Zahnfüllungen verwendet. Wegen seiner geringeren chemischen Beständigkeit und der umweltschädlichen Verarbeitung (es wurde vorgemischt geliefert und musste zur Verarbeitung durch Erhitzen erweicht werden) wurde es später durch Silberamalgam ersetzt. Der Vorteil von Amalgam als Füllungsmaterial liegt in der relativ einfachen, auch unter schwierigen Bedingungen im Mund weitgehend fehlertoleranten Verarbeitung und in seiner Haltbarkeit, die bei vergleichbar korrekter Verarbeitung auch heute noch mit keinem anderen plastischen Material erreicht werden kann. Der zeitliche Aufwand bei der Anfertigung ist bei Amalgam geringer als bei Kunststofffüllungen. Außerdem ist Amalgam teilweise preisgünstiger als moderne Füllungskunststoffe, deren Vorteile hauptsächlich in der zahnähnlichen Farbe und in der Möglichkeit einer adhäsiven Befestigung an der Zahnhartsubstanz bestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheitliche Bedenken.", "content": "Die Verarbeitung von reinem Quecksilber und der hohe Quecksilbergehalt (etwa 50 %) haben bereits sehr früh eine Diskussion über mögliche Gesundheitsgefährdungen bewirkt, die von der Verwendung von Amalgam als Füllungsmaterial ausgehen könnten. Bereits 1833 brach in den USA nach der forcierten Einführung von Amalgam als Füllmaterial der sogenannte „Amalgamkrieg“ aus, der zu einem zeitweiligen Verbot des Amalgams als Füllmaterial führte. In Deutschland flammte eine ähnliche Diskussion in den 1920er Jahren auf. Eine Multicenter-Studie aus dem Jahre 1998 konnte keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Amalgamfüllungen bei Patienten und deren subjektiven Beurteilungen ihres Gesundheitszustands feststellen. Die Auffassung aus dem Jahr 2005, dass in Industrieländern die Hauptquelle der Quecksilberexposition die Einatmung von Quecksilberdampf aus zahnmedizinischem Amalgam sei, wurde durch zwei Studien der Europäischen Kommission nicht mehr aufrechterhalten. Sie kam zu dem Ergebnis, dass die Gefährdung vergleichsweise gering sei. In der Theorie werden zwei verschiedene Mechanismen der Schädigung angenommen: Intoxikation (Vergiftung) und Allergie. Das Oberlandesgericht Hamm hat am 4. März 2016 in einem Urteil festgestellt, dass die Verwendung von Amalgam bei Zahnfüllungen grundsätzlich unbedenklich ist.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Bedenken gegen Amalgam.", "content": "Menschen, die \"mehrere\" verschiedene (Schwer-)Metalle im Mund haben (etwa Gold, Amalgam, Silber), weisen erhöhte Quecksilberwerte im Blut auf, da durch die Bimetallkorrosion im Mund Quecksilberionen aus dem Amalgam gelöst werden können. Durch Abrasion gelangen auch die Schwermetalle Kupfer und Zinn in den Organismus. Quecksilber wird vor allem bei der Verarbeitung von Amalgam in Form von Quecksilberdampf aufgenommen. Bei der Aufnahme von Quecksilber kommt es zu vermehrter Ausscheidung im Urin und zur Einlagerung von Quecksilber im Körper, vor allem im Fettgewebe. Dies ermöglicht die neurotoxische Wirkung des Schwermetalls, denn Nervengewebe ist u. a. von Fett umgeben. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfiehlt, bei Schwangeren und Nierengeschädigten auf die Verwendung von Amalgam zu verzichten. Im Jahre 1997 wurde in Deutschland ein Konsenspapier des Bundesgesundheitsministeriums, des BfArM sowie diverser zahnärztlicher Gesellschaften und Institutionen zum Umgang mit Amalgam veröffentlicht. Ähnliche Empfehlungen kamen in den letzten Jahren von der EU. Die Diagnostik von Quecksilbervergiftungen umfasst Blut-, Urin- und/oder Stuhluntersuchungen. Speicheltests und Haaranalysen gelten als unzuverlässig und werden nicht empfohlen. Bei einer nachgewiesenen Quecksilberbelastung kann der Einsatz von Chelatbildnern wie DMPS und DMSA erwogen werden. Diese bilden mit Quecksilber- und anderen Metallionen wasserlösliche Komplexe, die dann über den Urin oder Stuhl ausgeschieden werden können. Diese Behandlung kann jedoch zu massiven Nebenwirkungen durch Ausscheiden notwendiger Spurenelemente führen.", "section_level": 3}, {"title": "Psychogene Amalgamintoleranz.", "content": "Bei einer „psychogenen Amalgamintoleranz“ geben betroffene Patienten nahezu alle Beschwerden in der Humanpathologie an und führen das auf Amalgam zurück. Es ließen sich aber keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Zahl der Amalgamfüllungen mit dem Beschwerdebild nachweisen. Es gibt Menschen, die psychisch leiden, wenn der Arzt ihnen Amalgamfüllungen legt. Das äußert sich auch körperlich: Sie leiden an Unwohlsein, hektischen Flecken und Stress. Diese Probleme bessern sich, wenn sie wissen, dass der Zahnarzt die Füllungen entfernt.", "section_level": 3}, {"title": "Gründe für die Verwendung von Amalgam.", "content": "Zahnfüllungen aus Amalgam werden seit Jahrzehnten weltweit in großer Zahl verwendet. Die überwiegende Zahl der epidemiologischen und toxikologischen Studien haben bisher keine Gesundheitsgefahren gezeigt. Gelegentlich tritt eine harmlose Pigmentierung der Mundschleimhaut (Amalgamtätowierung) auf. In Deutschland übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Füllungen im „kaudrucktragenden Seitenzahnbereich“ nur, wenn „im Regelfall Amalgam“ (Silberamalgam) verwendet wird. Im Bereich der kassenzahnärztlichen Versorgung gilt Amalgam jedoch als „absolut kontraindiziert, wenn der Nachweis einer Allergie gegenüber Amalgam oder dessen Bestandteilen gemäß den Kriterien der Kontaktallergiegruppe der Deutschen Gesellschaft für Dermatologie erbracht wurde bzw. wenn bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz neue Füllungen gelegt werden müssen.“ In diesem Fall sind „Kompositfüllungen im Seitenzahnbereich (...) entsprechend der Adhäsivtechnik“ Kassenleistung. Ein Austausch intakter Amalgamfüllungen fällt nicht in die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung, wie das Bundessozialgericht wiederholt festgestellt hat. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen bei Verwendung anderer Füllungen meist nur die Kosten, die bei einer Amalgamfüllung entstehen würden, so dass der Patient ggf. Mehrkosten selbst zu tragen hat.", "section_level": 3}, {"title": "Alternativen.", "content": "Alternative Kunststofffüllungen (Komposit, Ormocere) sind statistisch nicht so lange haltbar wie Amalgamfüllungen. Ihre ausschließliche Verwendung würde die Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung für Zahnfüllungen wesentlich erhöhen, da die Füllungen häufiger gewechselt werden müssen bzw. häufiger mit Zahnverlust zu rechnen ist. Kompositfüllungen sind toxikologisch möglicherweise bedenklich, da sie 200 noch nicht sehr detailliert untersuchte chemische Verbindungen umfassen. Inlays (Goldinlays, Keramikinlays) und Goldhämmerfüllungen sind aus toxikologischer Sicht dagegen unbedenklich. Keramikinlays werden jedoch nicht wie Goldfüllungen zementiert, sondern mit Kunststoff (chemisch identisch mit Kunststofffüllungen) eingeklebt, wobei in Ausnahmefällen ein Allergiepotenzial besteht.", "section_level": 3}, {"title": "Einschränkung für die Anwendung von Amalgamfüllungen.", "content": "Diese Einschränkungen wurden als Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Eine vor 2007 formulierte Stellungnahme der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommt zu dem Schluss: „Laut aktuellem Kenntnisstand sind die derzeit vorhandenen Restaurationsmaterialien, einschließlich Dentalamalgam, als sicher und zuverlässig zu betrachten. Allerdings kommt es gelegentlich zu biologischen Gegenanzeigen. Diese sind jedoch individuell bedingt und demgemäß individuell zu behandeln. Die WHO erkennt die Notwendigkeit einer fortgesetzten Sicherheits- und Wirksamkeitsüberwachung aller dentalen Restaurationsmaterialien an.“", "section_level": 2}, {"title": "Amalgam-Verwendung international.", "content": "In der Europäischen Union werden pro Jahr etwa 70 Tonnen Quecksilber für Amalgam verwendet, wobei Zahnärzte die Hauptverbraucher darstellen. Insgesamt befinden sich etwa 1300 bis 2200 Tonnen Quecksilber in den Zähnen von EU-Einwohnern. Die neun Millionen Bürger Schwedens tragen etwa 40 Tonnen Quecksilber in Form von Amalgamzahnfüllungen, wovon jährlich ca. 100 kg in die Umwelt ausgeschieden werden. Für US-Bürger wurde errechnet, dass sie zusammen etwa 1000 Tonnen Quecksilber in ihren Zahnfüllungen haben. In den letzten Jahrzehnten der Sowjetunion wurde überwiegend Kunststoff für Seitenzahnfüllungen verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Quecksilberverbot.", "content": "Laut Pressemitteilung vom 15. Januar 2009 entschied das Umweltministerium in Schweden, den Gebrauch von Quecksilber generell zu verbieten. Das Verbot bedeutet, dass der Gebrauch von Amalgam in Zahnfüllungen eingestellt wird und dass quecksilberhaltige Produkte nicht mehr in Schweden vermarktet werden dürfen. Andreas Carlgren, der schwedische Umweltminister, sagte: „Das Verbot ist ein starkes Signal für andere Länder und der Beitrag Schwedens zu den Zielen von EU und UN, Gebrauch und Emission von Quecksilber zu reduzieren.“ Die neuen Regelungen traten am 1. Juni 2009 in Kraft. Norwegen und Dänemark haben die Verwendung von Amalgam ebenfalls verboten. Angesichts der Gesundheitsrisiken durch Quecksilber beschloss der Verwaltungsrat des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) im Februar 2009, ein globales Übereinkommen zu entwickeln, das alle Aspekte des Quecksilber-Lebenszyklus behandeln soll. Die entsprechenden Verhandlungen wurden im Januar 2013 abgeschlossen und das Übereinkommen im Oktober 2013 als „Minamata-Konvention“ unterzeichnet. Am 6. November 2013 gab die Regierung der Vereinigten Staaten als erster Staat die Ratifizierung der Konvention bekannt. In Bezug auf Dentalamalgam wurde geregelt, dass alle Vertragsparteien Maßnahmen für einen schrittweisen Verzicht („phase out“) auf den Einsatz von Dentalamalgam treffen müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheits- und Umweltgefährdung.", "content": "In Deutschland müssen Zahnarztpraxen ihre Abwässer über einen Amalgamabscheider reinigen. Quecksilberhaltige Abwässer führen zu erhöhtem Aufwand in Klärwerken. Besonders belastend für die Umwelt sind organische Quecksilberverbindungen, die im Abwasser entstehen können. So unterliegen Zahnarztpraxen besonderen Gewässerschutzauflagen. An Behandlungsplätzen installierte Amalgamabscheider müssen gemäß Abwasserverordnung (AbwV) über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung verfügen oder nach Landesrecht zugelassen sein, einen Abscheidewirkungsgrad von mindestens 95 Prozent aufweisen sowie regelmäßig gewartet und entleert werden. Vor Inbetriebnahme und in Abständen von nicht länger als fünf Jahren sind Amalgamabscheider nach Landesrecht auf ihren ordnungsgemäßen Zustand zu überprüfen. Die Einleitung von amalgamhaltigem Abwasser ist generell nur mit einer behördlichen Genehmigung zulässig. Die in der Praxis gesammelten Abfälle aus den Amalgamabscheidern, Amalgamreste und extrahierte Zähne mit Amalgamfüllungen müssen kostenpflichtig bei spezialisierten Recyclingunternehmen entsorgt werden. Aufgrund des hohen Quecksilberanteils müssen diese die Amalgamabfälle als gefährlichen Abfall (Abfallschlüsselnummer 180110*) und mit dem Ziel der Metallrückgewinnung entsorgen. Im Dezember 2004 erschien eine Studie des „Life Sciences Research Office“ der USA: Eine Auswertung aller Forschungsarbeiten seit 1996 fand keinen Nachweis der Gefährdung durch Amalgamfüllungen. Eine 2008 veröffentlichte Studie, bei der 5000 Patienten befragt wurden, ergab laut einem Bericht von \"Spiegel online (Wissenschaft)\" „keinen bedeutenden Unterschied zwischen Patienten mit und solchen ohne Amalgam-Füllungen“ hinsichtlich der Beschwerden. Es konnte aber festgestellt werden, „dass die anorganischen Quecksilberwerte im Blut von Patienten mit Amalgamfüllungen viermal höher waren als bei Menschen ohne diese Füllungen.“ Die Studie der Technischen Universität München von 2008 kam zu dem Ergebnis, dass eine Amalgamentfernung die anorganischen Quecksilberwerte im Blut senkt. Die subjektiven Beschwerden können sowohl durch die Entfernung als auch durch allgemeine Gesundheitsmaßnahmen \"ohne\" Amalgamentfernung positiv beeinflusst werden. Eine zusätzliche „biologische Detoxifikation“ mit Vitaminen und Spurenelementen erbrachte in der Amalgamentfernungsgruppe keine zusätzliche Verbesserung. Am 10. März 2014 hat der wissenschaftliche Beratungsausschuss für Gesundheits- und Umweltrisiken der Europäischen Kommission, das \"Scientific Committee on Health and Environmental Risks\" (SCHER), eine Stellungnahme zu den Gesundheits- und Umweltauswirkungen von Amalgam mit dem Ergebnis veröffentlicht, dass die Gesundheits- und Umweltgefährdung durch das in zahnärztlichem Amalgam enthaltene Quecksilber vergleichsweise gering ist. Nur unter außergewöhnlichen Umständen \"(Worst-Case-Szenario)\", d. h. im Falle einer hohen Zahnarztdichte verbunden mit einem hohen Grad der Amalgamnutzung bei gleichzeitigem Fehlen von Amalgamabscheidern, könne nicht ausgeschlossen werden, dass auf lokaler Ebene Risiken für Gesundheit und Umwelt bestünden. Dieses Szenario ist für Deutschland ausgeschlossen, da hierzulande Amalgamabscheider für Zahnarztpraxen vorgeschrieben sind. Hintergrund der Studie sind Forderungen Schwedens, die Verwendung von quecksilberhaltigem Amalgam europaweit aus Gründen des Umwelt- und Gesundheitsschutzes zu verbieten. Wegen des enthaltenen hochgiftigen Quecksilbers gibt es weltweit kein anderes Füllmaterial, das so häufig und intensiv auf mögliche Gesundheitsgefährdungen hin untersucht wurde. Wie die Bundeszahnärztekammer im Juni 2018 in einem Positionspapier zur EU-Quecksilberverordnung bemerkt, konnte bisher jedoch keine Studie nachweisen, dass Amalgamfüllungen in einem ursächlichen Zusammenhang mit degenerativen Krankheiten, anderen Krankheiten oder sonstigen unspezifischen Symptomen stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Die individuelle Belastung kann mittels Labortests bestimmt werden. Zunächst wird ein Speicheltest empfohlen, der die Freisetzung von Quecksilber aus der Zahnfüllung misst. Um einer möglichen Aufnahme im Körper nachzugehen, wird Quecksilber im Urin vor und nach der Gabe von DMPS gemessen. DMPS bringt das an Körpereiweiß gebundene Quecksilber wieder in Lösung, welches über die Niere ausgeschieden wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Amalgamfüllung (, „weich“ – das „Nicht-Erweichende“; nach anderer Etymologie \"amal al-gama\", erweichende Salbe), umgangssprachlich auch „Plombe“ (von, Blei) genannt, ist eine Zahnfüllung aus Quecksilberlegierungen.", "tgt_summary": null, "id": 322745} {"src_title": "JungdemokratInnen/Junge Linke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Die Wurzeln des PrALR reichen zurück zu grundsätzlichen Überlegungen Friedrichs I., ein einheitliches Recht zu schaffen. Eine grundlegende Kodifikation gab allerdings erst Friedrich der Große in Auftrag; angedacht war, dass Großkanzler Samuel von Cocceji den Auftrag umsetzt. Dessen Versuch der Schaffung des sogenannten \"Project eines Corporis Juris Fridericiani\" (1749/1751) blieb jedoch erfolglos. Der Versuch, eine ganzheitliche Kodifikation über alle Rechtsgebiete zu schaffen, war insoweit nichts Neues, als Samuel von Pufendorf etwa 90 Jahre zuvor bereits eine umfassende Ordnung nach ähnlichem System entworfen hatte, \"De iure naturae et gentium libri octo.\" Ebenso wie sein Vorgänger hatte auch Friedrich der Große das Bestreben, dass klares und eindeutiges Recht geschaffen würde. Nachhaltig beeindruckt zeigte er sich vom Verlauf des durch ihn legendär gewordenen Müller-Arnold-Falls, sodass er ihn zum Anlass für eine umfassende Justiz- und Gesetzesreform nahm. Insbesondere war ihm daran gelegen, die Macht der Juristen durch möglichst präzisen Gesetzeswortlaut zu begrenzen. Dies wurde durch zahlreiche Detail- und Einzelregelungen erreicht und durch eine deutliche Absage an eine rechtliche Präjudizienwirkung: Damit verblieb zur Ausfüllung von Rechtslücken eine lediglich sehr beschränkte richterliche Kompetenz, der Gesetzesvorrang hingegen wurde in den verschiedensten gesetzlichen Regelungen fixiert. Außerdem hatte Friedrich ein Kommentierungsverbot (Analogieverbot) mit dem Ziel verfügt, den vorherrschenden Rechtsmissbrauch der Juristen zu beenden. Ausgelegt werden durfte nur nach Wortsinn. Im Zweifel wurde eine eigens eingerichtete Gesetzeskommission befragt, die jedoch wieder abgeschafft werden musste, da die häufigen Anfragen die Rechtsprechung lähmten. Das PrALR sollte zudem für jedermann das Recht in verständlicher Form „nachlesbar“ machen. Es erhielt den Charakter eines Aufklärungsgesetzes. Seinen Anspruch, eine umfassende Kodifikation des geltenden Rechts abzubilden, konnte das ehrgeizige Projekt nicht lange aufrecht erhalten. Mit Kabinettsorder vom 14. April 1780 wurde Großkanzler Johann Heinrich von Carmer mit der Ausarbeitung beauftragt, der die Arbeiten an dem Gesetzeswerk nach dem Willen des Königs mehreren Personen übertrug. Maßgeblich schlug sich das Wirken von Carl Gottlieb Svarez (Zivilrecht) und Ernst Ferdinand Klein (Strafrecht) im Entwurf nieder. Das PrALR wurde 1792 zunächst als „Allgemeines Gesetzbuch für die Preußischen Staaten“ (AGB) fertiggestellt. Unter dem Eindruck der Ereignisse der Französischen Revolution erfolgte eine nochmalige Überarbeitung, bei der die reaktionären und konservativen Eliten in Preußen ihre Bedenken gegen die freiheitliche Grundtendenz des Gesetzes durchsetzen konnten: Viele freiheitliche und vernunftrechtliche Bestimmungen wurden entfernt oder eingeschränkt, so die Wohlfahrt als Staatszweck. Das Gesetz trat dadurch erst unter Friedrichs Nachfolger Friedrich Wilhelm II. am 1. Juni 1794 in Kraft. Erarbeitet wurde es von den Rechtsgelehrten Carl Gottlieb Svarez und Ernst Ferdinand Klein unter Federführung des preußischen Großkanzlers Johann Heinrich von Carmer.", "section_level": 1}, {"title": "Geltungsbereich.", "content": "Das PrALR ersetzte unterschiedliche subsidiär geltende Rechtsquellen wie das Römische Recht und das Sachsenrecht. Es galt nur subsidiär, d. h., es kam nur dann zur Anwendung, wenn lokale Rechtsquellen keine eigenen Regelungen trafen. Eine landesweite einheitsrechtliche Wirkung konnte der Kodex somit nicht schaffen. Es musste in den Landesteilen schon an hergebrachten Rechtsquellen fehlen, damit es Wirkung entfalten konnte. Insbesondere galt dies für vormals polnische Provinzen, mit Ausnahme regelmäßig aber der Städte, die häufig über eigene Rechtsquellen verfügten. In der erst nach dem Wiener Kongress 1815 preußisch gewordenen Rheinprovinz galt nicht das PrALR, sondern der eingedeutschte Code civil, der sich im liberalen Bürgertum aufgrund seiner freiheitlichen Grundgedanken wie Gleichheit der Menschen vor dem Gesetz, Eigentums-, Vertrags- und Testierfreiheit, Geschworenengerichte großer Beliebtheit erfreute.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Das PrALR regelte, soweit es zu dieser Zeit vorgesehen war, alle Rechtsbereiche, das allgemeine Zivilrecht, Familien- und Erbrecht, Lehnsrecht, Ständerecht, Gemeinderecht, Staatsrecht, Kirchenrecht, Polizeirecht, Strafrecht und Strafvollzugsrecht, dies in über 19.000 Vorschriften. Jeder erdenkliche Fall sollte exakt geregelt sein. Auffällig ist insbesondere der weitreichend manifestierte Formzwang (Schriftformerfordernisse) für Rechtsgeschäfte (ALR I 5 §§ 109–184). Das Zivilrecht war inhaltlich im Wesentlichen vom römischen Recht geprägt, gestaltet jedoch nach einem naturrechtlichen System. Das ständische Ordnungsrecht blieb zwar erhalten, in sozialer Hinsicht aber bedeutete beispielsweise die Umkehrung des noch im usus modernus pandectarum geltenden Grundsatzes „Kauf bricht Miete“ eine Verbesserung der Versorgungslage. Insoweit erlangte der Mieter einen Rechtszustand zurück, der ihm im alten deutschen Recht bereits einmal gebührte, die Ausgestaltung als dingliches Recht. Modernisiert wurde auch das Gefahrtragungsrecht bei Kauf. Das im römischen Recht überragend bedeutsame Prinzip der väterlichen Gewalt wurde an die aktuellen Lebensgebräuche angepasst und dahingehend deutlich verkürzt, als nunmehr die Vormundschaftsgerichte in Streitigkeiten über elterliche Erziehungsfragen eingreifen durften. Zwangsehen wurden ganz verboten. Das Scheidungsrecht andererseits wurde gelockert. Im Strafrecht wurde das Prinzip der Freiheitsstrafe eingeführt und in der Folge rege genutzt. Prügel- und Zuchthausstrafen blieben erhalten. Andere Leibesstrafen, wie die Verstümmelung, die Blendung oder das Brandmarken wurden abgeschafft. Todesstrafen blieben beibehalten, so das mittelalterliche Rädern, die Enthauptung, der Galgentod und der Scheiterhaufen. Bereits dem Kriminalcodex des Mitte des 18. Jahrhunderts erschienenen Codex Iuris Bavarici Criminalis war, entgegen deutlich modernerer Fassungen des Zivil(Prozess)rechts, entgegengehalten worden, keinerlei Züge eines zeitgeistlichen Aufgeklärtseins in sich zu tragen. Mit Abstrichen galt das auch noch für das preußische Gesetzeswerk.", "section_level": 1}, {"title": "Würdigung.", "content": "Rechtspolitisch war die Einführung des PrALR ein Schritt in die Moderne, wenngleich erkennbar war, dass die feudale Ständeordnung im 19. Jahrhundert aus der Zeit gefallen war und zunehmend bremsend auf die wirtschaftliche Entwicklung im Land durchschlug (siehe dazu Bauernbefreiung und Leibeigenschaft). Als Fortschritt wurde gefeiert, dass dem aufgeklärten Naturrecht nun Vorrang vor dem römischen Recht zukam. Heute als selbstverständlich anerkannte Grundsätze, wie das \"Gesetzlichkeitsprinzip\", erlangten rechtspolitische Bedeutung und auch war neu, dass der Staat sein Eingriffsrecht gegenüber dem Bürger nachzuweisen hatte. Der Entwurf des PrALR spiegelte im Ganzen damit eine veränderte Auffassung von Staat und Recht wider. Staatsorganisatorisch beabsichtigte das Gesetz aber keine konstitutionelle Einschränkung der Monarchie, lediglich sollte Bekenntnis abgegeben werden zur Bereitschaft einer Selbstbeschränkung. Für den König sollte das aber insoweit nicht gelten, als dieser trotz des Müller-Arnold-Falls in der Kodifikation keine Beschränkung gegen sich stehen hatte. Das Verbot von Machtsprüchen des Königs mit dem Ziel, rechtlicher Willkür Grenzen zu setzen, war in der Kodifikation nicht mehr enthalten. Auch wurden die Rechte des Adels weiter gefestigt sowie die bestehende Sozialordnung mit dem Zunftzwang wurde beibehalten. Dadurch konservierte das PrALR im Wirtschaftsleben bestehende Besitzstände und bremste die Entwicklung eines bürgerlich geprägten Staatswesens.", "section_level": 1}, {"title": "Moderne Wirkung.", "content": "Im heutigen Recht spielt das Allgemeine Landrecht, insbesondere wegen der umfassenden privatrechtlichen Kodifikation des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) kaum noch eine Rolle. Landesrechtlich gelten nur einzelne Vorschriften bis heute fort. So entschied beispielsweise das Landgericht Neubrandenburg im Jahr 2011, dass die nachbarrechtlichen Bestimmungen des Allgemeinen Landrechts in Teilen Pommerns noch anwendbar sind. Bedeutung haben Kodifikationen des Landrechts aber noch über die §§ 74, 75 der Einleitung zum PrALR. Sie werden als bundesweit geltendes Gewohnheitsrecht in ihren richterrechtlichen Ausprägungen herangezogen. Die Vorschriften enthalten den Aufopferungsgedanken und ermöglichen einen Ersatzanspruch gegen den Staat bei", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Allgemeine Landrecht für die Preußischen Staaten (PrALR) war eine spätabsolutistisch-naturrechtliche Kodifikation für den Staat Preußen, die unter Friedrich dem Großen und Friedrich Wilhelm II. im Jahre 1794 erlassen wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 1043809} {"src_title": "Wasserverband", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Andere Namen.", "content": "Ammoniaklösung, Ammoniakwasser (oft 10%ige Lösung), Ammoniumhydroxid, Ammoniaklauge, kaustisches Ammoniak (veraltet, durch Kaustifizierung gewonnen), Salmiakgeist (volkstümlich, aus Salmiak gewonnen), Hirschhorngeist (volkstümlich, aus Hirschhornsalz gewonnen), Ätzammoniak, Ammoniumhydrat, \"Liquor ammonii caustici\" (lateinisch, in der Medizin verwendet).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ammoniak ist bereits den alten Ägyptern und Arabern bekannt gewesen. Weiteres zur Geschichte, siehe unter Ammoniak. Nach der überholten Modellvorstellung von Arrhenius wurde unter einer Base (Alkali) eine Verbindung verstanden, die Hydroxid-Ionen in Wasser freisetzen kann. Um das Verhalten von Ammoniak erklären zu können, wurde angenommen, dass Ammoniak in Wasser Ammoniumhydroxid-Moleküle bilden würde: Diese Moleküle dissoziieren in einer Gleichgewichtsreaktion teilweise in Ammonium-Ionen und Hydroxid-Ionen: Mit dieser Vorstellung konnte die – im Vergleich zu Basen wie Natriumhydroxid nur schwache – basische (alkalische) Wirkung erklärt werden. Obgleich diese Vorstellung nicht der Realität entsprach, lieferte sie die Grundlage für das Entstehen der Bezeichnung „Ammoniumhydroxid“ für wässrige Lösung von Ammoniak.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Ammoniak löst sich sehr gut in Wasser, deutlich besser als andere Gase wie Sauerstoff oder Kohlenstoffdioxid. Die Löslichkeit ist abhängig von der Temperatur und dem Partialdruck des gasförmigen Ammoniaks. Ein Liter Wasser nimmt bei 0 °C und einem Druck von 1 bar 880 g (1142 l), bei 20 °C 520 g, bei 40 °C etwa 340 g und bei 100 °C nur noch 75 g von gasförmigem Ammoniak auf. Die Lösungsenthalpie des Ammoniaks bei 25 °C beträgt −30,64 kJ/mol. Aus Ammoniakwasser verdunstet Ammoniak wegen seines höheren Dampfdrucks wesentlich schneller als das Wasser, weshalb die Ammoniak-Konzentration in offenen Gefäßen mit der Zeit abnimmt. Dabei tritt der typische, stechend-scharfe Ammoniakgeruch auf. Der Dampfdruck einer 25%igen Lösung mit 20 °C liegt bei 483 hPa. Durch Erwärmung einer Lösung lässt sich Ammoniak leicht austreiben. Der Siedepunkt einer 25%igen Lösung liegt bei nur 37,7 °C, der einer 32%igen Lösung bei 24,7 °C. Die Dichte und der Gefrierpunkt von Ammoniakwasser fallen mit steigendem Gehalt an Ammoniak, siehe Tabelle. Unter \"verdünntem Ammoniak\" wird im Laborbereich oft eine 1- bis 2-molare Lösung (Massenanteil 1,75 bis 3,5 %) und unter \"konzentriertem Ammoniak\" Lösungen mit den handelsüblichen Konzentrationen von 16,5 mol/L (32 %) oder 13,4 mol/L (25 %) verstanden. Konzentrationsangaben von käuflichem Ammoniakwasser beziehen sich nahezu immer auf den Gehalt von Ammoniakgas (NH) in Wasser und nicht auf den Gehalt von „Ammoniumhydroxid“ in Wasser. Eine 25 %ige Lösung von Ammoniakwasser enthält dementsprechend 25 g Ammoniak in 100 g Lösung. Auf „Ammoniumhydroxid“ gerechnet, das zusätzlich ein Wassermolekül vereinnahmt, wäre diese Lösung 51,5 %ig. Bei Tieftemperatur kann Ammoniak-Hydrat (NH·HO) isoliert werden, das bei −79 °C schmilzt. Dabei handelt es sich um kristallines Ammoniak mit angelagertem Wasser.", "section_level": 1}, {"title": "Lösungsvorgang und Säure-Base-Reaktion.", "content": "In wässrigen Lösungen liegt die Hauptmenge des Ammoniaks molekular gelöst vor. Zwischen Wasser- und Ammoniakmolekülen wirken Wasserstoffbrückenbindungen. Sie sind die Ursache für die hohe Löslichkeit und wirken an den Wasserstoff- und den Stickstoffatomen des Ammoniaks: In einer Säure-Base-Reaktion zwischen Ammoniak und Wasser bilden sich Ammonium- (NH) und Hydroxidionen (OH): Das Gleichgewicht liegt deutlich auf der linken Seite der Reaktion. Die Basenkonstante \"K\" von Ammoniak liegt bei 1,75 · 10 (p\"K\" = 4,75). Damit ist Ammoniak eine nur \"mittelstarke\" \"Base\". Der Dissoziationsgrad ist sehr gering. In Abhängigkeit von der Konzentration liegt dieser nur etwa zwischen 0,1 % und 1 %.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Ammoniakwasser wird als Zusatz bei Reinigungsmitteln für den Haushalt (z. B. in Glasreinigern) und zur Neutralisation von Chlor und Formaldehyd nach Desinfektionsmaßnahmen verwendet. In der Technik wird es zum Beispiel zur Reinigung von verzinktem Stahl zur anschließenden Lackierung (ammoniakalische Netzmittelwäsche) eingesetzt. In der Bleicherei und in der Färberei wird es als preiswerte basische Lösung verwendet. In der Lebensmittelchemie kommt es als Säureregulator zum Einsatz und dient darüber hinaus dem Aufschluss von Milcheiweiß, Kakaoerzeugnissen und Eiprodukten. Die Lebensmittelzusatzstoff-Kennzeichnung ist E 527. In der Holzverarbeitung wird Ammoniakwasser für eine „Räuchern“ genannte Technik genutzt: Tannin-haltige Hölzer wie Eiche, Kastanie und Robinie werden über längere Zeit (halbe Tage bis hin zu einer Woche) dem Ammoniak-Dampf ausgesetzt. Die Gerbstoffe im Holz reagieren mit dem Ammoniak und lösen eine Farbveränderung hin zu dunklem Braun aus. Vor dem Zugang zu Industriebeizen wurden neue Eichenmöbel einige Zeit über Stallungen gelagert, damit der aus dem Tier-Dung austretende Ammoniak-Dampf das Holz dunkelbraun färbt. In den USA wird Ammoniakwasser zur Keimabtötung verwendet, um aus Schlachtresten Hackfleischzusatz zu gewinnen (abwertend Pink Slime genannt), sowie zur Verlängerung der Haltbarkeit von Fleischerzeugnissen. In der EU ist es für Bio-Lebensmittel nur bei der Gelatineherstellung zugelassen, ebenso in der Schweiz. Seit Anfang 2019 ist bei Bio Suisse die Verwendung von Ammoniumhydroxid als Hilfsstoff für Überzugsmittel für gekochte Eier zugelassen. Im Kalina-Kreisprozess wird der vom Mischverhältnis des Ammoniakwassers abhängige niedere Siedepunkt zum Antrieb von Dampfturbinen mit niederen Temperaturen und der damit verbundenen höheren Wirkung genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Verschlucken von Ammoniakwasser ruft heftige Schmerzen, Magenkatarrh, blutiges Erbrechen, Lungen- und Stimmschädigungen hervor, die oft tödlichen Ausgang haben. Weiterhin greift es die Augen an. Aus Ammoniakwasser können erhebliche Mengen Ammoniak freigesetzt werden, das beim Einatmen schwere Gesundheitsschäden hervorrufen kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ammoniakwasser, auch Salmiakgeist genannt, ist die Bezeichnung für wässrige Lösungen von Ammoniak (NH) unterschiedlicher Konzentration. Die Lösungen sind farblos, haben einen stechenden Geruch und reagieren basisch. Konzentrierte Lösungen wirken ätzend. Ammoniak-Lösungen haben die CAS-Nummer 1336-21-6. Die verbreitete Bezeichnung „Ammoniumhydroxid“ ist irreführend, da eine chemische Verbindung NHOH nicht isoliert werden kann.", "tgt_summary": null, "id": 661928} {"src_title": "MPT 1327", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das in dem Satz angesprochene Prinzip war schon Bestandteil der auf Aristoteles zurückgehenden griechischen Rechtsauffassung und prägte das römische Recht. Die prägnante, sprichwörtlich gewordene Formulierung fand aber erst der Mailänder Rechtsgelehrte Egidio Bossi (1487–1546) und verwendete sie in seinen Abhandlungen. Im deutschen Rechtsraum ist die heute gebräuchliche Wendung 1631 bei Friedrich Spee von Langenfeld belegt und in der Cautio Criminalis, einer umfangreichen Schrift gegen die Praxis der zu der Zeit überhandnehmenden Hexenverfolgungen, aufgegriffen und vertieft.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung im deutschen Recht.", "content": "Der Grundsatz „Im Zweifel für den Angeklagten“ ist keine Beweisregel, sondern eine Entscheidungsregel. Er bezieht sich auf die rechtliche Behandlung von nicht auflösbaren Zweifeln am Vorliegen der tatsächlichen Voraussetzungen von Tatbestandsmerkmalen. Der Satz sagt dem Gericht nicht, \"wann\" es Zweifel haben muss, sondern nur, wie es zu entscheiden hat, \"wenn\" es Zweifel hat. Das Gericht muss von mehreren möglichen Schlussfolgerungen aus der Beweisaufnahme nicht die dem Angeklagten günstigste wählen (sofern sich hierzu keine konkreten Anhaltspunkte ergeben), da der sogenannte \"Grundsatz der freien Beweiswürdigung\" ( StPO) gilt, das heißt, dass das Gericht jedem einzelnen Beweis frei eine Bedeutung zumessen darf. Wenn das Gericht von einer dem Angeklagten ungünstigeren Schlussfolgerung überzeugt ist, darf und muss es vielmehr diese der Urteilsfindung zu Grunde legen. Der Grundsatz „Im Zweifel für den Angeklagten“ wird nicht bei der Beweiswürdigung angewendet, sondern erst dann, wenn nach abgeschlossener Beweiswürdigung noch Zweifel verbleiben. Bevor das Gericht einen Angeklagten nach dem Grundsatz „Im Zweifel für den Angeklagten“ freispricht, muss es von Amts wegen den Sachverhalt aufklären und, auch ohne Beweisanträge, alle in Betracht kommenden Beweismittel ausschöpfen (Grundsatz der Amtsermittlung, Absatz 2 StPO). In der Revision führt die Verletzung des Zweifelssatzes bereits auf die Sachrüge hin zur Urteilsaufhebung. Eine Verfahrensrüge ist nicht erforderlich, da der Zweifelssatz dem materiellen Recht zugeordnet wird. Der Grundsatz „Im Zweifel für den Angeklagten“ ist nur dann verletzt, wenn sich aus dem Urteil selbst ergibt, dass das Gericht Zweifel an der Schuld des Angeklagten hatte. Dies ist etwa dann der Fall, wenn bei zwei Angeklagten, die eine Tat gemeinsam begangen haben, bei denen aber nicht festzustellen ist, wessen Idee die Tat war, im Urteil ausgeführt wird: „Da das Gericht nicht klären konnte, wessen Idee die Tat war, geht es davon aus, dass die Angeklagten die Idee gemeinsam hatten“ (der Zweifelssatz gebietet, zu Gunsten eines jeden der beiden Angeklagten jeweils davon auszugehen, dass er nicht die Idee hatte), oder wenn das Gericht dem Urteil Schätzungen statt konkreter Feststellungen zu Grunde legt.", "section_level": 1}, {"title": "Grenzen.", "content": "Die uneingeschränkte Geltung des Zweifelssatzes brächte jedoch auch Probleme mit sich. Ist sicher, dass der Täter entweder Tatbestand A oder Tatbestand B verwirklicht hat; kann jedoch nicht sicher festgestellt werden, welchen von beiden, wäre der Täter nach dem Zweifelssatz frei zu sprechen. Dies wird jedoch durch die Wahlfeststellung verhindert. Der Zweifelssatz findet nach dem Grundsatz „\"iura novit curia\"“ keine Anwendung auf Rechtsfragen. Ob und inwieweit er auf Prozessvoraussetzungen anzuwenden ist, ist umstritten: Während die Literatur überwiegend annimmt, die Tat sei dem Täter auch in formaler Hinsicht nachzuweisen, weswegen der Zweifelssatz angewendet werden müsse, stellt der Bundesgerichtshof zumindest noch darauf ab, dass zwischen den einzelnen Prozessvoraussetzungen differenziert werden müsse. Darüber hinaus wird der Zweifelssatz vom StGB selbst durchbrochen; so beispielsweise in StGB. Danach entfällt die Strafbarkeit nur, wenn die \"Tatsache erweislich wahr ist\". Mithin gehen Zweifel hinsichtlich der Wahrheit zulasten des Täters.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die materiell-rechtliche Lehre vom Satz in dubio pro reo verweist darauf, dass sein Inhalt schon in den materiellrechtlichen Normen des Rechts, insbesondere des Strafrechts, geregelt sei. Verfassungsrechtlich gelte generell das Prinzip des Gesetzesvorbehaltes und für das Strafrecht zudem ausdrücklich der Verfassungssatz Keine Strafe ohne Gesetz, Art. 103 Absatz 2 GG. So betont Gunther Arzt in seinen „Ketzerischen Bemerkungen zum Prinzip in dubio pro reo“: „Mörder ist“ (nur) „wem bewiesen werden wird, dass er einen Menschen getötet hat...“. Arzt fügt an, dass das eigentliche Problem des richtigen Verständnisses dieses Satzes in der Verselbständigung zu einer Art von Verfassungsprinzip bestehe: „Je mehr das Verfassungsrecht die Interpretation übernimmt, desto mehr wird das Prinzip isoliert und desto schwächer muss das Bewusstsein für die Relativierungen von in dubio pro reo mit und Abhängigkeit von anderen Gestaltungsprinzipien des strafrechtlichen Systems werden.“ Axel Montenbruck spricht von einer zwar plakativ sinnvollen, aber rechtlich banalen, und einer vor allem sozialpsychologisch eingesetzten „Zauberformel“. Strafgerichte und andere Entscheidungsträger nützten den Satz in dubio pro reo vor allem, um bei offenkundig fortbestehendem Tatverdacht den Freispruch gegenüber der Öffentlichkeit und der Opferseite zu begründen. Der Beschuldigte werde damit häufig unnötigerweise stigmatisiert. Der Verfassungssatz „keine Strafe ohne Gesetz“ reiche im Strafrecht aus. Der Grundsatz in dubio pro reo wird auch von Kyriakos N. Kotsoglou kritisch betrachtet. Dessen Auffassung nach, stellt der Freispruch des Angeklagten nicht den Gunstbeweis eines gnädigen Richters dar. Ganz im Gegenteil handele es sich dabei um das Urteil, das den default-Status (Unschuld, Art. 6 Absatz 2 EMRK) des Angeklagten immer dann aufrechterhält, wenn der Tatrichter von seiner Schuld nicht hinreichend (Beweis jenseits vernünftiger Zweifel, § 244 Absatz 2 i. V. m. § 261 StPO) überzeugt ist. Um dies zu zeigen unternimmt der Autor, die Selbstverständlichkeit des Satzes „in dubio pro reo“ in Frage zu stellen und ihn auf seine Geltungsbedingungen und logische Konsistenz hin zu prüfen. Durch Verweis auf die ständige, höchstrichterliche Rechtsprechung des BGH und die prozessuale Formel „Beweis jenseits vernünftiger Zweifel“ zeigt Kotsoglou, dass sich aus einem angeblich rechtsstaatlich unverbrüchlichen Grundpostulat der Rechtsanwendung ein widerspruchsvoller Satz entpuppt, der u. a. nicht zu erklären vermag, welche bzw. was für Zweifel in Betracht kommen dürfen. Daran anschließend wird die Unschuldsvermutung unter die Lupe genommen. Nach Kotsoglou geht die Unschuldsvermutung weit über ein \"Verbot der Desavouierung des Strafverfahrens\", nämlich eine Art savoir-juger, hinaus. Zunächst wird gezeigt, dass der Normtext nur auf den ersten Blick eine Temporalangabe enthält (\"bis zum\"). Denn es wäre trivial zu erwähnen, „dass das Strafverfahren sowie das abschließende Strafurteil als ein sich im Zeitablauf vollziehender Prozess aufzufassen sind. Entscheidungen oder gar ein Strafverfahren erstrecken sich zweifellos in Zeit“. Deswegen schlägt Kotsoglou eine Modifikation vor und zwar die Temporalangabe „bis zum“ durch „es sei denn“ zu ersetzen: „Der Angeklagte ist als unschuldig zu behandeln, es sei denn der Nachweis der Schuld wird gesetzlich erbracht“. Durch Modifikation des Wortlautes der Unschuldsvermutung wird deren anfechtbare Struktur beleuchtet. Ausgerechnet dieser default-Struktur (tue A, es sei denn B) entnimmt Kotsoglou den normativen Inhalt der Unschuldsvermutung. Der Tatrichter muss den Angeklagten als unschuldig behandeln und ihn freisprechen, es sei denn er ist von dessen Schuld hinreichend überzeugt. Erst dann wird er dazu ermächtigt (Art. 103 Absatz 2 GG, § 244 Absatz 2 u. § 261 StPO, Art. 6 Absatz 2 EMRK), den Angeklagten zu verurteilen. Die Frage, was der Richter tun soll, falls er von der Schuld des Angeklagten nicht überzeugt ist, wird als bedeutungslos verworfen. Ihr kommt keine Funktion in dem Sprachspiel des Strafverfahrens zu.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Ein Beispiel für die Anwendung des Grundsatzes \"in dubio pro reo\" ist der Pistazieneisfall. Die Indizien für eine Täterschaft der Angeklagten waren dort so wenig tragfähig, dass der Bundesgerichtshof dort zu einem Freispruch der Angeklagten kam.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Grundsatz In dubio pro reo (lat. „Im Zweifel für den Angeklagten“), kurz \"Zweifelssatz\", ist ein schlagwortartiger Ausdruck dafür, dass im Strafprozess ein Angeklagter nicht verurteilt werden darf, wenn dem Gericht Zweifel an seiner Schuld verbleiben. ", "tgt_summary": null, "id": 335023} {"src_title": "Salzachöfen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie des Namens.", "content": "Der Ursprung des Namens „Grendel“ ist nicht abschließend geklärt. Der Eigenname könnte sich auf das altenglische Verb \"grindan\" mit der Bedeutung „zusammenreiben, zu Staub stampfen, reiben, kratzen, knirschen, raspeln“ oder \"forgrindan\" „zerstören durch Zerstampfen“ beziehen. Andere verweisen auf das altnordische Wort \"grindill\" mit der Bedeutung „Sturm“. Das angelsächsische Wort \"grund\" mit der Bedeutung „Meeresgrund, Abgrund, Erdoberfläche, Boden“ könnte auf den Umstand hinweisen, dass es sich bei Grendel um ein im Sumpf lebendes Ungeheuer handelt, dessen Mutter ebenfalls ein „Meerwesen“ ist. Das Wort \"grendel\" bzw. \"grindel\" erscheint in verschiedenen angelsächsischen Texten in Verbindung mit Seen, Sümpfen und Teichen. Hierzu passt auch das isländische Nomen \"grandi\" mit der Bedeutung „Sandbank“. Möglich wäre auch ein Zusammenhang mit dem mittelenglischen Adjektiv \"gryndel\", das mit „ärgerlich“ übersetzt werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Grendels Rolle im Epos \"Beowulf\".", "content": "Grendel wird als Unhold mit übermenschlichen Kräften, als Riese (Jöte), Thurse oder Troll beschrieben, der die Methalle Heorot (\"Hirschburg\") des dänischen Königs Hrothgar seit 12 Jahren heimgesucht, verwüstet und Männer des Königs getötet und gefressen hat. Heorot liegt in der Nähe eines Moores, in dem Grendels Höhle liegt; Grendel fühlt sich von den feiernden Männern Hrothgars belästigt und erträgt nicht die Fröhlichkeit und Musik, die aus der Halle schallt. Der mit Hrothgar befreundete Held Beowulf aus dem Land der Gauten (Göten aus Schweden?) stellt sich waffenlos dem Kampf mit Grendel und verwundet ihn so schwer, dass Grendel seinen rechten Arm einbüßt. Der Arm wird als Trophäe vor Hrothgars Methalle aufgehängt, während der Riese an der Verletzung stirbt. Seine Mutter, das Meerweib, versucht daraufhin erfolglos, den Tod ihres Sohnes zu rächen. Sie wird von Beowulf mit dem Schwert erschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Christliche Deutung.", "content": "Der Unhold, der Hrothgars Leute 12 Jahre lang peinigt, ist ein Abkömmling des biblischen Kain, Sohn Adams und Evas, der seinen Bruder Abel aus Eifersucht erschlägt (Genesis 4). Kains Name ist im Hebräischen \"Qayin\" mit der Bedeutung „Wesen, Kreatur“. Im Beowulfepos stammen alle Monster von ihm ab. Grendel ist neidisch, verärgert und aufgebracht gegenüber den Menschen, da er wahrscheinlich fühlt, dass Gott diese segnet, er aber davon ausgeschlossen ist. Grendel lehnt vor allem Licht, Freude und Musik ab, was er in Hrothgars Methalle Herot vorfindet. Der Lobgesang des Barden „Lied der Schöpfung“ (Zeilen 90–98) bringt ihn auf, da es von der Schönheit und dem Licht der göttlichen Schöpfung berichtet. Auf diese Weise soll der dämonisch-teuflische Aspekt der Natur Grendels deutlich gemacht werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grendel ist eine monströse Gestalt der frühen angelsächsischen Heldenepik und wird im \"Beowulf\" neben Grendels Mutter und dem Drachen als einer der drei Gegenspieler des Helden präsentiert. Das Epos entstand zwischen 700 und 1000. Es ist im \"Codex Nowell\" festgehalten, einer Sammelhandschrift, die sich heute in der British Library befindet.", "tgt_summary": null, "id": 1504771} {"src_title": "Scancode", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Der Name taucht erstmals bei Plinius dem Älteren in seiner lateinischen Naturalis Historia (um 77 n. Chr.) auf. Er benennt einen Stein namens „Calchedon“ unter einer Aufzählung von durchscheinenden Jaspis-Arten. Der Name leitet sich von der Stadt Kalchedon in Bithynien ab, ohne dass man eine Beziehung zwischen den beiden namhaft machen könnte. Der ebenfalls von Plinius d. Ä. wenige Abschnitte vorher beschriebene rötlich-funkelnde, jedoch leicht schwärzliche Stein „Carchedon“ (dt.: der Karthager; möglicherweise handelt es sich um Granat) wurde im Mittelalter ebenfalls mit dem Chalcedon identifiziert. Dies hing zusammen mit dem wohl um 95 n. Chr. auftauchenden griechischen Wort χαλκηδών (schulgriechische Aussprache \"chalkēdón\"), einem Hapax legomenon, das nur in einer einzigen antiken Quelle überliefert ist, nämlich der Offenbarung des Johannes. Dort heißt es über das Himmlische Jerusalem: Es ist jedoch nicht ermittelbar, welches Mineral in der Offenbarung genau gemeint war. Die Vulgata aber gab das Wort in einigen Handschriften nicht mit „chalcedonius“, sondern mit „carcedonius“ wieder; die beiden Angaben des Plinius wurden im Mittelalter also miteinander verwechselt. In der Überlieferung dieser Zeit findet man unter dem Namen „Chalcedon“ entsprechend Plinius’ „Carchedon“ die Beschreibung eines rötlichen Karfunkels, der mit dem heutigen Mineral keine Ähnlichkeiten hat. Bald tritt in der Beschreibung das Rot zurück; die „Schwärze“ wird zur „Blässe“, die stets hervorgehoben wurde. Die undeutlich gewordene Beschreibung führt dann zu einer Neufestlegung, die bei Albertus Magnus literarisch greifbar wird: Er liefert als erster eine Beschreibung des Chalcedon, die nicht mehr auf Plinius, wohl aber auf das heute mit dem Begriff benannte Mineral passt: „Ein bleicher, dunkelfarbiger, etwas trüber Stein“ mit einer „fast durchsichtigen, schlammigen und schmutzigen Substanz, wie das Blei das Silber nachahmt“. Bis zur Neuzeit wird das Wort zur Sammelbezeichnung für mikrokristalline, feinstfaserige Quarze.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Chalcedon bildet sich zusammen mit Quarzin und Mogánit oberflächennah sowohl in Spalten und Hohlräumen saurer und basischer Magmatite (Achat), in Spalten metamorpher Gesteine als auch in Sedimenten (Flint, Hornstein, versteinertes Holz). Bei der Bildung von Achaten geht man von einer Kristallisation aus einem SiO-Gel oder SiO-übersättigten Lösungen bei Temperaturen zwischen 25 und 200 °C aus. Bei sedimentärer Bildung kristallisieren Chalcedon und Quarzin entweder aus SiO-haltigen Lösungen (z. B. versteinertes Holz) oder bilden sich während der Diagenese aus den Opal-Skeletten von Diatomeen, Radiolarien (Radiolarit) oder Hornkieselschwämmen (Hornstein). Weiterhin ist Chalcedon eine der Zementphasen in den Porenräumen von Sandsteinen.", "section_level": 1}, {"title": "Mikrogefüge.", "content": "Ein massiges, granulares Gefüge zeichnet sich durch das Fehlen einer bevorzugten Orientierung der Chalcedonfasern aus. Die einzelnen Chalcedonfasern sind selten länger als 1–3 μm. Solcher granularer Chalcedon macht die Hauptmasse von Flint-Knollen aus. Von sphärolithischem Gefüge spricht man, wenn die Chalcedonfasern ausgehend von einem Kristallisationskeim radialstrahlig wachsen und kugelige Aggregate bilden. Der Durchmesser dieser Sphärolithe beträgt meist 0,1–0,2 mm. Sphärolithischer Chalcedon bildet die horizontal geschichteten Bereiche in Achatdrusen und tritt vereinzelt in Flint und Hornstein auf. Unter dem Polarisationsmikroskop zeigen die Sphärolithe bei gekreuzten Polarisatoren ein charakteristisches Auslöschungsbild, das \"Bertrand’sche Kreuz\". Ein parabolisches Gefüge bildet sich, wenn die Chalcedonfasern radialstrahlig auf der Oberfläche eines Gesteinshohlraumes wachsen. Benachbarte Faserbüschel behindern sich in ihrem Wachstum gegenseitig. Schon in geringer Distanz zum Wachstumskeim wachsen so nur nahezu parallel ausgerichtete Faserbündel in den Hohlraum hinein. Parabolisch gewachsener Chalcedon bildet die konzentrischen Bänderungen in Achaten. Unter dem Polarisationsmikroskop zeigt sich in den parabolisch gewachsenen Chalcedonbändern die charakteristische Runzelbänderung. Sie ist charakteristisch für Chalcedon und fehlt beim Quarzin.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Der Begriff Chalcedon wird für alle senkrecht zur kristallografischen c-Achse entlang der Prismenflächen (110) oder (10) faserig gewachsenen Tiefquarze (Flörke et al. 1991) verwendet. Die Fasern weisen eine Dicke von unter einem μm auf und sind typischerweise in Längsrichtung verdrillt. Der optische Charakter der Faserrichtung ist \"length-fast\". Dies bedeutet, dass die Achse mit dem höheren Brechungsindex im Kristall senkrecht zur Faserrichtung orientiert ist. Dies unterscheidet Chalcedon von einer weiteren faserigen Gefüge-Varietät des Tiefquarzes, dem Quarzin. Quarzin ist \"length-slow\", d. h. der höhere Brechungsindex des Quarzes liegt parallel zur Faserrichtung. Strukturell unterscheidet sich Chalcedon vom Tiefquarz kaum. Elektronenmikroskopische Untersuchungen ergaben aber für alle mikrokristallinen Quarzvarietäten eine sehr große Dichte an Gitterdefekten. Charakteristisch ist eine dichte Abfolge von Verzwillingungen nach dem Brasilianer Gesetz. Dies kann man sich als eine Stapelung von (101)-Lagen aus Rechts- und Linksquarz vorstellen. In mikrokristallinem Quarz weisen diese Lagen variable Dicken von einigen Elementarzellen auf. Strukturell betrachtet nehmen Chalcedon und auch Quarzin somit eine Zwischenposition zwischen unverzwillingtem Tiefquarz (Rechts- oder Linksquarz) und Mogánit ein. Diese erst 1994 von der IMA als eigene SiO-Modifikation anerkannte Phase kann man sich als Tiefquarz mit der maximal möglichen Anzahl von Brasilianer Zwillingen vorstellen. Lagen von Rechts- und Linksquarz der kleinstmöglichen Dicke von nur einer Elementarzelle bilden im Mogánit eine regelmäßige Abfolge. Diese enge strukturelle Beziehung ist der Grund dafür, dass Chalcedon immer auch signifikante Mengen an Mogánit enthält. Eine weitere charakteristische strukturelle Eigenschaft von Chalcedon, die Quarzin fehlt, ist die Verdrillung der Fasern um ihre Längsrichtung. Diese Verdrillung findet innerhalb eines kontinuierlichen Kristalls statt und ist auf spiralförmiges Kristallwachstum entlang von Gitterfehlern (Schraubenversetzungen) zurückzuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Chalcedon zählt zu den Halbedelsteinen und dient als Material für Kameen, Gemmen, Ringsteine, Siegelsteine und viele andere Schmuck- und Gebrauchsgegenstände. Er wird schon sehr lange verarbeitet und ist deshalb auch vielfach bei Antiquitäten zu finden. Große Stücke sind auch Material für Säulen, architektonischen Zierrat, Tischplatten und Vasen, die durch eine schöne Politur aufpolierbar sind. In steinzeitlichen Kulturen wurde Chalcedon zur Herstellung von Klingen verwendet; siehe Feuerstein.", "section_level": 1}, {"title": "Vorsichtsmaßnahmen.", "content": "Bei starkem UV-Licht kann ein Farbverlust die Schönheit des Steins beeinträchtigen, wie auch bei direkter übermäßiger Sonnen- oder Lichtbestrahlung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Chalcedon (latinisierte Form von ) oder in eingedeutschter Schreibung Chalzedon ist eine faserige, mikrokristalline Gefügevarietät des Minerals Quarz. Nach älteren Quellen gilt der Begriff Chalcedon für alle faserigen Formen von mikrokristallinem Quarz (einschließlich Quarzin), für alle schwach bis gar nicht gefärbten, massigen Vorkommen von mikrokristallinem SiO oder wird als Oberbegriff für alle Erscheinungsformen von feinkristallinem Quarz verwendet (Feuerstein, Hornstein, Achat, Onyx, Jaspis...). Dies sind genau genommen aber Gesteine, die aus verschiedenen Gefügevarietäten des Quarzes bestehen, der SiO-Modifikationen Mogánit sowie weiteren färbenden Verunreinigungen. In der modernen Mineralogie wird der Begriff Chalcedon enger gefasst (siehe Struktur). ", "tgt_summary": null, "id": 1095393} {"src_title": "Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überlieferung.", "content": "Die Quellenlage ist äußerst schlecht, gesicherte Aussagen sind kaum möglich. Zudem berichten die wenigen antiken Quellen oft Widersprüchliches, und die römerzeitlichen Zeugnisse zur Organisation der Bibliothek müssen nicht die vorangehenden hellenistischen Verhältnisse widerspiegeln. Die früheste Quelle ist der im 2. oder 1. Jahrhundert v. Chr. entstandene Aristeasbrief, der in erster Linie die Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische zum Thema hat. Verstreute Bemerkungen finden sich in Werken griechischer und römischer Autoren des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. wie etwa Strabon, Seneca, Plutarch und Sueton. Weitere Angaben liefern zwei medizinische Schriften des im 2. Jahrhundert lebenden Arztes Galenos. Zusätzliche Informationen stammen vom im 12. Jahrhundert wirkenden byzantinischen Gelehrten Johannes Tzetzes, dessen Informationsquelle der Forschung unbekannt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "In den Quellen wird die Bibliothek mit verschiedenen Namen genannt. Oft wird sie als „die große Bibliothek“ () bezeichnet, aber auch Ausdrücke wie „Bibliothek des Königs“, „Bibliothek des Museions“, „Bibliothek in Alexandria“ oder „erste Bibliothek“ kommen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Gebäude.", "content": "Bisher haben sich weder von der Forschungseinrichtung im Museion noch von der Bibliothek Überreste nachweisen lassen. Aufgrund von antiken Berichten wie etwa dem Reisebericht des Strabon nimmt man an, dass sich beide im Palastviertel im Nordosten der antiken Stadt befanden. Laut Strabon bestand das Museion aus einem Säulengang, einer Exedra für Studienzwecke und einem großen Speisesaal für die Gelehrten. Eine Bibliothek als gesonderte Räumlichkeit erwähnt er nicht. Auch die anderen Quellen berichten nichts über einen eigenständigen Bibliotheksbau. Ein 1847 gefundener Steinblock war möglicherweise ein Behälter für Buchrollen. Er befindet sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien, gehörte aber – wenn überhaupt – zu einer kleineren privaten Schriftrollensammlung. Der Leiter der Ausgrabungen im alexandrinischen Palastviertel, Jean-Yves Empereur, sieht es als unwahrscheinlich an, dass in absehbarer Zeit Reste der Bibliothek gefunden und als solche identifiziert werden können. Gut möglich ist, dass die Bibliothek nie über ein eigenes Gebäude verfügte, sondern sich in besonderen Räumen des Museions befand, anfangs vielleicht nur in dort aufgestellten Regalen. Nach ihrem Anwachsen könnte sie in mehreren Gebäuden des Palastviertels untergebracht gewesen sein. Aufgrund der Größe der Bibliothek ist anzunehmen, dass sie über Schreib- und andere Werkstätten verfügte; auch hierüber gibt es allerdings weder Funde noch Berichte. Cécile Orru vermutet, dass sie sich zwischen der Küste und der Kanopischen Straße, südöstlich des Theaters befand. Eine Tochterbibliothek befand sich im Serapeion von Alexandria, das in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. erbaut wurde. Dort lag sie wahrscheinlich dem Hof hinter der südlichen Säulenhalle gegenüber. Archäologen haben die Bibliothek in 19 nebeneinanderliegenden Räumen vermutet. Diese Räume sind 3 × 4 m groß und waren möglicherweise mit Regalen ausgestattet. Gelesen wurden die Schriftrollen wahrscheinlich in davon abgetrennten Gängen.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand.", "content": "Bis heute ist kein Papyrusfragment entdeckt worden, das der Bibliothek von Alexandria zuzuordnen ist. Wahrscheinlich ist das Museion samt einer Grundausstattung an Literatur gestiftet worden. Die schon bald nach der Gründung in der Bibliothek vorhandene ungeheure Menge an Schriften deckte alle Wissensgebiete ab. Sie umfasste Werke über naturwissenschaftliche Themen (besonders Astronomie), Mathematik, Medizin und Philosophie samt ausführlichen Kommentaren dazu. Die bei Weitem dominierende Sprache war das Griechische, jedoch waren auch anderssprachige Texte – darunter ägyptische und hebräische – vorhanden, besonders bei religiösem Schrifttum zum Zoroastrismus und Buddhismus, das aus dem Perserreich und Indien stammte. Dass die Bibliothek oft über zahlreiche Handschriften derselben Werke verfügte, lässt sich daraus schließen, dass es den im Museion beschäftigten Gelehrten möglich war, textkritische Standardausgaben dieser Werke zu erstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Bestandszahlen.", "content": "Die Schätzungen über die Anzahl der in der Bibliothek vorhandenen Schriftrollen gehen stark auseinander, vor allem aufgrund divergierender, nicht unbedingt zuverlässiger und unterschiedlich interpretierbarer Berichte – es existieren mehr als ein Dutzend Quellen von unterschiedlichem Wert – und wegen der erheblichen Abweichungen zwischen den neuzeitlichen Ansätzen zur Berechnung des Bestands. Es ist von mindestens 54.800 Rollen die Rede, doch werden auch 700.000 Exemplare genannt. Aus den von antiken und mittelalterlichen Autoren überlieferten Angaben ist ein Bestand von 400.000 bis 500.000 Rollen zu erschließen; einige moderne Autoren halten diese Zahl für realistisch. Jedenfalls ist mit stark schwankenden Bestandszahlen im Lauf der Jahrhunderte zu rechnen, wobei zu beachten ist, dass eine Rolle nicht genau einem Werk eines Autors entsprach, sondern mehrere Werke oder auch nur einen Teil eines umfangreichen Werks enthalten konnte. Andererseits wurden beispielsweise für philologische Studien von einem Werk auch mehrere Abschriften behalten. Berechnungen von Historikern sollen ungefähr ermitteln, wie viele Autoren damals bekannt waren und wie viele Schriften diese im Durchschnitt geschaffen haben können. Den hohen Bestandsangaben der antiken Zeugnisse stehen Rudolf Blum und Roger S. Bagnall kritisch gegenüber. Blums Berechnung lässt die Schätzung von 500.000 Rollen als zu hoch erscheinen, er hält für die damaligen Verhältnisse auch eine Bibliothek von 50.000 Rollen für enorm groß. Für eine niedrige Zahl an Rollen spricht sich auch Bagnall aus, der den antiken Berichten sowie auch modernen Forschern übertriebene Vorstellungen von der Größe der Bibliothek unterstellt. Heinz-Günther Nesselrath hingegen ist der Ansicht, dass je nach Art der Berechnung auch höhere Bestandszahlen in Betracht kommen. Zu beachten ist, dass Papyrus zwar ein lange haltbarer Beschreibstoff ist, das feuchte Klima in Alexandria sowie der Gebrauch durch Leser aber die Rollen erheblich belastet haben mussten. Man nimmt an, dass eine Papyrusrolle unter diesen Umständen zwischen 100 und 300 Jahre überstehen konnte, bevor es notwendig wurde, sie durch eine Abschrift zu ersetzen. Demnach dürften die großen Bestände aus der frühen Ptolemäerzeit zu Beginn der Römerherrschaft bereits unbrauchbar gewesen sein, wenn sie nicht ständig kopiert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Bestandsaufbau.", "content": "Die Könige, die die Bibliothek errichteten und betrieben, ermöglichten den enormen Zuwachs an Schriftrollen mit großem finanziellem Aufwand. Nach den jeweiligen Interessen der Herrscher zu urteilen, förderte Ptolemaios I. wohl besonders den Geschichtsbereich, sein Sohn Ptolemaios II. mehr die Naturwissenschaften. Der Großteil des Bibliotheksbestands wurde angekauft, wo immer sich Möglichkeiten dazu boten. Überliefert sind etwa Erwerbungen an den damals größten Buchmärkten in Athen und Rhodos. Insgesamt kann von einer wenig gezielten Sammelpolitik ausgegangen werden; man wollte möglichst viel Literatur aus allen Wissensbereichen anschaffen. Damit sollte nicht nur die Arbeit der im Museion beschäftigten Wissenschaftler unterstützt werden. Das Ziel eines möglichst großen Bestandes hing wohl auch mit dem Willen der Betreiber zusammen, Alexandria gegenüber anderen Bildungszentren zu profilieren, seinen Ruhm zu mehren und seine kulturpolitische Position nach innen und außen zu stärken. So wird von einem Konkurrenzkampf mit der später gegründeten Bibliothek von Pergamon berichtet. Die Ankäufe der Bibliotheken sollen den Preis alter Schriftrollen hinaufgetrieben und geschäftsmäßiges Fälschen zur Folge gehabt haben. Nicht gesichert sind die Ankäufe ganzer Gelehrtenbibliotheken wie der des Aristoteles. In der Beurteilung der entsprechenden antiken Berichte sind sich die Historiker uneinig; es ist unklar, ob die Bibliothek die von Aristoteles verfassten und besessenen Schriften erwarb. Überwiegend wird dies für eher unwahrscheinlich gehalten. Galens Angaben zufolge sollen alle in Alexandria einlaufenden Schiffe durchsucht und alle gefundenen Schriftrollen beschlagnahmt und kopiert worden sein. Anschließend gab man den ursprünglichen Besitzern die angefertigten Kopien, die Originale hingegen nahm man mit dem Vermerk „aus den Schiffen“ in die Bibliothek auf. An gleicher Stelle berichtet Galen über eine weitere rigorose Methode, um an Originalschriften zu gelangen: Ptolemaios III. soll zum Anfertigen einer Kopie das athenische Staatsexemplar der Tragödien des Aischylos, des Sophokles und des Euripides gegen ein nicht unbedeutendes Pfand von 15 Talenten ausgeliehen haben. Jedoch wurden entgegen der Abmachung statt des Originals schön gefertigte Kopien zurückgesandt, das Pfand ließ Ptolemaios verfallen. Zu den durch Kauf, Beschlagnahmung oder gar Diebstahl erworbenen Beständen kamen die zahlreichen, von Mitgliedern des Museions verfassten und übersetzten Werke hinzu. Ob nach den ersten drei Ptolemäern der Bestand weiter wuchs, ist unklar. Einen Einschnitt in der Erweiterungspolitik brachten vielleicht die 150/140er Jahre v. Chr., als zahlreiche Gelehrte und der Bibliotheksleiter selbst aus Alexandria vertrieben wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation und Betrieb.", "content": "Der administrative Aufwand für den Betrieb einer so großen Bibliothek muss erheblich gewesen sein, Informationen sind allerdings auch in diesem Bereich äußerst rar. Über die Organisation und die Arbeitsabläufe liegen nur vereinzelte Informationen vor. Galen etwa berichtet im 2. Jahrhundert, dass die Schriftrollen vor ihrer Registrierung in dazu bestimmten Lagerräumen zwischengelagert wurden. Von dort holten sie Bibliotheksassistenten \"(hyperetai)\" ab, um sie in die Bibliothek zu bringen.", "section_level": 1}, {"title": "Benutzung.", "content": "Wer zu den gesammelten Schriftrollen Zugang hatte und sie benutzen durfte, ist unsicher. Unstrittig ist die Annahme, dass die Bibliothek einen Annex der königlichen Paläste bildete und in erster Linie den gelehrten Mitgliedern des Museions zur Verfügung stand. Dass die gesamte Öffentlichkeit Zugang hatte, wird nur von wenigen Forschern behauptet. Zu beachten ist, dass nur ein kleiner Teil der Bevölkerung alphabetisiert war und Schriftrollen kostbare Besitztümer waren.", "section_level": 2}, {"title": "Unterhaltsträger.", "content": "Träger der Bibliothek waren die ptolemäischen Herrscher, die sie sicher auch zu Repräsentationszwecken unterhielten. Wahrscheinlich sollte die Bibliothek ein Herkunfts- und Zusammengehörigkeitsgefühl unter den eingewanderten Griechen gegenüber der einheimischen ägyptischen Bevölkerung fördern. Dichtung und Wissenschaft gehörten schon zuvor zur Tradition der herrschenden griechischen Oberschicht. Gemeinsam mit dem Museion wurde die Bibliothek zur bedeutendsten Forschungsstätte im 3. Jahrhundert v. Chr. Ihre Größe demonstrierte Überlegenheit. Die enge und andauernde Beziehung zum Herrscherhaus lässt sich auch daran erkennen, dass viele der Bibliotheksleiter gleichzeitig mit der Erziehung der Thronfolger betraut waren. Die Gründung der Tochterbibliothek im ägyptischen Stadtteil diente hingegen der Integration des einheimischen Bevölkerungsteils.", "section_level": 2}, {"title": "Personal.", "content": "Die Größe der Bibliothek lässt darauf schließen, dass einiges an Personal nötig war, um die Schriftrollen zu registrieren, zu ordnen und zu pflegen. Es gilt auch als sicher, dass Abschreiber beschäftigt wurden, die abgenutzte und von auswärts ausgeborgte Papyri kopierten. Als Vorsteher leitete meist ein herausragender Gelehrter die Bibliothek, im Gegensatz zum Museion, das von einem Priester geführt wurde. Der Posten war begehrt, seine Besetzung behielten sich die Könige vor. Einige der Leiter sind durch eine Namensliste auf einem Papyrus aus dem 2. Jahrhundert sowie durch Tzetzes und die Suda, eine byzantinische Enzyklopädie aus dem 9. Jahrhundert, bekannt. Eine gesicherte Liste kann anhand dieser Quellen jedoch nicht erstellt werden. Demetrios von Phaleron und Kallimachos von Kyrene waren zwar eng mit der Bibliothek verbunden und werden wichtige Funktionen übernommen haben, hatten aber beide vermutlich nie offiziell die Leitung inne. Genannt werden hingegen unter anderen der Grammatiker Zenodotos von Ephesos, der Schriftsteller und Literaturtheoretiker Apollonios von Rhodos, der Universalgelehrte Eratosthenes von Kyrene, der Philologe und Grammatiker Aristophanes von Byzanz, Apollonius Eidograph und der Textkritiker Aristarchos von Samothrake. Während einer innenpolitischen Krise unter Ptolemaios VIII. wurden zahlreiche Gelehrte vertrieben und ein Offizier namens Kydas „von den Speerträgern“ wurde an die Spitze der Bibliothek berufen. Nach ihm werden nur ansonsten völlig unbekannte Personen genannt. Ab 116 v. Chr. lassen sich die Leiter nicht mehr feststellen. Eine Ausnahme bildet Onasander von Paphos, dessen Bibliotheksdirektorenfunktion ab 88 v. Chr. eine in Zypern gefundene Inschrift beweist. Ein Papyrus aus dem 2. Jahrhundert beinhaltet einen Vertrag über den Verkauf eines Bootes. Einer der Beteiligten war ein sonst unbekannter Valerius Diodoros, der als ehemaliger Bibliothekar und Mitglied des Museions bezeichnet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Die wissenschaftliche Arbeit an der Bibliothek.", "content": "Benutzt wurde die Bibliothek von den im Museion beschäftigten Gelehrten, die sich mit allen zeitgenössischen Wissenschaften befassten. Bei der Beurteilung ihres Lebenswerks durch die Altertumswissenschaft werden neben ihren wissenschaftlichen Forschungen, ihren Schriften und Kommentaren auch die von ihnen erstellten Ausgaben der Werke bekannter Autoren als bedeutende Leistungen gewürdigt. Sie sichteten dabei die verschiedenen Abschriften, die ihnen zur Verfügung standen, und versuchten durch kritischen Vergleich eine möglichst autorennahe Textversion zu erstellen. Die ab dem 2. Jahrhundert. v. Chr. erkennbare Vereinheitlichung der Klassikertexte ist auf die Arbeit der alexandrinischen Philologen zurückzuführen, die für die Entstehung der heute vorliegenden Textfassungen von großer Bedeutung war. Neben der philologischen Erstellung von Standardausgaben und deren Kommentierung wurden auch wichtige fremdsprachige Texte ins Griechische übersetzt und unter Heranziehung fremdsprachiger Quellen Geschichtswerke und andere wissenschaftliche Werke verfasst. Berühmt ist die als Septuaginta bekannte Übersetzung des Alten Testaments aus dem Hebräischen. Die Gelehrten kamen von weither, um in Alexandria zu studieren und zu arbeiten. Finanziert wurde ihre Tätigkeit vom König. Viele von ihnen lebten im Museion, wo ihnen auch ein Speisesaal zur Verfügung stand. Mit Alexandria verbunden waren neben den bereits genannten Bibliotheksleitern unter anderem der Arzt Herophilos von Chalkedon, der Ingenieur und Mathematiker Heron von Alexandria, der Mechaniker Ktesibios, der Astronom Aristarchos von Samos sowie die bedeutenden Mathematiker Archimedes und Euklid. Viele Werke dieser Gelehrten hätten ohne eine so umfangreiche Bibliothek nicht oder nicht auf diesem Niveau geschrieben werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Katalogisierung.", "content": "Die in den antiken Quellen beschriebenen Dimensionen der Bibliothek machten Ordnungssysteme notwendig, die es ermöglichten, ein gewünschtes Werk aus der Masse herauszusuchen oder die verfügbare Literatur zu einem bestimmten Thema ausfindig zu machen. Diesem Zweck diente die Katalogisierung der Bestände, die sich bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen lässt. Die Nachrichten über Bibliothekskataloge sind zwar äußerst spärlich, es sind aber zumindest Informationen über die Tätigkeit des Gelehrten und bedeutenden Dichters Kallimachos von Kyrene überliefert. Dieser verfasste die \"pinakes\" (Verzeichnisse), eine nicht erhaltene Schrift, die in der bibliotheksgeschichtlichen Literatur oft als der erste bezeugte Bibliothekskatalog bezeichnet wurde. Tatsächlich handelte es sich jedoch nicht um einen Katalog, sondern um ein eigenständiges, bibliographisches Werk, das möglicherweise auf dem Katalog der Bibliothek basierte. Die \"pinakes\" sollen von großem Umfang gewesen sein und aus 120 Rollen bestanden haben. Sie ordneten jeden der damals bekannten Autoren einer von zehn Kategorien zu, entweder der Rhetorik, dem Recht, der Epik, der Tragik, der Lyrik, der Geschichte, der Medizin, der Mathematik oder der Naturwissenschaft. Falls ein Autor nicht eindeutig einem dieser Themengebiete zugewiesen werden konnte, kam er in die Kategorie „Vermischtes“. Die so zunächst grob eingeteilten Autoren wurden innerhalb dieser thematischen Ordnungsgruppen alphabetisch geordnet und jeweils mit einer kurzen Biographie vorgestellt. Innerhalb der Autoren-Einträge wurden ihre Werke samt einer „Kritik“ darüber aufgelistet. Da die antiken Schriften meist keine festen, eindeutig fixierten Titel aufwiesen, sondern direkt mit dem Text anfingen und die Verfasserschaft oft unklar war, wurden bei der Katalogisierung die ersten Wörter des Textes zur Identifizierung verwendet. Ob die Aufstellung der Schriftrollen räumlich dieser Systematik folgte, ist unbekannt. Ein Papyrus aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. ist für die Kenntnis der von Kallimachos eingeführten Methode aufschlussreich. Den Quellen zufolge wurden die neu eintreffenden Schriftrollen auf folgende Weise registriert, bevor man sie in die Bibliothek einordnete: Zur Unterscheidung verschiedener Abschriften desselben Werks erfasste man den Ort, an dem das Exemplar erworben wurde, den Namen des Vorbesitzers, den Autor der Schrift, gegebenenfalls auch Kommentatoren, Verleger oder Korrektoren und ob es sich um eine vermischte oder unvermischte Schriftrolle handelte; als letztes folgte die Angabe, wie viele Zeilen die Rolle umfasste.", "section_level": 1}, {"title": "Die Tochterbibliothek im Serapeion.", "content": "Eine kleinere Bibliothek, später auch als „Tochter“ bezeichnet, wurde wahrscheinlich von Ptolemaios III. gegründet. Untergebracht war sie – in der Tradition ägyptischer Tempelbibliotheken – im Tempel des Serapis, der auf einer Anhöhe über der Stadt lag. Tempel und Bibliothek befanden sich im ägyptischen Stadtviertel Rakotis. Daher wird die Tochterbibliothek in der Forschung der Tradition der ägyptischen Tempelbibliotheken zugeordnet. Sie diente wohl der kulturellen Integration der dort ansässigen Einheimischen. Einem antiken Bericht zufolge war sie mit 42.800 Schriftrollen ausgestattet. Zum Teil handelte es sich dabei möglicherweise um ausgesonderte Dubletten der Mutterbibliothek. Wahrscheinlich war die Bibliothek im Serapeion zumindest zu manchen Zeiten der gebildeten Öffentlichkeit zugänglich. Das Serapeion ist seit den 1940er Jahren ausgegraben; eine Identifizierung der Bibliotheksräume wurde versucht, ist jedoch nicht gesichert. Tempel und Bibliothek wurden im Jahr 391 vollständig zerstört. Dies geschah im Rahmen der gewaltsamen Auseinandersetzungen, bei denen das christliche Kaisertum, in diesem Fall Kaiser Theodosius I., sowie die staatlichen und kirchlichen Behörden Alexandrias dem paganen Teil der Bevölkerung gegenüberstanden. Im Jahr 391 ordnete der damalige Patriarch von Alexandria, Theophilos, die Zerstörung des Serapeions an, das zu einem Zentrum der paganen Kulte und Gelehrsamkeit geworden war. Der vorhergehende Konflikt und vermutlich auch die Zerstörung selbst wurden von blutigen Ausschreitungen und Plünderungen begleitet. An der Stelle des Tempels ließ Theophilos eine christliche Kirche erbauen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unter den Ptolemäern.", "content": "Nach der Eroberung Ägyptens durch Alexander den Großen war Alexandria als makedonisch-griechische Gründung ab 331 v. Chr. als Planstadt erbaut worden. Der ehemalige Feldherr Ptolemaios I. übernahm bald nach dem Tod Alexanders (323 v. Chr.) die Herrschaft über Ägypten. In der Folge war er bestrebt, außen- und innenpolitische Maßnahmen zur Festigung seiner Legitimation zu treffen. Die Errichtung des Museions und die Sammlung der ersten Schriften, wenn nicht gar der Bau der Bibliothek, erfolgten vermutlich in seiner Regierungszeit, möglicherweise zwischen 290 und 282 v. Chr. Diese Ansicht hat sich in der modernen Forschung durchgesetzt, obwohl zahlreiche Quellen berichten, dass die Bibliothek erst von seinem Nachfolger Ptolemaios II. gegründet wurde. Antike Berichte legen nahe, dass Museion und Bibliothek in der Tradition der Athener Philosophenschulen Platons und besonders des Aristoteles standen, die ebenfalls den Musen geweiht waren und über Bibliotheken verfügten. Zwar ist Strabons Behauptung, Aristoteles selbst habe die „Könige in Ägypten“ bezüglich der Bibliotheksordnung unterwiesen, schon aus zeitlichen Gründen unzutreffend, da Aristoteles bereits 322 v. Chr., ein Jahr nach Alexander dem Großen, starb, doch bestand ein indirekter Einfluss über den Politiker und Philosophen Demetrios von Phaleron, der in Athen der Schule des Aristoteles angehört hatte. Demetrios war laut zahlreichen antiken Zeugnissen entscheidend am Aufbau der alexandrinischen Bibliothek beteiligt. Allerdings wurde er aus politischen Gründen bald nach dem Tode Ptolemaios' I. aus Alexandria verbannt. Möglich ist, dass das Museion nicht nur an die Philosophenschulen Athens anknüpfte, sondern auch an die Traditionen ägyptischer Tempel. Wie an Tempeln war auch im Museion eine kultisch-religiöse und gleichzeitig wissenschaftlich ausgerichtete Gemeinschaft beschäftigt, die Gottheiten (den Musen) dienen sollte, der ein Priester vorstand und deren Angehörige von der Steuer befreit waren. Für die Zeit nach Ptolemaios III. liegen nur wenige Informationen vor. So ist vor allem unklar, ob der Bestand der Bibliothek nach dem Tod dieses Herrschers weiterhin vergrößert wurde. Um 145 v. Chr. soll Ptolemaios VIII. nach seiner Thronbesteigung die Gelehrten, unter denen sich auch der Prinzenerzieher und Leiter der Bibliothek Aristarchos von Samothrake befand, aus Museion und Bibliothek vertrieben sowie aus Alexandria verbannt haben. Historiker vermuten, dass im 2. Jahrhundert v. Chr. innen- und außenpolitische Konflikte das Interesse an den Wissenschaften und der Bibliothek verdrängten. Die Blütezeit der Bibliothek und des Museions könnte man demnach vom Anfang des 3. bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. ansetzen. Die Annahme, dass die Bibliothek 48 v. Chr. im Verlauf des Alexandrinischen Kriegs abbrannte, ist wohl falsch. Sie hat nachweislich auch später bestanden, und vor allem ist es aus einigen Gründen unwahrscheinlich, dass der von Caesar im Hafen gelegte Brand auch die Bibliothek erreicht hat. Weder in den Schriften Caesars noch bei Strabon oder Cicero wird Entsprechendes erwähnt. Vermutlich handelt es sich um eine erst im 1. Jahrhundert n. Chr. entstandene Legende, denn die ersten Autoren, die einen Brand der Bibliothek erwähnen, sind Seneca († 65) und Plutarch († um 125). Seneca spricht allerdings ohne zeitliche Angaben von einem Brand von lediglich 40.000 Schriftrollen, und Plutarchs Behauptung, dass der von Caesar verschuldete Brand die Bibliothek erreichte, ist kaum glaubwürdig. Erst Aulus Gellius behauptet im 2. Jahrhundert, es seien 700.000 Schriftrollen verbrannt. Ein wesentlicher Umstand ist die wahrscheinlich große Entfernung – möglicherweise etwa ein halber Kilometer – zwischen dem Hafen, wo das Feuer aus militärisch-taktischen Gründen gelegt wurde, und der Bibliothek. Verbreitete sich das Feuer tatsächlich so weit, hätte auch ein großer Teil der Stadt mit bedeutenden Monumenten in Flammen gestanden, wovon nichts berichtet wird. Wenn damals überhaupt Schriftrollen verbrannten, dann wohl solche, die sich nicht in der Bibliothek befanden, sondern als Handelsware am Hafen zwischengelagert wurden. Vereinzelt gibt es allerdings auch in der neueren Forschung anders lautende Urteile. William J. Cherf sieht nach einer meteorologischen Analyse für die Zeit von Caesars militärischem Vorgehen Potenzial für die Entfachung eines Großbrandes der Stadt, und Heinz-Günther Nesselrath will nicht ausschließen, dass zumindest ein Teil der Bibliothek Schaden nahm. Für eine Zerstörung treten Mostafa El-Abbadi sowie in einer gemeinsamen Publikation Monica Berti und Virgilio Costa ein.", "section_level": 2}, {"title": "Unter den Römern.", "content": "Auch für die Zeit nach der Machtübernahme der Römer in Ägypten 30 v. Chr., durch die Alexandria unter römische Herrschaft geriet, ist die Überlieferungslage schlecht. Sicher ist, dass Bibliothek und Museion noch lange weiterbestanden und Alexandria auch in römischer Zeit ein bedeutendes Zentrum der Wissenschaft blieb. Laut Sueton, einem römischen Geschichtsschreiber des späten 1. und frühen 2. Jahrhunderts, ließ Kaiser Claudius das Museion erweitern, auch um seine eigenen Werke dort unterbringen und rezitieren zu lassen. Da jedoch die älteren Bestände bereits dem Zerfall ausgesetzt waren und deshalb große Mengen an Schriftrollen zu kopieren waren, aber nichts Sicheres über ein festes Budget entsprechenden Umfangs überliefert ist, ist damit zu rechnen, dass ein langsamer Niedergang der Bibliothek bereits begonnen hatte. Im Gegensatz zur hellenistischen Zeit, in der im Museion eine Verbindung von wissenschaftlich-literarischer und religiös-kultischer Aktivität bestand, war der Betrieb unter der römischen Herrschaft wohl säkularisiert. Die Lehrtätigkeit am Museion entwickelte sich mehr im Sinne eines hochschulartigen Unterrichtsbetriebs. Die Quellen berichten einige Nebensächlichkeiten, etwa dass unter Kaiser Domitian nach früheren Bränden der Bibliotheken Roms Schreiber nach Alexandria geschickt wurden, um dort Bücher für Rom zu kopieren. Als Legende gilt die Nachricht, Marcus Antonius habe 200.000 Schriftrollen aus der Bibliothek von Pergamon an Kleopatra VII. und die alexandrinische Bibliothek verschenkt. Kaiser Hadrian besuchte das Museion persönlich und ernannte im Lauf der Zeit etliche neue Mitglieder. Möglich ist, dass auch seine Nachfolger Antoninus Pius und Mark Aurel ähnlich gehandelt haben. Einen Einschnitt bedeutete das Massaker, das der während einiger Monate 215/216 in Alexandria anwesende Kaiser Caracalla unter der Stadtbevölkerung anrichten ließ. Darüber hinaus soll er dem Museion und seinen Mitgliedern aufgrund aristotelischer Tendenzen einige Privilegien aberkannt haben. Aufgrund von Funden im Palastviertel hält es Jean-Yves Empereur für möglich, dass der Bezirk samt Bibliothek in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts zerstört wurde. Dazu passe, dass Berichte aus dem 4. Jahrhundert dies nahelegen und vor allem, dass Alexandria im 3. Jahrhundert etliche Kriege, Belagerungen und Eroberungen erlebte. Als für die Zerstörung der Bibliothek Verantwortliche kommen die römischen Kaiser Caracalla, Aurelian und Diokletian in Betracht, von denen jeder der Stadt Alexandria bedeutende Schäden zugefügt hat. Von einigen Forschern wird das Ende der Bibliothek im Jahr 272 angesetzt, wobei das Museion und die Bibliothek im Serapeion auch danach weiter existierten. Demnach wurden im Jahr 272 die Stadtmauern geschleift und der größte Teil des \"Bruchion\" genannten Palastviertels samt Museion zerstört, als die Römer unter Kaiser Aurelian die etwa zwei Jahre lang von den Palmyrenern beherrschte Stadt zurückeroberten. Gegen eine Zerstörung im 3. Jahrhundert ist der Umstand angeführt worden, dass Alexandria auch in der Spätantike ein wichtiges Bildungszentrum blieb. Als letzter Wissenschaftler des Museions gilt der 405 verstorbene Astronom und Mathematiker Theon von Alexandria. Roger Bagnall zieht einen über längere Zeit dauernden Niedergang der Bibliothek in Erwägung. Statt einer spektakulären Zerstörung hätten demnach die Machthaber einem neuen Zeitgeist entsprechend das Interesse verloren, eine große und weithin bekannte Bibliothek zu unterhalten. Vor allem der Aufwand, große Mengen alter und bereits zerfallender Schriften immer wieder zu kopieren, könnte dazu geführt haben, dass die Bestände in der Bibliothek ihrem Schicksal überlassen wurden. Einer anderen Annahme zufolge wurde nach der Machtübernahme der Römer aus der einstigen Privatbibliothek der ptolemäischen Herrscher eine öffentliche Einrichtung der römischen Provinz.", "section_level": 2}, {"title": "Unter den Arabern.", "content": "Im Zuge der arabischen Eroberung Ägyptens wurde im Jahr 642 auch die Stadt Alexandria eingenommen. Allgemein ins Reich der Legende verwiesen wird die Überlieferung, nach der die Araber dabei die Bibliothek zerstört hätten. Eine vermutlich spät erfundene tendenziöse Legende besagt, der arabische Feldherr ʿAmr ibn al-ʿĀs, der Ägypten eroberte, habe den Kalifen Umar ibn al-Chattab gefragt, wie hinsichtlich der Bibliothek zu verfahren sei, worauf dieser die Zerstörung angeordnet habe. Dies habe der Kalif damit begründet, dass diejenigen Bücher, deren Inhalt mit dem Koran übereinstimme, überflüssig seien und diejenigen, die dem Koran widersprechen, unerwünscht. Daraufhin seien die Handschriften zur Beheizung öffentlicher Bäder genutzt worden. Spätestens seit dem 18. Jahrhundert ist diese Geschichte umstritten, die moderne Forschung geht von einer Legendenbildung im frühen 13. Jahrhundert aus. Möglich ist, dass arabischen Gelehrten einige Bücher der ehemaligen großen Bibliothek oder der Bibliothek im Serapeion, welche die Wirren überstanden hatten, zugänglich waren. Die Werke bekannter griechischer Autoren könnten den islamischen Gelehrten jedoch auch über private oder andere Schriftensammlungen bekannt geworden sein.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altertumswissenschaft.", "content": "Trotz der geringen Zahl der verlässlichen Informationen über die Bibliothek wird sie seit jeher von zahllosen Forschern, Schriftstellern und Künstlern als idealtypischer Ort umfassenden Wissens bewundert und als Symbol der Vergänglichkeit desselben angesehen. Im Zuge dessen wurden die antiken Berichte über die Bibliothek nicht selten ausgeschmückt, offene Fragen wurden mit spekulativen Annahmen beantwortet. Der Ruf einer riesigen Bibliothek entstand schon in der Antike, daraus resultierten bereits im 2. Jahrhundert euphorische Berichte wie die des Aulus Gellius und des Athenaios. Im Zeitalter des Renaissance-Humanismus wurde dieses Bild für die Neuzeit übernommen. Von 1776 bis 1789 veröffentlichte der Historiker Edward Gibbon sein monumentales Werk \"The History of the Decline and Fall of the Roman Empire\", in dem er auf die Thematik einging und sich gegen eine Zerstörung durch die Araber aussprach. Die moderne wissenschaftliche Beschäftigung mit der Bibliothek begann 1823 mit einer Publikation von Gerhard Dedel und brachte seither zahlreiche Bücher und Aufsätze hervor. Die ungeklärten Hauptfragen waren seit jeher, an welchem Ort genau die Bibliothek zu lokalisieren ist und ob sie vom im Alexandrinischen Krieg gelegten Feuer zerstört wurde. Im Jahr 1952 verfasste der Amerikaner Edward Alexander Parsons eine umfangreiche Monographie. 1986 erschien Luciano Canforas Bestseller über die antike Bibliothek. Der Hauptteil des Buches besteht aus mit Fakten vermischten literarischen Fiktionen. In einem zweiten Teil geht der Philologe Canfora auf die antiken Quellen und den Stand der Forschung ein. Das Werk wurde oft neuaufgelegt und in etliche Sprachen übersetzt. Vier Jahre später verfasste der ägyptische Historiker Mostafa El-Abbadi ein weiteres umfangreiches Werk. Seither erschienen vor allem Aufsätze zum Thema. 2002 wurde die neue Bibliotheca Alexandrina eröffnet, die ihrem Selbstverständnis und Auftrag nach an die antike Bibliothek von Alexandria anknüpfen soll.", "section_level": 2}, {"title": "Belletristik, Film und weitere Bezüge.", "content": "Abseits der Forschung wird das Schicksal der Bibliothek in zahlreichen belletristischen Werken thematisiert, etwa bei Steve Berry, Clive Cussler, Denis Guedj und Jean-Pierre Luminet. In dem 1963 produzierten amerikanischen Monumentalfilm Cleopatra wird der angeblich von Caesar verursachte Brand der Bibliothek filmisch dargestellt. In der darauffolgenden Szene wirft Kleopatra Caesar deshalb vor, sich wie ein Barbar zu verhalten. Der 2009 produzierte Film Agora – Die Säulen des Himmels spielt zu großen Teilen vor der Kulisse des Serapeions, auch die Zerstörung der dortigen Tochterbibliothek wird dargestellt. Als Aktivierungswort des digitalen Assistenten von Amazon Echo wurde vom Hersteller \"Alexa\" gewählt – als Hommage an die Bibliothek von Alexandria. Auch in der Filmreihe The Quest werden Bezüge zur legendären Bibliothek hergestellt, indem erzählt wird, dass \"Die Bibliothek\" auf der alexandrinischen Bibliothek basiere.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Nachschlagewerke Monographien und Sammelbände Aufsätze", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bibliothek von Alexandria war die bedeutendste antike Bibliothek. Sie entstand Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. in der kurz zuvor in Ägypten gegründeten makedonisch-griechischen Stadt Alexandria. Der Zeitpunkt des Endes der Bibliothek ist ungeklärt. Die Annahmen reichen von 48 v. Chr. bis ins 7. Jahrhundert. Oft geäußert wird die Ansicht, dass sie im 3. Jahrhundert der Zerstörung des gesamten Palastviertels von Alexandria zum Opfer fiel. Bisher sind keine Überreste der Bibliothek gefunden worden, jedoch bieten die Texte antiker Autoren einige Informationen. ", "tgt_summary": null, "id": 910466} {"src_title": "Rybatschi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Giovanni Battista Tiepolo wurde am 5. März 1696 in Venedig als jüngstes von sechs Kindern seiner Mutter Orsetta und seines Vaters Domenico, der ein kleines Schiff sein Eigen nannte, geboren. Am 16. April des gleichen Jahres wurde er getauft. Tiepolo wurde bei einem Bruder seiner Mutter in die Malerlehre geschickt, orientierte sich jedoch stärker an dem vierzehn Jahre älteren Giovanni Battista Piazzetta. Sein Lehrer war Gregorio Lazzarini. 17-jährig wurde er in das Zunftverzeichnis der Maler eingetragen. Im Alter von 18 Jahren machte sich Giovanni Battista Tiepolo selbstständig, mit 21 wurde er Meister. Er feierte schnell Erfolge, die ihn zu einem begehrten und berühmten Maler machten. Zu seinen Auftraggebern in Venedig gehörte auch der Bischof von Udine, Daniele Dolfin, der Tiepolo mit dem Ausmalen einiger Räume des Bischofspalastes und weiteren Arbeiten beauftragte. 1745 bis 1750 war Tiepolo mit Arbeiten im Palazzo Labia in Venedig beschäftigt. Im Anschluss ging er mit seinen zwei Söhnen nach Würzburg. Damit war Giovanni Battista Tiepolo neben Tizian der bedeutendste italienische Maler, der nach Deutschland reiste und dort arbeitete. Die Arbeiten in der Würzburger Residenz gelten als Hauptwerk Tiepolos. Daneben arbeitete Tiepolo in Franken noch die „Anbetung der Könige“ für die barocke Klosterkirche Münsterschwarzach aus. Nach der Rückkehr nach Italien arbeitete Tiepolo zusammen mit seinem Sohn Giovanni Domenico Tiepolo an der Villa Valmarana ai Nani in Vicenza. Das Ende seines Lebens erlebte Tiepolo in Madrid. Er geriet künstlerisch immer weiter ins Abseits, weil sich der Klassizismus des Hofmalers Anton Raphael Mengs immer mehr durchsetzte. So wurden sieben Altarbilder für eine Kirche in Aranjuez nicht mehr aufgestellt. Zu schwach für eine Rückkehr nach Italien verstarb Giovanni Battista Tiepolo am 27. März 1770 in Madrid. Er war der erste Präsident der Accademia di belle arti di Venezia. 2003 wurde der Asteroid (43775) Tiepolo nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Das Gesamtwerk Tiepolos lässt sich in fünf Schaffensphasen unterteilen. Die erste umfasst die Jahre 1715 bis 1730 und damit die Frühphase des Schaffens in Venedig und Udine. Es folgte die erste Reifezeit von 1730 bis 1749, in die Großaufträge aus Bergamo, Mailand und anderen Städten fielen. Die dritte Phase der klassischen Blüte, in die Tiepolos Reise nach Würzburg und die Arbeiten am Palazzo Labia in Venedig und der Villa Valmarana ai Nani bei Vicenza fallen und die die Jahre 1741 bis 1757 umfasst. In die Zeit von 1757 bis 1762 fielen die letzten fünf venezianischen Jahre des Malers und von 1762 bis 1770 folgte die fünfte Phase der Alterswerke in Madrid. Die Arbeiten in der Würzburger Residenz gelten als das Hauptwerk Giovanni Battista Tiepolos. Im Treppenhaus zeigt ein 1753 vollendetes Deckenfresko die vier Erdteile. Im Kaisersaal zeigen die Bilder die Hochzeit von Friedrich Barbarossa und Beatrix von Burgund, sowie die Belehnung des Fürstbischofs mit den Rechten eines Reichsfürsten. Insgesamt bilden die Würzburger Fresken ein erdumspannendes Staatsgemälde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Giovanni Battista Tiepolo (auch \"Giambattista Tiepolo\" und \"Giovanbattista Tiepolo\"; * 5. März 1696 in Venedig; † 27. März 1770 in Madrid) war einer der bedeutendsten venezianischen Maler des ausklingenden Barock und des Rokoko. Sein Werk umfasst Darstellungen von Heldenepen, Historien, Opernszenen, Götterfesten und auch Altäre, bei denen er eine Vielzahl dieser Gemälde mit Putten und Amoretten bereicherte.", "tgt_summary": null, "id": 1168448} {"src_title": "Steuerrecht (Deutschland)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Ein Thrombus entsteht durch Blutgerinnung – ein Vorgang, der eigentlich ein Schutzmechanismus ist: Nach einer Verletzung schützt das Gerinnungssystem den Körper vor dem Verbluten. Dies bedeutet, dass das Blut verklumpt und die Wunde schließt. Anders als in dem Gerinnungssystem sollte das Blut in den unverletzten Blutgefäßen nicht verklumpen, sondern ungehindert fließen. Hier ist ein Gerinnsel ein störendes Hindernis für den Blutstrom, verursacht eine Thromboembolie und ist als Auslöser für eine Lungenembolie gefährlich. Wenn die natürliche Gerinnungsfähigkeit des Blutes krankhaft ansteigt, wird das Risiko einer Thrombose und einer Embolie größer.", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen.", "content": "Meist gibt es mehrere Faktoren, die in Kombination eine Thrombose verursachen. Dies können sowohl erbliche als auch äußere Faktoren sein. Ursachen der Entstehung eines venösen Thrombus sind entsprechend der noch heute gültigen Virchowschen Trias:", "section_level": 1}, {"title": "Klinische Erscheinung.", "content": "Je nach Lage und Ausdehnung der Thrombose können die Symptome sehr unterschiedlich sein. Viele Thrombosen werden von den Betroffenen nicht bemerkt. Diagnostisch besonders kritisch ist, dass selbst schwere, im späteren Verlauf zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie führende Thrombosen im Anfangsstadium fast symptomfrei verlaufen können und dadurch oft unentdeckt bleiben. Typisch sind zumindest bei ausgeprägten Venenthrombosen:", "section_level": 1}, {"title": "Lokalisation.", "content": "Am häufigsten von tiefen Venenthrombosen betroffen sind die Beine. Man spricht dann von Wadenvenen- oder Beinvenen-Thrombosen. Sind sowohl die Wade, die Kniekehle als auch der Oberschenkel betroffen, spricht man von einer Mehr-Etagen-Thrombose. Eine Beckenvenenthrombose ist demgegenüber seltener, allerdings wegen der Größe des Gefäßes und des höheren Lungenembolie-Risikos gefährlicher. Gefürchtet ist die Beckenvenenthrombose bei Schwangeren, bei der sich ein Gerinnsel nach der Geburt durch die fehlende Kompression der Gebärmutter lösen und zur Lungenembolie führen kann. Abzugrenzen von der tiefen Venenthrombose ist die oberflächliche Venenentzündung Thrombophlebitis. Auch sie findet sich am häufigsten an den Beinen, muss aber aufgrund ihrer völlig anderen Prognose gesondert betrachtet werden. Thrombosen an den Armen und im Schulterbereich sind deutlich seltener als an der unteren Extremität. Allerdings muss man auch hier zwischen tiefer Thrombose und oberflächlicher Venenentzündung unterscheiden. Thrombosen am Arm werden nicht selten durch Venenkatheter erzeugt, wohingegen die infundierten Lösungen durch direkte Reizung der Venenwand zur Phlebitis führen können. Wenn alle Venen eines Extremitätenquerschnitts thrombotisch verschlossen werden, spricht man von der \"Phlegmasia caerulea dolens\" – einer sehr seltenen und besonders schweren Verlaufsform der Venenthrombose mit der Gefahr des Absterbens der betroffenen Extremität.", "section_level": 2}, {"title": "Komplikationen.", "content": "Die wichtigste Komplikation der frischen tiefen Beinvenenthrombose ist die Lungenembolie, die unter Umständen tödlich verlaufen kann. Wegen der Gefahr der Lungenembolie sollte jeder Verdacht auf tiefe Beinvenenthrombose umgehend abgeklärt werden. Die wichtigste Spätkomplikation der tiefen Beinvenenthrombose ist das postthrombotische Syndrom.", "section_level": 2}, {"title": "Untersuchungsmethoden.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Klinischer Befund.", "content": "Es gibt keine sicheren Indizien für eine Beinvenenthrombose. Viele Patienten klagen lediglich über diffuse, nicht sehr ausgeprägte Beschwerden im betroffenen Bein. Dies gilt vor allem für Thrombosen, die zum Zeitpunkt der Untersuchung (noch) auf den Unterschenkel begrenzt sind, und solche, die (noch) kurzstreckig sind. Bei ausgedehnten Thrombosen kommt es typischerweise (aber auch nicht immer) zu Schmerzen und Schwellungen der betroffenen Extremität mit (deutlicher) Umfangsdifferenz sowie (deutlich) eindrückbarem Ödem. Eine Beckenvenenthrombose kann in sehr seltenen Fällen eine Schwellung beider Beine verursachen. Weitere Thrombosezeichen, die zwar nicht beweisend, aber doch charakteristisch sind, sind Druckschmerzen an der Fußsohle (Payr-Zeichen) des betroffenen Beines sowie im Venenverlauf. Ein Score-System, um die Wahrscheinlichkeit der Diagnose zu erhöhen, ist das System nach Wells et al. (siehe Tabelle).", "section_level": 2}, {"title": "Technische Befunde.", "content": "Die Diagnose einer Venenthrombose wird heute üblicherweise mittels Sonographie (Doppler- und Duplex-Sonographie) gestellt. Falls dieser nicht vorhanden ist oder nach der Ultraschalluntersuchung weiter Unklarheiten über das weitere Vorgehen bestehen, kommt die Phlebographie (Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel) zur Anwendung. Ist ein modernes Ultraschallgerät vorhanden und ist der Untersucher ausreichend erfahren, muss die aufwändigere und den Patienten belastendere Phlebographie nur noch selten zum Einsatz kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Laborchemie.", "content": "Fibrinspaltprodukte als Abbauprodukt von Thromben können mit einem D-Dimer-Test im Blut nachgewiesen werden. Mit einer Sensitivität von 95 % ermöglicht es ein negativer D-Dimer-Test bei gleichzeitig niedrigem oder mittlerem Risikoscore nach Wells, das Vorliegen einer tiefen Beinvenenthrombose mit ausreichender Sicherheit auszuschließen. Die Spezifität hingegen ist gering, so dass erhöhte D-Dimere keinesfalls als Beweis für eine Thrombose ausreichen. Zur Prophylaxe können die bedeutsamsten angeborenen Gerinnungsstörungen untersucht werden von denen mehr als 5 % der Bevölkerung betroffen sind. Dazu zählt eine Mutation im Faktor V Gen, eine Mutation im Faktor II Gen, der Protein C-Mangel, der Protein S-Mangel und der Antithrombin-Mangel.", "section_level": 2}, {"title": "Differentialdiagnose.", "content": "Verschiedene Erkrankungen haben ein ähnliches Erscheinungsbild und werden als Differentialdiagnose erwogen – so die Thrombophlebitis, die eine Entzündungserkrankung der oberflächlichen Venen ist, Lymphödeme und Ödeme und Zellulitis; aber auch die Baker-Zyste, vergrößerte Lymphknoten oder ein Hämatom können Symptome vergleichbar mit einer Thrombose hervorrufen.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Die chirurgische Entfernung venöser Thromben bleibt Spezialfällen vorbehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Medikamente.", "content": "Um zu verhindern, dass sich der Thrombus vergrößert, wird eine Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulation) angestrebt. Initial kommen Heparinpräparate oder Faktor-Xa-Hemmer zum Einsatz. Ist das Wachstum des Gerinnsels gestoppt, kann der Körper mit dem Aufräumen des Schadens beginnen. Er baut das Gerinnsel ab und versucht, die Venen wieder frei zu bekommen. Das dauert einige Wochen bis Monate – je mehr Abschnitte des Venensystems betroffen waren, desto länger. Bei dem Abbau des Gerinnsels und der Regeneration der Venen werden Stoffe freigesetzt, die die Gerinnbarkeit des Blutes erhöhen. In dieser Zeit ist also die Gefahr einer erneuten Thrombose besonders groß. Deshalb müssen weiter gerinnungshemmende Medikamente eingenommen werden. Dann kommen 4-Hydroxycumarine – wie Phenprocoumon, Warfarin oder Ethylbiscoumacetat – für etwa drei bis sechs Monate zum Einsatz. Die Einnahme von Cumarinen erfordert regelmäßige Blutuntersuchungen und eine besondere Aufmerksamkeit, denn die Medikamente verhindern zwar eine Thrombose, erhöhen aber auch die Blutungsbereitschaft. In den meisten Fällen kann die Tabletteneinnahme nach drei bis sechs Monaten beendet werden. Bleiben die Risikofaktoren bestehen, bleibt auch das Thromboserisiko, erleidet der Patient ferner eine erneute Thrombose oder Gerinnungsstörung; in beiden Fällen müssen die Medikamente unter Umständen auch lebenslang gegeben werden. In den vergangenen Jahren wurden Medikamente entwickelt, die wie Cumarin-Derivate als Tablette eingenommen werden können, aber keine Kontrolle der Gerinnungswerte erfordern. Sie sind zum Teil bereits zugelassen und werden im Krankenhaus zur Verhütung einer Thrombose oder Lungenembolie eingesetzt. Vielversprechend sind jüngste Studienergebnisse (Re-Cover, Einstein-Extension-Studie, Calisto-Studie), die belegen, dass diese neuen Medikamente auch zur Behandlung einer Beinvenenthrombose oder Lungenembolie eingenommen werden können. Nach Zulassung durch die Behörden werden diese Medikamente das Leben mit Gerinnungshemmern wesentlich vereinfachen, in bestimmten Anwendungsgebieten sogar wirksamer oder sicherer machen. Die noch in den 1990er Jahren häufiger angewendete medikamentöse Auflösung (Thrombolyse) findet bei venösen Thrombosen nur noch ausnahmsweise Anwendung, weil dabei eine höhere Blutungsgefahr besteht.", "section_level": 2}, {"title": "Kompression.", "content": "Ferner werden die Beine mit Kompressionsverbänden gewickelt bzw. im Verlauf durch einen speziellen Medizinischen Kompressionsstrumpf unterstützt, um den Thrombus daran zu hindern, weiter zu wachsen. Die Kompression beschleunigt den Blutstrom in den tiefen Venen und reduziert oder verhindert die Umverteilung des Blutes aus den tiefen Venen in die oberflächlichen Venen. Auch dadurch wird der Blutstrom in den tiefen Venen beschleunigt.", "section_level": 2}, {"title": "Mobilisation.", "content": "Aus Angst vor einer Lungenembolie galt die Ruhigstellung des Patienten früher als oberste Pflicht. Die Patienten wurden stationär aufgenommen und mussten meist mindestens 14 Tage völlige Bettruhe halten. Selbst Berührungen des betroffenen Beines wurden vermieden, um den Thrombus nicht mechanisch zu lösen. Heute werden Patienten mit Unter- und Oberschenkelvenenthrombosen in der Regel nicht mehr immobilisiert und auch nicht mehr stationär behandelt. Die Mobilisierung bei adäquater Kompression verhindert die Stase (Stillstand des Blutes im Gefäß), die einen der drei wesentlichen auslösenden Faktoren für die Thrombusentstehung und für das Thrombuswachstum darstellt (siehe Virchowsche Trias). Bei ausgedehnten Beinvenenthrombosen und bei den meisten frischen Beckenvenenthrombosen ist eine Mobilisierung schmerzbedingt nicht möglich. Bei der Beckenvenenthrombose kommt hinzu, dass keine adäquate Kompression möglich ist. In diesen Fällen wird auch heute stationär behandelt. Die Mobilisierung erfolgt nach Maßgabe der Beschwerden.", "section_level": 2}, {"title": "Nachsorge.", "content": "Folge einer tiefen Thrombose kann das so genannte postthrombotische Syndrom (PTS) sein. Durch Thromben betroffene Venen können verschlossen bleiben, die sich bildenden meist oberflächennäheren Umgehungskreisläufe können sich krampfaderartig ausweiten. Sehr häufig sind Venenklappen zerstört oder in ihrer Funktion durch Vernarbung eingeschränkt, was zu einem verstärkten Blutrückfluss in Richtung der Schwerkraft führt. Durch den chronischen Blutüberfluss werden die Gefäße in den betroffenen Gliedmaßen übermäßig erweitert. Diese physikalischen Faktoren sind bei einer Untersuchung vom Facharzt (Phlebologen) messbar. Der Patient kann das Auftreten des PTS verzögern oder seine Auswirkungen vermindern durch: Im Handel angebotene „venenstärkende“ Medikamente – oft auf Rosskastanien-Basis – sind eventuell bei geringen Venenbeschwerden wirksam, jedoch nicht bei bereits bestehenden Krampfadern oder anderen Symptomen des Postthrombotischen Syndroms. Zur Nachsorge gehören ebenfalls, insbesondere bei erstmaligen Auftreten, zur Abschätzung des Rezidivrisikos der Ausschluss einer Faktor-V-Leiden-Mutation, einer Prothrombinmutation, eines Antithrombin III-Mangels, die Bestimmung des Methylfolates in den Erythrozyten, sowie eines Protein-C- beziehungsweise Protein-S-Mangels. Gefäßersatz für verschlossene oder zerstörte Venen ist auf Grund der Gewebestruktur von Venen sehr schwierig und nur in Ausnahmefällen möglich und nötig.", "section_level": 2}, {"title": "Vorbeugung.", "content": "Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung gegen Thrombosen ist Bewegung. Sie kann passiv wie aktiv durchgeführt werden, da die Muskeltätigkeit (etwa der Beine) den venösen Rückfluss unterstützt (Muskelpumpe). Falls keine Bewegung möglich ist (zum Beispiel nach einer Operation), sollten bei Vorliegen von Risikofaktoren Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe angewandt werden. Sie unterstützen die Venen durch erhöhten Gewebedruck von außen, wodurch der Blutrückfluss beschleunigt wird. Gegenanzeigen für vorbeugende Maßnahmen durch Physiotherapie sind ausgeprägte Ödeme (Wassereinlagerungen in den Beinen), eine frische Thrombose oder Embolie sowie ausgeprägte Schmerzsymptomatiken (zum Beispiel plötzlich auftretende, ziehende oder krampfartige Schmerzen, ähnlich wie bei einem Muskelkater). Auf Fernreisen sollte man so oft wie möglich aufstehen, die Beine bewegen, viel trinken und dabei Kaffee, Tee oder Alkohol meiden („Entwässerung“). Personen mit erhöhtem Risiko von Beinvenenthrombosen können Kompressionsstrümpfe tragen und Gerinnungshemmer verwenden, vor allem Heparin, das nach ärztlicher Verordnung selbst gespritzt werden kann. Einer S3-Leitlinie der AWMF aus dem Jahre 2009 zufolge ist die Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) nicht sinnvoll. Neuere Studien wie die WARFASA- und die ASPIRE-Studie kommen hier aber teilweise zu einer anderen Bewertung. ASS, das bei arteriellen Erkrankungen sehr wirksam ist, entfaltet auch eine, wenn auch nur geringe, Wirkung im venösen Schenkel des Gefäßsystems. Zudem zeigen diese neueren Studien auch, dass mit ASS nach großen orthopädischen Eingriffen wie Knie- oder Hüftgelenksoperationen oder nach Knochenbrüchen das Risiko venöser Thrombosen signifikant gesenkt werden kann. Zur langfristigen medikamentösen Prophylaxe ist die Gabe oraler Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ, z. B. Marcumar, eine weitere Alternative.", "section_level": 1}, {"title": "Schwangerschaftsassoziierte tiefe Beinvenenthrombose.", "content": "Diese ist eine Sonderform und eine der häufigsten Komplikationen in der Schwangerschaft. Sie tritt in ein bis zwei Schwangerschaften pro Tausend auf und ist vorwiegend am linken Bein zu finden (85 % gegen ansonsten 55 %), sowie deutlich häufiger proximal, also im kleinen Becken oder Oberschenkel lokalisiert (72 % gegen ansonsten 9 %) statt distal im Unterschenkel, mit entsprechend deutlich erhöhtem Risiko einer Lungenembolie und eines postthrombotischen Syndroms. Mehr als die Hälfte aller schwangerschaftsassoziierten Beinvenenthrombosen tritt innerhalb der ersten zwanzig Schwangerschaftswochen auf, aber ein erhöhtes Risiko besteht bis zwölf Wochen nach der Geburt. Risikofaktoren sind ein erhöhter Body-Mass-Index, Schwangerschaftserbrechen und Bewegungsmangel. Das Risiko einer Beinvenenthrombose im Wochenbett ist nach einem Kaiserschnitt erhöht. Das Rezidivrisiko bei einer erneuten Schwangerschaft beträgt sechs bis neun Prozent. Da das D-Dimer in der Schwangerschaft regelhaft erhöht ist, eignet es sich nicht zur Diagnostik einer Thrombose. Zur Therapie werden neben unfraktioniertem Heparin vor allem niedermolekulare Heparine eingesetzt, die nicht plazentagängig sind und auch nicht in die Muttermilch gelangen. Hingegen sind Vitamin-K-Antagonisten wie Marcumar plazentagängig und teratogen mit einer typischen Embryopathie und somit in der Schwangerschaft kontraindiziert. Da sie aber nicht in die Muttermilch gelangen, können sie nach der Geburt verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Welt-Thrombose-Tag.", "content": "Der 13. Oktober 2014 wurde von der Internationalen Gesellschaft für Thrombose und Hämostaseologie (\"International Society on Thrombosis and Haemostasis\", ISTH) zum ersten \"Welt-Thrombose-Tag\" (, WTD) ausgerufen. Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin beteiligte sich an der Aktion. Der Aufklärungstag soll auf die Bedeutung einer rechtzeitigen Diagnose und Behandlung von Thrombosen aufmerksam machen und jährlich am 13. Oktober wiederholt werden. Das Datum wurde zu Ehren von Rudolf Virchow gewählt, der am 13. Oktober 1821 geboren wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Körpergröße als Risikofaktor.", "content": "Eine große Studie mit zwei Kohorten von mehr als zwei Millionen eingeschlossenen schwedischen Personen deutet darauf hin, dass größere Menschen ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Blutgerinnseln haben, während kleinere Menschen weniger anfällig dafür sind. Die Männer wurden von dem Zeitpunkt ihrer Musterung (1969 bis 2010) bis 2012 beobachtet, während die Frauen ab ihrer ersten Schwangerschaft (1982 bis 2012) bis 2012 beobachtet wurden. Männer, deren Körpergröße unter 160 cm lag, hatten ein etwa 65 Prozent niedrigeres Risiko, an venöser Thrombembolie zu erkranken, als Männer, die 190 cm oder größer waren (Hazard ratio 0,35, 95%-Konfidenzintervall 0,22 – 0,55). Frauen, die kleiner als 155 cm waren, hatten ein etwa 69 Prozent geringeres Risiko als Frauen, die 185 cm oder größer waren (Hazard ratio 0,31, 95%-Konfidenzintervall 0,22 – 0,42). Auch im Vergleich zu Geschwistern, die eine unterschiedliche Körpergröße aufwiesen, zeigte sich dieser Effekt, mit einer Hazard Ratio pro 10 cm Unterschied von 0,69 bei Brüdern und 0,65 bei Schwestern. Der Autor spekuliert, dass das an den längeren Beinvenen liegen könne, die eine größere Oberfläche aufwiesen, und dass durch den größeren Druckgradienten das Risiko höher sei, dass der Blutfluß verlangsamt sei oder zwischenzeitlich stoppe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Thrombose (von „Thrombus“ bzw. \"thrombosis\" abgeleitet) ist eine Gefäßerkrankung oder Störung des Kreislaufsystems, bei der sich (intravital) ein Blutgerinnsel (Thrombus, Blutpropf) in einem Blutgefäß bildet. Thrombosen können in allen Gefäßen auftreten. Meistens handelt es sich um eine Thrombose der Venen (Venenthrombose oder Phlebothrombose), speziell eine Thrombose der tiefen Beinvenen (Tiefe Venenthrombose – TVT). Im Gegensatz zu den tiefen, also nicht-oberflächlichen Venenthrombosen haben die oberflächlichen Venenthrombosen ein anderes Erscheinungsbild mit entzündlicher Komponente (siehe Thrombophlebitis). ", "tgt_summary": null, "id": 720565} {"src_title": "Provinz (Niederlande)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Kreuz des Südens ist eines der kleinsten Sternbilder, jedoch sehr auffällig und weithin bekannt. Die vier hellsten Sterne (drei von erster Größe, die auch leicht beobachtbare Doppelsterne sind) bilden ein markantes Kreuz am Himmel. Es liegt inmitten des hellen Bandes der Milchstraße. Südlich ist bereits freiäugig eine deutliche Dunkelwolke, der „Kohlensack“, zu sehen. Alpha, Beta und Gamma Crucis sind leicht beobachtbare Doppelsterne, drei weitere helle sind Iota, My und Chi Crucis. Ein heller Sternhaufen 4. Größe, NGC 4755, wurde von John Herschel „Schmuckkästchen“ genannt. Weitere schon im Feldstecher sichtbare Sternhaufen sind NGC 4349, NGC 4439, NGC 4463 sowie NGC 4052, NGC 4103 und H5. Das Sternbild ist im Osten, Westen und Norden vom ausgedehnten Sternbild Zentaur umgeben, im Süden von der Fliege (Musca). Von Europa aus ist es nicht zu sehen, sondern erst in Äquatornähe. Die längliche Kreuzachse Alpha – Gamma Crucis zeigt, 5× verlängert, annähernd zum südlichen Himmelspol, weshalb die Konstellation früher Bedeutung für die Navigation auf See hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Kreuz des Südens ist keines der 48 klassischen Sternbilder der Antike. Zur Zeit des antiken Griechenlands war das Sternbild zwar noch vom Mittelmeerraum zu sehen, wurde aber dem Zentauren zugeordnet. Durch die Präzessionsbewegung der Erde hat sich die sichtbare Position des Sternbildes inzwischen nach Süden verschoben. Dante scheint allerdings das Südkreuz als distinktes Sternbild bereits bekannt gewesen zu sein. Als die europäischen Seefahrer im 16. Jahrhundert die südlichen Meere durchfuhren, wurden sie wieder auf das Sternbild aufmerksam, wobei sie darin das Kreuz des christlichen Glaubens sahen. Das Kreuz diente ihnen auch zur Orientierung, da die senkrechte Achse zum südlichen Himmelspol zeigt. Die Sterne des Kreuzes als Orientierungshilfe waren bereits 1501 Amerigo Vespucci bekannt, genauer beschrieben wurden die Positionen von Andrea Corsali 1515. Als Sternbild in seiner heutigen Form wurde es zum ersten Mal 1589 von Petrus Plancius auf einem Himmelsglobus gezeichnet (auf einem Globus von 1589 befindet es sich noch falsch beim Eridanus). Als nächster nahm es auch Hevelius in seinen Atlas \"Firmamentum Sobiescianum (Uranographia)\" auf.", "section_level": 1}, {"title": "Himmelsobjekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sterne.", "content": "Die hellsten Sterne tragen die Namen Acrux, Becrux, Gacrux und Decrux. Dies sind einfach Kürzel für alpha, beta, gamma und delta in Verbindung mit dem lateinischen Namen Crux.", "section_level": 2}, {"title": "Doppelsterne.", "content": "Acrux ist ein Dreifachstern, bestehend aus zwei extrem leuchtstarken Sternen der Spektralklassen B1 und B2 sowie einer etwas schwächeren Komponente der Spektralklasse B4. Schon in einem kleinen Teleskop sind drei weiß leuchtende Sterne sichtbar. Gacrux ist ein Doppelstern, bestehend aus einem sehr leuchtstarken roten Riesenstern der Spektralklasse M4 und einem schwächeren, weißlichen Begleiter der Spektralklasse A3. Aufgrund seines weiten Winkelabstandes von 128 Bogensekunden kann das System bereits im Fernglas getrennt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Veränderliche Sterne.", "content": "Becrux (auch Mimosa genannt) ist ein 353 Lichtjahre entfernter Veränderlicher Stern vom Typ Beta-Cephei. ε Crucis ist ein unregelmäßig veränderlicher Stern, dessen Helligkeit ohne erkennbare Periode zwischen 3,4 und 4,0 schwankt. Er ist 150 Lichtjahre entfernt und gehört der Spektralklasse K3 an.", "section_level": 2}, {"title": "NGC-Objekte.", "content": "Der Offene Sternhaufen Herschels Schmuckkästchen ist etwa 5.000 Lichtjahre entfernt. Schon mit bloßem Auge ist eine Konzentration von Sternen erkennbar. Im Fernglas und im Teleskop bietet sich ein prächtiger Anblick von bläulichen und orange-roten Sternen. Südwestlich vom Kreuz des Südens befindet sich ein auffälliger Dunkelnebel, der Kohlensack genannt wird. Es handelt sich dabei um eine Materiewolke aus Gas und Staub in 2.000 Lichtjahren Entfernung, die das Licht der dahinter stehenden Sterne absorbiert. Im Fernglas zeigen sich interessante Strukturen.", "section_level": 2}, {"title": "Bestimmung des geografischen Südpols.", "content": "Bei der Bestimmung des geografischen Südpols hilft das Kreuz des Südens, ähnlich wie auf der Nordhalbkugel der Große Wagen, beim Finden des Polarsterns. Man verlängert die große Achse des Kreuzes in die Richtung, an der sie länger ist, um etwa 4,5 mal. Damit ist der Himmelssüdpol bestimmt. Von dort zum Horizont gelotet, befindet sich der geografische Südpol.", "section_level": 1}, {"title": "„Falsches Kreuz des Südens“.", "content": "Die Sterne δ und κ Velorum zusammen mit ι und ε Carinae, welche ebenfalls am Himmel der Südhemisphäre zu sehen sind, werden manchmal mit dem Kreuz des Südens verwechselt. Diese Sterngruppe wird daher auch als „Falsches Kreuz des Südens“ bezeichnet. (→)", "section_level": 1}, {"title": "Darstellungen des Kreuzes des Südens.", "content": "Das Kreuz des Südens ist ein beliebtes Motiv für Flaggen auf der Südhalbkugel. So ist es auf den Nationalflaggen Australiens, Brasiliens, Neuseelands, Papua-Neuguineas und Samoas dargestellt. Auch die Flaggen vieler Regionen und Städte, sowie Regierungsorganisationen aus Südamerika und Ozeanien zeigen das Kreuz des Südens.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Historische Abbildungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kreuz des Südens () ist ein kleines, aber markantes Sternbild des Südhimmels. Durch seine vier hellen Sterne und die Nähe zu jenen des Zentauren ist es eine sehr auffällige Konstellation, die auch zur genäherten Orientierung nach Süden benutzt wird.", "tgt_summary": null, "id": 487650} {"src_title": "Paul Levi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Lernen durch Prägung findet statt, ohne dass Belohnung oder Bestrafung eine Rolle spielen. Lernen durch Prägung unterscheidet sich daher fundamental von einer Lernform wie dem Lernen durch Erfahrung oder einer Problemlösung durch Versuch und Irrtum.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten von Prägungslernen.", "content": "Es gibt grundsätzlich zwei Prägungsformen: Bei der \"Objektprägung\" wird das Tier auf ein bestimmtes Objekt geprägt, etwa auf einen Artgenossen. Bei der \"motorischen Prägung\" eignet sich das Tier bestimmte Bewegungsabfolgen („Handlungen“) an, zum Beispiel bei manchen Vogelarten den Gesang. Neben den beiden „klassischen“ Prägungsvorgängen, der Nachfolgeprägung und der sexuellen Prägung, die bereits im Frühwerk von Konrad Lorenz beschrieben wurden, sind vergleichbare Lernvorgänge insbesondere im ökologischen Bereich nachgewiesen worden.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolgeprägung.", "content": "Besonders intensiv erforscht wurde die \"Nachfolgeprägung\" (engl. \"filial imprinting\"), speziell bei Gänsen (Anserini). Gänse der verschiedensten Arten sind deshalb als Modelltiere so gut geeignet, „weil die auf das Elterntier und den sozialen Kumpan gerichteten Verhaltensweisen leicht und nachhaltig auf den menschlichen Pfleger fixiert werden können, eine sexuelle Prägung auf den Menschen aber bei diesen Vögeln nahezu unmöglich ist.“ Die Küken der Gänse müssen nach dem Schlüpfen erst lernen, wer ihre Mutter ist, sie verfügen also über kein angeborenes „Erscheinungsbild“ der Mutter. Sie nähern sich in den ersten Stunden nach dem Schlüpfen vielmehr zunächst bevorzugt allen Objekten in ihrer Umgebung an, die sich bewegen und regelmäßig Lautäußerungen von sich geben. Nach wenigen Minuten Aufenthalt in deren Nähe eines solchen Objekts verfolgen die Küken es nahezu bedingungslos. In natürlicher Umgebung ist das jenes Tier, das die Eier erbrütet hat und alle fremden Individuen vom Nest fernhält – also die Mutter. Im Experiment mit Küken, die im Brutschrank auch von allen Geräuschen isoliert schlüpften, konnte man die jungen Testtiere hingegen in Minutenschnelle auch auf einen Fußball oder auf eine Holzkiste prägen. Eckhard Hess stellte an Stockenten fest, dass die sensible Periode für die Prägung dieses Verhaltens um die 15. Stunde nach dem Schlüpfen ein Maximum der Prägbarkeit zeigt. Katharina Heinroth beschrieb die Prägung als „blitzartigen Lernvorgang“, bei dem der Beobachter – Oskar Heinroth zufolge – die Vorstellung entwickle, dass die in einem Brutapparat schlüpfenden Küken „einen wirklich in der Absicht ansehen, um sich das Bild genau einzuprägen“. Diese Beobachtung, die Oskar Heinroth erstmals 1911 publizierte wurde in den 1930er-Jahren als das Phänomen \"Prägung\" vor allem von Konrad Lorenz ausführlich beschrieben, genau definiert und in zahlreichen Versuchen analysiert. Bekannt geworden ist er daher u. a. als „Vater der Graugänse“: Lorenz sorgte wiederholt dafür, dass nur er selbst sich nach dem Schlüpfen von Küken in deren unmittelbarer Nähe aufhielt. Dies hatte zur Folge, dass die Küken auf Lorenz geprägt wurden und ihm nachfolgten, wohin auch immer er lief. Gleichermaßen eindrucksvolle wie unterhaltsame literarische Schilderungen des Verhaltens seiner Graugans Martina sowie Filmaufnahmen machten diese Variante der Prägung zu einem der bekanntesten Sachverhalte der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung.", "section_level": 2}, {"title": "Sexuelle Prägung.", "content": "Als \"sexuelle Prägung\" bezeichnet man in der Verhaltensforschung eine Form der Aneignung von Kenntnissen über adäquate Sexualpartner. Eine Besonderheit der sexuellen Prägung ist, dass sie neben den beiden Hauptmerkmalen (sensible Phase und Irreversibilität) noch dadurch auffällt, dass es einen sehr großen Abstand gibt zwischen dem Zeitpunkt der Prägung auf das Objekt und der Ausführung der zugehörigen Verhaltensweisen: Die sensible Phase ist durchweg bereits abgeschlossen, bevor das Tier geschlechtsreif wird. Zebrafinken beispielsweise werden bereits gegen Ende des ersten Lebensmonats sexuell geprägt, aber erst Wochen später geschlechtsreif. Werden Zebrafinken zum Beispiel durch Japanische Mövchen (\"Lonchura striata\") aufgezogen, so zeigen sie später bei der Balz eine eindeutige Präferenz für Tiere der Art, die sie „adoptiert“ hatte. Aus wissenschaftlichen Lehrfilmen sind ferner auf Haushühner geprägte Enten bekannt. Katharina Heinroth, die Direktorin des 1945 durch Kriegshandlungen weitgehend zerstörten Berliner Zoos, erwarb im Frühjahr 1951 vom Tiergarten Nürnberg einen jungen männlichen Eisbären, der im Dezember 1950 geboren und, sobald er selbständig Nahrung aufnehmen konnte, von seiner Mutter getrennt worden war. Zum Gespielen hatte man ihm in Nürnberg – und deshalb auch in Berlin – einen gleich alten Braunbären gegeben. Nach einiger Zeit konnte der Berliner Zoo auch eine junge Eisbärin erwerben, mit der das Eisbär-Männchen fortan verträglich zusammenlebte. Als beide Eisbären geschlechtsreif waren, kümmerte sich der männliche Eisbär allerdings nicht um das Weibchen. Als aber im Nebengehege eine Braunbärin in Brunft kam und deren Geruch durch einen in die undurchsichtige Trennmauer eingelassenen Schieber ins Eisbärengehege wehte, kratzte und schabte der Eisbär mit aller Kraft an dem Schieber. Einmal ließ Heinroth den Schieber öffnen, woraufhin der Eisbär sofort in den Nachbarkäfig wechselte: „Sie empfing ihn aufgerichtet auf den Hinterbeinen, fauchend, mit geöffnetem Maul und schlug mit den Vordertatzen nach ihm. Er rettete sich schnell wieder zurück in seinen Käfig. Es ist seltsam, daß allein der Geruch der Braunbärenmännchen ihn sexuell vorprägen konnte. Die sensible Phase liegt also schon in den ersten Monaten nach der ersten selbständigen Nahrungsaufnahme.“ Im Freiland bleiben die jungen Eisbären oft länger als ein Jahr bei der Mutter, sodass Fehlprägungen vermieden werden. Bochumer Forscher berichteten im Jahr 2000 von einer Studie an Javabronzemännchen, in deren Verlauf die erwachsenen Tiere als künstlichen Schmuck eine rote Scheitelfeder erhielten. Die von ihnen aufgezogenen Nachkommen bevorzugten später ihrerseits eindeutig Artgenossen mit roter Schmuckfeder. Die männlichen Nachkommen ungeschmückter Eltern lehnten hingegen geschmückte Weibchen ab und balzten signifikant häufiger schmucklose Weibchen an.", "section_level": 2}, {"title": "Ortsprägung.", "content": "Auch die Auswahl eines bestimmten Lebensraumes beruht bei manchen Tierarten auf Erfahrungen in frühester Jugend. Als \"Ortsprägung\" (auch: \"Heimatprägung\", \"Biotopprägung\", \"Umgebungsprägung\" oder \"geographische Prägung\") wird das irreversible Lernen bestimmter Eigenschaften eines bestimmten Ortes bezeichnet. Durch Umsetzungsexperimente nachgewiesen wurde es u. a. bei Lachsen, die offenbar den spezifischen Geschmack des Gewässers durch Prägung lernen, in dem sie ihre ersten Lebenswochen verbrachten. Viele Meeresschildkröten, so zum Beispiel die atlantischen Grünen Meeresschildkröten, verfügen über einen Magnetsinn und orientieren sich am Magnetfeld der Erde, um Jahre nach dem Schlüpfen erstmals wieder zur Eiablage an den gleichen Strand zurückzukehren. Man vermutet, dass der Neigungswinkel der Feldlinien des Magnetfelds am Geburtsort durch Prägung dauerhaft gelernt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrungsprägung.", "content": "Unter \"Nahrungsprägung\" verstehen manche Forscher eine dauerhafte, dem Anschein nach irreversible Bevorzugung bestimmter Nahrungsmittel nach unter Umständen einmaligem Genuss: „So kann bei verschiedenen Tiergruppen die Aufzuchtnahrung eine spätere Nahrungsbevorzugung hervorrufen, die auch nach zwischenzeitlich anderer Ernährung erhalten bleibt.“", "section_level": 2}, {"title": "Prägung beim Menschen.", "content": "„Über Prägung beim Menschen wurde verschiedentlich geschrieben, und es gibt in der Tat viele Hinweise für ihr Vorkommen, jedoch keine strengen Nachweise.“ Irenäus Eibl-Eibesfeldt, von dem dieses Zitat stammt, hat zudem darauf hingewiesen, dass es bei jungen Menschen zwar „sensible Perioden in der Entwicklung“ gebe, in denen sich zum Beispiel Urvertrauen, emotionale Bindung zu den Eltern und Geschlechterrollen herausbilden: „Da der Begriff \"Prägung\" aber ursprünglich für irreversible Lernvorgänge angewendet wird, empfiehlt es sich, beim Menschen zunächst von prägungsähnlichen Lernvorgängen zu sprechen.“ Bernhard Hassenstein griff diesen Vorschlag in seinem Buch \"Verhaltensbiologie des Kindes\" auf und erörterte, ob die Bezeichnung \"Prägung\" auf die „besondere Offenheit des Säuglings für das Knüpfen der Bindung“ (an seine elterlichen Betreuer) anwendbar sei: „Manche bejahen es wegen der Übereinstimmung der Merkmale.“ Hassenstein wandte aber – wie Eibl-Eibesfeldt – gegen diese Sicht ein, dass bei einer Prägung nach dem Verstreichen der sensiblen Phase keine Um- oder Neuprägung mehr möglich wäre. „Beim Kind kann aber in besonderen Lebenslagen und bei besonderen Persönlichkeitsstrukturen doch eine neue Bindung auch in späterem Lebensalter entstehen.“ Hassenstein sprach sich daher dafür aus, beim Menschen allenfalls die Bezeichnung „prägungsähnliches Lernen“ anzuwenden. Unter Verweis auf die maßgeblich durch das ethologische Konzept der Prägung entwickelte Bindungstheorie von John Bowlby argumentierte auch der in Kanada lehrende Psychologe Tobias Krettenauer, dass Bindungsmuster plastisch und im Verlauf der Entwicklung veränderbar sind: „Daraus im Umkehrschluss zu folgern, dass die Bindung in allen Lebensphasen \"gleichermaßen\" formbar ist, wäre freilich ebenfalls fragwürdig.“ Zugleich lieferte Krettenauer eine Begründung für diese Sonderstellung des Menschen in Bezug auf das Phänomen \"Prägung\": „Wenn der Vorgang der Prägung in der Humanentwicklung weniger markant hervortritt als bei manchen Tierarten, dann weist dies darauf hin, dass sich das Zusammenwirken von Anlage und Umwelt beim Menschen viel komplexer gestaltet.“", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als Konrad Lorenz 1973 der „Nobelpreis für Physiologie oder Medizin“ verliehen wurde, stellte man in der offiziellen Begründung besonders seine Verdienste um die Erforschung der Prägung heraus. Tatsächlich hatte Lorenz in den 1950er-Jahren in Seewiesen, unmittelbar nach Gründung des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie, zunächst seine Beobachtungen aus den 1930er-Jahren um zusätzliche Experimente ergänzt und u. a. die Unterschiede zwischen Gänsen und Enten sowie den Zusammenhang von Nachfolgeprägung und sexueller Prägung erforscht. Diese Studien gaben wiederum den Anstoß für Klaus Immelmann, die Gesangsprägung der Singvögel zu erforschen. Gelegentlich wird Lorenz daher auch die „Entdeckung“ des Phänomens \"Prägung\" zugeschrieben, obwohl Lorenz sich bereits 1935 in seinem Frühwerk \"Der Kumpan in der Umwelt des Vogels\" ausdrücklich auf Vorarbeiten von Oskar Heinroth bezog, der in einer im Jahr 1911 veröffentlichten Übersichtsarbeit zum Verhalten der Entenvögel das Phänomen der „Prägung“ anschaulich beschrieben hatte; Lorenz führte die Bezeichnung \"Prägung\" später dauerhaft in die biologische Fachsprache ein. Auch Oskar Heinroth ist nicht der Entdecker der Prägung, obwohl Heinroths Frau Katherina und viele andere im deutschen Sprachraum ihm diese Leistung zugeschrieben haben: Oskar Heinroth hatte einen wissenschaftlichen Vorgänger in dem Briten Douglas Alexander Spalding (ca. 1840–1877), der diese besondere Lernmethode im Februar 1873 zwar wissenschaftlich korrekt als \"stamping in\" („einstanzen“, „einprägen“) beschrieb, aber eher versteckt in \"Macmillan’s Magazine\" und ohne vertiefende Experimente durchzuführen. Gleichwohl wurde diese Veröffentlichung 1890 von William James in seinen „Principles of Psychology“ ausführlich und sehr wohlwollend zitiert, und Spalding gilt daher im englischen Sprachraum gelegentlich als der „eigentliche“ Entdecker der Prägung. Breiteren Kreisen wurden die Studien Spaldings allerdings erst nach 1954 bekannt, als John Burdon Sanderson Haldane sie wieder neu auflegte. Das wiederum ist selbst aus britischer Sicht kaum nachvollziehbar, denn die historische Spur der vermeintlichen wissenschaftlichen Erstbeschreibungen reicht mindestens zurück bis nach Utopia, also ins frühe 16. Jahrhundert. Bei Thomas Morus heißt es nämlich wörtlich über die landwirtschaftlich tätigen Utopier: „Geflügel ziehen sie in unendlicher Menge auf, und zwar mit Hilfe einer erstaunlichen Einrichtung: Die Hennen brüten nämlich die Eier nicht selbst aus, sondern man setzt eine große Anzahl von Eiern einer gleichmäßigen Wärme aus, erweckt so das Leben und zieht die Küken auf. Sobald diese aus der Schale geschlüpft sind, laufen sie hinter den Menschen her wie hinter der Glucke \"und sehen sie als diese an\".“ So gesehen lässt sich die Entdeckung der Prägung nicht absolut feststellen, denn das Wissen, dass speziell Enten gelegentlich unzuverlässige Brüter sind und man deren Gelege dann am besten einer Henne unterschiebt, um es nicht zu verlieren, dürfte fast so alt sein wie die Tierzucht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prägung nennt man in der Verhaltensbiologie eine irreversible Form des Lernens: Während eines meist relativ kurzen, genetisch festgelegten Zeitabschnitts (sensible Phase) wird die Reaktion auf einen bestimmten Reiz der Umwelt derart dauerhaft ins Verhaltensrepertoire aufgenommen, dass diese Reaktion nach erfolgter Prägung wie angeboren erscheint. Im Rahmen der Instinkttheorie wird das Phänomen \"Prägung\" gedeutet als die Aneignung der Reaktion auf einen Schlüsselreiz. ", "tgt_summary": null, "id": 943482} {"src_title": "Angelika Barbe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprünge.", "content": "In der frühen Neuzeit war der Landeshauptmann ein Vertreter des Kaisers oder eines Landesfürsten. Die Befugnisse der Landeshauptleute wiesen von Land zu Land Unterschiede auf. Im Allgemeinen waren sie mit Aufgaben in der Finanzverwaltung befasst. Deshalb waren sie nicht nur dem Landesherrn, sondern auch den Landständen gegenüber zur Rechenschaft verpflichtet. Später wurden neben den Landeshauptleuten Statthalter oder Gouverneure als kaiserliche Beamte berufen. Das politische Amt der Landeshauptmannschaft gab es im gesamten Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, zum Beispiel in Böhmen und Mähren, in Schlesien, in der Grafschaft Glatz und in der Ober- und Niederlausitz, in Preußen usw.", "section_level": 1}, {"title": "Österreich.", "content": "Siehe auch:", "section_level": 1}, {"title": "Habsburgermonarchie.", "content": "In den nichtungarischen Ländern der Monarchie, ab 1867 in Österreich-Ungarn als Cisleithanien (westliche Reichshälfte) bezeichnet, wurde vom Kaiser mit dem sogenannten Februarpatent, der Reichsverfassung 1861, eine auf der historischen Entwicklung beruhende Doppelstruktur festgelegt: mit dem Landeshauptmann als Leiter der autonomen Landespolitik und dem k.k. Landeschef (in den meisten Kronländern Statthalter, in manchen Landespräsident genannt) als Vertreter des Kaisers als Landesfürst und der Wiener Zentralregierung.", "section_level": 2}, {"title": "Republik Österreich.", "content": "Diese Doppelstruktur wurde bei der Gründung der Ersten Republik 1918 beseitigt: Mit dem \"Gesetz vom 14. November 1918 betreffend die Übernahme der Staatsgewalt in den Ländern\" wurden am 20. November Statthalter und bisherige Landtage abgeschafft und provisorische Landesversammlungen sowie Landesregierungen mit einem Landeshauptmann als Vorsitzendem eingesetzt. Die Landesregierungen waren dem deutschösterreichischen Staatsrat weisungsgebunden. Seit dem Beschluss der Bundesverfassung von 1920 vereinigt der Landeshauptmann in seiner Funktion die Ämter des Vertreters der Bundesregierung im Land (er ist de jure \"monokratisch\" für die mittelbare Bundesverwaltung verantwortlich) und des Vorsitzenden des Kollegialorgans Landesregierung gemäß der jeweiligen Landesverfassung. Das Amt ist grob mit dem eines Ministerpräsidenten eines Bundeslandes bzw. des Regierenden Bürgermeisters eines Stadtstaates in Deutschland vergleichbar, die allerdings im deutschen Verfassungsgefüge keine Aufgaben im Bereich der Bundesverwaltung wahrnehmen. Das Bundes-Verfassungsgesetz räumt dem Landeshauptmann eine besondere Stellung ein. Demnach ist er der wichtigste Vertreter des Staates (des Bundes) auf Landesebene. Der Landeshauptmann wird vom Landtag gewählt (Ausnahme: Wien, \"s. u.\") und vom Bundespräsidenten angelobt. In seiner Eigenschaft als Träger der mittelbaren Bundesverwaltung ist er der Bundesregierung verantwortlich. In der Ausübung der mittelbaren Bundesverwaltung wird er in der Regel aber durch das mit dem jeweiligen Ressort betraute Mitglied der Landesregierung (Landesrat) vertreten. In Wien ist der Bürgermeister gleichzeitig Landeshauptmann und wird vom Gemeinderat gewählt. Zu den Aufgaben des Landeshauptmannes gehören: In Österreich nicht gesetzlich verankert, aber realpolitisch einflussreich ist die \"Landeshauptleutekonferenz\", in der jeder Landeshauptmann sein Bundesland vertritt. Eine Sonderstellung nimmt dabei der Bürgermeister von Wien ein. Wien hat 1,8 Millionen Einwohner, im Großraum Wien leben gut 21⁄2 Millionen Menschen, ein Drittel aller Österreicher. Daher hat der Wiener Bürgermeister in seiner Funktion als Landeshauptmann auch in der Bundespolitik besonderen Einfluss. Weiters vertritt der Landeshauptmann gemeinsam mit dem Landtagspräsidenten in der Integrationskonferenz der Länder sein Bundesland. Sein Stellvertreter ist der Landeshauptmann- oder Landeshauptfraustellvertreter. In Vorarlberg wird dieser als Landesstatthalter bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Landeshauptmann oder Landeshauptfrau?", "content": "Ob weibliche Landeshauptleute als \"Landeshauptmann\", \"Landeshauptmännin\" oder \"Landeshauptfrau\" zu bezeichnen sind, ist nicht eindeutig festgelegt. Diese Frage stellte sich erstmals mit dem Amtsantritt von Waltraud Klasnic (ÖVP) in der Steiermark am 23. Jänner 1996, die sich als \"Frau Klasnic\" oder \"Frau Landeshauptmann\" ansprechen ließ. Gabi Burgstaller (SPÖ), von 2004 bis 2013 Amtsinhaberin in Salzburg, bevorzugte hingegen den Titel \"Landeshauptfrau\". Seit 19. April 2017 gibt es mit Johanna Mikl-Leitner in Niederösterreich wieder eine amtierende Landeshauptfrau. Die österreichische Verfassung sieht seit 1. Juli 1988 vor, dass Amtsbezeichnungen in geschlechtsspezifischer Form verwendet werden können ( Absatz 3 B-VG). Alt-österreichischen Gepflogenheiten entsprechend wird manchmal die Ehegattin des Amtsinhabers mit \"Frau Landeshauptmann\" angeredet; derartige titelbezogene Anrede für Gattinnen von Amtsinhabern oder Akademikern kam bis gut Mitte des 20. Jahrhunderts auch im übrigen deutschen Sprachraum vor. Die umgekehrte Form – \"Herr Landeshauptfrau\" – war jedoch nie ernstgemeint. Stellvertreter der Salzburger Landeshauptfrau bevorzugten die Bezeichnung \"Landeshauptmannstellvertreter\".", "section_level": 2}, {"title": "Verwandtschaft untereinander.", "content": "Die Steiermark und zuletzt Salzburg haben gemein, dass in beiden Bundesländern sowohl Vater wie auch Sohn als Landeshauptleute regiert haben, bzw. regieren. In beiden Fällen waren es ÖVP-Mitglieder, in beiden Fällen trugen Vater und Sohn dieselben Vornamen. Josef Krainer senior war von 1948 bis 1971 Landeschef der Steiermark; sein Sohn Josef Krainer junior von 1981 bis 1996. In Salzburg regierte Wilfried Haslauer senior von 1977 bis 1989; sein Sohn Wilfried Haslauer junior bekleidet seit 2013 das Amt des Salzburger Regierungschefs.", "section_level": 2}, {"title": "Preußen.", "content": "In Preußen war der Landeshauptmann (früher Landesdirektor) der seit 1875 vom Provinziallandtag gewählte höchste Beamte eines Provinzialverbandes. Er leitete die provinziale Selbstverwaltung, während der vom König ernannte Oberpräsident die Prärogative der Zentralregierung wahrnahm. Der Landesrat (Landessyndikus) und technische Beamte (Bauwesen) standen dem Landeshauptmann (Landesdirektor) zur Seite. Wohl bis zum Ende des Königreichs Preußen arbeiteten die Landeshauptleute ehrenamtlich. Nach der Preußischen Provinzialordnung von 1875 wählten die Magistrate der Städte und die Kreistage die Mitglieder des Provinziallandtages für sechs, höchstens zwölf Jahre. Als Selbstverwaltungskörperschaften hatten die Landtage eigene Finanzen und Aufgaben (Staatschausseen, Sozialfürsorge, Wohnungs- und Siedlungswesen, Förderung von Wissenschaft und Kunst). Nach gleichem Wahlrecht gewählt wurden die Kommunalvertretungen und damit der Landtag erst seit 1919. Für den Provinzialverband Pommern wurden hauptamtliche Landeshauptleute auf fünf Jahre gewählt. In mehreren aus Preußen hervorgegangenen Ländern der Bundesrepublik Deutschland besteht die „dritte kommunale Ebene“ (Höherer Kommunalverband) z. T. unter anderen Namen bis heute, so in Hessen (Landeswohlfahrtsverband), Niedersachsen (Ostfriesische Landschaft), Nordrhein-Westfalen (Landschaftsverband Rheinland und Landschaftsverband Westfalen-Lippe) und (bis 2000) in Rheinland-Pfalz, z. T. haben jetzt auch die Regierungspräsidenten/Regierungspräsidien diese Funktion inne.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsch-Neuguinea.", "content": "Während der Verwaltung der späteren Kolonie Deutsch-Neuguinea durch die Neuguinea-Kompagnie von 1885 bis 1899 übte ein Landeshauptmann in dem so genannten „Schutzgebiet“ Hoheitsrechte aus. Am 16. Mai 1885 erteilte das Deutsche Reich der Neuguinea-Kompagnie einen „Kaiserlichen Schutzbrief“, durch den ihr die Landeshoheit über das „Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea“ übertragen wurde. Die Neuguinea-Kompagnie verwaltete die deutsche Kolonie mit kurzen Unterbrechungen bis zum Jahre 1899. Zum ersten Landeshauptmann wurde Georg von Schleinitz, ein hoher Marineoffizier bestellt. Nach Schleinitz wurde die Landesverwaltung der Neuguinea-Kompagnie fast nur noch durch kommissarisch bestellte Landeshauptmänner wahrgenommen. Am 1. November 1889 gab die Kompanie die Verwaltung vorübergehend in die Hand von Reichsbeamten ab. Am 1. September 1892 wurde noch einmal kurzfristig mit Georg Schmiele ein ordentlicher Landeshauptmann berufen. Den Aufgaben in der Kolonie war die Neuguinea-Kompagnie auf die Dauer jedoch nicht gewachsen. Wirtschaftlich und politisch gescheitert, trat die Neuguinea-Kompagnie unter Löschung des Schutzbriefes die landeshoheitlichen Rechte und damit die Verwaltung der Kolonie am 1. April 1899 endgültig an das Deutsche Reich ab.", "section_level": 1}, {"title": "Südtirol und Trentino.", "content": "In Südtirol und im Trentino wird im Deutschen die Bezeichnung Landeshauptmann für die Vorsitzenden der Landesregierung genannten Provinzregierungen \"(Presidente della Giunta provinciale)\" verwendet; die moderne Begriffsverwendung schließt dabei an die lange historische Tradition der Tiroler Landeshauptmannschaft an. Der Landeshauptmann von Südtirol vertritt das Land nach außen und nimmt an der Staat-Regionen- und der Autonome-Provinzen-Konferenz in Rom teil. Außerdem kann er an den Sitzungen der italienischen Regierung (Ministerrat) teilnehmen, soweit Fragen des Landes Südtirol betroffen sind. Ihm werden zwei Stellvertreter zur Seite gestellt, von denen jeweils einer der deutschen und einer der italienischen Sprachgruppe angehören muss. Der Landeshauptmann wird vom Landtag gewählt. Die Wahlgesetzgebung fällt in die Zuständigkeit des Landes. Siehe auch Südtiroler Landesregierung. Die Begrifflichkeiten \"Landeshauptmann\" und \"Land Südtirol\" wurden in Anlehnung an Österreich eingeführt; aus italienischer Sicht handelt es sich bei Südtirol und dem Trentino um die Provinzen Bozen und Trient, die mit umfangreichen Autonomierechten ausgestattet sind. Für die übrigen Provinzen in Italien wird der Begriff „Landeshauptmann“ nicht verwendet; meist wird in deutschen Texten die Amtsbezeichnung mit „Präsident der Provinz“ übersetzt. Ebenso wird die deutsche Bezeichnung „Land“ allein für die beiden autonomen, mit Sonderrechten ausgestatteten Provinzen Südtirol und Trentino angewandt und nicht für die übrigen Provinzen.", "section_level": 1}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die Verwendung des Begriffs in der Alten Eidgenossenschaft ist nicht einheitlich. Die Amtsbezeichnung (oft auch als \"Landshauptmann\") wurde vor allem in den Länderorten verwendet, wobei in der Regel der militärische Aspekt des Amtes überwog. Es ist nicht mit jenem des Landammanns identisch. In der Republik Wallis (heute Kanton Wallis) wurde das Staatsoberhaupt von 1288 bis 1798 als \"Landeshauptmann\" bezeichnet, ebenfalls gebräuchlich war zumindest zeitweise die Bezeichnung Zendenbannerherr. Bekannte Landeshauptmänner entstammten vor allem den Familien In-Albon und aus dem Geschlecht der Schiner. 1388 wurde der erste Landeshauptmann Simon Murmann ab Wyler auf dem Landestag von den sieben Zehnden von Wallis sowie durch den Bischof und das Domkapitel von Sitten gewählt. Der Landeshauptmann agierte zudem vor allem als weltlicher Vertreter des Bischofs. Die Amtszeit betrug zunächst ein Jahr, wurde im 15. Jahrhundert auf zwei Jahre ausgedehnt, und variierte ab dem 16. Jahrhundert. Als Vertreter dienten dem Landeshauptmann anfänglich Familiaren, ab der Mitte des 16. Jahrhunderts der Vize-Landeshauptmann. Die Zuständigkeit des Landeshauptmannes umfasste ab 1631 die Einberufung des Landrates, die diplomatische Vertretung, bis 1571 den Vorsitz des Gerichts auf der großen Brücke von Sitten. Das Amt des Landeshauptmannes wurde 1798 durch das Ancien Regime abgeschafft, Landeshauptmann war zu diesem Zeitpunkt Jost Sigristen. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts trägt der Präsident des Grossen Rates des Kantons Wallis den Titel \"Landeshauptmann\". Im Kanton Appenzell Innerrhoden wird die Bezeichnung \"Landeshauptmann\" immer noch vom Minister für Land- und Forstwirtschaft (Vorsteher des \"Land- und Forstwirtschaftsdepartements\" der \"Standeskommission\") getragen.", "section_level": 1}, {"title": "Finnland.", "content": "In Finnland wird vom Staatspräsidenten ein Landeshauptmann bestellt, der die Regierungsgewalt über eine Provinz innehat. In der teilautonomen Provinz Åland wird vom Volk ein Landtag gewählt, der als Exekutivorgan den Landschaftsrat bestellt, dessen Vorsitzender dem finnischen Landeshauptmann ähnlich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Schweden.", "content": "Den schwedischen Verwaltungsbezirken (Län) steht ein sogenannter \"Landshövding\" vor, das im Prinzip auch als Landeshauptmann übersetzt werden kann. Ein Landshövding wird von der Staatsregierung in Stockholm ernannt und hat eine Art Vermittler- und Koordinationsfunktion – er vertritt die Interessen des Gesamtstaates auf Bezirksebene, bzw. umgekehrt die Interessen des Bezirkes gegenüber der Regierung.", "section_level": 1}, {"title": "Tschechien.", "content": "Die Bezeichnung „Hauptmann“ (Hejtman) wird auch in Tschechien als Bezeichnung für die Ratsvorsitzenden der jeweiligen Regionsräte verwendet. Ein weiterer Begriff ist Kreishauptmann. Der vom Regionsparlament gewählte Hauptmann leitet die Sitzungen des Regionsrates und repräsentiert die Region nach außen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landeshauptmann, bzw. die Landeshauptfrau, ist Vorsitzender einer Landesregierung und, vor dem Landesamtsdirektor, oberster Beamter eines Landes. Heute werden insbesondere die Vorsitzenden der Landesregierungen in Österreich, Südtirol und im Trentino als Landeshauptmann bzw. Landeshauptfrau (Plural \"Landeshauptfrauen\", \"Landeshauptmänner\" oder \"Landeshauptleute\") bezeichnet. Ihre Funktion entspricht in etwa der eines deutschen Ministerpräsidenten oder eines Schweizer Regierungspräsidenten (in einigen Kantonen auch \"Landammann\" genannt). ", "tgt_summary": null, "id": 517970} {"src_title": "Rorschach-Heiden-Bergbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Moskowskije Nowosti.", "content": "Vor den Olympischen Spielen in Moskau 1980 beschloss das Politbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), die Zeitung auch auf russisch herausgeben zu lassen. Die Erstausgabe in russischer Sprache erschien am 6. Juli 1980 unter dem Chefredakteur Nikolai Jefimow. 1986 wurde Jegor Jakowlew Chefredakteur und die Moskowskije Nowosti ein wichtiges Forum für Michail Gorbatschows Politik der Glasnost. Die Zeit der Perestrojka bedeutete auch den wirtschaftlichen Höhepunkt der Zeitung. Durch ein neues Pressegesetz vom 1. August 1990 löste sich die Moskowskije Nowosti (MN) von der Presseagentur Nowosti und erklärte sich für selbständig. Während des Augustputsches in Moskau 1991 wurde die Zeitung für drei Tage verboten. Nachdem Jakowlew von Gorbatschow nach dem Putsch zum Chef des staatlichen Fernsehens und Rundfunks ernannt wurde, wurde auf dessen Empfehlung Ende August 1991 der Kommentator der Zeitung und früherer Dissident Len Karpinski (* 1929 † 14. Juni 1995) zum Chefredakteur ernannt. Ab Herbst 1991 kooperierte die Moskowskije Nowosti auch mit dem Meinungsforschungsinstitut WZIOM, das Umfragen zu politischen und sozialen Problemen durchführte. Ab 1995 übernahm Wiktor Loschak bis 2003 die Chefredaktion und seitdem gingen die Auflagenzahlen zurück und es war fragwürdig, ob die Zeitung tatsächlich, wie behauptet, eine Auflage von 100.000 Exemplaren erreichte. Im September 2003 übernahm die dem Ölmagnaten Michail Chodorkowski nahestehende Stiftung \"Offenes Russland\" die Zeitung. Chodorkowski wollte den Leserkreis von der Moskauer liberalen Intelligenz auf breitere Schichten ausdehnen und wohl auch den liberalen Oppositionsparteien Union rechter Kräfte und Jabloko eine Plattform im bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampf bieten. Die Zeitung wurde im Oktober 2003 kurz geschlossen, um im November in einem neuen Redaktionsgebäude und mit neuem Chefredakteur den Betrieb wieder aufzunehmen. Da Chodorkowski nur den Namen der Zeitung, nicht aber die Gebäude gekauft hatte, musste die Redaktion vom Puschkinplatz im Moskauer Zentrum an den Stadtrand übersiedeln. Neuer Chefredakteur wurde der durch seine kritische Haltung gegenüber Wladimir Putin bekannte Fernsehjournalist Jewgeni Kisseljow. Mit Chodorkowskis Niedergang brachen auch für Moskowskije Nowosti neue Zeiten heran. Das Blatt wechselte rasch die Besitzer: Vom Menatep-Hauptaktionär Leonid Newslin wanderte es zu dem ukrainischen Medienmagnaten Wladimir Rabinowitsch. Im Oktober 2005 kaufte der Milliardär Arcadi Gaydamak die Zeitung; nach Medieninformationen soll er dafür 3 Millionen US-Dollar gezahlt haben. Unter Gaydamak und dem eingesetzten Chefredakteur Witali Tretjakow soll das Blatt, Gaydamaks eigenen Aussagen zufolge, eine regierungsfreundliche Linie verfolgen. Der Vorsitzende der Glasnost-Stiftung Alexej Simonow erklärte, der Unternehmer habe mit dem Erwerb der Zeitung eine „Loyalitätsshow“ gegenüber der Regierung veranstaltet, die durch seine Geschäftsinteressen motiviert sei. 2005 wurde eine Auflage von 63.700 Exemplaren erzielt. Zum 1. Januar 2008 wurde das Erscheinen des Blattes unter der Führung von „Vereinte Media“ eingestellt. Als Grund für diesen Schritt wurden vom Generaldirektor der Verwaltungsgesellschaft, Daniil Kupssin, wirtschaftliche Gründe angegeben. Die Zeitung habe niemals Gewinn abgeworfen. Der stellvertretende Chefredakteur Alexei Titow erklärte jedoch, dass an einem Relaunch als städtisches Wochenblatt gearbeitet werde. Die letzte Ausgabe Nr. 50/2007 erschien am 21. Dezember 2007. Am 4. Oktober 2010 feierte die Moscow News zusammen mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit einer Gala im Warenhaus GUM auf dem Roten Platz in Moskau ihr 80-jähriges Bestehen. Nach dreijähriger Ruhepause erschien die Moskowskije Nowosti Anfang 2011 unter Führung der Nachrichtenagentur RIA Nowosti und des Verlagshaus Wremja mit dessen Chefredakteur Wladimir Gurewitsch auf Basis der seit 2000 erscheinenden und 2010 eingestellten Zeitung Wremja nowostei als Tageszeitung wieder in russischer Sprache. Bei der Eingliederung der Nachrichtenagentur RIA in Rossija Sewodnja wurde das Erscheinen der Papierausgabe im 2014 eingestellt. Eine Einstellung der Webseite wurde nicht angekündigt.", "section_level": 1}, {"title": "Moscow News.", "content": "Die erste Ausgabe der Zeitung erschien am 5. Oktober 1930 in englischer Sprache an dessen Gründung auch die US-amerikanische Journalistin und Autorin Anna Louise Strong beteiligt war. Sie war als sowjetische Propagandaschrift für Ausländer konzipiert, unter anderem für US-Amerikaner, die an Bauprojekten in der Sowjetunion beteiligt waren. 1949 wurden die Moscow News eingestellt und ihr Chefredakteur Michail Markowitsch Borodin wegen „Kosmopolitismus“ auf Betreiben des „Europäischen Antifaschistischen Komitees“ einem Gericht übergeben und später als „Feind der Sowjetunion“ in einem Gulag in Sibirien interniert, wo er 1952 verstarb. Nach dem Ende des Stalinismus wurde die Zeitung unter Parteichef Nikita Sergejewitsch Chruschtschow rehabilitiert und die Zeitung nahm 1955 ihren Betrieb wieder auf und publizierte in der Sowjetunion und ab 1992 in Russland bis Ende 2007. Den Markennamen „The Moscow News“ hatte 2007 die Nachrichtenagentur RIA Novosti erhalten. Ab 2008 wurden die englischsprachige Ausgabe „The Moscow News“ unter dem Chefredakteur Robert Bridge wieder neu veröffentlicht, die seit Februar 2009 unter Führung des britischen Journalisten und Chefredakteurs Timm Wall steht. Nach Angaben des Markt- und Meinungsforschungsinstituts TNS Gallup Media hat die englischsprachige Ausgabe „The Moscow News“ bei einer Auflage von 45.000 Exemplaren rund 79.500 Leser erreicht. 2010 haben die beiden Wochenausgaben nach Angaben der Zeitung folgende Auflagen: Dienstagsausgabe 37.000 Exemplare und Freitagsausgabe 39.000 Exemplare.", "section_level": 1}, {"title": "Moskauer Nachrichten / Moskau News.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es vorübergehend Ausgaben in deutscher Sprache, die aber dann wieder eingestellt wurden. Von April 1988 an erschien über fünf Jahre hinweg monatlich eine speziell bundesdeutsche Ausgabe, die sich hierin als neu, insgesamt reformorientiert und als \"neuer Mieter im Haus Europa\" verstanden wissen wollte. Dennoch blieb sie den inneren Konflikten, insbesondere der Kaukasus-Region und den Kriegen um Berg-Karabach, verhaftet. Die Neuordnung Deutschlands wie überhaupt Europas nahm dagegen vergleichsweise wenig Raum ein. Sie erschien, anfangs als „Deutsche“ dann „Deutschsprachige Ausgabe“ einer „Sowjetischen“, seit Beginn 1992 „Unabhängigen Zeitung aus Moskau“, und war als Kauf-, nicht als Abonnementzeitung, wie beispielsweise \"Wostok\", zu einem Preis von zunächst 1,50 DM, zuletzt 3,00 DM. Möglich wurde die Publikation durch die Kooperation des Herausgebers „Moskowskije Nowosti/Moskau News“ mit einer Arbeitsgemeinschaft deutscher Presse- und Verlagshäuser: Gruner + Jahr, M. DuMont Schauberg \"(Kölner Stadt-Anzeiger)\", Heinen-Verlag, \"(Kölnische Rundschau)\" und der Bonner Zeitungsdruckerei und Verlagsanstalt \"(Bonner General-Anzeiger)\". Die führende Funktion lag beim Hause DuMont, Anzeigengeschäft bei Gruner + Jahr, Druck bei der Heinen-Verlagstochter „Kölnische Verlagsdruckerei GmbH“, Vertrieb beim „Deutschen Pressevertrieb, Buch-Hansa“ in Hamburg.", "section_level": 1}, {"title": "Anba Moscu / Anbaa Moscou.", "content": "1969 wurde mit „Anba Moscu“ erstmals eine arabische Ausgabe publiziert bis 1992 die Ausgabe eingestellt wurde. Die arabische Ausgabe „Anba Moscu“ mit einer Auflage von 150.000 Exemplaren wird seit November 2009 wieder publiziert und in 13 arabischen Staaten (u. a. in Palästina, im Irak, in Saudi-Arabien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten) vertrieben. Seit Juni 2010 gibt es „Anba Moscu“ kostenlos auch in der britischen Hauptstadt London, dessen Auflage 10.000 umfasst.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Ausgaben.", "content": "Vorübergehend wurde besonders in den 1960er und 1980er Jahren auch in einer Reihe weiterer Sprachen publiziert: Französisch \"(Les Nouvelles de Moscou)\", Spanisch, Italienisch, Estnisch, Griechisch, Ungarisch, Finnisch und in Esperanto \"(Moskvaj Novaĵoj)\". Nach dem Ende der Sowjetunion 1992 wurden die internationalen Ausgaben bis auf die englischsprachige „Moscow News“ zunächst aufgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Medien in Russland", "section_level": 1}], "src_summary": "Moskowskije Nowosti (, deutsch: Moskauer Nachrichten) war eine russische Wochenzeitung, die in russischer und – als Moscow News – in elf weiteren Sprachen (darunter englisch und deutsch) und zuletzt in 140 Staaten angeboten wurde (Stand: 1990). Sie fungierte zu verschiedenen Zeiten als Organ der \"Allunionsgesellschaft für kulturelle Auslandsbeziehungen\", der Presseagentur \"Nowosti\" und der \"Union der Sowjetgesellschaft für die Freundschaft mit ausländischen Völkern\". Seit 2008 erfolgt wieder eine Veröffentlichung in englischer und arabischer Sprache unter Führung der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Eine neue russische Ausgabe als Tageszeitung startete 2011 und endete in der Druckausgabe im Jahr 2014, während eine Online-Redaktion weiterhin tätig ist.", "tgt_summary": null, "id": 1214938} {"src_title": "Jenseits", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Forschungsgeschichtlicher Hintergrund.", "content": "Aus geowissenschaftlicher Sicht ist der 6. Juni 1980 ein historisches Datum. Die an diesem Tag veröffentlichte Ausgabe der Fachzeitschrift Science enthielt als Hauptbeitrag einen Artikel mit dem Titel \"Extraterrestrial Cause for the Cretaceous-Tertiary Extinction\" (deutsch: \"Außerirdische Ursache für das Kreide-Tertiär-Aussterben\"). Als Autoren fungierten der Physiker und Nobelpreisträger Luis Walter Alvarez, sein Sohn, der Geologe Walter Alvarez, sowie die auf dem Gebiet der Kernchemie tätigen Teammitglieder Frank Asaro und Helen W. Michel. Nach den Worten des US-amerikanischen Paläontologen David M. Raup schlug die Alvarez-Studie in der Wissenschaft „wie eine Bombe ein“. Die auf dem Nachweis einer Iridium-Anomalie basierende Hypothese eines Asteroiden-Einschlags an der \"Kreide-Tertiär-Grenze\" (heute \"Kreide-Paläogen-Grenze),\" der unter anderem die Auslöschung der Dinosaurier bewirkt haben sollte, löste langwierige kontroverse Diskussionen auf Konferenzen und in der Fachliteratur aus. Ein Teil der Ablehnung resultierte aus der Weigerung vieler Forscher, ein Szenario zu akzeptieren, das alle Merkmale eines längst überwunden geglaubten Katastrophismus aufwies. Dass an den Grenzen beziehungsweise Übergängen der geochronologischen Perioden fast immer ein umfassender Faunenwechsel stattgefunden hatte, war seit dem frühen 19. Jahrhundert bekannt. Erklärt wurden diese biologischen Krisen – in Einklang mit dem Prinzip eines allmählichen Wandels (Aktualismus) – bis weit in das 20. Jahrhundert zumeist mit der Annahme geologischer Prozesse wie Meeresspiegelschwankungen und Kontinentalverschiebungen und damit verknüpften", "section_level": 1}, {"title": "Wahrscheinliche Ursachen von Massenaussterben.", "content": "Die Ursachen von Massenaussterben sind ein vieldiskutiertes Thema in den verschiedenen Disziplinen der Geowissenschaften. Als eigentliche Auslöser, die \"ultimaten Ursachen\", gelten mittlerweile vor allem der Vulkanismus magmatischer Großprovinzen und Einschläge kosmischer Kleinkörper. Von diesen auslösenden Ereignissen wird versucht, über mitunter komplexe Kausalketten hin zu unmittelbaren, \"proximaten\" Ursachen Erklärungen für Aussterbemuster zu finden. Dabei spielen als unmittelbare Faktoren, die massenhaft Arten ausgelöscht haben könnten, rasche Klimaveränderungen, Ozeanversauerung und marine Anoxie – neben anderen – eine wichtige Rolle. Von großer Bedeutung scheint zudem die Umweltsituation zu sein, in die das auslösende Ereignis tritt. So können die Vegetation über ihren Einfluss auf Verwitterungs- und Erosionsprozesse sowie überhaupt Organismen über ihren Stoffwechsel auf die Zusammensetzung von Meeren und Atmosphäre einwirken. Die Position und Anordnung von Landmassen wird ebenfalls als wichtige Randbedingung für die Wirksamkeit ultimater Aussterbeursachen genannt (ihre Änderung mitunter auch als eigentlicher Auslöser). Einer jüngst entwickelten Hypothese zufolge war die ausgeprägte Kontinentalität des 138 Millionen km2 umfassenden Superkontinents Pangaea ein Hauptgrund, warum zu dieser Zeit die Biosphäre besonders verwundbar gegenüber dem Ausstoß vulkanischer Gase und Asche war – es fehlten negative Rückkopplungen, die das Erdsystem stabilisiert hätten. Nach der Auflösung Pangaeas hätten die höhere Verwitterungsrate auf den fragmentierten Kontinenten und eine höhere Produktivität Kohlenstoff bindender Organismen der Atmosphäre vermehrt Kohlenstoffdioxid entzogen und so den Folgen des Vulkanismus und damit letztlich einem Massenaussterben entgegengewirkt.", "section_level": 1}, {"title": "Vulkanismus.", "content": "Vulkanische Eruptionen der Kategorie VEI-6 oder VEI-7 auf dem Vulkanexplosivitätsindex verursachen durch ihren Ausstoß von vulkanischer Asche einen mehr oder minder ausgeprägten Abkühlungseffekt über mehrere Jahre. Mit Hilfe von Höhenströmungen (Starkwindbänder) verteilen sich die freigesetzten Aerosole in der Stratosphäre – der zweituntersten Schicht der Atmosphäre –, wo sie über Absorption, Streuung und Reflexion die transmittierte Sonneneinstrahlung in erheblichem Maße dämpfen. Die zur höchsten Kategorie VEI-8 zählenden Supervulkane können aufgrund ihrer Auswurfmenge von über 1.000 km3 an Lava, Asche und Aerosolen (Tephra) Jahrzehnte dauernde Veränderungen der globalen Temperatur hervorrufen und infolge der in der Atmosphäre verteilten Partikel einen vulkanischen Winter auslösen. Alle bekannten Supervulkane hinterließen nach einem Ausbruch, bedingt durch die Größe ihrer Magmakammer, keine Vulkankegel, sondern riesige Calderen. Durch den Ausstoß von pyroklastischem Material wurde in einem Umkreis von mindestens 100 km jedes Leben vernichtet, und die mit vulkanischer Asche bedeckte Fläche umfasste wahrscheinlich Millionen km2. Ereignisse dieser Größenordnung hatten Massensterben in den betroffenen Regionen mit einer Abnahme der Biodiversität zur Folge. Für die", "section_level": 2}, {"title": "Klimawandel.", "content": "Ein Klimawandel auf globaler Ebene beruht auf einem Strahlungsantrieb, der das Erdklimasystem aus einem stabilen thermisch-radiativen Gleichgewicht in ein neues Gleichgewicht (Equilibrium) überführt. Der Strahlungsantrieb resultiert aus Änderungen der atmosphärischen Konzentrationen von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid (CO), Methan (CH) und Wasserdampf (HO), aus der variierenden Sonneneinstrahlung aufgrund der sich über längere Zeiträume verändernden Erdbahnparameter (Milanković-Zyklen) sowie aus dem Rückstrahlvermögen (Albedo) der Erdoberfläche einschließlich der Ozeane. Da die Komponenten des Erdsystems eine komplexe Einheit bilden, ist ein Klimawandel auf monokausaler Basis praktisch ausgeschlossen, da sich jede Teilveränderung auf die Gesamtstruktur auswirkt. Dies geschieht überwiegend in Form positiver Feedbacks, das heißt, das System entfernt sich durch eine Vielzahl kumulierender Wechselwirkungen (Rückkopplungs-Effekte) immer weiter vom ursprünglichen Gleichgewicht. Gewöhnlich wird in der Wissenschaft zwischen den beiden Grundzuständen Warmklima und Kaltklima unterschieden. Um das gesamte klimatische Spektrum", "section_level": 2}, {"title": "Ozeanische anoxische Ereignisse.", "content": "Ozeanische anoxische Ereignisse (englisch \"Oceanic Anoxic Events\", abgekürzt \"OAEs\") beruhten auf einem Sauerstoffdefizit (unter 2 mg/l) vor allem in tropischen Flachwassermeeren. Davon ausgenommen war lediglich die jeweils oberste durchmischte Wasserschicht. Ein Indikator für das Auftreten anoxischer Ereignisse sind die in einem sauerstofffreien Milieu entstandenen marinen Schwarzschiefer-Horizonte, die sich aus Faulschlamm am Grund des Ozeans bildeten und die sowohl in paläozoischen als auch in mesozoischen Sedimentschichten häufig nachgewiesen wurden. Ein signifikantes hypoxisches oder anoxisches Ereignis basiert im Normalfall auf folgenden Voraussetzungen: Wahrscheinlich wurde ein großer Teil der anoxischen Ereignisse durch die lange anhaltenden CO- und Schwefeldioxid-Ausgasungen von", "section_level": 2}, {"title": "Impakt-Ereignisse.", "content": "Impakt-Ereignisse wie der Einschlag größerer Asteroiden oder Kometen können nicht nur die Biosphäre in erheblichem Umfang destabilisieren und Massenaussterben wie jenes an der Kreide-Paläogen-Grenze auslösen, sondern auch das Klima kurzfristig verändern (abrupt einsetzender Impaktwinter, in einigen Fällen mit anschließender starker Erwärmung durch freigesetzte Treibhausgase). Auf der Erde gibt es etwa 180 Einschlagkrater mit einer Größe von mehr als 5 bis 10 km, davon nur etwa zwei Dutzend in ozeanischen Sedimenten. Da Meeresböden durch den plattentektonischen Prozess der Subduktion ständig in die Tiefen des Erdmantels „abtauchen“, andererseits an den Spreizungszonen permanent neu gebildet werden, beträgt das Durchschnittsalter der \"ozeanischen Kruste\" etwa 80 Millionen Jahre. Somit besteht Grund zu der Annahme, dass viele Impakt-Ereignisse unbekannt bleiben", "section_level": 2}, {"title": "Hypothetische extraterrestrische Ursachen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gammablitze.", "content": "Seit dem ersten sicheren Beleg eines Gammablitzes (\"gamma-ray burst\", abgekürzt \"GRB\") im Jahr 1973 werden Gammablitz-Szenarien als Auslöser früherer Umweltkrisen diskutiert, wobei vor allem das ordovizische Massenaussterben im Fokus steht. Für den Ursprung der Gammablitze existieren mehrere Erklärungsansätze, meist in Verbindung mit der Bildung eines Neutronensterns oder eines Schwarzen Lochs. Die Dauer eines Gammablitzes", "section_level": 3}, {"title": "Supernovae.", "content": "Gelegentlich wird für verschiedene Massenaussterben eine erdnahe Supernova als Ursache angenommen. Aus der Vergangenheit sind mehrere Supernovae-Signaturen in Form des Eisen-Isotops Fe bekannt. Dieses Isotop, das unter irdischen Bedingungen nicht entstehen kann, besitzt eine Halbwertszeit von 2,62 Millionen", "section_level": 3}, {"title": "Nemesis-Hypothese.", "content": "Die Nemesis-Hypothese (in Anlehnung an die griechische Göttin des „gerechten Zorns“) war die hauptsächlich in den 1980er Jahren populäre und vieldiskutierte Annahme, dass die Sonne von einem Braunen Zwerg oder einem leuchtschwachen Zwergstern in 1 bis 3 Lichtjahren Entfernung umkreist werde. In ihrer ursprünglichen Form beruhte die Hypothese auf dem Szenario, dass \"Nemesis\" während ihrer etwa 26 bis 27 Millionen Jahre währenden Umlaufperiode am sonnennächsten Punkt (Perihel) bei der Durchquerung einer mit Gestein, Staub und Eis durchsetzten kosmischen Region (Oortsche Wolke) aufgrund ihrer Gravitationswirkung eine", "section_level": 3}, {"title": "Datierungs- und Analysemethoden.", "content": "Die in den letzten Jahrzehnten erzielten Fortschritte bei der Untersuchung von Aussterbeereignissen beruhen zu einem großen Teil auf der Anwendung und Weiterentwicklung der Radiometrischen Datierung. Bei dieser Methode der Altersbestimmung werden die Zerfallsraten natürlich vorkommender Isotope und das Isotopenverhältnis gemessen. Bei Einsatz", "section_level": 2}, {"title": "Chronologie der Massenaussterben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Präkambrium.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Proterozoikum (vor 2.400 und vor 717/640 Millionen Jahren).", "content": "Im frühen Proterozoikum fand im Zuge der Großen Sauerstoffkatastrophe das wahrscheinlich umfassendste Massenaussterben des gesamten Präkambriums statt, bei dem fast alle anaeroben Lebensformen ausgelöscht wurden. Am Beginn dieser Ära wies die irdische Atmosphäre eine relativ hohe Methankonzentration, aber nur sehr geringe Anteile an freiem Sauerstoff auf. Mit großer Wahrscheinlichkeit existierten bereits vor mehr als 3 Milliarden Jahren Cyanobakterien, die die oxygen-phototrophe Photosynthese nutzten und dabei als „Abfallprodukt“ ihres Stoffwechsels in signifikantem Umfang Sauerstoff freisetzten, der jedoch bei der Oxidation von organischen Verbindungen, Schwefelwasserstoff und zweiwertigen Eisen-Ionen Fe in dreiwertige Eisen-Ionen Fe vollständig verbraucht wurde. Dieser Prozess war unmittelbar mit der Entstehung von Bändereisenerz verknüpft (englisch \"Banded Iron Formation\"), einem eisenhaltigen, im Präkambrium abgelagerten Sedimentgestein, das sich unter den heutigen geochemischen Bedingungen nicht mehr bilden könnte. Nach Abschluss dieser intensiven Oxidationsphase reicherte sich der Überschuss an", "section_level": 3}, {"title": "Ediacarium-Kambrium-Grenze (vor 541 Millionen Jahren).", "content": "Die in der Zeit vor etwa 580/570 bis 540 Millionen Jahre existierende Ediacara-Fauna bildete relativ artenarme, aber ausgeprägt heterogene Biotope vielzelliger Tiere (Metazoa), die, abgesehen von einigen Tiefseeformen, in benthischer (bodenbewohnender) Lebensweise die Kontinentalschelfe oder den Grund von Flachmeeren besiedelten. Da die \"Ediacara-Fauna\" stammesgeschichtlich ohne direkte Nachfolger blieb, ist ihre taxonomische Einordnung bis heute unklar beziehungsweise umstritten. Als gesichert kann gelten, dass die typischen Vertreter dieser Fauna nur eine geringe oder keine Mobilität besaßen (zum Beispiel als festsitzende, farnähnliche Organismen), sich von gelösten organischen Substanzen oder durch den Abbau mikrobieller Matten ernährten, offenbar über keine Skelettteile verfügten und am Übergang vom Ediacarium zum Kambrium vollständig verschwanden (wobei eine deutliche Reduzierung der Biodiversität bereits vorher stattfand). Für diesen Faunenwechsel werden in der Wissenschaft zwei mögliche Hauptursachen diskutiert: einmal der gravierende Einfluss abiotischer", "section_level": 3}, {"title": "Übersicht paläozoischer und mesozoischer Biodiversitäts-Krisen.", "content": "Mit dem Beginn des \"Phanerozoikums\" vor etwa 541 Mio. Jahren kam es zu einer deutlichen Zunahme der Artenvielfalt,", "section_level": 2}, {"title": "Paläozoikum (Erdaltertum).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kambrium (vor ca. 510, 502 und 485 Millionen Jahren).", "content": "Das Kambrium war eine Epoche mit zum Teil stark erhöhtem Vulkanismus, mit Durchschnittstemperaturen um 20 °C oder darüber und einer atmosphärischen CO-Konzentration um 5000 ppm. Diese Faktoren beeinflussten nachhaltig die chemische Beschaffenheit des Meerwassers, so dass die ozeanischen Lebensgemeinschaften durch Schwefeldioxid-Eintrag, Sauerstoffverknappung sowie Versauerung und das damit verbundene Absacken des pH-Werts häufig an ihre Grenzen stießen. Die rasche Zunahme der Biodiversität im Zuge der Kambrischen Explosion führte zu einem rapiden Anstieg des \"Hintergrundaussterbens\", das als permanente Begleiterscheinung der biologischen", "section_level": 3}, {"title": "Oberes Ordovizium (vor ca. 444 Millionen Jahren).", "content": "Im ordovizischen Massenaussterben starben etwa 85 Prozent der Arten und 60 Prozent der Gattungen aus, darunter die meisten der \"Brachiopoden\". Die Trilobiten überlebten, doch ihre immense Vielfalt verringerte sich ebenfalls erheblich. Neuere Studien stützen die Annahme, dass die Besiedelung des Festlands durch moosartige Pflanzenteppiche und frühe Pilzformen bereits im Mittleren Kambrium begann und sich im Ordovizium verstärkt fortsetzte. Die zunehmende Vegetationsbedeckung entzog den Böden eine Reihe von Elementen wie Calcium, Magnesium, Phosphor und Eisen. Daraus resultierten eine beschleunigte chemische Verwitterung der Erdoberfläche mit erhöhter Bindung von atmosphärischem Kohlenstoffdioxid und im Zusammenspiel mit anderen Faktoren ein Temperaturrückgang um ca. 5 Grad. Durch die nachlassende „Pufferwirkung“ des Treibhauseffekts aufgrund der allmählichen CO-Reduktion muss hierbei auch die im Vergleich zur Gegenwart um 4,5 Prozent verminderte Sonneneinstrahlung berücksichtigt werden (Solarkonstante im Ordovizium 1306 W/m2, aktuell 1367 W/m2). Der globale Abkühlungstrend mündete vor ungefähr 460 Millionen", "section_level": 3}, {"title": "Oberdevon (vor ca. 372 und 359 Millionen Jahren).", "content": "Die beiden Paläontologen \"David M. Raup\" und \"Jack Sepkoski,\" unter anderem bekannt für ihre Hypothese des periodischen Aussterbens, unternahmen im Jahr 1982 erstmals den Versuch, die „Big Five“ statistisch zu quantifizieren. Sie beschrieben dabei im Oberen Devon drei eher schwache, aber „aus dem Hintergrundrauschen hervorstechende“ Aussterbeereignisse (Ende Givetium, Ende Frasnium und Ende Famennium), von denen die Krise an der Frasnium-Famennium-Grenze zwar die prägnanteste war,", "section_level": 3}, {"title": "Perm (vor ca. 260 Millionen Jahren).", "content": "Nach dem Abklingen der Permokarbonen Eiszeit, die im Unteren Karbon ihren Anfang genommen hatte und im Verlauf des Perms endete, zeichnete sich der Trend zu einem stabilen Warmklima ab, der jedoch von einer markanten Umweltveränderung vor 260 Millionen Jahren unterbrochen wurde. Die in der Forschung bereits länger bekannte und vom Umfang her unterschiedlich bewertete Abnahme der Biodiversität in tropischen Gewässern war nach neueren Studien ein globales Ereignis, das im sogenannten Capitanium-Massenaussterben gipfelte (benannt nach der obersten chronostratigraphischen Stufe des Mittelperms beziehungsweise der Guadalupium-Serie). Als Ursache wird ein massiver Kohlenstoffdioxid- und Schwefeldioxid-Eintrag in die Ozeane mit Bildung anoxischer Zonen und starker Versauerung des Meerwassers angenommen.", "section_level": 3}, {"title": "Perm-Trias-Grenze (vor ca. 252 Millionen Jahren).", "content": "An der Perm-Trias-Grenze ereignete sich das größte Massenaussterben des \"Phanerozoikums\". Bezogen auf die Artenanzahl starben in diesem Zeitraum etwa 95 Prozent aller marinen Lebensformen und etwa 75 Prozent der Landfauna aus, darunter – ein Novum in der Erdgeschichte – auch viele Insektenarten. Die Vegetation wurde durch Brände, Hitze- und Dürreperioden, Luftverschmutzung und Bodenversauerung so stark dezimiert, dass der atmosphärische Sauerstoffgehalt von rund 30 Prozent am Beginn des Perms gegen Ende der Periode auf 10 bis 15 Prozent sank und anschließend Millionen Jahre (über die gesamte Trias und bis in den Jura) auf einem niedrigen Level verharrte. Als Auslöser und Hauptursache für den Zusammenbruch der Ökosysteme gilt der großflächige Flutbasalt-Ausstoß des Sibirischen Trapps, der während seiner Aktivitätszyklen über mehrere Hunderttausend Jahre eine Fläche von 7 Millionen Quadratkilometern mit magmatischen Gesteinen bedeckte (möglicherweise im Verbund mit umfangreichen Kohlebränden und weltweiten Ablagerungen von Flugasche). Dabei könnten Gase (Kohlenstoffdioxid, Schwefeldioxid, Methan, Chlormethan und Brommethan), die der Kontaktmetamorphose entlang der ausgedehnten unterirdischen Wegsamkeiten des Magmas entstammten – insbesondere entlang schichtparalleler Gänge (Sills) im Tunguska-Sedimentbecken –, die Ausgasungen der an die Oberfläche vordringenden Flutbasalte zusätzlich verstärkt haben. Laut neueren Erkenntnissen lässt sich das damalige Massenaussterben in mehrere Abschnitte untergliedern. Während der Phase 1 stieg die globale Temperatur aufgrund des vom Sibirischen Trapp emittierten Kohlenstoffdioxids innerhalb eines geologisch sehr kurzen Zeitraums um 5 °C. Parallel dazu erwärmten sich auch die oberflächennahen Wasserschichten der", "section_level": 3}, {"title": "Mesozoikum (Erdmittelalter).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Trias-Jura-Grenze (vor ca. 201 Millionen Jahren).", "content": "Gegen Ende der Trias kündigte sich mit dem beginnenden Zerfall des seit dem späten Karbon existierenden Superkontinents Pangaea ein geologisches Großereignis an. Entlang der Plattenränder des heutigen Nordamerikas und Europas entstanden ausgedehnte, bis nach Nordafrika reichende Grabenbrüche \"(Riftsysteme)\" mit ersten marinen Ingressionen. Aus dieser Entwicklung, hin zur allmählichen Öffnung des späteren Zentralatlantiks, resultierte an der Trias-Jura-Grenze die Entstehung der 11 Millionen km2 umfassenden \"Zentralatlantischen Magmatischen Provinz\" (englisch \"Central Atlantic Magmatic Province\", abgekürzt \"CAMP\"), deren Magmaausflüsse zu den ergiebigsten der bekannten Erdgeschichte zählen. Die Hauptphase des Flutbasalt-Vulkanismus setzte vor 201,5 Millionen Jahren ein, dauerte ungefähr 600.000 Jahre und wies wahrscheinlich vier kurzzeitige Schübe mit stark erhöhter Aktivität auf. Dieser plattentektonische Prozess hatte gravierende Folgen für Atmosphäre, Klima und Biosphäre und gilt allgemein als primäre Ursache für das Massenaussterben mit einem Artenschwund von annähernd 70 bis 75 Prozent. Vollständig ausgelöscht", "section_level": 3}, {"title": "Kreide-Paläogen-Grenze (vor ca. 66 Millionen Jahren).", "content": "Die Kreide-Paläogen-Grenze (früher \"Kreide-Tertiär-Grenze\") markiert gleichzeitig den Wechsel vom Erdmittelalter zur Erdneuzeit. An dieser geologischen Nahtstelle starben rund 70 bis 75 Prozent aller Tierarten aus, darunter mit Ausnahme der Vögel auch die Dinosaurier. Als Ursache werden in der Fachliteratur zwei Ereignisschwerpunkte diskutiert: zum einen der Einschlag (Impakt) eines Asteroiden nahe der Halbinsel Yucatán im heutigen Mexiko, wodurch der 180 km durchmessende Chicxulub-Krater entstand, und zum anderen das alternative Flutbasalt-Szenario des Dekkan-Trapps im westlichen Indien. Einige Studien postulierten zu Beginn der 2000er Jahre, dass der Chicxulub-Krater 300.000 Jahre vor der eigentlichen \"Kreide-Paläogen-Grenze\" entstanden sei. Diese Annahme wird in Anbetracht des aktuellen Datenmaterials inzwischen als unwahrscheinlich eingestuft. Die Anwendung von Datierungsmethoden mit sehr geringen Toleranzbereichen führte zu dem Resultat, dass Impaktereignis und Kreide-Paläogen-Grenzschicht zeitlich präzise übereinstimmen. Auch der dem Einschlag folgende Impaktwinter gilt inzwischen als faktisch gesichert. Somit ist der Chicxulub-Impakt nach derzeitigem Kenntnisstand die primäre Ursache des damaligen Massenaussterbens. Das in der Wissenschaft gebräuchlichste Szenario geht davon aus, dass vor 66,040 Millionen Jahren (± 0,032 Mio. Jahre) ein etwa 14 km großer Asteroid mit einer Geschwindigkeit um 20 km/s in einem tropischen Flachmeer detonierte und innerhalb einer Sekunde verdampfte. Durch die Wucht der Explosion wurden mehrere tausend Kubikkilometer Carbonat-", "section_level": 3}, {"title": "Känozoikum (Erdneuzeit).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Eozän-Oligozän-Grenze (vor 33,9 Millionen Jahren).", "content": "Im Rahmen des Grande Coupure \"(„Großer Einschnitt“)\" ereignete sich am Eozän-Oligozän-Übergang vor 33,9 bis 33,7 Millionen Jahren ein großes Artensterben, das mit einem markanten Temperaturabfall an Land und in den Weltmeeren verknüpft war (englisch \"Eocene-Oligocene extinction event\"). Betroffen von dem rasch einsetzenden Klimawandel und dessen Folgeerscheinungen waren im europäischen Raum etwa 60 Prozent der eozänen Säugetiergattungen, darunter ein Großteil der damaligen Palaeotherien (frühe Pferdeverwandte), Primaten, Creodonta und andere Tiergruppen. Existierte in Europa während des Eozäns noch eine subtropische Vegetation, entstanden nun aufgrund des kühleren und trockeneren Klimas weitläufige Steppengebiete. Auf globaler Ebene sank die Temperatur der Ozeane bis in tiefere Regionen um 4 bis 5 °C, und der Meeresspiegel fiel um etwa 30 Meter. Die klimatischen Veränderungen an der \"Eozän-Oligozän-Grenze\" lassen sich zumindest teilweise mit plattentektonischen Prozessen erklären. Bis in das spätere Eozän waren Antarktika und Südamerika durch eine Landbrücke miteinander verbunden, ehe sich die Drakestraße allmählich öffnete. Dadurch entstand im Südpolarmeer die stärkste Meeresströmung der", "section_level": 3}, {"title": "Pliozän-Pleistozän-Übergang (vor 3,8 bis 2,4 Millionen Jahren).", "content": "Die sich am Ende des Pliozäns verstärkende globale Abkühlung ging mit dem Beginn des Pleistozäns vor rund 2,6 Millionen Jahren in die \"Quartäre Eiszeit\" über (als jüngster Zeitabschnitt des \"Känozoischen Eiszeitalters\"). Damit verbunden war eine relativ rasch einsetzende Vergletscherung großer Teile der nördlichen Hemisphäre sowie eine allmähliche Senkung des Meeresspiegels", "section_level": 3}, {"title": "Jungpleistozän (vor ca. 50.000 bis 12.000 Jahren).", "content": "Gegen Ende des Pleistozäns und partiell im frühen Holozän wurde im Verlauf der Quartären Aussterbewelle ein großer Teil der Megafauna Amerikas, Eurasiens und Australiens ausgelöscht. Obwohl nur relativ wenige Tierarten davon betroffen waren, hat das Ereignis in der öffentlichen Rezeption eine gewisse Bedeutung, da sich darunter sehr große und „populäre“ Tierarten befanden, wie das Mammut, das Wollnashorn und die Säbelzahnkatze. Die Gründe für das auf verschiedenen Kontinenten zeitversetzt stattgefundene Aussterben sind weitgehend ungeklärt und Gegenstand einer wissenschaftlichen Kontroverse. Häufig wird die Annahme vertreten, dass der Mensch im Zuge seiner Einwanderung in neue Lebensräume diverse Großsäuger-Arten durch intensive Bejagung (Overkill-Hypothese) ausgerottet hat. Andererseits könnte auch der drastische Klimawandel am Ende der letzten Vereisungsphase ein entscheidender Aussterbeimpuls gewesen sein. Neuere Publikationen kombinieren klimatische und anthropogene Faktoren zu einem Erklärungsmodell, wobei dem menschlichen Einfluss ein deutliches Übergewicht zugeschrieben wird. Das pleistozäne und das heutige Massensterben gehen in manchen Regionen ohne klare zeitliche Abgrenzung ineinander über. So", "section_level": 3}, {"title": "Weitere ökologische und biologische Krisen.", "content": "Die folgenden Abschnitte beschreiben jene Ereignisse im \"Phanerozoikum\", die sich zwar deutlich vom natürlichen Hintergrundaussterben abheben, jedoch nicht unter den Begriff \"Massenaussterben\" fallen: entweder weil nur relativ wenige Arten oder Gattungen davon betroffen waren oder weil das Ausmaß der Umweltveränderungen durch die Weiterentwicklung analytischer Methoden erst in den letzten Jahren genauer bestimmt werden konnte und gegenwärtig immer noch diskutiert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Mittleres Silur und Silur-Devon-Grenze.", "content": "Bis Anfang der 1990er Jahre galt das Silur als ereignisarme Epoche mit stabilem Warmklima. Inzwischen wurde auch in diesem Zeitabschnitt eine Reihe biologischer Krisen und Massensterben identifiziert, mit Schwerpunkt in der Wenlock-Serie (433,4 bis 427,4 mya) sowie nahe der Silur-Devon-Grenze (419,2 mya). Während des Wenlocks erfolgte in der letzten Phase der Kaledonischen Gebirgsbildung der endgültige Zusammenschluss der Kontinentalplatten von Laurentia, Baltica und Avalonia zum Großkontinent Laurussia. Daraus resultierte ein", "section_level": 2}, {"title": "Karbon-Perm-Grenze (vor 298,9 Millionen Jahren).", "content": "Die über Jahrmillionen kaum veränderte Position des Großkontinents \"Gondwana\" im Umkreis der Antarktis trug durch die Wirkung der Eis-Albedo-Rückkopplung wesentlich zur Entstehung des Permokarbonen Eiszeitzeitalters bei, das mit einer Dauer von annähernd 80 Millionen Jahren vom Unterkarbon bis in das Mittlere Perm reichte. Ein zusätzlicher Abkühlungsfaktor war die während des Karbons zunehmende Ausbreitung tief wurzelnder und das Erdreich aufspaltender Gewächse. Die Kombination von verstärkter Bodenerosion mit umfangreichen Inkohlungsprozessen entzog der Atmosphäre große Mengen an Kohlenstoff. Im Laufe dieser Entwicklung sank die globale Temperatur allmählich auf ein eiszeitliches Level, und die atmosphärische CO-Konzentration fiel gegen Ende der Epoche auf das bis dahin niedrigste Niveau im \"Phanerozoikum\", mit einer an die verschiedenen Kalt- und Warmphasen gekoppelten Schwankungsbreite von", "section_level": 2}, {"title": "Jura-Kreide-Grenze (vor 145,0 Millionen Jahren).", "content": "Ebenso wie das Silur wurde auch der Jura in geowissenschaftlichen Abhandlungen lange als vergleichsweise ruhige Epoche beschrieben. Diese Einschätzung änderte sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend. Demnach war der mittlere Abschnitt des Mesozoikums eine Zeit umfangreicher tektonischer Prozesse, starken Klima- und Meeresspiegelschwankungen sowie einer atmosphärischen Sauerstoffkonzentration, die deutlich unter dem gegenwärtigen Niveau", "section_level": 2}, {"title": "Cenomanium-Turonium-Grenze (vor 93,9 Millionen Jahren).", "content": "Die einen Zeitraum von 79 Millionen Jahren umfassende kreidezeitliche Periode wies fast durchgehend tropische bis subtropische Bedingungen bis in höhere Breiten auf. Nach relativ kühlem Beginn kam es im Klimaoptimum der Mittleren und Oberen Kreide zu einer der stärksten Erwärmungsphasen im \"Phanerozoikum\", ehe die Temperaturen gegen Ende der Kreide allmählich wieder absanken, im späten Maastrichtium aufgrund des \"Dekkan-Trapp-Vulkanismus\" mit abrupten Klimawechseln und vermutlich saisonaler Meereisbedeckung sowie der Bildung von Kontinentaleis in höhergelegenen antarktischen Regionen. Dieser langfristige Temperaturtrend wurde mehrmals von ausgeprägten Klimaschwankungen unterbrochen, die mit variierenden CO-Konzentrationen, umfangreichen tektonischen Aktivitäten", "section_level": 2}, {"title": "Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum (vor 55,8 Millionen Jahren).", "content": "Das Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum (PETM) war eine sehr starke Erwärmungsphase mit einer Dauer von 170.000 bis 200.000 Jahren. Der globale Temperaturanstieg erfolgte auf der Basis eines bereits vorhandenen Warmklimas und verlief parallel zu einer deutlichen Konzentrationszunahme von Treibhausgasen in Atmosphäre und Weltmeeren. Während des PETM stieg die globale Temperatur innerhalb weniger Jahrtausende von etwa 18 auf 24 °C. Dies bewirkte durch den umfangreichen Eintrag von Kohlenstoffdioxid eine Versauerung der Meere bis in tiefere Schichten und die Entstehung anoxischer Milieus. Während auf dem", "section_level": 2}, {"title": "Das gegenwärtige Massenaussterben.", "content": "Die vorwiegend auf menschlichen Einflüssen beruhende Aussterbewelle begann am Übergang vom Pleistozän zum Holozän und setzt sich, unter zunehmender Verstärkung, bis in die Gegenwart fort. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) geht davon aus, dass der aktuell registrierte Artenschwund die Rate des normalen Hintergrundaussterbens um das 1.000- bis 10.000-fache übertrifft. Eine weitere Untersuchung deutet ebenfalls darauf hin, dass das sechste Massenaussterben bereits begonnen hat.Gerardo Ceballos, Paul R. Ehrlich, Anthony D. Barnosky, Andrés García, Robert M. Pringle, Todd M. Palmer: \"Accelerated modern human–induced species losses: Entering the sixth mass extinction.\" In: \"Science Advances.\" 1, 2015, S. e1400253,. Seit der Sesshaftwerdung des Menschen in der Jungsteinzeit wurde die Tierwelt, insbesondere die Megafauna, stark zurückgedrängt. Als Menschen ab etwa 800 n. Chr. weitere Inseln besiedelten, rotteten sie die dortige Megafauna, die eine niedrige Reproduktionsrate besaß und über keine Fluchtreflexe verfügte, durch exzessive Bejagung aus (Madagaskar, die Moas in Neuseeland) oder brachten die ansässige Vogelwelt zum Verschwinden (Hawaii, Polynesien). Eine Beschleunigung des Aussterbens trat mit dem Zeitalter der Entdeckungen ab ca. 1500 ein, als Europäer andere Kontinente besiedelten, vermeintliche Schädlinge ausrotteten und Neozoen einschleppten (Ratten, Füchse, Schweine), denen die einheimische Fauna oftmals wehrlos ausgeliefert war.", "section_level": 1}, {"title": "Massenaussterben und Evolution.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Entstehung neuer Arten.", "content": "Einem Massenaussterben folgte für gewöhnlich eine beschleunigte Phase der Adaptiven Radiation durch die überlebenden Arten, die im Zuge ihrer Vermehrung jene Habitate besiedelten, die zuvor von konkurrierenden Lebensformen besetzt waren. Die Geschwindigkeit dieser Ausbreitung hing in hohem Maße von den geophysikalischen Rahmenbedingungen und damit von der Nutzbarkeit der verfügbaren Biotope ab. Während zum Beispiel die Säugetiere nach dem Umbruch an der \"Kreide-Paläogen-Grenze\" von der relativ zügig verlaufenden Regeneration der natürlichen Systeme profitierten und im Paläozän", "section_level": 2}, {"title": "Aussterbe- und Überlebensmuster am Beispiel des Chicxulub-Einschlags.", "content": "Das späte Maastrichtium, die letzte Stufe der \"Kreide\", wies neben einer deutlichen Abkühlungstendenz mehrere kurzzeitige und stark ausgeprägte Klimaschwankungen auf, die wahrscheinlich auf den lang anhaltenden Flutbasalt-Vulkanismus des \"Dekkan-Trapp\" im heutigen Westindien zurückgehen. Demzufolge wurde in der Wissenschaft über Jahrzehnte die Ansicht vertreten – scheinbar gestützt durch den Fossilbericht –, dass sich viele Gattungen der mesozoischen Fauna lange vor ihrem endgültigen Verschwinden „auf dem absteigenden Ast“ befanden. Neuere Studien entwerfen hingegen ein differenziertes Bild der damaligen Ereignisse. Insgesamt liegen keine eindeutigen Beweise vor, dass Dinosaurier und andere Tiergruppen bereits vor dem drastischen Einschnitt an der Kreide-Paläogen-Grenze von einem langfristigen Rückgang betroffen waren. Dieser Befund trifft auch für die Pterosauria (Flugsaurier) zu, deren Artenvielfalt während der obersten Kreide offenbar stabil blieb und die bis zu ihrem abrupten Aussterben möglicherweise eine Diversitätszunahme verzeichnen konnten. Somit deutet Vieles darauf hin, dass die biologische Krise am Ende des Mesozoikums ausschließlich durch den Chicxulub-Einschlag verursacht wurde. Das Impakt-Ereignis vor 66 Millionen Jahren bewirkte eine Reihe gravierender Umweltveränderungen, die in gestaffelter zeitlicher Abfolge auftraten und eine weltweite Katastrophe auslösten, der alle Nichtvogel-Dinosaurier sowie ein großer Teil der übrigen Fauna zum Opfer fielen. Bereits in der ersten Stunde nach dem Einschlag kam es auch in weiterem Umkreis des Epizentrums durch extrem starke Erdbeben sowie durch eine überschallschnelle Druck- und Hitzewelle in Verbindung mit einem schauerartigen Tektitregen zu einem Massensterben der Land- und Wasserfauna. Sich unmittelbar daran anschließende Ereignisse waren ein Megatsunami und die Entstehung globaler Flächenbrände durch den weiträumig verteilten Auswurf glühender Gesteinstrümmer \"(Ejecta)\". Im nächsten Stadium bildete sich innerhalb weniger Tage eine die Erde umhüllende Staub- und Rußwolke, die das Sonnenlicht absorbierte, die pflanzliche Photosynthese weitgehend unterband und den Beginn eines rasch einsetzenden Impaktwinters markierte. Daraus resultierte eine starke Dezimierung der Landvegetation mit entsprechender Rückwirkung auf große Pflanzenfresser. Die vollständige Auslöschung der relativ artenarmen Dinosaurier-Population beruhte vermutlich auf einer Kombination verschiedener Faktoren. Bedingt durch die Größe der einzelnen Individuen gab es keine Möglichkeit, den Primärfolgen des Asteroideneinschlags zu entkommen und – anders als etwa Säugetiere – in natürliche Schutzräume wie Erdhöhlen zu fliehen. Als überwiegend endotherme (warmblütige) Tiere benötigten Dinosaurier zur Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur und ihrer Vitalfunktionen ein ausreichendes Nahrungsangebot, das jedoch im Verlauf der Impaktkatastrophe deutlich schrumpfte. Im Wesentlichen gliederte sich die Gruppe der Dinosaurier in Herbivoren und Karnivoren, ob sich darunter auch Omnivoren (Allesfresser) befanden, wie eventuell bei den Ornithomimosauria, ist gegenwärtig nicht belegt. Von den Säugern scheinen keine rein pflanzen- oder fleischfressenden Formen das Ereignis überlebt zu haben. Hingegen konnten sich Omnivoren und Insektenfresser einigermaßen behaupten, da sie Kerbtiere, Würmer und Schnecken als Nahrungsquelle nutzten. Das untere Ende der Nahrungskette wurde vom sogenannten Detritus gebildet, eine noch nicht humifizierte organische Substanz im oder auf dem Erdboden, bestehend aus abgestorbenem Pflanzengewebe, Pollen, Aas, Mikroorganismen und anderem", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Massenaussterben, auch Faunenschnitt oder Faunenwechsel genannt, ist ein in geologisch kurzen Zeitabschnitten von einigen tausend bis mehreren hunderttausend Jahren stattfindendes großes Artensterben, das sich vom normalen sogenannten \"Hintergrundaussterben\" ebenso deutlich abhebt wie von Massensterben: außergewöhnlichen, drastischen Verlusten von Individuen einer oder vieler Populationen einer Art innerhalb kurzer Zeit. ", "tgt_summary": null, "id": 2186626} {"src_title": "Disagio", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In römischer Zeit wurde Granodiorit \"Marmor Claudianus\" genannt, der in der Arabischen Wüste am Gebel Fatireh (Mons Claudianus) abgebaut wurde. Die Bezeichnung „Granodiorit“ wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal von G. F. Becker auf Karten des \"Gold Belt\" in der Sierra Nevada verwendet. Die Erstbeschreibung des Gesteins stammt von W. Lindgren aus dem Jahr 1894.", "section_level": 1}, {"title": "Gesteinsbeschreibung.", "content": "Es handelt sich um ein meist grob- und mittelkörniges, massiges Gestein von weißgrauer bis grauer Farbe. Porphyrartig ausgebildete Granodiorite mit ungleichkörnigem Gefüge können bei den Feldspäten Korngrößen von mehreren Zentimetern erreichen. Die Mineralkörner erscheinen richtungslos angeordnet, bei näherer Untersuchung lässt sich jedoch oft ein magmatisches Einregelungsgefüge bei den Feldspäten erkennen. Auch Gefüge tektonischen Ursprungs sind durchaus nicht ungewöhnlich.", "section_level": 1}, {"title": "Mineralbestand und Zusammensetzung.", "content": "Von den Graniten unterscheidet sich Granodiorit kaum, da es ebenfalls Feldspat, Quarz und Glimmer enthält. Im Unterschied zum Granit enthält Granodiorit deutlich mehr Plagioklas als Kalifeldspat, der Plagioklasanteil beträgt bei den Feldspäten zwischen 65 und 90 Volumenprozent, der modale Gehalt von Quarz schwankt zwischen 20 und 60 Volumenprozent. Auch der Gehalt an mafischen Mineralen ist meist höher als beim Granit. Sie bestehen meist aus Hornblende und Biotit und verleihen dem Granodiorit daher auch eine etwas dunklere Farbe. Mit seinen höheren Eisen- und Magnesiumgehalten bildet der Granodiorit das Mittelglied zwischen dem Granit und dem Diorit (Quarzdiorit), daher auch der Name des Gesteines. Akzessorien sind meist Allanit, Apatit, Titanit und Zirkon, gelegentlich auch Epidot und Zoisit. Als opake Erzminerale fungieren Ilmenit und Magnetit. Haben Granodiorite weniger als 5 Prozent dunkle Minerale, vor allem Biotit und Hornblende, werden sie Leukogranodiorite und bei über 25 Prozent Mela-Granodiorite genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Modaler Mineralbestand.", "content": "Granodiorite besitzen folgenden modalen Mineralbestandteil (in Volumenprozent): Akzessorien und Erzminerale können bis zu 1,5 % ausmachen.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Zusammensetzung.", "content": "Chemisch sind Granodiorite zu Daziten äquivalent, im TAS-Diagramm fallen sie daher ins Feld \"O 3\". SiO-reiche Granodiorite können auch ins Feld \"R\" der Rhyolithe hinüberwechseln. Die durchschnittliche kontinentale Kruste besitzt die Zusammensetzung von Granodiorit. Granodiorit gehört außerdem zur Tonalit-Trondhjemit-Granodiorit-Reihe (TTG). Granodiorite sind an SiO übersättigte Gesteine und korund- oder diopsid-normativ, ihr Gehalt an diesen Mineralen entspricht also dem normativen Mineralbestand. Ihr SiO-Gehalt schwankt normalerweise zwischen 63 und 68 Gewichtsprozent, kann aber auch wesentlich höher liegen (bis 73 Gewichtsprozent). Der Gewichtsanteil an NaO und KO variiert zwischen 6 und 8 Prozent. Anhand ihres KO-Gehalts gehören sie zum Mittel-, meist jedoch schon zum Hoch-K-Typus (sie sind somit kalkalkalisch). Ihre Magnesiumzahl Mg# bewegt sich um 0,52. Ihre Aluminosität (A'/F-Verhältnis, A'= AlO + FeO - NaO - KO - CaO; F = FeO + MnO + MgO) ist in der Regel \"normal\", wenn auch der Half Dome-Granodiorit z. B. \"hypaluminos\" ist (A'/F < 0). Manche Varietäten können \"hyperaluminos\" sein (A'/F > 0,33). Das Verhältnis Aluminium zu der Summe aus den Alkalien und Calcium (Al/K+Na+Ca) liegt unter 1,1, Granodiorite gehören daher vorwiegend zum intrusiven \"I-Typus\", aber auch hier gibt es Ausnahmen (metasedimentärer \"S-Typus\" > 1,1). Die folgende Tabelle zeigt chemische Zusammensetzung und CIPW-Norm eines durchschnittlichen Granodiorits (Durchschnittswert aus 885 Analysen), ferner die Analysen des Half Dome-Granodiorits (SiO-arm) und des Cathedral Peak-Granodiorits (SiO-reich). Die Spurenelemente stammen vom Cathedral-Peak-Granodiorit und vom Deddick-Granodiorit am Mount Kosciuszko im südöstlichen Australien:", "section_level": 2}, {"title": "Varietäten und Typen.", "content": "Von Granodiorit sind folgende Varietäten bekannt: Wie bei den Graniten kann auch bei Granodioriten zwischen \"I-Typus\" und \"S-Typus\" unterschieden werden, wobei S-Typen mehr als 1 Prozent normatives Korund aufweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallisation.", "content": "Die Anwesenheit von Biotit und insbesondere Hornblende indiziert einen Wassergehalt von 3 bis 5 Prozent für granodioritische Magmen. Kristallisationsexperimente bestätigen die dominante Stellung von Plagioklas während des Kristallisationsverlaufs, der zusammen mit Biotit, Hornblende, Akzessorien und Erzmineralen über eine breite Temperaturspanne auskristallisiert. Erst kurz vor Erreichen des Solidus kristallisieren dann auch Quarz und Alkalifeldspat, meist als Zwickelfüller zwischen den relativ großgewachsenen, meist isomorphen Plagioklasen.", "section_level": 1}, {"title": "Einschlüsse.", "content": "Granodiorite können gelegentlich Einschlüsse oder Enklaven von mafischen Fremdgesteinen enthalten, meist SiO-ärmere Gesteine wie Diorit, Quarzdiorit oder Gabbro. Es finden sich manchmal auch Xenokristalle und die sogenannten \"enclaves surmicacées\", biotitreiche Einschlüsse. Umgekehrt können auch Granodiorite in Fremdgesteinen eingeschlossen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Vorkommen von Granodiorit sind weltweit. Wie die äquivalenten Dazite sind sie hauptsächlich an Subduktionszonen aktiver Kontinentalränder gebunden. Größere Granodioritvorkommen finden sich folglich in der Sierra Nevada im westlichen Nordamerika und im peruvianischen Küstenbatholit. Zahlreiche Granodiorite entstanden im Paläozoikum im Lachlan Fold Belt in Australien. In Europa kommt er in Finnland, Frankreich (Massif Central und Pyrenäen), Italien (Adamello, Elba, Giglio, Presanella, Rieserfernergruppe, Toskana), Slowakei und Tschechien vor. In Deutschland ist er vor allem im Bayerischen Wald, Erzgebirge, Fichtelgebirge, Harz, Lausitzer Gebirge (siehe Lausitzer Granit), Odenwald und Schwarzwald anzutreffen, in Österreich bei Freistadt im Mühlviertel.", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Granodiorit ist ein relativ leichtes Gestein, seine Dichte bewegt sich zwischen 2,64 und 2,70 g/cm.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Granodiorite haben ähnliche technische Eigenschaften wie die Granite. Sie können auf alle Arten bearbeitet und bis zur Politur gebracht werden. Granodiorite werden seit der Antike verarbeitet. In römischer Zeit war Granodiorit ein begehrtes Rohmaterial und wurde zum Beispiel in Mons Claudianus in Ägypten abgebaut. Wegen ihrer Widerstandsfähigkeit eignen sich Granodiorite gut für Boden- und Treppenbeläge, Wandbekleidungen von Hausfassaden und als Körnung für Straßenbelag. Umgangssprachlich wird der Begriff Granodiorit allerdings kaum verwendet, da der Unterschied zwischen Granit und Granodiorit im Allgemeinen nicht bekannt ist. Deshalb werden Granodiorite im Natursteingewerk als Granit bezeichnet und kommen so in den Handel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Granodiorit ist ein eng mit dem Granit verwandtes magmatisches Gestein, das weltweit verbreitet ist und unter den Plutoniten der Erdkruste einen Anteil von 34 Prozent hat. Es kommt auf allen Kontinenten vor.", "tgt_summary": null, "id": 768565} {"src_title": "Morea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Werdegang.", "content": "Herta Müller, deren Familie zur deutschen Minderheit in Rumänien gehörte, wurde als Banater Schwäbin im Banat geboren. Ihr Großvater war ein wohlhabender Bauer und Kaufmann und wurde unter dem kommunistischen Regime in Rumänien enteignet. Ihre Mutter wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu mehrjähriger Zwangsarbeit in ein ukrainisches Lager deportiert. Ihr Vater, ehemals Soldat der Waffen-SS in der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“, verdiente seinen Lebensunterhalt als Lkw-Fahrer. Herta Müller besuchte von 1960 bis 1968 die deutsche Schule in Nițchidorf, hatte als Unterrichtsfach auch Rumänisch. Im Alter von 15 Jahren lehnte sie die Lehrstelle ab, die ihre Mutter bei einer Schneiderin im Dorf organisiert hatte. Stattdessen besuchte sie das deutschsprachige Nikolaus-Lenau-Lyzeum in Timișoara, wo sie die rumänische Sprache zu beherrschen begann. Wegen der Entfernung der Stadt von ihrem Heimatdorf lebte sie in Timișoara zur Untermiete und kam lediglich am Wochenende nach Hause. Nach dem Abitur studierte Müller von 1973 bis 1976 an der Universität des Westens Timișoara Germanistik und Rumänistik. Ab 1976 arbeitete sie als Übersetzerin in einer Maschinenfabrik. Dann, so Müller, sei dreimal ein Geheimdienstmitarbeiter erschienen, um sie zu nötigen, für die Securitate Spitzeldienste zu leisten. Dies habe sie verweigert, indem sie das Anwerbeblatt zerriss. Da sie trotz Todesandrohung nicht kooperierte, habe sie danach jeden Morgen zum Appell beim Chef erscheinen müssen, der sie gefragt hätte, wann sie sich eine neue Stellung suchen würde. Nachdem ihr das Büro entzogen worden war, habe sie auf der Treppe Übersetzungen anfertigen müssen, die niemand angefordert hätte; so sei sie zum Schreiben gekommen. Unter den Kollegen sei verbreitet worden, sie arbeite für den Geheimdienst; ein Gerücht, gegen das sie sich nicht hätte wehren können. „Die Kollegen dachten von mir genau das, was ich verweigert hatte.“ 1979 wurde sie entlassen und war dann zeitweise als Lehrerin tätig, unter anderem am Nikolaus-Lenau-Lyzeum, arbeitete in Kindergärten und erteilte Privatschülern Deutschunterricht. Nachdem sie ab 1984 dreimal die Bundesrepublik Deutschland besucht hatte, reiste Herta Müller 1987 mit ihrem damaligen Ehemann Richard Wagner nach Deutschland aus. Die Behandlung in der Landesaufnahmestelle für Aussiedler in Nürnberg-Langwasser beschrieb sie als absurd. Sie wurde mehrere Tage von Bundesnachrichtendienst und Verfassungsschutz verhört, da sie im Verdacht stand, eine Securitate-Agentin zu sein. In den folgenden Jahren erhielt sie eine Reihe von Lehraufträgen als \"Writer in residence\" an Universitäten im In- und Ausland. 1990 trennte sich Müller von ihrem Ehemann Richard Wagner. Im gleichen Jahr traf sie ihren jetzigen Ehemann Harry Merkle, mit dem zusammen sie das Drehbuch zum Spielfilm \"Der Fuchs – Der Jäger\" (1993) verfasste. Herta Müller gehörte bis zu ihrem Austritt 1997 dem P.E.N.-Zentrum Deutschland an. 1998 wurde sie auf die „Brüder-Grimm-Gastprofessur“ der Universität Kassel berufen, 2001 hatte sie die Tübinger Poetik-Dozentur inne, 2005 war sie „Heiner-Müller-Gastprofessorin“ an der Freien Universität in Berlin, wo sie heute lebt. Seit 1995 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und seit 2016 in der Akademie der Künste in Berlin.", "section_level": 2}, {"title": "Müller und der rumänische Geheimdienst.", "content": "2008 äußerte Müller in einem Gespräch, sie sei noch in Deutschland seitens der \"Securitate\" mit dem Tod bedroht und von ihren Gegnern unter den Banater Schwaben mit anonymen Briefen belästigt worden. Im gleichen Jahr kritisierte sie in einem offenen Brief die Einladung des Historikers Sorin Antohi und des Germanisten Andrei Corbea-Hoișie zu einer Tagung des Berliner Rumänischen Kulturinstituts am 25. Juli 2008, da beide Informanten der \"Securitate\" im kommunistischen Rumänien gewesen waren. Herta Müller beschrieb, welchen Maßnahmen des rumänischen Geheimdienstes sie „zur Kompromittierung und Isolierung“ ausgesetzt war. Die Akten der \"Securitate\" über die Aktionsgruppe Banat offenbarten aus Müllers Sicht, dass sie durch Diskreditierungsmaßnahmen unglaubwürdig gemacht werden sollte. Müller nimmt an, dass von der \"Securitate\" entworfene Briefe an deutsche Rundfunkanstalten geschickt wurden, in denen sie als Agentin denunziert wurde. Weiterhin beschuldigten sie führende Personen der Landsmannschaft der Banater Schwaben, von denen Müller vermutet, dass sie informelle Mitarbeiter der \"Securitate\" waren und im Auftrag der Rumänischen Kommunistischen Partei schrieben. 2005 war zunächst berichtet worden, dass die über Müller angelegte Akte der \"Securitate\" nach Angaben des Nationalen Rats für das Studium der Archive der Securitate (CNSAS) vernichtet worden sei. Über den Teil ihrer \"Securitate\"-Akte, zu der sie mittlerweile Einsicht erhielt, schrieb Müller: „Frisieren kann man es nicht nennen, die Akte ist regelrecht entkernt.“ Die Akte mit dem Namen \"Cristina.\" besteht aus drei Bänden mit 914 Seiten und soll am 8. März 1983 angelegt worden sein, enthält jedoch Dokumente aus den Jahren davor. Grund für die Eröffnung der Akte waren „Tendenziöse Verzerrungen der Realitäten im Land, insbesondere im dörflichen Milieu“ sowie die Zugehörigkeit zu dem „Zirkel deutschsprachiger Dichter“, der „bekannt ist für seine feindseligen Arbeiten“.", "section_level": 2}, {"title": "Müllers Kritik an Putin.", "content": "2014 kritisierte Herta Müller unter Berufung auf ihre Erfahrungen unter dem Ceaușescu-Regime mehrfach die Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin, den sie als \"„KGB-sozialisierten Diktator mit Personenkultallüren“\" bezeichnete und dessen Politik sie \"„krank“\" mache. Unter krank verstand sie ein Gefühl der persönlichen Entwürdigung: „Er beleidigt meinen Verstand. Er beleidigt jeden Tag unser aller Verstand, und zwar mit der immer gleichen Dreistigkeit. Er wurde schon 100 Mal beim Lügen erwischt, er wird nach jeder Lüge entlarvt, und er lügt trotzdem weiter. Er tritt mir damit zu nahe.“ Müller unterzeichnete einen offenen Brief an die deutsche Bundeskanzlerin und den Bundesaußenminister, in dem diese darum gebeten werden, sich für die Freilassung des in Russland inhaftierten ukrainischen Filmemachers Oleh Senzow einzusetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Werk und Würdigungen.", "content": "Herta Müller begann als Gymnasiastin zu schreiben und veröffentlichte ihre Werke in den „Lenauschülerstimmen“, in „Universitas“ und dem „Kulturboten“ der \"Neuen Banater Zeitung\". In Timișoara stand Müller zunächst den Autoren der Aktionsgruppe Banat nahe: Richard Wagner, Ernest Wichner, Gerhard Ortinau, Rolf Bossert, William Totok, Johann Lippet und anderen. Nach der Zerschlagung der Gruppe durch den rumänischen Geheimdienst Securitate im Jahre 1976 organisierten sich die Autoren erneut im offiziellen Literaturkreis der Timișoaer „Schriftstellervereinigung Adam Müller-Guttenbrunn“ um den Dichter und Chefredakteur der örtlichen deutschsprachigen Zeitung Nikolaus Berwanger. In diesem Schriftstellerkreis, zu dem nun auch Helmuth Frauendorfer, Roland Kirsch, Horst Samson und Werner Söllner gehörten, war Herta Müller die einzige Frau. Die neuere Prosa aus Österreich, vor allem die Romane von Thomas Bernhard und Franz Innerhofer, und die Freundschaft zu Richard Wagner und dem Dichter Rolf Bossert wiesen die Richtung für ihre eigene Literatur. Sie wolle mit ihren Texten ausdrücken, wie Diktaturen Menschen ihrer Würde beraubten. Am 8. Oktober 2009 wurde die Verleihung des Nobelpreises für Literatur 2009 an Herta Müller bekanntgegeben. Sie habe „mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit“ gezeichnet, hieß es in der Würdigung. Begründet wurde die Vergabe des Nobelpreises mit der Intensität der von ihr verfassten Literatur.", "section_level": 1}, {"title": "Sprache und Poetologie Herta Müllers.", "content": "Herta Müller ist ihren Weg „immer neu und immer anders abgeschritten. Und doch ist ihr Stil sich auf eine einzigartige Weise gleich geblieben. Ein Stil, der, an der östlichen Peripherie des Deutschen angesiedelt, von einer robusten Handgreiflichkeit und zugleich zarten Textur ist“, befand Andrea Köhler in ihrem Beitrag in der \"NZZ\" 1993. Günther Rüther beschreibt zwanzig Jahre später die Sprache in Müllers Gesamtwerk so: „Von Buch zu Buch wechsele die Melodie, doch ihre Tonart sei unverwechselbar. Müllers spannungsreiche Bilderwelt sei eigentümlich: ‚Ihre Sprache ist bildreich und sparsam, schön und zugleich hart.‘“ Köhler leitet Müllers sprachliche Eigenheiten folgendermaßen her: Weil sich der Kern ihrer dörflich geprägten Sprache dem Schleifstein der städtischen Umgangsform hartnäckig widersetzte, haben sich deren raue Konturen beim Gang durch die Städte behauptet. „Eine Sprache, die den tückischen Jargon der Diktatur nicht elegant umschifft, sondern unbeugsam unterläuft, weil ihre poetische Wahrheit mit Todesangst erkauft ist.“ Müller bereichere heute thematisch und poetisch die deutsche Literatur in einer Weise, wie dies einst Franz Kafka, Joseph Roth oder Paul Celan vom Rand des deutschen Kultur- und Sprachraums in Ost- und Südosteuropa her vermocht hätten, so Rüther. Bedeutung, Verschiebung und das Unberechenbare Herta Müllers Sprache hat „sowohl etwas Verführerisches wie auch etwas Beunruhigendes.“ Sie ist „äußerst präzise, und dennoch oder vielleicht gerade deshalb, hat man als Leser den Eindruck, dass da etwas nicht stimmt“, so Sissel Lægreid in einem literaturwissenschaftlichen Beitrag von 2013. Es geht ihr beim Lesen von Herta Müller manchmal so „wie bei den Texten Kafkas, ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll und spüre dementsprechend ein gewisses Unbehagen.“ Man könne kaum zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden, denn es fehle der unmittelbare logisch-semantische Zusammenhang. Wenn man genau hinsieht, scheint das, was gesagt wird, „weder auf etwas Bestimmtes hin zu weisen noch etwas Sinnvolles im Hinblick auf die intendierte Meinung zu gewährleisten.“ Es werden pro Aussage mehrere Deutungsmöglichkeiten angelegt, die sich gegenseitig aufheben können, weil das Gesagte und Geschriebene über sich hinaus auf etwas anderes hintendiert. Was anscheinend da ist, erweist sich meist als etwas anderes. Hat man versucht, die semantische Leerstelle zu füllen, eine Bedeutung zu schaffen, muss der Entwurf im nächsten Schritt revidiert werden. Lægreid vermutet als Grund für ihr Unbehagen beim Lesen, dass in den Texten von Herta Müller „ein Missverhältnis oder ein fehlendes Gleichgewicht zwischen den Wörtern und den Dingen vorherrschend ist.“ Rüther formuliert es so: Müllers Wörter und Sätze entziehen sich einer klaren Zuordnung, „weil sie stets im Spannungsverhältnis zwischen Erzähler und Leser eine eigene neue Wirklichkeit erzeugen.“ Sie „eröffnen dem Leser Assoziationsräume“. Herta Müller hat erläutert, wie für sie beim Lesen und im eigenen Schreiben das Konstituieren von Bedeutung vonstattengehen kann: „... das, was man nicht aufschreibt, spürt man in dem, was man aufschreibt. Das Gesagte muss behutsam sein mit dem, was nicht gesagt wird./ Ich merke es an den Texten anderer Autoren, ich fühle es aus den Büchern. Das, was mich einkreist, seine Wege geht beim Lesen, ist das, was zwischen den Sätzen fällt und aufschlägt, oder kein Geräusch macht. Es ist das Ausgelassene“, so Müller in ihren poetologischen Essays \"Der Teufel sitzt im Spiegel. Wie Wahrnehmung sich erfindet\" (1991). Diese Auslassungen sind es, die den Lesern Freiräume und eigene Erfahrungsmöglichkeiten eröffnen und worin sich die eigene Wahrnehmung entfalten kann, schreibt Clemens Ottmers 1994. Müller hat auch darauf hingewiesen, welche Beweggründe es für ein bestimmtes Merkmal ihrer Sätze gibt, und warum sich dieses Merkmal im Prozess des Schreibens zeigt: „Die Unruhe ist in der Stille der Wahrnehmung ein Überfall. Versucht man den Überfall beim Schreiben zu treffen, die Drehung, durch die der Sprung ins Unberechenbare einsetzt, muß man in kurzen Takten seine Sätze schreiben, die von allen Seiten offen sind, für die Verschiebung.“ Der Erlebnishorizont kann mit Hilfe von Auslassungen sowohl auf Seiten der Autoren als auch auf Leser-Seite durchbrochen werden und die autobiographischen Grenzen des Textes werden beiderseits überschreitbar. Mit der Sprache könne man, so Herta Müller, über den „Teufelskreis der Diktaturen“ nicht alles aussagen, aber schriftlich könne „man sich über alles äußern und dadurch und durch andere Gesten“ – hier erinnert sie an ihre Mutter während der Deportation – „die Würde bewahren“. Dies sei die Freiheit, die der Unterdrückte habe. Die Freiheit werde umso größer, „je mehr Wörter wir uns nehmen können“. „Nichts stimmt, aber alles ist wahr.“ Die Wörter bilden eine Pantomime der Wirklichkeit in Aktion, parallel zu dieser Wirklichkeit. Es erinnere sie an die „akute Einsamkeit des Menschen“. Das Thema „Diktatur“ sei „immer implizit da“. Sprache als Werkzeug, „umgekehrte Ingenieurskunst“ Herta Müller schreibt 1991 zur Wirkung des Zerlegens: „Der Frosch des Diktators, hat man ihn zerlegt in einzelne Details, er provoziert.“ Aus Sicht von Stig Sæterbakken praktiziert Herta Müller „die umgekehrte Ingenieurskunst der Schriftstellerin“. Das Lesen wird ein bisschen wie wenn man ein Auto mental in seine Bestandteile zerlegt: „Je länger wir schauen, umso weniger Auto wird es und um so mehr Einzelteile, um so mehr erfahren wir darüber, woraus die Dinge wirklich bestehen, wie sie konstruiert und zusammengebaut sind.“ Müller konkretisiert Worte zu Dingen: Hunger wird zum Gegenstand, der Tod ein weißer Bart. Zu diesem Prozess gehört „die stringente Syntax und der ausgeprägt poetische Rhythmus all ihrer Texte, mit denen sie auch immer die Materialität von Sprache betont.“ Mittels dieser Demontage von Bedeutungskonstruktionen „können wir unser Bewusstsein für die einzelnen Bestandteile schärfen“ und mit Worten „Dinge aufeinander legen, Gegenstände so lange aufeinander stapeln, bis es zuviele werden und alles zusammenstürzt“, so Sæterbakken. In ihrem Schreibstil, so Müller, verwende sie oft Konjunktive, „damit es korrekt ist, aber die Sprache wirkt gestochen dadurch. Der Dialekt war nicht kompliziert, und das ist für mich schön und sinnlich. Wenn ich kann, gehe ich sofort in die direkte Rede. Die Sprache bleibt nah bei dem, woher man sie hat.“ „Ich mag keine abstrakten Begriffe in meinen Texten. Das Wort \"Diktatur\" zum Beispiel würde ich nie schreiben.“ Manchmal verwendet Müller eine weibliche Bezeichnung für Wörter, die im Deutschen männlich sind, wobei sie oftmals das Geschlecht bestimmter Wörter aus der rumänischen Sprache adaptiert. „Schreiben“ sei „auch hören“. Sie lese alles, was sie schreibe, „laut, und wenn es nicht gut“ klänge, dann stimme „etwas nicht. Die geschriebene Sprache sollte immer eine mündliche sein“. Müller kombiniert Auditives und Visuelles. Was bisher nicht materiell war, wird durch dieses Kombinieren materialisiert. Müllers philologischem Bewusstsein und sprachkritischem Anliegen kommt man auf die Spur, indem man versucht, „das Geschriebene nicht nur zu sehen, sondern auch zugleich zu hören.“ Müller weiter: „Sprache ist für mich etwas von außen. Sie kann alles, ich misstraue ihr auch. Es gibt sie nicht für sich, sie läuft nur parallel zu dem, was passiert.“ „Ich will in meinen Büchern sagen, was im Leben passiert. Sprache ist nur das Werkzeug.“ Dieses Zitat kann als Beispiel dafür dienen, wie Müller Sprache als Werkzeug nutzt. Was im Leben passiert, wird hier nicht nur grammatikalisch, sondern auch visuell deutlich gemacht: um wie viel voller die geschriebene Karte ist als der Satz danach mit „ich“. Nur der erste ist noch grammatikalisch vollständig, den beiden folgenden fehlt schon das Verb. Und es wird vom ersten zum zweiten zum dritten Satz nicht nur die Anzahl der Wörter gemindert, sondern auch die Anzahl der Silben.", "section_level": 2}, {"title": "Müllers Collagen.", "content": "Müller verwendet Collage als Metapher, als Struktur und als künstlerische Praxis. Collage als Motiv war zuerst in \"Reisende auf einem Bein\" (1989) zu finden. Inzwischen wird die Verbindung zwischen verschiedenen Modi des künstlerischen Ausdrucks in Müllers Werk zentraler. Die jüngeren Collagen bringen im Zusammenspiel von Bild und Sprache zunehmend das Poetische und Spielerische zur Geltung. Müller entgegnet auf die Gattungsfrage, es sei „eine Art zu schreiben, sonst gar nichts“. Mit der bildhaften Sprache in den Collagen verstehe sie sich nicht als bildende Künstlerin, es sei eher das „handwerkliche, das ihr dabei“ gefalle. Ihre Collagen seien zu instinktiv und intuitiv, sagte Herta Müller bei der Ausstellungseröffnung im Literaturhaus Berlin am 7. September 2012, bei der sie ihren neuesten Band \"Vater telefoniert mit den Fliegen\" vorstellte, der 187 Collagen umfasst. Susanne Beyer stellte 2012 in einem \"Spiegel\"-Interview mit Herta Müller fest, dass sich Literaturwissenschaftler „mit der Gattungsdefinition“ nicht leicht tun: „Der eine spricht von ‚Gedichtbildern‘, ein anderer von ‚Kürzestgeschichten‘ oder ‚Prosagedichten‘.“ Julia Müller etwa stellt fest, dass der Paratext bei allen vier Publikationen dieser Art, \"Der Wächter nimmt seinen Kamm. Vom Weggehen und Ausscheren\" (1995), \"Im Haarknoten wohnt eine Dame\" (2000), \"Die blassen Herren mit den Mokkatassen\" (2005) und \"Vater telefoniert mit den Fliegen\" (2012), über eine Gattung keinen Aufschluss gibt und eine Zuordnung daher als problematisch anzusehen ist. Es sei unklar, ob es sich um Lyrik mit zugehörigen Illustrationen handelt oder um Collagen mit Text- und Bildelementen. Ferner, ob jede Karte für sich ein abgeschlossenes Artefakt ist oder ob sich die einzelnen Seiten der Postkartenbücher zueinander verhalten wie Bestandteile eines Zyklus. In der Ausstellung „Wortkünstler/ Bildkünstler“ im Rahmen der Internationalen Tagen Ingelheim 2013 bildeten die Wort- und Textcollagen Müllers den radikalen, aber auch poetischen Endpunkt der Ausstellung. Die Autorin zeigte ihre Werke, in denen sie mit ausgeschnittenen Wörtern aus Zeitschriften häufig skurril anmutende Texte entstehen lässt, in Collagen von eigener bildkünstlerischer Ästhetik. Im März 2019 veröffentlichte die Literaturwissenschaftlerin Christina Rossi in der \"Neuen Zürcher Zeitung\" einen Essay, in dem sie den Fund früher Collagen aus dem Jahr 1989 im Archiv des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München präsentiert. Sie fand neun Collagen im Vorlass des Schriftstellers Richard Wagner, mit dem Herta Müller zu dieser Zeit verheiratet war. Müller hatte die Collagen im Sommer 1989 als Postkarten an Wagner gesandt. Die von Rossi gefundenen Collagenkarten stellen die frühesten bekannten Collagen Herta Müllers dar.", "section_level": 2}, {"title": "Niederungen (1982/84).", "content": "Ihr erstes Buch \"Niederungen\", dessen Manuskript vor der Veröffentlichung über vier Jahre vom Verlag zurückgehalten wurde, konnte 1982 in Rumänien nur in zensierter Fassung erscheinen. Während Intellektuelle „die kritische und sprachlich innovative Darstellung lobten“, empfanden Teile der Banater Schwaben ihr Werk als „Nestbeschmutzung“. Bereits die Veröffentlichung der in dem Band enthaltenen Satire \"Das Schwäbische Bad\" im Mai 1981 in der \"Neuen Banater Zeitung\" löste bei den Lesern zum Teil heftige Polemiken aus. In einer Leserbriefdiskussion fühlten sich einige Banater Schwaben „entlarvt, gedemütigt und beschimpft“. Die widersprüchliche Kritik setzte sich in westdeutschen Feuilletons fort.", "section_level": 2}, {"title": "Reisende auf einem Bein (1989).", "content": "Herta Müller schreibt mit \"Reisende auf einem Bein\" das Genre des Großstadtromans aus der Sicht einer fremden deutschsprachigen Frau um. Irene ist Mitte Dreißig und verlässt mit behördlicher Genehmigung ein von Militärs regiertes „anderes Land“. Sie kommt mit einem einzigen Koffer nach Westdeutschland, wo sie hofft, ein neues Zuhause zu finden. Das, was vertraut werden sollte, scheint allerdings ebenfalls ein „anderes Land“ zu sein. Sie findet Aufnahme in einem Übergangsheim und erhält schließlich die deutsche Staatsbürgerschaft. Zurechtgefunden hat Irene sich noch nicht. Sie stellt eine Collage her, die sie mit ihren Blicken schrittweise abtastet. Als Stadtläuferin lotet Irene die neue Stadt räumlich aus, die sie als Beobachterin und nicht als Teilhabende oder Anteilnehmende erlebt. Irene erkennt, dass ihr Leben zu Beobachtungen geronnen ist, die sie handlungsunfähig machen. Es gibt keinen Handlungsfaden. Die Labilität der Protagonistin Irene und ihre Kraft werden vor allem im Schreibstil zum Ausdruck gebracht. Weil die Normalität, die öffentlich zur Schau gestellt wird, in Irenes Wahrnehmung voll von Falschheit und Schwammigkeit ist und sie dem mit ihrer Sprache standzuhalten versucht, kann Irene ihre Vereinsamung nicht überwinden. Auch die Erzählweise kann sich auf einem Bein nur hüpfend voranbewegen. Der Schluss ist ambivalent, weil Irene einerseits davon träumt, weit wegzufahren und andererseits von Abschiednehmen nichts wissen will. In einer der ersten Rezensionen im November 1989 heißt es: „Die magische Beschwörung der Provinz als andauerndem psychosozialen Zustand beleidigt den Leser, der sich auf der Höhe der Zeit wähnt, in der er lebt, getragen von der allgemeinen Erwartung eines zukünftig noch größeren deutschen Glanzes. Irenes Westen leuchtet nicht. Sie ist mit der Passivität der Randständigen geschlagen, hier wie dort, in Kreuzberg und in Nitzkydorf.“ (Günter Franzen in \"Die Zeit\", Ausgabe vom 10. November 1989)", "section_level": 2}, {"title": "Atemschaukel (2009).", "content": "2009 wurde Müllers Roman \"Atemschaukel\", der durch ein Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung gefördert wurde, für den Deutschen Buchpreis nominiert und gelangte ins Finale der besten sechs Romane. In diesem Buch zeichnet die Autorin die Deportation eines jungen Mannes in ein sowjet-ukrainisches Arbeitslager nach, das exemplarisch für das Schicksal der deutschen Bevölkerung in Siebenbürgen nach dem Zweiten Weltkrieg steht. Als Modell diente ihr dabei das Erleben des 2006 verstorbenen Lyrikers und Georg-Büchner-Preisträgers Oskar Pastior, dessen mündliche Erinnerungen Herta Müller in mehreren Heften notiert hat. Viele Jahre später während ihrer Gespräche mit Oskar Pastior über seine Deportation erzählte er ihr Dinge, die sie an diese Begebenheiten ihrer Jugend erinnerten. Ihr Großvater hatte nach dem Ende des Ersten Weltkriegs resümiert: „Wenn die Fahnen flackern, rutscht der Verstand in die Trompete.“ Dies wurde der Leitspruch ihres Lebens. „Ich beschloss, die Trompete nicht zu blasen.“ Die „Todesangst“ erzeuge „Lebenshunger“ und dieser den „Worthunger“. In ihrer Rede zur Verleihung des Nobelpreises nannte sie als Hintergrund zum Roman Personen und Umstände, die ihr das Schreiben ermöglicht hätten, so Oskar Pastiors Einfluss, aber auch die Liebe ihrer Mutter, die sie in der Frage konzentrierte: „Hast du ein Taschentuch [dabei]?“ Kein anderer Gegenstand im Haus wäre so wichtig gewesen wie das Taschentuch. Es sei universell nutzbar gewesen: für Schnupfen, Nasenbluten, die verletzte Hand, das Weinen oder das Draufbeißen, um das Weinen zu unterdrücken. Eines hätte ihr auf einer Treppe als Büro gedient, als ihr Betrieb in Rumänien versuchte, sie zu entlassen. Das Fragen nach dem Taschentuch brächte sie mit der Einsamkeit des Menschen, aber auch mit der Sicherheit, die die Mutter ihr bot, in Verbindung.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Müllers poetologische Praxis lässt sich als ein ästhetisch inszeniertes Widerstandsmanöver beschreiben. Zunehmend werden in Müllers Werk die Collagen zentraler. Sie verbinden das Visuelle mit dem Sprachlichen und weisen neuerdings in Bauweise und Inhalt eine Wendung zum Poetischen und Spielerischen auf. Müller stehe auch dadurch in Verbindung mit Friedrich Hölderlin, dass ihre Lyrik an Intensität zunehme, so die Jury des Tübinger Hölderlin-Preises 2015. Seit 1989 \"Reisende auf einem Bein\" erschienen ist, sind in Feuilletons Aussagen zu lesen gewesen, die wie asylbehördliche Vorbehalte in Außenstellen von Ausländerämtern klingen, befand Michael Naumann in seiner Rezension von \"Der König verneigt sich und tötet\" 2003 und fährt fort, da stehe etwas in dieser Art: „Zwar schreibe sie mit kraftvollen Metaphern über die Schrecken einer Diktatur, zwar gelinge ihr dies in einer eigentümlichen, unverwechselbaren Sprache – indes, dies alles spiele sich im Ausland ab....“ Müllers Werk zeichnet sich gemäß Martina Wernli durch zwei Besonderheiten aus: Die Autorin mache einerseits „ihr Schreiben zum Thema“ und lasse so „die Grenze zwischen poetischen, poetologischen und Anlass-gebundenen Texten“ verschwimmen, andererseits lösten in ihrem Werk Gegenstände eine Narration aus:", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Herta Müller erhielt unter anderem folgende Auszeichnungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Herta Müller (* 17. August 1953 in Nițchidorf, Volksrepublik Rumänien) ist eine deutsche Schriftstellerin, die im rumänischen Banat aufgewachsen ist und 1987 in die Bundesrepublik Deutschland ausreiste. In ihren Werken thematisiert Müller die Folgen der kommunistischen Diktatur in Rumänien. ", "tgt_summary": null, "id": 1060400} {"src_title": "Ginsterkatzen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schreibweisen.", "content": "In der Geometrie wird der Bezugspunkt (Ursprung) in der Regel mit formula_1 (für lat. \"origo\") bezeichnet. Die Schreibweise für den Ortsvektor eines Punktes formula_2 ist dann: Gelegentlich werden auch die Kleinbuchstaben mit Vektorpfeil benutzt, die den Großbuchstaben entsprechen, mit denen die Punkte bezeichnet werden, zum Beispiel: Auch die Schreibweise, dass der Großbuchstabe, der den Punkt bezeichnet, mit einem Vektorpfeil versehen wird, ist üblich: Vor allem in der Physik wird der Ortsvektor auch \"Radiusvektor\" genannt und mit Vektorpfeil als formula_6 oder (insbesondere in der theoretischen Physik) halbfett als formula_7 geschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele und Anwendungen in der Geometrie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verbindungsvektor.", "content": "Für den Verbindungsvektor formula_8 zweier Punkte formula_2 und formula_10 mit den Ortsvektoren formula_11 und formula_12 gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Kartesische Koordinaten.", "content": "Für die Koordinaten des Ortsvektors formula_3 des Punktes formula_2 mit den Koordinaten formula_16 gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Verschiebung.", "content": "Eine Verschiebung um den Vektor formula_18 bildet den Punkt formula_19 auf den Punkt formula_20 ab. Dann gilt für die Ortsvektoren:", "section_level": 2}, {"title": "Drehung um den Ursprung.", "content": "Eine Drehung in der Ebene mit Drehzentrum formula_1 um den Winkel formula_24 gegen den Uhrzeigersinn kann in kartesischen Koordinaten wie folgt mit Hilfe einer Drehmatrix beschrieben werden: Ist formula_25 der Ortsvektor eines Punktes formula_19 und formula_27 der Ortsvektor des Bildpunkts formula_28, so gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Affine Abbildung.", "content": "Eine allgemeine affine Abbildung, die den Punkt formula_19 auf den Punkt formula_28 abbildet, kann mit Ortsvektoren wie folgt dargestellt werden: Hierbei ist formula_33 der Ortsvektor von formula_19, formula_35 der Ortsvektor von formula_28, formula_37 eine lineare Abbildung und formula_18 ein Vektor, der eine Verschiebung beschreibt. In kartesischen Koordinaten kann die lineare Abbildung formula_37 durch eine Matrix formula_40 dargestellt werden und es gilt: Im dreidimensionalen Raum ergibt dies: Entsprechende Darstellungen gibt es auch für andere Dimensionen.", "section_level": 2}, {"title": "Parameterdarstellung einer Geraden.", "content": "Die Gerade durch die Punkte formula_2 und formula_10 enthält genau die Punkte formula_19, deren Ortsvektor formula_33 die Darstellung besitzt. Man spricht hier auch von der Parameterform einer Geradengleichung.", "section_level": 2}, {"title": "Normalenform der Ebenengleichung.", "content": "Die Ebene durch den Punkt formula_2 \"(Stützpunkt)\" mit Normalenvektor formula_50 enthält genau die Punkte formula_19, deren Ortsvektor formula_33 die Normalengleichung erfüllt. Dabei ist formula_54 der Ortsvektor \"(Stützvektor)\" des Stützpunkts formula_2 und der Malpunkt bezeichnet das Skalarprodukt.", "section_level": 2}, {"title": "Ortsvektor in verschiedenen Koordinatensystemen.", "content": "Der durch einen Ortsvektor beschriebene Punkt kann durch die Koordinaten eines Koordinatensystems ausgedrückt werden, wobei der Bezugspunkt des Ortsvektors normalerweise in den Koordinatenursprung gelegt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Kartesische Koordinaten.", "content": "Üblicherweise wird der Ortsvektor in kartesischen Koordinaten in der Form definiert. Daher sind die kartesischen Koordinaten gleichzeitig die Komponenten des Ortsvektors.", "section_level": 2}, {"title": "Zylinderkoordinaten.", "content": "Der Ortsvektor als Funktion von Zylinderkoordinaten ergibt sich durch Umrechnen der Zylinderkoordinaten in die entsprechenden kartesischen Koordinaten zu Hier bezeichnet formula_58 den Abstand des Punktes von der formula_59-Achse, der Winkel formula_60 wird von der formula_61-Achse in Richtung der formula_62-Achse gezählt. formula_58 und formula_24 sind also die Polarkoordinaten des orthogonal auf die formula_61-formula_62-Ebene projizierten Punktes. Mathematisch gesehen wird hier die Abbildung (Funktion) betrachtet, die den Zylinderkoordinaten formula_67 die kartesischen Koordinaten formula_68 des Ortsvektors zuordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Kugelkoordinaten.", "content": "Der Ortsvektor als Funktion von Kugelkoordinaten ergibt sich durch Umrechnen der Kugelkoordinaten in die entsprechenden kartesischen Koordinaten zu Hierbei bezeichnet formula_70 den Abstand des Punktes vom Ursprung (also die Länge des Ortsvektors), der Winkel formula_24 wird in der formula_61-formula_62-Ebene von der formula_61-Achse aus in Richtung der formula_62-Achse gemessen, der Winkel formula_76 ist der Winkel zwischen der formula_59-Achse und dem Ortsvektor.", "section_level": 2}, {"title": "Physik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Himmelsmechanik.", "content": "Um die Position eines Himmelskörpers, der sich auf einer Umlaufbahn um ein Schwerezentrum bewegt, anzugeben, wird in der Himmelsmechanik als Ursprung des Orts- oder Radiusvektors dieses Schwerezentrum gewählt. Der Radiusvektor liegt dann stets in Richtung der Gravitationslinie. Die Strecke des Ortsvektors wird \"Fahrstrahl\" genannt. Der Fahrstrahl spielt eine zentrale Rolle beim zweiten Keplerschen Gesetz (Flächensatz).", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Ortsvektor (auch Radiusvektor oder Positionsvektor) eines Punktes bezeichnet man in der Mathematik und in der Physik einen Vektor, der von einem festen Bezugspunkt zu diesem Punkt (Ort) zeigt. In der elementaren und in der synthetischen Geometrie können diese Vektoren als Klassen von verschiebungsgleichen Pfeilen oder gleichwertig als Parallelverschiebungen definiert werden. ", "tgt_summary": null, "id": 2133561} {"src_title": "Eishockey-Bundesliga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Schdanow verlor früh seinen Vater, einen Volksschulinspektor, weshalb seine Schulausbildung Lücken aufwies. Er besuchte die 3. bis 7. Klasse der Realschule in Twer, verbrachte ein halbes Jahr an der Moskauer Landwirtschaftsschule und vier Monate an der Unteroffiziersschule in Tiflis, wo man ihm eine „nicht abgeschlossene Mittelschulbildung“ bescheinigte. 1916 wurde er in die russische Armee eingezogen. Bereits 1915 schloss er sich dem bolschewistischen Flügel der SDAPR an. Im Jahr 1917, Schdanow war Stabsfeldwebel im 136. Infanterieregiment, war er an der revolutionären Bewegung aktiv beteiligt. Schdanows Führungsqualitäten und sein Agitationstalent brachten ihm den Posten eines Vorsitzenden im revolutionären Soldatenrat ein. Von Januar 1918 an wirkte er als Kreislandwirtschaftssekretär in Schadrinsk. Von 1918 bis 1920 war er Politagitator in der Roten Armee und gleichzeitig Redakteur der Zeitung \"Twerskaja Prawda\". Seit 1925 war er Kandidat und seit 1930 Mitglied des ZK der KPdSU (B), ab 1935 Kandidat und ab 1939 Mitglied des Politbüros. Als Nachfolger des ermordeten Kirow war Schdanow von 1934 bis 1944 Gebiets- und Stadtsekretär der Parteiorganisation Leningrads. In dieser Zeit war er als radikaler und erbarmungsloser „Säuberer“ bekannt. Im Juni 1940 wurde er in das zuvor okkupierte Estland entsandt, um eine sowjetfreundliche Regierung zu installieren und das Land der Sowjetunion anzugliedern. Während des Zweiten Weltkrieges und der 900 Tage dauernden Leningrader Blockade durch die deutsche Wehrmacht war er Generaloberst im Kriegssowjet der Stadt. 1944–1947 war er Vorsitzender der Alliierten Kontrollkommission für Finnland. Nach 1945 bekämpfte er als Führer einer nach ihm benannten repressiven Kulturpolitik, der so genannten \"Schdanowschtschina\", Schriftsteller wie Achmatowa, Pasternak und Soschtschenko, Regisseure wie Eisenstein und Komponisten wie Prokofjew und Schostakowitsch. Von ihm stammt in diesem Zusammenhang der Ausdruck „Speichellecker des Westens“ (). Am 25. September 1947 hielt er als Vertreter der sowjetischen Delegation auf der Gründungsversammlung des Kominform seine berühmt gewordene \"Zwei-Lager-Theorie\"-Rede als Gegenrede zu den von US-Präsident Truman am 12. März 1947 in der so genannten Truman-Doktrin dargelegten Ideen. Beide Reden gelten als wichtige Meilensteine in der Entwicklung weg von der Anti-Hitler-Koalition hin zum Kalten Krieg. Bis zu seinem Tod galt er als möglicher Nachfolger Stalins. 1948 erkrankte er und starb am 31. August 1948 überraschend an einem Herzinfarkt. Kunstfehler bei seiner Behandlung trugen, obwohl kein jüdischer Arzt beteiligt war, zwei Jahre nach seinem Tod zu der antisemitischen Kampagne gegen eine angebliche Ärzteverschwörung im Kreml bei. Schdanow wurde an der Kremlmauer beerdigt. Schdanows Sohn Juri war von 1949 bis 1952 mit Stalins Tochter Swetlana Allilujewa verheiratet. Schdanows Geburtsort Mariupol in der Ukrainischen SSR wurde 1948 zu seinen Ehren in \"Schdanow\" umbenannt und behielt diesen Namen bis 1989. Die Staatliche Universität Leningrads trug von 1948 bis 1989 den Namen Schdanows.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrei Alexandrowitsch Schdanow (, in DDR-Transliteration \"Shdanow\", wiss. Transliteration \"\"; * in Mariupol, Gouvernement Jekaterinoslaw, Russisches Kaiserreich (heute Oblast Donezk, Ukraine); † 31. August 1948 in Moskau) war ein sowjetischer Politiker und enger Mitarbeiter Stalins.", "tgt_summary": null, "id": 242522} {"src_title": "Entgelt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wolga-Sprachen.", "content": "Die Wolga-Finnen sprechen bzw. sprachen Wolga- oder Wolga-finnische Sprachen, die eine Untergruppe der finno-ugrischen Sprachen bilden. Die unmittelbare genetische Verwandtschaft dieser Sprachen ist jedoch in Frage gestellt, da keine gemeinsame wolgafinnische Grundsprache rekonstruiert werden kann. Darum handelt es sich hier eher um eine areale als um eine genetische Einteilung.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung und Siedlungsgebiet.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zurückgehende Bevölkerungszahlen in der Gegenwart.", "content": "Die Bevölkerungsgröße der Wolga-Finnen, insbesondere der Mordwinen sinkt in den letzten Jahrzehnten rasant. Im Jahr 2010 wurde nach der Allrussischen Volkszählung die Zahl der Mari mit 547.000, die der Mordwinischen Volksgruppen mit 744.000 angegeben. Gegenüber der Zählung vor 20 Jahren ist das bei den Mordwinen ein Rückgang um mindestens ein Viertel (1989 noch 1.153.900). Der Sprachwechsel zum Russischen hat in diesem Fall auch einen Wechsel der Identität nach sich gezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Das Siedlungsgebiet an der mittleren Wolga.", "content": "Die Namenskomponente \"Finnen\" ist verwirrend, da sie eine unmittelbare Verwandtschaft mit den an der Ostsee lebenden einer anderen Unterkategorie der finno-ugrischen Sprachen zugehörenden Finnen nahelegt. Etwas wie ein \"Wolga-Finnland\" gibt es aber nicht, wiewohl an der mittleren Wolga nach älteren, inzwischen angefochtenen Hypothesen die gemeinfinnische Urheimat gelegen haben könnte. Die wolga-finnischen Bevölkerungsgruppen und ihre unmittelbaren Vorfahren leben seit mindestens zwei Jahrtausenden in dem Flusssystem der mittleren Wolga, an den Ufern der Belaja, Mokscha, Oka, Sura und in der historischen Landschaft Meschtschora. Heute umfasst dieses Territorium ein gutes Dutzend Teilrepubliken und Gebiete der Russischen Föderation. Innerhalb dieses Bundesstaates bestehen zwei Teilrepubliken, in deren Wolga-Finnen sogenannte Titularvölker, also namensgebend, sind: Mari El und die Republik Mordowien. Innerhalb dieser nominell autonomen Teilstaaten sind die Wolga-Finnen de facto aber Minderheiten gegenüber der Bevölkerungsmehrheit der Russen. Große Teile vor allem der Mordwinen leben in sämtlichen umliegenden Gebieten und Republiken und auch östlich der Wolga in Baschkortostan, wo sich auch das kompakte Siedlungsgebiet der Ost-Mari befindet.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bis zum Fall von Kasan (1552).", "content": "Die Wolga-Finnen spielten eine eigenständige historische Rolle im spätantiken und mittelalterlichen Osteuropa. Sie gehörten häufig zum Einflussbereich der vom Süden ausgehenden osteuropäischen multiethnischen Stammeszusammenschlüsse und Großstaaten, wie etwa der Gotischen Konföderation, deren Kerngebiet sich in der heutigen südlichen Ukraine befand. In diesem Zusammenhang werden unter anderem die \"Sremniscans\" (die alte Fremdbezeichnung der Mari lautet: \"Tscheremissen\"), \"Mordens\" (Mordwinen) und \"Merens\" (Merja) im 6. Jahrhundert von Jordanes in seine der Getica erwähnt. Ausgangspunkt mehrerer „altrussischer“ Städtegründungen (Murom, Rjasan und andere) waren befestigte Großsiedlungen der Merja sowie der Muroma, Meschtscheren und anderer vermutlich altmordwinischer Gruppen. Die nordwestlichsten Teile des Gebietes der Wolga-Finnen wurden in das Kiewer Reich einbezogen. Das sowohl von Slawen, als auch von Wolgafinnen bewohnte Fürstentum Murom-Rjasan führte Kriege mit den mordwinischen Fürstentümern in der Waldsteppe westlich der Wolga (12./13. Jahrhundert). Letztere blieben zumindest autonom und wurden in russischen Chroniken als \"Purgasower Wolost\" bzw. das Land des \"Ijadzor\" (Erzjanisch: Fürst) Purgas und \"Pureschewer Wolost\" bzw. das Land des \"Kanasor\" (Mokschanisch: Herrscher) Peresch bezeichnet. Im Rahmen solcher Auseinandersetzungen erlitt beispielsweise Konstantin von Murom 1103 eine vernichtende Niederlage durch die Mokscha. Den Mongolen unter Batu Khan gelang es 1238/39 erst im zweiten Anlauf die mordwinischen Fürsten vernichtend zu schlagen. Bis zur russischen Eroberung durch das Großfürstentum Moskau bzw. das Zarentum Russland spielte auch das Reich der Wolgabulgaren (seit dem 10. Jahrhundert), vor allem aber seit 1240 die Goldene Horde und das tatarische Khanat Kasan (bis 1552) eine zentrale politische Rolle an der mittleren Wolga.", "section_level": 2}, {"title": "Unter russischer und sowjetischer Herrschaft.", "content": "Die Angliederung der Gebiete der Wolga-Finnen an Russland im 15. und 16. Jahrhundert und die schon vorher begonnene Christianisierung der wolga-finnischen Bevölkerung führte zu einer massiven Ostmigration hinter die Wolga und das Ural-Vorland. Die Bekehrung zum orthodoxen Christentum zog sich über Jahrhunderte hin und hatte ihren Höhepunkt in den Massenzwangstaufen im 18. Jahrhundert. Zumindest Teile der Mari (vor allem die Ost-Mari) konnten sich dem erfolgreich widersetzen und haben bis heute ihre traditionelle vorchristlichen Religion erhalten. Damit sind sie bei allen Neuentwicklungen in ihren Glauben und Ritualen die letzten Heiden Europas, deren jahrtausendalte religiöse Traditionslinie nicht unterbrochen wurde. Der Prozess der Russifizierung hat sich bis in die Gegenwart fortgesetzt und die Identität der Wolga-Finnen erheblich beeinflusst. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts und vor allem in den 1920er Jahren kam es jedoch zu einem kurzen kulturellen Aufschwung der Wolga-Finnen. Das Schulwesen, die Entstehung einer Buchproduktion in den eigenen Sprachen, die Gründung nationaler kultureller und wissenschaftlicher Einrichtung (Theater, Museen, Forschungsinstitute) fällt in diese Zeit. Die Bildung der autonomen Sowjetrepubliken Mordwinische ASSR und Mari ASSR innerhalb der RSFSR (als eigenständige Teilstaaten 1936) schuf für diese Völker zwar einen staatsrechtlichen Entwicklungsrahmen, fiel aber bereits mit den großen Repressionen der Stalin-Zeit zusammen. Dieser stand am Beginn eine neue Phase der Russifizierungpolitik, die zum Beispiel 1970 zur Schließung der mokschanischen und ersjanischen Oberstufe in den Schulen führte. Danach wurde nur noch das Fach Mordwinische Sprache und Literatur gelehrt.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Ende der Sowjetunion.", "content": "Seit Beginn der Perestrojka entstanden in den 1980er und 1990er Jahren national-kulturelle Bewegungen der den Wolga-Finnen zugehörigen Völker, die teilweise auch regionalistische, autonomistische und nationalistische Tendenzen vertraten und vertreten. Dazu gehören \"Mastorawa\", \"Wajgel\" und die \"Union des Mordwinischen Volkes\" bei den Ersja und Mokscha, die deutlicher nationalistischen Organisationen \"Ersjan' Mastor\", das nur die Ersja vertritt und die rein mokschanische \"Jurchtawa\". Bei den Mari entstand bereits 1998 die Bewegung \"Mari Uschem\". Seit den frühen 1990ern finden Kongresse der jeweiligen Völker statt, die eine strömungsübergreifende Plattform für nationale Forderungen zu formulieren versuchen. Die religiöse Wiedergeburt führte einige national orientierte Gruppen in den 1990ern zu einer Zuwendung zum Luthertum als \"finnischer Religion\", andere zum Anknüpfen an die heidnische Tradition, was bei den Mordwinen die Neuerfindung einer solchen einschloss. Auch die ursprünglich nur noch im abgelegenen ländlichen Raum verbreitete traditionelle nichtchristliche Mari-Religion hat einige Veränderungen erfahren, wurde institutionalisiert und hat unter dem Namen \"Marij Jumyjüla\" (Mari: Марий Юмыйӱла) in Mari El einen offiziellen Status erlangt. Zu dieser Religion bekennt sich deutlich mehr als ein Viertel der Mari-Bevölkerung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Bezeichnung Wolga-Finnen fasst nach sprachlichen, historisch-geographischen und teilweise auch kulturellen Kriterien mehrere gegenwärtige und historische finno-ugrische Völker im zentralen Osteuropa zusammen. ", "tgt_summary": null, "id": 1621629} {"src_title": "Kommunikationswissenschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindevertretung.", "content": "Bei der Kommunalwahl 2013 erhielt die CDU von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung sieben Sitze. Die Wählergemeinschaft FWG hat sechs Sitze errungen. Ein Mitglied der FWG ist mittlerweile aus der Wählergemeinschaft ausgetreten und fraktionslos. Seit der Kommunalwahl 2018 umfasst die Gemeindevertretung elf Mitglieder, davon sechs von der CDU und fünf von der Wählergemeinschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: „In Silber ein schräglinker blauer Wellenbalken, begleitet oben von einem linksgewendeten, sitzenden roten Fuchs mit erhobener linker Tatze, unten von zwei aufrechten grünen Buchenblättern.“ In dem 1982 genehmigten Wappen werden die vier Ortsteilen symbolisch dargestellt: Der Fuchs repräsentiert Voßloch, das Fließgewässer Offenau trennt den gleichnamigen Ortsteil vom übrigen Gemeindegebiet. Je ein Buchenblatt steht für die verbleibenden Ortsteile, womit den Namen Bokholt (Niederdeutsch: Buchenholz) und Redder (enger Feldweg zwischen Knicks mit Laubgehölzen wie Buchen) Rechnung getragen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Bokholt-Hanredder liegt an der L 75, die von Elmshorn nach Barmstedt führt. Die Gemeinde ist durch die Eisenbahn Elmshorn-Barmstedt-Bad Oldesloe (EBO), die heute zur AKN gehört, mit Elmshorn und Henstedt-Ulzburg verbunden. Die Züge werden in der Region auch „Kuddl Barmstedt“ oder nur kurz „Kuddl“ genannt. „Kuddl“ hält am Bahnhof Voßloch regelmäßig; in Bokholt befindet sich eine Bedarfshaltestelle. Der Ortsteil Offenau ist mit einer Buslinie mit Elmshorn verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In Bokholt gibt es eine Grundschule, die allerdings keine eigene Verwaltung besitzt, sondern in Barmstedt verwaltet wird. Weiterführende Schulen befinden sich in den Nachbargemeinden Elmshorn und Barmstedt. Neben der Grundschule befindet sich der Kindergarten Fuchsbau mit nachmittäglicher Betreuung für die Grundschulkinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bokholt-Hanredder (niederdeutsch: \"Bookholt-Hanredder\") ist eine Gemeinde nordwestlich von Hamburg im Norden des Kreises Pinneberg in Schleswig-Holstein. Die Gemeinde besteht aus den Ortschaften Bokholt, Hanredder, Offenau und Voßloch.", "tgt_summary": null, "id": 1139983} {"src_title": "Eric Ambler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Familie der Grafen Berchtold stammte ursprünglich aus Tirol und besaß ausgedehnte Ländereien in Mähren. Leopold war der Sohn von Graf Sigmund von Berchtold (1834–1900) und dessen Frau geborene Gräfin Trauttmansdorff. Er wuchs auf Schloss Buchlau in Mähren auf. Dort lernte er auch die tschechische, slowakische und ungarische Sprache. Nach der Ablegung des Staatsexamens trat er 1887 bei der Statthalterei in Brünn in den Staatsdienst ein. 1894 legte Berchtold die Diplomatenprüfung ab und wurde als Legationssekretär der Botschaft Paris zugeteilt. Er heiratete Gräfin Ferdinandine Károlyi, Erbin großer Besitztümer in der heutigen Slowakei, und bekam mit ihr drei Söhne, von denen zwei schon als Kinder starben. 1897 ging er als erster Sekretär an die Botschaft nach London und 1903 als Botschaftsrat nach Sankt Petersburg und erlebte dort die russische Niederlage im Krieg gegen Japan. Berchtold war von Dezember 1906 bis 1911 österreichischer Botschafter in Sankt Petersburg. 1908 initiierte er eine Zusammenkunft von Außenminister Alois Lexa von Aehrenthal mit dem russischen Außenminister Iswolski in seinem Schloss Buchlau. Am 16. September 1908 vereinbarten hier die beiden Reiche im Vorfeld der Bosnischen Annexionskrise das \"Abkommen von Buchlau\", nach dem die Donaumonarchie Bosnien-Herzegowina erhalten und Russland die freie Durchfahrt durch die Dardanellen gewinnen sollten. Am 17. Februar 1912 wurde Berchtold vom Kaiser und König zum Minister des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußern und damit zum Vorsitzenden des gemeinsamen Ministerrates ernannt. Er trat sein Amt an, nachdem die Politik seines Vorgängers Aehrenthal Österreich in die internationale Isolation geführt und vor allem das Verhältnis zu Russland verschlechtert hatte. Berchtold verfolgte diesen Kurs weiter. Er war Vertreter einer anti-serbischen Politik und initiierte deshalb – um Serbien vom Mittelmeer fernzuhalten – die Gründung von Albanien. Nach der Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 (Attentat von Sarajevo) formulierte und vertrat er am 23. Juli 1914 das Ultimatum an Serbien, dessen Ablehnung letztlich den Ersten Weltkrieg einleitete. Nach seinem Rücktritt als Außenminister mit 13. Jänner 1915, zu dem ihm Franz Joseph I. die Brillanten zum Großkreuz des St.-Stephans-Ordens verlieh, wurde Berchtold Berater des Thronfolgers und späteren Kaisers und Königs Karl I., dem er von Mai bis November 1918 als (letzter) Obersthofmeister diente. Anfang November 1918 begleitete er einen Transport von habsburgischen Juwelen aus der Schatzkammer in der Wiener Hofburg in die Schweiz, um ihre weitere Disposition durch Karl I. zu ermöglichen. Berchtold blieb dann in der Schweiz, lebte aber seit 1923 zurückgezogen vorwiegend in Ungarn. Berchtold starb 1942 auf seinem Gut im ungarischen Peresznye bei Güns, nahe der österreichischen (damals reichsdeutschen) Grenze.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Krisen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Balkankriege 1912/1913.", "content": "Während des Ersten Balkankrieges (im Oktober 1912) strebte Berchtold, neben minimalen Grenzberichtigungen, einen engen wirtschaftlichen Anschluss Serbiens an die Monarchie an. Einen serbischen Adriazugang lehnte der Außenminister ab. Daher erschuf er ein autonomes Albanien und wollte die wirtschaftlichen Interessen der Monarchie auf dem Balkan, durch den Bau einer Bahn nach dem in einen Freihafen umgewandelten Saloniki, sichern. Seine Zollunionspläne mit Serbien und Montenegro verfolgten den Zweck, diese Staaten durch eine wirtschaftliche Angliederung politisch auszuschalten. Bereits in der Bosnischen Annexionskrise, noch stärker aber während der Balkankriege, tauchten Pläne auf, die südslawische Frage durch Annexion Serbiens zu lösen. Auch Berchtold war schon beim Gemeinsamen Ministerrat am 2. Mai 1913, während der Skutari-Krise, für die Angliederung Serbiens als gleichberechtigter Teil der Monarchie. Berchtold enthüllte das politische Programm der Monarchie nach den Balkankriegen in einer noch vor dem Attentat von Sarajevo konzipierten Denkschrift vom 1. Juli 1914:", "section_level": 2}, {"title": "Julikrise 1914.", "content": "Nach dem Attentat von Sarajevo übernahm der vorher ablehnende Berchtold selbst die Führung der \"Kriegspartei\". Franz Conrad von Hötzendorf wollte auf die Nachricht vom Attentat sofort mit dem Angriff auf Serbien beginnen, aber Berchtold und Kaiser Franz Joseph hielten eine Untersuchung und eine diplomatische Vorbereitung für notwendig. Am Ministerrat für gemeinsame Angelegenheiten vom 7. Juli 1914 forderte Berchtold, „Serbien durch eine Kraftäußerung für immer unschädlich zu machen“. Es war Berchtolds Taktik in der Julikrise, so zu tun, als habe man kein Interesse an der Annexion Serbiens. Österreichisch-ungarische Diplomaten in Sankt Petersburg und London betonten wiederholt, die Monarchie habe keine Eroberungsabsichten in Serbien. Berchtold ließ dem russischen Außenminister Sasonow mitteilen: Am 29. Juli hingegen wurde diese Botschaft vermieden: eine Regierung könne nicht voraussehen, ließ man in London wissen, was sie nach einem siegreichen Krieg tun würde. Es sei aber natürlich, dass „alle auf unser Desinteressement bezüglichen Erklärungen nur für den Fall gelten, dass der Krieg zwischen uns und Serbien lokalisiert bleibe“. Der Gefahr, die durch ein Eingreifen Russlands drohte, war man sich bei den Entscheidungsträgern sehr wohl bewusst, aber man konnte und wollte den dringenden Wunsch, gegen Serbien loszuschlagen, offenbar nicht mehr unterdrücken. Berchtold schrieb noch während der Julikrise, am 25. Juli: Die Verantwortung für diese fatalen Entscheidungen Österreich-Ungarns lag bei Kaiser und König Franz Joseph und seinen Ratgebern: Berchtold, den beiden Ministerpräsidenten Karl Stürgkh und Stephan Tisza sowie Generalstabschef Conrad. Das österreichische Parlament war im März 1914 vom Kaiser und Stürgkh vertagt worden und wurde nicht gefragt.", "section_level": 2}, {"title": "Italienische Forderungen.", "content": "Berchtold unterließ es absichtlich, die (offiziell) Verbündeten Italien und Rumänien von der beabsichtigten Aktion gegen Serbien zu unterrichten, da er voraussah, dass diese ihre Zustimmung nur gegen Kompensationen geben würden. Der italienische Botschafter in Wien erklärte Berchtold am 19. Dezember 1914, Italien verlange Kompensationen auch bei „partialer, permanenter oder temporärer... territorialer Besetzung“, aber auch wenn die Monarchie „Vorteile nicht territorialer Natur, ja selbst bloß politische Einflussnahme oder wirtschaftliche Privilegien“ erlange. Durch die Botschafter in Rom, Bernhard von Bülow und Karl Macchio, gedrängt, gab Berchtold nach und schlug am 9. Januar 1915 Franz Joseph vor, das Trentino abzutreten. Der Kaiser und der ungarische Ministerpräsident Stephan Tisza wollten aber davon nichts wissen. Auf Betreiben des mächtigen Tisza wurde Berchtold am 13. Januar 1915 vom Kaiser als Außenminister durch den Ungarn Stephan Burián ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeit und Varia.", "content": "Von Zeitgenossen wurde Berchtold als liebenswürdiger, feinsinniger, taktvoller und gebildeter Grandseigneur geschildert, bescheiden, selbstironisch aber auch unsicher und weltfremd. Jagd, Pferdesport, Frauen und Freunde standen oft im Vordergrund, der politischen Wirklichkeit blieb er fern. Eine echte Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen und Ideen der Völker des Reiches war ihm nicht möglich. Zu seiner Zeit als Karls Obersthofmeister hatte der Kaiser den neuen Minister Josef Redlich in Privataudienz empfangen und ihm gesagt: „... er hätte den Krieg nie erklärt; aber er sei damals nur ein kleiner Offizier gewesen...“ Der „wohl Hauptverantwortliche“ – Berchtold – stand unterdessen als Oberstkämmerer im Vorzimmer, bemerkt dazu Anton Mayr-Hartig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leopold Graf Berchtold (vollständiger Name \"Graf Leopold Anton Johann Sigismund Josef Korsinus Ferdinand Berchtold von und zu Ungarschitz, Fratting, und Pullitz\"; ; * 18. April 1863 in Wien; † 21. November 1942 in Peresznye, Komitat Eisenburg) war ein österreichisch-ungarischer Politiker und spielte eine wichtige Rolle in der Julikrise, die zum Ersten Weltkrieg führte.", "tgt_summary": null, "id": 1837907} {"src_title": "Hamm (Düsseldorf)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definitionen und Formen.", "content": "Meist wird für Kolloide angenommen, dass es Emulsionen oder Suspensionen von Flüssigkeiten oder Feststoffen in einer Flüssigkeit sind. Grundsätzlich kann sowohl die disperse Phase als auch das Dispersionsmedium jeden der drei Aggregatzustände einnehmen, also: Zielführender als eine starre, ohnehin nur unscharfe Definition ist hier eine Auflistung von Beispielen für Kolloidsysteme. Kolloidale Lösungen stehen aufgrund der Teilchengröße zwischen echten Lösungen (molekulardispers) und Suspensionen (grob dispers). Disperse Systeme mit annähernd gleicher Teilchengröße werden als monodispers oder isodispers, solche mit unterschiedlicher Teilchengröße als polydispers bezeichnet. Sind disperse Phase und Dispersionsmittel sicher zu unterscheiden, handelt es sich um „einfache Kolloide“. Bilden sie ineinander verschlungene Netzwerke ohne eine klare Zuordnung sind es „Netzwerk-Kolloide“. Die Größenordnung von Kolloiden kann sich nur auf eine Dimension beziehen, so dass man in der Struktur von Kolloiden differenzieren kann. Kaolinit ist ein Beispiel für ein sehr dünnplattiges Tonmineral und bildet auch ein kolloidales System. Dies gilt gleichfalls für faser- oder netzwerkartige Strukturen, die in zwei Raumrichtungen kolloidale Dimensionen aufweisen. Kolloide müssen nicht zwangsläufig aus einzelnen Partikeln bestehen. Markanter ist die Untergrenze von etwa einem Nanometer, da es hier zu einem recht einheitlichen Übergang hin zu den Eigenschaften molekular-disperser Systeme kommt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Herkunft des Begriffs.", "content": "Kolloide wurden schon genutzt, als noch keinerlei Kenntnis über ihre Systematik bestand. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Kolloiden ist erst in jüngerer Zeit zu verzeichnen, als sich die früher begrenzten technischen Möglichkeiten für eine gezielte, reproduzierbare Herstellung wohldefinierter Kolloide verbesserte. Bereits den Alchimisten waren Formen des kolloidalen Goldes bekannt und Pierre Joseph Macquer vermutete 1744, dass es sich hierbei um eine feine Verteilung des Goldes in einer Dispersion handeln könnte. Erste empirische Untersuchungen führte Selmi 1845 durch, 1856 folgten die Versuche Michael Faradays mit kolloidalem Gold. Der britische Physiker Thomas Graham führte 1861 den englischen Begriff „colloid“ ein, den er von dem griechischen Wort für Leim ableitete. Er benutzte ihn, um Stoffe aufgrund ihres Diffusionsverhaltens durch poröse Membranen in „kristalloide“ und „kolloidale“ Substanzen zu unterteilen. Grahams Kriterien waren jedoch nicht zielführend. Was er als kolloidal bezeichnete, war nicht eine chemische Eigenschaft, sondern ein Zustand der feinen physikalischen Unterteilung bestimmter Proben. Seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts wird der Begriff im Sinne der modernen Definition verwendet. Im Jahr 1922 gründete Wolfgang Ostwald in Leipzig die Kolloid-Gesellschaft zur Pflege und Förderung der Kolloidwissenschaft, die bis heute noch besteht. Eine kinetische Theorie für kolloidale Systeme wurde erstmals von Marian Smoluchowski geschaffen. Die Chemie der Kolloide und deren Eigenschaften wurden besonders von Richard Zsigmondy (Nobelpreis 1925) und seinen Mitarbeitern untersucht.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Makroskopisch.", "content": "Aufgrund ihrer im Verhältnis zum Volumen vergleichsweise großen Grenzflächen spielen Effekte der Oberflächenchemie für Kolloide eine besondere Rolle. Kolloide weisen zudem in der Regel den Tyndall-Effekt auf. Durch Lichtstreuung an den Grenzflächen erscheinen selbst Dispersionen aus transparenten Phasen milchig oder trüb (es kann auch Opaleszenz auftreten), solange die Brechungsindizes nicht genau gleich sind.", "section_level": 2}, {"title": "Mikroskopisch.", "content": "Folgende Wechselwirkungen können zwischen Kolloidteilchen auftreten.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung und Anwendungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Chemie.", "content": "Die Kolloidchemie untersucht die Eigenschaften kolloiddisperser Systeme und ist ein selbständiges Gebiet der physikalischen Chemie.", "section_level": 2}, {"title": "Physik.", "content": "Kolloidsuspensionen sind wichtige Modellsysteme um Vorhersagen der statistischen Thermodynamik zu überprüfen oder atomare Festkörperprozesse zu simulieren.", "section_level": 2}, {"title": "Verfahrenstechnik.", "content": "Kolloiddisperse Systeme haben durch die feine Verteilung der einen Phase in der anderen im Verhältnis zu ihrem Volumen eine enorm große Grenzfläche. Dies wird überall ausgenutzt, wo Grenzflächeneffekte wichtig sind, wie in der Trocknungstechnik oder bei der Reaktion zweier nichtmischbarer Flüssigkeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Bodenkunde.", "content": "In der Bodenkunde wird das Größenspektrum der Kolloide bis zwei Mikrometer erweitert. Diese Einteilung schließt die bodenkundlich relevante Tonfraktion ein, da Bodenteilchen mit einem Durchmesser bis etwa 2 μm kolloidale Eigenschaften aufweisen. Dies ist unter anderem Folge des blattförmigen Habitus von Tonteilchen. Dabei treten Eigenschaften, die auf Grund der Masse der Teilchen auftreten, gegenüber den Eigenschaften aus der großen spezifischen Oberfläche, zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Medizin.", "content": "In der Infusionstherapie werden kolloidale Infusionslösungen eingesetzt, die eine Stabilisierung oder Zunahme des Volumens in den Blutgefäßen bewirken. Sie enthalten kolloidale Makromoleküle wie Kohlenhydrate (Hydroxyethylstärke, Dextrane) oder Proteine (Gelatine oder humanes Albumin).", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Kolloide (von, \"kólla\", „Leim“ und, \"eidos\", „Form, Aussehen“) werden Teilchen oder Tröpfchen bezeichnet, die im Dispersionsmedium (Feststoff, Gas oder Flüssigkeit) fein verteilt sind. Die Größe der einzelnen Teilchen liegt typischerweise im Nanometer- oder Mikrometer-Bereich. Sind sie beweglich (etwa in einem flüssigen Dispersionsmedium), so zeigen sie Brownsche Bewegung. ", "tgt_summary": null, "id": 858370} {"src_title": "Fritz Teufel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die frühen Jahre (bis 1955).", "content": "Ernst Mosch war das erste Kind des Bergmanns Andreas und von Albine Mosch. Seine Mutter war in einer Kammgarn-Spinnerei beschäftigt. Andreas Mosch verunfallte 1932 bei einem Grubenunglück, wodurch er zum Invaliden wurde. Infolgedessen handelte er mit Milch und Brot in Zwodau, während sein Sohn Ernst das Ausfahren der Ware übernahm. Im Alter von acht Jahren spielte Ernst in dem damals bekannten Falkenauer Jugendblasorchester der privaten Jugendmusikschule von Hans Dotzauer Flügelhorn. Obwohl der Beruf des Musikers in dieser Region keine Seltenheit war, waren seine Eltern skeptisch, als Ernst ebenfalls diesen Berufswunsch äußerte. Daher arbeitete Mosch nach seiner Volksschulzeit zunächst in einer Flugzeugfabrik als Mechaniker. Da ihm diese Arbeit jedoch nicht gefiel, wechselte er kurzfristig in die Malerabteilung. Auch dort kündigte er jedoch nach einiger Zeit, da ihm die Erfüllung fehlte. Noch immer hatte er den Wunsch, Musiker zu werden, und bewarb sich deshalb 1940 an der Städtischen Musikschule in Oelsnitz/Vogtland. Er wurde aufgenommen und erlernte dort zusätzlich zum Flügelhorn und der Geige heimlich das Instrument, das später zu seinem Liebling werden sollte: die Posaune. 1943 wurde Mosch zum Kriegsdienst eingezogen und kam als Panzergrenadier nach Allenstein. Bei einem Konzert eines Musikkorps empfahl Moschs Kompaniechef den 18-jährigen als Musiker. Dieser stellte sich mit seiner Posaune vor und wurde 8 Wochen später zur Militärmusik abkommandiert. Da Ostpreußen während Moschs erstem Heimaturlaub 1945 von der russischen Armee eingenommen wurde, stationierte man ihn anschließend in Breslau. Bei einem Gefecht wurde Mosch am Unterarm getroffen und litt seit dieser Zeit an einem nach unten hängenden Daumen, der in seiner späteren Karriere fälschlicherweise als Dirigiertechnik Moschs angesehen wurde. Bei seiner Rückkehr nach Falkenau lernte er die \"landverschickte\", aus Herne stammende Lydia kennen, die er 1945 zur Frau nahm. Aus der Ehe entstammen die Töchter Karin, Ellen und Brigitte. Infolge der Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg floh Mosch im gleichen Jahr nach Bayern und verdiente sein Geld in amerikanischen Clubs mit Jazz. 1946 spielte er Posaune in der Band von Peter Hiller und Tenorhorn in der Original Kapelle Egerland unter Leitung von Rudi Kugler. Kurz darauf gründete Mosch zusammen mit Fred Bertelmann und Horst Reipsch eine eigene Kapelle, die sie REMO-Band nannten. Zunächst trat die Band für GIs in Landsberg/Lech auf. Die Gruppe war relativ erfolgreich, doch bereits 1948 wechselte Mosch zum Tanzorchester Charly Zech nach Hamburg und 1950 schließlich nach München zur Band von Alois Schnurrer. Dort versuchte sich Mosch neben der Posaune auch als Sänger. 1951 suchte Erwin Lehn einen 1. Posaunisten, und Mosch erhielt die Stelle nach erfolgreichem Vorspiel. Mit dem Orchester Erwin Lehn spielt Mosch pro Jahr 10 feste Veranstaltungen für den Süddeutschen Rundfunk sowie zusätzliche Konzerte in ganz Europa (darunter: Monte Carlo, Brüssel, Venedig, Amsterdam und Paris).", "section_level": 2}, {"title": "Die Original Egerländer Musikanten – Teil 1 (1956 bis 1979).", "content": "Auf dem Bundespresseball 1955 in Bad Neuenahr spielte das Tanzorchester Erwin Lehn. Da diese Bälle extrem lange dauerten, entlasteten sich die Musiker gegenseitig, indem sie abwechselnd in kleineren Besetzungen, unter anderem auch einer Blaskapelle, spielten. Die Blaskapellenbesetzung wurde dann von Ernst Mosch geleitet, der zu dieser Zeit stellvertretender Orchesterchef war. In dieser Besetzung waren schon seine späteren Weggefährten Franz Bummerl und Gerald Weinkopf vertreten. Die Blasmusik-Besetzung war ein großer Erfolg auf dem Ball, da sie eine Abwechslung zum normalen Programm darstellte. Ernst Mosch organisierte daraufhin ein Orchester mit fester Blasmusikbesetzung. 1956 nahmen die 12 Blasmusiker fünf Titel beim Südfunk in Stuttgart auf, die am 21. April 1956 ausgestrahlt wurden. Dazu gehörten unter anderem die \"Fuchsgraben-Polka\" und der Walzer \"Rauschende Birken\". Bei der Namenssuche einigte man sich auf \"Die Egerländer Musikanten\", da die meisten der Musiker aus Böhmen stammten. Bereits im Dezember des gleichen Jahres schloss Mosch einen Vertrag mit der Plattenfirma Telefunken für weitere Aufnahmen. Die Besetzung wurde auf 18 Musiker erweitert. Mosch, der davor noch selbst Tenorhorn spielte, setzte seine Prioritäten von nun an auf das Dirigieren und den Gesang. Aufgrund zahlreicher Nachahmer benannte sich das Orchester 1958 in \"Original\" Egerländer Musikanten um. Man trat nun fast jedes Wochenende auf, obwohl Mosch und viele seiner Musiker noch beim Südfunk-Tanzorchester unter der Leitung von Erwin Lehn engagiert waren. Er verließ dieses jedoch gemeinsam mit Franz Bummerl 1966. Als erstes deutsches Orchester trat Mosch mit den Original Egerländer Musikanten am 21. Mai 1966 in der Carnegie Hall in New York auf. Die typische Live-Besetzung der frühen 1960er Jahre war: Machwitz, Hoffbauer, Dautel – Ernszt, Bummerl, Uitz – Schirra – Anton Halmai, Matthias Hess – Krause, Penzialek, Grosz – Nest, Hering sen. – Tagscherer. Die Mitglieder des Orchesters mit der längsten Zugehörigkeit waren Fritz Dautel (36 Jahre), Franz Bummerl (35 Jahre), Manfred Hoffbauer und Ernst Machwitz (jeweils 32 Jahre), Josef Lauter (29 Jahre), Ewald Komar (27 Jahre), Lubomir Rezanina (26 Jahre), Karl Kraft, Hans Bodenmüller und Hans Wolf (Trompete) (jeweils 24 Jahre), Freek Mestrini, Josef Pemmerl und Herman Engelbertinck (jeweils 22 Jahre). Nach der USA-Tournee 1966 und namentlich ab 1969 kamen viele Neuzugänge und nachmals langjährige Musiker in das Orchester. Kurze Zeit später musste jedoch auch der frühe Tod zweier beliebter Musiker betrauert werden, der des Flügelhornisten und Konzertmeisters Georg „Fischi“ Ernszt 1968 und der des Schlagzeugers Ferry Tagscherer 1973. Nach einer Egerländer Pilotproduktion von 1971 („Sonntagskonzert“) realisierte Ernst Mosch 1972 mit den Original Egerländer Musikanten ein erfolgreiches Experiment: Gerald Weinkopf arrangierte Operetten von Robert Stolz, Walter Kollo, Paul Lincke und Franz Lehár in einem modernen Glenn-Miller-Satz (Saxophone und Klarinettenführung), die auf Tonträger aufgenommen wurden. 1982/83 folgte eine weitere Produktion mit Melodien von Nico Dostal und Ralph Benatzky. Der Miller-Satz wurde von so hervorragenden Solisten wie Fritz Dautel, Manfred Hoffbauer, Ernst Machwitz oder Lothar Kloeren gespielt. In vielen Melodiebögen waren die Arrangements auch von einem dreistimmigen Posaunensatz geprägt, der von ebenfalls hervorragenden Musikern wie Bobby Burgess, Erwin Wolf und später Enrique Crespo, Jiggs Whigham, Bart van Lier oder Otto Bredl gespielt wurde. Am Samstag, den 28. April 1973 erhielt Ernst Mosch im Rahmen eines Konzertes im Circus Krone in München seine erste Platin-Schallplatte für mehr als 10 Millionen verkaufte Schallplatten. Es folgte eine Tournee mit 110 Konzerten und 70 Festzeltauftritten mit insgesamt 430.000 Besuchern. 1973 rief Ernst Mosch zusammen mit Frank Pleyer die \"Original Straßenmusikanten\" im Stil kleinerer Blasmusikbesetzungen seiner alten Heimat ins Leben. Die Besetzung sah wie folgt aus: 2 Flügelhörner, Tenorhorn, Bariton, Saxophon, Gitarre, Tuba und Akkordeon. Frank Pleyer fungierte als Komponist und schrieb für die \"Original Straßenmusikanten\" unter anderem „Pfeffer und Salz“. Mit den Straßenmusikanten absolvierte Ernst Mosch einige Fernsehauftritte. Live-Konzerte blieben dem Publikum jedoch verwehrt. Frank Pleyer schrieb zusammen mit Ernst Mosch von 1973 bis 1979 viele erfolgreiche konzertante Kompositionen, auch für die reguläre Egerländer-Besetzung, die besonders charakteristisch und anspruchsvoll waren. Schon 1956–1960 hatte Frank Pleyer Titel für Ernst Mosch geschrieben, wie z. B. „Schätzlein“, „Fesche Madeln“ oder „Mondschein-Polka“. Als Pilot-Titel für das Revival der Zusammenarbeit mit Frank Pleyer kann seine anspruchsvolle, chromatisch gefärbte Bravour-Polka „Sehnsucht-Polka“ auf der Produktion „Moldauklänge“ von 1972 angesehen werden. Es folgten in den Jahren nach 1972 z. B. die Konzertwalzer „Der Weg zurück“, „Stunden der Liebe“, „Herzenswunsch“ oder die Märsche „Rot-weiß-rot“, „Rekruten“, „Redoutenmarsch“. Am bekanntesten aus der Feder Mosch/Pleyer dieser Zeit sind die Polkas „Pfeffer und Salz“ und „So ein schöner Tag“. 1976 feierten die Original Egerländer Musikanten ihr 20-jähriges Bestehen mit einer großen Tournee, die 40 Konzerte im Frühjahr und 50 Auftritte im Herbst beinhaltete. 1977 legte Ernst Mosch eine Pause ein. Damit wollte er verhindern, dass sich die Egerländer kaputt spielten. Er nutzte die folgende Zeit vor allen Dingen für seine Familie. Mosch ließ sich außerdem in Germaringen nieder, wo auch sein 1979 mit Elmar Wolf gegründeter Musikverlag bis heute seinen Sitz hat. 1977/78 konnte Ernst Mosch den in Prag lebenden Schlagzeuger Antonin Votava für Studioaufnahmen gewinnen. Die erste Produktion mit dem besonderen Konzertbecken Votavas war das Album und der Titel „Tschingsda und Bumsda“. Votava konnte vor der Wende nur einzelne weitere Aufnahmen begleiten (1977 bis 1980), bis er 1992 ständiges Mitglied des Orchesters wurde. Antonin Votava war mit Ernst Mosch befreundet und organisierte maßgeblich auch das Treffen Ernst Moschs 1981 mit Vejvoda, Vacek und Valdauf in Prag mit. 1978 produzierte Ernst Mosch mit erweiterter Besetzung ein Album mit Konzertmärschen der K.u.k.-Zeit. Bei dieser Produktion, bei der Rolf Schneebiegl einige Stücke arrangierte, kamen auch einige Neuzugänge vom SWF-Tanzorchester zu den Original Egerländer Musikanten, die danach lange Jahre zu den führenden Musikern zählten, namentlich Ferenc Aszodi, Heinz Herrmannsdörfer, Gerd Husemann und Herrmann Mutschler. In den 1990er Jahren fand ein umgreifender Generationswechsel bei den Egerländer Musikanten statt. Für langjährige Musiker wie zum Beispiel Franz Bummerl oder Horst Reipsch mussten altersbedingt kompetente Nachfolger gefunden werden. Ernst Mosch fand solche in Musikern von ähnlichen Orchestern/Marktbegleitern. Die heutigen Egerländer unter Ernst Hutter sind diese neue Generation, die Ernst Mosch in das Orchester integrierte. Ernst Hutter selbst kam 1985 als 1. und Solotenorhornist zu den Original Egerländer Musikanten. Im Klarinettensatz experimentierte Ernst Mosch mit vielen Musikern u. a. aus Tschechien, unter denen vor allem der Satzführer Milos Bydzoswski sen. und der Es-Klarinettist Jaroslav Marek herausgestellt werden müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Original Egerländer Musikanten – Teil 2 (1981 bis 1998).", "content": "Nach vier Jahren Bühnenabstinenz feierten die \"Original Egerländer Musikanten\" 1981 ihr Comeback. Aus Anlass des 25. Jubiläums strahlte das ZDF eine Sondersendung unter dem Titel „Herz, Schmerz und dies und das...“ am 9. September 1981 um 20:15 Uhr aus, die von Gert Haucke besprochen wurde. Für eine weitere ZDF-Sondersendung reiste Ernst Mosch am 22. Mai 1981 mit Elmar Wolf, einem Fotografen und einem Kamerateam in die Tschechoslowakei. Dort besucht er seine Heimatstadt Falkenau (tschechisch Sokolov), wo er unter anderem sein Geburtshaus nach 36 Jahren wiedersah. Tags darauf traf er die böhmischen Komponisten Antonin Votava, Jaromír Vejvoda, Karel Valdauf und Karel Vacek im Prager Brauhaus „U Fleků“. Moschs Schallplatte „Seine größten Erfolge“ zum 25-jährigen Bestehen hielt sich drei Monate auf Platz 1 der deutschen Charts. Er schob sich damit u. a. vor Phil Collins, Queen, ABBA, Iron Maiden, AC/DC und Pink Floyd. Das Jubiläum wurde am 2. Juni außerdem mit einer Floßfahrt auf der Isar gefeiert. Seit seiner Zeit als Musiker bei Erwin Lehn hatte Mosch keine Posaune mehr gespielt. Hier machte er zur Freude der Fans und seiner Musiker eine Ausnahme und jazzte „Oh when the saints go marching in“. Auf Vorschlag des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth bekam Ernst Mosch für seine Verdienste um die Volksmusik das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Am 5. September 1981 wurde Mosch die Hermann-Löns-Medaille in Gold verliehen, die als höchste Auszeichnung für die Verdienste um die Volksmusik gilt. Ende September desselben Jahres begann die große Jubiläums-Tournee durch ganz Deutschland. Im Jahr 1986 formierte er in Gedenken an seine Zeit bei Erwin Lehn aus den Original Egerländer Musikanten eine Big Band. Zur gleichen Zeit fanden zum 30. Jubiläum 30 Konzerte in Deutschland und den Niederlanden statt. Dabei trat Helga Reichel erstmals live mit auf. 1988 nahm er mit den Bläsern der Prager Philharmonie und des Prager Staatstheaters sowie seinen vier ersten Flügelhornisten Franz Bummerl, Freek Mestrini, Ferenc Aszodi und Lubomir Rezanina eine Produktion mit 16 Polkas und Walzern auf. 1990 folgte ein Tonträger mit dem Rundfunk-Blasorchester Leipzig und dem Egerländer Flügelhorn- und Tenorhornsatz. Bei der Tournee zum 35-jährigen Bestehen 1991 spielte Mosch zum ersten Mal in den Neuen Ländern. Im selben Jahr widmete ihm das ZDF eine Sondersendung mit dem Titel „Mein größtes Fest der Blasmusik“. 1995 wurden Ernst Mosch und die Original Egerländer Musikanten aus Anlass ihres 40. Jubiläums von Marianne und Michael zu deren Sendung „Lustige Musikanten“ nach Frankenmuth bei Detroit eingeladen. Nach der Rückkehr erkrankte Ernst Mosch, sodass die Herbsttournee aufs Frühjahr verschoben werden musste. Diese fand dann vom 16. März bis zum 28. April 1996 statt und umfasste 30 Konzerte in Deutschland, Österreich und Südtirol. Das bei dieser Tournee aufspielende Orchester war zahlenmäßig die stärkste je live aufgetretene Besetzung der Original Egerländer Musikanten. Trotz schlechten Gesundheitszustands entschloss sich Mosch 1998 dazu, ein letztes Mal auf Tour zu gehen. Vom 6. März bis zum 27. April 1998 waren Ernst Mosch und seine Original Egerländer Musikanten auf ihrer Abschiedstournee durch ganz Deutschland ein letztes Mal live zu sehen. Der Klang bei der Tournee 1998 gilt nach allgemeiner Überzeugung als der ausgefeilteste und technisch beste Live-Mosch-Sound aller je durchgeführten Tourneen. Am 15. Mai 1999 starb Ernst Mosch in Germaringen. Er hatte über 1000 Konzerte gespielt, in 42 Ländern mehr als 40 Millionen Tonträger verkauft und sechs Goldene und Platin-Schallplatten gewonnen. Ernst Mosch war es immer verwehrt, in seiner Heimat, dem Egerland, mit den Egerländer Musikanten zu musizieren. Erst im Jahre 2010 gab das Orchester (nun unter der Leitung von Ernst Hutter) in Eger () sein erstes Konzert.", "section_level": 2}, {"title": "Musikalisches.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Besetzungen.", "content": "Mosch setzte im Orchester leicht variierende Besetzungen ein. Sie lassen sich in folgende Epochen unterteilen: Vereinzelt wurden einzelne zusätzliche Instrumente/Effekte auch bei den regulären Egerländer Einspielungen eingesetzt:", "section_level": 2}, {"title": "Klang und Autoren.", "content": "Ernst Mosch war stets vom Streben nach ständiger Verbesserung geprägt. Daher veränderte er immer wieder leicht Besetzung und Klang, so dass sich folgende Epochen der Studio-Einspielungen unterscheiden können: Ab 1973 rief Mosch noch ein Zweitorchester mit kleinerer Besetzung ins Leben, die \"Original Straßenmusikanten\" hieß. Besetzung: 1 Gitarre, 1 Akkordeon, 2 Flügelhörner, 1 Tenor-Saxophon (1973 und 1986 zusätzlich 2 B-Klarinetten), 1 Tenorhorn, 1 Bariton, 1 F-Tuba und Schlagzeug. 1987 produzierte Ernst Mosch das Straßenmusikanten-Album „Bleib im Herzen jung“ mit kleiner Bläserbesetzung ohne Akkordeon und Arrangements von Karel Valdauf: 1 Es-Klarinette, 1 B-Klarinette, 3 Flügelhörner, 1 Trompete, 2 Tenorhörner, 1 Bariton, 2 Waldhörner, Tuba, Schlagzeug.", "section_level": 2}, {"title": "Gesang.", "content": "Ca. 60 % der Egerländer Titel sind Gesangstitel. In der Regel ist nur das Trio zusätzlich vokal, der A-Teil ist nur in Werken von 1961 bis 1964 (z. B. „Eine stille Stunde“, „Liebespärchen“, „Der Abendstern“, „Ohne Liebe geht es nicht“) oder den Titeln mit Texten von Henry Pytelka-van den Berghe aus der Phase 1981–1984 besungen. Anfangs ließ Ernst Mosch Trio und Trio-Reprise besingen – dies blieb einzig bei „Egerland-Heimatland“ immer so. Ab 1961 wurde die Trio-Reprise stets instrumental gespielt, bis zum 16. Takt, und meist im Tutti. Die Texte der Lieder thematisierten meist die Bereiche Heimat, Liebesglück oder die Egerländer Musik an sich. Ernst Mosch arbeitete mit mehreren Textautoren zusammen, insbesondere: In den Anfangsjahren fast ausschließlich Gerald Weinkopf (bis 1972) und seltener auch Walter Völk und Jules Verard, 1968–1981 Franz Josef Ulmer, 1968–1974 Kurt Hertha, 1975 Walter Leissle, 1975–1981 Franto Linharek, 1975–1981 Fini Huber-Busch, 1980–1981 Robert Jung, 1981–1984 Henry Pytelka-van den Berghe, 1985 Gisela Zimber, 1992 drei Texte von Jürgen Rust. Ab 1986 wurden fast alle Texte von Ernst Mosch und Helga Reichel selbst erstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Repertoire.", "content": "Es enthielt hauptsächlich böhmische Unterhaltungsmusik, ca. 60 % Polkas, ca. 35 % Walzer, ca. 5 % Märsche und ferner < 1 % Foxtrott, alle in dem für Ernst Mosch typischen Klang. Die Länge der Titel liegt meist bei 2–3,5 Minuten. Das mit Abstand zeitintensivste Stück ist das Polka-Rondo „Solistenparade“ von 1990 mit über 11 Minuten, das jedoch nur als Probestimme in kleinerer Besetzung, nicht auf einem Album produziert wurde. Die Notensammlung Ernst Mosch Welterfolge mit über 350 Stücken veröffentlicht das Egerländer Repertoire für Blasmusikkapellen. Als die zwölf erfolgreichsten Titel der Original Egerländer Musikanten können folgende Titel angesehen werden (in Klammern das Jahr der ersten Produktion): Ernst Mosch war ein Vorreiter in der professionellen Interpretation anspruchsvoller böhmischer Kompositionen und symphonischen Polkas, namentlich von Jaroslav Skabrada. Diese Bravour/Konzert-Titel können als an der Grenze zur Ernsten Musik (E-Musik) angesehen werden. Sie zeichnen sich durch a) besonders anspruchsvolle Melodie/Stimmenführung (z. B. Helenen-Polka), b) durch ein das reguläre Kadenzschema bei weitem übersteigendes Harmoniespektrum (z. B. Trio Rekruten-Marsch), oder beides (Skabrada) aus. Als Einspielungen dieser Art können folgende Titel angesehen werden (chronologisch, in Klammern das Jahr der ersten Produktion). Epizentren solchen Schaffens sind 1967/1968, 1976–1978, und kurz nach 1990 auszumachen.", "section_level": 2}, {"title": "Tonträger.", "content": "Es gibt wohl an die 400 verschiedene Tonträger von Ernst Mosch. Dies sind etwa 220 LPs, davon rund die Hälfte Sonderauflagen oder Export-Versionen, 100 Singles, 6 Schellackplatten und viele CDs. Die meistverkauften LPs von Ernst Mosch sind zumeist attraktive Kompilationen erfolgreicher Titel: Die jeweils neu produzierten LP/CD-Tonträger der Original Egerländer Musikanten mit neuen Titeln böhmischer Musik wurden von den Fans jedes Jahr mit Spannung erwartet und sind wie folgt (keine Sonderauflagen und keine Produktionen ohne neue Titel genannt): Neben diesen böhmischen Produktionen und den 10 Alben seiner \"Original Strassenmusikanten\" produzierte Ernst Mosch immer wieder Spezialtitel/-alben – namentlich 1959–1961 und 1969–1973 – und bewies damit seine Vielseitigkeit durch Interpretationen außerhalb der Kernkompetenz böhmische Musik:", "section_level": 2}, {"title": "Vermächtnis.", "content": "Im September 1989 spaltete sich eine Musikergruppe um den Posaunisten Elmar Wolf von \"Ernst Mosch und seine(n) Original Egerländer Musikanten\" ab, die damals den Stamm von \"Elmar Wolf und die Neuen Egerländer\" bildeten. Elmar Wolf veröffentlichte 1999, zusammen mit dem Moderator des Bayerischen Rundfunks Georg Ried, eine Bildbiografie über Ernst Mosch und sein Orchester. Ernst Mosch starb am 15. Mai 1999 in seinem Wohnhaus in Germaringen an den Folgen von Diabetes. Er wurde auf dem Friedhof Kirchhof St. Georg zu Untergermaringen/Ostallgäu beigesetzt. Seine Töchter Brigitte und Ellen Mosch führen den Musikverlag ihres Vaters weiter. Nach seinem Tod traten Moschs Egerländer zunächst ohne Dirigenten auf. Der Tenorhornist Ernst Hutter übernahm dann die Leitung der nunmehrigen \"Egerländer Musikanten\". 1985 hatte ihn Mosch für sein Orchester engagiert. Hutter spielte Tenorhorn und ist auf zahlreichen Produktionen auch als Solist zu hören. 1987 wurde er zusätzlich ins Südfunk-Tanzorchester als Posaunist berufen. In der SWR Big Band besetzt er noch heute die Stelle als Leadposaunist, die Ernst Mosch in den 1950/1960er-Jahren innehatte. Inzwischen heißt das Orchester \"Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten\". Im Orchester spielen die ehemaligen Musiker von Ernst Mosch. Das Gesangsduo bilden Katharina Praher und Nick Loris. Mit der Besetzung von 16 Musikern ist Ernst Hutter zur Anfangsformation von Ernst Mosch zurückgekehrt. Am 18. September 2006 traten Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten – 40 Jahre nach Ernst Mosch – wieder in der Carnegie Hall in New York auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernst Mosch (* 7. November 1925 in Zwodau, Tschechoslowakei; † 15. Mai 1999 in Germaringen) war ein deutscher Musiker, Komponist, Arrangeur und Dirigent. Er war Gründer und musikalischer Leiter der \"Original Egerländer Musikanten\". In der traditionellen Volksmusik-Szene gilt er als \"König der Blasmusik\". Mosch war zwar nicht der Erste, der die Egerländer Musik in der Welt berühmt machte, er ist jedoch wohl der Erfolgreichste.", "tgt_summary": null, "id": 1275562} {"src_title": "Bundesautobahn 661", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bau des Magens.", "content": "Der Magentrakt von Wiederkäuern besteht meist aus vier Abschnitten: Der Labmagen (Abomasum) entspricht dem einhöhligen Magen der Monogastrier. Vorgeschaltet finden sich drei Vormägen, bei denen es sich um unterschiedlich differenzierte Abschnitte der Speiseröhre handelt: Pansen (Zottenmagen, Rumen), Netzmagen (Haube, Retikulum) und Blättermagen (Psalter, Buch, Buchmagen, Faltenmagen, Kalender, Löser oder Omasus). Der Pansen wiederum besitzt einen Vorhof, der auch als \"Schleudermagen\" bezeichnet wird. Dieser kann auch separat gezählt werden, wodurch sich die Zahl der Vormägen auf vier bzw. die der Mägen auf fünf erhöht. Gelegentlich werden auch Pansen und Netzmagen funktionell zum \"Reticulorumen\" zusammengefasst. Beim Grasen wird die Pflanzennahrung lediglich grob zerkaut und verschluckt. Sie gelangt dann über den \"Schleudermagen\" in den Pansen. Im \"Pansen\", aber auch in den anderen Vormägen, leben zahlreiche Mikroorganismen wie Bakterien, Protozoen und Hefen, mit denen der Nahrungsbrei gut vermischt wird. Die Mikroorganismen sind in der Lage, die meisten Kohlenhydrate zu Stoffen abzubauen, die von der Pansenwand resorbiert werden können. Bei diesem 'Fermentation' genannten Vorgang werden auch Kohlenhydrate aufgeschlossen, die für andere Tierarten unverdaulich sind (beispielsweise Zellulose), sodass sie der Wiederkäuer aufnehmen und energetisch verwerten kann. Die bei der Fermentation freiwerdenden Gase (vor allem Kohlendioxid und Methan) sammeln sich im dorsalen Pansensack, bis sie durch Rülpsen, den Ruktus, an die Umwelt abgegeben werden. Die Aminosäurebiosynthese der Mikroorganismen wird durch Harnstoff, der vom Speichel oder vom Pansen ausgeschieden oder auch zugefüttert wird, angeregt, sodass Wiederkäuer gänzlich ohne zugeführte Aminosäuren auskommen können. Der Nahrungsbrei wird nun zur weiteren Zerkleinerung und Durchmischung zwischen Pansen und Netzmagen hin- und herbewegt, bevor er durch Kontraktionen des \"Netzmagens\" und des \"Schleudermagens\" sowie durch rückwärts laufende peristaltische Wellen der übrigen Speiseröhre in kleinen Portionen wieder in die Mundhöhle befördert wird. Die Nahrung wird hier durch weiteres Zerkauen (Wiederkäuen) noch feiner zerkleinert, bevor sie erneut verschluckt wird. Der \"Netzmagen\" übt eine „Sortierfunktion“ aus, die große und grob zerkleinerte Nahrungsbestandteile zurückhält und kleine Partikel in den \"Blättermagen\" weiter transportiert. Dort wird der Nahrungsbrei durch Kontraktion zwischen den Blättern ausgepresst und das Wasser resorbiert, was den Nahrungsbrei eindickt und dafür sorgt, dass die Verdauungssekrete im nachfolgenden \"Labmagen\" weniger verdünnt werden. Schließlich wird der Nahrungsbrei in den \"Labmagen\" transportiert, wo – wie auch bei den Monogastriern – der pH-Wert durch Sekretion von Salzsäure gesenkt wird und die Verdauung, vor allem von Eiweißen und Fetten, durch körpereigene Enzyme erfolgt. Dort werden auch Eiweiße aus den im Nahrungsbrei befindlichen Mikroorganismen freigesetzt, die im sich anschließenden Dünndarm resorbiert werden. Durch die lange Aufenthaltszeit der Nahrung im Wiederkäuermagen, die dort ständig vermischt und schließlich auch eingedickt wird, bilden sich häufig Bezoarsteine. Bei diesen „Magensteinen“ handelt es sich um verschluckte Haare und Pflanzenfasern, die sich zusammenballen und verkleben und schließlich immer härter werden. Die Neugeborenen der Wiederkäuer haben noch keinen funktionalen Wiederkäuermagen. Der Pansen nimmt nur rund 25 % des gesamten Magens ein, der weitaus größere Teil umfasst den Labmagen. Das Verdauungssystem funktioniert ähnlich wie bei Säugetieren mit ungekammertem Magen (Monogastrier). In dieser Phase sind die Neugeborenen stark von der Muttermilch abhängig. Die Ansiedlung der Mikroorganismen im Pansen beginnt schon kurz nach der Geburt. Der Prozess des Wiederkäuens wird durch die Umstellung der Nahrung gesteuert und beginnt mit der ersten Aufnahme fester Nahrung. Ein stärkeres Wachstum des Pansens beginnt erst danach. Bei Rindern kann dies etwa mit der zweiten oder dritten Lebenswoche einsetzen und hält bis zum sechsten Monat an. Hierbei nimmt der Pansen stark an Volumen zu, wobei es auch zu einer Vergrößerung der Transportkapazität der Nährstoffe kommt. Ebenso ergeben sich Änderungen im Stoffwechsel wie auch Funktionsverschiebungen einzelner Organe, etwa der Leber.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Man kann die Wiederkäuer in zwei Gruppen einteilen:", "section_level": 1}, {"title": "Tiere mit ähnlichem Verdauungssystem.", "content": "Unabhängig von den Wiederkäuern haben einige andere Tiergruppen ebenfalls einen gekammerten Magen entwickelt, mit dem sie die Nahrung auf fast dieselbe Weise verdauen. Dazu zählen Kamele, Flusspferde, Nabelschweine, Faultiere, Schlank- und Stummelaffen und die Kängurus. Der Hoatzin (Schopfhuhn) verdaut ähnlich wie Wiederkäuer, jedoch sind hier das untere Ende der Speiseröhre und der Kropf zu Vormägen umgebildet. Die Wale sind mit den Flusspferden verwandt und haben von ihren landlebenden Vorfahren den gekammerten Magen geerbt. Ihr Magen funktioniert jedoch nicht als Wiederkäuermagen, da sie sich von tierischer Nahrung ernähren. Grauwale, Grönlandwale und Zwergwale nutzen Bakterien, um das Chitinskelett des Krills zu verdauen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wiederkäuer (Ruminantia) sind eine Unterordnung der Paarhufer (Artiodactyla). Sie sind Pflanzenfresser und besitzen einen mehrteiligen Wiederkäuermagen, der es ihnen durch mikrobielle Verdauung ermöglicht, auch solche Kohlenhydrate als Nahrung zu nutzen, die für andere Säugetiere mit nur einem Magen (Monogastrier) unverdaulich sind (beispielsweise Zellulose). Wiederkäuer werden in die beiden Gruppen Hirschferkel und Stirnwaffenträger unterteilt. ", "tgt_summary": null, "id": 2150730} {"src_title": "Joan Barfoot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1206 wurde der Nordwesten des Gebietes von Teilnehmern des Vierten Kreuzzuges erobert, die dort das Fürstentum Achaia gründeten. 1262 musste man große Gebiete an das wiedererstarkte Byzantinische Reich abtreten; in Lakonien bildete sich in der Folgezeit um Mystras (Mistra) das byzantinische Despotat Morea unter den Kantakuzenoi und später den Palaiologen. Diese konnten mit der Zeit fast die ganze Halbinsel unter ihre Kontrolle bringen. Mistra, meist eine Sekundogenitur des Kaiserhauses, wurde zu einem Zentrum spätbyzantinischer Kultur. Daneben hatte Venedig einige Besitzungen auf der Halbinsel. 1453 bot der Sultan der Osmanen, Mehmed II., dem letzten byzantinischen Kaiser Konstantin XI. an, die Herrschaft über die Morea zu behalten, wenn er Konstantinopel kampflos übergebe, was dieser ablehnte, sodass es zur Eroberung von Konstantinopel (1453) kam, bei der der Kaiser fiel. 1460 wurde die Morea von den Osmanen unter „Fatih“ – „dem Eroberer“ ebenfalls eingenommen. Für die Republik Venedig bot die Niederlage im Krieg um Kreta in den Jahren 1645–1669 Anlass für die Wiedereroberung der Morea. Ab 1684 eroberte Venedig unter Francesco Morosini, der 1688 zum Dogen gewählt wurde und vom venezianischen Senat den Ehrentitel „Peloponnesiacus“ verliehen bekam, mit General Otto Wilhelm von Königsmarck mit einer militärischen Großoffensive zu Land und zur See, die sich auch auf die gesamte Ägäis erstreckte, die komplette Halbinsel (→ Großer Türkenkrieg). Dabei wirkten auch drei sächsische Regimenter unter Oberst Schönfeld mit, die im Frühjahr 1685 den Marsch nach Venedig antraten und 1687 um drei Viertel vermindert, aber mit „reicher Beute“ nach Sachsen zurückkehrten. Das Geld, das Johann Georg III. von Venedig für die Soldaten erhielt, verwendete er, um die Sängerin Margherita Salicola aus ihrem Kontrakt mit Ferdinando Carlo von Gonzaga-Nevers freizukaufen. Die Morea wurde somit erstmals vollständig und für gut drei Jahrzehnte venezianischer Besitz. Zur Hauptstadt der neuen Provinz bestimmte man \"Napoli di Romania\" (Nauplia), welches auch später die erste Hauptstadt des unabhängigen Griechenland wurde. 1715 wurde die Morea unter Sultan Ahmed III. den Venezianern wieder abgenommen, die sich ihrerseits aber weiterhin auf den ionischen Inseln mit Korfu und Santa Maura (Leukas) sowie im südlichen Albanien und Epiros in Butrinto, Parga, Prevesa und Vonitsa bis 1797 behaupteten. Nach der Unabhängigkeit Griechenlands 1830 (einseitig 1822) wurde wieder der antike Name Peloponnes vorgezogen, wie auch viele Ortsnamen hellenisiert wurden. So hieß das heutige Pylos bis in das 19. Jahrhundert \"Navarino\" und die Insel Euböa \"Negroponte\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Morea (gr. Μωρέας oder Μωριάς) ist seit dem Mittelalter die romanische Bezeichnung der Halbinsel Peloponnes (Griechenland). Der Name wird von einem griechischen Wort für Maulbeerbaum, der für die Seidenindustrie bedeutend ist, abgeleitet.", "tgt_summary": null, "id": 2359957} {"src_title": "Common Unix Printing System", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Cavallis Vater und erster Lehrer Giovanni Battista Caletti (1577 – um 1642) war Domkapellmeister und Organist in Crema. Federigo Cavalli, der venezianische Gouverneur von Crema, wurde sein Patron, der ihn nach Venedig mitnahm und dessen Namen er später als Opernkomponist übernahm. 1616 engagierte Claudio Monteverdi Cavalli als Sänger am Markusdom in Venedig, zuerst als Knabensopran, dann als Tenor. 1620 wurde er Organist in der Kirche San Giovanni e Paolo, was er erst aufgab, als er 1630 die wohlhabende Witwe Maria Schiavina heiratete. Die Ehe blieb kinderlos, und seine Frau starb 1652. 1639 wurde er aufgrund eines Wettbewerbs zweiter Organist in San Marco und führte seine erste Oper \"Le Nozze di Teti e di Peleo\" am Teatro San Cassiano auf, dem ersten öffentlichen Opernhaus, das zwei Jahre zuvor gegründet worden war. 1641 wurde \"La Didone\" aufgeführt, deren Libretto von Giovanni Francesco Busenello, dem Librettisten der Incoronazione di Poppea Monteverdis, stammt. 1642 begann mit \"La virtù de’ strali d’Amore\" seine Zusammenarbeit mit dem Librettisten Giovanni Faustini (1615–1651). Ihr letztes gemeinsames Werk wurde in dessen Todesjahr 1651 die Oper \"La Calisto\". Inzwischen war Cavalli auch international bekannt geworden: seine Oper \"Egisto\" wurde 1646 in Paris aufgeführt, \"Giasone\" (1649) gehörte zu den meistgespielten Opern des 17. Jahrhunderts. Antonio Cesti (mit \"L’Orontea\") war mittlerweile sein größter Rivale. 1651 reiste er nach Neapel und führte drei seiner Werke auf. Seine Oper \"Orione\" 1653 wurde in Mailand bei der Wahl von Ferdinand IV. zum römischen König aufgeführt; \"Hypermestra\" (1658) wurde bestellt von Carlo de’ Medici. Im April 1660 reiste er auf Einladung von Kardinal Mazarin nach Paris, um anlässlich der Heirat Ludwigs XIV. mit Maria Teresa von Spanien Opern aufzuführen. Der Aufenthalt in Paris wurde für den erfolgsverwöhnten Cavalli, der allerdings kränkelte und nur auf politischen Druck (Mazarin wollte ihn unbedingt haben) dorthin reiste, zu einer großen Enttäuschung. Nach seiner Ankunft starb sein Förderer Mazarin. Aufführungsprobleme oder Intrigen, die hauptsächlich durch den als Ballett-Komponisten zu den Opern hinzugezogenen Florentiner Jean-Baptiste Lully entstanden, kamen hinzu. Sie führten dazu, dass die anlässlich der Hochzeit komponierte Oper \"Ercole amante\" \"(Der verliebte Herkules)\" nicht rechtzeitig fertig wurde. Weil das neue Theater in den Tuilerien nicht fertig war, wurde statt ihrer am 22. November 1660 Cavallis Erfolgsoper \"Xerxes\" in der Gemäldegalerie des Louvre aufgeführt. Sie hatte eine französische Ouvertüre und statt Chören Ballette von Lully. Die Aufführung des \"Ercole amante\" fand erst anderthalb Jahre später im Théâtre des Tuileries statt und dauerte mehr als sechs Stunden. Zwischendurch wurde getanzt und gegessen. Es gab mindestens 21 Balletteinlagen, komponiert und geleitet von Lully, an denen auch der Sonnenkönig teilnahm. Das Ballett \"Hercule amoureux\" sollte eine der denkwürdigsten Opernaufführungen der Musikgeschichte werden, denn hier trat der König nun zum zweiten Mal als Apollo auf. Im letzten Akt, im \"Ballet royal des sept planètes\", trat Louis XIV gleich dreimal als Tänzer auf: als Mars, Pluto und schließlich als Sonne. Der Hof skandierte während seines Tanzes \"Lang lebe der Sonnenkönig!\" Diesen Spitznamen sollte Ludwig XIV. sein Leben lang behalten. Lullys Ballette wurden bejubelt, Cavallis Oper viel verhaltener aufgenommen, teilweise deshalb, weil sie in Italienisch war und möglicherweise auch, weil ein Kastrat darin sang. Als Cavalli 1662 wieder nach Venedig zurückkehrte, wollte er nach der Pariser Enttäuschung nicht mehr für die Oper schreiben, komponierte dann aber doch noch bis 1673 sechs Opern. Er wurde 1665 erster Organist, als Massimiliano Neri nach Bonn abreiste. Erst im November 1668, als Giovanni Rovetta starb, wurde er \"maestro di cappella\" von San Marco, was er bis zu seinem Tode blieb. 1669 komponierte er \"Coriolano\" für das Theater in Piacenza. Am Ende seines Lebens komponierte er nur noch religiöse Musik, u. a. ein Requiem zu seinem Begräbnis. Cavalli liegt in der Kirche San Lorenzo begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Nachleben.", "content": "Cavalli war der erfolgreichste Opernkomponist in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Dies war in einer Zeit, als sich vor allem in Venedig in der Nachfolge Monteverdis die Oper herausbildete und dort einen wahren „Boom“ erlebte. Dieser strahlte auch auf das übrige Europa aus, da sich die herrschende Schicht häufig in Venedig beim Karneval traf. Zusammen mit dem Librettisten Giovanni Faustini, mit dem er in den 1640ern die meisten seiner Opern schrieb, machte er aus der Oper eine populäre Unterhaltung. Cavalli reduzierte Monteverdis aufwendiges Orchester für die Intendanten auf (billigere und) praktischere Maße, führte Belcanto, mit melodiösen Arien wie das Lamento, in die Musik und beliebte komische Typen in seine Opern ein. Von den etwa 40 Opern Cavallis sind 30 überliefert, die meisten werden in der Biblioteca Nazionale Marciana in Venedig aufbewahrt (aus der Sammlung von Marco Contarini). Sie weisen all die charakteristischen Übertreibungen und Absurditäten des 17. Jahrhunderts auf, aber sie besitzen auch einen Sinn sowohl für dramatische Wirkung als auch für musikalische Leichtigkeit und einen grotesken Humor, der kennzeichnend für die große italienische Oper bis zum Tod Alessandro Scarlattis war. Seine Opern wurden wie alle damaligen Opern im Allgemeinen nur eine Saison aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Wiederentdeckung.", "content": "Erste Wiederaufführungen wurden durch Raymond Leppard beim Glyndebourne Festival in den 1960er Jahren durchgeführt. Seitdem wurden mehrere Opern Cavallis neu aufgeführt, insbesondere \"La Calisto\" unter anderem von René Jacobs.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Opern.", "content": "Wenn nicht anders vermerkt, sind die erwähnten Theater in Venedig.", "section_level": 2}], "src_summary": "Francesco Cavalli, eigentlich \"Pier Francesco Caletti-Bruni\" (* 14. Februar 1602 in Crema; † 14. Januar 1676 in Venedig) war ein italienischer Komponist und Organist, der heute hauptsächlich für seine Opern bekannt ist.", "tgt_summary": null, "id": 2263867} {"src_title": "Johann Friedrich Cotta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Forschungsfelder.", "content": "Die einzelnen Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft verdeutlicht am einfachsten die Lasswell-Formel: \"(1) Wer sagt (2) was (3) auf welchem Weg (4) zu wem (5) mit welchem Effekt?\". Anhand des Prozesses der öffentlichen Kommunikation, der hier beschrieben wird, lassen sich die Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft systematisieren: (übergeordnet) \"Forschung zu institutionellen Rahmenbedingungen und Organisationen\", (1) \"Kommunikatorforschung\" (Journalistik und Public Relations), (2) \"Medieninhaltsforschung\", (3) \"Medienforschung/Medienanalyse\", (4) \"Mediennutzungsforschung\" und (5) \"Medienwirkungsforschung\".", "section_level": 1}, {"title": "Kommunikatorforschung.", "content": "Die Kommunikatorforschung befasst sich mit Medienakteuren und ihrer Einbindung in bestimmte Organisationen: Welche Einstellungen, Motivation, Interessen, Ausbildung usw. haben Journalisten, PR-Fachleute usw.? Welchen Zwängen unterliegen sie, worin sind sie frei, wie arbeiten sie, wie entscheiden sie sich für Themen und Darstellungsweisen? Hierunter fällt auch die Gatekeeper-Forschung, welche sich mit dem Journalisten als Einflussfaktor auf Kommunikationsinhalte beschäftigt. Bereiche der Kommunikatorforschung sind vor allem die Journalistik, die PR-Wissenschaft sowie die Werbeforschung.", "section_level": 2}, {"title": "Medieninhaltsforschung.", "content": "Die Medieninhaltsforschung befasst sich mit den Inhalten, d. h. Aussagen und Darstellungsweisen dessen, was die Medien übermitteln (Medieninhalte). Sie differenziert sich einerseits anhand der Kontroverse darüber, was objektiv feststellbarer Inhalt ist, andererseits nach dem Erkenntnisinteresse, etwa der Einschätzung journalistischer Qualität, dem Abgleich von Realität und Berichterstattung (wenn man einen solchen Vergleich für möglich hält), Existenz und Eigenschaften einer eigenen \"Medienrealität\" sowie der Frage, was warum berichtet wird und warum anderes nicht, den Inszenierungsstrategien von Medienschaffenden und in den Medien präsenten Akteuren, der Ausdifferenzierung von Genres usw.", "section_level": 2}, {"title": "Medienforschung/Medienanalyse.", "content": "Die Medienanalyse untersucht das Medium an sich, beispielsweise welche Zwänge von einem Medium ausgehen oder welche Beschränkungen es gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Mediennutzungsforschung.", "content": "Die Mediennutzungsforschung beschreibt die Zusammensetzung der Rezipientenschaft sowie die Motive, das Ausmaß, die Eigenschaften und Muster der Mediennutzung: Welche soziodemografischen und psychografischen Beschreibungen lassen sich von Lesern, Zuschauern und Zuhörern anfertigen? Welches Zeitbudget und welche Aufmerksamkeit widmen sie der Mediennutzung?", "section_level": 2}, {"title": "Medienwirkungsforschung.", "content": "Die Medienwirkungsforschung, also die Erforschung der Effekte der durch (Massen-)Medien vermittelten Kommunikation, beschäftigt sich mit der Kernfrage, was die Medien mit den Menschen machen. Dabei geht es einerseits um die Auswirkungen auf das Individuum (die Psyche mit Kognitionen und Emotionen), andererseits um die Folgen für die Gesellschaft oder ihre Segmente, z. B. Politik, Wirtschaft, Sport, Religion und andere gesellschaftliche Bereiche. Die Analyse der öffentlichen Meinung(en) spielt dabei eine besondere Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Teildisziplinen.", "content": "Des Weiteren werden einige klassische Teildisziplinen der Kommunikationswissenschaft unterschieden: Teildisziplinen, deren Forschungsgegenstände und Interessen sich mit anderen Fächern überschneiden und damit transdisziplinär ausgerichtet sind, sind:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Diverse Aspekte der Kommunikation sind schon lange Gegenstände der menschlichen Wissenschaft gewesen. Im antiken Griechenland und Rom war das Studium der Rhetorik, der Kunst der Rede und der Persuasion, ein grundlegendes Fach für Studenten. Eine bedeutende Debatte war hierbei, ob man ein erfolgreicher Sprecher durch die Lehre (Sophisten) werden kann oder ob exzellente Rhetorik auf dem Charakter des Redners beruht (Sokrates, Platon, Cicero). Während des europäischen Mittelalters und der Renaissance bestand das Grundstudium, das sogenannte Trivium, aus den drei sprachlichen Fächern der sieben freien Künste, nämlich Grammatik, Dialektik bzw. Logik und Rhetorik. Auf diesen basierte das ganze klassische Studium.", "section_level": 1}, {"title": "Kommunikationswissenschaft in den USA.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1900er–1920er: Chicagoer Schule.", "content": "Obwohl die Erforschung und das Studium der Kommunikation bis in die Antike und davor zurückreicht, waren die Werke von Charles Horton Cooley, George Herbert Mead, Walter Lippmann und John Dewey im frühen 20. Jahrhundert besonders wichtig für die Entwicklung der akademischen Disziplin Kommunikationswissenschaft (\"Communication studies\"), wie sie heute in den USA existiert. Diese Autoren sahen die amerikanische Gesellschaft an der Schwelle zum Wandel zu einer reinen Demokratie hin stehend. Mead argumentierte, dass für die Existenz einer idealen Gesellschaft eine Kommunikation geschaffen werden müsse, die es dem einzelnen Individuum erlaube, die Einstellungen, Sichtweisen und Positionen anderer gegenüber den eigenen abzuwiegen. Mead glaubte, dass die sogenannten Neuen Medien den Menschen erlauben würden, sich in andere hineinzufühlen bzw. hineinzuversetzen und sich dadurch zu einem „Ideal der menschlichen Gesellschaft“ zu entwickeln. Was Mead als ideale Gesellschaft sah, nannte Dewey „Great Community“ und behauptete außerdem, dass Menschen intelligent genug für eine Selbstregierung seien und dass dieses Wissen „eine Funktion der Assoziation und Kommunikation“ sei. Ähnlich denkt auch Cooley, nämlich, dass politische Kommunikation öffentliche Meinung ermöglicht, welche wiederum Demokratie fördert. Jeder dieser Autoren der Chicagoer Schule repräsentiert die Betrachtung der elektronischen Kommunikation als Vermittler und Unterstützer der Demokratie, den Glauben an eine informierte Wählerschaft und den Fokus auf das Individuum anstelle der Masse: In seinem Werk \"Social Organisation\" von 1909 definiert Cooley Kommunikation als „den Mechanismus durch den menschliche Beziehungen existieren und sich entwickeln - alle Zeichen des Geistes zusammen mit den Mitteln sie durch den Raum zu befördern und sie in der Zeit zu konservieren.“ Diese Sichtweise, die nachträglich in der Soziologie deutlich marginalisiert wurde, gab den Kommunikationsprozessen einen zentralen und festen Platz in der Erforschung gesellschaftlicher Beziehungen. Das Werk \"Public Opinion\" (Öffentliche Meinung), welches Walter Lippmann 1922 veröffentlichte, koppelt diese Ansicht von der konstitutiven Wichtigkeit von Kommunikation mit der Angst, dass neue Technologien und Institutionen der Massenkommunikation Unstimmigkeiten bzw. Dissonanzen zwischen \"der Welt draußen und den Bildern in unseren Köpfen\" kreieren würden. John Deweys 1927 veröffentlichter Essay \"The Public & its Problems\" beleuchtete Kommunikation ähnlich, verband sie jedoch im Gegensatz zu Lippmann mit einer optimistischen, fortschrittlichen und demokratischen Reform und argumentierte bekannterweise, dass „allein Kommunikation [...] eine große Gemeinschaft entstehen lassen [kann]“. Cooley, Lippmann und Dewey griffen Themen wie die zentrale Wichtigkeit von Kommunikation im gesellschaftlichen Leben, das Aufkommen von großen und potenziell sehr mächtigen Medieninstitutionen und die neuen Kommunikationstechnologien in sich schnell entwickelnden und transformierenden Gesellschaften auf. Zusätzlich stellten sie Fragen zur Beziehung zwischen Kommunikation, Demokratie und Gemeinschaft. All diese sind als zentrale Elemente in der Disziplin der Kommunikationswissenschaft erhalten geblieben. Zudem sind sie Hauptelemente in den Werken von Denkern wie Gabriel Tarde und Theodor W. Adorno, welche international deutlich zur Entwicklung der Kommunikationswissenschaft beitrugen.", "section_level": 3}, {"title": "1920er–1950er: Propagandaforschung und frühe Medienwirkungsforschung.", "content": "Die Institutionalisierung der Kommunikationswissenschaft in der akademischen Bildung und Forschung in den USA wird oft auf die Columbia University, die University of Chicago und die University of Illinois at Urbana-Champaign zurückgeführt, wo Vordenker und früher Pioniere wie Paul Felix Lazarsfeld, Harold Lasswell und \"Wilbur Schramm\" arbeiteten. Harold Dwight Lasswell, der im Paradigma der Chicagoer Schule arbeitete, verfasste 1927 sein Werk \"Propaganda Technique in the World War\", welches folgende Definition von Propaganda enthielt: „Propaganda im weitesten Sinne ist die Technik der Beeinflussung von menschlichem Handeln durch die Manipulation von Darstellungen. Diese Darstellungen können gesprochene, geschriebene, bildliche oder musikalische Form haben.“ Zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg kam es in kurzer Zeit zur Bedeutungssteigerung des 1937 gegründeten \"Institute for Propaganda Analysis\". Dessen Definition von Propaganda bezeichnete diese als „Äußerung einer Meinung oder Handlung durch Individuen oder Gruppen ganz bewusst ausgelegt, um Meinung oder Handlungen anderer Individuen oder Gruppen mit Bezug auf vorbestimmte Ziele zu beeinflussen.“ Diese Definitionen von Propaganda zeigen klar, dass dies eine gedankliche Schule mit Fokus auf die Medienwirkung war, die hauptsächlich den Einfluss von Medien auf die Einstellungen und Handlungen des Publikums untersuchte. Diese frühe Schule der Medienwirkungsforschung wird durch die Experimente, die von der Experiment-Sektion der Forschungsabteilung der \"Information and Education Division\" des U.S. War Department durchgeführt wurden, verkörpert. In diesen Experimenten wurde die Wirkung von verschiedenen US-Propagandafilmen aus der Kriegszeit auf Soldaten untersucht. Gegenwärtige Propagandaforschung bezieht sich neben der Politik auf diverse andere Felder. Ein kleineres Paradigma seit dem Zweiten Weltkrieg baut auf den Ideen, Methoden und Forschungsergebnissen des österreichisch-amerikanischen Soziologen Paul Felix Lazarsfeld und seiner Lehre auf, der \"Medienwirkungsforschung\". Die Forschung fokussiert auf messbaren, kurzzeitigen Wirkungen auf das Verhalten und kommt zu dem Schluss, dass die Medien eine begrenzte Rolle bei der Beeinflussung der öffentlichen Meinung spielen. Das \"Limited-Effects\"-Modell, das von Lazersfeld und seinen Kollegen aus Columbia entwickelt wurde, hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Medienwissenschaft. Das Modell stellt die Behauptung auf, dass die Massenmedien nur „limited-effects“ auf das Rezipientenverhalten haben. Die Rezipienten werden stattdessen eher über das \"Two-Step-Flow-Modell\" beeinflusst, also über sogenannte \"Meinungsführer\" (opinion leaders), welche die Nachrichten durch die Medien erhalten und erst in einem zweiten Schritt an die Rezipienten weitergeben. Das Modell der \"limited-effects\" war so einflussreich, dass die Frage nach Wirkungen der Medien auf die Politik großteils bis in die späten 1960er kaum Beachtung fand. Letztendlich begann die Forschung der Massenkommunikation wieder auch politisches Verhalten mit einzubeziehen und das Modell der \"limited-effects\" wurde in Frage gestellt.", "section_level": 3}, {"title": "1970er–1980er.", "content": "Neil Postman gründete 1971 das \"media ecology program\" (Medienökologie-Programm) an der New York University. Medienökologen (\"Media ecologists\") legen in ihrer Forschung Wert auf eine große Zahl von Inspirationen, um die gesamte Umwelt der Medien in einer breiteren und eher kulturell ausgerichteten Art zu erforschen. Diese Sichtweise ist die Grundlage für eine separate professionelle Gesellschaft, die \"Media Ecology Association\" (Gesellschaft für Medienökologie) in den USA. 1972 veröffentlichten Maxwell McCombs und Donald Shaw einen bahnbrechenden Artikel, der eine Agenda-Setting-Theorie der Medienwirkung enthielt, welche neue Möglichkeiten bot, kurzzeitige Medienwirkungen zu erforschen, welche die zuvorige Forschung nur begrenzt beachtete und betrachtete. Dieser Denkansatz war sehr einflussreich, vor allem in der Erforschung von politischer Kommunikation und Nachrichtenberichterstattung. In den 1970ern wurde zudem die heute bekannte Uses-and-Gratification-Forschung begründet, entwickelt von Wissenschaftlern wie \"Elihu Katz\", \"Jay G. Blumler\" und \"Michael Gurevitch\". Statt den Kommunikationsprozess als einseitig gerichtete Übertragung vom Kommunikator zum Rezipienten zu betrachten, beleuchtet dieser Ansatz, was das Publikum aus Kommunikationen erhält, was sie damit machen und warum sie sich überhaupt mit Kommunikation, vor allem Massenkommunikation, beschäftigen.", "section_level": 3}, {"title": "Kommunikationswissenschaft in Deutschland.", "content": "Die Kommunikationswissenschaft in Deutschland hat eine reiche hermeneutische Vergangenheit in der Philosophie, Textinterpretation und der Geschichtswissenschaft. Zudem ergaben sich frühe Forschungskonzepte in der Soziologie und Nationalökonomie. Der deutsche Sonderweg einer „Zeitungswissenschaft“ führte dann zu einer Verengung der Perspektive. Als „Sozialpsychologie eines seltsamen Faches“ bezeichnete der Kommunikationshistoriker Lutz Hachmeister seine Studie zur (Vor-)Geschichte der Kommunikationswissenschaft in Deutschland (1986), weil sich „wesentliche Anstrengungen auf dem Feld der Kommunikationsforschung und Medientheorie außerhalb der Disziplingrenzen“ vollzogen hätten. Aus wissenschaftshistorischer Perspektive betrachtet sei die Kommunikationswissenschaft in Deutschland ein „verspätetes Fach“, vor allem bedingt durch die intellektuelle Blockade während der NS-Zeit, allerdings heute, personell und institutionell prosperierend, „entpolitisiert und geräuschlos in den akademischen Alltag eingebunden“. 2007 unterschied der Wissenschaftsrat „drei Ausrichtungen im Feld der Kommunikations- und Medienwissenschaften“: Um international anschlussfähig zu bleiben, so die (nicht unumstrittene) Empfehlung des Wissenschaftsrates, müsse „in der Forschung deutlich stärker über die Grenzen dieser drei Ausrichtungen hinweg kooperiert werden, wie dies etwa in den USA der Fall“ sei.", "section_level": 2}, {"title": "Institut für Zeitungskunde in Leipzig.", "content": "Als Beginn der institutionalisierten wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Kommunikation kann die Gründung des Instituts für Zeitungskunde und die Einrichtung des ersten Lehrstuhls für Zeitungswissenschaften im Jahr 1916 unter Karl Bücher angesehen werden. Dieser hatte Interesse an der Erforschung des Einflusses der Zeitung auf Gesellschaft und Individuum. Sein Nachfolger wurde 1926 Erich Everth. Er setzte Büchers Streben nach der Festigung des Instituts fort und war mit seiner Vorstellung der \"öffentlichen Kommunikation\" als \"sozialem Prozess\" mit der Presse als Sozialform an sich ein früher Vordenker der sozialwissenschaftlichen Ausrichtung der Kommunikationswissenschaft in den 1960er Jahren. Schon er wollte Methoden anderer Wissenschaften für das eigene Fach erforschen. Mit Anbruch der Herrschaft der Nationalsozialisten 1933 wurden Everths Ideen nicht weitergeführt.", "section_level": 3}, {"title": "Frankfurter Schule.", "content": "Die Arbeit der Frankfurter Schule hatte Einfluss auf einen großen Teil der deutschen Forschung zur Kommunikation. Die philosophischen und theoretischen Orientierungen von Denkern wie Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Walter Benjamin, Leo Löwenthal und Herbert Marcuse trugen deutlich zur Entwicklung und zum Einsatz der Kritischen Theorie in der Kommunikationswissenschaft bei. Neben der Anklage der Wirkungen der Kulturindustrie leisteten sie Beiträge zur Untersuchung der Massenkultur und Hochkultur als zwei deutlich unterscheidbaren Phänomenen.", "section_level": 3}, {"title": "Versozialwissenschaftlichung in den 1960er Jahren.", "content": "In den 1960er Jahren kam es zu einem Paradigmenwechsel im wissenschaftlichen Selbstverständnis der Kommunikationswissenschaft in Deutschland. Sie wandelte sich unter Einbeziehung sozialwissenschaftlicher Methoden von einer normativen, hermeneutisch-interpretierend arbeitenden Wissenschaft zu einer deskriptiv und rein empirisch-messend arbeitenden Sozialwissenschaft. Pioniere der \"Versozialwissenschaftlichung\" der Kommunikationswissenschaft waren unter anderem Elisabeth Noelle-Neumann und Gerhard Maletzke. Elisabeth Noelle-Neumann wurde 1964 als Professorin an die Universität Mainz berufen, wo sie das \"Institut für Publizistik\" auf- und zum „Zentrum der empirischen Publizistikwissenschaft“ ausbaute. Sie vertrat den Wandel der Wissenschaft hin zu einer empirisch orientierten Sozialwissenschaft nach US-Vorbild. Ihr Forschungsschwerpunkt lag auf der Sozialforschung mit repräsentativ-statistischen Erhebungen. Sie übte zudem Kritik an der Hypothese der geringen Wirkung (\"limited-effects\") oder sogar \"Wirkungslosigkeit\" der Medien, wie sie z. B. Lazersfeld vertreten hatte. Ihre Arbeit der Theorie der Schweigespirale in den 1970er Jahren stand in einer Tradition, die international sehr einflussreich war; sie war kompatibel mit den dominanten Paradigmen in den USA. Gerhard Maletzke hatte mit seinem Werk \"Psychologie der Massenkommunikation\" (1963) eine Vorreiterrolle für die Versozialwissenschaftlichung, indem er den Forschungsstand der USA (siehe oben) zusammenfasste. Er konnte sich jedoch nicht habilitieren und seine Ideen in Noelle-Neumanns Schule in Mainz und der Schule in Münster nicht durchsetzen. Erst Wissenschaftler wie Otto B. Roegele und Franz Ronneberger nahmen sie auf und arbeiteten daran weiter. Maletzkes Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung der psychologisch-sozialen Aspekte der Massenkommunikation wie verschiedenen Zwängen und der Einbindung des Kommunikationsprozesses in Systeme. Dies verbildlichte er in seinem Feldschema der Massenkommunikation. In den 1970er Jahren kehrte der Sozial- und Politikwissenschaftler Karl W. Deutsch aus den USA nach Deutschland zurück. Seine von der Kybernetik beeinflusste Arbeit war in Deutschland und auch international von großem Einfluss.", "section_level": 3}, {"title": "1980er Jahre bis zur Gegenwart.", "content": "Von den 1980er Jahren an haben Wissenschaftler wie Friedrich Kittler zur Entwicklung einer \"neuen deutschen Medientheorie\" angeregt, welche an den Poststrukturalismus angeglichen ist. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands (1990) kam es zu mehreren Neugründungen von Lehrstühlen und Instituten des Fachs Kommunikationswissenschaft in den östlichen Bundesländern: beispielsweise in Dresden, Erfurt, Greifswald, Ilmenau und Jena. In diesen Jahren wandte sich die Kommunikationswissenschaft in besonderer Weise den Bedingungen, Strukturen und Folgen der Online-Kommunikation zu. Kommunikationswissenschaftler wie beispielsweise Martin Löffelholz oder Thorsten Quandt beschrieben in ihrer Analyse einer „neuen Kommunikationswissenschaft“ (2003) die Notwendigkeit einer Neuformulierung klassischer Kommunikationstheorien.", "section_level": 3}, {"title": "Forschungsmethoden.", "content": "Noch immer ist die Kommunikationswissenschaft durch quantitative und qualitative empirische Methoden (Befragung, Beobachtung, Experiment, Inhaltsanalyse) geprägt, die der Logik des kritischen Rationalismus (vgl. Wiener Kreis, Karl Popper, Positivismusstreit) folgen. Theoriegenerierende Arbeiten folgen häufig den Grundsätzen der Grounded Theory bzw. den Grundsätzen hermeneutisch-interpretativer Sozialforschung (vgl. Friedrich Krotz).", "section_level": 2}, {"title": "Studium.", "content": "Das Studium der Kommunikationswissenschaft ist (meist in Kombination mit der verwandten Medienwissenschaft, teilweise auch unter der Bezeichnung \"Publizistikwissenschaft\") an zahlreichen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich. Die Vergabe der Studienplätze erfolgt wegen der hohen Studiennachfrage des Fachs anhand eines örtlichen Auswahlverfahrens (Numerus clausus), häufig werden zusätzlich auch Eignungs- und Auswahltests durchgeführt. Die Hochschulen legen besonderen Wert auf sehr gute Deutschkenntnisse, gute Kenntnisse der englischen und teilweise einer weiteren Fremdsprache.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kommunikationswissenschaft ist eine wissenschaftliche Forschungsdisziplin im Bereich Sozial- und Geisteswissenschaften, die sich mit Vorgängen der menschlichen Kommunikation befasst. Die Forschungsinhalte unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Universitäten zum Teil erheblich. Eine Ausrichtung befasst sich insbesondere mit medialer und \"Massenkommunikation\" und wird oft auch \"Publizistikwissenschaft\" genannt. Unter anderem ist Zeitungswissenschaft ein Vorläufer dieser Integrations- und Sozialwissenschaft, mit Ansätzen auch aus dem Recht, der Psychologie und den Wirtschaftswissenschaften. Eine andere Ausrichtung beschäftigt sich vorrangig mit Individualkommunikation und hat Berührungspunkte zu Linguistik (vor allem Pragmatik), Philosophie, Semiotik und Soziologie. ", "tgt_summary": null, "id": 591973} {"src_title": "Jagdrecht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Fritz Teufel wurde während des Krieges 1943 in Ingelheim als jüngstes von sechs Kindern geboren. Die Familie zog 1946 nach Ludwigsburg, wo Teufel am örtlichen Friedrich-Schiller-Gymnasium seine Schulzeit mit dem Abitur beendete. Er kam 1963 nach West-Berlin und begann ein Studium der Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Er beschäftigte sich mit der deutschen Zeitgeschichte und reiste mehrmals nach Frankfurt, um die Auschwitzprozesse zu verfolgen. Mit Dieter Kunzelmann war er einer der Mitbegründer der Kommune I, die vor allem durch ihre bewusst provokanten und gegen die herrschenden Gesellschaftsbedingungen gerichteten Aktionen weltweite Aufmerksamkeit erregte.", "section_level": 2}, {"title": "Pudding-Attentat.", "content": "Teufel und andere wurden Anfang 1967 festgenommen, als sie beim Werfen von Tüten beobachtet wurden. Die Polizei und die Presse bezeichneten dies als Attentat auf den damaligen US-Vizepräsidenten Hubert H. Humphrey, die Wurfgeschosse entpuppten sich aber als Pudding- und Mehlbomben („Pudding-Attentat“). Am Tag nach dem Besuch Humphreys wurden die vermeintlichen Attentäter wieder freigelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Vorwurf eines Steinwurfs während des Schah-Besuchs.", "content": "Am 2. Juni 1967 wurde Teufel unter dem Vorwurf, einen Stein geworfen zu haben, während der Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin gegen Schah Mohammad Reza Pahlavi verhaftet und saß bis zum Verhandlungsbeginn im November in Untersuchungshaft. Während der Verhandlungen fiel Teufel vor allem durch – aus Sicht der Staatsanwaltschaft – respektloses Verhalten auf. Als er eine längere Stellungnahme abgeben wollte, wurde er vom Richter ermahnt, er möge nur Tatsachen vorbringen, die der Wahrheitsfindung dienten. Etwas später kam er dann der Aufforderung des Richters, sich zu erheben, mit der Bemerkung nach: „Wenn’s denn der Wahrheitsfindung dient.“ Dieser Satz wurde zu einem geflügelten Wort. Am 22. Dezember 1967 wurde Teufel freigesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Festnahme wegen Entführung von Peter Lorenz, Untersuchungshaft und Freispruch.", "content": "Seit dem Herbst 1969 war Teufel ein führendes Mitglied der bis 1971 aktiven Gruppe Tupamaros München, die in der bayerischen Landeshauptstadt für eine Reihe von Brand- und Sprengstoffanschlägen verantwortlich waren. 1970 war er auch einer der Hauptverdächtigen beim Brandanschlag auf das jüdische Altersheim in München, bei dem sieben Juden starben. Es konnte ihm allerdings die Täterschaft nicht nachgewiesen werden. 1973 ging er in den Untergrund und wurde 1975 verhaftet, als er eine Pistole und eine abgesägte Schrotflinte bei sich trug. Er wurde beschuldigt, als führendes Mitglied der \"Bewegung 2. Juni\" an der Entführung des Berliner CDU-Vorsitzenden Peter Lorenz mitgewirkt zu haben. Nach fünf Jahren Untersuchungshaft fand 1980 die Gerichtsverhandlung statt. Erst nach den Plädoyers der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft, die 15 Jahre Haft gefordert hatte, legte Teufel ein Alibi vor, mit dem er nachweisen konnte, dass er zur Tatzeit in einer Essener Fabrik (Pagette) unter falschem Namen gearbeitet hatte. Die späte Präsentation des Alibis begründete er damit, so könne er „zeigen, wie ein Angeklagter für definitiv nicht begangene Taten vorverurteilt wurde und wie das ganze System funktionierte“. Außerdem sei er davon ausgegangen, dass er auch ohne Tatbeteiligung zu fünf Jahren Haft verurteilt würde. Eine weitere Anklage der Bundesanwaltschaft wegen einiger in Berlin begangener Banküberfälle wurde aus Mangel an Beweisen fallengelassen. Das Gericht verurteilte ihn am 30. Oktober 1980 zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren wegen illegalen Waffenbesitzes und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, die mit der Untersuchungshaft abgegolten war, woraufhin er entlassen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Ikone der Spaßguerilla.", "content": "Teufel hat laut einem Spiegel-Interview vom 3. November 1980 den Begriff der „Spaßgerilja“ (Spaßguerilla) geprägt und propagiert: „‚Spaßgerilja‘ ist für mich die aktuelle Form des Klassenkampfes“ und: „Seit ich mich bemühe, den Begriff ‚Spaßgerilja‘ in Umlauf zu bringen, Wortschöpfungen sind mein Hobby...“ Am 19. Februar 1982 diskutierte er in der Fernsehsendung 3 nach 9 unter anderem mit dem damaligen Bundesminister für Finanzen Hans Matthöfer über gutes Benehmen. Im Gespräch mit dem Moderator zog er eine Wasserpistole und spritzte den Minister mit Zaubertinte nass. Matthöfer reagierte, indem er Teufel mit einem Glas Wein übergoss. In Nachrufen wurde Teufel als „Spaßrevoluzzer“ bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Tätigkeiten und Parkinson-Erkrankung.", "content": "Nach Beendigung der Gerichtsprozesse arbeitete Teufel u. a. ein Jahr als Bäcker in London, als Kolumnist bei der taz und als Fahrradkurier in Berlin. In seinen letzten zwölf Lebensjahren litt er zunehmend an Parkinson. 2001 wurde ihm der \"Wolfgang-Neuss-Preis für Zivilcourage\" verliehen. Fritz Teufel in seiner Danksagung: „Dank gilt meinen ungeborenen, ungezeugten Kindern, die mir ein Leben in Luxus und Freude ermöglichen.“ Zuletzt lebte er zurückgezogen mit seiner Lebensgefährtin Helene Lollo und Freunden in Berlin-Wedding.", "section_level": 2}, {"title": "Trauerfeier und Grabschändung.", "content": "Teufel starb am 6. Juli 2010 in Berlin an den Folgen seiner Parkinson-Erkrankung. Die Trauerfeier fand am 15. Juli 2010 auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte statt. Ulrich Enzensberger und Hans-Christian Ströbele würdigten Teufel in Nekrologen. Am 6. August 2010 wurde der Diebstahl von Teufels Urne festgestellt. Da bei der Grabschändung zunächst von politischen Motiven ausgegangen wurde, übernahm der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen. Zur Täuschung wurde Asche auf den Gehwegen in der Nähe des Grabes verstreut, die allerdings nicht aus der Urne stammte. Am 13. August 2010 wurde die Urne in Berlin-Dahlem neben dem Grab von Rudi Dutschke aufgefunden. Inzwischen geht die Polizei aufgrund eines Bekennerschreibens davon aus, dass es sich um einen Scherz von Sympathisanten Teufels aus der linken Szene handelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fritz Teufel (* 17. Juni 1943 in Ingelheim; † 6. Juli 2010 in Berlin) war West-Berliner Kommunarde, Autor und aktiver Teilnehmer der Studentenbewegung und Mitglied der terroristischen Bewegung 2. Juni.", "tgt_summary": null, "id": 1338965} {"src_title": "Charakteristische Röntgenstrahlung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biblische Erzählung.", "content": "Die Städte sind Gegenstand einer Erzählung im Tanach (), der zufolge sie durch Gott unter einem Regen aus Feuer und Schwefel begraben wurden, weil sie der Sünde anheimgefallen waren. Gott selbst sucht Abraham in Gestalt dreier Engel in Männergestalt auf, um ihm mitzuteilen, dass er vorhabe, die Städte Sodom (wo sich Abrahams Neffe Lot aufhält) und Gomorra zu zerstören, wenn das sündige Verhalten ihrer Bewohner tatsächlich so schlimm sei, wie ihm zu Ohren gekommen war. Abraham fragt Gott, ob er wirklich Schuldige und Unschuldige ohne Unterschied vernichten wolle. Gott versichert ihm schließlich, dass er Sodom verschonen werde, wenn sich nur zehn anständige Menschen darin finden ließen (). Diese Zahl ist im Judentum bedeutsam: Erst, wenn zehn Männer zum Gottesdienst zusammenkommen (מנין \"Minjan\"), gibt es demnach eine jüdische Gemeinde, und es kann ein vollständiger Gottesdienst gefeiert werden. Um zu sehen, ob das Klagegeschrei über Sodom der Wahrheit entspricht, schickt Gott zwei Engel zu Abrahams Neffen Lot, einem gottgefällig lebenden Mann. Lot nimmt die beiden Engel gastfreundlich bei sich auf, die von den Einwohnern Sodoms als fremde Männer angesehen werden (). Die Einwohner fordern daraufhin, dass Lot ihnen seine Gäste übergebe, weil sie mit ihnen gewaltsam sexuell verkehren wollen (Formulierung siehe unter Interpretationen). Lot bietet den Sodomitern zum Schutz seiner Gäste und der heiligen Gastfreundschaft stattdessen vergeblich seine jungfräulichen Töchter an. Nachdem sich keine zehn Gerechten in der Stadt fanden und sie deshalb dem Untergang geweiht ist, wollen die Engel ihn und seine Familie vor dem Untergang retten und schicken sie aus der Stadt. Sodom und Gomorra werden daraufhin von Gott vernichtet, indem er Schwefel und Feuer auf sie herabregnen lässt. Als Lots Frau – entgegen einem von den Engeln ausgesprochenen Verbot – auf die Stadt zurücksieht, erstarrt sie zu einer Salzsäule (). Lot und seine Töchter können sich in Sicherheit bringen und werden im Folgenden von Gott beschützt. Als Lot am nächsten Morgen aus der Stadt Sodom Rauch aufsteigen sieht, flieht er gemäß dem göttlichen Gebot in die Berge und lebt dort in einer Höhle. Darauf sagen seine Töchter, dass kein Mann im Lande sei, der ihnen Nachkommen geben könne, machen ihren Vater an zwei aufeinanderfolgenden Abenden betrunken, schlafen mit ihm und werden schwanger.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Weg nach Sodom (Gen 18,16–33).", "content": "Auf dem Weg nach Sodom begleitet Abraham die Männer (Gen 18,16), die ihn besucht haben (Gen 18,1–15). In dieser Wegszene (Gen 18,16–33) gibt es ein Gespräch zwischen Adonai und Abraham, dessen theologisches Hauptthema die Frage ist, ob Adonai die Gerechten zusammen mit den Gottlosen bestrafen würde oder ob er die Stadt wegen einer Minderheit von Gerechten verschonen würde (Gen 18,23). Wenn Adonai die Gerechten samt den Gottlosen vernichtet, dann wäre kein Unterschied zwischen Gerechten und Gottlosen – ein Problem, das auch die Weisheitsliteratur (wie etwa Hiob und Kohelet) interessiert. Damit stünde sogleich die Gerechtigkeit des Richters aller Welt auf dem Spiel (Gen 18,25). Aufgrund der Spannungen in der folgenden Wegszene (Gen 18,16–33) wird vermutet, dass sie wahrscheinlich von mehr als einem Autor stammt:", "section_level": 2}, {"title": "Die Sodom-Episode (Gen 19).", "content": "Zunächst fällt auf, dass die Reaktion Lots (Gen 19) auf den Besuch der zwei Engel sehr ähnlich ist wie die Reaktion Abrahams auf den Besuch der drei Männer (Gen 18). Lots Verhalten in V. 1–3 wird kontrastiert mit dem Verhalten der Bewohner Sodoms in V. 4–11. Lots Gastfreundschaft ist ebenso vorbildlich wie die von Abraham. Die Bewohner hingegen wollen die Besucher „erkennen“ (וְנֵדְעָה) (V. 5), was wohl sexuelle Konnotationen hat. Dieses Erkennen steht im Kontrast zum Erkennen (אֵדָעָה), das sich Adonai beim Besuch Sodoms vornimmt (18,21). Außerdem ist das sexuell gemeinte Erkennen Sarahs (אֵדָעָה 18,12) von Gott abgesegnet, das von den Bewohnern Sodoms hingegen nicht. Während Lot in V. 3 die Besucher im positiven Sinne sehr dazu drängt (וַיִּפְצַר־בָּם מְאֹד), seine Gastfreundschaft anzunehmen, drängen die Bewohner in V. 9 im negativen Sinne hart auf Lot ein (וַיִּפְצְרוּ בָאִישׁ בְּלוֹט מְאֹד). Beteiligt ist die ganze Stadt, wie sowohl vorab (18,21 „sie alle“) als auch in der Szene selbst (19,4 „von jung bis alt“) betont wird. In V. 12–13 erfolgt die Ankündigung der Zerstörung Sodoms, die Lots Schwiegersöhne nicht glauben wollen (V. 14). Dennoch wird die Ankündigung erfüllt (V. 15–28). Die Schlüsselelemente der Sodom-Episode haben wiederum strukturelle Ähnlichkeiten zur Mamre-Episode (Gen 18,1–15): Die Sodom-Episode kann also auch als eine Antwort auf die Frage verstanden werden, die in der Mamre-Episode in V. 14 aufgeworfen wurde: Sollte Gott eine Sache zu schwer bzw. unmöglich sein? Die Antwort der Sodom-Episode ist dann: Nein; wenn Gott die Städte zerstören kann, dann wird er auch die wunderhafte Geburt ermöglichen. Eine Parallele hat Gen 18–19 in Jer 32, wo es auch um die Frage geht, ob etwas zu schwer für Gott sei (Jer 32,27). Die Fortsetzung ist, dass die Zerstörung Jerusalems sicher ist (V. 28–29; 36), weil die Stadt Strafe verdient (V. 30–35), aber Adonai für Wiederherstellung sorgen wird (V. 37–42). Die Logik in Jer 32 (v. a. V. 42) ist also ähnlich wie in Gen 18–19: Gottes Fähigkeit, Strafe in der Vergangenheit zu verwirklichen, garantiert auch seine Fähigkeit, Verheißung in der Zukunft zu verwirklichen. Diese Logik findet eine weitere Ähnlichkeit auch in Sach 8,14–15.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkungsgeschichte.", "content": "Sowohl im Tanach als auch im Talmud, aber auch in den Evangelien nach Matthäus () und Lukas (), ist Sodom vor allem ein Symbol für Fremdenfeindlichkeit und den Bruch der Gastfreundschaft, nach auch für Hochmut und Geiz. Im Judasbrief () und in der späteren christlichen Tradition wird die Stadt mit der Sünde der Wollust und schließlich mit dem „Laster wider die Natur“ (Sodomie) in Verbindung gebracht. Inwieweit das Vergehen der Sodomiter an den Männern tatsächlich sexueller Natur war, variiert selbst zwischen den deutschen Übersetzungen von. In der Einheitsübersetzung ist von „verkehren“ die Rede, in der Lutherbibel 1984 dagegen von „über sie hermachen“ (die Lutherbibel 2017 übersetzt mit „ihnen beiwohnen“). Ältere Übersetzungen (Revidierte Elberfelder 1983, Luther 1912) übersetzen wörtlicher mit „erkennen“, einem Begriff, der im biblischen Hebräisch auch für den (ehelichen) Geschlechtsverkehr verwendet wird (beispielsweise ). Vor dem Hintergrund der früh und gut bezeugten Interpretation als Bruch der antiken Gastfreundschaft kann die Tat im Kontext der Erniedrigung Fremder gesehen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Biblische Bezeugung.", "content": "Der Name Sodom findet sich 39-mal in der hebräischen Bibel, ausschließlich in 1. Buch Mose (21), 5. Buch Mose (2) und den Prophetenbüchern (16). Den Namen Gomorra erwähnen dieselben Schriften 19-mal. Dabei wird Gomorra meist in Verbindung mit Sodom genannt (selten allein). Anscheinend wurde das negative Bild, das die Bibel von beiden Städten vermittelt, stärker mit Sodom als mit Gomorra konnotiert.", "section_level": 1}, {"title": "Sodom und Gomorra im Koran.", "content": "Im Koran wird Sodom nur indirekt als „Volk des Lot“ erwähnt (Sure 7.79–85, Sure 11.78–85, Sure 15.50–75, Sure 21.71–76, Sure 26.161–176 Sure 27.55–59, Sure 29.26–36, Sure 37.134–139, Sure 38.14, Sure 50.14, Sure 66.10). Auf das Ereignis wird vor allem im Kontext der Abwendung von Gott, Missachten seiner Regeln und seiner Gesandten Bezug genommen; aber auch im Kontext von missachteter Gastfreundschaft. Mit der Geschichte um den Propheten Lot und der vermeintlichen homosexuellen Handlungen seines Volkes wird auch das Verbot von Homosexualität im Islam begründet.", "section_level": 1}, {"title": "Archäologische Hypothesen.", "content": "Manche Theologen halten eine archäologische Verortung der zerstörten Städte für nicht möglich. Es wurden jedoch verschiedene Hypothesen aufgestellt über die Lage der Städte und die Ursache ihrer Zerstörung. Der Geologe Graham Harris nimmt die Existenz eines historischen Sodom an. Seiner Meinung nach gab es vor zirka 5000 Jahren eine größere Stadt am Ufer des Toten Meeres, die durch ein Erdbeben und einen nachfolgenden Erdrutsch zerstört worden sein könnte. Dafür sprechen folgende Entdeckungen: Nach einer anderen umstrittenen Hypothese der beiden Raumfahrtingenieure Alan Bond und Mark Hempsell könnten die Städte durch einen noch in der Luft weitgehend zerborstenen Meteoriten, den Köfels-Einschlag in den Ötztaler Alpen (vgl. Köfelsit), zerstört worden sein, ähnlich dem mutmaßlichen Meteoriten beim Tunguska-Ereignis. Das nachfolgende Material des Auswurfs trat in die höheren atmosphärischen Schichten ein und soll rund um die Mittelmeerregion, inklusive der Sahara-Region, niedergegangen sein und zu einer weitreichenden Zerstörung geführt haben. Nach Entzifferung der Himmelsscheibe von Ninive, einer sumerischen astronomischen Tonscheibe, die die Flugbahn eines hellen schnell fliegenden Objektes beschreibt, wurde von Bond und Hempsell ein Asteroideneinschlag am 29. Juni 3123 v. Chr. in den Alpen als Ursache vermutet. Die Keilschrift, so das Ergebnis ihrer Forschungen, ist die Kopie der Notizen eines sumerischen Astronomen, der seine Beobachtungen kurz vor Sonnenaufgang aufzeichnete. Das Forscher-Team um Steven Collins von der Trinity Southwest University, Albuquerque, einer Bibelschule, vermutet, dass es sich bei der von ihnen ergrabenen Stadt des Tall el-Hammam in Jordanien um Sodom handeln könnte. Die Hypothese, dass die Zerstörung der bronzezeitlichen Stadt durch einen Meteoriten-Einschlag – genannt \"3.7KYrBP Kikkar Event\" – verursacht sein könnte, ist 2018 durch den Fund einer einseitig zu Glas geschmolzenen Keramikscherbe gestützt worden. Diese Verglasung kann verursacht sein durch kurzzeitig hohe Temperatur von 8.000 bis 12.000 Grad Celsius. Weiterhin wird die Hypothese gestützt durch den Befund, dass das Gebiet sowohl in der Bibel als auch in anderen Quellen als landwirtschaftlich fruchtbar vor 1.700 v. Chr. beschrieben wird, aber in den folgenden 700 Jahren nicht wieder bewohnt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sodom (hebräisch ) und Gomorra (hebräisch ; andere Schreibweisen: \"\") sind zwei in der Bibel genannte Städte, die den Mittelpunkt einer Erzählung bilden. Die Bedeutung der Namen ist nicht gesichert, ebenso wenig die genaue Lage der Städte.", "tgt_summary": null, "id": 1221930} {"src_title": "Schwereanomalie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mediale Übermittlung.", "content": "Medien nehmen für sich in Anspruch, unter anderem mit der jenseitigen Welt Verbindung aufzunehmen, z. B. mit „Engeln“, „Totengeistern“ oder Geistwesen. Sie tun dies in so genannten Séancen (\"Sittings\" oder \"Readings\"), bei Einzelsitzungen oder Meditationen. Dabei übermitteln sie Zuhörern oder Klienten zumeist persönlich adressierte Botschaften des Trostes oder der Lebenshilfe. Die Behauptung, diese Botschaften kämen von Verstorbenen, Engeln oder Geistwesen, wird damit begründet, dass sie teilweise sehr präzise Details von Aussehen oder Lebensweise verstorbener Angehöriger wiedergäben.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelle und religiöse Verbreitung.", "content": "\"Mediumismus\" tritt traditionell in zahlreichen Kulturen Eurasiens, Afrikas und auf den pazifischen Inseln auf, vornehmlich in schamanisch orientierten Agrar- und Viehzüchtergesellschaften. Weltweit nehmen viele Religionen und weltanschauliche Bewegungen für sich in Anspruch, dass ihre Lehre auf medialem Weg durch Propheten, Mystiker empfangen wurde; auch der Zungenrede (vorwiegend in der Charismatischen Bewegung) wird eine göttliche Ursache zugesprochen. Die Bibel beschreibt beispielsweise im 2. Buch Mose, Kapitel 3 und 4, wie Gott mit Mose aus einem brennenden Dornbusch heraus gesprochen und ihm hierbei den Befehl gegeben habe, zurück nach Ägypten zu gehen, um die Israeliten aus der Knechtschaft zu befreien. Joseph Smith behauptete, eine Wesenheit namens Mormon habe ihm, dem Gründer der gleichnamigen Kirche, das Buch Mormon übermittelt. Die Entstehung des Koran wird dem Erzengel Gabriel zugeschrieben, der ihn dem Begründer und Propheten des Islam Mohammed diktiert haben soll.", "section_level": 1}, {"title": "Vertreter des Mediumismus.", "content": "Dem Einfluss des von dem französischen Schriftsteller Allan Kardec (1804–1869) begründeten Spiritismus wird zugeschrieben, dass der Mediumismus auch in Industriegesellschaften Verbreitung fand. Carl Gustav Jungs Lebensweg als Psychiater und Begründer einer Denkschule wurde von seinen Geistführern \"Philomen\" und \"Salome\" beeinflusst. Im „Roten Buch“ hat er die inneren Gespräche mit ihnen aufgezeichnet. Von dem jenseitigen Wesen \"Basilides in Alexandria\" habe Jung die „sieben Belehrungen der Toten“ empfangen.", "section_level": 1}, {"title": "Mediumismus in Tibet.", "content": "Aus der tibetischen Bön-Religion und einigen Schulen des tibetischen Buddhismus ist das Wirken von Medien bekannt. Das Orakel der Bön heißt Dakini. Derzeit ist dies Rosalyn Bruyere, die prophezeite \"Frau aus dem Westen\". Eines der bekanntesten Medien Tibets, das Mönchsmedium der Gottheit \"Pekar\", ist auch als \"Nechung-Orakel\" bekannt. Es soll die tibetische Regierung und die Dalai Lamas seit ungefähr vier Jahrhunderten in wichtigen Zukunftsfragen beraten und ist auch heute noch als Medium der tibetischen Exilregierung im Dienst. Der als Medium dienende Mönch genießt innerhalb der buddhistischen Gelug-Schule hohes Ansehen; seine meist kurze Lebensspanne schreiben Buddhisten den kräftezehrenden „Orakel-Trancen“ zu.", "section_level": 2}, {"title": "Mediumismus in Brasilien.", "content": "In Brasilien werden die Fähigkeiten von Medien vom Staat anerkannt und genutzt. In der brasilianischen Rechtsprechung werden schriftliche Aussagen von Medien, die unter Aufsicht eines Notars erstellt wurden, in vielen Fällen anerkannt. So wurden zum Beispiel in den Fällen Schriftstücke vor Gericht als Aussagen des Verstorbenen und somit als Beweise anerkannt. Ein weiterer Fall, der sich im Mai 2006 ereignet hat, wird in der \"Carta psicografada ajuda a inocentar ré por homicídio no RS\" auf Portugiesisch beschrieben. In der Verfassung des brasilianischen Bundesstaates Pernambuco wird in Artikel 174 Medien der besondere Schutz des Staates zugesichert: Das bekannteste Medium des 20. Jahrhunderts war Chico Xavier, der über 400 Bücher verfasste, deren Inhalt ihm angeblich von Geistern diktiert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Mediumismus im Westen.", "content": "Weithin bekannte Medien im Westen sind beispielsweise Rhea Powers (USA), Alexa Kriele (BRD), Andrea Kleinert (BRD), Sylvia Browne (USA), Paul Meek (GB, D), James van Praagh (USA, u. a. Autor der Fernsehserie Ghost Whisperer), Pascal Voggenhuber (Schweiz), Tyler Henry (USA, \"TV-Star\"), Vassula Ryden (Schweiz), Jana Haas (D), Sam Hess (Schweiz), Gabriele Wittek (D, „Prophetin“), Kim-Anne Jannes (Schweiz), Dolly Röschli (Schweiz), Marion Baumeister (D), Andy Schwab (Schweiz, Lehrer von Pascal Voggenhuber), Andreas Meile (Schweiz) Medium und Gründer des Psi Zentrum Seeland, Alex Hurschler (Schweiz, Schüler von Pascal Voggenhuber), Judith Fasler (Schweiz, sehr seltenes physikalisches Medium, Gründerin von deinmedium.ch), Friederike Rath (D, „Geistheilerin“), Bahar Yilmaz (D, Schweiz), Sue Dhaibi (Schweiz), Anouk Claes (Schweiz) und Varda Hasselmann (D). Sie finden großen Anklang bei ihren Lesern bzw. Zuhörern usw., die von ihren Fähigkeiten überzeugt sind. Folgende Personen haben ähnliche Fähigkeiten von sich behauptet:", "section_level": 2}, {"title": "Mediumismus in Großbritannien.", "content": "Traditionell ist insbesondere in England und Wales der Spiritualismus weit verbreitet. Allein in London gibt es mehrere hundert spiritualistische Kirchen, in denen Medien regelmäßig Vorträge (\"Sittings\") halten und Botschaften für Anwesende aus dem Jenseits übermitteln. Diese „Gottesdienste“ sind für jedermann frei zugänglich und gebührenfrei. Als Musikmedium wurde Rosemary Brown auch außerhalb Großbritanniens bekannt. Der in Wales geborene und aufgewachsene Paul Meek gilt heute als eines der bekanntesten Medien in Europa. Meek lebt heute in München. Spiritualistische Medien in Großbritannien haben eine eigene Gewerkschaft, die \"Spiritualists’ National Union\", die bereits 1890 durch Emma Hardinge Britten gegründet wurde. Am Arthur Findlay College in Stansted Mountfitchet werden Medien ausgebildet. In Großbritannien arbeiten Schulmediziner und Medien bzw. geistige Heiler zusammen. Auf 22.000 niedergelassene Ärzte kommen 14.000 registrierte Heiler. Der britische Gesundheitsdienst übernimmt die Kosten für energetisches Heilen, wenn ein Arzt dies verordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Mediumismus in der Schweiz.", "content": "In Europa ist neben England und Wales der Mediumismus am stärksten in der Schweiz verbreitet. Es gibt dort viele Medien, die eigene Praxen führen, wo sie ihre zahlreichen Klienten empfangen. Es gibt Medien wie Pascal Voggenhuber, die wie Popstars auftreten und große Hallen füllen, um dann vor Publikum Jenseitskontakte herzustellen. Im Schweizer Fernsehen wird oft über die Arbeit von Medien berichtet und Medien treten als Gäste in Talkshows auf. Es gibt Schulen und Bildungszentren, an denen Medien ausgebildet werden. Viele dieser Medien und Schulen sind auf der Internetplattform deinmedium.ch zu finden. In Einzelfällen nimmt die Schweizer Polizei zur Aufklärung z. B. von Mordfällen die Hilfe von Medien in Anspruch. In Einzelfällen laden Schulen auch Medien ein, um z. B. im Physikunterricht über ihre Arbeit und diese Themen mit den Schülern zu sprechen. In Einzelfällen arbeiten Schulmediziner mit Medien z. B. in der Psychiatrie zusammen, als Beispiel Anouk Claes und Jakob Bösch. In dem Fernsehkrimi, der in der Schweiz produziert wurde, gibt es die Figur Pablo Guggisberg, die ein Medium ist, das der Polizei bei den Ermittlungen hilft. Diese Figur soll Pascal Voggenhuber nachempfunden sein. In Deutschland, wo man in der Allgemeinheit derartige Zusammenarbeit nicht kennt, stieß diese Tatort-Folge teilweise auf Unverständnis. Auch im Schweizer Dokumentarfilm Fenster zum Jenseits aus dem Jahr 2012 wird das Thema Medialität behandelt. Die berühmte Schweizer Forscherin Elisabeth Kübler-Ross beschäftigte sich in ihrer Forschungsarbeit bereits in den 1960er und 1970er Jahren u. a. mit Nahtoderfahrungen.", "section_level": 2}, {"title": "Schreibmedien.", "content": "Schreibmedien sind Personen, die behaupten, auf paranormalem Weg Mitteilungen aus dem Jenseits zu empfangen und diese A) zu diktieren oder B) selbst aufzuzeichnen. Gruppe A Gruppe B", "section_level": 1}, {"title": "Beweise und Skeptiker.", "content": "Skeptiker sind von den angebotenen Belegen wenig beeindruckt und fordern stattdessen echte Belege wie z. B. Lösungen für bisher lange ungelöste Probleme der Menschheit, wie die Goldbachsche Vermutung.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption in Literatur und Film.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Filme, in denen die Thematik eine zentrale Rolle spielt, sind u. a.", "section_level": 2}], "src_summary": "Medium (auch Channel genannt) bezeichnet eine Person, die von sich behauptet, Botschaften von übernatürlichen Wesen wie Engeln, Geistern oder Verstorbenen zu empfangen oder anders geartete „nicht-physikalische“ Wahrnehmungen zu haben. In der Parapsychologie wird der Begriff dabei unabhängig von kulturrelativen religiösen oder okkulten Weltbildern verwendet. Die bekanntesten Phänomene oder Techniken sind dabei Hypnose und Telepathie. Mediumismus ist die behauptete Kommunikation mit diesen Wesen und die gesprochene oder geschriebene Weitergabe von Visionen und „Mitteilungen“. In den 1970er Jahren etablierte sich dafür in der US-amerikanischen New-Age-Bewegung der Begriff \"Channeling\", der in den Achtzigern auch im deutschsprachigen Raum bekannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 901489} {"src_title": "Benno Besson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vektor- und skalares Feld.", "content": "Die Potentialtheorie beruht darauf, dass zu jedem konservativen Vektorfeld ein skalares Potentialfeld existiert, dass also in jedem Punkt das Vektorfeld formula_1 durch den Gradienten des Potentialfeldes formula_2 gemäß mit dem Nabla-Operator formula_4 gegeben ist (man spricht daher auch vom Gradientenfeld). Gleichzeitig lassen sich durch Bildung der Divergenz von formula_5 die Quellen und Senken des Feldes bestimmen (zum Beispiel die elektrischen Ladungen beim elektrischen Feld): mit dem Laplace-Operator formula_7. Die Potentialtheorie beschäftigt sich nun damit, wie sich bei einer gegebenen Größe, z. B. dem Quellenfeld formula_8, die korrespondierenden anderen Größen berechnen lassen. Entsprechend der jeweiligen Fragestellung spricht man dabei von verschiedenen „Problemen“.", "section_level": 1}, {"title": "Poisson-Problem.", "content": "Für das Potential gilt die Poisson-Gleichung Wenn das Quellenfeld formula_10 gegeben ist, lässt sich das Potential durch Integration bestimmen: Da eine einzelne punktförmige Quelle der Stärke formula_11 am Punkt formula_12 das Potential erzeugt, ergibt sich durch Aufsummieren bzw. Integration insgesamt", "section_level": 1}, {"title": "Dirichlet-Problem.", "content": "Häufig lassen sich in der Physik die Quellenfelder nicht direkt messen, wohl hingegen ihr Potentialfeld auf einem bestimmten räumlichen Gebiet. Ein solcher Fall ist die Erforschung des Erdinneren durch geodätische oder geophysikalische Methoden: Man kann nicht ins tiefe Erdinnere bohren, um dort die Dichte zu bestimmen – man kann jedoch auf der Erdoberfläche ihre Wirkung in Form der Fallbeschleunigung und der Lotabweichung messen. In einem solchen Fall ist formula_15 auf einem Teil des Raumes bestimmt, das Quellenfeld selbst jedoch unbekannt. Es ist nur unter gewissen Nebenbedingungen eindeutig und lässt i.a. mehrere Lösungen zu (siehe auch Umkehrproblem der Potentialtheorie).
Eine elegante mathematische Lösung des Dirichlet-Problems ist mit Hilfe der Greenschen Funktionen möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Potential der einfachen Schicht.", "content": "Eine Schwierigkeit bei praktischen Berechnungen in der Potentialtheorie ist oft die große zu verarbeitende Datenmenge, beispielsweise für harmonische Kugelfunktions-Entwicklungen zur Bestimmung von Schwerefeld und Geoid. Um beispielsweise aus Bahnstörungen von Satelliten 50.000 Massefunktionen des Erdkörpers zu berechnen, benötigt die Neumannsche Methode ca. 100.000 Datensätze und die Inversion von riesigen Matrizen (Gleichungssystemen). Für dieses Problem der Satellitengeodäsie hat der Bonner Geodät Karl Rudolf Koch in den 1970er Jahren unter der Bezeichnung \"Potential der einfachen Schicht\" eine sog. robuste, sehr effektive Rechenmethode erarbeitet, bei der das Störpotential nicht durch harmonische Funktionen, sondern als Flächenbelegung auf der Erdoberfläche dargestellt wird. Diese fiktiven dünnen Schichten ersetzen die im Detail unbekannte Quellen- bzw. Massenverteilung im tieferen Erdinnern und in der Erdkruste. Die im Prinzip an den Modellrändern unstetige Rechenmethode bewährte sich in der Praxis ungemein und konnte die Rechenzeiten der Großcomputer auf einen Bruchteil reduzieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Potentialtheorie oder die Theorie der wirbelfreien Vektorfelder behandelt die mathematisch-physikalischen Grundlagen konservativer (wirbelfreier) Kraftfelder. Wichtige Anwendungen sind einige in der Natur wirksame Skalarfelder, insbesondere das Gravitations- bzw. Schwerefeld sowie elektrische und magnetische Felder. In der Fluiddynamik (Aerodynamik und Hydrodynamik) lassen sich Strömungsfelder als Potentialfeld beschreiben, ebenso viele Vorgänge in der Atomphysik und die Modellierung der genauen Erdfigur. ", "tgt_summary": null, "id": 171018} {"src_title": "Upland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Material.", "content": "Terrakotta wird aus eisenhaltigem, rotem, aber auch aus kalkhaltigem, gelblichem Ton hergestellt. Die mineralische Zusammensetzung der Tonsorten bzw. ihrer Mischungen und Beimengungen (Magerung) bestimmt die charakteristischen Eigenschaften hochwertiger Terrakotten. Die Stücke weisen den typischen Terrakotta-Farbton und gute Haltbarkeit auf, sind wasserfest und widerstandsfähig gegen Frost.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Da nur ein einmaliger Brand und relativ niedrige Temperaturen (900–1000 °C) erforderlich sind, ist die Herstellung nicht kompliziert. Das Material ist einer der ältesten Werkstoffe der Kulturgeschichte. Es kommt in großen Mengen vor, lässt sich leicht bearbeiten und fand daher schon in der Antike weit verbreitet Anwendung. Spätere Blütezeiten waren die Renaissance und das 19. Jahrhundert.", "section_level": 2}, {"title": "Impruneta.", "content": "Mit besonders hohen Temperaturen gebrannte Terrakotta, deren Ausgangsmaterial aus einem bestimmten Tonvorkommen beim Örtchen Impruneta stammt, ein Material, das besonders hohe Anteile an Mineralien, Aluminium-, Kupfer- und Eisenoxiden enthält, wird \"Impruneta\" genannt. Diese zeichnet sich im Gegensatz zu Siena-Terrakotta durch besonders hohe Frostfestigkeit aus, ist jedoch deutlich teurer. Nicht selten werden daher auch Mischungen als angebliche „Impruneta“-Terrakotta angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Historische Bedeutung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike und Mittelalter.", "content": "Schon aus prähistorischer Zeit sind kleine Gegenstände zu finden, in der minoischen Kultur dann schon zahlreiche Menschen- und Tierstatuetten. Die griechische Terrakotta-Kleinplastik des klassischen Altertums erreichte hohe Qualität in der Darstellung von Tieren, Menschen und Gottheiten, leistungsfähige Werkstätten bestanden an vielen Orten im Mittelmeerraum. Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. wurden Figuren mit Hilfe einer oder mehrerer Hohlformen serienmäßig hergestellt. Verschiedentlich entstanden auch Großplastiken und Sarkophage in dieser Technik. Sowohl in Griechenland als auch in Italien wurde Terrakotta an Bauwerken angewendet, als Dachziegel (hier besonders für reliefgeschmückte oder bemalte Stirnziegel), für Fußböden, als Material für Friese, für Giebeldekore und Verkleidungsplatten an etruskischen Tempeln und als Reliefplatten in römischen Villen (Campanareliefs). Ab den 13. Jahrhundert emanzipieren sich eigenständige Bildhauerarbeiten im deutschen Sprachraum in Terrakotta die in Zusammenhang mit Bildhauern und Meistern der Hafnerzunft entstanden sind. Der Meister der Lorcher Kreuztragung gehört dabei wohl zu den berühmtesten Vertretern. Im 15. Jahrhundert schufen Renaissancekünstler wie Donatello und Luca della Robbia bedeutende Werke häufig aus bemalter Terrakotta.", "section_level": 2}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "Im 19. Jahrhundert wurde die alte Technik erneut geschätzt und verstärkt angewendet. Anstöße kamen von der verbreiteten Vorliebe für die klassische Antike seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und von der Technisierung der Arbeitsprozesse auch in Kunsthandwerk und Architektur, die von England ausging. In dem jetzt auftretenden Spannungsverhältnis zwischen Einzelstück und Massenware erschien Terrakotta vielen Künstlern und Handwerkern als geeignetes Material. Diese Entwicklung wird hier kurz beschrieben am Beispiel von Berlin-Brandenburg. Der preußische Architekt Karl Friedrich Schinkel entwickelte die Leitvorstellungen für seine Arbeit aus verschiedenen historischen Anregungen (mittelalterlicher Ziegelrohbau, Renaissancekeramik) und aus einer persönlichen Vorliebe für natürliches, solides Material. In der wirtschaftlich kritischen Zeit nach den Befreiungskriegen schuf er eine angemessen schlichte, aber ästhetisch anspruchsvolle Backsteinarchitektur mit Schmuckelementen aus Terrakotta. Die ausgedehnte Bautätigkeit Schinkels und seiner Schüler (Stüler, Persius, Soller u. a.) förderte die Entwicklung hochqualifizierter Töpferwerkstätten in Berlin, die in der Lage waren, den steigenden qualitativen und quantitativen Anforderungen nachzukommen. Ein Musterbeispiel für die so entstandenen Bauten war Schinkels berühmte Bauakademie, maßvoll dekoriert mit einer Reihe von ausgezeichneten Terrakotta-Reliefs zur Geschichte der Architektur. Friedrich Wilhelm IV., ein engagierter Bauherr, förderte die Verwendung von Terrakotta. Zwischen 1830 und 1860 erwarb das preußische Königshaus Terrakotten für zehn Projekte im Schlosspark von Sanssouci, um den südländischen Charakter der Kulturlandschaft zu unterstreichen. In Potsdam entstand 1850/51 nach Skizzen des Königs ein vollständig mit Terrakottaplatten verkleidetes Triumphtor mit allegorischen Darstellungen, ein Novum in der preußischen Architektur.", "section_level": 2}, {"title": "Moderne.", "content": "Auch in der Gegenwart hat Terrakotta noch Bedeutung, vorwiegend als Bau- und Gebrauchskeramik. Angeboten werden unter anderem großformatige Keramikelemente für Fassadenkonstruktionen, Fliesen verschiedener Formen und Farben für die Anwendung im Haus und außerhalb, Mosaikmatten, aber auch Waschbecken, Vasen und Töpfe. Eines der bekanntesten Gebäude mit einer Terrakottafassade ist zum Beispiel das Flatiron Building in New York City.", "section_level": 2}], "src_summary": "Terracotta (nach ‚gekochte Erde‘) ist die Bezeichnung für unglasierte keramische Produkte oder Erzeugnisse der Gruppe Tonware. Terrakotta kann auch den natürlich-warmen, erdig bis rötlichen Farbton bezeichnen, der für diese Keramik typisch ist.", "tgt_summary": null, "id": 1378962} {"src_title": "RAM Expansion Unit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Magnetisches Schweben.", "content": "Bei magnetisch schwebenden Bahnen werden Magnetfelder genutzt, um Fahrzeuge in einen Schwebezustand zu bringen. Man unterscheidet Bei elektromagnetisch schwebenden Bahnen magnetisiert ein mit Gleichstrom erregter Elektromagnet das ferromagnetische Material auf der anderen Seite eines Luftspaltes, was eine Anziehungskraft bewirkt. Da das anziehende Verfahren ohne Regelung instabil wäre, muss hier eine aktive Luftspaltregelung eingesetzt werden. Dafür sind schnelle und effiziente dynamische Regelungen von entscheidender Bedeutung. Um das Fahrzeug durch Anziehungskräfte anheben zu können, umgreift beim Transrapid-System das Fahrwerk die Fahrbahn, Beispiel Transrapid. Beim elektrodynamischen Schweben werden magnetische Wechselfelder erzeugt, die auf der Gegenseite in nichtmagnetischen elektrischen Leitern, meist Aluminium, Wirbelströme hervorrufen, die das tiefere Eindringen des magnetischen Feldes verhindern, mit dem Ergebnis einer abstoßenden Kraft, Beispiel JR-Maglev. EDS ist bei geringen und mittleren Geschwindigkeiten weniger energieeffizient. Bei hohen Geschwindigkeiten führt schon die Bewegung eines gleichförmigen erregenden Feldes zu Wirbelströmen, was den Energieaufwand von EDS senkt, den von EMS steigen lässt. Beide Systeme können mit supraleitenden Spulen arbeiten und durch den Einsatz von Permanentmagneten energieeffizienter gestaltet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Antriebsarten.", "content": "Als berührungsfreies Antriebsprinzip wird regelmäßig das des Linearmotors eingesetzt. Typischerweise werden auf einer Seite des Luftspalts Ströme induziert. Die andere, aktive Seite heißt in Analogie zu rotierenden Maschinen \"Stator\". Dieser kann als sogenannter \"Langstator\" im Fahrweg verbaut sein oder als \"Kurzstator\" im oder am Fahrzeug. Für die Bestromung eines Kurzstators ist ein Paar Stromschienen, eine induktive Übertragung oder ein Dieselaggregat notwendig und die Fahrzeuge sind schwerer. Dagegen ist die Langstator-Bauweise, falls nicht die Fahrzeugdichte auf der Strecke sehr hoch ist, in der Anschaffung teurer, selbst wenn der Langstator nur an Steigungen und Bahnhöfen für den maximalen Schub ausgelegt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "1914 erregte der französische Erfinder Emile Bachelet in London Aufsehen. In einem Saal hatte er einen etwa ein Meter langen, bleistiftförmigen Hohlkörper aus Aluminium über einer langen Reihe von Wechselstrommagneten schweben lassen, vorwärts getrieben durch einzelne offene Spulen. Er wollte mit solch einem System zwischen London und Liverpool Briefe transportieren.", "section_level": 2}, {"title": "Weimarer Republik und Deutsches Reich.", "content": "Die Entwicklung der Magnetschwebebahn wurde 1922 im Deutschen Reich von Hermann Kemper begonnen, der sich mit Techniken elektromagnetischer Schwebebahnen beschäftigte. Für das elektromagnetische Schweben von Fahrzeugen erhielt Hermann Kemper am 14. August 1934 das Reichspatent 643316 zugesprochen. Es war zunächst eine Versuchsbahn für höchste Geschwindigkeiten im Gespräch; dieses Projekt wurde jedoch wegen des Zweiten Weltkrieges nicht weiterverfolgt.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesrepublik Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erste Firmengründungen und erste Projekte.", "content": "1967 gründete Stefan Hedrich die \"Gesellschaft für bahntechnische Innovation\", in der sich Forscher und Firmen für die Weiterentwicklung der Magnetschwebebahn engagierten. Ab 1973 nahmen der Physiker Götz Heidelberg und Professor Herbert Weh von der Technischen Universität Braunschweig die Entwicklung wieder auf.", "section_level": 3}, {"title": "Vorschriften und Planungen.", "content": "In Deutschland regelt die Magnetschwebebahn-Bau- und Betriebsordnung (MbBO) den Bau und Betrieb von öffentlichen Magnetschwebebahnen. Die entsprechenden Genehmigungsregularien sind im Allgemeinen Magnetschwebebahngesetz (AMbG) geregelt. Das Eisenbahn-Bundesamt ist Aufsichts- und Genehmigungsbehörde, wie auch bei der herkömmlichen Eisenbahn. Die Transrapid-Versuchsanlage im Emsland unterliegt dem Gesetz über den Bau und Betrieb von Versuchsanlagen zur Erprobung von Techniken für den spurgeführten Verkehr (SpurVerkErprG) von 1976. Aufsichtsbehörde hierfür ist die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV). Als erste Langstreckenanwendung einer Magnetschwebebahn war nach der Wiedervereinigung eine Verbindung zwischen Hamburg und Berlin geplant. Nachdem die Planungen dafür eingestellt worden waren, sollte entweder das Rückgrat des ÖPNV in der Metropolregion Rhein-Ruhr als Metrorapid oder der Transrapid München als Flughafenzubringer in Magnetschwebetechnik gebaut werden. Auch diese Pläne wurden später wieder aufgegeben. Andere Langstreckenprojekte wie Hamburg–Bremen–Niederlande kamen bisher nicht über Ideenniveau hinaus.", "section_level": 3}, {"title": "Transportsystem Bögl.", "content": "In Sengenthal in der Oberpfalz betreibt die Firma Max Bögl seit 2016 eine inzwischen 800 Meter lange Magnetschwebebahn-Versuchsstrecke neben der B299. Das Transportsystem Bögl (TSB) ist für Geschwindigkeiten bis 150 km/h konzipiert. Im Gegensatz zum Transrapid umfasst der Fahrweg das Fahrzeug. In Chengdu (China) ist eine 3,5 Kilometer lange Teststrecke geplant.", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "Das SwissRapide-Konsortium plant und entwickelt eine Magnetschwebebahn für die Schweiz. Als Pionier unter den großen Infrastrukturprojekten wird es mehrheitlich oder gar vollständig durch private Investoren finanziert. Der SwissRapide Express soll langfristig das Gebiet zwischen Genf und St. Gallen erschließen sowie die Städte Luzern und Basel einbinden. Die ersten Projekte umfassen die Strecken Bern–Zürich, Lausanne–Genf und Zürich–Winterthur. Tendenziell als erstes realisiert wird die Strecke zwischen Lausanne und Genf – frühestens im Jahr 2020. Der SwissRapide Express basiert auf der Transrapid-Magnetbahn-Technik, die in Shanghai seit 2004 im Einsatz ist (Transrapid Shanghai). Ein früheres, ambitiöses Zukunftsprojekt war Swissmetro, ein Stadtverbindungsnetz für die Schweiz. Die \"Swissmetro AG\" hatte die Vision, eine unterirdische Magnetschwebebahn in einer Teilvakuumröhre zu betreiben und damit die wichtigsten Schweizer Stadtzentren und Flughäfen zu verbinden. Zuerst wurde eine Strecke zwischen Lausanne und Genf ins Gespräch gebracht. Andere mögliche Strecken wären Basel–Zürich und Verlängerungen zu deren Flughäfen oder Genf–Lyon gewesen. Swissmetro ist an der Finanzierung gescheitert.", "section_level": 2}, {"title": "Japan.", "content": "Seit 1962 laufen in Japan Forschungsarbeiten zu Magnetschwebebahnen. Mittlerweile sind zwei Systeme entwickelt worden: Der elektrodynamisch auf supraleitenden Magneten schwebende JR-Maglev bzw. Chūō-Shinkansen (Langstatorantrieb, Betriebshöchstgeschwindigkeit 500 km/h) und der elektromagnetisch schwebende HSST (Kurzstatorantrieb, Betriebshöchstgeschwindigkeit ca. 100 km/h). Mit dem Chūō-Shinkansen soll die Strecke Tokio–Nagoya–Osaka realisiert werden; die bereits bestehende 42,8 km lange Teststrecke in der Präfektur Yamanashi bildet ein Teilstück des im Bau befindlichen Abschnitts zwischen Tokio und Nagoya. Der HSST verkehrt seit März 2005 unter dem Namen \"Linimo\" auf einer neun Kilometer langen Nahverkehrslinie im Rahmen der Expo 2005 östlich von Nagoya und hat bis Juli 2005 zehn Millionen Passagiere befördert.", "section_level": 2}, {"title": "China.", "content": "Anfang 2004 wurde der Regelbetrieb des Transrapid Shanghai als fahrplanmäßig schnellstes spurgebundenes Fahrzeug der Welt zur Anbindung des Flughafens Pudong aufgenommen. Es handelt sich um ein berührungsloses elektromagnetisches Schwebesystem (EMS) mit berührungslosem synchronen Langstator-Linearmotorantrieb. Ausgehend von dem Transrapid-Joint-Venture wurde 2002 offiziell mit der Entwicklung einer eigenen Magnetschwebebahn begonnen. Zu der Zeit war die Schnellfahrstrecke Guangzhou–Shenzhen–Hongkong noch in der Planungsphase, und seit einigen Jahren wurde eine Realisierung als Magnetschwebebahn diskutiert. Der Systemvergleich einer Kommission ergab jedoch 2003, dass nicht nur die Bauzeit länger und die Investitionskosten höher seien, sondern womöglich auch die Betriebs- und Unterhaltskosten. Damit wurde der Plan aufgegeben. 2004 wurde, teilweise mit Langstatoren von der Pudong-Linie, am Jiading Campus der Tongji-Universität in Shanghai eine drei Kilometer lange Teststrecke gebaut und 2006 darauf ein Fahrzeug mit Permanentmagneten erprobt, ein für den Nahverkehr geeignetes Fahrzeug. Diese Entwicklung stellte keine Konkurrenz dar für das Transrapid-Konsortium, das sich damals noch Hoffnung machte, den Auftrag über rund 4 Mrd. Euro für die geplante Verlängerung der Strecke in Shanghai um 200 km nach Hangzhou zu erhalten. Aber 2008 scheiterte auch dieses Projekt an steigenden Kostenschätzungen, steigenden Geschwindigkeiten der konventionellen Züge und an steigendem Widerstand von Trassenanrainern, die sich vor Elektrosmog fürchteten. Seit 2016 verkehrt der Changsha Maglev Express zwischen der Stadt Changsha und ihrem Flughafen. Die dritte kommerzielle Transrapidstrecke in China wurde am 30. Dezember 2017 im Westen Pekings eröffnet, wo sie als S1 zwischen Jinanqiao und Shichang 7 Haltestellen mit maximal 105 km/h verbindet.", "section_level": 2}, {"title": "Sowjetunion.", "content": "In den 1970er Jahren wurde in der Sowjetunion die Entwicklung einer Magnetschwebebahn vorangetrieben. Dabei setzte man auf einen Antrieb durch einen Linearmotor, während der Schwebezustand mit Permanentmagneten erreicht werden sollte. Der hauptsächliche Grund für den Einsatz von Permanentmagneten war, dass damit ein Schwebefeld ohne weitere Energiezufuhr erzeugt werden kann. Als mögliche Streckenführung war damals bereits ein Zubringer für die Moskauer Flughäfen im Gespräch und ebenso eine Alternative zur geplanten Metro in Alma-Ata in der Kasachischen SSR. Die bei den Fahrten mit einem bereits vollausgestatteten Prototypen ТП-01 auf einer Versuchsstrecke von 200 Metern gewonnenen Erkenntnisse ließen die Konstrukteure allerdings an der Verwendbarkeit von Permanentmagneten zweifeln. In der Folge entschied man sich bei der Weiterentwicklung der Magnetschwebebahn für eine Konstruktion mit einem elektromagnetischem Schwebesystem. Der Antrieb sollte weiterhin mit einem Linearmotor erfolgen. Ein entsprechender Prototyp ТП-05 mit 18 Sitzplätzen wurde seit Anfang der 80er Jahre entwickelt und gebaut. Die Kabine ist eine Aluminium-Konstruktion und besaß ursprünglich zwei Fahrstände. ТП-05 wurde auf einer 850 Meter langen Versuchsstrecke getestet. Der Einsatz einer längeren Version mit 64 Sitzplätzen als Zubringer für den Flughafen Moskau-Scheremetjewo wurde bereits geplant, da beendete der Einbruch der sowjetischen Staatswirtschaft während der Perestroika abrupt das bereits sehr weit gediehene Projekt. Der Prototyp steht heute noch in Ramenskoje (Moskauer Oblast) auf dem Gelände der Firma ОАО ИНЦ «ТЭМП», die die Entwicklung von Magnetschwebebahnen für Gütertransporte unter privatwirtschaftlichen Bedingungen weitergeführt hat. Realisiert wurde ein Gütertransportsystem mit einer Traglast von 30 Tonnen für Haus-Bauelemente in Rostow am Don.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Infrastruktur und Triebwagen bedingen beim Antrieb miteinander, weshalb der Hersteller des Fahrzeuges üblicherweise auch die Infrastruktur bereitstellt. Dies kann einen Wettbewerb zwischen verschiedenen Fahrzeugherstellern auf der gleichen Infrastruktur erschweren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Magnetschwebebahnen (auch \"Maglev\", von ) sind spurgeführte Landverkehrsmittel, die durch magnetische Kräfte in der Schwebe gehalten, in der Spur geführt, angetrieben und gebremst werden. Die Technik ermöglicht hohe Geschwindigkeiten, Beschleunigungen und Steigungen, wurde aber vom Markt bisher nicht angenommen.", "tgt_summary": null, "id": 655799} {"src_title": "Bockum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Burckhardts Taufname war \"Johann Ludwig\". Seine Briefe an die Eltern und Geschwister unterschrieb er mit \"Louis\" oder \"J. Louis\", so dass die Vermutung naheliegt, dass er in der Familie so genannt wurde. In England nannte er sich \"John Lewis\". Auf seinen Reisen durch den Orient nannte er sich \"Scheich Ibrahim ibn Abdallah\" (الشيخ إبراهيم بن عبد الله), und unter diesem Namen wurde er in Kairo begraben. Seine Reiseberichte wurden zwischen 1819 und 1831 von der englischen African Association in englischer Sprache unter dem Namen \"John Lewis Burckhardt\" herausgegeben. Die Übersetzungen ins Deutsche erschienen ab 1820 unter dem Namen \"Johann Ludwig Burckhardt\".", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Die Familie Burckhardt ist seit dem 16. Jahrhundert in Basel ansässig, wo sie schnell zu einer der reichsten und einflussreichsten Familien der Stadt aufstieg. Johann Ludwigs Vater Johann Rudolf Burckhardt liess sich 1775 im Alter von nur 25 Jahren ein prächtiges Stadtpalais errichten, das er Haus zum Kirschgarten nannte. 1794 kaufte er oberhalb von Gelterkinden Land und liess sich mit grossem Aufwand eine herrschaftliche Sommerresidenz errichten, die er \"Ernthalde\" (Ärntholden) nannte. Der Besitz eines Landguts im oberen Baselbiet gehörte damals bei den vornehmen Basler Familien quasi zum guten Ton. Nebst dem Wohnhaus im Stil eines Emmentaler Bauernhauses umfasste die Ernthalde Nebengebäude und Stallungen sowie eine kleine Ermitage mit gotischer Kapelle, Weiher, Fusswegen und Sitzgelegenheiten, die vermutlich durch die Arlesheimer Ermitage inspiriert war. Die Anlage stiess bei seinen Gästen allenthalben auf Begeisterung. Der Vater Johann Rudolf war politisch erzkonservativ und ein erbitterter Gegner der Ideen der französischen Revolution und der in ihrem Gefolge errichteten Helvetischen Republik – eine Haltung, die später auch von Johann Ludwig geteilt wurde. Er machte aus seinen antirepublikanischen Ansichten keinen Hehl und geriet so in scharfen Konflikt zu Peter Ochs. Als er des Verrats schuldig befunden und verurteilt wurde, verliess er 1798 die Stadt und verlegte den Wohnsitz auf die Ernthalde. Nach einem politisch bedingten Auslandaufenthalt kehrte er nach Inkrafttreten der Mediationsverfassung von 1803 auf die Ernthalde zurück, die bis zu seinem Tod 1813 sein Wohnsitz blieb.", "section_level": 2}, {"title": "Kindheit und Schule.", "content": "Bevor sie das Landgut Ernthalde besass, verbrachte die Familie Burckhardt die Sommermonate jeweils bei Freunden am Genfersee. So wurde Johann Ludwig 1784 als «Ferienkind» in Lausanne geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Basel im Haus zum Kirschgarten, die Sommermonate ab 1794 auf dem Landgut Ernthalde. Die Aufenthalte auf der Ernthalde gehörten zu seinen liebsten Kindheitserinnerungen. 1798 zog die Familie aus politischen Gründen ganz auf die Ernthalde. Die schulische Grundausbildung erhielt er von einem Hauslehrer, wie es damals in den vornehmen Familien üblich war. Als er 1799 14-jährig ins Gymnasium übertrat, besuchte er dieses wegen der politischen Gesinnung des Vaters nicht im republikanischen Basel, sondern wurde in ein Internat im damals preussischen Neuchâtel geschickt.", "section_level": 2}, {"title": "Studien.", "content": "Johann Ludwig war sehr vielseitig interessiert, so dass er sich lange nicht für eine Studienrichtung entscheiden konnte. Klar war, dass er wegen der politischen Verhältnisse nicht in Basel studieren würde. So wurde er Ende 1800 nach Leipzig geschickt, das noch nicht von Napoleon besetzt war. Dort belegte er an der Universität verschiedene Fächer, unter anderem Statistik, allgemeine Geschichte, Mathematik und Sprachen. Dieses Streben nach universeller Bildung war für ihn typisch und wurde für seine spätere Laufbahn bedeutend. Auf Drängen seines älteren Bruders studierte er auch Rechtswissenschaften, wobei er dieses Studium aber nur als Sprungbrett für eine Karriere im diplomatischen Dienst betrachtete, die er nun ins Auge zu fassen begann. Daneben zeugen seine Briefe durchaus auch von einem lebhaften Studentenleben. 1804 wechselte er an die Universität Göttingen, wo er seine Studien abschloss.", "section_level": 2}, {"title": "Aufenthalt in England.", "content": "Nach einem kurzen Aufenthalt in Basel reiste er 1805 21-jährig nach London. Trotz hochkarätiger Empfehlungsschreiben gelang es ihm allerdings nicht, in eine diplomatische Karriere einzusteigen – Grossbritannien hatte genügend eigene begabte junge Leute. Gleichzeitig traf wegen der französischen Kontinentalsperre auch die finanzielle Unterstützung aus der Schweiz nur noch unregelmässig ein, so dass er sich zeitweise in finanzieller Not befand und sich nur noch von Brot und Käse ernährte. In seinen Briefen schrieb er über die merkwürdige Situation, tagsüber in den besten Kreisen zu verkehren und dann abends verstohlen in einer Nebengasse billigste Lebensmittel einzukaufen. Er nannte diese Situation aber auch eine lehrreiche Erfahrung. Nach fast zwei Jahren erfolgloser Stellensuche fand Burckhardt endlich eine Anstellung in Form eines Forschungsauftrags. Für die African Association sollte er die sogenannte Fessan-Karawane begleiten, die Handelsgüter zwischen Ägypten und Zentralafrika transportierte. Er sollte dabei den Handelsweg zwischen Kairo und Timbuktu erkunden, sich über mögliche Absatzmärkte für englische Güter und über Bodenschätze informieren und allgemein das Innere des noch weitgehend unbekannten Kontinents erforschen. Als – von der African Association bezahlte – Vorbereitung studierte er ein Jahr lang in Cambridge Arabisch und besuchte Vorlesungen in Astronomie, Chemie, Minearologie, Botanik und Medizin. Burckhardt suchte auch den Kontakt zu erfahrenen Forschungsreisenden, von denen er sich beraten liess.", "section_level": 2}, {"title": "Die Reisen.", "content": "Die Gebiete, die Burckhardt abweichend von den ursprünglichen Plänen schliesslich bereiste, also die Levante, Ägypten, der Hedschas und der Sinai, gehörten damals alle zum Osmanischen Reich.", "section_level": 2}, {"title": "Aleppo und Damaskus.", "content": "Im Juli 1809 traf Burckhardt in Aleppo ein. Er gab sich den Namen \"Scheich Ibrahim ibn Abdallah\", kleidete sich arabisch und gab sich als indischen Muslim aus, der für eine britische Handelsgesellschaft unterwegs war. So konnte er seine Unvollkommenheit in Sprache und Sitten erklären. Geplant war, dass Burckhardt ein Jahr in Aleppo verbringen würde, um als Vorbereitung für die Reise nach Timbuktu seine Kenntnisse in Sprache und Sitten zu vertiefen. Er erkannte jedoch, dass diese Zeit nicht ausreichen würde, und so erlaubte ihm die African Association, seinen Aufenthalt zu verlängern. Übungshalber übersetzte er den Robinson Crusoe ins Arabische, womit er gleichzeitig auch der African Association beweisen konnte, dass seine Sprachstudien Fortschritte machten. Allerdings beklagte er sich, dass Aleppo eine reine Handelsstadt sei in der es kaum gebildete Leute gebe, die die arabische Grammatik korrekt beherrschten, was insbesondere fürs Koranstudium sehr hinderlich sei. Er begann auch bald, wertvolle arabische Handschriften zu kaufen; am Ende seines Orientaufenthalts umfasste seine Sammlung über dreihundert Bände, die er testamentarisch der Universität Cambridge vermachte.", "section_level": 3}, {"title": "Reisen durch Syrien.", "content": "Zwischen 1810 und 1812 unternahm er von Aleppo und Damaskus aus mehrere längere Reisen durch Syrien, unter anderem nach Palmyra und in den Hauran, den vor ihm noch kaum ein Europäer bereist hatte. Seine Berichte aus dieser Region stiessen in England auf grosses Interesse. Auf der Reise von Aleppo nach Damaskus entdeckte er am 22. Februar 1812 in Hama einen Stein mit ihm unbekannten Zeichen. Er schrieb: «[...] an der Ecke eines Hauses im Bazar ist ein Stein mit einer Menge kleiner Figuren und Zeichen, die mir eine Art hieroglyphischer Schrift zu seyn scheinen; wiewohl sie der ägyptischen nicht ähnlich ist.» Burckhardt mass diesen Zeichen aber keine besondere Bedeutung bei, und obwohl er sonst wenn immer möglich jede Inschrift abschrieb, so kopierte er diese Zeichen nicht. Seine beiläufige Bemerkung weckte in England denn auch keinerlei Interesse; erst 1870 interessierte sich Richard Francis Burton für diese Hieroglyphen. Heute weiss man, dass Burckhardt mit seiner Bemerkung den ersten Bericht über luwische Hieroglyphen nach Europa gesandt hatte. Der Stein befindet sich heute im Besitz des Museums von Istanbul. Während seiner Reisen durch Syrien kam Burckhardt erstmals mit Beduinen in Kontakt. Er erhielt einen Einblick in eine Kultur, die nicht nur in Europa weitestgehend unbekannt war, sondern von der auch die sesshaften Araber nur ein verzerrtes Bild hatten. Obwohl er auch negative Erfahrungen machen musste – so wurde er etwa mehrmals ausgeraubt –, verspürte er den Beduinen gegenüber eine grosse Sympathie. In der Beschreibung der Beduinen zeigt sich Burckhardt trotz seines aufgeklärten und für seine Zeit erstaunlich neutralen Blicks auch als Kind seiner Zeit, erkennt man in seinen Notizen doch immer wieder Anklänge an Jean-Jacques Rousseaus Bild des «edlen Wilden», der noch nicht durch die Zivilisation verdorben wurde. Auch den Wahhabismus der Beduinen bewertete Burckhardt grundsätzlich positiv. Hierbei dürfte seine evangelisch-reformierte Erziehung eine Rolle gespielt haben, entspricht der Wahhabismus in seinem Kern doch dem reformatorischen Prinzip der sola scriptura.", "section_level": 3}, {"title": "Von Damaskus nach Kairo, Wiederentdeckung von Petra.", "content": "Am 18. Juni 1812 brach Burckhardt von Damaskus aus nach Kairo auf, dem Ausgangspunkt der geplanten Reise nach Timbuktu. Auf dieser Reise entdeckte er am 22. August die Ruinen der Nabatäerstadt Petra. Diese Entdeckung war kein Zufallsfund, sondern Burckhardt suchte basierend auf Erzählungen von Einheimischen und auf Quellenstudien gezielt nach der Stadt. Burckhardt beschreibt die Entdeckung von Petra mit folgenden Worten: Burckhardt beschreibt an dieser Stelle aber auch sehr anschaulich das grosse Misstrauen, mit dem er ständig konfrontiert war, und die Gefahr, in der er sich dadurch befand: So unternahm er die mehrtägige Exkursion nach Petra unter dem Vorwand, er habe ein Gelübde abgelegt, am Grab Aarons eine Ziege zu opfern. Dieses befindet sich rund vier Kilometer westlich von Petra.", "section_level": 3}, {"title": "Erste Nubienreise, Abu Simbel.", "content": "Burckhardt kam am 3. September 1812 in Kairo an. Es war geplant, dass er sich hier für seine eigentliche Forschungsreise nach Süden der Fessan-Karawane anschliessen sollte, die jährlich kurz vor dem Wallfahrtsmonat in Kairo eintraf. Er musste aber erfahren, dass diese Karawane aufgrund einer Epidemie schon seit mehreren Jahren ausgeblieben war. Um die Wartezeit bis zur nächsten Karawane sinnvoll zu nutzen, entschloss sich Burckhardt, dem Nil nach Süden zu folgen und Nubien zu erkunden. Die African Association war mit diesem Plan einverstanden und sagte ihm die notwendige Unterstützung zu. Am 11. Januar 1813 brach Burckhardt zu seiner ersten Nubienreise auf. Er folgte dem rechten (also östlichen) Ufer des Nils. Wegen verschiedener Konflikte zwischen den Mamluken und dem Pascha von Ägypten musste er stets auf der Hut sein, nicht in den Verdacht zu geraten, ein Spion des Paschas zu sein. Die Situation wurde ihm schliesslich zu brenzlig, so dass er die Reise bei Kulb abbrach und umkehrte. Auf dem Rückweg folgte er dem linken Nilufer. Dieser Weg führte am bekannten Hathor-Tempel von Abu Simbel vorbei. Beim Besuch dieses Tempels entdeckte Burckhardt am 22. März zufällig die fast vollständig von Sand verschütteten Statuen eines weiteren, viel grösseren Tempels. Er schrieb: Mit seiner Beschreibung lieferte Burckhardt der europäischen Welt den ersten Bericht über den grossen Tempel von Abu Simbel. Den Eingang zum Tempel fand 1817 Giovanni Battista Belzoni. Am 9. April 1813 erreichte Burckhardt Esna. Von hier aus wollte er sich für eine zweite Reise in den Süden einer Karawane anschliessen. Aus verschiedenen Gründen fielen aber mehrere geplante Karawanen aus, so dass er fast ein Jahr lang in Esna festsass. Die Zeit nutzte er, um seine Reisenotizen zu ergänzen und zu überarbeiten.", "section_level": 3}, {"title": "Nubien und Hedschas, Mekka und Medina.", "content": "Im Frühjahr 1814 brach Burckhardt schliesslich zu seiner zweiten Reise in den Süden auf. Sein Ziel war der Hedschas, wo er an der Haddsch, der Pilgerfahrt nach Mekka, teilnehmen wollte. Die African Association hatte ihn gebeten, detaillierte Informationen über die Wahhabiten zu sammeln, deren Macht und Einfluss auf der arabischen Halbinsel sich zu dieser Zeit auf einem ersten Höhepunkt befand. Die Reise führte ihn zuerst nach Schandi, eine der grössten Handelsstädte im östlichen Sudan, wo auch Waren aus Europa gehandelt wurden und wo es auch einen grossen Sklavenmarkt gab. Burckhardt schätzte die Gesamtzahl der Sklaven in Ägypten auf etwa 40’000, wovon rund 2/3 männlich seien. Es gebe kaum ein Dorf, in dem nicht mindestens ein oder zwei Sklaven lebten, und jeder Mann von Vermögen besitze mindestens einen. Burckhardt beschrieb ausführlich die Behandlung der Sklaven, die je nach deren Bestimmung sehr unterschiedlich ausfallen konnte. Burckhardt blieb einen ganzen Monat in Schandi, um die politischen Verhältnisse und die Handelsströme zu beschreiben. Er kaufte sich selbst einen 14-jährigen Sklaven, einerseits als Diener, was auch sein soziales Ansehen verbesserte, andererseits lieferte ihm dieser auch eine Rechtfertigung für seine Reise, da er erzählen konnte, dass er den Sklaven mit Gewinn weiterverkaufen wolle. Das Damoklesschwert, als Spion zu gelten, hing ständig über ihm. Von Schandi reiste er über Sawakin und das Rote Meer nach Dschidda weiter. Dort gelang es ihm nicht, einen Wechsel einzulösen, so dass er den Sklaven verkaufen musste, um zu Geld zu kommen. Als der osmanische Gouverneur von Dschidda, Mohammed Ali Pascha, von Burckhards Anwesenheit und seinen Geldproblemen erfuhr, unterstützte er ihn finanziell. Er liess ihn durch seine Rechtsgelehrten auf seine Gläubigkeit hin überprüfen, und nachdem kein Makel gefunden wurde, durfte Burckhardt seine Reise nach Mekka fortsetzen. In Mekka vollzog Burckhardt die vorgeschriebenen Wallfahrtshandlungen und erhielt als Bestätigung die Haddsch-Urkunde. Er hielt sich über drei Monate in Mekka auf. Auch wenn bereits vor ihm Ulrich Jasper Seetzen die Pilgerfahrt unternommen hatte, so war doch Burckhardt der erste, der einen ausführlichen Bericht über die Haddsch und die Stadt Mekka nach Europa lieferte. Im Januar 1815 schloss sich Burckhardt einer Karawane nach Medina an. Dort erkrankte er schwer, vermutlich an der Ruhr. Die Beschreibung Medinas fiel deshalb weniger ausführlich aus als die von Mekka, aber sie war doch interessant genug, war die Stadt doch damals in Europa noch weitgehend unbekannt. Erst im April war Burckhardt wieder soweit genesen, dass er die Reise fortsetzen konnte. Eigentlich hatte Burckhardt geplant gehabt, die ganze Reise auf dem Landweg zu absolvieren. Nach der Krankheit fühlte er sich dazu aber zu schwach, so dass er in Yanbu ein Schiff nach Scharm el Scheich nahm. Von hier kehrte er auf dem Landweg nach Kairo zurück, das er am 24. Juni 1815 erreichte. In Kairo überarbeitete er seine Reiseberichte. Gesundheitlich erholte er sich nur langsam und wurde immer wieder von Fieberanfällen heimgesucht.", "section_level": 3}, {"title": "Sinai.", "content": "Im Februar 1816 musste er der African Association mitteilen, dass die erwartete Karawane aus dem Fessan immer noch nicht eingetroffen war. Als im April 1816 in Kairo die Pest ausbrach, entschloss er sich, die Stadt zu verlassen und die Sinai-Halbinsel zu bereisen, denn er hatte beobachtet, dass die Beduinen nie von der Pest heimgesucht wurden. Er besuchte das Katharinenkloster, das er dank eines Empfehlungsschreibens betreten durfte und wo er sich unter anderem für die Bibliothek mit ihren rund 700 arabischen Handschriften interessierte, bestieg den Berg Sinai und bereiste praktisch die ganze Küste des Golfs von Akaba. Die Stadt Akaba selbst besuchte er allerdings nicht, da ihm dies in der damals angespannten politischen Lage ohne Empfehlungsschreiben des Paschas zu gefährlich erschien.", "section_level": 3}, {"title": "Letzte Zeit in Kairo.", "content": "Am 13. Juni 1816 kehrte Burckhardt nach Kairo zurück. In seinen Briefen schrieb er, dass er sich nun wieder stark genug fühle, um endlich seinen eigentlichen Auftrag, also die Reise nach Timbuktu, zu erfüllen. Während der Wartezeit fasste er zusammen mit dem englischen Generalkonsul Henry Salt den Plan, die Büste einer Kolossalstatue Ramses’ II., die in Theben lag, auf eigene Kosten zu bergen und dem Britischen Museum in London zu schenken, wo sie noch heute steht. Auf die Idee dürften sie nicht zuletzt deshalb gekommen sein, weil Napoleon 1798 an der Bergung dieser Büste gescheitert war und sie so ihrem Erzfeind eine zumindest symbolische Niederlage beibringen konnten. Mit der technisch herausfordernden Aufgabe beauftragten sie den Ingenieur Giovanni Battista Belzoni. Der Pascha von Ägypten war sich des Wertes der Statue nicht bewusst, so dass dem Unternehmen von dieser Seite keine Hindernisse in den Weg gelegt und auch keine Gebühren verlangt wurden. Um seine Forschungsreise nicht zu gefährden, achtete Burckhardt streng darauf, dass sein Name in diesem Zusammenhang nicht erwähnt wurde. Burckhardt wartete nach wie vor vergebens auf die Fessan-Karawane. Im Herbst 1817 erfuhr er jedoch, dass eine Gruppe maghrebinischer Pilger ihren Heimweg von Mekka über Kairo nach Fessan antreten wollte. Die Karawane wurde im Dezember in Kairo erwartet, und Burckhardt plante, sich dieser anzuschliessen. Für diese Reise rechnete er mit einer Dauer von rund drei Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Anfang Oktober 1817 erkrankte Burckhardt erneut vermutlich an der Ruhr, und trotz ärztlicher Betreuung und Einnahme von Medikamenten war sein ausgelaugter Körper der Krankheit diesmal nicht mehr gewachsen. Sein Zustand verschlechterte sich zusehends, und am 15. Oktober schickte Burckhardt nach Henry Salt, um ihm seine letzten Anweisungen anzuvertrauen. In der darauffolgenden Nacht starb er. Seit seiner ersten Ankunft in Aleppo im Sommer 1809 waren etwas mehr als acht Jahre vergangen. Entsprechend seinem Stand als Gelehrter, Haddschi und Scheich wurde Burckhardt nach islamischem Ritus auf dem Friedhof vor dem Bab an-Nasr (dem Siegestor) beigesetzt. Wie das Grab ursprünglich ausgesehen hat, ist unbekannt. Heute umschliesst ein bescheidenes Grabhäuschen das Grab, und auf dem Grab steht eine Stele mit der arabischen Inschrift: «Wer bleibt lebend? Dies ist das Grab des seligen, nun zur Gnade des Höchsten Gottes gelangten Scheich Ibrahim Sohn des Abdallah Burckhardt von Lausanne. Das Datum seiner Geburt ist der 10. Moharrem des Jahres 1199 und das Datum seines Ablebens in Gott zu Kairo, der Glücklichen, der 6. Dulhigga des Jahres 1232. Im Jahre 1288 Im Namen Gottes des Barmherzigen und Gnädigen.» Die Stele wurde also erst 56 Jahre nach Burckhardts Tod erstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung seiner Arbeit.", "content": "Heute ist Johann Ludwig Burckhardt vor allem bekannt als Wiederentdecker der Stadt Petra und des grossen Tempels von Abu Simbel, doch sind seine ethnografischen Aufzeichnungen weit bedeutender und bewundernswerter. Burckhardt war nicht nur einer der ersten Europäer, die diese Gegend bereisten. Seine Beschreibungen der Sitten und Gebräuche, der gesellschaftlichen Strukturen und der politischen Situation sind äusserst detailliert und präzise, sie stiessen bei Geografen und Kartografen, aber auch bei Theologen auf grosses Interesse. Auch wenn gewisse Tendenzen zur Idealisierung der «ursprünglichen» Beduinenkultur spürbar sind, so heben sich seine Werke doch deutlich von den in jener Zeit üblichen romantischen Verklärungen ab. Lange bevor es diesen Begriff gab, wandte Burckhardt eine Methode an, die man heute teilnehmende Beobachtung nennt. Dabei bettete er seine Erfahrungen immer auch in einen historischen, kulturellen und politischen Kontext ein. Seine Beschreibungen des Alltags der Beduinen fanden bis in den Zweiten Weltkrieg hinein Eingang in die Handbücher des britischen Geheimdienstes. Burckardt war in England von Forschungsreisenden gewarnt worden, dass er seine Notizen und die Ortsbestimmungen mit dem Kompass im Geheimen machen solle, um nicht in den Verdacht zu geraten, ein ausländischer Spion zu sein – was er ja streng genommen auch war, wenn auch nicht im militärischen, sondern im wirtschaftlichen Sinn. Dieses Damoklesschwert hing denn auch während seinen gesamten Reisen ständig über ihm, umsomehr, als diese ihn immer wieder in unruhige Grenzgebiete des Osmanischen Reichs führten (Nubien, Hedschas, Akaba). Es ist erstaunlich, dass er unter diesen erschwerten Umständen so ausführliche und exakte Berichte erstellen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Burckhardts Verhältnis zum Orient und zum Islam.", "content": "Burckhardt verspürte zwar eine Sympathie für die Beduinen, aber er wurde im Orient nie heimisch. Aus seinen Briefen spricht eine Sehnsucht nach der europäischen Heimat, Landschaft und Kultur. Es war sein fester Plan, nach der Erfüllung seines Auftrags nach England zurückzukehren, sich dort beruflich zu etablieren und wenn möglich eine Familie zu gründen. Viel wurde darüber diskutiert, ob Burckhardt als Muslim gestorben sei, und manchmal wird er auch «der erste Muslim Basels» genannt. Er selbst hat sich nie explizite dazu geäussert. Vielleicht war ihm als zwar gläubigem, aber aufgeklärtem Geist diese Frage auch gar nicht so wichtig. Sein fester Plan, sich nach seiner Rückkehr nach England eine bürgerliche Existenz aufzubauen, sowie verschiedene Bemerkungen in seinen Aufzeichnungen deuten eher in die Richtung, dass seine Konversion zum Islam rein opportunistisch war, da sie ihm für seine Reisen nützlich schien bzw. für die Haddsch nach Mekka sogar unerlässlich war. So notierte er betreffend der Prüfung seiner Rechtgläubigkeit durch Mohammed Ali Pascha: «Ich schmeichle mir selbst, dass die Dreistigkeit meines Betragens zu Tayf ihn überzeugt hat, dass ich ein ächter Proselyt sey.» Betreffend sein Begräbnis diktierte er in sein Testament: «Die Türken werden sich meines Leichnams bemächtigen, überlasst ihn denselben ruhig.»", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Eine 1857 von Ferdinand Schlöth geschaffene Denkmalbüste aus Marmor befindet sich in der Aula des Museums an der Augustinergasse in Basel. 1991 wurde Johann Ludwig Burckhardt postum von der jordanischen Königin Nur al-Hussain der jordanische Orden der Unabhängigkeit zweiter Klasse verliehen. Er befindet sich als Leihgabe der burckhardtschen Familienstiftung im Historischen Museum Basel.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Burckhardt verfasste seine Berichte an die African Association in englischer Sprache. Er hatte selbst nicht die Absicht, sie zu publizieren. Seine Reiseberichte, seine kommentierte Sammlung arabischer Sprichwörter und seine Monografie über die Beduinen und Wahhabiten wurden im Auftrag der African Association zwischen 1819 und 1831 redigiert und herausgegeben. Ab 1820 erschienen seine Schriften in deutscher Übersetzung in der Reihe \"Neue Bibliothek der wichtigsten Reisebeschreibungen\" in Weimar. Nachfolgend werden die Erstausgaben aufgeführt. Von einigen der Werke sind Neuauflagen erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Ludwig Burckhardt (* 24. November 1784 in Lausanne; † 15. Oktober 1817 in Kairo) war ein Schweizer Orientreisender. Während seines Aufenthalts im Orient nannte er sich \"Scheich Ibrahim ibn Abdallah\". Bekannt ist er vor allem als Wiederentdecker der Nabatäerstadt Petra und des grossen Tempels von Abu Simbel. Weniger bekannt, aber wohl bedeutender sind seine präzisen und umfangreichen ethnografischen Aufzeichnungen.", "tgt_summary": null, "id": 162570} {"src_title": "Ferdinand Avenarius", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Im Alter von drei Jahren zum Earl of Chester, 1337 zum Duke of Cornwall und 1343 zum zweiten Prince of Wales erhoben, war Edwards Leben eng mit der Frühphase des Hundertjährigen Krieges Englands gegen Frankreich verknüpft; Kampf und Kriegführung sollten stets die Hauptrolle spielen. 1345 begleitete er seinen Vater zur Unterstützung Jakobs van Artevelde. 1346 bei Saint-Vaast-la-Hougue zum Ritter geschlagen, zeichnete Edward sich bald in der Belagerungsschlacht von Caen aus. Seinen ersten militärischen Erfolg errang er in der Schlacht von Crécy, die dem Sechzehnjährigen lebenslang den Ruhm eines vorbildlichen Ritters und Truppenführers einbrachte. Die Engländer setzten gegen die damals üblichen Armbrustschützen und schwer bewaffneten Reiter Langbogenschützen ein, was entscheidend zum Sieg in der Schlacht beitrug, die vielen als das Symbol für den Niedergang des mittelalterlichen Rittertums und den Beginn neuzeitlicher Kriegführung gilt. Während der Schlacht kommandierte Edward einen Flügel der Armee und konnte sich trotz verbissener französischer Angriffe behaupten. Nach der Schlacht soll der junge Prinz über das Schlachtfeld gestreift und auf die Leiche des blinden Königs Johann von Böhmen gestoßen sein, der sich trotz seiner Behinderung auf der Seite der Franzosen in das Schlachtgetümmel gestürzt hatte. Beeindruckt von der Tapferkeit seines Gegners soll Edward mit den Worten \"„There lies the Prince of Chivalry, but he does not die“\" („Hier liegt der Fürst der Ritterlichkeit, doch er stirbt nicht“) das Helmkleinod Johanns, das unter anderem aus zwei Flügeln bestand, an sich genommen und zu dem seinen gemacht haben. Diese Episode ist historisch allerdings nicht gesichert. Das Helmkleinod in Form von drei Straußenfedern – die jedoch auch anderen Ursprungs sein könnten – sowie Johanns deutscher Wahlspruch „Ich Dien“ finden sich jedenfalls seitdem im Wappenzeichen („Badge“) der Princes of Wales, der englischen Thronfolger. Weitere Kriegserfolge Edwards folgten bereits 1347 mit der Einnahme von Calais, der Verteidigung dieser Stadt zwei Jahre darauf und der Seeschlacht von Winchelsea 1350. Aufgrund dieser Erfolge wurde Edward zu einem der ersten Träger des Hosenbandordens, den sein Vater 1348 gestiftet hatte. Als Statthalter der Guyenne und Eroberer von Bordeaux (1355) führte er einen Überraschungsfeldzug bis nach Narbonne. Beim spektakulären Sieg in der Schlacht bei Maupertuis 1356 gelang Prinz Edward nicht nur der Sieg über eine weit überlegene gegnerische Streitmacht, sondern auch die Gefangennahme des französischen Königs Johann II. und dessen Sohnes. 1361 heiratete er heimlich seine Tante zweiten Grades (sein Urgroßvater und ihr Großvater war Eduard I.) Joan of Kent, Erbtochter des Earl of Kent, genannt \"The Fair Maid of Kent\", und führte mit ihr eine glückliche Ehe. Er war ihr dritter Ehemann. 1362 ernannte ihn sein Vater zum Herzog von Aquitanien, wo er sich 1363 mit seiner Frau in der Guyenne niederließ. Sie hielten in Bordeaux einen prächtigen Hof, der viele Künstler und Wissenschaftler anzog und hatten zwei Kinder, Edward (1365–1371) und den späteren König Richard II. (1367–1400). Mit Peter I. von Kastilien und León verbündet, führte Edward 1367 ein Heer nach Nájera, wo er dessen Halbbruder Heinrich von Trastámara, Thronprätendent von Kastilien und León, vernichtend besiegte. Als Belohnung erhielt er einen übergroßen afghanischen Rubin zum Geschenk, der noch heute an der britischen Staatskrone befestigt ist. Seine letzte größere militärische Aktion war die Vergeltungsplünderung der abtrünnigen Stadt Limoges 1370, bei der über 3000 Einwohner niedergemetzelt wurden. Im Januar 1371 kehrte er krank aus Aquitanien nach England zurück. 1372 verzichtete er auf das Fürstentum Aquitanien und zog sich ganz aus dem politischen Leben zurück. Edward starb am 8. Juni 1376 zu Lebzeiten seines Vaters (\"vitae patre\") an der Ruhr. Er wurde in der Kathedrale von Canterbury beigesetzt, wo sein monumentales Grabmal und seine Rüstung heute noch besichtigt werden können. Da der älteste Sohn Edwards schon als Kind gestorben war, wurde sein zweiter, ebenfalls noch minderjähriger Sohn Richard nach dem Tode Eduards III. ein Jahr später als Richard II. König von England.", "section_level": 1}, {"title": "Beiname \"Schwarzer Prinz\".", "content": "Edward of Woodstock ist heute vor allem mit seinem Beinamen \"Schwarzer Prinz\" bekannt. Ob er diesen bereits zu Lebzeiten trug, ist nicht nachweisbar. In Schriftquellen wird der Name \"Schwarzer Prinz\" erst etwa 160 Jahre nach seinem Tode in Aufzeichnungen des Bibliothekars John Leland aus den 1530er bis frühen 1540er Jahren genannt. Ebenso unklar ist der Ursprung des Namens, worüber viele Theorien diskutiert werden. Wahrscheinlich geht der Name auf sein Wappenschild und seine Rüstung zurück, welche angeblich von schwarzer Farbe gewesen sein sollen und von der Teile heute noch in der Kathedrale von Canterbury zu besichtigen sind, jedoch ist ebenfalls nicht gesichert, dass Edward zu Lebzeiten schwarzes Rüstzeug trug. Nach anderen Meinungen geht der Name auf Edwards Ruf als brutaler Heerführer vor allem in Teilen des französischen Aquitanien zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward of Woodstock, Prince of Wales, bekannt als Der Schwarze Prinz (), eigentlich aber Eduard Plantagenet; KG (* 15. Juni 1330 in Woodstock, Oxfordshire; † 8. Juni 1376 im Palace of Westminster, Middlesex) war der älteste der sieben Söhne, die König Eduard III. mit seiner Frau Philippa hatte, und Vater von König Richard II.", "tgt_summary": null, "id": 933862} {"src_title": "Urania (Berlin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Auf der Erde können die Schwereanomalien bis zu ±200 Milligal = ±0,2 Gal = ±0,002 m/s2 erreichen, was 0,02 Prozent der mittleren Schwerkraft sind. Sie geben Aufschluss über Unregelmäßigkeiten der Massenverteilung im Untergrund, die mehrere Ursachen haben können: Die beiden erstgenannten Phänomene bewirken langwellige (regionale) Anomalien, während die Aspekte 3–5 vor allem lokale Charakteristik haben.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele der Schweremessung.", "content": "Die Messung von Schwereanomalien wird häufig zur Ortung von Lagerstätten genutzt. Sie ist auch ein Mittel, um die Tiefenstruktur der Erdkruste zu erforschen, wobei sie die Methoden der Geoseismik unterstützt. Eine andere Anwendung ist die Geoidbestimmung – die Ermittlung der Niveauflächen des Erdschwerefeldes. Das Geoid weicht global um ±50 Meter (maximal 110 m) vom Erdellipsoid ab und kann durch gut verteilte Schweremessungen mit cm- bis dm-Genauigkeit bestimmt werden. Hierfür und auch bei anderen Planeten kommt insbesondere die Satellitengeodäsie ins Spiel, bei der die Bahnen künstlicher Satelliten verfolgt werden, in denen sich die Schwereanomalien abgeschwächt widerspiegeln. Die dabei erforderliche \"Feldfortsetzung nach unten\" wird allerdings vom Umkehrproblem der Potentialtheorie eingeschränkt. In flachen Ländern ist die Methode der Lagerstättenerkundung durch Schweremessungen mit Gravimetern besonders wirtschaftlich. Im Gebirge jedoch sind die Einflüsse des Geländes auf die Schwerkraft nur schwierig zu berücksichtigen. Daher sind dort seismische Verfahren zum Aufspüren unterirdischer Dichtevariationen günstiger.", "section_level": 1}, {"title": "Korrekturen und Reduktionen der Messwerte.", "content": "Bei Gravimetriemessungen wird die Schwerebeschleunigung gemessen. Der Messwert setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: In der Literatur finden sich unterschiedliche Bezeichnungen für die Korrekturen: so wird statt der Korrektur auch oft von einer \"Reduktion\" gesprochen (\"Gangreduktion, Bouguer-Reduktion / Bouguer'sche Plattenreduktion\").", "section_level": 1}, {"title": "Gebräuchliche Schwereanomalien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bougueranomalie.", "content": "Die Bougueranomalie wird um alle Anteile der Schwerebeschleunigung reduziert. Sie wird durch Dichteinhomogenitäten verursacht. Sie befinden sich im Untergrund unter dem Bezugsniveau der Bouguerplatte. Eine positive Bougueranomalie spiegelt einen Masseüberschuss wider.", "section_level": 2}, {"title": "Freiluftanomalie.", "content": "Bei der Freiluftanomalie werden die Korrekturen wie bei der Bougueranomalie angebracht, abgesehen von der Bouguerkorrektur und der topografischen Korrektur.", "section_level": 2}, {"title": "Auswertung.", "content": "Es gibt regionale und lokale Schwereanomalien. Die horizontale Ausbreitung einer Schwereanomalie wird häufig als Wellenlänge bezeichnet. Lokale Schwereanomalien erstrecken sich nur auf kleine Bereiche, sie besitzen kurzwellige Anomalien. Ihr Ursprung sind meist flachliegende Dichteunterschiede. Regionale Schwereanomalien dagegen erstrecken sich über weite Distanzen, sie besitzen langwellige Anomalien. Diese beiden Anomalien können getrennt werden und ein mathematisches Modell des Untergrundes erzeugen. Jedoch sind diese Modelle nie eindeutig und müssen durch andere Untersuchungen (Bohrungen, seismische Messungen) untermauert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Optische Täuschungen.", "content": "An bestimmten Orten kann es durch die Beschaffenheit des umliegenden Geländes zu einer optischen Täuschung kommen, die in dem subjektiven Eindruck resultiert, Körper (Flaschen, Autos etc.) bewegten sich ohne Antrieb bergauf – also entgegen der Schwerkraft. Diese Wahrnehmungsphänomene werden gelegentlich als Gravitations- oder Schwereanomalien bezeichnet, obwohl das nicht zutrifft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Schwereanomalie, auch als Gravitationsanomalie bezeichnet, ist die lokale Abweichung der Schwerebeschleunigung vom theoretischen Normalwert auf einer Referenzfläche, diese ist im Fall der Erde meist das Referenzellipsoid.", "tgt_summary": null, "id": 482554} {"src_title": "Wilhelm Rein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die männlichen Rattenflöhe sind 1,4 bis 2 mm, die weiblichen Rattenflöhe 1,9 bis 2,7 mm lang. Im Gegensatz zu Hunde- und Katzenflöhen haben sie am Kopf keine Stachelkämme. Als Wirt dienen dem blutsaugenden Rattenfloh verschiedene Nagetiere, darunter auch die weit verbreiteten Wanderratten und die Hausratten sowie der Mensch. Die Ursprungswirte sind jedoch offensichtlich die in Ägypten beheimateten Nilgrasratten (\"Arvicanthis niloticus\"), von denen der Floh auf die Hausratten gewechselt haben soll.", "section_level": 1}, {"title": "Der Rattenfloh als Krankheitsüberträger.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Übertragungsmechanismus.", "content": "Der Rattenfloh gilt als einer der Hauptüberträger der Pest. Er saugt die Bakterien (\"Yersinia pestis\") mit dem Blut auf. 1914 wurde entdeckt, dass Flöhe, die pestinfiziertes Blut gesaugt hatten, nach einigen Tagen trotz Anstrengung kein Blut mehr aufsaugen konnten: Der Vormagen (Proventriculus) war mit verklumpten Bakterien verstopft. Die Anstrengung führt zu einer Erweiterung der Speiseröhre (Oesophagus), so dass eine bedeutende Menge Bakterien rückwärts in den Biss ausgestoßen wird. So gelangen sie in die Blutbahn des Menschen. Die Bakterien sind für den Floh nicht unmittelbar tödlich, vor allem bei nur partieller Blockade können diese noch eine Weile überleben, wenn auch ihre Lebensdauer merklich kürzer wird. Sie führen aber bei zu hoher Temperatur oder zu niedriger Luftfeuchtigkeit zu seiner Austrocknung. Damit konnte das plötzliche Ende der Epidemien in Indien bei heißem trockenem Wetter erklärt werden. Diese Untersuchungen und Schlussfolgerungen bezogen sich ausschließlich auf die in Indien damals aufgetretene Beulenpest.", "section_level": 2}, {"title": "Vektoreffektivität.", "content": "Wie effektiv bestimmte Floharten bei der Verbreitung der Pest sind, nennt man „Vektoreffektivität“. C. M. Wheeler, J. R. Douglas und A. L. Burroughs bestimmten die Vektoreffektivität als ein Produkt aus drei Formen von Potential: 1) Das Infektionspotential, d. h. wie viele Individuen einer Flohpopulation saugen Blut an mit Pestbakterien infizierten Wirten. 2) das infektiöse Potential, also welche Anzahl dieser Flöhe kann selbst eine Pest hervorrufen, weil der Verdauungstrakt blockiert ist. 3) Das Übertragungspotential: Wie oft kann ein einzelner Floh die Infektion übertragen, bevor er selbst stirbt oder die Blockade aufgelöst wird. Man führte dann den Vektor-Index ein, um die verschiedenen Floharten miteinander in diesem Punkte vergleichen zu können; insgesamt sind etwa 80 Floharten, die assoziiert mit etwa 200 wilden Nagetierarten auftreten, als Träger des Pestbakteriums im Freiland nachgewiesen oder konnten experimentell mit ihm infiziert werden. \"Xenopsylla cheopis\" wurde dabei wiederholt als der effektivste Vektor nachgewiesen, während zum Beispiel der nahe verwandte \"Xenopsylla astia\" als Vektor keine Rolle spielt. 1911 entdeckte man, dass es Unterschiede in der Aufnahme von Menschenblut zwischen den Floharten gibt. Die meisten Floharten waren auf bestimmte Wirtstiere festgelegt, die sie bevorzugen. Es stellte sich heraus, dass \"Xenopsylla cheopis\" und \"Ceratopsyllus fasciatus\" (heute \"Nosopsyllus fasciatus\") Menschenblut akzeptieren. \"Xenopsylla cheopis\" ist aber auf tropische Umgebung fixiert und es ist zweifelhaft, dass er in Europa vorgekommen ist. In England ist nur ein Nachweis gelungen (Plymouth). Außerdem erwähnt Rothschild noch Vorkommen bei Schiffsratten in Süditalien und Marseille, wo sie aber rasch wieder verschwanden.", "section_level": 2}, {"title": "Temperatureinfluss.", "content": "Dan C. Cavanaugh stellte fest, dass die Temperatur der wichtigste Faktor ist, der das Verdauungssystem des Flohs blockiert. Bei der Prüfung der Umweltparameter bei den jährlich auftretenden Pestwellen wurde ein Zusammenhang der Größe der Flohpopulation mit der Temperatur zwischen 10 °C und 30 °C festgestellt. Cavanaugh entdeckte, dass sich die Bakterienklumpen bei Temperaturen > 27 °C von allein auflösten und zwar durch ein Enzym, das die Fibrine, die die Bakterienklumpen zusammenhalten, zerstört. Damit wurden die Konzentrationen im Floh so verringert, dass sie nicht mehr genügend Bakterien für eine wirksame Ansteckung besaßen. Dieser Effekt war auch schon 1966 im Vietnam-Krieg beobachtet worden. Diese Ergebnisse wurden alle für \"Xenopsylla cheopis\" erzielt.", "section_level": 2}, {"title": "Erregerkonzentration.", "content": "Bei der Untersuchung infizierter toter Ratten wurde eine Konzentration von > 10 000 bis hin zu 100 Millionen und 1 Milliarde Pestbakterien / Milliliter Blut festgestellt. Bei Menschen kurz vor ihrem Tod (Letalphase) war die Konzentration weit niedriger. Nur wenige hatten eine höhere Konzentration als 10 000 Bakterien/ml Blut. Dieser Unterschied spielt eine Rolle bei der Frage, ob die Pest durch Flohbiss unmittelbar zwischen Menschen übertragen werden kann, denn der Floh nimmt bei einer \"Mahlzeit\" insgesamt nicht mehr als 0,5 Mikroliter Blut auf. Deshalb muss das von ihm aufgesaugte Blut zur effektiven Ansteckung mehr als 10 000 Bakterien/ml Blut haben. Daraus ergibt sich wiederum die Notwendigkeit, auf die Ratte als Zwischenwirt zu schließen.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Krankheiten.", "content": "Der Rattenfloh gilt außerdem als Überträger des Mäusefleckfiebers. Er scheidet in diesem Fall die Erreger (\"Rickettsia typhi\") mit dem Kot aus. Das Opfer kratzt sich und durch die Stichwunde oder eine andere Verletzung gerät der Erreger in die Blutbahn seines Opfers.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Rattenfloh (\"Xenopsylla cheopis\", häufig aber falsch auch \"cheopsis\" geschrieben), auch bekannt als Pestfloh, Indischer Rattenfloh, Tropischer Rattenfloh, gehört zu den Flöhen (Siphonaptera). Früher hieß er \"Pulex cheopis\".", "tgt_summary": null, "id": 690007} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 1900/Fechten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gartenbau in Deutschland.", "content": "Der Gartenbau erzielt in Deutschland auf etwa 1 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche 10 % des Wirtschaftsvolumens der gesamten Landwirtschaft. Die Haus- und Kleingartenfläche übertrifft die Anbaufläche des Erwerbsgartenbaus in Deutschland um ein Vielfaches. In den Niederlanden macht der Gartenbau und die anhängigen Branchen und Dienstleistungen ca. 18 % des Bruttosozialproduktes aus. Im Jahr 2003 betrug der Produktionswert der gartenbaulichen Dienstleistungen in Deutschland 5,2 Mrd. Euro. Dabei fielen auf den Bereich Garten- und Landschaftsbau 77 % und die Friedhofsgärtnereien erwirtschafteten die übrigen 23 %. 2003 erzeugten Garten- und Obstbauprodukte einen Produktionswert in Höhe von 4,6 Mrd. Euro. Den stärksten Anteil wiesen die Schnittblumen und Zierpflanzen auf. Gefolgt von Gemüse, Baumschulerzeugnissen und Obst. Das Deutsche Gartenbaumuseum in Erfurt zeigt die historische Entwicklung des Gartenbaus in Mitteleuropa. Es befindet sich auf dem Gelände der traditionsreichen Erfurter Gartenbauausstellung, so ist die Stadt insgesamt stark durch den Gartenbau geprägt. Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau hat hier seinen Sitz, zudem bietet die Fachhochschule Erfurt den Studiengang Gartenbau an.", "section_level": 1}, {"title": "Organisationen.", "content": "Unterschieden werden können die Organisationen des Gartenbaus in Hobby- und Erwerbsgartenbauverbände. Erwerbsgartenbau: Die wichtigsten Berufsverbände für den Erwerbsgartenbau in Deutschland sind der Zentralverband Gartenbau (ZVG), der einen Großteil der Erwerbsverbände des Gartenbaus vereinigt und der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL). Auf europäischer Ebene ist der ZVG dem Comité des organisations professionnelles agricoles (COPA) angeschlossen. International ist der Berufsstand durch die Association Internationale des Producteurs de l’Horticulture/ International Organization of Horticultural Producers (AIPH)vertreten. Der Gärtnernachwuchs wird auf Bundesebene durch die Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner (AdJ) repräsentiert. Auf europäischer Ebene gibt es den Jugendverband Communautè Europèenne des Jeunes de L'Horticulture/ European Community of Young Horticulturists (CEJH). Daneben gibt eine Reihe von weiteren Arbeitskreisen, Interessengemeinschaften und Gesellschaften zu Spezialthemen innerhalb der Branche. Auch gibt es eine Reihe von Forschungs- und Fachbehörden, die auf Bundes- und Länderebene existieren. Häufig ist dabei der Gartenbau den Landwirtschaftsressorts zugeordnet. Drei Universitäten und sechs Fachhochschulen/Hochschulen für angewandte Wissenschaft in Deutschland bieten den Studiengang Gartenbau an. Bis zur Umsetzung des Bologna-Prozesses schlossen diese Studiengänge mit den akademischen Graden Dipl.-Ing. (FH) an Fachhochschulen und mit dem Dipl.-Ing. agr. bzw. Dipl.-Ing. univ. an Universitäten ab. Beide Hochschultypen bieten nun im Zuge der Umsetzung des Bologna-Prozesses Bachelor- und Masterstudiengänge an. Auf Landesebene existieren Beratungsorganisationen des Staates (Offizialberatung), wie z. B. Landwirtschaftskammern im Norden Deutschlands oder Landwirtschaftsverwaltungen im Süden. Angegliedert an diese berufsständischen oder staatlich getragenen Einrichtungen sind häufig Fachschulen. An diesen Fachschulen können Abschlüsse als Meister (einjährige Ausbildung) oder Techniker (zweijährige Ausbildung) im Produktionsgartenbau (Gemüsebau, Obstbau, Zierpflanzenbau, Staudengärtnerei oder Baumschule, Friedhofsgärtnerei) oder im Garten- und Landschaftsbau absolviert werden. Nach einer Promotion kann der Dr. rer. hort. erworben werden – auch andere Titel sind üblich.", "section_level": 2}, {"title": "Anbauflächen des Gartenbaus.", "content": "Seit der Wiedervereinigung beträgt die Fläche der Bundesrepublik Deutschland 357.000 km2; davon sind rund 55 % Landwirtschaftsfläche, 30 % Waldfläche und 10 % Siedlungs- und Verkehrsfläche. Die Böden variieren von leichten Sandböden über fruchtbare Löß- und Lehmböden zu schweren Marsch- und Tonböden. Deutschland liegt in einer gemäßigten Klimazone. Der maritime Einfluss des Golfstromes nimmt nach Osten hin ab, was bewirkt, dass die Niederschläge sinken und die Einstrahlung und Temperaturamplitude zwischen Sommer und Winter zunehmen. Diese Bedingungen erlauben es, ein breites Sortimentsspektrum anzubauen. Für die Anbaugebiete ist aber auch die Spät- und Frühfrostgefahr, ausreichende Vegetationsdauer, Stand der technischen Mittel (Gewächshaus) und Verbrauchernähe ausschlaggebend. Deutsche Gartenbaubetriebe nutzen rund 1,3 % der gesamten landwirtschaftlich bewirtschafteten Fläche. Im Jahr 2003 erreichte die gartenbaulich genutzte Fläche eine Größe von 2.245 km2. Für die Produktion von Zierpflanzen und Schnittblumen verwendete man eine Gesamtfläche von 95,45 km2. Die restliche Fläche wurde für Baumschulen, Obstanlagen und private Gärten genutzt. An der Produktion sind neben den Haupterwerbsbetrieben landwirtschaftliche Betriebe und Nebenerwerbs-Gartenbaubetriebe beteiligt. Die Gesamtzahl, der an der Produktion teilnehmenden Betriebe verringerte sich seit 1961 um etwa 2/3. Der Grund für diese Entwicklung ist die Konzentration und Spezialisierung der Haupterwerbsbetriebe und der starke Konkurrenzdruck, dem die kleineren Betriebe nicht mehr gewachsen sind. Während die Anzahl der Betriebe schrumpft, nimmt die Flächengröße der einzelnen Betriebe zu, was dazu führte, dass 1994 die gleiche Fläche bewirtschaftet wurde wie 1961. Die Unterglasflächen nahmen zunächst in den 60er Jahren stark zu. Doch wegen der starken Erhöhungen der Energiepreise und des verschärften Wettbewerbs hat sich die Entwicklung verlangsamt. Die Anzahl der Arbeitskräfte hat sich unter anderem wegen der starken Rationalisierung und Mechanisierung verringert.", "section_level": 2}, {"title": "Gemüsebau.", "content": "In Deutschland umfasst die Gesamtfläche der Gemüseproduktion rund 1006 km2. Damit wird im Gemüseanbau derzeit ein Selbstversorgungsgrad von fast 40 % erreicht, wobei der durchschnittliche Deutsche im Jahr knapp 94 kg Gemüse verzehrt, Tendenz steigend. Die Erlöse des bundesweiten Gemüsebaus betragen jährlich etwa 1,3 Milliarden Euro. Freilandanbau: Trotz seines sehr kurzen Angebotszeitraumes im Frühjahr stellt der Spargel mit über 150 km2 Anbaufläche den Schwerpunkt des Freilandanbaus dar, gefolgt von Möhren, Weiß- und Blumenkohl. Die Produktionsflächen der weiteren Gemüsearten wie Spinat, Gurken oder Kopfsalat liegen jeweils deutlich unter 50 km2. Regional betrachtet sind die meisten Gemüseanbaubetriebe in Nordrhein-Westfalen zu finden. Die gesamte Niederrheinebene zeichnet sich durch mildes Klima und sehr gute Böden aus, besonders die Produktion für den Frischmarkt wird dort in großem Umfang betrieben. Ein weiteres Zentrum des deutschen Gemüsebaus befindet sich in der Vorderpfalz, wo aufgrund leichter, schnell erwärmbarer Böden und günstiger Klimabedingungen der Anbau von Frühgemüse sehr verbreitet ist. Um Hannover und Braunschweig ist das größte Spargelanbaugebiet Deutschlands angesiedelt, die Region Dithmarschen in Schleswig-Holstein ist für ihren großräumigen Kohlanbau bekannt. Unter-Glas-Anbau: Viele Gemüsearten müssen aufgrund der Klimaverhältnisse in Deutschland grundsätzlich oder zumindest außerhalb der Saison in Gewächshäusern angebaut werden. Dies gilt besonders für wärmebedürftige Arten wie Tomaten oder Gurken, aber auch Feld- und Kopfsalat werden häufig unter Glas angebaut. Der Gewächshausanbau im Winter rentiert sich allerdings nicht, da das Strahlungsangebot zwischen November und Januar nicht ausreicht, um eine Produktion ohne zusätzliche Beheizung zu gewährleisten. Die größte Unter-Glas-Fläche wird in Baden-Württemberg mit 459 ha bewirtschaftet, gefolgt von Bayern (257 ha).", "section_level": 2}, {"title": "Obstbau.", "content": "Die deutschen Obstanbaugebiete umfassen mit knapp 69.000 ha über 30 % der gesamten gartenbaulichen Produktionsfläche. Im Durchschnitt verzehrt jeder Bundesbürger etwa 100 kg Frischobst jährlich, wobei der Verbrauch in den letzten Jahren aufgrund gestiegenen Gesundheitsbewusstseins der Konsumenten stark zugenommen hat. Die unterschiedlichen Klima- und Bodenansprüche der Obstarten erfordern eine genau überlegte Standortwahl, weswegen sich der erwerbsmäßige Anbau von Frischobst innerhalb der Bundesrepublik auf einige günstige Gebiete konzentriert. Die größte zusammenhängende Obstbaufläche Deutschlands befindet sich in Niedersachsen an der Elbe. Dort im Alten Land herrschen mit einer Jahresmitteltemperatur von 7,5 °C und einer Niederschlagsrate von mehr als 700 mm/J optimale Klimabedingungen für den Anbau von Äpfeln, Kirschen und Beerenobst, auch die dort vorherrschenden Flussmarschböden sind bestens für diese Arten geeignet. Mit über 31.000 ha Anbaufläche liegt der Apfel weit vor allen anderen heimischen Obstarten. Er stellt keine hohen Temperaturansprüche (7,5 °C Jahresmittel), dafür verlangt er eine ausreichende und gleichmäßige Wasserversorgung und humusreiche, gut durchlüftete Böden. Die bedeutendsten Apfelanbaugebiete sind das Alte Land in Niedersachsen, die Obstregion Bodensee und das Gebiet um Meckenheim in Nordrhein-Westfalen. In ihren Ansprüchen den Äpfeln sehr ähnlich, jedoch empfindlicher gegen Spätfröste sind Süß- und Sauerkirschen. Sie werden vorwiegend in Hessen in der Nähe von Kassel und um Wiesbaden aber auch im Alten Land produziert. Der Anbau von Tafel- und Edelbirnen ist in Deutschland regional stark begrenzt, da Birnen ein mildes Weinbauklima verlangen (Jahresmitteltemperatur mindestens 9–9,5 °C) und aufgrund ihrer sehr frühen Blütezeit extrem spätfrostgefährdet sind. Sie werden deshalb fast ausschließlich in einigen Teilen Baden-Württembergs angebaut, z. B. in der Obstregion Neckar und in der Oberrheinebene, die mit 10 °C Jahresdurchschnittstemperatur bundesweit das wärmste Anbaugebiet ist. Die Temperaturansprüche der Pflaumen und Zwetschen sind wie bei Äpfeln und Kirschen nicht besonders hoch, sie bevorzugen ebenfalls nährstoffreiche Böden mit gutem Wasserspeichervermögen und werden unter anderem in der Obstregion Neckar in Baden-Württemberg produziert. Beim Beerenobst sind vor allem Erdbeeren mit über 13.000 ha Anbaufläche sehr verbreitet. Sie können unter Flachabdeckungen schon sehr frühzeitig kultiviert werden und stellen außer einer ausreichenden Wasserversorgung keine besonderen Anforderungen. Erdbeeren werden verstärkt in Niedersachsen um Oldenburg, in Schleswig-Holstein bei Lübeck und in Mecklenburg-Vorpommern produziert. Der Anbau von Strauchbeerenobst ist in fast allen Anbaugebieten in kleinerem Umfang vertreten, da die meisten Arten eine große Anbaubreite aufweisen. Ausgenommen sind Kulturheidelbeeren, da diese einen sehr niedrigen pH-Wert verlangen und damit eine sehr sorgfältige Düngung voraussetzen. Sie werden z. B. in der Lüneburger Heide kultiviert.", "section_level": 2}, {"title": "Blumen- und Zierpflanzenbau.", "content": "Vor allem in Gewächshäusern aber auch im Freiland wird von deutschen Zierpflanzengärtnern ein breites Sortiment an grünen und blühenden Topfpflanzen, Grünpflanzen, Beet- und Balkonpflanzen sowie Schnittblumen kultiviert. Durch den Wechsel der Pflanzen ins Gewächshaus können mit der sog. Treiberei den Kunden bereits wesentlich vor der eigentlichen Vegetationsperiode blühende bzw. vorgetriebene Pflanzen angeboten werden (z. B. Christrosen, Frühblüher, Fliederzweige). Bei den Zierpflanzenbaubetrieben muss unterschieden werden zwischen Produktionsbetrieben mit indirektem Absatz. Diese produzieren ein bis mehrere Arten und Sorten und verkaufen ihre Pflanzen an Wiederverkäufer wie Versteigerungen, Großmärkte, Gartencenter, Baumärkte, den Lebensmitteleinzelhandel oder an Einzelhandelgärtnereien. Produktionsbetriebe sind aufgrund ihrer Spezialisierung oft stark mechanisiert und automatisiert. Die zweite Gruppe sind so genannte Endverkaufsbetriebe mit einem Direktabsatz an Kunden. Sie produzieren zum Teil eine große Vielfalt an Pflanzen und verkaufen diese an Privatkunden. Das Sortiment wird ergänzt durch Zukauf. Dazu zählen Hartwaren wie Terrakotta, aber auch Stauden, Gehölze, Obstbäume, Gemüsejungpflanzen und Kräuter. Die Beratung und der Verkauf stehen wegen des direkten Kontaktes zum Kunden im Vordergrund. Viele Gartenbaubetriebe sind historisch gewachsen und bedienen beide Schienen – Produktion für den Großhandel und Endverkauf. Zierpflanzen werden in ganz Deutschland angebaut. Regionale Schwerpunkte des Zierpflanzenbaues gibt es nicht. Während in Nordrhein-Westfalen eher Produktionsbetriebe vorherrschen, die Gartencenter und Versteigerungen beliefern, findet man in Bayern noch sehr viele Endverkaufsbetriebe. In der Gartenbauerhebung des statistischen Bundesamtes wurden zuletzt 5882 Zierpflanzenbaubetriebe in Deutschland gezählt. Dort arbeiteten zuletzt rund 41.000 Menschen.", "section_level": 2}, {"title": "Friedhofsgärtnerei.", "content": "In Deutschland gibt es auf rund 32.000 Friedhöfen rund 35 Millionen Gräber. Etwa 18 % der Gräber werden von Gärtnern gepflegt. Sie übernehmen die Planung, die Anlage und wie oben erläutert die Pflege. Dabei gilt es, Kundenwünsche und gärtnerische Richtlinien für die Grabgestaltung umzusetzen. Es kommt bei der Grabanlage und der jahreszeitlichen Wechselbepflanzung auf eine standortgerechte Auswahl des Pflanzensortiments an. Viele Bürger schließen einen Dauergrabpflege-Vertrag ab und geben die Verantwortung in die Hände der Friedhofsgärtner. Ende 2004 bestanden zirka 265.000 Verträge mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 16,2 Jahren. Um den Kunden die Gewähr zu leisten, dass die Verträge erfüllt werden, überwachen regionale Treuhandanstalten die Arbeit der Friedhofsgärtner. Friedhofsgärtner übernehmen immer mehr die allgemeine Grünpflege auf den Friedhöfen.", "section_level": 3}, {"title": "Baumschulen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeines.", "content": "In den Baumschulen wachsen viele Millionen Nadel- und Laubgehölze pro Jahr heran. Viele Baumschulen haben sich auf eine bestimmte Art bzw. auf eine bestimmte Kultivierung spezialisiert. So sind viele verschiedene Baumschulen entstanden, die in ihrem Sortiment ein Spektrum von über 200.000 verschiedenen Artikeln vermarkten. Je nach Spezialisierung der Baumschule werden so Gehölze produziert, die dann entweder als Sämling oder als mehrjähriger Allee- oder Parkbaum verkauft werden. Hierbei gibt es die Möglichkeit sich auf verschiedene Laubgehölze oder Nadelgehölze zu konzentrieren, die dann als Blüten- oder Ziergehölz für Parkanlagen, öffentliche Anlagen und private Gärten genutzt werden. Des Weiteren werden in speziellen Baumschulen Obstgehölze herangezüchtet. Hierbei kann es sich um Kern-, Stein-, Beerenobst oder um Nüsse handeln. Eine andere Art von Baumschulen konzentriert sich auf Wildgehölze, die zur Renaturierung und zur Begrünung von Straßenrändern und Flüssen ihre Pflanzen züchten und vermarkten. Baumschulen, die Forstgehölze als Produktionsschwerpunkt haben, dienen der Holzproduktion oder einer nachhaltigen Forstwirtschaft. Die Produktion innerhalb der Baumschule folgt dem Leitbild einer umweltschonenden Produktion. Es sollen hochwertige Produkte erzeugt werden und dabei umweltschonend mit der Natur und den Ressourcen umgegangen werden. Deshalb ist es wichtig den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu senken und biologische und mechanische Pflanzenschutzmaßnahmen zu etablieren. Es ist die Aufgabe der Baumschule, gesunde und möglichst widerstandsfähige Gehölze an den Verbraucher weiterzugeben, damit Probleme an den neuen Standorten möglichst gering gehalten werden. Innerhalb einer Baumschule sind folgende Tätigkeiten zu erbringen: Bodenbearbeitung / Vermehrung / Topfen / Wässern / Züchtung / Pflanzarbeiten / Düngen / Schnittmaßnahmen / Sortieren / Roden / Pflanzenschutz / Lagerung / Beratung / Vermarktung / Verkauf / Transport / Versand / Schulung / Buchführung Es werden verschiedene Vermehrungsmethoden angewandt, damit eine qualitativ hochwertige Pflanze produziert werden und später vermarktet werden kann. Im Bund deutscher Baumschulen (BdB) sind die bedeutendsten Baumschulunternehmen organisiert. Die ungefähr 1400 BdB-Betriebe ziehen jährlich Millionen Laub- und Nadelgehölze heran, die dann speziell nach ihrem Verwendungsbereich vermarktet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Gütebestimmungen.", "content": "In Deutschland wird die Gehölzqualität durch die „Gütebestimmung für Baumschulpflanzen“ gewährleistet. Die Trägerschaft „Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V.“ erarbeiten dabei die Gütebestimmungen. Diese Gütebestimmungen werden ständig aktualisiert. Dabei müssen verschiedene Normen und Vorschriften eingehalten werden. In verschiedenen Sichtungsgärten im gesamten Bundesgebiet koordiniert das Bundessortenamt eine Gehölzsichtung, um verschiedene Gehölze in unterschiedlichen Klimagebieten zu beobachten und speziell Neuheiten sowohl für die Produktion, als auch für die spätere Verwendung zu bewerten. Um dem Kunden eine gute Qualität zu gewährleisten, vergibt der „Bund deutscher Baumschulen“ an seine Mitgliedsfirmen geschützte Qualitätszeichen, um geprüfte Baumschulprodukte zu kennzeichnen. Die Kunden können dann von gesunden und gut wachsenden Pflanzen ausgehen, die auf ihre Sortenechtheit und Sortenreinheit getestet wurden. Um dieses geschützte Qualitätszeichen zu erhalten und zu bewahren, werden die Baumschulen / -produkte in regelmäßigen Abständen auf Qualität ihrer Produkte geprüft und können sich dann „Deutsche Markenbaumschule“ nennen. Alle Betriebe die zum Bund deutscher Baumschulen gehören, erfüllen die Anforderungen des Verbandes in Qualität und Produktion. Ein weiteres Qualitätsmerkmal gibt es speziell für Rosen. Das Qualitätssiegel ADR-Rose kann eine Rose erhalten, wenn sie nach einem Prüfverfahren positiv in Hinblick auf Gesundheit, Blüte, Duft, Blühverhalten und Wuchs abschneidet. Diese Prüfung kann dabei über Jahre andauern, um alle zu beachtenden Faktoren zu ermitteln. 100 verschiedene Rosen dürfen mittlerweile dieses Qualitätszeichen tragen.", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaftskraft der Baumschulen in Deutschland (Stand 2004).", "content": "Von 3398 Baumschulunternehmen in Deutschland (2004) waren 2400 Vollerwerbsbetriebe. Die Gesamtproduktionsfläche betrug 25.520 Hektar, davon: Die Baumschulbetriebe zählten zusammen 32.500 Beschäftigte und 1.729 Auszubildende. Die Produktionsleistung entsprach einem Gesamtproduktionswert von 1,3 Mrd. €; der jährliche Produktionsumfang betrug:", "section_level": 3}, {"title": "Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau.", "content": "Der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, in der Branche meist kurz GaLaBau genannt, befasst sich im Gegensatz zu allen anderen hier behandelten Arten des \"Gartenbaus\" nicht mit der Pflanzenproduktion, sondern mit dem Bau, der Umgestaltung und der Pflege von Grün- bzw. Freianlagen. Der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau errichtet und pflegt unter anderem: Neben Neuanlagen und Umgestaltungen sind GaLaBau-Betriebe speziell auch für Baumpflege, Maßnahmen für Natur- und Umweltschutz, Landschaftspflege und gelegentlich für den Winterdienst im Straßenraum zuständig. Im GaLaBau sind Fachverbände (z. B. in Deutschland der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau) entstanden, um mit verbandseigenen Zeichen auf eine gute Qualität aufmerksam zu machen. Aufgrund schwerer werdender Rahmenbedingungen und dem steigenden Wettbewerbsdruck wird es immer schwieriger, sich als Einzelunternehmen zu behaupten. Die größte Anzahl an Aufträgen der GaLaBau-Betriebe kommt aus dem privaten Bereich. Die Projekte der öffentlichen Hand weisen dafür allerdings oft eine größere Bausumme auf als die der Privaten.", "section_level": 2}, {"title": "Der Markt für gartenbauliche Produkte.", "content": "Im Gartenbau unterscheidet man die Erzeuger-, Großhandel, Zwischenhandel und Einzelhandelsstufe. Circa 6,7 Mrd. Euro wurden 2009 in Deutschland, gemessen an den Einzelhandelspreisen, auf dem Markt für Schnittblumen und Zierpflanzen ausgegeben. Weitere 1,9 Mrd. Euro wurden im Markt für Stauden, Zier und Obstgehölze umgesetzt (Quelle: AMI GmbH). Deutschland belegt weltweit einen Spitzenplatz beim Verbrauch von grünen Erzeugnissen. Das Inlandsvolumen, auf der Basis des Erzeugerpreises, liegt bei rund 2,9 Mrd. Euro. Zirka 36 % aller auf dem deutschen Markt verkauften Schnittblumen und Zierpflanzen kommen aus heimischer Produktion. Der größere Teil aber wird aus den Niederlanden importiert. Ein kleinerer Teil stammt aus zahlreichen anderen Ländern. Diese Länder übernehmen die Deckung des Marktes in den Wintermonaten, wenn die äußeren Einflüsse eine rentable heimische Produktion in Frage stellen. Es werden Schnittblumen aus „Israel, Ecuador, Kolumbien, Kenia und weiteren Ländern eingeführt, die nicht der Europäischen Union angehören.“. In Deutschland besitzen gartenbauliche Produkte einen hohen Stellenwert. Diese Wertschätzung spiegelt sich auch in der beachtlichen Steigerung der Pro-Kopf Ausgaben für Schnittblumen und Zierpflanzen. In den letzten 25 Jahren gab es eine Zuwachsrate von 44 % auf 84 Euro pro Einwohner. Jährlich gibt der durchschnittliche Bundesbürger 14 Euro für Baumschulprodukte (ohne Forstgehölze) aus. Im Jahr 2004 besuchten 69 % der Bundesbürger ein Blumenfachgeschäft, eine Gärtnerei, eine Baumschule oder ein Gartencenter. „Dies ergab die Untersuchung der privaten Ausgaben für Blumen und Pflanzen von 10.000 repräsentativ ausgewählten Personen, welche die Gesellschaft für Konsumforschung im Auftrag der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft jährlich durchführt.“", "section_level": 2}, {"title": "Der Markt für Obst und Gemüse.", "content": "Obst und Gemüse sind unerlässliche Bestandteile unserer Nahrung. Ernährungswissenschaftler fordern einen größeren Anteil an Obst und Gemüse in unserer Nahrung ein. Der verstärkte Verzehr von Obst und Gemüse reduziert das Risiko an verschiedenen Leiden, wie Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen zu erkranken. Seit Beginn der neunziger Jahre ist in der Bundesrepublik ein steigender Pro-Kopf-Verbrauch an Obst und Gemüse festzustellen. Der jährliche Verbrauch allein von Gemüse liegt bei 99,6 kg je Einwohner (Stand: April 2018). Das liegt aber immer noch unter der Menge, die Ernährungswissenschaftler fordern. Im Vergleich zu anderen Ländern Europas liegt Deutschland mit seinem Verbrauch an Obst und Gemüse auf einem hinteren Rang. „Der Selbstversorgungsgrad, d. h. der Anteil der Inlandserzeugung am Gesamtverbrauch, ist abhängig von der Erntemenge und unterliegt daher jährlichen Schwankungen.“ Etwa 18 % des verbrauchten Obstes, einschließlich tropischer Früchte werden in Deutschland produziert. Dazu zählen nicht die Erträge aus Streuobstbeständen, aus Haus- und Kleingärten. In der Gemüseproduktion liegt der Selbstversorgungsgrad sehr viel höher, bei 40 %. Daraus ergibt sich, dass zur Ergänzung unserer heimischen Produktion ein Gros aus dem Ausland eingeführt wird. Zirka 4,3 Millionen Tonnen Frischgemüse und Gemüse für den Konservenmarkt werden in Deutschland jährlich importiert. Diese Lieferungen belaufen sich auf einen Wert von circa 4,0 Mrd. Euro. Die wichtigsten Lieferanten für Frischgemüse sind die Niederlande, Spanien und Italien. Eine Festsetzung gemeinschaftlicher und internationaler Vermarktungsordnungen für Obst- und Gemüseprodukte sichert Marktdurchsichtigkeit und fairen Handel. Dies gilt für den Binnenmarkt genauso, wie für den Handel mit dem Ausland.", "section_level": 2}, {"title": "Eine Übersicht über die Vermarktung gartenbaulicher Erzeugnisse.", "content": "Seit längerem ist eine immer stärkere Konzentration der Märkte für Obst und Gemüse auf immer weniger Einkaufszentralen des Lebensmittelhandels zu beobachten. Heutzutage vertreiben zirka 90 % der Produzenten ihre Produkte auf diese Weise. Auch bei Topfpflanzen und Schnittblumen ergibt sich eine verstärkte Absatzkonzentration auf den Sortimentshandel, Baumärkte und Einzelhandelsketten. Im Straßenhandel und im Markthandel gingen Marktanteile verloren. Bisher halten sie aber noch die Hälfte des Marktes auf der Einzelhandelsstufe. An Bedeutung haben Baumärkte und Gartencenter auch für den Absatz von Baumschulprodukten gewonnen. Um einen Gegenpol gegenüber den umsatzstarken Marktpartnern zu bilden und um eine große Anzahl mit gleich bleibender Qualität zu einem bestimmten Zeitpunkt zu liefern, bedarf es einer Bündelung der Kleinbetriebe mit entsprechender Koordination und Information. Leistungsfähige Erzeugerorganisationen sind die Antwort auf die Ballung auf der Einzelhandelsstufe und die Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit inländischer Erzeuger gegenüber dem wachsenden Importangebot. Die Bundesregierung hat diese Entwicklung erkannt und fördert vorhandene Erzeugerorganisationen und deren Bildung. Nach den Regelungen der Gemeinsamen europäischen Marktorganisation für Obst und Gemüse werden insbesondere folgende von den Erzeugerorganisationen durchgeführte Maßnahmen gefördert: Auch Einzelhandelsgärtnereien schließen sich in Erzeugerorganisationen zusammen, um somit eine bessere Marktstellung zu erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Erwerbsgartenbau.", "content": "Man unterscheidet im deutschen Erwerbsgartenbau heute folgende Sparten: Die früher eigenständige Sparte „Samenbau und Pflanzenzüchtung“ wurde inzwischen in die einzelnen Produktionsgartenbausparten integriert. Die Floristik wird zum Handwerk gezählt.", "section_level": 2}, {"title": "Gartenbau in Österreich.", "content": "In Österreich zählen die Produktion von Pflanzen und Gemüse im Gewächshaus und das Baumschulwesen zum Gartenbau. Im Gegensatz zu anderen Ländern gehört Obstbau in Österreich nicht zum Gartenbau. Im Vergleich zur restlichen Landwirtschaft sind die Kulturverfahren intensiver und die Flächenerträge höher. Die Produkte des Gartenbaus zählen zu den landwirtschaftlichen Urprodukten.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Gartenbau ist in Österreich eine sehr klein strukturierte Branche, die in von 1982 bis 2010 einem stetigen Wandel unterlag. Während sich die Betriebszahl dramatisch um 36 % reduzierte, ging die gärtnerisch genutzte Fläche weniger stark zurück (−14 %). Von diesem Strukturwandel sind jedoch nicht alle Bundesländer in Österreich gleich betroffen. Im österreichischen Gartenbau sind ca. 9.700 Personen beschäftigt. Davon sind 7.000 Personen familienfremd. Jährlich stehen 750 Lehrlinge in einem Ausbildungsverhältnis.", "section_level": 2}, {"title": "Fachsparten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Blumen- und Zierpflanzenbau.", "content": "Zierpflanzengärtner produzieren ein- und mehrjährige Pflanzen und Schnittblumen im Gewächshaus und im Freiland. 2010 gab es 730 Gärtnereien mit der überwiegenden Produktionsrichtung Blumen und Zierpflanzen. Damit sank die Anzahl der Betriebe von in sechs Jahren um 15 %. Die Betriebe bewirtschaften eine Fläche von 400 ha (-32 ha gegenüber 2004). Zierpflanzengärtner finden sich gleichermaßen in allen neun Bundesländern. Etwa 50 % der Betriebe sind ausschließlich Produktionsbetriebe, die als landwirtschaftliche Betriebe von der Landwirtschaftskammer vertreten werden. Die andere Hälfte sind Produktionsbetriebe mit gärtnerischem Gewerbe in den Bereichen Gartengestaltung, Grünraumpflege, Friedhofsgärtnerei und Blumenbinderei (Floristik), die zusätzlich von der Wirtschaftskammer vertreten werden. Man unterscheidet zwischen Produktionsbetrieben, die ihre Ware an Handelsketten, den (Blumen-)Handel, über Großmärkte oder über Erzeugerorganisationen vermarkten und Endverkaufsbetrieben, die die Pflanzen direkt an den Endkunden verkaufen. Die Zuordnung der Betriebe ist nicht immer eindeutig, da oft beide Schienen bedient werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern herrscht in Österreich der Endverkaufsbetrieb vor. Mehr als 80 % der Betriebe vermarkten ihre Ware ausschließlich oder zumindest teilweise direkt an den Endverbraucher. Der Vertrieb von Produktionsbetrieben über Erzeugerorganisationen ist bedeutungslos und über den Großmarkt verkaufen fast nur Betriebe in Wien und dem angrenzenden Niederösterreich. Große Produktionsbetriebe in Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und Wien verkaufen oft direkt an Handelsketten oder an Endverkaufsgärtnereien. Der Produktionsschwerpunkt liegt bei den Zierpflanzengärtnern bei den Topfpflanzen und dort im Speziellen bei den Beet- und Balkonblumen. Obwohl die Nachfrage nach Beet- und Balkonblumen vielfältiger geworden ist, bilden Pelargonien und Begonien noch immer die wichtigsten Pflanzengruppen. Im Frühjahr und im Herbst zählen Violen und Primeln zu den Hauptprodukten der Gärtner und im Winter Weihnachtssterne und Topfchrysanthemen. Die Bedeutung der Produktion von Topfkräutern und Gemüsejungpflanzen ist steigend. Schnittblumen und Schnittgrün werden in Österreich nur in geringem Umfang – meistens für die betriebseigene Binderei – produziert. Gärtnereien, die sich auf die Produktion von Schnittblumen spezialisiert haben, sind in Österreich selten geworden. Die Hauptkulturen sind im Freiland Schnittsträucher, Schnittgrün, Rosen, Trockenblumen und Dahlien und in Gewächshäusern liegt der Schwerpunkt auf Tulpen, Rosen, Chrysanthemen, Gerbera und Narzissen. Blumen und Zierpflanzen werden in Österreich konventionell produziert. Biologische Produktion und integrierte Produktion sind unbedeutend. Der Einsatz von Nützlingen ist stark steigend. In Österreich gibt es darüber hinaus den dreijährigen Lehrberuf Friedhofs- und Ziergärtner/in, welcher eigens auf die spezifischen Anforderungen der Friedhofsgärtnerei ausgelegt ist.", "section_level": 3}, {"title": "Baumschule.", "content": "Baumschulen produzieren mehrjährige Pflanzen zur Zier- und Nutzverwendung. 2010 gab es 285 Betriebe mit 1.184,62 ha (+ 60 Betriebe und +75,6 ha gegenüber 2004) in Österreich. Die Kombination Produktionsbetrieb mit Gartengestaltung spielt eine große Rolle und wird von ca. 50 % der Betriebe ausgeübt. Baumschulen vermarkten ihre Produkte hauptsächlich direkt an den Endverbraucher (über 90 %) bzw. direkt an Gartengestalter und Gärtnereien (ca. 50 %) oder Handelsketten (unter 10 %). Alle anderen Vermarktungsmöglichkeiten haben keine Bedeutung. Die Kombination aus mehreren Vermarktungsschienen ist üblich. Das Angebot der Produktion umfasst Nadelgehölze, Laubgehölze, Obstgehölze; Alleebäume und Rosen. Stauden werden üblicherweise von spezialisierten Staudengärtnereien produziert und von den Baumschulen zugekauft bzw. gehandelt. Ähnlich wie im Zierpflanzenbau produzieren Baumschulen hauptsächlich konventionell.", "section_level": 3}, {"title": "Gemüsebau.", "content": "In Österreich wird zwischen der Produktion von gärtnerischem Gemüse im geschützten Anbau und Feldgemüse im Freiland unterschieden. 2010 existierten 399 gärtnerische Gemüsebaubetriebe, die eine Fläche von 560 ha bewirtschafteten. Der Großteil dieser Betriebe befindet sich in Wien und dem angrenzten Niederösterreich, der Steiermark und im Burgenland. In den anderen Bundesländern hat gärtnerischer Gemüsebau wenig Bedeutung. Die Gärtnereien sind fast ausschließlich Produktionsbetriebe. Produktionsbetriebe mit gärtnerischem Gewerbe finden sich kaum. Gärtnerisches Gemüse wird hauptsächlich über Erzeugerorganisationen, an den Einzelhandel oder direkt an den Endkunden vermarktet. Der Absatz direkt an Handelsketten über Großmärkte oder an die Verarbeitungsindustrie spielt eine untergeordnete Rolle. Die Kombination aus mehreren Absatzstrukturen ist auch möglich. Der Schwerpunkt der Produktion liegt bei Tomaten (lose und Rispentomaten), Salatgurken, Paprika (grün und bunt) Radieschen, Häuptelsalat und Feldsalat. Um das Gemüse über Erzeugerorganisationen vermarkten zu können, produzieren Gemüsegärtner nach den Richtlinien des AMA-Gütesiegels, das die integrierte Produktion als Grundlage hat. Der Einsatz von Nützlingen ist weit verbreitet.", "section_level": 3}, {"title": "Organisationen.", "content": "Gartenbautreibende sind Pflichtmitglieder der Landwirtschaftskammer, die gesetzlich dazu verpflichtet ist, die Interessen der Gärtner zu vertreten. Neben dieser gesetzlichen Interessenvertretung existiert eine Vielzahl an freiwilligen Organisationen, deren Hauptaufgaben Interessenvertretung, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung darstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung.", "content": "In Österreich gibt es mehrere Möglichkeiten eine Ausbildung im Gartenbau zu absolvieren.", "section_level": 2}, {"title": "Gartenbau in der Entwicklungszusammenarbeit.", "content": "Verschiedene Entwicklungshilfeorganisationen fördern Gartenbau in Entwicklungsländern, um die dort auftretende Mangelernährung zu bekämpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Gartenbau ist seit dem Beginn des Neolithikums nachgewiesen und geht vermutlich dem eigentlichen Feldbau voraus. Für Mitteleuropa nimmt Amy Bogaard für die Linearbandkeramische Kultur Gartenbau an. In Deutschland, wo seit dem 9. Jahrhundert (von Walahfrid Strabo) auch Publikationen über den Gartenbau verfasst wurden, wurde der Gartenbau durch den Landwirt Stephan Gugenmus (1740–1778) intensiviert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Gartenbau, auch Gartenkultur und Hortikultur (von „Garten“ und „Bearbeitung, Pflege, Ackerbau“) genannt, werden alle Berufe zusammengefasst, die in irgendeiner Form mit der lebenden Pflanze zu tun haben und nicht zur klassischen Feldwirtschaft zählen. ", "tgt_summary": null, "id": 1852462} {"src_title": "Laurie London", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung und Bedeutung.", "content": "Die Nationalflagge von Barbados ist eine Trikolore in den Farben Ultramarinblau, Goldgelb (ein oranger Ton) und Ultramarinblau. In der Mitte ist ein schwarzer Dreizack des Meeresgottes Neptun mit abgebrochenem Schaft dargestellt. Er symbolisiert die Unabhängigkeit der Insel nach britischer Kolonialherrschaft und leitet sich vom alten, kolonialen Wappen ab. Gleichzeitig wird damit die Verbundenheit von Barbados mit dem Meer bekundet. Jede Spitze des Dreizacks symbolisiert eines der Prinzipien der Demokratie: die Regierung \"des Volks\", \"für\" und \"durch das Volk\". Die Farbe Ultramarinblau symbolisiert den Himmel (linker Streifen) und den Ozean (rechter Streifen), die goldene Farbe den Sand der Strände von Barbados.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Zwischen 1870 und 1966 verwendete Barbados ein Siegel mit einer Figur, die auf einem Wagen steht, der von zwei Seepferden gezogen wird und einen Dreizack hält. Der Dreizack symbolisiert die Herrschaft Großbritanniens über die Meere. Dieses Siegel findet sich auch auf der Flagge, die die britische Kolonie ab 1870 führte. Das Design mit blauem Hintergrund und Union Jack in der oberen Liek entspricht dem für britische Besitzungen üblichen. Mit der Unabhängigkeit von Barbados von der Westindischen Föderation 1966 erhielt Barbados seine heutige Flagge. Der Dreizack, das alte Symbol der britischen Herrschaft, ist nun am Schaft abgebrochen.", "section_level": 1}, {"title": "Flaggenprotokoll.", "content": "Laut der gesetzlichen Regelung soll die Nationalflagge an öffentlichen Gebäuden und am \"Trafalgar Square\" in der Hauptstadt Bridgetown jeden Tag von sechs Uhr morgens bis sechs Uhr abends wehen. Ebenso kann sie an Regierungsgebäuden und Schulen gesetzt werden, wenn diese geöffnet sind. Nach sechs Uhr abends darf die Flagge nur noch im Inneren von Gebäuden verwendet werden. Als Zeichen der Trauer kann die Flagge auf halbmast gesetzt werden. Über einen solchen Fall entscheidet das Regierungskabinett. Die Flagge darf nicht mit dem Kopf nach unten, also mit nach unten deutendem Dreizack gesetzt werden, mit Ausnahme als Zeichen für Not und Leid. Wird die Flagge gesetzt, darf sie weder den Boden noch irgendwelche Gegenstände berühren, wie zum Beispiel Möbel, Bäume, Gebäude oder Fahrzeuge.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Flaggen von Barbados.", "content": "In britischer Tradition verwendet Barbados als Kriegsflagge zur See eine Flagge mit dem Georgskreuz (rotes Kreuz auf weißem Grund) und der Nationalflagge in der oberen Liek. Offizielles Staatsoberhaupt von Barbados ist die britische Königin Elisabeth II. Wenn sie auf Barbados weilt, verwendet sie eine Flagge mit gelbem Hintergrund, auf dem sich der Feigenbaum und die zwei roten Orchideen aus dem Staatswappen wiederfinden. Auf dem Feigenbaum ruht das persönliche Emblem Elisabeths mit dem goldenen „E“ und Krone auf blauem Grund. Auf Barbados vertreten wird die Königin durch den Generalgouverneur, der auf seiner Flagge eine Krone mit dem britischen Löwen und ein Spruchband mit der Inschrift „Barbados“ auf blauem Grund führt. Das Seitenverhältnis beträgt 3:4. Der Premierminister von Barbados führt eine diagonal geteilte Flagge in Blau (untere Hälfte zur Liek) und Goldgelb (obere Hälfte zum Flugteil hin). Entlang der Trennlinie führt ein schwarz-weißes Tau, das in der Mitte der Flagge eine weiße Scheibe mit dem Staatswappen umschließt. Das Seitenverhältnis beträgt 2:3.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Flagge von Barbados (\"The Broken Trident\") wurde am 30. November 1966 angenommen. Die Flagge wurde von Grantley W. Prescod gestaltet. Sein Entwurf wurde aus 1.029 Einsendungen zu einem öffentlichen, nationalen Wettbewerb ausgewählt, welcher von der barbadischen Regierung durchgeführt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2094100} {"src_title": "Lantsch/Lenz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unternehmen.", "content": "Das Portal Kelkoo ist ein europäischer Shopping- und Preisvergleichsdienst, der im Jahre 1999 in Frankreich gegründet wurde und der Benutzern ermöglicht, Informationen zu Produkten zu finden, die sie kaufen möchten, einschließlich Preis und Händlerinformationen. Im Jahre 2004 wurde das Unternehmen von Yahoo! gekauft. Kelkoo ist vertreten in 10 europäischen Ländern: Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Norwegen, Schweden, Deutschland, Dänemark, Niederlande und Belgien. Am 21. November 2008 verkaufte Yahoo! Kelkoo an Jamplant, einer Private-Equity-Gesellschaft. Laut Hitwise hat Kelkoo UK die höchsten Besucherzahlen seit 2004 unter den Preisvergleichern zu verzeichnen. Kelkoo ist seit dem vierten Quartal 2002 profitabel. Ähnlich wie andere Preisvergleicher verwendet Kelkoo einen großen Teil seines Werbe-Etats darauf, Kunden durch Suchmaschinen-„Optimierung“ und das Veröffentlichen von Partnerseiten auf die eigene Seite zu locken. Ende 2003 verzeichnete Kelkoo europaweit etwa 23 Millionen Benutzer monatlich; laut \"Nielsen NetRatings Unique Audience Home & Work\" hatte Kelkoo im November 2003 in Deutschland 2,161 Millionen Nutzer. Kelkoo arbeitet nach eigenen Angaben seit dem vierten Quartal 2002 profitabel.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Kelkoo wurde 1999 von Pierre Chappaz und Mauricio Lopez gegründet. Das Startkapital von 3 Mio. $ wurde von Banexis Ventures und Innovacom zur Verfügung gestellt. Nachdem Kelkoo mit 3 weiteren europäischen Unternehmen fusionierte, vereinigte es deren Gründer Per Siljubergsåsen, William Klippgen, Philip Wilkinson und Jorge Garcia in ein Kollektiv. Im April 2000 fusionierte Kelkoo innerhalb weniger Tage mit dem spanischen Unternehmen dondecomprar.com und der britischen Konkurrenz ShopGenie. Im September desselben Jahres fusionierte Kelkoo mit der norwegischen Zoomit.com und zahlte den Zoomit-Anteilseignern Aktien im Wert von einem Drittel des gesamten Kelkoo-Kapitals, wodurch Zoomit die größte Einheit innerhalb des „neuen“ Kelkoo wurde. Im Juni 2003 kooperierte Kelkoo mit MSN, dem europäischen Ableger von Microsoft und lieferte die Such- und Produktergebnisse im Shopping-Kanal. Eine ähnliche Vereinbarung wurde im Juni 2004 mit Ask.com angekündigt (vormals Ask Jeeves). Im April 2004 wurde Kelkoo von Yahoo! Inc für 450 Mio. € gekauft. Yahoo! erklärte diesen Schritt mit der Möglichkeit, für Werbetreibende nun gezielter auch auf Produktebene zu werben. Im Oktober 2005 erschien in Frankreich ein Buch über Kelkoo mit dem Titel \"Ils ont réussi leur start-up! La success-story de Kelkoo\". Die Autoren sind Julien Codorniou und Cyrille de Lasteyrie. Im November 2008 verkaufte Yahoo! Inc. Kelkoo an die Private-Equity-Gesellschaft Jamplant. 2015 beantragte die Kelkoo SAS die Anhörung als betroffene Drittpartei im 2010 eröffneten Kartellverfahren der EU-Kommission gegen „Google Search (Shopping)“. Dem Antrag wurde stattgegeben, in Folge kam es zu einer Vielzahl von Einlassungen seitens Kelkoo. Im Abschlussbericht zum Verfahren von 2017 wurde Kelkoo als Beispiel eines spezialisierten Produkt-Suchdienstes neben Shopzilla, LeGuide, Idealo, Beslist und Twenga genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kelkoo ist eine Produktsuchmaschine und ein Preisvergleichsportal, das 1999 in Frankreich gegründet wurde. Der Name \"Kelkoo\" ist die phonetische Schreibweise der französischen Frage „Quel coût?“ („Zu welchem Preis?“). Alternative Erklärung ist „Quel coup“, „Was für ein Schnäppchen!“.", "tgt_summary": null, "id": 2113864} {"src_title": "Die Bürgschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bis 1945.", "content": "Staudte war Sohn des Schauspielerehepaares Fritz Staudte und Mathilde Firmans und wuchs ab 1912 in Berlin auf. Nach der mittleren Reife begann er eine Lehre als Autoschlosser, fuhr Autorennen und absolvierte ab 1923 ein zweijähriges Ingenieurstudium an der Ingenieur-Akademie Oldenburg und ein zweijähriges Praktikum bei Mercedes-Benz und in den Hansa-Werken. Von 1926 bis 1932 war er außerdem zuerst Komparse, dann Darsteller in der Volksbühne Berlin. Wolfgang Staudte gab 1930 die Synchronstimme des Soldaten Franz Kemmerich, der Hauptrolle der amerikanischen Verfilmung von \"Im Westen nichts Neues.\" Dieser Film prägte den jungen Staudte stark. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde ihm 1933 wegen „progressiver Betätigung“ die Arbeitserlaubnis als Schauspieler entzogen. Deswegen arbeitete er als Synchronsprecher und Rundfunksprecher von Märchen und Werbesendungen. Seine Karriere als Regisseur begann, als er ab 1935 Werbefilme realisierte und ab 1941 vier interne Studiofilme als „Talentprobe“ für Nachwuchskräfte für die halbstaatliche Tobis Filmkunst GmbH erstellte. Daneben trat er auch wieder als Schauspieler auf, unter anderem in Veit Harlans Propagandastreifen \"Jud Süß\" (1940). Seinen ersten langen Spielfilm \"Akrobat schö-ö-ö-n\" inszenierte er 1942/1943. 1944 wurde Staudtes Film \"Der Mann, dem man den Namen stahl\" aus unbekanntem Grund verboten. Daraufhin verlor er seine Freistellung vom Wehrdienst. Erst auf Intervention des Intendanten des Berliner Schiller-Theaters, Heinrich George, der auf die Regie Staudtes bei seinem Film \"Das Mädchen Juanita\" bestand, konnte Ende 1944 die Abkommandierung an die Front verhindert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1945.", "content": "In den ersten Jahren nach Ende des Zweiten Weltkriegs erreichte Staudte nach Meinung der Kritik den Höhepunkt seiner künstlerischen Fähigkeiten. Mit dem von der SMAD unterstützten ersten DEFA-Spielfilm \"Die Mörder sind unter uns\" schuf Staudte 1946 den ersten deutschen Nachkriegsfilm überhaupt. In den darauffolgenden Jahren und auch nach der Gründung der beiden deutschen Staaten arbeitete der in West-Berlin lebende Staudte bis 1955 hauptsächlich als Grenzgänger für die ostdeutsche DEFA, so bei \"Rotation\" (1948/1949) und \"Der Untertan\" (1951), für den zunächst Falk Harnack als Regisseur vorgesehen war. In beiden Filmen attackierte Staudte vor allem die Borniertheit des unpolitischen Kleinbürgers in der deutschen Geschichte. Nach der Premiere des \"Untertan\" nannte ihn \"Der Spiegel\" einen „politischen Kindskopf“ und „verwirrten Pazifisten“. Der Film blieb im Westen fünf Jahre verboten und durfte dann bis 1971 nur gekürzt gezeigt werden. Staudte wurde dann 1952 während der Dreharbeiten zu \"Gift im Zoo\" vom Bundesministerium des Innern dazu gedrängt, eine Verpflichtung zu unterschreiben, künftig nicht mehr für die DEFA zu arbeiten. Dieser Aufforderung kam er nicht nach, wurde deshalb von der Regie abgezogen und produzierte mit \"Die Geschichte vom kleinen Muck\" einen Farbfilm, der der DEFA große Erfolge brachte. Der Film \"Gift im Zoo\" wurde von Hans Müller fortgesetzt. Im Jahr 1955 verließ Staudte die DEFA aber doch endgültig und blieb dauerhaft in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Grund für diesen Arbeitsplatzwechsel dürfte in seiner Enttäuschung über das Verhalten der DEFA-Leitung in seinem Konflikt mit Bertolt Brecht und Helene Weigel über die Verfilmung von Brechts \"Mutter Courage und ihre Kinder\" gelegen haben. Im Westen wurde ihm zunächst keine Möglichkeit geboten, seine gesellschaftskritischen Anliegen zu inszenieren. Zwischen 1958 und 1960 gründete und betrieb er zusammen mit Harald Braun und Helmut Käutner die Freie Filmproduktion GmbH, ebenfalls 1958 heiratete er die Schauspielerin Ingmar Zeisberg; die Ehe hielt bis 1964. Erst 1959 hatte er mit \"Rosen für den Staatsanwalt\" wieder Erfolg bei Kritik und Publikum. Zudem war dieser Film einer von nur sehr wenigen westdeutschen Filmen der 1950er Jahre, in dem die nationalsozialistische Vergangenheit ein Thema war. 1960 wurde ihm für diesen Film der Bundesfilmpreis verliehen; Staudte nahm den Preis jedoch nicht an. Über seine Erfahrungen mit der Filmwirtschaft im Westen sagte Staudte: „Es ist schwer die Welt zu verbessern mit dem Geld von Leuten, die die Welt in Ordnung finden.“ Er fand neue Arbeitsmöglichkeiten im Fernsehen und drehte mit \"Die Rebellion\" 1962 seinen ersten Fernsehfilm, der Maßstäbe setzte. 1964 kam Staudtes \"Herrenpartie\" in die Kinos, eine Mischung aus politischer Satire und Schicksalstragödie. Der Film behandelt den Zustand der Vergangenheitsbewältigung in der Nachkriegszeit und wurde deshalb von der Öffentlichkeit und der Kritik abgelehnt. Nach dem Oberhausener Manifest, in dem eine neue Generation westdeutscher Filmemacher „Papas Kino“ für tot erklärte und ihren eigenen Anspruch auf das „Kino der Gegenwart“ formulierte, galt Staudte Ende der 1960er Jahre als unzeitgemäß. 1968 gründete Staudte die Produktionsgesellschaft Cineforum GmbH, mit der er den Film \"Heimlichkeiten\" produzierte. Der Film fiel beim Publikum durch und Staudte war bis an sein Lebensende verschuldet. Er war dadurch gezwungen, für das Fernsehen zu arbeiten, von dem er noch 1968 behauptete: „Ich habe ein gestörtes Verhältnis zum Fernsehen. Diese Zwergenschicksale interessieren mich nicht sonderlich.“ Im Jahr 1972 leitete er im Auftrag von Stanley Kubrick die Synchronisation des Films \"Clockwork Orange\". Für das Fernsehen inszenierte er unter anderem zahlreiche Folgen der Krimiserien \"Tatort\" und \"Der Kommissar\" und war für die ZDF-Abenteuervierteiler \"Der Seewolf\" (1971) und \"Lockruf des Goldes\" (1975) verantwortlich. 1977 drehte er die überaus erfolgreiche achtteilige ARD-Familienserie \"MS Franziska\", die das Leben einer Binnenschifferfamilie auf dem Rhein darstellte. Im Jahr 1975 wurde ihm das Filmband in Gold für verliehen; 1978 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Bis zu seinem Tode lebte Staudte in Berlin-Steglitz. Wolfgang Staudte starb 1984 bei den Außenaufnahmen zu seinem letzten Fünfteiler für das Fernsehen \"Der eiserne Weg\" an Herzversagen. Am 3. März 1984 wurde die Asche Wolfgang Staudtes der Nordsee übergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Filme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Regie.", "content": "Wolfgang Staudte drehte neben seinen Spielfilmen über 100 Werbe- und Kurzfilme.", "section_level": 2}], "src_summary": "Wolfgang Georg Friedrich Staudte (* 9. Oktober 1906 in Saarbrücken; † 19. Januar 1984 in Žigarski, SR Slowenien, Jugoslawien) gilt als einer der wichtigsten deutschen Filmregisseure der Nachkriegszeit. Er trat auch als Synchronsprecher und Schauspieler in Erscheinung.", "tgt_summary": null, "id": 815749} {"src_title": "Steinwald", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Kreisstadt Daun hat Einwohner ( – Haupt- und Nebenwohnsitz). Neben der Kernstadt Daun (4264 Einwohner) gehören zum Stadtgebiet die ehemals selbständigen Gemeinden:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet wurde bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. zum ersten Mal besiedelt. Damals hatten sich die Kelten auf dem befestigten Basaltberg in Daun angesiedelt. Auch die Römer nutzten diesen markanten Hügel des Liesertals als Wachstation, wie sich aus römischen Funden ableiten lässt. Der Ortsname dürfte sich vom keltisch-römischen Wort \"Dunum\" für Zaun bzw. für eine befestigte Anhöhe, also eine Festung, ableiten. Ende des 10. Jahrhunderts entstand hier eine Burganlage der freien Herren von Daun. Ein \"Albert von Daun\" (\"Adalbero de Duna\") wurde erstmals 1075 urkundlich erwähnt. Im Jahre 1163 starb das freie Dauner Herrengeschlecht aus. Ein Dienstmann dieses Geschlechtes, \"Richardus de Duna\", übernahm den Namen seines früheren Herrn und auch das Wappen mit dem Dauner Gitter. Dieses Wappen führten auch seine Nachkommen, das Adelsgeschlecht der Daun, dem im 16. Jahrhundert der Zweig Daun-Falkenstein und im 18. Jahrhundert mehrere bedeutende österreichische Heerführer entstammten. 1337 wurde Daun erstmals als Stadt erwähnt. Im Jahr 1346 folgte die Verleihung der Stadtrechte mit eigenem Marktrecht, und Daun wurde zugleich Standort eines Hochgerichts. Im Jahr 1712 wurde das Kurtrierische Amtshaus auf dem Burgberg durch den Trierer Kurfürst und Erzbischof Karl Joseph erbaut. Aufgrund des Ersten Koalitionskrieges kam das linke Rheinufer nach 1794 zu Frankreich. Daun wurde Sitz des 1798 gebildeten Kantons Daun mit seinen Mairien Daun, Dockweiler, Gillenfeld, Sarmersbach und Üdersdorf. Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress kam das Gebiet und damit auch Daun 1815 zum Königreich Preußen. 1817 wurde Daun Landratssitz für den damals neu eingerichteten Kreis Daun, zugleich auch Sitz einer Bürgermeisterei. Seit 1946 ist der Ort Teil des Landes Rheinland-Pfalz. Ab 1951 durfte sich Daun wieder Stadt nennen. Am 15. Mai 1895 wurde Daun über die Eifelquerbahn ans Deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen; am 1. Dezember 1909 wurde eine weitere Strecke, die Maare-Mosel-Bahn nach Wittlich, in Betrieb genommen. Heute ist auf allen Daun berührenden Bahnstrecken der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) jedoch schon seit mehr als einem Jahrzehnt eingestellt. Seit Juli 2005 ist eine Teilstrecke der Eifelquerbahn reaktiviert und bietet im Sommer täglichen Touristenverkehr im Zweistundentakt an. Die Strecke der Maare-Mosel-Bahn wurde bereits in den 2000er-Jahren demontiert; auf der ehemaligen Bahntrasse verläuft inzwischen der Maare-Mosel-Radweg. Die gesundheitstouristische Tradition Dauns als Mineralheilbad und Luftkurort reicht zurück bis ins frühe 20. Jahrhundert. Doch erst im Jahr 1974 erhält Daun offiziell die Anerkennung als \"heilklimatischer Kurort\". Seit 1973 darf sich Daun zudem als Kneippkurort bezeichnen. Vor allem in den 1980er- und 1990er-Jahren ist Daun ein überregional bekanntes Reiseziel bei Kurgästen. Rückläufigen Besucherzahlen im 21. Jahrhundert, insbesondere im Bereich des Kurtourismus, sollen überregionale Kooperationen unter dem Titel „Gesundland Vulkaneifel“ entgegenwirken. Im Jahr 1965 wurde Daun Standort der Bundeswehr. In der Heinrich-Hertz-Kaserne sind unter anderem das Bataillon Elektronische Kampfführung 931 und die Auswertezentrale Elektronische Kampfführung stationiert.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Daun bezogen auf das heutige Stadtgebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Der Stadtrat in Daun besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzendem. Die Sitzverteilung im Stadtrat:", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bundeswehr.", "content": "Mit 1360 Dienstposten ist die Bundeswehr der größte Arbeitgeber in Daun. In der Heinrich-Hertz-Kaserne sind aktuell stationiert:", "section_level": 2}, {"title": "Schulen.", "content": "Allgemeinbildende Schulen: Berufsbildende Schulen: Sonderschulen: Sonstige Schulen:", "section_level": 2}, {"title": "Vereine.", "content": "Sportvereine:", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Daun ist an die Bundesautobahn 1 angebunden. Die Bundesstraßen 421 und 257 führen durch die Stadt. Der Bahnhof Daun liegt an der stillgelegten Eifelquerbahn, die von Gerolstein bis Andernach führte. Vom Segelfluggelände Daun-Senheld aus, welches auf einem Bergrücken zwischen dem Weinfelder Maar und dem Schalkenmehrener Maar liegt, können Rundflüge gestartet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentlicher Personennahverkehr.", "content": "Heute ist Daun nur mit dem Nahverkehr durch Busse und RufBusse (Bus auf Anruf) erreichbar: 512: Daun ↔ Boverath Die Linie 512 fährt zwischen Daun und Boverath (Mo - Fr stündlich). Neben der normalen Strecke gibt es im Schülerverkehr noch zusätzliche Fahrten zwischen Rengen und Boverath. 513: Daun – Waldkönigen – Daun Die Linie 513 fährt zwischen Daun, Waldkönigen und Daun mit Halt in Steinborn, Neunkirchen und Pützborn. Die Gemeinden Neroth, Kirchweiler und Betteldorf werdentäglich alle 2 Stunden durch Umstieg in Dockweiler (Feuerwehrhaus) (Linie 500 Richtung Gerolstein) mit der RufBus Linie 514 erreicht Die Gemeinde Dreis-Brück wird ebenfalls täglich alle 2 Stunden durch Umstieg in Dockweiler (Feuerwehrhaus) mit der RufBus Linie 516 erreicht Verkehrsverbund Region Trier", "section_level": 2}], "src_summary": "Daun ist Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz sowie ein heilklimatischer und Kneippkurort. Gemäß Landesplanung ist die Stadt Daun als Mittelzentrum ausgewiesen. ", "tgt_summary": null, "id": 678990} {"src_title": "Gernrode (Eichsfeld)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hendry wurde in South Queensferry in der heutigen Council Area City of Edinburgh geboren und wuchs im benachbarten Dalgety Bay, Fife, auf. Im Alter von 16 Jahren begann er 1985 seine Profikarriere. Bereits 1987 gewann er beim Grand Prix als bis dahin jüngster Ranglistenturniersieger seinen ersten derartigen Titel, was später von Ronnie O’Sullivan unterboten wurde. Hendry führte von 1990 bis 1997 ohne Unterbrechung die Snookerweltrangliste an und dominierte in dieser Zeit den Snookersport. Er ist Rekordsieger bei den Weltmeisterschaften in Sheffield, die er sieben Mal gewann (1990, 1992–1996, 1999), allein viermal mit einem Finalsieg über Jimmy White. Bei seinem ersten Erfolg 1990 war Hendry mit 21 Jahren der jüngste Weltmeister der Snooker-Geschichte. In der Saison 1990/91 stellte er mit fünf Ranglistenturniersiegen innerhalb einer Spielzeit einen weiteren Rekord auf, den WM-Titel konnte er in diesem Jahr allerdings nicht verteidigen. Zudem gewann er sechsmal das Masters und fünfmal die UK Championship. Mit 18 Turniersiegen bei Triple-Crown-Events liegt er an zweiter Stelle hinter O'Sullivan mit 19 Titeln. Mit dem Aufkommen jüngerer Spieler wie Mark Williams, John Higgins oder Ronnie O’Sullivan wurden Hendrys Erfolge Ende der 1990er Jahre seltener. Nach seinem letzten WM-Gewinn 1999 gewann er nur noch vier Ranglistenturniere, zuletzt 2005 den Malta Cup. Höhepunkte seiner späteren Karriere waren das Erreichen des WM-Finales im Jahr 2002, in dem er Peter Ebdon mit 17:18 unterlag, sowie die Rückeroberung der Weltranglistenführung im Jahr 2006. Die Saison 2007/08 verlief für Hendry durchwachsen. Seine besten Ergebnisse waren Halbfinalteilnahmen bei den Welsh Open und der Weltmeisterschaft, wo er jedoch Ronnie O’Sullivan mit 6:17 deutlich unterlag. Dennoch rückte er in der Weltrangliste noch einmal auf Position 6 vor. Hendry, einer der erfolgreichsten Snookerspieler überhaupt, gewann insgesamt 36 Ranglistenturniere (siehe: Gesamtstatistik der Ranglistenturniere) und damit genauso viele wie Ronnie O’Sullivan. Er spielte 775 offizielle Century Breaks und liegt damit auf Platz drei hinter Ronnie O’Sullivan und John Higgins (siehe: Liste der Spieler mit mind. 100 Century Breaks). Im Finale der UK Championship 1994 gegen Ken Doherty spielte er sieben Centuries in einem Match und während der Weltmeisterschaft 2002 16 Centuries in einem Turnier, beides sind Rekorde. Bei den Maximum Breaks steht er mit insgesamt 11 ebenfalls auf dem zweiten Platz hinter O’Sullivan. Sein letztes Maximum Break spielte Hendry am 21. April 2012 in seinem Erstrundenmatch bei der Weltmeisterschaft gegen Stuart Bingham zum Stande von 6:1. Zudem hat er mehr als tausend Frames bei Weltmeisterschaften gewonnen. Am Tisch trat Hendry meist ruhig auf, spielte aber dennoch relativ riskant. Seine Erfolge in den 1990er Jahren führten dazu, dass Teile seiner Spielweise im Snooker Standard wurden. Dazu zählt sowohl die \"lange Rote\" als Einstiegsball, was in der Zeit davor als zu riskant erachtet wurde, als auch der aggressive Split des Pulks der roten Bälle über den blauen Ball. Seit 1994 ist Hendry Member of the Order of the British Empire (MBE). Zweimal wurde er zu Schottlands \"Sportler des Jahres\" gewählt (1989 und 1996). Bis zum Beginn der Saison 2009/10 gewann Hendry ein Preisgeld von 8,6 Millionen Pfund. Er ist zudem ein guter Golfer und Poker-Spieler. Seit 1995 ist er mit Mandy verheiratet und hat zwei Söhne, Blaine (* 1996) und Carter (* 2004). 2014 wurde die Trennung des Ehepaars bekanntgegeben. 2011 wurde er in die Snooker Hall of Fame aufgenommen. Am 1. Mai 2012 gab Stephen Hendry direkt nach seiner 2:13-Niederlage gegen Stephen Maguire im Viertelfinale der Snookerweltmeisterschaft seinen Rücktritt vom Profisport bekannt. Seinen Entschluss soll er schon drei Monate vorher gefasst haben. Ab Ende Mai 2017 war Hendry für rund zwei Jahre Werbeträger der Onlinepoker-Plattform \"PokerStars\".", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Während seiner Karriere erreichte Hendry 124 Endspiele oder alternativ zweite Plätze, wobei er in 77 Fällen auch das Turnier gewinnen konnte. Während sich eine Auflistung aller Endspiele von Hendry auf dieser Seite befindet, sind in der unten stehenden Tabelle alle Finalteilnahmen bei Turnieren der Triple Crown aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stephen Gordon Hendry MBE (* 13. Januar 1969 in South Queensferry) ist ein ehemaliger schottischer Snookerspieler. Gemessen an der Zahl der Siege bei Ranglistenturnieren ist er gemeinsam mit Ronnie O’Sullivan der erfolgreichste Spieler der Snookergeschichte. Hendry hat in seiner Karriere zahlreiche Rekorde aufgestellt, die zum Teil inzwischen eingestellt oder überboten wurden. So spielte Hendry die meisten Centuries, gewann die meisten Turniere wie auch die meisten WM-Titel in Sheffield. Zudem war er mit 21 Jahren der jüngste Spieler, der einen WM-Titel erringen konnte.", "tgt_summary": null, "id": 1120632} {"src_title": "Wesenberg (Mecklenburg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erste Ostindien-Kompanie (1616–1650).", "content": "Die Dänische Ostindien-Kompanie erhielt das königliche Handelsprivileg von Christian IV. im Jahre 1616. Die Aufnahme der Geschäfte verzögerte sich allerdings, da es zunächst Schwierigkeiten gab, ausreichend Kapital zusammenzubringen. Erst 1618 war eine ausreichende Summe von 178.999 Talern aufgebracht. Die Anteile verteilten sich auf die Krone (12,5 %), den Adel (15,5 %), auf Kopenhagener Bürger (35 %), auf Anleihen der verschiedenen Provinzen (29,5 %) sowie niederländische und Hamburger Kaufleute (zusammen 7,5 %). Der Hauptstützpunkt der Ostindien-Kompanie lag in der Stadt Tranquebar im Fort Dansborg, das 1620 von Ove Gedde errichtet wurde. Ein Vertrag zwischen dem dortigen Herrscher und dem König von Dänemark besiegelte, dass die neue Niederlassung offiziell dänisches Eigentum und der Gouverneur Vertreter der dänischen Krone sei. Bis 1639 schickte die Kompanie 14 Schiffe nach Asien, die neben Handelsgütern auch dänische Siedler transportierten, bevor der Kontakt aufgrund von hohen Schiffsverlusten und nicht zuletzt des Dreißigjährigen Krieges zum Erliegen kam. Nach dem Tod Christians IV. 1648 brach der Handel vollends ab und die Kompanie wurde 1650 aufgelöst. Tranquebar blieb jedoch ein dänischer Außenposten.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Ostindien-Kompanie (1670–1729).", "content": "1668 wurde ein staatlich und privat mischfinanziertes Versorgungsschiff nach Indien entsandt, das unbeschadet mit Waren nach Dänemark zurückkehrte. Die erfolgreiche Reise weckte neues Interesse an engeren Handelsbeziehungen mit Asien, sodass im Jahr 1670 die zweite Ostindien-Kompanie gegründet wurde. Ab 1670 segelten jährlich ein bis zwei Schiffe nach Asien. U. a. dauernde Angriffe der Schweden auf die Schiffe verursachten finanzielle Schwierigkeiten und machten 1681 eine Kapitalerhöhung um 12 % notwendig. Die finanzielle Lage blieb trotzdem angespannt. Die Kompanie wurde 1729 wegen Zahlungsunfähigkeit aufgelöst, und Tranquebar fiel an die Krone zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Dänische Asien-Kompanie (1732–1843).", "content": "Trotz der Rückschläge war das Interesse am Handel mit Asien ungebrochen. So wurde 1732 mit der nun Asien-Kompanie (dän. \"Asiatisk Kompagni\") genannten Handelsgesellschaft ein dritter Anlauf unternommen. Das Handelsmonopol für Indien büßte sie zwar 1772 ein, da viele Anteilseigner ihr Kapital zurückgezogen hatten, um eigenverantwortlich Freihandel zu betreiben; das Monopol auf den Handel mit China blieb jedoch erhalten. Vor allem die Neutralität Dänemarks war hilfreich, denn so konnten verschiedene Nationen die dänischen Handelspunkte auch in Kriegszeiten nutzen, was die dänische Präsenz zunächst absicherte. Während der Napoleonischen Kriege kämpfte Dänemark auf Seiten der Franzosen. Infolgedessen attackierte die britische Royal Navy 1801 und 1808 die Niederlassungen der dänischen Kompanie, was den Handel zum Erliegen brachte. Auch der Wiener Kongress 1814 konnte die vorherigen Strukturen nicht wieder gänzlich herstellen. Die Geschäfte entwickelten sich schlecht, sodass die Asien-Kompanie 1843 aufgelöst wurde. Der dänische Gouverneur musste Tranquebar 1845 räumen, nachdem der Handelssitz an die Britische Ostindien-Kompanie verkauft worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Teehandel.", "content": "Während ihrer Blütezeit importierten die Dänische und die Schwedische Ostindien-Kompanie mehr Tee als die Britische Ostindien-Kompanie, 90 % davon wurden allerdings mit großem Profit nach Großbritannien geschmuggelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dänische Ostindien-Kompanie (dän. \"Ostindisk Kompagni\") war eine Handelsgesellschaft, die das dänische Ex- und Importmonopol für Indien (Indienhandel) und Ostasien (vor allem mit den Gewürzinseln und dem Kaiserreich China) besaß. Die \"Erste Dänische Ostindien-Kompanie\" bestand von 1616 bis 1650. Nach einer 20-jährigen Unterbrechung existierte die \"Zweite Dänische Ostindien-Kompanie\" von 1670 bis 1729.", "tgt_summary": null, "id": 11077} {"src_title": "Erwin Strittmatter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Intel 80286 erschien 1982 auf dem Markt, kurz nach dem Erscheinen des IBM-PCs und vier Jahre nach dem Intel 8086. Er stellt eine komplette Überarbeitung des 8086 dar. Er weist bei gleicher Taktfrequenz etwa die 3- bis 4-fache Leistung gegenüber einem 8086 auf. Die ersten Versionen waren noch vergleichsweise langsam mit 4 MHz, 6 MHz und 8 MHz getaktet, spätere Versionen erlaubten Taktfrequenzen bis 12,5 MHz. AMD und Harris stellten später auch CPUs mit 16 MHz, 20 MHz und 25 MHz her. Technologisch setzt er letztmals auf einen NMOS-Prozess mit 1,5 μm Strukturbreite. Spätere Prozessoren wie auch Nachbauten des 80286 durch Intersil und Fujitsu wechselten zum stromsparenderen CMOS-Prozess.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Grundlegende Unterschiede in der Architektur zum 8086:", "section_level": 1}, {"title": "Features.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Protected Mode.", "content": "Bezüglich seines Befehlssatzes ist der 80286 abwärtskompatibel zum 8086, er führte aber einen zusätzlichen Betriebsmodus ein: den Protected Mode. Der zum 8086 abwärtskompatible Betriebsmodus erhielt die Bezeichnung Real Mode. Die Bezeichnung Real Mode wurde derart geläufig, dass sogar bis heute häufig über den 8086 und dessen Bruder 8088 vereinfachend gesagt wird, sie würden im Real Mode laufen, denn im Real Mode war der 80286 fast vollständig softwarekompatibel zum 8086 – einschließlich der Beschränkung auf 1 MiB Adressraum. Der Protected Mode dagegen erlaubt es, über den 24 Bit breiten Adressbus bis zu 16 MiB zu adressieren. Die Beschränkung auf maximal 64 KiB große Segmente blieb jedoch auch in diesem Betriebsmodus bestehen – alle Adressregister waren nach wie vor nur 16 Bit breit. Allerdings konnte ein Segment auf eine nahezu beliebige Adresse im 24-Bit-Adressraum gelegt werden. Nur so erschloss sich für Programmcode der gesamte Adressraum. Durch die Speicherverwaltungsmöglichkeit des Protected Modes steht ein virtueller Speicher von knapp 1 GiB (16383 Segmente zu max. 64 KiB) zu Verfügung. Der Protected Mode unterstützte Multitasking, Speicherschutz und weitere, im Real Mode nicht verfügbare Erweiterungen. Obwohl der Protected Mode schwieriger zu programmieren war als der Real Mode, bot er eine Vielzahl von Vorteilen und neuen Möglichkeiten. Die Entwickler von Intel glaubten, dass alte Programme, die sich an gewisse Regeln hielten, unverändert im neuen Modus laufen würden. In der Praxis zeigte sich jedoch, dass aufgrund vieler Probleme mit der PC-Architektur und dem Betriebssystem MS-DOS fast keine Real-Mode-Programme im Protected Mode lauffähig waren. Bill Gates bezeichnete den 80286 auch als \"hirnlosen Chip\", da die CPU in einer Windows-Umgebung nicht mehrere MS-DOS-Programme gleichzeitig abarbeiten konnte. Dies wurde erst im Nachfolger 80386 ermöglicht, der dafür einen eigenen Betriebsmodus, den Virtual 8086 Mode bekam. Die CPU konnte zwar relativ einfach in den Protected Mode geschaltet werden – der Weg zurück war jedoch nur über einen Reset möglich oder durch Benutzen eines undokumentierten Befehles (LOADALL 0x0F05 – lade alle Prozessorregister aus dem Speicher). Es wurde viel spekuliert, warum Intel keine einfachere Möglichkeit bot, vom Protected Mode in den Real Mode zurückzukehren – die am häufigsten angeführten Gründe sind:", "section_level": 2}, {"title": "Memory Extender.", "content": "1987, mit Windows 2.1, realisierte das Unternehmen Microsoft zum ersten Mal einen sogenannten \"Memory-Extender\", der den Protected Mode des 80286 zu Hilfe nahm. Mit solchen Memory-Extendern kann aus DOS heraus Speicher oberhalb der 1-MB-Grenze und des High Memory, das sogenannte Extended Memory genutzt werden. 1988 wurde dieser Zugriff standardisiert. Der Standard hieß XMS. Die Memory-Extender hießen XMS-Extender. Der bekannteste unter ihnen wurde der ab 1990 mit DOS 5.0 mitgelieferte Extender HIMEM.SYS.", "section_level": 2}, {"title": "DOS-Extender und Windows.", "content": "Ab 1990 kamen dann auch DOS-Extender zur verbesserten Nutzung des Protected Mode der 80286- und 80386-Prozessoren auf. Bis Windows 3.0 wurde der Real-Mode des PC/XT (8086/88) unterstützt, bis Windows 3.1 der Standard-Mode (d. h. der 16-Bit Protected Mode) des AT (80286). Windows 3.11 bzw. Windows 95 liefen allerdings nur noch im Extended-Mode (d. h. 32-Bit Protected Mode), der einen 80386-Prozessor oder höher erfordert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Intel 80286 war ein Mikroprozessor des Unternehmens Intel, der am 1. Februar 1982 als Nachfolger des 8086 auf den Markt kam. Der 286er – wie der 80286 häufig auch genannt wird (gesprochen Zweisechsundachtziger) – wurde zunächst in Büro-Mikrocomputeranlagen eingebaut, die unter Unix liefen. 1984 brachte dann das Unternehmen IBM den IBM PC AT auf 80286-Basis als Nachfolger des IBM PC XT heraus. Fast ausschließlich durch die AT-Computer und deren Nachbauten fand der 80286 Verbreitung.", "tgt_summary": null, "id": 1703295} {"src_title": "Nkosi Sikelel’ iAfrika", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Im Vergleich zur Amplitudenmodulation werden bei SSB keine redundanten Signalkomponenten wie ein zweites Seitenband ausgestrahlt. Üblicherweise wird SSB mit unterdrückten Träger ausgesendet, es gibt aber auch Varianten mit Träger bzw. Träger mit reduzierter Amplitude. Bei unterdrücktem Träger wird die gesamte Sendeenergie für den Informationsgehalt des Signales verwendet, wodurch bei gegebener Sendeleistung größere Reichweiten und bessere Störabstände erzielt werden. So sind auch die Störauswirkung von Mehrwegeausbreitung bei SSB geringer als bei Amplitudenmodulation. SSB besitzt gegenüber der Amplitudenmodulation mit unterdrücktem Träger Vorteile wie halbierten Bandbreitenbedarf. Nachteilig an SSB ist vor allem der bei analogen Empfängern höhere schaltungstechnische Aufwand und damit verbunden höhere Kosten für SSB-taugliche Funkgeräte. Eine einfache AM-Demodulation mit dem Hüllkurvendemodulator ist bei SSB grundsätzlich nicht machbar. Im Gegensatz zur Amplitudenmodulation und der Amplitudenmodulation mit unterdrücktem Träger, welche beide nicht die Phasenlage der Trägerfrequenz beeinflussen, weist die Einseitenbandmodulation als Komponente eine Phasenmodulation des Trägers auf. Die Phasenmodulation ist umso stärker, je größer die Amplitude des Seitenbandsignals zur Trägeramplitude ist. Historisch zählt die SSB trotz Modulation der Phase zu dem Bereich der Amplitudenmodulationsverfahren. Durch die Art der Modulation kommt es bei hochfrequenten Basisbandsignalen zu einer großen Aussteuerung im modulierten Signal, was mit einem hohen Crestfaktor verbunden ist. Aus diesen Grund ist SSB für Impulsübertragungen und als digitales Modulationsverfahren nicht besonders gut geeignet.", "section_level": 1}, {"title": "Spektrale Darstellung.", "content": "Durch das zu modulierende reelle Basisbandsignal, auch als Modulationssignal bezeichnet, entstehen bei einer Amplitudenmodulation symmetrisch zur Trägerfrequenz () zwei zusätzliche Frequenzbereiche. Wenn die Modulationsfrequenz beispielsweise im Frequenzbereich zwischen 300 Hz und 4000 Hz schwankt, wird ein Frequenzband der Gesamtbreite 8000 Hz erzeugt und benötigt. Den oberen belegten Frequenzbereich bezeichnet man als \"USB\" (); der untere belegten Frequenzbereich heißt \"LSB\" (), beide Frequenzbereiche enthalten bei einer Amplitudenmodulation exakt die \"gleiche\" Information. Bei einer SSB mit unterdrückten Träger, wie in nebenstehender Abbildung mit einem in der Frequenz veränderlichen Sinus als Basisbandsignal dargestellt, verändert sich nur der Spektralanteil im oberen Seitenband analog zum Basisbandsignal. Die Einhüllende ist dabei konstant und bei einer verringerten Amplitude des Modulationssignales sinkt daher auch im gleichen Verhältnis die Sendeleistung. Die dazu nötige Sendeleistung ist aufgrund der fehlenden permanenten Trägerwelle in der Bandmitte erheblich geringer, sie schwankt zwischen 0 % und 12,5 % und ist daher nur noch abhängig von dem was an Modulationssignalpegel auf der Mischfrequenz relativ zur Bandmitte selbst übrigbleibt (sogen. „Differentialmodulation“). Nachteilig bei unterdrückten Träger ist, dass keine Information gesendet wird, wo die für die Demodulation notwendige Trägerfrequenz spektral liegt, die Phasenlage ist für nicht kohärente Demodulation nicht nötig, und die Information ob es sich bei der Ausstrahlung um USB oder LSB handelt muss vereinbart werden. Bei analoger Ausstrahlung im Amateurfunk kann, wenn Sprache gesendet wird, die Information über die Frequenz sehr einfach durch Versuch und Irrtum manuell festgestellt werden, weil Sprache bei einer Abweichung der Trägerfrequenz im Empfänger in Relation zu der beim Sender verwendeten Trägerfrequenz von mehr als ca. 100 Hz unverständlich wird. Bei Slow Scan Television (SSTV) ermöglicht ein regelmäßig gesendeter Synchronimpuls, ein sogenanntes Burst-Signal, das automatische Justieren der Trägerfrequenz. Musik klingt bereits bei Trägerfrequenzabweichungen von nur wenigen Hertz unharmonisch. Daher wird SSB nicht zur Übertragung von hochwertiger Musik verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Erzeugung.", "content": "Ein SSB-Signal kann auf mehrere Arten erzeugt werden, das Ergebnis ist in allen Fällen ident:", "section_level": 1}, {"title": "Demodulation.", "content": "Obwohl die Amplitude des SSB-Signals gewisse Ähnlichkeit mit der modulierenden Niederfrequenz aufweist, kann SSB nicht mit einem in Aufbau einfachen Hüllkurvendemodulator demoduliert werden wie es bei der nichtkohärenten Demodulation von AM möglich ist. Der Empfang des SSB-Signals erfolgt in einem analogen SSB-Empfänger wie im Bereich Amateurfunk üblich ist, indem zunächst wie bei anderen Empfängern das empfangene und vorselektierte Signal in einer Mischstufe auf eine feste Zwischenfrequenz (ZF) gemischt und mit einem steilflankigen Filter wie einem Quarzfilter von Störsignalen auf benachbarten Funkfrequenzen befreit wird – dies stellt in der Empfangstechnik das sogenannte Superheterodyn-Prinzip dar. Eine weitere Mischstufe, aus historischen Gründen aber als \"Produktdetektor\" bezeichnet übernimmt die Demodulation, indem ein lokal im Empfänger erzeugter Träger zugemischt wird. Der Oszillator zur lokalen Trägererzeugung wird als, kurz BFO, oder auch als, kurz CIO, bezeichnet Das Mischprodukt ist nach Filterung das Modulationssignal in Basisbandlage, im Amateurfunk ist es üblicherweise Sprache im Frequenzbereich von 300 Hz bis 4 kHz. Frequenzabweichungen des BFO führen zu einem Frequenzversatz und können dann vom Benutzer des Funkempfängern manuell anhand der Sprachverständlichkeit feinjustiert werden (). Ein Frequenzversatz von typisch ±20 Hz gilt als tolerabel. Manche Amateurfunkempfänger besitzen einen LSB/USB-Umschalter, der die Frequenz des BFO an das untere bzw. das obere Ende der Durchlasskurve des Zwischenfrequenzfilters setzt. Ein Nachteil von trägerlosem SSB ist die schwierige Implementierung einer automatischen Verstärkungsregelung (AGC) und einer Automatic frequency control (AFC) im Empfänger. Ein Ausweg ist SSB mit abgesenkten Träger und dessen Regeneration im Empfänger. Weitere Verfahren sind die Übertragung eines vereinbarten Pilottones, aus dem der Träger und die Regelgrößen für die AGC und AFC abgeleitet werden können. Bei Fehlen solcher Informationen kann mit reduzierter Qualität z. B. das Spektrum des SSB-Detektors mit dem eines ZF-Hüllkurvendetektors (Diode) zur Deckung gebracht werden, indem Sprechertypische Frequenzspitzen genutzt werden, die unabhängig von der Grundfrequenz der Stimme auftreten. Auch in der Empfängertechnik ist die analoge Signalverarbeitung, die zahlreiche, teilweise von Hand abgeglichene elektronische Bauelemente benötigt, seit Mitte der 1990er Jahre schrittweise durch kostengünstigere digitale Signalverarbeitung ersetzt worden. Im Frequenzbereich der Kurzwelle sind voll digitale Empfängerkonzepte üblich, bei denen außer einer Vorselektion vor dem AD-Wandler keine analogen Bauteile zur Signalverarbeitung mehr zum Einsatz kommen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges, Verwendung, Sonderformen.", "content": "Im Rundfunkbereich wurde die Einführung von SSB als Ersatz für AM jahrzehntelang diskutiert, nach der Entwicklung der digitalen Übertragungsverfahren (DRM und DAB) jedoch beendet. Im Prinzip ist die Übertragung von Stereofoniesignalen im Rahmen von AM-Stereo mit der Einseitenbandmodulation auf einer Radiofrequenz möglich, wird jedoch nicht angewendet. Hauptgrund ist, dass die erzielbare Musikqualität wegen der geringen Bandbreite der AM-Kanäle von nur 9 kHz unbefriedigend und eine Abstimmung der Empfänger auf wenige Hertz genau erforderlich ist. Sendungen, die in Einseitenbandmodulation ausgestrahlt werden, können in Rundfunkempfängern mit normaler AM-Demodulation nicht wiedergegeben werden. Es gibt aber auch eine besondere Form der Einseitenbandmodulation, die auch von normalen Rundfunkgeräten mit AM-Demodulatoren wiedergegeben werden kann (AM-kompatible Einseitenbandmodulation; hierbei wird auch der Träger mitgesendet). Diese Modulationsart wurde zwischen 1953 und 1962 bei einem Langwellensender des Deutschlandfunks verwendet. Eine weit verbreitete Sonderform der Einseitenbandmodulation ist die bei der analogen Übertragung von Fernsehsignalen benutzte so genannte Restseitenbandmodulation, die gegenüber der Zweiseitenband-AM ebenfalls eine beträchtliche Steigerung der Energie- und Spektrumeffizienz erreicht. Im Unterschied zur reinen Einseitenbandmodulation wird hier jedoch ein reduzierter Träger und ein Teil des zweiten Seitenbandes übertragen. Dadurch wird auf der Empfangsseite (beispielsweise einem TV-Gerät) die Demodulation des Signals wesentlich vereinfacht und verbilligt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Einseitenbandmodulation (ESB, heute geläufiger als SSB, ) ist eine spektrum- und energieeffiziente Modulationsart zur Sprachübertragung. Sie wird üblicherweise auf analogen Funkverbindungen wie dem Kurzwellenbereich für Seefunk, Flugfunk auf Langstrecken, in militärischen Anwendungen und im Amateurfunk verwendet. SSB wurde in den 1930er Jahren von den Fernmeldeverwaltungen entwickelt und zunächst für die drahtgebundene Übertragung von Telefongesprächen über große Entfernungen, später auch für transkontinentale Funkstrecken eingesetzt. Im Bereich des analogen Sprechfunks, wie sie im Amateurfunk weiterhin üblich ist, wurde die Amplitudenmodulation (AM) welche zwei Seitenbänder und damit eine größere Bandbreite belegt, von der Einseitenbandmodulation im Laufe der 1960er Jahre fast vollständig verdrängt. ", "tgt_summary": null, "id": 1008248} {"src_title": "Giovanni Dupré", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bau der Imago.", "content": "Die Libellen erreichen eine Körperlänge von 40 bis 45 Millimetern bei einer Spannweite von 70 bis 80 Millimetern. Die Flügel sind durchsichtig, nur die Basis ist dunkel gefärbt, bei den Vorderflügeln durch einen schmalen, länglichen Fleck, bei den Hinterflügeln durch ein großflächigeres Dreieck. Der Hinterleib (Abdomen) ist sechs bis acht Millimeter breit, stark abgeflacht und verjüngt sich erst hinter der Hälfte. Bei den Männchen ist er wachsartig hellblau gefärbt und hat bei jungen Tieren seitlich gelbliche Flecken, die später verblassen. Die Weibchen haben einen zunächst gelbbraunen, später oliv- und zuletzt dunkelbraunen Hinterleib, bei dem auf den Seiten deutliche gelbe Flecken zu sehen sind, die im Alter nicht verblassen. Der restliche Körper ist überwiegend dunkelbraun gefärbt.", "section_level": 2}, {"title": "Bau der Larve.", "content": "Die Larve des Plattbauchs ist stark behaart und hat einen plumpen Körper, der eine Länge von 25 Millimetern und eine Breite von acht Millimetern erreicht. Ab der ersten bis zur dritten Häutung sind die Larven bräunlichgrau besitzen zwischen den Augen eine dunklere Zeichnung in Form eines V. Nach der dritten Häutung sind die Larven dunkler und grauer. Dies steigert sich mit den folgenden Häutungen weiter, so dass am Ende das V zwischen den Augen nicht mehr sichtbar ist. Die Antennen bestehen aus sieben Segmenten von denen die ersten beiden eher kurz und breit sind, die restlichen fünf hingegen schlanker. Das vierte und fünfte Segment ist zudem deutlich kürzer als die übrigen, das siebte gepunktet. Das Labium ist von der Form und Größe her ähnlich dem der Larve des Vierflecks. Das Abdomen ist sehr haarig und weist auf den Segmenten vier bis acht nach hinten gerichtete Tuberkel auf. Die Art besitzt extrem kleine Lateraldornen auf den Segmenten acht und neun bzw. gar keine.", "section_level": 2}, {"title": "Ähnliche Arten.", "content": "Die Imago ähnelt: Die Larve ist der des Vierflecks sehr ähnlich. Unterschieden werden kann sie dadurch, dass die Lateraldornen beim Plattbauch wesentlich weniger ausgebildet sind.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Tiere kommen in fast ganz Europa, außer im Nordosten vor. Man findet die Larven vor allem in kleinen, stehenden Gewässern, die nicht beschattet sind und im Sommer auch austrocknen können. Nur selten findet man die Tiere auch in fließenden Gewässern. Bevorzugt werden weiters Gewässer mit geringer Vegetation und mit geringem Bodenschlammanteil bzw. solche Gewässer, deren Grund frei ist oder allenfalls sauerstoffreichen (aeroben) Schlamm aufweist.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Plattbäuche sind exzellente Flieger und können sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Auch ihr Sehvermögen ist sehr gut ausgebildet. Sie ernähren sich von im Flug gefangenen Insekten, die sie mit ihren Beinen halten und im Flug auffressen. Sie sind Ansitzjäger, das heißt, dass sie an exponierten Stellen auf Beute lauern. Von diesen Punkten aus verteidigen sie auch ihr Revier gegenüber anderen Artgenossen und suchen gleichzeitig Weibchen für die Paarung.", "section_level": 1}, {"title": "Flugzeiten.", "content": "Die Libellen fliegen von Anfang Mai bis Ende Juli, manchmal auch bis in den August. Dabei werden zwei Maxima erreicht, die sich dadurch begründen, dass manche Larven nicht überwintern, sondern bereits im ersten Jahr ausgewachsen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Paarung und Entwicklung.", "content": "Die Paarung findet im Flug statt und dauert weniger als 30 Sekunden. Die Weibchen fliegen oft über längere Distanzen und besiedeln so neue Gewässer. Sie werfen ihre Eier im Flug mit Wippbewegungen über Flachwasser ab. Sie berühren dazu mit der Hinterleibsspitze die Wasseroberfläche. Gelegt werden etwa 20 bis 100 Eier. Die Eier haben die Form einer Kugel, die an zwei gegenüberliegenden Seiten angespitzt ist. In Richtung der Spitzen sind sie zwischen 0,6 und 0,8 Millimeter lang, in der senkrechten Richtung zwischen 0,3 und 0,5 Millimeter. Ähnlich wie die Eier des Vierflecks werden auch die Eier des Plattbauchs durch eine circa ein Millimeter dicke Gallerthülle geschützt. Die zuerst milchig weiße Gallerthülle trübt sich mit der Zeit ein. Das Ei färbt sich von anfangs gelblich weiß hin zu braunschwarz. Die Larven schlüpfen nach ca. vier Wochen und halten sich anfangs nahe an Wasserpflanzen auf. Erst später leben sie in vegetationslosem Flachwasser. Sie sitzen am Grund, teilweise mit Schlamm bedeckt, und lauern auf Beute. Sie fressen Insekten und Insektenlarven, Krebstiere, Würmer und Larven von Amphibien. Wenn ihre Gewässer austrocknen, verkriechen sie sich im Schlamm, wie sie es auch bei ihrer Überwinterung tun. Ihre Entwicklung ist nach ein bis zwei Jahren und 11 Larvenstadien abgeschlossen. Die Flügelscheiden treten erstmals nach der vierten Häutung auf. Anfang bis Mitte Mai schlüpfen die Imagines.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Plattbauch (\"Libellula depressa\") ist eine Libellenart aus der Familie der Segellibellen (Libellulidae) mit einem auffällig breiten, abgeflachten, etwas plump wirkenden Körper. Reife Männchen und Weibchen sind unterschiedlich gefärbt. Die Art ist ein Pionierbesiedler vegetationsarmer, besonnter Tümpel mit lehmigen oder sandig-kiesigen Ufern. Im Jahr 2001 wurde sie in Deutschland zum Insekt des Jahres gewählt.", "tgt_summary": null, "id": 2183775} {"src_title": "Babylonische Religion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bau.", "content": "US-Präsident Harry S. Truman nahm an der Zeremonie anlässlich ihrer Kiellegung am 14. Juni 1952 auf der Werft Electric Boat von General Dynamics in Groton, Connecticut, teil. Die Schiffstaufe nahm am 21. Januar 1954 Mamie Eisenhower vor, die Frau des Präsidenten Dwight D. Eisenhower. Nach ihrer Indienststellung am 30. September 1954 wurde Commander Eugene P. Wilkinson (1918–2013) erster Kommandant. Bevor die \"Nautilus\" jedoch in See stechen konnte, musste sie zunächst noch einige Zeit im Dock verbleiben, um letzte Arbeiten und Tests abzuschließen. Am 17. Januar 1955 um 11 Uhr legte sie schließlich ab und setzte sich erstmals aus eigener Kraft und mit Atomantrieb in Bewegung. In den nächsten Monaten wurde ein Versuchsprogramm komplettiert, bevor die \"Nautilus\" am 10. Mai ihre erste echte Einsatzfahrt in den Süden unternahm. Während der ganzen Strecke nach Puerto Rico blieb sie getaucht und legte dabei 1.381 Meilen in 90 Stunden zurück, was zum damaligen Zeitpunkt die längste getauchte Fahrt eines U-Boots war und gleichzeitig noch einen Geschwindigkeitsrekord für getauchte Boote darstellte. Zwischen 1955 und 1957 wurden mit dem Boot die taktischen Implikationen der radikal gesteigerten Tauchgeschwindigkeit und -dauer erforscht. Atom-U-Boote stellten die althergebrachten Strategien zur Bekämpfung von Untersee-Einheiten völlig auf den Kopf. Flugzeuge und Radar, mit denen im Zweiten Weltkrieg U-Boote bekämpft wurden, erwiesen sich als ineffektiv gegen ein Boot, das nicht auftauchen musste, ein Gebiet in Rekordzeit verlassen und dabei flexibel seine Tiefe ändern konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrten.", "content": "Am 4. Februar 1957 legte die \"Nautilus\" ihre 60.000. nautische Meile zurück, was mit der Reisedauer der fiktiven \"Nautilus\" in Jules Vernes Roman \"20.000 Meilen unter dem Meer\" übereinstimmte. Im Mai verließ sie ihren Heimathafen in Richtung Pazifikküste, um an der Flottenübung \"Home Run\" teilzunehmen, die erstmals mit einem Atom-U-Boot absolviert wurde. Zwischen dem 21. Juli und dem 19. August lag die \"Nautilus\" in New London, Connecticut, vor Anker, bevor sie zu ihrer ersten Reise unter polarem Packeis mit 1.383 Meilen Länge aufbrach. Danach nahm sie an einer NATO-Übung im Ostatlantik teil und besuchte verschiedene französische und britische Häfen, wo sie von Verteidigungsexperten dieser Länder ausgiebig besichtigt wurde. Am 28. Oktober traf sie wieder in New London ein, wurde kurz gewartet und unternahm dann bis zum nächsten Frühjahr Operationen vor der Küste.", "section_level": 2}, {"title": "Die Nordpol-Unterquerung.", "content": "Am 25. April 1958 machte sie sich erneut auf den Weg zur Westküste. Nach Stopps in San Diego, San Francisco und Seattle begann die \"Nautilus\" ihre geschichtsträchtige Polarreise (Operation \"Sunshine\"), als sie am 9. Juni den Hafen von Seattle verließ. Am 19. Juni erreichte sie die Tschuktschensee, musste jedoch wegen zu viel Treibeis umkehren. Am 28. Juni traf sie in Pearl Harbor ein, wo sie auf bessere Bedingungen wartete. Am 23. Juli setzte die \"Nautilus\" wieder Kurs nordwärts. Am 1. August ging sie in der Nähe von Point Barrow (Alaska) auf Tauchstation, und am 3. August 1958 erreichte sie um 23:15 Uhr EDT, in Europa also am 4. August 1958, als erstes Schiff den geografischen Nordpol (Point Barrow – Nordpol 2.072 km/1.287,48 Meilen). Nach 96 Stunden und 1.830 Meilen unter dem Eis tauchte sie nordöstlich von Grönland wieder auf und hatte damit die erste erfolgreiche Unterquerung des Nordpolareises abgeschlossen. Als die \"Nautilus\" in Portland (England) eintraf, wurde dem Boot und seiner Besatzung vom amerikanischen Botschafter J. H. Whitney ein Orden verliehen. Am 29. Oktober traf sie wieder in ihrem Heimathafen New London ein. Diese Fahrt hatte große Auswirkungen auf die Strategie der nuklearen Abschreckung, weil die USA damit die Möglichkeit demonstrierten, Atomwaffen-Trägersysteme bis vor die Haustür der Sowjetunion zu bringen. Die Vorwarnzeit vor einem nuklearen Angriff verkürzte sich damit erheblich.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Einsätze.", "content": "Nach Flottenübungen im Frühjahr 1959 lief die \"Nautilus\" die Portsmouth Naval Shipyard in Kittery, Maine, an, um ihre erste komplette Überholung zu erhalten (28. Mai bis 15. August 1960). Zwischen dem 24. Oktober und dem 16. Dezember 1960 befand sie sich zusammen mit der 6. US-Flotte im Mittelmeer. Die \"Nautilus\" operierte längere Zeit im Atlantik, um Feldtests verbesserter Bekämpfungstechniken gegen U-Boote zu unterstützen und an NATO-Manövern teilzunehmen. Im Herbst 1962 unterstützte sie die Seeblockade gegen Kuba. Nach Beendigung der Kuba-Krise unternahm sie im August 1963 eine weitere zweimonatige Tour ins Mittelmeer und nahm anschließend an Flottenübungen teil, bevor sie im Januar 1964 in Kittery zum zweiten Mal von Grund auf überholt wurde. Ab dem 2. Mai 1966 stand die \"Nautilus\" wieder der Atlantikflotte zur Verfügung. Kurz danach legte sie ihre 300.000. Meile auf See zurück. Bis August 1967 führte sie nicht näher bezeichnete Sonderoperationen aus. Im November 1966 fanden im Nordatlantik US-amerikanische Seekriegsübungen statt. Für den 10. November war ein Torpedoschulschießen geplant, an dem die \"Nautilus\" und der Flugzeugträger USS \"Essex\" teilnahmen. Der Sicherung des Flugzeugträgers gehörten einige Zerstörer an. Als sich die \"Nautilus\" beim Anlauf zum Scheinangriff befand, kam es zu einer Kollision zwischen dem U-Boot und dem Flugzeugträger. Nachdem die \"Nautilus\" in unmittelbarer Nähe des Flugzeugträgers ihre Tauchtiefe bis dicht unter die Wasseroberfläche verringert hatte, geriet sie unter dessen Vorschiff. Durch den Zusammenstoß wurde die vordere Verkleidung der auf dem Turm des U-Bootes befindlichen ausfahrbaren Geräte und Anlagen zerstört. Die \"Essex\" erhielt ein Leck unterhalb der Wasserlinie. Die Schiffe befanden sich zu diesem Zeitpunkt etwa 360 Seemeilen vor der Küste des US-Bundesstaates North Carolina. Sofort nach der Kollision tauchte die \"Nautilus\" auf und lief in Begleitung eines Zerstörers zur Beseitigung der Schäden nach New London. Die Schäden auf der \"Nautilus\" wurden auf besondere Weisung innerhalb kürzester Zeit behoben. Der Flugzeugträger dagegen lag zur Beseitigung seiner Beschädigungen einige Monate in der Werft.", "section_level": 2}, {"title": "Außerdienststellung und weitere Verwendung.", "content": "Im Frühjahr 1979 lief die \"Nautilus\" von Groton zu ihrer letzten Reise aus. Sie erreichte die Mare Island Naval Shipyard bei Vallejo am 26. Mai 1979. Dort wurde sie außer Dienst gestellt, am 3. März 1980 aus dem Schiffsregister gestrichen und anschließend restauriert. Am 16. Mai 1979 wurde die \"Nautilus\" als Konstruktion in das National Register of Historic Places eingetragen. Die \"Nautilus\" wurde am 20. Mai 1982 vom US-Innenministerium zu einer National Historic Landmark erklärt. Nach einem umfangreichen Umbau wurde die \"Nautilus\" zurück nach Groton geschleppt, wo sie am 6. Juli 1985 eintraf. Im folgenden Jahr wurde sie als Museumsschiff der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die USS \"Nautilus\" (SSN-571) ist ein US-amerikanisches U-Boot und war das erste nukleargetriebene U-Boot der Welt. Es war das sechste Schiff der United States Navy, das diesen Namen trug. Im Altgriechischen bedeutet \"nautílos\" als Substantiv „Seefahrer“, „Schiffer“ bzw. als Adjektiv „zur Schifffahrt gehörig“.", "tgt_summary": null, "id": 555617} {"src_title": "Amethyst-Täubling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des US-Profi-Footballs in Europa.", "content": "Um ihren professionellen American Football in Europa bekannter zu machen, trug die amerikanische Football-Liga NFL ab 1986 im Londoner Wembley-Stadion und ab 1990 auch im Olympiastadion Berlin Vorbereitungsspiele unter der Bezeichnung American Bowl aus. Um Märkte außerhalb der USA zu erschließen, um Nachwuchsspielern und Reservisten Spielpraxis zu vermitteln und nicht zuletzt um den Vorwurf der Monopol-Bildung für Profi-Footballer laut US-amerikanischen Arbeitsrecht etwas zu entkräften, entstand bei einigen Besitzern von NFL-Teams der Plan, eine eigene Liga mit Nachwuchsmannschaften zu gründen, ähnlich wie es die Baseball-Clubs mit ihren Farm Teams machen. Da diese neue Football-Liga nicht auf die USA begrenzt, sondern weltweit präsent sein sollte, nannte man sie \"World League of American Football\". Die sechs Teams in den USA, drei in Europa und das Team in Kanada wurden eingeteilt in drei Divisionen. In Europa kam neben dem schon etablierten London auch Barcelona zum Zuge, als Olympiastadt 1992 mit renoviertem Olympiastadion. Für Deutschland wurde Frankfurt ausgewählt, aufgrund des dort zahlreich vertretenen US-Militärs, von dem man sich eine sichere Fan-Basis erhoffte, da man nicht alleine auf die deutschen Fans setzen wollte.", "section_level": 1}, {"title": "Die WLAF von 1991 bis 1992.", "content": "\"Hauptartikel:\" World League of American Football Der Spielbetrieb der WLAF startete mit dem Eröffnungsspiel am 23. März 1991 im Frankfurter Waldstadion. Vor 23.167 Zuschauern verlor Frankfurt Galaxy gegen die London Monarchs mit 11:24. Die Fernsehberichterstattung für Deutschland erfolgte beim damaligen Sender Tele 5. Gespielt wurde bis Juni in zehn Spielen. Die drei europäischen Mannschaften schlugen die Gegner aus Übersee meist deutlich – zum Missfallen der dortigen Fans und Presse. In der Premierensaison 1991 errangen die London Monarchs einen World Bowl-Heimsieg gegen die Barcelona Dragons, der vom damaligen Satelliten-TV-Sender Super Channel übertragen wurde. Für die zweite Saison wurde dann darauf geachtet, dass die US-Teams die besseren Spieler bekamen, worauf prompt Orlando und Sacramento in Montreal den World Bowl 1992 unter sich ausmachen konnten. Die Fans in Europa hielten ihren nun nicht mehr so siegreichen Mannschaften jedoch die Treue und amüsierten sich auch bei Niederlagen mit einer Party im Stadion. Dennoch wurde der Spielbetrieb der WLAF von den Investoren eingestellt – vorerst, wie es hieß. Kurioserweise scheiterte somit die „Weltliga des American Football“ nicht wie befürchtet am Desinteresse außerhalb der USA, sondern in der Heimat der Sportart. Die Jahre 1993 und 1994 wurden jedoch für die Ausarbeitung eines neuen Konzeptes genutzt. Zudem liefen die \"American Bowl\"-Spiele in Berlin weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Das Comeback der World League 1995.", "content": "Nach zweijähriger Pause nahm man 1995 den Spielbetrieb wieder auf – ohne Teams in den USA, mit einer rein europäischen Liga, die aber den nun auf \"World League\" verkürzten Namen vorerst beibehielt. Erst 1998 wurde der globale Anspruch aufgegeben, und die NFL genehmigte die Nutzung ihres „guten Namens“. Die Ableger-Liga erhielt den Namen \"NFL Europe\". Die Spielerkader setzen sich größtenteils zusammen aus hoffnungsvollen Nachwuchsspielern, die keinen Platz in den NFL-Teams ergattern konnten, und einigen von den NFL-Mannschaften abgestellten Ersatzleuten, die Spielpraxis sammeln sollten. Dazu kamen früher die sogenannten „Nationals“. Diese nicht-amerikanischen Akteure sollten das internationale Interesse verstärken. Aufgrund der Konzentration auf Deutschland funktioniert dies so nicht mehr. Erfahrene Talente aus deutschen Amateurmannschaften wie Werner Hippler konnten einen wesentlichen Beitrag zum Spiel leisten und in Einzelfällen auch den Sprung in die NFL schaffen. Besonders erwähnenswert sind zwei Kicker, die in ihren Teams sowie bei den Fans Kultstatus erreichten: Manfred Burgsmüller bei Rhein Fire, der in seiner letzten Saison 2002 mit 52 Jahren der älteste aktive Footballspieler der Welt war, und Rob Hart bei den Scottish Claymores, der alle Fieldgoals barfuß trat. Dem Publikumsinteresse folgend wurden einige neue Standorte bzw. Teams in Europa gegründet, aber teilweise auch wieder aufgelöst bzw. gemäß dem Vorbild in der NFL zu neuen Standorten versetzt. So wurde nach Erlahmen des Interesses in London aus dem 1998 London Monarchs genannten Gründungsteam im Jahre 1999 die Mannschaft Berlin Thunder. Nach dem ähnlichen Ende der Barcelona Dragons, die als Cologne Centurions an den Rhein umzogen, blieb Frankfurt Galaxy als einzige Gründungsmannschaft übrig.", "section_level": 1}, {"title": "Ende der NFL Europa.", "content": "Nachdem die Scottish Claymores durch die Hamburg Sea Devils ersetzt wurden, war die NFL Europe ab dem Jahr 2005 mit den fünf Teams in Deutschland fast schon eine „NFL Germany“. Einziges nicht in Deutschland ansässiges Team waren die Amsterdam Admirals aus den Niederlanden. Nachdem über die Spiele der NFL Europe jahrelang über Kabel bzw. Satellit im frei empfangbaren Fernsehen berichtet wurde, beschränkte man sich 2005 auf den Bezahlfernsehsender Premiere, wodurch jedoch die breite Öffentlichkeit kaum noch Notiz von der Football-Liga nehmen konnte. Für die Saison 2006 erwarb der Spartensender NASN die Übertragungsrechte im Paket mit den Rechten für die National Football League (NFL) und zeigte wöchentlich zwei der drei Begegnungen live oder „as live“ (zeitversetzt, aber ungekürzt). Außerdem gelang es der ARD, einen langfristigen Vertrag mit der NFL zu schließen, der Zusammenfassungen in der Sportschau sowie etwa einstündige Zusammenfassungen der NFL-Europe-Spiele auf den dritten Programmen (z. B. im rbb) ermöglichte. Außerdem war eine einstündige Zusammenfassung des World Bowls in der ARD zu sehen. Zudem übertrug die ARD im Februar 2006 erstmals den Super Bowl, das Endspiel der NFL, live. In den USA zeigte der NFL-eigene Sender NFL Network viele Spiele live oder in voller Länge zeitversetzt, da die NFL in dieser Zeit Spielpause hatte. Am 31. Oktober 2006 wurde die Umbenennung in \"NFL Europa\" verkündet und ein neues Logo präsentiert. Am 29. Juni 2007 wurde bekanntgegeben, dass der Spielbetrieb der NFL Europa eingestellt wird. Somit sind die Hamburg Sea Devils der letzte Meister dieser Serie. Die NFL wollte sich von nun an voll auf die „Regular-Season-Games“ außerhalb der USA konzentrieren. Das erste Spiel der NFL in Europa fand am 28. Oktober 2007 zwischen den Miami Dolphins und den New York Giants in London statt. Unterdessen hatte sich die Arena Football League die Rechte der Namen und Logos der alten NFL-Europa-Teams gesichert. Das hätte bedeuten können, dass ab 2009 ein Comeback der NFL Europa in der Halle möglich gewesen wäre. Mögliche Austragungsorte wären die Color Line Arena (Hamburg), der ISS Dome (Düsseldorf), die Lanxess Arena (Köln), die SAP Arena (Mannheim) und die London Arena gewesen. Im Zuge der Finanzkrise wurde jedoch der Spielbetrieb der Mutter-Liga eingestellt, weshalb das Projekt Europa auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Zuschauerzahlen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zuschauer 2005 bis 2007.", "content": "Die Zuschauerzahlen in der Saison 2007 waren insgesamt wieder gestiegen und hatten dabei die Zahl für 2005 auch überschritten. Zum ersten Mal seit Gründung der rein europäischen Liga im Jahre 1995 lag der Zuschauerschnitt bei über 20.000 Fans pro Spiel. Allerdings war die Entwicklung uneinheitlich. Die Reihenfolge der durchschnittlichen Besucherzahlen blieb dabei aber gleich:", "section_level": 2}, {"title": "Meister (World-Bowl-Sieger).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "World Bowl (NFL Europa).", "content": "Anmerkung: Offiziell wurden die World Bowls bis 2000 nur mit der Jahreszahl bezeichnet, erst danach wie der Super Bowl mit römischen Ziffern durchnummeriert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die NFL Europe, zuletzt NFL Europa, war der europäische „Ableger“ der National Football League (NFL), der bekanntesten Profiliga im American Football. Die NFLE wurde ursprünglich 1991 als World League of American Football (WLAF) gegründet. Im Juni 2007 wurde nach 15 Spielzeiten der Spielbetrieb eingestellt.", "tgt_summary": null, "id": 2025260} {"src_title": "Kompaniechef", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gounod, Sohn des Malers François-Louis Gounod (1758–1823) und der Pianistin Victoire, geborene Lemachois, erhielt bereits früh Musikunterricht von seiner Mutter. Nach dem Besuch des Lycée Saint-Louis in Paris bis 1835 studierte er zunächst privat bei Anton Reicha, einem böhmischen Komponisten, und ab 1836 am Pariser Konservatorium bei Jacques Fromental Halévy, Jean-François Lesueur und Ferdinando Paër Musik. 1839 erhielt er den Prix de Rome für seine Kantate \"Fernand\" und reiste nach Italien, um die Musik der alten Meister, vor allem Palestrinas, kennenzulernen. 1842 verließ er Rom Richtung Wien und gelangte 1843 über Berlin und Leipzig, wo er Felix Mendelssohn Bartholdy und dessen Schwester Fanny Hensel kennenlernte, wieder nach Paris. Nach seiner Rückkehr wurde Gounod Kirchenkapellmeister, Chorleiter und Organist in der Kirche der Missions Étrangéres von Paris. Sein Wunsch bestand zu dieser Zeit eigentlich darin, Priester zu werden, und er studierte daher von 1846 bis 1848 an Saint-Sulpice Theologie. Ein Requiem, das er in diesem Jahr zu schreiben begonnen hatte, blieb unvollendet, da er sich zwischenzeitlich gegen den Orden entschieden hatte. Das Gelübde legte er auch deshalb nicht ab, weil er sich doch mehr zur Musik hingezogen fühlte. Nach 1848 wandte er sich stärker der Opernkomposition zu. Mit Unterstützung der Sängerin Pauline Viardot erlangte er von Emile Augier das Libretto der Oper \"Sappho\", deren Aufführung 1851 jedoch weder in Paris noch im Covent Garden in London Erfolg beschieden war. 1852 heiratete er Anna Zimmermann (1829–1907), die Tochter eines Klavierlehrers am Konservatorium. Von 1852 bis 1860 war Gounod Direktor des Orphéon de la Ville de Paris, des größten Männerchores der Stadt. 1854 stellte er die Oper \"La nonne sanglante\" fertig, aber auch damit hatte er keinen Erfolg. Im Jahre 1858 komponierte er \"Le Medicin malgré lui\" nach der gleichnamigen Komödie von Molière, ebenfalls ohne großen Erfolg. Erst seine Oper \"Faust\" brachte ihm 1859 den Durchbruch als angesehener Komponist und gilt bis heute als sein Meisterwerk. Die Uraufführung fand am 19. März 1859 im Théatre Lyrique in Paris statt. (In Deutschland wird diese Oper gerne unter dem Titel \"Margarethe\" gespielt, um den Unterschied zu Goethes \"Faust\" zu unterstreichen.) Gounod wurde einer der angesehensten Vertreter der typisch französischen \"Opéra lyrique\", obwohl die meisten seiner zwölf Opern heute nicht mehr auf dem Spielplan stehen. Ein Jahr darauf wurde seine Oper \"Philémon et Baucis\" uraufgeführt; ein Jahr später brachte er \"La Colombe\" heraus. Von Großherzog Ludwig III. von Hessen erhielt er 1861 für sein hervorragendes Schaffen die „Goldene Verdienstmedaille für Wissenschaft, Kunst, Industrie und Landwirtschaft“. Dies war ihm Ansporn, die Erfolgskette nicht abreißen zu lassen. So stellte er 1862 die Oper \"La Reine de Saba\" fertig und 1864 wurde sein recht erfolgreiches Werk \"Mireille\" uraufgeführt. Diese Schaffensperiode schloss er dann mit der Oper \"Roméo et Juliette\" (Uraufführung am 27. April 1867 am Théatre Lyrique in Paris) ab. Aufgrund des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 lebte er von 1870 bis 1874 in London und gründete dort den \"Gounod’s Choir\", aus dem später die \"Royal Choral Society\" hervorging. Zahlreiche Oratorien und Chorwerke sind Ausdruck seines Schaffens als Chorleiter und Komponist. Im Alter wandte sich der tief religiöse Gounod erneut der Kirchenmusik zu. Seine Oratorien machten ihn zu einem reichen Mann, doch ihr ans Sentimentale grenzender lyrischer Stil ließ sie schnell wieder in Vergessenheit geraten. Sehr bekannt ist seine \"Méditation sur le 1er prélude de Bach\", eine Melodie, die er 1852 auf das \"Präludium C-Dur\" des 1. Teils des \"Wohltemperierten Klaviers\" von Johann Sebastian Bach für Violine und Klavier schrieb und 1859 mit dem Text des \"Ave Maria\" unterlegte. Dieses \"Ave Maria von Bach/Gounod\" gilt weltweit als eines der populärsten Stücke der klassischen Musik überhaupt. Mit den späteren Opern \"Cinq Mars\" (1877), \"Polyeucte\" (1878) und \"Le tribut de Zamora\" (1881) gelang es ihm nicht, an die erfolgreichen Jahre vor dem deutsch-französischen Krieg anzuknüpfen. Charles-François Gounod starb 1893 in Saint-Cloud in der Nähe von Paris, während er an einem Requiem arbeitete.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnung.", "content": "Für sein musikalisches Schaffen erhielt Gounod vom Großherzog Ludwig III. von Hessen am 25. Februar 1861 die Goldene Verdienstmedaille für Wissenschaft, Kunst, Industrie und Landwirtschaft verliehen. Gounod war zuvor von Paris nach Darmstadt gereist, um am Abend des 17. Februar 1861 der Vorstellung seiner Oper \"Faust\" im Darmstädter Hoftheater beizuwohnen. In Anerkennung seines musikalischen Schaffens wurde er 1888 zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Opern Schauspielmusik Oratorien und Kantaten Messen Orchesterwerke Kammermusik Weitere Werke Zahlreiche weitere Chorwerke, Klavierlieder, Klavier- und andere Instrumentalstücke. Gounod komponierte auch die heutige Hymne des Vatikan, siehe Inno e Marcia Pontificale. Einem breiten Publikum bekannt ist auch die Titelmelodie der US-amerikanischen Fernsehserie \"Alfred Hitchcock Presents\", die das Hauptthema aus Gounods \"Marche funèbre d’une marionnette\" „Trauermarsch einer Marionette“ zitiert.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Noten", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles François Gounod (* 17. Juni 1818 in Paris; † 18. Oktober 1893 in Saint-Cloud) war ein französischer Komponist. Zu seinen bekanntesten Werken zählt die Oper \"Faust\", die in Deutschland manchmal auch unter dem Titel \"Margarethe\" aufgeführt wird.", "tgt_summary": null, "id": 290708} {"src_title": "Network", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kraftdreikampf im Wettkampf.", "content": "Die Wettkampfteilnehmer werden in Alters- und Gewichtsklassen eingeteilt. In jeder Disziplin sind ihnen jeweils drei Versuche gestattet. Ein zusätzlicher vierter Versuch konnte in Ausnahmefällen genehmigt werden, wenn es dabei um die Aufstellung eines neuen Rekordes ging. Die im vierten Versuch erbrachte Leistung ging jedoch nicht in die Wettkampfwertung ein. 2007 wurde der vierte Versuch gänzlich abgeschafft, um eine schnellere Durchführung des Wettkampfes zu ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Altersklassen.", "content": "Es gibt folgende Altersklassen: Jugend (14–18 Jahre), Junioren (19–23 Jahre), allgemeine Klasse (24–39 Jahre), Masters (ab 40 Jahre Masters I, ab 50 Jahre Masters II, ab 60 Jahre Masters III, ab 70 Jahre Masters IV). Im Bundesverband Deutscher Kraftdreikämpfer (BVDK) wird seit 2010 die Altersklasse der Jugendlichen zusätzlich noch in die B-Jugend (14–15 Jahre) und die A-Jugend (16–18 Jahre) unterteilt. Der B-Jugend ist die Nutzung von unterstützender Ausrüstung, sog. Equipments (siehe unten) bei Wettkämpfen nicht gestattet. Lediglich Hebergürtel sowie Handgelenkbandagen und Kniestulpen als Schutz vor Verletzungen der in diesem Alter noch im Wachstum befindlichen Wirbelsäule und Gelenke sind erlaubt.", "section_level": 2}, {"title": "Gewichtsklassen.", "content": "Es gab bis Ende 2010 folgende Gewichtsklassen bei der IPF: Frauen -48 kg, -52 kg, -56 kg, -60 kg, -67,5 kg, -75 kg, -82,5 kg, -90 kg, +90 kg Männer -56 kg, -60 kg, -67,5 kg, -75 kg, -82,5 kg, -90 kg, -100 kg, -110 kg, -125 kg, +125 kg Für die Altersklassen der Jugend und der Junioren existieren des Weiteren auch die Gewichtsklassen -44 kg (Frauen) und -52 kg (Männer), die 2007 für die anderen Altersklassen auf Grund der mangelnden Besetzung bei Wettkämpfen abgeschafft wurden. Seit 2011 gelten folgende Gewichtsklassen: Frauen bis 43 kg nur Jugend und Junioren, 47 kg, 52 kg, 57 kg, 63 kg, 72 kg, 84 kg, 84 kg + Männer bis 53 kg nur Jugend und Junioren, 59 kg, 66 kg, 74 kg, 83 kg, 93 kg, 105 kg, 120 kg, 120 kg+ Zudem wurden neue Weltrekordstandards für jede Gewichtsklasse eingeführt. Die Ausführung der einzelnen Übungen unterliegt einem strengen Reglement. Pro Disziplin hat jeder Athlet drei Versuche, bei denen ein möglichst hohes Gewicht bewältigt werden muss. Bereitet ein Heber seinen Versuch vor, können die Scheibenstecker dem Heber beim Herausheben der Hantel aus den Ständern helfen. Ebenso können sie helfen, die Hantel nach dem Versuch wieder in die Ständer zurückzulegen. Zudem sichern sie den Athleten. Sie sind für das Beladen und Entladen der Hantel verantwortlich und reinigen die Hantelstange oder die Wettkampfplattform nach Aufforderung durch den Hauptkampfrichter. Von einem Versuch zum nächsten darf das Gewicht nur erhöht bzw. unverändert gelassen werden, nicht aber verringert werden. Die jeweils besten Versuche in allen Disziplinen werden addiert und als Gesamtgewicht notiert. Der Athlet mit dem höchsten Gesamtgewicht (auch \"Total\" genannt) einer Gewichtsklasse gewinnt die Klasse. Bewältigen zwei oder mehr Athleten dasselbe Gesamtgewicht, so entscheidet das beim Wiegen vor dem Wettkampf ermittelte Körpergewicht über die Platzierung: Der Sportler mit dem niedrigeren Körpergewicht wird in der Wertung vor dem schwereren Athleten platziert. Wird zusätzlich ein Gesamtsieger gekürt, so erfolgt die Kürung auf Basis der Relativpunktewertung (Leistung in Relation zum Körpergewicht nach Wilks). Für die Bewertung der Übungen sind drei Kampfrichter (ein Hauptkampfrichter, zwei Seitenkampfrichter) um die Wettkampfplattform angeordnet. Der Hauptkampfrichter ist unter anderem für die Kommandos (\"Beugen\"/\"Ablegen\", \"Start\"/\"Press\"/\"Ablegen\", \"Ab\") zuständig. Eine Nichtbeachtung dieser Kommandos führt dazu, dass ein Versuch ungültig gewertet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Relativpunkte nach Wilks.", "content": "Die Wilks-Formel – nach dem Australier Robert Wilks – bewertet die Leistung des Athleten in Abhängigkeit seines Körpergewichts und Geschlechtes, aber ohne Alters-Berücksichtigung. Sieger ist derjenige, der die höchste Punktzahl erreicht. Die Punktzahl ist gleich dem Produkt aus Gewicht und dem Wilks-Koeffizienten. Das Gewicht ist die bewegte Last im Wettkampf, der Wilks-Koeffizient ergibt sich aus der sogenannten Wilks-Tabelle, welche eine Auflistung von Koeffizienten für unterschiedliche Körpergewichte (ab 40,0 kg in Stufen von 100 Gramm) ist. Männer und Frauen haben unterschiedliche Wilks-Koeffizienten. Die IPF veröffentlicht Wilks-Koeffizienten für Körpergewichte ab 40,0 kg bis 150,9 kg bei den Frauen und bis 205,9 kg bei den Männern. Der BVDK hat in seinen 'Technischen Regeln im Kraftdreikampf gemäß IPF' (gültig ab Juni 2011, im Kapitel '12.5 Die Wilks-Punkte' diese Wilks-Koeffizienten übernommen, dort sind sie als 'Punktfaktoren' bezeichnet. Danach gilt: \"Die Tabelle ist in zehntel Kilogramm Schritten aufgebaut, so muss unter Umständen interpoliert (gemittelt) werden.\" Ab 2020 werden die Wilks Punkte für Mannschaftswettkämpfe durch die DOTS-Relativwertung abgelöst.", "section_level": 3}, {"title": "National und international.", "content": "Der BVDK ist der deutsche Kraftdreikampfverband, der dem DOSB angehört, in Österreich ist es der Österreichische Verband für Kraftdreikampf (ÖVK). Hierneben gibt es weitere kleinere Verbände. Dachverband für das Powerlifting ist die International Powerlifting Federation (IPF). Im Gegensatz zum Gewichtheben ist der Kraftdreikampf keine olympische Disziplin, jedoch ist das Bankdrücken paralympisch (siehe auch Paralympics). Als olympische Alternative für eine Vielzahl von Sportarten, die keinen Platz bei Olympia haben, haben sich die ebenfalls in einem 4-Jahres-Rhythmus stattfindenden World Games etabliert, zu deren Programm auch das Powerlifting gehört, allerdings mit veränderten Gewichtsklassen. Außerdem erfolgt die Ermittlung der Platzierungen bei den World Games anhand der erzielten Relativpunkte. Weiterhin gibt es natürlich auch Landes-, Deutsche/Österreichische, Europa- und Weltmeisterschaften, zudem gibt es in Deutschland Bundesligen und in Österreich den Austria Cup. Frauen haben sich in dem von Männern dominierten Sport inzwischen durchgesetzt und nehmen selbst an internationalen Vergleichen teil.", "section_level": 2}, {"title": "Doping.", "content": "Maximale Kraftleistungen lassen sich durch die Verwendung von anabolen Steroiden beeinflussen. Während der BVDK Dopingkontrollen der NADA und des DOSB praktiziert, lehnt der \"World Powerlifting Congress\" Dopingkontrollen im Berufssportteil des Verbandes ab, praktiziert diese aber im Amateursport. Da es weder im Zirkus oder dem Wrestling (oder in anderen Berufen) Dopingkontrollen gibt, fordert der Verband für den Berufssport, auf diese zu verzichten. Der Verband war 2014 in 51 Ländern vertreten, darunter Deutschland, Österreich und der Schweiz.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten, Ausrüstung und Hilfsmittel.", "content": "Zwei Formen des Kraftdreikampfes werden unterschieden: Kraftdreikampf mit unterstützender Ausrüstung (Equipment) Das Equipment besteht aus den folgenden Komponenten (Eine maximale Leistungssteigerung durch die Ausrüstung zu bestimmen ist sehr schwierig da dies für jeden Athleten individuell ist und vom Hersteller, richtiger Größe, angepasster Technik etc. abhängt): Diese Variante ist in den USA viel stärker verbreitet als außerhalb. Neben der Maximalkraft kommt es für Spitzenleistungen auf gute Ausnutzung der unterstützenden Ausrüstung an, was nicht alle Athleten gleich gut beherrschen. Die Vergleichbarkeit der Leistungen ist dadurch erschwert, dass viele verschiedene Verbände – vor allem in den USA – eigene, voneinander abweichende Ausrüstungsregeln haben; diese können sogar Vorschriften darüber enthalten, wer die Ausrüstung hergestellt hat (\"Fabrikatsbindung\"). Powerlifting ohne unterstützendes Equipment – Raw Powerlifting Bei dieser Variante sind als Ausrüstung nur ein Gürtel, Handgelenks- und Kniebandagen erlaubt. Prinzipiell sind alle Varianten und deren Regelungen bezüglich erlaubter und verbotener Techniken und der Ausrüstung und Hilfsmaterialien (z. B. Zughilfen) verbandsabhängig in Regelbüchern behandelt und bei Verbands-Wettkämpfen obligatorisch, ansonsten kann der Veranstalter eines Wettbewerbs in seiner Ausschreibung Regeln festlegen.", "section_level": 1}, {"title": "Weltrekorde.", "content": "Frauen mit Equipment nach IPF Standards. Frauen ohne Equipment nach IPF Standards. Männer mit Equipment Männer ohne Equipment (auch bezeichnet als \"raw\" (dt. \"roh\"))", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kraftdreikampf, international auch Powerlifting genannt, ist eine Wettkampfsportart der Schwerathletik bzw. des Kraftsports und setzt sich aus den drei Disziplinen Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben (offizielle Reihenfolge) zusammen. ", "tgt_summary": null, "id": 1073268} {"src_title": "Zeugnisverweigerungsrecht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lehre.", "content": "Das Zweite Konzil von Nicäa erlaubte bzw. forderte im Bilderstreit die \"Verehrung\", jedoch nicht die \"Anbetung\" von Ikonen, allerdings nur unter bestimmten Auflagen. Unter Berufung auf die Tradition der Kirche definierte das Konzil: Hierin schloss sich das Konzil im Wesentlichen der Argumentation des Johannes von Damaskus an. Das ikonoklastische Konzil von Hiereia von 754 wurde für ungültig und zur „Pseudosynode“ erklärt. Zum dogmatischen Teil der Beschlüsse gehören auch Bestimmungen über die Bischofswahl: Weiterhin wurden zahlreiche disziplinarische Bestimmungen erlassen bzw. eingeschärft:", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption und Weiterungen.", "content": "Das Konzil gilt in der Katholischen Kirche, in den Orthodoxen Kirchen sowie in der Altkatholischen Kirche als siebentes Ökumenisches Konzil. Die Ostkirchen feiern den Sonntag zwischen dem 11. und dem 17. Oktober als „Sonntag der Väter des siebenten Konzils von Nikäa“ und gedenken ihrer im Troparion mit den Worten: „Du hast unsere Väter wie Sterne auf Erden bestellt und durch sie uns alle zum wahren Glauben geführt.“ Im Protestantismus werden seine Beschlüsse sehr verschieden beurteilt, von grundsätzlicher Anerkennung bis hin zu offener Ablehnung. Karl der Große, der nicht gefragt worden war, kritisierte gegenüber Papst Leo III. die Teilnahme der römischen Kirche an diesem Konzil, weil er der Meinung war, dass Kaiserin Irene als Frau sich in religiösen Fragen zurückhalten solle, und er ohnehin, besonders in diesen Angelegenheiten, immer das letzte Wort haben wollte. Das führte zum karolingischen \"„Filioque“\" im Glaubensbekenntnis (der Heilige Geist geht nicht allein aus dem Vater hervor, sondern aus dem Vater und dem Sohn). Dieser Zusatz wurde von Leo III. als häretisch, aber für das gegenseitige Verhältnis als „unwichtig“ eingestuft, da letzten Endes nur der Dienst an Gott maßgebend sei, und darin sei man sich einig. Es kündigte sich aber schon hier ein Streit über die Ernennung der Bischöfe an, der im späteren Mittelalter als Investiturstreit das Verhältnis zwischen Papst und Kaiser belasten sollte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Zweite Konzil von Nicäa wurde von Kaiserin Irene im Jahr 787 in der Stadt Nicäa (heute \"İznik\"/Türkei) südöstlich von Konstantinopel einberufen. Es war ein ökumenisches Konzil, da außer orthodoxen Bischöfen auch Abgesandte der römisch-katholischen Kirche teilnahmen.", "tgt_summary": null, "id": 1800783} {"src_title": "Wintersdorf (Meuselwitz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Varistoren werden heute meist auf der Basis von Zinkoxid (ZnO) hergestellt. Zusammen mit anderen Metalloxiden, wie Bismutoxid, Chromoxid oder Manganoxid, wird das Pulver in Tablettenform gepresst und gesintert. Auf zwei Seiten wird der Rohling mit Silber oder Aluminium kontaktiert und mit Anschlüssen versehen. Früher wurden Varistoren aus Siliziumkarbid (SiC) hergestellt. Diese Varistoren gelten heute als veraltet, da ihre Strom-Spannungs-Kennlinie oberhalb der Schwellenspannung deutlich flacher verläuft als bei ZnO-Varistoren.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Der Zinkoxid-Varistor setzt sich aus vielen kleinen Zinkoxidkörnern mit unterschiedlicher Leitfähigkeit zusammen. Zwischen den Zinkoxidkörnern entstehen an den Berührungspunkten Sperrschichten. Durch eine angelegte Spannung entsteht ein elektrisches Feld, das die Sperrschichten teilweise abbaut. Je größer die angelegte Spannung ist, desto mehr Sperrschichten werden abgebaut und damit sinkt der Widerstand. Über die Dicke der Varistorscheiben kann die Schwellenspannung variiert werden: Je dicker die Varistorscheibe ist, desto mehr Zinkoxidkörner sind in Reihe geschaltet und desto höher ist die Schwellenspannung.", "section_level": 1}, {"title": "Strom-Spannungs-Kennlinie.", "content": "Die Kennlinie wird in zwei Darstellungsarten angegeben: Als \"Ansprechspannung\", \"Schwellenspannung\" oder \"Varistorspannung\" wird in den Datenblättern zumeist der Spannungsabfall formula_1 bei einer Stromstärke von formula_2 angegeben. Diese Spannung liegt ziemlich am Anfang des Durchbruchbereiches, in dem das Schutzverhalten wirksam ist. Die Kennlinie im Durchbruchbereich wird approximiert durch mit formula_4 und formula_5. Der Exponent formula_6 bestimmt die Kennliniensteigung. Für Zinkoxid-Varistoren liegt formula_6 typisch im Bereich 30...70 oder 25...50, für SiC-Varistoren im Bereich 3...7 oder 5...7. Unterhalb des Durchbruchbereiches geht die Kennlinie über in einen Leckstrombereich mit Stromstärken typisch < 1 μA. Dort wird der Varistor betrieben, solange er nicht schützend eingreift. Oberhalb des Durchbruchbereiches überlagert sich ein ohmscher Anteil. In diesem Hochstrombereich jenseits eines im Datenblatt angegebenen Stromstoßes darf ein Varistor nur einmalig betrieben werden. Im Dauerbetrieb müssen eine Gleichspannung sowie der Scheitelwert einer Wechselspannung unterhalb von formula_1 bleiben. Dazu gibt es einigermaßen fein gestuft eine Vielzahl von Spannungswerten über mehrere Zehnerpotenzen mit einer Exemplarstreuung vielfach von 10 %.", "section_level": 1}, {"title": "Bauformen.", "content": "Folgende Bauformen kommen am häufigsten zum Einsatz: Beim Einsatz in elektronischen Schaltungen wird die Baugröße vorzugsweise bestimmt", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Das Verhalten eines Varistors im Durchbruchbereich bei formula_9 soll an einem Beispiel formula_10, formula_2, formula_12 erläutert werden. Bei einer um 10 % größeren Spannung ist die Stromstärke um den Faktor formula_13 größer. Bei einer um 10 % größeren Stromstärke ist die Spannung um den Faktor formula_14 oder additiv um 2,4 ‰ größer. Bei einer um den Faktor 1000 größeren Stromstärke ist die Spannung um den Faktor formula_15 oder additiv um 19 % größer. Dieser ist der Widerstand in Blick auf die gesamte Spannung und Stromstärke. Bei 1 mA: formula_16 Bei 1 A: formula_17 Damit ist der Großsignalwiderstand bei 1 A etwa um den Faktor formula_18, also fast drei Zehnerpotenzen kleiner als bei 1 mA. Dieser ist der Widerstand bei kleinen Änderungen von Spannung und Stromstärke und gleicht dem differentiellen Widerstand formula_19. Er ergibt sich aus Damit ist der Kleinsignalwiderstand formula_21 bei jeder Stromstärke im Durchbruchbereich um den Faktor formula_22 kleiner als der Großsignalwiderstand.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "Varistoren eignen sich zum Schutz vor Überspannungen. Im Normalbetrieb ist ihr Widerstand sehr groß, während bei Überspannung der Widerstand fast verzögerungsfrei sehr klein wird und Ladung ableitet. Sie werden sowohl zum Schutz empfindlicher elektronischer Schaltungen als auch in der Energietechnik eingesetzt. Varistoren haben Ansprechzeiten von unter einer Nanosekunde und können sehr schnell kurzzeitige Überspannungen begrenzen, ohne zerstört zu werden. Bei längerer Dauer wird der Varistor überhitzt, weil die absorbierbare Energie von der Gesamtmasse abhängt. Ein Nachteil von ZnO-Varistoren ist, dass sie durch mehrere kleinere Überspannungen „altern“, das heißt ihre Schwellenspannung wird mit der Zeit niedriger und ihr Leckstrom erhöht sich. Insbesondere endet der Schutz bereits nach einmaliger Belastung im Hochstrombereich. Deswegen sollte man sie immer mit einer Sicherung betreiben, um z. B. Brände zu vermeiden. SiC-Varistoren zeigten diese Art der Alterung nicht. Überspannungsschutzgeräte können je nach Ausstattung den Betriebszustand überprüfen und optisch (in nebenstehendem Bild durch die Farbe im rautenförmigen Fenster) oder durch ein elektrisches Signal (im Bild durch einen Hilfskontakt hinter den grünen Klemmen) melden, dass der Varistor auszutauschen ist. Alternativ zu Varistoren werden bei Schutzschaltungen auch Suppressordioden eingesetzt. Suppressordioden werden bei Überspannung allerdings schon durch geringe Energien zerstört, so dass sie hauptsächlich für kleinere Spannungen verwendet werden, wie sie zum Beispiel bei Signalleitungen auftreten. Andererseits altern Suppressordioden im Gegensatz zu Varistoren nicht. Bei Anwendungen, in denen hochfrequente Signale übertragen werden sollen, kann die gegenüber Suppressordioden erheblich höhere Kapazität von Varistoren eine unzulässige Dämpfung des Nutzsignals bewirken. Darüber hinaus gibt es auch Gasableiter und Funkenstrecken als Grobschutzelemente. Diese können bei Überspannungen sehr große Energien absorbieren, haben allerdings im Vergleich zu Varistoren eine längere Ansprechzeit von bis zu einigen Mikrosekunden. Deshalb werden sie auch häufig in Kombination mit Varistoren verwendet. Varistoren werden auch als (Bedarfs-)Strombrücke für die Reihenschaltung von Glühlampen in Lichterketten benutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Varistor ist ein elektrisches Bauelement, das sich durch einen von der elektrischen Spannung abhängigen Widerstand auszeichnet. Oberhalb einer bestimmten Schwellenspannung, die typisch für den jeweiligen Varistor ist, wird der differentielle Widerstand abrupt kleiner. Die Polarität von Spannung und Stromstärke spielt keine Rolle; ein Gleichrichtereffekt wie bei einer Diode tritt nicht auf. Die Bezeichnung Varistor ist ein aus den englischen Begriffen „“ zusammengesetztes Kofferwort. Ein Varistor wird auch als \"VDR\" bezeichnet für, also spannungsabhängiger Widerstand. Für Metalloxid-Varistoren ist die Abkürzung MOV üblich. ", "tgt_summary": null, "id": 678993} {"src_title": "Osburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Richtungsabhängigkeit.", "content": "Außer bei einem kreisförmigen Aufnahmeformat hängt die Größe des Bildwinkels von der \"Richtung\" – in Bezug auf die \"Horizontale des Aufnahmemediums\" – ab, in der er ermittelt wird. Die besondere Bedeutung des diagonalen Bildwinkels liegt darin, dass die Diagonale eines Rechtecks seiner größten Ausdehnung entspricht. Somit ist bei gegebener Brennweite und Aufnahmeformat der \"diagonale\" auch stets der \"größte Bildwinkel\". Die \"Richtung\" des jeweiligen Bildwinkels gegenüber der Horizontalen ist beim Beim Vergleich von verschiedenen Aufnahmeformaten ist deshalb zu beachten, dass sich die \"diagonalen Bildwinkel\" der beiden Formate in ihrer \"Richtung\" unterscheiden können. Ein Vergleich anhand des diagonalen Bildwinkels ist nur aussagekräftig, wenn die zu vergleichenden Aufnahmeformate in etwa die gleichen Seitenverhältnisse aufweisen. Durch Zuschneiden des ausbelichteten Bildes oder durch Beschränkung des Aufnahmeformates bei der Aufnahme durch \"Masken\" vor der Bildebene können beliebig geformte Aufnahmeformate realisiert werden. In diesem Fall bezieht man sich bei der Angabe des Bildwinkels auf ein gedachtes Rechteck, dass das tatsächliche Aufnahmeformat gerade noch umschreibt. Ein Spezialfall ist das kreisförmige Aufnahmeformat, hier ist der Bildwinkel von der Richtung unabhängig und konstant. Das trifft auch auf den (kreisförmigen) Bildkreis zu.", "section_level": 1}, {"title": "Sichtfeld.", "content": "Als \"Sichtfeld\" (engl., FOV) wird derjenige Bereich im Objektraum bezeichnet, der vom horizontalen und vertikalen Bildwinkel aufgespannt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Maximal erreichbarer Bildwinkel.", "content": "Bei einer einzelnen Sammellinse oder einer Lochblende kann der maximale Bildwinkel theoretisch bis zu 180° betragen. Bei Objektiven aber muss das Licht nacheinander mehrere Öffnungen durchtreten, die als Blenden wirken. Dazu zählen auch die Linsen bzw. ihre Fassungen. Somit ist der nutzbare Bildwinkel eingeschränkt. Abbildungsfehler können den tatsächlich sinnvoll nutzbaren Bildwinkel noch weiter einschränken. Spezielle Objektivkonstruktionen wie z. B. Fischaugenobjektive können dennoch Bildwinkel von 180° – oder sogar darüber hinaus – abbilden. Der maximal erreichbare Bildwinkel formula_12 eines Objektivs wird in den technischen Daten angegeben. Aus ihm ergibt sich die Diagonale des \"größten nutzbaren Aufnahmeformates\": Der Bildkreisdurchmesser entspricht der \"Diagonalen formula_14 des größten nutzbaren Aufnahmeformates\".", "section_level": 1}, {"title": "Normaler Blickwinkel und Normalbrennweite eines Fotoobjektivs.", "content": "Für den Blick- oder Sehwinkel mit \"natürlichem Eindruck, den man von der Szene hat\", werden Werte zwischen 40° und 55° angegeben. Die Betrachtung von Fotos führt zum gleichen Eindruck, wenn sie mit gleich großem Bildwinkel aufgenommen wurden. Als Faustformel gilt, dass die Brennweite des Objektivs ungefähr gleich groß wie die Diagonale des Bildformats sein soll (formula_15). Unter dieser Voraussetzung ergibt sich ein Bildwinkel von etwa 53°: Die dazu passende Normalbrennweite formula_17 für das Kleinbildformat von 36 mm × 24 mm wäre: Eingebürgert hat sich aber die Kleinbild-Brennweite formula_19, wodurch der Bildwinkel formula_20 in den oben genannten Bereich zwischen 40° und 55° fällt: Die beiden anderen Bildwinkel sind: Bei einem anderen Bildseitenverhältnis als beim Kleinbildfilm ergeben sich für den horizontalen und vertikalen Bildwinkel andere Verhältnisse. Daher wird zum Vergleichen verschiedener Abbildungen in der Regel auf den Diagonalwinkel zurückgegriffen, da sich dieser unabhängig vom Bildseitenverhältnis immer auf den maximalen Bildkreis bezieht. Bei einem Bildwinkel von 46,8° ergibt sich für unendliche Gegenstandsweiten unabhängig vom Bildseitenverhältnis immer eine Bilddiagonale, die um rund 13,5 % kleiner ist als die Brennweite. Ein Weitwinkel-Objektiv hat einen deutlich größeren, ein Teleobjektiv einen deutlich kleineren Bildwinkel als den normalen Blickwinkel. Der relative Abbildungsmaßstab bezieht den tatsächlichen Abbildungsmaßstab einer optischen Abbildung auf den Abbildungsmaßstab bei der Normalbrennweite des jeweiligen optischen Systems.", "section_level": 1}, {"title": "Sehwinkel.", "content": "Analog zum Bildwinkel definiert man objektseitig den Sehwinkel formula_24 als wobei formula_26 für die horizontale, vertikale bzw. diagonale Ausdehnung des abzubildenden \"Objekts\" und formula_27 für die Entfernung des Objektes (genauer: für die \"Gegenstandsweite\") steht. Der Sehwinkel (auch scheinbare Größe) beschreibt, unter welchem Winkel ein Objekt bei gegebener \"Ausdehnung\" und \"Entfernung\" erscheint. Anschaulich kann man sich den Sehwinkel durch \"Umkehrung des Strahlengangs\" vorstellen. Um ein Objekt auf dem Aufnahmemedium vollständig abbilden zu können, darf der horizontale und vertikale \"Bildwinkel\" nicht kleiner sein als der entsprechende \"Sehwinkel\", es muss also gelten: Soll ein Motiv im Nahbereich und mit einer Optik mit großem Öffnungswinkel hinreichend scharf abgebildet werden, so muss die Gegenstandsweite auch beim Bildwinkel mit einbezogen werden (siehe Abschnitt Makrofotografie). Der \"effektive Bildwinkel\" darf nicht kleiner als der entsprechende \"Sehwinkel\" werden:", "section_level": 1}, {"title": "Bildwinkel und Sehwinkel in der Fotografie.", "content": "\"Bildwinkel\" und \"Sehwinkel\" zählen zu den wichtigsten fotografischen Gestaltungsmitteln, wobei ersterer ausschließlich von der Brennweite des verwendeten Objektivs sowie dem Aufnahmeformat der Kamera, letzterer dagegen allein von Größe und Entfernung des zu fotografierenden Objekts abhängt. Dementsprechend kann der Fotograf, wenn er den \"Bildwinkel\" ändern will, dies entweder durch Änderung der Brennweite, also z. B. mit Hilfe von Wechselobjektiven, Konvertern oder aber durch Verwendung eines Zoomobjektivs tun, alternativ aber auch durch Wahl eines anderen Aufnahme-, d. h. Sensor- oder Aufnahmeformats, nachträgliches Beschneiden der Aufnahme bzw. das Zusammenfügen mehrerer Einzelaufnahmen (Stitching) zu einem Gesamtbild. Es gilt: Ändert man das Aufnahmeformat formula_30 \"und\" die Brennweite formula_31 um \"denselben sogen. Formatfaktor\" formula_32, so ändert sich der \"Bildwinkel\" formula_33 \"nicht\". Dieser Zusammenhang ergibt sich direkt aus der Definition des Bildwinkels: Der \"Sehwinkel\" dagegen lässt sich nur durch Veränderung der Größe bzw. Entfernung des aufzunehmenden Objekts beeinflussen. So wird etwa in der Tricktechnik und Architektur-Fotografie der Sehwinkel dadurch abgewandelt, dass man statt des abzubildenden Objektes – z. B. eines Gebäudes oder architektonischen Details – ein verkleinertes (oder vergrößertes) Modell desselben fotografiert oder filmt. Die Größe „realer“ Objekte dagegen lässt sich normalerweise nicht beeinflussen – hier bleibt dem Fotografen daher meist nur die Möglichkeit, eine andere Entfernung zum Objekt zu wählen, scherzhaft auch als „\"Fuß-Zoom\"“ bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Makrofotografie.", "content": "Die Definition des Bildwinkels bezieht sich auf die Brennebene. Diese fällt aber nicht notwendigerweise mit der Bildebene zusammen. Soll ein Gegenstand in kurzer Entfernung noch scharf auf einem Film oder einer Mattscheibe abgebildet werden, muss entweder abgeblendet oder die Bildebene nach hinten verschoben werden. Ist die Gegenstandsweite nicht größer als die doppelte Brennweite, so spricht man von \"Makrofotografie\". Um den effektiven Bildwinkel – bezogen auf die \"Bildebene\" – im Nahbereich zu erhalten, muss man anstelle der Brennweite die Bildweite formula_35 in die Definition einsetzen, also Durch die Brennweite formula_31 und Gegenstandsweite formula_27 ausgedrückt ergibt sich gemäß der Linsengleichung: \"Anmerkung:\" Ähnliches gilt auch für andere grundlegende Definitionen in der Fotografie. Im Makrobereich spricht man daher auch analog von \"effektiver Blende\" bzw. \"effektiver Lichtstärke\", \"effektiver Vergrößerung\" oder auch \"effektiver Belichtungszeit\", die sich jeweils durch Ersetzen der Brennweite durch die Bildweite ergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Bildwinkel wird in der Fotografie derjenige Winkel im Gegenstandsraum bezeichnet, der durch die Ränder des Aufnahmeformats begrenzt wird. Beim üblichen rechteckigen Bildformat ist mit Bildwinkel in der Regel der zur Bilddiagonale gehörende Wert gemeint. Horizontaler und vertikaler Bildwinkel sind kleiner und in voller Länge als \"horizontaler Bildwinkel\" beziehungsweise \"vertikaler Bildwinkel\" zu bezeichnen. Bei üblicherweise größerer Breite und kleinerer Höhe ist der vertikale Bildwinkel der kleinste und der diagonale der größte der drei Winkel. ", "tgt_summary": null, "id": 1254042} {"src_title": "Video Disk Recorder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Kein Footballteam stieg jemals derart schnell vom Newcomer zum Dominator auf wie die Miami Dolphins. Innerhalb von nur sechs Jahren entwickelte sich das Franchise vom Expansionsteam zum unschlagbaren Liga-Primus. 1970 übernahm Don Shula das Traineramt und bereits 1972 gelang den Dolphins als bisher einzigem Team in der NFL-Geschichte eine „Perfect Season“, eine Saison ohne Niederlage oder Unentschieden. Unter der insgesamt 26-jährigen Führung von Shula endeten nur zwei Spielzeiten mit einer negativen Bilanz. Ab 1983 prägte neben Shula vor allem ein neuer Quarterback die Mannschaft. Mit Dan Marino wurde ein junger Spielmacher verpflichtet, der sich anschickte die Rekordbücher der National Football League (NFL) umzuschreiben. Nachdem Coach Shula 1995 seinen Hut genommen hatte und 1999 auch „\"Dan the Man\"“ seinen Rücktritt erklärte, versanken die Dolphins im grauen Mittelmaß der Liga und versuchen seit nunmehr über 20 Jahren verzweifelt an die glorreichen Zeiten anzuknüpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfangsjahre in der AFL (1966–1970).", "content": "Am 16. August 1965 sprach die American Football League (AFL) dem Rechtsanwalt Joe Robbie und dem Fernsehstar Danny Thomas für 7,5 Millionen US-Dollar das erste Expansionfranchise in der noch jungen Ligageschichte zu, wobei der Schauspieler seine Anteile schon kurze Zeit später an Robbie abtrat. Um einen Namen für das neue Team in Miami zu finden wurde eine große Fanabstimmung durchgeführt, aus der schließlich der Siegername \"Dolphins\" hervorging. Als ersten Trainer präsentierte man den NFL-erfahrenen George Wilson, der die Detroit Lions acht Jahre lang betreut und 1957 sogar zur Meisterschaft geführt hatte. Sportlich erwischten die Dolphins einen Traumstart, als Runningback Joe Auer den Eröffnungs-Kickoff in ihrem ersten regulären AFL-Spiel 95 Yards zum Touchdown zurücktrug. Die Partie gegen die Oakland Raiders ging am Ende dennoch mit 14:23 verloren und machte deutlich, dass das neugegründete Team aus Südflorida erwartungsgemäß vor einer schweren ersten Saison stand. Letztendlich gelangen den Dolphins drei Siege in ihrer", "section_level": 2}, {"title": "„Perfect Season“ und Super Bowls (1971–1974).", "content": "In der Saison 1971 sicherten sich die Dolphins ihren ersten AFC-East-Titel. Fullback Larry Csonka erreichte als erster Spieler der Dolphins mehr als 1.000 Rushing-Yards in einer Saison. Eine Woche später gewann Miami die mit 82 Minuten und 40 Sekunden bis heute längste Partie in der NFL-Geschichte mit 27:24 bei den Kansas City Chiefs. Das historische AFC Divisional Playoff Game markierte gleichzeitig den ersten Post-season-Sieg in der Franchisehistorie der Dolphins, welchen der in Zypern geborene Kicker Garo Yepremian mit einem Field Goal in der zweiten Verlängerung sicherstellte. Angeführt von Csonka, Quarterback Griese, Runningback Jim Kiick sowie Wide", "section_level": 2}, {"title": "Nach den Meisterschaften (1975–1982).", "content": "Nach dieser großen Enttäuschung verloren die Dolphins mit Larry Csonka, Paul Warfield und Jim Kiick drei ihrer wichtigsten Spieler, die sich allesamt der neugegründeten World Football League (WFL) anschlossen. Dank der herausragenden Leistungen von Bob Griese und Wide Receiver Nat Moore gewann Miami 1975 zwar zehn Saisonspiele, verpasste aber die Playoffs, da man den direkten Vergleich gegen die Baltimore Colts verloren hatte. Mit nur sechs Siegen und acht Niederlagen mussten die Dolphins im Jahr 1976 ihre erste negative Saisonbilanz unter Coach Shula und seit der Fusion von NFL und AFL verbuchen, was zu einigen Veränderungen innerhalb der Mannschaft führte. Shula bildete um den Linebacker A.J. Duhe und die Defensive Linemen", "section_level": 2}, {"title": "Die „Dan-Marino-Ära“ (1983–1999).", "content": "Ab 1983 prägte neben Head Coach Don Shula vor allem ein neuer Quarterback die Dolphins. Mit Dan Marino wurde in der ersten Runde des Drafts ein junger Spielmacher verpfichtet, der sich anschickte die Rekordbücher der NFL umzuschreiben. Nachdem er die Saison als Ersatzmann für den etatmäßigen Starter David Woodley begonnen hatte, durfte er bereits während des dritten Spiels bei den Los Angeles Raiders sein Debüt feiern und wurde schon kurz darauf als Starting-Quarterback eingesetzt. Aufgrund seiner guten Leistungen durfte er als erster Rookie-Quarterback als Starter im Pro Bowl, dem Saisonabschlussspiel der besten Spieler einer Saison, auflaufen. Ein weiteren Meilenstein setzte Wide Receiver Mark Duper, der als erster Dolphins-Spieler die Marke von 1.000 Receiving-Yards in einer Spielzeit übertraf. Trotz der guten regulären Saison mit zwölf Siegen und vier Niederlagen, scheiterte Miami im AFC Divisional Playoff Game im Orange Bowl Stadium mit 20:27 an den Seattle Seahawks. Bereits in seiner zweiten Saison produzierte Dan Marino die bis dato beeindruckendsten Pass-Statistiken der NFL-Historie. Als erster Quarterback passte er 1984 für mehr als 5.000 Yards in einer Spielzeit (5.084) und setzte neue Rekorde für Touchdown-Pässe (48) und komplette Pässe (362). Er führte die Dolphins mit einer 14-2-Bilanz als bestes Team der AFC in die Playoffs und wurde verdientermaßen zum wertvollsten Spieler (MVP) der Liga gewählt. Auch die „\"Marks Brothers\"“ genannten Wide Receiver Mark Clayton und Mark Duper spielten eine herausragende Saison und stellten neue Dolphins-Rekorde für gefangene Pässe und Receiving-Yards auf. In den Playoffs nahm Miami mit 31:10 gegen die Seattle Seahawks zuerst Revanche für die Niederlage aus der vergangenen Saison und setzte sich anschließend im AFC Championship Game mit 45:28 gegen die Pittsburgh Steelers durch,", "section_level": 2}, {"title": "Der Quarterback-Fluch (2000–2011).", "content": "Nach Bob Griese und Dan Marino einen dritten Franchise-Quarterback zu finden sollte sich für die Miami Dolphins in den kommenden Spielzeiten als unmögliche Mission erweisen. Sage und schreibe zwölf Spielmacher wurden in zwölf Jahren verschlissen. Mit Beginn des neuen Jahrtausends wurde Dave Wannstedt, zuvor Trainer bei den Chicago Bears, als neuer Head Coach vorgestellt. Er machte Ex-Jacksonville-Jaguars-Backup Jay Fiedler zum neuen Starting-Quarterback, obwohl der bisherige Ersatzmann Damon Huard als Favorit für die Marino-Nachfolge galt. Trotz geringer Erwartungen erreichten die Dolphins im Jahr 2000 mit 11-5 ihre beste Bilanz seit fast zehn Jahren und konnten sich den AFC-East-Titel sichern. In der Post-season gewann man gegen die Indianapolis Colts durch einen Touchdown von Runningback Lamar Smith in der Verlängerung mit 23:17. Mit dem 0:27 im AFC Divisional Playoff Game bei den Oakland Raiders folgte dann jedoch die erste Zu-Null-Niederlage in 38 Playoff-Partien. 2001 konnten die Dolphins zwar ihre Vorjahresbilanz wiederholen, belegten aber diesmal nur den zweiten Platz in der AFC East hinter dem späteren Super-Bowl-Gewinner, den New England Patriots. In den Wild Card Play-offs trafen sie auf Super-Bowl-Titelverteidiger Baltimore Ravens und unterlagen trotz Heimvorteil deutlich mit 3:20. Zur Saison 2002 wurde Ricky Williams von den New Orleans Saints verpflichtet und schlug in Südflorida ein wie eine Bombe. Erstmals seit Larry Csonka in den 1970er Jahren verfügten die Dolphins wieder über einen absoluten Top-Runningback. Bereits in seiner ersten Saison brach er so ziemlich alle Rushing-Rekorde des Teams", "section_level": 2}, {"title": "Die „Ryan-Tannehill-Ära“ (2012–2018).", "content": "Zum Beginn der Saison 2012 wollte Dolphins-Besitzer Ross nun endlich einen Superstar als neuen Franchise-Quarterback nach Miami lotsen. Damit war auch die Zeit von Chad Henne, der bereits für einen Großteil der Vorsaison von Matt Moore abgelöst worden war, abgelaufen. Im Rennen um Peyton Manning war man allerdings den Denver Broncos unterlegen und auch die vollmundig angekündigte Verpflichtung eines Star-Coaches scheiterte, da der Wunschtrainer Jeff Fisher lieber ein Angebot der St. Louis Rams akzeptierte. Stattdessen heuerten die Dolphins den langjährigen Offensive Coordinator der Green Bay Packers Joe Philbin als ihren zehnten Head Coach an und sicherten sich im Draft die Dienste des jungen Spielmachers Ryan Tannehill, in dem die Fans die Inkarnation von Dan Marino und damit den vermeintlichen Heilsbringer sahen. Der erste Erstrunden-Quarterback seit Marino 1983 bekam auch gleich den Starterjob zugesprochen, womit man zum ersten Mal in der Franchisegeschichte mit einem Rookie-Quarterback", "section_level": 2}, {"title": "Neuaufbau (2019–heute).", "content": "Nach vielen Jahren im Mittelmaß mit nur zwei Playoff-Teilnahmen in 17 Jahren entschied sich das Franchise für einen kompletten Umbruch, welcher mit der Verpflichtung von Brian Flores, zuvor Playcaller der Defensive bei den New England Patriots, als neuem Head Coach begann. Anschließend wurden zahlreiche teure Spieler und Leistungsträger abgegeben. So wechselten unter anderem der langjährige Quarterback Ryan Tannehill und Defensive End Cameron Wake zu den Tennessee Titans. Mit den Trades von Offensive Tackle Laremy Tunsil und Wide Receiver Kenny Stills zu den Houstons Texans sowie von Linebacker Kiko Alonso zu den New Orleans Saints und Safety Minkah Fitzpatrick zu den Pittsburgh", "section_level": 2}, {"title": "Teambesitzer.", "content": "Der 1990 verstorbene Gründer der Miami Dolphins, Joe Robbie, hielt zu Lebzeiten sämtliche Besitzrechte. Der 1937 geborene Geschäftsmann Wayne Huizenga hatte 1990 15 % der Dolphins gekauft, seit 1994 war er neuer Alleineigentümer. Insgesamt bezahlte er für seine Anteile 168 Millionen US-Dollar. Anfang 2008 verkaufte er 50", "section_level": 1}, {"title": "Cheerleader.", "content": "Die Cheerleader des Teams sind heute bekannt als Miami Dolphins Cheerleaders. Von der Gründung der Miami Dolphins 1966 bis zum Jahr 1977 bestand die Cheerleadergruppe der „Dolphin Dolls“ aus 125 Mädchen und Frauen im Alter von acht bis 18 Jahren. Diese Amateurgruppe wurde 1978 durch die „Dolphin Starbrites“ abgelöst, deren ca. 30 Mitglieder erstmals professionelle Cheerleader des Teams waren. Nach einem Wettbewerb zur Namensgebung der Cheerleadingformation wurde sie 1983 neu umbenannt in „Miami Dolphins Cheerleaders“. Neben der Teilnahme an Heimspielen der Miami Dolphins und diversen lokalen Auftritten in Miami-Dade County werden während des gesamten Jahres internationale Auftritte, Fotoshootings sowie Besuche bei U.S. Militäreinheiten in Übersee und verschiedenen Hilfsorganisationen absolviert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Miami Dolphins sind ein American-Football-Team der US-amerikanischen Profiliga National Football League (NFL) aus Miami, Florida. Sie sind nach den Delfinen benannt, die die Küstengewässer von Florida bewohnen. Die Teamfarben sind seit jeher Aqua und Orange, eine Farbkombination, die in der Welt des professionellen US-Sports einmalig ist. ", "tgt_summary": null, "id": 2117294} {"src_title": "Zeigegerät", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung (1989–1994).", "content": "Jacksonville bemühte sich lange um ein NFL-Franchise, was 1989 in der Gründung von \"Touchdown Jacksonville!\", einer Gruppe von Unternehmern, mündete. Gruppenmitglieder waren unter anderem der spätere Gouverneur von Florida, Jeb Bush, und der spätere Eigentümer Wayne Weaver. 1991 verkündete die NFL, die Liga um zwei Franchises erweitern zu wollen. Es wäre die erste Erweiterung seit dem Beitritt der Seattle Seahawks und der Tampa Bay Buccaneers zur Saison 1976. \"Touchdown Jacksonville!\" reichte daraufhin offiziell einen Antrag auf ein NFL-Team ein und Jacksonville wurde letztendlich als einer von fünf Kandidaten ausgewählt. Weitere Bewerber waren Charlotte, St. Louis, Baltimore und Memphis. Da die Metropolregion und der TV-Markt kleiner waren und es in der Nähe bereits NFL-Teams gab, wurde Jacksonville als Außenseiter gehandelt. Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit der Stadt Jacksonville zog \"Touchdown Jacksonville!\" im Juli 1991 die Bewerbung", "section_level": 2}, {"title": "Die Tom-Coughlin-Ära (1995–2002).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1995: Das erste Jahr.", "content": "Die Saison 1995 begann für die beiden neuen Klubs mit dem Expansion Draft. Als ersten Spieler drafteten die Jaguars Quarterback Steve Beuerlein, der jedoch seine Starting-Position an den ehemaligen Ersatzmann der Green Bay Packers, Mark Brunell, verlor. Mit Brunell, Offensive Lineman Tony Boselli, Runningback James Stewart und Wide Receiver Jimmy Smith befanden sich im Kader der Jaguars mehrere Spieler, die am Erfolg in den folgenden vier Saisons maßgeblichen Anteil hatten. Das erste Spiel der Regular Season, das sie mit 3:10 gegen die", "section_level": 3}, {"title": "1996: Die ersten Play-offs.", "content": "Die Saison 1996 verlief zweigeteilt: Nach einer mäßigen ersten Hälfte gewannen die Jaguars sechs der letzten sieben Spiele und schlossen so mit einer Bilanz von neun Siegen und sieben Niederlagen ab. Quarterback Mark Brunell warf über 4000 Yards, und die Wide Receiver Keenan McCardell und Jimmy Smith erzielten jeweils einen Raumgewinn von über 1000 Yards. Die Jaguars brauchten für einen Platz in den Play-offs einen Sieg im letzten Spiel gegen die Atlanta Falcons, den sie erreichten, nachdem Morten Andersen, einer der erfolgreichsten Kicker in der Geschichte der NFL, einen Field-Goal-Versuch von Atlanta aus einer Entfernung von 30 Yards vergab, durch den Atlanta kurz vor Schluss in Führung gegangen wäre. Die", "section_level": 3}, {"title": "1997–1999: Jahre des Erfolges.", "content": "Die Saison 1997 der Jaguars verlief mit einer Bilanz von elf Siegen bei fünf Niederlagen positiv. Da die Pittsburgh Steelers die gleiche Bilanz hatten, kam es zu einem Divisional Tie-Breaker. Da Pittsburgh innerhalb der AFC Central das bessere Siegverhältnis hatte, wurden die Jaguars Zweite der Division und bekamen deshalb zum zweiten Mal in Folge den Setzplatz 5 der AFC. Für die Jaguars endete die Post-Season bereits in den Wildcard Play-offs, als sie gegen die Denver Broncos mit 17:42 verloren. In der Saison 1998 gewannen die Jaguars ihren ersten Divisions-Titel, nachdem sie erneut elf Siege bei fünf Niederlagen erreichten. Sie wurden damit zum ersten Expansion Team, das in den ersten vier Saisons drei Mal die Play-offs erreichte. Im ersten Play-off-Spiel, was gleichzeitig das erste Heimspiel während der Play-offs darstellte, gewannen die Jaguars gegen die New England Patriots mit", "section_level": 3}, {"title": "2000–2002: Das Ende einer Ära.", "content": "In der folgenden Periode war die Geschichte der Jaguars geprägt durch sportlichen Misserfolg und Problemen mit dem Salary Cap, so lagen die Jaguars beispielsweise im Jahr 2000 mit 33 Millionen US-Dollar über dem angestrebten Salary Cap. In der Saison 2000 erlangten die Jaguars nur 7 Siege bei 9 Niederlagen, die Saison 2001 und 2002 beendeten sie mit einer Bilanz von 6 Siegen und 10 Niederlagen. Nach der Saison 2002 wurde Head Coach Tom Coughlin nach acht Saisons entlassen, in denen er die Jaguars zu 68 Siegen, 60 Niederlagen und 4 Play-off-Teilnahmen geführt hatte. Nach der Umstrukturierung der NFL im Jahr 2002 und der damit verbundenen Aufteilung der Franchises in acht Divisions kamen die Jaguars mit den Indianapolis Colts, den Tennessee Titans und dem 2002er-Expansion-Team, den Houston Texans, in der Southern Division der AFC unter.", "section_level": 3}, {"title": "Die Jack-Del-Rio-Ära (2003–2011).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "2003–2004: Wiederaufbau.", "content": "In der Saison 2003 verpflichteten die Jaguars Jack Del Rio als neuen Head Coach. Del Rio, der in den 1980er und 1990er Jahren als Linebacker spielte, legte großen Wert auf die Defense. Die Jaguars wählten Quarterback Byron Leftwich mit dem siebten Pick im NFL Draft, in den die Fans große Hoffnung setzten. In der zweiten Halbzeit des dritten Spiels dieser Saison wurde Leftwich für Brunell eingewechselt. Es war das letzte Mal, dass Brunell für die Jaguars spielte. Brunell erzielte 25.000 Yards für die Jaguars und wurde drei Mal in den Pro Bowl berufen. Dennoch wurden", "section_level": 3}, {"title": "2005–2007: Zurück in die Play-offs.", "content": "2005 hofften die Jaguars, um den Divisions-Sieg zu spielen. Die Jaguars konnten in der Regular Season zwar 12 Siege erringen, da der Division-Konkurrent aus Indianapolis mehr Siege verzeichnete, wurde die Mannschaft aus Jacksonville jedoch nur Zweiter der AFC South, konnte sich aber für die Play-offs qualifizieren. Dort verloren die Jaguars jedoch bereits im ersten Spiel gegen die New England Patriots und schieden somit aus. Durch den Erfolg in der vorangegangenen Saison waren die Jaguars zuversichtlich, in der", "section_level": 3}, {"title": "2008–2011: Die letzten Jahre unter Jack del Rio.", "content": "Die Saison 2008 begann mit der Verpflichtung des Wide Receivers Jerry Porter und der Rookie-Defensive-Ends Quentin Groves und Derrick Harvey. Journalisten wie etwa ESPN-Reporter Kevin Seifert trauten den Jaguars eine Super-Bowl-Teilnahme zu. Die Jaguars konnten diese Erwartungen allerdings nicht erfüllen und beendeten die Saison mit fünf Siegen und elf Niederlagen. Große Probleme bereitete in der Saison eine Reihe von Ausfällen von Spielern der Offensive Line. So verletzten sich die Guards Vince Manuwai und Maurice Williams bereits im ersten Viertel des Saisoneröffnungsspiels, und Tackle Richard Collier musste seine Karriere beenden, nachdem er im September 2008 angegriffen und 14 mal angeschossen wurde. Center Brad Meester fehlte die ersten zwei Monate der Saison, und Guard Chris Naeole verletzte sich bereits im Training. 2008 verließ Fred Taylor die Jaguars nach elf Jahren und über 10.000 erlaufenen Yards in Richtung Boston. Die Jaguars verpflichteten 2009 mit Gene Smith ihren ersten General Manager in der Franchisegeschichte. Dieser wählte im NFL Draft 2009 mit Eugene Monroe, Terrance Knighton, Derek Cox, Eben Britton und Mike Thomas", "section_level": 3}, {"title": "Jahre der Veränderungen (2011–2012).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "2011–2012: Trainer- und Eigentümerwechsel.", "content": "Nach der Entlassung von Del Rio wurde Defensive Coordinator Mel Tucker zum Interimstrainer ernannt. Zusätzlich wurde die Vertragsverlängerung mit General Manager Gene Smith um drei Jahre bekannt gegeben. Kurz darauf verkündete Weaver, dass er die Franchise an den Unternehmer Shahid Khan verkauft habe. Zusätzlich wurde mit Mark Lamping der erste Teampräsident", "section_level": 3}, {"title": "NFL International Series.", "content": "Am 21. August 2012 verkündeten die Jaguars, dass sie zwischen 2013 und 2016 jährlich ein Heimspiel als Teil der NFL International Series im Londoner Wembley-Stadion austragen würden. Das erste Spiel fand am 27. Oktober 2013 gegen die San Francisco 49ers statt.", "section_level": 3}, {"title": "Die Gus-Bradley-Ära (2013–2016).", "content": "Am 8. Januar 2013 wurde der ehemalige Spielerbeauftragte der Atlanta Falcons, David Caldwell, als zweiter General Manager in der Geschichte der Jaguars eingestellt. Seine erste Aufgabe war es, einen neuen Head Coach zu finden. Neun Tage später wurde der ehemalige Defensive Coordinator der Seattle Seahawks, Gus Bradley, als neuer Head Coach der Jaguars vorgestellt. Nachdem die Jaguars die ersten acht Spiele verloren, gewannen sie im November das erste Spiel unter Bradley. Während die Jaguars die Saison mit vier Siegen bei zwölf Niederlagen beendeten, tauschten sie Blaine Gabbert zu den San Francisco 49ers und erhielten im Gegenzug einen Sechstrunden-Pick für den NFL Draft 2014. Maurice Jones-Drew verließ die Jaguars nach sieben Jahren in Richtung Oakland. In der ersten Runde des NFL Draft 2014 wählten die Jaguars Quarterback Blake Bortles", "section_level": 2}, {"title": "Zurück in die Play-offs.", "content": "Als Interims-Head-Coach wurde Doug Marrone bestimmt, der eines der restlichen beiden Spiele siegreich beendete. Nach der Saison wurde er zum Head Coach der Jaguars ernannt. 2017 konnten die Jaguars zehn Spiele gewinnen bei sechs Niederlagen, womit sie die AFC South für sich entschieden. In ihrem ersten Play-off-Spiel in Jacksonville seit 2000 gewannen sie gegen die Buffalo Bills. In der Divisional Round besiegten die Jaguars dank des starken Rookie-Runningbacks Leonard Fournette die Pittsburgh Steelers mit 45:42. Dadurch zogen sie ins AFC Championship Game ein, wo sie auf die New England Patriots stießen. Die Jaguars konnten lange Zeit dominieren und waren zu Beginn des vierten Viertels mit 20:10 in Führung. Die Jaguars konnten die Führung jedoch nicht halten und verloren letztlich mit 20:24. 2018 konnte die Defense der Jaguars zwar deutlich weniger Sacks und", "section_level": 2}, {"title": "Stadion und Zuschauer.", "content": "Bei der Gründung der Jaguars spielten sie im neugebauten Jacksonville Municipal Stadium. Nachdem Alltel 1997 die Namensrechte für zehn Jahre erworben hatte, wurde die Umbenennung in \"Alltel Stadium\" bekanntgegeben. Nach Ablauf der Namensrechte wurde das Stadion zur Saison 2007 in Jacksonville Municipal Stadium zurück benannt. Am 26. Juli 2010 wurde bekannt gegeben, dass EverBank sich die Namensrechte für fünf Jahre gesichert hat. Nach der Übernahme von EverBank durch TIAA trägt das Stadion seit 2018 die Bezeichnung \"TIAA Bank Field\".", "section_level": 1}, {"title": "Logo.", "content": "Als erstes Logo der Jacksonville Jaguars wurde ein goldener springender Jaguar präsentiert. Ford Motor Company, damalige Muttergesellschaft von Jaguar Cars, glaubte jedoch, dass das Logo dem des Automobilherstellers zu ähnlich sei und strengten eine Klage gegen das Franchise an. Beide Parteien einigten sich außergerichtlich darauf, dass die Jaguars ein neues Logo entwickeln würden und Jaguar Cars Fahrzeugpartner werde. Das neue Logo zeigte den Kopf eines fauchenden Jaguars mit bläulich-grüner Zunge. Während des ersten Spieles der Jaguars wurden an die Fans Lutscher ausgeteilt, welche die Zunge bläulich-grün färbten. 2009 verkündete Weaver,", "section_level": 1}, {"title": "Uniform.", "content": "In den meisten Saisons nutzen die Jaguars bei Heimspielen einen Vorteil, den die Mehrheit der Teams nutzen, die in den Subtropen spielen: Sie tragen bei Heimspielen weiße Trikots in der ersten Saisonhälfte, sodass die Gegner gezwungen werden, dunkle Uniformen zu tragen, was bei den warmen Herbsttemperaturen in Jacksonville einen Vorteil bringt. Die einzigen Ausnahmen waren die Saison 2004 und die Saisons 2009 bis einschließlich 2011, als sich die Jaguars dazu entschieden, blaugrüne Heimuniformen zu tragen. Da Preseason-Spiele abends stattfinden, spielen die Jaguars bei diesen Heimspielen normalerweise in blaugrüner Uniform, da die Trikotfarbe abends kaum noch Einfluss auf das Temperaturempfinden hat.", "section_level": 1}, {"title": "1994.", "content": "Am Tag, nachdem die NFL an Jacksonville ein Expansion Team vergab, präsentierte Wayne Weaver auf dem NFL-Franchise-Besitzertreffen die erste Uniform der Jaguars, welche einen", "section_level": 2}, {"title": "1995–2001.", "content": "Nach dem Wechsel des Logos wurden neu gestaltete Uniformen vorgestellt. Die Jaguars entschieden sich für schwarze Helme, weiße Hosen mit aquamarinen, schwarzen und goldenen Streifen sowie goldene Zahlen, welche schwarz umrandet", "section_level": 2}, {"title": "2002–2008.", "content": "Im Jahr 2002 führten die Jaguars neue schwarze Alternativtrikots und zusätzlich eine schwarze Alternativhose ein, welche zu allen drei Trikots getragen wurde. Die Hosen hatten auf jeder Seite zwei blaugrüne Längsstreifen. Die Jaguars entschieden 2004, mehr schwarze Farbe auf ihren Trikots zu verwenden. Zuvor hatten die weißen Auswärtstrikots eine grünblaue Schrift, welche in schwarz und gold", "section_level": 2}, {"title": "2009–2011.", "content": "Für die Saison 2009 wechselten die Jaguars das Design der Uniform. Besitzer Wayne Weaver wollte „aufräumen“, da er der Meinung war, es gäbe zu viele verschiedene Designs. Die neuen Uniformen wurden auf einer Pressekonferenz am 22. April 2009 vorgestellt. Dort wurde bekannt gegeben, künftig alle Heimspiele im blaugrünen Trikot und weißer Hose zu spielen. Die weißen Trikots wurden zusammen mit einer schwarzen Hose bei Auswärtsspielen getragen. Zusätzlich wurde der Jaguar von den Trikots entfernt und die Schriftart erneut geändert.", "section_level": 2}, {"title": "2012.", "content": "Vor Beginn der Saison 2012 gab der neue Besitzer der Jaguars, Shahid Khan, bekannt, er wolle schwarze Trikots einführen,", "section_level": 2}, {"title": "2013–2017.", "content": "Am 23. April 2013 stellten die Jaguars die von Nike neu designten Uniformen vor. Das Heimtrikot ist schwarz mit weißen Ziffern in blaugrün und gold umrissen. Das Auswärtstrikot ist weiß mit blaugrüner Schrift in Schwarz und Gold umrissen. Es war das erste Mal seit 2003, dass das Team blaugrüne Nummern auf ihrem Auswärtstrikots verwendete. Die alternativen Trikots sind blaugrün mit schwarzer Schrift, welche mit weiß und gold umrandet sind. Es ist das erste Mal, dass die Jaguars eine schwarze Schrift verwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2018.", "content": "Am 19. April 2018 stellten die Jaguars ihre neuen Uniformen vor. Der Helm war nun schwarz gehalten, mit dem primären Logo auf beiden Seiten. Als primäres Trikot wurde ein schwarzes Trikot mit blaugrünen Kragen und Ärmelenden, für das Alternativtrikot wurden beide Farben miteinander getauscht. Das", "section_level": 2}, {"title": "Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pride of the Jaguars.", "content": "Der \"Pride of the Jaguars\" (deutsch: \"Stolz der Jaguars\") ist eine spezielle Ehrung, mit der die Spieler, Trainer und Offiziellen der Jacksonville Jaguars gewürdigt werden, die sich um die Mannschaft besonders verdient gemacht haben. Der Name wurde im Juli 2006 durch eine öffentliche Wahl getroffen, wobei \"Pride of the Jaguars\" mit 36 Prozent die meisten Stimmen bekam. Der \"Pride of the Jaguars\" wurde am 8.", "section_level": 2}, {"title": "Individuelle Auszeichnungen.", "content": "Auch wenn die Nummer 71 nicht offiziell gesperrt ist, die bis zu seinem Rücktritt 2002 vom Offensive Tackle Tony", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Finanzen.", "content": "In der Saison 2018 konnte das Franchise nach Schätzungen von Forbes im September 2018 Einnahmen von rund 391 Millionen US-Dollar verzeichnen, davon 59 Millionen US-Dollar durch Eintrittsgelder. In der Saison 2017 erwirtschafteten sie 255 Millionen durch Fernsehverträge. Der operative Gewinn vor Steuern liegt 2018 schätzungsweise bei 63 Millionen US-Dollar. Auf die Gehaltskosten der Spieler entfallen jährliche Ausgaben von 226 Millionen Dollar. Der durchschnittliche Ticketpreis für ein Spiel im TIAA Bank Field liegt bei", "section_level": 2}, {"title": "Sponsoring.", "content": "Die Jacksonville Jaguars haben fünf Hauptsponsoren: Publix, Baptist Health, Anheuser-Busch, TIAA Bank, und Verizon. TIAA Bank betreibt dabei Name-Sponsoring, indem TIAA Bank die Namensrechte am Stadion erwarb. Publix, Baptist Healt, Verizon und Anheuser-Busch sponsern die Jaguars durch Exklusivverträge. Im Stadion", "section_level": 2}, {"title": "Fans und Außenwahrnehmung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Cheerleading.", "content": "Die Cheerleader der Jacksonville Jaguars sind die \"Jacksonville Roar\". Die Roars treten bei jedem Spiel der Jaguars auf und präsentieren sich während der Off-Season auf verschiedenen Veranstaltungen. Ein Jahr, nachdem Jacksonville den Zuschlag für ein neues NFL-Franchise bekam, verkündeten die Jaguars den Aufbau einer Cheerleadermannschaft. Delores Weaver, Ehefrau des ersten Besitzers der Jaguars Wayne Weaver, hatte dabei ein spezielles Interesse an den Cheerleadern. Sie engagierte sich bei der Auswahl", "section_level": 2}, {"title": "Maskottchen.", "content": "\"Jaxson de Ville\" ist das Maskottchen der Jacksonville Jaguars. Der Name \"Jaxson\" kommt von der umgangssprachlichen Bezeichnung für Jacksonville, „Jax“. Er ist ein anthropomorpher, gelber Jaguar mit blauen Flecken. Er trägt eine Sonnenbrille, ein Jaguars-Trikot, eine lange Hose und dunkle Sneakers. Auf der Rückseite des Trikots steht der Name „Jaxson“ über seiner Rückennummer, „00“, während auf der Vorderseite ein Pfotenabdruck abgebildet ist. Es werden aber auch situationsangepasste Kleidungen getragen, beispielsweise eine Militäruniform, wenn er mit einem Militär-Jeep auf das Feld gebracht wird. \"Jaxson\" betritt das Stadion auf verschiedene Arten, etwa indem er an einem Seil der Anzeigentafel herunterklettert. In den letzten Jahren wurden \"Jaxsons\" Methoden, das Stadion zu betreten, immer riskanter, so machte er einen Bungee Jump oder verwendete eine Seilrutsche, welche von einem Flutlichtmast des Stadions ausging. Am 16. Dezember 2009 blieb er während einer solchen Aktion mit nur einem Bein an einer Seilrutsche hängen und konnte erst nach drei", "section_level": 2}, {"title": "Öffentlichkeitsarbeit.", "content": "Die \"Jacksonville Jaguars Foundation\" wurde im Jahr 1994 eingeführt. Seitdem gab die Stiftung über 20 Millionen US-Dollar für Projekte im Großraum Jacksonville aus. Die Stiftung unterstützt viele Initiativen, wie Anti-Tabak-Programme,", "section_level": 2}, {"title": "Rivalitäten.", "content": "Die Jacksonville Jaguars haben drei Hauptrivalen: die drei Divisions-Konkurrenten Tennessee Titans, Indianapolis Colts und Houston Texans. Die geographischen Rivalen sind die im selben Bundesstaat ansässigen Miami Dolphins", "section_level": 2}, {"title": "Fans.", "content": "Eine Studie der Emory University aus dem Jahr 2013, welche die Loyalität der Fans aller NFL-Franchises bewertete, platzierte die Fans der Jaguars auf", "section_level": 2}, {"title": "Radio- und Fernsehübertragungen.", "content": "Es gibt 17 Radio- und 14 Fernsehsender, die Spiele der Jaguars übertragen. Der wichtigste Fernsehsender ist dabei WJXT, der alle Preseason-Spiele und Regular-Season-Spiele,", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Jacksonville Jaguars sind ein American-Football-Team der National Football League (NFL) und spielen dort in der \"Southern Division\" der American Football Conference (AFC). Das Team ist in Jacksonville, Florida, beheimatet, und wurde 1995 gemeinsam mit den Carolina Panthers als Expansion Team in die NFL aufgenommen. Gemeinsam mit den Detroit Lions, den Cleveland Browns und den Houston Texans sind sie eines von vier NFL-Teams, die noch nie an einem Super Bowl teilnahmen. ", "tgt_summary": null, "id": 142520} {"src_title": "Pankreas-Amylase", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Auf Grund ihrer sprachlichen und hierdurch teilweise kulturellen Ähnlichkeit mit den östlichen Gruppen der Apachen sowie ihrer militärisch-politischen Allianz mit den zahlreicheren und mächtigen Kiowa wurden und werden sie oftmals als \"Kiowa Apache\" oder \"Plains Apache\" (im Deutschen fälschlicherweise: \"Prärie-Apachen\") bezeichnet. Heute wird von ihnen sowie in der Fachliteratur vermehrt jedoch ihre Eigenbezeichnung als Naishan oder Naishan Dené gebraucht. Dieser Name sowie weitere Varianten als Na-di'isha-de'na oder Na'isha (\"Those Who Carry or Transport Things About\" – „Jene, die \"Raub(?)\"Güter transportieren“ oder \"Stealers\" – „Räuber, Diebe“) bezog sich höchstwahrscheinlich auf ihre räuberische und kriegerische Tradition; die Kiowa bezeichneten sie daher einfach als Semat (\"Stealers\" – „Räuber, Diebe“). Bei größeren Stammeszusammenkünften (wie dem Sonnentanz), waren die Kiowa Apache ein fest integrierter Teil des Tipi-Rings der Kiowa, daher bezeichneten vermutlich diese sie auch als Taugui (\"Sitting (at the) Outside\" – „Jene, die Außerhalb sitzen“). Zudem bezeichneten sie sich als Káłt'inde, Khat-tleen-deh oder γát dìndé (\"Cedar People\" – „Zedern\"holz\"-Volk“), die sprachlich verwandten aber feindlichen Mescalero übernahmen dies als Keeditłénde. Wie andere Plains-Stämme auch, nannten die Cheyenne sie Mûtsíănă-täníuals („Whetstone People“ – „Wetzstein-Volk“), die Kiowa K'á-pätop (\"Knife Whetters\" – „Messer-Wetzer“) und die Arapaho Tha'kahine'na (\"(People) whetting a knife (men)\" – „Messer-wetzende(s) Volk/Leute“), alle diese Bezeichnungen leiten sich von Bek'áhe oder Bay-ca-yeh (\"Whetstone People\" – „Wetzstein-Volk“), einem weiteren Eigennamen der Kiowa Apache, ab. Die sprachlich verwandten feindlichen Diné (Navajo) bezeichneten sie als Halgai hóteeljí chíshí (abgel. von \"halgai\" – „Plains (Ebenen), flach“, \"hóteel\" – „weites Gebiet“, daher \"Halgai Hóteel\" – „Great Plains“ sowie \"Chíshí\" – „Chiricahua“, sowie generell für alle Südlichen Apache); die ebenfalls feindlichen Pawnee hingegen als Tsaka-Taka (\"face-white\" – „Weißgesichter“), daher nannten die weißen Entdecker sie \"Gattacka\" oder auch \"Katacka\".", "section_level": 1}, {"title": "Wohngebiet.", "content": "Im frühen 18. Jahrhundert lebten sie im Gebiet der Black Hills und am oberen Yellowstone River. Gegen 1790 hatten beide – Kiowa und Kiowa Apache – mit den militärisch mächtigen Comanche einen dauerhaften Frieden geschlossen und begannen ab da langsam nach Süden auf die High Plains und Südlichen Plains vorzudringen. Die Kiowa Apache (Plains Apache) sowie die Kiowa, streiften jedoch meist nördlich der Comanche, zwischen dem Canadian River und Red River im Süden bis zum Arkansas River im Norden, meist im heutigen Texas Panhandle und Oklahoma Panhandle; später zogen manche Bands der Kiowa auf den Llano Estacado sowie südwärts bis zum Brazos River in Texas. Fortan kontrollierten diese drei Stämme zusammen ein riesiges Stammesgebiet auf den Südlichen Plains, das den Osten des heutigen Colorado, den Westen von Kansas, große Teile Oklahomas, Nordosten von New Mexico und Nord-, West- sowie Zentral-Texas umfasste. Das Gebiet wurde auf Grund seiner fast nahtlosen Kontrolle durch den bevölkerungsstärksten und mächtigsten Stamm in dieser Allianz – den Comanche – daher von Spaniern und Mexikanern sowie später Amerikanern meist einfach als Comancheria bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Sozio-Politische Organisation.", "content": "Der Kern der Kiowa Apache-Gesellschaft war die matrilokale (der Mann zieht zur Familie der Frau, und ist deren Verwandtschaft verbunden) und matrilineare (die Herkunft wird von der Linie der Mutter hergeleitet) Großfamilie oder kustcrae. Zur Organisation von Jagden – insbesondere der BisonJagd – (und der Verarbeitung des Fleisches sowie der Häute) sowie zum Sammeln, bildeten mehrere Großfamilien eine Lokalgruppe (engl. „local group“) oder gonka. Für Raub- und Kriegszüge schlossen sich wiederum mehrere Lokalgruppen zu Bands (Gruppen) zusammen. Vor der Reservationszeit gab es mindestens vier Bands, unterteilt in mehr als 12 Lokalgruppen, die zusammen benachbarte Stämme und Siedlungen bekriegten. Denn im Gegensatz zu den benachbarten Lipan Apache oder Mescalero Apache, die nie eine politische Organisation über die Band (manchmal sogar nur die Lokalgruppe) hinaus entwickelten, verstanden sich die Kiowa Apache (Plains Apache) sehr wohl als eine Stammeseinheit, und so kam es oft zu gemeinsamen Unternehmungen aller vier Bands. Zudem galten sie bei benachbarten Stämmen während des Sonnentanzes und bei Stammeszusammenkünften als eine Band der Kiowa.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ihre Mythen und mündlichen Überlieferungen sprechen von einer Heimat im Norden, wahrscheinlich der östlichen Kette der Rocky Mountains, wo sie als unabhängiger Stamm mit einer nördlichen und einer südlichen Abteilung lebten. Heutige Wissenschaftler vermuten, dass sich die Apachen irgendwann auf ihrer Wanderung nach Süden teilten. Eine Gruppe zog auf der Westseite der Rocky Mountains in den Südwesten der USA, während eine zweite kleinere Gruppe östlich der Berge nach Süden wanderte. Es ist wahrscheinlich, dass sich die Kiowa-Apache allein zu schwach fühlten, und so den Schutz der mächtigeren Kiowa suchten. Sie waren praktisch ein Teil des Stammes der Kiowa, hatten dieselbe Lebensweise, Kultur und Religion und unterschieden sich nur in der Sprache. Einige alte Apachen-Männer lernten gewöhnlich etwas Kiowa zu sprechen, doch das normale Verständigungsmittel zwischen den beiden Stämmen war die Zeichensprache. Da die Kiowa-Apachen, kulturell sowie politisch zu den Kiowa zählten, sprachlich jedoch zu den Apachen, konnten sich die Kiowa später gegenüber der Feindschaft zwischen den Comanche und den Apachen eine Neutralität bewahren. Sie traten sogar manchmal mit tatkräftiger Unterstützung der Kiowa-Apachen als Vermittler zwischen Jicarilla, Mescalero, Lipan sowie den Comanche auf. Im Jahr 1681 oder 1682 traf sie Robert Cavelier de La Salle im heutigen Illinois am Peoria Lake, nannte sie \"Gattacka\" und berichtete, sie hätten Pferde von den Spaniern bekommen, die sie nun an die Pawnees verkauften. Offenbar pendelten die Kiowa und mit ihnen die Kiowa-Apachen zwischen dem Platte River und dem östlichen New Mexico, um einen lukrativen Handel mit spanischen Pferden zu treiben und kamen sogar gelegentlich bis zum französischen Handelsposten am Peoria Lake. 1805 trafen Lewis und Clark auf sie bei den Kiowas in den Black Hills im nordöstlichen Wyoming, wo etwa 300 von ihnen in 25 Tipis lebten. Die Absarokee waren mit ihnen verbündet, während die Cheyenne, Arapaho und Sioux zu ihren Feinden zählten. Ende des 18. Jahrhunderts schlossen die Kiowa durch Vermittlung der Kiowa-Apache mit den Mescalero-Apache einen dauerhaften Frieden, dies ermöglichte den beiden Gruppen einen einfacheren Zugang zu den Tewa Pueblo, um dort Tauschhandel treiben zu können. Etwa um 1790 schlossen sie mit den Comanche, 1834 mit den Osage und etwa um 1840 mit den Cheyenne und Arapaho Frieden auf Dauer. 1837 unterzeichneten sie ihren ersten Vertrag unter dem Namen \"Katacka\" mit den Vereinigten Staaten in Fort Gibson. Sie folgten dabei den Kiowa, mit denen sie seit ihrem Zusammenschluss eine gemeinsame Geschichte teilten. 1853 wurden sie als kriegerische Gruppe (englisch \"Band\") bezeichnet, die am Canadian River lebte und die Comanche bei gemeinsamen Überfällen begleiteten. Auf ihren eigenen Wunsch hin wurden die Kiowa-Apachen im Vertrag von Little Arkansas den Cheyenne und Arapaho angeschlossen, weil die Kiowa den Weißen gegenüber zu feindlich eingestellt waren. Doch schon im Vertrag von Medicine Lodge kam es zwei Jahre später zur Wiedervereinigung mit den Kiowa. Unter der Führung ihres Oberhäuptlings Essa-queta, auch Pacer oder Peso genannt, verhielt sich die Mehrheit der Kiowa-Apachen friedlich. Im Oktober 1872 gehörten Essa-queta (Pacer) und zwei weitere Häuptlinge des Stammes, Daha und Grey Eagle, zu einer Delegation, die nach Washington reiste. Als Ergebnis dieser Friedensmission wurde 1874 von A. J. Standing, einem Quäker-Missionar, eine Schule in ihrem Reservat errichtet. Obwohl sich einige Stammesmitglieder in diesem Sommer an Quanah Parkers Kriegszug nach Adobe Walls beteiligten, blieb die Mehrheit der Kiowa-Apachen ruhig während des Red River Wars. Nach Pacers Tod im Jahre 1875 siedelte der Stamm auf einem Stück Land zwischen Fort Cobb und Fort Sill im Indianer-Territorium und gewöhnte sich schnell an ein sesshaftes Leben als Farmer. Nach der Öffnung der Reservate in Oklahoma wurde die Stadt Apache im Caddo County der Mittelpunkt des Stammes.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise und Religion.", "content": "Außer durch die andere Sprache waren die Kiowa-Apachen nicht von den Kiowa zu unterscheiden. Sie gehörten wie die Kiowa zu den typischen nomadischen Stämmen. Nachdem sie Pferde von den Spaniern bekommen hatten, jagten sie Büffel vom Pferderücken aus; sie betrieben keinen Ackerbau und wohnten in großen Ledertipis aus drei Stangen. Sie hatten Militärgesellschaften (engl. \"soldier societies\"), bei denen die Mitglieder einen Rang nach ihren besonderen Leistungen im Krieg einnahmen – das beinhaltete nicht das Töten eines Feindes, sondern nur das Berühren seines Körpers im Kampf (engl. Coup). Sie glaubten wie die Kiowa, dass ihnen Träume und Visionen übernatürliche Kräfte im Krieg, bei der Jagd und beim Heilen von Krankheiten verliehen. Man glaubte an zehn Medizin-Bündel, die den Stamm beschützen und zum Mittelpunkt des Kiowa-Sonnentanzes wurden und an den Übergang des Geistes in eine andere Welt. Weil der Tod Angst einflößte, wurden die Namen von Gestorbenen nicht mehr ausgesprochen, sondern umschrieben. Die Integration der Kiowa-Apache war problemlos, die Zahl der anpassungsfähigen Gruppen war gering. Das Verwandtschaftssystem bildete die Basis der sozialen Struktur, denn in den weitverzweigten Grossfamilien war jeder mit jedem verwandt. Oft hatte ein Mann mehr als eine Frau und lebte gewöhnlich bei den Verwandten einer der Frauen (matrilokal). Sie hatten wie die Kiowa ein Heraldik-System, gemalte Motive, die auf den Tipis und heiligen Schilden aufgebracht wurden und persönliches Eigentum waren. Ökonomisch waren die Familien-Gruppen unabhängig, doch bei der Büffeljagd war die Zusammenarbeit mehrerer Gruppen erforderlich. Das hatte zur Folge, dass mehrere Familien sich zu Gruppen (engl. \"bands\") zusammenschlossen, so auch bei den Tanz-Gesellschaften (engl. \"dancing societies\"), von denen es vier gab: \"Kasowe\" für Kinder, \"Manatide\" für Erwachsene, \"Klintidie\" für ältere Männer und \"Izuwe\" für ältere Frauen. Diese Ursachen sorgten zweifellos viele Generationen hindurch für die Erhaltung ihrer Identität, während einer Zeit, in der sie von zahlenmäßig weit überlegenen, oft feindlichen, Stämmen umgeben waren. Ihre symbiotische Beziehung zu den Kiowas über eine so lange Periode ist höchst ungewöhnlich in der Kulturgeschichte. Obwohl die beiden Stämme zusammen lebten, kam es nur zu ganz wenigen Heiraten zwischen ihnen.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Situation.", "content": "Heute sind die Nachfahren der Kiowa Apache als Apache Tribe of Oklahoma ein auf Bundesebene anerkannter Stamm (\"federally recognized tribe\"), dem auch einige Nachfahren der Shá i'a Nde Band der Lipan Apache angehören. Sie hatten sich ihnen 1874 auf der Flucht vor der US-Armee angeschlossen. Rund 300 Angehörige wurden 1884 gezwungen, zusammen mit den Kiowa Apache zur Washita Agency umzusiedeln. 1913 zogen jedoch die meisten Lipan Apache auf die Mescalero Apache Reservation in New Mexico, um sich den dort bereits lebenden Lipan Apache sowie den verwandten Mescalero und Chiricahua Apache anzuschließen. Eine Minderheit blieb bei den Kiowa Apache und ist seither Teil des Stammes. Das Verwaltungs- und Stammeszentrum befindet sich in Anadarko im Caddo County, Oklahoma. Das heutige Reservatsgebiet umfasst Teile der Countys Caddo, Comanche, Cotton, Grady, Jefferson, Kiowa und Stephens in Oklahoma. Stammesmitglieder benötigen ein 1/8 \"blood quantum\", also eine Mindestzahl an Kiowa-Apache-Vorfahren mit entsprechendem Blutanteil, um Aufnahme in den Stamm zu finden. Zählten sie im Jahr 2000 noch 1.802 Stammesmitglieder, gab es 2011 bereits 2.263 Kiowa Apache.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kiowa-Apachen, vermehrt heute als Plains Apache bezeichnet, sind eine Stammesgruppe, die zwar sprachlich zu den Apachen im Südwesten der Vereinigten Staaten und (vormals) im Norden von Mexiko zählen, kulturell sowie politisch jedoch zu den Kiowa zu rechnen sind. Mit ihren jahrelangen Verbündeten – den Kiowa und Comanche – dominierten sie ab Anfang des 18. Jahrhunderts das Oklahoma- und das Texas-Panhandle sowie angrenzende Gebiete der High Plains. ", "tgt_summary": null, "id": 435448} {"src_title": "NetIQ eDirectory", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bezeichnungen der Getriebeglieder.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Koppel.", "content": "\"„Mit dem Gestell nicht direkt verbundene Getriebeglieder heißen grundsätzlich Koppel.“\"", "section_level": 2}, {"title": "Am Gestell angeschlossene Getriebeglieder.", "content": "\"„Am Gestell angeschlossene Getriebeglieder werden entsprechend ihrer Beweglichkeit gegenüber dem Gestell bezeichnet“\": Es existieren die folgenden Bezeichnzungen:", "section_level": 2}, {"title": "Kurbel.", "content": "Die Kurbel ist ein am Gestell und an der Koppel drehbar angeschlossenes Getriebeglied. Sie läuft am Gestell um.", "section_level": 3}, {"title": "Schwinge.", "content": "Die Schwinge ist ein am Gestell und an der Koppel drehbar angeschlossenes Getriebeglied, das am Gestell lediglich schwingt, aber keinen vollen Umlauf vollzieht.
Bei der Automobil-Pendel- oder Schwingachse und der Motorrad-Hinteradschwinge wird der Begriff Schwinge auch verwendet, ohne dass diese Schwinge Teil eines Koppelgetriebes ist. Der Radträger (Achsschenkel) ist jeweils fest am schwingenden Ende des Schwingarms befestigt.", "section_level": 3}, {"title": "Schleife.", "content": "Die Schleife ist ein am Gestell drehbar und an der Koppel schiebbar angeschlossenes Getriebeglied. Am Gestell kann sie umlaufen (Kurbelschleife) oder nur schwingen.", "section_level": 3}, {"title": "Schieber.", "content": "Der Schieber ist ein im Gestell schiebbar gelagertes Getriebeglied. Nachbarglieder sind an ihm über ein Drehgelenk angeschlossen.", "section_level": 3}, {"title": "Kreuzschieber.", "content": "Der Kreuzschieber ist ein am Gestell und an der Koppel schiebbar angeschlossenes Getriebeglied. Am Gestell ist er nur schiebbar.", "section_level": 3}, {"title": "Ebene, sphärische und räumliche Koppelgetriebe.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ebene und sphärische Koppelgetriebe.", "content": "Die Achsen sphärischer Getriebe treffen sich in einem Punkt. Ein Beispiel für sphärische Getriebe ist die Kombination aus zwei auf dem Gestell drehbar gelagerten Wellen und einem sie verbindenden Kardangelenk (siehe nebenstehende Abbildung). Die Achsen der Wellen und der beiden Drehgelenke des Kardangelenks kreuzen sich im Punkt (dem das Kardangelenk auch seinen Namen \"Kreuzgelenk\" verdankt). Die ebenen Getriebe sind ein Sonderfall sphärischer Getriebe, bei dem die Achsen der Lager parallel zueinander liegen. Bezüglich der auftretenden Kräfte, der Steifheit der Getriebeglieder und anderer physikalischer Faktoren sind Konstruktion und Dimensionierung sphärischer Getriebe aufwändiger.", "section_level": 2}, {"title": "Räumliche Koppelgetriebe.", "content": "Bei räumlichen Koppelgetrieben (\"Raumgetrieben)\" liegen die Drehachsen der Gelenke beliebig im Raum. Neben einfachen Dreh- und Schubgelenken (f=1) kommen auch Gelenke mit f>1 vor (f=2: Drehschub- und f=3: Kugelgelenke). Die theoretische und praktische Beherrschung von räumlichen Koppelgetrieben ist sehr viel aufwändiger als die der ebenen und sphärischen Getriebe. Die folgenden Darstellungen beziehen sich mit Ausnahme eines kurzen Abschnitts im nächsten Kapitel ausschließlich auf ebene Koppelgetriebe. Wichtiges Anwendungsfeld räumlicher Koppelgetriebe sind moderne Radaufhängungen von Fahrzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Zahl der Getriebeglieder.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vier Glieder.", "content": "Im Minimum hat ein Koppelgetriebe vier Glieder. Mit nur drei Gliedern wäre es nicht beweglich, sofern nicht eines der Gelenke zwei Bewegungsfreiheiten hat, wie z. B. ein in einem Schlitz verschieb- und drehbarer Stift (f=2). Die Bewegungsfreiheit oder der Laufgrad eines Getriebes als Gesamtheit soll i. d. R. F=1 sein, damit alle seine Glieder dem Antriebsglied \"zwangläufig\" folgen.", "section_level": 2}, {"title": "Mehr als vier Glieder.", "content": "Wenn mehr als ein Glied antreibend sein soll (\"F>1\"), werden entsprechend der Grüblerschen Gleichung im Minimum fünf Glieder benötigt (5-gliedrig bei 2 Antrieben; F=2): Zweck eines mehrfachen Antriebs ist, die Bewegungen der antreibenden Glieder in besonderer \"Übertragungsfunktion\" (Abtriebsparameter ψ = ψ(φ,φ.. ) ; φ = Antriebsparameter) zu summieren.", "section_level": 2}, {"title": "Vier Glieder.", "content": "F = 2 ≠ 3 (4 − 1 − 4) + 4 » F=2 ist nicht möglich!(F = 1 = 3 (4 − 1 − 4) + 4 » F=1 ist aber möglich.)", "section_level": 3}, {"title": "Fünf Glieder.", "content": "F = 2 = 3 (5 − 1 − 5) + 5 » F=2 ist möglich!", "section_level": 3}, {"title": "Sechs und mehr Glieder.", "content": "Die Grüblersche Gleichung zeigt, dass Koppelgetriebe mit dem gewünschten Laufgrad F=1, also mit nur einem angetriebenen Glied, immer aus einer geraden Zahl von Gliedern bestehen. Im Unterschied zu viergliedrigen Koppelgetrieben existiert bei Koppelgetrieben mit mehr als vier Gliedern keine umfassende Ordnung (Klassifizierung). Bei den sechsgliedrigen Koppelgetrieben reicht die Ordnung bis zur Unterteilung in zwei verschiedene Drehgelenkketten. Diese unterscheiden sich in der gegenseitigen Lage der beiden \"Dreigelenkglieder\" und heißen \"Stephenson'sche\" und \"Watt'sche Kette\".", "section_level": 3}, {"title": "Sonderabmessungen: „übergeschlossene Getriebe“.", "content": "In der Praxis sind auch funktionierende Getriebe anzutreffen, bei denen die Zwanglaufgleichungen nicht erfüllt sind. Ein Beispiel ist das Parallelkurbelgetriebe zur Übertragung einer Drehbewegung von einer Welle auf eine zweite, wie in an einer Dampflokomotive. Die zweite Koppelstange steht gegen die erste um 90° versetzt, da dies zum Vermeiden des Umschlagen eines Radpaares erforderlich ist (sollte die Lokomotive einmal nicht auf den Gleisen stehen). Daher wird F=0 : F = 3 (5−1−6) + 6 = 0 Dieser Widerspruch ergibt sich aus \"Sonderabmessungen\": Die beiden Koppelstangen sind gleich lang und alle auf gleichem Radradius gelagert. Die Gleichheiten müssen bei der Fertigung mit hoher Genauigkeit gewährleistet werden. Bei Ungenauigkeiten klemmt das Getriebe oder ist nur soweit beweglich, wie es das Gelenkspiel zulässt.", "section_level": 3}, {"title": "Viergliedriges Raumgetriebe.", "content": "Ein zwangläufiges (F=1) viergelenkiges Raumgetriebe benötigt gemäß Grüblerscher Gleichung in der Summe sieben Gelenkbewegungsfreiheiten, und kann somit höchstens zwei einfache Gelenke haben. Kontrollrechnung: Mit F=1 und n=g=4 (4 Glieder und 4 Gelenke) ist die Summe der Gelenkbewegungsfreiheiten formula_4 Bekanntes Beispiel eines Raumgetriebes ist das Kreuzgelenk (Kardangelenk). Infolge von \"Sonderabmessungen\" (rechte Winkel zwischen benachbarten Gelenken, die mit hoher Genauigkeit gefertigt werden müssen) funktioniert es als 4-gliedriges Raumgetriebe mit nur 4 einfachen (f=1) Gelenken. Es repräsentiert nicht den allgemeinen Fall der Raumgetriebes.", "section_level": 3}, {"title": "Übertragung.", "content": "Kennzeichen der Koppelgetriebe ist, dass sie eine (gleichmäßige) Drehbewegung in eine periodisch veränderliche Bewegung umformen. Das Abtriebsglied dreht um eine feste Achse hin und her (oder läuft um), geht auf einer geraden Bahn hin und her oder wird auf einer Bahn höherer Ordnung (Koppelkurve) geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragungswinkel.", "content": "Der Übertragungswinkel (Winkel am Gelenk zwischen den beiden als Geraden zu denkenden Gliedern) ist \"„ein Kriterium für die Güte der Kraft- und Bewegungsübertragung“.\" Er sollte innerhalb von 90°±50° bleiben. Bei den Werten 0° und 180° ist eine Übertragung \"„nicht möglich, das Übertragungsgetriebe ist nicht lauffähig.“\"", "section_level": 2}, {"title": "Stetige Änderung der Übertragung.", "content": "In den meisten Anwendungen von Koppelgetrieben ändert sich die Übertragung stetig.", "section_level": 2}, {"title": "Unstetige Übertragung.", "content": "Getriebe, bei denen ein Abtriebsglied zeitweise in Ruhelage ist bzw. eine Schrittbewegung ausführt, heißen \"Schrittgetriebe\", \"Schaltwerke\" oder \"Rastgetriebe\". Mit Koppelgetrieben ist eine längere und exakte Ruhelage schwieriger als mit Kurvengetrieben zu erreichen und erfordert i. d. R. mehr als 6 Getriebeglieder.", "section_level": 2}, {"title": "Die Ordnung der viergliedrigen Koppelgetriebe.", "content": "\"„Für ein wissenschaftlich begründete Arbeit... ist bei der außerordentlich großen Vielfalt der Koppelgetriebe eine eindeutige Ordnung dieser Getriebeart... unerlässlich.“\" Ordnung der viergliedrigen Koppelgetriebe nach drei primären Merkmalen: Innerhalb der Strukturmerkmale wird unterschieden in:", "section_level": 1}, {"title": "Getriebe der \"Viergelenkkette\".", "content": "Je nachdem, ob das kürzeste Glied die Kurbel, die Koppel oder das Gestell ist, handelt es sich um: Die Längen s, l, p und q der Glieder bestimmen, ob ein Glied gegenüber seinen beiden benachbarten Gliedern \"umlauffähig\" ist. Die Längenbedingung dafür lautet nach Grashof: s + l < p + q. Bei Gleichheit liegen \"durchschlagende Getriebe\" vor. Das kürzeste Glied ist gerade noch umlauffähig, aber es gibt Lagen, in denen sich die vier Drehgelenke in einer Geraden befinden. In diesen fehlt der Zwanglauf: Das Getriebe kann \"durchschlagen\", aber auch in die entgegengesetzte Bewegung zurückschlagen (was durch konstruktive Zusatzmaßnahmen verhindert werden kann). Bei umgekehrter Bedingung l + s > p + q. sind alle Glieder relativ zueinander nur schwingfähig wie bei der \"Doppelschwinge\" (oder \"Totalschwinge\").", "section_level": 2}, {"title": "Getriebe der \"Schubkurbelkette\".", "content": "Es gibt nur die beiden Glieder mit den Längen l und l (s. nebenstehende Abbildung; die Glieder 3 und 4 – der Schubstein und seine Bahn – sind im kinematischen Sinn unendlich lang). Die \"Schubkurbelkette\" ist \"zentrisch\", wenn die Schubachse durch ein Drehgelenk an der Schubstange oder am Schubstein geht. Je nachdem, welches Glied Gestell ist, wird unterschieden in: Ist die Schubkurbelkette \"exzentrisch\" (Schubachse geht nicht durch das Drehgelenk; der Abstand von ihm ist die Exzentrizität e), so gelten Bedingungen für die Umlauffähigkeit: umlauffähig, wenn e < |l - l|, durchschlagend, wenn e = |l - l|, nicht umlauffähig, wenn e > |l - l| (obige Aufzählung wird ergänzt durch eine \"nichtumlaufende Schubschwinge\" und eine \"Schwingschleife\").", "section_level": 2}, {"title": "Getriebe der \"Kreuzschleifenkette\".", "content": "Zur Auslegung von Kreuzschubkurbelketten-Getrieben genügen die Angaben Kreuzungswinkel der Schubrichtungen (am günstigsten sind 90°) und Länge des Glieds zwischen den beiden Drehgelenken. Bei der \"Kreuzschubkurbel\" (Abbildung links) ist die Hin- und Herbewegung des Schubglieds im Gestell exakt sinusförmig. Bei der gewöhnlichen Schubkurbel kann die Sinusform nur mit langer Schubstange angenähert werden. Relativ zum Schubbahnkreuz sind die Bahnen der Punkte des Gliedes mit Drehgelenken Ellipsen, was die Verwendung des Getriebes als Ellipsenzirkel ermöglicht (\"Doppelschieber\", Abbildung rechts).", "section_level": 2}, {"title": "Getriebe der \"Schubschleifenkette\".", "content": "Für Schubschleifengetriebe (zwei gegenüberliegende Drehgelenke sind durch Schubgelenke ersetzt) ist charakteristisch, dass keines der Glieder umlauffähig ist. Anwendung in der Feinwerktechnik im Zusammenhang mit Schalt- und Stellmechanismen.", "section_level": 2}, {"title": "Räderkoppelgetriebe.", "content": "Kombinierte Getriebe entstehen durch Hintereinander- oder Parallelschaltung von Getrieben verschiedener Getriebearten, um die Vorzüge einzelner Getriebearten zu vereinigen.
Räderkoppelgetriebe sind Kombinationen von Koppelgetrieben mit Zahnrädern. Sie werden vorwiegend zur Erzeugung ungleich mäßig umlaufender oder schwingender Drehbewegungen verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Dreiräder-Koppelgetriebe.", "content": "Von den Räderkoppelgetrieben wird am häufigsten das mit einer Kurbelschwinge kombinierte Dreiräder-(Zahnräder)-Koppelgetriebe eingesetzt. Mit ihm werden umlaufende, stark ungleichmäßige Drehbewegungen, auch mit Rast oder \"Pilgerschritt\" (Teilrückdrehung) für Anwendungsfälle in Textil- Verpackungs- und anderen Maschinen erzeugt. Ein Beispiel ist der Antrieb einer Papiertrommel in einer Papierwendeeinrichtung bei Druckmaschinen. Hierbei führt die sich mit hoher Drehzahl drehende Trommel nach jeder Umdrehung eine momentane Rast aus, so dass der Greifer, der das bedruckte Blatt wendet, Gelegenheit hat, exakt und sicher zuzugreifen.", "section_level": 2}, {"title": "Watt’sches Planetengetriebe.", "content": "James Watt umging bei der Umwandlung der Hub- in Drehbewegungen einer Kolben-Dampfmaschine mit einem Zusatz an der Schubkurbel das damals lizenzpflichtige Patent auf letztere. Er befestigte am rotierenden Ende der Koppel ein Zahnrad \"(Planetenrad)\", das mit einem koaxial mit der Kurbel gelagerten Zahnrad kämmte. Abtrieb war nicht die Kurbel, sondern das im Vergleich zu ihr doppelt schnell drehende Zahnrad.", "section_level": 2}, {"title": "Analyse.", "content": "Die Getriebeanalyse ist eine allgemeine, bei allen Getrieben ähnlich zu lösende Aufgabe. Bei Koppelgetrieben ist sie wegen deren ungleichmäßigen Bewegungen umfassender und aufwändiger als z. B. bei konstant übersetzenden Rädergetrieben. Zu ermitteln ist das kinematische und kinetische Verhalten der Teile eines vorgegebenen Getriebes. Das vorgegebene Getriebe kann auch ein näherungsweises Ergebnis der \"Getriebesynthese\" sein, das zur Vorbereitung des nächsten iterativen Entwicklungsschritts zu analysieren ist. Physikalische Grundgrößen der Getriebeanalyse sind Zeit, Weg und Masse. Daraus abgeleitete Größen sind Geschwindigkeit, Beschleunigung und Trägheitskraft. Wird die Untersuchung in einem bestimmten Moment an einem bestimmten Punkt eines Getriebegliedes vorgenommen, so liegt eine quasi-statische Aufgabe (\"kineostatische Analyse\") vor. Die Getriebeanalyse wird zeichnerisch und rechnerisch durchgeführt, wobei die zeichnerischen Verfahren den Vorteil der Anschaulichkeit und der schnellen Durchführbarkeit haben. Bei Anwendung von CAD sind ermittelte geometrische Größen bereits genau genug, sie müssen nicht mehr nachträglichem geometrischem Rechnen unterworfen werden. Bei der rechnerischen kinematischen Analyse steht die Ermittlung der Übertragungsfunktion (Bewegung des getriebenen in Abhängigkeit vom treibenden Glied) meist an erster Stelle. Besondere Fragestellungen bei der Analyse von Koppelgetrieben sind die nach den", "section_level": 1}, {"title": "Synthese.", "content": "Ein Getriebe soll entweder eine vorgegebene Übertragungsfunktion oder eine vorgegebene Führungsbahn ermöglichen. Zunächst wird mithilfe der \"Strukturanalyse\" ein geeigneter Getriebetyp für die gestellte Aufgabe ermittelt. Mögliche Übertragungsfunktionen viergliedriger Koppelgetriebe ergeben sich aus der \"Getriebesystematik\" (siehe Abschnitt Die Ordnung der viergliedrigen Koppelgetriebe). Sie sind nicht immer hinreichend, z. B. ist für eine Bewegung mit Rast unbedingt ein sechsgliedriges Koppelgetriebe erforderlich. Deren grundsätzliches Verhalten ist im Unterschied zu dem der viergliedrigen Koppelgetriebe weniger gut bekannt. Es gibt aber zahlreiche Sammlungen von Beispielen (\"Getriebeatlanten\") erprobter höhergliedriges Koppelgetriebe, auf die sich der Konstrukteur stützen kann. In der Regel wird die Synthese mithilfe einer iterative Analyse durchgeführt. Wie bei dieser kann zeichnerisch und rechnerisch vorgegangen werden. Das anschauliche zeichnerische Vorgehen lässt sich anschließend – wenn erforderlich – rechnerisch nachvollziehen. Häufig kann das vorgegebene Ziel nur näherungsweise erreicht werden. Die zu realisierende Übertragungsfunktion wird dann entweder Exakt und explizit kann die Übertragungsfunktion eines viergliedrigen Koppelgetriebes nur für fünf Funktionspunkte bestimmt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Koppelgetriebe sind eine der sechs grundlegenden Arten von Getrieben. Unter allen Getriebearten sind sie diejenigen, die die größte Vielfalt an Strukturen und Eigenschaften aufweisen. Sie werden sowohl als Übertragungsgetriebe als auch als Führungsgetriebe verwendet. Zusammen mit den Kurvengetrieben bilden sie die Gruppe der ungleichmäßig übersetzenden Übertragungsgetriebe. ", "tgt_summary": null, "id": 1257606} {"src_title": "Ottmar Schreiner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klassifikation (Einteilung).", "content": "Skoliosen werden klassifiziert nach ihrer Ursache und dem Entstehungszeitpunkt, nach der Lage ihrer Krümmungen und dem Krümmungsmuster, nach ihrem Ausmaß (Krümmungswinkeln und Rotationsgraden) und der Ausrichtung der Krümmungen (links, rechts). Skoliosen, deren Ursache unbekannt ist, werden als idiopathische Skoliosen bezeichnet. Ist die Ursache geklärt, handelt es sich um eine symptomatische oder sekundäre Skoliose. Die Skoliose zählt zu den Wachstumsdeformitäten. Sie entsteht und verschlechtert sich während der Jugend in Zeiten verstärkten Körperwachstums, wie zum Beispiel in den pubertären Wachstumsschüben.", "section_level": 1}, {"title": "Idiopathische Skoliose.", "content": "In etwa 90 % aller Fälle ist die Ursache der Skoliose nicht bekannt. Es werden aufgrund des Entstehungsalters drei Formen dieser idiopathischen Skoliose unterschieden: Die idiopathische Skoliose hat nichts mit der sogenannten „Säuglingsskoliose“, einer meist nur kurzfristig bestehenden Haltungsabweichung im 1. Lebensjahr, zu tun.", "section_level": 2}, {"title": "Symptomatische Skoliose (sekundäre Skoliose).", "content": "Die verbleibenden 10 % der Skoliosen verteilen sich auf folgende Ursachen:", "section_level": 2}, {"title": "Einteilung nach der Erscheinungsform.", "content": "Nach Lawrence Lenke werden die Hauptkrümmungen (die größten Krümmungen mit struktureller Fixierung; auch Primärkrümmungen genannt) nach der Höhe ihres Scheitels (der Krümmungsmitte) benannt: Nach dem Krümmungsmuster unterscheidet man folgende Skoliosen:", "section_level": 2}, {"title": "Ätiopathogenese (Ursache).", "content": "Die Ursache der idiopathischen Skoliose gilt – entsprechend der Bedeutung ihres Namens (idiopathisch = spontan entstehend, ohne bekannte Ursache) – als ungeklärt. Ein Zusammentreffen mehrerer auslösender Faktoren scheint jedoch wahrscheinlich (multikausal). Ist die Ursache bekannt, spricht man von einer symptomatischen oder sekundären Skoliose. Idiopathische Skoliosen entstehen und verstärken sich während der Jugend in Zeiten starken Körperlängenwachstums, insbesondere während der pubertären Wachstumsschübe. Je schneller das Körperwachstum ist, desto schneller nehmen die Krümmungen zu. Dementsprechend zählen Skoliosen auch zu den Wachstumsdeformitäten. Es werden eine Vielzahl möglicher Ursachen der idiopathischen Skoliosen diskutiert, darunter hormonell bedingte Wachstumsstörung, die zu einem längeren Körperwachstum und einem ausgeprägteren pubertären Wachstumsschub führen, was erklären würde, warum Patienten mit Skoliose meist etwas größer sind als gleichaltrige Jugendliche. In einem Viertel der Fälle kommen idiopathische Skoliosen auch gehäuft bei blutsverwandten Familienangehörigen vor, was auf eine genetische Komponente hindeutet. Dabei handelt es sich um einen autosomal-dominanten Erbgang (die Vererbung nur eines defekten Gens ist für eine Erkrankung ausreichend) mit inkompletter Penetranz (Menschen, die das Gen besitzen, müssen nicht erkranken) und variabler Expressivität (dieselbe Abnormität erscheint in unterschiedlicher Weise). Wahrscheinlich spielen auch biomechanische Faktoren, wie ein abgeflachtes seitliches (sagittales) Profil der Wirbelsäule (Flachrücken, Hypokyphose) und einseitige Belastungen, eine Rolle. Die Letzterem zu Grunde liegende Theorie geht davon aus, dass bei Adoleszentenskoliosen ein Missverhältnis zwischen schnellerer Wachstumsgeschwindigkeit der ventral (bauchwärts) gelegenen Wirbelkörperanteile gegenüber den dorsalen (hinten; rückwärts gelegenen) Strukturen der Wirbelsäule entsteht. Der größere Platzbedarf der überdimensionierten ventral gelegenen Wirbelkörper führt dabei zu einer Aufrichtung der Wirbelsäule und Abflachung der natürlichen Kyphose (Entstehung einer Hypokyphose/Flachrücken), sowie zu einer Torsion (Verdrehung) der Wirbel gegeneinander, so dass ein abgeflachtes seitliches (sagittales) Wirbelsäulenprofil, wie auch die Rotation (Verdrehung) der Wirbel noch vor der Auslenkung der Wirbelsäule aus der Mitte eintreten und als prognostisch ungünstige Zeichen für die Ausbildung einer Skoliose gewertet werden. Haben die Wirbel erst einmal die Mittellinie verlassen, kommt es zu einseitigen Belastungen und dadurch zu einer Verselbständigung des Fortschreitens der Deformität bis hin zu keilförmigen Wirbeln im Scheitel der Krümmung. Bei neuropathischen und mypathischen Skoliosen ist meist eine dauerhafte muskuläre Dysbalance (muskuläres Ungleichgewicht) für die Ausbildung der Skoliose verantwortlich, bei kongenitalen (angeborenen) oder iatrogenen (durch ärztliche Maßnahmen verursachten) Skoliosen wird sie durch die strukturelle Schädigung der Wirbelkörper oder Weichteilstrukturen hervorgerufen. Im weiteren Verlauf des Wachstums verschlechtern sich diese Skoliosen analog dem Verschlechterungsmechanismus, der auch bei idiopathischen Skoliosen eintritt, weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Prävalenz (Häufigkeit).", "content": "In mehreren Studien wurde für Skoliosen über 10° Cobb eine weltweite Prävalenz (Häufigkeit in der Bevölkerung) von 1,1 % festgestellt. Skoliosen einer Stärke von über 20° Cobb kommen bei 0,5 % der Bevölkerung vor. Bei skoliotischen Seitabweichungen zwischen 6° und 9° sind Mädchen genauso häufig betroffen wie Jungen, während schwerere idiopathische Skoliosen deutlich häufiger beim weiblichen als beim männlichen Geschlecht vorkommen. Von einer Skoliose mit einem Cobb-Winkel zwischen 10 und 19° sind Mädchen 1,4-mal häufiger, zwischen 20 und 29° 5,4-mal häufiger und ab 30° 7,2-mal häufiger betroffen als Jungen.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf und Krankheitswert.", "content": "Eine skoliotische Fehlhaltung mit einer Krümmung unter 10° Cobb-Winkel und geringe nicht behandlungsbedürftige Skoliosen sind häufig. Es gibt bisher jedoch keine Möglichkeit vorherzusagen, welche dieser Krümmungen im Wachstum fortschreiten werden. Das Fortschreiten (die Progression) der Krümmung verhält sich direkt proportional zum Wirbelsäulenwachstum. Dementsprechend schreiten Krümmungen während der ersten 5 Lebensjahre sowie während der pubertären Wachstumsschübe (zwischen 11 und 15 Jahren) schnell fort. Die zwischen dem 5. und 10. Lebensjahr aufgetretenen juvenilen Skoliosen können dagegen bis zum Eintritt der Pubertät lange Zeit stabil bleiben. Die Prognose ist von der sogenannten Wachstumsreserve (dem noch bevorstehenden Wachstum) abhängig. Je früher eine Skoliose auftritt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit einer während des noch bevorstehenden Wachstums eintretenden Verschlechterung. Deshalb haben infantile Skoliosen, die bis zum 4. Lebensjahr aufgetreten sind, und juvenile Skoliosen (mit einem Auftreten bis zum 10. Lebensjahr) eine deutlich schlechtere Prognose als Adoleszentenskoliosen, die erst im präpubertären (vorpubertären) Wachstumsschub ab dem 11. Lebensjahr entstehen und damit das geringste Restwachstum vor sich haben, in dem sie sich noch verschlechtern können. Während des pubertären Wachstumsschubes kommt es sehr häufig zur unerwarteten und schnellen Progression. Innerhalb weniger Monate erreichen Skoliosen dann nicht selten ein Ausmaß, welches eine Operation erforderlich macht. Vielen Eltern und Behandlern unterläuft an dieser Stelle bei Skoliosen, die vor der Pubertät aufgetreten sind und sich über längere Zeit kaum verschlechtert haben, eine Fehleinschätzung, so dass diese Skoliosen zum Eintritt der Pubertät nicht mehr ärztlich überwacht oder für die zu erwartende Progredienz therapeutisch unzureichend versorgt sind. Im zeitlichen Verlauf der Skelettentwicklung zeigen sich nur 5 % der juvenilen Skoliosen nicht progredient. Die übrigen nehmen bis zum Erreichen des 10. Lebensjahres jährlich um etwa 1 bis 5° Cobb zu, nach Abschluss des 10. Lebensjahres, während des pubertären Wachstumsschubes, um 5 bis 10° Cobb pro Jahr. Innerhalb eines halben Jahres können sie jedoch auch um bis zu über 40° Cobb zunehmen. Auch nach Wachstumsabschluss kann es bei stärker ausgeprägten unbehandelten Skoliosen durch Abbauvorgänge im Bandscheiben- oder Wirbelkörperbereich infolge krümmungsbedingter einseitiger Belastungen zu weiteren Verschlechterungen kommen. Bei Skoliosen bis 30° Cobb ist bis zum Eintreten der Wechseljahre in der Regel mit keiner weiteren Verschlechterung zu rechnen. Skoliosen zwischen 30° und 60° Cobb können ebenfalls stabil bleiben, jedoch auch bis zu maximal 1° Cobb pro Jahr weiter fortschreiten. Bei Skoliosen mit Ausgangsgradzahlen zwischen 60° und 80° Cobb ist dagegen damit zu rechnen, dass diese auch nach Wachstumsabschluss weiter fortschreiten werden, wenn sie unbehandelt bleiben. Hier ist mit einer Verschlechterung zwischen 0,5° Cobb bis ebenfalls maximal 1° Cobb pro Jahr zu rechnen. Skoliosen ab 80° Cobb verschlechtern sich nach Wachstumsabschluss dagegen meistens nur noch geringfügig, da der ab dieser Krümmungsstärke beginnende Raummangel im Rumpf einem weiteren Zusammensinken der Wirbelsäule entgegenwirkt. Diese Progressionsbegrenzung gilt jedoch nur für Skoliosen im Erwachsenenalter, nicht für Skoliosen im Wachstumsalter, die Krümmungen bis zu Stärken von 160° bis 180° Cobb entwickeln können. Bei schwerstgradigen Skoliosen drohen erhebliche Einschränkungen der Vitalkapazität und damit eine Überlastung des Herz-Lungen-Kreislaufes sowie ein Cor pulmonale mit Einschränkungen der Lebensqualität und der Lebenserwartung. Einschränkungen dieser Art beginnen erst ab Krümmungswinkeln größer 80 bis 90° Cobb. Insbesondere die Entwicklung eines Rippenbuckels und Lendenwulstes stellen oft ein kosmetisches Problem dar. Rückenschmerzen treten im Wesentlichen bei Patienten mit lumbalen und thorakolumbalen Skoliosen sowie dekompensierten Skoliosen auf. Bei Patienten mit thorakalen Skoliosen besteht meist keine oder eine geringgradig ausgeprägte Schmerzsymptomatik. Mit dem Auftreten von Lähmungen ist bei Idiopathischen Skoliosen nicht zu rechnen, diese treten in der Regel nur bei kongenitalen oder anderen sekundären Skoliosen auf.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Früherkennung.", "content": "Eine skoliotische Fehlhaltung mit einer Krümmung unter 10° Cobb-Winkel und geringe Skoliosen sind häufig, nur die wenigsten brauchen Behandlung. Es gibt jedoch keine Möglichkeit vorherzusagen, welche Skoliosen progredient werden. Da sich die Mehrzahl der unbehandelten Skoliosen verschlechtert, kommen der Früherkennung und der Verlaufskontrollen eine herausragende Bedeutung zu. Der Skoliosebeginn ist schleichend und verursacht nur selten Schmerzen, wegen derer Betroffene einen Arzt aufsuchen würden. Aus diesem Grund wäre für die Skoliosefrüherkennung eine jährlich durchgeführte schulärztliche Vorsorgeuntersuchung im typischen Entstehungsalter der idiopathischen Adoleszentenskoliose zwischen 11 und 13 Jahren bei Mädchen und 12 und 14 Jahren bei Jungen sinnvoll. Da Vorsorgeuntersuchungen dieser Art in Deutschland nicht zur Routine gehören, ist die Früherkennungsrate der Skoliose hierzulande sehr gering. Hier käme vor allem den Sportlehrern die Aufgabe zu, regelmäßige Skoliose-Screenings durchzuführen und evtl. Fehlformen weiterzumelden.", "section_level": 2}, {"title": "Erstdiagnose.", "content": "Die idiopathische Skoliose ist zunächst lediglich eine Deformierung, die keine Beschwerden verursacht. Kinder werden Ärzten vorgestellt, weil sie seitlich die Hüfte herausschieben, wegen ungleicher Taillendreiecke, schiefer Schultern oder Abweichungen des Oberkörpers von der Mitte (Lotabweichungen). Als klinische Untersuchung, die auch in der Skoliose-Früherkennung Anwendung findet, eignet sich am besten der Vorbeugetest (Adams-Test). Dabei neigt sich der Patient mit locker hängenden Armen und durchgestreckten Beinen nach vorne über (eine eventuelle Beinlängendifferenz muss mit einer Unterlage ausgeglichen werden), eine zweite Person blickt dann von hinten über den Rücken und erkennt eventuelle Asymmetrien wie einseitig erhöhte Rippen und Schulterblätter (beginnender Rippenbuckel), einseitig stärker ausgeprägte Lendenmuskulatur (der sog. Lendenwulst) und einen verkrümmten Verlauf der Wirbelsäule. Jede Verdrehung des Rumpfes, die sich durch Ungleichmäßigkeiten am Oberkörper bemerkbar macht, ist ein Hinweis auf eine beginnende Skoliose und muss radiologisch untersucht werden. Gerade so erkennbare Verdrehungen der Wirbelsäule und der dazugehörigen Rumpfabschnitte entsprechen häufig bereits einer seitlichen Verkrümmung von bis zu 20° Cobb, bei der bereits eine Korsettversorgung indiziert sein kann. Eine Wirbelsäulenganzaufnahme von vorne (a-p; anterior-posterior) oder hinten (p-a: posterior-anterior), welche an einem Stück die Beckenkämme abbildet und bis zur Halswirbelsäule reicht, ist auch zur Bestimmung der Progredienzwahrscheinlichkeit und Auswahl der geeigneten Therapiemethode notwendig; außerdem auch zum Ausschluss bzw. der Diagnose anderer Wirbelsäulendeformitäten die zusammen mit Skoliosen auftreten können (wie Spondylolysen, Morbus Scheuermann, angeborene Wirbelfehlbildungen) und um zu einem späteren Zeitpunkt als Vergleichsaufnahme zu dienen, um das Ausmaß einer stattgefundenen Progredienz bestimmen zu können. Beim Röntgen sollte eine eventuelle Beinlängendifferenz vorher ausgeglichen werden. Aufnahmen im Liegen sind nicht verwertbar. Zur Erstuntersuchung sollte neben der Wirbelsäulengesamtaufnahme in frontaler Ebene auch eine Aufnahme in sagittaler (seitlicher) Ebene (l-l; latero-lateral) angefertigt und untersucht werden. Hierauf kann auch eine reduzierte Brustwirbelsäulenkyphose (Hypokyphose, Flachrücken) als ein prognostisch ungünstiges Zeichen für den weiteren Verlauf der Skoliose erkannt werden. Anhand des Röntgenbildes wird der Winkel der einzelnen Krümmungen nach Cobb bestimmt sowie die Verdrehung (Torsion, Rotation) der Wirbel, entweder nach der einfacheren Methode nach Nash und Moe oder der genaueren Methode nach Raimondi. An den Beckenkämmen wird der Risser-Grad festgestellt. Beim Verdacht auf andere (nicht idiopathische) Ursachen der Skoliose sollte frühzeitig eine Magnetresonanztomographie (MRT) der gesamten Wirbelsäule angefertigt werden. Prognostisch wichtige Daten sind außerdem das Alter des Patienten, bei Mädchen der Zeitpunkt der ersten Regelblutung und die Reifezeichen (Entwicklung der Brüste, Achsel- und Schambehaarung).", "section_level": 2}, {"title": "Verlaufskontrolle.", "content": "Während des Wachstumsalters sollten alle Skoliosen in festen Abständen von 4–6 Monaten ärztlich kontrolliert werden, skoliotische Fehlhaltungen bis zu 10° Cobb mindestens einmal jährlich. Bei Kontrolluntersuchungen genügt in der Regel eine frontale Röntgenaufnahme. Röntgenuntersuchungen der Wirbelsäule sollten aus Gründen des Strahlenschutzes allerdings nicht häufiger als einmal pro Jahr stattfinden. Da sich Skoliosen speziell in der Pubertät innerhalb weniger Monate drastisch verschlechtern können, sollten bei den dazwischen liegenden Kontrolluntersuchungen strahlungsfreie Untersuchungsmethoden zur Anwendung kommen. Diese Verlaufskontrollen erfolgen in der Regel durch die klinische Untersuchung und Sichtkontrolle durch den Arzt, oder auch als Verlaufsdokumentation mit Fotos. Eine preiswerte Messmethode, die aussagekräftige und in Zahlen vergleichbare Daten liefert, ist die Skoliometermessung nach Bunnell. Des Weiteren können zur Einsparung der Strahlendosis sogenannte „low dose“-Aufnahmen mit verkürzter Belichtungszeit durchgeführt werden, die nur zum Ausmessen des Krümmungswinkels geeignet sind. Gelegentlich wird auch eine computergestützte dreidimensionale lichtoptische Vermessung (Videorasterstereographie) des Rückenprofils verwendet, jedoch ist dies nach Analyse des IQWiG keine Alternative zum Röntgen, da die Werte mit denen von Röntgenaufnahmen nicht gut übereinstimmen und so zu falschen Entscheidungen in der Behandlung führen können. Es fehlt die wissenschaftliche Evidenz für deren Einsatz. Bei schweren Skoliosen ist auch die Feststellung des Körpergewichtes und der Vitalkapazität (Atemparameter) von Bedeutung. Bei erwachsenen Patienten kann ein deutlicher Verlust an Körpergröße ein Hinweis auf eine Progredienz sein.", "section_level": 2}, {"title": "Therapie der Skoliose.", "content": "Je nach Schwere der Skoliose kommen hierfür Physiotherapie (Krankengymnastik), Korsettbehandlung und versteifende Wirbelsäulenoperationen zum Einsatz. Die verschiedenen Behandlungsmethoden greifen dabei regelhaft ineinander über. 90 % aller Skoliosen können konservativ (mit Physiotherapie und gegebenenfalls Korsetten) behandelt werden und bedürfen keiner Operation.", "section_level": 1}, {"title": "Physiotherapie (Krankengymnastik).", "content": "Skoliotische Fehlhaltungen bis zu 10° Cobb sind nicht behandlungsbedürftig. Beginnende Skoliosen ab 10 bis 20° Cobb werden, um ein weiteres Fortschreiten (Progredienz) zu verhindern, mit Physiotherapie (Krankengymnastik) behandelt. Die Zielsetzung der physiotherapeutischen Übungen in der Skoliosebehandlung ist die aktive Aufrichtung der Wirbelsäule mit anschließender muskulärer Stabilisation. Die bekanntesten krankengymnastischen Methoden zur Behandlung von Skoliosen sind im deutschsprachigen Raum die Skoliosebehandlung nach Katharina Schroth und die Methode Vojta. Die Physiotherapie nach Katharina Schroth zielt auf eine bewusste Haltungsschulung ab, die später zunehmend unterbewusst in den Alltag integriert werden soll. Sie soll dazu führen, einseitige Belastungshaltungen und Progredienz förderndes Verhalten zu vermeiden. Die Methode muss vom Patienten verstanden und erlernt werden, weshalb sie sich erst ab 7 Jahren empfiehlt. Sie kann bis ins hohe Alter praktiziert werden. Bei Kindern zwischen 5 und 9 Jahren muss ein Elternteil bei der Therapie anwesend sein, die Übungen mit erlernen und das Kind dann beim täglichen Übungsprogramm zu Hause anweisen. Die Skoliosebehandlung nach Katharina Schroth hat mittlerweile auch im ambulanten Bereich einen weiten Verbreitungsgrad. Die Wirksamkeit der Methode konnte über radiologische Verlaufskontrollen, Verbesserungen der Vitalkapazität (Atmungsparameter) sowie elektromyographisch nachgewiesen werden. Die entwicklungskinesiologische und neurophysiologische Methode Vojta-Therapie basiert auf Reflexen (der sogenannten Reflexlokomotion), weshalb auch auf Verstandesebene keine besondere Mitarbeit des Patienten erforderlich ist. Die Methode eignet sich deshalb insbesondere für Säuglinge, Kleinkinder, geistig- und lernbehinderte Patienten, sowie für Patienten, die Probleme mit der Körpermotorik haben (z. B. Patienten mit Spastiken). Aufgrund der stärkeren Ausprägung dieser Reflexe im Säuglings- und Kleinkindalter ist die Wirkung der Methode in dieser Altersgruppe wesentlich größer als in späteren Lebensjahren. Zur Durchführung der Methode wird so gut wie immer eine Hilfsperson benötigt.", "section_level": 2}, {"title": "Orthesenbehandlung (Korsetttherapie).", "content": "Progrediente Skoliosen im Wachstumsalter von über 20° Cobb sollten zusätzlich zu skoliosespezifischer Physiotherapie mit einem Korsett versorgt werden, welches der Wachstumslenkung dient. Ziel der Behandlung ist eine weitere Verschlechterung bis zum Wachstumsende aufzuhalten, bestehende Krümmungen zu korrigieren und die erreichten Korrekturen zu erhalten. Im deutschsprachigen Raum kommt am häufigsten die Derotationsorthese nach Chêneau (Chêneau-Korsett) zum Einsatz, welche heute auch bei lumbalen Skoliosen, die früher mit der Boston-Orthese versorgt wurden, verwendet wird. Nur sehr hoch gelegene thorakale Krümmungen benötigen zu ihrer Therapie noch den Halsteil des Milwaukee-Korsetts, der jedoch in der Regel auch nicht notwendig wird. Die Skoliose-Korsetttherapie muss von Arzt-Orthopädietechniker-Teams durchgeführt werden, die Erfahrung in der Skoliose-Behandlung haben. Der Therapieerfolg hängt nicht nur von der optimalen Passform und dem Einhalten der Tragezeiten ab, sondern auch von der maximal möglichen Krümmungskorrektur. Deshalb sollte eine initiale Verringerung des Krümmungswinkels im Korsett (Primärkorrektur) um mindestens 40 % angestrebt werden. Nach zwei Wochen Tragedauer sollte in einer ersten Röntgenkontrolle die Korrekturwirkung des Korsetts (die Primärkorrektur) überprüft werden. Im weiteren Verlauf der Behandlung finden alle drei Monate Kontrollen durch den Orthopädietechniker statt, die auch für Korrekturen am Korsett (wie z. B. Verstärkungen der Druckpolster (Pelotten)) genutzt werden. Das Korsett sollte mehr als 22 Stunden täglich getragen werden. Bei korsettversorgten Skoliosen mit geringer Verschlechterungstendenz kommen jedoch auch kürzere Tragezeiten von mindestens 16 Stunden pro Tag in Betracht, wobei der Vorteil hier in einer höheren Therapietreue gesehen wird, da das Korsett während der Schulzeit und anderer Freizeitaktivitäten dann nicht getragen werden muss. Zur Patientenaufklärung, Motivation und zum Erfahrungsaustausch mit anderen gleichaltrigen Betroffenen (was allesamt zur Verbesserung der Therapietreue beiträgt), können für korsettversorgte Patienten insbesondere stationäre Rehabilitationsmaßnahmen in Fachkliniken, die auf konservative Skoliose- und Wirbelsäulendeformitätenbehandlung spezialisierten sind, sinnvoll sein. Zum Ende der Korsettbehandlung (meist nach Wachstumsabschluss) sollte das Korsett dann noch ein Jahr lang nur nachts weiter getragen werden. Bei günstigen Voraussetzungen (qualitativ hochwertigen Korsetten mit hoher Primärkorrektur und hoher Therapietreue in den Korsetttragezeiten) kann mit einer konservativen Therapie (d. h. Korsett in Verbindung mit Physiotherapie) im jugendlichen Alter die Wirbelsäule noch bis nahezu ganz begradigt werden oder bei stärkeren Verkrümmungen eine drohende Operation noch abgewendet werden. Die Indikationsgrenzen für eine Korsetttherapie sind neben dem Ausmaß der Krümmung und dem Alter des Patienten auch von der Korsettqualität abhängig, hier insbesondere von der Primärkorrektur.", "section_level": 2}, {"title": "Operation.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Indikation.", "content": "Eine Operation ist erst dann indiziert, wenn alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind und keinen ausreichenden Therapieerfolg gebracht haben bzw. versprechen. Im Wachstumsalter ist der Beginn der Operationsindikation abhängig von der Verschlechterungstendenz sowie der Effektivität einer alternativen Korsettversorgung und beginnt ohne alternative Therapie nicht unter 40° Cobb. Erst ab einer Krümmungsstärke von über 80 bis 90° Cobb ist mit einer höheren Invalidität und Mortalität zu rechnen. Aufgrund dieser Einschränkungen wird bei Krümmungen ab dieser Stärke dann auch nach Wachstumsabschluss in der Regel ein operatives Vorgehen erforderlich. Die Korrekturerfolge der operativen Therapie nehmen bei Cobb-Winkeln über 60° mit gleichzeitig steigendem Operationsrisiko rasch ab. Neuro- oder myopathische Skoliosen werden sehr viel früher (ab 20° Cobb-Winkel) operativ angegangen, da aufgrund der fehlenden muskulären Stabilisierungsmöglichkeit kein konservativer Behandlungserfolg zu erwarten ist. Während des Wachstumsalters sind operative Korrekturen mit dem VEPTR-Verfahren möglich.", "section_level": 3}, {"title": "Grundprinzip.", "content": "Die Grundprinzipien aller Skoliose-Operationen sind identisch: Die Verkrümmung wird so weit wie möglich aufgerichtet, die Rotation wird beseitigt, das Ergebnis der Korrektur wird mit Implantaten gehalten und die Wirbelsäule wird eingesteift.", "section_level": 3}, {"title": "Techniken.", "content": "Es gibt zwei verschiedene Zugangswege, um eine Skoliose zu operieren: die Operation vom hinteren Zugang und die Operation vom vorderen Zugang.", "section_level": 3}, {"title": "Ventrale Derotationsspondylodese.", "content": "Bei der Operation vom vorderen Zugang wird entlang der Rippen über die Seite operiert. Dabei wird eine Rippe entfernt, welche später nach Zerkleinerung als eigenes Knochenmaterial („autologes Transplantat“) zur Überbrückung in die Zwischenwirbelräume eingeführt wird. Nach Öffnung der Brusthöhle und/oder der Bauchhöhle wird die Wirbelsäule so freigelegt, dass der Operateur freien Zugang zu den Wirbelkörpern und Bandscheiben erhält. Zur Korrektur werden in dem ausgewählten Bereich die Bandscheiben entfernt und von der Seite her in die zu korrigierenden Wirbelkörper Schrauben eingebracht. Diese Schrauben werden mit einem Stab verbunden und nach der Korrektur an diesem Stab befestigt. An die Stelle der herausgenommenen Bandscheiben tritt das vorbereitete körpereigene Knochenmaterial. Moderne Operationsverfahren verwenden zur besseren Erststabilität zwei Stäbe, falls dies die Körpergröße zulässt. Diese Operation hat den Nachteil, dass die Bauch- oder Brusthöhle geöffnet werden muss. Auf eine Korsettnachbehandlung kann allerdings in einigen Fällen nicht verzichtet werden.", "section_level": 4}, {"title": "Dorsale Skolioseaufrichtung.", "content": "Beim hinteren Zugang erfolgt die Schnittführung in der Mittellinie über den Dornfortsätzen der Wirbelsäule. Bei dieser Operation kommen verschiedene Stabsysteme zum Einsatz, welche durch Haken an den Wirbelbögen und/oder transpedikuläre Schrauben befestigt werden. Zur besseren Stabilisierung werden diese Stäbe mit Querverbindungen versehen. Direkt nach der Operation ist keine Beweglichkeit in dem überbrückten Wirbelsäulenbereich mehr möglich. Dies fördert die spätere knöcherne Festigkeit. Entscheidend für den dauerhaften Operationserfolg ist die Durchbauung der „Spanstraße“. Die dafür nötigen kortikospongiösen Brösel werden den hinteren Beckenkämmen entnommen.", "section_level": 4}, {"title": "Ventrodorsale Operation.", "content": "Dorsaler und ventraler Zugang können in schweren Fällen kombiniert (ein- oder zweizeitig) angewendet werden. Dies wird gelegentlich vor allem bei speziellen Fehlbildungen oder neuropathischen Formen der Skoliose erforderlich.", "section_level": 4}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Das kosmetische und funktionelle Ergebnis ist beim ventralen Vorgehen in der Regel besser. Das dorsale Vorgehen bietet demgegenüber den Vorteil der sicheren, sofortigen korsettfreien Nachbehandlung. Allerdings ergibt es ohne zusätzliche Rückenbuckelkorrektur aus kosmetischer Sicht eher ungünstige Resultate.", "section_level": 3}, {"title": "Risiken und Komplikationen.", "content": "Skolioseoperationen werden im deutschsprachigen Raum heute nahezu ausschließlich in speziell ausgewiesenen Skoliosezentren durchgeführt. Das Komplikationsrisiko wird – infolge des hohen Spezialisierungsgrades – als eher gering beschrieben und liegt unter 5 %. Spezielle Komplikationen der Skoliose-Operationen sind:", "section_level": 3}, {"title": "„Operation ohne Versteifung“.", "content": "Ein neueres Konzept ist die „dynamische“ Skoliosekorrektur. Hierbei handelt es sich um eine nicht-versteifende Operationsmethode. Als Pionier dieser Technik gilt Randal Betz, der die Methode 2011 am Shriners Hospital for Children in Philadelphia, USA, unter dem Namen \"Vertebral Body Tethering\" einführte. Grundgedanke dieser Operationstechnik ist eine Wachstumslenkung mit Hilfe eines Stab-Seil-Konstrukts, das aber anders als versteifende Operationen ein weiteres Längenwachstum der Wirbelsäule erlaubt. Im Juni 2017 wurde die Technik unter dem Begriff der „dynamischen Skoliosekorrektur“ erstmals auch in Deutschland durchgeführt. Da nur wenige Operationen durchgeführt wurden und dies erst seit wenigen Jahren, stehen noch Angaben zu Komplikationen und vor allem Langzeitergebnisse aus, so dass dieses Verfahren bisher nicht etabliert ist. Ebenfalls „dynamisch“ sind ältere Verfahren, die besonders bei kindlichen und neuromuskulären Skoliosen zu Einsatz kommen, wie das 1975 erstmals beschriebene Verfahren nach \"Luque\", bei dem zwei lange L-förmige Stäbe mittels Drähten an den Wirbelbögen sublaminär fixiert werden, und die Drähte mit dem weiteren Wachstum an den Stäben entlang rutschen können und somit auch ein gelenktes Wachstum erlauben.", "section_level": 3}, {"title": "Schwangerschaft und Skoliose.", "content": "In der Regel wird eine Schwangerschaft die Skoliose in ihrem Krümmungsverlauf nicht beeinträchtigen. Eine schwedische Studie jedoch zeigt, dass Patientinnen mit mehreren Schwangerschaften vor ihrem 23. Lebensjahr verstärkt mit einer Krümmungszunahme zu rechnen haben. Aktuellere und kontrollierte Untersuchungen aus Schweden legen jedoch nahe, dass eine Frau nicht die Skoliose zur Grundlage ihrer Lebensplanung machen sollte. Bei einer Schwangerschaft ab dem dritten Lebensjahrzehnt sind praktisch keine über das normale Maß hinausgehenden Beschwerden oder Krümmungszunahmen zu befürchten. Krümmungen unter 30° nach Wachstumsabschluss (doppelbogige gar bis 40°) können nach Wachstumsabschluss im Allgemeinen auch ohne Behandlung als stabil angesehen werden. Vom geburtshilflichen Standpunkt aus sind keine nachhaltigen Auswirkungen einer Skoliose auf die Schwangerschaft oder den Geburtsvorgang bekannt. Dies trifft jedoch nicht in jedem Fall auf operierte Patientinnen zu. Durch die erhebliche Versteifung der Wirbelsäule bis zum Kreuzbein kann die Reaktionsfähigkeit des Beckenringes möglicherweise beeinträchtigt werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Skoliose () ist eine Seitabweichung der Wirbelsäule von der Längsachse mit Rotation (Verdrehung) der Wirbel um die Längsachse und Torsion der Wirbelkörper – begleitet von strukturellen Verformungen der Wirbelkörper. Dies kann nicht mehr durch Einsatz der Muskulatur aufgerichtet werden. Die Wirbelsäule bildet dabei in der Regel mehrere, einander gegenläufige Bögen, die einander kompensieren, um das Körpergleichgewicht aufrechtzuerhalten (S-Form). Der Cobb-Winkel (nach John Robert Cobb) dient als Maß für die Beurteilung der Skoliose. ", "tgt_summary": null, "id": 2320816} {"src_title": "Radikaler Pietismus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Almásy kam 1895 als Sohn des namhaften Ethnologen und Zoologen György Ede Almásy Graf von Zsadány und Törökszentmiklós auf Burg Bernstein im deutsch besiedelten Westungarn (seit 1921 das österreichische Burgenland) zur Welt. Er wurde von einem Privatlehrer im britischen Eastbourne erzogen, wo er von 1911 bis 1914 lebte. Aus dieser Zeit stammt auch seine Begeisterung für die Pfadfinder. Im Ersten Weltkrieg diente Almásy in den k.u.k. Luftfahrtruppen. 1921 wurde Almásy internationaler Beauftragter des ungarischen Pfadfinderverbands. Er kehrte nach England zurück, wo er am \"Eastbourne Technical Institute\" von November 1921 bis Juni 1922 studierte. Hier war er auch Mitglied im \"Eastbourne Flying Club\". Im Frühjahr 1921 chauffierte er Exkönig Karl IV. (Exkaiser Karl I. von Österreich) bei seinem ersten (gescheiterten) Versuch, den Thron des Königreichs Ungarn wieder zu übernehmen, nach Budapest.", "section_level": 2}, {"title": "Expeditionen.", "content": "Nach 1921 arbeitete Almásy als Vertreter für die österreichischen \"Steyr Automobile\" im ungarischen Steinamanger nahe der neuen Grenze zu Österreich und gewann für Steyr mehrere Autorennen. In dieser Zeit organisierte er Jagdreisen für Europäer im Königreich Ägypten. 1926 entwickelte Almásy während einer Fahrt von Ägypten in den Sudan entlang des Nils größeres Interesse an der Region und kehrte später zu Fahrten und Jagden wieder. Er testete 1929 Steyr-Fahrzeuge unter Wüstenbedingungen mit zwei Steyr-Lkw und begann damit seine Wüstenexpeditionen. 1930 fuhr er von Khartum entlang der Bahnlinie in vier Tagen nach Wadi Halfa und weiter im Niltal bis Kairo. 1932 machte sich Almásy mit drei Briten, Sir Robert Clayton, Kommandant Penderel und Patrick Clayton, auf, das legendäre Zerzura, die „Oase der Vögel“, zu suchen. Die kombinierte Expedition zu Pkw und Flugzeug wurde vom ägyptischen Prinzen Kemal el Din finanziert, der 1921 für das US-amerikanische National Geographic Magazine einen Beitrag über das Gilf el-Kebir verfasst hatte. Die Expedition katalogisierte prähistorische Felszeichnungen wie die Höhle der Schwimmer in Uwainat und Gilf el-Kebir. 1933 erklärte Almásy, das dritte Tal von Zerzura im Wadi Talh gefunden zu haben. Almásy traf den Stamm der \"Magyarab\" in Nubien, die zwar Arabisch sprechen, jedoch als Nachfahren ungarischer (magyarischer) Soldaten in der osmanischen Armee des 16. Jahrhunderts angesehen werden. Bei seinen Entdeckungen stützte er sich als einer der ersten auf kombinierte Erkundungen per Auto und Flugzeug. Er wertete auch die historischen Berichte antiker Schriftsteller wie Herodot aus. Almásy, von seinen Beduinenfreunden \"Abu Ramla\"‚ Vater der Sande, genannt, hielt seine Abenteuer im Buch \"Az ismeretlen Szahara\" fest, das 1934 in Budapest erstmals veröffentlicht wurde. Er schrieb es in deutscher Sprache unter dem Titel \"Unbekannte Sahara. Mit Flugzeug und Automobil in der Libyschen Wüste\", veröffentlicht 1939 bei Brockhaus Leipzig. Es enthält Berichte über die meisten seiner Entdeckungen wie über den Dschebel Uwainat (den höchsten Berg der östlichen Sahara), die Felszeichnungen im Gilf el-Kebir und die verlorene Oase von Zarzura, die er gemeinsam mit dem Piloten Penderel, Robert Clayton und Richard A. Bermann entdeckte. Almásy wandelte sich damit vom Autodidakten zum ernst genommenen Entdecker. Gilf el-Kebir wurde allerdings von Almásy nicht entdeckt, aber für Europa erstmals dargestellt. Die Beduinen kannten sie, mieden diese aber außer bei der Suche nach verirrtem Vieh. Sie verbanden die Höhlenmalereien mit Dschinn oder unbekannten Geistern. Almásy kartierte die Höhlen und fertigte Skizzen der Höhlenmalereien an. Mitte der 1930er Jahre ging für Almásy die Zeit der Forschung und der Abenteuer zu Ende: Sein Förderer Clayton war 1932 gestorben, jedoch nicht, wie in \"Der englische Patient\" kolportiert, bei einer Bruchlandung, sondern am Biss einer Wüstenfliege im Gilf el-Kebir. Claytons Frau starb ein Jahr später bei einem ungeklärten Flugzeugabsturz in England. Gemeinsam mit Graf Pál Teleki unterstützte Almásy die Vorbereitung des 4. World Scout Jamboree im ungarischen Gödöllő bei Budapest, bei dem er am 9. August 1933 dem Gründer Robert Baden-Powell die \"Air Scouts\" präsentierte. Während des italienischen Kriegs gegen Abessinien soll Almásy dem Generalgouverneur von Italienisch-Nordafrika \"(Africa Settentrionale Italiana)\", Marschall Italo Balbo, 1935 mit nachrichtendienstlichen Informationen gedient haben, indem er die Machbarkeit eines italienischen Vorstoßes in den Sudan und nach Ägypten untersuchte. Später leitete Almásy archäologische und ethnographische Expeditionen mit den deutschen Ethnologen Leo Frobenius und Hans Rhotert. Auf dem Flugplatz Al Maza in Ägypten arbeitete er als Fluglehrer.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs musste er im Herbst 1939 nach Ungarn zurückkehren, da die Briten in Ägypten ihn als Spion der Italiener verdächtigten und die Italiener in Libyen als den der Briten. Als Ungar hatte er zuvor immer für jene Kolonialmacht gearbeitet, die ihm jeweils den besten Erkundungsauftrag gab. Ungarn, das dem Deutschen Reich zuneigte, trat unter der Führung von Miklós Horthy am 20. November 1940 mit der Ratifizierung des Dreimächtepakts den Achsenmächten formell bei. Die deutsche Abwehr engagierte nun den in Budapest lebenden Almásy. Der ungarische Reserveoffizier wurde als Hauptmann in die Luftwaffe übernommen und mit einem Kommando der Abwehr von Division Brandenburg dem Afrika-Korps für den Afrikafeldzug zugeteilt. 1941 und 1942 nutzte dieses unter dem Kommando von Erwin Rommel stehende Truppe seine Wüstenerfahrung für Operationen und die Erkundung der südlichen Wüste. Gesichert ist der Auftrag eines Transports durch die Wüste, der im Buch \"Rommel ruft Kairo\" des deutschen Spions Johannes Eppler (alias Husain Gafaar) und dem Funker Hans-Gerd Sandstede geschildert wird, der von Almásy durch die ägyptische Wüste geschleust wurde. Während der „Operation Salaam“ von April bis Juni 1942 sickerte ein Kommando unter Almásy mit den zwei deutschen Spionen in Ägypten bis Kairo durch die feindlichen Linien in britisch kontrolliertes Gebiet, – auf ähnliche Weise wie die gegnerische \"Allied Long Range Desert Group\". Die Operation Salaam war keine verdeckte Operation, denn Almásy und sein Team trugen deutsche Uniformen. Sie benutzten aber US-amerikanische Autos und einen Lkw mit deutschen Hoheitszeichen, die in den Fahrzeugtarnungen versteckt waren. Almásy wurde dafür zum Major befördert und das Eiserne Kreuz verliehen. Noch im Jahr 1944 war Almásy an der gescheiterten und von Griechenland aus durchgeführten Operation Dora beteiligt, um einen aufgegebenen italienischen Flugplatz in der Libyschen Wüste zurückzuerobern. Die Basis hätte benutzt werden sollen, um deutschen Agenten das Errichten von Funkhorchposten in Nordafrika zu ermöglichen. Nach dem für die Deutschen sieglosen Ende des Afrikafeldzugs wurde Almásy in die Türkei versetzt, wo er an der Vorbereitung eines Aufstandes in Ägypten beteiligt war, der nicht zu Stande kam. Er kehrte schließlich nach Budapest zurück, wo er seine Kontakte zur katholischen Kirche nutzte, um einige jüdische Familien vor ihrer Deportation in Konzentrationslager zu retten.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Krieg wurde Almásy in Ungarn festgenommen und kam in sowjetische Gefangenschaft. Nach der kommunistischen Machtübernahme in Ungarn wurde Almásy wegen Hochverrats vor einem Volksgericht angeklagt, jedoch freigesprochen. Später verließ er Ungarn, angeblich unter Mitwirkung des britischen Geheimdienstes. Die Briten sollen ihn in ihre Besatzungszone in Österreich (Steiermark, Kärnten, Osttirol und einige Bezirke Wiens) verbracht und später bei der Weiterreise nach Ägypten unterstützt haben. Almásy hielt sich dann auf Einladung von König Farouk in Ägypten auf und wurde Technischer Direktor des neu gegründeten Wüstenforschungsinstitutes, das heute im Al-Matariyyah-Distrikt von Kairo zu finden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Während eines Besuches im Jahre 1951 in Österreich erkrankte Almásy an Amöbenruhr. Er starb an den Folgen in einem Salzburger Krankenhaus, dem Sanatorium Wehrle. Sein Grabmal auf dem Salzburger Kommunalfriedhof (Rayon 75), von ungarischen Spendern 1995 errichtet, ehrt ihn als \"Piloten, Saharaforscher und Entdecker der Oase Zarzura\".", "section_level": 2}, {"title": "Almásy in Roman und Film.", "content": "Im Roman \"Der englische Patient\" von Michael Ondaatje ist seine Vita die Vorlage des Titelhelden. Die dort beschriebene Geschichte hat jedoch nur entfernt mit Almásy zu tun. Die im Buch beschriebene (und vor allem in der Verfilmung zentral thematisierte) Affäre mit Katherine Clifton entbehrt jeglicher Grundlage, da Almásy homosexuell war. Auch stirbt er im Roman in der italienischen Toskana an Brandwunden in Folge eines Flugzeugabsturzes. Der auf dem Roman basierende, 1996 fertiggestellte Film \"Der englische Patient\" erwies sich als überaus erfolgreich und wurde vielfach ausgezeichnet. Laszlo Almásy wird im Film von Ralph Fiennes gespielt. Im Jahr 1958 drehte Wolfgang Schleif den Kinofilm \"Rommel ruft Kairo\". Der Film befasst sich mit der „Operation Salaam“. Almásy wird in dem Film von Peter van Eyck verkörpert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ladislaus Eduard (László Ede) Almásy [] (* 22. August 1895 in Bernstein, damals Königreich Ungarn; † 22. März 1951 in Salzburg) war Entdecker, Saharaforscher, Pilot, Automobilpionier und auf deutscher Seite tätiger Abwehroffizier während des Zweiten Weltkrieges. Dank zahlreicher Expeditionen in Wüstenregionen sowie Geschäftsreisen nach Ägypten wurde er zu einem Kenner der östlichen Sahara. Als Offizier der Wehrmacht in der Division Brandenburg schleuste er im Auftrag der deutschen Abwehr unter anderem Spione durch die Wüste nach Ägypten.", "tgt_summary": null, "id": 2171938} {"src_title": "Erik Johan Stagnelius", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mikrobiologische Eigenschaften.", "content": "\"Legionella pneumophila\" ist ein obligat aerobes, gramnegatives Stäbchen mit meist monopolarer Begeißelung. Im Nativpräparat finden sich meist kurze Stäbchen, während in Kultur meist unterschiedlich große Stäbchen-Bakterien (2–20 μm) vorherrschen. Legionellen benutzen vor allem Aminosäuren als Energiequelle. Zucker können nicht zu Säuren verstoffwechselt werden. Legionellen sind auf Cystein und Eisen(III)-Ionen im Nährmedium angewiesen. Daher findet man sie in der freien Natur in der Regel in Kombination mit autotrophen Mikroorganismen (beispielsweise Eisen-Mangan-Bakterien) oder man findet sie in Amöben (beispielsweise Acanthamoeba, Naegleria). Amöben scheinen bei der Verbreitung von Legionella pneumophila eine wichtige Rolle zu spielen. Legionellen bilden keine Urease und Nitratase, sind jedoch Katalase positiv. Legionellen sind gegen Austrocknung empfindlich. Bei einer Temperatur von 60 °C überleben sie etwa fünf Minuten. \"Legionella pneumophila\" bildet Biofilme mit einer Dichte von bis zu 100000 cfu/cm. Der Biofilm schützt die Bakterien vor Bioziden oder rauen Umgebungsbedingungen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbreitung.", "content": "\"Legionella pneumophila\" findet sich weltweit in Erd- und Gewässerproben. Als Infektionsquelle für den Menschen findet man es in Warmwasserleitungen mit nicht ausreichend erhitztem Wasser (< 60 °C), Klimaanlagen und Kühltürmen.", "section_level": 1}, {"title": "Häufigkeit.", "content": "Legionellosen treten meist sporadisch, seltener in kleinen Epidemien auf. In den USA schätzt man, dass ca. 30 Erkrankungsfälle pro Jahr und 100.000 Einwohnern auftreten. Die Legionellosen haben in den Sommer-Monaten einen Höhepunkt. In endemischen Gebieten schätzt man, dass etwa 5 % der Pneumonien auf Legionellen zurückzuführen sind. Für Deutschland schätzt man, dass knapp 4 % aller ambulant auftretenden Pneumonien auf Legionellen zurückzuführen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheiten.", "content": "Die Legionärskrankheit ist eine atypische, interstitielle Pneumonie mit Fieber, Durchfällen, Kopfschmerzen und Desorientiertheit. Sie betrifft häufig immungeschwächte Menschen (beispielsweise Alkoholiker, HIV-Erkrankte). Das Pontiac-Fieber ist eine akute, selbstlimitierende respiratorische Erkrankung mit Husten und Schnupfen, die meist nach sieben Tagen spontan ausheilt.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragung.", "content": "Die Übertragung erfolgt in der Regel aerogen, meist durch Einatmen von erregerhaltigen Aerosolen aus Klimaanlagen oder Wasserhähnen. Es wird geschätzt, dass nur 10 % der Infektionen wirklich zu einer Erkrankung führen. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung findet nicht statt.", "section_level": 1}, {"title": "Inkubationszeit.", "content": "Die Inkubationszeit einer Legionärskrankheit beträgt zwei bis zehn Tage, die des Pontiac-Fiebers jedoch nur ein bis zwei Tage.", "section_level": 1}, {"title": "Pathogenese.", "content": "\"Legionella pneumophila\" adhäriert an Wirtszellen über einen Pilus und induziert eine besondere Form der Phagozytose (sog. \"coiling phagocytosis\"), entgeht aber der intrazellulären Abtötung und vermehrt sich in nicht aktivierten phagozytierenden Zellen. \"Legionella pneumophila\" induziert eine teilweise nekrotisierende Entzündung der Alveolen. Die Abwehr von \"Legionella pneumophila\" als intrazellulärer Erreger ist wahrscheinlich von T-Lymphozyten abhängig. Diese aktivieren die erregerhaltigen Makrophagen, so dass die Erreger im Inneren der Phagozyten vernichtet werden können. \"Legionella pneumophila\" produziert Exotoxine (beispielsweise Hämolysin) und Enzyme. Die Rolle im Krankheitsgeschehen dieser Exotoxine ist noch nicht abschließend geklärt. Das Protein MIP (macrophage infectivity potentiator), ein 24 kDA Protein, scheint bei der Phagozytose-Induktion beteiligt zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Die Therapie der Legionärskrankheit erfolgt meist mit Makroliden (beispielsweise Erythromycin) in Kombination mit Rifampicin oder einem Fluorchinolon. Der Erregernachweis ist nach § 7 des Infektionsschutzgesetzes meldepflichtig.", "section_level": 1}, {"title": "Historisches.", "content": "\"Legionella pneumophila\" wurde erst 1976 entdeckt, als bei einer Tagung der American Legion in Philadelphia eine Epidemie unter den teilnehmenden Veteranen auftrat. 29 der 182 erkrankten Veteranen verstarben damals. Damals erhielt die Legionärskrankheit ihren Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Legionella pneumophila ist ein gramnegatives, unbekapseltes und sporenloses Stäbchen-Bakterium. Es ist Auslöser der Legionärskrankheit und des Pontiac-Fiebers. Die für den Menschen wichtigsten (humanpathogenen) Serotypen von Legionella pneumophila sind die Serotypen 1 (70 bis 80 Prozent aller Legionellosen beim Menschen), 4 und 6.", "tgt_summary": null, "id": 1782409} {"src_title": "Toonstruck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte zur Entstehung von le Mans.", "content": "Die Gründung der Stadt Le Mans ist zurückzuführen auf ein \"Oppidum\" der keltischen Cenomani. Die Siedlung wurde 56 v. Chr. von den Römern erobert, die sie \"Suindinum\" nannten. Im 3. Jahrhundert wurde eine Stadtmauer errichtet, die zum Teil noch heute erkennbar ist. In spätrömischer Zeit entstand das Bistum Le Mans (als erster Bischof gilt der Heilige Julianus), das später dem Erzbistum Tours unterstellt wurde. Zunächst zur Herrschaft des Syagrius gehörig, wurde Le Mans 486 von den Franken erobert. Später wurde Le Mans Zentrum der Grafschaft Maine, die vor allem im 11. und frühen 12. Jahrhundert zwischen den Herzögen der Normandie und den Grafen von Anjou immer wieder umkämpft war. 1110 konnte sich Anjou endgültig die Oberhoheit über das Land sichern, das mit dem Aufstieg der Plantagenets zu Königen von England 1154 Teil des Angevinischen Reiches wurde. Johann Ohneland verlor den Festlandbesitz nördlich der Loire allerdings wieder an die französische Krone, die damit 1204 auch Le Mans wieder unter ihre Herrschaft brachte. Im Verlauf des Hundertjährigen Krieges war Maine dann wieder zwischen Engländern und Franzosen umkämpft, worunter auch die Bevölkerung von Le Mans zu leiden hatte, die sich hinter ihre Stadtmauern zurückziehen und die mittlerweile errichteten Vororte aufgeben musste. 1443 konnten die Engländer dann endgültig aus Maine vertrieben werden. Nachdem hier zwischenzeitlich wieder ein eigenes Grafengeschlecht herrschte, wurde Maine 1480 dem Kronbesitz zugeschlagen. Nach der Reformation zählte Maine zu den hugenottischen Provinzen, sodass es hier erneut zu blutigen Auseinandersetzungen kam; erst 1589 konnte Heinrich IV. auch hier für Frieden sorgen, der sich als recht dauerhaft erweisen sollte. Im Zeitalter des Absolutismus erlebte das örtliche Handwerk einen Aufschwung, insbesondere die Herstellung von Textilien und Wachs. 1740 gingen zwei Drittel der Textilproduktion der Stadt in den Export. Die Verbesserung der Verkehrswege förderte den wirtschaftlichen Aufschwung zur Zeit der Industrialisierung zusätzlich: 1844 erhielt Le Mans einen Eisenbahnanschluss an der Strecke Paris-Rennes. Von großer Bedeutung für die Stadt waren auch die Aktivitäten der Familie Bollée, die in den 1840er Jahren hier zunächst Dampfmaschinen produzierte, ab 1887 dann vor allem Automobile herstellte. Vom 10. bis 12. Januar 1871 fand hier die Schlacht bei Le Mans zwischen der französischen Loirearmee und der zweiten Armee des Kronprinzen Friedrich während des Deutsch-Französischen Krieges statt. Diese endete mit einem deutschen Sieg. 1893 wurde Le Mans auch an das Telefonnetz angeschlossen. Die Tradition als Automobilrennstadt begründete ein erster Grand Prix im Jahre 1911. 1936 siedelte sich die Firma Renault in Le Mans an, die bis heute größter Arbeitgeber der Stadt ist, aber auch große Versicherungsunternehmen wählten Le Mans als Standort. Zwischen 1940 und 1944 war Le Mans deutsch besetzt, die Zerstörungen durch den Krieg hielten sich hier in Grenzen. Das höhere Bildungswesen, das lange eher vernachlässigt wurde, erhielt 1960 mit der Errichtung einer Universität eine vermehrte Förderung, allerdings war diese erste Hochschule zunächst von der Universität Caen abhängig. Bedeutender wurde die 1969 gegründete Technische Hochschule. Die École Nationale Supérieure d’Ingénieurs du Mans wurde 1995 gegründet.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Bürgermeister der Stadt ist seit dem 14. Juni 2018 Stéphane Le Foll (PS). Die Stadt ist in neun Wahlkreise gegliedert.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Die Stadt Le Mans unterhält, wegen des gemeinsamen Patrons, des Heiligen Liborius, bereits seit 836 enge Beziehungen zu Paderborn in Nordrhein-Westfalen. Die offizielle Städtepartnerschaft besteht jedoch erst seit 1967. Insgesamt hat Le Mans sechs Partnerstädte:", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Wichtigste Wirtschaftszweige sind neben der Landmaschinenindustrie, vertreten durch das Unternehmen Claas, das in Le Mans Traktoren herstellt, vor allem die metallverarbeitende und die Elektroindustrie, sowie der Dienstleistungsbereich (Versicherungen, etwa MMA, \"Mutuelles du Mans Assurances\").", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Da die Stadt im Zweiten Weltkrieg weitgehend unzerstört blieb, hat sich auch die historische Altstadt erhalten. Am bedeutendsten sind die gallo-römische Stadtmauer, die gegen Ende des 3. Jahrhunderts gebaut wurde und bemerkenswert gut erhalten ist, sowie die Kathedrale Saint-Julien im romanisch-gotischen Baustil, die Kirche Eglise de la Couture aus dem 13. und 14. Jahrhundert, das Musée de Tessé, das Maison d'Adam et Ève, das Hôtel de Clairaulnay und das Hôtel de Vaux. Aber auch Anhänger des Motorsports kommen auf ihre Kosten: In unmittelbarer Nähe wird das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ausgetragen. Im Innenbereich der Rennstrecke gibt es seit 1991 das Automobilmuseum des Départements Sarthe. Unter den mehr als 100 ausgestellten Fahrzeugen sind auch Siegerfahrzeuge des 24-Stunden-Rennens zu besichtigen, darunter ein Bentley (Sieger 1924) und ein Ferrari (Sieger 1949). In der Fußgängerzone von Le Mans haben erfolgreiche Fahrzeugpiloten ihre Hand- bzw. Fußabdrücke hinterlassen: Sie sind auf Messingplatten im Straßenbelag bzw. an einem Brunnen angebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Motorsport.", "content": "Weltberühmt wurde Le Mans durch seine Motorsportveranstaltungen, insbesondere durch die 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit dem weltweit schwersten Unfall von 1955. Das Vorbild vieler Langstreckenrennen wird seit 1923 alljährlich Mitte Juni auf der 13,5 km langen Strecke Circuit des 24 Heures auf Landstraßen im Süden von Le Mans ausgetragen. Bereits 1906 fand in Le Mans unter Beteiligung von 32 Automobilen das erste Grand-Prix-Rennen der Welt statt. Ferner gibt es das 24-Stunden-Rennen für Motorräder sowie diverse weitere Motorsportveranstaltungen, unter anderem den Grand Prix von Frankreich der Motorrad-Weltmeisterschaft, die auf der kürzeren Variante der Rennstrecke, dem Circuit Bugatti stattfinden.", "section_level": 2}, {"title": "Fußball.", "content": "Der Fußballclub \"Le Mans Union Club (M.U.C.) 72\" spielte seit einigen Jahren in der zweiten Liga Frankreichs, bis er im Oktober 2013 auf Grund einer Insolvenz aufgelöst wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Basketball.", "content": "Die Basketballmannschaft \"Le Mans Sarthe Basket\" wurde vier Mal französischer Meister, zuletzt im Jahr 2006.", "section_level": 2}, {"title": "Handball.", "content": "Der Verein MSH 72 (\"Le Mans Sarthe Handball 72\") gilt als Hauptverein der Stadt und der Sarthe für die Männer. Der 1957 gegründete Verein \"CSC Le Mans Handball\" bzw. \"Club Sportif des Cheminots du Mans\" „Sportverein der Eisenbahner in Le Mans“ hat im Augenblick 13 aktive Mannschaften, sowohl im Jugend- als auch im Seniorenbereich.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In der Nähe von Le Mans bei Mayet befindet sich ein 342 Meter hoher Sendemast für UKW und Fernsehen. Er ist eines der höchsten Bauwerke in Frankreich und überragt sogar den Eiffelturm. Am ersten Freitag im September findet in Le Mans die Zwiebelmesse (Foire aux Oignons) statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Le Mans (Einwohner: \"Manceller\") ist eine Stadt mit Einwohnern (Stand ) im Nordwesten Frankreichs. Sie liegt am Zusammenfluss von Sarthe und Huisne und ist Hauptstadt des Départements Sarthe in der Region Pays de la Loire. ", "tgt_summary": null, "id": 750008} {"src_title": "Dampfmotor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Um Fluorwasserstoff herzustellen, werden zunächst seine Salze, die Fluoride (Beispiel: Calciumfluorid, Flussspat), durch Flotation auf über 98 % aufkonzentriert und anschließend in auf etwa 200 °C geheizten Drehöfen mit konzentrierter Schwefelsäure umgesetzt. Dabei gast Fluorwasserstoff aus, welches kondensiert und die Rohsäure bildet: Diese Reaktion findet auch beim Nachweis von Fluoriden mittels der Kriechprobe Anwendung. Durch wiederholte Rektifikation wird dann die Reinsäure gewonnen. Die Rektifikation ist notwendig, da die Rohsäure unter anderem noch schwersiedende Bestandteile wie zum Beispiel Wasser und Fluorsulfonsäure (HSOF), aber auch leichtsiedendes Schwefeldioxid enthält. Fluorwasserstoff fällt außerdem bei der Aluminiumherstellung und beim Brennen von Ziegeln und Feinkeramik an. Weiterhin wird es bei der Verbrennung von fluorhaltigen Abfällen oder von Brennstoffen wie beispielsweise Steinkohle freigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Das chemische Verhalten des Fluorwasserstoffs wird durch die extrem hohe Elektronegativität des Fluors geprägt, welche mit 4 (Pauling-Skala) die höchste aller Elemente aufweist. Das Fluorwasserstoffmolekül ist durch einen ausgeprägten Dipolcharakter mit starker negativer Partialladung beim Fluor gekennzeichnet. Durch Wasserstoffbrücken bilden sich Oligomere wie etwa (HF). HF hat im Vergleich zu seinem höheren analogen HCl einen relativ hohen Siedepunkt von 19,5 °C; HCl siedet demgegenüber bei −85,0 °C. Dieses Phänomen ist – wie beim Wasser – auf die Wasserstoffbrücken-Bindungen zurückzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen als Säure.", "content": "Wässrige HF-Lösung, die Flusssäure, ist eine schwache Säure; jedoch ist wasserfreier Fluorwasserstoff eine sehr starke Protonsäure und autoprotolysiert folgendermaßen: Fluorwasserstoff ätzt Silikatglas und reagiert mit anderen Silikaten zu gasförmigem Siliciumtetrafluorid: In einer wässrigen Lösung von Fluorwasserstoff ist Schwefelsäure nicht beständig und bildet nach der Abspaltung von Wasser Fluorsulfonsäure: Fluorwasserstoff zeigt innerhalb der Reihe der Halogenwasserstoffe die schwächste Neigung zur Dissoziation in Wasser. Gegenüber den übrigen Halogenwasserstoffen, die unter Bildung von Oxonium-Ionen (HO) und ihrer entsprechenden Gegenionen vollständig dissoziieren, liegt in der Flusssäure ein Gemisch verschiedener fluoridhaltiger Ionen vor.", "section_level": 3}, {"title": "Fluorwasserstofflagerung.", "content": "Reiner gasförmiger Fluorwasserstoff kann in Tankwaggons aus Eisen transportiert werden, da sich die Oberfläche des Eisens mit einer Fluoridschicht überzieht, die das Material gegen weiteren Angriff schützt. Für Ventile, Rohrleitungen und Apparaturen wird auch Monelmetall (eine Nickel-Kupfer-Legierung) verwendet. Die wässrigen Lösungen dagegen würden das Eisen aufgrund des Anlösens der Fluoridschicht tiefgreifend oxidieren. Daher wird Flusssäure in Kunststofftanks transportiert.", "section_level": 3}, {"title": "Fluorwasserstoff als Feststoff.", "content": "Fluorwasserstoff als Feststoff besteht aus orthorhombischen Kristallen mit Ketten, die im Zick-Zack-Muster angeordnet sind. Die HF-Moleküle haben eine H–F-Bindungslänge von 95 pm, die benachbarten Moleküle haben einen intermolekularen H–F-Abstand von 155 pm.", "section_level": 3}, {"title": "Verwendung.", "content": "Fluorwasserstoff findet Verwendung bei der Herstellung von Fluorkohlenwasserstoffen, Aluminiumfluorid, synthetischem Kryolith (Eisstein, Na[AlF]), Uranhexafluorid, anderen Fluorverbindungen, Flusssäure, beim Herstellungsprozess von Tensiden und in der Farbstoffchemie. Bei der Elektrolyse von Fluorwasserstoff entsteht unter bestimmten Bedingungen elementares Fluor (F). Fluorwasserstoff wird als Katalysator bei der Benzinherstellung, als Lösungsmittel, in der organischen Chemie für die Substitution mit Fluor und in der Tieftemperaturtechnik eingesetzt. Hydrogenfluoride wurde in den 50ern und 60ern zur Holzschutzbehandlung z. B. von Dachstühlen eingesetzt, Handelsname z. B. \"Osmol WB4\".", "section_level": 2}, {"title": "Biologische Bedeutung.", "content": "Der Hauptaufnahmeweg für Fluorwasserstoff verläuft über die Atemwege und über die Haut. Aufgrund der hohen Hygroskopizität dürfte es nur in Extremfällen zum Einatmen von gasförmigem Fluorwasserstoff kommen, bei der aber mit nahezu vollständiger Resorption in den oberen Atemwegen zu rechnen ist. Viel häufiger tritt die Resorption von wässrigen Lösungen von Fluorwasserstoff (Fluorwasserstoffsäure oder Flusssäure) über die Haut auf. Die Haut stellt bei der Aufnahme kein Hindernis dar. Mit einer versehentlichen oralen Aufnahme ist aus physikalisch-chemischen Gründen und wegen des äußerst stechenden Geruches nicht zu rechnen. Wässrige Lösungen werden vollständig resorbiert. Der Vorgang kann durch eventuellen Mageninhalt verlangsamt werden. Kontakt mit Fluorwasserstoff hat stark ätzende Wirkung auf Haut und Schleimhäute, insbesondere des Auges. Dabei muss beachtet werden, dass die Symptome mit bis zu 24 Stunden Verzögerung auftreten können. Erste Hilfe bei Hautkontakt ist die unmittelbare Behandlung mit Calciumgluconat-Gel. Durch Aufnahme in den Organismus kommt es zur erheblichen Beeinflussung biochemischer Stoffwechselvorgänge durch Enzymhemmung. Chronische Auswirkungen umfassen die Schädigung des Skeletts und der Haut, sowie Beeinträchtigung der Lungenfunktion.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fluorwasserstoff ist ein anorganisch-chemischer Stoff, der zu den Halogenwasserstoffen gehört. Bei Zimmertemperatur liegt er als farbloses, stechend riechendes, sehr giftiges Gas vor, das eine geringere Dichte als Luft hat. Es ist hygroskopisch und dehydratisiert viele Stoffe. In der wasserfreien Form liegt es unterhalb des Siedepunktes von 19,51 °C als rauchende Flüssigkeit vor. ", "tgt_summary": null, "id": 1583471} {"src_title": "Wissen (Stadt)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Stadt als Beispiel.", "content": "Häufiges Beispiel bzw. Beobachtungsfeld in soziologischen, geographischen oder wirtschaftlichen Untersuchungen sind Segregationsprozesse innerhalb der Städte. Hier treten diese Prozesse deutlich zutage, da in der Stadt bezüglich bestimmter Merkmale (z. B. Einkommen, Ethnizität, Religion) meist sehr unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zusammenleben. Auffällig ist nun, dass sich der städtische Raum entlang dieser Merkmale segregiert. Die Erscheinung der Segregation in den Städten ist bereits sehr früh zu beobachten. Bereits in den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Städten Europas (vergleiche Stadtentwicklung) gab es die räumliche Trennung beispielsweise der Kaufleute und der Handwerker in jeweils eigenen Teilen der Stadt. Neben dieser Segregation entlang des Merkmals Beruf findet sich auch eine Segregation nach ethnischen und religiösen Merkmalen, so beim jüdischen Ghetto oder den noch kleinteiliger nach Religions- und Volksgruppenzugehörigkeit getrennten Vierteln der klassischen orientalischen Stadt. Zur muslimischen Segregation siehe al-Walā' wa-l-barā'. Auch heute beobachten Soziologen und Stadtplaner weiterhin Segregationseffekte. In nordamerikanischen Städten ist dies augenscheinlich in den Vierteln, die nahezu ausschließlich von einer bestimmten Einwanderergruppe bewohnt werden (China Town, Greek Town, der Stadtteil Harlem in New York). Aber auch in europäischen Städten finden sich mitunter einzelne Stadtteile mit hohen Anteilen eingewanderter (ehemaliger) Gastarbeiter aus dem Mittelmeerraum oder auch mit hochqualifizierten ausländischen Kräften. Verstärkt ist auch eine Segregation bezüglich Bildungs- und Einkommensniveau zu beobachten. So entsteht zunehmend ein privater, gegenüber Unbefugten abgeschlossener Bereich („Gated-Communities“). Das Ausmaß der Segregation dient somit als \"ein\" Indiz für eine Polarisierung der Gesellschaft und kann bei zu deutlicher Trennung der einzelnen Merkmalsgruppen die Gefahr der Herausbildung von konfliktreichen Teilgesellschaften anzeigen. (Vgl. auch Parallelgesellschaft) Unter den europäischen Großstädten ist die Einkommenssegregation dort besonders ausgeprägt, wo die Bauformen des Wohnungsbestands stark entmischt sind, wo es also beispielsweise geschlossene Gründerzeitstadtteile gibt oder solche, die fast ausschließlich aus Platten- oder Sozialbauten bestehen (Großwohnsiedlungen und Trabantenstädte). Dies trifft in Deutschland beispielsweise in besonderem Maß auf Rostock, Erfurt und Potsdam zu, die in einer Studie von 2018 als Großstädte mit der höchsten sozialen Segregation identifiziert wurden. Dämpfend wirkt sich hingegen eine aktive Wohnungsbaupolitik aus, wie sie beispielsweise in Wien in Form der Gemeindebauten schon seit dem Ersten Weltkrieg praktiziert wird, weshalb sich viele Städte seit etwa 1990 am Wiener Modell orientieren. Auch die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wirkten in gewisser Hinsicht ausgleichend, da (teilweise) zerstörte und wiederaufgebaute Städte wie etwa Mainz kleinräumig heterogene Bauformen aufweisen und beispielsweise attraktive Gründerzeitbauten mit eher schlichten Gebäuden der Nachkriegszeit innerhalb einer Straße abwechseln, was sich auch in den Mietpreisen und der Bewohnerstruktur niederschlägt.", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchungsmethodik.", "content": "Eigenschaftsträger können Bevölkerungsgruppen, Wohngebäude, Handelseinrichtungen, Einrichtungen der sozialen Infrastruktur und ähnliches sein. Residentielle Segregation bezeichnet die Segregation verschiedener Bevölkerungsgruppen nach ihrem Wohnort. In der Regel wird Segregation von Teilmengen einer Bevölkerung nach folgenden Statusmerkmalen unterschieden: der jeweiligen Bevölkerungsgruppe. Die Ausprägung der Segregation ist stark von den gewählten Teileinheiten des Untersuchungsraumes und den Merkmalen abhängig. Drei Konzepte für die Messung von Segregation lassen sich unterscheiden:", "section_level": 1}, {"title": "Messung der Ungleichverteilung.", "content": "Bei der Beschreibung der Segregation verschiedener Bevölkerungsgruppen wird zugleich eine Zuweisung des Grades der Ungleichverteilung vorgenommen, d. h. eine Gruppe, die sich stark von anderen unterscheidet, wird auch einem besonders scharf abgegrenzten Raum zugeordnet. Zur Darstellung räumlicher Ungleichheit gibt es verschiedene Maßzahlen. Verbreitet sind der Dissimilaritäts- und der Segregationsindex. Ersterer dient dem Vergleich der Verteilung von \"zwei\" Bevölkerungsgruppen zueinander, während der Segregationsindex die Verteilung \"einer\" Bevölkerungsgruppe in Bezug auf die Gesamtbevölkerung misst. Beide Indikatoren können Werte zwischen 0 (Gleichverteilung) und 100 (vollständige räumliche Segregation/Dissimilarität) annehmen. Für die Berechnung des Dissimilaritätsindex der Bevölkerungsgruppen A und B wird für jede Raumeinheit die Differenz zwischen dem Anteil der Gruppe A an der Gesamtheit von A und dem Anteil von B an der Gesamtheit von B gebildet. Die Beträge dieser Differenzen ergeben über alle Raumeinheiten aufsummiert und dann halbiert den Dissimilaritätsindex (ID) zwischen A und B. Analog erfolgt die Berechnung des Segregationsindex (IS) über die Summe der Anteilsdifferenzen zwischen der Gruppe A in der ten Raumeinheit und der Gesamtbevölkerung G abzüglich der betrachteten Gruppe A. wobei: formula_3 = Gesamtbevölkerung – betrachtete Gruppe A Beide Indikatorwerte lassen sich als der Prozentwert an den betrachteten Gruppen interpretieren, der jeweils umziehen müsste, um eine Gleichverteilung zu erzielen.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Die räumlichen Verteilungen der nach den einzelnen Statusmerkmalen segregierten Bevölkerungsgruppen überlagern sich. Untersuchungen von Murdie (1969) zeigten, dass sich in den Mustern der Segregation nach den drei Statusmerkmalen Grundtypen städtischer Strukturen erkennen lassen, die den unterschiedlichen Konzepten der Stadtstrukturmodelle der Chicagoer Schule entsprechen. Diese sozialräumlichen Grunddimensionen wurden für verschiedene Großstädte untersucht und die Aussagen Murdies bestätigt. Angesichts der Tatsache, dass mit starker räumlicher Ungleichverteilung einzelner Gruppen häufig erhöhte Kriminalitätsraten und beschleunigter Stadtverfall (durch Desinvestition) einhergehen und mitunter das gesamtstädtische Image leidet, werden verschiedene Desegregations­strategien entwickelt. Allerdings ist vor dem ‚ökologischen Fehlschluss‘ zu warnen: Für höhere Kriminalitätsraten in einem Gebiet muss keineswegs die Segregation verantwortlich sein (so der Kontext). Sie können schlicht durch die Addition von kriminellen Taten von Menschen entstehen, die überall auffällig würden – in diesem Fall würde die Verringerung der Segregation die Kriminalitätsrate nicht senken. Am stärksten segregiert sind immer die Reichsten und die Ärmsten in einer Stadt: „Die Reichen wohnen, wo sie wollen - die Armen, wo sie müssen.“ Zu den Ärmsten gehören meist die Zuwanderer, deren räumliche Segregation besonders oft kritisiert wird, ohne dass zugleich gesagt würde, wie sie zu verringern sei. Vereinfacht ausgedrückt, sollen hierbei stärkere soziale Kontrolle und eine ausgeprägtere Gebietsbindung einer vorhandenen Bewohnerstruktur dafür sorgen, dass die negativen Auswirkungen durch Entmischung begrenzt bleiben. Als Maßnahmen sind neben allgemeinen Wohnumfeldverbesserungen, eine die Belange des Wohnungsmieters schützende Gesetzgebung (Verhinderung oder Begrenzung von Gentrifizierung), Mietsubventionen (z. B. Wohngeld), Öffnungsklauseln im Sozialwohnungsbestand, verstärkte schulische Integration von fremdsprachlichen Minoritäten und verschiedene Antidiskriminierungsinitiativen verbunden. Neben dem Vorhandensein der erforderlichen Finanzmittel ist es für den Erfolg derartiger Strategien jedoch unerlässlich, dass ein komplementärer gesamtgesellschaftlicher Konsens zum Umgang mit Minderheiten vorhanden ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Segregation bezeichnet den Vorgang der Entmischung von unterschiedlichen Elementen in einem Beobachtungsgebiet. Man spricht dann von Segregation, wenn sich die Tendenz zu einer Polarisierung und räumlichen Aufteilung der Elemente gemäß bestimmter Eigenschaften beobachten lässt. Das Beobachtungsgebiet ist entlang bestimmter Merkmale \"segregiert\", wenn eine bestimmte Gruppe oder ein spezifisches Element in Teilen des Beobachtungsgebietes konzentriert auftritt, in anderen dagegen unterrepräsentiert ist.", "tgt_summary": null, "id": 534868} {"src_title": "Wochenzeitung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Ende der Beatles veröffentlichte Paul McCartney im April 1970 sein Soloalbum \"McCartney\" und im Mai 1971 zusammen mit seiner Frau Linda McCartney das Album \"Ram\". Im August desselben Jahres gründeten sie mit dem US-amerikanischen Schlagzeuger Denny Seiwell, der schon beim Album \"Ram\" mitwirkte, und dem Gitarristen Denny Laine (ex-Moody Blues) die Gruppe Wings, in der Ehefrau Linda Keyboards spielte. Das erste Album \"Wild Life\" wurde im Dezember 1971 veröffentlicht; es erreichte jedoch nur Platz 10 in den USA und erhielt überwiegend negative Kritiken. Im Jahr 1972 brachte die Gruppe, inzwischen durch den nordirischen Gitarristen Henry McCullough verstärkt, drei Singles heraus. In \"Give Ireland Back to the Irish\" (Februar 1972) setzte McCartney sich mit dem Bloody Sunday in Derry auseinander, ähnlich wie es John Lennon wenig später in seinen Liedern \"Sunday Bloody Sunday\" und \"The Luck of the Irish\" tat. \"Give Ireland Back to the Irish\" kam auf den Index der BBC und wurde somit in deren Radioprogrammen nicht gespielt. Gleiches widerfuhr der rockigen Single-A-Seite \"Hi Hi Hi\", im Dezember 1972 veröffentlicht, in deren Text die Musik-Direktoren der BBC Aufforderungen zum Drogenkonsum und zu unerwünschten sexuellen Handlungen herauszuhören glaubten. Erfolgreicher war deren B-Seite \"C-Moon\", ein Lied im Reggae-Stil. Zwischenzeitlich, im Mai 1972, war noch das Kinderlied \"Mary Had a Little Lamb\" erschienen. Darüber hinaus ging die Gruppe auf Tournee. Vom 9. bis zum 23. Februar 1972 gaben die Wings elf Konzerte in britischen Universitäten, teilweise vor nur einer geringen Zuschauermenge; so waren in Newcastle 400 und in Birmingham 750 Zuhörer anwesend. Das erste Konzert fand im Portland Building der University of Nottingham statt, ohne dass Paul McCartney auf den Plakaten besonders angekündigt wurde. Im selben Jahr begaben sich die Wings auf Europa-Tournee; im Jahre 1973 folgte noch eine Tournee durch Großbritannien. Mit dem nächsten Album \"Red Rose Speedway\", das im Mai 1973 veröffentlicht wurde, erreichten die Wings erstmals die Spitzenposition in den US-amerikanischen Charts; auch die Auskopplung \"My Love\" war vier Wochen Nummer 1 in den USA. Als Interpreten wurden nun Paul McCartney & Wings genannt; die Plattenfirma erhoffte sich durch die Nennung McCartneys bessere Verkaufszahlen. Noch im selben Jahr gelangen Paul McCartney und den Wings ihre bisher größten Erfolge: Die Oscar-nominierte Single \"Live and Let Die\" (Juni 1973) aus dem gleichnamigen James-Bond-Film mit Roger Moore und das im Dezember 1973 veröffentlichte Album \"Band on the Run\", das erneut in Großbritannien und den USA die Charts anführte, die Single \"Band on the Run\" wurde ein weiterer Nummer-eins-Hit in den USA, der Titel \"Jet\" war als Single ebenfalls erfolgreich. Kurz vor den ersten Aufnahmen zu \"Band on the Run\", die in Lagos stattfanden, hatten Denny Seiwell und Henry McCullough die Band verlassen. Im November 1973 veröffentlichte Denny Laine sein erstes Soloalbum mit dem Titel \"Ahh...Laine\", auf dem aber kein weiteres Mitglied der Wings mitwirkte. In der folgenden Zeit nach Erscheinen von \"Band on the Run\" veröffentlichten die Wings die Single \"Junior’s Farm\" (Oktober 1974) und das Album \"McGear\" (September 1974); es ist ein Soloalbum von Michael McCartney, dem Bruder von Paul McCartney, der sich den Künstlernamen Mike McGear gab und auch Mitglied der Gruppe The Scaffold war. Die Band Wings wurde derweil mit dem Gitarristen Jimmy McCulloch und dem Schlagzeuger Geoff Britton verstärkt. Geoff Britton wurde dann wiederum, nach relativ kurzer Zeit, durch Joe English ersetzt. John Lennon gab in einem, im Juni 1975 veröffentlichten, Interview seine Meinung zu den Wings wider: Die Alben \"Venus and Mars\" (Veröffentlichung im Mai 1975 mit der Nummer-1-Single \"Listen to What the Man Said\") und \"Wings at the Speed of Sound\" (Veröffentlichung im März 1976 mit den Hits \"Silly Love Songs\" und \"Let ’Em In\") markierten gemeinsam mit der Welttournee, aus der das erfolgreiche Live-Album \"Wings over America\" (Dezember 1976) hervorging, weitere kommerzielle Erfolge der Wings; so spielten sie unter anderem in Seattle vor über 60.000 Menschen. Alle drei Alben erreichten in den US-amerikanischen Charts Platz eins. Der Konzertfilm \"Rockshow\" wurde im Juni 1976, während der Welt-Tournee in Nordamerika, aufgenommen und hatte seine Kinopremiere im November 1980. Im Sommer 1976 nahmen Paul und Linda McCartney mit Denny Laine zehn Lieder von Buddy Holly auf. Paul McCartney war zu der Aufnahmezeit schon Eigentümer an den Rechten von Buddy-Holly-Liedern. Denny Laine übernahm den Hauptgesang und so wurde das Album unter dem Namen \"Holly Days\" als zweites Soloalbum von Denny Laine im Mai 1977 veröffentlicht. Das Lied \"Seaside Woman\" war die erste Eigenkomposition von Linda McCartney und wurde erstmals unter dem Pseudonym \"Suzy and the Red Stripes\" mit der B-Seite \"B-Side to Seaside\" am 31. Mai 1977 in den USA und am 10. August 1979 in Großbritannien als Single veröffentlicht. In den USA kam die Single auf Platz 59 der Charts. Jimmy McCulloch und Joe English verließen im Jahr 1977 während der Aufnahmen zum neuen Album (London Town) die Band. Jimmy McCulloch starb am 27. September 1979 an den Folgen seines Drogenkonsums. Die McCartneys und Denny Laine beendeten zu dritt das Album. Im November 1977 erschien die Single \"Mull of Kintyre\", die McCartneys größter Erfolg in Europa wurde und sogar die Beatles-Singles von den Spitzen der Listen über die „ewigen“ Bestseller ablöste. Dieser Weihnachts-Nummer-eins-Hit war die erste Single, von der in Großbritannien mehr als zwei Millionen Exemplare verkauft wurden, und blieb dort die meistverkaufte Single bis zum Jahre 1984; nur in den USA war sie kein Erfolg. Im März 1978 erschien das Album \"London Town\" mit der USA-Nummer-1-Single \"With a Little Luck\". \"London Town\" ist das erste Album von Paul McCartney, das in Deutschland die Top-Ten der Charts erreichte; in den USA erreichte es Platz 2 und in Großbritannien Platz 4 der Charts. Ab dem Jahr 1979 bis einschließlich 1984 war Paul McCartney in den USA und Kanada bei der Tonträgergesellschaft Columbia Records unter Vertrag. Capitol Records konnte so im Dezember 1978 noch ein Kompilationsalbum von Paul McCartney veröffentlichen, das mit dem Namen \"Wings Greatest\" betitelt wurde. Mit neuer Besetzung (Steve Holley: Schlagzeug, Laurence Juber: Gitarre) veröffentlichten die Wings im März 1979 die erfolgreiche Single \"Goodnight Tonight\". Das Album \"Back to the Egg\", im Juni 1979 veröffentlicht, wurde trotz zahlreicher prominenter Gastmusiker bei zwei Liedern den hohen Erwartungen hingegen nicht gerecht und war auch kommerziell im Vergleich zu den vorhergehenden Wings-Alben nicht erfolgreich. Im Dezember 1979 gingen die Wings letztmals auf Tournee; es erfolgten lediglich Konzerte in Großbritannien. Von dem Konzert am 17. Dezember 1979 in Glasgow wurde das Lied \"Coming Up\" als B-Seite der Paul-McCartney-Single \"Coming Up (Studio Version)\" im April 1980 veröffentlicht. Da in den USA überwiegend die B-Seite im Radio gespielt wurde, ist \"Coming Up\" somit die letzte Wings-Single und auch ihr letzter Nummer-eins-Hit. Im Hammersmith Odeon fanden vom 26. bis zum 29. Dezember 1979 von Paul McCartney und Kurt Waldheim, Generalsekretär der UNO, vier Wohltätigkeitskonzerte für die Einwohner von Kambodscha statt. Im Rahmen dieser Konzertreihe gaben die Wings am 29. Dezember 1979 ihr letztes Konzert. Teile der Konzerte wurden im März 1981 auf der Doppel-Vinyl-LP \"Concert for the People of Kampuchea\" veröffentlicht. Eine Wings-Tournee durch Japan kam im Januar 1980 nicht zustande, weil McCartney bei der Einreise wegen Haschischbesitzes verhaftet wurde. Im Juli, August und Oktober 1980 bereiteten die Wings ihr neues Studioalbum vor, das aber nicht fertiggestellt wurde. Ende des Jahres 1980 veröffentlichte Denny Laine sein drittes Solo-Album mit dem Titel \"Japanese Tears\", das drei bisher unveröffentlichte Wings-Lieder enthält. Im Oktober 1980 und Januar 1981 wurde an einem Kompilationsalbum mit bisher unveröffentlichten Wings-/Paul-McCartney-Liedern mit dem Titel \"Cold Cuts\" gearbeitet. Im Januar 1981 erfolgte die endgültige Abmischung des Albums, das aber nicht veröffentlicht wurde. Im Februar 1981 verließen Steve Holley und Laurence Juber die Wings; lediglich Denny Laine arbeitete bis März 1981 an dem jetzt neuen Paul-McCartney-Album \"Tug of War\". George Harrison nahm wahrscheinlich im März 1981 in seinem Heimstudio das Lied \"All Those Years Ago\", das ursprünglich für Ringo Starr vorgesehen war, als Hommage für John Lennon neu auf. Dafür änderte Harrison den Text und lud Paul und Linda McCartney sowie Denny Laine ein, den Hintergrundgesang beizusteuern. Im März/April 1981 wurde auch die Zusammenarbeit mit Denny Laine beendet, worauf dann am 27. April 1981 das Ende der Band Wings offiziell bekanntgegeben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Die Zeit nach der Trennung.", "content": "Nach der Trennung der Gruppe ließ Paul McCartney die Lieder der Wings in sein Repertoire einfließen. So erschien das Kompilationsalbum \"All the Best!\" im November 1987 auch mit Liedern von den Wings unter dem Namen Paul McCartney, und ab der Paul-McCartney-Welttournee 1989/1990 wurden Wings-Lieder auch wieder live gespielt. Im November 1985 wurde die Paul-McCartney-Single \"Spies Like Us\" veröffentlicht; diese enthält auf der B-Seite den bis dato unveröffentlichten Wings-Titel \"My Carnival\", der von den Aufnahmen zum Album \"Venus and Mars\" stammt. Eine weitere Paul-McCartney-Single (\"Put It There\") mit unveröffentlichten Wings-Liedern erschien im Februar 1990; die 12\"-Vinyl-/CD-Single enthält auf der B-Seite \"Mama’s Little Girl\" (Aufnahme zu \"Red Rose Speedway\") und \"Same Time Next Year\" (Aufnahme: Mai 1978). Am 23. März 1997 spielten Denny Laine, Steve Holley und Laurence Juber während einer Beatles-Convention live; eine weitere musikalische Zusammenarbeit der drei ehemaligen Wings-Mitglieder fand nicht statt. Am 17. April 1998 verstarb Linda McCartney. Im Oktober desselben Jahres wurde postum das Linda-McCartney-Album \"Wide Prairie\" mit sieben bis dato unveröffentlichten Wings-Liedern veröffentlicht. Denny Laine veröffentlichte Neuaufnahmen von Wings-Liedern im Dezember 1999 auf dem Album \"Wings at the Sound of Denny Laine\". Im Mai 2001 erschien das Kompilationsalbum \"\"; als Interpret wurde Paul McCartney geführt. Die Auswahl der Lieder umfasst den Zeitraum vom Jahr 1970, beginnend mit dem Album \"McCartney\" bis zum Album \"Give My Regards to Broad Street\" aus dem Jahr 1984, obwohl das letzte Album der Wings \"Back to the Egg\" im Jahre 1979 veröffentlicht wurde. Parallel zur Veröffentlichung der Doppel-CD wurde in mehreren Ländern der gleichnamige Dokumentationsfilm \"Wingspan\" im Fernsehen ausgestrahlt. Der Regisseur des Films, Alistair Donald, ist der damalige Ehemann von Mary McCartney, die in dem Film ihren Vater Paul McCartney interviewt. Die Dokumentation umfasst den Zeitraum ab dem Beginn der Beziehung von Paul und Linda McCartney und behandelt im Wesentlichen die Bandgeschichte der Wings bis zu deren Auflösung. Im Dezember 2007 fand ein Treffen von Paul McCartney und Denny Laine während eines Konzerts von UB40 statt. Eine weitere musikalische Zusammenarbeit erfolgte bisher nicht (Stand Juni 2014). Seit November 2010 werden Wings- und McCartney-Alben mit Bonusmaterial wiederveröffentlicht. Am 14. Juni 2016 verstarb Henry McCullough.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wings waren eine Musikgruppe von Paul McCartney mit seiner ersten Ehefrau Linda und Denny Laine. Die Band ist das erfolgreichste Projekt eines Ex-Beatles und gehört mit zwölf Top-Ten-Singles in Großbritannien und 14 Top-10-Singles (davon sechs Nummer-eins-Hits) in den USA sowie acht Top-10-Alben in Großbritannien und acht Top-10-Alben (davon fünf Nummer-eins-Alben) in den USA zu den erfolgreichsten Gruppen der 1970er Jahre.", "tgt_summary": null, "id": 2388911} {"src_title": "Beuth Hochschule für Technik Berlin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Impulse der Reformation erreichten Schottland schon in den 1520er Jahren. 1528 wurde Patrick Hamilton, der die neue Lehre aus Deutschland gebracht hatte, in St Andrews hingerichtet. König Jakob V. bekämpfte die protestantischen Bestrebungen, insbesondere nach dem Beginn der englischen Reformation 1531. Auch nach Jakobs Tod setzte sich die Religionspolitik fort; ein Reformationsversuch von George Wishart endete 1546 ebenfalls mit der Hinrichtung. Erst John Knox, der nach Wisharts Tod die Führung übernahm und im zeitweiligen Exil in Genf von Johannes Calvin geprägt wurde, konnte die Reformation etablieren. 1559 nach Schottland zurückgekehrt, gewann er große Teile der Bevölkerung sowie des einflussreichen Adels für die reformatorische Lehre und erreichte im August 1560, dass das schottische Parlament die Confessio Scotica annahm. Die katholische Königin Maria Stuart, die 1561 aus Frankreich zurückgekehrt war, ratifizierte den Übergang ihres Landes zur Reformation zwar nicht, bekämpfte ihn zunächst aber auch nicht, so dass die kirchliche Lage lange unbestimmt blieb. Erst mit der 1592 erfolgten Annahme des \"Second Book of Discipline\" von 1578 wurde die Reformation konsolidiert und die Staatskirche erhielt ihre klare presbyterianische Struktur. Das Bischofsamt blieb zwar bestehen, war in seinen Kompetenzen aber stark beschränkt. Seitdem Maria Stuarts Sohn Jakob 1603 in Personalunion England und Schottland regierte, versuchte er, auch der schottischen Kirche ein episkopales Gepräge zu geben. Sein Sohn Karl I. setzte diese Politik fort. Sein Versuch, das anglikanische Book of Common Prayer auch in Schottland einzuführen, rief den Widerstand der Covenanters hervor und führte dazu, dass die \"General Assembly\" von 1638 das Bischofsamt in Schottland abschaffte. Dies löste die Bischofskriege aus, die zur unmittelbaren Vorgeschichte des Englischen Bürgerkriegs gehörten. In dessen Verlauf setzte das Lange Parlament 1643 die Westminstersynode, die für die Kirchen in England und Schottland eine gemeinsame Glaubensgrundlage und Kirchenordnung formulieren sollte. Das Bekenntnis von Westminster wurde vom Parlament 1647 gebilligt, konnte sich aber nur in Schottland durchsetzen, auch wenn durch die Stuart-Restauration von 1660 das Bischofsamt zeitweise wieder errichtet wurde. Seit der Glorious Revolution 1688/1690 ist das Bischofsamt in der Church of Scotland endgültig abgeschafft; die Kirche ist seither definitiv presbyterianisch geordnet. Dies führte zu einer Spaltung, aus der die anglikanisch-episkopale Scottish Episcopal Church, eine Schwesterkirche der Kirche von England, entstand. Als mit dem Act of Union 1707 das schottische Parlament aufgelöst wurde, ging die kirchliche Gesetzgebung auf das Parlament des Vereinigten Königreichs über. Hierdurch ergaben sich immer wieder Spannungen, weil die Presbyterianer die Unabhängigkeit der Kirche von staatlichem Einfluss forderten. Ein Streit um die Patronatsrechte führte 1843 zur Abspaltung („disruption“) eines starken Flügels, der die Free Church of Scotland gründete. Erst der \"Church of Scotland Act\", den das Parlament 1921 verabschiedete, entließ die Church of Scotland in die Unabhängigkeit, definierte sie jedoch weiter als „Nationalkirche“, was auch die Wiedervereinigung mit dem größten Teil der inzwischen zur United Free Church of Scotland gewandelten Freikirche ermöglichte. Bei den Generalversammlungen ist daher immer noch die Königin beziehungsweise der König, meist durch einen Repräsentanten (Lord High Commissioner to the General Assembly of the Church of Scotland), anwesend, jedoch „technisch“ nicht im Saal. Die Church of Scotland ist die einzige Institution Großbritanniens, über die das Parlament keine souveräne Gesetzgebungskraft hat.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung und Leitung.", "content": "Die Church of Scotland organisiert sich von den Kirchengemeinden zu den Kirchenkreisen (\"presbyteries\") zur Generalversammlung (\"General Assembly\"). Diese findet einmal jährlich im Mai in der Regel in Edinburgh statt. Die General Assembly Hall war auch der Übergangssitz des Schottischen Parlaments. Gemäß der calvinistischen Vierämterlehre werden in der Church of Scotland sowohl Pastoren als auch Presbyter (\"elders\") ordiniert, seit 2010 auch Diakone. 1888 wurde mit Grisell Baillie erstmals eine Frau als Diakonin eingesetzt. Die Ordination von Frauen als \"elders\" gibt es seit 1966, ordinierte Pastorinnen seit 1968. Im Jahre 2004 stand Alison Elliot als erste Frau der Generalversammlung als \"moderator\" vor.", "section_level": 1}, {"title": "Motto, Flagge, Wappen und Logo.", "content": "Die Flagge, das Wappen und das Logo symbolisieren das Motto der Church of Scotland \"„nec tamen consumebatur“\" (deutsch: „und er wurde nicht verzehrt“). Es bezieht sich auf den brennenden Dornbusch in der Berufungsgeschichte des Mose. Dieser Busch wurde, obwohl er in Flammen stand, nicht verbrannt, und Gott berief Mose dazu, das Volk Israel aus Ägypten herauszuführen. Dieser brennende Dornbusch wird vor dem Andreaskreuz der schottischen Flagge (Saltire) gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Ökumene.", "content": "Die Church of Scotland gehört zahlreichen Organisationen der Ökumene an, beispielsweise dem Ökumenischen Rat der Kirchen, der Konferenz Europäischer Kirchen, der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen. Auf nationaler Ebene arbeitet sie in Churches Together in Britain and Ireland (CBTI) und in Action of Churches Together in Scotland (ACTS) mit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Church of Scotland (schottisch-gälisch: \"Eaglais na h-Alba\", Scots: \"Kirk o Scotland\", ) ist eine presbyterianische (reformierte) Kirche. Im allgemeinen, informellen Sprachgebrauch wird sie „the Kirk“ genannt. Sie ist nicht, wie die (anglikanische) Church of England, die etablierte Staatskirche, hat aber als die über Jahrhunderte vorherrschende Kirche den Charakter einer Nationalkirche und immer noch eine besondere Stellung in Schottland. ", "tgt_summary": null, "id": 2175167} {"src_title": "Total Cost of Ownership", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Kagu ist etwa entengroß (Länge 55 cm) und hat ein Gewicht von durchschnittlich 900 Gramm. Er hat ein blassgraues Gefieder. Die Handschwingen sind schwarz-weiß gebändert; dieses auffällige Muster wird nur sichtbar, wenn die Tiere die Flügel ausbreiten. Die Flügel sind anders als bei vielen anderen flugunfähigen Vögeln nicht verkleinert; die Flugmuskulatur ist jedoch verkümmert. Trotzdem werden die Flügel oft benutzt: Um beim Klettern das Gleichgewicht zu halten, werden sie ausgebreitet, außerdem werden sie bei der Balz und bei Revierkämpfen eingesetzt. Dann ist die auffällige dunkelgrau-weiße Bänderung der Schwungfedern sichtbar. Auch ein Gleitflug von erhöhten Warten zum Boden oder ein Gleiten hangabwärts um Fressfeinden zu entkommen ist möglich. Auf dem Scheitel tragen Kagus lange Schopffedern, die bis über den Rücken reichen und für gewöhnlich kaum zu erkennen sind. Im Erregungszustand kann der Schopf aufgestellt werden. Eine Besonderheit des Kagus sind Puderdunen, spezielle Federn, die ständig nachwachsen und deren Spitzen zu einem feinen Staub zerfallen, der zur Körperpflege verwendet wird. Die Puderdunen sind eine Parallele zu den Reihern und gaben Anlass zu Spekulationen über eine Verwandtschaft zwischen beiden Taxa. Die Augen sind groß und dunkelrot. Die Beine sind orangerot; sie sind relativ lang und kräftig. Meistens bewegt sich der Kagu gemächlich schreitend fort, er kann auf der Flucht aber auch schnell laufen. Der Schnabel ist ebenfalls rot, schmal, spitz und etwa 6 cm lang; er ist zum Stochern im Boden geeignet. Die Nasenöffnungen sind mit Klappen verschließbar, damit keine Partikel eindringen; diese Klappen sind ein in der Vogelwelt einmaliges Merkmal. Ein äußerlich sichtbarer Geschlechtsdimorphismus besteht nicht. Unterschiedlich sind allerdings die Rufe von Männchen und Weibchen. Bei beiden ähneln die Laute dem Bellen eines jungen Hundes; beim Weibchen sind die einzelnen Rufkomponenten aber kürzer und werden schneller vorgetragen als beim Männchen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Kagus leben ausschließlich auf der Insel Neukaledonien. Ein Großteil der Vögel lebt heute im geschützten Parc de la Rivière Bleue, hingegen waren Kagus früher wohl gleichmäßig über die Insel verteilt und suchten selbst die Strände auf. Kagus verbergen sich heute meistens in Wäldern, leben aber auch in strauchbestandenem Buschland. Sie meiden Wälder mit zu dichtem Unterholz ebenso wie völlig offenes Land. Im Gebirge kommen sie bis in eine Höhe von 1400 m vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktivität.", "content": "Der Kagu ist ein tagaktiver Vogel, der außerhalb der Brutzeit einzelgängerisch lebt. Ein Paar und dessen Nachkommen leben in einem Revier von etwa 20 ha Größe. Dieses Revier wird gegen Artgenossen aggressiv verteidigt. Bei den Revierkämpfen werden die Flügel und Schnäbel eingesetzt; allerdings wurden in freier Wildbahn nie schwere Verletzungen als Ergebnis dieser Kämpfe beobachtet, in Gefangenschaft hingegen, wo die unterlegenen Vögel nicht ausweichen können, schon. Im Erregungszustand werden der Schopf aufgerichtet und die Flügel ausgebreitet, so dass die schwarz-weiße Bänderung sichtbar wird. Außerhalb der Brutzeit bleiben die Partner im Revier, haben aber voneinander getrennte Aktionsräume, die allerdings einander überlappen können. Zum Schlafen sucht der Kagu für gewöhnlich einen Ast auf. Wegen seiner Flugunfähigkeit müssen dies niedrige Äste sein, die kletternd vom Boden aus erreichbar sind. Nur in kälteren Höhenlagen schläft der Kagu geschützt am Boden.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung.", "content": "Als reiner Fleischfresser ernährt sich der Kagu von Eidechsen, Würmern, Schnecken, Insekten, Spinnen und Tausendfüßern. Bemerkenswert ist, dass er auch solche Tausendfüßer nicht verschmäht, die für andere Vögel wegen ihrer giftigen Absonderungen ungenießbar sind. Zur Nahrungssuche durchwühlt der Kagu mit dem Schnabel das Laub und das Erdreich. Regelmäßig werden Gewölle ausgewürgt, die unverdauliche Teile wie Schneckenhäuser oder Chitinpanzer enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Kagus leben in Monogamie. Die Paare binden sich für das ganze Leben. Die Brutzeit fällt in die Zeit zwischen Juni und August, obwohl einige Nachzügler bis in den Dezember hinein brüten. Es wird nur ein Junges pro Jahr aufgezogen, was für Inselendemiten eine übliche Fortpflanzungsrate ist. Als Nest dient lediglich aufgeschichtetes Laub. Das einzige Ei ist 4,5 × 6,2 cm groß. Beide Elterntiere brüten abwechselnd für etwa 35 Tage. Anders als die adulten Vögel sind die jungen Kagus in grau-braunen Tarnfarben perfekt dem Waldboden angepasst. Sie bleiben zunächst drei Tage im Nest, ehe sie umherzustreifen beginnen. Für insgesamt 14 Wochen werden sie von den Eltern gefüttert. Danach sind sie selbständig, bleiben aber oft noch im Revier der Eltern und werden dort geduldet, solange sie sich nicht verpaaren. Manche Kagus bleiben bis zum sechsten Lebensjahr im Revier ihrer Geburt. Die Lebenserwartung in Gefangenschaft beträgt 30 Jahre und mehr, in der Wildnis sind 15 Jahre nachgewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Kagu und Mensch.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Für die einheimischen Kanaken waren Kagus (einheimisch \"kavou\" oder \"kagou\") von großer Bedeutung. Kagufedern waren Bestandteil des Häuptlingsschmucks, und bei Zeremonien wurden die Rufe der Kagus nachgeahmt. Den Kagus wurde nachgestellt, und sie wurden auch gegessen. Auch die Europäer aßen Kagus, wenn auch in weit geringerem Maße. Heute ist der Kagu so etwas wie der inoffizielle „Nationalvogel“ Neukaledoniens. Er schmückt die Logos zahlreicher Firmen vor allem der Tourismus-Industrie, und für Touristen werden Souvenirs mit Kagu-Motiven verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Bedrohung und Schutz.", "content": "Die IUCN führt den Kagu im Status \"endangered\" (stark gefährdet). Während die Bejagung durch die Kanaken dem Bestand der Vögel früher nichts anhaben konnte, begannen die Probleme mit der Landung von James Cook auf der Insel 1774. Er brachte Hunde mit, von denen er einige den Einheimischen schenkte. Diese jagten nun Kagus mit Hilfe von Hunden, während andere Hunde verwilderten und unkontrolliert Kagus rissen. Auch Schweine, Ratten und Katzen wurden von den Europäern auf Neukaledonien eingeführt, diese werden vor allem Jungvögeln und Eiern gefährlich. Ein weiteres Problem ist die fortschreitende Entwaldung; heute existieren nur noch 20 % der ursprünglichen Wälder Neukaledoniens. 300 Kagus leben im Parc de la Rivière Bleue, 490 andernorts. Die Individuenzahl im Park steigt weiterhin an, während sie außerhalb sinkt. Die Gesamtpopulation bleibt insgesamt stabil. Seit den 1970er Jahren gibt es im Zoo von Nouméa ein Zuchtprogramm; die hieraus hervorgehenden Vögel werden immer wieder in die Freiheit entlassen. Ab 1997 wurden einigen wenigen zoologischen Einrichtungen außerhalb Neukaledoniens, darunter dem Weltvogelpark Walsrode, Kagu-Paare für das Zuchtprogramm zur Verfügung gestellt. Seither konnte durch erfolgreiche Zucht der Bestand der Tiere in menschlicher Obhut deutlich erhöht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "Neben dem rezenten Kagu wurde noch eine fossile Art \"Rhynochetos orarius\" beschrieben, die vor 2000 bis 4000 Jahren ebenfalls auf Neukaledonien lebte. Da sie dem Kagu aber sehr ähnlich ist, ist deren Status als eigene Art umstritten. Ältere Kagu-Fossilien sind nicht bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Bei seiner Entdeckung wurde der Kagu zunächst den Reihern zugeordnet. Erst im späten 19. Jahrhundert entschied man sich vor allem aufgrund der inneren Anatomie für die Zugehörigkeit zu den Kranichvögeln. Innerhalb der Kranichvögel war die nähere Verwandtschaft aber umstritten. Diskutiert wird vor allem die südamerikanische Sonnenralle (\"Eurypygas helias\") als nächste Verwandte. Ein Schwestergruppenverhältnis zwischen Sonnenralle und Kagu wurde inzwischen auch in weiteren Studien bestätigt. Vor kurzem wurde der Kagu und die Sonnenralle in die neue Ordnung Eurypygiformes gestellt, was vom International Ornithological Congress und der American Ornithologists’ Union auch anerkannt wurde.. Unklar ist aber, wer die nächsten lebenden Verwandten dieses Taxons sind. Sie könnten vielleicht die letzten Überreste einer einst viel größeren Klade von Vögeln sein, zu der auch die ausgestorbenen Familien Aptornithidae und Messelornithidae gehören und die auf Gondwana verbreitet war und durch das Auseinanderdriften der Kontinente getrennt wurde Einige Merkmale sind im gesamten Vogelreich einmalig. Dazu gehören die äußeren Klappen über den Nasenlöchern und die ungewöhnliche Zusammensetzung des Blutes, das viel weniger Erythrozyten mit einem extrem viel höheren Hämoglobinanteil pro Erythrozyt enthält als das Blut aller anderen darauf analysierten Vögel.", "section_level": 1}, {"title": "Quellen und weiterführende Informationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zitierte Quellen.", "content": "Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil der unter Literatur angegebenen Quelle, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Kagu (\"Rhynochetos jubatus\") ist ein etwa entengroßer, flugunfähiger Vogel, der auf der Insel Neukaledonien endemisch ist. In der Gestalt entfernt taubenähnlich, aber mit einem im Vergleich zu Tauben viel längeren Schnabel und langen Beinen ausgestattet, vertritt er eine eigene Familie, die traditionell den Kranichvögeln (Gruiformes) zugeordnet wurde, heute aber zusammen mit der Sonnenralle in die Ordnung Eurypygiformes gestellt wird.", "tgt_summary": null, "id": 2142386} {"src_title": "Murder on the Mississippi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Trinkwasser ist die Voraussetzung für das menschliche Überleben. Durch die Menschheitsgeschichte wurden zeitweilige Lager und Siedlungen in der Nähe von Wasserstellen wie Quellen, Flüssen und Süßwasserseen errichtet. Vom mesolithischen Wohnplatz Friesack in Brandenburg sind drei Gruben bekannt, die von Jägern und Sammlern zur Gewinnung von Trinkwasser angelegt wurden (Wasserlöcher). Auf diese Funktion deuten Schöpfgefäße aus einem Schildkrötenpanzer und aus Birkenrinde, die auf den Grubensohlen entdeckt worden sind. Brunnen sind im Mittelmeerraum seit etwa 8000 v. Chr. nachgewiesen, wie in Atlit Yam (Israel) oder Kissonerga-Mylouthkia und Shillourocambous auf Zypern, wo sie im massiven Sandstein abgeteuft wurden. Aus dem präkeramischen Neolithikum (ca. 7000 v. Chr.) gibt es drei Brunnen in Atlit Yam (Israel). In Mitteleuropa sind Holzbrunnen seit der frühen Starčevo-Kultur (etwa 6000 v. Chr.) bekannt, von einem Fundplatz bei Slavonski Brod in Kroatien. Eine Reihe von Zeugnissen des Bandkeramischen Brunnenbaus belegt die Verbreitung dieser Art der Wasserversorgung seit der ersten bäuerlichen Besiedlung Mitteleuropas. Der früheste bandkeramische Brunnen ist in einer Siedlung der ältesten Bandkeramik von Mohelnice (Mähren) nachgewiesen. Von den Bohlen liegen Dendrodaten vor, die auf die Jahre 5540 bis 5460 v. Chr. hinweisen. Neben der ersten Phase des Brunnens von Plaußig werden Eythra zwei (im Tagebau Zwenkau), Brodau und Dresden-Cotta ins 53. vorchristliche Jahrhundert (zwischen 5300 und 5200 v. Chr.) datiert. Eine Ballung von datierten Brunnen gibt es um 5100 v. Chr., wie im Falle von Erkelenz-Kückhoven, Eythra 1 und dem Brunnen von Altscherbitz. Der 2007 entdeckte Brunnen von Niederröblingen (Landkreis Mansfeld-Südharz) fügt sich in diesen Brunnenhorizont der jüngeren Bandkeramik ein. Europas tiefster steinzeitlicher Brunnen (über 15 m tief) (etwa 5100 v. Chr.) wurde bei Merzenich-Morschenich entdeckt und im Block geborgen. Aus der Schnurkeramik sind Brunnen mit einer Auskleidung aus Flechtwerk bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Brunnen zur Wassergewinnung und als Nutzbrunnen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ziehbrunnen.", "content": "Unter einem \"Tiefbrunnen\" (oder Ziehbrunnen) versteht man eine meist senkrechte vom Menschen geschaffene Öffnung im Erdreich oder im Gestein, die entweder klein und verrohrt oder aber groß und durch die natürliche Festigkeit des Umgebungsmaterials erhalten sein kann (begehbare Brunnen). Im Norddeutschen nannte man gegrabene Brunnen früher auch Sodbrunnen oder lediglich \"Sod\", im Rheinland war der Begriff „Pütz“ (von franz. \"puits\") gebräuchlich. Aus modernen engen Bohrungen wird das Wasser durch technische Hilfsmittel (Winde oder Pumpe, z. B. Schwengelpumpe) nach oben gefördert. Ziehbrunnen sind seit dem frühen Neolithikum nachgewiesen (Zypern) als urtümliche Schächte, die im Erdreich durch Holzkonstruktionen (Holzkastenbrunnen) stabilisiert wurden. Solche Schöpfeinrichtungen dienen zur Erleichterung der Wasserbeschaffung, insbesondere beim Tränken von Viehherden. Bekanntes Beispiel sind die Brunnen der Puszta, die es so im gesamten Steppengürtel Eurasiens und anderswo gibt. Neben dem Einsatz der Hebelwirkung über den Schwingbaum, an dem Gegengewichte die Arbeit erleichtern, sind Räder, Seile und Zugtiere (Büffel, Esel, Kamele) im Einsatz. Dagegen sind die in Mitteleuropa gebräuchlichen Ziehvorrichtungen weniger effektiv: Dabei wurde ein Zugseil auf einem verhältnismäßig kleinen Rundholz aufgewickelt oder über eine Umlenkrolle gezogen, die an einem zweischläfrigen Galgen aufgehängt war („Galgenbrunnen“). Der Gemeindeziehbrunnen war auf dem Flachlande vor der Gründung von Feuerwehren und dem Anlegen von Löschwasserteichen häufig einer der wenigen Möglichkeiten der Wasserentnahme für eine Brandbekämpfung. Am Brunnen mussten große Eimer mit Ziehkette vorgehalten werden.", "section_level": 2}, {"title": "Quellbrunnen.", "content": "Quellfassungen sind oft unmittelbar oder in näherer Umgebung mit einem Brunnenbau erschlossen. Selbst wenn sie als Wasserschloss für die Einspeisung in die Druckleitung ausgebaut sind, kann das Überwasser noch einen Brunnen befüllen. Bei überdachtem Ausbau spricht man auch von einem Brunnenhaus. Im weiteren Sinne quellgespeist sind auch die großen Wasserleitungsversorgungen der bergnahen Städte, die seit den antiken Hochkulturen über die römischen Fernleitungen mit ihren Aquädukten bis heute üblich sind. Eine der bedeutendsten solchen Anlagen, die noch in Betrieb sind, sind die Wiener Hochquellwasserleitungen.", "section_level": 2}, {"title": "Artesischer Brunnen.", "content": "Ein artesischer Brunnen ist ein Brunnen, aus dem Grundwasser durch Überdruck aufsteigt.", "section_level": 2}, {"title": "Qanate.", "content": "Eine besondere Brunnenform stellen die vor allem im Iran, in Afghanistan und im westlichen Teil Pakistans verbreiteten Qanate dar, bei denen es sich um unterirdisch verlaufende horizontale Wassersammelstollen mit oft hunderten vertikalen Zugangsschächten handelt; sie dienen überwiegend der Bewässerung kilometerweit entfernter Felder. Qanate kann man in fast allen Ländern am Persischen Golf sowie in Afghanistan, Pakistan, Syrien, am Rande der Taklamakan und im gesamten Maghreb sowie auf den Kanarischen Inseln finden. Daher gibt es viele verschiedene Bezeichnungen für sie: Auf Persisch heißen sie \"Kariz\" bzw. \"Karez\" (). Im Oman werden sie \"Faladsch\" genannt, im Maghreb lautet ihr Name \"Foggara\", was so viel wie „unterirdischer Stollen“ bedeutet. In Marokko sind auch die Bezeichnungen \"Rhetara\", \"Khettara\" oder \"Hattara\" gebräuchlich.", "section_level": 2}, {"title": "Stufenbrunnen.", "content": "Auf dem gesamten Indischen Subkontinent, vor allem in den Bundesstaaten Gujarat, Rajasthan und Uttar Pradesh, spielten Stufenbrunnen (\"vavs\", \"baolis\") eine große Rolle bei der öffentlichen Wasserversorgung. Streng genommen handelt es sich um eine Kombination eines Brunnens mit einer Zisterne: Ein runder Brunnenschacht wurde bis auf das Grundwasserniveau hinuntergeführt; eine seitliche Treppe, die in der Monsunzeit auf unterschiedlichen Niveaus von Regenwasser bedeckt war, führte zum Wasser hinunter, wodurch das Wasserholen erheblich erleichtert wurde (siehe auch Rani Ki Vav, Chand Baori).", "section_level": 2}, {"title": "Zierbrunnen.", "content": "Brunnen waren bis zur Einführung des Leitungswassers als öffentliche Orte der Wasserversorgung Treffpunkt für Menschen und insbesondere für Wäscherinnen. In vielen Ländern haben sie nach wie vor diese soziale Funktion. Viele historische Brunnenanlagen stehen heute unter Denkmalschutz und gelten zum Teil als Sehenswürdigkeit. Dadurch sind Brunnenanlagen auch weiterhin ein Anziehungspunkt im öffentlichen Raum. Brunnen wurden als Symbole der Macht oder des Einflusses des Erbauers seit der Renaissance oft prunkvoll ausgestaltet, so wurde etwa der Trevi-Brunnen in Rom als Stiftung von Papst Nikolaus V., anlässlich der Restaurierung des Aquädukts Aqua Virgo, erbaut. Mit dem Aufkommen von Wasserleitungen, die das Nutzwasser direkt in die Haushalte brachte, verschwanden die Entnahme- und Waschbrunnen im öffentlichen Raum. Sie wurden in vielen Dörfern und Städten durch mehr oder weniger künstlerisch gestaltete Brunnenanlagen ersetzt. Sie können dann oft die Komplexität von Wasserspielen erreichen: Bestandteile solcher Wasserspiele sind auch Fontänen, Kaskaden und Becken. Das Wasser kühlt durch die Verdunstung im Sommer und trägt somit zur Verbesserung des Kleinklimas bei. Im islamischen Raum sind Innenbrunnen ein wichtiger Bestandteil von Palästen, da sie die Innenraumtemperatur absenken. Zierbrunnenanlagen haben eine Umwälzpumpe; es wird daher nur das verdunstete Wasser ersetzt. Derartige Brunnen sollten vor Beginn der ersten Nachtfröste entleert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Brauchtum.", "content": "In Oberfranken, besonders in der Fränkischen Schweiz, gibt es den Brauch, Osterbrunnen zur Feier des Osterfestes zu schmücken. Im schwäbischen Raum gibt es in manchen Städten den Brauch des jährlichen, so genannten Geldbeutelwaschens im Brunnen. In manchen Städten werden zur Fasnacht Leute in einen Brunnen geworfen. Münzen, die in einen Brunnen geworfen werden, sollen zu Lebensglück oder einer Rückkehr an den Brunnen führen, so speziell beim Trevi-Brunnen in Rom. An der Popperöder Quelle in Mühlhausen/Thüringen wird alljährlich von Grundschulkindern ein Brunnenfest gefeiert. Dabei werden Blumensträuße in den Brunnen geworfen, Brunnentänze ausgeführt und Brunnenlieder gesungen. In Endingen am Kaiserstuhl findet jedes Jahr zur Fastnacht ein besonderes Spektakel statt. Am Schmutzigen Donnerstag wird feierlich der \"Jokili\" aus dem Rathausbrunnen gehoben. Erst jetzt beginnt die eigentliche Fastnachtszeit. Am Abend vor Aschermittwoch wird der \"Jokili\" wieder nach Abschluss einer „Trauerrede“ im Brunnen versenkt, wo er bis zum \"Schmutzigen Donnerstag\" im darauffolgenden Jahr bleibt.", "section_level": 1}, {"title": "Brunnen als Wappensymbol.", "content": "Wegen ihrer Bedeutung für das Leben und Überleben der Menschen finden sich Brunnen auch in Ortswappen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Brunnen ist ein Bauwerk zur Wassergewinnung aus einem Grundwasserleiter. Zur Förderung aus dem Grundwasser kommen verschiedene Pumpenarten zum Einsatz, früher Handpumpen, heute meist elektrische Tauch- und Saugpumpen. Ebenso sind andere mechanische Einrichtungen wie Brunneneimer oder Wasserkünste zur Wasserförderung verbreitet. Eine besondere Form sind artesische Brunnen, bei denen der Brunnen in einen gespannten Grundwasserleiter abgeteuft ist, so dass keine Einrichtungen zur Wasserförderung benötigt werden. Dasselbe gilt für Quellfassungen und Wasserleitungen und andere Brunnen, die durch natürlichen oder künstlichen Wasserdruck in der Zuleitung gespeist sind. Dieser permanent verfügbare Wasserdruck wird auch für Springbrunnen genutzt.", "tgt_summary": null, "id": 2336103} {"src_title": "Theodor Lerner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Beruf.", "content": "Nach dem Abitur 1950 absolvierte Friderichs ein Studium der Rechtswissenschaft in Marburg, Graz und Mainz. In Marburg wurde er Mitglied des Corps Teutonia. Die Ausbildung beendete er 1959 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen. 1957 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur. Er war dann bis 1963 Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen in Bingen. Nach der Ermordung des Vorstandssprechers der Dresdner Bank Jürgen Ponto durch RAF-Terroristen trat Friderichs 1977 in den Vorstand der Dresdner Bank ein und amtierte hier von 1978 bis 1985 als Vorstandssprecher. Der direkte Wechsel von der Politik in die Wirtschaft wurde kritisiert – der einstige Wirtschaftsminister Friderichs hatte damit plötzlich ein rund zehnmal höheres Gehalt als der deutsche Bundeskanzler. Im Jahr 1983 geriet Friderichs ins Zwielicht der Flick-Spenden-Affäre. Das Magazin \"Der Spiegel\" hatte aufgedeckt, dass der Flick-Konzern Gelder an Parteien und ihnen nahestehende gemeinnützige Organisationen gezahlt hatte, ohne dass die Zahlungen beim Finanzamt korrekt abgerechnet worden waren. 1983 erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn wegen Bestechlichkeit. Als sie 1985 eine Anklage wegen Steuerhinterziehung nachschob, trat Friderichs als Vorstandssprecher zurück. Am 16. Februar 1987 sprach ihn das Bonner Landgericht mit einem „Freispruch dritter Klasse“ zwar vom Vorwurf der Bestechlichkeit frei, verurteilte ihn aber wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe in Höhe von 61.500 Mark. Die Richter urteilten, es bestehe der „erhebliche Verdacht“, dass der Flick-Konzern Friderichs „die angeklagten Barzahlungen tatsächlich hat zukommen lassen“. In seine Zeit als Aufsichtsratsvorsitzender der Minol AG 1992 fiel die Leuna-Affäre. Friderichs gehört den Aufsichtsräten der Goldman Sachs Investment Management GmbH, der Leica Camera AG und der Schneider Electric S.A. an. Von November 2007 bis Mai 2009 war er Aufsichtsratsvorsitzender der adidas AG. Außerdem bekleidet er dieses Amt bei der Allit AG Kunststofftechnik in Bad Kreuznach. Von 1991 bis 1992 war er Mitglied des Kuratoriums der Friedrich-Naumann-Stiftung. Friderichs ist Ehrenvorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Stadt Wittlich und Mitglied im Gründungsvorstand der im Juni 2005 in Mainz gegründeten Stiftung Arp Museum Bahnhof Rolandseck. Friderichs war bis zum 31. Dezember 2013 Vorsitzender des Hochschulrates der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und war zudem Vorsitzender des Hochschulkuratoriums der JGU. Im Sommer 2006 scheiterte der Wahlvorschlag für die Präsidentenwahl der Universität. Zwei der drei vorgeschlagenen Kandidaten zogen ihre Kandidatur vorzeitig zurück. Der erneute Vorschlag des Kuratoriums unter Friderichs Vorsitz stieß auf Kritik, da wiederum nur externe Kandidaten herangezogen und dem Kuratorium zudem von studentischen Senatsmitgliedern Verfahrensfehler vorgeworfen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Partei.", "content": "Seit 1956 ist Friderichs Mitglied der FDP. Von 1963 bis 1964 war er Stellvertretender Bundesgeschäftsführer. Von 1964 bis 1969 war er Bundesgeschäftsführer der FDP. Von 1974 bis 1977 amtierte er als Stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter.", "content": "Friderichs war von 1960 bis 1964 Mitglied des Kreistages von Bingen und dort Vorsitzender der FDP-Fraktion. Von 1965 bis 1969 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Am 13. Dezember 1972 wurde er aufgrund der Urteile des Bundesverfassungsgerichts und des Wahlprüfungsgerichts Rheinland-Pfalz Abgeordneter des Rheinland-Pfälzischen Landtages. Das Bundesverfassungsgericht hatte das Landeswahlgesetz teilweise für verfassungswidrig erklärt. Sein Landtagsmandat legte er aber bereits am 9. Januar 1973 nieder; für ihn rückte Max Günther Piedmont ins Parlament nach. Bei der Bundestagswahl 1976 wurde er erneut in den Bundestag gewählt, dem er bis zu seiner Mandatsniederlegung am 8. November 1977 angehörte. Das Abgeordnetenmandat übernahm Helmut Schäfer.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Ämter.", "content": "1969 wurde Friderichs vom damaligen Rheinland-Pfälzischen Ministerpräsidenten, Helmut Kohl, zum Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz ernannt und behielt als Vertreter der FDP dieses Amt auch nach dem Ausscheiden der FDP aus der damaligen CDU/FDP Koalition des rheinland-pfälzischen Landtages noch inne, nachdem die CDU bei den Landtagswahlen im Frühjahr 1971 die absolute Mehrheit gewonnen hatte und die Regierung alleine stellte. Nach der Bundestagswahl 1972 wurde er am 15. Dezember 1972 im zweiten Kabinett von Bundeskanzler Willy Brandt zum Bundesminister für Wirtschaft ernannt. Dieses Amt behielt er auch unter dem seit 1974 amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt. Am 7. Oktober 1977 gab Friderichs überraschend sein Amt auf und wechselte in den Vorstand der Dresdner Bank.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Friderichs (* 16. Oktober 1931 in Wittlich) ist ein deutscher Politiker (FDP) und Manager. Er war von 1972 bis 1977 Bundesminister für Wirtschaft.", "tgt_summary": null, "id": 135731} {"src_title": "Langenselbold", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründe für eine Antikoagulation.", "content": "Eine Gerinnungshemmung wird bei Erkrankungen oder Zuständen nötig, bei denen eine Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) vorliegt. Durch die Gabe von Gerinnungshemmern können Thrombosen oder Embolien in den Arterien oder in den Venen vermieden werden. Der zweite Grund für eine Behandlung mit Gerinnungshemmern ist die Behandlung von bereits vorhandenen Thrombosen oder Embolien.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbeugend (\"prophylaktische Indikation\").", "content": "Vor, während und nach Operationen sowie bei Bettlägerigkeit aus anderer Ursache werden häufig Antikoagulanzien zur Vermeidung von Thrombosen und Lungenembolien eingesetzt. Auch bei Herzkathetereingriffen und der Blutentnahme zur Stammzellapherese sowie (außerhalb des menschlichen Körpers) in Schlauchsystemen (Dialyse, Herz-Lungen-Maschine) oder Bluttransportröhrchen ist oft eine Hemmung der Blutgerinnung erforderlich.", "section_level": 2}, {"title": "Zur Behandlung (\"therapeutische Indikation\").", "content": "Häufigster Grund für eine therapeutische Antikoagulation ist das nicht-valvuläre Vorhofflimmern oder -flattern. Bei dieser Herzrhythmusstörung besteht ein erhöhtes Schlaganfall- und Embolierisiko, das bei vielen Patienten durch die Gerinnungshemmung gesenkt werden kann. Zweithäufigster Grund sind Thrombosen (meist der Beinvenen). Hier soll die Antikoagulation in der Akutphase die weitere Ausdehnung der Thrombose und später ein Wiederauftreten (\"Rezidiv\") verhindern. Während die Behandlung bei den meisten Patienten nach einer Thrombose nur für einige Monate erforderlich ist, kann in einzelnen Fällen (z. B. bei wiederholten Thrombosen oder angeborenen Störungen der Blutgerinnung wie APC-Resistenz) eine lebenslange Antikoagulation erforderlich sein. Hier können Spezialsprechstunden zum Thema Gerinnung an großen Kliniken und Zentren den Patienten wichtige Empfehlungen geben. Patienten nach Herzklappenoperation benötigen immer eine Antikoagulation, bei biologischen Klappenprothesen oft nur für einige Wochen oder Monate, bei Kunstklappen aber in der Regel lebenslang. Seltenere Gründe für eine Antikoagulation können eine fortgeschrittene Arteriosklerose (z. B. koronare Herzerkrankung, periphere arterielle Verschlusskrankheit oder Verengung der Halsschlagader), ein Herzwandaneurysma oder eine untypische Hämodynamik (z. B. nach Palliativ-OP bei angeborenem Herzfehler) sein.", "section_level": 2}, {"title": "Gerinnungshemmung und Blutungsrisiko.", "content": "Das wesentliche Risiko einer medikamentösen Gerinnungshemmung ist die Blutungsgefahr. Patienten, die dauerhaft Gerinnungshemmer einnehmen, bluten länger. Sie neigen zu Hämatomen und haben ein höheres Risiko für Blutungen aus dem Urogenital- oder Magen-Darm-Trakt. Besonders gefürchtet ist die Hirnblutung. Blutungen unter Antikoagulantien-Therapie treten oft nach einem Trauma aber auch spontan auf. Je intensiver die Gerinnungshemmung ist (hohe Antikoagulantien-Dosis oder Kombination mehrerer Gerinnungshemmer), desto größer ist die Gefahr einer Blutung. Es gibt zudem patientenseitige Faktoren, die das Blutungsrisiko erhöhen. Nach dänischen Registerdaten beträgt die Häufigkeit von Blutungen, die eine Krankenhausaufnahme erforderlich machen, unter einer neu begonnenen antithrombotischen Therapie bei Patienten nach Herzinfarkt insgesamt 4,6 % über 1,3 Jahre. Dabei ist das Risiko bei den verschiedenen Antithrombotika bzw. deren Kombinationen unterschiedlich groß: Rechnet man zu diesen Zahlen noch die Blutungen hinzu, die nicht im Krankenhaus behandelt werden müssen, dann muss etwa einer von fünf Patienten mit oralen Antikoagulantien jedes Jahr mit einer Blutungskomplikation rechnen. So wurden in der RE-LY-Studie, in der der Vitamin K-Antagonist Warfarin mit zwei verschiedenen Dosen des Thrombininhibitors Dabigatran bei der Indikation Vorhofflimmern verglichen wurde, jährliche Blutungsraten (major- und minor-Blutungen) von 13,6 % (2 × 110 mg Dabigatran), 16,4 % (2 × 150 mg Dabigatran) und 18,1 % (Warfarin) gefunden. Es besteht demnach hinsichtlich der Blutungswahrscheinlichkeit ein klarer Zusammenhang zwischen der verwendeten Dosis und bei den Vitamin K-Antagonisten der Güte der INR-Einstellung. Zur Abschätzung des Blutungsrisikos werden zudem verschiedene Risikoscores verwendet, so z. B. der HAS-BLED Score oder der HEMORRHAGES Score. Ab einem Score von 3 besteht eine erhöhte Blutungsgefahr, die eine besondere Vorsicht bei der Verordnung von Antikoagulanzien (Auswahl der Substanzen, ggf. Dosisreduktion) und deren Überwachung (regelmäßige Hausarztkonsultationen und Laborkontrollen) erfordert. Kritiker weisen darauf hin, dass mehr als die Hälfte der Komplikationen unter Antikoagulantien-Therapie auf Fehler im Medikationsmanagement zurückführbar sind. Die häufigsten Medikationsfehler sind eine Missachtung von Arzneimittelinteraktionen, die Behandlung mit einem für den Patienten ungeeigneten Gerinnungshemmer, eine unzuverlässige Medikamenteneinnahme (Therapie-Adhärenz), unzureichende Therapieüberwachung, fehlerhafte Indikation und Dosierung und Informationsabbrüche zwischen den behandelnden Ärzten.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzen/Risiko-Abwägung.", "content": "Wenn man sich zu einer Therapie mit Gerinnungshemmern entscheidet, dann muss dem Blutungsrisiko ein angemessener therapeutischer Nutzen gegenüberstehen. So führt die orale Antikoagulation bei Patienten mit Vorhofflimmern zu einer Verminderung des Schlaganfallrisikos um mehr als 60 %. Wenn ein Patient ein hohes Schlaganfall-Risiko hat, z. B. 6 % pro Jahr (Abschätzung beispielsweise mittels CHADS-VASc Score), dann kann das Risiko, unter einer antithrombotischen Therapie eine bedeutsame Blutung zu haben, deutlich geringer sein als der resultierende Nutzen. Patienten sollten daher den potentiellen Nutzen der Therapie ebenso kennen wie das Risiko. Die Behandlungsleitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) zum Vorhofflimmern empfehlen daher auch, alle Aspekte einer Therapie mit Gerinnungshemmern mit den Patienten zu besprechen, um dann zu einer partizipativen Entscheidung (engl.: shared decision-making) und einer informierten Einwilligung (engl.: informed consent) zu kommen.", "section_level": 1}, {"title": "Medikamente und wesentliche Eigenschaften.", "content": "Die Medikamente lassen sich nach dem Wirkprinzip in direkte und in indirekte Antikoagulanzien einteilen. Eine weitere Einteilung kann nach der Applikationsart in oral applizierbare und nicht oral applizierbare Antikoagulanzien erfolgen.", "section_level": 1}, {"title": "Indirekte Antikoagulanzien.", "content": "Indirekte Antikoagulanzien hemmen die plasmatische Gerinnung nicht direkt.", "section_level": 2}, {"title": "Cumarine (Vitamin-K-Antagonisten).", "content": "Die sogenannte \"orale Antikoagulation\" mit Cumarinen (Wirkstoffe: Phenprocoumon, Acenocumarol, Warfarin) wirkt durch eine Verarmung der Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X (Eselsbrücke \"1972\"). Diese werden nicht mehr ausreichend gebildet und die Blutungszeit verlängert sich. Der Effekt lässt sich anhand der Blutungszeiten messen. Heute anhand einer Bestimmung der INR (früher Quickwert). Das Ausmaß der Gerinnungshemmung hängt nicht nur von der eingenommenen Dosis, sondern auch von der Ernährung und dem Stoffwechsel des Patienten ab. Vitamin-K-reiche Lebensmittel wie z. B. Grünkohl oder Broccoli können zu einer Abschwächung der Cumarin-Wirkung führen. Außerdem unterliegen Cumarine im Körper einer umfangreichen Verstoffwechselung. Sie werden sowohl bei der Aufnahme in als auch bei der Elimination aus dem Körper durch eine Vielzahl von Enzymen verändert. Durch eine individuell unterschiedlich starke Aktivität dieser Enzyme (slow, fast, ultrafast Metabolizer) ist der Cumarin-Bedarf eines Patienten nicht vorhersehbar. Der Therapiebeginn erfolgt daher langsam, unter ständigen INR-Kontrollen. Wenn die Ziel-INR erreicht ist, wird eine Erhaltungsdosis festgelegt, die in einem Gerinnungsausweis notiert wird. Manche Patienten benötigen nur 2 Tabletten pro Woche, andere 8. Eine weitere Störgröße sind Arzneimittelinteraktionen. Viele Komedikamente einschließlich Phytopharmaka beeinflussen direkt und indirekt die Wirkung von Cumarinen. Die wichtigsten Interaktionen sind in den jeweiligen Fachinformationen aufgelistet. Die orale Antikoagulation mit Cumarinen erfolgt in Form einer regelmäßigen Tabletteneinnahme. Die Dosis wird durch die behandelnden Ärzte festgelegt. Je höher die INR, desto intensiver ist die Antikoagulation. Manche Indikationen benötigen eine weniger starke Gerinnungshemmung (z. B. INR 2–3, bei nicht valvulärem Vorhofflimmern), andere eine wesentlich stärkere (z. B. INR 3,5–4 bei bestimmten künstlichen Herzklappen). Je höher die INR, desto höher das Blutungsrisiko und je schwankender die INR-Einstellung, desto höher ist das Komplikationsrisiko der Therapie (Thrombosen, Embolien und Blutungen). Bei zuverlässigen Patienten sollte die INR-Überwachung daher in Form des Gerinnungsselbstmanagements nach einer entsprechenden Schulung auf den Patienten übertragen werden. Die notwendigen Testgeräte werden unter bestimmten Voraussetzungen von den Krankenkassen bezahlt. Dies erlaubt den Patienten eine eigenverantwortliche Festlegung der richtigen Dosierung. Bei etwa einem Drittel der Patienten gibt es jedoch Probleme mit der Cumarinbehandlung. Die INR wechselt stark, die Einnahme erfolgt unzuverlässig oder die Patienten stürzen häufiger oder haben spontane Hämatome. Dies führt oft dazu, dass die Therapie aus Sicherheitsgründen abgebrochen oder erst gar nicht begonnen wird, obwohl die Patienten einen großen Nutzen hätten. Ein weiteres Problem ist, dass die Wirkung der Cumarine über mehrere Tage anhält, was bei Blutungen oder Operationen sehr nachteilig sein kann. In diesem Fall kann Vitamin K zugeführt werden. Es kommt dann innerhalb mehrerer Stunden zu einer Normalisierung der Gerinnung. Bei der Vitamin-K-Gabe handelt es sich jedoch nicht im klassischen Sinne um ein Cumarin-Antidot. Im Notfall können zudem die fehlenden Gerinnungsfaktoren (z. B. Prothrombinkomplex) infundiert werden.", "section_level": 3}, {"title": "Heparine.", "content": "Bei den ausschließlich parenteral applizierbaren Heparinen handelt es sich um Glykosaminoglykane, deren gerinnungshemmende Wirkung auf eine Aktivitätssteigerung von endogenem Antithrombin zurückzuführen ist. Antithrombin führt zu Inaktivierung des gerinnungsfördernden Faktors Xa. Nach der molaren Masse kann zwischen unfraktioniertem Heparin (UFH) und niedermolekularem Heparin (NMH) unterschieden werden. Während unfraktioniertes Heparin zusätzlich die Inaktivierung des ebenfalls gerinnungsfördernden Thrombins beschleunigt, verlieren niedermolekulare Heparine unter einer Molmasse von 5400 u diese Fähigkeit. Die Molmasse beeinflusst die Pharmakokinetik der einzelnen Substanzen. Im Allgemeinen gilt, dass mit abnehmender Molmasse die Bioverfügbarkeit und die Halbwertszeit zunehmen. Zudem unterscheidet sich die laborchemische Überprüfbarkeit der Wirkung aufgrund der genannten Wirkmechanismen. Während die Wirkung von unfraktioniertem Heparin durch die Bestimmung der partiellen Thromboplastinzeit getestet werden kann, können niedermolekulare Heparine nur über die Anti-Faktor-Xa-Aktivität überprüft werden. Die Gabe von fraktioniertem Heparin wirkt sich somit nicht auf die INR aus. Unfraktioniertes Heparin wird subkutan 2–3 Mal täglich oder, dann meist als Dauerinfusion, intravenös appliziert. Die Halbwertszeit liegt bei 30 bis 60 Minuten. Die Wirkung von unfraktioniertem Heparin lässt schnell nach und kann durch Protamin rasch wieder aufgehoben werden. Niedermolekulare (= fraktionierte) Heparine werden aus unfraktioniertem Heparin gewonnen. Vertreter dieser Gruppe sind Certoparin, Dalteparin, Enoxaparin, Nadroparin, Reviparin und Tinzaparin. Je nach Indikation und Präparat werden Heparine 1–2 mal täglich subkutan appliziert. Die Wirkung kann je nach eingesetztem NMH-Präparat kurzfristig durch Protamin zu 50 bis 85 % aufgehoben werden.", "section_level": 3}, {"title": "Direkte orale Antikoagulanzien (DOAK oder DOAKs).", "content": "\"Direkte orale Antikoagulanzien\" wurden früher auch als neue orale Antikoagulanzien (NOAK) bezeichnet. Nachdem sie mittlerweile aber routinemäßig angewendet werden, soll besser der Name \"Direkte orale Antikoagulanzien\" verwendet werden, da durch diese Nomenklatur auch der von der Gruppe der Cumarine abweichende Wirkmechanismus explizit betont wird. Diese Medikamente greifen direkt in die Gerinnungskaskade ein und hemmen auf direktem Weg einzelne Gerinnungsfaktoren. Derzeit sind direkte Hemmer des Stuart-Prower-Faktors (Gerinnungsfaktor Xa) und des Thrombins (Gerinnungsfaktor IIa) auf dem Markt.", "section_level": 2}, {"title": "Faktor IIa-Hemmer.", "content": "DOAK ersetzen zunehmend die Cumarine. Sie haben den praktischen Vorteil, dass die Gerinnungswerte nicht regelmäßig kontrolliert werden müssen. Die Patienten nehmen einmal (Rivaroxaban, Edoxaban) oder zweimal täglich (Dabigatran, Apixaban) eine Fixdosis ein. Nachteile sind ihr deutlich höherer Preis (ca. 15-mal höher als bei Phenprocoumon) und dass durch die nicht erforderlichen INR-Kontrollen Informationen über die Intensität der antithrombotischen Therapie fehlen, die Therapie also gewissermaßen blind erfolgt. Auch fallen die regelmäßigen Hausarztbesuche zur INR-Kontrolle weg und damit verbunden die klinischen Kontrollen. In den meisten Studien zeigte sich, dass durch DOAK Schlaganfälle etwa gleich effektiv reduziert werden können wie mit Cumarinen bei insgesamt etwas weniger Blutungskomplikationen, insbesondere Hirnblutungen. In diesen Studien wurde jedoch ein in Deutschland und Österreich unübliches Cumarin verwendet (Warfarin) und die Güte der INR-Einstellung war unbefriedigend (kaum Selbstmanagement). Das könnte das Ergebnis zu Gunsten der DOAK verzerrt haben. Aus Sicht der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) ergibt sich daher für Patienten mit Vorhofflimmern, die mit einem Cumarin gut zu behandeln sind, kein Vorteil aus einer Therapie mit einem DOAK. DOAK sind demnach eine wertvolle Option bei spezifischen Kontraindikationen gegen Cumarine, bei einem erhöhten Risiko für Cumarin-spezifische Arzneimittelinteraktionen, stark schwankenden INR-Werten oder wenn eine regelmäßige Kontrolle des INR-Wertes aus nachvollziehbaren Gründen schwierig ist. Bei der Auswahl des DOAK sollten allein medizinische Aspekte wie Begleiterkrankungen, Komedikation, potentielle Interaktionen und die Nierenfunktion ausschlaggebend sein. Darüber hinaus sind die Detailergebnisse der einzelnen Substanzen in den jeweiligen Zulassungsstudien zu berücksichtigen. Auch die Tatsache, dass es bislang nur für ein einzelnes DOAK ein Antidot gibt (Dabigatran), sollte bei der Auswahl des Medikamentes berücksichtigt werden. Die DOAK dürfen also keinesfalls gleich betrachtet werden. Es kristallisiert sich zunehmend eine komplizierte Differentialindikation heraus und es sind längst noch nicht alle Fragen beantwortet. Ein Problem mit den DOAK ist ein zu sorgloser Umgang mit diesen scheinbar leicht steuerbaren Antikoagulantien. So kritisiert \"Der Arzneimittelbrief\" einen zunehmend fehlerhaften und zu laxen Umgang mit den DOAK der die geringen klinischen Vorteile gegenüber den Vitamin K Antagonisten aufheben dürfte. Häufige vermeidbare Fehler, welche zu einer schwerwiegenden Nebenwirkung führten, seien eine nicht vorhandene Indikation zur Antikoagulation (Übertherapie), die Unkenntnis oder Missachtung von Arzneimittelinteraktionen, die Behandlung mit einem für den Patienten ungeeigneten Antikoagulanz oder eine falsche Dosis, eine unzuverlässige Medikamenten-Einnahme und eine unzureichende Therapieüberwachung. Weitere häufige Probleme im Zusammenhang mit den DOAK seien Schulungsdefizite bei den Patienten, Verunsicherungen durch skandalisierende Medienberichte, die Selbstmedikation mit rezeptfreien Präparaten mit Interaktionspotential, das verharmlosende Marketing der DOAK-Hersteller welches die Vorteile über und die Risiken untertreibt, sowie der Kontaktverlust zwischen Hausärzten und Patienten durch die fehlenden INR-Kontrollen. Angelehnt an die Empfehlungen der Europäische Heart Rhythm Association (EHRA) wird zur Verbesserung des Therapiesicherheit mit DOAK eine strukturierte Nachsorge vorgeschlagen. Demnach soll auch bei einer Behandlung mit DOAK durch den Erstverordner ein möglichst einheitlicher Gerinnungshemmer-Ausweis bzw. Notfallpass ausgestellt werden. Die Nachsorgeintervalle und -inhalte werden wie folgt vorgegeben: Alle Patienten mit DOAK sollen mindestens einmal jährlich eine Laborkontrolle erhalten (Nierenfunktion, Leberfunktion, Blutbild). Patienten ≥75 Jahre (besonders, wenn sie Dabigatran erhalten) sowie gebrechliche Patienten häufiger, mindestens alle 6 Monate. Niereninsuffiziente Patienten mit Kreatinin-Clearance ≤ 60 ml/min sollen x-monatlich eine Blutkontrolle erhalten, nach der Formel: x = Kreatinin-Clearance/10 (d. h. bei 30 ml/min = 3-monatlich). Zudem werden Laborkontrollen empfohlen bei allen Zuständen, die die Nieren- oder Leberfunktion beeinträchtigen können. Routinemäßige Bestimmungen von DOAK-Serumspiegeln werden nicht empfohlen. Anders als bei den Cumarinen gibt es bei den DOAK spezifische Antidots. Für das Dabigatran ist solch ein Antidot seit November 2015 unter dem Namen Idarucizumab (Handelsname Praxbind) zugelassen. Es wirkt nur gegen Dabigatran und hebt bei lebensbedrohlichen Blutungen dessen Wirkung innerhalb weniger Minuten völlig auf. Für die Faktor Xa-Antagonisten Rivaroxaban und Apixaban wurde im Mai 2018 in den USA das rekombinante Andexanet alfa (Handelsname AndexXa) als Antidot zugelassen. In Europa wurde es im April 2019 unter der Auflage weiterer klinischer Studien zugelassen. Sollte es unter der Therapie mit Dabigatran, Apixaban oder Rivaroxaban zu einer intrakraniellen Blutung gekommen sein, wurden folgende Maßnahmen empfohlen:", "section_level": 3}, {"title": "Im Labor (\"in vitro\").", "content": "Bei der Untersuchung von Blut wird dieses mit Antikoagulanzien wie EDTA, Citrat, Ammoniumheparinat, Lithiumheparinat oder Acid-Citrate-Dextrose (ACD) versetzt, um ungeronnenes Blut untersuchen zu können. Die bei der Blutentnahme eingesetzten Blutröhrchen sind bereits mit einem dieser Antikoagulanzien bestückt.", "section_level": 2}, {"title": "Blutverdünnung.", "content": "Die umgangssprachlich als Blutverdünner bezeichneten Antikoagulanzien sind von tatsächlich blutverdünnenden Wirkstoffen, den Plasmaexpander, zu unterscheiden, da Antikoagulanzien weder die Viskosität des Blutes noch die Konzentration von Blutkörperchen und gesamtem Bluteiweiß nennenswert vermindern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gabe eines Medikamentes zur Hemmung der Blutgerinnung wird als Antikoagulation ( „gegen“ und „Zusammenballung“, ‚Gerinnung‘) bezeichnet. Das eingesetzte Medikament wird \"Antikoagulans\" (\"Gerinnungshemmer\", \"Antikoagulantium, Antithrombotikum\"; Mehrzahl: \"Antikoagulanzien\", veraltet: \"Antikoagulantien\") genannt. Die Wirkung beruht auf einer Beeinflussung der plasmatischen Gerinnung, das heißt der Gerinnungsfaktoren im Plasma. Es werden direkte Antikoagulanzien, die direkt mit Gerinnungsfaktoren hemmen, von indirekten Antikoagulanzien unterschieden, welche entweder einen Kofaktor zur Gerinnungshemmung benötigen oder die Synthese der Gerinnungsfaktoren hemmen. Typische Vertreter der direkten Antikoagulanzien sind Hirudin und die auch als direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) (synonym neue orale Antikoagulanzien, NOAK) bezeichneten Wirkstoffe wie Apixaban, Dabigatran, Edoxaban und Rivaroxaban. Klassische Vertreter der indirekten Antikoagulanzien sind die Vitamin-K-Antagonisten Phenprocoumon, Acenocumarol oder Warfarin sowie die Heparine. ", "tgt_summary": null, "id": 1205945} {"src_title": "Learning by Doing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriffsbestimmung.", "content": "Reichsgaue standen unter der Leitung eines Reichsstatthalters, der meist in Personalunion Gauleiter für den gleichnamigen (Partei-)Gau der NSDAP war. Sie besaßen ein vom Reich abgeleitetes Recht, in Übereinstimmung mit dem Reichsinnenminister selbstständig im Verordnungswege Recht zu setzen. Es handelt sich dabei um den Beginn einer Neuordnung der Reichsmittelinstanz, und zwar zunächst außerhalb der Grenzen des Reichsgebietes von 1937.", "section_level": 1}, {"title": "Sudetenland (Tschechoslowakei).", "content": "Nach dem \"Gesetz über die Gliederung der sudetendeutschen Gebiete\" wurde zum 15. April 1939 der Reichsgau Sudetenland (zunächst als \"Sudetengau\") errichtet. Die betroffenen Gebiete wurden zu drei Regierungsbezirken vereinigt und zudem bestimmte Gebietsteile in andere Land- und Stadtkreise eingegliedert.", "section_level": 1}, {"title": "Eingegliederte Ostgebiete (Polen).", "content": "Auf zuvor polnischem Gebiet existierten die deutschen Reichsgaue Der Führererlass über Gliederung und Verwaltung der Ostgebiete regelte ab 26. Oktober 1939 in „entsprechender Anwendung“ des Sudetengaugesetzes die Bildung der beiden neuen Reichsgaue. Auch sie wurden in Stadt- und Landkreise eingeteilt, die jeweils in drei Regierungsbezirken zusammengefasst waren. Im Fall des Reichsgaus Danzig-Westpreußen wurde mit dem Regierungsbezirk Westpreußen zum ersten (und letzten) Mal auch ein Teil des Deutschen Reichs in den Grenzen von 1937 in einen Reichsgau einbezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Alpen- und Donau-Reichsgaue (Österreich).", "content": "Das \"Ostmarkgesetz\" hatte die Bildung von sieben Reichsgauen als „Rechtsnachfolger der ehemals österreichischen Länder“ (§ 14 Abs. 2) und deren Einteilung in Stadt- und Landkreise bereits 1939 angeordnet. Wegen der geringeren Bevölkerungsdichte war von der Einteilung in Regierungsbezirke abgesehen worden. Der Reichsgau Groß-Wien umfasste nur eine Gemeinde, nämlich die Stadt Wien. Da sich die Aufteilung des Landes Österreich, dessen Kompetenzen auf die Reichs- und Reichsgauebene verteilt wurden, längere Zeit hinzog, kam es zur Einrichtung der Reichsgaue erst zum Beginn des Jahres 1940.", "section_level": 1}, {"title": "Westmark (Pfalz, Saarland, Lothringen).", "content": "Der 1940 gebildete NSDAP-Gau Westmark sollte zum „Reichsgau Westmark“ werden, umfassend das Saarland, die bayerische Pfalz – damals in der NSDAP als Gau Saarpfalz zusammengefasst – und das im Frankreichfeldzug eroberte lothringische Département Moselle, das als \"Lothringen\" ins Reich eingegliedert werden sollte. Der Plan wurde während des Zweiten Weltkriegs nicht umgesetzt. Zwar unterzeichnete Hitler am 18. Oktober 1940 einen Erlass vom 12. Oktober d. J., der diesen Reichsgau auf dem Papier schuf, ebenso wie einen „Reichsgau Oberrhein“; es gab dazu sogar Durchführungsbestimmungen vom 2. November 1940. Um aber nicht Revanchegelüste und Proteste in Frankreich zu wecken, wurde die Veröffentlichung des Erlasses der Annexion Lothringens gleichzeitig verboten. Es blieb nach außen hin beim alten Namen und bei der zugehörigen Bezeichnung „CdZ“ (Chef der Zivilverwaltung). Göring setzte durch, dass er wegen seiner Planung der Kriegswirtschaft mitregieren durfte. Vielmehr blieb es bis 1945 derart, dass der Reichsstatthalter in der Westmark in Saarbrücken (vormals: Reichskommissar für die Rückgliederung des Saarlandes/Reichskommissar für die Saarpfalz) in Personalunion das Saarland und den bayerischen Regierungsbezirk Pfalz verwaltete, ferner auch die Aufgaben des Chefs der Zivilverwaltung für Lothringen wahrnahm. Dieses Gebiet der \"Westmark\", das altes Reichsgebiet und mit dem lothringischen Teil auch französisches Staatsgebiet umfasste, wurde somit zwar einheitlich verwaltet, zerfiel aber weiterhin formell in das eigentliche Reichsgebiet (Saarland/Land Bayern) und das CdZ-Gebiet Lothringen.", "section_level": 1}, {"title": "Oberrhein (Baden, Elsass).", "content": "Ebenso war der \"Reichsgau Oberrhein\" als Zusammenschluss des Gaus Baden bzw. der Republik Baden mit dem Elsass geplant, der aber bis 1945 formal nicht mehr zustande kam. Baden und das Elsass wurden gemeinsam von Straßburg aus verwaltet. Die Stadt Kehl fiel an Straßburg, der Bürgermeister von Kehl wurde Beigeordneter in Straßburg, während der Straßburger Oberbürgermeister gleichzeitig Bürgermeister von Kehl wurde. Für den Bereich der NSDAP lautete die Bezeichnung des Gaus „Baden-Elsaß“.", "section_level": 1}, {"title": "Flandern und Wallonien (Belgien).", "content": "Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, nachdem Belgien bereits befreit war, wurden im Deutschen Reich durch geflohene Kollaborateure Verwaltungen für die zukünftigen Gaue Flandern und Wallonien (→ Wallonische Region) geschaffen. Die zuständigen Gauleiter waren aufgrund des Vorrückens und nicht zuletzt der Befreiung durch die Alliierten gezwungen, von Deutschland aus ihre Verwaltungsaufgaben wahrzunehmen: Der Reichsgau Flandern (ohne Voeren, aber Comines-Warneton einbezogen) wurde am 15. Dezember 1944 ausgerufen, der Gauleiter im deutschen Exil war Jef Van de Wiele. Der Reichsgau Wallonien wurde am 8. Dezember 1944 eingerichtet, der Gauleiter im Exil war Léon Degrelle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Reichsgaue waren staatliche Verwaltungsbezirke und Selbstverwaltungskörperschaften in Teilen des Deutschen Reiches in der Zeit des Nationalsozialismus von 1939 bis 1945.", "tgt_summary": null, "id": 818153} {"src_title": "Tegernsee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Exterieur.", "content": "Der Colorado Ranger Horse ist ein edles Arbeitspferd mit kräftiger Hinterhand und trockenen Gliedmaßen. Die meisten Vertreter der Rasse sind gescheckt, als Konsequenz einer Linienzucht sind jedoch alle Pferdefarben zugelassen. Sie erreichen ein Stockmaß von durchschnittlich 157 cm und zählen somit zu den Großpferden.", "section_level": 1}, {"title": "Interieur.", "content": "Rangerbreds sind äußerst harte, ausdauernde und leichtfuttrige Pferde mit einer hohen Leistungsbereitschaft. Sie verfügen meist über ein ruhiges und freundliches Wesen, sind nervenstark, gelassen und sehr lernfähig.", "section_level": 1}, {"title": "Zuchtgeschichte.", "content": "Im Jahre 1878 erhielt der General und spätere Präsident der Vereinigten Staaten Ulysses S. Grant bei seinem Besuch in Konstantinopel zwei Hengste vom osmanischen Sultan Abdülhamid II. als Geschenk: den Siglavy-Gidran-Araber \"Leopard\" und den Berber \"Linden Tree\". Zunächst wurden diese wertvollen Pferde in Virginia als Deckhengste zur Zucht von leichten Zugpferden eingesetzt. Später kamen sie nach Nevada, wo die Zucht von Pferden im \"stock type\" (vgl. Quarter Horse) auf Basis dieser zwei Hengstlinien fortgeführt wurde. Als Ergebnis einer konsequenten Linienzucht gehen die heutigen Vertreter der Rasse alle auf diese zwei Hengste zurück. Von der Rasse \"Colorado Ranger Horse\" kann man seit 1934 sprechen, als die Colorado State University, die die Zucht dieser Pferde damals wissenschaftlich betreute, diese Namensgebung angeregt hatte. Der Zuchtverband \"Colorado Ranger Horse Association\" (CRHA) wurde 1935 gegründet; und zählt damit zu den ältesten Zuchtverbänden der USA. Jedes Pferd das von der CRHA anerkannt wird, muss zwei Nachfahren von Leopard und Linden Tree, nämlich \"Max#2\" und/oder \"Patches#1\" als Stammväter dieser Rasse zu seinen Ahnen zählen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Colorado Ranger [auch \"(Colorado)Rangerbred\"] ist eine amerikanische Pferderasse die häufig eine Tigerscheckung aufweist. Der Rangerbred erfreut sich als Freizeit- bzw. Arbeitspferd vor allem im Westernbereich einer regional begrenzten Beliebtheit.", "tgt_summary": null, "id": 2088387} {"src_title": "Tross", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein Vater Daniel Schmelzer war Bäcker und Bürger von Scheibbs. Schmelzer wuchs offenbar im Feldlager auf, da sein Vater angeblich während des Dreißigjährigen Kriegs Offizier war. Wann genau J. H. Schmelzer nach Wien kam, ist nicht bekannt, ebenso wenig, bei wem er seine musikalische Ausbildung erhielt, möglicherweise waren dies Antonio Bertali, Burckhardt Kugler oder Giovanni Sansoni. Das früheste Dokument, in dem er erwähnt wird, ist mit seiner ersten Hochzeit am 28. Juni 1643 verbunden; in ihm wird er als Cornettist am Wiener Stephansdom aufgeführt. Eine kaiserliche Resolution von 1674 besagt jedoch, dass er seinen Dienst an der Wiener Hofmusikkapelle 1635 oder 1636 begann, wahrscheinlich als Violinist. Am 1. Oktober 1649 wurde er offiziell als Violinist am Hof-Orchester eingestellt. Seine Position und Funktionen während der darauf folgenden zwei Jahrzehnte sind nicht restlos geklärt. Aus der sehr begrenzten Anzahl von vorhandenen Quellen kann man jedenfalls schließen, dass er ein sehr produktiver Komponist war und auch als Violinist einen ausgezeichneten Ruf hatte. 1658 war er Leiter der Instrumentalmusik im Gefolge Leopolds I. bei dessen Krönung in Frankfurt. Sein enges Verhältnis zum Kaiser brachte ihm vor allem einen finanziellen Vorteil, machte ihn aber auch zu dessen musikalischem Ratgeber, der dem Kaiser bei seinen Kompositionen half. 1665 wurde er zum Ballettkomponisten ernannt, weshalb er künftig den Hof mit Balletti zu versorgen hatte. Einige dieser Ballettmusiken wurden als \"Divertissements\" in die Opern von Antonio Cesti und Antonio Draghi eingesetzt. Am 13. April 1671 wurde er Vizekapellmeister in der Hofkapelle Leopolds I. Von dieser Zeit an hatte er auch immer mehr Aufgaben des kränkelnden Kapellmeisters Giovanni Felice Sances zu übernehmen. Seine Effizienz in dieser Position, verbunden mit vorherigen Errungenschaften und seinem ständig wachsenden Ruhm, dürften für Leopold I. also eher ausschlaggebend für die Zustimmung zu seiner Adelung 1673 gewesen sein als der Militärdienst seines Vaters, welchen er in seiner Petition beschrieb. In den Adelsstand erhob ihn der Kaiser 1673 mit dem Beinamen „von Ehrenruef“, ein Titel, welcher auch von seinen Söhnen übernommen wurde, wie etwa von seinem ältesten Sohn Andreas Anton (1653–1701), der ebenfalls Komponist und Violinist war. Jedoch wurde J. H. Schmelzer erst am 24. November 1679, nach Sances' Tod, als erster Nicht-Italiener offiziell zum Kapellmeister ernannt. Sein Antrag für den Posten, datiert vom 18. Dezember 1679 und beim Kaiser in Prag eingereicht, wohin der Hof vor der Pest geflohen war, erforderte die Anstellung rückwirkend vom 1. Juli an; sie wurde jedoch nur vom 1. Oktober an gewährt. Lange hatte er seine neue Position aber nicht inne; denn er fiel im Jahre 1680 der Pest zum Opfer, die inzwischen auch Prag erreicht hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Zusammen mit seinen älteren Zeitgenossen Sances und Bertali und mit dem jüngeren Draghi war Schmelzer einer der bedeutendsten Musiker am Habsburger Hof zwischen 1655 und 1680. Er war für die Entwicklung der Sonate und der Suite von großer Bedeutung. Ohne sein Wirken wären die Leistungen seines Schülers Heinrich Ignaz Franz Biber oder die eines Johann Jakob Walther nicht möglich gewesen. In diesem Licht ist auch seine Anstellung dort als erster deutschsprachiger Kapellmeister im 17. Jahrhundert zu betrachten. Er hinterließ ein sehr reichhaltiges Oeuvre, war aber lediglich als Komponist von Instrumentalmusik einflussreich (Ballett-Musik, Kammermusik). Seine zahlreichen liturgischen Werke (von denen die meisten nicht erhalten sind; 173 Werke sind im \"Distinta specificatione dell’archivio musicale per il servizio della cappella e camera cesarea\", dem Katalog von Kaiser Leopolds Privatsammlung, aufgelistet) stammen aus den 1670er Jahren, also aus seiner Zeit als Vize-Kapellmeister. Die wenigen, die erhalten sind, lassen venezianischen Einfluss erkennen, welcher unter seinen italienischen Zeitgenossen vorherrschend war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Heinrich Schmelzer (* um 1623 in Scheibbs; † zwischen 29. Februar und 20. März 1680 in Prag) war ein österreichischer Violinist, Komponist und Kapellmeister; er zählte zu den bekannteren Violinisten Österreichs. Schmelzer war der führende österreichische Komponist von Instrumentalmusik vor Heinrich Ignaz Franz Biber und hatte entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung von Sonate und Suite.", "tgt_summary": null, "id": 992643} {"src_title": "Quintessenz (Philosophie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anatomie.", "content": "Der Frontallappen füllt die vordere Schädelgrube. Er erstreckt sich vom vorderen Hirnpol bis zum \"Sulcus centralis\", eine Fissur (Furche), die den Frontallappen vom Parietallappen trennt. Der \"Sulcus lateralis\" bildet die Grenze zum Temporallappen (Schläfenlappen). Verdeckt unter dem Frontallappen liegt die Inselrinde. Man kann den Frontallappen in einen motorischen und prämotorischen Bereich (zusammen als Motorcortex bezeichnet) sowie einen präfrontalen Bereich (präfrontaler Cortex) unterteilen. Zum Frontallappen gehören unter anderem der \"Gyrus praecentralis\", die \"Gyri frontales inferior\", \"superior\" und \"medius\", das \"Operculum frontale\", der \"Gyrus rectus\" sowie die \"Gyri orbitales\".", "section_level": 1}, {"title": "Blutversorgung.", "content": "Der Frontallappen wird über die vordere und die mittlere Hirnschlagader (\"Arteria cerebri anterior\" und \"Arteria cerebri media\") mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Dabei versorgt die vordere Hirnschlagader den näher an der Körpermitte gelegenen (medialen) Teil des Frontallappens und die mittlere Hirnschlagader den seitlichen (lateralen) Teil. Der Blutabfluss erfolgt hauptsächlich über die aufsteigenden oberflächlichen Venen des Gehirns (\"Venae superficiales ascendentes cerebri\"), zum Teil auch über die mittlere oberflächliche Hirnvene (\"Vena media superficialis cerebri\"). Das Blut der aufsteigenden Venen fließt über den \"Sinus sagittalis superior\" in den \"Sinus transversus\". Die Abflüsse der mittleren Vene gehen sowohl in den \"Sinus cavernosus\", als auch in den \"Sinus transversus\". Der \"Sinus transversus\" leitet das Blut schließlich in die innere Drosselvene (\"Vena jugularis interna\"), die aus dem Schädel führt.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Ein großer Teil des Frontallappens wird vom Motorcortex eingenommen, der Bewegungen steuert. Unterschieden wird dabei die primär-motorische Rinde, die prämotorische Rinde und die supplementär-motorische Rinde des Motorcortex. Im \"Gyrus praecentralis\", also der Hirnwindung an der Furche, die die Grenze zum Parietallappen markiert, ist die primär-motorische Rinde lokalisiert. Sie steuert die Ausführung von Bewegungen, während die prämotorische Rinde die notwendigen Bewegungen auswählt. Der präfrontale Cortex reguliert die kognitiven Prozesse so, dass situationsgerechte Handlungen ausgeführt werden können. Der Motorcortex ist Ursprung der Pyramidenbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen von Frontallappenschäden.", "content": "Die Folgen einer Schädigung des Frontallappens werden als Frontalhirnsyndrom zusammengefasst. Dieses ist beim Menschen gekennzeichnet durch", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Frontallappen oder Stirnlappen (\"Lobus frontalis\") sind ein Bereich im Gehirn der Säugetiere. Es handelt sich dabei um jeweils die vorderen Lappen (\"Lobi\") der beiden Hälften des Großhirns (\"Telencephalon\"). Der Frontallappen bildet einen von vier Teilen des Neokortex, die jeweils unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Beim Menschen macht er mehr als 30 % der Großhirnrinde aus. ", "tgt_summary": null, "id": 748308} {"src_title": "Celler Loch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsbedingungen.", "content": "Paradoxerweise entstanden viele Wolkenkratzer in der Zeit der Weltwirtschaftskrise. Das liegt zum einen an der Hochphase vor der Krise: Das Bruttosozialprodukt der USA war nach dem Ersten Weltkrieg innerhalb von acht Jahren um 50 % gestiegen, und dieser Konjunktursprung führte zu zahlreichen Neubauten und -planungen von Geschäftshäusern. Zum anderen kamen den Bauherren bei der anschließenden Ausführung während der Krise die radikal gesunkenen Arbeitslöhne nach dem Börsencrash 1929 zugute. Sie konnten für das gleiche Geld wesentlich mehr Arbeiter einstellen als geplant. Die Macht der Gewerkschaften war gebrochen, die Arbeitslöhne waren niedrig, Arbeiter standen in Massen zur Verfügung. Ein Gebäude dieses Ausmaßes hätte unter normalen Verhältnissen in dieser kurzen Bauzeit nicht errichtet werden können. Pro Woche wurden durchschnittlich vier Stockwerke errichtet, für die damaligen Verhältnisse ein Rekord. (Ähnliche Effekte konnte man auch später beobachten: Das höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa in Dubai, wurde 2010 fertig, in der Zeit der Finanzkrise. Geplant wurde er jedoch vor dem Wirtschaftsabschwung.)", "section_level": 2}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Obwohl das Gebäude speziell für den Autohersteller Chrysler konstruiert und gebaut wurde, bezahlte die Firma weder für den Bau, noch besaß sie es jemals. Walter P. Chrysler hatte entschieden, privat dafür aufzukommen, um es an seine Kinder weitergeben zu können. Die Grundsteinlegung für das Gebäude fand am 19. September 1928 statt. Am 27. Mai 1930 wurde es feierlich eingeweiht. Mit 319 Metern war es bei der Eröffnung das höchste Gebäude der Welt und auch das erste, das die 1000-Fuß-Marke (305 Meter) durchbrach. Bis zum Dach misst es 282 Meter; da die Metallspitze aber zur Grundstruktur des Gebäudes gehört, wird sie zur offiziellen Höhe mitgezählt. Während der Erbauung hatte es bis in die letzten Tage einen Wettlauf mit dem Turm der Bank of Manhattan (heute \"40 Wall Street\" oder \"The Trump Building\") gegeben, den das Chrysler Building für sich entschied. Der Architekt William Van Alen hatte 1930 die 56 Meter hohe Spitze bis zum letzten Moment geheim gehalten, damit der Konkurrent, die Bank of Manhattan, deren Gebäude gerade 283 Meter Höhe erreicht hatte, nicht mehr reagieren konnte. Die einzelnen Bestandteile dieser Metallspitze waren im Heizungsschacht des Gebäudes zunächst gelagert und vormontiert worden. Dann wurden die riesigen Stahlplatten heimlich auf das 65. Geschoss gebracht, dort zusammengeschraubt und anschließend in einem Stück mit einem Drehkran auf das Gebäude aufgesetzt, das damit 319 Meter Höhe erreichte und die Konkurrenz deutlich übertrumpfte. Dieses Unterfangen dauerte weniger als 11⁄2 Stunden. Dieser Stahlaufbau, genannt „Vortex“ (lat. Wirbel, Drehung), dient lediglich als Dekoration, wiegt 30 Tonnen und ist ein Beispiel des Art Déco. Allerdings blieb das \"Chrysler Building\" nur kurz das höchste Gebäude der Welt. 1931 wurde in Midtown Manhattan das \"Empire State Building\" mit einer Höhe von 381 Metern fertiggestellt und war damit deutlich höher als alle anderen Gebäude. Bis zum Jahr 1969 blieb das \"Chrysler Building\" jedoch der zweithöchste Wolkenkratzer der Welt und gehörte noch bis in die späten 1990er Jahre zu den „Top Ten“ der weltweit höchsten Gebäude.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Entwicklung.", "content": "Im 67. Stockwerk befand sich eine besonders während der Prohibition bekannte Restaurant-Bar, der so genannte \"Cloud Club\", in der ehemaligen ‚Wohnung‘ des Firmengründers Walter P. Chrysler. Lediglich die Lobby des \"Chrysler Building\" ist der Öffentlichkeit zur Besichtigung zugänglich (inkl. eigenem Subway-Zugang, jedoch nur werktags). Um zu den noch im Stil des Art Déco gehaltenen Aufzügen zu gelangen, braucht man einen speziellen Ausweis oder einen Termin bei einer der dort ansässigen Firmen. Nach dem Tod von Walter P. Chrysler 1940 kam das Gebäude zur W.P Chrysler Building Corporation, die es zusammen mit der Erbenfamilie 1953 für 18 Millionen US-Dollar an den Immobilienmakler William Zeckendorf verkaufte. 1960 erwarben die Immobilieninvestoren Sol Goldman und Alex DiLorenzo mittels Finanzierung durch die Massachusetts Mutual Life Insurance Company (MassMutual) das Gebäude. Die wiederum übernahm 1975 die Anteile für 35 Millionen US-Dollar. Im Dezember 1976 wurde das Hochhaus zur National Historic Landmark erklärt. Bis 1979 wurde das Gebäude für rund 23 Millionen US-Dollar komplett renoviert. Im September 1979 wurde es von Jack Kent Cooke übernommen. Nach dem Tod von Cooke 1997 übernahm das Immobilienunternehmen Tishman Speyer Properties zusammen mit The Travelers Companies, Inc. (ab 1998 Teil der Citigroup) das Gebäude für eine geschätzte Summe von 210 bis 250 Millionen US-Dollar (187 bis 223 Millionen Euro). 2001 übernahm die deutsche Investmentgesellchaft TMW Immobilien AG aus München über ihre US-amerikanische Tochter für rund 390 Millionen US-Dollar rund 75 Prozent des Gebäudes. Zu den größten Anteilseignern der TMW gehörten der Ergo Trust der Ergo Group, die Provinzial Versicherung sowie drei deutsche Privatbanken. Zwischen Herbst 2001 und Juli 2008 befand sich das Gebäude im Besitz der zur Ergo Group gehörenden GVP Gesellschaft für Vertriebs- und Produktmanagement AG (heute Ideenkapital Financial Service AG) aus Düsseldorf, die hierfür einen geschlossenen Immobilienfonds (ProVictor) auflegte. Sie verkaufte das Gebäude zu einem Anteil von 90 Prozent am 9. Juli 2008 an den Staatsfonds Abu Dhabi Investment Council (Mubadala) für 800 Millionen US-Dollar (713 Millionen Euro). Reuters-Informationen zufolge wurde das sanierungsbedürftige Chrysler Building im März 2019 für nur noch 150 Millionen US-Dollar an ein Unternehmen verkauft, das je zur Hälfte der österreichischen Signa Holding und dem amerikanisch-deutschen Unternehmen RFR Group der deutschstämmigen Immobilieninvestoren Aby Rosen und Michael Fuchs gehört.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzer des Gebäudes.", "content": "Die Chrysler Corporation bezog das Gebäude 1930 als dessen Ankermieter und nutzte die Räumlichkeiten bis in die 1950er Jahre als Abteilungshauptquartier. Weitere Mieter der ersten Stunde waren Time und Texaco. Weil Time Bedarf an mehr Büroräumen hatte, zog es 1937 ins Rockefeller Center um. Texaco zog 1967 nach Purchase, New York, weil das Unternehmen die Arbeitsplätze in eine Vorortumgebung verlegen wollte. Zu den Nutzern des Gebäudes in der Gegenwart gehören: Regus, Creative Artists Agency, Blank Rome, Clyde & Co, InterMedia Partners, Troutman Sanders Reprieve und YES Network.", "section_level": 2}, {"title": "Baustil.", "content": "Das Gebäude wurde im Stil des Art Déco errichtet. Am Gebäude finden sich Zierelemente aus rostfreiem Stahl, die an Wasserspeier (Gargoylen) erinnern, Flügelhelm-artige Figuren, die den Chrysler-Kühlerfiguren von 1926 nachempfunden sind, und Adlerköpfe – das Wappentier der Vereinigten Staaten. Außerdem wurden am 31. Stockwerk Zierelemente in Form von Chrysler-Motorhauben und Kachelfriese in Form von Chrysler-Radkappen als Zierrat an der Fassade verwendet. Auch die Kuppel des Gebäudes ist aus nichtrostendem Stahl gefertigt. Die Spitze bildet eine sich pyramidenhaft verjüngende Turmkrone aus Kacheln und Nickeltafeln, aus der eine 27 Tonnen schwere Nickelstahlnadel ragt. Die für die New Yorker Skyline so unverwechselbare Beleuchtung kommt durch unscheinbare Leuchtstofflampen zustande, die an den Fensterrahmen angebracht sind. Die Fenster sind als Schiebefenster gestaltet; sie sind vermutlich noch Originale und lassen sich in allen Etagen öffnen.", "section_level": 1}, {"title": "Höhe.", "content": "Bei seiner Fertigstellung im Jahr 1930 war das Chrysler Building mit 319 Metern Höhe das höchste Gebäude der Erde und übertraf das 283 Meter hohe Bank of Manhattan Company Building (heute \"40 Wall Street\"). Auch überrundete es als erstes Bauwerk den Eiffelturm, der aufgrund kaum vorhandener Nutzflächen nicht als Gebäude, sondern lediglich als Bauwerk gewertet wird. Doch schon ein Jahr nach der Fertigstellung, im Mai 1931, wurde es vom Empire State Building um 62 Meter (381 Meter hoch) überholt. Fortan war es noch bis zur Fertigstellung des 344 Meter hohen John Hancock Center in Chicago im Jahr 1969 das zweithöchste Gebäude der Welt. Innerhalb New Yorks wurde es 1972 und 1973 durch die Türme des World Trade Center (417 Meter und 415 Meter) erneut übertroffen. Nach deren Zerstörung 2001 wurde es zeitweise wieder zum zweithöchsten Gebäude New York Citys, bis 2009 der 366 Meter hohe Bank of America Tower fertig wurde (bereits 2007 erreichte der New York Times Tower dieselbe Höhe wie das Chrysler Building). Seit 2014 ist auch die 432 Park Avenue höher. Inzwischen rangiert es zusammen mit dem New York Times Tower noch auf Platz zehn der höchsten Gebäude in New York. Unter Berücksichtigung seiner 2003 fertiggestellten Antenne ist auch das Conde Nast Building höher als das Chrysler Building.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Gebäude.", "content": "Im Laufe der Zeit sind in den USA, wie auch weltweit, eine Reihe von Wolkenkratzern entstanden, bei denen man sich in der Planung und Konzeption am \"Chrysler Building\" orientierte. Dies gilt insbesondere für die Spitze des Gebäudes. Besonders bekannt sind diesbezüglich Bauten wie der \"One Liberty Place\" in Philadelphia oder die \"Al Kazim Towers\" in Dubai, die jedoch beide niedriger als das \"Chrysler Building\" sind. Das \"New York-New York Hotel & Casino\" in Las Vegas zitiert unter anderem auch das \"Chrysler Building\".", "section_level": 1}, {"title": "Schutzausweisung.", "content": "Das Gebäude kam 1976 als National Historic Landmark ins National Register of Historic Places und wurde 1978 von der Landmarks Preservation Commission als \"New York City Landmark\" ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Chrysler Building ist ein Wolkenkratzer in New York City und zählt zu den Wahrzeichen der Metropole. Es befindet sich in der \"405 Lexington Avenue\", Ecke 42. Straße in Midtown Manhattan auf einem Grundstück der privaten Hochschule Cooper Union. ", "tgt_summary": null, "id": 1355873} {"src_title": "Herbert Hupka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technologie.", "content": "Für die technische Implementierung gibt es trotz gleicher Operation unterschiedliche Möglichkeiten. Heutzutage bestehen Schaltungen für Logikgatter, mit wenigen Ausnahmen, ausschließlich aus Transistoren. Das Signal repräsentiert die logischen Zustände durch zwei Spannungswerte, die gemeinhin mit „0“ oder „1“, „low“ oder „high“ (kurz „L“ oder „H“) bezeichnet werden; erstere erlauben auch eine Interpretation als Binärziffern. Es sind Grenzen für den Spannungswert definiert, innerhalb derer die Transistoren – die Produktionstoleranzen ausgesetzt sind – entweder sicher auf leitend oder sicher auf sperrend umschalten. Das das Resultat der Operation repräsentierende Ausgangssignal kann wiederum an die Eingänge anderer Gatter angeschlossen werden; dadurch lassen sich komplexere, vielseitige Schaltungen erstellen. Elektronische Gatter sind als TTL-, CMOS- oder BiCMOS-Bausteine in der Form einzelner integrierter Schaltkreise für wenige Cent erhältlich. Sie basieren grundsätzlich auf den beiden Transistor-Familien der Bipolartransistoren (TTL) und der Feldeffekttransistoren, genauer der MOSFETs (CMOS), sowie auf der Kombination aus beiden Familien (BiCMOS). Sie bilden den Kern von Mikroprozessoren, oder sind in tausenden per Software in FPGA- oder PLD-ICs programmierbar. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die NAND- und NOR-Gatter, da man alle binären Funktionen nach Quine/McCluskey auf die drei Grundelemente AND, OR und NOT zurückführen kann. Wiederum kann OR und NOT mit NAND-Gattern dargestellt werden, oder AND und NOT aus NOR-Gattern. Man kann somit jede logische Schaltung allein durch NAND- oder NOR-Bausteine realisieren, wenn man die Gatter-Durchlaufzeiten und die Signalflankenzeiten hinnehmen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Mathematisch exakt wurde das Binärsystem zuerst von Gottfried Wilhelm Leibniz beschrieben (Veröffentlichung im Jahre 1705), wobei Leibniz auch erläuterte, wie unter Verwendung dieses Systems die Prinzipien der Arithmetik und Logik kombiniert werden können. Die ersten Logikgatter wurden noch mechanisch realisiert. 1837 entwarf der englische Erfinder Charles Babbage mit der Analytical Engine eine Rechenmaschine, die heute als wichtiger Schritt in der Geschichte des Computers gilt. Seine „logischen Gatter“ arbeiteten auf Grundlage mechanischer Reaktionen, während später bereits elektromagnetische Relais verwendet wurden. 1891 meldete der US-Amerikaner Almon Strowger eine „Einheit, die einen Logikgatter-Schalterstromkreis enthält“ zum Patent an, die sich jedoch bis in die 1920er Jahre nicht etablieren konnte. 1898 begann der Erfinder Nikola Tesla mit der Archivierung und Verfeinerung solcher Einheiten und setzte den Einsatz von Elektronenröhren anstatt Relais durch. Lee De Forest änderte das Schaltungskonzept der Flemingschen Elektronenröhre im Jahr 1907 schließlich derart, dass es als Und-Gatter verwendet werden konnte. Der österreichische Philosoph Ludwig Wittgenstein führte 1921 im Theorem 5.101 seiner Abhandlung \"Tractatus Logico-Philosophicus\" die erste Wahrheitstabelle ein, jedoch ohne sie so zu nennen. Walther Bothe, der Erfinder der Koinzidenzschaltung, erhielt den Nobelpreis (1954) zum Teil für das erste moderne elektronische Und-Gatter aus dem Jahre 1924. Konrad Zuse entwarf und baute elektromechanische Logikgatter für seinen Computer Z1 (von 1935 bis 1938). Der US-amerikanische Mathematiker Claude Elwood Shannon fundierte 1937 die Überlegungen Wittgensteins mit der Einführung der Booleschen Algebra in der Auswertung und der Gestaltung von Stromkreisschaltungen. Helmut Schreyer, der 1941 über Schaltungstechnik promoviert hatte, baute 1942 versuchsweise eine elektronische Rechenanlage mit 100 Röhren und 1944 einen elektronischen Übersetzer von Dezimal- in Binärzahlen. Das erste integrierte Logikgatter geht auf Jack Kilby im Jahr 1958 zurück und umfasste etwa zehn Bauteile. Zehn Jahre später fertigte Texas Instruments Schaltkreise in Transistor-Transistor-Logik (TTL-Schaltkreise, Serie 74xx) in Großserie. Schnell wurden sie zur Basis der Industrieautomation. Gegenwärtige Forschungsprojekte beschäftigen sich mit molekularen Logikgattern.", "section_level": 1}, {"title": "Wahrheitstabelle.", "content": "Die möglichen Ausgangszustände eines Logikgatters können in Abhängigkeit von den Eingangszuständen in einer Wahrheitstabelle dargestellt werden. Sie listet alle möglichen Kombinationen der Eingangssignale auf und liefert die dazugehörigen Ausgangssignale. Aus dieser kann man logische Formeln relativ einfach herauslesen. Die einzelnen Zeilen mit denselben Ausgangswerten werden bei der disjunktiven Normalform (1 als Ergebnis) mit \"logisch oder\" und die einzelnen Eingänge mit \"logisch und\" verknüpft. Bei der konjunktiven Normalform (0 als Ergebnis) ist es umgekehrt. Um eine kompakte Formel zu erhalten, kann man ein KV-Diagramm (siehe unten) verwenden.", "section_level": 1}, {"title": "KV-Diagramm.", "content": "Das Karnaugh-Veitch-Diagramm ist eine einfache Möglichkeit, aus der disjunktiven oder konjunktiven Normalform eine möglichst kompakte, logische Formel zu bilden. Durch sinnvolles Zusammenfassen von Nullen oder Einsen und „günstiges“ Interpretieren der redundanten Felder („leere“ Felder, die keinen Einfluss auf die Funktion haben) entsteht diese Kompaktform.", "section_level": 1}, {"title": "Typen von Logikgattern und Symbolik.", "content": "Logikgatter werden mit Schaltsymbolen bezeichnet, die nach unterschiedlichen, mehr oder weniger parallel existierenden Standards definiert sind. Früher waren auf dem europäischen Kontinent die deutschen Symbole (rechte Spalte) verbreitet; im englischen Sprachraum waren und sind die amerikanischen Symbole (mittlere Spalte) üblich. Die IEC-Symbole sind international auf beschränkte Akzeptanz gestoßen und werden in der amerikanischen Literatur (fast) durchgängig ignoriert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Logikgatter, auch nur Gatter, (engl. \"(logic) gate\") ist eine Anordnung (heutzutage praktisch immer eine elektronische Schaltung) zur Realisierung einer booleschen Funktion, die binäre Eingangssignale zu einem binären Ausgangssignal verarbeitet. Die Eingangssignale werden durch Implementierung logischer Operatoren, wie der Konjunktion (Und-Gatter), der Disjunktion (Oder-Gatter), der Kontravalenz (Exklusiv-Oder-Gatter) oder der Negation (Nicht-Gatter) zu einem einzigen logischen Ergebnis umgewandelt und auf das Ausgangssignal abgebildet. Neben den genannten Gatterfunktionen sind auch die Entsprechungen mit negiertem Ausgang zu nennen: NAND-Gatter (Nicht-Und), NOR-Gatter (Nicht-Oder), XNOR-Gatter (Nicht-Exklusiv-Oder); deutsche Bezeichnungen der letztgenannten Gatter sind unüblich. ", "tgt_summary": null, "id": 1622891} {"src_title": "Hessentag", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kreatinin als Stoffwechselparameter.", "content": "Kreatinin ist ein wichtiger Nierenretentionsparameter in der Labormedizin. Es wird mit dem Urin mit einer relativ konstanten Rate von 1,0 bis 1,5 g pro 24 h ausgeschieden, größtenteils glomerulär, bei hohen Plasmawerten (von Serumkreatinin) teilweise auch aktiv tubulär. Die Ausscheidungsrate ist jedoch eine individuelle Konstante, die insbesondere von der Muskelmasse und vom Alter abhängig und somit medizinisch eher zur Verlaufskontrolle geeignet ist. Typische Werte für die Ausscheidungsrate sind 21 bis 27 mg/kg/24 h für ein Alter zwischen 20 und 30 Jahren, 6 bis 13 mg/kg/24 h für ein Alter von über 90 Jahren, bei Kindern gilt näherungsweise die Formel 15,4 + 0,46 × Alter (mg/kg/24h). Zahlreiche im Urin bestimmte Parameter werden auf die ausgeschiedene Kreatininmenge bezogen. Dieser Kreatininbezug eignet sich aber nicht für alle Stoffe. Der Blutplasmaspiegel liegt bei zirka 0,7 mg/100 ml (50 bis 120 μmol/l), hängt aber auch von Faktoren wie Muskelmasse, körperlicher Aktivität, Lebensalter, Geschlecht und Nierenfunktion ab. Wichtig zur Beurteilung der Nierenfunktion ist, dass der Kreatininwert erst bei einer Einschränkung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) über 50 % ansteigt, bzw. erst dann signifikant wird. Damit schließt ein „normaler“ Kreatininwert eine beginnende Niereninsuffizienz nicht aus. In der Labormedizin macht man sich die Bestimmung der Kreatininclearance, d. h. die Kreatininausscheidung über die Nieren (Renale Clearance), und damit einen zuverlässigeren Parameter zur Einschätzung der Nierenfunktion, zunutze, um die GFR berechnen zu können. Kreatinin wird tubulär nicht rückresorbiert, das heißt, praktisch jedes filtrierte Molekül erscheint letztlich im Harn. Da die Plasmakonzentration von Kreatinin nicht konstant ist (s. o.), wird neben dem 24-h-Sammelurin auch eine venöse Blutprobe benötigt, um genaue Aussagen über die GFR machen zu können. Eine einfachere, aber ungenauere Abschätzung der GFR ist durch die alleinige Bestimmung der Plasmakreatininkonzentration gegeben. Dabei macht man sich eine nichtlineare Beziehung zwischen GFR und der Konzentration im Blutplasma zunutze. Sowohl in die Formel von Donald W. Cockcroft und Henry Gault (Cockcroft-Gault-Formel), als auch in die aktuelleren von Mawer, Björnsson, Hull und Martin gehen des Weiteren noch Geschlecht, Alter und Körpergewicht ein. Die 1999 von der \"Modification of Diet in Renal Disease Study Group\" (MDRD) entwickelte MDRD-Formel verzichtet auf eine Einbeziehung des Körpergewichts. Bei Kindern ist die Schwartz-Formel zur Bestimmung der GFR gut geeignet. Auch Arzneimittel können den Kreatininspiegel beeinflussen, so wird dieser beispielsweise durch Opiate und Diuretika erhöht. Im Gegensatz zu Kreatin ist Kreatinin für den Muskelaufbau völlig bedeutungslos.", "section_level": 1}, {"title": "Kreatinin-Ausscheidung.", "content": "Die Ausscheidung von Kreatinin findet über die Niere statt. Ein Maß für die Ausscheidung über die Niere () ist die Renale Clearance. Bei der Bestimmung mittels Sammelurin wird die Kreatinin-Clearance wie folgt berechnet: mit Die Cockcroft-Gault-Formel liefert eine Abschätzung für die Kreatinin-Clearance: mit In folgenden Fällen kann die Kreatinin-Clearance zu niedrig sein: Und in diesen zu hoch:", "section_level": 1}, {"title": "Quantifizierung.", "content": "Die Bestimmung des Kreatiningehaltes in Lebensmitteln mit Muskelfleischanteil kann photometrisch erfolgen. Dazu wird die Probe zunächst sauer aufgearbeitet, um vorhandenes Kreatin in Kreatinin zu cyclisieren. Die dabei in Nebenreaktionen entstehenden Maillard-Produkte (z. B. Hydroxymethylfurfural) stören die photometrische Bestimmung und werden daher mittels Säulenchromatographie und Etherextraktion abgetrennt. Anschließend wird das Kreatinin mit Pikrinsäure in alkalischem Milieu umgesetzt, wobei ein Meisenheimer-Komplex entsteht, der photometrisch bestimmt werden kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kreatinin – in der internationalisierten Schreibweise \"Creatinin\" – ist ein Stoffwechselprodukt. Es bildet sich als stark basisches Amid (Lactam) aus der Säure Kreatin in wässriger Lösung und im Muskelgewebe irreversibel. Im Körper ist es ein harnpflichtiges Stoffwechselprodukt, muss also über die Nieren und den Urin ausgeschieden werden.", "tgt_summary": null, "id": 2066855} {"src_title": "Etonogestrel-Implantat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Als mögliche Ursachen einer Atemlähmung können in Frage kommen:", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "Das in den Lungen befindliche Gasvolumen bleibt eingangs unverändert. Der Gasaustausch innerhalb der Lungen sowie die Zellatmung bleiben von einer Apnoe zunächst unbeeinflusst. Atemstillstand führt in kürzester Zeit unabhängig von der Ursache zu einem gefährlichen Sauerstoffmangel im Blut (Hypoxämie) in deren Folge es rasch zu einem weiteren Ausfall von wichtigen Vitalfunktionen kommen kann. Atemstillstand führt zu einer Sauerstoff-Unterversorgung des Gehirns.", "section_level": 1}, {"title": "Atmung und CO.", "content": "Untrainierte Personen können ihren Atem nicht länger als ein bis zwei Minuten willentlich anhalten. Der Grund dafür liegt in der sehr strikten Regulation von CO und Blut-pH durch das Atemzentrum. Bei einer Apnoe wird kein CO mehr abgeatmet; es kumuliert im Blut. Dieser starke Reiz auf das Atemzentrum kann willentlich überwunden werden. Trainierte Apnoetaucher können ihren Atem über 10 Minuten lang anhalten. Im Blut gelöstes CO aktiviert in physiologischer und leicht gesteigerter Konzentration das Atemzentrum des Gehirns. In deutlich höherer Konzentration führt es hingegen zur Verminderung oder Aufhebung des reflektorischen Atemanreizes bis hin zum Atemstillstand. Es besteht Vergiftungsgefahr durch Kohlenstoffdioxid.", "section_level": 1}, {"title": "Apnoe-Oxygenierung.", "content": "Da der Gasaustausch zwischen Blut und Lungeninhalt unabhängig vom Gasfluss zwischen Lungen und Außenluft ist, kann sogar einer apnoeischen Person ausreichend Sauerstoff verabreicht werden. Man nennt dieses Phänomen \"Apnoeische Oxygenierung\". In der Apnoe wird aus dem Gasvolumen in den Lungen mehr Sauerstoff absorbiert als Kohlenstoffdioxid in die Lungen hineindiffundiert. Bei offenen Atemwegen folgt ein verabreichtes Gas dem Druckgefälle von den oberen Atemwegen in die Lungen. Bei Gabe von reinem Sauerstoff genügt dies zum Auffüllen der Sauerstoffspeicher in der Lunge. Die Aufnahme von Sauerstoff ins Blut bleibt somit im üblichen Bereich. Allerdings wird in einer Apnoe keinerlei CO abgeatmet. Der Partialdruck des Kohlenstoffdioxids im Blut wird also ansteigen und eine respiratorische Azidose verursachen. Außerdem wird der Sauerstoff in den Lungen nach und nach durch CO ersetzt. Unter idealen Bedingungen – das heißt, wenn vor Beginn der Apnoe reiner Sauerstoff geatmet wurde, um sämtlichen Stickstoff zu entfernen, und reiner Sauerstoff insuffliert wird – könnte ein gesunder Erwachsener theoretisch eine Stunde lang ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Limitierender Faktor bleibt hier die Kumulation von Kohlenstoffdioxid. Apnoeische Oxygenierung findet Anwendung in der Thoraxchirurgie sowie bei Manipulationen an den Luftwegen wie zum Beispiel Bronchoskopie, Intubation oder chirurgischen Eingriffen. Aufgrund der beschriebenen Einschränkungen ist die Apnoe-Oxygenierung den Verfahren der extrakorporalen Zirkulation jedoch unterlegen und wird nur in Notfällen und für kurze Vorgänge bis maximal 10 Minuten genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Apnoetest (Hirntoddiagnostik).", "content": "Der so genannte „Apnoetest“ ist neben Angiographie, Elektroenzephalogramm und anderen eines der Kriterien, die zur Feststellung des Hirntodes im Rahmen der Organspende herangezogen werden. Dabei wird der komatöse Patient mit reinem Sauerstoff beatmet und die mechanische Ventilation drastisch reduziert, so dass es zu einem Anstieg des Kohlenstoffdioxid-Partialdruckes im Blut kommt. Für die Rezeptoren im Hirnstamm stellt dieser Anstieg einen maximalen Anreiz zur Auslösung eines Spontanatemzugs dar. Setzt die Spontanatmung bei einem festgelegten Grenzwert nicht ein, kann man von einem völligen Ausfall des Atemzentrums ausgehen.", "section_level": 1}, {"title": "Apnoebeatmung.", "content": "Apnoebeatmung wird auch \"Backup-Beatmung\" genannt (hier variierten die Bezeichnungen der verschiedenen Hersteller von Beatmungsgeräten). Spontane (bzw. augmentane) Beatmungsformen unterstützen den Patienten bei der Atmung ohne diese völlig zu übernehmen. Als Sicherheit dient die Apnoeeinstellung am Beatmungsgerät, sollte die Eigenatmung des Patienten versagen, so springt die Maschine automatisch in den Apnoemodus, beatmet also kontrolliert (bzw. mandatorisch) weiter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Atemstillstand oder Apnoe wird ein mehr oder weniger langes Aussetzen oder willentliches Anhalten der Atmung bezeichnet. Dieser fachsprachliche Ausdruck stammt von (zu ) und wird dreisilbig „A-pno-e“ [] ausgesprochen. ", "tgt_summary": null, "id": 1176161} {"src_title": "Matéo Maximoff", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Man übernimmt die Rolle von Detektiv Sir Charles Foxworth. Ihm zur Seite steht sein Diener Regis. Auf einer Schiffsreise mit einem Schaufelraddampfer entdecken die beiden eine Leiche, deren Mörder es zu finden gilt und der sich unter den acht Mitreisenden befinden muss. Es gilt, den Mord vor der Ankunft des Dampfers in New Orleans in drei Tagen aufzuklären. Die Handlung des Spieles erinnert stark an den Roman \"Tod auf dem Nil\" der Krimi-Autorin Agatha Christie.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip und Technik.", "content": "Es handelt sich um ein Point-and-Click-Adventure im Genre Krimi. Das Spiel wird, wie bei Adventures dieser Generation üblich, aus der 3. Person verfolgt und konnte bereits ohne Tastatur gespielt werden; die Bewegung durch die Örtlichkeiten des Spiels erfolgt per Joystick, Kommandos werden per Joystick ausgewählt. Die Spurensuche erfolgt durch das Durchsuchen von Kabinen des Schiffs sowie menügesteuerte Gespräche mit den Mitreisenden.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Ins Japanische übersetzte Portierungen wurden vom Publisher Jaleco für die Plattformen NES (1986) und MSX2 (1987) veröffentlicht. Das Spiel ist auch in einer Version mit deutschen Bildschirmtexten erschienen. Die Übersetzung wurde von Boris Schneider-Johne in Eigeninitiative ohne Zugriff auf den Quelltext per Hex-Editor angefertigt; Schneider-Johne ließ die fertige Version dann dem Publisher Activision zukommen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das deutsche Magazin \"Power Play\" lobte Steuerung, Grafik und die deutsche Übersetzung. Kritisiert wurde die mangelnde Komplexität des Spiels. In der Rezension urteilte Redakteur Boris Schneider-Johne, die Übersetzung sei \"bis auf einige kleine Rechtschreibfehler recht gut gelungen\", wobei er verschwieg, dass er die Übersetzung selbst angefertigt hatte. Die \"ASM\" fühlte sich beim Protagonisten des Spiels an die Romanfigur Lord Peter Wimsey erinnert. Redakteur Manfred Kleimann stellte das innovative Spielkonzept heraus, das einen \"neuen Adventure-Typ\" darstelle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Murder on the Mississippi: The Adventures of Sir Charles Foxworth ist ein Computerspiel aus dem Jahre 1986, das von Activision für die Heimcomputer Commodore 64 und Apple II veröffentlicht wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1534196} {"src_title": "Thomas Middelhoff", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der Fluch des Ödipus.", "content": "In der Thebaïs verflucht Ödipus seine beiden Söhne wegen zweier Vergehen. Das erste Mal servierten sie ihm ein Mahl auf dem silbernen Tisch des Kadmos und verwendeten ein goldenes Trinkgefäß des Laios, obwohl er es ihnen verboten hatte, denn beide Gegenstände erinnerten an seinen Vatermord. Ein anderes Mal schickten sie ihm den Schenkel eines Opfertieres statt des Rückenstücks, was als Herabwürdigung aufzufassen war, da ihm als König das Rückenstück zustand. Beide Male verfluchte er seine Söhne dafür. Eine andere Variante überliefert Euripides in den \"Phoenissae\". Hier verflucht Ödipus seine Söhne Eteokles und Polyneikes, weil sie ihn im Palast gefangen halten, um die Schande aus der Heirat ihres Vaters mit der eigenen Mutter vor der Öffentlichkeit zu verbergen.", "section_level": 1}, {"title": "Streit um die Herrschaft von Theben.", "content": "Herodot berichtet, dass die beiden Brüder sich die Regierung teilen wollten. Jeder sollte ein Jahr regieren und dann dem anderen die Macht überlassen. Eteokles regierte als erster, wollte jedoch nach Ablauf des Jahres Theben nicht seinem Bruder Polyneikes überlassen. So kam Polyneikes nach Argos zu König Adrastos. Er heiratete Argeia, die Tochter des Adrastos, und zeugte mit ihr den Thersandros. Nach einer von Pausanias überlieferten Version verließ Polyneikes dagegen noch zu Lebzeiten seines Vaters Theben und ging nach Argos. Nach Ödipus' Tod kehrte er zurück und geriet mit seinem Bruder in Streit um die Herrschaft. Hesiod erwähnt im Frauenkatalog, dass Argeia an der Trauerfeier für Ödipus teilnahm, was darauf hindeutet, dass er der gleichen (alten) Variante der Sage wie Pausanias folgt.", "section_level": 1}, {"title": "Feldzug gegen Theben.", "content": "Adrastos hatte versprochen, Polyneikes zu helfen, Theben zurückzuerobern. So wollte er ein Heer sammeln. Der Seher Amphiaraos sah jedoch voraus, dass alle bis auf Adrastos sterben würden, weigerte sich am Kriegszug teilzunehmen und verängstigte so auch alle anderen. Von Iphis, dem Sohn des Alektor, erfuhr Polyneikes, wie er Amphiaraos umstimmen könne. Er versprach der Eriphyle, der Frau des Amphiaraos, das Halsband der Harmonia, wenn sie ihren Gatten bewegte, am Krieg teilzunehmen. Mit Amphiaraos zogen nun sieben Feldherren gegen Theben. Schnell errangen die Thebaner die Oberhand und die Argiver flüchteten. In einem Zweikampf töteten sich Eteokles und Polyneikes gegenseitig.", "section_level": 1}, {"title": "Bestattung.", "content": "Nachdem Eteokles und Polyneikes tot waren, übernahm Kreon die Herrschaft über Theben. Er verbot, Polyneikes und alle, die mit ihm im Kampf gegen Theben gefallen waren, zu beerdigen, und ließ die Körper bewachen. Antigone, Polyneikes' Schwester, wurde gefasst, als sie Polyneikes begraben wollte. Kreon bestimmte, dass sie lebendig begraben werden solle, obwohl sie mit seinem Sohn Haimon verlobt war. Antigones Schwester Ismene erklärte daraufhin, Antigone geholfen zu haben, und forderte das gleiche Schicksal für sich. Der blinde Prophet Teiresias verkündete die Unzufriedenheit der Götter mit Kreons Entscheidung. Dieser widerrief seine Anordnung und bestattete Polyneikes selbst. Antigone hatte sich in der Zwischenzeit selbst getötet, um nicht lebendig begraben zu werden. Haimon tötete sich, im Zorn auf den Vater und in Liebe zu Antigone, selbst, worauf auch seine Mutter Eurydike Selbstmord beging und Kreon zudem Schuld an des Sohnes Tod zuwies.", "section_level": 1}], "src_summary": "Polyneikes (, latinisiert \"Polynices\" oder \"Polyneices\") ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des Ödipus und der Iokaste (auch Epikaste genannt) oder der Euryganeia. Seine Geschwister sind Antigone, Ismene und Eteokles. Meist ist Polyneikes als der ältere der Brüder vorgestellt, bei Euripides ist er jedoch der jüngere. Von seinen Söhnen beleidigt, verflucht Ödipus ihn und seinen Bruder.", "tgt_summary": null, "id": 572918} {"src_title": "Herrenberger Altar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historisches.", "content": "Der Terminus \"Archaikum\" oder vielmehr dessen englisches Pendant'sowie der noch heute teilweise benutzte Begriff \"Archäozoikum\" (') wurden im Jahre 1872 von dem US-amerikanischen Geologen James Dwight Dana geprägt. Im ursprünglichen Dana’schen Sinne bezeichneten Archaikum und Archäozoikum die gesamte geologische Zeit vor Beginn des Paläozoikums, waren also gleichbedeutend mit dem heute dafür allgemein gebräuchlichen Terminus Präkambrium. Dana hatte festgestellt, dass sich auch in prä-paläozoischen Sedimentgesteinen Hinweise darauf finden, dass zu dieser Zeit auf der Erde bereits Leben existierte. Er schuf daher die Bezeichnungen \"Archaeozoikum\" („Zeit des ersten Lebens“) bzw. Archaikum, um den 1845 eingeführten Begriff \"Azoikum\" („Zeit ohne Leben“) für die prä-paläozoische Zeit zu ersetzen, mit der Einschränkung, dass nur jene archaischen Gesteine dem Archäozoikum zuzurechnen sind, die nachweislich einer Periode entstammen, in der es Leben gab: Erst mehr als 50 Jahre später erfolgte erstmals die Unterscheidung von Archaikum und Proterozoikum innerhalb des Präkambriums, wobei dem Archaikum wiederum die Bedeutung als „azoisches“ Zeitalter zukam und das Proterozoikum mit dem Archäozoikum im ursprünglichen Dana’schen Sinne ident war. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgte schließlich die Abtrennung des Hadaikums als jener Zeitraum der frühen Erdgeschichte, für den es keine geologischen Zeugnisse auf der Erde gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Geologische Zeugnisse und Implikationen für Biosphäre und Atmosphäre.", "content": "In den Beginn des Archaikums wird der Isua-Gneis aus der Gegend von Nuuk in Grönland datiert. Erst seit 1999 sind Gesteine bekannt, die schon vor diesem Äon, also im Hadaikum gebildet wurden. Das bisher älteste sicher datierte Gestein ist der Acasta-Gneis mit 4030 mya aus dem westlichen Kanadischen Schild. 2008 sind weitere Datierungen aus dem Hadaikum bekannt geworden, die aus dem Nuvvuagittuq-Grünsteingürtel im östlichen Kanadischen Schild stammen. Der erste – hypothetische – Großkontinent Ur könnte sich vor 3 Milliarden Jahren aus diesen ersten hadaischen Festlandinseln (Kratonen) gebildet haben. Innerhalb des Archaikums ereigneten sich einige der größten bislang nachgewiesenen Impakte durch Meteoriten. So fand man im Jahr 2014 im Barberton-Grünsteingürtel (Südafrika) Sphärulen (Impaktgläser), die auf den Einschlag eines 37 bis 58 km durchmessenden Impaktors schließen lassen, der unseren Planeten vor etwa drei Milliarden Jahren traf und weitreichende Folgen für die damalige Ökosphäre gehabt haben dürfte. Obwohl lange Zeit angenommen wurde, dass aus dem Archaikum keine Fossilien erhalten sind, hat sich herausgestellt, dass schon innerhalb kürzester Zeit nach der Bildung stabiler Krustenbestandteile Evolutionsprozesse – vorerst die Chemische Evolution ab 3.800 mya – begonnen haben: Makromoleküle waren in der Lage, sich durch Anlagerung anderer Moleküle zu vergrößern und sich selbst zu reproduzieren. Im frühen Archaikum kann dieser Zeitpunkt als der Beginn des Lebens auf der Erde angesetzt werden. Die ältesten bisher gefundenen Chemofossilien, also fossile Spuren von Lebewesen, sind mikroskopische ‚Fäden‘ in Gesteinen, die, erstmals in Südafrika entdeckt, als Überreste von 3,5 Mrd. Jahre alten Cyanobakterien – bzw. Blaualgen – gelten könnten. Später folgen dann eindeutig biogene Fossilreste in Form von Stromatolithen, die noch aus dem Archaikum stammen. Naturgemäß ist die Menge der findbaren Fossilien und Gesteine aus diesem Äon minimal, da die meisten Landmassen aus dieser Zeit, die solche Spuren tragen könnten, völlig zu feinstem Sand erodiert sind, metamorphosiert, Grundlage von Sedimentgesteinen wurden oder im Erdmantel aufschmolzen. Nur in den ältesten, seit ihrer Entstehung unveränderten Kratonen – den \"Archonen\" – besteht die Chance, mittels Tiefenbohrungen in mehreren tausend Metern solche Funde zu machen. Solche Archone sind zum Beispiel die Kola-Halbinsel, Simbabwe, der Kanadische Schild, Teile von China oder West-Australien. Die Atmosphäre im frühen Archaikum enthielt noch keinen freien Sauerstoff. Die Photosynthese der ersten Prokaryoten oxidierte vorerst die Minerale des Urozeans und erst gegen Ende des Archaikums – 2500 mya – wurde Sauerstoff an die Atmosphäre abgegeben. Große Teile des damals entstandenen subkontinentalen lithosphärischen Mantels scheinen heute noch an Ort und Stelle vorhanden zu sein. Dieser Umstand ist in zweierlei Hinsicht überraschend, zum einen, da derartige Gesteinsschichten, die heute entstehen, eine zu große Dichte besitzen, um direkt unter den Kontinenten zu bleiben und weiter in den Erdmantel absinken, zum anderen, weil sie sich derart lange an dieser Position gehalten haben. Wahrscheinlich entstanden diese Teile des lithosphärischen Mantels an den archaischen mittelozeanischen Rücken oder durch Manteldiapire, welche deutlich heißer waren als heute und daher eine an Forsterit (also Magnesium) reichere Mineralogie besitzen. Diese rigiden Gesteinsschichten können aber nicht – wie es heute der Fall ist – subduziert werden und wurden deswegen schlichtweg unter die bereits bestehende Lithosphäre geschoben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Archaikum (auch Archäikum) ist ein Äon der Geologischen Zeitskala. Es erstreckt sich von ca. bis ca. Millionen Jahren vor heute. Veraltete (Teil-)Synonyme für dieses Erdzeitalter sind Azoikum und Archäozoikum. ", "tgt_summary": null, "id": 1241014} {"src_title": "Kategorienfehler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Er feierte zunächst als Bassist bei The Housemartins Erfolge, u. a. mit dem Song \"Caravan of Love\". Seine Solokarriere begann 1988. 1989 gründete er mit Lindy Layton die Band Beats International, die bis 1991 bestand. 1993 bildete er gemeinsam mit John Reid das House-Projekt Pizzaman und mit Gareth Hansome alias GMoney die Mighty Dub Katz. Zudem war er zwischen 1994 und 1997 Mitglied der Funkpop-Band \"Freak Power.\" Sie veröffentlichten zwei Alben, unter anderem mit dem Radiohit \"Turn On, Tune In, Cop Out\". Er setzte mit seinen zahlreichen Remixen Maßstäbe für jene Musikrichtung (beispielsweise \"Brimful of Asha\" von \"Cornershop\"), die später unter dem Namen Big Beat bekannt wurde. Sein weites stilistisches Spektrum reicht jedoch bis hin zu House- und Dancefloor-Produktionen. Zu seinen größten Hits als \"Fatboy Slim\" zählen \"Right Here, Right Now\" und \"The Rockafeller Skank\", welches das Titellied von FIFA 99 war, sowie \"Praise You\". Ebenso bekannt sind seine Musikvideos, die unter anderem die Evolutionsgeschichte des Menschen humoristisch aufarbeiten (\"Right Here, Right Now\", Regie: Hammer & Tongs) oder eine Amateurtanztruppe beim fröhlichen Tanz zeigen (\"Praise You\", Regie: Spike Jonze). Das Video zu \"Weapon of Choice\" mit Hollywood-Star Christopher Walken (von Regisseur Spike Jonze) gewann im April 2002 die Wahl zum „besten Video aller Zeiten“ aus der Liste der Top-100-Musikvideos. Diese wurden in einer Umfrage unter Musikern, Regisseuren und Verantwortlichen im Umfeld der Musikindustrie durch den britischen Musiksender VH1 zur Wahl gestellt. Die von Fatboy Slim veranstaltete kostenlose Party \"Big Beach Boutique\" zog bei ihrer zweiten Auflage im Juli 2002 etwa 250.000 Menschen zum Tanzen an den Strand von Brighton. Eine Dokumentation des Ereignisses erschien auf DVD. Als The BPA (The Brighton Port Authority) arbeitet er mit Künstlern wie David Byrne und Dizzee Rascal zusammen. Im August 2008 wurde das erste Science-Faxtion-Album veröffentlicht, an dem er auch mitgearbeitet hat.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Als Pizzaman", "section_level": 2}, {"title": "Singles und EPs.", "content": "Als Son of a Cheeky Boy", "section_level": 2}, {"title": "DJ-Mixe.", "content": "Fatboy Slim", "section_level": 2}], "src_summary": "Fatboy Slim (* 31. Juli 1963 als Quentin Leo Cook in Bromley, London) ist ein britischer Musiker. Weitere Pseudonyme, unter denen er seine Musik veröffentlicht, sind Norman Cook, Pizzaman und Son of a Cheeky Boy.", "tgt_summary": null, "id": 1913303} {"src_title": "Apostolisches Exarchat Griechenland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Svitjod.", "content": "Da der Name der Svear von verschiedenen Autoren unterschiedlich verwendet wurde, bestehen bezüglich der räumlichen und zeitlichen Zuordnung einige Unsicherheiten. In altnordischen Aufzeichnungen sprach man von Svitjod (Svíþjóð), eine Bezeichnung, die in Island noch heute für Schweden verwendet wird. Der Ursprung des Wortes Svitjod und seine Beziehung zum „Det stora Svitjod“ (das große Svitjod), einem ehemaligen Teil Russlands, ist unbekannt. Wahrscheinlich ist jedoch, dass es sich dabei um das Gebiet der Svear im Raume des Gamla Uppsala bzw. um das Gebiet am Mälaren handelte. In den ersten historischen Schriften zu Schweden findet sich eine stark abweichende Schreibweise von Svitjod, das nur von Snorre Sturlasson in der Edda auf diese Weise geschrieben wird. Im Epos \"Beowulf\" wird dieser Teil Schwedens als „Swēoðēod“ bezeichnet und auf schwedischen Runensteinen kann man mit mehreren lokalen Abwandlungen „Sviþjúðu“ lesen. Aus Tacitus' \"Germania\" aus dem Jahre 98 n. Chr. erfahren wir, dass die Suionen auf einer Insel (Skandinavien) im Ozean siedelten. Ob diese Suionen allerdings mit den Svear verwandt oder gar identisch waren, ist umstritten. Weiter erwähnt Tacitus, dass diese Suionen ein seefahrendes Volk waren. Jordanes erwähnte um 550 in den \"Getica\", dass die \"Suehans\" (was die gotische Form von \"Suiones\" sein kann) auf Scandza wie die Thüringer außerordentlich gute Pferde besaßen. Im Beowulf wird von immer wiederkehrenden Fehden zwischen den \"geatas\" und den Svearn erzählt; auch soll es den Svearn im 6./7. Jahrhundert gelungen sein, die Gauten zu unterwerfen und Schweden in einem Reich zu vereinen, das von dem Königsgeschlecht der \"Ynglinge\" mit Zentrum in Alt-Uppsala geführt wurde. Diese Überlieferungen werden von der Geschichtswissenschaft aber kritisch gesehen, da die schwedische Reichsbildung sehr viel langwieriger und komplizierter war als in diesem Gründungsmythos dargestellt und ein einheitliches Reich nicht vor dem 12. Jahrhundert existierte. Im Kristofers landslag von 1442 von Christoph III. findet man erstmals den Begriff „Swerikes Rike“ (das Reich der Svear), das sich zu „Swerghe“ und „Swirghe“ verwandelte und letztendlich zu Sverige wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Svear waren ein nordgermanischer Stamm in Schweden. Sie bewohnten Schweden in der Region des Mälartales, welches sich auf die historischen Provinzen Uppland, Västmanland und Södermanland im zentralen Landesteil Svealand verteilt, und Gästrikland im nördlichen Landesteil Norrland. Ihre Geschichte reicht von der späten Eisenzeit über die Vendel- bis hinein in die Wikingerzeit. Im Mittelalter wurden sie für das Königreich Schweden namengebend. Im „Kristofers landslag“ unter Christoph III. findet man im Jahr 1442 erstmals den Begriff „Swerikes Rike“ (das Reich der Svear).", "tgt_summary": null, "id": 247532} {"src_title": "Rechtstatsachenforschung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Übersicht.", "content": "Die Insel Timor (etwa 125° Ost und 9° Süd) ist 476 km lang und bis zu 102 km breit und erstreckt sich in west-östlicher Richtung, wobei die Westspitze 216 km südlicher liegt als die Ostspitze. Timor ist die östlichste der Kleinen Sundainseln (indon. \"timur\", Osten). Flores liegt einige hundert Kilometer in Westnordwest jenseits der Sawusee. Nördlich liegen das Alorarchipel, jenseits der Straße von Ombai, und Wetar, jenseits der Straße von Wetar. 1100 Kilometer östlich von Timor liegt Neuguinea, jenseits der Bandasee. Südlich befindet sich jenseits der Timorsee Australien. Vorgelagerte Inseln sind Semau, Roti, Fatu Sinai, Atauro und Jaco. Die Insel ist politisch zweigeteilt. Das indonesische Westtimor (Timor Barat), das zu der indonesischen Provinz Ost-Nusa Tenggara gehört, nimmt 16.861,25 km2 ein und wird von 1.854.767 Menschen bewohnt. Hauptstadt ist Kupang, die größte Stadt der Insel. Die Demokratische Republik Osttimor (offiziell \"Timor-Leste\"), zu der auch die an der Nordwestküste von Westtimor liegende Exklave Oe-Cusse Ambeno und die kleineren Inseln Atauro und Jaco gehören, hat 14.919 km2 und 1.066.582 Einwohner. Hauptstadt Osttimors ist Dili.", "section_level": 2}, {"title": "Landschaft.", "content": "Timor ist im zentralen Teil gebirgig und von Savanne bedeckt; der ursprünglich vorhandene Monsunwald ist fast vollständig verschwunden. Früher war die Insel für ihre großen Sandelholzbestände berühmt. Als Handelsware gelangte es bis nach China, Indien und Arabien. Heute sind die Bestände stark dezimiert. Staatliche Wiederaufforstungsbemühungen in West- und Osttimor stehen noch ganz am Anfang. Der trockene Charakter der Savannenlandschaft und die Unzuverlässigkeit der Monsunniederschläge erlauben keinen ausgedehnten Nassreisanbau. Lediglich in den Mündungsgebieten der größeren Flüsse, die eine künstliche Bewässerung zulassen, findet man größere Flächen mit Reisanbau. Hauptnahrungsmittel in den trockeneren Bergregionen ist der von den Portugiesen eingeführte Mais. Er wird im Brandrodungsfeldbau in den Hausgärten der Siedlungen angebaut. Trockenreis, der in der Vergangenheit ein bedeutenderes Grundnahrungsmittel gewesen sein muss, verschwindet heute aufgrund der knapper gewordenen Wasserressourcen. Verschiedene Quellen sprechen davon, dass Hirse für die Kulturen der Insel einst eine große rituelle Bedeutung hatte. Maniok und verschiedene Gemüse- und Obstsorten und Kleintierhaltung, vor allem Geflügel, ergänzen die Nahrungsproduktion. Im Zentrum erheben sich mehrere Bergketten. Höchste Erhebung Timors ist der Tatamailau in Osttimor (). Sie beeinflussen das lokale Klima und die Möglichkeiten der Landwirtschaft. So fallen die Flüsse im Norden außerhalb der Regenzeit trocken, wenn sie nicht aus dem Süden gespeist werden.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Timor liegt auf dem äußeren Rand des sogenannten Bandabogens, der Teil eines Ausläufers des pazifischen Feuerrings ist und eine Inselkette um die Bandasee bildet. In einer ozeanischen Subduktionszone schiebt sich hier die Nordwestecke der Australischen Platte unter die Eurasische Platte. Dies führt unter anderem zur noch heute andauernden Heraushebung der Bergkette auf Timor, die als zentrales Bergland die gesamte Insel von Südwesten nach Nordosten durchzieht. In Osttimor heben sich einige Gebiete zwischen 1 und 1,6 mm pro Jahr. Geologisch gesehen ist Timor noch sehr jung, da die Insel erst in den letzten etwa vier Millionen Jahren aus dem Meer gehoben wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Das lokale Klima ist tropisch, im Allgemeinen heiß und schwül und ist von einer ausgeprägten Regen- und Trockenzeit charakterisiert. Während des Ostmonsuns zwischen Mai und November herrscht oft anhaltende Dürre, die Nordküste erreicht dann praktisch kein Regen und die braune Landschaft ist ausgedörrt. Die kühleren Gebirgsregionen im Zentrum der Insel und die Südküste bekommen in der Trockenzeit gelegentlich Regen, daher bleibt hier die Landschaft grün. Die Regenzeit dauert von Ende November bis April. In dieser Zeit werden die Felder wieder bewirtschaftet. Mit dem Regen kommen oft Überschwemmungen, die trockenen Flussbetten können sich in kürzester Zeit füllen und zu großen Strömen heranschwellen, die Erde und Geröll mit sich reißen und Straßen unterbrechen. Die Temperatur in der Trockenzeit beträgt um die 30 bis 35 °C im Flachland (nachts 20 °C). Teile der Nordküste erreichen am Ende der Trockenzeit Temperaturen bis über 35 °C, allerdings bei geringer Luftfeuchtigkeit und fast keinen Niederschlägen. In den Bergen ist es tagsüber ebenfalls warm bis heiß, nachts kann die Temperatur aber auf unter 15 °C absinken, in höheren Lagen deutlich tiefer.", "section_level": 2}, {"title": "Fauna und Flora.", "content": "Timor gehört zum Gebiet von Wallacea. Somit ist die Fauna und Flora Timors Teil der biogeographischen Übergangszone zwischen der asiatischen und der australischen Flora und Fauna, weshalb sich die Fauna und Flora der Insel sowohl aus Arten der asiatischen Region als auch aus Arten der australischen Region zusammensetzt. Die meisten Landtiere rekrutieren sich jedoch aus asiatischen Tiergruppen, während aus Australien nur relativ wenige stammen. Da viele Vogelarten nur in dieser Region vorkommen, wurde Timor zusammen mit Wetar und einigen kleineren, vorgelagerten Inseln zur Timor and Wetar Endemic Bird Area erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Von der Geschichte Timors vor dem 16. Jahrhundert ist kaum etwas bekannt. Die Insel war früher in viele kleine Königreiche gegliedert, die in benachbarte \"Suco\"-Einheiten (Bahasa Indonesia: \"suku\" für \"Volksgruppe\") unterteilt waren. Die traditionellen Herrscher wurden Liurais genannt. Möglicherweise war Timor ab dem 14. Jahrhundert Vasall des Majapahitreiches. Im Nagarakertagama, dem Heldenepos der damaligen Zeit, wird auch eine lange Liste von tributpflichtigen Vasallenstaaten Majapahits aufgeführt. Darunter findet sich auch Timor. Allerdings vermerkt der portugiesische Schreiber \"Tomé Pires\" im 16. Jahrhundert, dass alle Inseln östlich von Java \"Timor\" genannt werden, da die Landessprache mit dem Wort „Timor“ den Osten bezeichnet. Der portugiesische Seefahrer António de Abreu sichtete Timor 1512 als erster Europäer auf der Suche nach den Gewürzinseln, betrat sie aber wahrscheinlich nicht. Erst spätere Expeditionen landeten an. Dies geschah spätestens 1515 beim späteren Lifau. Aufgrund des Sandelholzbestandes der Insel gründeten die Portugiesen, die damals die Vormachtstellung in der Region hatten, in der Westhälfte in Lifau ein Fort, nahe dem heutigen Pante Macassar. Über hundert Jahre später landeten die Niederländer in Kupang und verdrängten nach und nach die Portugiesen vom Großteil des westlichen Timors. William Bligh erreichte mit seinen Getreuen 1789 Kupang, nachdem er bei der Meuterei auf der Bounty auf See ausgesetzt wurde. Die langwierigen Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft auf Timor zwischen den Niederländern im Westen und den Portugiesen im Osten konnte auch ein Grenzvertrag 1859 nicht schlichten. Erst 1916 wurde die heute noch bestehende Grenze festgelegt. Im Westteil der Insel verblieb die Exklave Oe-Cusse Ambeno an der Nordwestküste bei Portugal. Im Zweiten Weltkrieg wurde die gesamte Insel von den Japanern besetzt. Es kam zur Schlacht um Timor, in der australische Einheiten in Guerillataktik gegen die japanischen Besatzer kämpften. Auf beiden Seiten waren auch Timoresen an den Kämpfen beteiligt. Nach dem Krieg wurde Westtimor 1949 ein Teil Indonesiens, Osttimor blieb portugiesisch, bis sich die Kolonie 1975 für unabhängig erklärte. Indonesien besetzte es jedoch nur neun Tage nach der Unabhängigkeitserklärung. Erst nach 24 Jahren Krieg und drei Jahren Verwaltung durch die Vereinten Nationen wurde Osttimor 2002 unabhängig.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Einzelne ethnischen Gruppen der Insel, besonders die in Westtimor siedelnden Atoin Meto, wurden erst durch das steigende wissenschaftliche Interesse der niederländischen Kolonialmacht seit dem 19. Jahrhundert in Europa bekannt. Die unterschiedlichen Kulturen Timors hängen ökonomisch von Nahrungsmitteln wie Mais, Reis und Süßkartoffeln ab. In den Hochlandregionen, welche beispielsweise die Makasae im Osten Osttimors besiedeln, dominiert Mais- den Reisanbau, bei den Tetum, die die Ebenen bewohnen, ist es umgekehrt. Dasselbe gilt für die domestizierten Tiere: während Büffel und Schwein auf Timor überall gezüchtet werden, besitzt der Büffel zum Beispiel für die Makasae größere Bedeutung als das Schwein. In anderen Regionen, bei den Ost-Tetum beispielsweise, sind die Büffel von sekundärer wirtschaftlicher Bedeutung im Gegensatz zum Schwein. Andere Haustiere sind Hühner, Ziegen und Pferde. Die kulturellen Traditionen der Timoresen zeichnen sich durch unterschiedliche soziale Institutionen aus. Die sozialen Organisationen der einzelnen Timor-Gesellschaften können matrilinear / uxorilokal oder patrilinear / patrilokal strukturiert sein; einzelne Gruppen schwanken zwischen diesen Möglichkeiten verwandtschaftlicher Organisation. Während die soziale Organisation der Atoin Meto und wahrscheinlich auch der Baikeno Osttimors durch eine symmetrische Allianz charakterisiert ist, findet sich die asymmetrische Allianz beispielsweise bei den Makasae, Naueti und Fataluku. Bei den Tetum herrschen bilaterale beziehungsweise kognate Abstammungsregeln vor. Heiraten und wirtschaftlich-rituelle Allianzen, die sich entlang dieser Organisationsstrukturen bilden, werden über die soziale Institution des sogenannten „Brautpreises“ gesteuert, bei dem Frauen und Güter, die zwischen den sozialen Gruppen zirkulieren, immer in eine bestimmte Richtung fließen. Patrilineare und patrilokale Organisationen zeichnen sich gegenüber matrilinearen und uxorilokalen durch eindrucksvolle Gütertransaktionen aus. In den meisten Kulturen Timors bestimmt die Vollständigkeit des übergebenen „Brautpreises“ die Residenz des Ehepaares. Wird kein oder nur ein unzureichender „Brautpreis“ gezahlt, wohnt der Ehemann in der Frauengeberlineage; die Kinder verbleiben ganz in dieser Lineage. Die Ethnographie der meisten Ethnien Timors ist nur annähernd bekannt und publiziert. Besonders betroffen sind davon die Kulturen der Kairui, Naueti, Galoli, Baikeno und Idaté. Gut bekannt sind dagegen die Atoin Meto die westlichen Tetum, die Bunak, die Mambai und die Makasae. Die Atoin Meto repräsentieren wahrscheinlich die ursprüngliche Bevölkerung Timors. Durch Einwanderer aus Westindonesien und Malaysia (Malakka), die von Larantuka (Flores) aus Timor erreichten, wurden sie aus ihren Siedlungsgebieten in Zentraltimor verdrängt. Die letzten Migranten waren die Vorfahren der Tetum (Belu), die im 14. Jahrhundert die Benainebene im modernen Regierungsbezirk Wehale (\"auch Waihale oder Wehali\"), Timors fruchtbarste Landschaft, einnahmen. Durch die Landnahme der Einwanderer wurden die Atoin Meto immer weiter nach Westen abgedrängt, das Reich von Wehale dominierte die östlichen Königreiche in Form einer rituell-politischen Konföderation, bis zur Ankunft der Europäer, für mehrere Jahrhunderte. Dem Modell Wehales folgend entstand in Westtimor das Reich von Sonba’i. Trotz des Bekehrungseifers der Missionare seit dem 16. Jahrhundert, sind Erfolge der Christianisierung erst in den letzten 50 Jahren zu verzeichnen. Seit dieser Zeit verursacht die Christianisierung einen starken kulturellen Wandel, der die traditionellen Glaubensvorstellungen zunehmend in den Untergrund verdrängt. So betrug der Anteil der Katholiken in Osttimor am Ende der portugiesischen Kolonialzeit 1975 nur 30 %. Da aber der katholische Glauben als Klammer der verschiedenen Volksgruppen im Kampf gegen die indonesische Besatzung fungierte, stieg ihr Anteil auf 92 % (Christen insgesamt: 95 %). In keinem anderen Land der Erde hat die katholische Kirche einen derart großen Zuwachs erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen.", "content": "Im indonesischen Teil Timors ist Bahasa Indonesia die Amtssprache, in Osttimor sind es das austronesische Tetum und Portugiesisch. Bahasa Indonesia wird im Osten aber noch immer von vielen als Lingua Franca verwendet, da in der indonesischen Besatzungszeit der Gebrauch von Portugiesisch verboten war. Nach Artikel 159 der Verfassung Osttimors sind daher Bahasa Indonesia und Englisch Arbeitssprachen. Daneben gibt es in Osttimor 15 von der Verfassung anerkannte Nationalsprachen. Dies sind die austronesischen Sprachen Atauru (ein Dialekt des Wetar), Baikeno (ein Dialekt des \"Uab Meto\" in der Exklave Oe-Cusse Ambeno), Bekais, Galoli, Habun, Idalaka, Kawaimina, Makuva, Mambai, Kemak und Tokodede und die Papua-Sprachen Bunak, Fataluku, Makalero und Makasae. Die Bezeichnung \"belu\" (Freund) der Atoin Meto charakterisiert dieses Konglomerat von Ethnien und Sprachen auf der östlichen Seite der ehemaligen niederländisch-portugiesischen Grenze und verweist, im Kontrast zu den Atoin Meto, auf die vielen gemeinsamen kulturellen Merkmale der Osttimor-Ethnien. In Westtimor dominiert die Sprache der Atoin Meto, das Uab Meto, dessen Dialekt Baikeno auch im osttimoresischen Oe-Cusse Ambeno gesprochen wird. Auch Tetum, Bekais und Bunak (\"Bunaq\") findet man in beiden Teilen der Insel. Außerdem werden die mit dem Uab Meto verwandten Sprachen Helong und Rotinesisch gesprochen. Helong war die ursprüngliche Sprache in Kupang, ist aber weitgehend durch Bahasa Indonesia verdrängt worden und wird nur noch in wenigen Dörfern südlich der Stadt entlang der Ostküste und auf der Insel Semau gesprochen. Rotinesisch, das von der Insel Roti stammt, ist in viele Dialekte aufgesplittert. 123.000 Rotinesisch-Sprecher findet man in vielen Distrikten von Westtimor aufgrund des Umsiedlungsprogramms, das die Niederländer im 19. Jahrhundert durchgeführt haben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Insel Timor ist mit 33.850 km2 die größte der Kleinen Sundainseln. Der Timorarchipel einschließlich Roti ist der größte Archipel der östlichen Kleinen Sundainseln im Osten des Malaiischen Archipels. Timor hat etwa drei Millionen Einwohner. Die Insel teilt sich in das indonesische Westtimor und den Staat Osttimor mit seiner Exklave Oe-Cusse Ambeno.", "tgt_summary": null, "id": 912803} {"src_title": "Indiaca", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Problematisierung.", "content": "In ihrem englischsprachigen Artikel \"Lurker demographics: Counting the silent\" problematisieren die Wissenschaftler Blair Nonnecke und Jenny Preece den Begriff des Lurkers und stellen fest, dass eine Definition schwierig ist. Sie stellen z. B. die Frage in den Raum, ob jemand, der niemals im öffentlichen Diskussionsraum postet, sich dafür aber ständig individuell mit anderen Diskussionsforumsmitgliedern austauscht, ein Lurker ist. Auch ist nicht klar, ob eine Person, die einen einzigen Post vornimmt oder irgendwann einmal ganz viel geschrieben hat und nicht mehr aktiv ist, aber mitliest, ein Lurker ist. Es vereinfacht die Sache, wenn man den Lurker und das Lurking nicht als definierende Charakterisierung des Menschen sieht, sondern als Tätigkeit und weiter als struktur-analytisch zugängliche Nutzungsweise von Online Inhalten. Die individuelle Mediennutzung, vor allem in den rasanten Zeiten des Internet des 21. Jahrhunderts und unter dem Einfluss aller Technologie-Revolutionen der angebrochenen 2010er Jahren, variiert von Mensch zu Mensch in ansteigendem Ausmaß. Trotzdem lässt sich eine auf die vier motivationalen Grundkategorien des Nutzen- und Belohnungsansatzes basierende näherungsweise Typologie von Lurking-Nutzungsprofilen aufstellen. Lurking ist, wie schon Nonnecke / Preece in ihren Studien herausfanden, ein komplexes, hoch entwickeltes und strategisch ausgerichtetes Online-Verhalten. Die Gründe in Online-Communitys nicht zu posten sind sehr vielfältig und umfassen situationsbedingte Ursachen, die durch die Interaktion mit der Community entstehen, sowie persönlichkeitsbezogene Ursachen, die im Charakter des Lurkers zu finden sind. Zum einen sind es Hürden wie ein zu erstellender Account, der zu erbringende Aufwand und die fehlende Zeit. Zum anderen ist der Lurker aus prinzipiellen oder intuitiven Gründen kein Poster: keine Intention, fehlender Mut, Schüchternheit. Ein Lurker ist jedoch nicht in allen Online Communitys, in denen er sich aufhält, ein Lurker. Besonders in kleinen Communitys, die teil-öffentlich sind, in denen er die anderen Akteure kennt oder er eine institutionelle Funktion innehat, kann er zum Poster werden. Neben dem aktiven, selektiven und bewussten Lurking-Verhalten existiert auch eine automatisierte, unbewusste und oberflächlich unmotivierte Art und Weise zu lurken. Die persönliche Beziehung zum gelurkten Inhalt spielt eine Rolle im Motivgefüge eines Lurkers. Je näher ein Inhalt dem Lurker steht, desto sozialer und identitätsbezogener wird sein Verhalten. Ein Lurking-Vorgang kann in der Regel einer der folgenden Oberkategorien zugeordnet werden: kognitiver Informationssucher, affektiver Erlebnis-Typ, sozial und identitätsbezogener Lurker. Lurking ist und bleibt jedoch zu einem erheblichen Anteil multipel-komplex motiviert und absolut individuell ausdifferenziert.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "J. Michael Straczynski, der Drehbuchautor der Science-Fiction-Serie \"Babylon 5\", entschied sich, den Begriff „Lurker“ für die Bewohner des „Braunen Sektors“ wegen ihrer Ähnlichkeit zu den Internet-Lurkern zu verwenden. Im offiziellen Add-On zum Computerspiel \"StarCraft\" existiert eine Einheit namens Lurker. Diese Wesen vergraben sich in der Erde und sind unsichtbar, selbst wenn sie mit ihren spitzen Stacheln von unten angreifen. Sie können alles beobachten, was auf der Oberfläche über ihnen passiert und bleiben auch über den Angriff hinaus unentdeckt. Lurker sind auch in dem Playstation-2-Spiel \"\" in vielfältiger Art und Weise vertreten. Bei \"Siege of Avalon\" stellen Lurker die verwunschenen Mitglieder eines alten Volkes dar, die in den Höhlen unterhalb Avalons leben und später wieder ihre ursprüngliche Gestalt annehmen. Ebenfalls in einem Computerspiel kommt der Lurker als Tier vor, nämlich in (bisher) allen Teilen der Spieleserie \"Gothic\". Dabei wird der Lurker von vielen Charakteren als schleimige, schnelle und hinterhältige Amphibie beschrieben, die kehlige Laute ausstößt und ein Allesfresser ist. In der Computerspielserie \"Resident Evil\" handelt es sich bei Lurkern um durch den T-Virus mutierte menschenfressende Riesenfrösche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lurker (englisch \"to lurk\", lauern, schleichen) ist im Netzjargon eine Bezeichnung für passive, also nur lesende Teilnehmer einer Newsgroup, eines Internetforums oder einer Mailingliste. Viele irritiert es, wenn jemand alles mitliest, was sie schreiben, selbst aber nichts über sich preisgibt. Das führt dazu, dass die Bezeichnung unter Umständen abwertend gebraucht wird. ", "tgt_summary": null, "id": 2371727} {"src_title": "Tauchausrüstung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufgabenfeld.", "content": "Ein \"Ombud\" (altnordisch: umboð „Vollmacht“) ist eine häufig ehrenamtliche Aufgabe einer Person, in einer Organisation oder in der Öffentlichkeit bei bestimmten Themen eine ungerechte Behandlung von Personengruppen zu verhindern. So gesehen bedeutet ein solches Amt eine unparteiische Vorgehensweise bei Streitfragen – unter Berücksichtigung der Interessen von Personen, deren Belange als Gruppe infolge eines fehlenden Sprachrohrs ansonsten wenig beachtet würden (zum Beispiel von Kindern, Krankenhauspatienten, Gewaltopfern). In seiner Funktion ermöglicht der Ombudsmann, Streitfälle in verschiedensten Bereichen und ohne großen bürokratischen Aufwand zu schlichten. Dies geschieht durch: Immer mehr Organisationen und Institutionen (bis hin zur UN) richten eine Stelle für einen Ombudsmann ein oder beschäftigen ganze Stäbe von Ombudsleuten. Zunehmend fallen auch sog. \"Compliance Officers\" unter den Begriff, die mehr als etwa interne Revision jene Compliance durchsetzen, die etwa (vorbeugend) Korruptionen verhindern soll. Vor allem wo ein großes Publikum angesprochen wird, also auch viel Konfliktstoff gegeben ist, werden solche Beschwerdestellen institutionalisiert. Auch Medien wie Zeitungsverlage beschäftigen zunehmend Ombudsleute. Sie sollen zwischen Lesern und Anzeigenkunden auf der einen Seite und Redaktionen und Verlag auf der anderen Seite vermitteln. So hat zum Beispiel die New York Times einen Ombudsmann. Die Berliner Morgenpost hat eine Ombudsfrau, die Lesern helfen soll.", "section_level": 1}, {"title": "Institution in Schweden.", "content": "In Schweden ist ein Ombudsmann eine von Regierung oder Parlament ernannte, unabhängige Vertrauensperson, die Beschwerden von Menschen gegenüber der Verwaltung nachgeht. Insoweit gewinnen Ombudsleute im Rahmen der Verwaltungsethik eine zunehmende Relevanz. König Karl XII. von Schweden floh nach der Niederlage gegen Russland 1709 ins Osmanische Reich, wo er das System des Muhtasib kennenlernte. Nach seiner Rückkehr führte er 1718 das vergleichbare System des sogenannten Justizkanzlers ein. 1809 wurde diesem der \"Ombudsman\" zur Seite gestellt. Die Dienste eines Ombudsmanns sind kostenfrei. Sie können von jedermann in Anspruch genommen werden. In der Regel nimmt er Beschwerden im persönlichen Gespräch auf und prüft, ob die Verwaltung rechtlich einwandfrei und fair gehandelt hat. Er sucht dann nach einer gerechten und von allen Seiten akzeptierten Lösung, die er in der Form von Empfehlungen ausspricht. Der Ombudsmann ist lediglich gegenüber dem Parlament verantwortlich, dem er in regelmäßigen Abständen Rechenschaft schuldet. Im Rahmen seiner Zuständigkeit darf er bei allen Ämtern schriftliche oder mündliche Auskünfte abfragen, Besichtigungen durchführen und die Herausgabe aller notwendigen Akten fordern. Er darf auch auf eigene Initiative hin Untersuchungen durchführen. Der Ombudsmann eignet sich für den politischen Systemvergleich zwischen Skandinavien und – zum Beispiel – Deutschland: Während er in der Bundesrepublik als Klage- und Beschwerdeinstanz in wenigen Einzelfällen gedacht ist, kann er in den politischen Systemen Skandinaviens sogar Verfassungsrang haben. Die Ombudsleute verfügen dort zum Teil über einen ganzen Stab von Mitarbeitern. In Finnland ist die Aufgabe der „Vermittler“ sogar gesetzlich geregelt. Es geht insofern um eine Fortschreibung des Konkordanz-Modells, in dem auch im Verwaltungsablauf Anregungen aus der Praxis ins System des Konsenses miteinfließen sollen. Der Ombudsmann hat in Skandinavien somit nicht – wie z. B. in Deutschland – nur eine Mittlerposition, sondern viel weitreichendere Kompetenzen und genießt mehr Aufmerksamkeit. Er darf umfangreiche Untersuchungen führen, parlamentarische Untersuchungen einleiten, hat im Parlament Fragerecht und kann in einigen Ländern Skandinaviens sogar Gesetzesinitiativen einbringen. Dies ist vor dem Hintergrund des Konkordanz-Modells zu sehen, dem Wunsch, bei allen Entscheidungen einen möglichst breiten Konsens der Parteien, Verbände, Interessenvertretungen und damit der Bürger zu erzielen. Ein nicht zu unterschätzender Sachverhalt ist dabei die Stärkung des Vertrauens der Bürger in Politik und Verwaltung.", "section_level": 1}, {"title": "Ombudsleute in Deutschland.", "content": "Das Modell des Ombudsmanns wurde in Deutschland namentlich durch die Einführung des Wehrbeauftragten des Bundestages ( GG) mit Gesetz vom 19. März 1956 bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Bürgerbeauftragte.", "content": "In Deutschland gibt es Bürgerbeauftragte, die neben den Petitionsausschüssen die Bürger bei der Wahrnehmung ihrer Rechte gegenüber der Verwaltung unterstützen, in den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz (Barbara Schleicher-Rothmund), Schleswig-Holstein, Thüringen (Kurt Herzberg), seit 2016 in Baden-Württemberg und seit dem 21. März 2018 auch in Bayern. In Berlin ist ein Bürgerbeauftragter in Planung, der gleichzeitig Polizeibeauftrager werden soll. Für Mecklenburg-Vorpommern ist z. B. folgendes geregelt:", "section_level": 2}, {"title": "Gefängnis-Ombudsleute.", "content": "Während in manchen Staaten die Gefängnisse mit zum Aufgabenbereich allgemeiner Ombudsleute, Volksanwälte oder Bürgerbeauftragte gehören (z. B. Dänemark, Österreich, Polen, Spanien), gibt es anderswo spezielle Beschwerde- und Überwachungsorganisationen für Gefängnisse (z. B. Großbritannien). In Deutschland wird seit langem, insbesondere von Birgitta Wolf die Einrichtung einer Gefängnis-Ombudsinstitution gefordert. Ein Durchbruch in diese Richtung konnte jedoch erst 2007 erzielt werden als die nordrhein-westfälische Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter am 17. April 2007 den Ombudsmann für den Strafvollzug vorstellte. Er soll wie der Wehrbeauftragte sowohl Klagen von Gefangenen wie Beschäftigten im Strafvollzug nachgehen. Eine umfassendere Regelung ist im Rahmen des Zusatzprotokolls zur Anti-Folterkonvention der Vereinten Nationen (OPCAT) zu erwarten.", "section_level": 2}, {"title": "Ombudsstellen für die Kinder- und Jugendhilfe.", "content": "Ein Netzwerk Ombudschaften in der Kinder- und Jugendhilfe wurde vom Verein Berliner Rechtshilfefonds Jugendhilfe ins Leben gerufen. Es existieren ab Juli 2013 insgesamt 12 regionale oder Landes-Ombudsstellen in 10 Bundesländern. Dieses Netzwerk arbeitet ohne rechtliche Grundlage. Im 2012 in Kraft getretenen neuen § 8b des SGB VIII ist die Einrichtung einer fachlichen Beratung und Begleitung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vorgesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Ombudsleute im öffentlichen Dienst.", "content": "Als Ombudsleute gegen Korruption können im kommunalen Bereich freiberufliche Rechtsanwälte oder Richter a. D. zur Verstärkung der Antikorruptionsstelle im Revisionsamt der Stadtverwaltung eingesetzt werden. Ebenso wie die Stadt Hemer hat auch die Nachbarstadt Iserlohn Anfang September 2010 eine Ombudsstelle zur Korruptionsbekämpfung eingerichtet und als Ombudsmann einen Richter a. D. bestellt. In eine Doppelfunktion begeben sich Ombudsleute der strafrechtsbezogenen Korruptionsbekämpfung, die simultan für Bestandsaufnahmen zur Aufklärung zivilrechtlicher Haftungsfälle von der auftraggebenden Behörde eingesetzt werden. In den öffentlich-rechtlichen deutschen Forschungseinrichtungen gibt es seit 1999 Ombudsleute. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft richtete im gleichen Jahr unter dem Namen „Ombudsman der Deutschen Forschungsgemeinschaft“ (heute: Ombudsman für die Wissenschaft) einen dreiköpfigen Ombudsrat ein. Seit November 2010 gibt es bei der Polizei Hessen einen Ombudsmann. Die Anlaufstelle für Polizeiangehörige in Hessen ist unmittelbar beim Hessischen Innenministerium angesiedelt.", "section_level": 2}, {"title": "Volksanwalt in Österreich.", "content": "Die Volksanwaltschaft in Österreich ist ein Organ zur Kontrolle der öffentlichen Verwaltung sowie ein Ombudsmann, der zwischen Bürgern einerseits, Ämtern und Behörden andererseits vermitteln soll, wenn erstere sich ungerecht behandelt fühlen. Die meisten Bundesländer haben sich der Bundesvolksanwaltschaft angeschlossen, nur Tirol und Vorarlberg haben einen eigenen Landesvolksanwalt.", "section_level": 1}, {"title": "Ombudsleute in der Schweiz.", "content": "Mehrere Kantone und Städte haben öffentlich-rechtlich angestellte Ombudsleute. Die erste schweizerische Ombudsmann-Stelle wurde 1971 in der Stadt Zürich eingerichtet; amtlich heisst der Ombudsmann hier \"Beauftragter in Beschwerdesachen\". Diejenige des Kantons Zürich folgte 1978, und seither haben etwa auch die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Zug und Waadt oder die Städte Bern, St. Gallen und Winterthur Ombudsleute eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Bürgerbeauftragter der Europäischen Union.", "content": "In der Europäischen Union gibt es als Ombudsmann den Europäischen Bürgerbeauftragten. Jeder Bürger der Union oder jede natürliche oder juristische Person mit Wohnort oder satzungsmäßigem Sitz in einem Mitgliedstaat der Union kann sich bei dem Bürgerbeauftragten über einen Missstand bei der Tätigkeit der Organe oder Institutionen der Gemeinschaft – mit Ausnahme des Gerichtshofs und des Gerichts erster Instanz in Ausübung ihrer Rechtsprechungsbefugnisse – beschweren. Seit 2013 ist Emily O'Reilly Bürgerbeauftragte der EU. Ihre Aufgabe besteht darin, einen Schutz der Bürger gegen Missstände bei der Verwaltungstätigkeit der Organe und Einrichtungen der EU zu gewährleisten. Der am häufigsten angeprangerte Missstand ist mangelnde Transparenz durch mangelnde Freigabe oder Verweigerung von Informationen.", "section_level": 1}, {"title": "Institution in Polen.", "content": "Im Bereich des polnischen Verfassungsrechts ermöglichen zwei Hauptrechtsmittel den Rechtsschutz vielfältiger Rechtspositionen mit Verfassungsrang und anderer Rechtsgüter. Es sind – gem. Art. 79 der polnischen Verfassung – die Verfassungsbeschwerde, die ähnlich wie im deutschen Verfassungsrecht konzipiert ist, und – gem. Art. 208 der polnischen Verfassung – die Beschwerde an den Beauftragten für Bürgerrechte (). Der Tätigkeitsbereich des Ombudsmanns wird durch das Gesetz über den Ombudsmann vom 15. Juli 1987 näher geregelt. Er kann tätig werden, wenn an ihn Beschwerden von Privatpersonen, Gemeindevertretungen, des Bürgerbeauftragten zum Schutz der Kinderrechte geleitet werden oder wenn er selbst kraft Amtes die Überprüfung für erforderlich hält. Bemerkenswert ist, dass die Beschwerde keine Formalien erfüllen muss, sondern nur den Beschwerdeführer und die Angelegenheit erkennen lassen soll. Der Ombudsmann kann das Verfahren einstellen, an das zuständige Gericht weiterleiten, den Beschwerdeführer lediglich über mögliche Rechtsbehelfe informieren oder das Verfahren selbst einleiten und führen.", "section_level": 1}, {"title": "Institution in Tschechien.", "content": "In Tschechien gibt es den Ombudsmann unter der Bezeichnung: \"Veřejný ochránce práv\" (übersetzt: öffentlicher Beschützer von Rechten). Das Amt wurde 1999 eingerichtet. Der Ombudsmann wird vom Abgeordnetenhaus auf sechs Jahre gewählt. Die Kandidaten werden vom Staatspräsidenten oder vom Senat vorgeschlagen. Aufgabe des Ombudsmanns ist, zum Schutz der Bürger gegen Missstände bei der Verwaltungstätigkeit der öffentlichen und staatlichen Organe beizutragen. Der Ombudsmann besitzt weitgehende Rechte sich Informationen zu verschaffen (z. B. seine persönliche Anwesenheit erzwingen) oder sie zu verlangen, er kann aber nicht direkt in die Vorgänge eingreifen. Der Ombudsmann sitzt in Brünn. Die bisherigen Amtsinhaber:", "section_level": 1}, {"title": "Rechtskanzler in Estland.", "content": "In Estland wurde die Institution des Rechtskanzlers mit der 1938 in Kraft getretenen Verfassung eingeführt. Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1991 trat 1992 die neue freiheitlich-demokratische Verfassung in Kraft. Kapitel XII der estnischen Verfassung von 1992 regelt die Institution des Rechtskanzlers (auf Estnisch \"õiguskantsler\"). Der Rechtskanzler von Estland hat kraft Verfassung zwei Hauptaufgaben: Der Rechtskanzler ist kraft Verfassung unabhängig. Der Kandidat für das Amt wird vom Staatspräsidenten Estlands dem Parlament vorgeschlagen und in geheimer Abstimmung für sieben Jahre gewählt. In der Kanzlei des Rechtskanzlers arbeiten zurzeit ca. 40 Berater.", "section_level": 1}, {"title": "Volksanwalt in Albanien.", "content": "In Albanien wurde das Amt des Volksanwalts mit der Verfassung von 1998 eingeführt. An diesen Ombudsmann können die Bürger Beschwerden richten, wenn sie ihre Menschen- und Individualrechte verletzt sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Institution in Namibia.", "content": "In Namibia steht der Ombudsmann dem Büro des Ombudsmanns () vor. Er hat laut der Verfassung Namibias und dem \"Ombudsman Act (Act 7 of 1990)\" vier Aufgaben, auf Antrag oder Anweisung, zu erfüllen: Zudem gibt es seit 2009 einen Medienombudsmann (englisch \"Media Ombudsman\"), der ausschließlich für den Bereich der Medien zuständig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Institution in Sierra Leone.", "content": "In Sierra Leone steht der Ombudsmann dem Büro des Ombudsmanns () vor. Er hat laut der Verfassung Sierra Leones und dem \"Ombudsman Act (Act 2 of 1997)\" die Öffentlichkeit gegen Unrechtmäßigkeiten des Staates zu vertreten, zu vermitteln und dem Staat Vorschläge zu fehlerhaften Gesetzen zu machen.", "section_level": 1}, {"title": "Ombudsleute im nichtpolitischen Bereich.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Ombudsleute gewannen auch für den zivilen Bereich schnell an Attraktivität. Dort gibt es mittlerweile in verschiedenen Branchen Ombudsleute. Sie einzuschalten ist grundsätzlich kostenlos, ihre Kompetenzen sind branchenabhängig. Meist ist der Spruch für das Unternehmen bindend (wenn eine bestimmte Betragsgrenze nicht überschritten wird), für den Kunden besteht (bei Ablehnung durch den Ombudsmann) die Möglichkeit der Klage. Die 2012 geänderte Zivilprozessordnung erlaubt es Gerichten, den Streitparteien eine außergerichtliche Konfliktbeilegung vorzuschlagen. Entscheiden sie sich dafür, ordnet der Richter das Ruhen des Verfahrens an. Der Versicherungsombudsmann konnte in diesen Fällen bislang jedoch nicht aktiv werden. Denn laut alter Verfahrungsordnung durfte er nur eingreifen, wenn der Fall nicht gleichzeitig vor Gericht anhängig war.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Bahn.", "content": "Nach dem ICE-Unglück von Eschede setzte die Deutsche Bahn erstmals einen Ombudsmann ein, Otto Ernst Krasney. Die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr e.V. (söp) bietet ihre Dienstleistung bundesweit allen Kunden der Bahn-, Bus-, Flug- und Schiffsunternehmen an, die sich am Schlichtungsverfahren beteiligen.", "section_level": 3}, {"title": "Schufa.", "content": "Seit 1. September 2014 hat die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) Hans-Jürgen Papier als Ombudsmann eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Wissenschaft.", "content": "Der Ombudsman für die Wissenschaft wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingerichtet. Er bearbeitet Fragen der guten wissenschaftlichen Praxis und des wissenschaftlichen Fehlverhaltens. Er steht allen wissenschaftlich in Deutschland tätigen offen, unabhängig von einer Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.", "section_level": 3}, {"title": "Rechtsanwaltschaft.", "content": "Bei vermögensrechtlichen Streitigkeiten zwischen (ehemaligem) Mandant und Rechtsanwalt aus dem Mandatsverhältnis bis zu einem Wert von 15.000 Euro kann die bundesweit tätige Schlichtungsstelle der Rechtsanwaltschaft eingeschaltet werden. Dazu gehören Streitigkeiten über Gebührenrechnungen und Schadensersatzansprüche wegen Schlechtleistung des Anwalts. Der Schlichter darf nicht Rechtsanwalt sein oder in den letzten drei Jahren vor Amtsantritt gewesen sein. Damit soll die Unabhängigkeit gewahrt werden. Der Schlichter ist unabhängig und nicht weisungsgebunden. Seit Anfang 2011 ist Renate Jaeger die Schlichterin.", "section_level": 3}, {"title": "Pflege.", "content": "In stationären Einrichtungen der Altenpflege und Behindertenhilfe des Landes Brandenburg können seit 2011 Ombudspersonen ernannt werden. Die Ombudspersonen sind ehrenamtlich tätig und sollen die Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner am gesellschaftlichen Leben des Stadtteils oder der Gemeinde fördern sowie den Bewohnerschaftsrat unterstützen. Die Ombudspersonen knüpfen Kontakte zu Akteuren des Sozialraums, wie Kirchengemeinden, Seniorenvertretungen, Kitas oder Schulen. Sie fungiert als eine Art Brückenbauer zwischen der Einrichtung, dem Gemeinwesen und der Stadt- bzw. Amtsverwaltung, indem sie Wünsche und Interessen der Bewohner/innen aufgreift und weiterleitet.", "section_level": 3}, {"title": "Österreich.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Wiener Ombudsmann für Finanzdienstleistungen.", "content": "Der Wiener Ombudsmann für Finanzdienstleistungen steht seit 1996 steht im Auftrag der \"Fachgruppe Finanzdienstleister\" der \"Wirtschaftskammer Wien\" (WKW) für Konsumentenanfragen bei Problemen im Rahmen von Vermögensaufbau und Finanzierung zur Verfügung. Die Wiener Fachgruppe Finanzdienstleister setzt sich als Interessenvertretung – auf nationaler und internationaler Ebene – für die Schaffung von allgemein gültigen Qualitätsstandards und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Finanzdienstleistungsbranche ein. Die Ombudsstelle hat das Ziel, bei Problemen im Rahmen von Geldanlageberatung zwischen Konsumenten, selbstständigen Finanzdienstleistern (wie beispielsweise gewerbliche Vermögensberater) sowie Produktgebern und Finanzinstituten rasch sowie unbürokratisch – im Sinne einer außergerichtlichen Lösung – zu vermitteln. Darüber hinaus stehen die Überprüfung von Gewerbeberechtigungen, die Meldung von unbefugten Beratern sowie die Vermittlung zwischen Finanzdienstleistern und Konsumenten im Mittelpunkt der Tätigkeit.", "section_level": 3}, {"title": "Österreichischer Internet-Ombudsmann.", "content": "Im Jahre 1999 initiierte das Österreichische Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) die Schaffung eines \"österreichischen Internet Ombudsmannes\". Das Ziel war, Konsumenten rasch und unbürokratisch zu helfen und die Qualität der E-Commerce-Angebote im Sinne der Verbraucher zu verbessern. Außerdem sollte das Vertrauen der Verbraucher in die Sicherheit von E-Commerce gestärkt und dadurch die Nutzung von E-Commerce durch die österreichische Wirtschaft gefördert werden. Dieses Konzept einer unabhängigen, von Internet- und Konsumentenschutzorganisationen getragenen Informations- und Beratungsstelle steht im Einklang mit der Anfang 2000 erlassenen E-Commerce-Richtlinie der Europäischen Union. Mittlerweile ist der Internet-Ombudsmann in ein Netzwerk von europäischen Konsumentenschutzeinrichtungen eingebunden. Alleine im Jahr 2009 wurden 10.009 Beschwerden (2008: 7.353) zum Thema E-Commerce vom Team des Internet-Ombudsmanns bearbeitet, dokumentiert und inhaltlich ausgewertet. Der Internet-Ombudsmann verfügt dadurch über die umfassendste Dokumentation zu Problemen mit E-Commerce in Österreich. Außerdem stieg die Zahl der bearbeiteten Beschwerden seit 2005 rasant an, was vor allem an den stark gestiegenen Beschwerden über vermeintliche „Gratis“-Angebote im Internet liegt. Der Internet-Ombudsmann ist eine vom Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz bestätigte Schlichtungseinrichtung, die der Empfehlung 98/257/EG entspricht. Er ist damit Teil eines Systems der organisierten europaweiten außergerichtlichen Streitbeilegung. Das Projekt wurde im Jahr 2000 mit dem österreichischen Staatspreis für PR ausgezeichnet.", "section_level": 3}, {"title": "Ombudsmann für Rechtsstreitigkeiten für Versicherungsfragen.", "content": "Ab 1. Februar 2007 richtet der Fachverband der Versicherungsmakler einen Ombudsmann für Rechtsstreitigkeiten für Versicherungsfragen ein, die aus dem Dreiecksverhältnis Kunden, Versicherungen und Makler ergeben. Eine unabhängige Schlichtungskommission unter dem Vorsitz des bisherigen OGH-Richters Ekkehard Schalich prüft Rechtsstreitigkeiten. Ziel der Einrichtung ist eine Stärkung der Rechtssicherheit. Die raschen und unbürokratischen Erkenntnisse der Schlichtungsstelle sind rechtlich nicht bindend, stellen aber eine starke moralische Vorentscheidung dar. Der in der Wirtschaftskammer Österreich angesiedelte Fachverband der Versicherungsmakler richtet die österreichische „Rechtsservice- und Schlichtungsstelle für Versicherungssachen“ ein. Eine unabhängige Schlichtungskommission entscheidet rasch und unbürokratisch über Rechtsstreitigkeiten zwischen Maklern, Versicherungskunden und Versicherungen. Den Vorsitz in der Kommission wird der bisherige OGH-Senatspräsident und Vorsitzender des versicherungsrechtlichen Senates Ekkehard Schalich übernehmen. „Statt die Ergebnisse jahrelanger Gerichtsprozesse abzuwarten, können sich Makler im Interesse ihrer Kunden künftig an die Schlichtungsstelle wenden, um schneller zu ihrem Recht zu kommen.“ (Gunter Riedlsperger, Bundesobmann des Fachverbands)", "section_level": 3}, {"title": "Pflegeombudsmann im Gesundheitswesen von Wien.", "content": "Im Wiener Pflegebereich nahm nach verschiedenen Pflegeskandalen der von Stadträtin Elisabeth Pittermann eingesetzte Pflegeombudsmann Werner Vogt ähnliche Aufgaben wahr (bis 2006). Seit 2007 hat Konrad Brustbauer die Aufgaben übernommen.", "section_level": 3}, {"title": "Ombudsmanninitiativen von Medien.", "content": "In Österreich besteht seit 1970 der Zeitungsombudsmann der Kleinen Zeitung.", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "Privatrechtliche Ombudsleute existieren beispielsweise für den Bankenbereich, den Telekommunikationsbereich und den Krankenversicherungs-Bereich sowie für Privatversicherung und SUVA. Im Medienbereich gibt es drei sprachregionale Ombudsstellen für die Beanstandung von Radio- und Fernsehsendungen. Im Weiteren gibt es den Ombudsman der Schweizer Reisebranche, welcher in Konflikten zwischen Reisenden und schweizerischen Reiseveranstaltern vermittelt.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Öffentlicher Bereich Privatbereich", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Ombudsmann bzw. \"Ombudsfrau\" erfüllt die Aufgabe einer unparteiischen Schiedsperson. Ein Ombudsrat ist ein mit mehreren Personen besetztes Gremium, das entsprechende Aufgaben wahrnimmt. In den 1970er-Jahren verbreitete sich die Institution weltweit. Der namensgebende Begriff Ombud ist abgeleitet von altnordisch \"umboð\" „Auftrag, Vollmacht“.", "tgt_summary": null, "id": 2096554} {"src_title": "Gallizismus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Bis 1960 beruhte die Darstellung der akademischen Geschichtswissenschaft der Bundesrepublik über den Anteil der wilhelminischen Außenpolitik an der Entstehung des Ersten Weltkriegs und ihre Rolle im Verlauf des Krieges auf drei Axiomen: Schon in den 1950er Jahren ließen sich wesentliche Elemente dieser Annahmen, die an die umfangreichen Arbeiten Hermann Onckens (1932), Erich Brandenburgs (1924) und Alfred von Wegerers (1939) anschlossen, nur noch durch das bewusste Ignorieren von Quellen und das Unterdrücken fremdsprachiger Monographien stützen. So hatte etwa Hans Herzfeld das Septemberprogramm schon 1942 im Reichsarchiv entdeckt, darüber aber Stillschweigen gewahrt. Die Darstellung Luigi Albertinis, der die deutsche Politik in der Julikrise auf der Grundlage einer gründlichen Durcharbeitung der vorliegenden gedruckten Quellen und der Memoirenliteratur kritisch diskutiert hatte, und die Studie des deutsch-amerikanischen Historikers Hans Wilhelm Gatzke, der 1950 erstmals zwischen „konservativen“ und „liberalen Imperialisten“ unterschied und die Meinungsverschiedenheiten zwischen diesen Strömungen als lediglich taktisch bewertete, waren in der Bundesrepublik weder veröffentlicht noch rezipiert worden. Die ersten marxistischen Arbeiten zu diesem Themenkomplex wurden ohnehin grundsätzlich nicht zur Kenntnis genommen. Diese allzu offensichtliche Anbindung der akademischen Geschichtswissenschaft an politische und geschichtspädagogische Zweckmäßigkeitsüberlegungen erwies sich in der ersten Phase der Kontroverse als schwere Belastung der Kritiker Fischers und verlieh dessen Thesen – die deren Gegner oft gar nicht als historiographisches, sondern als politisches Problem behandelten – eine über die bloße fachwissenschaftliche Auseinandersetzung hinausreichende wissenschaftspolitische Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Fischers Hauptthesen.", "content": "Fischers Arbeiten beruhten auf akribischen Recherchen und gründlicher Auswertung neuer Quellen, wobei er die traditionelle Methodik einer Analyse von Regierungsentscheidungen im Führungskreis der beteiligten Großmächte beibehielt. Im Ergebnis kam er zu pointierten Positionen, die deutlich von dem in Deutschland bis dahin gültigen Forschungskonsens abwichen und diesen in Frage stellten. Damit löste er eine heftige und anhaltende, auch international beachtete Kontroverse aus.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Kriegsziele.", "content": "Schon 1957 hatte Fischer begonnen, systematisch die Aktenbestände der nationalen Archive nach den Kriegszielen der Mittelmächte zu durchforsten. Er konnte als einer der ersten deutschen Historiker die bis dahin unter Verschluss der Alliierten gehaltenen Akten des Auswärtigen Amtes und der Reichskanzlei auswerten und mit Erlaubnis der DDR-Regierung auch das Potsdamer Zentralarchiv einsehen. Erstes Ergebnis seiner Recherchen war sein Aufsatz „Deutsche Kriegsziele. Revolutionierung und Separatfrieden im Osten 1914–1918“, den er 1959 in der \"Historischen Zeitschrift\" (HZ) veröffentlichte. Darin beschrieb er die Kriegsziele der Reichsregierung unter Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg als in der Zwecksetzung – Hegemonie in Europa und damit Etablierung als Weltmacht – weitgehend deckungsgleich mit denen der Annexionisten und als Fortsetzung der wilhelminischen Weltpolitik vor dem Krieg. Außerdem sei Bethmann Hollwegs Kriegszielpolitik zumindest in den ersten Kriegsjahren von einem informellen Bündnis getragen worden, das von den Konservativen bis zum rechten Rand der SPD gereicht habe. Dieser Aufsatz wurde von vielen Beobachtern kritisch registriert und von Hans Herzfeld negativ besprochen, aber noch nicht als Kampfansage empfunden, da Fischer hier nur einen zwar unorthodoxen, aber noch diskutierbaren Beitrag zur Aufarbeitung der Kriegszieldiskussion geliefert zu haben schien. Gerhard Ritter, bald darauf Fischers erbittertster Gegenspieler, schrieb diesem in einem Privatbrief, dass aus dem Aufsatz „ja eine ganz interessante Auseinandersetzung“ werden könne. Im Oktober 1961 folgte das Buch \"Griff nach der Weltmacht. Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland 1914/18\". Darin betonte Fischer die Bedeutung des „Septemberprogramms“ von Bethmann Hollweg aus dem Jahr 1914, auf das er im Potsdamer Archiv gestoßen war. Bethmann Hollweg rechnete mit einem raschen deutschen Sieg und plante daraufhin weitreichende Annexionen in Frankreich und den Beneluxstaaten sowie koloniale Inbesitznahmen in Zentralafrika. Fischer ordnete dieses Dokument wie folgt ein: Diese Kriegsziele deutete Fischer sodann als logische Folge der deutschen imperialistischen „Weltpolitik“ vor 1914: Das Kaiserreich habe demnach schon vor dem Krieg eine deutsche Hegemonie in Europa angestrebt. Es habe versucht, als Nachzügler der europäischen Kolonialmächte nach der „Weltmacht“ zu greifen. Als politische Konzeption weise dieser „Griff nach der Weltmacht“ zudem über den Ersten Weltkrieg hinaus. Im Vorwort bezeichnete Fischer seine Arbeit als „Beitrag zu dem Problem der Kontinuität in der deutschen Geschichte vom Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg“. Gerade diese gedankliche Verbindung, die Fischers Forschungsergebnisse implizit durchgehend nahelegten, wurde von nahezu allen etablierten Neuzeithistorikern als unerhörter Tabubruch – Theodor Schieder sprach kurz nach der Veröffentlichung des Buches gegenüber Johannes Ullrich von einer „nationalen Katastrophe“ – empfunden, weil Fischer hier nicht nur die üblichen Sprachregelungen der Debatte über den Ersten Weltkrieg angriff, sondern die geschichtspolitisch noch ungleich wichtigere und sorgsam gepflegte Formel in Zweifel zog, dass es sich beim NS-Regime und dessen Außenpolitik um einen gleichsam voraussetzungslosen Bruch, einen wesentlich an die Person Hitlers gebundenen „Betriebsunfall“ der deutschen Geschichte gehandelt habe. Mit dieser These stand Fischer in der Bundesrepublik zunächst völlig allein. Ludwig Dehio, der seit den späten 1940er Jahren einige vergleichsweise kritische Untersuchungen zum Hegemonie- und Kontinuitätsproblem vorgelegt und mit dessen Unterstützung Fischer anfänglich gerechnet hatte, grenzte sich sofort von ihm ab und bestand mit Nachdruck auf einem „defensiven Kern“ der Kriegszielpolitik Bethmann Hollwegs.", "section_level": 2}, {"title": "Die Julikrise.", "content": "Nicht nur im Blick auf die imperialistische Außenpolitik, sondern auch im Blick auf ihr konkretes Verhalten in der Julikrise 1914 machte Fischer die Reichsregierung für den Weltkrieg wesentlich mitverantwortlich. Er interpretierte Bethmann Hollwegs vorbehaltlose Rückendeckung für die Regierung Österreich-Ungarns am 5. Juli 1914 als „Blankovollmacht“ für deren Vorgehen gegen Serbien und zeigte anhand von Dokumenten und Zitaten: Das Attentat von Sarajevo vom 28. Juni 1914 sei für die deutsche Reichsleitung der willkommene Anlass zur Verwirklichung ihrer weitreichenden Ziele gewesen. Berlin habe Wien zur schnellen Kriegserklärung gegen Serbien geradezu gedrängt und – entgegen den offiziellen Erklärungen – eine friedliche Beilegung oder wenigstens Eindämmung des Konflikts systematisch verhindert. Dabei sei das Reich von allen europäischen Großmächten noch am ehesten in der Position gewesen, eine effektive Deeskalation zu erreichen. Fischer beschrieb die Herkunft seiner Darstellung in \"Griff nach der Weltmacht\" später wie folgt: Fischer verzichtete in seiner detailliert dargelegten Analyse der Entscheidungsabläufe im Juli/August 1914 noch darauf, auf weitere zurückliegende deutsche Außenpolitik, etwa das Verhalten bei den Haager Friedenskonferenzen (1899 und 1907), hinzuweisen: Eine dortige Einigung hätte den Krieg eventuell verhindert, doch das deutsche Beharren auf der Flottenrüstung ließ die Konferenzen scheitern. Er zog das Fazit: Dies widersprach explizit der bis dahin unter westdeutschen Historikern vorherrschenden Meinung, das Reich sei im Juli 1914 zunächst defensiv orientiert gewesen und habe den Krieg zu vermeiden versucht.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsentscheidung ab 1911.", "content": "Unter dem Eindruck der inzwischen erfolgten fachlichen Kritiken – teilweise auch persönlicher Angriffe – bekräftigte Fischer seine beiden Zentralthesen vom längerfristigen Hegemonialstreben und bewusster Inkaufnahme des Krieges und spitzte sie noch zu. In dem 800 Seiten starken Buch \"Krieg der Illusionen. Die deutsche Politik von 1911 bis 1914\" (1969) präsentierte er weitere Archivfunde, die die aggressive deutsche Außenpolitik vor 1914 belegten. Mit ihnen begründete er die These, Wilhelm II. und seine Militärberater hätten spätestens bei einem geheimen Kriegsrat vom 8. Dezember 1912 beschlossen, einen größeren Krieg bis zum Sommer 1914 bewusst vom Zaun zu brechen, um die von ihnen angenommene eigene militärische Überlegenheit rechtzeitig auszunutzen. Die Zwischenzeit habe dazu genutzt werden sollen, die Bevölkerung propagandistisch auf diese „Lösung“ vorzubereiten. Es ist wahrscheinlich, dass damit auch das Zustandekommen der für 1915 geplanten dritten Haager Friedenskonferenz verhindert werden sollte, die sich in der Vorbereitungsphase befand, und auf der die verbindliche internationale Schiedsgerichtsbarkeit durch Mehrheitsentscheid festgeschrieben sowie über eine internationale Exekutive verhandelt worden wäre. Ab 1970 publizierte Fischer nur noch kürzere Aufsätze, um seine Thesen vom Kriegskurs, Größenwahn und politischen Versagen der Reichsregierung im Detail zu untermauern. Er beteiligte sich dabei auch an der Diskussion um die Echtheit der Tagebücher, die der Privatsekretär Bethmann Hollwegs Kurt Riezler während der Julikrise geführt hatte. Vor allem aber vertrat er die These vom „Deutschen Sonderweg“ in das 20. Jahrhundert. Zunehmend betonte Fischer im Anschluss an Hans-Ulrich Wehlers Theorie des Sozialimperialismus auch innenpolitische Motive: Die Regierung habe mit dem Krieg Spannungen kanalisieren und Oppositionskräfte einbinden wollen. Der Aufsatz \"Juli 1914\" (1983) fasste seine Argumentation letztmals zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Kontroverse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historische Debatte.", "content": "Fischers Rechercheleistung wurde von den meisten Rezensenten seiner ersten beiden Veröffentlichungen gewürdigt. Die moderate Antwort Hans Herzfelds auf Fischers Aufsatz von 1959 in der \"Historischen Zeitschrift\" (HZ) eröffnete die Fischer-Kontroverse. Herzfeld rückte zunächst die Haltung des Reichskanzlers in den Blickpunkt: Bethmann Hollweg habe die Kriegsziele der Annexionisten keineswegs vorbehaltlos unterstützt, sondern nach außen einen gewissen Konsens der vielen unkoordinierten Entscheidungsträger herzustellen versucht, ohne deren Position ganz zu teilen. Fischers Quellen hätten tatsächlich keine Fortsetzung der Weltpolitik mit anderen Mitteln belegt, sondern nur eine Dauerkrise des politischen Systems. In das Zentrum der Kontroverse rückte damit vor allem Fischers Deutung der Julikrise. Diese wurde in der Bundesrepublik zunächst mehrheitlich vehement abgelehnt. Darin spiegelte sich auch ein gewisser Schock über den Tabubruch eines einzelnen Historikers, der sich mit herkömmlichen Quellenfunden gegen den Nachkriegskonsens stellte, für die Entwicklung zum Weltkrieg seien alle europäischen Großmächte mehr oder weniger gleich verantwortlich gewesen, aber niemand habe den Krieg gewollt. Im Ausland dagegen wurde die Position Fischers eher unterstützt. Als schärfster Kritiker Fischers profilierte sich Gerhard Ritter, Vertreter der nationalkonservativen Historiografie der Zwischenkriegszeit und Wortführer des westdeutschen Historikerverbandes. Deshalb wurde Ritter, der dem Widerstand gegen die NS-Diktatur verbunden war, in einer bemerkenswerten Verkehrung der Fronten, so Herfried Münkler, vom Fischer-Lager zum „Ultrarechten“ abgestempelt. Fischer hingegen, „ausgerechnet er, ehemaliges Mitglied der SA und der NSDAP, wurde zum Wortführer einer linksliberalen Sicht“. Ritter schätzte die deutsche Politik im Juli/August 1914 weiterhin wie vor 1933 grundsätzlich defensiv ein: Rechtskonservative Autoren wie Giselher Wirsing bezichtigten Fischer sogar der Geschichtsfälschung. Erwin Hölzle vertrat gegen Fischer die These der russischen Kriegsschuld. 1976 bestritt er eine deutsche Hauptverantwortung für Kriegsausbruch und Kriegsverlauf und sah Großbritannien und Russland als Hauptverantwortliche: Andere wichtige Kontrahenten Fischers waren Egmont Zechlin, Karl Dietrich Erdmann und Andreas Hillgruber. Sie modifizierten ihre Haltung im Lauf der Kontroverse zum Teil. Auf dem Berliner Historikertag 1964 setzte sich Fischer in einer mehrstündigen Redeschlacht vor vielen Zuhörern erstmals in seiner Grundthese gegen seine Diskussionspartner durch. Nun deutete auch Hillgruber das Verhalten der Reichsregierung im Juli 1914 als „Konzeption eines kalkulierten Risikos zur Durchsetzung begrenzter machtpolitischer Veränderungen unter Ausnutzung von internationalen Krisensituationen“. Er nahm also entgegen Fischer nicht an, dass die im September 1914 dokumentierten Kriegsziele schon vorher verfolgt wurden, räumte aber eine bewusste Risikobereitschaft des Reichskanzlers und damit Mitverantwortung des Kaiserreichs für den Kriegsausbruch ein: Hillgruber ging also weiter davon aus, dass die Reichsleitung den Krieg nicht direkt angestrebt habe, sondern aus dem Gefühl einer für Deutschland unhaltbar gewordenen Defensive heraus die politische – und nur notfalls militärische – Offensive suchte. Hillgruber und andere unternahmen damit den Versuch, so der marxistisch-leninistische DDR-Historiker Fritz Klein, die „ins Wanken geratene Front“ der bundesdeutschen Geschichtswissenschaft auf einer mittleren Linie zu stabilisieren. Fischer arbeitete diesen Bestrebungen durch die fortlaufende Radikalisierung seiner Aussagen unfreiwillig zu. Dadurch gab er seinen Gegenspielern die Möglichkeit, Teile seiner ursprünglichen Thesen zu übernehmen und einen „neuen Konsens“ gegen Fischer zu organisieren, der sich dann bis zum Abflauen der Debatte nach 1970 durchsetzte. Ferner betonten Fischers Gegner stärker die politischen Entscheidungen und Ziele der anderen Großmächte in der Julikrise. So wurde etwa die Mobilmachung der russischen Armee als genauso wichtiger eskalierender Faktor wie die deutsche „Blankovollmacht“ für Österreich-Ungarn vom 5. Juli 1914 angesehen. Fischers Arbeiten wurden auch wegen ihrer Methodik kritisiert. Fischer habe sich zwar intensiv mit einem vermeintlichen deutschen Weltmachtstreben beschäftigt, jedoch ohne die deutsche Politik in den Gesamtzusammenhang der Politik der anderen europäischen Großmächte zu stellen. Ohne eine solche Analyse könnten Fischers weitreichende Schlüsse zur Gesamtkriegsschuld nicht gezogen werden. Trotz mehrheitlicher Ablehnung stimmten einige Historiker Fischer im weiteren Verlauf der Kontroverse im Kern zu, so sein Schüler Imanuel Geiss in der Bundesrepublik, in Großbritannien John C. G. Röhl. Röhl schrieb 2011 rückblickend: „Keineswegs eine ‚Alleinschuld‘ Deutschlands, die Fischer auch nie vertreten hat, wohl aber die ‚erhebliche‘ Verantwortung der Berliner Reichsleitung für die Auslösung des Kriegs im Sommer 1914 trat unmissverständlich zutage.“ Um 1964, also wenige Jahre nach Veröffentlichung von Fischers Erkenntnissen und im Verlauf der ergänzenden Forschungen von Imanuel Geiss, ist der Teil der Tagebücher des Sekretärs von Kanzler Theobald von Bethmann Hollweg, Kurt Riezler, der zeitlich zwischen dem Kriegsrat vom 8. Dezember 1912 und der Julikrise lag, von Unbekannten vernichtet worden. Fischer hat zu dieser Episode 1983 noch das Werk \"Juli 1914: Wir sind nicht hineingeschlittert. Das Staatsgeheimnis um die Riezler-Tagebücher\" verfasst.", "section_level": 2}, {"title": "Mediendebatte.", "content": "Schon das Erscheinen von \"Griff nach der Weltmacht\" löste eine lange Reihe von Rezensionen in den überregionalen Tageszeitungen aus. Der überwiegende Teil würdigte dabei Fischers akribische Quellenarbeit, und viele sahen Fischers Neuinterpretation der Kriegsschuld als bewiesen an. Besondere Brisanz lag zudem in der von Fischer – wenn auch nur in einem einzigen Satz – beschriebenen Kontexteinordnung zum Kontinuitätsproblem vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg. Die Detailuntersuchung wurde so in eine größere historische Perspektive gerückt, die auf die Entstehungsbedingungen des Dritten Reiches abzielte. Diese Dimension von Fischers Arbeit löste in der Folge eine emotional geführte Debatte in der Öffentlichkeit aus, an der sich Historiker, Journalisten und Politiker beteiligten. Nach einer Phase von Rezensionen von 1961 bis 1963, in der die Autoren die Brisanz von Fischers Arbeit für die Frage nach der Kontinuität schon vielfach erkannten, folgte die Hochphase aber erst 1964. In diesem Jahr jährten sich sowohl der Ausbruch des Ersten (50 Jahre) als auch des Zweiten Weltkrieges (25 Jahre). Dies ermöglichte den Medien eine verstärkte Aufnahme der Debatte. Zudem hatte sich die politische Kultur in der Bundesrepublik seit 1959 verändert. Die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit wurde in den Massenmedien zunehmend thematisiert. Dies schuf einen positiven Rezeptionsrahmen für Fischers Thesen. Die öffentliche Auseinandersetzung wurde vor allem in den überregionalen Tageszeitungen \"Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Welt, Süddeutsche Zeitung,\" in der Wochenzeitung \"Die Zeit\" und im Nachrichtenmagazin \"Der Spiegel\" ausgetragen. Dessen Herausgeber Rudolf Augstein schaltete sich aktiv in die Diskussion ein und ließ durch einen Vorabdruck der zweiten Auflage von \"Griff nach der Weltmacht\" keinen Zweifel aufkommen, dass er auf Fischers Seite stand. Auch Politiker mischten sich in die historische Debatte ein. Sowohl Bundeskanzler Ludwig Erhard als auch Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier bezogen in Reden zu den Jahrestagen dezidiert Position gegen Fischer. Eine 1964 geplante Vortragsreise Fischers durch die USA auf Einladung des Goethe-Instituts wurde durch Streichung der anfangs bewilligten Fördergelder verhindert. In dem folgenden öffentlichen Proteststurm auch seitens US-amerikanischer Historiker stellte sich heraus, dass Gerhard Ritter die Absage mit Eingaben an den damaligen Bundesaußenminister Gerhard Schröder (CDU) erreicht hatte. Konrad Jarausch erklärte die damalige Aufregung aus der besonderen zeitgeschichtlichen Situation:", "section_level": 2}, {"title": "Folgen in der Geschichtswissenschaft.", "content": "Fischers Arbeiten regten seit etwa 1970 verstärkt Forschungen zu sozialökonomischen Kriegsursachen an, etwa die Orientierung auf eine Kriegsökonomie, die innenpolitische Reformunfähigkeit der kaiserlichen Monarchie, innenpolitische Verteilungskämpfe. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 werden auch Archive aus der früheren DDR und Sowjetunion wissenschaftlich ausgewertet. Angestoßen durch Fischers Thesen widmeten sich Forscher wie Horst Lademacher, Lilli Lewerenz, Winfried Baumgart, Peter Borowsky, Horst Günther Linke auch vermehrt der deutschen Politik in den vom Kaiserreich besetzten Staaten. Wolfgang J. Mommsen stellte konkrete Pläne zur zwangsweisen Aus- oder Umsiedlung von Polen und Juden fest. Dies gilt als Indiz für die Umsetzung expansiver, auf Annexionen und Errichtung von Satellitenstaaten gerichteter Kriegsziele. Ähnliche Ziele verfolgte für Polen und Teile Preußens auch das russische Zarenreich. Mommsen machte 1981 den Nationalismus wichtiger Interessengruppen für das Regierungshandeln verantwortlich: Die „verantwortlichen Staatsmänner“ hätten im Reichstag zu wenig Rückhalt für eine Verständigungspolitik gehabt, da ihnen die Kontrolle über das Offizierskorps, die Hofgesellschaft und die preußische Bürokratie entglitten sei. Sie hätten deshalb nicht gewagt, „der steigenden Flut nationalistischer Erwartungen wirksam entgegenzutreten.“ Daher habe die deutsche Regierung sich im Juli 1914 „eigentlich gegen die eigene Überzeugung für einen politischen Kurs“ entschieden, „der nach Bethmann-Hollwegs Eingeständnis ‚einem Sprung ins Dunkle‘ gleichkam und den Ausbruch des Ersten Weltkrieges unvermeidlich machte.“ An anderer Stelle betonte er: Wolfgang Steglich hat demgegenüber anhand von ausländischem Archivmaterial die deutschen und österreichischen Bemühungen um einen Verständigungs- oder Separatfrieden seit 1915 betont. Thomas Nipperdey widersprach sozialhistorischen Erklärungsansätzen 1991 mit seiner Ansicht, der „Krieg, die deutsche Kriegsbereitschaft und die Krisenpolitik“ seien keine Folge des deutschen Gesellschaftssystems gewesen. Er modifizierte David Lloyd Georges These vom „Hineinschlittern“ leicht und verwies dazu auf verhängnisvolle Militärpläne und Kriegsentscheidungen der Exekutive auch in parlamentarischen Staaten: Mit der Verlagerung der Forschungsschwerpunkte erlangte die Fischer-Kontroverse auch als Auseinandersetzung über die theoretischen Grundlagen der deutschen Geschichtswissenschaft Bedeutung. Während die traditionelle Politikgeschichte die Bedeutung von Handlungen und Entscheidungen „großer Männer“ betonte, hob eine neue Generation von Historikern die Relevanz von gesellschaftlichen Strukturen für die Geschichtsschreibung hervor. Dabei trat die zuvor vorherrschende apologetische Auffassung, die an den Entscheidungen einzelner Führungspersönlichkeiten orientiert war, hinter eine nüchterne Ereignisanalyse zurück. Damit wurden Fischers Fragestellungen aufgegriffen und hinsichtlich der Sozialgeschichte im Kaiserreich, den gesellschaftlichen Verwerfungen im Kriegsverlauf und der Kontinuität von Führungseliten und Kriegszielen in beiden Weltkriegen erweitert. Dies trug dazu bei, dass auch nichtdeutsche Historiker die Eigenverantwortung ihrer Staaten für den Ersten Weltkrieg differenzierter herausstellten.", "section_level": 1}, {"title": "Bilanz.", "content": "Der Zeithistoriker Klaus Große Kracht zog als Bilanz: In einem Rückblick auf große historische Debatten bezeichnete Konrad Jarausch die Kontroverse als „Stellvertreterdebatte“ für die immer mitgedachten Zusammenhänge mit dem Zweiten Weltkrieg. Es sei dabei um „die Kontinuität des historischen Selbstverständnisses und die daraus abgeleitete Legitimität nationaler Politik in Deutschland gegangen“ (S. 34). Das Verdienst dieser „Schlüsseldebatte“ für eine kritische Geschichtswissenschaft und ein kritisches Geschichtsbewusstsein in der Bundesrepublik habe „weniger in der Aufdeckung der deutschen Kriegsschuld als in der Universalisierung nationaler Selbstkritik als zentraler Aufgabe der Zeitgeschichte überhaupt“ bestanden (S. 36). Im Gefolge der Fischer-Kontroverse wurde der entscheidende Beitrag Deutschlands zum Kriegsausbruch 1914 historisch weitgehend anerkannt, jedoch differenzierter als bei Fischer erklärt. So resümierte Jürgen Kocka die Forschungsgeschichte in einem Vortrag zur Vorstellung der \"Enzyklopädie Erster Weltkrieg\" am 27. November 2003 in Stuttgart wie folgt: Heinrich August Winkler gab Fischers Hauptthese im Blick auf den heutigen Forschungsstand nochmals Recht: Jürgen Angelow fasste im Jahre 2010 aus seiner Sicht den Forschungsstand wie folgt zusammen: Der australische Historiker Christopher Clark legte den Schwerpunkt seiner erstmals 2012 erschienenen Untersuchung auf das Handeln der Entente und Serbiens. Zusammenfassend kommt er aus dieser Sicht zu folgendem Schluss: Clark stellt in seinem Buch die These von einer besonderen Kriegsschuld des Deutschen Kaiserreichs infrage und zeichnet die Mechanismen nach, die zum Beginn des Krieges führten. In seiner Interpretation spielt der Berliner Kriegsrat vom 8. Dezember 1912 keine herausgehobene Rolle. Clark knüpft auch insofern an die Positionen von Egmont Zechlin und Gerhard Ritter sowie deren Mitstreitern in den 1960er Jahren an. Gregor Schöllgen und Friedrich Kießling halten im Ergebnis fest, dass", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Fischer-Kontroverse bezeichnet man einen von 1959 bis etwa 1985 – im engeren Sinne von 1962 bis 1970/71 – anhaltenden Streit in der westdeutschen und ausländischen Geschichtswissenschaft zur politischen Strategie des Deutschen Kaiserreichs vor und im Ersten Weltkrieg, der deutschen Verantwortung für den Kriegsausbruch 1914 und dem Problem der langfristigen Kontinuität deutscher Hegemonialpolitik. Sie entstand durch Forschungen des Hamburger Historikers Fritz Fischer, vor allem durch sein 1961 erschienenes Buch Griff nach der Weltmacht. Die Kontroverse hatte eine enorme erinnerungs- und geschichtspolitische Bedeutung und wurde in ihrer Hochphase auch von der wissenschaftsexternen Publizistik intensiv begleitet. Auf der Seite der Gegner Fischers intervenierten dabei wiederholt einflussreiche Politiker, darunter Bundeskanzler Ludwig Erhard, Franz Josef Strauß und Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier. ", "tgt_summary": null, "id": 1221190} {"src_title": "Charakter (Mathematik)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Damiens wurde in La Thieuloye, einem Dorf bei Arras, geboren und meldete sich früh zur Armee. Nach seiner Entlassung wurde er Dienstbote im Jesuitenkolleg in Paris, von dieser und auch von anderen Anstellungen wegen Fehlverhaltens jedoch entlassen. Sein Verhalten trug ihm schließlich den Namen \"Robert le Diable\" ein. Während der Auseinandersetzungen zwischen Papst Clemens XI. und dem Pariser Parlament (Gerichtshof) scheint sich Damiens sehr über die kirchliche Desorganisation erregt zu haben, die der Weigerung des Klerus folgte, den Jansenisten und Konvulsionären die Sakramente zu spenden. Er war fest davon überzeugt, dass der Frieden durch den Tod des Königs wiederhergestellt würde. Damiens erklärte, dass er den König nur habe erschrecken wollen, ohne ihn ernsthaft zu verletzen.", "section_level": 1}, {"title": "Attentat und Verhaftung.", "content": "Als am 5. Januar 1757 König Ludwig XV. seinen Wagen bestieg, stürzte sich Damiens auf ihn und stach mit einem Messer auf ihn ein, wobei er ihm nur eine leichte Wunde zufügte. Der König befahl, dass man Damiens bewachen und nicht töten solle. Damiens versuchte nicht zu fliehen und wurde sofort überwältigt. Er wurde in der Conciergerie eingekerkert und nach einem missglückten Selbstmordversuch stets festgeschnallt gehalten. Um etwaige Mitwisser, Initiatoren und Komplizen in Erfahrung zu bringen, wurde er schwer gefoltert, wonach er seine Beine nicht mehr benutzen konnte. Das Gericht fand ihn der Beleidigung der göttlichen und menschlichen Majestät und des verwerflichen Königsmordes für schuldig und verurteilte ihn dazu, nach Buße, kniend vor der Kathedrale Notre Dame, durch Abschwörung des Verbrechens und Erbeten des Pardons von Gott, König und Justiz auf der Place de Grève nach Folter und Verbrennen der Tathand von Pferden in Stücke gerissen und zu Asche verbrannt zu werden – das gleiche Urteil wie für François Ravaillac, den Mörder Heinrichs IV.", "section_level": 2}, {"title": "Die Hinrichtung und ihre Folgen.", "content": "Ausführender Scharfrichter war Nicolas-Charles-Gabriel Sanson, assistiert von seinem Neffen Charles Henri Sanson, dessen erste Hinrichtung dies war. Bevor Damiens zu Tode gebracht wurde, wurde ihm gemäß Urteil die Tathand mit brennendem Schwefel verkohlt (brûlée de feu de soufre). Er wurde mit glühenden Zangen gefoltert. Man goss flüssiges Wachs, Pech, Blei, Schwefel und kochendes Öl in seine tiefen Wunden. Sechs Pferde waren nötig, ihn hinzurichten, was erst nach dem Durchtrennen der Arm- und Beinsehnen durch Sanson gelang. Damiens’ Körperteile wurden zu Asche verbrannt und in alle Winde zerstreut. Nach seinem Tod wurde gemäß der Gesetzesvorschrift für Königsattentäter sein Haus niedergerissen, der Platz eingeebnet und dort ein Bauverbot verhängt. Seinen Geschwistern Louis, Antoine-Joseph und Catherine Damien, verwitwete Cottel, und deren Anverwandten wurde bei Androhung der Todesstrafe befohlen, ihre Namen zu ändern. Seine direkten Verwandten – sein Vater Pierre-Joseph Damien, seine Frau Élisabeth Molerienne und seine Tochter Marie-Élisabeth Damien – wurden, ebenfalls durch Androhung der Todesstrafe bei Rückkehr, für immer des Königreiches verwiesen. Es war eine der grausamsten Hinrichtungen der Neuzeit und die letzte ihrer Art in Frankreich – erschwert durch den Umstand, dass es sich um keinen Mord, sondern um einen Tötungsversuch handelte. Das französische Gesetz über Königsmord (parricide, régicide) machte keinen Unterschied. In der Folge wurden verschiedene Verschwörungstheorien verbreitet, hinter Damiens’ Tat stecke in Wahrheit ein Komplott der Jesuiten. Als Begründung wurde neben seiner früheren Tätigkeit für den Orden unter anderem seine Herkunft aus Arras angegeben, dessen Bewohner als jesuitenhörig galten, oder dass der Orden bereits an Attentatsversuchen beteiligt gewesen sei, namentlich auf Heinrich IV. Diese Gerüchte trugen mit dazu bei, dass der Orden 1764 in Frankreich verboten wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Robert-François Damiens oder Damien (* 9. Januar 1715 in La Thieuloye bei Arras; † 28. März 1757 in Paris) war ein französischer Attentäter. Er verübte 1757 ein fehlgeschlagenes Attentat auf den französischen König Ludwig XV. und zählt zu den letzten Verurteilten, die mit der traditionellen grausamen Bestrafung für Königsmörder (Vierteilung) hingerichtet wurden.", "tgt_summary": null, "id": 772804} {"src_title": "Bühnenbild", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Apps Hungarian.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zusammensetzung eines Variablennamens.", "content": "Charles Simonyis \"Ungarische Notation\" beschreibt den kompletten Namen einer Variablen. So will er vor allem wenig aussagekräftige Variablennamen wie codice_1 ausschließen. Zu diesem Zweck ist klar definiert, welche \"Attribute\" ein Variablenname enthalten darf; Dabei werden Präfix und Datentyp konsequent klein geschrieben, und der erste Buchstabe des Bezeichners groß. Der Unterstrich (_) sollte grundsätzlich vermieden werden. Beispiel: In diesem Beispiel ist \"i\" das Präfix (für den Index in einem Array), \"d\" der Datentyp (für Double, s. u.) und \"First\" der Bezeichner (für das erste [englisch \"first\" = deutsch \"das erste\"] Element eines Arrays). Wichtig ist, dass die Variable codice_2 ein Integer ist, obwohl im \"Datentyp\" ja ein \"d\" für Double notiert ist. Dies liegt daran, dass es sich um eine Laufvariable zu einem Array von Double-Werten handelt. Der physische Datentyp der Variable selbst wird in dem Namen der Variablen gar nicht aufgeführt, weil er für ihre Aufgabe irrelevant ist. In den meisten Fällen reichen sogar nur ein Präfix und ein Datentyp, da alle \"Attribute\" optional sind. So kann man eine Laufvariable in einer for-Schleife auch einfach \"id\" nennen und erreicht damit eine aussagekräftigere Kennzeichnung als mit einem Variablennamen wie \"lauf\".", "section_level": 2}, {"title": "Präfixe.", "content": "Das am strengsten \"sinn-bezogene\" Attribut des \"ungarischen Variablennamens\" ist das Präfix. Es nimmt nur Bezug auf die Funktion der Variablen im Programm, in dem sie verwendet wird. Die nachstehend aufgeführten Präfixe sind die bereits vereinbarten. Man kann allerdings jederzeit neue (eigene) verwenden, um neue Aufgaben zu spezifizieren. In der Regel erweisen sich die folgenden Präfixe allerdings als absolut ausreichend.", "section_level": 3}, {"title": "Datentypen.", "content": "Um eine bessere Austauschbarkeit von Quellcode zu erreichen, hat man (bzw. Simonyi) sich auf einige Datentypen oder \"Basetypes\", geeinigt. Dabei stellt man einen leichten „C-Geschmack“ fest, was die Benennung betrifft (zum Beispiel \"l\" wie \"long\" für einen 32-Bit-Integerwert).", "section_level": 3}, {"title": "Bezeichner.", "content": "Oft reichen Präfix und Datentyp völlig aus, um eine Variable zu benennen und zu erklären. Die Variable zum Durchlaufen eines Arrays \"rgch\" ist durch ausreichend beschrieben. Jedes Beiwort erscheint überflüssig, \"\"nicht-ungarisch\"\" oder schlicht falsch. Zum Beispiel: \"ichLauf\", \"ichIndex\", \"ichArray\" etc. Trotzdem benötigt man gelegentlich einen Bezeichner, der die Variable konkret an eine Aufgabe bindet. Dazu kann man ein beliebiges (selbstverständlich sinnvolles) Wort anhängen. Man muss nur beachten, keine Unterstriche (_) zu benutzen und das Wort nach der Form „\"Xxxxx\"“ zu notieren (also nur den ersten Buchstaben groß zu schreiben). Zu diesem Zweck gibt es bereits einige vereinbarte Wörter, die man aufgrund ihrer häufigen Verwendung eingeführt hat. Davon beziehen sich die meisten auf ein Array oder eine ähnliche Struktur. Darüber hinaus lassen sich natürlich beliebig andere Bezeichner wählen. Jedoch sollte man sich bemühen, zunächst die Bezeichner der Tabelle zu verwenden. Dies gilt vor allem in Bezug auf Arrays. Zum Beispiel gibt die Funktion in Pascal die Länge des Arrays \"rgx\" zurück. So ist es verlockend, das Ergebnis in einer Variable \"culLength\" zu speichern. Falsch ist diese Lösung nicht, da die Benutzung der Bezeichner nicht streng ist. Jedoch ist es wünschenswert \"culMax\" zu verwenden, um standardkonform zu programmieren.", "section_level": 3}, {"title": "Systems Hungarian.", "content": "Diese Notation ist die Abwandlung der microsoft'schen Windowsprogrammierer und entspricht nicht mehr dem Sinn, den Simonyi bei der Entwicklung der \"ungarischen Notation\" verfolgt hat.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammensetzung des Variablennamens.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Präfix und Bezeichner.", "content": "Anders als beim \"Apps Hungarian\" wird der Bezeichner nur aus dem Präfix, welcher dem Datentyp entspricht, und dem frei gewählten Namen zusammengesetzt. Die einzelnen Präfixe lassen sich auch kombinieren. So definiert paszTabelle einen Zeiger auf ein Array null-terminierter Strings.", "section_level": 3}, {"title": "Präfixe der Sichtbarkeit.", "content": "Zusätzlich lassen sich Präfixe für Variablensichtbarkeit definieren:", "section_level": 3}, {"title": "Beispiele.", "content": "Beispiele sind oben in die Tabellenübersichten integriert.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einwände gegen die ungarische Notation.", "content": "Robert C. Martin Linus Torvalds Bjarne Stroustrup Microsoft", "section_level": 2}, {"title": "Bindung von Feldname an Felddatentyp.", "content": "Ein weiterer Nachteil der ungarischen Notation ist die erschwerte Migration von Code. Ändert sich der Datentyp eines Feldes, so muss das Feld zwangsläufig umbenannt werden, wodurch Code, der auf der API basiert, ungültig wird und großflächig (z. B. bei einer Umstellung von 32-Bit auf 64-Bit Werten) geändert werden muss. Aus Gründen der Code-Abwärtskompatibilität wird z. B. im Falle der WinAPI auf eine Änderung des Feldnamens verzichtet, wodurch die ungarische Notation auf einen obsoleten Feldtyp hinweist. Beispiel:", "section_level": 2}], "src_summary": "Bei der ungarischen Notation handelt es sich um eine von Programmierern verwendete Namenskonvention zur Wahl von Bezeichnern für Variablen und Konstanten, Funktionen und Methoden sowie anderen Objekten. ", "tgt_summary": null, "id": 957306} {"src_title": "Breitenthal (Hunsrück)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gemeindestruktur.", "content": "Die Gemeinde Burg-Reuland besteht aus 26 weit verstreuten Dörfern und Weilern. Verwaltungssitz der Gemeinde ist Thommen. Einwohnerzahlen der Dörfer, Weiler und Einzelhöfe (Stand: 31. Dezember 2016)", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde liegt in der belgischen Eifel, östlich des Plateau des Tailles, der mit 652 m höchsten Erhebung der Ardennen. Im Osten liegen die Ortsteile Auel, Steffeshausen und Weweler im Tal der Our. Der Ort Reuland mit der namengebenden Burg liegt im Tal des Our-Zuflusses Ulf, der mehr als drei Viertel der Gemeinde entwässert. Im Nordwesten des Gemeindegebietes entspringt der Our-Zufluss Braunlauf, der den Westen der Gemeinde St. Vith entwässert. Der südlichste Teil des Gemeindegebiets mit der Ortschaft Ouren bildet ein Dreiländereck mit Deutschland und Luxemburg.", "section_level": 1}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Im Westen grenzt Burg-Reuland an Gouvy und an den südlichsten Teil der Gemeinde Vielsalm. Nördlich liegt das Gebiet Sankt Viths. Im Osten liegen jenseits der deutsch-belgischen Grenze die Verbandsgemeinden Prüm sowie Arzfeld und im Süden das Großherzogtum Luxemburg mit den Gemeinden Ulflingen (Troisvierges) und Weiswampach.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gemeindegebiet wurde 1815 auf dem Wiener Kongress der preußischen Rheinprovinz zugeschlagen und kam 1919 durch den Friedensvertrag von Versailles an Belgien. Am 10. Mai, dem ersten Tag des Westfeldzugs, versuchte ein Trupp Brandenburger (eine Spezialeinheit der Wehrmacht) vergeblich, die von belgischen Verteidigern vorbereitete Sprengung der Our-Brücke im Stadtteil Maldingen zu vereiteln. Die heutige Gemeinde Burg-Reuland entstand am 1. Januar 1977 durch die Gemeindefusion aus den damaligen Gemeinden Reuland und Thommen.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Liste der Kulturdenkmale in Burg-Reuland", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "Im Kulturhaus Burg-Reulands – der ehemaligen Schule des Ortes – ist ein Heimatmuseum beheimatet, das Alltagsgegenstände ländlichen Lebens zeigt. Dazu gehören Haushaltsgeräte, Werkzeuge alter Berufe und landwirtschaftliche Gerätschaften. In diesem Gebäude ist auch das Paul-Gerardy-Museum untergebracht. Dort sind Ausstellungsstücke zum Leben und Werk des Schriftstellers zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Im Ort Reuland steht die Burg Reuland, eine der größten Burgruinen der Eifel. Im Ortsteil Bracht steht die kleine Rektoratskirche der Schmerzhaften Mutter sowie das 1782 erbaute Schloss Bracht. Das Europadenkmal in Ouren steht inmitten eines kleinen Parks und wurde im Oktober 1977 eingeweiht. In der Gemeinde Burg-Reuland gibt es insgesamt 19 Kirchen und Kapellen. Mit der Peterskirche in Ouren, der St.-Hubertus-Kapelle in Weweler, der St. Stephanus-Kirche in der Ortschaft Reuland sowie der St. Remaklus-Kirche in Thommen stehen vier von ihnen unter Denkmalschutz.", "section_level": 2}, {"title": "Natur.", "content": "Das ländliche Gemeindegebiet wird durch das Tal der Our geprägt. Es ist ein beliebtes Ziel für Wanderer sowie Mountainbiker und das wichtigste Standbein des dortigen Tourismus.", "section_level": 2}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Die Einkaufsmöglichkeiten in der Gemeinde beschränken sich auf Bäckereien und Schlachtereien. Die Gemeinde gehört zum Einzugsbereich eines Einkaufszentrums, das in Schmëtt in der Nordspitze des Großherzogtums Luxemburg errichtet wurde. Der nächste Bahnhof befindet sich ebenfalls in Luxemburg, in Ulflingen (/). Von 1889 bis 1952 führte eine Zweigstrecke der Vennbahn durch Reuland. Sie verband Aachen mit Luxemburg, war also von überregionaler Bedeutung. In Troisvierges hatte sie Anschluss an die luxemburgische Nordbahn (Bahnstrecke Luxemburg–Spa). Zwischen dem Burg-Reulander Ortsteil Lengeler und dem Ulflinger Ortsteil Wilwerdingen führte sie durch einen 700 m langen Tunnel. Bei der Ardennenoffensive in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs wurde die Strecke von der deutschen Wehrmacht durch Brückensprengungen unterbrochen. Danach wurde bis zur Stilllegung nur noch das Teilstück von Reuland nach Troisvierges befahren. Die Trasse wurde Stück für Stück als Teil des RAVeL-Netzes für Radler und Wanderer hergerichtet, welcher wiederum ein Abschnitt des Vennbahnradweges ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Burg-Reuland, benannt nach der Burg Reuland, ist die südlichste Gemeinde der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. Sie liegt im äußersten Südosten der Provinz Lüttich südlich von Sankt Vith im Tal der Our.", "tgt_summary": null, "id": 907657} {"src_title": "Tutti Frutti (Show)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckung und Benennung.", "content": "Entdeckt wurde Sedna am 14. November 2003 von Mike Brown (California Institute of Technology), Chad Trujillo (Gemini-Observatorium) und David Rabinowitz (Yale-Universität) mit dem 1,2-m-Schmidt-Teleskop am Mount-Palomar-Observatorium. Weitere Untersuchungen wurden mit dem Spitzer-Weltraumteleskop und dem Hubble-Weltraumteleskop durchgeführt. Am 15. März 2004 wurde die Entdeckung veröffentlicht. Die vorläufige Bezeichnung lautete \"2003 VB\". Das Objekt erhielt die Kleinplanetennummer \"90377\". Nach ihrer Entdeckung ließ sich Sedna auf älteren Aufnahmen bis zurück ins Jahr 1990 identifizieren, wodurch genauere Bahndaten berechnet werden konnten. Seither wurde der Planetoid durch verschiedene Teleskope wie das Hubble-, das Spitzer- und das Herschel-Weltraumteleskop sowie erdbasierte Teleskope beobachtet. Im Dezember 2017 lagen insgesamt 196 Beobachtungen über einen Zeitraum von 25 Jahren vor. Wegen seines kalten und entfernten Wesens benannten die Entdecker das Objekt nach Sedna, der Meeresgöttin der Inuit, die der Sage nach in den kalten Tiefen des Atlantischen Ozeans lebt. Am 28. September 2004 gab das Minor Planet Center den Namen bekannt. Wie alle anderen transneptunischen Objekte außer Pluto besitzt Sedna kein offizielles oder allgemein verwendetes astronomisches Symbol. Im Internet kursierende Sednasymbole (z. B. oder ) sind Entwürfe von Privatpersonen. Eine offizielle Symbolzuweisung ist nicht zu erwarten, da astronomische Symbole in der modernen Astronomie nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umlaufbahn.", "content": "Sedna umrundet die Sonne auf einer prograden, hochgradig elliptischen Umlaufbahn zwischen 76,15 Astronomischen Einheiten (AE) und etwa 900 AE Abstand zu deren Zentrum. Die Bahnexzentrizität beträgt 0,841, die Bahn ist 11,9° gegenüber der Ekliptik geneigt. Die derzeitige Entfernung zur Sonne beträgt 85,2 AE (knapp 12,75 Milliarden Kilometer). Dies entspricht in etwa der dreifachen Entfernung des Neptun (des äußersten Planeten) zur Sonne. Das Sonnenlicht benötigt für diese Strecke 11 Stunden und 49 Minuten. Sedna wird ihr Perihel im September 2076 erreichen. Im Aphel ist Sedna etwa 181⁄4-mal weiter von der Sonne entfernt als Pluto an seinem äußersten Punkt. Dies entspricht 0,0142 Lichtjahren. Damit benötigt das Sonnenlicht etwa 5 Tage und 5 Stunden, um zu Sedna zu gelangen, wenn sie im Aphel ist, während es am sonnennächsten Punkt etwa 101⁄2 Stunden sind. Man müsste Sednas Apheldistanz über 300-mal zurücklegen, um zum nächsten Sternsystem Alpha Centauri zu gelangen. Die Apheldistanz ist außergewöhnlich groß, jedoch wird Sedna in dieser Hinsicht von dem erheblich kleineren neptunbahnkreuzenden Objekt (308933) 2006 SQ übertroffen. Die Umlaufzeit von Sedna beträgt rund 10.513 Jahre. Das Objekt gehört aufgrund der extremen Bahnelemente nicht mehr zum Kuipergürtel, andererseits ist es von der Sonne nur ein Zehntel so weit entfernt wie die angenommene Oortsche Wolke. Auch wenn die genaue Einordnung noch unklar ist, gehört Sedna einer neuen Klasse von Objekten an (siehe \"unten\").", "section_level": 2}, {"title": "Größe und Rotation.", "content": "Nach gegenwärtigen Schätzungen (Stand 2012) hat Sedna einen Durchmesser von 995 km. Zuvor wurde von wesentlich größeren Durchmessern von 1400 bis zu 1700 km ausgegangen. Da Sedna jedoch offenbar ein größeres Rückstrahlvermögen hat als ursprünglich angenommen, hat sich dieser Wert stark nach unten korrigiert. Damit ist Sedna etwas größer als der größte Körper im Hauptgürtel, der Zwergplanet Ceres. Sedna rotiert in rund 10 Stunden einmal um ihre Achse.", "section_level": 2}, {"title": "Oberfläche.", "content": "Sedna hat eine stark rötliche Färbung, die jener des viel sonnennäheren Zentauren Pholus oder des Planeten Mars ähnelt. Die Ursache dieser Färbung ist bisher ungeklärt, sie weicht deutlich von der meist kohligen Farbe der bisher entdeckten Transneptune ab. Die Oberflächentemperatur dürfte aufgrund dieser großen Distanz zur Sonne bei lediglich 30 K (−243 °C) liegen. Die scheinbare Helligkeit von Sedna beträgt im Perihel 20,4.", "section_level": 2}, {"title": "Zwergplaneten-Kandidat.", "content": "In den Medien wurde Sedna vielfach als der 10. Planet unseres Sonnensystems bezeichnet – eine Aussage, die jedoch von Seite der Wissenschaft wenig Unterstützung fand. Astronomen sahen in Sedna wegen ihrer relativ geringen Größe und der hohen Bahnexzentrizität keinen „echten“ Planeten. Bevor es eine offizielle und allgemein anerkannte Planetendefinition gab, war die Frage, wann ein Objekt als Planet zu bezeichnen ist, nicht eindeutig geklärt. Ginge man nur von der Größe des Objektes aus, so hätte das am 29. Juli 2005 bekanntgegebene Objekt Eris, dessen Durchmesser auf 2326 km geschätzt wird, in jedem Fall als 10. Planet gelten müssen, vorausgesetzt, Pluto hätte seinen Status beibehalten. Wird als Maßstab eine stabile Umlaufbahn angesetzt, so unterscheiden sich Pluto und alle anderen Objekte hier erheblich von den anderen Planeten durch ihre stark exzentrische Umlaufbahn. Die offizielle Definition benutzt eine dritte Bedingung, die fordert, dass ein Objekt durch seine Anziehungskraft seine Umlaufbahn von anderen Objekten gesäubert haben muss, um als Planet zu gelten. Dies trifft auf keines der seit 1846 entdeckten Objekte zu, wodurch diesen der Planetenstatus aberkannt beziehungsweise verwehrt wurde. Stattdessen sind Objekte, die diese Bedingung nicht erfüllen, jetzt als die neue Klasse der Zwergplaneten definiert. Es war eine Grundsatzfrage, ob das Sonnensystem 8 oder 10 (und gegebenenfalls noch mehr) Planeten hat. Eine Kommission der Internationalen Astronomischen Union veröffentlichte am 16. August 2006 vorab eine Definition für einen Planeten, nach der Sedna als „Planetenkandidat“ eingestuft wurde. Die Abstimmung am 24. August ergab für Sedna jedoch höchstens eine mögliche Einstufung als Zwergplanet. Bis zu einer offiziellen Festlegung durch die IAU gilt Sedna als Zwergplanetenkandidat. Sowohl Mike Brown als auch Gonzalo Tancredi kommen zu dem Schluss, dass es sich bei Sedna \"fast sicher\" um einen Zwergplaneten handelt, da sie sich aufgrund ihrer geschätzten Größe und Masse vermutlich im hydrostatischen Gleichgewicht befindet, also nahezu sphärisch geformt sein dürfte. Gonzalo Tancredi schlägt der IAU vor, sie offiziell als solchen anzuerkennen.", "section_level": 1}, {"title": "Hypothesen und Spekulationen.", "content": "Als das entfernteste bekannte große Objekt des Sonnensystems, noch dazu auf einer unerwarteten Bahn, regt Sedna zu Spekulationen an – viel mehr als andere Kleinplaneten. Die große Entfernung zur Sonne etwa wirft Fragen nach Alternativen zu bisherigen Entstehungsmodellen auf. So liefert das derzeitige Modell zur Planetenentstehung (Zusammenballung von Planetesimalen) bereits für reguläre Objekte des Kuipergürtels aufgrund der geringen Dichte des protoplanetaren Materials eine Entstehungsdauer, die um mehr als eine Zehnerpotenz länger ist (mehrere 100 Millionen Jahre) als die Lebensdauer der protoplanetaren Scheibe (weniger als 10 Millionen Jahre). Zur Erklärung dieser und anderer bislang unverstandener Fakten gibt es verschiedene Hypothesen, die zu beurteilen es jedoch noch weiterer Forschung bedarf.", "section_level": 1}, {"title": "Diskussion zu Ursprung und Herkunft.", "content": "Die drei Entdecker äußern die Vermutung, Sedna gehöre zu einer \"„Inneren Oortschen Wolke“\". Diese könnte sich aus der ursprünglichen Oortschen Wolke durch eine Störung von außen gebildet haben. In Frage kommt dafür zum Beispiel eine frühere, enge Begegnung des Sonnensystems mit einem nahen Stern. Die ungewöhnlich exzentrische Bahn könnte aber auch von Störungen durch einen größeren Körper unseres Sonnensystems weiter außen herrühren (Planet Neun). Dann wäre Sedna ein nach außen gestreutes Objekt des Kuipergürtels.", "section_level": 2}, {"title": "Sednas hypothetischer Mond.", "content": "Zunächst wurde beobachtet, dass sich das von Sedna reflektierte Sonnenlicht periodisch alle 40 Tage ändert, woraus auf eine gleich lange Rotationsperiode geschlossen wurde. Für einen Kleinplaneten wäre dies eine außergewöhnlich langsame Rotation, was die Frage nach bremsenden Effekten erhebt. Eine Erklärungsmöglichkeit wären Gezeitenkräfte durch einen oder mehrere große Monde. Die Beispiele von Venus und Merkur zeigen zwar, dass eine langsame Rotation \"ohne\" Mond vorkommen kann. Merkur wurde allerdings durch die Gezeitenkräfte der Sonne auf eine 3:2-Resonanz mit seiner Umlaufzeit abgebremst. Am 14. April 2004 veröffentlichte die NASA neue Bilder des Hubble-Weltraumteleskops, auf denen laut Untersuchung kein Begleiter zu erkennen ist. Ein Mond in der erforderlichen Größe müsste erkannt worden sein, es sei denn, er hätte bei der Aufnahme unmittelbar vor oder hinter Sedna gestanden. Zudem konnte aus den Beobachtungen mit Hubble die Rotationsperiode Sednas nicht exakt abgeleitet werden. Von Oktober 2004 bis Januar 2005 führte eine Gruppe des Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics um Scott Gaudi eine Beobachtungskampagne durch, die die Ergebnisse von Brown et al. nicht bestätigen konnte. Diese Gruppe ermittelte Rotationsperioden von 10 beziehungsweise 18 Stunden, die zur Erklärung keinen bremsenden Effekt eines Mondes benötigen. Durch diese Messungen können Rotationsperioden von über 10 Tagen ausgeschlossen werden. Nach einer Vermutung von Gaudi könnte die ursprünglich gemessene Periode von 40 Tagen durch Hintergrundgalaxien vorgetäuscht worden sein – es werden jedoch noch weitere Beobachtungen benötigt, um die genaue Rotationsperiode exakt bestimmen zu können.", "section_level": 2}], "src_summary": "(90377) Sedna ist ein großes transneptunisches Objekt jenseits des Kuipergürtels und gehört aufgrund seiner Größe und Masse höchstwahrscheinlich zu den Zwergplaneten. Aufgrund des Perihels von 76 Astronomischen Einheiten (AE) kann es kein von Neptun gestreutes Objekt des Kuipergürtels (KBO) sein und wird von Mike Brown in die neue Klasse der „Distant detached objects“ (DDOs) zugehörig eingeordnet.", "tgt_summary": null, "id": 850405} {"src_title": "Lauterbach (Hessen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Altars.", "content": "Der Altar trägt eine Datierung von 1519. Die acht Tafelbilder wurden von dem im Bauernkrieg hingerichteten Maler Jerg Ratgeb (um 1480–1526) gefertigt. Verlorengegangen sind der geschnitzte Schrein, die Predellenvorderseite und das Gesprenge. Der eigenwillige und expressive Malstil Ratgebs wurde lange Zeit wenig geschätzt. Erst in neuerer Zeit wird er angemessen gewürdigt. In Herrenberg war der Altar nur relativ kurz zu sehen. Nachdem 1534 die Reformation in der Stadt eingeführt wurde, ließ ihn der erste lutherische Pfarrer in Herrenberg 1537 abbauen. 1548, zur Zeit des Interims, ließen spanische Truppen den Altar wieder aufbauen. Nach 1552 wurde er für einige Jahrhunderte einfach zugehängt. 1891 verkaufte der Stadtrat den Altar dann „mit Rücksicht auf die teilweise unschönen Bilder“ an die „Staatssammlung vaterländischer Altertümer“ in Stuttgart. Die erhaltenen Teile befinden sich seit 1924 in der Staatsgalerie Stuttgart. Eine Kopie ist in der Stiftskirche in Herrenberg zu besichtigen. Der Herrenberger Altar ist ein Wandelaltar, dessen Schauseite durch eine erste Öffnung der beiden Außenflügel (A) links (li) und rechts (re) sowie durch eine zweite Öffnung zweier Innenflügel (I) verändert werden kann. Die erhaltenen vier Flügel sind Tafeln gleichen Formats, beidseitig bemalt (a, b) und präsentieren so acht Tafelbilder.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Vom doppelten Wandelaltar sind vier beidseitig bemalte Tafeln, die Ecküberhöhungen und die dreiteilige Predellenrückseite erhalten. Die Rahmen sind mit Ornamenten und mit Zitaten aus dem Alten und Neuen Testament verziert. Auf den acht großflächigen Tafelbildern sind simultan 24 Szenen aus der Passionsgeschichte, aus dem Marienleben und aus der Apostelgeschichte dargestellt. Die Darstellungen im Einzelnen: Geschlossener Zustand (an normalen Sonntagen) Erste Öffnung (in der Passionszeit) bei Zweite Öffnung (zu den Hochfesten) Predella-Bilder", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Herrenberger Altar ist ein (fragmentiertes) Altarretabel, das in den Jahren 1518 bis 1521 im Auftrag der Brüder vom gemeinsamen Leben als Hochaltar für die Stiftskirche in Herrenberg entstanden ist. Er befindet sich heute im Besitz der Staatsgalerie Stuttgart.", "tgt_summary": null, "id": 2049315} {"src_title": "Stuttgarter Schuldbekenntnis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung des Films erstreckt sich über die Jahre vor, während und nach der Russischen Revolution 1917. Die Haltung des Titelhelden Doktor Schiwago gegenüber den Umwälzungen in seinem Land bleibt dabei durchgängig im Hintergrund. In einer Zeit, in der viele Leute vorgeben, mit Blick auf das Allgemeinwohl zu agieren, behält Schiwago einzelne Menschen im Auge. Im Zentrum seiner Aufmerksamkeit – und damit auch im Zentrum des Films – stehen die beiden Liebesbeziehungen des Protagonisten. Jurij Schiwago wird im Alter von circa fünf Jahren Vollwaise. Er wird von der Familie seines Onkels Alexander Gromeko aufgenommen und wächst in deren Haus in Moskau auf. Bereits während seines Medizinstudiums gibt es in einer Straßenbahn eine zufällige Begegnung mit Lara, die aber keine Folgen hat. Nach seinem Studium heiratet er jedoch Tonya, die Tochter seiner Pflegeeltern, und hat später einen Sohn mit ihr. Im Laufe des Films wird immer deutlicher, dass Jurijs Ehe nicht den emotionalen Mittelpunkt darstellt, sondern vielmehr seine außereheliche Verbindung zu Lara. Lara ihrerseits befindet sich zunächst im Einflussbereich zweier Männer – des rücksichtslosen opportunistischen Politikers Komarovsky und des idealistischen Revolutionärs Pawel („Pascha“) Antipow. Komarovsky hat sowohl auf Lara als auch auf ihre Mutter, mit denen er jeweils ein Verhältnis hat, einen sehr ungünstigen Einfluss. Laras Mutter versucht einen Suizid – offenbar aus Enttäuschung über sein Verhalten. Komarovsky braucht einen Arzt, um Laras Mutter aus der Lebensgefahr, in die sie sich gebracht hat, zu retten. Der Universitäts-Arzt, den er herbeiruft, wird von Jurij begleitet. Dieser begegnet bei dieser Gelegenheit der in einem Lehnstuhl schlafenden Lara, und er ist erkennbar von ihr angetan. Am Ende eines Rendezvous mit Lara beschimpft Komarovsky sie als Dirne, fällt über sie her und vergewaltigt sie. Später spürt sie ihn bei einer Abendgesellschaft auf, schießt auf ihn, verletzt ihn aber nur leicht. Ihr Freund Pascha holt sie danach dort ab. Auch bei diesen Vorfällen ist Jurij anwesend und behandelt Komarovsky. Jurij begegnet Lara das nächste Mal während des Ersten Weltkriegs an der ukrainischen Front. Er ist als Arzt tätig, sie als Krankenschwester. Sie hat in der Zwischenzeit den Revolutionär Pascha geheiratet. Jurij und sie arbeiten ungefähr sechs Monate zusammen. Sie verlieben sich ineinander, belassen es aus Respekt gegenüber ihrem jeweiligen Ehepartner allerdings bei einer platonischen Liebe. Als Jurij vom Fronteinsatz nach Moskau zurückkehrt, muss er sich damit arrangieren, dass die Revolution bis in die persönlichsten Verhältnisse hinein Auswirkungen hat. Das Haus seiner Familie ist von den Revolutionären beschlagnahmt worden. Seine Frau, sein Sohn und sein Schwiegervater haben für ihren Haushalt nur wenig Platz zur Verfügung. Sein Halbbruder, Jewgraf, hochrangiges Mitglied der Partei, drängt ihn dazu, mit seiner Familie Moskau zu verlassen, denn als bekannter Verfasser von Gedichten gilt er den neuen Machthabern als verdächtig. Jurij zieht mit seiner Familie in den Ural, sein Schwiegervater besitzt dort ein Anwesen. Dort wollen sie jetzt leben. Auf einer beschwerlichen mehrtägigen Zugfahrt dahin trifft er zufällig auf Pascha, der sich inzwischen Strelnikow nennt und mit einem Panzerzug der Bolschewiki die Bevölkerung terrorisiert. Nach einem kurzen Verhör wird Jurij entlassen und darf weiterreisen. Im Ural macht Jurij die Entdeckung, dass Lara dort in einer Stadt ganz in der Nähe lebt. Er besucht sie und sie verlieben sich endgültig ineinander. Als seine hochschwangere Frau Tonya kurz vor der Entbindung steht, fasst er den Entschluss, die Beziehung zu Lara zu beenden. Als er nach einem tränenreichen Abschied zum Anwesen zurück reitet, wird er auf einem Waldweg von bolschewistischen Partisanen aufgegriffen, verschleppt und zum Dienst als Arzt bei ihnen gezwungen, ohne seine Familie noch einmal sehen zu dürfen. Nach zwei Jahren an verschiedenen Fronten mit verlustreichen Kämpfen gelingt es ihm mitten im strengen Winter zu fliehen, und es zieht ihn zu dem Haus, in dem er seine Familie zurückgelassen hat. Doch seine Familie hat die Gegend verlassen. Lara jedoch ist für ihn da, und die beiden nehmen ihre Beziehung wieder auf. Durch einen an Lara gesandten Brief seiner Frau Tonya erfährt er von ihrer Flucht nach Paris und dass Tonya über seine Beziehung zu Lara Bescheid weiß. Lara wird in dieser Zeit von Jurij schwanger, ohne dies jedoch Jurij mitzuteilen. Komarovsky erscheint überraschend bei Lara und versucht sie dazu zu bringen, mit ihm zusammen zunächst in den Fernen Osten und von dort ins Ausland zu fliehen. Laras Ehemann Strelnikow ist bei der Partei in Ungnade gefallen, und damit ist auch ihre eigene gesellschaftliche Position nicht mehr sicher. Jurij und deshalb auch Lara lehnen zunächst ab, doch als Komarovsky Jurij unter vier Augen berichtet, dass Pascha vor seiner Erschießung ganz in der Nähe sich selbst erschossen hat und Lara nun nicht mehr als „Lockvogel“ benötigt werde, willigen sie schließlich ein. Jurij gibt vor, Lara auf ihrer Reise mit Komarovsky zu begleiten, folgt ihnen aber in Wirklichkeit nicht. Er kehrt allein nach Moskau zurück. Acht Jahre später glaubt er dort, in einer an der Straßenbahn vorbeigehenden Frau Lara zu erkennen. Jurij kann die überfüllte Straßenbahn nur mit großer Anstrengung verlassen und versucht verzweifelt, dieser Frau zu Fuß zu folgen. Aufgrund seiner Herzschwäche bricht er jedoch auf offener Straße zusammen und stirbt. Den ganzen Film hindurch wird die Handlung durch die Stimme eines Erzählers begleitet. Der Erzähler ist Jurijs Halbbruder Jewgraf, der in der KPdSU und im NKWD Karriere gemacht hat. In einer Rahmenhandlung des Films ist Jewgraf auf der Suche nach der lange vermissten Tochter von Jurij und Lara und glaubt, sie in einer jungen Arbeiterin gefunden zu haben. Er zeigt ihr ein Buch mit Gedichten von Jurij und beobachtet sie, ob der Anblick von Laras Foto Erinnerungen bei ihr auslöst. Sie reagiert zunächst eher unbeteiligt. Gegen Ende des Films gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass sie wahrscheinlich die Tochter von Jurij und Lara ist.", "section_level": 1}, {"title": "Drehorte.", "content": "Gedreht wurde in Spanien und Finnland. Drehorte in Spanien waren: Granada, Barajas, Canillas (beide Madrid), Sevilla u. a. Die Innendrehs wurden in den Madrider CEA Studios (Estudios CEA (Cinematografía Española Americana)) realisiert. In Finnland wurden vorwiegend die Szenen im Winter gedreht u. a. in Helsinki, Joensuu, Kolu, Punkaharju. Als einer der weiteren Drehorte und als Hintergrund für den Film soll auch der Bahnhof Canfranc – ein Grenzbahnhof auf spanischem Gebiet, aber mit französischem Hoheitsrecht in den Pyrenäen bei Jaca – gedient haben. Dies ist jedoch nicht gesichert, Beweise für den Bahnhof Canfranc als Drehort des Films gibt es nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Angaben zur deutschen Synchronfassung entstammen der Deutschen Synchronkartei. Die Synchronfassung entstand 1966 bei MGM Synchronisations-Atelier Berlin. Die Dialogregie führte Michael Günther.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken und erreichte bei Rotten Tomatoes eine Bewertung von 85 %, basierend auf 33 Kritiken, und formuliert als Synopse:", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Doktor Schiwago erhielt 1966 fünf Oscars: Der Film wurde darüber hinaus in weiteren Kategorien nominiert: Der Film gewann bei den Golden Globe Awards 1966 in den Kategorien Bester Film – Drama, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller – Drama (Omar Sharif), Bestes Drehbuch und Beste Filmmusik. Außerdem wurde Geraldine Chaplin in der Kategorie Beste Nachwuchsdarstellerin nominiert. David Lean, Julie Christie und Ralph Richardson wurden für den British Film Academy Award nominiert. Das British Film Institute wählte \"Doktor Schiwago\" im Jahre 1999 auf Platz 27 der besten britischen Filme aller Zeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "\"Lara’s Theme\" wurde als Einzelstück bekannt, in einer gesungenen Version, unter anderem von Karel Gott. (Weißt du, wohin) Eine Instrumentalversion von James Last, bei der eine Trompete das Thema intoniert, wurde zum Evergreen. Diese Version taucht auch in \"Ocean’s 13\" auf. Die Melodie klingt auch wiederholt leitmotivisch in der Filmkomödie \"Frau mit Hund sucht... Mann mit Herz\" auf. Bekannt und zu einer Art Kultnummer wurde ein Sketch mit Dieter Hallervorden, bei der „der Mittelteil“ des Themas auf einer unfallverstopften Kreuzung gesucht wird \"(„Schnief da di schneuf)“\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Doktor Schiwago ist ein episches Filmdrama unter Regie von David Lean aus dem Jahr 1965. Das Drehbuch wurde von Robert Bolt nach dem gleichnamigen Roman von Boris Leonidowitsch Pasternak geschrieben. Erzählt wird die Geschichte eines Arztes im zaristischen Russland, der sich zwischen zwei Frauen hin- und hergerissen fühlt. Den zeitgeschichtlichen Hintergrund bilden der Erste Weltkrieg, die Oktoberrevolution 1917 und der anschließende Bürgerkrieg. Während bei Pasternak das persönliche Erleben der gesellschaftlichen Umwälzungen im Vordergrund steht, rückt im Film die Liebeshandlung in den Vordergrund. Das sehr umfangreiche Personal des Romans wird auf wenige Figuren reduziert und viele Situationen des Romans erscheinen im Film in ganz anderen Zusammenhängen. Die Hauptrollen spielen Omar Sharif, Julie Christie, Geraldine Chaplin, Rod Steiger und Sir Alec Guinness. Der mit hohem Budget realisierte Film war an den Kinokassen weltweit sehr erfolgreich und erhielt fünf Oscars.", "tgt_summary": null, "id": 2456390} {"src_title": "Bundesstraße 71", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Ein reicher Mann mit allerlei Besitztümern in Stadt und Land würde gerne eine der beiden bezaubernden Töchter einer Nachbarin aus gutem Stande zur Frau nehmen. Er überlässt es der Frau und deren Töchtern, welche ihn ehelichen soll, doch keine der beiden möchte ihn heiraten, da sie seinen blauen Bart so hässlich finden. Außerdem ist es ihnen unheimlich, dass niemand weiß, was mit seinen vorherigen Ehefrauen geschehen ist. Nachdem er die Mutter, deren Töchter und Freunde jedoch aufs Land zu rauschenden Festen und allerlei Unterhaltung eingeladen hat, entschließt sich die jüngere Tochter, Blaubart zu heiraten, da sein Bart doch im Grunde nicht ganz so blau und er ein sehr anständiger Mann sei. Bald nach der Hochzeit teilt Blaubart seiner jungen Frau mit, dass er für sechs Wochen in wichtigen Angelegenheiten aufs Land fahren müsse. Er überreicht ihr einen Schlüsselbund und sagt ihr, sie könne sich im Haus frei bewegen und solle sich während seiner Abwesenheit ruhig amüsieren. Auf gar keinen Fall dürfe sie jedoch einen bestimmten kleinen Schlüssel verwenden und damit die zugehörige Kammer im Erdgeschoss aufschließen, sofern sie sich nicht seinem allerschrecklichsten Zorn aussetzen wolle. Kaum ist Blaubart abgereist, eilen die Freunde der Ehefrau zu Blaubarts Haus, bestaunen die diversen Kostbarkeiten in den verschiedenen Räumen und beneiden die junge Frau. Diese ist jedoch zu unruhig, um sich über die Komplimente zu freuen, und hastet heimlich und von Neugier getrieben so schnell die Treppe zu der kleinen Kammer hinab, dass sie sich fast den Hals bricht. Sie zögert zwar noch kurz, ob sie das Verbot nicht lieber achten und Blaubarts Zorn nicht provozieren soll, schließt dann aber zitternd die Tür auf. In der Kammer findet sie Blaubarts frühere Frauen ermordet vor. Entsetzt lässt sie den Schlüssel in eine Blutlache fallen, hebt ihn auf und verschließt die Kammer wieder. Ihre Versuche, den Schlüssel von den Blutflecken zu reinigen, scheitern, weil es ein verzauberter Schlüssel ist. Blaubart kehrt unerwartet schnell zurück, da man ihm in einem Brief mitgeteilt habe, dass die Reise nicht mehr nötig sei, und bemerkt aufgrund der Blutspuren am Schlüssel sofort die Missachtung seines Verbots. Er wird sehr zornig und verurteilt seine Frau zum sofortigen Tod, auf dass sie den Leichen in der Kammer Gesellschaft leisten könne. Es gelingt der Frau, Zeit zu gewinnen und ihre Schwester Anne auf den Turm zu schicken, damit sie dort ihren beiden Brüdern Zeichen gebe sich zu beeilen, sobald sie zu ihrem angekündigten Besuch angeritten kämen. Im allerletzten Moment, bevor Blaubart seine Frau mit einem Messer köpfen kann, erscheinen die bewaffneten Brüder und töten Blaubart. Die junge Witwe erbt alle Reichtümer Blaubarts, verschafft ihren Brüdern damit Offizierspatente, verhilft ihrer Schwester zur Ehe mit einem lange geliebten Mann und heiratet selbst glücklich einen ehrenwerten Mann, so dass sie Blaubart bald vergessen hat. Perrault beendet sein Märchen mit zwei Moral-Versen und brandmarkt darin die Neugier der Frauen sowie die Schwäche männlicher Pantoffelhelden zu seiner Zeit:", "section_level": 1}, {"title": "Andere Versionen.", "content": "Die Geschichte gelangte in einer von Perrault abweichenden Version auch in die 1. Auflage von Grimms \"Kinder- und Hausmärchen\" (\"Blaubart\", 1812). In den späteren Auflagen ist sie nicht mehr enthalten. Vergleichbare Märchen aus Grimms Sammlung sind vor allem \"Fitchers Vogel\" und \"Das Mordschloß\", ferner auch \"Der Räuberbräutigam\". Das Motiv der verbotenen Tür gibt es auch in \"Marienkind\". Daneben existieren viele weitere Versionen. Die verschiedenen Fassungen des Märchens variieren den Stand des Mannes (reicher Bürger, Ritter, Sultan, König), die Zahl der früheren Frauen (sechs, sieben, großer Harem) und die Art der Strafe (Blaubart hat alle Frauen getötet oder hält sie nur gefangen). Während Blaubart meist getötet wird, kommt er in Peter Rühmkorfs \"Blaubarts letzte Reise\" (1983) mit einem grauen Bart davon.", "section_level": 1}, {"title": "Bechsteins \"Märchen vom Ritter Blaubart\".", "content": "Ludwig Bechsteins Fassung vereinfacht und verkürzt Perraults Schilderungen. Statt auf eins seiner Landhäuser lädt Blaubart eben auf sein Schloss, ihre Schwester selbst besucht die Frau und drängt sie zum Öffnen der Kammer. Bechstein verspürte möglicherweise wenig Enthusiasmus bei der eher einfallslosen Übernahme des französischen Märchens: „Vom Tod geschüttelt, wichen jetzt die Frauen und ihre Schwester (gemeint: die Frau und ihre Schwester) zurück.“ Er urteilte, es sei verbreitet, doch wohl nur aus Büchern. Laut Hans-Jörg Uther war seine Quelle Perraults \"Blaubart\" in Friedrich Justin Bertuchs \"Die blaue Bibliothek aller Nationen\" I, 1790. Zum selben Märchentyp gehört bei Bechstein \"Die schöne junge Braut\", vgl. auch \"Die drei Bräute\" und \"Das goldene Ei\". Ernst Heinrich Meier nahm eine Variante in die Sammlung \"Deutsche Volksmärchen aus Schwaben\" auf (1852). Vgl. in Giambattista Basiles Pentameron II,8 \"Die kleine Sklavin\", IV,6 \"Die drei Kronen\". In Janoschs Parodie wird Blaubart von allen Frauen nur ausgelacht, bis sein Bart weiß geworden ist, da nimmt ihn eine Bettlerin und erbt sein Land. Auch in Kaori Yukis Manga \"Ludwig Revolution\" ist er ein armer Kerl. Judith Kuckart überträgt die Handlung in die Gegenwart, mit Cabrio und einsamer Villensiedlung. Margaret Mahys Jugendbuch \"Die andere Seite des Schweigens\" benutzt das Motiv der verbotenen Tür unter Bezugnahme auf \"Blaubart\". Eine Abhandlung von George Steiner über Schattenseiten alten europäischen Lebensgefühls trägt den Titel \"In Blaubarts Burg\".", "section_level": 1}, {"title": "Lesarten und Deutungsansätze.", "content": "Das Märchen ist eine jüngere Fassung von Drachen-Mythen: Der Drache fordert eine Jungfrau und tötet sie, wenn er nicht von einem Ritter getötet wird (s. Drachentöter). Als historisches Vorbild für Blaubart gilt Gilles de Rais, Marschall von Frankreich und Mitkämpfer der Jeanne d’Arc. Er war ein berüchtigter Sadist und Knabenmörder des 15. Jahrhunderts. Der blaue Bart deutet an, dass der Protagonist kein gewöhnlicher Mann ist. Dies kann als Hinweis auf eine sexuelle Problematik gedeutet werden, da der Bart ein spezifisch männliches Attribut ist. Laut Bruno Bettelheim beruht die Faszination \"Blaubarts\" für ein Kind auf der Bestätigung seiner Ahnung, dass die Erwachsenen schreckliche sexuelle Geheimnisse haben. Das unabwaschbare Blut am Schlüssel bedeute, dass die Frau untreu war, und ein Eifersüchtiger kann meinen, das verdiene den Tod. Bettelheim vergleicht das Märchen mit \"Mr. Fox\".", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen und Zitate.", "content": "Literatur Oper Musik Film und Fernsehen Theater Tanztheater", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Primärliteratur: Weiterführende Literatur:", "section_level": 1}], "src_summary": "Blaubart, auch Der Blaubart (französisches Original: \"La barbe bleue\"), ist ein Märchen (ATU 312). Es steht in Charles Perraults \"\" (dt.: ‚Geschichten oder Märchen aus vergangener Zeit einschließlich Moral: Märchen meiner Mutter Gans‘) ab 1697. Durch mündliche Weitergabe über Familie Hassenpflug kam es als \"Blaubart\" in die \"Kinder- und Hausmärchen\" der Brüder Grimm, allerdings nur in die 1. Auflage von 1812, an Stelle 62 (KHM 62a). Ludwig Bechstein übernahm es als \"Das Märchen vom Ritter Blaubart\" in sein \"Deutsches Märchenbuch\" (Nr. 70, 1845 Nr. 79), Ernst Heinrich Meier als \"König Blaubart\" in \"Deutsche Volksmärchen aus Schwaben\" (Nr. 38). Der Stoff um den frauenmordenden Blaubart wurde auch für andere Erzählungen, Dramen, Filme, Opern und Illustrationen adaptiert und weiterverarbeitet. Perrault selbst griff in seiner Geschichte wiederum diverse Motive aus volkstümlichen Erzählungen, Legenden und Balladen auf.", "tgt_summary": null, "id": 1214291} {"src_title": "Blockpartei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vor dem 4. Jahrhundert v. Chr..", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Avesta.", "content": "Der älteste Beleg des Wortes stammt aus dem Avesta, konkret aus den Gathas Zarathustras, und liegt in der avestischen Sprache vor. Als Nominativ kommt das Wort jedoch nur ein einziges Mal vor, und auch nur in einer Verbindung, \"moghu.tbisch\", was „feindselig gegenüber den \"Moghu\"“ bedeutet. Aus dem Kontext ist nicht mehr zu erraten, aber den 700–1800 Jahre später geschriebenen zoroastrischen Kommentaren ist zu entnehmen, dass die Theologen den Begriff als „feindselig gegenüber der zoroastrischen Gemeinschaft“ verstanden. In adjektivierter Form ist dem Begriff \"maghavan\" das Suffix \"-van\" mit der Bedeutung „innehabend“ zu entnehmen. Mary Boyce übersetzt ‚maghavan‘ entsprechend als „von der Lehre Zarathustras erfüllt“.", "section_level": 2}, {"title": "In der Behistun-Inschrift.", "content": "In der trilingualen Behistun-Inschrift des persischen Großkönigs Dareios I. (549–486 v. Chr.) tragen bestimmte Aufständische die Bezeichnung „Mager“, hierbei in der altpersischen Fassung als \"Magusch\". Was der Begriff in diesem Kontext bedeutet, ist ebenfalls nicht ganz geklärt. Es ist wahrscheinlich nicht die Bezeichnung eines Meders, denn die Behistun-Inschrift sollte als Warnung an potenzielle Aufständische dienen, und der Großkönig hätte nicht darauf verzichtet, seine nächsten Nachbarn zu erwähnen.", "section_level": 2}, {"title": "In den griechischen Quellen.", "content": "Einen geringfügig späteren Beleg als die Behistun-Inschrift liefert Heraklit (520–460 v. Chr.), der die Mager (, Plural ) und andere wegen ihrer „pietätlosen“ Riten beschimpft. Hier sind die Mager schon mit religiösen Aktivitäten assoziiert. In den Historien des Herodot (Mitte 5. Jh. v. Chr.) hat das griechische \"magoi\" zwei Bedeutungen. Einmal erscheint es als Name eines der sechs medischen Volksstämme. Ein anderes Mal verwendet Herodot das Wort als allgemeine Bezeichnung für iranische Priester, deren Volksstamm er jedoch nicht erwähnt. Ob Herodots medischer Volksstamm gleichzeitig eine Priesterkaste war, bleibt somit unklar. Die Namen der medischen Stämme werden durch keinen anderen Zeitzeugen bestätigt. Herodots Aufzeichnungen beziehen sich außerdem nur auf die iranischen Handelsfamilien, die in Kleinasien lebten. Herodot selbst hat iranischen Boden nie betreten. Weitere griechische Autoren folgten, u. a. Xenophon, der die Mager des achämenidischen Hofes als Experten in allen religiösen Angelegenheiten beschreibt. In \"Kyropaedia\", seiner Pseudobiographie des Kyros II., gibt Xenophon außerdem an, dass die Mager für die Ausbildung des späteren Königs verantwortlich seien.", "section_level": 2}, {"title": "Seit dem 4. Jahrhundert v. Chr..", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "In griechischen und römischen Quellen.", "content": "Spätestens in den griechischen und römischen Texten des 4. Jahrhunderts v. Chr. dienen \"mágos\" und \"magus\" unmissverständlich als Bezeichnung eines zoroastrischen Priesters. In diesen Texten, die bis in unsere Zeit hineinreichen, wird Zarathustra selbst als Mager genannt, und dem Amt werden verschiedenste Aufgaben zugeschrieben, von der Wahrsagung bis hin zur Totenbeschwörung. Der Begriff hat in dieser Zeit nicht selten auch eine negative Konnotation; Plinius und Plutarch waren besonders kritisch gegenüber den Magern. Die astrologischen Deutungen der „Weisen aus dem Morgenland“, bei Matthäus \"magoi\" genannt, zuweilen auch als „Heilige Drei Könige“ bezeichnet, die der biblischen Überlieferung nach einem Stern nach Bethlehem folgten, sind möglicherweise das bekannteste Beispiel der Auffassung, die Mager seien Experten der Astrologie gewesen. Im Deutschen ist die Verbindung mit den (ursprünglich religiösen) Zauberkünsten in den Worten ‚Magie‘ und ‚Magier‘ erhalten. Ähnliches gilt für die meisten modernen germanischen und romanischen Sprachen.", "section_level": 2}, {"title": "In Iran.", "content": "Im Persischen Reich selbst erscheint das Wort erst wieder in den Inschriften des Kartir in frühsassanidischer Zeit. Diesen ist zu entnehmen, dass sich der Begriff \"magu\" auch unter Zoroastriern bereits zu einem Synonym für ‚Priester‘ entwickelt hatte. Das neupersische Wort \"mobed\", das heute einen zoroastrischen Theologen bezeichnet, ist eine sprachliche Weiterentwicklung vom mittelpersischen \"magu-pat\", „Hauptpriester“ bzw. wörtl. „Meister/Herr der Magier“.", "section_level": 2}, {"title": "In der arabischen Welt.", "content": "In der arabischen Welt des 6. Jh., ist \"madschūsi\" ebenfalls ein fester Begriff für einen Zoroastrier (und nicht ausschließlich für einen zoroastrischen Priester). Während des ersten Golfkriegs (1980–1988) zwischen Iran und Irak war das Wort ein Propagandabegriff der Iraker und sollte andeuten, dass die Iraner keine echten Muslime seien.", "section_level": 2}], "src_summary": "Magier ( bzw. \"moġ\"), auch Mager, ist ein Wanderwort altiranischer Herkunft, das spätestens seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. eine allgemeine Bezeichnung für einen zoroastrischen Priester darstellt. Linguistisch liegt ihm die indogermanische Wurzel \"*magh-\" mit der Bedeutung „können, vermögen, helfen“ zugrunde, zu deren Wortfamilie auch „(ver)mögen“, „Macht“ und „Maschine“ gehören. Die Bedeutung des Wortes vor dem 4. Jh. v. Chr. ist nicht ganz geklärt.", "tgt_summary": null, "id": 2314180} {"src_title": "Adolf Urban", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "618–1279.", "content": "Auf den Paracels wurden einige archäologische Fundstücke aus der Tang- und Song-Dynastie ausgegraben und einige Hinweise auf eine zumindest zeitweise chinesische Besiedlung der Inseln in dieser Zeit. Nach dem \"Wujing Zongyao\", einem Buch, das während der Nördlichen Song-Dynastie im Jahre 1044 veröffentlicht wurde, gehörten die Inseln zum Patrouillengebiet der kaiserlichen Marine der Song-Dynastie.", "section_level": 2}, {"title": "1279–1368.", "content": "Im Jahre 1279 schickte Kublai Khan, Kaiser der Yuan-Dynastie, nach seinem Sieg über die Song den berühmten Astronomen Guo Shoujing in das Südchinesische Meer, um die Inseln und das sie umgebende Seegebiet zu erkunden und zu vermessen. Guos Stützpunkt für die Erkundungsfahrten lag auf den Paracel-Inseln. Seine Aktivitäten sind in der \"Yuan Shi\" genauestens beschrieben. Nach der \"Yuan Shi\" lagen die Inseln des Südchinesischen Meeres innerhalb der Grenzen der Yuan-Dynastie. Karten, die während der Yuan-Zeit publiziert wurden, verzeichnen \"Changsha\" (die Paracel-Inseln) und \"Shitang\" (die Nansha-Inseln) als Teil des Yuan-Reiches.", "section_level": 2}, {"title": "1368–1912.", "content": "Lokalchroniken und andere historische Quellen der Ming- (1368–1644) und der Qing-Dynastie (1644–1912) erwähnen die Inseln im Südchinesischen Meer immer wieder als Territorium Chinas. Die damalige Präfektur Qiongzhou (höchste Verwaltungsbehörde des damaligen Hainan) übte in der Ming- und Qing-Zeit die Regierungsgewalt über die Paracel- und die Spratly-Inseln aus. In jener Zeit waren die Inseln nie dauerhaft besiedelt und dienten hauptsächlich als Vorposten für Fischer. Die ersten Europäer vor den Paracels waren französische Seefahrer (ca. 1568). Im Jahre 1816 erklärte der vietnamesische Kaiser Gia Long die Inseln zu vietnamesischem Territorium. Im Jahre 1883 protestierte die Qing-Regierung massiv gegen Deutschland, als deutsche Schiffe Erkundungsfahrten in die Paracel- und die Spratly-Region unternahmen. In den Jahren 1895 und 1896 sanken das deutsche Schiff Bellona und das japanische Schiff Himeji Maru vor den Inseln. Die Wracks wurden von chinesischen Fischern geborgen und nach Hainan weiterverkauft. Proteste gegen das Verhalten der Fischer wurden von chinesischer Seite mit der Begründung zurückgewiesen, dass die Inseln zu keinem Land gehörten. Im Chinesisch-Französischen Vertrag von 1887 (Frankreich hatte inzwischen Indochina besetzt) wurde ausdrücklich eine Linie der Seegrenzen festgelegt, bekannt als \"Sino-Tonkin Delimitation Line\", nach der alle Inseln östlich der Linie zu China gehören sollten. Die Paracel- und die Spratly-Inseln liegen östlich der Linie. Im Jahre 1910 lud die Qing-Regierung Chinas Kaufleute ein, die Inseln im Südchinesischen Meer zu pachten, zu verwalten und zu entwickeln. Dafür sollte die Regierung die Inseln schützen und die chinesische Souveränität aufrechterhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 1912.", "content": "Nach dem Untergang der Qing-Dynastie stellte die neue Regierung der Provinz Guangdong die Paracel-Inseln unter die Verwaltung des Kreises Ya (heute: Stadt Sanya) der damaligen Präfektur Hainan. Während der Republik-Zeit übte China weiterhin seine Hoheitsrechte über die Inseln im Südchinesischen Meer aus, indem es Lizenzen für die Erschließung und Ausbeutung von Rohstoffen, vor allem Guano, an private chinesische Geschäftsleute vergab und indem es gegen ausländische Ansprüche und Besetzungen einiger Inseln protestierte. Der Generalgouverneur von Indochina erklärte im März 1925 die Paracel-Inseln zu französischem Gebiet. Am 27. Juli 1932 legte der chinesische Gesandte in Frankreich im Auftrag des chinesischen Außenministeriums einen diplomatischen Protest gegen die französischen Ansprüche auf die Paracel-Inseln beim französischen Außenministerium ein. Am 30. November 1932 schrieb Zhu Zhaoshen, ein hoher Beamter des chinesischen Außenministeriums, an den französischen Konsul in Guangzhou und wiederholte, dass es „absolut jenseits jeden Zweifels ist, dass die Xisha-Inseln innerhalb der Grenzen Chinas liegen“. 1937 erkundete eine französische Mission die Möglichkeiten, auf den Inseln Infrastruktur für den See- und Luftverkehr zu errichten. Ungeachtet der wiederholten chinesischen Proteste besetzten französische Truppen am 3. Juli 1938 die Paracel-Inseln. Diese Aktion fand kurz nach dem Ausbruch des Japanisch-Chinesischen Krieges statt, als China hauptsächlich mit dem Widerstand gegen Japan beschäftigt war. Drei Tage später, am 6. Juli, protestierte das japanische Außenministerium: „Die Erklärungen, die Großbritannien und Frankreich jeweils in den Jahren 1900 und 1921 abgegeben haben, stellten bereits fest, dass die Xisha-Inseln Teil der Präfektur Hainan sind. Daher sind die aktuellen Ansprüche, die von Annam oder Frankreich auf die Xisha-Inseln erhoben werden, völlig ungerechtfertigt.“ Während des Zweiten Weltkriegs vertrieb Japan die französischen Truppen und besetzte die Inseln. Nach dem Ende des Krieges übernahm die Republik China auf Taiwan im Oktober und November 1946 die Paracel-, die Spratly- und andere Inseln im Südchinesischen Meer. Japan verzichtete offiziell 1952 auf die Inseln. Die Franzosen unterhielten nun eine Garnison auf Shanhu Dao (Pattle Island), die 1956 von südvietnamesischen Truppen übernommen wurde. Im gleichen Jahr besetzen Truppen der Volksrepublik China den östlichen Teil der Inselgruppe. Am 15. Januar 1974 landeten chinesische Truppen auf den westlichen Inseln und besiegten die vietnamesischen Kräfte. Seitdem hält die Volksrepublik China die Paracel-Inseln, ungeachtet der Ansprüche der anderen Anrainerstaaten, besetzt. 2014 gab der staatliche chinesische Ölkonzern CNPC bekannt, dass seine Bohrplattform bei den Xisha-Inseln Öl- und Gasvorkommen gefunden habe. Ende Januar 2016 durchquerte der US-amerikanische Zerstörer \"USS Curtis Wilbur\" weniger als 12 Seemeilen von \"Triton Island\" entfernt die Gewässer der Paracel-Inseln. Die Volksrepublik China protestierte daraufhin, da chinesische Hoheitsgewässer verletzt worden seien. Sprecher des Pentagon erwiderten, dass die Vereinigten Staaten bei den territorialen Konflikten im Südchinesischen Meer keine Parteinahme ergreifen, aber deutlich machen wollten, dass die USA „exzessive Seegebietsansprüche“ der Konfliktparteien, die die „Schifffahrtsrechte und Freiheiten“ einschränkten, nicht anerkennen würden. Am 17. Februar 2016 erklärte die Regierung der Republik China auf Taiwan, dass am 14. Februar 2016 aufgenommene Satellitenbilder zeigten, dass die Volksrepublik China auf Yongxing Dao (Woody Island), einer der Paracel-Inseln, Luftabwehrraketen-Einrichtungen installiert hätte. Der Oberkommandierende des United States Pacific Command Harry B. Harris bestätigte die Meldung und sprach von einer „Militarisierung des Südchinesischen Meers“, die Präsident Xi Jinping eigentlich versprochen habe, zu unterlassen. Auch Japan äußerte sich besorgt. Am 18. Mai 2018 berichtete die Asia Maritime Transparency Initiative, dass – vermutlich erstmals – chinesische Kampfjets und Bomber, darunter der atomwaffentragfähige Typ Xian H-6, auf den Paracel-Inseln gelandet seien. Einige Wochen zuvor hatte der US-Fernsehsender CNBC berichtet, dass China ein Raketenabwehrsystem auf den ebenfalls umstrittenen Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer installiert habe.", "section_level": 2}, {"title": "Administrative Gliederung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aus vietnamesischer Sicht.", "content": "Die Paracel-Inseln sind als Bezirk \"Hoàng Sa\" Teil der Stadt Đà Nẵng. Die Fläche der Inseln (inklusive Hoheitsgewässer) beträgt 305 km2, sie machen damit 24,29 % der Gesamtfläche der Stadt aus.", "section_level": 2}, {"title": "Aus chinesischer Sicht.", "content": "Als Teil der Stadt Sansha untergliedern die Inseln sich in zwei Einwohnergemeinschaften und fünf Dörfer. Außer Yonglequndao und Jinqing, die dem „Arbeits- und Verwaltungskomitee Yongle Qundao“ (永乐群岛工委、管委会) unterstehen, sind alle Verwaltungseinheiten der Stadtregierung von Sansha direkt unterstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Trotz häufiger Wirbelstürme und tropischen Klimas zeigen Vietnam und beide chinesische Staaten großes Interesse an den Inseln, weil man in ihrem Bereich Öl- und Gasvorkommen vermutet. China baute auf den Inseln Hafenanlagen, einen Flughafen und errichtete ein Mobilfunknetz. Daneben finden sich auch zahlreiche Schiffswracks mit wertvoller historischer Ladung, hauptsächlich chinesische Exportprodukte der Song-, Yuan- und Ming-Zeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Paracel-Inseln (auch als Hoàng-Sa-Inseln bzw. Xisha-Inseln bekannt) (,, Chữ nôm: ) sind eine Gruppe von Korallenatollen im Südchinesischen Meer. Sie liegen rund 330 km südöstlich der chinesischen Insel Hainan und 400 km östlich von Vietnam. ", "tgt_summary": null, "id": 877524} {"src_title": "Frank Schätzing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tauchergrundausrüstung.", "content": "Eine Tauchergrundausrüstung (auch ABC-Ausrüstung) für Sporttaucher und Rettungsschwimmer an Freigewässern besteht aus einer Tauchmaske mit Sichtscheibe, einem Schnorchel und den Tauchflossen. Die Tauchmaske (auch \"Druckausgleichsmaske\" oder inkorrekt \"Taucherbrille\") bedeckt im Gegensatz zu einer Schwimmbrille auch die Nase, damit ein Ausgleich des Innendrucks der Maske ausgeführt werden kann. Der Nasenerker ist flexibel, um das Zusammendrücken der Nase für das Valsalva-Manöver zu ermöglichen. Diese beiden Methoden des Druckausgleichs sind notwendig, um der Gefahr eines Barotraumas vorzubeugen. Die ABC-Ausrüstung allein ist nur zum Schnorcheln und zum Apnoetauchen ausreichend; zum Gerätetauchen wird zusätzlich ein Drucklufttauchgerät (\"Scuba\") benötigt.", "section_level": 1}, {"title": "Gerätetauchausrüstung.", "content": "Üblicherweise wird beim Sport- und Gerätetauchen und in vielen Fällen beim Berufstauchen ein Drucklufttauchgerät (engl. \"SCUBA\" für \"self contained underwater breathing apparatus\", deutsch ‚autonomes Unterwasser-Druckluft-Atemgerät‘ – mit offenem Kreislauf) verwendet. Das Gerät besteht aus: An die erste Stufe des Atemreglers sind in der Regel ein Inflator zum Aufblasen und Ablassen der Tarierweste und ein Finimeter zum Ablesen des verbleibenden Flaschendrucks angebracht. Die Flasche wird an die Backplate der Tarierweste befestigt. Zusätzlich ist inzwischen ein Reserveatemregler, der sogenannte Oktopus, Standard. Beim Tauchen im kalten Wasser (unter 10 °C) ist außerdem die Verwendung von zwei separaten ersten Stufen zu empfehlen. Ebenfalls zur Ausrüstung gehören ein Tauchanzug zum Kälteschutz und Bleigewichte, um den Auftrieb des Tauchers und der Tauchausrüstung zu kompensieren. Die Gewichte werden in der Regel an einem Gurt mit verstellbarer Schnalle getragen und/oder in speziell dafür vorgesehenen Taschen in der Tarierweste verteilt. Beim Tauchanzug wird zwischen Nass- (engl. \"wet suit\") oder Halbtrockenanzug (engl. \"semi-dry suit\") aus Neopren und Trockenanzug (engl. \"dry suit\") aus Neopren, gummi- oder polyurethanbeschichtetem Textilgewebe unterschieden. Vor allem in kaltem Wasser sind außerdem Taucherhandschuhe und Füßlinge aus Neopren üblich. Da die meiste Körperwärme über den Kopf verloren geht, ist auch eine Kopfhaube sinnvoll, die separat oder im Tauchanzug integriert sein kann. Schließlich gehört zum Gerätetauchen noch ein Tiefenmesser, um die aktuelle Tauchtiefe anzuzeigen. Moderne Tiefenmesser sind meist in einen Tauchcomputer integriert, der neben der verbleibenden Nullzeit weitere Informationen wie die maximale Tiefe des aktuellen Tauchgangs und die aktuelle Tauchzeit anzeigen kann. Alternativ dazu gibt es spezielle Taucheruhren. Ohne Tauchcomputer muss mit einer Dekompressionstabelle (auch \"Tauchtabelle\") gearbeitet werden, um eine Dekompressionskrankheit aufgrund zu hoher Stickstoffsättigung im Gewebe des Tauchers zu vermeiden.", "section_level": 1}, {"title": "Hersteller.", "content": "Weltweit bekannte Hersteller von Tauchausrüstung sind (Auswahl):", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem Begriff der Tauchausrüstung werden die technischen Komponenten zusammengefasst, die es dem Menschen ermöglichen, sich beim Tauchen an die besonderen Gegebenheiten unter Wasser anzupassen. Zur Tauchausrüstung zählen insbesondere Hilfsmittel zum Sehen unter Wasser, zur Versorgung mit Atemluft, zum Schutz vor Kälte, zur Tarierung, zur Orientierung und zum Schutz vor Verletzungen durch spitze oder scharfkantige Gegenstände, Steine sowie aquatische Lebensformen wie Korallen, Seeanemonen, Quallen etc. Art und Umfang der verwendeten Geräte variieren dabei mit den Umweltbedingungen und dem beim Tauchen verfolgten Zweck.", "tgt_summary": null, "id": 2433333} {"src_title": "Aegidius (Feldherr)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Charaktere als Gruppenhomomorphismen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abstrakte und topologische Gruppen.", "content": "Es sei formula_1 eine Gruppe oder eine topologische Gruppe. Ein Charakter von formula_1 ist ein Gruppenhomomorphismus in die multiplikative Gruppe der komplexen Zahlen; bei topologischen Gruppen wird noch Stetigkeit des Charakters gefordert. Ein unitärer Charakter ist ein Charakter, dessen Bilder auf dem Einheitskreis formula_4 in der komplexen Zahlenebene liegen, d. h., der ein Homomorphismus in die Kreisgruppe ist (diese Zahlen entsprechen gerade den unitären Abbildungen der komplexen Zahlen in sich selbst). Ein unitärer Charakter, dessen Bilder sogar reell sind, also in formula_5 liegen, wird als quadratischer Charakter bezeichnet. Charaktere, die konstant sind, deren Bilder also immer 1 sind, heißen trivial, alle anderen nichttrivial. Die nichttrivialen quadratischen Charaktere der multiplikativen Gruppe eines Schiefkörpers spielen in der synthetischen Geometrie eine Schlüsselrolle bei der Einführung einer schwachen Anordnung auf der affinen Ebene über diesem Schiefkörper. Hinweis: Häufig werden allgemeine Charaktere als \"Quasi-Charaktere\" und unitäre Charaktere als Charaktere (ohne Zusatz) bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel S.", "content": "Auf der symmetrischen Gruppe S dritten Grades gibt es genau zwei Gruppenhomomorphismen mit Werten in formula_21, nämlich den trivialen Gruppenhomomorphismus und die Signumfunktion. Dieses Beispiel zeigt, dass für nichtabelsche Gruppen die hier definierten Charaktere nicht ausreichen, die Gruppe zu rekonstruieren, das heißt, es besteht keine Pontrjagin-Dualität. Zur Untersuchung nichtabelscher Gruppen verwendet man den unten vorgestellten, allgemeineren Begriff des Charakters einer Darstellung.", "section_level": 2}, {"title": "Dirichlet-Charaktere.", "content": "In der Zahlentheorie versteht man unter einem \"Dirichlet-Charakter\" einen Charakter formula_16 auf der Gruppe Für einen solchen Charakter definiert man eine ebenfalls als Dirichlet-Charakter bezeichnete Funktion Dirichlet-Charaktere spielen eine wichtige Rolle beim Beweis des Dirichletschen Satzes über die Existenz unendlich vieler Primzahlen in arithmetischen Progressionen. Dabei betrachtet man sogenannte \"L-Reihen,\" das sind Dirichletreihen mit einem Dirichlet-Charakter als Koeffizienten. Da für endliche abelsche Gruppen die Charaktergruppe isomorph zur Ausgangsgruppe ist, gibt es formula_26 verschiedene Charaktere auf der Gruppe formula_27, dabei ist formula_26 die Eulersche Phi-Funktion. Für formula_29 ist beispielsweise formula_30, d. h., es gibt neben dem Haupt- oder trivialen Charakter formula_31 noch drei weitere Charaktere: Für einen Dirichlet-Charakter formula_16 gilt: Für ein festes formula_34 gilt wobei die Summe über alle Charaktere formula_36 genommen wird. Ein Dirichlet-Charakter ist eine vollständig multiplikative zahlentheoretische Funktion.", "section_level": 2}, {"title": "Algebraische Gruppen.", "content": "Ist formula_1 eine algebraische Gruppe, so ist ein Charakter von formula_1 ein Homomorphismus formula_39; dabei ist formula_40 die multiplikative Gruppe. Die Charaktere von formula_1 bilden eine (abstrakte) abelsche Gruppe, die mit formula_42 oder formula_43 bezeichnet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Charaktere von Darstellungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Der folgende Begriff eines Charakters stammt aus der Darstellungstheorie von Gruppen und ist eine Erweiterung des oben definierten Charakterbegriffes. Ist formula_1 eine Gruppe, formula_45 ein Körper und formula_46 eine endlichdimensionale formula_45-lineare Darstellung von formula_1, so heißt die Abbildung die einem Gruppenelement formula_50 die Spur des entsprechenden formula_45-linearen Automorphismus formula_52 zuordnet, der Charakter von formula_46. Im eindimensionalen Fall sind Darstellung und Charakter praktisch identisch und es handelt sich um einen Charakter von formula_1 im oben definierten Sinne. Im mehrdimensionalen Fall ist formula_16 jedoch in der Regel nicht multiplikativ. Ist formula_1 endlich und formula_45 algebraisch abgeschlossen von Charakteristik 0, so lässt sich die Theorie genau dann vollständig auf den eindimensionalen Fall reduzieren, wenn formula_1 abelsch ist.", "section_level": 2}, {"title": "Irreduzible Charaktere.", "content": "Die Charaktere von irreduziblen Darstellungen nennt man ebenfalls \"irreduzibel.\" Die eindimensionalen Darstellungen sind genau die oben betrachteten Gruppenhomomorphismen, die wegen der Eindimensionalität mit ihren Charakteren übereinstimmen. Für Darstellungen endlicher Gruppen und wenn die Charakteristik des Körpers kein Teiler der Gruppenordnung ist, was insbesondere bei Charakteristik 0, also bei Körpern wie formula_59 oder formula_60, stets erfüllt ist, sind alle Darstellungen nach dem Satz von Maschke Summen irreduzibler Darstellungen. Weil die Spur bzgl. der Bildung der direkten Summe additiv ist, sind alle Charaktere dann Summen irreduzibler Charaktere. Siehe Darstellungstheorie endlicher Gruppen.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "Der Charakter einer formula_110-dimensionalen Darstellung formula_46 ist formula_112 Für die Permutationsdarstellung formula_113 von formula_1 assoziiert zur Linksoperation von formula_1 auf einer endlichen Menge formula_116 ist formula_117 Neben den bereits oben genannten zwei Gruppenhomomorphismen gibt es einen weiteren irreduziblen Charakter der Gruppe S. Dieser kommt von der zweidimensionalen irreduziblen Darstellung dieser Gruppe her. Er bildet das neutrale Element auf 2 ab, die Dimension des Darstellungsraums, die drei Elemente der Ordnung 2 werden auf 0 abgebildet und die beiden nichttrivialen Drehungen auf formula_118. Ein weiteres Beispiel ist der Charakter formula_119 der regulären Darstellung formula_120Er ist gegeben durch Hier ist es sinnvoll nur von der regulären Darstellung zu sprechen und links- und rechtsregulär nicht zu unterscheiden, da sie isomorph zueinander sind, und somit den gleichen Charakter besitzen. Als letztes Beispiel betrachten wir formula_122 Sei formula_123 definiert durch: Dann ist der Charakter formula_125 gegeben durch formula_126 Wie man an diesem Beispiel sieht, ist der Charakter im Allgemeinen kein Gruppenhomomorphismus.", "section_level": 2}, {"title": "Skalarprodukt und Charaktere.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Klassenfunktionen.", "content": "Um einige interessante Resultate über Charaktere zu beweisen, lohnt es sich, eine etwas allgemeinere Menge an Funktionen auf einer Gruppe zu betrachten: Die Klassenfunktionen: Eine Funktion auf formula_127 die formula_128 erfüllt, heißt Klassenfunktion. Die Menge aller Klassenfunktionen formula_129 ist eine formula_130-Algebra, deren Dimension der Anzahl an Konjugationsklassen von formula_1 entspricht. Satz Seien formula_132 die verschiedenen irreduziblen Charaktere von formula_79 Eine Klassenfunktion auf formula_1 ist genau dann ein Charakter von formula_127 wenn sie als Linearkombination der formula_136 mit nicht negativen Koeffizienten dargestellt werden kann. Beweis Sei formula_137 so dass formula_138 mit formula_139 für alle formula_140 Dann ist formula_141 der Charakter zu der direkten Summe formula_142 der Darstellungen formula_143, die zu den formula_136 gehören. Umgekehrt lässt sich ein Charakter stets als Summe irreduzibler Charaktere schreiben.formula_145", "section_level": 3}, {"title": "Skalarprodukt.", "content": "Beweise für die folgenden Resultate aus diesem Abschnitt finden sich in Wir benötigen dazu allerdings zu erst noch einige Definitionen: Auf der Menge aller komplexwertigen Funktionen formula_146 auf einer endlichen Gruppe formula_1 kann man ein Skalarprodukt definieren: Außerdem kann man auf formula_146 eine symmetrische Bilinearform definieren: Auf den Charakteren stimmen beide Formen überein. Der Index formula_1 bei beiden Formen formula_152 und formula_153 kann weggelassen werden, falls bezüglich der zugrunde liegenden Gruppe keine Verwechslungsgefahr besteht. Für zwei formula_154-Moduln formula_155 definieren wir formula_156 wobei formula_157 der Vektorraum aller formula_1-linearen Abbildungen ist. Diese Form ist bilinear bezüglich der direkten Summe.", "section_level": 3}, {"title": "Zerlegung und Irreduzibilität von Charakteren.", "content": "Diese Bilinearformen ermöglichen es uns im Folgenden, einige wichtige Resultate in Bezug auf die Zerlegung und Irreduzibilität von Darstellungen zu erhalten. Satz Sind formula_159 die Charaktere zweier nicht isomorpher irreduzibler Darstellungen formula_160 einer endlichen Gruppe formula_1, so gilt Korollar Seien formula_82 die Charaktere von formula_155 dann gilt: formula_168 Dieses Korollar ist eine direkte Folgerung aus obigem Satz, dem Lemma von Schur und der vollständigen Reduzibilität der Darstellungen endlicher Gruppen. Satz Sei formula_113 eine lineare Darstellung von formula_1 mit Charakter formula_171 Es gelte formula_172 wobei die formula_173 irreduzibel sind. Sei nun formula_174 eine irreduzible Darstellung von formula_1 mit Charakter formula_176 Dann gilt: Die Anzahl an Teildarstellungen formula_177 die zu formula_178 äquivalent sind, hängt nicht von der gegebenen Zerlegung ab und entspricht dem Skalarprodukt formula_179 D. h., der formula_180-Isotyp formula_181 von formula_113 ist unabhängig von der Wahl der Zerlegung und es gilt und damit Korollar Zwei Darstellungen mit dem gleichen Charakter sind isomorph. D. h., jede Darstellung einer endlichen Gruppe ist durch ihren Charakter festgelegt. Nun erhalten wir ein sehr praktisches Resultat für die Untersuchung von Darstellungen: Sei formula_16 der Charakter einer Darstellung formula_186 dann ist formula_187 und es gilt formula_188 genau dann, wenn formula_113 irreduzibel ist. Zusammen mit dem ersten Satz bilden also die Charaktere irreduzibler Darstellungen von formula_1 bezüglich dieses Skalarproduktes ein Orthonormalsystem auf formula_191 Korollar Sei formula_113 ein Vektorraum mit formula_193 Jede irreduzible Darstellung formula_113 von formula_1 ist formula_75-mal in der regulären Darstellung enthalten. D. h., für die reguläre Darstellung formula_197 von formula_1 gilt: formula_199 wobei formula_200 die Menge aller irreduziblen Darstellungen von formula_1 beschreibt, die paarweise nicht isomorph zueinander sind. In Worten der Gruppenalgebra erhalten wir formula_202 als Algebren. Als numerisches Resultat erhalten wir: wobei formula_197 die reguläre Darstellung bezeichnet und formula_205 bzw. formula_206 die zu formula_207 bzw. formula_208 zugehörigen Charaktere sind. Ergänzend sei erwähnt, dass formula_209 das neutrale Element der Gruppe bezeichnet. Diese Formel ist eine notwendige und hinreichende Bedingung für alle irreduziblen Darstellungen einer Gruppe bis auf Isomorphie und liefert eine Möglichkeit zu überprüfen, ob man bis auf Isomorphie alle irreduziblen Darstellungen einer Gruppe gefunden hat. Ebenso erhalten wir, wieder über den Charakter der regulären Darstellung, aber diesmal für formula_210 die Gleichheit: Über die Beschreibung der Darstellungen mit der Faltungsalgebra erhalten wir äquivalente Formulierungen dieser beiden letzten Gleichungen: Die Fourier Inversionsformel: Außerdem kann man die Plancherel-Formel zeigen: In beiden Formeln ist formula_214 eine lineare Darstellung der Gruppe formula_127 formula_72 und formula_217 Das obige Korollar hat noch eine weitere Konsequenz: Lemma Sei formula_1 eine Gruppe. Dann sind äquivalent: Zum Schluss erinnern wir noch einmal an die Definition der Klassenfunktionen, um zu erkennen, was für eine besondere Position die Charaktere unter ihnen einnehmen: Orthonormaleigenschaft Sei formula_1 eine endliche Gruppe. Die paarweise nicht isomorphen irreduziblen Charaktere von formula_1 bilden eine Orthonormalbasis von formula_225 bezüglich des am Anfang des Abschnitts definierten Skalarprodukts. D. h., für irreduzible Charaktere formula_16 und formula_227 gilt: Der Beweis beruht auf dem Nachweis, dass es außer der formula_229 keine Klassenfunktion gibt, die auf den irreduziblen Charakteren orthogonal ist. Äquivalent zur Orthonormaleigenschaft gilt: Die Anzahl aller irreduziblen Darstellungen einer endlichen Gruppe formula_1 bis auf Isomorphie entspricht genau der Anzahl aller Konjugationsklassen von formula_79 In Worten der Gruppenalgebra bedeutet das, es gibt genauso viele einfache formula_154-Moduln (bis auf Isomorphie) wie Konjugationsklassen von formula_79", "section_level": 3}, {"title": "Literatur.", "content": "Charakter einer endlichen Gruppe Dirichletcharakter Weitere Literatur", "section_level": 2}], "src_summary": "Im mathematischen Teilgebiet der Darstellungstheorie von Gruppen sind Charaktere gewisse Abbildungen von der Gruppe in einen Körper, in der Regel in den Körper der komplexen Zahlen.", "tgt_summary": null, "id": 96772} {"src_title": "Fast überall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Neurologische Grundlagen.", "content": "In Gehirn und Rückenmark der Wirbeltiere liegen Zellen, die mit ihrem langen Ausläufer (dem Axon) zum Muskel ziehen, um ihn zu innervieren (stimulieren). Diese efferenten (ausführenden) Nervenbahnen werden als Motoneuronen bezeichnet, wobei zwischen dem ersten bzw. oberen Motoneuron und zweiten bzw. unteren Motoneuron unterschieden wird. Ersteres (dessen Zellkörper, die Pyramidenzellen, im Gehirn liegen) vermittelt die Steuersignale für willkürliche Bewegungen über seine Axone (die die Pyramidenbahn bilden) an das untere Motoneuron, das als eigentlicher Impulsgeber für die Muskeln fungiert. (Ausführlich wird die Entstehung einer Bewegung im Artikel Motorcortex erklärt.) Motoneurone des Rückenmarkes erhalten auch Informationen über extrapyramidale Bahnen, mit überwiegend hemmender Wirkung. Damit soll eine übermäßige Muskelreaktion verhindert werden. Über diese Bahnen werden auch die unwillkürlichen Reflexe gesteuert. In den muskelansteuernden Motoneuronen des Rückenmarkes laufen diverse Informationen aus dem Gehirn zusammen, deren Summe darüber entscheidet, in welchem Maße sich ein Muskel zusammenzieht. Das Ausmaß der Kontraktion erfährt dabei ständig eine feine Abstimmung, im Fall der Skelettmuskulatur zwischen Agonisten und Antagonisten einer Bewegung. Auch die als Muskeltonus bezeichnete Grundspannung eines nicht willkürlich innervierten Muskels wird über die absteigenden extrapyramidal-motorischen Bahnen gesteuert. Bei der neurologischen Untersuchung zeigt sich eine spastisch erhöhte Muskelspannung als „geschwindigkeitsabhängiger Dehnungswiderstand des nicht willkürlich vorinnervierten Skelettmuskels“, das heißt, dass sich der spastische Hypertonus umso ausgeprägter erweist, je schneller ein Muskel passiv gedehnt wird (im Gegensatz zum geschwindigkeitsunabhängigen Rigor).", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen.", "content": "Ursächlich für \"spastische Lähmungen\" ist eine Schädigung der für Bewegung zuständigen Bereiche im zentralen Nervensystem (ZNS), also Gehirn und Rückenmark, insbesondere der Pyramidenbahn des ersten Motoneurons. Beteiligt ist immer auch eine Läsion des extrapyramidalmotorischen Systems, denn dieser unbewusste Teil des Nervensystems schickt beständig beruhigende Impulse an den Muskel, um Tonus und Eigenreflexe zu regulieren. Fehlen diese, kommt es zur Verkrampfung. (Liegt hingegen eine isolierte Schädigung des zweiten Motoneurons vor – also ohne Läsion des extrapyramidalen Systems –, hat dies eine schlaffe Lähmung zur Folge.) Die weit häufigste Ursache der Spastik ist eine durch einen Hirninfarkt verursachte hypoxische Schädigung motorischer Hirnregionen. Auch Unfälle mit Schädel-Hirn-Trauma oder Rückenmarksverletzungen können zur Schädigung der extrapyramidalen Bahnen führen. Andere Auslöser für Spasmen sind Erkrankungen wie Spastische Spinalparalyse, Multiple Sklerose oder Amyotrophe Lateralsklerose (bei ca. 20 % der Betroffenen). Eine frühkindliche Hirnschädigung kann ebenfalls spastische Lähmungen auslösen. Hierfür gibt es unterschiedliche Ursachen, wobei in den meisten Fällen ein Sauerstoffmangel unter der Geburt ursächlich ist. Dieser kann entstehen, wenn die Sauerstoffversorgung über die Nabelschnur unterbrochen ist, aber die eigenständige Atmung noch nicht einsetzen kann (d. h. der Kopf sich noch im Geburtskanal befindet) oder es zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommt. Seltenere Ursachen sind eine Hirnblutung zu diesem Zeitpunkt (besonders für Frühgeborene ist dieses Risiko deutlich erhöht) sowie vorgeburtliche Komplikationen, die zu einer Läsion motorischer Bahnen führen können: hier kommen virale Infektionskrankheiten der Mutter, Vergiftungen unterschiedlicher Art oder Unterversorgung des Fötus in Frage. Liegt eine dieser Ursachen vor, spricht man von einer Infantilen Zerebralparese (ICP). Darüber hinaus kann auch zu einem späteren Zeitpunkt Sauerstoffmangel die betreffenden Hirnareale schädigen. Dies kann zum Beispiel bei nach Ertrinken wiederbelebten Kindern vorkommen. Spastiken können ebenfalls als Folge von Entzündungen im Bereich des Zentralnervensystems, wie Meningitis, Myelitis oder Enzephalitis, auftreten. Entscheidend ist eine Schädigung auf dem Weg von der ersten Entstehung eines Bewegungsimpulses zu der letzten Nervenzelle, die „ihre“ Muskelfaser versorgt (motorische Einheit). Der betreffende Muskel wird durch den spinalen Schock zunächst schlaff und kraftlos, außerdem fehlen die Muskeleigenreflexe (Areflexie). Im Verlauf von Wochen bis Monaten entwickelt sich dann die überhöhte Spannung. Kennzeichnend für den Betroffenen ist nun nicht mehr die Kraftlosigkeit (schlaffe Lähmung), sondern die mangelnde Kontrolle und Koordination, denn die übergeordnete Feinsteuerung durch das pyramidale System und die Beruhigung durch das extrapyramidale System fehlen. Die pathogenetischen Faktoren, die auf neuronaler Ebene die Spastik auslösen, sind z. T. noch hypothetisch. Diskutiert wird in diesem Zusammenhang die Reorganisation durch Neubildung von synaptischen Kontakten (das so genannte \"collateral sprouting\") und durch Umwandlung von inhibitorischen in exzitatorische Synapsen sowie eine sich ausbildende Rezeptor-Hypersensibilität. Diese neurophysiologischen Prozesse werden unter dem Begriff \"Plastizität des ZNS\" zusammengefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Eine Spastik ist keine Krankheit, sondern immer ein Symptom einer Schädigung oder Erkrankung des ZNS. Spastische Lähmungen zeigen sich in sehr unterschiedlichen Variationen und Intensitäten, die von minimalen, kaum beeinträchtigenden Bewegungseinschränkungen bis hin zu schwersten körperlichen Behinderungen reichen. Dabei hat jeder Patient sein eigenes spastisches Muster. Ein solches stellt beispielsweise die Wernicke-Mann-Haltung dar. Je nach Lokalisation der Lähmung unterscheidet man: Da die Sprech- und Schluckmuskulatur ebenfalls betroffen sein kann, sind auch in diesem Bereich Beeinträchtigungen möglich. Dazu zählen Sprachstörungen, wie langsame und/oder undeutliche Artikulation (Dysarthrie), oder erschwertes Schlucken (Dysphagie). Umfasst die Lähmung auch die Augenmuskulatur, werden die Bewegungen beider Augen nicht korrekt koordiniert, so dass es zu Doppelbildern („Schielen“) kommt. Neben erhöhtem Muskeltonus und Dehnungswiderstand treten in den meisten Fällen auch „andere Symptome wie Muskelparesen und Verlangsamung des Bewegungsablaufs, gesteigerte Muskeleigenreflexe und pathologische Fremdreflexe“ auf. Dies bedeutet, dass die Beweglichkeit erheblich eingeschränkt ist und aktive Bewegungen nur mühsam und wenig differenziert ausgeführt werden können. Die Bewegungskoordination erfolgt unter Umständen nicht fehlerlos, so beispielsweise die Koordination zwischen Augen und Hand (gezieltes Greifen) oder symmetrische Bewegungsabläufe. Seltener treten athetotische, das sind langsame geschraubte Bewegungen, oder choreatische, das sind regellos plötzlich einschießende unwillkürliche Bewegungen, auf. Beim Vorliegen einer angeborenen spastischen Behinderung bleiben frühkindliche Reflexe erhalten, die bei Gesunden innerhalb des ersten Lebensjahres unterdrückt werden. Ein solches Beispiel ist der Palmarreflex (ein Greifreflex), bei dem ein Berühren der Handinnenfläche ein sofortiges Schließen der Hand auslöst. Ein weiterer pathologischer Reflex, der kennzeichnend für eine Schädigung der Pyramidenbahn ist (Pyramidenbahnzeichen), ist der Babinski-Reflex. Kommt es erst zu einem späteren Zeitpunkt zur Beeinträchtigung kortikospinaler motorischer Systeme, werden diese frühkindlichen Reflexe durch den Ausfall übergeordneter Strukturen reaktiviert. Eine Spastik geht hingegen nicht zwangsläufig mit geistigen Behinderungen einher. Manchmal wirken Betroffene in ihrer Lern- und Kognitionsfähigkeit eingeschränkt, was jedoch nicht auf einem Intelligenzdefizit beruht, sondern an der motorisch bedingt verlangsamten Reaktion liegt (zum Beispiel Antwort auf Frage). Allerdings gibt es auch Fälle mit gleichzeitiger leichter Intelligenzminderung bis hin zu schwerer geistiger Behinderung; hier wurden durch den Sauerstoffmangel bzw. die Infektion auch in anderen Bereichen Hirnschäden verursacht. Die Verkrampfung der Muskulatur ist tageszeitlichen Schwankungen unterlegen. Zusätzlich kann sie durch verschiedenste Reize der inneren und äußeren Umgebung spontan verstärkt werden. Hierzu gehören die Dehnung der Muskeln selbst, Signale aus den Eingeweiden, zum Beispiel Blasenfüllung, Umgebungsbedingungen wie Wärme, Feuchtigkeit, Berührungen oder psychische Einflüsse, zum Beispiel große Freude, Angst, Ärger oder Depression. Es können Schmerzen hinzutreten, die vor allem im akuten Spasmus sowie bei passiver Dehnung der spastischen Muskeln sehr stark sein können.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "In einem Skelettmuskel mit intakter Nervenversorgung bleibt bei willentlicher Entspannung eine leichte Restspannung (der physiologische Muskeltonus) bestehen. Diese kann der Untersucher spüren, wenn er Gelenke im Körper eines zu Untersuchenden durchbewegt, ohne dass der Untersuchte dabei aktiv mitarbeitet – der Untersucher beugt und streckt zum Beispiel einen Arm oder ein Bein. Stellt er fest, dass er dafür mehr Kraft als gewohnt benötigt und die Steifigkeit, gegen die er anarbeitet, zum Ende einer jeweiligen Bewegungsrichtung und je schneller er versucht, die Bewegung durchzuführen, noch größer wird, bezeichnet man dies als Spastizität. Bei diesem Beugeversuch kann man oft das so genannte Taschenmesserphänomen beobachten: Der als Ausdruck der spastischen Tonusvermehrung erhöhte Widerstand lässt plötzlich nach und der betroffene Muskel kann nun weiter gedehnt werden. Im Zusammenhang mit spastischen Tonuserhöhungen treten häufig auch pathologische Reflexe sowie Pyramidenbahnzeichen auf.", "section_level": 1}, {"title": "Folgeschäden.", "content": "Eine langfristige Folge der Bewegungsstörung sind Muskelverkürzungen, die ihrerseits die Beweglichkeit weiter einschränken, sowie Fehlhaltungen und -stellungen in Gelenken verursachen (Kontrakturen). Gelenkdeformitäten treten besonders häufig am Fußgelenk und an der Hüfte (Hüftluxation) auf. Dadurch können entzündlich-degenerative Gelenkschäden wie Arthritis und Arthrose begünstigt werden. Eine Skoliose (seitliche Krümmung der Wirbelsäule) tritt vor allem dann auf, wenn eine Körperhälfte stärker von der Schädigung betroffen ist als die andere. Bei sehr stark ausgeprägter Skoliose sind Funktionsstörungen der Lunge möglich. Besonders bei wenig mobilen Patienten drohen Durchblutungsstörungen und Druckgeschwüre (Dekubitus). Darüber hinaus ist das Risiko einer Osteoporose erhöht. Sollte eine fehlerhafte Augenkoordination nicht ausreichend behandelt werden (können), verliert das beim Schielen „unbenutzte“ (ausgeblendete) Auge an Sehschärfe und kann aufgrund der Degeneration des Sehnervs erblinden. Psychische Folgen können mangelndes Selbstvertrauen, Depressionen und Wesensveränderungen sein – oft als Folge von Ausgrenzung und sozialer Isolation.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Da eine spastische Lähmung nicht heilbar ist, besteht das Ziel der verschiedenen Therapiemöglichkeiten in der Minderung der vorhandenen Beschwerden, der verbesserten Beweglichkeit sowie dem Entgegenwirken von Folgeschäden, wie Gelenkentzündungen und -deformationen. Grundsätzlich gilt, dass die Therapie multidisziplinär sein sollte. Wegen der hohen Variationsbreite des Krankheitsbildes muss für jeden Patienten ein individueller Therapieplan zusammengestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bewegungstherapie.", "content": "Von übergeordneter Wichtigkeit ist die Physiotherapie (Krankengymnastik). Der Therapeut versucht, Spasmen zu minimieren, Gelenke passiv zu bewegen, um deren Beweglichkeit zu erhalten, aber auch gesunde Muskelpartien zu stärken und durch gezielte Übungen physiologische Bewegungsmuster auszulösen. Die Physiotherapie kann außerdem durch das Training an einem Bewegungstrainer bzw. Bewegungstherapiegerät bei der Minimierung von Spasmen unterstützt werden. Auch Hydrotherapie und Schwimmen können hilfreich sein. Falls Sprech- und Schluckstörungen vorliegen, sollte auch ein Logopäde zur Behandlung hinzugezogen werden. Ziel der Ergotherapie ist es, dem Betroffenen Hilfestellung zur Bewältigung der alltäglichen Verrichtungen zu geben. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit stellt das Therapeutische Reiten dar. Unbedingt erforderlich ist hierfür ein geeignetes Pferd mit ausgeglichenem Temperament, das nicht zu groß sein sollte (neben dem Pferd gehende Helfer müssen den Patienten halten können), keinen zu breiten Rücken haben sollte (wegen des bei spastisch Gelähmten häufig eingeschränkten Spreizungsvermögens der Beine) und über taktreine Gangarten verfügen sollte, besonders im Schritt (kein 'Passgänger'!), da die Therapie überwiegend in dieser Gangart durchgeführt wird. Die Wirkung der Hippotherapie beruht auf der Wärme des Pferderückens (es wird ohne Sattel, dafür mit einem Gurt mit Griffen und evtl. einer Decke geritten), die entspannend auf die übermäßig gespannte Muskulatur wirkt, sowie auf dem gleichmäßigen Rhythmus der Pferdebewegungen. Die sich auf den Patienten übertragende Schrittbewegung des Pferdes entspricht nahezu dem Bewegungsablauf beim Gehen und hilft, ein physiologisches Bewegungsmuster zu bahnen. Hinzu kommen vorsichtige Dehnungsübungen und Training des Gleichgewichtssinns. Voraussetzung für das Therapeutische Reiten ist, dass der Patient keine Angst vor dem Pferd hat, da dies zu einer zusätzlichen Verkrampfung führen würde. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten der Reittherapie in der Regel nicht, weil ein medizinischer Nutzen nicht (ausreichend) belegt ist. Betroffene berichten jedoch häufig von (subjektiver) Linderung der Beschwerden.", "section_level": 2}, {"title": "Medikamentöse Therapie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Orale Medikation.", "content": "Die medikamentöse Therapie besteht in erster Linie in der oralen Gabe von Medikamenten, die antispastisch wirken. Dies geschieht entweder durch Herabsetzung des Muskeltonus oder durch Blockierung der neuromuskulären Reizübertragung an der motorischen Endplatte. Hierdurch werden die betroffenen Muskeln, jedoch auch alle übrigen Muskeln des Körpers, entspannt und schmerzhafte Spasmen reduziert. Bei einer zu hohen Dosis kann es dabei wegen der atemdepressiven Nebenwirkung zu einem Atemstillstand kommen. Auch ist die sedierende Wirkung der Präparate nicht immer erwünscht. Je nach Ursache der Spastik und ihrer Ausprägung ist die Gabe von antispastischen Medikamenten nicht immer sinnvoll, da unerwünschte Wirkungen größer als der Nutzen (= Funktionsverbesserung der betroffenen Muskulatur) sein können.", "section_level": 3}, {"title": "Botulinumtoxintherapie.", "content": "Neben der oralen medikamentösen Behandlung ist eine ergänzende Therapie durch intramuskuläre Injektionen von Botulinumtoxinen möglich, wenn die Spastik bestimmter Muskeln im Vordergrund steht. Diese Substanz wird in den betroffenen Muskel gespritzt und wirkt auf die dortigen Synapsen, indem sie die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin verhindert. Die Folge ist eine – reversible – schlaffe Lähmung des Skelettmuskels.", "section_level": 3}, {"title": "Intrathekale Baclofengabe.", "content": "Bei einigen schweren Formen von Spastizität kann die konservative Behandlung mit Physiotherapie und oraler Medikamentengabe u. U. nicht ausreichend und aufgrund der Vielzahl betroffener Muskeln eine Botulinumtoxingabe nicht sinnvoll sein. In solchen Fällen besteht die Möglichkeit der so genannten intrathekalen Baclofen-Therapie, bei der ein Medikament mit spasmolytischer Wirkung über eine implantierte Pumpe kontinuierlich in den Wirbelkanal abgegeben wird. Dieses Verfahren ist sehr aufwändig, kostenintensiv und mit möglichen Komplikationen (z. B. Operationsrisiko) verbunden.", "section_level": 3}, {"title": "Operative Therapien.", "content": "Neben diesen konventionellen Therapien gibt es verschiedene operative Techniken, die Deformationen vorbeugen oder korrigieren sollen, sowie solche, deren Ziel die „größtmögliche Herstellung des Muskelgleichgewichts“ ist, um spastische Bewegungsmuster zu reduzieren. Einige Beispiele sind Sehnenverlängerungen, Muskelversetzungen und Knochenumstellungen. Meist werden diese Maßnahmen bei Kindern im Vorschulalter angewandt; bei Erwachsenen sind orthopädisch-chirurgische Korrekturen seltener und erzielen häufig keine großen Erfolge. Bei schwersten spastischen Lähmungen in Verbindung mit starken Schmerzen und Bewegungsunfähigkeit – besonders der unteren Extremität – besteht die Möglichkeit, die den betroffenen Muskel versorgenden Nerven zu durchtrennen. Bei dieser Methode wird die spastische Lähmung zur schlaffen Plegie. Sensibilitätsstörungen der betreffenden Extremität sind häufige Nebenwirkungen eines solchen Eingriffs, der im Übrigen die Spastik oft nur vorübergehend bessert und daher heutzutage kaum noch durchgeführt wird, zumal jetzt effektivere medikamentöse Therapien verfügbar sind.", "section_level": 2}, {"title": "Hilfsmittel.", "content": "Je nach Schweregrad der Behinderung ist der Hilfsmittelbedarf sehr variabel. Häufig werden benötigt: Gehhilfen, Orthesen, orthopädische Schuhe, Korsetts oder auch Rollstühle mit leicht zu bedienender Steuerung oder individuell angepasster Sitzschale.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Die Auswirkungen einer Spastik variieren signifikant je nach ihrer Ausprägung, das heißt davon, welche Körperteile wie stark betroffen sind. Darüber hinaus beeinflussen die Ursache – und damit eventuelle weitere Symptome der Erkrankung – sowie das Lebensalter beim Auftreten der Schädigung den Grad der Beeinträchtigung.", "section_level": 1}, {"title": "Familie, Wohnen.", "content": "Die Betreuung eines schwerbehinderten Kindes erfordert von der Familie viel psychische und körperliche Kraft und bringt manche Einschränkung mit sich. Neben der medizinischen Behandlung leisten Beratung und Unterstützung zum Beispiel durch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Behindertenverbände, Rehazentren und andere Hilfseinrichtungen einen wichtigen Beitrag dazu, dass das Kind sowohl größtmöglich gefördert wird, als auch geborgen aufwachsen kann. Selbstverständlich stellt auch das Auftreten einer Spastik im höheren Lebensalter den Betroffenen und seine Familienangehörigen vor zahlreiche Herausforderungen. Vom Grad der Beeinträchtigung abhängig ist der Bedarf einer rollstuhlgerechten Wohnung und einer behindertengerechten Ausstattung.", "section_level": 2}, {"title": "Alltag, Integration.", "content": "Eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit erschwert häufig die selbständige Bewältigung des Alltags. Je nach Schweregrad können selbst grundlegende Tätigkeiten wie z. B. An- und Auskleiden, Essen und Trinken oder der Toilettengang nicht ohne fremde Hilfe ausgeführt werden. Dieser Verlust an Selbständigkeit kann negative Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen haben. Die Teilnahme am sozialen Leben kann beispielsweise durch das Angewiesensein auf einen Rollstuhl oder andere Mobilitätsprobleme (z. B. Angst vor Stürzen), aber auch durch Seh- und Sprachstörungen beeinträchtigt sein und somit zu sozialer Isolation und Vereinsamung führen. Manchmal ziehen sich Betroffene auch (noch weiter) aus der Gesellschaft zurück, weil sie sich nicht akzeptiert fühlen.", "section_level": 2}, {"title": "Schule, Beruf.", "content": "Viele Kinder mit ICP können eine Regelschule besuchen, wobei die Einschulung in vielen Fällen mit bürokratischen Hürden verbunden ist. Zu nennen sind hier u. a. Finanzierungsprobleme für die Betreuung durch einen persönlichen Assistenten, aber evtl. auch Unsicherheiten von Lehrern, ein körperbehindertes Kind in der Klasse zu haben, weil dieser Aspekt in der Lehrerausbildung häufig vernachlässigt wird. Die Aufnahme in eine Regelklasse kann die Integration des Kindes fördern, aber auch zu Konflikten führen, wenn von ihm das Gleiche verlangt wird wie von Kindern ohne Einschränkungen (und so z. B. der Zeitbedarf beim Schreiben erhöht ist). Tritt zu einem späteren Zeitpunkt eine spastische Lähmung auf, kann u. U. ein erlernter Beruf nicht weiter ausgeübt werden (z. B. wegen einer Einschränkung oder einem Verlust der Mobilität oder der Feinmotorik).", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Begriff \"Spastiker\" sowie seine Kurzformen \"Spast\" bzw. \"Spasti\" werden teils als Schimpfwort in Sinne von Kretin, d. h. „Dummkopf, beschränkte, unfähige Person“, verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Begriffe Spastik bzw. Spastizität leiten sich vom griechischen Wort \"σπασμός\" (\"spasmos\", „Krampf“; latinisiert \"Spasmus\", dt. Plural Spasmen) ab und beschreiben eine in typischer Weise erhöhte Eigenspannung der Skelettmuskulatur, die immer auf eine Schädigung des Gehirns oder Rückenmarks zurückzuführen ist.", "tgt_summary": null, "id": 1721625} {"src_title": "Regress (Recht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie und Leben.", "content": "Chlodomer hatte außer einem älteren Halbbruder, Theuderich I., noch drei Brüder und eine Schwester, Chlodechild (Chlothilde), die 526 oder 527 den Westgotenkönig Amalarich heiratete. Der älteste der Brüder, Ingomer, starb schon als Kind. Die beiden anderen waren Childebert I. und Chlothar I. Nach dem Tod Chlodwigs im Jahr 511 teilten Theuderich, Chlodomer, Childebert und Chlothar das Reich untereinander auf. 523 überfiel Chlodomer gemeinsam mit seinen Brüdern Childebert I. und Chlothar I. die Burgunden, die damals durch einen militärischen Konflikt mit den Ostgoten geschwächt waren. Im Verlaufe dieses Feldzuges geriet der Burgunderkönig Sigismund in Gefangenschaft und wurde mitsamt seiner Familie auf Befehl Chlodomers durch Ertränken in einem Brunnen getötet, während dessen Bruder Godomar fliehen konnte. Nach diesen ersten Erfolgen geriet Chlodomer am 21. Juni 524 in der Schlacht bei Vézeronce durch eine List in burgundische Gefangenschaft, in deren Verlauf ihn Sigismunds Nachfolger Godomar töten ließ (siehe Burgundenkrieg).", "section_level": 1}, {"title": "Reich Chlodomers.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Reichsteilung 511.", "content": "Die Reichsteilung nach Chlodwigs Tod ist in der Forschung umstritten. Zum einen können die tatsächlichen Grenzgebiete kaum rekonstruiert werden; zum anderen ist ungeklärt, ob Chlodwig selbst die Teilung so bestimmt hat, oder seine Erben sie verhandelt haben. Gesichert scheint allerdings, dass Chlodomer die Gebiete um die Loire sowie Teile der Kirchenprovinzen Sens und Tours, sowie den Norden Aquitaniens mit Poitiers und Bourges erhielt; er selbst residierte in Orléans.", "section_level": 2}, {"title": "Reichsteilung nach Chlodomers Tod.", "content": "Nach dem Tod Chlodomers brachen seine Brüder den burgundischen Feldzug ab. Wohl um den Erbanspruch geltend zu machen, nahm Chlothar, entgegen dem Kirchenrecht, Chlodomers Witwe Guntheuca zur Frau, die drei Söhne Chlodomers kamen in die Obhut ihrer Großmutter Chrodechild, die sich ebenfalls den Erbanspruch sichern wollte. Chlothar I. nahm die Söhne unter dem Vorwand, sie zu Königen erheben zu wollen, in seine Obhut und tötete die beiden älteren, den zehnjährigen Theudoald und den siebenjährigen Gunthar, um ihre Erbansprüche auszuschalten; der jüngste, Chlodoald (Chlodowald), wurde vermöncht. Childebert I. und Clothar I. teilten, vermutlich erst im Frühjahr 532, das Erbe unter sich auf. Childebert I. erhielt Orléans, Chartres, Angers, Nantes und Bourges; Clothar I. Tours, Poitiers und den Königsschatz. An den am Kindermord unbeteiligten Theuderich I. gingen Troyes, Sens und Auxerre.", "section_level": 2}], "src_summary": "Chlodomer (* 495; † 21. Juni 524 bei Vézeronce) war der drittälteste Sohn des Frankenkönigs Chlodwig I., der zweitälteste aus der Ehe seines Vaters mit Chrodechild. Er herrschte von 511 bis 524 in dem Teil des Reichs, der ihm bei der Reichsteilung von 511 zugefallen war.", "tgt_summary": null, "id": 1462305} {"src_title": "Sphäre", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Jyväskylä wurde 1837 gegründet. Seit 1966 ist sie Universitätsstadt. Bis 1997 war Jyväskylä Hauptstadt der Provinz Mittelfinnland, die mit der Verwaltungsreform 1997 in der Provinz Westfinnland aufging. Jyväskylä ist jedoch weiterhin Hauptstadt der nunmehrigen Landschaft Mittelfinnland. Zum Jahresbeginn 2009 vereinigte die Stadt Jyväskylä sich mit der Landgemeinde Jyväskylä, zugleich wurde die Gemeinde Korpilahti eingemeindet.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Im Jahr 2004 wohnten in Jyväskylä 2.048 Ausländer, die Arbeitslosigkeit lag im Jahr 2007 bei 12,7 %. Ungefähr ein Viertel der Einwohner sind Studenten. Durch die 2009 erfolgte Vereinigung der Stadt mit der Landgemeinde Jyväskylä und die Eingemeindung der Gemeinde Korpilahti vergrößerte sich die Fläche Jyväskyläs auf mehr als das Zehnfache, die Einwohnerzahl stieg auf rund 128.000.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das Bild der Stadt wird durch die Bauten Alvar Aaltos geprägt, der u. a. das Polizeipräsidium, die Universität und das Stadtmuseum entwarf. Seinem Schaffen ist das Alvar-Aalto-Museum gewidmet. Weitere Sehenswürdigkeiten sind: Etwas außerhalb liegt das Freilichtmuseum \"Savutuvan Apaja\". Auf den Kiesstraßen rings um Jyväskylä findet jährlich die Neste Oil Rally Finland statt (früher 1000-Seen-Rallye), Teil der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) und praktisch das „Ereignis des Jahres“. Das Luftfahrtmuseum von Mittelfinnland (\"Keski-Suomen Ilmailumuseo\") befindet sich 18 Kilometer nördlich am Flughafen Jyväskylä im Ort Tikkakoski. Weitere Museen in Jyväskylä:", "section_level": 1}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Das Zentrum von Jyväskylä befindet sich zwischen dem See \"Jyväsjärvi\" und dem Höhenzug \"Harju\" und besteht aus meist parallelen, zum Ufer hin recht steilen, rechtwinklig angeordneten Straßen mit mehrstöckigen Wohn- und Geschäftshäusern. Die ursprünglichen Holzhäuser wurden in der Regel seit den 1950er Jahren durch Beton- und Steingebäude ersetzt. Wichtige Stadtbezirke:", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Stadt ist ein bedeutendes Industriezentrum. Sie ist Standort der Papier-, Holz- und Metallindustrie. Auch eine Fabrik der populären Süßigkeitenfirma Panda ist vor den Toren der Stadt angesiedelt. Die wichtigsten Arbeitgeber sind (12/2007):", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Die stärkste politische Kraft in Jyväskylä sind seit 2017 die Grünen Finnlands, die 14 von 67 Abgeordneten im Stadtrat stellen, gefolgt von den vom Spitzenplatz verdrängten Sozialdemokraten mit 13 und der konservativ-liberalen Nationalen Sammlungspartei mit 12 Abgeordneten. Die Zentrumspartei erhielt wie bei der vorigen Wahl 11 Sitze. Weiterhin im Stadtrat vertreten sind die rechtspopulistischen Basisfinnen mit fünf, das Linksbündnis mit sieben, die Christdemokraten mit vier und schließlich auch die finnische Piratenpartei mit einem Mandat. Die Kommunistische Partei Finnlands konnte das eine Mandat nicht verteidigen und ging bei der Wahl 2017 leer aus. Bürgermeister ist seit 1. Mai 2015 Timo Koivisto (Sozialdemokraten). Er löste Markku Andersson ab, der seit September 2004 Stadtoberhaupt gewesen war.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Jyväskylä listet folgende zwölf Partnerstädte auf:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jyväskylä [] ist eine Universitäts- und Schulstadt und eine Gemeinde in Mittelfinnland. Mit Einwohnern (Stand ) ist sie die siebtgrößte Stadt des Landes. Jyväskylä liegt rund 270 km nördlich von Helsinki am Nordufer des Päijänne-Sees.", "tgt_summary": null, "id": 436109} {"src_title": "Karl Mildenberger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Der Quellaustritt von Mineralwässern erfolgt in einer Spalte des umgebenden Gesteins oder an der Oberseite einer wasserundurchlässigen Schicht im Gestein. In der letzteren Situation können mehrere Mineralquellen nebeneinander auftreten. Deren Austrittsebene wird als Quellhorizont bezeichnet. Voraussetzung für eine Mineralquelle ist, dass das Wasser eine signifikante Menge gelöster Minerale enthält. Diese können aus dem unmittelbar umgebenden Gestein stammen oder wurden über größere Distanzen im Wasser bis zum Austrittsort transportiert. Mineralquellen sind natürliche oder durch Menschen geschaffene Austrittsorte von besonderen mineralhaltigen Wässern in der Natur. Sie können im ursprünglichen Zustand auftreten oder wurden zum Zwecke ihrer Nutzung durch bauliche Voraussetzungen gefasst. Manche Mineralquellen sind dem Publikumsverkehr zugänglich, andere sind in betriebliche Abläufe eines Mineralwasserbetriebes oder Kurbades eingebunden. Im Allgemeinen gilt in Deutschland die für die gewerbliche Nutzung solcher Wässer festgelegte Definition der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung von 1984. Dies bedeutet, das austretende Grundwasser muss mindestens 1000 mg an gelösten Stoffen oder 250 mg Kohlenstoffdioxid pro Kilogramm Wasser enthalten. In Österreich wird die Frage durch die Quellwasser- und Mineralwasser-Verordnung von 1999 im Rahmen eines staatlichen Anerkennungsverfahrens geregelt. In der Schweiz beruht die Definition nicht auf bestimmten Gehalten an natürlichen gelösten Mineralen. Hier ist nach der Lebensmittel-Verordnung (Art. 279) „natürliches Mineralwasser... mikrobiologisch einwandfreies Wasser, das aus einer oder mehreren natürlichen Quellen oder aus künstlich erschlossenen unterirdischen Wasservorkommen besonders sorgfältig gewonnen wird.“ Auf Grund der hohen Gehalte an gelösten Mineralstoffen spricht man solchen Quellen eine „heilende“ Wirkung zu. Sie werden zu Trink- und Badekuren genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Mineralische Bestandteile.", "content": "Als charakteristische Bestandteile der Wässer von Heilquellen sind beispielsweise aufzuführen:", "section_level": 1}, {"title": "Kationen.", "content": "Außerdem kommen häufig Kieselsäurekondensate vor, seltener dagegen Fluoride. Phosphorsäure, Salpetersäure, Arsenige Säure, Borsäure, freie Schwefel- und Salzsäure etc. und organische Stoffe finden sich nur in geringer Menge. An Gasen enthalten die Mineralwässer in gelöster oder gasförmiger Form:", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Mineralquelle bezeichnet man eine Quelle, die Mineralwasser ergibt. Vom Standpunkt des Geowissenschaftlers ist die Unterscheidung zwischen Mineralquelle und „Quelle“ eine Frage relativ willkürlich festgelegter Grenzwerte der Mineralisation ihrer Wässer. Die Anschauungen darüber haben sich im Verlauf der Geschichte sehr gewandelt. Frühe Aussagen über Mineralwässer und ihrer Quellorte finden sich beispielsweise in den Schriften von Johann Theodor Tabernaemontanus und Martinus Rulandus.", "tgt_summary": null, "id": 1990386} {"src_title": "Staatsbank", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Deutschland.", "content": "Im deutschen Recht wurde der Schadensersatzanspruch wegen immaterieller Schäden im Rahmen der tief greifenden und grundlegenden Reform des „Zweiten Gesetzes zur Änderung schadensersatzrechtlicher Vorschriften“ vom 19. Juli 2002 in der veränderten Form des neu gefassten Abs. 2 mit Wirkung ab dem 1. August 2002 in das 2. Buch (Recht der Schuldverhältnisse) des BGB „versetzt“ und damit der zuvor lange Zeit geltende Schmerzensgeldparagraph § 847 BGB a.F. aufgehoben.", "section_level": 1}, {"title": "Anspruchsvoraussetzungen.", "content": "Ein Anspruch auf Schmerzensgeld ist danach grundsätzlich gegeben bei Verletzung des Körpers, der Gesundheit, der Freiheit oder der sexuellen Selbstbestimmung im Sinne von BGB sowie in den weiteren gesetzlich ausdrücklich bestimmten Fällen (vor allem BGB, daneben beispielsweise vertane Urlaubszeit, BGB, oder wegen eines Verstoßes gegen das Benachteiligungsverbot nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, und AGG). Die Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts findet sich zwar nicht ausdrücklich als mögliche Voraussetzung für einen Anspruch auf Schmerzensgeld im Gesetz. Die Rechtsprechung hat jedoch einen Anspruch auf eine immaterielle Entschädigung bei Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrecht angenommen. Der Bundesgerichtshof hat dies aus und Grundgesetz begründet. Bei der Entschädigung wegen einer Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts handelt es sich im eigentlichen Sinne nicht um ein Schmerzensgeld nach § 847 BGB a.F. (jetzt: § 253 Abs. 2 BGB n.F.), sondern um einen Rechtsbehelf, der auf den Schutzauftrag aus Art. 1 und Art. 2 Abs. 1 GG zurückgeht. Die Zubilligung einer Geldentschädigung beruht auf dem Gedanken, dass ohne einen solchen Anspruch Verletzungen der Würde und Ehre des Menschen häufig ohne Sanktionen blieben mit der Folge, dass der Rechtsschutz der Persönlichkeit verkümmern würde. Anders als beim Schmerzensgeldanspruch steht bei dem Anspruch auf eine Geldentschädigung wegen einer Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts der Gesichtspunkt der Genugtuung des Opfers im Vordergrund.", "section_level": 2}, {"title": "Gefährdungshaftung.", "content": "Eine der besonderen Leistungen der Rechtsreform ist die Möglichkeit, seither auch dann Schmerzensgeld beanspruchen zu können, wenn den Verursacher der Verletzung kein Verschulden trifft, sondern dieser lediglich aus der Gefährdungshaftung heraus (z. B. gemäß StVG und LuftVG) zur Leistung des Schadensersatzes verpflichtet ist.", "section_level": 2}, {"title": "Sinn des Schmerzensgeldes.", "content": "Es hat \"Ausgleichs-\" und \"Genugtuungsfunktion\". Wird keine außergerichtliche Einigung über die Höhe des Schmerzensgeldes erzielt, bestimmt das Gericht gemäß ZPO nach Ermessen je nach Art und Dauer der Verletzungen unter Berücksichtigung aller für die Höhe maßgeblichen Umstände. Der Antrag soll jedoch einen Streitwert angeben. Bleibt das Urteil mehr als 20 % unter diesem Vorschlag, so begründet dies eine Beschwerde für ein späteres Berufungsverfahren. Der Ausgleich in Geld muss gemäß Abs. 2 den Billigkeitsgrundsätzen entsprechen, damit ein gerechter Ausgleich noch gewährleistet ist. Bagatellen, also nicht nachhaltige Beeinträchtigungen des Körpers, sind davon laut Rechtsprechung und Literatur meistens dann nicht umfasst, wenn Das Gericht kann nach § 287 ZPO die Zubilligung von Schmerzensgeld versagen.", "section_level": 2}, {"title": "Höhe des Schmerzensgeldes.", "content": "Als ungefähre, jedoch nicht verbindliche Richtschnur für die Schmerzensgeldhöhe werden regelmäßig vorhandene Gerichtsentscheidungen mit ähnlichen Sachverhalten und Verletzungsbildern herangezogen. Derartige Urteile findet man in sogenannten Schmerzensgeldtabellen. Die derzeit bekanntesten Sammlungen sind: Die Vergleichbarkeit einzelner Sachverhalte ist jedoch schwierig, denn jeder Einzelfall weist eine Vielzahl individueller Besonderheiten auf. Zudem hat sich der Bundesgerichtshof mehrfach dagegen ausgesprochen, die Mithaftung des Verletzten mathematisch in die Schmerzensgeldfindung einzubeziehen: Man kann somit nicht das Schmerzensgeld von beispielsweise 1.000 € halbieren, weil der Verletzte zu 50 % den Unfall, der zu seiner Verletzung geführt hatte, selbst mitverursacht hatte. Ältere Schmerzensgeldbeträge werden in einigen Fällen noch mit einem Faktor entsprechend dem Verbraucherpreisindex multipliziert und gerundet, um ihn an das heutige Preisniveau anzupassen. So wurden beispielsweise bei einem einfachen Halswirbel-Schleudertrauma (sog. HWS-Syndrom) im Jahr 2002 gewöhnlich noch 1.000 DM zugesprochen, inzwischen sind es üblicherweise 600 €. All diese Aspekte sind zu beachten und führen dazu, dass die Findung des „richtigen“ Schmerzensgeldes – zumindest in komplexen Fällen – auch für erfahrene Juristen nicht einfach ist. Die höchsten von deutschen Gerichten zugesprochenen Schmerzensgelder finden sich u. a. in den Urteilen des Landgerichts Aachen vom 30. November 2011 – 11 O 478/09 (= 700.000 € im Falle eines auf das schwerste gehirngeschädigten Kleinkindes), des Kammergerichts (Berlin) vom 16. Februar 2012 – 35 O 157/10 (= kapitalisiert 650.000 € ebenfalls im Falle eines Kleinkindes, welches arzthaftungsbedingt ein apallisches Syndrom sowie eine Tetraspastik erlitten hatte) sowie im Urteil des OLG Jena vom 14. August 2009 - 4 U 459/09 (= 600.000 €, auch hier handelt es sich um den Fall eines auf das schwerste gehirngeschädigte Kleinkind), außerdem in einem vor dem OLG Frankfurt am 30. Mai 2014 (Az. 14-U-99-11) geschlossenen Vergleich (= 700.000 € für ein Kind mit schweren Hirnschäden durch Sauerstoffmangel aufgrund einer verspäteten Sectio-Indikation). Aufgrund der Annahme einer schweren Persönlichkeitsrechtsverletzung von Jörg Kachelmann durch die Berichterstattung zum Kachelmann-Prozess hatte das Landgericht Köln dem Kläger in zwei Verfahren ein Schmerzensgeld in Höhe von insgesamt 635.000 € zuerkannt. Der Betrag wurde in der Berufung 2016 durch das Oberlandesgericht Köln auf 395.000 Euro reduziert. Die Entwicklung der Rechtsprechung zur Schmerzensgeldhöhe bei schweren Personenschäden führt dazu, dass innerhalb der Versicherungsbranche empfohlen wird, eher einen Vergleich als ein Urteil anzustreben.", "section_level": 2}, {"title": "Vererblichkeit.", "content": "Der Anspruch ist seit 1. Juli 1990 (Wegfall des Satzes 2 im § 847 BGB a.F.) auch vererblich.", "section_level": 2}, {"title": "Steuerpflicht.", "content": "Eine Schadensersatzleistung wäre dann einkommensteuerpflichtig, wenn sie unter eine der sieben Einkunftsarten des Einkommensteuergesetzes fällt. Schadensersatz, der z. B. für Körperverletzung oder als Schmerzensgeld geleistet wird, ist steuerfrei und unterliegt nicht der Einkommensteuer.", "section_level": 2}, {"title": "Anrechnung von Schmerzensgeld auf Sozialleistungen.", "content": "Schmerzensgeldzahlungen sind nicht als Einkommen bei Arbeitslosengeld II ( Abs. 2 SGB II) sowie Sozialhilfe, ( Abs. 2 SGB XII) zu berücksichtigen. Auch bei Wohngeldbezug kommt eine Anrechnung von Schmerzensgeld nicht in Betracht. Das Gleiche gilt für Prozesskostenhilfe. Angespartes Schmerzensgeld müssen sich Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger auch nicht als Vermögen auf die laufenden Leistungen anrechnen lassen. Diese Verwertung wäre eine „besondere Härte“ und ist daher ausgeschlossen. Zinserträge dürfen mit der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts jedoch aus angelegtem Schmerzensgeld als Einkommen bedarfsmindernd berücksichtigt werden. Das gilt ebenso nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts auch für das Wohngeldrecht. Für die Bezahlung eines rechtlichen Betreuers muss Schmerzensgeld ebenfalls nicht eingesetzt werden ( Abs. 2 Nr. 1 BGB i. V. m. Abs. 2 SGB XII).", "section_level": 2}, {"title": "Schmerzensgeld bei der Tötung Angehöriger.", "content": "Ein Schmerzensgeld für den Verlust naher Angehöriger (wenn etwa Eltern ihr Kind verlieren) kannte das deutsche Recht bis 2017 nicht. Erst mit einer Neuregelung des Abs. 3 BGB hat der Gesetzgeber die Rechtsstellung der Angehörigen Getöteter deutlich verbessert, indem ein eigener Entschädigungsanspruch für die Angehörigen eingeführt wurde. Für dieses \"Hinterbliebenengeld\" ist das Näheverhältnis zum Getöteten maßgeblich. Die Höhe bemisst sich dabei nach ähnlichen Kriterien wie bei Schockschäden. Für den Verlust eines Angehörigen diskutiert die Literatur einen durchschnittlichen Betrag von 10.000 €, bisweilen auch bis zu 20.000 €. Insgesamt müssen Angehörige keine eigene Verletzung im pathologischen Sinne nachweisen, wie es noch bei den Schockschäden der Fall war. Damit ist die Rechtsstellung Angehöriger deutlich gestärkt, zugleich sind aber auch die Haftungsrisiken potentieller Schädiger (etwa Unfallgegner, Ärzte bei tödlichen Behandlungsfehlern oder Gewalttäter) deutlich vergrößert worden. Das \"Hinterbliebenengeld\" kommt der Idee eines \"Angehörigenschmerzensgeldes\" sehr nahe. Der Schockschaden hat damit zugleich an Bedeutung verloren, denn ein Schmerzensgeldanspruch auf dieser Grundlage ist an wesentlich höhere Anforderungen geknüpft: Ein Schockschaden liegt vor, wenn Angehörige durch die erlittene seelische Erschütterung selbst krank werden und über das normale Maß der Trauer hinaus leiden. Dabei muss der Verlust der nahestehenden Person die körperliche oder seelische Verfassung nachweislich und spürbar im krankhaften Sinne beeinträchtigen. Angehörige eines Getöteten können unter Berufung auf den Schockschaden einen Schmerzensgeldanspruch aus eigenem Recht (\"iure proprio\") also nur herleiten, wenn ihr Leid Schmerzen, lang anhaltenden Kummer oder Sorgen, Wesensänderungen oder eine deutliche Schmälerung der Lebensfreude nach sich zieht und diese Folgen dem Schädigungsereignis kausal zurechenbar sind. Die deutschen Gerichte urteilen eher zurückhaltend über ein Schmerzensgeld bei Schockschaden, während die Entschädigung für den Verlust von nahen Angehörigen in anderen Rechtsordnungen (neben den USA etwa auch Schweden oder Italien) seit langem üblich und gängige Praxis ist. Neben eigenen Ansprüchen aus dem \"Hinterbliebenengeld\" und ggf. einem \"Schockschaden\" können die Erben Getöteter auch den geerbten Schmerzensgeldanspruch geltend machen. Der Anspruch des Getöteten geht nach BGB auf die Erben über. Dies setzt freilich voraus, dass der Erblasser auch Schmerzen, Qualen oder Leiden erfahren hat. Bei einem schnellen oder gar unbemerkten Ableben (z. B. unter Narkose) ist dies regelmäßig nicht der Fall. Zusammenfassend können Angehörige daher Schmerzensgeld aus eigenem Recht (Hinterbliebenengeld, ggf. Schockschaden) und aus übergegangenem Recht (ererbter Schmerzensgeldanspruch) geltend machen.", "section_level": 2}, {"title": "Medienrechtliches Schmerzensgeld.", "content": "Neben dem Anspruch aus Abs. 2 BGB besteht weiterhin noch der \"medienrechtliche Schmerzensgeld-\" oder \"Entschädigungsanspruch\", der im Herrenreiter-Fall entwickelt wurde und inzwischen gewohnheitsrechtlich anerkannt ist. Ursprünglich auf § 847 BGB a. F. gestützt, leitet der BGH diesen Anspruch seit der Soraya-Entscheidung aus Abs. 1 BGB i. V. m. Abs. 1, Abs. 1 GG her. Voraussetzung ist eine schwerwiegende Verletzung des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts (beispielsweise eine Verletzung der Intimsphäre), die nicht anderweitig ausgeglichen werden kann, der Anspruch ist also nur subsidiär anwendbar. In den letzten Jahren wurden den Betroffenen, oftmals sind dies Prominente, zunehmend höhere Summen an Schmerzensgeld gewährt, der Tochter von Caroline von Hannover wurden so im Jahre 2003 die Summe von 76.000 € Schmerzensgeld für die Veröffentlichung eines Paparazzo-Fotos zuerkannt. Diese Tendenz wurde als „Rechtsprechung für Schöne und Reiche“ kritisiert, gerade im Vergleich zu Schmerzensgeldern, die „einfachen Bürgern“ in anderen Zusammenhängen gewährt werden, z. B. bei einer Körperverletzung. Andererseits würde die beabsichtigte Präventionsfunktion gegenüber Presseorganen kaum eintreten, wenn die Summen so gering wären, dass die Rechtsverletzung gewissermaßen einkalkuliert würde. Angesichts der möglichen Gewinne, die gerade die Boulevardpresse aus der Veröffentlichung intimer Details aus dem Leben Prominenter zu ziehen weiß, wäre das Persönlichkeitsrecht dieser Personen ansonsten weitgehend schutzlos. Zuletzt geht die Tendenz in der Rechtsprechung jedoch durchaus dahin, auch Privatpersonen im Rahmen von Schmerzensgeldprozessen bei Verletzung der Intimsphäre respektable Summen zuzusprechen. So hat etwa das Landgericht Kiel in einer vielbeachteten Entscheidung einer Frau, deren Nacktfotos im Netz veröffentlicht worden waren, Schmerzensgeld in Höhe von 25.000 € zugesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Im österreichischen Recht ist das Schmerzengeld in ABGB (in seiner bis heute unverändert gültigen Urfassung vom 1. Jänner 1812) geregelt. Schmerzengeld gebührt vor allem für körperliche Schmerzen, aber auch für psychische Beeinträchtigungen von Krankheitswert, die auf das Verhalten des Schädigers zurückzuführen sind, oder für eine nachhaltige Einbuße an Lebensfreude und Lebensqualität. Es ist weder Strafe noch Buße (kein Strafschadensersatz). Das Schmerzengeld muss den Umständen „angemessen“ sein. In der Praxis der Rechtsprechung haben sich als Bemessungskriterium bestimmte Beträge für einen Tag schwerer, mittelstarker und leichter Schmerzen herausgebildet. In jüngster Zeit gewährt die Rechtsprechung auch den Angehörigen von Personen, die bei einer Katastrophe ums Leben gekommen sind (zum Beispiel bei der Brandkatastrophe der Gletscherbahn Kaprun 2), Schmerzengeld für den mit dem Verlust des geliebten Menschen verbundenen Gram und die Trauer, wenn der Schädiger vorsätzlich (siehe Subjektive Tatseite) oder grob fahrlässig gehandelt hat. Ebenso wird seit einigen Jahren judiziert, dass der Schmerzengeldanspruch, den jemand vor seinem Tod erworben hat, vererbt werden kann, auch wenn er noch nicht geltend gemacht worden ist.", "section_level": 1}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz wird der Begriff Schmerzensgeld nicht verwendet, stattdessen spricht man von Genugtuung. Diese ist in den Art. 47 und 49 des Obligationenrechts geregelt. Gemäß Art. 47 OR kann der Richter bei der Tötung eines Menschen den Angehörigen und bei Körperverletzung dem Verletzten und/oder dessen Angehörigen unter Umständen mit der Genugtuung einen Ausgleich für erlittenen physischen und/oder seelischen Schmerz in Form einer bestimmten Geldsumme oder in Rentenform zusprechen. Die Höhe der Genugtuung ist gemäss der bundesgerichtlichen Rechtsprechung aufgrund der Umstände des Einzelfalls zu bestimmen, die Anwendung von schematischen Kriterien ist nicht zulässig. Anspruch auf eine Geldsumme oder „eine andere Art der Genugtuung“ hat unter Umständen auch, wer widerrechtlich in seiner Persönlichkeit verletzt wird (Art. 49 OR).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schmerzensgeld (nach österreichischer Terminologie auch Schmerzengeld, in der Schweiz Genugtuung) ist ein Anspruch auf Schadensersatz als Ausgleich für immaterielle Schäden, d. h. Schäden nicht vermögensrechtlicher Art, nach deutschem Recht zusätzlich mit einer Sühnefunktion. Neben Körperschäden sollen alle Unannehmlichkeiten, seelischen Belastungen und sonstigen Unwohlgefühle wiedergutgemacht werden, die mit einer erlittenen Verletzung am Körper einhergehen. In diesem Zusammenhang spricht man auch vom Ersatz des immateriellen Unbills. ", "tgt_summary": null, "id": 1196713} {"src_title": "Liquiditätsrisiko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Historiker nehmen an, dass die in die Häuser eingebauten Backöfen oder überwölbten Herdfeuerungen die Vorläufer der Kachelöfen in kalten Gegenden waren. Zu einem unbekannten Zeitpunkt im Mittelalter wurde damit begonnen, keramische Becherkacheln oder Töpfe in die Lehmkuppeln der Öfen einzusetzen, um die Wärmeabstrahlung zu verbessern. Dies ist jedoch keineswegs durch eindeutige archäologische Funde und Befunde gesichert. Die ältesten keramischen Objekte, die als Ofenkacheln betrachtet werden, fanden sich bisher im Elsass, im Bundesland Baden-Württemberg und der Nordwestschweiz. Sie werden in die Zeit des 8./9. Jahrhunderts datiert und könnten zu Heizöfen gehört haben, die nach dem Vorderladerprinzip funktionierten und in den Raumecken aufgestellt waren. Erst zu einem späteren Zeitpunkt, vermutlich im Verlauf des 11. Jahrhunderts, entwickelte sich daraus der Hinterlader-Kachelofen, der von der Rückseite her, d. h. aus der Küche, geheizt wurde. Der Rauch des verbrennenden Heizmaterials zog zunächst durch die Einfeuerungsöffnung wieder in die \"Schwarze Küche\" ab. Der Ofen selbst stand in einem anderen Raum, der damit rauchfrei blieb, was eine wesentliche Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität bedeutete. Die Stube, der zentrale Lebens- und Arbeitsraum des Mittelalters war entstanden. Kaum 100 Jahre später standen die ersten Kachelöfen auch in Stuben norddeutscher Hansestädte. Um 1200 gehörte der Kachelofen auf Burgen, in Klöstern und in städtischen Wohnhäusern oft bereits zur Standardausstattung. Mit der Entwicklung der reliefverzierten Ofenkacheln übernahm der Kachelofen spätestens ab dem 14. Jahrhundert auch eine dekorative Funktion. Das Verbreitungsgebiet des Kachelofens umfasste schließlich das deutschsprachige Gebiet Mitteleuropas und Randzonen im nördlichen Italien, im Elsass, in Frankreich, den Niederlanden und in England. Wohn-Kachelöfen fanden sich nun auch in Skandinavien und im Baltikum im Einflussbereich der Hanse (Dänemark, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen) sowie in Russland, Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Slowenien und Kroatien. Der älteste bislang sicher datierte Ofen dieses Typs wurde in Winterthur in der Schweiz ausgegraben und kann auf das Jahr 1208 datiert werden. Er bestand wie alle frühen Kachelöfen aus Ofenlehm und Becherkacheln. Die frühen Becher- oder Topfkacheln wurden vom Hafner hergestellt, der zugleich in der Regel auch der Ofensetzer war. Dies gilt in fast allen Regionen des Verbreitungsgebietes des Kachelofens bis ins 19./20. Jahrhundert. Funde weisen darauf hin, dass der Kachelofen anfänglich wohl den Klöstern, dem Adel und den Patriziern vorbehalten war. In gewöhnlichen Wohnhäusern wurden weiterhin einfach gemauerte Öfen verwendet. Im Laufe der weiteren Entwicklung des Kachelofens entstanden regional unterschiedlich eine Vielzahl von Ofenkacheltypen und Kacheldekoren wie: Erst ab dem Barock wurde eine neue Herstellungstechnik entwickelt, die größere und frei geformte Ofenkacheln bzw. Kachelofenteile ermöglichte, die sog. Überschlagtechnik. In dieser Technik werden noch immer einzelne Kachelöfen auftragsbezogen gefertigt. Die Masse der Kachelöfen wurde jedoch aus kleinformatigeren Blatt-, Eck- und Gesimskacheln zusammengesetzt. Feuerstätten waren im 18. Jahrhundert oft Ursache von Bränden. Anordnungen unter Pfalzgraf Karl IV. aus dem Jahr 1772 dienten der Verhütung solcher Brände. So durften keine Holzschornsteine und keine hölzernen Schächte zur Führung des Rauchs von der Feuerstätte zum Kamin mehr errichtet werden. Untersagt wurde auch, Ofenrohre zum Fenster hinauszuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Weiterentwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Formen.", "content": "In der äußeren Gestaltung machten die Kachelöfen eine große kunstgeschichtliche Entwicklung durch, blieben aber in der Heiztechnik lange Zeit unverändert, bis man im 18. Jahrhundert begann, den Ofenrauch über Schornsteine abzuleiten. Bis dahin wurden Kachelöfen mit geöffneter Heiztüre meist von der Küche oder einem Nebenraum aus befeuert und entließen die Rauchgase ebenfalls dort in den offenen Kamin. Die Öfen waren mit einem niedrigeren Teil an die Zimmerwand an- und durchgebaut und wurden durch die Wand mit Holz beschickt (Hinterlader-Prinzip). Im höheren Teil bildete sich Stauhitze, die an die Kachelwände abgegeben wurde. Die im Strahlungsbereich des Feuers liegenden Kachelwände wurden stärker erwärmt. War das Feuer heruntergebrannt, wurden die Heiztüren geschlossen, und die Kachelwände gaben je nach Ausmauerungsstärke die gespeicherte Wärme an die Räume ab. Die Rauchgase traten während der Heizphase nach Abkühlung durch die Ofentür wieder aus und zogen durch die Esse ab, die sich meistens in der Küche über der offenen Herdfeuerung befand. Oft traten die Abgase auch einfach durch Undichtigkeiten in der Dachkonstruktion ins Freie. Damalige Kachelöfen nutzten zwar den Brennstoff besser aus, als offene Kamine, waren aber immer noch sehr uneffektiv. Im ausgehenden 17. Jahrhundert und dann im 18. Jahrhundert machte man sich die ersten ernsthaften Gedanken über Sparöfen, und beispielsweise Friedrich II. von Preußen organisierte einen Wettbewerb über Holzsparöfen. Dort gab es sogar Vorschläge zu Öfen, die sich über zwei Geschosse erstreckten. Aber erst der direkte Anschluss an einen Schornstein brachte die Möglichkeit, Rauchgaszüge in die Kachelöfen einzubauen. Es war ein allmählicher Erfahrungsprozess, mit dem im Schornstein und in der Feuerstätte entstehenden Unterdruck umzugehen, sodass auch fallende Züge (Sturzzüge) und andere Zugformen möglich wurden. Zeitlich genau ist das nicht einzuordnen. Es gab im Schwarzwald bis ins 20. Jahrhundert noch offene, ohne Schornstein betriebene Öfen. Durch die Umlenkungen und Abkühlung der Heizgase in den Zügen wurden die Öfen sehr effektiv und sparsam mit dem durch Abholzung inzwischen knapperen Brennstoff Holz. Rost, Aschekasten und eine gezielte Verbrennungsluftführung waren nun üblich.", "section_level": 2}, {"title": "Außenmaße und Normen.", "content": "Kacheln wurden allmählich als Massenware in Manufakturen hergestellt, die Baugröße dem jeweils benötigten Wärmebedarf angepasst und durch Handwerksregeln landsmannschaftlich standardisiert. Zum Teil gab es auch technische Rückschritte, als im Historismus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts alte Ofenformen neu aufkamen und wieder die alten Hinterlader-Öfen gebaut wurden. Aus den Handwerksregeln und Erfahrungswerten zum Raumheizvermögen entstanden 1925 die DIN-Normen für den Kachelofen, die in die Reichsgrundsätze umgewandelt wurden und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder DIN-Normen hießen. Die DIN 1289 \"Feuergeschränk für Kachelöfen; Fülltür für Füllfeuerung\" aus dem Jahr 1928 ist noch heute gültig. Die DIN-Norm teilte je nach Stärke der Außenwand die Kachelöfen in eine leichte, eine mittelschwere und eine schwere Bauart ein und gab Planungswerte über Raumheizvermögen, Masse und Speicherdauer.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung von Heizeinsätzen im Kachelofen.", "content": "Das Aufkommen der Kohle als Brennstoff im 19. Jahrhundert führte zu Änderungen in den Kachelofenkonstruktionen. Die Feuertür konnte kleiner sein. Das heiße Glutbett der Kohle hielt länger vor, weshalb ein direkter Wärmekontakt mit einer großen Masse wärmespeichernder Keramik nicht mehr zwingend erforderlich war (siehe auch Dauerbrandofen). Über verschiedene Entwicklungsstufen kam man zu kompakten, mit Schamotte ausgekleideten gusseisernen Heizeinsätzen, die alle Feuerungsbauteile (Rost, Aschekasten, Ofentüren) enthielten und revisionsfähig waren. Man konnte diese Feuerungen reparieren, ohne den ganzen Kachelofen abbauen zu müssen. Die Heizeinsätze wurden durch konvektive Luftführung gekühlt. Diese Luft brachte eine Erhöhung des Raumheizvermögens. So entstanden die ersten Warmluft-Kachelöfen. Sie vermochten, die Räume schnell zu heizen, und speicherten in der Kachel-Umbauung zugleich auch Wärme. Die Warmluft konnte mittels Jalousien an den Heizbedarf angepasst werden und auch in andere Räume oder Stockwerke geführt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Kachelofendesign im Wandel der Zeit.", "content": "Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich das Design des Kachelofens grundlegend gewandelt. Waren bis in die 1970er Jahre Kachelöfen – dem Namen entsprechend – noch vollständig verkachelt, folgte in den 1980er und 1990er Jahren immer mehr die Abkehr von der klassischen Ofenkachel. Verputzte Flächen mit Simskacheln und einigen Zierelementen aus Keramik dominierten in dieser Zeit das Ofendesign. Auch gab es einen Trend zu möglichst vielen Abstufungen und versetzten Ebenen. Seit Beginn des neuen Jahrtausends halten hingegen immer mehr schlichte, puristisch gestaltete Anlagen Einzug in die Wohnzimmer. Klare Linien, gerade, verputzte Flächen und große Sichtscheiben bestimmen das Bild. Viele Hersteller klassischer Ofenkacheln haben auf diesen Trend reagiert und bieten großformatige Keramik als Alternative zum beliebten Naturstein (Granit, Schiefer, Sandstein...) für Feuertische und Bänke an. Die klassische grüne Ofenkachel scheint jedenfalls ausgedient zu haben. Heute bestimmen in Kombination mit weiß verputzten Flächen häufig satte Braun- oder Schwarztöne als Kontrast das Bild. Die Stiländerungen können auch gut anhand des heiligen Epimachus deutlich gemacht werden: Dieser hält als sein Erkennungsmerkmal einen Kachelofen in der Hand, der der Zeit und Mode entsprechend im Lauf der Geschichte auf Bildern ständig angepasst wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen auf die Umwelt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundsätze.", "content": "Kachelöfen können zur nicht-fossilen Heizung, also zur CO-Vermeidung beitragen, da sie mit Holz und Holzbriketts befeuert werden können. Zur Nachhaltigkeit muss es jedoch aus Quellen stammen, die keinen Raubbau an den Wäldern darstellen. Bauweise und Betrieb müssen zum Brennstoff passen, um schadstoffarm und effizient zu heizen. Je nach Brennstoff, Bauweise und Betrieb können jedoch durch Kachelöfen erhebliche Schadstoffmengen in Form von Gasen, Stäuben und Aerosolen emittiert werden. Zumindest beim Anfeuern und bei ungünstigem Zug kann sich das auch auf den Betreiber auswirken. Salze, zum Teil als Flugasche, entstehen auch bei vollständiger Verbrennung. Salze/Asche sind im Kachelofen hinsichtlich Umweltauswirkung ein geringes Problem: Sie verklumpen bei den Betriebsbedingungen im Kachelofen zu makroskopischen Stäuben oder Flugasche und sind nicht mehr dem Feinstaub zuzuordnen und zum größten Teil auch nicht lungengängig oder schädlich. Eine Ausnahme stellt das Verbrennen beispielsweise von lackiertem Holz dar: hierbei können die Pigmente frei werden, z. B. Bleioxid, wenn es sich um alte weiße Farbe handelt. Das Verwenden von füllstoffhaltigem Papier zum Anfeuern führt zu hohen Flugasche-Emissionen und verschmutzt überdies die Ofenzüge.", "section_level": 2}, {"title": "Arten und Ursachen von Schadstoffemissionen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Unvollständige Verbrennung.", "content": "Durch unvollständige Verbrennung im Kachelofen entstehen Ruß, Kohlenmonoxid und polyzyklische aromatische Verbindungen. Hinsichtlich geringerer Rußemission ist Laubholz vorzuziehen. Briketts enthalten herstellungsbedingt einen Mindestgehalt an Öl und Teer, was insbesondere bei unvollständiger Verbrennung problematisch ist. Unvollständige Verbrennung im Kachelofen hat verschiedene Ursachen: 1. Abstoppen der Zündfähigkeit der Abgase in der Anheizphase durch Bauteile, die zu schnell Wärme entziehen, oder durch kalte Verbrennungsluft. Problemlösung durch moderne Kachelofeneinsätze oder Grundofenfeuerungssysteme mit Verbrennungsluft-Vorwärmung und Nachverbrennungszonen. 2. Ungenügende Luftzuführung durch Bedienfehler oder Anlagenfehler. Ein Problem ist das Heizen (insbesondere mit Holz) ohne Speichermedium, zum Beispiel in einem zuggeregelten Dauerbrandofen: Erst wenn nur noch Glut ohne Flammen existiert, führt Sauerstoffmangel nicht zu Schadstoffen, andernfalls ist die Leistungsdrosselung einer Feuerung mit erhöhten Schadstoffemissionen verbunden. Insbesondere Holzfeuerungen sollten bzw. können nicht gedrosselt werden, sie sollen entweder mit voller Leistung betrieben werden oder gar nicht. Das setzt einen Wärmespeicher voraus, welcher eine hohe Wärmeleistung und eine hohe Energiemenge aufnehmen kann. Schwere Kachelöfen sind dazu prinzipiell in der Lage, oft sind sie jedoch für Kohle konstruiert (kleiner Feuerraum) und können durch die große Wärmeleistung eines Holzfeuers leiden. Sobald keine Flammen mehr entstehen, kann und sollte ein Kachelofen vollständig geschlossen werden, um Wärmeverluste durch den Zug durch den innen heißen Ofen zu vermeiden.", "section_level": 3}, {"title": "Verwenden ungeeigneter Brennstoffe.", "content": "Das Verbrennen von Hausmüll, lackiertem Holz oder auch von bedrucktem Papier im Kachelofen ist mit hohen Schadstoffrisiken verbunden. Das Verbrennen nicht zugelassener Brennstoffe ist unter anderem in Deutschland strafbar. Die Bezirksschornsteinfegermeister können, um dem nachzugehen, Rußproben entnehmen, die den Betrieb mit nicht zugelassenen Brennstoffen nachweisen können. Schwefelverbindungen sind ein Problem der Kohlefeuerung. Es gibt große Unterschiede des Schwefelgehaltes von Braunkohlenbriketts. So waren früher Briketts auch aus den Revieren um Leipzig im Handel – jene sind für ihren hohen Schwefelgehalt bekannt. Das Gleiche gilt für Importkohle aus Tschechien (Böhmen). Heute verwendete Kohle aus dem Lausitzer Revier ist dagegen schwefelärmer.", "section_level": 3}, {"title": "Schadstoffe durch Staubversengung.", "content": "Ein Warmluftkachelofen besteht außen aus einer zumeist keramischen Hülle, innen aus einem gusseisernen Einsatz. Dieser kann durch Holz, Kohle, Heizöl oder Gasbefeuerung auf 300 °C und mehr aufgeheizt werden. Zwischen dem Einsatz und der Hülle zirkuliert Luft, die sich erhitzt und infolgedessen aufsteigt. Vom Fußboden wird zudem ständig kalte Luft abgezogen. Mit dieser Luft wird der in dem Raum befindliche Staub an den Ofen gezogen, und es kommt am heißen Einsatz zum Phänomen der Staubversengung. Es handelt sich dabei um Pyrolyse und Zerfall großer Staubpartikel in unzählige kleinere Staubpartikel mit der Folge der Entstehung krebserregenden Feinstaubes, der sich anschließend in der Raumluft befindet.", "section_level": 3}, {"title": "Bauformen.", "content": "Grundformen des Kachelofens sind der Grundofen, der Warmluftofen, sowie der Kombiofen. Sonderformen sind die Kachelkunst, die Warmluftzentralheizung und der Hypokaustenofen.", "section_level": 2}, {"title": "Grundofen.", "content": "Ein \"Grundofen\" ist eine vor Ort handwerklich erstellte Anlage, bestehend aus einem Brennraum und nachgeschalteten keramischen Heizzügen. Es gibt drei Varianten, die nach ihrer Speichermasse unterschieden werden: leichte, mittlere und schwere Bauart. Ein Grundofen ist ein Zeitbrandofen. Der Brennstoff, Holz, wird in einer bestimmten Zeit abgebrannt und die im Abbrand entstehende Wärme im Schamottestein gespeichert, die nach und nach über die Oberfläche abgegeben wird. Die Nachheizzeit (Auflegen vom Brennstoff) liegt in der Regel bei acht, zwölf oder vierundzwanzig Stunden, je nach Wärmespeicherkapazität des Grundofens. Bei einer rostlosen Feuerung (je nach Konstruktion) kann nur Holz als Brennstoff verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Warmluftkachelofen.", "content": "Dieser Kachelofentyp funktioniert nach dem Prinzip der Konvektionsheizung. Kalte Raumluft strömt über die untere Öffnung (meist ein Rundbogen im Sockel) ins Innere des Kachelofens, wird dort an den heißen Eisenteilen erwärmt und strömt als warme Luft in den Raum zurück. Diese Warmluft kann auch mittels Warmluftkanälen in angrenzende Räume oder darüberliegende Etagen geleitet werden. Die Warmluft hat einen Anteil von 60 bis 80 % an der abgegebenen Wärme, der Rest ist Strahlungswärme, die über die Kacheloberfläche abgegeben wird. Der Warmluftkachelofen gibt schnell und wirtschaftlich Wärme ab.", "section_level": 2}, {"title": "Kombi-Kachelofen.", "content": "Der Kombi-Kachelofen ist eine Mischung aus Warmluftofen (dem Heizeinsatz) und Strahlungsofen (gemauerten Zügen). Dies ist zurzeit die beste Ofenanlage, weil ein bei Bedarf austauschbarer Heizeinsatz mit moderner Verbrennungstechnik (raumluftunabhängige Verbrennungsluftzufuhr, Sonderarten für andere Brennstoffarten wie Pellets, Briketts, Öl oder Gas) eingebaut werden kann. Die gemauerten Züge werden an der Ofenwand entlanggeleitet, damit ein möglichst gleichmäßiger und großer Wärmeanteil an den Raum abgegeben werden kann. Weitere Vorteile sind eine schnelle Wärmeabgabe vom Heizeinsatz (ca. 15 bis 20 min) und eine Speicherzeit zwischen 6 und 12 Stunden des keramischen Zugs.", "section_level": 2}, {"title": "Heizkamin.", "content": "Das Funktionsprinzip des Heizkamins entspricht weitgehend dem des Warmluftofens. Allerdings verfügen Heizkamine über eine mehr oder weniger große Glasscheibe, über welche man den Abbrand beobachten kann. Ein Vorteil des Heizkamins gegenüber dem Warmluftofen ist der höhere Anteil Strahlungswärme. Diese gelangt unmittelbar nach Heizbeginn über die Sichtscheibe in den Aufstellraum und sorgt so für ein angenehmeres Temperaturempfinden. Seit einigen Jahren kann bei vielen Kamineinsätzen die Beheizung auch über die Rückseite – also z. B. vom Flur – erfolgen. Die Sichtscheibe muss dann nur noch zu Reinigungszwecken geöffnet werden. Durch die Erweiterung des Heizkamins um einen gemauerten Rauchgaszug erreicht man die Funktionsweise eines Kombiofens. Dabei sollte die Sichtscheibe jedoch nicht zu groß gewählt werden, da dies zu übermäßigem Wärmeverlust aus dem Brennraum führt und somit das Wärmespeichervermögen der Anlage geringer wird.", "section_level": 2}, {"title": "(Kachel-)Kunst oder Chust.", "content": "Die Kachelkunst ist traditionell im Schwarzwald und in der Schweiz beheimatet. Der genaue Ursprung ist nicht bekannt. Die Entwicklung der Kunst hängt auch von der Entwicklung des Herdes, von dem aus sie befeuert wird, ab. Ursprünglich wurde über offenem Feuer gekocht, über dem Herd befand sich eine Esse (oder auch gar nichts), daneben das Feuerloch des mit einem Backgewölbe ausgestatteten Stubenofens. Vor etwa 200 Jahren setzte sich die Benutzung eines Schornsteins allmählich durch, der Herd bekam eine eiserne Herdplatte und der Kachelofen einen Schornsteinanschluss. Die (wenn überhaupt vorhandenen) Essen wurden geschlossen nach unten verlängert und als Schornsteine benutzt. Um die Abgase des Herdes abzuleiten, wurde in der Stube die Kunst (Chust od. Chouscht) mit einem eigenen Heizgaszug an den Kachelofen angebaut. Die damalige Kunst war eine manchmal zweistöckige beheizte Sitzbank mit Sandsteinabdeckung, die vom eigentlichen Kachelofen unabhängig beheizt wurde. Die historischen Kunst-Sitzbänke waren sehr hoch, da man sich damals noch nicht zutraute, Abgase nach unten zu leiten, ebenso waren die Herde sehr niedrig. Um auf den hohen Sitzbänken sitzen zu können, brauchte man oft ein aus Holz gefertigtes Kunst-Bänkchen zum Abstellen der Füße. Die heutigen Kachelkünste haben sich vom Kachelofen gelöst und bilden eigenständige Heizsysteme, die sehr effizient sind, da sie die Funktion Kochen mit der Funktion Heizen verbinden, und sind vor allem in der Schweiz und im südlichen Baden-Württemberg sehr beliebt.", "section_level": 2}, {"title": "Warmluft-Zentralheizung.", "content": "Die Warmluft-Zentralheizung war in Deutschland in den 1950er und 1960er Jahren, bevor die Warmwasserzentralheizungen aufkamen, eine Sonderform des Kachelofens. Sie nutzte die durch die Entwicklung der Heizeinsätze und Blechheizregister zur Verfügung stehende hohe Heizleistung und verteilte sie mittels Luftkanälen in den Räumen von Einfamilienhäusern. Der auf dem nebenstehenden Bild gezeigte Kachelofen beheizte im Erdgeschoss drei Räume sowie in der ersten und zweiten Etage weitere fünf Räume. Die Warmluftrohre für die oberen Räume führten durch den über dem Ofen sichtbaren Mauervorsprung. Sie konnten vom Erdgeschoss aus für die einzelnen Etagen jeweils geöffnet oder geschlossen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Luft-Hypokausten-Anlagen.", "content": "Sie sind eine Sonderform des Warmluft-Kachelofens. Mit einem geschlossenen Luftumwälzungssystem, das durch Schwerkraft oder mit Gebläse funktioniert, werden entferntere Bauteile, z. B. die Sitzbank eines Kachelkamins oder die Wände eines Zimmers, beheizt. Die eingeschlossene, bis zu 200 °C heiße Systemluft kommt dabei nicht mit der Raumluft in Berührung. Hans Kurt Zeidler hat dieses System im Jahre 1983 entwickelt und im Markt bekannt gemacht.", "section_level": 2}, {"title": "Warmwasser-Anschluss.", "content": "Eine Sonderform der Kachelofen sind die Warmwasser-Öfen. Diese haben einen Anschluss für einen Warmwasser-Tank. Die eingebaute Umwälzpumpe in der Zentralheizung pumpt dann das warme Wasser vom Tank in den Boiler (Warmwassertank). Von dort wird dann das Wasser zu den Warmwasserhähnen geleitet.", "section_level": 2}, {"title": "Hypokausten-Kachelofen.", "content": "Bei einem konventionellen Kachelofen findet neben der Wärmeabgabe an die umgebende Luft auch eine Wärme-Konvektion statt. Die Menge/Dosis ist abhängig von der Oberflächentemperatur des Ofens – je kühler desto geringer. Die Bereiche der Außenfläche, die mit den heißen Rauchgaszügen in engerer Verbindung stehen, erwärmen sich stärker, was zu einer höheren Konvektion führt. Infolge der inhomogenen Wärmeverteilung kann es zusätzlich auch zu Spannungszuständen im Ofen kommen, die zu ungewollter Rissbildung und Fugenausbrüchen führen. Um die genannten Nachteile zu beseitigen, wurde das Hypokausten-Bausystem entwickelt. Hier bestehen die Züge entsprechend der gewünschten Heizleistung aus Keramik-Modul-Speichersteinen (KMS-Steine, dem sogenannten Speicherkern). Der zwischen den Schamotteplatten und dem Speicherkern verbleibende Luftraum gibt die entstehende Wärme dann aber nicht durch Wärmeleitung wie bei der herkömmlichen Bauweise, sondern durch Strahlung an den Raum ab. Im Inneren des Systems kommt es nun, da die Außenhülle geschlossen ist, zu einem konvektiven Wärmetransport von heißeren Oberflächen hin zu kälteren Bereichen, die somit ebenfalls erwärmt werden und die effektiv zur Verfügung stehende wärmende Fläche vergrößern. Die in der Feuerung erzeugte nutzbare Wärmemenge ist nach dem Ersten thermodynamischen Hauptsatz für jeden Kachelofentyp identisch. Die auf eine größere Fläche verteilte Wärmemenge führt deshalb zu geringeren Oberflächentemperaturen des Ofens und erzeugt, physiologisch betrachtet, ein angenehmeres behagliches Raumklima.", "section_level": 2}, {"title": "Gefahren.", "content": "Durch Bedienungsfehler kann der Brennstoff unter Freisetzung explosiver Gase verschwelen. Eine Verpuffung oder Explosion führt zur Beschädigung oder Zerstörung des Ofens, zum Absprengen von Konstruktionsteilen sowie zum Herausschleudern von Glut oder Brennstoff. Die vom Brennstoff entwickelten brennbaren Gase können nach vorübergehendem Luftmangel verpuffen. Erst wenn diese restlos ausgetrieben und verbrannt sind (keine Flammen mehr), kann die Ofentür gefahrlos verschlossen werden. Nur der verbleibende Kohlenstoff (flammenlose Glut) kann auch unter Luftmangel brennen. Solange Kohle oder Holz noch Flammen entwickelt, soll die Luftzufuhr nicht unterbrochen werden, ansonsten tritt unvollständige Verbrennung ein, u. a. entsteht Kohlenmonoxid, das in den zu beheizenden Raum gelangen kann. Bei unvollständiger Verbrennung bilden sich im Schornstein Ruß- und Teerablagerungen, die einen Schornsteinbrand verursachen können.", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Grundlagen.", "content": "Holz verbrennt zum größten Teil gasförmig in langen Flammen und hoher momentaner Heizleistung. Die Umwandlung des Holzes zu Gas beginnt schon bei ca. 80 °C und kann nicht unterbrochen werden; d. h. das Gas muss bei Entstehung auch abgebrannt werden, um unvollständige Verbrennung zu vermeiden. Ein gestreckter Abbrand (Dauerbrand) ist bei (Scheit-)Holzfeuerungen in Öfen nicht möglich. Leider wird es in Öfen ohne Speichermassen immer wieder versucht, Holz verzögert abzubrennen, indem Verbrennungsluft stark gedrosselt wird, mit schlimmen Folgen für die Anlagen, Schornsteine und Umwelt. Der Kachelofen ist traditionell und heute wieder verstärkt ein Speicherofen, der die momentane sehr hohe Heizleistung eines Holzfeuers puffert und verzögert an die Räume abgibt, aber nur, wenn er die erforderlichen Speichermassen auch hat (siehe Kombi-Kachelofen, Grundofen, Kachelofen-Kunst).", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Kachelofen ist ein Heizofen für Hausbrand, der zum Beheizen eines oder mehrerer Wohnräume geeignet ist. Kachelöfen sind in der Regel aus Ofenkacheln gesetzt, es gibt aber auch Kachelöfen, die überwiegend aus Ziegeln gemauert und verputzt sind. Erst im 19. und 20. Jahrhundert wurde der Kachelofen im Feuerungsraum zunehmend mit Schamottesteinen ausgekleidet oder mit Zügen versehen. ", "tgt_summary": null, "id": 695113} {"src_title": "Abteilung (Organisation)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde liegt an der Mündung des Gletscherflusses Blanda in der Bucht Húnaflói, eigentlich in deren Verzweigung, den Fjord Húnafjörður, im Westen der Halbinsel Skagi. Rund 25 km südöstlich von Blönduós befindet sich das nördliche Ende der Kjölur, einer der Pisten, die ins Isländische Hochland führen. Der Weg streift zunächst den Stausee Blöndulón. In einer Entfernung von rund 30 km westlich des Ortes liegt, ebenfalls direkt am Hringvegur, das Vatnsdalur mit den Erdhügeln \"Vatnsdalshólar\". Die Entfernung nach Reykjavík beträgt 244 km. Umliegende Gemeinden sind im Norden Skagabyggð, im Osten Skagafjörður und im Süden und Südwesten Húnavatn.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Der Name bezieht sich auf die Lage des Ortes an der Flussmündung der Blanda und bedeutet genau dies. \"ós\" im Isländischen entspricht \"Flussmündung\", \"blanda\" hingegen entspricht dem deutschen Wort \"Mischung\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Schon vor dem Jahr 1000 war die Gegend von Blönduós besiedelt. Der heutige Ort entstand in seinem westlichen Teil auf Land der Höfe Hjaltabakka und Hnjúka, in seinem östlichen auf dem des Hofes Ennis. 1875 bzw. 1876 erhielt der Ort die Handels- und Hafenrechte. Die Ansiedlung wuchs zunächst um das Handelshaus des Thomas J. Thomsen, eines Norwegers aus Bergen und seiner Familie, herum, das allerdings 1914 niederbrannte. Eine beträchtliche Verbesserung der Anbindung nach Blönduós ergab sich zunächst durch die Errichtung einer Brücke aus Stahl über die Blanda im Jahre 1897, welche im Jahre 1963 durch die erste große Spannbetonbrücke ersetzt wurde. 1976 errichtete man ein Denkmal zum Andenken an den Händler. Bis 1914 war der Ort Teil der Landgemeinde Torfalækjarhreppur und wurde dann eine eigene Landgemeinde (isl. \"Blönduóshreppur\"). 1988 erhielt Blönduós den Status \"kaupstaður\", d. h.\" kreisfreie Stadt\" (isl. \"Blönduoskaupstaður\"). Im Juni 2002 wurde die Landgemeinde Engihlíðarhreppur mit Blönduós vereinigt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Dienstleistungen.", "content": "Blönduós war seit seiner Entstehung am Ende des 19. Jahrhunderts Wirtschafts- und Dienstleistungszentrum der Region. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Hauptarbeitgeber neben dem Handelshaus eine Schlachterei, die die Landwirtschaftsprodukte der Gegend verarbeitete. Eine Molkerei entstand 1947. Trotz der Lage am Meer spielte wegen der schwierigen Hafenumstände die Fischerei hier nie eine Rolle. Allerdings wurden hier rund 30 Jahre lang Krabben verarbeitet. Zudem gab es eine Wollverarbeitung. Schon 1931 wurde das erste Elektrizitätswerk am Ort gebaut. Ab 1908 gab es eine Volksschule am Ort. Heutzutage findet man in Blönduós Tankstellen, Geschäfte, Banken, eine Gesamtschule, eine Musikschule, Kindergärten, ein Krankenhaus, ein Seniorenheim sowie ein Sportzentrum mit Schwimmbad. Auch ist der Ort Sitz des höchsten Verwaltungsbeamten der Region (\"Sýslumaður\"). Dem Tourismus dienen Hotels und Gästehäuser, ein Zeltplatz und ein Auskunftsbüro. Besonders beliebt ist die Gegend wegen der zahlreichen Lachsflüsse bei Hobbyanglern. Auch etliche kleinere Handwerks- und Verarbeitungsbetriebe findet man im Ort. Der Ort wird mittels einer 14 km langen Leitung mit heißem Wasser für Heizung und Haushalte versorgt, die von Reykir við Reykjabraut 1977 bis hierher verlegt wurde. Auf einem hohen Hügel südlich des Ortes befindet sich die örtliche Sendeanlage für Fernsehen u. ä.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "In Blönduós kreuzen sich zwei größere Verbindungsstraßen, die um das ganze Land führende Ringstraße und die die nördliche Halbinsel Skagi querende Straße 74 nach Sauðárkrókur in der Gemeinde Skagafjörður. Seit 1973 wird zudem südlich des Ortes ein Flugplatz unterhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchen und Pfarrei.", "content": "Erst kurz vor der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde die Kirche mit der evangelisch-lutherischen Pfarrei von Hjaltabakki nach Blönduós verlegt. 1895 geweiht, steht sie seit 1990 unter Denkmalschutz und ist seit 1997 Privateigentum. Die neue Pfarrkirche (1982–1993) mit ihrem besonderen Stil, ein Entwurf des Architekten Maggi Jónsson, wird für ihre Akustik gerühmt und daher auch für Konzertaufführungen genutzt. In ihr befinden sich eine Altartafel von Jóhannes Sveinsson Kjarval, die Jesus mit seinen Jüngern in Emmaus zeigt, sowie ein Taufbecken von Ríkarður Jónsson.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das Kunsthandwerksmuseum (\"Heimilisiðnaðarsafn\") zeigt u. a. die traditionelle Wollverarbeitung. Teile des Museums bestehen aus dem Nachlass der isländischen Frauenrechtlerin Halldóra Bjarnadóttir, die Lehrerin an der hier bis 1976 bestehenden \"Kvennaskólinn\" (\"Mädchenschule\") gewesen war, deren Gebäude heutzutage zum Museum gehören. In der Nähe der ehemaligen Schule hatte im Zweiten Weltkrieg das britische Heer ein Lager. Ebenfalls im Gebäude der alten Mädchenschule sitzt das Textílsetur Íslands, das Isländische Textilzentrum. Dort ist unter anderem das Gemeinschaftsprojekt des Vatnsdæla Wandteppich untergebracht. Ziel des Projektes ist es, die Vatnsdæla-Saga auf moderne Weise wiederzu beleben und dabei die alten Traditionen des Handwerks zu nutzen. Der Wandteppich wird knapp über 46 Meter lang sein. Von Juni bis einschließlich August können Besucher teil dieses Projektes werden und Teile der dargestellten Saga sticken. Der Name jeder Person, die das Projekt unterstützt, wird in einem Buch aufgenommen, das mit dem Wandteppich gehalten wird. Ein \"Hafíssetrið\" (engl. \"Sea Ice Exhibition Center\") im ältesten Haus des Ortes, dem \"Hillebrandshúsið\", zeigt seit 2006 Informationen zum Thema Packeis und bzgl. dessen Einfluss auf die isländische Seefahrt. \"Hrútey\", eine kleine Insel, liegt direkt beim Ort im Fluss Blanda. Diese steht inzwischen unter Naturschutz und ist mit Bänken, Spazierwegen und Erklärungstafeln ausgestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Angeln in der Region.", "content": "Zahlreiche Lachsflüsse in der Region gehören zu den besten von Island. Dazu rechnen v. a. Blanda, Laxá á Ásum und Víðidalsá.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Wie inzwischen in nur noch wenigen Gebieten Islands außer dem Südwesten rund um die Hauptstadt Reykjavík ist in Blönduós die Bevölkerungsentwicklung rückläufig (1997 bis 2006: –14,5 %). 2007 stieg die Einwohnerzahl wieder leicht an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stadtgemeinde Blönduós [] () liegt in der Region Norðurland vestra im Nordwesten Islands. Am 1. Januar 2011 hatte die Gemeinde 904 Einwohner, davon lebten 842 Einwohner im gleichnamigen Hauptort.", "tgt_summary": null, "id": 2229747} {"src_title": "Jakob Altmaier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Anfänglich von ovaler Form, setzte sich Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. der rechteckige Typus durch. Der etwa neun Kilogramm schwere Schild wurde an einem horizontalen Griff mit der linken Hand getragen. Das rechteckige \"scutum\" war etwa 120–130 cm hoch und hatte eine Breite von ca. 60–70 cm. Über der kreisförmigen Aussparung für den Griff wurde zum Schutz der Hand ein Holzbuckel und davor ein oft rechteckiger Metallbuckel (\"umbo\") befestigt, so dass Geschosse abgleiten konnten. Außerdem konnte er sogar als Waffe benutzt werden, z. B. indem man ihn dem Gegner in Gesicht oder Unterleib rammte. Möglicherweise war früher auch noch ein Stachel auf dem \"umbo\" befestigt, um ihn noch effektiver zu machen, aber dies ist umstritten. Das \"scutum\" bestand aus drei jeweils rechtwinklig zueinander verleimten Lagen Holzleisten, ähnlich heutigem Sperrholz, von zusammen etwa 0,7–1 cm Dicke. Die Oberfläche des \"scutums\" war mit Leinen oder Rohhaut, manchmal auch Filz oder Leder beklebt, um ein Aufspalten des Schildes bei Treffern zu verhindern. Zum gleichen Zweck waren die Ränder mit Bronzeblechstreifen umfasst. Außerdem war meistens in der Längsmitte ein Bronzegrat aufgenietet, der dem Schild weitere Stabilität verlieh. Die Schildbemalung variierte von Einheit zu Einheit. Vom ovalen \"scutum\" sind die ebenfalls ovalen, jedoch flachen Schilde der Auxiliartruppen und Reiterei (\"Parma equestris\") zu unterscheiden. Die Römer übernahmen das Scutum von den Samniten, ergänzten es aber durch eine zusätzliche dritte verleimte Holzschicht.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Mit seinem hohen Gewicht stellte das \"scutum\" eine nicht unerhebliche Belastung dar. Taktisch war es aber offensichtlich von einem ausreichend großen Wert, um diesen Nachteil zu rechtfertigen. Vor dem Körper gehalten, schützte es mit seiner Höhe fast den ganzen Körper, durch die Wölbung war es zum einen sehr stabil und konnte zum anderen trotz seiner Größe auch in enger Formation noch um den Körper geführt werden, wie es etwa im Fechtkampf notwendig war. Zudem war der Schildbuckel dazu geeignet, Feinde zu rammen. Bei feindlichem Beschuss konnten die Legionäre das \"scutum\" auf dem Boden aufsetzen und sich dahinter vollständig verbergen. Bei Märschen wurden die Schilde zum Schutz gegen Feuchtigkeit und Verschmutzung in eine Hülle (\"tegimenta scuti\") aus Leder gegeben und an zwei Riemen über den Rücken gehängt. Besondere Bedeutung erlangte das Scutum in der Schildkrötenformation (\"Testudo\", siehe Bild). Die Legionäre waren dabei so kompakt aufgestellt, dass die dichten Reihen der Schilde einen wirksamen Schutz gegen Beschuss für die gesamte Gruppe bildeten.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung bei Gladiatoren.", "content": "Auch in der Arena fand das \"scutum\" Verwendung als Ausrüstung für die Gladiatoren. Die Ausrüstung der Gladiatoren orientierte sich von Anfang an in großen Teilen an der Ausrüstung des römischen Heeres. Gerade die Form und Abmessung der \"scuta\" der \"secutores\" und murmillones geht mit denen der Legionsinfanterie konform. Die Ähnlichkeit von militärischen und gladiatorischen Kampftechniken war frappierend. Nun wurde dieser Schild in der Arena im Einzelkampf benutzt. Dies erforderte viel Übung. Die Einzelkampftechniken wurden beibehalten, und das \"scutum\" war bei den Gladiatoren noch in Gebrauch, als es bei der römischen Armee schon lange ausgedient hatte. So findet sich bei den Gladiatorenkampfszenen der Borghese-Mosaiken aus dem Kryptoporticus einer Villa in Torrenova an der Via Casilina nahe dem antiken Tusculum der siegreiche, mit einem \"scutum\" bewaffnete \"secutor (?)\" Pampineus. Das Mosaik wird an den Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr. datiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Scutum (Latein, Plural \"Scuta\"; von ) war ein großer ovaler, später rechteckiger, und stets gewölbter Holzschild. Das \"\", auch „Turmschild“ genannt, war Teil der Schutzbewaffnung der Legionäre der römischen Armee.", "tgt_summary": null, "id": 2070137} {"src_title": "Eva Bulling-Schröter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Zur Festigung von Böschungen werden die Faschinen rautenförmig mit Pflöcken auf den Hang genagelt. Anschließend werden sie mit Oberboden abgedeckt. Dabei wirken sie auch als Drainage. Spezielle Messer erleichterten das Herstellen der Reisigbündel und wurden deshalb auch Faschinenmesser genannt. Im Belagerungskrieg wurden Faschinen ferner dazu genutzt, Burg- oder andere Gräben aufzufüllen, um so das Anlegen von Sturmleitern zu ermöglichen. Faschinenhaken waren Werkzeuge mit drei eisernen Haken um das Faschinenwerk und die Schanzkörbe einzureißen. \"Faschinen-Bajonette\" mit Sägerücken gehörten zur Ausrüstung der Pioniertruppen. Faschinen werden auch zur vorläufigen Dammsicherung bei Flussregulierungen benutzt. Am Unterwasser kommen dabei \"Senkfaschinen\" zum Einsatz. Diese sind im Inneren der Bündel mit Steinen gefüllt. Das Reisig schützt vor Abtragung durch die Wasserströmung. Sediment setzt sich in die Zwischenräume. Beim Küstenschutz dienen Faschinen dem Schutz von Dünen und Sandstränden. Sie schützen vor Verwehung und zur Sedimentation des Sandes auf der Leeseite. Auch bei Wiederaufforstungen an Hängen werden Faschinen zur Befestigung verwendet. Im Bergbau wurden Faschinen in druckhaftem Gebirge mitunter als Packung zum Abfedern eventueller Gebirgsbewegungen hinter Schacht- oder Stollenausbauten verwendet. Heute stammt ein großer Teil des Materials aus Waldrestholz.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbeispiel.", "content": "Bei der internationalen Rheinregulierung für den Fußacher Durchstich musste für die Dämme zuerst ein Faschinenbett erstellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Nutzung von Faschinen.", "content": "Neben dem Wasserbau war die militärische Nutzung immer ein wichtiges Anwendungsgebiet für Faschinen. Reisigbündel ließen sich schnell mit örtlichem Material erstellen. Mit ihrer Hilfe wurden die Wände von Laufgräben verstärkt, um das Nachrutschen der Erde zu verhindern. Des Weiteren wurden damit ganze Artilleriestellungen (Batterien) gebaut. Zum Überwinden von Gräben wurden die Bündel in großen Mengen in den Graben geworfen. Diese Methode hat sich auch noch während des Ersten und Zweiten Weltkrieges bewährt, allerdings mit dem Unterschied, dass Panzer zum Transport benutzt wurden. Erst in den 1980er Jahren wurde von britischen Pionieren eine Neuerung eingeführt. Speziell um wassergefüllte Gräben überqueren zu können, werden Bündel von stabilen Rohren in den Graben geworfen. Dieses leicht zu transportierende Material ist stabil genug, um selbst Panzer tragen zu können. Als erwünschter Nebeneffekt wird ein Aufstauen fließenden Wassers vermieden, so dass auf eine zusätzliche Drainage verzichtet werden kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Faschinen (von ; italienisch \"fascio\" ‚Bündel‘, ‚Bund‘) sind walzenförmige Reisig- bzw. Rutenbündel von einigen Metern Länge, welche in erster Linie zur Abwehr von Erosionserscheinungen bzw. Böschungsbrüchen genutzt werden. Demgemäß finden sie insbesondere beim Bau von Böschungen und im Wasserbau (zur Ufer- oder Gewässersohlenbefestigung sowie zur Strukturverbesserung und Verlandung) Anwendung, siehe dazu auch Schlacht (Wasserbauwerk) und Wolfsches Gehänge. Ferner werden Faschinen bei der Landgewinnung im Watt zum Bau der Lahnungen genutzt, um durch Beruhigung der Strömungen die durch die Gezeiten im Wasser transportierten Schwebstoffe zur Sedimentation und Aufschlickung zu bringen. ", "tgt_summary": null, "id": 131202} {"src_title": "Wilhelm Dietzel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktion und Aufbau.", "content": "Das Funktionsprinzip ist bei der Motorsense und dem Freischneider gleich: Mittels einer Welle wird vom Motor, teilweise über ein Getriebe, ein schnellrotierendes Schneidwerkzeug angetrieben, welches das zu mähende Gut im sogenannten Freischnittverfahren ohne Gegenschneide schneidet. Als Schneidwerkzeuge sind verschiedene Systeme gebräuchlich, entweder ein oder mehrere an einem Fadenkopf montierte robuste Fäden aus Nylon, Scheiben mit Kunststoffflügeln als Messer oder Messerscheiben (Stahl oder Aluminium) bzw. Kreissägeblätter. An leistungsschwächeren Motorsensen findet sich in der Regel nur ein Fadenkopf als Schneidwerkzeug. Der Motor sitzt bei kleinen, leistungsschwächeren Geräten unmittelbar über dem Mähkopf, bei leistungsstärkeren Geräten jedoch in der Regel als Ausgleichsgewicht am oberen Ende des Sensenstiels. Kleinere Geräte werden an einer Griffkonstruktion gehalten, größere Geräte haben zusätzlich einen Trageriemen oder ein Tragegeschirr zum Umhängen. Es sind auch Geräte verfügbar, bei denen der Motor auf einer vom Geräteführer zu tragenden Kraxe montiert ist und der Schneidkopf über eine teilweise biegsame Welle angetrieben wird.", "section_level": 1}, {"title": "Messerscheiben.", "content": "Die Messerscheibe eines Freischneiders kann je nach Einsatzbereich verschiedene Formen haben: zweischneidiges Doppelmesser („Grasschneideblatt“) für leichte Beanspruchung beim Mähen von Gras, sternförmige Messer („Dickichtmesser“) für das Mähen von verfilztem Gras oder Gestrüpp oder Kreissägeblätter für das Entfernen von Gehölzen bis hin zu dünnen Bäumen.", "section_level": 2}, {"title": "Fadenköpfe.", "content": "Die in einem Fadenkopf befestigten Fadenstücke oder auf einer Spule aufgerollten Fäden werden im Betrieb durch die Fliehkraft gespannt und schlagen die Grashalme ab. Sie haben den Vorteil, sich an Hindernisse (Steine, Mauern, Bäume) anzupassen; Baumrinden oder Wände werden dadurch bei versehentlicher Berührung weniger stark geschädigt, man kann dicht bis an das Objekt heran mähen. Empfindliche bzw. dünne Rinde wird jedoch zerstört, was zum Absterben der Bäume führen kann. Die Fäden sind – im Gegensatz zu den Messerscheiben – sehr einfach zu ersetzen: ist das Ende des Fadens verschlissen, wird entweder ein neues Stück eingesetzt oder der Faden einfach weiter aus der im Fadenkopf befindlichen Spule herausgezogen. Bei vielen Motorsensen wird das Nachziehen des Fadens durch einen halbautomatischen Mechanismus erleichtert. Man klopft den Mähkopf auf den Boden und gibt dabei leicht Gas. Durch das Klopfen auf den Boden wird ein großer Knopf eingedrückt, der den Faden freigibt, sodass ein weiteres Stück des aufgespulten Fadens durch die Fliehkraft aus dem Kopf gezogen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Die Geräte sollten nur mit der entsprechenden Sicherheitsausrüstung betrieben werden: Wegen der von herumgeschleuderten Steinchen o. Ä. ausgehenden Gefahr darf sich außer dem Geräteführer nach den Vorschriften der deutschen Berufsgenossenschaften ferner niemand im Umkreis (15 m) des arbeitenden Gerätes aufhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Umweltaspekt.", "content": "Die Mähfäden nutzen sich beim Gebrauch ab und verbleiben in der Wiese. Herkömmliche Mähfäden bestehen hauptsächlich aus Nylon, was sich kaum zersetzt und damit zur Mikroplastik-Problematik beiträgt. Mindestens ein Hersteller bietet einen oxo-(biologisch)abbaubaren Kunststoff-Mähfaden an, welcher sich in der freien Natur innerhalb von 5 bis 10 Jahren (vollständig) zersetzen soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Motorsense, in leistungsstärkerer Ausführung meist Freischneider, in der schwächeren ebenso Grastrimmer oder Rasentrimmer genannt (in der Schweiz auch Tellersense), ist ein motorangetriebenes Gerät zum Mähen von Gras, krautigen Pflanzen oder holzigem Gestrüpp. Leistungsstärkere Geräte können bei Ausrüstung mit einem Kreissägeblatt auch zum Abschneiden von kleineren Gehölzen bis etwa sieben Zentimeter Stammdurchmesser, etwa bei Durchforstungsarbeiten, eingesetzt werden. Der Einsatz zum Mähen erfolgt im gewerblichen Einsatz aufgrund der vergleichsweise geringen Flächenleistung vorzugsweise dort, wo aufgrund Hanglage, schlechter Zugänglichkeit, Enge bzw. Hindernissen oder mangelnder Bodentragfähigkeit größere Geräte wie Balkenmäher oder Mulcher nicht eingesetzt werden können. Als Antrieb dienen bei leistungsschwächeren Motorsensen teilweise Elektromotoren, im Übrigen aber gewichtssparend konstruierte Zwei- oder Viertakt-Benzinmotoren bis etwa 4 kW Leistung.", "tgt_summary": null, "id": 1647112} {"src_title": "Dorothee Bär", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Frank Schätzing studierte Kommunikationswissenschaft an der Westdeutschen Akademie für Kommunikation in Köln und war lange in der Werbebranche bei Warner als Creative Director in internationalen Agenturen-Networks tätig. Unter anderem war er Geschäftsführer der von ihm mitbegründeten Kölner Werbeagentur Intevi. Seit Beginn der 1990er Jahre ist er als Schriftsteller in Erscheinung getreten. Nach einigen Novellen und Satiren veröffentlichte er 1995 erstmals einen historischen Roman (Kriminalroman) mit dem Titel \"Tod und Teufel\". 2000 folgte der Politthriller \"Lautlos\" über den Weltwirtschaftsgipfel 1999. Nachdem fünf seiner Bücher unter dem Etikett Köln-Krimi im Emons Verlag veröffentlicht wurden, wechselte er mit dem Konzept des Wissenschaftsthrillers \"Der Schwarm\" zu Kiepenheuer & Witsch. Mit \"Der Schwarm\", in dem eine unbekannte intelligente Lebensform aus der Tiefsee die Lebensgrundlagen der Menschheit bedroht, feierte Schätzing 2004 seinen bisher größten Erfolg. Plagiatsvorwürfe, nach denen Schätzing Teile seines Buches wortwörtlich abgeschrieben haben soll, konnten nicht bewiesen werden, entsprechende Ermittlungen wurden eingestellt. Nachdem \"Der Schwarm\" ab 2006 ursprünglich als Film ins Kino hätte kommen sollen (die Rechte am Buch sicherten sich damals Till Grönemeyer sowie Ica († 2012) und Michael Souvignier, für Uma Thurman war eine Rolle vorgesehen), hat mittlerweile das ZDF bekannt gegeben, das Buch ab 2019 als Fernsehserie zu verfilmen. Diese soll in internationaler Koproduktion als Serie von acht Folgen à 45 Minuten entstehen. Als Produzent konnte der für die Serie \"Game of Thrones\" bekannte Frank Doelger verpflichtet werden, während Frank Schätzing selbst an den Drehbüchern mitschreibt. Schätzings Werken war bis zum Erscheinen von \"Der Schwarm\" eher geringer und lokaler Erfolg im Raum Köln beschieden. Nach dem Erfolg dieses Romans hat jedoch der Goldmann Verlag die Taschenbuch-Rechte an den vorherigen Werken für eine Neuauflage erworben. \"Der Schwarm\" hat seit Erscheinen bis 2010 eine Gesamtauflage von rund 3,8 Millionen Exemplaren erreicht und wurde weltweit in 27 Sprachen übersetzt. Seine Bücher \"Die dunkle Seite \"und \"Mordshunger\" wurden im Auftrag von RTL verfilmt und ausgestrahlt. 2009 warb Frank Schätzing als Model für den Dessous- und Wäschehersteller Mey. 2014 trat Schätzing im \"Tatort − \" in einer Nebenrolle auf. Frank Schätzing ist mit Sabina Valkieser-Schätzing (die in der Hörspielfassung von \"Der Schwarm\" Tina Lund spricht) verheiratet und lebt in Köln. Am 24. April 2018 erschien sein neuer Roman \"Die Tyrannei des Schmetterlings\". Darin thematisiert er die Chancen und Gefahren künstlicher Intelligenz.", "section_level": 1}, {"title": "Interessen, Ansichten und gesellschaftliches Engagement.", "content": "Laut eigener Aussage entspricht die Idee zum thematischen Aufbau seiner Bücher oft persönlichen Interessensgebieten und langjährigen Hobbys, seien es das Meer und das Tauchen, die Geschichte seiner Heimatstadt Köln oder internationale Politik. Außerdem unterstützt Schätzing mit Benefiz-Lesungen und als Beirat von Deepwave, einer Initiative zum Schutz der Hoch- und Tiefsee und einigen Delfinschutzprojekten, zahlreiche Umweltprojekte. 2012 war Frank Schätzing ehrenamtlich als „Bootschafter“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) tätig und warb für diese unabhängige und ausschließlich aus Spenden finanzierte, gemeinnützige Organisation. Schätzing wurde wiederholt in den Medien zum Thema Klimawandel befragt. Aus seiner Sicht „war die Natur immer schon unberechenbar“. Man solle „weniger Energie auf die Frage verwenden, was wir gegen den Klimawandel tun können, als vielmehr Strategien entwickeln, wie wir besser mit ihm leben können“. Dabei bezweifelt er eine ausschließliche Verursachung der aktuellen globalen Erwärmung durch den Menschen („Wenn wir alles auf den Menschen schieben, wird Klimawandel zur Glaubensfrage“), denkt jedoch andererseits, dass eine „Beschleunigung“ dieses Klimawandels durch die globalen Aktivitäten des Menschen außer Frage steht. Schätzing beteiligte sich im November 2012 als Redner an einer Kundgebung gegen rechte Gewalt unter dem kölschen Motto Arsch huh, Zäng ussenander.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frank Schätzing (* 28. Mai 1957 in Köln) ist ein deutscher Schriftsteller. Sein bekanntestes Buch ist \"Der Schwarm\". Er tritt auch als Sprecher in einigen TV-Dokumentationen auf.", "tgt_summary": null, "id": 1231934} {"src_title": "Rufsäule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über das Leben des Ambrosius Aurelianus ist kaum etwas bekannt. Er wird nur in wenigen Quellen erwähnt, wobei die spätere Überlieferung ohnehin als unzuverlässig gilt und die Quellenlage für Britannien in der Zeit zwischen 400 und 600 sehr schlecht ist. Im 6. Jahrhundert lebten offenbar noch Nachfahren des Ambrosius, der in der Forschung als historische Person angesehen wird. Ambrosius Aurelianus ist eine der wenigen Personen, die der Geistliche Gildas im 6. Jahrhundert in seinem lateinischen Werk \"De excidio et conquestu Brittaniae\" namentlich erwähnt. Die römische Verwaltungsordnung in Britannien war im frühen 5. Jahrhundert weitgehend zusammengebrochen, nach dem Rheinübergang von 406 und der Usurpation Konstantins (III.) hatten die meisten regulären römischen Truppen das Land verlassen. Etwas später sollen die Romano-Briten von einem „hochmütigen Usurpator“ (\"superbus tyrannus\") beherrscht worden sein, der die \"civitates\" überredet habe, Sachsen als Söldner ins Land zu rufen. Dieser „Tyrann“ bzw. „Usurpator“ trägt in der späteren Überlieferung den Namen Vortigern (vermutlich eher ein Titel als ein Personenname). Vortigern wird allerdings bei Gildas nicht namentlich erwähnt, sondern erst von Beda Venerabilis; dieser benutzt unter anderem Gildas als Vorlage und berichtet davon, wie Vortigern Sachsen als Söldner nach Britannien rief. Die sächsischen \"foederati\" rebellierten jedoch (um 440, wie die zeitgenössische \"Gallische Chronik\" berichtet) und rissen die Kontrolle über Teile der Insel an sich. Einige Zeit später sollen sich die romanisierten Bewohner der Insel unter Führung von Ambrosius gesammelt haben, um Widerstand zu leisten. Gildas schreibt dazu, dass Ambrosius „vielleicht als einziger Römer den Schock dieses bemerkenswerten Sturms überlebte. Seine Eltern, die sicherlich den Purpur getragen hatten, waren in ihm getötet worden. Seine Nachkommen in unseren Tagen sind gegenüber der Außergewöhnlichkeit ihres Großvaters viel niedriger.“ Gildas zufolge war es also Ambrosius, der den Widerstand gegen die sächsischen Invasoren organisierte, doch war sein Erfolg nicht entscheidend, weil daraufhin manchmal die Romano-Briten und manchmal die Sachsen militärisch die Oberhand behielten. Aus dem weiteren Bericht des Gildas geht nicht klar hervor, ob Ambrosius auch der Anführer der Briten bei ihrem Sieg in der Schlacht von Mons Badonicus war. Wo diese Schlacht stattfand, erwähnt Gildas nicht; er beklagt aber, dass danach kein dem Ambrosius ebenbürtiger Anführer auftrat. Der Sieg bei Mons Badonicus war offensichtlich insofern bedeutend, als dass anschließend die Sachsen zu einem vorläufigen Innehalten gezwungen waren, bevor sie im späteren 6. Jahrhundert wieder militärisch aktiv wurden. Damit enden die relativ gesicherten Berichte bezüglich Ambrosius Aurelianus. In der Schilderung des Gildas sind mehrere Punkte problematisch; so werden faktisch keine präzisen Datierungen genannt und oft Geschehnisse nur gestreift. Im Zusammenhang mit dem Bericht über Ambrosius stellt sich unter anderem die Frage, was die Aussage bedeutet, Ambrosius’ Eltern hätten \"Purpur getragen\". Vielleicht sollte damit die Abstammung von einem römischen Kaiser oder einem Usurpator wie Konstantin III. († 411) angedeutet werden. Eventuell sollte die Formulierung aber auch nur auf eine senatorische Herkunft verweisen. Ob dies zutreffend ist oder nicht, für Gildas war Ambrosius Aurelianus jedenfalls ein bedeutender romano-britischer Heerführer. In späteren Erzählungen wird Ambrosius Aurelianus ebenfalls erwähnt (siehe unten), doch haben all diese keinen relevanten historischen Wert. Letztendlich sind die einzig zuverlässig verwertbaren Informationen die wenigen Aussagen bei Gildas.", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Erzählungen und Legenden.", "content": "Auch die deutlich später entstandene \"Historia Brittonum\" bewahrt einige Details der Überlieferung zu Ambrosius, die aber legendär geprägt und daher historisch nicht zuverlässig sind. Der wichtigste darunter ist die Geschichte von Ambrosius, Vortigern und den beiden Drachen von Dinas Emrys (walisisch für „Festung des Ambrosius“) in den Kapiteln 40 bis 42. Diese Geschichte wurde später von Geoffrey von Monmouth in seiner \"Historia Regum Britanniae\" erneut erzählt, wo die Person Ambrosius mit der walisischen Legende vom Zauberer Merlin verknüpft wird, der bekannt war für angebliche Prophezeiungen über zukünftige Siege der keltisch-römischen Einwohner Britanniens über die Sachsen und Normannen. Einigen Forschern gilt Ambrosius als ein mögliches Vorbild für Artus. Es gibt auch einige kurze Abschnitte in der \"Historia Brittonum\", die sich mit Ambrosius beschäftigen: Im Kapitel 31 wird berichtet, dass Vortigern durch Angst vor Ambrosius regiert habe; später, in Kapitel 66, werden verschiedene Ereignisse mit der Schlacht von Guoloph zwischen Ambrosius und Vitolinus in Verbindung gebracht; zuletzt (in Kapitel 48) wird gesagt, dass Pascent, dem Sohn Vortigerns, die Herrschaft über die Königreiche Buellt und Gwrtheyrion zugesprochen wurde. Es ist nicht eindeutig, wie diese verschiedenen Teile zueinander gehören, aber es ist nicht außer Acht zu lassen, dass sie alle aus der gleichen Quelle stammen könnten. Darüber hinaus existieren noch mehrere weitere legendäre Erzählungen und modern-populäre Verarbeitungen des Sagenstoffs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ambrosius Aurelianus war ein spätantiker römisch-britischer Anführer im 5. Jahrhundert. Vielleicht war er der Befehlshaber der Romano-Briten in der Schlacht von Mons Badonicus, in der sie gegen die Angelsachsen gewonnen haben sollen.", "tgt_summary": null, "id": 1748583} {"src_title": "Sandhausen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Genaue biografische Daten sind nicht überliefert, die wenigen Angaben stammen zudem meist von Gegnern. Aus der „Häretikerlegende“, welche die altkirchlichen Autoren aus seinen Schriften herleiteten, wurden biographische Daten in der nachfolgenden Geschichtsschreibung unter dem Regime seiner Gegner weiter tradiert. Marcions Geburtsjahr ist nicht überliefert, in der wissenschaftlichen Literatur werden die Jahre um 85 n. Chr. bis hin ums Jahr 100 vermutet. Er sollte laut älteren Quellen der Region \"Pontus\" entstammen, damals konnte damit das Schwarzmeergebiet insgesamt wie auch eine Region gleichen Namens an dessen Südküste gemeint gewesen sein, mit ihrer wichtigsten Handels- und Hafenstadt Sinope am Schwarzen Meer. Diese wird in jüngeren Marcion-Quellen der Spätantike zu seinem Geburtsort, eine plausible Hypothese, da Marcion Reeder und Seekaufmann () gewesen sein soll. Ein solcher Seekaufmann war zumeist ein Schiffseigner oder Kapitän eines eigenen oder gemieteten Schiffes (Schiffe der Antike), mit dem er in eigenem Namen Handel betrieb. Marcion begab sich um 135/140 auf den Weg nach Rom, wo Hyginus in der Zeit von 136 bis 140 Bischof war. Es gibt keine einheitliche oder dominierende Meinung dazu, ob Marcion bereits Christ war, als er nach Rom kam. Marcion brachte als erfolgreicher Kaufmann ein ungeheures Vermögen in seine Gemeinde ein, tradiert werden Summen von 100.000 oder 200.000 Sesterzen. Dort entwickelte er auch seine eigene Theologie. Ob Marcion Ansichten wie jene vom „schlechten Weltenschöpfer“ und fremden, guten Gott vom Gnostiker Addru Cerdo () übernommen hat, wie es beispielsweise der Marcion-Gegner Irenäus nahelegte, ist anscheinend ungewiss bzw. nicht wahrscheinlich. Im Jahr 144 kam es in Rom zum Bruch wohl wegen Marcions kompromissloser Gegenüberstellung von Altem Testament und Evangelium, als Folge davon zur Spaltung seiner römischen Kirchengemeinde oder der römischen Kirchengemeinden in Anhänger und Gegner sowie zur Gründung seiner eigenen kirchlichen Glaubensgemeinschaft. Marcion wurde sein Geldgeschenk zurückgegeben. Durch Reisen Marcions breitete sich seine Lehre rasch bis nach Ägypten und Persien aus. Marcion selbst starb wohl noch vor dem Amtsantritt Mark Aurels um 160, doch sind in der aktuellen Marcion-Forschung weder Sterbeort noch Sterbejahr konkret bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Theologie.", "content": "Marcion behauptete einen grundlegenden Unterschied zwischen dem „guten Gott der Liebe“ des Neuen Testaments, wie er vom „guten Gott“ durch Christus verkündigt und gelebt sei, und einem „bösen Gott“ des Alten Testaments bzw. des Tanach, der für Schöpfung, Gesetz und Gericht verantwortlich sei. Christus galt bei Marcion nicht als der vorausgesagte Messias des Schöpfergottes, sondern als ein göttliches Wesen mit einem Scheinleib (Doketismus;, „scheinen“), der (unerwartet) vom guten, unbekannten Gott als dessen Sohn herabgesandt worden war. Er opferte in größter Güte sein Leben durch den Kreuzestod, um damit die in der Schöpfung des Schöpfergottes an Gesetz und Sünde gefesselten Menschen durch seine Gnade und Liebe davon zu befreien.", "section_level": 1}, {"title": "Der Gott des Alten Testaments und der fremde, neue Gott des Evangeliums.", "content": "Wie vielfach auch in der Gnosis fasste Marcion das Materielle als schlecht auf und postulierte zwei Götter. Anders als in der Gnosis jedoch enthält Marcions Theologie nichts vom ausgedehnten Mythos zur Genese von Menschheit und Welt, so wenig wie die gnostische Idee eines Anteils am göttlichen Pneuma, eines göttlichen Lichtfunkens im Menschen. Vielmehr erlangt der Mensch nach Marcion Erlösung durch Glauben und nicht wie in den gnostischen Systemen durch Erkenntnis und Wissen. Nach Marcion hatten der von ihm \"Demiurg\" genannte „böse Gott“ oder „bekannte Gott“ und der „gute Gott“, „unbekannte, fremde Gott“ oder der Gott der Liebe anscheinend keinerlei Beziehung zueinander und Kenntnis voneinander; der „Gott der Liebe“ war vor seiner Offenbarung in Christus vollkommen unbekannt \"()\". In dieser Welt des Gesetzes und der Sünde, der minderwertigen Schöpfung des Demiurgen bzw. Schöpfergottes, lebe der Mensch, und ihm zeige sich überraschend der „fremde Gott“ bzw. Christi Wesen und Evangelium der frohen Botschaft in erbarmender Liebe, ihm zeige sich seine Wirksamkeit in Selbstoffenbarung, die identisch ist mit Erlösung von der unvollkommenen Schöpfung des Demiurgen und seinen Gesetzen. Der Demiurg ist bei Marcion kein grundsätzlicher Widersacher des fremden, guten Gottes und die Schöpfung ist gemäß Marcion nicht satanisch. Vielmehr ist sie so gut, wie eben eine mit Gesetz und Strafe entstandene, unvollkommene Schöpfung sein kann. Infolgedessen wies Marcion das gesamte Alte Testament (Tanach) zurück, da es nur vom Demiurgen und seinen Gesetzen Zeugnis ablegte, den er, ähnlich wie in der Gnosis, als „bösen Gott“ auffasste, vor allem aber sei JHWH als ein „Gott des Gesetzes“ anzusehen. Dennoch blieb das Alte Testament wahrscheinlich auch aus Marcions Sicht mit der von der Christusoffenbarung ausgehenden neuen Gnadenbotschaft mit seinem Erlösungsgeschehen verbunden, um das Neuartige dieser Offenbarung zu zeigen und durch sie wiederum die ganze Dimension von Gesetz und Sünde sowie Schöpfung zu verstehen. Vom Gesetz bzw. dem Bösen können sich die Menschen bei Marcion nicht aus eigener Anstrengung durch Gesetzesbefolgung befreien und Gutes bewirken, sondern nur individuell mittels des scheinbar zum Menschen gewordenen Gottessohnes Christus, der sich am Kreuz geopfert hat, um die Menschen vom Gesetz des Schöpfergottes zu erlösen. Für Marcion war Jesus, der mit einem Scheinleib ausgestattete Gottessohn des „guten Gottes“, die Liebe in Reinform und kein menschliches Wesen aus Fleisch und Blut, das wie andere Menschen in Zorn geraten, leiden und sterben konnte. Zwischen den (rekonstruierten) Ansichten in Marcions \"Antithesen\" und denen des Paulus bestehen Ähnlichkeiten. So sah Marcion einen fundamentalen Gegensatz zwischen mosaischem Gesetz und Evangelium, bei Paulus löste der Heilsweg des Glaubens jenen des Gesetzes ab. Die Auslegung der Heilung eines Aussätzigen (wahrscheinlich Leprösen; ) bewies nach Marcions Überzeugung, dass es unmöglich sei, das „Evangelium“ zu praktizieren, ohne das „Gesetz“ zu übertreten. Die Zwei-Gott-Lehre bei Marcion, der „gute Gott“ des Evangeliums, des Glaubens und der „Gott des Gesetzes“, kann daher in Zusammenhang mit Marcions Radikalisierung paulinischer Theologie mit ihrem Gegensatz von „‚Gesetz“ (Halacha) und „Evangelium“ gestellt werden. So treten in den Ansichten Marcions und den Aussagen in den paulinischen Episteln Gemeinsamkeiten hervor. Die Menschen finden in der paulinischen Vorstellung, ähnlich dem marcionitischen ‚scheinbeleibten Sohn des guten Gottes‘, ihre Erlösung in dessen Opfertod. Die paulinische ‚Erlösungslehre‘ wird gebunden an das Bekennen zum Opfertod Jesu und der Taufe als die einzige menschliche Handlung die zur Erlösung führe, nichts könne sonst dazu beitragen (,,, ).", "section_level": 2}, {"title": "Die Erlösung durch den guten, unbekannten Gott des Evangeliums.", "content": "Für Barbara Aland ist das Wesen der Sünde zu klären. So sei nach Marcion dem Bösen der Tatsünden durch die Gesetze des Schöpfergottes, der den Menschen geschaffen hat, nicht beizukommen. Der Mensch befolge damit nur, soweit es geht, die Gesetze, erarbeite sich als erwarteten Lohn Straffreiheit, verstricke sich aber nach Marcions Vorstellung schließlich in einen Kreislauf von Gesetz und Sünde, referiert Aland sinngemäß. Aus der gewohnten Belohnungshaltung bei Befolgung der Gesetze des Schöpfergottes entstehe zudem fast unvermeidlich die Grundsünde, die Gnade der Liebe und Erlösung durch Sündenvergebung des fremden jesuanischen, guten Gottes nicht annehmen zu wollen und zu können. Dem guten Gott sei der Mensch so wichtig, dass er sich bzw. Christus durch die Sünder an das Kreuz anschlagen lasse, um sie damit vom Schöpfergott, seinen Gesetzen frei zu bekommen. Dem, der diese Gnade nach tiefer Verstrickung in Gesetz und Sünde angenommen habe, der die Macht dieser Gnade so erst habe richtig erkennen können, dem werde eine andere Gottesbeziehung offenbart; er vermeide die Sünde nicht mehr durch Gesetzesbefolgung, er wolle und tue sie einfach nicht mehr.", "section_level": 2}, {"title": "Marcion’sche Exegese.", "content": "Marcion soll die damals altkirchlich vorherrschende allegorische Exegese oder gleichnishafte Auslegung der Schriften des Alten Testaments verworfen haben, da er durch das Wörtlichnehmen besonders einzelner Textstellen das Alte Testament als Zeugnis des schlechten Schöpfergottes in Gegenüberstellung zu Textstellen seiner christlichen Evangeliumssammlung als Zeugnis des fremden, guten Gottes habe charakterisieren wollen. Sichtbar wird dies an den Textfragmenten, die Marcions \"Antithesen\" zugerechnet werden, da sie hauptsächlich alt- und neutestamentliche Aussagen, wortwörtlich genommen, in ihren Widersprüchen oder Entgegensetzungen gegenüberstellen. Das Wörtlichnehmen in den Antithesen zeigt für den Neutestamentler Ulrich Schmid allerdings mehr einen in der Antike typischen Kunstgriff für diese Literaturgattung und weniger etwa umfassende Belege einer generellen Allegorie-Ablehnung Marcions.", "section_level": 2}, {"title": "Marcion’sche Christologie.", "content": "Marcion lehrte, dass Jesus Christus nicht geboren worden sei, vielmehr sei er im 15. Jahr des Tiberius vom Himmel her erschienen. Er sei direkt von dort, so Irenäus von Lyon, \"in hominis forma\" erschienen. Nach dem Zeugnis des Tertullian war er nur \"per imaginem substantiae humanae\", und weiter führte er aus, Jesus Christus habe überhaupt keinen Körper gehabt, er sei vielmehr ein \"phantasma carnis\" gewesen. Folglich bestritt Marcion auch die Passion des Nazareners, denn weil der Erlöser kein wirklicher, fleischlicher Mensch gewesen sei, also keinen sarkischen Leib besessen habe, konnte er nicht wirklich gekreuzigt, gestorben, begraben und auferstanden sein. Daher gab es keine leibliche „Auferstehung“ des „Toten“. Für Marcion hatte dies auch Einfluss auf das Ritual der Eucharistie, denn das \"hoc est corpus meum\" („Das ist mein Leib“) wurde zu einem \"figura corporis mei\" („das ist die Form / das Symbol meines Körpers“). Als Elemente für das Abendmahl bei Marcion seien Brot und Wasser verwendet worden.", "section_level": 2}, {"title": "Askese.", "content": "Im kultisch-religiösen Kontext sind neben dem Essen, der Art der Nahrung, darüber hinaus noch die menschliche Sexualität die am stärksten regulierten Lebensbereiche (Milieu) in menschlichen Gemeinschaften. Beide Handlungskomplexe sind indispensable Fundamente eines biologischen wie auch sozialen (Über-)Lebens von Individuen und Kollektiven. Der Ablehnung bzw. Distanz zur Schöpfung, zur geschaffenen, materiellen Welt des Demiurgen entsprach Marcions Forderung der Askese, so beispielsweise der Verzicht auf die Ehe und die sexuelle Abstinenz in ihr, ebenso der Verzicht auf Fleisch und Wein. Die Ehe galt für Marcion anscheinend als eine „porneia“ („Unzucht“, abgeleitet von Hure) und führe geradewegs in „phthora“ (‚Vernichtung, Zerstörung, Tod und Verderben‘). Aus dieser Haltung heraus verbot er seiner Gemeinde streng jegliche Form von Heirat oder Geschlechtsverkehr. Nur solche Taufbewerber (Katechumenen) sollten getauft und zur Kommunion zugelassen werden, die den Zölibat gelobten oder, falls sie schon verheiratet waren, auf sexuelle Beziehungen verzichteten und völlig enthaltsam lebten. Damit sollte auch die „Vermehrung“ der vom Demiurgen geschaffenen Welt, zu der die Menschen gehörten, eingeschränkt werden. Für die Anhänger der „marcionitischen Kirche“ war der Verzehr von Fisch sehr wichtig; sie verzichteten auf Geflügel oder rotes Fleisch. Damit lassen sie sich als Pescetaristen einordnen. Der Verzehr von Fisch wurde von den Marcioniten als eine Art „heiliger Nahrung“ angesehen. Neben dem Fisch galten weitere Nahrungsmittel als unbedenklich, so etwa Brot, Honig, Milch und Gemüse.", "section_level": 2}, {"title": "Wirken und Wirkung.", "content": "Seine Lehren legte Marcion unter anderem in den \"Antithesen\" nieder, die eine Kommentierung zu seiner Schriftsammlung darstellten. Nach Norelli müssten die \"Antithesen\" Folgendes enthalten haben: Die Werke Marcions sind nicht durch Handschriften überliefert, sondern nur durch Zeugnisse seiner Gegner, vor allem bei Tertullian. Die Aussagen und Behauptungen sind bei ihnen ungenau, teils widersprüchlich und lückenhaft sowie von Polemik durchzogen, daher ist eine Rekonstruktion seiner Werke und Ansichten nur teilweise möglich und sicher. In der Alten Kirche des Römischen Reiches beschleunigten Marcions Schriften („Marcion-Evangelium“) in den nachfolgenden Jahrzehnten vor allem die Bildung eines umfangreichen biblischen Kanons, nach Ansicht beispielsweise von M. Vinzent (2014) verbunden mit einer Renaissance oder Neuentdeckung der besonders von Paulus betonten Auferstehung Christi und der Erscheinungen des auferstandenen Christus als christlicher Glaubensgrund. Aus wirkungsgeschichtlicher Sicht ist der Kirchen- und Dogmengeschichtler Adolf von Harnack zu nennen, der sich in seinem großen Marcion-Buch aufgeschlossen für die Grundanliegen Marcions zeigte – und u. a. die Auseinandersetzung Marcions mit seiner Gemeinde in Rom mit der Konfrontation auf dem Wormser Reichstag 1521 verglich. Die Paulusbriefe wurden von Beginn an gesammelt. Aus Bemerkungen Tertullians (\"Adversus Marcionem\" 5,2–21) lässt sich schließen, dass Marcion um die Mitte des 2. Jahrhunderts erstmals eine Paulusbriefsammlung, den „Apostolos“, mit zehn Briefen, darunter die wohl sieben authentischen, herausgegeben hat. Marcion war zudem anscheinend der Erste, der einen Text nannte (siehe \"Evangelium\" als Buch der Bibel); seine Rolle bei der Bildung des Kanons des Neuen Testaments sowie im Hinblick auf die Diskussion um das synoptische Problem wird aktuell wissenschaftlich unterschiedlich eingeschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Die „marcionitische Kirche“.", "content": "Wahrscheinlich lebte Marcion seit 139 n. Chr. in Rom. Wohl endgültig im Juli 144 n. Chr. scheiterten seine Bemühungen, dort womöglich auf einem Presbyter-Konvent der einzelnen stadtrömischen kirchlichen Hausgemeinden seine Reform durchzusetzen. Die Spaltung der römischen Kirchengemeinden in Anhänger und Gegner sowie die Gründung seiner eigenen kirchlichen Glaubensgemeinschaft folgte, für die Marcioniten das Gründungsdatum ihrer von der Alten Kirche getrennten Organisation. Marcion schuf eine Organisationsstruktur mit bischöflicher Verfassung und sammelte Anhänger um sich, altkirchliche Bischöfe und Priester schlossen sich an. Im Unterschied zu den gnostischen Sekten war die Gemeinschaft der Marcioniten straff organisiert; sie konnte gerade dadurch für die entstehende Alte Kirche zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz werden. Die Entstehung und Konsolidierung der Alten Kirche verlangsamte dann die weitere Ausbreitung, ebenso die sich entwickelnde anti-marcionitische und altkirchliche Theologie, und bereits in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts kam es bei den marcionitischen Gemeinden im Westen des Römischen Reiches zum Rückgang. Im 4. Jahrhundert, verstärkt ab etwa der Mitte, kam es auch im Osten des Römischen Reiches zum Rückgang des Marcionismus, in Syrien wie Armenien prägte dieser aber die nicht-griechischsprachigen Gebieten noch bis in die ersten Jahrzehnte des fünften Jahrhunderts deutlich.", "section_level": 2}, {"title": "Die Taufe in der marcionitischen Kirche.", "content": "Allgemein war die vorherrschende Bedeutung der Taufe im früheren Christentum die eines totalen Bruchs im Leben eines glaubenden Menschen. Laut Eve-Marie Becker (2011) lassen sich in den antihäretischen Schriften der Gegner Marcions keine Hinweise darauf finden, dass die Taufe in den marcionitischen Gemeinden in spezifischer Weise, also anders als in nicht-marcionitischen Gemeinden, praktiziert wurde. So deute vieles darauf hin, dass Marcion an der Bedeutung und am Ernst der Taufe festhielt, weil er sie als Bekenntnis zum „guten Gott“ verstand, dem nur derjenige wirklich zustimmen konnte, der sich zuvor vom Schöpfergott (Demiurgen) und damit auch von der im Leib verkörperten sündhaften Existenz getrennt hatte. Johannes Chrysostomus berichtete, dass einige christliche Sondergemeinschaften, so die Marcioniten, aber auch die Kerinthianer, Montanisten im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus die Vikariats- oder Totentaufe als stellvertretende Form der Taufe geübt hatten. Die Totentaufe wurde im Jahr 397 auf der Dritten Synode von Karthago letztlich untersagt. Paulus erwähnte das Ritual einer stellvertretenden Taufe für Verstorbene () als ein Argument im Kontext einer Diskussion über die leibliche Auferstehung. Paulus nimmt hierzu weder eine ablehnende noch eine zustimmende Stellung ein. Viele der Gemeinden gingen im Manichäismus auf. Traditionen der marcionitischen Kirche fanden sich nach Petros Sikeliotes bei den Paulikianern. Inwieweit diese innerchristlichen, zum Teil gewaltsamen Auseinandersetzungen auch die spätere Ausbreitung des Islam in diesen Regionen gefördert oder ermöglicht haben, ist umstritten.", "section_level": 2}, {"title": "Schüler Marcions.", "content": "Marcion brachte innerhalb seiner Gemeinde und Kirchenstruktur bedeutende Schüler hervor, die über die Zeit jeweils mehr oder weniger stark ihr eigenes theologisches Profil entwickelten. Ob Apelles als bedeutendster Schüler tatsächlich als Schüler gelten kann, ist aktuell in der Forschung umstritten; vielleicht war er in Rom einer von Marcions Schülern, jedenfalls wandte sich Apelles ausdrücklich gegen Marcions Positionen und gründete eine eigene Schule, lehrte und lebte auch in Alexandria, wo er ein gnostisches System entwickelte. Markus und Lucan, Potitus, Megethius, Basilikus, Syneros und Prepon waren weitere Schüler.", "section_level": 2}, {"title": "Marcionitische Kompilationen oder die Kanonisierungen zu einem „Evangelium“.", "content": "Über eine \"nach\" den kanonischen Evangelientexten bzw. dem Lukas-Evangelium entstandene ‚marcionitische Kompilation‘, die wenn auch nicht gänzlich korrekt als „Marcion-Evangelium“ bezeichnet werden, wird seit dem 19. Jahrhundert diskutiert. Nach der kontrovers diskutierten wissenschaftlichen Vorstellung des 20. Jahrhunderts soll Marcion den Bestand kursierender christlicher Texte kompiliert und zu einer marcionitischen „Bibel“ zusammengeführt haben, die als ein erster biblischer Kanon zehn Paulusbriefe sowie ein \"gereinigtes\" Evangelium, das sogenannte „marcionitische Evangelium“, enthalten haben soll. Dieses steht vermutlich in großer Nähe zum Lukas-Evangelium \"(εὐαγγέλιον κατὰ Λουκᾶν)\", enthält jedoch keine Verweise auf das Alte Testament. Es bestehen in der neutestamentlichen Forschung Vermutungen, auf der Basis von starken textuellen Belegen, dass Marcion als erster ein „Evangelium“ zusammengestellt oder rezipiert hat. Wissenschaftler wie Matthias Klinghardt oder Markus Vinzent postulieren weiterhin, die kanonischen Evangelien seien in Anlehnung an das von Marcion rezipierte Evangelium (Klinghardt) entstanden bzw. von Marcions geschaffenem Evangelium aus entwickelt worden (Vinzent). Das „Evangelium des Marcion“ umfasste die folgenden Schriften: Galaterbrief, 1. Korintherbrief, 2. Korintherbrief, Römerbrief, 1. Thessalonicherbrief, 2. Thessalonicherbrief, Kolosserbrief, Philipperbrief, Philemonbrief, vorkanonisches Lukasevangelium. Bei Marcion begann mit sein Evangelium.", "section_level": 2}, {"title": "Jüngere Rezeption und Wirkungsgeschichte.", "content": "In die Kirchengeschichte ging er als „Häretiker“ ein, entfaltete aber schon insofern große Wirkung, als ihm eine reiche apologetische Literatur gewidmet wurde. Adolf von Harnack versuchte 1924 zum Teil eine Rehabilitation Marcions als eine Art frühkirchlichen Religionsstifters oder als Reformator, wie ihn später Hans von Campenhausen 1968 benannte. Nach Einschätzung von Röhl unternahm Marcion den Versuch, das frühe Christentum aus seinen synkretistischen Bindungen an die griechische Philosophie, aber mehr noch aus der Verankerung im Judentum zu lösen und zu einer eigenständigen, umfassenden Religion mit einer Offenbarungskunde zu führen. Nach Meinung von Hans Jonas (1958) wurde im Ergebnis erstmals in einer christlichen, (marcionitischen) Kirche nicht nur eine textkritische Methode angewandt, also das rigorose Auswählen von Texten, um das Echte von dem, was er für Verfälschungen hielt, zu scheiden, sondern auch die Idee eines Kanons überhaupt umgesetzt. Marcion zählte im 2. Jahrhundert zu den bedeutendsten Theologen, so Karl Suso Frank, bzw. als Zeitgenosse des Basilides zu den originellsten Theologen des Christentums, so zuvor Kurt Rudolph. Für Hermann Detering (1995) war Marcion weniger ein Schüler des Apostels Paulus als vielmehr Paulus ein gebändigter Apologet des Markionismus. Der britische Papyrologe und Bibliothekar Theodore Cressy Skeat (1997) untersuchte die Papyri, und. Bei diesen Papyri handelte es sich um einen einlagigen, aber zweispaltig geschriebenen Codex, der wahrscheinlich alle vier Evangelien umfasste. Skeat kam bezüglich der Datierung zu dem Schluss, dass die Entstehung der Evangelien ins 2. Jahrhundert zu legen sei. Hinweise auf ein reifes Produkt eines weit fortgeschrittenen Umgangs mit dem Vier-Evangelien-Codex ergäben sich aus dem Textaufbau, der effektiven Ausnutzung und dem planerischen Aufbau des Codex. Ulrich Schmid stellte die These auf, dass Marcion diese Papyri kannte und aus diesen Texten das Evangelium nach Lukas deswegen für sein Kompilat nutzte, weil u. a. dessen Abendsmahlparadosis (von „Überlieferung“) an Paulus anknüpfte. Ferner habe er in Lukas auch Anklänge an die paulinische Rechtfertigungslehre gefunden (, ). Eduard Lohse widersprach im Jahr 2011 Einschätzungen, die Marcion gewissermaßen als den Schöpfer eines ersten Entwurfs für ein Neues Testament ansähen. Für Lohse war es wahrscheinlicher, dass die Ansätze zu einer Kanonbildung schon in die Zeit vor Marcion zurückreichten. So habe der Märtyrer Justin, ein Zeitgenosse Marcions, der sich auch kritisch mit der Lehre Marcions auseinandersetzte, bereits die Vierzahl von Evangelien gekannt. Jason BeDuhn (2012) rekonstruierte einen englischsprachigen Text des „Marcion-Evangeliums“ und untersuchte seine Auswirkungen auf das Evangelium nach Lukas und die Apostelgeschichte des Lukas, die Zweiquellentheorie und die Logienquelle Q (Q-Hypothese). BeDuhn postuliert, dass das Evangelium nach Lukas von Markion keineswegs aus theologischen Gründen verändert wurde, wie verschiedene Kirchenväter behaupteten, da für jedes einzelne Motiv und jede Textstelle, aus der eine Passage weggelassen worden sein soll, eine Passage mit gleichwertigem Inhalt gefunden werden kann, die zuvor nicht vorhanden war. Markions Version sollte daher besser als eigenständige Variante des Lukas-Evangeliums angesehen werden, die von demselben Vorläufer abstammte wie das spätere kanonisierte Evangelium. BeDuhn merkt auch an, dass viele der „Minor Agreements“ zwischen den Evangelien des Matthäus und des Lukas nicht in Markions Evangelium enthalten sind, ebenso wie die sehr geringe Anzahl von erzählerischen Episoden, die sie mit dem Material der Logienquelle Q gemeinsam haben. Markus Vinzent postulierte 2014 für Marcion und dessen Evangelium eine überragende Bedeutung für die Entstehung des Christentums: Judith Margaret Lieu (2015) sieht Marcion in die innerchristliche Diskussion des 2. Jahrhunderts eingebunden. Auch für sie ist Marcion und sein Werk nur durch seine Kontrahenten erkennbar, so dass dementsprechend jeder seiner Widersacher aus der jeweils unterschiedlichen Perspektive eine etwas andere Darstellung seiner Theologie darbietet. Für Lieu zählt die Sichtweise Justins in besonderer Weise, weil Justin ein ungefährer Zeitgenosse Marcions war und er ebenfalls zeitweise in Rom als christlicher Lehrer wirkte. Für sie ist das endgültige kanonische Evangelium nach Lukas ein Ergebnis einer redaktionellen Gesamtentwicklung, die mit einer bzw. der Textausgabe in Zusammenhang mit Marcion erstmals greifbar wird und die sich sowohl auf der Ebene der Textvarianten darstellt als auch in den wahrscheinlich hinzugefügten umfangreicheren Passagen ihren Ausdruck findet. Dieter T. Roth publizierte 2015 eine Rekonstruktion des „Marcion-Evangeliums“. Um den Text mit möglichst hoher Wahrscheinlichkeit genau wiederzugeben und zu rekonstruieren, wurden die Textstellen dreier Hauptquellen untersucht: den \"Adversus Marcionem\" von Tertullian, das \"Panarion\" (oder \"Adversus haereses\") von Epiphanios von Salamis sowie den Adamantius-Dialog (), um Textstellen miteinander abzugleichen, die das marcionitische Evangelium wiedergeben können. Diese drei Quellen weisen Zitate aus dem „marcionitischen Evangelium“ auf. Matthias Klinghardt postuliert in seiner 2015 erschienenen Untersuchung zum von Marcion rezipierten vorkanonischen und vorlukanischen Evangelium, das von ihm rekonstruierte Evangelium repräsentiere einen vorkanonischen Textzustand, von dem alle vier kanonischen Evangelien abhängig seien. Das von Marcion genutzte Evangelium sei demnach nicht, wie die vorherrschende Meinung annimmt, aus den ihm angenehmen Passagen des Lukasevangeliums selbst zusammengestellt, sondern umgekehrt seien das Lukasevangelium und in Teilen auch die übrigen kanonischen Evangelien überarbeitete Erweiterungen einer von Marcion rezipierten Textausgabe. Ernst Schmitt stellt die Schwierigkeiten einer einheitlichen Terminologie bei Marcion heraus und versucht in seiner Monografie (2019) die antiken Quellentexte nicht nur nach deren Inhalt, sondern auch nach deren Form zu beurteilen, um Begriffe wie \"Christus, bonus, malus\", aber auch \"salus, bonitas, per fidem, credentes\" usw. eindeutig dem alten oder dem neuen Testament zuordnen zu können. Die daraus resultierende komplexe antike Denkweise und Ausdrucksform sollen den Habitus Marcions besser vorstellbar und in Erscheinung treten lassen und bei der Rekonstruktion des ‚Evangelium Marcions‘ an ausgewählten Stellen (Heilung des Aussätzigen, Familiengleichnis, Abendmahl, Kreuzigung u. a.) verifiziert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Rekonstruiertes „Marcion-Evangelium“ und das synoptische Problem.", "content": "Sämtliche Informationen, die man über Marcion zusammentragen konnte, stammen ausschließlich aus Werken und Texten seiner Gegner. Die Hauptzeugen gegen die vermeintliche Häresie Marcions sind nach Klinghardt in der Reihenfolge ihrer Bedeutung Tertullian, Epiphanius und „Adamantius“. Ihre Aussagen stellten das tragfähigste Quellenmaterial dar, das, obwohl es keine vollständige Rekonstruktion des Evangeliums Marcions („Mcn“) zulasse, verlässliche Information zur Rekonstruktion liefere. Neben diesen drei Hauptquellen seien noch weitere patristische Quellen vorhanden, die allerdings nur einige wenige, nicht kontrollierbare und damit unsichere, nicht verwendbare Hinweise auf das „Mcn“ böten. Somit seien die Aussagen hinsichtlich des Verhältnisses von Quelle und Rekonstruktion nur so zu verstehen, dass Tertullian, Epiphanius und „Adamantius“ etc. erklärten bzw. andeuteten, dass diese oder jene Textstellen in entsprechender Weise in „Markions Evangelium“ standen. Über die zeitliche und entstehungsgeschichtliche Beziehung eines rekonstruierten „Marcion-Evangeliums“ zu den übrigen vier Evangelien bzw. dem Evangelium nach Lukas gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert intensive Diskussionen. Sowohl Dieter T. Roth als auch Matthias Klinghardt legten im Jahr 2015 jeweils eine Rekonstruktion des marcionitischen Evangeliums vor. Obwohl beide damit unterschiedliche Zielsetzungen verfolgten und von unterschiedlichen methodischen Voraussetzungen ausgingen sowie unterschiedliche Kriterien bei der Erstellung der Rekonstruktion anwendeten, erstand im Ergebnis ein Versuch der Rekonstruktion des „Evangeliums nach Markion“. Klinghardts Ziel ging über die eigentliche Rekonstruktion hinaus; er versuchte durch die Rekonstruktion das synoptische Problem zu lösen sowie eine Antwort auf die Frage nach der Bearbeitungsrichtung zwischen dem Evangelium nach Lukas und dem rekonstruierten Marcion-Evangelium zu finden. Dazu bezog er Textkritik und Überlieferungsgeschichte aufeinander und entwickelte ein umfassendes überlieferungsgeschichtliches Modell. Die Rekonstruktion des marcionitischen Evangeliums („Mcn“) nahm hierbei eine Kontroll- und Beweisfunktion ein. Die Entscheidung zugunsten der „Marcion-Priorität“ war bei Klinghardt die Grundlage für alle weiteren Überlegungen. Die These der „Marcion-Priorität“ hatte weitere Folgen. Denn wenn „Mcn“ die wichtigste Quelle des kanonischen Lukas war, stellte sich die Frage nach dem Verlauf der synoptischen Überlieferung völlig neu. Da „Mcn“ vor dem Lukas-Evangelium entstand, somit älter sei und von diesem als seine Hauptquelle genutzt und redaktionell bearbeitet worden war, läge für die Überlieferungsgeschichte der synoptischen Evangelien erstmals eine zusätzliche Quelle vor. Sie stünde dann im Unterschied zu der aufgrund eines methodischen Postulats im Horizont der Zweiquellentheorie nur hypothetisch zu erschließenden Logienquelle Q. Damit würde das Marcion-Evangelium aus dem 2. Jahrhundert zur Primärquelle aller nachfolgenden kanonischen Evangelien; die „Markuspriorität“ würde durch „Marcionpriorität“ abgelöst, die Annahme einer Logienquelle erübrige sich. Die Marcionpriorität impliziert zugleich ein Modell der Spätdatierung der neutestamentlichen Evangelien ins 2. Jahrhundert – eine These, die auf David Trobisch zurückgeht, der 1996 in der in Heidelberg angenommenen Habilitationsschrift die Auffassung bzw. These einer frühen, einheitlichen Endredaktion des neutestamentlichen Kanons im 2. Jahrhundert vertrat.", "section_level": 2}], "src_summary": "Marcion oder Markion (, Aussprache seit spätlateinischer Zeit ; * zwischen etwa 85 n. Chr. und 100, vielleicht in Sinope in Pontus (Paphlagonien); † um 160 n. Chr.) war der Begründer des Markionismus, einer einflussreichen christlichen Richtung des 2. Jahrhunderts mit gnostischen Anklängen. Seine religiösen Bestrebungen und Lehren wurden im Prozess der Selbstdefinition der Alten Kirche als irreführend (‚häretisch‘) bekämpft. ", "tgt_summary": null, "id": 325321} {"src_title": "Deutsche Dialekte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Besonders bekannt wurde Wired durch die New-Economy-Bewegung, die es begleitete. Den spöttischen Beinamen „Zentralorgan der kalifornischen Ideologie“ erhielt das Magazin von Kritikern, die sich besonders gegen die von Wired vertretenen libertären Auffassungen richteten, welche großen Einfluss auf die Weltanschauung der frühen Internetnutzer hatten. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase 2000 wurde die Redaktion drastisch reduziert und die Ausrichtung verändert. Wired hat sich seitdem stark kommerziellen Themen in der Silicon-Valley-Kultur zugewandt und politische Themen ausgeblendet. Erst Jahre später hat Wired seine Ausrichtung geändert. Aktuell sind auch Themen wie Gadgets, Produktdesign, Politik und auch Architektur stark vertreten. Seit Februar 2009 veröffentlicht der Verlag Condé Nast Italia eine italienische Ausgabe von Wired und betreibt mit Wired.it eine dazugehörige Website. Seit Anfang April 2009 wird zudem mit Wired UK eine auf Großbritannien abgestimmte Version des US-Magazins erprobt, die sowohl Artikel aus der US-Ausgabe als auch eigene Artikel enthält.", "section_level": 1}, {"title": "Format und Inhalt.", "content": "Die Online-Ausgabe des Magazins bietet Artikel zum kostenlosen Abruf im Netz und löst regelmäßig rege Diskussionen aus. Seit Juni 2010 ist das Magazin auch als kostenpflichtige App auf dem iPad verfügbar. Wired veröffentlicht seit 1996 jährlich eine Liste mit den bei seinen Lesern bekanntesten zehn Vaporware-Produkten. Zu den regelmäßigen Kolumnisten des Blattes gehören der Juraprofessor Lawrence Lessig und der Cyberpunk-Autor Bruce Sterling. Bis November 2012 war Chris Anderson, der durch die Long-Tail-Theorie bekannt wurde, Chefredakteur. Aktueller Chefredakteur ist Scott Dadich, der sich von 2006 bis 2010 u. a. als künstlerischer Leiter bei dem Magazin betätigt hat. Seit dem 7. November 2011 werden die von den Photographen des Magazins erstellten Bilder unter einer Creative Commons-Lizenz veröffentlicht. Im Rahmen der Ankündigung wurden fünfzig Fotos, darunter Porträts von Steve Jobs, Steve Wozniak, Mark Zuckerberg, Steve Ballmer, Trent Reznor und J. J. Abrams, hochauflösend auf der Website und im neu eingerichteten Flickr-Stream eingestellt. Die 2013 erstellte Satireserie Codefellas wurde ebenfalls von Wired vertrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Ausgabe.", "content": "Am 8. September 2011 erschien eine erste Testausgabe zunächst als Beilage zum Magazin GQ und als App für das iPad. Ein eigenes Blog widmete sich thematisch der Entwicklung der Testausgabe, anhand deren Erfolges über das weitere Vorgehen entschieden werden sollte. Chefredakteur war Thomas Knüwer, der bereits ab der zweiten Ausgabe von Alexander von Streit abgelöst wurde. Am 7. Dezember 2011 gab Wired Deutschland bekannt, zunächst zwei weitere Ausgaben sowohl gebündelt mit GQ als auch als Einzelausgabe herauszubringen. Die zweite Ausgabe erschien im April 2012 und die dritte Ausgabe im September 2012. 2013 erscheinen ebenfalls zwei Ausgaben und es wurde eine Magazin-App für Android-Tablets eingeführt. Im Oktober 2014 wurde ein erweiterter Versuch gestartet, sich auch auf dem deutschen Markt zu etablieren. Das Magazin erschien anschließend zehnmal jährlich mit Nikolaus Röttger als Chefredakteur. Die Startauflage betrug 120.000 Exemplare. Im Januar 2016 wurden die Erscheinungsfrequenz der Printausgabe von zehnmal jährlich auf vierteljährlich reduziert und die Digital- und Eventaktivitäten ausgebaut. Für diese Aufgabe verpflichtete das Magazin die Journalistin Domenika Ahlrichs, die zuvor stellvertretende Chefredakteurin bei Zeit Online war. Diese Funktion übernahm sie ab Januar 2016 auch bei Wired. Im Januar 2018 wurde die Printausgabe eingestellt. Wired erschien anschließend ausschließlich digital. Chefredakteur Nikolaus Röttger wurde durch Wolfgang Kerler ersetzt. Zum Ende des Jahres 2018 wurde auch die digitale Ausgabe eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Street View.", "content": "Das Hauptquartier der Redaktion ist einer der ersten Innenräume, die in Google Street View aufgenommen wurden. Google hat die Büros in San Francisco im Sommer 2012 aufgenommen und Ende August öffentlich bereitgestellt. Gesichter und andere personenbezogene Informationen wurden dabei unkenntlich gemacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wired ist eine von Louis Rossetto und Jane Metcalfe im März 1993 gegründete US-amerikanische Computerzeitschrift. Sie greift aktuelle Entwicklungen rund um Netzkultur, Architektur, Design und Politik auf und versteht sich als Medium der Geeks und Technik-Freaks. Wired gehört seit 1998 zu Condé Nast. Von 2011 bis 2018 erschien bei Condé Nast Germany eine deutsche Ausgabe.", "tgt_summary": null, "id": 308788} {"src_title": "Bahnhof Rolandseck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Gegeben sei ein Maßraum formula_1 und eine Eigenschaft formula_2, die für alle Elemente von formula_3 sinnvoll definiert werden kann. Man sagt nun, dass die Eigenschaft formula_2 \"fast überall\" (oder formula_5\"-fast überall\" oder für formula_5\"-fast alle\" Elemente) gilt, wenn es eine formula_7-Nullmenge formula_8 gibt, sodass alle Elemente im Komplement formula_9 der Nullmenge die Eigenschaft haben.", "section_level": 1}, {"title": "Bemerkung.", "content": "Wichtig ist, dass die Eigenschaft formula_2 wirklich für alle formula_11, also die Elemente der Grundmenge definiert werden kann. Außerdem wird insbesondere nicht gefordert, dass die Menge, auf der formula_2 \"nicht\" gilt, messbar ist. Diese Menge muss nur in einer Nullmenge enthalten sein. Bei vollständigen Maßen fällt beides zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lebesgue-Maß.", "content": "Betrachten wir als Beispiel den Maßraum formula_13, das heißt das abgeschlossene Einheitsintervall von 0 bis 1, versehen mit der Borelschen σ-Algebra und dem Lebesgue-Maß. Betrachtet man nun die Funktionenfolge so konvergiert diese auf formula_15 gegen 0, auf der Punktmenge formula_16 ist sie konstant 1. Da aber jede Punktmenge eine Lebesgue-Nullmenge ist, und die Funktionenfolge auf dem Komplement (im Maßraum) der 1 gegen 0 konvergiert, so konvergiert sie formula_17-fast überall gegen 0. Die Dirichlet-Funktion auf dem Einheitsintervall ist formula_19-fast überall gleich 0, denn formula_20.", "section_level": 2}, {"title": "Dirac-Maß.", "content": "Wir wählen wieder denselben Maßraum wie oben, diesmal versehen mit dem Dirac-Maß auf der 1 (formula_21). Bei Untersuchung derselben Funktionenfolge liefert dieses Maß genau das gegenteilige Ergebnis: Das Intervall formula_15 ist eine formula_23-Nullmenge und die Funktionenfolge ist auf der Menge formula_16 mit Maß 1 konstant. Damit ist die Funktionenfolge formula_23-fast überall konstant. Die Dirichlet-Funktion ist formula_26-fast überall gleich 1, denn formula_27. Die Wahl und Angabe des verwendeten Maßes ist also essentiell für die Verwendung der Sprechweise „fast überall“.", "section_level": 2}, {"title": "Abzählbar-Maß.", "content": "Für eine beliebige Menge formula_28 ist formula_29 ein Maßraum, wobei für alle formula_30 definiert wird: Der Begriff „formula_32-fast alle“ bedeutet dann: Für alle Elemente, mit Ausnahme von höchstens abzählbar vielen. Ein analoger Maßbegriff zu „fast alle“ mit der Bedeutung „für alle Elemente bis auf \"endlich\" viele Ausnahmen“ ist über Maße nicht möglich. Eine derartige Funktion ist für unendliche formula_28 nicht σ-additiv.", "section_level": 2}, {"title": "Fast sicher.", "content": "In der Stochastik wird auf dem Wahrscheinlichkeitsraum formula_35 eine Eigenschaft, die \"fast überall\" gilt, auch als \"fast sichere\" (oder formula_36\"-fast sichere\") Eigenschaft bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Als typische und wichtige Anwendung des hier vorgestellten Begriffs betrachten wir wieder den Maßraum formula_13 und eine messbare Funktion formula_38. Beweis: Wäre nicht formula_40 fast überall, so wäre formula_42 und es gäbe ein formula_43 mit formula_44. Da formula_45, folgt formula_46, im Widerspruch zur Voraussetzung. Also muss formula_40 fast überall sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sprechweise, dass eine Eigenschaft fast überall gilt, stammt aus der Maßtheorie, einem Teilgebiet der Mathematik, und ist eine Abschwächung dafür, dass die Eigenschaft für alle Elemente einer Menge gilt.", "tgt_summary": null, "id": 491525} {"src_title": "Gedächtnisspanne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wilhelm Heinrich Riehl wurde als Sohn des herzoglich-nassauischen Schlossverwalters Friedrich August Riehl (1789–1839) und seiner Gattin Elisabeth Riehl (1793–1856) in Biebrich geboren. Sein Vater wählte 1839 den Freitod. Zunächst besuchte er die Lateinschule in Wiesbaden, anschließend das Gymnasium in Weilburg, wo er 1841 die Reifeprüfung ablegte. Von 1841 bis 1843 studierte er Theologie in Marburg, Tübingen und Gießen. Motive zu diesem Studium waren der Suizid seines Vaters und die schlechte Finanzlage. Nach bestandenem Examen wandte er sich der Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte zu, die er u. a. in Bonn studierte. Dort gehörte Ernst Moritz Arndt zu seinen akademischen Lehrern. Unter dem Einfluss Arndts beschloss Riehl, der nach dem Bestehen des theologischen Kandidatenexamens eigentlich Dorfpfarrer werden wollte, sich als freier Schriftsteller mit der Kulturgeschichte und sozialer Politik zu befassen. Seit 1841 bereits war er schriftstellerisch und journalistisch tätig. Auch Themen wie Volkswirtschaft, Kirchenpolitik und Forst- und Agrarwirtschaft sollten folgen. Riehl schrieb Zeitungsaufsätze in Frankfurt am Main, Karlsruhe und Wiesbaden und gab in den Jahren 1848 bis 1851 die \"Nassauische Allgemeine Zeitung\" heraus, während er zugleich mit der musikalischen Leitung des Hoftheaters in Wiesbaden betraut war. Bei der Allgemeinen Zeitung handelte es sich um eine zum 1. April 1848 von der nassauischen Regierung zur Vertretung ihrer Positionen ins Leben gerufene Tageszeitung. Riehl scheint schon Ende April 1850 aus der aktiven Mitarbeit ausgeschieden zu sein. Sein Nachfolger wurde Alois Boczek, der das Blatt auf einen Kurs des politischen Katholizismus brachte. Der daraus folgende Streit mit der nassauischen Regierung führte zum 22. August 1854 zur Einstellung der Nassauischen Allgemeinen Zeitung. Von 1851 bis 1854 arbeitete Riehl in Augsburg als Redakteur der dort ansässigen \"Allgemeinen Zeitung\". 1854 holte ihn Maximilian II. an den Münchener Hof, wo er „Oberredakteur für Preßangelegenheiten des kgl. Hauses und des Äußeren“ wurde und eine Honorarprofessur an der staatswirtschaftlichen Fakultät erhielt, die 1859 zu einer ordentlichen Professur für Kulturgeschichte und Statistik umgewandelt wurde. Seine Vorlesungen gehörten zu den bestbesuchten der Universität. 1861 wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1883 wurde Riehl in den Adelsstand erhoben. 1885 wurde er zum Direktor des Bayerischen Nationalmuseums und zum Generalkonservator der Kunstdenkmäler und Altertümer Bayerns ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Riehl heiratete im Jahr 1846 in Eppstein (Taunus) die Stuttgarterin Bertha von Knoll (1824–1894), vor ihrer Hochzeit war sie erfolgreiche Sängerin am Frankfurter Stadttheater. Das Paar hatte fünf Söhne, von denen einer früh starb, sowie vier Töchter, darunter: Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1896 in Stuttgart \"Antonie Eckardt\" († 1916). Riehl starb im Alter von 74 Jahren in München.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliche Anschauungen.", "content": "Riehls wissenschaftliches Interesse galt der „Gesittung“ des deutschen Volkes. Methodisch war er bahnbrechend: Der Forscher solle sein Feld er\"wandern\". Er war einer der ersten, die sich mit gesellschafts- und kulturgeschichtlichen Themen wissenschaftlich befassten. So unternahm er u. a. den Versuch, eine „Volkskunde als Wissenschaft“ bzw. eine „Wissenschaft vom Volke“ zu etablieren. Sein berühmtestes Werk ist \"Die Naturgeschichte des Volkes als Grundlage einer deutschen Social-Politik\" (4 Bände, 1851–1869), in dem geographische Faktoren, soziale Verhältnisse und deutsche Kultur- und Lebensweise hervorgehoben werden. Im ersten Band \"Land und Leute\" (1854) setzte Riehl den Nationalcharakter der europäischen Völker in eine unmittelbare Beziehung zu der sie umgebenden Umwelt: Charakteristische Landschaften der Engländer und Franzosen seien der gezähmte Park und das gerodete Feld, deren Gegenbild er in der Wildnis des deutschen Waldes sah. Im dritten Band \"Die Familie\" (1855) analysierte er die Familie als Basis aller sozialen Entwicklungen und als Keimzelle der Gesellschaft. Grundlegender Ansatz war sein dichotomisches Geschlechterbild: Aus der Differenz „zwischen Weib und Mann“ ergebe sich, wie ein Gesetz, „naturnotwendig“ die „ungleichartige Gliederung der bürgerlichen und politischen Gesellschaft“. Riehl sah die Verstädterung in einer Zeit der Industrialisierung nicht nur kritisch, sondern behauptete sogar, sie zerstöre die Familien. Des Weiteren dürfe der städtische Raum „Wald, Weide und Wasser“ nicht verdrängen, womit er die Einflüsse auf den Zustand der Landschaft, die mit der Herausbildung einer naturfernen Zivilisationsgesellschaft einhergingen, angriff. Riehl sah im städtischen Raum auch den „Nährboden für den socialistischen Geist der Gleichmacherei“ als Folge der Vereinzelung verzweifelter Individuen, die wiederum auf die Zerstörung der Familien zurückzuführen sei. Hier werden sein Hang zu subjektiven Generalisierungen und sein Konservativismus ersichtlich. Riehl wandte sich jedoch nicht gegen jegliche Entwicklungen aus den Städten. Er konstatierte, dass „Trägheit“ im sozialen Konservatismus der bäuerlichen Bevölkerung und „Bewegung“ in der progressiven Haltung der Stadtbewohner in gleicher Weise grundlegend für die Gesellschaft seien.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Riehl gilt auf Grund seines Untersuchungsgegenstandes als Vordenker oder Begründer u. a. der Volkskunde, der Kulturgeschichte und der Soziologie. Mancher subjektiven Verallgemeinerung zum Trotz, sind seine Theorien für die Entwicklung der kulturellen und sozialen Geschichte Deutschlands bedeutend gewesen. Nach wie vor von Wert sind seine Schilderungen zahlreicher, auch abgelegener Milieus (z. B. Wandertheater, Spitzbuben). Allerdings hat seine Ablehnung von analytischen Verfahren und „Buchgelehrsamkeit“ (des 19. Jahrhunderts!) zugunsten erwanderter Erfahrungen und literarischen Ausdrucks weniger Schule gemacht; doch wenden in der deutschsprachigen Kultursoziologie der Gegenwart u. a. Girtler und Honer diese Methode an. Riehl gilt auch als einer der Wegbereiter des Naturschutzes im Sinne eines Wildnis- und nicht (nur) Kulturlandschaftsschutzes. So fordert er 1857 neben dem „Recht des Ackers“ das „Recht der Wildnis“: „Jahrhunderte lang war es eine Sache des Fortschrittes, das Recht des Feldes einseitig zu vertreten; jetzt ist es dagegen auch eines Sache des Fortschrittes, das Recht der Wildniß zu vertreten neben dem Recht des Ackerlandes. Und wenn sich der Volkswirth noch so sehr sträubt und empört wider diese Tatsache, so muß der volksforschende Social-Politiker trotzdem beharren und kämpfen auch für das Recht der Wildniß.“ Die gelingende Entwicklung eines „Volksorganismus“ erfordere nicht nur die Ausbildung kultureller Eigenart (vgl. Herder), sondern auch die Erhaltung von Wildnis zum einen als Reservoir ursprünglicher, unentfremdeter Kraft, die vor den negativen Folgen der Industrialisierung, Verstädterung usw. schützt, zum anderen als Ort der Abwesenheit gesellschaftlicher Zwänge und damit persönlicher Freiheit, an dem sich der Mensch seiner naturgegebenen Individualität, natürlichen Sittlichkeit und individuellen Selbstverantwortung bewusst werden kann. Riehl gilt allerdings auch als einer der wesentlichen Wegbereiter der Legende von der patriarchalisch-idyllischen Großfamilie als typische Lebensform der vorindustriellen Ära, die erst durch die beginnende Industrialisierung zerstört worden sei, die es aber nach heutiger Erkenntnis in dieser Form und Verbreitung nicht gegeben hat. In dem Werk \"Die Familie\" trat Riehl 1855 erstmals mit seinem familiensoziologischen Programm vor die Öffentlichkeit und begründete damit die Legende von der vorindustriellen Großfamilie im „ganzen Haus“, wobei er Wunschvorstellungen nach rückwärts in die Vergangenheit projizierte und diese anschließend zur Grundlage seiner 'Erkenntnisse' machte.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Riehl erhielt den Maximiliansorden (1871), wurde zum Geheimen Rat (1889) ernannt und war Träger des bayerischen Verdienstordens (1897). Riehl zu Ehren wurde im Jahre 1958 eine von der Handwerkskammer Düsseldorf als Stiftung gegründete Einrichtung des zweiten Bildungsweges, das Wilhelm-Heinrich-Riehl-Kolleg, nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm Heinrich Riehl, ab 1883 von Riehl (* 6. Mai 1823 in Biebrich; † 16. November 1897 in München) war ein deutscher Journalist, Novellist und Kulturhistoriker. In seinen Werken betonte er früh soziale Strukturen und gewann so Einfluss auf die Entwicklung der Volkskunde im 19. Jahrhundert, als deren wissenschaftlicher Begründer er gilt.", "tgt_summary": null, "id": 95264} {"src_title": "Puchheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Gegend um Limassol ist seit der Steinzeit besiedelt, die heutige Stadt liegt zwischen den antiken Städten Amathus und Curium (Kourion). Ältere Gräber datieren auf das Jahr 2000 v. Chr.; man nimmt an, dass die Stadt von Siedlern aus Amathus gegründet wurde. Die Ersterwähnung des Ortes datiert auf 451, die des Namens Lemesos auf das 10. Jahrhundert. Die Geschichte der Stadt ist eng mit dem Dritten Kreuzzug verbunden, als Richard Löwenherz 1191 ins Heilige Land reiste. Er nahm Kaiser Isaak Komnenos gefangen und unterstellte die Insel einer anglonormannischen Verwaltung. Richard Löwenherz feierte seine Hochzeit mit Berengaria von Navarra in der Stadt. Er ließ Amathus zerstören, die verbliebenen Bewohner ließen sich in Limassol nieder. Zwischen 1192 und 1570 blühte die Stadt, ab 1489 war die Stadt unter venezianischer Herrschaft. Die Stadt wurde im Juli 1570 vom Osmanischen Reich ohne jeglichen Widerstand eingenommen. Ab dem 18. Jahrhundert ließen sich griechische Gelehrte in der Stadt nieder und unterrichteten griechische Geschichte, Türkisch und Französisch, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden drei Schulen gegründet. 1878 nahmen die Briten die Insel ein und setzten Colonel Warren als Verwalter der Stadt ein, es folgten Investitionen in Infrastruktur wie ein Post- und Telegrafenamt, ein Krankenhaus und ab 1912 die Elektrifizierung.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Limassol ist ein recht stark frequentierter Badeort mit zahlreichen großen Vier-Sterne-Hotels zumeist entlang der Strandpromenade. Weniger stark besuchte Strände finden sich etwas außerhalb auf der Halbinsel Akrotiri bei der britischen Militärbasis Akrotiri.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Aufgrund der Lage am Fuß des Trodosgebirges gibt es einige größere Weingüter und Destillerien. In Limassol gibt es 350 Industriebetriebe. Seit 1974 hat sich der Hafen von Limassol zu einem bedeutenden Handelsplatz für die Schifffahrt entwickelt. Der Hafen wurde ausgebaut, nachdem 1974 durch die türkische Invasion quasi über Nacht die Republik ihren einzigen großen Hafen in Kyrenia verlor. Heute gibt es einen alten und einen neuen Hafen, 60 Reedereien haben ihren Sitz in Limassol. Zypern unterhält die zehntgrößte Handelsflotte.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Apollon Limassol und \"AEL FC\" sind die zwei wichtigsten Sportvereine mit Abteilungen für Fußball, Basketball und Volleyball. Aris Limassol ist ein reiner Fußballverein. Ein weiterer Sportverein ist der Rugbyverein Limassol Crusaders. Es gibt auch Vereine für Leichtathletik und Radsport sowie drei Wassersportvereine, die den Germasoyia-Stausee nutzen. Jährlich wird der \"Limassol International Marathon GSO\" abgehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rundfunksender.", "content": "Limassol ist Standort eines Mittelwellen-Rundfunkrelais der BBC. Es wird auf 702 kHz und 738 kHz mit 500 kW Sendeleistung gesendet. Eine Besonderheit der Station ist es, dass im Unterschied zu den meisten anderen Mittelwellensendern nicht abgespannte Maste, sondern freistehende Türme, die gegen Erde isoliert sind, verwendet werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Limassol ( \"Lemesós\", bzw. Leymosun, früher \"Limisso\"; in der Antike Neapolis, Theodosias, Theodosiana und später Lemesos) ist eine Hafenstadt im Süden der Mittelmeerinsel Zypern mit 235.056 Einwohnern (Stand 2011) und Hauptort des gleichnamigen Bezirkes. ", "tgt_summary": null, "id": 506835} {"src_title": "Schloss Wolfenbüttel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein Vater, Carl Franklin Arnold, geb. am 10. März 1853 in Williamsfeld, Ohio, USA, war zur Zeit von Eberhards Geburt Lehrer am Gymnasium in Königsberg. Seine Mutter, Elisabeth, geb. Voigt stammte aus alten akademischen Kreisen und wurde am 20. September 1852 in Oldenburg geboren. Eberhard Arnold war das dritte Kind in seiner Familie. Er hatte einen Bruder und drei Schwestern. Er war noch ziemlich jung, als sein Vater als Theologe und Kirchenhistoriker an die Universität Breslau in Schlesien berufen wurde. Aus Arnolds Jugendjahren wird erzählt, dass er ein ausgelassener Junge war, der besonders seinen Lehrern viel zu schaffen machte. Diese und auch die Eltern seiner Mitschüler waren nicht immer beglückt über den Einfluss, den er oft auf seine Kameraden ausübte. Auch stand er schon damals im Widerspruch zu seinem Elternhause, da er sich sehr zu den Armen und Landstreichern hingezogen fühlte. Er empfand diese viel natürlicher und warmherziger als die Menschen des Bürgertums. Das war für seine Angehörigen oft schwer zu verstehen, und es gab schon damals manche Auseinandersetzungen. Schon 1899 als 16-jähriger Schüler in Breslau hatte Arnold einen starken inneren Ruf von Christus zur völligen Nachfolge gehört. In seiner Studentenzeit in Halle an der Saale stand er 1907 unter dem starken Eindruck einer Erweckungsbewegung, unter deren Einwirkung er und seine Braut Emmy von Hollander (1884–1980), die er im Dezember 1909 heiratete, schon damals aus der Staatskirche austraten, die urchristliche Glaubenstaufe annahmen, und nach einer wahren Gemeinde im neutestamentlichen, urchristlichen Sinne suchten. Der Vater der Braut, Johann Heinrich von Hollander (1853–1920), war Rechtsgelehrter und Sohn des letzten deutschen Bürgermeisters von Riga, die Mutter Monika die Tochter von Piers Otto, zuletzt Pastor der lutherischen Gertrudisgemeinde in Riga. Von 1905 bis 1909 studierte Arnold Theologie, Philosophie und Pädagogik; Ende 1909 wurde er an der Universität Erlangen mit der Dissertation über \"Urchristliches und Antichristliches im Werdegang Friedrich Nietzsches\" zum Dr. phil. promoviert. In den Jahren 1910 bis 1915 wirkte Arnold dann als freier Redner und Schriftsteller von Halle, Leipzig und Berlin aus, um dann von 1915 bis 1920 literarischer Leiter des Furche-Verlages in Berlin und Herausgeber seiner Zeitschrift „Die Furche“ zu werden. 1913/14 hielt sich Arnold in Oberbozen am Ritten auf. In jenen Jahren trat Arnold mit vielen lebendigen Vertretern der Jugendbewegung und des religiösen Sozialismus mit ihrem Streben nach einer ursprünglicheren Lebensform und nach wahrer Gerechtigkeit in Verbindung. Die Botschaft vom Reich Gottes von Blumhardt, Vater und Sohn, beeindruckte Arnold schon damals entscheidend, ebenso wie die radikale Lebensgestaltung im ursprünglichen Täufertum Mährens im 16. Jahrhundert, und vor allen Dingen das Zeugnis des Urchristentums im Neuen Testament von der Gütergemeinschaft der Jerusalemer Urgemeinde. Im Sommer 1920 rief Arnold zusammen mit einigen Freunden (u. a. Normann Körber, Heinrich Schultheis) die Neuwerk-Bewegung ins Leben, eine religiös-soziale Vereinigung, deren Zusammenschluss auf der Pfingsttagung in Schlüchtern erfolgte. In Sannerz, Hessen, bei Schlüchtern bezog er mit seiner Frau und seinen fünf Kindern drei kleine Stuben im Hinterhaus einer Gastwirtschaft. Anfänglich stand man in Kontakt mit dem bei Schlüchtern-Elm gelegenen Habertshof, auf dem Max und Maria Zink, die Eltern von Jörg Zink siedelten, später Emil Blum eine der ersten Heimvolkshochschulen gründete. Von Sannerz siedelten sie dann 1927 nach dem nahegelegenen Sparhof in der Rhön um. Die Gemeinschaft wuchs beständig und umfasste bald etwa 80 bis 100 Erwachsene und Kinder. Der Eberhard Arnold-Verlag gab damals die Buchserie „Quellen christlicher Zeugnisse aus allen Jahrhunderten“ heraus, die etwa 20 Bände umfasste. In den Jahren 1930 bis 1931 besuchte Arnold die Hutterer in Nordamerika. Dort vereinigte er sich im Dezember 1930 im Namen und Auftrag der Gemeinschaft in Deutschland mit den hutterischen Brüdern und wurde von ihnen mit der Sendung nach Deutschland und Europa beauftragt. Nach seiner Rückkehr aus Amerika arbeitete Arnold an einer Neuauflage seines 1918 zuerst erschienenen Buches \"Innenland. Ein Wegweiser in die Seele der Bibel\", die jedoch erst nach seinem Tode im Druck erschien. Er widmete sich damals auch besonders der Erforschung des reichhaltigen noch unveröffentlichten täuferischen und hutterischen Schrifttums, das er in Amerika und in den europäischen Bibliotheken vorfand. In diesen Jahren wuchs und erstarkte die Bruderhofgemeinschaft ständig. Sie wirkte auch durch Wort und Schrift stark nach außen, und ihre Mitgliederzahl nahm ständig zu. Seit dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Januar 1933 ergaben sich jedoch erhebliche Nöte und Schwierigkeiten für die Geschwister, die 1934 zur Gründung des Almbruderhofes in Silum im Fürstentum Liechtenstein führten. Inmitten dieser schweren Lage starb Eberhard Arnold plötzlich und unerwartet am 22. November 1935 in Darmstadt an den Folgen der Operation eines komplizierten Beinbruches. Die von Arnold gegründeten Bruderhofgemeinschaften gibt es heute in Deutschland, England, Australien und den USA.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eberhard Arnold (* 26. Juli 1883 in Hufen bei Königsberg, Ostpreußen; † 22. November 1935 in Darmstadt) war ein deutscher Theologe, Pädagoge, Publizist und Gründer der Bruderhofgemeinschaften.", "tgt_summary": null, "id": 1791346} {"src_title": "Günther Lüders", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Caroline von Briest war das einzige Kind des märkischen Gutsbesitzers Philipp von Briest (* 3. Oktober 1749; † 7. Januar 1822) und dessen erster Ehefrau Caroline, geborene von Zinnow (* 18. Juli 1752; † 7. März 1800). Sie wuchs auf Schloss Nennhausen bei Rathenow in der Mark Brandenburg auf, erhielt Privatunterricht und hatte eine französische Gouvernante. Am 20. Dezember 1791 wurde sie mit dem Offizier und Ehrendomherrn Friedrich Ehrenreich Adolf Ludwig Rochus von Rochow (1770–1799) verheiratet, die Ehe scheiterte. Noch vor der Scheidung erschoss sich ihr Ehemann wegen Spielschulden. Am 9. Januar 1803 heiratete sie in zweiter Ehe den geschiedenen Schriftsteller Friedrich Baron de la Motte Fouqué (1777–1843), einen Sohn von Heinrich August Karl Baron de la Motte Fouqué und der Marie Luise von Schlegell. Das spätere Leben fand zwischen Nennhausen und Berlin statt. Sie nahm am höfischen Leben teil und unterhielt dort auch einen literarischen Salon. Während der Sommermonate wurde das Gut Nennhausen zu einem intellektuellen Zentrum, das von zahlreichen adligen und bürgerlichen Literaten aufgesucht wurde, unter anderen Adelbert von Chamisso, Joseph von Eichendorff, Karl August Varnhagen von Ense, Rahel Levin-Varnhagen von Ense, August Wilhelm Schlegel und E. T. A. Hoffmann. Madame de la Motte Fouqué schrieb Romane, Erzählungen, Novellen und andere Schriften. 1812 und 1813 gab sie mit Amalie von Hellwig zwei Jahrgänge eines \"Taschenbuchs der Sagen und Legenden\" heraus. Am 21. August 1831 starb Caroline Philippine de la Motte Fouqué in Nennhausen und wurde im Park des Schlosses beerdigt. Caroline de la Motte Fouqué teilte mit ihrem Mann das Schicksal, ihren eigenen Ruhm überlebt zu haben. Caroline de la Motte Fouqué ist eine Ururenkelin des Landrats Jakob Friedrich von Briest (1631–1703), von dem es in Theodor Fontanes Roman \"Effi Briest\" heißt, er sei jener Briest, „der am Tag vor der Fehrbelliner Schlacht den Überfall von Rathenow ausführte“. In den \"Wanderungen durch die Mark Brandenburg\", Band \"Das Oderland\", bezieht sich Fontane im Kapitel „Das Pfulenland“, auf das durch ihren Enkelsohn Gustav von Pfuel errichtete Schloss Wilkendorf und die dort hängenden Porträts der „alten, nun ausgestorbenen Briest’schen Familie“. Fontane verweist ausdrücklich auf Nennhausen und die militärischen Leistungen, die der Landrat von Briest „auf Nennhausen im Havelland“ dem Großen Kurfürsten erbrachte, bevor er mit dem Gut belehnt wurde. \"Siehe auch: Effi Briest als Mitglied der realen Familie von Briest\"", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus der Ehe mit dem Gutsbesitzer Friedrich von Rochow, die allen Berichten zufolge unglücklich verlief, gingen drei Kinder hervor: Die Ehe mit dem Schriftsteller Friedrich de la Motte Fouqué verlief allen Berichten zufolge harmonisch; aus ihr ging die Tochter Marie Luise Caroline (1803–1864) hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Caroline Philippine von Briest, besser bekannt als Caroline Philippine de la Motte Fouqué (* 7. Oktober 1773 in Berlin; † 20. Juli 1831 auf Gut Nennhausen bei Rathenow) war eine deutsche Schriftstellerin der Romantik.", "tgt_summary": null, "id": 56229} {"src_title": "Binningen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Eine grafisch andere Anordnung zeigt deutlicher, dass jeweils zwei Widerstände einen Spannungsteiler bilden; zwei Spannungsteiler liegen zueinander parallel. Das Spannungsmessgerät stellt zwischen diesen eine Querbeziehung her, die der Schaltung den Namen Brückenschaltung gibt. Die unmittelbar gemessene Größe der Anordnung ist der Spannungsunterschied zwischen den Spannungsteilern, auch Diagonalspannung oder Brückenquerspannung genannt. Die ursprüngliche Wheatstone-Brücke diente zur Messung von Widerstandswerten durch Anwendung des Abgleichverfahrens. Zunächst müssen die drei bekannten Widerstände solange verändert werden, bis die Diagonalspannung null beträgt. Anschließend lässt sich aus deren Widerstandswerten der vierte, der unbekannte Wert berechnen. Durch die Verfügbarkeit günstiger elektronischer Messgeräte (die mit anderen Verfahren arbeiten; siehe Widerstandsmessgerät) wird diese Messmethode nur noch selten eingesetzt. Eine Ausnahme bilden hier Präzisionsmessungen. Eine häufig ebenfalls als Wheatstone-Brücke (alternativ Ausschlag-Widerstandsmessbrücke) bezeichnete Methode ist die Abwandlung zum Ausschlagverfahren, bei dem selbst kleine Abweichungen des Widerstands ermittelt werden können, die bei der Messung des gesamten Widerstands kaum auflösbar wären. Erläuterndes Beispiel: Eine Brücke mit einem Temperatur-Messwiderstand in einem der Spannungsteiler befindet sich bei einer Referenztemperatur im abgeglichenen Zustand. Ändert sich die Temperatur am Messwiderstand, dann ändert sich die Diagonalspannung näherungsweise proportional zur Temperaturänderung. Das Ausschlagverfahren nimmt in der modernen Messtechnik einen festen Platz ein.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlage.", "content": "An den zwei parallelen Spannungsteilern wird die Spannung über einem beliebigen Widerstand (z. B. formula_1) verglichen mit der entsprechenden Spannung im Parallelzweig (dann über formula_2). Falls diese Spannungen gleich groß (aber ungleich null) sind, nennt man die Brücke \"abgeglichen\". Solange im Brückenquerzweig ein vernachlässigbar kleiner Strom fließt (bei Abgleich gilt das immer, sonst wenn formula_3), sind die Spannungsteiler unbelastet, und es gilt: Bei der Messung dieser Spannung ist zu beachten, dass sie mit einem beträchtlichen Quellenwiderstand formula_5 aufgrund der Spannungsteiler verbunden ist. Bei idealer Quelle der Speisespannung formula_6 (mit formula_7 zwischen dem oberen Anschluss von formula_8 und dem unteren Anschluss von formula_2) ist unmittelbar an der Schaltung ersichtlich: Für eine symmetrische Brücke mit formula_11 gilt damit formula_12. Zusammen mit einem nicht idealen Spannungsmessgerät mit einem Innenwiderstand formula_13 kann das zu einer beträchtlichen Messabweichung führen, da die gemessene Spannung formula_14 gegenüber der Leerlaufspannung formula_15 um den Faktor formula_16 kleiner ist; siehe reale Spannungsquelle.", "section_level": 1}, {"title": "Abgleichverfahren.", "content": "Man definiert den abgeglichenen Zustand durch formula_17; dann ist oder Diese Gleichung besagt: Wenn drei Widerstände bekannt sind, kann man einen vierten berechnen. Das liefert eine Messmethode zur Widerstandsmessung, die man auch Nullabgleichsmethode der Wheatstone-Brücke nennt.", "section_level": 1}, {"title": "Messung mit Widerstandsdekaden.", "content": "Wenn der zu messende Widerstand formula_20 auf der Position von formula_1 liegt, dann gilt und man stellt bei der gezeigten Schaltung mit formula_2 einen vierstelligen Wert ein und mit formula_24 den Messbereich, sinnvollerweise einen Zehnerpotenzfaktor, z. B. 1:1 oder 1:10 oder 100:1. Der Einsatzbereich deckt etwa die Spanne formula_25 ab. Die letzte Gleichung ist unabhängig von der Speisespannung formula_6. Dennoch ist zu beachten: Die Brücke kann auch mit Tonfrequenz statt mit Gleichspannung betrieben und als Indikator ein Kopfhörer verwendet werden, der gleichfalls ein sehr empfindlicher Indikator ist. Allerdings ist dann die Richtung, in der abgeglichen werden muss, nicht mehr erkennbar, da mit dem Ohr die Phasenlage nicht erkannt werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Messung mit Schleifdraht-Potentiometer.", "content": "Die durch Gustav Kirchhoff (1824–1887) eingeführte Variante benötigt nur einen Präzisionswiderstand und ein Schleifdraht-Potentiometer. Der Widerstandsdraht ist auf ein Brett gespannt oder auf ein Rohr gewickelt. Die Enden des Drahtes sind mit der Versorgungsspannung verbunden und der Schleifkontakt greift die Teilspannung des Potentiometers ab. Das Längenverhältnis formula_31 entspricht dabei dem Widerstandsverhältnis formula_32 im Grundaufbau. Im abgeglichenen Zustand berechnet sich der unbekannte Widerstand formula_33 wie folgt: formula_34 Die Genauigkeit hängt im Wesentlichen von dem mechanischen Verhältnis formula_31 und dem Vergleichswiderstand formula_36 ab. In der historischen Anwendung diente ein Galvanometer zur Anzeige der Verstimmung. Um den Nullabgleich präziser durchzuführen, befindet sich ein Taster in Reihe zum Indikator, da eine Bewegung des Zeigers besser erkennbar ist als eine Position. Der Vergleichswiderstand formula_36 sollte in der Größenordnung wie formula_33 liegen, weil die Genauigkeit zu den Enden des Schleifdrahts nachlässt.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterentwicklung.", "content": "Die Wheatstonesche Messbrücke wird heute allenfalls noch für Präzisionsmessungen verwendet, siehe auch Kalibrierung. Durch die hohe Genauigkeit der Digitalmultimeter und der Verfügbarkeit von Präzisions-Operationsverstärkern können direkt anzeigende Messverfahren fast überall eingesetzt werden. Wheatstonesche Messbrücken als Labor-Messgeräte wie das abgebildete sind daher nicht mehr im Handel und professionellen Gebrauch, die Abwandlung zur Ausschlag-Widerstandsmessbrücke dagegen schon. Die Wheatstone-Brücke ist zur Messung kleiner Widerstände (Richtwert < 1 Ω) nicht geeignet, da die Leitungen und Anschlussklemmen, die den zu messenden Widerstand formula_33 mit dem Messgerät verbinden, die Messung verfälschen. Aus der Wheatstone-Brücke entstand dafür die Thomson-Brücke. Auch diese ist nicht mehr im Handel und professionellen Gebrauch. Zu einer Alternative siehe Widerstandsmessgerät. Anstelle von ohmschen Widerständen mit einer Gleichspannung zur Versorgung können auch allgemein Impedanzen mit Wechselspannungsversorgung gemessen werden, siehe Wechselspannungsbrücke.", "section_level": 2}, {"title": "Ausschlagverfahren.", "content": "In der Messtechnik nicht elektrischer Größen ist die Wheatstone-Brücke von erheblicher Bedeutung zur Aufnahme kleiner Widerstandsänderungen aus dem abgeglichenen Zustand heraus. Dann arbeitet sie als Messumformer, z. B. in Zusammenhang", "section_level": 1}, {"title": "Rechnung.", "content": "In diesen Fällen entsteht eine Spannung formula_15 als Maß für eine Widerstandsänderung formula_41; die Brücke arbeitet nach der Ausschlagsmethode. Konkret: Wenn sich aus dem abgeglichenen Zustand heraus formula_1 ändert, formula_1 → formula_44, dann entsteht gemäß der eingangs aufgestellten Gleichung Mit der Verstimmung formula_46 und dem Brückenverhältnis formula_47 wird Solange formula_49 oder formula_50 gilt die Näherung Die Funktion formula_54 hat ein Maximum bei formula_55 und hat dort den Wert formula_56. Das heißt, dass die Brücke ein Maximum an Empfindlichkeit hat, wenn sie symmetrisch ist (bei Abgleich alle Widerstände gleich groß = formula_57). Dann ist Beispiel: Relative Widerstandsänderung formula_59. Dann formula_60. Das sind noch 25 Digit (Ziffernschritte), falls das Spannungsmessgerät den Messbereich 200 mV in 2000 Digit auflöst. Das bedeutet: Ohne den Widerstand genau zu kennen, können kleine Änderungen mit derjenigen Qualität bestimmt werden, mit der formula_15 bestimmbar ist. Während die Subtraktion von zwei fast gleich großen Messwerten immer zu sehr unzuverlässigen Ergebnissen führt, wird hier die Differenz in der Schaltung gebildet und ist als solche unmittelbar und zuverlässig messbar! Erlaubt man allen vier Widerständen jeweils eine kleine Änderung aus dem Abgleich heraus, dann erhält man in der oben zugrundegelegten Anordnung bei einer symmetrischen Brücke Merkregel für die Vorzeichen: Ausgehend vom Einfluss der Änderung eines beliebigen Widerstands auf formula_15 geht die Änderung eines in der Brücke benachbarten Widerstands mit entgegengesetztem Vorzeichen ein und die Änderung des diagonal gegenüberliegenden Widerstands mit gleichem Vorzeichen. Beispiel: Ändern sich zwei benachbarte Widerstände um je +2 ‰, dann hebt sich ihr Einfluss auf formula_15 auf.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungen in der Elektronik.", "content": "Auf diese Gleichung wird in der Mikroelektronik und in der Sensortechnik in ganz erheblichem Maße aufgebaut. Auf Dehnung empfindliche Widerstände können auf Verformung je nach Applikation der Widerstände mit positiver oder negativer Widerstandsänderung reagieren und sich in der Gleichung ergänzen, während sich Temperatureinflüsse, die auf alle gleich wirken, aufheben. Widerstände, die sich auf einer elastischen Unterlage befinden, erfassen damit Kräfte, Drücke, Drehmomente usw. Kleine relative Längenänderungen unter 10 können damit noch erfasst werden. Das Bild zeigt ein Druckmessgerät in dieser Technik: Eine Membran aus Silizium, das hochwertige elastische Eigenschaften aufweist, wird durch Druck verformt; an Stellen mit besonders starker Biegung sind Widerstände eindiffundiert; mit jeweils drei Bonddrähten entsteht jeweils die Hälfte einer Wheatstone-Brücke. Bei der Temperaturmessung mittels Widerstandsthermometer wird nur einer der Widerstände der Brücke veränderbar ausgeführt, in diesem Fall veränderbar durch die Temperatur. Der Messeffekt ist recht komfortabel: Der Widerstand eines genormten Platin-Widerstandsthermometers verdoppelt sich in der Spanne 0... 266 °C. Deshalb kann mit unsymmetrischer Brücke, formula_65, gearbeitet werden, was die Empfindlichkeit vermindert, aber den Bereich vergrößert, in dem die lineare Näherung gilt. Außerdem sorgt bei Anschluss in Dreileiterschaltung die Brückenschaltung für die Eliminierung der Temperatureinflüsse auf die Widerstände der Zuleitungen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Wheatstonesche Messbrücke (kurz: Wheatstone-Brücke) ist eine Messeinrichtung zur Messung von Sie ist aufgebaut aus vier Widerständen, die zu einem geschlossenen Ring oder Quadrat zusammengeschaltet sind, mit einer Spannungsquelle in der einen Diagonalen und einem Spannungsmessgerät in der anderen. ", "tgt_summary": null, "id": 1638183} {"src_title": "Vollrausch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Herkunft.", "content": "Jörg Lanz war Kind einer Wiener Kleinbürgerfamilie römisch-katholischen Glaubens. Seine Eltern waren der Lehrer Johann Lanz und Katharina Lanz, geborene Hoffenreich. Er verbrachte eine wenig ereignisreiche, für damalige Verhältnisse sorgenfreie Jugend und zeigte bereits früh ein intensives, romantisch gefärbtes Interesse an religiösen Ordensgemeinschaften und verschiedenen Formen von Esoterik. Unmittelbar nach seiner Matura 1893 schloss er sich dem Zisterzienserorden an, dem er bis zum Jahre 1899 angehörte.", "section_level": 2}, {"title": "Leben als Zisterzienser.", "content": "1893 trat Lanz als Bruder Georg in das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz im Wienerwald ein. Sein Novizenmeister war Nivard Schlögl, Professor für Altes Testament und orientalische Sprachen, der in seinen Arbeiten eine antisemitische Haltung einnahm. In seiner Zeit als Novize erarbeitete sich Lanz rasch Ansehen als profunder Kenner der Geschichte seines Landes und seines Ordens im Allgemeinen sowie seines Stifts im Besonderen. Ab 1894 verfasste er mehr als dreißig historische und kunsthistorische Abhandlungen, unter anderen in wissenschaftlich anerkannten Zeitschriften wie die \"Berichte und Mittheilungen des Alterthums-Vereines zu Wien\" und die \"Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige\". Er beschäftigte sich bereits zu dieser Zeit mit Astrologie, Neopaganismus, Okkultismus und dem Gralsmythos. Unter dem Einfluss dieser Studien, der Schriften des Okkultisten Guido von List und der Polemiken des Alldeutschenführers Georg von Schönerer entwickelte sich Lanz bis zur Jahrhundertwende zum radikalen Deutschnationalen und Eugeniker. 1898 wurde Lanz zum Priester geweiht. Kaum ein Jahr später wurde er aufgefordert, den Orden zu verlassen. Lanz selbst gab später an, seine ständig „steigende Nervosität“ und seine angegriffene Gesundheit seien der Grund für seinen im April 1899 vollzogenen Austritt gewesen. Quellen im Heiligenkreuzer Stiftsarchiv hingegen vermerken als Austrittsgrund, Lanz sei „der Lüge der Welt ergeben und von fleischlicher Liebe erfasst.“ Einige Kommentatoren vermuten hinter diesem Vermerk eine Frauenbeziehung – möglicherweise mit einer Angehörigen der Familie Lanz von Liebenfels – und sehen in deren mutmaßlichem Scheitern einen Grund oder Mitgrund für Lanz’ spätere Misogynie. Andere Kommentatoren verweisen auf das Gerücht, Lanz sei homosexuell gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Beginn der Hochstapelei.", "content": "Nach dem Ausscheiden aus dem Zisterzienserorden änderte Lanz seine Identität. Seit 1902 führte er einen Doktortitel – für eine Promotion gibt es keinerlei Belege. Heute gilt es als erwiesen, dass Lanz den Titel unberechtigt führte. – und nannte sich fortan Lanz-Liebenfels. 1910 änderte er dies zu Lanz von Liebenfels ab. In Schwaben und auf Schloss Liebenfels im Thurgau existierte eine Adelsfamilie mit dem Namen Lantz (oder Lanz) von Liebenfels. Es ist allerdings nicht nachweisbar, dass zwischen ihr und Lanz eine verwandtschaftliche Beziehung bestand, und die jüngsten Belege für die Existenz dieser Familie datieren von 1790. Daher ist davon auszugehen, dass Lanz auch seine Zugehörigkeit zu dieser Adelsfamilie erfunden hat. Unterstützt durch Guido von List, dem es 1907 ebenfalls gelungen war, sein erfundenes Adelsprädikat amtlich beglaubigen zu lassen, überzeugte er damals jedoch nicht nur die breite Öffentlichkeit, sondern auch das für ihn zuständige Wiener Meldeamt von seiner geänderten Identität. Vertrauten gegenüber rechtfertigte Lanz seine Manipulation mit der angeblichen Notwendigkeit, sich einer „astrologischen Überprüfung seiner Person“ zu entziehen. Wahrer Grund ist nach überwiegender heutiger Auffassung hingegen die (sehr wahrscheinliche, aber nicht zweifelsfrei belegte) jüdische Abstammung seiner Mutter.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe politische Aktivitäten.", "content": "Nach seinem Austritt aus dem Kloster hatte Lanz eine sehr kreative Phase. Er verfasste polemische Schriften über den Einfluss der Jesuiten auf die katholische Kirche, ließ mehrere technische Erfindungen patentieren und schrieb Artikel über Anthropologie, Archäologie und Frühgeschichte, die sich um die arische Rasse drehten. Daneben knüpfte er Kontakte mit alldeutschen und sozialdarwinistischen Kreisen an und schrieb etwa für Theodor Fritschs antisemitische Zeitschrift \"Der Hammer\".", "section_level": 2}, {"title": "Hinwendung zu Rassentheorien und Rassismus.", "content": "Eigenen Aussagen zufolge hat sich Lanz der Kern seiner späteren Weltanschauung bereits 1894 durch folgende Begebenheit erschlossen: Bei der Betrachtung eines Grabsteins, auf dem ein Ritter abgebildet ist, der einen Hundsaffen niederringt, sei ihm schlagartig aufgegangen, dass die Rasse der „Arier“ oder „Herrenmenschen“ einen ständigen Abwehrkampf gegen die Rasse der „Nichtarier“ oder „Affenmenschen“ zu führen habe. Da die arische Rasse durch Vermischung mit „Minderrassigen“ geschwächt sei, seien umfassende „rassenhygienische“ Maßnahmen zu ihrer „Reinzucht“ und „Veredlung“ erforderlich. Diese wiederum bedürften unter anderem einer bedingungslosen Unterordnung der arischen Frau unter den arischen Mann. Tatsächlich aber dürfte weniger „Vision“ als vielmehr Lesen die Basis von Lanz’ „arischem“ Denken gebildet haben. Nach dem Austritt aus dem Kloster widmete er sich ausgiebigen Studien der zeitgenössischen anthropologischen Literatur über die arische Rasse, darunter \"Origines Ariacae\" von Karl Penka (1883), \"Die Heimat der Indogermanen\" von Matthäus Much (1902) und \"Die Germanen\" von Ludwig Wilser (1904).", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Theozoologie.", "content": "Lanz’ frühe Artikel waren zwar radikal, aber noch nicht exzentrisch. Die ihnen zugrunde liegende Kombination von Rassismus, Antisemitismus, Antikatholizismus, Antifeminismus und Antisozialismus hatte zu ihrer Zeit viele Anhänger. In den Jahren 1903 und 1904 publizierte er eine Artikelserie mit dem Titel \"Anthropozoon biblicum\", worin er erstmals Teile seiner „Theozoologie“ entwickelte. Mit Bezug auf Schilderungen von Herodot, Euhemeros, Plutarch und anderen Schriftstellern der Antike postulierte er, dass in frühen Zivilisationen im Rahmen kultischer Veranstaltungen sexueller Verkehr mit Tieren (Sodomie) praktiziert worden sei. Das versuchte er auch mithilfe von archäologischen Funden und Interpretationen des Alten Testaments zu untermauern. Auf dieser Grundlage formulierte er eine theologische Lehre, wonach der Sündenfall darin bestanden habe, dass die ursprünglich göttlichen Arier sich mit Tieren vermischt hätten. Daraus seien minderwertige Rassen hervorgegangen, und diese würden die legitime Vorherrschaft der Arier bedrohen, insbesondere in Deutschland, wo die Arier im internationalen Vergleich noch am zahlreichsten seien. Diese Lehre gestaltete Lanz weiter aus in seinem Buch \"Die Theozoologie oder die Kunde von den Sodoms-Äfflingen und dem Götter-Elektron\", das 1905 erschien. Darin stützte er sich vor allem auf sehr eigenwillige Interpretationen der Bibel, diverser Apokryphen und gnostischer Schriften, welche er mit Motiven der zeitgenössischen Naturwissenschaft verband. Er postulierte, dass die Menschen ursprünglich göttlicher Natur gewesen seien, und bezeichnete diese frühen, hochstehenden Menschen als \"Theozoa\" oder Gottmenschen. Einer Anregung des Schriftstellers Wilhelm Bölsche folgend, behauptete er weiter, die \"Theozoa\" hätten elektrische Sinnesorgane besessen und seien dazu in der Lage gewesen, mittels elektrischer Signale zu kommunizieren. Dies habe ihnen die Fähigkeiten der Telepathie und der Allwissenheit verliehen. Die heutigen Menschen seien aus einer Vermischung der \"Theozoa\" mit niederen \"Anthropozoa\", die Lanz auch als „Äfflinge“ bezeichnete, hervorgegangen. Infolge dieser Vermischung hätten sie die elektrischen Fähigkeiten verloren. Als Stammvater der \"Anthropozoa\" identifizierte er Adam, während Christus einer der letzten reinen \"Theozoa\" gewesen sei. Das Hauptziel des Alten Testaments bestand Lanz zufolge darin, vor den schädlichen Folgen der Paarung mit Äfflingen zu warnen, und überhaupt bestehe wahre Religion in der Reinhaltung der Rasse, um die Reste des göttlichen Erbes zu bewahren, die in besonderem Maße bei der arischen Rasse noch vorhanden seien. Dies verband er nun mit der damals sehr populären Idee der Eugenik, indem er ein Programm der Rassentrennung und gezielten Menschenzüchtung propagierte, um die göttlichen Fähigkeiten der Theozoa wiederherzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Neutempler-Orden.", "content": "Im Jahre 1900 gründete Lanz einen eigenen religiösen Orden, den \"Neutempler-Orden\" oder \"Ordo Novi Templi\". Der Orden war als Zusammenschluss rassebewusster Deutsch-Österreicher gedacht, sollte die Schönheit der arischen Rasse und eine gesunde Lebensführung fördern sowie den Kolonialismus unterstützen. Als Mitglieder waren nur „arische“ Männer zugelassen. Er übernahm die Liturgie, den Ornat und den hierarchischen Aufbau zunächst von den Zisterziensern. 1907 gelang es Lanz, die Burgruine Werfenstein im oberösterreichischen Strudengau als Erzpriorat des Ordens zu erwerben. Lanz entwickelte eine eigene Liturgie, auf deren Grundlage Gottesdienste in der restaurierten Burg abgehalten wurden. 1914 wurde ein zweites Priorat in Hollenberg bei Aachen gegründet. Weitere Gründungen erfolgten in der Nähe des Balaton-Sees in Ungarn (1925), in Dietfurt bei Sigmaringen (Ruine Dietfurt, 1927), in der Nähe des Ostseebades Prerow (1928), bei Szentendre in Nordungarn (1937) sowie bei Waging am See in Oberbayern (1938). In dieser Zeit wuchs die Zahl der Mitglieder auf etwa 300 bis 400 an. Bald darauf wurde der Orden jedoch im Zuge der allgemeinen Unterdrückung religiöser Minderheiten im nationalsozialistischen Deutschland aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Die „Ostara“.", "content": "Ab 1905 gab Lanz die \"Ostara\" heraus, ein von ihm redigiertes Publikationsorgan mit ariosophischen Inhalten. Anfänglich veröffentlichte Lanz in der \"Ostara\" neben seinen eigenen Aufsätzen auch Beiträge anderer Autoren; ab 1908 aber war er als alleiniger Autor tätig. Bis 1917 erschienen 89 Ausgaben, danach noch etliche, zumeist kaum veränderte Neuauflagen. \"Ostara\" erreichte zeitweilig eine Auflage von mehreren Zehntausend Exemplaren. Lanz selbst bezifferte die Auflage mit bis zu 100.000 Exemplaren. Diese Behauptung gilt heute allgemein als unhaltbar. Die \"Ostara\" war im Wien der Vorkriegszeit weit verbreitet. Sie war in den Tabaktrafiken allgemein erhältlich und wurde auch in rechtsgerichteten Studentenverbindungen regelmäßig gelesen. Es gilt als gesichert, dass Adolf Hitler in seiner Wiener Zeit (1907–1913) von der Existenz der \"Ostara\" wusste und jedenfalls einige Ausgaben gelesen hat. Auch sein späterer Freund und Förderer Dietrich Eckart war Leser der \"Ostara\".", "section_level": 2}, {"title": "Astrologie und Prophetie.", "content": "Im Jahre 1915 wandte sich Lanz intensiv der zeitgenössischen deutschen Astrologie zu und studierte und rezensierte zahlreiche aktuelle astrologische und prophetische Schriften. Von besonderer Bedeutung waren für ihn dabei Werke der Astrologen Otto Pöllner und Ernst Tiede. Pöllner hatte 1914 ein Buch mit dem Titel \"Mundan-Astrologie\" publiziert, mit dem er eine moderne politische Astrologie begründete, welche etwa Horoskope von Staaten und Völkern erstellt, um daraus deren zukünftiges Schicksal zu bestimmen. Tiede analysierte die Horoskope der Herrscher aller damals kriegführenden Staaten und leitete daraus eine Vorhersage zum Ausgang des Krieges ab. Hinzu kamen etliche Schriften, die auf der Basis der Prophetien des Nostradamus entsprechende Aussagen machten. Im Anschluss daran entwickelte Lanz eine eigene „rassenmetaphysische“ Astrologie. Den Ansätzen von Pöllner und C. Libra folgend, wies er allen großen Ländern einen Planeten und ein Tierkreiszeichen zu, die er auf der Grundlage seiner Ariosophie mit der Kultur und dem „Geist“ der Rasse des jeweiligen Landes in Übereinstimmung sah. Auf dieser Basis interpretierte er dann den aktuellen Kriegsverlauf und machte, in Kombination mit Auslegungen der Prophetien Joachim von Fiores, Vorhersagen zum Ausgang des Krieges. Schließlich wandte er sich selbst der Prophetie zu und beschrieb eine Zeit der „messianischen Wehen“, die dem Krieg folgen würde und die durch zunehmende Rassenvermischung und weitere Kriege einschließlich einer mongolischen Invasion Europas in den Jahren 1960 bis 1988 letztlich zum Höhepunkt der dämonischen Vorherrschaft auf der Erde führen werde. Daran knüpfte Lanz die millenaristische Vision an, dass nach dieser Zeit der härtesten Prüfung der Menschheit eine neue Kirche des Heiligen Geistes und ein supranationaler arischer Staat errichtet werde, in welchem eine weise Priesterschaft herrschen werde. Als Ausgangspunkt für diese neue Weltordnung nannte er Wien. In den späten 1920er Jahren entwickelte Lanz seine astrologische Lehre auf der Basis des Platonischen Weltenjahres weiter und interpretierte auf dieser Grundlage die politische und religiöse Entwicklung Europas.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Jahre.", "content": "Nachdem Lanz sein gesamtes früheres Leben in Wien und dessen Umland verbracht hatte, emigrierte er nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie 1918 nach Ungarn, wo er sich eigenen späteren Aussagen zufolge am Widerstand gegen die kurzlebige kommunistische Räterepublik Béla Kuns beteiligte und dafür fast hingerichtet worden wäre. Seine Erlebnisse unter dem Regime des jüdischstämmigen Bolschewiken Kun ließen Lanz’ Hass auf Juden und Sozialisten, der sich – wie dargestellt – schon für die Jahre zuvor nachweisen lässt, Züge von Verfolgungswahn annehmen. Lanz hatte das Judentum zwar schon in früheren Jahren als natürlichen Feind des deutschen Volks gesehen, es aber für vergleichsweise ungefährlich gehalten, weil es Mischehen seiner Angehörigen mit denen anderer Religionen konsequent ablehne. Bis 1914 waren sein wichtigstes Feindbild „die deutschen Weiber“, denn nur als „Zuchtmutter“ waren Frauen für Lanz wertvoll. Nach dem Sieg der Gegenrevolution 1920 arbeitete Lanz in einer christlich-nationalen Presseagentur in Budapest, die dem Außenministerium unterstand, und schrieb reaktionäre Artikel für Tageszeitungen. Mit seinem 1923 erschienenen Buch \"Weltende und Weltwende\" machte er die von ihm postulierte Weltverschwörung von Juden, Sozialisten und Freimaurern nun zum Mittelpunkt seiner weiteren Publikationen und den Antisemitismus zum Kernpunkt seines Programms. In dieser Zeit pries er die rechten Diktaturen in Spanien, Italien und Ungarn als Vorboten der von ihm prophezeiten globalen Transformation. Im Jahre 1925 legte Lanz mit seinem \"Grundriss der ariosophischen Geheimlehre\" eine Zusammenfassung seiner Lehre vor. Dabei machte er ausgiebigen Gebrauch von esoterischen Disziplinen wie dem Handlesen, der Astrologie, der esoterischen Heraldik, der kabbalistischen Interpretation von Namen und der Zahlensymbolik, um die angeblichen Unterschiede zwischen den Blonden und den Dunklen aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang knüpfte er insbesondere an Guido von List an. Rezeption fanden seine Thesen unter anderem in den Burschenschaften. Von 1925 bis 1933 war Lanz zusammen mit Herbert Reichstein als Herausgeber ariosophischer Schriften tätig. Daneben gab er Kurse, hielt öffentliche Vorträge und leitete weiterhin seinen Orden. 1926 erwarb er eine Kirchenruine aus dem 13. Jahrhundert am Nordufer des Balaton, die er zum Priorat ausbaute und auch als Sommerresidenz nutzte. Ab 1929 erschien das \"Bibliomystikon oder die Geheimbibel der Eingeweihten\". Es handelte sich um eine Bibelkommentierung aus ariosophischer Sicht, die Lanz im Wesentlichen selbst verfasst hatte. Das Werk umfasste 10 Bände, die teilweise als Handschrift gedruckt wurden und nur in begrenztem Kreis veröffentlicht wurden. Ob es zu einer Zweitauflage nach 1945 gekommen ist, wie gelegentlich behauptet wird, ist zweifelhaft; Belege hierfür gibt es nicht. 1933 verließ Lanz Ungarn und ging nach Luzern, wo er in der Folgezeit zahlreiche Texte verfasste, die nur für den internen Gebrauch im Orden bestimmt waren. Seit Mitte der 1920er Jahre beanspruchte Lanz für sich, ein wesentlicher Vordenker Adolf Hitlers und „Bahnbrecher des Nationalsozialismus“ gewesen zu sein. Die gewünschte Anerkennung blieb aus: Hitler ging auf die Ansprüche Lanz’ nicht ein, verspottete stattdessen die Esoteriker und Geheimgesellschaftler lanzschen Typs in seinem ab 1925 veröffentlichten Werk \"Mein Kampf\". Auch verschiedene Parteipublikationen der NSDAP äußerten sich wiederholt ablehnend bis verächtlich über Lanz und seinesgleichen. Im NS-Staat wurde Lanz an weiteren Publikationen gehindert. Gelegentlich wird behauptet, Lanz sei ab 1936 mit einem Schreibverbot belegt worden; Belege dafür gibt es nicht. Der durch diese Missachtung tief gekränkte Lanz fuhr bis zu seinem Tod fort, sich als denjenigen Mann darzustellen, „der Hitler die Ideen gab“. Weder der Zusammenbruch des Deutschen Reiches noch die Einflussnahme seiner Verwandtschaft brachten ihn davon ab. In seinen letzten Lebensjahren wollte der Ariosoph daneben auch noch Vordenker und Wegbereiter Lenins gewesen sein. Von 1947 bis 1952 reaktivierte er seinen zwischenzeitlich durch die Nationalsozialisten aufgelösten Orden in geringem Umfang und brachte auch wieder einige Publikationen heraus. Vor seinem Tod 1954 erhielt er die Sakramente der Katholischen Kirche. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Penzing.", "section_level": 2}, {"title": "Weltanschauung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagen und Einflüsse.", "content": "Die intellektuelle Basis für Lanz’ Ansichten, die er ab 1915 als Ariosophie bezeichnete, bildeten nach Nicholas Goodrick-Clarke anfangs vor allem der Deutsche Idealismus, der Monismus Ernst Haeckels und Wilhelm Ostwalds sowie der moderne Okkultismus. In dem „idealistischen Monismus“ seiner Zeit sah Lanz die Fortsetzung einer mythischen „ario-christlichen“ Tradition, die von den ursprünglichen arischen Gottmenschen begründet worden sei, in den frühesten biblischen Schriften einen ersten Niederschlag gefunden habe, später in christlichen Klöstern, in der mittelalterlichen Mystik und in der Theosophie des 18. Jahrhunderts gepflegt worden und schließlich unter anderem in den modernen Monismus und Okkultismus eingeflossen sei.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichtsmodell.", "content": "Lanz’ radikale Interpretation der Bibel basierte auf den jüdisch-christlichen Vorstellungen einer linearen Geschichte, die auf eine Apokalypse mit nachfolgender Erlösung ausgerichtet ist. Er beschrieb die Geschichte der Menschheit bzw. der Religion als einen Kampf von Menschenrassen, von denen er die „Arier“ als die von der grundsätzlich schädlichen „Rassenmischung“ am wenigsten betroffene Rasse ansah. Als Kennzeichen des hochstehenden Menschen identifizierte er die Endogamie, während er „minderwertigen“ Rassen unterstellte, mit ihrer Promiskuität die Arier tyrannisieren und in ihrer Entwicklung herunterziehen zu wollen. Die moderne Welt betrachtete er hochgradig kulturpessimistisch als eine „Hölle auf Erden“, geprägt von Rassenvermischung, dem Niedergang der traditionellen Eliten, dem Aufstieg der „Minderwertigen“ und der Herrschaft des Geldes. Dabei sah er im Adel die reinste Nachkommenschaft der Theozoa, während er die unteren Klassen der Gesellschaft als Nachkommen der niederen Rassen einordnete. Letztere seien dafür verantwortlich, dass Deutschland nicht mehr die ihm zukommende Bedeutung in der Welt habe. Die christliche Tradition des Mitleids verurteilte er daher scharf, und er forderte ein scharfes Vorgehen gegen die Minderwertigen bis hin zu ihrer Auslöschung. Dies wendete sich insbesondere gegen die Bewegungen der Demokratie, des Sozialismus und des Feminismus, die alle eine aus Lanz’ Sicht schädliche Emanzipation unterprivilegierter Bevölkerungsteile anstrebten. Die Frauen waren für Lanz deshalb ein großes Problem, weil sie seiner Ansicht nach viel stärker dem Sexualtrieb hingegeben sind und deshalb eine ernste Bedrohung der Rassenreinheit darstellen. Deshalb müssten arische Frauen streng der Aufsicht ihrer arischen Ehemänner unterstellt werden. Das „Problem“ der niederen Rassen und Klassen wollte Lanz dadurch regeln, dass sie durch Zwangs-Sterilisation und -Kastration an der Fortpflanzung gehindert werden sollten. Bei anderer Gelegenheit erwog er jedoch auch etwa ihre Deportation nach Madagaskar oder ihre Verbrennung als Gottesopfer. Lanz war davon überzeugt, dass nun die Zeit gekommen sei, den Aufstieg der niederen Rassen umzukehren und die ursprüngliche Göttlichkeit der Arier wiederherzustellen. Deutschland werde durch Eroberung ein Weltreich errichten, in dem die Aristokratie herrschen werde und die rassisch Minderwertigen ausgelöscht werden würden.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung: „Der Mann, der Hitler die Ideen gab“?", "content": "Bereits seit den 1920er Jahren bemühte sich Lanz, als angeblicher Wegbereiter Hitlers angesehen zu werden. 1932 schrieb er in einem Brief an einen Ordensbruder, dass „Hitler einer unserer Schüler ist“. Seine Unterstützer gingen dabei sogar so weit, zu erklären, „die Hakenkreuz- und Faschistenbewegungen“ seien „im Grunde genommen nur Seitenentwicklungen der ‚Ostara‘-Ideen“. Diese Behauptungen wurden bis in die 1950er nur von seinen engsten Anhängern ernstgenommen. Kurz vor seinem Tod gelang es Lanz jedoch, den Psychologen und Schriftsteller Wilfried Daim von seiner Bedeutung zu überzeugen. Daim erarbeitete eine Lanz-Biografie und führte im Rahmen seiner Recherchen mehrere ausführliche Gespräche mit ihm. Sein Buch erschien 1958 unter dem plakativen Titel \"Der Mann, der Hitler die Ideen gab\" und machte den inzwischen fast vergessenen Lanz nicht nur erneut bekannt, sondern verankerte ihn auch erstmals als vermeintlichen Wegbereiter Hitlers im Bewusstsein der interessierten Öffentlichkeit. Daim stützte seine Auffassung – neben dem Zeugnis von Lanz – vor allem auf die Auswertungen seiner Werke, in denen er Ähnlichkeiten zu den Gedankengängen Hitlers erkannte. Ergänzend zog er Aussagen von Zeitzeugen hinzu. Er befragte hierzu insbesondere Josef Greiner, einen Weggefährten aus Hitlers Wiener Jahren, der bestätigte, dass Hitler im Männerwohnheim Meldemannstraße \"Ostara\"-Hefte bei sich geführt habe. Eine Bestätigung seiner Auffassung fand Daim schließlich in dem Buch \"Mein Kampf\", in dem Hitler ausführte, er habe „in den Wiener Lehr- und Leidensjahren [...] um wenige Heller die ersten antisemitischen Broschüren meines Lebens“ gekauft. Damit sei nach Daims Ansicht zweifelsfrei die günstig über Trafiken verbreitete \"Ostara\" gemeint. Dass Lanz mit seinen Schriften Hitler wesentlich beeinflusste, wird in der Forschung heute bezweifelt. In den 1970er Jahren kamen erste Zweifel an Daims These auf. Joachim Fest bewertete die Rolle Lanz’ in seiner 1973 erschienenen Hitler-Biografie zurückhaltend: Die Analyse des vorhandenen Materials erlaube „nicht den Schluss, Lanz habe einen nennenswerten Einfluss auf Hitler gehabt oder ihm gar ‚die Ideen gegeben‘“. Lanz hob sich allein durch eine besonders aggressive Wortwahl hervor: Er war nach Fest „der auffälligste Wortführer einer neurotischen Zeitstimmung und hat der brütenden, eigentümlich phantastisch durchwucherten ideologischen Atmosphäre des Wien jener Zeit eine charakteristische Farbe beigesteuert“. 1985 untersuchte der britische Historiker Nicholas Goodrick-Clarke in seinem Buch \"Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus\" erstmals systematisch die Beziehungen der Ariosophie zum Gedankengut des Nationalsozialismus. Er wies darauf hin, dass Hitler generell wenig Interesse an völkisch-kulturellen Fragen hatte und die „völkischen Wanderprediger“ als „nutzlose Kämpfer“ verspottete. Der Theologe Ekkehard Hieronimus bewertete 1991 Lanz’ Einfluss ebenfalls insgesamt skeptisch. Er sei eine „Einzelfigur ohne Breitenwirkung“ gewesen. In ihrer 1996 erschienenen Darstellung über \"Hitlers Wien\" stellte sich schließlich die Wiener Historikerin Brigitte Hamann auf den Standpunkt, dass zwar Hitlers Diktion bis zu einem gewissen Grad von Lanz beeinflusst gewesen sein könnte, seine Weltanschauung aber eher nicht. Mittlerweile wird allgemein angenommen, dass Hitler einerseits sowohl die \"Ostara\"-Reihe als auch Lanz’ Artikel in der alldeutschen Presse aufmerksam verfolgte, andererseits mit dem Okkultismus und Frauenhass von Lanz nichts anzufangen wusste. Nach Beginn seines politischen Aufstiegs schien Hitler ganz im Gegenteil ernsthaft befürchtet zu haben, dass er durch eine Assoziation mit völkischen Esoterikern im Allgemeinen und Lanz von Liebenfels im Besonderen politischen Schaden nehmen könnte; seine laut Hamann „erstaunlich aggressiv“ formulierten Angriffe auf völkische „Sektierer“ und „Rauschebärte“ dürften neben wirklicher Ablehnung also auch politischem Kalkül entsprungen sein. Die Thesen von Rassenzucht und Reinhaltung des Blutes, von „edlen Ariern und minderwertigen Mischlingsrassen“ waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts so weit verbreitet, dass kein Autor als alleinige Quelle für Hitlers Gedankengut auszumachen ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jörg Lanz von Liebenfels, eigentlich Adolf Joseph Lanz (* 19. Juli 1874 in Penzing, heute Wien; † 22. April 1954 in Wien), war ein österreichischer Geistlicher, Ariosoph und Hochstapler. Er prägte den Begriff \"Ariosophie\" und gründete den Neutempler-Orden. Einige Jahre galt er als „der Mann, der Hitler die Ideen gab“. Diese Einschätzung, die auf einer Selbststilisierung beruht und in einer Biografie von 1958 verbreitet wurde, wird in neueren wissenschaftlichen Untersuchungen als unzutreffend angesehen.", "tgt_summary": null, "id": 1463551} {"src_title": "Erzhausen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ahmed Ben Bella wurde 1918 in einem kleinen Dorf in Westalgerien in eine Sufi-Familie neben sechs weiteren Geschwistern geboren, deren familiäre Wurzeln in Marokko lagen. Sein Vater betätigte sich als Landwirt und Kleinhändler. Er ging in Tlemcen zur Schule und litt unter der Diskriminierung von Muslimen durch seinen christlichen Lehrer. Unter diesen Umständen brach er die Schule ab. 1936 trat er in die französische Armee ein. Dieser Schritt war während des Code de l’indigénat für muslimische Algerier eine der wenigen Chancen, gesellschaftlichen Aufstieg zu erreichen, und daher üblich. Nachdem man ihn nach Marseille versetzt hatte, spielte er dort zwischen 1939 und 1940 für den Verein Olympique Marseille Fußball. Obwohl es sein Wunsch war, Profifußballer zu werden, lehnte er den ihm angebotenen Profivertrag ab. Er kehrte in sein Heimatdorf zurück und half seiner Familie auf dem dortigen Bauernhof. Ben Bella kehrte 1943 nach Frankreich zurück und diente während des Zweiten Weltkriegs in der französischen Armee, zunächst in einem Infanterieregiment der Turkos. Mit diesem nahm er 1944 unter General Juin an der Schlacht um Monte Cassino teil, anschließend an der Befreiung Frankreichs und in der 1. französischen Armee unter General de Lattre de Tassigny an der alliierten Eroberung Deutschlands. Er wurde 1944 zum Sergeant Major befördert und wegen Tapferkeit mit der „Médaille Militaire“ und dem „Croix de Guerre“ ausgezeichnet. Eine weitere Beförderung lehnte er jedoch aus Protest gegen das Massaker von Sétif, die brutale Niederschlagung eines algerischen Aufstandes im Mai 1945 durch die französische Armee, ab. Nach Ende des Krieges kehrte er in seinen Geburtsort Marnia zurück und übernahm eine Stelle in der Kommunalverwaltung. Hier wurde er zum Stadtrat seiner Heimatstadt gewählt. In dieser Zeit trat er dem Mouvement pour le Triomphe des Libertés Démocratiques des Messali Hadj bei, einer Organisation aus dem Umfeld der Parti du peuple algérien (PPA). Als die französischen Behörden sein Anwesen in Marnia konfiszierten, ging Ben Bella in den Untergrund und floh nach Algier. Bella ließ sich durch die politische Verfolgung der Franzosen nicht einschüchtern. In Algier kam er in Kontakt mit Messali Hadj und wurde einer seiner „Jungtürken“. Als Marcel-Edmond Naegelen 1948 französischer Generalgouverneur in Algerien wurde, entschloss sich Ben Bella in konsequente Opposition zum Besatzungsregime zu gehen. In Algier war er daraufhin an der Gründung der Organisation Spéciale – OS - beteiligt. Nach einem Banküberfall im Jahre 1950 auf die Hauptpostfiliale in Oran wurde er inhaftiert und musste eine Haftstrafe antreten, zwei Jahre später gelang ihm die Flucht und er ging nach Kairo. In Ägypten unternahm Ben Bella Anstrengungen, um die \"Organisation Spéciale\" zu reorganisieren. Im Jahr 1954 traf er sich mit neun weiteren algerischen Widerstandsaktivisten in der Schweiz. Der Kreis verständigte sich auf die Gründung der Front de Libération Nationale (FLN) (zu deutsch \"Nationale Befreiungsfront\"). Nach Ägypten zurückgekehrt war er mit der Waffenbeschaffung in Ländern des Nahen Ostens befasst. Beim Aufbau der FLN wurde darauf geachtet, dass Mitglieder des Mouvement national Algérien (MNA) von Messeli Hadj keine Aufnahme fanden. Im Jahr 1956 entging Ben Bella zwei Anschlagsversuchen. Im August 1956 nahm er am Kongress von Soummam teil, der das Programm der nationalen Revolution beschloss. Die FLN nahm daraufhin den militärischen Kampf gegen die französische Besatzungsmacht auf, der sich zum Algerienkrieg ausweitete. Im gleichen Jahr fand ein Treffen mit dem Präsidenten von Tunesien Habib Bourguiba und dem König Mohammed V. von Marokko in Tunis statt, um miteinander nach Lösungen zur Beendigung des Krieges in Algerien zu suchen. Kurz darauf flog er nach Rom, um sich dort mit dem französischen Ministerpräsidenten Guy Mollet zwecks Friedensverhandlungen zu treffen. Er wurde an Bord eines marokkanischen Flugzeugs von französischen Agenten festgenommen und später von 1956 bis 1962 in Frankreich inhaftiert. Während seiner Haftzeit vermied er Auseinandersetzungen, die die algerischen Kräfte noch weiter gespalten hätten. Er las sehr viel, setzte sich mit zahlreichen aktuellen Sachverhalten auseinander und erarbeitete sich so eine politische Haltung für die nächsten Jahre. Ein Ergebnis war dabei die Ausarbeitung eines Programms für eine zukünftige Regierung von Algerien. Darin war eine konsequente Opposition gegen den Kapitalismus in allen seinen Spielarten, eine Agrarreform, die Verstaatlichung der Produktionsmittel, die Aufhebung von Privilegien sowie die Rückkehr zu den arabischen sowie islamischen Traditionen verankert. Ein Umsturz am 19. September 1958 in Algerien führte zur Bildung der provisorischen Regierung unter Ferhat Abbas. Ehrenhalber erfolgte, in Abwesenheit durch seine Haftzeit, die Wahl Ben Bellas zum Vizevorsitzenden der \"Gouvernement provisoire de la République algérienne\" (GPRA). Es begannen intensive Friedensverhandlungen mit der französischen Regierung, um eine friedliche innere Entwicklung für Algerien einzuleiten. Die hierzu 1960 in Melun geführten Gespräche, an denen Ben Bella trotzt seiner Haft indirekt mit beteiligt war, scheiterten an der unnachgiebigen Haltung Frankreichs. Erst die dann zwei Jahre später erneut aufgenommenen Gespräche in Evian brachten den Erfolg und den ersehnten Waffenstillstand. Letztendlich führten sie auch dazu, dass die politischen Gefangenen frei gelassen wurden. Ben Bella kehrte daraufhin nach Algerien zurück. Bei einem Referendum im Juli stimmten 99,6 % der Bevölkerung für die Unabhängigkeit Algeriens. Bei der anschließenden Wahl konnte sich Ben Bella gegen seinen Konkurrenten Benyoucef Ben Khedda durchsetzen. Er wurde Algeriens erster Präsident. Während des Algerisch-Marokkanischen Grenzkrieges war er Oberbefehlshaber der algerischen Armee und konnte eine Invasion durch marokkanische Truppen vermeiden. In den folgenden Machtkämpfen gelang es Ben Bella, die FLN als sozialistisch ausgerichtete Einheitspartei durchzusetzen. Die Nationalversammlung proklamierte die demokratische Volksrepublik Algerien und im Oktober erfolgte der Beitritt des Landes zur UNO. Anfang des Jahres 1963 verkündete Ben Bella das Programm des „Arabischen Sozialismus“ und ließ eine sozialistische Verfassung ausarbeiten. Darin wurde die FNL als Einheitspartei verankert. Im März begann er mit der Verstaatlichung des Kolonialbesitzes und der industriellen Großunternehmen. Am 8. September wurde Ben Bella erneut als Staats- und Regierungschef gewählt. Als 97,5 % der Bevölkerung für die Annahme der neuen Verfassung stimmten, wurde damit begonnen, auch die notwendigen Staatsstrukturen aufzubauen. Gewerkschaften wurden gebildet und die Nationale Befreiungsfront verfolgte das Ziel, diese Institutionen zu stärken. Im darauffolgenden Jahr wurde Ben Bella auf dem 1. Parteitag der FLN im April erneut zum Generalsekretär gewählt. Die letzten Einheiten der französischen Besatzer verließen das Land. Doch diese Aufbauphase war nicht von langer Dauer. Ein „nationaler Revolutionsrat“ unter der Leitung von Houari Boumedienne stürzte durch einen Militärputsch am 19. Juni 1965 die gewählte Regierung. Ben Bella wurde verhaftet, in ein geheimes Gefängnis gebracht und es kam zu einer Neubildung der Regierung. Bis 1982 lebte er dann unter Hausarrest und konnte erst nach dessen Aufhebung ins Exil in die Schweiz gehen. Im Jahre 1990 durfte er nach Algerien zurückkehren. Hier bemühte er sich darum, die demokratische Bewegung Algeriens wieder ins Leben zu rufen. Doch nach dem Abhalten demokratischer Wahlen wurde das Land erneut durch Militärführer in einen Bürgerkrieg gestürzt. Die Wahlen wurden annulliert und die Partei Islam Salvation Front (FIS), Gewinner der Wahlen, wurde verboten. Mitte der 1990er Jahre nahm er dann vom Ausland aus in Rom wieder Gespräche mit anderen algerischen Oppositionsführern auf, um den Bürgerkrieg im Land zu beenden. Insgesamt blieb Ben Bella in diesen Jahren ein Kritiker des bestehenden Systems in Algerien. Ben Bella war viele Jahre gewählter Präsident der \"International Campaign Against Aggression on Iraq\". Im Widerspruch zu seinem im Land praktizierten Ein-Parteien-System setzte er sich in seinen letzten Jahren für Demokratie in Algerien ein. Bis zuletzt war er Vorsitzender eines Weisenrates der Afrikanischen Union (AU), der den Zweck verfolgt, bewaffnete Konflikte zu vermeiden oder aber, wenn sie ausgebrochen waren, zu lösen. Am 11. April 2012 starb Ben Bella in Algier nach einem Krankenhausaufenthalt im Alter von 93 Jahren. Er war zwischen dem 12. und 13. April aufgebahrt und wurde am 13. April bestattet auf dem \"Carré des Martyrs\" auf dem Al-Alia-Friedhof in Algier. Eine achttägige Staatstrauer wurde angeordnet. Zu seinem Begräbnis waren die Premierminister von Mauretanien und Marokko sowie die Präsidenten von Saharaui und Tunesien anwesend.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Ben Bella war seit 1971 mit der Journalistin Zohra Sellami verheiratet. Das Paar adoptierte zwei Töchter, Mehdia und Nouria.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ahmed Ben Bella (* 25. Dezember 1918 in Marnia in Algerien nahe der marokkanisch-algerischen Grenze; † 11. April 2012 in Algier; ) war ein algerischer Politiker, Kämpfer für die Unabhängigkeit und von 1962 bis 1965 erster Staatspräsident seines Landes.", "tgt_summary": null, "id": 638960} {"src_title": "Mainzer Republik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Sandhausen gehört zur Metropolregion Rhein-Neckar und liegt in der Oberrheinischen Tiefebene zwischen dem Hardtwald und dem Kraichgau. Der \"Hardtbach\", der Leimbach sowie der \"Landgraben\" durchfließen die Gemarkung, die zu 47 Prozent bewaldet ist. Im Süden der Gemeinde befindet sich eine unter Naturschutz stehende Binnendünen­landschaft, die Sandhausener Dünen. Ebenfalls südlich von Sandhausen befindet sich das Naturschutzgebiet Zugmantel-Bandholz.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Im Norden grenzt die Gemeinde an den Heidelberger Stadtteil Kirchheim, im Osten an den Leimener Stadtteil St. Ilgen, im Süden an Walldorf, im Südwesten an eine zu Leimen gehörende unbewohnte Exklave und im Westen an die Gemeinde Oftersheim.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Zur Gemeinde Sandhausen gehören der Ort Sandhausen, der Weiler Bruchhausen im Nordwesten, das Försterhaus und die Sandhäuser Aussiedlerhöfe. Im Gemeindegebiet liegt die Wüstung Lochheim.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Sandhausen wurde 1262 unter dem Namen „Santhusen“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Name kommt von den eiszeitlichen Sanddünen, die an den Ort angrenzen. Westlich von Sandhausen befand sich eine Tiefburg, deren Herren die Edelfreien von Bruch waren. Später wurde die Ortsherrschaft von den Edelfreien von Bruchsal ausgeübt. Otto von Bruchsal übertrug das Lehen 1262 an Pfalzgraf Ludwig. 1351 kaufte die Kurpfalz die Herrschaft über Sandhausen und gliederte den Ort zur Kirchheimer Zent und später an das Oberamt Heidelberg. Während der Mainzer Stiftsfehde 1462, im Dreißigjährigen Krieg und 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde Sandhausen zerstört. Nach der Französischen Revolution wurde die Kurpfalz im Rahmen der Koalitionskriege besetzt und Sandhausen wurde badisch, was 1803 im Reichsdeputationshauptschluss bestätigt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Bruchhausen wurde 1928 nach Sandhausen eingemeindet.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat hat 22 Sitze und wird in direkter Wahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Hinzu kommt der Bürgermeister als Gemeinderatsvorsitzender. Die Kommunalwahl 2019 führte zu folgendem Ergebnis (in Klammern: Unterschied zu 2014): Die Wahlbeteiligung lag bei 63,1 % (+13,6).", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen von Sandhausen zeigt einen gespaltenen Schild, dessen rechte Hälfte blaue und weiße Rauten aufweist, die an die Herrschaft der Kurfürsten von der Pfalz erinnern. Die linke Hälfte zeigt auf silbernem Hintergrund drei Laubbäume, Symbol für Sandhausen als Hardtgemeinde. Die Flagge ist Weiß-Blau. Das Wappen geht zurück auf ein Siegel von 1698, das die Gemeinde Sandhausen, wie die Huldigungsliste für Großherzog Karl belegt, bis 1811 verwendete. In einem 1818 gestochenen Siegel waren in schräglinksgeteiltem Schild der badische Schrägbalken und drei Eicheln zu sehen. Ein späteres Siegel zeigte wieder die Wittelsbacher Rauten und anstelle der Eicheln drei Herzen. Das von der Gemeinde im Jahre 1900 angenommene Wappen wurde nach dem Vorbild des Siegels von 1698 durch das badische Generallandesarchiv gestaltet und genehmigt.", "section_level": 2}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Die Gemeinde Sandhausen unterhält seit 1980 eine Städtepartnerschaft zu Lège-Cap-Ferret an der französischen Atlantik-Küste sowie seit 2000 eine freundschaftliche Beziehung zu Königswartha in der Oberlausitz in Sachsen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarschaftsverband.", "content": "Sandhausen gehört zum Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim, dessen Aufgabe es ist, den regionalen Flächennutzungsplan zu erstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Im Ortskern befindet sich der Lège-Cap-Ferret-Platz mit der 1909 im Jugendstil errichteten Theodor-Heuss-Schule. Das alte Rathaus von 1742 beherbergt ein Heimatmuseum. Im Jahre 1757 wurde eine Kirche für die Reformierten errichtet. Nachdem sie zu klein geworden war, wurde sie an die Jüdische Gemeinde verkauft und als Synagoge genutzt. Nach 1875 verlor die Jüdische Gemeinde durch Abwanderung in die Städte viele Mitglieder, sodass die Synagoge als Abstellraum genutzt wurde. 1938 kaufte die Gemeinde Sandhausen, wodurch die ehemalige Synagoge der Zerstörung durch die NS-Machthaber entgang. Das Gebäude wird heute als „Alte Kirche/Synagoge“ für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Ein Gedenkstein aus dem Jahre 1961 am Haus \"Hauptstraße 115\" erinnert an diese Geschichte. Die evangelische Christuskirche wurde auf der zweithöchsten Erhebung in Sandhausen erbaut und 1866 geweiht. Das Langhaus der katholischen St.-Bartholomäus-Kirche stammt von 1767. Das Querschiff und der Glockenturm wurden bei der Erweiterung 1896 erbaut. Die Dreifaltigkeitskirche, die katholische Hauptkirche, wurde 1968 in modernem Stil errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Früher war Sandhausen eine bekannte Hopfengemeinde. Heute existiert nur noch eine Demonstrationsanlage, aus deren Hopfen jedes Jahr zusammen mit der Welde-Brauerei Plankstadt das Sandhäuser Spezialbier gebraut wird. Ebenso ist vom einst bedeutenden tabakproduzierenden und -verarbeitenden Gewerbe nur der Tabakanbau rund um den dörflichen Ortsteil Bruchhausen geblieben. Fast 89 Prozent der berufstätigen Einwohner Sandhausens arbeiten heute außerhalb der Gemeinde und pendeln täglich an ihren Arbeitsplatz.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Westlich von Sandhausen verläuft die Bundesautobahn 5, östlich die Bundesstraße 3. In St. Ilgen befindet sich der Bahnhof \"St. Ilgen/Sandhausen\", ein Haltepunkt der S-Bahn RheinNeckar. Buslinien verkehren nach Heidelberg, Leimen und Walldorf. Sandhausen gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar und wird von der BRN (Busverkehr Rhein Neckar) und der SWEG angefahren.", "section_level": 2}, {"title": "Schulen.", "content": "Sandhausen bietet die 1909 erbaute heutige Theodor-Heuss-Grundschule, das 1972 erbaute Friedrich-Ebert-Schulzentrum mit Gymnasium und Werkrealschule, die Pestalozzi-Schule (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Lernen) sowie die Musikschule „Südliche Bergstraße“ und die Volkshochschule. Im Mai 2017 kam das Friedrich-Ebert-Gymnasium bundesweit in die Schlagzeilen, da es beim Englisch-Abitur zu einer Panne kam: 67 Schülern wurden die falschen Aufgaben ausgegeben. Der Fehler fiel erst nach Bearbeitung der Aufgaben durch die Abiturienten auf.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Die regionale Tageszeitung ist die Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung. Das Amtsblatt der Gemeinde Sandhausen erscheint wöchentlich und wird vom Verlag Nussbaum Medien herausgegeben. Außerdem gibt es lokale Berichte in der Badischen Anzeigen Zeitung (BAZ), im Wochen-Kurier sowie auf der Homepage der Gemeinde Sandhausen unter sandhausen.de und sowie sandhausen-lokal.de.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Der amerikanische „Bauerngeneral“ Nicholas Herkimer (Nikolaus Herchheimer) ist der Sohn des um 1720 ausgewanderten Bürgers Hans-Jost Herchheimer. In Sandhausen vollendete der deutsch-russische Komponist Georg von Albrecht (1891–1976) zahlreiche Werke; unter anderem ein Streichtrio, seine vierte Klaviersonate und große geistliche Kompositionen: Requiem (opus 84), Te Deum (opus 85) und der Sonnengesang des Hl. Franziskus (opus 86). 1891 wurde hier der jüdische Lehrer und Lyriker Ludwig Marx geboren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sandhausen () ist eine Gemeinde im nordwestlichen Baden-Württemberg. Sie gehört zum Rhein-Neckar-Kreis und liegt etwa acht Kilometer südlich von Heidelberg. Bekannt ist Sandhausen auch für die namensgebende Sandlandschaft der Sandhäuser Dünen sowie den Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen.", "tgt_summary": null, "id": 2252913} {"src_title": "Jens Munk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründe für den Bau.", "content": "Seit 1924 wird für das in Betrieb genommene Walchenseekraftwerk die Isar am Krüner Wehr zu großen Teilen in den Walchensee umgeleitet. Ab 1949 wird zusätzlich der Rißbach, der ehemals in die Isar floss, durch den Rißbach-Stollen in den Walchensee abgeleitet. Ursprünglich entwässerte auch der Achensee über die Ache in die Isar. Mit dem Bau des Achensee-Wasserkraftwerks in Jenbach im Jahre 1927 wurde der Isar auch dieser Wasserzufluss (und auch der Dürrach, die in den Achensee abgeleitet wird) entzogen, da das Wasser des Achensees seither primär über das Kraftwerk in den 380 m tiefer gelegenen Inn gelangt. Die Isar wurde im oberen Teil immer mehr zur Flussleiche, besonders in Trockenzeiten war der Wasserspiegel niedrig; die Stadt Bad Tölz litt unter Wassermangel. Deshalb wurde schließlich mit dem damals sehr umstrittenen Bau des Sylvensteinspeichers begonnen, um einen konstanteren Wasserspiegel der Isar zu erreichen. Der zusätzlich gewährleistete Hochwasserschutz war hingegen nur ein sekundäres Ziel, hat sich aber gerade bei den Hochwassern 1999 und 2005 besonders bewährt. Ursprünglich war der See viel größer geplant und sollte bis Vorderriß reichen.", "section_level": 2}, {"title": "Modernisierungsmaßnahmen.", "content": "Von 1994 bis 2001 wurden umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt. Dabei wurden ein Damm-Kontrollsystem eingebaut, eine zweite Hochwasserentlastungsanlage errichtet und der Damm zur Vergrößerung des Hochwasserschutzraumes erhöht. Außerdem wurde ein zweites Kraftwerk errichtet. Das neue Kraftwerk hat eine Compact-Axial-Turbine mit einer Leistung von 3,8 MW und ein Regelarbeitsvermögen von 20.000 MWh pro Jahr. Von 2011 bis 2016 installierte man eine zusätzliche Dichtwand sowie ein verbessertes Erfassungs- und Überwachungssystem für Sickerwasser.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staudamm.", "content": "Der Damm ist 44 m hoch und seine Dammkrone 180 m lang. Der Damm staut neben der Isar auch deren Seitenzuflüsse Dürrach (südlicher Arm) und Walchen (östlicher Arm) auf. Die Isar und Dürrach führen große Mengen Sedimente und Sedimentgesteine mit sich, die den Stausee in den nächsten Jahrzehnten auffüllen werden. Für den Wildfluss Isar bedeutet die „Zähmung“ einen Lebensraumverlust für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten der – insbesondere bei Hochwasser – immer wieder durch das Wasser umgelagerten Schotterbänke. Besonders augenfällig wird diese anthropogene Veränderung des Ökosystems Flusslandschaft in der Pupplinger Au bei Wolfratshausen, wo sich in den vergangenen 50 Jahren der Auwald auf vormals offenen Schotterflächen erheblich ausgebreitet hat. Der Staudamm ist ein aus Kies, Geröll und Sand geschütteter Damm mit einem mittigen Dichtungskern aus Erdbeton (75 % Kies, 8 % Feinsand, 17 % Schluff und geringe Bentonitanteile). Er steht auf einer von der Isar im Laufe der Zeiten mit Geröll aufgefüllten, bis zu 100 m tiefen Erosionsrinne, die von Grundwasser durchströmt war. Bevor mit dem Bau des eigentlichen Damms begonnen werden konnte, musste deshalb zunächst diese Rinne mit einer Ton/Zement/Wasserglas-Suspension verpresst und dadurch eine 5.000 m2 große Dichtungsschürze eingebracht werden, um das Tal auch unterhalb des sichtbaren Dammes abzudichten.", "section_level": 2}, {"title": "Faller-Klamm-Brücke.", "content": "Die mehrstegige Balkenbrücke wurde 1957 errichtet und hat eine Länge von 329 Metern.", "section_level": 2}, {"title": "Natur- und Landschaftsschutz.", "content": "Der Sylvensteinsee ist Teil des Landschaftsschutzgebietes „LSG Sylvensteinsee und oberes Isartal in den Gemeinden Lenggries und Jachenau“ (LSG-00341.01), das 1983 unter Schutz gestellt wurde. Teile des Sees zählen seit 2004 zum FFH-Gebiet „Oberes Isartal“.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Am Sylvensteinspeicher wurden einige Filmszenen gedreht, unter anderem Szenen des Films Da geht noch was und des Films Jesus liebt mich (beide mit Florian David Fitz) und Die Geschichte vom Brandner Kaspar mit Michael Bully Herbig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sylvensteinspeicher, auch \"Sylvensteinstausee\" oder schlicht \"Sylvensteinsee\" genannt, ist ein Stausee im Isarwinkel in der Gemeinde Lenggries, an der Straße von Bad Tölz zum Achensee (Bundesstraße 307), etwa 12 km südlich des Ortszentrums von Lenggries. Er wurde in den Jahren 1954 bis 1959 zum Hochwasserschutz im Isartal gebaut. In Trockenzeiten ist seit 1990 eine ausreichende Wasserführung der Isar gesichert, am Krüner Wehr wird aus ökologischen Gründen ein Restzufluss von mindestens 4 m3/s gewährleistet. ", "tgt_summary": null, "id": 1544247} {"src_title": "Museum Folkwang", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundsätzliches zum Verständnis.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Begriff.", "content": "Der Begriff „Schutzhaft“ wurde nicht nur von den Nationalsozialisten gebraucht. Er ist weder mit der Schutzhaft im Königreich Preußen noch mit heutigen Begriffen des rechtsstaatlichen Polizei- und Ordnungsrechts zu verwechseln. Zu diesen hier im Artikel nicht gemeinten Begriffen gehören der Schutzgewahrsam, der Polizeigewahrsam, auch der Unterbindungsgewahrsam oder die Sicherungsverwahrung. Diesen Begriffen ist gemein, dass es sich um Rechtsinstitute mit gesetzlich geregelten Vorgaben handelt, insbesondere einer richterlichen Überprüfung und dem Recht auf anwaltlichen Beistand. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurden von Kaiser Wilhelm II. unter dem Begriff „Schutzhaft“ umfangreiche Zwangsmaßnahmen ohne gerichtliche Überprüfung verhängt, die im „Gesetz betreffend die Verhaftung und Aufenthaltsbeschränkung auf Grund des Kriegszustandes und des Belagerungszustandes“ vom 4. Dezember 1916 nur leicht abgemildert wurden. Ein prominentes Opfer war Rosa Luxemburg. Auch nach der Novemberrevolution 1918 wurden unter dem SPD-Reichswehrminister Gustav Noske mit dem am 10. Februar 1919 in Kraft getretenen Gesetz über die vorläufige Reichsgewalt zahlreiche Personen in Schutzhaft genommen, etwa streikende Arbeiter im Ruhrgebiet. Nach Inkrafttreten der Weimarer Reichsverfassung am 14. August 1919 verstand man in Deutschland unter „Schutzhaft“ weiterhin eine Haftform mit minderen Rechten und unter verschärften Bedingungen. Im Nationalsozialismus waren die in „Schutzhaft“ genommenen Personen, die Insassen der KZs, vollkommen rechtlos gestellt. Dies beruhte auf der Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar 1933, die praktisch alle individuellen Grundrechte außer Kraft setzte, von den Nazis während ihrer zwölfjährigen Diktatur niemals aufgehoben wurde und die Grundlage ihrer Herrschaft blieb. Wenn die preußische Schutzhaft also nicht mit der der Nationalsozialisten zusammenfällt, führt Giorgio Agamben das nationalsozialistische Lager dennoch auf das preußische Rechtsinstitut zurück: Während die ursprüngliche Schutzhaft im Rahmen des Dispositivs des Ausnahmezustands die Inhaftierung Unschuldiger „ironischerweise [als] Schutz gegen die Aufhebung des Rechts, die den Notstand kennzeichnet“ regle, überführe die nationalsozialistische Schutzhaft in Form der Lager den „Ausnahmezustand, der im Wesentlichen eine zeitweilige Aufhebung der Ordnung war, [in] eine permanente räumliche Anordnung, einen Bereich, der als solcher jedoch außerhalb der normalen Ordnung verbleibt.“ Trotz qualitativer Unterschiede in beiden Regimeformen in der rechtlichen und faktischen Situation der in Schutzhaft Genommenen besteht die Gemeinsamkeit darin, dass die ursprüngliche Bedingung der Inhaftnahme eine Ausnahme darstellt, sich im weiteren Verlauf jedoch mehr und mehr zur Herausnahme der Inhaftierten aus der rechtlichen Norm fortentwickelt.", "section_level": 2}, {"title": "Gesetzliche Regelung.", "content": "Alle Artikel mit Freiheitsrechten wurden gem. Art. 48 Abs. 2 Satz 2 der Weimarer Verfassung „bis auf weiteres“ durch die \"Reichstagsbrandverordnung\" des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg außer Kraft gesetzt. Der offizielle Name der Verordnung lautete: \"Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat\". „Zur Abwehr kommunistischer staatsgefährdender Gewaltakte“ wurden gemäß § 1 aufgehoben: In § 2 wurde die Reichsregierung ermächtigt, alle zur „Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nötigen Maßnahmen“ zu treffen. Eine dieser Maßnahmen war der \"Runderlaß des Reichsminister des Inneren Wilhelm Frick über die Bestimmungen zur Anwendung der Schutzhaft (April 1934)\". Dieser bestimmte als die für die Verhängung von Schutzhaft zuständigen Stellen insbesondere die Geheime Staatspolizei. Die Kreis- und Ortspolizeibehörden (Ordnungspolizei) wurden zu Hilfsorganen der Gestapo und unterstanden seit dem Erlass über die Einsetzung eines Chefs der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern vom 17. Juni 1936 ebenfalls dem Oberbefehl von Heinrich Himmler. Die Zuständigkeit der ordentlichen Gerichte für Zivil- und Strafverfahren blieb jedoch bestehen. Dagegen war bei Anordnung von Schutzhaft durch die Gestapo keine gerichtliche Überprüfung vorgesehen. Rechtsanwälte konnten sich also nicht für die in \"Schutzhaft\" genommenen Mandanten einsetzen. Diesen brauchten noch nicht einmal die Gründe für ihre Verhaftung mitgeteilt zu werden. Die Polizei bzw. die Verantwortlichen für die Führung der Konzentrationslager hatten dagegen unumschränkte Macht. Ausdrücklich nicht befugt zur \"Inschutzhaftnahme\" waren dagegen Stellen der NSDAP und der SA. Diese konnten die Verhängung von Schutzhaft aber bei den zuständigen Stellen beantragen. Es war vorgesehen, die Schutzhaft ausschließlich in staatlichen Gefangenenanstalten oder Konzentrationslagern zu vollstrecken. Bereits am 12. März 1933 hatte Ministerpräsident Hermann Göring die Schließung sogenannter „wilder Konzentrationslager“ verfügt, ein von dem ersten Chef der preußischen Gestapo Rudolf Diels geprägter Begriff, mit dem improvisierte Haftstätten der SA gemeint waren. Wenn eine Verhaftung vorgenommen wurde, war das Geheime Staatspolizeiamt in Berlin als oberste Landesbehörde zu unterrichten, es sei denn, dieses hätte sie selbst veranlasst. Nur wenn das Staatspolizeiamt die Schutzhaft nicht angeordnet und nicht ausdrücklich bestätigt hatte, war der Häftling innerhalb von acht Tagen nach der Verhaftung zu entlassen; andernfalls sollte alle drei Monate eine behördliche Überprüfung erfolgen. Verschärft wurden die Regelungen mit dem \"Schutzhafterlaß\" vom 25. Januar 1938. Die Reichstagsbrandverordnung und mit ihr die Anordnung von Schutzhaft sind erst nach Kriegsende mit Wirkung zum 9. Mai 1945 außer Kraft getreten.", "section_level": 2}, {"title": "Polizeiliche Vorbeugehaft.", "content": "Ebenfalls auf Grundlage der Verordnung zum Schutz von Volk und Staat erging am 14. Dezember 1937 der „\"Runderlass über die vorbeugende Verbrechensbekämpfung durch die Polizei\"“ des Reichsministeriums des Innern, mit dem die Vorbeugende Verbrechensbekämpfung reichsweit vereinheitlicht werden sollte. Die aufgrund dieser Regelung verhängte polizeiliche Vorbeugehaft, irrtümlich auch als Befristete Vorbeugungshaft bezeichnet, betraf insbesondere vorbestrafte „Berufs- und Gewohnheitsverbrecher“, die nicht durch die Gestapo, sondern durch die Ordnungspolizei überwacht und interniert werden konnten. Betroffen waren aber auch andere „asoziale“ Personengruppen wie „Arbeitsscheue“, Obdachlose, Sinti und Roma, Prostituierte und Homosexuelle. Diese Menschen sollten in „staatlichen Besserungs- und Arbeitslagern“, sprich Konzentrationslagern zum Schutz der Allgemeinheit „unschädlich“ gemacht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Funktion der Schutzhaft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "„Prävention“.", "content": "Im Nationalsozialismus wurde von dem Instrument der Schutzhaft als Mittel zur Prävention massenhaft Gebrauch gemacht. Es diente nicht irgendwelchen Schutzzwecken, schon gar nicht, wie oft behauptet wurde, dem Schutz der Betroffenen vor dem „Volkszorn“, sondern der Verfolgung bzw. Vernichtung politisch und anderweitig missliebig gewordener Personen. Zunächst wurden vor allem Mitglieder linker Organisationen (vor allem von KPD und SPD) Opfer der „Schutzhaft“, dann auch andere Personen, die sich mit ihren politischen und weltanschaulichen Überzeugungen gegen das Regime exponierten, etwa Angehörige der christlichen Konfessionen und Gemeinschaften (z. B. die Gruppe der Ernsten Bibelforscher bzw. Zeugen Jehovas). Es folgten die Angehörigen der aus ethnisch-rassistischen Motiven verfolgten Minderheiten der Juden, Sinti und Roma und anderer, die als „Asoziale“ aus der „Volksgemeinschaft“ ausgeschlossen werden sollten. Als „asozial“ bzw. „gemeinschaftsfremd“ war eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher, „deutschblütiger“ sozialer Minderheiten etikettiert, so z. B. Alkoholiker, Prostituierte, Unterstützungsempfänger, „Landfahrer“, „Arbeitsscheue“ bzw. „Bummelanten“ und Homosexuelle. Sie alle unterlagen der Gefahr, im individuellen Zugriff oder im Zuge umfangreicher Razzien wie der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ in „Schutzhaft“ zu geraten. Ein nicht geringer Teil der KZ-Insassen waren auch „gewöhnliche“ Kriminelle, gegen die beispielsweise polizeiliche Vorbeugehaft verhängt worden war. Diese Häftlingsgruppe war im Gegensatz zu den „politischen“ Schutzhäftlingen nicht durch ein rotes Abzeichen, sondern durch einen grünen Winkel gekennzeichnet. Die SS rekrutierte vorzugsweise aus diesen „Grünen“ ihre sogenannten Funktionshäftlinge, während die interne Häftlingshierarchie von den Kommunisten angeführt wurde. Als frühere Parteifunktionäre verfügten sie oft über besondere organisatorische Fähigkeiten.", "section_level": 3}, {"title": "„Repression“.", "content": "Eine weitere Funktion hatte die „Schutzhaft“ als Mittel des Strafvollzugs. Am 18. September 1942 vereinbarten Reichsführer SS Heinrich Himmler und der damalige Reichsjustizminister Otto Thierack Maßnahmen zur „polizeilichen Sonderbehandlung bei nicht genügenden Justizurteilen“. Danach sollten „asoziale Elemente aus dem Strafvollzug an den Reichsführer SS zur Vernichtung durch Arbeit ausgeliefert“ werden. Das betraf nach Entscheidung des Reichsjustizministers sämtliche in Sicherungsverwahrung befindlichen Personen, Juden, Zigeuner, Russen und Ukrainer, Polen über 3 Jahre Strafe sowie Tschechen und Deutsche über 8 Jahre Strafe. Ferner bestand „Übereinstimmung darüber, daß in Rücksicht auf die von der Staatsführung für die Bereinigung der Ostfragen beabsichtigten Ziele in Zukunft Juden, Polen, Zigeuner, Russen und Ukrainer nicht mehr von den ordentlichen Gerichten, soweit es sich um Strafsachen handelt, abgeurteilt werden sollen, sondern [unmittelbar] durch den Reichsführer SS \"erledigt\" werden.“ Die genannten Personen wurden damit der Zuständigkeit der Strafjustiz überhaupt entzogen und konnten ohne jedes Verfahren direkt deportiert und in einem Konzentrationslager ermordet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Zum Verhältnis von Justiz und Polizei/SS.", "content": "Bereits im Mai 1933 hatte der preußische Justizminister Hanns Kerrl angeordnet, dass Personen, die wegen Verdachts auf staatsfeindliches Verhalten (von der Justiz) festgenommen worden waren, aber nicht mehr unter dringendem Tatverdacht standen (was Voraussetzung für die gerichtliche Anordnung von Untersuchungshaft war und ist), nicht ohne Zustimmung der politischen Polizei aus der Untersuchungshaft entlassen werden durften. Reichsjustizminister Franz Gürtner verpflichtete 1935 die Gerichte, die Gestapo unverzüglich zu benachrichtigen, wenn sie den Haftbefehl gegen eine Person, die eines politischen Deliktes verdächtigt wurde, aufzuheben oder gar nicht erst zu erlassen beabsichtigte. Mit Kriegsbeginn nahm die Justiz in weiten Bereichen ihren Anspruch, allein zuständig zu sein, zurück. Die vorgenannte Vereinbarung vom 18. September 1942 führte dazu, dass allein in der Zeit vom 1. November 1942 bis 30. April 1943 14.700 Strafgefangene in Konzentrationslager abtransportiert wurden. Schon am 1. April 1943 waren hiervon 5.900 zumeist an Epidemien verstorben. Noch deutlicher formulierte Reichsjustizminister Thierack seine Ziele in einem Schreiben vom 13. Oktober 1942 an Martin Bormann: „(...) beabsichtige ich, die Strafverfolgung gegen Polen, Russen, Juden und Zigeuner dem Reichsführer SS zu überlassen. Ich gehe hierbei davon aus, daß die Justiz nur im kleinen Umfang dazu beitragen kann, Angehörige dieses Volkstums auszurotten.“ In einer Besprechung mit den Präsidenten der Oberlandesgerichte am 29. September 1942 erklärte Thierack die Aufgabe des richterlichen Kompetenzanspruchs damit, dass nur die Polizei diese Aufgabe erledigen könne, zumal sie bereits entsprechende Erfahrungen gesammelt habe. Die Richter hingegen würden innerlich zerbrechen, wenn man von ihnen verlangte, dass jedes Verfahren gegen einen Fremdvölkischen mit dem Todesurteil zu enden habe. Bei einer Besprechung mit den Oberlandesgerichtspräsidenten am 10./11. Februar 1943 äußerte Thierack, wenn ein höherer Polizeioffizier es für notwendig halte, einen Polen ohne Gerichtsverfahren zur Abschreckung zu hängen, werde er auch in Zukunft nicht intervenieren, da der Polizeioffizier nur seine Pflicht tue. Im Sinne des nationalsozialistischen Strafrechts straffällig gewordene sogenannte „Asoziale“ und „Fremdvölkische“ durften nach einem geheimen Runderlass des RSHA von 1943 an die Justiz übergeben werden, wenn „ein öffentliches Gerichtsverfahren stimmungspolitisch sinnvoll schien und sichergestellt war, dass das Verfahren mit der Todesstrafe enden würde“. Ansonsten kamen diese Personen sofort in Schutzhaft. Ermittlungsvorgänge gegen Polen wurden ohnehin, trotz der in der so genannten Polenstrafrechtsverordnung grundsätzlich vorgesehenen Todesstrafe, schon seit Januar 1942 nur noch in Ausnahmefällen an die Justiz abgegeben. Polnische und russische Zwangsarbeiter wurden, was der häufigste Exekutionsfall war, umstandslos von der Polizei erschossen, wenn sie mit deutschen Frauen ein Liebesverhältnis bzw. mit ihnen Geschlechtsverkehr ausgeübt hatten. Auf dieselbe Weise wurde Arbeitsverweigerung bei Verlassen des (Zwangs-)Arbeitsplatzes geahndet.", "section_level": 2}, {"title": "Verhängung der Schutzhaft in Zahlen.", "content": "Die Zahl der in „Schutzhaft“ genommenen Personen schwankte stark. Die erste Welle, vor allem gegen die Sozialdemokraten und Kommunisten gerichtet, fiel in die Monate März und April 1933. In diesen beiden Monaten wurden allein in Preußen mindestens 25.000 Personen von staatlichen Organen inhaftiert. Hinzu kamen die damals noch „wilden“ Verhaftungen durch SA und SS. Da die staatlichen Machtorgane 1934 nach den Ereignissen des sog. Röhm-Putsches vom 30. Juni 1934 durch Himmlers SS übernommen worden waren, sind in der Folgezeit sämtliche Inhaftierungen als \"staatliche Verfolgungsmaßnahmen\" zu werten. Die frühen Konzentrationslager („KZ“) unterstanden meist der „Parteiarmee“ SA, wodurch sich in der Bevölkerung eine gewisse Furcht vor der SA ausbreitete. Die Hoffnung der bürgerlichen Schichten, die Entmachtung der SA nach dem Röhm-Putsch werde ein Ende der Willkür bringen, erfüllte sich nicht. Statt Röhms SA erlangte nun Himmlers SS die Möglichkeit, neue KZs in systematischer Art und Weise zu errichten. Auch diente die „Schutzhaft“ nicht mehr, wie man der Reichstagsbrandverordnung entnehmen könnte, nur der Verfolgung von Kommunisten, sondern auch anderer Gruppen. Das Kammergericht wertete am 8. Dezember 1935 die Inhaftierung von Mitgliedern der katholischen Jugendbewegung ebenfalls als Kommunistenbekämpfung. Theodor Eicke, der spätere Kommandant des KZ Dachau nahm in Himmlers Auftrag eine Neugliederung der Konzentrationslager vor und systematisierte Willkür und Terror. Seine allgemeinverbindlich gewordene „Disziplinar- und Strafordnung für das Gefangenenlager“ vom 1. Oktober 1933 ging von dem Grundsatz aus, dass der Häftling mit äußerster, aber unpersönlicher und disziplinierter „Härte“ behandelt werden solle. In der Lagerordnung wurde auch eine brutale Prügelstrafe („Prügelbock“) eingeführt, die unter den Häftlingen als „über den Bock gehen“ bezeichnet wurde. In der sogenannten Postenpflicht war festgehalten, Wachposten hätten bei Anzeichen von Flucht sofort und ohne warnenden Aufruf von der Schusswaffe Gebrauch zu machen, Warnschüsse waren verboten. Mord im KZ war damit straflos geworden. „Der Posten, der in Ausübung seiner Pflicht einen Gefangenen erschossen hat, geht straffrei aus.“ Diese Postenpflicht war für zahlreiche Todesfälle verantwortlich. Die Häftlinge wären angeblich „auf der Flucht erschossen“ worden. 1935 gab es sieben Lager: KZ Dachau, KZ Esterwegen, KZ Lichtenburg, KZ Sachsenburg, KZ Columbia-Haus in Berlin, KZ Oranienburg und KZ Fuhlsbüttel. In ihnen wurden etwa 7.000 bis 9.000 Gefangene festgehalten. 1936/37 war der niedrigste Stand mit etwa 7.500 Gefangenen erreicht. Im Februar 1937 begannen sich die Lager wieder zu füllen. Himmler hatte sich entschlossen, die Lager zu Erziehungs- und vor allem zu Produktionsstätten umzufunktionieren. 1938 wurde hierzu die SS-Firma \"Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH (DEST)\" gegründet, die Ziegelwerke errichtete und Steinbrüche ausbeutete. Zunächst wurden 2.000 bislang in Strafhaft befindliche „Berufs- und Gewohnheitsverbrecher“ eingesetzt, die sog. „BV-Häftlinge“. Anfang 1938 kamen erstmals in einem reichsweiten Zugriff festgenommene sogenannte asoziale und „arbeitsscheue Elemente“ hinzu. Die Lagerinsassen wurden damit zu Zwangsarbeitern. Im Jahr 1938 wurden nach der Reichspogromnacht etwa 35.000 Juden zur Einschüchterung und um sie zur Aufgabe ihres Eigentums und zur Auswanderung zu veranlassen, vorübergehend interniert. Kurze Zeit später kamen die meisten wieder frei. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges weitete sich das System der Arbeitslager qualitativ und quantitativ sprunghaft aus. Die Zwangsarbeit trat immer mehr in den Vordergrund. Insassen der Konzentrationslager waren nunmehr vor allem Angehörige anderer Staaten, aber auch Vertreter der Kirchen, da Heydrich und Bormann im Kriegsbeginn die Gelegenheit sahen, auch den Kirchenkampf zu Ende zu führen. Ab Kriegsbeginn nahm die Polizei in nennenswertem Umfang auch Personen wegen Arbeitsverweigerung, insbesondere streikende Arbeiter in Schutzhaft. Ab Mitte 1941 wurden unter Beteiligung der Arbeitsämter sowjetische Zivilarbeiter in Schutzhaft genommen. Allein im Oktober 1941 nahm die Gestapo 15.000 Personen in „Schutzhaft“. Im März 1942 befanden sich insgesamt 100.000 Gefangene in „Schutzhaft“. Im August 1943 waren es 224.000. Ein Drittel davon war im KZ Auschwitz (Stammlager, Birkenau und Monowitz) gefangen. Im August 1944 befanden sich dann 524.000 Personen in „Schutzhaft“, im Januar 1945 waren es 714.000. Die Stärke der Wachmannschaften betrug damals 40.000 Mann. Die Sterblichkeit war hoch (60 % aller Lagerinsassen in der zweiten Hälfte des Jahres 1942). Von den gegen Ende des Regimes noch lebenden 700.000 Insassen kamen mindestens noch ein Drittel auf Todesmärschen um. Die Gesamtzahl der in den Konzentrationslagern durch Entkräftung und Krankheiten umgekommenen Personen beläuft sich auf mindestens 500.000.", "section_level": 1}, {"title": "Die Rechtlosigkeit der Gefangenen.", "content": "Gerichtlicher Schutz gegen die Inhaftierung stand dem Gefangenen nicht zu. § 7 des 3. Gestapo-Gesetzes vom 10. Februar 1936 ordnete ausdrücklich an, dass Verfügungen und Angelegenheiten der Gestapo nicht der Nachprüfung durch die Verwaltungsgerichte unterliegen. Auch gegen die in der „Schutzhaft“ regelmäßigen Misshandlungen bis hin zum Tod bestand kein Rechtsschutz. Der Aktenvermerk „RU“ (Rückkehr unerwünscht) bei einem KZ-Häftling kam einem Todesurteil gleich.", "section_level": 1}, {"title": "Vereinzelte Einwirkungsversuche der Justiz.", "content": "Der Gestapoführung unter Heinrich Himmler gelang es, durch Einschaltung höherer politischer Entscheidungsträger, durch Sabotage der von der Justiz eingeleiteten Ermittlungsverfahren, durch Einschüchterung bis hin zur Drohung von Verhängung von Schutzhaft gegenüber den ermittelnden Beamten alsbald einen rechtsfreien Raum zu schaffen. Diese Entwicklung fand einen gewissen Abschluss in einer „Verordnung über eine Sondergerichtsbarkeit in Strafsachen für Angehörige der SS und für die Angehörigen der Polizeiverbände bei besonderem Einsatz“ vom 17. Oktober 1939. Mit dieser von Heinrich Himmler bei Hitler erwirkten Verordnung kontrollierte die für die Bewachung der Lager zuständige SS und deren SS-Totenkopfverbände sich selbst. Das Ergebnis war damit vorhersehbar. Hinzu kamen verschiedene Amnestiegesetze, von denen zugunsten der Täter, sofern die Justiz überhaupt die Taten aufgegriffen hatte, großzügigst Gebrauch gemacht wurde. Ermittlungen der Justiz waren, sofern die Opfer überhaupt noch lebten, bereits dadurch erschwert, dass die Betroffenen bei Entlassung aus dem KZ eine Erklärung unterschreiben mussten, mit der sie sich zu absolutem Schweigen über die Verhältnisse im Lager verpflichteten. Die Drohung mit erneuter „Schutzhaft“ bewirkte, dass misshandelte Häftlinge nur ganz selten überhaupt bereit waren, als Zeugen zur Verfügung zu stehen. Nur die hohen Todeszahlen sprachen für sich. Die Justiz war zumindest anfänglich mit diesen Todesfällen befasst, weil die Staatsanwaltschaft nach StPO bei allen Fällen eines nicht natürlichen Todes einzuschalten war (und ist). Anhand zweier typischer Einzelfälle aus der Anfangszeit sei die Behandlung der Gefangenen und das Verhalten der Justiz geschildert:", "section_level": 2}, {"title": "Der Fall des Kaufmanns Schloß im KZ Dachau.", "content": "Am 16. Mai 1933 meldete der Lagerkommandant Hilmar Wäckerle, dass der Nürnberger Kaufmann \"Schloß\" sich in der Einzelhaftzelle erhängt hätte. Tatsächlich wies die Leiche ausgedehnte Blutunterlaufungen auf, der Tote war erst nach Ermordung aufgehängt worden, um einen Suizid vorzutäuschen. Am 17., 24. und 25. Mai 1933 wurden drei weitere unnatürliche Todesfälle aus dem KZ Dachau gemeldet. In einem der Fälle war der Betroffene angeblich auf der Flucht erschossen worden. Dies sollte künftig eine häufig gewählte Begründung für Todesfälle in den Konzentrationslagern werden. Erschießen auf der Flucht kam praktisch der Verhängung der Todesstrafe durch die SS gleich, eine Strafe ohne Rechtsgrundlage und ohne Gerichtsverfahren. Die Arbeitsbedingungen der Justiz waren bereits damals so schwierig geworden, dass der zuständige Staatsanwalt die Anträge im geschilderten Fall des Kaufmanns Schloß nur einer ihm zuverlässig erscheinenden Schreibkraft nach Dienstschluss diktieren konnte und selbst zum Untersuchungsrichter bringen musste, weil er befürchtete, die Anträge würden sonst auf dem Dienstweg verschwinden. Der Untersuchungsrichter wollte so, wie es sonst üblich und gesetzlich geregelt war, die Verhaftung der Angeschuldigten mit Hilfe der Mordkommission der Münchener Polizeidirektion durchführen. Dort wurde ihm „lächelnd“ bedeutet, dafür sei allein die Gestapo zuständig. Am selben Tag schaltete sich auf Betreiben des Leitenden Oberstaatsanwaltes das bayerische Justizministerium ein. Ergebnis war, dass der Oberstaatsanwalt angewiesen wurde, die genannten Fälle mit Heinrich Himmler, dem Chef der Organisation, die für die Morde verantwortlich war, zu besprechen. Eine Mitwirkung oder ein Mitspracherecht Himmlers war allerdings vom Gesetz nicht vorgesehen. Himmler sicherte zwar Kooperation bei der Aufklärung der Straftaten zu, sorgte jedoch dafür, dass die Akten, die er sich über Justiz- und Innenministerium besorgt hatte, in seiner Organisation verschwanden. Die Fälle wurden nicht aufgeklärt. Die SS war sich bereits damals ihrer Macht so sicher, dass der Lagerkommandant Hilmar Wäckerle eine Lagerordnung verfassen und der Justiz präsentieren konnte, wonach über das Lager das Standrecht verhängt sei und als Lagerstrafe vom Kommandanten sowie von ihm ausgewählten Offizieren gegen denjenigen die Todesstrafe verhängt werden durfte, der den Gehorsam verweigerte. Eine Rechtsgrundlage gab es hierfür nicht. Wäckerle berief sich nur auf eine Genehmigung durch Heinrich Himmler. Der neue Lagerkommandant Theodor Eicke erließ am 1. Oktober 1933 eine „Disziplinar- und Strafordnung“, wonach „kraft revolutionären Rechts“ als Aufwiegler gehängt werden solle, der „wahre oder unwahre Nachrichten zum Zwecke der gegnerischen Greuelpropaganda über das Konzentrationslager (...) hinausschmuggelt“. Staatsanwaltschaft und Gericht wurde mitgeteilt, dass sie bis auf Weiteres keinen Zugang mehr zum Lager erhielten.", "section_level": 2}, {"title": "Straftaten im KZ Kemna.", "content": "In diesem bereits Anfang 1934 wieder aufgelösten KZ Kemna wurden Gefangene zur Vernehmung nackt auf besonderen Prügelbänken festgehalten und mit Gummiknüppeln, Peitschen und Stöcken blutig geschlagen. Sie wurden anschließend in einen engen Verschlag gesteckt, in dem sie weder stehen noch sitzen konnten. Zuvor hatten sie noch ungewässerte, mit Staufferfett oder Kot beschmierte Salzheringe essen müssen und waren bei Erbrechen gezwungen worden, das Erbrochene aufzulecken. Mit den frischen Verletzungen wurden sie dann in die im Winter eiskalte Wupper getrieben und mussten die nassen Kleider anbehalten. Zwei Häftlinge starben nach Verlegung aus dem Konzentrationslager, einer davon in der Irrenanstalt Galkhausen. Diese Vorgänge waren auch der Staatsanwaltschaft bekannt geworden, die sich jedoch erst nach der Entmachtung der SA entschloss, in dieser Sache etwas zu unternehmen. Sie konnte sich dabei auf Informanten aus dem Kreis der SA stützen. Obwohl der im Justizministerium zuständige Beamte den Informanten regelrechte Schutzbriefe ausgestellt hatte, wurde einer von ihnen, sobald die Ermittlungen bekannt geworden waren, vom Kreisleiter der NSDAP in Schutzhaft genommen. Erst durch Intervention auf Ministeriumsebene kam dieser Informant nach fünf Tagen wieder frei. Die Gauleitung der NSDAP entfesselte gegen den ermittelnden Staatsanwalt ein Kesseltreiben, zog ihn, der selbst Parteigenosse war, gar vor das Parteigericht und erreichte bei dem Parteigenossen und Staatssekretär im Preußischen Justizministerium Freisler, dass die Ermittlungsakten an die Gauleitung abgegeben wurden. Damit war das Ermittlungsverfahren zunächst zerschlagen. Nach einer durch eine Vorsprache von örtlichen Parteiangehörigen beim persönlichen Adjutanten von Hermann Göring erzwungenen Wiederaufnahme des Verfahrens entledigte sich die Partei der Sache durch die Einleitung eines Verfahrens vor dem obersten Parteigericht gegen die in dieser Sache Hauptbeschuldigten. Das Gericht verhängte gegen sie am 1. April 1935 eine äußerst milde, kaum als solche zu bezeichnende Strafe, nämlich nur eine „Verwarnung“. Zur Begründung führte das Gericht aus, dass die bisherigen Ermittlungen höchst einseitig geführt worden seien; man habe nur unglaubwürdige Staatsfeinde angehört. Zwar seien die Angeschuldigten über das „zur Brechung des Widerstandes erforderliche Maß hinausgegangen“ und hätten „damit gegen den vom Führer gegebenen Befehl, daß der nationalsozialistische Staat seine Gegner wohl unschädlich zu machen weiß, darüber hinaus aber auf jede Rache verzichtet, verstoßen“ (...). Es sei jedoch zu berücksichtigen, dass es die SA im Wuppertaler Industriegebiet mit besonders hartnäckigen kommunistischen Gegnern zu tun gehabt habe, die sich auch nach der Machtergreifung immer wieder illegal zu organisieren versucht hätten. Gerade das Verhalten der Staatsanwaltschaft habe diesen Elementen wieder Auftrieb gegeben. Damit war das staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren praktisch kaltgestellt. Der ermittelnde Staatsanwalt Gustav Winckler wurde in der Folgezeit persönlich bedroht und nächtlich angerempelt und musste sich nach einem anderen Ort versetzen lassen. Den Schlusspunkt setzte Hitler mit einem Niederschlagungsbeschluss vom 10. Februar 1936.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Die „Schutzhaft“ ist Ausdruck einer völligen Ausschaltung des Rechts und der Gewaltenteilung (trotz des formalen Fortbestehens der Justiz und trotz der oben genannten vereinzelten Einwirkungsversuche), die lediglich durch das vom NS-Regime nicht geplante Ende im Mai 1945 abrupt abgebrochen wurde. Die staatliche Gewalt lag allein in der Hand der Exekutivorgane Gestapo und SS, die beide über Heinrich Himmler nur Hitler selbst verantwortlich waren, der aber Himmler nicht „dreinredete“ und auch keine schriftlichen Vorgaben machte. Die genannten Machtträger hatten daher freie Hand, das System der Unterdrückung Andersdenkender aufs grausamste zu verschärfen und ihre nationalsozialistische Ideologie zu verwirklichen. Damit hatte im Sinne der grundlegenden – und bereits zeitgenössisch getroffenen – Unterscheidung des Politikwissenschaftlers Ernst Fraenkel der „Maßnahmenstaat“ auch in diesem Bereich über den „Normenstaat“ gesiegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem euphemistischen Begriff Schutzhaft wurden in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland Regimegegner und andere missliebige Personen allein aufgrund einer polizeilichen Anordnung inhaftiert, ohne dass dies einer richterlichen Kontrolle unterlag, etwa im Wege der Haftprüfung. Dies geschah anfänglich überwiegend durch Mitglieder nationalsozialistischer Organisationen wie der SA und der SS, später durch die auch aus SS-Angehörigen bestehende Gestapo. Die Gefangenen wurden in – der nationalsozialistischen Partei unterstehenden – Haftstätten, den Konzentrationslagern (zunächst als „KL“, später als „KZ“ bezeichnet) festgehalten, misshandelt bzw. auch ermordet.", "tgt_summary": null, "id": 1574999} {"src_title": "R80 (Luftschiff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "In der dreijährigen Berufsausbildung werden neben den für die Ausführung von gemauerten und aus Stahlbeton hergestellten Bauteilen benötigten handwerklichen Kenntnissen auch Fähigkeiten in Putz- und Estrich- und Gerüstarbeiten vermittelt. Im Rahmen der Stufenausbildung Bau – 1. Stufe zum Hochbaufacharbeiter nach zwei Jahren, 2. Stufe zum Maurer nach dem dritten Jahr – erhält der angehende Maurer auch Grundkenntnisse im Bereich Fliesenlegen und Zimmererarbeiten. Der schulische Teil der Ausbildung vermittelt zudem das benötigte Wissen über die richtige Ausführung von Baukonstruktionen bezüglich Feuchteschutz und Wärmedämmung von Gebäuden, Grundkenntnisse in Baustoffkunde und nicht zuletzt ein Bewusstsein von Sicherheit am Arbeitsplatz. Neben der schulischen und betrieblichen Ausbildungsphase wird in überbetrieblichen Lehrgängen fachpraktischer und fachtheoretischer Unterricht erteilt. Daher wird oftmals auch von einer „trialen Ausbildung“ gesprochen. Die überbetriebliche Ausbildung findet in Ausbildungszentren statt, die wiederum über die SOKA-Bau (Sozialkassen der Bauwirtschaft) finanziert werden. Ziel der Lehre ist dabei die Fähigkeit, einen Rohbau nach Plan von der Kellersohle bis unter den Dachstuhl korrekt ausführen zu können und dabei die Schnittpunkte mit anderen Gewerken wie zum Beispiel Zimmerer, Stuckateur, Glaser, Elektriker und Heizungsbauer zu beachten.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich beträgt die Lehrzeit drei Jahre. Lehrlinge werden trial in Lehrbetrieben (Bauunternehmen), Berufsschulen und den BAUAkademien/Lehrbauhöfen der Bundesländer ausgebildet. (Triales Ausbildungssystem.) Dieses Ausbildungssystem gilt als Erfolgsrezept. Denn bei internationalen Wettbewerben spielt Österreichs Nachwuchs traditionell ganz vorne mit (Maurerweltmeister 2005, Betonweltmeister 2015, 2013, 2015, Vizeeuropameister 2008.) Neben den Fertigkeiten zur Errichtung neuer Bauwerke werden die Sanierung und der Umbau bestehender Bauten ein immer wichtigeres Aufgabengebiet. Mit der Herstellung von Wärmedämmungen an alten Häusern tragen Maurer wesentlich zur Energieeinsparung und zum Umweltschutz bei. Verwandte Lehrberufe können gleichzeitig in einer Doppelehre absolviert werden, zum Beispiel Schalungsbauer, Tiefbauer oder Zimmermann. Der Lehrling schließt die Berufsausbildung mit der Lehrabschlussprüfung ab. Aufstiegsmöglichkeiten bestehen zum Beispiel durch Weiterbildung an den BAUAkademien zum Vorarbeiter, Polier, Bautechniker, Bauleiter und Baumeister. Eine erfolgreich abgeschlossene Lehre ermöglicht auch den Zugang zur Berufsmatura (Berufsreifeprüfung) und in Folge zu weiteren Höherqualifizierungen. Aber Maurerlehrlinge können in Österreich auch die Matura über das Modell Lehre mit Matura absolvieren. Hier kann der Lehrling während seiner Lehre gleichzeitig an Maturakursen teilnehmen (entweder im Integrierten Modell, während der Arbeitszeit und in Absprache mit dem Lehrbetrieb oder im Begleitendem Modell, nach der Arbeitszeit in der Freizeit ohne erforderliche Absprache mit dem Lehrbetrieb). Neben der Lehrabschlussprüfung muss der Lehrling dann die Zentralmatura in Deutsch, Mathematik, Englisch und eine Matura im jeweiligen Fachbereich (Bautechnik) absolvieren.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die Ausbildung zum \"Maurer EFZ\" (, ) dauert drei Jahre in der Schweiz. Die Ausbildungsorte sind Lehrbetrieb, Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeitsmittel.", "content": "Wesentliche handwerkliche Hilfsmittel sind Maurerkelle, Reibebrett, Maurerpfanne, Wasserwaage, Senklot, Maurerschnur, Mörteltrog, Mischmaschine und Maurerhammer. Die wichtigsten Arbeitsmaterialien sind künstliche Mauersteine verschiedenster Art (z. B. Ziegel, Kalksandstein, Porenbeton), sowie Mörtel.", "section_level": 1}, {"title": "Tradition.", "content": "Die Maurer sind im heutigen Bauhandwerk eine der Berufsgruppen, die wieder sehr viel Wert auf ihre Traditionen legen. Einige von ihnen gehen nach dem Lehrabschluss – wie damals – auf Wanderschaft, auch Gesellenwanderung oder Walz genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Deutschland: Österreich: Schweiz:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Maurer ist ein Bauhandwerker, dessen namensgebende Kerntätigkeit die Erstellung von Mauerwerk ist. Der Maurer ist der Hauptbauhandwerker des Rohbaus. Daher führt er bei kleineren Bauprojekten (Einfamilienhäuser) meist auch Beton-, Stahlbeton-, Estrich- und Putz- sowie Abdichtungs- und Entwässerungsarbeiten aus. Im Zuge der fortschreitenden Arbeitsteilung im Bauwesen haben sich für viele Bereiche des breiten Berufsbilds des Maurers zusätzlich Spezialisten mit engerem Berufsbild entwickelt, die vorwiegend auf größeren Baustellen tätig sind. Beispielsweise können Maurer sich betrieblich spezialisieren und auch als Betoninstandsetzer arbeiten. ", "tgt_summary": null, "id": 1740322} {"src_title": "Schloss Hellenstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Antonio von Crato wurde als außerehelicher Sohn des Prinzen Ludwig (Luis) von Portugal (1506–1555), Herzog von Beja, eines jüngeren Sohns des Königs Emanuel I. von Portugal und einer „Violanta“ Gomez, genannt „La Pelicana“ geboren. Seine Mutter soll Jüdin gewesen und als Nonne gestorben sein. Er studierte auch an der Universität Coimbra.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Ambitionen.", "content": "Aufgrund seiner außerehelichen Abkunft hätte er im Normalfall keine Thronansprüche geltend machen können. So wählte er zunächst auch eine geistliche Laufbahn und wurde schließlich Großprior von Crato des Malteserordens. 1571 war er Gouverneur von Tanger. Vor 1578 ist über ihn wenig bekannt. In diesem Jahr begleitete er König Sebastian von Portugal auf dem Feldzug nach Marokko, wo er bei dem Desaster der Schlacht von Alcácer-Quibir in Gefangenschaft geriet, aber gegen ein Lösegeld wieder freikam. 1580 starb Heinrich I. von Portugal, letztes Mitglied aus legitimer Ehe des seit 1385 in Portugal herrschenden Hauses Avis. Testamentarisch hatte Heinrich den spanischen König Philipp II. aus dem Hause Habsburg eingesetzt, der auch verwandtschaftliche Bindungen zur Familie der Avis besaß – wenn auch über die weibliche Linie vermittelt –, da die Mutter Philipps II. eine Tochter König Emanuels I., also eine Halbschwester des Vaters von Antonio war. Es gab auch noch weitere Thronprätendenten. Die Personalunion mit Spanien war in Portugal alles andere als populär. Antonio nutzte diese politische Unzufriedenheit und erklärte sich am 24. Juli 1580 zum portugiesischen König. Insbesondere der niedere Klerus, Handwerker und Arbeiter unterstützten ihn. Antonio konnte sich dabei auf ein illustres Vorbild in der portugiesischen Geschichte berufen: 1383 war die erste portugiesische Dynastie, das Haus Burgund, ausgestorben. Auch damals machte Kastilien, Vorgängerstaat Spaniens, Erbansprüche auf den portugiesischen Thron geltend. Johann von Avis, ein nichtehelicher Abkömmling der Burgunderkönige, konnte Kastilien in der Schlacht von Aljubarrota 1385 schlagen, wurde zum König ausgerufen und gründete die Dynastie Avis. Antonio scheiterte allerdings im Gegensatz zu seinem Vorbild. Philipp II. sandte eine Armee unter dem Kommando von Fernando Álvarez de Toledo, des dritten Herzogs von Alba, die die Truppen Antónios in Alcántara schon am 25. August 1580 besiegte. Antonio musste ins französische Exil fliehen, wobei er die portugiesischen Kronjuwelen mitnahm. Frankreich, der traditionelle Feind der Habsburger, nahm Antonio zwar freundlich auf, unterstützte seine politischen Ambitionen aber letztendlich nicht, obwohl er Brasilien anbot. Nur die Azoren bleiben bis 1583 außerhalb des Machtbereichs Philipps II. und standen weiterhin zu Antonio. Auf der Flucht vor Mördern, die Philipp II. auf ihn angesetzt hatte, wechselte er mehrfach seinen Zufluchtsort und gelangte schließlich nach England. Auch England gehörte zu den Feinden der Habsburger. 1589 versuchte Antonio erneut, diesmal unter anderem mit Hilfe des englischen Freibeuters Sir Francis Drake, die portugiesische Krone zu erlangen. Ihre Flotte gelangte an die portugiesische Küste, aber der von Antonio erwartete Aufstand zu seinen Gunsten und gegen König Philipp II. (in Portugal: Philipp I.) blieb aus. Das Abenteuer endete als kostspieliger Fehlschlag. Der Thronprätendent verbrachte den Rest seines Lebens im französischen Exil ohne seinen Anspruch je aufzugeben. António von Crato starb im Jahr 1595 verarmt in Paris, wo seine Herzurne sich früher in der Klosterkirche des Couvent de l'Ave Maria befand. Letzteres wurde im Verlauf der französischen Revolution im Jahr 1790 aufgehoben.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Antonio war mit einer Anna Barbosa liiert – wegen seines religiösen Status durfte er nicht heiraten. Aus dieser Verbindung entstammten 10 Kinder:", "section_level": 1}, {"title": "Nachspiel.", "content": "Erst 1640 endete die Herrschaft der spanischen Habsburger in Portugal, als ein Aufstand König Philipp III. von Portugal (= Philipp IV. von Spanien) stürzte und Johann IV. aus dem Hause Braganza den Thron übernahm. Auch diesmal erhielten die Nachkommen von Antonio keine Chance.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antonio von Crato (* 1531 in Lissabon; † 26. August 1595 in Paris) war ein Mitglied des portugiesischen Königshauses Avis, allerdings aus einer außerehelichen Verbindung. Antonio rief sich nach dem Tod König Heinrichs I., des letzten legitimen Mitglieds des Hauses Avis, 1580 selbst zum König von Portugal aus. Seinen Thronanspruch konnte er aber gegen die in Spanien regierenden Habsburger, die über die weibliche Linie mehrfache verwandtschaftliche Bindungen an das Haus Avis hatten, nicht durchsetzen.", "tgt_summary": null, "id": 2468902} {"src_title": "Sotalia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ted Turner kaufte 1970 den unrentablen UHF-Fernsehsender WJRJ in Atlanta und änderte den Namen des Senders in WTCG, in Anlehnung an den neuen Mutterkonzern des Senders, die \"Turner Communications Group\". Im Dezember 1976 wurde WTCG der erste Sender in den Vereinigten Staaten, der sein Programm über das Superstation-Konzept verbreitete. Dabei wurde mit dem Aufkommen von C-Band-Satelliten erstmals eine Fernsehstation über C-Band landesweit in die Kabelnetze eingespeist. Dieses Konzept bildete die Grundlage des heutigen modernen \"Basic Cable Television\" (Kabelfernsehen) in den Vereinigten Staaten. Als die \"Turner Communications Group\" 1979 ihren Namen in \"Turner Broadcasting System\" änderte, wurde erneut der Name des „Kernsenders“ angepasst, diesmal in WTBS. Damit etablierte sich \"TBS Superstation\" als Name für den von WTBS ausgehenden Kabelsender. Geschichte schrieb TBS im Jahre 1980 mit dem Start des Kabelsenders Cable News Network (CNN), dem ersten Sender, der rund um die Uhr nur Nachrichten sendete. Ted Turner kaufte via TBS im Jahre 1986 Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) von Kirk Kerkorian ab. Turner musste allerdings feststellen, dass die Übernahme seine finanziellen Möglichkeiten überstieg und die laufenden Kosten für das Filmstudio kaum zu decken waren, worauf er bereits wenige Wochen später MGM an Kerkorian zurückverkaufte. Allerdings betraf dies nur das Filmstudio, die Namensrechte und die Filmbibliothek von United Artists – Turner behielt die komplette Filmbibliothek von MGM, die auch sämtliche Warner Bros.-Titel von vor 1948 und die Mehrheit der RKO Pictures-Titel umfasste. Für die Verwaltung der neuerworbene Filmbibliothek wurde am 4. August 1986 das Tochterunternehmen Turner Entertainment International gegründet. Neben Verwaltung und Bewirtschaftung der Titel befasst sich Turner Entertainment auch mit der Restauration selbiger. \"TBS Superstation\" blieb der wichtigste TBS-Kabelsender, für die Auswertung der umfangreichen Filmbibliothek wurden allerdings weitere Kabelsender gegründet, die später sogar diverse internationale Ableger erhielten: Bereits die MGM-Filmbibliothek brachte etliche animierte Kino-Kurzfilme \"(theatrical shorts)\" von MGM und Warner Bros. mit, zusätzlich erwarb TBS 1991 das Zeichentrickstudio Hanna-Barbera samt dessen Filmbibliothek, die vor allem für das Fernsehen hergestellte Zeichentrick-Produktionen umfasste. Die Kombination der beiden Erwerbungen lieferte das Material für den Zeichentrick-Kabelsender Cartoon Network. Turner fusionierte 1993 mit New Line Cinema und 1994 mit Castle Rock Entertainment, im Ausland entstanden daraufhin in Zusammenarbeit mit lokalen Filmverleihern Vertriebsniederlassungen von Castle Rock (\"Rank-Castle Rock/Turner\" in Großbritannien, \"Concorde-Castle Rock/Turner\" in Deutschland, \"Filmayer-Castle Rock/Turner\" in Spanien). \"Turner Broadcasting System\" wurde 1996 mit Time Warner fusioniert und daraufhin umstrukturiert. Im Jahr 2000 entstanden zwei weitere Kabelsender: \"Turner South\", einer Südstaaten-Version von TBS/TNT und Boomerang ein CN-Ableger. Nach 2001 wurden Teile der Sportbeteiligungen von TBS durch Time Warner verkauft: Im deutschsprachigen Raum unterhält Turner derzeit den Nachrichtensender CNN International, die Unterhaltungssender Cartoon Network, Boomerang sowie TNT Serie, TNT Serie HD, TNT Film HD und TNT Comedy HD.", "section_level": 1}, {"title": "Marken.", "content": "Kabelsender Terrestrische Sender Sport Ehemalige Marken: Film/Fernsehen", "section_level": 1}], "src_summary": "Turner Broadcasting System (TBS), meist unter dem Kurznamen Turner auftretend, ist ein US-amerikanisches Medienunternehmen, das Kabelsender betreibt und im Filmrechtehandel aktiv ist. TBS ist eines von sieben eigenständigen Unternehmen innerhalb des WarnerMedia-Konzerns und hat seinen Sitz in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia.", "tgt_summary": null, "id": 2230653} {"src_title": "Anthony van Hoboken", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Strecke.", "content": "Die Ultramarathonstrecke beginnt im Stadtteil Newlands, führt zwischen Muizenberg und Fish Hoek an der False Bay am Atlantischen Ozean entlang und überquert dann die Kap-Halbinsel über den Chapman’s Peak. Sie verläuft dann auf der Küstenstraße einige Kilometer wieder am Atlantischen Ozean vorbei und von dort weiter zum Ziel auf dem Campus der Universität Kapstadt am Fuße des Tafelberges. Der Name Two Oceans ist daher nicht ganz korrekt, da die Strecke nur am Atlantischen Ozean entlang führt. Der Indische Ozean beginnt erst am Kap Agulhas, welches ca. 150 km östlich von Kapstadt liegt. Insgesamt sind über 500 Höhenmeter bergauf und ca. 450 Höhenmeter bergab zu überwinden, die meisten davon auf der zweiten Streckenhälfte. Wegen der spektakulären Ausblicke gilt der Two Oceans Marathon als einer der schönsten Läufe weltweit. Die Halbmarathonstrecke biegt in Wynberg westlich von der Ultrastrecke ab und mündet im Norden von Constantia wieder in sie ein. Hier sind knapp 300 Höhenmeter bergauf und gut 200 Höhenmeter bergab zu bewältigen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Lauf fand 1970 mit 26 Teilnehmern statt und sollte lediglich ein Trainingslauf für den Comrades Marathon sein. Dann aber entwickelte sich der Lauf schnell zu einer eigenständigen Veranstaltung. 1974 nahm zum ersten Mal eine Frau teil, erreichte aber nicht das Ziel in der vorgeschriebenen Zeit. 1975 wurden erstmals nicht-weiße Läufer zugelassen. Ein Jahr später gab es den ersten schwarzen Sieger. Seit 1979 wird jeder, der den Lauf dreimal gewinnt, fünfmal eine Goldmedaille gewonnen hat oder ihn zehnmal innerhalb des Zeitlimits beendet hat, mit einer permanenten Startnummer in Blau geehrt. 1988 stellte Thompson Magawana den immer noch bestehenden Streckenrekord auf und erzielte dabei Weltbestzeiten über 30 Meilen und 50 km. Seit dem Ende der Apartheid lockt der Lauf auch ausländische Spitzensportler und Hobbyläufer an. 1998 führte man einen Halbmarathon ein, der mittlerweile der teilnehmerstärkste Südafrikas ist, und verlängerte das Zeitlimit für die Ultraläufer von sechs auf sechseinhalb Stunden. 2000 führte man den derzeitigen Zielschluss von sieben Stunden ein. Nach einem Erdrutsch mit Steinschlag im Januar 2000 wurde die Atlantikstrecke aus Sicherheitsgründen für mehrere Jahre gesperrt. Mittlerweile wurden aufwändige Sicherheitszäune errichtet, so dass die klassische Route wieder freigegeben werden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahmebedingungen und Medaillen.", "content": "Teilnahmebedingung für den Ultramarathon ist ein unter fünf Stunden absolvierter Marathon innerhalb des letzten halben Jahres. Für die Ultramarathon-Finisher gibt es fünf Kategorien von Medaillen: Gold für die ersten zehn, Silber für alle anderen, die unter vier Stunden geblieben sind, eine \"Sainsbury\"-Medaille für Läufer, die weniger als fünf Stunden gebraucht haben, Bronze für alle, die das ursprüngliche Zeitlimit von sechs Stunden unterboten haben, und Blau für die übrigen Läufer, die die Strecke innerhalb von sieben Stunden bewältigt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Streckenrekorde.", "content": "\"Ultramarathon\" \"Halbmarathon\"", "section_level": 2}, {"title": "Siegerlisten.", "content": "Quellen: Website des Veranstalters, ARRS", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Two Oceans Marathon (offizielle Bezeichnung \"Old Mutual Two Oceans Marathon\" nach dem Sponsor Old Mutual) ist eine der bedeutendsten Sportveranstaltungen Südafrikas. Er wird seit 1970 jährlich in Kapstadt ausgetragen. Termin ist seit 1976 der Karsamstag. Die Hauptstrecke ist ein 56 km langer Ultramarathon; außerdem wird seit 1998 ein Halbmarathon angeboten.", "tgt_summary": null, "id": 2436239} {"src_title": "Antijudaismus im Neuen Testament", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die hohe Bergkette bildet den östlichen Abschluss des südafrikanischen Binnenhochlands und gleichzeitig die natürliche Grenze von KwaZulu-Natal und Lesotho. Vom nordöstlichen Mpumalanga an der \"Panorama Route\" bis in die Provinz Ostkap erstreckt sie sich über etwa 1000 Kilometer in Nord-Süd-Richtung.", "section_level": 1}, {"title": "Begriff.", "content": "Unter dem Begriff \"Drakensberge\" werden allgemein die langgestreckten und von zahlreichen Schluchten durchzogenen Erhebungen im Grenzgebiet zwischen Lesotho und der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal verstanden. Außerdem gibt es eine weitere stufenförmige Felslandschaft in den Provinzen Limpopo und Mpumalanga (ehemals Transvaal), die denselben Namen trägt. Beide Landschaften sind Teil der Großen Randstufe (\"Great Escarpment\") von Südafrika. Zur Unterscheidung beider Gebiete voneinander sind mitunter folgende Bezeichnungen in Anwendung: Die markant zerklüfteten Bereiche der Großen Randstufe zwischen beiden namenstragenden Hauptregionen werden auch als \"Drakensberg Escarpment\" bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die Drakensberge entstanden in der Zeit des Jura vor etwa 180 Millionen Jahren durch Vulkanismus, der damals auf der Südhalbkugel weit verbreitet war. Dabei wurden bestehende mächtige Sedimentschichten des Karoo-Hauptbeckens von basaltischen Massen überflutet, die sich heute als hohe Berge und durch schroffe Felssituationen markieren. Vereinzelt treten innerhalb des Drakensbergmassivs noch Sedimentbänder der älteren Schichten auf. Spätere Erosion vertiefte die Täler und erzeugte Geröllablagerungen. Die angrenzenden Teile von Kwazulu-Natal waren von diesem Vulkanismus ebenso betroffen. Hier erzeugten die tektonischen Aktivitäten zusätzlich Hebungen in den Sandsteinschichten, die sich als Ausläufer der Drakensberge darstellen. Durch die Wasserströme wurde Geröll an der Innenseite der Randschwellen angelagert und auf der Außenseite große Mengen Basalt abgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nördliche KwaZulu-Natal-Drakensberge.", "content": "Der Nordteil beinhaltet das spektakuläre \"Amphitheater\", eine acht Kilometer lange, fast senkrechte Felswand, die 1000 Meter hoch ist. Im \"Royal-Natal-Nationalpark\" gibt es einige Wanderwege. Dazu gehört der Wanderweg in die \"Tugela Gorge\" (Schlucht des \"Tugela River\" mit Wasserfällen) und der Weg zum höchsten Gipfel des Nord-Plateaus, dem 3282 Meter hohen \"Mont-Aux-Sources\".", "section_level": 2}, {"title": "Zentrale KwaZulu-Natal-Drakensberge.", "content": "Dieser Abschnitt ist mit Wanderwegen und Hotels gut erschlossen. Herausragend sind hier Berge wie der markante \"Cathkin Peak\" (3181 m; isiZulu: \"Mdedelelo\", deutsch: \"Gib ihm Raum\"), \"Monk’s Cowl\" (3234 m), der \"Champagne Castle\" (3377 m), Thabana Ntlenyana in Lesotho (3482 m; höchster Gipfel der Drakensberge) und Giant’s Castle.", "section_level": 2}, {"title": "Südliche KwaZulu-Natal-Drakensberge.", "content": "Der Südteil ist touristisch weniger erschlossen. Es gibt hier Naturschutzgebiete mit selten gewordenen Tieren. Hier befindet sich auch der \"Sani-Pass\", mit 2874 Meter Höhe der höchste Gebirgspass Südafrikas und zugleich die einzige Straßenverbindung von KwaZulu-Natal nach Lesotho, die allerdings ab dem südafrikanischen Grenzposten nur für Allradfahrzeuge befahrbar ist. Wegen seines Ausblicks ist er auch für Touristen interessant. Am südlichen Ende liegt auf der lesothischen Seite der Grenze der Sehlabathebe-Nationalpark, an den sich auch das Tenahead Mountain Reserve anschließt.", "section_level": 2}, {"title": "Highlands in Lesotho.", "content": "Die Highlands bzw. Maloti-Berge bedecken etwa drei Viertel der Fläche Lesothos. Es handelt sich überwiegend um ein über 3000 Meter hohes, früheres Hochplateau, das durch tief eingeschnittene Flusstäler seine heutige Form erhalten hat. Im Nordwesten des Gebirges liegt die über 3100 Meter hohe \"Front Range\", die nach Osten hin durch den Malibamatšo begrenzt wird, einen Nebenfluss des Senqu bzw. Oranje. Im Südwesten ragt die \"Thaba Putsoa Range\" bis zum 3096 Meter hohen Thaba Putsoa („Blauer Berg“) auf. Diese beiden Gebirgszüge werden durch den Senqunyane von der \"Central Range\" getrennt, die wiederum im Osten durch den Senqu von dem plateauartigen Teil des Gebirges abgegrenzt wird, der den größten Teil des Mokhotlong-Distrikts ausmacht. Dort liegt auch der \"Tlaeeng Pass\", der mit 3275 Metern über dem Meeresspiegel höchstgelegene Straßenpass Afrikas. Die mit rund 3100 Metern höchstgelegene Siedlung ist Letšeng-la-Terae, das nahe einer Diamantmine errichtet wurde – die wiederum die höchste ihrer Art weltweit ist. In den Maloti-Bergen liegen auch die Bauten des Lesotho Highlands Water Project, das der Wasserversorgung der ariden südafrikanische Provinz Gauteng dient.", "section_level": 2}, {"title": "Felszeichnungen.", "content": "Bekannt sind die Drakensberge auch für die zahlreichen Felszeichnungen der San. In fast jeder Höhle und unter fast jedem Felsüberhang finden sich Darstellungen von Menschen und Tieren, von Jagd, Tanz und Ritualen. Es wird vermutet, dass es im Bereich des Nationalparks etwa 600 Fundstätten mit insgesamt 35.000 einzelnen Darstellungen gibt. Ungewöhnlich ist nicht nur die große Zahl der Bilder, sondern auch der Umstand, dass sie alle einer einzigen künstlerischen Tradition, nämlich der Kultur der San, zugerechnet werden können. Auch in Lesotho gibt es Felsmalereien der San, jedoch sind sie im Bereich der Drakensberge meist schwer zugänglich.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Film \"2012\" endet damit, dass nach dem Weltuntergang durch die Anhebung der Afrikanischen Platte die Drakensberge nun die höchste Erhebung der Erde darstellen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die bis zu 3482 Meter hohen Drakensberge (; ; ) sind das höchste Gebirge des südlichen Afrikas. In Lesotho, wo die höchste Erhebung der Drakensberge liegt, werden sie Maloti genannt. Sie bestehen weitgehend aus basaltartigen Gesteinen. ", "tgt_summary": null, "id": 2450540} {"src_title": "Rudy Wiebe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Problemstellung.", "content": "Ein starker Rausch kann dazu führen, dass ein Straftäter das Unrecht seiner Tat nicht einsehen oder nicht mehr nach dieser Einsicht handeln kann. Er ist dann schuldunfähig und kann wegen der Straftat selbst (der „Rauschtat“) nicht bestraft werden ( StGB). Der Vollrausch ist als subsidiärer Auffangtatbestand formuliert. Er erfasst die Fälle, in denen die Schuldunfähigkeit nach StGB erwiesen ist oder nach dem Grundsatz von In dubio pro reo nicht auszuschließen ist. Hat der Täter den Rausch hingegen vorsätzlich herbeigeführt, um straffrei auszugehen, tritt der Tatbestand gegebenenfalls zurück, wenn ihm eine vorsätzlich oder fahrlässig begangene Rauschtat nachgewiesen werden kann, für die er einzustehen hat, mithin im Falle der sogenannten actio libera in causa. Diese ist allerdings an enge Voraussetzungen geknüpft. Zudem ist umstritten, ob sie mit dem Rechtsgrundsatz zu vereinbaren ist, dass Strafe Schuld voraussetzt („nulla poena sine culpa“, „keine Strafe ohne Schuld“).", "section_level": 1}, {"title": "Lösung im deutschen Strafrecht.", "content": "Um eine Strafbarkeit auch von Rauschtaten zu ermöglichen, wurde durch Gesetz vom 24. November 1933 der Straftatbestand des Vollrausches in das StGB aufgenommen. Nach mehreren Umnummerierungen findet er sich heute in § 323a. Unter Strafe gestellt ist nach § 323a StGB nicht direkt das Verhalten des Schuldunfähigen (die Rauschtat), sondern das Verhalten, welches zur Schuldunfähigkeit geführt hat (das Sich-Berauschen). Die Begehung einer anderen Straftat im Zustand der rauschbedingten Schuldunfähigkeit ist nur eine sogenannte objektive Bedingung der Strafbarkeit. Unter dieser Bedingung ist sowohl das vorsätzliche als auch das fahrlässige Sich-Berauschen unter Strafe gestellt. Es ist dabei unerheblich, ob der Rausch durch Alkohol oder durch andere berauschende Mittel herbeigeführt wird, wobei hier dann auch ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz vorliegen kann, welches aber rechtlich nicht mehr mit dem Vollrausch verknüpft ist. Das Strafmaß beträgt Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahre oder Geldstrafe, darf dabei jedoch nicht höher sein als das Strafmaß der Rauschtat. Ferner wird die Tat nur auf Antrag, mit Ermächtigung oder auf Strafverlangen hin verfolgt, wenn gleiches auch für die Rauschtat vorgegeben ist. Zum österreichischen Recht siehe Rauschtat.", "section_level": 1}, {"title": "Umgangssprachliche Bedeutung.", "content": "Umgangssprachlich versteht man unter einem Vollrausch einen fortgeschrittenen Rauschzustand, in dem der Berauschte so weit die Kontrolle über sich selbst verliert, dass er sich später nicht mehr an die Erlebnisse während des Rausches erinnern kann („Filmriss“).", "section_level": 1}], "src_summary": "Im deutschen Strafrecht versteht man unter Vollrausch eine Straftat nach Strafgesetzbuch (StGB). Demnach macht sich strafbar, wer sich in einen Rausch versetzt, in diesem Zustand eine Straftat begeht, deswegen aber nicht bestraft werden kann, weil er infolge des Rausches schuldunfähig ist.", "tgt_summary": null, "id": 1256595} {"src_title": "Die Ratten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anfänge.", "content": "Paul Nipkow kam 1860 als Sohn des Bäckermeisters und Stadtverordnetenvorstehers Friedrich Wilhelm Nipkow zur Welt. Er besuchte zunächst das Progymnasium in Lauenburg i. Pom., ab 1880 das Königliche Gymnasium in Neustadt in Westpreußen. Schon zu dieser Zeit beschäftigte er sich mit praktischen Experimenten der Telefonie und dachte dabei bereits an eine zusätzliche Übertragung bewegter Bilder. Nach dem Abitur Ostern 1882 ging er nach Berlin, um Mathematik und Naturwissenschaften an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu studieren und Lehrer an einer höheren Schule zu werden. Er hörte aber auch Vorlesungen an der Technischen Hochschule Charlottenburg: bei Hermann von Helmholtz physiologische Optik und bei Adolf Slaby elektrophysikalische Probleme.", "section_level": 1}, {"title": "Nipkow-Scheibe.", "content": "Noch als Student erfand Nipkow „seine“ Scheibe zur Bildzerlegung. Nach seinen eigenen Erzählungen geschah dies am Heiligen Abend 1883, als er allein in seinem möblierten Zimmer in der Phillipstraße 13a in Berlin-Mitte vor seiner Petroleumlampe gesessen habe und ihm die Idee gekommen sei, mit einer spiralförmig gelochten Scheibe ein Bild „mosaikartig in Punkte und Zeilen“ zu zerlegen. Die Neuerung bestand dabei in der spiralförmigen Scheibe, das Zerlegen von Bildern in Punkte zur telegraphischen Übertragung hatte Alexander Bain schon vor Nipkows Geburt realisiert. Für diese Scheibe beantragte er beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin ein Reichspatent für ein \"Elektrisches Teleskop\" zur \"„elektrischen Wiedergabe leuchtender Objekte“\" in der Rubrik \"Elektrische Apparate\". Es wurde ihm am 15. Januar 1885 rückwirkend zum 6. Januar 1884 erteilt. Dabei ist nicht bekannt, ob sich Nipkow jemals um eine praktische Realisierung dieser Scheibe bemühte. Man darf aber davon ausgehen, dass er nie selber einen entsprechenden Apparat gebaut hat. Da auch sonst kein Interesse an dem Patent bestand, verfiel es nach fünfzehn Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Berufstätigkeit.", "content": "Im Sommer 1885 brach Paul Nipkow aus finanziellen Gründen sein Studium ab. Am 12. Dezember 1885 heiratete er seine Studienfreundin Sophia Colonius, die für seine Erfinderaktivitäten viel Verständnis aufbrachte. So meldete \"sie\", damals noch seine Verlobte, am 6. Januar 1884 auf ihre Kosten sein „Elektrisches Teleskop“ beim Reichspatentamt an. Sein eigentliches Betätigungsfeld lag jedoch in seiner Berufslaufbahn. Nach dem Abbruch seines Studiums meldete er sich als „Einjährig-Freiwilliger“ beim Eisenbahnregiment in Berlin-Schöneberg an. Nach der Ableistung dieses Dienstes stellte ihn die Firma Zimmermann & Buchloh – Eisenbahnsignalbauanstalt in Borsigwalde bei Berlin am 1. Oktober 1886 als Konstruktionsingenieur ein.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Fernsehsysteme.", "content": "Nach dem Ersten Weltkrieg begannen unter Hochfrequenztechnikern die Bemühungen um die elektrische Übertragung von Bildern, wobei die ersten Fernsehübertragungen alle mit einer optisch-mechanischen Bildabtastung arbeiteten, die meisten mit einer Nipkow-Scheibe. Das veranlasste auch Paul Nipkow, sich wieder auf diesem Gebiet zu betätigen, und es kam zu einem weiteren Patent, diesmal über eine \"Einrichtung zur Erzielung des Synchronismus bei Apparaten zur elektrischen Bilderzeugung, dadurch gekennzeichnet, daß alle zusammenarbeitenden Sender und Empfänger an ein und dasselbe Wechselstromkraftverteilungsnetz angeschlossen sind.\" 1932/33 setzte sich dann die elektronische Bildabtastung Manfred von Ardennes mit ihrer überlegenen Qualität durch, woraufhin Nipkows Erfindung nur noch in England für einige Zeit Bedeutung für das Fernsehen hatte. Die entscheidenden Fortschritte in der Entwicklung des Fernsehens waren ab den 1930er Jahren in erster Linie Manfred von Ardenne zuzuschreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Sender Paul Nipkow.", "content": "Der 1935 in Betrieb genommene erste öffentliche Fernsehsender der Welt wurde jedoch nach dem „Vater“ der ersten Generation der Fernsehtechnik, die als mechanische Variante auf der Nipkow-Scheibe basierte, „Fernsehsender Paul Nipkow“ genannt. Nipkow wurde Ehrenpräsident der Fernseharbeitsgemeinschaft der Reichsrundfunkkammer. Der Reichssendeleiter sprach vom „deutschen Fernsehpionier“, der die „Generalidee“ des Fernsehens erdacht hat.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Zu seinem 75. Geburtstag verlieh die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main Paul Nipkow die Ehrendoktorwürde der Naturwissenschaften. Seine Geburtsstadt Lauenburg ernannte ihn 1937 zum Ehrenbürger und benannte eine Straße nach ihm (Paul-Nipkow-Straße, heute ulica Targowa). Aus Anlass seines 80. Geburtstages im Jahre 1940 errichtete Reichsintendant Heinrich Glasmeier eine \"Paul-Nipkow-Stiftung\", die dem Personal des \"Fernsehsenders Paul Nipkow\" Urlaubsaufenthalte in den Erholungsstätten der Reichsrundfunkgesellschaft ermöglichen sollte. Zwei Tage nach seinem 80. Geburtstag starb Nipkow in Berlin an einem Herzschlag. Er erhielt ein Staatsbegräbnis, wobei der Staatsakt am 30. August 1940 in der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin stattfand. Sein Grab befindet sich auf dem städtischen Friedhof Pankow III in der Abt. C-13. Es ist als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Julius Gottlieb Nipkow (* 22. August 1860 in Lauenburg i. Pom. (heute: Lębork in Polen); † 24. August 1940 in Berlin) war ein deutscher Techniker und Erfinder.", "tgt_summary": null, "id": 483980} {"src_title": "Mantawitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das erste „Championnat de France international de Tennis“ (die internationalen Tennis-Meisterschaften Frankreichs) fand 1891 in Paris statt. Der erste Sieger im Herren-Einzel war der Brite H. Briggs. Die Damen durften erstmals im Jahr 1897 antreten. Bis 1925 war der Turnier-Start ausschließlich französischen und einer sehr beschränkten Anzahl ausgewählter ausländischer Athleten vorbehalten. In diesen ersten Jahrzehnten wurde noch auf Rasen gespielt und der Austragungsort wechselte zwischen dem „Racing Club de France“ und dem „Stade Français“. 1928 wurde im Zuge einer bevorstehenden Davis-Cup-Auseinandersetzung nahe \"Porte d'Auteuil\" ein neues Tennis-Stadion errichtet. Es wurde nach dem in Frankreich als Held des Ersten Weltkrieges verehrten Kampfflieger Roland Garros benannt. Als Untergrund wählte man nun erstmals jenen Belag, der bis heute als das bestimmende Markenzeichen der French Open gilt, dem Turnier seinen spezifischen Reiz verleiht und ganz besondere Herausforderungen an den Spieler stellt: \"terre battue\" – die langsame „Rote Asche“ aus zermahlenen Ziegelsteinen, die den Spieler zu einem geduldigen Spielaufbau zwingt und Netzangriffe erschwert. Das \"Stade Roland Garros\" wurde am 19. Mai 1928 mit einem Damen-Länderkampf eröffnet. Anfangs war das Turnier – ebenso wie die Olympischen Spiele – ausschließlich den Amateuren vorbehalten. Seit 1968, dem Beginn der sogenannten „Open Era“, der Geschichte der „Offenen Meisterschaften“, sind alle Spieler startberechtigt. Im Jahre 2000 gewann mit Mary Pierce die letzte Französin die French Open. Seit 2006 beginnen die French Open bereits am Sonntag. Die Anzahl der Spiele an diesem Sonntag wurde von 16 (2006) auf 24 (2007) und nun auf 32 (2008) gesteigert. 2010 wurden die French Open das erste Mal in 3D übertragen und waren auch an öffentlichen Plätzen dreidimensional zu sehen. Das Turnier war damit das erste Sportereignis, dessen \"Public Viewing\" in 3D stattfand. Aufgrund der deutlich geringeren Kapazität der Anlage wird jedoch ein Umzug der French Open diskutiert. Im Vergleich zu anderen Grand-Slam-Turnieren ist das Pariser Areal nicht einmal halb so groß und auch die Zuschauerkapazität deutlich geringer. Ausbaupläne scheiterten bislang jedoch an den Anwohnern und an Umweltschützern. Das Turnier 2020 wurde am 17. März wegen der COVID-19-Pandemie in Frankreich vom 24. Mai bis 7. Juni in den Herbst des Jahres auf den 20. September bis 4. Oktober verschoben. Im April wurde das Turnier um eine weitere Woche verschoben. Vom 27. September bis zum 11. Oktober soll in Paris gespielt werden. Wenn nötig, würden die Organisatoren die French Open auch ohne Zuschauer austragen. So könnte man einen Teil des Geschäftsmodells, die Bedienung der Fernsehrechte, ermöglichen, so Bernard Giudicelli, Präsident des französischen Tennisverbandes FFT. Mehr als ein Drittel der Finanzierung der French Open besteht aus den Übertragungsrechten. Die Organisatoren hatten Anfang Mai die Rückerstattung für bereits erworbenen Eintrittskarten bekannt gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Rekorde.", "content": "Männer: Frauen: Jüngste Einzel-Sieger: Älteste Einzel-Sieger:", "section_level": 1}, {"title": "Gewinner aus dem deutschsprachigen Raum.", "content": "Fünf Deutsche konnten bei den French Open ein Finale im Einzel gewinnen: Cilly Aussem (1931), Gottfried von Cramm (1934 und 1936), Hilde Sperling (1935, 1936 und 1937), Henner Henkel (1937) und Steffi Graf (1987, 1988, 1993, 1995, 1996 und 1999). Im Herrendoppel konnten 1937 Gottfried von Cramm und Henner Henkel sowie 2019 Kevin Krawietz und Andreas Mies gemeinsam einen Sieg erringen. Im Mixed-Wettbewerb gewann 2014 Anna-Lena Grönefeld. Auf Schweizer Seite gewannen Roger Federer (2009) und Stan Wawrinka (2015) je ein Herrenfinale. Heinz Günthardt war 1981 im Herrendoppel und 1985 im Mixed siegreich. Martina Hingis gewann 1998 und 2000 das Damendoppel, 2016 den Mixed-Wettbewerb. Lolette Payot siegte 1935 im Mixed-Finale. Aus Österreich war Thomas Muster 1995 im Herreneinzel erfolgreich.", "section_level": 1}, {"title": "Preisgelder.", "content": "Von 2010 bis 2019 verdoppelte sich bei den Herren- und Dameneinzel das Preisgeld für den Turniersieg auf jeweils 2,3 Mio. Euro, für die erste Runde gab es 2019 mit 46.000 Euro etwas mehr als das Dreifache gegenüber 2010.", "section_level": 1}, {"title": "Zuschauerzahlen.", "content": "2018 strömten 480.500 Zuschauer auf die Anlage, was einen neuen Rekord darstellte. 2017 besuchten 471.274 Menschen die French Open.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die French Open (offiziell Tournoi de Roland Garros, „Roland-Garros-Turnier“, genannt) sind das zweite Tennisturnier der Grand-Slam-Turniere und finden seit 1891 jedes Jahr zwischen Mitte Mai und Anfang Juni im Stade Roland Garros im 16. Arrondissement in Paris statt. Die French Open sind das einzige Sandplatzturnier der Grand-Slam-Serie und stellen eine besondere Herausforderung für die Spieler dar, da das Spiel auf \"Roter Asche\" wesentlich langsamer als beispielsweise auf Hartplatzbelägen ist. Dies hat zur Folge, dass die Matches im Durchschnitt länger dauern als Spiele bei anderen Grand-Slam-Turnieren. Der Center Court in Paris ist nach Philippe Chatrier (1926–2000) benannt, das Turnier nach dem Luftfahrtpionier Roland Garros (1888–1918).", "tgt_summary": null, "id": 2485546} {"src_title": "Auslandschweizer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Parteifunktionär in der Slowakei, Abgeordneter und Ämterverlust.", "content": "Gustáv Husák wurde schon 1929 Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes und 1933 der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Nach Abschluss seines Jurastudiums war er von 1938 bis 1942 in einer Anwaltskanzlei tätig, danach als Angestellter des slowakischen Spediteurverbandes. Seine politischen Aktivitäten setzte er auch nach dem Verbot der Partei fort und im Sommer 1943 wurde er Mitglied im dreiköpfigen Führungsgremium der illegalen KP, der er bis zur Gründung der der Kommunistischen Partei der Slowakei KSS \"(Komunistická strana Slovenska)\" im September 1944 angehörte. Husák trat als Führer der slowakischen Kommunisten während des Slowakischen Nationalaufstands öffentlich in Erscheinung und leitete das Innenressort der Aufstandsregierung (1944–1945). Am 17. September 1944 wurde er neben Ján Čech Stellvertreter von Karol Šmidke, dem Vorsitzenden der KSS. Er war vom 21. Oktober 1945 bis 16. Mai 1946 zunächst Mitglied der postrevolutionären vorläufige Nationalversammlung \"(Prozatimní Národní shromáždění)\" und vom 26. Mai 1946 bis 29. Mai 1948 Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung \"(Ústavodárné Národní shromáždění)\". Danach wurde er als Vorsitzender des „Beauftragtenausschusses“ de Facto Regierungschef der slowakischen Landesregierung (1946–1950) und gehörte zwischen dem 30. Mai 1948 und dem 6. Februar 1951 als Mitglied der Nationalversammlung \"(Národní shromáždění)\" an. Im Mai 1950 wurde er unter dem Vorwurf des „bourgeoisen Nationalismus“ aller Ämter enthoben, im Februar 1951 verhaftet und im August 1954 als Hauptangeklagter im Prozess gegen bürgerliche Nationalisten zu lebenslanger Haft verurteilt und unter anderem im Gefängnis Leopoldov gehalten. 1960 wurde er amnestiert und 1963 in aller Form rehabilitiert. Bis 1968 arbeitete er am \"Institut für Staat und Recht\" der Akademie der Wissenschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Prager Frühling und Wahl zum Generalsekretär der KSČ.", "content": "1968 beteiligte sich Gustáv Husák aktiv am Prager Frühling und fungierte vom 8. April bis zum 31. Dezember 1968 in der Regierung Oldřich Černík I Vize-Ministerpräsident. Ende August 1968 wurde er auf dem außerordentlichen Parteitag in Prag-Vysočany (22. bis 31. August 1968), der später als XIV. Parteitag annulliert wurde, Erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Slowakei, Mitglied des ZK sowie Mitglied des Präsidiums des ZK der KSČ. In dieser Funktion wurde er auf dem ZK-Plenum vom 17. November 1968 bestätigt sowie zugleich auch Mitglied des neu geschaffenen Exekutivkomitees des ZK, dem neben ihm noch Oldřich Černík, Alexander Dubček, Evžen Erban, Štefan Sádovský, Ludvík Svoboda und Lubomír Štrougal angehörten. Am 1. Januar 1969 wurde er des Weiteren Mitglied der Föderationsversammlung beziehungsweise Bundesversammlung \"(Federální shromáždění)\" und gehörte zunächst der Nationalitätenkammer \"(Sněmovna národů)\" an, die aus jeweils 75 Vertretern aus der Tschechischen sowie der Slowakischen Teilrepublik bestand. Nach der Absetzung von Alexander Dubček wurde Gustáv Husák auf Druck der Sowjetunion am 17. April 1969 zum Ersten Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei gewählt und beseitigte nach und nach die Reformergebnisse des Prager Frühlings. Auf dem nunmehr formell nachgeholten XIV. Parteitag der KSČ (25. bis 29. Mai 1971) erfolgte seine Wahl in des umbenannte Amt des Generalsekretärs des ZK der KSČ. In dieser Funktion wurde er auf dem XV. Parteitag (12. bis 16. April 1976), dem XVI. Parteitag (6. bis 10. April 1981) sowie dem XVII. Parteitag (24. bis 28. März 1986) jeweils ebenso bestätigt wie als Mitglied des Präsidiums des ZK und des Sekretariats des ZK. Auf dem XIV. Parteitag danke er der Sowjetunion für die „brüderliche Hilfe“ der Invasion zur Niederschlagung des Prager Frühlings. Am 27. November 1971 wurde er auch wieder Mitglied der Bundesversammlung und gehörte in dieser bis zum 29. Mai 1975 an. Er war allerdings nunmehr Mitglied der Volkskammer \"(Sněmovna lidu)\", der 200 auf dem gesamten Staatsgebiet der Tschechoslowakei in allgemeinen, gleichen und direkten Wahlen gewählte Abgeordnete angehörten.", "section_level": 2}, {"title": "Staatspräsident und Entmachtung.", "content": "Am 29. Mai 1975 übernahm Gustáv Husák von Ludvík Svoboda auch das Amt des Staatspräsidenten. Eine am 5. Januar 1977 von 257 Bürgern unterzeichnete Charta 77 forderte mit Bezug auf die auch von der Tschechoslowakei unterzeichneten KSZE-Bestimmungen von Helsinki die Verwirklichung der verbrieften Menschenrechte, woraufhin die Unterzeichner von der Regierung unter Druck gesetzt wurden. In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 1977 setzten ihn wirtschaftliche Schwierigkeiten wie Preiserhöhungen für Konsumartikel und eine Energielücke selbst unter Druck, insbesondere durch den dogmatischen Flügel in der Partei. Erst durch personelle Umsetzungen mit den neuen ZK-Sekretären Miloš Jakeš, Mikuláš Beňo und Jindřich Poledník sowie dem Vorsitzenden der Zentralen Revisionskommission Miroslav Čapka am 1. Dezember 1977 wurde seine Position wieder gestärkt. Im Dezember 1978 beschloss das ZK der KSČ unter seiner Führung eine erneute „Säuberung“ der Partei. Als Generalsekretär der Kommunistischen Partei wurde er am 17. Dezember 1987 von Miloš Jakeš abgelöst. Ab dem 17. November 1989 geriet er durch die Massenproteste der so genannten Samtenen Revolution immer stärker unter Druck und ernannte schließlich am 10. Dezember 1989 eine neue Regierung unter Marián Čalfa, in der die Kommunistische Partei keine Mehrheit mehr hatte (Mitglieder waren u. a. Václav Klaus und Jiří Dienstbier). Am selben Tag trat er als Staatspräsident zurück. Zu seinem Nachfolger wurde am 29. Dezember 1989 Václav Havel gewählt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gustáv Husák (* 10. Januar 1913 in Dúbravka, Österreich-Ungarn; † 18. November 1991 in Bratislava, Tschechoslowakei/ČSFR) war ein slowakischer Jurist und kommunistischer Politiker. Als Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei KSČ \"(Komunistická strana Československa)\" war Husák von 1969 bis 1987 der mächtigste Politiker der Tschechoslowakei. Er gehörte zu den Führern des Slowakischen Nationalaufstands und war u. a. stellvertretender Parlamentspräsident und Beauftragter für Inneres. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm er verschiedene Ämter in der Partei und war von 1946 bis 1950 Vorsitzender des „Beauftragtenausschusses“ (d. h. faktisch der slowakischen Regierung). Nachdem er im Rahmen der Stalinschen Säuberungen 1950 verhaftet und als „bourgeoiser Nationalist“ verurteilt wurde, folgte eine langjährige Haftstrafe (1950–1960). In den 1960er Jahren wurde er dann schrittweise rehabilitiert. Nach der Niederschlagung des „Prager Frühlings“, an der sich Husák aktiv beteiligte, wurde er Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (1969–1987) und später als erster und einziger Slowake tschechoslowakischer Staatspräsident (1975–1989); als solcher wurde er eine der führenden Persönlichkeiten der sogenannten „Normalisierung“: Er stellte nach dem „Prager Frühling“ langsam, aber systematisch die moskautreue Politik wieder her.", "tgt_summary": null, "id": 612083} {"src_title": "Willi Ostermann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahl des Austragungsortes.", "content": "Auf der 69. IOC-Session in Amsterdam am 12. Mai 1970 wurde über die Vergabe der Olympischen Winterspiele 1976 abgestimmt. Dabei stellten sich fünf Kandidaten zur Wahl, als Favoriten galten Denver und Sion. Im ersten Wahlgang schieden Vancouver und Granada aus, im zweiten Wahlgang Tampere. Im dritten Wahlgang setzte sich schließlich Denver mit 39 zu 30 Stimmen gegen Sion durch. Initiator und größter Fürsprecher von Winterspielen in Denver war Gouverneur John A. Love. Die Spiele sollten der Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Bundesstaates Colorado im Jahr 1976 sein. Aber schon im Herbst 1971 kam es zu ersten Kontroversen. Das Organisationskomitee wollte aus Kostengründen die nordischen Disziplinen nach Steamboat Springs und die alpinen Disziplinen nach Vail verlegen. Außerdem wollte man nur noch eine kleinere und kombinierte Bob- und Rodelbahn bauen, auf der dann aber keine Viererbob-Rennen hätten stattfinden können. Das IOC jedoch bestand auf dem Konzept der Bewerbungsunterlagen, das eine Austragung aller Disziplinen in Denver oder in unmittelbarer Nähe vorsah, und drohte mit dem Entzug der Spiele. Nachdem bekannt wurde, dass die Kosten für die Ausrichtung um mindestens 300 % steigen werden und außerdem für den Bau der Wettkampfstätten umfangreiche Eingriffe in die Landschaft um Denver erforderlich werden, kam es Ende 1971 auch zu Protesten von Seiten der Bevölkerung. Es gründete sich eine Bürgerinitiative \"For the future of Colorado\". Bereits Ende Juli 1972 gab es in einer Unterschriftenaktion 77.392 Gegenstimmen, wovon mehr als 20.000 aus Denver selbst kamen. Der spätere Gouverneur Richard Lamm setzte sich mit dem Slogan \"Keine Spiele für Denver\" an die Spitze der Protestbewegung. Am 9. November 1972 kam es zu einem Referendum, in dem sich 57 % der Bevölkerung gegen die Ausrichtung der Spiele aussprachen. Denver gab daraufhin den Auftrag, die Winterspiele 1976 in Denver auszurichten, an das IOC zurück. Das IOC bot die Spiele zunächst dem unterlegenen Sion an, das allerdings aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit und wegen unklarer Finanzierung ablehnen musste. Das IOC vergab die Spiele daraufhin neu. Am 16. November 1972 kam vom Österreichischen Olympischen Comité die Erklärung, Innsbrucks Bewerbung grundsätzlich zu unterstützen. Am 4. Februar 1973 erfolge in Lausanne zur Neuvergabe. Bewerber waren neben Innsbruck, welches seine Anwartschaft schon Ende Juni 1972 bekundet hatte, auch Lake Placid, Tampere und Chamonix. Die offiziellen Wahlergebnisse wurden nicht veröffentlicht, jedoch wurde Innsbruck nach Verlauten mit nur einer Gegenstimme ausgewählt. Rudolf Nemetschke, österreichisches IOC-Mitglied, warb zuvor nochmal ausdrücklich für Innsbruck. Pluspunkte für Innsbruck waren die in guter Erinnerung gebliebenen Olympischen Winterspiele 1964. Die meisten Wettkampfstätten ließen sich erneut nutzen. Außerdem konnte von den Bewerbern nur Innsbruck die Austragung aller Disziplinen garantieren. Alois Lugger, Bürgermeister und Bewerbungschef von Innsbruck, versprach die Rückkehr zu einfachen Spielen.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Organisationskomitee.", "content": "Gleich nach Vergabe der Spiele an Innsbruck im Februar 1973 gründete sich das Organisationskomitee. Die Spitze des Komitees bildeten der Vorsitzende Fred Sinowatz, der stellvertretende Vorsitzende Alois Lugger und Generalsekretär Karl Heinz Klee. Das vorherige Versprechen von einfachen Spielen beherrschte von Anfang an die Planung der Spiele. Im Mittelpunkt stand dabei das Ziel, die Kosten so gering wie möglich zu halten und nicht den Gigantismus vorheriger Spiele fortzuführen. Auch deswegen wurde das Komitee weitgehend aus den Mitarbeitern gebildet, die bereits an den Spielen 1964 mitgearbeitet hatten, so dass der Mitarbeiterstab zwar klein, aber dafür erfahren war. Ebenfalls wurden die Wettbewerbe möglichst an den Wettkampfstätten durchgeführt, die bereits 1964 genutzt wurden, nur zwingend erforderliche Neubauten wurden realisiert. Alle Baumaßnahmen sollten langfristigen Nutzen bringen und keinesfalls nur einem einmaligen Gebrauch während der Spiele dienen. Das Komitee setzte sich zu Beginn der Arbeit ein präliminiertes Minus von 60 Millionen Schilling, das nicht überschritten werden durfte. Ausgaben von 334 Millionen Schilling für die Ausstattung der Wettkampfstätten, Zeitnahme und Anzeigetafeln, Personal- und Materialkosten, sämtliche Baumaßnahmen für Presse und Fernsehen und die Gestaltung der Zeremonien standen 274 Millionen an Einnahmen für Fernsehrechte (141 Millionen), Verkauf von Eintrittskarten (81 Millionen), eine 1974 eingeführte Bausteinaktion (22 Millionen), Verkauf von Sonderbriefmarken (15 Millionen) und dem Anteil der teilnehmenden Mannschaften (15 Millionen) gegenüber. Das Organisationskomitee wurde im Frühjahr 1977 aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Baumaßnahmen.", "content": "Die Wettkampfstätten mussten aufgrund von neuen Anforderungen teilweise um- und ausgebaut werden, neu wurden aber nur zwei gebaut. Die Kosten für den Um- und Neubau der direkten Wettkampfstätten betrug 210 Millionen Schilling. Als Pressezentrum diente der Neubau der Pädagogischen Akademie, der dafür zeitlich vorgezogen wurde, als Fernsehzentrum wurde die IVB-Halle gebaut, später gehörte die Halle zum neuen Zentralbahnhof. Die Mehrkosten für Presse- und Fernsehzentrum betrugen 164 Millionen. Näheres zu den Baumaßnahmen an Wettkampfstätten sowie am Presse- und Fernsehzentrum findet sich im Abschnitt #Olympische Orte. Einen Hauptteil der Maßnahmen übernahm, auch um Kosten zu sparen, das Bundesheer. Trassierung und Präparierung der Loipen und alpinen Hänge, Verlegung von Kabeln, Bau von Fernseh- und Presseeinrichtungen an den Wettkampfstätten, all das wurde von insgesamt 2700 Soldaten geleistet, die nach Schätzungen bis zu 650.000 Arbeitsstunden leisteten. Umfangreicher waren die städtebaulichen Maßnahmen, die Bund, Land und Stadt nach Vergabe zeitlich vorzogen und umsetzten. Die Stadt Innsbruck errichtete ein neues Wohngebiet (als sozialer Wohnungsbau) mit Freizeitzentrum, Hauptschule und Hallenbad, das während der Spiele als olympisches Dorf fungierte. Neu entstand auch die Reichenauer Brücke über den Inn, die oben genannte IVB-Halle und zahlreiche Straßenbauvorhaben. Der Bund war verantwortlich für den Neubau der Pädagogischen Akademie, der während der Spiele als Pressezentrum genutzt wurde. Das Land Tirol baute ein Landessportheim und setzte ebenfalls zahlreiche Straßenbauvorhaben um. Insgesamt investierte die Stadt im Vorfeld der Spiele 865 Millionen Schilling, der Bund 160 Millionen und das Land 190 Millionen. Da alle Bauvorhaben aber bereits in den Haushalten geplant, wegen der Spiele dann aber lediglich zeitlich vorgezogen wurden, wurden die Kosten nicht als Olympiakosten gerechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Eintrittspreise.", "content": "Diese betrugen für Stehplätze 50 bis 200 Schilling, für Sitzplätze 100 bis 900 Schilling. Es gab Dauerkarten für die Alpinbewerbe um 650 Schilling und für Langlauf, Biathlon und Skispringen um 600 Schilling, Eisschnelllauf um 550 Schilling, Bob und Rodeln um 250 Schilling, wobei diese Karten übertragbar waren. Die Eishockeykarten konnten in der Gruppe A nur im Block mit 15 Spielen erworben werden, auch hier war eine Übertragbarkeit möglich. Stehplätze kosteten 1300 Schilling, Sitzplätze gab es in den Preislagen 2000, 3000 und 5000 Schilling.", "section_level": 3}, {"title": "Probleme.", "content": "Problematisch war die Wetterlage vor Beginn der Spiele. Ein überdurchschnittlich warmer und schneearmer Winter sorgte für zahlreiche Bedenken. Ab Anfang Januar wurde daher Schnee aus dem Wipptal nach Innsbruck transportiert, um die Durchführung aller alpinen und nordischen Wettbewerbe auch bei ausbleibendem Schnee sicherzustellen. Transport und Verteilung des Schnees wurden vom Bundesheer organisiert. Gut eine Woche vor Beginn der Spiele setzte dann doch kräftiger Schneefall in Innsbruck und Umgebung ein, so dass alle Sorgen über Schneemangel hinfällig wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Fackellauf.", "content": "Am 30. Januar 1976 wurde die olympische Fackel im antiken Olympia in Griechenland im Hain von Altis entzündet. Eine Innsbrucker Abordnung, bestehend aus Stadtrat Theodor Seykora, Vizebürgermeister Ferdinand Obenfeldner und Gemeinderat Dir. Alois Prazeller sowie Zeremonienmeister Alfred Nagl und Regierungsrat Anton Weghofer begleiteten das Feuer fortan von Griechenland nach Innsbruck. Von Olympia wurde die Flamme in einer Läuferstafette nach Athen gebracht und dann in einer Grubenlampe nach Wien geflogen. Dort wurde das Feuer in eine Erinnerungsflamme für die Olympischen Winterspiele 1964 und eine Flamme für 1976 zweigeteilt. Die beiden Flammen wurden über zwei etwa 800 km lange Autorouten, eine über Graz und Klagenfurt, die andere über Linz und Salzburg, nach Innsbruck gebracht. Zwei österreichische Olympiasiegerinnen, Olga Pall (Grenoble 1968) und Beatrix Schuba (Sapporo 1972) trugen die zwei Flammen an jubelnden Zuschauern vorbei bis zum Goldenen Dachl, wo sie Vizebürgermeister Obenfeldner an Bürgermeister Lugger übergab. Bis zur Eröffnungsfeier wurden die Feuer im Festsaal des Goldenen Dachl aufbewahrt. Am 4. Februar wurden die beiden Flammen feierlich zur Eröffnungsfeier ins Stadion getragen. Christl Haas entzündete in der alten Pylone die Erinnerungsflamme an die Spiele 1964, Josef Feistmantl entzündete in einer neuen Pylone das olympische Feuer von 1976.", "section_level": 1}, {"title": "Logo, Maskottchen, Medaillen, Olympiafilme.", "content": "Logo und offizielles Poster der Spiele wurden von Arthur Zelger entworfen. Das Logo entspricht einer leicht modifizierten Version des Innsbrucker Stadtwappens. Es zeigt die Innbrücke, die der Stadt auch ihren Namen gab. Oberhalb der Brücke sind die olympischen Ringe abgebildet, unterhalb der Schriftzug \"Innsbruck 1976\". Die Brücke soll die Verbundenheit der einzelnen Völker symbolisieren. Das Logo wurde in ähnlicher Gestalt bereits für die Spiele 1964 verwendet. Das offizielle Poster wurde so entworfen, dass es möglichst alle Wintersportarten anspricht und Platz für Interpretationen lässt. Das weiße, nach rechts unten gebogene Feld, kann als Skispitze gesehen werden, als Bob- oder Rodelkufe, als Schlittschuhkufe, als Skisprungschanze oder einfach als großes „I“ für Innsbruck. Die farbigen Spitzen im unteren Teil symbolisieren die Berge Tirols. Das Maskottchen der Spiele hieß „Schneemann“. Es handelte sich um einen Schneemann mit rotem Hut und einer Karotte als Nase. Das einfach gehaltene Maskottchen sollte zum Versprechen \"Rückkehr zu einfachen Spielen\" passen. Es wurde vor allem als Sticker und Aufnäher vermarktet, hoher Beliebtheit erfreute sich die Plüschversion. Die Medaillenvergabe fand immer in der Olympiahalle statt. Erstmals wurden bei den Ehrungen mit einem Großbildprojektor die wichtigsten Szenen des jeweiligen Wettbewerbs eingespielt. Musik und Hymnen wurden von der Musikkapelle des Militärkommandos Tirol gespielt. Die Medaillen zeigten auf der Vorderseite das Logo der Spiele sowie den Schriftzug \"XII. Olympische Winterspiele\", die Rückseite wurde individuell geprägt. Im Vorfeld der Spiele entstanden zunächst drei Olympiakurzfilme. Sie zeigten die Vorbereitungsmaßnahmen, die Entwicklung der Sportstätten und Impressionen aus der Region. Die Filme wurden auf Pressekonferenzen des Organisationskomitees vorgestellt und später auch als Werbung für den Fremdenverkehr genutzt. Die Kosten der Filme übernahm der Coca-Cola-Konzern. Nach den Spielen entstanden zwei Olympiafilme, \"White Rock\" und \"Olympische Symphonie\", produziert von Samuelson Film. \"White Rock\" zeigt vor allem Eindrücke von Trainings- und Wettkampfleistungen aller Sportarten, in \"Olympische Symphonie\" hingegen werden Vorbereitungen und Parallelen der Winterspiele in Innsbruck und Olympischen Sommerspiele in Montreal thematisiert. Für den erstgenannten Film wurden zum ersten Mal auf der Welt den beiden österreichischen Skispringern Edi Federer und Alfred Pungg zwei kleine Kameras auf den Skiern montiert, mit denen sie am 15. Februar um 12:30 Uhr, eine halbe Stunde vor dem Wettkampf auf der Großen Schanze, zu Tale schwebten.", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Orte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wettkampfstätten.", "content": "Übersicht über die Wettkampfstätten: Weitestgehend wurden alle Wettbewerbe dort ausgetragen, an denen sie bereits bei den Spielen 1964 stattfanden. Einzige Neubauten waren die Kunsteisbahn in Igls und eine Traglufthalle für Eiskunstlauftraining auf dem Tivoli-Gelände. Alle anderen Sportstätten wurden so umgebaut und modernisiert, dass sie den neuen Anforderungen genügten. Die Kosten für den Um- und Neubau der Sportstätten beliefen sich auf insgesamt 210 Millionen Schilling und lagen damit deutlich unter den Kosten vorheriger Spiele. Der Großteil der Wettbewerbe fand in Innsbruck und den direkt angrenzenden Skigebieten statt, nur die nordischen Wettbewerbe und Biathlon wurden im etwa 20 km entfernten Seefeld ausgetragen. Im Skigebiet Axamer Lizum fanden die alpinen Wettbewerbe der Frauen und Slalom und Riesenslalom der Männer statt. Die Pisten wurden neu trassiert, so dass sie schneller und selektiver wurden. Die aufwendigsten Maßnahmen waren neue Lawinenschutzbauten sowie der Bau einer neuen Standseilbahn. Der Abfahrtslauf der Männer fand auf dem Patscherkofel statt, der auch als Hausberg Innsbrucks gilt. Seit den Spielen 1964 hatte sich die Geschwindigkeit bei Abfahrten derart erhöht, dass die Strecke durch Verbreiterung und Schaffung von Sturzräumen sicherer gemacht werden musste. Die Bergiselschanze war nicht nur Austragungsort des Skispringens von der Großschanze, im dazugehörigen Bergiselstadion fand auch die Eröffnungsfeier statt. Da die Schanze noch auf einer Holzkonstruktion stand und modernen Anforderungen kaum noch genügte, wurde die Anlage umfangreich umgebaut. Die Holzkonstruktion wurde ersetzt und der Schanzentisch neu gestaltet, der Juryturm wurde neu gebaut. Das Stadion wurde vergrößert und neue Anzeigetafeln eingebaut. Die Kosten des Umbaus beliefen sich auf etwa 20 Millionen Schilling. Auf dem Tivoli-Gelände fanden die Eislaufwettbewerbe statt. Eiskunstlaufen und Eishockey (A-Gruppe) in der Olympiahalle, Eishockey (B-Gruppe) in der Messehalle und Eisschnelllaufen im Olympia-Eisstadion. Für das Eiskunstlauftraining gab es zudem eine neu errichtete Traglufthalle. In der Messehalle musste eine neue Eisfläche angelegt werden, in den anderen Stadien die Kältetechnik runderneuert werden. Außerdem wurden die Zuschauerkapazitäten erweitert, neue Anzeigetafeln eingebaut und das gesamte Tivoli-Gelände neu gestaltet. Die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 69 Millionen Schilling. Die kombinierte Bob- und Rodelkunsteisbahn im Stadtteil Igls wurde zwischen März 1974 und Januar 1975 erbaut. Die Anlage konnte somit bereits im vorolympischen Winter bei Wettkämpfen getestet werden. Die Baukosten beliefen sich auf 110 Millionen Schilling, damit war die Kunsteisbahn die kostspieligste Sportstätte der Spiele. Erstmals trugen Bobfahrer und Rodler ihre olympischen Wettbewerbe auf derselben Bahn aus, was bis dahin für viele Athleten undenkbar gewesen wäre. Kritik an der Bahn kam von den Bobfahrern, die Strecke war aus ihrer Sicht zu einfach und damit zu wenig selektiv. In Seefeld fanden die nordischen Wettbewerbe statt. Man nutzte die Loipen, die bereits für die Spiele 1964 errichtet wurden. Allerdings verkürzte man die einzelnen Streckenschleifen, so dass die Läufer öfter durch das Langlaufstadion kamen. Auf der Toni-Seelos-Olympiaschanze fanden außerdem das Skispringen von der Normalschanze und das Kombinationsspringen statt. Dafür wurde ein neuer Juryturm gebaut und neue Anzeigetafeln angebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Olympisches Dorf.", "content": "Das olympische Dorf entstand südlich des alten Dorfes von 1964. Zum Dorf gehörten 35 Wohnhäuser, eine Schule mit Turnhalle, ein Hallenbad, eine Mehrzweckhalle und ein Freizeitzentrum. Der Bau von Schule, Hallenbad und Freizeitzentrum war bereits vor Vergabe der Spiele geplant, wurde nach der erfolgreichen Vergabe dann lediglich vorgezogen. Die Kosten für den Bau des Dorfes betrugen etwa 700 Millionen Schilling, sie wurden jedoch nicht zu den Kosten der Olympischen Spiele gerechnet, da diese Kosten auch ohne die Spiele entstanden wären. Im Erdgeschoss des Schulgebäudes waren die Kantine, ein provisorischer Geschäftsbereich und das Dopinglabor untergebracht. Im Obergeschoss wurden die verschiedenen medizinischen Abteilungen eingerichtet. Erstmals gab es bei Olympischen Spielen auch eine seelsorgerische Betreuung der Athleten. Die Turnhalle diente als Speisesaal für die Offiziellen. Zu Spitzenzeiten wohnten 1900 Athleten und 3500 Offizielle im Dorf. Neu für ein olympisches Dorf waren die extremen Sicherheitsvorkehrungen. Das gesamte Dorf war eingezäunt, alarmgesichert und bewacht. Man durfte das Gelände nur durch einen Durchgang betreten, dort fanden Pass- und Sicherheitskontrollen statt. Grund dafür war die damalige Terrorismusgefahr, insbesondere die OPEC-Geiselnahme im Dezember 1975 in Wien war in Österreich noch in schlimmer Erinnerung. Nach den Spielen wurde das Dorf zu sozialem Wohnraum. Alle Wohnhäuser waren innerhalb kürzester Zeit bezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Pressezentrum.", "content": "Als Pressezentrum diente das neu errichtete Gebäude der Pädagogischen Akademie. Der Bau war bereits vor Vergabe der Spiele beschlossen, wurde nach der Vergabe jedoch vorgezogen. Es wurden unter anderem provisorische Büros, Sendemasten und eine Interviewzone eingerichtet. Die Kosten für den Umbau betrugen etwa vier Millionen Schilling. Neu errichtet wurde die IVB-Halle. Sie diente als Fernsehzentrale und beinhaltete fast die gesamte Fernsehtechnik, außerdem wurden hier auch die Pressemitarbeiter verpflegt. Die Baukosten betrugen etwa 160 Millionen Schilling, nach den Spielen diente die Halle den Verkehrsbetrieben. In Seefeld und im Skigebiet Axamer Lizum wurden zusätzlich kleinere Pressesubzentren eingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Insgesamt nahmen 1261 Athleten, 1013 Männer und 248 Frauen, aus 37 Ländern an den Wettbewerben teil. Damit stellte man einen neuen Teilnehmerrekord für Winterspiele auf. Wie auch bereits vier Jahre zuvor, nahm erneut kein Athlet aus Afrika teil. Erstmals teilgenommen haben San Marino und Andorra, letztmals unter eigenem Namen und eigener Flagge teilgenommen hat die Republik China auf Taiwan. Sie mussten fortan unter dem Namen “Chinesisch Taipeh” und unter olympischer Flagge starten. Ein Rekord wurde auch bei den Zuschauerzahlen aufgestellt. Insgesamt besuchten 732.726 Zuschauer die Wettbewerbe.", "section_level": 1}, {"title": "Wettkampfprogramm.", "content": "Es wurden 37 Wettbewerbe (23 für Männer, 12 für Frauen und 2 Mixed-Wettbewerbe) in 6 Sportarten/10 Disziplinen ausgetragen. Im Vergleich zu den Olympischen Winterspielen 1972 in Sapporo wurden zwei neue Wettbewerbe ins Programm aufgenommen – die Anzahl der Sportarten/Disziplinen blieb gleich. Nachfolgend die Änderungen im Detail:", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan.", "content": "Am 2. und 3. Februar fanden noch vor der offiziellen Eröffnung der Spiele sechs Eishockey-Ausscheidungsspiele statt. Die Sieger spielten anschließend in der A-Gruppe um die Plätze 1–6, die Verlierer in der B-Gruppe um die Plätze 7–12. Farblegende", "section_level": 2}, {"title": "Zeremonien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eröffnungsfeier.", "content": "Die Eröffnungsfeier fand am 4. Februar, einem Dienstagnachmittag, im Bergisel-Stadion statt. Gut 60.000 Zuschauer im Stadion und schätzungsweise 750 Millionen Fernsehzuschauer erlebten die Feier mit. Zu Beginn der Feier kreisten drei Hubschrauber des Bundesheeres mit der Olympiaflagge über dem Stadion. Kurz darauf begann der Einzug der 1581 Athleten und Betreuer, der musikalisch von der Trachtenkapelle Wilten begleitet wurde. Traditionell zog zunächst die griechische Delegation ein, gefolgt von insgesamt 36 Staaten in alphabetischer Reihenfolge (nach englischer Schreibweise) und abgeschlossen durch die Vertreter des Gastgebers. Für Gesprächsstoff, teils auch Belustigung, sorgte dabei die Mode einzelner Delegationen. Die Argentinier waren als Gauchos verkleidet, Chilenen tarnten sich als Sommerfrischler, Sowjetbürger zeigten sich ganz in Pelz und die Österreicher trugen goldene Plastikanzüge, die schnell als „Weltraummode“ bezeichnet wurden. Es folgten drei offizielle Reden durch Unterrichtsminister Fred Sinowatz, IOC-Präsident Lord Killanin und Bundespräsident Rudolf Kirchschläger. Bei der Rede von Fred Sinowatz fielen die Lautsprecher aus, nach Behebung der Panne fanden seine spontanen Worte „Jetzt sind es doch einfache Spiele geworden“ viel Applaus im Publikum. Er begrüßte alle Athleten, Betreuer und Zuschauer. Lord Killanin bedankte sich bei Österreich für die Übernahme der zunächst nach Denver vergebenen Spiele und rief zu fairen Wettkämpfen ohne Doping auf. Die kürzeste Rede hielt Rudolf Kirchschläger, der einzig die Eröffnungsformel „Ich erkläre die Olympischen Spiele für eröffnet“ sprach. Anschließend sprachen Werner Delle Karth als Vertreter der Athleten und Kampfrichter Willi Köstinger den olympischen Eid. Die Feier nahm mit den feierlichen Ritualen ihren Lauf. Vertreter aus Sapporo, dem Gastgeber der vorherigen Olympischen Spiele, übergaben die Olympiafahne, die anschließend zu Fanfarenklängen gehisst wurde. Tausend Luftballons und ein Schwarm Friedenstauben stiegen gen Himmel. Höhepunkt der Feier war das Eintreffen der olympischen Fackeln und die Entzündung zweier olympischer Feuer. Christl Haas entzündete in der alten Pylone die Erinnerungsflamme an die Olympischen Spiele 1964, Josef Feistmantl entzündete in einer neuen Pylone das olympische Feuer von 1976.", "section_level": 2}, {"title": "Schlussfeier.", "content": "Die Schlussfeier fand am Sonntag, 15. Februar in der Olympiahalle statt. Dafür wurde die Eisfläche mit einem Kunstrasen bedeckt. Es zogen 549 Athleten in die Halle ein. Zwei Fastnachtgruppen führten Tiroler Brauchtum und 40 Paare des Bundes der Österreichischen Trachten- und Heimatverbände einen Fackeltanz auf. Die Musik wurde von der Musikkapelle des Militärkommandos Tirol gespielt. Beim Ausmarsch der Athleten wurden ihnen tausend Tulpen zugeworfen.", "section_level": 2}, {"title": "Wettbewerbe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bob.", "content": "Bei den beiden Wettbewerben im Zweier- und Viererbob überraschte Meinhard Nehmer aus der DDR. Er gewann, für viele Fachleute überraschend, beide Rennen vor den favorisierten Bobs aus der Bundesrepublik und der Schweiz. Dies überraschte vor allem deshalb, da er erst zwei Jahre zuvor überhaupt mit dem Bobsport begonnen hatte und dabei sehr schnell an die Weltspitze fuhr. Im Zweierbob ging Nehmer mit Anschieber Bernhard Germeshausen nach dem dritten Lauf in Führung und gewann schließlich mit 0,57 Sekunden Vorsprung. In drei von vier Läufen fuhr er auf Bestzeit. Silber gewann Wolfgang Zimmerer mit Anschieber Manfred Schumann. Schumann war der erste deutsche Athlet, der sowohl bei Sommer- als auch bei Winterspielen startete. Bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München trat er als Hürdensprinter in der Leichtathletik an. Bronze gewann Erich Schärer mit Anschieber Josef Benz. Der nach zwei Läufen noch führende Österreicher Fritz Sperling leistete sich am zweiten Tag zu viele Fahrfehler und wurde von Schärer um vier Hundertstelsekunden sogar noch vom Bronzerang verdrängt. Im Viererbob standen dieselben Piloten erneut auf dem Podium. Nur die Reihenfolge war anders. Diesmal gewann Nehmer (mit den Anschiebern Germeshausen, Babok und Lehmann) vor Schärer (Benz, Bächli, Marti) und Zimmerer (Schumann, Bittner, Utzschneider). Schärer sorgte kurz vor dem Start noch für Aufregung im eigenen Team, als er zwei Anschieber austauschte. Bächli und Marti sollten zunächst im Bob Schweiz III starten, schoben im Training aber besser an und wurden kurzfristig in Schärers Bob. Am zweiten Tag konnte Schärer bei Nebel und Schneetreiben zweimal Bestzeit fahren. Er verbesserte sich damit vom dritten auf den zweiten Rang, konnte Nehmer, der am ersten Tag zweimal Bestzeit fuhr, aber nicht mehr gefährden. Pech hatten erneut die Bobs aus Österreich. Walter Delle Karth lag nach dem ersten Lauf auf Platz zwei, der Start zum zweiten Lauf aber misslang. Anschieber Krenn verletzte sich dabei, so dass am Ende nur Platz sechs heraussprang.", "section_level": 2}, {"title": "Biathlon.", "content": "In den Biathlonwettbewerben wurde zum letzten Mal mit Militärgewehren geschossen. Bei den zukünftigen Wettbewerben ersetzte man sie durch spezielle Kleinkalibergewehre. Im 20-km-Einzel war Alexander Tichonow aus der Sowjetunion klarer Favorit. Er war der laufstärkste Athlet im Feld und führte nach dem dritten Schießen mit über einer Minute Vorsprung. Beim vierten und letzten Schießen verfehlte er jedoch alle Scheiben und kassierte dafür fünf Strafminuten. Am Ende landete er nur auf Platz fünf. Sieger wurde sein Teamkollege Nikolai Kruglow vor dem Finnen Heikki Ikola und Alexander Jelisarow. Die Schießleistungen im Einzel waren insgesamt schwach. Alle Läufer im Feld kassieren mindestens zwei Strafminuten. In der Staffel war die Sowjetunion erneut klarer Favorit. Mit fast vier Minuten Vorsprung und ohne einen einzigen Schießfehler gewann deren Team schließlich deutlich. Der Sieg war nur einmal gefährdet. Beim zweiten Läufer, Iwan Bjakow, brach im Lauf die Skibindung. Der französische Startläufer Arpin half ihm aber mit Ersatzskiern aus und Bjakow übernahm schon bald wieder die Führung. Silber ging an die finnische Staffel. Spannung bot der deutsch-deutsche Kampf um Bronze. Der Schlussläufer der DDR, Manfred Geyer, holte über 1,5 Minuten Rückstand auf den Schlussläufer Claus Gehrke aus der Bundesrepublik auf und ging am letzten Anstieg vorbei. Im Ziel trennten die beiden Staffeln nur drei Sekunden.", "section_level": 2}, {"title": "Eishockey.", "content": "Das olympische Eishockeyturnier fand in der Olympiahalle auf dem Tivoli-Gelände statt. Es begann bereits zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung der Spiele. Zunächst spielten die zwölf Mannschaften sechs Entscheidungsspiele, die Sieger spielten in der A-Gruppe um die Plätze 1–6, die Verlierer in der B-Gruppe um die Plätze 7–12. In der A-Gruppe spielten die Sowjetunion, die Tschechoslowakei, Finnland, Bundesrepublik Deutschland, Polen und die USA. Das Team der Sowjetunion gewann überlegen mit fünf Siegen aus fünf Spielen Gold, es war der vierte Olympiasieg in Folge. Silber ging an die Tschechoslowakei, obwohl es nach dem Spiel gegen Polen zu einem Skandal kam. Dem Spieler František Pospíšil wurde nach dem Spiel die Einnahme des auf der Dopingliste stehenden Mittels Codein nachgewiesen. Der Spieler begründete das mit dem Einsatz eines Nasensprays. Das Spiel, das die Tschechoslowakei 7:1 gewonnen hatte, wurde daraufhin mit 0:2 Punkten und 0:1 Toren gewertet. Sensationell Bronze gewann die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland, die sich nur aufgrund des besseren Torquotienten im direkten Vergleich mit den Teams aus Finnland und den USA durchsetzte. Die bundesdeutschen Spieler erfuhren erst in der Kabine vom Gewinn der Medaille. Zunächst glaubten viele, dass das direkte Duell zwischen Finnland und Deutschland, das Finnland gewonnen hatte, den Ausschlag geben würde. Dies war bis 2018 die beste Platzierung einer deutschen Eishockeymannschaft bei einem olympischen Turnier. Aussichtsreiche Mannschaften aus Schweden und Kanada sowie die Mannschaft aus der DDR verzichteten auf die Teilnahme. Der Turniermodus stieß auf heftige Kritik. Ausscheidungsspiele ohne jegliche Spannung und eine sportlich unbedeutende B-Gruppe mit schlechter Zuschauerresonanz sorgten dafür, dass dieser Modus für die Spiele 1980 abgeschafft wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Eiskunstlauf.", "content": "Im Einzel der Herren zeigte Terry Kubicka zum ersten Mal einen Rückwärtssalto während eines Wettbewerbs. Diesen Salto stand er beidbeinig, anders als bei anderen Eiskunstlaufsprüngen. Der Weltverband ISU sorgte daraufhin jedoch noch im selben Jahr für eine Regeländerung, die es verbietet beim Eiskunstlauf Salti zu zeigen. Der spätere Olympiasieger John Curry bot eine überragende Kür. Bronzegewinner Toller Cranston patzte bereits im Pflichtprogramm. Jedoch reichte es trotzdem, Jan Hoffmann aus der DDR hinter sich zu halten, da dieser ebenfalls Fehler machte. Aus Westdeutschland und der Schweiz waren keine Läufer am Start und auch der Lokalmatador Roland Koppelent aus Österreich musste zurückziehen. Bei den Damen zeigte die Olympiasiegerin Dorothy Hamill keinen Dreifachsprung in der Kür und ist damit auch die letzte Eiskunstläuferin, der ein Triumph ohne einen solchen Sprung gelang. Ihre beiden Verfolgerinnen Dianne de Leeuw und Christine Errath machten Fehler insbesondere bei den geplanten Dreifachsprüngen. Das Pflichtprogramm gewann Isabel de Navarre aus Deutschland. Bei den Paaren dominierten die Paare aus der Sowjetunion und aus der DDR. Zwar gewann Irina Rodnina und Alexander Saizew deutlich, jedoch gehörten Romy Kermer und Rolf Österreich zu den wenigen ernsthaften Konkurrenten um den Olympiasieg. Bronze holten sich Manuela Groß und Uwe Kagelmann, die damit zum zweiten Mal nach 1972 diesen Platz erreichten. Beim erstmals ausgetragenen Wettbewerb im Eistanz gewannen Ljudmilla Pachomowa und Alexander Gorschkow aus der Sowjetunion unangefochten. Es waren keine deutschen, österreichischen oder Schweizer Paare am Start.", "section_level": 2}, {"title": "Ski Nordisch.", "content": "Bei den nordischen Disziplinen war der Skilanglauf erneut im Fokus. Bei den Herren überraschte im Einzel der US-Amerikaner Bill Koch die Fachleute. Zuvor völlig unbekannt, gewann er im Einzelrennen über 30 km hinter Sergei Saweljew die Silbermedaille. Auch über 50 km führte er lange Zeit, bevor er schließlich nach halber Distanz noch zurückfiel und schließlich 13. wurde. Koch war bis 2006 der einzige US-amerikanischer Skilangläufer und der einzige Nordamerikaner überhaupt, der eine olympische Medaille gewann. Bei den Damen gewann Galina Kulakowa nach ihren drei Goldmedaillen 1972 im Einzel über 5 km die Bronzemedaille. Nachdem bei ihr jedoch Spuren von Ephedrin nachgewiesen wurde, deren Ursache ein Nasenspray gewesen ist, folgte ihre Disqualifikation. Es war der erste nachgewiesene Dopingfall im Skilanglauf bei Olympischen Spielen. Im Skispringen erfolgte wie bereits 1964 die Austragung in Innsbruck und Seefeld. In beiden Einzelspringen zeigte sich ein deutlicher Kampf zwischen den Mannschaften aus Österreich und aus der DDR. Auf der Toni-Seelos-Olympiaschanze in Seefeld gelang dem späteren Sieger Hans-Georg Aschenbach aus der DDR bereits im ersten Sprung mit 84,5 Metern der weiteste Sprung des Wettbewerbs. Silber gewann sein Landsmann Jochen Danneberg vor dem Lokalmatador Karl Schnabl, der schließlich als bester Österreicher Bronze holte. In der Wertung fanden sich unter den besten acht insgesamt vier Österreicher. Da aus der DDR-Mannschaft die beiden Springer Bernd Eckstein und Henry Glaß im zweiten Durchgang stürzten, nachdem sie zuvor auf Platz sechs und sieben standen, war für das Team ein besseres Ergebnis nicht mehr möglich. Von der Großschanze am Bergisel in Innsbruck zeigte die Österreichische Mannschaft ihre Stärke. Im ersten Durchgang überraschte der erst 17-jährige Nachwuchsspringer Toni Innauer mit einem Sprung auf 102 Meter, vor Danneberg und Innauers Landsmann Schnabl. Im zweiten Durchgang konnte Schnabl noch an Innauer vorbeiziehen und gewann Gold. Danneberg musste sich schließlich noch Glaß geschlagen geben und verpasste seine zweite Medaille nur um 0,1 Punkte. In der Nordischen Kombination galt der Goldmedaillengewinner von 1972 Ulrich Wehling aus der DDR als erneuter Favorit, nachdem er 1974 auch den Weltmeistertitel und 1975 am Holmenkollen gewann. Bereits beim Skispringen zeigte er seine Stärke und landete in allen drei Sprüngen die Bestweite. Auch beim 15-km-Langlauf am Folgetag konnte ihn keiner mehr einholen, so dass er am Ende ungefährdet Gold gewann vor dem Bundesdeutschen Urban Hettich und seinem Landsmann Konrad Winkler.", "section_level": 2}, {"title": "Rennrodeln.", "content": "Im Rennrodeln zeigte sich erneut die Dominanz der Teams aus beiden deutschen Staaten. Beim Einzel der Herren waren die Top vier komplett in deutscher Hand. Dabei gelang es nur Josef Fendt mit dem zweiten Platz das ostdeutsche Trio um den Sieger Dettlef Günther zu sprengen. Auch im Doppel der Herren gewann ein Team aus Deutschland. Bernd Hahn und sein Bruder Ulrich Hahn aus der DDR gewannen vor dem westdeutschen Doppel, bestehend aus Hans Brandner und Balthasar Schwarm. Bronze gewann überraschend Team Österreich I mit Rudolf Schmid und Franz Schachner. Bei den Frauen gingen wieder alle Medaillen an deutsche Pilotinnen. Die beiden ostdeutschen Starterinnen Margit Schumann und Ute Rührold gewannen vor Elisabeth Demleitner.", "section_level": 2}, {"title": "Olympiamuseum.", "content": "Nach den Olympischen Spielen entstand im Schloss Weiherburg ein Olympiamuseum, welches Exponate der zwei Innsbrucker Spiele sowie der österreichischen Olympiageschichte zeigte. Das Museum zog jedoch später um und befindet sich heute im Goldenen Dachl.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Olympischen Winterspiele 1976 (auch \"XII. Olympische Winterspiele\" genannt) wurden vom 4. bis 15. Februar 1976 in Innsbruck, Österreich, ausgetragen. Die Spiele waren zunächst an Denver vergeben worden, das sich gegen Sion, Tampere, Vancouver und Granada durchgesetzt hatte. Die Bevölkerung des US-Bundesstaates Colorado sprach sich aber gegen die Verwendung von Steuergeldern für die Winterspiele in Denver aus. Nach einem Referendum am 7. November 1972 wurden die Spiele an das IOC zurückgegeben. Bei der zweiten Entscheidung setzte sich Innsbruck gegen Lake Placid, Chamonix und Tampere durch.", "tgt_summary": null, "id": 889574} {"src_title": "Dollnstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahl des Austragungsortes.", "content": "Nachdem sich Innsbruck bereits für 1960 beworben hatte und bei der 51. Session des IOC Squaw Valley unterlagen war, konnte es sich bei der 55. IOC-Session am 26. Mai 1959 in München in einem einzigen Wahlgang gegen Calgary und Lahti durchsetzen, wobei letztere deshalb ganz durchfielen, da die Voraussetzungen nicht voll erfüllt waren. Ergebnisse des Wahlgangs:", "section_level": 1}, {"title": "Vorolympische Spiele.", "content": "1963 wurden in Seefeld (zwischen 30. Januar und 3. Februar) nordische und auf den alpinen Rennstrecken am Patscherkofel und in der Axamer Lizum (zwischen 15. und 17. Februar) \"Vorolympia-Bewerbe\" durchgeführt. Den 30-km-Langlaufbewerb holte sich am 30. Januar Einar Østby, den 10-km-Langlauf der Damen am 31. Januar gewann Alewtina Koltschina. Am 31. Januar/1. Februar gab es auch die Nordische Kombination: Laufsieger: wurde Horst Möhrwald (FRG) vor Alois Kälin und Enzo Perrin (ITA), Sprungsieger Georg Thoma vor Erkka Luiro (FIN) und Willi Köstinger, womit im Endklassement Thoma vor Günther Meinel (GDR) und Tormod Knutsen (NOR) gewann (Rang 6 ging an Köstinger, Rang 15 Kälin, der gestürzt war). Am 2. Februar gewann der Italiener Marcello De Dorigo vor Lars Olsson (SWE) und Reidar Hjermstad (NOR) den 15-km-Langlauf, die 3×5-km-Staffel der Damen brachte einen Sowjeterfolg vor Schweden, GDR und einer internationalen Mannschaft. Letztlich gab es am 3. Februar Spezialskispringen mit keiner überragenden Beteiligung: Sieg Akemi Taniguchi (JAP) vor Rainer Dietel (AUT). Die alpinen Bewerbe begannen mit dem Damenslalom am 15. Februar in der Lizum, wobei Edith Zimmermann mit 2,94 s Vorsprung auf Heidi Biebl gewann, da aber mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen scheiterte, wurde diese Generalprobe zur Farce, es war vorsichtiges, defensives Fahren gefragt gewesen. Das Hauptaugenmerk galt der Abfahrt am 16. Februar am Patscherkofel, wo Joos Minsch mit Nr. 22 einen dreifachen österreichischen Erfolg (Nenning, Schranz, Zimmermann) verhinderte, die Franzosen hingegen ihren momentanen Ruf als Abfahrer nicht zu verbessern vermochten. Es wurde über starken Windeinfluß am Starthang geklagt. Am Schlusstag wurden noch die Damenabfahrt und der Herrenslalom ausgetragen, womit auch die Kombinationsentscheidungen fielen. Bei den Herren lauteten die Resultate: Slalom: Nenning, Bonlieu, Schranz, Adolf Mathis und Kombination Nenning, Schranz, Zimmermann, Lacroix, Adalbert Leitner, Ludwig Leitner (beide FRG); Rang 8 Senoner, 9. Périllat, 12. Georg Grünenfelder. Bei den Damen gewann Christl Haas die Abfahrt vor Henneberger, Christl Staffner; Rang 5: Christine Goitschel, 6 Annie Famose, 12 Fernande Bochatay; die Kombination ging an Edith Zimmermann vor Biebl, Pia Riva; Rang 6 Silvia Zimmermann (SUI).", "section_level": 1}, {"title": "Eröffnung.", "content": "Die Winterspiele wurden gegen Mittag (lt. Zeitungsmeldung um 11.50 Uhr) des 29. Januar 1964 durch den österreichischen Bundespräsidenten Adolf Schärf im Bergisel-Stadion feierlich eröffnet. Unter den Ehrengästen befanden sich auch der Schah von Persien, Mohammad Reza Pahlavi, mit Kaiserin Farah Diba. Zunächst waren die teilnehmenden Nationen, Gastgeber Österreich mit Fahnenträgerin Regine Heitzer als letzte, einmarschiert. Der österreichische Unterrichtsminister Heinrich Drimmel begrüßte in seiner Funktion als Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees die Anwesenden und bat für eine Schweigeminute für die zwei bei den Trainings tödlich verunglückten Sportler. Der Präsident des Internationalen Komitees, Avery Brundage, ersuchte den Bundespräsidenten um die Eröffnung, welche dieser daraufhin vornahm. Danach wurde die sogenannte \"Oslo-Fahne\" von sechs amerikanischen Sportlern und dem Bürgermeister von Squaw Valley ins Stadion gebracht. Den olympischen Eid sprach Rennrodler und Bobfahrer Paul Aste. Die olympische Fackel wurde vom alpinen Skirennläufer Josef Rieder entzündet. Er war das letzte Glied in der Kette, denn die Fackel war ihm von Christl Staffner überreicht worden, nachdem sie vom ehemaligen Olympiasieger in Eiskunstlauf, Karl Schäfer, nach Innsbruck gebracht worden war. Die Eröffnungsfeier wurde durch die Klänge der Wiener Philharmoniker unter Karl Böhm gestaltet, wobei die 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven und die 40. Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart intoniert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Schlussfeier.", "content": "Die Schlussfeier fand am 9. Februar um 21 Uhr statt.", "section_level": 2}, {"title": "Teilnahme Deutschlands.", "content": "Beide deutsche Staaten nahmen, wie schon vier Jahren zuvor, als \"gesamtdeutsche Mannschaft\" teil. Hinsichtlich der beiden deutschen Mannschaften wurde schon vor den Spielen ein genaues Protokoll erstellt, welches jedes Detail dieser olympischen Koexistenz regelte. Selbst für die Eröffnungszeremonie waren genaue Uniformvorschriften geschaffen worden. Um auch auf Ostproduktionen hinzuweisen, hatte die gesamtdeutsche Mannschaft samt dem Chef de Mission, Adolf Heine (Bankdirektor aus Stuttgart), mit grauen Pelzmützen statt mit leichten Jägerhüten einzumarschieren – hinter ihm war Manfred Ewald, der Präsident des „Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR“ und FdJ-Führer. Auch die Siegerehrung im Herrenrennrodeln verlief nicht ganz nach den Abmachungen: Während Bronzegewinner Plenk den rot-schwarzen Pullover der gesamtdeutschen Mannschaft trug, paradierten Kohler und Bonsack in Schwarz. Die westdeutschen Journalisten bezeichneten dies als «Heckenschützentaktik», die Stehplatzbesucher (mehr als 50 % westdeutsche Schlachtenbummler) stimmten nach der offiziellen Hymne (Beethovens «Lied an die Freude») ihr «Deutschland über alles» an.", "section_level": 2}, {"title": "Herausragende Sportler.", "content": "Lidija Skoblikowa aus der Sowjetunion gewann alle vier Eisschnelllaufwettbewerbe der Frauen. Sie wurde damit die erste Sportlerin, die vier Medaillen innerhalb einer Winterolympiade gewann. Drei Medaillen gewannen die sowjetische Skilangläuferin Klawdija Bojarskich und der finnische Skilangläufer Eero Mäntyranta.", "section_level": 1}, {"title": "Radio und Fernsehen.", "content": "Bereits am 6. Juli 1962 nahm das Organisationskomitee das Angebot der Eurovision, die Fernsehrechte für die Übertragung anzukaufen, an. Das OK beschloss gleichzeitig, die Eintrittspreise für alle Veranstaltungen volkstümlich zu halten. Unter Vorsitz des österreichischen Fernsehdirektors Gerhard Freund berieten Sportbeauftragte für Rundfunk und Fernsehen aus England, Frankreich, Italien, Österreich, Schweden und der Bundesrepublik Deutschland am 3. und 4. September 1962 in Wien über die organisatorische Vorbereitung der Eurovisionssendungen. Von den Spielen übertrugen 21 Radiostationen. Vom IOC wurden für das TV für die ausländischen Sender 50 Stunden, für das österreichische Fernsehen 100 Stunden (kostenlos) an Übertragungsrechten zugebilligt, wobei es auch noch eine Quote für die Sportarten gab, z. B. 10,10 Stunden für die Alpinewerbe, 6,30 h Stunden für die Nordischen etc. – Die Übertragungsrechte betrugen 1,2 Mio. CHFr, welche an die Eurovision, Intervision, das UdSSR-Fernsehen und die US-Station »American Broadcasting Corporation (ABC)« vergeben wurden. Als Host-Station wurde das Österreichische Fernsehen beauftragt, nebst diesem durfte nur die US-Station »ABC« an drei Wettkampfstätten (Eis- und Bergisel-Stadion sowie Bobbahn) eigene technische Übertragungs-Einrichtungen installieren. In die USA konnten bereits die Eröffnung und Teile des Eishockeymatches USA gegen Sowjetunion über den neuesten Fernmeldesatelliten „Relay 2“ übertragen werden, wobei die Vermittlung über die in der Bretagne liegende französische Bodenstation Pleumer-Bodou (Centre de télécommunication par satellite de Pleumeur-Bodou) zur US-Erdstation Andover (Maine) erfolgte. „Relay 2“ war erst eine Woche zuvor (21. Januar) abgeschossen worden.", "section_level": 1}, {"title": "Wettkampfprogramm.", "content": "Es wurden 34 Wettbewerbe (21 für Männer, 12 für Frauen und 1 Mixed-Wettbewerb) in 6 Sportarten/10 Disziplinen ausgetragen. Das waren 7 Wettbewerbe, 2 Sportarten/Disziplinen mehr als in Squaw Valley 1960. Insgesamt waren 1.091 Sportler (199 Damen, 892 Herren) am Start. Nachfolgend die Änderungen zu den vorherigen Winterspielen im Detail:", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan.", "content": "Farblegende", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Olympischen Winterspiele 1964 (auch \"IX. Olympische Winterspiele\" genannt) wurden vom 29. Januar bis 9. Februar 1964 in der österreichischen Stadt Innsbruck ausgetragen.", "tgt_summary": null, "id": 118552} {"src_title": "Dosenmoor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Oberst nahm Victoriano Huerta 1900 an der Bekämpfung der Yaqui in Sonora und 1902 der Maya von Chan Santa Cruz in Yucatán (heute Quintana Roo) teil. Der mexikanische Präsident Porfirio Díaz machte Huerta 1902 zum Brigadegeneral. Unter Präsident Francisco Madero blieb Huerta im Militärdienst. Als Huerta im Februar 1913 das Oberkommando der Armee bekam, um einen Aufstand niederzuschlagen, wandte er sich aber gegen Madero, setzte ihn ab und ließ ihn schließlich ermorden. Huerta als neuem und de facto diktatorisch regierendem Machthaber stellte sich eine Koalition nahezu aller revolutionären Kräfte entgegen. Als deren politischer Anführer trat Venustiano Carranza, der Gouverneur von Coahuila, hervor. Er ließ am 19. Februar 1913 dem Usurpator Huerta das Recht auf die Präsidentschaft aberkennen. Er rief das Volk zu den Waffen und beanspruchte für sich den Posten des obersten Heerführers der „konstitutionalistischen“, d. h. der treu zur Verfassung stehenden Streitkräfte. Die Revolution trat nun in ihre bisher blutigste Phase, die auf beiden Seiten von zahlenmäßig starken und einander erbittert bekämpfenden Armeen bestimmt war. Im Norden begannen die Streitkräfte Pancho Villas, der durch seine Eroberung von Torreón im Herbst 1913 zu einer Revolutionsgröße geworden war, und Álvaro Obregóns die \"federales\", die Bundesarmee Huertas, zunächst aus den Bundesstaaten Chihuahua und Sonora zu verdrängen, um anschließend in Richtung Mexiko-Stadt zu marschieren. Im Süden revoltierte Emiliano Zapata und auch in vielen weiteren Landesteilen flammten Aufstände gegen Huerta auf, die von der Bundesarmee schon aufgrund ihrer zu geringen zahlenmäßigen Stärke nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden konnten. Nachdem Huerta die Hoffnungen der Vereinigten Staaten auf eine besondere Förderung der US-Interessen in Mexiko nicht erfüllt hatte, wandten sich auch diese gegen ihn. Die Vereinigten Staaten schnitten ihm durch die Besetzung der Hafenstadt Veracruz im April 1914 den militärischen Nachschub ab. Huertas Machtstellung, die durch zahlreiche militärische Rückschläge bereits deutlich geschwächt worden war, war nach der vernichtenden Niederlage seiner Armee bei Zacatecas im Juni desselben Jahres nicht mehr zu halten. Im Juli reiste der ehemalige mexikanische Präsident auf dem deutschen Kreuzer SMS Dresden ins Exil nach Jamaika und von dort weiter zunächst nach Europa, später in die USA. Aus dem US-Exil versuchte Huerta zweimal eine Revolution anzustiften und wurde deshalb verhaftet. Victoriano Huerta starb 1916 in US-amerikanischer Haft in El Paso unter nicht geklärten Umständen, möglicherweise an einer Vergiftung.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Victoriano Huerta wird im Lied \"La Cucaracha\" als drogenabhängige Kakerlake verspottet.", "section_level": 1}], "src_summary": "José Victoriano Huerta Márquez (* 22. Dezember 1850 in Colotlán, Jalisco; † 13. Januar 1916 in El Paso, Texas) war ein mexikanischer General und Präsident Mexikos vom 19. Februar 1913 bis zum 15. Juli 1914.", "tgt_summary": null, "id": 1356779} {"src_title": "Erziehungsmittel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berufsbild.", "content": "Das Berufsbild des \"Roadies\" ist, ähnlich wie das des Cowboys, oft Gegenstand romantisierender Verklärung. Diese Idealisierung verstellt manchmal den Blick auf die Realität des Roadie-Lebens, das mit unregelmäßigen (jedoch überwiegend langen) Arbeitszeiten, körperlich teilweise extrem belastender Arbeit, ungesunder Ernährung und oft langer Trennung von Freunden und Familie verbunden ist. Früher wurde man Roadie, indem man vom Elektriker, Radio- und Fernsehtechniker oder anderen technischen (oder nicht-technischen) Berufen quer einstieg. Meist wurde aus Hobby Leidenschaft und später ein Beruf. In Deutschland wurde Ende der 1990er-Jahre der Ausbildungsberuf \"Fachkraft für Veranstaltungstechnik\" geschaffen. Somit wurde erstmals in Europa ein Standard für qualifiziertes Fachpersonal gebildet und das Berufsbild professionalisiert. Die Erweiterung dessen ist der \"Meister für Veranstaltungstechnik\".", "section_level": 1}, {"title": "Aufgabenbereiche und Abgrenzung zu anderen Begriffen.", "content": "Dem verbreiteten Bild des Roadies entsprechen eher die sogenannten \"Stagehands\". Dabei handelt es sich oft um ungelernte Arbeitskräfte, die nicht mit der Produktion auf Tournee gehen, sondern aus Kostengründen erst am jeweiligen Auftrittsort angeheuert werden. In einem Roadie nur einen Handlanger zu sehen, würde den vielfältigen Aufgaben, die er zu erfüllen hat, nicht gerecht werden. Vielmehr muss ein Roadie dazu in der Lage sein, sich in einer ganzen Reihe von Berufsbildern qualifiziert zurechtzufinden, beispielsweise Elektrotechnik, Statiker, Dekorateur, Musikinstrumentenbauer, Schreiner, Metallbauer und Spediteur. In der Regel gibt es aber für jedes Gewerk (Licht, Ton, Video, Pyrotechnik etc.) Spezialisten, die heutzutage eine entsprechende Ausbildung haben.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeitsformen.", "content": "Als \"Backliner\" wird eine spezialisierte Form von Roadies bezeichnet. Diese mobilen Instrumententechniker sind für die \"Backline\" zuständig (alles, was sich direkt hinter den Künstlern auf der Bühne befindet) sowie für die Musikinstrumente und die direkt daran angeschlossenen Verstärker. Insbesondere auf mittleren und großen Festivals, die für den Aufbau der PA-Anlage mehrere Tage benötigen und diese dann allen auftretenden Künstlern zur Verfügung stellen, ist ein kompletter Tausch des gesamten Equipments in den Umbaupausen praktisch nicht realisierbar. Deshalb ist ein arbeitsteiliges Zusammenwirken von Road Crew (Backliner) und Stage Crew erforderlich, um den reibungslosen Ablauf des Konzertbetriebs zu gewährleisten. Damit vereinfacht sich auch der logistische Aufwand des reisenden Personals erheblich, so dass üblicherweise auf Tourneen neben dem Festivalbetrieb auch für Einzelkonzerte der PA-Service von lokalen Veranstaltern hinzugebucht wird. Weitere Spezialisten unter den Roadies sind die \"Grounder\" (am Boden arbeitend) sowie die \"Rigger\", die für die Arbeiten an den Gerüsten \"(Rigs)\" zuständig sind, an denen Lampen, Lautsprecher, Projektoren etc. befestigt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Bekannte (Ex-)Roadies.", "content": "Das öffentliche Interesse an Personen, die als Roadie arbeiten, ist naturgemäß eher gering. Daher geraten vor allem ehemalige Roadies in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit, die die Erfahrungen und Kontakte, die sie als Bühnenarbeiter sammelten, für eine eigene Musikkarriere nutzen konnten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Roadie ist ein mitreisender Veranstaltungstechniker bei Konzerten bzw. Tourneen von Musikern und Musikgruppen. Roadies sind für den Auf- und Abbau von Musikinstrumenten und Verstärkern sowie von PA- und Lichtanlagen zuständig. Auch der Auf- und Abbau von Bühnendekoration kann zu ihren Aufgaben gehören. Nach den Auftritten der Künstler verladen die Roadies das Material, meist mit der Unterstützung von vor Ort angeworbenen Hilfskräften (\"Stagehands\"), auf Lastkraftwagen, um es vor dem nächsten Auftritt an einem anderen Ort wieder zu entladen und dort erneut aufzubauen. Dann kann auch die Aufgabe des LKW-Fahrers bzw. des Band-Chauffeurs hinzu kommen. Falls mehrere Roadies für die Erledigung dieser Aufgaben benötigt werden, wird deren Teamleiter als \"Roadmanager\" bezeichnet. ", "tgt_summary": null, "id": 2431502} {"src_title": "Kleinbahn Haspe–Voerde–Breckerfeld", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Tomislav war vermutlich der Sohn des Muncimir, dem er um das Jahr 910 als Knes von Dalmatinisch-Kroatien nachfolgte. Das Slawentum hatte in Tomislavs Regierungszeit durch den Einbruch der Ungarn in Pannonien eine für die europäische Geschichte höchst bedeutsame Teilung erfahren: War vordem der gesamte Raum zwischen der Ostsee und der Ägäis von slawischen Stämmen bewohnt, so wurden durch die Festsetzung der Ungarn die Südslawen von den West- und Ostslawen getrennt. Tomislav konnte sein Land, welches das (heutige) Slawonien, große Teile Bosniens, Kernkroatien und Teile der dalmatinischen Küste umfasste, erfolgreich gegen magyarische Angriffe verteidigen. Seine politischen Pläne aber hatten noch weitere Ziele. Er baute eine Streitmacht auf, die laut De Administrando Imperio des byzantinischen Kaisers Konstantin VII. angeblich 100.000 Mann Fußvolk, 60.000 Reiter und 180 Kriegsschiffe gezählt haben soll. Den Byzantinern war Tomislav als Bundesgenosse willkommen, denn sie konnten dadurch Bulgarien in die Zange nehmen. Die Bulgaren ihrerseits hatten die noch nicht in einem Staat geeinten Serben unterworfen, was zur ersten serbischen Massenflucht (wie später vor den Türken) nach Kroatien führte. Der serbische Fürst Zaharija Pribislav floh 924 aufgrund dieser Tatsache nach Kroatien. Der Bündnisvertrag mit Byzanz unterstellte Tomislav die gesamte dalmatinische Küste, also auch die bis dahin formell byzantinischen Hafenstädte Split, Trogir und Zadar sowie die Adria-Inseln. Bis auf das zwischen dem Frankenreich und Venedig geteilte Istrien waren nun alle Kroaten im Königreich Tomislavs vereint. Im Jahr 925 sandte Johannes X. einen Brief an Tomislav, in dem er ihn als „König der Kroaten“ („Tamisclao regi Croatorum“) bezeichnete. Es ist davon auszugehen, dass sich Tomislav den Titel \"rex\" selbst zugelegt hatte und der Papst nur bestehende Verhältnisse anerkannte. Gleichzeitig suggerierte Johannes X. mit dieser Botschaft, dass das kroatische Königreich seine Begründung dem Papsttum verdanke. Man kann auch davon ausgehen, dass es für Tomislav von gewisser Bedeutung war, seine neue Würde durch Rom gestärkt zu sehen. Auf einem von päpstlichen Legaten 925 in Split einberufenen Konzil wurden die Fragen der Kirchenzucht und der kirchlichen Organisation Kroatiens eingehend erörtert. In einem Vermerk der dem Wortlaut der Konzilbeschlüsse im Jahr 925 vorausging, heißt es „in der Provinz der Kroaten und in den dalmatinischen Regionen ist Tomislav der König“ („in prouintia Croatorum et Dalmatiarum finibus Tamisclao rege“). Im 12. Kanon der Konzilbeschlüsse von 925 wird der Herrscher der Kroaten als König bezeichnet („rex et proceres Chroatorum“). Im Jahr 927 sandte der bulgarische Zar Simeon I. eine seinerzeit mächtige Streitmacht aus, um die Kroaten zu unterwerfen. Dieser Angriff wurde jedoch erfolgreich abgewehrt und die Bulgaren besiegt. Im Jahr 928 – etwa zu der Zeit, als der neue Papst Leo VI. diesen Bestrebungen ein Ende setzte – verschwand Tomislav auf rätselhafte Weise und wurde nach einiger Zeit für tot erklärt. Als Nachfolger von König Tomislav bestieg im Jahre 928 sein jüngerer Bruder Trpimir II. den kroatischen Thron.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Republik Kroatien verleiht ausländischen Staatsoberhäuptern als höchsten Ausdruck der Anerkennung für ihre Verdienste um die Schaffung eines souveränen Kroatien und für herausragende Beiträge zu seiner internationalen Reputation und Position sowie für den hohen Beitrag zur Entwicklung der bilateralen Beziehungen den 1995 gestifteten König-Tomislav-Orden (). Tomislav ist auf der 1000-Kroatische Kuna-Banknote dargestellt, der höchsten Banknote der Republik Kroatien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tomislav ( oder \"Tamislaus\"; † um 928) gilt als der erste König der Kroaten. Er verwendete als erster kroatische Herrscher den Titel \"rex\". ", "tgt_summary": null, "id": 1431002} {"src_title": "Pflanzenbestimmung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Tschuikow wuchs in einer armen Bauernfamilie mit zwölf Kindern auf. Er wurde als achtes Kind und fünfter von acht Brüdern geboren. Er besuchte vier Jahre die Grundschule im Dorf. Im Alter von 12 Jahren ging er nach Sankt Petersburg, wo bereits seine Brüder als einfache Arbeiter lebten. Für fünf Rubel und Verpflegung arbeitete er zuerst zwei Jahre als Pförtnerjunge. Später wurde er zum Schlosser ausgebildet und arbeitete auch in diesem Beruf. Wie drei seiner Brüder war er 1917 in der Baltischen Flotte in Kronstadt. Zwei der Brüder nahmen aktiv am Sturm auf den Winterpalast, damit an der Oktoberrevolution, teil. Er war nur kurz in der Flotte, bevor er mit seinen Brüdern desertierte. Wie seine Brüder war er früh Anhänger der Bolschewiken und 1917 Mitglied der Roten Garde. Er trat 1918 in die Rote Armee ein. Er nahm 1918 an der Bekämpfung des Aufstands der Linken Sozialrevolutionäre in Moskau teil. Danach folgten vier Monate Ausbildung an der Alexejewski-Militärschule. 1919 wurde er als Mitglied in der KPdSU aufgenommen. Während des russischen Bürgerkriegs wurde er Regimentskommandeur und war in Sibirien eingesetzt. 1925 schloss er die Frunse-Militärakademie in Moskau ab. 1929 war er erstmals als Berater in China. Ab September 1929 bis 1933 Chef einer Stabsabteilung der Besonderen Rotbanner-Fernostarmee. Bis 1935 Leiter eines KUKS (Weiterbildungskurs des Truppenkommandos der Roten Armee). 1935 war er für sieben Monate auf der Stalin-Militärakademie in Moskau. 1936 bis 1938 Kommandeur einer mechanisierten Brigade in Bobruisk. Ab 1938 Kommandeur eines Schützenkorps. Anschließend Chef der Brobruisker Armeegruppe, später umbenannt in 4. Armee. Beim sowjetischen Einmarsch 1939 in Polen war Tschuikow Oberbefehlshaber der 4. sowjetischen Armee. Während des sowjetisch-finnischen Winterkriegs 1939/1940 kommandierte er die 9. sowjetische Armee und musste in der Schlacht von Suomussalmi eine Niederlage hinnehmen. Von Dezember 1940 bis März 1942 war er daraufhin als Militärattaché in der Republik China eingesetzt. Im Juni 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert und vom 10. Juli bis 4. August hatte er den Oberbefehl über die 64. Armee im östlichen Don-Bogen. Am 12. September 1942 wurde er Oberbefehlshaber der 62. Armee (später 8. Gardearmee), die er in der Schlacht von Stalingrad befehligte. Tschuikow war für seine Härte bekannt. Stalins Anweisung 277 gemäß ließ er Ende 1942 Offiziere erschießen, die sich seinen Befehlen widersetzt hatten. Damit sollte den Soldaten vor Augen geführt werden, was in einem solchen Fall geschehen würde. In seinem Buch \"Stalingrad – Anfang des Weges\", seiner Sicht auf die Schlacht von Stalingrad, rechtfertigte Tschuikow im Nachhinein seine Härte mit dem Satz „Zeit ist Blut“ (in Anlehnung an das Motto „Zeit ist Geld“): Er habe seine Offiziere zu schnellen Entschlüssen drängen müssen, da sie anderenfalls durch ihr Zögern das Leben ihrer Untergebenen gefährdet hätten. Mehrere Offiziere erschoss er selbst. Tschuikow schrieb: „Wir wandten sofort die härtesten Maßnahmen auf alle Feiglinge an. Am 14. erschoß ich den Kommandeur und den Kommissar eines Regiments, wenig später erschoß ich auch noch zwei Brigadekommandeure und die Kommissare. Alle waren total verblüfft. Wir brachten das allen Kämpfern, vor allem aber den Offizieren, zur Kenntnis“. Im Oktober 1942 erteilte Tschuikow dem Kommandeur der 138. Schützendivision den Befehl, den Bahnhof von Stalingrad einzunehmen. Tschuikow: „Ich warne Sie, wenn Sie meinen militärischen Befehl nicht erfüllen, werden Sie vor Gericht gestellt.“ Der Historiker Jörg Baberowski schätzte als Konsequenz dieses Befehls ein, dass Tausende Soldaten sinnlos geopfert wurden. 1945/1946 war Tschuikow Chef der Sowjetischen Militäradministration in Thüringen (SMAT), von 1946 bis März 1949 stellvertretender Chef der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) und von März 1949 bis November 1949 deren Kommandeur. Tschuikow war es, der in Berlin-Karlshorst, auf Beschluss der sowjetischen Regierung, die Regierungsgeschäfte offiziell der Regierung der DDR übertrug. 1949 bis 1953 war Armeegeneral Tschuikow Chef der Sowjetischen Kontrollkommission (SKK) und Oberkommandierender der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Tschuikow war von 1952 bis 1961 Kandidat des Zentralkomitees der KPdSU und wurde 1961 Vollmitglied. Nach dem Tode Stalins wurde Tschuikow (1953 bis 1960) Chef des Militärbezirks Kiew, was für ihn zunächst einen Abstieg bedeutete. 1955 erhielt er jedoch den Rang eines Marschalls der Sowjetunion. Von 1960 bis 1964 war er Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte der UdSSR und stellvertretender Verteidigungsminister der Sowjetunion. 1964 bis 1972 war er Chef der Zivilverteidigung und ab 1972 Generalinspekteur des Verteidigungsministeriums. Tschuikow schrieb mehrere Bücher, in denen er seine Erlebnisse als Befehlshaber im Zweiten Weltkrieg schilderte. Er ist als einziger Marschall der Sowjetunion in Wolgograd auf dem Mamajew-Hügel und damit als erster außerhalb Moskaus beerdigt, um seine Leistungen während der Schlacht von Stalingrad zu würdigen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wassili Iwanowitsch Tschuikow (, wiss. Transliteration Vasilij Ivanovič Čujkov, * in Serebrjanyje Prudy, Gouvernement Tula, Russisches Kaiserreich; † 18. März 1982 in Moskau) war ein sowjetischer Militärführer und Politiker. Er erhielt 1944 und 1945 die Auszeichnung Held der Sowjetunion und wurde 1955 zum Marschall der Sowjetunion ernannt.", "tgt_summary": null, "id": 400687} {"src_title": "Prix Ars Electronica", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der Mainzer Republik.", "content": "Die Gründung der Mainzer Republik war eine Folge des Ersten Koalitionskrieges, in dem eine Allianz aus Österreich, Preußen und einigen kleineren deutschen Staaten gegen das revolutionäre Frankreich vorging, um dort die absolute Monarchie wiederherzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Kurmainz am Vorabend der Mainzer Republik.", "content": "Der Ausbruch der Französischen Revolution hatte auch auf deutschem Boden in verschiedenen kleineren grenznahen Territorien einige Unruhen zufolge. Im Winter 1789/90 rückten kurmainzische und kurpfälzische Truppen aus, um Unruhen in der Reichsgrafschaft Leyen und der Ortenau zu beenden. Im Februar 1790 führten die Gerüchte über eine Erhebung im Raum Aschaffenburg zu einem weiteren Einsatz von 231 kurmainzischen Soldaten. Alle diese Einsätze verliefen jedoch gewaltlos – im Falle der angeblichen Unruhen in Aschaffenburg stellte sich die ganze Situation am Ende sogar als Fehlinformation heraus. Anders stand es im Fall der Reichsexekution gegen Lüttich, an deren Niederschlagung auch 1500 Mainzer Soldaten beteiligt waren (→ Lütticher Revolution). Hier zeigte sich jedoch erstmals, dass die bewaffnete Bevölkerung, durch die Entwicklungen in Frankreich und Brabant zusätzlich motiviert, regulären Truppen des Ancien Regimes hinreichenden Widerstand leisten konnte. Parallel dazu kam es Ende August 1790 in Mainz zu krawallartigen Unruhen zwischen Handwerksgesellen und Studenten, die das dortige Militär ohne Hilfe von Außen nicht mehr unter Kontrolle bekam. Erst hinzugerufene hessisch-darmstädtische Truppen konnten Sicherheit und Ordnung wiederherstellen und diesem sogenannten „Mainzer Knotenaufstand“ ein Ende bereiten. In der Vergangenheit wurde immer wieder seitens der Mainzer Jakobiner und verschiedener Historiker versucht, diese Unruhen in einen direkten Zusammenhang mit der späteren Mainzer Republik zu bringen. Obwohl sich einzelne Handwerksgesellen angeblich Kokarden an die Mützen gesteckt haben sollen und sich selbst „Patrioten“ nannten, stehen die Unruhen selbst in einer gewissen „Tradition“ von 22 weiteren Studentenunruhen in Mainz, die alle im 18. Jahrhundert stattfanden. Die kurmainzische Regierung betrachtete die Entwicklungen in Frankreich mit großer Sorge und reagierte sowohl im Zuge der Knotenunruhen, als auch in späterer Zeit überaus vorsichtig auf jegliche Form bürgerlichen Unmuts. Der kurfürstliche Hofkanzler Franz Joseph von Albini verschärfte zwar Kontrollen und Patrouillentätigkeiten, wies aber zugleich die kurmainzische Beamtenschaft an, jegliche Provokation der Bevölkerung zu unterlassen. Selbst beim Einsatz von 2000 Mainzer Soldaten im Kampf gegen Frankreich wurde auf die sonst gebräuchliche Sondersteuer verzichtet. Stattdessen finanzierte man dieses Unternehmen durch freiwillige Spenden und veranstaltete zu diesem Zweck ein regelrechtes Volksfest vor den Toren von Mainz, um den Auszug der Soldaten gebührend zu feiern. Obwohl ein kleiner Teil aus dem Mainzer Bildungsbürgertum den Einsatz von Mainzer Soldaten gegen die Französische Revolution kritisierte, gab es zu diesem Zeitpunkt nur wenige offene Befürworter für die französische Sache. Im Grunde ging man in Mainz, so wie in den meisten deutschen Residenzen nach den schnellen Erfolgen der verbündeten Interventionstruppen in Frankreich davon aus, dass das Kapitel der Französischen Revolution schon bald abgeschlossen sein würde. Doch infolge des Ersten Koalitionskrieges änderte sich die Lage am Ende des Jahres 1792 vollkommen.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen des Ersten Koalitionskriegs für Mainz.", "content": "Zu Beginn der Französischen Revolution hatten sich die europäischen Mächte an den inneren Entwicklung Frankreichs zunächst eher desinteressiert gezeigt. Dies änderte sich nach dem im Juni 1791 vereitelten Fluchtversuch König Ludwigs XVI. in das von royalistischen Truppen kontrollierte Grenzgebiet zu den Österreichischen Niederlanden. Auf die erzwungene Rückkehr des Königs nach Paris und seine zeitweilige Suspendierung reagierten Österreich und Preußen am 27. August 1791 mit der Pillnitzer Deklaration, in der sie die Wiedereinsetzung Ludwigs XVI. in seine früheren Rechte verlangten. Die Deklaration war im Wesentlichen auf das Betreiben des Grafen von Artois zustande gekommen, eines Bruders Ludwigs XVI. und Führers der gegenrevolutionären französischen Emigranten. Die Deklaration machte ein militärisches Eingreifen in Frankreich zwar von wenig wahrscheinlichen Voraussetzungen abhängig, schloss sie aber auch nicht aus. Daher wurde sie in Paris als Kriegsdrohung aufgefasst und trug dort zur Radikalisierung der Lage bei. In der Nationalversammlung bildete sich nun eine Mehrheit von Kriegsbefürwortern. Diese fand sogar die Unterstützung des Königs, der auf eine Niederlage des eigenen Landes und damit der Revolution hoffte. Am 20. April 1792 erklärte Ludwig XVI. im Namen Frankreichs Franz II. den Krieg – allerdings nicht in dessen Eigenschaft als Römisch-Deutscher Kaiser, sondern als König von Ungarn und Böhmen. In Frankreich hoffte man, damit den Krieg auf eine Auseinandersetzung mit dem Haus Habsburg beschränken zu können. Aufgrund eines Bündnisvertrags mit Österreich trat aber auch Preußen in den Krieg ein. Ein erster französischer Vorstoß in die Österreichischen Niederlande wurde zurückgeschlagen. Die Hauptarmee der Koalition unter Führung des Herzogs von Braunschweig drang im Sommer über Luxemburg nach Frankreich ein und bedrohte Paris. Am 20. September 1792 stoppte die Kanonade von Valmy jedoch die Koalitionstruppen aus Preußen, Österreich und Hessen-Kassel. Die französischen Revolutionstruppen gingen nun ihrerseits in die Offensive und aus dem damals zu Frankreich gehörenden Landau stieß eine Armee unter General Custine zum Rhein vor. Custines Truppen schlossen ein schwaches mainzisch-österreichisches Korps in Speyer ein, zwangen es zur Kapitulation und rückten weiter bis Worms vor. In Mainz löste die Nachricht von der Niederlage von Speyer eine Massenflucht aus. Nicht nur ein Großteil des Adels und der Geistlichkeit flohen aus der Stadt, auch der Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal und ein Großteil der Beamtenschaft wurden evakuiert. Selbst unter den wenigen Soldaten der Besatzung, die sich zudem noch aus Kontingenten sechs verschiedener Reichsterritorien rekrutierten, löste die Nachricht eine Panik aus, über 90 Soldaten verließen gleichzeitig ihre Posten und nahmen Reißaus. Custine selbst wagte den direkten Vorstoß auf Mainz dagegen noch nicht. Mainz war noch immer die größte und stärkste Reichsfestung und alleine die Gerüchte über eine nahe hessisch-preußische Armee ließen Custine zögern mit seiner schwachen, zum Großteil nur aus undisziplinierten Nationalgardisten bestehenden Armee einen weiteren Vorstoß zu wagen. In Mainz beobachteten jedoch profranzösische Bürger die Vorgänge genau. Sie erkannten rasch, dass Mainz als Festung völlig unterbemannt war und wussten darum, dass die preußischen und hessischen Truppen unerreichbar im Raum Trier lagen und unmöglich einen raschen Entsatz bringen konnten. Verschiedene Male brachten Boten wie der Arzt Georg von Wedekind heimlich Nachrichten aus der Stadt heraus und informierten Custine so nach und nach über den wirklichen Stand der Dinge. Mainz benötigte zur optimalen Verteidigung etwa 20.000 Mann, doch selbst nachdem sich etwa 3000 Bürger zur Verteidigung der Stadt meldeten, brachten es die Verteidiger lediglich auf etwa 5.800 Mann. Am 19. Oktober 1792 schloss Custine die Stadt ein. Durch künstlich vergrößerte Feldlager und vorgetäuschte Verstärkungen entmutigte er die überforderte Mainzische Militärführung, so dass diese schließlich ohne wirkliche militärische Not am 21. Oktober kapitulierte. Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es nur wenige offene Anzeichen dafür, dass die breite Masse der Mainzer Bevölkerung den französischen Angriff befürwortete. Die Erinnerungen an die französischen Plünderungszüge gegen Ende des 17. Jahrhunderts waren im Rheinland noch immer in Erinnerung. Zudem mangelte es nicht an Schreckensmeldungen über plündernde Franzosen aus Speyer und Worms. Gerade deshalb schlossen sich auch Tausende Bürger dem Militär bei der Verteidigung der Stadt an, auch die Universität stellte ein kleines Korps aus Akademikern und Studenten, die auf den Wälle Stellung bezogen. Als sich aber die Nachricht von der Kapitulation verbreitete, machten sich unter der Bevölkerung Verzweiflung und Wut auf die eigene Regierung breit. Der Nassau-Weilburgische Oberstleutnant Massenbach hielt dazu fest: „Wie von der Capitulation die Rede ging, sagte die Bürgerschaft öffentlich, daß sie verkauft wäre, lief von ihren Posten und warf die Gewehre weg. Einige schimpften über den Kurfürsten, andere über den Gouverneur.“ Anders als erwartet zeigte Custine bei seinem Einmarsch jedoch große Milde gegenüber der einfachen Bevölkerung. Sein Ziel war es, in Mainz eine feste Basis aufzubauen, als Ausgangspunkt und Brückenkopf für weitere Aktionen in der Zukunft.", "section_level": 2}, {"title": "Die deutschen Jakobiner.", "content": "Unter dem Namen „Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit“ gründeten 20 Bürger der Stadt schon am Tag nach deren Besetzung den Mainzer Jakobinerklub. Wie seine späteren Ableger in Speyer und Worms trat er im Sinne der Aufklärung für die Ideale der Französischen Revolution von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit ein sowie für die Errichtung einer deutschen Republik. Zu seinen Gründern gehörten der Arzt Georg von Wedekind, der Philosoph Andreas Joseph Hofmann, der Theologe und Kirchenrechtler Georg Wilhelm Böhmer, weitere Professoren und Studenten der Universität, wie zum Beispiel der „Revolutionsbarde“ und spätere Publizist und Journalist Friedrich Lehne, aber auch einige Kaufleute. Nach anfänglichem Bedenken trat ihm am 5. November auch der Universitätsbibliothekar und Naturforscher Georg Forster bei. Der Club zählte schließlich 492 registrierte Mitglieder. Sein Präsident war zeitweilig Friedrich Georg Pape, ein ehemaliger Prämonstratenser-Chorherr und Herausgeber der Mainzer Nationalzeitung. In einem offenen Schreiben vom 20. Dezember 1792 griff er \"„Friedrich Wilhelm Hohenzollern, dermalen König in Preußen“\" scharf an und unterzeichnete mit \"„Dein und aller Könige Feind“\". Sein provokantes Vorgehen wurde auch von der Führung der Republik kritisiert, da sie eine militärische Reaktion Preußens fürchtete. Custine versuchte, die eroberten Gebiete zunächst mit Hilfe der alten kurmainzischen Verwaltung zu regieren, setzte aber bald revolutionsfreundliche Verwaltungen (\"Munizipalitäten\") in den Städten Mainz, Speyer, Worms und Bingen sowie eine \"Allgemeine Administration\" für das gesamte Besatzungsgebiet ein. Dabei stützte er sich auf die deutschen Jakobiner, die in Städten und Dörfern nun massiv für die Ideen der französischen Revolution und für die Errichtung einer Republik warben – mit Flugschriften, Plakaten, Proklamationen, aber auch mit demonstrativen Propagandaaktionen, wie der Errichtung von Freiheitsbäumen. Mitte Dezember 1792 ergab eine Umfrage, dass in 29 von 40 befragten Gemeinden die Mehrheit der Wahlberechtigten (Männer ab 21 Jahren) eine Umgestaltung der Staatsordnung nach französischem Vorbild befürworteten.", "section_level": 2}, {"title": "Die Gründung der Republik.", "content": "Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle Entscheidungen der Bevölkerung im Besatzungsgebiet ohne äußeren Druck erfolgt. Dies änderte sich um die Jahreswende 1792/93. Aufgrund der Erfahrungen in den ebenfalls eroberten Gebieten der Österreichischen Niederlande, deren Bevölkerung wenig Bereitschaft zur Revolution zeigte, hatte der Konvent in Paris am 15. Dezember beschlossen, demokratische Ordnungen in den besetzten Territorien notfalls auch gegen den Willen der Bevölkerung zu etablieren. In Mainz erschienen daher Anfang 1793 Kommissare des Konvents. Sie sollten zusammen mit den deutschen Jakobinern die Wahlen zu den Munizipalitäten und zu einer verfassunggebenden Versammlung vorbereiten, forderten von allen Wählern aber bereits im Voraus, einen Eid auf die Grundsätze der Revolution zu leisten. Dieser Eid wurde in vielen Orten verweigert, und es kam gelegentlich sogar zu Repressionen der Jakobiner gegen die Bevölkerung. Die Wahlen zum Rheinisch-Deutschen Nationalkonvent am 24. Februar 1793 verliefen, an den Maßstäben der Zeit gemessen, dennoch halbwegs demokratisch. 130 Städte und Dörfer aus den Gebieten links des Rheins und südlich der Nahe sandten ihre Abgeordneten nach Mainz. Diese waren ihrem Selbstverständnis nach – anders als die Mitglieder der bisher üblichen Ständeversammlungen – Vertreter der gesamten Bevölkerung eines wenn auch begrenzten Gebiets und bildeten damit ein Parlament im modernen Sinne. Das erste nach demokratischen Grundsätzen zustande gekommene Parlament der deutschen Geschichte trat am 17. März 1793 im Mainzer Deutschhaus zusammen, das heute Sitz des Landtages von Rheinland-Pfalz ist. Es erließ am folgenden Tag das In Artikel 1 des Dekrets heißt es: Und weiter in Artikel 2: Im Folgenden erklärte das Dekret alle fürstlichen Herrschaftsrechte für erloschen und drohte den bisherigen Landesherren und allen, die ihnen bei der Rückgewinnung ihrer Herrschaft helfen sollten, mit der Todesstrafe. Die Mainzer Republik gab im Jahr 1793 Kupfermünzen mit der Umschrift REPUBLIQUE FRANÇAISE heraus. Sie wurden mit der Angabe „1793“ und der republikanischen Zählung „L’AN 2“ um ein von Zweigen umgebenes Liktorenbündel geprägt. Hergestellt wurden die Nominale 1 Sol und 2 und 5 Sols.", "section_level": 2}, {"title": "Das Ende der Republik.", "content": "Den Delegierten war bewusst, dass die Mainzer Republik, auf sich allein gestellt, nicht lebensfähig war. Daher beschlossen sie schon am 23. März, beim Konvent in Paris die Angliederung an Frankreich zu beantragen. Der Delegation, die zu diesem Zweck in die französische Hauptstadt entsandt wurde, gehörten Georg Forster, Adam Lux und der Kaufmann Andreas Patocki an. Am 30. März nahm der Konvent den Antrag der Mainzer Deputierten einstimmig an. Praktische Auswirkungen hatte dieser Beschluss jedoch nicht mehr. Denn mittlerweile waren preußische Truppen auf das Gebiet des Freistaats vorgedrungen und hatten mit der Belagerung von Mainz begonnen. In den vier Monaten bis zur Kapitulation am 23. Juli beschränkte sich das Gebiet der Mainzer Republik also allein auf die Stadt. Nach dem Abzug der Franzosen und der Besetzung durch preußische Truppen kam es zur Verfolgung der deutschen Jakobiner und ihrer Angehörigen, sofern sie nicht geflohen waren. Sie wurden misshandelt und eingekerkert, wie beispielsweise Felix Anton Blau und Friedrich Georg Pape; ihr Eigentum wurde beschlagnahmt. Die so genannte \"Klubistenverfolgung\" endete erst 1795, als die französischen Revolutionstruppen erneut zum Rhein vorstießen und das gesamte linksrheinische Gebiet für 20 Jahre Frankreich angegliedert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Mainzer Republik war bereits seit Beginn ihrer Existenz Gegenstand kontroverser Diskussionen. Die Nähe ihrer Gründer und Unterstützer zum langjährigen „Erbfeind Frankreich“ wirkte bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein polarisierend. Seit den 1970er Jahren mehrten sich die teils heftig geführte akademische Diskussionen über ihre politische Bedeutung: Sahen die einen in der Mainzer Republik das erste demokratische Staatsgebilde auf dem Boden des heutigen Deutschlands, betrachteten die anderen sie als bloßes Besatzerregime. Diese unterschiedlichen politischen Deutungen der Republik und ihrer Protagonisten prägten auch die heftigen Kontroversen, zu denen es zeitweise zwischen Wissenschaftlern der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik kam. Im Gefolge des 200-jährigen Jubiläums der Mainzer Republik 1993 nahmen nicht nur die Untersuchungen und Publikationen zum Thema, sondern auch Sachlichkeit und Objektivität der Debatte zu. So revidierte beispielsweise Franz Dumont, ein Historiker, der sich dem Thema besonders intensiv gewidmet hatte, kurz vor seinem Tod 2012 seine anfangs kritische Sichtweise. In einem Zeitungsbeitrag schrieb er: „Die Mainzer Republik – ein spannendes und zugleich schwieriges Kapitel unserer Stadtgeschichte, oft verklärt, oft verdammt. Sie hatte Mängel und Widersprüche, war ebenso Besatzungsregime wie Demokratieversuch. Für Deutschland war sie einmalig, denn keine andere deutsche Stadt wurde so früh und intensiv von dem aus Westen kommenden Streben nach Bürgerrechten und Demokratie geprägt wie Mainz 1792/93. Die Mainzer Republik sollte deshalb weder historisch entsorgt noch unkritisch bejubelt werden; die Erinnerung an sie ist richtig und notwendig!“ Anlässlich des 220. Jubiläums der Mainzer Republik wurde im Jahr 2013 der Platz vor dem rheinland-pfälzischen Landtag im Mainzer Deutschhaus in \"Platz der Mainzer Republik\" umbenannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mainzer Republik war das erste auf bürgerlich-demokratischen Grundsätzen beruhende Staatswesen auf deutschem Boden. Der kurzlebige Freistaat existierte von März bis Juli 1793 auf dem linksrheinischen Gebiet von Kurmainz. Da er unter dem Schutz der französischen Revolutionstruppen stand, wird er zu den Tochterrepubliken Frankreichs \"(républiques sœurs)\" gezählt. Hauptort der Mainzer Republik war das französisch besetzte Mainz, das ihr auch den Namen gab.", "tgt_summary": null, "id": 914527} {"src_title": "Warenwirtschaftssystem", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Die Pläne zum Bau der \"Mauretania\" und ihres Schwesterschiffes \"Lusitania\" entstanden im Jahr 1903. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Norddeutsche Lloyd eine Serie von äußerst erfolgreichen Schnelldampfern auf See gebracht, die die größten Schiffe der Welt waren und zudem ab 1897 das prestigeträchtige Blaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung in deutschem Besitz hielten. Die Cunard-Line erklärte sich daraufhin bereit, zwei Schiffe von herausragender Größe und hoher Geschwindigkeit zu bauen, die den Ruf der britischen Passagierschifffahrt wiederherstellen sollten. Um die nötigen Gelder aufzubringen, einigte sich Cunard mit der britischen Regierung auf ein niedrig verzinstes Darlehen von 2,6 Millionen Pfund Sterling. Als Gegenleistung verlangte die Royal Navy, im Kriegsfall beide Schiffe als Hilfskreuzer einsetzen zu können. Sowohl Cunard als auch die Royal Navy erwarteten von den neuen Dampfern eine Geschwindigkeit von mindestens 24,5 Knoten (45,4 km/h). Mit den beiden beauftragten Werften wurde vereinbart, dass je Zehntelknoten, den die Schiffe darunter liegen sollten, eine Konventionalstrafe von 10.000 Pfund Sterling zu zahlen ist. Die ersten Entwürfe für den Bau der neuen Schiffe sahen ein relativ konventionelles Design vor, das Kolbendampfmaschinen auf drei Propeller sowie drei Schornsteine beinhaltete. Die Planungen orientierten sich zunächst an den Abmessungen 750 Fuß (229 Meter) Länge und 75 Fuß (22,9 Meter) Breite, jedoch wurde rasch deutlich, dass für die angestrebten hohen Geschwindigkeiten eine größere Länge notwendig werden würde. Zudem erkannte man – auch anhand von aufwändig durchgeführten Modellversuchen – dass die erforderliche Maschinenleistung besser auf vier statt auf drei Propeller verteilt werden sollte, um eine Überlastung der Schraubenwellen zu vermeiden. Der endgültige Entwurf sah daher – zum ersten Mal in der Passagierschifffahrt – vier Propeller im Durchmesser von 5,20 Metern vor. Die Kiellegung der \"Mauretania\" fand im Jahr 1904 in Wallsend auf der Werft Swan, Hunter & Wigham Richardson statt; der Stapellauf war am 20. September 1906. Das Schwesterschiff \"Lusitania\" wurde etwa zeitgleich bei John Brown & Company in Clydebank gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Das Schiff.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Maschinenanlage.", "content": "Die \"Mauretania\" und die \"Lusitania\" waren zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung die mit Abstand modernsten und fortschrittlichsten Schiffe ihrer Zeit. Als erste Schiffe dieser Größe verfügten sie über einen Antrieb aus zusammen sechs Parsons-Turbinen, von denen vier für Vorwärts- und zwei für Rückwärtsfahrt vorgesehen waren. Jede der vier Dampfturbinen für die Vorwärtsfahrt leistete rund 17.000 PS und trieb jeweils einen Propeller an. Die Turbinen für Rückwärtsfahrt waren an die beiden mittleren Propeller angekoppelt. 25 Dampfkessel speisten die Antriebsanlage. Um das neue Antriebssystem zu erproben, hatte die Cunard-Line eigens eine entsprechende Testanlage in den 1905 fertiggestellten Dampfer \"Carmania\" einbauen lassen. Als sich bei dessen Jungfernfahrt die Effizienz des neuen Antriebs herausgestellt hatte, wurden die Pläne, die beiden im Bau befindlichen Superliner evtl. doch mit einer konventionellen Kolbendampfmaschine auszurüsten, endgültig fallengelassen. Das Antriebssystem garantierte den beiden Schiffen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 24 Knoten (44,5 km/h) und eine Maximalgeschwindigkeit von damals sensationellen 28 Knoten (51,8 km/h). Ein Rückerwerb des Blauen Bandes war damit nur noch eine Frage der Zeit und günstiger Reisebedingungen.", "section_level": 2}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Wie von der britischen Regierung vorgesehen, mussten \"Mauretania\" und \"Lusitania\" im Kriegsfall als bewaffnete Hilfskreuzer zur Verfügung stehen. Man versprach sich von der Größe und der herausragenden Geschwindigkeit der Schiffe einen immensen Vorteil für die Seekriegsführung. Aufgrund ihres hohen Kohleverbrauchs von einigen hundert Tonnen pro Tag und der fehlenden Panzerung wären die beiden Schiffe aber kaum für langwährende Operationen oder gar Gefechte mit gegnerischen Kriegsschiffen geeignet gewesen. Trotzdem enthielten die Konstruktionspläne Elemente, die man auf normalen Passagierschiffen dieser Zeit nicht vorfand, so etwa Längsschotten entlang der Kessel- und Maschinenräume, welche auf Rumpfhöhe eine nach innen gewölbte Böschung aufwiesen, um Schäden von Granattreffern vom Schiffsinneren fernzuhalten. An Deck waren außerdem Befestigungen für Geschütze vorhanden, die somit im Ernstfall ohne größere Umbauten rasch installiert werden konnten. Zusätzlich verfügten die beiden Schwesterschiffe noch über einen Doppelboden und eine Unterteilung in insgesamt 36 wasserdichte, mit verschließbaren Schotttüren versehene Abteilungen. Insgesamt galten sowohl \"Mauretania\" als auch \"Lusitania\" bei ihrer Fertigstellung als „unsinkbar“. Die heute ausschließlich mit diesem Prädikat in Verbindung gebrachte RMS \"Titanic\" der White Star Line dagegen wurde stets nur als „praktisch unsinkbar“ bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Obwohl die \"Mauretania\" und die \"Lusitania\" nach demselben Generalplan gebaut wurden, unterschieden sich die beiden Schwestern in ihrer Innenausstattung doch erheblich voneinander. Für das Design der Räumlichkeiten auf der \"Mauretania\" zeichnete Harold Peto verantwortlich. Peto verwendete auf dem Schiff vor allem dunkle Hölzer zur Wandtäfelung und schuf so ein konservativ-britisches Flair im typischen Stil der Ära Eduards VII., während auf der \"Lusitania\" die Farbe Weiß in den Innenräumen dominierte. Für die Räumlichkeiten der Ersten Klasse an Bord der \"Mauretania\" wurde ein bisher nie gesehenes Maß an Prachtentfaltung angestrebt. Zwar wurde auf Einrichtungen, die auf anderen zeitgenössischen Schiffen vorhanden waren – wie Schwimm- und Dampfbäder oder Wintergärten – verzichtet, doch die eingebauten Räume setzen in Hinblick auf Größe und Ausstattung neue Maßstäbe. Das Holz, das für die Wandtäfelungen und Decken vorgesehen war, war von herausragender Qualität. So war beispielsweise das große Treppenhaus des Schiffes, das das Bootsdeck mit dem E-Deck verband, vollständig mit französischem Walnussholz getäfelt. Eine Sonderausgabe des britischen Magazins „Engineering“ zur Jungfernfahrt der \"Mauretania\" berichtete enthusiastisch, dass Holzlager in ganz Großbritannien und Frankreich zur Beschaffung der nötigen Menge geleert worden seien. Die im Treppenschacht verlaufenden beiden Aufzüge des Schiffs waren von einem Gittergeflecht aus poliertem Aluminium umgeben – ebenfalls eine technische Neuerung: Noch nie zuvor war ein so großflächiges Filigran aus diesem Material gefertigt worden. Die Bibliothek der \"Mauretania\" war etwas kleiner als die ihres Schwesterschiffs \"Lusitania\", dafür aber besonders kostbar ausgestattet: Die Wandpaneele bestanden aus silbergrauem Platanenholz, das mit vergoldeten Schnitzereien eingelegt und besetzt war. Auf Hochglanz poliert, erzeugte das Holz den Eindruck einer Marmorwand. Überragt wurde der Raum von einer Glaskuppel mit schmiedeeisernem Geflecht und vergoldeten Elementen. Ebenfalls auf dem Bootsdeck befand sich der große Gesellschaftsraum des Schiffes, der auch als „Musiksalon“ bezeichnet wurde, weil in ihm regelmäßig Konzerte abgehalten wurden. In reich vergoldetem Mahagoni ausgeführt und auch von einer ovalen Glaskuppel gekrönt, gehörte er zu den opulentesten Räumen auf dem Schiff. Seine Wand- und Deckentäfelungen sind erhalten und gehören heute zur Ausstattung einer Bar in Bristol. Unmittelbar hinter ihm befanden sich der Rauchsalon – überdacht von einem zylindrisch gewölbten Glasdach und im italienischen Renaissancestil ausgeführt – und das kleine Verandacafé des Schiffes. Der letztgenannte Raum bildete den Abschluss der Aufbauten auf dem Bootsdeck und war eine nach achtern offene Terrasse, die mit Topf- und Kletterpflanzen geschmückt war und bei schönem Wetter einen Mittelpunkt der Freiluftaktivitäten an Bord darstellte. Zentraler Raum auf dem Schiff war der zwei Decks hohe und von einer ovalen Kuppel gekrönte Speisesaal der Ersten Klasse. Er war im Renaissancestil ausgeführt und mit heller österreichischer Eiche verkleidet. Die reich verzierten Wandpaneele waren berühmt dafür, dass keine zwei davon identisch waren – die Schnitzereien waren allesamt Einzelanfertigungen. Konventionell war hingegen die Bestuhlung des Raumes – die Stühle waren schmal und hoch und konnten nur gedreht, aber nicht bewegt werden. Diese Fixierung war den nicht immer einfachen Bedingungen auf dem Nordatlantik geschuldet, mit zunehmender Größe der Schiffe wurden derartige Sicherheitsmaßnahmen aber allmählich unnötig. Auf der 1911 fertiggestellten \"Olympic\" der White Star Line sollten dann erstmals die Sitze frei beweglich sein. Auf dem C-Deck des Schiffes war noch ein kleiner Speisesaal eigens für die Kinder der Ersten Klasse vorhanden; ein in weißen und dunklen Farben getäfelter Raum, der auch als Spielzimmer genutzt werden konnte. Die teuersten Kabinen an Bord waren die beiden Regal Suites (Königssuiten), die zwei Schlafzimmer, einen Wohnraum, ein privates Esszimmer sowie ein Bad und eine Toilette umfassten. Auch für die Zweite Klasse waren vergleichsweise großzügige Räume vorgesehen, so ein ebenfalls überkuppelter Speisesaal, eine Lounge und ein Rauchsalon. Die Dritte Klasse (Zwischendeck) war vor allem auf pragmatische Nutzung ausgelegt, bedeutete aber insbesondere in den Bereichen Sauberkeit, sanitäre Anlagen und Raumangebot eine erhebliche Verbesserung im Vergleich zu kleineren Schiffen der Zeit.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Die Jungfernfahrt unter Kapitän John Pritchard auf der Strecke Liverpool – New York begann am 16. November 1907. Aufgrund schlechter Witterungsbedingungen gelang es der \"Mauretania\" entgegen allen Erwartungen nicht, sofort das Blaue Band zu gewinnen. Erst auf der Rückfahrt erlangte sie die Ehrung für die schnellste Atlantik-Überquerung in östlicher Richtung. Ihren Rekord sollte sie dabei bis zum Jahr 1924 noch weitere sieben Male verbessern. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 26,06 Knoten für die Passage in westlicher Richtung stellte sie im September 1909 auch den Rekord für die Überquerung nach Westen auf und nahm damit dem Schwesterschiff \"Lusitania\" deren 1907 errungene Auszeichnung wieder ab. 1908 verlor sie bei einer Grundberührung einen Propeller, konnte aber trotzdem alle Fahrten pünktlich und zuverlässig fortsetzen. Die Cunard Linie sah dies als passenden Anlass, alle Propeller auswechseln zu lassen. Diese hatten jetzt nicht mehr drei, sondern vier Flügel, machten die \"Mauretania\" schneller und verringerten gleichzeitig die Vibrationen im Hinterschiff. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 wurde die \"Mauretania\" wie vorgesehen von der britischen Admiralität requiriert und im folgenden Jahr aufgrund von negativen Erfahrungen, die man bis dato mit bewaffneten Hilfskreuzern gemacht hatte, zur Verwendung als Truppentransporter umgebaut. Bis zum Kriegsende war sie durchgängig entweder in dieser Rolle oder als Lazarettschiff im Einsatz, wobei sie inoffiziell den Namen HMS \"Tuber Rose\" führte. Im Jahre 1919 kehrte sie nach Großbritannien zurück und wurde wieder für den Liniendienst restauriert. 1921 entging die \"Mauretania\" nur knapp einem Unglück: Reinigungsflüssigkeit war in Brand geraten und zerstörte fast alle Kabinen der Ersten Klasse. Der Brand konnte jedoch rechtzeitig gelöscht werden, wobei die \"Mauretania\" allerdings fast gekentert wäre. Im Zuge der daraufhin notwendigen Reparaturarbeiten wurde sie von Kohle- auf Ölfeuerung umgestellt, was ihren Betrieb deutlich wirtschaftlicher machte. Bereits ab Mitte der 1920er Jahre wurde der Atlantikliner – insbesondere während der Wintermonate – für Charter-Kreuzfahrten ins Mittelmeer verwendet. Später wurden auch zwischen zwei Transatlantikpassagen von New York aus Mehrtages-Kreuzfahrten in die Karibik angeboten. Für derartige Einsätze war die \"Mauretania\" allerdings von ihrer Raumkonzeption her eigentlich ungeeignet, trotzdem war das Schiff bei den vor allem amerikanischen Reisenden sehr beliebt. Die wirtschaftliche Flaute der späten 1920er Jahre machte solcherart Einsätze allerdings nötig, um dringend benötigten zusätzlichen Umsatz verbuchen zu können. Während dieser Zeit machte die \"Mauretania\" von sich reden, als sie dank ihrer hohen Geschwindigkeit einem in Seenot geratenen schwedischen Frachter zur Hilfe kommen und die Besatzung gerade noch rechtzeitig abbergen konnte. Das begehrte Blaue Band konnte das Schiff durchgängig bis 1929 behalten, bis es ihr von der deutschen \"Bremen\" abgenommen wurde. Ab 1930 war das alte Schiff – mittlerweile vollständig weiß gestrichen – fast nur noch auf Kreuzfahrten im Einsatz. Im Jahr 1934 wurde das Schiff nach der Fusion der Cunard- mit der White Star Line dann schließlich aus Altersgründen außer Dienst gestellt, und am 1. Juli 1935 trat die Mauretania ihre letzte Reise zur Abwrackwerft im schottischen Rosyth an. Für viele Engländer galt es als ein großer Verlust, da die \"Mauretania\" damals zusammen mit der \"Aquitania\" zu den beliebtesten und bekanntesten Schiffen der Welt gehörte. Aufgrund ihrer langen Dienstzeit und ihrer „klassischen“ Formgebung gehört sie auch noch heute zu den bekanntesten Schiffen dieser Ära.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die \"Mauretania\" und ihr Schwesterschiff \"Lusitania\" waren sich optisch recht ähnlich. Das auffallendste Unterscheidungsmerkmal war die Form der auf dem Dach der Aufbauten angebrachten Lüfter: Während diejenigen auf der \"Lusitania\" nur sehr niedrig und in schlichter Zylinderform ausgeführt waren, verfügte die \"Mauretania\" bereits über die hoch aufragenden Schiffslüfter in klassischer Form (siehe Bild oben).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die RMS \"Mauretania\" war ein Passagierschiff der britischen Reederei Cunard Line. Der 1907 auf der Werft von Swan Hunter in Wallsend fertiggestellte Passagierdampfer war bis zur Indienststellung der \"Olympic\" der White Star Line 1911 das größte Schiff der Welt. Das nach der römischen Provinz Mauretanien benannte Schiff wurde im Transatlantikverkehr zwischen Liverpool und New York City eingesetzt. Nach einer Verwendung auf Kreuzfahrten wurde die \"Mauretania\" 1935 abgewrackt. ", "tgt_summary": null, "id": 1750129} {"src_title": "Verkehrsverbund Rhein-Sieg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Haarmoden.", "content": "Der Frisur wird in vielen Kulturen eine große Bedeutung beigemessen. Gelegentlich wird es zum Problem für Menschen, die bei Schwierigkeiten mit dem Kopfhaar (beispielsweise wegen einer natürlichen Glatze oder infolge einer Chemotherapie) das Haar nicht auf die gewünschte oder von der Gesellschaft erwartete Weise tragen können. Dies empfinden Frauen stärker als Männer. Der Mangel an Haar kann durch Perücken, Toupets und Haartransplantation kaschiert werden. Viele Zeiten und Kulturen haben eigene Haarmoden hervorgebracht, sei es als Ausdruck einer (elitären) sozialen Gruppe oder als Zeichen eines mehr oder weniger stark ausgeprägten Nonkonformismus. Zum Beispiel war im 18. Jahrhundert der preußische Soldatenzopf vorgeschrieben, obwohl er hinderlich war. Nach der französischen Revolution wurde der an Männerperücken getragene Zopf als rückständig wahrgenommen. In der chinesischen Revolution von 1911 wurde die bis seit der Qing-Dynastie allgemein verbreitete übliche Zopf-Männerfrisur als Relikt der Kaiserzeit nicht mehr durch Gesetz verpflichtend. Seit langem ist zu beobachten, dass einige Künstler und Personen des öffentlichen Lebens sich durch besondere Frisuren „von der Masse abheben“ oder dass bestimmte Frisuren eines ihrer „Markenzeichen“ sind. Bekannte Beispiele sind Franz Liszt (der besonders lange Haare trug), Elvis Presley, die Beatles, die Leningrad Cowboys (deren Frisur eine Parodie auf Elvis Presley sein soll). Die Mitglieder der US-amerikanischen Hard-Rock-Band Kiss traten von 1973 bis 1983 nur geschminkt und mit markanten Frisuren in der Öffentlichkeit auf. Je nach Anspruch und Situation kann das Formen einer Frisur bis zu einer Stunde oder länger dauern, was den Träger meist dazu veranlasst, seine Frisur vor widrigem Wetter wie Regen oder Sturm sowie vor Berührung durch andere zu schützen. Um (kurzfristig) einer bestimmten Mode zu entsprechen, werden auch gerne Perücken verwendet, so im Barock oder in der englischen Gerichtsbarkeit. In Irland wurde diese seit 1660 bestehende Tradition 2011 abgeschafft.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Frisuren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altes Ägypten (3150–332 v. Chr.).", "content": "Durch Gräberfunde ist bekannt, dass die Ägypter schon 4000 Jahre vor Christus ihre Haare mit Messern, Haarnadeln und Kämmen gepflegt haben. Bereits ab 3000 vor Christus wurden zu wichtigen Anlässen kunstvolle Perücken getragen. Schon damals wurden die eigenen Haare oder die Perücken gefärbt. Dazu wurden am häufigsten blaue, grüne und rotblonde Farbtöne sowie Goldstaub verwendet, die beliebteste Haarfarbe war blond. Es standen diverse Haarfärbemittel zur Verfügung, da die meisten reichen Frauen Zeit hatten, ließen sie ihre Haare nach dem Waschen in der Sonne bleichen. Das Haar galt als der schönste Schmuck und dementsprechend wurde viel Aufwand damit getrieben. Es gab eine Vielzahl von modischen Frisuren, mit Spangen, Bändern, Flechten, Hauben.", "section_level": 2}, {"title": "Antikes Griechenland (1500–150 v. Chr.).", "content": "In Athen war ein gutes und gepflegtes Aussehen so wichtig, dass eigens ein Tribunal errichtet wurde, um über Angelegenheiten der Kleidung zu entscheiden. Frauen, die in der Öffentlichkeit eine unordentliche Frisur trugen, mussten Geldstrafen zahlen. Bei den Griechen war Körperbehaarung sowohl bei Männern als auch bei Frauen unbeliebt. Die oft kompliziert aussehenden Frisuren mit langen, wallenden Locken bestanden vollständig aus Perücken. Die ärmeren Leute hatten Perücken aus Schafwolle. In der Zeit von 1500 bis 650 v. Chr. trugen Griechinnen oft lange, gekrauste Haare. Auf Fresken sieht man ebenfalls häufig Korkenzieherlocken, die von den Ohren bis auf die Brust herab fallen. Etwas später ließen sich Frauen ihre Haare im Nacken zu einem Knoten zusammenfassen. Diese Frisur bezeichnete man als „griechischen Knoten“. In der Zeit von 300 bis 150 v. Chr. prägten kunstvolle Knoten und Schleifen die Frisuren. In dieser Zeit versuchten die Griechinnen ihre von Natur aus dunklen Haare mit Safran aufzuhellen. Blond galt als Haarfarbe der Götter. Bei den Griechen waren Frisuren auch Männersache, diese trugen zunächst lange Haare und Bärte. Später waren kurze und lockige Haare in Mode. In der Zeit von 300 bis 150 v. Chr. trugen modebewusste Städter halblange Frisuren und bevorzugten gekrauste oder gewellte Haare. Zur Haarformung hatten die Griechen bereits ein spezielles Gerät: ein Calamistrum, einen Hohlstab aus Bronze.", "section_level": 2}, {"title": "Römisches Reich (800 v. Chr.–700 n. Chr.).", "content": "Anhand von Ausgrabungen antiker Münzen, auf denen Frauenköpfe abgebildet waren, weiß man, dass im alten Rom meist recht einfache Frisuren getragen wurden. Es lassen sich zwei Grundtypen unterscheiden: kurze Lockenfrisuren und Flechtfrisuren. In der römischen Kaiserzeit hielt man sich, was die Mode der Frisur betraf, an die Frauen am Hofe. Es war üblich, die Frisur zu tragen, die die Kaiserin gerade trug. Besonders aufwändige Frisuren sind durch Münzportraits der Kaiserin Sabina, der Frau von Kaiser Hadrian überliefert. Zur Zeit der Republik trug man einen einfachen Haarknoten. Aufgeputzte und parfümierte Haare trugen nur noch Prostituierte. Dennoch war diese Mode bei den jungen Männern sehr beliebt. Und so wurde diese „Tabufrisur“ wiederaufgenommen. Die Duftstoffe zur Parfümierung des Haares waren sehr teuer, da sie aus dem fernen Osten importiert wurden. Sie bestanden meist aus Myrrhe, Rosen- oder Irisöl. Die Haare wurden damals meist von einer Sklavin geformt. Römerinnen waren von den blonden Haaren der Germanen fasziniert, sie hatten oft germanische Sklavinnen, denen sie die Haare schneiden und zu Perücken für sich verarbeiten ließen. Haare und Perücken wurden genutzt, um die Frisur zu unterstützen und um Haarmakel zu verstecken. Als Hilfsmittel zur Herstellung der Locken diente ein Lockenstab, zu vergleichen mit dem Calamistrum, der im Feuer erhitzt wurde. Für Haarfarben, die nicht durch natürliche Perücken zu erreichen waren, oder bei Frauen, die sich die Blöße einer Perücke nicht geben wollten, wurde das Haar koloriert. Die beliebtesten Haarfarben der Römerinnen waren Schwarz und Blond. Dazu kamen diverse Färbemittel zum Einsatz. Ein Mittel zum Erzielen einer tiefschwarzen Haarfarbe bestand aus verwesten Blutegeln, die sechzig Tage in einem verschlossenen Gefäß mit Wein und Essig eingelegt waren. Das viel begehrte Blond wurde mittels eines aus Ziegenfett und Birkenasche hergestellten schäumenden Waschmittels erzielt. Damit hatten bereits die Kelten und Germanen ihre Haare gewaschen. Von den Griechinnen wurde diese Seife zunächst nur zum Bleichen der Haare verwendet, die Reinigungskraft entdeckte man erst später. Reiche Römerinnen ließen sich ihre Haare mit teurem Goldstaub optisch aufhellen. Manche Haarfärbemittel bezog man aus Nordeuropa, andere aus Ägypten, wie das Rot aus Hennapulver. Auch das Blaufärben der Haare wurde genutzt. Zusätzlich begannen Frauen die Frisur mit allerlei Schmuck zu ergänzen. Nadeln, die die Frisur hielten, waren unter anderem aus Gold, Silber, Bronze, Holz oder Elfenbein gearbeitet, welches aus Afrika importiert wurde. Die Idee des Diadems entstand aus Bändern, mit denen die Frisuren zusammengehalten wurden. Als Spiegel benutzten die Römer polierte Bronze oder Silber. Glasspiegel gab es erst ab dem 1. Jahrhundert nach Christus. Auch im alten Rom wurden gelegentlich Beinhaare und Achselhaare entfernt. Man nutzte dazu Pinzetten. Es gab bereits Pasten, die aus in Öl aufgelöstem Harz bestanden.", "section_level": 2}, {"title": "Romanik (1000–1200).", "content": "Im Hochmittelalter trugen die adligen Damen und Herren gerne offene Locken. Wer glatte Haare hatte, ließ sich diese wellen. Im Unterschied zu den Reichen trugen die gewöhnlichen Bürger ihre Haare als kurze oder halblange Pagenfrisur. Adlige Frauen trugen eine flache Haube, die das Haupthaar verdeckte, welche die mit Bändern und Goldfäden geschmückten Zöpfe sichtbar ließ.", "section_level": 2}, {"title": "Gotik (1140–1500).", "content": "Im Zeitalter der Gotik schrieb die Kirche vor, dass verheiratete Frauen ihre Haare in der Öffentlichkeit nicht mehr zeigen durften. Frauen trugen Hüte und Hauben, teilweise mit Schleiern versehen. Eine hohe Stirn galt als besonders schön und so rasierten sich Frauen ihre Stirnhaare ab, um so den Haaransatz nach oben zu korrigieren. Nach der Pestepidemie des 14. Jahrhunderts machte sich eine neue Lebenslust bemerkbar, die sich in der Frisurmode niederschlug. Man trug in der Mitte gescheiteltes Haar. Dieses wurde hochgesteckt und zu Zöpfen geflochten und anschließend entweder vom Hinter- oder Vorderkopf ausgehend kreisförmig um den Kopf gelegt. Alternativ führten zu Flechten gebundene Haare in großen Schlaufen um die Ohren. Im 15. Jahrhundert entzogen verheiratete Frauen ihr Haar erneut unter Hauben den Blicken Fremder. Dies unterstrich die Abhängigkeit der Frau vom Ehemann.", "section_level": 2}, {"title": "Renaissance (1400–1700).", "content": "In der Renaissance durften der Körper und die Haare wieder gezeigt werden. Die Frisuren wurden phantasievoller, wobei gleichzeitig wieder einfache Frisuren der Römer und Griechen übernommen wurden und helle Farbtöne wie blond und gold kamen in Mode, man versuchte dies mit natürlichen Färbemitteln zu erreichen. Frisuren wurden mit Edelsteinen, Bändern und Perlen geschmückt. Die Männerfrisuren waren schlichter als die der Frauen. Ob reich oder arm, alle hatten einen ähnlichen Haarschnitt. Während der Renaissance galt eine hohe Stirn als Ausdruck besonderer Klugheit und nicht nur die Stirnhaare wurden gezupft und es kamen ballonförmige und durch Bänder gehaltene Aufbauten auf. Schließlich löste in der Mitte gescheiteltes und am Hinterkopf zu einem großen Knoten aufgestecktes Haar die Praxis des Haarzupfens ab, bis um 1500 n. Chr. eine schlichtere Haarmode folgte. In der Mitte gescheiteltes Haar wurde eng am Gesicht anliegend über Wangen und Ohren gekämmt und im Nacken geknotet. Den Hinterkopf bedeckte ein feines Netz und ein oft juwelenverziertes Band reichte über die Stirn. Für junge Männer wurde eine Frisur mit halblangem, stark in die Breite toupiertem Haar typisch. Ein kurzer Lockenkopf, der die obere Partie glatt beließ, um anschließend umso lockiger hervorzutreten, sollte das Ideal des ewigen Jünglings verkörpern.", "section_level": 2}, {"title": "Spätrenaissance, Barock und Rokoko (1575–1770).", "content": "Im Barock waren unter Männern „spanische Trachten“ verbreitet, die einen sehr hohen Kragen hatten, daher bevorzugten Männer kurze Haare. Die Frauen hielten ihre Haare zwar lang, aber sie kämmten sie entweder nach hinten oder nach oben, wo sie mit einem Drahtgestell befestigt wurden. Um 1630 trugen Frauen eine Frisur mit stark gekräuseltem Seitenhaar und einem kurzen, glatten Pony, die ein breites Gesicht entstehen ließ. Nach 1650 verschwanden solche Frisuren. Bei den Damen dominierte danach ein Quer- und Rundscheitel. Locken- oder Ponyfransen bedeckten die Stirn. Männer ließen sich nach 1650 die Haare wachsen und Lockenköpfe und Spitzbärte waren in Mode. So ließ sich der französische König Ludwig der 13., der frühzeitig kahl wurde, eine Lockenperücke anfertigen, um seinen Makel zu überdecken. Die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts war die Zeit der Korkenzieher- und Ringellocken. Dank der neu entwickelten Papillotier-Technik konnten auch Männer mit gekräuselten Haaren aufwarten. Diese reichten bis über die Ohren und ließen oft mit Geschenken der Angebeteten verzierte Haarsträhnen über die linke Schulter fallen. Ausschweifende Feste lösten zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Zwänge der bislang herrschenden Etikette ab. Das spürbare Streben nach Einfachheit mündete am Hofe in bescheidener Lebensart mit entsprechend schlichten Frisuren. Eng am Kopf anliegend, wurden die Haare aus der Stirn gekämmt und locker zu einem Knoten hoch gebunden. Mitte des 18. Jahrhunderts setzten sich mit Brennstab, Puder und Pomade Lockenfrisuren durch. Bei den Männern des Bürgertums endete dieser Trend in aufwendigen Perücken mit Zöpfen, Beuteln und Lockenrollen. Selbst die französische Armee führte kleine Perücken ein, deren Haare im Nacken zusammengebunden und in einen schwarzen Taftbeutel gesteckt wurden. Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts dominierten Hochfrisuren, die mittels elastischer Unterkissen aus Wolle und Draht kreiert wurden. Gegen Ende der Barockzeit hatten die Frauen ihre Haare wieder nach oben gekämmt und manche Dame wurde auf diese Weise bis zu 60 Zentimeter größer.", "section_level": 2}, {"title": "Französische Revolution und 19. Jahrhundert.", "content": "In der Biedermeierzeit verschwanden die Perücken und es traten erneut römische und griechische Frisuren in den Vordergrund. Ab 1804 wurden für Frauenfrisuren vermehrt Zierkämme, Diademe, Hauben und Seidenbänder eingesetzt und meist T-, V-, Y- oder U-förmige Scheitel in Mode. Damen mussten eine Kopfbedeckung, d. h. Hauben, Hüte oder Turbane tragen, die mit den oft hohen Frisuren alles andere als bequem waren. Später waren die Frisuren der Frauen vielfach durch einen breiten, auf dem Hinterkopf aufgesteckten Knoten gekennzeichnet. Bunt oder symmetrisch angeordnete Papilloten schmückten die Seitenpartien. Selbst fürstliche Häuser folgten den bürgerlichen Frisurenmoden. Während noch bis 1809 König Friedrich Wilhelm III. von Preußen mit Zopf auf preußischen Talern abgebildet wird, erscheint er ab diesem Jahr nur noch mit Kurzhaarfrisur (siehe Abbildung rechts). Mit der Abbildung auf Münzen erhält seine jeweilige Frisur auch einen hoheitlichen Charakter. Da die erhebliche Änderung seiner Frisur in die Befreiungskriege fällt, liegt eine propagandistische Absicht das Bürgertum für sich einzunehmen nahe. Um 1830 entwickelten sich die Papilloten zu großen, die Ohren fast vollständig bedeckenden Lockengebilden. Abwechslung boten eingearbeitete Haarkämme oder verschieden streng ausgerichtete Deckhaare. Bei jungen Männern, die sich von den Traditionalisten absetzen wollten, zeugten kurzgeschnittenes, in die Stirn gekämmtes Haar und ausgeprägte Koteletten von einer demokratischen Grundhaltung. Das Tragen von Bärten kam damit in Mode und gipfelte jedoch 1846 in einem Bartverbot für preußische Referendare und Postbeamte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnten es sich mehr Menschen als je zuvor leisten, zum Coiffeur zu gehen. Am Anfang setzten sich mehrheitlich französische Frisuren durch, deren Kennzeichen ein Mittelscheitel war. In Österreich sorgte derweil Kaiserin Elisabeth mit ihren langen Haaren, die mit Blüten geschmückt waren, für Schlagzeilen. In den 1860er Jahren beschäftigte sich die Frau von Rang zum Zeitvertreib mit Haararbeiten in erster Linie für repräsentative Zwecke. Ein Jahrzehnt später verschwanden aufwendiger Zierrat, Haarkämme oder künstliche Haarteile nahezu vollständig aus dem Straßenbild. Natürliche und einfache Frisuren erhielten den Vorzug. Die „richtige“ Haarfarbe gewann entscheidendes Gewicht; dabei galt rotes Haar als ordinär, erst recht das Rotfärben blonder oder hellbrauner Haare. Gegen 1870 wurden Haare wieder in die Höhe gekämmt und mit Schmuck verziert. 1872 wurde die Ondulation erfunden. Die Haare wurden über ein heißes Eisen gezogen, wodurch eine Welle entstand, und diese „Einschlagfrisur“ kam für längere Zeit in Mode. In den 1880er Jahren entstanden Frisuren mit leicht gewellten Haaren, die über die Ohren zum Hinterkopf geführt wurden und dort in einem Knoten endeten. Dazu kamen weiche, in die Stirn getragene Ringellöckchen oder Ponyfransen. Jedoch um 1890 gab es fast keine hohen Frisuren mehr; sie wurden durch schlichte und funktionelle Frisuren ersetzt. Die Herrenfrisuren waren anfangs lockig, gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzten sich jedoch Kurzhaarfrisuren durch.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Zu Beginn der Weimarer Republik führten Leinwandstars der boomenden Filmindustrie Kurzhaarschnitte ein. In Anlehnung an die allgemeine Begeisterung für die alt-ägyptische Kultur kamen Pagenschnitte in Mode. Bei diesen fiel das Haar vom Scheitel nahezu gerade auf die füllige, klare Kontur. Die sich ändernde Stellung der Frau zeigte sich an neuen Frisuren. Erstmals erlaubte sich ein französischer Starfriseur, Frauen die Haare kurz zu schneiden, und kurze Zeit später stieg der Bubikopf mit kurzem Anschnitt im Nacken und geringem Volumen zum Inbegriff der Mode der 1920er Jahre auf. Ungeachtet des Alters und der Gesellschaftsschicht trugen betont modische Frauen kurzes, glatt gekämmtes Haar. Gegen Ende des Jahrzehnts folgte die Dauerwelle. Im Jahr 1900 stellte AEG den ersten Fön vor. Zuerst war er zwei Kilogramm schwer und blies 90 °C heiße Luft aus einer Art Düsenrohr, die Modelle entwickelten sich weiter und wogen nur noch 1,8 Kilogramm und leisteten 300 Watt. Einen Höhepunkt bildete 1936 die tief in den Nacken gezogene, nach oben eingeschlagene „Olympiarolle“, begleitet durch die mit den Filmen verbreitete Pagenkopffrisur. Mit ihrer nach innen geschlagenen, geraden Kontur im Nackenbereich traf sie, kombiniert mit der Olympiarolle, den Geschmack der jungen Generation. Neue technische Hilfsmittel wie elektrische Haarschneidemaschinen und Trockenhauben erleichterten in dieser Zeit den Friseuren ihr Handwerk. 1936 kam es in Mode, die Stirnhaare zu kleinen Löckchen zu kräuseln und die Deckhaare in einer einfachen Nackenrolle zusammenzufassen und die Haare wurden wieder länger getragen. Gegen Ende der 1930er Jahre kämmte man oft die Locken der Deckhaare hoch und frisierte seitlich die schulterlangen Haare zurück, dabei fielen die Locken lose in den Nacken. Diese Frisur blieb auch während des Krieges in Mode. Bedingt durch Arbeitseinsätze von Frauen im Krieg wurden, um die Haare zusammenzuhalten, Haarnetze und Kopftücher getragen. Im Laufe der Zeit avancierte diese Notwendigkeit zu einem beliebten Kopfschmuck. Männer zeigten in dieser Zeit erneut wenig Variation. Sie trugen ihr Haar bis nach dem Zweiten Weltkrieg kurz. Frauen bevorzugten nach dem Zweiten Weltkrieg halblange natürlich schwingende Frisuren. Die Dauerwelle, die jetzt kalt gemacht werden konnte, spielte weiterhin eine wichtige Rolle in der Welt der Haare. In den 1950er Jahren wurden wieder mit Vorliebe die Frisuren von Filmschauspielern und Prominenten nachgeahmt. Rock ’n’ Roll wurde für viele Menschen ein neues Lebensgefühl und der Haarstil Elvis Presleys wurde von Männern kopiert. Ab 1960 setzte sich bei den Frauen die Turmfrisur durch, die im Laufe des Jahrzehnts allmählich wieder von Langhaarfrisuren verdrängt wurde. Bei den Männern kamen in den 1960er-Jahren mit dem Erfolg der Beatles und ihren Pilzköpfen Langhaarfrisuren in Mode. Die Langhaarmode war bei Jugendlichen und jungen Männern bis in die 1980er Jahre dominierend, während ältere Männer in dieser Zeit meist beim traditionellen Kurzhaarschnitt blieben. Mitte der 1960er entstand in Jamaika eine neue Stilrichtung innerhalb der Musik: der Reggae. Mit der Vorbildwirkung von Bob Marley kam Dreadlocks-Frisur aus geflochtenen Zöpfen oder verfilzten Haarsträhnen auf. Wer eine solche Frisur haben wollte, musste seine Haare mit Wasser und Seife waschen und sie weder kämmen noch bürsten. Mit der Zeit verfilzen die Haare. In den 1970er Jahren kamen farbige Punkerfrisuren und Irokesenschnitte auf. Punkerfrisuren schockierten in den 1970er Jahren noch die meisten Menschen, wurden jedoch innerhalb von zehn Jahren relativ alltäglich. Bei den Frauen waren in den 1980er Jahren wieder Lockenfrisuren beliebt, oft als ausgeprägte Löwenmähne.", "section_level": 2}, {"title": "Patente, Gebrauchsmuster und Warenzeichen.", "content": "1975 haben Frank und Donald Smith aus Orlando, Florida, eine Haarlegetechnik in den USA zum Patent angemeldet, welche es ermöglicht, eine Halbglatze ohne fremdes Haar abzudecken. Das Patent wurde 1977 erteilt, die absolute Neuheit (eine unabdingbare Voraussetzung bei der Erteilung eines Patentes) zum Zeitpunkt der Anmeldung muss jedoch bezweifelt werden, da die Frisur bereits in den 1950er und 1960er Jahren bekannt war und in guter Näherung beispielsweise bei Heinz Erhardt beobachtet werden konnte. Im Englischen hat dieser Stil den Namen \"comb over\". In Japan wird ein solcher Haarschnitt als \"bākōdo na kamigata\" () bezeichnet, also als „barcodemäßiger Haarstil“.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Bedeutungen.", "content": "Im übertragenen Sinne wird von „frisieren“ gesprochen, wenn Gegenstände durch gezielte Modifikation aufgewertet werden, zum Beispiel von einem „frisierten“ Mofa. Ferner nennt man so die gezielte Abänderung von Rechnungsabschlüssen mit dem Ziel der Bilanzfälschung. 978-1-4742-3212-8.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frisur oder Haartracht bezeichnet die Art und Weise, wie das Haupthaar getragen wird. Prinzipiell kann jedes Haar, ob menschlich oder tierisch, wenn es nicht zu hart ist, frisiert werden, wenngleich bei der Gestaltung des menschlichen Kopfhaares naturgemäß der größte Aufwand betrieben wird.", "tgt_summary": null, "id": 165372} {"src_title": "Heidenrod", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Betrieb.", "content": "Während der ersten Testfahrt wurde das Schiff beschädigt. Es gab beispielsweise einige Probleme mit dem Ballast, so dass das Schiff zu schnell aufstieg. Die Schäden wurden nach der Rückkehr in die Luftschiffhalle repariert. Erst im Januar 1921 wurde das Schiff in Dienst gestellt und am 24. Februar 1921 nach Howden/Yorkshire überführt. Dort nutzte auch die US-Marine R80 um Trainingsfahrten für seine Luftschiffer zu absolvieren. Dabei wurden zwischen dem 26. März und 1. Juni 1921 vier Fahrten mit einer Gesamtzeit von 8 Stunden und 45 Minuten absolviert. Unter anderem die geringe Reichweite machten den R80 als Aufklärer jedoch nur bedingt brauchbar. So wurde er hauptsächlich als Schulschiff verwendet. Die letzte Fahrt fand am 20. September 1921 statt. Nach dem Ende des Fahrbetriebes wurden Teile des Schiffs für zerstörende Komponenten- und Werkstoffprüfungen verwendet. Die R80 wurde 1925 nach 4 Betriebsjahren mit nur 73 Betriebsstunden abgerüstet. Trotz des geringen Nutzens von R80 führten die Vorteile der Stromlinienform zu einem Wettbewerb um den Bau eines Verkehrsluftschiffes, das in Lage war den Atlantik zu überqueren bzw. eine Direktpassage in die britische Kolonie Indien zu ermöglichen. Daraus gingen als kommerzieller Beitrag das hauptsächlich von Vickers gebaute Luftschiff R100 und als Beitrag der britischen Regierung R101 hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzielle Pläne.", "content": "Bereits während des Baus 1919 gab es Überlegungen, das Schiff als Verkehrsluftschiff ähnlich LZ 120 und LZ 121 einzusetzen. Dafür wurden detaillierte Modifikationen des Schiffs, beispielsweise spezielle Passagierunterbringungen und Schlafgelegenheiten ausgearbeitet, jedoch nicht umgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die Gondeln waren im Querschnitt kreisförmig und besaßen ebenfalls Stromlinienform. In der vorderen Maschinengondel, gleich hinter der Führergondel wirkten zwei Motoren auf eine Luftschraube, während die seitlichen Gondeln je einen Motor mit Luftschraube beherbergten.", "section_level": 1}], "src_summary": "R80 war das erste britische Starrluftschiff mit einer Stromlinienform. Es war bereits 1916 von Barnes Wallis entworfen worden. Der Bau begann erst im November 1917 und wurde mehrfach verzögert. Im April 1920 wurde die Bespannung aufgebracht. Die erste Testfahrt fand am 19. Juli 1920 statt.", "tgt_summary": null, "id": 625202} {"src_title": "Der Stechlin (Roman)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Saisonverlauf.", "content": "Die Meisterschaftsfrage war bereits nach dem 23. Spieltag entschieden, als der Hauptverfolger, der Berliner FC Dynamo, mit 2:4 beim 1. FC Lokomotive Leipzig verlor und Dynamo Dresden beim FC Hansa Rostock mit einem 2:2-Unentschieden den letzten nötigen Punkt zum Meisterschaftsgewinn holte. Mit dem Titelgewinn der Dresdner ging die jahrelange nationale Dominanz des BFC Dynamo zu Ende, der zehnmal in Folge die Meisterschaft gewonnen hatte, in dieser Saison jedoch nur die Vizemeisterschaft erreichte. Den Berlinern gelang jedoch der Gewinn des FDGB-Pokals durch einen 1:0-Sieg im Finale gegen den FC Karl-Marx-Stadt. Die Karl-Marx-Städter zogen gemeinsam mit Hansa Rostock in den UEFA-Pokal ein. Absteigen in die DDR-Liga mussten nach vier Jahren Erstklassigkeit der 1. FC Union Berlin sowie der Liganeuling BSG Sachsenring Zwickau. Die Torschützenliste führte zum Saisonende der Dresdner Torsten Gütschow vor seinem Mannschaftskollegen Ulf Kirsten an.", "section_level": 1}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tore.", "content": "503 Tore (formula_1 2,76 pro Spiel) wurden erzielt, wobei sich 146 Spieler als Torschützen auszeichnen konnten. 58 Strafstöße wurden verhängt, wovon 43 verwandelt wurden. Jürgen Heun aus Erfurt traf fünfmal, Torsten Gütschow aus Dresden und Jens Wahl aus Rostock trafen je viermal ins Schwarze. siebenmal trafen die Spieler ins eigene Netz. 2 Hattricks gingen auf das Konto von: Halata (Lok Leipzig) gegen Zwickau (9. Sp.) sowie Sander (Cottbus) gegen Karl-Marx-Stadt (13. Sp.) Fünf Tore pro Spiel: Halata (Lok Leipzig) gegen Zwickau (9. Sp.) Drei Tore (kein Hattrick) pro Spiel: Romstedt (Erfurt) gegen Cottbus (6. Sp.), Röhrich (Rostock) gegen Union Berlin (7. Sp.), Doll (BFC) gegen Karl-Marx-Stadt (9. Sp.), Gütschow (Dresden) gegen Rostock (10. Sp.), Wuckel (Magdeburg) gegen Union Berlin (12. Sp.) und Halata (Lok Leipzig) gegen Aue (16. Sp.).", "section_level": 2}], "src_summary": "Die DDR-Oberliga 1988/89 war die 40. Auflage der höchsten Spielklasse der DDR. Meister wurde die SG Dynamo Dresden. Es war nach 1953, 1971, 1973, 1976, 1977 und 1978 die siebte Meisterschaft für Dynamo Dresden.", "tgt_summary": null, "id": 629055} {"src_title": "Letov Š-19", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung (1837–1855).", "content": "Der in Europa vor allem unter dem Namen Senussi-Bruderschaft bekannt gewordene islamische Orden (Tariqa) wurde 1837 in Mekka durch den aus Algerien stammenden Pilger Muhammad as-Sanusi (1787–1859) gegründet. Er entstand als puritanische religiöse Reformbewegung in starker Anlehnung an den arabischen Wahabismus. Wie andere salafistische Strömungen im Islam strebte er die Erneuerung des Islam durch Rückkehr zur reinen Lehre von Koran und Sunna an. Diesem Zweck sollten nicht nur die asketische Lebensweise und das intensive Schriftstudium dienen, sondern auch sufistische Praktiken wie Meditation und verschiedene Ekstase-Techniken nach Vorbild der Derwische. Im Unterschied zu diesen erstreben die Senussi die \"unio mystica\" aber nicht mit Gott, sondern mit dem Geist des Propheten Mohammed. Dem Ordensgründer selbst wurde nachgesagt, jederzeit in direkte Kommunikation mit dem Propheten treten zu können. Daher gelten den Senussi seine Interpretationen von Koran und Sunna als verbindlich. 1843 verlagerte as-Sanusi das Zentrum seines Ordens in den Nordosten Libyens. Die dortige Cyrenaika war zu dieser Zeit eine abgelegene und rückständige Provinz des Osmanischen Reiches mit relativ geringer politischer Kontrolle. Die Region erschien as-Sanusi deshalb besonders gut dazu geeignet, dem Vorbild des Sufi-Mystikers Sayyid Ahmad ibn Idris al-Fasi zu folgen, der seit 1835 im Südwesten der arabischen Halbinsel ein kleines, wirtschaftlich, rechtlich und militärisch autarkes Gemeinwesen führte. Die erste Ordensniederlassung entstand in al-Bayda im nordostlibyschen Küstengebirge des Dschabal Achdar. Neben dem Gebet und der mystischen Versenkung praktizierten die Ordensbrüder dort auch Waffentechnik und Landwirtschaft. Sie sollten ihren Unterhalt selbst verdienen und betrieben zu diesem Zweck Ackerbau, Handel und Handwerk. Ähnlich den christlichen Ordensgemeinschaften unterhielten die Senussi-Niederlassungen auch eigene Schulen. Durch den Fleiß und die straffe Organisation der Ordensbrüder entwickelte sich das Gemeinwesen in den folgenden Jahren sehr erfolgreich. Vom Mutterkonvent in al-Bayda aus entstanden nun 80 weitere Ordenshäuser, vor allem in der Cyrenaika, aber auch in anderen Regionen Libyens. Die zunehmende Macht der Sanussiya führte aber nun auch dazu, dass die osmanischen Herrscher den Orden als Konkurrenten erkannten. So musste nach Angriffen des osmanischen Statthalters in Libyen das Ordenszentrum in al-Bayda 1855 aufgegeben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Die Ordensstaaten in al-Dschaghbub und Kufra (1856–1911).", "content": "Ab 1856 errichtete die Bruderschaft in der abgelegenen Oase al-Dschaghbub, etwa 500 km südöstlich von al-Bayda, ihr neues Ordenszentrum. Die Stadt wurde befestigt, eine islamische Universität und eine große Moschee wurden errichtet. Unter Muhammad al-Mahdi as-Senussi (1859–1902), dem Sohn und Nachfolger des 1859 verstorbenen Ordensgründers, konnte von al-Dschaghub aus ohne die konkurrierende osmanische Verwaltung in den folgenden Jahren ein Ordensstaat etabliert werden, der auf dem Höhepunkt seiner Macht nicht nur die Libysche Wüste, sondern die gesamte Ostsahara dominierte. Von großer Bedeutung war dabei die Kontrolle des bedeutenden Karawanenweges von Bengasi über Kufra nach Wadai, der als einzige bedeutende Transsahara-Route vollständig außerhalb der Kontrolle der europäischen Mächte lag. Auf diesem Weg wurden deshalb vor allem Sklaven aus der Sahelzone an das Mittelmeer gebracht, während im Gegenzug vor allem ältere europäische Schusswaffen nach Süden verhandelt wurden. In dieser Zeit war die Sanusiya für die Kultivierung und Islamisierung der Südostsahara und der angrenzenden Sahelzone von größter Bedeutung. Vor allem in diesen Bereichen entstanden zahlreiche neue Ordensniederlassungen, die als regionale Zentren der religiösen und wirtschaftlichen Entwicklung fungierten. Bis zum Jahr 1884 wuchs die Zahl der Niederlassungen auf 121 an. Aber auch in der Cyrenaika war der Orden durch seine zahlreichen Niederlassungen noch äußerst einflussreich, trotz der bestehenden Rivalität begünstigten die osmanischen Gesetze teilweise die Bruderschaft. So waren religiöse Stiftungen von den Steuern ausgenommen, bis zum Ende der osmanischen Herrschaft konnte die Sanusiya so 200.000 ha Land in der Kyrenaika in ihren Besitz bringen. Aus Sorge vor neuen Angriffen der Osmanen und um die räumliche Distanz zu ihren Missionsgebieten zu verringern, verlegte die Sanusiya ihr Ordenszentrum im Jahr 1895 nochmals weit nach Süden, in die Kufra-Oasen. Von dort aus erreichte der Orden den Höhepunkt seines Einflusses, zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Anzahl der Niederlassungen auf über 150 angewachsen. Er war nun auch im Fessan und in Tripolitanien, in Ägypten, von der westlichen Sudanregion, über Wadai bis an den Tschadsee, sowie in Arabien und sogar in Indien vertreten. Die weitreichende Kontrolle der Sanusiya über die Ostsahara wurde erstmals beeinträchtigt, als Frankreich 1909 das Sultanat Wadai angriff und teilweise besetzte. Der Orden, der dort zuvor sehr großen politischen Einfluss gehabt hatte, unterstützte das Sultanat zum einen durch Waffenlieferungen, griff aber auch selbst militärisch in den Kampf um Wadai ein. In den folgenden Jahren konnten die Sanusi von den französischen Kolonialtruppen zwar nicht bezwungen werden, die alleinige Kontrolle des wichtigen Karawanenweges von Wadai nach Bengasi ging aber verloren.", "section_level": 2}, {"title": "Die italienische Kolonialzeit (1911–1943).", "content": "Noch größer wurde die Bedrohung für die religiösen, politischen und wirtschaftlichen Interessen des Ordens, als italienische Kolonialtruppen im Oktober 1911 an der libyschen Küste landeten. Ahmad asch-Scharif (1902–1916) zögerte nicht, die Rivalität mit dem Osmanischen Reich zu beenden und dieses im Italienisch-Türkischen Krieg zu unterstützen. Schon in der ersten großen Schlacht in Sidi Kraiyem bei Darnah mussten die Italiener einen herben Rückschlag erleben. Auch nachdem das Osmanische Reich Libyen im November 1912 im Frieden von Ouchy an Italien abgetreten hatte, führte Ahamad ash-Scharif mit seiner Bruderschaft den Kampf weiter. Er nutzte nun sein hohes geistliches Ansehen, um zum Dschihad gegen die fremden Invasoren, nicht nur in Libyen, sondern in der ganzen islamischen Welt aufzurufen. Aufgrund des großen Einflusses der Sanusiya in der Kyrenaika fiel es ihm leicht, die lokalen Stämme im Kampf gegen die Italiener zu vereinigen. In den folgenden Jahren folgten viele weitere Erfolge gegen die italienischen Kolonialtruppen, sodass diese 1915 nur noch einzelne Stützpunkte an der Küste unter ihrer Kontrolle hatten. Da die Italiener somit fast geschlagen waren, wurde Ahmad asch-Scharif im November 1915 vom Osmanischen Reich dazu ermutigt, vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs neue Fronten gegen Frankreich und England zu eröffnen. In Algerien wurden die Tuareg zu Aufständen gegen die französischen Kolonialherren animiert, wobei sie durch kleinere Abteilungen des Ordens unterstützt wurden. Der Hauptvorstoß sollte aber in Ägypten gegen England erfolgen. Der Plan sah vor, dass die Sanusi von al-Dschaghbub über Siwa nach Ägypten einfallen sollten, um dort zu helfen, den 1914 von den Briten gestürzten Khediven Abbas Hilmi wiedereinzusetzen. Auch das Deutsche Reich unterstützte den Orden dabei mit Waffenlieferungen. Von November 1915 bis Oktober 1918 verkehrten zu diesem Zweck deutsche Unterseeboote zwischen den Häfen der Mittelmächte und der libyschen Küste. Doch nach ersten Anfangserfolgen wurden die Sanusi im März 1916 bei Sollum von anglo-ägyptischen Truppen entscheidend geschlagen. Aufgrund der Niederlage trat Ahmad asch-Scharif von der Führung des Ordens zurück und übergab diese seinem 26-jährigen Cousin Muhammad Idris (1916–1969), der später als Idris I. König von Libyen wurde. Unterdessen drängten Italiener und Engländer die Bruderschaft immer weiter in die Defensive, im August 1918 kesselte man die verbliebenen Ordenstruppen in ihrem letzten verbliebenen Stützpunkt in Misrata ein. Ahmad asch-Scharif blieb nur noch die Flucht auf einem dort gelandeten deutschen U-Boot, während Muhammad Idris die Friedensverhandlungen mit den Siegern übernahm. Da Italien nach dem Ersten Weltkrieg politisch und wirtschaftlich sehr geschwächt war, waren die Kolonialherren nach Kriegsende zu großen Zugeständnissen bereit. Muhammad Idris wurde 1918 unter Anerkennung der italienischen Oberhoheit als Regent in der Kyrenaika und 1922 als Emir von Tripolitanien innerhalb der Kolonie Italienisch-Libyen anerkannt. Nach der Machtergreifung Mussolinis 1923 brach Italien diese Übereinkünfte aber bereits wenige Jahre später; die italienische Kolonialpolitik nahm nun wieder deutlich an Aggressivität zu. Man enteignete den gesamten Besitz des Ordens und übergab die größten Teile davon an italienische Neuansiedler. Muhammad Idris floh ins Exil nach Kairo, während der Widerstand der Bruderschaft und der lokalen Bevölkerung vom Koranlehrer und Ortsvorsteher Umar al-Muchtar geführt wurde. Zahlreiche italienische Kriegsverbrechen begleiteten den nun folgenden heftigen und verlustreichen Kleinkrieg in der Kyrenaika. Internationale Beachtung fand ein etwas groteskes Ereignis im Juni 1929, als einige Stammesführer und Verbände der Sanusiya den Widerstand aufgaben und in Barca den italienischen Gouverneur Pietro Badoglio mit dem römischen Gruß und einer Reiterparade empfingen. Dieser nutzte die Gelegenheit zur Drohung an alle, die ihre Waffen nicht abgaben: „Nicht ein einziger Aufständischer wird jemals wieder Frieden finden, weder er, noch seine Familie, noch seine Sippe, noch seine Erben. Ich werde alles zerstören, die Menschen und ihren Besitz gleichermaßen. Möge Gott Euch erleuchten, damit ihr die richtige Wahl trefft. [...] Dies ist mein erstes und letztes Wort.“ 1931 musste die Sanusiya zwei herbe Rückschläge hinnehmen. Am 19. Januar gelang es den italienischen Truppen, das Ordenszentrum in den Kufra-Oasen in einer mit Panzern und Bombern durchgeführten Großoffensive einzunehmen. Im September wurde Umar al-Muchtar von italienischen Truppen gefangen genommen und nach einem Schauprozess öffentlich hingerichtet. Die Bruderschaft konnte ihren Kampf danach nur noch deutlich geschwächt fortführen. 1934 verkündete der italienische Gouverneur, dass der Aufstand niedergeschlagen sei. Bei den Kämpfen in Nordafrika im Zweiten Weltkrieg unterstützte die Bruderschaft zwar die alliierten Truppen, war strategisch aber nur von geringer Bedeutung. Erst 1943 kehrte Muhammad Idris aus dem Exil zurück und trat mit der kurz zuvor gegründeten „Sanusi-Befreiungsarmee“ in Erscheinung.", "section_level": 2}, {"title": "Britische Militärverwaltung und Königreich Libyen (1943–1969).", "content": "Nach dem Ende der italienischen Kolonialherrschaft gewann Muhammad Idris als wichtigster lokaler Verbündeter der Alliierten viel Einfluss. Er wurde 1949 zum Emir der Kyrenaika proklamiert und 1951 auf britische Initiative von den Vereinten Nationen als Regent des Königreichs Libyen eingesetzt. Als Monarch hatte Idris jedoch mit großen innenpolitischen Problemen zu kämpfen. Die Bevölkerung der deutlich bevölkerungsreicheren Provinz Tripolitanien fühlte sich gegenüber der Cyrenaika häufig benachteiligt. 1963 wurde die Hauptstadt des Landes in das alte Ordenszentrum al-Baida verlegt. Trotz reicher Erdölfunde konnten die sozialen Spannungen im Land nicht behoben werden, in den sechziger Jahren kamen zunehmend neue Ideen wie der Panarabismus bzw. Nasserismus in das Land. Die enge Allianz des Monarchen mit den Westmächten und die Existenz von westlichen Militärbasen in Libyen sorgten aber auch unter seinen islamisch-orthodox orientierten Anhängern für großen Unmut, da dies als „Verrat am arabisch-islamischen Erbe“ empfunden wurde. So löste der Sechstagekrieg 1967, in dem der König Ägypten nicht beistand, heftige panarabische Proteste aus. Am 1. September 1969 wurde König Idris I. durch den Bund freier Offiziere, angeführt von Oberst Muammar al-Gaddafi, gestürzt. Er ging erneut ins Exil nach Ägypten. Der Sanusiya-Orden wurde in der neuen Arabischen Republik Libyen verboten. Trotz des offiziellen Verbots sollen auch unter Gaddafi noch bis zu ein Drittel der Sunniten in Libyen der Tradition des Ordens verbunden geblieben sein. Die amerikanische Botschaft in Tripolis berichtete 2008, dass die in der sufistischen Tradition der Sanusiya erbauten, kleinen und abgelegenen Moscheen der Cyrenaika von den libyschen Behörden kaum zu kontrollieren seien. Dies soll auch die Gründung von islamistischen Gruppen wie der Libyschen Islamischen Kampfgruppe teilweise begünstigt haben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Sanūsīya, auch Senussi-Orden genannt (), war eine sufistische islamische Bruderschaft, die von 1843 bis 1969 in Libyen große religiöse und politische Bedeutung hatte.", "tgt_summary": null, "id": 2220329} {"src_title": "St. Annenkirche (Annaberg-Buchholz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Die Stadt liegt an der Elz im südwestlichen Teil des Schwarzwaldes. Die Nachbargemeinden im Elztal taleinwärts sind Freiamt und Gutach im Breisgau, im südöstlich abzweigenden \"Simonswälder Tal\" Simonswald. Gemarkungsgrenzen bestehen zudem zu St. Peter und Glottertal. Talauswärts grenzt Waldkirch an Denzlingen und Sexau. Waldkirch liegt direkt am Fuße des 1241 Meter hohen Kandels. Der tiefste Punkt von Waldkirch liegt bei 243 m, der Höhenunterschied auf der Gemarkung beträgt damit 998 Meter. Bedingt durch die Lage im Oberrheingraben kommt es gelegentlich zu kleineren Erdbeben. Das letzte größere Beben mit einer Stärke von 5,4 auf der Richterskala ereignete sich am 5. Dezember 2004, das Epizentrum lag unter dem Kandelmassiv.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Zur Stadt Waldkirch gehören die Stadtteile Buchholz, Kollnau, Siensbach einschließlich des Siensbacher Weges, Suggental sowie Waldkirch. Die räumlichen Grenzen der Stadtteile sind identisch mit den Grenzen der ehemaligen Gemeinden gleichen Namens. Mit Ausnahme des Stadtteils Waldkirch erfolgt die offizielle Benennung der Stadtteile durch den vorangestellten Namen der Stadt und, mit Bindestrich verbunden und nachgestellt, den Namen des jeweiligen Stadtteils. Die Stadtteile Buchholz, Kollnau, Siensbach einschließlich des Siensbacher Weges sowie Suggental sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils einem von den Wahlberechtigten bei Kommunalwahlen direkt zu wählenden Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzenden eingerichtet. In den Ortschaften befinden sich jeweils Verwaltungsstellen mit der Bezeichnung „Stadt Waldkirch – Ortsverwaltung...“. Zum Stadtteil Buchholz gehören das Dorf Buchholz und der Weiler Batzenhäusle. Zum Stadtteil Kollnau gehören das gleichnamige Dorf sowie die Höfe Harnischwald, Kohlenbach und Übental. Zum Stadtteil Siensbach einschließlich des Siensbacher Weges gehören die Weiler Obertal (Dobel), Untertal und Zinken, die Höfe Biehl und Mühletal sowie die Wohnplätze Beim Rechen und Eichbühl. Zum Stadtteil Waldkirch gehören die gleichnamige Stadt, der Weiler Heimeck, die Höfe Dettenbach, Eschbach, Petershöfe und Wegelbach sowie die Wohnplätze Altersbach, Forstsiedlung und Kandelrasthaus. Im Stadtteil Waldkirch lagen die in Waldkirch aufgegangene Ortschaft Stahlhof, die bis 1936 mit den Ortsteilen Dettenbach, Heimeck, Petershöfe und Wegelbach eine eigene Gemarkung bildete, die Burgen Kastelburg und Schwarzenburg sowie die abgegangenen Burgen Küchlinsburg (der Herren Küchlin) und Kyffelburg und die abgegangene Ortschaft Weiler.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Der Köppen-Klimatyp ist die warm-feucht gemäßigte Klimazone (Ozeanisches Klima).", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ältesten Quellen Waldkirchs beziehen sich auf die Gründung des Frauenklosters St. Margarethen durch den schwäbischen Herzog Burchard II. um das Jahr 918. Die Ansiedlung stand später unter dem Schutz der Schwarzenberger, die die Kastelburg und Schwarzenburg erbauten sowie die Ansiedlung im 13. Jahrhundert mit einer Stadtmauer befestigten. Am 8. August 1300 wurde Waldkirch von den Schwarzenberger Vögten das Stadtrecht verliehen. 1459 erbten die von Rechberg, 1546 Sebastian von Ehingen und 1560 Hans Raphael von Reischach die Vogtei. 1567 kaufte Erzherzog Ferdinand von Österreich die Herrschaft Schwarzenberg mit der Stadt Waldkirch. Bis 1805 war Waldkirch vorderösterreichische Amtsstadt. Dann fiel es an das Großherzogtum Baden, wo es bis 1936 Amtsstadt des gleichnamigen Amtsbezirks war. Seither gehört es zum Landkreis Emmendingen. In der Zeit von 1933 bis 1945 existierten, neben einer NSDAP-Ortsgruppe, in Waldkirch sowohl ein SA- als auch ein SS-Sturm. Der SS-Sturm wurde unter anderem von dem damals in Waldkirch wohnhaften und für die spätere Tötung der litauischen Juden Hauptverantwortlichen Karl Jäger gegründet. Am 11. Juni 1939 wurde die damalige Grund- und Hauptschule umbenannt in Paul-Mauk-Schule, einem von der NS-Propaganda gefeierten Schüler, der als jüngster gefallener Soldat auf deutscher Seite im Ersten Weltkrieg gilt. 1946 wurde die Schule dann als Volkschule in Schwarzenbergschule Waldkirch umbenannt. Heute erinnert eine Gedenktafel vor der Schule an diese Episode der Schulgeschichte. Weitere Zeugnisse der NS-Zeit in Waldkirch sind unter anderem das Kriegerdenkmal in Kollnau sowie die bei der Renovierung überdeckten NS-Propaganda-Wandbilder des Künstlers Schroeder-Schoenenberg im Waldkircher Rathaus. Nach dem Zweiten Weltkrieg, den die Stadt weitgehend unbeschädigt überstand, gehörte Waldkirch zum Bundesland (Süd-)Baden und wurde so 1952 Teil des neugebildeten Bundeslandes Baden-Württemberg. Die heutige Stadt wurde im Zuge der Gemeindereform am 1. Januar 1975 durch Vereinigung der Stadt Waldkirch und der Gemeinden Buchholz und Kollnau unter dem Namen \"Waldkirch-Kollnau\" neu gebildet und am selben Tag in Waldkirch umbenannt. Bereits am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Suggental und am 1. Januar 1973 die Gemeinde Siensbach nach Waldkirch eingemeindet. Am 1. Januar 2009 wurde Waldkirch zur Großen Kreisstadt erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Bis zur Gemeinderatswahl 2004 galt die Unechte Teilortswahl, das Gemeindegebiet war entsprechend in Wohnbezirke gegliedert. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führten zu folgendem Ergebnis (G/V: Gewinn/Verlust im Vergleich zu 2014):", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister und Oberbürgermeister.", "content": "Seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt (2009) trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Am 15. März 2015 wurde Roman Götzmann bei einer Wahlbeteiligung von 56,0 % mit 72,4 % der gültigen Stimmen zum Oberbürgermeister gewählt. Er hat sein Amt am 11. Juni 2015 angetreten. Als weitere Bewerber erhielten Gerhard Bongarth 19,5 % und Bernhard Steinhart 7,8 % der Stimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Das Wappen von Waldkirch ist ein sprechendes Wappen. Es zeigt in Blau einen schwarzen Sechsberg, auf dem in Silber eine Kirche mit rotem Dach und goldenem Kreuz steht. Umrahmt wird diese Anordnung auf der rechten Flanke von einem silbernen Lindenzweig und auf der linken Flanke von einem silbernen Eichenzweig. Die Kirche zwischen Linden- und Eichenzweig versinnbildlicht den Stadtnamen. Der Sechsberg stammt aus dem Wappen der Herren von Schwarzenberg. Das Wappen basiert auf dem ältesten bekannten Siegel aus dem 13. Jahrhundert und wurde der Stadt am 5. Mai 1976 verliehen.", "section_level": 3}, {"title": "Altes Wappen.", "content": "Zwischen 1634 und 1976 verwendete die Stadt ein Wappen ohne den Sechsberg. Von Blau und Grün geteilt, auf der Hauptstelle eine Doppelturmkirche, rechts und links gesäumt von zwei silbernen Bäumen. Im Schildfuß sind drei weitere silberne Bäume dargestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Waldkirch besitzt eine lange industrielle und handwerkliche Vergangenheit. Die Tradition der Edelsteinschleiferei reicht bis ins Mittelalter zurück und wird heute noch von der Firma Wintermantel vertreten. Der Waldkircher Orgelbau, 1799 von Matthias Martin begründet, wurde im 19. Jahrhundert auf den Drehorgel- und Musikautomatbau ausgeweitet und genoss Weltruf bis in die 1920er Jahre. Der Orgelbau wird heute von der Firma Jäger & Brommer sowie \"Paul Fleck Söhne\", Achim Schneider und Wolfram Stützle weiter geführt. Während der industriellen Revolution war Waldkirch – wie das gesamte Elztal – ein bekannter Standort für die Textilindustrie. Von dieser ist heute allerdings nur wenig übrig geblieben, vor allem die Firma Gütermann im benachbarten Gutach. Stark gewachsen ist dagegen nach dem Zweiten Weltkrieg die optische und elektrotechnische Industrie, vertreten durch die Firma Sick, sowie die Papierverarbeitung, vertreten durch die August Faller KG. Im Ortsteil Buchholz wird seit 1877 erfolgreich Wein angebaut, Buchholz ist ebenso für den Anbau von Obst und Beerenfrüchten überregional bekannt. Im Ortsteil Suggental waren im Mittelalter mehrere Silberbergwerke in Betrieb (Silberbergwerk Suggental). Teile der Gruben wurden durch die Bergbauforschungsgruppe Suggental wieder freigelegt und können nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden. Auch der Fremdenverkehr ist ein relevanter Wirtschaftszweig. Waldkirch liegt an der Deutschen Uhrenstraße und gehört dem Netzwerk Deutsche Orgelstraße an. Wintersportler kommen an den Liften des Hausbergs Kandel auf ihre Kosten. Besonders anspruchsvoll ist hier die Teiltalabfahrt „Nordhang“. Seit 30. April 2016 hat Waldkirch im Ortsteil Kollnau ein neues Freibad.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Waldkirch liegt an der Bundesstraße 294 (Bretten–Freiburg im Breisgau), die die Stadt südlich im Hugenwaldtunnel umführt. Am nordöstlichen Stadtrand beginnt die Kandelstraße, die seit den frühen 1930er-Jahren die Stadt mit dem Kandel verbindet und in den 1950er-Jahren nach St. Peter weitergeführt wurde. Mit dem Bahnhof Waldkirch ist die Stadt über die von der Breisgau-S-Bahn bediente Elztalbahn (Freiburg im Breisgau–Elzach) im Halbstundentakt zu erreichen. Außerdem besitzt Waldkirch zwei Stadtbuslinien der SBG. Der nächste Haltepunkt des Fernverkehrs ist Freiburg im Breisgau. Waldkirch gehört dem Regio-Verkehrsverbund Freiburg an. Die nächsten internationalen Flughäfen sind Basel, Zürich, Frankfurt, Stuttgart, Baden-Baden und Straßburg.", "section_level": 2}, {"title": "Ansässige Unternehmen.", "content": "Einige Waldkircher Unternehmen sind weit über den lokalen und regionalen Rahmen hinaus bekannt, einige sind weltweit tätig oder sogar Weltmarktführer auf ihrem Gebiet. Den Orgelbau betreiben in Waldkirch vier Firmen, darunter Waldkircher Orgelbau Jäger & Brommer. Mack Rides ist ein seit 1780 in Waldkirch bestehendes Familienunternehmen, das heute einer der führenden Hersteller von Freizeitparkattraktionen ist. Aus dem damaligen Ausstellungspark ist der heutige Europa-Park in Rust hervorgegangen. Die in Waldkirch ansässige Sick AG stellt Sensorik und optische Geräte für die Industrie her. Das ortsansässige Unternehmen Ganter Interior ist als inhabergeführtes Familienunternehmen im Bereich Laden- und Innenausbau weltweit tätig. Die August Faller KG ist ein 1882 gegründetes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Waldkirch. Es gehört im deutschsprachigen Raum zu den Marktführern für pharmazeutische Sekundärpackmittel.", "section_level": 2}, {"title": "Gerichte und Behörden.", "content": "In Waldkirch gibt es ein Amtsgericht Waldkirch, das zum Landgerichtsbezirk Freiburg im Breisgau und zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehört, sowie ein Notariat, das für die Gemeinden des Elztals zuständig ist. Das ehemalige Gerichtsgefängnis neben dem Amtsgericht fungierte als Außenstelle der JVA Freiburg. Hier waren Häftlinge untergebracht, die sich im offenen Vollzug befanden. Nach dessen Schließung wird es als Bürokomplex genutzt. Die Stadt war bis 2007 auch Sitz des Dekanats Waldkirch des Erzbistums Freiburg.", "section_level": 2}, {"title": "Bildungseinrichtungen.", "content": "Neben dem \"Geschwister-Scholl-Gymnasium\" bestehen in Waldkirch die \"Realschule Kollnau\", die Grundschule \"Schwarzenbergschule\", die Grund- und Gemeinschaftsschule \"Kastelbergschule\"\", die als Ganztagsschule betrieben wird,\" die \"Grundschule Buchholz (bis 2014 Grund-und Hauptschule\"), \"Grundschule am Kohlenbach in Kollnau (bis 2016 Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule\"), das SBBZ Sehen \"St. Michael\" und das \"Berufliche Schulzentrum Waldkirch\". Eine weitere wichtige Bildungseinrichtung ist die \"Städtische Musikschule,\" die 1741 gegründet wurde und damit die die älteste kommunale Musikschule Deutschlands ist. In privater Trägerschaft gibt es außerdem die \"Freie Schule Elztal\".", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Waldkirch liegt an der Deutschen Uhrenstraße, die an vielen Ausstellungsorten historischer Uhren und Uhrenfabriken vorbeiführt. Die Stadt ist Mitglied der Cittàslow, einer 1999 in Italien gegründeten Bewegung zur Entschleunigung und Erhöhung der Lebensqualität in Städten.", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "In dem im barocken ehemaligen Propsteigebäude untergebrachten Elztalmuseum, Kirchplatz 14, werden neben regionaler Volkskunst und historischen Dokumenten bedeutende Beispiele des Waldkircher Drehorgel- und Musikautomatenbaus ausgestellt. Letztere zeigt auch der Orgelbauersaal, Am Gewerbekanal 1, der von der Waldkircher Orgelstiftung betrieben wird.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Alle drei Jahre findet das Waldkircher Orgelfest statt. Im selben Intervall findet im Juli das historische Marktplatzfest in Waldkirch statt. Außerdem wird in Waldkirch die Tradition der schwäbisch-alemannischen Fastnacht gepflegt. Die Narrenzunft „Krakeelia“ Waldkirch zählt zu den ältesten der Region. Am „Schmutzige Dunschdig“ (Schmutziger Donnerstag) findet traditionell die Fasnetseröffnung mit anschließendem Hemdglunkerumzug statt. Zwei Tage später am Fastnachtssamstag findet der Hexensabbat der Kandelhexen statt. Weiterhin findet am Fastnachtssonntag der Fasnets-Umzug durch die Stadt statt. Am Rosenmontag gibt es die traditionelle Elfimess für Männer. Zu den Bräuchen der Fasnet in Waldkirch gehört zudem das „Kläppere“, bei dem mit zwei „Kläpperli“ durch rhythmisches Aneinanderschlagen Musik gemacht wird. Regelmäßige Kulturveranstaltungen im AJZ Waldkirch e. V. sowie beim kommunalen Kino der „Klappe 11“.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Der SV Waldkirch ist der größte Sportverein der Stadt. Die erste Herrenfußball-Mannschaft wurde 1969 und 1970 südbadischer Meister sowie 1972 und 2014 südbadischer Pokalsieger. Die Fußballabteilung ist seit 2016 als \"FC Waldkirch\" eigenständig.", "section_level": 2}], "src_summary": "Waldkirch ist eine Große Kreisstadt im Breisgau in Baden-Württemberg, sie liegt etwa zehn Kilometer östlich von Emmendingen und etwa 16 Kilometer nordöstlich von Freiburg im Breisgau.", "tgt_summary": null, "id": 670142} {"src_title": "Pinene", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die kleinsten Arten sind nicht größer als ein Hase, die größten aber können ein Reh an Größe übertreffen. Die Kopfrumpflänge schwankt je nach Art zwischen 60 und 170 cm, die Schulterhöhe zwischen 40 und 80 cm, und das Gewicht zwischen 3,5 und 80 kg. Der Schwanz misst etwa 5 bis 10 cm. Die Färbung variiert zwischen den Arten. Oft ist die Oberseite in einem Braunton gefärbt, während die Unterseite deutlich heller ist. Einige Arten haben gelblich oder rötlich schimmerndes Fell, und der Zebraducker hat ein zebraartiges Streifenmuster. Beide Geschlechter (Gattung \"Cephalophus\") oder nur die Männchen (Gattungen \"Philantomba\" und \"Sylvicapra\") tragen Hörner. Diese setzen etwas weiter hinten an und sind kurz und nach hinten gerichtet. Bei manchen Arten werden sie von der Kopfbehaarung vollkommen verdeckt. Am Schädel tritt ein deutlich verdicktes Stirnbein auf, das teilweise stark verknöchert ist und als Ramme dient. Zudem ist der Gehirnschädel im Vergleich zu anderen Boviden stark vergrößert.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Alle Arten leben in Afrika südlich der Sahara, und hier mehrheitlich im Bereich der tropischen Regenwälder West- und Zentralafrikas. Hier führen sie eine so verborgene Lebensweise, dass noch immer neue, bisher unbekannte Arten entdeckt werden. Jene Arten, die nicht im Regenwald leben, suchen auch den Schutz dichten Buschwerks. Niemals sieht man Ducker in offener Savanne. Im Gebirge kann man einige Arten bis in Höhen von 3500 m antreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der geringe Bekanntheitsgrad der Ducker hängt sicherlich damit zusammen, dass sie in freier Wildbahn kaum zu beobachten sind, da sie hauptsächlich nachtaktiv sind, sich stets im Bereich möglichst dichten, unwegsamen Pflanzengewirrs aufhalten und darüber hinaus sehr scheu sind. Bei der geringsten Störung fliehen sie durch das Unterholz. Hiermit hängt auch ihr Name zusammen, der vom Afrikaans-Wort \"duiker\" abgeleitet wurde und „Ducker“ bedeutet. Die Nahrung sind Gräser, Blätter, Früchte, Knollen und Blüten. Zumindest der Kronenducker wurde dabei beobachtet, dass er gelegentlich auch Insekten, Frösche, kleine Vögel, Mäuse und Aas fraß; es wird angenommen, dass andere Arten sich ebenso verhalten, was für einen Wiederkäuer recht ungewöhnlich ist. Ducker leben einzelgängerisch oder paarweise. Gegen Geschlechtsgenossen verhalten sich Männchen wie Weibchen sehr aggressiv. An den Grenzen der Eigenbezirke kommt es oft zu Kämpfen, die mit den kleinen Hörnern ausgetragen werden. Die Weibchen bringen nach einer Tragzeit von 120 Tagen ein einzelnes Junges zur Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Derzeit sind 41 Arten bekannt, die sich auf drei Gattungen aufteilen: Die Systematik der Ducker ist komplex und unter Zoologen nicht unumstritten. Die Gattung \"Philantomba\", welche die sehr kleinen Blauducker umfasst, wurde teilweise als Untergattung von \"Cephalophus\" geführt. Peter Grubb und Colin Peter Groves erkannten dann in einer Studie im Jahr 2001 \"Philantomba\" als eigenständig an und platzierten die Gattung ihren morphologischen Untersuchungen zufolge an die Seite von \"Sylvicapra\". Zur gleichen Zeit wurde eine molekulargenetische Analyse veröffentlicht, in der \"Philantomba\" die Schwestergruppe zu \"Cephalophus\"-\"Sylvicapra\" bildete, was unabhängig von der genauen stammesgeschichtlichen Stellung den eigenen Gattungscharakter von \"Philantomba\" unterstützte. Die Studie ergab zudem drei Entwicklungslinien innerhalb von \"Cephalophus\". Die erste umfasst dabei die Riesenducker, zu denen etwa der Jentink-Ducker (\"Cephalophus jentinki\") und der Schwarzrückenducker (\"Cephalophus dorsalis\") gehören, die zweite bilden die westafrikanischen Rotducker mit dem Petersducker (\"Cephalophus callipygus\") und dem Ogilby-Ducker (\"Cephalophus ogilbyi\") und die dritte die ostafrikanischen Rotducker, etwa der Natal-Rotducker (\"Cephalophus natalensis\") und der Schwarzstirnducker (\"Cephalophus nigrifrons\"). Eine weitere genetische Studie aus dem Jahr 2012 konnte dieses Ergebnis weitgehend bestätigen. Allerdings zeigte sie auch auf, dass weder der Sansibar-Ducker (\"Cephalophus adersi\") noch der Zebraducker (\"Cephalophus zebra\") einer dieser drei Gruppen genau zuzuordnen ist. Als weiteres Resultat erwies sich \"Sylvicapra\" als die Schwestergruppe der Riesenducker und somit tiefer in die Gattung \"Cephalophus\" eingebettet als ursprünglich vermutet, wodurch letztere als paraphyletisch anzusehen ist. In Folge dessen wird darüber diskutiert, ob die verschiedenen Rotducker-Arten aus \"Cephalophus\" auszuschließen sind, für sie wurde als alternativer Gattungsname \"Cephalophorus\" vorgeschlagen. Ebenso ist \"Leucocephalophus\" als neue Gattung für den Sansibar-Ducker und \"Cephalophula\" für den Zebraducker in Diskussion. Wie die Ducker im System der Hornträger stehen, war lange Zeit stark umstritten. Es war früher allgemein üblich, die Ducker an den Beginn einer Hornträger-Systematik zu stellen; da man in ihnen große Ähnlichkeit mit den frühesten Hornträgern des Miozäns zu erkennen glaubte, hielt man sie für einen sehr ursprünglichen Zweig. Später, im Jahr 1992 verwies sie Alan W. Gentry aufgrund morphologischer Untersuchungen an die Seite der Rinder (Bovinae), während andere wiederum eine Mittlerstellung zwischen den Bovinae und den Antilopinae annahmen. Erste genetische Untersuchungen ergaben ein Nahverhältnis zu den Reduncini, also den Ried- (\"Redunca\") und Wasserböcken (\"Kobus\"), ebenso wurde eine nahe Stellung zu den Kuhantilopen (Alcelaphini) vorgeschlagen. Neuere molekulargenetische Untersuchungen gruppieren die Ducker zusammen mit den Klippspringern (Oreotragini) und dem Kleinstböckchen (\"Neotragus\"). Der Grund für die teils stark abweichenden Zuweisungen liegt in den zahlreichen Ähnlichkeiten und Abweichungen der Ducker bezüglich ihrer Gene und Anatomie.", "section_level": 1}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "Aus stammesgeschichtlicher Sicht sind die Ducker relativ jung. Die molekulargenetischen Untersuchungen sprechen für eine Entstehung im Oberen Miozän, was konsistent ist mit der Herausbildung anderer waldbewohnender Hornträger, etwa den Buschböcken. Die Gattung \"Philantomba\" spaltete sich demgemäß vor rund 7,55 Millionen Jahren von der Stammlinie ab, die Aufteilung in die Riesenducker und \"Sylvicapra\" erfolgte rund eine halbe Million Jahre später. Die Trennung der ost- und westafrikanischen Rotducker erfolgte erst im Pliozän vor etwa 3,53 Millionen Jahren. Die starke Diversifizierung der Rotducker, aber auch der anderen Linien, ist möglicherweise ein Resultat der sich häufig wechselnden Klimaverhältnisse im darauffolgenden Pleistozän. Während der Kältemaxima der Eiszeiten herrschten in Afrika trockenere Bedingungen, wodurch sich Offenlandschaften ausbreiteten und die Wälder zurückgedrängt wurden. Der geschlossene Waldgürtel in West- und Zentralafrika faserte auf und einzelne Populationen wurden so isoliert. Dies führte letztendlich zu allopatrischen Artbildungen. Fossilnachweise von Duckern sind relativ selten. Aus Laetoli in Tansania stammen einzelne isolierte Zähne und Unterkieferfragmente. Ebenso wurde von einem Hornzapfen berichtet, der aber auch einer anderen Antilopenform angehören könnte. Die Funde sind knapp vier Millionen Jahre alt. Weitere Funde kamen in Koobi Fora in Kenia zu Tage und stehen am Übergang vom Pliozän zum Pleistozän. Darüber hinaus konnten einige Reste in Makapansgat in Südafrika geborgen werden, darunter einzelne Unterkieferfragmente und ein Hornzapfen. Aus Taung, ebenfalls Südafrika, wurde wiederum ein Oberkieferfragment registriert. Beide Fundstellen weisen eine ähnliche Alterstellung im Übergang vom Pliozän zum Pleistozän auf. Alle Funde werden bisher zur Gattung \"Cepahlophus\" gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung und Schutz.", "content": "Obwohl der Gelbrückenducker, der Maxwell-Ducker, der Schwarzrückenducker und der Rotflankenducker derzeit noch sehr weit verbreitet sind, nehmen ihre Bestände in den meisten Bereichen ihrer Verbreitungsgebiete immer weiter ab. Dies ist auf die Abholzung der Tropenwälder zurückzuführen, die den Lebensraum der Ducker wesentlich reduziert. Zwar können die meisten Ducker in der waldähnlichen Sekundärvegetation durchaus auch überleben, doch besteht in dieser ein Jagddruck auf Wildtiere, nicht zuletzt, weil das zarte Fleisch der Ducker als Speise sehr geschätzt wird. Von Freizeit- und Trophäenjägern bleiben sie dagegen verschont. Die IUCN führt den Sansibar-Ducker als vom Aussterben bedroht sowie den Jentink-Ducker, den Abbot-Ducker und den Zebraducker als stark gefährdet oder gefährdet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ducker (Cephalophini; im südlichen Afrika verbreitet als \"Duiker\" bekannt) sind eine in Afrika beheimatete Tribus der Hornträger. Es handelt sich um kleine, waldbewohnende Antilopen. Obwohl sie weitgehend unbekannt sind, handelt es sich bei ihnen um ein sehr artenreiches Taxon.", "tgt_summary": null, "id": 2205007} {"src_title": "Sozialistische Gleichheitspartei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1096 begann der Bau des Stauferbaus durch \"Gozpert de Halensteine\", dessen Enkel \"Tegenhardus de Haelenstein\", auch \"Degenhard von Hellenstein\", ein Gefolgsmann des Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa war. Degenhard erweiterte die Burg wesentlich. Zahlreiche Buckelquader in den Mauern des Rittersaales können dieser Phase zugeordnet werden. 1273 endete die Herrschaft der Hellensteiner. Danach wechselte die Burg mehrfach den Besitzer. Von 1351 bis 1448 hatten die Grafen von Helfenstein die Burg in ihrem Besitz. Nach 1450 kam die Burg in bayerischen Besitz. 1503 gelangte die Burg als Mittelpunkt der Herrschaft Heidenheim unter die Regierung des Hauses Württemberg. Am 5. August 1530 brannte sie bis auf die Grundmauern nieder, der Wiederaufbau durch Herzog Ulrich von Württemberg fand in den Jahren 1537 bis 1544 statt. Als 1593 Herzog Friedrich I. von Württemberg an die Macht kam, entschloss er sich, östlich an die mittelalterliche Burg ein Schloss anzubauen. Den Planungsauftrag bekam 1598 Baumeister Heinrich Schickhardt. Durch Türme und Basteien wurde der Schlossbereich vergrößert und dabei von Schickhardts Kollegen Elias Gunzenhäuser eine Schlosskirche im Renaissance-Stil nach dem Vorbild der Schlosskirche im Stuttgarter Alten Schloss als Querkirche errichtet. Sie ist längst als Kirche entwidmet und profaniert und beherbergt seit 1901 ein städtisches Museum. Zwei mit reichem Säulen- und Wappenschmuck versehene Türme bildeten den Zugang. Zur Stadt hin wurden sie von Geschütztürmen flankiert. Das Schloss war ansehnlicher Fürstensitz geworden und beherbergte in seinen Mauern als Gäste u. a. Wallenstein (1630), Eugen von Savoyen (1702) und Karl von Österreich-Teschen (1796).", "section_level": 1}, {"title": "Kindlesbrunnen.", "content": "Im südlichen Teil der Burg befindet sich das Brunnengärtle mit seinem 78 Meter tiefen „Kindlesbrunnen“. Dieser heißt so, weil die Heidenheimer Babys nicht vom Storch gebracht werden, sondern – so eine Sage – hier herausgeholt werden. Der Burgbrunnen wurde von 1666 bis 1670 von Königsbronner Bergknappen gegraben. Ein sehr teures und aufwändiges Unternehmen, das etwa 6.750 Gulden (nach heutiger Kaufkraft grob 500.000 €) kostete. Die Wasserversorgung musste neu gesichert werden, weil im Dreißigjährigen Krieg das vorherige komplexe Leitungssystem des innovativen Baumeisters Elias Gunzenhäuser zerstört worden war. Dieses hatte die Burg aus der 80 Meter tiefer gelegenen Brunnenmühlenquelle versorgt.", "section_level": 1}, {"title": "Langsamer Abbruch.", "content": "Die ursprüngliche Burg verlor an Bedeutung. Ab etwa 1762 gab die herzögliche Kameralverwaltung kein Geld mehr für die Renovierung aus. Die Anlage verfiel zusehends zur Ruine und wurde schließlich 1797 zum Abbruch freigegeben. Im Jahre 1810 wurde das obere Geschoss des Batterieturms (runder Turm) abgetragen. Dabei gingen Wand- und Deckenmalereien des bayerischen Hofmalers Friedrich Sustris verloren. Dieser war 1593 persönlich von Friedrich I. von Württemberg mit der Ausmalung des Saals im Obergeschoss beauftragt worden. 1820 genehmigte das Finanzministerium sogar den Verkauf und Abbruch des Dachwerks und des Einbaus des alten Bergschlosses. Teile der Burg, die zum herzoglichen Bauwesen gehörten, und die stufenförmigen, steinernen Giebel des Bergfrieds wurden der Ansicht wegen stehen gelassen. Als ein Jahr später die Papierfabrik Völter niederbrannte, holte man sich von hier – mit Genehmigung – Steine und Bauholz für den Wiederaufbau. Mit der Zeit verschwand Stein für Stein, originaler Buckelquader aus der Zeit der Staufer und der reich mit Ornamenten verzierte Aufsatz des Südportals. 1837 verbot die königliche Bauverwaltung schließlich, weitere Steine aus den Mauern herauszubrechen.", "section_level": 1}, {"title": "Heidenschmiede.", "content": "Die Heidenschmiede ist ein Abri im südöstlichen Kalkfelsenmassiv, auf dem das Schloss Hellenstein errichtet worden ist. Der Abri erwies sich nach seiner neuzeitlichen Entdeckung durch Hermann Mohn 1928 als bedeutender mittelpaläolithischer Fundplatz der baden-württembergischen Urgeschichte. Die Heidenschmiede wurde somit bereits vor etwa 70.000 bis 50.000 Jahren im Jung-Acheuléen von Neandertalern aufgesucht, die sich dort vermutlich immer nur kurzzeitig zur Herstellung von Werkzeugen aufhielten. Zu Ehren des Entdeckers Hermann Mohn führt seit 1990 der \"Hermann-Mohn-Weg\" vom ehemaligen Wohnhaus der Familie Mohn in der Schlossstraße über das \"Zwetschgagärtle\" auf das Schloss Hellenstein und zur Heidenschmiede.", "section_level": 1}, {"title": "Die Museen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Heimatmuseum.", "content": "1901 wurde in der ehemaligen Schlosskirche das Heimatmuseum des Heimat- und Altertumsverein eröffnet, aber schon ein Jahr vorher war dort die Sammlung heimatkundlicher und kulturhistorischer Gegenstände ausgestellt. Prof. Eugen Gaus, der den Heimat- und Altertumsverein gründete, bereicherte dieses Museum mit vielen eigenen Ausgrabungsfunden. Als Alfred Meebold seine \"Indische Sammlung\" stiftete, mussten die Räumlichkeiten erweitert werden. Der Obervogteisaal, das obere Turmzimmer, die Remise und der Keller wurden Teil des Heimatmuseums. Von 1956 bis 1960 wurde das Museum in drei Etappen neu gestaltet. Anlässlich seines 75-jährigen Jubiläums investierte der Heimat- und Altertumsverein nochmals viel Geld für den Ausbau und die Einrichtung des ehemaligen Zeughauses.", "section_level": 2}, {"title": "Landesmuseum.", "content": "Zwischen 1982 und 1986 ließ die Stadt Heidenheim den Fruchtkasten sanieren und eröffnete 1987 das Museum für Kutschen, Chaisen, Karren, ein Zweigmuseum des Landesmuseums Württemberg. Es bietet einen umfangreichen Überblick der Verkehrsentwicklung der letzten zweihundert Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Der Rittersaal als Opernbühne.", "content": "Nachdem bekannt wurde, dass wohl schon im Mittelalter verschiedene Minnesänger auf dem Schloss gesungen haben, dient der Ort seit 1964 wieder kulturellen Zwecken. In der Ruine des \"Rittersaals\" von Schloss Hellenstein finden jährlich die Open-air-Aufführungen der Opernfestspiele Heidenheim statt und im Anschluss das Jugend Musical Projekt JuMP welches bereits seit 1998 besteht. Sie entstanden aus den früheren Schlossserenaden. Es gibt dabei auch Führungen durch Stadt und Schloss.", "section_level": 1}, {"title": "Sendeanlage des Südwestrundfunks.", "content": "Auf Schloss Hellenstein befindet sich auch eine Sendeanlage des Südwestrundfunks. Über diese werden die folgenden Programme abgestrahlt Bis November 1993 wurde auf Schloss Hellenstein auch ein Mittelwellensender auf der Frequenz 1413 kHz mit 100 Watt Sendeleistung betrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Hellenstein ist eine über der Stadt Heidenheim an der Brenz gelegene Festungsanlage. Es war einstmals Stammsitz der Herren von Hellenstein. Später wechselten die Besitzverhältnisse: im Spätmittelalter war die Anlage in bayerischen Händen, zu Beginn der Neuzeit dann württembergisch.", "tgt_summary": null, "id": 1252880} {"src_title": "Ararat (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Mori Ōgai (Mori Rintarō) wurde in der Burgstadt Tsuwano, Hauptstadt des Fürstentums Tsuwano, in der südwestjapanischen Provinz Iwami (heute Präfektur Shimane) als erster Sohn der Mori Mineko und des fürstlichen Leibarztes Mori Shizuo geboren. Die Fundamente seiner Bildung wurden in der lokalen fürstlichen Schule \"Yōrō-kan\" (, „Akademie Pflege der Alten“) gelegt. Hierzu gehörte das Studium der konfuzianischen Schriften, das Reiten, Bogenschießen, der Schwert- und der Lanzenkampf. Daneben erwarb er in privatem Unterricht Grundkenntnisse der „Hollandkunde“ (\"Rangaku\"). Im Sommer 1872, d. h. nur wenige Jahre nach der Absetzung des letzten Tokugawa-Shoguns, Yoshinobu, ging der Vater mit ihm nach Tokio (vormals Edo), um ihm eine Ausbildung nach den neuen medizinischen Standards zu ermöglichen. Denn die neue Regierung hatte 1870 per Dekret für die Ausbildung und Praxis die deutsche Medizin zum bindenden Modell erklärt, doch die Umsetzung in den Regionen brauchte einige Zeit. In diesen Jahren wohnte Rintarō bei seinem Onkel Nishi Amane, der als Begründer der modernen japanischen Philosophie gilt. Ab 1874 besuchte er den Vorbereitungskurs der späteren Medizinhochschule in Tokio, aus welcher die Medizinische Fakultät der heutigen Staatlichen Universität Tokio hervorging. Zugleich studierte er weiterhin die klassische Literatur Chinas und Japans, aber auch europäische Literatur, die er vor allem über das Deutsche kennenlernte. Zu seinen akademischen Lehrern gehören einige der Begründer der modernen Heilkunde in Japan: die Chirurgen Leopold Müller, Wilhelm Schultze, sowie der Internist Erwin von Baelz. Mori schloss sein 1877 begonnenes Medizinstudium 1881 mit 19 Jahren ab und diente anschließend als Militärarzt.", "section_level": 1}, {"title": "Auslandsstudium.", "content": "Von 1884 bis 1888 studierte er als Regierungsstipendiat Hygiene und Heeressanitätswesen in Leipzig, Dresden, München und Berlin, unter anderem bei Robert Koch und Max von Pettenkofer. Daneben beschäftigte er sich intensiv mit europäischer Literatur, Religion, Philosophie, Musik und Kunst. Einen lebendigen Eindruck dieser Zeit vermittelt sein \"Deutsches Tagebuch\" ( \"Doitsu nikki\"), das übersetzt vorliegt. 1886 erregte ein in der Allgemeinen Zeitung publizierter Artikel des aus Japan zurückgekehrten Geologen Heinrich Edmund Naumann seine Aufmerksamkeit. Mori verfasste eine mehrseitige Replik, welche die Redaktion unverzüglich abdruckte. Der Disput wurde von Naumann fortgesetzt und endete im Februar 1887 mit einer abschließenden Erwiderung von Mori. Dieser konnte zwar diverse Missverständnisse klären, doch schwerer tat er sich mit Naumanns Vorwurf, dass Japan den Westen ohne ein tieferes Verständnis des Hintergrunds kopiere und sich zugleich durch die Geringschätzung der eigenen Geschichte und Kultur ernsthaft schwäche. Dieses Thema sollte er auch später erneut aufgreifen.", "section_level": 1}, {"title": "Militärdienst.", "content": "Zurück in Japan, avancierte Mori in den folgenden beiden Jahrzehnten zum Generaloberarzt des Heeres. Zu Beginn des Japanisch-Chinesischen Krieges (1894–1895) war er in der Mandschurei, im Folgejahr in Taiwan eingesetzt. Seit 1899 diente er in Kokura auf Kyūshū, 1902 wurde er nach Tokio versetzt. Im Russisch-Japanischen Krieg (1904–1905) kam Mori erneut in die Mandschurei. Von der deutschen Schule stark beeinflusst, weigerte er sich, Beriberi als Vitaminmangelerkrankung zu akzeptieren, obwohl der oberste Arzt der Marine, Takaki Kanehiro, bereits auf der richtigen Spur war und durch Umstellung des Bordessens große Erfolge erzielt hatte. Moris Auffassung resultierte in 27.000 Todesfällen durch Beriberi bei 47.000 Toten durch Kampfeinwirkung. Nach seinem Abschied vom Militärdienst (April 1916) wurde er Generaldirektor der Kaiserlichen Bibliotheken und Museen (Dezember 1917). Zudem war er Vorsitzender der Japanischen Akademie der Künste von 1919 bis zu seinem Tod 1922.", "section_level": 1}, {"title": "Literarisches Schaffen.", "content": "Seinen Einstand in das geistige Leben seines Heimatlandes gab Mori mit seinen „drei deutschen Novellen“, in denen er Begebenheiten des Studienaufenthalts verarbeitete. Berühmt wurde vor allem die Erzählung \"Die Tanzprinzessin\" ( \"Maihime\", 1890). Er beschreibt darin die scheiternde Liebesbeziehung eines Japaners in Berlin. In Japan ebenfalls sehr beliebt und bekannt ist auch die Novelle \"Wellenschaum\" ( \"Utakata no ki\", 1890) – noch heute suchen japanische Touristen den Starnberger See eigens wegen dieser Novelle auf. Die 38bändige Gesamtausgabe seines Werks umfasst neben Tagebüchern und Briefen sowie medizinischen, historischen, kulturkritischen und literarischen Arbeiten (darunter Lyrik, Dramen und Erzählliteratur) Übersetzungen von Clausewitz, Goethe, Heine, E.T.A. Hoffmann, Ibsen, Kleist, Knigge, Camille Lemonnier, Lessing, Schiller, Strindberg und vielen anderen. 1885 besucht er während seines Studienaufenthaltes in Deutschland am 27. Dezember Auerbachs Keller. Hier erhält er die Anregung, Goethes \"Faust I\" und \"Faust II\" ins Japanische zu übersetzen. In sein Tagebuch schrieb er, dass er zum Spaß eingewilligt habe, den \"Faust\" zu übersetzen. Seine bis heute gültige Übersetzung ist 1913 gedruckt worden. 2009 wurde in Auerbachs Keller das großflächige Gemälde \"Mori Ogai erinnert sich an den 27. Dezember 1885 in Auerbachs Keller\" des Malers Volker Pohlenz enthüllt.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfahren.", "content": "Mori starb am 9. Juli 1922. Er hinterließ vier Kinder: aus erster Ehe Otto (, \"Oto\"; 1890–1967, Arzt), aus zweiter Ehe mit Mori Shigeko (geb. Araki, 1880–1936) die Töchter Marie (, \"Mari\"; 1903–1987, Schriftstellerin) und Anne (, \"Annu\", verheiratete Kobori (); 1909–1998, Schriftstellerin) und Louis (, \"Rui\"; 1911–1991, Schriftsteller). Sein 1907 geborener Sohn Fritz (, \"Furitsu\") starb bereits vier Monate nach der Geburt.", "section_level": 1}, {"title": "Positionierung in der japanischen Moderne.", "content": "Aufgrund seiner Fähigkeit, japanische und chinesische mit europäischer Bildung zu vereinen und vor diesem Hintergrund – als Staatsbeamter und Literat – dem zu entsprechen, was Goethe in \"Maximen und Reflexionen\" „Forderung des Tages“ nennt, gilt er als eine der beispielhaften Persönlichkeiten Japans am Beginn der Moderne. Bis zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts gehörte eine gewisse Kenntnis seines Werks zum schulischen Grundwissen. Der japanische Literaturwissenschaftler Kotani Yukio vergleicht Mori Ōgai mit Alphonse Daudet.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenkstätten in Deutschland.", "content": "In Berlin-Mitte, Luisenstraße / Ecke Marienstraße, gibt es seit 1989 die Mori-Ôgai-Gedenkstätte. Ihren Anfang nahm sie 1984 als Gedenkzimmer durch die Humboldt-Universität, unterstützt durch staatliche Stellen der DDR und Japans. Seit 1984 betreut die Japanologin Beate Wonde, Mitglied im Vorstand der japanischen Mori-Ôgai-Gesellschaft, diese Institution. Hier können sich Interessenten während der Öffnungszeiten mit dem Werk des Arztes und Schriftstellers vertraut machen. 2007 wurde im Schlossgarten des Schlosses Döben, zur Erinnerung an seinen Aufenthalt in Sachsen, eine Büste installiert. In Machern östlich von Leipzig steht auf dem Markt ein Wasserspiel (gestaltet von Maria Ondrej), bei dem eine der Erinnerungstafeln dem japanischen Dichter Mori Ōgai gewidmet ist, der 1885 in Machern zu Besuch war. Auch in Mutzschen östlich von Leipzig erinnert eine Gedenktafel an dessen Zeit im Ort, im Stadtmuseum ist ein Teil der Ausstellung ihm gewidmet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mori Ōgai (jap. ; * als Mori Rintarō am 17. Februar 1862 in Tsuwano; † 9. Juli 1922 in Tokio) war ein japanischer Militärarzt, Dichter und Übersetzer. Ōgai („Möwenfern“) ist sein Schriftstellername, den er mit Unterbrechungen in den Jahren 1885 bis 1913 gebrauchte. Sein Familienname ist Mori, sein persönlicher Name Rintarō ().", "tgt_summary": null, "id": 1881213} {"src_title": "Blautopfhöhle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das zum Zentralmassiv gehörende Département Ardèche grenzt an die Départements Drôme, Vaucluse, Gard, Lozère, Haute-Loire, Loire und Isère. Es liegt in einer Höhe zwischen ca. 120 m (Rhônetal) und 1753 m (\"Mont Mézenc\"). Im Gebiet der Ardèche fällt zwar ausreichend Regen, doch aufgrund des kalkreichen Untergrunds sind Oberflächengewässer (Flüsse, Bäche, Seen) selten, was eine Besiedlung der Region lange Zeit erschwert hat, denn erst seit dem Mittelalter beherrschte man in Europa die Techniken des Tiefbrunnenbaus.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Département wurde am 4. März 1790 errichtet und ist mit der ehemaligen Grafschaft Vivarais (einer Unterteilung der Provinz Languedoc) fast deckungsgleich. Von 1960 bis 2015 war es Teil der Region Rhône-Alpes, die 2016 in der Region \"Auvergne-Rhône-Alpes\" aufging.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen des Départements entspricht weitgehend dem der historischen Provinz Vivarais: Es zeigt in Blau sechs Reihen gesäte goldene Lilien, die von einem goldenen Bord belegt und mit acht blauen Schildlein umgeben sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Das Département Ardèche ist in 3 Arrondissements, 17 Kantone und 335 Gemeinden gegliedert. Vor der landesweiten Neuordnung der Kantone 2015 war das Département in 33 Kantone eingeteilt. Einige Jahre zuvor, am 1. März 2007, hatten die Gemeinden der Kantone Antraigues-sur-Volane, Aubenas, Vals-les-Bains und Villeneuve-de-Berg vom Arrondissement Privas zum Arrondissement Largentière gewechselt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Traditionell spielt die Landwirtschaft (Feldbau und Viehzucht) die wichtigste Rolle im Wirtschaftsleben der Bewohner; Nahrungsgrundlage war früher auch die Edelkastanie, die geröstet als Äquivalent zu den hier kaum bekannten Kartoffeln gegessen oder getrocknet zu Mehl verarbeitet wurde. Ihr Anbau wird heute wieder verstärkt betrieben. Die regionale Weindenomination „Ardèche“ hat seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts qualitativ hochwertige Weine hervorgebracht. Die Anbaufläche, die eigentlich zu den Weinbaugebieten Côtes du Rhône und Côtes du Vivarais gehört, steigt kontinuierlich. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es in der Region mehrere Seidenspinnereien, die jedoch in Qualität und Preis nicht mit den Importen aus Asien mithalten konnten. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt sich der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (\"gîtes\") mehr und mehr zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor.", "section_level": 1}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Neben einer Bahnstrecke am rechten Rhôneufer gibt es zwei Museumsstrecken. Der Chemin de Fer du Vivarais verläuft durch das Tal des Doux zwischen Tournon-sur-Rhône und Lamastre. Daneben gibt es den touristischen Schienenbusverkehr Train touristique de l’Ardèche méridionale zwischen Saint-Jean-le-Centenier und Vogüé. Der westliche Teil des Départements hat über die Cevennenbahn in Villefort (Lozère) Anschluss an das überregionale Schienennetz. Das Département Ardèche ist das einzige Département des französischen Festlands, das keinen von der SNCF betriebenen Bahnhof besitzt.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Aufgrund ihres einmaligen Landschaftsbildes und ihrer Flora und Fauna ist die Ardèche Ziel von naturliebenden und ruhesuchenden Touristen.", "section_level": 1}, {"title": "Natur und Klima.", "content": "Die Ardèche zeigt eine Natur, die in Europa nur noch vereinzelt vorzufinden ist. Tiere, vor allem Insekten, Reptilien und Vögel finden hier eine perfekte Umgebung. Eine Fläche von etwa 180.000 Hektar ist im Regionalen Naturpark Monts d’Ardèche unter besonderen Schutz gestellt. Das Département Ardèche ist landschaftlich zweigeteilt. Der nördliche Teil besteht aus einer Gebirgslandschaft, die Höhen von bis zu 1700 m erreicht. Der südliche Teil ist durch die Gorges de l’Ardèche geprägt; die Berge und Hochplateaus liegen hier auf einer Höhe von maximal 500 m.", "section_level": 1}, {"title": "Nördlicher Teil der Ardèche.", "content": "Dieser obere Teil hat ein raues Klima, das heißt im Winter kühl und windig und im Sommer heiß. Hier oben lebt man hauptsächlich von Viehzucht und Landwirtschaft, weswegen dieser Teil der Ardèche das Butterland genannt wird. Man könnte es mit einer Wüste vergleichen, aber nicht endlos an Sand, sondern endlos an Gras. Anders als im Süden der Ardèche gibt es hier sehr große Tannenwälder. Außerdem entspringt hier die Loire. Die Landschaft weist eine nach Süden hin abfallende Topographie auf, die im Norden noch bis zu 1700 m hoch ist, im Süden aber nur noch Höhen von ca. 180 m erreicht. Im Sommer sind die meisten kleinen Flüsse ausgetrocknet; nur die größeren führen noch Wasser.", "section_level": 2}, {"title": "Südlicher Teil der Ardèche.", "content": "Im südlichen Teil herrscht ein mildes Klima mit moderaten Winter- und Sommerperioden. Es kann im Wechsel mit mehrwöchiger Trockenheit zu kurzen, aber heftigen Gewittern kommen, die große Überschwemmungen verursachen. Daher werden im Süden Wein, Oliven und Früchte wie Pfirsich, Kirschen und so weiter angebaut. Weiterhin ist der Süden gekennzeichnet durch abrupte Täler mit steilen, bewaldeten Abhängen. Hier gibt es keine Tannenwälder, sondern große und viele Eichenwälder mit Wildschweinen. Es gibt keine hohen Berge, sondern nur flache, bewaldete Hügel. Große und kleine Tropfsteinhöhlen sind ausgesprochen zahlreich.", "section_level": 2}, {"title": "Mittlerer Teil der Ardèche.", "content": "Die größte Seidenproduktion Europas lag bis zum Ende des Ersten Weltkrieges in dieser Region, bis Importseide aus China die französische Seide zunehmend von den Märkten verdrängte. Trotzdem gibt es in diesem Gebiet heute noch immer sehr viele Maulbeerbäume. Viele Kastanienanpflanzungen, ob gepflegt oder verwildert, bedecken die Hügel; die Region Ardèche ist der Hauptproduzent ca. 50 % von Edelkastanien in Frankreich.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das im Jahr 1790 ins Leben gerufene Département Ardèche umfasst in etwa dasselbe Gebiet wie die historische Provinz des Vivarais. Die bedeutendste kulturelle Sehenswürdigkeit der Region ist die im Jahr 2014 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannte Chauvet-Höhle bei Vallon-Pont-d’Arc. Wie mehrere Dolmen und Menhire beweisen, war das Gebiet der südlichen Ardèche bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Römische und frühmittelalterliche Funde sind dagegen nahezu unbekannt, obwohl das nahegelegene Rhônetal einer der wichtigen Siedlungsplätze und Verkehrswege der damaligen Zeit war. Eine bedeutende kulturelle Entwicklung erlebte die Region erst im hohen Mittelalter; darauf deuten die zahlreichen romanischen Kirchenbauten und Burgen hin. Eine kulturelle Weiterentwicklung hin zu den Stilepochen der Gotik, der Renaissance oder des Barock fand jedoch nur in äußerst seltenen Fällen statt (z. B. bei der Kirche \"Notre-Dame-des-Pommiers\" in Largentière).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Département Ardèche [] (offiziell \"Département de l’Ardèche\") ist das französische Département mit der Ordnungsnummer 07. Es liegt im Südosten Frankreichs in der Region Auvergne-Rhône-Alpes und wurde nach dem Fluss Ardèche benannt, der im Westen des Départements entspringt, den südlichen Teil durchschneidet und bei Pont-Saint-Esprit (Département Gard) in die Rhône, die die östliche Grenze des Départements bildet, einmündet.", "tgt_summary": null, "id": 182506} {"src_title": "Schlafforschung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Neutestamentlicher Befund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Paulusbriefe.", "content": "In findet sich der Vorwurf des Prophetenmords. Er ist mit antijüdischen Stereotypen verbunden, die aus antiken Ächtungstexten bekannt waren und sich auch im Tanach niederschlugen, zum Beispiel. Paulus begründet diese Stereotype mit dem Hindernis, das die Juden der Verkündigung von Jesu Wort entgegenstellen:", "section_level": 2}, {"title": "Das Gleichnis von den Weingärtnern.", "content": "Der Prophetenmord kommt in den synoptischen Evangelien auch in dem Gleichnis von den Weingärtnern (; ; ) vor. Das Gleichnis wird bereits im Text als Mordanschuldigung erklärt und wird unmittelbar von der Forderung Jesu gefolgt, die Verse des Psalters „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen und ist ein Wunder vor unseren Augen“ zu deuten. Das theologische Motiv der „Verwerfung“ des ganzen Gottesvolks wurde aus den Schlussworten des Gleichnisses abgeleitet: was als Verlust der Erwählung Israels und deren Übergabe an das neue Gottesvolk gedeutet wurde, denn der Weinberg wird schon im Alten Testament oft als Metapher für das erwählte Volk in seiner Beziehung zu Gott verwendet. Exegeten haben den Passus als Ankündigung „des Gerichts über Israel“ und des „Übergang[s] der Verheißung an andere“ gedeutet und in dieselbe Reihe mit analogen Gerichtsaussagen (im Matthäusevangelium ; ; ) gestellt. Solche Aussagen seien gegen die ganze jüdische Volksgemeinde gerichtet, nicht nur gegen seine Führer. Aus einem nicht-theologischen Gesichtspunkt heraus hat René Girard die Ausstoßung in dem Gleichnis von den Weingärtnern und des mit dem „Stein des Anstoßes“ in ; und dem „Ärgernis“ der Evangelien in Verbindung gebracht: Was als Verwerfung des jüdischen Volkes oder seiner religiösen Führer gilt, ist nach Auffassung Girards nichts anderes als die so oft in den Evangelien und im Alten Testament vorkommende Offenbarung des blutigen Charakters der opferkultischen Religion. Dem ewigen Hindernis (\"skandalon\") der Idolatrie für das Volk Israel folgt die Verurteilung des Opferkults durch die Propheten und die Offenbarung des Opfermechanismus durch Jesus, der die Rolle des Opfers unter aller Augen übernimmt: Der offengelegte Mechanismus wird zum „Ärgernis“ (\"skandalon\"), weil er nicht mehr funktioniert und nur noch Blutvergießen hervorbringt. In diesem Sinne seien aber die abschließenden Verse des Passus „Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber er fällt, den wird er zermahlen“ ( || ) nicht als Verwünschung, sondern zusammen mit || zu lesen: „Und selig ist, der nicht Ärgernis nimmt an mir“.", "section_level": 2}, {"title": "Der Blutfluch.", "content": "Im Matthäusevangelium folgt auf die Selbstentlastung des Pilatus von der Schuld am Tod Jesu die Selbstbelastung der Volksmenge: „Und das ganze Volk antwortete und sprach: ‚Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!‘“ (Mt 27,25) Wie in der Antwort, die im Matthäusevangelium dem Gleichnis von den Weingärtnern folgt (), findet sich auch in diesem Text eine Selbstverurteilung. Auf alle Nachkommen Israels bezogen, wanderte der Satz als festes Stereotyp in die \"Adversus-Iudaeos-Literatur\" der Kirchenväter ein. Er prägte die christliche Volksfrömmigkeit und begleitete seit dem 4. Jahrhundert die Ausgrenzung und blutige Verfolgung jüdischer Gemeinden im christianisierten Europa. Die oft im Kontext kirchlicher Passionsspiele ausgelösten Pogrome wurden dann als Erfüllung des „Fluchs“ ausgegeben. Damit wurde die Schuld des Christentums am Leiden der Juden auf diese zurückprojiziert. Heutige Exegeten wenden sich unter dem Eindruck dieser Wirkungsgeschichte dem Text zu. Einige haben in diesem Passus die Absicht des Matthäus gesehen, die „eigentlichen Schuldigen“ des Mords, den Pilatus und die „Hohenpriester und Ältesten“, anzuklagen, indem er zeigte, wie diese die Verantwortung dem jüdischen Volk aufbürdeten. Andere haben betont, dass in dem Passus der Evangelist die „todbringende Verwerfung des Unschuldigen“ dazu benutzt, um ebendiese Unschuld und nicht die Schuld des Volkes hervorzuheben. Die Schuldübernahme diene aber auch, die heilgeschichtliche Wende vom alten zum neuen Gottesvolk zu bezeichnen. Klaus Haacker zufolge ist die Textstelle im Matthäusevangelium nicht als Fluch wegen eines Justizmords zu deuten: Der Satz betont nur die Überzeugung der Meute, dass Jesus den Tod verdient habe. Das Einbeziehen der „Kinder“ in die Selbstverfluchung bringt eine traditionelle Auffassung zum Ausdruck, nach der ungesühntes Unrecht Auslöser für Unheil in der Folgegeneration ist.", "section_level": 2}, {"title": "Die Weherufe gegen Schriftgelehrte und Pharisäer.", "content": "Die Pharisäer erscheinen in den Evangelien meist als einheitliche Gruppe und Vertreter einer streng orthodoxen Gesetzesobservanz. Sie treten oft zusammen mit den „Schriftgelehrten“ als Gegner Jesu auf, die Anstoß an seiner Lehre nehmen. In Streitgesprächen nehmen sie die Rolle der spitzfindigen Frager ein, die Jesus in die Enge treiben wollen, um einen Grund für seine Verurteilung zu finden. Gleichwohl bewahrte das NT die historische Nähe der Pharisäer zu Jesus und den ersten Christen: Gerade in Jerusalem erscheinen sie als seine Gesprächspartner, die seiner Toraauslegung zustimmten () und der damals berühmte Schriftlehrer und Rabban Gamaliel trat nach im Sanhedrin als Fürsprecher der Urchristen auf. Die umgangssprachliche Gleichsetzung von Pharisäern mit „Heuchlern“ geht auf die sogenannten \"Weherufe gegen die Pharisäer\" in ; zurück. Sie werden mit der Formel eingeleitet und münden in den Vorwurf des Prophetenmords (): Diese Kritik folgt der Opferkritik der Propheten, z. B. ; ; ; ; ;. R. Girard zufolge klagt Jesus keine bestimmte Gruppe des jüdischen Volks an, sondern das religiöse Blutvergießen, das der ganzen Menschheit gemeinsam ist: Nach Dagmar Henze dienten die Pharisäer den Evangelisten hier nur als Hintergrundfolie, um Verhaltensweisen abzuwehren, die sie unter den Christen in den eigenen Gemeinden vorfanden.", "section_level": 2}, {"title": "Johannesevangelium.", "content": "Die Verwendung des Gesamtbegriffs „die Juden“ im Johannesevangelium, um die Gegner Jesu zu bezeichnen, die seine Offenbarung verweigern, wird in der neutestamentlichen historisch-kritischen Exegese anhand der Trennung christlicher Gemeinden Kleinasiens – aus deren Tradition das Johannesevangelium stammt – von dem Judentum erklärt. Darin komme keine generelle Verurteilung des Judentums zum Vorschein, sondern eine aktuelle Situation. Eine der Textstellen des Johannesevangeliums, denen ausdrücklicher Antisemitismus unterstellt wird, ist eine Rede, in der Jesus die Mordabsichten seiner Gegner anprangert: Selbst wenn Jesus Israels Erwählung zum Volk Gottes ausdrücklich betont () – und auch an anderen Stellen des Johannesevangeliums die Vorrangstellung des jüdischen Glaubens bekräftigt wird (z. B. Joh 4, 22) –, scheint der Satz das Judentum als Satansbrut zu verdammen und als teuflischen Gegenspieler Jesu zu fixieren. Diese widersprüchliche Lesart erübrigt sich in der Interpretation des Textes als Hinweis auf die Verbindung zwischen Mord, Lüge und Satan, die durch René Girard vorgeschlagen worden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Apostelgeschichte.", "content": "Einige Texte des Neuen Testaments werden besonders oft als antijüdisch eingestuft. In diesen Texten kommt ein Bündel von Motiven zum Ausdruck, die sich um den Prophetenmord und um die kollektive Schuld an diesem Mord gruppieren. Die Themen, die dort vorkommen, sind außerhalb der biblischen Exegese und der christlichen Theologie selten Objekt der Forschung gewesen und manchmal als Anzeichen eines dem Christentum innewohnenden Antisemitismus gedeutet worden. In einigen NT-Texten, in denen dem Volk Israel eine Kollektivschuld am Tod Jesu zugewiesen wird, wird dieser Tod in die innerjüdische Tradition des Prophetenmords eingeordnet. Diese war im Tanach als Bußpredigt von Juden an andere Juden bereits seit Jahrhunderten bekannt (z. B. ; ; ; ). Die Adressaten solcher Schuldzuweisungen sind das jüdische Volk (1Thess 2,15f), das Synedrium (; ; ) und Jerusalems Einwohner (; ; ), die zugleich als Zeugen des Unrechts beansprucht werden (; ). In allen Passionsberichten wird jedoch die Einmütigkeit aller am Mord Jesu Beteiligten – von der politischen Führung bis zum Volk und Jesu Gefolgschaft selbst – betont. In wird die Verantwortung am Tod Jesu den „Herrschern dieser Welt“ angelastet, hinter denen Satan stehe. Dies kann als Hintergrundfolie für den „Triumph des Kreuzes“ () betrachtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Forschung seit 1945.", "content": "Angesichts der nachhaltigen Wirkungsgeschichte des christlich motivierten Antijudaismus hat in der christlichen Exegese und Theologie der letzten Jahrzehnte ein tiefgreifendes Umdenken eingesetzt. Jahrhundertelang eingeübte antijudaistische Vorurteile beim Auslegen des Neuen Testament werden als hinfällig betrachtet: Verstärkt wird darauf Wert gelegt, den ursprünglichen Sinn und Kontext der Aussagen im Neuen Testament, die als judenfeindlich wahrgenommen wurden, freizulegen und sie gegebenenfalls theologisch zu kritisieren.", "section_level": 1}, {"title": "Das Werk von Jules Isaac.", "content": "Zum tiefgreifenden Umdenken innerhalb der christlichen Kirchen – vor allem der katholischen – nach dem Zweiten Weltkrieg hat das Werk des französischen Historikers Jules Isaac einen wichtigen Beitrag geleistet. In seinem Buch \"Jésus et Israël\" analysierte Isaac die evangelischen Texte und formulierte seine Schlussfolgerungen in 21 Argumente, die zusammenfassend ausschließen, dass im Verhältnis zwischen Jesus und seinem Volk jeglicher Widerspruch, Ablehnung, Verurteilung bestanden habe. In der exegetischen Betrachtung dieses Verhältnisses gehe „die fließende, verschwimmende Tradition ohne dogmatischen oder ‚normativen‘ Charakter, stets über den Wortlaut des Evangeliums hinaus, interpretiert ihn willkürlich und tendenziös. Sie zerfällt in eine Reihe von Mythen, in denen sich einzelne Wahrheiten mit einer Menge von Unwahrheiten vermischen.“", "section_level": 2}, {"title": "Der interreligiöse Dialog.", "content": "Das eingeleitete Umdenken hat dazu beigetragen, die Voraussetzungen für die Erneuerung des Dialogs zwischen Christen und Juden zu schaffen. Im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland intensivierte sich dieser Dialog seit den Kirchentagen der 1960er Jahre: Während christliche Historiker und Theologen die neutestamentliche Verkündigung stärker aus dem Alten – heute auch genannt: Ersten – Testament erklärten, setzte auch auf jüdischer Seite eine „Heimholung“ des Rabbis (Tora-Lehrers) Jesus von Nazaret ins Judentum ein. Während auf katholischer Seite das Zweite Vatikanische Konzil 1965 eine neue Hinwendung zu Israel und eine Auseinandersetzung mit dem christlichen Schuldanteil am Holocaust begründete, setzte auf evangelischer Seite der Rheinische Synodalbeschluss von 1980 einen Meilenstein für die Revision und Präzisierung kirchlicher Lehraussagen. Diesen Prozess haben inzwischen eine Reihe von evangelischen Landeskirchen in Deutschland sowie die Evangelische Kirche in Deutschland nachvollzogen. Kernaussage ist das Bekenntnis zum „ungekündigten Bund“: Israel sei und bleibe das erwählte Volk Gottes, das als solches die Wurzel der Kirche sei. Nur auf diesem Grund sei die Botschaft von Jesus Christus Gnade für alle Völker. Die Auswirkungen dieser theologischen Klärung auf sämtliche kirchliche Aufgabenbereiche wie auch den staatlichen Religionsunterricht und den allgemeinen Religionsdialog sind noch nicht absehbar.", "section_level": 2}, {"title": "Der anthropologische Ansatz René Girards.", "content": "Der katholische Literaturwissenschaftler und Anthropologe René Girard hat in vielen seiner Bücher die alt- und neutestamentlichen Texte zum Objekt seiner anthropologischen Forschung gemacht. In seiner Arbeit hat Girard die Aspekte der biblischen Offenbarung thematisiert, die von der modernen Forschung entweder nicht betrachtet oder explizit verworfen werden: die Figur des Satans, den kollektiven und einträchtigen Mord, die kollektive Schuld an dem Mord. Nach Girard hat sich eine traditionelle Lesart der entsprechenden Texte eingebürgert, die dem Antijudaismus ausgeliefert ist, weil sie das eigentliche anthropologische Objekt der biblischen Lehre ausblendet. Natürlich könne man die neutestamentlichen Schuldzuweisungen des Antijudaismus verdächtigen, aber nur, solange man sie voneinander getrennt liest und die Offenlegung des Sündenbockmechanismus als Leitfaden aller dieser Texte nicht wahrnimmt. Doch dabei handle es sich um einen verhängnisvollen Teufelskreis: Nur wenn man die antijudaistische „traditionelle Lesart“ aufgibt – so Girard –, kann man den wahren Sinn des Opfers Jesu wahrnehmen und so die unvermeidbar universelle Tragweite aller biblischen Mordanschuldigung erkennen: Die biblisch-christliche Offenbarung hätte nicht den Wert, den man ihr anerkennt, wäre sie gegen eine bestimmte Gruppe von Menschen gerichtet gewesen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Antijudaismus im Neuen Testament (NT) werden negative Aussagen über das Volk Israel oder „die Juden“ im NT zusammengefasst (zum Beispiel ; ; ). Diese Stellen, ihre Entstehung, Absicht und Funktion wurden im 20. Jahrhundert zum besonderen Forschungsthema. Diskutiert wird, ob und wieweit sie das Judentum kollektiv ablehnen und prinzipielle Judenfeindlichkeit ausdrücken. ", "tgt_summary": null, "id": 1288126} {"src_title": "Eberhard Cohrs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Gewöhnliche Feldsalat ist eine einjährige, meist winterannuelle, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 15 cm erreicht. Seine einfachen Laubblätter werden 5 bis 30 mm lang und stehen in einer grundständigen Blattrosette. Je nach Sorte sind die Blätter breit oder schmal, rund oder spitz und kommen in verschiedenen Grünschattierungen vor. Der Stängel ist dichasial verzweigt, vierkantig, gefurcht und abwärts gebogen behaart. Die Blüten stehen in kleinen, gerundeten Trugdolden (Dichasien). Die kleinen, zygomorphen Blüten sind fünfzählig und 1,5 bis 2 mm lang. Die fünf blassblauen Kronblätter sind verwachsen. Es sind nur drei Staubblätter vorhanden. Drei Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen. Diese Art ist nur mit reifen Früchten zu bestimmen. Die Früchte sind kleine asymmetrische Nüsse mit einem einsamigen Fach mit schwammig verdickter Wand sowie zwei tauben Fruchtfächern als Schwimmeinrichtung. Die Frucht ist seitlich etwas zusammengedrückt, kurz zugespitzt, rundlich, glatt (unreif runzelig!), mit einer Furche; sie ist 2 bis 4 mm lang. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14, 16 oder 34.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Die Samenkeimung dieses Therophyten erfolgt noch im Herbst nach sommerlichem Abbau der Hemmstoffe. Der Gewöhnliche Feldsalat überwintert als Blattrosette. Ab April treiben unter Aufbrauchen der Reservestoffe der Rosettenblätter zahlreiche Blütensprosse mit Blüten, die allesamt fruchten. Die Blüten sind winzige homogame „Trichterblumen“. Nur wenig Nektar wird gebildet und in der Kronröhre abgesondert. Bestäuber sind Käfer, Zweiflügler, Bienen und Schmetterlinge. Überwiegend erfolgt aber spontane Selbstbestäubung, indem die Narben erst unterhalb, später auf gleicher Höhe stehen wie die Staubbeutel. Die Blütezeit ist von April bis Mai. Die Ausbreitung erfolgt als Regenschwemmling, Ballonflieger, Menschenausbreitung als Kulturbegleiter und Kulturrelikt. Die Fruchtreife erfolgt im Juni bis Juli.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Der Gewöhnliche Feldsalat kommt vor in Europa, in Makaronesien, im nördlichen Afrika und in Westasien. In weiteren Ländern kommt er als Neophyt vor. Er gedeiht auf frischen bis mäßig frischen, nährstoff- und basenreichen, sandigen oder reinen Lehmböden in wintermild-humider Klimalage. Er kommt in Mitteleuropa vor allem in Gesellschaften der Klasse Sedo-Scleranthetea vor, ist aber auch in Gesellschaften der Ordnung Polygono-Chenopodietalia oder der Klasse Secalietea zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Es können folgende Unterarten unterschieden werden:", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "In seiner Kulturform wird Feldsalat als Blattsalat gegessen. Er ist stark aromatisch und einige Varietäten erinnern im Geschmack an Haselnuss.", "section_level": 1}, {"title": "Anbau.", "content": "Der Anbau des (sortenabhängig) zumeist winterharten Feldsalats erfolgt als Nachfrucht sowohl im Freiland wie im Gewächshaus, die Ernte kann abhängig vom Saatzeitpunkt vom Herbst bis, bedingt durch das Schossen der Pflanzen ab April, Ende März des folgenden Jahres erfolgen. Der Ertrag liegt im Feldanbau bei etwa 0,4 kg/m2 Anbaufläche, im Gewächshaus hingegen bei 1 bis 1,5 kg/m2. Im Freiland geschieht die Aussaat für Herbsternten von Juli bis August sowie zur Überwinterung im Lauf der ersten Septemberhälfte. Verbreitet ist auch der Anbau im ungeheizten Gewächshaus, hier ist der günstigste Saatzeitpunkt zwar in der ersten Septemberhälfte gegeben, aber auch noch bis Ende Oktober möglich. Er kann witterungsabhängig von Pilzerkrankungen wie Echtem Mehltau oder Falschem Mehltau befallen werden. Gegen beide Krankheiten sind resistente Sorten einsetzbar sowie zahlreiche Pflanzenschutzmittel zugelassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gewöhnliche Feldsalat (\"Valerianella locusta\"), österreichisch Vogerlsalat, schweizerisch Nüsslisalat, auch Ackersalat, Mausohrsalat, Nüsschen, Nüssler, Schafmäulchen, Sonnewirbele und Rapunzel genannt, ist eine Pflanzenart der Gattung Feldsalat (\"Valerianella\") und gehört zur Unterfamilie der Baldriangewächse (Valerianoideae).", "tgt_summary": null, "id": 236460} {"src_title": "Johann Anton Friedrich Baudri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der zentrale Landkreis liegt im Zentrum der Provinz. Er grenzt im Osten an den Kreis Hafik, im Süden an die Kreise Ulaş und Altınyayla, im Südwesten an den Kreis Şarkışla sowie im Nordwesten an den Kreis Yıldızeli. Eine Außengrenze bildet die Provinz Tokat im Norden. Neben der Kreisstadt besteht der Kreis mit Yıldız (2.299 Einw.) aus einer weiteren Gemeinde (Belediye) sowie 153 Dörfern (Köy) mit durchschnittlich 174 Bewohnern. \"Yakupoğlan\" (1.997), \"Kurtlapa\" (1.353), \"Güney\" (1.216) und \"Gümüşdere\" (817 EInw.) sind die größten der Dörfer. 41 Dörfer haben 153 oder mehr Einwohner (= Durchschnitt). Der Kreis hat die höchste Bevölkerungsdichte (108,2 Einw. je km2), fast das Fünffache des Provinzwertes von 23,00. Der städtische Bevölkerungsanteil beträgt 92,96 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "Über den Ursprung des Namens gibt es verschiedene Aussagen: Nach Volkssagen könnte der Name so entstanden sein:", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Türken und zu einem geringen Teil aus Kurden. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten in Sivas Armenier und Pontosgriechen mit christlichem Glauben. Siehe dazu: Vertrag von Lausanne 1914 hatte Sivas rund 45.000 Einwohner, mehr als ein Drittel waren Armenier, der Rest Griechen und Türken.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Nachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Sivas sowie den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).", "section_level": 2}, {"title": "Volkszählungsergebnisse.", "content": "Zu den Volkszählungen liegen folgende Bevölkerungsangaben über die Stadt, den Kreis, die Provinz und das Land vor:", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "In Sivas ist heute der Islam die Hauptreligion. Etwa 81 % der Bevölkerung in Sivas sind sunnitische Muslime, 18 % sind Aleviten, und der Rest setzt sich aus Juden, Christen und anderen zusammen. Die armenisch-apostolische Gemeinde hatte in Sivas bis zum Ersten Weltkrieg sechs Kirchen (Meryemana, Surp Sarkis, Surp Minas, Surp Prgitsch, Surp Hagop, Surp Kevork), vier Klöster (Surp Nschan, Srup Hreschdagabed, Surp Anabad, Surp Hntragadar), ein Waisenhaus, ein Krankenhaus und mehrere Schulen. Die Katholiken hatten eine Kirche mit Sitz des Metropoliten von Sebastea, die Protestanten verfügten über zwei Kirchen und acht Schulen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Sivas Erstbesiedlung reicht von 7000 bis 5000 v. Chr. zurück. Die Hethiter, deren Siedlungsreste bei Topraktepe nahe Sivas zu finden sind, herrschten dort von 1600–884 v. Chr., danach für etwa 100 Jahre die Phryger (800–695 v. Chr.). Die Phryger wurden durch die Lyder abgelöst. Die Lyder verloren das Gebiet im Jahre 546 an die Perser. Das persische Reich wurde von Alexander dem Großen unterworfen, so dass Sivas bis etwa 17 n. Chr. von den Diadochen beherrscht wurde. Bis 395 war Sivas Teil des Römischen Imperiums, danach bis 1075 byzantinisch. Unter Kaiser Diokletian war Sivas Hauptstadt der Provinz \"Armenia minor\". Nach mehrjährigen Verhandlungen entschädigte Kaiser Basileios II. 1021 Seneqerim Johannes, König von Vaspurakan in Südarmenien, mit dem Territorium von Sebaste in Kappadokien. Seneqerim Johannes zog mit seinem Hof, dem hohen Klerus und 14.000 Familien nach Sivas und verwaltete es als byzantinischer Vasall. Im 11. Jahrhundert tauchten die ersten türkischen Stämme in Anatolien auf. Von 1142 bis 1171 herrschte die Danischmenden-Dynastie über Sivas. 1174 eroberten die Seldschuken unter Kılıç Arslan II. die Stadt und ließen unter anderem 1197 die Ulu Cami (deutsch: Große Moschee) errichten. Sivas diente neben Konya zeitweise als Hauptstadt der Seldschuken. 1232 wurde Sivas wie weite Teile Eurasiens von den Mongolen überfallen. Den Mongolen folgte das Beylik von Eretna, dem von Kadi Burhan al-Din ein Ende gesetzt wurde. 1398 eroberten die Osmanen unter Sultan Bayezid I. die Stadt und verloren sie 1400 an Timur, der die Stadt zerstörte. 1403 gelang es den Osmanen, sie zurückzuerobern. Sivas war bis zum späten 19. Jahrhundert Hauptstadt der osmanischen Eyalets Rum. Ab 1864 wurde es Hauptstadt des nun eigenständigen Vilâyets Sivas. Die Osmanen regierten die Stadt bis zum Ersten Weltkrieg. 1913 kam es zum Boykott christlicher Unternehmer und Händler in der Stadt. Im April/Mai 1914 wurde der Markt von Sivas Opfer eines Brandes. Am 5. Juli 1915 begann die Deportation der armenischen Bevölkerung von Sivas. 1915 schloss auch das 1912 von Erzurum hierher verlegte armenische Sanasarian College. Bei diesem Völkermord hatte Sivas und dessen Umgebung die größte Zahl an getöteten Nichtmuslimen. Die überlebenden, nach Armenien geflohenen Armenier gründeten in Jerewan das Stadtviertel \"Malatia-Sebastia\". Nach der Niederlage des osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg formierte sich unter Mustafa Kemal eine nationale Widerstandsbewegung, die mit dem Amasya-Zirkular und den Beschlüssen des Kongresses von Erzurum die komplette Unabhängigkeit und Unteilbarkeit des besetzten Reiches forderte. Dazu wurden nach Sivas Repräsentanten aus dem ganzen Land eingeladen, zu deren Vorsitzenden \"(Heyet-i Temiliye)\" Mustafa Kemal Pascha gewählt wurde. Diese 31 Teilnehmer umfassende Gruppe hielt vom 4. bis 11. September 1919 den Sivas-Kongress ab und formte die „Gesellschaft zur Verteidigung der nationalen Rechte Anatoliens und Rumeliens“ (\"Anadolu ve Rumeli Müdafaa-i Hukuk Cemiyeti\"), einen neben der osmanischen Regierung agierenden Zusammenschluss, der unter anderem den Abzug der ausländischen Truppen, die komplette Unabhängigkeit und Unteilbarkeit des Landes, Neuwahlen des osmanischen Parlamentes und den Rücktritt des ihnen gegenüber feindlich agierenden osmanischen Innenministers Damat Ferid forderte.", "section_level": 1}, {"title": "Republik.", "content": "In den 1930ern wurde die Stadt erstmals an das anatolische Eisenbahnnetz angeschlossen. Es folgten Investitionen in Zementfabriken, Eisenwerke und in größere staatliche Landwirtschaftsbetriebe. Gegen Ende der 70er verstärkte sich die Landflucht, besonders Istanbul hat eine große Zahl Binnenmigranten aus Sivas abbekommen. Am 2. Juli 1993 versammelten sich islamische Fundamentalisten nach dem Freitagsgebet vor dem Madımak-Hotel, in dem im Rahmen eines alevitischen Kultur-Festivals zum größten Teil alevitische Musiker, Schriftsteller, Dichter und Verleger logierten, darunter Kinder und Jugendliche. Das Hotel wurde in Brand gesetzt, während auf den Straßen die Massen mit Pflastersteinen bereitstanden. Wegen der aufgebrachten, wütenden Menschenmenge vor dem Hotel konnten die Menschen im Gebäude nicht ins Freie. Über 30 Menschen verbrannten im Hotel; wenige überlebten, so auch der Autor Aziz Nesin, dem laut verschiedenen Angaben der Anschlag in erster Linie gegolten hatte. Obwohl Polizei und Feuerwehr frühzeitig alarmiert waren, griffen sie erst nach acht Stunden ein. Das Staatssicherheitsgericht in Ankara urteilte, dass die große Menschenmenge die Einsatzkräfte bei den Rettungsarbeiten behindert hatte. Die Aleviten nennen diesen Anschlag das \"Sivas-Massaker\". Auch wenn bei diesem Vorfall auch Sunniten und Angehörige anderer Religionen ums Leben kamen, sehen die Aleviten dieses Ereignis als einen Schlag gegen die alevitische Bevölkerung. Das Ereignis spielte eine wichtige Rolle bei ihrer Bewusstseins- und Organisationsbildung. Seit 2003 wird des Vorfalls im Rahmen von Demonstrationen gedacht, zugleich wird gefordert, im Hotel eine Gedenkstätte zu errichten. 2003 marschierten ca. 500 Leute mit, im Jahr 2007 waren es schätzungsweise 20.000 mit hoher Medien-Präsenz und einem Einsatz von rund 3.000 Polizisten.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Öffentlichen Nahverkehrsmittel bestehen hauptsächlich aus Dolmuş und städtischem Busverkehr. Sivas besitzt einen seit 1957 betriebenen Flughafen Sivas Nuri Demirağ, welcher meist für inländische und saisonal auch für internationale Flüge genutzt wird. Der Bahnhof von Sivas befindet sich zwei Kilometer südwestlich vom Stadtkern. Sivas bildet einen wichtigen Knotenpunkt in der Ost-West-Achse (Ankara–Erzurum–Kars) und der Nord-Süd-Achse (Samsun–Kayseri). Eine Hochgeschwindigkeitsstrecke Ankara–Sivas ist derzeit in Bau (Stand 2014). Eine Eisenbahn-Verbindung nach Divriği wurde fertiggestellt. Südlich der Stadt kreuzen sich die Fernstraßen D850 (\"Kayseri Sivas Yolu\") und D200 (\"Sultan Şehir Bulvari\"), die die Stadt mit den benachbarten Provinzstädten Tokat, Kayseri, Erzincan, Elazığ und Malatya verbinden. Dabei folgt die Europastraße E 88 dem Lauf der D200 in ost-westlicher Richtung.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Sivas besitzt viele Bauwerke der Seldschuken aus dem 13. Jahrhundert. Dazu gehören die seldschukische „Blaue Medrese“ \"(Gök-Medrese)\" von 1271, erbaut durch den armenischen Architekten Kaloyan, die „Heilungs-Medrese“ \"(Şifaiye Medresesi)\" von 1218 und die „Medrese mit doppeltem Minarett“ \"(Çifte Minare Medresesi)\" von 1271. Die älteste Moschee der Stadt ist die „Große Moschee“ \"(Ulu Cami)\" von 1196. In der Nähe von Sivas befindet sich die Ruine der alten armenischen Kirche des \"Heiligen Kreuzes\" (). Sie enthielt wichtige Relikte wie den Thron der Arzruni-Könige von Vaspurakan. Osmanische Bauwerke sind das Bad \"Kurşunlu Hamamı\" von 1576, die Karawanserei \"Behrampaşa Hanı\" von 1573 und die Eğri Köprü, die \"Krumme Brücke\" über den Fluss Kızılırmak (\"Halys\") im Südosten der Stadt. Im Kongressgebäude von 1919 befindet sich das Sivas-Museum, das über den Kongress, Atatürk und die ethno-geografischen Besonderheiten der Region informiert. Sivas ist auch für die Thermalbäder \"Sıcak Çermik\", \"Soğuk Çermik\" und \"Kangal Balıklı Kaplıca\" berühmt. Das Archäologische Museum Sivas beherbergt Objekte aus allen Perioden von der Urgeschichte über hethitische und römische bis in osmanische Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Wie in nahezu allen türkischen Städten erfreut sich auch in Sivas der Fußball großer Beliebtheit. Die Stadt wie auch die gleichnamige Provinz werden im Fußball vor allem durch den Erstligisten Sivasspor vertreten. Dieser Klub entstand 1967 durch den Zusammenschluss von mehreren kleineren Vereinen und nahm dann an der erst vier Jahre zuvor gegründeten Türkiye 2. Futbol Ligi, der 2. türkischen Liga, teil. Nachdem der Verein vier Jahrzehnte lang erfolglos um den Aufstieg in die Süper Lig, die 1. türkische Liga, kämpfte und zwischenzeitlich sogar in die 3. Liga abstieg, gelang ihm im Sommer 2005 unter der Leitung des Präsidenten Mecnun Otyakmaz der langersehnte Erstligaaufstieg. Neben dem Fußball zählt auch Ringen in der Stadt und der Provinz zu den populären Sportarten. So hat die Region mit Taha Akgül, Hamza Yerlikaya und Ahmet Ayık drei sehr erfolgreiche Ringer hervorgebracht und gilt als Talentschmiede. Der in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommene Yerlikaya ist zwar gebürtiger Istanbuler, entstammt aber einer aus Sivas eingewanderten Familie und pflegt noch starke Verbindungen nach Sivas. So war er zwischen 2007 und 2011 als Abgeordneter der AKP für die Provinz Sivas ins türkische Parlament gewählt wurden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sivas (, \"Sêwas\",, ) ist die Hauptstadt der gleichnamigen türkischen Provinz in Zentralanatolien und zugleich Zentrum eines direkt dem Gouverneur (Vali) unterstellten Kreises, des zentralen Landkreises (Merkez). Die Stadt liegt etwa 450 Straßenkilometer (Luftlinie: 350 km) östlich der Landeshauptstadt Ankara. Laut Stadtsiegel ist Sivas seit dem Jahr 1828 eine Belediye (Gemeinde).", "tgt_summary": null, "id": 1424356} {"src_title": "Goya 2003", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühislamische Geschichte.", "content": "Die islamischen Historiographen überliefern mehrere Episoden über Beratungen des Propheten Mohammed mit seinen Gefährten über Fragen der Kriegsführung, über die Behandlung von Kriegsgefangenen und über alltägliche Fragen, die durch die verbale Inspiration durch Gott an den Propheten in der Offenbarung nicht geklärt worden sind. Da der Prophet die Beratung mehrfach empfohlen hatte und diese von ihm praktiziert wurde, erhielt die Schūrā ihren Sunna-Charakter. Berichten der Historiographie zufolge fand die erste umfassende Beratung im Vorfeld der Wahl des dritten Kalifen ʿUṯmān ibn ʿAffān statt, an der auf Anweisung des tödlich verletzten Kalifen ʿUmar sechs prominente Personen aus dem Kreis der Prophetengefährten einen Beratungsausschuss (\"ahl asch-schūrā\") bildeten, um seinen Nachfolger aus ihrem Kreis zu bestimmen. Die Wahl ʿUṯmāns ist zunächst durch die Eidleistung der am Wahlkollegium beteiligten Personen bestätigt worden; in der Geschichtsschreibung nennt man sie \"al-baiʿa al-ḫāṣṣa\", die „spezielle/grundlegende Huldigung“, der dann die Allgemeinheit als \"al-baiʿa al-ʿāmma\" „die öffentliche Huldigung“ sich anschließt. Sowohl Ibn Taimiya († 1328) als auch Ibn Ḫaldūn († 1406) halten in ihren historischen Analysen die Entscheidung und Huldigung der prominenten Prophetengefährten in diesem Wahlkollegium für entscheidend. Die islamische Geschichtsschreibung vermittelt allerdings kein einheitliches Bild über das Verständnis der \"Schūrā\"-Praxis in der frühislamischen Zeit. Kritik an der bestimmenden Rolle der Prominenz von Medina üben vor allem Berichte, die allem Anschein nach auf Kompilationen aus Kreisen der Mawālī zurückgehen. Vor der Kamelschlacht wird z. B. folgende Ansprache an die Medinenser gerichtet, an deren Entstehung der im Klientenverhältnis zu den Umayyaden stehende Traditionarier Yūnus ibn Yazīd al-Aylī († 775) aus Ägypten eine Rolle gespielt haben dürfte: Das hier vermittelte Bild zeigt, dass die \"Schūrā\"-Praxis und Machtausübung eng mit dem gesellschaftlichen Vorrang verbunden und in der Retrospektive der Kritik der Geschichtsschreiber ausgesetzt war. Wie bedeutend, zugleich aber auch umstritten, die Institution der \"Schūrā\" bei der Wahl ʿUṯmāns gewesen sein muss, zeigen Monographien in der frühen Geschichtsüberlieferung, die diesem speziellen Ereignis gewidmet waren: der frühe Historiker asch-Schaʿbī († 721) verfasste eine Abhandlung unter dem Titel \"Kitāb asch-schūrā wa-maqtalʿUṯmān\" (Buch über die Schūrā und die Ermordung ʿUṯmāns), in dem er sowohl die Wahl als auch die Ermordung des Kalifen darstellt. Unter dem gleichen Titel erwähnt noch Ibn an-Nadīm († 995 oder 998) eine Monographie von Abū Miḫnaf. Sein Nachfolger Al-Wāqidī († 823) verfasste ein ähnliches Werk mit dem Titel \"Kitāb asch-schūrā\" (Das Buch über die Wahl [ʿUṯmāns]). Diese Schriften sind nur in Form von Exzerpten in der späteren historiographischen Literatur – bei at-Tabari, al-Baladhuri, Muhammad ibn Saʿd u. a. – erhalten. In einem Papyrusfragment aus dem Geschichtswerk des Ibn Isḥāq werden Einzelheiten der \"Schūrā\" mit deutlich schiʿitischen Tendenzen ausgeschmückt dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Ratgebergremium in der Rechtsprechung.", "content": "Der Institution der \"Schūrā\" kam in der Rechtsgeschichte vor allem in der Amtsübung des Qāḍīs besondere Bedeutung zu. Geboten war die Beratung in Fällen, über die unterschiedliche, ja kontroverse Gelehrtenmeinungen bekannt waren. Da der Richter „nicht immer ein ausgebildeter Rechtsgelehrter“ war, wurde die Beratung notwendig. Liegt in der Rechtsprechung ein im Koran, in der Sunna oder durch Idschmāʿ der Rechtsgelehrten bereits begründetes Urteil vor, ist die Beratung konsequenterweise hinfällig. Die Rechtsinstanz der Richterberatung, die spätestens seit ʿAbd ar-Raḥmān b. al-Ḥakam († 852) in al-Andalus bestand, setzte sich aus ausgebildeten Rechtsgelehrten zusammen, die als Rechtsberater dem Richter zur Seite standen. Die Aufgabe des Juristenkollegiums (ahl asch-schūrā) war es, die richterliche Praxis mit der allgemein anerkannten Rechtstheorie zu verbinden. Da der Qāḍī zur selbständigen Rechtsfindung und Rechtsauslegung nicht befugt war, musste er sich in seinem Urteilsspruch der Ansicht der beratenden \"Schūrā\"-Mitglieder anschließen. Diese Rolle der beratenden Gelehrten ist somit mit der Funktion des Muftis vergleichbar – allerdings mit dem Unterschied, dass die Stellungnahmen lediglich an den Richter in einem speziellen Gerichtsverfahren, nicht aber an die Allgemeinheit gerichtet waren. Bei kontroversen Rechtsansichten der beratenden Juristen hatte sich der Richter der Meinung des gelehrtesten Mitglieds des Gremiums anzuschließen. (Christian Müller (1999), S. 253. Anm. 293) Solche Gerichtsakten, aus denen die Funktion der \"Schūrā\"-Institution hervorgeht, sind gesammelt und in spätere Rechtswerke als thematisch geordnete Dokumentsammlungen übernommen worden. Eines der ältesten Werke dieses Genres, das vollständig erhalten ist, verfasste der Córdobeser Gelehrte und Gerichtssekretär Ibn Sahl († 1093). Eines der vielen Verfahren, an dem Juristen als Berater des Richters auftreten, wird bei ihm wie folgt beschrieben: „Im Beisein des Hauptrichters Aḥmad ibn Muḥammad bezeugen Muhammad ibn Kulaib, Muḥammad ibn Ziyād und Zakariyāʾ ibn Ḫumais, daß sie ʿAbd Allāh ibn Ḥamdūn (persönlich) kennen, der Wein herstellt, verkauft, Wein trinkt, lagert und bei dem Gesindel und Pöbel verkehren. Dann fragte er (der Richter) nach und Abū Ṣāliḥ, Ibn Lubāba und ʿUbaid Allāh ibn Yaḥyā“ gaben Antwort: „wir haben - möge Gott dir Erfolg verleihen - die Bezeugungen gelesen und verstanden. Achtzig Peitschenhiebe sind die Strafe für das Weintrinken. Wegen Herstellung und Verkaufs wird er derart verwarnt, daß er davon Abstand nimmt und es nicht mehr tun wird. Was die Zusammenkünfte des Gesindels und Pöbels (bei ihm) angeht, so wird er noch strenger verwarnt und solange eingesperrt, bis er Reue zeigt und die richterlich beglaubigten Bezeugungen gegen ihn, nach seinem Einspruchsrecht, bekannt werden.“ Schura ist nicht mit säkularer bzw. freiheitlicher Demokratie zu verwechseln und entspricht wohl am ehesten der Praxis, wie sie auch die „guten“ römischen Adoptivkaiser betrieben. Eine Konzession an moderne Verhältnisse ist die formale Einrichtung einer festen beratenden Körperschaft, meist \"Madschlis asch-Schura\" genannt. Der Islamwissenschafter John L. Esposito merkt an, dass in den Grundzügen unter dem Begriff Schūra, ein demokratisch-elektoraler Charakter zu erkennen sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schūrā (, auch: muschāwara; maschūra) bedeutet Beratung; Ratgebergremium; Urteilsberatung. Sie ist ein wichtiger Grundsatz \"(qāʿida)\" des islamischen Rechts. Gemäß der Rechtslehre ist die Beratung, die Einberufung eines Ratgebergremiums in der Rechtsprechung, ferner in staatlichen Belangen und politischen Entscheidungen Pflicht (\"wāǧib\"): ", "tgt_summary": null, "id": 146600} {"src_title": "Michael Häupl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Ostermann wurde in Mülheim am Rhein geboren. Auf dem Gelände seines Geburtshauses steht heute die Feuerwache 9 in Köln-Buchheim. Ostermann war der Sohn des Eisenbahners Peter Ostermann und seiner Frau Gertrud, geb. Paas. 1878 zog die Familie nach Deutz, wo man dem Vater, der bei der Bergisch-Märkischen Eisenbahn beschäftigt war, eine bessere Stelle angeboten hatte. Da Deutz in dieser Zeit Garnisonsstadt war, kam Willi Ostermann in frühester Kindheit in Kontakt mit den durchziehenden Militärmusikkapellen. Ostermann besuchte von 1883 bis 1891 die katholische Volksschule in Deutz. Zu dieser Zeit erhielt er aufgrund seiner roten Haare den Spitznamen „Ostermanns-Fuss“ oder auch „dä jlöhndije Fuss“ (\"jlöhndije\" = „glühende“, \"Fuss\" = „der Fuchs“, auf Kölsch das Wort für „der Rothaarige“). Mitschüler berichteten später, er habe bereits in der Schule mundartliche Parodien auf Gedichte angefertigt und stets die neuesten Karnevalslieder auswendig gewusst. Nachdem sein Vater keine Lehrstelle als Schlosser für ihn bekommen konnte, begann Ostermann eine Lehre im Elektrohandwerk, wurde aber schon nach einigen Monaten wegen Konflikten mit seinem Lehrherrn entlassen. Daraufhin erlernte er in einer Druckerei in Deutz den Beruf Stereotypeur und Galvanoplastiker, was seinen eigenen Wünschen eher entsprach. Bis 1900 war er vermutlich in diesem Beruf tätig, genaueres hierüber ist nicht bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "1895 wurde Ostermann Mitglied in einer Laientheatergruppe. Er hatte bereits Erfahrungen mit einem Puppentheater gesammelt und trug bei Familienfeiern und in Gasthäusern in Deutz eigene Gedichte und Lieder vor. Dadurch hatte er auch einen Nebenverdienst; er bemühte sich jedoch seit Abschluss seiner Lehre um feste Engagements in Varietés oder Theatern. Erstmals bekannt wurde Ostermann 1899 durch sein Lied \"Et Düxer Schötzefeß\" (Das Deutzer Schützenfest), das er während eines Auftritts beim Deutzer Schützenverein vortrug: Jo nom Düxer Schötzefeß, do loß mer gonn, wenn de Lappe vun de Stivvele fleute gonn, jo om Düxer Schötzefeß, do eß et schön, do mäht Freud un Spaß sich selvs die älteste Möhn! Ostermann konnte keine Noten lesen und schreiben, sondern brachte seine Kompositionen singend auf Tonträger (anfangs Wachswalze oder Zinkplatte). 1903 heiratete er Katharina Maria Striebeck; diese Ehe wurde wieder geschieden. In den Jahren darauf entdeckte ihn der Vorsitzende einer Kölner Karnevalsgesellschaft, der ihm vorschlug, einen Karnevalsschlager für die Session 1906/1907 zu schreiben. In Zusammenarbeit mit dem Komponisten Emil Neumann, Kapellmeister am Kölner Reichshallentheater, entstand so der Titel \"Däm Schmitz sing Frau eß durchgebrannt\" (Die Frau vom Schmitz ist durchgebrannt), das der Rosenmontagserfolg 1907 wurde. Das Stück bestand aus einem einleitenden Marsch von Neumann und Ostermanns Lied als Trio. 1908 gewann Ostermann den Preis für das beste Lied in Kölner Mundart mit \"Wä hätt dat vun d’r Tant gedaach!\" (Wer hätte das von der Tante gedacht), zu dem der Schlagerkomponist und Kapellmeister Emil Palm die Musik beigesteuert hatte. Palm war es, der viele Ostermann-Kompositionen in Noten übertrug. 1911 heiratete Ostermann dessen Schwester, die Revuetänzerin Käte Palm. In den Folgejahren setzte er den begonnenen Erfolg fort. Er schrieb Lieder und Karnevalsschlager, verlegte sie selbst und konnte damit seinen Lebensunterhalt bestreiten. Die meisten Lieder trug er selbst vor; einige entstanden jedoch auch für andere Vortragskünstler. Inzwischen wurde er von einer Agentur für Auftritte in ganz Deutschland gebucht. Er beschränkte sich nicht auf rein kölsche Lieder, sondern schrieb auch hochdeutsche Schlager, insbesondere Walzer- und Marschlieder mit den gängigen Themen „Rhein“, „Wein“, „Weib“ und „Gesang“. Mehrere Schallplatten wurden außergewöhnliche Verkaufserfolge; außerdem schrieb er Lieder für Revuefilme. Ein einziger Ostermann-Schlager (\"Rheinland-Mädel\": „Drum sollt’ ich im Leben ein Mädel mal frei’n, dann muss es am Rhein nur geboren sein“) ging dem Spiegel zufolge im Jahr 1927 mit einer Million Auflage durch die Plattenpresse und erwirtschaftete einen Saisongewinn von 130.000 Goldmark. Insgesamt gibt es hiervon in der Entstehungszeit mindestens neun Versionen, erstmals 1927 im Ostermann-Musikverlag in Köln-Sülz erschienen. Robert Koppel brachte den Titel 1929 mit der B-Seite \"Wenn Du eine Schwiegermutter hast\" heraus, ebenfalls von Ostermann geschrieben. Als am 6. Mai 1930 der gleichnamige Film in die Kinos kam, war hierin Ostermanns Schunkellied in der Fassung von Schauspieler Werner Fuetterer erneut zu hören. Gegen Ende der 1920er Jahre wurde die wirtschaftliche Lage in Deutschland schlechter. Ostermann hatte weniger und schlechter bezahlte Auftritte. Er verlegte auch Noten und Liedtexte anderer Komponisten und Autoren und schrieb Werbetexte. Außerdem gab er seit Ende 1930 das humoristische Wochenblatt \"Tünnes und Schäl\" heraus, das jedoch im Folgejahr wieder eingestellt wurde. 1930 entstand auch der Evergreen \"Och, wat wor dat fröher schön doch en Colonia\" (Ach, was war es früher schön in Köln). Ostermanns Beziehung zum Nationalsozialismus ist nicht zuverlässig erforscht. Der Biograph Hans W. Krupp erwähnt zwar die Anekdote eines „Zeitgenosse[n] und längjährige[n] musikalische[n] Weggefährte[n]“, die sich auf ein angestecktes Parteiabzeichen bei Ostermann beziehen soll, betont aber gleichzeitig, dass diese Geschichte allein eine Parteimitgliedschaft nicht belegen könne. Nach Fred K. Priebergs \"Handbuch Deutsche Musiker\" lag kein Eintrag über eine Mitgliedschaft in der Zentralen Kartei der NSDAP vor. 1936 nahm Ostermann zusammen mit anderen Künstlern an einer Ferienfahrt der NS-Organisation KdF nach Madeira teil und schrieb aus diesem Anlass das Lied \"Madeira\" und das Gedicht \"Madeirafahrt\": Und wenn no dat veezehndäjije Jlöck es widder vörbei – un mer kömme zoröck dann hät mer noch eimol su vill Loß am Jeschäff dat danke mer all dann der K.d.F. ", "section_level": 2}, {"title": "Krankheit und Tod.", "content": "Sein letztes Gastspiel gab Ostermann im Juli 1936 in Bad Neuenahr, wo er auf der Bühne im Kurhaus einen Zusammenbruch erlitt und sofort in das Kölner Krankenhaus Lindenburg eingeliefert wurde. Nach einer schweren Magenoperation blieb er dort bis zu seinem Tod und schrieb hier auch sein sogenanntes „letztes Lied“ \"Heimweh nach Köln\", besser bekannt unter der Liedzeile „Ich mööch zo Foß noh Kölle gon“ (Ich möchte zu Fuß nach Köln gehen). Dabei verwendete er allerdings die Melodie einer früheren Komposition „Sehnsucht nach dem Rhein“, die für den Film „Der Traum vom Rhein“ (1933, Regie: Herbert Selpin) entstanden war. Am 6. August 1936 starb Ostermann im Krankenhaus. Bei seiner Beisetzung am 10. August 1936 säumten 35.000 Zuschauer den Trauerzug vom Neumarkt bis zum Melaten-Friedhof an der Aachener Straße. Seine Komposition \"Och, wat war dat fröher schön doch en Colonia\" spielte eine Musikkapelle, als Ostermann zu Grabe getragen wurde. Kölns Geschäfte schlossen, bis der Tote im Frack im städtischen Ehrengrab beigesetzt wurde. In einem der Nachrufe am offenen Grab trug der Karnevalist Thomas Liessem zum ersten Mal den Refrain des letzten Ostermann-Liedes \"Heimweh nach Köln\" vor. Es sollte nach seinem Tod zu einem seiner bekanntesten typisch melancholisch-kölschen Stimmungsliedern werden: Wenn ich su an ming Heimat denke un sin d’r Dom su vör mir ston, mööch ich direk op Heim an schwenke, ich mööch zo Foß no Kölle gon.", "section_level": 2}, {"title": "Nachlass und Andenken.", "content": "Am 16. Februar 1939 (Weiberfastnacht) wurde der Willi-Ostermann-Brunnen in der Kölner Altstadt festlich eingeweiht. Der Bildhauer Willy Klein hatte für 38.000 Reichsmark aus einem 14 Kubikmeter großen, aus Bayern angelieferten Muschelkalkblock jene 15 Figuren gemeißelt, die Willi Ostermann in seinen Liedern besungen hatte. Nach 13 Jahren war Ostermann immer noch populär, denn 1949 setzte die Witwe 45.000 Exemplare seiner Kölner Lieder ab. Der textliche und musikalische Nachlass Ostermanns wurde in seinem eigenen Verlag verwaltet, den nach seinem Tod zunächst seine Frau Käte fortführte. Später übernahmen ihn die Musikverlage Hans Gerig KG. Die Willi Ostermann Gesellschaft Köln 1967 e. V. pflegt das Andenken des Künstlers. 1949 wurde in Königswinter im Nachtigallental des Siebengebirges ein Denkmal für Willi Ostermann errichtet. Am wurde ihm eine Figur gewidmet.", "section_level": 2}, {"title": "Willi-Ostermann-Medaille.", "content": "Zu Ehren von Willi Ostermann wurde 1967 die Willi-Ostermann-Medaille als höchste Auszeichnung des Kölner Karnevals gestiftet. Sie wird seitdem in unregelmäßigen Abständen für besondere Verdienste um das Kölner Liedgut verliehen und üblicherweise bei der Prinzenproklamation überreicht. Einige der Preisträger:", "section_level": 3}, {"title": "Werke.", "content": "Liste der Ostermann-Titel:", "section_level": 2}], "src_summary": "Wilhelm „Willi“ Ostermann (* 1. Oktober 1876 in Mülheim am Rhein (heute Köln); † 6. August 1936 in Köln) war ein Komponist und Texter von Heimat- und Karnevalsliedern hauptsächlich in Kölscher Mundart, die er auch selbst als Krätzchensänger vorgetragen hat. Zu seinen bekanntesten Stücken gehört \"Heimweh nach Köln (Ich möch zo Foß noh Kölle gon)\".", "tgt_summary": null, "id": 1996772} {"src_title": "Lager (Statik)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Beck entstammt einer jüdischen Familie. Die Vorfahren mütterlicher- und väterlicherseits wanderten Anfang des 20. Jahrhunderts aus Russland ein. In seiner Kindheit habe er unter schweren Krankheiten gelitten und deswegen einen Teil der frühen Schulbildung versäumt. Deswegen wurde der junge Aaron eine Zeitlang als dumm eingeschätzt, was er selbst zeitweilig übernommen habe. Er studierte bis 1942 an der Brown University und wechselte dann zur Yale University, wo er 1946 in Psychiatrie promovierte. Eine psychoanalytische Ausbildung am Philadelphia Psychoanalytic Institute schloss er 1958 ab. Eine der frühesten Veröffentlichungen stammt aus dem Jahr 1953, aus Becks Beschäftigung als Psychiater in der US Army. Er untersuchte 5 Soldaten, die nach der versehentlichen Erschießung von Kameraden in Korea psychotische depressive Symptome entwickelten. Manche Begriffe, die Beck im Artikel verwendete, wie „unbewusste Feindseligkeit“ oder „Abwehrmechanismen“ lassen noch seine Erfahrungen mit psychoanalytischen Denkmodellen erahnen. 1954 wurde Beck Dozent an der University of Pennsylvania Medical School, wo er mehr als 40 Jahre arbeitete. In der darauffolgenden Zeit entwickelte er der Psychoanalyse gegenüber eine skeptische Haltung. 1959 war er bereits außerordentlicher Professor und versuchte anhand von Träumen skeptisch zu prüfen, ob depressive Patienten tatsächlich, wie im psychoanalytischen Konzept angenommen, das Bedürfnis zu leiden hätten. Das Ergebnis veranlasste ihn, sich von der Psychoanalyse abzuwenden. Als Gegenentwurf schuf er das Modell der kognitiven Verhaltenstherapie, die auf der kognitiven Theorie der Depression basiert, vor allem auf der Beobachtung, dass Depressive bestimmte stereotype Muster der Wahrnehmung und des Schlussfolgerns aufweisen, die ihren Blick auf die Wirklichkeit trüben und sie in Selbstablehnung und Pessimismus gefangen halten. Beck selbst verortet die Ursprünge seiner Ideen in die Zeit zwischen 1960 und 1964. Während des Koreakrieges arbeitete er im Valley Forge Hospital. 1976/1977 war er Präsident der Society for Psychotherapy Research. 2001 erhielt Beck einen Heinz Award, 2006 den Albert Lasker Award for Clinical Medical Research, 2007 den Pasarow Award, 2008 den Anna-Monika Prize und 2011 den Prinz-Mahidol-Preis. Zudem ist er seit 2007 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Derzeit ist er Professor Emeritus am Psychopathologischen Institut der University of Pennsylvania. Seine Forschungsgebiete liegen in den Bereichen Psychotherapie, Psychopathologie, Suizidforschung und in der Entwicklung von Diagnoseverfahren. Becks Tochter Judith S. Beck, eine Psychologin, veröffentlichte ebenso Bücher über die kognitive Verhaltenstherapie.", "section_level": 1}, {"title": "Fragebögen.", "content": "Die von ihm entwickelten Fragebögen sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Aaron Temkin Beck (* 18. Juli 1921 in Providence, Rhode Island) ist ein US-amerikanischer Psychiater und Psychotherapeut. Er gilt als \"Vater der Kognitiven Verhaltenstherapie\" und ist Mitglied des Scientific Advisory Boards der False Memory Syndrome Foundation. Etwa gleichzeitig mit Albert Ellis veränderte er die klassische Verhaltenstherapie und ergänzte sie um kognitive Konzepte, die er vor allem auf die Psychotherapie der Depression anwandte.", "tgt_summary": null, "id": 1432826} {"src_title": "Orange (Mobilfunk)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "Sexuelle Belästigung kann in allen Lebenslagen vorkommen. Häufig erfolgt sie in Abhängigkeitsverhältnissen wie etwa am Arbeitsplatz, im Bildungsbereich oder im Rahmen eines ärztlichen Betreuungsverhältnisses.", "section_level": 1}, {"title": "Sexuelle Übergriffe in der Arbeitswelt.", "content": "Eine im Jahr 2007 in der Schweiz durchgeführte Untersuchung ergab, dass sich 28 Prozent der befragten Frauen und 10 Prozent der Männer im Verlauf ihres bisherigen Arbeitslebens sexuell belästigt oder durch entsprechendes Verhalten gestört gefühlt hatten. Belästigende Situationen für Frauen gingen zu drei Vierteln von Männern aus (meist von einzelnen Männern, manchmal von Gruppen von Männern). Frauen hätten häufig auch von belästigendem Verhalten von gemischten Gruppen (Männer und Frauen) und selten von belästigendem Verhalten von Frauen berichtet. Männer gäben an, dass die belästigenden Situationen zu rund der Hälfte von Männern (einzeln oder in Gruppen) ausgingen, zu rund einem Viertel von Frauen und zu einem weiteren Viertel von gemischten Gruppen. In erster Linie seien es Arbeitskollegen, die sich belästigend verhielten. Vielfach sei es auch die Kundschaft. An dritter Stelle stünden die Vorgesetzten. Frauen berichteten viel häufiger als Männer von belästigendem Verhalten durch Vorgesetzte. Männer hingegen verwiesen öfter als Frauen auf belästigendes Verhalten durch Untergebene. Gemäß einer im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführten Studie sind etwa 40 bis 50 % der weiblichen und etwa 10 % der männlichen Arbeitnehmer schon einmal Ziel sexueller Belästigung gewesen. Noch unerforscht und sehr wenig im gesellschaftlichen Diskurs verankert ist die sexuelle Belästigung freiberuflich tätiger Männer und Frauen durch Auftraggeber oder Investoren. In Ermangelung eines arbeitsrechtlich gefassten Arbeitsplatzes und der damit verbundenen Schutzmöglichkeiten bewirkten die Vergehen an Freiberuflern letzten Endes eine systematische Benachteiligung der Opfer bis zum kompletten Ausschluss aus der Gruppe der Auftragnehmer; zu diesem Schluss kam die amerikanische Juristin und Journalistin Wendy Kaminer. 2017 berichtete eine größere Gruppe von Start-up-Unternehmerinnen aus dem Silicon Valley in der New York Times von sexueller Belästigung durch Investoren.", "section_level": 2}, {"title": "Sexuelle Übergriffe in Schule und Sport.", "content": "Im Bereich von Schule und Sportvereinen kann es zu sexuellen Übergriffen (sexuellen Belästigungen, sexualisierter Gewalt oder auch zu sexuellem Missbrauch von Kindern und von Jugendlichen) kommen. Der Begriff der sexuellen Belästigung wird dabei ggf. weit gefasst. So stufen zum Beispiel die \"ergänzenden Richtlinien für die Schulen der Stadtgemeinde Bremen zum Verbot der sexuellen Belästigung und Gewalt gegen Kinder und Jugendliche\" vom 8. März 2013 nicht nur in Anlehnung an Abs. 4 AGG definierte Handlungen, sondern auch weitere Handlungen als sexuelle Belästigung ein: Die Swiss Olympic Association unterscheidet zwischen eindeutigen Formen, welche strafbare Handlungen darstellen, und subtilen Formen von sexuellen Übergriffen und sexuellen Belästigungen. Zu letzteren zählt sie folgende Handlungen: das Kommentieren der körperlichen Entwicklung, unangemessene Aufklärung, Voyeurismus, sexistische abwertende Sprache, sexuelle Annäherung, unnötige Körperkontakte sowie anzügliche Blicke und Bemerkungen.", "section_level": 2}, {"title": "Sexuelle Belästigungen im ärztlichen Betreuungsverhältnis.", "content": "Nach Schweizer Schätzungen begehen rund 10 Prozent der männlichen Ärzte sexuelle Belästigungen. Bei Ärztinnen liege der Anteil viel niedriger. Alle medizinischen Fachgebiete seien betroffen. Besonders hoch sei der Anteil der Täter mit 15 Prozent unter den Psychiatern, Gynäkologen und Allgemeinpraktikern. 80 Prozent der Täter seien Wiederholungstäter.", "section_level": 2}, {"title": "Sexuelle Übergriffe im öffentlichen Raum.", "content": "Im Zuge der massiven sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16 rückte im deutschsprachigen Raum das Phänomen der Belästigung im öffentlichen Raum in den Mittelpunkt der Diskussionen in Medien und Politik. Als Gegenstand der Wissenschaft war das Thema in Deutschland bisher weitgehend unerforscht, auch in der Kriminalstatistik gab es nur relativ wenige Fälle. In Folge des plötzlich entstandenen Problembewusstseins wiesen Rechtsexperten auf bestehende Gesetzeslücken und mögliche Reformansätze hin.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtslage.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Europäische Union.", "content": "In dieser Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juli 2006, deren Ziel die Sicherstellung der „Verwirklichung des Grundsatzes der Chancengleichheit und Gleichbehandlung von Männern und Frauen in Arbeits- und Beschäftigungsfragen“ ist, wird in Artikel 2 (Begriffsbestimmungen), Absatz 1, Buchstabe d „sexuelle Belästigung“ definiert als „jede Form von unerwünschtem Verhalten sexueller Natur, das sich in unerwünschter verbaler, nicht-verbaler oder physischer Form äußert und das bezweckt oder bewirkt, dass die Würde der betreffenden Person verletzt wird, insbesondere wenn ein von Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen und Beleidigungen gekennzeichnetes Umfeld geschaffen wird“.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Allgemein.", "content": "\"Sexuelle Belästigung\" als eigener Straftatbestand ist mit dem \"Gesetz zur Verbesserung des Schutzes der sexuellen Selbstbestimmung\" vom 10. November 2016 eingeführt worden und betrifft nur Belästigungen, die mit körperlicher Berührung einhergehen (§ 184i StGB). Strafbar ist die Berührung einer anderen Person „in sexuell bestimmter Weise“, die für das Opfer eine Belästigung darstellt. „Der Tatbestand soll die sexuelle Selbstbestimmung von Personen vor sexuell motivierten Körperberührungen schützen, die belästigend wirken.“ Vor der Einführung des Straftatbestands waren einschlägige Handlungen nur in besonderen Fällen als Beleidigung (mit sexuellem Hintergrund) gemäß § 185 Strafgesetzbuch strafbar. Ob sich der Belästigte subjektiv beleidigt fühlte oder nicht, war dabei nicht entscheidend. Da § 185 kein Auffangtatbestand ist, fielen sexualbezogene Handlungen nur dann unter diese Vorschrift, wenn besondere Umstände einen selbstständigen beleidigenden Charakter erkennen ließen. Sexuelle Belästigungen ohne körperliche Berührung sind auch heute nur strafbar, wenn sie eine Beleidigung darstellen. Schwere Fälle, bei denen eine „sexuelle Handlung“ im strafrechtlichen Sinn (§ 184h StGB) vorliegt, sind seit dem 10. November 2016 als „sexueller Übergriff“ bis hin zum Fall der Vergewaltigung, die einen besonders schweren Fall eines solchen sexuellen Übergriffs darstellt, im § 177 StGB mit Strafe bedroht.", "section_level": 3}, {"title": "Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz.", "content": "\"Sexuelle Belästigung\" war vom 1. September 1994 bis zum 18. August 2006 laut dem Gesetz zum Schutz der Beschäftigten vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz (Beschäftigtenschutzgesetz – BeschSchG) „jedes vorsätzliche, sexuell bestimmte Verhalten, das die Würde von Beschäftigten am Arbeitsplatz verletzt“. Der Arbeitgeber bzw. Dienstvorgesetzte (bei Beamten) muss nach § 2 Satz 1 BSchG seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor sexueller Belästigung schützen. Die Definition, welcher Sachverhalt ein sexueller Übergriff ist und wo er beginnt, ist im Wesentlichen durch die einschlägigen Urteile der Arbeitsgerichte definiert. Ab dem 19. August 2006 gelten in dieser Rechtsangelegenheit die Bestimmungen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes AGG § 3 Abs. 4 bzw. des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) § 75 Abs. 2.", "section_level": 3}, {"title": "Begriff.", "content": "Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist eine Benachteiligung im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). In § 3 Abs. 4 AGG wird sie definiert als „...ein unerwünschtes, sexuell bestimmtes Verhalten, wozu auch unerwünschte sexuelle Handlungen und Aufforderungen zu diesen, sexuell bestimmte körperliche Berührungen, Bemerkungen sexuellen Inhalts sowie unerwünschtes Zeigen und sichtbares Anbringen von pornographischen Darstellungen gehören, bezweckt oder bewirkt, dass die Würde der betreffenden Person verletzt wird, insbesondere wenn ein von Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen oder Beleidigungen gekennzeichnetes Umfeld geschaffen wird.“", "section_level": 4}, {"title": "Beschwerde.", "content": "Dem sexuell belästigten Arbeitnehmer/Bediensteten steht ein \"Beschwerderecht\" zu (§ 13 AGG). Arbeitgeber oder Vorgesetzter haben die Beschwerde zu prüfen und geeignete Maßnahmen zu treffen, um zu verhindern, dass sich die festgestellte sexuelle Belästigung wiederholt.", "section_level": 4}, {"title": "Maßnahme des Arbeitgebers/Dienstvorgesetzten.", "content": "Der Arbeitgeber hat im Einzelfall angemessene arbeitsrechtliche Maßnahmen zu ergreifen. Es sind dies insbesondere Ermahnung, Abmahnung, Versetzung, ordentliche oder außerordentliche Kündigung.", "section_level": 4}, {"title": "Zurückbehaltungsrecht.", "content": "Wenn der Arbeitgeber/Dienstvorgesetzte keine oder offensichtlich ungeeignete Maßnahmen ergreift, dürfen die belästigten Beschäftigten ihr Zurückbehaltungsrecht ausüben. Das heißt, sie sind „berechtigt, ihre Tätigkeit ohne Verlust des Arbeitsentgelts einzustellen, soweit dies zu ihrem Schutz erforderlich ist“ (§ 14 AGG).", "section_level": 4}, {"title": "Schweiz.", "content": "Sexuelle Belästigung ist in der Schweiz ein Straftatbestand (Art. 198 StGB) und wird, auf Antrag, mit Buße bis zu Fr. 10'000.00 bestraft. Daneben weisen einige weitere Gesetze Bestimmungen zur sexuellen Belästigung auf. Das Diskriminierungsverbot fand 1981 Eingang in die Bundesverfassung (Art. 4 Abs. 2 aBV) und wurde in der revidierten Verfassung in Art. 8 Abs. 2 übernommen. Das Verbot der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz ist auf Gesetzesebene im Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau und Mann (Gleichstellungsgesetz, GlG) vom 24. März 1995 enthalten und ist dort ein Element unter mehreren, welche die Diskriminierung im Erwerbsleben verbieten bzw. die Gleichstellung fördern sollen. Artikel 4 des Gleichstellungsgesetzes umschreibt den Sachverhalt, Artikel 5 definiert die Rechtsansprüche und Artikel 10 den Kündigungsschutz während des Beschwerdeverfahrens. Weitere Gesetzbestimmungen zum Verbot der sexuellen Belästigung finden sich in Art. 328 Abs. 1 Obligationenrecht (OR) sowie in Art. 6 Abs. 1 des Arbeitsgesetzes (ArG). Adressaten des Belästigungsverbotes sind, im Rahmen ihrer Verantwortung für den Schutz der Persönlichkeit, der psychischen und physischen Integrität wie auch der Gesundheit der Beschäftigten, ausschließlich die Arbeitgeber.", "section_level": 3}, {"title": "Prävention.", "content": "Sowohl der Gesetzgeber wie auch die Praxis setzen neben dem gesetzlichen Verbot stark auf Prävention seitens der Arbeitgeber. Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich in der Schweiz im Zusammenhang mit der Prävention gegen sexuelle Belästigung ein Set von Maßnahmen und Instrumenten etabliert. Dazu gehört im Wesentlichen die Information der Arbeitnehmer darüber, was unter sexueller Belästigung zu verstehen ist. Eine weitere wichtige präventive Maßnahme ist die explizite Erklärung seitens der Unternehmensführung, die besagt, dass sexuelle Belästigung im Betrieb nicht geduldet wird, dass die von sexueller Belästigung Betroffenen Unterstützung erhalten und gegen belästigende Personen Sanktionen ergriffen werden. Bisher sind es vor allem größere Unternehmen und öffentliche Verwaltungen, die zum Thema sexuelle Belästigung Reglemente eingeführt haben und Ansprechpersonen bezeichnen, die Opfer betriebsintern unterstützen. Daneben gibt es eine Reihe von öffentlich zugänglichen Beratungsstellen, die Opfer beraten und begleiten. Es handelt sich dabei um lokale oder regionale Sozialdienste, Fachstellen für Gleichstellung, Beratungsstellen für Frauen und Arbeit sowie kantonale Schlichtungsstellen. Bei der Sensibilisierung der Arbeitgeber über deren Pflichten übernehmen die staatlichen Gleichstellungsfachstellen eine wichtige Funktion, indem sie informieren und Materialien bereitstellen, welche die Präventionsarbeit unterstützen.", "section_level": 3}, {"title": "Umgang mit Beschwerden.", "content": "Belästigte Personen können aufgrund von Artikel 5 des Gleichstellungsgesetzes vor Gericht beantragen, dass eine Diskriminierung – wie sie die sexuelle Belästigung darstellt – festgestellt und in Zukunft unterlassen wird. Arbeitgeber können zur Entschädigungszahlungen und zur Leistung von Schadenersatz sowie Genugtuung verpflichtet werden. Die entsprechenden Gerichtsentscheide sind online dokumentiert und frei zugänglich. Empfohlen wird jedoch, möglichst aussergerichtliche Verfahren zu wählen. Dabei kann es sich um betriebsintern definierte Vorgehen handeln oder aber um das Anrufen der kantonalen Schlichtungsstellen, deren primär Aufgabe es ist, zwischen den Parteien zu vermitteln. Die Schlichtungsstellen haben sich in der \"Schweizerischen Konferenz der Schlichtungsstellen nach Gleichstellungsgesetz „SKS“\" zusammengeschlossen.", "section_level": 3}, {"title": "Australien.", "content": "Universities Australia, eine Dachorganisation von 39 australischen Universitäten, erklärte in einer Veröffentlichung im August 2018, dass beispielsweise eine sexuelle oder romantische Beziehung eines Betreuers zu einer Doktorandin einen Interessenskonflikt darstellt und daher nicht gestattet ist.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sexuelle Belästigung ist ein Straftatbestand und unter anderem ein Mittel zur Machtausübung, bei dem Machtgefälle bzw. Abhängigkeitsverhältnisse einseitig sexualisiert und damit aufrechterhalten werden. ", "tgt_summary": null, "id": 911513} {"src_title": "Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einsatz.", "content": "Ihre häufigste Verwendung finden sie in der Waschmittel-, Textil-, Faser-, Papier- und Kunststoffindustrie, um eine durch Bleichen nicht restlos beseitigte, auf Reststoffen beruhende Gelblichkeit der aufzuhellenden Stoffe zu kompensieren.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Rosskastanien wurden schon frühzeitig (wegen der enthaltenen Saponine) als Waschmittel eingesetzt, bereits Ende des 18. Jahrhunderts bemerkte man, dass Rosskastanienextrakte (das fluoreszierende Aesculin enthaltend) die Wirkung von Bleichlaugen verbesserten, die Fluoreszenz der Extrakte wurde 1929 von Paul Krais untersucht, dies führte zur Entwicklung optischer Aufheller für Waschmittel.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsweise.", "content": "Optische Aufheller benötigen für ihre Wirkung Ultraviolettstrahlung. Besonders bei kräftiger Sonne und klarem, blauem Himmel im Freien oder unter geeigneter künstlicher Beleuchtung (mit hohem UV-Anteil) wirkt das Weiß dann \"weißer\". Fluoreszenz ist die Ursache der aufhellenden Wirkung der optischen Aufheller. Dieses sind Substanzen, die aus dem \"unsichtbaren\" Ultraviolett (bei 290–400 nm) absorbieren und nach intramolekularem Zwischenspiel den größten Teil der absorbierten Energie im sichtbaren Licht wieder emittieren. Fluoreszenzstoffe, die bei 400–480 nm, möglichst bei 430–440 nm emittieren, sind am geeignetsten. Geeignete Gruppierungen für die Moleküle von modernen optischen Aufhellern sind heterocyclische Fünfringe wie Oxazol-, Triazol- und Imidazol-Reste. Sie haben eine hohe Quantenausbeute der Fluoreszenz. Durch die Emission von zusätzlichem, blauem Licht steigt die Remission (Farbsättigung) über 100 %, dadurch erscheint das Grundmaterial heller (\"weißer als weiß\"). Zusätzlich ergibt die additive Zumischung blauen Lichtes eine Überdeckung von Gelbtönen. Im Übrigen wirkt ein blaues (kühles) Weiß intensiver, es wird leichter mit Hochweiß assoziiert. Der „Grauschleier“ wird besser verdeckt als bei leicht rot- oder grünstichigem Weiß. Weiße Papiere und weiße Textilien werden heute meist optisch aufgehellt. Textilien und Papier erscheinen dadurch leuchtender. Unter ultraviolettem Licht („Schwarzlicht“), etwa in der Diskothek, wird auf Grund der hohen Lichtintensität bei umgebendem Dunkel das emittierte Fluoreszenzlicht besonders intensiv wahrgenommen, und bei einem Farbreiz um 440 nm auch als deutlich blau. Ähnliche Verhältnisse finden sich im Bräunungsstudio. Im Gegensatz zur normalen Tagesumgebung mit gebundenen Körperfarben und Strukturen werden durch die Emissionen „strahlende“ Lichtfarben gesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Stoffgruppen.", "content": "Heute verwendete optische Aufheller lassen sich in sechs Gruppen einteilen, Heute werden etwa 400 verschiedene Stoffe als Optische Aufheller mit einer Gesamtmenge von über 33.000 t/a produziert. In dieser Zahl sind verschiedene Applikationsformen des gleichen Grundkörpers mitgezählt. Von den optischen Aufhellern, deren Absorptionsmaximum kurzwelliger als sichtbares Licht ist, müssen die bunten Tagesleuchtfarben unterschieden werden, die im grünen und gelben (Brillantflavin) und im Roten (Rhodamine) fluoreszieren und hier ihre Anwendung für Effektzwecke und Sicherung finden.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Waschmittel.", "content": "Im Waschmittelbereich sind optische Aufheller in erster Linie für das Waschen heller Textilien mit Vollwaschmitteln vorgesehen. Die Funktion der Waschmittel-Aufheller besteht im Ersetzen von Aufhellern, die ausgewaschen oder während des Tragens photochemisch abgebaut werden. Auf diese Weise wird eine zunehmende Vergilbung und Verblassung der Textilien verhindert und so die Nutzungsdauer erhöht. Der Gehalt von optischen Aufhellern in Waschmitteln bewegt sich von 0,03 % bis 0,3 % (Trockenmasse) mit einem Durchschnittswert von 0,15 %. Die heutigen Waschmittel enthalten fast ausschließlich die beiden Stilbenderivate DAS1 (Dinatrium-4,4-bis[(4-anilino-6-morpholino-1,3,5-triazin-2-yl)amino]-stilben-2,2-disulfonat) und DSBP (Dinatrium-4,4-bis(2-sulfostyryl)-biphenyl). Das Marktverhältnis von DAS1 zu DSBP beträgt in Europa ca. 85 % zu 15 %. DAS1 und DSBP sind Natriumsalze aromatischer (bei DAS1 zusätzlich heterozyklischer) Sulfonsäuren. In gelöster Form liegen sie infolge der hohen Acidität von Sulfonsäuren bei pH-Werten von 6 bis 8 als Anionen vor. Die Sulfonatgruppen sind für die mäßige Wasserlöslichkeit der ansonsten hydrophoben Aufheller verantwortlich. Das früher verwendete Wäscheblau ließ die Wäsche eher grau erscheinen, weil die Absorption des blauen Lichts durch die Wäsche (Vergilben) durch die Absorption aller anderen Lichtanteile kompensiert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Textilien.", "content": "Bereits im 19. Jahrhundert wurde über die Fluoreszenz des Aesculins, bzw. sonnenlichtbestrahlter, wässriger Auszüge von Rosskastanienrinde berichtet. Um 1929 beobachtete der deutsche Chemiker Paul Krais (1866–1939), dass Textilwaren (Wolle- und Flachsfasern) nach Behandlung mit Aesculin (aus einem Extrakt der Rosskastanie) weißer erschienen als sonst. Das vom Aesculin abgeleitete 4-Methylumbelliferon war der erste industriell hergestellte Aufheller. Diese zunächst benutzten optischen Aufheller waren jedoch wenig licht-, wasser- und waschecht. Die ersten gut auf der Faser haftenden optischen Aufheller waren die Derivate der 4,4′-Diamino-2,2′-stilbendisulfonsäure.", "section_level": 2}, {"title": "Papier.", "content": "Optische Aufheller werden bei der Herstellung von manchen Papiersorten rezeptiert. Papiere sind so „leuchtend“ weiß. Angewendet werden sie bei Magazinpapieren und Plakatpapieren, um hier eine bessere Helligkeit zu erreichen. Weißpigment für Papier ist Titandioxid, dieses erhöht den Weißgrad, zur optischen Aufhellung werden fluoreszierende organische Stoffe zugesetzt. Zudem wird als Ersatz von Titandioxid heute oft auch fein gemahlenes und hoch weißes oder gefälltes Calciumcarbonat verwendet. Bei einer Überdosierung von optischen Aufhellern kann die Absorption bis ins Sichtbare reichen, so tritt ein gegenteiliger Effekt ein, das Papier wird nicht heller, sondern der Farbton geht ins Grünliche.", "section_level": 2}, {"title": "Tagesleuchtfarbe.", "content": "Nicht selbst fluoreszierende Farbmittel können durch Zumischung von gewissen optischen Aufhellern zu Buntfarben mit Tagesleuchtfarbencharakter werden. Auf Grund der besonderen Absortions- und Emissionsmaxima eignen sich diese Zusammensetzung allerdings nur für Blau- bis Blaugrüntöne. Da optische Aufheller für die Absorption von Ultraviolett und Emission im Blaubereich gefertigt werden ist diese Einschränkung immanent. Dieser Einsatz spielt gesondert für Signalfarben eine gewisse Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragene Bedeutung.", "content": "Im übertragenen Sinn werden in der Öffentlichkeitsarbeit beschönigende, verzerrende PR-Methoden auch als \"Weißmacher\" bezeichnet. Meist ist das begrifflich etabliertere \"Greenwashing\" gemeint, das für die Eigendarstellung von Unternehmen steht, die gezielt ein umweltbewusstes Image lancieren wollen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Optische Aufheller (umgangssprachlich Weißmacher, auch Weißtöner) sind fluoreszierende Substanzen, deren Funktion die Steigerung des Weißgrads, insbesondere durch Kompensation des Gelbstichs, von Materialien ist.", "tgt_summary": null, "id": 645069} {"src_title": "Canceln", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Begriff Chiptune stammt aus der Ära des Heimcomputers Amiga, der mit seinem Dateiformat Mod Musikern bereits die Möglichkeit bot, mit Samples zu arbeiten und ihnen damit größere Freiheiten hinsichtlich des Klangs verschaffte. Dies ging trotz erheblicher technischer Einschränkungen in Richtung moderner Synthesizer, die natürliche Musikinstrumente täuschend echt imitieren können. Verwendete ein Musiker weiterhin die Tongeneratoren der damaligen Soundchips konventionell, oder klang das Ergebnis zumindest so, wurde sein Werk als „Chiptune“ bezeichnet, um es von der moderneren Sampling-Musik abzugrenzen. Chiptunes weisen normalerweise eine geringe Datenmenge auf, sehr ähnlich dem MID-Dateiformat basierend auf MIDI, und fanden deshalb oft Verwendung in Intros aus der Demoszene- sowie Cracktros von Releasegroups aus der Warez-Szene, bei denen es nötig ist, möglichst wenig Speicherplatz zu belegen. Echte Chiptunes stehen heute noch in einer Nische außerhalb von Techno, Elektropop, Industrial u. a., erinnern aber oft an diese Genres. Auch gegenüber Klingeltönen grenzt sich die Szene ab und möchte nicht damit in Verbindung gebracht werden. Der Anspruch, die Musik mit modernen Trackern aus Sprachsamples und Effekten zu gestalten, geht weit darüber hinaus. Einige „Chiptuner“ sehen im Techno bzw. in der Techno-Welle der 1990er nur einen Ableger ihrer Arbeit, eine Inflationierung ihres früheren Werks und die Degenerierung der ursprünglichen Chiptunes für den Massengeschmack, obgleich sich einige auch erfolgreich dort wiedergefunden haben.", "section_level": 1}, {"title": "Komposition.", "content": "Charakteristisch für Chiptunes ist das seltene Vorkommen von tatsächlich mehrstimmigen Akkorden im klassischen Sinn. Bei Chiptunes werden Akkorde normalerweise über Arpeggios gebildet, um Tonspuren einzusparen. Diese Einschränkung basiert darauf, dass die ersten Soundchips selten mehr als drei Tonkanäle parallel abspielen konnten – das Spielen eines Akkords hätte häufig alle verfügbaren Kanäle belegt. Aufgrund dieser „Stimmenknappheit“ besitzen viele Chiptunes einen sehr komplexen Aufbau. Um mehr als nur drei Instrumente erklingen zu lassen, werden die Lücken in einer Melodie, beispielsweise der des Basses, genutzt, um dort ein anderes Instrument oder eine Begleitstimme erklingen zu lassen. Somit befinden sich auf einem Kanal zwei oder mehr Melodien oder Stimmen. Diese Technik bietet sich dafür an, Rhythmen mit vielen vorgezogenen Elementen zu verwenden. Im Bereich der SID-Tunes hat sich so ein sehr funkiger Stil entwickelt. Eine weitere Technik, um mehr Stimmen einzubauen, findet sich oft auf dem Kanal, wo Bass und die Schlaginstrumente zu hören sind. Vor die einzelnen Basstöne wird für den Bruchteil einer Sekunde ein Rauschen gesetzt. Dies erzeugt den Eindruck einer Art Hi-Hat eines Schlagzeugs. Durch die Aufhebung der Kanalbegrenzung moderner Tracker gibt es für Komponisten heute jedoch weitgehend keine technische Einschränkungen mehr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chiptunes bilden ein Genre innerhalb der computererstellten Musik, das sich durch einen charakteristischen künstlichen Klang auszeichnet. Der Ursprung liegt in der Heimcomputer- und Telespiele-Ära. ", "tgt_summary": null, "id": 1064407} {"src_title": "Regina Halmich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die frühen Lebensjahre Quantrills.", "content": "Quantrill wurde als ältestes von acht Geschwistern in Canal Dover (heute: Dover), Ohio am 31. Juli 1837 geboren. Sein Vater war Thomas Quantrill, der aus Hagerstown, Maryland stammte. Seine Mutter, Caroline Cornelia Quantrill, geborene Clark, stammte aus Chambersburg, Pennsylvania. Die Eltern heirateten am 11. Oktober 1836. Sie siedelten noch im Dezember jenes Jahres nach Canal Dover über. Thomas Quantrill starb am 7. Dezember 1854, sehr wahrscheinlich an Tuberkulose. Zum Todeszeitpunkt stand er als Rektor der örtlichen \"Canal Dover Union School\" vor.", "section_level": 1}, {"title": "Erziehung und frühe politische Überzeugung.", "content": "Über die ersten Jahre Quantrills in Canal Dover ist nur wenig bekannt. Als gesichert gilt, dass er in einer den Unionisten nahestehenden Familie aufwuchs und auch nach dem Tode des Vaters eine dem entsprechende Erziehung der Mutter genossen hat. Seine ursprüngliche politische Überzeugung sei demnach auch gegen die Ausbreitung, aber keineswegs für ein Ende der Sklaverei gerichtet gewesen, was auch in seiner zeitweiligen Anhängerschaft der Free-Soil-Partei deutlich wird. Die Free-Soil-Party war eine kurzlebige und bald von den Republikanern absorbierte Splittergruppe der Demokratischen Partei, die im Wesentlichen in den Präsidentschaftswahlen von 1848 und 1852 in Erscheinung trat; allerdings ohne nennenswerte Erfolge.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeiten bis zum Bürgerkrieg 1861.", "content": "Bereits mit 16 begann Quantrill als Schullehrer zu arbeiten und verdiente überwiegend so seinen Lebensunterhalt, bis er 1858 dem US-Heer beitrat. Sein Dienst verschlug ihn zeitweilig nach Utah. Er diente überwiegend als Mannschaftsführer (Gruppenführer, Unteroffizier). Er quittierte allerdings den Dienst bald, um sich fortan als professioneller Glücksspieler zu versuchen. 1859 zog er nach Lawrence, Kansas, wo er wieder als Lehrer tätig wurde. Allerdings musste er bald die Stadt und den Staat verlassen, nachdem ihm Viehdiebstahl und Mord vorgeworfen wurden. Er floh nach Missouri.", "section_level": 2}, {"title": "Quantrill’s Raiders im Bürgerkrieg.", "content": "Bevor William Clark Quantrill als konsequenter Gegner jeder Obrigkeit 1861 die Guerillatruppe \"Quantrill’s Raiders\" gründete, deren Aktionen sich ursprünglich gegen die \"Abolitionisten\" richteten und die dabei besondere Brutalität und Rücksichtslosigkeit an den Tag legten, überlegte er sich bei Kriegsbeginn zunächst, ob er nicht als aus Maryland Stammender dem US-Heer oder der \"Missouri State Guard\" beitreten sollte. Seine ablehnende Haltung gegenüber den Disziplinvorstellungen des Heeres ließen ihn davon absehen. Stattdessen gründete er die \"Quantrill’s Raiders\" als irreguläre Einheit von zunächst nur etwa einem Dutzend Kämpfern, die später von der Regierung der Konföderierten Staaten von Amerika (Südstaaten) als offizielle Hilfstruppe des konföderierten Heeres anerkannt wurden. Quantrill wurde in den Rang eines Unteroffiziers befördert. Zeitweilig setzten sich \"Quantrill’s Raiders\" auch mit den aus Kansas nach Missouri einfallenden Jayhawkern, einer für die Nordstaaten kämpfenden Guerilla-Einheit des Unionsheeres, auseinander. Quantrill und seine Gefolgsleute machten diese für den Einsturz eines Gefängnisses in Kansas City verantwortlich, in dem einige Familienmitglieder, Freunde und Sympathisanten der \"Quantrill’s Raiders\" gefangen gehalten wurden. Der Einsturz, der nach Ansicht Quantrills absichtlich herbeigeführt worden sein soll, führte zu einer Vergeltungsaktion. Bei diesem Angriff am 21. August 1863 brandschatzten und plünderten die Quantrill’s Raiders die Stadt Lawrence und töteten rund 200 Männer und Jungen. Dieses Massaker von Lawrence gilt als sein berüchtigtes Verbrechen. Dieser und andere brutale Überfälle auf Eisenbahnstrecken, Patrouillen, Kuriere und Siedlungen der Union verschafften Quantrill den Ruf, „The bloodiest man in American history“ zu sein. Immer wieder wurden Unionssoldaten gejagt, allerdings vergriff man sich auch an Zivilisten, die der Union nahestanden oder deren Unterstützung verdächtig waren. Die Kommandeure der Unionstruppen erklärten Quantrill zum Gesetzlosen, obschon Quantrill als Hauptmann einer Gruppe \"Partisan Rangers\" geführt wurde und damit faktisch dem konföderierten Heer angehörte. Als die Unionstruppen anordneten, dass alle gefangen genommenen Guerilla-Kämpfer zu erschießen seien, entschied Quantrill im Gegenzug, ebenfalls Gefangene zu exekutieren. Bei seinen Gegnern erlangte er bald einige Bekanntheit als gefürchteter Rebellenführer, während ihn seine Gefolgsleute eher als einen geradlinigen Freigeist beschrieben und als Helden ansahen. Während des Winteraufenthaltes in Texas zerfiel die Einheit infolge von Streitigkeiten, jedoch kämpften einige versprengte Gruppen noch einige Zeit weiter gegen die Truppen der Union, manche noch lange nach Kriegsende. Darunter befanden sich berühmte \"Outlaws\" wie Jesse James und Cole Younger. Wie viele andere haben sie bei Quantrill ihre ersten Überfälle mitgemacht, zu denen auch im Guerillakrieg schon Eisenbahnüberfälle gehörten, auf die sie sich dann nach dem Krieg spezialisierten. Einer dieser Gruppen schloss sich Quantrill im Herbst/Winter 1863 für einige Zeit an. Sie wurde vom als bösartig beschriebenen Leutnant William T. Anderson angeführt, der den Beinamen \"Bloody Bill\" trug. Ihre Wege trennten sich nach einigen Wochen. William Clark Quantrill erlag am 6. Juni 1865 den schweren Verletzungen, die er vier Wochen zuvor am 10. Mai 1865 bei einer Schießerei mit einer Einheit der Nordstaaten erlitt. Diese hatten Quantrill und einigen Dutzend verbliebenen Gefolgsleuten in einem Hinterhalt aufgelauert, nachdem Quantrill und seine Bande zuvor einige Überfälle in Kentucky begangen hatten. Dabei hatte er einen Schuss in die Brust erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe.", "content": "Während des Krieges lernte Quantrill die vierzehnjährige Sarah Katherine King auf der Farm ihrer Eltern in Missouri kennen. Sie verliebten sich, heirateten und lebten fortan gemeinsam im Camp Quantrills und seiner Männer. Als ihr Mann starb, war sie 17 Jahre alt.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Obwohl seine Grausamkeiten im ganzen Land bekannt waren, widmete ihm die Bevölkerung in den unterlegenen Südstaaten das Volkslied \"Quantrill, a galant bravehearted boy\", in dem seine Kriegstaten glorifiziert werden. Es existiert eine \"William Clarke Quantrill Society\" mit Sitz in Missouri, die bis heute seine Taten rühmt. Quantrill wird von einigen Historikern als opportunistischer, blutdurstiger Verbrecher angesehen. Der Historiker James M. McPherson nannte ihn einen „pathologischen Killer, der Unionssoldaten ermordete“.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Im 1968 gedrehten Film \"Bandolero!\" spielt Dean Martin den Veteranen Dee Bishop, der ein ehemaliger Quantrills Raider gewesen sein soll und angibt, beim Überfall auf Lawrence teilgenommen zu haben. Sein Bruder Mace, von James Stewart dargestellt, war Mitglied der Unionsarmee unter General William T. Sherman. Im 1940 erschienenen Film \"Dark Command\", mit John Wayne in der Hauptrolle, spielt Walter Pidgeon den Guerillakämpfer William Cantrell, der als ehemaliger Schullehrer zum Rebellen wurde. Der Protagonist William Cantrell orientiert sich oberflächlich an der historischen Person des William Quantrill. Der Film \"Renegade Girl\" aus dem Jahr 1946 handelt von den Spannungen zwischen Unionisten einerseits und Konföderierten andererseits im US-Bundesstaat Missouri. Vier Jahre später finden sich auch im 1950 in die Kinos gekommenen Streifen \"Kansas Raiders\", in welchem Jesse James (gespielt von Weltkriegsveteran Audie Murphy) die Hauptfigur ist, Bezüge zu Quantrills Taten. Der berüchtigte Jesse James selbst gehörte zu den Kämpfern, die unter Quantrill dienten. 1952 kam der Western \"Die Hölle der roten Berge\" (\"Red Mountains\") in die Kinos, in dem Quantrill von John Ireland verkörpert wurde. Der Film thematisiert eine Zeitspanne kurz vor Beendigung des Sezessionskrieges. Im Kinofilm \"Am Tode vorbei (1953)\" (\"Woman They Almost Lynched\") wurde Quantrills Frau Kate als Flintenfrau gezeigt. Die jugendliche Ehefrau lebte drei Jahre an der Seite ihres Mannes unter den Guerilleros. \"The Stranger Wore a Gun\" von 1953 zeigt das Schicksal eines ehemaligen Quantrill Raider, der zum Bankräuber wurde und später von einigen seiner alten Kameraden gejagt wird. Mit dem 1958 entstandenen Film \"Quantrills Raiders\" wurde hauptsächlich versucht den Überfall auf Lawrence darzustellen. 1959 betitelte man eine Episode der TV-Show \"The Rough Riders\" mit dem Titel \"The Plot to Assassinate President Johnson\". Wie der Titel bereits offenbart, wird hier ein Zusammenhang Quantrills mit dem Komplott zur Ermordung des Präsidenten Andrew Johnson hergestellt. \"Young Jesse James\" (1960) befasst sich mit Quantrills Einfluss auf den jungen Gefolgsmann und späteren Banditen Jesse James. 1965 erschien der Film \"Arizona Raiders\", in dem Audie Murphy einen ehemaligen Quantrill Raider darstellt, der sich dazu verpflichten ließ, seine ehemaligen Mitstreiter aufzuspüren. In einem weiteren Film, \"The Legend of the Golden Gun\" aus dem Jahr 1979 wird Quantrill von zwei ehemaligen Gefolgsleuten gejagt und schließlich aufgespürt. Der Angriff auf die Stadt Lawrence und das dortige Massaker an etwa 200 männlichen Zivilisten steht im Mittelpunkt des 1998 gedrehten Films \"\". Mit dem Schauspieler Tobey Maguire wurde im Jahr darauf (1999) ein Film unter dem Titel \"Ride with the Devil\" gedreht. Auch dieser befasst sich unter anderem mit Quantrills Überfall auf Lawrence und seine Kämpfe in Kansas. Das Leben der \"Bushwhacker\", wie die mit \"Quantrills Raiders\" vergleichbaren konföderierten Gruppen genannt wurden, diente dem Regisseur Ang Lee als Vorlage für diesen Film. Im Jahr 2000 titelte eine Episode der Fernsehserie The Secret Adventures of Jules Verne mit den Worten \"The Ballad of Steeley Joe\". Darin wird sowohl auf Jesse James als auch auf William Quantrill Bezug genommen. Die Amerikanische TV-Show Psych, stellte in einer Folge mit dem Titel \"Weekend Warriors\" eine Wiederholung des Bürgerkriegs dar. Dabei ging man auch auf William Quantrill ein. Die Aktionen in und um Lawrence werden beschrieben, jedoch lässt man Quantrill hier in den Armen der fiktiven Ordensschwester Jenny Winslow, deren Familie in Lawrence ums Leben gekommen sein soll. Quantrills Lawrence Massaker von 1863 wird auch in Steven Spielbergs Kurzserie \"Into the West\" aus dem Jahre 2005 verfilmt. In dem Film „True Grit“ von 2010, einem Remake des John Wayne – Klassikers „Der Marshal“, erklärt der Protagonist Reuben „Rooster“ Cogburn, er habe im Sezessionskrieg unter Quantrill gedient und löst dadurch eine Diskussion mit dem Texas Ranger LaBoeuf über Quantrill und seine Bande aus. Dies ist die bislang letzte Film- und Fernsehproduktion über Quantrill, seine Gefolgsleute und ihre Taten.", "section_level": 2}, {"title": "Comicumsetzungen.", "content": "Die Serie Leutnant Blueberry, bzw. Die Jugend von Blueberry hier von Charlier (Szenario) & Colin Wilson (Zeichnungen) setzt sich mit den Ereignissen vor und während des Lawrence Massaker in zwei Alben auseinander: Nr. 4: Die Teufel von Missouri (Les démons du Missouri), Nr. 5: Aufruhr in Kansas (Terreur sur le Kansas). Die Serie Die blauen Boys von Willy Lambil und Raoul Cauvin widmet sich Quantrill in Band 36 der französischen Ausgabe \"Quantrill\" und in Band 18 der deutschen Ausgabe \"Quantrills Bande\" ohne Bezug auf historische Ereignisse.", "section_level": 2}], "src_summary": "William Clark Quantrill (* 31. Juli 1837 in Canal Dover, Ohio; † 6. Juni 1865 in Louisville, Kentucky) war ein berüchtigter Partisanenführer im Sezessionskrieg.", "tgt_summary": null, "id": 2251879} {"src_title": "Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bezeichnungen.", "content": "Die südliche, vor der spanischen Küste bis zum Fluss Adour (Frankreich) gelegene Biskaya wird auf Spanisch und Galicisch in der Regel als \"Mar Cantábrico\" (Kantabrische See, lat. \"Mare Cantabricum\") bezeichnet; daneben wird die Bezeichnung \"Golfo de Vizcaya\" (bzw. \"Golfo de Biscaia\") verwendet, um die gesamte Biskaya zu bezeichnen. Auch im Französischen ist die Bezeichnung Kantabrische See (\"Mer Cantabrique\") für die Südhälfte der Biskaya geläufig, und im Baskischen ist \"Kantauri Itsasoa\" üblich. Ein Teil der spanischen Biskayaküste ist unter der touristischen Bezeichnung \"Costa Verde\" (‚Grüne Küste‘) bekannt. In der Region herrscht ein gemäßigtes Seeklima mit hohem Niederschlag, wodurch die Landschaft grüner als in anderen Teilen Spaniens ist. Auf der Mercator-Karte von Europa aus dem Jahr 1589 ist die Biscaya als \"Aquitanicus oceanus\" bezeichnet, während \"Cantabricus oceanus\" westlich der spanischen Westküste bei Kap Finisterre eingezeichnet ist. Letzteres widerspricht einer synonymen Verwendung beider Bezeichnungen.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Meer.", "content": "Als wasserseitige Grenze zwischen Biskaya und dem übrigen Atlantik gilt die Luftlinie (geodätischer Großkreis) vom spanischen Cabo Ortegal () oder vom einige Kilometer weiter östlich liegenden Estaca de Bares, (), das als westliche Begrenzung des Kantabrischen Meeres genannt wird, zum bretonischen Pointe Penmarc'h (). Die von dieser Linie und der Küste umschlossene Fläche ist ca. 223.000 km2 groß, die größte Wassertiefe beträgt 4735 m im \"Sables d’Olonne Canyon\" (), nördlich des Zentrums und 155 Kilometer südwestlich der Île d’Yeu. Bei einer mittleren Tiefe von 1774 Metern berechnet sich ein Wasservolumen von 395.600 km3. Die Hauptrichtung von Wind und Meeresströmung wird vom Eintreffen des Golfstroms an der europäischen Festlandsküste bewirkt und führt vom Pointe Penmarc'h an der bretonischen Südküste aus in einer im Uhrzeigersinn drehenden Strömung bis zum Cabo Ortegal. Die dabei auftretenden Verwirbelungen zwischen dieser Strömung und der Küste gelten in der Seefahrt durchaus als gefährlich, zumindest für kleine und mittlere Wasserfahrzeuge.", "section_level": 2}, {"title": "Küste.", "content": "An der meist felsigen, aber – vor allem in Asturien – von reizvollen Sandbuchten mit vorgelagerten Felsinseln durchsetzten spanischen Biskayaküste liegen von West nach Ost die vier autonomen Regionen Galicien, Asturien, Kantabrien und die Autonome Gemeinschaft Baskenland, der spanische Teil des Baskenlands. Die Nordküste von Galicien hat durch die Rías Altas einen fjordähnlichen Charakter. Das wirtschaftliche Zentrum von Asturien ist die Hafenstadt Gijón. Auch die Hauptstadt von Kantabrien, Santander, liegt an der Biskaya und ist touristisch geprägt. Im Baskenland liegt die Provinz Bizkaia, nach der die Meeresbucht benannt ist. Der Hafen des Küstenorts San Sebastian ist einer der größten des Landes. Der französische Teil der Küste gehört zu den drei Regionen Nouvelle-Aquitaine (mit den Küstenorten Bayonne, Bordeaux, Rochefort und La Rochelle), Pays de la Loire (mit den Küstenorten Nantes und Saint-Nazaire) und Bretagne (mit dem Ort Lorient). An der Küste der Bretagne trifft die Biscaya am Pointe de Penmarch, der auch die südliche Begrenzung der Baie d'Audierne darstellt, auf die Keltische See.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Biskaya (), auch Golf von Biskaya genannt (französisch \"Golfe de Gascogne\", baskisch \"Bizkaiko Golkoa\", spanisch \"Golfo de Vizcaya\", galicisch \"Golfo de Biscaia\", lateinisch \"Sinus Cantabricus\"), ist eine Bucht des Atlantischen Ozeans, die sich von Galicien bis zur Bretagne entlang der Nordküste Spaniens und der Westküste Frankreichs erstreckt. Dieses Seegebiet ist für schlechtes Wetter, starke Stürme und extremen Seegang bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 633023} {"src_title": "Michael Skibbe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Preisträger der Goldenen Nicas.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Interactive Art.", "content": "Die Preise für diese Kategorie werden seit 1990 vergeben. Diese Kategorie umfasst verschiedenste Arbeiten von Installationen und Performances, typischerweise mit Publikumsbeteiligung, virtueller Realität, Multimedia und Telekommunikation.", "section_level": 2}, {"title": "Digital Music & Sound Art.", "content": "Diese Kategorie ist für alle, die elektronische Musik und Klangkunst durch digitale Werkzeuge machen. Von 1987 bis 1998 wurde diese Kategorie \"Computer Music\" genannt. 1987 wurden zwei Ehren-Nicas vergeben. 1990 wurde keine Goldene Nica vergeben und 1991 fehlte die Kategorie gänzlich. 2012 wurde der Titel um den Zusatz \"Sound Art\" erweitert, um das inhaltliche Spektrum besser wiederzugeben.", "section_level": 2}, {"title": "Internetkategorien.", "content": "In den Kategorien \"World Wide Web\" (1995–1996) und \".net\" (1997–2000) wurden interessante webbasierte Projekte ausgezeichnet. Die Kriterien sind dabei webspezifische, gemeinschaftsorientierte Identität und Interaktivität. Im Jahr 2001 wurde die Kategorie weiter gefasst und unter dem Namen \"Net Vision/Net Excellence\" als Auszeichnung für Innovationen im Bereich Onlinemedien festgelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Computergrafik.", "content": "Diese Kategorie wurde von 1987 bis 1994 vergeben und war offen für Computergrafiken aus verschiedenen Bereichen – Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung. Eingereicht werden konnten computergenerierte Grafiken, die durch die individuelle Programmierung von Computern oder den kreativen Gebrauch erhältlicher Computerprogramme geschaffen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Digital Communities.", "content": "Diese Kategorie wurde 2004, zum 25-jährigen Jubiläum des Festivals, eingeführt. Die erste Verleihung fand in New York statt, um die internationale Ausrichtung des Prix Ars Electronica zu unterstreichen. Eine der beiden Statuen wurde damals an Wikipedia vergeben. Als Hauptsponsor der Kategorie ist die SAP AG beteiligt.", "section_level": 2}, {"title": "Computer Animation / Film / Visual Effects.", "content": "Die Kategorie \"Computer Animation\" wurde von 1987 bis 1997 vergeben und 1998 auf \"Computer Animation/Visual Effects\" umbenannt. Sie ist offen für Computeranimationen aus verschiedenen Bereichen – Kunst, Kultur, Wissenschaft und Unterhaltung. Eingereicht werden können computergenerierte Filme, die durch die individuelle Programmierung von Computern oder den kreativen Gebrauch erhältlicher Computerprogramme geschaffen wurden. Eine digitale Integration von oder Kombination mit auf traditionelle Weise hergestelltem Filmmaterial ist erlaubt.", "section_level": 2}, {"title": "Hybrid Art.", "content": "Preise in dieser Kategorie wurden zum ersten Mal 2007 vergeben. Eingereicht werden können Arbeiten, welche sich speziell durch die Verbindung von verschiedenen Medien und Genres auszeichnen.", "section_level": 2}, {"title": "U19 – freestyle computing.", "content": "In dieser 1998 geschaffenen Kategorie werden Arbeiten von Kindern und Jugendlichen mit österreichischem Wohnsitz ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Preise und Stipendien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Media.Art.Research Award.", "content": "Vergeben vom Ludwig Boltzmann Institut \"Medien.Kunst.Forschung.\" werden hier herausragende theoretische Arbeiten ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "[the next idea] Art and Technology Grant.", "content": "In dieser Spezialkategorie vergibt die Ars Electronica in Kooperation mit der voestalpine Stipendien für zukunftsweisende, aber noch nicht realisierte Konzepte in den Bereichen Kunst, Design oder Technologie.", "section_level": 2}, {"title": "Collide@CERN.", "content": "Auf vorerst drei Jahre angelegt wurde 2011 das Artist in Residence-Programm \"Collide@CERN\" geschaffen. In Zusammenarbeit mit dem CERN erhalten Künstler die Möglichkeit, direkt in der Forschungseinrichtung über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten Projekte zu realisieren.", "section_level": 2}, {"title": "OHMI-Ars Electronica Prize.", "content": "Seit 2013 werden in dieser Kategorie in Kooperation mit der Stiftung OHMI (\"One-Handed Musical Instruments)\" Innovationen im Bereich des Musikinstrumentenbaus ausgezeichnet, die Körperbehinderten das einhändige Spielen von Instrumenten auf professionellem Niveau ermöglichen sollen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Prix Ars Electronica (\"Prix\": französisch für „Preis“, \"Ars\": lateinisch für „Kunst“) ist ein Kulturpreis, der seit 1987 im Rahmen des Festivals Ars Electronica für Kunst, Technik und Gesellschaft vom Veranstalter ORF Oberösterreich und dem Land Oberösterreich ausgeschrieben wird. Die Verleihung der „Goldenen Nica“ findet im Brucknerhaus in Linz an der Donau statt. Die Trophäe ist der Nike von Samothrake nachempfunden, einer Statue der antiken griechischen Siegesgöttin Nike. ", "tgt_summary": null, "id": 1986790} {"src_title": "Sobekhotep IV.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Strecke.", "content": "Die Bahnstrecke wurde zwischen 1879 und 1881 von der britischen Kolonialregierung gebaut und verläuft meist am Straßenrand der Hill Cart Road. Sie überwindet auf 86 km Länge einen Höhenunterschied von über 2.000 m. Die Strecke mit den zwölf Bahnhöfen führt über 554 Brücken und durch einen einzigen kurzen Tunnel. Die mittlere Steigung beträgt 44 ‰, an der steilsten Stelle 56 ‰. Außerdem wurden sechs doppelte Spitzkehren und drei Kreiskehrschleifen eingebaut an den Stellen, an denen die Steigung der Straße zu groß ist und die Bahn deshalb der Straße nicht folgen kann. Von den 873 Kurven hat die engste einen Radius von nur 13 Metern. Die Züge benötigen für die ganze Strecke planmäßig 6 1/2 Stunden, bei Verspätungen manchmal 10 Stunden. Häufig machen Erdrutsche die Gleise unpassierbar, so dass unterwegs das Verkehrsmittel gewechselt werden muss. In den Ortschaften entlang der Strecke liegt das Gleis meist in der Straße, so dass die Züge oft mit wenigen Zentimetern Abstand an Häusern und Marktständen vorbeifahren. Die Dieselloks sind mit einem sehr lauten Signalhorn ausgestattet, das auch die Hupen von indischen LKWs deutlich übertönt. In der Monsunzeit 2010 verschüttete bei km 50 in der Nähe von Pagla Jhora zwischen Mahanadi und Gayabari ein Erdrutsch die Strecke mitsamt der parallel verlaufenden Straße. Im September unterbrach ein weiterer Erdrutsch bei Tindharia die Strecke, gefolgt von einem weiteren im Juli 2012. Der Betrieb wurde Anfang 2014 wieder bis Gayabari aufgenommen. Vorerst verkehrte die DHR nur noch auf den Abschnitten Darjeeling–Kurseong mit zwei täglichen Zugpaaren, meist dieselbespannt, und Chunbati–Shiliguri Junction mit dem täglichen dieselbespannten Dschungel-Safari-Zug; außerdem verkehrten täglich vier dampfbespannte Zugpaare zwischen Darjeeling und Ghum für Touristen. Seit 2. Dezember 2015 gibt es wieder planmäßigen Verkehr auf der Gesamtstrecke. Montags, mittwochs und freitags verkehrt ein dieselbetriebener Zug von New Jalpaiguri nach Darjeeling, dienstags, donnerstags und samstags in die Gegenrichtung. Zusätzlich verkehren zwischen Darjeeling und Ghum täglich drei Dampf- und drei Dieselzüge in jede Richtung. Zwischen Darjeeling und Kurseong verkehrt der Dampfzug \"Red Panda\" und ein Dieselzug. Zwischen Kurseong und Mahanadi verkehrt der Dampfzug \"Himalayan on Wheels\". Zwischen Shiliguri und Rangtong verkehrt der Dampfzug \"Jungle Safari\". Alle Züge sind platzkartenpflichtig.", "section_level": 1}, {"title": "Züge.", "content": "Bis heute werden die Personenzüge zwischen Darjiling und Ghum von Dampflokomotiven gezogen, während Züge, welche die anderen Streckenteile befahren, mit Diesellokomotiven bespannt sind. Personenzüge bestehen neben der Lokomotive in der Regel aus drei Waggons: einem Gepäckwagen, einem Wagen für die erste Klasse mit Brokatsitzen und einem für die zweite, recht komfortable Klasse. Die Touristenzüge bestehen aus zwei Wagen für die erste Klasse.", "section_level": 1}, {"title": "Weltkulturerbe.", "content": "Die Bahn ist seit 1999 Teil der Welterbestätte Gebirgseisenbahnen in Indien der UNESCO. Zu diesem Weltkulturerbe gehören neben der Darjeeling Himalayan Railway auch noch die Kalka-Shimla Railway und die Nilgiri Mountain Railway. Als die Darjeelingbahn längere Zeit nicht durchgehend befahrbar war, drohte die UNESCO mit der Aberkennung der Welterbestätte, wenn diese nicht sofort repariert würde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schmalspurbahn Darjeeling Himalayan Railway (Darjilingbahn, DHR) ist eine schmalspurige Eisenbahn der Spurweite 610 mm (2 Fuß) in Indien, die von Shiliguri nach Darjiling führt und von der Indischen Staatsbahn betrieben wird. Sie wird, wie auch andere indische Schmalspurbahnen, \"Toy Train\" (engl. \"Spielzeugeisenbahn\") genannt.", "tgt_summary": null, "id": 2176447} {"src_title": "Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die veristische Literatur.", "content": "Als \"Verismus\" bezeichnet man eine Strömung der italienischen Literatur seit etwa 1830, die konzeptuell dem Realismus und dem Naturalismus ähnelt. Es geht um eine Hinwendung der Literatur zur Gegenwart und zum Alltag, zur Volkssprache und zu den unteren sozialen Schichten. Großen Einfluss hatten die französischen Naturalisten wie Émile Zola und die russischen realistischen Autoren wie Lew Nikolajewitsch Tolstoi. Hauptvertreter des Verismus in Italien waren Giovanni Verga und Luigi Capuana. Der Letztere betätigte sich auch als Theoretiker und definierte die „poesia del vero“: Im Unterschied zum Naturalismus bemüht sich der Verismus nicht um eine möglichst unpersönliche „objektive“ Beschreibung, sondern vertritt und erklärt einen eigenen Standpunkt. Während Verga und Capuana sich hauptsächlich mit Sizilien befassten – Giovanni Verga veröffentlichte 1880 die \"Sizilianischen Novellen\" –, gab es veristische Autoren für andere Regionen, etwa Grazia Deledda für Sardinien.", "section_level": 1}, {"title": "Die veristische Oper.", "content": "Kennzeichen der veristischen Oper sind ein gesteigerter Realismus, durch Leidenschaft bestimmtes Handeln der Personen, weitgespannte Melodik und raffinierte Orchestration, malerische Schilderung der Schauplätze sowie inhaltlich oft ungeschminkte Darstellung von Grausamkeit. Der Begriff der veristischen Oper wird auch für Werke mit historischen Themen oder exotischem Ambiente verwendet. Beliebte Schauplätze sind die Zeit der französischen Revolution und der Herrschaft Napoléon Bonapartes, das Italien der Renaissance und der ferne Osten. Vorläufer der veristischen Oper waren \"La traviata\" (1853) von Giuseppe Verdi und \"Carmen\" (1875) von Georges Bizet, doch als erste „echte“ veristische Oper gilt \"Cavalleria rusticana\" (1890) von Pietro Mascagni (1863–1945). 1892 erschien \"Pagliacci\" (\"Der Bajazzo\") von Ruggero Leoncavallo (1857–1919), der mit der \"Cavalleria\" häufig zusammen aufgeführt wird. Veristische Elemente finden sich auch bei Giacomo Puccini (1858–1924), besonders in \"Tosca\" (1900), aber auch in \"Madama Butterfly\" (1904), \"La fanciulla del West\" (\"Das Mädchen aus dem goldenen Westen\") (1910) und \"Il tabarro\" (\"Der Mantel\") (1918). Weitere italienische Komponisten des Verismus sind Umberto Giordano (1867–1948) (\"Andrea Chénier\", 1896; \"Fedora\", 1898), Francesco Cilea (1866–1950) (\"L’Arlesiana\", 1897; \"Adriana Lecouvreur\", 1902), Alfredo Catalani (1854–1893) (\"Loreley\", 1890; \"La Wally\", 1892), Alberto Franchetti (1860–1942) (\"Cristoforo Colombo\", 1892; \"Germania\", 1902), Franco Leoni (1864–1949) (\"L’oracolo\", 1905), Franco Alfano (1875–1954), Ermanno Wolf-Ferrari (1876–1948) (\"I gioielli della Madonna\" (\"Der Schmuck der Madonna\"), 1911; \"Sly\", 1927) und Riccardo Zandonai (1883–1944) (\"Francesca da Rimini\", 1914; \"I cavalieri di Ekebù\" (\"Die Herren von Ekeby\"), 1925). In Frankreich beeinflusste der Verismus die Werke von Jules Massenet (1842–1912) (\"La navarraise\", 1894; \"Thérèse\", 1907), Alfred Bruneau (1857–1934) (\"Le rêve\" (\"Der Traum\"), 1891, nach Émile Zola) und Gustave Charpentier (1860–1956) (\"Louise\", 1900). Hauptvertreter des deutschen Verismus sind Eugen d’Albert (1864–1932) (\"Tiefland\", 1903; \"Die toten Augen\", 1916) und Max von Schillings (1868–1933) (\"Mona Lisa\", 1915). In Österreich komponierte Max Josef Beer die Oper \"Der Strike der Schmiede\", die 1897 uraufgeführt wurde. Veristischen Einflüssen begegnet man aber auch in den Opern \"Der Evangelimann\" (1895) von Wilhelm Kienzl (1857–1941), \"Eine florentinische Tragödie\" (1917) von Alexander von Zemlinsky (1871–1942), \"Die Gezeichneten\" (1918) von Franz Schreker (1878–1934) und \"Violanta\" (1916) von Erich Wolfgang Korngold (1897–1957).", "section_level": 1}, {"title": "Der veristische Film.", "content": "Der veristische Film ist eine Strömung des italienischen Films um 1915. Die realistischen Handlungen spielen zumeist im Milieu niederer Bevölkerungsschichten und hatten den Anspruch, die soziale Wirklichkeit künstlerisch umzusetzen. Als Vorbilder dienten veristische Literaten wie Giovanni Verga und Grazia Deledda. Typisch war die expressive Gestik der Darsteller, ein Stilmittel des Stummfilms. Zu den herausragenden Filmen dieser Gattung gehören: Nach dem Zweiten Weltkrieg griff der italienische Neorealismus auf die Ziele und Mittel des veristischen Films zurück und entwickelte diese weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Verismus in der Bildenden Kunst.", "content": "Im Jahr 1920 benutzte Wilhelm Hausenstein den Begriff \"Verismus\" zum ersten Mal im Hinblick auf die Kunst von Heinrich Maria Davringhausen und George Grosz und bezog sich damit auf die nachexpressionistische deutsche Kunst. Hausenstein definierte den \"Verismus\" als „Wiederkunft des Naturalismus bis zur Intransigenz“. Infolgedessen kam der Begriff \"Verismus\" als Bezeichnung einer Hauptströmung der Neuen Sachlichkeit in die Literatur und wird in der Regel auf verschiedene Künstler der Weimarer Republik angewandt, die sich der Untersuchung und Abbildung einer neuen sozialen Wirklichkeit verschrieben hatten, wie zum Beispiel Otto Dix, George Grosz, Christian Schad, Rudolf Schlichter, Karl Hubbuch, Georg Scholz und Jeanne Mammen. Der Schweizer Niklaus Stoecklin gilt im Bereich der Malerei und Grafik (Plakatgestaltung) als Mitbegründer und Hauptvertreter der Neuen Sachlichkeit. Mit dem Katastrophenerlebnis Erster Weltkrieg und den nachfolgenden politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten bildete sich ein neues kritisches Bewusstsein heraus, das alle musischen Bereiche erfasste. Eine Assoziation revolutionärer bildender Künstler wurde 1928 gegründet. Der Fokus der Kunst richtete sich auf neue Bildthemen: den Moloch Großstadt, das soziale Gefälle zwischen Kriegsgewinnlern und proletarischer Unterschicht, die Rolle der „neuen“ Frau, die Schattenseiten der Gesellschaft. Das Porträt gewann stark an Bedeutung. Der Verismus in der bildenden Kunst wird zeitlich vom Ende des Ersten Weltkrieges 1918 und der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 begrenzt. Der Begriff \"Verismo\" wird daneben auch für eine Gegenströmung zum Klassizismus in der italienischen Bildhauerei um die Mitte des 19. Jahrhunderts verwendet, die dem Realismus zugerechnet wird. Hauptvertreter dieser Richtung sind Lorenzo Bartolini und Vincenzo Vela.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Verismus (italienisch \"verismo\", von \"vero\" ‚wahr‘) bezeichnete ursprünglich eine Strömung der italienischen Literatur im 19. Jahrhundert, die sich einer exakten Beschreibung und mit sozialkritischem Engagement dem Leben von Bauern und Fischern widmet. Davon ausgehend wurde der Begriff zum Namen für eine Richtung der italienischen Oper Ende des 19. Jahrhunderts. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts bildete der veristische Film in Italien eine eigene Tradition. Seit den 1920er Jahren fand der Begriff in Deutschland auch Eingang in die Kunstkritik.", "tgt_summary": null, "id": 1855347} {"src_title": "Ses Païsses", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vertreter.", "content": "Es gibt sechs Pinen-Isomere, je zwei von α-Pinen, β-Pinen sowie zwei bekannte δ-Pinene; letztere werden in der Literatur als (+)-\"cis\"-δ-Pinen und (–)-\"cis\"-δ-Pinen beschrieben. 1907 wurden von Otto Wallach drei Pinene als α, β- und γ-Pinen zugeordnet. 1921 wurde ein weiterer Vertreter entdeckt und folglich als δ-Pinen bezeichnet. Die von Wallach zugeordnete Konstitution von „γ-Pinen“ wurde 1947 durch Harry Schmidt wieder verworfen, da sie der Bredtschen Regel widerspricht. Die genannten klassischen Bezeichnungen der Pinene (α, β, γ, δ) wurden trotzdem beibehalten, da sie sich bereits zu jener Zeit in der Literatur eingebürgert hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die α- und β-Pinene kommen zum Beispiel in Myrte, Fichtennadeln, Dill, Fenchel, Koriander und Kümmel vor, außerdem in Produkten wie Farben, Ölen und Wachsen. δ-Pinen zum Beispiel in Rosmarin. Terpentinöl besteht zu etwa 60 Prozent aus α-Pinen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Aus Pinen können Sandalore, Citronellal, Campher, Linalool und Myrcen synthetisiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Biosynthese.", "content": "α-Pinen und β-Pinen werden beide aus Geranylpyrophosphat durch Cyclisierung von Linalool-pyrophosphat gefolgt durch Umlagerung eines Wasserstoffatoms synthetisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Pinene sind wenig flüchtige, entzündliche, klare Flüssigkeiten mit terpentinartigem Geruch, weniger dicht als Wasser, und in Wasser unlöslich. Ihre Schmelz- und Siedetemperaturen sowie ihre Dichten unterscheiden sich nur geringfügig. α-Pinen oxidiert üblicherweise zu Verbenon, Myrtenol, Pinenoxid und weiteren Produkten. Durch Einwirkung von Hitze kann β-Pinen in Myrcen umgewandelt werden. Ein sekundäres Oxidationsprodukt von Pinen ist das allergieauslösende Ascaridol, weshalb ätherische Öle, die Pinen enthalten, schon nach wenigen Tagen Allergien auslösen können. α-Pinen gehört zu den Monoterpenen und wird als Aromastoff in der Lebensmittelindustrie verwendet. α-Pinen in höheren Dosen wird durch seine Reizwirkung auf Augen, Atemwege und Haut, und mögliche neuro- und nephrotoxische Wirkungen als gesundheitsschädlich eingestuft. Auch β-Pinen wirkt reizend. α-Pinen wirkt möglicherweise antientzündlich und zumindest in vitro antimikrobiell. In niedrigen Dosen wirkt α-Pinen bronchospasmolytisch.", "section_level": 1}, {"title": "Analytik.", "content": "Zur zuverlässigen qualitativen und quantitativen Bestimmung kommt nach angemessener Probenvorbereitung die Kopplung von Gaschromatographie und Massenspektrometrie zum Einsatz. Auch die Anwendung der Olfaktometrie wird zur Identifizierung und Charakterisierung herangezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Risikobewertung.", "content": "Pin-2(10)-en wurde 2014 von der EU gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) im Rahmen der Stoffbewertung in den fortlaufenden Aktionsplan der Gemeinschaft (CoRAP) aufgenommen. Hierbei werden die Auswirkungen des Stoffs auf die menschliche Gesundheit bzw. die Umwelt neu bewertet und ggf. Folgemaßnahmen eingeleitet. Ursächlich für die Aufnahme von Pin-2(10)-en waren die Besorgnisse bezüglich Verbraucherverwendung, hoher (aggregierter) Tonnage und weit verbreiteter Verwendung sowie der vermuteten Gefahren durch sensibilisierende Eigenschaften. Die Neubewertung fand ab 2014 statt und wurde von Griechenland durchgeführt. Anschließend wurde ein Abschlussbericht veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pinene (Betonung auf der zweiten Silbe: \"Pinen\") sind Monoterpen-Kohlenwasserstoffe, farblose Flüssigkeiten mit der Summenformel CH. Pinene sind Bestandteile ätherischer Öle.", "tgt_summary": null, "id": 2125483} {"src_title": "Wesenitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Im Jahre 1574 erhielt die Familie Windisch-Graetz das Inkolat in Böhmen. Damit verbunden war die Befähigung zum Erwerb landtäflicher Güter, das Recht zur Teilnahme an den Landtagen und zur Bewerbung um Ämter, die den Mitgliedern der Landstände vorbehalten waren. Familiensitz wurde Tachau (\"Tachov\") u. a. mit den Gütern Kladruby, Steken und Mladejovice. Reichsgraf Joseph-Niklas zu Windisch-Graetz (1744 bis 1802) hatte am 12. Mai 1781 die Herrschaft Tachau gekauft. Alfred I. Fürst zu Windisch-Graetz wurde im Alter von 17 Jahren im Juni 1804 Oberlieutenant im 2. Ulanenregiment Schwarzenberg. Er nahm am Dritten, Fünften und Sechsten Koalitionskrieg gegen Napoleon teil. Während des Wiener Kongresses weilte er in Wien. Am 15. Juni 1817 heiratete er im südböhmischen Frauenberg Eleonore Prinzessin zu Schwarzenberg und hatte mit ihr sieben Kinder. Am bekanntesten ist die Rolle von Alfred I. Fürst zu Windisch-Graetz während der Niederschlagung der demokratischen Revolution im Kaiserreich Österreich in den Jahren 1848 und 1849, die ihn bei Liberalen und Demokraten zu einer berüchtigten Figur machten. Als Stadtkommandant von Prag befehligte er 1848 die Niederschlagung des Pfingstaufstands in Prag (bei dem seine Frau getötet und sein Sohn Prinz Alfred verwundet wurde). Friedrich Engels berichtet in der „Neuen Rheinischen Zeitung“ von den Geschehnissen in Böhmen und fügte hinzu: „Die österreichische Soldateska hat die Möglichkeit eines friedlichen Zusammenbleibens von Böhmen und Deutschland im tschechischen Blute erstickt.“ Während des Wiener Oktoberaufstands wurde Alfred I. zu Windisch-Graetz vom österreichischen Kaiser das Oberkommando übertragen. Am 31. Oktober 1848 drang das Militär unter seiner Führung in Wien ein und verhalf der Gegenrevolution zum Sieg. Etwa 2000 Tote und erhebliche Verwüstungen waren das Ergebnis. Die standrechtliche Erschießung des Politikers und Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung Robert Blum in Wien rief dabei große Empörung hervor. Seine Rolle während des ungarischen Unabhängigkeitsaufstands im März 1849 ist umstritten. Um den Aufstand niederzuschlagen, marschierte eine kaiserliche Armee unter Alfred I. Fürst zu Windisch-Graetz in Ungarn ein und besiegte die Ungarn in der Schlacht bei Kápolna. Am 10. April 1849 musste sich die österreichische Armee dann vor dem mit Freischaren und polnischen Emigranten verstärkten Revolutionsheer zunächst zurückziehen. Nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Kriegsministerium wurde Windisch-Graetz von Kaiser Franz Joseph I. am 12. April 1849 abberufen und durch Ludwig Freiherr von Welden ersetzt, worauf er sich auf seine Güter in Böhmen zurückzog. Er erfüllte noch verschiedene diplomatische Missionen, wurde 1859 als Kommandant der Bundesfestung Gouverneur in Mainz und 1861 Mitglied des österreichischen Herrenhauses. Alfred I. Fürst zu Windisch-Graetz starb am 21. März 1862 in Wien und wurde – wie schon 1848 seine Frau Eleonore – in der Tachauer Familiengruft in der Wenzelskirche beigesetzt. 1886 wurde auch sein Sarg in die neue Familiengruft in der Klosterkirche Mariä Himmelfahrt des Klosters Kladruby überführt. Die Klosterkirche zählt zu den schönsten Bauten Böhmens und entstand als romanische Basilika während des 12. Jahrhunderts. Das heutige Aussehen im Stil der sogenannten „barocken Gotik“ gestaltete in den Jahren 1712 und 1726 der böhmische Architekt Jan Blazej Santini-Aichel.", "section_level": 1}, {"title": "Wohnsitze.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schloss Tachau.", "content": "In die Zeit der Herrschaft der Familie Windisch-Graetz fällt unter anderem der völlige Umbau des Tachauer Schlosses in den heutigen klassizistischen Baustil, womit 1787 begonnen wurde. Im nahegelegenen Stadtteil Heiligen (\"Světce\") plante Alfred I. zu Windisch-Graetz anstelle der Klosterkirche ein großes Schloss, wobei diese Planung niemals zu Ende geführt wurde. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war anstelle der barocken Klosterkirche ein in den Ausmaßen beeindruckendes Bauwerk mit neuromanischer Fassade und Türmen entstanden. Nach dem Tod des Fürsten Alfred I. zu Windisch-Graetz führte sein Sohn die Arbeiten am Schloss nicht weiter fort, so dass das Gebäude in den nächsten Jahrzehnten zunehmend verfiel. Erhalten geblieben ist aber die benachbarte Reithalle. Die 1859 fertiggestellte, zweitgrößte Reithalle Europas wurde inzwischen restauriert und dient heute als Aufführungsort der bayerisch-böhmischen Festspiele im Rahmen des Kultursommers Bärnau – Tachov auf tschechischer Seite.", "section_level": 2}, {"title": "Schloss Kladrau/Kladruby.", "content": "Das im Jahre 1785 säkularisierte Kloster Kladruby bei dem Ort Kladruby im heutigen Tschechien (deutsch: Kladrau) samt dem Großgrundbesitz hatte Windisch-Graetz 1825 gekauft, wobei ein Teil des Kaufpreises wegen seiner Verdienste um die österreichische Monarchie nicht bezahlt zu werden brauchte. Hauptsitz der Familie blieb zunächst das nahegelegene Städtchen Tachau (Tachov). In Kladruby wurde im Jahre 1864 im ehemaligen klösterlichen Konvent eine Brauerei errichtet. Als die Familie nach dem Ersten Weltkrieg im Zuge der Bodenreform den Besitz in Tachov verlor, zog Ludwig Aladar von Windisch-Graetz nach Kladruby um und errichtete hier eine umfangreiche Bibliothek sowie das Familienarchiv. Im Jahre 1945 ging das Kloster Kladruby in Staatsbesitz über.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe und Kinder.", "content": "Fürst Alfred zu Windisch-Graetz vermählte sich am 15. Juni 1817 zu Frauenberg (Hluboká nad Vltavou) mit Marie Eleonore Prinzessin zu Schwarzenberg (* 21. September 1796 in Wien; † 12. Juni 1848 in Prag). Sie war eine Tochter von Joseph II. 6. Fürst zu Schwarzenberg, Herzog zu Krumau, (* 27. Juni 1769 in Wien; † 19. Dezember 1833 in Hluboká nad Vltavou (Frauenberg) in Böhmen, begraben zu Třeboň (Wittingau) in Böhmen) und dessen Gemahlin Prinzessin und Herzogin Pauline Caroline von Arenberg (* 2. September 1774; † 2. Juli 1810) Kinder:", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Durch die kaiserliche Entschließung von Franz Joseph I. vom 28. Februar 1863 wurde Alfred I. Fürst zu Windisch-Graetz in die Liste der \"„berühmtesten, zur immerwährenden Nacheiferung würdiger Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs“\" aufgenommen, zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgroße Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten \"k.k. Hofwaffenmuseums\" (heute: Heeresgeschichtliches Museum Wien) errichtet wurde. Die Statue wurde 1866 vom Bildhauer Raimund Novak (1827–1879) aus Carrara-Marmor geschaffen, gewidmet wurde sie von Kaiser Franz Joseph selbst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alfred Candidus Ferdinand Fürst zu Windisch-Graetz (zeitgenössische Aussprache mit [a:]) (* 11. Mai 1787 in Brüssel; † 21. März 1862 in Wien) war ein österreichischer Feldmarschall.", "tgt_summary": null, "id": 1494455} {"src_title": "Michael Sommer (Gewerkschafter)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spielerkarriere.", "content": "Stielike begann 1962, als Siebenjähriger, bei der Spvgg 06 Ketsch in der Jugend mit dem Fußballspielen. Mit 17 Jahren wurde er in die DFB-Jugendnationalmannschaft berufen.", "section_level": 2}, {"title": "Borussia Mönchengladbach.", "content": "Im Februar 1973 wechselte Stielike zum Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, der von Hennes Weisweiler trainiert wurde. Am 9. Juni 1973 feierte der Abwehrspieler am letzten Saisonspiel gegen den VfB Stuttgart sein Bundesliga-Debüt; kurz zuvor war mit der der DFB-Jugendnationalmannschaft am 4. Juni 1973 beim UEFA-Juniorenturnier ausgeschieden. Bis 1977 spielte er für Borussia Mönchengladbach in 109 Begegnungen als Abwehrspieler in der Bundesliga. Mit Mönchengladbach wurde er 1975, 1976 und 1977 Deutscher Meister, 1973 DFB-Pokalsieger und 1975 UEFA-Pokalsieger.", "section_level": 3}, {"title": "Real Madrid.", "content": "Im Sommer 1977 unterschrieb Stielike bei Real Madrid, wo er im Mittelfeld spielte; er blieb dort bis 1985. Damit ist er einer von bislang neun (Stand: März 2020) deutschen Spielern, die bei Real Madrid spielten. Stielike hat unter diesen Spielern bis heute sowohl die meisten Einsätze als auch die meisten Tore erzielt. Mit Real Madrid wurde er dreimal Spanischer Meister (1978, 1979, 1980) und 1985 UEFA-Pokal-Sieger.", "section_level": 3}, {"title": "Xamax Neuchatel.", "content": "Zum Abschluss seiner Spielerkarriere wurde er mit Neuchâtel Xamax zweimal Schweizer Meister (1987, 1988). Insgesamt wurde Stielike vereinsübergreifend in 83 Europapokalpartien eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Deutsche Nationalmannschaft.", "content": "Für die Nationalmannschaft bestritt er von 1975 bis 1984 42 Länderspiele. Stielike war sowohl bei den Europameisterschaften 1980 und 1984 als auch der Weltmeisterschaft 1982 Stammspieler und spielte alle Spiele komplett durch. Er wurde 1980 Europameister und 1982 Zweiter der Weltmeisterschaft. Sein letztes Länderspiel absolvierte er am 12. September 1984 in Düsseldorf bei der 1:3-Niederlage gegen die Auswahl Argentiniens, dem ersten Länderspiel von Franz Beckenbauer als Teamchef der Nationalmannschaft.", "section_level": 3}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Nach seiner aktiven Laufbahn als Spieler trainierte Stielike das Nationalteam der Schweiz und anschließend Neuchâtel Xamax. Beim SV Waldhof Mannheim trat er sodann seine erste Traineranstellung in Deutschland an. Hier wurde er im September 1995 beurlaubt. Da man seitens des SV Waldhof jedoch 1996 die rechtzeitige Kündigung seines Vertrages vergaß, führte dies zu einer Verlängerung seines Kontraktes bis Juni 1997. Stielike verzichtete jedoch unter der Bedingung auf das ihm zustehende Jahresgehalt von 454.000 DM, dass ein Benefizspiel zugunsten krebskranker Kinder seitens der Mannheimer ausgerichtet wurde. Vom 9. September 1998 bis zu seiner Entlassung am 7. Mai 2000 war Stielike Assistent des Bundestrainers Erich Ribbeck bei der deutschen Nationalmannschaft. Vom Jahr 2000 an war Stielike im Nachwuchsbereich des Deutschen Fußball-Bundes tätig. Unter anderem oblag ihm dabei die Betreuung der Perspektivmannschaft Team 2006 von 2001 bis 2003. Danach war er bis ins Jahr 2006 für die U-20-Nationalmannschaft und bis 2004 zusätzlich für die U-21-Nationalmannschaft verantwortlich. Sein im August 2006 auslaufendes Beschäftigungsverhältnis wurde allerdings vom dafür zuständigen DFB-Sportdirektor Matthias Sammer nicht mehr verlängert. Nachfolger wurde Erich Rutemöller. Ab September 2006 arbeitete Stielike als Nationaltrainer der Elfenbeinküste, dem aktuellen Vize-Afrikameister. Aufgrund einer schweren Erkrankung seines Sohnes Michael setzte Stielike ab dem 10. Januar 2008, zehn Tage vor Beginn der Fußball-Afrikameisterschaft 2008, als Trainer der ivorischen Mannschaft aus. Sein Sohn starb am 1. Februar 2008 an einer Lungenfibrose. Die Elfenbeinküste wurde ohne die Betreuung durch Stielike Vierter des Turniers. Anfang März 2008 nahm Stielike das Amt als Nationaltrainer der Elfenbeinküste wieder auf. Sein auslaufender Vertrag wurde jedoch nicht verlängert. Von Mai bis November 2008 war Stielike Trainer des Schweizer Erstligisten FC Sion. 2009 bis 2014 war Stielike als Trainer der Vereine Al-Arabi und Al-Sailiya SC in Katar bzw. Doha tätig. Im September 2014 wurde Stielike bis zum Jahr 2018 als Trainer der südkoreanischen Nationalmannschaft verpflichtet. Bei der Fußball-Asienmeisterschaft 2015 wurde seine Mannschaft Zweite. Am 15. Juni 2017 wurde Stielike als Nationaltrainer Südkoreas entlassen. Seit dem 11. September 2017 ist Stielike Trainer des chinesischen Erstligisten Tianjin Teda.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Stielike war bis zur Weltmeisterschaft 2010 außer Uli Hoeneß (1974, 1976) der einzige deutsche Nationalspieler, der bei einer Fußball-Welt- oder Europameisterschaft einen Elfmeter verschossen hatte (Elfmeterschießen gegen Frankreich im WM-Halbfinale 1982).", "section_level": 1}], "src_summary": "Ulrich „Uli“ Stielike (* 15. November 1954 in Ketsch) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Von 2014 bis 2017 war er Trainer der südkoreanischen Nationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 991416} {"src_title": "Minolta 7000", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Traditionelle Haltung und Bedeutung.", "content": "Die Schweiz ist heute eine der wohlhabendsten Nationen der Erde. Bis zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert jedoch lebte ein nicht unerheblicher Teil der Schweizer, namentlich die landlose Bevölkerung, in ärmlichen, äußerst prekären Verhältnissen: Ohne eigenes Vieh und Land suchten sie ihr Auskommen als Tagelöhner und vedingten sich bspw. als Heuersleute bei Großbauern. Damit waren sie von der schwankenden Nachfrage nach Arbeitskräften sowie von der Willkür ihrer Arbeitgeber abhängig. Auch das in Subsistenzwirtschaft in Gemeinschaftsgärten gezogene Gemüse war aufgrund der geographischen Lage stets davon bedroht, durch extreme Witterungsbedingungen (etwa heftigen Wintereinbrüchen bereits Ende August) vernichtet zu werden. Die Haltung einer Kuh war in Ermangelung ausreichender Weidefläche meist nicht möglich. Somit war Ziegenmilch die wichtigste und verlässlichste Ernährungsgrundlage der landlosen Bevölkerung der Schweiz. Dies bezeugen zahlreiche historische Gesetze, die die Ziegen armer Familien weitgehend unter Schutz stellen, da sonst bei schlechter Witterung schnell Hungersnöte durchs Land zogen: Das Recht auf freien Weidegang erlaubte jedem Ziegenbesitzer, seine Ziegen auf Allmendeflächen außerhalb der Dörfer unbeaufsichtigt selbstständig nach Futter suchen zu lassen. Damit wurde in Kauf genommen, daß die umherstreunenden Ziegen durch Verbiss bisweilen gravierende Schänden in der Forst- und Landwirtschaft anrichteten und darüber hinaus für viel Konfliktpotential sorgten. Die Ziegenhabe bis zu drei Tieren war von der Steuer befreit und bei einer Pfändung duften diese nicht beschlagnahmt werden. Die Saaneziege war eine Ziegenrasse, die typischerweise als Heimgeiß (oder als „Kuh des armen Mannes“) gehalten wurde. Es ist anzunehmen, daß die Rasse sich früh, möglicherweise bereits im 18. Jahrhundert in der gesamten Schweiz ausbreitete. Die Ziegen weideten im freien Weidegang, sie wurden daher morgens nach dem Melken aus dem Verschlag getrieben und suchten tagsüber selbstständig ihr Futter. Abends wurden sie wieder eingefangen und zur Behausung zurückgetrieben (sofern sie dies nicht gewohntheitsmäßig selbstständig taten). Oft war dies eine Aufgabe, mit der die Kinder der Familie betraut waren. Dort wurden sie abermals gemolken und verbrachten die Nacht über bei ihren Besitzern in einem Stall, einem Verschlag oder nicht selten in denselben Räumlichkeiten, in denen auch die Familie nächtigte. Die Eigenschaften der Saaneziege, die sie später zu einer begehrten und erfolgreichen Zuchtziege machten, entstanden als züchterische Anpassung an die Anforderungen, die die Haltungsform als Heimgeiß an die Ziegen stellte:", "section_level": 1}, {"title": "Weiße Farbe.", "content": "Durch die helle Farbe hebt sich die Ziege stärker von ihrer Umgebung ab, wodurch sie auf Entfernung leichter auszumachen ist, was das allabendliche Auffinden erheblich erleichterte.", "section_level": 2}, {"title": "Hornlosigkeit.", "content": "Hornlose Tiere sind friedlicher untereinander und benötigen weniger Platz. Auch der Umgang der Menschen (oft Kindern) mit den Ziegen ist unproblematischer. Darüber hinaus geben hornlose Ziegen mehr Milch. Deshalb wurde bereits sehr früh auf genetische Hornlosigkeit gezüchtet: Gemälde zeigen, daß in der Schweiz bereits im 18. Jhd. hornlose weiße Ziegen gehalten wurden, deren Fellkleid allerdings noch wesentlich länger war, als das der heutigen Saaneziegen.", "section_level": 2}, {"title": "Hohe Milchleistung.", "content": "War das wichtigste Kriterium bei der Züchtung, da Platz und Futter nur selten für mehr als eine oder zwei Ziegen ausreichten. Der Zuchterfolg, der bei den Saaneziegen erzielt wurde, ist sehr beachtlich: Sie gibt im Schnitt etwa fünfmal mehr Milch als die Ziegen, die in großer Anzahl im subtropischen Klimazonen gehalten werden und deren Milch bis heute die wichtigste Ernährungsgrundlage für mehrere hundert Millionen Menschen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Geringer Bewegungstrieb.", "content": "Bei den Heimgeißen, die jeden Abend aufs neue gesucht und zum Verschlag zurückgetrieben werden mussten, war ein allzu stark ausgeprägter Bewegungstrieb unerwünscht. Ziegen, die sehr umtriebig waren, landeten vermutlich im Kochkopf oder wurden zumindest von der Zucht ausgeschlossen. Diese Eigenschaft ist konträr zu der vieler Schweizer Gebirgsziegenrassen, die gezielt auf Marschtüchtigkeit gezüchtet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Kurzes Fell.", "content": "Erleichtert die Pflege und erhöht die Sauberkeit im Stall.", "section_level": 2}, {"title": "Körperliche Merkmale.", "content": "Die Saaneziege ist eine große Ziege mit einem Widerrist von 74–85 cm (Böcke: 80–95 cm) und einem Mindestgewicht von 50 kg (Böcke: 75 kg). Das Fell der Saaneziege soll kurzhaarig, glattanliegend und reinweiß sein. Kleine Pigmentflecken auf der Haut sind erlaubt und besonders auf dem Euter häufig. Erst vor einigen Jahrzehnten wurde entdeckt, daß die bei vielen genetisch hornlos gezüchteten Ziegenrassen, so auch bei der Saaneziege, häufig auftretenden Geschlechtsanomalien (Zwitterbildung, Unfruchtbarkeit, Samenstau) im direkten genetischen Zusammenhang mit der Hornlosigkeit stehen, denn bei gehörnten Ziegenrassen sind diese Probleme praktisch unbekannt. Deshalb werden nun auch gehörnte (bzw. enthornte) Ziegen zur Zucht zugelassen. Neben dem Haupttyp der Saaneziege gibt es in der Schweiz einige lokale Schläge: Meist sind diese kleiner, oft gehörnt und mit längeren Fell (nicht zu verwechseln mit der Appenzeller Ziege) und besitzen eine bessere Anpassung an die Haltung im Gebirge auf Kosten einer geringeren Milchleistung.", "section_level": 1}, {"title": "Wesen.", "content": "Die Saaneziege ist von ruhigen, stoischen Gemüt. Sie ist gegenüber Menschen und Artgenossen kontaktfreudig, aber äußerst friedfertig und überläßt in gemischtrassigen Herden trotz ihrer Körpergröße bereitwillig anderen, agileren Ziegen die Leitpositionen. Auf Ziegenalpen, auf denen Ziegen mehrerer Rassen von verschiedenen Bauern gesömmert werden, haben die Vertreter der Saanenrasse oft Mühe bzw. ein geringes Interesse, mit den anderen Ziegen mitzuhalten. Ihr Herdentrieb ist eher schwach ausgeprägt, manche Individuen sind regelrechte Einzelgänger. Ihr Bewegungsdrang mag in Vergleich gegenüber anderer (Gebirgs-)Ziegenrassen gering sein, ist aber dennoch so groß, daß ganzjährige Stallhaltung, besonders in Anbindehaltung heutzutage als nicht artgerecht gilt.", "section_level": 1}, {"title": "Leistung.", "content": "Saaneziegen geben in der Schweiz bei landestypischer Fütterung mit hohem Raufutteranteil pro Laktationsperiode durchschnittlich 856,1 kg Milch bei im Schnitt 271,4 Melktage, was 3,15 kg pro Melktag entspricht. Unter den Schweizer Ziegenrassen ist das ein Spitzenwert, 102 kg oder 12 % höher als der der Gemsfarbigen. Solche Vergleiche besitzen aber nur beschränkte Aussagekraft, da für die Milchproduktion neben der Rasse die Art der Haltung eine wichtige Rolle spielt und Saaneziege häufiger intensiv gehalten werden als andere Rassen. Die British Saanen, eine Ziegenrasse, die aus einer Kreuzung der Saaneziege mit englischen Landrassen hervorging, bringt bei britischer Fütterung durchschnittlich 1261 kg bei 3,68 % Fett und 2,8 % Milcheiweiß, was sie zu einer der ergiebigsten Rassen weltweit macht. Spitzentiere der Saanerasse geben über 3000 kg Milch pro Laktation. Diese Exemplare sind nicht nur die besten Ziegen, sondern auch die effektivsten Milchnutztiere überhaupt, sowohl, wenn man ihr Körpergewicht als auch, wenn man die aufgenommene Futtermenge in Relation zur erbrachten Milchleistung setzt. (Aus ökonomischer Sicht (Arbeitsaufwand, Haltungskosten) ist jedoch Kuhmilch etwa ums doppelte profitabler.) Solche Höchstleistungen werden durch einen im Verhältnis zur Körpergröße sehr großem Pansen ermöglicht, der die Voraussetzung zu einem hohen Energieumsatz schafft, sowie durch einen Stoffwechsel, der einen großen Teil der aufgenommenen Energie für die Milchproduktionen verwendet. Damit verbleiben dem Organismus der Hochleistungsziegen allerdings nur wenig Reserven, um auf körperliche Belastung, widrige Witterungsverhältnisse oder Krankheiten erfolgreich reagieren zu können. Deshalb fallen Saaneziegen harten Umweltbedingungen, (wie sie etwa auf Hochalpen vorherrschen, im Tal auch die naßkalten, in der Schweiz als „Geißenmörder“ bezeichneten Frühlingswinde), ausgesetzt, überdurchschnittlich häufig Krankheiten, Fehlgeburten oder gar dem Tod zum Opfer. Dies ist der Grund, weshalb sie bei den Schweizer Gebirgsbauern, die stolz auf ihre lokalen, robusten und marschtüchtigen Gebirgsziegen sind, keinen guten Ruf genießen. „Las chavras albas sun fallatschusas“ heißt es etwa im Engadin, „Die weißen Ziegen sind mißraten“ (im Sinne von wenig widerstandsfähig).", "section_level": 1}, {"title": "Bestand.", "content": "Im Zuge der allgemeinen Verbesserung der Lebensstandards, der Einführung der Schulpflicht, die die Kinder als Arbeitskraft für die Ziegenhaltung abzog und der Industrialisierung der Landwirtschaft nahm in Europa der Bestand an Ziegen seit den 1950er Jahren stark ab, da Ziegenhaltung zwar kostenarm, aber auch sehr arbeitsaufwändig ist. Von diesem Rückgang war die Saaneziege weniger stark betroffen als andere Schweizer Ziegenrassen, die an den Rand des Aussterbens gerieten, da ihre Eigenschaften, besonders die hohe Milchleistung und der relativ gering ausgeprägte Bewegungstrieb sie zur intensiven Haltung in industrialisierten Großbetrieben prädestiniert. Lange Zeit war sie die mit Abstand häufigste Rasse. Seit den 1990er Jahren nimmt in der Schweiz der Bestand an Ziegen wieder zu, nicht zuletzt weil man ihren Nutzen bei der Landschafts- und Weidepflege erkannte. Der Bestand an Saaneziege steigt seit dieser Zeit weniger stark, da sich immer mehr Züchter für robustere Ziegenrassen mit besserer Eignung zur extensiven Haltung entscheiden, allen voran die Gemsfarbige Gebirgsziege. Trotzdem bleibt die Saanerasse die zweithäufigste in der Schweiz und gilt selbstverständlich als nicht gefährdet. Die Saaneziege wurde weltweit exportiert und in viele lokale Ziegenrassen eingekreuzt und konnte durch ihre Anlage zu sehr hoher Milchleistung sicherlich ihren Teil dazu betragen, Ziegenzucht insgesamt lukrativer zu machen und begründete maßgeblich den hervorragenden Ruf, den die Schweizer Zuchtziegen international genießen. Sie ist z. B. in Großbritannien, Südafrika, Tschechien, USA, Israel, Frankreich, Mexiko, China und Australien eine anerkannte Zuchtziege und stellt dort einen nennenswerten Anteil des nationalen Ziegenbestandes. Meist behielt sie ihren Namen auch im Ausland bei, nur in Deutschland wurden 1937 die Nachkommen importierter Saaneziegen kurzerhand in „Weiße Deutsche Edelziege“ umbenannt. Auch die Bestände von Ziegenzuchtbetrieben, die nicht rasserein züchten, sondern nach Leistung selektieren sind häufig stark vom Genmaterial der Saaneziegen beeinflusst. Wenig sinnvoll bis kontraproduktiv ist jedoch das Einkreuzen von europäischen Hochleistungsmilchziegen in Rassen, die extensiv in Gebieten großer Hitze und Trockenheit gehalten werden. Die Milchleistung kann nur unwesentlich gesteigert werden und die genetisch bedingte Anpassung der dortigen Ziege an Hitze und Dürre kann verloren gehen. Gall berichtet von Entwicklungshelfern, die versuchten, die Versorgung mit Ziegenmilch der Bevölkerung in tropischen Ländern durch Einkreuzen von Saaneböcken zu verbessern. Die Ergebnisse wurden im Nachhinein als desatrös bezeichnet. Zwar konnte eine gewisse Steigerung der Milchmenge verzeichnet werden (die aber weit hinter den Erwartungen zurückblieb), dieser Vorteil wurde jedoch dadurch, daß die Nachkommen der Saaneböcke, wie sich bald herausstellte, dortzulande nur eine geringe Lebenserwartung besaßen ins Gegenteil gekehrt. \"Siehe auch\": Ziegenmilch", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Saanenziege ist eine große, meist ungehörnte Ziege mit weißem, kurzen Fell, die ursprünglich aus den Saanetal im Berner Oberland stammt. Heute ist sie überall in der Schweiz sowie in vielen europäischen, amerikanischen und asiatischen Staaten verbreitet. Aufgrund ihrer herausragenden Milchleistung wurde sie weltweit in viele Landrassen eingekreuzt. Deshalb gilt sie als Stammrasse praktisch aller heutigen Hochleistungsmilchziegen und als „erfolgreichste Ziegenrasse der Welt“.", "tgt_summary": null, "id": 540822} {"src_title": "Carl Friedrich von Rumohr", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die Blautopfhöhle ist vermutlich zu einer Zeit entstanden, als das Blautal noch von der Donau durchflossen wurde, zum Zeitpunkt seiner tiefsten Eintiefung. Zu dieser Zeit könnte die Blautopfhöhle direkt in die Donau entwässert haben. Seit der Verlagerung der Donau nach Süden wird das Tal von der Schmiech, Ach und Blau durchflossen. Diese kleinen Flüsse sind nicht in der Lage, das Sedimentmaterial abzutransportieren, und so wurde das Tal inzwischen etwa zwanzig Meter aufgefüllt. Die Höhle wurde überflutet und das Wasser, das immer noch der Blautopfhöhle folgt, muss von der ursprünglichen Quelle rund 20 m aufsteigen, um den Talgrund zu erreichen. Wäre die Schüttung geringer, hätte die Blau es nicht geschafft, diesen Höhlenausgang frei zu halten. Die genauen Zusammenhänge sind jedoch noch nicht abschließend geklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausdehnung.", "content": "Die Blautopfhöhle beginnt am Grund des Blautopfs in etwa 21 m Wassertiefe und erstreckt sich von dort nach Westen. Sie erreicht schnell 42 m Wassertiefe und knickt nach Nordwesten ab. Der Gang steigt und fällt mehrmals, insgesamt steigt er jedoch kontinuierlich und erreicht nach etwa 1.250 m schließlich die Karstwasseroberfläche. Lange wurde dies als erste Auftauchstelle betrachtet, es existieren jedoch nach etwa 380 m und 550 m (\"Wolkenschloss\") weitere Auftauchstellen. Bis August 2009 wurde das Blauhöhlensystem auf einer Gesamtlänge von schätzungsweise über 10 km befahren, wovon jedoch erst 7063 m genau vermessen wurden – davon entfallen 4900 m auf die Blautopfhöhle und 2257 m auf die zum Blauhöhlensystem gehörende Vetterhöhle. Über die tatsächliche Gesamtlänge des Blauhöhlensystems kann nur spekuliert werden. Aufgrund des großen Einzugsgebiets der Blautopfquelle von 150 km2 und der in zahlreichen Färbeversuchen festgestellten hohen Abflussgeschwindigkeit kann jedoch auf die Existenz eines weitverzweigten offenen Flusshöhlennetzes von mehreren Dutzend Kilometer Gesamtlänge geschlossen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Die Blautopfhöhle wurde, nach vielen erfolglosen Tauchversuchen seit dem 19. Jahrhundert, schließlich in den 1960er Jahren durch die Höhlenforschergruppe Göppingen-Eschenbach unter Leitung von Manfred Keller entdeckt. Im Folgenden wurde die Erforschung vor allem durch Jochen Hasenmayer immer weiter vorangetrieben. Dabei war der Forschungsstand immer abhängig von der Leistungsfähigkeit der Tauchausrüstung und des Tauchers. Hasenmayer leistete dabei weltweit einmalige Pionierarbeit und trieb sowohl die Erforschung der Blauhöhle als auch die Technik des Höhlentauchens immer weiter voran. Diese Forschung fand 1985 ihren Höhepunkt mit der Entdeckung des „Mörikedoms“, der ersten großen lufterfüllten Halle. Aus einem Tauchunfall Hasenmayers im Wolfgangsee 1989, durch den er nun querschnittgelähmt ist, resultierte eine mehrjährige Pause in der Erforschung der Blautopfhöhle. Er entwickelte jedoch, zusammen mit dem Orgelbauer Konrad Gehringer, ein Speleonaut genanntes Höhlen-U-Boot, mit dem er seit den neunziger Jahren wieder in den Blautopf taucht. So konnte er die Folgehallen des Mörikedoms, das „Mittelschiff“ und den „Äonendom“ entdecken. Dabei handelt es sich um vergleichbar große Hallen, die durch brückenähnliche Strukturen getrennt sind, die sowohl überklettert als auch untertaucht werden können. Mit einer gewissen Berechtigung können alle drei zusammen als eine große Halle von 30 m Breite und 30 Meter Höhe bezeichnet werden, ausgefüllt mit einem fünf bis zehn Meter tiefen See. An dessen Ende folgt ein weiterer Unterwassergang („Speleonautenweg“) nach Norden, der sich nach kurzer Zeit teilt, doch beide Enden werden bald für eine weitere Erforschung mit dem U-Boot zu eng. Seit Mitte der 1990er Jahre wird die Blauhöhle durch eine Gruppe von Höhlentauchern erforscht, die 1997 die \"Arbeitsgemeinschaft Blautopf\" gründeten. Die Höhlentaucher, die von mehreren regionalen Höhlenvereinen kommen, fanden sich vereinsübergreifend zusammen. Sie haben die Erforschung vielfältig vorangetrieben, so wurde erstmals die gesamte Höhle exakt vermessen. Dabei haben sie das „Wolkenschloss“, eine große lufterfüllte Halle vor dem Mörikedom, entdeckt. Die Höhlentauchtechnik wurde durch die Verfügbarkeit kompakter Atemgeräte revolutioniert, durch Kreislauftauchgeräte, die die ausgeatmete Luft wieder aufbereiten und damit sowohl die Tauchzeit verlängern als auch das notwendige Gewicht erheblich vermindern. In Verbindung mit Tauchscootern (Propellerschubgeräten) haben sie den Tauchgang bis zum Mörikedom von mehreren Stunden auf knapp eine Stunde gedrückt, eine wichtige Voraussetzung für die weitere Erforschung. Mit der Entdeckung des sogenannten Landweg, eines offenen Flusshöhlengangs hinter dem Äonendom, gelang der Arbeitsgemeinschaft Blautopf im Jahr 2005 ein großer Forschungserfolg. Im Jahr 2006 konnte dieser Gang fast zwei Kilometer weit befahren und 2007 auch vermessen werden, bis zu einer enormen Halle, der \"Apokalypse\". Sie misst 170 Meter in der Länge und sowohl in Breite als auch Höhe 50 Meter. Die Halle haben am 23. September 2006 Jochen Malmann und Andreas Kücha (Mitglieder der \"Arbeitsgemeinschaft Blautopf\") entdeckt und \"Apokalypse\" genannt. Seit 2002 versuchte außerdem die \"Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten\" mit dem Projekt Vetterhöhle in der Nähe des Blautopfs einen trockenen Zugang zu den großen lufterfüllten Hallen des Blauhöhlensystems zu graben. Ab Mai 2006 wurden in der Vetterhöhle mehrere große Hallen entdeckt. Die Verbindung zwischen „Vetterhöhle“ und dem „Wolkenschloss“ in der Blautopfhöhle wurde im Herbst 2006 gefunden, wie die „Arge Blautopf“ und die „Arge Grabenstetten“ am 5. Oktober 2006 bestätigten. Als Zugang zum „Landweg“ ist diese Verbindung jedoch nicht hilfreich, weil danach immer noch etwa 700 Meter Tauchstrecke folgen. Deshalb konnten bislang die tagfernen Höhlenteile nur von Tauchern erreicht werden, wobei die weiteren Forschungsarbeiten aufgrund der großen Schwierigkeiten bei der Befahrung zwei Biwaks erforderten. Bis Oktober 2008 wurden auf diese Weise hinter der Apokalypse die Höhlenabschnitte „Halle des verlorenen Flusses“, „Urblau“, „Blaucanyon“ und „Friedhof der Kuscheltiere“ entdeckt und in mehreren Forschungstouren bis Ende Juli 2009 vermessen. Das momentane Höhlenende bildet ein Versturz in etwa 4400 Meter Entfernung vom Blautopf. Ende April 2008 entdeckten Taucher der Arge Blautopf eine als „Stairway to Heaven“ bezeichnete Gangfortsetzung am südlichen Ende des Mörikedoms. Dieser trockene Gangabschnitt endet nach 270 Meter in einem Versturz direkt unter der B 28. Die Entfernung vom Ende des Stairway to Heaven bis zum nördlichen Ende der Vetterhöhle beträgt lediglich 60 Meter. Vermutlich ist eine frühere Verbindung der beiden Höhlen in diesem Bereich durch die Talbildung zerstört worden. Durch die Schaffung eines Forschungsstollens direkt neben der B 28 am 12. April 2010 wurde ein trockener Zugang in den an jener Stelle gut 17 Meter mächtigen Fels gebohrt. Weitere Zugangsmöglichkeiten zur Blautopfhöhle werden durch die Arge Blaukarst in der Hessenhaudoline und in der Seligengrundhöhle vermutet.", "section_level": 1}, {"title": "Medienberichte.", "content": "Die Blautopfhöhle war in den letzten Jahrzehnten wiederholt in den Medien. Mehrere tödliche Tauchunfälle seit Ende der 1960er Jahre sorgten für Schlagzeilen und führten zu einem allgemeinen Tauchverbot. Seither darf nur noch mit einer behördlichen Sondergenehmigung im Blautopf getaucht werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Blautopfhöhle (bisweilen auch als „Blauhöhle“ oder „Blautopf-Unterwasserhöhle“ bezeichnet) ist Teil des Blauhöhlensystems, des größten Höhlensystems der Schwäbischen Alb. Die großen Gangquerschnitte lassen trotz der bisher relativ geringen bekannten Länge eine noch erheblich größere Ausdehnung vermuten. Besonders bekannt ist der Blautopf, der den Abfluss der Blauhöhle bildet und den Fluss Blau speist.", "tgt_summary": null, "id": 1652935} {"src_title": "Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Der in Birmingham geborene Rohmer publizierte 1903 seine erste Kurzgeschichte \"The Mysterious Mummy\" in der Wochenzeitschrift \"Pearson’s Weekly\". 1909 heiratete er \"Rose Knox\". Seinen Lebensunterhalt bestritt er hauptsächlich durch das Schreiben von Sketches für Künstler in Music Halls und mit weiteren Kurzgeschichten und Fortsetzungsgeschichten für Magazine. Seinen ersten Roman, \"Pause!\", veröffentlichte er anonym 1910. Seine Arbeit als Journalist führte ihn auch durch den \"Chinatown\"-Bereich von London und inspirierte ihn zu der neuen Figur \"Dr. Fu Manchu\". Zwischen 1912 und 1913 wurde die erste Serie von Geschichten unter dem Titel \"The Mystery of Dr. Fu Manchu\" veröffentlicht und umgehend ein Erfolg. Weitere Geschichten um Fu Manchu machten Rohmer zu einem erfolgreichen und wohlhabenden Autor, obwohl seine eigentliche Liebe der Nahe Osten, vor allem aber Ägypten, war. Seine dort spielende Geschichte \"Brood of the Witch-Queen\" (1918) wird von Fans als einer seiner besten Romane angesehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte Rohmer nach New York um.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Rohmers berühmte Romanfiguren wurden von großen Schauspielern in bekannten Filmen der 1960er-Jahre verkörpert: Christopher Lee spielte das Verbrechergenie \"Dr. Fu Manchu\" und Shirley Eaton (bekannt als das goldbemalte Mädchen im James-Bond-Film \"Goldfinger\") spielte die Rolle der Sumuru in den Filmen \"Sumuru – Die Tochter des Satans\" und \"Die sieben Männer der Sumuru\". Erster Star als Dr. Fu Manchu war Warner Oland (der später noch größere Berühmtheit erlangte als Detektiv Charlie Chan), der ihn in drei frühen Tonfilmen spielte: \"The Mysterious Dr. Fu Manchu\" (1929), \"The Return of Dr. Fu Manchu\" (1930) und 1931 \"Daughter of the Dragon\". Boris Karloff spielte die Figur dann 1932 in \"The Mask of Fu Manchu\" (\"Die Maske des Fu-Manchu\"). Ein Kinoserial griff die Figur in den 1940er-Jahren ebenfalls auf in \"Drums of Fu Manchu\" und Mitte der 1950er-Jahre erfolgte eine kurzlebige Fernsehserie unter dem Titel \"The Adventures of Fu Manchu\". Der Zauberkünstler David T. Bamberg, der ab 1929 unter dem Pseudonym \"Fu Manchu\" auf der Bühne arbeitete, spielte in den 1940er Jahren in sechs mexikanischen Fu-Manchu-Filmen. Wiederbelebt wurde Fu Manchu nach dem Tod von Sax Rohmer dann in den 1960er-Jahren in zahlreichen, qualitativ sehr unterschiedlichen Kinofilmen in \"The Face of Fu Manchu\" (1965), \"The Brides of Fu Manchu\" (1966), \"The Vengeance of Fu Manchu\" (1967), \"The Blood of Fu Manchu\" (1968) und \"The Castle of Fu Manchu\" (1969), alle mit Christopher Lee in der Hauptrolle. Produzent Harry Alan Towers (auch der Schöpfer zahlreicher englischer Edgar-Wallace-Verfilmungen) legte in den 1960er-Jahren zwei Filme mit der Figur \"Sumuru\" auf (die 2003 noch die Science-Fiction-Adaption \"Sumuru – Planet der Frauen\" hatte) und der legendäre englische Charakterdarsteller Peter Sellers steuerte dann noch 1980 die Veralberung \"The Fiendish Plot of Dr. Fu Manchu\" bei. Fu Manchu trat ebenfalls in verschiedenen Marvel Comics in Erscheinung (\"Masters of Kung-Fu\") und erhielt zwei Nachfolgeromane vom Rohmer-Biografen Cay van Ash. 2007 soll ein weiterer Nachfolgeroman von William Patrick Maynard unter dem Titel \"The Terror of Fu Manchu\" erscheinen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sax Rohmer (* 15. Februar 1883 in Birmingham, Großbritannien; † 1. Juni 1959 in White Plains, New York, USA; eigentlich \"Arthur Henry Sarsfield Ward\") war ein englischer Kriminalautor und Esoteriker. Sax Rohmer hat in seinen Romanen so beliebte Kultfiguren wie Dr. Fu Manchu oder Sumuru geschaffen.", "tgt_summary": null, "id": 1491294} {"src_title": "Ahlten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gewinner und Nominierte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bester Film.", "content": "Montags in der Sonne (\"Los lunes al sol\") – Regie: Fernando León de Aranoa", "section_level": 2}, {"title": "Beste Regie.", "content": "Fernando León de Aranoa – Montags in der Sonne (\"Los lunes al sol\")", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nachwuchsregisseur.", "content": "Julio D. Wallovits und Roger Gual – Smoking room", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller.", "content": "Javier Bardem – Montags in der Sonne (\"Los lunes al sol\")", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin.", "content": "Mercedes Sampietro – Lugares comunes", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller.", "content": "Luis Tosar – Montags in der Sonne (\"Los lunes al sol\")", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin.", "content": "Geraldine Chaplin – Jenseits der Erinnerung (\"En la ciudad sin límites\")", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nachwuchsdarsteller.", "content": "José Ángel Egido – Montags in der Sonne (\"Los lunes al sol\")", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nachwuchsdarstellerin.", "content": "Lolita Flores – Rencor", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Original-Drehbuch.", "content": "Enrique Brasó und Antonio Hernández – Jenseits der Erinnerung (\"En la ciudad sin límites\")", "section_level": 2}, {"title": "Bestes adaptiertes Drehbuch.", "content": "Adolfo Aristarain, Lorenzo F. Aristarain und Kathy Saavedra – Lugares comunes", "section_level": 2}, {"title": "Bester Produzent.", "content": "Fernando Bovaira und Gustavo Ferrada – La caja 507", "section_level": 2}, {"title": "Beste Ausstattung.", "content": "Salvador Parra – El embrujo de Shanghai", "section_level": 2}, {"title": "Beste Kamera.", "content": "José Luis Alcaine – El caballero Don Quijote", "section_level": 2}, {"title": "Beste Kostüme.", "content": "Lala Huete – El embrujo de Shanghai", "section_level": 2}, {"title": "Beste Maske.", "content": "Gregorio Ros und Pepito Juez – El embrujo de Shanghai", "section_level": 2}, {"title": "Bester Schnitt.", "content": "Ángel Hernández Zoido – La caja 507", "section_level": 2}, {"title": "Bester Ton.", "content": "Pelayo Gutiérrez, Gilles Ortion, Alfonso Pino, Patrick Ghislain und Alex F. Capilla – Bedside Stories (\"El otro lado de la cama\")", "section_level": 2}, {"title": "Beste Spezialeffekte.", "content": "Juan Ramón Molina – 800 balas", "section_level": 2}, {"title": "Bester Filmsong.", "content": "Roque Baños – Salomé (Songtitel: \"Sevillana para Carlos\")", "section_level": 2}, {"title": "Beste Filmmusik.", "content": "Alberto Iglesias – Sprich mit ihr (\"Hable con ella\")", "section_level": 2}, {"title": "Bester Animationsfilm.", "content": "Dragon Hill - la colina del dragón – Regie: Ángel Izquierdo", "section_level": 2}, {"title": "Bester Dokumentarfilm.", "content": "El efecto Iguazú – Regie: Pere Joan Ventura", "section_level": 2}, {"title": "Bester animierter Kurzfilm.", "content": "Señor trapo – Regie: Raúl Díez", "section_level": 2}, {"title": "Bester Dokumentarkurzfilm.", "content": "Túnel n° 20 – Regie: Ramón de Fontecha", "section_level": 2}, {"title": "Bester Kurzfilm.", "content": "Nada que perder – Regie: Rafa Russo", "section_level": 2}, {"title": "Bester europäischer Film.", "content": "Der Pianist (\"The Pianist\"), Großbritannien/Polen – Regie: Roman Polański", "section_level": 2}, {"title": "Bester ausländischer Film in spanischer Sprache.", "content": "El ultimo tren – Der letzte Zug \"(El último tren)\", Uruguay – Regie: Diego Arsuaga", "section_level": 2}, {"title": "Ehren-Goya.", "content": "Manuel Alexandre, spanischer Schauspieler", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Verleihung des spanischen Filmpreises Goya fand am 1. Februar 2003 zum 17. Mal statt. Bei acht Nominierungen gewann Fernando León de Aranoas \"Montags in der Sonne\" in fünf der 28 Kategorien. Das unter anderem als Bester Film ausgezeichnete Drama, das im Jahr zuvor bereits vier Auszeichnungen auf dem San Sebastián International Film Festival erhalten hatte, erzählt von arbeitslosen Werftarbeitern. León de Aranoa hatte den Goya bereits für \"Barrio\" und \"Familia\" erhalten. Weitere Nominierungen in der Kategorie Bester Film gingen an Pedro Almodóvar für \"Sprich mit ihr\", Emilio Martínez Lázaro für \"Bedside Stories\" und Antonio Hernández für \"Jenseits der Erinnerung\". Der Film von Almodóvar, der international bereits mehrfach für seine vorherigen Werke preisgekrönt wurde und für \"Sprich mit ihr\" zwei Nominierungen bei der Oscarverleihung 2003 erhielt, handelt von einem Krankenpfleger, der in eine im Koma liegende Balletttänzerin verliebt ist. Almodóvars Beitrag wurde bei sieben Nominierungen lediglich für die Beste Filmmusik mit einem Goya prämiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1923318} {"src_title": "Karl König (Heilpädagoge)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Provinz liegt größtenteils in gebirgigem Terrain, mit Ausnahme des Südostens, der noch zur Pampa gehört, und der wüstenhaften Hochebene \"Campo de Belén\" im Zentrum der Provinz. Die östlich dieser Ebene verlaufenden Gebirgsketten gehören zu den Sierras Pampeanas, westlich davon liegen die höheren Gebirgsketten der Anden. Da alle Gebirgsketten in Nord-Süd-Richtung verlaufen, wird das Provinzgebiet in drei abgeschlossene Teile geteilt, zwischen denen zwar heute zwei Straßenverbindungen bestehen, ansonsten jedoch die Kommunikation relativ schwierig war, was die wirtschaftliche Entwicklung der Provinz lange Zeit hemmte. Der Nordwestteil der Provinz gehört zur Hochebene der Puna, er ist extrem dünn besiedelt. Hier liegt die Laguna del Diamante, ein stark alkalischer lebensfeindlicher See, der wissenschaftlich wegen seiner Mikroorganismen interessant ist. In der Provinz Catamarca liegt in 4000 bis 5000 Meter Höhe auch der Cerro Galán, mit einer Größe von 24 × 45 Kilometern eine der größten Calderen der Welt, der Krater eines vor ca. 2,2 Millionen Jahren entstandenen Vulkans.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima ist im gesamten Provinzterrain mit Ausnahme des extremen Nordostens trocken und subtropisch. Die Vegetation ist steppenhaft, nur im Nordosten findet man subtropische Urwaldgebiete.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Provinz ist sehr dünn besiedelt. Wichtige Städte sind die Provinzhauptstadt San Fernando del Valle de Catamarca (ca. 159.000 Einwohner), Santa María del Yocavil (11.600 Einwohner) im Nordosten, Recreo (11.800 Einwohner) im Südosten sowie Andalgalá (12.000 Einwohner), Belén (12.200 Einwohner) und Tinogasta (11.500 Einwohner) im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Besiedlung der Region geht auf mindestens die Epoche um die Zeitenwende zurück, wovon Funde bei \"Palo Blanco\" zeugen. Man vermutet, das etwa um diese Zeit staatlich-hierarchische Gesellschaftssysteme in der Region entstanden, als die Bevölkerung den Schritt von den Jägern und Sammlern zu einer sesshaften, von der Landwirtschaft abhängigen Kultur bewältigte. Seit dem 11. Jahrhundert war die Gegend von Diaguita besiedelt. Um 1480 eroberten die Inka den Westen des Gebiets und gliederten es in ihr Reich ein. Das heutige Provinzterritorium war damals in die Provinzen \"Tukma\" (von dessen Name vermutlich Tucumán abgeleitet wurde), \"Chicoana\" (der Norden) und \"Kire-Kire\". 1535 gelangten die Spanier in die Region und gründeten im Jahr 1554 die erste Siedlung \"San Pedro Mártir\", die jedoch nicht dauerhaft bestehen konnte. Besser erging es dem vier Jahre später gegründeten Londres, das heute die zweitälteste Stadt Argentiniens nach Santiago del Estero ist. Nachdem es zu zahlreichen Konflikten mit den Ureinwohnern gekommen war, unter anderem dem \"Gran Alzamiento Calchaquí\" (großen Calchaquí-Aufstand) 1630, gewannen die Spanier Mitte des 17. Jahrhunderts die Oberhand. 1683 wurde die Provinzhauptstadt San Fernando del Valle de Catamarca gegründet. 1782 wurde die Provinz im neu gegründeten Vizekönigreich des Río de la Plata in das Territorium von San Miguel de Tucumán eingegliedert. Schon 1783 wurde es wieder abgetrennt und dem weiter nördlichen \"Salta del Tucumán\" zugeschlagen. Die Abhängigkeit von Tucumán blieb noch bis nach der Unabhängigkeit 1816 bestehen. 1821 wurde das Gebiet von Tucumán abgespalten und erhielt damit den Status einer Provinz. Erst 1853 wurde das heutige Provinzgebiet weitgehend geeint, mit Ausnahme des Nordwestens, der zunächst zu Chile, ab 1899 dann zum Territorio Nacional de los Andes gehörte. Dieses Gebiet wurde erst 1943 aufgelöst und das heutige Departamento Antofagasta de la Sierra Catamarca zugeschlagen. Im Jahr 1882 hatte Catamarca 102.000 Einwohner, die besonders vom Landbau lebten, der künstliche Bewässerung erfordert, und von Viehzucht. Die Industrie war damals unbedeutend. Im 20. Jahrhundert stagnierte die Entwicklung der Provinz lange Zeit. Auch heute noch ist sie trotz eines Entwicklungsschubes ab etwa 1980 eine der ärmsten des Landes. 1990 machte die Ermordung einer Schülerin, \"María Soledad Morales\", den Weg für die Intervention der Provinz frei, die bis dahin in einer quasi-feudalen Weise von der Familie \"Saadi\" regiert wurde, die die Peronistische Partei in der Provinz kontrollierte und in diesen Skandal verwickelt war, frei. Seitdem wird die Politik der Provinz von der Unión Cívica Radical dominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Die Provinz Catamarca ist in 16 Departamentos unterteilt, denen 36 Gemeinden (Municipios) zugeordnet sind. Als \"Municipio\" anerkannt werden Orte mit mehr als 500 Einwohnern. Die Gemeinden umfassen das gesamte Territorium der Provinz, da sie unmittelbar aneinander angrenzen. Die Provinzverfassung erkennt die Selbstverwaltung der Gemeinden an. Berechtigt zur Selbstverwaltung durch eine eigene Gemeindeverfassung (Carta orgánica) sind alle Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern. Bis November 2006 haben sich folgende Gemeinden Catamarcas eine eigene Gemeindeverfassung gegeben: San Fernando del Valle de Catamarca, Valle Viejo, Santa María del Yokavil, Recreo, Tinogasta, Belén, Andalgalá y Fray Mamerto Esquiú. Nachfolgend die Liste der Departamentos mit ihren jeweiligen Hauptstädten:", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im Norden der Provinz Catamarca befindet sich das bedeutendste Bergwerk Argentiniens, Bajo de la Alumbrera, in dem Kupfer und Gold extrahiert werden. Das Bergwerk ist wegen diverser Umweltverschmutzungsvorwürfe jedoch in der argentinischen Öffentlichkeit äußerst umstritten. In den Tälern spielt auch die Landwirtschaft eine Rolle, Industrie gibt es fast nur im Ballungsraum Catamarca. Der Tourismus ist wenig bedeutend und konzentriert sich weitgehend auf den Ort El Rodeo, der etwa 30 km von der Landeshauptstadt entfernt liegt, sowie auf die im Valle Calchaquí liegende Stadt Santa María del Yocavil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Catamarca ist eine Provinz im Nordwesten Argentiniens. Sie grenzt im Norden an die Provinz Salta, im Osten an die Provinzen Tucumán, Santiago del Estero und Córdoba, im Süden an die Provinz La Rioja und im Westen an Chile. Hauptstadt ist San Fernando del Valle de Catamarca, das oft auch kurz als \"Catamarca\" bezeichnet wird.", "tgt_summary": null, "id": 1887126} {"src_title": "Nematophage Pilze", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Synthese.", "content": "Tetracyclin kann aus Chlortetracyclin durch Hydrierung mit Palladium als Katalysator gewonnen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsmechanismus.", "content": "Es verhindert die Anlagerung von Aminoacyl-tRNA an die rRNA in der 30S-Untereinheit des Bakterien-Ribosoms. Dadurch wird die Translation und letztlich die Proteinbiosynthese gestoppt. Die Toxizität könnte auf eine Inaktivierung der 30S-Ribosomen der in den eukaryotischen Wirtszellen vorhandenen Mitochondrien zurückzuführen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Tetracycline sind eine große Familie von Antibiotika. Im Jahre 1948 entdeckte Benjamin Minge Duggar mit Chlortetracyclin das erste Tetracyclin. Er konnte aus Streptomyces aureofaciens Chlortetracyclin (7-Chlor-TC, CTC) gewinnen. Weil die Agarkulturen von Streptomyces aureofaciens eine goldgelbe Farbe aufwiesen, nannte man das Medikament Aureomycin. Im Rahmen der Strukturaufklärung von Aureomycin und Terramycin wurde Tetracyclin 1952 erstmals beschrieben und 1953 wurden die ersten Therapieresulatate damit publiziert. Die ersten Handelsnamen von Tetracyclin waren \"Achromycin\" (von Lederle), \"Hostacyclin\" (von Hoechst), \"Tetracyclin\" (von Bayer) und \"Tetracyn\" (von Pfizer). Oxytetracyclin (5-Hydroxy-TC, OTC) wurde von Alexander Finlay in der Forschungsabteilung von Pfizer in Extrakten von Streptomyces rimosus entdeckt. Weil Streptomyces rimosus in Terre Haute, IN, USA isoliert wurde, bekam OTC den Handelsnamen \"Terramycin\". Durch Dechlorierung von Aureomycin konnte Lloyd Hillyard Conover Tetracyclin gewinnen. Das Patent für Tetracyclin wurde im Jahre 1955 genehmigt. In den 1990er-Jahren wurde Tetracyclin in nubischen Mumien entdeckt. Man vermutet, dass das damals gebraute Bier eine Quelle für Tetracyclin gewesen sein könnte.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Tetracyclin wirkt auf viele gram-negative und gram-positive Bakterien bakteriostatisch. Wie alle Tetracycline hemmt Tetracyclin die Proteinbiosynthese an den bakteriellen Ribosomen.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Anwendungen.", "content": "Da Tetracyclin im Knochen aufgenommen wird, wird es als ein Marker für Knochenwachstum in menschlichen Biopsien benutzt. Das Vorhandensein von Tetracyclin im Knochen wird durch Fluoreszenz festgestellt. In Deutschland machte man sich diese Nachweismöglichkeit bis ins Jahr 1998 zunutze: Tollwut-Impfködern für Füchse beigefügtes und in Knochen der Tiere abgelagertes Tetracyclin ermöglichte es, Aussagen über die Aufnahme der Köder zu machen. In der Gentechnik wird Tetracyclin bei der Transkriptionsaktivierung bzw. -deaktivierung benutzt bei dem von Hermann Bujard entwickelten Tet-System eingesetzt. Dadurch können Gene gezielt aktiviert und ihre Funktion untersucht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Resistenzmechanismen.", "content": "Aus Fäkalien isolierte Bakterien sind zu über 80 % resistent gegen Tetracyclin. Dies ist auf folgende Mechanismen zurückzuführen:", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakokinetik.", "content": "Die orale Bioverfügbarkeit bei Vermeidung vorheriger Nahrungsaufnahme wird mit 60 bis 80 % angegeben. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 8,5 Stunden, wobei die Exkretion vor allem über die Niere erfolgt, da mit der Galle ausgeschiedenes Tetracyclin zu einem Großteil aus dem Darm rückresorbiert wird, es dem Enterohepatischen Kreislauf unterliegt. Die Plasmaeiweißbindung beträgt 50 %.", "section_level": 1}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Tetracyclinhydrochlorid, ein gelbes, kristallines, hygroskopisches Pulver verfärbt sich durch direkten Kontakt zu Sonnenstrahlen und bei Lagerung an feuchter Luft braun.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Monopräparate: Actisite-Dental (A), Imex (D), Tefilin (D), sowie Generika Cyclutrin, Tetrabiotic, Tetran, U-tab, Utroletten", "section_level": 1}], "src_summary": "Tetracyclin oder Tetrazyklin ist ein Antibiotikum und zählt zur Gruppe der Tetracycline. Tetracyclin ist ein Breitbandantibiotikum, welches von Streptomyceten (\"Streptomyces aureofaciens\") produziert wird und gegen viele bakterielle Infektionen angewandt wird. Es wird häufig gegen Akne eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 1529409} {"src_title": "Christian Gerhaher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Bruno soll nach kirchlicher Tradition aus einer alten Kölner Patrizierfamilie stammen, wahrscheinlich aus der der \"Hardevust\". Nachkommen dieser Familie hatten später oft besondere Beziehungen zum Orden und der Name Bruno war in der Familie gebräuchlich. Bruno studierte an den Domschulen in Köln und Reims Philosophie und Theologie. Im Jahr 1056 wurde er Leiter der Domschule von Reims. Im Investiturstreit zwischen der Kirche und den weltlichen Machthabern verteidigte er die Position der Kirche. Als der weltlich gesinnte Manasses I. de Gourney Erzbischof von Reims wurde, musste Bruno vor ihm fliehen und Reims verlassen. Nach der Absetzung Manasses’ I. im Jahr 1080 kehrte Bruno nicht nach Reims zurück, sondern trat als Benediktiner in die Abtei Molesme ein. Im Jahr 1084 erlaubte ihm sein Abt, in der nahe gelegenen Einöde von \"Sèche-Fontaine\" eine Einsiedelei zu errichten. Bald schlossen sich Bruno weitere Einsiedler an, und das Gelände in Sêche-Fontaine wurde zu klein. So stellte Bischof Hugo von Grenoble Bruno ein Gelände im Chartreuse-Gebirge in den französischen Alpen zur Verfügung, wo Bruno mit sechs Gefährten eine größere Einsiedelei, die \"La Grande Chartreuse\", aufbaute. Im Jahr 1090 wurde Bruno von einem seiner ehemaligen Schüler, dem neu gewählten Papst Urban II., als dessen Berater nach Rom berufen. Auf das ihm angebotene Bistum Reggio verzichtete Bruno. Schon im Jahr 1091 gründete Bruno eine weitere Kartause in La Torre in Kalabrien, das heutige Kloster Santo Stefano del Bosco in Serra San Bruno, wo er bis zu seinem Tod blieb. Bruno starb am 6. Oktober 1101. Zu seinem Nachfolger wurde sein Schüler und Gefährte Lanuinus gewählt. Papst Leo X. sprach Bruno im Jahr 1514 heilig.", "section_level": 1}, {"title": "Verehrung.", "content": "Dem hl. Bruno sind nur wenige Kirchen geweiht. Er wird gegen Besessenheit und die Pest angerufen.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung.", "content": "Hochmittelalterliche Darstellungen des hl. Bruno sind unbekannt. In den zahlreichen neuzeitlichen Bildnissen wird er mit Buch, Totenschädel, Kruzifix, dessen Enden in Blätter ausschlagen, und sieben Sternen gezeigt (diese sind zugleich ein Bezug auf eine Vision des Heiligen wie auch auf die besondere Verbindung der Kartäuser zur Gottesmutter). Im Rahmen der Neukonzeption des Skulpturenprogramms des Kölner Rathausturms in den 1980er Jahren wurde Bruno von Köln durch eine Figur von Andreas Rosenkranz im vierten Obergeschoss auf der Westseite des Turms geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bruno von Köln (* zwischen 1027 und 1030 (1035?) in Köln; † 6. Oktober 1101 in der Kartause La Torre in Kalabrien) war der Begründer des Kartäuserordens und wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Ähnlich wie der hl. Romuald von Camaldoli, der Begründer des Kamaldulenserordens, festigte Bruno von Köln zu Beginn des 2. Jahrtausends die völlige Hingabe an Gott und Entsagung der Welt im eremitischen Leben. Sein Gedenktag in der Liturgie der katholischen Kirche ist der 6. Oktober.", "tgt_summary": null, "id": 1864416} {"src_title": "Wurzelbrink", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die von SLM und ABB in zwei Serien zu je drei Stück gelieferten Triebwagen waren seinerzeit die ersten RhB-Triebfahrzeuge in Umrichtertechnik mit Drehstrom-Asynchronmotoren. Zudem gehörten sie weltweit zu den ersten Gleichstromtriebfahrzeugen mit GTO-Thyristoren. Sie sind 65 km/h schnell, 47 Tonnen schwer und waren mit einer Stundenleistung von 1016 kW bei Ablieferung die stärksten Gleichstromtriebwagen der RhB. Ihre Anhängelast bei 70 Promille Steigung beträgt 90 beziehungsweise 95 Tonnen, sofern nur Vierachser im Zug sind. Sie weisen zwölf Sitzplätze in der ersten und 16 in der zweiten Klasse auf. Dank Vielfachsteuerung können sie untereinander und auch mit den älteren ABe 4/4 41–49 sowie Gem 4/4 801–802 in Doppeltraktion fahren, wovon im täglichen Betrieb reger Gebrauch gemacht wird. Eine Doppeltraktion von zwei ABe 4/4 III hat theoretisch eine Leistungsreserve für die Beförderung von weiteren 50 Tonnen, da die maximale Zughakenlast von 140 Tonnen auf der Berninabahn nicht überschritten werden darf.", "section_level": 1}, {"title": "Liste der ABe 4/4.", "content": "Neben ihren Betriebsnummern tragen die Fahrzeuge Namen und Wappen:", "section_level": 1}, {"title": "Farbgebung.", "content": "Für die Triebwagen wählte die RhB ein Anstrichschema, das den Lokomotiven Ge 4/4 I/II/III entspricht. Unterhalb einer tief liegenden Zierlinie war der Wagenkasten dunkelbraun gehalten. Auf jeder Stirnseite prangt ein grosses Bündner Wappen. Dieses Anstrichschema wurde in der Folge auch für die ABe 4/4 II und die Gem 4/4 verwendet. Im Zuge von Refit-Maßnahmen und Neulackierungen der Fahrzeuge wurde das Farbschema dem aktuellen Design der RhB angepasst. Die Fahrzeuge haben nun im unteren Bereich statt eines braunen einen grauen Wagenkasten. 2007 erhielten die Triebwagen für eine gewisse Zeit Werbung auf den Seitenflächen. Ende 2015 waren alle Fahrzeuge wieder rot und im aktuellen Design lackiert und beschriftet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als ABe 4/4 werden bei der Rhätischen Bahn (RhB) die 1988 und 1990 beschafften Gleichstrom-Elektrotriebwagen mit den Betriebsnummern 51 bis 56 bezeichnet. Die Schlepptriebwagen werden bei der Berninabahn eingesetzt, wo sie die Verkehrszunahme bewältigen halfen und zudem die in die Jahre gekommenen ABe 4/4 in untergeordnete Dienste verdrängt haben.", "tgt_summary": null, "id": 1171730} {"src_title": "Linux-Einsatzbereiche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Auftrag.", "content": "Zu den Aufgaben des SAS zählen das Sammeln von Informationen über den Feind (Militärische Aufklärung), Sabotageoperationen hinter feindlichen Linien, das Markieren von Zielen für den Beschuss und die Befreiung von gefangenen Soldaten oder Zivilisten. Neben Kriegseinsätzen wird der SAS auch als Antiterroreinheit im Inland eingesetzt, vor allem zur Geiselbefreiung, aber auch zur gezielten Tötung von als Staatsfeinden eingestuften", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Heute besteht der SAS aus drei Regimentern: Die beiden Regimenter 21 und 23 dienen als Reserveeinheiten (TA SAS – \"Territorial Army\"). Im Kriegsfall übernehmen sie so genannte \"Long Range Reconnaissance Patrols\" (Fernspäh-Aufklärungseinsätze) hinter den feindlichen Linien und sollen Verluste des Regiments 22 ausgleichen. Jedes von ihnen besteht aus drei \"Squadrons\". Der aktive SAS besteht aus dem 22. Regiment, aufgeteilt in vier Schwadronen mit insgesamt etwa 500 Soldaten. Diese bestehen aus je vier \"Troops\". Jeder Trupp besteht theoretisch aus 16 Soldaten, aufgeteilt in vier Teams zu je vier Mann. Praktisch erreicht der SAS diese Einsatzstärke aber nicht, da er so wie auch andere Spezialeinheiten aufgrund der strengen Auswahl und des harten Dienstes häufig mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat. Die vier \"Squadrons\" tragen die", "section_level": 1}, {"title": "Rekrutierung und Ausbildung.", "content": "Seit 1952 werden die Soldaten des SAS in einem speziellen Verfahren ausgewählt, das der damalige Kommandeur Major John Woodhouse einführte. Bis dahin verdienten sich Interessenten die Aufnahme in ihren jeweiligen Einheiten durch besonderen Einsatz im Kampf. Das Auswahlverfahren, die \"Selection\", gilt als das anspruchsvollste der britischen Armee. Lediglich zwei bis zehn Prozent der Anwärter bestehen es. Es wird zwei Mal im Jahr in den Bergen der Brecon Beacons von Wales durchgeführt. Bewerber müssen männlich sein und entweder seit mindestens drei Jahren Mitglied der britischen Streitkräfte oder seit 18 Monaten Angehöriger der Regimenter 21 und 23 (in beide können Zivilisten direkt eintreten). Außerdem akzeptiert der SAS Angehörige der Armeen des Commonwealth als Anwärter. Besteht ein Kandidat eine der Prüfungen nicht, wird er sofort in seine ursprüngliche Einheit zurückversetzt. Ein zweiter Versuch ist möglich, weitere Anläufe jedoch nicht. Weiblichen Kandidaten für die britischen Spezialkräften steht das Special Reconnaissance Regiment offen, das für die Spezialaufklärung in der Tiefe häufig zusammen mit dem SAS eingesetzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Einführung (2 Tage).", "content": "Ein Wochenende lang bekommen die Kandidaten Einblick in das Leben in einer britischen Spezialeinheit und werden über", "section_level": 2}, {"title": "Fitness und Orientierung (4 Wochen).", "content": "Dieser Ausbildungsabschnitt findet in den Brecon Beacons, u. a. im Elan-Tal in Wales statt. Der so genannte \"Battle Fitness Test\" (BFT) besteht aus einem 2,5-Kilometer-Lauf als Gruppe in unter 13 Minuten, der anschließend noch einmal allein in unter 11,5 Minuten erfüllt werden muss. Es folgen in dieser ersten Woche weitere Geländeläufe über die Berge mit leichtem Gepäck, sowie Orientierungsaufgaben bei Tag und Nacht. Im Laufe der Auswahl nimmt das Gewicht des Rucksacks auch", "section_level": 2}, {"title": "Aufbautraining (4 Wochen).", "content": "In dieser Ausbildungsphase wird eine intensive und möglichst realistische Ausbildung", "section_level": 2}, {"title": "Dschungelausbildung (6 Wochen).", "content": "Die Ausbildung findet in einem Nationalpark in Belize statt und wird in kleinen Gruppen von je vier Mann absolviert, jede Gruppe wird von einem", "section_level": 2}, {"title": "Kampfausbildung (4 Wochen).", "content": "In diesem Abschnitt wird in erster Linie das Überleben unter Kampfbedingungen (\"Combat Survival\") und das Verbergen vor dem Feind mit dem Überstehen von Gefangennahme und Verhör trainiert. Dazu gehört, dass die Soldaten sich nur von den Dingen ernähren, die sie in Wald und Feld finden und auch Verhöre und Folter (bis zu einem gewissen Grad) erleben. Die Ausbildung beendet eine Übung in \"E&E\"-Taktiken (\"Escape and Evasion\" – Fliehen und Ausweichen). Dazu bekommen die Soldaten unhandliche Übermäntel, um ihre Beweglichkeit einzuschränken und werden von Soldaten anderer Verbände, üblicherweise Fallschirmjägern oder Gurkhas, fünf Tage lang gejagt, und müssen unentdeckt", "section_level": 2}, {"title": "Spezialausbildung.", "content": "Anschließend beginnt die eigentliche Ausbildung, innerhalb deren sich jeder Soldat auf einem oder mehreren Gebieten zum Experten \"(Specialist)\" für bestimmte Bereiche fortbildet, diese sind: Je nach Rang und Fähigkeiten verdienen die Soldaten 25.000 bis 80.000 Pfund im Jahr. Der Dienst ist so hart, dass viele der Männer mit Mitte 30 aussteigen. Neben Verletzungen", "section_level": 2}, {"title": "Nachwuchsprobleme.", "content": "Aufgrund dieser Gefahren und der hohen Anforderungen bei der Auswahl hat der SAS schon länger Schwierigkeiten, seine Sollstärke zu halten. Die britische Zeitung \"Daily Telegraph\" berichtete 2005, dass sich diese Probleme seit dem Krieg im Irak massiv verstärkt hätten. Immer mehr Soldaten würden den", "section_level": 2}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Die Informationen über den SAS basieren auf Büchern ehemaliger Mitglieder oder auf Berichten von Journalisten. Ihre Genauigkeit und ihre Aktualität sind daher begrenzt. Es kann als gesichert gelten, dass der SAS so wie andere Spezialeinheiten Zugriff auf praktisch jede Waffe hat und diese auch entsprechend den eigenen Bedürfnissen modifiziert und anpasst. Standardbewaffnung für militärische Einsätze ist das amerikanische Sturmgewehr M16, das um den Granatwerfer M203 ergänzt werden kann. Als Unterstützungswaffen werden sowohl das Standard-MG der britischen Streitkräfte GPMG (= \"General Purpose Machine Gun\", genannt „Gimpy“) im Kaliber 7,62 × 51 mm NATO als auch das FN Minimi im Kaliber 5,56 × 45 mm NATO eingesetzt. Seit dem Afghanistaneinsatz benutzt der SAS das Sturmgewehr \"Diemaco C8 SFW\" mit dem Granatwerfer \"HK AG-C/EGLM\" als neue Standardwaffe. Das \"Diemaco C8 SFW\" ist eine für Spezialeinheiten konzipierte Variante des Diemaco C7 und trägt in den britischen Streitkräften die Bezeichnung \"L119A1\". Der \"HK AG-C/EGLM\" ist eine (ursprünglich für die kanadische Armee produzierte) Variante des Unterlauf-Granatwerfers AG36 und wird in der britischen Armee unter der Bezeichnung \"L17A1\" geführt. Für Anti-Terror-Operationen werden die Maschinenpistolen Heckler & Koch MP5 und", "section_level": 2}, {"title": "Transport.", "content": "Die \"Mobility-Troops\" verwenden vorwiegend die Militärversion des Land Rover Defender, den Land Rover Wolf (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Geländewagen der Bundeswehr auf G-Klasse-Basis), sowohl mit kurzem (TUL), als auch mit langem Radstand (TUM). Außerdem den so genannten \"Pink Panther\", ein auf dem Land Rover basierendes Patrouillenfahrzeug und das \"Supacat HMT 400\". Für den Langstreckentransport stellt die britische \"Royal", "section_level": 2}, {"title": "Kooperationen.", "content": "Der SAS wird seit 2005 nachrichtendienstlich vom \"Special Reconnaissance Regiment\" (SRR) unterstützt, das Überwachungs- und Aufklärungsaufgaben erfüllt, um Einsätze des SAS vorzubereiten und zu begleiten. Neben Großbritannien verfügen als ehemalige Kolonien auch Australien und Neuseeland über einen eigenen SAS. Diese Einheiten stehen in enger Verbindung mit dem britischen SAS, sowohl im Training als auch bei weltweiten Einsätzen. Der britische SAS übernimmt zudem die komplette Ausbildung der \"Sultan’s Special Force\" in Oman. Viele Spezialeinheiten weltweit haben sich den SAS zum Vorbild genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Geheimhaltung.", "content": "Die Existenz des \"Special Air Service\" war in Großbritannien bereits in den 1960er-Jahren allgemein bekannt, jedoch wurde sie lange Zeit von offiziellen Stellen dementiert. Auch nachdem ein Fernsehteam 1972 zufällig einen Anti-Terror-Einsatz an Bord des Kreuzfahrtschiffes Queen Elizabeth 2 dokumentierte, nahm das Verteidigungsministerium hierzu keine Stellung. Erst in den 1980er-Jahren wurde die Existenz des SAS offiziell bestätigt, nachdem dieser die Geiselnahme in der iranischen Botschaft in London vor versammelter Weltpresse erfolgreich beendet hatte. Nach dem Eintritt ist es jedem Mitglied untersagt, anderen als engsten Familienangehörigen die Zugehörigkeit zum SAS zu enthüllen. Während der gesamten Dienstzeit sorgt das Verteidigungsministerium für Anonymität. In Veröffentlichungen über eventuell verliehene Orden steht hinter den Namen des Soldaten die ursprüngliche Einheit, nicht SAS. Sollte er im Kampf getötet werden, wird darüber keine öffentliche Mitteilung gemacht, sofern es sich vermeiden lässt. Ist sie unvermeidlich, wird der Soldat als Mitglied", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1941–1945.", "content": "Vorläufer des \"the Regiment\", wie der SAS auch genannt wird, war im Juli 1941 während des Zweiten Weltkrieges das „Kommando“ sowie das \"L Detachment, „Special Air Service Brigade“\" (SAS) unter dem damaligen Lieutenant David Stirling. Ursprüngliches Ziel waren Sabotageakte und Handstreiche nach Fallschirmsprung weit hinter der Front des deutschen Afrikakorps geplant, um Rommels Nachschublinien zu stören. Diese Einheit hatte nur eine Stärke von 66 Mann. Die Bezeichnung Brigade, die eine viel größere Einheit vermuten ließ, trug sie zur Tarnung und Täuschung der Deutschen, ebenso wie den Zusatz \"Air\".", "section_level": 2}, {"title": "1946–1979.", "content": "Die beiden französischen Bataillone und das belgische wurden nach dem Krieg aufgelöst, die Soldaten kehrten in ihre Heimatländer zurück und wurden dort in die Armeen eingegliedert. Die französischstämmigen Einheiten bildeten das: Diese beiden Regimenter gingen später in dem \"1er régiment de parachutistes d’infanterie de marine\" \"(1er RPIMa)\" auf, dem französischen Pendant zum SAS, das sich noch heute in der Tradition des SAS sieht und regelmäßig gemeinsame Übungen mit ihm abhält. In der belgischen Armee entstand aus den Heimkehrern das Auch der Rest der Truppe existierte nicht in der bisherigen Form weiter. Der SAS wurde offiziell aus der Armee ausgegliedert und aufgelöst. Am 1. Juli 1947 jedoch wurde sie zumindest teilweise als \"Special Air Service Regiments\" im \"Army Air Corps\" neu aufgestellt. Es bestand aus einem Regiment der Reserve \"(Territorial Army – T.A.)\": dem \"21st Battalion, Special Air Service Regiment (Artists Rifles)\". Im August 1949 wurde diese Einheit aus dem \"Army Air Corps\" ausgegliedert und als unabhängiges Korps geführt. 1950 baute Brigadier Mike Calvert den SAS als Kommandoeinheit neu auf. Grund war eine Krise in Malaysia,", "section_level": 2}, {"title": "Nordirland.", "content": "Ab 1969 setzte die britische Regierung den SAS auch in Nordirland ein, was schnell zu Kritik führte. Offiziell begann die britische Armee ihren Einsatz in der Provinz, um die lokale Polizei, die \"Royal Ulster Constabulary\", zu unterstützen. Jedoch waren die Einsätze, bei denen „das Regiment“ involviert war, von vornherein Kampfeinsätze gegen die IRA. Mehrfach kamen dabei unbewaffnete Zivilisten ums Leben. Anfangs traten die Soldaten noch offen in ihren Uniformen und sandfarbenen Baretten auf, später operierten sie immer häufiger verdeckt. Dabei arbeitete der SAS im Kampf gegen die IRA sehr eng mit der 1970 aufgestellten \"14 Intelligence Company\", einer Spezialeinheit der britischen Armee für nachrichtendienstliche Aufklärung und Überwachung, zusammen. Der SAS wurde in den 1970er-Jahren zu einem der wichtigsten Instrumente bei der Suche nach Informationen gegen nordirische Terrorgruppen. Um diese Aufgabe zu erfüllen, handelten die Kommandos immer offensiver, wobei sie bei Verfolgungen die", "section_level": 2}, {"title": "1980–2001.", "content": "In den 1980er-Jahren wurde „das Regiment“ mehr und mehr auch für die Öffentlichkeit sichtbar. Die neue Offenheit der Regierung im Umgang mit dem SAS begann im April 1980. An diesem Tag besetzten sechs irakische Terroristen die iranische Botschaft in London. Vergeblich verhandelte die Polizei sechs Tage lang mit den Besetzern, die zur Unterstützung ihrer Forderungen eine Geisel töteten. Am 5. Mai befahl Premierministerin Margaret Thatcher den Angriff. Um 19:26 Uhr stürmten mehr als 30 Angehörige des SAS das Gebäude und wurden dabei zum Teil von der BBC gefilmt. Während des 17 Minuten andauernden Einsatzes", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Neben den klassischen Aufgaben Sabotage, Geheimdienstarbeit und Geiselbefreiung ist für den SAS seit dem September 2001 eine weitere immer wichtiger geworden: der weltweite Kampf gegen terroristische Gruppen. Aufgrund der in Nordirland gemachten Erfahrungen gilt der SAS als eine der wichtigsten Waffen in diesem unerklärten Krieg. Groß angelegte Einsätze in Afghanistan und im Irak gehören ebenso dazu wie kleine Aktionen einzelner Teams. Im Gegensatz zu ähnlichen Einheiten verbündeter Länder, wie der \"Delta Force\" oder dem \"KSK\" (Kommando Spezialkräfte), arbeitet der SAS dabei immer wieder eng mit der", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Gemäß dem \"British SAS Qualification Statement\" dürfen Angehörige des SAS keine Auszeichnung für ihre Dienstverrichtungen annehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Special Air Service (SAS) ist eine Spezialeinheit der British Army, die 1941 während des Zweiten Weltkriegs von dem schottischen Lieutenant Colonel David Stirling aufgestellt wurde. Der SAS operiert weltweit und ist in Credenhill in der Nähe von Hereford stationiert. Er gilt als eine der erfahrensten und ältesten existierenden Spezialeinheiten der Welt.", "tgt_summary": null, "id": 1865422} {"src_title": "Kaufunger Wald", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Bei den Museen handelt es sich um mehrere im Laufe der Zeit entstandene und in unterschiedlichen Teilen des vatikanischen Palastes untergebrachte Sammlungen:", "section_level": 1}, {"title": "Papstpalast und Profanbauten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte und Topographie.", "content": "Papst Nikolaus V., der große Humanist unter den Päpsten, begann um 1450 mit dem Bau der heutigen Anlage des Papstpalastes. Als er 1455 starb, waren nur das \"Appartamento Borgia\" und die Stanzen fertiggestellt. Sixtus IV. ließ zwischen 1471 und 1484 die päpstliche Hauskapelle, die Sixtinische Kapelle, errichten. Unter Innozenz VIII. wurde zwischen 1484 und 1492 das Gartenhaus des Belvedere gebaut. Alexander VI. erweiterte den Komplex um den sogenannten \"Borgiaturm\", der als Wehranlage diente. Als eigentlicher Begründer der Vatikanischen Sammlungen des Vatikans gilt Papst Julius II., der bereits über eine nur ausgewählten Besuchern zugängliche, private Antikensammlung verfügte. Julius II. ließ an den um 1487 errichteten Palast den \"Cortile delle Statue\" anbauen. Zwischen 1506 und 1513 erwarb er für den Belvedere die berühmtesten antiken Skulpturen seiner Zeit. Der päpstliche Architekt Donato Bramante verband zwischen 1503 und 1513 den Belvedere durch den riesigen rechteckigen Hof, der \"Cortile del Belvedere\" genannt wurde. Der Papstpalast wurde 1508–1519 von dem jüngeren Antonio da Sangallo erweitert und erstrecke sich rund um den zentralen \"Cortile San Damaso\", der bis 1519 von Bramante gestaltet wurde. Der Bau des \"Damasushofs\" schloss jetzt im Osten an die früheren, unter Sixtus IV. errichteten Bauteile an. Im Hof des Belvedere wurde prächtige Feste gefeiert, bevor dieser von 1585 bis 1590 von Domenico Fontana durch einen Querkorridor in zwei Teile zerlegt wurde: dem höher gelegenen \"Cortile della Pigna\" und den unter Pius IV. umgestalteten und erweiterten \"Cortile del Belvedere\". Von 1817 bis 1822 wurde im heutigen Bereich der Vatikanischen Bibliothek ein zweiter Querkorridor gebaut, der Braccio Nuovo. Dadurch wurde ein dritter kleiner Hof geschaffen, der \"Cortile della Biblioteca\". Der gesamte Papstpalast umfasst heute einen Gebäudekomplex mit etwa 1.400 Räumen und 55.000 m2 Grundfläche und verfügt über etwa zwanzig Höfe. Dem Papst und seinem Hofstaat ist nur ein kleiner Teil dieses Komplexes vorbehalten, der Großteil ist den Besuchern geöffnet. Schwer zugänglich bleiben die Vatikanischen Gärten, deren Atmosphäre aber über die Fenster der Museen wahrgenommen werden kann. Der offizielle Eingang vom Petersplatz her führt über die Scala Regia. Diese verbindet auch den Petersdom mit der Sixtinischen Kapelle und den Stanzen. Diese Treppenanlage wurde von Antonio da Sangallo errichtet und 1663 bis 1666 von Gian Lorenzo Bernini erneuert. Am Fuß der Treppe steht ein Reiterstandbild Konstantins des Großen von Bernini. Der heutige Zugang zum Museum erfolgt aber von der Nordseite, vom Viale Vaticano durch einen zum Heiligen Jahr 2000 neu errichteten Eingangsbereich.", "section_level": 2}, {"title": "Sixtinische Kapelle.", "content": "Die \"Cappella Sistina\" wurde zwischen 1475 und 1483 unter Sixtus IV. erbaut, nach ihm benannt und am 15. August 1483 eingeweiht. Der von einem flachen Tonnengewölbe überdeckte, rechteckige Bau ist 40,90 Meter lang, 13,40 Meter breit und 20,70 Meter hoch. Die Kapelle entspricht in den Proportionen dem Salomonischen Tempel der Bibel, ihre Länge entspricht in etwa der doppelten Höhe und der dreifachen Breite. Die Wände mit den Lünetten hatten bei Baubeginn durch den Florentiner Architekten Giovannino de Dolci 14 Fenster erhalten, die im 16. Jahrhundert zugemauert wurden. Eine marmorne Schranke teilt die Kapelle in zwei Bereiche, wobei sie der Geistlichkeit bei der Zelebration großen Raum lässt. Die Wandgemälde zeigen Szenen aus dem Leben Jesu und Mose und wurden von bekannten Malern der Renaissance geschaffen: Sandro Botticelli, Pietro Perugino, Domenico Ghirlandaio, Cosimo Rosselli, Biagio d’Antonio und Luca Signorelli. Die unter Julius II. beauftragten und durch Michelangelo ausgeführten weltberühmten Deckenmalereien folgt einer programmartigen Ikonographie und beinhaltet Darstellungen wichtiger Episoden des Alten und Neuen Testamentes. Sie wurden am 1. November 1512 enthüllt und zeigen auf insgesamt 520 m2 Szenen aus der Genesis mit 115 überlebensgroßen Charakteren. Besonders der Ausschnitt „Die Erschaffung Adams“ ist ein weltberühmtes und oft reproduziertes Werk. Es zeigt, wie Gottvater mit ausgestrecktem Finger Adam zum Leben erweckt. Papst Clemens VII. wollte Michelangelos \"Jüngstes Gericht\" auf der Altarwand haben und opferte dafür die vorhandenen Werke von Perugino. Die verblasste Farbenkraft der Fresken wurde gegen Ende des 20. Jahrhunderts in aufwendiger Säuberungsarbeit gründlich restauriert.", "section_level": 2}, {"title": "Appartamento Borgia.", "content": "Papst Nikolaus V. ließ diesen frühen Teil des Papstpalastes zwischen 1449 und 1455 errichten, der nach seinem Nachfolger Alexander VI. (bürgerlich Rodrigo Borgia) benannt wurde. Die im Trakt eingebaute Cappella Niccolina ist den Erzdiakonen Stephanus und Laurentius geweiht und wurde von Fra Angelico unter Mithilfe von Benozzo Gozzoli 1447 bis 1449 ausgemalt. Alexander VI. erweiterte das Appartamento um die Torre Borgia. Die künstlerische Ausgestaltung stammte von Pinturicchio, der von 1492 bis 1495 sechs Säle mit Legenden und Geschichten des Alten und Neuen Testamentes ausstattete, wobei einer der Säle, die \"Sala dei Pontifici\", nach einem Einsturz bereits zu Anfang des 16. Jahrhunderts neugestaltet werden musste. Die Hauptsäle werden nach den Motiven ihrer Fresken benannt: \"Sala delle Sibille\", \"Sala del Credo\", \"Sala della Madonna\" und \"Sala dei Santi\". Die \"Sala dei Pontifici\" ist ein Werk der Schüler Raffaels, Giovanni da Udine und Pierin del Vaga. Die Dekoration stammt aus dem 16. Jahrhundert. Leo XIII. ließ die Räume durch Ludwig Seitz restaurieren und gab sie der Öffentlichkeit zur Besichtigung frei. Aus der \"Sala delle Sibille\" führt eine Treppe zu den darüber liegenden Stanzen des Raffael. Im Appartamento Borgia ist heute ein Teil der Sammlung moderner Kunst untergebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Stanzen des Raffael.", "content": "Die Fresken der Stanzen (italienisch \"stanza\" „Zimmer“) wurden von Julius II. ab 1508 für seine privaten Gemächer im zweiten Stock des Vatikanspalastes in Auftrag gegeben. Sie wurden von Raffael Santi und seinen Mitarbeitern unter dem Patronat Papst Leos X. (1513–1521) bis 1524 ausgeführt. Die vier Räume werden heute nach ihren Hauptthemen bezeichnet. Das größte und für die offiziellen Empfänge gedachte Gemach, die \"Sala di Costantino\", stellt in vier Szenen das Leben des Kaisers Konstantin (306–337) dar. Die legendäre Szene aus der Schlacht an der Milvischen Brücke gegen Konstantins Mitkaiser Maxentius symbolisiert den Beginn des Christentums als Staatsreligion. Die \"Stanza di Eliodoro\" beschreibt ebenfalls in vier Szenen die Vertreibung Heliodors aus dem Tempel von Jerusalem, die Erzwingung Attilas Umkehr vor Rom, das \"Wunder von Bolsena\" und die \"Befreiung von Petrus aus dem Kerker\". Die \"Stanza della Segnatura\" zeigt Raffaels Meisterwerke \"Die Schule von Athen\", eine \"Allegorie des Parnass\", den \"Triumph der Eucharistie\". In der \"Stanza dell’Incendio di Borgo\" wird der \"Brand von Borgo\", ein \"lSieg Leos IV. über die Sarazenen\", die \"Krönung Karls des Großen\" und die \"Rechtfertigung Leos III.\" dargestellt. Der Glanz der vollendeten Fresken dauerte nicht lange. Schon 1527, beim Sacco di Roma, wurden sie von protestantischen Landsknechten schwer beschädigt: Gesichter, die die Söldner für die von Päpsten hielten, wurden ausgekratzt, Inschriften wurden in die bemalten Wände geritzt. Diese Details traten bei der letzten Restaurierung 1999–2001 zutage, die nicht nur Schmutz und Übermalungen beseitigte, sondern auch Schäden, die von alten Restaurierungen herrührten. Die Stanzen waren bald nach dem \"Sacco di Roma\" von Malern, die für die Päpste arbeiteten (darunter Sebastiano del Piombo), notdürftig restauriert worden. Weil sich Teile des Stucks von den Wänden zu lösen begannen, erfolgte 1754 eine größere Restaurierung, weitere in den Jahren ab 1856 und 1937. Die Restaurierung von 1937 verursachte durch Anwendung ungeeigneter Substanzen wie Salzsäure Schäden an den Farbschichten. Die aktuelle Restaurierung unter kunsthistorischer Leitung von Arnold Nesselrath hat auch die Zuschreibungen einzelner Bildteile verändert.", "section_level": 2}, {"title": "Die Loggien Raffaels.", "content": "Raffael hatte 1515 den Bau der von Bramante begonnenen und dem Papstpalast nach Osten vorgelagerten Loggien beendet. 1516 begann die Ausstattung des zweiten Geschosses dieser Loggien, die das päpstliche Appartement verbanden. Die Loggien waren ursprünglich zur alleinigen Benutzung des Papstes bestimmt, der hier seine private Antikensammlung einrichtete. Die dekorative Ausstattung übernahm Giovanni da Udine, nach antikem Vorbild in der Kunst der Grotesken spezialisiert. 1519 waren die Loggien vollendet, die Wirkung dieses neuen „profanen“ Stils beeinflusste das ganze 16. Jahrhundert nachhaltig. Die im Dekor eingelassenen Kopien antiker Gemmen und Reliefs fand Aufmerksamkeit und Nachahmung. Wichtigste Mitarbeiter Raffaels bei der Ausmalung waren Giovanni Francesco Penni, Giulio Romano, Perino del Vaga und Polidoro da Caravaggio. Die unterschiedlichen, aus dreizehn Jochen gebildeten Gewölbe erhielten phantasievollen Architekturmalereien, ein Zyklus von 52 Szenen erzählte die biblische Geschichte in chronologischer Abfolge. Jeweils vier Szenen eines Gewölbes sind einer zentralen biblischen Persönlichkeit gewidmet. Die auf Unteransicht berechnete Gesamtkompositionen begnügt sich zwar mit wenigen Figuren, gewinnt aber den Betrachter durch ausdrucksstarke Bewegung.", "section_level": 2}, {"title": "Vatikanische Bibliothek.", "content": "Mit der Wahl Nikolaus’ V. zum Papst im Jahr 1447 begann die Sammlungsgeschichte der heutigen Vatikanischen Bibliothek. Bei einer unter seinem Vorgänger Eugen IV. durchgeführten Inventur wurden 350 Werke in verschiedenen Sprachen registriert, die meisten davon in Latein. Diese 350 Werke und die eigene Sammlung Nikolaus’ V. bildeten den Grundstock der heutigen Vatikanbibliothek. Papst Sixtus IV. bestimmte Bartolomeo Platina, den Geschichtsschreiber der Päpste, zum ersten Bibliothekar. Im Jahre 1587 beauftragte Papst Sixtus V. den Architekten Domenico Fontana mit dem Bau eines neuen Gebäudes für die Vatikanische Bibliothek. Im Jahre 1855 wurde der Bestand gedruckter Werke im großen Ausmaß durch den Erwerb der Sammlung von Leopoldo Cicognara erweitert. Des Weiteren kamen noch die Bibliotheken der Fürsten Borghese (1891), der Barberini und der Fondo Borgiani aus der Bibliothek der Propagandakongregation mit gedruckten Werken und Manuskripten (1902) hinzu. Zu den folgenden Erwerbungen gehören die Biblioteca Chigiana (1923), das Archiv des Kapitels von St. Peter (1940), das neben Handschriften vor allem Archivalien enthält und den Grundstock einer Sektion \"Archivi\" bildet. Neben den neueren Beständen zählt die Bibliothek heute über 150.000 Handschriftenbände, davon 75.000 Literalien, über 8300 Inkunabeln, über 70.000 Karten und Stiche sowie 200.000 Autographen, ferner über 300.000 Münzen und Medaillen. Insgesamt besitzt die Vatikanische Bibliothek heute mehr als zwei Millionen Bücher und Manuskripte. Der große Bibliotheksaal, der \"Salone Sistino\", wurde von 1587 bis 1589 von Domenico Fontana erbaut. Die Saal ist 70 Meter lang und 15 Meter breit, die Höhe beträgt 9 Meter. Das Gewölbe und die Wände der zweischiffigen Aula sind mit Arabesken und Fresken geschmückt. Die Gemälde schildern den Siegeszug des Buches durch die Jahrhunderte und die segensvolle Herrschaft der Kirche. An den Wänden und den sieben Pfeilern sind wertvolle alte Handschriften, Zeichnungen und Münzen in Vitrinen einsichtbar. Am Ende des langen Korridors befinden sich das \"Museo Profano\" mit antiken Bronzen, einer Medaillensammlung, Inschriften und Mosaiken, daran anschließend die \"Galleria Clementina\" und die \"Sala Allessandria\", eine Vitrinensammlung mit wertvollen Kameen, Reliefs und bronzenen Skulpturen. Zum Baukomplex zählen auch die \"Sala Paolina\", die \"Biblioteca di Sisto V.\", das \"Vestibolo della Biblioteca\", der große \"Salone Sistino\" und die \"Galleria di Urban VIII.\" Das \"Museo Sacro\", 1756 durch Benedikt XIV. zur Aufbewahrung der Katakombenfunde begründet, beinhaltet heute die Schätze der Sancta Sanctorum mit Emailarbeiten und byzantinischen Kostbarkeiten. Die Abteilungen teilen sich in die \"Sala delle antichità Christiane\" (christliche Altertümer) und die \"Sala dei Papiri\" (Papyrussammlung). Rechts davon ist die Freskenserie der \"Aldobrandinischen Hochzeit\" hervorzuheben. Die \"Galleria delle carte geografiche\" (Galerie der Landkarten) ist eine beeindruckende 120 Meter lange, durch Fenster belichtete Prunkhalle. Beidseitig ausgestattet ist sie mit groß dimensionierten topographischen Fresken italienischer Städte, die 1580–1583 von Antonio Panti entworfen und von Giorgio Vasari und Federico Zuccai ausgemalt wurden. Die Ausgestaltung der Deckenmalereien und Ornamente erfolgten durch Maler und Stuckateure, die hier unter der Leitung von Girolamo Muziano bis 1590 tätig waren. Bemerkenswert ist eine Reihe von Hermen mit wertvollen antiken Büsten und Figurinen. Man kann in diesem Trakt auch flämische Gobelins aus dem 15. und 16. Jahrhundert sehen. In den zwei kleinen nebenliegenden Räumen befindet sich eine umfangreiche Sammlung mittelalterlicher Keramik.", "section_level": 2}, {"title": "Vatikanische Pinakothek.", "content": "Im Auftrag Papst Pius’ XI. errichtete Luca Beltrami 1932 in den Vatikanischen Gärten einen Neubau für die Vatikanische Pinakothek im lombardischen Renaissancestil mit 16 Sälen. An der Südseite des Gebäudes schließt sich der \"Giardino Quadrato\" an, ein rechteckiger Park mit einem Schmuckbrunnen. Das neue Pinakothek-Gebäude diente der endgültigen Unterbringung der päpstlichen Gemäldesammlung. Unter Ausnutzung der neuen Räumlichkeiten verdoppelte Papst Pius XI. ihren Gemäldebestand. Die Entstehungszeit der Werke reicht vom Mittelalter bis 1800. Die 16 Säle zeigen – in chronologischer und regionaler Ordnung – italienische Gemälde und Bildteppiche des 11.–19. Jahrhunderts mit hauptsächlich christlicher Bildthematik. Als päpstliche Gemäldesammlung präsentiert die Vatikanische Pinakothek bedeutende Werke der Renaissance und des Barock, z. B. von Giotto, Fra Angelico, Perugino, Leonardo da Vinci, Raffael, Tizian, Federico Barocci, Caravaggio, Guido Reni, Carlo Maratta und Johann Wenzel Peter. Einige Bilder stammen aus der vatikanischen Petersbasilika, die dort seit dem 17. Jahrhundert durch Mosaikkopien ersetzt wurden. Viele der ausgestellten Gemälde wurden von Napoleon 1797 nach Paris gebracht und als Ergebnis des Wiener Kongresses wieder zurückgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Vatikanische Höfe.", "content": "Es gibt heute drei Höfe, den \"Cortile della Pigna\", den \"Cortile della Biblioteca\" und den \"Cortile del Belvedere\". Der \"Cortile della Pigna\" verdankt seinen Namen einem riesigen, fast 4 m hohen Pinienzapfen aus Bronze. Dieser befand sich im antiken Rom in der Nähe des Pantheons und wurde im Mittelalter in den Vorhof der alten Peterskirche gebracht. Seinen heutigen Standort erhielt er im Jahr 1608. Rechts und links des Pinienzapfens befinden sich zwei Bronzepfauen, Kopien der Originale aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., die im \"Braccio Nuovo\" aufbewahrt werden. \"Cortile della Biblioteca\" und \"Cortile del Belvedere\" flankieren die Vatikanische Bibliothek. Der berühmte \"Cortile di Belvedere\" (Hof des Belvedere) war ursprünglich die Keimzelle der Vatikanischen Museen. Der Hof wurde unter Innozenz VIII. von Jacopo (auch Giacomo) da Pietrasanta nach Plänen Bramantes angelegt. Der Hof mit einem Brunnen in der Mitte war anfangs als quadratischer Garten mit Orangenbäumen angelegt, er wurde zuerst von Julius II. mit Antiken ausgestattet und nach seinem Umbau zu einem achteckigen Innenhof umfunktioniert. An den acht Ecken und in der Mitte jeder Seite befinden sich Nischen, in denen klassische Meisterwerke Aufstellung fanden. 1775 wurde die Anlage durch Simonetti verändert und ein Verbindungshalle angebaut. Seit Pius VI. heißt dieser Anbau um den \"Cortile di Belvedere\" Museo Pio-Clementino. 1803 ließ Pius VII. vier Pavillons einbauen, die nach den darin aufgestellten Statuen benannt wurden: einem Hermes, dem Apollo von Belvedere nach Leochares, dem \"Perseus mit dem Medusenhaupt\" von Canova und der beeindruckenden Laokoongruppe. Vom Gartenhof erreicht man eine runde Vorhalle, das \"Gabinetto dell’Apoxyomenos\", in welchem sich die Statue des Schabers, eine römische Kopie nach einem Original des Lysippos, befindet. Tritt man durch die Torsohalle, kann man über eine hinabführende Treppe einen Zugang zum Chiaramonti-Museum erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Museen und Sammlungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Museo Chiaramonti.", "content": "Das Museo Chiaramonti ist im Loggiengang untergebracht, der den kleinen Belvedere-Palast mit den Vatikanischen Palästen verbindet, und ist nach seinem Begründer Papst Pius VII. Chiaramonti (1800–1823) benannt. Das Museum wurde 1807 durch den klassizistischen Bildhauer Antonio Canova eingerichtet. Es besteht aus der \"Galleria Chiaramonti\", der \"Galleria Lapidaria\" und dem \"Braccio Nuovo\". Die große \"Galleria Chiaramonti\" besteht aus einem 300 Meter langen und 6,70 Meter breiten Säulengang, den Bramante entwarf, um eine Verbindung zwischen den Loggien des Raffael und dem Gartenhaus des Belvedere herzustellen. Die Sammlung enthält etwa tausend Skulpturen, Kaiserporträts, Sarkophage und Friese, im Fußboden sind aufwendige Mosaike eingelassen. Beide Seiten des langen Korridors sind flankiert von Marmorwerken aus der römischen Kaiserzeit, zumeist Kopien griechischer Originale. Zum künstlerischen Inventar zählen der \"Herakles mit Telephos\", \"Dionysos mit Satyr\", eine Kopie der gewandeten \"Niobe\" nach Skopas und viele andere. Der neue Flügel \"Galleria detta Braccio Nuovo\" wurde zwischen 1817 und 1822 vom Architekten Raphael Stern quer zur bestehenden Galerie eingezogen. Der neue Korridor ist 70 Meter lang und 8 Meter breit, die Mitte bildet architektonisch ein gleicharmiges Kreuz, das links in einem großen Halbkreis endet und rechts mit dem \"Giardino della Pigna\" in Verbindung steht. Der \"Braccio Nuovo\" besitzt beidseitig jeweils 28 große Bogennischen, 15 rechteckige Nischen für Statuen, darüber 32 Konsolen, dazwischen 32 Postamente für Büsten. Das mit Stuckrosetten geschmückte Tonnengewölbe wird von 12 Fenstern durchbrochen, die der Beleuchtung der ausgestellten Kunstwerke dienen. Der \"Braccio Nuovo\" beherbergt wichtige Statuen: mit der \"Verwundeten Amazone\" und dem \"Doryphoros\" unter anderem zwei römische Kopien nach Werken Polyklets und den 1513 aufgefundenen liegenden Flussgott \"Nil\". Aus der Reihe der römischen Kaiserstatuen ragen der \"Augustus von Primaporta\", ein gepanzerter \"Domitian\" und ein \"Titus mit Toga\" hervor. An weiblichen Gottheiten beeindrucken die Glücks- und Schicksalsgöttin \"Fortuna\", die gepanzerte \"Minerva Giustiniani\", die \"Diana Lucifera\" und \"Hera Borghese\" sowie eine Gewandstatue der \"Pudicitia mit Diadem\". Die kopflos aufgefundene Statue eines griechischen Dichters mit Theatermaske wurde bereits unter Pius VII. mit einem Kopf des Euripides ergänzt. Der Braccio Nuovo erfuhr zwischen den Jahren 2009 und 2016 eine umfangreiche Restaurierung an den klassischen Skulpturen und an der architektonischen Struktur. Die \"Galleria Lapidaria\" enthält mehr als 3.000 Steintafeln und Inschriften aus heidnischer und altchristlicher Zeit. Sie wurde durch den päpstlichen Archivar Gaetano Marini eingerichtet und stellt weltweit die größte Sammlung ihrer Art dar. Die Galleria Lapidaria war lange Zeit wegen Wassereinbruchs geschlossen, kann aber seit 2005 wieder besucht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Museo Pio-Clementino.", "content": "Das Museum wurde von Papst Clemens XIV. 1771 nach dem Ankauf der Antikensammlung der Fusconi und Mattei gegründet und sollte die bedeutendsten griechischen und römischen Kunstwerke des Vatikans aufnehmen. Papst Pius VI. (Pontifikat 1775 bis 1799) vergrößerte das Museum und erweiterte die Sammlung. Der Museumsbau wurde von Papst Pius VI. nach den Plänen des Architekten Michelangelo Simonetti bis 1793 fortgesetzt, daher der Name „Museo Pio-Clementino“. Pius VI. ließ über dem \"Cortile Ottagonale\" des Belvedere einen Eingang zum Atrium errichten, das Museum umfasst 12 Räume. Ein berühmter Bestandteil des Komplexes ist die spiralförmige „Scala Bramante“, angelegt in einem quadratischen Turm. Die Treppe wurde von Julius II. 1512 in Auftrag gegeben, um den Palast von Innozenz VIII. mit der Stadt zu verbinden. Der erste Raum \"Sala a croce greca\" mit dem Grundriss eines griechischen Kreuzes beherbergt die Porphyr-Sarkophage der Konstanze und Helena (Tochter und Mutter des Kaisers Konstantin des Großen). Man schreitet von dort aus in den zweiten runden Saal, der \"Sala Rotonda\", ein Werk Simonettis. Die Innenarchitektur im Stil des Pantheons, überdacht mit einer sehenswerten Kuppel. Rundherum sind zehn große Nischen eingelassen, von denen zwei als Durchgänge dienen und acht Nischen Statuen und Büsten aufnehmen. Unter diesen befinden sich die Marmorköpfe des Serapis und des \"Zeus von Otricoli\", die \"Juno Barberini\" und eine \"Faustina minor\" sowie die Kolossalstatuen des Kaisers Claudius als Jupiter, des thronenden Nerva und des bekränzten Antinous, die Allegorie des Bacchus verkörpernd. Der Fußboden ist mit großartigen Mosaiken ausgelegt: Kämpfende Kentauren, Tritonen und Nereiden, in der Mitte eine aus einem Stück gearbeitete Porphyrschale aus dem 2. Jahrhundert. Die folgende \"Sala delle Muse\" (Saal der Musen) enthält acht Statuen der Musen und – als Führer der Künste – eines \"Apollon Kitharoidos\", die allesamt im achtzehnten Jahrhundert bei den Ausgrabungen in der Hadriansvilla von Tivoli gefunden wurden. Im Mittelpunkt des Saales kann man den sogenannten \"Torso vom Belvedere\" bewundern, ein früher in der Torsohalle aufgestelltes Werk, das bereits Michelangelo zur Beschäftigung anregte. Des Weiteren gehören zur Ausstellung mehrere Friese und Büsten, darunter Marmorporträts der Griechen Platon, Bias, Sokrates, Epikur und den Perikles, letztere eine Kopie eines Bronzebildnisses nach Kresilas. Auch diese Skulpturen wurden vom Architekten Simonetti dem achteckigen Grundriss des Saales entsprechend angeordnet. Die kuriose \"Sala degli Animali\" (Saal der Tiere) enthält zumeist Skulpturen verschiedener Tierarten, die alle durch den Bildhauer Francesco Franzoni (1734–1818) gefertigt oder aus antikem Bestand restauriert wurden. Der Raum verfügt über Marmorskulpturen von Haus- und Wildtieren, aber auch von fantastischen Tiere wie Kentauren, einem Greif und dem Minotaurus. In der mittleren Hauptnische sticht der \"Meleagros mit dem Hund\" nach einem Original des Skopas hervor, zwischen kleineren Exponaten erscheint der \"Mithras Tauroktonos\" bemerkenswert: Mithras opfert einen Stier, während ein Skorpion und ein Hund ihn daran zu hindern versuchen. Die folgende \"Galleria delle Statue\" (Galerie der Statuen) und die \"Sala dei Busti\" (Saal der Büsten) wurden zwischen 1484 und 1492 vom Architekten Pollajuolo mit mehreren Rundbögen ausgestattet und durch Malereien von Mantegna und Pinturicchio geschmückt. Der Saal wurde unter Clemens XIV. restauriert und unter Pius VI. vergrößert, wobei die Fresken in den Lünetten zugrunde gingen. Die Galerie beinhaltet Sitzstatuen des Pseudo-Menander und des Dichters Poseidippos. Des Weiteren zu nennen sind die Statue des jugendlichen Apollon Sauroktonos, die \"Schlafende Ariadne\", die \"Vatikanische Danaide\" und eine \"Verwundete Amazone\" nach Kresilas. Als Hauptwerk beherrscht die Kopie eines hellenistischen Originals des \"Thronenden Zeus Verospi\" mit dem Donnerkeil in der Rechten den Saal. Im \"Saal der Büsten\" sind die Plastiken des \"Menelaos\" und mehrerer römischer Imperatoren hervorzuheben. Die Decke des \"Gabinetto delle Maschere\" (Saal der Masken) wird von acht Säulen aus Alabaster gestützt. Im Fußboden sind vier quadratische Mosaiken aus dem 2. Jahrhundert eingearbeitet, die aus der Hadriansvilla stammen. Dieser Saal beherbergt als Hauptwerke zwei Kopien hellenistischer Originale, eine Knidische Aphrodite nach Praxiteles und eine \"Kauernde Aphrodite\". In einem abgesonderten Abschnitt des Komplexes befindet sich das \"Atrio dei Quattro Cancelli\" (Atrium der vier Tore) und darüber die \"Sala della Biga\" (Saal des Zweigespanns), eine Kuppelrotunde aus der Zeit Pius’ VI., beide wurden zwischen 1786 und 1795 vom Architekten Giuseppe Camporese erschaffen. Der Saal des Zweigespanns enthält Statuen und Sarkophage mit Darstellungen von Athleten und Zirkusszenen. Im Mittelpunkt des Raumes befindet sich eine marmorne \"Biga\" (Zweigespann), deren Wagen zwar antiken Ursprungs ist, deren Deichsel und linkes Pferd aber 1788 durch den Bildhauer Franzoni hinzugefügt wurden. Im Mittelalter hatte die Biga als Bischofsstuhl in San Marco gedient. In diesem Saal sind besonders die Statue des \"Discuswerfers\" nach Myron und ein bärtiger \"Dionysios Sardanapalos\" nach einem griechischen Original des Praxiteles hervorzuheben. Bei der Gründung des Museo Pio-Clementino war die \"Galleria dei Candelabri\" eine offene Loggia, erst Simonetti ließ sie in den heutigen Zustand umbauen. Die Galleria hat ihren Namen von den verschiedenen marmornen Kandelaber-Paaren aus der römischen Kaiserzeit zu beiden Seiten der Arkaden, die den Saal in sechs Abteilungen gliedern. Unter Leo XIII. wurden von 1883 bis 1887 die Fresken des Saales durch Dominik Torti und Ludwig Seitz ausgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Museo Gregoriano Egizio.", "content": "Das Gregorianisch-Ägyptische Museum wurde 1839 von Gregor XVI. gegründet und beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Fundstücken aus dem alten Ägypten. Enthalten sind Papyrus-Dokumente, Mumien, das berühmte „Totenbuch“ sowie die „Sammlung Grassi“. Das Museum enthält wenig Werke der ägyptischen Frühzeit, dafür zahlreiche Plastiken der saitischen und hellenistischen Periode. Unangebracht erscheint die wenig „ägyptische“ Dekoration der Räume. Hervorzuheben ist ein bedeutender Kalksteinkopf des Pharao Mentuhotep IV. (etwa 2030 v. Chr.) und eine Kolossalstatue der Mutter Ramses II, die als Allegorie der Isis aus schwarzem Granit ausgeführt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Museo Gregoriano Etrusco.", "content": "Das am 2. Februar 1837 von Papst Gregor XVI. gegründete Gregorianisch-Etruskische Museum zeigt archäologische Fundstücke aus Südetrurien wie Vasen und Bronzen. Außerdem enthält die Sammlung eine umfangreiche Kollektion von Vasen aus dem hellenisierten Italien sowie Funde aus der Römerzeit. Die etruskische Sammlung beruht hauptsächlich auf Fundstücken, die 1828 aus Gräberstätten im westlichen Etrurien bei Vulci entdeckt wurden. Der bekannte Mars von Todi stellt eine technisch vollendete Bronzefigur dar, erreicht aber noch nicht den lebendigen Geist der griechischen Vorbilder. An der linken Hand ist der Speer, an der rechten ein Kranz verloren gegangen. Eine bronzene Biga (Fuhrwerk), an welcher der Schmuck der Räder beeindruckt und deren Holzteile restauriert wurden, stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Erwähnenswert ist zudem eine griechische Amphora des Vasenmalers Exekias, die \"Achill und Ajax beim Würfelspiel\" zeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Museo Gregoriano Profano.", "content": "Das Museum wurde am 16. Mai 1884 von Gregor XVI. im Lateranpalast eingerichtet und im Juni 1970 in den Vatikan verlegt. Das mit der Verlegung verbundene Bauprojekt fand in Papst Paul VI. einen großen Unterstützer und wurde dem Ingenieurbüro Passarelli anvertraut. Der moderne Anbau nutzt natürliches Licht, das bei fehlender Raumteilung durch große Glas- und Dachfenster die Beleuchtung der ausgestellten Objekte ermöglicht. Die Abteilung für frühgriechische Kultur ist durch Grabstelen, Votivreliefs und Architekturfragmente vertreten. Andere Säle enthalten griechische Originale oder Kopien griechischer Werke aus römischer Zeit. Hervorzuheben ist die Athena-Marsyas-Gruppe nach Myron. Der Bildhauerei der römischen Kaiserzeit aus dem 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. wird großer Platz eingeräumt, ergänzt wird sie durch Grabskulpturen, Altäre und Sarkophage. Auffallend sind die dort ausgestellten Cancelleria-Reliefs.", "section_level": 2}, {"title": "Museo Pio Cristiano.", "content": "Die Funde des im Jahr 1854 im Lateranspalast eingerichteten Museo Pio Cristiano stammen unter anderem aus dem Museo Sacro der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek, aus Kirchen und aus den damaligen Ausgrabungen in römischen Katakomben. Im Jahr 1963 wurde das Museum in den Vatikan verlegt. Es befindet sich im selben Neubau wie das Museo Gregoriano Profano. Ausgestellt sind vor allem spätantike Sarkophage und Grabinschriften.", "section_level": 2}, {"title": "Museo Missionario-Etnologico.", "content": "Das von Papst Pius XI. 1929 gegründete Museum befand sich ursprünglich wie das Museo Gregoriano Profano im Lateran-Palast und wurde 1973 auch in den Vatikan verlegt. Zu den interessantesten Objekten des Museums zählen Modelle von Kultstätten anderer Konfessionen. Es beinhaltet Kunstwerke aus Mexiko, Guatemala und Nicaragua und Zeugnisse des religiösen, hauptsächlich buddhistischen Lebens in Tibet, Indonesien, Indien und dem Fernen Osten. Des Weiteren sind Fundstücke der islamischen Kultur und native Kunst aus Zentralafrika ausgestellt. Die ethnologische Abteilung des Museo Missionario-Etnologico wurde nach einer Umgestaltung unter dem Namen \"Anima Mundi\" (Seele der Welt) im Oktober 2019 neu eröffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Museo Storico Vaticano.", "content": "Das 1973 gegründete Museum beherbergt die durch die Jahrhunderte benutzten päpstlichen Staatskarossen und sonstige Transportmittel. Außer Kutschen, Automobilen und Sänften ist auch das Modell der ersten Lokomotive der Vatikanstadt von 1929 zu sehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Vatikanischen Museen () beherbergen vor allem die päpstlichen Kunstsammlungen und befinden sich auf dem Territorium der Vatikanstadt. Die Sammlung ist eine der wichtigsten und größten der Welt und umfasst die Bereiche orientalische Altertümer (Altes Ägypten und Assyrien), klassische Antike (griechisch-römische Kunst), etruskisch-italische Altertümer (heutiges Italien vor der Römerzeit), frühchristliche und mittelalterliche Kunst (3.–14. Jahrhundert), Kunst von der Renaissance (15. Jahrhundert) bis ins 19. Jahrhundert, zeitgenössische Kunst und eine völkerkundliche Sammlung. Der wohl bekannteste Teil, der im Zuge eines Museumsbesuchs besichtigt werden kann, ist die Sixtinische Kapelle.", "tgt_summary": null, "id": 698568} {"src_title": "Luisenpark Mannheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Baj wurde in eine wohlhabende Familie geboren, verließ Mailand aber 1944, da er mit den Staatsbehörden Konflikte eingegangen war und zudem nicht der Wehrpflicht in der faschistischen Armee nachkommen wollte. Baj studierte an der juristischen Fakultät der Mailänder Universität und an der Brera-Kunstakademie. 1951 gründete er mit Sergio Dangelo eine Künstlergruppe gegen Atomkrieg. Baj war Herausgeber des „Movimento Nucleare“, des „Manifesto della pittura nucleare“ und des „Contro lo Stile“ sowie (mit Jorn) der Zeitschrift „Il Gesto“. Er förderte zeitlebens die anarchistische Bewegung und starb 2003 im italienischen Vergiate.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Baj war einer der wenigen Vertreter der italienischen Avantgarde. Viele seiner Werke zeigen eine fast obsessive Beschäftigung mit dem Atomkrieg. Er schuf Drucke, Skulpturen und vor allem Collagen. Er zeigte Nähe zum Surrealismus und Dadaismus und wurde später mit der Pop Art in Verbindung gebracht. Seine schriftlichen Werke werden der Avantgarde zugeordnet. Dabei arbeitete er mit Umberto Eco und anderen zusammen. Seit Mitte der 60er Jahre war er Mitglied im Collège de ’Pataphysique, setzte gravierende Beiträge innerhalb dessen Aktivitäten und Publikationen und wurde 2002 zum Rang eines Transzendenten Satrapen erhoben, wie vor ihm bereits beispielsweise Marcel Duchamp und Max Ernst. Sein bekanntestes Werk ist eine Serie von „Generalen“; absurd überzeichneten Figuren, die aus Objet trouvé wie Gürteln und Medaillen gefertigt waren. 1972 wurde die Ausstellung eines seiner Hauptwerke \"Funerali dell’anarchico Pinelli\" (Begräbnis des Anarchisten Pinelli) nach dem Mord an einem Polizeioffizier, der für Pinellis Tod verantwortlich gemacht wurde, verboten. Das Bild ist eine Reverenz an Carlo Carràs berühmtes Gemälde \"Funerali dell’anarchico Galli\". Bajs Werk blieb politisch. In seinen letzten Jahren schuf er eine Protestserie gegen die Wahl Silvio Berlusconis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Enrico Baj (* 31. Oktober 1924 in Mailand; † 16. Juni 2003 in Vergiate) war ein italienischer Maler, Bildhauer, Kunsttheoretiker und Anarchist.", "tgt_summary": null, "id": 296159} {"src_title": "Hessische Landesbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter: Größtes Weingebiet Deutschlands.", "content": "Fränkische Siedler brachten vermutlich die Rebe mit an den Main. Der Weinbau in Franken geht, nach Schenkungsurkunden von Karl dem Großen 777 für Hammelburg und 779 für Würzburg, mindestens bis ins 8. Jahrhundert zurück. Vor allem Klöster bauten damals Reben zur Herstellung von Messwein an. Im 14. Jahrhundert erläuterte der Würzburger Gottfried von Franken in seinem \"Pelz-", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit: Niedergang.", "content": "Der Weinbau erlebte zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in Folge der Säkularisation und der Reblaus, insbesondere im Schweinfurter Raum, einen großen Niedergang. Klimatisch weniger begünstige Lagen gab man vollständig auf. Die Rebfläche Frankens schrumpfte", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit: Konsolidierung.", "content": "Nach dem Krieg begann 1960 die Wiederbelebung des fränkischen Weinbaus, mit Beratung der Winzer, Gründung von Winzergenossenschaften", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart: Verdreifachung der Rebflächen.", "content": "Die Preise explodierten im Laufe der 1970er Jahre. Worauf örtliche Konsumenten vorübergehend auf französische oder italienische Weißweine umstiegen. Die erzielbaren hohen Preise mit Frankenwein hatten eine enorme Erweiterung der Rebflächen (bis heute eine Verdreifachung) zur Folge, die aber nur auf historischen Weinlagen gestattet wurde. Währenddessen stagnierten in allen anderen deutschen wie weltweiten Weinbaugebieten die Rebflächen oder", "section_level": 2}, {"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Im Weinanbaugebiet Franken gibt es heute 6.253 ha (2017) bestockte Rebflächen. Aus einem bis in die 1970er Jahre kleinen Anbaugebiet wurde das sechstgrößte Weingebiet Deutschlands. Auf der Nordhalbkugel liegt die Anbauzone für Wein etwa zwischen dem 30. (20-°C-Isotherme der Jahresdurchschnittstemperatur) und 50. Breitengrad (10-°C-Isotherme). Der weitaus größte Teil des Fränkischen Weinlandes liegt südlich des 50. Breitengrads, der der \"Mainlinie\" entspricht. Nur ein kleiner Teil, hauptsächlich die Region um die Fränkische Saale, liegt nördlich davon. Zudem liegt die Jahresdurchschnittstemperatur in Weinfranken bei etwa 9 °C. Franken galt deshalb bisher als Weingebiet im kritischen Bereich, etwa an der Anbaugrenze, die sich neuerdings durch die Globale Erwärmung weiter nach Norden verschiebt. Wegen der bisher oft strengen Winter und der Möglichkeit von Spätfrösten beschränkt sich das bewirtschaftete Gebiet auf geschützte Lagen entlang des Mains, seiner Seitentäler, insbesondere Fränkischer Saale, Wern und Tauber und auf den Steigerwaldtrauf am Westende des Steigerwalds. Die drei Landkreise", "section_level": 2}, {"title": "Geologie und Böden.", "content": "Vor etwa 240 Millionen Jahren bedeckte das Triasmeer Mainfranken, das durch Spessart und Odenwald aufgestaut wurde, bis schließlich der Main allmählich sein Tal in Form des Mainvierecks als Abfluss des Meers eingrub. Die letzten Spuren des Meeres stammen aus der Zeit vor etwa 180 Millionen Jahren. In den dazwischenliegenden 60 Millionen Jahren lagerte es drei Schichten", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Im Bereich östlich des Spessarts, also im weitaus größten Teil des Weinanbaugebietes, herrscht bereits ein Klima, das beim Kontinentalitätsgrad im Übergangsbereich zwischen Seeklima und Kontinentalklima liegt. Dies trägt neben der Bodenbeschaffenheit zum typischen, kräftigen Geschmack des Frankenweins bei. Der größte Bereich des Weingebietes liegt in den Mainfränkischen Platten. Bis in die 1960er", "section_level": 2}, {"title": "Frankenwein.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Charakteristik.", "content": "Im Unterschied zu anderen deutschen Weingebieten ist in Franken traditionell Wein wie in Frankreich vor allem Essensbegleiter. Typischer Frankenwein ist trocken, „leicht zu trinken“ und harmoniert mit nahezu sämtlichen Gerichten, von der regionalen Häckerbrotzeit über Fisch- und Fleischgerichte bis hin zu fränkischen Rostbratwürsten mit Sauerkraut. Letzteres ist eine Kombination, die auch im Elsass üblich ist. Das heutige fränkische Weinmarketing setzt auch auf den Sommerwein (siehe: Neues Franken). Aus der typischen Rebsorte Silvaner werden neutral-fruchtige, erdige Weine erzeugt, weshalb neben trockenen Weinen auch der erdige Geschmack ein typisches, traditionelles Kennzeichen des Frankenweins ist. Die Dominanz des weniger ertragreichen und „schwierigen“ Silvaners ging allerdings schon vor Jahrzehnten zugunsten des Massenträgers Müller-Thurgau zurück, der zeitweise über die Hälfte der Rebfläche einnahm. Weine aus Franken werden häufig recht trocken ausgebaut. Auch hier zeigt sich die Ausnahmestellung des Frankenweins. „Fränkisch trockene“ Weine (der Begriff ist bezeichnungsrechtlich nicht", "section_level": 2}, {"title": "Bocksbeutel.", "content": "Der Bocksbeutel ist die typische und bekannte Flaschenform für qualitativ höherwertige Frankenweine. Er ist auch in Portugal gebräuchlich. Etwa 30 % aller Weine aus Franken werden in diese Flasche gefüllt. Der Glaskörper ist flach und bauchig und besitzt nur einen kurzen Hals. Die Herkunft des Namens ist nicht abschließend geklärt; als wahrscheinlich gilt, dass die Ähnlichkeit der Flaschenform mit dem Hodensack des Ziegenbocks eine Rolle spielt. Weitere Herleitungen gehen von „Bauch-Buddel“ oder „Buch-Beutel“ aus. Eine andere Interpretation führt die Form auf eine Weiterentwicklung der Feldflaschen zurück. Auf", "section_level": 2}, {"title": "Rebsorten.", "content": "Die deutschen Weinbaugebiete werden meist vom Riesling dominiert (22 %), das gilt aber nicht für Franken, das auch hier eine Ausnahme bildet. Hier ist der Silvaner die wichtigste Rebsorte und gilt als typischer Frankenwein. Die erste Pflanzung in Franken kann urkundlich für das Jahr 1659 belegt werden (siehe: Steigerwald). Um angesichts der", "section_level": 2}, {"title": "Rotwein.", "content": "Infolge der Klimaerwärmung wird heute weit mehr Rotwein als früher angepflanzt, es sind bereits 19 % der fränkischen Rebfläche des einstigen typischen Weißweingebietes. Der westliche Rand des Mainvierecks ist das einzige traditionelle fränkische Rotweingebiet. Neuerdings wird infolge der Klimaerwärmung auch in anderen Teilen Weinfrankens Rotwein angebaut, wobei insbesondere der Spätburgunder eine hervorragende Qualität besitzt, die teilweise", "section_level": 2}, {"title": "Sekt.", "content": "Bis Ende des 20. Jahrhunderts wurde vereinzelt, insbesondere von der Sektkellerei J. Oppmann in Würzburg, fränkischer Sekt hergestellt – er ist seitdem verbreiteter – und zwar vom einfachen Secco bis zum Sekt in traditioneller Flaschengärung nach dem handgerüttelten Champagnerverfahren mit der Geschmacksstufe \"brut\" (sehr trocken, 6 bis 12 g/l Restzucker) und \"extra brut\" (0 bis 6", "section_level": 2}, {"title": "Weingüter, Winzer und Genossenschaften.", "content": "Bekannte Spitzenweingüter sind das Weingut Horst Sauer in Escherndorf, das in der \"London International Wine and Spirit Competition\" 2004 die Auszeichnung \"Bester Weißweinproduzent weltweit erhielt\" und das Fürstlich Castell’sche Domänenamt in Castell. Drei der größten deutschen Weingüter befinden sich in Würzburg. Das kleinste von ihnen ist das berühmte Bürgerspital, das zweitgrößte deutsche Weingut das Juliusspital und", "section_level": 2}, {"title": "Weinbaubereiche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alte Einteilung.", "content": "Das Weinbaugebiet Franken wurde bis einschließlich 2016 in drei große Weinbaubereiche mit unterschiedlichen Bodenformationen unterteilt. Der Verlauf des Mains bildet unmittelbar hintereinander zwei klare geometrische Figuren,", "section_level": 2}, {"title": "Neue Einteilung.", "content": "Die drei großen Bereiche wurden Anfang 2017, auch unter den Aspekten des Tourismus und der Vermarktung, in zwölf neue Bereiche unterteilt. Die Bereiche erhielten teilweise neu eingeführte Namen ohne historischem Bezug, wie \"Weinpanorama Steigerwald\" oder touristische Bezeichnungen wie \"Mittelfränkische Bocksbeutelstraße\". Die Bereiche durchschneiden öfters zusammenhängende Landschaften,", "section_level": 2}, {"title": "Bereiche angrenzender Weinbaugebiete.", "content": "Die 13 deutschen Bestimmten Anbaugebiete richten sich in ihren Außengrenzen vorrangig nicht nach den natürlichen Grenzen der Landschaften, sondern nach den politischen Grenzen der Bundesländer. Deshalb wurden zwei Bereiche, die landschaftlich und vom Charakter des Weins mit dem Weinbaugebiet Franken eine Einheit bilden oder ihm ähnlich sind, aber jenseits der bayerischen Grenze liegen, anderen Weinbaugebieten zugeteilt. Im ersten nachfolgend beschriebenen Bereich darf trotzdem der Bocksbeutel verwendet werden, im zweiten trotz örtlicher Bemühungen nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Tauberfranken.", "content": "Die geografisch zusammenhängende Weinregion im Tal der Tauber wurde entsprechend der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg dem Weinanbaugebiet Franken bzw. dem Weinanbaugebiet Baden zugeteilt. Innerhalb des Weinbaugebietes Franken wurde das Taubertal wiederum zwei Bereichen zugeteilt.", "section_level": 3}, {"title": "Umstadt.", "content": "Unweit westlich des Mainvierecks, nur 8 km hinter der bayerischen Grenze, liegt am Nordrand des Odenwalds die sogenannte \"Odenwälder Weininsel\" um Groß-Umstadt. Sie wurde dem Weinbaugebiet Hessische Bergstraße zugeteilt und bildet wegen ihrer isolierten, wie auch artfremden Lage, den eigens geschaffenen \"Bereich Umstadt\", mit 72 ha (2014) Rebfläche. Der Wein hat fränkischen Charakter. \"„Der Wein an der Bergstraße schmeckt anders [...] Wenn wir keine Hessen wären, wären wir Franken“\". Es gab vergebliche, örtliche Bemühungen, Umstadt dem Weinbaugebiet Franken zuzuordnen.", "section_level": 3}, {"title": "Gesamtübersicht des Weinbaus in Bayern.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Baierwein.", "content": "Die restlichen kleineren Rebflächen Bayerns außerhalb der beiden \"Bestimmten Anbaugebiete\" in Franken und am Bodensee (siehe nachfolgende Liste) werden als Weinbau in Baiern (Altbayern) mit dem Überbegriff Baierwein zusammengefasst. Der Schwerpunkt des Baierweins, das sogenannte Landweingebiet", "section_level": 2}, {"title": "Liste der Rebflächen in Bayern.", "content": "Qualitätsstufen der Anbaugebiete: neben dem erzeugten Wein an sich", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung des Anbaugebiets Franken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mainviereck.", "content": "Das Mainviereck umgibt den Naturpark Spessart. Die weiter westlich am Main gelegenen Weinberge jenseits der bayerischen Grenze in Hessen, wie beispielsweise im Osten Frankfurts, gehören zum Weingebiet Rheingau. Die Weinberge entlang des Mains liegen weit verteilt und sind oft sehr klein, sodass nur wenig Wein produziert wird, der meist das Anbaugebiet nicht verlässt. Der Weinbau konzentriert sich auf die Westseite des Mainvierecks, während er auf der Südseite und dem südlichsten Bereich der Ostseite nur vereinzelt zu", "section_level": 2}, {"title": "Maindreieck.", "content": "Im Maindreieck wird, teilweise im Steillagenweinbau, insbesondere Silvaner angebaut, inzwischen auch Rotweine (siehe: Rotwein). Das Maindreieck bildet den Kernraum des Fränkischen Weinbaugebietes mit seinen Schwerpunkten um Würzburg und um die Volkacher Mainschleife (Foto: siehe Artikelanfang). Am und im Maindreieck liegen die beiden größeren Seitentäler des Mains, der Fränkischen Saale und der Wern, wo ebenfalls Weinbau betrieben wird. In Veröffentlichungen wird öfters erwähnt, dass das Maindreieck zusammen mit Saale und Wern einer Weintraube ähnelt (siehe auch obere Karte). Der Beginn des Maindreiecks um Karlstadt wird landschaftlich von Muschelkalk geprägt mit zwischen Felsen gelegenen kleineren Weinbergen, die der Weinbergs-Flurbereinigung entgingen, teilweise mit außergewöhnlichen „Fischgrätenweinbergen“, mit diagonalen, gegenläufigen Naturstein-Stützmauern. Am westlichen Arm des Maindreiecks liegt der Würzburger Talkessel. Einstmals gab es im Stadtgebiet bis über 160 Einzellagen. Heute sind es noch sieben,", "section_level": 2}, {"title": "Steigerwald.", "content": "Die Weinbauregion am Steigerwald umfasst in der Hauptsache den in Abwicklung ca. 90 km langen Steigerwaldtrauf, der im Westen zu den Mainfränkischen Platten mit dem Maindreieck abfällt. Der Steigerwaldtrauf liegt zwischen dem Main bei Zeil im Norden und der Windsheimer Bucht im Süden und gehört größtenteils zu Unterfranken. Speziell im Gebiet der Gipskeuperböden um den Schwanberg am Steigerwald, wo sich in Iphofen der Hauptsitz der Knauf Gruppe mit einem Gipswerk befindet, werden ebenfalls sehr mineralstoffreiche Weine, vor allem Silvaner, produziert. Weinkritiker behaupten, dass an Maindreieck und Steigerwald", "section_level": 2}, {"title": "Wein und Lebensart.", "content": "Der Anbau von Wein hat auch die mainfränkische Lebensart mitgeprägt. Anders als in vielen anderen deutschen Regionen ist Wein dort ein Volksgetränk. Verständnis für Wein und die dazugehörige Lebensart sind deshalb auf volkstümliche Art seit langem verbreitet, im Gegensatz zum übrigen Deutschland, wo dies oft elitäre Züge trägt. In der Nachkriegszeit war in Franken der für den deutschen Geschmack aufgesüßte Massenwein verpönt und trockene Weine und Qualität bereits beliebt, lange bevor diese Entwicklung auch in anderen deutschen Weinbaugebieten im größeren Maße Einzug hielt.", "section_level": 1}, {"title": "Weinfeste und Gastronomie.", "content": "Zahlreiche Weinfeste finden in nahezu jedem Weinbauort einmal oder mehrmals im Jahr statt. Das größte dieser Feste ist das Fränkische Weinfest in Volkach. Auf einem Burgberg findet zweimal jährlich das Weinfest auf der Peterstirn in Schweinfurt statt. Beliebt sind auch die Häcker- oder Heckenwirtschaften (in anderen Anbaugebieten Strauß- oder Besenwirtschaft genannt). In diesen dürfen jeweils mehrere Wochen im Jahr Winzer ihren eigenen Wein sowie", "section_level": 2}, {"title": "Historische Orte in Weinfranken.", "content": "Charakteristisch für das fränkische Weinland sind seine Städtchen mit teilweise nur 2000 oder 3000 Einwohnern und einer hohen Dichte traditioneller Gasthäuser. Einige von ihnen besitzen noch eine gänzlich erhaltene Stadtmauer. Hier ist vor allem die Weinstadt Volkach zu nennen, mit geschlossenem, historischem Ortsbild, frei vom touristischen Kitsch, ebenso die Städtchen Mainbernheim, Marktbreit, Dettelbach, Prichsenstadt, Hammelburg und Klingenberg. Iphofen nimmt, wie Volkach, auf Grund der", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Zentrum des Individualtourismus ist die Volkacher Mainschleife. Mit Ausnahme des verkehrsmäßig sehr gut angebundenen Würzburgs, wo jährlich ca. 1000 Flusskreuzfahrtschiffe anlegen, gibt es im Fränkischen Weinland keinen Massentourismus. Den üblichen deutschen Weintourismus und Bustourismus, wie beispielsweise an", "section_level": 2}, {"title": "Fränkische Weinköniginnen.", "content": "Tradition hat die jährliche Wahl einer Fränkischen Weinkönigin, die dazu beitragen soll, den örtlichen Wein zu vermarkten und die auch an der jährlichen Wahl zur Deutschen Weinkönigin teilnimmt. Franken stellte bisher (2018) im Verhältnis zur Größe des Weingebietes mit acht relativ viele Deutsche Weinköniginnen. Volkach ist die Weingemeinde Deutschlands, die mit drei die meisten Deutschen Weinköniginnen stellte, das angrenzende Sommerach stellte zwei. Dies spiegelt auch die Bodenständigkeit, Authentizität und Qualität des Weingebietes wider mit entsprechendem Verständnis für Wein jenseits angelernten Wissens. Trotzdem fühlt sich der Fränkische Weinbauverband benachteiligt gegenüber einer Jury,", "section_level": 2}, {"title": "Weinheraldik.", "content": "Die jahrhundertealte Weinkultur im fränkischen Anbaugebiet findet ihren Niederschlag auch in den Wappen der weinbautreibenden Orte, die als identitätsstiftende Erinnerungszeichen für die jeweiligen Gemeinschaften geschaffen wurden. Zumeist entstammen diese Wappen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als der Weinbau in Franken neuerlich zum Wirtschaftsfaktor aufstieg. Die sogenannten gemeinen Figuren, die Wappen-Schildbilder, verweisen in vielfältiger Art und Weise auf den Weinanbau. Zentrum der Wein-Wappen ist Unterfranken, wobei auch in den anderen beiden fränkischen Regierungsbezirken Bayerns Schildbilder mit Weinbezug vorkommen. In insgesamt zwei Landkreiswappen wurden in den 1970er Jahren Weinreben aufgenommen, weil dort die meisten Orte mit dem Weinbau verbunden werden. Es sind dies der „Weinlandkreis“ Kitzingen, der die größte Rebfläche des Anbaugebietes auf sich vereint und der Landkreis Main-Spessart mit den alten", "section_level": 2}, {"title": "Veränderungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veränderte Rahmenbedingungen.", "content": "Der Main wurde durch den Ausbau zur Großschifffahrtsstraße im Zusammenhang mit dem Rhein-Main-Donau-Kanal in den 1950er und 1960er Jahren kanalisiert. Das Maintal, insbesondere im Großraum Würzburg, wurde von der Nachkriegszeit an bis heute gewerblich zersiedelt. Das Würzburger Maintal, das vor", "section_level": 2}, {"title": "Flurbereinigung der Weinberge.", "content": "Die Flurbereinigung der Weinberge wurde bisher (2018) auf 3200 ha und damit gut der Hälfte der Rebflächen Frankens umgesetzt. Sie begann bereits in den 1950er Jahren, aber wurde im ganz großem Stil erst ab den 1970er", "section_level": 2}, {"title": "Einführung der Großlagen.", "content": "Durch die Einführung von Großlagen im Deutschen Weingesetz wurden beispielsweise die historischen Würzburger Einzellagen unter dem erfundenen Lagenamen \"Marienberg\" als Großlage zusammengefasst. Traditionelle Lagebezeichnungen, wie in diesem Fall \"Würzburger Stein\" oder \"Innere Leiste\", sollten damit verschwinden. Hintergrund: der Verschnitt aus den diversen Einzellagen einer Großweinlage wurde dadurch", "section_level": 2}, {"title": "Architektur und Wein.", "content": "Seit einigen Jahren ist es nicht mehr ausreichend, potentielle Kunden ausschließlich mit der Möglichkeit zum Weineinkauf anzuziehen, der Weintourismus mit Kurzurlauben gewinnt immer mehr an Bedeutung. Es wird versucht die Attraktivität der Weingüter zu steigern, durch die Errichtung neuer Objekte oder Ausbau des Bestands. In neuem Ambiente soll der Kunde nicht nur", "section_level": 2}, {"title": "Neues Franken.", "content": "In neuerer Zeit brachen Jungwinzer oftmals mit den Traditionen. Ihr Rotwein führte zu hervorragenden Ergebnissen (siehe: Rotwein). Beim Weißwein orientierte sich das fränkische Weinmarketing zunehmend an internationalen Standards und am Mainstream: Allgemeine Trends wurden aufgenommen mit dem häufig verwendeten Schlagwort „Sommerwein“und den Attributen „frisch“, „spritzig“, „fruchtbetont“, „leicht“, „belebend“ und „bekömmlich“. Der Riesling wird neuerdings als „typische, fränkische Rebsorte“ dargestellt, obwohl sie es", "section_level": 2}, {"title": "Veränderte Gastronomie.", "content": "Der Frankenwein verlor im 21. Jahrhundert seinen Charakter als Volksgetränk. Die Weingastronomie wurde vielerorts veredelt. Traditionelle, bürgerliche Weinstuben wurden öfters zu elitären Restaurants umgestaltet, so auch die Weinstube der berühmten Stiftung des Bürgerspitals zum Heiligen Geist, die früher als Institution und Herz Würzburgs galt.", "section_level": 2}, {"title": "Erhaltene Kulturlandschaft im Osten.", "content": "Durch die Flurbereinigung der Weinberge, Einführung der Großweinlagen und neuer Bereiche (siehe: Weinbaubereiche) sowie neuer Trends hat in Summe das Fränkische Weinland vielerorts Authentizität verloren und ursprünglichen Charakter eingebüßt. Die östliche Region zwischen Schweinfurt und dem Steigerwald ist in der Regel kleinteiliger strukturiert, weshalb Flurbereinigungen vielerorts ökonomisch uninteressant sind und auch vielerorts keine Großweinlagen eingeführt wurden. Neues Weinmarketing und Trends sind hier weniger oder überhaupt nicht", "section_level": 1}, {"title": "Rebflächen aller Gemeinden mit Weinbau.", "content": "Im \"bestimmten Anbaugebiet\" Franken wird in 131 Gemeinden (2017), bzw. in 233 Ortsteilen, die bis zur bayerischen Gebietsreform der 1970er Jahre selbständige Gemeinden waren, Weinbau betrieben, von Großflächen bis hin zum einzelnen, kleinen Weinberg. Die Gemeinde, in deren Gebiet sich die meisten einstmals selbständigen Orte mit Weinbau befinden, ist Bad Windsheim, im Bereich Mittelfränkische Bocksbeutelstraße. Dort wird, einschließlich der Kernstadt, in zehn Ortsteilen Weinbau betrieben, jedoch meist nur im kleineren Umfang (siehe: Rang 51). In Folge der Gebietsreform verschwanden berühmte fränkische Weinorte als selbständige Gemeinden, wie beispielsweise Escherndorf und wurden zu anonymen Großgemeinden zusammengelegt. Dadurch enthält die Statistik zu den Rebflächen der Weinbauorte häufig nur noch größere, zusammengefasste Werte ohne Informationsgehalt, wie insbesondere zu Volkach (Rang 1), während hingegen der einstmals größte fränkische Weinort Nordheim am Main an die zweite Stelle rückte. Auch entstanden im Zuge der Gebietsreform sogenannte Retorten-Gemeinden mit neuen Namen, die es zuvor als Weinorte nicht gab, wie Eisenheim (Rang 5), das dadurch eine größere Rebfläche erlangte, als die historische Weinmetropole Würzburg (Rang 8), während sich nur zwei Ränge dahinter die Großgemeinde Kolitzheim befindet, mit dem namensgebenden Altort ohne einen einzigen Weinberg. Eine Ausnahme bildet die Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen, etwa vergleichbar mit den rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinden. Einerseits ist sie als größte Verwaltungsgemeinschaft Bayerns mit 8 Gemeinden und 29 Orten viel größer als übliche Großgemeinden. Andererseits blieben sieben Weinorte selbständig und die historischen (Wein)Strukturen wurden bewahrt. Alle Angaben von 2017", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Weinbaugebiet Franken (auch: Fränkisches Weinland oder Weinfranken) ist ein deutsches Weinbaugebiet und eine nach Abs. 1 Nr. 5 Weingesetz als \"bestimmtes Anbaugebiet\" (bA) ausgewiesene Region für Qualitätswein. Das Weinbaugebiet liegt im Gegensatz zur Region Franken ausschließlich innerhalb Bayerns in den drei Regierungsbezirken Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken mit Schwerpunkt in Unterfranken. Das Weinbaugebiet erstreckt sich über den größten Teil des Tals des Mains, wurde aber im Gegensatz zu allen anderen deutschen Weinbaugebieten vergleichbarer Geografie nicht nach dem maßgebenden Fluss benannt. ", "tgt_summary": null, "id": 1339050} {"src_title": "Carl Gottlieb Reißiger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und politische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Mohammad Mossadegh wurde als Sohn des Mirza Hedayat (eig. Hedayatollah) Aschtiani, Vazir Daftar, eines Finanzverwalters \"(mostofi)\", und der Kadscharen-Prinzessin Schahzadeh Nadschmeh-al-Saltaneh (1858–1933) geboren. Mirza Mohammad, wie Mohammad Mossadegh vor der Annahme des Nachnamens „Mossadegh“ genannt wurde, war über die Linie", "section_level": 2}, {"title": "Finanzverwalter (Mostofi).", "content": "Am 9. September 1888 erbat sein Vater von Nāser ad-Din Schāh, dass sein Sohn Mirza Mohammad zum \"Mostofi-aval\" (Erster Finanzverwalter) ernannt werden solle. Nāser ad-Din Schāh entsprach der Bitte und setzte Mirza Mohammad als \"Mostofi-aval\" auf die Gehaltsliste des Hofes. Mirza Mohammad war zu diesem Zeitpunkt neun Jahre alt. Im Alter von zwölf Jahren wurde Mirza Mohammad von Mirza Mahmoud, dem Finanzverwalter von Chorasan, eingestellt und mit einem monatlichen Einkommen von 120 Toman aus dem Konto „Kassendifferenzen“ entlohnt. In dieser Zeit erfuhr Mirza Mohammad eine Ausbildung zum Mostofi. Als sein Vater am 29. August 1892 starb, ernannte Nāser ad-Din Schāh den älteren Bruder von Mirza Mohammad, Mirza Hossein, zum \"Vazir Daftar\" (Minister). Dem jüngeren Bruder, Mirza Ali, verlieh Nāser ad-Din Schāh den Titel \"Movasegh-al-Saltaneh\" (Der", "section_level": 2}, {"title": "Die Konstitutionelle Revolution.", "content": "Während der von 1905 bis 1911 andauernden Konstitutionellen Revolution Irans, in der die Iraner sich gegen die absolutistische Herrschaft von Mozaffar ad-Din Schah eine Verfassung und ein Parlament erkämpften, trat Mohammad Mossadegh als Gegner der parlamentarischen Bewegung in Erscheinung. Nach der Konstituierung des ersten Parlaments waren die Abgeordneten zunächst damit beschäftigt, die Finanzverwalter (Mostofis) zu entmachten und ein transparentes Finanzsystem aufzubauen, das als Grundlage für die Erstellung eines Haushalts und einer staatlichen Verwaltung dienen konnte. Erst 1911 sollten diese Bemühungen mit der Berufung des US-Amerikaners Morgan Shusters Erfolg haben. Mohammad Mossadegh hatte damit gerechnet, den Posten seines älteren Bruders – eines \"Vazir Daftar\" – zu übernehmen. Nach der Konstitutionellen Revolution war die zuvor übliche direkte Weitergabe eines Amtes innerhalb einer Familie jedoch nicht mehr", "section_level": 2}, {"title": "Studium in Paris und der Schweiz.", "content": "Im März 1909 reiste Mossadegh über Tiflis und Batumi auf dem Seeweg über Marseille nach Paris; zuständig für die Formalitäten war das persische Generalkonsulat in Tiflis. Um vom Außenministerium einen Pass zu bekommen, benötigte er die Genehmigung von Mohammed Ali Schah. Im Januar 1909 erhielt er bei Mohammed Ali Schah eine Audienz. Als Vorwand für seine dringende Reise nach Europa gab er an, dass er seinen Halbbruder Abolhassan Seghat al Dowleh persönlich in ein Internat nach Europa begleiten müsse. Mossadegh erhielt die Unterschrift von Mohammad Ali Schah, zahlte", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr in den Iran.", "content": "Am 2. August 1914, zu Beginn des Ersten Weltkrieges, kehrte Mohammad Mossadegh nach Teheran zurück. 1916 wurde er Unterstaatssekretär im Finanzministerium und später stellvertretender Finanzminister. Im Jahre 1919 löste er seinen Onkel Prinz Farmanfarma als Gouverneur der Provinz Fars ab. Das Amt des Gouverneurs von Fars, das er durch Vermittlung des Premierministers Hassan Vosough erhalten hatte, übte er bis", "section_level": 2}, {"title": "Finanzminister, Gouverneur, Außenminister.", "content": "Am 28. Mai 1921 wurde Mossadegh Finanzminister unter Premierminister Ahmad Qavam. In dieser Zeit arbeiteten Mossadegh und Reza Khan, der Kriegsminister war, als Kabinettskollegen eng zusammen. Mossadegh verlangte vom Parlament Sondervollmachten, um das Finanzministerium grundlegend reformieren zu können, die ihm das Parlament zunächst gewährte, später aber wieder entzog. Qavam trat als Premierminister am 26. Januar 1923 zurück. Mossadegh sollte erst unter Premierminister Hassan Pirnia", "section_level": 2}, {"title": "Abgeordneter.", "content": "Nachdem das iranische Parlament 1925 Ahmad Schah Kadschar abgesetzt und Reza Khan als neuen Schah eingesetzt hatte, überwarf sich Mossadegh mit Reza Schah – er stimmte 1925 als einer der wenigen gegen seine Ernennung zum Schah – und kandidierte 1928 nicht mehr für das Parlament. Mohammad Mossadegh zog sich aus der Politik zurück. Mohammad Mossadegh bewarb sich erstmals wieder 1944 – Reza Schah war inzwischen zu Gunsten seines Sohnes Mohammad Reza zurückgetreten – um ein Abgeordnetenmandat und errang einen Sitz im 14. iranischen Parlament. Der junge Schah Mohammad Reza Pahlavi bot Mossadegh das", "section_level": 2}, {"title": "Attentat auf Mohammad Reza Schah Pahlavi und Hofminister Abdolhossein Hazhir.", "content": "Am 4. Februar 1949 kam es dann zu einem folgenschweren Attentat auf Schah Mohammad Reza Pahlavi. Der Attentäter Fachr Arai hatte mehrere Schüsse auf den Schah abgefeuert, die ihn zwar verletzten, aber nicht tödlich waren. Als Folge des Attentats wurde die kommunistische Tudeh-Partei verboten, obwohl nicht nachgewiesen werden konnte, ob der Attentäter der linken oder der islamistischen Szene zuzuordnen war. Während der Wahlen zum 16. Parlament im Oktober 1949 wandten sich Mossadegh und sieben seiner Gefolgsleute an Mohammad Reza Schah und kritisierten die seiner Meinung nach von der Regierung nicht korrekt durchgeführten Wahlen. Der Schah empfing Mossadegh und seine Anhänger und sagte freie und faire Wahlen zu. Nach dem Gespräch gab Mossadegh die Gründung eines neuen politischen Bündnisses – der Nationalen Front – bekannt, das in Teheran mit zwölf Kandidaten zur Parlamentswahl antrat. Mozaffar Baqai, der sich an dem Parteienbündnis „Nationale Front“ beteiligte, gründete eine Organisation zur Wahlbeobachtung. Am 4. November 1949 wurde", "section_level": 3}, {"title": "Einsetzung des parlamentarischen Ausschusses für Ölfragen.", "content": "Die Frage der Ölindustrie war ab Mitte 1949 das beherrschende politische Thema im iranischen Parlament. Diskutiert wurden die Ergebnisse der Verhandlung mit der AIOC, die Abdolhossein Hazhir 1948 vorbereitet hatte und die am 17. Juli 1949 mit einer von Finanzminister Abbasqoli Golschaiyan mit der AIOC ausgehandelten Vereinbarung mit einer bis zu 50-prozentigen Gewinnbeteiligung Irans und einer Überprüfung des Konzessionsabkommens nach 15 Jahren abgeschlossen werden konnte. Am 13. April 1950 wurde Radschab Ali Mansur vom Parlament als Premierminister das Vertrauen ausgesprochen. Als seine erste und dringendste Aufgabe sah Mansour die Ratifizierung des Gass-Golschaiyan-Abkommens an, um die Staatsfinanzen durch gesicherte Einnahmen aus der Erdölkonzession zu stabilisieren. Mossadegh griff Mansour am 20. Juni 1950 persönlich in einer Rede im Parlament an und drohte, ihm \"seinen Kopf wie einem Hühnchen abzuschlagen\", wenn er es wagen würde, das Gass-Golschaiyan-Abkommen mit seiner parlamentarischen Mehrheit zu verabschieden. In dieser Sitzung wurde mit 51 Stimmen beschlossen, dass eine besondere Kommission für Ölfragen aus je drei Mitgliedern der bestehenden sechs Parlamentskommissionen eingerichtet wird. Elf Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Aufgabe der Kommission sollte sein, das Gass-Golschaiyan-Abkommen zu analysieren. Gegen den Antrag auf Einrichtung der Kommission", "section_level": 3}, {"title": "Attentat auf Premierminister Hadsch Ali Razmara.", "content": "Mossadegh verschärfte die politische Auseinandersetzung mit der Regierung am 7. März 1951 mit einer Presseerklärung zur Position des Premierministers Razmara in der Ölfrage: Noch am selben Tag wurde Premierminister", "section_level": 3}, {"title": "Verstaatlichung der Ölindustrie unter Premierminister Hossein Ala.", "content": "Hossein Ala war als Nachfolger Razmaras inzwischen Premierminister geworden. Eine Woche nach der Ermordung Razmaras verabschiedete unter Premierminister Hossein Ala das Parlament am 15. März 1951 das Gesetz zur Verstaatlichung der Ölindustrie. Am 20. März 1951 stimmte der Senat – die zweite Kammer des Iran – dem Gesetz zu und es trat mit der Unterschrift Mohammad Reza Schahs in Kraft. Am 30. April 1951 wurde die National Iranian Oil Company (NIOC) gegründet, um die Förderanlagen und Raffinerien der Anglo-Iranian Oil Company im Iran zu übernehmen und die Geschäftstätigkeit der in die Hände des iranischen Staates übergegangenen Ölindustrie fortzusetzen. Der \"Parlamentsausschuss für Ölfragen\" sollte die Ausführungsbestimmungen zur Umsetzung des Verstaatlichungsgesetzes ausarbeiten. Mossadegh entwarf als Mitglied dieses Ausschusses einen 9-Punkte-Plan und legte ihn dem Parlament vor, ohne vorher Premierminister Ala zu konsultieren, was diesen wiederum so erboste, dass er bereits wenige Wochen nach seinem Amtsantritt seinen Rücktritt einreichte. Nun war die Stunde Mossadeghs gekommen.", "section_level": 3}, {"title": "Premierminister.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1951.", "content": "Am 29. April 1951 ernannte Mohammad Reza Schah Mossadegh zum Premierminister. Neun Tage später, am 6. Mai 1951, wurde ihm vom Parlament mit 99 zu 3 Stimmen das Vertrauen ausgesprochen. Der Mörder Razmaras, der mit seinen tödlichen Schüssen Mossadegh die Amtsübernahme erst ermöglicht hatte, wurde im November 1952 aufgrund einer von Ajatollah Kaschani verfassten Resolution mit Unterstützung der Abgeordneten der Nationalen Front vom iranischen Parlament begnadigt und nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis von Premierminister Mossadegh in seinem Amtssitz empfangen.", "section_level": 2}, {"title": "1952.", "content": "Großbritannien reagierte mit der Ankündigung, fortan keine Ölexporte aus Iran mehr zuzulassen, und errichtete mit Kriegsschiffen eine Seeblockade im Persischen Golf. Die dadurch entfallenden Einnahmen aus dem Ölgeschäft, auch verursacht durch das Fehlen einer ausreichenden Anzahl einheimischer Techniker zum Betrieb der Anlagen, verursachten eine wirtschaftliche Krise in Iran \"(Abadan-Krise)\".", "section_level": 2}, {"title": "Mossadegh tritt zurück – Ahmad Qavam neuer Premierminister.", "content": "Am 6. Juli trat das neu gewählte Parlament zusammen und bestätigte Mossadegh als Premierminister mit 52 Stimmen der anwesenden 65 Abgeordneten. Allerdings verweigerte der Senat zunächst seine Zustimmung zur erneuten Ernennung Mossadeghs. Nur 14 von 60 Senatoren unterstützten Mossadegh. Der Schah intervenierte zu Gunsten Mossadeghs beim Senat und am 10. Juli konnte Mossadegh mit Zustimmung des Senats vom Schah zum Premierminister ernannt werden. Am 12. Juli trat Mossadegh vor das Parlament und verlangte für sechs Monate umfassende Vollmachten, um Gesetze auch ohne Parlamentsbeschluss verabschieden zu können. Obwohl Mossadegh mit Rücktritt drohte, verweigerte ihm das Parlament seine Zustimmung. Die Forderung Mossadeghs an den Schah, den Oberbefehl über die Armee abzugeben und die Armee der Regierung zu unterstellen, wurde vom Schah abgelehnt. Daraufhin reichte Mossadegh seinen Rücktritt ein. Am 16. Juli 1952 ernannte der Schah", "section_level": 3}, {"title": "Mossadegh erneut Premierminister.", "content": "Am 27. Juli 1952 sprach das Parlament mit 61 Stimmen zu 3 Gegenstimmen Mossadeghs als Premierminister sein Vertrauen aus. Zudem erhielt Mossadegh durch ein Ermächtigungsgesetz eine auf sechs Monate ausgestellte Vollmacht, als Premierminister Gesetze ohne Zustimmung des Parlaments vorläufig in Kraft zu setzen. Damit verstimmte er Verbündete sowohl auf der Linken wie auf der Rechten. Während die einen das Aufkommen eines revolutionären Marxismus fürchteten, kritisierten die anderen seine offenbare Abkehr vom verfassungsrechtlich vorgesehenen Verfahren. Da sich Mossadegh mehr und mehr auf die Unterstützung der verbotenen Tudeh-Partei stützte, hatte er zunehmend mit der Auffassung zu kämpfen, dass er ein „Trojanisches Pferd“ der kommunistischen Infiltration sei. Mossadegh wollte mit diesen Vollmachten nicht nur den finanziellen Handlungsspielraum des Landes sicherstellen, sondern auch Rechts-, Bildungs- und Wahlrechtsreformen angehen. Er verabschiedete eine Landreform, die Räte in den Dörfern einsetzte und den Anteil der Grundbesitzer am jährlichen Ertrag um 20 % verringerte, wobei 10 % einem Fonds der Dorfkooperative zugutekamen. Außerdem kündigte er eine Steuerreform an, die geringe Einkommen entlasten sollte, und beauftragte die Minister der Justiz, des Innern und der Erziehung, Reformen zu erarbeiten. Während sich Mossadegh dabei der Unterstützung des Madschles weitgehend sicher sein konnte, stand der Senat, dessen Mitglieder zur Hälfte vom Schah ernannt wurden und der von den Eliten des Landes dominiert wurde, in scharfer Opposition zu Mossadeghs antibritischer Außen- und liberaler Innenpolitik. Als sich der Senat Mossadeghs Reformen widersetzte, kritisierte die Nationale Front den Senat als „aristokratischen Klub“ und veranlasste dessen Auflösung, indem das", "section_level": 3}, {"title": "1953.", "content": "Am 6. Januar 1953 beantragte Mossadegh beim Parlament eine Verlängerung seiner Vollmacht, weiter per Dekret regieren zu können. Neben Mozaffar Baqi stellten sich weitere Abgeordnete, darunter auch Abol-Ghasem Kaschani, gegen Mossadegh. In den Straßen von Teheran kam es zu Straßenschlachten zwischen den Anhängern und Gegnern Mossadeghs. Mossadegh und Kaschani einigten sich auf eine Verlängerung von Mossadeghs Vollmacht und forderten die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Das von Mossadegh gewünschte Gesetz wurde im Parlament zwar verabschiedet, doch die Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern und Gegnern Mossadeghs gingen weiter. Im Frühjahr 1953 kam es im Parlament zu einem Streit über die verfassungsmäßige Rolle des Schahs. Nach Artikel 35 des Ergänzenden Verfassungsgesetzes ist „das persische Herrschertum ein anvertrautes Gut, welches als Gottesgabe der Person des Herrschers vom Volke übertragen worden ist.“ Mossadegh war der Überzeugung, dass der Schah nach der iranischen Verfassung ein „symbolischer“ Herrscher wäre und dass ihm", "section_level": 2}, {"title": "Militärputsch.", "content": "Im August 1953 wurde die Regierung Mossadegh durch die Nachrichtendienste der USA und Großbritanniens gestürzt. Der Putsch führte schnell zu einer großangelegten Verwicklung der USA in die iranische Politik, die in der iranischen Öffentlichkeit als äußerst negativ angesehen wurde. Teile der Armee, Grundbesitzer, konservative Politiker und der Großteil des religiösen Establishments halfen direkt oder indirekt beim Putsch und stellten die gesellschaftliche Grundlage für das neue Regime dar, wurden jedoch wenig später ebenfalls politisch ausgeschaltet, so dass das neue Regime über keine reelle soziale Basis oder Legitimität verfügte und zunehmend auf repressive Instrumente und die Unterstützung fremder Mächte – insbesondere der USA – vertrauen musste. Bereits vier Monate vor dem Putsch, am 4. April 1953, hatte der CIA-Direktor Allen W. Dulles ein Budget von einer Million US-Dollar bereitgestellt, das dazu verwendet werden sollte, Mossadegh zu stürzen („in any way that would bring about the fall of Mossadegh“). Nach der Radioansprache Mossadeghs und der faktischen Auflösung des Parlaments war der Weg nun frei. Auf Drängen der USA hatte der Schah nach langem Zögern am 13. August eingewilligt, per Dekret den früheren Innenminister im ersten Kabinett Mossadeghs General Fazlollah Zahedi zum neuen Premierminister zu ernennen. Die rechtlichen Voraussetzungen hierfür hatte Mossadegh mit der Auflösung des Parlaments selbst geschaffen. Nach der Verfassung war der Schah berechtigt, den Premierminister nach der Auflösung des Parlaments, das den Premierminister gewählt hatte, abzusetzen und durch einen Interimspremierminister bis zur Neuwahl des Parlaments zu ersetzen. Parlamentarier hatten Mossadegh vor der Auflösung des Parlaments gewarnt und ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er mit der Auflösung des Parlaments dem Schah das Recht in die Hand gebe, ihn abzusetzen und durch einen anderen Premierminister zu ersetzen. In der Vergangenheit hatte der Schah bereits achtzehn Mal von diesem Recht Gebrauch gemacht. Mossadegh war sich jedoch sicher, dass Schah Mohammad Reza Pahlavi diesen Schritt nicht wagen würde. Am 15. August 1953 wurde Mossadegh von Noureddin Kianouri, einem führenden Vertreter der Tudeh-Partei, telefonisch von seiner geplanten Entlassung", "section_level": 1}, {"title": "Der Prozess und die letzten Jahre.", "content": "Mossadegh wurde unter dem Vorwurf des Hochverrats Ende 1953 vor ein Militärtribunal gestellt. Das Dekret des Schahs, mit dem Mossadegh am Morgen des 16. August konfrontiert war und durch das er als Premierminister durch General Zahedi ersetzt wurde, hätte Mossadegh als ethischer Legalist wohl akzeptiert, wenn er nicht den Eindruck gehabt hätte, dass dies und der Putsch Teile eines Komplotts des Auslands waren, um die Nationalisierung des iranischen Öls aufzuhalten. Einfach zurückzutreten hätte aus seiner Sicht bedeutet, den Willen des Volkes zu ignorieren, nachdem der Aggressor bereits einmal besiegt worden war. Mossadegh selbst gab in dem Prozess, der gegen ihn nach seinem Sturz angestrengt worden war, an: „Wäre es nicht um die Bewahrung der Bewegung", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Mohammad Mossadegh war mit \"Schams-al-Saltaneh\" (Sonne des Königreichs), der Tochter von Zia-al-Saltaneh und Zain al-Abedin Zahir al Islam (dem 5. Imam Dschomeh", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption und Einzelaspekte.", "content": "Die bis heute anhaltenden Diskussionen über Mossadegh haben zu einer tiefen Spaltung in der iranischen Gesellschaft geführt. Für die einen ist er ein Symbol des Antiimperialismus, während andere ihn für die politischen Fehlentwicklungen im Iran der Nachkriegszeit verantwortlich machen.", "section_level": 1}, {"title": "„Diktatur“-Vorwurf.", "content": "Vorwürfe, Mossadegh strebe eine Diktatur an, hatte bereits die zeitgenössische amerikanische Presse erhoben. Zeitungen wie die \"New York Times\" bezeichneten Mossadegh 1953 durchweg als „Diktator“. Der Politikwissenschaftler Richard W. Cottam stellte einerseits fest, Mossadegh habe 1953 eine diktatorische Führungsrolle angenommen und sogar ein typisch totalitäres Plebiszit abgehalten. Andererseits habe Mossadeghs Weigerung, die kommunistische Tudeh oder die feudalistische Rechte zu unterdrücken, zur Krise beigetragen und der Bruch der Nationalen Front zur Jahreswende 1952/3 ihm die diktatorische Kontrolle aufgezwungen, gegen die er so lange angekämpft habe. Nach Mossadeghs Sturz habe sich der Iran bis 1960 dann von einem losen Autoritarismus zum Totalitarismus entwickelt, der vom Schah diktatorisch kontrolliert worden sei. William A Dorman und Mansour Farhang weisen darauf hin, dass Mossadeghs Regierungsstil – abgesehen vom Plebiszit – weitaus demokratischer gewesen sei als alles, was der", "section_level": 2}, {"title": "Demokratie.", "content": "Mossadegh wird häufig als Vorkämpfer für Freiheit und Demokratie im Iran dargestellt. Dabei wird auch darauf Bezug genommen, dass er bereits Mitglied des ersten iranischen Parlaments war und aktiv an der Konstitutionellen Revolution von 1905 bis 1911 teilgenommen habe. Mossadegh meldete sich als Abgeordneter von Isfahan beim ersten iranischen Parlament, wurde jedoch nicht als Abgeordneter zugelassen, da er das Mindestalter von 27 Jahren für Abgeordnete noch nicht erreicht hatte. Das Wahlgesetz des ersten Parlaments sah eine Wahl nach Ständen vor. Mossadegh hatte sich als Vertreter der Großgrundbesitzer von Isfahan gemeldet, da seine Familie umfangreichen Landbesitz in Isfahan hatte. Mossadegh konnte bei der Wahlkommission des Parlaments auch kein Wahlergebnis durch die Bürger von Isfahan nachweisen. Zudem wohnte Mossadegh nicht in Isfahan und erfüllte damit eine weitere Anforderung des damaligen Wahlgesetzes nicht. Im Standardwerk zur Konstitutionellen Revolution Irans von Ahmad Kasravi taucht der Name Mossadegh nicht weiter auf. Im entscheidenden Jahr 1909, in dem Sattar Khan, Bagher Khan und Sardar Asad einen verzweifelten Kampf um die iranische Verfassung führten und sich am Ende auch mit militärischen Mitteln durchsetzten, war Mohammad Mossadegh in Paris. Die Abschaffung der absolutistischen Monarchie zu Gunsten einer konstitutionellen Monarchie ist nicht mit dem Namen Mohammad Mossadegh verbunden. Eine weitere Möglichkeit für Mohammad Mossadegh, sich für ein freiheitliches politisches", "section_level": 2}, {"title": "Demokratisch gewählter Premierminister.", "content": "Mossadegh war der einzige demokratisch gewählte Premierminister des Iran, so die Behauptung, die auch in dem Film \"Women Without Men\" von Shirin", "section_level": 2}, {"title": "Verstaatlichung der Ölvorkommen.", "content": "Mossadegh habe die Ölvorkommen des Irans verstaatlicht, so die Aussagen, doch die Forderung, die Ölförder- und Verarbeitungsanlagen der Anglo-Iranian Oil Company zu verstaatlichen, wurde bereits am 24. Dezember 1950 von dem Abgeordneten und Führer der Arbeiterpartei Mozaffar Baqai in der 96. Sitzung der 16. Legislaturperiode des iranischen Parlaments als Resolution mit der Unterschrift von insgesamt neun Abgeordneten eingebracht. Baqai gelang es nicht, die für einen Antrag benötigten elf Abgeordneten zu einer Unterschrift zu bewegen. Die Frage der Nationalisierung der iranischen Ölindustrie wurde im iranischen Parlament bereits unter Premierminister Ali Razmara intensiv diskutiert. Razmara wandte sich gegen eine Verstaatlichung, da er der Überzeugung war, dass der Iran weder die personellen noch die wirtschaftlichen", "section_level": 2}], "src_summary": "Mohammad Mossadegh ( []; * 1880 oder * 16. Juni 1882 in Teheran; † 5. März 1967 in Ahmad Abad, Provinz Alborz, Iran) war ein iranischer Politiker. Mossadegh war Mitbegründer der Nationalen Front und zwischen 1951 und 1953 zweimal Premierminister des Iran. ", "tgt_summary": null, "id": 1342044} {"src_title": "Veronika Bellmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Karriere in Mönchengladbach, 1954 bis 1982.", "content": "Aus der elterlichen Wohnung an der Lohbachstraße in Schwerte hatte der Schüler Wolfgang Kleff direkten Blickkontakt auf den „Schützenhof“ des heimischen Fußballvereines VfL Schwerte. Sein Vater war dort Jugendwart und Sohn Wolfgang durchlief alle Stationen in der Jugendabteilung und machte auch seine ersten Wettkampferfahrungen beim VfL in der Seniorenmannschaft. Nach einem Jahr in der Reserve-Elf wurde er Stammspieler im Tor der ersten Mannschaft und zeichnete sich durch herausragende Leistungen in der Verbandsliga Westfalen aus. Insbesondere die Reaktionsfähigkeit des 1,80 m großen Keepers imponierte. Einer seiner Ausbilder dort war Bernhard Wessel. Das durch Vermittlung des westfälischen Verbandstrainers Walter Ochs zustande gekommenen Probetraining bei Trainer Hennes Weisweiler führte dann zur Runde 1968/69 für den gelernten Industriekaufmann zu einem Lizenzspielervertrag beim niederrheinischen Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Weisweiler verpflichtete ihn als Ersatzmann hinter dem Borussentorhüter Volker Danner. Kleff brachte es in seinem Debütjahr zu neun Einsätzen in der Fußball-Bundesliga. Mönchengladbach belegte hinter Meister Bayern München und Vize Alemannia Aachen im zweiten Jahr in Folge den dritten Rang in der Abschlusstabelle. Der Mann aus Schwerte, Nachwuchstorhüter Kleff, debütierte am 5. Spieltag, den 7. September 1968, beim Heimspiel gegen den Tabellenzweiten aus Aachen, in der Bundesliga. Stammtorhüter Danner hatte sich beim Aufwärmen verletzt und Kleff kam so überraschend schnell zu seinem ersten Bundesligaeinsatz. Der Ex-Amateur hatte durch das tägliche harte Profitraining gerade an die zehn Kilogramm verloren. Das Spiel endete 2:2 remis, Kleff musste danach wieder in das zweite Glied zurückrücken. Fünf Monate später, am 8. Februar 1969, kam er zu seinem zweiten Bundesligaeinsatz, ausgerechnet wieder gegen Aachen. Ein Fingerzeig für die folgende Runde waren dann Kleffs sechs Spiele am Stück am Rundenende. Tatsächlich wurde er von Trainer Weisweiler ab seinem zweiten Jahr in Gladbach, 1969/70, zum Stammtorhüter befördert. Kleff stand in allen 34 Spielen im Tor der „Fohlen“-Elf und die Mannschaft vom Bökelberg feierte mit dem Torverhältnis von 71:29 Toren den erstmaligen Gewinn der deutschen Meisterschaft. Der Torhüterwechsel war zwar nicht der alleinige Garant für die Klasse der Defensive – die Neuzugänge Ludwig Müller und Klaus-Dieter Sieloff trugen in der Innenverteidigung gehörig dazu bei –, aber ein Baustein zum Erfolg war die mit 2,79 bewertete Spielerbenotung des Torhüters schon. Als erste Bundesligamannschaft konnte Mönchengladbach 1970/71 den Titel des Deutschen Meisters verteidigen. Wiederum hütete Kleff in allen 34 Ligaspielen das Tor des Titelverteidigers. Mit 77:35 Toren und zwei Punkten Vorsprung vor dem FC Bayern München endete die Bundesligasaison. Daneben hatte Kleff im Wettbewerb des Europapokals der Meister, insbesondere im Rückspiel gegen den englischen Titelträger FC Everton am 4. November 1970 im dortigen Goodison-Park, seine jetzt präsente internationale Klasse unter Beweis gestellt. Er bekam nach dem unglücklichen Ausscheiden durch das 1:1-Remis nach Verlängerung im Elfmeterschießen glänzende Kritiken und wurde als „Held des Abends“ herausgestellt. Bundestrainer Helmut Schön belohnte ihn mit der erstmaligen Berufung in die Nationalmannschaft. Beim Länderspiel am 22. Juni 1971 in Oslo gegen Norwegen kam Kleff zu seinem Nationalmannschaftsdebüt. In der Saison 1971/72 ragten die drei dramatischen Spiele im Europapokal gegen Inter Mailand heraus. Dem „Traum-Spiel“ am 20. Oktober 1971 am heimischen Bökelberg mit dem 7:1-Sieg, folgte leider durch das 0:0-Remis am 1. Dezember 1971 in Berlin das Ausscheiden. Er gehörte 1972 dem DFB-Kader für die Europameisterschaft vom 14. bis 18. Juni in Belgien an. Die Mannschaft um Franz Beckenbauer, Günter Netzer und Gerd Müller gewann nach spielerisch eindrucksvollen Auftritten den Titel. Sepp Maier, Kleffs großer Rivale vom FC Bayern, hütete wie schon bei der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko das Tor der deutschen Mannschaft und war durch den Keeper aus Mönchengladbach nicht zu verdrängen. In der Saison 1972/73 stand er im Mai 1973 mit der Weisweiler-Elf in den zwei Finalspielen des UEFA-Pokal gegen den FC Liverpool. An der Anfield Road konnte auch er nicht die 0:3-Niederlage gegen die „Reds“ verhindern. Am 23. Juni hatte er die Gelegenheit im DFB-Pokal doch noch einen Pokal an den Niederrhein zu holen. In Düsseldorf fand das deutsche Pokalendspiel gegen den 1. FC Köln statt. Gladbach gewann das Spiel mit 2:1 Toren nach Verlängerung. Das Finale ging als eines der „besten, spielerisch hoch stehendsten und spannendsten in der Geschichte dieses Wettbewerbs“ in die Annalen ein. Beiden Torhütern – Gerhard Welz (Köln) und Kleff – wurde eine überragende Leistung zugeschrieben. In der Hinrunde der WM-Saison 1973/74, von September bis November 1973, absolvierte Kleff vier Länderspiele in Serie und kratzte damit am Sockel von Sepp Maier. Im Frühjahr der Rückserie verschob sich das Kräfteverhältnis in der Nationalmannschaft aber wieder. Maier ging in das WM-Turnier 1974 als klare Nummer eins und der Mann von Schalke 04, Norbert Nigbur, machte Kleff sogar den zweiten Platz streitig. Dennoch erhielt er als dritter Torwart im Kader der deutschen Nationalmannschaft bei der Erringung der Weltmeisterschaft – zusammen mit den anderen im Kader – am 23. September 1974 das Silberne Lorbeerblatt.\" Mit Gladbach folgte in der Runde 1974/75 eine herausragende Runde. Mit sechs Punkten Vorsprung und dem Torverhältnis von 86:40 Toren wurde die Meisterschaft errungen und Kleff hatte alle 34 Spiele absolviert. Zusätzlich errang die Mannschaft von Trainer Weisweiler mit ihrem Torhüter nach zwei Finalspielen gegen den FC Twente Enschede den UEFA-Pokal 1975. Seine Serie bei der Borussia hielt bis zum Ende der Runde 1975/76 unter dem neuen Trainer Udo Lattek an. Der zwar als Spaßvogel geltende und „Otto“ gerufene Torhüter – auch seine verblüffende Ähnlichkeit mit dem seinerzeit äußerst populären Komiker Otto Waalkes trug dazu bei –, war aber sehr konsequent und ehrgeizig im Trainingsbetrieb und steckte kleinere Blessuren auch unter Schmerzen weg, brachte es vom 19. April 1969 bis zum 12. Juni 1976 in der Bundesliga auf 244 Spiele am Stück. Mehr als sieben Jahre stand Kleff für die Erfolgsmannschaft vom Bökelberg im Ligabetrieb zwischen den Pfosten. Herausragend für den Torhüter waren 1975/76 im Europapokal der Meister auch die zwei Spiele im Viertelfinale gegen Real Madrid. Bei den „Königlichen“ wirkten Paul Breitner und Günter Netzer mit und Schiedsrichter Leonardus van der Kroft spielte am 17. März 1976 im Bernabeu-Stadion vor 120.000 Zuschauern eine zumindest unglückliche Rolle beim Ausscheiden der Bökelbergelf. Im Vorfeld der Saison 1976/77 erlitt er eine Leistenverletzung und verlor seinen Stammplatz an den aus Wiesbaden geholten Torwartriesen Wolfgang Kneib. Zur Runde 1979/80 wechselte er deshalb an die Spree und wurde bei Hertha BSC wieder Stammtorhüter in der Bundesliga. Sein langjähriger Mitspieler Jupp Heynckes holte als Trainer den Routinier 1980 nochmals für zwei Jahre an den Bökelberg zurück und Kleff absolvierte in der Runde 1981/82 34 Einsätze. Nach 321 Bundesligaeinsätzen, 40 DFB-Pokal- und 57 Europacupspielen war für Wolfgang Kleff im Sommer 1982 endgültig Schluss in Mönchengladbach.", "section_level": 2}, {"title": "Als Torhüter-„Oldie“, 1982 bis 2008.", "content": "Er beendete seine Karriere aber noch lange nicht. Es schlossen sich noch Bundesliga-Stationen bei Fortuna Düsseldorf (1982–1984) und VfL Bochum (1985/86), unterbrochen durch eine Runde in der 2. Bundesliga bei Rot-Weiß Oberhausen (1984/85; 31 Spiele; sein Mannschaftskamerad Manfred Burgsmüller wurde mit 29 Treffern Torschützenkönig in der 2. Bundesliga), an. In Düsseldorf hatte es der Torhüter-„Oldie“ mit den Trainern Jörg Berger und Willibert Kremer, und als er für den verletzten Ralf Zumdick in Bochum einsprang, mit Trainer Rolf Schafstall zu tun. Bochum belegte 1985/86 den neunten Rang und Stürmer Stefan Kuntz holte sich mit 22 Treffern die Torjägerkrone. Der knapp 40-Jährige Kleff sprang nach seiner Zeit in Bochum sogar nochmals in der 2. Bundesliga beim FSV Salmrohr ein. Am 14. Spieltag der Saison 1986/87, am 31. Oktober 1986, debütierte er beim 1:1-Heimremis gegen Arminia Bielefeld im Tor des Tabellenschlusslichts. Die Saison endete mit Kleffs Entschluss, die aktive Zeit zu beenden. Zum Ausklang spielte er jedoch noch einige Zeit bei Amateurvereinen, beispielsweise 1987–1992 beim SV Straelen. Noch als 54-Jähriger stand er im Jahre 2000 als Ersatztorhüter im Kader des damaligen Regionalligisten KFC Uerdingen 05. Am 9. März 2008 spielte Kleff mit 61 Jahren noch einmal 35 Minuten lang in der Landesliga Mittelrhein für den 1. FC Rheinbach gegen TuS Oberpleis. Wolfgang Kleff spielte in seiner Karriere in 433 Bundesligaspielen und 56 Spielen in der zweiten Liga. Heute lebt Kleff in Mönchengladbach-Rheydt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Wolfgang Kleff (* 16. November 1946 in Schwerte) ist ein ehemaliger deutscher Fußballtorhüter. Er gewann mit Borussia Mönchengladbach in den Jahren 1970, 1971, 1975, 1976 und 1977 fünf Mal die deutsche Meisterschaft, 1973 den DFB- und 1975 und 1979 den UEFA-Pokal.", "tgt_summary": null, "id": 1578529} {"src_title": "Ernst-Kirchweger-Haus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorkommen.", "content": "In der Mineralogie ist Zementit unter dem Namen Cohenit als meteoritisches Nickel-Eisen-Mineral in Verbindung mit Cobalt ([Fe, Ni, Co]C) bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Als \"Primärzementit (FeC)\" wird Zementit bezeichnet, der durch eine Kristallisation aus der Schmelze hervorgegangen ist (Linie CD im Eisen-Kohlenstoff-Diagramm). \"Sekundärzementit (FeC)\" entsteht durch Ausscheidung aus dem Austenit (Linie ES), \"Tertiärzementit (FeC)\" durch Ausscheidung aus dem Ferrit (Linie PQ). Besonders wichtig sind die eutektischen bzw. eutektoiden Phasengemische Ledeburit bei Gusseisen und Perlit bei Stahl. Primärzementit bildet aus der Schmelze zunächst grobe Nadeln. Sekundärzementit scheidet sich, aufgrund abnehmender Löslichkeit des Eisens für Kohlenstoff, als Korngrenzen- oder Schalenzementit um die Austenit- bzw. späteren Perlitkristalle ab. Metallografisch erscheint der Zementit im Perlit als Streifenzementit. Tertiärzementit lagert sich an den nächstliegenden vorhandenen Zementit an, aus reinem Ferrit scheidet er sich an den Korngrenzen aus. Daneben kann durch Weichglühen erreicht werden, dass der Zementit sich globular zusammenballt.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Bei langen Glühzeiten oder extrem langsamer Abkühlung zerfällt der metastabile Zementit in Eisen und Graphit. Die Kristallstruktur von Zementit ist relativ kompliziert. In einer orthorhombischen Elementarzelle befinden sich zwölf Eisen- und vier Kohlenstoffatome, wobei die Kohlenstoffatome relativ unregelmäßig (\"zweifach überkappt trigonal-prismatisch\") von acht Eisenatomen umgeben sind. Zementit ist sehr hart (HV=800) und verschleißfest, aber spröde und daher schlecht plastisch verformbar. Er hat eine geringere Dichte als Eisen und ist unterhalb seiner Curietemperatur von 215 °C ferromagnetisch. Da Kohlenstoff eine der möglichen leichten Komponenten in den Eisenlegierungen ist, die die Kerne von Planeten bilden, werden die Eigenschaften von Eisen-Kohlenstoff-Verbindungen auch unter extrem hohen Drücken und/oder Temperaturen experimentell untersucht. Die nebenstehende Grafik zeigt das Molvolumen als Funktion des Drucks bei Zimmertemperatur für Zementit als einer vereinfachten Modellsubstanz für Cohenit. Die Zerspanbarkeit ist sehr schlecht. Praktisch lässt sich Zementit nicht zerspanen (Fräsen, Bohren etc.). Es kann in freier Form auftreten oder als Bestandteil von Perlit oder Bainit vorkommen und die Zerspanbarkeit dieser Gefüge beeinflussen. Wegen der großen Härte verursacht es einen hohen abrasiven Werkzeugverschleiß. Siehe auch: Zerspanbarkeit von Stahl", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Eisencarbid kann als Katalysator bei chemischen Reaktionen (zum Beispiel der Spaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff) eingesetzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zementit ist eine Verbindung von Eisen und Kohlenstoff der Zusammensetzung FeC (ein Eisencarbid mit Einlagerungsverbindungen) und tritt als metastabile Phase in Stahl und weißem Gusseisen auf. Er hat seinen Namen von „Zement“ (Zementstahl, früher „cämentierter Stahl“ = aufgekohlter Stahl) und wird in Reinform gelegentlich auch als Nichtoxidkeramik betrachtet. Zementit ist eine intermediäre Phase, eine sogenannte Häggs-Phase (Koordinationsphase). Diese Phasen sind geometrisch bedingt, das Radienverhältnis bestimmt die Struktur.", "tgt_summary": null, "id": 2079131} {"src_title": "Miriam Meckel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sommer wurde in Büderich geboren. Seine 1986 verstorbene Mutter war Chefsekretärin und sein Vater Prokurist im Rheinmetall-Konzern. Er lebte als Kind in einem Waisenhaus und zog später mit seiner Mutter nach West-Berlin. Michael Sommer studierte von 1971 bis 1980 Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin – von 1977 bis 1979 als Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung – und war ebenfalls in den 1970ern einige Jahre Mitglied der SEW-Hochschulgruppe. Seit 1981 ist er Mitglied der SPD. Heute, nach Beendigung seiner DGB-Karriere, ist Sommer Stellvertretender Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung. Sommer ist mit der Journalistin Ulrike Sommer, ebenfalls SPD, verheiratet. 2013 spendete er seiner Frau, die an Nierenversagen litt, eine seiner Nieren.", "section_level": 1}, {"title": "Gewerkschaftsfunktionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "DPG und ver.di.", "content": "Seit 1971 ist er Mitglied der Deutschen Postgewerkschaft (DPG), die 2001 in der Gewerkschaft ver.di aufgegangen ist. Zunächst von 1971 bis 1980 hatte er verschiedene ehrenamtliche Gewerkschaftsfunktionen inne. Nach dem Studienabschluss und seiner Diplomarbeit über Privatisierungsperspektiven im deutschen Postwesen (1979) arbeitete er hauptberuflich für die Postgewerkschaft: 1980 als Dozent im Bildungszentrum der DPG in Gladenbach. 1981 wurde Michael Sommer Sekretär des DPG-Bezirksvorstandes Bremen, 1982 Leiter der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Hauptvorstand der DPG und – nach einem dreimonatigen Studienaufenthalt in den USA 1987 – von 1988 bis 1993 Hauptabteilungsleiter Zentrale Angelegenheiten bzw. Leiter der Abteilung Vorstands- und Grundsatzangelegenheiten beim Hauptvorstand der DPG. Seit 1993 war Sommer Mitglied des Geschäftsführenden Hauptvorstandes der DPG und seit 1997 Stellvertretender Vorsitzender der DPG. Seit 2001 war er Stellvertretender Bundesvorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.", "section_level": 2}, {"title": "DGB-Vorsitz.", "content": "Am 28. Mai 2002 wurde er zum Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes gewählt, am 10. Dezember 2004 zum ersten stellvertretenden Präsidenten des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften (IBFG) und Vorsitzenden des IBFG-Lenkungsausschusses, am 3. November 2006 zum stellvertretenden Präsidenten des neu gegründeten Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB). Am 25. Juni 2010 wurde er auf dem 2. IGB-Weltkongress zum Präsidenten des Internationalen Gewerkschaftsbundes gewählt. Seine Amtszeit als DGB-Chef endete im Mai 2014, als Reiner Hoffmann zu seinem Nachfolger gewählt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Positionen.", "content": "Sommer forderte in seiner Funktion als DGB-Vorsitzender mehrfach Steuererhöhungen. Zuletzt sprach er sich für die Anhebung des Spitzensteuersatzes auf 49 Prozent, eine Reichensteuer von zusätzlich drei Prozent, die Wiedereinführung der Vermögensteuer und eine höhere Erbschaftsteuer aus. Er trat schon 2011 für einen allgemein verbindlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde ein.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Am 5. Februar 2013 traf sich Sommer mit Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière. De Maizière folgte damit einer Einladung des DGB und ist seit 30 Jahren der erste Bundesverteidigungsminister, der zu Gesprächen ins DGB-Haus geladen wurde. Im Anschluss an das Gespräch erklärte de Maiziere: „Die Bundeswehr ist ein Teil der Friedensbewegung“, genauso wie es die Gewerkschaften seien. Sommer freute sich über „[...] ein sehr tolles Gespräch mit einem sehr offenen Minister.“ Für seinen öffentlich vollzogenen „Schulterschluss mit der Bundeswehr“ wurde Sommer aus den eigenen Reihen und durch verschiedene gewerkschaftsnahe Friedensaktivisten heftig kritisiert. Ihm wurde vorgeworfen, dass er durch das vom DGB forcierte Treffen, wie durch die unwidersprochene Hinnahme der Äußerung de Maizières, die Bundeswehr sei Teil der Friedensbewegung, das objektiv und historisch notwendige kritische Verhältnis zwischen Gewerkschaften und Bundeswehr untergraben und stattdessen für eine gemeinsame Politik werben würde, was beispielsweise die Tageszeitung Neues Deutschland mit der Überschrift „DGB jetzt Teil der Truppe“ kommentierte. Aus den Reihen der Friedensbewegung, die traditionell eng mit den Gewerkschaften zusammenarbeitet, wurden mehrere offene Briefe an Michael Sommer verfasst und teils online, teils in Tageszeitungen wie der jungen Welt veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesversammlungen auf SPD-Vorschlag.", "content": "Michael Sommer war am 23. Mai 2004 Mitglied der 12., am 23. Mai 2009 Mitglied der 13., am 30. Juni 2010 Mitglied der 14. und am 18. März 2012 Mitglied der 15. Bundesversammlung. Er wurde stets auf Vorschlag der SPD gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Volker Sommer (* 17. Januar 1952 in Büderich) ist ein deutscher Gewerkschaftsfunktionär. Von 2002 bis 2014 war er Bundesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).", "tgt_summary": null, "id": 502611} {"src_title": "Weinfelder Maar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorbereitung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung.", "content": "Eisschnelllauf war seit den ersten Winterspielen von 1924 Teil des olympischen Programms, wozu ausschließlich die Männerwettkämpfe über vier verschiedene Distanzen (500 Meter, 1500 Meter, 5000 Meter und 10.000 Meter) zählten. Bei den bisherigen beiden Austragungen hatte jeweils der Finne Clas Thunberg am erfolgreichsten abgeschnitten, der insgesamt fünf olympische Goldmedaillen gesammelt hatte. Thunberg war zudem amtierender Mehrkampfweltmeister: 1931 hatte er in seiner Heimatstadt Helsinki den Titel mit zwei Streckensiegen über 500 Meter und 1500 Meter geholt. Die Silber- und die Bronzemedaille waren dabei an die Norweger Bernt Evensen und Ivar Ballangrud gegangen, die beide 1928 schon Olympiasieger geworden waren. Zum Zeitpunkt der Olympischen Spiele 1932 war Thunberg 38 Jahre alt, Ballangrud und Berntsen mehr als zehn Jahre jünger. Im Mai 1931 beschloss der Weltverband der Eisschnellläufer, die Internationale Eislaufunion (\"International Skating Union\"; ISU), dass die Wettkämpfe bei den Olympischen Winterspielen von Lake Placid nach den Regeln des US-amerikanischen Verbandes – der \"Amateur Skating Union of the United States\" – auszutragen seien. Das bedeutete, dass die Entscheidung nicht wie in Europa verbreitet (und wie sonst bei ISU-Wettbewerben) im paarweisen Lauf fiel, sondern im Massenstart (\"pack-style\"): Zunächst wurde das Starterfeld in Vorläufe aufgeteilt, die schnellsten Läufer eines jeden Vorlaufs qualifizierten sich für das Finale. Auch dort galt die Regel, dass der erste Athlet im Ziel gewonnen hatte. An die Stelle des reinen Laufens auf Zeit in festgelegten Bahnen trat somit ein Wettbewerb mit einem taktischen Element, der sich deutlich vom konventionellen Eisschnelllauf europäischer Art unterschied. Unter anderem kam es in Massenstarts vor, dass Sportler sich schubsten, mit dem Ellbogen drängten oder anderweitig behinderten. Die Veranstalter unterbanden ein solches Verhalten trotz entsprechender Regeln nur selten. Den Antrag auf die Einführung des Massenstarts hatte Godfrey Dewey, der Präsident des Organisationskomitees der Spiele, gestellt. Die Begründung der Organisatoren war, dass der direkte Kampf der Athleten untereinander die Rennen deutlich attraktiver machen würde als der konventionelle Modus. Eine weitere Entscheidung des ISU-Kongresses vom Mai 1931 war die erstmalige Anerkennung von Frauenweltrekorden, die alle von der Polin Zofja Nehringowa gehalten wurden. Auch wenn es bis dahin keine Welt- oder Europameisterschaften für Frauen gegeben hatte, entschieden sich die Veranstalter von Lake Placid, Frauenrennen als Demonstrationswettbewerbe in das olympische Programm für 1932 aufzunehmen. Anders als bei den Männern fanden für Frauen nur Wettbewerbe über drei Distanzen statt (500 Meter, 1000 Meter und 1500 Meter) und es wurden keine olympischen Medaillen vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Innerhalb der Vereinigten Staaten war das im Norden des Bundesstaates New York gelegene Lake Placid ein Zentrum des Eislaufs. 1918 hatten auf dem gefrorenen ortsnahen Mirror Lake die \"Eastern Skating Championships\" stattgefunden, in den 1920ern Wettkämpfe unter Beteiligung der Olympiasieger Clas Thunberg und Charles Jewtraw. Die \"Lake Placid Skating Association\" war als erster Wintersportverein des Ortes gegründet worden und 1926/27 in den breiter gefassten \"Lake Placid Athletic Club\" übergegangen. Im offiziellen Bericht der Olympischen Spiele hoben die Veranstalter hervor, der Eisschnelllauf sei in Lake Placid als „eine der beliebtesten Wintersportarten“ etabliert und betonten die Erfahrung des Ortes in Bezug auf die Sportart. Nach der Olympiavergabe an Lake Placid wurde 1930/31 ein Stadion gebaut, dessen Laufbahn im Winter geflutet und vereist wurde, sodass eine 400-Meter-Natureisbahn entstand. Die Tribünen des Stadions, das auch für die Eröffnungs- und Schlussfeier der Spiele verwendet wurde, fassten knapp 7500 Zuschauerplätze. Im Winter 1931 fanden im (noch nicht vollendeten) Stadion die nordamerikanischen Meisterschaften im Eisschnelllauf statt, ebenso Vorentscheidungsrennen für das US-amerikanische Olympiateam. Ergänzend zum Stadion und zur Eisfläche auf dem Mirror Lake konnten die Eisschnellläufer auch die Olympic Arena für ihr Training nutzen. Die überdachte Arena war für das Finale des Eishockeyturniers sowie für den Eiskunstlauf vorgesehen. Der schwedische Journalist Sven Lindhagen, der für das \"Idrottsbladet\" schrieb und gleichzeitig auch stellvertretender Leiter des schwedischen Skiteams in Lake Placid war, kritisierte die Organisation der Wettbewerbe scharf als „improvisiert“: Unter anderem habe es zu wenig Offizielle und Zeitnehmer gegeben; zudem seien die Rennergebnisse schlecht kommuniziert worden. Die Leitung der Wettkämpfe hatte Joseph Savage, der Präsident der \"Amateur Skating Union of the United States\", inne. Der offizielle Bericht führte dreizehn Männer als Schiedsrichter, von denen zehn aus den Vereinigten Staaten stammten, zwei aus Kanada und einer aus Norwegen.", "section_level": 2}, {"title": "Wettkämpfe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Bei seiner Teilnahme an mehreren Wettkämpfen in Nordamerika hatte Clas Thunberg 1925 die Erfahrung gemacht, dass in Massenstartrennen nicht die schnellsten, sondern die taktisch geschicktesten Läufer die vorderen Plätze belegten und es Vorteile bringe, als Team zu arbeiten. In seiner 1964 erschienen Autobiographie gab der Finne an, er habe daher den Leiter des norwegischen Eislaufverbandes Gerhard Karlsen kontaktiert: Finnen und Norweger sollten eine „europäische Gruppe“ (im Original: „en europeisk grupp“) bilden, sich gegen die von ihm befürchteten „Tricks“ (im Original: „knep“) der US-Amerikaner auf gleiche Weise wehren und so für Siege Bernt Evensens auf der 500-Meter- und der 1500-Meter-Strecke sorgen. Im Gegenzug forderte Thunberg selbst die norwegische Hilfe für die beiden Langdistanzen ein, wo er weitere Goldmedaillen sammeln wollte. Die Norweger zeigten sich jedoch nicht an einem Bündnis interessiert. Die Überzeugung, dass ohne Kooperation ein Sieg nicht möglich sei, – gepaart mit ohnehin vorhandenen Geldproblemen als Folge der Weltwirtschaftskrise – bewegte Thunberg zur Absage seiner Olympiateilnahme. Auch die Vertreter anderer europäischer Länder verzichteten auf die Reise nach Lake Placid: Vier Jahre zuvor waren in St. Moritz 40 Sportler aus 14 Nationen an den Start der Eisschnelllauf-Wettbewerbe gegangen, 1932 standen lediglich 32 Sportler aus 6 Nationen in den Aufgeboten für die Veranstaltungen. Der Schwede Carl Lindberg und der Finne Ossi Blomqvist waren dabei die einzigen Eisschnellläufer in den olympischen Teams ihrer Länder. Jede Nation konnte pro Wettkampf acht Sportler nominieren, von denen aber nur vier auch tatsächlich in den Vorläufen an den Start gehen durften. Die Norweger waren die einzigen Europäer, die von dieser Möglichkeit Gebrauch machten und mit sechs Athleten in Mannschaftsstärke an den olympischen Eisschnelllaufwettkämpfen teilnahmen. Ivar Ballangrud erklärte später seine Befürwortung einer Teilnahme trotz der Ablehnung des Formats damit, dass nach den olympischen Wettkämpfen auch die Weltmeisterschaft in Lake Placid angesetzt war – diese dann aber im europäischen Paarlauf-Stil. Die größten Aufgebote stellten die US-Amerikaner (13 Eisschnellläufer) und die Kanadier (7). Das US-Team umfasste alle vier Athleten, die 1928 angetreten waren. Dazu zählte auch Irving Jaffee, der in St. Moritz den 10.000-Meter-Lauf angeführt hatte, als dieser wegen Tauwetter frühzeitig abgebrochen werden musste. Neu hinzugestoßen war hingegen der aus Lake Placid stammende Jack Shea, der bei der Eröffnungsfeier den Olympischen Eid gesprochen hatte. Zudem traten vier japanische Eisschnellläufer an, die erstmals bei Olympia an den Start gingen, auf allen vier Strecken bereits in den Vorläufen ausschieden und somit kein Top-6-Ergebnis einfuhren. Bei den Wettkämpfen der Frauen war das Teilnehmerfeld noch wesentlich übersichtlicher als bei den Männern: An den drei Demonstrationswettbewerben beteiligten sich zehn Sportlerinnen, jeweils fünf aus Kanada und fünf aus den Vereinigten Staaten. Amtierende US-amerikanische Meisterin war Helen Bina, die aber erst im Stechen gegen Kit Klein (und durch einen Sturz Kleins) erfolgreich gewesen war.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitplan.", "content": "Die Entscheidung über 500 Meter war die erste der Olympischen Winterspiele 1932 und begann kurze Zeit nach dem Ende der halbstündigen Eröffnungsfeier am Morgen des 4. Februar. Zunächst wurden die Vorläufe ausgetragen, nach einer kurzen Pause (die vom ersten Drittel des Eishockeyspiels zwischen den USA und Kanada gefüllt wurde) fand im Anschluss das Finale statt. Am Nachmittag des gleichen Tages folgten nach dem gleichen Muster die 5000-Meter-Rennen, am Vormittag des 5. Februar der Wettkampf über 1500 Meter. Nach den Plänen der Veranstalter sollten die Eisschnelllauf-Wettbewerbe der Männer am Nachmittag des 5. Februar mit den Vorläufen und am Vormittag des 6. Februar mit dem Finale über 10.000 Meter beendet werden. Nach den Vorläufen über die Langdistanz kam es zu Protesten und Verzögerungen, wodurch sie wiederholt wurden und das Finale erst am Nachmittag des 8. Februar stattfinden konnte. An diesem Tag begannen auch die Wettbewerbe der Frauen, jeweils einer pro Tag bis zum 10. Februar. Die Siegerehrungen fanden jeweils im Anschluss an die Wettbewerbe statt.", "section_level": 2}, {"title": "Rennverläufe und Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "500 m.", "content": "Datum: 4. Februar 1932 Am 500-Meter-Rennen nahmen 16 Starter aus 4 Ländern teil. In drei Vorläufen qualifizierten sich fünf Nordamerikaner und der Norweger Evensen für das Finale. Evensens Landsmann Håkon Pedersen schied im dritten Vorlauf nach einer Behinderung durch John Farrell aus, sein Team protestierte jedoch nicht gegen das Ergebnis. Im Finale übernahm Jack Shea schnell die Führung und behielt diese bis zur Ziellinie, die er nach 43,4 Sekunden mit einem Vorsprung von fünf Metern auf Evensen erreichte. Seine Zeit war eine Einstellung des vier Jahre zuvor aufgestellten olympischen Rekords. Die Siegerehrung direkt nach dem Rennen – in Anwesenheit des New Yorker Gouverneurs Franklin D. Roosevelt – nahm der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees Henri de Baillet-Latour vor. Erstmals überhaupt in der olympischen Geschichte standen die drei siegreichen Sportler dabei auf einem Podest. Baillet-Latour verwechselte den zweitplatzierten Evensen und den drittplatzierten Alexander Hurd, da diese nicht an der vorgesehenen Stelle (Hurd links, Evensen rechts) standen, sondern ihre Positionen vertauscht hatten.", "section_level": 3}, {"title": "1500 m.", "content": "Datum: 5. Februar 1932 18 Teilnehmer aus 6 Ländern gingen an den Start der drei 1500-Meter-Vorläufe; die besten beiden qualifizierten sich jeweils für das Finale. Der dritte Vorlauf war dabei deutlich schneller als die ersten beiden (2:29,3 gegenüber 2:49,3 bzw. 2:58,0 Minuten), da der Schwede Ingvar Lindberg das Tempo frühzeitig anzog. Er löste sich über mehr als zwei Runden mit einem teils deutlichen Vorsprung von über 30 Metern vom Feld, fiel dann aber auf den letzten 300 Metern zurück und wurde vom gesamten Feld überholt. Alle sechs Finalteilnehmer stammten aus Kanada oder den Vereinigten Staaten. Im Finale wechselten sich zunächst Alexander Hurd, Jack Shea und Raymond Murray in der Führung ab, bis Shea mit seinem Schlussspurt das Rennen für sich entschied und damit seine zweite Goldmedaille gewann. Eine von der ISU festgelegte Regel bestimmte, dass die Zeit des Finalsiegers nicht langsamer sein durfte als die mittlere Zeit der Vorlaufsieger. Dieser Richtwert wurde um fast zwölf Sekunden überschritten, worauf die norwegische Mannschaftsführung Schiedsrichter Savage aufmerksam machte, ohne formal Protest zu einlegen. Daraufhin legte Savage fest, dass diese Regel nur für normale Meisterschaften gelte, nicht aber für die Olympischen Spiele.", "section_level": 3}, {"title": "5000 m.", "content": "Datum: 4. Februar 1932 Das Teilnehmerfeld des 5000-Meter-Wettkampfs bestand aus 18 Startern aus 6 Ländern, die in zwei Vorläufen acht Finalisten ausmachten – jeweils drei Kanadier und US-Amerikaner sowie zwei Norweger. Die Zeiten in den Vorläufen wie auch im Finale lagen jeweils etwa anderthalb Minuten über dem 1930 aufgestellten Weltrekord von Ivar Ballangrud (8:21,6 Minuten). Diese Langsamkeit rührte daher, dass kein Sportler die Führungsarbeit übernehmen wollte, weshalb der Schwede Lindberg nach dem Wettbewerb äußerte, man könne genauso gut alle Rennen nur über die Distanz von drei Runden (also 1200 Meter) austragen, da es vorher ohnehin keinen ernsthaften Wettkampf geben würde. Im Finale stieß der Kanadier Harry Smyth gegen die in aussichtsreicher Position liegenden Norweger Ballangrud und Evensen; alle drei Athleten fielen zurück und verloren ihre Medaillenchancen. Die kanadische Seite legte nach dem Rennen Protest ein: Smyth sei vom zweitplatzierten Edward Murphy bedrängt worden, wodurch es erst zu dem Gedränge gekommen sei. Der oberste Schiedsrichter Joseph Savage lehnte den Protest ab. Die Goldmedaille gewann Irving Jaffee, der Murphy auf der Zielgerade klar distanzierte.", "section_level": 3}, {"title": "10.000 m.", "content": "Im Anschluss an das 1500-Meter-Rennen trafen sich, initiiert vom IOK-Mitglied Clarence von Rosen aus Schweden, die vier nicht-nordamerikanischen Delegationen und schrieben einen Brief an das Organisationskomitee, in dem sie die in ihren Augen inkonsequente Regelauslegung der US-amerikanischen Schiedsrichter anprangerten. Der Brief schloss mit einer Grundsatzkritik am Modus des Massenstarts: Als Reaktion auf den Brief führten die Veranstalter vor dem abschließenden 10.000-Meter-Rennen als neue Regel ein, dass jeder Teilnehmer Führungsarbeit während eines Laufes leisten müsse und dass die Rundenzeiten nicht langsamer als 45 Sekunden sein durften. Datum: 5.–8. Februar 1932 Für den 10.000-Meter-Wettkampf waren erneut 18 Starter aus 6 Ländern gemeldet. Es gab zwei Vorläufe mit jeweils neun Teilnehmern, von denen die schnellsten vier ins Finale einziehen sollten. In beiden Vorläufen gab es – teilweise bedingt durch die neuen Regeln – Disqualifikationen: Im ersten Lauf wurden unter anderem der Sieger Alexander Hurd aus Kanada und der drittplatzierte US-Amerikaner Edwin Wedge ausgeschlossen, da das Rennen unter ihrer Führung zu langsam gewesen war. Im zweiten Lauf kam es zur Disqualifikation des zweitplatzierten Kanadiers Frank Stack, der den bis dahin führenden Bernt Evensen aus der Balance gebracht hatte. Durch die Ausschlüsse der Nordamerikaner standen alle vier Norweger und der Finne Blomqvist im vorläufigen Teilnehmerfeld des Finals. Allerdings legte die kanadische Delegation Protest gegen die Disqualifikation von Hurd und Stack ein, wobei sie zwischenzeitlich damit drohte, sich komplett von den Olympischen Winterspielen in Lake Placid zurückzuziehen. Davon wären die kanadischen Vertreter sämtlicher Sportarten betroffen gewesen. Nach einem Treffen der Vertretungen aller Länder am Abend des 5. Februar gab Schiedsrichter Joseph Savage die Entscheidung an die technischen Delegierten der ISU weiter: Herbert Clarke, Walter Jakobsson und Hermann Kleeberg – alle drei frühere Eiskunstläufer – beschlossen eine Wiederholung der Vorläufe am Folgetag. Die Athleten wurden erst am Vormittag des 6. Februar davon informiert, dass sie erneut in den Vorläufen anzutreten hatten. Die US-Amerikaner und Norweger, die sich für das Finale qualifiziert wähnten, weigerten sich zunächst ein zweites Mal an den Start zu gehen. Erst der Bürgermeister von Lake Placid überzeugte die US-Läufer von der weiteren Teilnahme; die Norweger (die später angaben, sie hätten beobachtet, dass den US-Amerikanern auch Dollarscheine zugesteckt worden seien) schlossen sich ihnen an. In der Wiederholung der Vorläufe kam es nahezu zu den gleichen Ergebnissen wie in der ersten Durchführung. Dadurch, dass es dieses Mal keine Disqualifikationen gab, qualifizierten sich sechs Nordamerikaner für das Finale und nur zwei Europäer, die Norweger Ballangrud und Evensen. Das 10.000-Meter-Finale fand am Nachmittag des 8. Februar statt, nachdem aufgrund lang anhaltenden Schneefalls zunächst eine weitere Verschiebung gedroht hatte. In der 24. und damit vorletzten Runde erhöhte Ivar Ballangrud die Geschwindigkeit, wurde dann aber kurz vor Schluss von Irving Jaffee überholt, der mit einem Meter Vorsprung auf den Norweger ins Ziel kam. Der US-Amerikaner warf sich dabei über die Ziellinie und glitt ebenso wie der viertplatzierte und entkräftete Edwin Wedge noch mehrere Meter auf dem Bauch auf der Bahn. Ballangrud gab später in seiner Autobiographie an, er habe sich seine Schlittschuhe unmittelbar vor dem Start beschädigt, sodass er das Rennen mit schiefen Kufen habe bestreiten müssen. Aus diesem Grund bezeichnete er den Wettkampf als den merkwürdigsten, den er in seinem Leben bestritten habe (im Original: „Den 10 000 meteren er den rareste jeg har gått i mitt liv, fordi jeg gikk den med skjev skøyte“).", "section_level": 3}, {"title": "Demonstrationswettbewerbe der Frauen.", "content": "Datum: 8. Februar 1932 Die Kanadierin Jean Wilson schlug die US-Amerikanerin Elizabeth Dubois knapp und erst auf der Ziellinie. Dieses Rennen war die einzige Niederlage für das US-Eisschnelllaufteam bei den Winterspielen von Lake Placid. Datum: 9. Februar 1932 Den ersten Vorlauf gewann Lela Brooks-Potter in 2:01,2 Minuten und unterbot damit den Weltrekord der Polin Nehringowa um zwei Sekunden. In den offiziellen Weltrekordlisten der ISU fand Brooks-Potters Zeit keine Berücksichtigung. Das Finale entschied Elizabeth Dubois für sich, nachdem die Vortagessiegerin Jean Wilson kurz vor dem Ziel gestürzt war. Datum: 10. Februar 1932 Die Finalzeit von Kit Klein lag lediglich drei Sekunden über der von Jack Shea, der über die gleiche Distanz bei den Männern gewonnen hatte. In den Vorläufen war erneut Lela Brooks-Potter die schnellste Zeit gelaufen und hatte mit 2:54,0 Minuten einen neuen Frauenweltrekord aufgestellt, der aber wie bereits ihre Zeit über 1000 Meter nicht als solcher anerkannt wurde. Im Finale stürzte Brooks-Potter kurz vor dem Ziel.", "section_level": 3}, {"title": "Einschätzungen und Wirkung.", "content": "Das zeitgenössische Urteil über die olympischen Wettkämpfe variierte stark. Aus US-amerikanischer Sicht waren die Wettbewerbe in erster Linie ein großer Erfolg der eigenen Athleten: William Taylor, der Trainer und Manager des US-Eisschnelllaufteams hob die „wunderbare Leistung“ (im Original: “wonderful performance”) seiner Mannschaft hervor. Er zeigte auf, dass die von ihm betreuten Eisschnellläufer maßgeblich zum Gewinn einer dem Medaillenspiegel ähnlichen Punktewertung beigetragen hatten. Von den insgesamt sechs US-Goldmedaillen in Lake Placid hatten Jack Shea und Irving Jaffee jeweils zwei gewonnen. Dementsprechend bestimmte die Sportart auch die Berichterstattung in den US-Medien. Von 18 erhaltenen Filmminuten – in Ermangelung von offiziellem Filmmaterial sind das Stummfilmaufnahmen und Wochenschauen – deckt ein Großteil die Eisschnelllauf-Wettbewerbe ab (auch die Frauenrennen). Arthur Daley schrieb für die \"New York Times\", dass die Erfolge von Shea und Jaffee Belege für den erstaunlichen Fortschritt Amerikas im Wintersport seien. Die US-amerikanische Presseagentur Associated Press zitierte zudem den Vorsitzenden des Norwegischen Olympischen Komitees Cato Aall nach dem 10.000-Meter-Rennen mit der Aussage, der amerikanische Stil sei dem europäischen überlegen. Insgesamt zeigten sich die Europäer aber nach den Wettkämpfen von Lake Placid ausgesprochen kritisch und sahen sie als Farce an. Zwei Wochen nach den olympischen Eisschnelllauf-Wettbewerben fand in Lake Placid die Mehrkampfweltmeisterschaft statt, die im konventionellen paarweisen Stil ausgetragen wurde. Alle acht europäischen und auch die vier japanischen Olympiateilnehmer starteten bei der WM, die beiden US-amerikanischen Olympiasieger Shea und Jaffee verzichteten jedoch auf die Teilnahme. Ivar Ballangrud gewann drei von vier Einzelstrecken bei der WM und damit auch den Mehrkampftitel vor seinen Teamkollegen Michael Staksrud und Bernt Evensen. Er stellte dabei sowohl über die 5000 Meter als auch über die 1500 Meter und die 10.000 Meter Bahnrekorde auf, über die beiden längsten Distanzen blieb er mehr als eine Minute unter den jeweiligen olympischen Siegerzeiten von Jaffee. Als bester Nordamerikaner erreichte Herbert Taylor den vierten Gesamtrang, er lief über 10.000 Meter die zweitbeste Zeit. Sporthistoriker ordnen die Rennen von 1932 zwischen „merkwürdig“ und „unolympisch“ ein. Letzteres schrieb Erich Kamper den Wettkämpfen zu: Die Amerikaner hätten ihren Heimvorteil auf „brutale Art“ genutzt und die eigentlich überlegenen Europäer „ausgetrickst“. Ture Widlund zieht als Fazit seiner Untersuchung der Wettkämpfe, dass verschiedene Punkte dazu beigetragen hätten, die Eisschnelllauf-Wettkämpfe von 1932 zu den kontroversesten der olympischen Geschichte zu machen: In erster Linie sei das „natürlich“ die Anwendung der Massenstartregeln gewesen, ergänzt aber auch unter anderem durch einen „schwachen, parteiischen und druckanfälligen“ Schiedsrichter und das Fehlen eines von Vertretern verschiedener Nationen gebildeten Schiedsgerichts. Alle weiteren internationalen Wettkämpfe im klassischen Eisschnelllauf bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden im paarweisen Stil ausgetragen. Seit dem Winter 2011/12 ist der Massenstart – ergänzend zu den paarweise gelaufenen Einzelstrecken – dauerhafter Bestandteil des Weltcups, seit 2018 gehört er auch zum olympischen Programm. Das mit dem Eisschnelllauf verwandte und seit 1992 als eigenständige olympische Disziplin anerkannte Shorttrack nutzt ausschließlich das Prinzip des Massenstarts. Die Demonstrationswettbewerbe der Frauen blieben für fast 30 Jahre die einzigen olympischen Wettkämpfe für Eisschnellläuferinnen: Erst 1960 traten wieder beide Geschlechter in der Disziplin bei Olympia an, von da an galten die Frauenwettbewerbe als Teil des offiziellen Programms der Olympischen Winterspiele.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bei den III. Olympischen Winterspielen 1932 in Lake Placid fanden vier Wettbewerbe im Eisschnelllauf statt. Austragungsort war das Olympic Stadium mit einer Natureisbahn. ", "tgt_summary": null, "id": 995763} {"src_title": "Süchteln", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der Japan Airlines und ihrer Vorläufer reicht von der Gründung Mitte der 1920er Jahre über die Eröffnung des Tokioter Flughafens Haneda bis zum Zweiten Weltkrieg. Mit der japanischen Kapitulation im Pazifikkrieg wurde der Flugbetrieb von den Alliierten verboten. Erst 1951 wurde die Fluggesellschaft unter dem Namen \"Japan Air Lines Co. Ltd.\" neu gegründet und am 10. Oktober der regionale Flugbetrieb auf der Strecke Tokio-Haneda–Osaka offiziell wieder aufgenommen. Nach der vollständigen Privatisierung wurde die offizielle englische Schreibweise des Gesellschaftsnamens im Jahr 1989 in \"Japan Airlines\" geändert. Nach der Fusion mit Japan Air System und der Gründung mehrerer Tochtergesellschaften firmierte das Unternehmen vom 26. Juli 2004 bis zum 1. Oktober 2006 als \"K.K. Nihon Kōkū\" () und nannte sich schließlich in \"Japan Airlines International\" um. Im Oktober 2005 gab die Airline bekannt, der Luftfahrtallianz Oneworld Alliance beizutreten. Dies geschah daraufhin im April 2007. Im Sommer 2009 geriet JAL in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Das Ministerium für Land, Infrastruktur und Verkehr richtete eine JAL-Wiederaufbauarbeitsgruppe ein (). Am 19. Januar 2010 meldete das Unternehmen mit geschätzten Verbindlichkeiten von 2,3 Billionen Yen Insolvenz an. Im Restrukturierungsprozess sollten rund 15.000 Mitarbeiter entlassen, die Boeing 747-400 durch kostengünstigere Flugzeuge ersetzt, 31 Flugrouten gestrichen und zahlreiche Tochterunternehmen veräußert werden. Zugleich erklärte Firmenchef Haruka Nishimatsu seinen Rücktritt. Es handelte sich um die größte Insolvenz eines Unternehmens außerhalb der Finanzindustrie in der japanischen Wirtschaftsgeschichte. Im Januar 2011 stellte JAL ihr neues Corporate Design vor, welches wieder das bereits von 1959 bis 2002 verwendete Kranich-Logo auf dem Seitenleitwerk der Flugzeuge beinhaltet. Im Jahr 2012 erfolgte nach erfolgreicher Restrukturierung der Börsengang des Unternehmens. JAL löste dabei ANA als gemäß Marktkapitalisierung wertvollste Fluggesellschaft Japans ab.", "section_level": 1}, {"title": "Flugziele.", "content": "Als Basen dienen die Flughäfen Tokio-Haneda, Tokio-Narita, Kansai und Osaka-Itami, letzterer wird nur von innerjapanischen Flügen angeflogen. Im deutschsprachigen Raum wird täglich Frankfurt am Main von Tokio-Narita aus bedient. Japan Airlines arbeitet mit 29 Codeshare-Partnern zusammen, darunter einige aus der Oneworld Alliance sowie davon unabhängig mit Air France, Emirates, Alitalia und weiteren allianzunabhängigen Fluggesellschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Flotte.", "content": "Mit Stand April 2020 besteht die Flotte der Japan Airlines aus 175 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 10,5 Jahren:", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Flotte.", "content": "In der Vergangenheit setzte Japan Airlines unter anderem folgende Flugzeugtypen ein:", "section_level": 2}, {"title": "Tochtergesellschaften.", "content": "Japan Airlines besitzt insgesamt fünf Tochtergesellschaften, die mit Stand April 2020 62 Flugzeuge betreiben:", "section_level": 2}, {"title": "Sonderbemalungen.", "content": "Abweichend zur Standardbemalung gibt es seit 1994 bei Japan Airlines verschiedenste Sonder- und Werbe-Designs an den Flugzeugen:", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Japan Airlines...", "section_level": 1}, {"title": "Tochterunternehmen der JAL.", "content": "Japan Airlines betreibt mehrere in der Reise- und Luftfahrtbranche angesiedelte Tochterunternehmen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Japan Airlines (kurz JAL; bis 1989 \"Japan Air Lines\"; \"Nihon Kōkū Kabushiki-gaisha\", kurz \"Nikkō\") ist nach All Nippon Airways die zweitgrößte japanische Fluggesellschaft mit Sitz in Shinagawa und Basis auf dem Flughafen Tokio-Haneda. Das im Nikkei 225 gelistete Unternehmen ist Mitglied der Luftfahrtallianz Oneworld Alliance und betreibt fünf weitere Tochterfluggesellschaften.", "tgt_summary": null, "id": 583677} {"src_title": "Tenorblockflöte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Carl Friedrich von Rumohr entstammte einem holsteinischen Uradelsgeschlecht. Sein Vater, Henning von Rumohr (1722–1804), Gutsbesitzer auf Trenthorst und Schenkenberg, hatte durch seine Mutter Agnete Caecilie, geb. von Wickede (1700–1723) auch das wickedesche Gut Groß Steinrade, das heute eines der Lübschen Güter ist, geerbt. Seine Mutter Wilhelmine, geb. von Fersen (1751–1807), war eine Tochter des hannoverschen Offiziers Joachim Heinrich von Fersen († 1760). Rumohr wuchs auf den väterlichen Gütern bei Lübeck auf, besuchte 1799 bis 1802 das Gymnasium in Holzminden und studierte von 1802 bis 1804 an der Universität Göttingen. Hier belegte er Vorlesungen bei dem Klassischen Philologen Christian Gottlob Heyne, dem Historiker Arnold Heeren und dem Mathematiker Bernhard Friedrich Thibaut. Einen nachhaltigen Einfluss hatte Johann Dominik Fiorillo, bei dem er Zeichenunterricht nahm und der ihn in die Schriften Vasaris einführte. Er wurde durch Ludwig Tieck mit den Ideen der Romantik vertraut und trat 1804 zusammen mit den Brüdern Riepenhausen zur katholischen Kirche über. Im gleichen Jahr wurde er durch den Tod seines Vaters Erbe eines beträchtlichen Vermögens. Rumohrs erste Italienreise (1805–1806) zusammen mit Tieck und den Brüdern Riepenhausen führte nach Rom und Neapel. In Rom traf er Joseph Anton Koch und andere deutsche Künstler und machte sich mit den dortigen Kunstwerken der Renaissance und Antike vertraut. Auf der Rückfahrt über Frankfurt – seine Freundschaft mit den Brüdern Riepenhausen war zerbrochen – führte Tieck ihn in den Kreis um Clemens Brentano ein. Die nächsten Jahre verbrachte er teils auf seinen Gütern bei Lübeck, teils auf Reisen, auf denen er die Bekanntschaft vieler kultureller Persönlichkeiten seiner Zeit machte. Von Wichtigkeit für ihn wurde die Begegnung mit Schellings Naturphilosophie. Er schrieb sich in der Akademie der Bildenden Künste München ein und befreundete sich mit dem Sohn des damaligen Direktors, Johann Peter von Langer. Rumohr publizierte 1812 seine erste bedeutende kunsthistorische Studie: \"Ueber die antike Gruppe Castor und Pollux\". Eine historische Studie behandelte das Vineta-Problem. Eine zweite Italienreise 1816 bis 1821 zusammen mit dem jungen Maler Franz Horny führte Rumohr zuerst nach Florenz und Siena zum Studium der dortigen Archive. In Rom traf er Koch wieder und vermittelte die Aufnahme Hornys in dessen Werkstatt. Tief beeindruckt von den Werken der Nazarener, die seit 1810 in Rom arbeiteten, wurde er ihnen ein bedeutender Mäzen und unterstützte sie durch Veröffentlichungen und Ankäufe, bis er sich mit den jüngeren Nazarenern um Passavant und Schnorr verwarf. Dem späteren dänischen König Christian VIII und dem bayrischen Kronprinzen Ludwig diente er in Rom als Führer. Er kehrte 1821 über Venedig zuerst nach München und im folgenden Jahr auf seine holsteinischen Güter zurück. Rumohr veröffentlichte 1822 sein erfolgreichstes Buch, den \"Geist der Kochkunst von Joseph König\", eine gastrosophische Schrift, unter dem Namen seines Leibkochs. Es wendet sich gegen Exzesse jeglicher Art und plädiert für eine traditionelle und bescheidene nationale (nicht nur deutsche) und regionale Küche. In vielem ist es zeitlos; es wurde in den 1970er-Jahren neu aufgelegt. Die Gastronomische Akademie Deutschlands vergibt als höchste Auszeichnung seit 1963 den \"Carl-Friedrich-von-Rumohr-Ring\" an Persönlichkeiten, die sich um die Kochkunst und Tafelkultur in besonderem Maße verdient gemacht haben. 1824 wurde Rumohr zum Ehrenmitglied des zwei Jahre vorher gegründeten Hamburger Kunstvereins ernannt. Er beteiligte sich aktiv bis zu seinem Ausscheiden (1831 oder 1832) an den jährlichen Verlosungen von Bildern junger Künstler, die auf diese Weise unterstützt wurden. Auch beriet und förderte Rumohr viele dieser jungen Hamburger Künstler, unter anderen Otto und Erwin Speckter, Julius Oldach, Carl Julius Milde, Adolph Friedrich Vollmer, Christian Morgenstern, und übernahm 1823 die künstlerische Ausbildung des 16-jährigen Friedrich Nerly. Der Umgang mit dem um die 20 Jahre älteren Rumohr war nicht ohne Schwierigkeiten: So konstatiert einerseits Rumohr in seinen Erinnerungen 1832: (Kegel fügt diesem Zitat hinzu: ). Andererseits diktiert der erblindete Vollmer, auf sein Leben zurückschauend, seinem Sohn: Aus dem Studium von Vasari erwuchs sein Hauptwerk \"Italienische Forschungen.\" 1827 erschienen die ersten zwei Bände. Durch die Verwendung historischer Urkunden und ihre kritische Bearbeitung wird Rumohr mit diesem Werk zum Mitbegründer der quellenkritischen Kunstgeschichte. Nach Wilhelm von Humboldt ist es „seit Winkelmann der erste Schritt zu einer wahrhafteren Kunstansicht“. Rumohr und der Kunsthistoriker Gustav Friedrich Waagen beteiligten sich als Berater an dem Aufbau der Berliner Gemäldegalerie, ein Projekt, zu dem der Archäologe Aloys Hirt bereits 1797 den ersten Anstoß gegeben hatte und das die Unterstützung von Karl Friedrich Schinkel und dem preußischen Kronprinzen fand. Auf seiner dritten Italienreise von 1828 bis 1829, begleitet von Nerly, der nach Rom weiterfuhr und sich später in Venedig niederließ, schloss er erfolgreiche Verhandlungen über Ankäufe für die Berliner Gemäldesammlung ab, diente dem preußischen Kronprinzen als Führer durch Florenz und Siena und arbeitete an einem Roman. In den folgenden Jahren arbeitete Rumohr an den verschiedensten Schriften, zum Teil nie veröffentlicht. Der dritte Band der „Italienischen Forschungen“ erschien 1831; eine kritische Rezension durch Aloys Hirt führte zum Bruch und zu zahlreichen Streitschriften. 1834 ordnete er zusammen mit Just Mathias Thiele die königliche Kupferstichsammlung in Kopenhagen, wurde zum dänischen Kammerherrn ernannt und förderte den jungen dänischen Maler Lorenz Frølich. Im Frühjahr 1837 trat Rumohr seine vierte Italienreise nach Mailand an, wo er vor allem das lombardische Bewässerungssystem studierte. Eine fünfte kürzere und letzte Reise führte ihn 1841 zu Nerly nach Venedig und wieder nach Mailand. Nach Kopenhagen zurückgekehrt, erbat er sich von dem dänischen König Christian VIII vergeblich das Amt eines Intendanten der Kunstsammlungen, lehnte die angebotene Position als Direktor der Kupferstichsammlung ab und ließ sich in Lübeck nieder, um sich seiner umfangreichen Kunstsammlung zu widmen. 1842 kaufte er das Haus Kapitelstraße 8. Rumohr starb 1843 in Dresden. Der Arzt, Naturphilosoph und Maler Carl Gustav Carus hat ihm die Totenmaske abnehmen lassen und unternahm eine Obduktion. Sein Grab befindet sich auf dem dortigen Inneren Neustädter Friedhof. Christian VIII stiftete das von Gottfried Semper entworfene Grabdenkmal; 2010 wurde es restauriert. Rumohrs Kunstsammlung wurde am 19. und 20. Oktober 1846 in Dresden versteigert. Dazu erschien ein von Johann Gottfried Abraham Frenzel besorgter Katalog.", "section_level": 1}, {"title": "Rumohr im Urteil seiner Zeitgenossen.", "content": "Johann Georg Rist (1775–1847), Diplomat und langjähriger Freund Rumohrs: Just Mathias Thiele (1795–1874), dänischer Kunsthistoriker und Schriftsteller:", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Friedrich Ludwig Felix von Rumohr (* 6. Januar 1785 in Reinhardtsgrimma; † 25. Juli 1843 in Dresden) war ein deutscher Kunsthistoriker, Schriftsteller, Zeichner und Maler, Agrarhistoriker, Gastrosoph, Kunstsammler und Mäzen.", "tgt_summary": null, "id": 523154} {"src_title": "Reformierte Oberstufe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Siebenbürgen und Bethlens Rolle 1605 – 1620.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Machtergreifung.", "content": "Das Gebiet des kleinen ehemaligen Fürstentums Siebenbürgen, bildet heute geografisch das Zentrum und den Nordwesten Rumäniens und grenzt heute im Nordwesten an die heutige Ostgrenze von Ungarn. Damals war das Fürstentum Siebenbürgen Teil vom Königreich Ungarn und war wegen seiner geographischen Lage nördlich von Belgrad für die Habsburger ein Bollwerk gegen die Türken. Die Fürsten von Siebenbürgen waren zwar Vasallen der Krone von Ungarn, de facto aber waren sie unabhängig, weil sie für jeden als Verbündete zu wertvoll waren, um sie als Untertanen zu drangsalieren. Das hätte die als aufsässig bekannte Bevölkerung auch nicht geduldet. Gabriel Bethlen war der Sohn eines ungarischen, in Siebenbürgen begüterten Aristokraten, der sich als hervorragender Reitergeneral in der Armee des Fürsten von Siebenbürgen unentbehrlich gemacht hatte. 1605 erwarb Gabriel Bethlen die Burg Hunedoara und erwies sich zweimal als „Königsmacher“, als er 1605 Stephan Bocskai und 1608 Gabriel Báthory die siebenbürgische Fürstenkrone verschaffte. Die Annäherung Báthorys an die Habsburger zwang Bethlen – bereits damals ein erklärter Gegner der österreichischen Herrscherfamilie – jedoch zur Flucht zu den Türken. Im Oktober 1613 kehrte Bethlen mit einem türkischen Heer zurück, besiegte Báthory und ließ sich durch den Landtag zu Klausenburg zum Fürsten von Siebenbürgen wählen. Sein Weg zur Macht war voller Intrigen gewesen und – wie seine Feinde sagten – mit Morden erreicht worden. Bethlen konnte sich aber erfolgreich behaupten, weil er seine Untertanen jährlich in Kriege führte und ihnen Plünderungen ermöglichte. Als fähiger Soldat und gerissener Diplomat wechselte er immer wieder seine Bündnisse. Einen ersten Einfall in habsburgischen Gebiete unternahm Bethlen, bereits 1616.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsbeginn in Österreich bis 1620.", "content": "Nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges führte Bethlen, der Calvinist war, Verhandlungen mit protestantischen Heerführern, mit Polen, Frankreich, Schweden und den Habsburgern, aber auch mit den Türken. Als Calvinist hatte er auch die Entwicklung des Ständeaufstands in Böhmen und die Vorgänge um die Bildung der Böhmische Konföderation beobachtet und wollte im Rahmen seines jährlichen Sommerfeldzugs 1619 der Not der Protestanten in Böhmen abhelfen. zu seinem ersten Feldzug gegen die Habsburger fiel er mit einem Heer im August 1619 im halbprotestantischen Ungarn zu der Zeit ein, als sich die Kurfürsten des Reiches in Frankfurt zur Wahl des neuen Kaisers versammelt hatten. Die Eroberung der Stadt Košice (dt. \"Kaschau\", ung. \"Kassa\") im August 1619 bildete den Auftakt seines Feldzuges. In der Folge konnte er fast die gesamte heutige Slowakei (samt den Gebirgen \"Cserehát\" und \"Zemplényi hegység\" im heutigen Ungarn) einschließlich Pressburg erobern, d. h. das Hauptgebiet des damaligen Königreiches Ungarns. In Ungarn schlossen sich viele Bürger als Söldner dem Heer von Bethlen an und am 20. August konnte er ein Bündnisvertrag mit Heinrich Matthias von Thurn, dem militärischen Führer des Ständeaufstands der Protestanten in Böhmen abschließen. Am 26. August 1619 wurde in Prag Kurfürst Friedrich von der Pfalz mit 100 gegen 46 Stimmen zum neuen König von Böhmen gewählt. Zwei Tage später wurde in Frankfurt der in Prag abgewählte König von Böhmen als Ferdinand II. als Kaiser gewählt. Zur gleichen Zeit brachen im Süden von Österreich in der Steiermark Aufstände der Protestanten aus. Im Norden von Österreich eroberte Gabriel Bethlen am 14. Oktober Pressburg, trieb unbezahlte kaiserliche Söldner über die Donau und rückte das Land verwüstend auf Wien vor, wo Hungersnot und Pest herrschte. Der neu gewählte Kaiser Ferdinand II. hatte am 8. Oktober in München mit Herzog Maximilian I. (Bayern) einen militärischen Unterstützungsvertrag geschlossen und traf Ende Oktober 1619 wieder in Wien ein. Das Heer von Gabriel Bethlen stand bereits vor den Toren der Stadt, musste aber die Belagerung abbrechen.Kaiserliche Truppen unter Karl Bonaventura Graf von Buquoy waren in Oberungarn (die heutige Ostslowakei) einmarschiert und mussten von Bethlen bekämpft werden. Bethlen konnte die Gebiete verteidigen und eroberte sogar für kurze Zeit auch das Gebiet um die Stadt Sopron in Westungarn (heutige Burgenland). Nach einem kurzen Waffenstillstand ließ sich Bethlen auf seinem Landtag von Neusohl (slowakisch \"Banská Bystrica\", ung. \"Besztercebánya\") am 25. August 1620 mit der Zustimmung der Türken zum König von Ungarn wählen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Schlacht in Böhmen Nov. 1619.", "content": "Es hatte ein Jahr gedauert bis Gabor Bethlen mit seinem Heer erneut Ungarn überrannte, mit dem Ziel nach Böhmen vorzurücken, um dort in der Umgebung von Prag den Protestanten zu helfen. Die angeblichen Hilfen waren aber meist verbunden mit Plünderungen der Dörfer. Zur gleichen Zeit zog auch das Heer der Katholischen Liga mit dem Befehlshaber Tilly unter Verwüstung der protestantisch geprägten Oberpfalz nach Norden und überschritt am 26. September 1620 die böhmische Grenze. Vereinzelt hatten die Söldner des Tilly-Heeres auf dem Weg nach Prag auch Kontakte mit Söldnern des Bethlen-Heeres. Der Aufmarsch des böhmischen Heeres zur bevorstehenden Schlacht am Weißen Berg vollzog sich teilweise im Feuerschein der von undisziplinierten Truppen des Bethlen-Heeres in Brand gesetzten Häuser, beobachtet von den feindlichen kaiserlich-bayerischen Truppen, die deshalb informiert waren über Ort und Umgebung der böhmischen Stellungen. Auch den Bethlen-Truppen wurden Stellungen zugewiesen, jedoch bleibt unklar, ob diese Stellungen eingenommen wurden und ob sich die Bethlen-Truppen an der Schlacht beteiligten.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "Nach dem Sieg der Habsburger in der Schlacht am Weißen Berg in Böhmen errangen habsburgische Truppen auch Erfolge gegen Bethlen und eroberten die heutige West- und Mittelslowakei zurück (siehe auch Schlacht bei Tyrnau). Bethlen musste in der Folge am 31. Dezember 1621 mit den Habsburgern den Frieden von Nikolsburg (tsch. \"Mikulov\") abschließen, in dem er auf die eroberten Gebiete im königlichen Ungarn und auf die ungarische Krone verzichtete. Zum Ausgleich dafür wurden aber sieben oberungarische Komitate (in der heutigen Slowakei, Karpato-Ukraine und Nordost-Ungarn) sowie die Fürstentümer Oppeln und Ratibor in Schlesien bis zu seinem Tod an Siebenbürgen angeschlossen. Da Bethlen mit dem Frieden von Nikolsburg unzufrieden war, unternahm er einen zweiten Feldzug (1623–1624). Mit dem Ziel, sich den mährischen Ständen anzuschließen, eroberte er wieder die ganze heutige Slowakei, musste aber am 8. Mai 1624 im Wiener Frieden den Frieden von Nikolsburg bestätigen und die schlesischen Fürstentümer wieder aufgeben. Bethlen blieb weiterhin eine wichtige Figur im Generalstab des politischen Calvinismus. Allerdings konnte er als Feldherr keine wirklich großen Siege erringen, da er mit seiner auf einen überraschenden Angriff und schnellen Rückzug ausgerichteten Reitertruppe keine Feldschlacht gegen eine mit Kanonen bestückte Armee wagen konnte. 1626 begann Bethlens letzter Feldzug, diesmal mit dem Ziel sich im Rahmen des Dreißigjährigen Kriegs den Koalitions-Truppen von Ernst von Mansfeld in Schlesien anzuschließen. Zum Teil hat ihn zu diesem Feldzug auch seine 1626 erfolgte Vermählung mit Katharina, der Schwester des Kurfürsten von Brandenburg, der ebenfalls Calvinist war, bewogen, da der Kaiser die Werbung Bethlens um die Hand seiner Tochter abgelehnt hatte. Nachdem Bethlen wieder die gesamte heutige Slowakei erobert hatte, wurde er jedoch vom kaiserlichen General Albrecht von Wallenstein schnell zum Rückzug in die südlichen Gebiete der heutigen Mittelslowakei gezwungen. Wallenstein eroberte Tyrnau (slow. \"Trnava\", ung. \"Nagyszombat\"), Neutra (slow. \"Nitra\", ung. \"Nyitra\") und Neuhäusel (ung. \"Érsekújvár\", slow. \"Nové Zámky\"). Anfang Oktober 1626 trafen Wallensteins und Bethlens Truppen bei Drégely-Palánk (slow. \"Drégeľská Pálanka\") am Fluss Eipel (ung. \"Ipoly\", slow. \"Ipeľ\") aufeinander, beide Armeen zogen sich dann aber zurück. Da sich Bethlen nicht mehr mit den Koalitions-Truppen verbinden konnte, bat er die Habsburger (Kaiser Ferdinand II.) um eine Beendigung des Waffengangs. Am 20. Dezember 1626 musste Bethlen den Frieden von Pressburg (1626) unterschreiben, mit dem mehr oder weniger die vorigen zwei Frieden bestätigt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Seitdem blieb Bethlen ruhig, sorgte für die Wohlfahrt seines Landes und förderte Künste, Wissenschaften und Gewerbe. Er war verheiratet seit 1. März 1626 mit Katharina von Brandenburg (* 28. Mai 1602, † 27. August 1644) und starb kinderlos. Bethlen stiftete die Akademie zu Weißenburg und berief fremde Gelehrte, Künstler und Handwerker.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliche Eigenschaften.", "content": "Die Historiker zeichnen von Bethlen ein unterschiedliches Bild. Ungarische Historiker sehen in ihm eher einen aufgeklärten absolutistischen Herrscher, der die Volkswirtschaft förderte, während deutsche und slowakische Historiker ihn eher als einen grausamen und beutegierigen Plünderer betrachteten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gabriel Bethlen (von Iktar), ungarisch : \"Bethlen Gábor\", slowakisch : \"Gabriel Betlén\"; * um 1580 in Siebenbürgen im Ort Ilia (Elienmarkt), in Rumänien; † 15. November 1629 in Alba Iulia (Weißenburg). Er war von 1613 bis 1629 Fürst von Siebenbürgen und von 1619 bis 1626 Anführer von anti-habsburgischen Aufständen im Königreich Ungarn auf dem Gebiet der heutigen Slowakei. Seine Feldzüge fanden im Rahmen des Dreißigjährigen Krieges statt.", "tgt_summary": null, "id": 1640434} {"src_title": "Geschworenengericht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vier Neutralinos im MSSM.", "content": "Im minimalen supersymmetrischen Standardmodell (MSSM) sind Neutralinos Überlagerungszustände (Mischungen, Linearkombinationen) aus Superpartnern sowohl elektrisch als auch farbneutraler Eich- und Higgsfelder. Bei ersteren handelt es sich um die Gauginos formula_1 (Wino, Partner des W) und formula_2 (Bino, Partner des B), bei letzteren um die Higgsinos formula_3 und formula_4 (Partner der Higgs-Bosonen formula_5 und formula_6). Eine direkte Identifikation eines Neutralinos mit einem Partnerfeld eines Eich- oder Higgsfelds ist im Allgemeinen nicht möglich, da diese meist keine definierte Masse haben. Üblicherweise werden die in einem Modell vorhandenen Neutralinos aufsteigend nach ihrer Masse benannt. Im MSSM sind dies Neutralino 1 bis 4, abgekürzt mit formula_7 (manchmal auch formula_8).", "section_level": 1}, {"title": "Alternative Zusammensetzung.", "content": "Die postulierten Neutralinos können auch als Superposition der ungeladenen Konstrukte \"Photino\" formula_9 und \"Zino\" formula_10 (anstelle von Wino formula_1 und Bino formula_2) mit den ungeladenen Higgsinos ausgedrückt werden. \"Photino\" formula_9 und \"Zino\" formula_10 sind nämlich selbst bereits Linearkombinationen von formula_1 und formula_2, in derselben Weise wie nach dem Standardmodell Photon formula_17 und Z-Boson, die elektrisch neutralen Eichbosonen der elektroschwachen Wechselwirkung, aus den neutralen Eichfeldern W und B hervorgehen: formula_19 Dabei ist formula_20 der Weinbergwinkel und formula_21 die Wellenfunktion. Wegen der noch unberücksichtigten Mischung der Felder formula_9 und formula_10 mit den ungeladenen Higgsinos sind Photino und Zino im Allgemeinen keine Kandidaten für beobachtbare Teilchen.", "section_level": 1}, {"title": "Szenarien für die beiden leichten Neutralinos.", "content": "Moortgat-Pick und Fraas haben für die beiden leichteren Neutralinos formula_24 und formula_25 drei verschiedene Szenarien untersucht. Dabei unterscheiden sich jeweils die Stärken der Anteile Photino formula_9, Zino formula_10 und Higgsinos formula_28 und formula_29 an der Mischung, wodurch unterschiedliche Identifizierungen der beiden Neutralinos mit einzelnen Anteilen nahegelegt oder auch unmöglich gemacht werden:", "section_level": 2}, {"title": "Leichtestes Neutralino als WIMP-Kandidat.", "content": "Von besonderer Bedeutung ist das leichteste Neutralino. In vielen Modellen ist es stabil, hat eine Masse von einigen hundert GeV/c2 (Protonmasse zum Vergleich: 0,94 GeV/c2) und aufgrund seiner fehlenden elektrischen Ladung eine geringe Wechselwirkung mit Licht. Daher wäre es als leichtestes supersymmetrisches Teilchen (LSP) ein vielversprechender Kandidat für Dunkle Materie, ein sogenanntes WIMP. Die Particle Data Group gab 2006 als experimentelle untere Grenze für die Neutralinomasse 46 GeV/c2 an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Neutralinos sind hypothetische Elementarteilchen, die in supersymmetrischen Theorien der Elementarteilchenphysik auftreten. Diese Theorien zeichnen sich dadurch aus, dass jedem (Quanten-)Feld ein Partnerfeld zugeordnet wird, das sich im Spin vom Original um den Betrag 1/2 unterscheidet. Da die Ausgangsfelder hier Bosonen sind (ganzzahliger Spin), müssen die Neutralinos selbst somit Fermionen sein (halbzahliger Spin). Insbesondere sind Neutralinos Majorana-Fermionen, d. h., sie haben keine elektrische Ladung und unterscheiden sich daher nicht von ihren Antiteilchen.", "tgt_summary": null, "id": 1703206} {"src_title": "Lengenfeld unterm Stein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Copa América ist nach dem Olympischen Fußballturnier das zweitälteste noch stattfindende Fußballturnier für Nationalmannschaften. Erstmals wurde es 1916 zu Ehren der Unabhängigkeit der Vereinigten Provinzen des Río de la Plata ausgetragen, die vor allem den Vorgängerstaat und eine weiterhin offizielle Bezeichnung Argentiniens darstellen, aber auch das heutige Uruguay umfassten. Schon 1910 war ein Campeonato Sudamericano mit drei Teilnehmern durchgeführt worden, welches Argentinien gewonnen hatte und manchmal als erste Copa América bezeichnet wird. Bis 1967 hieß das Turnier wie der Vorgänger von 1910 \"Campeonato Sudamericano\", seit 1975 \"Copa América\". Bereits 1910 wurde um eine frühere Trophäe namens „Copa América“ gespielt. Infolge des organisatorischen Erfolgs von 1916 stiftete das argentinische Außenministerium der CONMEBOL 1917 die heutige Copa América. Diese wurde zur ersten offiziell angesetzten Neuauflage 1917 eingeführt, während man 1916 noch ohne Trophäe hatte auskommen müssen. Der Verband CONMEBOL hatte sich erst während des Turniers von 1916 am argentinischen Unabhängigkeitstag gegründet, nachdem der uruguayische Vertreter Héctor Rivadavia die Chance dazu ergriffen hatte. Seit 1997 gibt es mit der „Copa Bolivia“ außerdem einen Pokal, der an den unterlegenen Finalisten geht und den Bolivien 1997 im eigenen Land als erstes überreicht bekam. Im Gegensatz zu anderen Kontinentalturnieren wie der Fußball-Europameisterschaft gibt es bei der Copa América, bis auf eine Ausnahme 1967, keine Qualifikationsspiele, was an der geringen Mitgliedszahl der CONMEBOL liegt. Am ersten Turnier 1916 nahmen vier Mannschaften teil; erstmals 1975 nahmen alle zehn derzeitigen Mitgliedsverbände teil. Kein Verband nahm an allen Meisterschaften teil. Während das Turnier lange Zeit ein großes Rundenturnier aller Teilnehmer darstellte, wurde es mittlerweile an den bekannten Modus anderer internationaler Turniere angepasst und beinhaltet eine Gruppenphase mit drei Gruppen sowie eine K.-o.-Runde, die mit dem Viertelfinale beginnt. Dies macht stets die Einladung zweier Gastmannschaften notwendig, da für die Gruppenphase zwölf Teilnehmer benötigt werden. Stammgast ist Mexiko. Die Copa América Centenario 2016 war eine Sonderausgabe der Copa América. Das Turnier fand – anlässlich des 100-jährigen Bestehens des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL – erstmals außerhalb von Südamerika, in den Vereinigten Staaten, statt. Neben den zehn Teilnehmern der CONMEBOL nahmen auch sechs Mitglieder der CONCACAF am Turnier teil. Die Copa América wird 2021 zum ersten Mal in zwei Ländern stattfinden. Dies teilte der Verband CONMEBOL auf einer Sitzung im April 2019 mit. Das Turnier wurde an Argentinien und Kolumbien vergeben. Die Vorrunde wird in zwei Gruppen ausgetragen. Die Nordgruppe ist in Kolumbien ansässig. Dort spielen Kolumbien, Brasilien, Venezuela, Ecuador und Peru. Die Südgruppe in Argentinien besteht aus Argentinien, Chile, Uruguay, Paraguay und Bolivien. Darüber hinaus wird in beiden Gruppen eine Gastmannschaft von außerhalb Südamerikas teilnehmen. Das Turnier findet seinen Abschluss mit dem Endspiel in Argentinien. Ursprünglich sollte das Turnier 2020 stattfinden, wurde aber am 17. März 2020 vom CONMEBOL aufgrund der Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2 (Corona-Virus) verschoben.", "section_level": 1}, {"title": "Die Turniere im Überblick.", "content": "* Copa America Centenario – Sonderausspielung des Wettbewerbs.", "section_level": 1}, {"title": "Ranglisten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sieger.", "content": "1925 nahmen nur drei Mannschaften teil. 1975, 1979 und 1983 fand kein Spiel um Platz 3 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Rekorde.", "content": "\"Stand: 7. Juli 2019\"", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahmen und Endrundenplatzierungen.", "content": "Erklärung:", "section_level": 1}, {"title": "Ewige Endrunden-Tabelle.", "content": "\"Stand: 27. Juni 2016 (nach Finale der Copa America 2016)\" Die Rangfolge ist nach der Drei-Punkte-Regel errechnet. Spiele, die im Elfmeterschießen entschieden wurden, werden als Unentschieden gewertet.", "section_level": 1}, {"title": "Varia.", "content": "* Werte inklusive der vier Qualifikationsspiele; in Klammern ohne diese. ** Kein Endrundenturnier in einem Gastgeberland. *** Copa America Centenario – Sonderausspielung des Wettbewerbs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Copa América – bis 1972 Campeonato Sudamericano de Fútbol – ist ein kontinentales Turnier für Fußball-Nationalmannschaften zur Ermittlung des Südamerikameisters im Fußball, das seit 1916 von der CONMEBOL ausgerichtet wird. Der Austragungsmodus wurde mehrfach verändert. Teilnehmer sind traditionell die Mitglieder des Verbandes, nämlich die südamerikanischen Staaten Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Paraguay, Peru, Uruguay und Venezuela. ", "tgt_summary": null, "id": 1915783} {"src_title": "Brennerbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Außer seiner Kunya (Abu’l-Qāsim = ‚Vater des Qāsim‘) und seinem Künstlernamen „Firdausī“ ist nichts Sicheres über seinen Namen oder über die Identität seiner Familie bekannt. Als Angehöriger einer wohlhabenden \"Dehqan\"-Familie war er, so berichtet Niẓāmī ʿArūḍī (Neẓāmī-ye ʿArūẓī), ein „Mann mit Einfluss in seinem Dorf“ und anfangs finanziell unabhängig. Firdausis Lehrer soll der Dichter Essedi gewesen sein. Viele Passagen seines Werkes offenbaren seine Liebe für den Iran. Er war sicherlich vertraut mit der arabischen Sprache und hatte sich zudem schon sehr früh ein großes Wissen über die Geschichte und Legenden des alten Iran angeeignet, die er durch seine familiäre Umgebung kennengelernt hatte. Durch die zunehmende Beschäftigung mit seinem Lebenswerk, das er um 976 begonnen hatte, verarmte er jedoch. Er stellte sich daraufhin unter den Schutz des damals mächtigsten Herrschers der islamischen Welt, Mahmūd von Ghazna, der zahlreiche Künstler und Literaten, wie zum Beispiel den seinerzeit von Mahmud hochgeschätzten Unsuri, an seinem Hof versammelt hatte, selbst aber als wenig kunstsinnig galt. Abgesehen von einer Reise nach Bagdad verbrachte Firdausi sein gesamtes Leben in Chorasan, wo er viel umherreiste und dabei Material für seine Arbeit sammelte. In seinem 65. Lebensjahr reiste er nach Ghazna, um Mahmūd sein Werk vorzulegen, dem dieser jedoch wenig Beachtung schenkte. Firdausi beklagte sich, Mahmūd habe es nicht einmal eines Blickes gewürdigt, und Niẓāmī ʾArūḍī kolportierte die Überlieferung, nach der Mahmūd für jeden Vers eine Goldmünze versprochen, aber nur eine Silbermünze gegeben haben solle, woraufhin der beleidigte Firdausi sein Honorar an einen Bademeister und einen Limonadenverkäufer verschenkt haben soll. Der eigentliche Grund für die Ablehnung des Werkes lag möglicherweise im mangelnden literarischen Verständnis des Herrschers wie in den religiösen Differenzen zwischen Firdausi und dem sunnitischen Mahmūd. Firdausi hat im Schahname der Schilderung der zoroastrischen Denk- und Festkultur breiten Raum eingeräumt, während der Islam nicht weiter erwähnt wird. Erst im letzten Kapitel des Schahname, in dem Firdausi das Ende des Sassanidenreiches darstellt, finden sich in dem Brief des Rostam Farrochzād an seinen Bruder vor der Schlacht von Kadesia Verse, die darlegen, was den Iran nach der arabischen Eroberung und der dann folgenden Islamisierung erwartet. Der Legende nach soll Firdausi wegen dieser kritischen Verse – aber vor allem auch wegen seiner schiitischen Konfession – die Beisetzung auf dem islamischen Friedhof seiner Heimatstadt verweigert worden sein. Niẓāmī ʿArūḍī zufolge sei dies die Entscheidung des „fanatischen Wā'iz (Prediger, Mullah) von Ṭābarān (ein Dorf in der Nähe von Tus)“ gewesen, weswegen der „Stolz der Iraner“ in seinem eigenen Garten innerhalb der Stadtmauern Ṭābarāns beerdigt wurde. Dem Bericht zufolge wurde die Grabstätte schon bald zu einer Pilgerstätte. Firdausi war einer der ersten Vertreter der neupersischen Literatursprache, die im 10. Jahrhundert am Hof der Samaniden entstanden war. Im frühen 20. Jahrhundert machten iranische Nationalisten Firdausi zum „Wiedererwecker“ iranischer Identität und das Schāhnāme zu deren Denkmal. Besonders wird in diesem Zusammenhang auf das fast völlige Fehlen arabischen Vokabulars im Schāhnāme verwiesen, ein Umstand, der jedoch den (schriftlichen und mündlichen) Quellen Firdausis geschuldet sein dürfte: Im Kapitel über Alexander, das auf einer arabischen Handschrift basiert, verwendete er eben auch den arabischen Wortschatz seiner Vorlage. Unter der Regentschaft von Reza Schah und der Gründung eines iranischen Nationalstaates kam Firdausi eine herausragende Bedeutung zu. Als Dichter des Nationalepos wurde ihm 1934 ein neu erbautes Mausoleum gewidmet, in dem seine sterblichen Überreste neu bestattet wurden. Unter der Regentschaft von Schah Mohammad Reza Pahlavi wurde 1975 unter der Schirmherrschaft von Kaiserin Farah Pahlavi ein Festival zu Ehren Firdausis, das jährlich stattfindende Tus-Festival, gestiftet. Nach dem Dichter wurde die Firdausi-Universität Maschhad benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abu l-Qasem-e Ferdousi, oder Firdausi (, auch \"Ferdowsi\"; geboren 940 in Bāž (genannt auch \"Tabaran-e Tus\"), einem Dorf im Bezirk Tūs, Iran (bei Maschhad); gestorben 1020 in Tūs), war ein persischer Dichter und einer der größten Epiker. Er ist der Autor des monumentalen, etwa 60.000 Verse umfassenden Schāhnāme (), des Nationalepos der persischsprachigen Welt, das zu einem kleinen Teil vom Dichter Daqīqī begonnen wurde. Mit dem Schāhnāme hat Firdausi das weltgrößte Epos eines Einzeldichters geschaffen. ", "tgt_summary": null, "id": 1989695} {"src_title": "Konrad Kain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft, Studium und erste Jahre in Paris.", "content": "Holbachs Eltern, Johann Jakob Dietrich (andere Schreibweise: Johann Jakob Dirre, der Name Dirre wurde im lokalen Kirchenbuch auch als Tirri oder Tyrry eingetragen; frz.: Jean Jacques Thiry) (1672–1756) und Catherine Jacobina Holbach (1684–1743) aus Edesheim, waren Winzer. Edesheim gehörte damals zum Hochstift Speyer unter Damian Hugo Philipp von Schönborn-Buchheim, der in Bruchsal residierte. Der Großvater mütterlicherseits Johannes Jacobus Holbach († 1723) war Steuereinnehmer des Fürstbischofs von Speyer. Johannes Jacobus Holbach hatte drei Kinder: Franciscus Adam Holbach (oder Adam François d’Holbach) (ca. 1675–1753), Margarita Holbach und Jacobaea Holbach (oder Catherine Jacobina Holbach). Margarita Holbach war seit dem Jahre 1705 mit Christianus Westerberg verheiratet. Der junge Paul wurde etwa achtjährig seinem Onkel mütterlicherseits Franz Adam Holbach (ca. 1675–1753) (oder François Adam d’Holbach, genauer Messire François-Adam, Baron d’Holbach, Seigneur de Heeze, Leende et autres Lieux) anvertraut, der ihn in seinem herrschaftlichen Edesheimer Haus von einem Kleriker namens François Bellemont unterrichten ließ. Dieser aus Paris stammende Geistliche war ein bekennender Jansenist, wie der Edesheimer Pfarrer Philipp Krelein im August 1731 berichtete. Bellemont sollte die Bulle \"Unigenitus Dei filius\" Papst Clemens’ XI. aus dem Jahre 1713 in einer Vorladung beim zuständigen Bischof Heinrich Hartard von Rollingen bzw. Damian Hugo Philipp Reichsgraf von Schönborn-Buchheim, Fürstbischof von Speyer und Fürstpropst von Weißenburg in den Jahren 1719–1743 anerkennen, verweigerte sich aber und wurde deswegen verfolgt. Obwohl sich Franz Adam Holbach vehement gegen die Übergriffe des katholischen Klerus stellte, zog es François Bellemont vor, in den lutherischen Nachbarort Rhodt zu fliehen. Seine Dokumente und Bücher wurden daraufhin durch die bischöfliche Kommission beschlagnahmt. Franz Adam Holbach war in jungen Jahren nach Paris ausgewandert und erwarb im Jahre 1713 ein Amt als Finanzmakler. Zu jener Zeit lag die von John Law am 2. Mai 1716 begründete \"Banque générale\" (ab 1718 auch \"Banque royale\") in der Rue Quincampoix in Paris. Durch sein Geschick hatte er dort großen Erfolg an der ebenfalls von John Law im August 1717 begründeten Französischen Westindienkompanie, \"Compagnie des Indes Occidentales Françaises\", die er aus anderen Gesellschaften in die \" Compagnie des Indes\" (engl. „Company of the West“) umwandelte. Er soll dabei etwa 20 Millionen Livres erworben haben. Obgleich die \"Compagnie des Indes\" in Konkurs ging, konnte Franz Adam Holbach sein Kapital in Grundbesitz sichern und die Krise unbeschadet überstehen. Im Jahre 1720 wurde er in Wien als Reichsritter geadelt und im Jahre 1728 zum Reichsfreiherrn erhoben. Mit der durch Kauf erworbenen Nobilitierung gehörte er nun in Frankreich zur so genannten \"noblesse commerçante\" (zum handelnden Adel). D’Holbach wuchs in der kunstgeschichtlichen Epoche des Rokokos auf, einer Stilrichtung der europäischen Kunst (von etwa 1730 bis 1770/1780) die sich aus dem Spätbarock (ca. 1700–1720) entwickelt hatte und ihren Ausgangspunkt in Frankreich nahm. Ein Gutshof Franz Adam d’Holbachs befand sich in Heeze-Leende. Weitere Besitztümer bekam Paul Thiry d’Holbach von seinem Onkel als Hochzeitsgeschenk überreicht, so in Heeze, Leende und Zesgehuchten (in der Provinz Noord-Brabant) mit Schloss Heeze. 1760 verkaufte er das Schloss an den niederländischen Edelmann Jan Maximiliaan van Tuyll van Serooskerken (1710–1762). Nachdem der als Jansenist verdächtigte François Bellemont einer Vorladung beim Bischof in Speyer (Damian Hugo Philipp von Schönborn-Buchheim) nicht nachgekommen und 1731 auch die Privatbibliothek des Onkels polizeilich beschlagnahmt worden war, zog dieser zusammen mit seinem Neffen nach Paris. 1744 schrieb sich Holbach als \"Paulus Holbach Baro Palatinus (also pfälzischer Baron)\" zum Studium der Rechts- und Naturwissenschaft an der niederländischen Universität Leiden ein. Hier wird er bis 1748 studieren und eine lebenslange Freundschaft mit dem späteren britischen Whig-Politiker, Journalisten und Schriftsteller John Wilkes eingehen. Mit William Dowdeswell, ebenfalls ein Kommilitone an der Universität Leiden und späterer englischer Politiker, der als Chancellor of the Exchequer reüssieren wird, verbringt er den Sommer des Jahres 1746 auf Heeze-Leende. Ferner ist auch die Bekanntschaft zu Mark Akenside zu erwähnen, der im Jahre 1744 in Leiden Medizin studierte und dessen Poem \"The Pleasures of the Imagination\" (1744) während seines Studienaufenthaltes in Leiden erschien und im Jahre 1759 von d’Holbach ins Französische übertragen wurde. Weitere, ihm später lebenslang verbundene Weggefährten waren der Regensburger Pfarrerssohn Friedrich Melchior Grimm und Denis Diderot. Wieder in Paris zurück, erhielt Paul Thiry durch Adoption seines in Wien geadelten Onkels dessen Namen und Titel, und er erhielt die Zulassung als Anwalt am Parlement in Paris, eine Position, die ihn aber nicht ausfüllte. Zeitweise hielt er sich auf dem weitläufigen Landsitz seines Onkels in Heeze-Leende auf. Ein Jahr später nahm er zusammen mit dem Onkel die französische Staatsangehörigkeit an; um dieselbe Zeit wurde er auch offiziell von diesem adoptiert. Als Anwalt praktizierte er nie, vielmehr führte er das Leben eines Privatgelehrten. In Paris wohnte Holbach zunächst in der \"Rue St. Nicaise\", ab 1759 dann in einem fünfstöckigen Palais in der \"No. 8 Rue Royale Saint Roch\" (heute \"Rue des Moulins\").", "section_level": 2}, {"title": "Pariser Leben und die \"Coterie holbachique\".", "content": "Nach dem Tod seiner ersten Frau kurz nach der Geburt eines Sohnes im Jahr 1754 heiratete er im Jahre 1756 erneut, mit seiner zweiten Ehefrau hatte er drei Kinder. Am 11. Dezember 1750 heiratete er eine Tochter seiner Cousine, Basile Geneviève Suzanne d’Aîne (1728–1754) (Cousine zweiten Grades), seine erste Ehefrau. Drei Jahre später erbte er zusammen mit der Cousine das Vermögen des Onkels und übernahm offiziell dessen Titel eines Barons. Als ein Jahr darauf sein Schwiegervater Jean-Baptiste Nicolas d’Aîne († 1755) starb, erwarb d’Holbach dessen Amt eines \"Conseiller-secrétaire du Roi\", eine Sinekure, die ihm Zugang zum höheren französischen Adel verschaffte. Das mit dem Posten verbundene jährliche Einkommen von 5500 Livres dürfte etwa 5 % des eingesetzten Kaufpreises entsprochen haben. Laut André Morellet verfügte Holbach über ein Vermögen, das eine Rente von 60.000 Livres pro Jahr abwarf. Als 1754 seine Frau bald nach der Geburt des ersten Kindes François Paul Nicolas (* 1753) starb, war Holbach tief betroffen. Zwei Jahre später heiratete er mit einem Dispens des Papstes die Schwester seiner verstorbenen Frau, Charlotte Suzanne d’Aîne (1733–1814), mit der er drei Kinder, den Sohn Charles-Marius (1757–1832) und die beiden Töchter Amélie-Suzanne (* 13. Januar 1759) und Louise-Pauline (* 19. Dezember 1759; † 1830), hatte. Seine Ehefrau Charlotte Suzanne war mit Marie-Françoise de Saint-Belin-Malain (1732–1769), der Frau von Georges-Louis Leclerc de Buffon, eng befreundet. Holbachs Schwager war Marius-Jean-Baptiste Nicolas d’Aîne (1730–1804), \"chevalier, conseiller du roi, intendant de Justice en la généralité de Tours\". Als Hauslehrer seiner Kinder war zeitweise der französische Autor und Übersetzer Nicolas de la Grange tätig. D’Holbach führte zwischen Paris und dem Landgut \"Le Château de Grand-Val\" ein ortsgebundenes Leben, das nur durch wenige Reisen unterbrochen wurde. Nach dem Tode seiner ersten Ehefrau im Jahre 1754 reiste er mit Friedrich Melchior Grimm in den Süden Frankreichs, 1765 besuchte er England und mehrmals begab er sich zu Kuraufenthalten nach Contrexéville in die Vogesen. Contrexéville ist für seine Thermalquellen bekannt. Seine Schwiegermutter Suzanne d’Aîne war die Besitzerin des Anwesens. D’Holbach baute an seinem Lebensmittelpunkt eine umfangreiche Privatbibliothek auf, aber auch verschiedene Kunstwerke trug er zusammen. Sein großes Interesse an der Mineralogie fand Ausdruck in einer umfangreichen Sammlung von Gesteinsproben. Pikant waren die Verstrickungen der M Charlotte Suzanne d’Holbach um das Jahr 1762; einige der Gäste der \"Coterie holbachique\" interessierten sich offensichtlich für die \"Madame la baronne\" selbst. Hier wären der Journalist Jean Baptiste Antoine Suard und Charles-Georges Le Roy zu nennen. Das begehrliche Bedrängen des Journalisten Suard und die sich daraus ergebenden Schwierigkeiten mit ihrem Ehemann Paul brachten Charlotte Suzanne d’Holbach in eine seelische Verstimmung. Ihr Arzt empfahl eine Milchdiät und regelmäßige Ausritte, als Begleiter fand sich der Leutnant der königlichen Jagden, der \"lieutenant des chasses royales\" Charles-Georges Le Roy. Doch nunmehr kamen zu den anfänglichen Begehrlichkeiten des Journalisten noch die des Leutnants der königlichen Jagden hinzu. Zusätzlich wurde ihre unangenehme Situation durch eine Intrige der M Louise d’Épinay verschlimmert, die selbst von dem Literaten und Historiker Charles Pinot Duclos (1704–1772) umworben wurde. Duclos versuchte das Vertrauen der M d’Épinay zu gewinnen, indem er behauptete, dass M Charlotte Suzanne d’Holbach ein Verhältnis mit ihrem Lebensgefährten, Friedrich Melchior Baron von Grimm, habe. In ihrer Empörung konfrontierte diese nun Paul Thiry d’Holbach mit dem Gerücht und gab dem Drama seinen Höhepunkt. Die Folgen waren eine zeitweise sehr angespannte Verstimmung im Haus d’Holbach. David Garrick, ein britischer Shakespeare-Darsteller und Theaterunternehmer, hatte mit d’Holbach und Diderot gemeinsame Bekannte in Paris. Sowohl bei seinem ersten Aufenthalt 1763, als auch 1765 besuchte er regelmäßig die \"Coterie holbachique\" („Holbach’sche Clique“). Man bezeichnete diesen Salon übrigens auch als \"café de l’europe\" und ihn selbst als den \"chef des café de l’europe\". Die Verbindung zu Garrick ließ dann d’Holbach im Jahre 1765 nach London reisen, wo er seinen Bekannten Garrick besuchte und sich einen sehr ambivalenten Eindruck des Englands seiner Zeit machte. D’Holbach war Mitglied in verschiedenen Gelehrtengesellschaften seiner Zeit, so wurde er 1754 in die Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften berufen, 1766 folgte die erst 1764 in Mannheim gegründete Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften und im Jahre 1780 die Aufnahme in die Russische Akademie der Wissenschaften zu Sankt Petersburg. Bis zum Tod von Claude Adrien Helvétius, der im Jahre 1771 starb, war d’Holbach nicht nur häufig an dessen Wohnsitz im \"Château de Voré\", (Collines des Perches, heute Département Loir-et-Cher) bzw. in der \"rue Sainte-Anne\" in Paris zu Gast, sondern beide waren auch lebenslang miteinander befreundet. Aber auch später nahm er am Salonleben um Anne-Catherine de Ligniville Helvétius der Witwe von Helvetius regelmäßig teil. Jedoch zog, ab dem Jahre 1772, die Gemeinschaft in die \"n° 59 rue d’Auteuil\" um und wurde seitdem auch Gesellschaft von Auteuil, \"société d’Auteuil\" oder Kreis von Auteuil, \"cercle d’Auteuil\" genannt. D’Holbach wurde in der Kirche Saint-Roch (Paris) bestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Die Familie d’Holbach auf Grand Val.", "content": "Paul Thiry d’Holbach besaß ein Landgut \"Le Château de Grand-Val\" an der Marne-Mündung in Sucy-en-Brie, heute \"N° 27 Rue du Grand-Val\" im Außenbezirk von Paris (Département Val-de-Marne), genauer gesagt gehörte es seiner Schwiegermutter der M Suzanne d’Aîne, geborene Westerberg (* 1706). Neben anderen war auch der mit ihm befreundete Denis Diderot oft in den Sommermonaten hier zu Gast. Diderot lebte in der ersten Etage des rechten Flügels. Hierhin zog er sich oft zurück. Lange Zeit lebte der aus Schottland stammende „Vater Hoop“, \"le père Hoop\", ein studierter Mediziner, mit der Familie d’Holbach auf Grand Val.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeit als Übersetzer und Enzyklopädist.", "content": "D’Holbachs Schaffen kann man grob in drei Etappen einteilen: Über die Umstände, unter denen d’Holbach Denis Diderot kennenlernte, ist wenig bekannt, da ein Großteil der Korrespondenz zwischen den beiden verloren ist. Vermutlich verband sie zunächst ihr gemeinsames Interesse an der Musik. Holbachs Tätigkeit für die \"Encyclopédie\" beginnt mit deren zweitem Band im Jahre 1752, in dessen Vorwort Diderot seinen neuen Mitarbeiter – auf Holbachs ausdrücklichen Wunsch ohne Namensnennung – vorstellt. Trotz gelegentlicher Verstimmungen blieben Diderot und d’Holbach immer freundschaftlich verbunden. Für diesen und die folgenden Bände schrieb d’Holbach 427 mit „—“ signierte und eine nicht genau bekannte Anzahl anonymer Artikel zu den Bereichen Bergbau, Metallurgie, Geologie, Chemie, Mineralogie und Glasherstellung. Nach einer von John Lough erhobenen Bestandsaufnahme sollen es aber mehr als 1100 Artikel gewesen sein. Es waren nicht nur die zuvor erwähnten Sachgebiete, sondern auch Artikel zur deutschen Politik, Geschichte und Rechtswesen ferner über religionsgeschichtliche Themen über Mythen, Glaubens- und Aberglaubensvorstellungen. D’Holbach besaß eine umfangreiche Bibliothek mit mehr als 3000 Bänden die nach seinem Tode im Jahre 1790 versteigert wurden. Neben seinen Beiträgen zur \"Encyclopédie\" verfasste d’Holbach Übersetzungen naturwissenschaftlich-technischer Werke aus dem Deutschen ins Französische, darunter solche von Johan Gottschalk Wallerius (\"Minéralogie\", 1753), Johann Friedrich Henckel (\"Introduction à la minéralogie\", 1756), Christlieb Ehregott Gellert (\"Chimie métallurgique\", 1758), Johann Gottlob Lehmann (\"Traités de physique\", 1759) und Georg Ernst Stahl (\"Traité du soufre\", 1766). Auch soll er Vorlesungen und Demonstrationen des Chemikers Guillaume-François Rouelle im Jardin du Roi gehört und miterlebt haben. Als erste eigenständige, allgemein d’Holbach zugeschriebene Veröffentlichung gilt die \"Lettre à une dame d’un certain âge\" (1752). Auf wenigen Seiten schildert er ironisch den Streit zweier Musikliebhaber über die neu aufgekommene italienische Oper.", "section_level": 1}, {"title": "Holbachs „Coterie“.", "content": "Eine besondere Bedeutung für den Meinungsaustausch in Holbachs Umfeld hatte die \"Coterie holbachique\" („Holbach’sche Clique“). Das Wort bezeichnete eine Gruppe von Personen, die der Aufklärung nahestanden und die sich während der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts regelmäßig, donnerstags und sonntags, über mehrere Jahrzehnte hinweg, zu Abendessen bei Holbach trafen, um diverse Themen frei zu diskutieren. Im Jahre 1759 zog er aus der Rue Saint-Nicaise im 1er arrondissement de Paris gelegen in die Rue Royale Saint-Roch ebenfalls 1. Arrondissement. Sein damaliger in der \"Rue Royale Saint-Roch\" gelegener Wohnort heißt heute, nach der Umgestaltung von Paris durch Georges-Eugène Haussmann, \"Rue de Moulins\". Die Rue Saint-Honoré befindet sich in unmittelbarer Nähe. Obgleich eine Gruppe von Personen, waren die regelmäßigen Treffs keinem festen Kreis von Teilnehmern zuzuordnen, vielmehr handelte es sich in jeder Hinsicht um einen offenen, fluktuierenden Kreis aber eben auch mit Stammgästen, \"hôte principal\". Ebenso offen waren die abendlichen Diskussionsthemen. Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal der Treffen soll die exzellente Küche und der gut sortierte Weinkeller gewesen sein. Die ursprünglich negativ besetzte Bezeichnung wurde von Jean-Jacques Rousseau eingeführt, der einige der Mitglieder einer Verschwörung gegen ihn und seinen Ruf bezichtigte. Im Gegensatz zu Holbachs Salon, in dem wechselnde Gäste verkehrten, bestand die Coterie aus einem festen Kern von Personen. Für d’Holbach selbst waren die Treffen einfach \"chez moi\", während sein Freund Denis Diderot in seiner Korrespondenz von \"chez le baron\" sprach, aber auch von der \"Boulangerie\", einer Anspielung auf das d’Holbach’sche Pseudonym \"par feu M. Boulanger\" unter welchem er das \"Entschleierte Christentum\" veröffentlichte. David Hume, ein regelmäßiger Besucher und Freund von d’Holbach, nannte die Teilnehmer \"les cheiks de la rue Royale\". In der vornehmen Gesellschaft galt es als unhöflich, sich hart in der Sache zu streiten; auch war die Frömmigkeit der anwesenden Frauen ein Tabu, das nicht verletzt werden durfte. Holbachs \"Coterie\" war insofern eine ungewöhnliche Erscheinung, als sie ihren Mitgliedern die Gelegenheit bot, ohne Rücksicht auf die etablierten Konventionen frei zu debattieren. Neben Holbach selbst waren von 1750 bis 1780 folgende Personen Mitglieder der \"Coterie\", eine Auswahl: Denis Diderot, Claude Adrien Helvétius, Friedrich Melchior Grimm, Charles-Georges Le Roy, Jean-François Marmontel, Guillaume Thomas François Raynal, Augustin Roux, Jean-François de Saint-Lambert und Jean-Baptiste-Antoine Suard (1732–1817). Drei weitere Männer – François-Jean de Chastellux, André Morellet und Jacques-André Naigeon – nahmen nur von 1760 bis 1780 an den Treffen teil. Die \"Coterie\" wurde sehr oft von Gästen besucht. Abbé Galiani ebenfalls ein häufiger Besucher bezeichnete den Baron scherzhaft als \"maître d’hôtel de la philosophie\". Viele ausländische Intellektuelle, aber auch zahlreiche Diplomaten und Botschafter nutzten die Gelegenheit, um während ihrer Aufenthalte in Paris in der Coterie zu diskutieren, darunter David Hume, Laurence Sterne, John Wilkes und Horace Walpole. Frauen waren bei den Treffen im Allgemeinen nicht willkommen. Der in der Coterie herrschende Ton überraschte viele Gäste, so zum Beispiel Samuel Romilly, den Diderots offen ausgesprochener Atheismus schockierte. Unter den Gästen der \"Coterie\" waren aber auch Kritiker wie der Apologet Nicolas-Sylvestre Bergier, der gegen mehrere von Holbachs Werken argumentiert hatte. Diderot schrieb 1765, dass Holbach einmal verärgert darüber war, dass 27 oder 28 Gäste gekommen waren, obwohl er nur auf 20 eingestellt war. In der Folge scheinen Gäste eine formelle Einladung benötigt zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Philosophische Beiträge.", "content": "In seinem philosophischen Werk zeigen sich deutlich Einflüsse von Baruch de Spinozas Kritik am Gottesbegriff (vergleiche hierzu Rationalismus), von Claude Adrien Helvétius sittlichem Prinzip, von Julien Offray de La Mettrie Materialismuslehre und von Étienne Bonnot de Condillacs formulierter sensualistischer Erkenntnistheorie. Zentrale Punkte in den Überlegungen dieses Radikalaufklärers sind religionskritische und materialistische Thesen. Sein Bemühen war es, durch das Aufzeigen der Irrtümer und der Blockierungen durch die Metaphysik, dem menschlichen Bewusstsein den Zugang zu wirklichen Erkenntnissen zu ermöglichen. Konsequenterweise wendet sich seine Kritik an alle Arten der Religionen und deren moralischem Absolutheitsanspruch. An Stelle einer durch ein Glaubensbekenntnis geoffenbarten Ethik möchte er eine an der gesellschaftlichen Nützlichkeit orientierte und empirisch überprüfbare Form gesetzt sehen. D’Holbach entwickelte ein System eines sensualistischen, monistischen Materialismus. Jacques-André Naigeon verkehrte regelmäßig im Hause des Baron d’Holbach, als Sekretär redigierte und edierte er dessen Texte und half so zur klandestinen Verbreitung seiner Schriften. D’Holbach aber war um seine Sicherheit besorgt, und deshalb gab er nie eigene handschriftliche Texte als Druckvorlage aus dem Haus. Als Kopist fungierte Naigeons Bruder, ein Proviantkontrolleur aus Sedan, der die Manuskripte Holbachs ins Reine schrieb. Veröffentlicht wurden die holbachschen Schriften anonym oder unter dem Pseudonym \"feu Mirabaud\".", "section_level": 1}, {"title": "D’Holbachs Gedankenwelt.", "content": "D’Holbach betrachtet die Natur als ein deterministisches System. In dieser Vorstellung von der Natur sollten sämtliche Implikationen des Menschen verworfen werden, die von seinem Wollen und Begehren hergeleitet werden. Natur kenne kein System von Werten oder Annahmen darüber, was gerecht oder ungerecht, gut oder böse sei. In der Natur herrsche eine Gleichwertigkeit oder Äquivalenz von allem Sein. Alles entstünde aus einer Notwendigkeit, und kein Wesen könne anders handeln, als es tatsächlich handelt. Somit gibt es in der Natur kein Übel, deshalb auch nichts Böses und folglich keine Schuld und keine Unordnung. Die Menschen als Teil der Natur werden geformt durch die Anordnung von Atomen. Nur diese schüfen die Bedingungen, die das Wesen des Menschen bestimmten und sein Schicksal lenkten. Wenn der Mensch sich nun für ein freies Wesen hielte, sei dies nichts anderes als eine gefährliche Selbsttäuschung und eine geistige Schwäche. Der Mensch auf der Suche nach Erklärung formt Annahmen über die Natur mit einem beträchtlichen Anteil von Irrungen, Illusionen und falschen Annahmen. Eine Ausformung sind die Religionen, die alles verblendeten und behinderten. Für d’Holbach sind sie nur Aberglaube. Die Menschen seien deshalb unglücklich, weil sie das Wesen der Natur nicht erkennen. Ihre Vorstellungen werden durch Irrungen, Illusionen, Aberglaube und Vorurteile so massiv beeinträchtigt, dass es dem Einzelnen nur mit allergrößter Mühe gelänge, sich hieraus zu lösen. Denn ein derartig geprägter Mensch missachte das Studium und Verständnis der Natur und liefe Phantomen hinterher, die ihn Irrlichtern gleich vom einfachen Weg zur Wahrheit und Erkenntnis abbrächten. Für d’Holbach stellt die Natur das „grosse Ganze“ dar, in welchem alle Phänomene nach Gesetzen unabdingbar miteinander verwoben und dadurch der menschlichen Erkenntnis und letztlich technischer Nutzung zugänglich sind.", "section_level": 2}, {"title": "Religionskritische Werke.", "content": "Nach 1760 verlagerte sich Holbachs Interesse zunehmend auf die Religionskritik. Im vermutlich 1766 klandestin und pseudonym veröffentlichten Werk \"Le christianisme dévoilé\" („Das entschleierte Christentum“) verurteilt er mit scharfen Worten den moralischen und politischen Einfluss der christlichen Religion, die er als absurd und konfliktträchtig ablehnt. Das Manuskript wurde offensichtlich, so Antoine-Alexandre Barbier, einem guten Freund d’Holbachs anvertraut, Jean-François de Saint-Lambert, der es bei dem Verleger Le Clerc in Nancy drucken ließ. Durch Indiskretion habe der Verleger beinahe den Verfasser des Buches und seinen Überbringer in Schwierigkeiten gebracht. Das Buch fand Anerkennung bei Diderot und Friedrich Melchior Grimm, stieß aber bei Voltaire auf Kritik, der als Deist den latenten Atheismus des Werks missbilligte. Es folgte \"La Contagion Sacrée, ou Histoire naturelle de la superstition\" (1768), wo er sich mit der Naturgeschichte des Aberglaubens als eine Art von Seuche auseinandersetzte. Neben seinen eigenen religionskritischen Schriften übersetzte er eine Reihe von englischen Autoren und Vertretern des Deismus aus dem frühen 18. Jahrhundert, so von Anthony Collins, John Toland, John Trenchard (1662–1723) und Thomas Woolston (1669–1731). Da zu dieser Zeit religionskritische Schriften meistens anonym oder unter Pseudonymen erschienen, ist der Autor oftmals schwierig zu bestimmen. So wird das 1768 veröffentlichte antiklerikale Werk \"La contagion sacrée\" allgemein Holbach zugeschrieben. Weniger klar dagegen ist sein Anteil an den vom selben Jahr datierenden Schriften \"Lettres à Eugénie\" und \"La Théologie portative\" sowie an den 1770 veröffentlichten Werken \"Essai sur les préjugés\" und \"Histoire critique de Jésus-Christ.\" Daneben betätigte sich Holbach als Übersetzer und Herausgeber religionskritischer und historischer Werke anderer Autoren, unter anderem von John Toland. Einen Großteil jener deistischen Schriften nahm er aus England mit, das er einmalig im Jahre 1765 besuchte. Für großes Aufsehen, sowohl bei den Aufklärern als auch bei deren Gegnern, sorgte 1770 Holbachs \"Système de la nature.\" Das pseudonym veröffentlichte Werk – er gab es aus Furcht vor politischer Verfolgung unter dem Namen des 1760 verstorbenen französischen Philosophen Jean-Baptiste de Mirabaud heraus – stellt ein mechanistisches Weltbild dar, in dem die Natur aus sich selbst wirkt und alle Prozesse deterministisch ablaufen. Das Werk propagiert ausdrücklich den Atheismus, den es als moralisch überlegen erachtet. Der Autor argumentiert gegen verschiedene Gottesbeweise. Der Glaube an höhere Wesen sei auf Unwissenheit, Angst und Gewohnheit zurückzuführen, und die religiös begründete Ethik sei durch ein „vernunftgemäßes“ moralisches System zu ersetzen. Dank der Diskretion seiner Mitstreiter blieb Holbach immer von Verfolgungen durch die französischen Behörden, die gegen die Verfasser derartiger Schriften vorgingen, verschont. Im 1772 erschienenen Folgewerk \"Le bon sens\" fasste Holbach die im \"Système de la nature\" formulierten Thesen prägnant zusammen. Insgesamt lässt sich bei d’Holbach eine Entwicklungsreihe seiner Texte und Schriften von einer Auseinandersetzung mit dem Deismus zum Atheismus und schließlich zu einer materialistischen Auffassung nachvollziehen, die sich von einer deistischen Religionskritik zu einem religionskritischen Materialismus wandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Philosophie und Ethik.", "content": "Im Jahre 1770 wurde das „Essai sur les préjugés ou de l’influence des opinions sur les mœurs et sur le bonheur des hommes“ in London anonym mit dem Initialen Mr. D. M. veröffentlicht. Dieses Essay über die Vorurteile forderte neben einem allgemeinen, staatlichen Schulsystem auch einen Zusammenschluss des ersten und dritten Standes unter der Ägide der Philosophie. Es war Friedrich II. von Preußen, der diesem Werk mit einem eigenen Essay widersprach, \"Examen de l’Essai sur les préjugés par le philosophe de Sans-Souci\" (1772). Diese Gegenschrift, in Berlin bei Voss verlegt, legte der König am 24. Mai Voltaire und am 17. Mai 1772 Jean-Baptiste le Rond d’Alembert zu Begutachtung vor. Friedrich wies die aber mehr auf die französischen Verhältnisse reflektierende Behauptung zurück, dass etwa Könige die Stütze der Kirche und des Aberglaubens seien. Er schrieb an d’Alembert und Voltaire u. a. folgende Zeilen: Die Reaktion des preußischen Philosophenkönigs blieb nicht unbeantwortet, Diderot schrieb 1774 die \"Lettre de M. Denis Diderot sur l’Examen de l’Essai sur les préjugés.\" In seinen weniger bekannten Spätwerken beschäftigte sich d’Holbach überwiegend mit moralischen und politischen Fragen. Die Schriften \"Système social\" (1773), \"Politique naturelle\" (1773), \"Ethocratie\" (1776) und \"La Morale universelle\" (1776), deren Autorschaft nicht eindeutig geklärt ist, treten für ein moralisches System ein, das auf einer Analyse der menschlichen Bedürfnisse und Verhaltensweisen basiert. Er kritisierte den Machtmissbrauch scharf und forderte eine Reform des politischen Systems. Jedoch warnte er vor revolutionären Umbrüchen und einer radikalen Demokratie, die den Staat ins Chaos stürzen würden.", "section_level": 2}, {"title": "Besuch von Salons, Freimaurerei.", "content": "Wie die anderen Aufklärer, besuchte auch Holbach Salons wie den der Anne-Catherine de Ligniville Helvétius. So unterhielt Madame Helvétius den Kreis von Auteuil, \"cercle d’Auteuil\" oder auch \"société d’Auteuil\", einen Intellektuellen-Zirkel, den sie nach ihrem Salon in der \"N° 59 rue d’Auteuil\" benannte. Viele ihrer Gäste waren Freimaurer und Mitglieder der Loge der Neuf Sœurs, eine Zugehörigkeit zu den Freimaurern war aber nicht zwingend. Bekannte Gäste des Kreises waren neben Paul Thiry d’Holbach Jean-Baptiste le Rond d’Alembert, Denis Diderot, Nicolas Chamfort, Mirabeau, Étienne Bonnot de Condillac, Constantin François Volney, Dominique Joseph Garat, Marie Jean Antoine Nicolas Caritat, Marquis de Condorcet, Anne Robert Jacques Turgot, baron de l’Aulne und Pierre-Jean-Georges Cabanis. Einen Beleg dafür, dass Paul Thiry d’Holbach in der Loge Neuf Sœurs sein Licht erhielt, gibt es nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der in Den Haag lebende Isaac de Pinto setzte sich sachlich mit den Arbeiten von d’Holbach in seinen \"Précis des arguments contre les matérialistes : avec de nouvelles réflexions sur la nature de nos connoissances, l’existence de dieu, l’immatérialité de l’ame\" (1775) auseinander. Die materialistischen Texte und Gedanken von d’Holbach erfuhren einen wirksamen Transfer – wenn auch nicht in einhellig zustimmender Weise – über Rezensionen in den zeitgenössischen aufklärerischen Zeitschriften in Deutschland, etwa von Albrecht von Haller in den Göttingischen Gelehrten Anzeigen. Friedrich II. von Preußen etwa wirft dem ihm unbekannten Autor des \"Système de la nature\" vor, dass der Autor mit seinem Werk über die Natur und Gott, die Moral und Religion sowie über die Staaten und Fürsten die Bahn menschlicher Erfahrung verlassen und gegen das Labyrinth der Systemphilosophie eingetauscht habe. Auch Goethe hatte d’Holbachs \"System der Natur\" im Jahre 1771 in Straßburg zu lesen begonnen, brachte es aber nicht zu Ende und lehnte dessen Aussagen ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul-Henri Thiry d’Holbach [], Baron d’Holbach, (geboren bzw. getauft am 8. Dezember 1723 in Edesheim bei Landau – gestorben am 21. Januar 1789 in Paris) war ein Philosoph der französischen Aufklärung, der vor allem für seine religionskritischen und atheistischen Thesen bekannt ist. ", "tgt_summary": null, "id": 1626836} {"src_title": "Al McKay", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Desktop.", "content": "Eine anspruchsvolle Computerinstallation ist der PC als Schreibtischgerät. Der Benutzer soll mit ihm arbeiten können, ohne sich des technischen Hintergrunds des Systems bewusst sein zu müssen. Eine typische Installation einer Linux-Distribution enthält einen X11-Grafikserver sowie eine Desktop-Umgebung und wichtige Anwenderprogramme. Dazu gehören sowohl Office-Programme wie Libreoffice, als auch Programme zur Bildbearbeitung (häufig GIMP), Browser und E-Mail-Programme. Bei Installationen für Firmen und Büros kommen noch andere Programme wie zum Beispiel zur Unternehmensplanung hinzu. Für Entwickler gibt es Entwicklerwerkzeuge wie Eclipse oder KDevelop.", "section_level": 1}, {"title": "Marktanteile.", "content": "In der Praxis wird Linux eher zögerlich im Desktop-Bereich eingesetzt. Die Verbreitung kann wegen der kostenlosen und dezentralen Verfügbarkeit nur schwer abgeschätzt werden. 2002 lief Linux auf 2,8 % aller in diesem Jahr verkauften Rechner (Schätzwert). Im Jahr 2011 lag der Wert ungefähr im 1 %-Bereich, die Quelle nutzt zur Bestimmung des Marktanteils die „user agent information“ des Webbrowsers. Bei den Netbook-Betriebssystemen, einer ursprünglich reinen Linux-Domäne, hat sich der Anteil bei Verkäufen mit vorinstallierten Linux-Betriebssystem mit dem verfügbar werden von Windows XP als Option bis 2009 auf unter 10 % verringert. Von Sommer 2011 bis Anfang 2012 konnte ein starker Anstieg (ca. 40 %) der Zugriffszahlen auf Webseiten durch Linux-Desktop-Systeme verzeichnet werden. Somit belief sich der Marktanteil im Dezember 2011 auf 1,4 %. Ob der Anstieg mit den Chromebooks oder dem 20-jährigen Jubiläum von Linux im Zusammenhang steht ist unklar. Bis zum Jahr 2015 war ein weiterer Anstieg auf rund 1,6 % festzustellen. Die tatsächlichen Gründe für die geringe Verbreitung sind nicht hinreichend geklärt und werden kontrovers diskutiert. So wird häufig das faktische Monopol des Betriebssystems Windows und die daher notwendige Umgewöhnung der Benutzer auf ein neues System genannt. Als Grund wird häufig genannt, dass das Installieren von Software aus Dritt-Quellen oft schwerer zu handhaben sei als beispielsweise unter Windows. Allerdings trifft diese Kritik auf eine Vielzahl von Nutzungsszenarien gar nicht zu, da die gängigen Distributionen meist die dafür benötigte Software bereits enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "Grafische Oberflächen.", "content": "Nicht zwingend aber üblich werden die grafischen Oberflächen auf einem der verfügbaren Fenstersystemen eingesetzt. Als Alternative zum allgemein üblichen X Window System zeichnet sich Wayland ab. Auf dem bekanntesten Linux-Abkömmling Android kommt wiederum eine eigene, nicht X-Window-basierte GUI zum Einsatz. Heutzutage sind viele übliche Funktionen des Systems über intuitive grafische Benutzeroberflächen erreichbar. Weiterhin wird bei der Weiterentwicklung der direkten Schnittstelle mit dem Nutzer, der Desktop-Umgebung, immer mehr Wert auf eine benutzer- und einsteigerfreundliche Gestaltung gelegt. Die beiden größten Desktop-Umgebungen für Linux, Gnome und KDE, haben dafür Richtlinien erstellt, die von jedem Programm und jeder Funktion eingehalten werden sollten, um dem Benutzer ein einheitliches Erscheinungsbild und Bedienkonzept (Look and Feel) zu bieten. Da die Richtlinien beider Desktops voneinander abweichen, erscheinen Programme der einen Umgebung in der anderen Umgebung uneinheitlich. Diesem Problem soll durch Standardisierung und Zusammenarbeit der Projekte begegnet werden. Am bekanntesten ist hier die Initiative freedesktop.org. Auch die Linux Standard Base hat eine eigene Projektgruppe in den späten 1990ern, die LSB Workgroup, ins Leben gerufen. Ziel ist Schaffung verlässlicher Standards für Entwickler von Anwendungsprogrammen und Linux-Distributionen, um eine weitreichendere Kompatibilität zwischen diesen zu erreichen, ein Ziel das noch nicht erreicht ist. Andere Projekte kümmern sich auch um Einzelbereiche, dazu gehört z. B. das Tango!-Projekt, das ein einheitliches Aussehen durch Gestaltungsrichtlinien und die Verwendung einheitlicher Icons (Schaltflächen) zu erreichen versucht. Projekte wie Xgl oder AIGLX waren experimentelle Versuche X11 zu erweitern um mit Hilfe von Composition-Managern hardwarebeschleunigte 3D-Effekte auf den Desktop zu bringen. Um die Entwicklung und auch die Verbreitung von Linux auf dem Desktop voranzubringen, hat sich in der Linux Foundation die \"The Desktop Linux Working Group\" gebildet, die alle Kräfte bündeln und koordinieren soll, die sich mit der Thematik beschäftigen.", "section_level": 2}, {"title": "Multimedia.", "content": "Die Multimediaunterstützung wird je nach Nutzerbedarf und -verhalten unterschiedlich bewertet. Der Umgang mit gängigen Musik-Formaten ist kein Problem. Allerdings bieten einige Distributionen aus lizenzrechtlichen Gründen von Haus aus keine Möglichkeit, Multimedia-Formate wie MP3 abzuspielen. Die entsprechenden Dekodierverfahren müssen vom Endbenutzer erst nachinstalliert werden. Dies wird sich möglicherweise Ende 2015 ändern, wenn ein wesentliches MP3-Patent in den USA seine Gültigkeit verliert. Zur Wiedergabe stehen eine Reihe leistungsstarker Abspielprogramme wie Amarok oder Rhythmbox bereit. Das Abspielen und Umkodieren von Videodateien und Videostreams für eine Vielzahl von verbreiteten aber auch ungewöhnlichen Formaten ist unter Linux beispielsweise mit den Programmen MPlayer, Xine und VLC möglich. Diese Programme können auch DVDs abspielen, für das Abspielen mit CSS verschlüsselter Medien ist allerdings die Programmbibliothek libdvdcss nötig, die wegen unklarer Rechtslage in vielen Ländern vom Benutzer selbst nachinstalliert werden muss. Kommerzielle DVD-Abspielsoftware wie PowerDVD existiert, hat aber nie große Bedeutung erlangt. Einzig der Fluendo DVD Player ist direkt durch Endkunden käuflich erwerbbar. Ebenso gibt es auch keine Linux-Version der beiden weit verbreiteten Multimediaprogramme QuickTime Player und Windows Media Player, deren eigene Videoformate aber inzwischen durch Reverse Engineering verstanden und die Unterstützung dafür in die freien Abspielprogramme und teilweise auch in die freie Umkodiersoftware eingeflossen ist. Ähnlich sieht es mit proprietären Audioformaten wie AC3 aus. Auf x86-basierten Systemen können zudem die für MS-Windows geschaffenen originalen Codec-Bibliotheken der Hersteller verwendet werden, sofern kein nativer Codec existiert. Das Abspielen von DRM-geschützten Audio- und Videodateien ist unter Linux nur in Ausnahmefällen möglich, da diese zumeist an nicht portierte anbieterspezifische Playeranwendungen gekoppelt sind. Eine deutlich andere Situation zeigt sich im Bereich professioneller Multimedia-Bearbeitung. Mit dem JACK Audio Connection Kit steht unter Linux eine spezielle Sound-Architektur zur Verfügung, die besonders niedrige Latenzzeiten bietet. Sie wird von Programmen wie Ardour genutzt. In der Filmbranche erfreut sich Linux besonderer Beliebtheit: die Spezialeffekte vieler Filme wurden mit Hilfe von Linux-Rechnerverbünden gerendert. So hat beispielsweise das häufig unter Linux eingesetzte Programm CinePaint bei der Erstellung von Filmen wie den Harry-Potter-Verfilmungen geholfen. Zwischen diesen verschiedenen Situationen ist der Übergang aber fließend. Mit der zunehmenden Entwicklung proprietärer Lösungen auch für Linux ist aber davon auszugehen, dass die vorhandenen Lücken in naher Zukunft geschlossen werden. Ein Beispiel ist der Bereich des Videoschnitts, bei dem es sowohl proprietäre Lösungen wie das Programm MainActor der Firma MainConcept gibt, als auch Lösungen der Freie-Software-Bewegung wie z. B. die Software Kino oder Cinelerra, das für professionelle Hardware ausgelegt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Computer-Spiele.", "content": "Als Programmierschnittstelle für hardwarebeschleunigtes Rendering ist OpenGL verfügbar und auch geeignet. Obwohl der Hauptaugenmerk bei der Entwicklung von OpenGL eher CAD-Anwendungen waren, als Computerspiele. Aufgrund dieser Prioritätensetzung galt und gilt OpenGL in einigen Kreisen als den neusten Versionen von Direct3D nicht ganz ebenbürtig. Die proprietären Linux-Treiber der Hersteller implementieren jeweils die neueste Version und sind bezüglich ihrer Leistung mit ihren Windows Pendants vergleichbar. Die verfügbaren freien Implementationen sowohl von Gerätetreibern als auch der OpenGL sowie weiterer APIs werden im Mesa-3D-Projekt entwickelt und hinken, mit einigen Ausnahmen, sowohl bezüglich Leistung als auch bezüglich der Unterstützten API Versionen teils stark hinterher. Es fehlen OpenGL-APIs zur Tonerzeugung sowie eine API für Eingabegeräte, ähnlich XAudio2, sowie verfügbare Softwareimplementationen davon. Der Linux-Kernel ist sehr leistungsfähig, wie seine ubiquitärer Einsatz auf Supercomputern, Servern oder mobilen Geräten eindrucksvoll untermauert, und der Umstand, dass er frei verfügbar ist, ist grundsätzlich als Vorteil anzusehen. Die geringe Verbreitung von Linux auf Heimcomputern sowie die geschilderten Probleme, die sich allesamt lösen ließen, insbesondere vom zahlungskräftigen Spielmarkt, sind als Hauptgrund für die stiefmütterliche Behandlung seitens der Spieleindustrie zu nennen. Trotz allem sind durchaus kommerzielle Spiele für Linux verfügbar, und es gibt außerdem eine Reihe von freien Spielen, siehe Liste quelloffener Computerspiele. Manche Befürworter von Linux als Spieleplattform sind der Ansicht, klassische Spiele wie Quake III Arena oder Unreal Tournament wären nur der Beginn des Umdenkens der Spielehersteller. Spiele wie Doom 3, und andere gibt es von Anfang an auch als Linux-Version, ebenso das Werbespiel America’s Army der US-Armee. Ankündigungen diverser Hersteller lassen auf viele weitere Portierungen hoffen. Einige Entwickler der Linux-Distribution Gentoo haben sich besonders auf den Spielesektor spezialisiert und ein Unternehmen gegründet, das die Portierung von Computer-Spielen anbietet. OpenGL-basierende Spiele, wie z. B. Half-Life, sind mithilfe der Windows-Laufzeitumgebung Wine oft auch unter Linux lauffähig. Spiele, die auf den aktuellen DirectX-Versionen basieren, laufen häufig nicht, weil DirectX unter Linux nicht verfügbar ist. Das Unternehmen Transgaming hat sich des Problems angenommen und mit seinem Wine-Fork Cedega (ehemals WineX), das Ziel gesetzt, weitestgehende Kompatibilität auch zu der jeweils neuesten DirectX-Version herzustellen, womit sich schon heute sehr viele neue Spiele unter Linux spielen lassen. Ein großer Nachteil ist, dass das Programm nicht vollständig quelloffen ist, die CVS-Version ist immer deutlich älter als die nicht-quelloffene Variante und enthält keine Unterstützung für den Kopierschutz der Spieleinstaller und nicht den Installationsmanager „Point2Play“. Neuerdings setzt auch Valve mit seiner Vertriebsplattform Steam auf Linux. Seit Februar 2013 ist Steam offiziell für die Linux-Distribution Ubuntu erhältlich, und auch auf zahlreichen weiteren Distributionen lauffähig. In diesem Rahmen sind nicht nur etliche independent Games für Linux verfügbar geworden, sondern es werden Blockbuster-Spiele (wie z. B. Left4Dead 2) von Valve auf Linux portiert. Valve hat auch die Weiterentwicklung von SDL auf Version 2 und gleichzeitig den Lizenzwechsel von der LGPL auf die zlib-Lizenz bewirkt. Außerdem umfasst das Engagement von Valve auch eine Zusammenarbeit mit Gerätetreiber-Entwicklern von nvidia und Intel um deren Linux Grafikkartentreiber für aufwendige 3D-Spiele zu optimieren. Valve plant zudem eigene Spielehardware auf Basis handelsüblicher i686-Komponenten, in Zusammenarbeit mit diversen Hardwareherstellern, auf den Markt zu bringen. Das Betriebssystem für diese „Steamboxen“ soll bevorzugt Ubuntu Linux werden. Valve hat im September 2013 SteamOS, ein Linux-basiertes Betriebssystem für Spiele, angekündigt. Mit Linux Game Publishing gibt es nach wie vor zumindest ein aktives Unternehmen, welches Spiele auf Linux portiert.", "section_level": 2}, {"title": "Desktop-Migration.", "content": "Weltweit erfolgte innerhalb zahlreicher Verwaltungen und Unternehmen die Migration von Microsoft Windows auf das Linux Betriebssystem. Das bedeutet, es kommt eine der zahlreichen Linux-Distributionen samt Fenstersystem und Desktop-Umgebung oder ein eigener Fork zum Einsatz. Weitere Verwaltungen und Unternehmen erwägen die Umstellung ihrer Arbeitsplatzrechner auf das Linux Betriebssystem. Zwei der bekannteren erfolgreichen Beispiele für einen Fork, sind die Stadtverwaltung von München, die viele ihrer Arbeitsplatz-Computer auf LiMux-Projekts, sowie die Gendarmerie nationale, die 72.000 Arbeitsplätze auf GendBuntu umgestellt haben. Ein Beispiel aus dem Industriebereich ist der Auto-Hersteller Citroën, der Anfang des Jahres 2007 20.000 Desktops auf Linux umgestellt hat. Bekannte Schwierigkeiten sind einer mangelhaften Koordination sowie Kommunikation geschuldet und münden häufig in einer verzögerten Akzeptanz der neuen und fremden Arbeitsoberfläche durch entweder technisch weniger versierte oder unwillige Mitarbeiter. Die fast grenzenlos mögliche Anpassung des gesamten Betriebssystems und insbesondere der Arbeitsoberfläche an die Wünsche der Mitarbeiter kann sich so unnötig in die Länge ziehen, unnötige Kosten verursachen und sogar zum Scheitern der Migration führen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn nicht nur das Betriebssystem, sondern auch die zum Einsatz kommende Software gewechselt wird. Die Software wird in der Regel aus dem gleichen Grund gewechselt, aus welchem das Betriebssystem gewechselt wird, also hauptsächlich die Einsparung der Lizenzkosten sowie die Einstellung des Supports für die alte Version. Es kann jedoch auch sein, dass die alte Software vom Hersteller nicht auf Linux portiert wird, und man somit gezwungen ist, mit dem Betriebssystem auch die Software zu wechseln. So kann die technische Umstellung der Zusatzsoftware teuer werden, andererseits müssen sich viele Benutzer auch erst an die neue Desktop-Umgebung gewöhnen, was eventuell zeit- und kostenintensiv werden könnte. Ein lohnender Zeitpunkt für eine Umstellung der Firmendesktops ist daher, wenn ohnehin auf ein neues Betriebssystem mit all seinen Neuerungen in der Ablauflogik umgestellt werden muss, da der Hersteller seine alte Version oder den Support dafür aufgekündigt hat. Die Umgewöhnung eines Sachbearbeiters von Windows XP auf Windows 8 ist etwa vergleichbar mit der Umgewöhnung von Windows XP auf den KDE- oder Gnome-Desktop unter Linux. Da eine Umrüstung auf eine aktuelle Windows-Version sehr oft auch den Kauf neuer Hardware erfordert, setzen viele Institutionen verstärkt auf eine Thin-Client-Lösung mit Linux, bei der die rechenintensiven Aufgaben nicht mehr von den Arbeitsplätzen, sondern von zentralen Servern erledigt werden. Auf diese Weise erspart man sich große Teile eines sonst fälligen Hardware-Aufrüstungen. Wenn die vorhandene Netzwerk-Infrastruktur es außerdem erlaubt die Installation übers Netzwerk vorzunehmen, so verringert dieser Umstand den personellen Aufwand für die Installation von Linux auf sämtlichen Arbeitsrechnern erheblich. Falls große Teile der Software sowieso bereits über ein Web Interface bereitgestellt werden, die Interaktion also über einen Webbrowser stattfindet, wie zum Beispiel, bei den Arbeitsagenturen, sind die Hürden für eine Migration besonders gering.", "section_level": 2}, {"title": "Schulen und Lernen.", "content": "Es gibt zahlreiche Distributionen, die gezielt für den Einsatz in Schulen bzw. zur Lernunterstützung entwickelt worden sind. Dabei reicht das Spektrum der enthaltenen Anwendungen von schultypischen Verwaltungsaufgaben über Lernsoftware bis hin zu altersgerechten Internetfiltern. Die Filter sollen Kindern den Zugang zum Internet ermöglichen, ohne sie dabei jugendgefährdenden Inhalten auszusetzen. Ein Augenmerk vieler Entwickler gilt der einfachen Bedienbarkeit. Distributionen mit dem Schwerpunkt Schule und Lernen sind z. B Open School Server, Arktur-Schulserver, KmLinux, Skolelinux, paedML und Seminarix. Allerdings gibt es auch Beispiele für den Einsatz von Linux in Schulen, bei dem eine standardmäßige Desktopinstallation einer Distribution wie Ubuntu mit ein paar Erweiterungen auch für den Einsatz von heterogenen Netzwerken geeignet ist. Dabei wird die Altersbeschränkung direkt per Konfigurationen umgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Unterstützung von Windows-Anwendungen.", "content": "Da sich Linux in der Betriebssystemarchitektur stark von Windows unterscheidet, ist es nicht direkt möglich, Windows-Programme unter Linux zu betreiben. In diesen Fällen bieten sich verschiedene Alternativen an:", "section_level": 2}, {"title": "Unterstützung von OSX-Anwendungen.", "content": "Apple macOS ist GNU/Linux in vielen Belangen sehr ähnlich. Beide haben große Teile des Systems von BSD übernommen oder basieren direkt auf BSD-Quellcode. Beide Systeme sind weitgehend POSIX-kompatibel, weshalb sie zu einem großen Teil die gleichen Systemwerkzeuge und Systemdienste verwenden. Dazu gehören: rsync, NFS, Samba, Bash, vi, grep, CUPS, syslog oder cron. Da native OS-X-Anwendungen eine von der Firma Apple speziell für OS X entwickelte Programmierschnittstelle verwenden, sind viele OS X-Anwendungen nicht direkt für Linux kompilierbar. Das Projekt GNUstep entwickelt eine zu Apples Cocoa-Schnittstelle kompatible Programmierschnittstelle. Damit ist es möglich, OS X-Anwendungen unter Linux auszuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Unterstützung von Anwendungen weiterer Betriebssysteme.", "content": "Das Projekt \"OS2Linux\" stellt Bibliotheken zur Verfügung um OS/2- oder eComStation-Anwendungen einfach auf Linux zu migrieren.", "section_level": 2}, {"title": "Unterstützung von Menschen mit Behinderungen.", "content": "Um unter Linux Barrierefreiheit zu gewährleisten, arbeiten mehrere Projekte an der Thematik. Während die beiden großen Desktops, Gnome und KDE, jeweils eigene Projektgruppen haben, die sich mit der Thematik beschäftigen, gibt es auch Arbeitsgruppen innerhalb der Distributoren oder Gruppen, die Projekt- und Firmenübergreifend arbeiten. Am bekanntesten ist hierbei die \"FSG Accessibility Workgroup\". Die Arbeit dieser Projekte ermöglicht es unter anderem, unter Linux Braillezeilen zu nutzen, sich aus vielen Programmen Dokumente und Geschriebenes vorlesen zu lassen oder auf dem Bildschirm nur mit Maus oder nur mit speziellen Tasten zu navigieren.", "section_level": 2}, {"title": "Linux als Spieleplattform.", "content": "Linux-Kernel basierte Betriebssysteme eignen sich als Plattform für Computerspiele. Entweder kann ein typisches Linux auf dem Desktop durch den Einsatz von entsprechender Software dermaßen erweitert werden, dass es sich zusätzlich für die Entwicklung und das Spielen von Videospielen eignet, oder aber, es kann auch eigen eigene Plattform konzipiert werden, die ausdrücklich diesem Zweck dient. Beispiele sind das Betriebssystem SteamOS oder die Betriebssysteme der Handheld-Konsolen Pandora (Konsole), GP2X, Nintendo 3DS und Neo Geo X. Auf dem Nvidia Shield läuft Android.", "section_level": 1}, {"title": "Server-Systeme.", "content": "Aufgrund der Verwandtschaft von Linux mit UNIX hat sich Linux auf dem Servermarkt besonders schnell etabliert. Da für Linux schon früh viel häufig verwendete und benötigte Serversoftware wie Webserver, Datenbankserver und Groupware kostenlos und weitgehend uneingeschränkt zur Verfügung stand, wuchs dort der Marktanteil stetig. Da Linux als stabil, sicher und einfach zu warten gilt, erfüllt es auch die besonderen Bedingungen, die an ein Server-Betriebssystem gestellt werden. Der modulare Aufbau des Linux-Systems ermöglicht zusätzlich das Betreiben kompakter, dedizierter Server. Außerdem hat die Portierung von Linux auf verschiedenste Hardware-Komponenten dazu geführt, dass Linux alle bekannten Serverarchitekturen unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Marktanteile.", "content": "Gemessen am Umsatz wurde der Marktanteil von Linux 2005 bei mit Betriebssystem verkauften Servern je nach Studie und Zählweise auf etwa 12 % geschätzt. Das jährliche Wachstum betrug dabei etwa 35 %. Nach Stückzahlen gemessen lag das Wachstum bei 20,5 %. Dieses Wachstum geht teilweise auch auf Kosten traditioneller UNIX-Systeme, die durch Linux abgelöst werden. Die Firmen, die früher ein eigenes UNIX entwickelt und verkauft haben, verkaufen zunehmend Rechner mit Linux und beteiligen sich immer stärker an der Entwicklung von Linux. Der größte Konkurrent für Linux auf dem Servermarkt ist Microsoft Windows, das Studien zufolge 2005 einen Anteil von etwa einem Drittel am Gesamtmarkt hatte. Die Zählungen der Studien sind aber nur bedingt repräsentativ, da viele Linux-Distributionen auf beliebig vielen Geräten installiert werden können, ohne dass dafür Lizenzgebühren entrichtet werden müssen. So entsteht eine unbekannte Dunkelziffer an Linux-Servern, die von den Studien nicht erfasst werden. Im Oktober 2012 wurden mindestens 32 % aller Webseiten auf einem Linux-Server gehostet. Da nicht alle Linux-Server sich auch als solche zu erkennen geben, könnte der tatsächliche Anteil um bis zu 24 Prozentpunkte höher liegen. Damit wäre ein tatsächlicher Marktanteil von bis zu 55 % nicht auszuschließen.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzbeispiele.", "content": "Eines der wohl bekanntesten Beispiele für eine Linux-Server-Konfiguration ist LAMP. LAMP steht dabei als Abkürzung für den kombinierten Einsatz der Softwareprodukte Linux, Apache, MySQL und PHP (manchmal auch Perl oder Python). Diese Kombination ermöglicht es, auf einem Computer einen Webserver zu betreiben, der beim Aufruf der Seiten mit dem Webbrowser dynamische Inhalte aus Datenbanken zu generieren, und auch Inhalte wieder in diese Datenbank zu schreiben. Ein bekanntes Beispiel für einen solchen Einsatz ist die Software MediaWiki, die auf einem LAMP-System läuft. Neben MySQL bzw. dessen Fork MariaDB sind nahezu alle anderen derzeit gängigen Datenbanksysteme auch auf Linux portiert worden oder im Linux-Umfeld entstanden. Linux-Datenbankserver sind bei den meisten der großen Internetkonzerne im Einsatz. Ein anderer häufiger Einsatzbereich von Linux ist die Nutzung von Samba, oft auch in Verbindung mit einem LDAP-Verzeichnisdienst. Während der Verzeichnisdienst eine zentrale Anmeldung von Windows- und Linux-Clients ermöglicht, ermöglichen die Fähigkeiten von Samba den Dateiaustausch zwischen Computern mit Linux-Betriebssystemen und Computern mit Windows-Betriebssystemen. So ermöglicht Samba, in gemischten Netzwerken einen Linux-Rechner als zentralen Datei- und Drucker-Server einzusetzen. Dabei werden alle wichtigen Dateien an einem zentralen Punkt gespeichert, und so mehreren Nutzern gleichzeitig zur Verfügung gestellt. Da Samba ebenso wie Linux von seinen Nutzern für seine Stabilität, Performance und Skalierbarkeit gelobt wird, eignet sich die Kombination sehr gut für zentrale und wichtige Knotenpunkte von großen Netzwerken, bei denen eine heterogene Umgebung vorliegt. Als Beispiel kann das Projekt MigOS des Deutschen Bundestags gelten. Hierbei wurden insgesamt über 100 Server von Windows NT auf Linux umgestellt. Die etwa 5000 Arbeitsplatzrechner (mit Windows) der Abgeordneten und Verwaltungsangestellten wurden über Samba und OpenLDAP eingebunden. Neben diesen weit verbreiteten Einsatzbereichen gibt es noch eine Reihe weiterer Server-Software, die unter Linux betrieben wird. So wird die Software-Telefonanlage Asterisk häufig als zentrale Schnittstelle in Firmennetzen genutzt. Ebenso werden viele für Netzwerke elementare Dienste auf Linux-Rechnern betrieben. Dazu gehören sowohl DNS-Server als auch Mailserver und Datenbankserver. Viele Server von Online-Spielen, sogenannte Gameserver, werden unter Linux betrieben, selbst dann, wenn das eigentliche Spiel nicht unter Linux zur Verfügung steht.", "section_level": 2}, {"title": "Hardware.", "content": "Die Hardware, auf der Linux als Server betrieben werden kann, ist vielfältig. Da Linux auf eine Vielzahl von Plattformen portiert wurde, kann ein Linux Server ebenso auf handelsüblicher i686-Hardware wie auch auf klassischen Serverarchitekturen, wie Alpha oder SPARC betrieben werden. Ein Beispiel für die Linux-Unterstützung auch modernster Server-Hardware ist der IBM eServer p5. Diese Familie von 64-Bit-Servern basiert auf IBM-Power-CPUs und gehört zu den Schwergewichten der verfügbaren Server-Hardware. Auf dieser Hardware können bis zu 256 Linux-Installationen parallel betrieben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Linux für eingebettete Systeme.", "content": "Der Begriff \"Embedded Linux\" bezieht sich auf den Einsatz von Linux in kleineren Endgeräten für den Massenmarkt wie in Mobiltelefonen, Tabletcomputern oder PDAs, aber auch in kleinen Einplatinencomputern wie dem Raspberry Pi, dem BeagleBone Black, dem Orange Pi, dem phyBoard-WEGA-AM335x, dem Arduino oder Verwandten. Des Weiteren bezieht sich der Einsatz auf \"Embedded Hardware\", wie sie in der Industrie für diverse Zwecke verwendet wird. Vorteil ist dabei, dass jeder Hersteller Linux auf der einen Seite nach eigenen Bedürfnissen verändern kann, auf der anderen Seite aber auch eine sehr aktive Entwickler-Community vorherrscht, auf deren Ressourcen (z. B. umfangreiche Entwickler-Programmen, bereits bestehender Code wie die Benutzeroberflächen, Erfahrung etc.) die Hersteller dabei zurückgreifen können. Die meisten Hersteller haben sich für die Entwicklung in verschiedenen Gruppen oder Projekten zusammengeschlossen, die sich meist über die verwendete Hardware oder den Einsatzzweck der Systeme definiert. So existiert auf dem Markt für Mobilfunksysteme die von Google maßgeblich entwickelte Linux-Distribution \"Android\", die seit 2010 Marktführer auf dem Smartphonemarkt ist. So besaß Android von Google im 3. Quartal 2014 einen Marktanteil von 83,1 %, gefolgt von iOS von Apple mit 12,7 %, gefolgt von Windows Phone von Microsoft mit 3 %, gefolgt von Blackberry OS von Blackberry mit 0,8 %, gefolgt von Andere mit 0,4 %. Im gleichen Markt positioniert, aber noch brandneu, ist auch das von Samsung vorangetriebene Betriebssystem \"Tizen\", das hauptsächlich auf ARM-Microprozessorsysteme zugeschnitten ist. Entsprechend der gerade erfolgten Neueinführung erscheint Tizen noch nicht in den Verkaufscharts (Stand: Januar 2015). Technisch gesehen werden Smartphones, Tablets und PDAs meist mit spezialisierten stromsparenden Prozessoren und einem Flash-Speicher ausgestattet. Dort wird dann ein angepasstes und kompaktes Linux betrieben. Beispiele für Hardware, auf der heutzutage Linux eingesetzt wird, sind die Motorola Mobiltelefone A728, A760, A768, A780, A910, E680, E895, das Nokia 770 Internet Tablet und der Sharp Zaurus PDA. Weitere \"Embedded Hardware mit integriertem Linux-Betriebssystem\" findet sich im Bereich SOHO, wo einige Router von Linksys und WLAN-Geräte wie das \"4G Access Cube\" derart ausgestattet sind. Auch in vielen Festplattenrekordern, Satellitenreceivern und DVD-Abspiel- und Aufnahmegeräten findet sich häufig Hardware mit einer angepassten Linux-Variante darin.", "section_level": 1}, {"title": "Elektronik.", "content": "Der Begriff „eingebettetes System“ ist ausgesprochen weitläufig und umfasst sehr viele Arten von äußerst unterschiedlichen Geräten. Neben der Nutzung von Linux in verbreiteten Kommunikationsgeräten wird es auch in elektronischen Steuerungen und Geräten der Mess- und Regelungstechnik und im Bereich der μC (Mikrocontroller) eingesetzt. Im Unterschied zum Embedded Linux wird das System in diesem Fall für technische Spezialanwendungen eingesetzt. Damit entfällt auf der einen Seite der Massenmarkt, auf der anderen Seite besteht zum Beispiel aber auch weniger Bedarf an einer benutzerfreundlichen und einfach gehaltenen Oberfläche.", "section_level": 2}, {"title": "Smartphone- und Tablet-System.", "content": "Für Smartphones und Tablets gibt es speziell optimierte Linux-Distributionen. Sie bieten neben den Telefonie- und SMS-Funktionen, diverse PIM-, Navigations- und Multimedia-Funktionen. Die Bedienung erfolgt typischerweise meist über Multi-Touch oder mit einem Stift. Linux-basierte Smartphonesysteme werden meist von einem Firmenkonsortium oder einer einzelnen Firma entwickelt und unterscheiden sich teilweise sehr stark von den sonst klassischen Desktop-, Embedded- und Server-Distributionen. Anders als im Embedded-Bereich sind Linux-basierte Smartphonesysteme aber nicht auf ein bestimmtes Gerät beschränkt, vielmehr dienen sie als Betriebssystem für Geräte ganz unterschiedlicher Modellreihen und werden oft herstellerübergreifend eingesetzt. Bekannte Smartphone- oder Tablet-Linux-Distributionen sind neben dem sehr weit verbreiten Android auch Firefox OS, Ubuntu for phones, Maemo, Tizen, Mer, Sailfish OS, MeeGo und WebOS. Mobile Linux-Distributionen haben seit Ende 2010 die Marktführerschaft auf dem schnell wachsenden Smartphone-Markt übernommen. Sie wiesen im Juli 2011 einen Marktanteil von mindestens 45 % auf. Vorwiegend Android-Geräte haben Apple iOS, Windows Phone und Symbian OS erfolgreich zurückgedrängt.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitsbereiche.", "content": "Linux gilt innerhalb von Netzwerken als ausgesprochen sicher und an die jeweiligen Gegebenheiten anpassbar. Daher wird es häufig in sicherheitsrelevanten Bereichen verwendet. Beispiele sind die Nutzung von Linux als Gateway, Router oder als Firewall. Vor allen Dingen die Nutzung als Firewall hat sich schon früh verbreitet und führte dazu, dass eine Vielzahl von Linux-Distributionen speziell für die Firewall-Nutzung entwickelt wurden, die zum Beispiel zum Schutz von Bastion-Host-Systemen eingesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Großrechner.", "content": "Mit der freien Verfügbarkeit des Quellcodes und der daraus resultierenden Möglichkeit, das System bestimmten Zwecken anzupassen, hat sich Linux auch in den Anwendungsbereichen von Rechenzentren ausgebreitet. So macht Linux auf Großrechnern, die auf Zuverlässigkeit und hohen Datendurchsatz optimiert sind und häufig in Banken, Versicherungen und großen Unternehmen gefunden werden können, den dort früher häufig installierten speziellen UNIX-Versionen zunehmend Konkurrenz.", "section_level": 1}, {"title": "Computercluster.", "content": "Eine weitere Anwendung ist im Bereich der Computercluster zu finden, bei dem Linux, häufig im Zusammenhang mit Grid-Computing, auf den einzelnen Computern arbeitet, die dann zu großen Netzwerken zusammengeschlossen werden. Dafür stehen neben speziell angepassten Linux-Distributionen auch besondere Dateisysteme wie z. B. das Global File System zur Verfügung. Häufig wird auch ein Linux-Cluster genutzt, um damit die Hochverfügbarkeit unternehmenskritischer Netzwerk-Infrastrukturen sicherzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Supercomputing.", "content": "Der wohl prestigeträchtigste Einsatz von Linux ist der in Supercomputern. Diese Computer stellen die Spitze aktueller Hochleistungsrechner dar und erfahren aus diesem Grund meist besondere Aufmerksamkeit der Presse. Derzeit (November 2017) laufen alle der 500 weltschnellsten Supercomputer unter Linux. Diese Dominanz hat sich beständig von 70 % (Juni 2006) über 85 % (November 2007) entwickelt.", "section_level": 2}, {"title": "Sekundärbetriebssystem.", "content": "Findigen Tüftlern gelingt es immer wieder, Linux auch für elektronische Geräte anzupassen, die von Hause aus über eine proprietäre Firmware verfügen. Beispiele hierfür sind Linux auf der d-box 2 (digitaler Fernsehreceiver), iPod Linux (MP3-Player) und Xbox-Linux (Spielekonsole). Motivation hierfür sind häufig ihrer Meinung nach vorhandene Unzulänglichkeiten oder nicht notwendige Einschränkungen der Originalsoftware.", "section_level": 1}], "src_summary": "Linux wurde ursprünglich als Kernel für Computer mit einem 386-Prozessor geschrieben. Mit dem wachsenden Erfolg des Programms (Systems) wurden die Einsatzmöglichkeiten erweitert, indem unzählige freie Programme hinzugefügt wurden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die technischen Einsatzmöglichkeiten von Linux. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und Öffentliche Einrichtungen können Linux nutzen.", "tgt_summary": null, "id": 309893} {"src_title": "Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abgrenzung.", "content": "Die Theorien und Aussagen zur Wirtschaftsethik sind uneinheitlich und je nach Sicht auch gegensätzlich. Dies liegt am normativen Charakter wirtschaftsethischer Aussagen sowie an der Unterschiedlichkeit der zugrunde liegenden ethischen und ökonomischen Theorien. Hinzu kommt, dass der Gegenstand oder die Methoden der Wirtschaftsethik unterschiedlich aufgefasst werden. So ist sie abzugrenzen von der politischen Ökonomie, die sich mit dem Handeln des Staates", "section_level": 1}, {"title": "Begriff.", "content": "Die gemeinsame Abhandlung wirtschaftlicher und ethischer Fragen geht bis in die antike griechische Philosophie zurück und findet sich auch in den Ursprungstexten der verschiedenen Religionsgemeinschaften. Historisch erstmals verwendet wurde der Begriff der Wirtschaftsethik bei Ignaz Seipel im Jahr 1907 im Rahmen der katholischen Soziallehre. Den Anstoß zu einer eigenständigen sozialwissenschaftlichen Disziplin gab Max Weber mit seinem umfangreichen Werk „Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen“. Weber verstand unter Wirtschaftsethik „die in den psychologischen und pragmatischen Zusammenhängen der Religionen gegründeten praktischen Antriebe zum Handeln.“ Er hob bereits die Eigenständigkeit als Theoriebereich hervor: „Die Wirtschaftsethik ist keine einfache ‚Funktion’ der wirtschaftlichen Organisationsformen, ebenso wenig wie sie umgekehrt diese eindeutig aus sich heraus prägt.“ Im", "section_level": 1}, {"title": "Grundfragen der Wirtschaftsethik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rationalität.", "content": "Als rational gilt eine Handlung, wenn man mit ihr ein bestimmtes Ziel nach eigener Überzeugung und auf der Grundlage einer in sich stimmigen (kohärenten) Argumentation bestmöglich erreichen kann. Probleme des Rationalitätsbegriffs liegen darin, dass unterschiedliche Werthaltungen, verschiedene, zum Teil gegenläufige Ziele sowie voneinander abweichende Methoden schon für einzelne Personen, vor allem aber für Gruppen und gesellschaftliche Institutionen zu Konflikten führen können, für die es keine eindeutige Lösung gibt. Solche Zielkonflikte sind in der Fragestellung der Wirtschaftsethik aufgrund der Gegenüberstellung von Ethik einerseits und Ökonomie andererseits schon im Ansatz zugrunde gelegt. Ökonomische Rationalität wird üblicherweise als reine Zweck-Mittel-Rationalität verstanden, die dem ökonomischen Prinzip folgt, wonach man mit vorhandenen Mitteln einen maximalen Nutzen erzielen oder ein bestimmtes Ziel mit minimalem Aufwand verwirklichen möchte. Die Konzentration auf eine rein instrumentelle Rationalität führt zu einem", "section_level": 2}, {"title": "Werte und Wissenschaft.", "content": "In der Geschichte der ökonomischen Theorien wurde die Frage, ob und inwieweit Werte im Rahmen der Theoriebildung eine Rolle spielen (sollten), mehrfach kontrovers diskutiert. Besonders bekannt geworden ist der Methodenstreit der Nationalökonomie, in dem es darum ging, ob für die ökonomische Theoriebildung eine historische Analyse Voraussetzung ist, aus der erst Systematiken und Gesetzmäßigkeiten induktiv abgeleitet werden können. Diese Position vertrat vor allem Gustav von Schmoller, der führende Vertreter der jüngeren historischen Schule der Nationalökonomie, der zugleich ein steuerndes Eingreifen des Staates in das Wirtschaftsgeschehen befürwortete. Auf der anderen Seite standen Carl Menger und weitere Vertreter der sich im Zuge der Debatte herausbildenden Österreichischen Schule, die die Auffassung vertraten, dass es für den Bereich der Wirtschaft durch Analyse des individuellen menschlichen Handelns möglich ist, ohne historische Bezüge deduktiv allgemeingültige und unveränderliche Marktgesetze herzuleiten. Verbunden mit dieser Sicht war die Forderung nach freien, vom Staat möglichst unbeeinflussten Märkten.", "section_level": 2}, {"title": "Das Verhältnis von Ethik und Ökonomie.", "content": "Viele wirtschaftsethische Positionen hängen davon ab, wie sie das Verhältnis von Ethik und Ökonomie bestimmen. Beides sind Theorien vom menschlichen Handeln. In der Ethik steht die Frage nach dem Sinn und nach einem guten Leben sowie den richtigen Beziehungen der Menschen im Vordergrund. Die Ökonomie setzt vor allem auf eine bestmögliche Erfüllung des Eigennutzes und stellt das Verhältnis von individuellem Nutzen den entsprechenden Kosten gegenüber. Hieraus ergeben sich regelmäßig Zielkonflikte. Das zu lösende Problem beinhaltet die Frage, ob die ethischen Ziele oder die ökonomischen Ziele einen Vorrang besitzen. Annemarie Pieper", "section_level": 2}, {"title": "Themenfelder der Wirtschaftsethik.", "content": "Die in der Praxis von einer Wirtschaftsethik inhaltlich zu beurteilenden Fragen weisen eine ungeheure Vielfalt auf. Die Themen betreffen unter anderem Armut, Hunger und Durst, Kindersterblichkeit, Verletzung der Menschenrechte, Bevölkerungswachstum, Arbeitslosigkeit, Seuchen, Migration und Vertreibung, Umweltzerstörung, Klimawandel, Energiemangel, Korruption, Kinderarbeit, Prostitution, Tierschutz (Robbenjagd, Überfischung, Elfenbein), Drogenanbau und -konsum, Kriege (auch von Warlords), organisierte Kriminalität, Fundamentalismus, Terrorismus. Im Folgenden können nur einige Themenfelder von grundlegender Bedeutung näher angesprochen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Selbstverantwortung in Sozial- und Wohlfahrtsstaat.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Sozialstaat.", "content": "In Deutschland ist das Prinzip des Sozialstaates im Grundgesetz festgelegt: „Die verfassungsmäßige Ordnung in den Ländern muss den Grundsätzen des republikanischen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates im Sinne dieses Grundgesetzes entsprechen.“ ( Abs. 1 Satz 1 GG). Unter Sozialstaat versteht man die Gesamtheit staatlicher Einrichtungen, Steuerungsmaßnahmen und Normen, um das Ziel zu erreichen, Lebensrisiken und negative soziale Folgewirkungen abzufedern. Mit dieser Bestimmung ist allerdings eine", "section_level": 3}, {"title": "Wohlfahrtsstaat.", "content": "Im Wohlfahrtsstaat wird ein Teil des Bereiches der Selbstverantwortung durch Fürsorgemaßnahmen des Staates ersetzt. Der aktive Eingriff des Staates in das Leben der Bürger ist auch unter ethischen Gesichtspunkten umstritten. Wilhelm Röpke, einer der „Väter der Sozialen Marktwirtschaft“, betrachtete den Wohlfahrtsstaat als eine Fortsetzung des (\"damaligen\") Sozialismus mit anderen Mitteln: „Der Wohlfahrtsstaat von heute ist nicht ein bloßer Ausbau der alten Einrichtungen der Sozialversicherung und Sozialfürsorge, wie sie etwa in Deutschland durch Bismarck geschaffen worden waren. Er ist inzwischen in immer mehr Ländern zu einem Instrument der sozialen Revolution geworden, deren Ziel die möglichst vollkommene Gleichheit der Einkommen und Vermögen [...] ist.“ Und auch Ludwig Erhard warnte: „Dieser Drang und Hang ist mehr als alles andere geeignet, die echten menschlichen Tugenden: Verantwortungsfreudigkeit, Nächsten- und Menschenliebe, das Verlangen nach Bewährung, die Bereitschaft zur Selbstvorsorge und noch vieles Gute mehr allmählich aber sicher absterben zu lassen – und am Ende steht vielleicht nicht die klassenlose, wohl aber die seelenlos mechanisierte Gesellschaft.“", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaftsordnung.", "content": "Wirtschaftsordnungen werden politisch bestimmt. „Die Frage der Wirtschaftsordnung steht in unlösbarem Zusammenhange mit der politischen und Gesamtlebensordnung, die wir erstreben. Es gilt heute Klarheit darüber zu gewinnen, wie wenig es möglich ist, die Ideale menschlicher Freiheit und persönlicher Würde zu verwirklichen, sofern die wirtschaftliche Ordnung, die wir wählten, dem widerspricht.“ Das Spektrum der Varianten reicht nach dem Freiburger Ordoliberalismus von der reinen Zentralverwaltungswirtschaft bis hin zur reinen Marktwirtschaft. Aus wirtschaftsethischer Perspektive wird dabei diskutiert, inwieweit die verschiedenen Ausprägungen zum Wohl der Menschen beitragen und die Soziale Gerechtigkeit unterstützen. Unterschiedliche Bewertung findet die Rolle eines „aktiven Staates“ im Wirtschaftsprozess. Wilhelm Röpke warnt vor staatlichen Eingriffen: „Die immense Gefahr dieses kranken Pluralismus besteht also darin, dass die Interessengruppen den Staat begehrend umlagern", "section_level": 2}, {"title": "Eigentum.", "content": "Nach Thomas von Aquin ist Eigentum nicht durch Naturrecht zu begründen: „Alles, was gegen das Naturrecht ist, ist unerlaubt. Nach dem Naturrecht aber sind alle Dinge Gemeinbesitz; dieser Gemeinsamkeit aber widerspricht der Eigenbesitz. Also ist es dem Menschen nicht erlaubt, sich eine äußere Sache anzueignen.“ (II/II, q. 66, a. 2, 1.) Eigentum ist aber dennoch zulässig und zwar aus dem Vernunftrecht heraus: „Deshalb ist der Eigenbesitz nicht gegen das Naturrecht, sondern wird dem Naturrecht hinzugefügt auf Grund der Findung durch die menschliche Vernunft.“ (II/II, q. 66, a. 2, ad 1.) Thomas nennt drei Vernunftgründe für das Eigentum: Zum einen führt Eigentum zu einer höheren Sorgfalt gegenüber den Sachen. Zum zweiten regelt Eigentum eindeutig die Zuständigkeiten. Und schließlich gewährleistet eine Eigentumsordnung Rechtssicherheit. Da Eigentum dem Naturrecht nach göttlich ist, ist das irdische Eigentum dem Gemeinwohl verpflichtet und es besteht eine strenge Pflicht zum Geben von Almosen. Nach John Locke entsteht Eigentum einerseits durch ursprüngliche Okkupation von Grund und Boden sowie des Wertes der eignen Arbeit andererseits.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung von Arbeit.", "content": "Bei der Verteilungsgerechtigkeit geht es darum, ob die begründeten Ansprüche auf Einkommen und Vermögen in einer Gruppe von Menschen (einem Unternehmen, einem Staat, global) so geregelt sind, dass die Beteiligten von einem neutralen Standpunkt aus zustimmen können. Es wird als ungerecht empfunden, wenn jemand einer Vollbeschäftigung nachgeht und der dabei erzielte Lohn nicht das Existenzminimum erreicht, so dass derjenige auf öffentliche Unterstützung angewiesen ist (Kombilohn). Es wird ebenfalls als ungerecht empfunden, wenn ein Manager eines Unternehmens ein Vielfaches des Einkommens eines normalen Arbeiters erhält. Kritikern hieran wird vorgeworfen, sie führten eine „Neid-Debatte“. Diese Extreme kennzeichnen die gesellschaftliche Diskussion um die Themenbereiche Gerechter Lohn, Mindestlohn oder Bedingungsloses Grundeinkommen. „Die Ungleichheit der Einkommen führt dahin, dass die Produktion von Luxusprodukten bereits erfolgt, wenn dringende Bedürfnisse von Haushalten mit geringem Einkommen noch Befriedigung verlangen. Hier also bedarf die Verteilung, die sich in der Wettbewerbsordnung vollzieht, der Korrektur“ In den modernen Industriegesellschaften haben sich als klassische Korrektursysteme die Sozialversicherungen, ein progressives Steuersystem sowie verschiedene Formen der direkten Unterstützung (Kindergeld, Sozialgeld) entwickelt. Regelmäßig besteht politische Uneinigkeit über Höhe und Ausmaß der Umverteilung. In der", "section_level": 2}, {"title": "Einbeziehung der Umwelt.", "content": "Wirtschaftliches Handeln hat immer auch Auswirkungen auf die Umwelt. Der Verbrauch von Ressourcen, die Erzeugung von Emissionen, Fragen der Tierhaltung in der Landwirtschaft, Kernenergie oder Gentechnik sind Gegenstand wirtschaftlichen Handelns und zugleich grundsätzliche Themen ethischer Bewertung. Die Diskussionen verweisen dabei auf Chancen (Umweltnutzen) und Risiken (Umweltbelastungen), die mit neuartigen Technologien verbunden sind. Eine eindringliche Warnung stammt von dem polnischen Schriftsteller Stanislaw Lem: Die Kritik des Fortschrittsglaubens hatte einen wesentlichen Impuls in der Studie über die Grenzen des Wachstums des Club of Rome. Die Empörung über die Nichtbeachtung der ökologischen Folgen wirtschaftlichen Handelns hat mit entsprechenden Umweltverbänden und Parteien zu einer Veränderung der politischen Landschaft insbesondere in Europa geführt. Die Frage der Zukunftsfähigkeit der menschlichen Gesellschaft unter Stichwörtern wie Klimakatastrophe, Artenvielfalt, Peak Oil, Ozonloch, Waldsterben etc. ist offen. Pessimistischen Einschätzungen steht", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmensethik.", "content": "Die Unternehmensethik ist ein eigenständiger Bereich der Wirtschaftsethik, der sich mit der Frage, welchen moralischen Wertvorstellungen Unternehmen genügen sollten, befasst. Dabei gibt es zum einen die Perspektive der Beziehungen des Unternehmens zur Gesellschaft. Hier stehen Fragen nach dem Beitrag der Produkte zum Gemeinwohl (kritisch z. B. Kernenergie, Waffen, ökologisch bedenkliche Produkte), der Umweltbelastung durch die Produktion, der Fairness gegenüber den Sozialpartnern (Shareholder Value versus Stakeholder Value) oder die Rolle im Rahmen der Globalisierung im Vordergrund. Zum anderen wird auch ein ethisches Verhalten innerhalb des Unternehmens gefordert in Hinblick auf die Führungsprinzipien, Zulassung von Mitbestimmung, Zahlung fairer Löhne, menschenwürdige Arbeitsbedingungen etc. Der Anspruch der Gesellschaft an ein Unternehmen folgt dem Leitbild des ehrbaren Kaufmanns.", "section_level": 2}, {"title": "Konsumentenethik.", "content": "In den letzten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts ist das Bewusstsein immer mehr gewachsen, dass der Konsument durch sein Verbraucherverhalten Einfluss auf die Wirtschaft und auf die von dieser realisierten Werte nehmen kann. Eine frühe Aktion entstand in der Anti-Apartheid-Bewegung mit einem von den Apartheidsgegnern angeregten Früchteboykott. Mit dem gleichen Verständnis", "section_level": 2}, {"title": "Finanzmarktethik.", "content": "Nicht erst seit Aufkommen der Finanzkrisen gilt der Finanzwirtschaft ein besonderes – vor allem kritisches – Interesse der Moralphilosophen. Bereits Aristoteles geißelt die Zinsnahme als eine \"unnatürliche Erwerbskunst\" Schon seit der Antike wird die Finanzwirtschaft zudem als unnatürlicher Gegenpol der Realwirtschaft charakterisiert. Frühe Belege dafür finden sich", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschichte und Entstehung.", "content": "Als erster Sozialwissenschaft gelingt es der Wirtschaftswissenschaft sich im 19. Jahrhundert, nach dem Vorbild der Naturwissenschaften aus der spätmittelalterlichen Moralphilosophie zu emanzipieren. Sie etabliert sich als autonome Ökonomik. Seitdem stehen Ethik und Wirtschaftswissenschaft als einander entfremdete Denktraditionen in einem disziplinären Nicht-Verhältnis: Die Ökonomie stützt sich auf eine ausschließlich an Effizienz ausgerichtete ökonomische Rationalität. Fragen der Menschen- und Umweltgerechtigkeit sind in die Sphäre einer außerökonomischen Ethik verwiesen. An dieser Zwei-Welten-Konzeption von Ethik und Ökonomie entzündet sich das konstitutive Grundproblem einer modernen Wirtschaftsethik: Wie lässt sich die ökonomische Rationalität mit der ethisch-praktischen Vernunft systematisch vermitteln? An der Universität Münster gab es seit den 1920er Jahren unter Heinrich Weber und seit 1951 unter Joseph Höffner Ansätze, Wirtschaftswissenschaft und philosophisch begründete Wirtschaftsethik zu verknüpfen. Diese Professoren waren in beiden Wissenschaftsdisziplinen promoviert und hatten in beiden Fakultäten Lehrbefugnis und Promotionsrecht. Heinrich Weber kann als Vorläufer des Ordoliberalismus gelten und Joseph Höffner hatte als Schüler von Walter Eucken einen starken Bezug zum Ordoliberalismus. Das disziplinäre", "section_level": 1}, {"title": "Einzelne Ansätze.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karl Homann: Ethik mit ökonomischer Methode.", "content": "Karl Homann und seine Schüler, darunter insbesondere Andreas Suchanek, Ingo Pies und Christoph Lütge, begründen ihr Konzept einer Wirtschaftsethik auf der Analyse von Dilemmasituationen wie dem Gefangenendilemma, da diese das zentrale Charakteristikum der modernen Gesellschaft darstellen. Zur Analyse bedienen sie sich dabei der ökonomischen Methode, wobei hier aber im Gegensatz zum traditionellen Verständnis nicht die Knappheit im Vordergrund steht, sondern Interaktionen. Homann u. a. gehen folglich nicht von der Möglichkeit einer technischen Lösung aus. Ihrer Ansicht nach ist in einer modernen, arbeitsteiligen Welt der institutionalisierte Wettbewerb, d. h. der Wettbewerb unter Spielregeln, der Ansatzpunkt, um erwünschte Ziele zu realisieren. In einer modernen Welt sind die Spielregeln, also die Rahmenbedingungen,", "section_level": 2}, {"title": "Peter Ulrich: integrative Wirtschaftsethik.", "content": "Mit der „integrativen Wirtschaftsethik“ eröffnet Peter Ulrich ein diskursethisch fundiertes Gegenkonzept zum Mainstream. Die integrative Wirtschaftsethik aktualisiert dabei klassische Positionen in der ökonomischen Theoriegeschichte, auf die sie sich auch explizit bezieht. „Hauptaufgabe der integrativen Wirtschaftsethik sei: Die Ökonomismuskritik, die Sicherstellung des Vorrangs der Politik vor der Ökonomik sowie der Ausbau der ökonomischen Rationalität zum Konzept der Lebensdienlichkeit“. Peter Ulrich, der als einer der prominentesten Kritiker Homanns gilt, merkt dazu an: „Wie in weiten Teilen ökonomischer Theorie der Politik, werde bei Homann [...] demokratische Legitimation kategorial auf Pareto-Effizienz verkürzt; ethische Legitimität reduziert sich auf strategische Akzeptanz; der demokratische Gesellschaftsvertrag wird als generalisierter Vorteilstausch und damit als Tauschgeschäft interpretiert (Tauschgeschäft). Innerhalb dieses methodologischen normativen Individualismus, deckt sich demnach Pareto-Effizienz mit dem Legitimitätserfordernis des Konsenses“. „Mit einem politisch-philosophischen fundierten Verständnis von (republikanisch-deliberativer) Demokratie hat eine so ansetzende ökonomische Konzeption Demokratischer Ordnungspolitik nichts zu tun. Hinter der Konstitutionellen Ökonomik Homanns kommt vielmehr eine ökonomische Reduktion Demokratischer Politik auf rein ökonomische Logik zum Vorschein“. Die Rahmenordnung des Marktes sei – entgegen Homanns ordnungsethischen Prinzips, welche die Effizienz in den Spielzügen, die Moral in den Spielregeln sieht – nicht systematischer Ort der Moral. „Genau genommen, ist die Rahmenordnung vielmehr Ort der Moralimplementierung. Gedanklicher Ort der Moralbegründung ist die unbegrenzte Öffentlichkeit aller mündigen Bürger“. Ulrich kennzeichnet hier einen Kategorienfehler innerhalb Homanns Theorie. Ein weiterer entscheidender Einwand an Homann betrifft den ökonomischen Begründungszirkel der Rahmenordnung. „Die Rahmenordnung des Marktes, die diesen legitimieren soll, wird letztlich selbst wiederum unter dem rein wirtschaftlichen Gesichtspunkt der Markteffizienz begründet.“ Ulrich kennzeichnet dies innerhalb seiner Ausführungen als ordnungspolitischen Ökonomismus.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenüberstellung der kontroversen Aussagen.", "content": "Ulrichs Kritik an Homann stellt eine Verkürzung dessen Theorie dar. Homann ist keinesfalls der Ansicht, dass die Moral nur in der Rahmenbedingung liege. Auch in Homanns Konzept bleibt den Unternehmen Raum für moralisches Handeln. Dies ergibt sich aus der prinzipiell unvollkommenen Rahmenordnung. Nur im gedachten Idealfall kann die Rahmenordnung die Individuen vollständig von moralischen Anforderungen entlasten. Die Unvollkommenheit der Rahmenordnung bezieht sich dabei allerdings nicht allein auf „noch nicht geregeltes“. Es können auch gültige und anerkannte Gesetze etwa in ihrer Durchsetzung zu kostspielig sein. Auch Ulrich fordert (im Bewusstsein der Unvollkommenheit) die Rahmenordnung zur Moralentlastung (nicht -befreiung!) der Individuen. Worin besteht also der grundsätzliche Unterschied zwischen Homanns und Ulrichs Konzeption? Bei Homann findet an entscheidender Stelle ein Reflexionsabbruch statt. Zwar sollen Unternehmen (bzw. Unternehmer!) die Rahmenordnung einer kritischen Reflexion unterziehen, um so die Defizite zu erkennen, und diese durch individuelle moralische Bemühungen zu kompensieren. Allerdings endet bei Homann die Pflicht der Reflexion unmittelbar vor dem neoliberalen Paradigma der Gewinnmaximierung von Unternehmen und der nun nicht mehr zu hinterfragenden Prämisse, der Markt sei der beste Ort der Handlungskoordination in der Gesellschaft: Langfristige Gewinnmaximierung wird zur „sittlichen Pflicht der Unternehmen“. Abgesehen von der Trivialität, dass die Quantität der Gewinne nicht von der ethischen Qualität ihrer Realisierung abzulösen ist, findet bei Homann keine Auseinandersetzung mit der Frage statt, in welchen Bereichen das Prinzip der Marktkoordination tatsächlich die beste Lösung ist. Homanns auf – nach dieser Ansicht – neoliberalen Prämissen basierender wirtschaftsethischer Ansatz greift insofern zu kurz. Nach einer anderen Lesart ist die Beobachtung von Ulrich, Homann reduziere Legitimation systematisch auf Pareto-\"Verbesserungen\" (nicht: -Effizienz), durchaus richtig. Denn Homann nimmt an, dass Werte oder Universalien wie „Legitimität“, „Gerechtigkeit“, (Willens-) „Freiheit“ oder „das Gute“ nicht etwa real existieren und erkannt werden könnten, sondern dass Menschen sich diese Wörter lediglich als Instrumente bzw. als Heuristik zur Lösung realweltlicher Probleme ausgedacht haben. Da \"alle\" realweltlichen", "section_level": 2}], "src_summary": "Gegenstand der Wirtschaftsethik ist die Reflexion ethischer Prinzipien im Rahmen wirtschaftlichen Handelns und ihre Anwendung auf diesen Bereich. Als zentrale Werte gelten dabei Humanität, Solidarität und Verantwortung. Die Rechtfertigung wirtschaftsethischer Normen kann sich aus den Folgen wirtschaftlichen Handelns auf andere Menschen und die Umwelt ergeben oder aus der Frage, welche Normen an sich als richtig angesehen werden können. Gängige Maßstäbe für die Rechtfertigung sind soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Dabei ist es nicht Aufgabe der Wirtschaftsethik, Handlungsanweisungen auszuarbeiten. Ihre Funktion ist vielmehr die einer Orientierungshilfe für aktuelle Debatten durch Reflexion, Methoden und kritische Analyse. Für die Wirtschaftsethik bedarf es eines interdisziplinären Diskurses, an dem Philosophen und Ökonomen, aber auch andere Sozialwissenschaftler und Theologen beteiligt sind. Grundsätzlich gibt es dabei eine praktische Ebene, auf der konkrete Fragestellungen geklärt und praktisches Verhalten beurteilt werden, sowie eine theoretische Ebene, auf der ökonomische Theorien ethisch beurteilt werden und diskutiert wird, welcher Zusammenhang zwischen Ethik und Wirtschaft besteht und wie dieser Zusammenhang gestaltet werden kann oder sollte. Eine weitere wichtige Unterscheidung ist die zwischen Individual- und Sozial- respektive Institutionenethik, also der Verantwortung des Einzelnen gegenüber der Verantwortung von Unternehmen, Gruppen, Verbänden, der Politik oder der gesamten Gesellschaft. Wirtschaftsethik befasst sich damit, wie ökonomisch Handelnde moralische Fragen analysieren, bearbeiten und entscheiden.", "tgt_summary": null, "id": 1315098} {"src_title": "Hermann Müller-Thurgau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Varianten.", "content": "Man unterscheidet die folgenden Varianten zur Laufzeitabschätzung:", "section_level": 1}, {"title": "Abhängige Zeitkomplexität.", "content": "Meistens kann die Zeitkomplexität nur in Abhängigkeit von anderen Zeitkomplexitäten angegeben werden. So wird bei Sortieralgorithmen die Zeit eigentlich nicht direkt gemessen, sondern in „Vergleichsoperationen“, unter der Annahme, dass jeder solcher Vergleich eine konstante Zeit benötigt. Während das bei elementaren Datentypen normalerweise gilt, ist dies beispielsweise für Zeichenketten bereits nicht der Fall. Müssen zwei Algorithmen (in diesem Beispiel zwei Sortieralgorithmen) jedoch ähnliche Vergleiche durchführen, so ist das Ergebnis weiterhin aussagekräftig. In manchen Fällen kann auch nur so eine definitive Aussage getroffen werden. Beispielsweise führt der Algorithmus DBSCAN für jeden Punkt genau eine Nachbarschaftsanfrage durch. Da eine Nachbarschaftsanfrage als die „langsamste“ Operation im Algorithmus gilt, sagt man auch, er ist „linear“ (in der Anzahl der Nachbarschaftsanfragen). Möchte man ihn jedoch mit einem Algorithmus vergleichen, der keine Nachbarschaftsanfragen durchführt, braucht man ein anderes Maß. Je nach einer vorhandenen Indexstruktur kann eine Nachbarschaftsanfrage jedoch unterschiedlich schnell beantwortet werden (ohne dass dies den Algorithmus DBSCAN verändern würde). Ohne Index-Unterstützung hat DBSCAN dann eine „quadratische“ Zeitkomplexität (in der Anzahl der Distanzberechnungen).", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "In einer Liste werden zwanzig Namen gespeichert. Es soll nun ein vorhandener Name eingegeben und verglichen werden. Die Liste wird beginnend mit dem ersten Eintrag durchsucht bis der Name gefunden ist. Spricht man einfach von \"Zeitkomplexität\", so ist meistens die Abschätzung für den \"worst case\" gemeint. Für eine realistische Abschätzung der Laufzeit eignet sich bei komplexen Algorithmen die amortisierte Analyse, die die durchschnittlichen Kosten des Algorithmus für alle möglichen Eingaben betrachtet, statt nur für den besten/schlechtesten/gleichverteilten Fall. Dabei ist entscheidend, wie \"wahrscheinlich\" es ist, dass ein bestimmter Fall eintritt. Diese Art der Untersuchung eignet sich besonders, wenn man den Aufwand einer Teiloperation eines größeren Algorithmus betrachtet: Beim Sortieren mittels eines Fibonacci-Heaps beispielsweise ist die Operation des Einsortierens eines neuen Eintrags zwar im schlechtesten Fall recht aufwändig, aber diese kommen nur einmal beim Durchlauf des Gesamtalgorithmus vor, in allen folgenden Schritten ist der Heap bereits „fast sortiert“, und der einzelne Schritt ist billig. Das Problem an der amortisierten Analyse ist, dass sie nicht einfach durchzuführen ist, da man zunächst eine Funktion entwickeln muss, die das Verhalten der Datenstruktur möglichst genau modelliert und damit angibt, wie wahrscheinlich die einzelnen Fälle sind. In der Informationstheorie wird die Zeitkomplexität verwendet, um die Algorithmische Tiefe einer Datenmenge zu bestimmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter der Zeitkomplexität eines Problems wird in der Informatik die Anzahl der Rechenschritte verstanden, die ein \"optimaler\" Algorithmus zur Lösung dieses Problems benötigt, in Abhängigkeit von der Länge der Eingabe. Man spricht hier auch von der asymptotischen Laufzeit und meint damit, in Anlehnung an eine Asymptote, das Zeitverhalten des Algorithmus für eine potenziell unendlich große Eingabemenge. Es interessiert also nicht der Zeitaufwand eines konkreten Programms auf einem bestimmten Computer, sondern viel mehr, \"wie\" der Zeitbedarf wächst, wenn mehr Daten zu verarbeiten sind, also z. B. ob sich der Aufwand für die doppelte Datenmenge verdoppelt oder quadriert (Skalierbarkeit). Die Laufzeit wird daher in Abhängigkeit von der Länge \"n\" der Eingabe angegeben und für immer größer werdende \"n\" asymptotisch unter Verwendung der Landau-Notation (Groß-O-Notation) abgeschätzt. Eine genauere Laufzeitabschätzung von Rekursionsgleichungen bietet auch das Mastertheorem oder die Substitutionsmethode. ", "tgt_summary": null, "id": 1549716} {"src_title": "Christian Friedrich von Kahlbutz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bauarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "VT 95 Prototypen und Serienfahrzeuge (Baureihe 795, einmotorig).", "content": "Die Deutsche Reichsbahn im Vereinigten Wirtschaftsgebiet bemühte sich ab 1948 um die Rationalisierung des aufwendigen und personalintensiven Verkehrs auf den Nebenbahnen. Eine Arbeitsgruppe erarbeitete das Lastenheft für einen kostengünstigen kleinen Triebwagen, der erhebliche Zeit- und Kostenvorteile mit sich bringen sollte. Das Ergebnis war ein zweiachsiger Leichttriebwagen für 40 Fahrgäste mit selbsttätig wirkenden Mittelpufferkupplungen der Bauart Scharfenberg und einfachen Stoßfederbügeln anstelle regulärer Puffer. Vorgesehen war die Verwendung von Komponenten aus dem Omnibus-Großserienbau; bereits binnen zwei Jahren sollte sich der Anschaffungspreis der Fahrzeuge amortisieren. Die Grundparameter wurden bei einem Treffen von Vertretern der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn (HVB) und der Waggonfabrik Uerdingen im Juni 1949 festgelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Prototypen.", "content": "1950 stellte die Deutsche Bundesbahn zwölf einmotorige Prototypen in zwei Ausführungen in Dienst. Zehn Fahrzeuge hatten einen Achsstand von 4,5 Metern und eine Einstiegstür je Seite, die diagonal zum Führerstand rechts angeordnet war, das elfte bei gleichem Achsstand zwei Einstiegstüren je Seite. Der zwölfte Triebwagen hatte einen Achsstand von 6,0 Metern und zwei Einstiegstüren je Seite, so wie es dann bei den Serienfahrzeugen Standard wurde. Bremsvorgänge konnte der Triebfahrzeugführer mittels Fußbremse einleiten. Die Türen waren zweiflügelig. Die Prototypen hatten die Betriebsnummern VT 95 901 bis 911 und 912; letzterer bekam später die Betriebsnummer VT 95 9112. Zu den Triebwagen wurden passende Beiwagen in Dienst gestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Serienfahrzeuge.", "content": "Aus den gewonnenen Erfahrungen wurde der VT 95 entwickelt, der ab 1952 von der Waggonfabrik Uerdingen in Zusammenarbeit mit MAN geliefert wurde. Gebaut wurden 557 einmotorige Motorwagen der Baureihe VT 95 sowie 564 dazugehörige Beiwagen VB 142 mit einem Achsstand von 4,5 Metern. Letztere wurden von verschiedenen Herstellern geliefert. Die Waggonfabrik Fuchs aus Heidelberg lieferte außerdem insgesamt 60 Einachsanhänger der Baureihe VB 141 für den Fahrrad- und Gepäcktransport. Die Triebwagen VT 95 9112 bis 9269 wurden mit zwei Oberlichtfenstern an der Stirnseite ausgeliefert. Alle weiteren Fahrzeuge wurden ohne diese Fenster geliefert, da diese zur Blendung des Triebfahrzeugführers bei hohem Sonnenstand führten. Später wurden die Oberlichter bei allen Triebwagen überstrichen. 1956 wurde das Dreilicht-Spitzensignal eingeführt. Die Triebwagen ohne Oberlichter erhielten einen integrierten dritten Scheinwerfer im Dach, während bei den anderen ein Autoscheinwerfer als drittes Spitzensignal eingesetzt wurde. Ab dem VT 95 9270 waren alle Triebwagen serienmäßig mit einer Magnetschienenbremse ausgerüstet, ältere Fahrzeuge wurden nachgerüstet. Die Fahrzeuge verfügen über einen Büssing-Dieselmotor und ein Sechs-Gang-Getriebe. Sie haben Mittelpufferkupplungen und Stoßfederbügel anstatt Puffer. Der Triebwagenführer bedient mit der linken Hand den Schalter der vereinfachten Sicherheitsfahrschaltung (Totmannknopf) an seinem Fahrersitz, mit einem Pedal wird Gas gegeben. Die Bremsen der Serienfahrzeuge wurden durch ein Führerbremsventil bedient. Da der Führerstand baulich nicht vom Fahrgastraum getrennt ist, kann der Führertisch mit einem hölzernen Rollo verschlossen werden. Der Handgriff des außerhalb des Rollos liegenden Führerbremsventils wird beim Führerstandswechsel vom Triebfahrzeugführer mitgenommen, ebenso wie der Gangwahlschalter. Die Einrichtung ist sehr einfach und ähnelt einem Omnibus, daher der Name „Schienenbus“: ein Großraumwagen. Die Rückenlehnen der Fahrgast-Sitzbänke, die quer zur Fahrtrichtung in 2+3-Anordnung stehen, können durch die Fahrgäste je nach aktuellem Bedarf umgeklappt werden, z. B. um in Fahrtrichtung zu sitzen, und ermöglichen somit auch wahlweise komplette Reihen- oder Vis-a-Vis-Bestuhlung. Die Beleuchtung erfolgt mit unverkleideten Glühlampen. 15 Schienenbusse VT 95 mit 15 Beiwagen VB 142 wurden 1956 an die Eisenbahnen des Saarlandes geliefert. Sie trugen die rote Lackierung der Deutschen Bundesbahn mit der Aufschrift SAAR. Entgegen der üblichen Betriebspraxis durfte der VT 95 im Saarland mit zwei VB 142 eingesetzt werden. Mit der Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik wurden diese Fahrzeuge von der Deutschen Bundesbahn übernommen. 1968 erhielten die Fahrzeuge die neue Baureihennummer 795, die Beiwagen 995.", "section_level": 3}, {"title": "VT 98 Serie (Baureihen 798 und 796, zweimotorig).", "content": "Der VT 98 wurde aus dem VT 95 entwickelt, der für viele Strecken mit nur einem Fahrmotor zu schwach motorisiert war. Der VT 98 hatte daher zwei Fahrmotoren. Da die Triebwagen über Pufferbohlen mit Schraubenkupplungen verfügten, konnten sie als Schlepptriebwagen andere Waggons mitnehmen oder ans Ende anderer Züge zur Beförderung mit fremder Kraft eingestellt werden. In allen Schienenbustypen wurden Unterflurmotoren des Typs U 10 der Büssing AG eingebaut. Dies ist der gleiche Dieselmotor wie bei den Berliner Doppeldeckerbussen des Typs D2U. Es handelt sich um einen Sechszylinder-Reihenmotor als Saugdiesel in liegender Anordnung. Das halbautomatische Sechs-Gang-Getriebe des Typs 6E75S wurde von der ZF Friedrichshafen AG geliefert. Das elektromechanische Getriebe war seinerzeit innovativ. Es verfügt über fünf elektromagnetische Kupplungen, die sechs Gänge, zwei Schmierstellungen und diverse Zwischengänge schalten kann. Der Triebfahrzeugführer fährt in der Regel im 2. Gang an. Zum Schalten in den nächsten Gang wird in eine Zwischenstufe geschaltet: Die Elektromagnete werden spannungsfrei, die Motordrehzahl fällt ab, und dann wird der nächste Gang eingelegt. Zum Herunterschalten muss der Lokführer Zwischengas geben. Anstelle eines Gaspedals verfügen diese Triebwagen über einen Handgashebel links am Fahrersitz. Diese Veränderung war wegen der Mehrfachtraktion erforderlich. Alle Steuerimpulse müssen beim VT 98 elektrisch erfolgen, um von einem zweiten Triebwagen oder einem Steuerwagen den Triebwagen fernsteuern zu können. Die Triebwagen VT 98 9531–9553 und 9571–9600 erhielten Einrichtungen für den Steilstreckenbetrieb. Dazu wurde neben der vorhandenen normalen Druckluftbremse und der Magnetschienenbremse ein drittes Bremssystem eingebaut: eine Drosselklappe in der Abgasleitung. Durch Betätigen eines Kippschalters auf dem Führerpult wird die Abgasleitung verschlossen. Das Abgas staut sich im Motor und der Motor bremst über das Getriebe das Fahrzeug. Wegen dabei hoher Temperaturen an den Zylinderköpfen war diese Einrichtung besonders bei den Werkstätten sehr unbeliebt. Zu diesen 329 Triebwagen wurden 220 Beiwagen VB 98 mit Packabteil, weitere 100 ohne Packabteil sowie 310 Steuerwagen VS 98 hergestellt. Drei Beiwagen VB 98 wurden nachträglich zu Steuerwagen VS 98 umgebaut. Meistens wurden bei der DB diese Triebwagen in der Zusammenstellung VT+VB+VS eingesetzt. Es gab aber auch kürzere Zweier-Einheiten VT+VS und längere Garnituren, bis hin zu Sechs-Wagen-Einheiten VT+VB+VS+VT+VB+VS. 1968 wurde die Bauartnummer der Triebwagen in 798 geändert, die Beiwagen erhielten die Nummern 998.0–3 und Steuerwagen 998.6–9. Bei den Steuerwagen wurde dabei die Ordnungsnummer um 600 erhöht (VS 98 001 wurde zu 998 601). Einige Exemplare wurden modernisiert und erhielten eine Sonderlackierung in weiß-minzgrün. Diese Schienenbusse verkehrten auf der Chiemgaubahn (Aschau–Prien), ebenso die Fahrzeuge des Ulmer Spatz. Ansonsten behielten die Schienenbusse bis zum Schluss das für Triebwagen der DB typische Dunkelrot. 1988 wurden 47 Triebwagen, 23 Beiwagen und 45 Steuerwagen auf Einmannbetrieb umgebaut. Sie erhielten pneumatische Türschließeinrichtungen und Zahltische für den Triebfahrzeugführer. Diese Triebwagen erhielten die Baureihennummer 796.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderbauart VT 97 (Baureihe 797, Zahnradtriebwagen).", "content": "Zunächst wurden sechs Motorwagen 1962 als Zahnradtriebwagen ausgeführt und als Baureihe VT 97 eingeordnet und als VT 97 901 bis 906 bezeichnet, die sechs Steuerwagen als VS 97 001 bis 006. Der Zahnradantrieb wurde von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik in Winterthur geliefert. Diese Schienenbusse wiesen wegen der Teilung der Zahnstangen einen Achsstand von nur 5950 Millimetern auf. Die Höchstgeschwindigkeit auf der Bergfahrt betrug 15 km/h auf der Zahnstange, sonst 90 km/h. Die VT 97 verkehrten ab dem 27. Mai 1962 auf der Zahnradbahn Honau–Lichtenstein (Schwäbische Alb). Der VT 97 901 wurde Anfang 1964 ins Bahnbetriebswerk Passau versetzt und verkehrte von 1964 bis 1965 mangels geeigneter Lokomotiven sogar im Güterverkehr auf der Strecke Passau–Wegscheid. So wurden zwei weitere Triebwagen für die Strecke nach Wegscheid bestellt. Am 28. Januar 1965 machte ein Felssturz die Strecke unpassierbar. Der Schienenbus wurde nun im Bw Tübingen stationiert und erhielt zum 1. Januar 1968 die computergerechte Fahrzeugnummer 797 901-6. Zum gleichen Datum wurden auch die VT 97 902–908 in die Baureihe 797 902–908 umgezeichnet. Die bereits bestellten VT 97 907 und 908 kamen nach der Anlieferung im Jahre 1965 direkt zum Bw Tübingen. Nach Aufgabe der Zahnradstrecken wurde der Zahnradantrieb zwischen 1970 und 1973 ausgebaut. Die Fahrzeuge wurden ab dem 1. Januar 1973 als 797 501–508 bezeichnet. Ihr Einsatzgebiet war danach unter anderem die Nebenstrecke Göppingen–Boll (Voralbbahn), bis auch diese Strecke am 27. Mai 1989 stillgelegt wurde. Drei Triebwagen (797 502, 797 503 und 797 505) sowie zwei Steuerwagen (VS 97 604 und VS 97 605) befinden sich im Besitz der Freunde der \"Zahnradbahn Honau-Lichtenstein e. V.\"", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz bei der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Bahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Regelverkehr.", "content": "Die Schienenbusse waren auf fast jeder Nebenbahn und im Zubringerdienst auf vielen Hauptstrecken unterwegs. Bis 1999 erfolgten Einsätze auf der Ammertalbahn im Streckendienst bei der Deutschen Bahn AG vom Bahnbetriebswerk Tübingen aus. Das waren zweimotorige VT 98. Die meisten einmotorigen VT 95 wurden bereits 1980 außer Dienst gestellt. In Köln-Nippes war ein 795er noch bis 1983 für Bahnmitarbeiter im Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Bahndienstfahrzeuge.", "content": "Mehrere Baureihen von Bahndienstfahrzeugen basieren auf dem Uerdinger Schienenbus. Dazu wurden in die Schienenbusse, nachdem diese einige Jahre im Fahrgastbetrieb tätig waren, in Ausbesserungswerken Messinstrumente eingebaut. So wurde der Prototyp VT 95 906 im Februar 1964 zu einem Indusi-Messwagen mit der neuen Bezeichnung Baureihe 724 umgebaut. Er wurde von der Signalwerkstatt Wuppertal eingesetzt. Vereinzelte weitere umgebaute Uerdinger Schienenbusse werden noch heute als Schienenprüfzug, Gleismesswagen, LZB-Messwagen, Gerätetriebwagen oder Signaldienstwagen eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Museumsfahrzeuge.", "content": "Viele dieser robusten und beliebten Fahrzeuge wurden von Eisenbahnvereinen und Eisenbahnmuseen gekauft und werden noch heute im Museumsbetrieb eingesetzt. Eine in Regionalbahn-Farben lackierte Garnitur fuhr bis 2013 an den Sommerwochenenden im Touristikverkehr auf der Schwäbischen Albbahn und der Bahnstrecke Ulm–Sigmaringen zwischen Ulm Hauptbahnhof und Kleinengstingen. Diese Fahrten führten die \"Schienenbusfreunde Ulm e. V.\" durch. Sie liefen dabei als reguläre Regionalbahn. Dazu war der erste Wagen mit einem Schild „im Auftrag der DB“ gekennzeichnet. Konsequenterweise galt auch der reguläre DB-Nahverkehrstarif beziehungsweise die Verbundtarife NALDO und DING. Zum Einsatz kamen die ehemaligen Chiemgaubahn-Schienenbusse sowie weitere Schienenbusse, die im mintgrünen Farbschema der Bundesbahn lackiert wurden. Diese Garnitur wurde auch \"Ulmer Spatz\" genannt. Betriebsfähige Museumsfahrzeuge sind bei folgenden Betreibern vorhanden: Nicht betriebsfähige Fahrzeuge besitzen folgende Institutionen:", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz bei deutschen Privatbahnen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Neufahrzeuge.", "content": "Auch einige Privatbahnen beschafften Uerdinger Schienenbusse. Die Hohenzollerische Landesbahn bekam drei Triebwagen die der Vorserie des VT 95 (VT 95 911) entsprachen. Die Vorortbahn Wilhelmshaven verfügte über einen Triebwagen, der der Serienausführung des VT 95 entsprach. Am meisten verbreitet war ein Typ, der wie der VT 98 mit normalen Kupplungen versehen war, jedoch nur einen Motor hatte. Sie wurden an die Bentheimer Eisenbahn (ein Triebwagen), die Kleinbahn Weidenau–Deuz, die Elmshorn–Barmstedt–Oldesloer Eisenbahn (EBOE, zwischen 1961 und 1968 vier Triebwagen) und die Hersfelder Kreisbahn (drei Triebwagen und zwei Beiwagen) geliefert, letztere erwarb außerdem eine dreiteilige Garnitur (Triebwagen, Beiwagen, Steuerwagen) mit Faltenbalg-Wagenübergängen, die den nach Spanien gelieferten Zügen entsprach. Die EBOE-Triebwagen kamen 1981 zur Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn, zwei davon sind noch im Einsatz für Sonderfahrten. Schließlich gab es auch zwei Serien-VT-98 bei der Kahlgrundbahn.", "section_level": 2}, {"title": "Gebrauchtfahrzeuge.", "content": "Viele Privatbahnen haben gebrauchte Uerdinger Schienenbusse der Deutschen Bahn angeschafft. Gebrauchte Triebwagen dieses Typs wurden unter anderem von den \"Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH\" und der \"AKN Eisenbahn AG\" im Nahverkehr eingesetzt. 1993 kaufte die \"Dürener Kreisbahn GmbH\" (DKB) zehn VT 98, modernisierte diese und setzte sie in neuer weiß-blauer Lackierung auf der Rurtalbahn bis zur Übernahme des Verkehrs durch RegioSprinter 1995 ein. Der VT 98 203 wurde von der Dürener Kreisbahn an die Museumseisenbahn \"Hümmlinger Kreisbahn e. V.\" verkauft. Der Museumsbahn-Verein arbeitete den Triebwagen mit der DB-Nummer 798 514 betriebsfähig auf und setzt ihn in seiner Ursprungslackierung für Sonderfahrten im Raum Wilhelmshaven ein. Weitere gebrauchte VT 98 wurden von der \"Prignitzer Eisenbahn GmbH\" gekauft, sowohl von der Deutschen Bahn als auch von der DKB, und in blau-roter Lackierung auf deren Strecken in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt. Ab 2003 wurden die Schienenbusse dort jedoch auch durch Regio-Shuttle RS1 ersetzt, lediglich ein Triebwagen (T11) wurde eine Zeit lang weiterhin für Sonderfahrten betriebsfähig vorgehalten. Die meisten Schienenbusse wurden mittlerweile an Museums- oder andere Privatbahnen verkauft. Die Deutsche Regionaleisenbahn bediente im Jahr 2007 die Dübener-Heide-Bahn zwischen Wittenberg und Bad Schmiedeberg im Regelverkehr mit einem Uerdinger Schienenbus, der darüber hinaus zeitweise mit Steuerwagen im Saisonverkehr in den Jahren 2005 bis 2008 die Niederlausitzer Eisenbahn eingesetzt wurde. Seit 2016 sind beide Fahrzeuge beim Förderverein Wisentatalbahn e.V. auf der Bahnstrecke Schönberg–Schleiz im Einsatz. Darüber hinaus ist dort seit 2014 ein von der AKN Eisenbahn erworbener ehemaliger MAN-Indusimesstriebwagen im Einsatz, der bei Bedarf zusammen mit den anderen beiden eingesetzt wird. Auch die Sächsisch-Böhmische Eisenbahngesellschaft (SBE) setzte von Dezember 2002 bis Dezember 2010 auf der Mandaubahn vorwiegend Uerdinger Schienenbusse der Muttergesellschaft HWB Verkehrsgesellschaft mbH ein. Seit 2010 setzt die Eisenbahngesellschaft Potsdam wiederum zwei der zuvor von der Prignitzer Eisenbahn genutzten Uerdinger Schienenbusse im Regelbetrieb ein. Es handelt sich dabei um die Triebwagen T2 und T11. Während ersterer wieder rot lackiert wurde, trägt letzterer noch die Farben der Prignitzer Eisenbahn. Zunächst verkehrten die Triebwagen montags bis freitags im Auftrag der Verkehrsgesellschaft Prignitz auf der Strecke Pritzwalk–Putlitz, seit Dezember 2012 kommen die Fahrzeuge vereinzelt auch wieder von Pritzwalk nach Meyenburg und Neustadt (Dosse) zum Einsatz, da die EGP nach einer Ausschreibung das ehemalige Netz der Prignitzer Eisenbahn bis Dezember 2014 betreibt.", "section_level": 2}, {"title": "Verwandte und Nachfolger.", "content": "In der DDR wurden ähnliche Fahrzeuge als Baureihe VT 2.09 gebaut. Konstruktiv eng mit dem Uerdinger Schienenbus verwandt sind die beiden Oberleitungsbus-Typen ÜHIIs und ÜHIIIs sowie die Linienbusse der Bauart Büssing-Uerdingen 6500 T. Als Nachfolger wurden Anfang der 1970er Jahre die Baureihe 627 und Baureihe 628 entwickelt, von denen aber nur die Baureihe 628 von 1986 bis 1995 in Serie gefertigt wurde. Mittlerweile werden auch diese Triebwagen durch modernere Fahrzeuge wie Stadler RS1 (ab 1996), Bombardier Talent (ab 1996), Alstom Coradia LINT (ab 1999) und Siemens Desiro (ab 1999) ersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Uerdinger Schienenbus ist die umgangssprachliche Bezeichnung von Schienenbussen, die von der Waggonfabrik Uerdingen entwickelt wurden. Es handelt sich um zweiachsige Triebwagen in Leichtbauweise mit unterflur angeordneten Dieselmotoren. Insbesondere die VT 95 (spätere Baureihe 795) und VT 98 (spätere Baureihe 798) der früheren Deutschen Bundesbahn sind mit diesem Begriff verbunden. Deren Ordnungsnummer begann mit einer „9“, die für mechanische Kraftübertragung stand, weshalb sie auch als VT 95.9 etc. bezeichnet werden. ", "tgt_summary": null, "id": 2431326} {"src_title": "Sterz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Bad Elster liegt im oberen Tal der Weißen Elster direkt an der Grenze zur Tschechischen Republik im Dreiländereck zwischen Böhmen, Bayern und Sachsen in der Nähe von Plauen und Hof. Der Ort ist von höheren waldreichen Bergen umgeben, die vor extremen Temperaturschwankungen schützen.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsteile.", "content": "Bärenloh, Christiansreuth, Heißenstein, Kessel, Mühlhausen, Reuth und Sohl mit Schwarzenbrunn.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Namensherkunft wird im germanischen Wort \"Alistra\" gesehen, das die alteuropäische Wurzel \"el-/ol-\" für \"fließen, strömen\" habe. Der Vogel Elster im Stadtwappen sei nur aus dem Namensgleichklang zu erklären.", "section_level": 1}, {"title": "Elster bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.", "content": "Die Reste einer etwa zwei Kilometer nordwestlich des Ortes Elster gelegenen Ringwallanlage (das sogenannte \"Alte Schloss\"), die vermutlich aus der Zeit um 1100 stammt, zeigen, dass schon lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes im Jahre 1324 dort Menschen siedelten. 1412 wurde ein Rittergut erwähnt, das durch Kauf an die Familie von Zedtwitz kam und später zum Fränkischen Ritterkreis gehörte. Bis zum Jahr 1800 blieb es im Besitz dieses Adelsgeschlechts. Der Ort und seine heutigen Ortsteile gehörten bis ins 19. Jahrhundert zum Amt Voigtsberg. 1533 wurde in Adorf und in der Filialkirche Elster die Reformation eingeführt und 1540 der erste evangelische Pfarrer in Elster ordiniert. Die heilende Wirkung der im Tal der Elster entspringenden Quelle (damals als \"Säuerling\" bezeichnet, die heutige \"Moritzquelle\") wurde schon früh erkannt. Georg Leisner, damaliger Plauener Stadtphysikus und Leibarzt des Landesherrn Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz, schrieb 1669, dass „seit undenklichen Zeiten“ nicht nur die Bewohner von Elster dieses Wasser benutzten, sondern dass die Leute sogar aus Adorf kamen und es nach Hause trugen. Auch sei es von ihm „bey vielen unterschiedlichen Patienten mit Nuzen... gebrauchet worden“. Berühmtester Gast des Ortes war Johann Wolfgang von Goethe, der im Jahr 1795 nach Elster kam und in seinem Werk Hermann und Dorothea die Elsteraner Quelle erwähnte.", "section_level": 2}, {"title": "(Bad) Elster im 19. und 20. Jahrhundert.", "content": "Erst 1851 wurde Elster eine eigenständige Pfarrei, 1892 die neugotische \"St.-Trinitatis-Kirche\" eingeweiht. Die alte \"St.-Peter-und-Paul-Kirche\" wurde abgerissen. Elster wurde 1848 zum \"Königlich-Sächsischen Staatsbad\" erhoben, womit auch die Zahl der Badegäste schnell anstieg (1848: 129; 1850: 378; 1860: 1750; 1870: 2450; 1890: 5870; 1900: 8900; 1990: 15.600). Seit 1875 trägt der Ort den Namen \"Bad\" Elster und hat seit 1935 die Stadtrechte. 1880 wurde das Bademuseum Bad Elster als erstes Museum der Stadt und des Vogtlands eröffnet. Im Jahr 1898 erfolgte die Inbetriebnahme des Fernheizwerkes Bad Elster. Es war das erste seiner Art in Sachsen und das zweite im Kaiserreich. Am 4. April 1945 trafen sich Reinhard Gehlen, später erster Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Wessel, später zweiter BND-Präsident, Hermann Baun, Leiter der Spionage gegen die Sowjetunion in der Abwehr, sowie dessen Adjutant Graber in Bauns Quartier, einem Kurhotel. Im sogenannten „Pakt von Bad Elster“ vereinbarten sie, ihr Wissen über die Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg den Vereinigten Staaten anzubieten. Im Mai wurde die Stadt durch Soldaten der US-Armee besetzt, die Bad Elster im Juli der Roten Armee übergaben. Als südlichste Stadt Sachsens gehörte Bad Elster dann zur SBZ und bis 1990 zur DDR. Der Titel „Mineral- und Moorheilbad“ wurde Bad Elster im Jahre 2005 vom Land Sachsen verliehen. Die tournusmäßige Überprüfung ergab im November 2017 die Bestätigung.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Entwicklung der Einwohnerzahl \"(ab 1964 31. Dezember)\":", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Seit der Stadtratswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 14 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Im Juni 2015 wurde Olaf Schlott zum Bürgermeister gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "„In Gold eine natürliche Elster auf drei grünen Hügeln; aus dem mittleren bricht eine silberne Quelle hervor, deren Wasser sich im Schildfluss sammelt.“", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaft.", "content": "Die Kurstadt Bad Waldsee in Baden-Württemberg ist seit 1990 Partnerstadt von Bad Elster.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die wichtigsten Gebäude in Bad Elster entstanden im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Haupterwerbszweig sind der Tourismus und Rehabilitationskuren in sieben Kliniken. Im Jahr 2005 gab es im Ort 35 Beherbergungsstätten, die insgesamt 2400 Betten anboten. Bei knapp 40.000 Übernachtungsgästen wurden im Laufe dieses Jahres rund 540.000 Übernachtungen gezählt. Der Ort liegt nahe der Bundesstraße 92, allerdings ohne dem Durchgangsverkehr ausgesetzt zu sein. Es gibt zwei Grenzübergänge nach Tschechien. Am 30. Juni 2008 wurde der ausgebaute Fußgängerübergang nach Rossbach-Pfannenstiel (Hranice-Krásnany) zum Übergang für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen aufgestuft. Am 1. September 2008 wurde nach der Sanierung der Fahrbahn der Übergang nach Aš-Doubrava (Asch-Grün) für Pkw freigegeben. Der Bahnhof von Bad Elster an der Bahnstrecke Plauen–Eger liegt etwa 2,5 Kilometer vom Hauptort entfernt am Rande des Ortsteils Mühlhausen und wird im Zwei-Stunden-Takt von Zügen der Vogtlandbahn angefahren. Des Weiteren ist Bad Elster Startpunkt regelmäßig betriebener Omnibusverbindungen z. B. nach Plauen oder Klingenthal. Seit März 2017 fährt innerhalb von Bad Elster ein Bürgerbus mit ehrenamtlichen Fahrern. Er verkehrt vorerst jeden Dienstag und Donnerstag und verbindet den Ort mit dem Bahnhof. Der Kurort liegt am Elster-Radweg.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Forschung.", "content": "Bad Elster besitzt eine Grundschule und einen Kindergarten. Die Medfachschule Bad Elster, eine private medizinische Berufsfachschule für Gesundheitsberufe, bildet junge Menschen zum Masseur und medizinischen Bademeister, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten aus. Eine in Bad Elster beheimatete Abteilung des Umweltbundesamts befasst sich mit den Fachgebieten Trink- und Badebeckenwasserhygiene, Wasseraufbereitung sowie der Toxikologie des Trink- und Badebeckenwassers. Das Institut ging aus dem Forschungsbereich \"Trinkwasser\" des ehemaligen Forschungsinstituts für Hygiene und Mikrobiologie der DDR hervor. Von der Weltgesundheitsorganisation wird es als \"WHO Collaboration Centre for Research on Drinking Water Hygiene\" geführt. Das vom Freistaat Sachsen betriebene Institut für Balneologie und Kurortkunde wurde Ende des Jahres 2006 durch den Freistaat Sachsen privatisiert und wird seitdem als privates Institut durch den langjährigen Leiter Ludwig Resch weiter betrieben. Es war bis dahin die einzige staatliche Forschungseinrichtung dieser Art in Deutschland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bad Elster (bis 1875: \"Elster\") ist ein Kurort im sächsischen Vogtlandkreis. Die Stadt ist eines der ältesten Mineral- und Moorheilbäder Deutschlands und gehört der grenzüberschreitenden Mikroregion Freunde im Herzen Europas an.", "tgt_summary": null, "id": 133038} {"src_title": "Hofheim in Unterfranken", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Sommerhits, deren textlicher Inhalt auf Urlaubs- oder Sommerthemen fokussiert war, entstanden zunächst aus der eher zufälligen Veröffentlichung von Songs während der Sommerzeit. So ist der am 11. Juni 1958 veröffentlichte \"Summertime Blues\" von Eddie Cochran oder \"Here Comes Summer\" von Jerry Keller vom Juni 1959 zu erklären. Beide entwickelten sich zu Millionensellern und waren damit Vorbild für weitere Hits dieser Art. Erster Nummer-eins-Hit wurde dann ein Jahr später Brian Hylands \"Itsy Bitsy Teenie Weenie Yellow Polkadot Bikini\", der ebenfalls über eine Million Mal verkauft wurde. Die ersten Sommerhits hatten somit auch mit dem Sommer zusammenhängende Themen zum Inhalt, was jedoch später nicht immer der Fall war.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalte eines Sommerhits.", "content": "In der Retrospektive lässt sich fast jedem Jahr mindestens ein Sommerhit zuordnen, obwohl es keinen offiziellen und neutralen Entscheidungsträger gibt, der ein Lied zum Sommerhit des Jahres deklariert. Vielmehr werden von der Musikindustrie schon im Frühjahr eines jeden Jahres bestimmte Lieder aus Promotionsgründen mit dem Prädikat „Sommerhit“ beworben. Bisweilen versuchen auch Unternehmen, die im Rahmen ihrer Kommunikationspolitik in der Werbung eingesetzte Musik zu Sommerhits zu stilisieren. Einer Studie der University of Huddersfield (Großbritannien) vom September 2005 für das Inflight-Magazin \"British Airways High Life Magazine\" zufolge gibt es eine stereotype Formel, die den perfekten Sommerhit entstehen lässt. Rupert Till analysierte die als Sommerhits klassifizierten Charthits und gelangte auf diese Weise zu einem „Ohrwurm-Quotienten“ („Catchiness Quotient“), der sich aus verschiedenen Variablen zusammensetzt. Hierzu gehören insbesondere die Entfernung von Halbtönen zum höchsten und niedrigsten Ton im Refrain, die Anzahl der verwendeten Akkorde, Anzahl der Schritte in einer Tanzabfolge oder die Aufwendungen für Promotion durch die Plattenfirma. Der Quotient bestätige, so die Studie, dass es eine Formel für das Phänomen eines Sommerhits gebe und warum aus musikwissenschaftlichen Gründen in beinahe jedem Sommer die Hitparaden durch derart eingängige und einprägsame Songs überfallen würden. Die Studie lässt allerdings offen, ob alle von ihr untersuchten Sommerhits diesem Schema folgen und ob die Käufer von Tonträgern ihr Kaufverhalten danach richten. Merkmale eines klassischen Sommerhits sind demnach in der Regel eine einfache Melodie, ein tanzbarer Rhythmus und einfacher Text. Als Rhythmusvorlage dienen häufig lateinamerikanische Tänze wie Samba, Salsa und Merengue. Darüber hinaus wird ein Sommerhit sehr häufig mit einem sehr einfachen Partytanz verbunden, während sich der Text zumeist zwischen Urlaubs- und Sommerthemen bewegt. In der Regel ist der Sommerhit bzw. der Interpret ein One-Hit-Wonder oder jedenfalls nur von kurzlebiger Dauer im Musikgeschäft. Zudem heben sich Sommerhits durch intensives Airplay im Radio von anderen, gleichzeitig erschienen Titeln heraus. Umsatztechnisch ist in der Musikindustrie bekannt, dass ein Sommerhit weniger Plattenumsatz erfordert als ein im Winter veröffentlichter Titel, wenn er den gleichen Rang in der Hitparade erreichen soll. Das liegt daran, dass der saisonale Umsatzschwerpunkt der Plattenindustrie im Winter liegt. Das Phänomen des Sommerhits ist lediglich in den umsatzstärksten Tonträgermärkten bekannt (USA, Großbritannien, Japan, Deutschland u. a.). Hier erscheinen auch fast regelmäßig im Rahmen der Zweitverwertung Kompilationen von Sommerhits mit Titeln wie \"Biggest Hits of Summer\" oder \"Hit Giganten – Sommerhits\" (jeweils Deutschland). Als einer der erfolgreichsten Sommerhits aller Zeiten gilt \"In the Summertime\" von Mungo Jerry, der am 22. Mai 1970 veröffentlicht wurde und mindestens sechs Millionen Mal verkauft worden ist. Er verwirklicht alle Anforderungen an einen Sommerhit: textlich auf den Sommer bezogene Freizeitinhalte, tanzbarer Rhythmus, eingängige Melodie, rechtzeitige Veröffentlichung und Rang Nummer eins der Hitparaden in 26 Ländern. Auch Lou Begas \"Mambo No. 5\" von 1999 gehört in die Kategorie der umsatzstärksten Sommerhits.", "section_level": 1}, {"title": "Sommerhits in Deutschland.", "content": "Die GfK Entertainment (vormals Media Control) hat am 13. August 2014 den Sommerhit des Jahres 2014 genannt; gleichzeitig wurde eine Liste weiterer Sommerhits der vergangenen Jahre veröffentlicht und später erweitert: Als Kriterien für einen Sommerhit nennt GfK Entertainment: „Er hat eine eingängige Melodie, ist zum Tanzen geeignet, verbreitet Urlaubsstimmung, stand möglichst auf Platz eins der Charts, wurde durch kein Großevent bekannt, wird in Clubs rauf und runter gespielt und stammt von einem Künstler, der in den Jahren zuvor keine großen Charterfolge feiern konnte. Dazu kommen hohe Abrufe auf Musik-Streaming-Portalen und im Social Media Bereich.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Sommerhit ist ein Ausdruck der Musikindustrie für Lieder der Unterhaltungsmusik, die von vielen Musikkonsumenten mit dem Sommer eines bestimmten Jahres assoziiert werden und durch intensives Airplay bekannter werden als andere Musikstücke derselben Saison.", "tgt_summary": null, "id": 405935} {"src_title": "Landaulet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ebert war der Sohn des sozialdemokratischen Reichspräsidenten Friedrich Ebert. Er absolvierte von 1909 bis 1913 eine Lehre als Buchdrucker. Er war seit 1910 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend und seit 1913 der SPD. Von 1915 bis 1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg.", "section_level": 1}, {"title": "Weimarer Republik.", "content": "Während der Weimarer Republik war er Redakteur und Mitarbeiter verschiedener sozialdemokratischer Zeitungen. Von 1919 bis 1925 war Ebert Redakteur des \"Vorwärts\". 1920 heiratete er die 3 Jahre jüngere Johanna Elisabeth Vollmann, mit der er die Kinder Friedrich (1928) und Georg (1931) hatte. Eberts Ehefrau beging 1938 Suizid. Außerdem war er von 1923 bis 1925 Mitarbeiter des \"Sozialdemokratischen Pressedienstes\". Von 1925 bis 1933 war er Redakteur in Brandenburg an der Havel bei der im parteieigenen Verlag Otto Sidow & Co. erscheinenden \"Brandenburger Zeitung\". Seit 1927 war er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Brandenburg, von 1930 bis 1933 Stadtverordnetenvorsteher. Ebert war von 1930 bis 1933 Mitglied im Vorstand des Städtetages für die Provinz Brandenburg. Außerdem gehörte er dem Vorstand des SPD-Bezirksvorstandes Brandenburg-Grenzmark an. In den frühen 1930er Jahren gehörte er außerdem dem preußischen Staatsrat an. Von 1928 bis 1933 war Ebert Mitglied des Reichstages.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "Im Jahr 1933 saß er wegen illegaler politischer Tätigkeit acht Monate in mehreren KZ, u. a. in Oranienburg und Börgermoor. 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und war ab 1940 beim Reichsverlagsamt tätig. Er stand bis 1945 unter Polizeiaufsicht.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Krieg war er zunächst Landesvorsitzender der SPD Brandenburg. Nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) war Ebert seit 1946 einer der Landesvorsitzenden der SED, Mitglied des Parteivorstands und später des Zentralkomitees (ZK); von 1949 bis zu seinem Tod war er Mitglied des Politbüros des Parteivorstands bzw. des ZK der SED. 1946 wurde er von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) als Mitglied der Beratenden Versammlung Brandenburgs berufen und war dort Vorsitzender. Nach den Landtagswahlen in der SBZ 1946 wurde er Präsident des Brandenburgischen Landtags. Im November 1948 wurde ihm von der sowjetischen Besatzungsmacht mitgeteilt, dass er als Oberbürgermeister von Ost-Berlin vorgesehen sei. Tatsächlich wurde am 30. November 1948 im Admiralspalast der noch von der Gesamtberliner Stadtverordnetenversammlung 1946 repräsentativ gewählte Magistrat durch einen „Volkskongress“ aus Delegierten von u. a. SED, FDGB, FDJ, VVN und Betriebsräten für abgesetzt erklärt und stattdessen ein provisorischer \"Demokratischer Magistrat\" gewählt und Ebert als Oberbürgermeister vereidigt. Anschließend erklärte Ebert, Berlin würde Teil der SBZ und in den Zweijahres-Plan der SED eingeschlossen. Dem im Westen als „Opern-Magistrat“ bezeichneten Gremium gehörten neben Ebert unter anderen Karl Maron und Waldemar Schmidt an. Ab 1955 waren Eberts Amtssitz als Oberbürgermeister und die Sitzungen der Ost-Berliner Stadtverordnetenversammlung im Roten Rathaus. Ebert war bis 1967 Oberbürgermeister und widmete sich vor allem dem Aufbau der zerstörten Stadt. So setzte er sich beispielsweise für die Wiederherstellung des Brandenburger Tors, des Roten Rathauses, des Zeughauses und der Staatsoper Unter den Linden ein. Allerdings fiel auch der Abriss des Berliner Stadtschlosses in seine Amtszeit. Seit der Gründung der DDR 1949 war Ebert auch Abgeordneter der Volkskammer, zeitweise als Stellvertreter des Präsidenten, ab 1971 als Vorsitzender der SED-Fraktion sowie ab 1960 Mitglied und ab 1971 stellvertretender Vorsitzender des Staatsrates.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Er wurde mit dem Karl-Marx-Orden, dem Vaterländischen Verdienstorden und dem Großen Stern der Völkerfreundschaft ausgezeichnet. Am 5. Juli 1967 ernannte ihn der Magistrat von Ost-Berlin zum Ehrenbürger Berlins. Nach der politischen Wende wurde er 1992 aus der Liste der Ehrenbürger gestrichen. Die 1946 durch Zusammenlegung mehrerer Straßen entstandene, nach dem Reichspräsidenten benannte Straße in der Potsdamer Innenstadt wurde „zu späteren DDR-Zeiten“ auf den gleichnamigen Sohn umgewidmet; nach der Wende wurde der ursprüngliche Bezug wiederhergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Ruhestätte.", "content": "Seine Urne wurde in Berlin-Lichtenberg auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde an der Ringmauer der \"Gedenkstätte der Sozialisten\" beigesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Friedrich Ebert jr. (* 12. September 1894 in Bremen; † 4. Dezember 1979 in Ost-Berlin), auch \"Fritz Ebert\" genannt, war ein deutscher Politiker (SPD, SED). Er war von 1948 bis 1967 Oberbürgermeister von Ost-Berlin.", "tgt_summary": null, "id": 747011} {"src_title": "Knetmasse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Spardosen haben einen engen Bezug zur Geldgeschichte und zur Geschichte des privaten Sparens. Sie haben eine gesellschaftliche und kulturgeschichtliche Bedeutung vor allem für die Zeit, als ein Kontensparen noch nicht möglich war.", "section_level": 1}, {"title": "Griechen und Römer.", "content": "Einer der frühesten Sparbehälter stammt aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. und wurde in Priene (mittleres Ionien in der heutigen Türkei) bei der Ausgrabung eines Wohnhauses gefunden. Er ist einem griechischen Schatztempel nachgebildet und besitzt einen Einwurfschlitz für Münzen im Giebelfeld des Tempels. Ein solches Schatzhaus hieß „Thesauros“. Dieses Wort wurde in die romanischen Sprachen übernommen und später entweder zur Bezeichnung des Schatzbehältnisses oder des Schatzes schlechthin. Es übertrug sich auch auf Spardosen und wurde im deutschen Sprachgebrauch schließlich zum Begriff „Tresor“. Die Zahl der Spardosenfunde aus dem Römischen Reich ist außerordentlich groß. Der charakteristische Typ war bei den Römern aus gebranntem Ton und birnenförmig als einfachstes Ergebnis einer Töpferscheibenarbeit.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter und Frühe Neuzeit.", "content": "Aus dem Mittelalter haben vor allem eiserne, schlossbehangene Spardosen die Zeit überdauert. Zum Teil handelt es sich dabei auch um Sammelbehälter mittelalterlicher Zünfte und Bruderschaften zum Zwecke der Armenpflege und anderen Wohltätigkeitsaspekten. Als gebräuchliche Materialien wurden jedoch weiterhin meist Ton und andere Keramikarten genutzt. Auch findet man zunehmend Tierformen als Spardosen. Besonders bekannt und beliebt ist bis heute das Sparschwein. Das Schwein gilt schon seit früher Zeit als Glücksbringer und Symbol der Fruchtbarkeit, Nützlichkeit und Genügsamkeit. Das hatte einerseits seinen Grund in der hohen Ferkelzahl, zum anderen wurden mit der Verfütterung der Essensreste oder überschüssiger bzw. verderblicher Ernteabfälle des Sommers Schweine gemästet. Sie sicherten so die Protein- und Fettversorgung im Winter. Auch im englischen Sprachgebrauch kennt man das Sparschwein als „Piggy bank“. Das älteste in Deutschland gefundene Sparschwein stammt aus Billeben in Thüringen und wird ins 13. Jahrhundert datiert. Hingegen bleibt diese Schweineplastik im Gegensatz zu dem auf Burg Schweinheim in Euskirchen gefundenen Sparschwein den Beweis dafür schuldig, dass darin Münzen gesammelt worden sind. Das Sparschwein aus Euskirchen wird dem Ritter Spies von Büllesheim zugeordnet, der es um 1576 erfunden haben soll, denn die jüngste in dem Schwein gefundene Münze stammt aus dieser Zeit. Verwendet wurden in verschiedenen Ländern und Kulturen auch das vorsorgetreibende Eichhörnchen, der Goldesel, der Glück bringende Marienkäfer, der weise Elefant, die auf dem Nest sitzende Henne (Sparhühnchen) und viele weitere Tierarten. Eine seit dem Altertum übliche Spardosenform ist der Bienenkorb als Symbol für fleißiges, unermüdliches Sammeln der Bienen.", "section_level": 2}, {"title": "Barock.", "content": "In der Barockzeit finden wir Spardosen erstmals auch als kostbare Gegenstände von hohem künstlerischen Wert, so z. B. aus feinstem Delfter Porzellan. Auch die Patenschaftsspardosen, die in der Zeit des Rokoko, des Empire, vor allem aber im Biedermeier, im Historismus und in der Zeit des Jugendstils im Bürgertum als Taufgeschenke verehrt wurden (häufig mit Eingravierung des Taufdatums, von Initialen etc.), sind vielfach kunstvolle Juwelierarbeiten aus Silber mit ornamentalen Verzierungen und einem kleinen Vorhängeschloss versehen. Herausragend sind hier vor allem die Arbeiten Wiener Silberschmiede der Biedermeierzeit. Eine beliebte Form war insbesondere das Sparhümpchen mit Henkel, das im Laufe der Zeit zunehmend auch in einfacherer Ausführung aus industrieller Kleinserienfertigung (meist versilbert, Neusilber) günstiger erworben werden konnte und so bei breiteren Schichten der Bevölkerung in Mode kam.", "section_level": 2}, {"title": "Moderne Sparbüchsen.", "content": "Vor allem in den USA, aber auch in England und Deutschland, wurde im 19. und 20. Jahrhundert eine große Zahl von mechanischen Spardosen entwickelt (und zum Teil auch patentiert), bei denen durch Einwurf einer Münze oder auf Knopfdruck ein Mechanismus in Bewegung versetzt wurde. Die anglo-amerikanischen mechanischen Spardosen sind überwiegend aus Gusseisen \"(cast iron)\" gefertigt, während die deutschen primär aus lithographiertem Blech hergestellt wurden. Die Spardose gewann durch den Spielzeugcharakter des Objekts auch für die Spielzeugindustrie an Interesse und wurde seit etwa 1890 als Nebenprodukt in das Warenrepertoire bekannter Spielzeughersteller (Rock & Graner, Gebrüder Bing, Märklin, Felix Lasse, Georg Kühnrich, Saalheimer & Strauss, Michael Seidel, Geobra, G. Zimmermann) aufgenommen. Insbesondere von Nürnberg und Umgebung (z. B. Zirndorf), dem weltweit führenden Produktionsstandort für Spielwaren, wurde auch die Export-Nachfrage abgedeckt. Die Industrie machte ab etwa 1900 große Stückzahlen möglich. Sogar unter den „Pfennig-Artikeln“, den \"Penny Toys\", waren Spardosen vertreten. Hergestellt wurden die Blechspardosen weit überwiegend aus Weißblech und im Siebdruckverfahren bedruckt. Etwa um 1920 begannen Sparkassen, später auch Banken, systematisch mit der Ausgabe von Heimspardosen (meist Heimsparkassetten in schlicht-eleganter Stahlblechausführung), vor allem zur Sparerziehung der Kinder bzw. zum Kleinstsparen. Für diese Spardosen wurde im Sparbuch gewöhnlich ein Pfandvermerk als Sicherheit gegen Verlust und Beschädigung eingetragen, sie waren – zumindest anfangs – also geliehen und gehörten weiterhin dem ausgebenden Kreditinstitut, das auch den passenden Schlüssel, meist einen Einheitsschlüssel, zum Öffnen behielt. Seit 1925 wurden Heimspardosen vor allem anlässlich des Weltspartages an potentielle Kunden im Kindes- und Schulalter – oft auch in Verbindung mit dem Schulsparen – verteilt. Anfang der 1930er Jahre wurden auch sogenannte Sparuhren ausgegeben. Eine besonders große Variante der Spardose ist der seit den 1920er Jahren nachweisbare Sparschrank, auch als Sparkasten oder Sparkästchen bezeichnet. Die Blech- oder Holzkästen mit mehreren Einwurfschlitzen dienen dem Gemeinschafts- oder Vereinssparen und hängen heute bevorzugt in Gaststätten. Wurden sie früher von Banken zur Kundengewinnung und -bindung kostenlos herausgegeben, müssen sich die Betreiber heute meist selbst um Aufstellung und Unterhalt der Sparschränke kümmern.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendungszwecke.", "content": "Die Kreditinstitute nutzen die Spardose auch heute noch zum Zwecke der Werbung. Werbespardosen wurden und werden aber auch von zahlreichen anderen Unternehmen gerne als Spruchgut- und Mentalitätsvermittler genutzt, um auf den Gedanken des Ansparens von Geld für die Anschaffung eines bestimmten Sachgegenstandes aufmerksam zu machen. Kindern wird durch Spielzeugformen auch heute noch die Spardose als Sammeldose vorgestellt. Heute sind diese Spardosen vor allem aus Kunststoff, solche der Andenkenbranche auch aus Keramik und Holz; sie werden mehr und mehr als Souvenirs gehandelt. Die Spardose ist zum Sammlungsgegenstand geworden. Die Spendendose ist oft ähnlich wie die Spardose gefertigt, hat aber einen anderen Verwendungszweck.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Spardose oder Sparbüchse (seltener: Spartopf, spezieller auch: Sparschwein) ist ein Behältnis zum Sparen von Münzen durch einfaches Einbringen durch einen dafür vorgesehenen Einwurfschlitz. Das Entnehmen des Ersparten ist dagegen regelmäßig durch einen Verschluss erschwert oder erfordert sogar (bei vielen Keramik-Spardosen) ein Zerschlagen des Objekts.", "tgt_summary": null, "id": 2383689} {"src_title": "Friedrich Adler (Künstler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Euckens Vater, der Postmeister Ammo Becker Eucken, und sein einziger Bruder verstarben früh; umso enger war die Bindung an seine Mutter Ida Maria (geb. Gittermann, 1814–1872). Nach dem Besuch des Gymnasiums Ulricianum in Aurich studierte er ab 1863 Philosophie, klassische Philologie und alte Geschichte bei Gustav Teichmüller und Rudolf Hermann Lotze an der Universität Göttingen, wo er sich in der gleichen Zeit wie Wilhelm Pfeffer einer Progressbewegung anschloss, der späteren Burschenschaft und des heutigen Corps Frisia. Außerdem sang er im Studenten-Gesangverein Göttingen. Im Anschluss studierte er in Berlin. Eine engere Freundschaft pflegte er zu dem Philosophen Friedrich Adolf Trendelenburg. Nach seiner Promotion 1866 über das Thema \"De Aristotelis dicendi ratione\" („Über den Stil des Aristoteles“) arbeitete er ab 1867 als Gymnasiallehrer in Husum und Berlin. 1869 bis 1871 unterrichtete er Alte Sprachen und evangelische Religion am Städtischen Gymnasium Frankfurt am Main. Gleichzeitig beschäftigte sich Eucken auch weiterhin mit philosophiegeschichtlichen Fragen, insbesondere um Aristoteles und Thomas von Aquin. 1871 wurde er als Ordinarius der Philosophie und Pädagogik an die Universität Basel berufen; um Ostern 1874 folgte eine Professur für Philosophie an der Universität in Jena. Dieses Amt behielt er bis 1920; einige Rufe von anderen Universitäten lehnte er ab. 1882 heiratete er Irene (1863–1941), Schwester von Carl Adolf Passow. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor, der Chemiker Arnold Eucken (1884–1950), der Nationalökonom Walter Eucken (1891–1950), sowie die Tochter Ida Marie (* 10. Januar 1888; † 16. Oktober 1943, studierte Gesang (Sopran) und trat unter anderem mit Max Reger auf). Die Kinder wachsen in einem weltoffenen und kulturell interessierten Elternhaus auf. In der Eucken’schen Villa in der Botzstraße in Jena gehen unter anderem der Komponist Max Reger und Literaten wie Stefan George und Hugo von Hofmannsthal ein und aus. 1908 erhielt Eucken den Nobelpreis für Literatur– „auf Grund des ernsten Suchens nach Wahrheit, der durchdringenden Gedankenkraft und des Weitblicks, der Wärme und Kraft der Darstellung, womit er in zahlreichen Arbeiten eine ideale Weltanschauung vertreten und entwickelt hat“, wie es zur Begründung hieß. Es folgten Austauschprofessuren in England (1911), den USA (1913–1914) und Holland (1914). Während des Ersten Weltkriegs unterstützte er die nationale Idee. So unterzeichnete er das Manifest der 93, das die Vorwürfe der Alliierten gegen Deutschland bestritt. Am 5. Januar 1916 – Euckens siebzigstem Geburtstag – wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Jena ernannt. Als Begründung wurde genannt, dass er als Professor der Universität Jena 41 Jahre lang „als Zierde der Hochschule zum Ruhme der Stadt“ beigetragen habe. In seinen Büchern \"Der Sinn und Wert des Lebens\" und \"Geistige Strömungen der Gegenwart\" setzte Eucken sich kritisch mit dem Monismus seines Jenaer Kollegen Ernst Haeckel auseinander, mit dem er persönlich aber befreundet war. Auf Euckens Anregung hin wurde am 26. September 1918 in Wittenberg die Luther-Gesellschaft gegründet.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Euckens Werk fand hohe Anerkennung vor allem in Schweden. König Oscar II. befasste sich mit den religionsphilosophischen Schriften, und Eucken wurde Mitglied der Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Seine Auszeichnung mit dem Literaturnobelpreis nahmen deutsche Gelehrte wie Ernst Haeckel dagegen eher mit Skepsis auf. Eucken hatte in der deutschen Wissenschaft eher eine Außenseiterposition, und der Wert seiner Schriften wurde hinsichtlich sprachlicher und systematischer Güte gering geschätzt. Rudolf Eucken war ein Lehrer Max Schelers, der bei ihm promovierte. Heutzutage ist Rudolf Eucken eher unbekannt und in Vergessenheit geraten. Ferdinand Fellmann hob jedoch die Gemeinsamkeiten zur späteren Phänomenologie Edmund Husserls hervor. Er bezeichnete Euckens „Reduktionslehre“ als Brückenschlag „zwischen deutschem Idealismus und Phänomenologie“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolf Christoph Eucken (* 5. Januar 1846 in Aurich, Ostfriesland; † 15. September 1926 in Jena) war ein deutscher Philosoph. 1908 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.", "tgt_summary": null, "id": 91851} {"src_title": "Deeskalation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der Renaissancetypus.", "content": "Bezüglich des Renaissancetypus ist die Tenorblockflöte durch Theoretiker (Sebastian Virdung, Michael Praetorius) und durch erhaltene Museumsinstrumente (Wiener Hofburg – Germanisches Nationalmuseum) gut belegt. Sie wird im Blockflötenconsort für die Mittelstimmen gebraucht, kann aber auch als Diskantinstrument in 8-Fuß-Lage eingesetzt werden. Die theoretisch nicht belegte, aber in der Musik des Frühbarocks gut einsetzbare Altblockflöte in F erscheint alternativ als Diskantinstrument für höhere Blockflötenpartien, um die Höhe des Instruments nicht überzustrapazieren. Die Verwendung der Tenorblockflöte im Mittelalter ist ebenfalls nicht belegt, hat aber als wahrscheinlich zu gelten.", "section_level": 1}, {"title": "Der Barocktypus.", "content": "Im Barockzeitalter waren höhere Instrumente der Blockflötenfamilie als Solo- und Orchesterinstrumente üblich, dennoch wurden auch Tenorblockflöten in barocker Form gebaut. Die sogenannte „Voice-Flute“, eine Tenorblockflöte in d, hat den Vorteil, dass auf ihr Querflötenliteratur in der originalen Tonart gespielt werden kann, da sie im Tonumfang der barocken Traversflöte gleicht.", "section_level": 1}, {"title": "Die Tenorblockflöte als Soloinstrument.", "content": "Michael Praetorius bezeichnet Blockflöten als Vierfußinstrumente, die eine Oktave höher klingen als notiert. Diese Aussage ist interpretationsbedürftig und heißt, dass sich im Zusammenhang mit Blockflöten ein irgendwie gearteter Standardklang nur eine Oktave höher einstellt. In Klanglage ergibt sich daher ein besonderes Klangbild, das von der Norm abweicht. Ersetzt man also, sofern möglich, eine Oboe durch eine Tenorblockflöte, wird diese nicht nur zum Diskantinstrument, sondern es ändert sich die Klangfarbe. Gelegentlich wird der Ton der Tenorblockflöte als „etwas matt“ qualifiziert, was die Liebhaber des Instruments bestreiten. Die Tenorblockflöte ist etwas weniger wendig als gleich große Diskantinstrumente. Gleiches gilt in besonderem Maße in Bezug auf die kleineren Blockflöten, weswegen Sopran- und Altblockflöte zum Konzert- bzw. Soloinstrument aufsteigen, während eine solistische Tenorblockflöte eher Kennern und Spielern mit großen Händen vorbehalten bleibt.", "section_level": 1}, {"title": "Die moderne Tenorblockflöte.", "content": "Die Tenorblockflöte bildet die dritte Stimme im Blockflötenchor bzw. -quartett. Das Blockflötenquartett ist aus historischen Formen nicht abzuleiten, eher aus dem zeitlosen Chor menschlicher Stimmen. Immer beliebter werden Blockflötenquartette in Klanglage, wobei die Tenorblockflöte zum Sopran wird. Hinzu treten Bass-, Großbass- und Subbassblockflöte. Historisch zu belegen ist auch dies nicht. Gelegentlich lassen sich aus den Partituren Quartette mit den Größen Alt-, Tenor-, Bass- und Großbass erschließen. Hier übernimmt die Tenorblockflöte die zweite Stimme. Blockflötenbauer haben im 20. Jahrhundert nach neuen Bauformen gesucht, die dem Instrument mehr Klangfülle, Dynamik und einen größeren Tonumfang verleihen. Im Bereich der Tenorblockflöte ist hier zuerst der niederländische Blockflötenbauer Maarten Helder zu nennen, der mit seiner rein überblasenden Tenorblockflöte neue Wege beschritt. Das Instrument ist nach dem Prinzip der harmonischen Blockflöten mit rein stimmenden Obertönen konstruiert. Diese Blockflöte wird heute unter anderem von den Firmen Mollenhauer in Fulda und Moeck in Celle vertrieben, auch in Alt-Versionen. Einen weiteren Versuch der Fortentwicklung der Tenorblockflöte unternahm der französische Blockflötenbauer Philippe Bolton mit der \"modernen Tenorblockflöte\". Es handelt sich um eine traditionell konzipierte Tenorblockflöte, die mit einer Fußstückklappe für die Ausblasöffnung versehen wird. Dies erweitert deren Tonumfang insbesondere in der Höhe in die dritte Oktave hinein und begünstigt die Erzeugung von Mehrklängen. Eine Variante dieser Tenorblockflöte ist die \"elektroakustische Blockflöte\", an deren Kopfstück ein in eine Bohrung eingeführtes Mikrofon befestigt wird. Hierdurch ist die Abnahme des Tones mit speziellem fremdartigen Klang möglich. Die übliche Mikrofonierung im Raum würde jedoch viel natürlicher klingen. Über einen steuerbaren Mikrofonvorverstärker wird der Ton weitergeleitet, beispielsweise an einen Verstärker. Das Ergebnis ist ein dynamisch angehobener Ton, der sich günstiger in ein gemischtes Ensemble einfügt. Möglicherweise eröffnet sich hier ein erhebliches Potenzial zur elektronischen Weiterverarbeitung des Klanges, das von Interpreten und Komponisten noch zu entdecken wäre.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit der Wiederbelebung der Blockflöte durch Arnold Dolmetsch wurde erneut eine Tenorblockflöte in C konstruiert, die in der äußeren Form und nach einigen Baukriterien barocken Instrumenten entsprach. Mit der Altblockflöte in F, der Bassblockflöte in F und der Sopranblockflöte in C vervollständigt sie die Familie der Blockflöten. Ihr Tonumfang beträgt c−d (g).", "tgt_summary": null, "id": 864299} {"src_title": "Julius Jolly (Politiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Trockenmethoden.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Backverfahren.", "content": "Aufgebaut sind die meisten Trockenschränke wie ein herkömmlicher Elektro-Backofen. Bei einfachen Modellen kann nur die Temperatur geregelt werden. Bei der Trocknung elektronischer Bauteile nimmt die Benetzbarkeit der Anschlüsse nach dem Backen ab, und die Bauteile sind erheblichem Thermostress ausgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Adsorptionsverfahren.", "content": "Bei der Adsorptionstrocknung wird entweder mit einem Rotor oder einem Kammersystem zur Entfeuchtung gearbeitet. Die Kammerentfeuchtung arbeitet im Gegensatz zum Rotor in Zeitabschnitten und entfeuchtet daher nicht permanent, hat dafür aber einen geringeren Stromverbrauch, ist dichter und erreicht somit geringere Feuchtegrade. Zuerst wird die Prozessluft durch einen Behälter mit einer Zeolithschüttung geführt. Dort werden die Wassermoleküle durch Adsorption aus der Prozessluft gefiltert und im Zeolith A gespeichert. Durch zunehmende Sättigung nehmen die hygroskopischen Eigenschaften des Zeolith A ab. Um das Zeolith A zu regenerieren, wird es aus der Prozessluft entfernt und an die Außenluft transportiert. Dies geschieht meist über ein Ventil oder Klappensystem. Dort wird die Feuchtigkeit dann mit erwärmter Luft von ca. 200 °C aus dem Zeolith A getrieben und an die Umgebung abgelüftet. Nach diesem als Regeneration bezeichneten Vorgang wird die Filtereinheit in den Prozessluftstrom zurückgeführt. Mit diesem Verfahren werden bis unter 0,5 % relative Feuchte erreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Stickstoffverfahren.", "content": "Der Stickstoff wird eingesetzt, um feuchte Luft, die sich im Schrank befindet, durch Spülen zu verdrängen. Hierfür sind große Mengen von Stickstoff notwendig, da nur durch mehrfachen Austausch des Schrankinhaltes eine entsprechend reine Stickstoffatmosphäre entstehen kann. Danach wird über einen kleinen konstanten Volumenstrom eine Stabilisierung erzielt. Das Verfahren ist sehr energieaufwendig und erzeugt hohe laufende Kosten.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Verfahren.", "content": "Daneben gibt es Modelle bei denen zusätzlich der Druck geregelt werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Trockenvorgang.", "content": "Wird der Prozessluft die Feuchtigkeit auf unter 5 % relative Feuchte entzogen, wird die Dampfdruckdifferenz so groß, dass die Wassermoleküle in den zu trocknenden Gegenständen dessen Adhäsionskräfte überwinden und wieder an die Prozessluft abgegeben werden. Die Gegenstände werden getrocknet. Bei einer Atmosphäre von 1 bzw. 2 % relative Feuchte bei Raumtemperatur (das entspricht einem Wasserdampfgehalt von weniger als 0,6 g/m3) entsteht faktisch ein „Feuchtevakuum“. Dies führt dazu, dass bereits aufgenommene Feuchtigkeit wieder abgegeben wird. Es findet ein Rücktrocknungsprozess statt. Dieser ist schonend, da die zu trocknenden Objekte keinerlei thermischem Stress ausgesetzt werden und dadurch weder die Gefahr der Oxidation noch die des Innermetallischen Wachstums (bei Bauteilen) besteht. Die Trocknungszeit kann verkürzt werden, indem man den Prozess thermisch unterstützt. Um Oxidationsprobleme zu vermeiden ist es zwingend notwendig, dass dieser Prozess ebenfalls in einem „Feuchtevakuum“ stattfindet. Das klassische Tempern bei sehr hohen Temperaturen wird dadurch überflüssig.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund Korrosion und Oxidation.", "content": "In trockener Atmosphäre gibt es keine Korrosion. Für das Auftreten von Korrosion müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Es muss ein Oxidationsmittel und eine wässrige Lösung, die als Elektrolyt wirkt, vorhanden sein. Der Sauerstoff in der Luft bildet das Oxidationsmittel, der Wasserdampf (Luftfeuchtigkeit) den Elektrolyten. Die kritische Grenze, bei der eine Oxidation mit atmosphärischem Sauerstoff stattfindet, liegt je nach Metall oder Legierung bei 40 – 70 %rF. Das bedeutet, dass mehr als 8 Gramm Wasserdampf pro m3 vorhanden sein muss. Die absolute Feuchtigkeit in modernen Trockenlagerschränken liegt bei einer Temperatur von 60 °C und 1 %rF bei weniger als 1,4 g/m3, bei 40 °C bei 0,5 g/m3. Unter diesen Bedingungen kann keine Kathodenreaktion und damit auch keine Oxidation mehr stattfinden. Auf ein Eliminieren des Sauerstoffs, wie bei einem Stickstofflagerschrank, kann verzichtet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Trockenschrank (auch: Trocknungsschrank oder Trockenlagerschrank) ist eine Vorrichtung zur Entfeuchtung eines Gegenstandes, meist über die Entfeuchtung der Luft, unter Einsatz von hygroskopischen Materialien (Sorbenzien). Trockenschränke werden für Temperaturbereiche von Raumtemperatur bis etwa 250 °C angeboten. Die Größe reicht von 30 Liter Inhalt bis zu einigen hundert Litern oder ganzen Räumen, sogenannten \"Dry Rooms\". ", "tgt_summary": null, "id": 765191} {"src_title": "Alfred Kurella", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Straßenverkehr.", "content": "Im Straßenverkehr dienen Kilometersteine als Anhaltspunkt für den Kraftfahrer, der seine zurückgelegte Entfernung oder die Richtigkeit seiner Route ermitteln will, sowie zur Standortbestimmung.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland werden klassifizierte Straßen, also Bundesautobahnen und Bundesstraßen sowie Landes- und Kreisstraßen, heute in der Regel mit Stationszeichen aus Metall oder Kunststoff gekennzeichnet bzw. kilometriert. In einigen Bundesländern stehen aber auch heute noch viele Kilometersteine, da es zu aufwendig und zu teuer wäre, alle Kilometersteine durch Kilometertafeln zu ersetzen. In manchen Fällen (zum Beispiel die Stationszeichen in Schleswig-Holstein, aber auch an einigen Strecken in Niedersachsen) sind die Kilometerzahlen auch an den Leitpfosten angebracht. Die Kilometersteine und -tafeln bzw. Stationszeichen stehen in der Regel in einem Abstand von 100 oder 200 Metern. Eine Ausnahme bilden die Autobahnen, die in der Regel mit blauen Metallschildern im Abstand von 500 Metern kilometriert sind. Ebenso finden sich auf Bundesautobahnen mehrere Kilometersteine mit dem Berliner Bären welche ab 1954 zur Erinnerung an die bis 1989/90 geteilte Stadt aufgestellt worden waren.", "section_level": 2}, {"title": "Japan.", "content": "Im Norden Japans gibt es alte Wegsteine, die vor den Gefahren von Tsunamis warnen. Manche sind älter als 600 Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Autobahnen und Schnellstraßen.", "content": "Auf österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen kommen derzeit mehrere Standards zur Anwendung. Ursprünglich waren Autobahnen alle 500 m beidseits mit retroreflektierenden blauen Alutafeln markiert. Die ASFINAG geht nun dazu über (Beispielsweise auf der A1) nur mehr im Mittelstreifen ein hohes Schild aufzustellen, dafür mit Nummer der Autobahn und alle 250 m (zum Beispiel A1 / 24,750 km). Zur besseren Orientierung für Hubschrauber wurden im Mittelstreifen zwischen den Richtungsfahrbahnen alle 5 km Orientierungstafeln aufgestellt. Die sind in auffälligem Orange ausgeführt, die Zahlen sind schwarz. Es werden jeweils zwei etwa 60° schräg liegende Tafeln montiert, welche dadurch optimal zu sehen sind im Flug längs der Autobahn. Zusätzlich wurden ähnliche Tafeln unter großen Freileitungen, welche die Autobahn überspannen mit Blitz-Symbol aufgestellt. Die A14 hat eine herkömmliche Beschilderung alle 200 m. Neuerdings werden auch Autobahnabfahrtsrampen eigens beschildert, etwa „Rampe D“ „km 0,2“. Noch in den 70er- und 80er-Jahren waren lange Zeit auf Autobahnen am mittigen Trennstreifen weiße Tafeln mit Kilometerangaben als „Bau-km“ zu sehen. In den letzten Jahren kam eine zusätzliche Beschilderung für Hubschrauberflug, etwa für Rettungseinsätze, polizeiliche Überwachung. Relativ große orange Tafeln, in Satteldachform beidseits schwarz mit der Kilometerzahl beschriftet wurden in der Mittelachse montiert. Mitunter in den Zwischenraum der Mittelleitschienen abgesenkt und damit von Pkws aus kaum sichtbar. Die schrägen Flächen liegen etwa im Winkel von nur 30° gegenüber der Waagrechten, sodass sie optimiert sind für den eher steilen Blick (0°–60° gegenüber der Vertikalen) von oben aus dem im Zuge der Flugroute längs der Autobahn ankommenden Hubschrauber. Warntafeln im selben Format mit je Seite einem Blitzsymbol warnen vor querenden Hochspannungsleitungen. Weiters wurden – eher nur einstellige – Kilometerangaben und Markierungsstriche an Fahrbahnrändern großer Straßen in weißer Farbe aufgebracht. Manche dienen als Eichmarken für Abstandskontrolle (zwischen Fahrzeugen) via Videoaufnahme aus einem Kfz von einer Brücke aus und Bildbearbeitung.", "section_level": 3}, {"title": "Landesstraßen.", "content": "Die Tafeln an Landesstraßen wurden ab etwa 1990 zumindest an den vollen Kilometern mit der Straßenbezeichnung ergänzt, um bei Unfallmeldungen schneller die genaue Straßenstelle angeben zu können. Jedenfalls in der Steiermark werden Landes- und Bezirksstraßen alle 200 m mit Holzpflöcken versehen, die meist zugespitzt ins Bankett oder die Wiese daneben geschlagen werden. Die 50 cm langen Latten haben etwa 3 cm × 8 cm Querschnitt tragen auf beiden Breitseiten je ein weißes Taferl, schwarz auf retroreflektierend weiß: oben die Kilometerzahl, darunter ein waagrechter Strich und wieder darunter (gleich groß) die Hektometerziffer. Oben auf der Stirnseite klein die Straßenbezeichnung. Autobahnen und Bergstraßen an denen mit viel (an den Rand geschobenem) Schnee gerechnet wird, weisen bis auf 2 m erhöhte Kilometertafeln auf. Früher waren auf den ehemaligen Bundesstraßen echte Kilometer-Steine aus kleinen Granitquadern üblich, die obersten 18 cm weiß bemalt, mit Kilometerangabe darunter Strich und Hektometerstelle, jeweils in 5 cm hohen schwarzen Ziffern. Kilometerangaben auf Wegweisern sind in der Steiermark eher selten, in Oberösterreich die Regel. Wegweiser an Radrouten sind häufig klein, nicht retroreflektierend, sowie dunkel und kontrastarm. In ähnlichem Format wie die Kilometer sind an größeren Straßen die überquerten Gewässer, Bezirksgrenzen und Grenzen für Schneeräumdienste beschriftet, auch Passhöhen, an kleineren Straßen (schwarz auf weiß) bisweilen Gemeindegrenzen und ihr Verlauf. Eine Besonderheit sind Kilometertafeln mit 2 Angaben, etwa „21,833 (über) 22,000“, wenn etwa durch Begradigung der Verlauf gekürzt und die Kilometrierung neu mit einem vollen Kilometer beginnt. Beim Ende eines längeren Bauabschnittes ist der Übergang zur alten Kilometrierung – siehe Foto. Die Reihenfolge der Kilometertafeln in diesem Abschnitt lautet in diesem Beispiel (B 178) jetzt:... – 4,6 – 4,8 – 5,0 – 5,2 – 5,326 / D 4,6 – D 4,8 – D 5,0 – D 5,2 – 5,4 -...", "section_level": 3}, {"title": "Alte Poststraßen.", "content": "Zylindrische Steinsäulen etwa 1,20 m über das Umgebungsniveau aufragend, mit ca. 25–30 cm Durchmesser, oben flach-kegelig abgeschrägt markierten mit eingemeiseltem Text die regulären Halte der Postkutschen und zugleich die Entfernungen zu den Enden der Poststrecke. Der denkmalgeschützte Postmeilenstein aus 1838 von Neudorf ob Wildon wurde 1995 im Anger wenige Meter östlich der B67 neu (bei N46.9000, E15.4872) aufgestellt. Er trägt seitlich die Beschriftung: \"3 Meile von Graetz\" (Graz), \"Station Nro 6\", im Anblick Richtung Norden: \"Nach Wien 29 Meil\", und beim Blick nach Süden: \"Nach Triest 30 Meil\". Die Strecken wurden damals in altösterreichischen Postmeilen zu 7,5859 km gemessen.", "section_level": 3}, {"title": "Schweden.", "content": "In Schweden wurden Meilensteine (\"milstenar\") von 1649 bis in die 1870er Jahre errichtet, um die Abstände auf den Landstraßen zu markieren. Laut einer Gastwirtschaft-Verordnung von 1649 sollten bessere Voraussetzungen geschaffen werden, Reiserechnungen zu erstellen. Die Messung ging immer vom Stockholmer Schloss aus, unabhängig von Provinzgrenzen oder Provinzstädten. Die schwedischen Meilensteine sind oft aus Stein gehauen und tragen Inschriften wie „1 MIL IFRÅN STOCKHOLM“ (Eine Meile von Stockholm), sowie den Namen des jeweiligen Landshövding (Provinzregenten). Mitunter sind auch eine Jahreszahl und eine Königskrone zu sehen. Eine alte, schwedische Meile entsprach 10.688 Metern. Im Jahr 1877 wurde mit einer neuen Weg- und Straßenverordnung die Vorschrift, Meilensteine zu errichten, abgeschafft. Gleichzeitig wurde die Länge einer schwedischen Meile auf genau 10.000 Meter festgelegt, was heute noch gilt. Die ältesten bekannten Meilensteine befinden sich in den Provinzen Dalarnas län und Skaraborgs län, beide sind aus dem Jahr 1652. Schwedische Meilensteine stehen unter Denkmalschutz.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nationalstrassennetz.", "content": "Im Nationalstrassennetz werden an Autobahnen, Autostrassen und teilweise auch auf Hauptstrassen (Hauptstrasse 4 ab Brünigpass, Hauptstrasse 6/Hauptstrasse 11 entlang des Thunersees sowie Hauptstrasse 9 über dem Simplonpass) Kilometer- und Hektometertafeln aufgestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Kantonsstrassennetze.", "content": "Einige als Autobahn oder Autostrassen ausgeschilderten Kantonsstrassen, die einen längeren Verlauf aufweisen, werden analog dem Nationalstrassennetz kilometriert. Einige Kantone, beispielsweise der Kanton Thurgau oder der Kanton Basel-Landschaft, versehen ihre Haupt- und Nebenstrassen seit den 2000er Jahren mit Stationszeichen. So werden die Kantonsstrassen des Kantons Thurgau an Strassenpfosten oder an den Lampen alle 200 m entlang der ganzen Kantonsstrasse fortlaufend kilometriert.", "section_level": 3}, {"title": "USA.", "content": "Die Interstate Highways der USA sind in Richtung Süden und Westen kilometriert. Andere Highways orientieren sich hingegen an den Grenzen der Countys. Die Ausfahrten richten sich oft nach dem nächstgelegenen, in den USA als \"Milepost (MP)\" bezeichneten Kilometerschild. Durch die Zusatzbuchstaben N, E, S, W nach den Straßennummern auf den Schildern an der Straßenseite oder auf Wegweisern werden die Richtungen northbound, eastbound usw. signalisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Eisenbahn (Deutschland).", "content": "Bei den deutschen Eisenbahnen werden Kilometersteine – soweit als \"Steine\" noch vorhanden – als Abteilungszeichen beziehungsweise Hektometersteine bezeichnet. Besonders bei schneller Eisenbahnfahrt sind die Tafeln mit Kilometerangabe auf den Oberleitungsmasten (plus eine Nummerierung) für Lokführer und Passagier in Augenhöhe besser lesbar als die Steine seitlich des Gleisbetts.", "section_level": 1}, {"title": "Fließgewässer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Donau.", "content": "Die Kilometrierung der Wasserstraße Donau, oberflächenbündig in den Uferböschungen, besteht aus etwa 60 × 80 cm großen weißen „Steinen“ aus Betonguss, die nur eine, etwa 4 cm erhabene (für den Wasserauslauf sind untere Bögen geschlitzt) Ziffer tragen, schwarz bemalt die Hektometer nur von 1 - 9, in rot dann der volle Kilometer, ergänzt durch eine schwarze Tafel auf 3 m höher Säule, beschriftet in weiß: oben etwa 10 cm klein mittig Tausender- und Hunderterstelle, darunter etwa 30 cm groß Zehner- und Einerstelle: Also klein 21 über groß 34 für km 2134 bei Linz.", "section_level": 2}, {"title": "Rhein.", "content": "Entlang des Rheins wurde ab dem Jahr 1863 aller zehn Kilometer ein Myriameterstein gesetzt, der umfangreich beschriftet ist. Spätere Neuvermessungen bedingten weitere Steine (teils sogar im Hektometerbereich) sowie Tafeln. Dennoch besteht ein weitgehend vereinheitlichte Kilometrierung am Rhein, die alle Steine in ein System bringt.", "section_level": 2}, {"title": "Energieleitungen.", "content": "Im Untergrund verlegte Gas- und Ölleitungen werden durch gelbe bzw. orange, sehr flache Kegelkappen auf gut 2 m hohen Stahlrohrmasten in bisweilen regelmäßigen Abständen angezeigt. Diese tragen nun darunter auch je zwei flach-schräge orange Tafeln mit fortlaufenden schwarzen Nummern und einen elektrischen Messpunkt für den anodischen Korrosionsschutz.", "section_level": 1}, {"title": "Landkarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Mit der Einführung des Kilometers in Deutschland in den 1870er Jahren fanden Kilometersteine auch Eingang in die Messtischblätter. Waren es auf preußischen Ausgaben anfangs nur weiße Dreiecke, wurden sie nach 1900 zudem mit \"km\" beschriftet. Spätestens in den 1930er Jahren ging man dazu über, sie mit einer entsprechenden Zahl zu versehen, so dass man sie zu ihrem Nullpunkt zurück verfolgen kann. Auf hessischen Ausgaben findet sich hingegen als Symbol ein Kreis mit Punkt und Nummer.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Auf genauen Landkarten, etwa 1:50.000 des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesens, ist die Kilometrierung (zumindest) der Donau durch zarte blaue Querstriche an einem Ufer wiedergegeben. Kartenzeichen für Eisenbahn mit Querstrichen oder Schwarz-Weiß-Abfolge orientieren sich an der Bahn-Kilometrierung. Die Masten von Hochspannungsleitungen sind in der 1:50.000er-Karte als Querstriche eingetragen und nummeriert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Kilometerstein dient der Kilometrierung von Verkehrswegen und wird, wie die historischen Postmeilensäulen, in regelmäßigen Abständen am Rand des Verkehrsweges aufgestellt. Da viele Steine im 100-Meter-Abstand gesetzt sind, wird für diese die Bezeichnung Hektometerstein verwendet. Kilometersteine befinden sich sowohl entlang von Straßen als auch entlang von Bahnlinien und Wasserstraßen. Ihre Bedeutung ist mit dem Aufkommen von Wegweisern, Stationszeichen und Hektometertafeln zurückgegangen.", "tgt_summary": null, "id": 1346844} {"src_title": "Hubert Luthe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konzeption.", "content": "Das Konzept wird anhand des Anpassungstests erläutert, wobei der Vergleich zweier Merkmale analog ist. Man betrachtet ein statistisches Merkmal formula_2, dessen Verteilung in der Grundgesamtheit unbekannt ist. Die zweiseitig formulierten Hypothesen lauten dann: Nullhypothese : Alternativhypothese : Der Kolmogorow-Smirnow-Test vergleicht die empirische Verteilungsfunktion formula_9 mit formula_5, mittels der Teststatistik wobei sup das Supremum bezeichnet. Nach dem Gliwenko-Cantelli-Satz strebt die empirische Verteilung gleichmäßig gegen die Verteilungsfunktion von formula_2 (also unter formula_13 gegen formula_5). Unter formula_15 sollte formula_16 größer sein als unter formula_13. Die Teststatistik ist unabhängig von der hypothetischen Verteilung formula_5. Ist der Wert der Teststatistik größer als der entsprechende tabellierte kritische Wert, so wird die Nullhypothese verworfen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgehensweise beim Einstichprobenproblem (Anpassungstest).", "content": "Von einer reellen Zufallsvariablen formula_2 liegen formula_20 Beobachtungswerte formula_21 (formula_22) vor, die bereits aufsteigend sortiert sind: formula_23. Von diesen Beobachtungen wird die relative Summenfunktion (Summenhäufigkeit, empirische Verteilungsfunktion) formula_24 ermittelt. Diese empirische Verteilung wird nun mit der entsprechenden hypothetischen Verteilung der Grundgesamtheit verglichen: Es wird der Wert der Wahrscheinlichkeitsverteilung an der Stelle formula_21 bestimmt: formula_26. Wenn formula_2 tatsächlich dieser Verteilung gehorcht, müssten die beobachtete Häufigkeit formula_24 und die erwartete Häufigkeit formula_26 in etwa gleich sein. Falls formula_5 stetig ist, kann die Teststatistik auf folgende Weise berechnet werden: Es werden für jedes formula_31 die absoluten Differenzen und berechnet (\"o\" für oben, \"u\" für unten), wobei formula_34 gesetzt wird. Es wird sodann die absolut größte Differenz formula_35 aus allen Differenzen formula_36 bestimmt werden. Aus dieser Näherungsformel ergeben sich die in der unten stehenden Tabelle aufgeführten Formeln für den Bereich formula_37.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgehensweise beim Zweistichprobenproblem.", "content": "Liegt nun zusätzlich zur obigen Zufallsvariablen formula_2 eine entsprechende Zufallsvariable formula_39 vor (mit formula_40 geordneten Werten formula_41), so kann durch den Zweistichprobentest überprüft werden, ob formula_2 und formula_39 derselben Verteilungsfunktion folgen. Die Hypothesen lauten: Nullhypothese: Alternativhypothese: Der Kolmogorow-Smirnow-Test vergleicht die empirische Verteilungsfunktionen (relativen Summenfunktionen) formula_50 und formula_51 analog zum Einstichprobentest anhand ihrer absoluten Differenzen mittels der Teststatistik Die Nullhypothese wird bei einem Signifikanzniveau formula_53 abgelehnt, falls formula_54 den kritischen Wert formula_55 überschreitet. Für kleine Werte von formula_20 und formula_40 liegen die kritischen Werte tabelliert vor. Für große Werte von formula_20 und formula_40 wird die Nullhypothese abgelehnt, falls wobei formula_61 für große formula_20 und formula_40 näherungsweise als formula_64 berechnet werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Zahlenbeispiel.", "content": "In einem Unternehmen, das hochwertige Parfüms herstellt, wurde im Rahmen der Qualitätssicherung an einer Abfüllanlage die abgefüllte Menge für formula_65 Flakons gemessen. Es ist das Merkmal formula_66: Abgefüllte Menge in ml. Es soll geprüft werden, ob noch die bekannten Parameter der Verteilung von formula_2 gelten. Zunächst soll bei einem Signifikanzniveau formula_68 getestet werden, ob das Merkmal formula_2 in der Grundgesamtheit überhaupt normalverteilt mit den bekannten Parametern formula_70 und formula_71 ist, also mit formula_73 als Normalverteilungssymbol. Es ergibt sich folgende Tabelle: Hier bezeichnen formula_21 die formula_75-te Beobachtung, formula_24 den Wert der Summenfunktion der formula_75-ten Beobachtung und formula_26 den Wert der Normalverteilungsfunktion an der Stelle formula_21 mit den genannten Parametern. Die nächsten Spalten geben die oben angeführten Differenzen an. Der kritische Wert, der bei formula_65 und formula_81 zur Ablehnung führte, wäre der Betrag formula_82. Die größte absolute Abweichung in der Tabelle ist formula_83 in der 3. Zeile. Dieser Wert ist größer als der kritische Wert, daher wird die Hypothese abgelehnt. Es ist also zu vermuten, dass die Verteilungshypothese falsch ist. Das kann bedeuten, dass die abgefüllte Menge nicht mehr normalverteilt ist, dass sich die durchschnittliche Abfüllmenge formula_84 verschoben hat oder auch, dass sich die Varianz formula_85 der Abfüllmenge verändert hat.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften des KS-Tests.", "content": "Beim Einstichprobenproblem ist der KS-Test im Gegensatz etwa zum formula_86-Test auch für kleine Stichproben geeignet. Der Kolmogorow-Smirnow-Test ist als \"nichtparametrischer Test\" sehr stabil und unanfällig. Ursprünglich wurde der Test für stetig verteilte metrische Merkmale entwickelt; er kann aber auch für diskrete und sogar rangskalierte Merkmale verwendet werden. In diesen Fällen ist der Test etwas weniger trennscharf, d. h. die Nullhypothese wird seltener abgelehnt als im stetigen Fall. Ein großer Vorteil besteht darin, dass die zugrundeliegende Zufallsvariable keiner Normalverteilung folgen muss. Die Verteilung der Prüfgröße formula_16 ist \"für alle\" (stetigen) Verteilungen identisch. Dies macht den Test vielseitig einsetzbar, bedingt aber auch seinen Nachteil, denn der KS-Test hat allgemein eine geringe Teststärke. Der Lilliefors-Test ist eine Anpassung des Kolmogorow-Smirnow-Tests für die Testung auf Normalverteilung mit unbekanntem Mittelwert und unbekannter Varianz. Mögliche Alternativen zum KS-Test sind der Cramér-von-Mises-Test, der für beide Anwendungsfälle geeignet ist, sowie der Anderson-Darling-Test für den Vergleich einer Stichprobe mit einer hypothetischen Wahrscheinlichkeitsverteilung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kolmogorow-Smirnow-Test (KS-Test) (nach Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow und Nikolai Wassiljewitsch Smirnow) ist ein statistischer Test auf Übereinstimmung zweier Wahrscheinlichkeitsverteilungen. Mit seiner Hilfe kann anhand von Zufallsstichproben geprüft werden, ob ", "tgt_summary": null, "id": 1094136} {"src_title": "Rudolf von Marogna-Redwitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Der Markt Thurnau hat die folgenden 44 Gemeindeteile:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bis zur Gemeindegründung.", "content": "Thurnau war Sitz des Ministerialengeschlechts der Förtsch. Lehnsherr war seit 1292 der Bischof von Bamberg. Nach dem Aussterben der Familie von Förtsch 1564 wurden ihre Rechtsnachfolger Hans-Georg von Giech und Hans Adam von Künsberg. 1699 bestätigten die Markgrafen von Bayreuth den Grafen Giech die lange umstrittene Hohe Gerichtsbarkeit und damit die Landeshoheit. 1731 kauften die Grafen Giech den Künsberg’schen Anteil des Condominats. 1796 verleibte sich Preußen im Zuge der Hardenberg'schen Revindikationspolitik die Herrschaft Thurnau ein. Im Frieden von Tilsit 1807 fiel Thurnau als Teil des preußischen Fürstentums Bayreuth an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Thurnau.", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Der heutige Markt Thurnau ist in den 1970er Jahren durch schrittweise vollzogene Eingemeindungen von sechs Gemeinden entstanden. Am 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Berndorf, Hutschdorf und Tannfeld eingegliedert. Am 1. Januar 1973 kam Menchau hinzu. Alladorf folgte am 1. Juli 1975. Mit Limmersdorf (mit dem am 1. April 1971 eingegliederten Felkendorf) wurde am 1. Mai 1978 die Reihe der Eingemeindungen abgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs der Markt von 3995 auf 4060 um 65 Einwohner bzw. um 1,6 %. Am 31. Dezember 1998 hatte Thurnau 4589 Einwohner.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Erster Bürgermeister ist seit 2014 Martin Bernreuther (CSU). Er wurde 2020 mit mehr als 90 % im Amt bestätigt. Zweiter Bürgermeister ist Veit Pöhlmann (UB). Dritter Bürgermeister ist Reinhold Förtsch (CSU).", "section_level": 2}, {"title": "Marktgemeinderat.", "content": "Die letzten drei Kommunalwahlen führten zu folgenden Sitzverteilungen im Marktgemeinderat:", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Mit dem historischen Ortskern, den das Schloss Thurnau mit dem Brückengang zur St.-Laurentius-Kirche dominiert, dem Schlossweiher, dem Töpfermuseum und Sehenswürdigkeiten in den Ortsteilen ist Thurnau ein beliebtes Ziel für Ausflüge. Die St.-Laurentius-Kirche besitzt eine beeindruckende Stuckdecke, eine Patronatsloge und einen Altar von Elias Räntz. Schloss Thurnau gehört zu den größten innerörtlichen Schlossanlagen Frankens. Der älteste Teil der siebenstöckigen Kemenate wurde im 13. Jahrhundert durch das Geschlecht der Ritter von Förtsch gebaut. Als siebtes und letztes Gebäude wurde im Jahre 1731 der Carl-Maximilian-Bau fertiggestellt. Heute befindet sich neben einem Tagungshotel das Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth im Schloss; im Herbst 2015 wird ein gemeinsames Institut für Fränkische Landesgeschichte der Universitäten Bayreuth und Bamberg in Schloss Thurnau seine Arbeit aufnehmen. An das Schloss schließt sich der weitläufige Schlossgarten an, dessen Geschichte 1703/06 mit der Pflanzung einer Lindenallee zum Paille-Maille-Spiel begann. Mitte des 19. Jahrhunderts war die Lindenallee der Kern einer umfassenden Erweiterung im Stile des Englischen Landschaftsgartens, die von verschiedenen Einbauten begleitet wurde. Der Thurnauer Schlossgarten wurde von reisenden Dichtern während der Romantik wie von der einheimischen Bevölkerung von Thurnau und dem Umland geliebt. 1968 fiel die Lindenallee weitgehend einem Hagelschauer zum Opfer und wurde fortan für den öffentlichen Zugang gesperrt. Park und Einbauten wie das Teehaus waren seither dem Verfall preisgegeben. Das Teehaus wurde im Herbst 2007 im Rahmen einer Notsicherung mit einem Schutzdach versehen. Das Rathaus befindet sich im 1751 erbauten Künsberghof, der von 1986 bis 1988 umgebaut wurde. Neben der Laurentiuskirche befinden sich Kirchen in den Ortsteilen Trumsdorf, Alladorf, Berndorf, Hutschdorf und Limmersdorf. Direkt neben der Kirche in Limmersdorf steht die Tanzlinde Limmersdorf, die älteste der wenigen verbliebenen Tanzlinden, in deren Krone noch regelmäßig getanzt wird. Wegen der Besonderheit der Limmersdorfer Lindenkirchweih wurde sie 2014 als einer von 27 Bräuchen als fränkischer Vertreter in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes (IKE) aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Handwerk und Gewerbe.", "content": "Bekannt ist Thurnau vor allem als Töpferstädtchen. Die Geschichte des Thurnauer Töpferhandwerks reicht bis in das 14. Jahrhundert zurück. Daraus bezieht sich Das Töpfermuseum wurde 1985 gegründet; seit 1991 findet am zweiten Adventswochenende im Schloss Thurnau der weihnachtliche Töpfermarkt statt, bei dem neben regionalen auch Töpfereien aus ganz Europa ihre Waren anbieten. Die Wirtschaft Thurnaus wird vor allem geprägt durch die Gewerbegebiete direkt an der A 70 Bayreuth – Schweinfurt; ein breit gefächertes Einzelhandels-Angebot und umfassende Gesundheits-Dienstleistungen bestimmen zusammen mit der vielfältigen Gastronomie neben bodenständigen Handwerksbetrieben, insbesondere im Bereich Möbel und dem Baugewerbe, das Leben in Thurnau.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Thurnau liegt an der Autobahn A 70 und ist dadurch mit den oberfränkischen Oberzentren Bamberg (40 km), Bayreuth (20 km), Hof (55 km) und Kulmbach (10 km) verbunden. Die Gemeinde ist deshalb auch als Wohnort sehr beliebt. Bis zur Stilllegung 1993 lag der Ort an der Lokalbahn Bayreuth–Thurnau–Kulmbach. Auf der Trasse verläuft weitgehend der Radweg im Rotmaintal von Bayreuth nach Kulmbach, an den Thurnau mit der Schleife durch den Limmersdorfer Forst, das mit ca. 3300 Hektar größte geschlossene Waldgebiet Oberfrankens, angebunden ist. Durch Thurnau verläuft der Fränkische Marienweg.", "section_level": 2}, {"title": "Fremdenverkehr.", "content": "Der Markt Thurnau liegt am nördlichen Rand der Fränkischen Schweiz am Schnittpunkt der drei anderen oberfränkischen Tourismusregionen Fichtelgebirge, Frankenwald und Obermainland. Das Bachsystem Aubach/Friesenbach, das den nördlichen Teil des Gemeindegebietes geographisch prägt, fließt direkt in den Roten Main, der sich sieben Kilometer nördlich von Thurnau in der Nähe von Kulmbach mit dem Weißen Main zum Main vereinigt. Durch diese Lage ist Thurnau als Standort für touristische Aktivitäten im ganzen oberfränkischen Raum beliebt. Besondere regionale Bedeutung erlangt Thurnau durch eine Vielzahl traditioneller ländlicher Feste und ein ganzjähriges, vielfältiges kulturelles Angebot.", "section_level": 2}, {"title": "Sendeanlagen.", "content": "Seit 1980 befindet sich in der Nähe von Thurnau ein Mittelwellensender des Deutschlandfunks (Koordinaten: ). Der von der Deutschen Telekom betriebene Sender strahlt das Programm des Deutschlandfunks auf der Sendefrequenz 549 kHz mit einer Sendeleistung von 100 kW (bis Mitte der 1990er Jahre 200 kW) ab. Er verwendet als Sendeantenne einen 240 Meter hohen, gegen Erde isolierten selbststrahlenden Stahlfachwerkmast. Am 31. Dezember 2015 soll der Sender abgeschaltet werden. Der Rückbau ist geplant, aber noch nicht terminiert. Südlich des Ortsteils Tannfeld befindet sich ein 69 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG, der als freistehende Stahlfachwerkkonstruktion ausgeführt ist. In der Nähe der Kleetzhöfe befindet sich ein Funkturm in außergewöhnlicher Bauweise.", "section_level": 2}], "src_summary": "Thurnau ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Kulmbach am nördlichen Rand der Fränkischen Schweiz mitten im Städtedreieck Kulmbach-Bayreuth-Bamberg an der Autobahn A 70. ", "tgt_summary": null, "id": 786059} {"src_title": "Abentheuer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Fort Collins’ geographische Koordinaten lauten (40,559238, −105,078302). Die Stadt liegt direkt östlich der Ausläufer der Rocky Mountains an der Northern Front Range, etwa 100 km nördlich von Denver, Colorado und etwa 70 km südlich von Cheyenne, Wyoming. Zu den Landmarken im Stadtgebiet gehören das Horsetooth Reservoir und der Horsetooth Mountain, der diesen Namen trägt, weil ein zahnförmiger Granitfelsen die westliche Skyline von Fort Collins dominiert. Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat die Stadt eine Gesamtfläche von 122,1 km, wovon 120,5 km auf Land und 1,6 km (= 1,27 %) auf Gewässer entfallen. Das Stadtgebiet wird durch den Cache la Poudre River und den Spring Creek entwässert. Fort Collins verzeichnet etwa 296 Tage mit Sonnenschein pro Jahr. Fort Collins ist die größte Stadt im überwiegend ländlichen 4. Kongresswahlbezirk Colorados. Auf Bundesstaatsebene liegt die Stadt im 14. Wahlbezirk zum Senat und ist aufgeteilt auf den 52. und 53. Wahlbezirk für das Colorado House of Representatives. Fort Collins ist außerdem County Seat für das Larimer County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Fort Collins wurde 1864 als militärischer Außenposten der United States Army gegründet und folgte einem früheren Militärlager, das unter dem Namen Camp Collins bekannt war und am Cache la Poudre River lag, ganz in der Nähe des heutigen Laporte. Camp Collins wurde während der Indianerkriege der 1860er Jahre eingerichtet, um die Poststrecke durch die Region zu schützen. Auch Reisende, die das Land auf dem Overland Trail durchquerten, lagerten hier. Der Stützpunkt wurde durch eine Überschwemmung im Juni 1864 zerstört. Der Kommandeur des Lagers schrieb dann an den Kommandeur von Fort Laramie im Südosten von Wyoming, Colonel William O. Collins und schlug vor, dass eine Stätte einige Kilometer flussabwärts ein guter Bauplatz für ein Fort sei. Der Posten wurde mit zwei Kompanien der 11th Ohio Volunteer Cavalry bemannt, hatte jedoch nie Mauern oder Palisaden. Unmittelbar nach der Gründung des Forts begann der Zuzug von Siedlern in dessen Umgebung. Das Fort selbst wurde 1867 außer Dienst gestellt. Die Stelle, an der sich das Fort ursprünglich befand, liegt heute benachbart zur Altstadt. Die erste Schule und die erste Kirche wurden bereits 1866 eröffnet, die Stadtgründung erfolgte 1867. Die Zivilbevölkerung setzte sich, angeführt von dem Geschäftsmann Joseph Mason dafür ein, dass der County Seat von Laporte nach Fort Collins verlegt wurde, was ihnen 1868 gelang. Die ersten Vorlesungen am neuen staatlichen Landwirtschaftscollege wurden 1870 gehalten. Der nächste Bevölkerungsschub kam 1872 mit der Gründung einer landwirtschaftlichen Kolonie. Dies führte zur Ankunft hunderter von Siedlern, die sich südlich der Altstadt niederließen. Spannungen zwischen neuen Siedlern und früher angekommenen führte zu politischem Streit in der Stadt, die 1873 selbständig wurde. In den 1880er Jahren entstanden zahlreiche elegante Wohnhäuser und Gewerbebauten. Der Betrieb von Steinbrüchen, der Zuckerrübenanbau und die Schlachtung von Schafen gehörten zu den ersten industriell betriebenen Gewerben in der Stadt. Der Rübenanbau, der durch das College und die ihm angeschlossene landwirtschaftliche Versuchsanstalt unterstützt wurde, erwies sich als vorzügliches und reichlich vorhandenes Futtermittel für die örtliche Schafzucht. 1901 wurde in der Nachbarstadt Loveland die Zuckerraffinerie Great Western Sugar Company errichtet. Zwar war die Stadt von der Weltwirtschaftskrise und der großen Dürre der 1930er Jahre betroffen, dennoch wuchs die Stadt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts langsam und stetig weiter. In dem Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich die Zahl der Einwohner und die Stadt prosperierte. Alte Gebäude wurden eingerissen, um Platz für neue, moderne Bauwerke zu schaffen. Mit dieser Revitalisierung gingen andere Änderungen einher, wie die Schließung der Zuckerfabrik 1955 und der Annahme einer neuen Satzung, die einen Stadtrat einführte, im Jahr davor. Die Zahl der Studenten an der Colorado State University verdoppelte sich während der 1960er Jahre. Ende des 20. Jahrhunderts war die Universität der wichtigste Wirtschaftsfaktor in der Stadt. Fort Collins erwarb sich im 20. Jahrhundert einen Ruf als konservative Stadt mit der Prohibition von alkoholischen Getränken, was in den Anfangsjahrzehnten des Jahrhunderts dauerhafter Gegenstand der politischen Diskussion war. Das Alkoholverbot galt von den 1890er Jahren bis 1969, als studentischer Aktivismus mit zu dessen Abschaffung beitrug. In dieser Phase führten Bürgerrechtsaktivismus und Antikriegsdemonstrationen zu Spannungen in der Stadt, wobei auch einige Gebäude auf dem Campus der Universität in Flammen aufgingen. Ende des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Fort Collins rasch südwärts, wo einige Neubauviertel und mehrere Einkaufszentren entstanden. In den 1980er Jahren wurde die Steuerung dieses Wachstums und die Erneuerung der Altstadt zur politischen Priorität der Stadtverwaltung. Seit 1995 ist Fort Collins Partnerstadt von Alcalá de Henares in. Ein Feuer rund um den Oberlauf des Poudre Rivers führte 2012 dazu, dass wegen des Ascheeintrags das Wasser des Flusses nicht mehr für die Trinkwasserversorgung der Stadt herangezogen werden konnte. Damit entfiel die Hälfte des Wassers. Für zwei Jahre musste die Stadt Reserven in den umliegenden Stauseen anzapfen, bis das Einzugsgebiet des Poudre Rivers wieder genießbares Wasser lieferte.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Allegiant Air bietet regelmäßige Passagierflugverbindungen zum nahegelegenen Fort Collins / Loveland Airport. Der Denver International Airport liegt etwa 110 km entfernt. Fort Collins ist mit Denver durch die Interstate 25 verbunden. Die Interstate 25 verläuft in Nord-Süd-Richtung auf der Ostseite des Stadtgebietes. Der U.S. Highway 287 bildet innerhalb der Stadt die College Avenue und ist die meistbefahrene Straße in Fort Collins; er schneidet die Stadt in zwei Hälften. Der öffentliche Personennahverkehr umfasst ein Stadtbussystem mit zwölf Linien, die von Montag bis Samstag verkehren. Einst bestand mit der Fort Collins Municipal Railway auch eine Straßenbahn, deren drei Linien an der Kreuzung von Mountain und College Avenue begannen. Die Schienen wurden herausgerissen, nachdem die Straßenbahn wegen unzureichender Rentabilität 1951 stillgelegt wurde. Ein rund 2400 m langer Abschnitt an West Mountain Avenue und Roosevelt Avenue wurde inzwischen rekonstruiert und verkehrt seit 1985 in den Sommermonaten an Wochenenden und Feiertagen im Museumsbetrieb. Fort Collins ist fahrradfreundlich; es gibt mehr als 350 km ausgewiesene Radwege oder reservierte Fahrstreifen für Fahrräder in der Stadt sowie asphaltierte Radwanderwege am Spring Creek und am Cache la Poudre River. Außerdem führt ein zehn Kilometer langer unbefestigter Radweg am Horsetooth Reservoir entlang.", "section_level": 1}, {"title": "Einrichtungen.", "content": "Fort Collins ist vor allem wegen ihres American-Football-Teams der Colorado State University bekannt. Des Weiteren hat die Advanced Energy Industries Inc., eine Firma die sich auf die Produktion von Halbleitern spezialisiert hat, ihren Firmensitz in Fort Collins. In einem der Stadt gehörenden Naturschutzgebiet, etwa 40 km nördlich der Stadt liegt einer der ältesten bekannten archäologischen Fundorte Nordamerikas. Die Lindenmeier Site gilt als bester bekannter Nachweis der prähistorischen Folsom-Kultur. Die Funde wurden auf 10.800 Before Present (~8850 v. Chr.) datiert.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 wohnten in Fort Collins 118.652 Personen, doch zur Metropolitan Statistical Area (MSA) gehört auch Loveland; die Einwohnerzahl der MSA beläuft sich insgesamt auf 251.494. Die Bevölkerungsdichte betrug 984,4 Personen pro km. Es gab 47.755 Wohneinheiten, durchschnittlich 396,2 pro km. Die Bevölkerung von Fort Collins bestand zu 82,40 % aus Weißen, 3,01 % Schwarzen oder African American, 0,60 % Native American, 2,48 % Asian, 0,12 % Pacific Islander, 3,61 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 2,53 % nannten zwei oder mehr Rassen. 10,79 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner von Fort Collins verteilten sich auf 45.882 Haushalte, von denen in 29,0 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 44,9 % der Haushalte stellten Verheiratete, 7,9 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 43,8 % bildeten keine Familien. 26,0 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 5,9 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,45 und die durchschnittliche Familiengröße 3,01 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 21,5 % Minderjährige, 22,1 % 18–24-Jährige, 31,5 % 25–44-Jährige, 17,0 % 45–64-Jährige und 7,9 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Der Median des Alters betrug 28 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 100,9 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 99,7 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Fort Collins betrug 44.459 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 59.332 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 40.856 US-Dollar, gegenüber 28.385 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 22.133 US-Dollar. 14,0 % der Bevölkerung und 5,5 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 8,3 % der Minderjährigen und 5,8 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fort Collins ist die größte Stadt und Sitz der Verwaltung (County Seat) des Larimer County im US-Bundesstaat Colorado mit 143.986 Einwohnern (Stand: 2010). Die Stadt liegt am Cache la Poudre River. Fort Collins wurde 1864 als Militär-Fort gegründet, der Namensgeber ist Colonel William O. Collins, der ehemalige Kommandant von Fort Laramie. In der Stadt ist seit 1966 der amerikanische WWV-Zeitsignalsender angesiedelt.", "tgt_summary": null, "id": 979478} {"src_title": "Manfred Binz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Eine Siedlung der Narbasi wird als Ursprung des Ortes vermutet, jedoch fehlen Belege. Während der Auseinandersetzung von König Alfons II. mit dem Königreich León kam Freixo de Espada à Cinta 1211 zu León. König Sancho II. führte danach die Verteidigungskriege gegen die Eroberungsversuche der Nachbarn weiter, und mit Hilfe des Widerstands der Bevölkerung, die eine Belagerung durch die Truppen des späteren Königs Alfons X. (Kastilien) durchbrach, fiel Freixo de Espada à Cinta 1236 wieder an Portugal. Sancho II. erhob den Ort 1240 dafür zur Vila (Kleinstadt), und König D.Afonso III. bestätigte 1248 das von D.Afonso Henriques vermutlich 1152 erstmals verliehene Stadtrecht (\"Foral\"). 1273 erneuerte und erweiterte Alfons III. die Stadtrechte des Ortes. 1307 erhielt der Ort zudem regionale Marktrechte von König D.Dinis. Im Ort war eine bedeutende jüdische Gemeinde ansässig, insbesondere nach der Ausweisung aller Juden aus Kastilien und Aragón 1492. König Manuel I. erneuerte und bestätigte die Stadtrechte 1512. Im Verlauf des Restaurationskrieges stand das heutige Kreisgebiet häufig im Brennpunkt der Auseinandersetzungen, insbesondere bei den Plünderungen von Lagoaça und Fornos 1644. Der bis dahin eigenständige Kreis von Freixo de Espada à Cinta kam 1896 an Torre de Moncorvo, um dank des Protestes seiner Bevölkerung seit 1898 wieder eigenständig zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Der Ortsname und seine Legenden.", "content": "Der Name bedeutet wörtlich \"Esche mit Schwert am Gürtel\". Die kuriose Bezeichnung beschert dem Ort heute eine relative Bekanntheit im Land. Gelegentlich wird mit \"Freixo Espada Cinta\" auch eine leicht verkürzte, altertümlichere Schreibweise benutzt. Verschiedene Legenden werden mit dem Namen verbunden. Als populärste Legende gilt die Geschichte des Königs D.Dinis (1261–1325). Er soll hier müde angekommen sein, sein Schwert mit Gürtel an einer Esche aufgehängt haben, und unter ihr eingeschlafen sein. Der Baum wurde fortan \"Esche mit Schwert am Gürtel\" genannt, und in der Folge ging der Name auf den Ort über. Den exakten Baum wollen einige sogar eindeutig identifiziert haben. Eine andere Legende nennt den Ritter Feijão als Gründer des Ortes. Er soll ein Cousin des 977 gestorbenen Ritters São Rosendo gewesen sein. Der Legende nach war er mit Schwert und einem Eschenholz bewaffnet, wonach die regionale Bevölkerung den entstehenden Ort benannte. Eine weitere Legende nennt den Hauptmann Espadacinta, der unter einer Esche ruhte, welche dergestalt den Rufnamen der entstehenden Siedlung von dem Zeitpunkt an geliefert haben soll. Angesichts der fehlenden Funde und Belege für die tatsächlichen Ursprünge des Orte wurden diese Legenden im Volksmund zur behelfsweisen Erklärung seiner Gründung herangezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Kreis.", "content": "Freixo de Espada à Cinta ist Sitz eines gleichnamigen Kreises, der im Osten an Spanien grenzt. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Mogadouro, Figueira de Castelo Rodrigo, Vila Nova de Foz Côa sowie Torre de Moncorvo. Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor sechs auf vier verringerte. Die folgenden Gemeinden (\"freguesias\") liegen im Kreis Freixo de Espada à Cinta:", "section_level": 2}], "src_summary": "Freixo de Espada à Cinta (Portugiesisch für: Esche mit Schwert im Gürtel) ist eine Kleinstadt (Vila) und ein Kreis (Concelho) in Portugal mit Einwohnern (Stand ). ", "tgt_summary": null, "id": 1269548} {"src_title": "Friedrich Adolf Lampe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckung und Benennung.", "content": "Portia wurde am 3. Januar 1986 von dem Astronomen Stephen P. Synnott zusammen mit Juliet auf fotografischen Aufnahmen der Raumsonde Voyager 2 entdeckt. Die Entdeckung wurde am 16. Januar 1986 von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) bekanntgegeben; der Mond erhielt zunächst die vorläufige Bezeichnung \"S/1986 U 1\". Portia ist eine weibliche Gestalt aus William Shakespeares Komödie \"Der Kaufmann von Venedig\". Bassanio, der die reiche Adlige Portia heiraten will, erhält das dafür benötigte Geld von seinem Freund Antonio, dem Kaufmann von Venedig, der sich dafür bei Shylock verschuldet. Als Bedingung verlangt Shylock anstelle von Zinsen \"ein Pfund Fleisch\" aus dem Körper von Antonio, sollte dieser das Geld nicht rechtzeitig zurückbezahlen. Derweil muss Bassanio in Belmont eine Prüfung von Portias verstorbenem Vater bestehen. Als es danach aussieht, dass Antonio die Schuld nicht rechtzeitig zurückbezahlen kann, taucht Portia als Advokat Balthasar verkleidet auf und löst die Situation in letzter Minute auf. Alle Monde des Uranus sind nach Figuren von Shakespeare oder Alexander Pope benannt. Die ersten vier entdeckten Uranusmonde (Oberon, Titania, Ariel, Umbriel) wurden nach Vorschlägen von John Herschel, dem Sohn des Uranus-Entdeckers Wilhelm Herschel, benannt. Später wurde die Tradition der Namensgebung beibehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Bahneigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umlaufbahn.", "content": "Portia umkreist Uranus auf einer prograden, fast perfekt kreisförmigen Umlaufbahn in einem mittleren Abstand von rund 66.097 km (ca. 2,586 Uranusradien) von dessen Zentrum, also 40.538 km über dessen Wolkenobergrenze. Die Bahnexzentrizität beträgt 0,00005, die Bahn ist 0,05908° gegenüber dem Äquator von Uranus geneigt. Portia ist der erstentdeckte, fünftinnerste und größte Mond der Portia-Gruppe, zu der auch Bianca, Cressida, Desdemona, Juliet, Rosalind, Cupid, Belinda und Perdita gehören. Diese Monde haben ähnliche Umlaufbahnen und ähnliche spektrale Eigenschaften. Die Umlaufbahn des nächstinneren Mondes Juliet ist im Mittel 1.739 km von Portias Orbit entfernt, die des nächstäußeren Mondes Rosalind 3.830 km. Portia befindet sich inmitten zweier Uranusringe; der innen laufende ε (Epsilon)-Ringes ist im Mittel rund 14.948 km vom Portia-Orbit entfernt, und die Innenkante des äußeren ν (Ny)-Staubringes liegt fast genau auf der Umlaufbahn von Portia. Portia umläuft Uranus in 12 Stunden, 19 Minuten und 0,13 Sekunden. Da dies schneller ist als die Rotation des Uranus, geht Portia vom Uranus aus gesehen im Westen auf und im Osten unter. Sie bewegt sich in einer absinkenden Bahn innerhalb des synchronen Orbits um den Planeten und wird irgendwann infolge von Gezeitenkräften zu einem Ring auseinandergerissen werden oder in Uranus’ Atmosphäre stürzen beziehungsweise verglühen.", "section_level": 2}, {"title": "Rotation.", "content": "Es wird vermutet, dass Portia synchron rotiert und ihre Achse eine Neigung von 0° aufweist.", "section_level": 2}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Portia hat einen mittleren Durchmesser von 135,2 km. Auf den Aufnahmen der Voyager-2-Sonde erschien Portia als längliches Objekt mit Abmessungen von 156 × 126 × 126 km, wobei die Längsachse auf Uranus ausgerichtet ist. Ihre mittlere Dichte ist mit 1,3 g/cm deutlich geringer als die Dichte der Erde und weist darauf hin, dass der Mond überwiegend aus Wassereis zusammengesetzt ist. Spektrale Analysen vom Hubble-Weltraumteleskop und erdbasierten Teleskopen bestätigen diese Annahme. Portia weist eine sehr geringe Albedo von 0,08 auf, d. h., 8 % des eingestrahlten Sonnenlichts werden von der Oberfläche reflektiert. Sie ist damit ein sehr dunkler Himmelskörper. An ihrer Oberfläche beträgt die Schwerebeschleunigung 0,0246 m/s, dies entspricht etwa 2 ‰ der irdischen. Die mittlere Oberflächentemperatur von Portia wird auf zwischen −184 und −209 °C (89–64 K) geschätzt. Im Spektrum erscheint die Oberfläche von Portia grau gefärbt. Ansonsten ist nicht viel über diesen Mond bekannt, da Aufnahmen der Sonde in großer Entfernung entstanden und daher eine geringe Auflösung haben.", "section_level": 1}, {"title": "Erforschung.", "content": "Seit dem Vorbeiflug der Raumsonde Voyager 2 wurde das Uranussystem von erdbasierten Beobachtungen wie auch dem Hubble-Weltraumteleskop intensiv studiert. Dabei konnten die Bahnparameter von Portia präzisiert werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Portia (auch \"Uranus XII\") ist der siebtinnerste und einer der mittelgroßen der 27 bekannten Monde des Planeten Uranus. Er ist der größte Mond der Portia-Gruppe und der achtgrößte Mond im Uranussystem.", "tgt_summary": null, "id": 307187} {"src_title": "Deutsche Grammatik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alfons Jakob, Sohn eines Ladenbesitzers, studierte Medizin in München, Berlin und Straßburg. Der aktive Korporierte war 1905 Mitbegründer der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Rappoltstein (Straßburg) Köln im CV. An der damaligen Kaiser-Wilhelms-Universität in Straßburg wurde er 1908 mit der Arbeit \"Die Pathogenese der Pseudobulbärparalyse\" (scheinbare Lähmung des verlängerten Marks) promoviert. Nach der ärztlichen Approbation 1909 begann er seine klinische Tätigkeit bei dem Psychiater Emil Kraepelin und arbeitete in den Abteilungen für Neuromorphologie unter Alois Alzheimer und Franz Nissl in München. 1911 wurde Jakob Leiter des Labors für Pathologie in der Staatskrankenanstalt Friedrichsberg, ab 1914 Direktor der anatomischen Abteilung. Nach seinem Einsatz im Ersten Weltkrieg als Leiter der Neurologisch-Psychiatrischen Abteilung des Kriegslazaretts I in Brüssel und Arzt am Nervengenesungsheim Malone. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges machte er sich 1919 mit einer eigenen Praxis für Neurologie selbständig. 1919 habilitierte er sich im Fach Neurologie und Psychiatrie an der Universität Hamburg. Dort wurde er 1924 zum Professor für Neurologie berufen. Alfons Jakob erforschte die Folgen der Verletzungen peripherer Nerven und die sekundäre Nervendegeneration, die morphologischen Veränderungen in der Multiplen Sklerose, Friedreichsche Ataxie, glioneuralen juvenilen Dystrophie (Alpers-Krankheit). Kurz nach dem Kieler Neurologen Hans Gerhard Creutzfeldt beschrieb er unabhängig von ihm erstmals die später so genannte Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Ihm war an drei Patienten eine „präsenile Demenz“ aufgefallen und er berichtete von seinen klinischen und hirnpathologischen Untersuchungen 1920 auf dem Deutschen Neurologenkongress in Leipzig. In den folgenden ausführlichen schriftlichen Darstellungen sprach er von einer „spongiformen Enzephalopathie“ des Menschen und vermutete eine Übertragbarkeit. Jakob veröffentlichte fünf Monographien und mehr als 150 Artikel in Fachzeitschriften. Er war ein geschätzter Lehrer und sein Labor zog Wissenschaftler aus Japan, Russland, Italien und den USA an. Nachdem er sich 1924 eine Osteomyelitis des Oberschenkels mit nachfolgender Abszedierung zugezogen hatte, starb er 1931 47-jährig in Folge eines paralytischen Ileus.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften (Auswahl).", "content": "Jakob verfasste etwa 150 Fachartikel und fünf Monografien, darunter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Alfons Maria Jakob (* 2. Juli 1884 in Aschaffenburg; † 17. Oktober 1931 in Hamburg) war ein deutscher Neurologe und Psychiater mit wichtigen Beiträgen auf dem Gebiet der Neuropathologie (etwa zu Krankheiten wie Multiple Sklerose, Neurosyphilis und Friedreich-Ataxie). Er ist einer der beiden Namensgeber für die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, einem unheilbaren Gehirnleiden.", "tgt_summary": null, "id": 618361} {"src_title": "Westercelle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebenslauf.", "content": "1909 emigrierte er nach Kanada, wo er als Bergführer in den Rocky Mountains British Columbias für den dort ansässigen \"Alpine Club of Canada\" arbeitete. Der Club bezahlte zwar gut, aber die Saison war nur von kurzer Dauer. Zwischen den Saisons arbeitete Konrad als Trapper und gelegentlich auch als Straßenarbeiter. Konrad Kain werden über 50 Erstbesteigungen zugeschrieben. Am bekanntesten ist wohl die Erstbesteigung des Mount Robson, des höchsten Berges der Canadian Rockies am 12. August 1913 mit Albert MacCarthy und William Wasbrough Foster, allerdings ist nicht bewiesen, dass es sich tatsächlich um die Erstbesteigung dieses Berges handelte. Er starb nach sechsmonatiger Krankheit an Enzephalitis in einem Krankenhaus in Cranbrook (British Columbia).", "section_level": 1}, {"title": "Würdigung.", "content": "Obwohl ein ausgezeichneter Bergsteiger und Geschichtenerzähler, wird er vor allem wegen seiner persönlichen Eigenschaften bewundert. Nach der Erstbesteigung des Mount Robson versuchte er ständig die Leistung der Expedition von 1909, unter Curly Phillips und George Kinney, die den Gipfel nicht ganz erreichten, hervorzuheben. Vor allem sah er einen Berg in erster Linie als etwas Ästhetisches. Die sportliche, technische Herausforderung kam stets an zweiter Stelle. Dies schlägt sich auch in der Benennung von Bergen und Seen nieder. Ein Beispiel ist hier etwa Wonder Peak. Legendär wurden seine Worte am Gipfel des Mount Robson:. Seine Autobiographie \"Where the clouds can go\" zählt zu den Klassikern kanadischer Bergliteratur. Zu seinem Andenken wurde 1934 Mount Kain (vorher \"Needle Peak\") nach ihm benannt. Aus seinem Schneemassiv ragt ein Felsenturm, welcher als \"Finger of Kain\" bekannt ist. Die Inschrift auf seinem Grabstein lautet \"A mountain guide of rare spirit\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Konrad Kain (* 10. August 1883 in Hinternaßwald an der Rax, Österreich; † 2. Februar 1934 in Cranbrook, Kanada) war ein Bergsteiger und Bergführer, dem besonders in Kanada großer Respekt entgegengebracht wird. In seiner eigentlichen Heimat ist er eher unbekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1289882} {"src_title": "Innenministerkonferenz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "\"Der alte Mann und das Meer\" erzählt den epischen Kampf zwischen einem alten, erfahrenen Fischer und einem gigantischen Marlin, dem wahrscheinlich größten Fang seines Lebens. Die Novelle beginnt damit, dass der Fischer Santiago – seit 84 Tagen ohne erfolgreichen Fang – heimkehrt. Er ist vom Pech verfolgt. Die Eltern seines Gehilfen Manolin haben diesem bereits verboten, weiterhin mit Santiago auszufahren. Sie schicken Manolin stattdessen mit erfolgreicheren Fischern hinaus auf das Meer. Manolin ist aber Santiago noch immer verbunden und schleicht sich abends in dessen Hütte, schleppt die Netze des alten Mannes und bringt ihm Essen. Oft reden die beiden über US-amerikanischen Baseball, besonders über Joe DiMaggio, Santiagos großes Idol. Eines Tages erklärt Santiago dem Jungen zuversichtlich, er werde am nächsten Morgen weit in den Golf hinausfahren, um seine Pechsträhne zu beenden. So fährt Santiago am 85. Tag allein weit in den Golf hinaus. Er legt seine Leinen aus. Gegen Mittag beißt ein großer Fisch an. Santiago ist sicher, einen Marlin am Haken zu haben. Er kann den großen Fisch nicht in das Boot hieven, stattdessen zieht der Marlin das Gefährt hinter sich her. Es vergehen zwei Tage und zwei Nächte des Kampfes, in denen der alte Mann die schneidende Leine mit schmerzenden Händen umklammert hält. Wegen der Wunden und der Qual, die der Marlin ihm zufügt, entwickelt Santiago eine geistige Verbundenheit zu dem Fisch. Er beginnt, ihn Bruder zu nennen. Am dritten Tag des Leidensweges beginnt der Fisch zu kreisen – ein Anzeichen von Erschöpfung. Santiago, völlig ausgelaugt und im Delirium, greift nach seiner Harpune und tötet damit den gewaltigen Marlin. Er bindet den Fisch an sein Boot und macht sich auf den Heimweg. Der Fisch wird einen guten Preis erzielen und viele Menschen satt machen, denkt er. Bei diesen Überlegungen stellt Santiago fest, dass der kraftvolle Marlin eine außergewöhnliche Würde besitzt. Kein Mensch habe das Recht, ihn zu verspeisen. Auf dem weiteren Heimweg wird eine Vielzahl von Haien von dem Blut angezogen, welches der Marlin verliert. Den ersten, einen großen Makohai, kann Santiago mit seiner Harpune töten, die er dabei jedoch verliert. Doch auch ohne diese Waffe tötet er drei weitere Haie mit Hilfe seines Messers, das aber zerbricht. Mit einem Knüppel versucht er, weitere Haie zu erschlagen, ohne großen Erfolg. Nachts reißen auch andere Raubfische das restliche Fleisch vom Körper des Marlins. Santiago bleibt nur das blanke Skelett. Schließlich erreicht er vor der Morgendämmerung des vierten Tages den Hafen. Santiago geißelt sich selbst dafür, den Marlin verloren zu haben, und schleppt den schweren Mast seines Bootes auf seinen Schultern zur Hütte. Dort fällt er sofort in einen tiefen Schlaf. Am nächsten Tag treffen viele Fischer an Santiagos Boot zusammen, an dem immer noch das Skelett des Marlins festgebunden ist. Touristen aus einem nahen Café halten es für ein Haiskelett. Manolin ist auch unter ihnen und sorgt sich um den alten Mann. Er bricht in Tränen aus, als er ihn sicher schlafend und mit aufgerissenen Händen findet. Dann bringt er die Zeitung und Kaffee. Nach Santiagos Erwachen versprechen sich die beiden, wieder zusammen zu fischen. Santiago schläft vorerst aber weiter und träumt von Löwen an einem afrikanischen Strand.", "section_level": 1}, {"title": "Überlagerung verschiedener Bedeutungsschichten.", "content": "In \"The Old Man and the Sea\" wird die Handlung durchgehend mit einer autobiografischen, gesellschaftskritischen, intertextuellen und religiösen Bedeutungsschicht verwoben. Bereits in den ersten Sätzen der Exposition verknüpft Hemingway die Handlung mit einer religiösen Bedeutungsebene; die Einführung in die Situation wird sprachlich in einer Form dargeboten, die Anklänge an und im zweiten Satz an die Versuchung Christi in der Wüste ( und ) enthält. Wie im Schicksal Hiobs im Alten Testament und in der Episode aus dem Leben Christi geht es in der Geschichte des alten Mannes um das Thema der Versuchung, des Ausharrens und der Bewährung. Einige Interpreten sehen in \"Der alte Mann und das Meer\" hintergründig die Beziehung 'Der Mensch und Gott'. Der alte Mann stehe für den'schlichten und braven' Menschen, das Meer symbolisiere die schöpferische Evolution. Hemingways Novelle handle im religiösen wie im nicht-religiösen Sinne von der Begrenztheit des Menschen und der Allmacht der Natur. Das Motiv des einsamen Fischfangs verweist intertextuell auf Ahabs Kampf mit dem weißen Wal in Melvilles \"Moby-Dick\"; wenig später wird mit der Erwähnung des Hafenrestaurants und der Einführung der Gesellschaft und des sozialen Umfelds die Melville-Schicht ihrerseits wiederum mit der sozialkritischen Bedeutungsebene vernetzt. Die Handlung selbst bewegt sich zunächst im Rahmen des Hemingwayschen Schemas einer Darstellung des unvermeidlichen Existenzkampfes, dessen Schilderung geprägt ist durch die Zusammenfügung einfacher Verben und Substantive in einfachen, jedoch stilisierten Sätzen. Santiago steht als Protagonist in einer langen Tradition Hemingwayscher Helden (\"Code Hero\") mit deutlichen autobiografischen Zügen, die Hemingways eigene Anschauungen vertreten, jedoch in dieser Novelle zugleich mit dem Autor altern. Der Hintergrund wird Hemingways eigenen Aussagen zufolge in Anlehnung an Cézanne großflächig gezeichnet; der Löwentraum des alten Mannes bringt als Leitmotiv die autobiografische Bedeutungsschicht zum Ausdruck. Nach dem ersten Traum am Abend vor der Ausfahrt hilft der Traum dem alten Mann die Leiden zu bestehen und schließt in scheinbarer Tröstung die Geschichte ab. Daneben steht die Erinnerung Santiagos an den siegreich bestandenen Kampf mit dem Schwarzen aus Cienfuegos. Einstmals stark, hatte er geglaubt, den anderen und der Umwelt trotzen zu können, um sich zu behaupten. Die glanzvolle, große Zeit ist jedoch vorüber; er kämpft einzig noch um des Kampfes willen und lebt von der Erinnerung. So besteht Santiago zwar seinen letzten großen Kampf; der endgültige Sieg ist ihm jedoch verwehrt, es bleibt nur die Einsamkeit. In den Motiven des Traumes und der Erinnerung äußert sich die Problematik des inneren Selbstvertrauens; Santiago muss sich die Frage stellen, ob seine Zuversicht in die Einsamkeit (\"confidence in loneliness\") nicht letztlich nur Traum oder Illusion sei – ein Selbstbetrug, um sein Leben erträglich zu machen. Wenngleich Santiago in diesem Selbstbetrug eine Würde findet, die auch von seiner Umwelt anerkannt wird, bleibt jedoch fraglich, ob diese Art von Würde sinnvoll ist. In autobiografischer Hinsicht schwächt Hemingway demgemäß mit der Gestalt des Santiago sein eigenes Ideal ab, das er bislang in seinem literarischen Werk als Lebensmöglichkeit dargestellt und zum Teil in seinem eigenen Leben auch vorgelebt hat: In dem Kampf mit dem Fisch erkennt der alte Mann seine eigenen Grenzen und akzeptiert sie; Santiago muss im Altern ebenso wie der Schriftsteller selber seine Kraft stets aufs Neue beweisen. Anders als die Erzählfigur des Nick Adams, der in \"Indian Camp\" mit der Erfahrung, dass Leben und Tod untrennbar zusammengehören, zugleich das Gefühl verbindet, er würde niemals selber sterben, ist Santiago als Held dem Tode weitaus näher; \"The Old Man and the Sea\" stellt nunmehr den Übergang des Hemingwayschen Helden vom Erwachsensein in das Greisenalter dar, in dem die Kraft allmählich versiegt. Die Verbindung zur Ebene der Gesellschaftskritik wird über die Figur des Manolin und der Thematik der Partnerschaft hergestellt, die an die Stelle der natürlichen Vaterschaft bzw. der Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau in den frühen Werken Hemingways tritt. Leitmotivisch klingen mit dem Baseballspiel gleichermaßen die weiteren Themen an: Zeitung, Radio und das soziale Umfeld im Hafenrestaurant. Leitbild ist die der Realität entstammende Figur des großen Baseballspielers Joe DiMaggio, der sich von den anderen Baseballspielern durch sein Bewusstsein unterscheidet, dass er als großer Einzelkämpfer zugleich Teamspieler ist. Auch er erduldet das Leiden und kämpft weiterhin für seine Mannschaft trotz einer schmerzhaften Fußknochenverletzung. Die Yankees können nicht verlieren, wenn er wieder der alte ist; mit dieser beabsichtigten Szenenaussage wird gleichzeitig deutlich, dass Hemingway hier, wie sich auch in der Nähe und Verbundenheit von Manolin und Santiago zeigt, den Traum vom unabhängigen Einzelkämpfer aufgibt und sich zur Vorstellung einer Gemeinschaft bekennt, in der durch Solidarität aus Individualisten gleichberechtigte Partner werden. Erst durch diese Art des Zusammenwirkens und der gegenseitigen Hilfe und Unterstützung kann die historische Vorstellung von „Life, Liberty and the Pursuit of Happiness“ dt. „Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit“ aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung in der zeitgenössischen gesellschaftlichen Realität umgesetzt und erfüllt werden. In sentenzhafter, gleichsam beschwörender Form wird der Glaube an den American Dream derart in \"The Old Man and the Sea\" wiederholt bekräftigt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe und Publikation.", "content": "Die meisten Biografen sind sich einig, dass die Werke Hemingways, die nach \"Wem die Stunde schlägt\" erschienen, also nach 1940 und bis 1952, die schwächsten seiner Karriere sind. Vor allem die Novelle \"Über den Fluss und in die Wälder\" von 1950 wurde von der Kritik nahezu einmütig als Selbstparodie beurteilt. Offenbar führte seine Teilnahme am Zweiten Weltkrieg als alliierter Kriegsberichterstatter nicht zu einer ebenso fruchtbaren Schaffensphase, wie sie seine Erlebnisse im Ersten Weltkrieg (\"In einem Anderen Land\", 1929) oder im Spanischen Bürgerkrieg (\"Wem die Stunde schlägt\") nach sich gezogen hatten. Bereits 1936 erschien in der Zeitschrift \"Esquire\" die Kurzgeschichte \"On the Blue Water\". Hemingway hatte ursprünglich geplant, diese Geschichte von \"Santiago\" dem Fischer, aus der sich später \"Der alte Mann und das Meer\" herausbildete, als Teil eines großen Werks, das er \"The Sea Book\" nennen wollte, zu verwenden. Einige Aspekte dieses geplanten Buchs finden sich in dem postum veröffentlichten Roman \"Inseln im Strom\". Positive Resonanz auf die Santiago-Geschichte veranlasste Hemingway aber dann doch, ein selbstständiges Werk zu verfassen. Die etwa 27.000 Wörter umfassende Novelle erschien erstmals 1952 ungekürzt in der August-Ausgabe des Literaturmagazins Life. Von dieser Ausgabe wurden 5,2 Millionen Hefte binnen zwei Tagen verkauft. Gewidmet hat Hemingway das Buch seinem Verleger Charles Scribner und seinem Lektor Maxwell Perkins. Hemingway veröffentlichte \"The Old Man and the Sea\" erst zwei Jahre nach der Entstehung fast genau 100 Jahre nach dem Erscheinen von Melvilles Roman um Ahabs Kampf mit dem weißen Wal 1851; dieser von Hemingway gewählte Zeitpunkt der Erstveröffentlichung deutet darauf hin, dass er beabsichtigte, sein Werk zur 100-Jahr-Feier von \"Moby-Dick\" zu präsentieren. Ursprünglich war \"Der alte Mann und das Meer\" als dritter Teil eines \"opus magnum\" über das Land, die Luft und das Meer geplant, das vermutlich auf umfassende Weise Hemingways gesellschaftskritische Sicht des modernen Zeitalters schildern und gestalten sollte. Ins Deutsche wurde die Novelle von Annemarie Horschitz-Horst übersetzt. Diese bis 2012 einzige deutschsprachige Version erschien zuerst 1952 gleichzeitig im Steinberg-Verlag in Zürich und im Rowohlt-Verlag in Hamburg. Kurioserweise war bei einem Teil der frühen Ausgaben der Originaltitel falsch geschrieben als „The Old Men and the Sea“, zu deutsch „Die alten Männer und das Meer“. Das Buch ist mit knapp einer Million Exemplaren auch in Deutschland ein Bestseller. 2012 erschien beim Rowohlt-Verlag eine Neuübersetzung von Werner Schmitz.", "section_level": 1}, {"title": "Inspiration für die Hauptfigur.", "content": "Zum Vorbild für die Figur des alten Fischers befragt, sagte Hemingway zu einem Journalisten: „Es ist der Kampf eines Menschen mit einem Fisch [...] Der alte Mann ist keine bestimmte Person... Eine Menge Leute haben behauptet, dieser oder jener sei der alte Mann, und jemand anderes sei das Kind. Es ist eine große Eselei! Ich schrieb diese Geschichte auf Grund meiner Erfahrungen im Fischfang, die ich im Laufe von dreißig Jahren in diesen Gewässern und auch schon vorher machte. Die meisten Fischer aus Cojimar haben ähnliche Erfahrungen gemacht... Wenn der alte Mann jemand ist, so ist er der Vater des Chago, der vor vier Jahren gestorben ist. Ich habe oft mit ihm gefischt.“ Die Biografen sind sich jedoch weitgehend einig, dass als Vorlage für die Figur des \"Santiago\" der kubanische Fischer Gregorio Fuentes diente, der vor allem unter seinem Spitznamen \"Goyo\" bekannt geworden ist. Fuentes wurde 1897 auf Lanzarote geboren und wanderte im Alter von sechs Jahren mit seinen Eltern nach Kuba aus. Dort lernte er 1928 Hemingway kennen, um dessen Boot er sich in den folgenden Jahren gegen ein Entgelt kümmerte. Hemingway selbst lebte ab 1940 zusammen mit seiner dritten Frau Martha Gellhorn, ab 1946 mit Mary Welsh, seiner vierten Ehefrau, auf Kuba. Eine seiner liebsten Beschäftigungen dort war es, mit seinem Boot, das er \"Pilar\" getauft hatte, zu segeln und zu fischen. Zwischen den beiden Männern entstand eine enge Freundschaft. Fuentes arbeitete über 30 Jahre lang als Kapitän der \"Pilar\", dies schließt die Zeit mit ein, in der sich Hemingway nicht auf Kuba aufhielt. Fuentes selbst gab an, dass die Geschichte nicht direkt auf ihn zurückgehe. Vielmehr basiere sie auf einer Begegnung Hemingways während einer Ausfahrt zum Fischen. Er und sein Freund Carlos Gutierrez trafen einen alten Fischer und einen Jungen als Begleiter, die auf einem wackeligen Holzboot gegen einen großen Fisch kämpften. Hemingway und Gutierrez boten den beiden ihre Hilfe an, die aber vehement zurückgewiesen wurde. Fuentes starb 2002 im Alter von 104 Jahren an Krebs. Kurz vor seinem Tod spendete er die \"Pilar\", die ihm Hemingway testamentarisch vermacht hatte, der kubanischen Regierung, die das Boot vor dem ehemaligen Farmhaus Hemingways „Finca Vigía“ bei Havanna ausstellt. \"Der alte Mann und das Meer\" hat er, weil er Analphabet war, nie gelesen. Da Gregorio Fuentes 1952 erst 54 Jahre alt war, damit zu jung als Vorbild für den Fischer Santiago, gehen andere Hemingway-Forscher davon aus, dass sich hinter der Person des Fischers nicht eine Person, sondern eine Vielzahl von Vorbildern versteckt. Die Hemingway bekannten Fischer von Cojímar wie Anselmo Hernández, Carlos Gutiérrez oder Miguel Ramírez haben die Hauptperson dieser Novelle beeinflusst.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktion und kritische Analyse.", "content": "\"Der alte Mann und das Meer\" belebte Hemingways literarische Reputation erneut und führte zu einer Neubewertung seines ganzen Werks. Die Novelle wurde schnell sehr populär und schuf ein neues Vertrauen der Leser in Hemingways Talent. Der Verleger Charles Scribner nannte die Novelle \"Neue Klassik\" und verglich sie mit William Faulkners \"Der Bär\" von 1942 und Herman Melvilles \"Moby-Dick\" von 1851. Im Gegensatz zu vorangegangenen Arbeiten Hemingways war das Echo der Literaturkritiker anfangs durchaus positiv, obwohl das Werk unterschiedlich verstanden und gedeutet wurde. Der eine Teil der Kritik nahm \"The Old Man and the Sea\" als die Erzählung einer einfachen Fischfanggeschichte auf, deren Handlung weitgehend im Hemingwayschen Sinne als realistische Darstellung eines lebensnotwendigen Existenzkampfes zu verstehen sei, während in anderen Positionen die Bedeutung der Erzählung zu einer durchgezogenen Parabel erhöht wurde. In der Folgezeit wechselte die frühe Kritik von dem ursprünglich positiven Bild, das bis zur Verehrung der vorsichtigen Mystik und pseudoreligiösen Intonation reichte, zu einer Ablehnung und Reduktion seiner Bedeutung auf bloße Täuschung. Letzteres mit dem Hinweis darauf, dass Hemingway, einst ein hingebungsvoller Schüler des Realismus, sich in einer Schilderung Santiagos in eine übernatürliche, fast hellseherische Unmöglichkeit verliere und scheitere. So folgte der anfänglich eher überschwänglichen Rezeption der Erzählung eine Interpretation der Novelle als enttäuschendes kleineres Werk. Erwähnenswert in Bezug auf diesen Wechsel ist vor allem der Kritiker Philip Young. 1952, gleich nach dem Erscheinen der Novelle, schrieb dieser: „[Es ist das Buch], in dem [Hemingway] das feinste einzelne Ding, das er je ausdrückte und das er je auszudrücken hoffen kann, ausdrückt.“ 1966 bemerkte derselbe Autor, dass in „der verfehlten Novelle“ Hemingway sich zu oft „selbst verliert“. Hemingways Biograf, Kenneth S. Lynn, hielt das Werk für „eine kaum verschleierte Parabel über Hemingways Kampf mit sich selbst als Schriftsteller und als Mann.“ Erst in der nachfolgenden literaturwissenschaftlichen Diskussion und Auseinandersetzung mit dem Werk fielen die Analysen und Werkbeurteilungen differenzierter aus. Hemingways Formulierung aus der Novelle: „Man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben“ ist als Aphorismus in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen worden.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Der alte Mann und das Meer\" wurde mehrfach ausgezeichnet. Am 4. Mai 1953 erhielt Hemingway für die Novelle den Pulitzer-Preis für Belletristik. Im selben Jahr wurde ihm von der American Academy of Letters die Award of Merit Medal for the Novel verliehen. 1953 war Hemingway für die Novelle auch für den National Book Award nominiert, unterlag jedoch Ralph Ellison. Schließlich erhielt Hemingway 1954 den Nobelpreis für Literatur, „für seine Meisterschaft in der Kunst des Erzählens, erst gerade demonstriert in ‚Der alte Mann und das Meer‛, und für seinen Einfluss, den er auf den heutigen Stil hatte.“ \"Der alte Mann und das Meer\" wurde in die ZEIT-Bibliothek der 100 Bücher aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Film und Theater.", "content": "Die Novelle wurde mehrfach verfilmt. Bereits 1958 entstand die erste Verfilmung mit Spencer Tracy als Santiago und Felipe Pazos als Manolin. Das Drehbuch wurde von Peter Viertel adaptiert. Regie führten John Sturges, sowie, ungenannt, Henry King und Fred Zinnemann. Der Film gewann den Academy Award für die beste Musik und war nominiert in den Kategorien „Bester Hauptdarsteller“ und „Beste Kamera“. Der film-dienst bezeichnet den Film als eine „textgetreue, aber der Atmosphäre und dem literarischen Rang nur teilweise gerecht werdende Verfilmung von Hemingways gleichnamigem Kurzroman; in der Verkörperung der Hauptperson vorzüglich, überdenkenswert in den spirituellen Dimensionen.“ 1989 entstand als Neuverfilmung ein Fernsehfilm mit Anthony Quinn in der Rolle des Santiago. In dieser Version tauchen zwei Figuren auf, die nicht in der Novelle vorkommen: Tom und Mary Pruitt, gespielt von Gary Cole und Patricia Clarkson. Regie führte Jud Taylor nach dem Drehbuch von Roger O. Hirson. Der 1990 unter der Regie von Fernando Pérez entstandene kubanische Film Hello Hemingway handelt von dem Mädchen Larita, das den Roman \"Der alte Mann und das Meer\" liest, und davon träumt, zu studieren. Ihr durch die sozialen Verhältnisse bedingtes Scheitern vollzieht sich parallel zum Scheitern des Fischers im Roman. Im Jahr 1999, dem 100. Geburtsjahr Hemingways, erschien mit \"The Old Man and the Sea\" ein aus 29.000 handgemalten Einzelbildern bestehender Großbildanimationsfilm von Alexandr Petrov. Das Projekt war 1995 begonnen worden, nachdem Petrov die kanadische Animationsfilmfirma Productions Pascal Blais getroffen hatte. Dieser Film gewann 2000 den Oscar als bester animierter Kurzfilm. Der im Jahr 2013 erschienene Kinofilm All Is Lost mit Robert Redford in der Hauptrolle, in dem ein Mann nach dem Verunglücken seiner Yacht allein den Kampf gegen Wind und Wetter aufnimmt, ist zwar keine direkte Adaption des Buches, der Novelle in mehreren Punkten jedoch sehr ähnlich. Dies betrifft vor allem die Einsamkeit, den Kampfeswillen und die wiederkehrenden und schwerer wiegenden Rückschläge. Von der Filmkritik wurden diese Parallelen immer wieder betont. Im Jahr 2011 wurde die Novelle erstmals als Theaterstück am Kap Arkona auf Rügen aufgeführt. Die Hauptrolle hatte Horst Janson übernommen, Regie führte Jens Hasselmann.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsgeschichte.", "content": "Zahlreiche Anspielungen in der Popkultur verweisen auf Hemingways Novelle, z. B. in einzelnen Folgen der Fernsehserien \"Arrested Development\", \"Family Guy\", \"Die Simpsons,\" \"South Park\" und anderen. Der Titel der Novelle war Inspiration für den Namen der dänischen Prog-Rock-Band \"The Old Man & The Sea\". In der Bandautobiografie \"Bis zum bitteren Ende...\" der Rockgruppe Die Toten Hosen trägt das Kapitel über den Schlagzeuger Wolfgang „Wölli“ Rohde die Überschrift „Der alte Mann und die Snare“.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Spiegel wies 1952 in seiner Rezension der Novelle anlässlich der Veröffentlichung der deutschen Erstausgabe darauf hin, dass zur Überraschung der amerikanischen Kritiker der „leidgeprüfte alte Fischer zum erstenmal 1936 in einem Artikel [auftauchte], den Hemingway für das Herrenmagazin ‚Esquire‘ geschrieben hatte.“ Süffisant wurde in dieser Rezension betont, dass jene Kritiker, „die in dem großen Fisch ein Symbol für Hemingways vorhergehenden, von der Kritik nicht sehr günstig aufgenommenen Roman ‚Über den Fluß und in die Wälder‘ gewittert hatten“, mit dieser Deutung völlig daneben gelegen hätten.", "section_level": 1}, {"title": "Hörbücher.", "content": "Es gibt drei deutschsprachige Lesungen, die auch auf CD veröffentlicht wurden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der alte Mann und das Meer (Originaltitel \"The Old Man and the Sea\") ist ein von Ernest Hemingway im Frühling 1951 auf Kuba geschriebener Kurzroman, der im August 1952 erstmals in der Zeitschrift \"Life\" veröffentlicht wurde. Die erste Buchfassung wurde im selben Jahr vom Scribner Verlag in New York herausgegeben. ", "tgt_summary": null, "id": 2308848} {"src_title": "Lotophagen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition/Hintergrund.", "content": "Kognitive Dissonanz tritt unter anderem auf, Ist die Dissonanz stark genug, kann ihre Bekämpfung eine dauerhafte Änderung von Einstellungen und Verhalten (Handeln) herbeiführen. Starke Dissonanz entsteht insbesondere bei einer Gefährdung des stabilen, positiven Selbstkonzepts, wenn also jemand Informationen bekommt, die ihn als dumm, unmoralisch oder irrational dastehen lassen. In der Alltagssprache werden solche Momente als peinliche Momente bezeichnet. Kognitive Dissonanz motiviert Personen, die entsprechenden Kognitionen miteinander vereinbar zu machen, wobei unterschiedliche Strategien benutzt werden, wie beispielsweise Verhaltensänderungen oder Einstellungsänderungen. Falls nötig, werden die eigenen Überzeugungen und Werte geändert, was über temporäre Rationalisierungen weit hinausgeht. Der Begriff wurde 1957 von Leon Festinger geprägt, der sowohl die Entstehung als auch die Auflösung von kognitiver Dissonanz theoretisch formulierte. Seither wurde die zugrundeliegende Theorie in mehreren hundert Experimenten bestätigt. Sein Schüler Elliot Aronson hat die Theorie substanziell weiterentwickelt und empirisch untermauert.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dissonanzentstehung.", "content": "Vier Schritte müssen durchlaufen werden, damit kognitive Dissonanz entsteht: Dissonanz entsteht, wenn eine Person das Gefühl hat, inkompetent oder unmoralisch gehandelt zu haben, wenn ein Verhalten negative Konsequenzen für sich selbst oder andere hervorruft \"(Des Kaisers neue Kleider)\" oder wenn zwei oder mehr Gedanken das Verhalten oder Handlungen blockieren (Harmon-Jones’ \"action-based model of dissonance\").", "section_level": 2}, {"title": "Dissonanzauflösung bzw. -reduktion.", "content": "Kognitive Dissonanz erzeugt eine Motivation in den betreffenden Menschen, die entstandene Dissonanz zu reduzieren. Nach Leon Festinger gibt es drei verschiedene Arten die kognitive Dissonanz aufzulösen: Da Dissonanz als unangenehm empfunden wird, versuchen Personen die Kognitionen in Einklang zu bringen (sie in eine „konsonante“ Beziehung zu bringen), um den negativen Gefühlszustand zu beenden. Die Dissonanzauflösung (auch \"Dissonanzreduktion\" genannt) kann an jedem der vier Entstehungsschritte ansetzen: Auch Scheinlösungen, Illusionen und Ausreden können Spannungen reduzieren: Entweder wird das Verhalten geändert, sodass es zur Überzeugung passt, oder die Überzeugung wird geändert, sodass sie zum Verhalten passt, oder weitere Überlegungen werden als Rechtfertigung hinzugezogen (zum Beispiel „Diese Prüfung war so wichtig, dass Schummeln ausnahmsweise in Ordnung war“). In der Regel ist eine der Kognitionen veränderungsresistenter als andere, weshalb meistens diejenige Kognition geändert wird, die am leichtesten zu ändern ist. Wenn die Handlung bereits geschehen ist, kann nur die Einstellung geändert werden. Wenn beispielsweise Raucher mit Informationen über die schlimmen Folgen ihres Zigarettenkonsums konfrontiert werden, können sie Dissonanz vermeiden, indem sie diesen Informationen deutlich weniger Aufmerksamkeit schenken als Nichtraucher. Eine andere Strategie zur Dissonanzreduktion ist die Herbeiziehung weiterer Kognitionen, zum Beispiel der Verweis auf Raucher, die alt geworden sind. Bei der Dissonanzauflösung unterscheidet man zwischen \"direkten\" und \"indirekten\" Strategien. Direkte Strategien beziehen sich auf die Auflösung der für die Dissonanz verantwortlichen Diskrepanz zwischen Verhalten und Einstellung, d. h. Personen ändern ihr Verhalten, um es mit ihren Einstellungen in Einklang zu bringen, oder ändern ihre Einstellung bezüglich ihres Verhaltens. Indirekt lässt sich Dissonanz auch durch Betonung guter Eigenschaften oder Fähigkeiten in anderen Bereichen kompensieren, zum Beispiel würde man, falls man sich inkompetent verhalten hat und dies Dissonanz erzeugt, nach anderen Verhaltensbereichen suchen, in denen man kompetenter ist. Diese indirekte Strategie beschreibt die „Selbstbestätigungstheorie“ (engl. \"self-affirmation theory\", C. M. Steele, 1988). Die Kriminologie bezeichnet Strategien, mit denen Täter ihre Verbrechen rechtfertigen, als Neutralisierung.", "section_level": 2}, {"title": "Dissonanzvorbeugung.", "content": "Steht ein Ereignis bevor, das eventuell das stabile, positive Selbstbild bedroht, beispielsweise eine Prüfung, legen sich Menschen für diesen Fall oft Ausreden zurecht. Häufig sind dies körperliche Symptome, negative Erfahrungen oder ungünstige Stimmungen (Prüfungsangst, Schüchternheit, „nicht gut drauf“ sein) usw. Dies kann sogar so weit gehen, sein Verhalten so zu verändern, dass dieses dann als Ausrede herhalten kann, das sogenannte Self-handicapping, zum Beispiel vor einer Prüfung nicht zu schlafen. Problematisch daran ist, dass eine solche Voraus-Rechtfertigung als Selbsterfüllende Prophezeiung wirken kann, also den peinlichen Moment vielleicht erst herbeiführt. Self-handicapping dient gleichzeitig dazu, sich gegenüber Mitmenschen zu rechtfertigen, siehe Impression-Management.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "In den 1950er Jahren gab Marian Keech (eigentlich Dorothy Martin) aus Salt Lake City an, Nachrichten von der Außerirdischen „Sananda vom Planeten Clarion“ zu empfangen. Sie scharte in Wisconsin (USA) eine Sekte um sich, die ihren Vorhersagen glaubte, eine gewaltige Flut werde alle Menschen auf der Erde töten und nur die Sektenanhänger würden von fliegenden Untertassen gerettet. Als die prophezeite Flut ausblieb, sah sich die Gruppe der Lächerlichkeit preisgegeben. Statt das Versagen ihrer Führerin zu akzeptieren und sich von ihr abzuwenden, sahen sich die Anhänger in ihrem Glauben nur umso mehr bestärkt. Sie behaupteten, ihre Gebete hätten Gott umgestimmt, und versuchten nun, andere Leute zu ihren Ansichten zu bekehren. Leon Festinger, der gemeinsam mit Stanley Schachter und Henry W. Riecken zum Schein Sektenmitglied war, entwickelte auf Basis dieses Geschehens die Theorie der kognitiven Dissonanz: Nach der persönlichen Überzeugung der Sektenanhänger hätte die Welt in der Flut versinken müssen. Da dies nicht eintrat, sei es zu einer kognitiven Dissonanz zwischen der Erwartung und der Erfahrung der Wirklichkeit gekommen. Um diesen Konflikt aufzulösen, habe es nur zwei Möglichkeiten gegeben: Die eigene Meinung ändern oder die Meinung aller anderen. Für die Anhänger der UFO-Sekte sei nur die zweite Möglichkeit in Betracht gekommen, ergo hätten sie ab da versucht, alle anderen von ihrem Glauben zu überzeugen. Festinger veröffentlichte seine Theorie 1957 in seinem Buch \"A Theory of Cognitive Dissonance\" (deutscher Titel: „Theorie der kognitiven Dissonanz“, s. u. Literatur).", "section_level": 1}, {"title": "Festingers Theorie.", "content": "Kognitive Elemente können in relevanter Beziehung zueinander stehen oder irrelevant füreinander sein. Für das Entstehen von Dissonanz sind nur relevante Relationen bedeutend. Grundlage von Festingers Theorie sind folgende Hypothesen: Das bedeutet, dass Menschen konsonante Kognitionen als angenehm empfinden und daher aktiv suchen. Daher versuchen Menschen u. a., dissonante Informationen zu vermeiden (Seeking-and-Avoiding-Hypothese). Die Folge des geschilderten Verhaltens ist die selektive Wahrnehmung von Informationen, also beispielsweise von dargebotenen Medieninhalten. Menschen neigen dazu, einmal getroffene Entscheidungen zunächst beizubehalten oder zu rechtfertigen (s. Bestätigungsfehler). Deshalb werden alle neuen Informationen, die zu der getroffenen Entscheidung in Widerspruch stehen, tendenziell abgewertet, während alle konsonanten Informationen tendenziell aufgewertet werden. Erst wenn die durch die Dissonanz erzeugte innere Spannung zu groß wird, also die individuelle Toleranzschwelle überschreitet, ändert das Individuum die getroffene Entscheidung, um so Erfahrung und Entscheidung wieder zur Konsonanz zu bringen. Je toleranter und veränderungsbereiter ein Mensch ist, desto geringer seien die durch neue Informationen erzeugten Spannungen (d. h. die empfundene Dissonanz). Festinger nennt vier Anwendungsbereiche der Dissonanztheorie, auf welche sich ein Großteil der empirischen Forschung bezieht:", "section_level": 2}, {"title": "Forced-compliance-Paradigma.", "content": "\"Forced compliance\" bzw. \"Induced compliance\" bezeichnet eine forcierte Zustimmung/herbeigeführte Einwilligung/Manipulation und basiert auf einer Untersuchung von Leon Festinger und Merrill Carlsmith aus dem Jahr 1959. Das Experiment beruht auf der Annahme, dass Personen Dissonanz empfinden, wenn sie ein Verhalten zeigen, das nicht mit ihrer Einstellung übereinstimmt. In ihrem Experiment ließen Festinger und Carlsmith zwei Experimentalgruppen eine extrem langweilige Tätigkeit durchführen. Anschließend wurden die Probanden beider Gruppen gebeten, ihre Tätigkeit nachfolgenden Versuchspersonen als äußerst interessant und spannend zu „verkaufen“. Die Probanden der ersten Gruppe erhielten für die positive Darstellung des Experiments nur eine geringe Bezahlung (einen Dollar), die der zweiten Gruppe erhielten hingegen 20 Dollar. Außerdem gab es jeweils eine Kontrollgruppe, die anschließend niemanden überreden musste und auch nicht belohnt wurde. Anschließend wurden die Probanden befragt, wie attraktiv sie die ausgeführte Tätigkeit einschätzten. Die erste Gruppe (ein Dollar) bewertete die Aufgabe als viel attraktiver als die zweite Gruppe und die Kontrollgruppe. Der Theorie der kognitiven Dissonanz zufolge lässt sich das Verhalten folgendermaßen erklären: Die Versuchspersonen der ersten Gruppe mussten lügen, um die Tätigkeit als spannend darstellen zu können. Dabei entstand eine kognitive Dissonanz. Um diese auszugleichen, bewerteten sie die Aufgabe im Nachhinein als attraktiver. Die Versuchspersonen aus der 20-Dollar-Gruppe hatten eine externe Rechtfertigung für ihre Lüge (die 20 Dollar als Belohnung), sodass sie ihr Verhalten nicht im Widerspruch zu ihrer negativen Einstellung zum Experiment erlebten, also keine Dissonanz verspürten.", "section_level": 2}, {"title": "Alternative Theorien.", "content": "Die Dissonanztheorie gilt als populärste Theorie aus der Gruppe der Konsistenztheorien. Zu dieser gehören neben der Dissonanztheorie: Trotz erheblicher Differenzierung und empirischer Variationsbreite beruhen alle Theorien auf den gleichen Grundannahmen. Grundannahmen im Konsonanzmodell: Die durch Erfahrung entstandenen, komplexen Vorstellungen des Menschen (kognitive Landkarten) zu einzelnen Themen, die sich hierarchisiert aus Werten, Einstellungen und Meinungen zusammensetzen, streben nach Konsonanz (d. h. Ausgleich, Harmonie und Übereinstimmung). Die selektive Aufnahme von Informationen folgt in erster Linie der Verstärkung bestehender Einstellungen. Ausgewählt, verarbeitet und erinnert werden konsonante, passende Informationen, die problemlos in bestehende Landkarten eingebaut werden können. Unpassende (inkongruente, dissonante) Informationen werden gemieden, ignoriert, vergessen oder kongruent umgedeutet (Rechtfertigungen), um Widersprüche zu vermeiden. Falls Inkonsistenzen zwischen verschiedenen Elementen kognitiv nicht zu überbrücken sind, bricht die Landkarte an der schwächsten Stelle (d. h. die Kognition, die sich am leichtesten verändern lässt, wird neu in Richtung auf Kongruenz geordnet). Findet auf der emotionalen und persönlich-sozialen Ebene eine Veränderung oder Verunsicherung statt, werden neue (passende, kongruente) Informationen gesucht. Widersprüche zwischen Kognition und Emotion können balanciert werden durch Verdrängung, Sublimierung und Umdeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Marketing.", "content": "Das Konzept der kognitiven Dissonanz spielt auch im Marketing und in der Verkaufspsychologie eine Rolle, besonders beim Vertrieb von Konsumgütern. Da kognitive Dissonanzen von Menschen als unangenehm empfunden werden, versuchen sie die positiven Aspekte eines Produktes zu verstärken, während negative Teile verdrängt werden. Dazu kommt, dass Konsumenten vor Kaufentscheidungen Informationen sehr selektiv wahrnehmen. Dadurch entstehen kognitive Dissonanzen, die beim Konsumenten eine Diskrepanz zwischen dem erwarteten und tatsächlichen Nutzen des Produktes verursachen. In Konsumwahlexperimenten wurde bestätigt, dass im Nachkaufverhalten eine kognitive Umbewertung des gekauften Produktes stattfindet, um die Dissonanz zu reduzieren. Beispiel: „Mein neues Auto hat noch mehr Vorzüge, als ich dachte.“ Im Marketing können folgende kognitive Dissonanzen auftreten:", "section_level": 2}, {"title": "Ursachen und Auswirkungen.", "content": "Kognitive Dissonanzen treten dabei umso eher auf, je Die Auflösung kognitiver Dissonanzen zur Erlangung eines mental angenehmen Zustandes ist ein wesentliches Element des \"psychologischen Egoismus\".", "section_level": 3}, {"title": "Pädagogik.", "content": "Das Auflösen kognitiver Dissonanz durch \"Selbstüberredung\" kann dauerhafte Änderungen der Einstellungen und des Verhaltens bewirken. Selbstüberredung ist dann erforderlich, wenn für das eigene Verhalten keine befriedigende externe Rechtfertigung wie Belohnung oder Strafe vorhanden ist. Je kleiner die Belohnung oder Strafe, umso wirksamer ist sie. Große Belohnungen und Strafen führen lediglich zu kurzfristigen Verhaltensänderungen.", "section_level": 2}, {"title": "Unzureichende Belohnung.", "content": "Im Jahr 1962 gab es auch an der Yale University häufige, zum Teil brutale, Polizeieinsätze gegen Studenten, die gegen den Vietnamkrieg protestierten. Der Sozialpsychologe Arthur R. Cohen bot Studenten verschieden große Geldbeträge an, wenn sie engagierte Stellungnahmen \"für\" die Polizeieinsätze verfassten. Anschließend waren diejenigen Studenten mit der geringsten extrinsischen Belohnung am positivsten zu den Polizeieinsätzen eingestellt. Zu Aronsons erfolgreicher Methode, mit Hilfe von unzureichender Belohnung Vorurteile abzubauen, siehe Gruppenpuzzle.", "section_level": 3}, {"title": "Unzureichende Bestrafung.", "content": "In einem Experiment mit Vorschulkindern wurden diese zunächst aufgefordert, Spielsachen zu nennen, mit denen sie am liebsten spielen würden. Dann verbot der Versuchsleiter, mit einem der attraktivsten zu spielen und verließ den Raum. Er beobachtete, dass alle Kinder das Verbot beachteten. Anschließend wurden die Spielsachen erneut bewertet. Für die Kinder, denen eine harte Strafe angedroht worden war, hatte das verbotene Spielzeug nach wie vor dieselbe Attraktivität; ihr Verhalten war ausreichend extrinsisch motiviert. Diejenigen Kinder, denen nur eine milde Strafe angedroht worden war, erlebten kognitive Dissonanz und änderten zu ihrer Reduktion ihre Überzeugung: bei der zweiten Befragung stuften sie das verbotene Spielzeug als weniger begehrenswert ein (Aronson und Carlsmith, 1963). Auch mehrere Wochen nach diesem Experiment hielt die Wirkung der milden Strafandrohung an: Diese Kinder spielten nach wie vor viel weniger mit dem einst so begehrten Spielzeug (Freedman, 1965).", "section_level": 3}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Konsequenzen von Taten.", "content": "Je nachdem, ob Mitmenschen freundlich oder unfreundlich behandelt werden, ändert sich die Einstellung zu ihnen. Wenn wir jemandem nicht helfen oder sogar schaden, wird das Opfer von uns abgewertet (vgl. Opfer-Abwertung und Entmenschlichung). Eine freundliche Handlung macht unsere Einstellung freundlicher, was weitere freundliche Handlungen wahrscheinlicher macht; für unfreundliche Handlungen gilt dasselbe: ein Rückkopplungsprozess wird in Gang gesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Benjamin-Franklin-Effekt.", "content": "Wenn wir jemanden erfolgreich bitten, uns einen Gefallen zu tun, werden wir ihm dadurch sympathischer. Diesen Effekt nannte bereits Benjamin Franklin eine „alte Maxime“. Wenn wir jemandem helfen, wird uns der Hilfeempfänger sympathischer. Franklins Vermutung wurde wissenschaftlich bestätigt (Jecker & Landy, 1969): Nachdem die Versuchspersonen in einem Scheinexperiment einen ansehnlichen Geldbetrag gewonnen hatten, wurde ein Drittel von ihnen um Rückgabe des Geldes gebeten, wobei der Versuchsleiter sagte, sie täten ihm damit einen persönlichen Gefallen. Ein Drittel der Gruppe wurde von der Sekretärin gefragt, ob sie das Geld dem Forschungsetat des Instituts spenden wollten. Das letzte Drittel, die Kontrollgruppe, wurde nicht um Rückgabe gebeten. Anschließend bewerteten alle Versuchspersonen den Versuchsleiter, wobei er bei der ersten Gruppe signifikant besser abschnitt als bei den beiden anderen.", "section_level": 3}, {"title": "Opfer-Abwertung.", "content": "Dass wehrlose Opfer von den Tätern stark abgewertet werden, ist ein universelles Phänomen, das mit Dissonanzreduktion erklärbar ist. Um nur wenige Beispiele zu nennen: Opfer des Holocaust („Untermenschen“), zivile Kriegsopfer („Polacken, Froschfresser, Inselaffen“), Opfer häuslicher Gewalt („Schlampen, Blagen, Schlappschwänze“), Opfer von Rassismus („Kanaken“), Opfer von Diskriminierung aus Tradition („Es sind doch nur Sklaven/Frauen“). Diese Abwertungen treten nicht auf, wenn die Opfer die Gelegenheit haben, eine Kompensation zu bekommen. Vergewaltigungsopfer werden oft abgewertet, indem nach Schein-Rechtfertigungen in ihrem Verhalten oder Erscheinungsbild gesucht wird.", "section_level": 3}, {"title": "Fleisch-Paradoxon.", "content": "Das Fleisch-Paradoxon ist ein zentrales Merkmal für die Spannung zwischen dem Wunsch der meisten Menschen Tieren nicht zu schaden und der Entscheidung für eine Ernährungsweise, die Tieren Schaden zufügt. Psychologen gehen davon aus, dass dieser Konflikt zwischen Wertvorstellungen und Verhalten zu kognitiver Dissonanz führt, welche Fleischesser auf verschiedene Weisen versuchen abzuschwächen. So stellten etwa Bastian Brock et al. fest, dass Fleischesser sich die Praxis des Fleischessens erleichtern, indem sie den Tieren, die sie essen, nur im geringen Maß Intelligenz, emotionales Erleben und einen moralischen Wert zusprechen. Psychologen behaupten, dass Fleischesser die kognitive Dissonanz reduzieren, indem sie ihre Wahrnehmung von Tieren als bewusste, schmerzempfindliche und leidensfähige Lebewesen minimieren, vor allem bezüglich der Tiere, die sie als Nahrungsmittel betrachten. Dies ist eine psychologisch wirksame Strategie, denn Organismen, denen ein geringeres Schmerzempfinden zugeschrieben wird, gelten demzufolge auch als moralisch weniger schützenswert und ihre Nutzung als Nahrungsmittel wird stärker akzeptiert.", "section_level": 3}], "src_summary": "Kognitive Dissonanz bezeichnet in der Sozialpsychologie einen als unangenehm empfundenen Gefühlszustand. Er entsteht dadurch, dass ein Mensch unvereinbare Kognitionen hat (Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche oder Absichten). Kognitionen sind mentale Ereignisse, die mit einer Bewertung verbunden sind. Zwischen diesen Kognitionen können Konflikte („Dissonanzen“) entstehen. ", "tgt_summary": null, "id": 1118645} {"src_title": "Kreis Wreschen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge.", "content": "Zu Beginn seiner fußballerischen Laufbahn in der E-Jugend des DJK Dürscheid war Tim Wiese noch Stürmer. Er wechselte 1989 in die Jugendabteilung von Bayer 04 Leverkusen, wo er von seinem Trainer aufgrund von Achillessehnenproblemen allerdings ins Tor beordert wurde. In der Folge durchlief er auf dieser Position alle Jugendmannschaften. Anschließend wechselte Wiese im Sommer 1999 in die Regionalliga Nord zu Fortuna Köln, seiner ersten Mannschaft im Herrenbereich. Dort fiel er Gerry Ehrmann, dem Torwarttrainer des 1. FC Kaiserslautern, auf. Wiese wechselte zur Winterpause der Saison 2001/02 auf den Betzenberg und verdrängte den Stammtorwart Georg Koch. In der Saison 2004/05 zog sich Wiese am Ende der Hinrunde allerdings einen Kreuzbandriss im linken Knie zu und fiel den Rest der Saison aus.", "section_level": 3}, {"title": "Werder Bremen.", "content": "Zur Saison 2005/06 wechselte Wiese zu Werder Bremen, wo er zunächst einen Vertrag bis 2008 unterschrieb. In einem Vorbereitungsspiel auf die neue Saison riss das Kreuzband erneut. Dadurch fiel er wiederum mehrere Monate aus und absolvierte über 15 Monate – außer ein Halbfinale im Ligapokal im Juli 2005 für Bremen – kein Pflichtspiel. Sein Debüt gab er am 8. Februar 2006 im Spiel gegen den VfB Stuttgart, als er in der 81. Spielminute für den damaligen Stammtorwart Andreas Reinke eingewechselt wurde. Nachdem er durch eine Verletzung von Reinke einen Stammplatz im Bremer Tor erhalten hatte, unterlief ihm am Abend des 7. März 2006 im Champions-League-Rückspiel gegen Juventus Turin kurz vor Schluss ein Fehler – er ließ eine gefangene Flanke wieder aus der Hand fallen –, der zum Ausscheiden seiner Mannschaft im Achtelfinale führte. Nach einem 3:2 im Hinspiel in Bremen verlor Werder das Rückspiel mit 1:2. Am 19. Oktober 2007 verlängerte Wiese seine Vertragslaufzeit vorzeitig bis 2012. Im Februar 2008 hielt Wiese binnen drei Spieltagen drei Foulelfmeter. Im Halbfinale des DFB-Pokals 2008/09 gegen den Hamburger SV hielt er im Elfmeterschießen drei Schüsse. Im Nordderby gegen den Hamburger SV am 7. Mai 2008 trat Wiese den Hamburger Stürmer Ivica Olić in der 42. Minute mit dem Fuß ins Gesicht. Schiedsrichter Lutz Wagner zeigte ihm dafür die gelbe Karte. Franz Beckenbauer bewertete Wieses Foul in einem Kommentar als „Mordversuch“. Wiese sagte im ARD-Interview zu dieser Szene, dass er den Ball getroffen habe und Olić dann in ihn hineingelaufen sei, entschuldigte sich jedoch später für die Aktion bei Olić per SMS. Eine unbekannte Person in Hamburg stellte Strafanzeige gegen Wiese; das Verfahren wurde vier Monate später eingestellt. Olić erlitt eine Prellung im Hals- und Schulterbereich. Im Spiel gegen Bayern München Ende Januar 2011 foulte Tim Wiese Thomas Müller auf ähnlich kuriose Weise, indem er ihn in der letzten Spielminute mittels einer Beinschere zu Boden streckte und hierfür die rote Karte sah.", "section_level": 3}, {"title": "Ende der Profikarriere in Hoffenheim.", "content": "Wiese verlängerte seinen zum Saisonende 2011/12 auslaufenden Vertrag mit Werder nicht und wurde für die Folgesaison von der TSG 1899 Hoffenheim für vier Jahre bis zum 30. Juni 2016 verpflichtet. Bei Hoffenheim wurde er zum Ende der Vorbereitung von Trainer Markus Babbel zum Kapitän der Mannschaft ernannt. Noch in der gleichen Saison musste Wiese die Kapitänsbinde aufgrund von anhaltenden schwächeren Leistungen wieder abgeben. Später war er unter dem neuen Trainer Marco Kurz nach der Verpflichtung von Heurelho Gomes nur noch die Nummer drei unter den Torhütern der Kraichgauer und zwischenzeitlich aus disziplinarischen Gründen gänzlich aus dem Profikader gestrichen. Auch als sich Gomes am 28. Spieltag verletzte und bis zum Saisonende ausfiel, wurde Wiese unter dem neuen Trainer Markus Gisdol weiterhin nicht berücksichtigt und ihm die Ersatztorhüter Koen Casteels und Jens Grahl vorgezogen. Sein letztes von zehn Bundesligaspielen für die TSG 1899 Hoffenheim absolvierte Wiese unter Marco Kurz am 26. Januar 2013 bei einer 1:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt. In der Vorbereitung auf die Saison 2013/14 wurden Wiese und weitere nicht mehr zum Profikader gehörende Spieler in die von Vereinsseite betitelte „Trainingsgruppe 2“ versetzt, die unabhängig vom übrigen Profikader trainierte. Die „umstrittene“ Gruppe, die am Ende noch aus Wiese, Tobias Weis, Edson Braafheid, Matthieu Delpierre und Matthias Jaissle bestand, wurde Ende September 2013 wieder aufgelöst, um die Spieler ins Training der zweiten Mannschaft zu integrieren. Der „Trainingsgruppe 2“ haftet seither ein „legendärer“ Ruf an. Während die übrigen Spieler der „Trainingsgruppe 2“ in das Training der zweiten Mannschaft integriert wurden, bekam Wiese auf eigenen Wunsch Einzeltraining mit dem ehemaligen Torhüter Lutz Pfannenstiel, der als Scout im Verein beschäftigt war. Am 21. Januar 2014 gab die TSG 1899 Hoffenheim die Trennung von Wiese bekannt. Angeblich habe er eine Abfindung in Höhe von sechs Millionen Euro erhalten. Rund einen Monat später wurde publik, dass Wiese lediglich eine Abstandszahlung erhalten habe und sein Grundgehalt reduziert worden sei. Der Vertrag von Wiese, der weiterhin vom Spiel- und Trainingsbetrieb freigestellt war, hatte noch Gültigkeit über seine ursprüngliche Laufzeit bis zum 30. Juni 2016. Der Verein wollte sich damit Optionen – wie die Transferrechte – erhalten. Im November 2014 erklärte Wiese, dass er mit dem Fußball „nichts mehr am Hut“ habe.", "section_level": 3}, {"title": "Comeback als Amateur.", "content": "Im November 2016 beantragte Wiese beim Bayerischen Fußballverband eine Spielerlaubnis für die in der achtklassigen Kreisliga Nord Schwaben spielende SSV Dillingen, für die er seit dem 1. Januar 2017 spielberechtigt war. Der Kontakt zum Verein kam über den ersten Vorsitzenden Christoph Nowak zustande, mit dem Wiese befreundet ist. Ob er tatsächlich für den Verein auflaufen werde, ließ Nowak zunächst offen. Wiese kündigte jedoch an, eine Partie für den „guten Zweck“ zu absolvieren, was Anfang März 2017 bestätigt wurde. Er wolle sich mit der Aktion für den Amateurfußball einsetzen, da dieser laut seiner Aussage immer mehr in den Hintergrund gerate. Am 1. April 2017 kam Wiese schließlich im Ligaspiel gegen den TSV Haunsheim zum Einsatz. Die 1:2-Niederlage der SSV Dillingen vor circa 2.200 Zuschauern wurde live auf der Facebook-Seite des Bayerischen Fußballverbandes übertragen.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Wiese absolvierte insgesamt 14 Spiele für die deutsche U-21-Nationalmannschaft. Er erhoffte sich eine Berufung in die A-Nationalmannschaft, die allerdings zunächst ausblieb. Im September 2007 kritisierte er Bundestrainer Joachim Löw dafür öffentlich. Am 14. August 2008 wurde Wiese nachträglich erstmals für ein A-Länderspiel – Deutschland gegen Belgien am 20. August – für den verletzten René Adler nominiert. Allerdings saß er nur auf der Reservebank, da Robert Enke von Beginn an spielte. Am 2. September 2008 hatte Wiese sein inoffizielles Nationalmannschaftsdebüt beim Abschiedsspiel von Oliver Kahn, bei dem er nach der Halbzeitpause für Robert Enke eingewechselt wurde. Elf Wochen später, am 19. November 2008, lief er zum ersten Mal bei einem offiziellen Länderspiel auf: Zu Beginn der zweiten Halbzeit im Freundschaftsspiel gegen England wurde Wiese für Adler eingewechselt; die Partie endete 2:1 für England. Am 6. Mai 2010 wurde er von Bundestrainer Löw als zweiter Torwart in den erweiterten Kader für die WM 2010 berufen. Als Ersatztorwart für Manuel Neuer sollte er im Spiel um Platz 3 gegen Uruguay zu seinem ersten WM-Einsatz kommen. Auf Grund einer Schleimbeutelentzündung wurde er jedoch durch Hans Jörg Butt ersetzt. Dadurch ist Wiese der einzige deutsche Spieler aus dem Kader, der bei der WM 2010 kein Spiel bestritt. Sechs Jahre später gab Wiese bekannt, dass er zwar angeschlagen war, er jedoch hätte spielen können. Aber er habe „einfach keinen Bock mehr“ gehabt. Wiese war beleidigt, weil ihm nach der schweren Verletzung René Adlers vor der WM 2010 der junge Manuel Neuer als Stammtorhüter vorgezogen wurde. Er sagte im Interview sechs Jahre später: „Warum sollte ich in so einem Spiel noch auflaufen?“ Bis März 2012 hatte Wiese sechs A-Länderspiele bestritten, keines davon gewann die deutsche Nationalmannschaft. An der EM 2012 nahm Wiese zusammen mit Ron-Robert Zieler als Ersatz für Neuer teil und schied mit der Mannschaft im Halbfinale aus. Nach der EM gab Löw am 9. August 2012 bekannt, vorerst nicht mehr mit Wiese zu planen.", "section_level": 2}, {"title": "Wrestlingauftritte.", "content": "Im September 2014 bot ihm das Unternehmen World Wrestling Entertainment (WWE), die größte Wrestling-Organisation, an als Wrestler an offiziellen Kämpfen teilzunehmen. Wiese ließ zunächst offen, ob er das Angebot annehmen werde. Im November 2014 gab er allerdings erstmals bekannt, mit der WWE über eine Karriere als Wrestler im Gespräch zu stehen. Am 15. November 2014 wurde Wiese erstmals in der Frankfurter Festhalle in eine WWE-Live-Show eingebunden, als er nach einem Tag Team Match in den Ring stieg und mit den Usos ihren Sieg feierte. Noch bis zum 30. Juni 2016 stand Wiese bei der TSG 1899 Hoffenheim unter Vertrag, obwohl er seit dreieinhalb Jahren kein Spiel mehr absolviert hatte. Im Juni 2016 nahm er eine Einladung von Triple H an, eine Ausbildung in Orlando, Florida, zu absolvieren. Im September 2016 absolvierte Wiese ein einwöchiges Training im Performance Center der WWE unter der Leitung von Matt Bloom. Am 3. November 2016 stieg er unter dem Ring Namen Tim „The Machine“ Wiese in einem 6 Mann Tag Team Match gemeinsam mit Cesaro und Sheamus gegen Primo und Epico (The Shining Stars) und Bo Dallas im Rahmen einer Deutschland-Tour in der Münchner Olympiahalle erstmals in den Ring. Das Match konnte das Team rund um Tim Wiese gewinnen. An der Deutschland-Tour 2017 nahm Wiese nicht teil, da er laut eigener Aussage nicht ins Storytelling passe. Kurz darauf beendete er seine Karriere, da er für weitere Matches in der WWE laut eigener Aussage für drei Jahre in den USA leben müsse. Trotzdem deutete GWF-Superstar Pascal Spalter bei einer Ausgabe von GWF Kick Out eine Herausforderung an Tim Wiese an.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Wiese ist seit dem 20. Dezember 2010 mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Grit Freiberg verheiratet und hat eine Tochter. Er hat den Realschulabschluss an der Gesamtschule Kürten absolviert. Sein Vater starb 2011 an den Folgen einer Krebserkrankung; seine Mutter starb an ALS. Ende Januar 2016 erhielt Wiese eine Kolumne in der Boulevardzeitung \"Bild\". Am 8. Januar 2017 gewann er zusammen mit Darts-Weltmeister Michael van Gerwen den vom deutschen Fernsehsender ProSieben organisierten Showkampf \"Promi-Darts-WM 2017\". Ende 2017 wurde Wieses Sportwagen, ein Lamborghini Aventador, vorübergehend von der Hamburger Polizei beschlagnahmt. Wiese war in der Hamburger Innenstadt in eine Kontrolle gegen sogenannte Auto-Poser geraten und sein Fahrzeug überschritt die zulässigen Lautstärke-Grenzwerte erheblich. Nach verschiedenen Medienberichten soll für den überhöhten Geräuschpegel eine per Fernbedienung steuerbare, technische Manipulation an der Auspuffanlage seines „Luxuswagens“ verantwortlich sein.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Seit September 2018 ist Wiese regelmäßig als Experte in der sport1-Fußball-Talkshow \"Fantalk\" zu Gast.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tim Wiese (* 17. Dezember 1981 in Bergisch Gladbach) ist ein ehemaliger deutscher Fußballtorhüter. Mit seinem langjährigen Verein Werder Bremen, für den er zwischen 2005 und 2012 spielte, gewann er 2009 den DFB-Pokal und stand im selben Jahr im Finale des UEFA-Pokals. 2013 endete seine Profikarriere bei der TSG 1899 Hoffenheim, bei der er nach weniger als einem Jahr freigestellt wurde. Mit der Nationalmannschaft nahm Wiese an der Weltmeisterschaft 2010 und an der Europameisterschaft 2012 teil. ", "tgt_summary": null, "id": 1184714} {"src_title": "Prosper L’Orange", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Atlantic Airways wurde am 10. November 1987 gegründet. Zunächst gehörte die Gesellschaft teilweise der dänischen Cimber Air, ist heute aber zu 100 % in färöischem Nationaleigentum. Der erste Flug der Atlantic Airways fand am 28. März 1988 statt. An ihrem Sitz am Flughafen Vágar musste die nötige Infrastruktur mit einem neuen Hangar erst geschaffen werden. Seit 1994 betreibt Atlantic Airways neben den internationalen Flügen mit zunächst zwei BAe 146-200 auch den Binnenverkehr auf den färöischen Hubschrauberlinien. Dieser Helikopterdienst besteht bereits seit 1984 und wurde zuvor von der lokalen Reederei Strandfaraskip Landsins durchgeführt. Seit 1995 fliegt die Gesellschaft neben Dänemark auch Island an. In Kooperation mit Icelandair wird im Sommer zudem Narsarsuaq in Grönland angeflogen. Seit 1998 besteht die Linie nach Aberdeen, ab 2002 kam Oslo hinzu. Der Mitbewerber Mærsk Air zog sich 2004 aus der Färöer-Route zurück, so dass seit 1. November 2004 Atlantic Airways die einzige Gesellschaft war, die Routen zu den Färöern bediente. Bereits im Sommer jenes Jahres wurde daher eine dritte BAe 146-200 angeschafft, später noch eine Avro RJ100 als vierte Maschine. Am 15. Mai 2006 nahm die konkurrierende färöische Fluggesellschaft FaroeJet ihren Betrieb auf, stellte diesen jedoch bereits im Dezember desselben Jahres wegen finanzieller Probleme wieder ein. Im Sommer 2006 flog Atlantic Airways erstmals mit Weiterflug nach London die Shetlandinseln an. Neu im Programm waren auch Aalborg in Dänemark und Stavanger in Norwegen. Seit 14. November 2007 ist Atlantic Airways an der isländischen Börse OMX notiert. Als erster Schritt zur Privatisierung soll vorerst ein Drittel des Aktienkapitals der Fluggesellschaft zum Kauf angeboten werden. Am 17. Mai 2015 wurde bekannt gegeben, dass Atlantic Airways die beiden Hubschrauber vom Typ Bell 412EP durch zwei AgustaWestland AW139 ersetzen wird. Die Kosten sollten sich auf etwa 200 Millionen Kronen belaufen. Die Lieferung erfolgte 2015 und 2016. Am 9. Juni 2015 bestellte Atlantic Airways bei Airbus eine A320-200. Als Grund für den Kauf wurde die steigende Passagiernachfrage auf der Strecke Vágar–Kopenhagen genannt. Das Flugzeug wurde am 20. Dezember 2016 an Atlantic Airways ausgeliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Flugziele.", "content": "Atlantic Airways fliegt vom Flughafen Vágar aus Ziele in Skandinavien an wie Aalborg, Bergen, Billund, Kopenhagen, Reykjavik und außerdem Edinburgh in Großbritannien sowie Paris in Frankreich. Des Weiteren werden saisonal Urlaubsziele in Südeuropa bedient wie Barcelona, Palma de Mallorca und Gran Canaria. Es wurde ein Antrag gestellt auf eine Route nach New York, welche noch Ende 2019 aufgenommen werden soll.", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "Mit Stand Juni 2020 besteht die Flotte von Atlantic Airways aus vier Flugzeugen und zwei Hubschraubern:", "section_level": 1}], "src_summary": "Atlantic Airways P/f () ist die nationale Fluggesellschaft der Färöer mit Sitz in Sørvágur und Basis auf dem Flughafen Vágar.", "tgt_summary": null, "id": 2165341} {"src_title": "Christian Zais", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das Wort \"Landaulet\" leitet sich ab vom älteren „Landauer“, einer offenen Kutschenform. Deren Namensherkunft ist wiederum nicht exakt geklärt. Möglicherweise handelt es sich um die Übertragung eines Ortsnamens (Landau in der Pfalz) auf ein dort zuerst oder besonders hochwertig gefertigtes Produkt. Der Name ist seit dem 18. Jahrhundert in Europa bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und ändernde Definitionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühes Landaulet.", "content": "Das Landaulet wurde zu Beginn der Motorisierung nicht einfach als geschlossenes Auto mit einem Faltverdeck im hinteren Dachbereich verstanden, sondern als eigenständige Karosserieform: Ein von einem Chauffeur gelenktes, relativ kurzes Repräsentationsfahrzeug mit völlig ungeschütztem Fahrerplatz, geschlossenem Passagierabteil und Faltverdeck im hinteren Dachbereich. Die \"Society of Automobile Engineers\" (SAE, heute \"Society of Automotive Engineers\") definierte das Landaulet noch 1916 wie folgt: „Ein geschlossener Wagen mit Faltverdeck für drei oder mehr Personen innen und Chauffeur außen.“ „Geschlossen“ und „Chauffeur außen“ wurde offensichtlich nicht als Widerspruch gesehen. Diese Definition geht allerdings nicht auf den zu öffnenden Teil des Daches ein und passt daher auch auf das Coupé de Ville.", "section_level": 2}, {"title": "Die klassische Zeit des Karosseriebaus (1920–1940).", "content": "Ausführlicher wurde die SAE um 1920. Nun sollte das Landaulet dem Town car (Anm.: Mit offenem Chauffeur-Abteil und Trennscheibe) entsprechen. Die Abweichungen umfassten einen kürzeren geschlossenen Karosserieteil, das Verdeck umfasste den gesamten Fond bis zur Trennscheibe, Scheiben waren nur in den Türen vorgesehen (nicht in der C-Säule) und sollten „beweglich“ sein. Das Verdeck aus Stoff oder Leder wurde durch Sturmbügel unterstützt (im Englischen „Landau bars“ genannt). Hinten war eine Sitzbank für 2–3 Personen vorgesehen, für Notsitze war das Abteil zu kurz. Das Fach-Portal coachbuilt.com schreibt: „... Landaulet beschreibt ein Automobil bei dem das Fahrerabteil durch eine feste oder bewegliche Separation aus Glas vom Passagierraum abgetrennt ist. Im allgemeinen ein „formeller“ Karosseriestil mit einem Teil des Daches über dem hinteren Bereich aus Leder oder Stoff zum Zurückklappen um den Passagieren das Vergnügen einer Fahrt im Freien zu ermöglichen. Das Landaulet-Verdeck war demnach meistens \"Town cars\" (Anm.: Coupé de Villes) vorbehalten obwohl es gelegentlich auch für Limousinen und Chauffeur-Limousinen verwendet wurde.“ So strenge Fesseln ließen sich im Karosseriebau nicht halten. Dieser Wandel ging einher mit der allgemeinen Entwicklung im Karosseriebau und der fortschreitenden Standardisierung. Es entstand eine breite Palette von Varianten und Ableitungen, von denen einige nachstehend kurz beschrieben sind.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Krieg bis heute.", "content": "Bereits in den letzten Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg hatte das Landaulet die Form gefunden, die wir heute mit dieser Karosserieform in Verbindung bringen: Eine große Chauffeur-Limousine mit zu öffnendem hinterem Dachteil. Das zeigt auch die Definition in \"The Random House College Dictionary\", Ausgabe 1975: „Ein Automobil mit Cabriolet-Verdeck für die hintere Sitzbank, mit der vorderen Sitzbank offen oder geschlossen.“ Das bislang neueste Modell ist der Mercedes-Benz G 650 Landaulet, der zusammen mit Maybach gebaut wird.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landaulet-Kutschen.", "content": "Die Karosseriebauform \"Landaulet\", oft auch \"Landaulette\" geschrieben, war eine zweispännige, vierrädrige Reisekutsche für zwei Personen, mit erhöhtem Kutschbock und Faltverdeck im hinteren Teil des Aufbaus. Sie wurde aus dem älteren, sehr verbreiteten Landauer abgeleitet. Landaulets hatten im Passagierabteil eine Sitzbank in Fahrtrichtung, im Landauer saß man sich gegenüber; das Landaulet hatte ein einteiliges Verdeck, das nach hinten geklappt wurde, der Landauer ein zweiteiliges. Mit der Zeit wurde der vordere Teil des Daches fest ausgeführt und nur der hintere zum Öffnen.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Landaulet-Karosserien.", "content": "Der Begriff \"Landaulet\" wandelte sich im Lauf der Zeit. Einerseits war die Bezeichnung unpräzise, weil weder Sitzzahl, Sitzanordnung oder die Form des Daches im vorderen Bereich definiert wurden; dies führte zu einer Reihe von exakteren Bezeichnungen, welche nachfolgend zusammengestellt sind. Andererseits legten Automobilhersteller und Karosseriebauer auch damals schon beträchtliche kreative Energie in die Vermarktung ihrer Produkte. Dazu gehörten auch wohlklingende, möglichst exklusive Bezeichnungen, die manchmal beschönigend wirkten.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderfall Motorisierte Landauer.", "content": "Die Landaulet-\"Kutsche\" wurde ab etwa 1800 vom Landauer abgeleitet. Als Karosserie-Bauform spielte dieser kaum mehr eine Rolle. Allerdings können die großen, repräsentativen Landaulets mit vier bis sechs, oft vis-à-vis angeordneten, Plätzen als eine Art Nachfahre des Landauers gelten.", "section_level": 2}, {"title": "Landaulet, Coupé-Landaulet und Town Landaulet.", "content": "Das zu Beginn der Motorisierung typische Landaulet wird bereits unter „Definitionen“ beschrieben. Es hatte natürlich das namengebende Verdeck im hinteren Dachteil, der Chauffeur genoss keinerlei Wetterschutz; sogar eine Windschutzscheibe fehlte oft. Eine erste große Veränderung erfuhr es, als die Konstrukteure begannen, den Motor vorn statt im Heck oder unter dem Fahrersitz zu platzieren. Als weitere Varianten erschienen, mussten für dieses ursprüngliche Landaulet andere Bezeichnungen gefunden werden. Die Unterschiede zwischen dem Coupé-Landaulet, dem Town Landaulet oder dem nachstehend aufgeführten Brougham-Landaulet sind minimal und werden durch die Kreativität der Designer und Karossiers zusätzlich verwischt. Sie sind abgeleitet von Coupé de Ville und dem entsprechenden englischen Ausdruck. Aus der frühen, für den Fahrer „schutzlosen“ Zeit stammt die Tradition, den Fahrersitz mit (meist schwarzem) Leder zu beziehen und im gut geschützten Fond hochwertige, sehr empfindliche Textilien zu verwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Brougham Landaulet.", "content": "Ein Merkmal des Brougham sind Seitenfenster nur in den Türen. Entsprechend hat auch das Brougham Landaulet im Verdeckbereich keine Scheiben, was sich auch mit dem ursprünglichen Landaulet deckt.", "section_level": 2}, {"title": "Demi-Landaulet.", "content": "Der Begriff bezieht sich nicht auf die vorne mehr oder weniger offene Karosserie, sondern auf das Fehlen der Trennwand und -scheibe zwischen Chauffeur- und Passagierabteil. Das Demi-Landaulet ist ein Zwitter aus Touring und Landaulet. Ausgehend von einer Touring-Karosserie, erhielt diese eine Windschutzscheibe mit stabilem Rahmen, ein Dach und ein Faltverdeck für den hinteren Teil. Solche Karosserien konnten auch nachgerüstet werden. Oft war der geschlossene Teil mit dem Dach abnehmbar ausgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Limousine Landaulet.", "content": "Von der Limousine übernommen wurden das feste Dach über dem Fahrer, das seitlich offene Chauffeurabteil (bis etwa 1925), ein zu Beginn vollständig getrenntes Passagierabteil sowie die Trennscheibe. Das Passagierabteil hat auf jeder Seite eine Scheibe in der Türe und eine weitere dahinter anschließend. Beim Landaulet kann davon abweichend die hintere Dachpartie geöffnet werden. Die Karossiers, die solche Aufbauten als Einzelanfertigung anboten, verwendeten zwar für Limousine und Limousine Landaulet ähnliche Konstruktionspläne, der Umbau von fertigen Limousinen kam jedoch erst in den 1930er Jahren als Maßnahme zur Kostenreduktion auf.", "section_level": 2}, {"title": "Berline Landaulet, Imperial Landaulet und Pullman-Landaulet.", "content": "Berline Landaulet und Pullman-Landaulet entsprechen bis auf die Dachgestaltung der Berline resp. Pullman-Limousine. Die typische Berline ist viertürig, geschlossen und hat ein durchgehendes Dach, oft mit einem kleinen (ovalen) Fenster in der C-Säule sowie in der Regel zwei Sitzreihen im Fond und einer Trennscheibe zum Chauffeur. Analog gelten die Ausführungen zur Landaulet Limousine.", "section_level": 2}, {"title": "Sedan Landaulet.", "content": "Erstaunlicherweise bereits um etwa 1920 beschrieben, entspricht das Sedan-Landaulet einem viertürigen Selbstfahrer mit geschlossenem vorderen Dachteil.", "section_level": 2}, {"title": "Landaulette.", "content": "Gelegentlich wird die Bezeichnung \"Landaulette\" benutzt. Aus dem Kontext ergibt sich meist, dass dies nur als alternative Schreibweise verstanden wurde. In Anlehnung an die eingangs aufgeführten Definitionen kann argumentiert werden, dass mit \"Landaulettes\" Versionen ohne Trennwand zum Fahrer gemeint sind (Sedan-Landaulet, siehe oben). Eine interessante Sicht bietet die Fach-Site coachbuilt.com. Demnach ist eine Landaulette „ein zweitüriges Auto mit Landaulet-Dach (das Dach über den Rücksitzen ist faltbar).“", "section_level": 2}, {"title": "Das moderne Landaulet.", "content": "Im modernen Automobilbau werden vier- oder sechstürige Limousinen als Landaulets bezeichnet, die über ein zu öffnendes und flexibles Dach aus Stoff verfügen, das über dem Fond angeordnet ist. Fahrer und Beifahrer sitzen nach wie vor unter einem festen Dach. Es gibt Varianten mit einem Verdeck über das gesamte Passagierabteil bis zur Trennscheibe (analog der Definition aus den 1920er Jahren), und auch solche, bei denen lediglich die hintere Sitzreihe offen fahren kann. Das Mercedes-Benz 600 Pullman Landaulet wurde in beiden Versionen gebaut. Landaulets kamen häufig als Staatskarossen zum Einsatz, aus denen der Staatsmann sich dem Volk stehend zeigen konnte. Dies entspricht den heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr, sodass heute geschlossenen Sonderschutzfahrzeugen der Vorzug gegeben wird. Auch mehrere Papamobile (Repräsentationsfahrzeuge des Papstes) waren Landaulets. Weitere bekannte Beispiele für Nachkriegs-Landaulets sind:", "section_level": 1}, {"title": "„Unechte“ Landaulets.", "content": "Die Definition wie eingangs beschrieben sieht für den hinteren Teil des Daches ein Faltverdeck vor. Eine Beschreibung des Landaulets mit einem Schiebedach fand sich nicht, auch wenn dieses die Heckscheibe einbezieht. Die entsprechende Version des Maybach 62S hat zwar ein elektrisches Faltverdeck, C-Säule und Dachholme bleiben aber stehen. Damit vereinigt diese Version Elemente des Cabriolets, der Limousine und des Landaulets.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mit Landaulet (auch \"Landaulett\" oder \"Landaulette\") wird eine Fahrzeugklasse mit teilweise geschlossener Karosserie bezeichnet, deren hinteres Dachteil wie ein Cabriolet komplett geöffnet werden kann. Weil sich der Begriff auf das Dach als einzelnes Merkmal des Fahrzeugs bezieht, wird er oft in Verbindung mit der eigentlichen Karosserieform verwendet, etwa „Sedan-Landaulet“ oder „Pullman-Landaulet“. Die Größe des zu öffnenden Dachteils kann variieren. Fensterrahmen werden entfernt oder sind gar nicht vorgesehen.", "tgt_summary": null, "id": 1269242} {"src_title": "Verzascatal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundlagen der Differenzengleichungen.", "content": "Zum besseren Verständnis dieses Themas werden Kenntnisse der Differentialrechnung, der Laplace-Transformation und der s-Übertragungsfunktion vorausgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Differentialgleichungen.", "content": "Eine lineare Differentialgleichung enthält die gesuchte Funktion formula_20 und deren Ableitungen nur in der ersten Potenz. Es dürfen auch keine Produkte der gesuchten Funktion und ihren Ableitungen auftreten. Die gesuchte Funktion darf auch nicht in Argumenten von Winkelfunktionen, Logarithmen usw. erscheinen. Eine Differentialgleichung, in der gewöhnliche Ableitungen einer unbekannten Funktion formula_21 bis zur n-ten Ordnung auftreten, wird als gewöhnliche DGL n-ter Ordnung bezeichnet. Die zu den Ableitungen zugehörigen Koeffizienten können variabel sein oder konstante Zahlenwerte enthalten. Sind es Konstanten, bezeichnet man diese Differentialgleichungen als gewöhnliche lineare Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten. Lineare gewöhnliche Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten werden gerne als Spezialform bezeichnet, dennoch kommt dieser", "section_level": 2}, {"title": "Differenzengleichungen aus Differentialgleichungen.", "content": "Die kontinuierlichen mathematischen Operationen der Integration und Differentiation der Differentialgleichungen werden bei Differenzengleichungen diskret durch Summen- und Differenzenbildung angenähert. Differenzengleichungen beziehen sich allgemein auf die Differentialquotienten einer Differentialgleichung, die durch Differenzenquotienten formula_31 (Differenzenquotient 1. Ordnung) ersetzt werden. Damit entsteht eine numerisch lösbare rekursive Differenzengleichung in Annäherung an die analytische Lösung der Differentialgleichung [rekursiv = Mathematik: zu bekannten Werten zurückgehend]. Definitionen der Parameter: Homogene und inhomogene Differenzengleichung: Aus der Differentialgleichung formula_22 entsteht die diskrete Differenzengleichung formula_49. Die Indizierung der Differenzengleichung mit der Folge formula_39 kennzeichnet, dass es sich um eine schrittweise Annäherung an die analytische Funktion der Lösung formula_23 handelt. Die Lösung einer Differenzengleichung bezieht sich meist auf die Integrationsgrenzen der Wertefolgen von formula_52 bis formula_53. Deshalb existiert das Problem der Integrationskonstanten der numerischen Berechnung nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Differenzengleichungen nach dem Euler-Streckenzugverfahren.", "content": "Euler Streckenzugverfahren: Allgemein berechnen Differenzengleichungen in Annäherung an eine kontinuierliche Funktion formula_20 schrittweise eine Wertefolge formula_2 mit den Folgegliedern formula_70 für ein kleines Intervall formula_75 die Wertefolge formula_76 an der Stelle formula_77, wobei formula_39 eine Nummerierung der errechneten Werte formula_2 darstellt. Ist eine Funktion formula_21 mit einem Anfangswert formula_81 für eine Differentialgleichung 1. Ordnung gegeben, lässt sich über die Differenzengleichung in Annäherung an die analytische Funktion die nächste Stützstelle formula_46 an der Stelle formula_83 für die Schrittweite formula_75 berechnen. Das gilt auch für alle weiteren Stützstellen im Abstand formula_42, die sich schrittweise der analytischen Funktion annähern. In der Praxis muss zur grafischen Darstellung des kontinuierlichen Funktionsverlaufs formula_20 nicht interpoliert werden, PC-Grafikprogramme beherrschen die Interpolation der Stützstellen. Die Differenzengleichung verknüpft je nach Größe der Ordnung die aktuell errechneten Werte der Stützstellen zu einer oder zu mehreren zurückliegenden Stützstellen. Zum leichteren Verständnis des Euler-Streckenzug-Verfahrens werden Differenzengleichungen 1. Ordnung mit einer Ableitung betrachtet. Jede gewöhnliche Differentialgleichung höherer Ordnung lässt sich in einzelne Differentialgleichungen 1. Ordnung überführen. Ein zusammenhängendes Übertragungssystem in Form von Differenzengleichungen 1. Ordnung lässt sich hintereinander für jede Folge formula_39 und einer gegebenen Eingangsgröße berechnen. Dabei ist jeder errechneter Ausgangs-Folgewert die Eingangsgröße der nächsten Differenzengleichung der gleichen Folge. Berechnete Übertragungssysteme mit mehreren Differenzengleichungen und einer endlichen Folge von formula_89 bis formula_90 werden im PC zur besseren Übersicht tabellarisch gespeichert. Jede Zeile mit den Differenzengleichungen ist mathematisch identisch und zeigt von links nach rechts das jeweilige Teilergebnis der entsprechenden Folge. Lineare Übertragungssysteme höherer Ordnung, die in Differentialgleichungen 1. Ordnung zerlegt werden und deren Systemverhalten mittels Differenzengleichungen 1. Ordnung berechnet werden, konvergieren nach dem Euler-Verfahren zur analytischen Funktion, wenn das Intervall formula_42 beziehungsweise im Zeitbereich das Intervall formula_7 gegen Null geht.", "section_level": 1}, {"title": "Explizites Euler-Streckenzugverfahren (Euler-Vorwärts).", "content": "Das klassische Verfahren der Lösung von Differentialgleichungen mit Differenzengleichungen ist das explizite Euler-Verfahren mit der Berechnungsfolge formula_39. Das Verfahren wird für jeden Rechenschritt (Stützpunkt, Knoten) formula_94 für die Ableitung formula_95 durch einen Vorwärts-Differenzenquotienten approximiert. Der Begriff Vorwärts-Differenzenquotient bezieht sich auf die linke Intervallgrenze laut Diagramm formula_96 nach formula_97 mit dem Intervall formula_42. Der Vorwärts-Differenzenquotient für eine Funktion formula_99 lautet: Beim Euler-Vorwärts-Verfahren wird das Integral für einen Streckenzug approximiert: Die Annäherung für das Integral ist die Festlegung, dass der Integrand", "section_level": 2}, {"title": "Implizites Euler-Streckenzugverfahren (Euler Rückwärts).", "content": "Bei diesem Verfahren wird nicht der – wie beim expliziten Verfahren berechnete Stützpunkt formula_117 – benutzt, sondern ein neuer Punkt formula_118 festgelegt. Das implizite Eulerverfahren entsteht, wenn bei der Approximation des Integrals durch eine Rechteckfläche mit der Höhe des Funktionswertes nicht am linken, sondern am rechten Rand des Intervalls festgelegt und als Stützpunkt verwendet wird. Da dieser Stützpunkt zunächst unbekannt ist, besteht die Notwendigkeit, erst", "section_level": 2}, {"title": "Berechnungsbeispiel Euler-Streckenzugverfahren.", "content": "Sind durch die numerische Berechnung einer Differentialgleichung die an die Originalfunktion approximierten Stützstellen ermittelt, können diese durch Interpolation, z. B. mit geraden Strecken als geschlossene Funktion dargestellt werden. Die Grafikfunktionen der Tabellenkalkulation stellen bei Tabellenwerten automatisch durch Interpolation geschlossenen Funktionen dar. Entscheidend für das Ergebnis der numerischen Berechnung ist die Differenzengleichung in der Startzeile für formula_127, formula_52 bzw. formula_129. Damit ist festgelegt, ob es sich bei dem Ergebnis formula_2 um eine Obersumme oder Untersumme gegenüber der analytischen Funktion handelt.", "section_level": 2}, {"title": "Modifiziertes Eulerverfahren.", "content": "Zur besseren Approximation an eine analytische Funktion besteht die Möglichkeit, anstelle der Vorwärts- oder Rückwärtsdifferenz den Mittelwert der beiden Gleichungen zu verwenden. Diese Gleichung wird als", "section_level": 2}, {"title": "Einfache Differenzengleichungen mit einer Variablen vom Typ formula_5.", "content": "Eine Differenzengleichung ist eine diskrete Berechnungsvorschrift für die Glieder einer rekursiv definierten Folge. Sie enthält Werte einer Variablen formula_2 zu verschiedenen Zeitpunkten. Aus einem Element der Folge wird das nächste Folgeglied errechnet. Für die Berechnung der Folgeglieder wird immer ein Anfangswert formula_152 benötigt, anderenfalls entsteht eine Vielzahl von Lösungen. Es handelt sich hier bei diesem Abschnitt nicht um eine Approximation an einen Verlauf einer durch Differentialgleichungen vorgegebenen mathematischen Funktion, sondern die nachfolgend dargestellten Differenzengleichungen ergeben sich durch die Aufgabenstellung. Dabei wird bei den Folgegliedern unterschieden: Diese Form der Differenzengleichungen wird gerne für einfache Aufgabenstellungen wie Zinseszinsberechnung, zeitliche Entwicklung der Bevölkerungszahl, gebremstes Wachstum, Aufwärmen oder Abkühlen von Flüssigkeiten, Entleerung von Behältern (mit und ohne Reibung) und andere verwendet. Die Berechnung dieser Aufgaben ist exakt und kann durch Berechnung der einzelnen Folgeglieder tabellarisch für die Folge formula_1 durchgeführt werden. Für die exponentielle Folge kann eine Gleichung mit dem sogenannten Wachstumsfaktor als Basis für eine exponentielle Funktion erstellt werden, der die Berechnung einzelner Folgen formula_2 für ein beliebiges formula_39 erlaubt. Beispiel der Berechnung einer Folge: Aus der nachfolgenden Differenzengleichung 1. Ordnung werden die Folgegleichungen bestimmt: Folgegleichungen mit dem Anfangswert formula_164: Die Differenz formula_169 der errechneten Folgeglieder ist nicht konstant. Die Werte der Folgeglieder formula_2 nehmen einen exponentiellen Verlauf. Die Berechnung weiterer Folgeglieder kann in dieser Weise für beliebige Werte von formula_39 tabellarisch erfolgen. Aus dieser einfachen Differenzengleichung mit Hilfe der Folgeglieder formula_172 und formula_173 lässt sich das Bildungsgesetz für ein beliebiges nummeriertes Folgeglied erraten und bilden. Damit gilt für diesen Anwendungsfall der Faktor vor formula_174 als Basis der Exponentialfunktion und wird als Wachstumsfaktor bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel einer Differenzengleichung zur numerischen Berechnung des Bevölkerungswachstums.", "content": "Anmerkung: Ein mit dieser linearen Differenzengleichung berechnetes ungebremstes Wachstum wird", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel einer numerischen Berechnung der Kapitalentwicklung mit Zinseszins.", "content": "Modell: Differenzengleichungen vom Typ formula_5. Bei der Zinseszinsberechnung handelt es sich um eine konstante Zunahme", "section_level": 2}, {"title": "Differenzengleichungen für lineare Übertragungssysteme als Funktion der kontinuierlichen Beziehung formula_176.", "content": "Bei linearen Übertragungssystemen, die durch eine gewöhnliche Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten beschrieben werden, ergibt sich über die Anwendung der Laplace-Transformation eine Übertragungsfunktion G(s). Durch Ermittlung der Nullstellen im Zähler und Nenner der Übertragungsfunktion lässt sich über die Polynomdarstellung eine Faktorendarstellung erreichen. Durch die inverse Laplace-Transformation ergeben sich mit Hilfe des Laplace-Differentiationssatzes Differentialgleichungen 1. und 2. Ordnung als phasenminimale Elementarsysteme. Je nach Ordnung der gewöhnlichen Differentialgleichung existieren nur sechs phasenminimale unterschiedliche Elementarsysteme, die einfach oder mehrfach vorkommen kennen. Aus den Elementarsystemen 1. und 2. Ordnung formula_8 lassen sich über die zugehörigen Differentialgleichungen Differenzengleichungen entwickeln.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagen der linearen dynamischen Übertragungssysteme formula_8.", "content": "Definition dynamisches System: Ein dynamisches System ist eine abgegrenzte zeitabhängige Funktionseinheit, die durch ihre Signaleingänge und Signalausgänge in einer Wechselwirkung mit der Umwelt steht. Das System kann beispielsweise ein mechanisches Gebilde, ein elektrisches Netzwerk aber auch ein biologischer Vorgang oder ein Bestandteil der Volkswirtschaft sein. Es hat mindestens einen Signaleingang und einen Signalausgang. Dynamische Systeme werden mit Hilfe mathematischer Werkzeuge als Modelle eines realen Übertragungssystems beschrieben. Damit lässt sich für gegebene Eingangssignale der Verlauf der Ausgangssignale von einem bestimmten Zeitpunkt formula_179 für formula_180 bestimmen. Ebenso eignen sich die Modelle zur Systemanalyse. Ein technisches dynamisches System enthält einen oder mehrere Energiespeicher, die konzentriert oder räumlich verteilt angeordnet sind. Häufig werden bei Systemberechnungen zur Vereinfachung konzentrierte Energiespeicher angenommen. Systembeispiele: Feder-Masse-Dämpfungssystem, Elektrischer Schwingkreis. Das Ausgangs- Eingangsverhalten technische Systeme können sich zeitabhängig, zeitunabhängig, linear, nichtlinear, kontinuierlich, diskontinuierlich, zeitinvariant, zeitvariant und totzeitbehaftet verhalten. Zu deren Berechnung müssen verschiedene Methoden der linearen und", "section_level": 2}, {"title": "Eulerverfahren für Differenzengleichungen linearer und nichtlinearer Übertragungssysteme.", "content": "Im technischen Bereich der Ingenieurwissenschaften beschreiben Differenzengleichungen zeitdiskret das spezifische Zeitverhalten linearer Übertragungssysteme für ein kleines Zeitintervall formula_7 die Signaländerungen des Systemausgangs formula_189 (vereinfachte Schreibweise formula_2) als Funktion des betreffenden kontinuierlichen Teilsystems (Linearfaktoren) formula_8 in Abhängigkeit der Systemparameter und des Eingangssignals formula_10. Das einfachste numerische Verfahren der Berechnung des Ausgangssignals formula_9 eines linearen Übertragungssystems als Funktion des Eingangssignals formula_10 ist das sogenannte explizite Eulerverfahren (auch Euler-Vorwärtsverfahren, Streckenzugverfahren, Rechteckverfahren, Tangentenverfahren genannt), bei dem durch wiederholte Berechnungen für ein kleines Zeitintervall formula_7 eine Annäherung an die analytische Funktion des Systems durchgeführt wird. Die numerische Integration einer monoton steigenden analytischen Funktion für ein Zeitintervall entspricht der Fläche des berechneten Ausgangssignals formula_2 einer beliebigen Folge für die Zeit formula_7, also formula_198. Je nach verwendetem Verfahren der numerischen Annäherung an die rechte oder linke Intervallgrenze der Folge formula_199 spricht man von der Annäherung als Obersumme oder Untersumme der Integration. Die Funktion einer einfachen Integration wird durch die Summe der Folgen des Produktes formula_200 nachgebildet: Differenzengleichungen für eine endliche Folge formula_202 berechnen die Integrationsgrenzen eines bestimmten Integrals, nämlich formula_89 bis formula_204. Differenzengleichungen entstehen durch Einsatz eines Differenzenquotienten anstelle des Differentialquotienten der", "section_level": 2}, {"title": "Differenzengleichung der Integration (I-Glied).", "content": "Die Übertragungsfunktion lautet: Die zugehörige Differenzialgleichung lautet: Der Differenzenquotient", "section_level": 2}, {"title": "Differenzengleichung des Differenzierers (ideales D-Glied).", "content": "Mit der Zeitdiskretisierung wird der Übergang einer Differenzialgleichung in eine Differenzengleichung von einer zeitkontinuierlichen Systembeschreibung in eine Systembeschreibung mit kleinen Zeitintervallen Δ\"t\" der diskreten Zeit geschaffen. Der Differentialquotient wird durch", "section_level": 2}, {"title": "Differenzengleichung der Verzögerung (PT1-Glied).", "content": "Der Differenzialquotient der Differenzialgleichung wird durch den Differenzenquotient ersetzt mit folgendem Ansatz: Diese", "section_level": 2}, {"title": "Differenzengleichung der Proportional-Differenzialfunktion (Ideales PD1-Glied).", "content": "Übertragungsfunktion PD1-Glied: Die zugehörige Differenzialgleichung lautet: Der Differenzialquotient der Differenzialgleichung wird ersetzt durch den Differenzialalgorithmus mit folgendem Ansatz: Die Differenzengleichung des idealen PD1-Gliedes lautet: Anmerkung: Differenzierende Systeme ohne sogenannte parasitäre Zeitkonstanten von PT1-Gliedern lassen", "section_level": 2}, {"title": "Tabelle der Differenzengleichungen (Euler-Rückwärts) der Elementarsysteme G(s) erster Ordnung.", "content": "Diese Differenzengleichungen von Elementarsystemen können beliebig multiplikativ, additiv oder zurückgekoppelt vermascht sein. Jede Gleichung eines Gesamtsystems wird hintereinander", "section_level": 2}, {"title": "Differenzengleichungen als Funktion der Ober- und Untersumme.", "content": "In der numerischen Mathematik bedeuten die Flächen der Rechteckapproximation an eine gegebene analytische Funktion dann als Obersumme, wenn die Oberkante der Rechtecke oberhalb der analytischen Funktion anstößt. Umgekehrt handelt es sich um die Untersumme, wenn die Oberkante der Rechtecke unterhalb der analytischen Funktion anstößt. Für die numerische Berechnung interessiert nicht die Fläche der Rechtecke, sondern die Lage des Verlaufs der Stützstellen der Oberkante", "section_level": 2}, {"title": "Differenzengleichungen höherer Ordnung.", "content": "Differenzengleichungen höherer Ordnung entstehen dadurch, dass die Differentialquotienten einer Differentialgleichung höherer Ordnung durch Differenzenquotienten höherer Ordnung näherungsweise ersetzt werden. Die Anwendung einer solchen Differenzengleichung kann algebraisch sehr aufwendig werden. Zeitkontinuierliche lineare Systeme werden im Zeitbereich durch die gewöhnlichen Differentialgleichungen \"n\"-ter Ordnung mit konstanten Koeffizienten für formula_265 beschrieben. Dabei sind n und m die höchsten Ableitungen der Ausgangssignale formula_9 und Eingangssignale formula_10. Differenzengleichungen können auch aus gewöhnlichen Differentialgleichungen höherer Ordnung entwickelt werden, wenn ab dem Zeitpunkt formula_268 die letzten vergangenen Ausgangs-Wertefolgen mit formula_269 und die Eingangs-Wertefolgen mit formula_270 bekannt sind. Eine gegebene gewöhnliche Differentialgleichung wird durch den Koeffizienten formula_271 dividiert, um formula_9 freistellen zu können. Diese Form der Differentialgleichung wird entsprechend den dargestellten Koeffizienten wie folgt neu geordnet. Diese Differentialgleichung kann in eine Differenzengleichung überführt werden: Daraus folgt die Differenzengleichung: Damit kann die allgemeine Form der Differenzengleichung nach formula_2 aufgelöst werden: Für die numerische Berechnung eines dynamischen Systems wird die Übertragungsfunktion formula_8 oder die zugehörige Differentialgleichung benötigt. Die Umsetzung einer systembeschreibenden Differentialgleichung in eine angenäherte Differenzengleichung zur Beschreibung von Eingangsfolgen und Ausgangsfolgen eines dynamischen Systems wird ermöglicht, wenn die Differentiale der Differentialgleichung durch Rückwärts-Differenzenquotienten über die Abtastperiode ersetzt werden. Die folgenden Ableitungen der Differentialquotienten in Differenzenquotienten der 1. 2. und 3. Ordnung sind gegeben: Differenzenquotient 1. Ordnung: Der Differenzenquotient 2. Ordnung entsteht aus", "section_level": 1}, {"title": "Genauigkeit der numerischen Berechnung des Euler-Streckenzugverfahrens.", "content": "Man bezeichnet ein numerisches Verfahren als stabil, wenn die Approximationsfehler im", "section_level": 1}, {"title": "z-Transformation für Abtastsysteme linearer Übertragungssysteme.", "content": "Durch die z-Transformation können aus impulsförmig abgetasteten Signalen und Differenzengleichungen gebrochen rationale Funktionen als z-Übertragungsfunktion entstehen. Damit vereinfachen sich insbesondere in der Regelungstechnik durch z-Verschiebungssätze die Überführung in eine neue erweiterte Differenzengleichung und damit Festlegung des Regelalgorithmus für einen Mikrorechner.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagen der z-Transformation für lineare Abtastsysteme (Online Prozess).", "content": "Die Anwendung der z-Transformation bezieht sich ausschließlich auf Digitalrechner-geführte Anlagen, die Steuer- und Regelungstechnik und digitale Filter. Die z-Transformation ist eine mathematische Methode, um zyklisch abgetastete kontinuierliche Signale im Zusammenhang mit dynamischen Systemen im z-Bereich berechenbar zu machen (vgl. Matched-Z-Transformation). Sie ist eine Transformation von Abtastfolgen, die im Vergleich zur Behandlung von Differentialgleichungen ähnliche Eigenschaften aufweist, wie die Laplace-Transformation. Mit den Methoden der z-Transformation lassen sich Differenzengleichungen von abgetasteten Signalfolgen ermitteln. Sollen die analogen Signale dynamischer Systeme in einem Computer bearbeitet werden, ist eine Digitalisierung der Signale erforderlich. Dabei werden die analogen Signale im Rhythmus der Abtastzeit formula_17 abgetastet und mittels AD-Wandlern digitalisiert. Bei dynamischen Systemen mit Signalabtastung ist die Ausgangswertefolge mit der Folge formula_324 eine unbegrenzte Folge. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der", "section_level": 2}, {"title": "z-Übertragungsfunktion.", "content": "Wendet man den Rechtsverschiebungssatz der z-Transformation auf Differenzengleichungen an, so erhält man daraus direkt", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung der z-Übertragungsfunktion in einem Regelkreis.", "content": "Siehe auch z-Transformation#Anwendung der z-Übertragungsfunktion für einen digitalen PI-Regler mit Abtastfunktion und Halteglied. Es können sowohl abgetastete Eingangssignale u(kT) als auch Differenzengleichungen f(kT), die im diskreten Zeitbereich das Verhalten eines Systems (z. B. den Regelalgorithmus eines Reglers) beschreiben, als z-Übertragungsfunktionen in den z-Bereich transformiert und als algebraische Gleichungen behandelt werden. Wird eine inverse z-Transformation der z-Übertragungsfunktionen durchgeführt, entsteht die Lösung der", "section_level": 2}, {"title": "Differenzengleichungen in der Ökonomie.", "content": "In der ökonomischen Theorie kommen Differenzengleichungen vor allem zum Einsatz, um die Entwicklung ökonomischer Größen über die Zeit zu analysieren. Vor allem in der Wachstumstheorie und Konjunkturtheorie werden zeitliche Abläufe vielmals in Form von Differenzengleichungen abgebildet. Man geht dabei davon aus, dass z. B. das Bruttoinlandsprodukt sich auf einem bestimmten Pfad hin zu einem langfristigen Gleichgewicht entwickelt, in dem alle Kapazitäten ausgelastet sind. Je nach Lösung der Differenzengleichung ergibt sich der Entwicklungspfad als asymptotischer Verlauf oder als schwingender Verlauf (in etwa Kosinus-Kurven). Es bleibt aber nicht aus, dass zur mathematischen Modellierung (z. B. beim Bruttoinlandsprodukt) einige vereinfachende Annahmen gemacht werden müssen (z. B. über die Lagerbildung, Konsum als Anteil des BIP oder Investitionssteigerung durch Gewinnerwartung). Ein weiteres klassisches Beispiel ist das Spinnwebtheorem (auch \"cobweb theorem\"). Die Entwicklung der Preise und Mengen folgt rekursiven Funktionen oder, mathematisch ausgedrückt, allgemeinen Differenzengleichungen erster Ordnung. Das Multiplikator-Akzelerator-Modell will erklären, warum das wirtschaftliche Wachstum nicht monoton verläuft, sondern typischerweise einem Konjunkturzyklus folgt. Das Modell lässt sich aus dem Wachstumsmodell von Harrod und Domar heraus entwickeln, eine besondere Variante stammt von Paul A. Samuelson (1939) und John Richard Hicks (1950).", "section_level": 1}], "src_summary": "Differenzengleichungen werden zur numerischen Berechnung in vielen wissenschaftlichen Disziplinen – wie Wirtschaft, Medizin, Technik, Elektrotechnik, Kybernetik, Informatik, Akustik und andere – eingesetzt. ", "tgt_summary": null, "id": 1223885} {"src_title": "Weißdornblättriger Ahorn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Wie sein älterer Bruder Friedhelm stammte Lothar Kobluhn aus der Jugend von Rot-Weiß Oberhausen. Nachdem er nach seiner Zeit in der Jugend nicht umgehend in die Oberligamannschaft berufen wurde, ging er zum Oberhausener Ortskonkurrenten, dem Niederrheinmeister von 1960, BV Osterfeld. Dort machte er in der drittklassigen Verbandsliga in der Saison 1962/63 als Mittelläufer durch sein hervorragendes Stellungsspiel von sich reden, und wurde daraufhin vom RWO-Präsidenten Peter Maaßen zurückgeholt. RWO spielte mittlerweile in der zweitklassigen Regionalliga West, wo mit Trainer Adi Preißler in der Saison 1968/69 der große Wurf gelang. Vor dem ewigen Rivalen Rot-Weiss Essen wurde RWO Meister, Kobluhn trug mit 18 Toren in 34 Spielen dazu bei, und konnte sich auch in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga durchsetzen. Der kopfballstarke defensive Mittelfeldspieler, der üblicherweise mit der Nummer 4 spielte, wurde vom Fachblatt kicker nach seinem Tod wie folgt beschrieben: „\"Er war ein Kraftpaket von rund 90 Kilogramm, ein Anführer.\"“ Kobluhn erzielte in seiner ersten Bundesligasaison nur fünf Tore, die Oberhausener erreichten aber mit Rang 14 ihre beste Bundesligaplatzierung. 1971 wurde er mit 24 Treffern Torschützenkönig der Bundesliga; zwei mehr als Gerd Müller, der 1969 und 1970 und von 1972 bis 1974 Torschützenkönig wurde. Sein bedeutendstes Tor in jener Saison war wohl sein Treffer zum 1:1-Endstand am letzten Spieltag bei Eintracht Braunschweig, was den Klassenerhalt sicherte. Kobluhn war zu seiner Zeit der einzige Torschützenkönig der Bundesliga, der nicht etatmäßiger Stürmer war; hinzu kam, dass er der einzige Torschützenkönig der Bundesliga mit deutscher Staatsbürgerschaft war, der trotzdem nie für die deutsche Nationalmannschaft spielte, bis 2015 Alex Meier von Eintracht Frankfurt all dies gelang. Eine weitere Besonderheit: Lothar Kobluhn sah im Oktober 1970 bei einer 1:4-Niederlage in Kaiserslautern in der 36. Minute als erster Spieler die damals neu eingeführte rote Karte. Wegen der Verwerfungen durch den Bundesliga-Skandal verlieh der kicker die Torjägerkanone, die übliche Trophäe für den Torschützenkönig der Bundesliga, zunächst nicht. 36 Jahre später, Ende Oktober 2007, besann sich das Sportmagazin aber eines anderen. Sie wurde ihm schließlich anlässlich seines 65. Geburtstags am 12. April 2008 überreicht. Vor der Saison 1971/72 sollen Kobluhn mehrere attraktive Angebote vorgelegen sein, unter anderem von der PSV Eindhoven. Aber er verlängerte mit Oberhausen um drei Jahre. Vor der neuen Saison musste er sich einer Knieoperation unterziehen, die ihn für die Vorrunde außer Gefecht setzte. Bei seinem Comeback im Januar leitete er sogleich mit einem Abstaubertor gegen DSC Arminia Bielefeld den erst dritten Saisonsieg der Oberhausener ein. Das blieb sein einziger Treffer in insgesamt 15 Saisonspielen. Das eine oder andere Mal wechselte ihn der nunmehrige Trainer Günter Brocker sogar aus, und selbst seine treuesten Fans bedachten ihn gnadenlos mit gelegentlichen Pfeifkonzerten. RWO konnte mit dem 15. Platz noch einmal die Klasse halten. Im Jahr darauf gelang das nicht mehr, und die Rheinländer, denen am letzten Spieltag gegen Kickers Offenbach nurmehr 900 Zuschauer beiwohnten, wurden Tabellenletzter. Lothar Kobluhn verabschiedete sich aus der Bundesliga mit sechs Treffern in 29 Spielen. 1973/74 hatte er noch einmal eine starke Saison in der Regionalliga-West. Seine 25 Tore in 33 Spielen halfen zur Erringung der Vizemeisterschaft. In der darauffolgenden Aufstiegsrunde wurde RWO aber nur Dritter in seiner Gruppe, und Kobluhn blieb in seinen acht Partien torlos. Insgesamt erzielte Kobluhn für RWO von 1963 bis 1974 in 317 Ligaspielen 94 Tore, davon 36 in 107 Bundesligapartien. Von 1974 wechselte er für 50.000 Mark Transfergebühr zum Zweitligisten SG Wattenscheid 09, bei der er nach zwei weiteren Knieoperationen seine Karriere 1976 beendete. Kobluhn, der in späteren Jahren zwei Herz-Bypässe über sich ergehen lassen musste, lebte zuletzt in Oberhausen. Er starb am 21. Januar 2019 im Alter von 75 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lothar Kobluhn (* 12. April 1943 in Oberhausen; † 21. Januar 2019 ebenda) war ein deutscher Fußballspieler. Von 1969 bis 1973 spielte er mit dem SC Rot-Weiß Oberhausen in der Bundesliga und wurde dabei 1971 als bislang einziger Defensivspieler Torschützenkönig.", "tgt_summary": null, "id": 1073088} {"src_title": "Privatinsolvenz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Es gibt keine allgemein gültige Definition des Begriffs Computerkriminalität. Gewöhnlich sind darunter alle Straftaten zusammengefasst, die unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik oder gegen diese begangen werden. Im polizeilichen Bereich wird darüber hinaus zwischen Computerkriminalität \"im engeren Sinn\" und Computerkriminalität \"im weiteren Sinn\" unterschieden. \"Cyberkriminalität\" lässt sich dabei unterscheiden in: Die Unterscheidung ist, dass unter Internetkriminalität auch viele Straftaten und Vergehen fallen, die auch ohne Internet möglich wären (unter anderem Verbreitung verbotener Inhalte, Belästigung), während Computerkriminalität sich in diesem Sinne speziell auf den Kontext der elektronischen Daten bezieht. \"Cybercrime\" im engeren Sinne bezieht sich gemäß dem Deutschen Bundeskriminalamt (BKA) auf „spezielle Phänomene und Ausprägungen dieser Kriminalitätsform, bei denen Elemente der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) wesentlich für die Tatausführung sind“. Der Begriff Computerkriminalität \"im weiteren Sinne\" wird in Deutschland umgangssprachlich auch für im Zusammenhang mit Computern stehende Handlungen verwandt, die zwar keine Straftaten, jedoch rechtswidrige Handlungen darstellen. Dabei hängt die Zuordnung zu den jeweiligen Bereichen insbesondere davon ab, ob am entsprechenden Tatort einschlägige Strafvorschriften existieren.", "section_level": 1}, {"title": "Formen.", "content": "Zu Cybercrime \"im engeren Sinn\" zählt das Cybercrime Bundeslagebild 2018 des deutschen Bundeskriminalamts: Das österreichische Bundeskriminalamt fasst ebenfalls darunter Straftaten, bei denen Angriffe auf Daten oder Computersysteme unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik begangen werden (beispielsweise Datenbeschädigung, Hacking, DDoS-Attacken). Zur Computerkriminalität im \"weiteren Sinne\" zählen in Deutschland alle Straftaten, bei denen die EDV zur Planung, Vorbereitung oder Ausführung eingesetzt wird. Diese erstrecken sich mittlerweile auf nahezu alle Deliktsbereiche, in denen das Tatmittel Internet eingesetzt wird. Beispielsweise: Diese Delikte werden in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) nicht unter dem Begriff Cybercrime registriert, sondern mit speziellen PKS-Schlüsselnummern. In Österreich versteht man unter Straftaten der Computerkriminalität im \"weiteren Sinne\", Delikte bei denen die Informations- und Kommunikationstechnik zur Planung, Vorbereitung und Ausführung für herkömmliche Kriminalstraftaten eingesetzt wird, wie beispielsweise Betrugsdelikte, Kinderpornografie und Cyber-Mobbing.", "section_level": 1}, {"title": "Fallzahlen in Deutschland.", "content": "Gemäß BKA-Lagebild wurden 2012 insgesamt 63.959 Fälle von Cybercrime im engeren Sinn erfasst. Die Fälle von Computerbetrug (24.817) sind gegenüber 2011 um 7,13 % gefallen, auch „Betrug mit Zugangsberechtigung zu Kommunikationsdiensten“ (2.952) haben 2012 um rund 38 % abgenommen. Bei den Delikten „Fälschung beweiserheblicher Daten, Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung“ (8.539) ist eine Zunahme um rund 11 % zu verzeichnen. Während die „Straftaten durch Ausspähen, Abfangen von Daten einschließlich Vorbereitungshandlungen“ 16.794 Fälle ausmachten. Delikte „Datenveränderung/ Computersabotage“ (10.857) sind gegenüber 2011 um fast 140 % gestiegen. Mit einem Anteil von rund 39 % ist Computerbetrug die größte Straftatengruppe aller im Lagebild ausgewiesenen Fälle. Computerkriminalität im weiteren Sinn bezieht über die unter Cyberkriminalität subsumierten Straffälle hinaus auch die Internetkriminalität ein. Welche Bedeutung das Internet als Tatmittel hat, zeigt sich daran, dass Internetkriminalität mit 229.408 Fällen fast 10-mal so viele Fälle aufweist wie Cybercrime im engeren Sinn. Allein Phishing in Zusammenhang mit Onlinebanking verursachte 2012 einen Gesamtschaden von 13,8 Mio. €. Im Bereich des Wirtschaftsschutzes waren 2019 laut einer repräsentativen Umfrage des Bitkom rund 75 Prozent der deutschen Unternehmen von Angriffen durch Computerkriminalität im weiteren Sinne betroffen, weitere 13 Prozent vermuteten dies. I2016/2017 war nur jedes zweite Unternehmen Opfer von Computerkriminalität geworden. Demnach berichteten 21 Prozent der Unternehmen, dass sensible digitale Daten abgeflossen sind, bei 17 Prozent wurden Informations- und Produktionssysteme oder Betriebsabläufe digital sabotiert. Bei 13 Prozent der Unternehmen wurde die digitale Kommunikation ausgespäht. Durch Sabotage, Datendiebstahl oder Spionage entsteht der deutschen Wirtschaft jährlich ein Gesamtschaden von 102,9 Milliarden Euro – analoge und digitale Angriffe zusammengenommen. Der Schaden ist damit fast doppelt so hoch wie noch in den Jahren 2016/2017.", "section_level": 1}, {"title": "Situation in der Schweiz.", "content": "Mit der Ratifikation der Europaratskonvention über die Cyberkriminalität beteiligt sich die Schweiz an der verstärkten internationalen Bekämpfung der Computer- und Internetkriminalität. Die Konvention trat für die Schweiz am 1. Januar 2012 in Kraft. Zum gleichen Zeitpunkt hat der Bundesrat die erforderlichen Gesetzesanpassungen in Kraft gesetzt. Der Straftatbestand des unbefugten Eindringens in eine elektronische Datenverarbeitungsanlage (EDV) („Hacking“, Art. 143 bis 147 schweizerisches StGB) liegt nun im Bereich der Strafbarkeit. Auch werden neu bereits das Zugänglichmachen und das In-Umlauf-bringen von Passwörtern, Programmen und anderen Daten unter Strafe gestellt, wenn der Betreffende weiß oder in guten Glauben davon ausgehen muss, dass diese für das illegale Eindringen in ein geschütztes Computersystem verwendet werden können (Siehe Hackerparagraph, bezogen auf Deutschland § 202c deutsches StGB). In der Schweiz ist es die schweizerische Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (KOBIK) welche Statistik über verfolgte Computerverbrechen führt und diese in einem jährlichen Rechenschaftsbericht veröffentlicht. Für das Geschäftsjahr 2012 wurden im Mai 2013 die aktuelle Statistik veröffentlicht. Über das Onlineformular auf der Webseite wurden 8242 Meldungen abgegeben, verglichen zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 55 %. Zum ersten Mal seit Bestehen von KOBIK überholte die Anzahl der Meldungen über strafbare Handlungen gegen das Vermögen (3260 Meldungen) die der Meldungen über strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität (3083 Meldungen). In deutlich geringerem Umfang wurden strafbare Handlungen gegen Leib und Leben (99 Meldungen) und strafbare Handlungen gegen den öffentlichen Frieden (85 Meldungen) verübt. Dabei sei zu bemerken, dass die eingegangenen Meldungen mit 80 % strafrechtlicher Relevanz von guter Qualität sind.", "section_level": 1}, {"title": "Situation in Österreich.", "content": "Im Jahr 2013 verzeichnete das österreichische Bundeskriminalamt 11.199 angezeigte Fälle von Cybercrime. Aufgeklärt wurden 17,8 %. 421 Fälle davon betreffen Datenverarbeitungsmissbrauch mit Bereicherungsabsicht inklusive gewerbsmäßigem betrügerischem Datenmissbrauch, bei dem Daten eingegeben, verändert, gelöscht, unterdrückt oder auf andere Art der Datenverarbeitungsablauf gestört wird ( StGB). Unter diesen Paragraphen fallen auch Phishing und Malware-Angriffe. Die Funktionsfähigkeit eines Computersystems gemäß wurde 2013 in Österreich in 470 Fällen gestört und zur Anzeige gebracht. Unter diesen Paragraphen fallen auch DDoS-Attacken. Der widerrechtliche Zugriff auf Computersysteme ist in Österreich in geregelt. 2013 wurden 391 Fälle angezeigt. 45,6 % der Tatverdächtigen waren zwischen 26 und 40 Jahre alt; 26,9 % der Tatverdächtigen waren über 40. Die Täter stammten zu 58,3 % aus dem österreichischen Inland. 468 Tatverdächtige wurden in Deutschland geortet, 373 in Serbien und 176 in Nigeria. Man versucht, die Arbeit zur Bekämpfung von Computerkriminalität in Österreich zu professionalisieren, um der zunehmenden Professionalisierung der Täter gegenübertreten zu können. Deshalb wurde im österreichischen Bundeskriminalamt ein Cybercrime-Competence-Center (C4) eingerichtet. Die Ermittler und IT-Forensiker werden auf internationale Schulungen geschickt, wie etwa der International Association for Computer Informations Systems (IACIS) und der European Cybercrime Training and Education Group (ECTEG). Im Sommer 2013 wurden aufgrund eines Hinweises vom FBI im Rahmen der Europol-Operation „BlackShades“ 19 tatverdächtige Hacker festgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Schäden.", "content": "Gemäß Lagebild werden in der deutschen Kriminalstatistik (PKS) nur die Schadenssummen bei den Straftaten „Computerbetrug“ und „Betrug mit Zugangsberechtigungen zu Kommunikationsdiensten“ erfasst. Diese Schäden sind 2011 um rund 16 % auf rund 71,2 Mio. Euro gestiegen (2010: 61,5 Mio. Euro). Davon entfallen 2011 rund 50 Mio. Euro auf den Bereich Computerbetrug und rund 21,2 Mio. Euro auf den Betrug mit Zugangsdaten zu Kommunikationsdiensten. Für Phishing im Bereich Onlinebanking hat das BKA eine durchschnittliche Schadenssummen errechnet: für 2011 rund 4.000 Euro pro Fall und insgesamt 25,7 Mio. Euro. Vergleicht man die errechnete (ungefähre) Schadenssumme mit der von 15,7 Mio. Euro für 2007, so ergibt sich ein Anstieg von 35 %. Angesichts des „vorhandenen Schadenspotenzials und der Lukrativität für die Täterseite“ bildet Phishing „weiterhin einen Schwerpunkt im Bereich Cybercrime“ (gemeint ist: Computerkriminalität im weiteren Sinn – der Verf.). Gemäß Symantec ist Deutschland (2012) „mit einem Schaden durch bösartige Software von 24 Milliarden Euro die Nr. 1 in Europa“; weltweit entstand ein „Schaden von 284 Milliarden Euro“, so die Sicherheits-Managerin Orla Cox von Symantec, Dublin. Eugene Kaspersky sagte im November 2018 kokettierend, in Russland seien die „übelsten Cyberkriminellen“ am Werk.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenmaßnahmen.", "content": "Die Schaffung einer europaweiten „European cybercrime Plattform“ gehört zu den Handlungsfeldern der „Digitalen Agenda“. In verschiedenen Ländern wurden inzwischen spezielle Polizeieinheiten mit der Bekämpfung von Computerkriminalität beauftragt. Europol hat seit 2013 eine eigene Abteilung zur Koordination der Zusammenarbeit eingerichtet, das Europäische Zentrum zur Bekämpfung der Cyberkriminalität (EC3). In Deutschland wurden seit 2014 bei den Landeskriminalämtern und beim Bundeskriminalamt sogenannte Zentrale Ansprechstellen Cybercrime (ZAC) eingerichtet. Ebenfalls existieren Kooperationen zwischen Sicherheitsbehörden und der Digitalwirtschaft wie beispielsweise die Sicherheitskooperation Cybercrime des Bitkom mit mittlerweile sechs Landeskriminalämtern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Computerkriminalität oder Cyberkriminalität () umfasst „alle Straftaten, die unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) oder gegen diese begangen werden“.", "tgt_summary": null, "id": 1611127} {"src_title": "Wiegboldsbur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Berberis\"-Arten sind immergrüne oder laubabwerfende Sträucher, selten kleine Bäume. Die Innenseite der Rinde und das Holz sind gelb. Die Zweige sind stielrund, kantig oder gefurcht. Berberitzen sind dornig, die Dornen sind ein- bis fünfteilig. Die Dornen an den Langtrieben sind umgewandelte Blätter (Blattdornen), in deren Achseln sich an Kurztrieben die büschelig angeordneten eigentlichen Laubblätter entwickeln. Die wechselständigen und einfachen Laubblätter sind oft mit wachsartigem Reif überzogen, an den Rändern gezähnt und meist gestielt. Die Blütenstände sind sehr unterschiedlich aufgebaut, selten stehen die Blüten einzeln. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig, hellgelb bis gelborange. Kelchblätter sind meist sechs, selten drei oder neun vorhanden. Kronblätter und Staubblätter gibt es sechs in jeder Blüte; die Kronblätter sind manchmal kleiner als die kronblattähnlichen Kelchblätter. Am Grund der Kronblätter stehen je zwei Nektarien. Bei einer Berührung der Staubblatt-Innenseiten klappen die Staubblätter nach innen zur Narbe und bedecken die Blütenbesucher mit Pollen. Der Fruchtknoten ist oberständig, die Narbe sitzend oder auf einem kurzen Griffel. Immergrüne Berberitzen haben zumeist schwarze, sommergrüne (laubabwerfende) Arten hingegen eher rote Beeren. Alle Pflanzenteile, bis auf die reifen Beeren, sind mehr oder weniger giftig. Der Hauptwirkstoff ist dabei das Alkaloid Berberin, das in der Volksmedizin als Heilmittel verwendet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Gattung \"Berberis\" besitzt ein disjunktes Areal. Die meisten Arten sind im gemäßigten Ostasien und im Himalaya verbreitet. Auch in den südamerikanischen Anden gibt es zahlreiche Arten. In Europa sind nur zwei bis vier Arten heimisch. In der Natur sind Berberitzen oft Pionierpflanzen. Berberitzen können Getreideschwarzrost auf Weizen übertragen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Viele Arten bilden Naturhybriden. In der überaus artenreichen Gattung \"Berberis\" sind 400 bis 600 Arten beschrieben (allein über 200 Arten in der chinesischen Flora). Hier eine Auswahl:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Berberitzen werden vielfach als Ziergehölze in Gärten und Parks angepflanzt. Viele Arten lassen sich auch als Hecken ziehen. Es gibt viele Zuchtformen. Die Beeren finden zum Beispiel in der persischen Küche (Berberitzenreis) zur Verfeinerung von Speisen Verwendung. Der Geschmack ist leicht säuerlich. Im Handel gibt es getrocknete Berberitzen-Früchte (Beeren) zum Verzehr, die über einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt verfügen. Einige Arten werden medizinisch genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Berberitzen (\"Berberis\") sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Bei manchen Autoren werden auch die Arten der Gattung Mahonien (\"Mahonia\") zur Gattung \"Berberis\" gezählt. Berberitzen gehören mit 400 bis 600 Arten zu den artenreichsten Gehölzgattungen überhaupt.", "tgt_summary": null, "id": 2486534} {"src_title": "Johannes Even", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Protagonisten sind Genji, spätgeborener Sohn eines alternden Tennō, den sein Vater zwar bevorzugt, aber nicht über seinen gesetzlichen Erben stellen kann, und dessen Konkubine Murasaki. Genji wird traditionsgemäß in die Familie der Minamoto (alias Genji) ausgegliedert, muss nicht arbeiten und verbringt seine Zeit mit den schönen Künsten wie Malen, Dichtung und Kalligrafie, und mit militärischen Sportarten. Sehr früh entwickelt sich auch sein Interesse für das andere Geschlecht, und er kann dank seiner gehobenen Stellung seine Gelüste befriedigen. Das Ergebnis sind viele ganz unterschiedliche Affären mit Frauen. So trifft er zum Beispiel auf ein Mädchen, Murasaki, das ihn fasziniert, da sie die Nichte einer von ihm früher verehrten Hofdame und dieser ähnlich ist. Nach der Abdankung des alten Tennō gibt es Auseinandersetzungen mit dem neuen Kaiser und vor allem dessen Mutter, die früher zugunsten von Genjis Mutter vernachlässigt worden war. Genji geht freiwillig in die Verbannung, kann aber später an den Hof zurückkehren. Auch fernab des Hofes hat er eine Beziehung und zeugt sein erstes Kind, kann jedoch seine Geliebte nicht mit zurück an den Hof nehmen. Zurückgekehrt in die Hauptstadt und in seine vorherige gehobene Position, setzt er seine Abenteuer mit Frauen fort. Er nimmt Murasaki zu sich und erzieht sie wie sein eigenes Kind, kann aber auch bei ihr nicht der Versuchung widerstehen, sie zu seiner Geliebten zu machen. Er schafft es zeitlebens nicht, einer Dame treu zu bleiben, und beherbergt auch mehrere Damen gleichzeitig in seinem Haus, die oft wirtschaftlich von ihm abhängig sind. Das Kapitel \"Otome\" (Kapitel 21) enthält eine Beschreibung, wie am Hof zur Unterhaltung musiziert wurde: Bei einer Zusammenkunft der Adligen trägt ein Freund Genjis, der Naidaijin (Lordsiegelbewahrer, Minister), ein improvisiertes Gedicht vor, in dem es heißt, er, der Naidaijin, habe die \"wagon\" (Wölbbrettzither) sorgfältig auf die richtigen Töne gestimmt und mit ihr seine Verse begleitet. Er habe so feinsinnig in bedeutungslosen Silben gesungen, dass er alle anwesenden Damen beeindruckte. Nach Murasakis Tod scheint Genji seinen Lebenswillen zu verlieren. So dreht sich das Kapitel \"Maboroshi\" (Kapitel 41) um seine Gedanken über die Vergänglichkeit. Wie und wann er stirbt, wird in der Geschichte jedoch nicht erläutert; das nächste Kapitel \"Kumogakure\" ist ohne Inhalt und wahrscheinlich absichtlich von der Autorin so verfasst worden. Protagonisten des letzten Viertels des Buchs, der sogenannten „\"Uji\"-Kapitel“, die nach Genjis Tod spielen, sind seine Söhne Niou und Kaoru, von denen nur einer sein leibliches Kind ist. Ihre Geschichte endet jedoch sehr abrupt, ohne Abschluss.", "section_level": 1}, {"title": "Autorin.", "content": "Seit Jahrhunderten sind sich die Gelehrten uneins darüber, ob wirklich alle 54 Kapitel des Genji Monogatari von der gleichen Autorin stammen. Manche glauben, dass die Kapitel ab 33 von Murasakis Tochter geschrieben wurden, andere vermuten einen Autorenwechsel nach dem Tod Genjis, also ab Kapitel 42. Ebenfalls unklar ist, ob die heute erhaltene Fassung vollständig ist, noch weitere Kapitel existierten oder die Autorin nie ein wirkliches Ende der Geschichte plante. Der einzige handfeste Anhaltspunkt ist ein genau datierbarer Tagebucheintrag in dem so genannten \"Sarashina Nikki\", in dem die Autorin ihrer Freude darüber Ausdruck gibt, eine vollständige Kopie des Genji Monogatari erhalten zu haben. Auffällig ist, dass die weibliche Hauptfigur des Buches genauso heißt wie die Autorin. Jedoch hat hier nicht die Autorin die Protagonistin nach sich benannt, sondern es ist umgekehrt: Der wahre Name der Verfasserin ist unbekannt; man weiß nur, dass sie Hofdame der Kaiserin war. Deshalb wurde sie von der Nachwelt Murasaki getauft.", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Obwohl sich das Klassischjapanische des Genji Monogatari weit weniger vom heutigen Japanisch unterscheidet als das Mittelhochdeutsch vom heutigen Deutsch, ist das Buch für einen heutigen Japaner nahezu unlesbar. Dies liegt neben der komplexen, von Höflichkeitsformen durchdrungenen Grammatik des alten Japanisch auch daran, dass sehr viele Dinge nur angedeutet werden, einschließlich der Personennamen. Tatsächlich ist fast keine der Personen im Buch benannt, da dies als unhöflich galt. Stattdessen werden die Personen durch ihren Rang (bei Männern), Verwandtschaftsbeziehungen oder Kleidung (bei Frauen) oder durch vorherige Äußerungen in der Konversation identifiziert, wodurch es sehr schwer wird, den Überblick zu behalten. Eine weitere Komplikation ist die in der Heian-Zeit übliche idiomatische Verwendung von bekannten Gedichten oder Variationen davon in der Konversation, die oft nur in Bruchstücken wiedergegeben sind. Wer die zitierten alten Gedichte (meist in der Tanka-Form) nicht kennt, kann somit oftmals nicht verstehen, was ein Sprecher aussagen will. Für diese Probleme gibt es zwei verbreitete Lösungen: Es werden einerseits Originaltexte mit ausführlichen Anmerkungen veröffentlicht, andererseits gibt es auch modernisierte Fassungen, in denen unter anderem die Personen mit Namen versehen werden. Beispielsweise ist Genjis erste Ehefrau per Konvention als \"Aoi\" bekannt, nach dem Titel des Kapitels, in dem sie stirbt.", "section_level": 1}, {"title": "Papierrollen.", "content": "Die frühesten noch erhaltenen Versionen sind Papierrollen aus dem 12. Jahrhundert. Der größte Teil wird heute im Tokugawa-Kunstmuseum in Nagoya aufbewahrt, ein kleinerer Teil im Gotō-Kunstmuseum in Tokio. Da die Rollen äußerst empfindlich sind, liegen sie versiegelt und sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die Rollen sind Nationalschätze Japans.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "1951 wurde die Geschichte von Genji von Kozaburo Yoshimura verfilmt, mit Kazuo Hasegawa und Michiyo Kogure in den Hauptrollen. 1966 drehte Kon Ichikawa eine weitere moderne Verfilmung. In der Belletristik ist die Geschichte von Liza Dalby als „Pflaumenblüten im Schnee“ bearbeitet. Es gibt auch eine Manga-Adaption des Stoffs mit dem Titel \"Asakiyumemishi\", von Yamato Waki aus dem Jahre 1980. Diese erschien 1992 als \"Genji Monogatari\" in Deutschland, wurde aber nach drei Bänden eingestellt. Eine indirekte Adaption ist das Videospiel Genji, das 2005 für die Playstation 2 erschienen ist. Im Jahr 2009 wurde eine 11-teilige Anime-Serie mit dem Namen \"Genji Monogatari Sennenki: Genji\" () veröffentlicht. Seit 2011 erscheint der Manga \"Minamoto-kun Monogatari\" von Minori Inaba, der das Genji Monogatari als Vorlage hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Genji Monogatari (japanisch, „Die Geschichte vom Prinzen Genji“) ist der erste psychologische Roman der japanischen Literaturgeschichte und wird der Hofdame Murasaki Shikibu (ca. 978–1014) zugeschrieben. Gelegentlich wird er als der erste Roman überhaupt angesehen, was jedoch umstritten ist. Die \"Geschichte vom Prinzen Genji\" hat einen festen Stellenwert in der japanischen Kultur und gilt als ein Werk von herausragendem Rang.", "tgt_summary": null, "id": 2233188} {"src_title": "Kreis Krotoschin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Møn bildete zusammen mit den Inseln Lindholm, Nyord, Bogø und Farø sowie einigen kleineren Inseln in der Stege Bugt bis 1970 die Harde Mønbo Herred und war danach bis Ende 2006 eine eigene Kommune (Møn Kommune) im Verwaltungsbezirk Storstrøms Amt und ist seit der dänischen Kommunalreform zum 1. Januar 2007 ein Teil der Vordingborg Kommune, zusammen mit den ehemaligen Kommunen Langebæk, Præstø und Vordingborg der größeren Nachbarinsel Seeland (Sjælland). Größter Ort ist Stege an der gleichnamigen Bucht und am Stege Nor. Im äußersten Osten der Insel befindet sich die steile Kreideküste Møns Klint, die einen Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr darstellt. Die dänische Insel Møn kann als kleinere Schwester der deutschen Insel Rügen bezeichnet werden, denn die Inselgebiete, die aus 70 Millionen Jahre alter Kreide bestehen, wurden zur selben Zeit durch tektonische Bewegungen an die Erdoberfläche gehoben. Beide Inseln gehörten zu einer größeren wieder abgesunkenen Landmasse, von der in dieser Region nur noch diese beiden Inseln als höchste Erhebungen übrig geblieben sind. Aufgrund der spezifischen Natur und Kultur wurde die Insel von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. Seit ein paar Jahren besteht eine Insel-Partnerschaft zwischen der dänischen Insel Møn und der deutschen Ostseeinsel Fehmarn, die von der Europäischen Union im Rahmen ihres INTERREG-Programmes gefördert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Auf Møn kann man Ferienhäuser mieten. Beliebt sind die Ferienhäuser und Strände in Råbylille und Ulvshale. In Ulvshale gibt es einen Urwald sowie den größten Campingplatz der Insel. In der Nähe von Møns Klint und südlich von Harbölle befinden sich weitere Campingplätze. Günter Grass verbrachte ab 1976 seine Sommer in Ulvshale. Ab 1991 hatte er sein Refugium, das \"Vogterhus\", von der Wald- und Naturbehörde ganzjährig gemietet. Hier entstanden Teile des Romans \"Der Butt\".", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Megalithanlagen.", "content": "Insgesamt sind 119 Großsteingräber aus der Jungsteinzeit auf den nur 231 km2 großen Inseln Møn und Bogø bekannt. 38 davon wurden bewahrt und stehen unter Schutz. 21 sind Ganggräber der Trichterbecherkultur (TBK), die zwischen 3500 und 2800 v. Chr. entstanden. Neben der Steilküste Møns Klint ist besonders die Westseite der Insel reich an vorzeitlichen Denkmälern. Unter diesen ragen die folgenden Megalithanlagen heraus:", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Møn ist auf der Straße über Brücken, Dämme und Fähren erreichbar. Die Dronning Alexandrines Bro \"(Königin-Alexandrine-Brücke)\", eine Straßenbrücke, die als „schönste Brücke Dänemarks“ gilt, verbindet Kalvehave auf Sjælland (dt.: Seeland) mit Koster auf Møn. Im Südwesten der Insel führt ein Damm über die Inseln Bogø und Farø zur Europastraße 47, wo eine Brückenanbindung nach Seeland und Falster besteht. Von Bogø aus verkehrt zudem die historische Autofähre \"Ida\" nach Stubbekøbing auf Falster. Die Insel ist mit zahlreichen Fahrradwegen gut erschlossen. Auch ist sie an einige nationale und sogar internationale Fernradwege angeschlossen, unter anderem an den Ostseeküsten-Radweg, der als europäische EuroVelo-Route 10 die ganze Ostsee umrundet, und an den Radweg Berlin–Kopenhagen, einen Teil der EuroVelo-Route 7 vom Nordkap bis Malta.", "section_level": 1}], "src_summary": "Møn (eingedeutscht früher auch \"Mön\" oder \"Moen\") ist eine Insel im dänischen Teil der Ostsee, zwischen der Südspitze Seelands und der Ostspitze Falsters gelegen. Die Insel hat Bewohner () bei einer Fläche von 217,75 km2; die Einwohnerzahl lag 1965 noch bei über 12.000.", "tgt_summary": null, "id": 1302450} {"src_title": "Colour Genie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bestandteile.", "content": "Früher wurden entweder Ton oder Salzteig verwendet, die jedoch innerhalb von Stunden oder Tagen austrockneten und zur Wiederverwendung mühsam aufbereitet werden mussten. Salzteig besteht in der Regel aus Wasser, Öl, Salz und Mehl (oder einer anderen Stärke). Salzteig und spezielle helle Tonerde können durch Pigmente eingefärbt werden. Um eine Aushärtung zu verzögern, verwenden manche Hersteller Kartoffelstärke, Kaolin und verschiedene Wachse. Als Füllstoff wird oft Kreide zugesetzt. Knetwachse härten in der Regel nicht, sind jedoch ohne weitere Zusätze bei Zimmertemperatur schwer formbar. Sie werden daher oft abtragend bearbeitet und zum Erstellen von künstlerischen (Guß-)Modellen sowie im Designbereich verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Power-Knete.", "content": "Unter der Bezeichnung Power-Knete sind auch Produkte verschiedener Hersteller erhältlich, die für Reparaturen an Wänden (Risse, Spalten) und als Füllmaterial geeignet sind. Diese Knetmassen werden aus zwei Komponenten (meist Epoxidharze) verknetet (Hautkontakt ist zu vermeiden). Die dabei entstehende Masse haftet gut und ist nach dem Aushärten gut zu bearbeiten. Für Kinder ist diese Art der Knetmasse wegen der enthaltenen giftigen Stoffe nicht geeignet.", "section_level": 2}, {"title": "Plastilin.", "content": "Plastilin ist eine kittartige Masse zum Modellieren. Sie wird heute bevorzugt in Stop-Motion-Animationen verwendet, wie zum Beispiel in \"Chicken Run – Hennen rennen\" oder \"Wallace und Gromit\". Auch \"Pingu\", die \"Plonsters\" oder die \"Celebrity Deathmatches\" sind mit diesem Material animiert worden. Trickfilme mit Plastilinfiguren werden auch Claymationfilme genannt. In den siebziger Jahren wurden auf den Titelbildern der Zeitschrift Pardon häufig groteske Politikerporträts aus Plastilin (zum Beispiel Helmut Schmidt als Kapitän mit Segelohren) gezeigt. Beispiele für die Nutzung von Plastilin in Computerspielen sind \"Dark Oberon\", \"The Neverhood\", \"Platypus\" oder \"Bert the Barbarian\", dessen Grafiken und Texturen auf Photographien von Modellen aus Knetmasse beruhen. Erfunden wurde das Plastilin 1880 vom Münchner Apotheker Franz Kolb, damals noch unter der Bezeichnung „Kunst-Modellierthon“. Im englischsprachigen Raum ist das Material unter dem Namen \"„Plasticine“\" bekannt. Als Erfinder gilt hier aufgrund der uneinheitlichen Patentrechte der Engländer William Harbutt, der es 1897 erfunden hat. Auch im Modellbau wird Plastilin eingesetzt. Hier arbeitet man oft mit dem härteren Clay (Industrieplastilin).", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Arten.", "content": "In den Vereinigten Staaten sind neben traditioneller Knetmasse (\"Play dough\"), die unter dem Markennamen \"Play-Doh\" gehandelt, in amerikanischen Kindergärten aber meist selbst hergestellt wird, eine Reihe weiterer Spielmaterialien mit zum Teil ähnlichen Eigenschaften verbreitet:", "section_level": 2}, {"title": "Pädagogischer und therapeutischer Wert des Knetens.", "content": "Die Verwendung der Knete im Spiel ist von besonderem pädagogischem Wert. Das Formen regt die Kreativität an. Es ist für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr wichtig, sensorische Fähigkeiten durch Ertasten, Umformen und Zerteilen zu schulen. Das Kneten fördert dabei auch die Motorik. Bei älteren Kindern wird eher die Wahrnehmung, Vorstellungskraft und Kreativität gefördert. Der Farbraum der Knete ist auf Kinder zugeschnitten: Es sind kräftige Farben vertreten. Erfolgreich wird Knete in der Therapie bei Kindern eingesetzt, die unter Sprachstörungen oder Motorikstörungen leiden. Daneben wird Knete auch zur Erwachsenen-Therapie eingesetzt, z. B. nach Hand- oder Handgelenksoperationen oder rheumatischen Beschwerden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Knetmasse (umgangssprachlich: Knete, Knetgummi), Modelliermasse oder \"Plastilin\" wird eine leicht verformbare, ton- oder wachsähnliche Masse bezeichnet, die zum einfachen Modellieren und Spielen verwendet wird. ", "tgt_summary": null, "id": 1229619} {"src_title": "Oscar Funcke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Empfehlungen der STIKO.", "content": "Die Pneumokokkenimpfung wird in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt und wurde seit 2006 empfohlen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut hat im \"Epidemiologischen Bulletin\" folgende Impfempfehlungen veröffentlicht:", "section_level": 1}, {"title": "Grundimmunisierung bei Kindern bis 2 Jahren.", "content": "Die Impfung gegen Pneumokokken ist für alle Kinder bis zum zweiten Geburtstag empfohlen. Zu diesem Zweck gibt es zwei Konjugatimpfstoffe für Kinder von zwei Monaten bis fünf Jahren in Abstand von 8 Wochen (2+1-Schema), der inzwischen 10 bzw. 13 Pneumokokken-Serotypen (PCV10 bzw. PCV13) abdeckt. Da Polysaccharid-Impfstoffe erst ab etwa zwei Jahren eine ausreichende Immunantwort erzielen, ist dieser auch erst ab dem zweiten Geburtstag zugelassen. Eine Ausnahme vom 2+1-Schema bilden Frühgeborene (Geburt vor der vollendeten 37. SSW): Diese erhalten ab dem Alter von 2 Monaten 3 Impfstoffdosen im Abstand von jeweils 4 Wochen (3+1-Schema). In allen Fällen soll die Grundimmunisierung im Alter von 11–14 Monaten (und mit einem Mindestabstand von 6 Monaten zur vorausgegangenen Impfung) mit einer letzten Dosis abgeschlossen werden. Säuglinge im Alter von 13–24 Monaten, die noch nicht geimpft wurden, erhalten als Nachholimpfung nur zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens 8 Wochen.", "section_level": 2}, {"title": "Indikationsimpfungen bei Risikogruppen.", "content": "Bei Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung für schwere Pneumokokkenerkrankungen (Risikogruppen) wird die Impfung gegen Pneumokokken unabhängig vom Alter empfohlen. Im Juni 2019 hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Arbeitsmedizinische Regel (AMR) 6.7 „Pneumokokken-Impfung als Bestandteil der arbeitsmedizinischen Vorsorge bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen durch Schweißen und Trennen von Metallen“ bekanntgegeben. Diese AMR befasst sich mit der Impfung zum Schutz vor pneumokokkenbedingten Erkrankungen, die durch die Tätigkeit mit Gefahrstoffen durch Schweißen und Trennen von Metallen (Schweißrauchexposition) begünstigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Standardimpfung bei Erwachsenen über 60 Jahren.", "content": "Alle Personen ab 60 Jahre, die nicht zu einer Risikogruppe gehören (s. o.), sollen eine einmalige Impfung mit dem 23-valenten Polysaccharid-Impfstoff (PPSV23) erhalten. Dieser ist ein subkutan oder intramuskulär zu verabreichender Polysaccharid-Impfstoff (\"Pneumovax\", ein polyvalentes Kapselpolysaccharid), der 23 der häufigsten (von über 80 bekannten) Pneumokokken-Serotypen abdeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung.", "content": "Da beide Pneumokokkenimpfstoffe nicht alle der etwa 90 pathogenen Pneumokokkenserotypen abdecken, bieten sie keine komplette Sicherheit vor Infektionen, jedoch deckt der 23-valente Impfstoff etwa 90 Prozent der typischerweise für Pneumokokken-bedingte Erkrankungen verantwortlichen Serotypen ab und zwar die Pneumokokken-Serotypen 1, 2, 3, 4, 5, 6B, 7F, 8, 9N, 9V, 10A, 11A, 12F, 14, 15B, 17F, 18C, 19A, 19F, 20, 22F, 23F, 33F. Daneben gibt es noch zwei in Deutschland zugelassene Konjugatimpfstoffe, einen gegen 10 Serotypen (Verwendung ab einem Lebensalter von 6 Wochen bis zum Alter von 4 Jahren) und einen gegen 13 Serotypen (Verwendung ab einem Lebensalter von 6 Wochen). Der 10-valente Konjugatimpfstoff deckt die Pneumokokken-Serotypen 1, 4, 5, 6B, 7F, 9V, 14, 18C, 19F und 23F ab, der 13-valente die Serotypen 1, 3, 4, 5, 6A, 6B, 7F, 9V, 14, 18C, 19A, 19F und 23F. Bei ihnen sind die Kapselpolysaccharide an das CRM197-Trägerprotein (ein immunogener, aber apathogener Teil des Diphtherietoxoids) gekoppelt und an Aluminiumorthophosphat adsorbiert. Beim Polysaccharid-Impfstoff werden die B-Zellen aktiviert, wodurch aber keine Gedächtniszellen aufgebaut werden. Beim Konjugatimpfstoff werden zusätzlich die T-Zellen stimuliert, sodass sich ein immunologisches Gedächtnis aufbauen kann; außerdem erhöht sich der mukosale Schutz durch Freisetzung sekretorischer Antikörper. Nicht wirksam ist die Pneumokokkenimpfung gegen eine Infektion des Liquorraums durch traumabedingte direkte Inokulation der Erreger. Die Impfung (wie auch die Erkrankung selbst) erzeugt keine lebenslange Immunität. Die Immunität der \"Konjugat\"-Impfstoffe lässt sich durch den Polysaccharidimpfstoff boostern und um die 15 zusätzlichen Serotypen erweitern. Eine Zweitimpfung mit dem 23-valenten Impfstoff wird aufgrund von zunehmenden Lokalreaktionen und nachlassender Schutzwirkung trotz Wiederholung nicht empfohlen. Nur bei Personen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten, Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen und bei Menschen nach Milzentfernung sollte die Impfung alle fünf Jahre wiederholt werden. Ein Vorteil der Impfung gegenüber einer Behandlung mit Antibiotika ist, dass die Impfung auch dann gegen die durch den Impfstoff abgedeckten Serotypen schützt, wenn diese bereits antibiotikaresistent sind. Zudem wirkt die Impfung präventiv, das heißt, sie verhindert die Erkrankung – im Gegensatz zum therapeutischen Ansatz von Antibiotika. In den USA hat sich nach der allgemeinen Einführung der Impfung neben einer Abnahme der Zahl von Pneumokokken-Infektionen auch eine verminderte Rate Penicillin-resistenter Pneumokokken gezeigt. Aufgrund der synergistischen Effekte der Pneumokokken und des Influenza-Virus und ähnlichen Risikoprofils der Erkrankten wird empfohlen, den Pneumokokkenschutz durch eine jährliche Grippeimpfung zu ergänzen. Eine 2009 erschienene Metaanalyse fand keinen schlüssigen Beweis, dass die Impfung mit dem \"Polysaccharidimpfstoff\" die Pneumonierate und die Sterblichkeit verringere. Der Schutz gegen \"invasive\" Pneumokokken-Erkrankungen war deutlich bei sonst gesunden Erwachsenen, jedoch nicht bei chronisch Kranken. In einigen Ländern wurde ein Anstieg der Pneumokokkenerkrankungen durch die nicht geimpften Serotypen festgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Verträglichkeit.", "content": "Konjugatvakzine sind für Säuglinge und Kleinkinder gut verträglich. Die möglicherweise auftretenden unerwünschten Wirkungen sind mit denen typischer anderer Impfungen vergleichbar. In Kombination von hexavalenten Kombinationsimpfstoffen (DTPa-HB-IPV/Hib) hat man eine erhöhte Rate an Fieber (über 39 °C) beobachtet. Der Impfstoff ist kontraindiziert bei akuten Erkrankungen und bei bekannten allergischen Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Pneumokokkenimpfung kann gegen die Haupterreger der infektiösen, bakteriellen Lungenentzündung (Pneumonie), die Pneumokokken, schützen. Pneumokokken sind die Ursache für rund 25 bis 40 % aller ambulant erworbenen Lungenentzündungen und bis 12.000 Todesfälle im Jahr in Deutschland. Weltweit sterben jährlich geschätzt mehr als 800.000 Kinder unter sechs Jahren an Pneumokokkeninfektionen.", "tgt_summary": null, "id": 347180} {"src_title": "Katherina Reiche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Ort liegt etwa 45 km östlich der Distrikthauptstadt Coimbra, am Rande der Serra da Lousã, einem Ausläufer des Iberischen Scheidegebirges.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem der Ort 1113 erstmals offiziell erwähnt wurde, erhielt er 1352 erstmals Stadtrechte (\"Foral\"), die 1516 durch König Manuel I. erneuert und erweitert wurden. 1810 erlitt Góis Plünderungen durch französische Truppen der napoleonischen Invasionen. 1912 wurde am Rio Ceira das Wasserkraftwerk \"Monte Redondo\" errichtet, um Strom für eine Papierfabrik zu liefern. Góis wurde so zum ersten Kreis im Distrikt Coimbra mit flächendeckender Elektrizitätsversorgung. Mit Beginn der Rüstungsanstrengungen zum Ende der 1930er Jahre, im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs, gab das hier geförderte Wolfram dem Ort weiter Auftrieb. Nach Kriegsende kam die Wolframförderung jedoch zum Stillstand. 1950 versorgte die Papierfabrik mit ihrem Wasserkraftwerk den gesamten Kreis Góis. Nach der Nelkenrevolution 1974 und dem weiter gestiegenen Energieverbrauch übernahm die EDP das lokale Stromnetz von der Papierfabrik, die 1992 ihre Tätigkeit ganz einstellte und dabei auch ihre bis 2002 laufende Stromerzeugungskonzession von \"Monte Redondo\" an eine private Betreiberfirma abgab.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "In Góis liegen 32 denkmalgeschützte Bauwerke, darunter eine Reihe Brunnenanlagen, Herrenhäuser, frühere öffentliche Gebäude, und verschiedene Kirchen, etwa die \"Igreja Paroquial de Góis\" (Gemeindekirche). Ursprünglich im 15. Jahrhundert errichtet, wurde die offiziell \"Igreja de Santa Maria Maior\" (dt.: Kirche der heiligen Maria die Größere) betitelte Kirche mehrmals umgebaut, und trägt heute u. a. gotische und manuelinische Elemente. Außerdem steht auch die oft „romanisch“ oder „römisch“ genannte Renaissance-Brücke aus dem 15. Jahrhundert unter Denkmalschutz, ebenso der historische Ortskern von Góis insgesamt. Im Gemeindegebiet liegen eine Reihe alter Dörfer in traditioneller Schiefer-Bauweise, darunter vier der 27 historischen Schieferdörfer der \"Aldeias do Xisto\", namentlich Aigra Nova, Aigra Velha, Comareira, und Pena. Verschiedene thematische Wanderwege führen an ihnen entlang, durch die waldreiche, oft nahezu unberührte Natur.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreis.", "content": "Góis ist Sitz eines gleichnamigen Kreises. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Arganil, Pampilhosa da Serra, Pedrógão Grande, Castanheira de Pêra, Lousã sowie Vila Nova de Poiares. Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden die Gemeinden (\"Freguesias\") Cadafaz und Colmeal zur neuen Gemeinde União das Freguesias de Cadafaz e Colmeal zusammengefasst. Der Kreis besteht seither aus den folgenden vier Gemeinden:", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Góis unterhält folgende Städtepartnerschaft:", "section_level": 2}], "src_summary": "Góis ist eine \"Vila\" (Kleinstadt) in Portugal. Sie ist Sitz des gleichnamigen Kreises (\"Concelho\") und der gleichnamigen Gemeinde (\"Freguesia\"), im Distrikt Coimbra.", "tgt_summary": null, "id": 436874} {"src_title": "Neptungrotte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Schaffen.", "content": "Saint-Pierre (so sein eigentlicher Nachname, auch wenn er in Literaturgeschichten und Lexika oft unter Bernardin geführt wird) wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Le Havre auf, erhielt eine passable Schulbildung und wurde von der Literatur „angesteckt“ als er Robinson Crusoe las. Sein Onkel, ein Kapitän, soll ihn ca. 1749 nach Westindien mitgenommen haben. Nachher studierte er Straßen- und Brückenbau an der neu gegründeten École nationale des ponts et chaussées. Anschließend trat er als Ingenieur in die französische Armee ein, die gerade an der Seite Österreichs den Siebenjährigen Krieg (1756–63) gegen Preußen und England führte. Er musste 1762 aber, als schwierige Person verschrien, seinen Abschied nehmen. Hiernach führte er eine unstete, von nebulösen Projekten und deren Scheitern bestimmte Existenz mit Reisen und längeren Aufenthalten in Russland und Deutschland. 1768 reiste er mit einem Auftrag als Planungsingenieur auf die damals französische Insel Mauritius (Île de France) im Indischen Ozean, fand aber keinen rechten Tätigkeitsbereich und beschäftigte sich mit Naturstudien. 1771 ließ sich Saint-Pierre mittellos in Paris nieder und begann zu schriftstellern. Als er nicht den erhofften Kontakt zu den Encyclopédisten fand, befreundete er sich mit dem zurückgezogen am Stadtrand lebenden Jean-Jacques Rousseau und wurde dessen Jünger. Sein erstes Werk: \"Voyage à l'Isle de France\" (= Reise zur Île de France, 1773), blieb unbeachtet. Ein Erfolg dagegen wurden die dreibändigen \"Études de la nature\" (= Naturstudien, 1784), deren schwärmerische Bewunderung und häufig äußerst spekulative Erklärung der „Natur“ offenbar den Zeitgeist traf. Der dritten Neuausgabe der \"Études\" (1788) hängte Saint-Pierre zaghaft als vierten Band den kleinen Roman \"Paul et Virginie\" an, der überraschend gut einschlug. Er erlebte ab 1789, in der Regel separat gedruckt, eine Neuauflage nach der anderen (viele davon illustriert), wurde übersetzt, dramatisiert und vertont und diente als Vorlage für viele Gemälde und Stiche. In meist gekürzten und „gereinigten“ Ausgaben etablierte es sich rasch als klassisches Kinderbuch (das z. B. Gustave Flaubert um 1850 wie selbstverständlich als romaneske Lektüre Emma Bovarys anführt). Der Roman thematisiert, in der Nachfolge von Rousseaus \"Julie oder Die neue Heloise\", die Schwierigkeiten, die eine ständische Gesellschaft Liebesehen zwischen ungleichen Partnern in den Weg zu legen pflegt. Er erzählt die Geschichte zweier Halbwaisen, die zusammen mit ihren Müttern in der Naturidylle der Insel Mauritius unbeschwert von Klassengegensätzen miteinander aufwachsen, bis eine adelige Großtante Virginies diese nach Frankreich holt und so die sich inzwischen liebenden jungen Leute trennt – für immer; denn Virginie, die sich nicht standesgemäß verheiraten lassen, sondern Paul treu bleiben will, wird, von der erbosten Tante zurückgeschickt, auf der Rückreise Opfer eines Schiffbruchs, und Paul wird durch die desillusionierenden Vorträge, die ihm ein befreundeter alter Mann über die starre Klassengesellschaft im Frankreich des Ancien Régime hält, so frustriert, dass er nach Virginies Tod den Lebensmut verliert und stirbt. Dank des Erfolgs der \"Études\" und vor allem von \"Paul et Virginie\" (1806) erreichte Saint-Pierre endlich auch gesellschaftliche Anerkennung. So war er 1789 als Hauslehrer für den Dauphin im Gespräch. 1792 heiratete er die Tochter seines Verlegers und wurde zum letzten Intendanten des \"Jardin du Roi\" ernannt. 1794 wurde er als Professor für Moral an die neu gegründete Pariser Lehrerbildungsstätte (die spätere École normale supérieure) berufen. 1795 wurde er Mitglied des soeben durch Zusammenlegung mehrerer Akademien geschaffenen Institut de France. Naturgemäß verfasste er auch nach \"Paul et Virginie\" noch etliche kürzere und längere Werke, darunter die Erzählungen \"La Chaumière indienne\" (= Die indische Hütte) und \"Le Café de Surate\" (beide 1790), doch blieben sie weitgehend unbeachtet. Postum 1815 kamen die dreibändigen \"Harmonies de la nature\" heraus, die ebenfalls an den Erfolg der \"Études\" nicht anknüpfen konnten. Nachdem Saint-Pierre vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert dank \"Paul et Virginie\" jedem gebildeteren Franzosen von Kindheit an ein Begriff war, ist er heute nahezu vergessen.", "section_level": 1}, {"title": "Vertonungen.", "content": "Der französische Komponist Erik Satie arbeitete zusammen mit Jean Cocteau und Raymond Radiguet an einer (letztlich unvollendet gebliebenen) Opernvertonung von \"Paul et Virginie\". 1989 vertonte der deutsche Komponist Moritz Eggert den Stoff als Puppenoper mit dem Titel \"Paul und Virginie\" für die Münchener Biennale für Neues Musiktheater.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacques Henri Bernardin de Saint-Pierre (* 19. Januar 1737 in Le Havre; † 21. Januar 1814 in Éragny bei Paris) war ein französischer Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 59915} {"src_title": "Grabwespen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Xylane als Polysaccharide von Pflanzen.", "content": "Die Xylane erhielten diesen Namen um 1890 von E.W. Allen und Bernhard Tollens, weil sie annahmen, Xylose sei das einzige Hydrolyseprodukt dieser Naturstoffe. Sie sind neben der Cellulose das wohl wichtigste Polysaccharid in der Pflanzenwelt. Xylane sind die wichtigsten Vertreter der Hemicellulosen bzw. Polyosen. Die Funktionen und strukturellen Eigenschaften der Xylane lassen sich am deutlichsten im Vergleich mit der Cellulose darstellen. Im Gegensatz zur Cellulose liegt ihnen nicht nur ein einziges, lediglich unterschiedlich stark polymerisiertes Monomer zugrunde. Vielmehr unterscheiden sie sich im Mengenanteil und in ihrer chemischen Struktur je nach Pflanzenfamilien voneinander. Nach ihren Monosaccharid-, Uronsäure- und Acetyl-Bausteinen unterscheidet man grob in Arabino-4-\"O\"-methylglucuronoxylan aus Nadelhölzern und in vielfältigerer Form aus Monokotyledonen und \"O\"-Acetyl-4-\"O\"-methylglucuronoxylan aus Laubhölzern, sowie einige weitere, seltener vorkommende Strukturen und nachträgliche Modifikationen z. B. durch Aufschlussverfahren. Als Monosaccharide können -Xylose, -Mannose, -Glucose, -Arabinose, -Galactose, -Glucuronsäure und -Galacturonsäure fungieren. Ein weiterer Unterschied zur Cellulose ist die wesentlich kürzere Kettenlänge der Xylane, die in Lignocellulosen normalerweise maximal 200 Bausteine beträgt. Die Seitengruppen der Xylane erlauben es nicht im gleichen Maß wie bei der Cellulose, kristalline Strukturen aufzubauen, sodass Xylan wohl \"in vivo\" nur amorph vorkommt, obwohl auch die Bildung von Mischkristallen mit Cellulose in Erwägung gezogen wird. Auch die Aufgaben des Xylans als Hemicellulose im Verband der Gerüstmaterialien unterscheiden sich von der Cellulose. Bei den Hemicellulosen stehen nicht die Festigkeitseigenschaften im Vordergrund, vielmehr wirken sie zwischen Cellulose und Lignin vermittelnd. Ihre Funktion wird daher auch als die eines natürlichen Weichmachers und Unterstützungsmaterials beschrieben. Für die Substanz bzw. das Substanzgemisch (hauptsächlich Xylane), das durch verdünnte Lauge aus Holz extrahiert werden kann, wurde früher die Bezeichnung Holzgummi verwendet. Zur Darstellung der Verteilung der Hemicellulosen und damit auch des Xylans im Zellwandverbund wurden eine Reihe verschiedener Modelle entwickelt, denen gemeinsam ist, dass die Hemicellulosen um die Cellulosefibrillen eine verbindende Schicht bilden, die das Einbetten der Cellulose in die Ligninmatrix erlaubt. Indiz hierfür bietet die Abwesenheit von Hemicellulosen in ligninfreier natürlicher Cellulose, wie etwa Baumwolle. Eine weitere Begründung für das Vorhandensein von Hemicellulosen wäre in ihrer hygroskopischen Eigenschaft zu suchen, die zu einem Feuchtegleichgewicht der Zellwand beitragen könnte. Die Gesamtheit der unterschiedlichen chemischen und physikalischen Strukturmerkmale der Xylane, die neben ihrer Herkunft auch durch Isolierungsmethoden und technische Prozesse beeinflusst werden, bilden ein recht komplexes System. Die letztlichen Eigenschaften und gegebenenfalls die Eignung für den vorgesehenen Verwendungszweck, sei es im Zellstoff oder in isolierter Form, ergeben sich nur im Zusammenspiel all dieser Punkte.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen von Xylanen.", "content": "Wie schon erwähnt sind die Xylane die in der Natur am weitesten verbreiteten Hemicellulosen, sie kommen in allen Landpflanzen und auch in einigen Algen vor. In den Nadel- und Laubhölzern stellen sie jeweils etwa 10–15 % bzw. 10–35 % der Holzsubstanz. Die Spannweite dieser Angaben zeigt jedoch schon, dass es bedeutende Unterschiede in den Gehalten zwischen verschiedenen Arten, in unterschiedlichen Geweben und in den verschiedenen Schichten der Zellwand gibt. Entsprechend der geforderten Aufgabe in der Pflanze konzentrieren sich die Xylangehalte z. B. auf die verschiedenen Zellwandschichten. In Tracheiden von Spätholz kann mehr Xylan gefunden werden als in denen von Frühholz. Da Xylane auch in hohen Anteilen (bis 40 %) in der Biomasse von Monokotyledonen und damit auch in landwirtschaftlichen Abfallprodukten enthalten sind, stehen sie zumindest theoretisch in enormen Mengen als Rohstoff zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Durchschnittlicher Polymerisationsgrad (DP).", "content": "Für den Polymerisationsgrad (Pn) von Holzxylanen findet man Durchschnittswerte für Arabino-4-O-methylglucuronoxylan von größer 120 und für O-Acetyl-4-O-methylglucuronoxylan von 200. Es existiert aber eine große Schwankungsbreite, die von der betrachteten Holzart abhängt. Bei den Nadelholzxylanen reichen die Literaturwerte von 73 bis 185 und bei den Laubholzxylanen von 86 bis 218. Wesentlich höher können die Polymerisationsgrade bei Monokotyledonen sein, für wasserlösliches Xylan aus Roggenkleie existieren DP-Werte von 418, für die entsprechende wasserunlösliche Fraktion sogar von 674. Allerdings werden die erhaltenen Werte in hohem Maße von der jeweils verwendeten Isolierungs- und Messmethode beeinflusst und unterliegen dadurch großen Schwankungen.", "section_level": 1}, {"title": "Haupt- und Seitenketten.", "content": "Die Verknüpfung der Hauptkette, die stets nur aus β-D-Xylopyranose-Einheiten (Xyl) besteht, ist entweder in β-(1→3)- oder β-(1→4)-glycosidischer Form möglich, wobei die β-(1→3)-Form nur bei Algen und Tangen gefunden wurde. Normalerweise wird bei Laub- und Nadelholzxylanen von unverzweigten Ketten ausgegangen, jedoch könnten pro Molekül auch ein bis zwei Verzweigungen auftreten. An der Grundkette treten neben den möglichen Verzweigungen in unterschiedlichem Maße Seitengruppen aus Zuckern und Zuckerderivaten auf. Während Esparto-Xylan nur Seitenketten aus weiteren Xylose-Einheiten, also echte Verzweigungen, besitzt, findet man die komplexesten Xylane v. a. in Spezialgeweben (z. B. Samenhüllen) von Monokotyledonen. Die Verzweigungen bestehen zumeist nur aus monomeren Einheiten, können jedoch auch dimer oder oligomer sein. Als Zuckerbausteine kommen dabei -Arabinofuranose (Ara), -Xylopyranose und in seltenen Fällen Hexosen vor. Rhamnose findet sich in geringen Mengen als Bestandteil der Endgruppe im Xylan. Weitere mögliche Seitenketten bilden die Uronsäuren -Glucuronsäure (GluA) und 4-\"O\"-Methyl--Glucuronsäure (Me-GluA), sowie \"O\"-Acetylgruppen (Ac). Wie bereits erwähnt ist das \"O\"-Acetyl-4-O-Methylglucuronoxylan typisch für die Laubhölzer und das Arabino-4-\"O\"-Methylglucuronoxylan typisch für die Nadelhölzer. Es wurden aber auch schon Arabinoxylane aus Laubhölzern isoliert, z. B. aus Lorbeergewächsen oder Zimtrinde. Die 4-\"O\"-Methylglucuronsäure-Seitenketten sind am Kohlenstoffatom 2 des Xyloserings α-(1→2)-glycosidisch verknüpft, die Arabinofuranose-Bausteine der Nadelholz- und Monokotyledonenxylane α-(1→3)-glycosidisch am Kohlenstoffatom 3 der Xylose. In Laubholzxylanen (der temperierten Zone) tragen außerdem 50 % bis 60 % der Xyloseeinheiten \"O\"-Acetyl-Gruppen, der Gehalt kann jedoch insgesamt von ca. 3 % bis ca. 12 % der Masse schwanken. In Birkenxylan beträgt das Verhältnis an unsubstituierten, C2-, C3- und di-substituierten Bausteinen 44 : 24 : 22 : 10. Für die Wasserlöslichkeit ist ein hoher Acetylierungsgrad des Xylans günstig. Im Holz nimmt der Acetylierungsgrad mit dem Alter ab, da sich v. a. im Kernholz durch ein saures Medium aus den Acetyl-Seitengruppen Essigsäure bildet. Sehr wichtig für die Eigenschaften der Xylane, vor allem die Löslichkeit, ist neben der Häufigkeit von Seitengruppen auch die Zusammensetzung der Seitengruppen und deren Verteilung entlang der Kette, da durch die „Störungen“, welche die Substituenten darstellen, intermolekulare Zusammenlagerungen verhindert werden können. Für Laubholzxylan ist das am häufigsten gefundene durchschnittliche Verhältnis von Xylose zu 4-\"O\"-Methyl-Glucuronsäure 10 : 1. Die Variationsbreite liegt bei 6 : 1 bis 11 : 1, wobei auch Fraktionen mit Verhältnissen von 3 : 1 gefunden wurden. Die Verteilung der Seitenketten innerhalb des Xylans einer Pflanze ist also nicht konstant. Für Nadelhölzer liegen die 4-\"O\"-Methylglucuronsäure-Anteile höher. Dort liegt das Verhältnis Xylan zu 4-\"O\"-Methyl-Glucuronsäure gewöhnlich bei ca. 5-6 : 1, wobei auch Werte von 3 bis 4 : 1 vorkommen. Die Arabinose-Gruppen treten am Xylan in Verhältnissen von durchschnittlich (Xyl : Ara) 6-10 : 1 auf, und zeigen damit ebenfalls eine große Variabilität. Als durchschnittliches Verhältnis der drei Komponenten im Nadelholz kann 8 : 1,6 : 1 (Xyl : Me-GluA : Ara) angegeben werden, wobei die Werte zwischen 10 : 3 : 1 und 2,5 : 0,8 : 1 schwanken. Wie an verschiedenen Nadel- und Laubhölzern gezeigt werden konnte, ist die Verteilung der 4-\"O\"-Methylglucuronsäure-Reste entlang der Kette bei den beiden Holzartengruppen unterschiedlich. Während in Nadelholzxylan über die Xylan-Grundkette hinweg eine mehr oder weniger gleichmäßige Verteilung der Seitengruppen an jeder 7. bis 8. Xyloseeinheit vorliegt, wechseln sich in Laubholzxylan Bereiche mit intensiver Substitution (etwa an jeder zweiten Xyloseeinheit) und solche ohne Seitengruppen irregulär ab. Durch die vielen in Hemicellulosen zur Verfügung stehenden Hydroxygruppen und die amorphe Struktur zeigen sie eine starke Hygroskopizität und sind daher durch ihre Einbettung in den Zellwandverband maßgeblich für das Quellen und Schwinden von Lignocellulosematerialien verantwortlich.", "section_level": 1}, {"title": "Biologischer Abbau.", "content": "In der Natur werden Xylane durch sogenannte Xylanasen abgebaut. Diese Enzyme katalysieren die Hydrolyse der Haupt- und Seitenketten. Xylanasen wurden in Meeresalgen, Protozoen, Krebstieren, Insekten, Schnecken und Samen von Landpflanzen gefunden. Hauptsächlich erfolgt der Abbau von Mikroorganismen, so dass filamentöse Pilze für den biologischen Abbau hauptsächlich verantwortlich sind. Der Anteil sezernierter Xylanasen ist dabei höher als bei anderen Mikroorganismen, beispielsweise bei Hefen oder Bakterien. Wegen der inhomogenen Struktur von Xylanen erfolgt der Abbau jedoch nicht durch \"eine\" Xylanase, sondern durch einen Enzymkomplex. Hierbei sind Endoxylanasen () und β--Xylosidasen () besonders wichtig. Um die modifizierten Seitenreste abzuspalten, werden zudem Ferulasäure-Esterasen, Cumarsäure-Esterasen, Acetylxylan-Esterasen (), α-Glucoronidasen und Arabinasen () eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Xylane sind pflanzliche Heteropolysaccharide und gehören zu den Hemicellulosen, ihre Hauptwiederholungseinheit (Monomereinheit) ist die -Xylose. In der Natur sind Xylane das zweithäufigste Polysaccharid. Wegen unterschiedlichen Modifikationsmöglichkeiten sind Xylane keine eindeutig definierbare Komponente.", "tgt_summary": null, "id": 1497916} {"src_title": "Bundesautobahn 63", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Friedrich Adler wuchs als Sohn einer jüdischen Familie im oberschwäbischen Laupheim auf. Sein Geburtshaus in der Kapellenstraße – im Stil der Neorenaissance erbaut – beherbergt heute ein Restaurant mit \"Friedrich Adler-Zimmer\". Der Vater Isidor Adler, Konditormeister, der später einen Lebensmittelgroßhandel betrieb, förderte die früh erkannte künstlerische Begabung des Sohnes. Friedrich Adler studierte von 1894 bis 1898 an der Kunstgewerbeschule (ab 1928 Landeskunstschule) in München. 1902 absolvierte er ein weiteres Studienjahr an den neugegründeten \"Lehr- und Versuchsateliers für angewandte und freie Kunst\" (\"Debschitz-Schule\") bei Hermann Obrist und Wilhelm von Debschitz. Dort nahm er von 1903 bis 1907 seine erste Lehrtätigkeit auf. Diese setzte er von 1907 bis 1933 an der Kunstgewerbeschule in Hamburg fort. Parallel leitete er von 1910 bis 1913 vier Meisterkurse am damaligen Bayerischen Gewerbemuseum in Nürnberg und stellte in der Kölner Werkbundausstellung 1914 einen Synagogenraum aus. Seine Hamburger Tätigkeit wurde von 1914 bis 1918 durch den Kriegsdienst als Offiziers-Stellvertreter im Ersten Weltkrieg unterbrochen. 1918 an die Kunstgewerbeschule Hamburg zurückgekehrt, wurde er dort 1927 zum Professor ernannt. In diese Zeit fallen zahlreiche Entwicklungen im Art déco und im Kunsthandwerk. Er war Initiator der Hamburger Künstlerfeste im Curiohaus, die er mit seiner Frau Frieda, genannt Fef, und etlichen Künstlerfreunden veranstaltete. Nachdem Konrad Goldmann 1919 den Markenhof erworben hatte, richtete er dort eine kleine Synagoge ein und ließ deren Fenster, die die Zwölf Stämme Israels symbolisieren, nach einem Entwurf von Friedrich Adler durch Eduard Stritt herstellen. Obwohl Goldmann den Markenhof 1925 an das Freiburger \"Evangelische Stift\" verkaufen musste, erlaubten ihm die Nachbesitzer 1931 den Ausbau der Synagogenfenster. Er schenkte sie noch im selben Jahr Meir Dizengoff, der sie dann an das von ihm 1932 gegründete Tel Aviv Museum of Art übergab. Dieses Museum, das damals noch den Namen von Meirs verstorbener Frau Zina trug, befand sich in deren gemeinsamen Wohnhaus, der späteren Independence Hall. Friedrich Adler bereiste 1936 Palästina und sah im Kunstmuseum in Tel Aviv noch einmal seine \"Markenhof-Fenster\". Kopien der Fenster sind heute im Museum zur Geschichte von Christen und Juden in Laupheim zu sehen. Die Säulen, die die Fenster ursprünglich umrahmten, befinden sich im Kibbuz \"Beit Haemek\" bei Naharija. Ab ca. 1929/30 entwarf Adler zahlreiche Haushalts-Gegenstände u. a. für die Bebrit-Werke in Bebra. Als einer der ersten nutzte er dafür Kunststoffe, die damals als Pressstoff (Phenoplast, Aminoplast) bezeichnet wurden. Nach seiner Entlassung bzw. Zwangspensionierung durch die Nationalsozialisten 1933 war er gezwungen, sich seinen Unterhalt durch private Tätigkeit zu verdienen. Da er nicht Mitglied der Reichskulturkammer werden durfte, blieben Einnahmen auf Einzelaufträge begrenzt. Von 1934 bis 1941 war es ihm möglich, im Rahmen des Jüdischen Kulturbundes als privater Kunstgewerbelehrer einzelne Schüler zu unterrichten. Hier hielt er Vorträge, organisierte Ausstellungen und veröffentlichte kunsttheoretische Beiträge in den Monatsblättern des Jüdischen Kulturbundes. Am 11. Juli 1942 wurde er ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert, bei der Selektion als nicht arbeitsfähig eingestuft und kurze Zeit später ermordet. Friedrich Adlers außerordentlich vielfältiges Werk umfasst Entwurfstätigkeiten für Architektur (Sakralbauten), Bildhauerei (Bauornamentik, Grabmäler), Glasfenster, Möbel- und Innenarchitektur, Metallarbeiten (Haushaltsgegenstände, Schmuck, Sakralkunst), Keramik, Textilien (Knüpf- und Stickmuster, Textildruck), Arbeiten in Holz, Elfenbein und Serpentin und Überfanggläser. Er lieferte Entwurfsarbeiten für über 50 kunstgewerbliche Betriebe, unter anderem für die Silberwarenfabrik P. Bruckmann & Söhne in Heilbronn, die Metallwarenfabrik für Kleinkunst „Osiris“ von Walter Scherf und die Kunstgewerbliche Metallwarenfabrik „Orion“ von Georg Friedrich Schmitt, beide in Nürnberg. Einem breiten Publikum erschloss sich ab 1994 Friedrich Adlers Kunst mit der Ausstellung „Friedrich Adler – zwischen Jugendstil und Art Déco“ mit den Stationen Münchner Stadtmuseum, Germanisches Nationalmuseum in Nürnberg, Grassi-Museum Leipzig, Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, Museum Zons-Burg Friedestrom, Maurice Spertus Museum of Judaica in Chicago und Städtische Galerie \"Schranne\" in Laupheim.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Adler (geboren am 29. April 1878 in Laupheim; gestorben 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau), ein Vertreter des Jugendstils und des Art Déco, war als Architekt, Möbelgestalter, Keramiker und vor allem durch seine Entwürfe für Metallarbeiten und Textildruck-Verfahren bekannt. Später (ab ca. 1929/30) entwarf er als einer der frühen Kunststoff- und Industriedesigner Haushaltsgegenstände aus Phenolharzen (Phenoplaste) und Harnstoffharzen (Aminoplaste). ", "tgt_summary": null, "id": 756390} {"src_title": "Bernhard Günther (Politiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Heiligkreuzkirche in Dalby ist die älteste Steinkirche Skandinaviens. Der Taufbrunnen und die Säulenhalle (Krypta/Vorhalle) stammen aus dem 12. Jahrhundert. Die Kirche verdankt ihr heutiges Aussehen einem Umbau des Jahres 1758 und einer Restauration von 1936, die dafür sorgte, dass von dem ersten Kirchenbau des Jahres 1060 die noch erhaltenen Teile der Wand sichtbar sind. Eindrucksvoller ist allerdings die Krypta aus der Mitte des 12. Jahrhunderts und ein Taufbecken aus derselben Zeit. Bemerkenswert sind die saubere plastische Bearbeitung der kurzen, gedrungenen Säulen und der mächtigen Würfelkapitelle. Ähnliche Formen findet man an romanischen Bauwerken Niedersachsens und des Rheinlandes, da allerdings ein Jahrhundert früher. Die Bischofskirche wurde im Jahre 1060 gegründet, als der deutsche Missionsbischof Egino den östlichsten Teil des früheren Bistums Roskilde erhielt. Zwar blieb Dalby nur wenige Jahre Bischofssitz; danach wurde das Bistum mit dem, dem Erzbistum Canterbury zugehörigen Bistum Lund, vereinigt. Dieses wurde von Bischof Egino geleitet und dem Erzbischof in Bremen unterstellt. In Dalby blieb aber ein wichtiges Kloster und eine der dänischen Krone zugehörige Königsresidenz, die mit dem Kloster und der Kirche verbunden war. Im Kloster entstand auch das sogenannte Dalbybuch. Dies ist eine der ältesten noch bewahrten Handschriften. Der dänische König Harald Hen (1041–1080) ist hier begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich der Bischofssitze Dalby und Lund.", "content": "Wenn Dalby um die Jahrtausendwende mit Lund verglichen wird, gibt es viele und deutliche Ähnlichkeiten. Das Dorf Dalby liegt, wie auch die Stadt Lund, auf der Südseite eines Horstes – \"Romeleåsen\" – einen Großteil des südlichen Schonens überblickend. In der Krypta von Dalby wie auch im Dom zu Lund gibt es eine Quelle, die darauf hinweist, dass beide Orte auch schon in vorchristlichen Zeiten (also vor dem 11. Jahrhundert) wichtige Kultplätze gewesen sein müssen. Solche Kultplätze waren oft auch Tagungsorte eines Thing. In Dalby gab es noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Gericht. Dalby liegt etwa 15–20 Kilometer von der Westküste Schonens entfernt, ungefähr 10 Kilometer östlich von Lund und – wie dieses – an der uralten Landstraße von Südwestschonen nach Osten. Einige Faktoren aber waren unterschiedlich: Im Rückblick war es günstig, dass Lund und Dalby zu gleichrangigen Bischofssitzen erhoben wurden. Möglicherweise wurde dadurch die davor verlegte und mit Dänemark verbundene Stadt Lund von der Konkurrenz des alten urschonischen Kultplatzes Dalby verschont. Die Einheit des vereinigten dänischen Reiches scheint dadurch geschützt gewesen zu sein und gleichzeitig stritten sich so Deutsche und Engländer um die Hauptrolle bei der Christianisierung der Region, was dem Dänenkönig nur nützlich gewesen sein konnte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dalby ist ein Ort \"(tätort)\" in der südschwedischen Provinz Skåne län und der historischen Provinz Schonen. Der Ort liegt in der Gemeinde Lund östlich von Malmö und Lund und entwickelte sich seit den 1970er Jahren zu einem Villen-Vorort. Dalby ist für Naturschutzgebiete und die älteste Bischofskirche von Schonen bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 610590} {"src_title": "Pousada", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Julius Jolly war der Sohn von Ludwig Jolly (1780–1853), Kaufmann und 1836–1849 Bürgermeister von Mannheim, und Marie Eleonore Jolly, geborene Alt (1786–1859). Am 18. Dezember 1852 heiratete er Elisabeth Fallenstein. Sein Bruder Philipp von Jolly (1809–1884) war Professor für Physik in Heidelberg und München. Nach juristischen Studien in Bonn, Berlin und Leipzig erfolgte die Promotion mit einer Dissertation zum Thema „Über das Beweisverfahren nach dem Rechte des Sachsenspiegels“ (\"summa cum laude\") wurde er an der Universität Heidelberg 1847 Privatdozent und 1857 Professor. Von 1861 bis 1868 vertrat Jolly die Universität Heidelberg als Mitglied in der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung. Von 1869 bis 1876 gehörte Jolly als Abgeordneter der Nationalliberalen Partei der Zweiten Kammer der Badischen Ständeversammlung an. 1861 wurde Jolly in den badischen Staatsdienst berufen, zunächst als Regierungsrat, ab 1862 als Ministerialrat und 1866 schließlich als Präsident des Innenministeriums. Von 1868 bis 1876 war er als Staatsminister Chef der badischen Regierung seines Namens. Hier führte er das Werk seines Vorgängers Karl Mathy fort, indem er sich maßgeblich für die Einigung Deutschlands einsetzte. Durch die von ihm betriebene Trennung von kirchlichen und staatlichen Angelegenheiten nahm er im Badischen Kulturkampf den preußischen Kulturkampf vorweg. Die kirchenpolitischen Gesetzgebung seiner Regierungszeit war vor allem geprägt durch das Kulturexamen der Geistlichen, die Einführung der Zivilehe (1869) und die Einführung der Simultanschule (Entkonfessionalisierung der Schule, 1876). Das Simultanschulgesetz löste eine landesweite Empörung aus und sollte 1876 zur Entlassung Jollys als Ministerpräsident führen. Seinen 14 Jahre älteren Bruder Philipp von Jolly (1809–1884), der in München Physik lehrte und an der Einführung des Metersystems im Deutschen Bund arbeitete, verehrte er als Autorität und erhielt von ihm Anregungen für seine Tätigkeit als Staatsminister. 1869 legte er dem Landtag einen Entwurf für die Einführung der Norddeutschen Maß- und Gewichtsordnung des Norddeutschen Bundes in Baden vor. Am 21. September 1872 kam es zu einem Eklat, als der Großherzog wegen der Vorkommnisse auf dem Landtag, die Einführung der „gemischten Volksschule“ betreffend, eine Änderung in der Leitung des Staatsministeriums für notwendig erachtete. Jolly erbat seine Entlassung, die ihm unter Verleihung eines Ordens erteilt wurde. Jolly wurde zum Präsidenten der Oberrechnungskammer ernannt. 1876 trat er bei den Reichstagswahlen als Kandidat auf, wurde aber von den Sozialdemokraten überstimmt. 1878 lehnte er den angebotenen Posten als Leiter des Finanzreferats im Reichskanzleramt ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Julius August Isaak Jolly (* 21. Februar 1823 in Mannheim; † 14. Oktober 1891 in Karlsruhe) war ein badischer Politiker und von 1868 bis 1876 Staatsminister und Regierungschef.", "tgt_summary": null, "id": 260978} {"src_title": "Serpa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Alfred Kurella, Sohn des Arztes und Psychiaters Hans Kurella (1858–1916), studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Breslau, Ahrweiler und Bonn Malerei und Grafik an der Kunstgewerbeschule München. Er wurde 1914 Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg. Nach der durch Simulation erwirkten Entlassung aus dem Kriegsdienst lebte er ab 1916 als Hauslehrer und Mitarbeiter linker bürgerlicher Zeitungen in Leipzig und Dresden. Von 1910 bis 1918 war Kurella Mitglied der Jugendbewegung, er war im Oktober 1913 Teilnehmer des Ersten Freideutschen Jugendtages auf dem Hohen Meißner und später Herausgeber der Zeitschrift \"Freideutsche Jugend\". Zusammen mit Walter Benjamin, Hans Blüher, Ernst Joëll, Fritz Klatt, den Brüdern Hans und Walter Koch, Hans Kollwitz, Erich Krems und Alexander Rüstow gehörte er auch dem \"Westender Kreis\" an, der den linken Flügel der bürgerlichen Jugendbewegung zusammenführte. Klatt war wahrscheinlich der geistige und publizistische Motor dieses Bundes. 1917 und 1918 versuchte Kurella, die mittlerweile zersplitterte und durch den Krieg dezimierte bürgerliche Jugendbewegung zu einen, ein Vorhaben, das misslang. 1918 war Kurella Begründer der Ortsgruppe der Freien Sozialistischen Jugend in München und trat der KPD bei. Auf einer Fahrt als Kurier der KPD traf er 1919 in Moskau mit Lenin zusammen. Er war als Vertreter des russischen kommunistischen Jugendverbandes Mitbegründer der Kommunistischen Jugendinternationale (KJI) und ab 1921 erster Sekretär des Berliner und Moskauer Exekutivkomitees der KJI. Zugleich war er seit 1920 Mitglied des Büros des Zentralkomitees des Komsomol und von 1924 bis 1929 der WKP (B). In diesen Jahren veröffentlichte er unter den Pseudonymen \"Viktor Röbig\" (1919) und \"Bernhard Ziegler\" bzw. \"A. Bernard\" (1920–1929). Von 1924 bis 1926 leitete er eine Jugendschule der Kommunistischen Internationale (Komintern) und eine Schule der französischen Kommunistischen Partei in Bobigny. Von 1926 bis 1928 war Kurella stellvertretender Leiter der Agitprop-Abteilung des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale, 1928 und 1929 Leiter der Abteilung Bildende Kunst im \"Volkskommissariat für Volksbildung der RSFSR\" und Redakteur der \"Komsomolskaja Prawda\". Aufgrund von Vorwürfen „ultralinker, formalistischer Fehler“ kehrte Kurella nach Deutschland zurück, wo er als freier Schriftsteller arbeitete und für die KPD aktiv war. 1931 unterrichtete er an der Marxistischen Arbeiterschule (MASCH) und unternahm eine Studienreise nach Italien. Von 1932 bis 1934 war er Sekretär des \"Internationalen Komitees zum Kampf gegen Krieg und Faschismus\" und Chefredakteur dessen Organs \"Le Front Mondiale\". In dieser Funktion arbeitete er eng mit Henri Barbusse zusammen. Bis Herbst 1933 war Kurella Chefredakteur der Zeitschrift Monde. „Er sorgte mit dafür, dass die als ‚salonsozialistisch‘ kritisierte [...] Zeitschrift ungefähr ab Herbst 1932 stalinisiert, bzw. auf die Linie der Komintern und des sowjetischen Schriftstellerverbands gebracht wurde. Diesem Prozess fielen auch die libertären und antistalinistischen Mitarbeiter und Autoren zum Opfer“. Von März 1934 bis Februar 1935 arbeitete Kurella als persönlicher Sekretär von Georgi Dimitrow in Moskau und bis 1937 in der wissenschaftlich-bibliografischen Abteilung der Moskauer Zentralbibliothek für ausländische Literatur. Dort hatte er für die Entfernung fremdsprachiger Schriften zu sorgen, die als trotzkistisch oder anderweitig „abweichend“ galten. Kurella verfasste 1935 eine hagiografische Stalin-Biografie, die allerdings unter dem Namen von Barbusse veröffentlicht wurde – 1937 wurde sie zurückgezogen, weil sie Zitate angeblicher Staatsfeinde enthielt. 1936 schrieb er vor dem Hintergrund der drohenden Gefahr, als „Doppelzüngler“ gebrandmarkt und Opfer des Großen Terrors zu werden, den Roman \"Die Gronauer Akten\". Dieser Roman, nach Ansicht von Martin Schaad ein „äsopisches Meisterwerk“, der der politischen Rehabilitierung Kurellas dienen sollte, konnte damals aus politischen Gründen nicht erscheinen. Dies geschah erst 1954. 1937 wurde Kurella sowjetischer Staatsbürger. Im selben Jahr wurde in Moskau sein jüngerer Bruder, der Journalist Heinrich Kurella (1905–1937) verhaftet, zum Tode verurteilt und erschossen. „Hedda Zinner erinnerte sich 1989, damals sei in Moskau davon gesprochen worden, Alfred habe seinen Bruder Heinrich denunziert.“ Nach Aussagen von Martin Schaad gibt es für diese Behauptung in den Quellen allerdings keinerlei Hinweise. Im Zweiten Weltkrieg war Kurella von 1941 bis 1945 \"Oberredakteur\" in der Politischen Hauptverwaltung der Roten Armee. Er arbeitete als Redakteur verschiedener (Front)Zeitungen und absolvierte Dezember 1942/Januar 1943 auch einen Propagandaeinsatz im Kessel von Welikije Luki. 1943 arbeitete er am Entwurf des Manifestes der Nationalkomitee Freies Deutschland mit und war leitender Redakteur für das Informationsressort von dessen Zeitung \"Freies Deutschland\". 1946 zog Kurella in das abchasische Dorf Pskhu im Kaukasus, wo er vor allem als Maler und Bildhauer, aber auch als Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber (u. a. von Werken von Nikolai Tschernyschewski, Nikolai Dobroljubow, Alexander Herzen, Taras Schewtschenko) lebte. Seit 1948 versuchte er, die Erlaubnis zu seiner Rückkehr nach Deutschland zu erwirken. Ab 1949 lebte er wieder in Moskau. In der SED nicht unumstritten, wurde Kurella von Walter Ulbricht dennoch 1949 angefordert, während Johannes R. Becher und Wilhelm Pieck Kurellas Rückkehr hinauszuzögern versuchten. Als hochrangiger Geheimdienst- und Nomenklaturkader der Komintern hatte Kurella bis zur Rückkehr nach Deutschland 1954 die für sowjetische Geheimnisträger übliche fünfjährige Kaltstellungsphase abzuwarten. Am 9. Februar 1954 übersiedelte Kurella in die DDR, trat der SED bei und war von 1955 bis 1957 erster Direktor des Institutes für Literatur in Leipzig. Er übernahm leitende Funktionen in der Akademie der Künste, dem Schriftstellerverband der DDR und dem Kulturbund. Von 1957 bis 1963 war er Leiter der Kulturkommission des Politbüros des Zentralkomitees der SED, seit 1958 auch Kandidat des Politbüros (bis 1963) und Abgeordneter der Volkskammer. In diesen Funktionen war Kurella, der zeitlebens ein Liebhaber der Werke von Stefan George blieb, maßgeblich an der Durchsetzung des \"Sozialistischen Realismus\" und zahlreichen kulturpolitischen Interventionen der SED beteiligt. Er galt als Stalinist und zerstörte als solcher Karrieren und künstlerisches Schaffen, das er für parteischädigend hielt. Ab 1963 war er Mitglied der Ideologischen Kommission des Politbüros des ZK der SED. 1968 promovierte er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zum Dr. phil. mit der Arbeit \"„Das Eigene und das Fremde“\". Kurella war ab 1938 mit der Ärztin Elfriede Cohn-Vossen, geb. Ranft († 1957), verheiratet; diese war die Witwe von Stefan Cohn-Vossen. Er wurde damit Stiefvater von Richard Cohn-Vossen. Sein Sohn Gregor Kurella aus der ersten Ehe war von 1942 bis 1945 einer der wenigen Deutschen, die in der Roten Armee kämpften. Er war ähnlich wie sein Vater als Übersetzer für antifaschistische Flugblätter und Agitationsschriften unter Wehrmachtssoldaten tätig. 1958 heiratete der erneut verwitwete Alfred Kurella Sonja (1924–2013), eine Tochter von Georg Schwarz.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Kurella wurde 1960 mit dem Karl-Marx-Orden, 1969 mit dem Nationalpreis und 1970 mit dem Kulturpreis des FDGB und der FDJ sowie der Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet. Seine Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alfred Kurella (* 2. Mai 1895 in Brieg, Provinz Schlesien; † 12. Juni 1975 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Kulturfunktionär der SED in der DDR.", "tgt_summary": null, "id": 167744} {"src_title": "25. Sinfonie (Mozart)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hubert Luthe, ältestes von acht Kindern aus der Ehe von Hermann Luthe und Amalie, geborene Hasert, besuchte von 1936 bis 1946 das Dreikönigsgymnasium in Köln. Er war von 1943 bis 1945 Flakhelfer, im Militärdienst tätig und Kriegsgefangener in Dänemark. Nachdem er von 1946 bis 1953 das Studium der Katholischen Theologie und Philosophie in Bonn und München absolviert hatte, besuchte er das Priesterseminar des Erzbistums Köln in Bensberg. Am 2. Juli 1953 empfing er in Köln die Priesterweihe. Bis 1955 war er als Kaplan an der Kirche St. Mariä Empfängnis in der Düsseldorfer Innenstadt tätig und kurzzeitig Religionslehrer in Köln, anschließend bis 1968 Erzbischöflicher Kaplan und Geheimsekretär des Erzbischofs von Köln, Joseph Kardinal Frings, den er zusammen mit Joseph Ratzinger zu allen Sitzungen des Zweiten Vatikanischen Konzils begleitete. Mit Sondergenehmigung von Papst Johannes XXIII. durfte er wegen der Erblindung von Kardinal Frings als einziger Kaplan an den Beratungen des Konzils teilnehmen. Nachdem er zwischen 1957 und 1959 weitere theologische Studien in München betrieben hatte, wurde er im Februar 1964 in München mit einer Dissertationsschrift mit dem Thema \"Die Religionsphilosophie von Heinrich Scholz\" zum Dr. theol. promoviert. Seit dem 16. August 1968 war er Regens des Kölner Priesterseminares. Papst Paul VI. ernannte ihn am 28. Oktober 1969 zum Titularbischof von \"Egabro\" und zum Weihbischof in Köln. Die Bischofsweihe empfing er am 14. Dezember 1969 durch Joseph Kardinal Höffner; Mitkonsekratoren waren Joseph Kardinal Frings und die Kölner Weihbischöfe Wilhelm Cleven und Augustinus Frotz. Sein Wahlspruch, den er auch im Ruhrbistum beibehielt, lautete \"Ut non evacuetur crux\" („Dass nicht das Kreuz abgetan werde“) und ist dem ersten Korintherbrief entnommen. Nach der Bischofsweihe ernannte ihn Kardinal Höffner zum Bischofsvikar für Glaubensfragen, Ökumene und den Diözesanrat. Zugleich residierender Domherr in Köln, war er seit 1975 für den Pastoralbezirk Nord zuständig. Am 17. September 1987 wurde er nach dem Amtsverzicht von Erzbischof Kardinal Höffner zum Diözesanadministrator des Erzbistums Köln gewählt, was er bis zum 12. Februar 1989, der Amtseinführung von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner, blieb. 1979 wurde er von Kardinal-Großmeister Maximilien Kardinal de Fürstenberg zum Großoffizier des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 10. November 1979 durch Franz Kardinal Hengsbach, Großprior der deutschen Statthalterei, investiert. Bereits 1975 wurde er Ehren-Konventualkaplan des Malteserordens. Am 18. Dezember 1991 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Nachfolger des im selben Jahre verstorbenen Kardinals Hengsbach als Bischof von Essen und bestätigte damit die Wahl des Essener Domkapitels. Am 2. Februar 1992 ergriff er Besitz von seiner neuen Wirkungsstätte. Er gehörte den Kommissionen für Glaubensfragen sowie Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz an. Er war über drei Jahrzehnte Beauftragter der Bischofskonferenz für das Cusanuswerk, eine kirchliche Stiftung für die Unterstützung von Studenten. Hubert Luthe nahm sein Wappen als Weihbischof mit nach Essen, doch lagen die gekreuzten Pfeile mit den Drei Kronen in Köln auf dem Kölner Kreuz als Herzschild auf. Anlässlich seines 75. Geburtstags im Jahre 2002 nahm Papst Johannes Paul II. das nach dem Kirchenrecht übliche eingereichte Rücktrittsgesuch an. Der Altbischof lebte seither in Hattingen-Niederwenigern, bis er Anfang Dezember 2011 in die Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung in Essen-Steele zog. Sein Nachfolger auf der Essener Kathedra wurde 2003 nach über einjähriger Sedisvakanz der damalige Trierer Weihbischof Felix Genn. Auf Grundlage von Bischof Luthes 1997 in Kraft gesetzten Kooperationsplanes setze dieser mit Blick auf gesunkene Katholikenzahlen, zurückgehende Kirchensteuer-Einnahmen und einem Rückgang des pastoralen Personals einen umfassenden Umstrukturierungsprozess im Bistum Essen um. Luthe wurde am 8. Februar 2014 nach einem vom Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zelebrierten Requiem in der Adveniatkrypta des Essener Doms neben der Gruft seines Amtsvorgängers beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hubert Luthe (* 22. Mai 1927 in Lindlar; † 4. Februar 2014 in Essen) war ein deutscher Theologe und römisch-katholischer Bischof von Essen.", "tgt_summary": null, "id": 1460029} {"src_title": "Burg Windeck (Weinheim)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Mistelbach liegt im nordöstlichen Weinviertel, etwa 25 bis 30 km von der tschechischen und der slowakischen Grenze entfernt, unweit der Brünner Straße B7, die von Wien zum Grenzübergang Drasenhofen führt. Mistelbach liegt im Zentrum des Städte-Dreiecks Brünn–Wien–Bratislava. Im Norden der Stadt befindet sich ein kleines Waldstück, der \"Stadtwald\". An der zum Stadtwald führenden Waldstraße liegt der „Judenfriedhof“. Ein weiteres Waldstück ist der Barnabitenwald. Östlich befindet sich eine kleine Erhebung, der \"Trausnitzerberg\". Der Stadtteil nördlich des Zentrums wird \"Steinhübel\" genannt (md. für „Steinhügel“). Im Nordwesten der Stadt, befindet sich der etwa 600 m2 große \"sowjetische Friedhof\". Weitere Stadtteile außerhalb des Stadtzentrums im Westen sind im \"Am Auweg\" und \"Bachlüsse\". Das \"Naturdenkmal Zayawiesen\" befindet sich im Südwesten der Stadt, in einem kleinen Gebiet im Grünland zwischen \"Ernstbrunner Straße\" und \"Mitschastraße\". Der Mistelbach, ein kleiner Bach, entspringt in der \"Mistelquelle\" in Frättingsdorf, fließt durch Hörersdorf, Siebenhirten und Mistelbach, wo er schließlich in die Zaya mündet. In der Stadt Mistelbach verläuft er zunächst noch oberirdisch parallel und westlich der \"Waldstraße\", kurz nach dem \"Försterweg\" fließt er aber in den Untergrund ab und verläuft nun bis fast an seine Mündung unterirdisch weiter, und zwar ungefähr in Nord-Süd-Richtung unter der \"Grünen Straße\", einem Fußgänger- und Radweg. Nördlich des Stadtzentrums erinnert noch die kleine, zum Mistelbach parallel verlaufende Gasse \"Mistelsteig\" an den ehemals offenen Bachlauf. Im Süden Mistelbachs, südlich der Kreuzung \"Zayagasse\" und \"Michael-Hofer-Zeile\", tritt der Mistelbach wieder ans Tageslicht und verläuft dann oberirdisch bis zu seiner Mündung in die Zaya. Die Mündungsstelle liegt unmittelbar südlich der \"Industrieparkstraße\", etwa 400 Meter östlich ihrer Kreuzung mit der \"Mitschastraße\".", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Das Gemeindegebiet umfasst folgende 10 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand ): Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Ebendorf, Eibesthal, Frättingsdorf, Hörersdorf, Hüttendorf, Kettlasbrunn, Lanzendorf, Mistelbach, Paasdorf und Siebenhirten. Alle 10 gleichlautend mit den Ortschaften. Am 1. Jänner 1967 wurden die Gemeinden Ebendorf und Lanzendorf mit Mistelbach fusioniert, am 1. Jänner 1972 die Gemeinden Eibesthal, Frättingsdorf, Hörersdorf, Hüttendorf, Kettlasbrunn, Paasdorf und Siebenhirten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühgeschichte.", "content": "Bedingt durch die günstige Lage an Bachläufen und gutem Ackerboden reichen die ersten menschlichen Besiedlungsspuren des Mistelbacher Raumes bis in die Jungsteinzeit zurück. Grabungen brachten Funde aus dem 4. bis 3. Jahrtausend v. Chr. an die Oberfläche. Im Laufe der Bronzezeit wurde die Bevölkerungsdichte größer. Um Christi Geburt besiedelten germanische Stämme das Gebiet. So wurde am Mistelbacher Galgengrund ein germanisches Brandgräberfeld aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. freigelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Nachdem die Awaren in den Feldzügen zwischen 791 und 803 von Karl dem Großen geschlagen wurden, nutzten sie das Weinviertel als Durchzugsgebiet. In Mistelbach errichteten die Awaren einen Sicherungsposten, dessen Friedhof auf dem Gebiet des heutigen Krankenhauses mit 60 Gräbern freigelegt wurde. Im Zuge der Landnahme durch die Babenberger – eine dem bajuwarischen Hochadel entstammende Dynastie – entstanden Dörfer und Rodungsflächen sowie die Dreifelderwirtschaft. Unter den Siedlern, welche mit den Babenbergern ins Land kamen, war ein Herr von Mistel, der Begründer des Geschlechtes der Herren von Mistelbach, welche das Land nach ihrem Herkunftsort benannten. Um etwa 1050 ist der Bestand einer Burg am Schlossberg gesichert, erst aus Holz, im 13. Jahrhundert aus Stein gebaut. Im Lauf der Zeit wurde Mistelbach zu einem wichtigen Straßenknotenpunkt mit Maut, Burg, Brücken und einer ansehlichen Anzahl an Häusern. Die Herren von Mistelbach waren als Vasallen der Babenberger ein angesehenes Geschlecht. Der bekannteste unter ihnen war Heinrich der Hund, wobei der Beiname ein Ehrentitel war, der von der Treue des Genannten zeugte. Er war einer der bedeutendsten Ministerialen der österreichischen Landesfürsten. Seine Tochter Ofemia (auch \"Eufemia\") wurde mit Hadmar II. von Kuenring verheiratet und brachte ihm die Herrschaft Mistelbach mit allem Zubehör als Mitgift in die Ehe ein. Die Gründung der Pfarre Mistelbach geht auf Kaiser Heinrich III. zurück, der die Kirche dem alten fränkischen Reichsheiligen Martin von Tours weihen ließ. Wo sich die erste Kirche befand ist nicht gesichert, Quellen berichten von Gottesdiensten in der Burgkapelle. Im 12. Jahrhundert wurde der Karner errichtet, das heute älteste noch erhaltene Gebäude Mistelbachs. Nach dem Tod des letzten Babenbergers Friedrichs II. des Streitbaren wurde das Land vom böhmischen König Ottokar II. besetzt. Dies rief König Rudolf I. von Habsburg auf den Plan, der Ottokar in der Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen am 26. August 1278 besiegte. Im Zuge dieser Schlacht wurde auch in Mistelbach (im Bereich der Liechtensteinstraße) gekämpft, wobei Quellen über viele Tote berichten. Belegt ist ebenso, dass Rudolf I. im selben Jahr im Schloss der Herren von Mistelbach anwesend war. Marchand II. von Mistelbach († 1323) verfügte den großzügigen Ausbau des Mistelbacher Marktplatzes, seine Söhne ließen die Spitals-Kirchen-Anlage vor dem Markt errichten. Dadurch wurde Mistelbach 1372 zum Markt erhoben und erhielt ein erstes Jahrmarktsprivileg; die vier Jahrmärkte werden noch heute abgehalten. Durch dieses Privileg durften sich die Bewohner Mistelbachs fortan „Bürger“ nennen, und die Marktgemeinde wurde mit einer Befestigungsmauer mit vier Toren umgeben. Der weitere Verlauf des 14. Jahrhunderts war für Mistelbach von einer Reihe von Katastrophen gekennzeichnet: Missernten, Heuschreckenplage, Überschwemmungen, Erdbeben und letzten Endes noch die Ausbreitung der Pest, wodurch die Bevölkerung um rund 40 Prozent reduziert wurde. Im Jahre 1383 erwarb Johann I. von Liechtenstein, Herr zu Nikolsburg und Feldsberg († 1397), das Haus zu Mistelbach samt allen dazugehörigen Gütern. Während der Hussitenkriege wurde Mistelbach 1426 von Verwüstungen heimgesucht, 1443 zerstörte ein abermaliges Erdbeben die Burg zu Mistelbach. Nur wenig später machte der böhmische König Georg von Podiebrad den Ort dem Erdboden gleich.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Während des Ersten Türkenkrieges fielen die Osmanen 1532 ins Weinviertel ein. Im Zuge der Reformation war Mistelbach, ebenso wie die meisten niederösterreichischen Gemeinden bis etwa zum Jahr 1570 weitestgehend protestantisch geworden. Unter Kaiser Matthias und seinem Bischof Melchior Khlesl mussten im Zuge der mit aller Härte durchgeführten Gegenreformation 1603 alle Mistelbacher zum katholischen Glauben konvertieren. Der damalige Mistelbacher Dechant namens Faschang, der Vater von vier Kindern war, wurde exkommuniziert. Unter Kaiser Ferdinand II. mussten die wenigen noch verbliebenen Protestanten, die nicht konvertieren wollten, das Land verlassen. Nachdem Mistelbach sich dem gefügt hatte, erhielt es vom Kaiser ein weiteres Marktprivilegium. Während des Dreißigjährigen Krieges hatte – wie das gesamte nördliche Niederösterreich – auch Mistelbach besonders zu leiden. Nach der Schlacht bei Jankau in Böhmen, wo am 6. März 1645 ein schwedisch-protestantisches Heer unter Feldmarschall Lennart Torstensson die kaiserlich-habsburgischen Truppen unter Feldmarschall Melchior Graf von Hatzfeldt vollständig besiegte, stand für die Schweden der Weg nach Wien offen. Torstensson drang ins Weinviertel ein und zog eine Spur der Verwüstung zwischen Böhmen und Wien. Das schwedische Heer lagerte auf den Zayawiesen bei Mistelbach, Torstensson selbst schlug im Mistelbacher Rathaus sein Hauptquartier auf. In weiterer Folge wurde Mistelbach geplündert, verwüstet oder niedergebrannt. Mehr als die Hälfte aller Häuser war zerstört. Kaum waren die Schweden abgezogen, wurden sämtliche noch vorhandenen Nahrungsmittel von kaiserlichen Quartiermachern requiriert. Im Jahre 1665 kam es zu einem heftigen Streit zwischen dem Markt Mistelbach und der Liechtensteiner Herrschaft Wilfersdorf, welche die Mistelbacher Bevölkerung durch Zehnt und Frondienst stark belastete. So hatten sich die Liechtensteiner eines etwa 1.000 Joch großen Waldes bemächtigt, der von jeher der Gemeinde Mistelbach gehörte, weswegen der Mistelbacher Marktrichter Paul Oberhoffer Klage einbrachte. Die Mistelbacher sprachen im Zuge des Prozesses auch bei Kaiser Leopold I. vor, der sie daraufhin als „Rebellen“ bezeichnete. Erst nachdem ein Schriftstück aufgefunden wurde, welches die Besitzverhältnisse zu Gunsten der Mistelbacher bewies, musste Hartmann von Liechtenstein (1613–1686) der Gemeinde den Wald zurückgeben. Erst im Jahre 1910 wurde Marktrichter Oberhoffer dafür ein Gedenkstein gesetzt. 1678 brach in Mistelbach ein Großbrand aus, dem der Pfarrhof und rund 70 weitere Gebäude zum Opfer fielen. Im Jahr darauf brach erneut die Pest aus, wobei die Mistelbacher die Errichtung einer Pestsäule gelobten, welche 1680 eingeweiht wurde. Die Pest, nicht zuletzt auch durch eine Rattenplage ausgelöst, forderte rund 300 Opfer. 1691 wurde die Hauerinnung gegründet, welche den traditionellen Hauerumzug bis heute pflegt. Im Zuge der Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich wurde in Mistelbach nach Wiener Vorbild eine Nationalgarde gegründet, welche sich „Mistelbacher Companie“ nannte und aus 200 Mann bestand. Die Companie zog zur Unterstützung der Niederwerfung des Studenten-, Arbeiter- und Bürgeraufstandes nach Wien, dabei führte sie eine Revolutionsfahne mit, die noch heute in der Pfarre Mistelbach aufbewahrt wird. Nach der Kapitulation Wiens im Oktober 1848 löste sich die Companie wieder auf. Im Zuge des Deutschen Krieges von 1866 zogen etwa 10.000 preußische Soldaten durch Mistelbach, welche die Cholera einschleppten, wovon noch heute der westlich von Paasdorf gelegene Cholerafriedhof zeugt. Im selben Jahr kam auch Otto von Bismarck nach Mistelbach, wo er eine Offiziersbesprechung abhielt. 1867 wurde die Eisenbahn gebaut, der Turnverein gegründet, ein Jahr später kam die Bezirkshauptmannschaft nach Mistelbach, darüber hinaus wurde die Sparkasse gegründet. Nach Fertigstellung der Bahnlinie 1869 durch Mistelbach begann für die Marktgemeinde ein spürbarer Aufschwung. Am 5. Juni 1874 wurde Mistelbach durch Kaiser Franz Joseph I. zur Stadt erhoben. Das von Eugen Sehnal im neoklassizistischen Stil erbaute Rathaus erhielt die Stadt 1908.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitgeschichte.", "content": "Bevor die NSDAP in die Illegalität ging, versuchte der SA-Sturm aus Mistelbach 1931 in Gaweinstal Fuß zu fassen. Er wurde handgreiflich aus der Gaststätte geworfen. Auch nach dem „Anschluss“, und damit der Rückkehr der NSDAP aus der Illegalität besaß Mistelbach einen SA-Sturm und war Sitz der NSDAP-Kreisleitung. Nach der Vertreibung der Wiener Juden 1670, die auch Niederösterreich einschloss, dauerte es bis nach 1848, dass sich in Mistelbach eine jüdische Gemeinde entwickeln konnte. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Israelitische Kultusgemeinde Mistelbach gegründet, eine Synagoge erbaut und ein jüdischer Friedhof angelegt, der überdauert hat. Das jüdische Leben endete 1938 kurz nach dem „Anschluss“ an den NS-Staat. Die SA stellte bereits zwei Tage nach dem „Anschluss“ Boykottwachen vor alle jüdischen Geschäfte, einige Mistelbacher Juden wurden in einen Eiskeller gesperrt. Bevor sie erfroren, wurden sie herausgeholt und verprügelt. Auch die Zerschlagung der jüdischen Gemeinde dauerte 1938 nur wenige Monate. Bereits im August 1938 rühmte sich die Kommune, die erste „judenfreie Stadt“ Niederösterreichs zu sein. Die Synagoge wurde 1952 an die Israelitische Kultusgemeinde Wien zurückgegeben. Da es kein jüdisches Gemeindeleben mehr gab, wurde das Gebäude verkauft und in den 1970er Jahren demoliert und abgerissen. Die Synagoge in Hohenau, die zur Mistelbacher IKG gehörte, war schon im Frühjahr 1939 abgerissen worden. Die Kriegsschauplätze des Ersten Weltkrieges waren von Mistelbach weit entfernt, dennoch hatte der Ort unter Nahrungsmittelrationierung, Schleichhandel und Hungersnot zu leiden. Auch in der Zwischenkriegszeit waren Arbeitslosigkeit und Lebensmittelknappheit evident, so gab 1920 die Stadtgemeinde Mistelbach Notgeld heraus. Die Preise stiegen erst auf das Hundertfache, 1921 auf das Tausendfache. Das Gaswerk musste wegen Kohlemangels geschlossen werden. In Mistelbach wurde die erste Ausspeisstelle der amerikanischen Kinderhilfsaktion eingerichtet, um die Hungersnot zu lindern. 1923 hatte Mistelbach 5.023 Einwohner. Nach dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich 1938 wurde das in der Mistelbacher Bolfras-Kaserne des Bundesheeres beheimatete 3. Bataillon des Infanterieregiments Nr. 3 in die Wehrmacht eingegliedert. Als die alliierten Truppen an den Grenzen des Reichsgebietes standen, wurde in Mistelbach eine Volkssturm-Einheit aufgestellt und am 12. November 1944 von Kreisleiter Hans Eichinger angelobt. Während die Schlacht um Wien – die Stadt und ihr Umland wurden größtenteils von der 6. Panzerarmee verteidigt – ihrem Höhepunkt zustrebte, überschritt ab dem 6. April 1945 die Rote Armee die March Richtung Westen. Die sowjetischen Primärziele waren Zistersdorf, Prottes, Matzen und Neusiedl an der Zaya, wo sich die letzten noch funktionierenden Erdölfelder des Dritten Reiches befanden.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Zwischen 1870 und 1910 stieg die Bevölkerungszahl kontinuierlich an, wobei 1910 der Einwohnerhöchststand mit 11.155 Bewohnern erreicht wurde. Ab 1920 pendelte sich die Bevölkerungszahl zwischen 10.000 und 11.000 Bewohner ein und blieb etwa bis 2001 konstant. Ab 2001 trat wieder ein Bevölkerungswachstum ein, die Volkszählung 2001 ergab 10.644 Einwohner, 2007 stieg die Einwohnerzahl wieder über 11.000.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Der Gemeinderat hat 37 Mitglieder.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im Jahr 2001 wurden 583 nicht-landwirtschaftliche Arbeitsstätten gezählt, während die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe nach einer Erhebung aus dem Jahr 1999 bei 281 liegt. Der Volkszählung 2001 ist zu entnehmen, dass 4.776 Personen ihrer Beschäftigung am Wohnort nachgehen, und die Erwerbsquote bei 45,9 % liegt. Viele Handelsbetriebe wurden in neu errichtete Einkaufszentren an den Stadtrand übersiedelt, während viele Geschäfte im Zentrum schlossen, ein Beispiel für Zersiedelung. Erwähnenswert ist hier besonders „M-City“ (2005 eröffnet), die insbesondere wegen ihrer auffälligen Lichtverschmutzung vielen Astronomen ein Begriff ist.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheit.", "content": "In Mistelbach befinden sich das Landesklinikum Weinviertel Mistelbach und ein Rheumazentrum.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Bereits im 14. Jahrhundert gab es eine Schule, Ende des 19. Jahrhunderts wurden eine Gewerbliche Fortbildungsschule und eine Bäuerliche Fachschule eröffnet. Die momentanen Schulen umfassen neben drei Volksschulen zwei Neue Mittelschulen und polytechnische Schule, eine Krankenpflegeschule (mit Universitätslehrgang für Neurologiepflege) und Altenpflegeschule, eine Fachschule für Altendienste, eine Höhere Lehranstalt und Fachschule für wirtschaftliche Berufe, eine Höhere Lehranstalt für Medizintechnik, eine HTL für Gesundheitstechnik, ein Oberstufen-Realgymnasium, eine Handelsakademie (HAK) bzw. Handelsschule (HAS), eine Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, eine Sonderschule, eine Berufsschule für Fahrzeug- und Metalltechnik (Landmaschinen-, Baumaschinen-, Fahrzeugbau-, Nutzfahrzeug-, Schmiedetechnik und Spengler), eine Musikschule und eine Malakademie, eine Volkshochschule, wobei allerdings bei dieser Aufzählung auch mehrere angebotene Ausbildungslehrgänge in ein und demselben Gebäude als mehrere Schulen gezählt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In den 1920er Jahren nahm die Wiener Polizei viel neues Personal auf, das zum großen Teil aus dem Bezirk Mistelbach stammte. Ebenso unterhielt sie in Mistelbach ein Erholungsheim für Polizisten. So ergab sich die Situation, dass viele Wiener Polizisten entweder aus Mistelbach kamen oder dort Urlaub machten. Daraus entwickelte sich das Schimpfwort „Mistelbacher“ für einen Wiener Polizisten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mistelbach (offizieller Name; bis 1. Jänner 1975 offiziell Mistelbach an der Zaya, deshalb häufig auch noch so genannt) ist eine Stadt mit Einwohnern (Stand ) im nordöstlichen Niederösterreich und Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirks.", "tgt_summary": null, "id": 1465533} {"src_title": "Diamantweg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Positionsbestimmung mit Sextant, Chronometer und astronomischem Almanach.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Prinzip der Methode.", "content": "Mit einem Sextanten misst ein ruhender Beobachter die scheinbare Höhe eines Gestirns (wozu auch Sonne, Mond oder Planeten zählen) über dem Horizont – auf See über der Kimm – den sogenannten Höhenwinkel \"h\". Gleichzeitig wird mit einem Chronometer oder synchronisierter Stoppuhr der sekundengenaue Zeitpunkt der Messung in Koordinierter Weltzeit (UTC) erfasst. Für die Standortbestimmung wird der komplementäre Winkel \"ζ = 90°− h\" berechnet (also anstatt des messbaren Winkelabstandes zum Horizont der entsprechende Winkel zum Zenit errechnet) – die sogenannte Zenitdistanz. In Tabellen wie dem wird ermittelt, über welchem Punkt \"Z\" der Erdoberfläche das beobachtete Gestirn zum Messzeitpunkt genau im Zenit stand – der sogenannte Bildpunkt (geometrisch der Fußpunkt). Da der gemessene Höhenwinkel normalerweise nicht 90° beträgt, sondern \"90° − ζ\", muss sich der eigene Standort \"O\" auf einem Kreisbogen \"O\" mit einem durch den Winkel \"ζ\" bestimmten Abstand vom Punkt Z befinden – an einem der Orte also, an dem das Gestirn unter dem gemessenen Winkel erscheint. Da auf dem Globus Winkel- und Entfernungsangaben einander entsprechen, beträgt dessen Radius \"ζ * 60\" Nautische Meilen (1 nm = 1/60 Grad). Um einen eindeutigen Standort bestimmen zu können, muss die Messung mit einem anderen Gestirn (oder bei Messung des gleichen Gestirns mit einem ausreichenden zeitlichen Abstand) wiederholt werden. Diese liefert einen weiteren Punkt Z, sowie einen zweiten Kreis mit einem durch \"ζ\" bestimmten Radius. Die beiden Kreise haben zwei (idealerweise sehr weit entfernte) Schnittpunkte, von denen lediglich einer als eigener Standpunkt infrage kommt.", "section_level": 2}, {"title": "Prinzip der seemännischen Praxis.", "content": "Bei der zeitlich versetzten Messung desselben Gestirns (etwa der Sonne) ist nachteilig, dass man Messungen mit ausreichend großem Zeitabstand (möglichst 3–4 Stunden oder Winkel > 45°) benötigt, da sonst die Standlinien einen schleifenden Schnittwinkel bilden und ungenau werden. Dieser Zeitabstand kann speziell bei unsicherem Wetter nicht immer eingehalten werden. Zudem ist eine mögliche zwischenzeitliche Ortsveränderung (Versegelung\")\" zu berücksichtigen – diese kann je nach Bedingungen relativ genau abgeschätzt (gegisst) werden, bringt aber eine zusätzliche Ungenauigkeit ein. Günstiger sind deshalb zeitnah ausgeführte Messungen zu unterschiedlichen Gestirnen. Bei Tage sind zwar auch helle Sterne im Sextanten nur selten zu sehen, wohl aber oft der Mond und die Venus. Optimal ist untertags die Ortsbestimmung bei Halbmond, weil dann Sonne und Mond einen Winkel von etwa 90° einnehmen und zeitnah beide Messungen am Tag durchgeführt werden können. Neu- und Vollmond hingegen sind für die Ortsbestimmung auf See unbrauchbar. Sternmessungen sind vor allem in der Zeit um Sonnenauf- bzw. Untergang möglich – bis zum Beginn bzw. dem Ende der nautischen Dämmerung, in der neben den helleren Sternen ebenfalls der für die Höhenbestimmung unabdingbare Horizont erkennbar bleibt. Von den im enthaltenen 60 Navigationssternen gibt es immer einige, deren gegenseitiger Winkel etwa 90° ist und deren Standlinien sich daher gut schneiden. Ein dritter Stern empfiehlt sich als Kontrolle. Beim Verfahren, wie es zur Verwendung der HO-249 Band 1 „selected stars“ sinnvoll ist, wird versucht, drei Fixsterne zu wählen, deren Azimute sich jeweils um 60° unterscheiden. Solche Sternkonstellationen sind dort ebenso hervorgehoben, wie besonders helle Sterne. Es ist sinnvoll, die Messungen in der Dämmerungszeit von Ost nach West durchzuführen, um das zur Verfügung stehende Zeitfenster, in dem der Horizont und die Sterne sichtbar sind, optimal zu nutzen, denn die Sterne sind bei Sonnenuntergang als erstes im Osten und bei Sonnenaufgang als letztes im Westen zu sehen. – Zum Auffinden und identifizieren der Sterne wurde vereinzelt der praktische „U.S. Star Finder and Identifier No. 2102 D“, herausgegeben vom U.S. Navy Hydrographic Office, Washington, benutzt. In der Praxis stellt sich das Problem, dass in der Regel auf keiner Karte mit sinnvoll nutzbarem Maßstab die Kreise um die Bildpunkte der Gestirne eingezeichnet werden können, da die Abstände der Bildpunkte und der Schnittpunkte meist mehrere tausend Seemeilen voneinander entfernt sind. Beispielsweise wandert der Bildpunkt der Sonne (je nach Jahreszeit auf unterschiedlicher geografischer Breite zwischen den beiden Wendekreisen) mit 1667 km/h bzw. 900 kn von Ost nach West. Daher wird für die tatsächliche Bestimmung auf hoher See in die Seekarte, besser in eine mercatorskalierte Leerkarte (vgl. Skizzen rechts in den Bildern), zunächst eine Schätzposition (Rechenort oder gegisster Ort) eingezeichnet. Für den Bildpunkt des Gestirns, dessen Höhenwinkel man gemessen hat, zeichnet man dann das für die Schätzposition berechnete Azimut (Horizontalwinkel) ein, ausgehend von der Schätzposition. Gleichzeitig berechnet man die Entfernung zwischen Bildpunkt und Schätzposition (berechnete Höhe) und trägt die Differenz zwischen berechneter Höhe und beobachteter Höhe (korrigierter Sextantenwinkel) auf dem Azimutstrahl ausgehend vom Schätzort auf. Die gesuchte Standlinie ist ein Kreis durch diesen Punkt, wobei der Bildpunkt des beobachteten Gestirns den Kreismittelpunkt darstellt. Um die zeichnerische Konstruktion zu vereinfachen, ersetzt man das Kreisbogenstück durch die Tangente an den Kreis, die rechtwinklig an den Azimutstrahl konstruiert wird. Die Werte der Beobachtung eines zweiten Gestirns führen zu einer zweiten geraden Standlinie, der Schnittpunkt beider Standlinien gilt dann als gesuchter Ort. Werden drei Gestirne beobachtet, bilden die Standlinien im Allgemeinen ein Dreieck, dessen Mitte man als gesuchten Ort betrachtet. Für die Berechnung des Azimuts und der Entfernung zum Gestirns-Bildpunkt benötigt man die Lehrsätze der sphärischen Trigonometrie, speziell die des nautischen Dreiecks. Man kann die Ergebnisse der notwendigen Rechenoperationen aber auch aus mehrbändigen Tabellenwerken (Pub. 249 bzw. Pub. 229 Sight Reduction Tables for Marine Navigation bzw. for Air Navigation), der amerikanischen National Geospatial-Intelligence Agency mit anschließender Interpolation ermitteln.", "section_level": 2}, {"title": "Umsetzung der seemännischen Praxis.", "content": "Oben genanntes Tabellenwerk, das bei der Handelsschifffahrt unter dem Begriff „HO-Tafeln“ rangierte, stellte für die Berechnung des Schiffstandortes eine wesentliche Erleichterung dar. Bis etwa Anfang bis Mitte der 1960er Jahre wurde in der Praxis fast ausschließlich mit den Nautischen Tafeln (Ephemeriden) und den Logarithmentafeln „zu Fuß“ gerechnet; eine komplette Standortbestimmung mittels dreier Gestirne – siehe rechts – dauerte daher einschließlich der Beobachtung ca. 40 bis 45 Minuten. Später mit den HO-Tafeln konnte man Gleiches mühelos in etwa 10 Minuten schaffen. Allerdings duldeten manche älteren Kapitäne das neue amerikanische Verfahren nicht. Um auf deutschen Seefahrtschulen zu Kapitänslehrgängen (A6/AG) zugelassen zu werden, mussten bezüglich der astronomischen Beobachtungen gesetzliche Bestimmungen erfüllt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Beschickung des Sextanten.", "content": "Der mit dem Sextanten gemessene Winkelabstand \"h\" zwischen dem sichtbaren Horizont (der sogenannten Kimm) und dem Gestirn muss mehrfach korrigiert werden, bevor er zur Berechnung der Position benutzt werden kann: Werte für diese Korrekturen finden sich ebenfalls als Tabellen im nautischen Almanach, die als „Gesamtbeschickung für den Kimmabstand des Sonnenunterrandes“, „Gesamtbeschickung für den Kimmabstand eines Fixsterns oder Planeten“ und „Gesamtbeschickung für den Kimmabstand des Mondunterrandes“ sowie „Zusatzbeschickungen“ bezeichnet sind.", "section_level": 2}, {"title": "Genauigkeit und Grenzen der Astronavigation.", "content": "Mit Hilfe einer sekundengenauen Uhr, des aktuellen Almanach und eines handelsüblichen Sextanten erreicht ein geübter Beobachter bei idealen Bedingungen Genauigkeiten der Sternmessung von 1' und in der Position 1–2 Seemeilen. In der Praxis sind die Bedingungen selten ideal: Ein Beispiel aus der Praxis zeigt nebenstehende Berechnung/Skizze. – Hier erkennt man sofort, dass Koppelort Og und beobachteter Ort Ob weit auseinander liegen. – Dies ist das Beobachtungsergebnis nach 3 Tagen anhaltend schlechtem Wetter (Winter Nordatlantik) mit geschlossener Wolkendecke und keiner Möglichkeit einer astronomischen Ortsbestimmung. – Allein dieses Beispiel verdeutlicht, warum es bei Seenotfällen mitunter zu falschen Positionsangaben kommen konnte, mit Standortabweichungen von 10, 20 und mehr Seemeilen. – Interessant ist hierzu der \"Spiegel\"-Artikel 1958 über den Untergang des Segelschulschiffs Pamir, der sich u. a. auch mit der fehlerhaften Positionsangabe beschäftigt.", "section_level": 2}, {"title": "Ergänzende Verfahren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bestimmung des Breitengrads.", "content": "Die geografische Breite lässt sich auch direkt durch Messung des Höchststandes der Sonne (sogenanntes Mittagsbesteck) oder eines markanten Fixsterns (\"Obere Kulmination)\" bestimmen. Bis zur Erfindung des Sextanten erfolgte dies mit dem Jakobsstab. Bei ruhiger See und deutlich erkennbarem Horizont ist mit modernen Sextanten eine Genauigkeit von ca. einer Bogenminute (1/60 Grad) erreichbar, was in Position einer Seemeile (1852 m) entspricht. Diese Form der Astronavigation wird auch Breitensegeln und das Ergebnis die Mittagsbreite genannt. Der Polarstern nimmt unter den Gestirnen eine Sonderrolle ein, da er nördlich des Erdäquators durch seine Lage nahe am Himmelspol während der ganzen Nacht sichtbar, leicht identifizierbar und ausreichend hell ist. Aus dem gemessenen Höhenwinkel des Polarsterns ergibt sich der Breitengrad nach nur wenigen rechnerischen Korrekturen (maximal 0,9°) unmittelbar. Beobachtet man die Obere Kulmination eines Gestirns, spricht man von einer Meridianbreite. Auch sie ist einfach auszuwerten (vereinfachte Sterneck-Methode) und wenn die Südrichtung nicht genau bekannt ist, können die Messungen auch zirkummeridian erfolgen.", "section_level": 2}, {"title": "Bestimmung des Längengrads.", "content": "Die Bestimmung der geografischen Länge ist nur mit Hilfe einer genauen Zeitmessung möglich, und ist in die Geschichte der Seefahrt als das Längenproblem eingegangen. Die Orientierung des Sternhimmels hängt ab vom Tag, der Weltzeit und dem Längengrad. Sind Datum und Uhrzeit (UTC) bekannt, erhält man die Länge aus der Sternposition. Beispiel 1: Am Ausgangspunkt ist um 2:00 Uhr Sonnenzeit der zirkumpolare Große Wagen so wie im Bild orientiert. An anderen Längengrad-Positionen erscheint er entsprechend dem Längenwinkel gedreht: Bei einer um 30° östlicheren Position steht er an der Position 4, bei 30° westlich an Position 0. Beispiel 2: Entlang eines Breitengrads wird dieselbe Position des Großen Wagens zu anderen Zeiten erreicht. Ein Unterschied von einem Längengrad verursacht eine Zeitverschiebung von 24h/360°, also 4 Minuten. Erreicht beispielsweise der Große Wagen die Position erst um 3:00 Uhr, befindet man sich 15° westlicher vom Ausgangspunkt. Beobachtet man den Kulminationszeitpunkt der Sonne aus ihrem Höhenwinkel, so kann man aus dem nautischen Almanach die Länge des eigenen Standorts ermitteln. Wegen der um die Mittagszeit fast horizontalen Sonnenbahn ist die Kulmination nur durch Mittelung zweier Zeiten gleicher Sonnenhöhe vor und nach der Kulmination genau genug bestimmbar. Hat sich der Beobachter zwischen diesen zwei Zeitpunkten bewegt, so sind insbesondere für Nord-Süd Ortswechsel Korrekturen für die zweite Sonnenhöhe erforderlich (siehe \"Versegelung\"). Viermal im Jahr (16. April, 14. Juni, 1. September und 25. Dezember) ist die Zeitgleichung Null. Rund um diese Tage kann die Länge ohne zusätzliche Tabellen – nur aus dem Höchststand der Sonne und der Weltzeit UTC – bestimmen. Das Längenproblem konnte man vor Erfindung des Schiffschronometers nur näherungsweise mit Tobias Mayers \"Methode der Monddistanzen\" lösen, allerdings bestenfalls auf Zehntelgrad genau. Denn", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Entwicklung und moderne Positionsbestimmung.", "content": "Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren hochpräzise, robuste Uhren so billig geworden, dass sich jeder Kapitän eine solche leisten konnte, und das Prinzip der Zeitmessung setzte sich endgültig gegen Mayers Methode der Monddistanzen durch. Da sich die Erde am Äquator mit ca. 463 m/s bewegt, verursacht ein Uhrenfehler von 1 s einen Positionsfehler von bis zu 463 m. Mit Einführung des Kurzwellenfunks konnten sekundengenaue Zeitinformationen (Zeitzeichen) auf hoher See mit einfachen Radiogeräten empfangen werden, wodurch sich die Positionsbestimmung weiter verbesserte. Heute verwendet der Navigator zur Positionsbestimmung das Höhendifferenzverfahren nach Marcq Saint-Hilaire: Dabei wird die Höhe eines Gestirns über dem Horizont für den Koppelort zum Messzeitpunkt berechnet. Die Höhengleiche (die Linie auf der Erdoberfläche, von der aus alle Beobachter für ein bestimmtes Gestirn denselben Höhenwinkel messen) ist ein Kreis auf der Erdoberfläche. Alle Beobachter auf dieser Linie sind gleich weit vom Bildpunkt entfernt, dem Ort, an dem die Verbindungslinie zwischen Gestirn und Erdmittelpunkt die Erdoberfläche durchstößt. Aufgrund des großen Radius dieser Kreise kann die Höhengleiche in der Praxis als Gerade angenommen werden, wenn der Höhenwinkel des Gestirns über dem Horizont kleiner als 85° ist. Daraus ergibt sich eine Standlinie. Schneidet man Standlinien mehrerer Gestirne, erhält man einen wahren Ort. Wenn man z. B. am Tag nur die Sonne als einziges Gestirn zur Verfügung hat, „versegelt“ man die Standlinie, verschiebt sie also entlang des Kurses um die zurückgelegte Distanz, bis man eine andere Standlinie erhält, mit der diese zum Schnitt gebracht werden kann. Dieses „Versegeln“ kann man auf alle Arten von Standlinien anwenden (siehe hierzu Navigation). Heutzutage verwenden Schiffe zur Navigation Navigationssatellitensysteme, doch sind Mittel für die Positionsbestimmung mit astronomischen Methoden (also Tabellen und Geräte) weiterhin vorgeschrieben. Nach einer etwa zehnjährigen Pause unterrichtet die US-Navy seit 2011 wieder Navigatoren, und seit Herbst 2015 alle Offiziere, in Astronomischer Navigation.", "section_level": 2}], "src_summary": "Astronomische Navigation ist der Überbegriff für alle Verfahren der Positionsbestimmung, die auf der Messung von Gestirnen (Sonne, Mond, Planeten oder ausgewählte Fixsterne) beruhen. ", "tgt_summary": null, "id": 286294} {"src_title": "Alessandro Nannini", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Seine 1912 veröffentlichte Autobiographie schildert ausführlich seine Jugendzeit. Flammarion war bereits in jungen Jahren an der Astronomie interessiert. Bereits im Alter von 16 Jahren schrieb er ein 500 Seiten umfassendes Manuskript mit dem Titel \"Cosmologie Universelle\" und wurde Assistent des Astronomen Urbain Leverrier am Pariser Observatorium. Als 19-Jähriger veröffentlichte er 1861 \"Die Mehrheit der bewohnten Welten\". Darin setzte er sich mit der Möglichkeit von Leben auf anderen Himmelskörpern auseinander und vertrat die Auffassung, dass die Erde keine Sonderstellung einnimmt, sondern Leben auch auf den anderen Planeten des Sonnensystems existieren kann. In diesem Zusammenhang beschäftigte er sich auch mit der Sinnfrage des Universums. Flammarion kommt zu folgendem Schluss: Wenn das Universum zufällig entstanden ist – also sinnlos ist –, so ist es groß genug, um an anderer Stelle Leben hervorzubringen. Haben das Universum und das Leben auf der Erde einen Sinn, so wäre es abwegig zu glauben, dass dieses wundersame und vielfältige Universum geschaffen wurde ohne weitere Lebewesen, die dieses wahrnehmen und erforschen sollten. Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Flammarion verlor bald darauf seine Stellung am Observatorium und arbeitete von 1862 bis 1867 für das \"Institut de Longitudes\"; 1867 unternahm er neun Luftreisen mit dem Ballon zu wissenschaftlichen Beobachtungen; danach kehrte er zum Observatorium zurück, wo er an einem Projekt zur systematischen Beobachtung von Doppelsternen teilnahm. Das Resultat des Projekts war ein Katalog von 10.000 Doppelsternen, der 1878 veröffentlicht wurde. Darüber hinaus beobachtete Flammarion den Mond und den Mars. 1873 stellte er die These auf, dass die Rotfärbung des Mars auf Vegetation zurückzuführen sei. 1877 stieß er in einem Antiquariat auf eine Ausgabe des Messierkatalogs, die handschriftliche Aufzeichnungen und Anmerkungen von Charles Messier enthielt. Er überarbeitete daraufhin den Katalog und stellte fest, dass das Messierobjekt M102 mit der Galaxie NGC 5866 übereinstimmte. 1921 fügte er M104, bekannt als Sombrerogalaxie, dem Messierkatalog hinzu. Als Flammarions Holzstich bekannt wurde ein Abbild, das Flammarion in seinem 1888 erschienenen Schriftband \"L’Atmosphère. Météorologie populaire\" auf Seite 163 veröffentlichte. Das Bild ist untertitelt: „Ein Missionar des Mittelalters erzählt, dass er den Punkt gefunden habe, wo der Himmel und die Erde sich berühren...“ und zeigt einen auf der Erdscheibe knienden Beobachter, der hinter den Sternenhimmel schaut und das dahinter Befindliche erblickt. Die Abbildung wurde im 20. Jahrhundert sehr populär. Flammarion veröffentlichte etwa 50 populärwissenschaftliche Werke, darunter 1879 \"L’astronomie Populaire\", von der 100.000 Ausgaben verkauft wurden, sowie \"La Planète Mars (Band 1 1892, Band 2 1909)\", in dem er die Existenz der Marskanäle unterstützte, die von einer hochentwickelten Kultur erbaut worden seien, und ermutigte Amateurastronomen zu eigenen Beobachtungen. Daneben schrieb er phantastische Erzählungen, darunter \"Uranie\" (1889; dt. Urania) und \"Stella\" (1897). In \"La Fin du Monde\" (1894) mischen sich wissenschaftliche und phantastische Elemente bei der Beschreibung der Zukunft der Menschheit im 25. Jahrhundert und in 10 Millionen Jahren. Der Roman inspirierte u. a. die Pariser Surrealisten, etwa Max Ernst oder Wolfgang Paalen (siehe \"Pays interdit\" (Verbotenes Land), 1936–1937). Flammarion setzte sich darüber hinaus mit Spiritismus und Parapsychologie auseinander und vertrat die Auffassung, dass die Seele eine unabhängige Existenz vom Körper besitze und Fähigkeiten aufwiese, die der Wissenschaft bislang unbekannt seien. So könne die Seele ihre Wirkung auch über größere Entfernungen entfalten. Er war Mitbegründer und Mitglied der französischen Theosophischen Gesellschaft. 1923 war er Präsident der Society for Psychical Research. 1887 gründete Flammarion die Société Astronomique de France. Er war sehr belesen und trug im Laufe seines Lebens eine umfassende astronomische Bibliothek zusammen, die im Jahr 1910 10.000 Bände umfasste. 1922 wurde er wegen seines Lebenswerkes in die Ehrenlegion aufgenommen. Ihm zu Ehren wurden der 74 km große Mondkrater Flammarion, der Marskrater Flammarion sowie der Asteroid (1021) Flammario benannt. Camille Flammarion war der Bruder von Ernest Flammarion (1846–1936), dem Begründer des Pariser Verlags Flammarion, und der Großvater des Radiopioniers Léon Deloy.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Flammarions Bücher wurden teilweise ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht, darunter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Nicolas Camille Flammarion (* 26. Februar 1842 in Montigny-le-Roi, Département Haute-Marne; † 3. Juni 1925 in Juvisy-sur-Orge, Département Essonne) war ein französischer Astronom und Autor populärwissenschaftlicher Schriften sowie erster Präsident der von ihm 1887 gegründeten Société astronomique de France (SAF).", "tgt_summary": null, "id": 766185} {"src_title": "Chapeau Claque (Hut)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Der Rechner wurde so konstruiert, dass auf einen aktiven Lüfter (wie beim allerersten Macintosh von 1984) verzichtet werden konnte: Im Gehäuse befinden sich oben und unten Lüftungsöffnungen, durch die erwärmte Luft (nach oben) entweichen kann und kühlere Luft von unten nachgeführt wird. Durch diese Bauweise ist das einzige, was vom \" im Betrieb zu hören ist, mechanische Geräusche der Festplatte vor allem beim Lese-/Schreibvorgang. Verbaut wurden PowerPC-G4-Prozessoren PPC7400, später auch PPC7410, mit 450 MHz (normale Version) oder 500 MHz (optional). An optischen Laufwerken standen ein Slot-in-DVD-ROM-Laufwerk bzw. später ein CD-RW-Laufwerk zur Auswahl. Die maximale Speicherkapazität (RAM) lag bei 1,5 GB PC100-SDRAM in drei Sockeln. Für den drahtlosen Netzwerkbetrieb,, war ein Steckplatz für eine AirPort-Karte vorhanden. Modem, -Netzwerkanschluss (10-/100-BaseT, RJ-45) sowie jeweils zwei USB-1.1- und FireWire-400-Anschlüsse waren ebenfalls auf der Hauptplatine untergebracht. Zur Standardausstattung gehörten 64 MB Arbeitsspeicher (RAM), eine 20-GB-Festplatte sowie als Grafikkarte eine ATI Rage 128 Pro mit 16 MB VRAM. Beim 500-MHz-Modell wurde eine ATI-Radeon-Karte mit 32 MB Bildspeicher eingesetzt. Ab Februar 2001 gab es zusätzlich die Nvidia-Grafikkarte GeForce2 MX, ebenfalls mit 32 MB, bei beiden Modellen als Bestelloption. Im Lieferumfang des'waren außerdem enthalten: eine ApplePro-USB-Tastatur mit transparenter Eintastenmaus sowie zwei kleine USB-Lautsprecherkugeln von Harman Kardon, die an den USB-Anschluss des'(bzw. des Bildschirms) angeschlossen werden konnten. Das vorinstallierte Betriebssystem war Mac OS 9.0.4, in der überarbeiteten Version des Cubes vom Frühjahr 2001 Mac OS 9.1. Peripherieanschlüsse waren: Optional wurde der Cube mit einem 15-Zoll-TFT-StudioDisplay verkauft, das eine Auflösung von 1024 × 768 Pixeln hatte. Apple entwickelte seinerzeit auch an einer Gigabit-Ethernet-Option (es sind mindestens zwei Exemplare entsprechender interner Steckkarten bekannt, welche die serienmäßige 100-MBit/s-Steckkarte ersetzen); aufgrund des frühzeitigen Verkaufsstops kam es aber nicht mehr zu einer großen Verbreitung.", "section_level": 1}, {"title": "Design.", "content": "Apple-Designer Jonathan Ive gewann internationale Preise für das Design. Der G4 Cube findet sich in vielen Publikationen über Design und Produktdesign sowie ausgestellt in einigen Technikmuseen wieder. Er ist auch einer der wenigen Computer, die im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) ausgestellt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Viel Kritik wurde am Cube geübt, weil er intern kaum erweiterbar war. Gegenüber seinem größeren Bruder, dem Power Mac G4, fehlen dem Cube die vier PCI-Erweiterungssteckplätze und die AGP-Grafikkarte musste eine bestimmte Größe aufweisen, um in den Cube überhaupt hineinzupassen. So bleibt lediglich mehr Arbeitsspeicher, eine passende Grafikkarte, eine größere interne Festplatte (mehr als 128 GB nur mit OS-X-Treiber) für die einzige interne 3,5′′-Festplattenaufnahme und eventuell noch ein anderes optisches Laufwerk, um den Cube zu erweitern. Wer mehr erweitern wollte, war auf externe Geräte am USB- oder FireWire-400-Anschluss angewiesen. Weitere Kritikpunkte waren der um etwa 10 % höhere Preis gegenüber den anderen G4-Rechnern und das Fehlen eines CD-Brenners, der von Apple erst in einer späteren Revision verbaut wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäft.", "content": "Für Apple geriet der Cube finanziell zum Flop. Wegen seiner schlechten Verkaufszahlen (148.000 laut Apple) belastete er den Wert der Apple-Aktie nachhaltig – erst der iPod konnte die Krise beenden. Technologisch war der Cube dagegen ein Vorreiter, der den Weg freimachte für thermisch anspruchsvolles Computerdesign. Am 3. Juli 2001 gab Apple bekannt, dass der Cube mangels Verkaufserfolgs eingestellt wurde. Grund für die zögerlichen Verkäufe waren vor allem der hohe Preis des Cubes sowie möglicherweise seine schlechte Erweiterbarkeit. Den Support für den Cube stellte Apple am 6. August 2008 endgültig ein, wobei schon zuvor nur noch für in Kalifornien gekaufte Geräte Ersatzteile bestellt werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Kult.", "content": "Die Käufer des Cube lieb(t)en ihn wegen seiner kompakten Bauweise und der Ruhe im Büro durch die lüfterlose Bauweise. Bereits kurze Zeit nach seiner Produktionseinstellung avancierte der Cube zum Kultobjekt, was in erster Linie an seinem außergewöhnlichen Design (der Würfelform in einem transparenten Plexiglas-Gehäuse) lag, zum anderen aber auch an seinem lüfterlosen Konzept. Um dies zu ermöglichen, wird die warme Luft durch Konvektion abtransportiert. Daher hat der Cube zwei Öffnungen: eine auf der Rückseite des Gehäuses, durch die Kaltluft eintreten kann, und eine Öffnung oben, durch die warme Luft austreten kann. Der Effekt ist ähnlich wie bei einem Schornstein (Kamineffekt). Noch heute gibt es eingeschworene Fans des Cubes, die ihren Lieblingscomputer durch Aufrüstungen schneller machen. Vor allem der Austausch des Prozessors (im August 2005 bis 1,8 GHz möglich) und ein Austausch der Grafikkarte (am beliebtesten ist die lüfterlose Geforce 2 MX, die es auch in einer Cube-Version gab) sind beliebt. Mit der weiten Verbreitung von Solid-State-Drives werden auch diese gerne in den Cube eingebaut, da dann gar kein Betriebsgeräusch mehr entsteht. Die schnelleren Prozessoren benötigen jedoch meist einen Lüfter, so dass das lüfterlose Konzept untergraben wird. Wegen seines senkrecht eingebauten Slot-In-Laufwerks wurde er auch Apple-Toaster genannt (die ausgeworfene CD erinnert an Toastbrot). Eine weitere Innovation war der sog., was dem Sinn nach als „Annäherungsschalter“ übersetzt werden kann. Bloße Positionierung der Hand oder eines Fingers über einem Bereich des Gehäuses schaltet den Cube ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Power Mac G4 Cube (, englisch für Würfel) ist ein PC-Modell der Power-Mac-Reihe von Apple. Der \" wurde am 19. Juli 2000 auf der MacWorldExpo in New York von Steve Jobs angekündigt, als technischer Olymp gepriesen und nur kurze Zeit gebaut. Er war zwischen 19. Juli 2000 bis Juli 2001 erhältlich und wurde aufgrund schlechter Verkaufszahlen auf unbestimmte Zeit gestoppt, jedoch nie mehr wieder ins Produktprogramm aufgenommen. Außer dem Netzteil war die gesamte Hardware des Rechners in einem Quader aus Acryl mit ca. 20 × 20 cm Grundfläche untergebracht.", "tgt_summary": null, "id": 602447} {"src_title": "Amtsbezirk (Preußen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mannschaft.", "content": "Ross war der erste Raumfahrer, der sieben Weltraumflüge absolvierte.", "section_level": 1}, {"title": "Missionsüberblick.", "content": "Die Atlantis lieferte das erste Segment der zentralen Gitterstruktur der Internationalen Raumstation (ISS). Das S0-Element mit einer Masse von zwölf Tonnen ist 13,4 Meter lang und 4,6 Meter breit. Außerdem wurde der Schienenwagen zur ISS gebracht. Der als Mobile Transporter bezeichnete Schlitten nutzt das auf den Gitterelementen verlegte Schienensystem. Insgesamt wurden vier Ausstiege durchgeführt während die Atlantis mit der Raumstation verbunden war.", "section_level": 1}, {"title": "Missionsverlauf.", "content": "Nach dem wegen eines Lecks in einer Treibstoffleitung und einer kleinen Computerpanne um 4 Tage verspäteten Start verlief der Flug zur Internationalen Raumstation planmäßig. Nach mehreren Bahnkorrekturen koppelte die Atlantis am 10. April, gegen 18.05 Uhr am Forschungsmodul Destiny an. Am folgenden Tag wurde das 13,5 t schwere Gitterstrukturelement S0 (Starboard Zero) aus der Ladebucht des Shuttle gehoben und zur Station transportiert. Hier wurde es zunächst an zwei Montagestreben befestigt. Dabei arbeiteten Smith und Walheim insgesamt 7 Stunden und 48 Minuten außenbords, um nach der mechanischen Installation eine Vielzahl von Kabeln zwischen S0 und dem Labormodul Destiny zu installieren. Die Kabel versorgen die einzelnen Komponenten der Gitterstruktur mit Energie und Daten. Außerdem wurden Kühlmittelleitungen gezogen. Schließlich wurde ein Versorgungssystem für den mobilen Transporter angeschlossen. Der mobile Transporter ist ein elektrisch angetriebener Schlitten, der auf Schienen entlang der gesamten Gitterstruktur operieren kann. Während der Außenbordarbeiten steuerte Ellen Ochoa unterstützt von Daniel Bursch den Manipulatorarm der Station. Frick und Morin lieferten mit einer Kamera am Manipulator des Shuttle zusätzliche Videobilder, während Ross von der Atlantis aus und Walz an Bord der Station die gesamten Arbeiten koordinierten und überwachten. Bereits kurz nach dem Wiedereinstieg der beiden Außenbordarbeiter wurden die Systeme der Plattform aktiviert. Dazu gehören neben Energie- und Kühlsystemen auch Navigationseinrichtungen und Sensoren (Messung von Positionsveränderungen). Starboard Zero Truss (S 0) ist das zentrale Segment der über 100 Meter langen Gitterstruktur der Internationalen Raumstation. Dabei handelt es sich um eine im Querschnitt trapezförmige, starre Leichtmetallkonstruktion mit zusätzlichen Querstreben, die über ausfahrbare Teleskopstützen mit dem Labormodul Destiny verbunden ist. Das Gitterelement S0 ist 13,20 Meter lang, 4,57 Meter breit, hat eine Masse von 12,6 Tonnen und besteht aus 5 einzelnen Buchten. Es verfügt außerdem über ein System zum automatischen Anschluss an Versorgungsleitungen (Energie, Daten, Kühlmittel), einen 6,40 Meter langen Radiator zur Abstrahlung überschüssiger Wärme (vor allem aus den Energiesystemen), eine transportable Arbeitsplattform, 4 GPS-Antennen zur Positionsbestimmung der Station, ein davon unabhängiges System aus zwei Messkomplexen mit je 3 Ringlaserkreiseln, die Beschleunigungen in allen drei Achsen bestimmen und über Computer die Position der Station berechnen, einen Detektor für geladene Partikel, vier Energie-Umschalteinheiten, zwei Stromkreis-Unterbrecher, drei Halogen-Scheinwerfer, zwei unabhängige Steuersysteme zur Fernbedienung der wichtigsten Funktionen, eine Vielzahl von Versorgungskabeln mit automatischen Anschlussvorrichtungen sowie den mobilen Transporter (MT). Dieser ist eine Aluminiumkonstruktion, 2,74 Meter lang, 2,62 Meter breit und 97 Zentimeter hoch. Er hat eine Masse von 885 kg und läuft auf Schienen entlang der Gitterstruktur. Eine komplexe Software übernimmt die Steuerung der 20 Motoren zum Fahren, Feststellen und Anschließen der Energiekupplungen. Dem mobilen Transporter stehen mittlerweile 10 Andockstellen auf den einzelnen Gittersegmenten zur Verfügung. Zwischen Schiene und Transporter herrscht im festgestellten Zustand eine Anpresskraft von etwa 30 Kilonewton. Die maximale Nutzlast liegt bei 20,9 Tonnen. Für die Verbindung der einzelnen Segmente der Gitterstruktur existiert ein spezielles Segment to Segment Attachment System. Für jede Verbindung gibt es einen fernbedienbaren Fangriegel, der beide Elemente zunächst locker verbindet, danach aber festgezogen wird. Außerdem greifen dann vier motorgetriebene Bolzen, die zusätzlich gesichert werden. Am 12. April und an den folgenden Tagen wurden Ausrüstungsgegenstände, Experimente und Versorgungsgüter (ca. 1000 kg) sowie Wasser (ca. 730 kg) und Atemgase (ca. 100 kg) in die Station transportiert. Die Ergebnisse einiger Experimente nahmen den entgegengesetzten Weg. Außerdem wurden mehrere Pressekonferenzen abgehalten. In drei Stufen wurde die Bahn des Orbitalkomplexes mit den Triebwerken der Atlantis um etwa 10 km angehoben. Die Hauptrolle spielten aber auch weiterhin die Außenbordarbeiten. Am 13. April verließen die Astronauten Morin und Ross die Station für 7 Stunden und 30 Minuten. Sie befestigten zwei weitere Streben zwischen S0 und dem Labormodul Destiny. Danach demontierten sie Schutzpaneele und Klammern, die zur Stabilisierung der Gitterstruktur während des Starts dienten und installierten eine zweite Versorgungsleitung für den mobilen Transporter. Ein verklemmter Bolzen in einem Kabeltrenner für Notfälle konnte auch bei den darauf folgenden Ausstiegen nicht gelöst werden. Beim dritten Außenbordeinsatz durch Smith und Walheim am 14. April (Dauer: 6:17 h) wurden eine Halteklaue demontiert, Strom-, Daten- und Videokabel verlegt, Halterungen und Thermoabdeckungen vom mobilen Transporter entfernt sowie Kabelverbindungen am Manipulatorarm der Station rekonfiguriert. Dadurch soll das Andocken an den Haltepunkten des mobilen Systems erleichtert werden. Am folgenden Tag wurde der mobile Transporter getestet. Er bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 2 Zentimetern pro Sekunde zwischen den beiden Versorgungspunkten von S0 hin und her. Das Verankern des flachen Schlittens und das Andocken der Kabel an den Versorgungspunkten wurde durch Einzelbefehle manuell ausgelöst, da das automatische System versagte. Offenbar erkannten die magnetischen Sensoren die auf der Schiene angebrachten Markierungen nicht. Durch eine Modifikation der Software konnte später dieses Problem gelöst werden. Am 16. April arbeiteten schließlich Morin und Ross noch einmal für 6 Stunden und 37 Minuten im All. Dabei montierten sie eine etwa 4,5 Meter lange Leiter zwischen dem Ausstiegsmodul Quest und dem Gitterelement S0 und installierten mehrere Halogenscheinwerfer auf Unity und Destiny, die das künftige Arbeitsfeld besser ausleuchten als die bisherigen Lampen. Anschließend brachten sie eine Arbeitsplattform an, installierten Stoßdämpfer an beiden Enden des mobilen Transporters und montierten mehrere Halterungen auf S0. Zu den bewältigten Aufgaben gehörten auch die Tests elektrischer Konverter, das Lösen einer Abdeckung an einer der vier GPS-Antennen auf S0 sowie die fotografische Dokumentation der Arbeiten. Unerledigt blieb der Test eines Gasanalysegerätes. Nach der Abkopplung am 17. April (16:31 Uhr UTC) umflog die Atlantis die Station. Dies geschah, um die Fortschritte fotografisch zu dokumentieren. Nach einer wohl verdienten Ruhepause wurde die Landung des Raumtransporters vorbereitet. Die Raumfähre Atlantis landete schließlich am 19. April auf einer Betonpiste in Florida.", "section_level": 1}], "src_summary": "STS-110 (Abkürzung für englisch Space Transportation System 110) ist die Missionsbezeichnung für einen Flug des US-amerikanischen Space Shuttle Atlantis (OV-104) der NASA. Der Start erfolgte am 8. April 2002. Es war die 109. Space-Shuttle-Mission, der 25. Flug der Raumfähre Atlantis und der 13. Flug eines Shuttle zur Internationalen Raumstation (ISS).", "tgt_summary": null, "id": 1116554} {"src_title": "Anne auf Green Gables (Buch)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Auftreten.", "content": "SQL-Injections sind dann möglich, wenn Daten wie beispielsweise Benutzereingaben in den SQL-Interpreter gelangen. Denn Benutzereingaben können Zeichen enthalten, die für den SQL-Interpreter Sonderfunktion besitzen und so Einfluss von außen auf die ausgeführten Datenbankbefehle ermöglichen. Solche Metazeichen in SQL sind zum Beispiel der umgekehrte Schrägstrich (Backslash), das Anführungszeichen, der Apostroph und das Semikolon. Oft sind solche Lücken in CGI-Skripten und in Programmen zu finden, die Daten wie Webseiteninhalte oder E-Mails in SQL-Datenbanken eintragen. Nimmt ein solches Programm die Maskierung nicht korrekt vor, kann ein Angreifer durch den gezielten Einsatz von Funktionszeichen weitere SQL-Befehle einschleusen oder die Abfragen so manipulieren, dass zusätzliche Daten verändert oder ausgegeben werden. In einigen Fällen besteht auch die Möglichkeit, Zugriff auf eine Shell zu erhalten, was im Regelfall die Möglichkeit der Kompromittierung des gesamten Servers bedeutet.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veränderung von Daten.", "content": "Auf einem Webserver befindet sich das Script find.cgi zum Anzeigen von Artikeln. Das Script akzeptiert den Parameter „ID“, welcher später Bestandteil der SQL-Abfrage wird. Folgende Tabelle soll dies illustrieren: Dem Programm wird also ein zweiter SQL-Befehl untergeschoben, der die Benutzertabelle modifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Datenbank-Server verändern.", "content": "Auf einem Webserver findet sich das Script search.aspx zum Suchen nach Webseiten. Das Script akzeptiert den Parameter „keyword“, dessen Wert später Bestandteil der SQL-Abfrage wird. Folgende Tabelle soll dies illustrieren: Hier wird der eigentlichen Abfrage ein weiterer Befehl angehängt. Die zwei Bindestriche codice_1 kommentieren das Hochkomma als Überbleibsel der eigentlichen Anfrage aus, womit es ignoriert wird. Die nun generierte Abfrage ermöglicht das Ausführen eines Windows-Prozesses, hier illustriert durch das erzwungene Herunterfahren des Servers (sofern der Prozess Administratorrechte hat). Aber auch Daten oder Ähnliches lassen sich dadurch erzeugen (am Beispiel Microsoft SQL Server).", "section_level": 2}, {"title": "Ausspähen von Daten.", "content": "Auf manchen SQL-Implementationen ist die codice_2-Klausel verfügbar. Diese erlaubt es, mehrere codice_3s gleichzeitig abzusetzen, die dann eine gemeinsame Ergebnismenge zurückliefern. Durch eine geschickt untergeschobene codice_2-Klausel können beliebige Tabellen und Systemvariablen ausgespäht werden. Das codice_5 beim codice_6 ist nötig, weil alle mit codice_2 verknüpften codice_3s die gleiche Anzahl von Spalten haben müssen. Der Angreifer kann die Anzahl der Spalten herausfinden, indem er codice_9 anhängt. Wenn die Seite beispielsweise bei x = 8 normal lädt, aber bei x = 9 eine Fehlermeldung oder andere Seite zeigt, dann ist die Spaltenanzahl 8. Ist der Datenbankserver fehlerhaft konfiguriert und hat beispielsweise ein aktuell mit der Datenbank verbundener Benutzer, über den die SQL-Injection abgesetzt werden soll, Zugriff auf Systemdatenbanken, so kann der Angreifer über eine einfache SQL-Syntax wie codice_10 auf die Systemtabellen zugreifen und sämtliche Tabellen einer bestimmten Datenbank auslesen. Dadurch kann er wichtige Informationen erhalten, um weitere Angriffe durchzuführen und tiefer in das System einzudringen. Bei MySQL-Datenbanksystemen werden diese Systeminformationen in der Datenbank codice_11 verwaltet. Das nachfolgende Beispiel zeigt, wie bei einer Abfrage mit 3 Ergebnisspalten die Struktur sämtlicher zugreifbarer Datenbanken in Erfahrung gebracht werden kann. Einige Datenbanksysteme bieten weiterhin die Möglichkeit, Dateien über eine Anfrage zurückzugeben. Hierüber können in Kombination mit oben genannten Techniken und soweit der Pfad bekannt ist, beliebige Dateien, auf die der Datenbankprozess Zugriff hat, ausgelesen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Einschleusen von beliebigem Code.", "content": "Eine weniger bekannte Variante stellt gleichzeitig die potenziell gefährlichste dar. Wenn der Datenbankserver die Kommandos codice_12 beziehungsweise codice_13 unterstützt, können diese Kommandos dazu benutzt werden, Dateien auf dem Dateisystem des Datenbankserver abzulegen. Theoretisch ist es dadurch möglich, falls das Bibliotheksverzeichnis des Betriebssystems oder des Datenbankservers für denselben beschreibbar ist (wenn dieser zum Beispiel als root läuft), einen beliebigen Code auf dem System auszuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitbasierte Angriffe.", "content": "Wenn der Datenbankserver Benchmark-Funktionen unterstützt, kann der Angreifer diese dazu nutzen, um Informationen über die Datenbankstruktur in Erfahrung zu bringen. In Verbindung mit dem if-Konstrukt sind der Kreativität des Angreifers kaum Grenzen gesetzt. Das folgende Beispiel benötigt auf einem MySQL-Datenbankserver mehrere Sekunden, falls der gegenwärtige User root ist: SELECT IF( USER() LIKE 'root@%', BENCHMARK(100000,SHA1('test')), 'false');", "section_level": 2}, {"title": "Erlangen von Administratorrechten.", "content": "Bei bestimmten Datenbankservern, wie dem Microsoft SQL Server bis zur Version 2000, wurden \"Stored Procedures\" wie Xp_cmdshell automatisch angeboten, die unter anderem dazu missbraucht werden können, Kommandos mit den Rechten des SQL-Serverprogramms auszuführen. Neuere Versionen des Microsoft SQL Server haben diese Funktion standardmäßig deaktiviert. Diese Möglichkeit konnte dazu benutzt werden, um zum Beispiel eine Shell auf dem angegriffenen Rechner zu starten.", "section_level": 2}, {"title": "Verwundbarkeiten innerhalb des Datenbankservers.", "content": "Manchmal existieren Verwundbarkeiten auch innerhalb der Datenbanksoftware selbst. So erlaubte zum Beispiel die PHP-Funktion mysql_real_escape_string() im MySQL Server einem Angreifer, SQL Injection-basierende Angriffe basierend auf Unicode-Zeichen selbst dann auszuführen, wenn die Benutzereingaben korrekt maskiert wurden. Dieser Fehler wurde in der Version 5.0.22 am 24. Mai 2006 behoben.", "section_level": 2}, {"title": "Blinde SQL-Injection.", "content": "Von einer \"blinden SQL-Injection\" wird gesprochen, wenn ein Server keine deskriptive Fehlermeldung zurückliefert, aus der hervorgeht, ob der übergebene Query erfolgreich ausgeführt wurde oder nicht. Anhand verschiedenster Kleinigkeiten wie etwa leicht unterschiedlicher Fehlermeldungen oder charakteristisch unterschiedlicher Antwortzeiten des Servers kann ein versierter Angreifer häufig dennoch feststellen, ob ein Query erfolgreich war oder einen Fehler zurückmeldet.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenmaßnahmen.", "content": "Um SQL-Injections zu verhindern, dürfen vom Benutzer eingegebene Daten nicht ohne Weiteres in eine SQL-Anweisung eingebaut werden. Eingabedaten können auf die Eigenschaften erwarteter Werte geprüft werden. So bestehen deutsche Postleitzahlen beispielsweise nur aus Ziffern. Der sicherste Weg ist jedoch, die Daten überhaupt vom SQL-Interpreter fernzuhalten. Dabei kann man auf das Kappen der Eingabe verzichten. Die Technik dazu sind gebundene Parameter in Prepared Statements. Dabei werden die Daten als Parameter an einen bereits kompilierten Befehl übergeben. Die Daten werden somit nicht interpretiert und eine SQL-Injection verhindert. Als positiven Nebeneffekt bekommt man bei bestimmten Datenbanken (z. B. Oracle) außerdem eine Steigerung der Performance. Stored Procedures bieten dagegen keinen generellen Schutz vor SQL-Injection, insbesondere dann nicht, wenn der SQL-Code der Funktion nicht bekannt ist. Doch auch auf Seiten des Datenbankservers lassen sich Sicherheitsvorkehrungen treffen. So sollten die Benutzer, mit denen sich eine Webanwendung beim Datenbankserver authentifiziert, nur die Privilegien besitzen, die er tatsächlich benötigt. So können zumindest einige der möglichen Angriffe unwirksam werden. Hat ein Betreiber eines Webservers keine Kontrolle über die Anwendungen, kann durch Einsatz von Web Application Firewalls (WAF) zumindest teilweise verhindert werden, dass SQL-Injection-Schwachstellen ausgenutzt werden können. Unabhängig von der Kontrolle über die Anwendungen kann ein Betreiber eines Webservers durch den gezielten Einsatz einer WAF die Sicherheit zusätzlich erhöhen, da viele WAFs neben abwehrenden auch prophylaktische Maßnahmen anbieten. Es ist nicht schwer, bestehende Programme so umzubauen, dass SQL-Injections nicht mehr möglich sind. Das hauptsächliche Problem der meisten Programmierer ist fehlendes Wissen über diese Art von Angriffen. Nachfolgend einige Beispiele, um die Angriffe abzuwehren.", "section_level": 1}, {"title": "Python.", "content": "In Python gibt es mehrere Möglichkeiten, mit einer Datenbank zu kommunizieren. Eine davon ist SQLAlchemy. Um hierbei SQL Injection zu entgehen, sollte man rohe SQL Befehle vermeiden, sofern dieser durch Form- oder URL Anfragen manipuliert werden könnten. Nachfolgend ist ein solches Beispiel zu sehen: db.engine.execute(\"SELECT * FROM table\") Stattdessen wird dazu geraten die internen Funktionen und Methoden von SQLAlchemy zu nutzen, wie z. B. die Folgenden: session.query(Order).get(order_id) session.query(Order).filter(Order.status == 'active')", "section_level": 2}, {"title": "Visual Basic (ADOdb).", "content": "In Visual Basic gibt es einfache \"Command\"-Objekte, mit denen diese Probleme vermieden werden können. Anstatt cn.Execute \"SELECT spalte1 FROM tabelle WHERE spalte2 = '\" & spalte2Wert & \"'\" sollte Folgendes verwendet werden: Dim cmd As ADODB.Command, rs as ADODB.Recordset With cmd End With", "section_level": 2}, {"title": "Delphi.", "content": "Seit der BDE kennen die Querys Parameter. Die Syntax ist bei verschiedenen Komponentensammlungen nicht immer identisch aber ähnlich. Anstatt... function TDatabase.GetData(ParameterID: Integer): Integer; var begin end;...sollte definitiv mit Parametern gearbeitet werden: function TDatabase.GetData(ParameterID: Integer): Integer; var begin end;", "section_level": 2}, {"title": "Microsoft.NET Framework – C# (ADO.NET).", "content": "Im.NET Framework gibt es einfache Objekte, mit denen solche Probleme umgangen werden können. Anstatt SqlCommand cmd = new SqlCommand(\"SELECT spalte1 FROM tabelle WHERE spalte2 = '\" sollte Folgendes verwendet werden: string spalte2Wert = \"Mein Wert\"; SqlCommand cmd = new SqlCommand(\"SELECT spalte1 FROM tabelle WHERE spalte2 = @spalte2Wert;\"); cmd.Parameters.AddWithValue(\"@spalte2Wert\", spalte2Wert);", "section_level": 2}, {"title": "Java (JDBC).", "content": "Eine SQL-Injection kann leicht durch eine bereits vorhandene Funktion verhindert werden. In Java wird zu diesem Zweck die PreparedStatement-Klasse verwendet (JDBC-Technologie) und die Daten unsicherer Herkunft werden als getrennte Parameter übergeben. Um die Daten von der SQL-Anweisung zu trennen wird der Platzhalter „?“ verwendet. Anstatt Statement stmt = con.createStatement(); ResultSet rset = stmt.executeQuery(\"SELECT spalte1 FROM tabelle WHERE spalte2 = '\" sollte Folgendes verwendet werden: PreparedStatement pstmt = con.prepareStatement(\"SELECT spalte1 FROM tabelle WHERE spalte2 =?\"); pstmt.setString(1, spalte2Wert); ResultSet rset = pstmt.executeQuery(); Der Mehraufwand an Schreibarbeit durch die Verwendung der PreparedStatement-Klasse kann sich außerdem durch einen Performancegewinn auszahlen, wenn das Programm das PreparedStatement-Objekt mehrfach verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "PHP.", "content": "In PHP steht für Datenbankzugriffe die Bibliothek PHP Data Objects zur Verfügung. Beispiel ohne Prepared Statement: $dbh->exec(\"INSERT INTO REGISTRY (name, value) Beispiel mit Prepared Statement: $stmt = $dbh->prepare(\"INSERT INTO REGISTRY (name, value) VALUES (:name, :value)\"); $stmt->bindParam(':name', $name); $stmt->bindParam(':value', $value); Bis zur PHP-Version 5.3 gab es die Konfigurationsoption „magic_quotes_gpc“. War diese auf „on“ gestellt, wurden von außen kommende Benutzereingaben automatisch maskiert. Manche Skripte nutzen Funktionen wie etwa codice_14 oder codice_15. Das heißt, dass bereits allen relevanten Zeichen in den Benutzereingaben durch so genannte Magic Quotes ein Backslash vorangestellt wurde und nun durch die Escape-Funktion erneut ein Backslash vorangestellt wird. Somit werden die Benutzereingaben verfälscht und man erhält beispielsweise anstatt eines einfachen Anführungszeichens ein Anführungszeichen mit vorangestelltem Backslash (codice_16). Auch aus Gründen der Portabilität sollte bei der Entwicklung von Anwendungen auf diese Einstellung verzichtet und stattdessen alle Eingaben manuell validiert und maskiert werden, da nicht davon ausgegangen werden kann, dass auf allen Systemen dieselben Einstellungen vorherrschen oder möglich sind. Darüber hinaus sollte codice_17 nicht zum Maskieren von Datenbank-Eingaben benutzt werden, da es keine ausreichende Sicherheit gegenüber codice_15 gewährleistet. Nach der PHP-Version 5.3 wurde codice_15 durch MySQLi ersetzt. Ab der Version 7.0 ist codice_15 nicht mehr verfügbar. Ab PHP 7.x heißt die Funktion codice_21.", "section_level": 2}, {"title": "Perl.", "content": "Mit dem datenbankunabhängigen Datenbankmodul DBI, welches normalerweise in Perl verwendet wird: Anstatt $arrayref = $databasehandle->selectall_arrayref(\"SELECT spalte1 FROM tabelle WHERE spalte2 = $spalte2Wert\"); sollte Folgendes verwendet werden: $arrayref = $databasehandle->selectall_arrayref('SELECT spalte1 FROM tabelle WHERE spalte2 =?',{},$spalte2Wert); Perls DBI-Modul unterstützt außerdem eine „prepare“-Syntax ähnlich der aus dem Java-Beispiel. $statementhandle = $databasehandle->prepare(\"SELECT spalte1 FROM tabelle WHERE spalte2 =?\"); $returnvalue = $statementhandle->execute( $spalte2Wert ); Alternativ können über das Datenbankhandle auch Eingabe-Werte sicher maskiert werden. Dabei achtet der DB-Treiber auf die für diese Datenbank typischen Sonderzeichen. Der Programmierer muss keine tiefergehenden Kenntnisse darüber haben. $arrayref = $databasehandle->selectall_arrayref(\"SELECT spalte1 FROM tabelle WHERE spalte2 = \". Im sogenannten \"taint mode\", der skriptweit mit dem Parameter -T aktiviert werden kann, verwendet Perl starke Heuristiken, um nur sichere Zugriffe zu erlauben. Zeichenketten, die vom Benutzer übergebene Parameter enthalten, werden zunächst als \"unsicher\" behandelt, bis die Daten explizit validiert wurden, und dürfen vorher nicht in unsicheren Befehlen verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "ColdFusion Markup Language.", "content": "Unter ColdFusion kann das codice_22-Tag verwendet werden, welches sämtliche notwendigen Validierungen übernimmt:", "section_level": 2}, {"title": "MS-SQL.", "content": "Über parametrisierte Kommandos kann die Datenbank vor SQL-Injections geschützt werden: SELECT COUNT(*) FROM Users WHERE UserName=? AND UserPasswordHash=?", "section_level": 2}], "src_summary": "SQL-Injection (dt. \"SQL-Einschleusung\") ist das Ausnutzen einer Sicherheitslücke in Zusammenhang mit SQL-Datenbanken, die durch mangelnde Maskierung oder Überprüfung von Metazeichen in Benutzereingaben entsteht. Der Angreifer versucht dabei, über die Anwendung, die den Zugriff auf die Datenbank bereitstellt, eigene Datenbankbefehle einzuschleusen. Sein Ziel ist es, Daten auszuspähen, in seinem Sinne zu verändern, die Kontrolle über den Server zu erhalten oder einfach größtmöglichen Schaden anzurichten.", "tgt_summary": null, "id": 1812151} {"src_title": "Germanischer Lloyd", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lockerungsarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Biologische Lockerung.", "content": "Bei dieser Lockerung bedient man sich beim Hefeteig der Hefepilze oder bei Sauerteig diverser Milchsäurebakterien und Hefen. Diese Organismen verstoffwechseln Zucker zu Kohlenstoffdioxid und Alkohol. Das gasförmige Kohlenstoffdioxid lockert den Teig. Die Hefepilze werden zugegeben z. B. als Bäckerhefe oder Backferment (auf der Basis von Bienenhonig). Sauerteig erfordert eine spezielle Teigführung. Bei der Spontangärung (z. B. beim Grahambrot) holt sich der Teig die nötigen Kulturen aus der Umgebungsluft.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Lockerung.", "content": "Chemische Triebmittel sind Backpulver, Hirschhornsalz (auch ABC-Trieb genannt), Natriumhydrogencarbonat (Natron) und Pottasche. Als ein Bio-Produkt ist Kaliumtartrat unter dem Namen Weinstein als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Die Backtriebmittel reagieren mit Wasser, Säure und Hitze, wodurch sie das notwendige Kohlenstoffdioxid für die Lockerung entwickeln. Backpulver ist meistens eine Mischung aus Natriumhydrogencarbonat (Trivialname: doppelt kohlensaures Natron) und einem Säuerungsmittel, oft Dinatriumdihydrogendiphosphat (E 450a) oder Monocalciumorthophosphat (E 341a), einem sauren Salz. Sogenannte natürliche Backpulver enthalten als Säuerungsmittel Zitronensäure (E 330) oder Weinsäure (E 334); auch Weinstein (E 336). Phosphatfreie Backpulver sind geschmacklich neutraler, aber meist teurer. Hirschhornsalz oder ABC-Trieb enthält Ammoniumbicarbonat (NHHCO) und wird für Flachgebäcke (z. B. Mürbteig oder Lebkuchen) verwendet. Hirschhornsalz spaltet sich in Ammoniak, Kohlenstoffdioxid und Wasser auf. Eine Theorie für die Benennung der „Amerikaner“ sagt, dass sie ihren Namen von Ammoniak haben und ursprünglich Ammoniumplätzchen hießen. Kaliumcarbonat (KCO) wird vorwiegend bei der Leb- und Honigkuchenherstellung verwendet. Mitunter wird dabei auch ein Gemisch aus Kaliumcarbonat und Hirschhornsalz verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Physikalische Lockerung.", "content": "Unter physikalischen Triebmitteln versteht man die Lockerung beispielsweise durch Wasserdampf oder Luft. Bei jedem Backen kommt diese Lockerung zum Tragen, auch wenn darin andere Triebmittel verwendet werden. Das in jedem Teig enthaltene Wasser verdampft beim Backen teilweise, dehnt sich so aus und lockert den Teig. Auch das Einschlagen von Luft in einen Teig oder eine Masse, häufig Eischnee wie z. B. bei der Biskuitherstellung, zählt zu den physikalischen Triebmitteln. Bei Blätterteig kommt die Lockerung im Backprozess durch verdampfendes Wasser zustande. Die in den Teig eingezogenen Fettschichten wirken dabei als Dampfsperre und die Teigblätter werden angehoben. Der Alkohol in alkoholhaltigen Zutaten wie beispielsweise Rum, Likör usw. verdampft ebenso wie Wasser und trägt dadurch zur Lockerung bei. Kohlendioxid lässt sich auf einfache Weise in Wasser gelöst zuführen (z. B. Mineralwasser mit Kohlensäure). Beim Backen entweicht das gelöste Gas und lockert das Gebäck.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensmittelzusatzstoff.", "content": "In der EU sind folgende Lebensmittelzusatzstoffe als Backtriebmittel zugelassen: In den USA, jedoch nicht in der EU, ist beispielsweise Azodicarboxamid als Triebmittel und Teigverbesserer erlaubt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Triebmittel oder Backtriebmittel sind Stoffe, die in einen Teig Gase einlagern (meist Kohlenstoffdioxid) und ihn auflockern. Durch das Backen werden aus den Gasblasen im Teig die Poren in der Krume des Gebäcks. Die Lockerung macht das Gebäck erst essbar; ungelockertes Gebäck ließe sich kaum kauen, sondern höchstens lutschen (Beispiel: Lebkuchen in früheren Zeiten, bevor man begonnen hat, ihn mit Hirschhornsalz zu lockern). ", "tgt_summary": null, "id": 2293058} {"src_title": "Weihetalbrücke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau und Funktion.", "content": "Da der Umfang in der Regel wesentlich kleiner als eine halbe Wellenlänge ist, weist eine Rahmenantenne eine homogene Stromverteilung entlang des Leiters auf, anders als bei einem Halbwellendipol, der an den Dipolenden ein Spannungsmaximum und in der Mitte ein Strommaximum aufweist. Ihr Fußpunktwiderstand ist prinzipiell komplex und liegt je nach Windungszahl zwischen 130 und unter 1 Ohm. Rahmenantennen können entweder breitbandig ausgeführt sein und sind dann relativ unempfindlich oder sie sind abstimmbar, indem ein Drehkondensator parallel geschaltet ist. Abgestimmte Antennen sind infolge der Resonanzüberhöhung empfindlicher, jedoch nur bei einer Frequenz. Abgestimmte Rahmenantennen haben sehr hohe reelle Fußpunktwiderstände. Wie alle magnetischen Antennen weist die Rahmenantenne eine Richtwirkung auf – eine Spule mit waagerechter Wickelachse hat in waagerechter Ebene für senkrecht polarisierte Wellen eine Achtercharakteristik und empfängt keine waagerecht polarisierten Wellen. Da Wellen von Funktürmen/-masten senkrecht polarisiert sind, muss die Antenne nur um die senkrechte Achse gedreht werden, um auf den Sender ausgerichtet zu sein – sie steht dann mit ihrer Wickelachse quer zur Empfangsrichtung. Die Rahmenantenne ist von ihrer Theorie her eine sehr direkte Veranschaulichung des Induktionsprinzips, wonach die induzierte Spannung der Änderung des magnetischen Flusses proportional ist: Hier ist die Fläche A besonders groß (und normalerweise auch die Windungszahl n), um einen großen Effekt (eine hohe Induktionsspannung) zu erzielen. Die Änderung des magnetischen Flusses stammt von der vom Sender eintreffenden elektromagnetischen Strahlung; deren elektrisches Feld, magnetisches Feld und die Ausbreitungsrichtung stehen jeweils senkrecht zueinander. Zum Senden mit einer Rahmenantenne erzeugt ein Hochfrequenzstrom in der Spule seinerseits ein magnetisches Wechselfeld im Raum und in der Folge eine elektromagnetische Welle. Rahmenantennen können in einen unterbrochenen Metallrohr-Ring eingebaut werden und sind dann weitestgehend unempfindlich gegen elektrische Störfelder oder auch Blitzeinschläge.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Rahmenantennen wurden zumindest früher für den Kurzwellenfunk auf Schiffen verwendet, wobei deren Richtwirkung durch eine drehbare Montage zusätzlich ausgenutzt wurde. Drehbare Rahmenantennen werden zur Funkpeilung benutzt. Das Empfangssignal hat genau dann ein Maximum, wenn die Spulenebene in Richtung Sender weist. Bei quer zur Empfangsrichtung stehender Spule ist es null. Es gibt vereinzelt auch Radioempfänger, die als Empfangsantenne für die AM-Bereiche keine Ferritantenne, sondern eine kleine Rahmenantenne (Durchmesser hier nur ca. 10 cm) besitzen, die separat neben dem Gerät aufgestellt wird und auf den gewünschten Sender ausgerichtet werden kann. Selbstbauten großer Rahmenantennen finden heute vor allem unter Rundfunkhörern im Mittelwellenbereich und unter Funkamateuren im Kurzwellenbereich Anwendung. Diese Rahmenantennen weisen Größen bis zu anderthalb Meter auf und werden an Weltempfängern oder eigenen Stationen betrieben. Rahmenantennen finden sich auch in RFID-Transpondern. Eine weitere Anwendung sind Messungen der elektromagnetischen Verträglichkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Grundgleichungen.", "content": "Für die Rahmenantenne ergibt sich die Klemmenspannung \"U\" näherungsweise nach folgender Gleichung: mit \"E\" für die einfallende elektrische Feldstärke [V/m], \"λ\" für die Wellenlänge der Strahlung [m], \"A\" für die Antennenfläche [m2] und \"n\" für die Windungszahl. Für den Strahlungswiderstand \"R\" [Ohm] gilt näherungsweise: und für die Induktivität \"L\" [H] in Näherung: Mit formula_4 als Durchmesser des Rahmens [m] und formula_5, dem Durchmesser des Drahtes [m] und der magnetischen Feldkonstante \"μ\" Daraus lässt sich unter der Annahme, dass die Drahtlänge formula_6 ist, mit dem Widerstandsbelag k' des Drahtes die entnehmbare Generatorleistung \"P\" anschreiben. Aus diesen Gleichungen lassen sich folgende Ableitungen formulieren: Der Einsatz von Rahmenantennen ist daher nur im Bereich niederer Frequenzen und großer Feldstärken ( > 20 μV/m) sinnvoll möglich. Als Sendeantenne ist sie wegen des kleinen Wirkungsgrades nicht geeignet. Bei höheren Frequenzen verbessert Litze anstelle Draht die magnetische Eigenschaft der Spule.", "section_level": 1}, {"title": "Sonderform.", "content": "Eine Sonderform der Rahmenantenne stellt die sogenannte \"Loop\" (engl. für Schleife) dar. Dabei handelt es sich um eine Rahmenantenne mit meist nur einer, gelegentlich auch zwei Windungen. Ihre Resonanzfrequenz liegt aufgrund der geringeren Induktivität der Spule deutlich höher als die der Rahmenantenne und kann bis in den GHz-Bereich reichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Rahmenantenne ist eine meist auf einem Rahmen mit möglichst großem Querschnitt (bis ca. 30 cm) montierte Luftspule, welche als Empfangsantenne für Längst-, Lang-, Mittel- und Kurzwellen verwendet wird. Sie ist eine Magnetantenne, erzeugt oder empfängt also primär den magnetischen Teil des elektromagnetischen Feldes.", "tgt_summary": null, "id": 2041709} {"src_title": "Landkreis Kolberg-Körlin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Die Gemeinde liegt etwa 22 Kilometer östlich von Reutlingen auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb auf einer Höhe von (Rathaus Donnstetten). Sie ist nach der höchsten Erhebung des Gemeindegebiets, dem Römerstein (), benannt.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Römerstein, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Lenningen (Landkreis Esslingen), Wiesensteig (Landkreis Göppingen), Westerheim, Laichingen (beide Alb-Donau-Kreis), Gutsbezirk Münsingen, Bad Urach und Grabenstetten (alle Landkreis Reutlingen).", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde besteht aus den früher selbstständigen Gemeinden Böhringen, Donnstetten und Zainingen. Die früheren Gemeinden Donnstetten und Zainingen bilden heute Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher. Zur Ortschaft Böhringen gehören das Dorf Böhringen, der Weiler Strohweiler und das Gehöft Aglishardt. Zur Ortschaft Donnstetten gehören das Dorf Donnstetten und das Haus Römersteinhäuser, ein 1912 errichteter Aussichtsturm auf dem Römerstein. Zur Ortschaft Zainingen gehört nur das gleichnamige Dorf. In der Gemeinde Römerstein liegen mehrere abgegangene, heute nicht mehr bestehende Orte; im Gebiet der Ortschaft Böhringen das 1487 als \"zu Fischenhusen\" und wahrscheinlich in Aglishardt aufgegangene Fischenhausen, das 1454 als \"zu dem Gaiswyler\" erwähnte Geisweiler, Gölenbrunnen, Hofen, die beiden 1275 erwähnten Orte Ichenhusen und Horgenloch, der um 1192 als \"Cazcensteige\" genannte Ort Katzensteig, das 1454 als \"zu Oberwiler\" erwähnte Oberweiler, das 1345 als \"uf Vohenhusen\" genannte Vohenhausen sowie das 1204 als \"Zimberbuch\" und 1299 als \"Zymberbuch\" erwähnte Zimmerbuch, im Gebiet der Ortschaft Donnstetten liegen die beiden Wüstungen Beuren, auf das ein Flurname hindeutet, und Roter Hof.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Römerstein.", "content": "Vermutlich geht die Besiedlung auf die römische Siedlung \"Clarenna\" zurück. Die Identifikation des römischen Ortes Clarenna, der durch die Peutingertafel überliefert ist, ist mit den archäologischen Funden in Donnstetten sehr wahrscheinlich, aber nicht absolut gesichert. Die Gemeinde Römerstein entstand im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform am 1. Januar 1975 als Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Böhringen (mit Strohweiler und Aglishardt), Donnstetten und Zainingen. Das gesamte heutige Gemeindegebiet gehörte früher zum Landkreis Münsingen und kam mit dessen Auflösung 1973 an den Landkreis Reutlingen.", "section_level": 2}, {"title": "Böhringen.", "content": "Böhringen wurde zusammen mit dem Hofgut Aglishardt erstmals 1090 urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte ursprünglich zur Kirchheimer Hundertschaft. Über die Herren von Sperbereck kam Böhringen im 15. Jahrhundert an Württemberg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort fast vollständig zerstört. Auch im Zweiten Weltkrieg gab es in den letzten Kriegstagen schwere Zerstörungen.", "section_level": 2}, {"title": "Donnstetten.", "content": "Schon 776 wurde Donnstetten in einer Urkunde des Klosters Lorsch als \"Tunnesstate\" bezeichnet. 1603 fiel es an Württemberg.", "section_level": 2}, {"title": "Zainingen.", "content": "Zainingen wurde erstmals 788 als \"Zeininger marca\" im Lorscher Codex erwähnt. 1383 fiel der Ort an Württemberg.", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Bereits 1192 wurde die St.-Gallus-Kirche in Böhringen erwähnt. Die Kirche in Zainingen wurde erstmals 1275 erwähnt. Donnstetten, das kirchlich zuvor zu Zainingen gehörte, hat seit 1447 den Status einer eigenen Pfarrei. Seit der Einführung der Reformation sind die Orte evangelisch-lutherisch geprägt. In Römerstein gibt es heute drei evangelische Kirchengemeinden, die evangelische Kirchengemeinde Böhringen mit der St.-Gallus-Kirche, die evangelische Kirchengemeinde Zainingen mit der Martinskirche sowie die evangelische Kirchengemeinde Donnstetten-Westerheim mit der St.-Georgs-Kirche. Die Mitglieder der evangelisch-methodistischen Kirche versammeln sich in Laichingen, während die Katholiken der Kirchengemeinde St. Josef in Bad Urach zugeordnet sind.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Sitz der Gemeindeverwaltung ist Böhringen, örtliche Verwaltungsstellen befinden sich in Donnstetten und Zainingen.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat in Römerstein hat 14 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,2 % (2009: 64,4 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: „Über einem doppelreihig von Schwarz und Silber geschachten Schildfuß in Blau ein nach oben fliegender goldener Sperber.“", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Römerstein liegt an der Schwäbischen Albstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "In Donnstetten besteht ein Heimatmuseum in der Pfarrscheuer.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Römerstein liegt verkehrsgünstig an den Bundesstraßen 28 und 465 (Kirchheim unter Teck – Leutkirch im Allgäu), die das Gemeindegebiet durchqueren. Der öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 222.", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Drei Skilifte und sechs miteinander verknüpfte Langlaufloipen von insgesamt über 50 Kilometern Länge machen Römerstein zu einem beliebten Wintersportort auf der Schwäbischen Alb. Römerstein verfügt über eine Bobbahn, und von Zainingen aus gelangt man zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb im ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen. In der Ortsmitte von Zainingen befindet sich eine der letzten original erhaltenen Hülen auf der Schwäbischen Alb. Von der überdachten Aussichtsplattform des Römersteinturms ist eine Sicht in alle vier Himmelsrichtungen über die mittlere Alb möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Mit der Hauptschule Römerstein in Böhringen und den Grundschulen in Zainingen und Donnstetten gibt es in Römerstein drei Schulen. Für die jüngsten Einwohner gibt es einen kommunalen und zwei evangelische Kindergärten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Römerstein ist eine Gemeinde im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg. Römerstein ist mit seiner gesamten Gemarkung ein Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.", "tgt_summary": null, "id": 930838} {"src_title": "Tadeusz Kotarbiński", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Finnland kämpfte nach der Niederlage im Winterkrieg (1939/40) seit Juni 1941 im Fortsetzungskrieg zusammen mit dem Deutschen Reich gegen die Sowjetunion, um die im Winterkrieg verlorenen Gebiete wiederzuerlangen. Im Januar 1943 kam der finnische Feldmarschall Mannerheim durch die deutsche Niederlage bei Stalingrad und die Sprengung des deutschen Belagerungsrings um Leningrad zu dem Schluss, dass eine deutsche Niederlage absehbar sei. Am 3. Februar 1943 beschloss ein informelles Kriegskabinett in Mikkeli um Marschall Mannerheim, Staatspräsident Risto Ryti und Finanzminister Väinö Tanner, dass angesichts der sich abzeichnenden Niederlage der Deutschen Finnland rechtzeitig separat aus dem Krieg ausscheiden müsse, um seine Existenz zu sichern. Unter der Aufgabe von Ostkarelien sollte die Unabhängigkeit des Landes gewahrt werden. Noch im Sommer 1944 wehrten finnische und deutsche Einheiten gemeinsam eine sowjetische Offensive an der karelischen Landenge, welche auf die Besetzung des Landes abzielte, ab. Die Rote Armee wurde in etwa auf den Frontlinien des Winterkrieges gestoppt. Zur selben Zeit brach allerdings die deutsche Ostfront im Zuge der Operation Bagration weitgehend zusammen. Angesichts der sich abzeichnenden militärischen Katastrophe trat Ryti am 1. August 1944 zurück und überließ das Amt Mannerheim. Dieser intensivierte die bereits über schwedische Vermittlung bestehenden Friedensgespräche mit der Sowjetunion.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Am 19. September 1944 beendete der Waffenstillstand von Moskau den Fortsetzungskrieg zwischen Finnland und der Sowjetunion. Um seine Unabhängigkeit zu retten, trat Finnland einige Gebiete ab und wurde überdies dazu verpflichtet, die bisher faktisch verbündeten deutschen Truppen mit militärischen Mitteln innerhalb von 14 Tagen zu vertreiben. Da diese Frist nicht eingehalten werden konnte, entstand ein Scheinkrieg, der vom finnischen Generalquartiermeister, Generalleutnant A.F. Airo, als „Herbstmanöver“ bezeichnet wurde. Finnen und Deutsche trafen geheime Übereinkünfte, wobei die Verminung des Rückzugweges und die Zerstörung von Brücken durch die Deutschen Teil dieser Taktik waren, um den Sowjets auch handfeste Beweise gegen ein „rasches Nachsetzen“ durch die Finnen zu liefern. Der Druck durch die Sowjets auf die Finnen war allerdings so stark, dass diese die Wehrmacht vermehrt angriffen, woraufhin die Deutschen im Rahmen der Kampfhandlungen schließlich auch die Taktik der verbrannten Erde anwendeten. Dabei wurden ganze Dörfer, einzelne Häuser, Straßen und Brücken zerstört oder vermint, was den Vormarsch der finnischen Verfolger stark verlangsamte. Durch ein Feuer, ausgelöst durch die Explosion eines Munitionszuges, brannte die Stadt Rovaniemi restlos nieder. Die Kampfhandlungen zogen sich bis in den Frühling 1945 hin. Die deutschen Truppen zogen sich dabei im Rahmen von Unternehmen Nordlicht nach Norden zurück, um in das noch von deutschen Truppen besetzte Norwegen zu entkommen. Der letzte Ort Finnlands, der nach den am 25. April 1945 stattgefundenen Kämpfen mit den finnischen Truppen von den Deutschen geräumt wurde, war am 27. April 1945 das Dorf Kilpisjärvi im äußersten Nordwesten des Landes. Am folgenden Tag teilte Generalleutnant Hjalmar Siilasvuo Feldmarschall Mannerheim mit, dass Finnland von deutschen Truppen befreit sei. Der Lapplandkrieg wird auch „Kinderkreuzzug“ genannt, da in dem Waffenstillstandsabkommen mit der Sowjetunion die Demobilisierung der finnischen Armee gefordert worden war und dies dazu führte, dass im späteren Verlauf auf finnischer Seite Einheiten mit sehr jungen, unerfahrenen Soldaten an der Front zum Einsatz kamen. Ein hoher Anteil der finnischen Ausfälle war dabei auf den Einsatz von Landminen zurückzuführen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Lapplandkrieg war eine militärische Auseinandersetzung zwischen Finnland und den während des Zweiten Weltkrieges im Land stationierten deutschen Truppen. Er dauerte von September 1944 bis April 1945 und war der letzte der drei während des Weltkrieges auf finnischem Boden ausgetragenen Kriege. Es kam dabei auch zu Kampfhandlungen zwischen Wehrmacht und Roter Armee. Die Kräfte auf deutscher Seite wurden von Generaloberst Lothar Rendulic befehligt.", "tgt_summary": null, "id": 283959} {"src_title": "Formel-1-Statistik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "L’Orange wurde 1876 in Syrien als Sohn des Mediziners Rudolf Heinrich L’Orange, der zu dieser Zeit Chefarzt des Johanniter-Spitals von Beirut war, geboren. Er studierte von 1896 bis 1900 an der Technischen Hochschule Charlottenburg Maschinen-Ingenieurwissenschaften. Nach Studienabschluss arbeitete er weiter an der Hochschule als assistierender Diplomingenieur im wärmetechnischen Laboratorium. Am 18. September 1902 wird in Danzig sein Sohn Rudolf geboren. Bei Konstruktionsaufträgen zur Einführung des Dieselmotors für die Gasmotoren-Fabrik Deutz in Köln schuf er die Voraussetzungen zum Bau des ersten betriebsfähigen Kammermotors, die 1908 zum DRP 238 832 führten. Im Oktober 1908 wechselte L’Orange zu Benz & Cie. nach Mannheim, wo er neben dem Vorkammerprinzip im Laufe der Zeit noch drei weitere elementare Erfindungen machte und weiterentwickelte: Die Trichter-Vorkammer, die Nadel-Einspritzdüse und die regelbare Einspritzpumpe. Nach einer vierjährigen Beschäftigung im Vorstand der 1922 ausgegliederten Motorenwerke Mannheim gründete L’Orange im Jahr 1926 die Firma „Prosper L'Orange Ingenieur-Büro“ in Stuttgart. 1927 übernahm Prosper L’Orange die Firma „REF-Apparatebau“ in Feuerbach bei Stuttgart, die jedoch 1932 Konkurs anmelden musste. 1933 wurde das Unternehmen als „Gebrüder L'Orange Motorzubehör GmbH“ durch seine Söhne Harro und Rudolf L’Orange neu gegründet. Die Nachfolgefirma, die L’Orange GmbH, ist heute Weltmarktführer bei Einspritztechnik für 4-Takt-Großmotoren. Außer mit der Diesel-Einspritzung beschäftigte sich das Unternehmen auch mit der Benzin-Einspritzung. So war beispielsweise der Flugmotor Daimler-Benz DB 605 der Messerschmitt Bf 109 mit einer Benzineinspritzung von L’Orange ausgestattet. Für die Motorenforschung stand Prosper L’Orange weiterhin zur Verfügung. Er gründete 1939 gemeinsam mit Heinrich Buschmann die noch heute erscheinende Motortechnische Zeitschrift als Informationsplattform. Für seine Erfindungen erhielt er 1939 kurz vor seinem Tod die Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Karlsruhe. Sein Sohn Rudolf richtete die Firma nach dem Zweiten Weltkrieg ganz auf Dieseleinspritzung aus. Die Technologieführerschaft auf diesem Gebiet wurde unter anderem mit der Entwicklung der Pumpe-Düse-Einspritzung ab 1944 und dem weltweit ersten elektronischen Serien-Common-Rail-System 1997 behauptet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prosper L’Orange (* 1. Februar 1876 in Beirut; † 30. Juli 1939 in Stuttgart) war ein deutscher Ingenieur und Erfinder. L’Orange entwickelte mit Hilfe des Vorkammerprinzipes den ersten kompressorlosen Dieselmotor. Diese „Vorkammer“ im Dieselmotor wurde am 14. März 1909 mit seinem Patent DRP 230 517 angemeldet. Sie ermöglichte ihm den Weg von der stationären Kraftquelle hin zum mobilen Einsatz, die Grundlage für dieselgetriebene Fahrzeuge.", "tgt_summary": null, "id": 493407} {"src_title": "Tamilische Schrift", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Karl Adolph Eduard Suess wurde in London in die kinderreiche Familie des sächsischen protestantischen Kaufmanns Adolph Sueß (1797–1862) und seiner Gattin Eleonore Friederike Zdekauer (1806–1884) geboren. Als er das Alter von drei Jahren erreichte, zog die Familie zuerst nach Prag, wo weitere Geschwister zur Welt kamen, und 11 Jahre später nach Wien um. Bereits in jungen Jahren war er an der Geologie interessiert und publizierte im Alter von 19 Jahren, als Assistent im „Hofmuseum“ in Wien, sein erstes Thesenpapier über die Geologie von Karlsbad. Im Jahre 1857 wurde er – ohne über Doktorat oder Habilitation zu verfügen – an der Universität Wien zum Professor ernannt, zunächst für Paläontologie, 1862 für Geologie. Ein Schüler von Suess war Carl Emanuel Burckhardt. Außer seiner Tätigkeit als Universitätsprofessor war er auch als Politiker im Wiener Gemeinderat und als Abgeordneter der Liberalen im Niederösterreichischen Landtag aktiv. In diesen Funktionen betrieb er vorrangig die Wiener Donauregulierung und den Bau der I. Wiener Hochquellenwasserleitung. Aus diesem Grund erhielt er auch die damals noch vorwiegend den Adeligen vorbehaltene Ehrenbürgerschaft von Wien. Eine Büste beim Hochstrahlbrunnen des Wiener Schwarzenbergplatzes erinnert daran. In den Jahren 1898 bis 1911 war er Präsident der Akademie der Wissenschaften in Wien. Eduard Suess wurde im Jahr seines Todes in Márcfalva (heute Marz) bei Mattersburg bestattet. Sein Sohn Franz Eduard Suess (1867–1941) wurde ebenfalls Geologe und Professor an der Technischen Hochschule in Prag und an der Universität Wien. Sein Enkel Hans Eduard Suess (1909–1993) wurde Chemiker und Kernphysiker und wurde Professor an der University of California in La Jolla.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Seit 1857 begann er allmählich seine Thesen über die Entstehung der Alpen zu entwickeln. In Weiterentwicklung der Geosynklinaltheorie des Nordamerikaners James Dwight Dana kam er zu dem Schluss, dass die Alpen im Wesentlichen durch langsame seitliche (laterale) Einengungsbewegungen der Erdkruste, wie Faltung und Überschiebung, in diesem Fall eine asymmetrische Bewegung der Gesteinsschichten in Richtung Norden, geformt wurden. Als treibende Kraft nahm er, wie Dana, die Schrumpfung der Erdkruste durch die Abkühlung des Erdkörpers an. Bisher hatten die europäischen Geologen, in Anlehnung an James Hutton und Leopold von Buch, meist geglaubt, dass sich die Gebirgsketten v. a. durch vertikal wirkende vulkanische Kräfte aus dem Untergrund erhöben. Suess hielt den Vulkanismus aber eher für eine Folge der Gebirgsbildung (Orogenese), und nicht für seine Ursache. Die Asymmetrie der Gebirgsketten erklärte er durch das Abrutschen der Gesteinsschichten auf die eingesunkenen Vorländer. Suess plante mit Karl Junker die 1873 eröffnete I. Wiener Hochquellenwasserleitung, die Wien seither mit Trinkwasser aus dem Gebiet Rax-Schneeberg versorgt. Im weiteren Verlauf seiner Karriere seit 1878 versuchte sich Suess an einer groß angelegten Zusammenfassung der geologischen Kenntnisse seiner Zeit, wobei er die gesamte Gestalt der Ozeane und Kontinente mit ihren Gebirgsketten betrachtete. Lyells alte „Fahrstuhl-Tektonik“ (langsames Auf und Ab der Festlandsmassen, mit entsprechend langsamer Erosion und Überflutung) hielt er, seit seiner Beschäftigung mit der komplexen Tektonik der Alpen, für ungeeignet. Stattdessen versuchte er, ähnlich wie Élie de Beaumont einige Jahrzehnte zuvor, sein tektonisches Modell mit der Entwicklungsgeschichte der Erde zu verbinden, wie sie in den Sedimentgesteinen überall auf der Welt überliefert worden war. Allerdings tat er dies auf eine viel differenziertere Weise: Suess nahm an, dass der Einbruch eines Ozeanbeckens ein weltweites Sinken des Meeresspiegels (Regression) bewirken würde. Dieses führe dann zu einer verstärkten Erosion der entblößten Festländer, dies wiederum zu vermehrtem Eintrag von Sedimenten in die Ozeane bis diese gefüllt sind, und dies schließlich zu einem erneuten Anstieg des Meeresspiegels (Transgression). Mit der Einführung des (heute noch gebräuchlichen) Konzepts der eustatischen Meeresspiegelschwankungen lieferte er eine plausible Erklärung, warum verschiedene geologische Einheiten, wie \"Jura\", \"Kreide\" usw., überhaupt weltweit in ähnlicher Gestalt ausgebildet sind und sich miteinander korrelieren lassen. Im Gegensatz zu Dana hielt Suess die Ozeane also für relativ junge und veränderliche Strukturen, und nicht für uralte, primordiale Einsturzbecken, die schon seit der Zeit der ersten Krustenbildung des Erdkörpers bestünden. Suess’ Aussage \"„Der Zusammenbruch des Erdballs ist es, dem wir beiwohnen“\" wurde zum Kernsatz seines geologischen Weltbildes. Aufgrund solcher Überlegungen kam Suess zu dem Schluss, dass Afrika und Europa einstmals eng verbunden waren und dass die nördlichen Alpen einst der Grund eines Ozeans gewesen waren, von dem das Mittelmeer nur noch ein Überbleibsel darstellte. Obwohl größere Teile dieser These heute nicht mehr akzeptiert werden (unter anderem weil die Theorie der Plattentektonik zu Suess’ Zeiten noch nicht entwickelt worden war), lag er mit dieser These so nahe an den Tatsachen, dass ihm die Entdeckung des Tethys-Ozeans zugeschrieben wird, dem er 1893 diesen Namen verlieh. Suess führte in seiner Diskussion über den Aufbau des Erdinneren abgeleitet von den Hauptbestandteilen auch die Abkürzungen ein. Zu seinen weiteren wichtigen Entdeckungen zählt, dass eine bestimmte Farngattung \"Glossopteris\" in Fossilien Südamerikas, Afrikas und Indiens zu finden ist (dass diese Farngattung auch in antarktischen Fossilien vorkommt, konnte Suess zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen). Seine Erklärung für diese Tatsache war, dass diese drei Erdteile einstmals als „Superkontinent“ vereinigt gewesen waren. Diesen nannte er „Gondwana“ (soviel wie „Land der Gond“) bzw. „Gondwana-Land“. Damit widersprach er der bis dahin vorherrschenden Meinung, identische oder nah verwandte Arten seien über Landengen wie die von Panama, von einem Kontinent zum anderen gewandert. Er glaubte, dass die Kruste zwischen diesen Erdteilen im Laufe des Tertiär eingesunken sei, sprich die Landbrücken vorher ganze Kontinente ausgemacht hätten. Dass die Landmassen auseinanderdrifteten, war ihm noch nicht bekannt, jedoch begriff er als Erster, dass der ostafrikanische Graben aufgrund von lateralen Ausdehnungsbewegungen entstanden sein musste, die zur Ausdünnung der Erdkruste und zur Bildung eines Grabenbruchs führten. Die regionale, im zentralen Paratethys-Bereich verwendete chronostratigraphische Stufe des Sarmatium (Miozän, Neogen) wurde von ihm erstmals 1866 publiziert. Nikolaj Barbot de Marny hatte diesen Namen anscheinend in einem Brief an Eduard Suess vorgeschlagen; der Brief selber ist nicht erhalten. In der Arbeit von 1866 vermerkte Eduard Suess deshalb ausdrücklich die Mitautorschaft von Barbot de Marny an dem Namen Sarmat(ium).", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Suess veröffentlichte 1883 eine Zusammenfassung seiner Ideen in dem Werk \"Das Antlitz der Erde\", das viele Jahre lang ein geschätztes Lehrbuch der Geologie war. In dieser Arbeit führte Suess, neben den Begriffen Lithosphäre und Hydrosphäre, auch den Begriff der Biosphäre ein, der später von unorthodoxen Denkern, wie Pierre Teilhard de Chardin oder dem Geochemiker Wladimir Wernadski weiter ausgebaut wurde. Die Beschäftigung mit der allgegenwärtigen Rolle von lebenden Organismen auf die geologische Entwicklung der Erde, und die komplexen Wechselwirkungen zwischen selbstregulierenden Zyklen, wie dem Kreislauf der Gesteine, dem Wasserkreislauf in der Atmosphäre und im Meer, dem Nahrungskreislauf etc., führten letztendlich zu so umstrittenen Vorstellungen wie der Gaia-Theorie. In einer späteren Ausgabe seines Werkes von 1904 versuchte Suess zudem naturalistische Erklärungen für den biblischen Sintflut-Bericht zu finden: er hielt die Flut für das tragische Zusammentreffen eines seismischen Ereignisses mit einem tropischen Sturm am Südende des Persischen Golfs und einem Tsunami, der Überlebende in seetüchtigen Booten bis in die Bergländer im Norden des heutigen Irak gespült haben könnte. Das Aufbrechen der \"Brunnen der Großen Tiefe\" (1 Gen 7,11) führte er auf das bekannte Phänomen von Quellen in den Schwemmgebieten großer Flüsse zurück, die während eines Erdbebens plötzlich mehr Wasser ausspeien. Suess’ Vorstellungen über das Versinken von Erdkruste in neuen Ozeanbecken und die damit mögliche Verknüpfung der verschiedenen Kontinente wurde breit rezipiert. Sie wurde ebenso von Esoterikern wie Helena Blavatsky oder Privatgelehrten und Publizisten wie Ignatius Donnelly verwendet, um z. B. einen realen Kern der Atlantissage und anderer hypothetischer Kontinente zu erklären und weiter auszudeuten. 1937 übertrug der südafrikanische Geologe Alexander Du Toit in Suess’ Namen Tethys und Gondwana auf die Gegebenheiten in Alfred Wegeners Kontinentaldrift-Theorie. Du Toits Name Laurasia für den ehemaligen Superkontinent nördlich der Tethys geht auf Suess’ Bezeichnung „Laurentia“ für das Gebiet zurück, das wir heute als Kanadischen Schild kennen. Der Name Laurentia wurde 1977 von einer Autorengruppe um Alfred M. Ziegler auch auf den erdgeschichtlichen Kontinent Laurentia übertragen. Die von Wegener verwandten Bezeichnungen SiMa und SiAl für ozeanische und kontinentale Kruste wurden ebenfalls von Suess zuerst geprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Für seine Verdienste um die Geologie wurde Eduard Suess 1896 mit der Wollaston-Medaille der Geological Society of London ausgezeichnet. Nach ihm wurde der Suessgletscher im ostantarktischen Viktorialand, der Mount Suess im Transantarktischen Gebirge, der Marskrater Suess und der Mondkrater Suess benannt. Seit 1880 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und seit Dezember 1889 der Académie des sciences (ab 1900 auswärtiges Mitglied), seit 1898 Mitglied de National Academy of Sciences sowie seit 1900 auswärtiges Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. 1901 wurde er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, nachdem er bereits 1887 zum korrespondierenden Mitglied gewählt worden war. Der Royal Society of Edinburgh gehörte er seit 1905 als Ehrenmitglied (\"Honorary Fellow\") an. 1894 war er Vorsitzender der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. 1910 wurde er Ehrenvorsitzender der Geologischen Vereinigung. 1928 wurde im Vorpark des Palais Schwarzenberg (Schwarzenbergplatz) im 3. Wiener Gemeindebezirk das von Franz Seifert gestaltete Suessdenkmal aufgestellt, und zwar nahe dem zur Fertigstellung der Ersten Wiener Hochquellenleitung errichteten Hochstrahlbrunnen. (Suess hatte am Bau dieser Wasserleitung großen Anteil.) Im Zweiten Weltkrieg entfernt, hatte das Denkmal 1951 bis 1969 einen anderen Standort. Die Eduard-Sueß-Gedenkmünze der Österreichischen Geologischen Gesellschaft ist ihm zu Ehren benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Straßenbenennungen.", "content": "Im Jahr 1947 wurde in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) die \"Eduard-Sueß-Gasse\" nach ihm benannt. Die Gasse hatte schon bis 1938 \"Sueßgasse\" geheißen, die ursprüngliche Benennung erfolgte jedoch nach dem Lederfabrikanten und Wohltäter Friedrich Sueß (geboren 1833), einem jüngeren Bruder von Eduard. Nach dem Tod von Eduard Suess im Jahr 1914 erfolgte eine Ehrungsübertragung des Straßennamens auf diesen, die jedoch ab 9. Dezember 1938 aufgehoben wurde. Die Straße hieß danach Penckgasse. Weitere Straßen wurden in Linz, St. Pölten, Marz und Hirschwang an der Rax nach Eduard Suess benannt. Am 20. August 2014 wurde die Straßentafel \"Tethysgasse\" entlang einer kurzen Verkehrsfläche, die die Praterstraße und die Afrikanergasse in Höhe des Wohn- und Sterbehauses von Eduard Suess (Afrikanergasse 9) verbindet, enthüllt. Sie erinnert an die Benennung des Ozeans Tethys durch Eduard Suess. Sein Geburtshaus in \"4 Duncan Terrace, London N1\" wurde von der Geological Society of London mit einer Gedenktafel versehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eduard Suess (* 20. August 1831 in London; † 26. April 1914 in Wien) war ein österreichischer Geologe und Politiker des 19. Jahrhunderts und wurde bekannt als Experte für den tektonischen Bau der Alpen. Auf ihn sind zwei wesentliche paläo-geographische Entdeckungen zurückzuführen: der ehemalige Superkontinent Gondwana und die Tethys.", "tgt_summary": null, "id": 69584} {"src_title": "Georg Beseler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historische und soziale Voraussetzungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftlicher Wandel im 16. Jahrhundert.", "content": "Die Herrschaft Elisabeths I. war geprägt durch einen Interessenausgleich zwischen Bürgertum und Adel: Feudale Strukturen verloren nach und nach an Bedeutung, die Verwaltung des Landes wurde reformiert und das Parlament in seiner Bedeutung aufgewertet. Durch den Weltmachtstatus Englands und den damit verbundenen wirtschaftlichen Aufstieg war bereits Mitte des Jahrhunderts eine breite bürgerliche Schicht entstanden, die schon aufgrund ihres materiellen Wohlstands Mitsprache beanspruchen konnte; zudem führten humanistische Bildungsbestrebungen zu einem einheitlich hohen Bildungsniveau. Damit eröffnete sich die Möglichkeit sozialen Aufstiegs – eine entscheidende Veränderung dem Mittelalter gegenüber. Die lateinische Bildung", "section_level": 2}, {"title": "Säkularisierung.", "content": "Nachdem Heinrich VIII. 1534 die englische Nationalkirche geschaffen hatte, brachte die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts vor allem die Abwendung von römisch-katholischen Glaubensgrundsätzen mit sich. Die Englische Sprache hielt verstärkt Einzug in Gottesdienst und Bibelübersetzungen, ersetzte das Lateinische – diese Entwicklung bildete den Nährboden für eine volkssprachliche Literatur, die zudem durch den Buchdruck weite Verbreitung fand. So konnte ein literarischer Markt entstehen, an dem auch Theaterautoren wie Christopher Marlowe", "section_level": 2}, {"title": "Anthropozentrisches Weltbild.", "content": "Ausgehend von Italien griff die Renaissance Mitte des 16. Jahrhunderts auch auf England über: Der Humanismus wandte sich antiken Traditionen zu und betonte die Freiheit des einzelnen Menschen, den die Vernunft über das Tierreich erhebt. Die Entstehung eines modernen Subjektbegriffs begünstigte Stücke, die sich aus dem Typhaften emanzipierten und statt des Schicksals das menschliche Handeln und dessen Folgen in den Vordergrund rückten. An die Stelle allegorischer Darstellung traten nun Prototypen individueller Psychologie. Dabei kann die Freiheit stets auch ins Negative umschlagen:", "section_level": 2}, {"title": "Quellenlage.", "content": "Während zahlreiche Dokumente zu den sozialen Auswirkungen der Blüte der englischen Theaterlandschaft im 16. und 17. Jahrhundert existieren (inklusive puritanischer Kampfschriften und städtischer Erlasse), sind Hinweise auf die zeitgenössische Aufführungspraxis weitaus seltener – sieht man von den Theaterstücken selbst einmal ab. Insbesondere Bildmaterial ist kaum überliefert. Eine wichtige Basis für die Rekonstruktion der Theatersituation sind deshalb die Berichte ausländischer Handelsreisender und fürstlicher Diplomaten, die London besuchten: Die \"Observationes Londinienses\" des holländischen Kaufmanns Johannes de Witt enthalten z. B. eine Zeichnung des \"Swan Theatre\" um 1596, während der Basler Arzt Thomas Platter seinen Landsleuten detailliert den Besuch einer Theateraufführung schildert. Eine weitere Quelle sind einschlägige schriftliche Dokumente wie überlieferte Aufzeichnungen in Tagebüchern oder Briefen sowie juristischen Texten wie Akten von Rechtsstreitigkeiten und Kontrakten zur Errichtung von Theatergebäuden: So sind zwei Bauverträge für das \"Hope\" und vor allem für das \"Fortune", "section_level": 1}, {"title": "Ursprünge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalterliche Formen.", "content": "Insbesondere die mittelalterlichen Moralitäten, allegorische Darstellung des ewigen Kampfes zwischen Gut und Böse, sowie die – seit dem 14. Jahrhundert belegten – Mystery Plays, dramatische Fassungen biblischer Ereignisse, häufig in liturgische Zusammenhänge integriert, scheinen großen Einfluss", "section_level": 2}, {"title": "Fahrende Schauspieltruppen.", "content": "Bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstanden die so genannten \"innyard-plays\": Fahrende Schauspielertruppen bespielten die Innhöfe von Pubs, wo sie hölzerne Gerüste errichteten. Eine (mittlerweile eher unpopuläre) Theorie macht hier den Ursprung der Theaterarchitektur der Zeit (Shakespearebühne) aus: Offensichtlich standen die Zuschauer auf Galerien", "section_level": 2}, {"title": "Lateinische Dramatik.", "content": "Antike Stücke waren durch den Humanismus einem großen Publikum bekannt; oft wurden diese in der Volkssprache imitiert. Handlungsmuster der Komödien von Plautus und Terenz finden sich noch", "section_level": 2}, {"title": "Situation der Schauspielertruppen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelten sich die ersten professionellen Schauspielertruppen, zusammengesetzt aus fahrenden Schaustellern und einer wachsenden Zahl an Arbeitslosen. Offensichtlich sahen gerade sozial schlecht gestellte Personengruppen in der Schauspielerei eine gute Verdienstmöglichkeit; die Zahl der Kompanien wuchs nach 1550 jedenfalls stark an. Als Reaktion darauf erlaubte das Vagabundengesetz von 1572 in London nurmehr Auftritte von Schauspielern, die unter der Patronage eines Adligen oder zweier Friedensrichter standen. Die erste Patentverleihung erfolgte 1574 an die Truppe des Earl of Leicester. 1583 dann wurden – mit den besten Darstellern der Zeit – die Queen Elizabeth’s Men gegründet. Mit einer weiteren Verordnung von 1598 wurde die Patronatsfähigkeit auf Mitglieder des Hochadels beschränkt und sonstigen amtlichen Würdenträgern entzogen. Dadurch bedingt nahm die Zahl der Schauspieltruppen in der Gunst des Hofes beständig zu. Das Patronagesystem brachte enorme", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Kompanien waren finanziell als eine Form von Beteiligungsgesellschaften organisiert. Teilhaber (\"sharers\") waren in der Regel die Schauspieler selbst, die dann Bühnenarbeiter und Statisten anstellten und alle Entscheidungen über die Geschäftspolitik trafen. Teilweise standen sie in enger Verbindung mit einem Impresario, der als Geldgeber und Bünhenverleiher fungierte und an den Einspielgewinnen beteiligt war. Durch den Erwerb einer Teilhaberschaft mit einem Anteil zwischen 50 und 70 Pfund um die Jahrhundertwende wurde nicht nur das Stammkapital der Theatergruppe gebildet, sondern zugleich versucht, die Anteilseigner fest an die Truppe zu binden. So wurde der jeweilige Anteil nur im Falle", "section_level": 2}, {"title": "Kindertruppen.", "content": "Eine Besonderheit stellten die reinen Kindertruppen dar, die vornehmlich in den \"private playhouses\" wie z. B. dem \"Blackfriars\" spielten. Sie rekrutierten sich aus Lateinschülern und den", "section_level": 2}, {"title": "Staatliche Überwachung des Theaterbetriebs.", "content": "Die Zuständigkeit für das gesamte Theaterwesen lag bei dem Lord Chamberlain, dem die Verantwortung für diesen Bereich vom \"Privy Council\" als dem höchsten Regierungsorgan übertragen worden war. Ausgeübt wurde die Aufsicht über den Theaterbetrieb durch das \"Office of the Revels\" unter Leitung eines Master of the Revels, der mit großer Eigenständigkeit sein Amt führen konnte. Ursprünglich war er für die Ausrichtung von Bühnendarbietungen und sonstigen festlichen Veranstaltungen zuständig; nach der Niederlassung der Schauspielgruppen in London wurden seine Kompetenzen erweitert und ihm 1581 auch die Zensur der aufgeführten Stücke übertragen. Der Inhaber dieses Amtes musste für die Wahrnehmung seines Amtes jährlich 150 Pfund zahlen, hatte jedoch", "section_level": 2}, {"title": "Dramatik.", "content": "Grundsätzlich ordnete sich die Dramatik der antiken Aufteilung in Komödie und Tragödie unter, obgleich Mischformen immer beliebter wurden. Eine Besonderheit der Elisabethanischen Dramatik sind die \"history plays\". Mit einigen Ausnahmen (Ben Jonsons Werke etwa) lässt sich eine Abkehr von der strengen aristotelischen Poetik zugunsten möglichst spektakulärer Plots beobachten: Gerade die Komödien zeigen oft Helden, die durch zahlreiche exotische Länder reisen und dabei verschiedene Abenteuer bestehen müssen (z. B. \"Sir Clyomon and Sir Clamydes\", um 1580).", "section_level": 1}, {"title": "Tragödien.", "content": "Großen Anklang beim Publikum fanden Rachedramen nach dem Vorbild Senecas; zu nennen wären hier z. B. Thomas Kyds \"Spanish Tragedy\" oder John Websters \"Duchess of Malfi\" – blutige Inszenierungen der verschiedensten Gewalttaten. Aus der Antike wurden dabei vor allem Geisterauftritte als dramaturgisches Element übernommen, welche die", "section_level": 2}, {"title": "Komödien.", "content": "Thomas Dekker (\"The Shoemaker’s Holiday\") gilt (ebenso wie Thomas Middleton mit \"A Chaste Maid in Cheapside\") als Vertreter der \"city comedy\", die sich satirisch mit dem Stadtleben auseinandersetzt. Ben Jonsons Lustspiele (\"Volpone\") thematisieren dagegen den Konflikt des Individuums mit der Gesellschaftsordnung, setzen", "section_level": 2}, {"title": "Historien.", "content": "Mit dem zunehmenden Nationalbewusstsein der Engländer, was durch weltpolitische Erfolge, wie die Vernichtung der spanischen Armada, bedingt war, wuchs das Interesse an der Geschichte Englands und Europas. Das Theater griff dieses Interesse auf und", "section_level": 2}, {"title": "Maskenspiele.", "content": "Maskenspiele (\"masques\") sind eine höfische Form, die vor allem unter Jakob I. blühte – sie sollten die Macht des Königs darstellen. Es handelt sich", "section_level": 2}, {"title": "Theaterbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater auf dem Land.", "content": "Obgleich sich die Forschung in erster Linie auf die Situation in London konzentriert, waren wohl durchaus auch Aufführungen in kleineren Städten Englands üblich – feste Theaterbauten allerdings dürften hier kaum existiert haben.", "section_level": 2}, {"title": "Lage der Theater in London.", "content": "Aus den temporären Bühnen der fahrenden Truppen entwickelten sich früh feste Wirtshaustheater. In London wurde diese 1596 per Erlass verboten, da sich die Klagen der Anwohnern mehrten – als", "section_level": 2}, {"title": "Bauweisen.", "content": "Grundsätzlich unterscheidet man die \"public playhouses\" auf der Bankside von den \"private playhouses\" – dabei handelt es sich um überdachte Aufführungsmöglichkeiten in zentraler Lage, die aufgrund ihrer Unabhängigkeit von Wetter- und Lichtverhältnissen auch im Winter bespielt werden konnten. Für das Theater bei Hof hingegen gelten eigene Gesetzmäßigkeiten.", "section_level": 2}, {"title": "\"public playhouses\".", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "\"private playhouses\".", "content": "Die Form und Bauweise der privaten Theater ist noch schlechter dokumentiert als die der öffentlichen, da sie keine Neuheit darstellten, welche die Aufmerksamkeit der Reisenden erregte und sich in detaillierteren Beschreibungen oder Tagebuchaufzeichnungen niederschlug. Einige Hinweise finden sich jedoch in den Unterlagen von Rechtsstreitigkeiten. Danach sieht es so aus, als ob die privaten Bühnen in große rechteckige Hallen eingebaut worden waren. An einer der Stirnseiten wurde die jeweilige Bühne errichtet. Allerdings befanden sich seitlich vermutlich rechts und links die sogenannten \"lord boxes\", d. h. Logen", "section_level": 3}, {"title": "Theater bei Hofe.", "content": "Die Aufführungspraxis und Bühnenausstattung bei Aufführungen am englischen Hof lassen sich aus dem reichlichen dokumentarischen Material des \"Revels Office\" im Unterschied zu den öffentlichen und privaten Theatern relativ genau erschließen. Von dieser Behörde, die Teil des königlichen Haushaltes war und die Verantwortung für die Veranstaltungen und Durchführung von Festlichkeiten am Hof innehatte, wurden bevorzugt Dramen und Maskenspiele (\"masques\") für festliche Veranstaltungen um Weihnachten und Neujahr ausgewählt, Nach Begutachtung des Spielrepertoires der führenden Schauspieltruppe gemäß den jeweiligen Wünschen der Königin traf der \"Master of the Revels\" eine entsprechende Vorauswahl und lud die ausgewählten Schauspielgruppen mit ihren jeweiligen Stücken zu einer Probeaufführung ein. Nach der endgültigen Auswahl geeigneter Stücke für die vorgesehene Hofaufführung war der \"Master of the Revels\" zugleich dazu berechtigt, den Bühnentext der vorgesehenen Werke durch Streichungen oder Hinzufügungen von Textstellen umzugestalten. Die Unterlagen des \"Revels Office\" belegen, dass bei der Auswahl der Kostüme der Schauspieler und der Bühnendekoration sowie bei der Ausstattung der Kulissen großer Aufwand betrieben wurden. Aus den überlieferten Akten ist dabei auch entnehmbar, dass die Theateraufführungen bei Hofe zu Zeiten Shakespeares keinesfalls, wie oft irrtümlicherweise angenommen wird, weitgehend kulissenlos waren. Als Bühne wurde eine große Holzkonstruktion auf der Schmalseite der großen Festhalle errichtet; ob die Bühne dabei", "section_level": 3}, {"title": "Aufführungspraxis und Spielästhetik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Spielbetrieb.", "content": "Während zunächst nur an Festtagen gespielt wurde (was die Puritaner unterbanden), kann ab den 1580er Jahren von Aufführungen an allen Werktagen ausgegangen werden. Bei Hofe dauerte die Theatersaison von November bis Ostern, in den \"public\" und \"private playhouses\" dagegen fanden während des ganzen Jahres Spiele statt, im Winter wohl auch in Wirtshäusern – trotz entsprechender Verbote. Aufführungen", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung der Bühne.", "content": "Die Verwendung von Dekorationen war lange Zeit ein Streitpunkt in der Forschung: Ältere Literatur geht davon aus, dass die Bühne vollkommen leer war und nur durch den Stücktext Lokalisierungen vorgenommen wurden. Für dieses Verfahren hat sich der Begriff der Wortkulisse eingebürgert. Hinweise darauf sind die zahlreichen und ausführlichen Ortsbeschreibungen in der Figurenrede der Dramen. Wahrscheinlicher jedoch sind emblematische Kulissen, d.", "section_level": 2}, {"title": "Kostüme.", "content": "Die Kostüme zeichneten sich vor allem durch ihre Pracht aus – historische Genauigkeit war dabei weniger gefragt. Oft wurde die", "section_level": 2}, {"title": "Schauspielstil.", "content": "Aus den Shakespearschen Dramen lässt sich mitunter auf bestimmte Inszenierungskonventionen schließen: So werden z. B. alle Auftritte explizit angekündigt – woraus man folgert, dass die Schauspieler im vorderen Bereich der \"platform\" standen, und hinzukommende Figuren erst einen langen Weg zurücklegen mussten, ehe sie am Geschehen teilnehmen konnten. Als nahezu gesichert", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Elisabethanisches Theater bezeichnet man gemeinhin das Theater der englischen Renaissance unter Königin Elisabeth I. (reg. 1558–1603) und ihrem Nachfolger Jakob I. (reg. 1603–1625). ", "tgt_summary": null, "id": 1306613} {"src_title": "Democratic National Convention 2004", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anfänge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium.", "content": "Heinrich Barkhausen stammte aus einer angesehenen Bremer Bürgerfamilie. Er zeigte schon in früher Jugend Interesse an Technik und Naturwissenschaften, woraufhin seinem Abitur im Frühjahr 1901 ein sechsmonatiges Praktikum in der Eisenbahnreparaturwerkstätte Bremen folgte, dem sich ein Studium der Physik anschloss. Barkhausen begann an der Technischen Hochschule München, es folgten die Universitäten von Berlin (1902), München (1903) und Göttingen (1903), wo er 1906 schließlich eine Assistentenstelle am Institut für angewandte Elektrizität bei Hermann Theodor Simon (1870–1918) annahm, der ihn im gleichen Jahr zum Dr. phil. promovierte.", "section_level": 2}, {"title": "Promotionsschrift.", "content": "Im Jahr 1907 erschien Barkhausens Dissertation „Das Problem der Schwingungserzeugung mit besonderer Berücksichtigung schneller elektrischer Schwingungen“ als Buch und fand große Resonanz. Eugen Nesper sagte über dieses Werk, dass es das Tohuwabohu der Anschauungen auf dem Schwingungsgebiet beendet habe, in dem es den Fragenkomplex klar, umfangreich und höchst anschaulich behandele.", "section_level": 2}, {"title": "Berliner Zeit.", "content": "Barkhausen erhielt sofort nach Erscheinen seines Werkes ein Stellenangebot von Siemens in Berlin – solch eine Offerte war seinerzeit noch ungewöhnlich. Dort arbeitete er als Ingenieur und nebenbei an einer Habilitationsschrift, die er 1910 abschloss. Daraufhin wurde er von der TH Berlin als Privatdozent für Elektrotechnik zugelassen.", "section_level": 2}, {"title": "An der TH Dresden.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Institutsgründung.", "content": "1911 erreichte Barkhausen ein Ruf an die TH Dresden als außerordentlicher Professor und Direktor des neu gegründeten Instituts für Schwachstromtechnik. Es handelte sich um das deutschlandweit erste selbstständige Institut für Schwachstromtechnik. Im Sommersemester 1911 kam es zu ersten Vorlesungen über drahtgebundene und drahtlose Telegrafie und Telefonie. Im Wintersemester folgten die \"Elektrische Meßkunde\" und ein \"Praktikum der Schwachstromtechnik\", im Sommersemester 1912 die \"Theorie der Leitungen\" und im Wintersemester 1912/13 \"Wissenschaftliche Grundlagen der Telefonie und Telegrafie\". Dabei verfolgte Barkhausen einen neuen Weg: Bisher orientierte man sich bei der Wissensvermittlung an der Konstruktion und Ausführung der in der Praxis verwendeten Geräte und Anlagen. Nun standen die theoretischen Grundlagen und funktionalen Zusammenhänge im Vordergrund. Allerdings waren auch theoretische Vorlesungen stets mit anschaulichen Beispielen verbunden. Unter den ersten Hörern befand sich der Japaner Hidetsugu Yagi. Der Institutsaufbau erforderte viel Arbeit, wobei es anfänglich nicht einmal eine Schreibkraft und dann nur eine halbtägige Assistentenstelle gab.", "section_level": 2}, {"title": "Schwachstromtechnik um 1910.", "content": "In \"Dinglers Polytechnischem Journal\" sagte Barkhausen: „Wenn von Elektrotechnik die Rede ist, so denkt der Laie meist an irgendwelche imposante Kraftleistungen: sausende Maschinen, eilende Bahnen, Krane, die ohne jede sichtbare Anstrengung fabelhafte Lasten heben, Wasserfälle, die ihrer Energie beraubt werden, um Licht zu schaffen. Gegen solche Respekt und Bewunderung einflößende Leistungen der Starkstromtechnik erscheint ihm die Schwachstromtechnik, wobei er an Hausklingelanlagen und allerlei Kinderspielzeug denkt, leicht als etwas Kleinliches ohne größere wirtschaftliche Bedeutung.“ Die Elektrotechnik begann mit Versuchen der Schwachstromtechnik, deren praktischer Nutzen sich ab 1880 in der Starkstromtechnik zeigte. Anwendungen der Schwachstromtechnik selbst entstanden mit der Nachrichtenübertragung erst nach 1900 im kleinen Umfang. So interessierte sich kaum jemand für Barkhausens Vorlesungen und er musste in der Anfangszeit mühevoll um Studenten werben.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Barkhausen „beurlaubt“ und ab 1915 als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter bei der \"Inspektion des Torpedowesens\" der Kaiserlichen Marine in Kiel verpflichtet. Dort bekam er den Auftrag, ein Pendant zum Relais der Morsetelegrafie für die Telefonie zu schaffen: Bei der Nachrichtenübermittlung nimmt die Signalleistung mit zunehmender Entfernung aufgrund der Verluste im Kabel immer mehr ab, so dass die Nachricht ab einer bestimmten Entfernung nicht mehr wahrnehmbar ist. Größere Telegrafie-Strecken lassen sich mittels Relaisstationen überbrücken. Dabei wird anstelle des Empfängers ein Relais, sozusagen eine fernbediente Morsetaste, angeschlossen, so dass ab dieser Stelle wieder die gleiche Distanz überbrückt werden kann. Solch ein Relais kennt aber nur die Zustände Ein und Aus, für die Telefonie wäre aber ein stufenloses (analoges) Bauelement erforderlich. Ein derartiges Bauelement hatte Robert von Lieben 1910 in Gestalt der Elektronenröhre mit Gitter, der Triode, erfunden. Heinrich Barkhausen brachte diese Röhre nun im Geheimen zur Anwendungsreife. Bei der Arbeit entdeckte er auch die nach ihm benannten diskreten Sprünge auf der Ummagnetisierungskurve von Eisen, den Barkhauseneffekt und forschte zur Erzeugung von Zentimeterwellen mittels \"Elektronentanzschwingungen\" in der Elektronenröhre, die Barkhausen-Kurz-Schwingung, welche die Entwicklung der Laufzeitröhren einleitete.", "section_level": 2}, {"title": "Während der Weimarer Republik.", "content": "Nach dem Krieg lehrte Heinrich Barkhausen wieder an der Universität, wo mit dem beginnenden Hörfunk in Deutschland das Interesse an seinem Fachgebiet enorm zunahm. Auch bestand ein großes Interesse der Radioindustrie und -sender an den Absolventen. Seit 1919 gab es Pläne für einen Neubau des Instituts, an den aber dennoch während der ganzen Zeit nicht zu denken war. Barkhausen beschäftigte sich ab 1920 auch mit der Elektroakustik und stand dabei vor dem Problem, dass es kein Lautstärkemaß gab, woraufhin er 1925 die Maßeinheit Phon einführte. Nach ihm ist auch die Bark-Skala benannt. Barkhausen reiste 1929 in die USA und 1930 in die Sowjetunion, erhielt 1932 die Ehrendoktorwürde der TH Darmstadt und veröffentlichte eine \"Einführung in die Schwingungslehre\".", "section_level": 2}, {"title": "Lehrbuch für Elektronenröhren.", "content": "Im Jahr 1923 erschien der erste Band des Lehrbuchs für Elektronenröhren, welches schon 1924 eine Verbesserung erfuhr. 1925 folgte der zweite Band über Röhrensender, 1929 der dritte über Röhrenempfänger und schließlich noch ein vierter Band. Dieses Standardwerk war bis zum Ende der Röhrenära sämtlichen Radiokonstrukteuren bekannt, vor allem hierdurch wurde der Name Barkhausen zum Begriff. Es gilt bis heute als das umfassendste und bedeutendste seiner Art. Bei der Zusammenstellung blieb er seiner Linie treu, Theorie und Praxis miteinander zu verflechten; so zeigt er oft die mathematisch korrekte Ableitung eines Zusammenhangs auf (z. B. Barkhausensche Röhrenformel) und untermauert ihn mit messtechnischen Erkenntnissen aus der Praxis, kann aber auch Abweichungen schlüssig erklären. Barkhausen hat 1955 die 7. Auflage noch selber überarbeitet. Die letzte Ausgabe, bearbeitet von Eugen-Georg Woschni, ist 1965 erschienen.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "In den 1930er-Jahren arbeitete Barkhausen nur noch mit wenigen Assistenten weiter. Er unterzeichnete im November 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler. Er reiste 1938 nach Japan und 1942 nach Rumänien. Am 13. Februar 1945 fiel das Institut schließlich dem Bombenangriff auf Dresden zum Opfer, woraufhin er im März 1945 „beurlaubt“ wurde. Daraufhin verließen er und seine Frau Dresden und kamen bei Verwandten in der Lüneburger Heide unter.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach einer entbehrungsreichen siebentägigen Reise konnte Heinrich Barkhausen im Juni 1946 wieder nach Dresden zurückkehren. Gemeinsam mit seinem Assistenten Heinz Schönfeld baute er – mit nunmehr 65 Jahren – das Institut für Schwachstromtechnik erneut aus kleinen Anfängen heraus auf. Dabei kam er schnell voran und konnte 1950 verkünden, es sei „... baulich an unserer Hochschule Gewaltiges geleistet worden“. Nun kam es auch zum seit 1919 geplanten Neubau, dessen erster Abschnitt 1951 fertiggestellt werden konnte. Im Jahr 1949 erhielt Barkhausen den DDR-Nationalpreis II. Klasse für Wissenschaft und Technik, am 1. September 1953 ging er als Professor und Direktor des Instituts für Schwachstromtechnik in den Ruhestand. In den letzten Jahren seines Lebens nahm Barkhausen auch noch an der Transistor-Entwicklung teil. Für die Technische Universität Dresden war er Namensgeber des Hauptgebäudes der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik. Heinrich Barkhausen starb 1956 in Dresden. Sein Grab befindet sich auf dem Urnenhain Tolkewitz.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1943 wurde er zum Ordentlichen Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und 1949 der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Würdigung.", "content": "Nach Heinrich Barkhausen wurde ein Gebäude der TU Dresden, der Barkhausen-Bau, benannt. Außerdem trägt eine Straße in Dresden-Räcknitz seinen Namen. Der Materialforschungsverbund Dresden, die TU Dresden und EUCEMAN vergeben seit 2006 jährlich den internationalen Dresden Barkhausen Award. In der Tageszeitung „Dresdner Neueste Nachrichten“ wurde er im Jahre 2000 zu einem der „100 Dresdner des 20. Jahrhunderts“ gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Seine vierbändige Monografie \"Lehrbuch der Elektronenröhren, Elektronenröhren und ihre technischen Anwendungen\", Hirzel-Verlag Leipzig", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich Georg Barkhausen (* 2. Dezember 1881 in Bremen; † 20. Februar 1956 in Dresden) war ein deutscher Physiker. Nach ihm sind in der Physik und Technik unter anderem der magnetische Barkhausen-Effekt, die Barkhausenschaltung, die Barkhausen-Kurz-Schwingung, die Barkhausensche Röhrenformel und das Stabilitätskriterium von Barkhausen benannt.", "tgt_summary": null, "id": 1451954} {"src_title": "Wiesenbewässerung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Eleonore von Aragonien wurde als Tochter König Ferdinand I. von Aragonien und der Eleonore Urraca von Kastilien, Gräfin von Albuquerque, geboren. Sie hatte sechs Geschwister, darunter die aragonesischen Könige Alfons V. und Johann II. Am 22. September 1428 heiratete Eleonore den portugiesischen Thronfolger Eduard und brachte als Mitgift die enorme Summe von 200 000 Goldgulden in die Ehe ein. Als der Kronprinz 1433 als Eduard I. den portugiesischen Thron bestieg, wurde seine Gattin Königin von Portugal (als Ehefrau, nicht als Regentin aus eigenem Recht). In seinem Testament hatte der im September 1438 an der Pest verstorbene Eduard seine Frau Eleonore zur Regentin für seinen unmündigen Sohn Alfons (V.) bestimmt. Darüber hinaus hatte Eleonore zum Zeitpunkt des Todes ihres Gatten vier weitere minderjährige Kinder und erwartete noch eines, ihre im nächsten Jahr geborene Tochter Johanna. Die Königinwitwe war allerdings in Regierungsangelegenheiten unerfahren und als Aragonesin, also Ausländerin, beim portugiesischen Adel unbeliebt, der vor einem zu großen Einfluss der aragonischen Königsdynastie Angst hatte. Es folgte ein Regentschaftsstreit mit Eduards Bruder Peter, Herzog von Coimbra, mit dem Eleonore 1439 die Macht teilen musste. Sie durfte nur noch ihre Kinder erziehen und die königlichen Einkünfte kontrollieren, akzeptierte ihren Machtverlust jedoch nicht und löste fast einen Bürgerkrieg aus. Doch der Infant Peter behielt die Oberhand und wurde schließlich von den Cortes zum alleinigen Regenten ernannt. Eleonore wurde mit ihren kleinen Töchtern auf einen Witwensitz abgeschoben, während ihre beiden Söhne in die Fürsorge ihres Schwagers, des Regenten Peter, kamen. 1440 erneuerte sie den Machtkampf, konnte sich aber militärisch nicht mit Peter messen und musste nach Kastilien ins Exil gehen. Sie starb 1445 in Toledo. Es gab Gerüchte, sie sei vergiftet worden; als Drahtzieher wurden der portugiesische Regent und später der ehrgeizige Connetable von Kastilien, Don Álvarez de Luna, verdächtigt.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "\"Siehe auch:\" Liste der Königinnen Portugals, Liste der Könige Portugals, Portugal unter dem Hause Avis, Geschichte Portugals, Zeittafel der Geschichte Portugals.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eleonore von Aragonien (auf portugiesisch: \"Leonor, infanta de Aragão\") (* 1402; † 19. Februar 1445 in Toledo) war eine Prinzessin von Aragonien (Aragón) und Königin und später Regentin von Portugal.", "tgt_summary": null, "id": 1159566} {"src_title": "Mézières VD", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Nach dem Abitur 1992 am Gymnasium Luckenwalde absolvierte Katherina Reiche ein Chemiestudium an der Universität Potsdam, an der Clarkson University (Bundesstaat New York, USA) und der Universität Turku (Finnland), das sie 1997 als Diplom-Chemikerin beendete.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere in der Partei.", "content": "1992 gehörte Reiche zu den Gründungsmitgliedern des RCDS an der Universität Potsdam und wurde im selben Jahr auch Mitglied der Jungen Union und Mitglied im Landesvorstand der Jungen Union Brandenburg. Seit 1996 ist sie auch Mitglied der CDU. Reiche gehörte von 2001 bis 2015 dem Landesvorstand der CDU in Brandenburg an. Von 2000 bis 2010 und erneut von 2014 bis 2016 gehörte sie dem CDU-Bundesvorstand als Beisitzerin an. Im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2002 wurde sie von Edmund Stoiber in sein Wahlkampfteam als Expertin für Frauen-, Jugend- und Familienpolitik berufen. Diese Normierung wurde von konservativen und kirchlichen Kreisen kritisiert. Der Grund hierfür waren einerseits Katherina Reiches Haltung zu bioethischen Fragen wie der embryonalen Stammzellforschung, andererseits ihr Familienstand: sie erwartete als unverheiratete Frau ihr zweites Kind. Die Deutsche Bischofskonferenz intervenierte bei der CDU/CSU-Führung und erwog, in einem Hirtenbrief ihre familienpolitischen Vorstellungen von jener der Union abzugrenzen. Sie war Vorsitzende der Frauen-Union im Kreisverband Potsdam-Mittelmark und Vorstandsmitglied des Kreisverbandes der CDU Potsdam-Mittelmark. Nachdem im Nachbarverband Potsdam der dortige Kreisvorsitzende Wieland Niekisch nach massivem parteiinternem Druck von seinem Amt zurücktrat, entschied sich Reiche, in den Kreisverband der CDU Potsdam zu wechseln und sich auf dem Kreisparteitag am 8. Juli 2008 für den Kreisvorsitz zu bewerben. Damit kam es zu einer Kampfkandidatur zwischen Reiche und dem vom Kreisverband bereits nominierten Hans-Wilhelm Dünn, die Reiche mit 152 zu 129 Stimmen für sich entschied. Im Herbst 2009 wurde sie ohne Gegenkandidaten im Amt bestätigt. Während der Koalitionsabsprachen zwischen CDU/CSU und FDP nach der Bundestagswahl 2009 haben die Koalitionäre vereinbart, Reiche zur Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium zu berufen. Bei der Neuwahl des Kreisvorsitzes der CDU Potsdam trat überraschend der Unternehmer und ehemalige Profi-Wasserballer Andreas Ehrl gegen Katherina Reiche an. Am 1. April 2011 konnte sich Reiche auf dem Kreisparteitag mit 97 zu 91 Stimmen knapp gegen Ehrl durchsetzen. In den Augen vieler Mitglieder war es Reiche nicht ausreichend geglückt, den stark zerstrittenen Kreisverband zu einen. Am 22. März 2013 wählten die Mitglieder der CDU Potsdam Reiche mit einem Ergebnis von 73 Prozent erneut zur Kreisvorsitzenden. Mit 82,19 Prozent der Stimmen wurde Reiche am 2. September 2014 zum vierten Mal zur Kreisvorsitzenden der CDU Potsdam gewählt. Nach ihrem Rücktritt von ihrem Bundestagsmandat trat sie am 9. September 2015 auch vom Vorsitz der CDU Potsdam zurück. Zu ihrem Nachfolger wurde Steeven Bretz gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Abgeordnetentätigkeit.", "content": "Von 1998 bis 2015 war Katherina Reiche Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war sie von 2002 bis 2005 Vorsitzende der Arbeitsgruppe \"Bildung und Forschung\" der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Am 29. November 2005 wurde sie zur stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden für die Bereiche Bildung und Forschung, sowie Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gewählt. Bei der Bundestagswahl 2013 kandidierte sie für die CDU im Wahlkreis 61 in Brandenburg. Bei der CDU-Aufstellungsversammlung setzte sie sich im Oktober 2012 mit 223 zu 184 Stimmen gegen die kurz zuvor als Partei- und Fraktionsvorsitzende zurückgetretene Saskia Ludwig durch. Aufgrund der großen Beteiligung wurden zunächst ausschließlich CDU-Mitglieder in den Versammlungsraum eingelassen – alle Pressevertreter durften dagegen nicht teilnehmen. Da den Journalisten von Tageszeitungen, Rundfunk- und TV-Sendern sowie Nachrichtenagenturen lediglich in einem Nebenraum die Veranstaltung übertragen wurde, ohne sich einen eigenen Eindruck machen zu können, sprachen Medienvertreter von Pressezensur. Bei der Bundestagswahl am 22. September 2013 gewann Katherina Reiche ihren Wahlkreis direkt (32,6 Prozent der Erststimmen). Reiche gewann dabei gegenüber 2009 rund 18.000 Erststimmen hinzu. Nachdem Reiche seit 22. Oktober 2013 die Funktion der parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur geschäftsführend wahrgenommen hatte, wurde ihr das Amt am 17. Dezember 2013 offiziell übertragen. Anfang Februar 2015 wurde bekannt, dass Reiche in die Wirtschaft wechseln will. Mit Ablauf des 4. September 2015 schied sie aus dem Bundestag aus. Das Bundestagsmandat wurde nicht wieder besetzt, da Andrea Voßhoff als einzig verbliebene Nachrückerin der brandenburgischen CDU-Landesliste dieses nicht annahm (ein Bundestagsmandat wäre mit ihrer Tätigkeit als Datenschutzbeauftragte nicht vereinbar).", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungspflichtige Nebentätigkeiten.", "content": "Laut dem Abgeordnetengesetz ist die Ausübung des Mandats Mittelpunkt der Tätigkeit eines Mitgliedes des deutschen Bundestages. Andere Tätigkeiten sind grundsätzlich zulässig. Tätigkeiten und Einkünfte dieser Nebentätigkeiten müssen angezeigt und veröffentlicht werden.", "section_level": 3}, {"title": "Während der 14. Legislaturperiode.", "content": "\"4. Verein; Stiftung\"", "section_level": 4}, {"title": "Während der 15. Legislaturperiode.", "content": "\"4. Verein, Stiftung\" \"5. Verband\"", "section_level": 4}, {"title": "Während der 16. Legislaturperiode.", "content": "\"2. Entgeltliche Tätigkeiten neben dem Mandat\" \"3. Funktionen in Unternehmen\" \"5. Funktionen in Vereinen, Verbänden und Stiftungen\"", "section_level": 4}, {"title": "Während der 17. Legislaturperiode.", "content": "\"2. Entgeltliche Tätigkeiten neben dem Mandat\" \"5. Funktionen in Vereinen, Verbänden und Stiftungen\"", "section_level": 4}, {"title": "Während der 18. Legislaturperiode.", "content": "\"Funktionen in Unternehmen\" \"Funktionen in Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts\" \"Funktionen in Vereinen, Verbänden und Stiftungen\" Im Anschluss an ihr Studium war Reiche bis 1998 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Potsdam tätig. Seit dem 1. September 2015 ist Katherina Reiche Hauptgeschäftsführerin des Verbands kommunaler Unternehmen. In Ergänzung dazu wurde sie am 29. Oktober 2015 zur Präsidentin des Bundesverbands öffentliche Dienstleistungen (bvöd) gewählt.", "section_level": 4}, {"title": "Sonstiges Engagement.", "content": "Als Mitglied einer Elterninitiative hat sich Reiche für die Wiedereröffnung der Katholischen Marienschule in Potsdam eingesetzt. Mit dem „Potsdamer Modell“ unterbreitete Reiche Lösungsvorschläge für den Potsdamer Schulentwicklungsplan. Reiche setzte sich für die Förderung der Werderaner Bismarckhöhe durch den Bund und für die Sanierung der Teltower Friedhofskapelle ein. Katherina Reiche war Gesellschafterin der Luckenwalder Hesco GmbH, die Gegenstand von Ermittlungen wegen schwerer Wirtschaftskriminalität war. Staatsanwaltschaftliche Erkenntnisse brachten Reiche während des langjährigen Verfahrens in Bedrängnis. Im Jahre 2013 gab der Bundesgerichtshof der Revision gegen die 2011 durch das Landgericht Potsdam erfolgte Verurteilung von Reiches Eltern in weiten Teilen statt. Die Verurteilung hielt der „sachrechtlichen Prüfung nicht stand“, so der BGH.", "section_level": 3}, {"title": "Privates.", "content": "Katherina Reiche ist seit 2003 mit dem CDU-Politiker Sven Petke verheiratet und Mutter von drei Kindern.", "section_level": 2}, {"title": "Positionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung der Kernenergie.", "content": "Reiche verteidigte im Einklang mit der CDU-Parteilinie jahrelang die Kernenergie: Unter anderem erklärte sie wiederholt, Kernenergie sei CO-frei, sie trage circa 30 Prozent zur Stromproduktion bei und sei daher nicht so leicht zu ersetzen. Im Jahr 2006 stellte Reiche Teile des Koalitionsvertrages in Frage, in dem sich Union und SPD 2005 darauf geeinigt hatten, dass der Ausstiegs-Beschluss von 2000 („Atomkonsens“) Bestand haben sollte. Reiche sagte, der Koalitionsvertrag sei „keine Aufforderung für ein Denkverbot [...] Ohne längere Laufzeiten stehen wir vor der Wahl neue fossile Kraftwerke zu bauen, was den Klimaschutzzielen zuwiderläuft.“ Im gleichen Zusammenhang sagte sie 2006, die erneuerbaren Energien seien noch nicht auf dem Stand der traditionellen Energien und noch nicht so wirtschaftlich; und sprach sich für eine Verlängerung der Laufzeiten aus. Zu dieser kam es im Herbst 2010 unter der neuen Regierung mit der FDP tatsächlich. Jedoch revidierte nur wenige Monate später die Bundeskanzlerin am Tag nach dem Beginn der Nuklearkatastrophe von Fukushima ihre Atompolitik und leitete den erneuten Atomausstieg ein, der die sofortige und endgültige Stilllegung von acht der 17 damals betriebenen Atomkraftwerke in Deutschland implizierte. Reiche forderte wiederholt Gorleben als Standort für ein Endlager. Unter anderem erklärte sie, die Schachtanlage Asse sei von 1909 bis 1964 als Salzbergwerk genutzt worden und deshalb löchrig, der Salzstock in Gorleben sei intakt. Im Jahr 2009 erklärte sie die Blockade Gorlebens sei „politisch motiviert“, im Falle eines Wahlsiegs könnte die Union die Erkundung wieder aufnehmen. Im Februar 2009 forderte Reiche ein Nachdenken über den Bau neuer Kernkraftwerke in Deutschland. Sie beteiligte sich aktiv an der Diskussion um die Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke und stimmte im Herbst 2010 für diese.", "section_level": 2}, {"title": "Gentechnik.", "content": "Nachdem im Jahr 2005 das Bundesverbraucherministerium unter anderem dem Forscher Joachim Schiemann Fördermittel für ein Projekt zur biologischen Sicherheit transgener Pflanzen verweigert hatte, erklärte Reiche, Wissenschaftler würden Forschungsverbot erhalten und mundtot gemacht. Die Grüne Gentechnik würde ausgetrocknet und solle am langen, ausgestreckten Arm der Ministerin Renate Künast verhungern. Hierbei zog Reiche Parallelen zur Verfolgung von Wissenschaftlern während des Stalinismus. Im gleichen Jahr bezeichnete Reiche militante Gentechnikgegner als „Bioterroristen“ und prangerte deren angebliche Duldung durch die rot-grüne Regierung als Skandal an, weil sie die Gentechnik behindere und mit Zukunftsängsten Wahlkampf machen wolle. Weiterhin sprach sie sich ausdrücklich für die Nutzung der Gentechnik in der Landwirtschaft („Grüne Gentechnik“) aus. Reiche erklärte in diesem Zusammenhang: „Deutschland muss endlich die Chance ergreifen und in die Zukunftsbranchen einsteigen, damit es in unserem Land wieder aufwärts geht. Weltweit werden schon rund 80 Mio. Hektar gentechnisch gezüchteter Sorten angebaut, ohne dass ein Sicherheitsrisiko oder Schäden aufgetreten wären. Die weltweiten Erfahrungen und auch der im letzten Jahr in Deutschland durchgeführte Erprobungsanbau zeigen, dass ein ungestörtes Nebeneinander von konventionellem, ökologischem und gentechnischem Anbau möglich ist.“ Sie forderte, das Gentechnikgesetz so zu ändern, dass Anbaustandorte nicht mehr bekannt gegeben werden müssen und Anbauer nicht für etwaige Schäden haften, was eine Ausnahme vom Verursacherprinzip bedeuten würde.", "section_level": 2}, {"title": "Eingetragene Lebenspartnerschaft.", "content": "Im Juli 2002 erklärte Reiche, sie unterstütze die Klage der unionsgeführten Länder Bayern, Sachsen und Thüringen gegen das Lebenspartnerschaftsgesetz, weil es nicht dem Familienbild der Union entspreche. Das am 1. August 2001 in Kraft getretene Gesetz sei ein „Angriff auf Ehe und Familie“ und gehe „weit über das hinaus, was ich bereit wäre zu regeln“. Im August 2012 sprach sich Reiche in der \"BILD\" entschieden gegen die Idee aus, die eingetragene Lebenspartnerschaft mit der Ehe gleichzustellen. Sie erklärte in diesem Zusammenhang: „Unsere Zukunft liegt in der Hand der Familien, nicht in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften [...] Neben der Euro-Krise ist die demografische Entwicklung die größte Bedrohung unseres Wohlstands.“ Nur weil die Ehe von Mann und Frau für einige an Bedeutung verloren habe, dürfe man sie als Lebensentwurf nicht grundsätzlich in Frage stellen. Die Union müsse ganz klar sagen, dass sie auf Familie, Kinder, Ehe setzt. Die Gesellschaft werde nicht von kleinen Gruppen zusammengehalten, sondern von der stabilen Mitte. Für Reiche steht fest: „Gleichgeschlechtliche Partnerschaften dürfen nicht diskriminiert werden. Nur wird keiner diskriminiert, wenn das Lebensmodell, das den Erhalt unserer Gesellschaft garantiert, besonders geschützt und gefördert wird.“ Reiches Aussagen führten zu scharfen Reaktionen seitens der Opposition, einiger Unions-Mitglieder und in Teilen des Internets. Unter anderem nahm sie ihre Facebook-Seite vorübergehend vom Netz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Katherina Birgitt Reiche (* 16. Juli 1973 in Luckenwalde) ist eine deutsche Lobbyistin und ehemalige Politikerin (CDU). Seit September 2015 ist sie Hauptgeschäftsführerin beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Im September 2019 gab der Energiekonzern E.ON bekannt, dass Katherina Reiche für den Vorsitz der Geschäftsführung der innogy-Tochter innogy Westenergie GmbH vorgesehen ist. Seit dem 1. Januar 2020 hat sie diesen Posten offiziell inne. ", "tgt_summary": null, "id": 321122} {"src_title": "Ty Herndon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Grabwespen leben einzeln und haben kräftige Kiefer, die durch stark entwickelte Oberkiefer zum Graben geeignet sind. Lediglich aus der tropischen Gattung \"Microstigmus\", sowie wenigen außereuropäischen Arten der Gattungen \"Arpactophilus\" und \"Spilomena\" sind eusoziale Arten bekannt. Die Grabwespen sind eine sehr vielgestaltige Gruppe: Die Größe reicht von zwei Millimetern bis zu mehreren Zentimetern. Viele Arten sind in unterschiedlichem Maße gelb gezeichnet; manche haben eine rote Hinterleibsbasis. Viele Arten haben einen gestielten Hinterleib, das heißt, dass das erste Hinterleibssegment als langer, dünner Stiel (Petiolus) ausgebildet ist. Weltweit wurden knapp 10.000 Arten beschrieben, aus Mitteleuropa sind davon rund 300 bekannt. Zu den Grabwespen gehören unter anderem die Gemeine Sandwespe, die Kreiselwespe und der Bienenwolf. Wegen metallisch schimmernder Behaarung der Kopfvorderseite werden manche Grabwespen als „Silbermundwespen“ bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Während sich die adulten Tiere von Blütennektar und Pollen ernähren, werden die Larven der Grabwespen von den Weibchen je nach Art mit Insekten, Insektenlarven oder Spinnen versorgt. Die Weibchen lähmen ihre Beutetiere mit einem Stich. Diese werden daraufhin als Wirt oder Futtervorrat für die Larven in selbst gegrabene (oder auch in gemauerte) Hohlräume getragen und mit je einem Ei belegt. Manche Grabwespen leben auch in von Halmfliegen verursachten Gallen angestochener Pflanzen. Evolutionsbiologisch betrachtet muss das zum Teil sehr komplexe Brutpflegeverhalten (Mehrnester/Mehrphasen-Brutpflege einiger Grabwespenarten) über bestimmte Zwischenschritte entstanden sein. Als Ausgangspunkt kann das Rezentbeispiel mancher Schlupfwespen angeführt werden, die das Ei am oder im Beutetier ablegen, dieses aber ansonsten unbehelligt lassen. Eine Weiterführung dieses Verhaltens zeigen manche Dolchwespen, die das Beutetier mit einem Stich lähmen, aber an seinem Ort (der meist schon recht versteckt ist) belassen. Das nächstfortgeschrittene Verhalten zeigen manche Wegwespen, die die gelähmten Beutetiere aktiv verstecken. Die Grabwespen schließlich schaffen zunächst einen besonderen Raum für die Beute; dann erst erfolgt die Jagd. Dieses Verhalten erlaubt (in Abstimmung mit der Größe der Beutetiere) das Eintragen mehrerer Beuteorganismen in ein Versteck. In einem solchen Versteck können mehrere Brutzellen, die (arbeitssparend) von nur einem Zuführungsgang abzweigen, angelegt werden, wie etwa bei der Heuschreckensandwespe (\"Sphex funerarius\"). Dean Wooldridge beschreibt in seinem Werk (1968), dass die Grabwespe \"Sphex ichneumoneus\" nach erfolgreicher Jagd das Beutetier neben dem Eingang des Verstecks absetzt, um dann das Versteck zu inspizieren und anschließend das Beutetier darin abzulegen und das Ei zu legen. Bewegt ein Beobachter das Beutetier auch nur einige Zentimeter, so legt die Grabwespe nach Verlassen des Verstecks das Beutetier zunächst wieder auf den vorherigen Platz, um dann erneut das Versteck zu inspizieren. Diese Verhaltens-Stereotypie von \"Sphex\" hat schon Jean Henri Fabre genau geschildert. Sie lässt sich beliebig oft hervorrufen, ohne dass bei der Grabwespe ein Lerneffekt oder Abstumpfung einträte. In seinem Buch \"Metamagicum\" gibt Douglas R. Hofstadter dieses Beispiel, um den Begriff \"sphexishness\" (teilweise übersetzt mit „Sphexität“) zu entwickeln, den er anschließend zur Erläuterung der Selbstreflexion verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Man stellte zunächst in einer Überfamilie „Sphecoidea“ die Grabwespen (Sphecidae) und die Bienen (Apidae) als Schwestergruppen gegenüber (oder auch zwei Überfamilien Sphecoidea und Apoidea). Mit den Prinzipien der Kladistik änderte sich aber die Sichtweise. Die Grabwespen wurden als paraphyletische Gruppe erkannt und in vier Familien aufgespaltet, die zusammen mit der Familie der Bienen (Apidae i. w. S.) zur Überfamilie Apoidea zusammengefasst werden. Die unterschiedliche Lebensweise der Bienen, die ihre Larven mit Blütenpollen versorgen, und die daran angepasste Morphologie sind abgeleitete Merkmale, die Grabwespen in ihrer Gesamtheit zeichnen sich lediglich durch das Fehlen dieser Merkmale aus. Die Spheciformes umfassen folgende Gruppen:", "section_level": 1}, {"title": "Fossile Belege.", "content": "Die ältesten fossilen Belege dieser Gruppe sind aus baltischem Bernstein (Eozän) bekannt. Darunter befinden sich vorwiegend Vertreter aus der Familie Crabronidae. Die Artenvielfalt im Baltischen Bernstein deutet indes auf eine deutlich frühere Entstehung dieser Gruppe hin. Kreidezeitliche Funde aus Nordamerika sind taxonomisch nicht eindeutig zuzuordnen.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Die Grabwespenarten \"Polemistus\" \"chewbacca\" und \"Polemistus\" \"vaderi\" wurden durch Menke und Vincent im Jahre 1983 nach Star Wars-Charakteren benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grabwespen (Spheciformes) sind Hautflügler aus der Teilordnung der Stechimmen. Sie sind sehr nahe mit den Bienen verwandt, allerdings ist diese Verwandtschaft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, sondern wurde erst 1872 durch Anwendung der Darwin’schen Evolutionstheorie entdeckt. Gemeinsamkeiten, die Grabwespen und Bienen vor den übrigen Stechimmen auszeichnen, liegen im Bau des Thorax: Das Pronotum, das ist der Rückenteil des (schmalen) ersten Brustsegments, bildet in seinen Hinterecken typische Verdickungen und erreicht nicht die Flügelschuppen, die das Flügelgelenk bedecken.", "tgt_summary": null, "id": 2273668} {"src_title": "DR-Baureihe ET 167", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits im „Vorentwurf zu einem Kraftwagenstraßennetz Deutschland“ vom März 1926 schlug der Planungsausschluß der Studiengesellschaft für Automobilstraßenbau eine Streckenführung von Frankfurt am Main über Mainz, Kaiserslautern und Saarbrücken nach Frankreich für den ersten Ausbauabschnitt vor. Der Streckenverlauf nahm im Wesentlichen Bezug auf die unter Kaiser Napoleon Bonaparte gebaute Kaiserstraße. Die komplette Fertigstellung der rund 73 Kilometer langen Autobahn zwischen Mainz und Kaiserslautern nahm fast 30 Jahre Zeit in Anspruch. Das erste Teilstück vom Kreuz Mainz-Süd bis zur Anschlussstelle Nieder-Olm wurde 1976 dem Verkehr übergeben, der Abschnitt zwischen Wörrstadt und dem Kreuz Alzey 1978. Zwei Jahre später, 1980, wurde die Lücke zwischen Nieder-Olm und Wörrstadt geschlossen und die A 63 war somit zwischen Mainz und Alzey komplett befahrbar, was auch einen strategischen Vorteil für die Landesregierung in Mainz brachte, da der Ausweichsitz der Landesregierung Rheinland-Pfalz in Alzey in möglichen Krisenfällen schneller erreichbar war. Ein Jahr später, 1981, wurde das sich südlich anschließende Teilstück bis zur Anschlussstelle Freimersheim mit der Talbrücke Weinheim fertiggestellt. Der Weiterbau in Richtung Kaiserslautern dauerte allerdings etwas länger, so wurde das nächste Teilstück zwischen Kirchheimbolanden und einer provisorischen Anschlussstelle bei Steinbach erst 1989 vollendet. 1993 wurde die Lücke zwischen Freimersheim und Kirchheimbolanden geschlossen und 1996 die Autobahn von Steinbach bis Winnweiler verlängert, womit das provisorische Autobahnende entfiel. Ein Jahr später, 1997, endete die Autobahn in südlicher Richtung an einer weiteren provisorischen Anschlussstelle bei Lohnsfeld. Diese entfiel 1999, als die A 63 schon bis Sembach reichte. Das letzte Teilstück zwischen Sembach und dem Dreieck Kaiserslautern wurde 2004 fertiggestellt. Seitdem ist die A 63 auf ihrer kompletten Länge befahrbar.", "section_level": 1}, {"title": "Strecke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Die A 63 beginnt am Autobahnkreuz Mainz-Süd (2) als Verlängerung der B 40 aus Richtung Mainz kommend. Von diesem Knotenpunkt mit der A 60, dem südlichen Mainzer Ring, verläuft sie größtenteils in südliche bis südwestliche Richtung durch das Rheinhessische Hügelland, weitestgehend dem früheren Verlauf der B 40 folgend, die im Zuge des Baus der A 63 in eine Landstraße zurückgestuft wurde. Seit November 2009 ist der ursprünglich vierspurige Abschnitt vom Beginn der Autobahn bis zur Anschlussstelle \"Nieder-Olm\" (4) aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens mit einer temporären Seitenstreifenfreigabe ausgestattet, die bis zur nachfolgenden Anschlussstelle \"Saulheim\" (5) verlängert werden soll. Bei \"Wörrstadt\" (6) wurde in den Jahren 2009 bis 2012 ein großer Windpark, der Energiepark Wörrstadt, entlang der Autobahn errichtet, der sich außerdem in unmittelbarer Nähe des Unternehmenssitzes von juwi, der Betreiberfirma des Parks, befindet. Etwas weiter südwestlich erreicht man das Autobahnkreuz Alzey (8), das die A 63 mit der A 61 verbindet. Die Überleitungen von Mainz her zur A 61 in Richtung Ludwigshafen und umgekehrt wurden zweistreifig und als halbdirekte Verbindungsrampen ausgeführt, da bis zur Fertigstellung der A 63 bei Sembach 2004 der gesamte Schwerlastverkehr über die A 61 und ab dem Kreuz Frankenthal über die A 6 geleitet wurde. Hinter dem Kreuz wird die Kreisstadt Alzey westlich umfahren und mit den Anschlussstellen \"Erbes-Büdesheim\" (9) und \"Freimersheim\" (10) angebunden. Zwischen beiden Anschlüssen befindet sich das längste Brückenbauwerk der gesamten Autobahnstrecke, die 1,2 km lange Talbrücke Weinheim. Kurz vor der Anschlussstelle \"Kirchheimbolanden\" (11) befindet sich eine von nur zwei unbewirtschafteten Rastanlagen an der Autobahn mit dem Namen „Heubergerhof“. Die zweite folgt anschließend hinter der Anschlussstelle \"Göllheim\" (12) und trägt den Namen „Donnersberg“. Der gleichnamige Berg befindet sich unmittelbar nördlich der Autobahn und ist durch seinen markanten Fernsehturm (Sender Donnersberg) und die ehemalige Funkstation auf seinem Gipfel bereits von Weitem her zu erkennen. Die Landschaft wird hügeliger und bewaldeter und die Autobahn durchquert die nördlichsten Ausläufer des Pfälzer Waldes. Gerade die Fahrten über die zahlreichen Talbrücken in diesem Abschnitt bieten imposante Ausblicke über das nahegelegene Nordpfälzer Bergland. Das letzte Teilstück zwischen \"Sembach\" (14) und dem Autobahndreieck Kaiserslautern weist eine kurvige Streckenführung und ein markantes Gefälle in Richtung Süden auf. Im Dreieck selber befindet sich noch eine Anschlussstelle, die in die Kaiserslauterer Stadtmitte führt. Auch die Verbindung von der A 63 zur A 6 in Richtung Mannheim wird über diese Ausfahrt ermöglicht. Die Hauptfahrbahnen der A 63 führen auf die A 6 in Richtung Saarbrücken.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbau.", "content": "Seit November 2009 ist die Strecke zwischen dem Autobahnkreuz Mainz-Süd und der Anschlussstelle Nieder-Olm sechsstreifig ausgebaut. Die jeweiligen Beschleunigungsstreifen von Nieder-Olm Richtung Mainz und die Überleitung von der A 60 aus Richtung Bingen am Rhein nach Nieder-Olm wurden hierzu zum dritten Fahrstreifen umgebaut. Nach ca. 7 km aus beiden Richtungen gehen sie dann in einen Verzögerungsstreifen für die Abfahrt Nieder-Olm bzw. Überleitung zur A60 Richtung Frankfurt am Main über. Hierzu wurde zwischen Mitte September und Ende Dezember 2007 der ursprüngliche Standstreifen von Klein-Winternheim bis zur Anschlussstelle Nieder-Olm bautechnisch verstärkt, damit dieser als zusätzlicher dritter Fahrstreifen benutzt werden kann. Zuerst wurde dieser aber von Anfang Mai bis Mitte August 2008 genutzt um die Gegenfahrbahn auf diese Fahrbahn zu verlegen, damit eine Grunderneuerung der Fahrbahn zwischen Nieder-Olm und Klein-Winternheim erfolgen konnte. Anschließend wurde bis 9. Dezember 2008 der Verzögerungsstreifen der Anschlussstelle Klein-Winternheim weiter nach rechts verlegt, so dass jetzt ab der Anschlussstelle Nieder-Olm und Kreuz Mainz-Süd eine durchgehende sechsstreifige Straßenführung erfolgen konnte um den morgendlichen Berufsverkehr über einen weiteren Fahrstreifen entlasten zu können, da diese Stelle täglich bis zu 60.000 Fahrzeuge passieren. Mit dem Wegfall des Seitenstreifens wurden zusätzliche Nothaltebuchten notwendig. Danach erfolgte bis November 2009 die Grundsanierung der Fahrbahn von Klein-Winternheim Richtung Nieder-Olm und der Lärmschutz für die direkt an der Autobahn liegende Gemeinde Ober-Olm verbessert wurde. Die Anschlussstelle Klein-Winternheim wurde weiter nach rechts verlegt, um zwischen Kreuz Mainz-Süd und Nieder-Olm ebenfalls durchgängig drei Fahrstreifen zur Verfügung zu haben. Da auch auf dieser Seite der Seitenstreifen dem dritten Fahrstreifen weichen musste, wurden die Nothaltebuchten bereits bei der Instandsetzung 2007 geschaffen. Seit Anfang November 2009 sind die Straßenbauarbeiten zwischen Nieder-Olm und Klein-Winternheim abgeschlossen. Zwischen April und September 2011 wurden auf diesem Streckenabschnitt neue Schilderbrücken und mehrere intelligente Verkehrszeichenanlagen sowie Überwachungskameras von Funkwerk am kompletten Streckenabschnitt für eine Temporäre Seitenstreifenfreigabe (TSF) aufgebaut. Die Kameras dienen der Verkehrstelematik, um bei Gefahrensituationen (Unfälle und Pannen) den Seitenstreifen, nach einer vorherigen Freigabe, wieder zu sperren. Seit dem 16. April 2012 ist die TSF in Betrieb. Im April 2013 begannen die Bauarbeiten für den Ausbau und die Erweiterung die TSF von Nieder-Olm nach Saulheim zu verlängern, da sich in Saulheim ein Paketzentrum der Deutschen Post DHL befindet. Die Bauarbeiten sollten ursprünglich, nach dem Baustellen-Informations-Schild, bis Juli 2013 dauern, wurden dann um einen Monat verlängert um im September dann bis Dezember 2013 weiter verlängert zu werden. Bisher (Stand: März 2019) wurde noch keine TSF-Anlage zwischen den Anschlussstellen Nieder-Olm und Saulheim installiert. Der auf der Fahrbahn zwischen Saulheim und Nieder-Olm eingebrachte spezielle lärmverringernde Asphalt wies nach gut einem Jahr Löcher auf, da dieser fehlerhaft aufgetragen wurde. Die Fahrbahn musste daher an einem Wochenende komplett abgefräst und neu eingebracht werden. Das Straßenbauunternehmen trug die Kosten der Sanierung.", "section_level": 2}, {"title": "Tempolimits.", "content": "Tempolimits gibt es an mehreren Stellen der Autobahnstrecke. Auf der B40, der Fortsetzung der A 63 Richtung Norden, gilt 70 km/h aus Lärmschutzgründen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrsbedeutung.", "content": "Die A 63 verbindet die rheinland-pfälzischen Städte Mainz und Kaiserslautern miteinander. Daher besitzt die Autobahn zunächst regionalen Charakter. Erst der am 15. Oktober 2004 vollendete Ausbau der Autobahn verkürzt die Fahrten zwischen dem Saarland bzw. Frankreich und dem Rhein-Main-Gebiet. Bei den manuellen Straßenverkehrszählung der Bundesanstalt für Straßenwesen die alle fünf Jahre durchgeführt werden, wurde eine „durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke“ (DTV) zwischen 24.000 und 63.000 Kraftfahrzeugen pro Tag mit einem 10,3-prozentigen Anteil (Medianwert) des Schwerverkehrs (Busse, Lkw > 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht mit und ohne Anhänger, Sattelzüge) an allen Kraftfahrzeugen 2010 festgestellt. Fünf Jahre zuvor waren es 2005 noch zwischen 20.400 und 60.700 Fahrzeuge (10,1 %) gewesen. Der meist befahrene Abschnitt bei der Verkehrszählung 2010 befindet sich zwischen dem Autobahnkreuz Mainz-Süd und der Anschlussstelle Klein-Winternheim. Danach nimmt der Fahrzeugverkehr stetig ab. Zwischen den Anschlussstellen Kirchheimbolanden und Göllheim erreicht er mit 24.000 Fahrzeugen pro Tag dann seine niedrigste Auslastung. Es sind damit die gleichen Abschnitte wie 2005. Darüber hinaus ist die Autobahn auch für die Amerikanischen Streitkräfte die schnellste Verbindung zwischen ihren Hauptquartieren der United States Air Forces in Europe der Ramstein Air Base bei Kaiserslautern zu den Landstreitkräften US Army Europe in der Wiesbadener Lucius D. Clay Kaserne zu fahren.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Autohöfe und Parkplätze.", "content": "Auf dem ältesten Streckenabschnitt zwischen Mainz und Alzey gibt es keine Rastanlagen. Erst bei Kirchheimbolanden und ein paar Kilometer weiter am Donnersberg gibt es Rastplätze. Im August 2008 wurden Planungen für einen Autohof an der Anschlussstelle Wörrstadt bekannt. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre sind allerdings auch schon Pläne für einen Autohof an der nächsten Anschlussstelle Biebelnheim bekannt. Beide Projekte waren im August 2008, nach Aussage der zuständigen Behörde, noch nicht genehmigungsfähig. Ein halbes Jahr später sollten die ersten Fakten und Ergebnisse auf Informationsveranstaltungen bekannt gegeben werden. Im September 2009 erfolgte die Genehmigung für den Autohof Wörrstadt, der ursprünglich bereits im Laufe des Jahres 2010 realisiert werden sollte. Die Verbandsgemeinde Wörrstadt schaltete Anfang 2015 das Wirtschaftsministerium ein, nachdem eine Einigung mit dem Infrastrukturministerium unmöglich erschien, da die Kosten für die Entwässerung des Gebietes zum Streitgegenstand wurde. Nach Meinung der Verbandsgemeinde sind die Kosten vom Land, die diese im Auftrag des Bundes, vorgesehen haben viel zu hoch. Ebenso die Kosten für den notwendigen Kreisel. Im ersten Halbjahr 2019 fand der Umbau der Anschlussstelle Wörrstadt mit Kreisverkehren statt um den zukünftigen Autohof besser an die Bundesstraße und Autobahn anzuschließen. Der erste Spatenstich für den Autohof bei Wörrstadt fand am 17. Juni 2019 statt. Eine geplante Tank- und Rastanlage an Stelle des Parkplatzes Donnersberg in Höhe Steinbach am Donnersberg scheiterte bisher am Protest der Anwohner. Eine kleinere Variante, bei der lediglich zusätzliche Parkplätze, aber keine Rastanlage gebaut wird, soll nun realisiert werden, trifft aber ebenfalls auf Proteste der Anwohner. Eine Realisierung ist deshalb ungewiss. Weil bisher Parkmöglichkeiten fehlen, nutzen viele Lastkraftwagenfahrer die Nothaltebuchten im Abschnitt zwischen Klein-Winternheim und Nieder-Olm, um ihre Ruhepausen durchzuführen. Seit Ende Januar 2018 weisen deshalb Schilder unterhalb der Nothaltebucht-Tafel () in englischer Sprache darauf hin, dass dies kein Rastplatz zum Essen und Schlafen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Touristische Hinweisschilder.", "content": "An der Autobahn befinden sich touristische Hinweisschilder, die auf Sehenswürdigkeiten in der unmittelbaren Nähe abseits der Autobahn hinweisen. Bis auf das Unterrichtungsschild \"Katharinenkirche\" befinden sich alle Ziele, auf die sich die Hinweise beziehen, in einem Radius von ca. fünf Kilometern. Die Katharinenkirche hingegen ist über 20 km östlich von der Autobahn entfernt über die B 420 erreichbar.", "section_level": 2}, {"title": "Massenkarambolage 1998.", "content": "Im März 1998 ereignete sich auf dem Streckenabschnitt zwischen Wörrstadt und Biebelnheim nach einem Sandsturm eine Massenkarambolage. Starker Wind wirbelte auf den angrenzenden staubtrockenen Feldern den Sand hoch und geriet so auf die Autobahn und nahm insgesamt 26 Fahrzeugen die Sicht. Drei Menschen wurden schwer, acht leicht verletzt.", "section_level": 2}, {"title": "Fußball-Weltmeisterschaft 2006.", "content": "Zwischen dem 13. Januar und 8. August 2006 stand zwischen den Anschlussstellen Wörrstadt und Saulheim in der Höhe der Ortschaft Udenheim (zwischen dem Autobahnkilometer 14,5 und 14,0) ein Hinweisschild auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Das Schild stand auf der ungefähren Mitte zwischen den beiden WM-Städten Kaiserslautern und Frankfurt am Main. Ein weiteres Schild befand sich in Fahrtrichtung Kaiserslautern zwischen Göllheim und Winnweiler bei Kilometer 48,5.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Bundesautobahn 63 (Abkürzung: BAB 63) – Kurzform: Autobahn 63 (Abkürzung: A 63) – führt über eine Gesamtlänge von 73 Kilometern vom Autobahnkreuz Mainz (A 60) durch Rheinhessen und die Pfalz bis zum Autobahndreieck Kaiserslautern (A 6). ", "tgt_summary": null, "id": 1763871} {"src_title": "Peter, Sue & Marc", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der New York Gothams/Giants.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge in New York und die Ära John McGraw.", "content": "Die San Francisco Giants wurden von John B. Day und Jim Mutrie gegründet. Die New York Gothams (wie die Giants ursprünglich getauft wurden), traten 1883 der National League (NL) bei, da der andere New Yorker Klub, die Metropolitans, in der American Association spielten. Fast die Hälfte der Spieler kamen von den Troy Trojans, die ihren Platz in der NL an die Gothams abgaben. Deshalb kann man sagen, die Trojans sind der Vorgänger der Gothams/Giants. Da die Metropolitians das damals erfolgreichere Team waren, kauften Day und Mutrie wichtige Spieler für die Gothams und gewannen 1888 prompt die Meisterschaft der National League. Gegen die St. Louis Browns wurde dann eine verfrühte Version der World Series gewonnen. 1889 wurde dieser Erfolg", "section_level": 2}, {"title": "1930–1957 – fünf National-League-Titel in 28 Jahren.", "content": "McGraw gab das Team 1932 in die Hände von Bill Terry, der zehn Jahre lang als Spieler und Manager die Geschichte der Giants mitprägte. In dieser Zeit gewannen sie drei NL-Titel (1933, 1936 und 1937) und einmal die World Series (1933) gegen die Washington Senators. Neben Terry waren Mel Ott und Carl Hubbell, einer der wenigen Pitcher, die den Screwball in ihrem Repertoire hatten (zusammen mit Christy Mathewson und Fernando Valenzuela). Hubbell, der auch als „King Carl“ oder als „The Meal Ticket“ bekannt ist, nahm während des All-Star-Games fünf Hall-of-Famer hintereinander aus dem Spiel: Babe Ruth, Lou Gehrig, Jimmie Foxx, Al Simmons und Joe Cronin. Mel Ott beerbte Terry als Manager, doch wegen des Zweiten Weltkrieges gab es große Probleme den Ligabetrieb aufrechtzuerhalten. 1948 übernahm Leo Durocher das Ruder bei den Giants. Diese Verpflichtung führte zu einigen Verwirrungen, denn Durocher war zuvor Manager bei den Brooklyn Dodgers (heute Los Angeles Dodgers) und wurde 1947 wegen illegalen Glücksspiels verurteilt. Er wurde dann bei den Dodgers suspendiert und ein Jahr später erhielt er die Freigabe für die Giants. Er war Manager bis 1955 und unter seiner Führung gewannen die Giants 1954 die World Series gegen die Cleveland Indians.", "section_level": 2}, {"title": "Bobby Thomson – „The Shot Heard ’Round the World“ (1951).", "content": "Einer der größten Momente der Giants-Geschichte und vielleicht einer der schönsten war der Walk-Off-Homerun von Bobby Thomson, der den Giants 1951 den NL-Titel brachten. Das Spiel war das dritte und letzte der Three-Game-Series und eine der", "section_level": 3}, {"title": "Willie Mays – „The Catch“ (1954).", "content": "Im ersten Spiel der World Series 1954 in den Polo Grounds schaffte Willie Mays „The Catch“. Einen dramatischen over-the-shoulder-Catch (über die Schulter) eines Linedrives von Vic Wertz tief ins Centerfield der den Sieg für die Cleveland Indians bedeutet hätte. Doch durch den Catch gewannen die Giants, die als Außenseiter in die Serie gingen, die World Series mit vier Siegen in Folge.", "section_level": 3}, {"title": "Der Umzug nach San Francisco.", "content": "Auf der Suche nach einem neuen Stadion, das alte war langsam baufällig, wurde überlegt, nach Minneapolis zu ziehen. Doch dann kam San Francisco ins Spiel. Trotz Einwände der Anteilseigner der Giants führte Hauptaktionär Horace Stoneham Verhandlungen mit dem Bürgermeister der Stadt San Francisco George Christopher. Zur selben Zeit warb der Dodgers-Eigner Walter O’Malley für den Umzug", "section_level": 2}, {"title": "Die Geschichte der San Francisco Giants.", "content": "In San Francisco konnten die Giants lange nicht an die Erfolge in New York anknüpfen. Nach dem Umzug konnte jahrzehntelang, bis zum Titelgewinn 2010, keine World Series mehr nach San Francisco geholt werden.", "section_level": 1}, {"title": "1958–1962 – Seals Stadium und Candlestick Park.", "content": "Die ersten beiden Jahre in San Francisco spielten die Giants im Seals Stadium. In diesen Jahren kam der Rookie des Jahres jeweils von den Giants: 1958 Orlando Cepeda und 1959 Willie McCovey. 1960 zogen die Giants in den Candlestick Park, der im Südosten der Stadt mit Blick über die Bay liegt. Der Candlestick Park war für seine Wetterkapriolen bekannt. Die heftigen Winde, das kalte Wetter und der dichte Nebel sorgten für einige irreguläre Spiele. Ein Höhepunkt war das All-Star-Spiel 1961. Nahezu während des ganzen Spiels war das Wetter für ein Baseballspiel perfekt, doch im 9. Inning kam ein Sturm auf. Der Relief Pitcher der Giants, Stu Miller, wurde während eines Pitches von einer Windböe erwischt, die ihn von seinem Rubber wehte, sodass er einen Balk produzierte, was ihm die Legende vom Pitcher einbrachte, der von seinem Hügel geweht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Die World Series 1962.", "content": "1962, nach einem Titelrennen gegen die Dodgers, welches darin resultierte, dass die Giants in den Playoffs waren und später in die World Series einzogen, unterlag man den New York Yankees mit 4:3. Im siebten und entscheidenden Spiel in San Francisco lagen die Giants in der unteren Hälfte des 9. Innings 1:0 zurück. Mit Matty Alou auf der ersten Base und zwei out war Willie Mays am Schlag. Er schlug ein \"2-Base Hit\" in Richtung Right-field-Line. Der Rightfielder der Yankees Roger Maris nahm den Ball auf und verhinderte mit einem schnellen und guten Wurf ins Infield den möglichen Ausgleich", "section_level": 3}, {"title": "1963–1985 – Immer nur die Brautjungfer, aber nie die Braut.", "content": "Obwohl man bis 1989 nicht mehr an einer World Series teilnehmen sollte, gingen einige Hall-of-Famers aus dem Team hervor. Gaylord Perry, der einen No-Hitter im Jahre 1968 warf, sowie Juan Marichal, der einen besonderen Pitchingstil hatte – er machte jedes Mal einen übergroßen Schritt. Willie McCovey gewann den Titel als MVP der National League 1969 und Willie Mays schlug den 600. Homerun seiner Karriere im selben Jahr. Die nächste Playoff-Teilnahme sollte erst 1971 erfolgen. Nach dem Gewinn der Division unterlagen sie im NLCS gegen die Pittsburgh Pirates mit Roberto Clemente, die anschließend die World Series gegen die Baltimore Orioles gewinnen sollten. Einige Spieler der Giants sollten in dieser Zeit bei anderen Teams zu Ehren kommen. Spieler wie Garry Maddox, George Foster, Dave Kingman und Gaylord Perry. Aber auch zwei weitere Rookie-of-the-Year-Awards gingen an die Giants, 1973 an Gary Matthews Sr. und 1975 an John Montefusco. 1976 standen die Giants kurz vor dem Umzug nach Toronto, Bob Lurie der neue Besitzer, aber hielt das Team in San Francisco. Ein Jahr später wurden die Blue", "section_level": 2}, {"title": "1986–1999 – Tiefpunkt und Wiederauferstehung.", "content": "Unter Craigs Führung gewannen die Giants 86 Spiele in der Saison 1986 und 1987 den Divisionstitel. Das Team verlor aber die NLCS gegen die St. Louis Cardinals in sieben Spielen. Der Lichtblick der Serie war, dass der Outfielder der Giants Jeffrey Leonard zum MVP der Serie ernannt wurde, obwohl er dem unterlegenen Team angehörte.", "section_level": 2}, {"title": "1989.", "content": "Obwohl während der Saison 15 verschiedene Starting Pitcher ihr Glück versuchten, konnte das Team den NL-Titel holen. Die wichtigsten Spieler waren dabei die Pitcher Rick Reuschel und Scott Garrelts und die Hitter Kevin Mitchell (der MVP der NL) und Will Clark. Clark war der MVP der NLCS, in der er einen \"Batting Average\" von 0,650 hatte, 8 RBIs und einen Grand Slam schlug. In den Spielen zur NLCS wurden die Cubs 4:1 geschlagen. Im Bottom des 8. Innings bei vollen Bases kam Clark an den Schlag gegen Mitch Williams, der bekannt war für seinen harten Wurfarm. Der erste Pitch", "section_level": 3}, {"title": "1992.", "content": "Nach der Niederlage in der World Series 1989, suchte man nach einer neuen Möglichkeit wegen eines neuen Stadions in San Francisco, doch dieses war ohne Erfolg, und so war der Fortbestand der Giants in Kalifornien gefährdet. Nach der Saison 1992 wollte Bob Lurie, der die Giants 1976 vor einem Umzug nach Toronto gerettet hatte, das Team verkaufen. Eine Gruppe von Investoren um Vince", "section_level": 3}, {"title": "1993.", "content": "Die Barry-Bonds-Ära startete damit, dass Bonds den dritten MVP-Titel seiner Karriere holte. Die Werte dieses Jahres: 46 Homeruns, 129 Runs, 123 RBIs,.336 Batting Avg., alles Karriere-Bestwerte. Auch mit seiner Hilfe wurde das erste Jahr von Dusty Baker als Manager zu einem sehr guten Jahr, mit einem Record von 103:59 Spielen. Damit wurde Baker zum Manager des Jahres gekürt. Trotzdem wurde man nur Zweiter", "section_level": 3}, {"title": "1994–1996.", "content": "Diese Jahre waren nicht gut für die Giants, auch wegen des Spielerstreiks 1994, dem die World Series zum Opfer fiel. Der Streik kostete Matt Williams die Möglichkeit, den alten Single-Season-Homerun-Rekord von Roger Maris zu knacken. Williams war zum Zeitpunkt des Streiks auf bestem Wege, mehr als", "section_level": 3}, {"title": "1997.", "content": "Diese schlechten Zeiten veranlassten die Teamführung, Brian Sabean als Nachfolger von Bob Quinn als General Manager zu verpflichten. Noch bevor dessen Verpflichtung bekannt gegeben wurde, wurde in MLB-Kreisen gemunkelt, Sabean sei schon in den Transfer von Kirk Rueter von den Montreal Expos zu den Giants involviert. Seine Amtszeit begann damit, dass er in seiner ersten offiziellen Handlung als GM die Giants Fans schockte. Er transferierte Matt Williams im Tausch mit anderen Spielern nach Cleveland, was von Zeitungen als „Einkaufen von Ersatzteilen“ bezeichnet wurde. Auf die Kritik entgegnete er: „Ich bin nicht hier, um ein Idol zu sein, ich bin hier, um einen Plan durchzuziehen“. Sabean hatte recht, denn die Spieler, die er für Williams tauschte, Jeff Kent, José Vizcaíno, Julián Tavárez und Joe Roa plus eine Million US-Dollar, die benutzt wurden, um Darryl Hamilton zu verpflichten, sowie die anschließende Verpflichtung von J. T. Snow, halfen den ersten NL-West-Titel der 1990er Jahre zu gewinnen. Die Florida Marlins beendeten die Saison für die Giants dann jedoch bereits in der ersten Playoffrunde mit 0:3, um letztendlich die World Series zum ersten Mal zu gewinnen.", "section_level": 3}, {"title": "Seit 2000 – Downtown-Baseball.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "2000–2004.", "content": "Im Jahr 2000 nahmen die Giants Abschied von 40 Jahren Baseball im Candlestick Park, ihrem alten Heim, und zogen in das privat finanzierte Stadion in Stadtnähe, ein lang vorgeschlagener Umzug. Das Stadion hieß zunächst (2000–2003) Pacific Bell Park, von 2003 bis 2006 SBC Park und wurde im Februar 2006 in AT&T Park umbenannt. Es liegt direkt neben dem China Basin (unter Baseballspielern besser bekannt als McCovey Cove) an der Ecke 3rd und King Street (von Giants-Fans liebevoll 24 Willie Mays Plaza) genannt. Trotzdem war der Umzug der Beginn einer", "section_level": 3}, {"title": "2005.", "content": "Das bisher erfolgloseste Jahr seit dem Umzug ins neue Stadion wurde geprägt von den Verletzungen von Barry Bonds, der die meiste Zeit fehlte. Closer Armando Benítez war vier Monate verletzt, Pitcher Jason Schmidt war in der Saison ebenfalls mehrmals verletzt. Dies war aber auch die Chance für mehrere Nachwuchsspieler um auf sich aufmerksam zu machen, darunter die Pitcher Noah Lowry, Brad Hennessey, Kevin Correia, Scott Munter, Matt Cain und Jeremy Accardo sowie die Outfielder Jason Ellison und Todd Linden. Auch die Verpflichtung von Randy Winn während der Saison war wichtig für das Team. Am 25. Mai 2005 feierte man", "section_level": 3}, {"title": "2006.", "content": "Die Giants erwarteten eine bessere Saison als 2005 und waren auch mit einem guten Roster angetreten. Am 23. Juli war man Erster der NL West. Die Niederlage, die die Giants an diesem Tag gegen die Padres hinnehmen mussten, als Armando Benítez im 9. Inning einen Homerun abgab und man dann im ersten Extrainning verlor, war der Beginn einer Serie, in der die Giants eine nur drei von 19 Spielen gewinnen konnten, mit einer Niederlagenserie von neun Spielen in Folge. Ende August kamen die Giants wieder ins Rennen um den NL-West-Titel und der Wildcard. Barry Bonds fand wieder seine Form nach der Verletzung", "section_level": 3}, {"title": "2007.", "content": "Ohne Pitcher Jason Schmidt, der für 15 Millionen US-Dollar pro Jahr zu den Dodgers wechselte, und mit einem neuen Manager, Bruce Bochy, der von den San Diego Padres kam, begann das Unternehmen MLB 2007. Catcher Mike Matheny und Pitcher Tim Worell traten wegen Verletzungsproblemen zurück. Während der Winter-Offseason wurde kräftig ausgerüstet. Die Spieler Barry Bonds, Steve Kline, Ray Durham und Pedro Feliz verlängerten ihre Verträge bei den Giants. Neu zum Kader kamen Ex-Giants Spieler Rich Aurilia, Bengie Molina, Ryan Klesko und Dave Roberts. Doch der spektakulärste Transfer war die Verpflichtung von Pitcher Barry Zito, der für eine Summe von 126 Millionen US-Dollar für sieben Jahre mit einer Option", "section_level": 3}, {"title": "2010.", "content": "In der Saison 2010 konnten die Giants nach teilweise großem Rückstand kurz vor Saisonende die lange führenden San Diego Padres noch abfangen und ihren ersten Divisionstitel seit sieben Jahren erringen. In der Postseason wurde", "section_level": 3}, {"title": "2012.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "2013.", "content": "In der MLB-Saison konnten die Giants nicht an die Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen und beendeten die Regular Season gemeinsam mit San Diego als geteilter Dritter der NL West. Der Rückstand auf", "section_level": 3}, {"title": "2014.", "content": "Von Beginn der Spielzeit 2014 an dominierten die Giants ihre Division und hatten zwischenzeitlich schon 91⁄2 Spiele Vorsprung auf die Konkurrenz. Doch in der Mitte der Saison blieben die Erfolge aus und die Dodgers konnten in der Tabelle vorbeiziehen und hatten am Ende der Regular Season 6 Spiele Vorsprung. Die Giants erreichten dank der Wild Card Regelung die Play Offs, obwohl sie weniger als 90 Spiele gewinnen konnten. Im Wild Card Spiel trafen die Giants auf die Pittsburgh Pirates aus der Central Division,", "section_level": 3}, {"title": "2015.", "content": "Wie schon in den Vorjahren mussten sich die Giants auch in der Saison 2015 in der Division wieder den Dodgers geschlagen geben. 84 Siegen standen am Ende der regulären Saison 78 Niederlagen gegenüber und es fehlten 8 Spiele auf die Dodgers. Auch über die Wild Card Plätze ging es 2015 nicht in die Play Offs für die Giants, da die Cubs und die Pirates aus der Central Division deutlich erfolgreicher waren.", "section_level": 3}, {"title": "Rivalitäten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Giants – Dodgers.", "content": "Die historische Rivalität zwischen den Giants und den Los Angeles Dodgers besteht seitdem beide in der National League in New York (die Giants in den Polo Grounds in Manhattan, die Dodgers im Ebbets Field in Brooklyn) zuhause waren. Beide Teams wurden im 19. Jahrhundert gegründet und zogen zusammen im Jahr 1958 nach Kalifornien, wo beide ihre Rivalität in der neuen Heimat weiterführten, denn die beiden Westküsten-Städte waren bereits Rivalen, in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, Kultur und Politik. Ein Giantsfan hat während der Saison zwei Fragen: „Did the Giants win?“", "section_level": 2}, {"title": "Giants – Athletics.", "content": "Die Oakland Athletics kommen ursprünglich aus Philadelphia, die Giants aus New York, außerdem spielen die Teams in unterschiedlichen Ligen. Sie standen sich jedoch in drei World Series gegenüber (1905, 1911, 1913). Die eigentliche Rivalität begann erst, als die A’s 1968 nach Oakland umzogen. Sie war beschränkt auf Diskussionen unter den Fans und Freundschaftsspiele,", "section_level": 2}, {"title": "Giants – Padres.", "content": "Die Rivalität der beiden Teams entstand erst Anfang des 21. Jahrhunderts. Das Team der Padres, die es erst seit 1969 gibt, ist jedes Jahr auch", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehübertragung.", "content": "Die Spiele der San Francisco Giants werden vom lokalen Fernsehsender", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder der Baseball Hall of Fame.", "content": "Anmerkung: Derzeit haben die Giants", "section_level": 1}, {"title": "Nicht mehr vergebene Nummern.", "content": "Zu seinen Ehren wurde ein nummernloses Trikot pensioniert. Als Rundfunksprecher: Für Sprecher wird kein Trikot außer Dienst gestellt, sie werden stattdessen mit einem Mikrofon im alten Stil geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die San Francisco Giants sind eine US-amerikanische Baseballmannschaft. Sie spielen in der \"Western Division\" der National League in der Major League Baseball. Das Franchise ist seit 1958 in San Francisco beheimatet und war von der Gründung 1883 bis zum Umzug in New York City stationiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1956103} {"src_title": "Talsperre Kelbra", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Basis der \"Constitutio Criminalis Carolina\" war die 1507 unter Leitung von Johann Freiherr von Schwarzenberg verfasste Bambergische Peinliche Halsgerichtsordnung (auch \"Bambergensis\" genannt), die bereits auf humanistisches Gedankengut italienischer Rechtsschulen zurückgriff und dabei auf vielseitige Elemente des römischen Rechts setzte. Im Jahr 1498 beschloss der Reichstag zu Freiburg im Breisgau, das Strafverfahren im ganzen Reich gesetzlich festzulegen. Über den Wormser Reichstag hinaus, wurde das Gesetzeswerk aber erst unter Kaiser Karl V. im Jahr 1530 auf dem Augsburger Reichstag beschlossen und zwei Jahre später, am 27. Juli 1532, auf dem Reichstag in Regensburg ratifiziert. Damit erhielt die Constitutio Criminalis Carolina Gesetzeskraft. Geprägt war die Zeit kirchengeschichtlich durch die Reformation und außenpolitisch durch den Türkenkrieg. Aus heutiger Sicht wird in Bezug auf die Carolina gerne von einem „Theater des Schreckens“ gesprochen, da sie sehr grausame Züge enthielt (Folter und Hinrichtungsarten). Trotz aller fortschrittsorientierten Erkenntnisse und einer kritischen Öffentlichkeit, die die Aufklärung mit sich brachte, galt die Carolina in vielen deutschen Landesteilen bis Mitte des 19. Jahrhunderts fort. Erst dann setzten die modernen strafrechtlichen Kodifikationen ein, stellvertretend dafür sei als Frühwerk das \"bayerische Strafgesetzbuch\" von 1813 als Vorbild genannt. Als letzte Kodifikation dieser Art wurde das \"Strafgesetzbuch für die Preußischen Staaten\" von 1851 erlassen, bis noch weiter gehende Reformbestrebungen auch diese Gesetze ablösten und auf diese dann auf Reichsebene manifestierten.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Die Carolina enthielt materielles Strafrecht, vornehmlich aber Prozessrecht. Dem Gesetz kam die Funktion eines Rahmengesetzes zu, dagegen galt der Vorbehalt von Sonderregelungen über örtliches Gewohnheitsrecht der Territorien. Insbesondere galt aber auch rezipiertes römisches Strafrecht.", "section_level": 1}, {"title": "Materielles Strafrecht.", "content": "Geregelt waren in der Carolina allgemeine Voraussetzungen der Strafbarkeit sowie einzelne strafwürdige, tatbestandlich gefasste Verhaltensweisen. In den Art. 177 bis 179 finden sich die Ansätze des „allgemeinen Teils“ schon recht hoch entwickelt, denn normiert waren die Teilnahme, die Versuchsstrafbarkeit und die Schuldunfähigkeit. Für die Voraussetzungen der Schuldfrage musste bei Jugendlichen die Zurechnungsfähigkeit bereits gesondert geprüft werden. Bis zum 7. Lebensjahr galten Beschuldigte als strafunmündig, bis zum 14. Lebensjahr waren sie bedingt strafmündig. Die Teilnahme war in Art. 177 beschrieben, verstanden als vorsätzliche (\"wissentlicher und geuerlicher weiß\") Mitwirkung (\"einicherley hilff, beistandt oder fürderung wie das alles namen hat)\" an der Tat eines anderen, heute unterschieden in die Teilnahmeformen Beihilfe und Anstiftung. Mit der Versuchsstrafbarkeit befasste sich Art. 178. Demnach genügte auch ein auf Tatausführung und Taterfolg gerichteter Vorsatz (\"böser will\"), der erkennbar sein musste (\"mit etlichen scheinlichen wercken, die zu volnbringung der selben missethat dienstlich sein mögen\"), aber nicht zur Vollendung der Tat führte (\"doch an volnbringung der selben missethat durch andere mittel wider seinen willen verhindert würde\"). In Art. 146 wurde zwischen Vorsatz und Fahrlässigkeit (\"von ungeschichten gantz ungeheuerlicher weiß und wider des thätters willen\") differenziert und die Abgrenzung durch Beispiele (\"gleichnuss\") veranschaulicht. Dabei verfolgte die Carolina keine rein formal-psychologische Auffassung von Vorsatz und Fahrlässigkeit, sondern machte die Schuldschwere abhängig von der nach außen wirkenden inneren Gesamteinstellung des Täters. Somit entwickelte sich ein anschaulicher Schuldbegriff. Die Carolina legte sich damit auf das Prinzip der Schuldhaftung fest und beseitigte Reste und Überbleibsel einer bis dahin vorherrschenden Erfolgshaftung. Schädigungen, die auf Zufall beruhten, begründeten damit keine Strafbarkeit mehr. Auch war dies eine Folge der Ausbalancierung von „Gerechtigkeit“ und „Gemeinnutz“ (vgl. Art. 104), weil erkannt wurde, dass Strafe einen general- wie spezialpräventiven Charakter in sich tragen kann, ein Gedanke, der bei Cicero bereits diskutiert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Die einzelnen Straftaten.", "content": "Delikte gegen den Staat, Körperverletzungen und Beleidigungen fehlten im Gesetz vollständig. In Ansehung der unterschiedlichen Strafandrohung wurden die Tatbestände Mord und Totschlag hingegen präzise gegeneinander abgegrenzt. Das Vorsatzerfordernis war beiden Delikten gemein, allerdings handelte der Totschläger in affektiver Aufwallung wie Zorn und Wut, der Mörder hingegen mutwillig. Der heute umfassende Grundsatz \"nulla poena sine lege\", wonach Strafbarkeit nur vorliegen kann, wenn die Tat zum Zeitpunkt der Tat gesetzlich geregelt ist, war als typisches Produkt der liberalen Verfassungsbewegung des 19. Jahrhunderts noch nicht bekannt und auch erst von Paul Johann Anselm von Feuerbach eingeführt worden. Auch war der Anfang der 1810er Jahre von Christoph Stübel formulierte und heute ebenfalls nicht wegdenkbare Zweifelssatz im Strafrecht noch in weiter Ferne. Man musste sich damit behelfen, sogenannte Tätertypen zu beschreiben. Dafür hatten die Richter das Recht, Analogien zu schaffen (Art. 105), ein heute im deutschen Strafrechtswesen unzulässiges Instrument. Den Richtern war bei der Tatbeurteilung und vor Weiterleitung der Akten an den Oberhof oder die nächste Juristenfakultät zur Entscheidung auch Ermessen eingeräumt, von dem sie – juristisch regelmäßig nicht vorgebildet – extensiven Gebrauch machten. Insgesamt beschrieb die Carolina die strafwürdigen Tatbestände anschaulich, präzise und abstrahierend. Es galten als Kapitalverbrechen z. B.: Neben der Möglichkeit der Verhängung von Strafen waren gesetzlich auch Geldbußen (\"geltbuß\") vorgesehen, die vom Täter an den Geschädigten zu leisten waren. Bezüglich der Strafen differenzierte das Gesetz Leibesstrafen und Todesstrafen. Aber auch erste Ansätze des Freiheitsstrafenwesens waren in der Carolina verankert. Freiheitsstrafen wurden bei geringfügigem Diebstahl nur hilfsweise verhängt, nämlich dann, wenn der Täter nicht in der Lage war, für die gegen ihn verhängte Geldbuße aufzukommen (\"Wo aber der dieb kein solche geltbuß vermag, soll er mit dem kercker, darinn er etlich Zeitlang ligen, gestrafft werden\", vgl. Art. 157). Die in Art. 176 und 195 angedeuteten „Freiheitsstrafen“ erscheinen eher als präventive Maßnahmen der Sicherungsverwahrung für rückfallgefährdete Wiederholungstäter (\"zuo bösem glauben kuonfftiger übelthettiger beschedigung\", Art. 195). Art. 192 listet die Todesstrafe nach Hinrichtungsarten auf Strafverschärfend durfte angeordnet werden, dass der Straftäter zur Hinrichtungsstätte geschleift (Art. 193) oder zuvor mit glühenden Zangen traktiert (Art. 194) werden durfte. Obgleich nach heutigen Maßstäben grausam anmutend, und in der Praxis ebenso umgesetzt, waren die Sanktionen in der Theorie von einem dem Verhältnismäßigkeitsprinzip gleichenden Grundsatz geleitet, denn gestaffelt wurde nach Schwere der Tat. Als mildeste Todesart galt die Hinrichtung mit dem Schwert, etwa beim Totschlag im Affekt, während bei Landes- oder Hochverrat die Vierteilung drohte. An Leibesstrafen nennt die Carolina in Art. 198 das Abschneiden von Zunge, Fingern, Ohren oder Nase. Weitere aufgezählte Mittel sind der Pranger und das Stellen in das Halseisen sowie Prügeln. Die Carolina milderte den Sanktionenkatalog des Sachsenspiegel insoweit ab, als der Tatbestand des Zaubers keine Todesstrafe mehr vorsah. Für Sachschaden forderte sie lediglich Reparationsleistungen. Unter Schäden verstand die Carolina Personenschäden: „Straff der Zauberey. Item so jemandt den leuten durch zauberey schadenn oder nachteill zufuegt, soll man straffen vom lebenn zum tode, und man solle solliche straff mit dem feur thun. Wo aber jemant zauberey gepraucht und damit nymandt schadenn gethon hete, soll sunst gestraft werden nach gelegennheit der sache; darjnne die urtheiller Raths geprauchen sollen, alls vom Rahtsuchen hernachen geschriebenn steet.“ Besonders von protestantischen Landesfürsten wurde die mildere Carolina ignoriert, um auch Hexen wegen bloßen Sachschadens verurteilen zu können. Als Geldbuße waren an den Geschädigten, so etwa beim heimlichen Diebstahl, der doppelte Sachwert (\"zwispil\" Art. 157) und beim offenen Diebstahl der vierfache Sachwert (\"vierfeltig\" Art. 158) zu entrichten.", "section_level": 3}, {"title": "Strafprozessrecht.", "content": "Im Strafprozess führte die Carolina den Inquisitionsprozess mit der Maßgabe ein, ihn nicht als Normalfall zu behandeln, was sich in der Praxis jedoch anders gestaltete. Da die Carolina eine Anklagebehörde im Inquisitionsprozess nicht vorsah, war Ankläger der Richter. Das auf (Aber-)Glauben beruhende mittelalterliche Beweisrecht (Beweise durch Reinigungseid, Leumundszeugen, Gottesurteil) wurde modernisiert. Den Beweis für die Tatbegehung des Angeklagten hatte das Gericht zu erbringen, was durch Geständnis (Urgicht) oder – sofern nicht vorliegend – mittels Zeugenbeweises geschah. Da das Gesetzbuch den juristisch nicht vorgebildeten Richtern misstraute, stellte es feste Beweisregeln auf: Zum einen durften nur Haupttatsachen, nicht jedoch Hilfstatsachen (Indizien) zur Verurteilung führen; zum anderen wurde verlangt, dass nur zwei übereinstimmende Zeugenaussagen von Zeugen mit einwandfreiem Leumund als Beweis anerkannt wurden (Art. 67). Fehlte es an zwei Zeugen, konnte der Angeklagte – anders als heute in der freien Beweiswürdigung – nicht verurteilt werden. Es musste dann versucht werden, ihm ein Geständnis abzuringen, wobei notfalls die peinliche Befragung (Tortur) anzuwenden war. Das Gericht musste dabei von der Schuld des Täters überzeugt sein (Art. 23). Über Art, Dauer und Intensität der Tortur befand der Richter nach eigenem Ermessen. Trotz eines Systems mit klar vorgeschriebenen Beweisregeln konnte der Angeklagte kaum geschützt werden, denn die Folter erwies sich als Allzweckwaffe. Auch wandelte die Carolina die getrennten Richter- und Urteilsbänke in Kollegialgerichte um. Schöffen und praktisch gelehrte Richter kamen zusammen zu Urteilen. Die Carolina schränkte des Weiteren den wenig verbreiteten Freiheitsentzug dahingehend ein, dass Verurteilte nur noch bis zur offenkundigen Besserung der Freiheit benommen wurden. Die Bamberger Gerichtsordnung – die „mater Carolinae“ – sah noch „ewigen“ Freiheitsentzug vor.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Im Mittelalter wurde das Strafrecht als Privatangelegenheit der Beteiligten angesehen. Das sogenannte Akkusationsverfahren trug privatrechtliche Züge. War das Opfer nicht bereit oder in der Lage, einen Prozess anzustrengen, so kümmerte sich auch der Staat nicht darum. Auch konnte die Tat statt durch Strafe durch Bußzahlungen an Opfer oder Hinterbliebene gesühnt werden. Ziele waren in erster Linie die Konfliktregulierung durch Kompensation und die Wiederherstellung der gestörten Rechtsordnung. Gegen organisierte Verbrecherbanden war dieses Strafrecht fast machtlos. Wegen der Rechtszersplitterung in den einzelnen Territorien waren Strafverfahren sehr uneinheitlich. Das Inquisitionsverfahren war aus dem kanonischen Recht und der Praxis der Ketzerverfolgung entlehnt. Im Sinne der Carolina strengte das Verfahren ein obrigkeitlicher Ankläger und nicht etwa eine der Konfliktparteien an. Die Klage wurde \"ex officio\" („von Amts wegen“) und damit im öffentlichen Interesse erhoben. Neben dem Geständnis und dem Beweis durch Zeugen, konnten Sachverständige aufgerufen werden. Die Entscheidung erging nicht durch Laienrichter, sondern durch eine Juristenfakultät oder ein Obergericht, wohin die Akten zur Urteilsfällung versandt wurde. Die Constitutio Criminalis Carolina wollte das Recht im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation vereinheitlichen, womit gleichzeitig der bis dahin sehr willkürlichen und landesspezifisch unterschiedlichen Strafgerichtsbarkeit Einhalt geboten werden sollte. Der Carolina gelang eine Mäßigung des Verfolgungseifers, gleichwohl eine salvatorische Klausel am Ende der Vorrede ihre subsidiäre Geltung gegenüber den Partikularrechten der Reichsstände anwies. Die Klausel war Voraussetzung für eine Zustimmung der Reichsstände, die ansonsten an ihren lokalen Gerichts- und Gesetzgebungshoheiten festhalten wollten. In der Folge war die Carolina Vorbild für viele Landesgesetze. Ihre reformatorische Wirkung auf das Strafrecht ist deshalb unbestritten. In der Praxis der Territorien bestanden aber noch lange gemischte Formen. Eine erneute Strafrechtsvereinheitlichung gelang in Deutschland erst wieder mit dem Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich von 1871, das mit zahlreichen Änderungen noch heute gilt.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Quellentexte Darstellungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Constitutio Criminalis Carolina (CCC) oder Carolina (zeitgenössisch auch: \"des Keysers Karls des fünfften und des heyligen Römischen Reichs peinlich Gerichts ordnung\") von 1532 gilt heute als erstes allgemeines deutsches Strafgesetzbuch. In der Übersetzung aus dem lateinischen Original ins Deutsche heißt sie \"Peinliche Gerichts-\" oder \"Peinliche Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V.\" „Peinlich“ bezieht sich hierbei auf das lateinische \"poena\" für „Strafe“ und bezeichnet Leibes- und Lebensstrafen.", "tgt_summary": null, "id": 1712244} {"src_title": "Moschustiere", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehen.", "content": "Nach dem Erfolg der Filme Matrix und X-Men wurde eine Serie angestrebt, die sich sowohl stilistisch als auch inhaltlich an die besagten Filme anlehnt und die beiden \"großen Themen\" der späten 1990er-Jahre aufgreift: die Gentechnik und das Internet.", "section_level": 1}, {"title": "Genrezugehörigkeit und Stil.", "content": "Die Genrezugehörigkeit von Mutant X lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Mutant X beinhaltet Elemente von Science Fiction, Actionserie, Jugendserie, Familiendrama und Martial-Arts-Film. Oberflächlich betrachtet scheint Mutant X der Science Fiction anzugehören; bei näherer Betrachtung wird dies jedoch relativiert durch die Konzentration auf die emotionalen Beziehungen zwischen den Figuren und eine für die Science Fiction ausgesprochen untypische \"Gefühlsseligkeit\". In Kleidung, Musik, Kameraführung etc. orientiert sich die Serie im Wesentlichen an Matrix; in der Figurenkonstellation besteht auffällige Ähnlichkeit zu den Gestalten des Kinofilms X-Men.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Mutant X thematisiert die Schuld eines Genetikers für die Durchführung von Genmanipulation an kranken Kindern – eine Behandlungsmethode, über deren Tragweite sich der Genetiker zum Zeitpunkt ihrer Anwendung (angeblich) nicht bewusst war. Die Patienten der Genetikfirma sind inzwischen Jugendliche und junge Erwachsene, die als Folge der genetischen Behandlung „Mutantenkräfte“ (Telekinese, Telepathie etc.) entwickelt haben und mit diesen fremdartigen Kräften und ihrem Gefühl des Anders-Seins zumeist überfordert sind. Da einige der Mutanten eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen und die Existenz der genetisch veränderten Menschen – Bestandteil eines militärischen Geheimprogramms – nicht publik werden darf, versucht der jetzige Chef der Genetikfirma, ein Militärtaktiker, alle Mutanten einzufangen und in Stasekapseln zu sperren beziehungsweise sie für seinen Sicherheitsdienst zu rekrutieren, der diese Aufgabe für ihn durchführen soll.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren/Gruppierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Adam Kane.", "content": "Adam Kane ist der Chef von Mutant X. Er ist ein normaler menschlicher, hochbegabter Genetiker und einer ausgesprochenen Neigung zu fernöstlicher Philosophie und rätselhaftem Verhalten. Er war 20 Jahre lang bei \"Genom X\" der Chef-Biogenetiker und nahm als solcher genetische Experimente an kranken Kindern vor, bis er etwa 1991 Genom X verließ. Dann begann er mit dem Aufbau der Widerstandsgruppe Mutant X, um die Kinder von Genom X vor Mason Eckhart und dem GSD zu retten. Er adoptierte zunächst Shalimar Fox, dann Jesse Kilmartin, um daraus den Grundstock für Mutant X zu bauen. Kane war mit Mason Eckhart befreundet, bis Mason infolge eines (möglicherweise von Adam verursachten) Zwischenfalls 1991 einen Zusammenbruch seines Immunsystems erlitt. Nachdem er Anfang der 3. Staffel seinen Tod vortäuscht und damit Mutant X verlässt, taucht er Mitte der Staffel wieder auf, allerdings nur zu Gastauftritten, um sein Team zu unterstützen. Er wird im Finale der 3. Staffel vom „Schöpfer“ entführt, nachdem bekannt wurde, dass Adam nur der Klon des „Schöpfers“ ist.", "section_level": 2}, {"title": "Shalimar Fox.", "content": "Shalimar Fox ist eines der Kinder von Genom X, Mutantin, Mitglied von Mutant X. Adam fand sie halb verhungert und verstoßen, als sie 15 Jahre alt war. Er nahm sie bei sich auf und gab ihr ein neues Zuhause. Shalimar ist eine „Wilde“, das heißt, sie hat tierische DNS in sich (vgl. hierzu Chimäre in den Naturwissenschaften, Hybride). Wie alle Tiere fürchtet Shalimar das Feuer; sie besitzt übermenschliche Körperkraft, aber auch besonders stark ausgeprägte Instinkte und kann infolgedessen sehr anhänglich, aber auch sehr freiheitsliebend sein.", "section_level": 2}, {"title": "Brennan Mulwray.", "content": "Brennan Mulwray ist ein „Elektrisch-elementarer“ Mutant. Er wird im Laufe der zweiten Episode bei Mutant X aufgenommen. Brennan wuchs bei seiner Mutter und seinem Stiefvater auf. Seinen leiblichen Vater, der Pilot im Vietnam-Krieg war und abgeschossen wurde, hat er nicht kennengelernt. Er kann (ähnlich wie ein Zitteraal) über seine Fingerspitzen Stromstöße abgeben, die er auch zum Knacken von Autos, zum Zerstören von Computern und zur Wiederbelebung von Herzpatienten benutzt. Brennan meidet das Wasser, da er in nassem Zustand nicht in der Lage ist seine Kräfte einzusetzen. Im Laufe der Serie entwickelt Brennan sich weiter und kann mit Hilfe seiner Elektrizität seine Blitze als Düsenantrieb nutzen.", "section_level": 2}, {"title": "Jesse Kilmartin.", "content": "Jesse Kilmartin ist Mitglied von Mutant X, Mutant, „Molekular“, das heißt, er kann die Dichte seines Körpers von fest bis gasförmig verändern. Er kann durch Berührung auch die Dichte anderer Menschen und Gegenstände verändern. Außerdem ist er Computerspezialist. Jesses Vater ist ein erfolgreicher Geschäftsführer, die beiden standen sich nie nahe. Gerade deshalb ist er wohl immer der Streitschlichter und der Vernünftige. Nach Adams Weggang übernimmt er teilweise die Führung.", "section_level": 2}, {"title": "Emma deLauro.", "content": "Emma deLauro ist eine „psionische“ beziehungsweise „tele-empathische“ Mutantin. Sie kann die Gedanken anderer Leute lesen, fühlen und manipulieren. Im Laufe der Serie entdeckt sie neue Kräfte: Sie kann aus ihrer Stirn betäubende Energiebälle abschießen, mit Hilfe von ihnen aber auch ihre anderen Kräfte wirken lassen. Sie wird im Laufe der ersten Episode in Mutant X aufgenommen. DeLauro wurde wegen ihrer Mutation von ihren Eltern verstoßen, als sie neun Jahre alt war und wuchs in Seattle auf. Anfang der 3. Staffel, in der Folge \"Der Mutant aus dem Nichts\", stirbt Emma bei einer Explosion.", "section_level": 2}, {"title": "Lexa Pierce.", "content": "Lexa Pierce (Beiname Mutant 1.0) kann das Licht brechen. Somit kann sie sich z. B. unsichtbar machen, Gegner blenden und Laserstrahlen aus ihrem Finger schießen. Nachdem Emma am Anfang der 3. Staffel bei einer Explosion ums Leben gekommen ist und Adam spurlos verschwunden ist, wird Lexa Mitglied von Mutant X. Durch ihre Kontakte zu Dominion, ihrem Auftraggeber, erzeugt sie anfangs Misstrauen bei den anderen Mutant X-Mitgliedern. Mutant X befolgt alle Befehle von Dominion, durch Lexa übermittelt, zunächst mit blindem Vertrauen. Als jedoch ein Außenstehender beginnt, der Gruppe Tipps zu geben und diese sich als sehr hilfreich erweisen, beginnt auch Lexa an ihren Vorgesetzten zu zweifeln bis sie sich sogar ganz von der Organisation Dominion abwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Mason Eckhart.", "content": "Dr. Mason Eckhart ist ein Militärtaktiker und Absolvent der Militärakademie von West Point. Eckhart ist eine zwielichtige, schwer zu durchschauende Figur. Als ehemaliger Sicherheitschef von Genom X sorgt er dafür, dass nichts über die fehlgeschlagenen Experimente nach außen dringt. Sein Ziel ist es, an die Kinder von Genom X heranzukommen und sie in seine Gewalt zu bringen, um sie dann für seine Zwecke auszunutzen oder in Stase zu versetzen. Er selbst hat bei dem fehlgeschlagenen Experiment sein Immunsystem verloren. Um seine dubiosen Ziele zu erreichen, geht der eiskalte Chef des Genetischen Sicherheitsdienstes (GSD) über Leichen. Als Mason die Führung von Genom X übernimmt, wird er damit zum unmittelbaren Gegenspieler von Adam und Mutant X. Mason Eckardt wird von Brennan Mulwray getötet, nachdem er nach der Explosion von Naxcon mit allen Mitteln versucht, sein Immunsystem wiederherzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Genom X (Genomex).", "content": "Genom X ist eine mit der Regierung verbandelte Genetikfirma, in der Menschenversuche durchgeführt wurden. Die Patienten dieser Firma heißen Kinder von Genom X. Als Silhouette für Genom X dient die Fassade des R. C. Harris-Wasserwerkes am Ufer des Ontariosees in Toronto.", "section_level": 2}, {"title": "Der Genetische Sicherheitsdienst – GSD.", "content": "GSD ist die von Eckhart gegründete Einsatztruppe, die ihm dabei hilft, seine Pläne umzusetzen. Eckharts deutscher Nachname und die Bezeichnung GSA sind nicht gerade sehr subtil gewählt. Im GSD/GSA sind sehr viele der rekrutierten Mutanten in Eckharts Diensten tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Dominion.", "content": "Dominion ist eine Organisation, die erst in der dritten Staffel von Mutant X ins Spiel eintritt. Dominions Mitglieder haben es sich zum Ziel gemacht, dem Missbrauch von Wissenschaft vorzubeugen und Katastrophen zu verhindern. Dominion erteilt Lexa den Auftrag, bei Mutant X einzusteigen. Später stellt sich heraus, dass einige Mitglieder ganz andere Interessen verfolgen.", "section_level": 2}, {"title": "Orte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zufluchtsstätten \"(New Mutant Safehouses)\".", "content": "Zufluchtsstätte sind geheime Verstecke, in denen vor Eckhart versteckte Mutanten vorübergehend untergebracht werden können; auch eine Art \"Feldlager\", von denen aus die Mutanten ihre Operationen planen können. Aber dort kommen auch (wenn auch nur vorübergehend) die Mutanten unter, die es vorziehen in den Mutanten Untergrund zu gehen.", "section_level": 2}, {"title": "Die geheime Zentrale \"(Sanctuary)\".", "content": "Sanctuary ist der geheime Ort, wo Adam, Shalimar, Jesse, Emma und Brennan sich üblicherweise aufhalten. Ein hochtechnisiertes Versteck im Inneren eines Berges, in dem es unter anderem ein Genetiklabor, einen holografischen Trainingsraum (Dojo) und einen Meditationsteich gibt. Die Anlage ist einem japanischen Zen-Tempel nachempfunden und heißt deswegen Sanctuary (engl. Heiligtum). Als am Ende der zweiten Staffel die Zentrale teilweise zerstört wird, wird sie danach runderneuert.", "section_level": 2}, {"title": "Waffen/Geräte/Fahrzeuge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stasekapseln.", "content": "Stasekapseln sind sargähnliche Behälter aus Plexiglas in denen die Mutanten während der Stase, einem komaähnlichen Zustand, festgehalten werden. Sie wurden ursprünglich von Adam Kane entwickelt, um den ersten, mächtigsten und auch psychisch gestörten Mutanten unschädlich zu machen – Gabriel Ashlocke.", "section_level": 2}, {"title": "Subdermaler Commander \"(Subdermal Governor)\".", "content": "Ein ebenfalls von Adam entwickeltes Gerät zur Kontrolle von Mutanten, das sich jedoch auch im Besitz von Mason Eckard befindet, welches mittels einer Art Pistole in oder an die Halswirbel implantiert wird. \"Subdermale Commander\" blockieren die Kräfte der Mutanten, da sie die entsprechenden Nervenimpulse durch starke Schmerzsignale unterbrechen. Allerdings ist es möglich die Blockierung durch eine Art Fernbedienung vorübergehend aufzuheben. So dass gefangen genommene Mutanten ihre Kräfte kurzzeitig und meist zu Gunsten von Genom X einsetzen können. Des Weiteren können sie durch gezielte Stromstöße oder mit Hilfe des richtigen Werkzeugs leicht außer Gefecht gesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Doppelhelix.", "content": "Die Doppelhelix ist das Haupttransportmittel der Mutant X-Mitglieder. Es ist ein Flugzeug, das mit einem Stealth-Modus ausgestattet ist und sich unsichtbar machen kann. Die hochentwickelte Doppelhelix landet vertikal und kann auch von der Zentrale \"(Sanctuary)\" aus ferngesteuert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Mutationstypen.", "content": "Durch die Verbindung von menschlicher und tierischer DNS, besitzen wild Mutanten die körperlichen und mentalen Fähigkeiten des tierischen Spenders. Die Elementar-Mutanten haben die Fähigkeit, elementare Energie durch ihre Körper zu leiten. Molekulare Mutanten missachten die physikalischen Grundgesetze, indem sie z. B. ihre Körper dehnen oder sich unsichtbar machen können. Psychische Mutanten besitzen einen verstärkten Geist. Sie haben z. B. die Fähigkeit, Emotionen anderer Menschen zu spüren oder sie zu manipulieren.", "section_level": 1}, {"title": "Comics.", "content": "Die Serie ist nur sehr vage an die verschiedenen X-Men-Comics (X-Men, X-Factor, Excalibur, Cable,...) von Marvel angelehnt. Ein bei Marvel weit vor TV-Serienstart gestarteter, gleichnamiger Comic hat zudem keinen Bezug zur Serie und ist somit nur im Titel verwandt. Mit \"Mutant X: Dangerous Decision\" und \"Mutant X: Origin\" erschienen 2002 aber zwei Comichefte zur TV-Serie bei Marvel.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft.", "content": "Nachdem Fireworks Entertainment pleitegegangen war, weigerte sich der amerikanische Betreiber der Serie Tribune Entertainment, die Produktionskosten allein zu tragen. Zuvor hatte man bereits eine 4. Staffel geplant, die Pläne wurden jedoch nach dem Konkurs verworfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mutant X ist eine US-amerikanisch-kanadische Science-Fiction-Serie, die von Fireworks Entertainment und den Marvel Studios produziert wurde. Sie wurde in Toronto gefilmt und basiert auf den Marvel Comics. Sie handelt von dem Schicksal einer Gruppe genetisch veränderter junger Menschen (Mutanten) und ihres Mentors im Kampf gegen eine übermächtige Genetik-Firma. Es wurden drei Staffeln mit 66 Folgen produziert.", "tgt_summary": null, "id": 2285607} {"src_title": "Burg Landsberg (Pfalz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das heutige Kreisgebiet gehörte zur römischen Provinz Lusitania. Die römische Brücke in Quelfes gehört zu den bedeutendsten Spuren aus dieser Zeit. Nachdem es seit dem frühen 8. Jahrhundert zum arabischen al-Andalus gehörte, wurde das Gebiet mit Abschluss der portugiesischen Reconquista um 1250 Teil des Königreich Portugals, ohne jedoch im Anschluss neu besiedelt worden zu sein. Der heutige Ort wurde im 17. Jahrhundert durch sich hier ansiedelnde Fischer neu gegründet, die in einfachen Strohhütten lebten. Erst am Ende des 18. Jahrhunderts entstanden feste Steinhäuser nach maurischem Vorbild. Ein Meilenstein in der Entwicklung von Olhão war der Sieg gegen die napoleonischen Invasionstruppen im Jahr 1808. Da sie dabei Vorreiter der Vertreibung der französischen Besatzer aus Portugal war, erhielt die Stadt den lyrischen Ehrentitel \"Olhão da Restauração\" (dt.: Olhão der Wiederherstellung) und wurde zur Vila (Kleinstadt) erhoben. König João VI (1767–1826) residierte zu diesem Zeitpunkt mit seinem Hof in Brasilien. Die gute Nachricht des Sieges wurde ihm durch eine Handvoll von „Olhanenser“ überbracht. Diese hatten sich in einer heldenhaften Reise in einem kleinen Boot, nur mit einer groben Seekarte ausgerüstet, auf den beschwerlichen Weg über den Atlantik gemacht. Der König zeigte sich aufgrund dieser Initiative dem Ort verbunden, was der Entwicklung zugutekam. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat man die Fischereiwirtschaft verstärkt ausgebaut. Olhão wurde 1985 zur Stadt (Cidade) erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Innerhalb des Kreises von Olhão befindet sich der Naturpark Ria Formosa, der für seine einzigartige Vogelwelt bekannt ist und aufgrund von strengen Bauauflagen die touristische Entwicklung der Region beeinflusst. Zu den zahlreichen Baudenkmälern zählen eine Reihe historischer öffentlicher Gebäude, verschiedene Wohnblocks des sozialen Wohnungsbaus des Estado-Novo-Regimes, die Festung aus dem 17. Jahrhundert, und zwei barocke Gemeindekirchen. Auch der historische Ortskern als Ganzes steht unter Denkmalschutz, und eine Gezeitenmühle ist etwas außerhalb zu besichtigen. Das Museum \"Ecoteca-Museu João Lúcio\" ist ein Museum zur Ökologie und Natur der Region, das darüber hinaus zahlreiche regionale Umwelt-Initiativen entwickelt und unterstützt. Im städtischen Museum \"Museu Municipal\" sind, neben Wechselausstellungen, auch drei Dauerausstellungen zur römischen Geschichte des Kreises, zur Geschichte der Salinen des Ortes, und zur Seefahrt- und Fischereigeschichte Olhãos zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Im Ort ist der 1912 gegründete Sporting Clube Olhanense beheimatet. Seine Profi-Fußballmannschaft stieg 2009 in die erste portugiesische Liga auf. Er trägt seine Heimspiele im Estádio José Arcanjo aus. Auch Basketball, Radsport und Futsal werden im SC Olhanense betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreis.", "content": "Olhão ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Tavira, Faro, São Brás de Alportel sowie der Atlantische Ozean. Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden die Gemeinden (\"Freguesias\") Moncarapacho und Fuseta zur neuen Gemeinde União das Freguesias de Moncarapacho e Fuseta zusammengefasst. Der Kreis besteht seither aus den folgenden vier Gemeinden:", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Ort ist über die Bahnstrecke Linha do Algarve mit Lagos, Faro und Vila Real de Santo António verbunden. Über die als Schnellstraße ausgebaute Nationalstraße N125 ist der Ort mit Faro verbunden, und mit dessen 12 km entfernte Anschlussstelle der Autobahn A22 (Ausfahrt Nr. 14). Olhão ist in das landesweite Busnetz der Rede Expressos eingebunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Olhão [] ist eine Stadt in Portugal mit Einwohnern (Stand ). Olhão liegt an der sogenannten Sand-Algarve, dem Sotavento. So bezeichnet man den Landstrich, der sich zwischen dem Flughafen von Faro und der spanischen Grenze im Osten Portugals erstreckt.", "tgt_summary": null, "id": 1047068} {"src_title": "Olympische Winterspiele 2002/Ski Nordisch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Funde belegen eine Besiedlung seit der Kupfersteinzeit. Die Lage an Flüssen und später wichtigen Verbindungsstraßen begünstigte die Ansiedlung. So wurden aus römischer Zeit u. a. Überreste von Häusern gefunden. Nach der Landnahme durch die Mauren ab 711 erfuhr das Gebiet in der Folge einige Entwicklung, insbesondere in der Landwirtschaft. Ausgrabungen aus dieser arabischen Zeit sind hier zahlreich, insbesondere landwirtschaftliche Geräte und Wohnhäuser mit den typischen Innenhöfen. Im Verlauf der christlichen Reconquista erlangte Golegã strategische Bedeutung durch seine Lage auf der Verteidigungslinie der Tempelritter zwischen den Burgen von Almourol, Santarém und Tomar. Diese Lage an strategischen Verbindungswegen und die ertragreichen Böden des Umlandes sorgten für eine wirtschaftliche Entwicklung, die sich auch in steigendem Handel und wachsender Bevölkerung zeigte. 1520 erhielt Golegã Stadtrechte durch König D. Manuel I., der den Ort zeitweilig auch als Sommerresidenz wählte. 1534 erhob König D. João III. den Ort zur Kleinstadt (Vila). Golegã gilt als typische Region des Ribatejo, und ist seit dem 19. Jahrhundert insbesondere für seine Pferde- und Stierzucht für den Stierkampf berühmt. Zudem ist bis heute die Obst, Gemüse und Getreideproduktion auf den fruchtbaren Böden im Kreis bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Pferdezucht.", "content": "Azinhaga und Golegã sind bekannt für ihre lange Pferdezuchttradition. Schon Sancho I. (1154–1211), der zweite König von Portugal aus dem Hause Burgund, hatte als Prinz in der Region ein Gestüt. Zum Sankt-Martins-Markt \"(Feira de São Martinho)\" um den 11. November (Martinstag) treffen sich die Liebhaber portugiesischer Pferde zur \"Feira Nacional do Cavalo\" in Golegã. Die auch \"Feira Internacional do Cavalo Lusitano\" bezeichnete Pferdeschau findet seit dem 17. Jahrhundert jährlich statt und begründete den Ruf des Ortes als überregional bekannte Pferdestadt, in deren Umgebung sich eine Reihe Gestüte insbesondere der Zucht des Lusitanopferdes widmen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreis.", "content": "Golegã ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises (Concelho) im Distrikt Santarém. Am hatte der Kreis Einwohner auf einer Fläche von km2. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Vila Nova da Barquinha, Chamusca, Santarém, Torres Novas sowie Entroncamento. Die folgenden Gemeinden (\"Freguesias\") liegen im Kreis Golegã:", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Mit Mato de Miranda, einer Ortschaft der Gemeinde Azinhaga, verfügt der Kreis über einen Bahnhof der wichtigsten Eisenbahnstrecke des Landes, der Linha do Norte. Die Nationalstraße N365 verbindet Golegã mit der 10 km nördlich gelegenen Anschlussstelle Nr. 5 (Atalaia) der ost-westlich verlaufenden Autobahn A23. Nach Querung der A23 geht die N365 zudem in die Schnellstraße IC3 nach Tomar über.", "section_level": 1}, {"title": "Söhne und Töchter der Stadt.", "content": "Der bekannte Stierkämpfer Manuel dos Santos (* 11. Februar 1925 in Lissabon; † 18. Februar 1973 in Golegã) wuchs hier auf und verbrachte hier auch seinen Lebensabend.", "section_level": 1}], "src_summary": "Golegã [] ist eine Kleinstadt \"(Vila)\" in Portugal. Der Kreis ist bekannt für seine Pferde- und Stierzucht. Alljährlich findet hier mit der \"Feira Nacional do Cavalo\" ein überregional bekanntes Reitfest mit Ausstellung und Messe statt. Golegã ist ein Hauptort der Pferdezucht der portugiesischen Pferderasse Lusitano.", "tgt_summary": null, "id": 2447359} {"src_title": "Thüringen (Vorarlberg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundsätzliches.", "content": "Der Chapeau Claque wird in der Regel zum Frack oder Cutaway getragen. Dabei ist die klassische Farbe des Hutes schwarz, es finden sich aber auch Ausführungen in anderen Farben. Der Vorteil dieses Zylinders ist, dass er, wenn er nicht mehr benötigt wird, platzsparend verwahrt werden kann. Außerdem lässt er sich im zusammengeklappten Zustand risikoärmer für die empfindliche Satinhaut verstauen oder transportieren.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Bei der Herstellung wird für die Krempe eine Platte aus Schellack verwendet, die beidseitig mit Satin beklebt wird. In einem separaten Arbeitsgang wird das Kopfteil gefüttert und ebenfalls mit Satin bespannt. Im Anschluss daran werden Krempe und Kopfteil miteinander vernäht. Der Klappmechanismus wird über ein spezielles Drahtgestell realisiert, das an jeder Seite des Chapeau Claque in das Kopfteil eingearbeitet ist. Das Gestell steht unter Spannung. Wenn die Hutkrempe beispielsweise auf die Handfläche geschlagen wird, springt der Zylinder automatisch und vollständig auf. Fälschlicherweise wird oft von einer Bespannung mit Seide ausgegangen, diese eignet sich aber für Klappzylinder wegen ihrer Empfindlichkeit nicht, Satin ist gegenüber Witterungseinflüssen und dem Klappmechanismus deutlich widerstandsfähiger.", "section_level": 1}, {"title": "Produzenten.", "content": "Aufgrund der geringen Nachfrage wird der Klappzylinder heute weltweit nur noch von wenigen Firmen hergestellt. Einer von ihnen ist der Produzent aus dem südbadischen Herbolzheim. Er stellt in Handarbeit rund 1500 Stück pro Jahr her; darum ist dieser Zylinder mit rund 400 Euro pro Exemplar entsprechend teuer.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Man sieht den Chapeau Claque meist noch auf der Bühne in Musikrevuen oder bei Zauberveranstaltungen. Ebenfalls wird er heutzutage zeitweise noch bei Hochzeiten, auf Beerdigungen, bei Drehorgelspielern, Veranstaltungen von Schornsteinfegerinnungen und weiteren als besonders eingestuften feierlichen Anlässen getragen.", "section_level": 1}, {"title": "Quellen.", "content": "Taras Maygutiak: \"Ein Herbolzheimer Exportschlager aus Samt und Seide.\" In: \"Breisgau Kurier\", Woche 6, 7. Februar 2013", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Klappzylinder oder Chapeau Claque (frz. chapeau = Hut, claque = Klaps) (auch Faltzylinder) ist ein klassischer zylinderförmiger Hut, der zusammengeklappt werden kann.", "tgt_summary": null, "id": 610501} {"src_title": "Kahl (Fluss)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im County 3.884 Menschen. Es gab 1.584 Haushalte und 1.067 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 1 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 94,57 % Weißen, 0,21 % Afroamerikanern, 1,93 % amerikanischen Ureinwohnern, 0,51 % Asiaten, 0,03 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 0,26 % aus anderen ethnischen Gruppen; 2,50 % stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 1,57 % der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 1.584 Haushalten hatten 27,70 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 57,70 % waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 6,00 % waren allein erziehende Mütter. 32,60 % waren keine Familien. 26,60 % waren Singlehaushalte und in 8,20 % lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,41 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 2,90 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 24,30 % Einwohnern unter 18 Jahren, 6,40 % zwischen 18 und 24 Jahren, 25,30 % zwischen 25 und 44 Jahren, 29,80 % zwischen 45 und 64 Jahren und 14,20 % waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 41 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 106,20 männliche Personen, auf 100 Frauen im Alter ab 18 Jahren kamen statistisch 105,60 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 27.143 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 32.096 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 26.782 USD, Frauen 18.258 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 15.166 USD. 15,80 % der Bevölkerung und 12,80 % der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. 18,70 % davon waren unter 18 Jahre und 8,50 % waren 65 Jahre oder älter.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "15 Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 8. Februar 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Mineral County.", "content": "Towns Census-designated places (CDP) Unincorporated Communitys", "section_level": 1}], "src_summary": "Mineral County ist ein County im Bundesstaat Montana der Vereinigten Staaten. Der Sitz der Countyverwaltung (County Seat) befindet sich in Superior.", "tgt_summary": null, "id": 1490263} {"src_title": "Sant’Anna di Stazzema", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und militärische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kaiserreich und Erster Weltkrieg.", "content": "Hammerstein-Equord entstammte der Adelsfamilie derer von Hammerstein, die bereits einige bekannte Offiziere hervorgebracht hatte. Seine Eltern waren der Großherzoglich Mecklenburg-Strelitzische Oberförster Heino von Hammerstein und dessen Ehefrau Ida, geborene von Gustedt. Nach seiner schulischen Ausbildung trat Hammerstein-Equord 1888 mit zehn Jahren in das Kadettenkorps Plön ein und kam über die Hauptkadettenanstalt Lichterfelde (Eintritt 1893) zum 3. Garde-Regiment zu Fuß, wo er am 15. März 1898 zum Secondelieutenant befördert wurde. In dieser Einheit diente zu dieser Zeit auch der spätere Reichskanzler Kurt", "section_level": 2}, {"title": "Weimarer Republik.", "content": "In der Weimarer Republik wurde Hammerstein in die Reichswehr übernommen. 1919 diente er unter seinem Schwiegervater General Walther von Lüttwitz im Generalstab des Korps Lüttwitz. 1920 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Im selben Jahr weigerte er sich, an dem von Lüttwitz unterstützten Kapp-Putsch teilzunehmen, und wechselte als Chef zum Stab des Gruppenkommandos II in Kassel. 1922 übernahm er eine Stelle als Bataillonskommandeur im Raum München. 1924 erfolgte seine Versetzung zum Stab des Wehrkreises III (Berlin). Nach einer kurzen Verwendung im Gruppenkommando I (1929) wurde er am 1. Oktober 1929 als Generalmajor zum Chef des Truppenamtes ernannt, der Nachfolgeorganisation des von den Alliierten im Versailler", "section_level": 2}, {"title": "Drittes Reich.", "content": "Hammerstein sorgte dafür, dass die durch Hans von Seeckt 1921 und 1923 erlassene Heeresdienstvorschrift H.DV. 487 „Führung und Gefecht der verbundenen Waffen“ (FuG) durch die Heeresdienstvorschrift H.Dv. 300/1 „Truppenführung“ (T.F. 1933, auch: „Beck-Vorschrift“) abgelöst wurde, die seit 1931 federführend von General Beck unter Mitarbeit von Oberst von Stülpnagel erarbeitet worden war, indem er die T.F. 1933 am 17. Oktober 1933 mit einem „Eingangs-Erlaß“ versehen in Kraft setzte. Nach dieser Vorschrift wurde Widerstand im Fall der Unterlegenheit nur so lange verlangt, wie er als sinnvoll anzusehen war. Anders als bisher wurden hierzu nun in bestimmten Fällen das „hinhaltende Gefecht“ und der „Rückzug“ als prinzipiell mögliche Lösungen", "section_level": 2}, {"title": "Politisches Denken und Handeln.", "content": "Die Berichte von Beteiligten und Zeitzeugen und andere Dokumente aus jener Zeit sind widersprüchlich. Dies ist einerseits der verworrenen damaligen Lage geschuldet, andererseits spiegelt dies die unterschiedliche Interessenlage der Autoren, aber auch das wechselhafte Abwägen und Handeln der Beteiligten wider. Außerdem sind die widersprüchlichen Berichte aus jener Zeit unvermeidlich auch durch die unterschiedlichen Interessen und Voreinstellungen der Berichtenden geprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Weimarer Republik.", "content": "Schon anlässlich des nationalsozialistischen Putschversuches 1923 hatte Hammerstein, damals Bataillonskommandeur an der Münchner Infanterieschule, vor seinen Soldaten bemerkt: „In München ist ein Gefreiter Hitler verrückt geworden“ und einem seiner Leutnants auf die Bitte um Verhaltensmaßregeln telegrafiert: „Preußischen Vorgesetzten gehorchen!“ Es wäre allerdings falsch, daraus den Schluss zu ziehen, Hammerstein sei in seinen Vorstellungen vom Staat republikanisch gewesen. Zwar hatte er Vorbehalte gegenüber den Nationalsozialisten. Wie die Mehrheit der Reichswehr befürwortete er aber eine konservative, gemäßigte Politik und machte dies auch wiederholt öffentlich: So kam Hammerstein am 12. September 1931 auf Bitte Hitlers, des Vorsitzenden der damals erstarkenden NSDAP, zu einer Rede Hitlers und anschließender Diskussion ins Haus des Schriftführers der Vereinigung ehemaliger Offiziere des 3. Garderegiments zu Fuß, Major a. D. von Eberhardt. Hammerstein sagte abschließend: „Wir wollen’s langsamer. Sonst sind wir eigentlich einer Meinung.“ Am 27. Februar 1932 schilderte Hammerstein während einer Kommandeur-Besprechung die allgemeine politische Einstellung innerhalb der Reichswehr, machte aber auch klar, wer nach seiner Auffassung für die chaotische politische Situation im damaligen Deutschland verantwortlich ist: Hammerstein scheute sich auch nicht, Hitler 1932 ins Gesicht zu sagen, dass er unter bestimmten Umständen direkte Gewalt gegen ihn einsetzen würde: „Herr Hitler, wenn Sie legal zur Macht kommen, soll es mir recht sein. Im andern Fall würde ich schießen.“ Hiermit übereinstimmend gab der damalige österreichische General Edmund Glaise-Horstenau an, 1937 habe ihm Hitler erzählt, Hammerstein habe ihm in seiner Zeit als Chef der Heeresleitung erklärt, „es täte ihm leid, wenn er auf die Nationalsozialisten schießen müßte; aber im äußersten Notfall würde er es tun“. Hitler wird in einem seiner Monologe am 21. Mai 1942 so zitiert: Einige Generäle wie Schleicher hätten sich in jeder Hinsicht querzulegen versucht. „Der engste Mitarbeiter Schleichers und Oberbefehlshaber des Heeres, General von Hammerstein, habe sich nicht einmal entblödet, bei ihm anzurufen und", "section_level": 2}, {"title": "Drittes Reich.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kaltstellung.", "content": "Am Tag nach der Machtergreifung erklärte Hammerstein: „Wir haben einen Kopfsprung in den Faschismus gemacht“, „98 Prozent des deutschen Volkes sind eben besoffen“. Zwar war Hitler am 30. Januar 1933 legal zur Macht gekommen, wie Hammerstein dies seit 1932 zur Bedingung einer Tolerierung durch die Reichswehr gemacht hatte. Anschließend aber schaffte die NSDAP als Mehrheitsfraktion das demokratische Prinzip der Mehrheitsentscheidung zu Gunsten des Führerprinzips ab; Hitler setzte neben legalen zunehmend auch illegale Mittel ein, um einen totalitären Staat einzurichten, in dem auch die Reichswehr sich dem Regime zu unterwerfen hatte. Die Reichswehr war schon vor der Machtergreifung nicht mehr der monolithische Block wie einst unter Seeckt. Zwar stand die Führung den Nationalsozialisten weitgehend ablehnend gegenüber (und neigte vereinzelt sogar wie etwa Fritsch zu monarchistischen Zielen), sie hatte aber das Offizierskorps nicht mehr geschlossen hinter sich, da", "section_level": 3}, {"title": "Das Röhm-Massaker.", "content": "Ab dem 30. Juni 1934 setzte Hitler unter dem Vorwand eines drohenden Putsches durch SA-Chef Röhm mit einer groß angelegten Verhaftungs- und Mordaktion die Einschüchterung und Beseitigung vermuteter und bekannter Gegner fort. Die Aktion stieß innerhalb der Reichswehr insoweit auf Zustimmung, als damit die zahlenmäßig inzwischen deutlich größere SA als Konkurrent ausgeschaltet, die Reichswehr also wieder zum alleinigen „Waffenträger der Nation“ wurde, und sie war insoweit nicht nur mit General Reichenau und anderen Teilen der Reichswehr abgesprochen, sondern teilweise erfolgten Festnahmen und Morde auch durch die Reichswehr, in Abstimmung mit ihr oder zumindest mit ihrer Ausrüstung. Einige prominente Gegner wie Hammerstein und Papen waren von dieser Gewaltaktion nicht betroffen, was von einigen Autoren darauf zurückgeführt wird, dass Hindenburg dies verlangt habe. Nach einem Bericht kommunistischer Agenten dagegen sei Hammerstein „in diesen Tagen Mittelpunkt der Berliner Offizierskreise gewesen; Kameraden", "section_level": 3}, {"title": "1938: September-Verschwörung.", "content": "Als durch Hitlers außenpolitische Forderungen im September 1938 im Rahmen der Sudetenkrise ein Krieg drohte, wurde Hammerstein in Pläne aus dem Oberkommando der Wehrmacht im Bendlerblock einbezogen, welche federführend durch General Oster mit Unterstützung durch General Adam, Witzleben, Halder und (im Ruhestand) Beck entwickelt wurden. Ein etwaiger Krieg sollte durch", "section_level": 3}, {"title": "1939: Westwall-Verschwörung.", "content": "Nach seiner Reaktivierung war Hammerstein seit dem 9. September 1939 Oberbefehlshaber der Armeeabteilung A an der Westgrenze. Einige zeitgenössische Berichte schildern, von dort aus habe er Hitler mehrfach empfohlen, seiner im Westen stehenden Armee einen Besuch abzustatten – vorgeblich, um ihm die Stärke der Westfront zu demonstrieren,", "section_level": 3}, {"title": "1939: Verschwörung von Zossen.", "content": "Um diese Zeit allerdings kam es zur „Verschwörung von Zossen“, an der Hammerstein ebenfalls beteiligt war: Am 27. September 1939 hatte Hitler der Spitze der Reichswehr seinen Entschluss bekanntgegeben, unverzüglich nach Ende des Überfalls auf Polen die Westmächte anzugreifen. Daraufhin waren der Oberbefehlshaber des Heeres von Brauchitsch, sein Stabschef Halder, Admiral Wilhelm Canaris, die Generäle Thomas, von Leeb, von Reichenau, Oberst Groscurth und andere Offiziere sowie Reservisten wie Hammerstein und Beck und Zivilisten wie von Dohnanyi, Gisevius, von Hassell und Goerdeler zunächst entschlossen, den deutschen Angriff auf Frankreich zu verhindern, weil ihnen eine militärische Niederlage Deutschlands als sicher erschien. Die Pläne umfassten, das Ausland zu warnen und durch Reaktion der ausländischen Kräfte den deutschen Angriff zu verhindern, aber auch, Hitler festzunehmen. Der Angriff auf Frankreich wurde allerdings mehrfach verschoben, was den deutschen Kräften Zeit für eine bessere Vorbereitung gab. Der Pessimismus der höheren Generäle wich allmählich wachsender Zuversicht, im Februar 1940 wurden die Pläne aufgegeben.", "section_level": 3}, {"title": "Der rote General und seine Kontakte zum deutschen Widerstand.", "content": "Während der Weimarer Republik hatte die Reichswehr umfangreiche, wenngleich gegenüber den Vertragsstaaten der Versailler Verträge nach Möglichkeit getarnte Kontakte u. a. mit der Geheimen Fliegerschule und Erprobungsstätte der Reichswehr sowie der Panzerschule Kama zur Sowjetarmee. Hammerstein kannte aus dieser Zeit zahlreiche hohe Offiziere der Sowjetarmee wie Tuchatschewski und Woroschilow und pflegte zu manchen von ihnen auch persönliche Kontakte. Dass Hammerstein bereits in der Weimarer Republik gelegentlich als „der rote General“ bezeichnet wurde, soll auf diesen Kontakten zur Sowjetarmee beruhen. Andere Autoren machen hierfür auch geltend, dass Hammerstein aus damaliger Sicht „gemäßigte soziale“ Ansichten und persönliche Beziehungen zu einigen Gewerkschaftsvertretern hatte. Dass Hammerstein Töchter hatte, deren linke Ideen und Kontakte er offenkundig nicht unterband, blieb damals nicht unbekannt. Zu seinem Glück unentdeckt blieb dagegen eine private Bekanntschaft: In der Zeit von 1930 bis 1937 gehörte die Österreicherin Ruth von Mayenburg zu seinen engen Freunden. Selbst als sie sich in Deutschland nur noch mit falschen Papieren", "section_level": 2}, {"title": "Menschenbild und Führungsstil.", "content": "Von den meisten Zeitgenossen wurde Hammerstein als kluger und begabter Generalstäbler beschrieben, der aber im beruflichen Umgang skeptisch, spöttisch, kühl und überlegen wirkte. Er machte keinen Hehl daraus, dass ihn", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Kurt (Curt) Gebhard Adolf Philipp Freiherr von Hammerstein („Hako“, „Papus“), evangelisch, heiratete 1907 in Karlsruhe die Maria (Luise) Freiin von Lüttwitz („Ama“, „Mietze“),", "section_level": 1}, {"title": "Erkrankung, Tod, Sippenhaftung.", "content": "Hammerstein hatte unterhalb des linken Ohrs einen seit Jahren an Größe zunehmenden Tumor, dem er keine Aufmerksamkeit schenkte, bis Ferdinand Sauerbruch ihn schließlich für inoperabel erklärte. Die letzten Wochen litt er unter erheblichen Schmerzen. Am 24. April 1943 starb Hammerstein in seinem Haus in Berlin-Dahlem. Die Beisetzung fand auf dem Familienfriedhof im niedersächsischen Steinhorst statt. Eine Beisetzung auf dem Berliner Invalidenfriedhof lehnte die Familie ab, da dann der Sarg mit der Reichskriegsflagge und mit dem Hakenkreuz hätte bedeckt werden müssen. Hitler ließ einen Kranz mit Schleife zusenden, dieser wurde jedoch von den Angehörigen in der U-Bahn „vergessen“. Drei Wochen nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 durchsuchte die Gestapo das Berliner Haus der Hammersteins und verhörte Maria von Hammerstein im Prinz-Albrecht-Palais, außerdem begann die Fahndung nach Kunrat und Ludwig. Franz wurde im Ruhrgebiet verhaftet, vergeblich nach seinen Brüdern ausgefragt und nach Berlin ins Gefängnis Moabit", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Hammerstein-Equord war Ehrenritter der Brandenburgischen Provinzial-Genossenschaft des Johanniterordens. Am 7. Mai 2017 ordnete der Generalinspekteur der Bundeswehr Volker Wieker die Untersuchung aller Bundeswehrkasernen nach sogenannten Wehrmachts-Devotionalien an. Damit sollten die vorhandenen Bilder und Ausstellungsstücke auf ihre Übereinstimmung mit den gültigen Erlassen, insbesondere dem sogenannten Traditionserlass der Bundeswehr, überprüft, mögliche Verstöße festgestellt und Mängel beseitigt werden. In einem Offizierskasino wurde in der Folge ein Bild Kurt von Hammerstein-Equord entfernt. Unklar blieb zu diesem Zeitpunkt allerdings, ob überhaupt ein Verstoß gegen die Erlasslage vorlag.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kurt (Curt) Gebhard Adolf Philipp Freiherr von Hammerstein-Equord (* 26. September 1878 in Hinrichshagen, Mecklenburg-Strelitz; † 24. April 1943 in Berlin) war ein deutscher Heeresoffizier (seit 1934 Generaloberst), 1930 bis 1933 Chef der Heeresleitung und gehörte zum militärischen Widerstand gegen Adolf Hitler.", "tgt_summary": null, "id": 485008} {"src_title": "Dassault Mirage", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Die Karriere von McLaren verlief in einem immensen Tempo. Bereits mit 15 Jahren fuhr er erste Rennen in Neuseeland. Hier wurde auch der Australier Jack Brabham auf ihn aufmerksam, der ihn 1958 ins Cooper-Werksteam holte. Den ersten Rekord holte sich McLaren bereits ein Jahr später, als er im Alter von 22 Jahren und 104 Tagen als bis dahin jüngster Fahrer seinen ersten Sieg in der Formel 1 erzielte. Dieser Rekord wurde erst 44 Jahre später von Fernando Alonso gebrochen, der mit 22 Jahren und 26 Tagen beim Großen Preis von Ungarn 2003 seinen ersten Grand-Prix-Sieg feierte. Derzeitiger Rekordhalter ist Max Verstappen, der sein erstes Rennen im Alter von 18 Jahren und 228 Tagen gewann. In seiner zweiten WM Saison wurde McLaren hinter seinem Teamkollegen Jack Brabham Vize-Weltmeister. Nach dieser Zeit konnte das Cooper-Team an seine Erfolge nicht mehr anknüpfen. McLaren fuhr zwar weiter für dieses Team, begann aber eigene Rennfahrzeuge zu konstruieren. Mit diesen Eigenkonstruktionen fuhr er für das von ihm gegründete Team bei verschiedenen Rennserien. 1966 stieg er bei Cooper aus und gründete seinen eigenen Formel-1-Rennstall. In den Anfängen des McLaren-Teams fuhr er ohne Teamkollegen. Der McLaren M2B war die erste Konstruktion seines Teams und erreichte in seiner ersten Saison immerhin drei WM-Punkte. 1968 schaffte es Bruce McLaren, seinen Landsmann Denis Hulme, der bis dahin bei Brabham unter Vertrag stand, für sein eigenes Team zu verpflichten. Mit McLaren und Hulme als zweiten Fahrer lief es in den folgenden Jahren besser für das Team. Sie beendeten die Saison 1968 auf den Plätzen 3 (Hulme) und 5 (McLaren) in der Fahrerweltmeisterschaft und wurden in der Konstrukteurs-WM Zweiter hinter dem Lotus-Team. In der nachfolgenden Saison 1969 wurde Bruce McLaren Dritter in der Fahrer-Weltmeisterschaft. Für 1970 galt der Neuseeländer als einer von mehreren WM-Favoriten, weil der amtierende Weltmeister 1969 (Jackie Stewart) mit dem neuen March als nicht so dominant eingeschätzt wurde. Doch es sollte anders kommen. Bei einer Testfahrt in einem CanAm-McLaren in Goodwood verunglückte er am 2. Juni 1970 tödlich. Bei diesem Unfall wurde die Heckverkleidung des Fahrzeugs infolge des hohen Anpressdrucks weggerissen, der Wagen prallte bei 200 km/h gegen eine Mauer, Bruce McLaren wurde herausgeschleudert und starb. Nach seinem Tod wurde das Team von seiner Frau Patty, die er 1961 geheiratet hatte (Tochter Amanda wurde am 20. November 1965 geboren) und Teammanager Teddy Mayer weitergeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bruce Leslie McLaren (* 30. August 1937 in Auckland; † 2. Juni 1970 in Goodwood) war ein neuseeländischer Automobilrennfahrer und Begründer des noch heute existierenden Rennstalls McLaren.", "tgt_summary": null, "id": 1220640} {"src_title": "Sprachwandel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Tallahassee liegt im Florida Panhandle, etwa in der geographischen Mitte des ursprünglichen Staates, der erst später auch die Halbinsel umfasste. Jacksonville liegt 250 km östlich und Pensacola 300 km westlich. Tampa liegt 380 km, Orlando 390 km und Miami 760 km von Tallahassee entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima ist mild und warm, mit einem leichten Wind von See. Statistisch regnet es in den Sommermonaten an durchschnittlich 40 % der Tage, wenn auch nur kurzfristig. Die höchsten Temperaturen sind von Mai bis Oktober zu verzeichnen, mit bis zu 31 °C. Die kältesten Monate von Dezember bis Februar mit durchschnittlich 12 °C. Schnee fällt nur selten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als 1539 der spanische Seefahrer Hernando de Soto die Gegend eroberte, gehörte die Gegend zum Land des Indianerstamms der Apalachee, die vom 5. bis zum 17. Jahrhundert auf dem gesamten floridianischen „Panhandle“ lebten. Sie gaben der Gegend den Namen \"„Tallahassee“\", was in den Muskogee-Sprachen so viel wie „alte Stadt“ oder auch „verlassenes Feld“ bedeutet. Als Florida 1822 ein Territorium der USA wurde, bewarben sich Saint Augustine und Pensacola darum, die Hauptstadt Floridas zu werden. Da man sich nicht auf eine der beiden Städte einigen konnte, wurde ein Ort dazwischen gesucht. Die hohen Hügel von Tallahassee zogen den Suchtrupp an und 1824 wurde die Stadt Tallahassee als Hauptstadt errichtet. Leon County wurde bald zum blühenden landwirtschaftlichen Gebiet. Tallahassee hatte mehrere große Plantagen, die Getreide, Baumwolle und Süßkartoffeln produzierten. 1860 lebten etwa 9000 Sklaven dort. Nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 wurden viele große Plantagen des Orts von wohlhabenden Nordstaatlern als Wintersitz aufgekauft. Die Tallahassee Railroad wurde 1837 eröffnet und war damit eine der ersten Eisenbahnstrecken im heutigen Gebiet Floridas. Sie verband die Stadt auf einer rund 35 km langen Strecke mit dem südlich gelegenen Saint Marks in der Küstenregion. 1983 wurde die Strecke durch die Seaboard Coast Line Railroad stillgelegt und die Trasse an das \"Florida Department of Transportation\" verkauft. Heute verläuft auf ihr der Tallahassee-St. Marks Historic Railroad State Trail. Die heutige West-Ost-Hauptstrecke durch Tallahassee wurde 1861 durch die Pensacola and Georgia Railroad fertiggestellt. Eine weitere Bahnlinie wurde 1893 zwischen Tallahassee und Carrabelle (Carrabelle, Tallahassee and Georgia Railroad) eröffnet und diese 1902 durch die Georgia, Florida & Alabama Railway weiter über Bainbridge bis nach Cuthbert in Georgia verlängert. Der Abschnitt Tallahassee – Carrabelle wurde 1948 stillgelegt. Tallahassee wuchs stetig, 1950 hatte die Stadt bereits über 27.000 Einwohner, die Landwirtschaft ging langsam zurück. Heute sind Regierungsstellen der größte Arbeitgeber.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "In Tallahassee gibt es derzeit 120 verschiedene Kirchen aus 21 unterschiedlichen Konfessionen, darunter ist die Baptistengemeinde mit 44 Kirchen am stärksten vertreten. Weiterhin gibt es 14 zu keiner Konfession gehörende Kirchen (Stand: 2004).", "section_level": 2}, {"title": "Demographische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung 2010 verteilten sich die damaligen 181.376 Einwohner auf 84.248 Haushalte. Die Bevölkerungsdichte lag bei 731,6 Einw./km2. 57,4 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 35,0 % als Afroamerikaner, 0,2 % als Indianer und 3,7 % als Asian Americans. 1,4 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 2,3 % zu mehreren Ethnien an. 6,3 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Im Jahr 2010 lebten in 23,5 % aller Haushalte Kinder unter 18 Jahren sowie 15,0 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 46,3 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme). Die durchschnittliche Größe eines Haushalts lag bei 2,23 Personen und die durchschnittliche Familiengröße bei 2,88 Personen. 25,9 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 42,9 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 19,0 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 12,1 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 26 Jahre. 47,1 % der Bevölkerung waren männlich und 52,9 % weiblich. Das durchschnittliche Jahreseinkommen lag bei 38.972 $, dabei lebten 29,4 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Im Jahr 2000 war Englisch die Muttersprache von 91,99 % der Bevölkerung, Spanisch sprachen 4,11 %, und 3,90 % hatten eine andere Muttersprache.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Tallahassee unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften: Ein Bauwerk in Tallahassee hat den Status einer National Historic Landmark, die Franziskanermission San Luis De Talimali. 54 Bauwerke und Stätten der Stadt sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 1. November 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Parks und Sportmöglichkeiten.", "content": "Es gibt ein breites Angebot von verschiedenen Stadtparks und mehrere sportliche Einrichtungen sowie Spielwiesen und Möglichkeiten zum Camping. An Sportmöglichkeiten werden Softball, Baseball, American Football, Basketball, Fußball und Schwimmen angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die hauptsächlichen Beschäftigungszweige sind: Ausbildung, Gesundheit und Soziales: (25,4 %), Handel / Einzelhandel: (12,2 %), Öffentliche Verwaltung: (17,9 %), Kunst, Unterhaltung, Nahrungsmittel, Restaurants: (11,1 %), Zukunftstechnologie, Management, Verwaltung (10,8 %).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Tallahassee wird von der Interstate 10, von den U.S. Highways 27, 90 und 319 sowie von den Florida State Roads 61, 63, 261, 263, 363, 366, 371 und 373 durchquert. Bis 2005 war der Bahnhof Tallahassee eine Station des \"Sunset Limited\" der Bahngesellschaft Amtrak von Orlando nach Los Angeles. Nach den Auswirkungen des Hurrikans Katrina wurde die Linie jedoch auf die Strecke New Orleans – Los Angeles verkürzt. Der einzige Schienenverkehr besteht seitdem aus Gütertransporten, die von der Bahngesellschaft CSX Transportation durchgeführt werden. Der Flughafen der Stadt ist der Tallahassee International Airport. Außerdem gibt es noch den Flugplatz \"Tallahassee Commercial Airport\".", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bibliotheken.", "content": "In Tallahassee gibt es die „Leroy Collins Leon County Public Library“ mit ca. 480.000 Büchern, 34.500 Audio- und 28.000 Video-Dokumenten.", "section_level": 3}, {"title": "Kriminalität.", "content": "Die Kriminalitätsrate lag im Jahr 2010 mit 521 Punkten (US-Durchschnitt: 266 Punkte) im hohen Bereich. Es gab 13 Morde, 130 Vergewaltigungen, 492 Raubüberfälle, 1167 Körperverletzungen, 2920 Einbrüche, 5310 Diebstähle, 349 Autodiebstähle und 21 Brandstiftungen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tallahassee [] ist die Hauptstadt des US-Bundesstaats Florida und gleichzeitig der \"County Seat\" des Leon County mit 181.376 Einwohnern (Stand: 2010). Sie stellt den Mittelpunkt der gleichnamigen Metropolregion Tallahassee dar.", "tgt_summary": null, "id": 1796873} {"src_title": "Perfect Blue", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Anfänge des cluniazensischen Priorats St. Ulrich reichen in die Zeit des Investiturstreits zurück, als mit dem Regensburger Ulrich von Zell († 1093) ein Mönch von Cluny am Westrand des Schwarzwaldes, im Möhlintal, ein Priorat der burgundischen Abtei gründete. Dabei griff Ulrich auf eine ältere, vor 1072 gestiftete Mönchsgemeinschaft auf dem Tuniberg (bei Ober-/Unterrimsingen) zurück, die wiederum zwischen 1077 und 1080 nach Grüningen (bei Oberrimsingen) umgesiedelt war. Bei der Übernahme der Mönchsgemeinschaft durch Ulrich kamen diesem schon bestehende Verbindungen zu Cluny zugute, die der Edelfreie Hesso von Eichstetten (siehe auch Herren von Eichstetten) und Rimsingen, der Stifter des Klosters Tuniberg, und der badische Markgraf Hermann I. († 1074) aufgebaut hatten. Auf Betreiben Ulrichs zog die Mönchsgemeinschaft noch einmal um, und zwar um 1087 nach Zell im Möhlintal, einer Örtlichkeit, an der sich im Jahr 868 eine (Kloster-) „Zelle“ der Abtei St. Gallen befunden hatte. Vom Basler Bischof Burkhard von Fenis (Bischof von 1072 bis 1107) erwarb das Priorat den Besitz in der Umgebung von Zell; freilich war hier einiges an Rodungstätigkeit zu leisten. Das einzige Cluniazenserkloster rechts des Rheins entwickelte sich in der Folgezeit recht zufriedenstellend. Zur klösterlichen Grundherrschaft gehörte Besitz im Breisgau, im Elsass und in der Ortenau, das Priorat besaß unter anderem die Pfarreien in Grüningen, Wolfenweiler, Bollschweil und Hochdorf, während die umstrittene Pfarrei Achkarren 1315 gegen die in Feuerbach getauscht wurde. Die Klostervogtei lag in den Händen der Grafen von Nimburg, der Straßburger Bischöfe (1200), der staufischen Könige (1236), der Grafen von Freiburg und der österreichischen Herzöge (1445). Das 13. Jahrhundert sah den Niedergang der Mönchsgemeinschaft. Wiederholte, von Cluny ausgehende Visitationen bezeugen eine stark geschrumpfte Anzahl von vier bis sieben Mönchen neben dem Prior. Ein gewisser Aufschwung des Klosters ist unter Prior Paul von Cůnheim (1448–1489) feststellbar. Während seiner Amtszeit brannte das Kloster zwar zweimal ab, doch nach der ersten Feuersbrunst vor 1464 wurde es schnell wieder aufgebaut. Während der Reformationszeit verlor die Mönchsgemeinschaft ihre Selbständigkeit. Letzter cluniazensischer Prior war Stephan Baudin. St. Ulrich – die Bezeichnung des Klosters nach seinem Gründer setzte sich im Laufe des 14. Jahrhunderts durch – wurde 1547 Priorat des Klosters St. Georgen, 1560 Priorat der Abtei St. Peter, 1578 der Abtei St. Peter inkorporiert. 1806 wurde das Priorat St. Ulrich zusammen mit der Mönchsgemeinschaft in St. Peter säkularisiert. Die von Peter Thumb im Auftrag des Abtes Benedikt Wülberz erbaute barocke Kirche folgte einigen mittelalterlichen Vorgängerbauten. Verschiedene Altarweihen, Zerstörungen, Reparaturen und Neubauten sind überliefert. Sehenswert sind eine mächtige romanische Taufbrunnenschale aus dem 11./12. Jahrhundert und eine Madonna des 13. Jahrhunderts. Das Erzbistum Freiburg betreibt hier seit 1949 in den ehemaligen Klostergebäuden eine Erwachsenenbildungsstätte für den ländlichen Raum, die \"Katholische Landvolkshochschule St. Ulrich\".", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinde.", "content": "Seit dem 1. Januar 1974 ist St. Ulrich ein Ortsteil der Gemeinde Bollschweil, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Land Baden-Württemberg.", "section_level": 1}], "src_summary": "St. Ulrich im Schwarzwald war ein Priorat des burgundischen Benediktinerklosters Cluny, entstanden im Schwarzwälder Möhlintal um 1083, selbständig bis 1547. Heute ist St. Ulrich ein Ortsteil von Bollschweil.", "tgt_summary": null, "id": 1914861} {"src_title": "Theodore Dreiser", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Weil er keinen Ausweis mit sich führt und sich ungewöhnlich verhält, wird ein Mann mittleren Alters, der sich Prot nennt, im Grand-Central-Bahnhof von New York verhaftet. Er gibt sich wie selbstverständlich als extraterrestrisches Wesen in Menschengestalt aus, das von einem Planeten namens K-Pax komme, und wird daraufhin in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Als er nach einem Monat auf keine Behandlung anspricht, wird ihm Dr. Powell zugewiesen, welcher seine Familie wegen seiner Arbeit vernachlässigt. Es kommt heraus, dass sich Prot mit Vorliebe von Obst ernährt und dass er ultraviolettes Licht sehen kann. Es dauert nicht lange, bis einige Angestellte und insbesondere die Patienten der Anstalt seine Geschichte für wahr halten. Auch Dr. Powell ist beeindruckt von der Plausibilität der Aussagen. Nachdem Prot eine Liste von astrophysikalischen Fragen mit verblüffenden Details beantwortet hat, fährt Dr. Powell mit ihm ins Hayden Planetarium, um mit einer Gruppe erstklassiger Astrophysiker mehr herauszufinden. Prot soll beweisen, dass er mit Überlichtgeschwindigkeit reisen kann, doch während der Demonstration bewegt er sich nicht von der Stelle. Er behauptet, so schnell gereist zu sein, dass es für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar sei. Die Wissenschaftler halten dies für einen Scherz. Danach erstaunt Prot jedoch die Wissenschaftler durch seine Kenntnisse: insbesondere kann er die Planetenbahnen seines angeblichen Heimatsystems aufzeichnen und eine ihrer bisher rätselhaften Eigenheiten aufklären. Dr. Powell erkennt, dass Prot eine unerklärliche positive Auswirkung auf die anderen Patienten hat, die nach und nach Heilung erfahren, wobei Prot von Selbstheilungsfähigkeiten spricht. Prot verspricht den Patienten, dass er einen von ihnen bei seiner demnächst bevorstehenden Rückreise zu K-Pax mitnehmen kann, worauf diese begeistert Vorbereitungen treffen. Dr. Powell befürchtet indes, dass an dem genannten Tag seiner „Abreise“ in wenigen Wochen etwas Schlimmes passieren wird, und beeilt sich daher, Prots Vergangenheit aufzuklären. Er führt mit Prot eine Altersregression durch, was ihn mit jeder Sitzung näher an das tragische Geheimnis des Mannes bringt. Er kommt hinter die Geschichte von Robert Porter, einem Arbeiter in einem Schlachthof. Porter hat vor fünf Jahren versucht, sich in einem Fluss zu ertränken, nachdem er einen Einbrecher in seinem Haus mit bloßen Händen umgebracht hatte, welcher kurz zuvor seine Frau und seine Tochter ermordet hatte. Offensichtlich ist Prot Robert Porter, der überlebt, aber sein Gedächtnis verloren hat. Allerdings verschwindet Prot für einige Tage auf rätselhafte Weise und erscheint wieder ebenso plötzlich in der Klinik, ohne dass das Krankenhauspersonal ihn dabei beobachten konnte. Powell hatte Prots Äußerung nicht ernst genommen, dass er sich noch ein wenig auf der Erde umschauen wollte. Zu dem von Prot exakt vorhergesagten Zeitpunkt seiner „Abreise“ wartet er in seinem Zimmer, legt seine Sonnenbrille ab, die er nach eigener Aussage auf K-PAX nicht braucht, und schaut aus dem Fenster. Dr. Powell, der den Zeitpunkt fast verschlafen hätte, rennt durch das Krankenhaus zu Prots Zimmer. Das Bild der Überwachungskamera, mit dem die Angestellten Prots Handlungen verfolgen, fällt aus, und man sieht wie das Licht der aufgehenden Sonne Prots Zimmer erhellt. Als Powell im Zimmer ankommt, scheint es zuerst leer, dann sieht er Porter bewusstlos unter dem Bett liegen. Er lebt, reagiert aber fortan nicht mehr auf seine Umwelt – er ist vollkommen katatonisch und muss im Rollstuhl gefahren werden. Gleichzeitig mit Prots scheinbarer Verwandlung in Robert Porter ist die Patientin Bess spurlos verschwunden. Die Patienten glauben, dass Prot sein Versprechen gehalten und sie nach K-PAX mitgenommen hat. Im Epilog sieht man wie Dr. Powell einige Zeit später den katatonischen Robert Porter im Rollstuhl spazierenfährt und mit ihm redet. Er erzählt von den Fortschritten, die dessen Mitpatienten gemacht haben, welche inzwischen entlassen wurden, und dass er sich über den Verbleib der immer noch vermissten Bess Sorgen macht. Schließlich trifft sich Dr. Powell seit langem wieder mit seinem Sohn aus erster Ehe, dem er zwar immer wieder Geld geschickt und dessen Studium finanziert hat, aber mit dem er kaum Kontakt hatte. Prot hat Dr. Powell vor Augen geführt, wie wichtig die Familie ist.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Kevin Spacey wurde 2002 für den Saturn Award nominiert und Alfre Woodard für den Image Award. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.", "section_level": 1}], "src_summary": "K-PAX – Alles ist möglich (Originaltitel: \"K-PAX\") ist ein Film des Regisseurs Iain Softley aus dem Jahr 2001 mit Kevin Spacey in der Hauptrolle. Der Film basiert auf dem Roman „K-PAX“ (deutscher Buchtitel: „Wie von einem fremden Stern“) von Gene Brewer und erzählt die Geschichte eines Mannes, der behauptet, vom etwa 1000 Lichtjahre entfernten Planeten K-PAX in der Nähe des Sternbilds Lyra zu kommen. Der Film wurde in Deutschland erstmals im Rahmen des Fantasy Filmfests am 10. August 2002 gezeigt.", "tgt_summary": null, "id": 1916654} {"src_title": "Ihme", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wellenentstehung.", "content": "Ins Wasser geworfene Steine und Strömungshindernisse erzeugen Wellen, fahrende Schiffe begleitet eine Bugwelle. Seebeben können Tsunamis hervorrufen. Auf letztere sowie auf Gezeitenwellen soll an dieser Stelle kein weiterer Bezug genommen, sondern vorzugsweise durch Wind erzeugte Oberflächenwellen des Meeres in Abhängigkeit von der Wassertiefe behandelt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Wellenentstehung durch Wind.", "content": "Der Mechanismus der Wellenentstehung durch Wind ist die Kelvin-Helmholtz-Instabilität. Im Entstehungsgebiet des Seegangs sind als Einflussgrößen zu unterscheiden: Ihr Zusammenwirken entscheidet über die Größe der Wellen und über ihre Gestalt. Je größer eine dieser Einflussgrößen, desto größer die Wellen. In Flachmeeren hat die Wassertiefe begrenzenden Einfluss. Der entstehende Seegang ist charakterisiert durch: In einem vorgegebenen Seegebiet kommen Wellen mit unterschiedlichen Bandbreiten von Höhen und Perioden vor. Für die Wellenvorhersage sind als charakteristische Angaben definiert: Beide beziehen sich auf die über einen vorgegebenen Zeitraum beobachteten Wellen und stellen als statistische Größen jeweils Mittelwerte für das Drittel der \"höchsten\" Wellen des Kollektivs dar.", "section_level": 2}, {"title": "Struktur und Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wellenhöhe, Wellenlänge, Wellensteilheit.", "content": "Wasserwellen weichen in ihrer Gestalt von der regelmäßigen Sinusform ab. Ihre Form ist sowohl horizontal als auch vertikal asymmetrisch. Der Teil der Welle, der oberhalb des Ruhewasserspiegels liegt, wird als Wellenberg bezeichnet. Die Position der höchsten Auslenkung ist der Wellenkamm. Der Teil der Welle der unterhalb des Ruhewasserspiegels liegt, ist das Wellental. Die Wellenhöhe ist die Summe der Beträge beider benachbarter Maximalauslenkungen: Dabei übertrifft die maximale positive Wasserspiegelauslenkung in ihrem Betrage umso mehr die maximale negative Wasserspiegelauslenkung, je geringer die Wassertiefe wird. Bei Wellen im Flachwasserbereich kann die Höhe des Wellenberges bis zu 3/4 der gesamten Wellenhöhe H ausmachen, während das Wellental H/4 unter dem Ruhewasserspiegel liegt. Als Wellenlänge, (Symbol formula_5), wird die Summe ihrer ungleichen auf den Ruhewasserspiegel bezogenen Teillängen des Kammbereiches und des Talbereiches bezeichnet, vergl. Bild rechts. Es ist Der Quotient aus Wellenhöhe und Wellenlänge ist ein wichtiges Kennzeichen für die Beurteilung der Stabilität der Wellen und wird als Wellensteilheit S bezeichnet. Nach Stokes (1847) gilt für Wellen über einer Wassertiefe formula_11 der theoretische Grenzwert formula_12. Tatsächlich erfolgt das Wellenbrechen aber bereits bei formula_13. Auf dem freien Ozean herrschen Wellensteilheiten zwischen formula_14 vor. Für den Flachwasserbereich haben Naturmessungen die Formel von Miche (1944) bestätigt, in der auch die begrenzende Wirkung des Meeresbodens berücksichtigt ist. Seit dem 19. Jahrhundert ist die asymmetrische Form natürlicher Wasserwellen neben Gerstner (1804) vor allem von Stokes (1847) mit immer größerem mathematischen Aufwand beschrieben worden. Für praktische Abschätzungen wird dessen ungeachtet aber noch immer häufig die Lineare Wellentheorie nach Airy-Laplace (1845) verwendet, die von der regelmäßigen Sinus-Form ausgeht.", "section_level": 2}, {"title": "Orbitalbewegung.", "content": "Nach den Wellentheorien von Gerstner und Airy-Laplace werden über großer Wassertiefe die Wasserteilchen beim Passieren einer Welle näherungsweise auf Kreisbahnen (Orbitalbahnen) bewegt, deren Radien im Strömungsfeld unterhalb der Wasseroberfläche bis zu einer Tiefe, die etwa der halben Wellenlänge entspricht, nach einem Exponentialgesetz etwa auf Null abnehmen. Dabei ist die Kreisperiode formula_16 die Umlaufzeit, die dem Vorrücken der Welle um eine volle Wellenlänge formula_5 entspricht. Somit ist die Orbitalgeschwindigkeit an der Wasseroberfläche: Und die Wellenfortschrittsgeschwindigkeit formula_19 ist Demgegenüber sind die Bahnlinien der Wasserteilchen gemäß der Theorie von Stokes nach einer Wellenperiode \"nicht\" geschlossen. Nach dieser Theorie ist der zirkularen Orbitalbewegung eine horizontale Driftgeschwindigkeit U in Richtung der Wellenfortschrittsgeschwindigkeit c überlagert, die Massentransportgeschwindigkeit genannt wird. In der nebenstehenden Animation bezeichnen die roten Punkte die augenblicklichen Positionen der masselosen Teilchen, die sich mit der Strömungsgeschwindigkeit bewegen. Die hellblauen Linien sind die Bahnlinie dieser Teilchen und die hellblauen Punkte bezeichnen die Partikelpositionen nach jeder Wellenperiode. Die weißen Punkte sind gleichsinnig bewegte Flüssigkeitsteilchen. Man beachte, dass sich die Wellenperiode der Flüssigkeitsteilchen nahe der freien Oberfläche von derjenigen bezüglich einer festen Position (bezeichnet durch die hellblauen Punkte) unterscheidet. Dies ist auf den Dopplereffekt zurückzuführen.(zu ergänzen für begrenzte Wassertiefe)", "section_level": 2}, {"title": "Dispersion und Gruppengeschwindigkeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schwerewellen.", "content": "Während die Wellenfortschrittsgeschwindigkeit (Phasengeschwindigkeit) formula_21 für alle Wellenarten zutrifft, gilt für Schwerewellen zusätzlich die Dispersionsrelation, die neben der Wellenlänge formula_5 auch die Wassertiefe formula_23 als Variable enthält Die Abhängigkeit der Phasengeschwindigkeit von der Wellenlänge bzw. der Frequenz zeigen die beiden Abbildungen rechts. Zusätzlich ist die Abhängigkeit von der Wassertiefe formula_23 angegeben. Schwerewellen kommen nicht als einzelne monochromatische Wellen vor, sondern stets als Überlagerung von Wellen mit benachbarten Frequenzen. Als Folge treten Wellenpakete oder Wellengruppen auf, die sich mit der Gruppengeschwindigkeit fortbewegen. Je nach Vorzeichen des Differentialquotienten formula_29 ist die Gruppengeschwindigkeit kleiner, größer oder gleich der Phasengeschwindigkeit. Entsprechend unterscheidet man normale Dispersion, anomale Dispersion und dispersionslose Wellenausbreitung. Bei Schwerewellen ist die Dispersion negativ: es liegt normale Dispersion vor (im Gegensatz zu Kapillarwellen).", "section_level": 2}, {"title": "Näherung: Die Wellenlängen sind klein relativ zur Wassertiefe (Tiefwasserwellen).", "content": "Für Gewässer mit einer Tiefe von mehr als einer halben Wellenlänge (formula_30) nähert sich formula_31 in (1) dem Wert 1, die Phasengeschwindigkeit formula_32 wird von der Wassertiefe unabhängig: oder mit c = L/T: Bezeichnet formula_36 die Periode mit der Frequenz formula_37, folgt mit formula_38 aus (3): Wellen mit großen Wellenlängen breiten sich also schneller aus und besitzen eine größere Periode als solche mit kleinen Wellenlängen. Bei einer Wellenlänge von 1 km beträgt die Ausbreitungsgeschwindigkeit ca. 140 km/h und die Periode 25 s, bei einer Wellenlänge von 100 m ca. 45 km/h und 8 s. Die Dispersion wird maximal: Aus (2) ergibt sich die Gruppengeschwindigkeit formula_41 zu Aufgrund dieser Dispersionsrelation müssen sich Wellenpakete, die das Gebiet ihrer Erzeugung verlassen, in der Art verändern, dass die \"längsten\" Wellenkomponenten an einem vorgegebenen Ort \"zuerst\" ankommen. Da zusätzlich die kurzperiodischen Wellen stärker gedämpft werden, nimmt man Sturmwellen in entfernten Gebieten als langperiodische Dünung wahr.", "section_level": 3}, {"title": "Näherung: Die Wellenlängen sind groß relativ zur Wassertiefe.", "content": "Bei Wellenlängen, die größer sind als die Wassertiefe (formula_43), spricht man von Flachwasserwellen. Bei ihnen hängt die Ausbreitungsgeschwindigkeit nur von der Tiefe formula_23 ab, nicht jedoch von der Wellenlänge. Für kleine formula_45 gilt formula_46 und damit erhält man aus (1) Bei tiefem Wasser können diese Wellen also sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Das ist der Hintergrund dafür, dass sich Tsunamis im offenen Ozean sehr schnell ausbreiten. Gleichzeitig ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit unabhängig von der Wellenlänge. Deshalb läuft ein Wellenpaket einer Flachwasserwelle bei der Ausbreitung kaum auseinander. Die Phasengeschwindigkeit ist genauso groß wie die Gruppengeschwindigkeit:", "section_level": 3}, {"title": "Kapillarwellen.", "content": "Bei Wellenlängen kürzer als einige Zentimeter bestimmt die Oberflächenspannung die Ausbreitungsgeschwindigkeit. Für Kapillarwellen gilt: Darin bedeuten formula_53 die Oberflächenspannung und formula_54 die Dichte der Flüssigkeit. Die Dispersion von Kapillarwellen ist kleiner als Null und deshalb \"anomal\"", "section_level": 2}, {"title": "Welleneffekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Reflexion.", "content": "\"Wellenreflexion\" bedeutet bei fortschreitenden Wasserwellen das \"Zurückwerfen\" eines Teils ihrer Energie (Wellenenergie) an einem Bauwerk (Wellenbrecher, Ufermauer, Uferböschung) oder an Orten, wo sich die Konfiguration des natürlichen Meeresgrundes (stark) ändert. Entsprechend dem Reflexionsgesetz der Optik, wird zugleich ein anderer Anteil der Wellenenergie fortgeleitet und der restliche Anteil durch die Prozesse des Wellenbrechens, der Flüssigkeits- und Bodenreibung etc. dissipiert bzw. absorbiert, vergl. Wellentransformation, Wellenabsorption.", "section_level": 2}, {"title": "Refraktion.", "content": "Unter \"Refraktion\" wird eine von der Wassertiefe abhängige Änderung der Wellenlaufrichtung bei Flachwasserwellen (Wellen mit Wellenlängen, die deutlich größer sind als die Wassertiefe) verstanden. Sie kommt durch eine von Ort zu Ort unterschiedliche Wellengeschwindigkeit zustande, die bei Flachwasserwellen von der Tiefe abhängt. Bei flach ansteigenden Stränden führt ihre Wirkung dazu, dass sich Wellenfronten zunehmend parallel zur Uferlinie einbeugen und der Beobachter am Strand die (nicht notwendigerweise brechenden) Wellen auf sich zukommen sieht. Wie bei der Brechung des Lichts ist auch hier das Snelliussche Brechungsgesetz auf der Grundlage des Huygensschen Prinzips anwendbar.", "section_level": 2}, {"title": "Diffraktion.", "content": "Unter \"Diffraktion\" wird die Beugung von Wellenfronten an den Enden von Inseln bzw. an den Kanten von Bauwerken verstanden. Wie bei der Beugung des Lichtes an Kanten ist auch hier das Huygenssche Prinzip anwendbar. Bei Schutzbauwerken (Wellenbrechern und Molen) hat die Diffraktion der Wellenfronten die Folge, dass ein Teil der Energie der anlaufenden Wellen auch hinter das Schutzbauwerk bzw. in den durch Molen gegen Wellenwirkungen zu schützenden Bereich einer Hafeneinfahrt gelangt.", "section_level": 2}, {"title": "Wellenbrechen.", "content": "\"Wellenbrechen\" bezeichnet den kritischen Grad der Wellentransformation, bei dem die Oberflächenspannung am Wellenkamm überwunden wird, die Orbitalbewegung ihre charakteristische Form verliert und aus der Wellenkontur austretendes Wasser in den Vorderhang fällt. Hinsichtlich ihrer Geometrie können etwa vier Brecherformen unterschieden werden.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele für das Verhalten von Wellen beim Auflaufen auf einen Strand.", "content": "\"Beispiel 1\": Wellenbrechen Nähert sich eine Welle einem langsam ansteigenden Ufer, verringert sich mit abnehmender Wassertiefe die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellenfront. Die nachfolgenden Wellen überrollen die Wellenfront, bis auch sie abgebremst werden. Die Wellenlänge nimmt ab, als Folge der Energieerhaltung vergrößert sich die Wellenhöhe bis das Wellenbrechen eintritt. \"Beispiel 2\": Refraktion Nähert sich eine Wellenfront einem langsam ansteigenden Ufer im schrägen Winkel, verlangsamen sich die Wellen im flachen Bereich. Die weiter außerhalb liegenden behalten ihre Geschwindigkeit bei. Ähnlich wie bei der Brechung von Licht an Glas dreht sich dadurch die Wellenfront, bis sie parallel zur Strandlinie verläuft.", "section_level": 2}, {"title": "Grenzflächenwellen.", "content": "Bei den Betrachtungen oben gehen nur die Parameter eines Mediums ein. Diese Annahme ist für Oberflächenwellen von Wasser an Luft gerechtfertigt, da der Einfluss der Luft aufgrund der kleinen Dichte vernachlässigbar ist. Die erweiterte Fassung von Gleichung (3) berücksichtigt die Dichte beider Phasen, bezeichnet mit formula_56 und formula_57 Und bei Kapillarwellen gilt:", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Wellen.", "content": "\"Brandungswellen\" sind brechende Wellen in Strandnähe. Über die maximal mögliche Wellenhöhe H (vertikale Distanz zwischen Wellental und Wellenkamm) in Brandungszonen (= Brecherhöhe) entscheiden die Kriterien des Wellenbrechens. Naturmessungen haben gezeigt, dass Brecherhöhen sehr wohl größer werden können als die örtliche Wassertiefe. \"Tsunamis\" werden durch Seebeben ausgelöst. Sie zeichnen sich aus durch eine sehr große Wellenlänge und auf hoher See durch kleine Amplituden von weniger als einem Meter. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Tsunamis folgt der Beziehung (5), denn die Wellenlänge von mehreren 100 km ist deutlich größer als die Tiefe der Meere. Tsunamis breiten sich (bei einer mittleren Meerestiefe von 5 km) mit einer Geschwindigkeit von 800 km/h aus. In Küstennähe sinkt die Geschwindigkeit, während gleichzeitig die Höhe steigt. Verheerend sind die Schäden, die sie beim Auflaufen auf flache Küsten hervorrufen. \"Gezeitenwellen\" sind Wellen, die durch die Tide verursacht werden. An der Schichtung von leichtem Süßwasser auf schwerem Salzwasser beobachtet man Grenzflächenwellen, deren Auswirkungen auf Schiffe als \"Totwasser\" bezeichnet werden. Fährt ein Schiff in die Zone ein, kann es bei ausreichendem Tiefgang Bugwellen auf der Oberfläche der Salzwasserschicht erzeugen. Es verliert deutlich an Fahrt, ohne dass an der Wasseroberfläche Wasserwellen zu erkennen wären. Als \"Grundsee\" wird eine kurze, steile und überbrechende Wasserwelle bezeichnet, deren Wellental bis auf den Grund reicht. Einzelne, extrem hohe \"Monsterwellen\" können unter anderem durch Überlagerung entstehen. Starker Wind und eine gegenläufige Strömung begünstigen dies. Den oben beschriebenen Modellen zufolge ist allerdings die maximal mögliche Wellenhöhe begrenzt. Beim Entwurf von Schiffen ging man daher bis in die 1990er Jahre davon aus, dass Wellen mit einer Höhe von mehr als 15 m unmöglich, oder zumindest extrem unwahrscheinlich seien. Dies wurde erstmals 1995 durch Messung widerlegt (). Inzwischen belegen Satellitenbeobachtungen die Existenz von Monsterwellen mit Höhen von mehr als 30 m, die, im globalen Maßstab betrachtet, sogar relativ häufig (täglich) auftreten. Der Mechanismus ihrer Entstehung wird bis heute nicht vollständig verstanden und ist Gegenstand physikalischer Grundlagenforschung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei Wasserwellen handelt es sich um Oberflächenwellen an der Grenzfläche zwischen Wasser und Luft oder um eine interne Welle an der Grenzfläche zwischen zwei unterschiedlich dichten Wasserschichten im isopyknischen (geschichteten) Ozean. Nach Walter Munk sind damit alle Wasserspiegelauslenkungen mit Periodendauern von Zehntelsekunden bis Stunden (Gezeitenwelle) gemeint. ", "tgt_summary": null, "id": 738327} {"src_title": "Brenzbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Sie weist ein flach trochospirales, linksgewundenes Gehäuse mit einem Durchmesser von bis zu vier Zentimetern auf. Es besteht aus 4,5 bis 5 Windungen und ist fest und dickwandig. Es weist Anwachsstreifen und gelegentlich deutliche Einschnürungen auf. Der Körper ist dunkelbraun bis rötlichschwarz. Nach dem Tod der Schnecke nimmt das leere Gehäuse nach einiger Zeit eine kalkweiße Farbe an. Als einzige der europäischen Schneckenarten besitzt sie als Blutfarbstoff Hämoglobin und deshalb rotgefärbtes Blut. Durch die hohe Sauerstoffaffinität des Hämoglobins kann die Posthornschnecke auch in sehr sauerstoffarmen Gewässern überleben. Obwohl es sich um eine Lungenschnecke handelt, erfolgt die Atmung nur zu einem sehr geringen Teil durch die Aufnahme von atmosphärischer Luft. Es überwiegt der Gasaustausch über die Haut und eine in der Mantelhöhle („Lunge“) gelegene sekundäre Kieme (auch Pseudokieme oder Hilfskieme genannt). Diese sekundäre Kieme – ein lappenförmiger Fortsatz – ragt bei aktiven Tieren oft aus der Mantelhöhle heraus. Bisweilen gibt es albinotische Tiere. Diesen fehlt das dunkle Pigment Melanin, so dass die entsprechenden Schnecken aufgrund des Hämoglobins einen roten Körper haben.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Wie die meisten Wasserlungenschnecken ist auch die Posthornschnecke ein Zwitter und legt im Sommer ihre Eier ab. Die Wassertemperatur muss mindestens 12 °C betragen. Die Schnecken können sich gegenseitig geschlechtlich in beide Richtung befruchten (jedes Individuum kann bei der Paarung sowohl als Weibchen als auch Männchen auftreten), in der Regel befruchten sich beide Individuen bei einer Paarung gegenseitig. Nach dem Geschlechtsakt wird im Körper der Schnecke, die den weiblichen Part abgibt, ein Vorrat der Samen zurückgehalten, so dass sie später, getrennt von Artgenossen, noch für Nachwuchs sorgen kann. Eine „reine“ Selbstbefruchtung (ohne Partner) ist möglich, allerdings bei hoher Letalrate. Von diesen Nachkommen überleben im Schnitt nur 3 %. Die übliche, überlebensfähige Vermehrung geschieht also durch die Kreuzung zweier Exemplare. Die Eier werden als flache, geleeartige Klumpen an Blattunterseiten von Wasserpflanzen gelegt. Die Lebensdauer beträgt bis zu 3 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise und Verbreitung.", "content": "Die Posthornschnecke ist ein Allesfresser. Hauptsächlich ernährt sie sich von Algen, abgestorbenen Pflanzenteilen und Aas. Nur wenn Nahrungsmangel auftritt, frisst sie auch lebende Pflanzen. Die Posthornschnecke ist tagaktiv und lebt im Süßwasser, bevorzugt in stehenden und langsam fließenden Gewässern. Die Überwinterung der Posthornschnecke erfolgt im Schlamm. Ihr Vorkommen erstreckt sich über ganz Europa, im Osten sogar bis nach Sibirien. In Nordeuropa erstreckt sich das Vorkommen bis Südnorwegen, Südschweden und Finnland. Der Saprobienindex für diese Art beträgt 2,0.", "section_level": 1}, {"title": "Aquaristik und Zuchtformen.", "content": "Posthornschnecken sind ein fester Bestandteil der Aquaristik geworden. Dort wurde die in Europa heimische Art jedoch im Laufe der Zeit durch ihre wärmeliebende und deutlich kleiner bleibende kalifornische Verwandte \"Planorbella duryi\" beinahe verdrängt. Im Handel sind auch etliche erbfeste Farbformen, vor allem blaue und rosafarbene Posthornschnecken erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Die Art wird in Österreich und der Schweiz als gefährdet eingestuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Posthornschnecke (\"Planorbarius corneus\") ist ein Vertreter der Wasserlungenschnecken (Basommatophora) und wird zur Familie der Tellerschnecken (Planorbidae) gerechnet; sie ist nicht zu verwechseln mit der zur selben Familie gehörenden Gattung der \"Posthörnchen\" (\"Gyraulus\").", "tgt_summary": null, "id": 18764} {"src_title": "Klassenunterricht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "William entstammte der anglonormannischen Familie Marshal. Er war der zweite von vier Söhnen von John FitzGilbert († 1165) und von dessen zweiter Ehefrau Sibyll of Salisbury. Zu seinen Geschwistern gehörte der ältere Vollbruder John Marshal († 1194), der jüngere Bruder Henry Marshal sowie der älteste Halbbruder Gilbert († 1166). Die Familie war anglo-normannischer Herkunft, das heißt, sie stammte aus der Normandie und kam aller Wahrscheinlichkeit nach im Zuge der Eroberung Englands 1066 durch Wilhelm den Eroberer auf die Insel. Der Vater besaß Güter in Wiltshire und hatte am königlichen Hof das Amt eines Master-Marshal inne, der für die Aufzucht und Pflege der Pferde verantwortlich war. William wurde in die Zeit der so genannten Anarchy, dem englischen Bürgerkrieg zwischen König Stephan und der „Kaiserin“ Matilda, hineingeboren. Der Vater stand dabei zunächst auf der Seite Stephans, von dem er zum Kastellan von Marlborough ernannt wurde. Unter dem Einfluss seiner zweiten Frau, deren Familie zu den Feinden Stephans zählte, wechselte er 1141 die Seite. 1152 wurde Johns Burg in Newbury von König Stephan belagert. Nach der legendenhaften Überlieferung soll der König dabei den jungen William mit einem Seil um den Hals vor die Burg geführt und dem Vater gedroht haben, ihn an einem Baum aufzuhängen, sollte er sich nicht unterwerfen. John aber lehnte aus Treue zu Matilda eine Kapitulation ab, bereit den Sohn zu opfern. Der König soll von dieser Opferbereitschaft so beeindruckt gewesen sein, dass er auf die Exekution verzichtete. Nach dem Ende des Bürgerkrieges und dem Machtantritt König Heinrichs II. Plantagenet – dem ältesten Sohn von Matilda – wurde William von seinem Vater in die Normandie geschickt, wo er als Knappe im Dienst des Guillaume de Tancarville (Haus Tancarville) stand. Im Jahr 1164 erhielt er schließlich die Schwertleite und schloss sich darauf dem Gefolge seines Onkels Earl Patrick of Salisbury an. Zusammen waren sie für die Sicherheit des Königspaares auf seinen Reisen verantwortlich. Im Jahr 1168 geleiteten sie die Königin Eleonore von Aquitanien durch ihr Heimatland Aquitanien. Dabei wurden sie von dem rebellischen Gottfried von Lusignan und dessen Anhang angegriffen; Earl Patrick fiel im Kampf, William aber rettete die Königin und brachte sie in das nahe gelegene Poitiers in Sicherheit. Diese Waffentat begründete seinen Ruf als tapferer und loyaler Ritter. Der älteste Königssohn, Heinrich der Jüngere, wurde ihm darauf zur Ausbildung anvertraut. Nachdem er dem jungen König 1173 die Schwertleite erteilte, machte sich William mit ihm in den folgenden Jahren einen Namen als Turnierkämpfer an den Fürstenhöfen Frankreichs. Zum Beispiel bei dem großen Turnier des Grafen von Champagne in Lagny-sur-Marne 1179, wo er die Bekanntschaft des Ritters Baudouin de Béthune machte, oder 1180 in Joigny wo er zusammen mit dem jungen König um die Gunst der Gräfin wetteiferte. Im Jahr 1183 unterstützte er seinen Freund und Schützling bei dessen Revolte gegen den Vater, doch der junge König Heinrich starb noch im selben Jahr nach einer Krankheit. William führte das Geleit zu seinem Grab in Rouen. Anschließend begab sich William in das Heilige Land, wo er zwei Jahre gegen die Sarazenen kämpfte. Wieder in der Heimat trat er in die Dienste des alten Königs Heinrich II. Plantagenet, dem er nun loyal im Kampf gegen dessen Sohn Richard Löwenherz und König Philipp II. von Frankreich beistand. Als der König am 12. Juni 1189 überstürzt aus Le Mans vor seinem Sohn fliehen musste, deckten William Marshal und Baudouin de Béthune seine Flucht. Dabei trugen sie nacheinander einen Zweikampf gegen Richards Ritter André de Chauvigny aus, den William vom Pferd stoßen und gefangen nehmen konnte. In Chinon stand William, neben Béthune und dem Bastard Geoffrey, am 6. Juli 1189 als einer der letzten Getreuen am Totenbett des Königs. Williams hohes Ansehen und der ihm entgegengebrachte Respekt seitens Richards Löwenherz sicherte ihm auch unter dessen Herrschaft einen Posten im Umfeld des Hofes. Auch wenn er nicht dem persönlichen Gefolge des neuen Königs angehörte, wurde ihm die Ehe mit Isabel de Clare gestattet, Tochter von Richard Fitz Gilbert de Clare, genannt „Strongbow“, und eine der reichsten Erbinnen jener Zeit. Diese brachte die Grafschaft Pembroke und ausgedehnte Güter in Irland mit in die Ehe. Während der Abwesenheit des Königs auf dem Dritten Kreuzzug und dessen anschließender Gefangenschaft in Österreich (1190–1194) war William ein Mitglied des regierenden Rates in England. Dabei unterstützte er zunächst den Prinzen Johann Ohneland bei dem Sturz des Regenten William Longchamp, allerdings trat er 1193 wieder auf die Seite der Loyalisten und nahm an der Bekämpfung Prinz Johanns teil. König Richard verzieh ihm sein Fehlverhalten und übertrug ihm 1194 das Amt des Master-Marshal nach dem Tod seines älteren Bruders John. Am 27. Mai 1199 verlieh ihm Richard zudem den erblichen Titel Earl of Pembroke. Aus einem Erbanspruch seiner Gattin erwarb er Anfang des 13. Jahrhunderts auf die Grafschaft Longueville in der Normandie. Nach Richard Löwenherz' Tod 1199 trat William nun in die Dienste des neuen Königs Johann Ohneland. Ihn begleitete er nach Irland und 1212 nach Wales. An der Revolte der Barone nahm er nicht teil, im Gegensatz zu seinem ältesten Sohn. Dennoch riet er dem König am 15. Juni 1215 in Runnymede zur Unterzeichnung der Magna Charta. Als im Jahr 1216 der französische Prinz Ludwig der Löwe auf Einladung der Barone an der englischen Küste landete, blieb William weiterhin loyal zu König Johann, obwohl dessen Sache scheinbar verloren war, als fast das gesamte Land unter die Kontrolle des Prinzen Ludwig fiel und die meisten der Barone zu diesem übergingen. Diese unerschütterliche Treue zu seinem König verschaffte William neues Ansehen als ideales Vorbild eines loyalen Ritters und eidverpflichteten Vasallen. Auf seinem Totenbett in Newark übertrug ihm der König die Vormundschaft über den noch unmündigen Königssohn und designierte ihn somit zum Regenten des Königreichs. Unmittelbar nach des Königs Tod am 25. Oktober 1216 ließ William den jungen Heinrich III. zum König krönen und erreichte bei Honorius III. für den Jungen den päpstlichen Schutz. Anschließend stellte sich der über siebzigjährige William an die Spitze eines Heeres, um gegen die Armee des Prinzen Ludwig zu ziehen. Am 20. Mai 1217 siegte er in der Schlacht von Lincoln über die Truppen des Prinzen und tötete dabei deren Befehlshaber Thomas von Le Perche im Zweikampf. Nach weiteren militärischen Erfolgen und dem Seitenwechsel mehrerer Barone zu Heinrich III. konnte der Prinz von der Insel vertrieben und somit der Untergang der Plantagenets verhindert werden. Kurz vor seinem Tod im Jahr 1219 trat William – bereits über 70 Jahre alt – dem Templerorden bei. William Marshal wurde in der Temple Church von London bestattet. Die Liegefigur seines Grabes ist dort heute noch zu sehen. Nach seinem Tod führten Hubert de Burgh (bis 1232) und Peter des Roches die Regentschaft, die sich dabei gegenseitig bekämpften. Zwischen 1232 und 1234 rebellierte Richard Marshal, der zweitältester Sohn Williams gegen den König bzw. gegen seine Berater. Heinrich III. vertraute nach seiner Heirat kaum noch englischen Beratern. Zuerst waren die savoyardischen Onkel seiner Frau, danach seine Halbbrüder (Haus Lusignan) sehr einflussreich. Williams ältester gleichnamiger Sohn gab um 1226 die Verschronik \"L'Histoire de Guillaume le Maréchal\" in Auftrag, die das ereignisreiche Leben seines Vaters für die Nachwelt festhielt.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge als Turnierritter.", "content": "Der politische Erfolg von William Marshal bleibt unverständlich, wenn man nicht seine vielen Erfolge als Turnierkämpfer berücksichtigt. Er galt als der erfolgreichste Turnierkämpfer seiner Zeit, wenn nicht des 12. Jahrhunderts. Er stieg die soziale Leiter empor nur aufgrund seiner Möglichkeiten als Turnierprofi. Bereits bei seinem ersten Turnier in Le Mans (1167, also mit 23 Jahren) gewann er 4 1/2 Pferde und noch einmal die gleiche Anzahl für seinen Lehrmeister William of Tancarville. Um möglichst erfolgreich zu sein, schloss er sich mit einem anderen Ritter aus der Trainingsgruppe des Königs zusammen, mit dem er alle Kosten und alle Gewinne teilte. In den zehn Monaten der Kampfsaison gelang es ihnen, 103 Ritter gefangen zu nehmen, samt deren Ausrüstungen. Dies stellte für die damalige Zeit einen einmaligen Rekord dar. Nicht nur dank seiner Loyalität, sondern auch aufgrund seines Rufes als bester Turnierprofi, wurde ihm die kämpferische Ausbildung des Königssohnes anvertraut. Nach John Marshall Carter gewann William Marshal im Laufe seiner Karriere Lösegeld für mehr als 500 Ritter und außerdem 188 Ritterfräulein als Preise.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus seiner Ehe mit Isabel de Clare, Countess of Pembroke, hatte William Marshal mehrere Kinder: Alle Söhne hinterließen keine Erben, weshalb das Earldom of Pembroke beim Tod des jüngsten von ihnen 1245 erlosch. Wesentliche Teile der Ländereien in Pembrokeshire fielen daraufhin über Joan de Munchensi († 1307), eine Tochter von Williams Tochter Joan Marshal, an deren Gatten William de Valence, einen Halbbruder König Heinrichs III., dem später auch der Titel Earl of Pembroke neu verliehen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Marshal, 1. Earl of Pembroke (* 1144; † 14. Mai 1219 in Caversham), auch bekannt unter dem Namen Guillaume le Maréchal oder einfach nur the Marshal genannt, war ein anglo-normannischer Ritter, englischer Baron sowie ein Regent und Lord Marshal von England. ", "tgt_summary": null, "id": 41023} {"src_title": "Rotenturm an der Pinka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Autobahnen.", "content": "Die wichtigsten und längsten Autobahnverbindungen sind die West-Ost-Verbindungen A2 und A4 und die Nord-Süd-Verbindung A1. Neben diesen Autobahnen existieren drei Autobahnabschnitte, die als A6, A8 und A18 bezeichnet werden. Das geplante Autobahnnetz beträgt ca. 2000 Kilometer. Das Grundnetz ist bis auf einige im Bau befindliche oder geplante Projekte abgeschlossen. Dank EU-Hilfen und der Fußball-Europameisterschaft 2012 konnte zwischen 2007 und 2013 die Realisierung wichtiger Verbindungen des Fernstraßennetzes, deren Planungen bereits in den 1970er und 1980er Jahren begannen, beschleunigt und abgeschlossen werden. Die Zahl der fertiggestellten und freigegebenen Autobahnkilometer stieg in diesem Zeitraum kontinuierlich an. Die 1000-Kilometer-Marke wurde mit der Eröffnung des 106 km langen Abschnittes der Autobahn A2 von Słubice an der deutschen Grenze bis nach Nowy Tomyśl am 1. Dezember 2011 überschritten. Im Zeitraum von 2014 bis 2020 ist derzeit die Fertigstellung der A1 bei Łódź sowie von Częstochowa bis Pyrzowice und des letzten Abschnittes der A4 vorgesehen. Die Höchstgeschwindigkeit auf polnischen Autobahnen beträgt seit dem 1. Januar 2011 140 km/h.", "section_level": 1}, {"title": "Schnellstraßen.", "content": "Derzeit hat das Netz an Schnellstraßen eine Länge von ca. 1650 Kilometer, ungefähr 900 Kilometer befinden sich in Bau. Das geplante Schnellstraßennetz beträgt ca. 5900 Kilometer und besteht aus 21 Verbindungen, von denen die S7 mit ca. 710 km die längste Schnellstraße sein wird. Alle Schnellstraßen bis auf die kurzen Strecken S22, S79 und S86 befinden sich derzeit in Bau bzw. in Planung. Bereits 1985 wurden die Planungen zur Realisierung eines Schnellstraßennetzes aufgenommen. Im Zuge der Fußball-Europameisterschaft 2012 wurde der Bau einiger Strecken beschleunigt, anderer jedoch aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten und der Konzentration auf die Fertigstellung des Autobahnnetzes verschoben. Somit bestehen weiterhin viele Lücken im Schnellstraßennetz wie beispielsweise zwischen Bydgoszcz, Posen und Breslau sowie zwischen Danzig, Warschau und Krakau. Diese Lücken sollen nach derzeitigen Plänen im Zeitraum von 2014 bis 2023 teilweise gefüllt werden. Weiterhin sollen Ortsumgehungen im Verlauf von Schnellstraßen und auch Landesstraßen verstärkt realisiert werden. Die Höchstgeschwindigkeit auf polnischen Schnellstraßen mit zwei Fahrbahnen beträgt seit dem 1. Januar 2011 120 km/h.", "section_level": 1}, {"title": "Maut.", "content": "In Polen ist eine streckenabhängige Maut auf ausgewählten Straßenabschnitten für Kraftfahrzeuge zu entrichten. Dabei muss zwischen dem Betreiber, der staatlichen \"GDDKiA\" und den drei Konzessionären, \"Gdańsk Transport Company\", \"Autostrada Wielkopolska\" und \"Stalexport Autostrada Małopolska\", unterschieden werden, da unterschiedliche Mautsysteme eingesetzt werden. Für die von der \"GDDKiA\" betriebenen Straßenabschnitten ist seit dem 1. Juli 2011 ein als viaTOLL bezeichnetes elektronisches Streckenmautsystem eingeführt, das für alle Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen (u. a. Lastkraftwagen) gilt und die Vignettenmaut ersetzt hat. Bei Fahrzeugen mit Anhänger gilt nicht das zulässige Gesamtgewicht des Zugfahrzeugs als Bemessungsgrundlage, sondern das zulässige Gesamtzuggewicht. Am 1. Juni 2012 wurde dieses System auch für Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von weniger als oder gleich 3,5 Tonnen (u. a. Personenkraftwagen) eingeführt. Jedoch ist für diese Fahrzeuge weiterhin eine manuelle Mautabgabe an Mautstellen möglich. Auf den von den Konzessionären betriebenen Autobahnabschnitten gilt eine Streckenmaut, die manuell an den Mautstellen zu entrichten ist.", "section_level": 1}, {"title": "Autobahnknoten.", "content": "In Polen, wie auch in Österreich, wird nicht zwischen Autobahnkreuzen, Autobahndreiecken, Autobahngabelungen unterschieden. Diese Kreuzungspunkte zwischen mehreren Autobahnen bzw. Schnellstraßen mit Landesstraßen werden als \"Autobahnknoten\" (polnisch: \"Węzły autostradowe\"; singular \"Węzeł autostradowy\") bezeichnet. Autobahnanschlussstellen werden als \"Straßenknoten\" (polnisch: \"Węzły drogowe\"; singular \"Węzeł drogowy\") bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diese Liste der Autobahnen und Schnellstraßen in Polen gibt einen Überblick über das hochrangige Straßennetz in Polen. Derzeit gibt es ca. 1700 km Autobahnen (polnisch: \"Autostrady\", Singular \"Autostrada\") und außerdem Schnellstraßen (poln.: \"Drogi ekspresowe\", Singular: \"Droga ekspresowa\") in gleicher Größenordnung. Das geplante Fernstraßennetz aus Autobahnen und Schnellstraßen soll eine Gesamtlänge von ca. 8000 km aufweisen. ", "tgt_summary": null, "id": 2293857} {"src_title": "Charles Piazzi Smyth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre (1981–1986).", "content": "Exodus wurde 1981 vom Schlagzeuger Tom Hunting und dem Gitarristen Kirk Hammett gegründet. Der „Kopf“ der Band Gary Holt arbeitete zuerst als Roadie bei Exodus und wurde erst etwas später Gitarrist der Band. Kurze Zeit später stießen der Sänger Paul Baloff und der Bassist Jeff Andrews zur Band. Anfangs spielte die Band noch melodischen Hard Rock. Da die Band keinen Plattenvertrag hatte, verzögerte sich die weitere Entwicklung der Band. Ende 1982 verließ Andrews die Band. Hammett folgte kurze Zeit später und wechselte in Richtung Metallica. Beide wurden durch Rob McKillop bzw. Rick Hunolt ersetzt. Musikalisch feilte Exodus an einem neuen, aggressiveren Sound, der von britischen Bands wie Motörhead, Iron Maiden und Raven beeinflusst wurde. Exodus erspielte sich zu dieser Zeit eine große, fanatische Fangemeinde. Zeitgleich veröffentlichte die Band mehrere weitere Demos. Bereits Anfang 1984 war das erste Album komplett aufgenommen und reif für eine Veröffentlichung. Dennoch lag das Album fast ein Jahr auf Eis. Im Frühjahr 1985 wurde \"Bonded by Blood\" schließlich via Torrid Records veröffentlicht und avancierte zum zeitlosen Klassiker des Genres. Auf der folgenden Tournee mit Slayer und Venom erspielte sich Exodus den Ruf einer guten Liveband. Mit dem Vertrag bei Torrid war die Band nicht zufrieden und wechselte zu Combat Records. Kurze Zeit später stieg Baloff wegen persönlicher und musikalischer Differenzen aus. Sein enormer Alkoholkonsum tat sein Übriges. Im September 1986 stellte Exodus mit Steve „Zetro“ Souza ihren neuen Sänger vor, der zuvor bei der Band Legacy, die sich kurze Zeit später in Testament umbenannte, gesungen hatte. Souza wurde anfangs von vielen Fans nicht akzeptiert und wurde auf Konzerten des Öfteren mit Bierflaschen beworfen.", "section_level": 2}, {"title": "Die erste Ära Souza (1987–1992).", "content": "Die Aufnahmen zum zweiten Album verzögerten sich. Der Produzent Mark Whitaker wurde gefeuert und einige Lieder mussten noch einmal neu aufgenommen werden. \"Pleasures of the Flesh\" erschien schließlich Ende 1987. Anfang 1988 folgte eine Tournee mit Anthrax und M.O.D. Im April des gleichen Jahres übernahm das Major Label Capitol Records den Vertrag. Aus rechtlichen Gründen musste das dritte Studioalbum \"Fabulous Disaster\" aus dem Jahre 1989 noch bei Combat veröffentlicht werden. Das Album enthält mit „The Toxic Waltz“ eines der bekanntesten Lieder der Band. Im gleichen Jahr gründete Ex-Sänger Paul Baloff die Band \"Piranha\" (benannt nach einem Lied vom Debütalbum \"Bonded by Blood\"). Das Demo wurde vom Metallica-Sänger James Hetfield produziert. Hetfield wollte auch das erste Album von Piranha produzieren, wozu es aufgrund der vielen Besetzungswechsel nie kam. Piranha löste sich schließlich auf. Nach der Tournee zum Album \"Fabulous Disaster\" verließ der Schlagzeuger Tom Hunting wegen eines Herzfehlers die Band. Sein Nachfolger wurde John Tempesta. Zusammen nahm die Band das vierte Album \"Impact Is Imminent\" auf, welches Anfang 1990 erschien. Ein Jahr später verließ McKillop die Band und wurde durch Mike Butler ersetzt. Im selben Jahr erschien das Best-of-Album \"A Lesson in Violence\" sowie das Livealbum \"Good Friendly Violent Fun\". Eine für 1992 geplante Europatournee wurde abgesagt. Im November 1992 erschien das fünfte Album \"Force of Habit\". Musikalisch nahm die Band den Fuß vom Gaspedal und setzte mehr auf groovige Lieder. John Tempesta wechselte kurze Zeit später erst zu Testament und landete schließlich bei White Zombie. Die Band löste sich daraufhin auf. Holt gründete zusammen mit Jack Gibson, Tom Hunting und dem Sänger John Miller die Band \"Wardance\", die sich nach nur einem Demo wieder auflöste.", "section_level": 2}, {"title": "Reunion, Pause, Comeback (1996–2004).", "content": "1996 kam es zu einer kurzzeitigen Reunion mit Altsänger Paul Baloff. Bis auf den Bassisten Jack Gibson bestand die Band nun aus der Originalbesetzung des \"Bonded By Blood\"-Albums. Exodus spielte eine Tournee in Nordamerika und Europa, u. a. mit einem Auftritt beim Dynamo Open Air. Im Jahr darauf erschien mit \"Another Lesson in Violence\" ein weiteres Livealbum via Century Media. Da das Album schlecht beworben und ein auf Video aufgenommenes Konzert nicht veröffentlicht wurde, beendete die Band ihre Zusammenarbeit mit Century Media. Da die Bandmitglieder mit massiven Drogenproblemen zu kämpfen hatten, beschlossen die Musiker, die Band ruhen zu lassen. Es folgte eine weitere Pause bis zum September 2001, als Exodus beim „Thrash of the Titans“-Benefizfestival zu Gunsten des an Krebs erkrankten Testament-Sängers Chuck Billy teilnahm. Nach dem Festival begann die Band, neue Lieder zu schreiben und spielte einzelne Konzerte in und um San Francisco. Die Bemühungen wurden jäh unterbrochen, als Paul Baloff am 2. Februar 2002 in einem Krankenhaus in Oakland an den Folgen eines Hirnschlags starb. Seine Mutter war im gleichen Alter dem gleichen Verhängnis erlegen. Baloff wurde eine Zeit lang künstlich am Leben gehalten. Da Baloff zu diesem Zeitpunkt keine Angehörigen hatte, musste die Band entscheiden, ob die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet werden sollten oder nicht. Anstatt aufzugeben holte Exodus Souza zurück in die Band und spielte einige „Tribute to Baloff“-Konzerte und spielte erstmals auf dem Wacken Open Air. Schnell tauchten Gerüchte über ein neues Album auf. Zusammen mit dem britischen Produzenten Andy Sneap nahmen Exodus das Comeback-Album \"Tempo of the Damned\" auf, welches am 2. Februar 2004 bei Nuclear Blast veröffentlicht wurde. Das Album, auf dem u. a. ein Cover des AC/DC-Klassikers „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“ zu finden ist, schlug wie eine Bombe ein und katapultierte die Band wieder an die Spitze der Thrash-Metal-Bewegung. Exodus spielte Headliner-Tourneen in Europa, während man in Nordamerika auch für eine weitaus jüngere Band wie Sum 41 eröffnete. Das anlässlich der Albumveröffentlichung gespielte Konzert in San Francisco wurde ein Jahr später unter dem Namen \"Live at the D.N.A.\" auf DVD veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Die Ära Dukes (2005 bis 2014).", "content": "Im Jahre 2005 kam es erneut zu einem Umbruch. Kurz vor der Abreise zu Konzerten in Mexiko ließ Souza seine Kollegen im Stich. Daraufhin wurde Souza vor die Tür gesetzt. Kurzfristig sprang der Exhumed-Sänger Matt Harvey für die restlichen Konzerte ein, der zuvor mit Hunting und Holt bei Wardance gespielt hatte. Tom Hunting verließ aus gesundheitlichen Gründen, Rick Hunolt aus familiären Gründen sowie wegen Drogenproblemen die Band. Als Ersatz wurden Lee Altus (Heathen, ex-Die Krupps) und Paul Bostaph (früher bei Slayer, Testament und Forbidden) verpflichtet. Neuer Sänger wurde der bis dahin unbekannte Rob Dukes, der bis dahin als Gitarrentechniker für die Band arbeitete. Zusammen spielte man das Album \"Shovel Headed Kill Machine\" ein, welches im Herbst 2005 veröffentlicht wurde. Mitte 2007 kehrte Hunting wieder in die Band zurück. Paul Bostaph schloss sich der Band Testament an. Während der Studiozeit entstanden viele neue Lieder, so dass die Band sich entschloss, innerhalb von wenigen Monaten zwei neue Alben zu veröffentlichen. Am 26. Oktober 2007 erschien das achte Album \"The Atrocity Exhibition – Exhibit A\", die Veröffentlichung des zweiten Teils \"\" folgte allerdings erst im Mai 2010. Im Sommer 2008 traten Exodus auf dem Summer Breeze in Dinkelsbühl auf. Außerdem wurde im Oktober 2008 mit \"Let There Be Blood\" eine Neuaufnahme des Debütalbums \"Bonded by Blood\" veröffentlicht. Von Februar 2011 an half Gary Holt zusätzlich bei der Band Slayer aus, nachdem deren Gitarrist Jeff Hanneman infolge eines Spinnenbisses nicht Gitarre spielen konnte. Für die Exodus-Konzerte im Sommer 2012 half der 2005 ausgestiegene Rick Hunolt aus.", "section_level": 2}, {"title": "Souzas Rückkehr (seit 2014).", "content": "Im Juni 2014 gab die Band die Trennung vom Sänger Rob Dukes bekannt. Als Ersatz kehrte Steve „Zetro“ Souza zu Exodus zurück. Gary Holt begründete den Sängerwechsel in einem Interview mit Meinungsverschiedenheiten über den Klang des zehnten Studioalbums \"Blood In, Blood Out\", das im Oktober 2014 veröffentlicht wurde. Bei dem Lied \"Salt the Wound\" steuerte der Metallica-Gitarrist Kirk Hammett ein Gitarrensolo bei.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "Exodus ist eine US-amerikanische Thrash-Metal-Band aus der Bay Area in Kalifornien. Die Band wurde im Jahre 1981 in Richmond gegründet und steht bei Nuclear Blast unter Vertrag. Die Diskografie der Band umfasst zehn Studioalben. Inoffiziell gelten Exodus als die Erfinder dieser Stilrichtung und inspirierten Bands wie Death Angel, Testament und Vio-lence.", "tgt_summary": null, "id": 1059929} {"src_title": "SAE Institute", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Käfer erreichen eine Körperlänge von 14 bis 20 Millimetern. Die Oberseite ihres Körpers ist sehr variabel metallisch grün bis bronzefarben glänzend gefärbt, meistens ist sie grün, gelegentlich auch goldfarben, blaugrün, blau bis blauviolett. Die Körperunterseite ist rotgolden. Auf den Deckflügeln kann man mehrere weiße Flecken und Querrillen erkennen. Insbesondere zwischen den hinteren beiden Dritteln der Deckflügel verläuft ein markantes weißes Querband. Weiterhin finden sich auf jedem Deckflügel zwei breite, flache Längsrippen, die nach vorne hin schwächer werden und an der Apikalbeule zusammenlaufen. Es kommt vor, dass die Deckflügel gegenüber der restlichen Oberseite eine unterschiedliche Farbe aufweisen. Der Halsschild ist knapp vor der Basis am breitesten und verjüngt sich zum Kopf hin. Der Fortsatz am Mesosternum endet kugelförmig. Männchen kann man anhand einer flachen Längsfurche auf der Bauchseite von Weibchen unterscheiden. Wie andere Rosenkäfer auch, und im Gegensatz zu den meisten sonstigen Käferarten, kann der Goldglänzende Rosenkäfer seine Flügel in einer Wölbung unterhalb der Flügeldecken (Elytren) entfalten und seitlich ausbreiten. Er fliegt dann mit geschlossenen Elytren, was zu einem charakteristischen Flugbild führt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Tiere kommen in Europa, nördlich bis in den Süden Norwegens und Zentralschweden und -finnland vor. Die östliche Verbreitung erstreckt sich über Kleinasien, Vorderasien und Sibirien bis in den Nordwesten Chinas. Auf den Britischen Inseln kommt die Art nur lokal vor. Der Goldglänzende Rosenkäfer fliegt von April bis Oktober.", "section_level": 1}, {"title": "Schutz.", "content": "Der Goldglänzende Rosenkäfer ist eine besonders geschützte Art gemäß Bundesnaturschutzgesetz. Nach der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands gilt er jedoch nicht als gefährdet.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Imagines findet man häufig an Blüten, wie etwa von Rosen, Obstgehölzen, Holunder, Weißdornen oder Doldenblütlern. Die Larven (Engerlinge) leben in morschem Holz, in Kompost und selten auch in Ameisenhaufen. Die Verpuppung erfolgt in einem Kokon aus Erdreich und Holzfasern.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Die Larven des Rosenkäfers ernähren sich ausschließlich von verrottenden Pflanzenteilen und Holzmulm. Die Käfer saugen süße Pflanzensäfte und fressen Pollen und andere zarte Blütenteile.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie und Systematik.", "content": "Der \"Catalogue of Life\" unterscheidet folgende Unterarten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Goldglänzende Rosenkäfer, auch Gemeine Rosenkäfer (\"Cetonia aurata\"), ist ein Käfer aus der Unterfamilie der Rosenkäfer (Cetoniinae). In Deutschland gehört er zu den geschützten Käferarten und wurde in Deutschland zum Insekt des Jahres 2000 gewählt.", "tgt_summary": null, "id": 1992862} {"src_title": "Peter Palitzsch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Nach seinem Studium 1913/1914 an der Kunstakademie Düsseldorf und Privatunterricht bei dem Maler Wilhelm Eckstein nahm Davringhausen 1914 an einer Gruppenausstellung der Galerie Flechtheim teil. In dieser Zeit wohnte er im Atelierhaus des Bildhauers Albert Pehle in Oberkassel am Drakeplatz, in welchem sich auch das Atelier Walter Ophey befand. In dasselbe Jahr fiel sein Aufenthalt in Ascona gemeinsam mit seinem Freund Carlo Mense. 1915 zog er nach Berlin um, wo sich Freundschaften mit George Grosz und den Brüdern Herzfelde ergaben. 1919 stellte er erstmals in der Münchner Galerie Hans Goltz aus und lernte dort Alexander Kanoldt kennen. In Düsseldorf trat er dem \"Jungen Rheinland\" bei. Er war Mitglied der Berliner Novembergruppe und beteiligte sich 1925 an der stil- und begriffsprägenden Ausstellung \"Neue Sachlichkeit\" in Mannheim. In München gründete er mit Carlo Mense, Alexander Kanoldt und Georg Schrimpf die Gruppe \"Neue Sachlichkeit\". 1929 beteiligte er sich an der Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes im Kölner Staatenhaus mit dem Ölgemälde \"Negermädchen\". 1932 gründete er die ein Jahr später wiederaufgelöste avantgardistische \"Gruppe 32\" mit Seiwert, Hoerle, Räderscheidt und Ludwig Egidius Ronig. 1933 floh Davringhausen mit seiner Frau, der jüdischen Unternehmertochter Lore Auerbach, ins Exil, zuerst nach Cala Rajada auf Mallorca, 1936 nach Ascona, 1939 nach Paris und schließlich nach Südfrankreich. In Deutschland wurden rund 200 seiner Arbeiten als Entartete Kunst aus öffentlichen Museen entfernt; Davringhausen erhielt ein Mal- und Ausstellungsverbot. 1939/1940 wurde er gemeinsam mit anderen Malern wie Max Ernst, Anton Räderscheidt und zahlreichen Schriftstellern, wie beispielsweise Lion Feuchtwanger, Walter Hasenclever und Golo Mann, im Lager von Les Milles bei Aix-en-Provence interniert, konnte aber in die Auvergne fliehen. Nach Kriegsende lebte er bis zu seinem Tod im Jahr 1970 in Cagnes-sur-Mer. Sein Werk war seit der Emigration zunehmend von der Abstraktion geprägt. In den Jahren 1989 bis 2009 befand sich der Nachlass des Malers im Leopold-Hoesch-Museum in Düren. Diese hat in jener Zeit mehrere Ausstellungen seiner Bilder veranstaltet, vor allem jener aus den späteren Schaffensperioden, und 1995 eine Retrospektive mit den noch erhaltenen Werken der Neuen Sachlichkeit. Von Februar bis Juni 2013 zeigte das August-Macke-Haus in Bonn rund 40 Exponate aus Davringhausens früherem Schaffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich Maria Davringhausen (* 21. Oktober 1894 in Aachen; † 13. Dezember 1970 in Nizza) war ein deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit und des Magischen Realismus.", "tgt_summary": null, "id": 916283} {"src_title": "Gestreifte Peitschennatter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Georg Beseler war ein Sohn des königlich dänischen Kammerrates und Deichinspektors Cay Hartwig Beseler und dessen Ehefrau Sophie Magdalena, geb. Jahn (1768–1820). Sein älterer Bruder war Wilhelm Beseler. Die zwei Söhne Beselers wurden später geadelt. Max von Beseler wurde preußischer Justizminister. Hans von Beseler war lange Zeit für die Leitung des wilhelminischen Generalstabs vorgesehen und wurde im Ersten Weltkrieg Gouverneur des besetzten Polen. Seine Tochter Sophie heiratete den Juristen Hugo Helfritz, später Bürgermeister von Greifswald.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Beseler studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Kiel und München. 1827 wurde er Mitglied der \"Alten Kieler Burschenschaft Germania\". Er verweigerte den Eid auf den dänischen König und konnte sich deshalb in Kiel nicht als Anwalt niederlassen. 1833 wurde er in Kiel Privatdozent, war aber aus politischen Gründen mit einem Vorlesungsverbot belegt. Anschließend arbeitete Beseler in Göttingen und lehrte als Privatdozent in Heidelberg. In dieser Zeit schloss er eine enge Jugendfreundschaft mit den Historikern Georg Gottfried Gervinus und Karl Hegel. Während seiner Studien in Göttingen schloss er Bekanntschaft mit dem aus Wismar stammenden Friedrich Christoph Dahlmann, später einer der bedeutendsten deutschen Historiker und Politiklehrer, und mit den Brüdern Grimm. 1835 wurde Beseler Professor für Staatsrecht in Basel, 1837 in Rostock, 1842 in Greifswald und 1859 in Berlin, wo er dreimal (1862/63, 1867/68 und 1879/80) als Rektor amtierte und Rechtsgeschichte, Handels-, Privat- und Staatsrecht lehrte. In seiner Rostocker Zeit bemühte er sich um die Berufung seines Kollegen aus dem Gebiet der Geschichtswissenschaft Karl Hegel an die hiesige Universität, der im 19. Jahrhundert zu einem der bedeutendsten Historiker auf dem Gebiet der Stadtgeschichtsforschung avancierte. Von Mai 1848 bis zum 20. Mai 1849 gehörte Beseler wie sein Bruder der Frankfurter Nationalversammlung als Abgeordneter für den 13. Wahlkreis der Provinz Pommern (Wolgast) an. Er zählte zu den führenden Mitgliedern der Casino-Fraktion und gehörte mehreren Ausschüssen, darunter dem Verfassungsausschuss und der Kaiserdeputation, an. Über dreißigmal trat Georg Beseler in den Grundrechtsdebatten der Nationalversammlung auf. 1849 bis 1852 und 1862 war Beseler Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. 1850 gehörte er dem Erfurter Unionsparlament an. 1874 bis 1881 war Beseler Mitglied des Reichstags. 1875 wurde er auf Vorschlag der Friedrich-Wilhelms-Universität in das Preußische Herrenhaus berufen, dessen Vizepräsident er von 1882 bis 1887 war. Beseler wirkte intensiv an der Schaffung des Preußischen Strafgesetzbuches von 1851 sowie der Liberalisierung des Zivil- und Strafprozesses mit. Darüber hinaus war Beseler ab 1859 Mitglied in der Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin. Bedeutender geistiger Schüler Beselers ist Otto von Gierke, der die Idee des Genossenschaftsrechts hin zum Sozialrecht entwickelte. Georg Beseler starb 1888 im Alter von 78 Jahren in Harzburg und wurde auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg bei Berlin beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten geblieben.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Beseler gilt als Begründer der Genossenschaftslehre, die er in seinen Werken schrittweise entwickelte. Diese sieht die juristische Person nicht als bloße Fiktion der Rechtsordnung an, sondern als überindividuelle Wirkungseinheit. Auf dieser Lehre baute Otto von Gierke später die Theorie der realen Verbandspersönlichkeit auf. Beseler arbeitete auch die Rechtsfigur der Gesamthand heraus. Dabei geben nach seiner Anschauung die Mitglieder einer Gemeinschaft in einem gewissen Verhältnis ihre selbstständige Persönlichkeit auf und schaffen eine neue Rechtssphäre, ohne dabei jedoch ein eigenständiges Rechtssubjekt zu bilden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Georg Christoph Beseler (* 2. November 1809 in Rödemis; † 28. August 1888 in Harzburg) war ein deutscher Jurist, Hochschullehrer, preußischer Politiker, königlich preußischer Geheimer Justizrat und Mitglied des Preußischen Herrenhauses. In der Frankfurter Nationalversammlung war er ein führendes Mitglied im Verfassungsausschuss.", "tgt_summary": null, "id": 2338830} {"src_title": "Reihe (Gruppentheorie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der See liegt auf etwa 1280 Meter Höhe, bei einer Länge von etwa 120 Kilometern und 48 bis 80 Kilometer Breite. Er bedeckt dabei eine Fläche von etwa 4400 Quadratkilometern. Die Tiefe des Sees liegt bei etwa durchschnittlich 4,5 Metern, die tiefste Stelle bei etwa 10 Metern. Er ist ein Überrest des prähistorischen Sees Lake Bonneville im Großen Becken. Nach ihm wurde die Stadt Salt Lake City benannt, die Stadt und ihre Vororte liegen an der Ostküste des Sees. Im Westen und Südwesten schließt die Große Salzwüste an. Der See hat drei größere Zuflüsse: Der Bear River und der Weber River fließen aus der Wasatchkette und den Uinta Mountains zu, und aus dem südlicher gelegenen Utah Lake fließt der Jordan River zu. Die drei Flüsse münden alle in den südlichen Teil \"(Gilbert Bay),\" dadurch ist die nördliche Hälfte des Sees \"(Gunnison Bay)\" deutlich salziger. Der Salzgehalt liegt im Südteil bei etwa 9 Prozent, im Nordteil bei etwa 25. Halophile Bakterien verleihen dem Nordteil eine deutliche Rotfärbung. Der See ist an vielen Stellen schwer zu erreichen, da er von Watt gesäumt ist. Hauptbestandteil der gelösten Salze ist Natriumchlorid, also Kochsalz, das in flachen künstlichen Teichen zu Handelszwecken gewonnen wird. Schätzungen haben ergeben, dass der See etwa fünf Milliarden Tonnen Natriumchlorid in gelöster Form enthält.", "section_level": 1}, {"title": "Wasserstand.", "content": "Der Wasserstand des Sees kann abhängig vom Wetter stark schwanken. Einerseits sind jährliche Schwankungen festzustellen, die von den Jahreszeiten abhängen – so hat der See im Herbst seinen jährlichen Tiefststand. Aber es sind auch längerfristige Schwankungen zu verfolgen. In stark regnerischen Jahren steigt der Wassergehalt, in trockenen kann er dagegen rapide sinken, da Wasser der Zuflüsse für die Stadt und die Landwirtschaft verwendet wird und den See daher nie erreicht. Zudem variieren die Wasserstände des nördlichen und des südlichen Teils des Sees durch den ihn durchschneidenden Lucin Cutoff. Der tiefste bislang gemessene Wasserpegel (1963) lag bei 1277 Meter ü. NN., der höchste dagegen mit 1284 Meter ü. NN. im Jahre 1986 und 1987 ungefähr 7 Meter höher. In den letzten Jahren (2002/2003) ist der Pegel allerdings wieder stark gesunken. Dadurch sind die Salzabbaustätten teilweise zu Inseln inmitten einer Salzwüste geworden. Der Pegel des Sees ist dabei ein guter Indikator für das örtliche Klima. Durch die Ableitung von Wasser in den Zuflüssen des Sees für die Landwirtschaft seit der organisierten Besiedelung in der Mitte des 19. Jahrhunderts hat der See große Verluste an Wasser erlitten. Bereinigt um jahreszeitliche Schwankungen sank der Wasserstand seitdem um rund 3,30 m (11 ft) und das Volumen des Sees um rund 50 %. Dadurch stieg der Salzgehalt um fast die Hälfte und rund die Hälfte der ehemaligen Fläche des Sees fiel trocken. Damit sind Verluste für die wirtschaftlichen Nutzungen gleichermaßen verbunden, wie der Anstieg von Stäuben in der Atemluft durch aufgewirbelte mineralische Ablagerungen auf dem ehemaligen Seeboden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Trotz des Salzgehalts von maximal 27 Prozent wurden in dem See mehrere Arten von Lebewesen gefunden, darunter viele verschiedene Salzwassergarnelen. Außerdem sind Kiemenfußkrebse wie der Salinenkrebs vorhanden. Der Salinenkrebs wird seit den 1950er Jahren in großer Anzahl abgeerntet, in diesem Zusammenhang auch \"Sea Monkey\" genannt, und unter anderem als Fischfutter verkauft. Von ihm ernähren sich viele Wasservögel wie die Kaliforniermöwe und auch Insekten.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Der See wird auf mehrere Arten wirtschaftlich genutzt. Dazu gehört der Abbau von Salzen und Mineralien wie Kaliumsulfat, Magnesiumchlorid und Speisesalz. Weiter werden Salinenkrebse abgeerntet. Die anliegenden Städte und die Landwirtschaft beziehen Wasser aus dem See. Durch die Stadt und die Landwirtschaft wurde der See allerdings stark verschmutzt. Der See zieht Touristen an; es gibt auch die Möglichkeit, auf dem See zu segeln. Der Große Salzsee ist auch der Ort von Robert Smithsons Landschaftskunst \"Spiral Jetty\" (1970).", "section_level": 1}, {"title": "Eisenbahndamm Lucin Cutoff.", "content": "Durch den See verläuft der \"Lucin Cutoff,\" eine Eisenbahnlinie, deren Damm den See zweiteilt. Die Verbindung zwischen Ogden und Lucin wurde ursprünglich am 8. März 1904 in Betrieb genommen. Die 103 Meilen lange Strecke verlief über eine 12 Meilen (etwa 19 Kilometer) lange Holzbrücke, die seinerzeit die längste der Welt war. Im Juli 1959 wurde die Brücke durch einen parallel verlaufenden Damm ersetzt. Durch die damit nun einhergehende durchgängige Zweiteilung des Sees sank der Wasserstand des nördlichen Teils, dessen Salzgehalt wiederum in der Folge zunahm. Mangels eines Abflusses in den nördlichen Teil nahm der Wasserstand des südlichen soweit zu, dass sich in den folgenden Jahrzehnten Überschwemmungen im Umland zu häufen begannen. Als Konsequenz musste der Bahndamm wieder durchbrochen werden: Der Ersetzung eines Teils des Damms durch eine Brücke im Jahr 1984 folgte 2016 die Errichtung einer zweiten. Seither gleichen sich nördlicher und südlicher Teil hinsichtlich Wasserstands und Salinität allmählich wieder an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Salzsee ( ist ein Salzsee im Norden Utahs in den USA, dessen Salzgehalt den des Meeres weit übersteigt. Die durch den Salzgehalt hervorgerufene Färbung macht den See auch zu einem Blickfang aus dem All.", "tgt_summary": null, "id": 2328701} {"src_title": "George Hardwick", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Nach Schulabschluss zog der aus einer armen, kinderreichen Familie stammende Ty Herndon nach Nashville, um dort eine Karriere als Country-Sänger zu starten. Er schlug sich zunächst mit Gelegenheitsjobs durch, hatte unter anderem im Opryland-Vergnügungspark Auftritte und gewann einen Talentwettbewerb. Ein Vertrag mit einer Schallplattenfirma kam dennoch nicht zustande. Nach zehn langen Jahren gab er auf und verließ die Music City.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "Seine nächste Station war Dallas, und hier hatte er mehr Glück. Er machte sich schnell einen Namen in der regionalen Club-Szene und wurde 1993 \"Texas Entertainer of the Year\". Er kehrte nach Nashville zurück, wo er bald darauf einen Vertrag mit dem Epic-Label abschließen konnte. Bereits seine erste Single \"What Mattered Most\" erreichte 1995 auf Anhieb Platz 1 der Country-Charts. Das kurz darauf produzierte Album gleichen Namens war ebenfalls erfolgreich. Der Durchbruch war damit geschafft, aber es gab private Probleme: Er wurde wegen Drogenbesitz verhaftet und fiel als Exhibitionist auf. Eine fünfjährige Bewährungsstrafe war die Folge. Die Skandale taten seiner Karriere aber keinen Abbruch. Eine weitere Single, \"Living in a Moment\", gelangte an die Spitze der Country-Charts. Das Gleiche gelang zwei Jahre später mit \"It Must Be Love\". Seine Erfolgssträhne hielt bis zum 1999 veröffentlichten Album \"Steam\" an. Die Verkaufszahlen waren schlecht und der Vertrag mit Epic wurde nicht verlängert. Ty Herndon wechselte zu einem kleineren Label, wo 2003 das Weihnachtsalbum \"Not So Silent Night\" herausgebracht wurde. 2006 erhielt er erneut einen Plattenvertrag, diesmal bei Universal. Im Januar 2007 erschien sein Album \"Right About Now\". 2014 outete sich Herndon – am gleichen Tag wie sein Kollege Billy Gilman – als homosexuell.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Ty Herndon (* 2. Mai 1962 in Butler, Alabama als \"Boyd Tyrone Herndon\") ist ein US-amerikanischer Country-Sänger. Mit den Songs \"What Mattered Most\" (1995), \"Living in a Moment\" (1996) und \"It Must Be Love\" (1998) gelangen ihm drei Nummer-eins-Hits in den amerikanischen Country-Charts.", "tgt_summary": null, "id": 389449} {"src_title": "Deutsche Muslimische Gemeinschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde vom Kriegsspielfan Joel Billings gegründet. Er tat sich mit mehreren Programmierern zusammen, darunter John Lyon, dem Verfasser von \"Computer Bismarck\", und Ed Williger, dem Entwickler von \"Computer Ambush\". Beide Spiele wurden wie viele andere Spiele von SSI in BASIC geschrieben. \"Computer Bismarck\" erschien im Januar 1980 für den Apple II und später für den TRS-80. SSI nahm sich 1984 auch des Genres der Rollenspiele an und brachte Spiele wie \"Wizard's Crown\", \"Questron\" und die \"Phantasie\"-Reihe hervor. 1987 erwarb SSI die exklusive Computerspiellizenz für das Rollenspiel-Regelwerk \"Advanced Dungeons & Dragons\" von TSR und veröffentlichte im Laufe der folgenden Jahre dreißig \"AD&D\"-Titel, beginnend mit \"Pool of Radiance\" 1988. Später folgten \"Champions of Krynn\", \"Death Knights of Krynn\" und \"The Dark Queen of Krynn\", die in der Welt der Drachenlanze spielen. 1995 lief das Exklusivabkommen zwischen SSI und TSR aus. Die zweite Hälfte der 1990er Jahre bis zur Auflösung von SSI im Jahr 2001 waren geprägt von mehreren Besitzerwechseln. 1994 wurde SSI von Mindscape aufgekauft. Seit der Übernahme durch Mindscape gab SSI die Rollenspiel-Sparte auf und widmete sich stattdessen militärischen Simulationen und Strategiespielen. Zu den bekanntesten Produkten von SSI wurde in dieser Zeit die \"Five Stars Series\", deren bekanntester Bestandteil die \"Panzer-General\"-Reihe ist. Daneben entstanden auch taktische Simulationen wie \"Steel Panthers\" von Gary Grigsby und diverse Spielsimulationen (\"Silent Hunter\", \"Su-27 Flanker\", \"Panzer Commander\" sowie \"Warhammer 40k Chaos Gate\"). Im März 1998 wurde Mindscape von The Learning Company übernommen, die ihrerseits im Dezember desselben Jahres vom Spielzeughersteller Mattel erworben wurde. Im September 2000 stieß Mattel seine Softwaresparte um The Learning Company wegen anhaltender Verluste an die Gore Technology Group ab, die wiederum den Geschäftsbereich der Computerspiele im März 2001 an den französischen Publisher Ubisoft weiterreichte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich SSI als eigenständiger Markenname erhalten, bis er unter Ubisoft endgültig vom Markt genommen wurde. Zu den letzten von SSI verantworteten Veröffentlichungen zählen die U-Boot-Simulation \"Silent Hunter 2\" und das von den Stormfront Studios entwickelte \"D&D\"-Rollenspiel \"\", eine Fortsetzung des SSI-Erfolgstitels \"Pool of Radiance\" und der erste Titel auf Grundlage der Regelwerksedition 3.0. Für diese Titel fungierte SSI bereits nur noch als Label, der Vertrieb wurde von Ubisoft übernommen. In den verschiedenen Ländern/Kontinenten wurden SSI-Spiele teils von verschiedenen Publishern vertrieben. Softgold in Deutschland, U.S. Gold in Großbritannien (auch Sublabel/Billiglabel Kixx!), in den USA teils von Event Horizon und vom Billiglabel WizardWorks, in Australien von ECP (Entertainment & Computer Products, später Electronic Arts). Zwischenzeitlich wurden viele Entwicklungsabteilungen im Rahmen von Aufkauf und Umstrukturierung ausgelagert. So wurden die sehr beliebten Reihen \"Silent Hunter\" und \"Steel Panthers\" nicht von SSI, sondern stattdessen von \"Ultimation Inc.\" bzw. \"Matrix Games\" fortgeführt. Im April 2012 übergab der SSI-Gründer Joel Billings einige SSI-Spiele mit Quelltext dem ICHEG-Museum zur Archivierung.", "section_level": 1}, {"title": "Spieletitel.", "content": "(Auswahl, chronologisch) Die meisten Spiele erschienen für die gängigsten System der Zeit (Apple, C64, Amiga, Atari XL/XE/ST; ab Mitte der 1990er größtenteils DOS und Windows).", "section_level": 1}], "src_summary": "Strategic Simulations, Inc. (SSI) war ein amerikanischer Entwickler und Publisher von Computerspielen, der seit seiner Gründung im Jahre 1979 über 100 Titel veröffentlichte. Bekanntheit erlangte SSI insbesondere für seine Kriegsspiele wie die \"Panzer-General\"-Serie und seine auf dem Rollenspiel-Regelwerk \"Advanced Dungeons & Dragons\" basierenden Computer-Rollenspiele.", "tgt_summary": null, "id": 38959} {"src_title": "Kakaomasse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Vorgänger der Jukebox, auch scherzhaft „Groschengrab“ genannt, war der automatische Phonograph, ein Musikautomat, der Musik von einer Wachswalze abspielte. Die Geräte wurden ab 1889 in größeren Mengen produziert, nachdem Louis Glass am 23. November 1889 im Restaurant Palais Royal in San Francisco einen solchen öffentlich vorgeführt hatte. Die ersten Phonographen konnten nur kurze, meistens zweiminütige, Stücke in schlechter Tonqualität abspielen. Das änderte sich später durch die Erfindung der Schellack-Platte, die die Länge auf rund drei bis dreieinhalb Minuten steigerte. In den 1930er und frühen 1940er Jahren wurde offiziell die Bezeichnung \"Coin-Operated Phonograph\" (dt. münzbetriebener Phonograph) verwendet; erst ab 1946 setzte sich mit dem Modell AMI A (\"Mother of Plastic\") der Begriff \"Jukebox\" durch. Im Jahre 1936 war die Rudolph Wurlitzer Company mit einer Jahresproduktion von fast 45.000 Geräten in den USA Marktführer. Seit den 1940er Jahren wurde die Vinylplatte als haltbareres Speichermedium genutzt, Ende der 1940er Jahre kamen bereits die ersten Single-Schallplatten (Drehzahl: 45/min) auf den Markt. Durch die in Deutschland stationierten GIs wurde die Jukebox in den 1950er Jahren auch im deutschsprachigen Raum populär. Der Durchbruch gelang im Zuge des Rock ’n’ Roll mit Interpreten wie Elvis Presley oder Bill Haley. Die klassischen Jukeboxen der 1940er Jahre – auch „Golden Age“ genannt – stammten überwiegend von US-amerikanischen Herstellern wie Rudolph Wurlitzer Company, J. P. Seeburg, Rock-Ola, Evans oder Automatic Musical Instrument Corp. (AMI). Das Design war durch große, farbige und beleuchtete Pilaster aus Plexiglas gekennzeichnet. Bei einigen Modellen war die Wechselmechanik nicht sichtbar (Seeburg). Zwischen 1941 und 1947 produzierte die Mills Novelty Company spezielle Film-Jukeboxen, auf denen kurze Musikfilme die, sog. Soundies, abgespielt werden konnten. Das aufkommende Fernsehen verhinderte aber eine weitere Verbreitung dieser Geräte. In den 1950er Jahren – dem „Silver Age“ – wurden zunehmend Stilelemente des Fahrzeugdesigns übernommen (Heckflossen, Panoramascheiben, Rücklichter usw.) Bevorzugte Materialien waren Chrom und Glas. Jukeboxen stellten über Jahrzehnte einen wichtigen Bestandteil der Popkultur dar. Auch in Hits wie \"Juke Box Jive\" (Rubettes, 1974), \"Juke Box Music\" (Kinks, 1977) und \"Juke Box Hero\" (Foreigner, 1981) wurden sie besungen. Deutsche Hersteller wie Tonomat, Wiegandt, NSM-Löwen und Bergmann produzierten seit Anfang der 1950er Jahre. In der DDR begann die Produktion Ende 1959. Das Aussehen dieser Geräte erinnerte in der Regel mehr an Möbelstücke im Stil der Zeit. Es gab jedoch auch Ausnahmen wie die Modelle \"Telematic\" und \"Panoramic\" der Firma Tonomat. Anfang der 1960er Jahre wurde in Hüllhorst die Deutsche Wurlitzer als Tochtergesellschaft der Wurlitzer Company (USA) eröffnet. Auch die Firma Harting, deren Jukeboxen bis dahin von Theo Bergmann (Hamburg) vertrieben wurden, gründete Mitte der 1960er Jahre eine deutsche Niederlassung. In den 1980er Jahren führte – zusammen mit dem geänderten Freizeitverhalten – die Verbreitung persönlicher Abspielgeräte mit Kompaktkassetten (Walkman, gefolgt von den portablen CD-Spielern) zum Niedergang der Branche. Seit dem Rock’n Roll Revival der 1980er Jahre gibt es in Deutschland eine aktive Sammlerszene. Die europaweit größte Messe ist die Rock Around The Jukebox, eine zweitägige Veranstaltung, die seit 1988 jährlich im Technikmuseum \"Autotron\" in Rosmalen (Niederlande) stattfindet. Restaurierte Jukeboxen sind u. a. im Rockmuseum Munich, dem Rundfunkmuseum Fürth sowie im Deutschen Museum in München zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion von Musikboxen in der DDR.", "content": "In der DDR begann die Produktion von Musikboxen 1960, nachdem die zuvor aus den USA importierten Geräte verbraucht waren. Grundlage war ein Beschluss vom 1. Dezember 1959, nachdem Musikboxen in der DDR erforderlich seien. Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1960 wurde das erste Gerät vom Typ \"80 A\", hergestellt von der Firma KG Görner, präsentiert. Im Gegensatz zu den Westfabrikaten verfügte diese Musikbox über eine beidseitige Vertikalabspielung der 40 Singleplatten, es konnten also 80 verschiedene Lieder oder Schlager per Knopfdruck abgespielt werden. Die Geräte wurden auch nach Schweden an einen Händler exportiert. Allerdings konnten in der Zeit insgesamt nur weniger als 50 Geräte produziert werden, weil die Kapazität des Werks nicht ausreichte. 1962 ging daher die Produktion einer verbesserten Konstruktion an das Funkwerk Erfurt über. Die Musikbox galt nun als Konsumgut. Das neue Modell, Typ \"80 B\", verfügte über eine Röhren-Verstärker-Endstufe von 10 Watt und war damit in der Lage auch größere Räume mit Musik hinreichend zu beschallen. Das in dem Bild dargestellte Modell \"Polyhymat 80 C\" erhielt aber kein Gütezeichen, weil beispielsweise der Fremdspannungsabstand und störende Rumpelgeräusche nicht den Anforderungen entsprachen. Das Design der 1960er Jahre wurde mit dem Nachfolgemodell \"80 D\" erreicht. Am 12. März 1966 verließ der 1000. \"Polyhymat\" das Funkwerk Erfurt. Stereofonie gab es mit dem Modell \"80 E\". Eine völlige Neukonstruktion war 1967 der \"Polyhymat 80 F\". Wie im Westen seit Jahrzehnten üblich, wurde wieder die \"Horizontalabspielung\" der Platten eingeführt. Das Plattenmagazin verfügte nunmehr über 80 Singles, der Verstärker hatte jetzt designmäßig hervorgehobene Zwei-Wege-Lautsprecherboxen und dafür ein schlichteres Gehäuse. Doch zur Serienproduktion kam es nicht mehr, denn nun sollten im Funkwerk Erfurt Halbleiter hergestellt werden. In der DDR wurden etwa 1500 Musikboxen hergestellt, die noch bis zum Ende der DDR durch das Herstellerwerk gewartet wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Technik.", "content": "Besondere technische Herausforderungen lagen in der Münzprüfung, im Auswahlmechanismus und in der Abspieleinheit. Eine Jukebox enthält zwischen 8 und 120 Schellackplatten, Singles, seltener Kassetten und ab 1982 auch Compact Discs, aus denen man nach Münzeinwurf über eine Tastatur oder eine Wählscheibe einen oder mehrere Titel auswählen kann. Bis Anfang der 1960er Jahre dominierte die einsehbare Greif- und Abspielautomatik; danach verschwand sie zunehmend hinter den Titelhaltern oder einer bunt bedruckten Glasscheibe. Die Musikwiedergabe erfolgte über eingebaute Röhrenverstärker und Lautsprecher; diese Bauteile wurden bei deutschen Geräten häufig von Fremdfirmen wie Philips oder Klein und Hummel zugekauft. Seit Anfang der 1970er Jahre kamen auch Transistorverstärker zum Einsatz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Jukebox ist ein Automat, der durch den Einwurf von Münzen Musik abspielt. Im Deutschen ist auch der Begriff „Musikbox“ gebräuchlich. Der Begriff \"Jukebox\" kommt aus dem kreolischen Sprachraum und leitet sich von „jook“ bzw. „juke“ ab, das humorvoll obszöne Musik, Tanz oder Sprache bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 120389} {"src_title": "Ringlinie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Dorf liegt am östlichen Fuss des Rietenbergs, einem bewaldeten Ausläufer des Lindenbergs, der das untere Bünztal vom Seetal trennt. Hilfikon wird von Süd nach Nord durch den Erusbach entwässert. Dieser nimmt nördlich des Dorfes den Hinterbach auf, wird im weiteren Verlauf Holzbach genannt und mündet in der Nähe von Dottikon in die Bünz. Während die westliche Talseite steil zum Rietenberg ansteigt, geht die östliche Talseite in die Hochebene am Fusse des Lindenbergs über. Auf einem vorspringenden Hügel befindet sich das Schloss Hilfikon, das Wahrzeichen des Dorfes, das ansonsten über einen ausgeprägt ländlichen Charakter verfügt. Die Fläche der ehemaligen Gemeinde betrug 172 Hektaren, davon waren 44 Hektaren mit Wald bedeckt und 25 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt lag auf 640 Metern, die tiefste Stelle auf 455 Metern. Nachbargemeinden waren Villmergen im Norden, Büttikon im Osten, Sarmenstorf im Süden und Seengen im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung von \"Hilfiniswilare\" erfolgte 924 in einem Zinsrodel des Fraumünsters in Zürich. Der Ortsname lässt sich vom althochdeutschen \"Helfineswilari\" ableiten, was «Hofgut des Helfini» bedeutet. Die Endung «-wil» deutet darauf hin, dass das Dorf während der zweiten alemannischen Besiedlungsphase im 8. oder 9. Jahrhundert entstanden ist. 1261 wird das Dorf als \"Hilfinchon\" erwähnt, 1281 erstmals als Hilfikon. Der Wechsel der Endung ist auf den Einfluss umliegender Dörfer zurückzuführen. 1290 ging die Grund- und Niedergerichtsherrschaft an die Herren von Hilfikon über, ein Ministerialengeschlecht im Dienste der Habsburger. Sie erbauten einen Wohnturm, der die Strasse zwischen Luzern und Brugg kontrollierte. Ausserdem liessen sie die Domäne bewirtschaften und zogen die Abgaben der übrigen Höfe der kleinen Herrschaft ein. Einzelne Höfe waren in den Dorfverband Villmergen integriert und unterstanden dem dortigen Amtsgericht. 1415 eroberten die Luzerner die Dörfer Hilfikon, Büttikon, Sarmenstorf, Uezwil und Villmergen, doch 1425 mussten sie das Gebiet an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zurückgeben. Hilfikon lag fortan im Amt Villmergen in den Freien Ämtern, einer gemeinen Herrschaft. 1472 wird die Zürcher Familie Meiss als Besitzerin der Herrschaft Hilfikon genannt. Melchior zur Gilgen aus Luzern vereinigte 1514 die Herrschaft Hilfikon mit der Vogtei Sarmenstorf. 1547 wollten die eidgenössischen Orte die Burg erwerben und sie zur Residenz des Landvogts machen, doch die Verhandlungen scheiterten an der Höhe des Kaufpreises. Die Erste Schlacht von Villmergen am 24. Januar 1656 fand zum Teil auf dem Gemeindegebiet von Hilfikon statt und forderte mehrere hundert Tote. Vor der Zweiten Schlacht von Villmergen am 25. Juli 1712 diente das Schloss als Hauptquartier der Truppen der katholischen Orte der Eidgenossenschaft. Im Vierten Landfrieden vereinbarten die Kriegsparteien, dass in den unteren Freien Ämtern, also auch in Hilfikon, nur noch die reformierten Orte Bern, Zürich und Glarus regierten. Die Franzosen nahmen im März 1798 die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus, was gleichbedeutend mit dem Ende der alten Herrschaftsordnung war. Hilfikon bildete zusammen mit Büttikon eine Agentschaft im Distrikt Sarmenstorf des kurzlebigen Kantons Baden. Bei der Gründung des Kantons Aargau im Jahr 1803 wurde Büttikon wieder abgetrennt. In kirchlicher Hinsicht gehörte Hilfikon seit jeher zur Pfarrei Villmergen. 1510 entstand die Schlosskapelle, die 1750 vollständig neu erbaut wurde. 1832 kaufte die Gemeinde die von einem Kaplan betreute Kapelle und überliess sie 1947 einem privaten Kapellenverein. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts baute der Kanton die bislang schlecht unterhaltene Landstrasse durch Hilfikon zu einem modernen Verkehrsweg aus. Die Bevölkerung lebte von der Landwirtschaft und nebenbei vom Handwerk. Von einiger Bedeutung war die Heimarbeit für die Freiämter Strohgeflechtindustrie. 1904 erhielt Hilfikon sein erstes Wasserreservoir, ein Jahr später folgte der Anschluss ans Elektrizitätsnetz. Die am 18. Dezember 1916 eröffnete Wohlen-Meisterschwanden-Bahn ersetzte die seit 1853 zwischen Wohlen und Fahrwangen verkehrende Postkutsche. An der Station Hilfikon hielten die Züge stets nur auf Verlangen. Am 31. Mai 1997 wurde der Bahnbetrieb eingestellt. 1923 liess der damalige Schlossbesitzer auf der Brunnmatte einen Flugplatz mit Hangar einrichten, ab 1925 nutzte ihn auch das Militär. Der Flugplatz war allerdings unrentabel und zehrte am Vermögen des Schlossherrn. Die Selbstversorgungsdoktrin im Zweiten Weltkrieg führte zur Umpflügung der Piste, der ungenutzte Hangar wurde 1948 demontiert und in Spreitenbach auf dem damaligen Flugplatz wieder aufgebaut. 1944/45 nutzte die Schweizerische Flüchtlingshilfe das Schloss als Berufsschulheim für über drei Dutzend Flüchtlinge; die jungen Frauen stammten überwiegend aus Osteuropa. Seit 1956 finden in Hilfikon jeden April Motocross-Rennen statt, die Veranstaltung ist allerdings unter dem Namen «Motocross Wohlen» bekannt. 1958 wurde erstmals eine Europameisterschaft ausgetragen. Die Zuschauerzahlen stiegen kontinuierlich an und erreichten 1973 mit 36'530 Besuchern einen Höhepunkt. Es folgte ein allmählicher Niedergang aufgrund der wachsenden Konkurrenz anderer Freizeitangebote. Mittlerweile haben sich die Zuschauerzahlen zwischen 4'000 und 6'000 eingependelt. Die Einwohnerzahl ist bis heute nur unwesentlich gewachsen und das Dorf konnte seinen ländlichen Charakter bewahren. Am 15. Juni 2007 genehmigten die Gemeindeversammlungen von Hilfikon und Villmergen die Fusion beider Gemeinden. Diese wurde in der Urnenabstimmung vom 25. November 2007 in beiden Gemeinden bestätigt. Am 1. Januar 2010 endete die Selbständigkeit Hilfikons.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Entwicklung des Dorfes war immer stark vom Schloss Hilfikon geprägt. Im 13. Jahrhundert als Wohnturm errichtet und später zum Schloss umgebaut, erlebte es mehrere Besitzerwechsel und ist auch heute noch im Privatbesitz. Es handelt sich um ein rechteckiges, 1650/60 im Wesentlichen neu erbautes Schloss mit mittelalterlichem Bergfried. Die Schlosskapelle besitzt eine Rokoko-Innenausstattung mit einem Altar von Johann Baptist Babel und Deckengemälde von Franz Anton Rebsamen.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Die Blasonierung des ehemaligen Gemeinde- und heutigen Dorfwappens lautet: «In Weiss gelb bewehrter schwarzer Elefant mit gelbem Gurt und rotem Turm.» Ab 1811 nutzte die Gemeinde ein einfaches Siegel mit dem Gemeindenamen, später fügte man das Aargauer Wappen hinzu. 1915 schlug der Historiker Walther Merz vor, das seit dem 16. Jahrhundert bekannte Wappen der Herren von Hilfikon zu verwenden. Nachdem verschiedene Vereine diesem Vorschlag gefolgt waren, zog der Gemeinderat 1953 nach. Bis 2002 waren die Klauen weiss, wurden dann jedoch in Übereinstimmung mit den heraldischen Regeln gelb gefärbt (Hörner, Klauen, Zähne usw. müssen stets die gleiche Farbe aufweisen). Die Herkunft des ungewöhnlichen Motivs ist nicht bekannt, doch wies der Schriftsteller Charles Tschopp auf die Ähnlichkeit zwischen dem mittelhochdeutschen Wort für Elefant \"(helfant)\" und der frühen Ortsnamensform \"Helfini\" hin.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt: Am 31. Dezember 2008 lebten 251 Menschen in Hilfikon, der Ausländeranteil betrug 7,6 %. Bei der Volkszählung 2000 bezeichneten sich 63,8 % als römisch-katholisch und 27,7 % als reformiert. 95,1 % gaben Deutsch als ihre Hauptsprache an und 3,1 % Französisch.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "In Hilfikon existieren diverse kleinere Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. Mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze sind in der Landwirtschaft zu finden. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den Nachbarorten, hauptsächlich in Wohlen und Villmergen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch Hilfikon führt die Kantonsstrasse 298 zwischen Wohlen und dem Seetal. Seit der Stilllegung der Wohlen-Meisterschwanden-Bahn im Jahr 1997 verkehrt zwischen Wohlen und Meisterschwanden eine Buslinie von Limmat Bus, die auch Hilfikon erschliesst. An Wochenenden verkehrt ein Nachtbus von Dietikon über Wohlen nach Sarmenstorf. Das ehemalige Bahntrasse wurde zu einem Radweg umgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Schulunterricht für Kinder aus Hilfikon gab erst ab 1809, zunächst in den Privathäusern der jeweiligen Schulmeister. Aufgrund stark schwankender Schülerzahlen mussten die Kinder den Unterricht von 1843 bis 1859 in Villmergen besuchen. 1861 baute Hilfikon nach zahlreichen Aufforderungen der Kantonsbehörden ein Schulhaus; auch die Gemeindeverwaltung nutzte das Gebäude. Stets betreute eine einzige Lehrkraft sämtliche Primarschulklassen zusammen. 1973 ersetzte ein Pavillon das alte Schulhaus, 1995 konnte ein neues Schulhaus mit vier Zimmern und einer kleinen Turnhalle bezogen werden. Da die Schülerzahlen laufend abnahmen, wurde die Schule 2009 geschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hilfikon (schweizerdeutsch: ) ist ein Dorf im Kanton Aargau in der Schweiz. Bis Ende 2009 war es eine eigenständige Einwohnergemeinde im Bezirk Bremgarten, seither gehört das Dorf zur Gemeinde Villmergen. Von der Einwohnerzahl her war Hilfikon zum Zeitpunkt der Fusion die kleinste Gemeinde des Bezirks und die zehntkleinste des Kantons.", "tgt_summary": null, "id": 2118513} {"src_title": "Aorto-pulmonales Fenster", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung und Geschichte bis zum Siebenjährigen Krieg.", "content": "Louisbourg entstand, nachdem Frankreich im Frieden von Utrecht nach dem Ende des Spanischen Erbfolgekriegs 1713 Neufundland und weitere Gebiete Kanadas an Großbritannien abgetreten hatte. Als einzige Besitzungen an der Atlantikküste Kanadas verblieben die Kap-Breton-Insel (damals \"Île Royale\") und Prince Edward Island (damals \"Île Saint-Jean\"). Die Franzosen nutzten die Kap-Breton-Insel als Stützpunkt für die Kabeljaufischerei auf der nahe gelegenen Neufundlandbank (Grand Banks). Die 1719 gegründete, nach König Ludwig XV. benannte Festungsstadt, zu der ein geschützter und zudem eisfreier Hafen gehörte, entwickelte sich rasch zu einem blühenden Gemeinwesen. Der Wohlstand beruhte weitgehend auf dem Fang und der Weiterverarbeitung des Kabeljaus, darüber hinaus auf der günstigen Lage, die den Hafen zum Umschlagspunkt für Warenströme zwischen dem französischen Kanada, dem Mutterland Frankreich und den französischen Besitzungen in der Karibik machte. Daneben diente der Hafen auch als Stützpunkt der französischen Kriegsmarine. Louisbourg war jedoch nur gegen die See hin stark befestigt und gegen Angriffe von Land verwundbar, weil eine Kette nahe gelegener Hügel die Befestigungen überragte und damit eine Beschießung erleichterte. Ein erster Angriff auf Louisbourg erfolgte 1745 während des Österreichischen Erbfolgekriegs, nachdem die Briten in Neuengland erfahren hatten, dass die dortigen Truppen so schlecht versorgt seien, dass sie am Rande der Meuterei stünden. Nach einer Belagerung von 46 Tagen kapitulierte die Festung. Sie wurde jedoch zur großen Verärgerung der neuenglischen Kolonien drei Jahre später im Zweiten Aachener Frieden an Frankreich zurückgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Belagerung und Zerstörung.", "content": "Schon vor dem offiziellen Beginn des Siebenjährigen Kriegs (1756–1763), der in Amerika als Franzosen- und Indianerkrieg (\"French and Indian war\") bezeichnet wird, kam es dort zwischen Briten und Franzosen zu Feindseligkeiten. Louisbourg spielte zusammen mit den Forts Duquesne (Pittsburgh) und Ticonderoga eine Schlüsselrolle als Rückgrat der Verteidigung Kanadas gegen britische Angriffe. 1756 gab es Vorbereitungen für einen britischen Angriff auf Louisbourg, der aber aufgrund logistischer Schwierigkeiten, der Zögerlichkeit des Armeeoberkommandierenden \"Lord Loudon\", der Stärke der Verteidiger und der Anwesenheit eines französischen Flottenkontingents nicht zustande kam. Ein Versuch des Vizeadmirals \"Francis Holburne\" im August 1756, die französische Flotte aus Louisbourg zum Kampf herauszulocken, blieb vergeblich und führte zu einem Rückschlag, da die 20 Schiffe seines Flottengeschwaders im September durch einen Hurrikan teils schwer beschädigt und außer Gefecht gesetzt wurden. Nur dank der Untätigkeit des französischen Admirals \"de la Motte\" konnten sich die angeschlagenen Schiffe in die Häfen retten. Zu einem zweiten Versuch kam es 1758. Der britische Premierminister William Pitt ernannte Admiral Edward Boscawen zum Kommandeur einer gegen Louisbourg geschickten Flotte mit 39 Schiffen und 14.000 Mann Besatzungen. Das Oberkommando über die 12.870 Mann umfassenden Landungstruppen erhielt General Jeffrey Amherst, unter dessen Befehl auch General James Wolfe stand. Die Festung wurde von 3920 Soldaten – davon 3080 reguläre Soldaten, der Rest kanadische Milizen – unter Gouverneur \"Droucour\" verteidigt, die von 11 Kriegsschiffen mit 3870 Besatzungsmitgliedern unterstützt wurden. Am 8. Juni 1758 landete die erste, von Wolfe persönlich geführte Angriffswelle der Briten bei starker Brandung und schwerem französischen Abwehrfeuer und konnte trotz erheblicher Verluste die Küste für die Belagerungsarmee sichern. Ein wichtiger Rückhalt der Verteidiger waren die Schiffe eines französischen Flottengeschwaders im Hafen. Am 28. Juni sahen sich die Franzosen jedoch genötigt, das Linienschiff \"Apollon\" (50 Kanonen) und die drei Fregatten \"Fidèle\" (36 Kanonen), \"Biche\" und \"Chèvre\" (je 16 Kanonen) in der Hafeneinfahrt zu versenken, um diese zu blockieren. Am 9. Juli unternahm die Garnison einen nächtlichen Ausfall, der jedoch zurückgeschlagen wurde. Am 21. Juli geriet das Linienschiff \"Entreprenant\" (74 Kanonen) durch einen Unglücksfall in Brand, explodierte und setzte auch die beiden Linienschiffe \"Célèbre\" (64 Kanonen) und \"Capricieux\" (64 Kanonen) in Brand, die ebenfalls verloren gingen. Nachdem das Geschützfeuer der beiden verbliebenen Linienschiffe die Belagerer immer noch behinderte, schickte Boscawen in der Nacht des 25. Juli 600 Seeleute zu einem Bootsangriff in den Hafen. Trotz heftiger französischer Abwehr gelang es ihnen, die \"Prudent\" (74 Kanonen) und die \"Bienfaisant\" (64 Kanonen) zu erobern und Erstere in Brand zu stecken, zweitere in den nordöstlichen Hafen außerhalb der Reichweite der Festungsartillerie zu schleppen. Damit war die Belagerung entschieden. Boscawen bereitete einen Angriff mit sechs Linienschiffen vor, als die Verteidiger am 26. Juli kapitulierten. Die Sieger verzeichneten bei den Kämpfen um Louisbourg 200 Tote und 360 Verwundete, die Franzosen 410 Tote, 400 Verwundete und 5.640 Gefangene. In der Folge ließen die Briten die Festung zerstören. Die Eroberung von Louisbourg war eine Vorentscheidung für den Verlauf des Siebenjährigen Kriegs in Nordamerika. Sie beseitigte einen wichtigen Nachschubhafen für das französische Kanada und einen wichtigen Stützpunkt der französischen Marine und bereitete den Weg für den erfolgreichen Angriff auf Québec unter James Wolfe im kommenden Jahr 1759 und damit für die endgültige Eroberung Kanadas durch die Briten.", "section_level": 1}, {"title": "Louisbourg heute.", "content": "1961 begann der Wiederaufbau von etwa einem Viertel der ursprünglichen Festungsstadt mit Häusern, Gärten und Straßen als von Parks Canada verwaltete National Historic Site. Hierbei wurden umfangreiche archäologische Untersuchungen vorgenommen und historische Studien betrieben. Diese Rekonstruktion hatte einen großen Einfluss auf die kanadische Denkmalpflege. Im rekonstruierten Teil der Festung ist das \"Louisbourg Institute\" untergebracht, das sich mit der Erforschung und Präsentation der Vergangenheit von Louisbourg beschäftigt. Seit 1961 finden auch unterwasserarchäologische Untersuchungen in den Gewässern um Louisbourg statt, in deren Verlauf man acht Schiffswracks des 18. Jahrhunderts entdeckte, von denen vier genauer untersucht wurden. Identifiziert werden konnten die Reste der \"Célèbre\" in 7 m Wassertiefe, der \"Prudent\" in 5 m Tiefe und der \"Capricieux\" sowie der \"Entreprenant\" in nur 4 m Tiefe. Von den Schiffen haben sich lediglich die untersten Teile des Rumpfs erhalten, die größtenteils von Ballaststeinen verdeckt sind. Gefunden wurden auch ganze und zerbrochene Kanonen, Kanonenkugeln in großer Anzahl sowie andere Ausrüstungsgegenstände.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louisbourg ist eine heute in Teilen rekonstruierte französische Festungsstadt des 18. Jahrhunderts auf der Kap-Breton-Insel in der heutigen kanadischen Provinz Nova Scotia.", "tgt_summary": null, "id": 1269964} {"src_title": "Jean-Claude Izzo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckung und Benennung.", "content": "Telesto wurde am 8. April 1980 von den Astronomen Bradford A. Smith, Harold James Reitsema, Stephen M. Larson und John W. Fountain anhand von erdgebundenen Teleskopbeobachtungen entdeckt; der Mond Telesto erhielt zunächst die vorläufige Bezeichnung \"S/1980 S 13.\" Die Raumsonde Voyager 1 nahm im Oktober 1980 beim Vorbeiflug am Saturn Bilder auf, auf denen Telesto als winziger Punkt erkennbar ist, woraus auf eine sehr geringe Größe geschlossen werden konnte. 1983 wurde der Saturnmond offiziell nach Telesto, einer Tochter des Okeanos und der Tethys aus der griechischen Mythologie, benannt. Der Name bedeutet in der Übersetzung „Erfolg“. Telesto wird manchmal auch als „Tethys B“ bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bahneigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umlaufbahn.", "content": "Telesto umkreist Saturn auf einer prograden, fast perfekt kreisförmigen Umlaufbahn in einem mittleren Abstand von 294.619 km (ca. 4,888 Saturnradien) von dessen Zentrum, also etwa 234.351 km über dessen Wolkenobergrenze. Die Bahnexzentrizität beträgt 0,0002, die Bahn ist 1,19° gegenüber dem Äquator von Saturn geneigt, liegt also fast in der Äquatorebene des Planeten. Durch die sehr niedrige Exzentrizität variiert die Bahn in der Entfernung zu Saturn nur um etwa 118 km. Die Umlaufbahn des nächstinneren Mondes Enceladus ist im Mittel etwa 56.671 km von Telestos Orbit entfernt, die Entfernung der Bahnen des nächstäußeren Mondes Dione sowie der Bahnen dessen Trojanermonde Helene und Polydeuces beträgt im Mittel etwa 82.777 km. Telesto umläuft Saturn in 1 Tag, 21 Stunden, 18 Minuten und 26,1 Sekunden. Telesto benötigt für einen Umlauf 12 Stunden und etwa 25,3 Minuten länger als der innere Nachbar Enceladus. Der Orbit von Telesto liegt tief in der Magnetosphäre von Saturn, sodass das Plasma, das mit dem Planeten mitrotiert, auf die folgende Hemisphäre trifft. Sie wird dadurch auch von energetischen Teilchen (Elektronen und Ionen) getroffen.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnresonanzen.", "content": "Die Umlaufbahn von Telesto ist koorbital mit den Umlaufbahnen der weitaus größeren, dominierenden Tethys sowie der etwas kleineren Calypso. Diese sogenannten Tethys-Trojanermonde, Telesto und Calypso, laufen in Tethys’ Lagrange-Punkten L und L, jeweils in einem Winkelabstand von 60° vor und hinter diesem Mond, auf der gleichen Umlaufbahn um den Planeten (1:1-Bahnresonanz). Telesto läuft dabei durch den führenden Lagrangepunkt L und führt daher die Umlaufbahn an. 60° dahinter folgt Tethys, weitere 60° dahinter umläuft Calypso Saturn im folgenden Lagrangepunkt L. Tethys und ihre beiden Trojanermonde umkreisen Saturn innerhalb des E-Rings, sodass sich die Oberflächen der Monde in einem dauernden Bombardement durch Mikrometeoriten befinden.", "section_level": 2}, {"title": "Rotation.", "content": "Die Rotationszeit ist gleich der Umlaufzeit und Telesto weist damit, wie der Erdmond und alle großen Trabanten der Gasriesen, eine synchrone Rotation auf, die sich somit ebenfalls binnen 1 Tag, 21 Stunden, 18 Minuten und 26,1 Sekunden vollzieht, Telesto zeigt also immer mit derselben Hemisphäre zu Saturn. Die Rotationsachse ist 0° gegenüber der Umlaufbahn geneigt, steht damit also genau senkrecht auf der Umlaufebene.", "section_level": 2}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Größe.", "content": "Telesto ist unregelmäßig geformt, mit einem mittleren Durchmesser von 24,8 km. Die genauen Abmessungen sind 32,6 × 23,6 × 20,0 km, was dem Mond die Form eines dreiachsigen Ellipsoids verleiht. Die Längsachse ist auf Saturn ausgerichtet, die mittlere Achse befindet sich zwischen führender und folgender Hemisphäre und die kürzeste Achse zwischen den Polen. In ihrer Form, nicht aber in ihren Dimensionen, gleicht sie der weiter innen laufenden Pandora. Telesto ist der siebzehntgrößte Saturnmond. Von der Größe her ist Telesto etwa mit dem größeren Marsmond Phobos zu vergleichen. Die Gesamtfläche von Telesto beträgt etwa 1.932 km2, dies entspricht in etwa der Fläche des Inselstaates Mauritius oder des Schweizer Kantons St. Gallen.", "section_level": 2}, {"title": "Innerer Aufbau.", "content": "Die Dichte ist mit 0,5 g/cm sehr gering, was darauf hinweist, dass Telesto überwiegend aus Wassereis zusammengesetzt ist. Die niedrige Dichte weist auch darauf hin, dass sie möglicherweise zu den sogenannten Rubble Piles gehört, die durch die vergleichsweise schwache Gravitation im Innern Hohlräume aufweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Oberfläche.", "content": "Der Trabant besitzt eine ausgesprochen helle Oberfläche (gegenwärtig die hellste bekannte Oberfläche im Sonnensystem) mit einer Albedo von 0,994, d. h., 99,4 % des eingestrahlten Sonnenlichts werden reflektiert. Deutlich sichtbar sind einige Einschlagkrater von Meteoriten. Allgemein ist die Oberfläche jedoch sehr sanft und weist wenige Spuren älterer Krater auf, was auf eine dicke Schicht von feinkörnigem Eisregolith hinweist, die möglicherweise vom dauernden Bombardement durch die Partikel des E-Rings herrührt. Insgesamt weist die Oberfläche keine einheitliche Färbung auf. Der Ursprung der Farbunterschiede ist noch nicht verstanden, doch stammen sie möglicherweise von feinen Unterschieden in der Oberflächenzusammensetzung oder von einer unterschiedlichen Größe der Partikel des Regolithmantels.", "section_level": 2}, {"title": "Erforschung.", "content": "Von der Erde aus gesehen ist der Saturnbegleiter mit einer scheinbaren Helligkeit von 18,7 (die ein 13.200.000stel des Zentralplaneten beträgt) ein lichtschwaches Objekt. Telesto wurde von bislang drei Raumsonden besucht, namentlich von den Vorbeiflugsonden Voyager 1 am 12. November 1980 und Voyager 2 am 25. August 1981 und schließlich Cassini-Huygens, die seit dem 1. Juli 2004 den Saturn umkreist. Der nächste Vorbeiflug von Cassini ereignete sich am 11. Oktober 2005, als die Sonde Telesto in einer Entfernung von 11.429 km passierte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Telesto (auch \"Saturn XIII\") ist der sechzehnte und einer der kleineren der 82 bekannten Monde des Planeten Saturn sowie einer von zwei Trojanermonden von Tethys. Sie weist die hellste aller bekannten Oberflächen im Sonnensystem auf, die sogar die Reflektivität von frisch gefallenem Schnee übertrifft.", "tgt_summary": null, "id": 780624} {"src_title": "Arctowski-Station", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mit der Niederlage der Almohaden in der Schlacht bei Las Navas de Tolosa (1212) wurde deren Kontrolle über Al-Andalus erheblich geschwächt. Zum endgültigen Zusammenbruch ihrer Herrschaft führte der Aufstand des Ibn Hud von Murcia. Zwar unterwarf dieser fast alle muslimischen Gebiete in Andalusien, doch konnte er das Land nicht gegen die Angriffe von Kastilien und León verteidigen. Im Jahr 1232 erhob sich deshalb Muhammad ibn Nasr und ließ sich in Arjona zum Emir ausrufen. Sein Herrschaftsgebiet erstreckte sich über eine relativ kleine Region, die Jaén, Guadix und Baeza einschloss. Von großer Bedeutung für die Sicherung der nasridischen Herrschaft war die Unterstützung einer anderen Familie aus Arjona, der Banū Aschqilūla; diese halfen Muhammad auch 1233 bei seinem erfolglosen Versuch, Sevilla der Herrschaft Ibn Hūds zu entreißen. Muhammad I. sicherte sich die Unterstützung der Banū Aschqilūla mit dem Versprechen, die Macht mit ihnen zu teilen. 1234 musste er sich Ibn Hūd unterwerfen, um von ihm in seinem Heimatgebiet anerkannt zu werden. Obwohl sich Muhammad 1236 der kastilischen Oberhoheit unterstellt hatte, konnte er im Jahr 1237 Granada erobern, das er zur Residenz seines Reiches erhob. Ein Jahr später (1238) fiel Almería in seine Hand, und wenig später sandte auch Málaga Gesandte aus, um ihn zur Machtübernahme einzuladen. 1242 unterstellte sich Muhammad dem Hafsiden-Herrscher Abu Zakariya Yahya I. 1246 musste Muhammad Jaén aufgeben und in ein Vasallenverhältnis zu dem kastilischen Herrscher Ferdinand III. treten. Der größte Beweis seiner Loyalität gegenüber Kastilien war seine Heeresfolge bei der Eroberung von Sevilla (1248). Dafür konnte er als einziger muslimischer Herrscher auf der iberischen Halbinsel seine Herrschaft behaupten. In der Folgezeit gelang die Konsolidierung des Nasridenreiches. Durch die Ansiedlung muslimischer Flüchtlinge aus den von den Christen eroberten Gebieten nahm die Bevölkerung erheblich zu und erreichte eine große Homogenität, so dass der alte Gegensatz zwischen Arabern und Berbern an Bedeutung verlor (siehe: Kalifat von Córdoba). Durch die muslimische Zuwanderung kam es zu einem erheblichen Wirtschaftsaufschwung. Allerdings blieb das Reich während seiner gesamten Existenz im Außenhandel von den christlichen Seemächten Aragon und Genua abhängig. Unter Muhammad I. begann in Granada der Ausbau der Alhambra zur Festung und Residenz. Im Jahr 1257 ernannte Muhammad I. seine beiden Söhne Muhammad und Yūsuf zu seinen Thronfolgern. Damit brachte er allerdings die Banū Aschqilūla gegen sich auf, weil diese sich nun von der Macht ausgeschlossen fühlten. Gegen Ende seiner Regierung geriet Muhammad I. in Konflikt mit Kastilien, als dieses die Abtretung von Tarifa und Gibraltar forderte. Als Muhammad I. dies ablehnte und im Jahr 1265 den Aufstand der Mudejaren in Kastilien förderte, zog Alfons X. bis nach Granada und erzwang eine Erhöhung der Tribute. Außerdem verbündete sich Kastilien mit den oppositionellen Banū Aschqilūla. Muhammad I. unterstützte umgekehrt den kastilischen Adel gegen Alfons X. Muhammad I. geriet während eines Feldzugs gegen einige Abtrünnige unweit von Granada in einen Hinterhalt und wurde getötet (1273). Bei seinem Tod hinterließ er ein weitgehend gefestigtes Reich, das noch weitere 200 Jahre dem christlichen Druck standhalten konnte. Nachfolger wurde sein Sohn Muhammad II. al-Faqih (reg. 1273–1302).", "section_level": 1}], "src_summary": "Muhammad I. ibn Yūsuf ibn Nasr (; * um 1194 in Arjona, Provinz Jaén; † 22. Januar 1273 bei Granada), bekannt als al-Ahmar (, wegen seines roten Bartes), bzw. auch \"asch-Schaich\" () oder \"al-Ghālib bi-Llāh\" () war von 1232 bis 1273 Emir von Granada.", "tgt_summary": null, "id": 744721} {"src_title": "Leck (Nordfriesland)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Alle Moschustiere sind einander so ähnlich, dass sie gelegentlich auch als eine einzige Art angesehen werden. Ihre Kopf-Rumpflänge beträgt 70 bis 100 Zentimeter, die Schulterhöhe 50 bis 80 Zentimeter, das Gewicht 10 Kilogramm und der Schwanz ist zwischen 1,8 und sechs Zentimeter lang. Die Hinterläufe sind bei allen Arten stark ausgebildet, die Rückenlinie ist nach vorne abfallend, weil die Hüfte höher ist als der Widerrist. Die Fellfarbe ist überwiegend dunkelbraun, variiert aber auch innerhalb der Arten. Sie weisen am Kinn, seitlich der Kehle und an der Innenseite der Läufe weiße Flecken auf. Die Ohren sind im Verhältnis zur Körper- und Kopfgröße lang. Moschustiere haben anders als Hirsche kein Geweih. Auffällig ist, dass die oberen Eckzähne des Männchens zu großen Hauern verlängert sind, die eine Länge von sieben Zentimetern erreichen können. Bei den Weibchen sind die Eckzähne gleichfalls verlängert, allerdings ragen diese nicht über die Lippen hinaus. Die namensgebende Moschusdrüse besitzt ebenfalls nur das Männchen. Sie liegt vor den Geschlechtsteilen und gibt eine bräunliche, stark riechende Substanz ab. Sie spielt insbesondere in der Brunft eine Rolle, da das Männchen damit sein Revier markiert. Daneben können Moschustiere auch aus einer Schwanzdrüse eine Flüssigkeit absondern, die gelblich ist und einen starken Fäulnisgeruch hat. Lautäußerungen sind von Moschustieren nur selten zu vernehmen. Aufgeschreckte Moschustiere geben jedoch einen Laut von sich, der an das menschliche Niesgeräusch erinnert.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Moschustiere sind Tiere des Gebirges. Eine Art lebt im Himalaya, die anderen in verschiedenen Gebirgen und Höhenzügen Koreas, Chinas, Sibiriens, Kasachstans und der Mongolei (z. B. im Altaigebirge). Die bevorzugte Höhe liegt bei 2.500 bis 4.800 Metern, einige Formen kommen auch im Tiefland um 500 Meter vor. Sie verbergen sich in dichten Bergwäldern. Im Himalaya liegt die Baumgrenze bei 4.400 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Moschustiere sind nachts aktiv und fressen Gräser und Moose, im Winter auch Zweige und Flechten. Außerhalb der Paarungszeit sind Moschustiere strikte Einzelgänger. Sie verteidigen ein Revier, das einen Durchmesser von etwa 1,6 bis 2,4 Kilometer hat. Treffen zwei Männchen aufeinander, kann es zu Kämpfen kommen, wobei sich die Tiere manchmal mit den Eckzähnen tiefe Wunden reißen. Moschustiere stehen sich bei diesen Kämpfen nicht frontal gegenüber, wie dies bei Brunftkämpfen beispielsweise von Dam- oder Rotwild der Fall ist, sondern seitlich Schulter an Schulter. Die Tragezeit beträgt durchschnittlich 198 Tage, die Jungtiere sind bei der Geburt gefleckt und wiegen durchschnittlich 500 Gramm. Die Zahl der Jungtiere variiert je nach Art. Bei einigen Arten setzen die Weibchen nur ein Jungtier, bei anderen sind Zwillinge die Norm. Jungtiere werden bis zu einem Alter von drei oder vier Monaten gesäugt. Ihre Geschlechtsreife erreichen sie mit etwa achtzehn Monaten. Das Lebensalter von Moschustieren ist noch nicht abschließend untersucht; in China in Gefangenschaft gehaltene Moschustiere erreichten aber ein Lebensalter von zwanzig Jahren. Zu den Fressfeinden von Moschustieren gehören der Schneeleopard und Tiger.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung und Schutz.", "content": "Die Substanz der Moschusdrüse wird zur Herstellung von Parfümen und Seifen sowie in der traditionellen Chinesischen Medizin verwendet. Aus einer Drüse lassen sich nur 25 bis 30 Gramm Moschus entnehmen, sodass für ein Kilogramm Moschus durchschnittlich 36 Tiere getötet werden müssen. Der Marktwert von Moschus ist hoch. 1999 wurden 45.000 US$ je Kilogramm bezahlt. Durch die starke Bejagung sind die Bestände aller Arten zurückgegangen. Das Sibirische Moschustier wird von der IUCN als gefährdet (\"vulnerable\") eingestuft, während die übrigen Spezies als stark gefährdet (\"endangered\") gelistet sind. Als Alternative zur Jagd kann das Fangen eines lebenden Männchens praktiziert werden; der Moschus wird ihm entnommen, und anschließend wird es freigelassen. Da diese Methode jedoch zeitraubender ist als die Moschusgewinnung aus toten Tieren, wird sie selten genutzt. In China experimentiert man seit Jahrzehnten mit Moschustierfarmen; diese haben jedoch hohe Sterblichkeitsraten, da sich die Tiere schlecht in Gefangenschaft halten lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Folgende Arten werden unterschieden: Teilweise wurden alle Vertreter der Moschustiere zu einer Art zusammengefasst, andere Autoren unterteilten die Gattung in drei Arten. Nach molekulargenetischen Untersuchungen lassen sich wenigstens sechs Arten unterscheiden, die sich in zwei Kladen auftrennen: einerseits das Schwarze, das Gelbbauch- und das Himalaya-Moschustier, andererseits das Chinesische, das Anhui- und das Sibirische Moschustier (das Kaschmir-Moschustier als potentiell siebente Art wurde bisher nicht sequenziert). Die Trennung der beiden Kladen erfolgte bereits im Pliozän vor rund 4,42 Millionen Jahren. Die Gruppe mit dem Sibirischen Moschustier differenzierte sich als ältere Linie dann wenig später vor rund 3,5 Millionen Jahren heraus. Die jüngere Gruppe um das Schwarze Moschustier entstand dagegen erst ab dem Unteren Pleistozän. Die Daten verweisen auf einen Ursprung der Gattung \"Moschus\" im heutigen Tibet, das sich im Zeitraum von vor rund 8 bis 2,6 Millionen Jahren im Zuge der Auffaltung des Himalaya um bis zu 3.000 Meter anhob. Die Ansicht stimmt mit der \"Out of Tibet\"-Hypothese eines Ursprungs einiger größerer, kälteangepasster Säugetiere in dem heutigen Hochland überein. Das nicht näher verwandte Afrikanische Hirschferkel wird gelegentlich auch als \"Wassermoschustier\" bezeichnet. Fossil sind Moschustiere seit dem Oligozän bezeugt. Aus dem Miozän ist die Gattung \"Micromeryx\" aus Europa bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Moschustiere (Moschidae) sind eine mit den Hornträgern (Bovidae), also mit Antilopen, Ziegenartigen und Rindern, verwandte Familie der Paarhufer. Ursprünglich nahm man an, dass sie mit den Hirschen verwandt sind: In älterer Literatur wurden sie oft als Moschushirsche bezeichnet und als ursprüngliche Unterfamilie der Hirsche angesehen. Abweichend von den Hirschen weisen sie eine Gallenblase auf und das Euter der Weibchen hat lediglich zwei statt vier Zitzen. Neben der namensgebenden Moschusdrüse und einer weiteren Schwanzdrüse haben die Moschustiere verlängerte obere Eckzähne, jedoch fehlen Gesichtsdrüsen und Geweihe. ", "tgt_summary": null, "id": 411505} {"src_title": "Global Kryner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielelemente.", "content": "Wenn ein Spieler an der Reihe ist, zieht er ein sechseckiges Geländeplättchen und legt dieses auf das Spielbrett. So wird der erforschte Urwald ständig ein wenig größer. Jeweils zehn Aktionspunkte hat der Spieler anschließend zu vergeben. Damit kann er seine Expeditionsteilnehmer aufs Spielbrett einsetzen. Oder er bewegt diese zum nächsten Geländeplättchen. Er kann auf bestimmten Feldern Schätze heben, die wertvolle Punkte bringen können. Auf anderen Feldern sind Tempel zu finden, die Schicht für Schicht ausgegraben werden können. Außerdem kann auf leeren Feldern ein neues Basislager errichtet werden, um lange Reisewege zu ersparen. Immer wenn ein Plättchen mit einem Vulkan auf das Spielbrett gelegt wird, gibt es eine Zwischenwertung. Jetzt hat jeder Spieler noch einmal die Möglichkeit, seine Position auf dem Spielfeld mit zusätzlichen zehn Aktionspunkten zu optimieren. Wenn ein Spieler dies getan hat, wird sofort für ihn der Punktestand ermittelt. Dabei werden Schätze im eigenen Besitz sowie Tempel auf dem Spielfeld, welche man mit seinen Expeditionsteilnehmern in Besitz genommen hat gewertet. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe, seine zehn Aktionspunkte zu verbrauchen und daraufhin zu werten. Nachdem die letzte Geländeplatte gelegt wurde, erfolgt eine abschließende Wertung. Gewonnen hat der Spieler, der nach den insgesamt vier Wertungsrunden den höchsten Punktestand hat. In einer Spielvariante für erfahrene Spieler werden die Geländeplättchen nicht zufällig gezogen, sondern versteigert. Dabei gelten die Siegpunkte als Währung und das System sieht vor, dass jeder eine Karte ersteigert (und damit gelegt und seinen Zug ausgeführt) haben muss, bevor wieder alle Spieler mitsteigern dürfen. Dadurch soll die Zufallskomponente durch mehr Taktik ersetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolgespiele.", "content": "Eine ähnliche Spielidee, diesmal in den Weiten Indonesiens, verfolgt das 2000 erschienene Spiel \"Java\" des gleichen Autorenduos. Das 2002 erschienene \"Mexica\" ist der dritte Teil der Masken-Trilogie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Brettspiel Tikal ist ein Autorenspiel von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling, das 1999 mit dem Kritikerpreis Spiel des Jahres und dem Deutschen Spiele Preis ausgezeichnet wurde. Es ist 1999 im Ravensburger Spieleverlag erschienen; im selben Jahr wurde die englische Übersetzung bei Rio Grande Games verlegt. ", "tgt_summary": null, "id": 663565} {"src_title": "Star Wars: Jedi Knight", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die „Erdkugel“.", "content": "Eine theoretische ideale \"Erdkugel\" (Globus) ist als Rechenfläche für die Wissenschaften nur bedingt geeignet, weil die Erde durch ihre Rotation an den Polen um etwa 0,3 Prozent abgeflacht ist. Diese Abplattung wäre zwar mit freiem Auge aus dem Weltall kaum zu bemerken, macht aber de facto über 21 Kilometer aus. Die zonalen Abweichungen vom üblichen „mittleren Erdradius“ von 6371 Kilometer betragen zwischen –14 km an den Polen und +7 km am Äquator. Sie würden sich mit einem Kugelradius von 6368 km zwar auf –11 km/+10 km verringern (zweidimensionale Betrachtung), doch ergäben sich damit viel zu kleine Werte für Oberfläche und Volumen der Erde (dreidimensionale Betrachtung: bei der Berechnung von Oberfläche und Volumen geht jeweils der Abstand des betrachteten Elements von der Erdachse mit ein). Die mit unserem Planeten volumengleiche Kugel hat einen Radius von 6371,2 Kilometer; der Radius einer oberflächengleichen Kugel weicht um wenige Meter ab. Daher sind kugelförmige Modelle für die Erde nur dann brauchbar, wenn keine Genauigkeit besser als zehn Kilometer erforderlich ist. Selbst für die Landkarten in einem einfachen Schulatlas braucht man ein etwa zehnmal besseres Modell, und erst recht für Ortsangaben mit geografischen oder Gauß-Krüger-Koordinaten. Die geozentrische und geografische Breiten unterscheiden sich um bis zu 0,19° oder 22 Kilometer unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Erdoberfläche, „Geoid“ und Erdellipsoid.", "content": "Prinzipiell kann die Form der Erde auf mehrere Arten definiert werden: Die ersten zwei Möglichkeiten scheiden in der Praxis aus, weil sie für den Großteil der Anwendungen zu kompliziert sind. Berechnungen auf einer schrägen, variabel geneigten Fläche erfordern einen deutlich höheren Aufwand. Auch sind die hierfür erforderlichen digitalen Geländemodelle (DGM, international DTM) erst seit den 1990er Jahren ausreichend genau und weltweit verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Geoid.", "content": "Die dritte Möglichkeit scheidet im Regelfall – trotz des relativ gleichmäßigen Meeresspiegels – aus, weil auch diese Fläche mathematisch zu kompliziert ist. Eine Überlagerung von Kugelflächenfunktionen, die den Meeresspiegel auch nur auf zwei bis vier Kilometer genau darstellt, erfordert bereits eine Formelgruppe mit 2 = 1024 Koeffizienten. Für eine Genauigkeit von ±1 km steigt der Aufwand auf mindestens das Zehnfache, das ist die 100-fache Rechenzeit. Trotzdem wird die \"Variante Nr. 3\" für spezielle Zwecke (Ozeanografie, physikalische Geodäsie und Geoidforschung) verwendet. Sie entspricht einem gemischt \"physikalisch-mathematischen\" Modell. Für die praktische Anwendung wird das Geoid im Rahmen einer Geoidbestimmung durch seine Abweichung von einem Bezugsellipsoid festgelegt: In einem regelmäßigen Raster werden die Lotabweichung (Unterschied zwischen Ellipsoidnormale und Lotlinie) und die Geoidundulation (Höhenunterschied zwischen Ellipsoid und Geoid) angegeben. So lassen sich trotz der Unregelmäßigkeiten im Schwerefeld präzise Vermessungsnetze berechnen und mit Gravimetrie kombinieren. Im Juni 2011 veröffentlichte das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam das Schweremodell \"EIGEN-6C\". Dieses globale Modell wurde aus den kombinierten Daten verschiedener Sat-Messungen von LAGEOS, GRACE, GOCE und anderen Messmethoden erstellt und hat eine räumliche Auflösung von rund zwölf Kilometern.", "section_level": 2}, {"title": "Referenzellipsoid und „mittleres Erdellipsoid“.", "content": "Nach alledem bleibt das \"Modell Nr. 4\", das der weit überwiegenden Zahl von Anwendungen und Berechnungen zugrundegelegt wird: eine nicht physikalisch, sondern rein geometrisch definierte Rotationsfigur, die durch die zwei Achsen Äquatorradius a und Polradius b festgelegt ist. Die konkreten Werte \"a\" und \"b\" hängen von der jeweiligen Region ab, weil sich die mittlere Erdkrümmung bereits innerhalb eines Kontinents um bis zu zwei Kilometer unterscheiden kann. Diesbezügliche Details sind in den Artikeln zu den Ellipsoiden von Bessel (1842), Clarke (1866/1880), Hayford (1924) und Krassowski (1940) sowie den GPS-Modellen GRS 80 und WGS 84 nachzulesen. Für globale Vermessungen (etwa mit Satelliten) oder für die Raumfahrt sind die letztgenannten Bezugssysteme gedacht. Für die Landesvermessung einzelner Staaten wird meist dasjenige der zuvor genannten Referenzellipsoide benutzt, das für das jeweilige Land am besten angepasst ist, oder eines von etwa einhundert weiteren. Die Referenzellipsoide unterscheiden sich untereinander um bis zu 1000 Meter, bei genaueren Ortsangaben sollte daher auch immer das entsprechende Bezugssystem angegeben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Resümee.", "content": "In der geowissenschaftlichen Fachliteratur seit 1900 und in der Praxis ist die Erdfigur – je nach Fach- und Forschungsgebiet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Erdfigur (oder auch Erdgestalt) wird eine mathematisch möglichst einfach definierbare Annäherung an die Form der Erde bezeichnet. Eine solche Bezugsfläche wird in vielen Bereichen der Geowissenschaften für Berechnungen und für Positionsangaben benötigt. ", "tgt_summary": null, "id": 1252304} {"src_title": "Hans Burgeff", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 unterstanden die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg der dänischen Krone, indem der dänische König in Personalunion auch Herzog der drei Territorien war. Staatsrechtlich war Schleswig ein dänisches Lehen, während Holstein und Lauenburg Gliedstaaten des Deutschen Bundes (und vor 1806 römisch-deutsche Lehen) gewesen waren. Nach dem Sieg Preußens und Österreichs über Dänemark im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 bestand zwischen den beiden deutschen Großmächten Uneinigkeit über das weitere Vorgehen in Schleswig, Holstein und Lauenburg. Dänemark trat seine Rechte an den Herzogtümern im Frieden von Wien an Österreich und Preußen ab. Die Österreicher unterstützen die Bildung eines vereinigten Schleswig-Holsteins innerhalb des Deutschen Bundes. Preußen wollte dagegen die Eingliederung als Provinz in das eigene Staatsgebiet. Schließlich einigte man sich auf ein Kondominium über die Herzogtümer. Bald kam es jedoch zu neuerlichen Spannungen zwischen Österreich und Preußen. Im österreichischen Bad Gastein erreichte Ministerpräsident Otto von Bismarck als preußischer Verhandlungsführer mit dem österreichischen Gesandten Gustav von Blome in der \"Gasteiner Konvention\" schließlich eine Neuregelung der gemeinsamen Verwaltung. Verhandelt und unterzeichnet wurde der Vertrag im Badgasteiner \"Hotel Straubinger\".", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Die Konvention bestand aus 11 Artikeln. Sie wurde von Bismarck und Blome am 14. August 1865 unterzeichnet und besiegelt. Beide Bevollmächtigte erhielten je ein Signatarexemplar. Die gemeinsame Administration beider Herzogtümer wurde aufgegeben. Preußen bekam die Verwaltung von Schleswig und Österreich die von Holstein. Österreich verzichtet auf Lauenburg und trat seine Rechte an dem Herzogtum für 2,5 Mio. dänische Taler an die preußische Krone ab. Preußen sicherte sich auch das Durchzugsrecht auf zwei alten Heerstraßen durch Holstein, da Schleswig zu Lande nur über Holstein zu erreichen war. Außerdem wurde Preußen gestattet, einen Kanal und eine Telegrafenleitung durch Holstein zu bauen. Vereinbart wurde auch die Schaffung einer Flotte des Deutschen Bundes und Kiel zum Bundeshafen unter preußischer Oberhoheit auszubauen. Zur Sicherung der nördlichen Grenze des Deutschen Bundes zu Dänemark sollte Rendsburg den Status einer Bundesfestung erhalten und dementsprechend befestigt und armiert werden. Die Beschlüsse kamen allerdings wegen des Ausbruchs des Deutschen Krieges und der Auflösung des Deutschen Bundes 1866 nicht mehr zur Ausführung.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Der Vertrag von Gastein begünstigte Preußen und erleichterte es Bismarck, die Spannungen zwischen den beiden Mächten zu verschärfen. Auch trat zwischen Österreich und den Klein- und Mittelstaaten des Deutschen Bundes, die traditionell eher Österreich zugeneigt waren, eine stärkere Entfremdung ein. In Deutschland kam es zu einem Sturm der Entrüstung über diesen Länderschacher, da er auch gemäß der Bundesakte rechtliche Zweifel aufwarf. Bismarck selbst bezeichnete die Gasteiner Konvention als eine „\"Verklebung der Risse im Bau\"“ und war bei der Unterzeichnung des Abkommens „\"nicht eben jubelnder Stimmung\"“. Der Vertrag war ein Kompromiss, den König Wilhelm nicht nur mit dem Kaiser von Österreich, sondern auch mit seinem Minister schloss. Diesem gab er durch die Erhebung in den Grafenstand (15. August 1865) ein Zeichen seiner Anerkennung. Durch den Kauf des Herzogtums Lauenburg erweiterte der preußische Staat sein Gebiet um rund 21 Quadratmeilen. Der König von Preußen regierte das Herzogtum in Personalunion und nahm den Titel Herzog von Lauenburg an. Außenpolitisch hatte der Vertrag heftige Reaktionen hervorgerufen. Vor allem die französische Regierung unter Napoléon III. zeigte sich äußert betroffen und antwortete in scharfen diplomatischen Noten. Auch in Großbritannien wurde der Gasteiner Vertrag ungünstig aufgenommen, da es seine Interessen in der Nordsee und in Nordeuropa beeinträchtigt glaubte. Einzig Russland stand den preußischen Bestrebungen wohlwollend gegenüber, der Zar sah die wachsende Macht Preußens als gutes Gegengewicht gegen Österreich, dessen Schwächung in seinem Interesse lag. Mit der Gasteiner Konvention unternahmen die beiden deutschen Großmächte fast den letzten Versuch zur friedlichen Einigung im Zusammenhang mit der Deutschen Frage. Der Entschluss Österreichs im Frühjahr 1866, die Entscheidung über Schleswig-Holstein der Bundesversammlung in Frankfurt am Main zu übertragen, wurde von Bismarck als Bruch des Gasteiner Vertrages und als feindseliger Akt bewertet. Am 7. Juni 1866 rückten preußische Truppen von Schleswig aus in Holstein ein. Der Krieg war nicht mehr abwendbar.", "section_level": 1}, {"title": "Auszug aus der Gasteiner Konvention vom 14. August 1865.", "content": "Artikel 1. \"„Die Ausübung der von den hohen vertragschließenden Theilen durch den Art. III des Wiener Friedenstraktates vom 30. Oktober 1864 gemeinsam erworbenen Rechte wird unbeschadet der Fortdauer dieser Rechte beider Mächte von der Gesamtheit beider Herzogtümer in Bezug auf das Herzogtum Schleswig auf seine Majestät den König von Preußen, in Bezug auf das Herzogtum Holstein auf seine Majestät den Kaiser von Österreich übergehen.“\" Artikel 2. \"„Die hohen Contrahenten wollen im Bunde die Herstellung einer deutschen Flotte in Antrag bringen, und für dieselbe den Kieler Hafen als Bundeshafen bestimmen. Bis zur Ausführung der desfallsigen Bundesbeschlüsse benützen die Kriegsschiffe beider Mächte diesen Hafen und wird das Kommando und die Polizei über denselben von Preußen ausgeübt. Preußen ist berechtigt, sowohl zur Verteidigung der Einfahrt Friedrichsort gegenüber die nötigen Befestigungen anzulegen, als auch auf dem holsteinischen Ufer der Bucht, die dem Zweck des Kriegshafens entsprechenden Marine-Etablissements einzurichten. Diese Befestigungen und Etablissements stehen gleichfalls unter preussischem Kommando, und die zu ihrer Besatzung und Bewachung erforderlichen preussischen Marinetruppen und Mannschaften können in Kiel und Umgebung einquartiert werden.“\" Artikel 3. \"„Die hohen kontrahierenden Teile werden in Frankfurt beantragen, Rendsburg zur Bundesfestung zu erheben.“\" Artikel 4. \"„Während der Dauer der durch Artikel 1 der gegenwärtigen Übereinkunft verabredeten Teilung wird die Königl. preussische Regierung zwei Militärstraßen durch Holstein, die eine von Lübeck auf Kiel, die andere von Hamburg auf Rendsburg behalten.“\" Artikel 9. \"„Seine Majestät der Kaiser von Österreich überläßt die im mehrerwähnten Wiener Friedensvertrag erworbenen Rechte auf das Herzogtum Lauenburg Seiner Majestät dem König von Preussen, wogegen die königl. preussische Regierung sich verpflichtet, der Kaiserl. österreichischen Regierung die Summe von zwei Millionen und fünfhunderttausend dänischen Thalern zu entrichten.“\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gasteiner Konvention bzw. der Gasteiner Vertrag, der Vertrag von Gastein oder auch die Bad Gasteiner Beschlüsse war eine Übereinkunft zwischen Preußen und Österreich, die am 14. August 1865 im österreichischen Ort Bad Gastein unterzeichnet wurde. In dieser Konvention regelten die deutschen Großmächte ihre gemeinsame Herrschaft über die sogenannten \"Elbherzogtümer\" Schleswig, Holstein und Lauenburg. Bereits am 19. August 1865 wurde der Vertrag von beiden Staaten ratifiziert.", "tgt_summary": null, "id": 2360836} {"src_title": "Hanns-Seidel-Stiftung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Gestalt.", "content": "Der Hügel hat eine auffallende Lage mitten in einer Ebene, den Summerland Meadows, einem Teil der Somerset Levels. Die Ebene ist urbar gemachtes Sumpfland, aus dem der Tor inselartig herausragt, tatsächlich aber eine Halbinsel bildet, die von drei Seiten vom Fluss Brue umflossen wird. Die Abhänge des Tor sehen regelmäßig terrassiert aus. Einige glauben, dass diese Form die Reste eines alten, vielleicht neolithischen heiligen Labyrinths sind, während andere die Terrassen für natürliche Furchen halten, die überall auf grasbewachsenen Hängen von Generationen grasender Tiere geformt werden, die nur langsam wieder verschwinden, wenn die Grasdecke nicht zerstört wird.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Einige neolithische Feuersteinwerkzeuge wurden auf der Spitze des Hügels gefunden. 1892 wurden die Reste einer Ortschaft entdeckt, anhand derer gezeigt werden konnte, dass eine keltische Besiedlung bereits um 300 bis 200 v. Chr. stattfand. Es gibt Beweise für hölzerne Hütten bereits in der keltischen Zeit. Damals war die Ebene geflutet, die Ortschaft war eine leicht zu verteidigende Insel im Moor (bei Ebbe wurde die Insel zur Halbinsel). Erdarbeiten und römische Reste belegen eine spätere Besetzung. Der keltische Name des Tor war \"Ynis Witrin\", das heißt „Glasinsel“. Von den Briten scheint dieser Flecken \"Ynys yr Afalon\" genannt worden zu sein, vielleicht das Avalon der Artussage. Reste einer Festung aus dem 5. Jahrhundert wurden auf dem Tor gefunden. Diese wurde durch die mittelalterliche Kirche St. Michael’s ersetzt, die bis 1275 dort stand. Eine zweite Kirche, gebaut in den 1360er Jahren, stand nur bis zur Auflösung der englischen Klöster 1539. Die Ruine des Turms von St. Michael’s wurde in moderner Zeit restauriert. Eine Nachbildung war Teil der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2012 in London. Unter anderem fanden die Fahnen der Teilnehmernationen Platz auf dem Hügel.", "section_level": 1}, {"title": "Mythologie.", "content": "In der keltischen Mythologie wurde der Tor mit Gwynn fab Nudd in Verbindung gebracht, dem obersten Herrn der Unterwelt und späteren König des Feenvolkes der Tylwyth Teg. Vom Tor glaubte man, er sei der Eingang zu Annwn oder Avalon, dem Land der Feen. Die mystische Bedeutung des Ortes setzte sich im Mittelalter fort, als hier eine jährliche \"Tor Fair\" gefeiert wurde. Später wurden der Tor, die Befestigungsanlage aus dem 5. Jahrhundert und der Name Avalon mit dem legendären König Artus in Verbindung gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Der Tor wurde gespeist von den eisenhaltigen Wassern der Chalice Well, einer Quelle, die Millionen von Jahren existierte, den Sandstein rundum mit Eisenoxiden imprägnierte und zudem für eine wachsende Höhe sorgte. Als der umgebende weiche Sandstein langsam erodiert war, hatte Glastonbury Tor seine Gestalt angenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Glastonbury Tor (keltisch: \"Twr Avallach\"; \"Tor\" bedeutet Berg, Erde) ist ein 158 m hoher, tropfenförmiger Hügel in Glastonbury (England). \"Tor\" ist ein Wort keltischen Ursprungs, das „konischer Hügel“ bedeutet. Aufgrund der strategisch günstigen Lage siedelten zeitweise Kelten auf dem Tor. Später besetzten Römer den Hügel. Auf der Spitze steht der restaurierte Turm der Kirche St Michael’s aus dem 14. Jahrhundert. Der Tor wird vom National Trust for Places of Historic Interest or Natural Beauty gepflegt.", "tgt_summary": null, "id": 236655} {"src_title": "Definitheit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ferdinand Luthmer mutmaßt 1907, der Name leite sich entweder vom Mautturm (althochdeutsch \"muta\" = Wegezoll), der \"Muserie\" (= Geschütz) oder dem mittelhochdeutschen \"mûsen\" (= spähen, lauern) ab. Der Turm wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Zollwachturm erbaut, um das Zoll-Sperrsystem der Burg Ehrenfels zu verstärken, oder um als Signalturm eine Begegnung von Schiffen im Binger Loch zu verhindern. Hierzu ist die Lage in der Mitte des Rheins an der Stelle, wo sich der Fluss von Ost-West-Richtung nach Norden wendet, besonders geeignet. Die genaue Entstehungsgeschichte ist allerdings unklar. Er wurde während des Dreißigjährigen Krieges und im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 zerstört. 1845 wurde er zur Nutzung als Wahrschau durch die preußische Regierung notdürftig repariert. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. ließ ihn von 1855 bis 1856 nach Plänen des Kölner Dombaumeisters Ernst Friedrich Zwirner und des Architekten Friedrich Albert Cremer unter seiner direkten Mitwirkung als preußische Grenzmarke der königlich-preußischen Rheinprovinz zum rechtsrheinischen Herzogtum Nassau und dem südlichen Großherzogtum Hessen im neugotischen Stil wiederaufbauen. Von 1850 bis 1974 diente er als Signalturm für die Rheinschifffahrt. Die Wahrschau im Mäuseturm regelte den Schiffsverkehr an der \"Binger Loch\" genannten Engstelle am Beginn des Rheinengtals. Mit der Verbreiterung der Fahrrinne wurde diese Funktion 1973/74 aufgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Im ursprünglichen Zustand war der aus Bruchsteinen ausgeführte Zweckbau viereckig in vier Geschossen aufsteigend. Die Mauern waren 1,9 und 2,8 m stark und das Gebäude mit einem spitzen Dach bedeckt. Die Ecken waren mit ausgekragten Ecktürmchen besetzt, an der Nordostecke sprang ein sechsseitiger Treppenturm vor, der Ostseite war ein dreieckiger Eisbrecher vorgelegt. Die Fenster waren viereckig mit ungegliederten Gewänden. Der ab 1855 neu erbaute Turm besteht aus einem Erdgeschoss und drei Stockwerken, worüber sich eine Plattform befindet, die durch Zinnen gekrönt wird. Das in Bruchsteinen ausgeführte Mauerwerk wurde mit Putz überzogen. Die Tür- und Fenstereinfassungen, Gesimse, Balkonbrüstungen und Zinnenabdeckungen bestanden aus graugelbem Sandstein aus Flonheim bei Alzey und konnten restauriert werden. Für Treppenstufen, Balkontragesteine und den Fuß des Treppenturms wurde Niedermendiger Basalt-Lavastein neu eingesetzt. Auf der Fassade wurde ein aus Udelfanger Sandstein vom Bilderhauer Stephan aus Köln gefertigter heraldischer Adler angebracht, was die Bestimmung des Turmes als Landesgrenze betonte. Die nördliche Seite enthielt die Haupteingangstür, die von Albert Cremer nach Motiven aus der Domkirche Xanten entworfen wurde. Das Erdgeschoss erhielt Küche und Toilette, im Halbgeschoss darüber wurde eine Gerätekammer eingerichtet. Eine massive Treppe, die mit einem Ende in die Umfassungsmauer eingemauert ist, führt in den ersten Stock, wo ein Verwaltungszimmer für Beamte mit Balkon in Richtung des Binger Lochs eingerichtet wurde. Im zweiten Stock wurde die Wahrschau-Station eingerichtet, deren Aufseher im dritten Stock ein Schlafzimmer hatte. Die oberen Stockwerke sind mit einer Wendeltreppe verbunden. Abgesehen von der gewölbten Schlafstube verfügten alle Zimmer über Balkendecken, die Türen und Fensterrahmen wurden in Eichenholzfarbe gestrichen und mit Bernsteinlack überzogen. Die Fensterscheiben waren aus halbweißen Glas in Carniesblei in mittelalterlichen Motiven gefasst. Das Kreuzgewölbe der Schlafstube bildete eine Plattform, die mit Portland-Zement abgedeckt und mit einem zweiten Zementguss gegen die Witterung geschützt wurde. Das Regenwasser wurde durch Sandstein-Ausgüsse durch die ausgekragten Ecktürmchen abgeführt. Die Laterne des sechsseitigen Treppenturms, der sich noch um 26 Fuß mit ihrer Krönung über die Plattform erhob, konnte durch eine Lampe beleuchtet werden und trug gleichzeitig die Stange, an der bei festlichen Gelegenheiten das königliche Banner flatterte.", "section_level": 1}, {"title": "Sage.", "content": "Nach einer Sage ließ ihn der Mainzer Erzbischof Hatto II. im 10. Jahrhundert erbauen. Damals soll der hartherzige Bischof, als eine Hungersnot im Land herrschte, den Armen Hilfe aus seinen gefüllten Kornkammern verwehrt haben. Als sie weiterbettelten, soll er sie in eine Scheune gesperrt haben, die daraufhin von seinen Schergen angezündet worden sei. Die Schreie der Sterbenden soll er höhnisch mit den Worten „Hört ihr, wie die Kornmäuslein pfeifen?“ kommentiert haben. In diesem Moment kamen der Sage nach tausende Mäuse aus allen Ecken gekrochen und wimmelten über den Tisch und durch die Gemächer des Bischofs. Die Masse der Nagetiere habe die Bediensteten in die Flucht geschlagen, und Hatto soll mit einem Schiff den Rhein hinab zur Insel gefahren sein, wo er sich sicher wähnte. Doch als er sich dort eingeschlossen hatte, sei er von den Mäusen bei lebendigem Leibe aufgefressen worden. Diese ätiologische Erzählung war weitverbreitet und sollte den Namen des Turmes erklären. Josef Virgil Grohmann weist allen Sagen eine gemeinsame, heidnische Grundlage zu. In der Zeit der Rheinromantik inspirierte das oft gemalte Bauwerk durch seine grausige Sage auch Schriftsteller wie Clemens Brentano, Victor Hugo und Ferdinand Freiligrath. Seit dem 19. Jahrhundert wird die Sage zunehmend auch Hatto I., einem Amtsvorgänger Hattos II., zugeschrieben. Eine ähnliche Sage rankt sich – allerdings bezogen auf die Stadt Kruszwica – auch um den polnischen Fürsten Popiel.", "section_level": 1}, {"title": "Veranstaltungen und Orte.", "content": "Rhein in Flammen findet jährlich am 1. Samstag im Juli statt: Großfeuerwerke und Schiffsrundfahrt am Mittelrhein von Trechtingshausen mit Burg Reichenstein, entlang Burg Rheinstein, Assmannshausen, Mäuseturm, Ruine der Burg Ehrenfels (Hessen), Bingen am Rhein mit Burg Klopp nach Rüdesheim am Rhein mit der Brömserburg. 1974 wandelte die Stadt Bingen einen der größten Rangierbahnhöfe Deutschlands in Bingerbrück zu einem Gelände, das 2008 zur Ausstellungsfläche der Landesgartenschau wurde. Es trägt heute den Namen \"Park am Mäuseturm\". Seit 2016 ist der Turm im Rahmen von Führungen der breiten Öffentlichkeit zugänglich.", "section_level": 1}, {"title": "Denkmalschutz.", "content": "Der Binger Mäuseturm ist ein geschütztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz (DSchG) und in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz eingetragen. Er liegt auf der Mäuseturminsel im Rhein. Er ist seit 2002 Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Zudem ist er ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention und mit dem blau-weißen Schutzzeichen gekennzeichnet. Der im Eigentum des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Bingen befindliche denkmalgeschützte Mäuseturm musste im Mai 2009 wegen Schimmelbefalls für Besucher gesperrt werden. Die Behebung dieser inneren Schäden und der wohl später getroffene Beschluss, auch eine äußere Sanierung durchzuführen, wurde vorbereitend offenbar zu Beginn des Jahres 2012 in Angriff genommen. Diese Arbeiten – vorerst eine Fülle projektbezogener Untersuchungen – erfolgten in Abstimmung und mit Unterstützung von Experten der Organisation Kulturelles Erbe/Direktion Landesdenkmalpflege, die mit Hilfe ihres Instituts für Steinkonservierung im Team waren, sowie mit Unterstützung der Technischen Universität Darmstadt, die die Untersuchung der klimatischen Verhältnisse durchführten. Das Projekt, an dem auch die Experten für Denkmalsanierung und -pflege des LBB (Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung), Niederlassung Koblenz beteiligt sind, wurde im Dez. 2015 abgeschlossen. Im Rahmen der Arbeiten wurde nicht nur der Schimmel entfernt, sondern auch eine sensorengesteuerte Heizung eingebaut, um die Mauern leicht beheizen zu können und so die Luftfeuchtigkeit, vor allem nach Hochwassern, zu verringern. An der Außenseite wurde eine Reihe von Schäden behoben und ein neuer Farbanstrich in Cremeweiß und Beige-Gelb angebracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Binger Mäuseturm ist ein ehemaliger Wehr- und Wachturm. Er steht auf der Mäuseturminsel im Rhein vor dem Binger Stadtteil Bingerbrück. Der 24,65 Meter hohe als Zollwachturm Anfang des 14. Jahrhunderts erbaute Mäuseturm erhielt seinen Namen aufgrund einer Sage.", "tgt_summary": null, "id": 1820520} {"src_title": "Stadienbestimmung (Onkologie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Verfahren.", "content": "Zur numerischen Lösung des Anfangswert-Problems: für eine gewöhnliche Differentialgleichung wähle man eine Diskretisierungs-Schrittweite formula_2, betrachte die diskreten Zeitpunkte und berechne die Werte Die berechneten Werte formula_5 stellen Approximationen an die tatsächlichen Werte formula_6 der exakten Lösung des Anfangswert-Problems dar. Je kleiner die Schrittweite formula_7 gewählt ist, desto mehr Rechenarbeit ist nötig, aber desto genauer werden auch die approximierten Werte. Eine Modifikation des Verfahrens besteht hier darin, dass man die Schrittweite variabel wählt. Eine sinnvolle Veränderung der Schrittweite setzt einen Algorithmus zur Schrittweitensteuerung voraus, der den Fehler im aktuellen Schritt abschätzt und dann die Schrittweite für den nächsten Schritt dementsprechend wählt. Wird ein Verfahren über formula_8 definiert, erhält man das implizite Euler-Verfahren. Dieses ist A-stabil und daher für steife Anfangswertprobleme besser geeignet.", "section_level": 1}, {"title": "Herleitung.", "content": "Für die Herleitung von Einschrittverfahren wird das Anfangswertproblem meist in die dazu äquivalente Integralgleichung umgeformt Nun besteht die Idee, beim \"expliziten Euler-Verfahren\" eine simple Quadraturformel für das Integral zu benutzen: die linksseitige Boxregel. Man wählt in jedem formula_10-ten Schritt den Integranden als konstanten Wert an der linken Intervallgrenze", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Das explizite Euler-Verfahren hat Konsistenz- und Konvergenzordnung 1. Die Stabilitätsfunktion ist formula_12 und sein Stabilitätsgebiet daher das Innere des Kreises um −1 mit Radius 1 in der komplexen Zahlenebene.", "section_level": 1}, {"title": "Verbessertes explizites Euler-Verfahren.", "content": "Anstatt die Boxregel für die numerische Integration zu verwenden kann man auch die Mittelpunktsregel anwenden. Nun wendet man wieder das explizite Euler-Verfahren zur Approximation von formula_14 an Zusammen führt dies auf das \"verbesserte explizite Euler-Verfahren\" (oder \"Euler-Verfahren mit kleinerer Schrittweite\")", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinerungen.", "content": "Es lässt sich im Wesentlichen durch zwei verschiedene Ideen auf effizientere Verfahren verallgemeinern. Die Klasse der allgemeinen linearen Verfahren bezieht beide Ideen der Verallgemeinerung mit ein und enthält die Klasse der linearen Mehrschrittverfahren sowie die Klasse der Runge-Kutta-Verfahren als Spezialfall.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das eulersche Polygonzugverfahren oder explizite Euler-Verfahren (auch Euler-Cauchy-Verfahren oder Euler-vorwärts-Verfahren) ist das einfachste Verfahren zur numerischen Lösung eines Anfangswertproblems. Es wurde von Leonhard Euler 1768 in seinem Buch \"Institutiones Calculi Integralis\" vorgestellt. Cauchy benutzte es, um einige Eindeutigkeitsresultate für gewöhnliche Differentialgleichungen zu beweisen. ", "tgt_summary": null, "id": 401111} {"src_title": "Bröltalbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang als Judoka.", "content": "Sie begann mit dem Judo-Sport 1987 beim JV Ludwigsfelde, 1993 wechselte sie zum Universitäts Judo- und Kampfsportclub Potsdam (UJKC). Das Jahr 1995 markierte den Beginn ihres Erfolges, damals wurde sie Erste bei den Deutschen Meisterschaften U19. 1999 und 2002 wurde sie Deutsche Meisterin in ihrer Gewichtsklasse. 2002 wurde sie bei den Europameisterschaften Zweite, und 2003 gewann sie bei den Weltmeisterschaften in Osaka die Silbermedaille. Damals musste sie im Finale gegen die Nordkoreanerin Kye Sun-hui wegen einer Verletzung des Ellenbogens aufgeben. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen triumphierte sie nach schweren Vorkämpfen (unter anderem gegen Isabel Fernández (Spanien), Olympiasiegerin von Sydney 2000 und im Halbfinale gegen Deborah Gravenstijn (Niederlande), WM-Dritte 2003) im Finale der Gewichtsklasse bis 57 kg über die amtierende Weltmeisterin Kye Sun-hui (Nordkorea) und gewann damit die erste Goldmedaille der deutschen Mannschaft bei diesen Olympischen Spielen und die erste Goldmedaille der deutschen Frauen im Judo bei Olympischen Spielen überhaupt. Bei den Judo-Weltmeisterschaften 2005 in Kairo errang sie die Silbermedaille, nachdem sie im Finale wieder auf Kye Sun-hui traf und diesmal nach 38 Sekunden unterlag. Bei den Europameisterschaften 2007 gewann Yvonne Bönisch Silber; sie unterlag im Final mit 2 Koka gegen Isabel Fernández. Am 15. April 2008 gab sie bekannt, die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking wegen der anhaltenden Menschenrechtsverletzungen Chinas in Tibet boykottieren zu wollen. Im Wettkampf verlor sie den ersten Kampf gegen die spätere Olympiasiegerin Giulia Quintavalle (Italien) nach eigenem Angriff, in der Trostrunde gelang ihr ein Sieg gegen die Asienmeisterin Chischigbatyn Erdenet-Od (Mongolei), ehe sie gegen Barbara Harel (Frankreich) verlor, die in der Vorrunde bereits Weltmeisterin Kye ausgeschaltet hatte. Bönisch belegte am Ende den neunten Platz. Am 11. September 2009 gab sie bekannt, mit sofortiger Wirkung ihre Sportlerlaufbahn zu beenden. Am 21. Februar 2010 wurde ihr im Rahmen des Judo Grand Prix in Düsseldorf der 6. Dan verliehen. Damit ist sie die bisher jüngste 6.-Dan-Trägerin Deutschlands.", "section_level": 1}, {"title": "Judo-Trainerin.", "content": "Von April 2009 bis 2012 studierte Bönisch an der Trainerakademie Köln. Die dreijährige berufsbegleitende Ausbildung schloss sie im April 2012 mit dem Abschluss Diplom-Trainerin des DOSB erfolgreich ab. Seit 2009 arbeitet sie beim UJKC Potsdam als Trainerin und ist seit 2012 hauptamtliche Cheftrainerin. Seit dem 1. Januar 2013 ist sie zudem Landestrainerin in Brandenburg. Anfang 2015 wurde sie im Rahmen der Deutschen Meisterschaften als \"Trainerin des Jahres 2014\" geehrt. Im Oktober 2013 schloss sie erfolgreich ihr Bachelor-Studium Sportmanagement an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam ab. Seit 1. Januar 2017 ist Bönisch Nationaltrainerin in Israel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yvonne Bönisch (* 29. Dezember 1980 in Ludwigsfelde) ist die erfolgreichste deutsche Judoka und jetzige Judotrainerin. Sie trägt den 6. Dan.", "tgt_summary": null, "id": 2039086} {"src_title": "Nebentätigkeit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Prozedere.", "content": "Der Transpondercode wird dem Piloten vom Fluglotsen meist per Funk genannt. Der Pilot stellt die vierstellige Ziffernfolge am Transponder ein. Empfängt der Transponder eine Abfrage von einem Abfragesender (engl. \"\"), so sendet er je nach Inhalt dieser Abfrage seinen Code, die Flughöhe und bei Instrumentenflügen auch weitere Daten wie die Flugnummer an die Bodenstation, die diese Daten in ein Rechensystem einspeist. Genauer: Im sogenannten \"LDB\"-Mode \"(Limited data block)\" übermittelt ein Transponder lediglich die Transponder-Kennung und Flughöhe, im \"FDB\"-Mode \"(Full data block)\" zusätzlich Position, Geschwindigkeit über Grund und Flugplan. Als Folge sieht der Lotse auf seinem Bildschirm, wo die Maschine fliegt, wie hoch und auch – aufbereitet durch das System – wie schnell. Der Transpondercode dient also der Unterscheidbarkeit der einzelnen Luftfahrzeuge auf dem Bildschirm des Lotsen. Bei Flügen in den Lufträumen C und D wird der Transpondercode per Sprechfunk dem Luftfahrzeug von der Luftverkehrskontrolle zugewiesen, bei Instrumentenflügen erhält der Pilot seinen Transpondercode mit der Streckenfreigabe. Für alle Flüge gilt, dass bei Vorhandensein eines Transponders dieser auch in Betrieb zu setzen ist (VFR Transpondercode 7000); in eine TMZ (Transponder Mandatory Zone) darf nur eingeflogen werden, wenn das Luftfahrzeug mit einem Transponder ausgestattet ist. Bis zum 15. März 2007 galten in Deutschland davon abweichend die Transpondercodes 0021 und 0022.", "section_level": 1}, {"title": "Spezielle Codes (SUC) in Deutschland.", "content": "Der Squawk 0000 ist durch technische Unzulänglichkeiten bei älteren Anlagen nicht nutzbar. Regional werden zum Teil von den Fluginformationsdiensten und Flugverkehrskontrollstellen für erfasste, auf der jeweiligen Frequenz befindliche VFR-Flüge feste sogenannte Gruppen-Codes vergeben. Hierbei erhalten mehrere Luftfahrzeuge einen identischen Code zugewiesen, zum Beispiel:", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Notfallcodes.", "content": "Mit den Codes 7500, 7600 und 7700 werden Informationen über die Art einer Luftnotlage übermittelt. Gebräuchliche Merksprüche sind angefügt:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtlicher Hintergrund.", "content": "Im Zweiten Weltkrieg entwickelten die Engländer für ihre Flugabwehr ein elektronisches System zur Freund-Feind-Erkennung. Denn deutsche Fernnachtjäger verfolgten britische Bomber oft bis nach England zurück, um sie kurz vor der Landung abzuschießen. Die englische Luftabwehr hatte nun das Problem, eigene und deutsche Maschinen auseinanderzuhalten. Das geheime System trug den Codenamen Parrot (engl. für „Papagei“). Wenn Lotsen die Besatzung aufforderten, den „Ur-Transponder“ einzuschalten, um sie zu identifizieren, übermittelten sie: „Squawk your parrot“, also in etwa: „Lass Deinen Papagei kreischen!“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Transpondercode (umgangssprachlich auch ) ist im Luftverkehr eine durch den Piloten einstellbare vierstellige Oktalzahl (Ziffern jeweils 0 - 7), die der Luftfahrzeugtransponder (TPX oder XPDR) bei der Abfrage durch das Sekundärradar der Bodenstation aussendet. Der Transpondercode wird mit dem Radarecho zusammen auf den Radarschirmen der Flugsicherung dargestellt und dient in einem Fluginformationsgebiet zur eindeutigen Identifizierung eines Luftfahrzeugs. Seit 2006 zählt der Transponder zur Pflichtausstattung von motorbetriebenen Flugzeugen.", "tgt_summary": null, "id": 2372774} {"src_title": "Kletten-Labkraut", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Wirken in der DDR.", "content": "Palitzsch wuchs in Dresden auf, wo er das Gymnasium, eine Ausbildung zum Werbegraphiker (Fachschule) absolvierte und dann mit seinem Bruder Hans Heinrich Palitzsch eine Werbeagentur betrieb. Nach fünfjährigem Kriegsdienst und kurzer Kriegsgefangenschaft kehrte er nach Dresden zurück. Hier gehörte er zu den Mitbegründern des Roten Kreuzes in Dresden. Seine Bühnenlaufbahn begann er als Dramaturg an der Dresdner Volksbühne. Bertolt Brecht holte ihn 1949 als Dramaturg und Mitarbeiter an sein neu gegründetes Berliner Ensemble. Da das Ensemble zu diesem Zeitpunkt noch nicht über ein eigenes Haus verfügte spielten sie auf verschiedenen Bühnen Berlins. Erst 1954 konnten sie in das Haus des Theaters am Schiffbauerdamm einziehen. Nach einem Entwurf von Peter Palitzsch wurde das bis heute bekannte Signet des Berliner Ensembles (BE) angefertigt und auf der Turmspitze montiert. 1955 stellte er das erste Theaterstück als Regisseur \"Der große Tag des Gelehrten Wu\" vor. Im darauffolgenden Jahr debütierte er mit seiner ersten Inszenierung, dem Stück von Synges \"Der Held der westlichen Welt\" (Titelrolle: Heinz Schubert) Eine Reihe gemeinsamer Inszenierungen mit Manfred Wekwerth folgten. Nachdem Brecht am 18. August 1956 gestorben war, begann Peter Palitzsch auch an anderen deutschen Theatern zu arbeiten. Bei seinen Inszenierungen bewegte er sich immer auf der Wegstrecke von Konstantin S. Stanislawski (1863–1938), dem sowjetischen Theaterreformer, auf Brecht zu, ohne dieses Ziel jemals zu erreichen. Es folgte dann im Mai 1957 Wischnewskis \"Optimistische Tragödie\". Für die Uraufführung von Brechts \"Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui\" am Staatstheater Stuttgart im November 1958 mit Wolfgang Kieling in der Titelrolle zeichnete Peter Palitzsch jedoch allein verantwortlich. Die Aufführung dieses Stückes am Berliner Ensemble von 1959 mit Hauptdarsteller Ekkehard Schall gilt demgegenüber wieder als gemeinschaftliche Inszenierung (obwohl Wekwerth Palitzsch auf seiner Website in diesem Zusammenhang ebenso wenig erwähnt wie die Stuttgarter Uraufführung). Die Berliner Aufführung des \"Arturo Ui\", für die Wekwerth 1959 den Nationalpreis der DDR erhielt, wurde 1960 mit außerordentlichem Erfolg auch in Paris gezeigt und dort mit dem Preis des Theaters der Nationen und dem Großen Preis der Pariser Theater- und Musikkritik ausgezeichnet. Damit war Peter Palitzsch der internationale Durchbruch gelungen. Das Stück blieb mit dem Hauptdarsteller Ekkehard Schall 15 Jahre im Spielplan des Berliner Ensembles und erlebte 532 Aufführungen. 1960/61 verfilmten Manfred Wekwerth und Peter Palitzsch gemeinsam bei der DEFA \"Mutter Courage und ihre Kinder\" mit Helene Weigel, Angelika Hurwicz, Regine Lutz, Ernst Busch, Wolf Kaiser, Ekkehard Schall, Heinz Schubert. Der Film erhielt den Sonderpreis der Jury zum Filmfestival Locarno im Juni 1961.", "section_level": 2}, {"title": "Verbleib im Westen.", "content": "Nachdem Peter Palitzsch als Repräsentant authentischer Brecht-Interpretationen in Stuttgart das \"Leben Eduards II.,\" in Wuppertal \"Mann ist Mann\" und in Ulm \"Der Kaukasische Kreidekreis\" sowie \"Der gute Mensch von Sezuan\" inszeniert hatte, brachte er dort am 1. September 1961 die westdeutsche Erstaufführung von Brechts \"Der Prozess der Jeanne d’Arc zu Rouen 1431\" (nach einem Hörspiel von Anna Seghers) heraus. Dem Beispiel anderer Theater, nach der Errichtung der Berliner Mauer am 13. August 1961 auf die Aufführung von Brecht-Stücken zu verzichten, hatte man sich in Ulm nicht anschließen mögen, und Peter Palitzsch war dafür von den Zeitungen \"Die Welt\" und \"Bild\" scharf kritisiert worden. Es kam sogar zu Bombendrohungen. Nach der Premiere, die jedoch ungestört verlief, ließ Palitzsch durch den Ulmer Intendanten Kurt Hübner erklären, er werde nicht in die DDR zurückkehren. Noch im selben Jahr inszenierte er in Oslo \"Der kaukasische Kreidekreis\" mit der noch unbekannten Liv Ullmann, dann 1962 \"Dantons Tod\" am Staatstheater Stuttgart sowie in Köln 1964 \"Mutter Courage\" (mit Ursula von Reibnitz) und 1966 \"Herr Puntila und sein Knecht Matti\" (mit Hanns Ernst Jäger und Traugott Buhre). Seine Inszenierung von Martin Walsers \"Der schwarze Schwan\" in Stuttgart wurde 1965 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 1967 führte er Regie bei einer Fernsehadaption von \"Der Prozess der Jeanne d’Arc zu Rouen 1431\" für den WDR. Von enormer Bedeutung bei dieser neuen Wegstrecke seines künstlerischen Schaffens war, dass er sein Spektrum um solche klassischen Autoren wie Samuel Beckett, Sean O ́Cesey, Harold Pinter, William Shakespeare und bei der Gegenwartsdramatik vor allem mit Peter Turrini und Martin Walser erweitert hatte. Als besondere Klassiker aus diesen Jahren gelten seine Inszenierungen 1962 \"Dantons Tod\" in Stuttgart von Georg Büchner (1813–1837), Bert Brechts \"Mutter Courage\" 1964 in Köln und \"Herr Puntila und sein Knecht Matti\", das im Mai 1966 Premiere hatte. Die Inszenierung des Stückes \"Der schwarze Schwan\" von Martin Walser (geb. 1927) mit dem Stuttgarter Ensemble von 1965 wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Neben den Arbeiten für die Bühne führte er noch 1967 Regie bei der Fernsehadaption von Brechts Stück \"Der Prozess der Jeanne dÀrc zu Rouen 1431\" für den Westdeutschen Rundfunk.", "section_level": 2}, {"title": "Stuttgarter und Frankfurter Zeit.", "content": "Ab 1. Januar 1966 war Peter Palitzsch Schauspieldirektor am Staatstheater Stuttgart geworden. Seine dortige Produktion Shakespearescher Königsdramen für zwei Abende unter dem Titel \"Rosenkriege I + II (Heinrich VI., Eduard IV.)\" wurde 1967 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Gemäß seiner Arbeitsweise, mit den Augen von heute auf die alten Konflikte schauen um das unentwegt Weiterwirkende herauszuarbeiten, interpretierte er Shakespeare. Und die Kritiker feierten das als \"zeitgemäße Aneignung der \"Königsdramen\". Dieselbe Anerkennung einer Einladung nach Berlin erfuhr 1968 seine Inszenierung der \"Marija\" von Isaac Babel, 1969 die der Uraufführung des \"Toller\" von Tankred Dorst und 1970 die von \"Diese Geschichte von Ihnen\" von John Hopkins. Die Bühnenbilder stammten jeweils von Wilfried Minks. 1972 wurde eine weitere Stuttgarter Inszenierung Palitzschs nach Berlin eingeladen: \"Warten auf Godot\" mit Gerhard Just und Peter Roggisch. Sein besonderes Verdienst war hier, dass er dieses Haus in Stuttgart zu einer der ersten Bühnen Deutschlands formte. Die genannten Stücke wurden internationale Sensationen, fanden Beifall, erhielten aber auch Ablehnungen und lösten zahlreiche öffentliche Diskussionen aus. \"Theater muss die Welt verändern\" war eine seiner wichtigsten Orientierungen. Im Spätherbst 1967 erntete Peter Palitzsch aber auch heftigen politischen Gegenwind aus den Reihen der CDU als er das Stück \"Macbird\" von Barbara Garson (geb. 1941) zur Erstaufführung brachte. Diese Travestie auf den damaligen USA-Präsidenten Lyndon B. Johnson führte zu heftigen Anfeindungen seiner Person. Im Juni 1972 verabschiedet er sich mit einem heftig umstrittenen \"Hamlet\" vom Stuttgarter Publikum. Peter Palitzsch wechselte nun zum Schauspiel Frankfurt, um dort ein von den Ideen der 68er-Bewegung inspiriertes Mitbestimmungstheater zu verwirklichen. Von seinen dortigen Inszenierungen werden besonders die der \"Emilia Galotti\" von 1972, von \"Frühlings Erwachen\", das 1974 zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde, und von Brechts \"Die Tage der Commune\" hervorgehoben, die im sogenannten Deutschen Herbst ab 27. September 1977 gespielt wurde, was im Hinblick auf die Entführung Hanns Martin Schleyers durch die „Rote Armee Fraktion“ am 5. September 1977 und seine Ermordung sechs Wochen später Proteste auslöste. Zu Palitzschs besten Inszenierungen werden auch Ibsens \"Baumeister Solneß\" von 1978 und Schillers \"Don Carlos\" von 1979 gerechnet. Inzwischen hatten die Spannungen zwischen den Beteiligten allerdings so zugenommen, dass Palitzsch das Experiment abbrach und seine Frankfurter Jahre und das Amt des Direktors 1980 beendete.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Arbeiten und Auszeichnungen.", "content": "In der folgenden Dekade arbeitete er an verschiedenen westdeutschen Bühnen, außerdem in Wien, wo er zahlreiche Arbeiten am Burgtheater herausbrachte, Zürich, Rio de Janeiro, sowie in Oslo mit Liv Ullmann in \"Mutter Courage und ihre Kinder\". Außerdem spielte er in Hans Neuenfels’ Film \"Die Familie oder Schroffenstein\" eine Hauptrolle. Nach dem Fall der Mauer kehrte er 1992 an das Berliner Ensemble zurück, um bis 1995 die Intendanz mit Peter Zadek, Fritz Marquardt, Matthias Langhoff, Eva Mattes (10 Monate) und Heiner Müller zu übernehmen. Zum 100. Geburtstag seines Lehrmeisters Bertolt Brecht inszenierte er 1998 am Berliner Ensemble den musikalischen Abend: \"Leben will ich, Eure Sonne schnaufen\" mit dem Schauspieler Volker Spengler, der Sängerin Maria Husmann und dem Musiker und Komponisten Simon Stockhausen. Seine letzte Inszenierung wurde das selbstverfasste \"Drei kurze Texte (mit tödlichem Ausgang)\", die 2003 in Luxemburg und Kassel uraufgeführt wurde. Am 6. September 2004 wurde Palitzsch das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. 1991 war er bereits mit dem Theaterpreis Berlin ausgezeichnet worden.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Palitzsch war ab 1974 mit der mehr als dreißig Jahre jüngeren Tanja von Oertzen verheiratet. Ab 1984 lebte er in einer Lebensgemeinschaft mit der Opernsängerin Maria Husmann. Er starb 2004 an Lungenversagen.", "section_level": 2}, {"title": "Palitzschs Inszenierungen beim Berliner Theatertreffen.", "content": "Berliner Theatertreffen:", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "7. Berliner Zeitung, 16. März 1995 (online)", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Palitzsch (* 11. September 1918 in Deutmannsdorf bei Löwenberg in Schlesien; † 18. Dezember 2004 in Havelberg) war ein deutscher Theaterregisseur.", "tgt_summary": null, "id": 1217514} {"src_title": "Stubnitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Kriechen-Pflaume ist ein flachwurzelnder Baum oder Strauch. Der recht vielgestaltige Wuchs ähnelt dem der Kirschpflaume. Die Zweige weisen bis zum zweiten Jahr eine samtige Behaarung auf und sind meist dornig. Die Blätter sind stumpf gezähnt und oft behaart. Sie sind zur Blütezeit in der Regel komplett entwickelt. Kelch- und Kronblätter sind mehr oder weniger rundlich. Bei den Kelchblättern ist nur am Rand eine Behaarung vorhanden. Die Kronblätter sind reinweiß. Die Frucht ist 1,5 bis 3 Zentimeter lang, kugelig bis tropfenförmig und blauschwarz, es sind aber auch gelbe und weinrote Formen bekannt, die gelegentlich auch mit der Kirschpflaume verwechselt werden. Ihr Saft ist blutrot. Der Steinkern ist rundlich-eiförmig, symmetrisch, doppelspitzig und kaum gekielt. Seine Dicke entspricht 59 bis 76 % seiner Länge. Seine Oberfläche ist glatt, er haftet am Fruchtfleisch. Die tiefe Rückenfurche hat Kammstriche oder nicht. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Kriechen-Pflaume wurde 1755 von Carl von Linné als \"Prunus insititia\" erstbeschrieben. Gaston Eugène Marie Bonnier und George de Layens stuften sie 1894 als \"Prunus domestica\" subsp. \"insititia\" als Unterart der Pflaume ein. Das Epitheton \"insititia\" ist lateinisch für ‚aufgepfropft, fremdländisch‘ und grenzt das Taxon von der heimischen Schlehe ab. Mittellateinisch wird die Pflanze \"cinus\" oder \"cinum\" genannt. Für die Ostalpen ist eine Varietät \"Prunus domestica\" subsp. \"insititia\" var. \"alpina-orientalis\" Werneck beschrieben, die nahe mit der Schlehe verwandt sein soll.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Kriechen-Pflaume wird vor allem zur Produktion von Samenöl (Speise- und Brennöl) und Baumgummi genutzt, in geringerem Umfange auch zur Herstellung von Schnaps. Daneben findet sie als Unterlage für edle Pflaumensorten (Saint-Julien-Pflaume) und als Heckenpflanze Verwendung. Da das blaue Kriacherl seit Generationen in der Steiermark als Grundlage zur Herstellung von Pflaumenbrand dient, wurde es in Österreich in das \"Register der Traditionellen Lebensmittel\" aufgenommen. Auch im niederösterreichischen Waldviertel hat das gelbgrüne Kriecherl die Chance, Bedeutung als Grundlage für eine Genuss Region Österreich zu erlangen.", "section_level": 1}, {"title": "Trivialnamen.", "content": "Es existieren sehr viele verschiedene, oft regionale Namen für die Kriechen-Pflaume im deutschsprachigen Raum. Es ist mit ein und demselben Wort in verschiedenen Regionen auch nicht immer ausschließlich die Kriechen-Pflaume, sondern zum Teil auch die Kirschpflaume oder die Edel-Pflaume gemeint. Hier eine Auswahl: Eigentliche Krieche, Kreike, Kreeke, Kreke (Niederdeutsch), Kritzschken, Krellen, Kricke, Krete, Weinkrieche(rle) oder Weinkrüglein, Schwein- oder Saukrieche, Kriacherl, Cypern oder Ziper(le), Ziparte, Ziegfarze, Bocks- oder Geißhoden, Maroncken oder Malo(n)cken, Tornigel, Tarrnickel, Ross-, Scheiß-, Wein-, Haber-, Hafer- oder Au(g)stpflaume, Pflaumenschlehe, Aug(u)stkirsche, Fluder, Flüder, Pfluder, Priester, Schlupfen, Schlupfer, Weinling und (besonders für die getrockneten Früchte) Prunellen, Brunellen, Brinellen, Brigniolen, Prünellen oder Brugnolen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kriechen-Pflaume (\"Prunus domestica\" subsp. \"insititia\"), kurz Krieche oder Kriecherl (bair./österr.), auch Hafer-Pflaume genannt, ist eine Unterart der Pflaume (\"Prunus domestica\"). Sie wird in Europa, Westasien, Indien, Nordafrika und Nordamerika kultiviert.", "tgt_summary": null, "id": 293991} {"src_title": "Arnulf Baring", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Justus Perthes war der Sohn des Rudolstädter Hofarztes Johann Justus Perthes. Nach seiner Ausbildung zum Kaufmann erhielt er eine Anstellung in der Buchhandlung von Carl Wilhelm Ettinger in Gotha. Zusammen mit diesem und seinem späteren Schwager Friedrich Duerfeldt gründete er 1778 eine Firma, um die Ettinger'sche Buchhandlung in eigener Regie fortzuführen. Im September 1785 gründete er \"Justus Perthes’ Verlagsbuchhandlung,\" die fortan den 1763 erstmals erschienenen und bei Ettinger verlegten \"Gothaischen Geneaologischen Hofkalender\" und seine französische Ausgabe, den \"Almanach de Gotha,\" herstellte und vertrieb. Dank Perthes wandelte sich das bald europaweit als „Der Gotha“ bekannte Nachschlagewerk von einem Kalender der Aufklärung zu einem Adelslexikon mit diplomatisch-statistischem Staatshandbuch. 1815 plante Perthes mit den Kartographen Adolf Stieler und Christian Gottlieb Reichard die Herausgabe eines Atlas, der sich durch \"... Bequemes Format, möglichste Genauigkeit, Deutlichkeit und Vollständigkeit, dabey doch zweckmäßige Auswahl, Gleichförmigkeit der Projektion und des Maßstabes, schönes Papier, guter Druck, sorgfältige Illumination, wohlfeiler Preis...\" auszeichnen und das Programm des Verlages erweitern sollte. 1816, im Todesjahr von Perthes, erschien die erste Auflage von \"Stieler’s Hand-Atlas,\" welche das weltweite Renommee von \"Justus Perthes’ Geographischer (Verlags)Anstalt Gotha\" – die erst nach Perthes’ Tod entstand – begründete.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Perthes heiratete 1784 Sabine Ernestine Dürfeldt (1765–1817), die Schwester seines Geschäftspartners und Kupferstechers Friedrich Dürfeldt. Mit ihr hatte er 15 Kinder, darunter Wilhelm Perthes, der ab 1816 den Verlag weiterführte. Der Verleger Friedrich Christoph Perthes war der Neffe von Justus Perthes, der fürstliche Steuersekretär Christoph Friedrich Perthes sein Bruder.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Justus Perthes fand seine letzte Ruhestätte auf dem Gothaer Friedhof I (auch \"Alter Gottesacker\" genannt) zwischen Werderstraße (heute Bohnstedtstraße) und Eisenacher Straße. Nach der 1904 erfolgten Beräumung des Friedhofs für den Bau von Stadtbad und Arnoldischule fand Perthes' Grabstein vorübergehend einen neuen Standort auf dem oberhalb der Eisenacher Straße gelegenen Friedhof II. Nach dessen Aufhebung 1968/69 wurde der Grabstein auf den Hauptfriedhof gebracht, wo er heute im \"Ehrenhain\" neben den Steinen anderer bedeutender Gothaer Persönlichkeiten steht. Der Grabstein wurde 2014 mittels einer Spende von Stephan Justus Perthes (Nachkomme in 7. Generation) restauriert. Die ursprüngliche Grabstelle von Johann Georg Justus Perthes befindet sich auf dem heutigen Schulhof der Arnoldischule, direkt am Fuß der großen Eingangstreppe. Die historischen Gebäude des 1785 gegründeten Verlages Justus Perthes in der Justus-Perthes-Straße 3–9 (bezogen ab Mitte des 19. Jh., laufend baulich erweitert; bis etwa 1935 \"Friedrichsallee\") wurden in den Jahren 2012 bis 2014 zum Perthes-Forum umgebaut. Die Baumaßnahmen mit einem Volumen von rund 11.000 m2 (ca. 18 Mio. € aus Mitteln der EU, des Bundes, des Freistaats Thüringen und der Stadt Gotha) wurden im November 2014 fertiggestellt. Das Perthes-Forum beherbergt seit Ende 2015 umfangreiche Depotbestände der Forschungsbibliothek Gotha mit dem Schwerpunkt der Sammlung Perthes Gotha, dazu früher im Schloss Friedenstein untergebrachte Depoträume und Werkstätten der Restauratoren, die Bibliothek und das Archiv, ergänzt um einen Lesesaal, sowie das Thüringische Staatsarchiv Gotha. In dem 2011 erschienenen Roman \"Dinner for One auf Goth’sch\" wird behauptet, dass Justus Perthes das Vorbild für die Figur des Sir Toby im berühmten Sketch \"Dinner for One\" gewesen sei. In dem seit 2009 alljährlich am Silvestervorabend in Gotha aufgeführten Theaterstück \"Dar neunzschsde Gebordsdaach oder Dinner auf Goth’sch\" zitiert der Darsteller des Dieners den verstorbenen Perthes mit deutlich dem Verlagsgeschäft entlehnten, absurden Trinksprüchen (z. B. „Prost, Euer hochfürstlicher Atlas!“, „Sophie, meine zerknüllte Landkarte!“).", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Georg Justus Perthes (* 11. September 1749 in Rudolstadt; † 1. Mai 1816 in Gotha) war ein deutscher Buchhändler und Verleger.", "tgt_summary": null, "id": 1470940} {"src_title": "Björn Steiger Stiftung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung und Konzeption.", "content": "Die niedlichen Hauptfiguren der Serie hausen in einem Wald, in dem es aber Gebäude und Bauten gibt, und erleben in jeder kurzen Episode Abenteuer, die immer im möglichst brutal dargestellten, blutigen und oft auch ungewöhnlichen Tod der beteiligten Figuren enden. Zwar überleben auch manchmal ein oder zwei Figuren eine Episode, dann aber oft schwerverletzt oder völlig entstellt. Die Happy-Tree-Friends-Episoden zeigen meistens Alltagssituationen wie Arbeiten, Kochen und Schule, aber auch Teepartys, Freizeitpark und Zoobesuche, Geburtstage sowie Camping. Auch die Tätigkeiten der Figuren sind meist verschieden. Im Abspann jeder Folge steht ein moralischer Spruch. Die Handlungsorte der Serie sind gewöhnlich die Waldländer Nordamerikas. Eine Ausnahme bilden die Folgen mit der Figur „Buddhist Monkey“, welche in Japan spielen. Von dem Ausgangspunkt einer alltäglichen Situation entwickeln sich Verletzung und Tod. Eine Ausnahme bietet die Folge „Clause for Concern“: In dieser Episode kommt keine einzige Figur zu Schaden, erst nach dem Abspann kommt es zu einem Todesfall, auch in den Folgen „Nutting but the Tooth“, „Out On A Limb“ und „Dream Job“ kommt es zu keinem Todesfall. Meist passieren die Tode durch Unfälle mit gewöhnlichen Gegenständen. Jede Episode beginnt damit, dass der Vorspann in Gestalt eines Kinderbuchs gezeigt wird, worin das Logo, der Name der Episode (hierbei handelt es sich meist um ein Wortspiel) und die Besetzung gelistet ist. Die Episoden haben gewöhnlich eine Länge von ungefähr 3–5 Minuten, und in einer Folge treten meist nur wenige der Figuren auf. Lediglich in längeren Folgen kommt ein Großteil der Figuren vor.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Anfangs wurde diese Serie nur als Flashanimationen über das Internet verbreitet. Nach kurzer Zeit wurde sie so bekannt, dass die Folgen auf DVD veröffentlicht und weltweit verkauft wurden. Mittlerweile wurde \"Happy Tree Friends\" von den Sendern MTV Germany, VIVA und dem Pay-TV-Sender ANIMAX in 25-minütigen Folgen ausgestrahlt. Außerdem werden T-Shirts, Kuscheltiere und andere Merchandise-Artikel vermarktet.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Für das Lied \"The Carpal Tunnel Of Love\" von Fall Out Boy wurde ein Musikvideo im Stil der Happy Tree Friends produziert, in dem neben vielen Figuren aus der Serie auch die im selben Stil gezeichneten Mitglieder der Band auftauchen. Wie in der Serie üblich sterben alle Figuren eines brutalen Todes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Happy Tree Friends (engl. für „Fröhliche Baumfreunde“) ist eine US-amerikanische Flashcartoon-Serie und eine US-amerikanisch-kanadische Fernsehserie, die von Mondo Mini Shows und dem kanadischen Studio Fatkat produziert wird. Konzept der Serie ist eine widersprüchliche Mischung aus niedlichem Design (Kawaii) und exzessiver Gewaltdarstellung.", "tgt_summary": null, "id": 144970} {"src_title": "Dernau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn als Fußballspieler.", "content": "Hardwick entstammte einer Fußballerfamilie, wobei sich vor allem sein Großvater Frank in den 1890er-Jahren bei Middlesbrough Ironopolis Verdienste erworben hatte. Er schloss sich im Jahr 1935 als 15-jähriger Amateur dem FC Middlesbrough an und widerstand aus Heimatverbundenheit den Verlockungen größerer Klubs, wie beispielsweise dem FC Arsenal und den Glasgow Rangers. Nur zwei Jahre später wurde der junge linke Verteidiger Profispieler und im Dezember 1937 bestritt er für den Erstligisten seine ersten Einsätze. Aufgrund seiner spielerischen Eleganz und antizipativen Fähigkeiten galt Hardwick als eines der vielversprechendsten Talente, bevor der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und die damit verbundene langjährige Unterbrechung des offiziellen Spielbetriebs dafür sorgte, dass seine sportliche Laufbahn einen Rückschlag erhielt. Während der Kampfhandlungen diente er als Sergeant in dem RAF Bomber Command; er wurde hier während eines Luftangriffs auf die Basisstation auf der Isle of Sheppey am Bein verwundet. Nach seiner Genesung bestritt er in der Heimat als Gastakteur für den FC Chelsea zwei Endspiele im Football League War Cup South, verlor das erste 1944 und war ein Jahr später erfolgreich. Insgesamt absolvierte Hardwick 17 inoffizielle „Kriegsländerspiele“ für England bis 1945. Nach der Wiederaufnahme der offiziellen Fußballwettbewerbe kehrte Hardwick an die alte Wirkungsstätte zurück und war in einer Mannschaft mit Wilf Mannion, die zwar gelegentlich in Abstiegsgefahr geriet, am Ende aber stets auf Mittelfeldplätzen die Spielzeiten abschloss. Am 28. September 1946 gab er zudem gegen Nordirland in der englischen Nationalmannschaft (7:2) seinen Einstand und tat dies sogar als Kapitän – er ist bis heute der letzte Debütant als Mannschaftsführer bei den „Three Lions“. Er bestritt seine 13 Länderspiele für England ohne Unterbrechung und bildete ein „Verteidiger-Pärchen“ mit Laurie Scott vom FC Arsenal, der auch in der Royal Air Force gedient hatte. Erst eine Verletzung, die er sich bei seiner letzten Partie am 10. April 1948 gegen Schottland (2:0) zuzog, beendete diese Serie. Er verlor das Kapitänsamt an den Torhüter Frank Swift von Manchester City und seine Linksverteidiger-Position an John Aston von Manchester United. Zu seinen Einsätzen für England waren noch drei Partien für eine Auswahl der Football League gekommen; dazu war er Kapitän einer gesamtbritischen Auswahl, die am 10. Mai 1947 im Hampden Park gegen eine resteuropäische Mannschaft deutlich mit 6:1 die Oberhand behielt. Angesichts dieses hohen Stellenwerts im britischen Fußball überraschte Hardwick im Jahr 1950 mit seinem Wechsel zum Drittligisten Oldham Athletic, wo er fortan das Amt des Spielertrainers ausübte. Die „Latics“ hatten sich die Personalie 15.000 Pfund kosten lassen und diese schien sich drei Jahre später zu rentieren, als Hardwick aus dem „Kellerkind“ einen Drittligameister geformt hatte. In der zweitklassigen Second Division musste das Team jedoch Lehrgeld bezahlen, stieg umgehend wieder ab und nach einer enttäuschenden Saison 1955/56 verließ „Gentleman George“, wie Hardwick genannt wurde, den Klub und beendete im selben Jahr auch seine aktive Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "In den folgenden fünf Jahren arbeitete Hardwick auf dem europäischen Festland und betreute zunächst eine Fußballmannschaft der in Deutschland stationierten US Army. Zwischen 1957 und 1959 trainierte er die PSV Eindhoven und war auch im Jahr 1957 bei fünf Länderspielen Bondscoach der Niederlande. Dort gewann er eines von fünf Länderspielen zwischen dem 30. Januar und dem 26. Mai und verlor drei Partien. Später besetzte er noch einen Direktorenposten innerhalb des niederländischen Fußballverbands. Hardwick kehrte 1961 nach Middlesbrough zurück und arbeitete dort im Trainerstab des FC Middlesbrough, bevor er im November 1964 wieder in eine Stelle als Chefcoach beim AFC Sunderland annahm. Der Klub befand sich im Abstiegskampf der First Division und unter dem neuen Trainer gelang mit Rang 15 der Klassenerhalt. Etwas überraschend hielt dies das Präsidium aber nicht davon ab, Hardwick nach nur 169 Tagen wieder aus dem Amt zu entlassen, da sich dieses eine noch bessere Platzierung gewünscht hatte. Mit dem Ende in Sunderland war auch Hardwicks Zeit im Rampenlicht des englischen Fußballs vorbei und nach einem kurzen Engagement für den unterklassigen FC Gateshead übernahm der Ex-Fußballer im Jahr 1970 den Vorsitz in einem Stahlbauunternehmen. Am 19. April 2004 verstarb der in zweiter Ehe verheiratete George Hardwick. Er hinterließ zwei Söhne.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Francis Moutrey Hardwick (* 2. Februar 1920 in Saltburn; † 19. April 2004 in Stockton-on-Tees) war ein englischer Fußballspieler und -trainer. Der linke Verteidiger war der erste Mannschaftskapitän der englischen Nationalmannschaft nach dem Zweiten Weltkrieg und trainierte später diverse Vereine im In- und Ausland, darunter kurzzeitig die niederländische Nationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 806994} {"src_title": "Unterinntal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft der Opfer.", "content": "Die Herkunft der Opfer der Tötungsanstalt Bernburg war durch die vorgegebenen Einzugsgebiete fest umrissen. Es umfasste die Heil- und Pflegeanstalten der preußischen Provinzen Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein, der Länder Anhalt, Braunschweig und Mecklenburg sowie der Städte Berlin und Hamburg, aus denen zum Teil direkt, zum Teil über so genannte \"Zwischenanstalten\" Behinderte und Kranke nach Bernburg transportiert wurden, um hier mit Gas ermordet zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Opferzahl der ersten Tötungsphase.", "content": "Nach einer erhalten gebliebenen internen Zusammenstellung, der sogenannten Hartheimer Statistik, wurden von November 1940 bis August 1941 in der Tötungsanstalt Bernburg 9385 Menschen ermordet. Diese Statistik umfasst lediglich die erste Mordphase der \"Aktion T4\", die auf eine Anordnung Hitlers hin am 24. August 1941 abgeschlossen wurde. Der erste Transport mit 25 Patienten erreichte Bernburg am 21. November 1940 aus Neuruppin.", "section_level": 1}, {"title": "Tötungsärzte.", "content": "Die T4-Organisatoren Viktor Brack und Karl Brandt ordneten an, dass die Tötung der Kranken ausschließlich durch das ärztliche Personal erfolgen durfte, da sich das Ermächtigungsschreiben Hitlers vom 1. September 1939 nur auf Ärzte bezog. Die Bedienung des Gashahns war somit Aufgabe der Vergasungsärzte in den Tötungsanstalten. Allerdings kam es im Laufe der Aktion auch vor, dass bei Abwesenheit der Ärzte oder aus sonstigen Gründen der Gashahn auch vom nichtärztlichen Personal bedient wurde. Alle Ärzte traten im Schriftverkehr nach außen nicht mit ihrem richtigen Namen auf, sondern verwendeten Tarnnamen. In Bernburg waren als Tötungsärzte tätig:", "section_level": 1}, {"title": "Der angebliche „Euthanasie-Stopp“ in Bernburg.", "content": "Unter dem Datum 31. Januar 1941 notierte Joseph Goebbels in seinem Tagebuch: „Mit Bouhler Frage der stillschweigenden Liquidierung von Geisteskranken besprochen. 40000 sind weg, 60000 müssen noch weg. Das ist eine harte, aber auch notwendige Arbeit. Und sie muß jetzt getan werden. Bouhler ist der rechte Mann dazu.“ Das hier genannte Planungsziel von 100.000 Opfern wurde nach der oben genannten \"Hartheimer Statistik\" nicht verwirklicht und der Tagebucheintrag wird als Beweis dafür angeführt, dass die Aktion T4 vorzeitig abgebrochen wurde. Es ist umstritten, ob die zahlreichen öffentlich gewordenen Proteste hoher Geistlicher und anderer Honoratioren, das in der Öffentlichkeit verbreitete Wissen oder der Abwurf englischer Flugblätter über die Ermordung von kranken und behinderten Menschen den Ausschlag für den Abbruch der Gasmordphase und die Fortsetzung in Form der dezentralen „Euthanasie“ durch Nahrungsentzug oder Medikamente gaben. Bernburg sowie die Tötungsanstalt Hartheim bei Linz blieben bis 1944 Orte des Massenmordes.", "section_level": 1}, {"title": "Aktion 14f13 in Bernburg.", "content": "Die Aktion 14f13 diente dazu, nicht mehr arbeitsfähige oder aus anderen Gründen unerwünschte Häftlinge zu selektieren und zu ermorden. Zu den Opfern zählten jüdische Männer und Frauen, Sinti und Roma, Homosexuelle, Asoziale, Zeugen Jehovas und Zwangsarbeiter. Die Aktion begann im Frühjahr 1941, als in den Konzentrationslagern viele Häftlinge arbeitsunfähig waren. Das System der T4 war zu dieser Zeit das Einzige, nach dem Menschen nach ihrer Leistung selektiert und gegebenenfalls effektiv getötet werden konnten. Deshalb suchten Ärztekommissionen aus der „Euthanasie“ die KZ auf. Erst einige Monate später erfolgte die Ausweitung auf die oben genannten weitere Häftlingsgruppe, die nicht wegen Arbeitsunfähigkeit, sondern vor allem aus sogenannten rassischen und religiösen Gründen der Verfolgung durch das NS-Regime unterlagen. Nach Bernburg kamen Transporte aus den KZ Buchenwald, Groß-Rosen, Flossenbürg, Neuengamme, Ravensbrück, Sachsenhausen. Im Frühsommer 1943 wurden in Bernburg noch Leichen aus dem Außenlager Wernigerode des KZ Buchenwald verbrannt. Dann folgte die Schließung der Einrichtung und im August 1943 die Rückgabe der Gebäude an den Träger des Krankenhauses.", "section_level": 1}, {"title": "Aktion Reinhardt.", "content": "Irmfried Eberl war als Arzt der medizinische Leiter der NS-Tötungsanstalt Brandenburg und danach mit dem gleichen Tötungspersonal in Bernburg. Ab Sommer 1942 war Eberl Kommandant des Vernichtungslagers Treblinka im Rahmen der Aktion Reinhardt in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Nach 1945.", "content": "siehe \"Hauptartikel: Gedenkstätte Bernburg\" In den Anfangsjahren der DDR wurde das Thema „Euthanasie“ in Bernburg zwar angesprochen, aber erst in den 1980er Jahren fingen Mitarbeiter des Krankenhauses langsam an, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Im Zuge der Wende wurde eine Gedenkstätte eröffnet, die 1994 in Landeseigentum übergegangen ist. Gedenkstättenleiterin ist Ute Hoffmann. Seit dem 1. Januar 2007 befindet sich die Gedenkstätte in der Trägerschaft der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. Am 29. November 2006 wurde der \"Förderverein der Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg e. V.\" in den Räumen der Gedenkstätte gegründet.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "\"Weitere Literaturhinweise siehe im Hauptartikel:\" Die Euthanasiemorde in der NS-Zeit oder Aktion T4", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tötungsanstalt Bernburg befand sich zwischen dem 21. November 1940 und dem 30. Juli 1943 in einem abgetrennten Teil der \"Landes-Heil- und Pflegeanstalt\" in Bernburg an der Saale (Sachsen-Anhalt). Hier wurden im Rahmen der Krankenmorde im Nationalsozialismus bei der so genannten Aktion T4 9385 Kranke und Behinderte aus 38 Fürsorge- und Pflegeeinrichtungen sowie rund 5000 Häftlinge aus sechs Konzentrationslagern mit Kohlenstoffmonoxid in einer Gaskammer ermordet. Die Tötungsanstalt in Bernburg löste die zum 28. Oktober 1940 geschlossene Tötungsanstalt Brandenburg ab. Der größte Teil des Personals wechselte in die Bernburger Einrichtung. Nach deren Schließung wurde die „Euthanasie“ mit der Aktion Brandt dezentral weitergeführt. ", "tgt_summary": null, "id": 2000321} {"src_title": "Fairview (Bergen County, New Jersey)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Arbeit.", "content": "Sie wurde als Moscheebaukommission in München gegründet, später in \"Islamische Gemeinschaft in Süddeutschland\" und 1982 in \"Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V.\" umbenannt. Die IGD ist Gründungsmitglied des Zentralrats der Muslime in Deutschland (1993), des Islamischen Konzil in Deutschland (1989) und der Federation of Islamic Organisations in Europe (1989). Der seit 2002 amtierende Präsident Ibrahim El-Zayat war Vorsitzender der Muslim Studenten Vereinigung in Deutschland e.V. (M.S.V.). Die IGD hat über die Jahre umfangreiche Publikationen zum Islam in deutscher Sprache herausgegeben, unter anderem auch als Schriftenreihe des von ihr begründeten Zentrums in München. Sie ist darüber hinaus ein Zusammenschluss weiterer Islamischer Zentren in vielen deutschen Städten, unter anderem in Berlin, Nürnberg, Marburg, Frankfurt, Stuttgart, Köln, Münster und Braunschweig. Die Gemeinschaft unterhält Moscheen und Bildungseinrichtungen und veranstaltet jährlich das \"Treffen Deutscher Muslime\". Ihre Gründungsgeschichte soll auf eine Nähe zur islamistischen Muslimbruderschaft hinweisen. Das „Islamische Zentrum München“, gegründet von Said Ramadan, steht der in Ägypten beheimateten Muslimbruderschaft nahe und vertritt einen streng konservativen Islam. Die IGD kooperiert mit Islamischen Zentren in Berlin, Bielefeld, Bonn, Bremen, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Erlangen, Gelsenkirchen, Göttingen, Greifswald, Hannover, Iserlohn, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Leipzig, Mainz, München, Plauen, Siegen, Sinsheim, Solingen, Trier, Tübingen und Wolfsburg. Das Islamische Zentrum Aachen spaltete sich 1981 ab, das Islamische Zentrum Köln löste sich 2001 auf. Die Zeitschrift \"Al-Islam\" wurde 1958 von Malik Assmann sowie H. Achmed Schmiede in Köln gegründet und bis 1979 in München von Schmiede weitergeführt. Seitdem ist der Herausgeber Ahmad von Denffer. Inzwischen gibt es nur noch eine Web-Ausgabe. 2018 änderte die Organisation zum dritten Mal ihren Namen zu Deutsche Muslimische Gemeinschaft e.V. (DMG).", "section_level": 1}, {"title": "Beobachtung durch den Verfassungsschutz.", "content": "Die extremistische Muslimbruderschaft nutzt in Deutschland eine Vielzahl „Islamischer Zentren“ für ihre Aktivitäten. Die IGD ist darunter die mitgliederstärkste Organisation. Nach Angaben des bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz hat die IGD deutschlandweit 600 Mitglieder, davon 120 in Bayern. Sie gilt „als deutsche Zentrale des ägyptischen Zweigs der Muslimbruderschaft“. Der in Kairo wohnhafte langjährige oberste Führer der islamistischen Muslimbruderschaft, Mohammed Mahdi Akef, bezeichnete den damaligen Präsidenten der IGD, Ibrahim El-Zayat, in einem ARD-Fernsehbeitrag als „Chef der Muslimbrüder in Deutschland“. El-Zayat bestritt das. Burkhard Freier, Chef der NRW-Verfassungsschützer, sagt: „Die IGD und das Netzwerk kooperierender Organisationen verfolgen trotz gegenteiliger Beteuerungen vor allem eines: Die Errichtung islamischer Gottesstaaten und in letzter Konsequenz auch in Deutschland.“ Nach Meinung der CDU-Bundestagsabgeordneten Kristina Schröder, spätere Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die sich dabei nach eigenen Angaben auf Auskünfte des nordrhein-westfälischen Innenministeriums stützte, „reichen die Verbindungen der Organisation in den Bereich von islamisch-extremistischen Gruppierungen sowie zu einer islamischen Hilfsorganisation, die im Verdacht steht, heimlich den islamistischen Terrorismus zu unterstützen.“ Am 15. November 2014 veröffentlichte das Kabinett der Vereinigten Arabischen Emirate eine Liste mit 83 dem islamischen Terrorismus zuzurechnenden Organisationen. Als einzige deutsche Organisation findet sich hier die IGD aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Deutsche Muslimische Gemeinschaft e.V. (DMG), ehemals Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V. (IGD), ist eine der ältesten muslimischen Organisationen in Deutschland. Die 1958 gegründete Gemeinschaft wird der extremistischen Muslimbruderschaft zugeordnet. Der Verfassungsschutz geht davon aus, dass ihre führenden Mitglieder vorhaben, „mittelfristig einen islamischen Staat zu gründen“.", "tgt_summary": null, "id": 159147} {"src_title": "Glen Rock (New Jersey)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen gewann sie die Goldmedaille über 400 m Freistil, die Silbermedaille über 800 m Freistil sowie die Bronzemedaille über 100 m Rücken. Bei den Schwimmweltmeisterschaften 2005 in Montreal konnte sie im 400-m-Freistil-Finale ihre Leistungen von den Spielen in Athen bestätigen und wurde nach einem verpatzten Vorlauf, in dem sie nur 8. geworden war, Weltmeisterin. Am 12. Mai 2006 schwamm sie neuen Weltrekord über 400 m Freistil mit einer Zeit von 4:03,03 Minuten und unterbot damit den alten Rekord der US-Amerikanerin Janet Evans aus dem Jahr 1988 um 82 Hundertstelsekunden. Bei den Schwimmeuropameisterschaften 2006 in Budapest gewann sie die Goldmedaille über 400 und 800 m Freistil sowie über 100 m Rücken und 200 m Lagen. Außerdem holte sie drei Bronzemedaillen und war damit zusammen mit Britta Steffen die erfolgreichste Athletin. Über 400 m Freistil konnte sie ihren Weltrekord vom Mai 2006 nochmals verbessern. Sie schwamm im Finale 4:02,13 Minuten. Im selben Jahr wurde sie von der Sportzeitung L’Équipe zum zweiten Mal nach 2004 zu Frankreichs Sportlerin des Jahres („Champion des champions“) gewählt. Im selben Jahr wählte sie die italienische Sportzeitung \"La Gazzetta dello Sport\" zur Weltsportlerin des Jahres. Bei den Schwimmweltmeisterschaften 2007 in Melbourne gewann sie die Goldmedaille über 200 und 400 m Freistil. Hierbei stellte sie über 200 m Freistil mit 1:55,52 Minuten einen neuen Weltrekord auf. Über 100 m Rücken gewann sie die Silbermedaille mit dem neuen Europarekord von 0:59,87 Minuten. Damit blieb sie auf dieser Strecke als erste Europäerin unter einer Minute. Manaudou wurde zur Weltschwimmerin des Jahres 2007 gewählt. 2008 trat Manaudou erneut dreimal bei den Olympischen Sommerspielen von Peking an, konnte aber aufgrund privater Probleme nicht an ihre vormaligen Erfolge anknüpfen. Über 400 m Freistil und 100 m Rücken erreichte sie erneut die Finalläufe und wurde dort Achte und Siebte, über 200 m Rücken schied sie im Halbfinale aus und wurde am Ende 17. Am 18. September 2009 wurde bekannt, dass Manaudou mit nur 22 Jahren ihre Karriere beendet. Im Juli 2011 kehrte sie jedoch in den Wettkampfsport zurück. 2012 wurde sie französische Meisterin über 50, 100 und 200 m Rücken; über 100 und 200 m qualifizierte sie sich auch für die Olympischen Sommerspiele 2012.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Manaudou ist die Tochter des ehemaligen französischen Handballspielers und -trainers Jean-Luc Manaudou und der niederländischen Badmintonspielerin Olga Schippers. Sie war mit dem italienischen Schwimmer Luca Marin liiert, weswegen sie sich im Mai 2007 von ihrem Trainer trennte und Frankreich verließ, um in Turin zu leben und zu trainieren. Nachdem sie im Juni 2007 aus dem Turiner Club La Presse ausgeschlossen worden war, kehrte sie in ihre Heimat Ambérieu-en-Bugey zurück. Nachdem die Beziehung zu Marin 2007 auseinanderbrach, fiel die Französin in ein sportliches und psychisches Loch. Anschließend hatte sie eine Beziehung mit dem Schwimmer Frédérick Bousquet, aus der 2010 eine gemeinsame Tochter hervorging. Seit Anfang 2015 ist Manaudou mit dem Musiker Jérémy Frérot liiert, mit dem sie seit 2017 einen Sohn hat. 2009 gab es Pläne für einen Film über den französischen Schwimmer Alfred Nakache, in dem Bousquet die Hauptrolle und Manaudou die Frau von Nakache spielen sollten. Das Projekt kam bisher nicht zustande, weil die Familie von Nakache es ablehnt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Laure Manaudou (* 9. Oktober 1986 in Villeurbanne) ist eine französische Schwimmerin. Sie war dreimal Weltmeisterin und gewann 2004 je eine olympische Gold-, Silber- und Bronzemedaille. Ihr jüngerer Bruder Florent Manaudou ist ebenfalls Schwimmer.", "tgt_summary": null, "id": 1404463} {"src_title": "Brüder Pizarro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Stadt liegt in Großpolen, dem historischen Kern Polens, am Fluss Warthe, etwa 105 km südwestlich von Bydgoszcz \"(Bromberg)\".", "section_level": 1}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Posen ist in fünf große Stadtteile aufgeteilt:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte und Mittelalter.", "content": "Die frühesten Siedlungsspuren sind 12.000 Jahre alt. Die Lage beidseits der Warthe, an den uralten Handelspfaden zwischen Ost- und Westeuropa, ermöglichte Posen eine stetige Entwicklung. In der Zeit der Völkerwanderung verließen die ostgermanischen Burgunden diese Gegend, und slawische Volksstämme aus dem Osten siedelten sich an. Die erste Nennung Posens fällt mit der Erwähnung der Stadt als erstem polnischen Bischofssitz im Jahre 968 zusammen (siehe Erzbistum Posen). Aus dieser Zeit stammt auch der erste Vorgängerbau des Posener Doms. In der Kathedrale wurden die ersten Herrscher Polens bestattet. Eine weitere Erwähnung erfolgt in der Thietmarchronik zum Jahr 1005. Daraus sowie aus Grabungsfunden geht hervor, dass Posen eine der am stärksten ausgebauten Festungen in Polen war, als dieses unter Bolesław I. Chrobry aus dem Herrschergeschlecht der Piasten zum Königreich wurde. Im Jahr 1038 überfiel Böhmen das Piastenland, entführte die kostbaren Reliquien des heiligen Adalbert und besetzte Schlesien. Der Einfall des böhmischen Fürsten Břetislav I. konnte aber die wirtschaftliche Entwicklung Posens ebenso wenig aufhalten wie die Verlegung der polnischen Hauptstadt von Gnesen nach Krakau durch Kasimir I. den Erneuerer. Die erste Burg und die ältesten Siedlungen Posens lagen auf dem rechten Wartheufer und an der Cybina. An der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert wandelte sich Posen von einer Wehrburg und einem Fürstensitz in eine Stadt nach westeuropäischem Vorbild. Unter Przemysł I. gründeten deutsche Einwanderer 1253 der Altstadt gegenüber auf dem linken Ufer der Warthe eine Siedlung nach Magdeburger Recht. Sein Sohn Przemysł II. residierte in der Stadt als König von Polen (1295–1296) auf dem Posener Königsschloss.", "section_level": 2}, {"title": "Posen vom 16. Jahrhundert bis zur Zweiten Polnischen Teilung 1793.", "content": "Im 16. Jahrhundert blühte die Stadt auf und wurde eines der wichtigsten Handelszentren des damaligen polnischen Staates. 1519 stiftete Bischof Jan Lubrański ein Kollegium, das mit der Zeit den Namen Lubrański-Akademie bekam. In den Jahren 1550 bis 1560 baute der Tessiner Baumeister Gianbattista Quadro, der später auch das Warschauer Königsschloss neu entwarf, das Rathaus um. Das Jesuitenkolleg Posen wurde 1571 gegründet. Im 16. Jahrhundert hatte Posen etwa 30.000 Einwohner. Im 17. und 18. Jahrhundert hemmten Feuersbrünste, Überschwemmungen und Kriege sowie veränderte Handelsrouten die Entwicklung der Stadt. Die Situation änderte sich erst unter der Regierung von König Stanisław August in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die vom König zur grundlegenden Reform des polnischen Staates eingesetzte \"Kommission der Guten Ordnung\" erreichte gemeinsam mit den städtischen Behörden den Wiederaufbau Posens, die Wiederbelebung von Handel und Handwerk. Zum Ende des 18. Jahrhunderts zählte die Stadt Posen wieder 15.000 Einwohner.", "section_level": 2}, {"title": "Preußische Zeit (1793–1918).", "content": "Im Zuge der Zweiten Polnischen Teilung marschierten preußische Truppen am 30. Januar 1793 in Posen ein. Die Stadt gehörte danach zum Gebiet der neuen Provinz Südpreußen des Königreichs Preußen. Nach mehr als 500 Jahren des formalen Nebeneinanders wurden 1793 die beiden Teilstädte Posens vereinigt. In den ersten Jahren der preußischen Herrschaft hatten die polnischen Einwohner die gleichen Rechte wie die preußischen. Die Gleichbehandlung galt auch der Sprache, sodass das Polnische in Schulen und Behörden gebraucht wurde, obwohl man sich bemühte, den Anteil der deutschen Bevölkerung durch Begünstigungen bei der Ansiedlung zu erhöhen. Am 11. Dezember 1806, also während der Napoleonischen Kriege, erfolgte mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrages in Posen zwischen Frankreich und Sachsen die Erhebung Sachsens zum Königreich. Die Stadt Posen wurde durch zwei neuerliche Gebietswechsel betroffen. Nach der Niederlage Preußens gegen das napoleonische Frankreich wurde Großpolen samt Posen von 1807 bis 1815 Bestandteil des kurzlebigen pronapoleonischen Herzogtums Warschau. Auf dem Wiener Kongress wurde Posen als Teil des Großherzogtums Posen schließlich wieder dem Königreich Preußen zugeschlagen. Der polnische Adlige Anton Radziwiłł wurde als Statthalter in der Provinzhauptstadt Posen eingesetzt. Die Stadtregierung wurde von preußischen Beamten übernommen und die polnische Amtssprache durch die deutsche ersetzt, was erst der Anfang der Germanisierung werden sollte. Nach dem Novemberaufstand von 1830 wurde die Sonderstellung des Großherzogtums innerhalb des preußischen Staatswesens weitgehend beseitigt. Nach der Märzrevolution von 1848 wurde das Gebiet nur noch Provinz Posen genannt. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geriet die polnische Sprache immer mehr unter politischen Druck. So wurde beispielsweise der polnischsprachige Schulunterricht systematisch zurückgedrängt. Hinzu traten der Kulturkampf mit kulturellen, konfessionellen (die polnische Bevölkerung war fast gänzlich katholisch) und ökonomischen Repressionen sowie weitere staatlich unterstützte Antipolonismen, wie die des Deutschen Ostmarkenvereins, der 1894 in Posen gegründet und Vorgängerorganisation des Bundes Deutscher Osten wurde. In dieser Zeit wurden einige bedeutsame Bauten errichtet, so die Raczyński-Bibliothek (1829), das Hotel „Bazar“ (1841) und das Stadttheater (1875). Ein intellektuelles Zentrum der polnischen Bildungselite war die „Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften“ (1857). Maßgeblich für die Industrialisierung wurde insbesondere die Maschinenfabrik Hipolyt Cegielskis. Nachdem 1902 die ein Jahrhundert zuvor errichteten preußischen Befestigungen abgerissen worden waren, konnte Joseph Stübben, einer der bekanntesten deutschen Stadtplaner seiner Zeit, ein repräsentatives Stadtviertel entwerfen. In den folgenden Jahren wurde eine Reihe öffentlicher Gebäude in verschiedenen Baustilen realisiert: 1904 der Neubau des 1857 als \"Museum für polnisches und slawisches Altertum\" gegründeten \"Kaiser-Friedrich-Museums\" am \"Wilhelmsplatz\", heute Nationalmuseum am \"plac Wolności (Freiheitsplatz)\", die Königliche Akademie (1905–1910 von Eduard Fürstenau, heute \"Collegium Minus\"), das Residenzschloss (1905–1910 von Franz Heinrich Schwechten) mit vollständiger neobyzantinischer Goldmosaizierung der Schlosskapelle von August Oetken und die Oper (1910 von Max Littmann). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte Posen 15 katholische und drei evangelische Kirchen sowie mehrere Synagogen.", "section_level": 2}, {"title": "Polnische Zwischenkriegszeit (1918–1939).", "content": "Am Ende des Ersten Weltkrieges traten starke ethnische Spannungen in der Stadt auf. Die polnischsprachige Mehrheit sah in der sich abzeichnenden militärischen Niederlage des deutschen Kaiserreiches eine Chance für eine Eingliederung der Stadt in den wiedergegründeten polnischen Staat. Ihr Großpolnischer Aufstand, vom 27. Dezember 1918 bis Februar 1919, der sich von der Stadt Posen aus auf die Provinz ausdehnte, erreichte sein Ziel: Posen und weite Teile der preußischen Provinz Posen wurden im Zuge des Versailler Vertrages dem restaurierten polnischen Staat ohne vorherige Volksabstimmung angegliedert. In den Jahren 1919 bis 1923 verließen 50.000 der etwa 60.000 Deutschen die Stadt, was jedoch nicht zur Senkung der Einwohnerzahl führte. In der gesamten Zwischenkriegszeit erfuhr Posen eine vielseitige Entwicklung. Im Jahre 1919 wurden die Posener Universität und die Technische Universität Posen ins Leben gerufen. Während des Polnisch-Sowjetischen Krieges haben sowohl die Posener Einheiten als auch das Geld der Posener Banken den Ausgang wesentlich beeinflusst. Ab dem Jahr 1921 fanden die Posener Handelsmessen statt, die ab 1925 auch internationale Beachtung fanden. Das beeinflusste nicht nur den Bau der Ausstellungshallen, sondern mittelbar auch den anderer repräsentativer Bauten und einiger Theater sowie die Anlage von Villensiedlungen wie etwa Dębiec und Ostroroga und von Mittelstandsiedlungen wie Główna, Starołęka, Komandoria, Rataje und Winiary. Die industrielle Entwicklung in den zwanziger Jahren erreichte mit der Allgemeinen Landesausstellung von 1929 einen Höhepunkt. Mit der Industrialisierung wuchsen gleichzeitig die Kommunikationsinfrastruktur der Stadt sowie der Lebensstandard ihrer Einwohner. Seit 1919 verdoppelte sich die Einwohnerzahl fast und erreichte 1939 275.000 (davon ca. 6.000 Deutsche).", "section_level": 2}, {"title": "Posen unter deutscher Besatzung (1939–1945).", "content": "Beim Überfall auf Polen besetzte die Wehrmacht Posen am 10. September 1939, und die Stadt wurde zur Hauptstadt des neugeschaffenen „Reichsgaus Wartheland“ erklärt. Die polnische Bevölkerung wurde ab Anfang September 1939 systematischem Terror ausgesetzt. Dazu zählten Exekutionen und Massenverhaftungen der Zivilbevölkerung. In der ersten Phase wurden polnische Wissenschaftler, Angehörige der Intelligenz und Teilnehmer des Aufstands von 1918/1919 die Opfer, die im Fort VII in Posen den Tod fanden; insgesamt wurden dort zwischen Oktober 1939 und Februar 1945 ca. 20.000 Menschen ermordet. Ein großer Teil der verbliebenen polnischen Bevölkerung, ungefähr 100.000 Personen, wurde vertrieben oder in andere Konzentrationslager deportiert. Davon kamen weitere ca. 10.000 Posener um. In und um Posen befanden sich weitere Konzentrations- und Arbeitslager, und zwar in Krzesiny (deutsch: Kreising) (für ca. 10.000 Häftlinge), Smochowice (für ca. 2.000 Häftlinge), Dębiec (für ca. 2.000 Häftlinge), Zabikowo (für ca. 2.000 Häftlinge) und ein Kriegsgefangenenlager, wo 1940 bis 1945 rund 7.000 Franzosen, Briten und Sowjets inhaftiert waren. Als Neubürger Posens wurden vor allem Deutschbalten angesiedelt. Unter dem Oberbürgermeister Gerhard Scheffler und dem Planer Walther Bangert wurden Entwürfe für eine weitreichende Umgestaltung und Erweiterung Posens fertiggestellt, die aber kriegsbedingt nicht ausgeführt wurden. Unter dem NS-Gauleiter Arthur Greiser wurden der Eingangsbereich und das Innere des Schlosses zur ersten und einzigen „Führerresidenz“ des Deutschen Reiches 1933 bis 1945 umgebaut. Dabei wurde die Schlosskapelle, eines der größten neobyzantinischen Mosaik-Gesamtkunstwerke Europas, abgerissen. Die Nationalsozialisten gründeten im April 1941 die Reichsuniversität Posen. Die polnischen Universitäten waren seit September 1939 geschlossen, die Posener Professoren unterrichteten aber im Untergrund unter anderem an der \"Uniwersytet Ziem Zachodnich UZZ\" („Universität der Westgebiete“) weiter. Am 4. Oktober 1943 fand in Posen ein Treffen von SS-Kommandeuren, am 6. Oktober ein weiteres Treffen von Reichs- und Gauleitern statt. Bei diesen Gelegenheiten hielt der Reichsführer SS Heinrich Himmler seine beiden Posener Reden, in denen er sich über die geheimen Vernichtungsaktionen des Regimes offen aussprach. Am 29. Mai 1944 war die damals von 28,3 % Deutschen besiedelte Stadt Ziel eines alliierten Luftangriffs, unter anderem auf die Fabrikanlagen von Focke-Wulf und der AFA. Am 23. Februar 1945 wurde die Stadt in der Schlacht um Posen durch Einheiten der Roten Armee unter General Wassili Iwanowitsch Tschuikow erobert.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte seit 1945.", "content": "Nach der Einnahme der Stadt wurde in den Jahren 1945 bis 1947 nahezu die gesamte deutschsprachige Bevölkerung Posens vertrieben. Ihren Besitz musste sie zurücklassen. Die Folgezeit war durch den Wiederaufbau der kriegsbedingt zerstörten Stadt geprägt. Insbesondere das im Krieg schwer beschädigte Rathaus und der historische Marktplatz stellen heute eine bedeutende Touristenattraktion dar. Unmittelbar nach dem Kriegsende wurde das West-Institut gegründet, das zur führenden Stelle der polnischen Deutschlandforschung ausgebaut wurde. Im Juni 1956 entwickelte sich aus Streiks der Arbeiter in der Stadt der folgenreiche Posener Aufstand, den am 28./29. Juni die Polnische Volksarmee blutig niederschlug. 1983 und 1997 besuchte Papst Johannes Paul II. die Stadt. 1998 traf sich im Rahmen des Weimarer Dreiecks Bundeskanzler Helmut Kohl mit den Präsidenten Frankreichs und Polens, Jacques Chirac und Aleksander Kwaśniewski, in Posen. Im Jahr 2003 jährte sich zum 750. Mal die Verleihung der Stadtrechte an Posen durch die Piastenfürsten Przemysł I. und Bolesław den Frommen. Die Stadtverwaltung und die Stiftung „750 Jahre Stadtrechte Posens“ haben aus diesem Anlass eine große Reihe von Ereignissen und Veranstaltungen aus Politik und Kultur durchgeführt, die unter der Schirmherrschaft von Aleksander Kwaśniewski stand.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Sehenswert ist die Altstadt mit dem Alten Rathaus und dem Alten Markt sowie die Kathedrale, die sich auf der Dominsel befindet. Sie ist den Heiligen Peter und Paul geweiht. Herausragend ist das Nationalmuseum \"(Muzeum Narodowe)\"; hier befinden sich mehrere wertvolle und bekannte Werke (Triptychon „Allegorie Modell der Welt und der Danziger Gesellschaft“, „Allegorie des Reichtums“ und „Allegorie des Hochmuts“, 1600) von Anton Möller (1563–1611, berühmt als der „Maler von Danzig“). Zum Nationalmuseum gehören auch Außenstellen außerhalb der Stadt, unter anderem in den großpolnischen Schlössern Rogalin, Gołuchów und Śmiełów. Im Zentrum der Stadt befindet sich das Stary Browar, ein 2003 eröffnetes Kultur- und Geschäftszentrum, das im Gebäude einer ehemaligen Brauerei eingerichtet wurde. Das bekannteste Charakteristikum der Stadt ist die Messe. Eines der markanten neueren Bauwerke ist das ehemalige kaiserliche Residenzschloss. Es wurde nach 1945 als Rathaus benutzt und ist heute das Kulturzentrum „Zamek“. Es wurde 1905–1910 im Auftrag des deutschen Kaisers Wilhelm II. von dem Architekten Franz Heinrich Schwechten erbaut. Zu den zahlreichen zeitgenössischen Künstlern, die das prunkvolle Innere des Schlosses gestalteten, zählt auch der Kirchenmaler und Mosaizist August Oetken, der die prächtige, 1943 auf Anordnung des NS-Gauleiters Arthur Greiser abgetragene Schlosskapelle schuf. Das „Kaiserschloss Posen / Zamek cesarski w Poznaniu“ war 2003 Gegenstand einer Doppelausstellung in Potsdam und Poznań. Die Route der Könige und Kaiser verbindet die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Posen besitzt (als einzige Stadt Polens) zwei Zoos, den 1874 gegründeten \"Alten Zoo\" und den hundert Jahre später, 1974, eröffneten \"Neuen Zoo\".", "section_level": 2}, {"title": "Gedenkstätten.", "content": "In Posen hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine Kriegsgräberstätte mit 14.645 deutschen Kriegstoten angelegt (Zahl von Dezember 2011).", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Der erste Bischof des Bistums Posen wurde Missionsbischof Jordanes, der direkt dem Papst in Rom unterstellt war. In Posen fand im 10. Jahrhundert höchstwahrscheinlich die Taufe des polnischen Fürsten Mieszkos I. statt, der die Christianisierung Polens einleitete. Im 16. Jahrhundert kamen die Jesuiten nach Posen, die bis Ende des 18. Jahrhunderts nicht nur die religiöse Entwicklung der Stadt prägten. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts, als die Stadt Teil Preußens wurde, gewann durch die deutschen Einwanderer die evangelische Kirche der Stadt neue Gläubige. In der Zeit des Kulturkampfes erfuhr die evangelische Kirche besondere staatliche Unterstützung, während die katholische hingegen stark unter Druck geriet. Nach 1918 schrumpfte die Zahl der evangelischen Gläubigen in Posen jedoch stark und entspricht seit ca. 1924 dem polnischen Landesdurchschnitt. Eine der Hauptkirchen der evangelischen Gemeinde war die Erlöserkirche.", "section_level": 2}, {"title": "Hochschulen.", "content": "Die Stadt Posen beherbergt u. a. folgende Hochschulen:", "section_level": 2}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Das internationale Film- und Musikfestival Transatlantyk wurde erstmals im August 2011 veranstaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Posen hat zwei bekannte Fußballvereine, den Erstligisten KKS Lech Posen und den Traditionsklub Warta Poznań, der derzeit in der zweitklassigen 1. Liga spielt. Posen ist eine nationale Hockey-Hochburg: Mit Warta Poznań, WKS Grunwald Poznań, KS Pocztowiec Poznań und AZS AWF Poznań beherbergt die Stadt vier Spitzenklubs. Bekannt ist in Posen die Regattastrecke auf dem Jezioro Maltańskie \"(Maltasee)\". Hier fanden unter anderem 2009 die Ruder-Weltmeisterschaften statt.", "section_level": 2}, {"title": "Kulinarische Spezialitäten.", "content": "Traditionell für Posen ist das Posener Martinshörnchen, das laut Gesetz nur in der Stadt und deren Umgebung hergestellt werden darf.", "section_level": 2}, {"title": "Bambrzy.", "content": "Im heutigen Posener Stadtbereich wohnt seit dem 18. Jahrhundert eine Bevölkerungsgruppe mit fränkischen Vorfahren. Sie wird \"Bambrzy\" genannt, dieser Name geht auf die Stadt Bamberg zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Mundart.", "content": "Posen ist polenweit durch seine Mundart bekannt. Sie wurde u. a. durch Deutsch beeinflusst. Das wohl bekannteste Posener Wort ist \"pyry\" statt \"kartofle/ziemniaki\" für Kartoffeln. Weitere Beispiele:", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Posen zählt zu den wichtigsten mittel- und osteuropäischen Wirtschaftsstandorten. Es ist einer der wichtigsten Standorte für Industrie, Dienstleistungen und Handel in Polen. Wichtige Industriebranchen sind Maschinenbau, Elektrotechnik, Brauwesen und Metallindustrie. Das Volkswagen-Werk Posen ist 1993 aus einem Joint-Venture der Volkswagen AG mit dem polnischen Automobilhersteller Tarpan hervorgegangen. Seit 1996 ist es eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Volkswagen-Konzerns. Das Werk Posen stellt sowohl Bauteile für den Konzern wie auch Nutzfahrzeuge (Caddy, T6) her und ist der zweitgrößte Exporteur Polens. Auch Gastronomie, Kultur, Fußball- (EM 2012) und Kongresstourismus trugen in den letzten Jahren erheblich zum Aufschwung bei. Die Arbeitslosigkeit ist die zweitniedrigste in Polen (nach Warschau).", "section_level": 1}, {"title": "Messewirtschaft.", "content": "Posen ist ein bedeutender internationaler Messestandort. Das erste Posener Messeprivileg stammt von 1254 und wurde von Przemysł I. erlassen. 1921 fand die erste moderne Posener Messe statt. Seit 1925 hat die Messe einen internationalen Charakter; nach dem Krieg wurde sie 1947 wiedereröffnet. Schwerpunkt sind Konsumgüter. Zu nennen sind die Nahrungsmittel- und Landwirtschaftsmessen POLAGRA-Food, POLAGRA-Gastro und POLAGRA-Premiery, die Bau- und Baumaschinenindustriemessen BUDMA und BUMASZ, ferner Messen für die holzverarbeitende und Möbelindustrie, Werkzeugmaschinen, Logistik und Verpackung sowie Umweltschutz. Seit 2013 ist die CEDE-Messe für Zahntechnik von Łódź nach Posen umgezogen. Der Markt für Zahntechnik in Polen ist sehr dynamisch.", "section_level": 2}, {"title": "Automobilindustrie.", "content": "Volkswagen Nutzfahrzeuge betreibt in Posen ein Automobilwerk, wo 6.800 Mitarbeiter den VW Caddy sowie einige Varianten des VW-Transporters T6 fertigen. MAN Truck & Bus, ein Unternehmen des zu VW gehörenden MAN-Konzerns, baut in Posen Stadtbusse.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Posen ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt im Westen Polens. Hier verlaufen die Autobahn A2 und Fernstraße DK92 von der deutschen an die weißrussische Grenze über Warschau. Weitere wichtige Straßen sind die DK5 und die DK11. Der Bahnhof Poznań Główny ist ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt mit Verbindungen nach Berlin (Bahnstrecke Frankfurt (Oder)–Poznań), Warschau–Minsk–Moskau (Bahnstrecke Warszawa–Poznań), Danzig, Allenstein, Kolberg, Katowice, Breslau (Bahnstrecke Wrocław–Poznań) und Stettin (Bahnstrecke Poznań–Szczecin). Im Stadtteil \"Ławica\" in Posen befinden sich ein internationaler Flughafen und in \"Krzesiny\" der Militärflugplatz Poznań-Krzesiny. Im Nahverkehr betreiben die Posener Verkehrsbetriebe (MPK) 56 Buslinien und 18 Straßenbahnlinien im Tagnetz und 21 Buslinien und eine Straßenbahnlinie im Nachtnetz. Die nahe gelegene Motorsport-Rennstrecke \"Tor Poznań\" ist FIA-zugelassen, es werden aber auch Amateurrennen ausgetragen. Teilweise ist auch Training für PKW und Motorräder ohne Anmeldung möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Posens Partnerstädte sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Posen, Poznań (), ist die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Großpolen und mit etwa 540.000 Einwohnern die fünftgrößte polnische Stadt. Posen war zudem Hauptstadt der Provinz Posen. ", "tgt_summary": null, "id": 1730579} {"src_title": "Uster-Oetwil-Bahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tötungsanstalt Hadamar.", "content": "In einem Flügel des Hauptgebäudes der Landesheilanstalt Hadamar war 1940 die sechste NS-Tötungsanstalt des Deutschen Reichs für das nationalsozialistische Euthanasie-Programm (im Nachkriegssprachgebrauch Aktion T4) eingerichtet worden, nachdem im November die Provinz Hessen-Nassau die Anstaltsleitung an die Zentraldienststelle T4 in Berlin abgab. Die Landesheilanstalt Hadamar war die letzte der sechs späteren Tötungsanstalten, die von den jeweiligen Gebietskörperschaften in die Hoheit des Reichs übergingen. Hierzu war ein Teil der Anstalt vom Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau an die \"Gemeinnützige Stiftung für Anstaltspflege\", einer Tarnorganisation der mit der Durchführung der Krankenmorde beauftragten Kanzlei des Führers, verpachtet worden. 1940 traf ein Abgesandter der Berliner Reichskanzlei mit Decknamen \"Hase\" erste Vorbereitungen zum Umbau der Anstalt. Neben der Einrichtung von Büro-, Schlaf- und Gesellschaftsräumen für das neue Personal wurden die Gaskammer und das angeschlossene Krematorium gebaut. Die Umbauarbeiten der Kellerräumlichkeiten wurden von Fritz Schwerwing, einem Schwager des Landesrates Fritz Bernotat, und anderen Installateuren ausgeführt, die bevorzugt nicht aus der Region kamen. Kurz vor Weihnachten erreichte dann das extra für das Euthanasie-Programm ausgewählte Personal, bestehend aus Ärzten, Schwestern und Pflegern, sowie drei graue Omnibusse der Gekrat die Landesheilanstalt Hadamar. Das bisherige Personal wurde zum Stillschweigen über die künftigen Vorgänge verpflichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft der Opfer.", "content": "Die Herkunft der Opfer war durch das vorgegebene Einzugsgebiet der seit 1907 bestehenden Landesheil- und Pflegeanstalt Hadamar bestimmt. In Hadamar wurden ab 1941 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen aus Heilanstalten der preußischen Provinzen Hessen-Nassau, Westfalen, Hannover und der Rheinprovinz sowie der Länder Hessen, Baden und Württemberg ermordet.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenanstalten.", "content": "Hadamar waren neun sogenannte Zwischenanstalten zugeordnet, in die die zu ermordenden Menschen aus den einzelnen Heilanstalten ohne vorherige Information der Angehörigen in Sammeltransporten verlegt wurden. Von dort wurden sie je nach vorhandener Kapazität in Hadamar abgerufen und zur gezielten Ermordung abtransportiert. In den Zwischenanstalten wurden Menschen nach Abschluss der ersten Phase der Aktion T4 in eigener Verantwortung der Anstaltsärzte dezentralisiert ermordet.", "section_level": 2}, {"title": "Zahl der Opfer 1941.", "content": "Nach einer erhalten gebliebenen internen T4-Statistik wurden in der Tötungsanstalt Hadamar in nur acht Monaten zwischen dem 13. Januar 1941 und dem 1. September 1941 insgesamt 10.072 Menschen durch das Gas Kohlenmonoxid ermordet, in der Sprache ihrer Mörder: \"desinfiziert\". Nach übereinstimmenden Zeugenaussagen wurde im Sommer 1941 die Verbrennung des 10.000sten Patienten gefeiert, bei der sämtliche Angestellte eine Flasche Bier erhielten. Gemäß aktualisierter Opferliste der Gedenkstätte Hadamar (Stand 2010) betrug die Opferzahl 10.122. Die Menschen wurden in einem als Duschraum getarnten Kellerraum ermordet und ihre Leichen im angrenzenden Krematorium verbrannt. Die Rauchwolken des Krematoriums und der Geruch nach verbrannten Leichen führten zusammen mit Berichten des Personals der Anstalt dazu, dass die Einwohner von Hadamar und Umgebung die systematischen Ermordungen zumindest vermuten konnten. Das Sonderstandesamt Hadamar-Mönchberg versandte an Angehörige Sterbeurkunden mit unzutreffenden Todesursachen. Die Opferzahl von mehr als 10.000 Menschen umfasst lediglich die erste Phase der Aktion T4 in Hadamar. Diese wurde auf Anordnung Adolf Hitlers mit dem Datum 24. August 1941 eingestellt. Dazu hatte unter anderem der Protest der katholischen Kirche beigetragen. Der Limburger Bischof Antonius Hilfrich, in dessen Diözese Hadamar lag, schrieb am 13. August 1941 an das Reichsjustizministerium, dass in Hadamar „planmäßig Handlungen vollzogen werden, die nach Paragraph 211 StGB mit dem Tode zu bestrafen sind“. Am Ende dieser ersten Phase der sogenannten Erwachsenen-Euthanasie waren über 70.000 Kranke durch Gas getötet worden. Der Reichsbeauftragte für die Heil- und Pflegeanstalten, Herbert Linden, konnte daher feststellen, dass der Krankenbestand seit 1939 um 25 % abgenommen habe. Seine Zielvorgabe war jedoch, weitere 60 % der Klinikbetten in den Psychiatrien für eine Verwendung durch Bombenkriegsopfer und verwundete Soldaten freizumachen. Dies war Aufgabe der zweiten Phase des Euthanasie-Programms, die unter der Bezeichnung 'wilde', 'dezentrale', 'Medikamenten-Euthanasie' oder Aktion Brandt bekannt wurde. Im Gegensatz zum bisherigen Vorgehen wurde nicht mehr in wenigen zentralen Anstalten durch Gas getötet, sondern in zahlreichen Anstalten im ganzen Reich durch gezielte Mangelernährung bis zum Hungertod und durch Überdosen von Medikamenten wie Luminal, Veronal bzw. Injektionen von Morphin-Skopolamin oder einfach Luft.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitraum von 1942 bis 1945.", "content": "In der Zentraldienststelle T4 war bis zum Sommer 1942 noch nicht bekannt, ob die Gasmorde nach dem Stopp wieder aufgenommen werden würden. Bis endgültige Klarheit darüber bestand, wurden die NS-Tötungsanstalten weiter in Bereitschaft gehalten. Das Pflegepersonal wurde teils an Heil- und Pflegeanstalten abgeordnet oder für den sogenannten Osteinsatz verwendet. Im Sommer 1942 war in Berlin die endgültige Entscheidung gefallen, dass die Gasmordaktion nicht mehr fortgeführt und die Vergasungsanstalten aufgelöst werden. In Hadamar wurden daher die entsprechenden Anlagen entfernt, benutzte Gebäudeteile wieder in den Ursprungszustand versetzt und die Räumlichkeiten für ihre vormalige Nutzung hergerichtet. Die Arbeiten in Hadamar waren bis Ende Juli beendet, sodass die Anstalt am 31. Juli 1942 in die Trägerschaft des Bezirksverbandes Nassau in Wiesbaden zurückgegeben werden konnte, der ab dem 1. August 1942 die Landesheilanstalt wieder komplett betrieb. Auf Geheiß von Landesrat Fritz Bernotat übernahm Oberarzt Adolf Wahlmann die ärztliche Leitung und Landessekretär Alfons Klein die Verwaltungsgeschäfte, wobei Klein, der im Gegensatz zu Wahlmann als „parteipolitisch zuverlässig“ galt, selbst eine ärztliche Leitungsbefugnis von Bernotat erhielt und ausübte. Unter der Verantwortung dieser beiden Männer wurden ab August 1942 die Morde an behinderten und psychisch kranken Menschen fortgesetzt, jetzt jedoch nicht mehr in einer Gaskammer, sondern durch von Ärzten und Pflegern verabreichte Injektionen, überdosierte Medikamente sowie durch planmäßiges und vorsätzliches Verhungernlassen. Im Gegensatz zur ersten Phase waren nicht nur Ärzte die todgebenden Täter, sondern ebenso Krankenschwestern und Pfleger. Der Kreis der zu ermordenden Menschen wurde in dieser zweiten Phase der Tötungsanstalt Hadamar noch zweimal erweitert. Im April 1943 wurde dort auf Anweisung des Reichsministeriums des Innern ein vorgebliches „Erziehungsheim für minderjährige jüdische Mischlingskinder“ und als jüdisch geltende Kinder aus staatlichen Fürsorgeeinrichtungen des Reichs eingerichtet. Bernotat ordnete am 15. Mai 1943 an, ihm alle so definierten Kinder in Anstalten des Bezirksverbandes Nassau zu melden. An sich waren diese Kinder im Gegensatz zu „Volljuden“ vor Deportation und Ermordung geschützt. Nun wurden sie in die allgemeine Vernichtung mit einbezogen: 39 jüdische Mischlinge wurden nach Hadamar eingewiesen. 34 Kinder wurden durch Giftinjektionen ermordet, fünf Kinder wurden auf energischen – auch juristischen – Druck ihrer Angehörigen hin wieder aus der Anstalt entlassen. Ab Ende Juli 1944 wurden angeblich unheilbar an Tuberkulose erkrankte Ostarbeiter durch Giftinjektionen ermordet. Es handelte sich um 274 Männer, 173 Frauen und 21 Kinder im Alter von unter 15 Jahren, insgesamt um 468 Menschen. 375 waren Sowjetbürger und 63 Polen. Zwischen dem 13. August 1942 und dem 24. März 1945 wurden 4.817 Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung nach Hadamar transportiert, die meisten davon durch die Gekrat, die Transportorganisation der T4. 4.422 von ihnen starben in diesem Zeitraum, der überwiegende Teil keines natürlichen Todes. Erst die Besetzung Hadamars durch US-Truppen am 26. März 1945 beendete die bis zum Kriegsende anhaltende systematische Ermordung von Menschen. Die Gesamtzahl der Opfer in der Tötungsanstalt Hadamar beläuft sich auf mindestens 14.494 Menschen.", "section_level": 2}, {"title": "Tötungsärzte.", "content": "Die T4-Organisatoren Viktor Brack und Karl Brandt ordneten an, dass die Tötung der Kranken ausschließlich durch das ärztliche Personal erfolgen durfte, da sich das Ermächtigungsschreiben Hitlers vom 1. September 1939 nur auf Ärzte bezog. Die Bedienung des Gashahns war somit Aufgabe der Vergasungsärzte in den Tötungsanstalten. Allerdings kam es im Laufe der Aktion auch vor, dass bei Abwesenheit der Ärzte oder aus sonstigen Gründen der Gashahn auch vom nichtärztlichen Personal betätigt wurde. Alle Ärzte traten im Schriftverkehr nach außen nicht mit ihren richtigen Namen auf, sondern verwendeten Tarnnamen. In Hadamar waren als Tötungsärzte tätig:", "section_level": 2}, {"title": "Aufarbeitung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wiesbadener Prozess und Nürnberger Prozesse.", "content": "Im Wiesbadener Prozess vor einem Militärgericht wurde vom 8. bis 15. Oktober 1945 die Ermordung von 476 russischen und polnischen Zwangsarbeitern durch Leon Jaworski angeklagt. Alfons Klein und die Pfleger Heinrich Ruoff und Karl Willig wurden zum Tode verurteilt, der Arzt Adolf Wahlmann aufgrund seines hohen Alters zu lebenslänglicher Freiheitsstrafe. Zwei Verwaltungsangestellte erhielten Freiheitsstrafen von 35 Jahren und 30 Jahren und die einzige weibliche Angeklagte Irmgard Huber 25 Jahre. Die Todesurteile wurden am 14. März 1946 vollstreckt. Eine Anklage wegen der Ermordung von etwa 15.000 weiteren Menschen war nach Kriegsrecht nicht möglich. Im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher wurde Hadamar in dem Beweismittelfilm Nazi-Konzentrationslager mit gezeigt und gegen den Angeklagten früheren Reichsinnenminister Wilhelm Frick das Schreiben des Bischofs Hilfrich an das Innenministerium als Beweismitteldokument angeführt. Frick wurde u. a. wegen der Verantwortung für zahlreiche Euthanasiemorde zum Tode verurteilt. Die Tötung der angeblich tuberkulösen Zwangsarbeiter wurde beim Nürnberger Ärzteprozess von der Klagevertretung als Ausweitung und Fortsetzung der Euthanasiemorde vorgebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Prozess vor dem Frankfurter Landgericht.", "content": "Wegen der Morde an deutschen Patienten in den Jahren 1941 bis 1945 fand in Frankfurt ein Prozess gegen insgesamt 25 Angeklagte statt, von denen 11 verurteilt wurden. Die Ärzte Gorgaß und Wahlmann wurden zum Tode verurteilt und die Strafe vom hessischen Ministerpräsidenten in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt. Die weiteren Strafen gegen hauptsächlich Krankenpfleger und Krankenschwestern beliefen sich auf 2 Jahre und 6 Monate bis 8 Jahre Zuchthaus. Die Strafen von Wahlmann und Gorgaß wurden dann weiter umgewandelt und 1956 wurde Gorgaß als letztem Sträfling an Weihnachten die Haft durch den hessischen Ministerpräsidenten Zinn erlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Erforschung und Erinnerung.", "content": "Die Erinnerung an den systematischen Krankenmord auf dem Hadamarer Mönchberg begann im Jahr 1953 durch die Installation eines Gedenkreliefs im Eingangsbereich der ehemaligen Tötungsanstalt. In den 1960er Jahren wurde die Thematik u. a. im Spiegel aufgegriffen, jedoch nicht systematisch erforscht. Der Frankfurter Journalist und Wissenschaftler Ernst Klee recherchierte und publizierte umfänglich zu den Morden auf dem Mönchberg in Hadamar. Im März 2018 übergab dessen Witwe Elke Klee den publizistischen und wissenschaftlichen Nachlass ihres Mannes an die Gedenkstätte Hadamar. Dort soll er baldmöglichst erschlossen und der Forschung zugänglich gemacht werden. Der Rechtsnachfolger der für die Morde verantwortlichen Institution, der Landeswohlfahrtsverband Hessen, zeigte wenig Interesse an einer kritischen Befassung mit den Verbrechen. Im Jahr 1985 publizierten der Sozialarbeiter Gerhard Kneuker und der ärztliche Direktor Wulf Steglich einen nicht-wissenschaftlichen Erfahrungsbericht. Das Buch basiert zum Teil auf Forschungen im Hessischen Hauptstaatsarchiv, insbesondere den Akten zum Hadamar-Prozess der Jahre 1946/1947, sowie auf eigenen Gesprächen mit Zeitzeugen. Zu Beginn der 1980er Jahre gründeten 18 Studierende und zwei Professoren eine Arbeitsgruppe an der Fachhochschule Frankfurt am Main, deren definiertes Ziel die gründliche Erforschung des Krankenmordes auf dem Mönchberg war. Unter dem Arbeitstitel „Psychiatrie im Faschismus: Die Anstalt Hadamar 1933–1945“ begannen die Forscher, die im Hessischen Hauptstaatsarchiv vorhandenen Akten zum Hadamar-Prozess auszuwerten sowie die bisher unbearbeiteten Akten im Keller der ehemaligen Tötungsanstalt zu sichten und systematisch zu bearbeiten. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die rund 5.000 im Keller der ehemaligen Mordanstalt gelagerten Patientenakten nicht beachtet oder archiviert worden. Vielmehr lagen sie in einem nicht abgeschlossenen Kellerraum. Die sich über drei Jahre erstreckende Forschungsarbeit wurde durch den Landeswohlfahrtsverband nicht unterstützt, sondern behindert. Dieses formulierte die von der Hessischen Landesregierung unterstützte Forschergruppe nach Abschluss der Arbeit in aller Deutlichkeit in ihrem Vorwort zu einer Publikation. Die Trotz der institutionell-politischen Widerstände entstand die erste grundlegende Untersuchung zur Rolle der Anstalt Hadamar, weil das Projekt durch die Hessische Landesregierung und den Minister für Soziales Armin Clauss unterstützt wurde. Bis in die Gegenwart wird die so entstandene wissenschaftliche Studie von Roer/Henkel nicht in den Literaturhinweisen der Gedenkstätte Hadamar auf den Seiten des LWV aufgeführt, obwohl die erste Ausstellung in den Kellerräumen der Mordanstalt auf dieser Studie basierte und somit der Grundstein für die Einrichtung der Gedenkstätte Hadamar gelegt war. Erst im Jahr 2002 erfolgte, diesmal allerdings unter der Federführung des Landeswohlfahrtsverbands Hessen, eine grundlegende Erforschung der Rolle des Bezirksverbands im Rahmen der Aktion T4 und der sich anschließenden 2. Phase des Krankenmordes. Nachdem die vormals im Berlin Document Center gelagerten Akten zur Aktion T4, also der 1. Mordphase, im Bundesarchiv Berlin seit Mitte der 1990er Jahre allgemein zugänglich sind, ist die systematische Aufarbeitung, auch und gerade von Opferbiografien, Gegenstand zahlreicher Studien.", "section_level": 2}, {"title": "Gedenkstätte Hadamar.", "content": "Im Jahr 1953 wurde in der Eingangshalle des Psychiatrischen Krankenhauses Hadamar ein Wandrelief angebracht. 1964 wurde der Friedhof, auf dem die Toten der Jahre 1942 bis 1945 liegen, umgestaltet und durch den Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Pfarrer Martin Niemöller, der Öffentlichkeit übergeben. Ein Mahnmal und symbolische Grabsteine erinnern an die Opfer. 1983 erarbeiteten vier Gießener Studenten eine erste Ausstellung zu den Krankenmorden, die in den Kellerräumen der einstigen Tötungsanstalt gezeigt wurde. Diese ehrenamtliche Initiative gilt als Gründungsimpuls für die Gedenkstätte Hadamar, die bis in die Gegenwart in der offiziellen Geschichtsschreibung des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen nur zögerlich anerkannt wird. 1991 wurde der Öffentlichkeit durch den Landeswohlfahrtsverband Hessen eine neu konzipierte Dauerausstellung präsentiert, die seitdem im Erdgeschoss des Gebäudes untergebracht ist. Betrieb und Pflege der Gedenkstätte liegen beim Landeswohlfahrtsverband. Die Gedenkstätte umfasst neben der Ausstellung ein Archiv, eine Bibliothek und Seminarräume. Ein Förderverein unterstützt die Arbeit der Gedenkstätte. Rund 15.000 Menschen besuchen pro Jahr die Gedenkstätte, die meisten von ihnen im Rahmen einer etwa dreistündigen Führung. Zusätzlich zum Denkmalschutz hat die Gedenkstätte den Schutzstatus für den Kriegsfall nach der Haager Konvention erhalten. Im September 2019 wird bekannt, dass die Gedenkstätte bis 2025 vergrößert und modernisiert werden soll. Im Jahr 2007 erhielt die Gedenkstätte Hadamar den Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung für \"Wir entdecken unsere Geschichte. Menschen mit Lernschwierigkeiten arbeiten zum Thema NS-‚Euthanasie’-Verbrechen in der Gedenkstätte Hadamar.\" Leiter der Gedenkstätte ist seit April 2014 der Historiker Jan Erik Schulte.", "section_level": 2}, {"title": "Opferdatenbank.", "content": "Seit 2006 steht eine digitale Opferdatenbank zur Verfügung, die in ihrer Vollständigkeit einmalig für die sechs Tötungsanstalten ist. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, Angehörige bei der Aufdeckung der verschleierten Todesumstände zu unterstützen. Sie leistet so einen wichtigen Beitrag zum Gedenken.", "section_level": 2}, {"title": "Stolpersteine.", "content": "Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig werden dezentral am letzten Wohnort der Mordopfer verlegt und erinnern dort an die Opfer. Erste Hinweise auf die Opfer der Tötungsanstalt Hadamar geben Transportlisten und die Opferdatenbank von Hadamar. Flankierend werden die Lebensläufe der Opfer recherchiert, dokumentiert und offenbaren das Vorgehen der Täter und die Traumatisierung und Benachteiligung der Familienangehörigen und Nachkommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "In der Tötungsanstalt Hadamar im mittelhessischen Hadamar wurden zwischen Januar 1941 und März 1945, im Rahmen der sogenannten Aktion T4 und der anschließenden „dezentralen Euthanasie“, etwa 14.500 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen in einer Gaskammer, durch tödliche Injektionen und Medikationen sowie durch vorsätzliches Verhungernlassen ermordet. Die Anstalt war im heutigen Altbau der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Hadamar auf dem Mönchberg untergebracht. An die Verbrechen erinnert heute die \"Gedenkstätte Hadamar\".", "tgt_summary": null, "id": 1047317} {"src_title": "Treuhänder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Minoriten oder Minderbrüder \"(fratres minores),\" der Stamm aus dem die Ordensfamilie der Franziskaner erwuchs, wurden 1224 von Herzog Leopold VI. nach Österreich gerufen und gründeten das Wiener Minoritenkloster. Nach dem Stadtbrand von 1275 wurde von König Ottokar Přemysl der Grundstein für die neue Kirche des Minoritenklosters gelegt. Sie war eine der ersten gotischen Kirchen im ostösterreichischen Raum und bestand wahrscheinlich aus einem zweischiffigen Langhaus mit angeschlossenem Langchor. Nach Ottokars Tod in der Schlacht auf dem Marchfeld wurde er hier dreißig Wochen aufgebahrt. Bedeutende Veränderungen gab es unter den ersten Habsburger-Herrschern Österreichs. Blanche von Frankreich (1282–1305), die Gattin Herzog Rudolfs III. von Österreich, ließ eine Kapelle für ihren Großvater, dem Heiligen Ludwig von Frankreich, an die Nordseite des Langhauses anbauen, die 1328 vollendet wurde. Sie hatte einen separaten Eingang und keine Verbindung zum Langhaus. Dies wurde ab etwa 1340 verändert, als die Ludwigskapelle mit dem bis dahin zweischiffigen Langhaus zu einem nunmehr dreischiffigen Kirchenraum mit zwei Chören vereinigt wurde. Im Langhaus wurden neue Bündelpfeiler eingezogen und im Westen wurde ein zusätzliches Joch sowie ein neues Portal angebaut. Der ganze Bau folgt dem Schema französischer Kathedralarchitektur. Die Baumeister sind unbekannt, man nimmt aber an, dass Jacobus Parisiensis, der Beichtvater Herzog Albrechts II. führend beteiligt war. Auch das Portal folgt einem französischen Schema, wie es in Österreich eher selten ist. Das Tympanon ist durch Zirkelschläge in drei Felder unterteilt, wobei im mittleren Feld Christus auf einem Astkreuz dargestellt ist. Links sieht man Maria mit Maria Magdalena und anderen weiblichen Figuren, rechts Johannes den Evangelisten, den Hauptmann Longinus und andere männliche Figuren. Die jeweils äußerste männliche und weibliche Figur könnten Herzog Albrecht II. und seine Gemahlin Johanna von Pfirt darstellen, zumal die männliche Figur einen Herzogshut zu tragen scheint. Die Figuren sind sehr elegant und feingliedrig dargestellt – wohl ein französischer Einfluss und zugleich wichtiges Stilmerkmal der \"Minoritenwerkstatt\", die bis etwa 1360 nachweisbar ist. Insgesamt repräsentiert die nahe an der Wiener Hofburg gelegene Kirche also eher einen höfisch beeinflussten Stil als die typische Bettelordensarchitektur, was auch dadurch zum Ausdruck kommt, dass sie einen Turm besitzt. In den folgenden Jahrhunderten blieb die Kirche größtenteils unverändert, nur dass in verschiedenen Kriegen und Belagerungen immer wieder der Turm in Mitleidenschaft gezogen wurde: Während der ersten Türkenbelagerung 1529 wurde die Spitze erstmals zerstört, um 1633 aber wieder aufgebaut. Der Zweiten Türkenbelagerung 1683 fiel die Turmspitze erneut zum Opfer. Das zerstörte Helmdach wurde durch ein Flachdach ersetzt. Eine entscheidende Zäsur kam 1782, als die Minoriten im Zuge der Religionspolitik Josephs II. in die ehemalige Kirche der Weißspanier, die Alserkirche, abgesiedelt wurden. Die Minoritenkirche wurde im folgenden Jahr am 3. Juni 1784 auf Betreiben des Monarchen Eigentum der Italienischen Kongregation Maria Schnee und somit zur italienischen Nationalkirche erklärt. Im Zuge dessen wurde sie, bezugnehmend auf das in Santa Maria Maggiore verehrte Gnadenbild, \"Maria Schnee\" (\"Madonna della Neve\") geweiht – dieses Patrozinium besteht heute noch. Die Italienische Kongregation ist eine katholische Laienkongregation und wurde 1625 als eine marianische Kongregation der Italiener in Wien gegründet. Sie war von 1774 bis 1784 Eigentümerin der in der Nähe der Minoritenkirche befindlichen ehemaligen Katharinenkapelle (\"die ehemalige Kirche des Wiener Kaiserspitals\"), welche für den Besuch der etwa 7.000 Menschen zählenden Italienischen Gemeinde Wiens eindeutig zu klein war. Dieser Missstand wurde durch die Übersiedlung der italienischen Gemeinde in die ehemalige Minoritenkirche behoben. Im Zuge der Aussiedlung der Minoriten brachten diese das mit einem Christusbild versehene Kreuz über dem Hochaltar der ehemaligen Wiener Minoritenkirche nach Wimpassing, so dass es, als es später zurück nach Wien kam, \"Wimpassinger Kreuz\" genannt wurde. Eine Kopie davon hängt heute im Stephansdom, das Original ist ebendort im Zuge des Brandes von 1945 zerstört worden. Im Zuge der Neuwidmung der ehemaligen Minoritenkirche wurden auch zahlreiche Umbauten von Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg vorgenommen, die vor allem auf die Beseitigung barocker Zutaten im Inneren abzielten. Trotzdem war es im Endeffekt keine „Regotisierung“, wie dies öfter genannt wurde, da auch Teile des gotischen Kirchenbaus beseitigt wurden – namentlich der Langchor. Anfang des 19. Jahrhunderts kam auch eine Mosaikkopie von Leonardo da Vincis \"Letztem Abendmahl\" in die Kirche. Sie war von Napoleon bei Giacomo Raffaelli in Auftrag gegeben worden, wurde aber wie einige andere Kunstwerke erst nach seinem Sturz beendet und wurde von seinem Schwiegervater Kaiser Franz I. gekauft. Für seinen ursprünglich vorgesehenen Aufstellungsort im Belvedere erwies sie sich als zu groß, so dass sie letztlich in diese Kirche kam. Im Jahrzehnt nach 1900 fanden die letzten Veränderungen statt, insbesondere der Anbau des chorähnlichen Sakristeihauses im Osten (anstelle des Langchores) und des Arkadenganges im Süden der Kirche. 1902 wurde Louis von Giacomelli in die Baukommission der italienischen Kongregation „Madonna della Neve“ (Maria Schnee) berufen, 1903–1909 leitete er nach dem Tod von Victor Lutz die Restaurierung, den Umbau und die Errichtung der Zubauten der ehemaligen Minoritenkirche, die ihm ihre heutige Gestalt verdankt. Im Zuge des U-Bahn-Baus in den späten 1980er Jahren wurden die Grundmauern des Langchores gefunden, die jetzt auf dem Platz nachgezeichnet sind. Ab 1784 wurde die Gemeinde der Italienischen Nationalkirche teilweise von Diözesanpriestern teilweise von Ordenspriestern geistlich betreut, etwa den Redemptoristen, den Oblaten des hl. Joseph und den Salesianern. Von 1957 bis 2019 waren Patres des Minoritenordens mit der Seelsorge betreut. Auf Betreiben der Erzdiözese Wien wurde ein Teil der italienischen Kultusgemeinde in die Pfarrkirche Alser Vorstadt umgesiedelt, nachdem die Eigentümerin der Minoritenkirche den Minoritenorden im Dezember 2018 per 30. Juni 2019 gekündigt hatte, der andere Teil verblieb in der Italienischen Nationalkirche. Die Heiligen Messen in italienischer Sprache in der Wiener Minoritenkirche finden weiterhin wie gewohnt Samstags um 17:00 Uhr und Sonntags um 11:00 Uhr statt.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel mit 20 Registern und zwei Manualen hinter einem gotisierenden Prospekt gehört zu den bedeutenden historischen Orgeln Wiens. Sie wurde nach Plänen von Johann Milani und Ferdinand Hetzendorf unter Verwendung der Pfeifen, der Windladen und des Spieltischgehäuses einer 1673 erbauten Vorgängerorgel von Franz Xaver Christoph 1786 gebaut. Sie ist weitgehend im Original erhalten und wurde 1972 von Arnulf Klebel teilrestauriert. Derzeit (2013) ist sie restaurierungsbedürftig und fast unspielbar.", "section_level": 1}, {"title": "Grabmäler.", "content": "In der Minoritenkirche befindet sich ein Grabmal des Librettisten Pietro Metastasio, der allerdings in der Michaelerkirche beigesetzt wurde. Ebenso ist Margarete von Tirol hier beigesetzt. Im Bereich der heutigen Antonius-Kapelle (\"die einstige Ludwigskapelle\") befindet sich die nicht zugängliche Gruft der Familie Hoyos, wo sich unter anderem der Kupfersarg mit den sterblichen Überresten der Mystikerin Christina Rieglerin befindet. Unter den Arkaden an der Südseite der Kirche befinden sich Reste von Grabsteinen, die von den ursprünglich im Umfeld des Minoritenklosters beigesetzten Persönlichkeiten künden.", "section_level": 1}, {"title": "Zugang.", "content": "Die Minoritenkirche steht auf dem Minoritenplatz im 1. Gemeindebezirk in Wien. Die U-Bahn-Station Herrengasse (U3) hat einen Ausgang zum Minoritenplatz, unmittelbar neben der Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "2006 fand in der Minoritenkirche die Ausstellung \"Leonardo da Vinci, Mensch – Künstler – Genie\" statt. Kurator der Ausstellung war David Sayn, Produzent Christoph Rahofer. Es wurden alle bekannten Gemälde Leonardo da Vincis in Originalgröße gezeigt. Durch die digitale Bearbeitung wurden teilweise die ursprünglichen Farben sichtbar gemacht. Zur Perspektive des Abendmahls gab es einen Versuchsaufbau, der belegt, dass die Perspektive des Abendmahls eine Zentralperspektive ist, bei der sich der Augpunkt auf Höhe der Schläfe der Christusfigur befindet. Um das zu beweisen, wurde eine Treppe installiert, die es dem Betrachter ermöglichte diesen Betrachtungspunkt einzunehmen. Der genaue Abstand des Betrachters wurde von David Sayn durch ein Computermodell errechnet. Das von Leonardo da Vinci festgelegte Zentrum des Bildes ist die Schläfe der Christusfigur und gleichzeitig der Punkt, in dem sich alle (perspektivischen) Strahlen treffen. Leonardo hat die Strahlen mittels eines Nagels und gespannten Schnüren ermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wiener Minoritenkirche (auch: Italienische Nationalkirche Maria Schnee) ist eine römisch-katholische Hallenkirche am Minoritenplatz im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt und Heimat der italienischsprachigen Gemeinde Wiens.", "tgt_summary": null, "id": 1578762} {"src_title": "Roland Bulirsch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Stas war von seiner Ausbildung her Mediziner. 1837 ging er nach Paris an die École polytechnique, um als Assistent des französischen Chemikers Jean Baptiste Dumas zu arbeiten. Zwischen 1840 und 1869 war Stas Professor an der École Royale Militaire in Brüssel. Hier beriet er die belgische Regierung auch in militärischen Fragen. In dieser Zeit wies Stas erstmals nach, dass Nicotin bei einem Mord als Gift eingesetzt worden war, wodurch der Fall des durch Hippolyte Visart de Bocarmé ermordeten Gustave Fougnies in die Kriminalgeschichte einging. Seine Schrift „Gerichtsmedizinische Untersuchungen über das Nikotin“ ist ein frühes Werk der modernen Toxikologie. Seine analytischen Arbeiten bilden die Grundlage für den nach ihm und dem deutschen Chemiker Friedrich Julius Otto benannten Stas-Otto-Trennungsgang in der pharmazeutischen Analytik. Schon während seiner Pariser Zeit als Assistent Dumas’ führte er Messungen der Atommassen aus – unter anderem erstmals die genaue Atommasse des Kohlenstoffs –, die er später präzisierte und auf viele chemische Elemente ausdehnte. Dabei nahm er den Sauerstoff = 16 als Bezugspunkt. Seine Messungen bestätigten nicht die lange geglaubte These des englischen Arztes William Prout, dass die Atommassen ganze Zahlen sein müssten. Seine Arbeiten legten die Grundlage für das Werk von Dmitri Mendelejew und anderen zum Periodensystem der Elemente. Über 50 Jahre lang blieben die Messungen Stas’ der Standard. Stas ließ sich 1869 wegen Problemen mit seiner Stimme pensionieren, wurde kurz danach jedoch als Kommissar der belgischen Münze eingesetzt. Von diesem Amt trat er 1872 wegen Differenzen über die Geldpolitik seines Landes zurück. Seit 1859 war er auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1873 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. 1879 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Royal Society gewählt, 1880 in die Académie des sciences sowie 1891 in die National Academy of Sciences. Jean Servais Stas starb am 13. Dezember 1891 in Brüssel.", "section_level": 1}, {"title": "Jean-Servais-Stas-Medaille der GTFCh.", "content": "Die 1978 gegründete wissenschaftliche Fachgesellschaft, \"Gesellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie\" (GTFCh) mit Sitz in Frankfurt am Main, verleiht seit 1979 zunächst jährlich, seit 1989 jedes zweite Jahr einen Preis für „Verdienste um die forensischen Wissenschaften“. Zu Ehren von Jean Servais Stas wurde diese Auszeichnung nach ihm als \"Jean-Servais-Stas-Medaille\" benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean Servais Stas (* 21. August 1813 in Löwen, seinerzeit Frankreich; † 13. Dezember 1891 in Brüssel, Belgien) war ein belgischer Chemiker. Er führte erstmals exakte Messungen der Atommasse, unter anderem des Kohlenstoffs durch.", "tgt_summary": null, "id": 2219485} {"src_title": "Herrstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung der Serie findet größtenteils in der neurochirurgischen Abteilung des Reichskrankenhauses (kurz \"Riget\") Kopenhagen statt. Sowohl das Personal als auch die Patienten sehen sich mit übernatürlichen Phänomenen konfrontiert. Die notorische Simulantin und Spiritistin Frau Drusse geht, zusammen mit ihrem Sohn Bulder, der als Pfleger in dem Krankenhaus arbeitet, den Vorkommnissen auf den Grund. Der schwedische Professor Stig Helmer, der einen abgrundtiefen Hass auf alles Dänische pflegt, führt einen Kleinkrieg gegen das dänische Gesundheitssystem und seine Arbeitskollegen, während ihn eine zunehmend konfliktgeladene Beziehung mit der Ärztin Rigmor Mortensen verbindet. Gleichzeitig muss Helmer einen Kunstfehler, durch den das Mädchen Mona dauerhaft geschädigt wurde, vertuschen. Prof. Moesgaard, der völlig überforderte Chefarzt der Abteilung, versucht durch die „Aktion Morgenluft“ das Arbeitsklima zu verbessern; er selbst sucht bei einem Psychotherapeuten Hilfe, um den eigenen Problemen auf den Grund zu gehen. Assistenzarzt Krogen, der sich im Keller des Krankenhauses häuslich niedergelassen hat und über seine Kontakte alles Erdenkliche beschaffen kann, wird von Helmer mit einem aus Haiti stammenden Voodoo-Gift getötet und später als Zombie wiederbelebt. Frau Drusse kommt einer Verschwörung von Satanisten auf die Spur, in deren Mittelpunkt die Wiedergeburt eines Arztes namens Åge Krüger steht, der einst seine uneheliche Tochter Mary im Krankenhaus getötet hatte. Der als Dämon zurückgekehrte Åge Krüger zeugt mit der Assistenzärztin Judith ein Kind: „Brüderchen“ entwickelt sich nach der Geburt binnen kürzester Frist zu einem riesenwüchsigen Monstrum. Den Verlockungen seines dämonischen Vaters, sein Leiden werde beendet, wenn er sich dem Bösen zuwendet, widersteht Brüderchen. Stattdessen bittet er seine Mutter, ihn sterben zu lassen, um in die Welt der guten Geister überwechseln zu können. Frau Drusse kann schließlich den Ausgangspunkt der teuflischen Umtriebe entlarven.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Fernsehproduktion wurde aufgrund des schwarzen Humors und hervorragender schauspielerischer Leistungen der Darsteller gelobt. Lars von Trier vereinigte Elemente von Horrorfilmen und Krankenhausserien. Trotz der Kameraführung im \"Dogma 95\"-Stil, welche nicht als massentauglich galt, war die Serie ein so großer Erfolg, dass eine weitere Staffel gedreht werden sollte, um bisher unbeantwortete Fragen aufzulösen. Im Jahr 1997 wurde mit der ursprünglichen Besetzung die zweite Staffel gedreht, welche nahtlos an die erste anschloss, jedoch noch mehr Fragen offenließ als die erste. Lars von Trier schrieb ein Skript für die dritte Staffel, doch die Hauptdarsteller Ernst-Hugo Järegård und Kirsten Rolffes sowie drei weitere Darsteller verstarben vorher. Eine dritte Staffel wurde nie produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Das schwedische Atomkraftwerk, das Helmer vom Dach des Krankenhauses mit dem Fernglas betrachtet (Helmer: „Mit Plutonium zwingen wir euch Dänen auf die Knie.“), ist das zwischen 1999 und 2005 stillgelegte Kernkraftwerk Barsebäck. Frau Drusse vermutet die Teufelsanbeter im Ordenshaus der Dänischen Freimaurer, Blegdamsvej 23, nur 400 Meter vom Krankenhaus entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Schnittfassungen.", "content": "Die Urfassung von \"Geister\" hatte eine Laufzeit von 275 Minuten und lief 1994 auf den Filmfestspielen von Venedig. Für das deutsche Fernsehen wurden die vier Segmente der Kinofassung auf fünf Episoden zu je 52 Minuten verteilt. Szenen wurden umgestellt oder durch neue ersetzt, und einige Dialogszenen gerafft, sodass die TV-Fassung insgesamt ca. 15 Minuten kürzer ist. Diese Version wurde 1995 auf Arte ausgestrahlt (zwischen dem 11. März und dem 8. April) und kam 1996 in die Kinos. Diese Kinofassung wurde am 6. und 8. April 1996 auf West 3 gezeigt. Von \"Geister II\" existiert neben der sechsteiligen TV-Fassung ebenfalls eine längere Alternativversion. Als die Serie 2005 auf DVD erschien, griff man nicht auf die elfteilige TV-Fassung, sondern auf die längere Fassung in zweimal vier Teilen zurück. Teilweise fehlte in der deutschen Sprachfassung die deutsche Synchronisation; diese Teile wurden im Originalton mit Untertiteln präsentiert. Zudem waren in der ursprünglichen deutschen Sprachfassung in Episode 8 einige Teile enthalten, für die kein dänischer Originalton mehr existiert. Daher sind auch in der dänischen Sprachfassung einige Szenen in deutscher Synchronisation zu hören. Die Spieldauer der DVD-Fassung beträgt insgesamt ca. 580 Minuten. 2007 erschien eine überarbeitete DVD-Auflage, bei der die erste Staffel nunmehr komplett deutsch synchronisiert vorliegt. Wie sich herausstellte, hatte der WDR bei der Wiederholung von \"Geister I\" im Jahr 1996 (s. o.) einmalig die komplette Urfassung ausgestrahlt und die fehlenden Szenen mit den korrekten Sprechern synchronisieren lassen. So konnten die Lücken in der deutschen Tonspur der ersten Auflage alle aufgefüllt werden. Anm.: In dieser elfteiligen Fassung wurde die Serie ab 1995 mehrfach auf Arte und in den dritten Programmen der ARD gesendet. Anm.: In dieser Version wurde die Serie in Deutschland erstmals 1996 ausgestrahlt. Sie basiert auf der Kinofassung, so wie sie Lars von Trier ursprünglich auf den Filmfestspielen von Venedig präsentierte.", "section_level": 1}, {"title": "Episodenliste (DVD-Version).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geister II.", "content": "Die vier Teile dieser Fassung wurden dabei zu je zwei Teilen zusammengeschnitten. Im November und Dezember 2014 zeigte Arte diese Version.", "section_level": 2}, {"title": "Kingdom Hospital.", "content": "Der amerikanische Horrorautor Stephen King schrieb später eine dreizehnteilige Miniserie namens \"Kingdom Hospital\", die auf \"Hospital der Geister\" basiert. Kings Geschichte enthält etliche der ursprünglichen Story-Elemente. Sie spielt zwar in einem amerikanischen Krankenhaus in Maine, die Charaktere behielten jedoch teilweise ihre ursprünglichen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hospital der Geister (Alternativtitel: \"Geister\") ist eine Miniserie des dänischen Regisseurs Lars von Trier für das dänische Fernsehen. Der dänische Originaltitel lautet \"Riget\" („Das Reich“), der englische Titel \"The Kingdom\". Die Serie erschien in zwei Staffeln (\"Geister I\", 1994; \"Geister II\", 1997) mit insgesamt elf Episoden. ", "tgt_summary": null, "id": 27849} {"src_title": "Muttergottesoktav", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Die Leidenschaft für Schallplatten der Rock-’n’-Roll-Ära brachte Raul Malo, Robert Reynolds und Paul Deakin Ende der 1980er Jahre in Miami zusammen. Man kannte sich noch aus der Schulzeit. Jeder hatte bereits in verschiedenen Bands Erfahrung gesammelt. Als The Mavericks machte die Gruppe sich zunächst im Großraum Miami einen Namen als Liveband. Ende 1990 wurde ein selbstfinanziertes Album eingespielt, das ausschließlich Raul-Malo-Kompositionen enthielt. Verschiedene Plattenfirmen bemühten sich um das Trio. Schließlich kam es zum Vertragsabschluss mit MCA. Zur Produktion ihre ersten Albums, \"From Hell to Paradise\", wurde der erfahrene Leadgitarrist David Lee Holt angeheuert. Die Lieder stammten wiederum zum größten Teil von Raul Malo. Die Verkaufszahlen blieben allerdings deutlich hinter den Erwartungen zurück, obwohl die Kritiker von der musikalischen Qualität mehr als angetan waren. Das zweite Album, \"What a Crying Shame\", brachte 1994 den Durchbruch. Es verkaufte sich in den USA über eine Million Mal und wurde dort mit Platin ausgezeichnet. David Lee Holt verließ anschließend die Gruppe und wurde durch Nick Kane ersetzt. Auch das nächste Album, \"Music for All Occasions\", war erfolgreich und erhielt Gold in Amerika und Silber in England. Die Gruppe erhielt in jenen Jahren zahlreiche Auszeichnungen, darunter einen Grammy und zwei CMA Awards als „Vocal Group of the Year“. Das 1998 veröffentlichte, musikalisch ausgesprochen vielfältige Album \"Trampoline\" verkaufte sich besonders gut in Europa. Vor allem in Großbritannien, wo die Mavericks 1998 und 1999 mehrere ausverkaufte Konzerte gaben, bildete sich eine solide Fanbasis. Das von dem mit Platin prämierten Album \"Trampoline\" ausgekoppelte \"Dance the Night Away\" erreichte den vierten Platz in den britischen Singlecharts; der dazugehörige Videoclip wurde auch in Deutschland sehr oft in den Popmusiksendern gespielt. Der für eine Countryband eher untypische Sound mit einer harten Rhythmusgruppe und der an Roy Orbison erinnernden Stimme ihres kubanischstämmigen Frontmanns Raul Malo hatten hierzu entscheidenden Anteil. 1999 wurde die Zusammenarbeit mit MCA beendet. Nick Kane verließ die Gruppe. Auch die verbliebenen drei Mitglieder widmeten sich zunehmend Soloprojekten. Zeitweilig waren die Mavericks nicht mehr existent. 2003 fand man sich wieder zusammen und unterschrieb bei dem kleinen Londoner Label \"Sanctuary\". Hier wurde im gleichen Jahr das Album \"The Mavericks\" produziert, das wiederum überwiegend Lieder von Raul Malo enthielt.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studioalben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Livealben.", "content": "Weitere Livealben", "section_level": 2}, {"title": "Kompilationen.", "content": "Weitere Kompilationen", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "The Mavericks sind eine in Florida beheimatete Country-Rock-Band. Mitglieder sind Raul Malo (* 7. August 1965 in Miami), Robert Reynolds (* 30. April 1962 in Kansas City, Missouri), Paul Deakin (* 2. September 1959 in Miami) und Nick Kane (* 21. August 1954 in Jerusalem, Georgia). Bei einigen Aufnahmen wirkte der Pianist Jerry Dale McFadden mit.", "tgt_summary": null, "id": 10005} {"src_title": "Hofzwerg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Darstellung.", "content": "Samarium gehört zu den Lanthanoiden und besitzt die Elektronenkonfiguration [Xe] 4f 6s. In seinen Verbindungen kommt es bevorzugt in der Oxidationsstufe +3 und seltener in der Oxidationsstufe +2 vor. Über Samarium(II)-iodid wurde erstmals 1906 berichtet. Samarium(II)-iodid ist nicht durch direkte Umsetzung aus den Elementen zugänglich, auf diesem Weg bildet sich nur Samarium(III)-iodid. Die Darstellung von Samarium(II)-iodid gelingt durch Reduktion von wasserfreiem Samarium(III)-iodid im Wasserstoffstrom bei etwa 750 °C: Die Darstellung von Samarium(II)-iodid kann auch durch Reduktion von Samarium(III)-iodid mit metallischem Samarium erfolgen: Etabliert hat sich die Darstellung über Samariummetall und 1,2-Diiodethan in Tetrahydrofuran (THF) bei Raumtemperatur. Aufgrund der Empfindlichkeit der Reagenzien muss dabei wasserfrei und unter Inertgas gearbeitet werden. Bei Anwesenheit von Sauerstoff erfolgt ansonsten eine rasche Oxidation zum Samarium(III). Dies ist optisch an der Farbänderung von dunkelblauer zu gelber Lösung erkennbar. Das Reagenz ist kommerziell als dunkelblaue 0,1 M-Lösung in THF erhältlich, ist jedoch auf Dauer instabil, so dass es besser frisch hergestellt werden sollte. Ferner kann auch Samariummetall mit Quecksilber(II)-iodid oder mit Iod in THF umgesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Samarium(II)-iodid ist ein tiefgrüner bis schwarzer Feststoff, der sich in Wasser mit tiefroter Farbe löst. SmI beginnt bei 0,01 Torr ab 680 °C wiederum in Sm und SmI zu disproportionieren und schmilzt unter deutlicher Zersetzung bei 840 °C; dabei gibt das SmI wiederum Iod ab. Der Schmelzpunkt kann daher nicht genau bestimmt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Das Redoxpotential Sm/Sm beträgt −1,55 V, daher ist es ein starkes Reduktionsmittel. Samarium(II)-iodid ist außerdem sehr luft- und feuchtigkeitsempfindlich. Es wird an Luft rasch zu Samarium(III) oxidiert. Die wässrige Lösung zersetzt sich im Laufe von etwa 15 min unter Wasserstoffentwicklung und weitgehender Entfärbung; dabei scheiden sich basische Iodide ab. Mit Säuren verläuft die Reaktion stürmisch.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Samarium(II)-iodid eignet sich in großer Vielfalt für Standardreaktionen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Samarium(II)-iodid (SmI) ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Samarium und Iod. Samarium(II)-iodid ist ein tiefgrüner bis schwarzer Feststoff, es löst sich in Wasser mit tiefroter Farbe. Seine besondere Bedeutung erlangte es erst durch seine vielfältige Verwendung bei Synthesen in der Organischen Chemie. Samarium(II)-iodid wurde zusammen mit Ytterbium(II)-iodid (YbI) als Reagenz für organische Synthesen eingeführt.", "tgt_summary": null, "id": 1675732} {"src_title": "Dienheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Entwicklung.", "content": "Ab 1870 begann man, Geräte zur Lokalisierung von Metallen zu entwickeln. Vorteile versprach man sich vor allem im Bergbau. Der Physiker Heinrich Wilhelm Dove erfand im 19. Jahrhundert das Induktion-Balance-System, das in Metalldetektoren hundert Jahre später als erstes System für Metallsuchgeräte verwendet wurde. Die ersten Geräte benötigten viel Batteriestrom und arbeiteten nur sehr begrenzt. Alexander Graham Bell versuchte ein solches Gerät zu nutzen, um eine Kugel in der Brust von US-Präsident James A. Garfield 1881 zu finden. Der Versuch blieb erfolglos, offenbar weil die Metall-Spiralfedern des Bettes störten. Die moderne Entwicklung der Metalldetektoren begann in den 1930er Jahren. Der Techniker Gerhard Fischer erkannte, dass Radio-Wellen durch erzhaltiges Gestein und Metallteile gestört bzw. abgelenkt wurden. Es sollte also umgekehrt möglich sein, mit Hilfe von hochfrequenten Wellen Metall zu orten. Im Jahr 1937 erwarb er das erste Patent für einen Metalldetektor. Józef Stanisław Kosacki, einem polnischen Offizier, der in St Andrews in Schottland in den frühen Jahren des Zweiten Weltkrieges stationiert war, gelang die Entwicklung leichterer und leistungsfähigerer Geräte. Auch diese Geräte arbeiteten jedoch mit Elektronenröhren und hatten dementsprechend große und schwere separate Batterien. Dennoch war das Gerät sehr erfolgreich und verbreitet, zum Beispiel wurde damit erstmals Minensuche in großem Umfang betrieben. Hersteller von neuen Geräten brachten weitere Ideen auf den Markt, so begann etwa \"White ́s Electronics of Oregon\" in den 1950er Jahren den \"Oremaster Geigerzähler\" zu entwickeln. Ein anderer Erfinder in der Detektor-Technologie wurde Charles Garrett, der den BFO (Beat Frequency Oscillator), also die tonfrequente Schwebung zwischen zwei LC-Oszillatoren, von denen der eine durch Metall verstimmt wird, entwickelte. Mit der Erfindung und Entwicklung des Transistors in den 1950er und 1960er Jahren gelang es, immer kleinere und leichtere Geräte mit verbesserten Schaltungen und kleineren Akkus zu entwickeln. Die größte technische Entwicklung brachte das Induktions-Balance-System. Dieses System bestand aus zwei wechselstromdurchflossenen Spulen, deren Induktivitäten abgeglichen wurden. Sobald Metall in die Nähe kommt, geraten sie aus der Balance, dies erlaubt sogar, Metalle voneinander zu unterscheiden, da jedes Metall eine andere Phasenverschiebung ergibt. Das ursprüngliche Induktions-Balance-System bestand aus zwei übereinander angeordneten identischen Spulen. \"Compass Electronics\" produzierte ein neues Design: die beiden Spulen wurden in eine D-Form gebracht und mit den geraden Abschnitten aneinander gelegt. Dieses System wurde in den 1970er Jahren verwendet. Um den störenden Einfluss insbesondere eisenhaltiger Böden auszublenden, konnte die Frequenz verstellt werden. Zur gleichen Zeit entstanden die Puls-Induktions-Geräte. Im Gegensatz zu dem Schwebungsprinzip oder dem Induktions-Balance-System senden Puls-Induktions-Geräte magnetische Pulse in den Boden. Nach dem Aussenden eines Pulses wird die Zeit gemessen, die vergeht, bis der Puls abgeklungen ist. Die Abklingdauer erhöht sich aufgrund von Wirbelströmen, die in anwesendem Metall auftreten. Die Geräte sind unempfindlicher gegenüber der Bodenbeschaffenheit und erreichen große Tiefen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Metalldetektoren bestehen aus einer meist batteriebetriebenen elektronischen Schaltung und einer von niederfrequentem Wechselstrom durchflossenen Suchspule, deren Magnetfeld möglichst weit reichen soll. Die Form der Spule ist dazu entweder flach (Teller- oder Ringform, Doppel-D ohne Kern) oder gestreckt (Zylinderspule). Die flachen Formen werden zum Absuchen von Personen oder von Bodenflächen verwendet, während die gestreckten Formen zur Lokalisierung von Objekten in Hohlräumen wie Bohrschächten oder Gesteinsspalten dienen. Elektronik und Spule sind mittels einer Leitung miteinander verbunden und meist auf ein Gestänge mit Armstütze montiert.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Grundsätzlich können Metalldetektoren nach dem zugrundeliegenden Messverfahren unterteilt werden: Die unterschiedlichen Signalantworten bei verschiedenen Metallen und Stoffen und die Möglichkeit zur Detektion hängen mit deren Stoffkonstanten zusammen. Primäre Einflussfaktoren zur Unterscheidung sind die magnetische Permeabilität und die elektrische Leitfähigkeit. Nichtmetalle unterscheiden sich bei diesen Stoffkonstanten wesentlich von Metallen. Darüber hinaus ist auch die Beweglichkeit der Ladungsträger von Bedeutung. Die Signaländerung wird bei allen Messverfahren elektronisch ausgewertet und auf einer optischen Skala (beispielsweise verschiedene LEDs) sichtbar oder durch einen akustischen Signalgeber ab einem bestimmten Schwellenwert hörbar gemacht. Bei industriell eingesetzten Metalldetektoren, zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie zur Qualitätssicherung und Vermeidung von Metallsplittern in Lebensmitteln, wird die Signalauswertung zur automatischen Steuerung der Produktionsanlage verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Metalldetektoren haben viele Einsatzbereiche: Induktive Näherungsschalter arbeiten nach dem gleichen Prinzip wie Metalldetektoren, sind jedoch vergleichsweise klein und haben daher geringe Schaltabstände. Sie werden in der Automatisierungstechnik zur Positionsbestimmung und als Endlagenschalter eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Metalldetektor (auch \"Metallsuchgerät\" und \"Metallsonde\") ist ein Gerät zur Lokalisierung verborgener Metallteile, Rohrleitungen und elektrischer Leiter an Land sowie unter Wasser.", "tgt_summary": null, "id": 219508} {"src_title": "Wallendorf (Eifel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Robert C. Merton ist der Sohn von Robert K. Merton. Seine Mutter Suzanne Carhart entstammte einer traditionsreichen Methodisten-/Quäkerfamilie aus New Jersey. Nach dem Geburtsnamen seiner Mutter ist Robert C. Merton auch unter dem Namen Robert Carhart Merton bekannt. Schon als Kind interessierte er sich für Mathematik und Finanzen. Er studierte an der \"School of Engineering and Applied Science\" der Columbia University. Nach seinem Abschluss in angewandter Mathematik ging er 1966 an das California Institute of Technology, um eine Doktorarbeit zu schreiben, entschloss sich 1967 aber, ein Studium der Betriebswirtschaft am Massachusetts Institute of Technology zu beginnen. Hier wurde er stark beeindruckt von Paul Samuelson, dessen Assistent er wurde. Nach der Promotion 1970 lehrte er Ökonomie an der \"MIT Sloan School of Management\" bis 1988, als er an die Harvard University berufen wurde. An der Sloan School lernte er Myron Scholes und Fischer Black kennen. Aus ihrer Zusammenarbeit entstanden grundlegende Arbeiten über die Bewertung von Aktienoptionen. Die Methode ist heute als Black-Scholes-Modell bekannt. Der Name \"Merton-Black-Scholes-Methode\" wäre gerechter, hat sich aber nicht durchgesetzt. Alle drei wurden jedoch im Rahmen der Nobelpreisverleihung gewürdigt. Fischer Black war bereits verstorben, sonst wäre er Mit-Preisträger geworden. 1986 war Merton Präsident der \"American Finance Association\". 1986 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1993 in die National Academy of Sciences berufen. Merton wendete die von ihm gefundenen Finanzierungsmodelle unter anderem als Mitgründer von \"Long-Term Capital Management\" (LTCM) an. Dieser 1994 gegründete Hedgefonds entwickelte und vermarktete innovative Finanzprodukte. Bis zum Jahr 1998 hatte LTCM nach einer veröffentlichten Schätzung Kontrakte im Gesamtwert von einer Billion Dollar abgeschlossen; es handelte sich Derivate, Swaps und andere komplexe Finanzierungsinstrumente. Aufgrund der sich verschlechternden makroökonomischen Bedingungen in den Schwellenländern, der Russlandkrise und Fehlspekulationen mit italienischen Staatsanleihen geriet LTCM zunehmend unter Druck. Es wurde durch die Fehlspekulationen eine Kettenreaktion befürchtet, die zu einem Zusammenbruch des internationalen Finanzsystems führen könnte. In einer bis dahin weltweit einmaligen Rettungsaktion wurde 1998 das Schlimmste abgewendet; der Fonds wurde im Jahr 2000 endgültig aufgelöst. 2002 griff Merton in die Debatte um die Verbuchung von Aktienoptionen für Mitarbeiter ein. Die Vergabe von Aktienoptionen war in den Jahren davor ein beliebtes Mittel, um Mitarbeiter an Internet-Startupfirmen zu binden. Es ist allgemein üblich, diese Optionen erfolgsneutral und nicht als Aufwand (also erfolgswirksam) zu verbuchen. Diese Praxis wird von einigen Ökonomen mitverantwortlich dafür gemacht, dass es um das Jahr 2000 herum zu einer Aufblähung von Aktienkursen mit anschließendem Zerplatzen der Spekulationsblase kam. Merton sprach sich dafür aus, vergebene Aktienoptionen als Aufwand zu verbuchen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Cox Merton (* 31. Juli 1944 in New York) ist ein US-amerikanischer Ökonom und Hochschullehrer. Sein Hauptgebiet ist die quantitative Analyse des Kapitalmarkts mit Methoden der modernen Stochastik, basierend auf einer Modellierung des zukünftigen Kursverlaufs der Kapitalgüter als kontinuierliche Brownsche Bewegung. Sein bekanntestes Resultat ist die Bestätigung, dass die Black-Scholes-Formel zur Bestimmung von Optionswerten auch im Fall kontinuierlicher Zeit gilt. Dafür erhielt er 1997 gemeinsam mit Myron S. Scholes den Wirtschaftsnobelpreis. Ähnliche Beiträge leistete er zum Konsum-Investitions-Problem und zum Einsatz von Optionspreismodellen als Insolvenzprognoseverfahren.", "tgt_summary": null, "id": 1103091} {"src_title": "Udo Proksch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Brumels Vater war ein Geologe deutscher Abstammung, der den russisch-orthodoxen Glauben angenommen hatte. Brumel gewann 1960 bei den Olympischen Spielen in Rom die Silbermedaille mit einer Höhe von 2,16 m bei gleicher Höhe mit dem Olympiasieger Robert Schawlakadse, ebenfalls Sowjetunion. Dritter wurde der amtierende Weltrekordler John Thomas. 1964 wurde Brumel Olympiasieger bei den Olympischen Spielen in Tokio mit einer Höhe von 2,18 m vor John Thomas, der ebenfalls 2,18 m überquerte. Zwischen den beiden olympischen Medaillen gelang es Brumel, in Belgrad mit 2,21 m den Europameistertitel 1962 in Belgrad zu gewinnen. Er war von 1961 bis 1963 Meister der UdSSR und wurde dreimal von der polnischen Presseagentur Polska Agencja Prasowa (PAP) zu Europas Sportler des Jahres gekürt. Von 1961 bis 1971 hielt er den Weltrekord und konnte ihn in dieser Zeit sechsmal verbessern. Die letzte Höchstmarke war 2,28 m, die er 1963 überquerte. 1965 erlitt Brumel eine Beinverletzung bei einem Verkehrsunfall, die seine Karriere faktisch beendete. Sechs Jahre lang versuchte er, an seine Höchstform anzuknüpfen, wobei es ihm lediglich gelang, 2,06 m zu überspringen. Daran anschließend versuchte er sich als Autor von Sachbüchern und veröffentlichte neben einem Roman, einem Drama auch ein Libretto einer Operette, die allesamt Spiegel seiner eigenen Biografie waren. Er war der geschiedene Ehemann der Dressurreiterin Jelena Petuschkowa. 1992 war er in Genf als Geschäftsführer eines Export-Import-Unternehmens für Medikamente tätig. Von 1994 bis zu ihrer Auflösung im Oktober 2002 war er Vizepräsident der \"Association Internationale Nadezhda\", einer Stiftung zur Förderung künstlerisch begabter Jugendlicher mit Sitz in Troinex. Wenige Monate später verstarb Brumel nach längerem Krebsleiden, sein Grab befindet sich auf dem Moskauer Nowodewitschi-Friedhof. 2014 fand er Aufnahme in die IAAF Hall of Fame.", "section_level": 1}], "src_summary": "Waleri Nikolajewitsch Brumel (russisch \"Валерий Николаевич Брумель\"; * 14. April 1942 in Tolbusino bei Tschita; † 26. Januar 2003 in Moskau) war ein sowjetischer Leichtathlet in der Disziplin Hochsprung.", "tgt_summary": null, "id": 2239881} {"src_title": "Minderleister", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Santa Cruz das Flores liegt von allen Orten der Insel am weitesten östlich.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Santa Cruz entstand um 1500, erhielt 1548 das Stadtrecht und wurde am Beginn des 17. Jahrhunderts Hauptstadt der Insel Flores. 1642 begannen die Franziskaner mit dem Bau des Klosters, das gegen 1750 fertiggestellt wurde. 1693 hatte Santa Cruz 900 Einwohner. Von 1966 bis 1993 betrieben die französischen Streitkräfte in der Stadt eine militärische Abhörstation.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das ehemalige Franziskanerkloster beherbergt heute das Inselmuseum \"Museu das Flores\". Eine ständige Ausstellung beschäftigt sich mit dem Walfang. Bemerkenswert sind die Scrimshaw-Exponate aus Pottwalzähnen. Die Ausstattung der Klosterkirche \"Igreja de Sao Boaventura\" zeigt lateinamerikanische Einflüsse. Die dreischiffige Hauptkirche \"Igreja Matriz da Nossa Senhora da Conceição\" stammt aus dem 16. Jahrhundert, erhielt ihre heutige Form aber erst 1859.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Seit 1924 betrieb die \"Empresa de Pesca de Baleia Esperança\" von Santa Cruz aus den Walfang. 1941–1944 wurde die Walfabrik gebaut und machte die Stadt zum Zentrum dieses Wirtschaftszweigs auf Flores. 1981 wurde der Walfang eingestellt. Heute wird in kleinerem Umfang Fischfang betrieben. Daneben spielt die Milchwirtschaft eine Rolle. In der ansässigen Käserei wird der \"Queijo Uniflores\" hergestellt. Täglich werden 4000 bis 5000 Liter Milch verarbeitet. Seit den 1990er Jahren wird der Tourismus immer wichtiger. Santa Cruz das Flores stellt die Mehrzahl der Gästebetten auf Flores.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Santa Cruz ist über die Hauptstraße R 1-2 mit allen wichtigen Orten der Ostküste verbunden. Die Westküste wird am schnellsten über die R 2-2 erreicht, die 3 km südwestlich der Stadt von der R 1-2 abzweigt. Santa Cruz besitzt drei Häfen, den Fracht- und Passagierhafen \"Porto das Poças\", den Fischereihafen \"Porto Velho\" am Leuchtturm und den \"Porto do Boqueirão\" an der ehemaligen Walfabrik. In unmittelbarer Nähe der Stadt befindet sich seit 1968 der einzige Flughafen der Insel. Direkte Flugverbindungen gibt es zu den Azoren-Inseln São Miguel, Terceira, Faial und Corvo.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "In Santa Cruz das Flores gibt es eine Primarschule, eine Realschule und ein Gymnasium.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreis Santa Cruz das Flores.", "content": "Der Kreis Santa Cruz das Flores nimmt den nördlichen Teil von Flores ein. Er grenzt südlich an den Kreis Lajes das Flores, in den anderen Himmelsrichtungen an den Atlantik. Der Kreis ist in vier Freguesias (Gemeinden) eingeteilt:", "section_level": 2}], "src_summary": "Santa Cruz das Flores () ist die Hauptstadt der Azoreninsel Flores und Sitz eines Kreises (\"Concelho\"). Sie ist mit Einwohnern (Stand ) die bevölkerungsreichste Gemeinde der Insel und neben Lajes das Flores im Süden der zweite Ort der Insel mit touristischen Einrichtungen.", "tgt_summary": null, "id": 7320} {"src_title": "Stollen (Bergbau)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Beaumont liegt im Norden des Riverside Countys im US-Bundesstaat Kalifornien. Angrenzende Orte sind Banning im Osten, Cherry Valley im Norden sowie Calimesa im Nordwesten. An das Straßenverkehrsnetz ist Beaumont über die Interstate 10 und die California State Routes 60 und 79 angebunden. Aufgrund von Beaumonts Lage an der höchsten Erhebung des San-Gorgonio-Passes fällt die Höhe der Autobahnen in die Nachbarstädte Banning und Calimesa schrittweise ab. Beaumont hat 36.877 Einwohner (Stand der Volkszählung 2010) und erstreckt sich auf eine Fläche von 80,098 km2, wovon 80,062 km2 Landfläche sind; die Bevölkerungsdichte beträgt somit 460,6 Einwohner pro Quadratkilometer und ist vergleichsweise niedrig. Das Zentrum von Beaumont liegt auf einer Höhe von 796 m.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Im Sommer steigen die Temperaturen üblicherweise auf bis zu 35 an, während sie im Winter auf durchschnittlich 11 fallen. Aufgrund der hohen Lage ist es in Beaumont gewöhnlich drei bis fünf Grad Celsius kälter als in niedriger gelegenen Städten im Umkreis wie Riverside, Hemet, San Jacinto, Perris oder Palm Springs. Schneefall kommt in Beaumont nur selten vor. Die etwas niedrigeren Temperaturen sowie die verglichen mit Nachbarstädten saubere Luft machen Beaumont zu einem gefragten Gebiet für Neubebauungen im Inland Empire. Zusammen mit San Bernardino, Fontana und Banning ist Beaumont eine der windigsten Städte in Südkalifornien. Der jährliche Niederschlag beträgt durchschnittlich 432 mm.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Während der frühen 1850er Jahre wurde das Umland des heutigen Beaumonts von Vermessern auf der Suche nach einem Gebirgspass durchkämmt, der eine Verbindung zwischen Gebieten im Osten und dem Pazifik schaffen sollte. Im Jahr 1853 wurde der San-Gorgonio-Pass von einer Gruppe Vermesser unter der Leitung von Leutnant R. S. Williamson, einem Gesandten der Regierung der Vereinigten Staaten, entdeckt. Der Fund löste Begeisterung aus und gab Hoffnung für eine Realisierung der Pläne; schon bald wurde der Bau einer Eisenbahnstrecke vom Missouri River zum Pazifischen Ozean geplant. Ab den frühen 1860er Jahren verlegte die Southern Pacific Railroad Schienen durch das Gebiet, in dem später Beaumont entstand. Am höchsten Punkt des Passes wurde die Anlage \"Edgar Station\" gegründet, benannt nach einem der Wissenschaftler, die zur Entdeckung des Gebirgspasses beitrugen. Edgar Station diente als Rastplatz für Bahnreisende, die aus der Mojave-Wüste kamen und in den Großraum Los Angeles unterwegs waren. Schon kurze Zeit später änderte Edgar Station seinen Namen in \"San Gorgonio\"um. Allmählich zog der Ort auch dauerhafte Anwohner an. Am 18. November 1912 wurde San Gorgonio zur City erhoben. Seitdem trägt die Stadt ihren heutigen Namen \"Beaumont\" (franz. für \"schöner Berg\"). Im Jahr 1927 hatte die junge Stadt 857 Einwohner, fünf Kirchen, eine öffentliche Bücherei, eine Bank, eine Highschool, zwei Lokalzeitungen, mehrere Sägewerke, Packhäuser und eine Entwässerungsanlage. Beaumont wurde zu einem der größten Apfelanbaugebiete im Riverside County und in frühen Jahren von der eigenen Bevölkerung als \"Land des großen roten Apfels\" bezeichnet. Im Jahr 1930 brachten die Apfelplantagen in und um Beaumont 200.000 US-Dollar ein. Als die bisher wenig bekannte Stadt Palm Springs ein Stück östlich von Beaumont ab 1930 wuchs und zu einem beliebten Ferienort wurde, erfuhr auch Beaumont einen Zuwachs an Touristen und Bewohnern; durch den Bau sogenannter \"Guest Ranches\" versuchte Beaumont, von der florierenden Nachbarstadt zu profitieren. Laut einer Postkarte aus den 1930er oder 1940er Jahren bot beispielsweise die Highland Springs Guest Ranch ihren Gästen Reiten, Tennis, Bogenschießen, Hufeisenwerfen, Schwimmen, Shuffleboard, Tischtennis, Baseball, Standardtänze, Massagen, Basketball und Schlafmöglichkeiten für die Nacht an. Während des Kalten Krieges befand sich im Potrero Canyon südlich von Beaumont ein Testgelände für Lockheed-Raketen, das von Rocketdyne betrieben wurde. Im Jahr 2003 war der Großteil des Geländes an den Staat Kalifornien verkauft. Giftige Chemikalien, die vom Raketentreibstoff und den Testaktivitäten übrig blieben, sind in Boden und Grundwasser im Testgebiet gefunden worden; in den nächsten Jahren soll mit der Reinigung des verseuchten Gebiets begonnen werden. Das California Department of Fish and Wildlife plant, das Tal für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, da durch den Immobilienboom zu Beginn des neuen Jahrtausends die Zersiedelung auch die letzten verbliebenen Täler des kalifornischen Inland Empires erreicht hat. Seit dem Jahr 2000 strömen viele Bewohner Südkaliforniens nach Beaumont; Grund hierfür sind die niedrigen Immobilienkosten und die Nähe zu Los Angeles. Infolgedessen stieg die Bevölkerungszahl von 2000 bis 2006 um 130,5 Prozent, wodurch Beaumont in der Liste der schnellstwachsenden Vorstädte in Kalifornien Platz 2 hinter Lincoln belegte. Viele bisherige Anwohner gerieten dadurch in Sorge, da sie steigende Schülerzahlen, erhöhte Wassernachfrage und Verkehrsprobleme auf der Interstate 10 in Beaumont und Umgebung befürchteten. In Beaumont entstehen mehrere Plansiedlungen, einige sind bereits fertiggestellt. Vor kurzer Zeit eröffneten mehrere SB-Warenhäuser, darunter ein Walmart, ein Baumarkt von The Home Depot sowie Filialen von Staples, Best Buy, Bed Bath & Beyond, Petco und Ross Stores. Im nahen Banning befinden sich zusätzlich Supermärkte von Albertsons und Stater Bros. Im Jahr 2012 feierte Beaumont sein hundertjähriges Jubiläum.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft.", "content": "Beaumont plant Vergrößerungen des Stadtgebiets und den Bau neuer Wohnungen zur Erhöhung der Bevölkerungszahl in den nächsten 10 bis 25 Jahren. Im Westen der Stadt werden momentan zur Stauprävention weitere große Straßen und Kreuzungen gebaut. Durch die Wohnungsneubauten könnte Beaumont zur schnellstwachsenden Stadt in Kalifornien aufsteigen; die Bevölkerungszahl soll auf 125.000 Bewohner ansteigen. Hinter Santa Claritas Ortsteil Valencia gilt Beaumont als schnellstwachsende Planstadt im Großraum Los Angeles.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Beaumont ist Teil des 23. Distrikts im Senat von Kalifornien, der momentan vom Republikaner Mike Morrell vertreten wird, und des 42. Distrikts der California State Assembly, vertreten vom Republikaner Brian Nestande. Des Weiteren gehört Beaumont Kaliforniens 36. Kongresswahlbezirk an, der einen Cook Partisan Voting Index von R+1 hat und vom Demokraten Raul Ruiz vertreten wird.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "Viele Fahraufnahmen für den Film \"Ein amerikanischer Quilt\" von 1995 wurden in Beaumont gedreht, ebenso einige Episoden sowie Teile des Openings zur Fernsehserie \"My Name Is Earl\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Beaumont ist eine Stadt im Riverside County im US-Bundesstaat Kalifornien mit 36.877 Einwohnern (Stand: 2010). Beaumont ist heute eine wachsende Planstadt. Laut Schätzungen soll die Einwohnerzahl im Jahr 2040 bei 125.000 liegen.", "tgt_summary": null, "id": 2365321} {"src_title": "Schwarzbach (Main)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Planungen innerhalb der CSU, eine eigene Einrichtung für politische Bildung zu schaffen, begannen im Jahr 1964. Die anderen Parteien mit Fraktionsstatus im Deutschen Bundestag verfügten zu diesem Zeitpunkt bereits über vergleichbare Einrichtungen. Im April 1965 beschloss der CSU-Landesvorstand die Gründung der Hanns-Seidel-Stiftung, benannt nach dem ehemaligen CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten Hanns Seidel. Am 7. November 1966 fand in München die Gründungsversammlung mit 21 der CSU nahe stehenden Personen statt. Der Eintrag ins Vereinsregister erfolgte am 11. April 1967. Zum ersten Vorsitzenden wurde Fritz Pirkl, bayerischer Staatsminister für Arbeit und soziales gewählt. Unter dem Motto „Im Dienst von Demokratie, Frieden und Entwicklung“ wurde der Stiftung das satzungsmäßige Ziel gegeben, die „demokratische und staatsbürgerliche Bildung des deutschen Volkes auf christlicher Grundlage“ zu fördern. Dieser Gedanke wurde in der Neufassung der Satzung vom 14. Juli 2017 mit \"auf Grundlage christlicher Werteorientierung und dem daraus abgeleiteten Menschenbild\" präzisiert. Zweck der Stiftung ist insbesondere die staatsbürgerliche Bildung, die Vermittlung politischer Orientierung und die Anregung zu bürgerschaftlichem Engagement. Vermittlung staatsbürgerlichen Wissens übernahm das als Abteilung gegründete Bildungswerk. Mit der Akademie für Politik und Zeitgeschehen wurde als weitere Abteilung ein Forum für Wissenschaftsförderung und wissenschaftliche Politikberatung geschaffen, das als Denkfabrik politische Konzepte und Strategien erarbeiten sollte. Ab 1969 wirkte zusätzlich das „Forschungsinstitut für Sicherheit, Strategie und internationale Fragen“, das später in die Institute für Auswärtige Beziehungen sowie für Internationale Begegnung und Zusammenarbeit aufging. Operatives Ziel war die Förderung der „internationalen Gesinnung und Völkerverständigung sowie die europäische Einigung“ zu befördern. 1975 eröffnete die Hanns-Seidel-Stiftung als Mieter der Wittelsbacher das Bildungszentrum in Wildbad Kreuth; der Mietvertrag für dieses Tagungsgebäude lief Ende März 2016 aus. 1983 folgte das Bildungszentrum Kloster Banz in Bad Staffelstein und 2001 wurde neben der Stiftungszentrale in der Münchener Lazarettstraße das Konferenzzentrum eröffnet. 1981 begann die Stiftung über ihr Förderungswerk mit der Vergabe von Auslandsstipendien für ein Studium in Deutschland. Seit 1982 werden auch inländische Studenten ideell und finanziell gefördert. Nach Fritz Pirkls Tod erfolgte 1994 die Wahl von Alfred Bayer zum Vorsitzenden, dem 2004 der ehemalige bayerische Kultusminister Hans Zehetmair folgte. Anfang 2014 gab Zehetmair bekannt, auf eine weitere Kandidatur zu verzichten. Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer schlug darauf hin die stellvertretende Vorsitzende Ursula Männle als Nachfolgerin Zehetmairs vor. Sie wurde am 12. Mai 2014 von der Mitgliederversammlung zur Vorsitzenden gewählt und am 30. Juli 2018 im Amt bestätigt. Sie kündigte im September 2019 ihren Rücktritt zum Jahresende an, ihr Nachfolger wurde ab 2020 der langjährige CSU-Europapolitiker Markus Ferber. Die Stiftung verfügt über rund 270 Mitarbeiter und ein Jahresbudget in Höhe von rund 66 Mio. Euro. Sie ist in über 60 Ländern entwicklungspolitisch aktiv, führt Seminare zur politischen Bildung durch und fördert jährlich knapp 1.300 begabte und gesellschaftlich engagierte Studierende aus dem In- und Ausland ideell und finanziell.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Mitgliederzahl des Vereins ist per Satzung auf maximal 40 Personen beschränkt. Diese wählen einen Vorstand, der aus einem Vorsitzenden, drei Stellvertretern und dem Schatzmeister besteht. Der Generalsekretär gehört dem Vorstand Kraft Amtes an. Vorsitzende ist Ursula Männle. Stellvertreter sind Markus Ferber; Christian Schmidt und Kerstin Schreyer. Als Schatzmeister fungiert Ingo Friedrich. Der Generalsekretär ist Oliver Jörg. Die Hanns-Seidel-Stiftung ist in fünf Fachabteilungen, mehrere Stabsstellen und die Abteilung Zentrale Aufgaben gegliedert. Sie unterhält neben dem Bildungszentrum Kloster Banz, dem Konferenzzentrum München am Stiftungssitz und den Repräsentanzen in Berlin, Brüssel, Athen, Washington und Moskau auch rund 50 Auslandsbüros. Die \"Akademie für Politik und Zeitgeschehen\" betreibt praktisch orientierte Politikberatung. Sie erarbeitet Grundlagen für die politische Entscheidungsfindung und führt dazu auch Konferenzen und Expertentagungen durch. An die Akademie angeschlossen ist das \"Archiv für Christlich-Soziale Politik\", das als zentrales Archiv der CSU sowie der Partei nahe stehender Personen und Einrichtungen dient. Das \"Institut für Politische Bildung\" (früher: \"Bildungswerk\") fördert die demokratische und staatsbürgerliche Bildung in breiten Kreisen der Bevölkerung. Durch die Veranstaltung von Seminaren und Tagungen in Kloster Banz, München sowie dezentral in ganz Bayern soll die politische Beteiligung der Bürger erhöht und diese zur Mitgestaltung des freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates befähigt werden. Dies gilt insbesondere auch für Kommunalpolitiker, die in Seminaren das „Handwerkszeug“ für ihr ehrenamtliches Mandat erwerben können. Das \"Institut für Begabtenförderung\" (früher: \"Förderungswerk\") vergibt als Begabtenförderungswerk an Studierende und Promovenden deutscher Universitäten und Hochschulen, die talentiert und gleichzeitig gesellschaftspolitisch engagiert und persönlich geeignet sind, Stipendien aus staatlichen Mitteln. Zusätzlich wird ein Programm journalistische Nachwuchsförderung (JNF) angeboten. Die Stiftung ist auch Mitglied im MedienCampus Bayern, dem bayerischen Dachverband für die Medienaus- und -weiterbildung. Auf Kloster Banz betreibt die Stiftung ein komplett eingerichtetes modernes Hörfunk- und Fernsehstudio. Das \"Institut für Internationale Zusammenarbeit\" (IIZ) steuert die Projekte der Entwicklungszusammenarbeit. Schwerpunkte der Arbeit sind Stärkung der Zivilgesellschaft, Überwindung von sozialen und ethnischen Spannungen, Dezentralisierung, Förderung des Rechtsstaats und guter Regierungsführung, Förderung von Frauen oder auch des entwicklungspolitischen Austausches in Deutschland. Das IIZ betreut heute etwa 80 Projekte, die sich auf die Regionen Nordafrika, Naher und Mittlerer Osten, Afrika südlich der Sahara, Lateinamerika, Südasien, Südostasien und China/Mongolei verteilen. 2018 nahmen im entwicklungspolitischen Bereich mehr als 220.000 Teilnehmer an rund 5.000 Veranstaltungen teil. Das Institut für Europäischen und Transatlantischen Dialog unterhält Büros in Washington, Brüssel, Athen und Moskau sowie weiteren Hauptstädten in Mittel-, Ost-, und Südosteuropa. Das Institut fördert den binationalen bzw. paneuropäischen Dialog und analysiert gesellschaftspolitische Prozesse in den Ländern. Hierfür knüpft es Netzwerke zu einflussreichen Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Medien und gesellschaftlichen Multiplikatoren.", "section_level": 1}, {"title": "Stiftungszweck.", "content": "Als Stiftung, welche der CSU nahesteht, sieht sich die Hanns-Seidel-Stiftung selbst, als tätig auf der Grundlage christlicher Werteorientierung und dem daraus abgeleiteten Menschenbild. Ihre Zwecke erfüllt sie nach § 2 der Satzung (mit Stand 2019 gültiger Fassung) insbesondere, indem sie:", "section_level": 1}, {"title": "Preise.", "content": "Die Hanns-Seidel-Stiftung verleiht Preise zur Förderung von besonderen Leistungen in verschiedenen Bereichen. Der Förderpreis für junge Songpoeten wurde seit 1987 im Rahmen der Songs an einem Sommerabend an Liedermacher vergeben (seit 2017 bei den „Liedern auf Banz“), „Die Raute“ für die besten deutschen Schülerzeitungsredaktionen. Zudem verleiht die Stiftung in unregelmäßigen Abständen den Franz-Josef-Strauß-Preis an „Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise für Frieden, Freiheit und Recht, für Demokratie und internationale Verständigung eingesetzt oder die sich besondere Verdienste in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie sowie Literatur und Kunst erworben haben.“ Bisherige Preisträger waren u. a. Helmut Kohl, Roman Herzog, Michail Gorbatschow, José María Aznar, George Bush sen., Henry Kissinger, Jean-Claude Juncker und DDR-Dissident Reiner Kunze. 2015 forderte der bayerische SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Markus Rinderspacher, dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban den Franz-Josef-Strauß-Preis abzuerkennen. Als Begründung nannte Rinderspacher. Orban war im Jahr 2001 ausgezeichnet worden. 2020 erneuerte Rinderspacher seine Forderung. Anlass war Orbans umstrittenes Gesetz, die Rechte des ungarischen Parlaments im Zuge der COVID-19-Pandemie einzuschränken. Von 1984 bis 2012 wurde der Volksmusikpreis insgesamt 428 Mal im Rahmen des „Tages der Volksmusik“ in Wildbad Kreuth und Kloster Banz vergeben. Die Vergabe wurde Mitte November 2012 eingestellt, nachdem Medien über ein Naheverhältnis des Stifterehepaares des Preises, Maria und Max Wutz, zum Nationalsozialismus berichtet hatten, das bis dahin nicht bekannt gewesen war. Die Stiftung beauftragte daraufhin das Institut für Zeitgeschichte mit einem unabhängigen Gutachten. Das Ergebnis war so eindeutig, dass die Stiftung, die „das Erbe in gutem Glauben angetreten“ hatte, das Gesamterbe in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro wie folgt aufteilte: 1,25 Millionen gingen an den Bayerischen Jugendring zur Unterstützung des bayerisch-israelischen Jugend- und Schüleraustauschs, 150.000 Euro gingen an die Stiftung Bayerische Gedenkstätten zur Errichtung eines Erinnerungsortes im ehemaligen KZ-Dachau-Außenlager Mühldorfer Hart.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Der Hanns-Seidel-Stiftung gehör(t)en zahlreiche Persönlichkeiten an, darunter Edmund Stoiber, Theo Waigel (ausgeschieden), Horst Seehofer, Erwin Huber, Wilfried Scharnagl (verstorben), Angelika Niebler, Joachim Herrmann, Barbara Stamm, Günther Beckstein und Friedrich Zimmermann (verstorben), Ingo Friedrich, Alois Glück, Markus Ferber, Markus Söder, Kerstin Schreyer, Ilse Aigner, Gerda Hasselfeldt", "section_level": 1}, {"title": "Publikationen.", "content": "Die Hanns-Seidel-Stiftung gibt eigene Publikationen heraus. 2018 gab es 1.311 Publikationen inklusive Online-Veröffentlichungen, unter anderem zu den Themen Entwicklungszusammenarbeit, Zeitgeschehen, bayerische Lebensbilder, Entwicklungspolitik, Kommunalpolitik, China und Bildungspolitik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hanns-Seidel-Stiftung e. V. ist eine parteinahe Stiftung in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins mit Sitz in München, die der CSU nahesteht.", "tgt_summary": null, "id": 1145660} {"src_title": "Soziale Reproduktion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Zur Gemeinde gehören die Ortsteile:", "section_level": 2}, {"title": "Wüstungen.", "content": "Auf Kreischaer Flur liegen die möglicherweise identischen Wüstungen \"Olberndorf\" und \"Pfütze\". Olberndorf hatte Anteil an den Fluren von Röhrsdorf, Pfütze hatte neben Röhrsdorf auch an den Fluren von Wittgensdorf, Großborthen und Gombsen Anteil. Die Rittergüter von Röhrsdorf und Borthen übten die Grundherrschaft aus.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Der Landschaftsraum von Kreischa gehört der nordöstlichen Abdachung des Erzgebirges an. Die Gemeinde befindet sich im Döhlener Becken dessen Rotliegend-Sedimente die Gneise des östlichen Erzgebirges von der Elbtalkreide trennen. Die Rotliegend-Schichten enthalten Steinkohle­flöze, die jedoch nach heutigen Maßstäben nicht lohnend abbaubar sind. In der Vergangenheit wurde jedoch, wenngleich in wesentlich geringerem Ausmaß als im benachbarten Freital, auch in der Gegend um Kreischa Steinkohlebergbau betrieben. Davon zeugen der ehemalige \"Cotta-Schacht\" zwischen Kleinkarsdorf und Quohren sowie der \"Dippold-Schacht\" an der Hornschänke. In einigen alten Mauern des Kirchgrundstückes und am Lungkwitzer Gut sind rötliche, geschichtete Sandsteine des Rotliegend verbaut worden, die man in der Umgebung brach.", "section_level": 2}, {"title": "Geomorphologie.", "content": "Bei Kreischa mündet das Quohrener Wasser, das die Hauptachse des Ortes bildet, in den Lockwitzbach. Die Talungen, die diese beiden Gewässer ausgeräumt haben, werden zusammen mit dem flachwelligen Areal in der Umgebung von Kreischa als „Kreischaer Becken“ bezeichnet. Die südöstliche Grenze des Beckens wird von einem Höhenrücken nahe der Karsdorfer Verwerfungslinie mit dem Wilischberg (Basalt) gebildet. Das Naturdenkmal Babisnauer Pappel markiert in etwa den nördlichen Rand des Beckens. Das Kreischaer Becken wird durch den Lockwitzbach und seine Zuflüsse durch den Lockwitzgrund zur Elbe hin entwässert.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Kreischa liegt mit seinem humiden Klima in der kühl-gemäßigten Klimazone. Die Gemeinde befindet sich im Übergangsbereich zwischen dem feuchten atlantischen und dem trockenen Kontinentalklima. Nach der Klimaklassifikation von Köppen-Geiger zählt Kreischa zum \"warm gemäßigten Regenklima\" (Cfb-Klima). Dabei bleibt die mittlere Lufttemperatur des wärmsten Monats unter 22 °C und die des kältesten Monats über –3 °C. Die Niederschlagsmenge beträgt im durchschnittlichen Jahresmittel 610 mm, wobei ein Übergewicht im Sommer zu verzeichnen ist. Der Juli ist mit 80 mm der niederschlagreichste Monat. Im Februar fällt mit durchschnittlich 33 mm der wenigste Niederschlag. Über das gesamte Jahr ergibt sich eine mittlere Temperatur von 8,3 °C. Der Juli ist mit durchschnittlich 17,7 °C, aus klimatologischer Sicht, der wärmste Monat im Jahresverlauf. Im Januar sind die niedrigsten Temperaturen mit durchschnittlich −1,4 °C zu verzeichnen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch Kreischa führen die sächsischen Staatsstraßen 36 und 183. Nächster Autobahnanschluss ist „Heidenau/Sa.“ an der Bundesautobahn 17. Die nächste Bahnstation befindet sich mit Dresden-Niedersedlitz im Netz der S-Bahn Dresden. Bis 1977 verband die Lockwitztalbahn Kreischa mit dem Bahnhof. Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Dresdner Verkehrsbetriebe betreiben die gemeinsame Buslinie 86/386/F. Diese verbindet Kreischa im 20-Minuten-Takt mit dem S-Bahnhof Dresden-Dobritz und Prohlis. Die Linie 386 verläuft ab Kreischa nach Glashütte, die Linie F weiter nach Freital während die Linie 86 in Kreischa endet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1282 fand sich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes im Namen eines \"Heinricus de Kryschowe\". Der Ortsname kann von altslawischen Wurzeln als „Dorf des Krummen, Lahmen“ interpretiert werden. Das Dorf Kreischa bestand ursprünglich aus den Ortsteilen Im Jahre 1378 gehörte der Ort zum \"castrum\" Dresden, um 1440 wohl an der Grenze der Pflege Dohna und der Pflege Dresden. Im Jahre 1539 wurde die erste (lutherische) Kirchgemeinde in Kreischa erwähnt. Im Jahre 1547 ist die Grundherrschaft auf zwei Rittergüter Oberkreischa und Unterkreischa aufgeteilt. Von 1547 bis 1856 gehörte Oberkreischa (1620: „Gros Kreuscha“) zum Amt Dresden, das vormals dohnaische Unterkreischa („Klein Kreuscha“) sowie der zum Rittergut Zehista gehörige Grund zum Amt Pirna. Im Jahre 1834 erhielt der Ort Marktrechte. Im Jahre 1856 gehörte Kreischa zum Gerichtsamtsbezirk Dippoldiswalde und von 1875 bis 1952 zur Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde. In dieser Zeit entwickelte sich der Ort zur Sommerfrische und zum Luftkurort vor den Toren Dresdens. Durch den Lockwitzgrund wurde eine Überlandstraßenbahn, die „Lockwitztalbahn“, gebaut, die von 1904 bis 1977 in Betrieb war. Im Jahre 1952 wurden Kreischa und die heutigen Ortsteile Teil des Kreises Freital (später Landkreis). Eingemeindet wurden 1973 die Gemeinden Gombsen, Kleincarsdorf, Lungkwitz, Quohren und Theisewitz. Im Jahre 1994 wurden die Gemeinden Bärenklause-Kautzsch und Sobrigau eingemeindet und Kreischa wurde Teil des neugebildeten Weißeritzkreises. Im Jahre 2001 wurde die evangelische Kirchgemeinde Kreischa in das Kirchspiel Possendorf-Kreischa integriert. Im Jahre 2008 wurde die Gemeinde Kreischa Teil des neugebildeten Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Seit der Gemeinderatswahl 2019 verteilen sich die 16 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister Frank Schöning wurde im Juni 2015 mit 96,6 % der Stimmen wiedergewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Kreischa pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Größter Arbeitgeber am Ort ist die Klinik Bavaria. Von überregionaler Bekanntheit ist zudem das Institut für Dopinganalytik und Sportbiochemie, ein WADA-anerkanntes Dopingkontrolllabor, das aus dem \"Zentralinstitut mit Rehabilitationszentrum und Dopingkontrolllabor\" (siehe auch: Sportmedizinischer Dienst der DDR) hervorgegangen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Weltbekannt wurde Kreischa durch sein 1992 gegründetes \"Institut für Dopinganalytik und Sportchemie Kreischa\". Bereits während der DDR war Kreischa nationales Zentrum für Sportchemie. 1990 wird die Rechtsträgerschaft auf die Gemeinde Kreischa übertragen. Mit Inkrafttreten des deutschen Einigungsvertrages wurde der Sportmedizinische Dienst aufgelöst. Am 4. Oktober 1990 ging auf Beschluss der Gemeindevertretung das Zentralinstitut in die Klinik Bavaria über. Das Institut firmiert nach Neuorientierung wieder als Dopingkontrollabor, An-Institut der TU Dresden und akkreditiertes Dopingkontrolllabor der WADA. Institutsdirektor ist Detlef Thieme.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Die Gemeinde Kreischa verlieh dem Geschäftsführer der Kreischaer Klinik, Rudolf Presl, wegen seiner Verdienste um die Gemeinde am 12. Juli 2012 die Ehrenbürgerschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kreischa ist eine Gemeinde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen und ist südlich von Dresden im Tal des Lockwitzbaches gelegen.", "tgt_summary": null, "id": 1711653} {"src_title": "Johann Heinrich Ferdinand Autenrieth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Das Kletten-Labkraut ist eine einjährige krautige Pflanze, deren niederliegende oder – häufiger – klimmend aufsteigende Stängel sind meist 50 bis 150 (15 bis 300) Zentimeter lang und wenig verzweigt. An den Knoten sind sie behaart. Die vierkantigen Stängel besitzen an den Kanten rückwärts gerichtete Stachelborsten. Die Blätter stehen zu sechst bis neunt in Quirlen. Die einadrigen Blätter sind bei einer Länge von 12 bis 60 Millimeter sowie einer Breite von 3 bis 8 Millimetern lanzettlich bis elliptisch. An der Blattoberseite sind spitzenwärts gerichtete Borsten und am Blattrand rückwärts gerichtete Stacheln vorhanden. Die Blattspitze trägt eine Stachelspitze. Das Wurzelsystem ist – charakteristisch für einjährige Pflanzen – nur schwach ausgebildet. Die Wurzeln reichen bis 35 Zentimeter tief.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Die Teilblütenstände stehen in den Achseln von laubblattähnlichen Tragblättern, überragen diese und bestehen aus zwei bis fünf Blüten, die eine Trugdolde bilden. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Der Kelch ist zu einer Ringwulst reduziert. Die vier Kronblätter sind kurz verwachsen, aber es fehlt eine deutliche Kronröhre. Die weißliche Blütenkrone ist 1,5 bis 2 Millimeter breit und besitzt vier spitze Kronlappen. Es gibt vier Staubblätter. Zwei Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen. Die zwei Griffel sind am Grund verwachsen und tragen kopfige Narben.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte.", "content": "Die Trockenfrüchte sind 3 bis 5 Millimeter lang, dabei immer größer als die Krone. Die oliv- oder purpurfarbenen Früchte sind dicht mit borstigen Haken besetzt. Die zwei Teilfrüchte sind Spaltfrüchte, enthalten je einen Samen und sind kugelig. Die Früchte wiegen 7 bis 9 Milligramm und die Samen rund 3,7 Milligramm.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomensatz.", "content": "Die Chromosomengrundzahl der Gattung \"Galium\" beträgt x = 11. Die Art \"Galium aparine\" umfasst tetraploide, hexaploide und oktoploide Cytotypen mit 2n = 42, 44, 66, 88. Fischer bezeichnet die Art als hexaploid. Beobachtungen von 64 Chromosomen werden als Ergebnis der Fusion von zwei Chromosomen gedeutet.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wachstum.", "content": "Beim Kletten-Labkraut handelt es sich um einen, zum Teil winterannuellen, Therophyten. Die Wurzelbiomasse macht nur rund 10 Prozent der Gesamtbiomasse aus. Mykorrhiza fehlt häufig. Die Borsten an Stängel und Blättern erlauben der Pflanze das klimmende Aufsteigen entlang von Stützen, sie ist ein Spreizklimmer. Beim Berühren erzeugen sie einen klebenden Eindruck, der der Pflanze auch ihren Namen gegeben hat. Das Kletten-Labkraut vermehrt sich ausschließlich über Samen. Die Keimung erfolgt epigäisch. Das Hypokotyl ist 2 bis 3 Zentimeter lang und glatt. Die zwei Keimblätter sind länglich-eiförmig und 9 bis 15 Millimeter lang und unterscheiden sich damit deutlich von den übrigen Blättern. Es gibt zwei Ökotypen, die sich deutlich in ihrem Wachstumsverhalten unterscheiden: einen Hecken-Ökotyp und einen Acker-Ökotyp. Samen des Acker-Ökotyps keimen im Herbst und bilden Sämlinge mit kurzen, unter einem Zentimeter langen Internodien. An den untersten beiden Knoten bilden sie rundliche Blätter und erreichen eine Höhe von 10 bis 20 Zentimeter. In diesem ersten vegetativen Wachstumsstadium überwintern sie. Sie sind bis zu −17 °C frostresistent. Beim Hecken-Ökotyp benötigen die Samen eine Vernalisation und keimen erst im Frühjahr. Bei ihnen ist das erste Stadium stark verkürzt und reduziert. Im zweiten vegetativen Stadium werden lange Internodien (bis 10 Zentimeter) und die normalen lanzettlichen Blätter gebildet. Wenn die Stängel von ihren Stützen entfernt werden, etwa durch Wind, richten sich die niederliegenden Stängel binnen weniger Stunden an den Knoten wieder auf. Die Dauer zwischen Keimung und Blüte wird durch die Temperatur, die Tageslänge, die Nährstoff-Verfügbarkeit und den Ökotyp bestimmt, Feuchtigkeit und Lichtverhältnisse spielen keine Rolle. Im ersten reproduktiven Stadium werden Blüten an Seitenzweigen gebildet, während das vegetative Wachstum des Haupttriebs noch weitergeht. Im letzten Stadium bildet auch die Haupttriebspitze einen Blütenstand, beendet damit das Wachstum. Blüten werden von Mai bis in den September gebildet. Die Fruchtreife beginnt im Juni und dauert bis in den Oktober. Nach der Fruchtreife stirbt die Pflanze ab.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenökologie.", "content": "Das Kletten-Labkraut pflanzt sich ausschließlich sexuell fort und ist damit ein Amphimikt. Die zwittrigen Blüten sind protandrisch, das heißt, die Staubblätter reifen vor den weiblichen Organen. Die Staubblätter werden bei der Blütenöffnung nicht zurückgebogen. Wenn die Narben reifen und die Narbenfläche zugänglich wird, berühren die Narben die Antheren. Da die Antheren zu diesem Zeitpunkt zwar schon trocken sind und den Pollen ausgestreut haben, aber immer noch etlichen Pollen beherbergen, erfolgt eine sichere Selbstbestäubung. Selten werden die Blüten von kleinen Insekten besucht. Als Blütenbesucher wurden die Schwebfliege \"Syritta pipiens\" L., kleine Wespen, Schlupfwespen und Echte Fliegen beobachtet.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbreitung.", "content": "Ein Pflanzenexemplar bildet rund 300 bis 400 Teilfrüchte. Diese sind die Ausbreitungseinheiten (Diasporen) und haften durch ihre Widerhaken sehr gut im Fell von Tieren, aber auch an Kleidung und an Schlamm. Daher sind Tiere und der Mensch die wichtigsten Ausbreiter. Es können an Tieren auch ganze fruchtende Sprossabschnitte hängenbleiben und ausgebreitet werden. Daneben wurde auch Ausbreitung im Wasser (Hydrochorie) und durch Endozoochorie durch Vieh und Vögel beobachtet. Auch Windausbreitung (Anemochorie) als Bodenroller (Chamaechorie) kommt vor.", "section_level": 2}, {"title": "Herbivoren und Krankheiten.", "content": "Das Kletten-Labkraut ist Futterpflanze für mindestens 40 Insektenarten, von denen folgende sich ausschließlich von dieser Art ernähren, also monophag sind: \"Sminthurus viridis\" (Springschwänze); Tatzenkäfer (\"Timarcha tenebricosa\") (Blattkäfer); \"Dasineura aparines\", \"Dasineura galiicola\", \"Liriomyza morio\", \"Paraphytomyza anteposita\", \"Paraphytomyza orphana\" (Zweiflügler). Neben dem Mehltau \"Peronospora aparines\" wird das Kletten-Labkraut auch von den Pilzen \"Erysiphe galii\" (Leotiomycetes), \"Leptosphaeria galiorum\" und \"Leptosphaeria scitula\" (Pleosporales), \"Puccinia difformis\" und \"Puccinia punctata\" (Uredinales) und \"Phomopsis elliptica\" (Hyphomycetes) befallen.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Areal.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Kletten-Labkrauts umfasst Makaronesien und die gemäßigten Zonen Eurasiens. Es ist fast weltweit ein Neophyt. Das Kletten-Labkraut ist in fast ganz Europa verbreitet und häufig anzutreffen. In Norwegen kommt es bis 70° nördlicher Breite vor, ansonsten fehlt es nördlich des Polarkreises. Im Westen reicht es bis zu den Azoren, im Osten reicht es über den Ural nach West- und Südsibirien. Es kommt auch im Nordkaukasus, in den küstennahen Gebieten Kleinasiens und des Mittelmeerraumes sowie in Nordwestafrika (Atlasgebirge) vor. Das Verbreitungsgebiet ist somit eurasisch-subozeanisch. In Nordamerika wurde es eingeschleppt und kommt im Osten der USA zwischen 30 und 48° Nord sowie an der Westküste von Kalifornien bis Alaska vor.", "section_level": 2}, {"title": "Standorte.", "content": "Das Kletten-Labkraut wächst besonders an Stellen mit guter Stickstoff- und Phosphat-Verfügbarkeit. Es ist ein Lehmzeiger und ein ausgesprochener Stickstoffzeiger. Am häufigsten ist es auf Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 8,0. Es wächst in Auwäldern, Äckern, Weingärten, Ruderalstellen, in Hecken und auf Flussschottern. Es kommt besonders an gestörten Standorten vor, da dort ein hohes Stickstoffangebot besteht. Es steigt bis in die montane Höhenstufe bis in Höhenlagen von meist etwa 1200 Metern. In den Allgäuer Alpen steigt sie bis zu einer Höhenlage von 1400 Metern auf. Es ist eine Halblichtpflanze, die bei vier bis 100 Prozent des vollen Sonnenlichts wachsen kann, und ein Mäßigwärmezeiger. Bezüglich der Feuchtigkeit ist es indifferent. In Wiesen und Weiden ist es empfindlich gegen Mahd und Weide und unverträglich gegen Tritt. Die ökologischen Zeigerwerte nach Ellenberg für \"Galium aparine\" sind: L7 = Halblichtpflanze, T6 = Mäßigwärme- bis Wärmezeiger, Fx = indifferentes Verhalten, R6 = Schwachbasen- bis Mäßigsäurezeiger, N8 = ausgesprochener Stickstoffzeiger", "section_level": 2}, {"title": "Pflanzensoziologie.", "content": "Das Kletten-Labkraut ist in Mitteleuropa eine Klassencharakterart der Ruderalgesellschaften (Artemisietea vulgaris) beziehungsweise der nitrophilen Säume (Galio-Urticetea). Weiters kommt es vor in: Intensiv-Hackfrucht- und Gartenunkraut-Gesellschaften (Polygono-Chenopodietalia), in bodenfeuchten Segetal-Unkrautgesellschaften (Secalietea) und in Silberweidengehölzen (Salicion albae). Daneben kommt es auch in feuchteren Robinien-Wäldern, in ruderalen Glatthaferwiesen (Artemisia vulgaris-Arrhenatherum-Gesellschaft) und Mädesüß-Hochstaudenfluren (Filipendulion) vor.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Erstveröffentlichung von \"Galium aparine\" erfolgte 1753 durch Carl von Linné in \"Species Plantarum\". Das Artepitheton \"aparine\" wurde schon von Theophrast und Plinius dem Älteren als Bezeichnung für das Kletten-Labkraut verwendet, wobei die Etymologie des Wortes unklar ist. Synonyme für \"Galium aparine\" sind: \"Aparine vulgaris\", \"Aparine hispida\" nom. superfl., \"Galium lappaceum\" nom. superfl., \"Asperula aparine\" nom. illeg., \"Asterophyllum aparine\", \"Asperula aparine\" var. \"aparine\" nom. inval., \"Galion aparinum\", \"Rubia aparine\", \"Galium adhaerens\", \"Galium asperum\" nom. illeg., \"Galium uliginosum\" nom. illeg., \"Galium hispidum\", \"Galium uncinatum\", \"Galium aparine\" var. \"hirsutum\", \"Galium aparine\" var. \"verum\", \"Galium aparine\" var. \"marinum\", \"Galium intermedium\" nom. illeg., \"Galium aparine\" var. \"minor\", \"Galium horridum\" nom. illeg., \"Galium aparine\" var. \"subglabrum\", \"Crucianella purpurea\", \"Galium segetum\", \"Galium chilense\", \"Galium aparine\" var. \"microphyllum\", \"Galium chonosense\" nom. superfl., \"Galium pseudoaparine\", \"Galium parviflorum\" nom. illeg., \"Galium aculeatissimum\", \"Galium tenerrimum\", \"Galium aparine\" var. \"fructibushispidis\", \"Galium aparine\" var. \"intermedium\", \"Galium borbonicum\" var. \"makianum\", \"Galium aparine\" var. \"pseudoaparine\", \"Galium australe\" nom. superfl., \"Galium larecajense\", \"Galium charoides\", \"Galium aparine\" var. \"agreste\", \"Galium aparine\" subsp. \"agreste\", \"Galium aparine\" f. \"intermedium\". \"Galium aparine\" gehört zur Sektion \"Aparine\" in der Gattung \"Galium\". Zusammen mit dem nahe verwandten, aber diploiden Kleinfrüchtigen Kletten-Labkraut (\"Galium spurium\") bildet es die Artengruppe \"Galium aparine\" agg. Es sind keine Hybriden mit anderen Arten bekannt. Innerhalb der Art \"Galium aparine\" werden die zwei im Abschnitt Wachstum beschriebenen Ökotypen unterschieden. Ferner gibt es bei einigen Autoren zwei Formen: \"Galium aparine\" f. \"intermedium\" mit glatten Früchten sowie \"Galium aparine\" f. \"aparine\", das die bereits beschriebenen stacheligen Früchte hat.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Das Kletten-Labkraut wird als Volksarzneipflanze, als Wildgemüse und in der Homöopathie verwendet. Plinius der Ältere erwähnt es als Mittel gegen Schlangen- und Spinnenbisse, gegen Ohrenschmerzen sowie zur Blutstillung. Leonhart Fuchs nennt die gleichen Wirkungen, zusätzlich jene gegen den Kropf. In der modernen Kräuterkunde wird das ganze Kraut frisch oder getrocknet als Diuretikum, als Entzündungshemmer (Antiphlogistikum), gegen Hautkrankheiten und bei Schlaflosigkeit verwendet. Die Blätter können in Gemüsesuppen verwendet werden, aus getrockneten Blättern kann ein Tee gebraut werden und geröstete Früchte ergeben einen Kaffee-Ersatz. Eine weitere Bedeutung hat es als Ackerunkraut. Vor allem im Winterweizen und Winterraps zählt es zu den bedeutendsten Unkräutern und kann den Ertrag um 30 bis 60 Prozent mindern. Im Gegensatz zu vielen anderen Ackerunkräutern ist das Kletten-Labkraut in Mitteleuropa seit jeher heimisch, wechselte aber von seinen natürlichen Wald-Standorten in die Äcker (Apophyt). Seit der jüngeren Steinzeit ist die Art ein Kulturbegleiter. Die Schadwirkung beruht auf der Konkurrenz um Bodenstickstoff und Licht, da das Labkraut die Getreidebestände überwuchert. Die hohe wirtschaftliche Bedeutung führt zur Definition der Schadensschwelle von nur 0,1 Pflanzen pro Quadratmeter. Gegen chemische Bekämpfung ist es relativ widerstandsfähig, selbst stark geschädigte Pflanzen regenerieren sich und bilden Samen. Zur Bekämpfung eignen sich die Wirkstoffe Fluroxypyr, Mecoprop, Florasulam oder Amidosulfuron; auch Kombipräparate sind erfolgbringend, während Kontakt- und Breitbandherbizide nur begrenzt wirksam sind. Für die gezielte Bekämpfung von Kletten-Labkraut auf Baumsteifen wird Glufosinat als Wirkstoff empfohlen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kletten-Labkraut (\"Galium aparine\"), auch Klebkraut, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Labkräuter (\"Galium\") innerhalb der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Sie ist ein wirtschaftlich bedeutendes Ackerunkraut, wächst aber auch in Hecken, Säumen und in Wäldern. Dieser Spreizklimmer klimmt mit seinen Borstenhaaren an anderen Pflanzen empor.", "tgt_summary": null, "id": 2387808} {"src_title": "Wutach (Gemeinde)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Das Pfarrhaus oder bei größeren Gebäudekomplexen auch der Pfarrhof (mit Pfarrscheune) ist in der Regel mit dem \"Pfarramt\" verbunden. In Teilen des deutschen Sprachraums wird es auch als \"Widum, Wittum\", \"Wiedenhof\" oder \"Pastorat\", historisch auch als „Archipresbyterat“, „Presbyterat“, „Archidiakonat“ bzw. „Diakonat“ bezeichnet. In einigen Regionen innerhalb der norddeutschen evangelischen Landeskirchen spricht man auch von der „Pastorei“. Viele Kirchen haben kein spezielles, ausformuliertes Pfarrhausrecht. Oft wird auf die Billigkeit abgestellt, in manchen Landeskirchen gibt es auch Pfarrhausrichtlinien.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die strikte Trennung in ein Wohnhaus und ein Nebengebäude für die Landwirtschaft unterschied in vielen Ortschaften das Pfarrhaus von den üblichen Bauernhäusern. Das Pfarrhaus beinhaltete oft auch Gemeinde-, Schul- oder Konfirmandenräume.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Kirche stellte den Geistlichen in vielen Gemeinden eigene Wohnräume zur Verfügung. Oft waren in der Römisch-katholischen Kirche damit auch weitere Einrichtungen wie Collegien, Schulen oder Propsteien verbunden. An Stiftskirchengemeinden war in der Regel eines der \"Stiftsgüter\" auch das Pfarrhaus. Mit der Reformation bekam das Pfarrhaus noch mehr Bedeutung, da mit der Aufhebung des Zölibats für Pfarrer auch Pfarrfrauen (anstelle der Pfarrköchinnen oder Pfarrersköchinnen) und damit ganze Pfarrfamilien in die evangelischen Pfarrhäuser einzogen. Namhaftes Vorbild für die Rolle der Pfarrfrau und des damit häufig verbundenen offenen und gastfreundlichen Hauses war Martin Luthers Ehefrau Katharina von Bora. Pfarrerskinder kamen häufig in den Genuss einer überdurchschnittlichen Bildung. Unter dem Landesherrliches Kirchenregiment wurde der Pfarrer an vielen Stellen auch zum Landesbeamten an vorderster Front und bildete zusammen mit dem Lehrer, Kantor und manchmal Bürgermeister den Kern der Bildungselite. Pfarrhäuser dienten unter anderem als \"religiöses Biotop, politischer Gegenentwurf, bürgerliche Enklave oder antibürgerlicher Kampfschauplatz\". Zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten in ganz unterschiedlichen Sparten sind in einem Pfarrhaus aufgewachsen, darunter: Friedrich Nietzsche, Jean Paul, Hermann Hesse, Johannes Rau, Frère Roger, Ingmar Bergman, Vincent van Gogh, Jane Austen, Paul Tillich, Friedrich Dürrenmatt, Matthias Claudius, Friedrich Schleiermacher, Christoph Blocher, Christopher Wren, Gudrun Ensslin, Klaus Harpprecht, Elisabeth Niejahr, Hans W. Geißendörfer, Angela Merkel, Rezzo Schlauch, Christine Lieberknecht, Margrethe Vestager, Benjamin von Stuckrad-Barre, Christoph Hein, Christoph Wonneberger, Martin Kohlhaussen.", "section_level": 1}, {"title": "Das evangelische Pfarrhaus der Gegenwart.", "content": "In jüngerer Vergangenheit wandelte sich die Rolle der Pfarrer, viele Pfarrfrauen gehen eigenen Berufen nach und es existieren Pfarrmänner. Damit einhergehend wandelte sich auch die Bedeutung des Pfarrhauses.", "section_level": 1}, {"title": "Das katholische Pfarrhaus.", "content": "Das Pfarrhaus als Haus des Priesters soll nach einem Beschluss der Würzburger Synode von 1974 zugleich ein Haus für die Gemeinde sein: „Haus und Haushalt des Priesters müssen seinem Dienst entsprechen“, was einen Stil erfordert, „der von Einfachheit und Schlichtheit geprägt ist und Rücksicht nimmt auf die Ärmeren in der Gemeinde.“ Es gehört zum Vermögen der Pfarrei und soll in der Nähe der Pfarrkirche gelegen sein. Für den Pfarrer bestimmt das Kirchenrecht eine Residenzpflicht. Im Priesterhaushalt war früher häufig die Pfarrhaushälterin tätig, doch gehört die Tätigkeit zu den aussterbenden Berufen. Sie ist Angestellte des Priesters in Vollzeit- oder Teilzeitanstellung, kann aber neben der Haushaltsführung im Pfarrhaus weitere Aufgaben in der Pfarrgemeinde übernehmen. Sie kann im Pfarrhaus oder außerhalb wohnen. Die Würzburger Synode definierte ihre Tätigkeit als „kirchlichen Dienst“. Die Zahl der Pfarrhaushälterinnen hat jedoch in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen; viele Priester verzichten auf die ständige Dienstleistung und organisieren ihren Haushalt anders. Häufig liegen im Pfarrhaus auch die Büroräume der Pfarrei, meist auch das Pfarrarchiv. In früherer Zeit war bei ländlichen Pfarreien ein Gästezimmer vorhanden, in dem der Bischof bei einer Visitationsreise übernachtete. Durch die geringer gewordene Zahl von Priestern und die Zusammenlegung von Pfarreien werden heute viele Pfarrhäuser nicht mehr in ihrer ursprünglichen Funktion genutzt. Mitunter wurden sie daher zu Gemeinde- oder Jugendräumen umgebaut, häufig auch vermietet oder verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "In der Literatur.", "content": "Da Pfarrer oft in der Literatur vorkommen, spielt auch das Pfarrhaus immer wieder eine Rolle. Für die evangelischen Pfarrhäuser wird das besonders in den Romanen \"Lennacker. Das Buch einer Heimkehr\" (1938) von Ina Seidel und \"Der Mann auf der Kanzel\" (1979) von Ruth Rehmann deutlich. Auch Gösta Berling ist ein Beispiel, sowie die vielen Romane über Pfarrer, die in Kriminalfällen ermitteln, wie zum Beispiel die Pater Brown-Romane von G. K. Chesterton. Darüber hinaus werden bestimmte Bilder auch in Fernsehserien wie Herzensbrecher – Vater von vier Söhnen und anderen vermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Pfarrhaus (bzw. auch \"Pastorenhaus\") ist das Gebäude, in dem die Amtsräume oder die Wohnung von Pfarrern beziehungsweise Pastoren untergebracht sind. Das Pfarrhaus wird in der Regel von der Kirche oder der Kirchengemeinde unterhalten und war früher oft mit Pfründen verbunden. Da mit der Säkularisation die meisten Kirchengüter in die staatlichen Besitztümer übergingen, stehen noch heute viele Pfarrhäuser unter der Verwaltung der Bundesländer. Das Pfarrhaus als kulturelle Institution ist ein „Hort der Bildung und Bollwerk gegen säkularen Sinnverlust“. Es hat große Bedeutung, weil in den Pfarrersfamilien immer besondere Werte gelebt und vermittelt wurden, so dass vor allem Pfarrerskinder oft sehr herausgehobene Positionen einnahmen.", "tgt_summary": null, "id": 2462630} {"src_title": "Rehden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Daten.", "content": "Die Stadt liegt an der westlichsten Spitze Siziliens am Kap Boeo, nur 140 km von Tunesien entfernt. Marsala bedeckt eine Fläche von 241 km2. Die Nachbargemeinden sind Mazara del Vallo, Petrosino, Salemi und Trapani.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Marsala ist das Zentrum des Weinbaus in Westsizilien, deswegen verfügt die Gemeinde über zahlreiche Weinkellereien und eine Weinbauschule. Von hier stammt der Marsalawein. Darüber hinaus sind der Fischfang, die fischverarbeitende Industrie sowie Ölmühlen und die Salzgewinnung von wirtschaftlicher Bedeutung. Auch der Tourismus hat als Erwerbsquelle Bedeutung erlangt. Marsala hat Anschluss zur Autobahn A29dir, die von Alcamo nach Trapani führt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Lilybaion war bereits zu Beginn des zweiten karthagischen Krieges im Frühjahr 407 v. Chr. mit den hellenistischen Mächten auf Sizilien Landungsstelle für ihr Vorhaben unter Hannibal Mago. Marsala wurde 397 v. Chr. unter dem Namen Lilybaion von den Karthagern nach der Zerstörung ihres Stützpunktes Motya als neue Festung gegründet. Sie galt als uneinnehmbar und wurde mehrfach erfolglos belagert, so etwa von Pyrrhos I. (279 v. Chr.) und von den Römern (250–241 v. Chr.). Im Ersten Punischen Krieg war sie der letzte Stützpunkt der Karthager auf Sizilien. Lilybaion wurde 241 v. Chr. mit Ende des Krieges gemäß dem Friedensvertrag wie ganz Sizilien an die Römische Republik übergeben und hieß seitdem \"Lilybaeum\". Die Festung verlor ab dem Ende des Weströmischen Reichs an Bedeutung und fiel 827 in die Hände der Araber, die sie etwas südöstlich unter dem Namen Marsala (\"Marsa Allah\" = Hafen Allahs, gelegentlich auch gedeutet als \"Marsa Ali\" = Hafen Alis) neu aufbauten. Sie war damit die erste Stadt in Italien, die unter islamische Herrschaft geriet, und ist bis heute ein Zentrum des Islam in Italien. Auch unter der Herrschaft der Normannen wurde die Stadt gefördert. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde nach wenig erfolgreichen Kämpfen gegen Barbaresken-Korsaren aus Algerien der Hafen zugeschüttet und die Stadt verlor ihre Vorrangstellung an Trapani. 1773 errichtete der Engländer John Woodhouse in Marsala eine Weinproduktion. Um 1814 gab es bereits vier große britische Kellereien und die Stadt blühte wieder auf. Bedeutung erlangte Marsala auch bei der Wiedervereinigung Italiens, dem Risorgimento, als hier am 11. Mai 1860 der „Zug der Tausend“ unter Führung von Giuseppe Garibaldi landete und den Siegeszug gegen die Bourbonen begann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hafenstadt Marsala () (arabisch ) liegt an der Westküste Siziliens und gehört zur Provinz Trapani in Italien. Die Stadt hat Einwohner (Stand ). Nach ihr wurde der gleichnamige Wein Marsala benannt.", "tgt_summary": null, "id": 11533} {"src_title": "E-Partizipation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das \"Tiroler Unterinntal\" ist nicht gleichzusetzen mit dem \"Tiroler Unterland\", sondern bildet nur einen Teil davon; das Unterland umfasst auch sämtliche Nebentäler im Osten Nordtirols. Der Raum um Innsbruck wird gelegentlich separat betrachtet und dann als \"mittleres Inntal\" bezeichnet. Das Unterinntal ist ein breites Trogtal. Die Höhendifferenz entlang des Inns beträgt auf knapp 90 Kilometern nur rund 100 Meter. Die größten Seitentäler sind das Wipptal, das Zillertal und das Brixental, die alle von Süden einmünden.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Bis in die Gegend von Pill trennt das Unterinntal die Nördlichen Kalkalpen von den südlich gelegenen höheren Zentralalpen. Unterhalb schiebt sich zwischen die beiden Gebirgsgruppen eine Grauwackenzone, die nach Osten hin breiter wird. Das Unterinntal wurde wesentlich in den Eiszeiten geformt. Beim Rückzug der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit vor ca. 20.000 Jahren wurde das Tal mit einer mächtigen Schotterschicht aufgefüllt. Der Inn schnitt sich allmählich in diese ein und formte das heutige breite Trogtal. Die Reste der ursprünglichen Talsohle bilden die Mittelgebirgsterrassen auf beiden Seiten. Das Unterinntal ist eine der aktivsten Erdbebenregionen der Ostalpen sowie in ganz Österreich. Der Schwerpunkt der Starkbebentätigkeit befindet sich im Raum Innsbruck – Hall, nahe der Einmündung der Wipptalstörung in die seismische Inntalstörung. In diesem Bereich ereignen sich rund 25 % der Starkbeben von ganz Österreich. Die folgenschwersten Beben wurden in den Jahren 1572, 1670 und 1689 verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Unterinntal liegt im Übergangsbereich zwischen dem trockeneren inneralpinen Talklima des Oberinntals und dem niederschlagsreicheren Klima des nördlichen Alpenvorlandes. Es weist höhere Niederschläge und eine höhere Bewölkung als das Oberinntal und dessen Seitentäler auf, gelegentlich können auch Nebel- oder Hochnebelbänke vom Bayrischen Alpenvorland eindringen. Der Jahresniederschlag beträgt im Mittel der Jahre 1971–2000 in Innsbruck (Flughafen) 883,1 mm, in Jenbach 1177,0 mm, in Kirchbichl 1135,7 mm und in Kufstein 1293,7 mm.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Grenze zwischen Ober- und Unterinntal entlang der Melach ist die alte Grenze zwischen den Landgerichten Sonnenburg und Hörtenberg. Noch früher lag hier der \"„pagus inter valles“\", der ‚Gau zwischen den Tälern‘ oder ‚Zwischentalgau‘, der zumindest das (rechtsufrige) Inntal zwischen Alpenvorland und dem Zillertal und möglicherweise auch die Nordosttiroler Täler umfasste. Er wird in der Notitia Arnonis genannt, einem Güterverzeichnis des Salzburger Erzbischofs Arn aus dem Jahre 788. Kaiser Konrad II. gab das Unterinntal zwischen Melach und Ziller 1027 (hier benannt als \"„in Valle Eniana“\") als Lehen an Bischof Hartwig von Brixen; die Brixner Bischöfe verliehen es um 1165 an die Grafen von Andechs. Mit deren Aussterben ging die Grafschaft Unterinntal 1248 an die Grafen von Tirol. Der Abschnitt unterhalb des Zillertals kam erst 1504 unter Maximilian I. nach dem Landshuter Erbfolgekrieg zu Tirol.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Im Gegensatz zum Oberinntal ist das Unterinntal recht weitläufig, dicht besiedelt und relativ stark industrialisiert. Im Unterinntal lebt fast die Hälfte der Tiroler Bevölkerung, rund 315.000 Menschen, auf relativ engem Raum. Die größten Gemeinden sind Innsbruck ( Einwohner), Kufstein (), Wörgl (), Hall in Tirol (), Schwaz () und Rum (). Die ursprünglichen Ortskerne liegen meist erhöht am Talrand, auf Schwemmkegeln der Bäche oder auf den Mittelgebirgsterrassen. Inzwischen wird auch der Talboden häufig für Siedlungen und vor allem für Gewerbe genutzt. Die im westlichen Bereich des Unterinntals gesprochenen südbairischen Dialekte weisen Übergangsmerkmale zu den mittelbairischen auf, wie sie weiter östlich gesprochen werden. Dieser Übergangsbereich verläuft in etwa entlang der alten römische Provinzgrenze zwischen Noricum und Raetia, welche heute noch als Diözesangrenze zwischen dem Erzbistum Salzburg und der Diözese Innsbruck besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Im Unterinntal, insbesondere im Großraum Innsbruck, in Wattens (Swarovski), Jenbach (Jenbacher Werke), Kundl (Sandoz), Wörgl und Kirchbichl befindet sich ein Großteil der bedeutenden Tiroler Industriebetriebe. Bei Kirchbichl, Langkampfen und Oberaudorf/Ebbs bestehen Innkraftwerke. Der breite Talboden bietet gute Voraussetzungen für die Landwirtschaft, die häufig im Haupterwerb betrieben wird. Im Raum Innsbruck überwiegt dabei der Gemüseanbau, weiter flussabwärts die Viehwirtschaft. Anders als in den Seitentälern spielt der Tourismus (mit Ausnahme von Innsbruck) nur eine geringe Rolle. Das Unterinntal ist eine bedeutende Verkehrsachse, auf der sich der innerösterreichische Ost-West-Verkehr Richtung Arlberg und der Nord-Süd-Verkehr von Deutschland über den Brenner nach Italien überlagern. Große Verkehrsadern sind die Unterinntalbahn, die Inntal Autobahn A12 und die Tiroler Straße. Als Teil der TEN-Achse Nr. 1 Berlin–Palermo und zukünftige Zulaufstrecke zum Brennerbasistunnel wird die Unterinntalbahn viergleisig ausgebaut. Der erste Abschnitt der Neuen Unterinntalbahn wurde 2012 in Betrieb genommen. Bei Schwaz wurden auf der Inntalautobahn im Jahr 2011 im Schnitt 53.520 Fahrzeuge pro Tag gezählt, davon fast 40 % Lkw- oder Lkw-ähnlicher Verkehr. Der Gesamtverkehr hat sich im Zeitraum 1985 bis 2010 fast verdoppelt. Aufgrund der starken Verkehrsbelastung werden die EU-Grenzwerte für die Luftreinhaltung im Unterinntal oft erheblich überschritten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Unterinntal wird der Teil des Inntals bezeichnet, den der Inn ab der Melachmündung bei Zirl wenige Kilometer westlich von Innsbruck flussabwärts bis zur bayrischen Grenze durchfließt. Es ist der Hauptsiedlungs-, Wirtschafts- und Verkehrsraum Tirols.", "tgt_summary": null, "id": 1096054} {"src_title": "Hubert von Meyerinck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach der Verstaatlichung der indischen Luftfahrtindustrie wurden am 15. Juni 1953 zwei neue Fluggesellschaften gegründet: Air India für den internationalen und Indian Airlines für den Inlandsflugverkehr. Am 1. August 1953 nahm Indian Airlines den Flugbetrieb auf. Zu Beginn verfügte sie über eine Flotte von 99 Flugzeugen unterschiedlichster Art. Nach und nach wurden diese durch Vickers Viscount, Fokker F-27 und British Aerospace/Hindustan Aeronautics HS 748 ersetzt. Im Jahr 1964 begann mit der Einführung der Sud Aviation Caravelle das Jet-Zeitalter. Im November 1976 führte Indian Airlines als erste Luftfahrtgesellschaft in Asien den Airbus A300 ein. Im Juni 1989 nahm die Gesellschaft die erste Lieferung von 19 Airbus A320 entgegen. Im Dezember 2005 wurden Logo und Beschriftung der Maschinen neu gestaltet. Nun firmierte Indian Airlines als „Indian“. Im Jahr 2007 wurde die Fusion der beiden staatlichen Fluggesellschaften Indian Airlines und Air India zur National Aviation Company of India Limited eingeleitet. Damit sollte eine große, starke Fluggesellschaft entstehen, die sich gegen die größer werdende Konkurrenz im Fluggeschäft erfolgreich behaupten kann. Bisher hatte sich Air India auf internationale Ziele, Indian Airlines auf nationale und regionale Routen spezialisiert. Der Markenname Indian Airlines wurde aufgegeben. Im Februar 2011 wurde die Fusion mit dem Zusammenschluss beider Gesellschaften unter demselben IATA-Code abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Flugziele.", "content": "Neben Liniendiensten innerhalb Indiens bot Indian Airlines auch Flüge in benachbarte Länder wie Nepal, Pakistan, Afghanistan, Bangladesch, Sri Lanka, die Malediven, Kuwait und Oman an. Zuletzt wurden die Flüge unter dem Markennamen der Air India, aber mit dem IATA-Code der Indian durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flotte bei Betriebseinstellung.", "content": "Mit Stand August 2010 bestand die Flotte der Indian Airlines aus 79 Flugzeugen, die allesamt als Partner im Netzwerk von Air India betrieben wurden. Bis Frühjahr 2011 wurden diese Maschinen in die Flotte von Air India überstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Zuvor eingesetzte Flugzeuge.", "content": "Früher setzte Indian Airlines auch folgende Flugzeugtypen ein:", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Von ihrer Gründung 1953 bis zur Übernahme durch Air India 2011 kam es bei Indian Airlines zu 60 Totalschäden von Flugzeugen. Bei 38 davon kamen 882 Menschen ums Leben. Im Einzelnen handelte es sich um Totalverluste folgender Flugzeugtypen: Airbus A300 (3), Airbus A320 (1), Boeing 737-200 (8), Dornier 228 (1), Douglas DC-3/C-47 (22), Douglas DC-4 (3), Fokker F-27 (7), Hindustan Aeronautics HAL 748 (6), Sud Aviation Caravelle (5), Vickers Viscount (3). Auszüge:", "section_level": 1}], "src_summary": "Indian Airlines war eine indische Fluggesellschaft mit Sitz in Neu-Delhi. Nach einer im Jahr 2007 eingeleiteten Fusion ging sie 2011 vollständig in Air India auf.", "tgt_summary": null, "id": 1291089} {"src_title": "Olympische Winterspiele 1980/Ski Nordisch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktionsumfang.", "content": "IBM Sametime ist eine Produktfamilie, die für ortsunabhängige, synchrone Teamarbeit konzipiert ist. Einige der Merkmale sind: Sametime ist eine auf Web- und Java-basierte Client-Server-Architektur zur Bereitstellung und Organisation von Multipoint-Datenkonferenzen inklusive Awarenessfunktion („Wer ist anwesend?“). Es kann in MS Outlook, IBM Notes-Umgebungen, IBM Connections oder auch in WebSphere integriert werden. Die Plattform bietet folgende Einsatzmöglichkeiten in synchroner Kommunikation über das Web wie virtuelle Klassenräume mit Shared Whiteboard, Audio, Video und Chat.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Sametime 1.0 erschien im Dezember 1998 etwa sechs Monate nach Übernahme der Unternehmen Ubique (Rehovot, Israel) und Databeam (Lexington, KY, U.S.) durch IBM. Es ergänzte das Produktportfolio um „Echtzeitzusammenarbeitsfunktionen“, daher auch der Name „Sametime“. Zusammengeführt wurden so die Technologien von Lotus Domino (Anwendungsserver, Datenbank, Enterprise Directory) mit Ubiques Präsenz- und Instant-Messagingfunktionen sowie Databeams T.120-Datenkonferenzen. Sametime 1.5 brachte erste Audio/Videokonferenzfunktionen basierend auf Databeams H.323-Implementierung. In Version 2.0 wurden die Funktionen stärker miteinander integriert und vereinheitlicht. Version 3.0 und 3.1 brachten viele Detailverbesserungen. Der Versionssprung von 3.1 auf 6.5.1 wurde durchgeführt, um die Versionsnummer der Domino- und Sametime-Server anzugleichen. Gleichzeitig wurde im Notes Client 6.5.1 nun der Sametime Client fest integriert und bot z. B. bei jeder E-Mail in den Adressaten- und Absenderfeldern neben den E-Mail-Adressen gleichzeitig auch den Präsenzstatus an – und eine Kontaktaufnahme per Instant Messaging konnte sofort erfolgen. Sametime 7.0 brachte wieder Detailverbesserungen. Im Sommer 2006 wurde die Version 7.5 verfügbar gemacht, die unter anderem modernere Benutzeroberflächen und Anschlussmöglichkeit an andere IM-Netze bietet. Ab Version 7.5 basiert Lotus Sametime auf Lotus Expeditor. Mit Sametime 8.0 folgte auch der Notes-Client 8.0 auf die Eclipse-/Expeditor-Plattform, und der integrierte Client erhielt die volle Flexibilität des externen Clients. In Sametime 8.5 wurden die Webkonferenz- und Audio-/Videofunktionen komplett neu implementiert. Die Meetingfunktionen wurden wesentlich skalierbarer. Audio-/Videofunktionen wurden standardbasiert auf SIP umgestellt und unterstützen H.264- und H.263-Codecs. Eine einfache Videokonferenz-MCU wurde bereitgestellt, und die gesamte Infrastruktur ist nun auch hochverfügbar implementierbar. Nach Produktpflege (8.5.1, 8.5.2) erschien im September 2013 die aktuelle Version 9.0. Hier wurde das gesamte UI-Framework auf ein einheitliches Design umgestellt, die A/V-Funktionen wesentlich verbessert (insbesondere durch die Unterstützung von H.264 SVC) und die Bereitstellung einer vollwertigen Soft-MCU auf SVC-Basis (Continuous Presence). Auch die mobilen Clients für Android und iOS erhielten A/V-Funktionen.", "section_level": 1}, {"title": "Client-Unterstützung.", "content": "Der Instant Messenger Pidgin unterstützt standardmäßig Sametime unter Verwendung der externen \"libmeanwhile\". Sowohl für Kopete (\"Kopete Meanwhile\") als auch für Miranda IM kann die Sametime-Unterstützung durch ein Plugin nachgerüstet werden (Nur bis 0.9.0.0). Miranda NG bietet ebenfalls ein Plugin für Sametime an.", "section_level": 1}], "src_summary": "IBM Sametime ist eine Instant-Messaging- und Konferenz-Software, die von IBM entwickelt wird und – neben der Verwendung als separates Produkt – Teil der Social-Business-Plattform von IBM ist.", "tgt_summary": null, "id": 1878963} {"src_title": "Gruppe ArbeiterInnenmacht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Auftrag.", "content": "Die Brigade ist bei Übungen und im Einsatz Teil des Eurokorps, dessen Verbände als schnelle Eingreifverbände mit der Befähigung für friedenserzwingende Operationen eingesetzt werden können. Entsprechend sind die deutschen Brigadeteile als Teil der Eingreifkräfte klassifiziert. Die Brigade besitzt zur Erfüllung des Auftrages schnell luftverlegbare Vorauskräfte. Die Brigade ist außerdem befähigt, weitere Verbände aus den Mitgliedsländern des Eurokorps aufzunehmen. Die Brigade stellt zeitlich begrenzt Kräfte für die NATO Response Force (schnelle Eingreiftruppe) sowie für die EU Battlegroup und dient als Initial Entry Force Capability (IEFC) des Eurokorps.", "section_level": 1}, {"title": "Motto und Uniform.", "content": "Das Motto der Brigade lautet „Dem Besten verpflichtet“ oder französisch „Un devoir d’excellence“. Das Verbandsabzeichen der Brigade enthält in stilisierter Form die Flagge Frankreichs und die Flagge Deutschlands, die sich als Zeichen der deutsch-französischen Verbundenheit die gemeinsame Wappenfarbe \"Rot\" teilen. Der Wappenschild ist, wie sonst nur bei Divisionen, mit einer silbernen Kordel mit eingeflochtenem schwarzen Faden umrandet. Da die Brigade aber keiner Division untersteht, ist diese Umrandung „passend“. Die Soldaten der Brigade tragen zwar die Uniform ihres jeweiligen Landes, als Zeichen der Zusammengehörigkeit jedoch gemeinsam dazu das Barett, einheitlich in der typischen französischen Barettfarbe \"Marineblau\", mit einem dem deutsch-französischen Verbandsabzeichen entsprechenden Barettabzeichen (anstelle unterschiedlicher Barettfarben und Abzeichen) und auf deutsche Weise mit dem Abzeichen nach links. Das Barettabzeichen entspricht dem französischen Muster. Bei Paraden tragen auch die deutschen Soldaten weiße Halstücher und verschiedentlich das Gewehr FAMAS sowie Koppel und Schulterriemen nach französischem Muster. Den Soldaten des Jägerbataillons 292 stehen als bundesweit einzigem Verband Schultertücher (französisch „foulard de compagnie“) zum Zeichen der Verbundenheit mit den Franzosen zur Verfügung. Sie kennzeichnen durch Kompaniefarben die Zugehörigkeit zur jeweiligen Kompanie. Die französische Truppenfahne der Brigade erinnert an das \"14e Régiment de commandement et de soutien\" (Lyon), dessen Tradition die Brigade fortführt. Die Schriftzüge \"Russie 1812\" und \"Grande Guerre 1914–1918\" erinnern an die Kriege des 14. Regiments. Der deutsche Anteil führt eine Truppenfahne mit den Fahnenbändern \"D/F Versorgungsbataillon\" sowie \"Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg dem Deutsch-Französischen Versorgungsbataillon\" (verliehen 2001). Mitte 2008 wurde auf Wunsch der französischen Seite das deutsche Barettabzeichen geändert. Die neue Version trägt, ebenso wie beim Deutsch-Niederländischen Korps, dem Multinationalen Korps Nord-Ost und dem Eurokorps im Gegensatz zu allen anderen deutschen Barettabzeichen nun keine deutsche Flagge am unteren Rand mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Die Brigade ist in ihrer Gliederung als Jägerbrigade zu bezeichnen. Die Führung der Deutsch-Französischen Brigade, die Führung der selbständigen Stabs- u. Fernmeldekompanie, die Führung des Deutsch-Französischen Versorgungsbataillons und die der binationalen Kompanien des DEU/FRA VersBtl wechselt im Zweijahresrhythmus zwischen deutschen und französischen Offizieren, konträr dazu wechseln die Stellvertreter. Das 3. Husarenregiment ist von seiner Ausstattung her als leichtes Panzeraufklärungsbataillon zu klassifizieren. Mit seinen Spähpanzern AMX-10 RC stellt es die „schwere“ Komponente der Brigade dar. Als Aufklärungskräfte der Brigade fungiert die 4. Kompanie des Jägerbataillons 291. Mit dem Jägerbataillon 291 untersteht der Brigade das einzige dauerhaft außerhalb Deutschlands stationierte Kampftruppenbataillon der Bundeswehr.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1987 wurde auf einem Gipfeltreffen zwischen Helmut Kohl und François Mitterrand in Karlsruhe die Entscheidung für die Gründung eines gemischt-deutsch-französischen Verbandes getroffen. Die Brigade wurde daraufhin 1989 in Böblingen aufgestellt und 1990 in Dienst gestellt. Zur Aufstellung wurden Teile der Heimatschutzbrigade 55 herangezogen. 1992 verlegte der Stab nach Müllheim. 1993 wurde die Brigade in das Eurokorps eingebunden. 1996 stellte die Brigade Kräfte für den IFOR-Einsatz in Kroatien und ab 1997 und fortlaufend Kräfte für den SFOR-Einsatz in Bosnien, wo das JgBtl 292 durch einen Schießunfall während des Einsatzes im 2. SFOR-Kontingent zwei Soldaten verlor und einen schwerverletzt in die Heimat überführen musste. Vom November 1997 bis März 1998 waren 30 Soldaten der 4. Kompanie des JgBtl 292 als Sicherung des Befehlshabenden Generals eingesetzt, wo sie zur Umsetzung des Friedensvertrages von Dayton an sämtlichen Treffen der Regierungschefs als letzter Sicherungsring teilnahm. 1999 folgte ein Einsatz in Ohrid (Mazedonien). Die Soldaten der 3. Kompanie des JgBtl 292 waren die ersten Soldaten, die ihren Fuß von Mazedonien in den Kosovo setzten und damit den KFOR-Einsatz starteten. 2000 leistete die Brigade Katastrophenhilfe bei der Beseitigung der Folgen der Havarie des Tankers \"Erika\" vor der bretonischen Küste. 2000/2001 wurde die Brigade erneut in den SFOR- bzw. KFOR-Einsatz geschickt. Beim Elbhochwasser 2002 wurde die Brigade zur Katastrophenabwehr eingesetzt. 2002/2003 stellte die Brigade den Leitverband des 6. Einsatzkontingent SFOR und war an der TFF/OAH (Task Force Fox, Mazedonien) beteiligt und stellte Kräfte für KFOR, ISAF (Afghanistan) und die Operation Enduring Freedom. 2004/2005 führte der Verband die Multinationale Brigade in Kabul im Rahmen von ISAF. 2006 testete die NATO auf den Kapverdischen Inseln die Einsatzfähigkeit der NATO Response Force erstmals mit einem großen Manöver, an dem die Deutsch-Französische Brigade teilnahm. 2006/2007 stellte die Deutsch-Französische Brigade dann den Kern der Landstreitkräfte der NATO Response Force. 2006 wurden die deutschen Anteile dem Heeresführungskommando unterstellt und sind nicht mehr Teil der 10. Panzerdivision. Ende 2010 wurde in Straßburg das deutsche Jägerbataillon 291 in Illkirch-Graffenstaden in Dienst gestellt. Es besteht aus einer Stabs- und Versorgungskompanie, zwei Jägerkompanien und einer Aufklärungskompanie und ist die erste dauerhaft in Frankreich stationierte Einheit der Bundeswehr. Am 24. Juni 2014 wurde das in Donaueschingen stationierte „110 régiment d'infanterie“ aufgelöst. Dafür wurde der Brigade das „1 régiment d'infanterie“ unterstellt. 2015/2016 führte der Verband die Europäische Trainingsmission in Mali (EUTM Mali). Im Sommer 2016 erfolgte die erneute Unterstellung der deutschen Anteile unter die 10. Panzerdivision. Parallel hierzu wurden die französischen Anteile der 1 division blindée unterstellt. Von Februar bis Juli 2018 stellte das Jägerbataillon 292 unter Führung von Oberstleutnant Wolf Rüdiger Otto den Kern der 3. Rotation der multinationalen NATO-Battlegroup Lithuania bei der Mission NATO Enhanced Forward Presence in Litauen. Ab September 2018 wird das 9. deutsche Einsatzkontingent bei MINUSMA in Mali im Schwerpunkt von der Deutsch-Französischen Brigade gestellt. Leitverband ist ab September 2018 das Jägerbataillon 291 aus Illkirch-Graffenstaden (Frankreich). Kontingentführer ist der stellvertretende Brigadekommandeur Oberst Frank Günter Wachter. Das 13. Einsatzkontingent MINUSMA wurde ab Januar 2020 im Schwerpunkt wiederum von der Deutsch-Französischen Brigade gestellt. Leitverband ist das Jägerbataillon 292 aus Donaueschingen unter Führung von Oberstleutnant Sandro Brandt. Weitere größere Truppensteller aus der Brigade sind das Jägerbataillon 291, die Panzerpionierkompanie 550 sowie die 3. Kompanie des deutsch/französischen Versorgungsbataillons. Der Chef des Stabes der Brigade, Oberst Ingo Korzetz wahr Kontigentführer des 12. und 13. Einsatzkontingents MINUSMA.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Deutsch-Französische Brigade (D/F Brig; ) ist eine rund 6000 Mann starke binationale Infanteriebrigade aus französischen und deutschen Truppen mit Sitz des Stabes im deutschen Müllheim. ", "tgt_summary": null, "id": 208527} {"src_title": "Olympische Winterspiele 1972/Ski Nordisch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Das Photophon kam zunächst ohne Elektrizität aus. Es entspricht funktionell einem Telefon mit dem Unterschied, dass es moduliertes Licht als Medium nutzte und drahtlos war, während das Telefon modulierte Elektrizität über einen Leiter überträgt. Bell beschrieb als einfachste Form des akustisch-optischen Wandlers als Modulator einen flachen biegsamen dünnen Spiegel. Wird die Stimme des Sprechers auf dessen Rückseite gerichtet, vibriert der Spiegel im Rhythmus der Schallwellen und moduliert das Licht. Das Licht fällt durch eine Linse auf den Spiegel im Brennpunkt und der zurückgeworfene Strahl geht durch eine weitere Linse. Der Empfänger bündelt den Strahl im parabolischen Spiegel auf den Wandler im Brennpunkt, z. B. eine Hartgummiplatte in einem Hörrohr. In der letzten Version des Photophons saß hier als optoelektrischer Wandler, die 1872 erfundene Selenzelle, gemeinsam in einem Stromkreis mit dem 1876 erfundenen Telefonhörer, einem Lautstärkeregler und einer galvanischen Batterie. Selen ist ein lichtempfindlicher Photohalbleiter und ein optisch-elektrischer Wandler. Eine Selenzelle besteht z. B. aus 2 parallel gewickelte Flachspiralen aus dünnem Messingdraht auf einem mit Selen überzogenen Glimmerblatt.", "section_level": 1}, {"title": "Stellenwert für Bell.", "content": "Das Photophon übertrug drahtlos Sprache und Gesang 19 Jahre vor der ersten Funkübertragung und Bell bezeichnete es noch auf dem Sterbebett als seine wichtigste Erfindung noch vor dem Telefon. Die Begeisterung teilte er seinem Vater mit: Ich hörte artikulierte Sprache durch das Sonnenlicht! Ich hörte einen Sonnenstrahl lachen und husten und singen!...Ich konnte einem Schatten zuhören und vernahm mit dem Ohr das Vorbeiziehen einer Wolke quer über die Sonnenscheibe. Du bist der Großvater des Photophons und ich möchte meine Freude des Erfolgs teilen. -\"Bell in einem Brief an seinen Vater Alexander Melville Bell vom 26. Februar 1880\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Photophon oder Photophone (griechisch) ist ein gemeinsam von Alexander Graham Bell und Charles Sumner Tainter 1880 erfundenes drahtloses Lichttelefon zur Fernübertragung von Schall und ein Vorläufer des optischen Richtfunks. Der Sender nutzt eine Lichtquelle und einen Apparat mit Sammellinsen, wobei ein Spiegel als Modulator vibriert. Am Empfänger war im Brennpunkt eines Parabolspiegels als Lichtwandler zunächst eine Membran in einem Hörrohr und später eine Selenzelle in einem Telefonkreis.", "tgt_summary": null, "id": 144294} {"src_title": "Oradell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Stadionname rührt von einem Fluss namens \"Stanford Creek\", der früher auf der heutigen Eisenbahntrasse hinter dem \"East Stand\" verlief und in die Themse mündete. Die Stelle, an der er die \"Fulham Road\" kreuzte, war auf einer Karte des 18. Jahrhunderts als \"Little Chelsea Bridge\" markiert. Ursprünglich hieß die Brücke allerdings \"Sanford Bridge\" (ausgehend von \"Sand Ford\", ). Die Brücke, die etwas weiter südlich die \"King’s Road\" über den Fluss führte, hieß \"Stanbridge\" (ausgehend von \"Stone Bridge\", ). Vermutlich ist aus den beiden Brückennamen und dem Flussnamen der Name \"Stanford Bridge\" hervorgegangen, der sich später in \"Stamford Bridge\" wandelte. 1824 bis 1828 wurde der Fluss \"Stanford Creek\" Teil des Kensington Canal. 1859 bis 1863 wurde im \"Kensington Canal\" die heutige West London Line errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Stadion wurde am 28. April 1877 offiziell eröffnet. Dabei war es als reines Leichtathletikstadion ausgelegt. Fußball sollte hier noch nicht gespielt werden. Aufgrund seiner Lage in Fulham in der Nähe des Zentrums an der \"Fulham Road\" wurde als erstes dem FC Fulham angeboten, in diesem Stadion seine Fußballspiele auszutragen. Da dieser ablehnte, zog stattdessen 1905 der neu gegründete FC Chelsea ein. Seit dieser Zeit hat das Stadion eine Reihe von Umbaumaßnahmen hinter sich. Der letzte Schritt wurde am 19. August 2001 vollendet. Das Stadion ist heute eine reine Fußballarena. Besonders bekannt ist die Südtribüne the „Shed End“, die früher ausschließlich für Chelsea-Fans reserviert war, mittlerweile aber in Teilen als Gästeblock dient. Eröffnet wurde die Stamford Bridge am 28. April 1877 als Heimstatt des London Athletic Club. Der Chelsea FC wurde erst 1905 gegründet und spielt seit seinem ersten Spiel am 4. September 1905 gegen den Liverpool FC im lange Zeit größten Londoner Vereinsstadion. Beim Spiel gegen den Stadtrivalen Arsenal FC am 12. Oktober 1935 sorgten 82.905 Zuschauer für einen ewigen Besucherrekord. Seinerzeit wurde das Stadion multifunktional genutzt, die Laufbahn blieb bis in die 1990er Jahre erhalten. Die älteste zum Teil erhaltene Tribüne der Stamford Bridge ist der 1974 fertiggestellte East Stand, der die erste dreirangige Tribüne Großbritanniens war. Erst 20 Jahre später wurden die Modernisierungsarbeiten an der Heimstätte der „Blues“ fortgesetzt. Der neue zweirangige North Stand wurde 1994 vollendet, und die gegenüberliegende Südtribüne, wo sich einst die Stehplätze des legendären „Shed End“ befanden, nach einjähriger Bauzeit 1996 eingeweiht. Als letzte der vier Tribünen wurde im August 2001 der 13.432 Zuschauer fassende West Stand mit den VIP-Einrichtungen eröffnet. Als eines der ersten Fußballstadien überhaupt erhielt die Stamford Bridge eine Mantelbebauung mit Wohnhäusern, Hotels und Büros – hinter dem „Chelsea Village“ im Südosten ist das Stadion von außen kaum noch wahrzunehmen. Ein weiterer Ausbau scheint ausgeschlossen, da das Areal begrenzt und mittlerweile bis an den Rand bebaut ist. Zudem würden sich mit den zur Verfügung stehenden Erschließungswegen keine behördlichen Auflagen mehr erfüllen lassen. Das Spielfeld als solches sowie der Vereinsname gehören den „Chelsea Pitch Owners“, die Besitzrechte sind somit auf zahlreiche kleine Anteilseigner verteilt. Am 23. Mai 2013 wurde das Endspiel der UEFA Women’s Champions League an der Stamford Bridge ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft.", "content": "Von 2015 bis 2018 gab es trotz des begrenzten Raums auf dem Stadiongrundstück konkrete Planungen für Abriss und Neubau der Stamford Bridge. Der notwendige Platz soll durch eine Überbauung der Trasse der West London Line und der District Line im Umfeld des Stadions geschaffen werden. Anfang März 2017 gab der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan grünes Licht für den Neubau des Stadions. Die rund 140 Jahre alte Stamford Bridge sollte durch ein modernes Fußballstadion mit 60.000 Plätzen für 580 Mio. Euro ersetzt werden. Eröffnet werden sollte die von Herzog & de Meuron entworfene Arena zur Saison 2021/22. Nachdem am 4. März 2018 ein Nervenkampfstoff-Anschlag auf den Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia verübt worden war, fand in der britischen Regierung offenbar ein Sinneswandel statt. Roman Abramowitsch hatte Probleme mit der Verlängerung seines Investorenvisums; das konnte als eine Retourkutsche an den Kreml gesehen werden. Abramowitsch (Oligarch, Putin-Vertrauter und Besitzer des Chelsea Football Club) zog seinen Visumantrag kurz darauf zurück. Am 31. Mai 2018 gab der FC Chelsea bekannt, dass die Neubaupläne vorerst auf Eis gelegt wurden. Grund dafür sei das \"aktuell ungünstige Investitionsklima\".", "section_level": 1}, {"title": "Kapazitäten.", "content": "Das Stadion hat eine Kapazität von 40.853 Zuschauern. Es stehen vier nahezu komplett überdachte Sitzplatztribünen zur Verfügung: Der Matthew Harding Stand, der West Stand, der East Stand und das Shed End. Der mittlere Rang des West und East Stands sind Zuschauern vorbehalten, die ein Hospitality-Package für den Spieltag gebucht haben. Der untere Rang des East Stands ist der Familienbereich der Stamford Bridge. Die Auswärtsfans erhalten, je nach Kartenkontingent, einen Teil des Shed Ends. Die meisten Dauerkarteninhaber sitzen im Matthew Harding Stand und im Shed End.", "section_level": 1}, {"title": "Besucherrekord und Zuschauerschnitt.", "content": "Die größte Zuschauerzahl sah die Stamford Bridge am 12. Oktober 1935 bei dem Spiel der Football League First Division 1935/36. Die Partie gegen den FC Arsenal verfolgten 82.905 Besucher. Der Rekord zu modernen Zeiten der Sitzplatzstadien liegt bei 42.328, als Newcastle United zu einer Begegnung der Premier League 2002/03 am 4. Dezember 2002 in die Stamford Bridge kam.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Zu erreichen ist das Stadion am besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, da im Stadionbereich nur sehr wenige Parkplätze zur Verfügung stehen. Die Londoner U-Bahn der Linie District Line (grün) hält am Fulham Broadway, die man von allen Richtungen aus erreichen kann. Mit Overground-Zügen ist das Stadion leicht über die Stationen Imperial Wharf und West Brompton zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Unter dem südlichen, zum \"Shed End\" gelegenen, Elfmeterpunkt ist seit dem 1. Oktober 2006 eine Urne mit der Asche von Peter Osgood beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stamford Bridge ist ein Fußballstadion im Londoner Stadtteil Fulham, das seit 1905 hauptsächlich vom Fußballclub FC Chelsea genutzt wird.", "tgt_summary": null, "id": 21992} {"src_title": "Saddle Brook", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Franz Waxman als Filmkomponist.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "In Deutschland.", "content": "Franz Waxman wurde 1906 als Sohn des jüdischen Kaufmanns Otto Wachsmann und dessen Ehefrau Rosalie geb. Perl geboren. Bereits mit sechs Jahren, nach dem Umzug der Familie nach Oppeln, erhielt Franz Waxman Klavierunterricht. Er sollte nach dem Willen seines Vaters das Bankgeschäft erlernen. Er arbeitete zwei Jahre als Kassierer und verwendete sein Gehalt, um nebenbei weiter Klavier, Harmonielehre und Komposition zu erlernen. 1922 verließ er Oppeln und die Bank und zog nach Dresden und später nach Berlin, um Musik zu studieren. Seinen Unterhalt verdiente er als Klavierspieler in Nachtclubs und schloss sich dann den \"Weintraub Syncopators\", einer populären Jazzband der späten 1920er-Jahre, an. In dieser Zeit begann er, Arrangements für einige deutsche Musikfilme zu schreiben. Seine bekannteste frühe Arbeit war die Orchestrierung und Orchesterleitung für Josef von Sternbergs \"Der blaue Engel\" (1930) mit Marlene Dietrich. Durch den großen Erfolg des Films bekam er vom Leiter der UFA-Studios in Berlin Erich Pommer weitere Aufträge, darunter den, die Musik zu Fritz Langs Version von \"Liliom\" (1934) zu schreiben, der dann mit Charles Boyer in Paris verfilmt wurde. Als Jude musste Waxman nach der „Machtergreifung“ aus Nazideutschland fliehen. 1934 arbeitete er nur vorübergehend in Frankreich und siedelte wenig später in die Vereinigten Staaten von Amerika über.", "section_level": 2}, {"title": "In Amerika.", "content": "Der nächste Auftrag von Erich Pommer, die Arrangements zum Film \"Music in the Air\" von Jerome Kern, führte Franz Waxman nach Amerika. Sein erster großer Erfolg als Komponist war die Vertonung des Horror-Klassikers \"Frankensteins Braut\" (1935) mit Boris Karloff. Er arbeitete unter anderem für die Universal Studios und für Metro-Goldwyn-Mayer. Dabei entstanden zahlreiche Musiken für Filmklassiker, darunter \"Dr. Jekyll und Mr. Hyde\" (1941), Hitchcocks \"Rebecca\" (1940) und \"Verdacht\" (1942), \"Die Frau, von der man spricht\", \"Haben und Nichthaben\" (1944) mit Humphrey Bogart und Lauren Bacall, Hitchcocks \"Der Fall Paradin\" (1949) mit Gregory Peck, \"Boulevard der Dämmerung\" (Sunset Boulevard) (1950), \"Prinz Eisenherz\" (1954), \"Das Fenster zum Hof\" (1954), \"Der Hofnarr\" (1956) mit Danny Kaye, \"Geschichte einer Nonne\" mit Audrey Hepburn, \"Sayonara\" (1957) mit Marlon Brando oder auch \"Taras Bulba\" (1962) mit Yul Brynner und Tony Curtis. Franz Waxman starb am 24. Februar 1967 in Los Angeles an den Folgen einer Krebs-Erkrankung.", "section_level": 2}, {"title": "Merkmale und Einflüsse.", "content": "Franz Waxman war in den meisten seiner Filmmusiken nicht so sehr auf die Konzeption einer simplen und eingängigen Leitmelodie aus, sondern vielmehr auf die sinfonische Gesamtstruktur eines Werkes mit vielen Seitenthemen, langen Fortspinnungen und komplizierten Spielfiguren. Zwar kann man seine Werke klar in Themen gliedern, aber diese sind wohl eher als Leitmotive in der Tradition eines Richard Wagners zu verstehen. Zu Waxmans Stilmitteln gehören sowohl der Jazz in der Tradition George Gershwins und das Musical als auch epische, romantische Sinfonik im Stil von Richard Wagner und Gustav Mahler. \"Frankensteins Braut\" gilt als eines der ersten großen Meisterwerke von Waxman und machte ihm in Hollywood einen Namen für viele weitere Filmmusiken. Alfred Hitchcock inszenierte mit \"Rebecca\" seinen ersten Film in Hollywood, nachdem er davor rund 20 Jahre in England gedreht hatte. Franz Waxman lieferte eine romantisch-dramatische Musik für großes Orchester, die er später als eine seiner besten Filmmusiken betrachtete und für die er auch eine Nominierung zum Oscar erhielt. Im Mittelpunkt steht das „Rebecca-Thema“, das die verstorbene Hausherrin voll Mystik symbolisiert. Zum Einsatz kommt hier ein so genanntes Novachord. Im Kontrast hierzu stehen das heitere Liebesthema und die locker-beschwingten Walzer, Ausdruck der naiven und unbeschwerten Liebe. In dramatischen Momenten wird der harmonisch-weiche Streicherklang härter und schroffer und Waxman verlagert das Gewicht auf die Blechbläser. Im Kriegsfilm \"Der Held von Burma\" spielt Errol Flynn \"Captain Nelson\", Anführer einer Einheit von 50 Fallschirmspringern, die 1944 den Auftrag bekommen eine japanische Radarstation zu zerstören. Die Mission gelingt, aber das Rettungsflugzeug wird aufgehalten und die Truppe muss sich allein durch den Dschungel kämpfen. Das im Mittelpunkt stehende pathetische Marschthema erklingt im Verlauf der Filmmusik immer wieder, je nach Stimmung verschieden orchestriert und variiert das kontrastierende, fremd anmutende „Burma-Motiv“. Franz Waxmans Musik zu Billy Wilders Film \"Boulevard der Dämmerung\" vereint die Leitmotiv-Technik Richard Wagners mit unterhaltender Melodik wie Jazz sowie Elementen aus Richard Strauss' Oper Salome. Er erhielt dafür einen Oscar. Das Hauptthema erinnert mit seiner Mischung aus Jazz und Tango an die Unterhaltungsmusik der 1920er-Jahre und somit an die Zeit der Hauptfigur. Joe und Norma werden jeweils Themen zugeordnet. Neben der Originalmusik von Waxman wurden im makabren wie intelligenten Thriller \"Das Fenster zum Hof\" (1954) von Alfred Hitchcock folgende Themen verwendet: Außerdem baute Waxman Teile seiner eigenen Filmscores \"Elefantenpfad\" und \"Ein Platz an der Sonne\" in die Filmmusik zu \"Das Fenster zum Hof\" ein. Durch die gesamte überwiegend im Jazz-Stil gehaltene Partitur zieht sich als Leitmotiv der von Waxman extra für diesen Film komponierte Song \"Lisa\" (der Name der weiblichen Hauptrolle, gespielt von Grace Kelly). Er wird teilweise nur angedeutet, erscheint in verschiedenen Lautstärken und Orchestrierungen und erklingt erst am Schluss des Films gesungen in voller Länge. Dieser Aufbau war teilweise nach den Vorstellungen Hitchcocks, der aber mit dem Endergebnis unzufrieden war. Die Partitur zu \"Das Fenster zum Hof\" gehört mit ihrer verrückt-verschrobenen Großstadt-Hinterhofstimmung zweifellos zu den besten von Franz Waxman.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konzertante Werke.", "content": "Waxman schrieb auch eine Reihe weniger bekannter und sehr persönlicher konzertanter Werke: Diese beiden Fantasien komponierte Waxman ursprünglich für den Film \"Humoresque\" von 1946. John Garfield spielt einen jungen, aufstrebenden Violinisten, der diese Stücke „spielt“ (zu der Aufnahme von Isaac Stern). Auf die Anregung von Jascha Heifetz überarbeitete Waxman die \"Carmen-Fantasie\" und baute sie zum eigenständigen Konzertstück aus.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Franz Waxman erhielt insgesamt 12 Oscar-Nominierungen und gewann den Academy Award zweimal.", "section_level": 1}, {"title": "Oscars.", "content": "Waxman war der erste Komponist, der zwei Oscars in aufeinander folgenden Jahren gewann.", "section_level": 2}, {"title": "Grammy.", "content": "1959 für \"Geschichte einer Nonne\" (1959) (Nominierung)", "section_level": 2}], "src_summary": "Franz Waxman, gebürtig und bis 1934 aktiv als Franz Wachsmann, (* 24. Dezember 1906 in Königshütte, Oberschlesien; † 24. Februar 1967 in Los Angeles, USA) war mit fast 200 Filmmusiken ein bedeutender in Deutschland geborener Filmkomponist, Dirigent und Arrangeur.", "tgt_summary": null, "id": 2414478} {"src_title": "Wood-Ridge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name und Etymologie.", "content": "Der urgermanische Stamm \"ōþala-\" or \"ōþila-\" (Erbbesitz) ist eine Ablaut-Variante des Stammes \"aþal-.\" Dieser besteht aus einer Wurzel \"aþ\" und dem Suffix -\"ala\" oder \"-ila\". Die zweite Suffix-Variante erklärt z. B. die Umlaut-Form \"ēþel.\" Eine etymologische Verbindung von \"Odal\" zu \"Adel\" ist naheliegend, aber auch diskutiert. Dieser Begriff beinhaltet soziale Privilegierung durch eine Vorfahrenreihe, größeren Landbesitz und befestigte Plätze. Germanisches \"aþal‐\" bedeutete in etwa \"Abstammung, Herkunft, Art\", auch \"Adeliger, Fürst\" (altenglisch \"atheling\"). Seine Etymologie ist nicht geklärt, jedoch könnte eine Nähe zu gotisch \"atta\" (Vater) bestehen (s. Koseform \"Attila\"), was letztlich zu einer Wurzel aus der Säuglingssprache führte. Der Begriff \"oþal\" (Althochdeutsch \"uodal\") ist ein Grundwort in einigen germanischen oder deutschen Namen, besonders \"Ulrich\" und dessen Varianten. Der Stamm \"aþal\" ist in gotischen Namen häufig: Athalarich, Ataulf etc. Auch Namen wie \"Adalbert, Edmund\", \"Otto\" und andere. \"Odal\" war verbunden mit dem Erbrecht im alten Skandinavien. Einiges aus diesem Erbrecht ist heute noch in Geltung und regelt z. B. Aspekte des Eigentums in Norwegen (das \"Åsetesrett\", Stammsitz-Recht, und das \"Odelsrett\" (\"Allod\"-Recht)).", "section_level": 1}, {"title": "Heraldik.", "content": "In der Heraldik kommt die Othala-Rune in verschiedenen Ausformungen als sogenannte „Hausmarke“, eine gemeine Figur, vor.", "section_level": 1}, {"title": "Symbol des Nationalsozialismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "Die neuere „Odal-Rune“ erscheint erstmals während der Zeit des Nationalsozialismus. Dort wurde sie von der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“, der Hitler-Jugend (HJ) und dem Rasse- und Siedlungshauptamt als Kennzeichen verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Neonazismus.", "content": "Die 1948 gegründete Studentenorganisation \"Afrikaner Studentebond\", auch \"Afrikaanse Studentebond\" genannt, verwendete die Odal-Rune sowohl in der fiktiven Form nach Guido von List als auch in der herkömmlichen und ursprünglichen Form (ohne die \"Füße\") ebenfalls für ihr Banner. Die Odal-Rune war das Abzeichen der 1952 gegründeten Wiking-Jugend und der 1956 gegründeten Studentenorganisation Bund Nationaler Studenten (BNS). Der BNS wurde im Jahr 1961 und die Wiking-Jugend im Jahr 1994 gemäß § 3 Vereinsgesetz verboten. Das Verbot eines Vereins erstreckt sich auch auf die Verwendung seiner Symbole (§ 9 Vereinsgesetz). Im Liederbuch der Wiking-Jugend war das Wandervogellied \"Hohe Tannen weisen die Sterne\" enthalten, und zwar mit einer hinzugefügten weiteren Strophe mit rechtsradikalem Inhalt, in der die Rune beschworen wird: Odalrune auf blutrotem Tuche, Weh voran uns zum härtesten Streit. Odalrune, dir Zeichen aller Freien, Sei der Kampf unseres Lebens geweiht. Das Lied \"Hohe Tannen weisen die Sterne\" war erstmals 1923 in dem Liederbuch \"Das junge Volk\" des Bundes der deutschen Ringpfadfinder veröffentlicht worden. Es befand sich 1934 in dem Hitlerjugend-Liederbuch \"Uns geht die Sonne nicht unter\", allerdings ohne die Odalrunen-Strophe. In die Neuauflage ein Jahr später wurde das Lied nicht mehr aufgenommen. Der Vierzeiler über die Odalrune ist in keinem der in Online-Archiven zugänglichen Liederbücher aus der Zeit des Nationalsozialismus enthalten. Diese Strophe erschien erst nach dem Zweiten Weltkrieg in rechtsradikalen Liederbüchern. Die Odal-Rune ist bis heute ein verbreitetes Symbol in der Neonazi-Szene. Seit 2016 erscheint sie auf der Flagge des National Socialist Movement in den USA.", "section_level": 2}], "src_summary": "Othala () ist die 24. und letzte Rune des älteren Futhark (die achte Rune im dritten Ætt) mit dem Lautwert „O“. Sie fehlt im. Der rekonstruierte urgermanische Runenname geht auf *\"ōþalan\" (vgl. ahd. \"uodil\") zurück. Er bedeutet vermutlich \"Erbbesitz, Stammgut, in der Sippe erbliches Vermögen\" (vgl. Odal und Kleinod). Die Rune erscheint in den Runengedichten als altenglisch \"ēþel\" (mit der Bedeutung \"Heimat\") bzw. gotisch \"utal\". ", "tgt_summary": null, "id": 1545428} {"src_title": "Joachim Kaiser", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Lighthouse Point befindet sich etwa 15 km nördlich von Fort Lauderdale und 45 km nördlich von Miami. Angrenzende Kommunen sind Deerfield Beach, Hillsboro Beach und Pompano Beach.", "section_level": 1}, {"title": "Demographische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung 2010 verteilten sich die damaligen 10.344 Einwohner auf 5774 Haushalte. Die Bevölkerungsdichte lag bei 1753,2 Einw./km2. 94,0 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 1,7 % als Afroamerikaner, 0,3 % als Indianer und 1,6 % als Asian Americans. 0,9 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 1,6 % zu mehreren Ethnien an. 7,5 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Im Jahr 2010 lebten in 21,1 % aller Haushalte Kinder unter 18 Jahren sowie 35,0 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 57,2 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme). Die durchschnittliche Größe eines Haushalts lag bei 2,11 Personen und die durchschnittliche Familiengröße bei 2,74 Personen. 18,0 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 17,1 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 34,9 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 29,9 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 49 Jahre. 49,3 % der Bevölkerung waren männlich und 50,7 % weiblich. Das durchschnittliche Jahreseinkommen lag bei 76.106 $, dabei lebten 7,4 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Im Jahr 2000 war Englisch die Muttersprache von 89,18 % der Bevölkerung, spanisch sprachen 4,64 % und 6,18 % hatten eine andere Muttersprache.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Am 10. August 1990 wurde der Cap’s Place in das \"National Register of Historic Places\" eingetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die größten Arbeitgeber waren 2018:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Lighthouse Point wird im Westen vom U.S. Highway 1 tangiert, außerdem führt die Interstate 95 drei Kilometer westlich in Nord-Süd-Richtung an der Stadt vorbei. Die nächsten Flughäfen sind der nationale Pompano Beach Airpark sowie der Fort Lauderdale-Hollywood International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Kriminalität.", "content": "Die Kriminalitätsrate lag im Jahr 2010 mit 179 Punkten (US-Durchschnitt: 266 Punkte) im niedrigen Bereich. Es gab fünf Raubüberfälle, neun Körperverletzungen, 54 Einbrüche, 273 Diebstähle, zwölf Autodiebstähle und eine Brandstiftung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lighthouse Point ist eine Stadt im Broward County im US-Bundesstaat Florida mit 10.344 Einwohnern (Stand: 2010). Die geographischen Koordinaten sind: 26,28° Nord, 80,09° West. Das Stadtgebiet hat eine Größe von 6,2 km2.", "tgt_summary": null, "id": 214374} {"src_title": "Mikojan-Gurewitsch MiG-33", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Macclenny liegt rund 40 km westlich von Jacksonville.", "section_level": 1}, {"title": "Demographische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung 2010 verteilten sich die damaligen 6374 Einwohner auf 2335 Haushalte. Die Bevölkerungsdichte lag bei 749,9 Einw./km2. 78,0 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 17,9 % als Afroamerikaner, 0,5 % als Indianer und 0,7 % als Asian Americans. 0,7 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 2,2 % zu mehreren Ethnien an. 2,5 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Im Jahr 2010 lebten in 43,4 % aller Haushalte Kinder unter 18 Jahren sowie 24,1 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 72,2 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme). Die durchschnittliche Größe eines Haushalts lag bei 2,77 Personen und die durchschnittliche Familiengröße bei 3,27 Personen. 31,6 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 29,4 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 22,7 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 16,3 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 32 Jahre. 48,3 % der Bevölkerung waren männlich und 51,7 % weiblich. Das durchschnittliche Jahreseinkommen lag bei 31.810 $, dabei lebten 19,9 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Im Jahr 2000 war Englisch die Muttersprache von 96,44 % der Bevölkerung und spanisch sprachen 3,56 %.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Am 21. August 1986 wurde das Old Baker County Courthouse in das \"National Register of Historic Places\" eingetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch Macclenny führen die Interstate 10, der U.S. Highway 90 (SR 10) sowie die Florida State Roads 121 und 228. Der nächste Flughafen ist der Jacksonville International Airport (60 km nordöstlich).", "section_level": 1}], "src_summary": "Macclenny ist eine Stadt und zudem der \"County Seat\" des Baker County im US-Bundesstaat Florida mit 6374 Einwohnern (Stand: 2010).", "tgt_summary": null, "id": 1864523} {"src_title": "Steyr (Fluss)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Flechten.", "content": "Das Flechten von Cornrows ist abhängig von der Sensibilität der Kopfhaut und der Vorsicht des Flechtenden unangenehm bis schmerzhaft, wobei die Kopfhaut durch die starke Zugbelastung für etwa eine Woche gereizt sein kann. Eine Mindesthaarlänge von etwa zehn Zentimetern sollte gegeben sein. Je länger das Kopfhaar ist, desto besser halten die Braids. So ist eine Haarlänge von fünfzehn bis zwanzig Zentimetern besonders für dickere Cornrows vorteilhaft. Die Flechtdauer richtet sich nach der Haarlänge und der Anzahl der Reihen, sowie nach der Komplexität des Musters und beträgt zwischen dreißig Minuten und fünf Stunden. Die Haare werden in kleine Sektionen aufgeteilt, die miteinander verflochten werden, sodass große Zöpfe entstehen. Im Gegensatz zu anderen Flechtfrisuren flicht man Cornrows, indem immer wieder eine neue Haarsträhne aufgenommen und in den Zopf integriert wird, wodurch die Zöpfe an der Kopfhaut anliegen. Die Anzahl der einzelnen Reihen kann von vier bis über hundert gehen. Dies hängt davon ab, wie fein geflochten wird. Die Cornrows können einfach gerade nach hinten (\"Straight Rows\") oder in Mustern geflochten werden. Es gibt verschiedene Varianten von Cornrows:", "section_level": 1}, {"title": "Haltbarkeit und Pflege.", "content": "Sehr entscheidend für die Haltbarkeit der Cornrows ist die Flechttechnik des Ansatzes. Daher variiert die Haltbarkeit von Cornrows zwischen wenigen Tagen bis hin zu zweieinhalb Monaten, je nach Können des Flechtenden. Häufig wird auch Kunsthaar mit eingeflochten, welches die Haltbarkeit um einige Wochen verlängern kann. Grundsätzlich empfiehlt es sich, Reibung an den Cornrows zu vermeiden, also etwa beim Waschen das Shampoo in der Hand aufzuschäumen und in die Cornrows zu streichen und beim Abtrocknen die Haare nur abzutupfen und nicht zu rubbeln. Für mehr Frische kann man nachts ein Satin-Tuch tragen. Für hellhäutige Menschen empfiehlt es sich, die Kopfhaut mit Sonnencreme vor zu hoher Sonnenbestrahlung zu schützen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cornrows (englisch \"corn\" ‚Mais‘, ‚Getreide‘ und \"rows\" ‚Reihen‘; kurz: Corns oder Rows) bezeichnen eine aus Afrika stammende Flechtfrisur. Synonym wird auch die Bezeichnung Canerows (engl. \"to cane\" ‚flechten‘) verwendet. Cornrows werden sowohl von Frauen als auch von Männern getragen.", "tgt_summary": null, "id": 1605099} {"src_title": "Richard Katz (Schriftsteller)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Der Weinort liegt zwischen Mainz und Worms in Rheinhessen. Zu Dienheim gehören auch die Wohnplätze Hof mitten im Feld, Guldenhof und Villa Silius.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf eine römische Besiedlung weist der Grabstein des \"Silius\" und ein Gräberfeld hin. Dienheim ist bekannt für die ältesten und meisten Schenkungen im heutigen Rheinhessen an das Kloster Lorsch. Tiedo und Ezzo schenkten unter Pippin der Jüngere an Erzbischof und ersten Abt Chrodegang (Rucgang) einen Weinberg in Dienheimer Gemarkung (Dinenheimer marca). Der Tag der Schenkung liegt nach dem 11. Juli 765 (Ankunft der Nazarius-Reliquien) und vor dem 30. Juli, an welchem Tag bereits \"Gundeland\" als Abt bezeugt ist. Die 91! Dienheimer Schenkungsurkunden haben die Nrn.: 958, 1309, 1361, 1541, 1528, 1540, 1570, 1650–1733, 1860, 1862. Im 14. Jahrhundert gelangte das ursprüngliche Reichsdorf Dienheim als Reichspfand in den Besitz der Pfalzgrafen bei Rhein. Der Vater des Minnesängers Friedrich von Hausen \"Walther\" hatte Eigenbesitz in Dienheim, Dolgesheim und Gensingen. Er war auch Vogt über Worms-Ibersheim und Groß-Rohrheim. Seit Anfang des 13. Jahrhunderts sind die Freiherren von Dienheim bezeugt, die in der Zeit vom 16. bis 18. Jahrhundert dem Ritterkanton Oberrhein des Rheinischen Ritterkreises zugeordnet waren. Eberhard von Dienheim war von 1581 bis 1610 Bischof von Speyer. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Dienheim zum kurpfälzischen Oberamt Alzey. Nach 1792 wurde die Region im Ersten Revolutionskrieg von französischen Truppen besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte Dienheim zum französischen Departement Donnersberg und war dem Kanton Oppenheim zugeordnet. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem mit Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrag kam die Region 1816 zum Großherzogtum Hessen und wurde der Provinz Rheinhessen zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Dienheim innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz und gehörte zum Landkreis Mainz im Regierungsbezirk Rheinhessen. Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Dienheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat in Dienheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender. Die Sitzverteilung im Gemeinderat:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Ortsbürgermeisterin ist Barbara Krenzer (FWG). Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 konnte sie sich mit einem Stimmenanteil von 51,53 % durchsetzen und ist damit Nachfolgerin von Norbert Jochem (FWG), der nach 20 Jahren im Amt nicht mehr angetreten war.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindepartnerschaft.", "content": "Dienheim unterhält seit 1977 eine Partnerschaft mit dem französischen Sours.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schiene.", "content": "Seit 1899 bestand in Dienheim eine Blockstelle an der Bahnstrecke Mainz–Mannheim. Am 16. September 2014 kam es während der Errichtung des neuen Haltepunkts Dienheim zu einem Unfall auf der Bahnstrecke Mainz–Mannheim auf der Höhe von Dienheim: Ein Triebzug der Baureihe 425 war gegen 17:00 Uhr des genannten Tags als Regionalbahn 38756 mit dem Endziel Mainz auf dem Weg von Guntersblum nach Oppenheim unterwegs. Dort stieß er gegen die Schaufel eines Baggers, der aufgrund von Arbeiten im Zusammenhang des Baus des neuen Haltpunkts Dienheim eingesetzt war. In der Folge des Zusammenpralls wurde der Baggerfahrer mit einer Platzwunde am Kopf leicht verletzt, das Zugpersonal und die 50 Reisenden wurden nicht verletzt. Außerdem wurden am führenden Fahrzeug 425 761-4 das in Fahrtrichtung rechte Licht des Dreilicht-Spitzensignals und der ebenfalls in Fahrtrichtung rechte Teil des Wagenkastens durch den Bagger auf einer Länge von etwa drei Metern beschädigt. Ebenso auf dieser Seite wurde das erste Fenster für die Reisenden zersplittert. Darauf konnte der Triebzug keine Fahrgäste mehr befördern, sodass der Zug in das Überholgleis des zurückliegenden Bahnhofs Guntersblum gefahren wurde. Zum so genannten „kleinen Fahrplanwechsel“ am 14. Juni 2015 um 00:00 Uhr wurde hier in der Nähe des Sportplatzes ein Haltepunkt in Betrieb genommen, an dem seit dem „kleinen Fahrplanwechsel“ vom 10. Juni 2018 die S-Bahnen, die zwischen Mannheim und Mainz verkehren, halten. Zuvor verkehrte hier die Regionalbahn-Linie 44.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dienheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Selz an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Oppenheim hat.", "tgt_summary": null, "id": 1367102} {"src_title": "Feuerbohren", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Nach der umstrittenen Rekonstruktionszeichnung von Arthur Evans fasste der Springer zunächst einen galoppierenden Wildstier beim linken Horn. Durch die Kopfbewegung des Stiers wurde der Springer in die Höhe geschleudert. Mit einem Salto rückwärts schwang er sich auf den Rücken des Stiers, von wo aus er über den Schwanz des Stieres absprang und aufgefangen wurde. Diese artistische Übung war lebensgefährlich. Falls ein Springer den Hals des Stieres verfehlte, wurde er von dem Stier aufgespießt und durchbohrt, was Abbildungen auf kretischen Stempelsiegeln belegen. Es blieb zunächst unklar, ob solche Übungen tatsächlich stattfanden. Lange Zeit gelang es nicht, die Technik zu replizieren. Stuhlfauth stellte 2010 die Verbindung zu den Stiersprüngen der \"recortadores\" in Portugal und Spanien her, die sowohl die typische Gestik mit den erhobenen Armen als auch die Salti längs über den Rücken des Stieres aufweisen. Auch die charakteristische hohlkreuzbetonende Ausweichbewegung der \"recortadores\" vor den Hörnern des Stieres findet sich in der minoischen Bronzefigur von Tylissos wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Ausführungsort.", "content": "Evans nahm an, dass der Stiersprung in einer hölzernen Palisade östlich des Palastes von Knossos stattfand. Ward argumentiert dafür, den Austragungsort im zentralen Innenhof des Palastes zu lokalisieren.", "section_level": 1}, {"title": "Chronologie und Verbreitung.", "content": "Erste bildliche Belege für den Stiersprung finden sich in frühminoischer Zeit (FM II, 2700–2150 v. Chr.) aus Koumatsa und Porti. Danach sind Belege nur aus der Zeit der neuen Paläste belegt (MM IIIb, SM IA), und zwar überwiegend aus Knossos. Bekanntestes Beispiel ist das Stierspringer-Fresko aus Knossos (siehe oben). Kathryn Soar nimmt an, dass die knossischen Eliten dieses alte Ritual bewusst in einem städtischen Kontext wieder aufgriffen bzw. wiederbelebten und im Kontext des Wettbewerbes zwischen verschiedenen Fraktionen einsetzten. Ein Fresko aus Tell el-Dab’a (Auaris) in Ägypten und syrische Rollsiegel gehören zu den wenigen Darstellungen der Praxis außerhalb von Knossos und Kreta. Unklar ist der Bezug zu einer Wandmalerei im Palast von Tiryns, auf der nach Heinrich Schliemann ein Mann dargestellt ist, der auf einem Stier tanzt. Ward sieht in dem Theseus-Mythos ein letztes Nachleben dieses Rituals. Stuhlfauth hingegen hält eine bis heute reichende Tradition mit den öffentlichen Darbietungen der \"recontadores\" aufgrund der weiten Verbreitung des Stierkultes im Mittelmeerraum durchaus für möglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Stiersprung bezeichnet man eine aus Abbildungen rekonstruierte akrobatische Übung mutmaßlich kultischen Charakters der minoischen Kultur. Beim Stiersprung sprangen junge Männer und Frauen in Längsrichtung über einen Stier.", "tgt_summary": null, "id": 2427591} {"src_title": "Organon-Modell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Funde aus der „Völkerhöhle“ bei Wallendorf belegen eine vorgeschichtliche Besiedelung der Gegend bereits in der Steinzeit. Schmuck- und Statuenfunde aus der Römerzeit sowie freigelegte Grabbeigaben aus fränkischer Zeit setzen die Besiedelungsgeschichte fort. Auf Kasselt fand sich nach Ausgrabungen ein Oppidum der Treverer, welches auch nach dem Gallischen Krieg und der Herrschaft der Römer weiter besiedelt wurde. Die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen \"Vualcheresdorf\" erfolgte im Jahre 1136 im Zusammenhang mit dem Liebfrauenstift in Prüm. Dabei ist unklar, ob der Name auf \"vallis\" (Tal) oder auf einen Römer namens \"Valo\" zurückgeht. In späteren Schriften ist dann von \"Waildorff\" und \"Valendorff\" die Rede. Bis Ende des 18. Jahrhunderts war Wallendorf Hauptort einer Meierei der Grafschaft Vianden im Herzogtum Luxemburg, als Gutsbesitz der \"Herren von Fels\" in Moestroff in Luxemburg. Im Jahr 1795 hatten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen Luxemburg damals gehörte, in Besitz genommen. Unter der französischen Verwaltung gehörte das Gebiet zum Kanton Vianden im Arrondissement Diekirch, der zum Departement Wälder gehörte. Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress kam der Ort 1815 zum Königreich Preußen. Wallendorf wurde Sitz einer gleichnamigen Bürgermeisterei im Kreis Bitburg. Während des Zweiten Weltkriegs war Wallendorf dreimal Schauplatz von Kämpfen. Am 14. September 1944 setzten hier US-amerikanische Truppen nach der Zerstörung des Ortes über die Sauer, um weiter Richtung Bitburg vorzustoßen. Im Zuge der Ardennenoffensive im Dezember 1944 lag der Ort abermals im Kreuzfeuer der Kontrahenten, die Amerikaner zogen sich zurück. Am 7. Februar 1945 war Wallendorf wiederum Ziel von Panzer- und Truppenverbänden des US-Armee, die nun endgültig Brückenköpfe bilden konnten. Wallendorf blieb schwer zerstört hinterlassen. Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Wallendorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat in Wallendorf besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Wallendorf (Eifel) und Liste der Naturdenkmale in Wallendorf (Eifel)", "section_level": 1}], "src_summary": "Wallendorf ist ein Grenzort zu Luxemburg am Zusammenfluss von Sauer und Our in der Eifel im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Zu Wallendorf gehört der Ortsteil Gaymühle. Die Ortsgemeinde gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an. Wallendorf ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. ", "tgt_summary": null, "id": 1186620} {"src_title": "Ronnie Milsap", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mais wurde nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus als eine der ersten Pflanzen nach Europa gebracht, wo sie sich aufgrund der hohen Ernteerträge rasch verbreitete. Bald trat in Gegenden mit hohem Maiskonsum eine seltsame Erkrankung auf, die nach dem Leitsymptom \"Pellagra\" ‚raue Haut‘ genannt wurde. In der wissenschaftlichen Literatur tauchte der Begriff erstmals 1771 in einer Schrift des Mailänder Arztes Francesco Frapolli auf. Er war aber bereits vorher im Volksmund in der norditalienischen Tiefebene, einem Verbreitungsgebiet der Krankheit, in Gebrauch gewesen. Der Zusammenhang von Pellagra und hohem Maiskonsum wurde schon im 18. Jahrhundert vermutet. Erklärungen der damaligen Zeit waren verschimmelter oder vergifteter Mais, Ansteckung oder Vererbung. Erst Joseph Goldberger und Kollegen bewiesen Anfang des 20. Jahrhunderts, dass sowohl die sogenannte Pellagra des Menschen als auch die \"Schwarze-Zunge-Krankheit\" des Hundes durch Fehlernährung entsteht, genauer (das bewies erst Conrad Elvehjem 1937) durch Nicotinsäuremangel. Heutzutage tritt Pellagra in der Regel nur noch in armen Gegenden Afrikas oder bei extremer Fehl- oder Mangelernährung, zum Beispiel bei Magersucht, auf. Die Entdeckung, dass Pellagra mit Bierhefe behandelbar ist, führte in den betroffenen Gebieten zu einer schlagartigen Verringerung der Anzahl der Insassen von Nervenheilanstalten. In Analogie dazu setzten die Ärzte Abram Hoffer und Humphry Osmond in der sogenannten \"Mega-Vitamintherapie\" hohe Dosen Nicotinsäure zur Behandlung von Schizophrenien ein. Sie gingen davon aus, dass wenn die im Rahmen einer Pellagra aufgetretenen Symptome der Schizophrenie durch die Behandlung mit Nicotinsäure verschwinden, könnte diese vielleicht auch Schizophrenien anderer Ursache beeinflussen. Ihre Überlegungen führten zur orthomolekularen Psychiatrie, einer Form der orthomolekularen Medizin, die jedoch aufgrund des fehlenden Wirksamkeitsnachweises nicht Bestandteil der modernen evidenzbasierten Medizin ist.", "section_level": 1}, {"title": "Ursache.", "content": "Generell: Einseitige, nicotinsäurearme Ernährung. Speziell: Hauptsächliche Ernährung mit alkalisch unbehandeltem oder ungeröstetem Mais, oder hauptsächliche Ernährung mit Sorghumhirse, da hierin nur eine für den menschlichen Organismus (ohne chemische Veränderung bzw. Molekülspaltung) nicht verwertbare Form der Nicotinsäure enthalten ist, das Niacytin, welches in unveränderter Form vom menschlichen Körper nicht aufgenommen werden kann. Jeder Patient, der an pellagraartigen Symptomen erkrankt und bei dem der für diese Krankheit typische ernährungsbedingte Niacinmangel nicht nachvollziehbar ist, sollte auf das Vorhandensein des Gendefekts für die Hartnup-Krankheit untersucht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Nicotinsäure ist für zahlreiche Oxidations- und Reduktionsvorgänge (Wasserstoffübertragungen) im Körper nötig. Die Folgen eines Mangels sind Krankheiten wie Pellagra, welche sich in Juckreiz, Rötungen der Haut, Entzündungen der Schleimhäute des Verdauungstraktes, schmerzhafte Verdickung der Haut sowie Braunfärbung und Schäden im Zentralen Nervensystem äußern.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome und Krankheitsverlauf.", "content": "Kennzeichen sind unter anderem: „\"Unter Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Fieber treten hauptsächlich Darmstörungen, nervöse Symptome wie Tremor, Lähmungen, Krämpfe und psychische Störungen, sowie Erscheinungen von Seiten der Haut auf; in schweren Fällen kann das Krankheitsbild in Wochen zum Tode führen, meist aber erstreckt der Verlauf sich über Jahre\"“. Hautveränderungen bilden sich typischerweise an den dem Sonnenlicht ausgesetzten Stellen (Hände, Unterarme, Gesicht, Nacken). Die psychischen Erkrankungen werden mit dem Tryptophanmangel in Zusammenhang gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung.", "content": "Die Behandlung beinhaltet üblicherweise eine direkte Gabe von Nicotinsäure oder Nicotinamid. Die Therapie sollte außerdem B-Vitamine, Zink, Magnesium sowie eine kalorienreiche Diät beinhalten. Präventiv eingesetzt werden können Lebensmittel, die reich an Nicotinsäure sind: Eier, Kleie, Erdnüsse, Fleisch (Geflügel, Fisch, rotes Fleisch), Hülsenfrüchte und verschiedene Samen. Auf Alkohol sollte verzichtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Bücher Zeitschriften", "section_level": 1}], "src_summary": "Pellagra ist eine Erkrankung, die durch Mangel an Nicotinsäure, einem Vitamin aus dem B-Komplex, ausgelöst wird. Pellagra trat geschichtlich häufig auf, wenn die Nahrung hauptsächlich aus Mais oder Sorghumhirse bestand. Die darin vorliegende gebundene Form der Nicotinsäure (Niacytin) kann vom Körper nicht verwertet werden. Diese Krankheit war vor Kenntnis der Zusammenhänge in armen Regionen Südeuropas und Amerikas weit verbreitet. In den Ursprungsländern des Maises wurde dieser zum Verzehr alkalisch verarbeitet (Nixtamalisation), wodurch die Nicotinsäure verfügbar wurde.", "tgt_summary": null, "id": 162571} {"src_title": "Empfangsgebäude", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster Teil: Danzelots Vermächtnis.", "content": "Von seinem im Sterben liegenden „Dichtpaten“ Danzelot von Silbendrechsler erhält der angehende Dichter Hildegunst von Mythenmetz einen genialen literarischen Text mitsamt dem Auftrag, dessen unbekannten Autor ausfindig zu machen. Zu diesem Zweck solle sich der junge Lindwurm nach Buchhaim, in die Stadt der träumenden Bücher, aufmachen. In Buchhaim angekommen, erfährt Mythenmetz, dass sich unter der Stadt labyrinthische Katakomben voller vergessener Bibliotheken befinden, die die Grundlage für Buchhaims Reichtum sind. In den Katakomben liefern sich Bücherjäger erbitterte Kämpfe um kostbare Druckerzeugnisse. Ferner gibt es Gerüchte über den \"Schattenkönig\", angeblich eine unheimliche und grausame Kreatur, die über allem in den Katakomben herrscht. Auf der Suche nach dem Urheber des Manuskripts besucht Mythenmetz verschiedene Antiquariate und landet schließlich bei Phistomefel Smeik, Antiquar und Literaturkenner. Smeik zeigt zunächst großes Interesse an dem Manuskript, aber er entlarvt schließlich sich als Feind von guter Literatur. Das Manuskript stellt für Smeik und sein Geschäftsprinzip eine Gefahr dar, denn es zeigt, wie gut Literatur sein kann, und Smeik möchte seine mittelmäßige Massenware unter die Leute bringen. Um Hildegunst von Mythenmetz loszuwerden, betäubt Smeik ihn mit Hilfe eines giftigen Buches und verfrachtet ihn in ein Labyrinth unter seinem Antiquariat. Mythenmetz verirrt sich dort immer tiefer in dessen Gängen und gelangt schließlich in die Katakomben von Buchhaim.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Teil: Die Katakomben von Buchhaim.", "content": "Mythenmetz trifft bei seinen Irrwegen durch die Katakomben auf eine Vielzahl von Lebewesen, die in den Katakomben zu Hause sind. So muss er sich vor feindlich gesinnten Lebewesen wie einem spinnenartigen Riesenwesen, der Spinxxxxe, und den Bücherjägern in Acht nehmen. Für eine Weile findet Mythenmetz Schutz bei den Buchlingen, freundlichen Zyklopen, die sich durch die Lektüre von Büchern ernähren. Schließlich trifft Mythenmetz sogar auf den Schattenkönig selbst. Wie sich herausstellt, ist der Schattenkönig ursprünglich der geheimnisvolle Autor des genialen literarischen Textes, den Mythenmetz von seinem Dichtpaten erhalten hat. Bevor er zum Schattenkönig wurde, war er ein einfacher Mensch, der nach Buchhaim zog, um dort einen Verleger für seine Texte zu finden. Wie Mythenmetz fiel er in die Hände von Smeik und wurde von Smeik durch Alchimie in ein riesiges, starkes und fast unsterbliches Monster aus Papier verwandelt, das nur in den Katakomben überleben kann. Würde er versuchen, ans Tageslicht zu gelangen, würde er sofort anfangen zu brennen. Der Schattenkönig wird für eine Zeit der Lehrer für den angehenden Dichter Mythenmetz und bringt ihm die Grundlagen bei, um irgendwann das Orm, eine geheimnisvolle dichterische Inspiration, zu fühlen. Nachdem Mythenmetz einige Zeit mit dem Schattenkönig verbracht hat, kann er ihn überreden, mit ihm einen Weg nach Buchhaim zurück zu suchen und sich an Smeik zu rächen. Oben im Labor von Smeik angekommen, konfrontiert der Schattenkönig Smeik mit seinen Untaten. Der Schattenkönig opfert sich nun selbst, um seine Rache auszuüben und die Bibliothek von Smeik, die Ursache allen Übels, zu vernichten: Er stellt sich ans Fenster und setzt sich ein letztes Mal dem Sonnenlicht aus, das er sehr vermisst hat und das er benötigt, um das Orm zu fühlen. Als er sich selbst entzündet, setzt er damit zunächst das Labor und die Bibliothek Smeiks in Brand. Ein großer Teil Buchhaims verbrennt mit dem Schattenkönig und Smeik. Mythenmetz entkommt und beobachtet den Brand Buchhaims aus sicherer Distanz außerhalb von Buchhaim. Bei der Betrachtung der Sterne am Himmel und den nun erwachten träumenden Büchern vor sich in der brennenden Stadt erlebt er zum ersten Mal das Orm, Grundlage für seinen Werdegang als zukünftiger Dichter und Quelle der Inspiration für die komplette vorliegende Erzählung \"Die Stadt der Träumenden Bücher\".", "section_level": 2}, {"title": "Form.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Autor und Erzähler.", "content": "Wie bereits in einem der früheren Zamonien-Bücher (\"Ensel und Krete\") gibt Moers vor, ausschließlich als deutscher Übersetzer eines Werkes des zamonischen \"poeta laureatus\" Hildegunst von Mythenmetz zu fungieren. Laut Moers’ Konstruktion stellt der Roman nur die ersten zwei Kapitel der 25-bändigen, über 10.000-seitigen \"Reiseerinnerungen eines sentimentalen Dinosauriers\" aus der Feder des Dichterfürsten von der Lindwurmfeste dar. Die Behauptung, ein Werk aus der Sprache des fiktiven Kosmos (nur) zu übersetzen ist ein gängiger Topos fantastischer Literatur; ebenfalls verwendete ihn zum Beispiel Umberto Eco in seinem Roman Der Name der Rose oder William Goldman bei der Brautprinzessin.", "section_level": 2}, {"title": "Anspielungen auf Literatur und den Literaturbetrieb.", "content": "\"Die Stadt der Träumenden Bücher\" enthält eine Fülle von allegorischen und parodistischen Anspielungen auf Literatur und den Literaturbetrieb. So beginnt der Roman zunächst in der Lindwurmfeste, in der ein idealistisches Ideal des Autors gepflegt wird, der nur für seine Kunst lebt. In starkem Kontrast dazu ist dann das Treiben in Buchhaim, das vor allem von Konsumismus und Profitgier geprägt ist. Im Gegensatz dazu steht wiederum der Idealismus der Buchlinge, die Bücher nur sammeln, aber keinen Profit aus ihren wertvollen Büchern schlagen wollen. In den Katakomben von Buchhaim trifft Mythenmetz auf verschiedene Daseinsformen, die auf verschiedene Arten und Weisen auf Bücher, Lesen und Literatur anspielen: Zunächst einmal sind darunter die Buchlinge, freundliche, zwergenhafte Zyklopen, für die die Lektüre von Büchern wie eine Nahrungsaufnahme ist. Ihre Namen sind laut Erzählung die Namen berühmter zamonischer Schriftsteller, tatsächlich sind viele Autorennamen Anagramme bekannter deutscher Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Hölderlin oder Annette von Droste-Hülshoff. Weitere Daseinsformen sind die lebenden Bücher und der Schattenkönig oder Homunkoloss, der sich als Mensch entpuppt, der durch Alchimie in ein riesiges Wesen aus Papier transformiert wurde. Mit der Erzählung vom Orm, der umfassenden Kraft, die zamonische Dichter zu hervorragenden literarischen Leistungen inspiriert, spielt Moers auf den Kult des genialen Autors aus dem 18. Jahrhundert an.", "section_level": 2}, {"title": "Stellung in der Literaturgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung ins Werk des Autors.", "content": "In einem Interview, das nach der Veröffentlichung des \"Rumo\" publiziert wurde, äußerte sich Moers wie folgt zu seinen Plänen für die zu diesem Zeitpunkt im Entstehen begriffene \"Stadt der Träumenden Bücher\": \"„Bei der Arbeit am ersten Roman kam mir die fixe Idee für eine Buchreihe, bei der eigentlich nicht die Protagonisten, sondern der Ort, an dem die Handlung spielt, der eigentliche Held sein soll. Auf dieser Folie sollen unterschiedliche Genres und Literaturformen ausprobiert werden: Der erste war ein barocker fantastischer Roman, der zweite eine Märchenparodie, ‚Rumo‘ ist ein Abenteuerroman, das nächste Buch wird die Horror- und Schauerliteratur zur Grundlage haben, das übernächste die Science-Fiction, wenn ich so weit komme.“\"", "section_level": 2}, {"title": "Literarische Einflüsse und literarisches Genre.", "content": "Das literarische Genre des Romans ist nicht eindeutig zu bestimmen. Neben den Etiketten Fantasy und Popliteratur äußerte Moers selbst, dass Horror- und Schauerliteratur seine hauptsächliche Inspiration für die \"Stadt der Träumenden Bücher\" gewesen sei. Die Figur des Schattenkönigs ist z. B. vermutlich durch Mary Shelleys Frankenstein von 1818 inspiriert, auch hier wird ein Teil des Buches aus der Sicht des \"Monsters\", von Frankensteins Geschöpf geschildert, so wie der Schattenkönig in \"Die Stadt der träumenden Bücher\" seine Geschichte erzählt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Die Stadt der Träumenden Bücher\" war für insgesamt 21 Wochen unter den 15 meistverkauften Belletristik-Titeln auf der \"Spiegel\"-Bestsellerliste. Das Buch wurde insgesamt von Kritikern sehr positiv aufgenommen und als bisher bestes Buch der Zamonien-Reihe gewertet. So wird unter anderem die fantasievolle Gestaltung des Romans und seine Komik gelobt. \"Die Stadt der Träumenden Bücher\" wurde 2005 mit zwei Literaturpreisen ausgezeichnet, dem Sonderpreis der Jury der jungen Leser und dem Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar. Das Buch wurde in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt, darunter Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch, Russisch, Spanisch, Ungarisch und Koreanisch. Im Verlag HörbucHHamburg ist 2005 ein Hörbuch mit dem ungekürzten Romantext und mit Dirk Bach als Sprecher erschienen. 2017 und 2018 erschien eine zweibändige Graphic-Novel-Version von \"Die Stadt der Träumenden Bücher\", die Walter Moers gemeinsam mit dem Illustrator Florian Biege erstellt hat, der erste Teil wurde im Oktober 2018 mit dem Deutschen Phantastik Preis für den besten deutschen Comic ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Im Jahr 2011 erschien die Fortsetzung Das Labyrinth der träumenden Bücher, welches die Rückkehr von Hildegunst von Mythenmetz nach Buchhaim beschreibt. Außerdem wurde ein dritter Teil mit dem Titel Das Schloss der träumenden Bücher für Herbst 2014 angekündigt, dann allerdings mehrmals verschoben, schlussendlich auf unbestimmte Zeit, wobei eine Veröffentlichung noch in Planung ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stadt der Träumenden Bücher ist ein Fantasy-Roman von Walter Moers aus dem Jahr 2004, der wie zuvor schon Die 131⁄2 Leben des Käpt’n Blaubär, Ensel und Krete sowie Rumo & Die Wunder im Dunkeln im fiktiven Reich Zamonien spielt. Hauptfigur und Erzähler im Roman ist der zamonische Dichter Hildegunst von Mythenmetz, der von seinen Anfängen als angehender Dichter erzählt, insbesondere von seinen Abenteuern in der Bücherstadt Buchhaim und den darunter liegenden Katakomben.", "tgt_summary": null, "id": 623828} {"src_title": "Höhensonne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Udo Prokschs Eltern Rudolf und Anna Elisabeth Proksch waren – auch nach dem Zweiten Weltkrieg – überzeugte Nationalsozialisten. Udo Proksch besuchte bis 1945 die NAPOLA-Schule nahe Bischofshofen. Nach einem seiner Großväter ist die Rudolf-Proksch-Hütte, eine Berghütte, benannt. Proksch galt als Enfant terrible der österreichischen Gesellschaft. Er sah sich als apolitisch, dennoch erklärte er, die Bourgeoisie zu hassen, obwohl er sich quer durch die europäische Oberschicht liierte und heiratete. Verheiratet war er 1962 bis 1967 mit der österreichischen Burgschauspielerin Erika Pluhar. Aus dieser Ehe ging eine Tochter, Anna Proksch (1962–1999), hervor, die an den Folgen eines Asthma-Anfalls starb. 1967 bis 1968 war er mit Richard Wagners Urenkelin Daphne Wagner und ab 1969 mit Ariane Glatz verheiratet. Glatz gebar im August 1969 einen wohl nicht von Proksch gezeugten Sohn, dem Proksch den Namen \"Stefan Drusius Ingomar\" gab, was sich laut Proksch zu \"Dr. Ing.\" abkürzen lassen sollte. Der Sohn starb im Alter von sechs Jahren bei einem Autounfall. Mit Cäcilie Reifferschmidt-Krautheim zeugte Proksch eine Tochter und einen Sohn, einer weiteren Beziehung entstammt ein 1981 geborener Sohn. Proksch studierte 1954 bis 1958 einige Semester auf der Akademie für angewandte Kunst in der Meisterklasse für gewerblich-industrielle Entwürfe von Oswald Haerdtl. Ab 1957 entwarf er als Designer und Art-Director der Firma \"Wilhelm Anger OHG\" (in Traun/OÖ bzw. Lützowgasse 12–14, Wien 14, Atelier Kölnerhofgasse in Wien) Brillen der Marken \"Serge Kirchhofer, Viennaline, Carrera\" und \"Porsche Design\". Als Designer nannte er sich Serge Kirchhofer. In den späten 1960er Jahren war Proksch gemeinsam mit zwei Mitgliedern des römisch-katholischen Opus Dei Herausgeber der Zeitschrift \"Analyse\". Ab 1972 trat er als Serge Kirchhofer als Einzelprokurist bei der k.u.k. Hofzuckerbäckerei Demel auf. Zu seinen Ideen gehörte etwa der 1969/1970 gegründete „Verein der Senkrechtbegrabenen“, der Tote in Plastikröhren einschweißen und senkrecht in die Erde stellen wollte, mit dem Ziel, die Plastikindustrie anzukurbeln und den Platzmangel auf Friedhöfen zu lösen. Mitglieder waren unter anderem Helmut Zilk, Prokschs erste Ehefrau Pluhar, Hans Dichand und Helmut Qualtinger. Eine andere Idee sah ein Sperrgebiet vor, in dem Männer mit echten Waffen und scharfer Munition Krieg „spielen“ können sollten – quasi ein kontrolliertes „Ausleben“ des von Udo Proksch behaupteten unausrottbaren Tötungstriebes im Manne. Durch seine guten Verbindungen zu Verteidigungsminister Karl Lütgendorf soll es ihm sogar einmal möglich gewesen sein, in einem Kampfflugzeug über Wien mitzufliegen. Der von Proksch gegründete Verein CUM (Civil und Militär) erhielt auf Veranlassung desselben Ministers wiederholt ausgemusterte Flugzeuge und LKW aus Bundesheerbeständen als „Leihgaben“. Proksch führte auf dem Truppenübungsplatz Hochfilzen in Tirol wiederholt Sprengübungen unter der Aufsicht von Major Hans Edelmaier durch; hier kam er in den Besitz von Sprengstoff aus Beständen des österreichischen Bundesheeres. Ab 1974 war Proksch Besitzer der Hofzuckerbäckerei Demel und Gründer des Clubs 45, einer Seilschaft von Politikern (vor allem von der SPÖ).", "section_level": 1}, {"title": "Der Fall Lucona.", "content": "1976 charterte er den Frachter Lucona, um eine auf 212 Millionen Schilling (15,4 Millionen Euro) versicherte angebliche Uranerzmühle zu verschiffen. Die \"Lucona\" sank am 23. Jänner 1977 im Indischen Ozean nach einer Explosion. Dabei starben sechs Menschen, sechs weitere Besatzungsmitglieder überlebten nur knapp. Die Bundesländer-Versicherung zahlte die Versicherungssumme nicht aus, da sie vermutete, die \"Lucona\" habe nur Schrott geladen. Wegen Prokschs hervorragender Beziehungen in die höchsten Kreise der Politik unternahmen die Ermittlungsbehörden lange Zeit nichts, um den Vorwürfen auf den Grund zu gehen. Erst am 15. Februar 1985 wurden Proksch und Hans Peter Daimler wegen Betrugsverdachts verhaftet, aber schon am 28. Februar wieder auf freien Fuß gesetzt. Durch die Aufdeckungsarbeit der Journalisten Gerald Freihofner und Hans Pretterebner, dessen Buch \"Der Fall Lucona\" im Dezember 1987 erschien, und Prokschs anschließende Flucht Anfang 1988 begann die Aufarbeitung des Lucona-Skandals, der in Österreich als „Jahrhundertskandal“ gilt. Er führte unter anderem zum Rücktritt des Nationalratspräsidenten Leopold Gratz (SPÖ) und des Innenministers Karl Blecha (SPÖ), weil sie Prokschs Freilassung aus der Untersuchungshaft bewirkt hatten. Proksch wurde nach einer Flucht nach Asien (inkl. Gesichtsoperation in Manila) und durch halb Europa am 2. Oktober 1989 (unter dem Namen Alfred Semrad) auf dem Flughafen Wien-Schwechat verhaftet. Ein Tiefseetauchteam mit Roboter entdeckte schließlich das Wrack auf dem Meeresgrund, die Aufnahmen der Explosionsstelle bestätigten die Vorwürfe der Anklage. Bei diesen Ermittlungen stellte sich auch heraus, dass die angebliche Uranerzaufbereitungsanlage eine große Kunststoffextruderanlage zur Ummantelung von Fernwärmerohren war. Diese erste und einzigartige Anlage konstruierte und baute die Firma Cincinnati Milacron, Wien-Penzing, um Fernwärme auch am österreichischen Markt zu platzieren. Sie wurde jedoch nie in Betrieb genommen. Udo Proksch wusste von der Anlage, da er seinerzeit für die Herstellerfirma gearbeitet hatte, und erwarb sie acht Jahre nach der Erstellung zum Schrottwert. Nach einem der längsten Prozesse der Zweiten Republik wurde Proksch im Jahre 1992 wegen sechsfachen Mordes und sechsfachen Mordversuchs zu lebenslanger Haft verurteilt. Er starb in der Haft an den Folgen einer Herztransplantation. Er wurde auf dem Heiligenstädter Friedhof (Teil A, Gruppe TO, Nummer 26B) in Wien begraben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Udo Rudolf Proksch (Pseudonym \"Serge Kirchhofer\"; * 29. Mai 1934 in Rostock; † 27. Juni 2001 in Graz) war ein österreichischer Unternehmer, Netzwerker, Designer und Massenmörder. Er wurde als Drahtzieher des \"Falls Lucona\" 1992 wegen sechsfachen Mordes verurteilt und war bis zu seinem Lebensende in der Strafanstalt Graz-Karlau inhaftiert.", "tgt_summary": null, "id": 184958} {"src_title": "Kurt A. Körber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Cabourg liegt am Ärmelkanal, an der Mündung des Flusses Dives. Der Küstenabschnitt um Cabourg heißt Côte Fleurie (Blumenküste).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Name Cabourg deutet auf eine sächsische Siedlung des frühen Mittelalters in der Normandie hin. Bis 1853 war Cabourg ein kleines Fischerdorf. Der Pariser Rechtsanwalt Henri Durand-Morimbau beschloss, neben dem „alten“ Cabourg ein Seebad zu errichten. Er gründete eine Gesellschaft, die die Strände aufkaufte. Paul Leroux, ein junger Architekt aus Caen, entwarf den Plan der Stadt \"Cabourg-les-Bains\". Das erste Casino wurde 1854 aus Holz erbaut und hunderte von Bäumen wurden entlang der geplanten Alleen gepflanzt. 1861 wurde das erste Grand Hotel in Cabourg gebaut. 1887 wurde von einer Gruppe besorgter Bürger ein begehbarer Deich gebaut, der 1.800 Meter lang war. 1912 übernahm die Stadt die Unterhaltung des Deiches. Im Ersten Weltkrieg wurde das neu erbaute Grand Hotel als Hospital genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde Cabourg von der deutschen Armee besetzt und am 21. August 1944 von der belgischen Brigade Piron befreit. Seit 1793 stieg die Einwohnerzahl Cabourgs kontinuierlich an.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Das Casino und das Grand Hôtel in Cabourg wurden 1908 von den Architekten Lucien Viraut und Émile Mauclerc entworfen. Die Bauwerke zählen zu den am besten erhaltenen Beispiele für Badeorte der Belle Époque. Die Gebäude wurden 1993 in das Zusatzverzeichnis der Monuments historiques eingetragen. Viele Villen stammen aus dem 19. Jahrhundert (bis Anfang des 20.), z. B. die Villa Marie-Antoinette, Villa Saint-Laurent und Villa Millet.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Seit 1983 wird jeweils im Juni das \"Festival du Film de Cabourg\" zelebriert und seit 1996 im April das \"Festival du Théâtre Universitaire et des Grandes Ecoles\". Jedes Jahr im Herbst findet das Filmfestival \"Trophées Epona\" statt, in dem es um den besten internationalen Filmbeitrag zum Thema Pferd geht. Im Winter findet dann das Treffen europäischer aufführender Künstler statt, \"Les Rencontres Européennes des Artistes\", organisiert von der \"Société civile pour l’administration des droits des artistes et musiciens interprètes\" (Gesellschaft zur Verwaltung der Rechte von Künstlern und Musikern), kurz \"Adami\" genannt. Jeden Sommer findet außerdem \"Le Salon du Livre de Cabourg\" statt, eine Veranstaltung mit Lesungen, die seit 1988 von \"Les Amis de Cabourg\" (den Freunden von Cabourg) organisiert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Ein wichtiger Erwerbszweig in Cabourg ist der Tourismus. Mittwochs und freitags von Juni bis September ist Markttag. Das Casino hat das ganze Jahr über geöffnet. Im Hippodrom finden von Juni bis August Pferderennen und Ausstellungen statt. Cabourg besitzt außerdem einen Golfplatz mit 18 Löchern. Von Juli bis August fährt eine Parkeisenbahn durch die Stadt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cabourg ist ein Seebad mit Einwohnern (Stand: ) in der französischen Region Normandie im Département Calvados. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Lisieux.", "tgt_summary": null, "id": 2113456} {"src_title": "Aquis submersus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Sohn eines Großgrundbesitzers studierte Bocheński Jura an der Universität Lemberg, anschließend Nationalökonomie an der Universität Posen von 1920 bis 1926. Dem Orden der Dominikaner trat er 1927 bei. Danach nahm er das Studium der Philosophie und Pädagogik an der Universität Freiburg (Schweiz) im Jahre 1928 auf. Mit der Arbeit \"Die Lehre vom Ding an sich bei Straszewski (1848–1921)\" wurde Bocheński 1931 zum Dr. phil. promoviert. Anschließend nahm Bocheński 1931 das Studium der Theologie an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin in Rom auf und beendete es 1934 mit der Promotion zum Dr. theol. In Rom lehrte er bis 1940 Logik. In diesen Jahren kam es zu einem intensiven Kontakt mit der polnischen analytischen Schule. Von 1940 bis 1945 diente er bei den polnischen Streitkräften in Schottland und Italien. Seit 1945 hatte er den Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie im 20. Jahrhundert an der Universität Freiburg inne und bekleidete dort 1964 bis 1966 das Amt des Rektors der Universität. Mehrmals nahm er Gastprofessuren in den USA an. 1972 wurde er emeritiert. Neben seiner akademischen Tätigkeit wirkte er auf verschiedenen Gebieten. So gründete er 1948 die \"Union mondiale des sociétés catholiques de philosophie\". Das \"Osteuropa-Institut\" in Freiburg gründete er 1957, 1961 die Zeitschrift \"Studies in Soviet Thought\" und die Zeitschriftenreihe \"Sovietica\". Bocheński verfasste ein Gutachten für die deutsche Bundesregierung zum Verbot der KPD (BVg 17. August 1956).", "section_level": 1}, {"title": "Philosophie.", "content": "Bocheński fühlte sich zur analytischen Philosophie hingezogen und betrachtete sich selber als \"kosmozentrischen Platoniker aristotelischer Prägung\". Schwerpunkte seiner Arbeit lagen auf dem Gebiet der Geschichte der Philosophie, der Geschichte der Logik und der logischen Untersuchung wichtiger Fundamentalprobleme. Die Religionsphilosophie betrachtete er als Logik der Religion. Bocheński vertrat erkenntnistheoretisch einen hypothetischen Realismus und in der modernen Universaliendiskussion einen individualistischen gemäßigten Realismus. Diese Position verteidigte Bocheński 1956 in einer öffentlichen Diskussion mit Alonzo Church als Platoniker und Nelson Goodman als Nominalisten. Bocheński war bestrebt, den Nachweis zu erbringen, dass Wissen und religiöser Glaube als unterschiedliche Formen der menschlichen Erkenntnis einander nicht widersprechen. Letztlich führe sowohl die Religion als auch die Philosophie zu einer göttlichen Vorstellung. Im Unterschied zum Theologen suche der Philosoph jedoch nach der göttlichen Vorstellung um einer vernünftigen Erklärung der Welt willen. Der Philosoph geht von der Realität der Außenwelt aus, die er auch für erkennbar hielt. Die Erkenntnis habe jedoch da ihre Grenzen, wo sie auf das ideal Seiende, wie zum Beispiel das Heilige als einer Urgegebenheit stoße. Die Vorstellung des Göttlichen schließlich wird als so verschieden von aller erfahrbaren Realität angesehen, dass an ihm begrifflich nur das fassbar sei, was es nicht sei. Neben einer Reihe von Arbeiten zu Fragen der Philosophie und der Philosophiegeschichte besitzen Bocheńskis Arbeiten zur Logik besondere Bedeutung. Seine über Jahrzehnte betriebenen historischen Forschungen zur Logik erreichten einen Höhepunkt in der Veröffentlichung eines umfassenden Lehrbuches der Geschichte der Logik. In Anlehnung an Jan Łukasiewicz verband er die klassische Syllogistik des Aristoteles organisch mit dem modernen Logikkalkül. Die vergleichende Analyse der Logik des Theophrast und des Aristoteles führte zu grundlegenden Erkenntnissen in der Modallogik und ihrer Geschichte. Bleibende Ergebnisse erzielte er bei der Darstellung der syntaktischen Kategorien. Bocheński verwendete die Logik implizit in den Traditionen der Scholastik als Rechtfertigungs- und Beweisinstrument für den von ihm vertretenen Thomismus. Von den Positionen der neuscholastischen Philosophie ausgehend, setzte er sich mit dem dialektischen Materialismus, dem Positivismus und dem Existentialismus auseinander. Den dialektischen Materialismus sah Bocheński als Gegner an, den er aus seiner theologischen Position heraus nicht nur als Irrtum, sondern als Sünde bezeichnete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Maria Franciszek Emanuel Bocheński OP (pol. \"Józef Maria Bocheński\", * 30. August 1902 in Czuszów, Polen; † 8. Februar 1995 in Freiburg, Schweiz), meist kurz \"J. M. Bocheński\", auch \"Innocentius Marie\", war ein polnischer Philosoph und Logiker.", "tgt_summary": null, "id": 2188324} {"src_title": "Wallmoden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Text.", "content": "Der griechische Text liegt in zwei unterschiedlichen Fassungen vor. Der frühen Septuaginta-Fassung (Sus) und einer ca. 100 Jahre danach erstellten Neufassung, der sogenannten Theodotion-Fassung (Sus). Aufgrund eines griechischen Wortspiels in den Versen 54–55 und 58–59 ( und ; und ) geht man davon aus, dass das Buch auch ursprünglich in Griechisch verfasst wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Die Erzählung in der Bibel.", "content": "Die Geschichte um Susanna ist in der aramäischen Fassung des Buches Daniel, das zum jüdischen Kanon heiliger Schriften gehört, noch nicht enthalten. Die Septuaginta bietet einen erweiterten griechischen Text, der unter anderem auch die Perikope von Susanna im Bade enthält. Ihr folgt die lateinische Vulgata und damit die römisch-katholische Bibeltradition. So ist \"Susanna im Bade\" auch Bestandteil des Danielbuchs in der deutschen Einheitsübersetzung. Während er in der griechischen Bibel am Anfang des Buches Daniel erscheint, steht er in der Vulgata, und damit auch in der deutschen Einheitsübersetzung, an dessen Ende. In evangelischen Bibelübersetzungen erscheint die Perikope in den Apokryphen des Alten Testaments (Stücke zum Buch Daniel). Nach lebte in Babylon ein reicher Mann namens Jojakim, der mit einer schönen und frommen Frau namens Susanna verheiratet war. In seinem Haus verkehrten auch zwei hoch angesehene alte Richter, die sich dabei in Susanna verliebten. In der Bibel heißt es: \"Da regte sich in ihnen die Begierde nach ihr. Ihre Gedanken gerieten auf Abwege und ihre Augen gingen in die Irre.\" Sie lauerten der Frau heimlich im Garten auf, als diese ein Bad nehmen wollte. Sie bedrängten sie und wollten sie zwingen, mit ihnen zu schlafen. Sie drohten, sie ansonsten zu beschuldigen, Ehebruch mit einem jungen Mann begangen zu haben. Doch Susanna blieb standhaft, weigerte sich und schrie. Die beiden Ältesten riefen ebenfalls lautstark, ließen Susanna verhaften und erklärten, sie beim Ehebruch überrascht zu haben. Daraufhin hielten sie öffentlich über Susanna Gericht und verurteilten sie zum Tode. Als das Urteil vollstreckt werden sollte, hatte Daniel eine Eingebung des Heiligen Geistes und stellte ein Verhör der beiden Zeugen an. Er fragte sie unabhängig voneinander, unter welchem Baum Susanna ihren Mann betrogen haben soll. Während der eine angab, sie habe es unter einer Zeder getan, sagte der andere, es sei eine Eiche gewesen. Da erkannten auch die jüdischen Autoritäten und das zuhörende Volk die beiden Lügner, und Susanna kam frei. Die beiden falschen Zeugen aber wurden getötet.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Abgesehen von ihrer religiösen Bedeutung gilt die Geschichte in der Entwicklung der Rechtsprechung als wegweisend, weil sie den auch heute noch wichtigen Grundsatz der unabhängigen Zeugenbefragung betont. Daneben haben sich zahlreiche Vertreter der bildenden Kunst dieses Themas angenommen. Dabei spielte wohl auch eine Rolle, dass das Motiv als biblisches Thema einen legitimen Anlass zur Aktdarstellung bot. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet Artemisia Gentileschi das Thema: Sie verzichtet auf romantische Attribute und stellt Susanna und ihre prekäre Lage in den Mittelpunkt. Zahlreiche Maler verschiedener Epochen haben sich des Themas „Susanna im Bade“ angenommen, unter anderem: Rembrandt, Peter Paul Rubens, Massimo Stanzione, Jacopo Tintoretto und zeitgenössisch Moran Haynal. Es sind über 1400 Werke u. a. im Bereich Skulpturen, Malerei, Photographie oder Druck bis heute zum Thema Susanna im Bade und unter anderen Werk-Benennungen bekannt. Einige Komponisten haben das Motiv aufgegriffen: So zum Beispiel Orlando di Lasso in seinem berühmten Chanson \"Susanne un jour,\" Georg Friedrich Händel in dem Oratorium \"Susanna\" und Carlisle Floyd in der Oper \"Susannah\". Auch in der Literatur war Susanna ein beliebtes Motiv. So fand sie Eingang in die um 1331 entstandene Reimpaardichtung \"Daniel\" eines unbekannten Autors. 1577 wurde das Drama \"Susanna\" von Nicodemus Frischlin uraufgeführt. Paul Rebhun widmete ihr mit \"Ein Geistlich Spiel von der Gotfürchtigen und keuschen Frauen Susannen,\" ein Trauerspiel, welches erstmals 1536 gedruckt wurde. In dem Einakter \"Die keusche Susanna. Ein rührendes Drama\" wird der Stoff 1783 (anonym) parodiert, wobei Daniel kein Prophet ist, sondern der Geliebte der Susanna. Vom böhmischen Lyriker Hugo Salus stammt ein Drama \"Susanna im Bade\" aus dem Jahr 1901. Dem Soziologen Niklas Luhmann dient das Motiv als Beispiel für eine frühe Form der Perspektive, die Beobachtungs- und Nichtbeobachtungsverhältnisse abbildbar machte, dafür aber im Gegensatz zur Zentralperspektive ein Vorwissen des Betrachters um die abgebildete Situation voraussetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Susanna im Bade, auch Susanna und die (beiden) Ältesten, wird die biblische Erzählung von der Rettung der Susanna durch den Propheten Daniel bezeichnet. Die Geschichte ist unter der ersten Bezeichnung nicht nur in der bildenden Kunst, sondern auch in der Rechtswissenschaft und in der Kriminalliteratur bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 2313641} {"src_title": "Marchtrenk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "E-Partizipation (Bestandteil von E-Government) ist immer noch ein junges Forschungsfeld. Obwohl der Begriff bereits zu Anfang des 21. Jahrhunderts aufkam, findet sich noch kaum eine einheitliche Definition. In der recht weit gefassten Definition von Ann Macintosh wird E-Partizipation gesehen als „die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien, um die politische Beteiligung der Bürger zu erweitern und zu vertiefen.“ Im Zentrum von E-Partizipation steht der Austausch, also die Kommunikation zwischen Politik und Wahlvolk und die Kommunikation der Bürger untereinander. Das Internet erleichtert hier wesentlich die zweikanalige Kommunikation: Regierungen verteilen nicht nur Informationen an ihre Bürger, sondern erfragen Meinungen und Ansichten. Andersherum wenden sich Bürger mit ihren Anliegen an die Politik und erhalten Antworten. E-Partizipation betont so ausdrücklich die partnerschaftliche Beziehung zwischen Bürgern und politischen Entscheidern. Oben genannte Definition von E-Partizipation schließt dabei nicht nur top-down-gerichtete Verfahren mit ein, durch die sich Regierungen an die Wähler wenden. Vielmehr ist der Entscheidungsfindungs- und Willensbildungsprozess auch ohne direkte Beteiligung politischer Institutionen möglich, wenn Akteure des zivilgesellschaftlichen Sektors miteinander in Kontakt treten.", "section_level": 1}, {"title": "Beteiligungsverfahren.", "content": "Wie bei klassischen Beteiligungsverfahren ist auch bei der E-Partizipation typischerweise zwischen formellen, d. h. gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren und informellen, also freiwilligen Verfahren zu unterscheiden. In zunehmendem Maße werden gerade bei formellen Beteiligungsverfahren (Raumordnung, Regionalplanung, Landesplanung, Planfeststellung, Bauleitplanung etc.) internetgestützte Verfahren eingesetzt. Neben Kosteneinsparung und Verfahrensbeschleunigung wird durch internetgestützte Beteiligung vor allem den in den letzten Jahren durch das Internet erheblich veränderten Kommunikations- und Interaktionsgewohnheiten der Bevölkerung, aber auch der Behörden untereinander Rechnung getragen. E-Partizipation bei informellen Verfahren zielt im Gegensatz zur elektronischen Abstimmung (E-Voting) nicht auf den Akt der Entscheidung, sondern auf den Prozess der Meinungsbildung ab. In repräsentativen Demokratien ist E-Partizipation als Dialog zwischen Regierung und Bürgern zu verstehen, in der sich die Bürger freiwillig und aktiv in den Entscheidungsfindungsprozess einbringen. Die letztendliche Verantwortung für die Entscheidung verbleibt aber bei den gewählten Vertretern. Beispiele für E-Partizipationsangebote sind:", "section_level": 1}, {"title": "Tools und Methoden.", "content": "Gerade im Zuge des Web 2.0 entstand eine Vielzahl an Tools, welche die soziale Vernetzung einer Vielzahl von Personen erleichtern. Diese Tools dienten als Inspirationsquelle für formelle E-Partizipations-Verfahren. Darüber hinaus werden Soziale Netzwerke und Web 2.0 Applikationen auch zum Ort informeller politischer Teilhabe. Beteiligungs-Tools: Mechanismen Tracking und Analyse", "section_level": 1}, {"title": "E-Partizipation in der Europäischen Union.", "content": "Mit E-Partizipation ist die Hoffnung verbunden, dass sie die Beteiligung der Bürger am politischen Prozess fördert und so die Legitimation politischer Prozesse erhöht. Diesen Effekt möchte sich auch die Europäische Kommission zunutze machen, die bereits seit einigen Jahren Projekte zur elektronischen Bürgerbeteiligung fördert. Nachdem im Jahr 2005 Frankreich und die Niederlande den Vertrag von Lissabon abgelehnt haben, ist deutlich geworden, dass es zwischen den EU-Institutionen und den EU-Bürgern an direkter Kommunikation mangelt. Entscheidungen auf EU-Ebene erscheinen vielen Bürgern nicht als genügend legitimiert und fern vom eigenen Leben. Um die Kommunikation zwischen Bürgern und EU-Institutionen zu öffnen, hat die Europäische Kommunikation den so genannten Plan D ins Leben gerufen – D steht für Diskussion, Debatte und Demokratie. Im Zuge von Plan D förderte die Kommission zwischen 2005 und 2007 sechs Bürgerkonsultationen. Ziel der Initiativen war es, das Vertrauen der Bürger in die Europäische Union wiederherzustellen, Entscheidungswege transparenter zu machen und durch die europaübergreifende Diskussion die Entstehung einer europäischen Identität zu fördern. Im Jahr 2008 wurde Plan D fortgesetzt: Die Europäische Kommission führte einige der erfolgreichsten Plan-D-Projekte weiter und kofinanzierte eine Reihe von EU-übergreifenden und nationalen neuen Diskussions-Projekten. Weiterhin sollte IKT dazu beitragen, den legislativen Prozess der EU für Bürger transparenter und einsichtiger zu gestalten. Zwischen 2006 und 2008 förderte die EU daher insgesamt 21 Projekte. Diese loteten zum einen Möglichkeiten aus, um Gesetzestexte leichter verständlich zu machen und in alle Sprachen der EU-Mitgliedsländer übersetzten zu können. Zum anderen suchten sie nach Wegen, die Teilhabe der Bürger am Entscheidungsprozess zu verstärken. Die Plattform MOMENTUM dient als Monitor dieser Projekte. Zusätzlich fördert die EU die Zusammenarbeit von E-Partizipations-Akteuren. Das Pan European eParticipation Network (PEP-Net) verbindet Forscher, Praktiker, Unternehmen und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen und aus der öffentlichen Verwaltung. Auch im 7. Rahmenprogramm der Europäischen Union werden Projekte zur Verbesserung der E-Partizipation gefördert. Das größte davon ist das FUPOL-Projekt.", "section_level": 1}], "src_summary": "E-Partizipation umfasst alle internetgestützten Verfahren, die eine Beteiligung von Bürgern am politischen Entscheidungsprozess ermöglichen. Es handelt sich um ein indirektdemokratisches Element der E-Democracy. Als Weiterentwicklung von klassischen Beteiligungsverfahren eröffnet E-Partizipation die Möglichkeit, dass sehr viele Teilnehmer sehr fokussierte Ergebnisse erarbeiten können. Genauso wie bei veranstaltungsorientierten Formaten entscheidet die Auswahl und Konzeption der gemeinsamen Arbeitsabläufe (collaborative workflows) über den Erfolg des Verfahrens. ", "tgt_summary": null, "id": 202914} {"src_title": "Einar Már Guðmundsson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Die Grundlage der zahlreichen Stichvarianten ist der vom Nähen bekannte Knopflochstich oder auch Schlingenstich, was das Nadelbinden eher dem Sticken, Nähen oder dem Knüpfen von Fischernetzen vergleichbar macht. Im Gegensatz zum Stricken und Häkeln wird beim Nadelbinden jeweils der gesamte Fadenvorrat durch bereits entstandene Schlingen geführt um eine neue offene Schlinge zu binden. Nadelgebundene Textilien erscheinen oberflächlich in Struktur und Aussehen manchmal gestrickten oder gehäkelten Textilien ähnlich. Der größte Vorteil gegenüber Strick-, Häkel- und andere Maschenware ist, dass nadelgebundene Textilien beim Reißen eines Fadens keine Laufmaschen bilden und sich damit nicht auflösen. Die Nadeln, mit der Nadelbindearbeiten durchgeführt werden, sind in der Regel flach, aus Holz und haben eine Länge von 8 bis 12 cm. Daneben sind Nadeln aus Geweih, Horn oder Knochen historisch belegt. Ebenfalls eignen sich vergleichbare Metall- oder Plastiknadeln. Als Garn eignet sich jedes gebräuchliche Handarbeitsgarn, besonders gut jedoch Wolle, wegen ihrer Filzeigenschaft", "section_level": 1}, {"title": "Anleitung.", "content": "Textilkundler entwickelten verschiedene Möglichkeiten zur Erstellung von Musterbriefen und Arbeitsanleitungen. Eine schematische Darstellung des Fadenverlaufs im fertigen Nadelbindestück als Formel veröffentlichte der dänische Textilkundler Egon Hansen im Jahre 1990: Diverse Anleitungen für Sticharten wie den Åsle-Stich, den Mammen-Stich, den Oslo-Stich und andere findet man inzwischen auf Webseiten, Blogs und Foren im Internet. Viele, vor allem junge Leute, beschäftigen sich heute gerne mit den Handwerkstechniken vergangener Zeiten im Rahmen einer historischen Darstellung vergangener Epochen und können Hilfestellungen und Anleitungen zum Erlernen geben. Man kann Nadelbinden auf zwei verschiedenen Arten ausführen, in der Freihand- und in der Daumenfangmethode auch Daumenfessellmethode genannt. Bei der Freihandtechnik kann die Hansenformel direkt als Anleitung umgesetzt werden, in dem ein Stich zuerst bis zum Zeichen \" / \" ausgeführt wird, danach im Rückstich bis zum Ende der Formel. Dabei wird der Fadenvorrat mit der Nadel zweimal durch die jeweils erfassten Schlingen geführt. Bei der Daumenfangtechnik führt die Hansenformel eher zu Irritationen. Im Gegensatz zur Freihandmethode werden hier Hin- und Rückstiche in einem einzigen Arbeitsgang auf die Nadel genommen und der Fadenvorrat wird nur einmal durch alle erfassten Schlingen geführt. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die Freihandmethode die ältere Methode beim Nadelbinden ist. Sie lässt sich noch gut ausführen, wenn der Stich mit ein bis drei Schlingen gefertigt wird. Die Daumenfangtechnik ist dagegen ab zwei bis zu acht Schlingen noch problemlos zu arbeiten. Dabei dient der Daumen als immer gleichbleibendes Regulativ für die Größe der neuen Schlinge, da diese jedes Mal um den Daumen geschlungen wird. Würde diese Schlinge nicht mit dem Daumen abgefangen und der Faden stark angezogen, würde sich die Schlinge zu einem festen Knoten zusammenziehen. Anfänger erlernen das Nadelbinden schnell und leicht mit einem Stich, der im Grundstich drei Schlingen umfasst. Der Verbindungsstich in die Vorreihe kann dann wahlweise in ein oder zwei Schlingenbögen der Vorreihe ausgeführt werden. Dieser „Einsteigerstich“ beim Nadelbinden nennt sich \"Oslostich\", benannt nach einem Archäologischen Fund in Norwegen in der Nähe von Oslo. Zunächst wird in dauernder Wiederholung des Grundstichs, wie oben bereits erwähnt, eine Schlingenkette gebildet. Diese kann im Gegensatz zum Häkeln, wo es die aus Kettmaschen bestehende Luftmaschenkette gibt, je nach Stichart beim Nadelbinden bereits von Anfang an in unterschiedlichen Grundstichen gefertigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nadelgebundene Textilien waren in nahe zu allen Kulturen der Welt verbreitet. Der älteste Fund einer Nadelbindearbeit stammt aus der Mittelsteinzeit (Tybrind vig). In Deutschland wurden nadelgebundene Textilien bis etwa 1550 noch in nennenswertem Umfang hergestellt, also noch etwa 300 Jahre nach der Verbreitung des Strickens. Allerdings verschwand das Nadelbinden danach fast völlig. Es gibt historische Funde von nadelgebundenen Handschuhen, Socken, Mützen, Milchsieben aus Tierhaar, daneben existieren ebenfalls einige Funde von jacken- und hemdähnlichen Textilien in Nadelbindetechnik. In Teilen von Skandinavien, besonders in Finnland, ist das Nadelbinden in der Tradition bis heute erhalten geblieben. Es ist ansonsten dort in großen Teilen der Bevölkerung noch im Gedächtnis geblieben und wird außer in der geschichtsdarstellenden Szene auch in Handarbeitsgruppen noch häufig betrieben. In zahlreichen Museen sind Fundstücke vorhanden. Ein wissenschaftlich von Arnold Lühning kommentierter Dokumentarfilm des Institut für den Wissenschaftlichen Film in Göttingen zeigt den 90-jährigen Altbauern A. Meyer aus Schleswig-Holstein, der das Nadelbinden von seinem 1820 geborenen Großvater gelernt hatte. Es wird gezeigt, wie der Mann aus Wollgarn einen Handschuh in Nadelbindung anfertigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nadelbinden ist eine Technik zur Herstellung von textilen Flächengebilden mit Hilfe einzelner Einzelfäden und einer Nadel. Beim Nadelbinden wird der Faden spiralförmig mit einem Grundstich in Schlingenketten gebunden. Jede neue Schlinge ist dabei durch einen Verbindungsstich mit der vorherigen Schlinge seitlich verhängt. Hierbei bildet sich zunächst eine Schlingenkette. Ein flächiges Textil entsteht, wenn eine Schlingenkette mit einem zusätzlich in die Schlingenbögen der Vorreihe geführten Verbindungsstich senkrecht verhängt wird. Das kann in der Regel spiralförmig in Runden geschehen, aber seltener in Hin- und Herreihen mit Wendestichen. Es entstehen je nach Garnstärke, individueller Arbeitsweise und Stichvarianten unterschiedlich dichte Textilien. ", "tgt_summary": null, "id": 793785} {"src_title": "Hans Schomburgk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "John Young wurde im US-Bundesstaat Kalifornien geboren, die Familie zog später nach Georgia und darauf nach Florida. In Florida verbrachte er den Hauptteil seiner Jugend zusammen mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder. Schon damals interessierte er sich für das Fliegen, baute kleine Flugzeugmodelle und las viel über Flugzeuge. Sein Großvater brachte ihm das Lesen bei und mit fünf Jahren las er schon aus dem Lexikon vor. Sein Vater war in dieser Zeit als Bauingenieur beschäftigt. Nach seiner Schulzeit studierte Young am Georgia Institute of Technology in Atlanta und schloss sein Studium der Luftfahrttechnik 1952 mit höchsten Auszeichnungen ab. Danach trat er der US-Marine bei und diente während des Koreakriegs ein Jahr auf dem Zerstörer \"USS Laws\".", "section_level": 1}, {"title": "Beginn der Karriere in der U.S. Navy.", "content": "Nach dem Koreakrieg wurde er zum Piloten ausgebildet und flog vier Jahre lang Kampfflugzeuge. 1959 begann er dann mit dem Testpilotentraining an der United States Naval Test Pilot School. Bis 1962 war er am Naval Air Test Center stationiert und wertete die Phantom- und Crusader-Waffensysteme aus. Mit der F-4 \"Phantom\" stellte John Young zwei Weltrekorde im Steigflug auf. Am 21. Februar 1962 benötigte er nur 34,5 Sekunden, um 3000 Meter Höhe zu erreichen. Damit unterbot er den erst drei Tage alten Rekord des US-amerikanischen Luftwaffenpiloten Walter F. Daniel um 1,1 Sekunden. Youngs Rekord hielt fast dreizehn Jahre und konnte erst am 16. Januar 1975 von Roger J. Smith mit einer F-15A gebrochen werden (27,57 s). Nur wenige Wochen nach seinem Rekordflug stellte er einen weiteren Weltrekord auf, dieses Mal im Steigflug auf 25.000 Meter. Am 3. April 1962 benötigte er hierzu drei Minuten und 50 Sekunden. Damit verbesserte er die alte Marke aus dem Jahre 1958 um 36 Sekunden. Auch dieser Rekord hielt viele Jahre und wurde erst 1973 von Pjotr Ostapenko mit der MiG-25-Rekordversion Mikojan-Gurewitsch Je-266 gebrochen. Er fühlte sich zu dieser Zeit durch die Worte des damaligen US-amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy aus dem Jahre 1961 inspiriert, einen Menschen zum Mond und sicher zurückzuschicken, und wollte von da an unbedingt ein Astronaut werden, was ihm schließlich auch gelang. 1976 und nach 25 Jahren Dienst schied Young im Rang eines Kapitäns zur See ('Captain') aus der Navy aus.", "section_level": 1}, {"title": "Gemini-Programm.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemini 3.", "content": "Young wurde am 17. September 1962 von der NASA in die zweite Astronautengruppe ausgewählt. Die Ausbildung für das Gemini-Programm war im Gegensatz zur Mercury-Ausbildung deutlich verschärft worden. Es waren nun nicht mehr reine Passagiere der Raumschiffe gefragt. Die Gemini-Raumschiffe mussten gesteuert und an andere Raumschiffe angekoppelt werden, weiterhin waren Weltraumausstiege geplant. Zudem mussten sich die angehenden Astronauten mit wesentlich mehr Trägerraketen vertraut machen, da auch schon das Folgeprojekt, das Apollo-Programm, in der Planung war. So wurden nacheinander die einzelnen Werks- und Montagestätten sowie die Startrampen für die Titan-, Atlas-, Agena- und Saturn-Raketen besucht. Außerdem standen wissenschaftliche Schulungen auf dem Programm, da während der Raumflüge auch Forschungsarbeiten durchgeführt werden mussten. Im Januar 1963 bekam er als Spezialgebiet die Ausrüstung der Astronauten in den Raumschiffen zugewiesen. Dies umfasste sowohl persönliche Ausrüstung als auch Notfallausrüstung im Falle von Notlandungen oder Notwasserung. Beim Mercury-Programm war für dieses Gebiet Gordon Cooper zuständig gewesen. Am 13. April 1964 wurde Young als Pilot für den ersten bemannten Flug des Gemini-Raumschiffs nominiert und ersetzte damit Tom Stafford, der mit dem Kommandanten der Mission, Virgil Grissom weniger gut harmonierte. Young war damit der erste Astronaut der zweiten Gruppe, der zu einem Weltraumeinsatz kommen sollte. Unter dem Kommando des Mercury-Veteranen Virgil Grissom, der als erster Mensch bei dieser Mission seinen zweiten Weltraumflug durchführen durfte, absolvierte er am 23. März 1965 mit Gemini 3 den ersten US-amerikanischen Zwei-Mann-Flug und bemannten Jungfernflug des Gemini-Raumschiffs. Grissom wählte in Abstimmung mit Young für Gemini 3 das Rufzeichen \"Molly Brown\" nach dem Broadway-Musical \"The unsinkable Molly Brown\". Dies war eine Anspielung Grissoms auf seinen ersten Raumflug Mercury-Redstone 4, bei dem die Landekapsel im Meer versunken war. Die NASA war über die Namensgebung nicht sonderlich erfreut und hatte mit Grissom diesbezüglich einen Streit, daher war es die letzte Mission vor Apollo 9, bei der die Raumfahrer ihre Schiffe benennen durften. Zu Beginn des Fluges traten Probleme mit den Anzeigen der inneren Atmosphäre auf. Es stellte sich schnell heraus, dass es ein Anzeigefehler war und die Atemluft den in sie gesetzten Erwartungen entsprach. Young bediente bei Gemini 3 den ersten Computer im All. Für Aufregung bei der Flugleitung hatte dann noch gesorgt, dass Young ein Corned-Beef-Sandwich mit an Bord geschmuggelt hatte, dessen Brösel in der Schwerelosigkeit im Raumschiff herum flogen. Das Sandwich war ein Lieblingsgericht von Kommandant Grissom, der die Raumfahrernahrung schon auf der Erde probiert hatte und sie nicht mochte. Diese Nahrungsform sollte erstmals von Menschen im All getestet werden. Grissom gab vor dem Start bekannt, dass er sie nur essen werde, wenn nichts anderes Essbares an Bord wäre. Young hörte dies und nahm darauf das Sandwich mit ins All, um Grissom eine Freude zu machen. Grissom beklagte sich beim Genuss des Sandwiches lediglich scherzhaft darüber, dass kein Senf da sei. Nach drei Erdumkreisungen wurden die Bremsraketen gezündet. Die Wasserung an Fallschirmen erfolgte in zwei Phasen, bei der die Landekapsel zuerst mit der Nase nach oben, dann mit der Nase schräg nach unten an den Fallschirmen hing. Beim Übergang von der einen Lage zur anderen wurden die beiden Astronauten gegen die Fenster geworfen. Youngs Helm wurde zerkratzt, Grissoms Visier brach sogar. Bei Gemini 3 hatte man den Luftwiderstand der Landekapsel falsch eingeschätzt, und so wasserte diese 84 km vom Zielpunkt entfernt und es dauerte 30 Minuten, bis ein Bergungshubschrauber vor Ort war. Grissom weigerte sich so lange die Luken zu öffnen, bis Taucher sie durch Bänder gesichert hatten, da er immer noch befürchtete, dass die \"Molly Brown\" untergehen könnte wie vorher die \"Liberty Bell\". Durch das lange Schaukeln auf hoher See wurden in der Kapsel beide Astronauten seekrank. Beide Astronauten bekamen in den Straßen von New York bei regnerischem Wetter eine Konfettiparade in Anwesenheit des US-amerikanischen Vizepräsidenten Hubert H. Humphrey. Bis zu diesem Zeitpunkt war nur den Astronauten Alan Shepard und John Glenn diese Ehre zu Teil geworden. Diese Weltraummission war die mit Abstand kürzeste seiner langen Astronautenlaufbahn. Seit dieser gemeinsamen Zeit verband eine tiefe Freundschaft die beiden Astronauten, die durch den Tod Grissoms 1967 bei den Vorbereitungen zu Apollo 1 jäh beendet wurde. Young nahm an der Beerdigung Grissoms als Ehrengardist teil.", "section_level": 2}, {"title": "Gemini 10.", "content": "Kurz darauf wurden Young und Grissom als Ersatzmannschaft für die Mission Gemini 6 nominiert, die im Dezember 1965 stattfand. Am 25. Januar 1966 wurde Young als Kommandant von Gemini 10 bekannt gegeben, sein Pilot sollte Mike Collins werden, der später Pilot des Apollo-Raumschiffs bei der ersten Mondlandungsmission Apollo 11 werden sollte. So kam Young bereits am 18. Juli 1966 zu seinem zweiten Raumflug. Bei dieser Mission wurden sowohl eine Kopplung mit einem Agena-Satelliten im All als auch durch Collins das erste Mal zwei Weltraumausstiege unternommen. Die Kopplung mit der Agena hatte für diese Mission absolute Priorität, da bei Gemini 8 Schwierigkeiten dabei entstanden waren und Gemini 9 überhaupt nicht zur Kopplung kommen konnte. Gleichzeitig wurde ein neuer Höhenweltrekord aufgestellt, das erste Zusammentreffen mit zwei verschiedenen Objekten bei einer Mission absolviert, und zum ersten Mal koppelte ein Raumfahrzeug an ein anderes an und benutzte dessen Antrieb. Young war mit Beendigung der Mission der zweite Astronaut der zweiten Astronautengruppe, der ein zweites Mal im Weltraum war. Später war er einer der Verbindungssprecher (Capcom) für Gemini 11.", "section_level": 2}, {"title": "Apollo-Programm.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Apollo 10.", "content": "Nach Abschluss des Gemini-Programms trat Young dem Apollo-Programm bei. Am 22. Dezember 1966 wurden die Mannschaften der ersten Apollo-Flüge bekannt gegeben. Young war zunächst Ersatzpilot der zweiten bemannten Mission. Nach der Katastrophe von Apollo 1, bei der Youngs ehemaliger Kommandant und Freund Grissom mit zwei weiteren Astronauten auf tragische Weise ums Leben kam, wurden die Pläne ausgesetzt. Die neuen Pläne wurden am 9. Mai 1967 veröffentlicht und sahen vor, dass Young Ersatzpilot von Apollo 7 (Mission C) in der Erdumlaufbahn sei, wäre der Pilot Walter Cunningham ausgefallen, wäre Young wie beim Gemini-Programm wieder Jungfernflieger geworden und der erste Mensch mit drei Weltraumflügen. Dieser Flug fand im Oktober 1968 statt; Young war dabei einer der Verbindungssprecher und Walter Schirra der erste Mensch mit 3 Weltraumflügen. Kurz danach, am 13. November 1968 wurde Young für die Mission Apollo 10, die die Generalprobe der Mondlandung war, als Pilot des Apollo-Raumschiffs nominiert. Dieser Flug fand vom 18. Mai bis zum 26. Mai 1969 statt. Young blieb als Pilot im Mutterschiff \"Charlie Brown\" alleine als erster Mensch im Mondorbit zurück, während Kommandant Tom Stafford und Pilot Eugene Cernan in der Mondfähre \"Snoopy\" eine Mondlandung erfolgreich simulierten. Der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre erfolgte mit einer Geschwindigkeit von 11,08 km/s (39.897 km/h), was immer noch den Rekord in der bemannten Raumfahrt darstellt und die höchste Geschwindigkeit ist, die Menschen je relativ zur Erdoberfläche erreicht haben. Der erfolgreiche Flug von Apollo 10 zeigte, dass die NASA Apollo-Flüge in kurzer Folge absolvieren konnte. Außerdem hatte Apollo 10 alle notwendigen Manöver für eine Mondlandung, bis auf die Landung selbst, durchgeführt. Es war die erste Raumfahrtmission, bei der ein Fernsehfilm in Farbe entstanden ist. Mit Young und Cernan waren außerdem die letzten Apollo-Missionskommandanten bei diesem Flug ins All geflogen. Young war mit diesem Flug der vierte Mensch mit drei Raumflügen. Kurz nach der Mondlandung von Apollo 11 im Juli 1969 wurde Young als Ersatzkommandant von Apollo 13 eingeteilt, kam aber nicht zum Einsatz und übernahm deshalb wieder einige Schichten als Verbindungssprecher (Capcom) in Houston. Er unterstützte helfend den ursprünglichen Piloten von Apollo 13 und späteren Piloten seiner Apollo-Mission, Thomas K. Mattingly, der auf der Erde wichtige Funktionen der Rettungsaktion von Apollo 13 meisterte und gleichzeitig war er auch einer der Verbindungssprecher dieser Mission.", "section_level": 2}, {"title": "Apollo 16.", "content": "Im März 1971 erhielt Young dann sein erstes Apollo-Kommando: Mit Apollo 16 sollte er die vorletzte Mondlandung übernehmen, die die Astronauten zum Mondkrater Descartes führte. Mit an Bord waren der Pilot des Apollo-Raumschiffs Thomas K. Mattingly und der Pilot der Mondlandefähre Charles M. Duke. Der Flug fand vom 16. April bis zum 27. April 1972 statt, Young betrat am 20. April als neunter Mensch den Mond. Bei dieser Mission wurde ein neuer EVA-Rekord von Young und Duke mit 7 Stunden und 23 Minuten aufgestellt. Bei dieser Mission wurde das Mondauto zum zweiten Mal benutzt und Young legte im Mondauto eine Gesamtstrecke von 26 km zurück, die damals größte gefahrene Entfernung auf dem Mond. Young hält auch den Rekord als schnellster Autofahrer auf dem Mond mit 12 km/h. Außerdem nahmen Young und Duke mit 95,8 kg die zweitergiebigste Mondgesteinsladung einer Apollo-Mission zur Erde mit. Eine Probe dieses Gesteins kann im Nördlinger Rieskrater-Museum besichtigt werden. Das erste Mal in der Geschichte der Mondmissionen wurde eine Hochebene des Mondes untersucht. Die Zeit von 71 Stunden und 2 Minuten die Young und Duke auf dem Mond waren, ist die zweitlängste Zeit die Menschen auf dem Mond verbracht haben. Beim Wiedereintritt mussten die Astronauten einen Andruck von 7,19 g ertragen, der höchste Wert, der für eine Apollo-Mission gemessen worden ist. Mit dieser Apollo-Mission zog Young als zweiter Mensch mit vier Raumflügen mit Jim Lovell gleich, obwohl Young zusätzlich einen Start vom Mond aus gemacht hatte, Lovell jedoch nicht, denn er war mit Apollo 13 nicht auf dem Mond gelandet, wie es ursprünglich geplant war. Es war auch gleichzeitig die längste seiner sechs Weltraummissionen. Im Vorfeld des letzten Mondfluges, Apollo 17 kam es noch zu einigen Umschichtungen bei der Haupt- und der Ersatzmannschaft. Young und Duke wurden dabei nach ihrem erfolgreichen Flug mit Apollo 16 bereits wieder als Ersatz für den nächsten Flug eingeteilt, da es nicht sinnvoll gewesen wäre, eine völlig neue Ersatzmannschaft zu trainieren, welche keine Chance gehabt hatte, später eine reguläre Apollo-Mission fliegen zu können. Wäre der Apollo-17-Kommandant, Youngs Mannschaftskamerad von Apollo 10, Eugene Cernan ausgefallen, hätte Young als einziger Mensch einen dritten Mondflug und eine zweite Mondlandung unternommen und schon damals als erster Mensch fünf Weltraumflüge absolviert. Da dies aber nicht der Fall war, diente Young wieder als einer der Verbindungssprecher der letzten Apollo-Mond-Misson.", "section_level": 2}, {"title": "Space-Shuttle-Programm.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "STS-1.", "content": "Nach Abschluss des Apollo-Programms wurde Young im Januar 1973 Leiter der Space-Shuttle-Abteilung des Astronautenbüros und sorgte dafür, dass die Astronauten genügend Einfluss auf die Entwicklung der neuen Raumfähre hatten. Die Information, dass der Kongress die Mittel für das Space-Shuttle-Programm bewilligt hatte, hatte Young kurioserweise erreicht, als er sich gerade mit Apollo 16 auf dem Mond befand. Im Januar 1974 wurde er Alan Shepards Nachfolger als Leiter des Astronautenbüros und war damit für die Koordination aller Astronautentätigkeiten verantwortlich. 1976 trat Young dann offiziell aus der US-Marine aus. Als das Space Shuttle fertiggestellt war, erhielt Young die Ehre, den Jungfernflug zu kommandieren, da er von den aktiven Astronauten der NASA die meiste Erfahrung im All besaß; es war der erste bemannte Raumflug der USA nach dem Apollo-Sojus-Projekt nach fast sechs Jahren. Vom 12. bis 14. April 1981 testete er im Erdorbit zusammen mit seinem Piloten Bob Crippen alle Systeme des Space Shuttles Columbia während der Mission STS-1. Die Nutzlast war ein Flugüberwachungssystem, bestehend aus Sensoren und Messinstrumenten, um Daten über alle entscheidenden Flugabschnitte aufzuzeichnen. Es war das erste Mal, dass die NASA ein neues Raumschiff einsetzte, ohne vorher unbemannte Testflüge durchgeführt zu haben, da das Space Shuttle damals noch nicht in der Lage war, ferngesteuert zu fliegen und zu landen, und das erste Mal, dass ein bemanntes Raumschiff nicht an Fallschirmen niederging, sondern im Gleitflug landete. Ferner war es das erste Mal, dass Astronauten unterstützt durch einen Feststoffantrieb ins All gebracht wurden. Young war damit der erste Raumfahrer, der fünf Flüge ins All unternommen hatte, und ist bis heute zusammen mit Wladimir Komarow einer von nur zwei Menschen, die zwei Jungfernflüge machen durften. Weiterhin ist er der einzige Astronaut der 2. NASA-Auswahlgruppe, der das Space Shuttle geflogen hat. Die NASA bezeichnet STS-1 als den „kühnsten Testflug der Geschichte“ („the boldest test flight in history“). Young selbst erklärte später in einem Interview, dass er nicht wisse, ob die Mission gefährlich war, es hätten keinerlei Daten vorgelegen, die das Bestehen eines erhöhten Risikos belegt oder widerlegt hätten.", "section_level": 2}, {"title": "STS-9.", "content": "Seinen sechsten und letzten Weltraumeinsatz hatte Young als Kommandant der Mission STS-9 vom 28. November bis 8. Dezember 1983, bei der zum ersten Mal das Weltraumlabor Spacelab der ESA mitgeführt wurde. Mit an Bord waren der Pilot Brewster Shaw, die Missionsspezialisten Robert Parker und Owen Garriott, sowie die Nutzlastspezialisten Byron Lichtenberg und Ulf Merbold. Es war der erste Raumflug mit sechs Raumfahrern. Gleichzeitig war dies die erste NASA-Mission, bei der ein Nichtamerikaner, der deutsche Wissenschaftsastronaut Ulf Merbold, Mitglied der Besatzung war und seinen ersten Raumflug unternahm. Merbold war durch diesen Flug der erste Westdeutsche im All. Merbold war mit Bob Parker auf dem Flug dem roten Team von Young zugeteilt worden. Beide Teams arbeiteten in Zwölf-Stunden-Schichten. Der Flug war aus wissenschaftlicher Sicht ein voller Erfolg, denn durch die Mitführung des Spacelab konnten mehr Experimente erfolgreich durchgeführt werden als bei allen Apollo- und Skylab-Missionen zusammengenommen. Young absolvierte als einer der ersten Astronauten der NASA bei STS-9 Übungen auf dem Laufband, um seine Muskulatur im Weltraum nicht zu schnell degenerieren zu lassen. Gleichzeitig war er im roten Team derjenige, der den Wissenschaftlern das Essen zubereitete. Erstmals in seiner Raumfahrerkarriere überflog Young die großen Gebirge Innerasiens und war von ihrer Schönheit fasziniert. Mit dieser Mission war Young der erste Mensch, der sechs Raumflüge absolviert hatte. Dieser Rekord hielt fast dreizehn Jahre und wurde erst 1996 von Story Musgrave eingestellt; überboten wurde er aber erst fast 19 Jahre später durch Jerry Ross im Jahre 2002, der als erster Mensch seinen siebten Raumflug absolvierte. Young ist für Ross ein persönliches Vorbild.", "section_level": 2}, {"title": "STS-61-J.", "content": "Young wurde für einen weiteren Flug als Kommandant nominiert, es sollte die Mission STS-61-J sein, bei der vom 18. bis 23. August 1986 das prestigeträchtige Hubble-Weltraumteleskop ausgesetzt werden sollte, als Raumschiff war das Shuttle Atlantis vorgesehen, das damit seinen dritten Raumflug unternommen hätte. Dieser Flug wurde nach der Katastrophe der Challenger abgesagt und später unter einem anderen Missionskürzel (STS-31) mit fast derselben Crew durchgeführt, wobei allerdings Young als Kommandant durch Loren Shriver ersetzt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeit bei der NASA nach seinen Raumflügen.", "content": "Young wurde im Mai 1987 als Leiter des Astronautenbüros durch Daniel Brandenstein abgelöst und zum speziellen Assistenten des Direktors des Johnson Space Centers in Houston ernannt; nach Youngs eigener Einschätzung war die Ablösung eine Reaktion auf seine öffentlichkeitswirksame Kritik an der Sicherheitskultur der NASA, die zur Challenger-Katastrophe geführt hat. In dieser Funktion war er im Ingenieurbereich tätig und spezialisierte sich auf die Verbesserung der Space-Shuttle-Flotte und die operative Sicherheit der künftigen Internationalen Raumstation \"ISS\". Die Sicherheit lag ihm besonders am Herzen, da er seinen Freund und Mannschaftskollegen von Gemini 3, Gus Grissom, verloren hatte, da an der Sicherheit der Astronauten bei Apollo 1 gespart worden war. Außerdem war er für zukünftige und erweiterte Planungen der bemannten Raumfahrt (z. B. bemannte Mond- und Mars-Mission) zuständig, die mit dem Orion-Raumschiff (vormals als Crew Exploration Vehicle, CEV) ab 2014 durchgeführt werden sollen. Im Februar 1996 übernahm er den Posten des technischen Direktors des Johnson Space Centers. In dieser Funktion überwachte er wiederum die Sicherheitsaspekte, sowie den technischen und operativen Verlauf von NASA-Missionen. Nach 42 Jahren im Dienst der NASA ging Young im 31. Dezember 2004 auf eigenen Wunsch hin im Alter von 74 Jahren als damals dienstältester Astronaut der NASA in den Ruhestand. Persönlich geehrt wurde er in einer Feierstunde am 7. Dezember 2004 im National Air and Space Museum. Young war der einzige Astronaut der ersten beiden Astronautengruppen, der die NASA nicht vorzeitig verlassen hat, um in die Politik oder Wirtschaft zu gehen, und bis zu seiner doch sehr späten Pensionierung dort tätig war, wenn man von den vorzeitig verstorbenen Elliot See, Gus Grissom und Ed White absieht, die im Dienst der NASA stehend den Unfalltod gestorben sind. Zum 40. Jahrestages der Apollo-1-Katastrophe am 27. Januar 2007 hielt unter anderem auch Young eine offizielle Rede in Cape Canaveral am LC34.", "section_level": 1}, {"title": "Resümee.", "content": "Young war einer der bekanntesten Raumfahrer weltweit und war in herausgehobenen Positionen der modernen Raumfahrt zu finden, da er nicht nur als Astronaut im Weltraum tätig war, sondern auch an der Entwicklung der modernen Raumfahrttechnik wegweisend in der NASA mitgewirkt hat, und das, obwohl er ein Veteran des Gemini-Programms und Apollo-Programms war. John Young hatte insgesamt mehr als 15.275 Flugstunden mit Flugzeugen, Helikoptern, Mondfähren, Raumschiffen und Raketen auf seinem Konto, alleine 9200 mit der Northrop T-38, des Weiteren verbrachte er über 15.000 Stunden in verschiedensten Simulatoren und war damit einer der erfahrensten Flieger und Astronauten unserer Zeit. Darunter befinden sich auch seine 835 Weltraumflugstunden.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten und Rekorde.", "content": "Young hat auf seinen Flugzeugtest- und Raumflügen sehr viele Erstleistungen und Rekorde aufgestellt:", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige.", "content": "Dass Young als erster Astronaut der zweiten Auswahlgruppe zum Einsatz gekommen ist und als erster Mensch sechs Raumflüge absolvierte, fast als erster Mensch den siebten Raumflug unternommen hätte, zeigt ganz deutlich, welche Bedeutung Young für die bemannte US-amerikanische Raumfahrt hat. Dies zeigt sich auch daran, dass er Leiter des Astronautenbüros und später technischer Direktor des Johnson Space Center wurde, die bis heute längste Raumfahrerkarriere (als aktiv gelisteter Astronaut) weltweit vorzuweisen hat und bis zu seiner Pensionierung als aktiver Astronaut geführt wurde. Hätte Mission STS-61-J stattgefunden, hätte er auch die längste Raumfahrerkarriere vom Erstflug bis zum letzten Flug auf seinem Konto zu verzeichnen gehabt.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Young war zwei Mal verheiratet. Von seiner ersten Frau Barbara ließ er sich als erster Astronaut im aktiven Dienst scheiden. Das für Young persönlich bedeutendste Ereignis war die Hochzeit mit seiner zweiten Frau Susy. Aus seiner ersten Ehe mit Barbara hatte er zwei Kinder: John und Sandy, des Weiteren hatte er zwei Enkelkinder namens Kaithy und Lindsey. Er war interessierter Handballspieler, Wind-Surfer, Radfahrer; auch Jogging gehörte zu seinen Hobbys. Ferner las er gerne, meistens Literatur über Geschichte und Forschung, und er mochte Gartenarbeit. Er spielte privat Gitarre, Ukulele und Mundharmonika und rauchte gerne Pfeife oder Zigarre. Young war Mitglied der größten amerikanischen Studentenverbindung Sigma Chi und für seinen Humor und trockenen Witz bekannt. Zuletzt lebte Young in Houston (Texas).", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "John Young erhielt am 19. Mai 1981 als siebter Astronaut überhaupt die Congressional Space Medal of Honor persönlich aus den Händen von US-Präsident Ronald Reagan. Sie ist die höchste Auszeichnung für US-amerikanische Astronauten. Er ist der einzige Raumfahrer, der im direkten Anschluss an den zu würdigenden Raumflug diese Medaille erhielt, mit weniger als einem Monat Abstand. Alle anderen 27 Träger dieser Auszeichnung erhielten diese erst mindestens ein Jahr nach dem Ereignis. Ebenfalls ist er der erste Astronaut, der diese Auszeichnung nach der sechsfachen Erstverleihung 1978 erhielt. Ferner erhielt er über achtzig weitere Auszeichnungen, sowie sechs Ehrendoktortitel.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Als er 1996 gefragt wurde, ob er eine Autobiographie schreiben würde, war seine Antwort, dass er dafür noch zu jung sei: „No, I’m too young for that!“ Seine Autobiographie erschien am 10. September 2013 unter dem Titel \"Forever Young\".", "section_level": 1}], "src_summary": "John Watts Young (* 24. September 1930 in San Francisco, Kalifornien; † 5. Januar 2018 in Houston, Texas) war der US-amerikanische Astronaut mit der bisher längsten Karriere in der NASA. Er war als Kommandant von Apollo 16 der neunte von bisher zwölf Menschen auf dem Mond und kommandierte 1981 den ersten Flug eines Space Shuttle. Er ist der einzige Mensch, der vier verschiedene Raumfahrzeuge gesteuert hat: Gemini, Apollo-Kommandokapsel, Apollo-Mondlandefähre und Space Shuttle. Im Laufe seiner Karriere hat er viele weitere Rekorde in der Luft- und Raumfahrt aufgestellt.", "tgt_summary": null, "id": 795150} {"src_title": "Zweimen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Parteigeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge.", "content": "Als Erbe der Pariser Kommune von 1871 wuchs der PCF neben dem PCI zur bedeutendsten Partei dieser Ausrichtung in den westlichen Demokratien an. Ihr politisches Gewicht ging vorwiegend zulasten sozialdemokratischer Strömungen. Diese konnten bis 1984 keine Regierung ohne die Unterstützung der Kommunisten bilden und in Frankreich aufgrund ihrer Zersplitterung erst spät eine politische Bedeutung erlangen, die der demokratischer und linksgerichteter Parteien anderer europäischer Staaten entspricht. Innerhalb der SFIO waren 1914 die Reaktionen auf die Allianz mit Raymond Poincaré bei Ausbruch des Krieges geteilt. Während des Krieges steigerten sich die Spannungen innerhalb Frankreichs in der Zeit bis zur russischen Oktoberrevolution 1917 zu Meutereien und Streiks. Im März 1919 wurde die Kommunistische Internationale (Komintern) gegründet, die zu einem Bruch innerhalb der französischen Bewegung führte. Auf einem Parteitag in Straßburg im Februar 1920 wurde beschlossen, zunächst die Organisation der Sozialistischen Internationale zu verlassen. Beim anschließenden Parteitag in Tours im Dezember des gleichen Jahres sprach sich die Mehrheit der Vertreter unter dem Einfluss von Charles Rappoport und Boris Souvarine für eine Anbindung an die Komintern aus und gründete die \"Section française de l'Internationale communiste\" (SFIC, deutsch: \"Französische Sektion der Kommunistischen Internationale\"), die 1922 zur Kommunistischen Partei Frankreichs wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Einfluss der Internationalen Kommunistischen Bewegung.", "content": "Die Anfänge der Partei wurden von heftigen Querelen innerhalb der Bewegung begleitet. Sie führten noch im gleichen Jahr zum Ausschluss zahlreicher Mitglieder und Führungspersönlichkeiten, die als Opportunisten betrachtet wurden. Nach einem ersten Wahlerfolg 1924 sank die Popularität der Partei infolge der Stalinisierung und erreichte 1932 einen Tiefpunkt. Es folgten ein Rückgang auf 25.000 Mitglieder und schlechte Wahlergebnisse. Der Generalsekretär des PCF, Maurice Thorez, unterhielt enge Kontakte zu Josef Stalin. In der Folgezeit steigerte sich die Abhängigkeit von den Anweisungen Moskaus. Auch an der Parteibasis machte sich diese Veränderung der politischen Ausrichtung bemerkbar. Allmählich wandelte sich die Anhängerschaft, die bisher vorherrschende Mittelklasse (Lehrpersonal, Journalisten, Ärzte usw.) wurde zunehmend durch junge Arbeiter ersetzt. Die Bindung an die sowjetische Partei nahm auch eine wirtschaftliche Dimension an, als der PCF ab 1950 jährlich mehrere Millionen Franc an Zahlungseingängen von dieser verbuchte. Viele der bisher mit dem PCF sympathisierenden Intellektuellen wandten sich im Prozess der Stalinisierung von der Partei ab, so die Surrealisten André Breton und Benjamin Péret, welche sich beide zumindest zeitweise trotzkistischen Gruppen anschlossen, sowie der Schriftsteller André Gide.", "section_level": 2}, {"title": "Antifaschismus und \"Front Populaire\".", "content": "Der Kampf gegen den Faschismus, aus dem Helden der Résistance wie Gabriel Péri oder Guy Môquet hervorgingen, bildet wahrscheinlich das erfolgreichste Kapitel der Parteigeschichte. Dennoch blieben die Positionen der Partei in dieser Frage nicht immer eindeutig. Ursprünglich, als sich die Machtergreifung Benito Mussolinis, dann Adolf Hitlers anbahnte, wurde der Faschismus als ultimative Form des Kapitalismus und Imperialismus angesehen. Die Sozialisten wurden als Verräter an der Arbeiterklasse betrachtet, namentlich weil die deutschen Sozialdemokraten im Januar 1919 im Dienste der Reaktion den Spartakusbund bekämpft hätten (Sozialfaschismusthese). Gegen diese Politik stellte sich Jacques Doriot, Generalsekretär der Kommunistischen Jugend. Er wurde im Juni 1934 dafür aber aus der Partei ausgeschlossen. Er ist auch bekannt für die spätere Gründung einer Bewegung, die sich durch ihre Unterstützung des faschistischen Regimes und ihre antikommunistische Ausrichtung geradezu auszeichnete, was wahrscheinlich mit dieser Erfahrung in Zusammenhang zu bringen ist. Ironischerweise wurde seine Beurteilung der Situation von Josef Stalin, der auf die Verherrlichung Adolf Hitlers mit Besorgnis reagierte, übernommen. Der Parteitag, der den Ausschluss von Jacques Doriot besiegelte, wurde sogar um einen Tag verlängert, um es Maurice Thorez zu ermöglichen, die neue Politik einer einheitlichen Vorgehensweise vorzustellen, die auf eine Einigung der linken Strömungen abzielte und eine radikale Wende der Anweisungen aus Moskau darstellte. Als Folge stellte sich eine patriotische Ausrichtung der Bewegung ein. Die Kritik am französischen Kolonialismus, die in den 1920er Jahren eine gewisse Relevanz besaß, wurde nun zweitranging. Innenpolitisch ermöglichte die neue Ausrichtung jedoch Bündnisse, die vorher nicht denkbar waren – etwa den Zusammenschluss mit der \"SFIO\" und dem Parti radical unter der Bezeichnung Front populaire. Er trug bei den Wahlen 1936 den Sieg davon. Bei den darauf folgenden Gemeinderatswahlen gelang es den Kommunisten zudem, mehrere Pariser Arbeitervorstädte von ihrer Politik zu überzeugen. Dank einer stärkeren gesellschaftlichen als politischen Ausrichtung ihrer Arbeit in diesen Gemeinden war es dem PCF möglich, sich die Loyalität dieser Bastionen ihrer Macht, unter der Bezeichnung \"Banlieue Rouge\" oder \"Ceinture Rouge\" (Roter Gürtel) bekannt, bis in die 1980er Jahre zu bewahren. Dem spontanen Generalstreik 1936 gegenüber ablehnend eingestellt, unterstützte der PCF in der Folge die neue Regierung, ohne an ihr beteiligt zu sein. Der PCF stärkte die Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg zugunsten der republikanischen Regierung. Im Oktober 1938 widersetzten sich die Kommunisten als einzige Partei dem Münchner Abkommen, das die Zerschlagung der Tschechoslowakei besiegeln sollte, und von dem die Sowjetunion bewusst ausgeschlossen blieb. Die Nachricht der Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes am 24. August 1939 mit geheimen Klauseln, welche die Aufteilung Polens und weiterer Teile Osteuropas vorsahen, führte zum Schock. Seitens der französischen Regierung führte der Pakt zum Abbruch diplomatischer Beziehungen mit Moskau sowie zum Verbot der kommunistischen Parteiorgane \"L’Humanité\" und \"Soir\" am 26. August.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsausbruch und Parteiverbot.", "content": "In Fortführung ihrer patriotischen Volksfrontpolitik sprach sich die Partei zunächst auch für einen Krieg gegen Deutschland aus, erhielt aber im September 1939 gegenteilige Anweisungen der Komintern-Zentrale aus Moskau. Der Krieg wurde nicht als Kampf gegen den Faschismus, sondern als eine Auseinandersetzung zwischen kapitalistisch-imperialistischen Staaten bezeichnet, entsprechend sollte der PCF seine Haltung ändern. Das Verbot der Partei bis Ende September 1939 hinderte sie jedoch an einer effektiven Umsetzung ihrer Ziele. Gleichzeitig wurde der Aufruf der Komintern von der Regierung als Rechtfertigung genutzt, gegen vermeintliche kommunistische Saboteure und Defätisten vorzugehen. Der tatsächliche Umfang der Sabotage der französischen Verteidigungsbemühungen wird jedoch als extrem gering eingeschätzt. In den Untergrund gedrängt und in Abwesenheit ihrer bedeutendsten Führer, die als Soldaten mobilisiert worden oder wie Maurice Thorez in die Sowjetunion geflohen waren, durchlebten die Aktivisten der Partei eine Phase der Orientierungslosigkeit. In der Erwiderung auf die Meldung der französischen Nachrichten- und Werbeagentur Havas über eine angebliche Rede Josef Stalins vor dem Politbüro am 19. August 1939 erklärte dieser am 30. November 1939 in einem Artikel in der sowjetischen Tageszeitung Prawda: Nach der Niederlage Frankreichs im Juni 1940 beantragten die Kommunisten erfolglos bei der Besatzungsmacht die erneute Zulassung ihrer Parteizeitung \"L’Humanité\". Gleichzeitig brachten sie sich mit Persönlichkeiten wie Guy Môquet in Paris, Eusebio Ferrari in Nordfrankreich und zahlreichen anderen aktiv in die Résistance ein.", "section_level": 2}, {"title": "Résistance, Nachkriegszeit und Beginn des Kalten Kriegs.", "content": "Mit Hitlers Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 bekam die Partei die Weisung, sich erneut im antifaschistischen Kampf zu engagieren, was auch mit hohem Engagement geschah. 1944 beteiligte sich der PCF an der Seite der Gaullisten an der Befreiung von der deutschen Okkupation. Das Engagement und die Opferbereitschaft der französischen Kommunisten innerhalb der Résistance, der Mut der sowjetischen Soldaten und letztendlich der Sieg der Alliierten, ließen die Zwiespältigkeit der sowjetischen Politik in Vergessenheit geraten und hoben das Prestige der Bewegung wieder so weit an, dass sie in die Regierung der nationalen Einheit aufgenommen wurde. Aus den Wahlen zur Nationalversammlung 1946 ging der PCF mit 28,8 % der Wählerstimmen als stärkste Partei hervor. Mit der Anbindung der Gewerkschaft CGT an die sowjetischen Kommunisten 1945 verstärkte sich der Einfluss der Partei auf das Arbeitermilieu. Auf dieser Grundlage entwickelte sich eine kommunistische Gegenkultur, die darauf abzielte, die Bevölkerung in allen ihren Lebensbereichen zu erfassen und infolgedessen beispielsweise die Gründung von Zentren für Kollektivurlaub durch kommunistische Gemeinden mit sich brachte. In diese Epoche fiel ebenfalls das Wirken von Arbeiterpriestern, die Katholiken für die Ideologie der Partei empfänglich machten. Viele Künstler und Intellektuelle wie Louis Aragon, Paul Éluard, Yves Montand, Pablo Picasso, Henri Wallon oder auch Max Gallo und Jean-Paul Sartre standen der Partei zeitweilig nahe. Zu dieser Zeit war der PCF voll in die Regierungsarbeit eingebunden, und der Kampf ihrer Gegner beschränkte sich auf einige wenige rechtsextreme Gruppierungen, die völlig am Rande der Gesellschaft standen. Mit dem Marshallplan und dem Beginn des Kalten Krieges 1947 sah sich der PCF gegenüber den Sozialisten der SFIO in eine Oppositionsrolle gedrängt, schnitt aber dennoch in der Wählergunst etwas besser ab. Der PCF wirkte auch in Gruppen wie der Friedensbewegung mit, wo sie gegen den angeblichen Imperialismus der USA sowie dessen Unterstützer in Frankreich auftrat. In der Nachfolge des Kampfes gegen das Vichy-Regime verstand sich die Partei als patriotische Bewegung. In diesem Rahmen sah die Partei im Antiamerikanismus einen Schutz vor einer neuen Form des Imperialismus und die Fortsetzung des Kampfes gegen den Faschismus. An dieser Quelle speist sich bis heute eine antiamerikanische außenpolitische Ausrichtung der Partei.", "section_level": 2}, {"title": "1950er Jahre.", "content": "Bis zum Tod Stalins am 5. März 1953 unterstützte der PCF dessen Regime bedingungslos. 1956 begann mit der Veröffentlichung der Geheimrede von Nikita Sergejewitsch Chruschtschow im Frühjahr und verstärkt nach der Unterdrückung des Ungarischen Volksaufstandes durch sowjetische Truppen im Herbst die Äußerung von Zweifeln an der Rechtfertigung der stalinistischen Politik, die für viele frühere Résistants mit heftigen Auseinandersetzungen verbunden sein sollte. Anfangs bereitete es der Partei Schwierigkeiten, dem Stalinismus eine Absage zu erteilen und der neuen Linie friedlicher Koexistenz, die von Chruschtschow vorgegeben wurde, zu folgen. Leitende Persönlichkeiten der Partei lehnten es ab, sich mit Chruschtschows Bericht auseinanderzusetzen. Ende der 1950er Jahre lösten sich zudem die Strukturen des PCF in den Überseegebieten von der Mutterpartei los. Sie gründeten eigene Parteien, so etwa 1958 den Parti communiste guadeloupéen (PCG) oder 1959 den Parti communiste réunionnais (PCR).", "section_level": 2}, {"title": "1960er Jahre.", "content": "Nach dem Tod von Maurice Thorez 1964 übernahm Waldeck Rochet die Führung der Partei. Militante Orthodoxe marxistisch-leninistischer Ausrichtung, die sich wie Jacques Jurquet und Marcel Juliot der Entstalinisierung verweigerten und offen für eine Unterstützung der Politik der Volksrepublik China eintraten, wurden aus der Partei ausgeschlossen. So kam es auf Initiative dieser Kreise im September zur Gründung der ersten maoistischen Organisation, nämlich der \"Fédération des Cercles Marxistes-Léninistes de France\" (FCML). Der PCF blieb noch für längere Zeit eine stalinistisch-leninistische Kaderpartei, was sich vor allem in den Parteistrukturen widerspiegelte wie beispielsweise an dem demokratischen Zentralismus, dem Fraktionsverbot, der Bildung von Betriebszellen an der Basis, den Parteiausschlüssen und dem Charakter der Parteiführung. Von den Ereignissen im Mai 1968 eher verstört, widersetzte sich der PCF zunächst der Streikbewegung der Studenten und kritisierte die Besetzung der Universitäten. Selbst als Beschäftigte sich dem Streik anschlossen, sprachen die Kommunisten dem Generalstreik jedes revolutionäre Potenzial ab und weigerten sich, an der Versammlung im Stadion von Charléty teilzunehmen. Diese Empfehlung übernahm auch die dem PCF nahestehende Gewerkschaft CGT. Im Sommer 1968 äußerte allerdings Waldeck Rochet Kritik an der Unterdrückung des Prager Frühlings. Bei den Präsidentschaftswahlen 1969 schnitt Jacques Duclos mit 21,3 % der Wählerstimmen im ersten Wahlgang ausgezeichnet ab und erzielte das beste Ergebnis eines Kommunisten bei einer Präsidentschaftswahl in Frankreich aller Zeiten.", "section_level": 2}, {"title": "1970er Jahre.", "content": "Insgesamt sahen die 1970er-Jahre tendenziell eine Schwächung des Ansehens der Partei in der Bevölkerung. Mit dazu bei trug die Veröffentlichung von Solschenizyns \"Der Archipel Gulag\" (1974), dessen Bild vom Stalinismus eine weiterhin unkritische Rezeption unmöglich machte und fatale Folgen für das Ansehen der Partei in der Öffentlichkeit nach sich zog. Um im linken Parteienspektrum die Führungsrolle anzunehmen, kam es 1972 zur Unterzeichnung eines gemeinsamen Regierungsprogramms mit der Sozialistischen Partei. Die Vorteile aus der Allianz machten sich allerdings nur einseitig zugunsten der Sozialisten bemerkbar, weshalb die Parteiführung das gemeinsame Programm nach sechs Jahren wieder aufgab. 1976 distanzierte sich der PCF von der Linie des Sowjetkommunismus und schlug eine stärker eurokommunistisch geprägte Richtung ein, so wurde etwa der Begriff der Diktatur des Proletariats aus dem Parteiprogramm gestrichen. Dennoch kam es infolge von Ereignissen wie der öffentlichen Befürwortung Georges Marchais’ der Intervention in Afghanistan durch sowjetische Truppen 1979 endgültig zum Bruch mit den Künstlern und Intellektuellen, die der Bewegung traditionell nahestanden. Auf dem XXIII. Parteitag (9. bis 13. Mai 1979) erfolgte das vorläufige Ende der Öffnung der Partei: Parteichef Marchais setzte sich mit seiner Position durch, die in Osteuropa herrschenden politischen Systeme des Realsozialismus seien „grundsätzlich positiv“. Es gab keinerlei kritische Auseinandersetzungen und innerparteiliche Kritiker wie Jean Elleinstein wurden erst gar nicht auf den Parteitag delegiert. Es erfolgten eine Wiederannäherung an sowjetische Positionen und der Ausschluss von einigen eurokommunistisch orientierten Mitgliedern. Dabei handelte es sich fast ausschließlich um Journalisten, Schriftsteller oder Geisteswissenschaftler.", "section_level": 2}, {"title": "1980er Jahre.", "content": "1981 war der PCF nach dem Wahlsieg der Linken unter Mitterrand an der Regierung von Pierre Mauroy beteiligt, mit Charles Fiterman als Verkehrsminister, Anicet Le Pors als Minister für Öffentlichen Dienst, Jack Ralite als Gesundheitsminister und Marcel Rigout als Bildungsminister. Nachdem die Wahlversprechen von der Verstaatlichung der Großindustrie und der Banken erfüllt worden waren, begann der sozialistische Finanzminister Jacques Delors zwischen Juni 1982 und März 1983 einen wirtschaftlichen Austeritätskurs, nachdem sich drei Mal in Folge Abwertungen der Währung als notwendig erwiesen hatten und zu Milliardenverlusten an Kapital und einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt hatten. Aus diesem Hintergrund ist die Entscheidung der Sozialisten zu verstehen, nicht an ihren wirtschaftlichen und sozialen Reformen festzuhalten, aus Angst, die französische Wirtschaft innerhalb Europas in die Isolierung zu treiben. Die Reformen der vorangegangenen Jahre wurden teilweise rückgängig gemacht. Als Ergebnis beschloss der PCF im Jahr 1984 die Regierung zu verlassen, um gegen die Politik der von den Sozialisten gestellten Regierung zu protestieren. Die Kritik des PCF blieb allerdings undefinierbar und ohne konkrete Projekte, begleitet von tiefgreifenden internen Spaltungen der Bewegung und als Ergebnis einer neuen Phase von Auflösungserscheinungen. Auf die Reformprozesse in der Sowjetunion unter Michail Gorbatschow fand der PCF, der immer die kommunistische Orthodoxie unterstützt hatte, keine klare Antwort. Dabei kam es zu zunehmenden internen Auseinandersetzungen, bei denen innerparteiliche Kritiker wie Pierre Juquin aus der Partei ausgeschlossen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "1990er Jahre.", "content": "1994 übernahm Robert Hue den Platz an der Parteispitze. Trotz eines stetigen Rückgangs in der Wählergunst in den 1970er und 1980er Jahren und dem Scheitern des Sozialismus nach sowjetischem Vorbild, die in dem Fall der Berliner Mauer und dem Ende des Realsozialismus in den ehemaligen Ostblockstaaten mündete, blieb der Einfluss des PCF dennoch nicht gering. Unter Hue wurden orthodox-kommunistische Positionen wie der demokratische Zentralismus aufgegeben und es kam zu einem neuen Dialog mit den innerparteilichen Gegnern der Parteilinie. Hues Reformkurs und seine Verurteilung des Sowjetkommunismus waren dabei innerparteilich nicht unumstritten, eine Minderheit der Partei hielt an marxistisch-leninistischen Positionen fest. Seine Bemühungen richteten sich außerdem auf eine Wiederannäherung an die Sozialdemokratie in Gestalt des Parti socialiste im Rahmen einer strategischen Allianz, der Gauche plurielle, mit der Parti socialiste und den Grünen. Daraufhin gelang es der Partei 1997 wieder einige Persönlichkeiten in die Regierung einzubringen: Jean-Claude Gayssot als Verkehrs- und Wohnungsminister, Marie-George Buffet als Ministerin für Sport sowie Michelle Demessine als Staatssekretärin im Ministerium für Tourismus.", "section_level": 2}, {"title": "2000er Jahre.", "content": "Auf dem 31. Parteitag im Oktober 2001 wurde Robert Hue als Generalsekretär von Marie-George Buffet abgelöst. Die katastrophalen Ergebnisse bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen 2002 brachten die Partei finanziell in eine extrem prekäre Situation, aber die Ausgabe von Obligationen ermöglichte es schon bald, das Defizit zu überwinden. Zudem war bei den folgenden Wahlen eine Erholung in der Gunst der Öffentlichkeit zu verspüren. Unter dem Einfluss von Buffet machte sich eine Öffnung der Partei bemerkbar, indem bei den Regionalwahlen 2004 auch Kandidaten aus den neuen sozialen Bewegungen, etwa aus dem Milieu der Globalisierungskritiker und der Verbandsarbeit, in die Listen aufgenommen wurden. Gleichzeitig kam es, zwecks Koordinierung der Aktivitäten der Kapitalismusgegner, im Mai 2004 bei einer Tagung in Rom zur Gründung einer Europäischen Linken. Es sei bemerkt, dass der PCF mit 135.000 eingetragenen Mitgliedern in dieser Hinsicht stärkste Partei Frankreichs bleibt. Im Rahmen der Kampagne der Gegner einer Europäischen Verfassung im Vorfeld des Referendums 2005 nahm der PCF eine bedeutende Rolle ein und sah ihre Zukunft in einem radikaleren linken Forum als die Sozialdemokraten des Parti socialiste (PS), nämlich gemeinsam mit oder in Konkurrenz zu den Trotzkisten der Ligue communiste révolutionnaire (LCR) und den Globalisierungskritikern. Nach der Gründung der Linkspartei durch sozialistische Dissidenten Ende 2008 haben beide Strömungen gemeinsame Initiativen angekündigt. Am 8. März 2009 wurde etwa die Front de gauche für die Europawahlen vorgestellt. Auch bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen 2012 arbeiteten beide Parteien zusammen. Am 20. Juni 2010 ist Pierre Laurent mit 80,7 % der Stimmen als Nachfolger von Buffet zum Parteivorsitzenden gewählt worden. Auf ihrem 36. Kongress im Februar 2013 trennte sich der PCF von seinen traditionellen Symbolen Hammer und Sichel. Bei der Präsidentschaftswahl 2017 stellte der PCF keinen eigenen Kandidaten auf. Er unterstützte Jean-Luc Mélenchon, den Kandidaten der konkurrierenden Linkspartei La France insoumise. Mit 19,58 % im ersten Wahlgang erzielte Mélenchon ein respektables Ergebnis, verfehlte aber dennoch den Einzug in die Stichwahl. Bei der anschließenden Parlamentswahl konnten sich die beiden Parteien nicht auf eine gemeinsame Liste verständigen, so dass der PCF separat antrat. Mit nur 2,49 % (564.949 Stimmen) landete die Partei auf dem 10. Platz und erlebte einen historischen Tiefpunkt. Aufgrund des französischen Mehrheitswahlrechts konnte der PCF dennoch 11 Abgeordnete in die Nationalversammlung entsenden (eigentlich waren es 12 Abgeordnete, aber eine Abgeordnete schloss sich nach der Wahl der Bewegung \"La France insoumise\" an). Heute ist Saint-Denis die einzige Großstadt mit über 100.000 Einwohnern, die von einem PCF-Bürgermeister regiert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Strömungen innerhalb der Partei.", "content": "Auf dem politischen Spektrum der radikalen Linken sieht sich der PCF der Konkurrenz von Parteien wie dem Lutte Ouvrière und der LCR (bzw. seit 2009 dem Nouveau Parti anticapitaliste (NPA)) ausgesetzt, ohne dass es ihr möglich ist, auf der Seite der gemäßigteren Linken, dem Parti socialiste, Stimmen abzuringen. Paradoxerweise wird zudem ihre Rolle als Protestpartei von einer rechtsextremen Partei übernommen, dem Front National, der eigenen Aussagen nach einen Teil seiner Anhänger aus den Kreisen der Arbeiterklasse und ehemaliger Kommunisten schöpft, was wiederum vom PCF strikt bestritten wird. Innerparteilich zeichnet sich der PCF durch eine Vielfalt an Meinungen und Denkströmungen aus. Mit dem Parteiapparat verbundene Strömungen sind nicht offiziell, aber klar wahrzunehmen: Diese drei ersten Gruppierungen bilden die Mehrheit innerhalb der Partei.", "section_level": 1}, {"title": "Präsidentschaftskandidaten.", "content": "Vor 1958, während der Vierten Republik, wurde der Staatspräsident von den Abgeordneten und Senatoren der Nationalversammlung gewählt, später vom Parlament. Am 21. Dezember übernahm eine Delegation von 80.000 Wahlmännern diese Funktion. Mit den Verfassungsreformen zur Fünften Republik im Jahre 1962 wurde der Präsident allgemein und unmittelbar vom Volk gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Parlamentswahlen.", "content": "In Frankreich wird die Nationalversammlung nach dem romanischen Mehrheitswahlrecht in zwei Wahlgängen gewählt. Eine Ausnahme bildet lediglich die Parlamentswahl aus dem Jahre 1986 bei der nach dem Verhältniswahlrecht gewählt wurde. * Wahlantritt als Front de gauche, auf Kandidaten der PDF entfallen 7 der 10 Sitze der Fraktion.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "\"Zusammenfassend zur Kurzform der Geschichte des PCF siehe auch unter Kommunistische Partei, die dortigen Unterartikel\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Parti communiste français (PCF, deutsch \"Kommunistische Partei Frankreichs\") ist mit 138.000 Mitgliedern die mitgliederstärkste kommunistische Partei Westeuropas. Sie ist in der französischen Kommunalpolitik mit 10.000 Gewählten in 500 Gemeinden präsent. ", "tgt_summary": null, "id": 1894510} {"src_title": "ADO.NET", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Langlauf Männer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "15 km.", "content": "Datum: 7. Februar 1972, 09:00 Uhr Höhenunterschied: 130 m; Maximalanstieg: 90 m; Totalanstieg: 502 m 62 Teilnehmer aus 19 Ländern, alle in der Wertung.", "section_level": 2}, {"title": "30 km.", "content": "Datum: 4. Februar 1972, 09:00 Uhr Höhenunterschied: 119 m; Maximalanstieg: 85 m; Totalanstieg: 823 m 59 Teilnehmer aus 18 Ländern, davon 55 in der Wertung.", "section_level": 2}, {"title": "50 km.", "content": "Datum: 10. Februar 1972, 08:30 Uhr Höhenunterschied: 127 m; Maximalanstieg: 89 m; Totalanstieg: 1453 m 40 Teilnehmer aus 14 Ländern, davon 33 in der Wertung.", "section_level": 2}, {"title": "4 × 10 km Staffel.", "content": "Datum: 13. Februar 1972, 09:00 Uhr Höhenunterschied: 109 m; Maximalanstieg: 67 m; Totalanstieg: 313 m 14 Staffeln am Start, davon 13 in der Wertung. Aufgegeben: Österreich (Herbert Wachter, Josef Hauser, Ulli Öhlböck, Heinrich Wallner).", "section_level": 2}, {"title": "Langlauf Frauen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "5 km.", "content": "Datum: 9. Februar 1972, 09:00 Uhr Höhenunterschied: 90 m; Maximalanstieg: 56 m; Totalanstieg: 133 m 43 Teilnehmerinnen aus 12 Ländern, alle in der Wertung.", "section_level": 2}, {"title": "10 km.", "content": "Datum: 6. Februar 1972, 09:00 Uhr Höhenunterschied: 103 m; Maximalanstieg: 44 m; Totalanstieg: 289 m 42 Teilnehmerinnen aus 12 Ländern, davon 41 in der Wertung.", "section_level": 2}, {"title": "3 × 5 km Staffel.", "content": "Datum: 12. Februar 1972, 09:00 Uhr Höhenunterschied: 43 m; Maximalanstieg: 37 m; Totalanstieg: 126 m 11 Staffeln am Start, alle in der Wertung.", "section_level": 2}, {"title": "Skispringen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Normalschanze.", "content": "Datum: 6. Februar 1972, 10:00 Uhr Miyanomori-Schanze, K-Punkt: 70 m 56 Teilnehmer aus 26 Ländern, alle in der Wertung. Die Strategie der japanischen Teamführung ging auf: Sieger Kasaya musste trotz dreier Siege bei der Vierschanzentournee 1971/72 noch vor dem Abschlussspringen in Bischofshofen in die Heimat zurückfliegen, um sich mit seinen Kameraden intensiv auf den olympischen Wettbewerb vorzubereiten. Er hätte ansonsten die Chance gehabt, der erste Athlet mit Siegen in allen vier Einzelspringen der Vierschanzentournee zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Großschanze.", "content": "Datum: 11. Februar 1972, 10:00 Uhr Ōkurayama-Schanze, K-Punkt: 90 m 52 Teilnehmer aus 15 Ländern, alle in der Wertung Eine ziemliche Überraschung gab es in diesem Wettbewerb durch den Polen Fortuna, dessen „Wundersprung“ im ersten Durchgang ihm einen derart großen Vorsprung einbrachte, dass er von der Konkurrenz in Durchgang 2 nicht mehr aufgeholt werden konnte. Insgesamt war der Wettbewerb durch immer wieder wechselnde Windböen stark beeinträchtigt. Das führte zu sehr ungleichen Bedingungen für die Teilnehmer.", "section_level": 2}, {"title": "Nordische Kombination.", "content": "Skispringen: 4. Februar 1972, 10:00 Uhr Miyanomori-Schanze, K-Punkt: 70 m Langlauf 15 km: 5. Februar 1972, 09:00 Uhr Höhenunterschied: 127 m; Maximalanstieg: 92 m; Totalanstieg: 423 m 40 Teilnehmer aus 14 Ländern, 39 in der Wertung. Bei dieser Veranstaltung begann die Siegesserie von Ulrich Wehling: Er konnte bei drei Olympischen Spielen in Folge die Nordische Kombination gewinnen, was keinem anderen Sportler vorher oder nachher gelang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei den XI. Olympischen Winterspielen 1972 in Sapporo fanden zehn Wettbewerbe im nordischen Skisport statt. Diese galten gleichzeitig als 29. Nordische Skiweltmeisterschaften. Neben olympischen Medaillen wurden auch Weltmeisterschaftsmedaillen vergeben. Einzige Ausnahme war die Nordische Kombination, in der es ausschließlich olympische Medaillen gab. Austragungsorte waren Makomanai für die Langlaufrennen sowie die Miyanomori-Schanze und die Ōkurayama-Schanze. ", "tgt_summary": null, "id": 2472724} {"src_title": "Tu quoque", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Projekt R-33.", "content": "Anfang der 1980er-Jahre begannen die Arbeiten an dem Projekt R-33. Ziel war es, eine einmotorige Variante der MiG-29 zu entwickeln, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Dienst stand. Anlass war vermutlich die sich abzeichnende Leistungsfähigkeit der sehr einfach und kostengünstig konstruierten F-16. Dieses sehr flexibel einsetzbare Flugzeug wurde zunehmend zu einem strategischen Problem für die sowjetischen Streitkräfte, da auch kleine NATO-Staaten wie Belgien, Dänemark oder die Niederlande sich mit solchen Maschinen ausrüsteten. Die MiG-29 war als Gegenstück zur F-16 gedacht, ließ sich allerdings nicht in solch hohen Stückzahlen produzieren. Die R-33 sollte als Gegenstück zur F-16 die MiG-21 und -23 der Staaten des Warschauer Pakts ersetzen, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Allerdings erwies sich die Umkonstruktion der MiG-29 als ein zu kostspieliges Unterfangen. Als sich dann noch herausstellte, dass die R-33 nicht die gewünschte Flexibilität erreichen würde, stellte man das Projekt 1986 ein, noch bevor der erste Prototyp fertiggestellt wurde. Teile der Entwicklung flossen später in die chinesische Chengdu FC-1 ein, die Weiterentwicklung der J-7, die ursprünglich europäische und amerikanischen Firmen entwickeln sollten. Die Zusammenarbeit wurde nach dem Tian’anmen-Massaker auf politischen Druck hin beendet.", "section_level": 1}, {"title": "MiG-29ME.", "content": "Die MiG-29M war das erste größere Modernisierungsprogramm der MiG-29. Es begann in den frühen 1990er-Jahren und sollte Mängel und Schwächen beheben, sowie allgemein eine Kampfwertsteigerung herbeiführen. Deren Exportversion MiG-29ME wurde aus Marketinggründen als MiG-33 „Super Fulcrum“ bezeichnet. Das russische Militär lehnte diese Art der Benennung ab, so dass wieder zur ursprünglichen Bezeichnung zurückgekehrt wurde. Ein Export des Flugzeugs fand nie statt.", "section_level": 1}, {"title": "MiG-29K.", "content": "Die MiG-29K ist eine trägergestützte Variante der MiG-29, die für die sowjetischen Flugzeugträger der Admiral-Kusnezow- und Uljanowsk-Klasse entwickelt wurde. Hierfür musste die Flugzeugzelle teilweise erheblich überarbeitet werden, um den erhöhten strukturellen Belastungen gerecht zu werden. Primär kam es zu Veränderungen der Tragflächen, welche vergrößert wurden. Dadurch konnte man die Langsamflugeigenschaften verbessern. Des Weiteren wurde auch das Fahrwerk verstärkt, wodurch auch höhere Waffenlasten möglich wurden, was wiederum nötig war, da eine erhöhte Flexibilität gefordert wurde. Darüber hinaus sind die Tragflächen nun faltbar, um den engen Platzverhältnissen auf einem Flugzeugträger gerecht zu werden. Um dem gestiegenen Gesamtgewicht der Flugzeugzelle und den daraus resultierenden schlechteren Flugeigenschaften entgegenzuwirken, wurden die stärkeren Mantelstromtriebwerke Klimow RD-33 verbaut. Die verwendete Avionik entspricht weitgehend der der MiG-29SMT-Version. Es zeigte sich im Projektstadium, dass sich eine navalisierte Ausführung des Trainingsflugzeugs MiG-29UB nicht für Flugzeugträger eignet. Die Sicht im Landeanflug auf das Trägerdeck wäre für den Flugschüler und ganz besonders für den Fluglehrer ungenügend gewesen. Daher wurde die MiG-29KU (Erzeugnis 9-62) entworfen, indem bei einer herkömmlichen MiG-29K im Bereich vor dem herkömmlichen Cockpit ein weiteres separates Cockpit ohne Radar und mit starrer Luftbetankungssonde angebaut wurde. Das Vorgehen war vergleichbar mit der Trainingsausführung der MiG-25. Es wurde ein Mock-Up vom Vorderrumpf erstellt. Mit dem Ende der Sowjetunion endete das MiG-29K-Programm, ohne dass eine Serienmaschine der MiG-29K oder ein Prototyp der MiG-29KU gebaut wurde. Nach einigen Jahren wurde das Programm für eine trägergestützte Version der MiG-29 wieder aufgenommen, um Indien als Kunden zu gewinnen. Diese neue Version ist erheblich überarbeitet und entspricht einer navalisierten Version der MiG-35. Dieses Modell wird vom Hersteller MAPO erneut als MiG-33 (MiG-33D für die zweisitzige Version) beworben und konnte erfolgreich an die indische Marine exportiert werden. Später hat auch die Russische Marine solche Maschinen beschafft, um die Su-33 zu ergänzen. Dennoch bezeichnet das russische Militär die Maschine weiterhin als MiG-29K.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Name Mikojan-Gurewitsch MiG-33 () bezeichnet mehrere Projekte und Kampfflugzeuge des russischen Flugzeugherstellers Mikojan-Gurewitsch. So trug das „Projekt R-33“ zunächst die Bezeichnung MiG-33. Nachdem diese scheiterte, wurde der Name MiG-33 noch für die MiG-29ME und -K verwendet. Diese Bezeichnungen wurden allerdings nur vom Hersteller vergeben; das russische Militär hat den Namen MiG-33 bisher nicht verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 2224050} {"src_title": "Kasseler Gespräche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Im Oberlauf durchfließt die Steyr das Stodertal. Unterhalb des Steyrsberg wird das Tal enger und der Fluss fließt über den Stromboding-Wasserfall. Ab Steyrbrücke führt der Weg der Steyr durch eine tief eingeschnittene Schlucht, die seit 1975 durch eine Staumauer bei Klaus geflutet ist. Der so entstandene Klauser See wird neben der Energiegewinnung auch als Erholungsraum genutzt. Das rechte Seeufer gehört teilweise zum Nationalpark Kalkalpen. Unterhalb der Wallfahrtskirche Frauenstein im Mollner Ortsteil Ramsau befindet sich eine weitere Felsschlucht, der sogenannte Steyrdurchbruch. Am Anfang der Schlucht liegt das Kraftwerk Steyrdurchbruch, das durch seine Jugendstil-Architektur bekannt ist. Nach dem Steyrdurchbruch weitet sich das Steyrtal zum Mollner Becken, in dessen Schotterterrasse sich die Steyr tief eingeschnitten hat. Unterhalb der Mündung der Krummen Steyrling bei Molln findet sich die Rinnende Mauer, eine seltene Traufquelle. Aus porösem Konglomeratgestein tritt Wasser fünf bis sieben Meter über Flussniveau in Form von Sprühregen aus. Dabei handelt es sich um angestautes Grund- und Hangwasser. In diesem Abschnitt der Schlucht kommen Hochgebirgspflanzen bis auf 400 m Seehöhe vor, wie Behaarte Alpenrose, Zwergalpenrose, Petergstamm, Jägerblut oder Behaarter Germer. Bei Leonstein (Gemeinde Grünburg) wird das Tal wieder enger. Über Grünburg erreicht die Steyr danach das Alpenvorland. Bei Sierning ändert der bisher Richtung Norden bzw. Nordosten strömende Fluss seine Fließrichtung nach Osten. In der Stadt Steyr gibt der Fluss einen Teil seines Wassers an den Wehrgraben ab, den früher viele Betriebe zur Energiegewinnung nutzten. Bei der Mündung in die Enns bilden beide Flüsse ein „Y“, das die Stadt Steyr für Marketingzwecke nutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Das Entwässerungsnetz der Donau, zu dem die Steyr mit Nebenflüssen und Zubringern gehört, entstand im Zuge der alpidischen Gebirgsbildung vor etwa 100 Millionen Jahren. Wahrscheinlich bereits vor der Mindeleiszeit (vor 600.000 bis 300.000 Jahren) war die Wasserscheide bei Steyrdurchbruch soweit erniedrigt, dass der Steyrfluss „durchbrechen“ konnte. Davor floss er durch das heutige Kremstal ab. Der jetzige Flussverlauf entstand seit Ende der Würmeiszeit vor etwa 11.000 Jahren. Die alte Talrinne, westlich davon, ist durch Gletscherschotter gefüllt und der Fluss tiefte sich stattdessen in einem sogenannten \"epigenetischen Durchbruch\" in das Dolomitgestein ein. Die Schluchtsysteme der Steyr und ihrer Nebenflüsse Teichl und Krumme Steyrling sind 30 bis 40 Meter hohe, teils überhängende, Konglomeratwände. Die Flüsse tiefen sich bis heute in den Gletscherschutt ein.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Die Steyr wurde und wird hauptsächlich zur Energiegewinnung genutzt. Früher zum direkten Antrieb von zum Beispiel Mühlen oder Schmiedehämmern, später zur Stromerzeugung. Bis 1890 wurde der Fluss mit Ladenkarl genannten Bretterflößen befahren. Diese Flöße waren durchschnittlich 5 m lang, 4 m breit und 50 cm hoch und konnten von einem Mann gesteuert werden. Sie wurden in Steyr meistens auseinandergenommen, manchmal aber auch zur Weiterfahrt auf der Enns zu längeren Flößen zusammengebunden. Das Tischzeichen der Ladenkarlfahrer im Museum der Stadt Steyr zeigt ein Modell eines solchen Floßes in einem Ein’gricht (Geduldsflasche). Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs spielte auf der Steyr und ihren Nebenbächen die Holztrift als Transportmöglichkeit für Sägewerke eine Rolle. Auf dem Fluss wurden jährlich von März bis Ende November ca. 30.000 Kubikmeter getriftet, aus diesem Grund sind ältere Wehren (wie Steyrdurchbruch) mit Triftgassen ausgestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Kraftwerke.", "content": "\"(Engpassleistung und Regelarbeitsvermögen nach Angaben des jeweiligen Kraftwerkbetreibers. Stand: 2011)\"", "section_level": 2}, {"title": "Verhinderte Ausleitung in die Enns.", "content": "Ab 1963 plante die Ennskraftwerke AG, einen Teil des Wassers über einen Großspeicher im Tal der Krummen Steyrling in die Enns auszuleiten. Die Mollner Bevölkerung lehnte das Projekt 1969 mit 2/3-Mehrheit ab, dennoch wurde mit dem Bau begonnen. Ein Entscheid des Verfassungsgerichtes unterbrach 1972 die Arbeiten, und der Verein \"Rettet das Steyrtal\" startete ein Volksbegehren. Am Platz Zwischenbrücken in Steyr erinnert eine Gedenktafel an das erfolgreiche Wirken der Aktionsgemeinschaft. Vom Projekt der \"Pumpspeichergruppe Molln\" wurde 1973 bis 1975 mit dem \"Kraftwerk Klaus\" nur die erste Stufe errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Hochwasserschutz.", "content": "Nach dem Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002, wo insbesondere der historische Wehrgraben in Steyr massiv vom Hochwasser der Steyr betroffen war, wurde 2009 am westlichen Stadtrand in Unterhimmel rechtsufrig der Steyr ein künstliches Nebengerinne gegraben. Im sog. \"Nebenarm Himmlitzer Au\" kann sich bei Hochwasser der mit dem Fluss transportierte Schotter in diesem Nebengerinne ablagern. Dadurch wird ein Weitertransport der Sedimente und deren Auflandung im Stadtgebiet von Steyr verhindert. Die Errichtung des Nebenarmes Himmlitzer Au ist Teil von umfassenden Maßnahmen zum Hochwasserschutz von Steyr. So wurde 2011 auch die Enns unterhalb der Steyrmündung bei Zwischenbrücken künstlich eingetieft.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Der Fluss bietet für geübte Kajakfahrer Abschnitte von zumeist WW2 bis 3+. Eine Ausnahme ist der Stromboding-Wasserfall im Oberlauf mit, je nach Wasserstand, WW 4+ bis über WW 6. Auch für den Fliegenfischer ist die Steyr ein lohnendes Ziel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Steyr () ist ein Fluss in der oberösterreichischen Region Pyhrn-Eisenwurzen, der im Toten Gebirge in der Nähe der Baumschlagerreith im Ort Hinterstoder (Bezirk Kirchdorf an der Krems) entspringt und nach rund 68 km in der Stadt Steyr von links in die Enns mündet.", "tgt_summary": null, "id": 1878009} {"src_title": "Tony Schumacher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Cermets und Hartmetalle.", "content": "Der Begriff Cermet bezeichnet vor allem im anglo-amerikanischen Sprachgebrauch alle Arten von Hartstoffen. Deswegen zählen auch die Hartmetalle, insbesondere wolframcarbid-freie Hartmetall-Schneidstoffe, zu den Cermets, obwohl es Unterschiede im Herstellungsverfahren, im mechanischen Verhalten sowie in den Wechselwirkungen zwischen den Verbundkomponenten gibt. Als Grenze zu den Hartmetallen wird die elektrische Leitfähigkeit angeraten, wobei Cermets als Nichtleiter gelten. Außerdem haben Cermets eine höhere Thermoschock- und Oxidationsbeständigkeit als Sinterhartmetalle.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften und Zusammensetzung.", "content": "Die keramischen Komponenten sind oft Aluminiumoxid (AlO) und Zirconiumdioxid (ZrO), während als metallische Komponenten Niob, Molybdän, Titan, Cobalt, Zirconium, Chrom und andere in Frage kommen. Die stark unterschiedliche Dichte zwischen den metallischen und keramischen Sinterkomponenten führen leicht zur Entmischung, so dass stabilisierende Zusätze nötig sind. Der Sinterprozess läuft wie bei homogenen Pulvern ab, nur dass bei gleicher Presskraft das Metall stärker verdichtet wird als die Keramik.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Cermets auf der Basis von Titancarbid (TiC) und Tantalcarbid (TaC), die in einer Niob-, Molybdän- oder seltener Cobalt-Bindephase eingebettet sind und teilweise sind je nach geplantem Anwendungszweck andere Zusatzstoffe wie Molybdäncarbid, Vanadiumcarbid, Zirconiumcarbid und andere als Zusatzstoffe enthalten, werden als Schneidstoff-Schichten verwendet, siehe Cermet (Schneidstoff). Sie sind ein komplexes Vielstoffsystem mit weiteren Elementen wie Wolfram und Tantal. Der große Vorteil von Cermets als Schneidstoffe liegt in ihrer hohen Temperaturwechselfestigkeit, die durch das TiC/TaC erreicht wird und bis zu 1800 °C betragen kann. Dadurch ist der Einsatz von Cermets auch mit Kühlschmiermitteln möglich. Die Kurzbezeichnung nach ISO 513 für TiC- und TaC-Cermets lautet \"HT\" (Hartmetall auf Titan-/Tantalcarbidbasis). Monolithische Fräser aus Cermet haben sich aufgrund der geringen Biegebruchfestigkeit nicht durchgesetzt. Verschiedene Materialkombinationen werden auch als Leitermaterial oder Widerstandsschicht in elektronischen Dickfilm-Schaltkreisen oder Trimmpotentiometern eingesetzt. Des Weiteren haben sie sich als Thermoelement-Schutzrohre in der Schmelzmetallurgie eingeführt und ermöglichten beispielsweise die vollständige Automatisierung des Linz-Donawitz-Verfahrens. Eine weitere Anwendung findet sich in der Verarbeitung als panzerbrechende Munition. Das Cermet ist dabei der Kern des Geschosses, welches ähnliche Wirkprinzipien wie beim Hartkerngeschoss aufweist. Verwendung fand diese Munition für die 15-mm-Mauser-Maschinenkanone MG 151/15.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cermets (zusammengesetzt aus engl. \"cer\"amic und \"met\"al) sind Verbundwerkstoffe aus keramischen Werkstoffen in einer metallischen Matrix (Bindemittel). Sie zeichnen sich durch eine besonders hohe Härte und Verschleißfestigkeit aus.", "tgt_summary": null, "id": 788662} {"src_title": "Samtgemeinde Hagen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Charlotte Reiniger wuchs in einem bürgerlichen Milieu in Charlottenburg auf. Die chinesische Kunst des Silhouettenpuppenspiels faszinierte sie. Sie fertigte ihr erstes Puppentheater an, dessen Zuschauer ihre Familie und Freunde waren. Als Jugendliche fand sie die Liebe zum Film. Anfänglich beeindruckten sie Georges Méliès und dessen Spezialeffekte. Dann entdeckte sie die Filme von Paul Wegener (Schauspieler und Regisseur), der sie anregte, am Deutschen Theater in Berlin bei Max Reinhardt Schauspielunterricht zu nehmen. Paul Wegener brachte sie auch an das Institut für Kulturforschung. Dort lernte sie ihren späteren Mann Carl Koch (1892–1963) kennen, den sie am 6. Dezember 1921 heiratete. Mit \"Das Ornament des verliebten Herzens\" entstand schon 1919 ihr erstes Filmwerk. Ihre Animation mit Silhouetten fotografierte sie auf einem selbstgebauten Tisch. Eine Glasplatte wird von unten beleuchtet, darauf werden die aus schwarzer Pappe geschnittenen und beweglichen Figuren gelegt. Eine oberhalb des Tisches angebrachte Kamera fotografiert die Szene. Die frühen Stummfilme verlangten 16 Aufnahmen je Sekunde. In seinem Film \"Der verlorene Schatten\" (1921) baute Paul Wegener Trickfilmteile von Lotte Reiniger ein. Dann kamen Werbefilme für Julius Pinschewer und Märchenverfilmungen wie \"Aschenputtel\" (1922) und \"Der gestiefelte Kater\" (1934). 1923 begannen Lotte Reiniger, Carl Koch, Walter Ruttmann und Berthold Bartosch mit dem Projekt ihres ersten abendfüllenden Silhouetten-Animationsfilms \"Die Abenteuer des Prinzen Achmed\", der wohl zu ihren bekanntesten Produktionen gehörte. Großzügige finanzielle Unterstützung erfuhren sie von dem jüdischen Bankier Louis Hagen. Nach 300.000 Einzelaufnahmen war der Film 1926 fertiggestellt. All diese frühen Filme waren stark beeinflusst durch die Formensprache des filmischen Expressionismus, von der sie sich in ihren folgenden Filmen zugunsten einer stärker an Romantik und Jugendstil orientierten Ästhetik immer stärker löste. Für den nächsten gemeinsamen Film \"Dr. Doolittle und seine Tiere\" (1928) arbeiteten als Komponisten Paul Dessau, Kurt Weill und Paul Hindemith mit. Weitere musikalische Filme wie \"Harlekin\" (1931), \"Carmen\" (1933) und \"Papageno\" (1935) folgten. Zu den Bekannten des Ehepaars Reiniger und Koch gehörte auch das Verleger-Ehepaar Else und Günther Wasmuth. Wasmuth gab den Film als Buch heraus. In den 1920er-Jahren lernte sie dann auch u. a. László Moholy-Nagy, Karl Schmidt-Rottluff, Carl Zuckmayer, Hans Sahl, Fritz Lang und Georg Wilhelm Pabst kennen. Für letzteren stellte sie Trickfilmsequenzen für den Realfilm \"Don Quichotte\" (1933) her. Reiniger war Teil der Literaturszene um Bertolt Brecht, der ein Stück \"Der Kaffeesackschmeißer\" mit einer Trickszene plante. Bedingt durch die politischen Veränderungen nach 1933 konnte es nie realisiert werden. Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten und auch, weil sie mit vielen Juden befreundet waren, entschlossen sich Carl Koch und Lotte Reiniger zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus, Deutschland zu verlassen. 1935 gingen sie zunächst nach London. Da sie keine Daueraufenthaltsgenehmigungen erhielten, reisten sie 1943 weiter, mit Stationen in Paris und Rom. Auch hier hatten sie engen Kontakt zu anderen Künstlern. Mehrere Kapitel von Hugh Loftings \"Doktor Dolittle und seine Tiere\" entstanden auf der Grundlage von Loftings eigenen Zeichnungen. Lotte Reiniger stand mit dem Autor in Kontakt. Nach den drei Kurzfilmen \"Die Reise nach Afrika\", \"Dr. Dolittle in Gefahr\" sowie \"In der Höhle des Löwen\", stand Geldmangel weiteren Arbeiten entgegen. Igor Fjodorowitsch Strawinski erlaubte Lotte Reiniger, ein Stück aus seiner Pulcinella-Suite als musikalischen Hintergrund für einen Silhouettenfilm zu verwenden, und Benjamin Britten schrieb sogar für \"The Tocher\" (1936) die Filmmusik. Weitere Kontakte ermöglichten Lotte Reiniger und ihrem Mann die Zusammenarbeit mit Jean Renoir an dem Film \"La Marseillaise\" (1937) sowie mit Luchino Visconti. Zu Weihnachten 1943 kehrte das Ehepaar widerwillig nach Berlin zurück, um sich der kranken Mutter von Reiniger zu widmen. In den Jahren 1944 bis 1947 entstand der Film \"Die goldene Gans\". Von 1945 bis 1948 arbeitete Lotte Reiniger für die Berliner Schattenbühne. So entstanden in Zusammenarbeit mit ihrer Freundin Elsbeth Schulz die Märchen \"Brüderchen und Schwesterchen\", \"Gestiefelter Kater\" und \"Dornröschen\". 1949 siedelte das Ehepaar nach London in den Vorort New Barnet über. In den folgenden Jahren entstanden Filme für die BBC. Herausragend waren dabei die Verfilmungen von Märchen der Brüder Grimm, Hans Christian Andersen und der Geschichten aus \"Tausendundeine Nacht\" in Silhouettentechnik. Für ihren Film \"Das tapfere Schneiderlein\" gewann sie auf der Biennale in Venedig 1954 (andere Quellen 1955) den „Silbernen Delphin“ (1. Preis für Kurzfilme). Des Weiteren prägte Lotte Reiniger mit ihren Illustrationen zu einer Neuausgabe der Artus-Saga das englische Lesepublikum. Für Theater in Glasgow und Coventry entstanden zu der Zeit noch Silhouetten-Kurzfilme. 1955 gestaltete sie ihren ersten Silhouettenfilm mit farbigem Hintergrund. 1963 endete die Lebens- und Arbeitspartnerschaft von Lotte Reiniger und Carl Koch durch dessen Tod. Im Jahre 1971 widmete sie ihr Interesse Wolfgang Amadeus Mozart. In einem Zyklus von 140 Scherenschnitten setzte sie Motive und Szenen aus Opern wie \"Così fan tutte\", \"Don Giovanni\", \"Figaros Hochzeit\" und \"Die Zauberflöte\" (1973) um. Im Jahr 1979 übersiedelte sie nach Dettenhausen. Nach ihrem Tod am 19. Juni 1981 wurde sie zusammen mit der Urne ihres Mannes auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt. Eine Gedenktafel erinnert dort an sie.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "An Ehrungen erhielt sie 1972 das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film und 1979 das Große Bundesverdienstkreuz. 2014 wurde sie mit einem Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin geehrt. Am 17. November 2014 wurde an ihrem Geburtshaus, Berlin-Charlottenburg, Knesebeckstraße 11, eine Berliner Gedenktafel enthüllt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Auch in der wissenschaftlichen Rezeption fand Reinigers Werk Beachtung. So postuliert Julia Benner: \"„Insbesondere in wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Geschichte des Trickfilms fehlt ihr Name so gut wie nie.“\" Zudem zeichnet sie Reinigers Einfluss auf den Trickfilm aus: \"\"Zu Recht wird Lotte Reiniger (1899–1981) immer wieder als Pionierin des Films bezeichnet, und das nicht nur, weil ihr Silhouettenfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ (1926) der erste noch erhaltene abendfüllende Trickfilm ist. Mit wachen Augen und scharfer Schere erkundete Reiniger die Möglichkeiten des Scherenschnitts und trug mit ihren zahlreichen Arbeiten maßgeblich dazu bei, diesem als künstlerisches Medium Anerkennung zu verschaffen.\"\"", "section_level": 1}, {"title": "Nachlass.", "content": "Ein Teil des Nachlasses von Lotte Reiniger befindet sich im Tübinger Stadtmuseum, das Teile davon ständig im „Lotte-Reiniger-Museum“ ausstellt. Ein anderer Teil des Nachlasses, inklusive Reinigers Tricktisch, befindet sich im Filmmuseum Düsseldorf, wo ein Teil der Dauerausstellung Lotte Reiniger gewidmet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Google Doodle.", "content": "Ihr zu Ehren bedachte Google sie an ihrem 117. Geburtstag am 2. Juni 2016 mit einem Google Doodle. Google stellte ebenso ein „Making of“ über die Entstehung des Doodles und ihrer Lebensgeschichte mit Original-Filmaufnahmen von und mit Lotte Reiniger auf YouTube bereit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lotte Reiniger (* 2. Juni 1899 in Berlin-Charlottenburg; † 19. Juni 1981 in Dettenhausen; eigentlich \"Charlotte Reiniger\") war eine deutsche Scherenschneiderin, Silhouetten-Animationsfilmerin und Buchillustratorin. Ihr Silhouettenfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ von 1926 ist der erste noch erhaltene abendfüllende Trickfilm.", "tgt_summary": null, "id": 2455693} {"src_title": "Kenneth Thomson, 2. Baron Thomson of Fleet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Am 7. September 1909 wurde Kurt A. Körber in Berlin geboren. Bis 1923 besuchte er die Elementarschule in Berlin und nach dem Umzug der Familie nach Chemnitz die dortige Real- und Höhere Handelsschule. Er interessierte sich früh für Rundfunktechnik. Schon im Alter von 15 Jahren bastelte Kurt Körber eine Sender-Ablese-Skala für Radios, die 1924 gleichzeitig seine erste Patentanmeldung wurde. Im Laufe seines Lebens hat Körber über 200 weitere Patente angemeldet. Von 1928 bis 1929 studierte er Elektrotechnik am Technikum Mittweida. 1935 trat er in die Universelle-Werke J. C. Müller & Co. in Dresden ein. Die Universelle begann als kriegswichtiger Betrieb auch mit der Produktion von Rüstungsgütern, unter Einsatz von bis zu 3000 Fremd- und Zwangsarbeitern. Am 1. Juli 1940, sechs Tage nach der Besetzung Frankreichs durch deutsche Truppen, trat Kurt A. Körber in die NSDAP ein. In der Florastraße in Dresden errichtete die Universelle auch ein Außenlager des KZ Flossenbürg, in dem mindestens 700 weibliche KZ-Häftlinge eingesetzt wurden. Am Aufbau dieses Werkes war Kurt Körber aktiv beteiligt. 1945 blieb er unter der sowjetischen Besatzungsmacht im Amt und trieb den zivilen Wiederaufbau des Unternehmens voran. Hinsichtlich seiner Rolle in der Zeit von 1933 bis 1945 betonen Historiker die \"tiefe Verstrickung Körbers in die NS-Kriegswirtschaft\" und seine \"Affinität gegenüber dem NS-Regime\". Nach dem Krieg startete Körber im Juli 1946 in Hamburg mit der Reparatur von Zigarettenmaschinen und der Herstellung von Handtabakschneidern. In Hamburg-Bergedorf baute er die Firma Hauni Maschinenfabrik Körber & Co. KG (Hanseatische Universelle) auf. Im Jahre 1970 wurde das Unternehmen E.C.H. Will in Hamburg, ein renommierter Hersteller von Papierverarbeitungsmaschinen übernommen und damit der Grundstein für die Diversifikation in den Bereich Papier und Tissue gelegt. 1978 erfolgte die Übernahme des Schleifmaschinenherstellers Blohm in Hamburg und damit begann der Einstieg in den Werkzeugmaschinen-Bereich. Am 1. Juni 1956 gründete Körber in Hamburg-Bergedorf auf dem Gelände der Hauni das Tabak Technikum Hamburg. Dort begannen im März 1957 Fortbildungslehrgänge für Mitarbeiter der tabakverarbeitenden Industrie. Ein Jahr später nahmen die ersten Ingenieursstudenten ihr Studium in der Fachrichtung Verfahrenstechnik/Tabaktechnologie auf. Im Hinblick auf die internationale Ausrichtung der Tabakindustrie wurde Englisch als Pflichtfach eingeführt, außerdem Französisch und Spanisch als Wahlfächer angeboten. Bereits 1957 gründete Körber seine erste mäzenatische Stiftung in Hamburg zur Förderung des Wiederaufbaus des Thalia Theaters. Er unterstützte auch in den Folgejahren immer wieder Stiftungen im Bereich der Kultur und zur Förderung des technischen Nachwuchses. Mit einer großzügigen Spende sorgte Körber Anfang der 1970er Jahre für den Bau der Fachhochschule für Produktions- und Verfahrenstechnik in Bergedorf an der Lohbrügger Kirchstraße (heute: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg). Da die Stadt Hamburg ebenso einen nicht unerheblichen finanziellen Teil beitragen musste (sonst wäre die Spende von Körber verfallen), gab es größere Verstimmungen, die darin mündeten, dass die Stadt Hamburg Kurt A. Körber zur Einweihung 1972 nicht eingeladen hatte. Darüber hinaus hat er in Hamburg die Renovierung des alten Blumengroßmarktes und der Deichtorhallen zu einem Ausstellungsbau ermöglicht. 1961 gründete er den \"Bergedorfer Gesprächskreis\" zur Diskussion gesellschaftlicher Fragen. Im Jahr 1987 wurden alle Unternehmen Körbers zusammengefasst und die Hauni-Werke in die Körber AG umgewandelt. Bis 1992 entwickelte Körber sein Unternehmen zu einem international tätigen Konzern mit knapp 6.800 Beschäftigten und einem Umsatz von 1,5 Milliarden D-Mark. Heute ist die Körber AG die Holdinggesellschaft eines Technologiekonzerns mit weltweit rund 12.000 Mitarbeitern. Der Konzern vereint technologisch führende Unternehmen mit über 100 Produktions-, Service- und Vertriebsgesellschaften. Der Körber-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 2,6 Mrd. Euro. Körbers Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Bergedorf.", "section_level": 1}, {"title": "Körber-Stiftung.", "content": "1957 gründete Körber die Stiftung zum Wiederaufbau des Hamburger Thalia Theaters, 1959 dann die Kurt-A.-Körber-Stiftung, mit dem Ziel, eine Technische Akademie zur Ausbildung von Führungskräften für die industrielle Praxis aufzubauen. 1969 entstand die Hauni Stiftung. Diese beiden Stiftungen wurden 1981 zur Körber-Stiftung zusammengeführt, die heute auch Alleineigentümerin der Körber AG ist. Zwischen 1959 und 1992 stellte Körber für die Förderung von Kultur und Wissenschaft über 200 Millionen Mark zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1960 verlieh ihm die Universität Erlangen und 1989 die Technische Universität Dresden ihre Ehrendoktorwürde. 1965 folgte die Diesel-Medaille in Gold des Deutschen Erfinderverbandes. 1969 zeichnete ihn die Freie und Hansestadt Hamburg mit der Medaille für Kunst und Wissenschaft aus. Bundespräsident Karl Carstens verlieh Kurt A. Körber 1983 die Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen des Bundesverbandes deutscher Stiftungen. 1991 wurde er Hamburger Ehrenbürger, nachdem der Senat der Stadt ihn bereits 1980 mit der Bürgermeister-Stolten-Medaille ausgezeichnet hatte. Außerdem wurde er 1987 als Ehren-Schleusenwärter ausgezeichnet. 2007 wurde das Gymnasium Billstedt in Hamburg in Kurt-Körber-Gymnasium umbenannt. Im Hamburger Stadtteil Bergedorf ist die \"Kurt-A.-Körber-Chaussee\" nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kurt Adolf Körber (* 7. September 1909 in Berlin; † 10. August 1992 in Hamburg) war ein deutscher Unternehmer im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus. 1946 gründete er die \"Hauni Maschinenfabrik\" in Hamburg-Bergedorf (jetzt: \"Hauni Maschinenbau GmbH\"), die vor allem mit der Herstellung von Maschinen für die Fabrikation von Filterzigaretten bekannt geworden ist. Das Unternehmen ist heute Teil der Körber AG, eines international agierenden Maschinenbaukonzerns. Körber gilt als eine der großen Unternehmerpersönlichkeiten der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik und übertrug mit der Körber-Stiftung seinen unternehmerischen Gestaltungswillen auf die Gesellschaft. Wegen seiner Tätigkeit in der Kriegswirtschaft im »Dritten Reich« als (ab Februar 1944) Technischer Direktor der Universelle-Werke J. C. Müller & Co., einem der wichtigsten Rüstungsbetriebe in Dresden, und seiner Mitgliedschaft in der NSDAP, die er bis zu seinem Lebensende abstritt, zählt Körber heute für Historiker zum Personenkreis der NS-Belasteten.", "tgt_summary": null, "id": 1742376} {"src_title": "Dachsteinkalk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Basketballanfänge in Bamberg.", "content": "Ab 1953 brachte Sportlehrer Bert Peßler Bamberger Studenten die Grundlagen des Basketballsports bei, 1955 wurde auf Antrag von Winfried Potrykus im 1. FC 01 Bamberg eine Basketballabteilung gegründet. Im Dezember 1958", "section_level": 2}, {"title": "1970er Jahre.", "content": "1970 stieg der 1. FC 01 Bamberg unter der Leitung von Trainer Werner „Pablo“ Hartmann erstmals in die Basketball-Bundesliga auf. Die Mannschaft hatte sich in den Aufstiegsspielen gegen den BC Darmstadt durchgesetzt. Das erste Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte fand am 6. September 1970 beim USC München statt. Die Bamberger verloren trotz großer Unterstützung der eigenen Anhängerschaft (rund 350 der 600 anwesenden Zuschauer kamen aus Bamberg) mit 59:87. Auch das erste Bundesligaheimspiel wurde verloren: 73:75 gegen Grün-Weiß Frankfurt. Die Begegnung fand in der ausverkauften John-F.-Kennedy-Halle statt. Am folgenden Spieltag gelang gegen den TSV 1860 München der erste Sieg nach dem Aufstieg. Bambergs Trainer im ersten Bundesligaspieljahr war der auf einem Stützpunkt der US-Armee stationierte Sergeant Robert Lewis, bester FC-Korbschütze der Saison, die als Tabellenfünfter abgeschlossen wurde, war Lewis’ Landsmann Jim Wade. Finanziert wurde die Mannschaft damals von Gönnern und durch den Eintrittskartenverkauf.", "section_level": 2}, {"title": "1980er Jahre.", "content": "Nachdem man in den Spielzeiten 1979/80 und 1980/81 zwar in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga vertreten gewesen war, aber den Wiederaufstieg jeweils verpasst hatte, gelang 1982 die Rückkehr. Bamberg war Zweiter der 2. Bundesliga Süd geworden, am Grünen Tisch wurde Meister TuS PAM Aschaffenburg jedoch der Titel ab- und Bamberg zuerkannt. Trainer Rudolf Lorber hatte mit Sweet einen überragenden Amerikaner, auch Bernd Ziegmann und Jürgen Becher waren Eckpfeiler der Mannschaft. Nach erfolgtem Bundesliga-Wiederaufstieg wurde Karpil als Trainer zurückgeholt, der zunächst", "section_level": 2}, {"title": "1990er Jahre.", "content": "1992 gelang der erste nationale Titelerfolg im Herrenbereich mit dem Gewinn des Pokalwettbewerbs. 1993 zog man erstmals in der Bamberger Basketballgeschichte in die Endspielserie um die deutsche Meisterschaft ein, verlor dort aber gegen Leverkusen. Die Saison 1993/94 schloss man als Tabellenführer der 1. Bundesliga Süd ab und zog ins Halbfinale ein, wo man Brandt Hagen unterlag. Dennoch, so hielten die Chronisten fest, hatte sich Bamberg, das unter Schofield „als einziges Team der letzten fünf Jahre regelmäßig im Halbfinale“ gestanden hatte, „seinen Platz als eine der führenden Kräfte im deutschen Basketball", "section_level": 2}, {"title": "Ära Bauermann (2001 bis 2008).", "content": "Bereits in der Saison 2001/02 war Dirk Bauermann, der zu Beginn der 1990er Jahre mit dem TSV Bayer 04 Leverkusen bereits siebenmal deutscher Meister und viermal Pokalsieger geworden war, neuer Trainer der Bamberger Basketballmannschaft geworden. Die Bamberger hatten drei sportlich magere Spielzeiten in der Meisterschaft hinter sich, in der man bis auf Qualifikationen für das BBL Top Four im Pokalwettbewerb nicht viel erreichte. Unter Bauermann konnte man sich zunächst erst einmal wieder für die Play-offs der besten acht Mannschaften qualifizieren. Bereits in der folgenden Saison 2002/03 gelang erstmals seit 1993 wieder der Einzug in die Play-off-Finalserie um die deutsche Meisterschaft. Hatte man zehn Jahre zuvor gegen den von Bauermann trainierten Serienmeister Leverkusen verloren, so verlor man diesmal gegen den damaligen Serienmeister Alba Berlin. Differenzen zwischen dem Hauptsponsor und dem Verein gefährdeten 2003 aber den sportlichen Aufschwung und stellten den Verbleib in der Basketball-Bundesliga in Frage. Nach dem Einstieg des neuen Namenssponsors GHP und der Namensänderung in GHP Bamberg konnte die Mannschaft den sportlichen Aufschwung fortsetzen und in der Play-off-Halbfinalserie der Saison 2003/04 den Titelverteidiger und Serienmeister ALBA knapp in fünf Spielen bezwingen. Den", "section_level": 2}, {"title": "Ära Fleming (2008 bis 2014).", "content": "Als neuer Trainer und Nachfolger wurde Chris Fleming von den Artland Dragons als Cheftrainer verpflichtet. Neben dem damals 38-jährigen Amerikaner wechselte auch sein langjähriger Trainerassistent Arne Woltmann mit aus Quakenbrück zu den Brose Baskets. Mit ins Frankenland brachte Fleming seinen Landsmann und Aufbauspieler der Dragons John Goldsberry. Der Neuaufbau und die Neuausrichtung der Mannschaft, von der nur wenige Spieler wie der Serbe Predrag Šuput übrig blieben, gestaltete sich zunächst schwierig und die Brose Baskets erreichten nur knapp den Einzug in die Play-offs der Saison 2008/09, in denen man dann zwar die Halbfinalserie erreichte, dort aber gegen den späteren Meister EWE Baskets Oldenburg ausschied, gegen die man ein Jahr zuvor bereits in der ersten Runde gescheitert war. Zu Beginn der Saison 2009/10 könnte man das Nachwuchstalent Tibor Pleiß verpflichten, sowie den Finals-MVP Meistermannschaft von 2007 Casey Jacobsen als neuen Teamkapitän zurück nach Bamberg holen. Nach einem erneut eher holprigen Saisonstart und einer frühen Verletzung von John Goldsberry verpflichtete man als Ersatz übergangsweise den gebürtigen Slowaken Anton Gavel. Nachdem sich die Leistungen in der Bundesliga fortan stabilisierten, suchte man nach Möglichkeiten um eine Verlängerung des Vertrages mit Gavel bis Saisonende finanziell zu ermöglichen, wofür unter anderem die T-Shirt-Aktion „Anton muss bleiben“ ins Leben gerufen", "section_level": 2}, {"title": "Ära Trinchieri (2014 bis 2018).", "content": "Auf Chris Fleming folgte in der Saison 2014/2015 Andrea Trinchieri, der einen Dreijahresvertrag mit einer Ausstiegsoption nach zwei Saisons unterschrieb. Der Italiener kam vom russischen Spitzenclub Unics Kasan, mit dem er die Saison zuvor das Eurocup-Finale erreichte und zum „Eurocup Trainer des Jahres“ gewählt wurde. Ihm folgten zahlreiche neue Spieler, darunter Brad Wanamaker. Der US-Amerikaner wurde zum Führungsspieler des neu formierten Teams und wurde in der Folgesaison 2015/16 zum wertvollsten Spieler der Liga ernannt. Die neue Saison war zunächst als Übergangsjahr ausgerufen worden, sodass die Erwartungen deutlich geringer ausfielen als in den vergangenen Jahren. Doch mit dem neuen Spielstil von Trainer Andrea Trinchieri spielten die Bamberger eine erfolgreiche Bundesligasaison und sicherten sich, für viele überraschend, Platz eins nach der", "section_level": 2}, {"title": "Luca Banchi übernimmt.", "content": "Anfang März 2018 unterzeichnete Luca Banchi als neuer Trainer einen Vertrag bis Saisonende mit der Option auf eine weitere Spielzeit seitens des Klubs. Der Italiener hatte sich zuvor Mitte Januar von Auxilium Torino, die er in das Top16 des EuroCups geführt hatte, getrennt. Geschäftsführer Rolf Beyer und Sportdirektor Ginas Rutkauskas zeigten sich erfreut über die Verpflichtung ihres Wunschkandidaten. Banchi hatte bereits von 2009 bis 2012 als Co-Trainer in Siena mit Bambergs Kapitän Nikos Zisis zusammengearbeitet. Zum Stab zählte damals auch Athletiktrainer Sandro Bencardino, mit dem er von 2006 bis 2010 arbeitete. Während Banchis erstem Jahr als Head Coach bei Montepaschi", "section_level": 2}, {"title": "Neuausrichtung des Klubs und finanzielle Schwierigkeiten.", "content": "Anfang Juni 2018 räumte Michael Stoschek, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bamberger Basketball GmbH sowie Hauptgesellschafter des Namensgebers Brose, nicht nur einen sportlich, sondern auch wirtschaftlich enttäuschenden Verlauf der Saison 2017/18 ein und kündigte finanzielle Einschnitte an. Er gab die Leitlinie vor, künftig bei geringerem Etat eine mit jungen, hungrigen Spielern gespickte Mannschaft ins Rennen zu schicken. Als Vorbild nannte Stoschek Alba Berlin, die im Vergleich zu Bamberg trotz deutlich kleineren Budgets in der vergangenen Saison mit einem neu-aufgestellten Team aus jungen, weniger bekannten Spielern unter Leitung von Aíto García Reneses, einem der erfahrensten Trainer Europas, eine überaus erfolgreiche Saison mit dem Finaleinzug in der BBL krönten. Die vollständige Neuausrichtung werde aufgrund vertraglicher Verpflichtungen Bambergs aber zwei, drei Jahre in Anspruch nehmen, ergänzte er. Das Vorhaben der Neuausrichtung wurde Mitte Juni auf einer Pressekonferenz mit Geschäftsführer Rolf Beyer konkretisiert. Der Klub werde versuchen junge Spieler, insbesondere aus dem eigenen Nachwuchs, unter der Führung erfahrener Spieler zu fördern, um in allererster Linie national in der BBL und darüber hinaus europäisch erfolgreich zu sein. Bamberg wolle weiterhin stärkster Konkurrent des FC Bayern München Basketballs und Alba Berlins sein, jedoch nicht, wie von Stoschek bereits früher in der vergangenen Saison erwähnt, in ein finanzielles Wettrüsten mit München verfallen, da dieser Kampf mit der von zahlreichen finanzstarken Großsponsoren unterstützten Abteilung des FC Bayern München und der mit ihm verbundenen globalen Marke nicht zu gewinnen sei. Um auch europäisch die Weichen neu zu stellen entschloss sich der Klub aus den unter der ULEB ausgetragenen Wettbewerben der EuroLeague und des EuroCups, trotz Qualifikation für letzteren, auszutreten und fortan in der unter dem Weltbasketballverband FIBA veranstalteten Basketball Champions League", "section_level": 2}, {"title": "Belgischer Einfluss in Bamberg.", "content": "Nach dem Ausscheiden in den Playoffs wurde die endgültige Neuausrichtung von Arne Dirks bekannt gegeben. Bereits am 4. Juni 2019 wurde bekannt gegeben, dass der Vertrag mit Ricky Hickman nicht verlängert werde und die noch laufenden Verträge von Augustine Rubit, Patrick Heckmann und Arnoldas Kulboka aufgelöst werden. In Hinblick auf personelle Entscheidungen die Mannschaft betreffend sollte der Belgier Leo De Rycke als neuer Sportdirektor an der Neuausrichtung mitwirken. Peregos Amtszeit als Trainer endete mit dem Saisonabschluss 2018/19. Der Vertrag mit Nikos Zisis wurde ebenfalls nicht verlängert. Mit Roel Moors wurde ein Landsmann De Ryckes eingestellt, sodass die sportliche Leitung der Bamberger vollständig in belgische Hände überging. Zwei Tage nach der Bekanntgabe des neuen Trainers wurde nun auch der Vertrag mit Cliff Alexander aufgelöst. Im Zuge der Neuausrichtung passe Alexander nicht in den Kader und könne beim „angestrebten Neuaufbau nicht weiterhelfen“. Gegenüber der Saison 2018/19 mussten die Bamberger", "section_level": 2}, {"title": "Spielstätte.", "content": "Brose Bamberg trägt die Heimspiele seit 2001 hauptsächlich in der mehrmals umbenannten Brose Arena aus. Seit dem Umbau der Halle im Jahr 2006 fasst sie für Basketballspiele 6.800 Zuschauer und verfügt unter anderem über einen großen Business Bereich und neun Business", "section_level": 1}, {"title": "Aktueller Kader.", "content": "Wechsel nach der Saison", "section_level": 1}, {"title": "Ehemalige Kader.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Saison 2017/18.", "content": "Wechsel in der Saison 2017/18", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2016/17.", "content": "Wechsel nach der Saison", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2007/08.", "content": "Als ersten Neuzugang für die Saison 2007/08 präsentierte der amtierende Meister den deutschen Nationalspieler Demond Greene, der von Alba Berlin kam und in Bamberg einen Zweijahresvertrag unterschrieb. Zudem wurden der Neuseeländer Mark Dickel, der Serbe Predrag Šuput und der Australier Luke Schenscher für ein Jahr verpflichtet. Ende August 2007 stieß mit Ademola Okulaja ein weiterer deutscher Auswahlspieler zum Kader, der ebenfalls mit Zweijahresvertrag ausgestattet wurde. Somit standen Head Coach Dirk Bauermann, der zum gleichen Zeitpunkt auch Bundestrainer war, insgesamt fünf aktuelle deutsche Nationalspieler für die anstehende Saison zur Verfügung. Denn neben Greene und Okulaja blieben Steffen Hamann, Robert Garrett sowie Tim Ohlbrecht dem Team erhalten. Die folgenden Spieler verließen Bamberg: Casey Gardner Jacobsen (Memphis Grizzlies | NBA), Timothy Begley (Ziel unbekannt, evtl. Karriereende), Sebastian Betz (ratiopharm Ulm | BBL), K’Zell Wesson (AEK Athen |", "section_level": 2}, {"title": "Kooperationspartner/Übernahmen.", "content": "Brose Bamberg und seine Kooperationsvereine bieten jungen Spielern optimale Entwicklungsbedingungen. Ziel ist es, für das sportinteressierte Publikum und für Partner aus der Wirtschaft attraktiven und hochklassigen Basketball zu bieten, die Basis des Basketballsports zu verbreitern und in der Spitze noch erfolgreicher und effizienter zu werden. Brose Bamberg und sein e. V. unterhalten deshalb Nachwuchsteams im U9, U10, U12, U14, U16 und U19 Bereich und kooperieren mit dem ProA-Ligisten Baunach Young Pikes. Seit der Saison 2009/10 findet sich mit der WNBL-Mannschaft „Team Oberfranken“ auch", "section_level": 1}, {"title": "Fans.", "content": "Trotz der relativ geringen Einwohnerzahl Bambergs (ca. 78.000) waren in der Saison 2006/07 die Heimspiele der Brose Baskets mit durchschnittlich 6.712 Zuschauern pro Begegnung deutschlandweit am besten besucht (Platz 2: ALBA Berlin mit 6.585 Zuschauern pro Spiel). Die Auslastung der Brose Arena war mit durchschnittlich 98,97 % pro Spiel nach der Auslastung der Artland-Arena (100 % bei 3000 Plätzen) die zweithöchste. Nach offiziellen Angaben musste der Verkauf von Dauerkarten für die Saison 2007/08 zum wiederholten Male bei einem Verkaufsstand von knapp 5000 gestoppt werden, um noch Karten für den Einzelverkauf und die Fans der Gastmannschaften anbieten zu können. Aufgrund der breiten Begeisterung für den Basketballsport innerhalb der relativ kleinen Stadt bezeichnet man die Stadt in Fachkreisen gerne als \"Freak City\". Organisierte Unterstützung erhält der Verein von drei Fangruppierungen: Der Fanclub „Faszination Basketball Bamberg“ ist mit rund 800 Mitgliedern einer der größten Basketballfanclubs innerhalb der Bundesliga. Er ist der älteste Bamberger Fanclub und besonders für seine hohe Beteiligung an Auswärtsspielen bekannt. Dann gibt es noch den Fanclub „FreakCity Frankenpower“, welcher bei den Heimspielen auch die Trommler stellt. Dazu wurde von jungen Bamberger Fans die „Sektion Südblock 2012“ gegründet. Diese ist vor allem für ihre groß angelegten Fan-Choreographien bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brose Bamberg ist eine deutsche Basketballmannschaft aus Bamberg, die neunmal die Deutsche Meisterschaft und sechsmal den Deutschen Pokal gewann. Das Team tritt in der Saison 2019/20 in der Basketball-Bundesliga und in der Champions League an. Lizenzinhaber ist die \"Bamberger Basketball GmbH\".", "tgt_summary": null, "id": 407082} {"src_title": "Lionboy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Antike Architektur.", "content": "Der Triglyphenfries ist Teil der dorischen Ordnung, die im antiken Griechenland des 7. Jahrhunderts v. Chr. entwickelt und vor allem in der Tempelarchitektur verwandt wurde. Aber auch später wurde die dorische Ordnung und mit ihr die Metopen als gliederndes und zierendes Ordnungsprinzip in der griechischen Architektur eingesetzt. In der Anfangszeit waren die Metopen offen und konnten mit Vasen oder Opfertierschädeln besetzt sein. Später wurden die Freiräume mit Platten aus unterschiedlichen Material geschlossen. Diese Platten konnten bemalt oder mit Reliefs versehen sein. Die Metopen als separierte Einzelbilder, die in der Regel höchstens drei Figuren aufnehmen konnten, stellten meist Einzelszenen eines größeren Zusammenhangs dar. Selten sind Szenen über mehrere Metopen verteilt, lieber griff man Szenen aus einer übergeordneten Handlung, insbesondere Kampfhandlung, heraus und entwickelte derart das gesamte Geschehen. Auch andere thematische Zusammenhänge konnten so illustriert werden. So zeigten etwa die Metopen vom Zeustempel in Olympia über der Cella die zwölf Taten des Herakles, je sechs auf einer Tempelseite. Mythische Einzelszenen wie der Raub Europas oder die Entführung einer Rinderherde durch die Dioskuren waren ebenso Inhalt der Darstellung wie Szenen der Argonautensage oder des Trojanischen Krieges. Die Kämpfe gegen Kentauren, die Amazonen, die Giganten, wie sie etwa am Parthenon in Athen begegnen, kehren an vielen Tempeln wieder. Die Reliefs sind teilweise von hohem künstlerischen Wert, zum Beispiel die Metopen des Parthenon in Athen. Bautechnisch gesehen können Metopen mit einer benachbarten Triglyphe aus einem Werkstück gearbeitet sein. Meist sind sie jedoch als eigenständige Platten gebildet, die zwischen den Triglyphen eingelassen wurden. Sie sind überwiegend fast quadratisch angelegt, konnten aber deutlich hochrechteckig oder breitrechteckig sein. Auf Grund des dorischen Eckkonfliktes konnten die Metopen einer Gebäudeseite unterschiedlich breit sein. So wurden als eine mögliche Lösung zum Ausgleich des Konfliktes nur die Eckmetopen verbreitert. Wurde hingegen die Eckkontraktion der Säulenstellung genutzt und diese über zwei Säulenjoche verteilt, konnten auch mehrere benachbarte Metopen betroffen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Romanische Architektur.", "content": "Auch die zwischen den steinernen Balkenenden der romanischen Konsolenfriese befindlichen Felder werden in der Fachliteratur ‚Metopen‘ genannt. Sie sind meist undekoriert, können jedoch – vor allem im südwestfranzösischen und nordspanischen Raum – mit ornamentalen, seltener auch mit figürlichen Motiven geschmückt sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Metope () wird in der Architektur der Raum zwischen zwei Triglyphen im dorischen Fries bzw. im Triglyphenfries bezeichnet. Dieser Raum kann entweder offen oder mit Zwischenfeldern geschlossen sein.", "tgt_summary": null, "id": 559644} {"src_title": "Essex Fells", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Konzern entstand im September 1987 durch die Fusion der Unternehmen Louis Vuitton und \"Moët Hennessy\", da ihre Vorstände – Henry Racamier \"(Louis Vuitton)\" und Alain Chevalier \"(Moët Hennessy)\" – eine feindliche Übernahme fürchteten. Der Name des Konzerns setzt sich aus den Traditionsmarken Louis Vuitton (Koffer- und Taschenhersteller seit 1854), Moët et Chandon (Champagnerhersteller seit 1743) und Hennessy (Cognacproduzent seit 1765) zusammen. Moët und Hennessy hatten sich bereits 1971 zu \"Moët Hennessy\" zusammengeschlossen. Chevalier wurde Präsident des neuen Unternehmens, Racamier wurde sein Stellvertreter. Im folgenden Jahr kam es zunehmend zu Meinungsverschiedenheiten über den Betrieb des Unternehmens. Henry Racamier fühlte sich dominiert und wandte sich daher an den französischen Geschäftsmann Bernard Arnault, dem seit 1985 Christian Dior gehörte (wobei das Parfümgeschäft von Dior 1968 von Moët et Chandon übernommen worden war). Arnault sollte Anteile von LVMH übernehmen und damit Racamiers Position stärken. Alain Chevalier hingegen wandte sich 1988 an den irischen Spirituosengiganten \"Guinness\", der einen 12 %-Anteil an \"Moët Hennessy\" im Tausch für einen 12 %-\"Guinness\"-Anteil erhielt. Die Unterstützer wurden jedoch schnell Feinde im eigenen Unternehmen: Mit Hilfe der Investmentbank \"Lazard Frères\" und \"Guinness\" übernahm Bernard Arnault 45 % von \"LVMH\". Ein Rechtsstreit mit Henry Racamier – Alain Chevalier war inzwischen ausgeschieden – folgte, aus dem Arnault als Sieger hervorging. Somit konnte Arnault 1989 gegen den Willen der Vuitton- und Hennessy-Familienmitglieder Präsident des Konzerns werden. 1990 – auch Henry Racamier hatte den Konzern mittlerweile verlassen – erhöhten Bernard Arnault und \"Guinness\" die wechselseitige Beteiligung auf 24 %. Die Allgegenwart des Louis-Vuitton-Monogramms Mitte der 1980er Jahre beschädigte den Ruf der Marke als Statussymbol und führte zu Umsatzrückgängen am Anfang der 1990er Jahre. 1994 wurden die gegenseitigen Beteiligungen von \"LVMH\" und \"Guinness\" neu gegliedert. \"Guinness\" besaß nun 34 % von \"Moët Hennessy\", \"LVMH\" bekam ein Rückkaufrecht für Anteile an der gemeinsamen Vertriebsgesellschaft und den \"Guinness\"-Anteil an \"Moët Hennessy\". \"LVMH\" breitete das Geschäftsfeld auf den Einzelhandel aus, indem es 1996 in \"DFS Galleria\" (Kaufhäuser im Duty-Free-Bereich) und 1997 in \"Sephora\" (internationale Parfümerie-Kette aus Frankreich) investierte (und zeitweilig auch an \"Douglas\" beteiligt war) – trotz der großen Streuung der Geschäftsbereiche und der Vergrößerung des Betriebes. Vor allem der asiatische Markt machte \"LVMH\" zu schaffen. Auch der Versuch, die Fusion von \"Grand Metropolitan\" (Hotel- und Spirituosen-Konzern) und \"Guinness\" auszubremsen, verwandelte sich in einen Rückschlag. Bernard Arnault wollte \"Moët Hennessy\" einbringen, um am neuen Spirituosen-Giganten beteiligt zu sein, und hatte daher Milliarden in \"Grand Metropolitan\" investiert. Grand Metropolitan fusionierte im Dezember 1997 mit Guinness zu Diageo. Ende der 1990er Jahre erfolgte dann der Umbruch, die asiatischen Märkte wuchsen wieder, LVMH konnte nun neue Marken kaufen. Ab 2010 erwarb LVMH sukzessive Aktienanteile an dem französischen Konkurrenten Hermès, wogegen sich das Familienunternehmen, das eine feindliche Übernahme durch LVMH befürchtete, 2011 durch die Gründung einer Familienholding schützte. 2013 musste LVMH für den undurchsichtigen Erwerb der Hermès-Aktien an die französische Bankenaufsicht AMF acht Millionen Euro Strafe bezahlen. Im Herbst 2014 verkündete LVMH, dass die Hermès-Anteile von fast 23 % am Unternehmen mit einem Gewinn von 2,4 Milliarden Euro an die eigenen Aktionäre abgestoßen werden. 2011 übernahm LVMH den italienischen Konkurrenten Bulgari. 2012 kaufte LVMH den britischen Herren-Maßschneider Arny’s und den französischen Lederwarenhersteller Les Tanneries Roux. 2013 wurde die Aktienmehrheit an dem italienischen Kaschmir-Hersteller Loro Piana für 2 Milliarden Euro erworben. Im Oktober 2016 wurde bekannt, dass LVMH zum Januar 2017 den Kölner Kofferhersteller Rimowa mehrheitlich übernehmen werde. LVMH erwarb einen Anteil von 80 Prozent für 640 Millionen Euro. Geschäftsführer und CEO ist der 24-jährige Sohn von Bernard Arnault, Alexandre Arnault. Ende November 2019 gab LVMH die Übernahme des US-Juweliers Tiffany für 16,2 Milliarden US-Dollar bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Eigentümerstruktur und Vorstand.", "content": "Auch heute ist Bernard Arnault noch Vorsitzender des Vorstandes und Großaktionär über seine Holding \"Groupe Arnault\". Die Groupe Arnault besitzt 46,60 % der Aktien. Weitere Anteilseigner sind: Internationale institutionelle Anleger mit 33,8 %, französische institutionelle Anleger mit 13,5 %, Eigenbestand mit 0,9 % und ein Streubesitz von 5,2 %.", "section_level": 1}, {"title": "Marken der Gruppe LVMH.", "content": "Unterteilt wird in folgende fünf Geschäftsbereiche (in Klammern: Jahr der Übernahme/Gründung bzw. Anteil): Wein und Spirituosen Mode und Lederwaren Die Modesparte von Dior, die Christian Dior Couture S.A. gehört seit 2017 zu LVMH. Das zwischen 2000 und 2001 aufgekaufte Unternehmen Donna Karan wurde Mitte 2016 verkauft. Das Pariser Lederwaren-Unternehmen \"Moynat\" wurde 2011 von Bernard Arnaults \"Groupe Arnault\" aufgekauft und gehört somit offiziell nicht LVMH. Parfum und Kosmetika Uhren und Schmuck Einzelhandel Medien Andere Aktivitäten Die älteste Marke des Unternehmens ist das Weingut \"Château d’Yquem\", dessen Geschichte auf das Jahr 1593 zurückgeht. Die wertvollste Marke ist \"Louis Vuitton\", deren Wert im Jahr 2007 auf 20,3 Milliarden Euro geschätzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Luxusgüterbranche.", "content": "Während die Luxusgüterhersteller lange Zeit alteingesessene Familienbetriebe waren, sind sie heute meist Teil internationaler Konzerne, siehe Konkurrenz unten. Nach außen hin werden die Marken unabhängig dargestellt, aber intern werden Zulieferer und Lizenznehmer zur Kostenersparnis geteilt. Das umsatz- und gewinnträchtigste Feld ist das Lizenzgeschäft mit Düften und Kosmetika, Lederwaren, Brillengestellen, Uhren und Schmuck, da sich die eigentliche Mode nur wenige wohlhabende Kunden leisten können. Wichtige Wachstumsmärkte für Luxuswaren sind Russland, China, Indien, Japan und Korea.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die börsennotierte LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE ist der weltweite Branchenführer der Luxusgüterindustrie, der Rechte an 70 verschiedenen Marken hält, die weltweit in rund 4600 Geschäften vertrieben werden.", "tgt_summary": null, "id": 781377} {"src_title": "Ochtum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nancy Wilson begann ihre Karriere in den 1950er Jahren als Sängerin in Jazzclubs in der Umgebung von Columbus (Ohio). Ihre ersten Schallplatten nahm sie Ende des Jahrzehnts auf. Sie unterschrieb außerdem einen Vertrag bei der renommierten Plattenfirma Capitol Records und veröffentlichte hier 1960 ihr Debüt \"Like in Love\". Wilson blieb bis 1980 bei Capitol unter Vertrag. In den 1960er Jahren wurde sie zu einer der populärsten Jazzsängerinnen und erhielt sogar eine eigene Fernsehshow, wo sie über die Grenzen des Jazz hinaus auch Popsongs sang, die ihre Beliebtheit nur noch größer werden ließen. 1964 wurde sie für ihre Interpretation von \"(You Don’t Know) How Glad I Am\" mit einem Grammy für die beste Gesangsleistung im Rhythm and Blues-Bereich ausgezeichnet. Sie trat mit Nat King Cole und Sarah Vaughan in Konzerten auf. Für ihre \"Nancy Wilson Show\" erhielt sie einen Emmy Award und war auch häufig Gast in anderen Shows. Sie trat außerdem regelmäßig in Las Vegas auf. Ab Mitte der 1970er nahm sie mehrere Platten im Disco-Stil auf, darunter die kleineren Hits in den R&B-Charts, \"I’m Gonna Let Ya\" (1978) und \"Life, Love And Harmony\" (1979). Noch auf der letzten LP für Capitol, \"Take My Love\" (1980), sind Disco-Stücke enthalten. Als die Popularität von Personalityshows abnahm, kehrte sie in den 1980er Jahren zurück zum Jazz und arbeitete mit Musikern wie Hank Jones, Art Farmer oder Henry Johnson. Mit Ramsey Lewis spielte sie gleich drei Alben ein: \"The Two of Us\" (1984), \"Simple Pleasures\" (2002) und \"Meant to Be\" (2003). Für ihr letztes Studio-Album zu Lebzeiten \"Turned to Blue\" (2006) erhielt sie 2007, wie bereits 2005 für \"R.S.V.P. (Rare Songs, Very Personal)\", den Grammy für das beste Vokalalbum im Jazz. 2004 erhielt sie das Jazz Masters Fellowship der staatlichen NEA-Stiftung. Wilson moderierte von 1996 bis 2005 die NPR-Show \"Jazz Profiles\". In der Serie wurden Legenden des Jazz und ihre Musik in Interviews, Kommentaren und Berichten vorgestellt. Nancy Wilson und das Programm erhielten für die Produktion den George Foster Peabody Award im Jahr 2001. Ab 2011 trat sie nicht mehr auf. Nancy Wilson starb im Dezember 2018 nach langer Krankheit zu Hause in Pioneertown in Kalifornien, einer Wüstengemeinde nahe dem Joshua-Tree-Nationalpark.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Livealben.", "content": "Weitere Livealben", "section_level": 2}, {"title": "Kompilationen.", "content": "Weitere Kompilationen", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Nancy Wilson (* 20. Februar 1937 in Chillicothe, Ohio; † 13. Dezember 2018 in Pioneertown, Kalifornien) war eine US-amerikanische Jazz-Sängerin und mehrfache Grammy-Preisträgerin. Sie nahm auch mehrere Werke in den Bereichen Pop, R&B, Soul und Disco auf. Insgesamt platzierte sie 34 Alben in den amerikanischen Alben-Charts. Das Time-Magazine nannte sie 1964 die „voraussichtliche Erbin von Ella Fitzgerald“ und beschrieb ihr Werk als „eine Abhandlung über Vielfalt und Geschmack, gesponnen von einer Stimme von beweglicher Anmut, mit Kenntnis der Jazz-Flexion und -Phrasierung“. Sie war als „Song-Stylistin“ bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 821219} {"src_title": "Thermen am Viehmarkt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Seinen Ausgangspunkt nimmt der Fieschergletscher auf etwa am Osthang des Gross Fiescherhorns. Nachdem er auf den ersten zwei Kilometern eine Höhendifferenz von 700 m überwunden hat, fliesst er nur noch mit flacher Neigung südostwärts, flankiert im Westen vom Grünhorn () und Gross Wannenhorn (), im Osten vom Finsteraarhorn (). Dabei münden von beiden Seiten her kleinere Tributärgletscher ein. Am Südfuss des \"Finsteraarrothorns\" () mündet von Osten zudem das System des insgesamt 5 km langen \"Studer-\" und \"Galmigletschers\", die fast gleich breit sind wie der Fieschergletscher. In seinem unteren Abschnitt fliesst der Fieschergletscher nach Süden durch ein tiefes Tal zwischen dem Wannenhorn im Westen und dem Grat des \"Wasenhorns\" im Osten. Im Sommer, wenn die Schneeschicht weggeschmolzen ist, präsentiert er sich hier als \"grauer\" Gletscher, bedeckt mit dem Geröll der Mittelmoränen sowie den von den Steilhängen abgerutschten Gesteinsbrocken. Die Gletscherzunge befindet sich derzeit etwas unterhalb von nördlich der \"Burg\" (nördliches Ende einer im unteren Teil auch \"Titter\" genannten Felsbastion). Hier tritt der Gletscherbach Weisswasser aus, der bei Fiesch in die Rhone mündet.", "section_level": 1}, {"title": "Finsteraarhornhütte.", "content": "Am Südwesthang des Finsteraarhorns, rund 100 m über dem Fieschergletscher, steht die Finsteraarhornhütte des Schweizer Alpen-Clubs SAC auf Sie dient häufig als Zwischenstation ausgedehnter mehrtägiger Gletschertouren vom Jungfraujoch oder vom Lötschental bis zum Grimselpass. Nicht zu verwechseln ist der Fieschergletscher mit dem nördlich der Fiescherhörner gelegenen, in den Unteren Grindelwaldgletscher abfliessenden Gletscher, den die Karte ebenfalls als Fieschergletscher bezeichnet und der zur Unterscheidung von dem Walliser Fieschergletscher auch als Grindelwald-Fieschergletscher bezeichnet wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fieschergletscher ist ein Talgletscher auf der Südseite der Berner Alpen im Kanton Wallis in der Schweiz. Mit einer Länge von 14,8 km ist er nach dem benachbarten Aletschgletscher der zweitlängste Gletscher der Alpen, ist aber vergleichsweise schmal, so dass er flächenmässig mit 37 km2 (1993) nach Aletsch- und Gornergletscher nur der drittgrösste der Alpen ist.", "tgt_summary": null, "id": 1016406} {"src_title": "Löwenstein-Formation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Von November 2002 bis Januar 2007 war Justine Henin mit dem belgischen Tennislehrer Pierre-Yves Hardenne verheiratet, sie trug während dieser Zeit den Namen \"Henin-Hardenne\". Die Wallonin ist Gründerin einer Stiftung zugunsten krebskranker Kinder, \"Les 20 Cœurs de Justine\". Als Justine 12 Jahre alt war, starb ihre Mutter an Krebs. Auch abseits ihrer Profikarriere engagierte sie sich im Tennissport. Sie ist Besitzerin eines südöstlich von Brüssel gelegenen Tennisvereins in Limelette namens \"Club Justine N1\". Dieser ist zugleich Hauptsitz der \"6th Sense Tennis Academy\", die sie zusammen mit ihrem langjährigen Coach Carlos Rodriguez gegründet hat und die zwei weitere Trainingszentren in Belgien unterhält sowie demnächst eine weitere Einrichtung in Orlando eröffnet. Henin engagiert sich außerdem mit wohltätigen Projekten; sie war am 10. August 2011 in China und bestritt ein kleines Showmatch mit der Olympiasiegerin im Doppel von 2004, Tiantian Sun. Henin hatte ihren Wohnsitz jahrelang in Monte Carlo. Sie kehrte nach Belgien zurück und lebt heute in der Provinz Namur in Ave-et-Auffe, einem Stadtteil von Rochefort.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Die ersten Schritte auf internationaler Bühne machte Henin Ende 1996 bei einem ITF-Turnier auf Mallorca, dort erreichte sie die zweite Runde. Im folgenden Jahr nahm sie an vier ITF-Veranstaltungen in Frankreich und Belgien teil und gewann die Turniere von Le Touquet und Koksijde. Daneben gewann die 15-Jährige 1997 bei den French Open den Titel bei den Juniorinnen und wurde kurze Zeit später jüngste belgische Meisterin aller Zeiten. Erstmals in der Weltrangliste geführt wurde die Wallonin 1998 nach ihrem nächsten Erfolg bei einem ITF-Turnier im französischen Gelos, von Positionen jenseits der 500 kletterte sie bis zum Jahresende auf Rang 226. In Grenelefe (Florida) und in Ramat Hasharon gewann sie zwei weitere kleine Turniere; in Israel besiegte sie unter anderem ihre Landsfrau und spätere Dauerrivalin Kim Clijsters, mit der zusammen sie in der Doppelkonkurrenz erfolgreich war.", "section_level": 1}, {"title": "Das Jahr 1999.", "content": "Anfang 1999 wurde sie schließlich Profi, spielte aber zunächst noch einige Turniere auf ITF-Ebene. Bei ihrem sechsten Erfolg dort besiegte sie im Finale von Reims erneut Kim Clijsters. Mitte Mai trat sie dann in Antwerpen zum ersten Mal auf der WTA Tour an und gewann (als fünfte Spielerin) auf Anhieb ihr erstes WTA-Turnier, als sie sich im Finale klar in zwei Sätzen gegen Sarah Pitkowski durchsetzte. Mit drei Siegen qualifizierte sie sich bei den French Open erstmals für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers; in der zweiten Runde stand sie gegen die Weltranglistenzweite Lindsay Davenport kurz vor einer Sensation, bevor sie am Ende mit 3:6, 6:2 und 5:7 unterlag. Für die US Open war sie nun direkt qualifiziert, sie verlor aber gleich zum Auftakt gegen Amélie Mauresmo. Danach erreichte sie noch in Luxemburg und Québec jeweils das Viertelfinale und beendete die Saison auf Platz 69 der Weltrangliste.", "section_level": 2}, {"title": "Das Jahr 2000.", "content": "Zu Jahresbeginn bereitete sich Henin beim Turnier in Hobart, bei dem sie als Qualifikantin bis ins Viertelfinale vorstieß, auf ihre erste Teilnahme an den Australian Open vor. Dort musste sie bereits in der zweiten Runde gegen die Weltranglistenerste Martina Hingis antreten, gegen die sie deutlich verlor. Nach ihrer Zweitrundenniederlage beim Hallenturnier von Paris legte sie eine Pause ein und versäumte dann verletzungsbedingt auch die French Open. Rechtzeitig zurück zur Rasensaison gewann sie beim Vorbereitungsturnier in ’s-Hertogenbosch aber nur ihr Auftaktmatch. Ihr Debüt in Wimbledon war in Runde eins (Dreisatzniederlage gegen Arantxa Sánchez Vicario) beendet. Während sie bis zum Saisonende bei keinem WTA-Turnier mehr über die zweite Runde hinauskam, holte sie sich Ende Juli in Lüttich ihren siebten und letzten Titel bei einem ITF-Turnier. Ihr bestes Saisonresultat war das Erreichen des Achtelfinales bei den US Open, wo sie Lindsay Davenport erneut nicht bezwingen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Das Jahr 2001.", "content": "Justine Henin startete sehr erfolgreich ins Jahr 2001, im Vorfeld der Australian Open gewann sie die Turniere an der Gold Coast und in Canberra. Beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres verlor sie im Achtelfinale knapp in drei Sätzen gegen Monica Seles. Bei weitem nicht so gut lief es nach der Rückkehr vom fünften Kontinent. Bei den Turnieren in Nizza, Scottsdale, Indian Wells und Miami gewann sie jeweils höchstens ein Match. Erst mit Beginn der Sandplatzsaison ging es wieder aufwärts, in Estoril verpasste Henin knapp den Finaleinzug und nach der Viertelfinalteilnahme in Hamburg erreichte sie in Berlin das Halbfinale, wo sie gegen Jennifer Capriati im dritten Satz in Führung liegend wegen einer Knöchelverletzung zur Aufgabe gezwungen war. Bei den French Open erreichte die Belgierin ohne Satzverlust ihr erstes Grand-Slam-Halbfinale, in dem sie gegen Kim Clijsters mit 6:2 und 4:2 führte, bevor sie ihrer Landsfrau doch noch in drei Sätzen unterlag. Nach dem Turnier wurde Henin erstmals in den Top Ten der Weltrangliste geführt. Rund zwei Wochen später revanchierte sie sich im Finale von ’s-Hertogenbosch bei Clijsters und feierte ihren ersten Turniersieg auf Rasen. In Wimbledon konnte sie im Halbfinale mit Jennifer Capriati die amtierende Australian- und French Open-Siegerin in drei Sätzen bezwingen und hatte damit ihr erstes Grand-Slam-Endspiel erreichte, das sie jedoch gegen die große Favoritin Venus Williams mit 1:6, 6:3 und 0:6 verlor. Nachdem sie in Toronto und New Haven jeweils in der Runde der letzten Acht gescheitert war, zog sie im Achtelfinale der US Open gegen Serena Williams den Kürzeren. Auf Hawaii spielte sich die Belgierin ins Finale der kleinen Veranstaltung, musste aber gegen Sandrine Testud aufgeben. Zwischen zwei Erstrundenniederlagen in Moskau und Linz hatte sie im Endspiel von Filderstadt einmal mehr gegen Lindsay Davenport das Nachsehen. Bei ihrer ersten Teilnahme an den WTA Tour Championships schied Henin im Viertelfinale gegen Serena Williams aus.", "section_level": 2}, {"title": "Das Jahr 2002.", "content": "Zu Beginn des Jahres verhinderte Venus Williams im Finale von Gold Coast eine erste erfolgreiche Titelverteidigung für Henin, die gemeinsam mit Meghann Shaughnessy aber ihren ersten von zwei Doppeltiteln auf der WTA Tour gewann. In Sydney und bei den Australian Open war dann jeweils im Viertelfinale (gegen Clijsters) Endstation wie auch beim Hallenturnier von Paris (gegen Seles). Zwei weitere Finalniederlagen musste Henin gegen Venus Williams einstecken, in Antwerpen und gut zwei Monate später in Amelia Island, dazwischen lagen noch eine Achtelfinalteilnahme in Indian Wells sowie eine Erstrundenniederlage in Miami. Wie im Vorjahr scheiterte sie in Hamburg im Viertelfinale, bevor sie in Berlin schließlich ihren ersten Sieg bei einem Tier-I-Event feierte, als sie sich im Tiebreak des dritten Satzes gegen Serena Williams durchsetzte. Nur eine Woche danach standen sich beide in Rom erneut im Finale gegenüber, diesmal mit dem besseren Ende für die US-Amerikanerin, die in zwei knappen Sätzen gewann. Als Mitfavoritin auf den Titel bei den French Open musste Henin grippegeschwächt schon nach der ersten Runde alle Hoffnungen begraben. In der Rasensaison kam sie nicht ganz an die Erfolge des Vorjahres heran; sowohl in ’s-Hertogenbosch als auch in Wimbledon schied sie im Halbfinale aus. Beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres stand sie gegen Venus Williams zum wiederholten Male auf verlorenem Posten. Die Viertelfinalteilnahme in Montreal war noch das beste Ergebnis einer durchwachsenen Vorbereitung auf die US Open, bei denen sie einmal mehr nicht über das Achtelfinale (Aus gegen Daniela Hantuchová) hinauskam. Zwischen zwei Halbfinalniederlagen in Leipzig und Zürich, wo sie zusammen mit Jelena Bowina die Doppelkonkurrenz gewann, scheiterte Henin in Filderstadt schon in ihrem Auftaktmatch. Den dritten Turniersieg des Jahres feierte sie in Linz, wenige Tage vor den \"WTA Tour Championships\", bei denen sie im Viertelfinale gegen Clijsters verlor.", "section_level": 2}, {"title": "Das Jahr 2003.", "content": "Justine Henin eröffnete die Saison in Sydney, wo sie ebenso das Halbfinale erreichte wie bei den Australian Open. Dort bezwang sie in einer Hitzeschlacht zwar erstmals Lindsay Davenport mit 7:5, 5:7 und 9:7, scheiterte dann aber wieder einmal an Venus Williams. Auch in Antwerpen war in der Vorschlussrunde Endstation, wie schon in Sydney unterlag sie Kim Clijsters. Den ersten Erfolg des Jahres fuhr die Belgierin in Dubai ein, im Finale wehrte sie gegen Monica Seles einen Matchball ab und drehte das Match noch zu ihren Gunsten. In Miami verlor sie im Viertelfinale überraschend gegen Chanda Rubin – es blieb das einzige Turnier in diesem Jahr, in dem Henin nicht mindestens das Halbfinale erreichte. Auf Sand sicherte sie sich in Charleston den nächsten Titel mit einem klaren Sieg über Serena Williams, im Halbfinale von Amelia Island wurde sie eine Woche später von Jelena Dementjewa bezwungen. In Berlin wiederholte Henin ihren Vorjahreserfolg, gegen Clijsters setzte sie sich nach Abwehr von drei Matchbällen durch. Mit 15.000 Zuschauern im Rücken besiegte Henin bei den French Open zunächst in einem emotionsgeladenen Halbfinale die Titelverteidigerin Serena Williams in drei Sätzen, danach ließ sie im Endspiel Clijsters keine Chance und sicherte sich mit 6:0 und 6:4 den ersten Grand-Slam-Titel ihrer Karriere. Auf dem Weg zum zweiten Turniersieg auf Rasen zog sie sich im Finale von ’s-Hertogenbosch eine leichte Blessur an ihrer linken Hand zu und gab das Match vorsorglich auf. In Wimbledon erreichte sie ohne Probleme das Halbfinale gegen Serena Williams, in dem sie jedoch chancenlos war. Nachdem sie im August die Veranstaltungen von San Diego und Toronto gewonnen hatte, erreichte sie fast mühelos das Halbfinale der US Open, wo sie in einem dreistündigen Match auf höchstem Niveau im Tiebreak des dritten Satzes über Jennifer Capriati triumphierte. Aufgrund der totalen Erschöpfung – Henin wurde nach der Partie mit Infusionen behandelt – stand ihre Finalteilnahme kurzzeitig in Frage, doch rund 19 Stunden später schlug sie Kim Clijsters mit 7:5 und 6:1 und holte sich ihren zweiten Grand-Slam-Titel. Im Finale von Leipzig stoppte Anastassija Myskina ihre Siegesserie nach 20 Erfolgen. Mit dem achten Turniersieg des Jahres in Zürich gelang Henin, was sie eine Woche zuvor in Filderstadt mit der Finalniederlage gegen Clijsters knapp verpasst hatte – der Sprung an die Spitze der Weltrangliste. Zwar musste sie ihre Landsfrau bereits eine Woche später wieder passieren lassen, mit dem Erreichen des Halbfinals bei den WTA Tour Championships, in dem sie Amélie Mauresmo unterlag, wurde sie zum Saisonende aber erneut die Nummer 1 der Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Das Jahr 2004.", "content": "Gleich zum Auftakt des Jahres 2004 gewann Henin das Turnier in Sydney und spielte sich bei den Australian Open ohne Satzverlust ins Finale, in dem sie wieder Clijsters gegenüberstand. In einer zunächst einseitigen und später ausgeglichenen Partie sicherte sich Henin mit 6:3, 4:6 und 6:3 ihren dritten Grand-Slam-Titel. In Doha kassierte sie dann nach 16 Siegen im Halbfinale gegen Swetlana Kusnezowa ihre erste Saisonniederlage; sie hatte die Russin in der Vorwoche noch im Finale von Dubai geschlagen. In Indian Wells feierte sie gegen Lindsay Davenport bereits den vierten Turniersieg, aber es sollte für längere Zeit das letzte Highlight für sie bleiben. Beim Halbfinal-Aus in Amelia Island gegen Mauresmo verspürte sie erstmals Symptome der Viruserkrankung Zytomegalie; wegen Erschöpfung sagte sie ihre Starts in Charleston und Berlin ab. Bei den French Open unternahm sie einen Comeback-Versuch und schied schon in Runde zwei gegen Tathiana Garbin aus. Sie musste über zwei Monate aussetzen, bis sie kurz vor den Olympischen Spielen von den Ärzten wieder grünes Licht erhielt. Im Halbfinale von Athen gegen Anastassija Myskina konnte sie einen 1:5-Rückstand im dritten Satz noch in ein 8:6 drehen und am folgenden Tag mit einem Finalsieg über Amélie Mauresmo bei diesen Spielen die einzige Goldmedaille für Belgien gewinnen. Ihre Leistung hatte jedoch einen Rückfall zur Folge, bei den US Open musste sich Henin bereits im Achtelfinale Nadja Petrowa geschlagen geben. Wenig später sagte sie alle restlichen Turniere des Jahres ab, um sich ganz zu erholen. Nach den US Open musste sie nach 44-wöchiger „Regentschaft“ die Führung in der Weltrangliste an Mauresmo abgeben, am Jahresende wurde sie schließlich auf Platz 8 geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Das Jahr 2005.", "content": "Gleich zu Saisonbeginn musste Justine Henin einen neuerlichen Rückschlag hinnehmen, als sie sich in der Vorbereitung eine Knieverletzung zuzog. Erst im März kehrte sie – mittlerweile in der Weltrangliste nicht mehr unter den ersten 40 zu finden – in Miami nach fast einem halben Jahr Zwangspause auf die Tour zurück. Sie erreichte das Viertelfinale, in dem sie Marija Scharapowa nach Abwehr von Matchbällen vergeblich noch in einen dritten Satz zwang. Ihr zweiter Erfolg in Charleston bildete den Auftakt zu einer außergewöhnlichen Siegesserie auf Sand, in dessen Verlauf Henin 24 Matches in Folge gewann. Nach dem Turniersieg in Warschau gewann sie unter anderem zwei Dreisatzmatches an einem Tag und schließlich auch das zeitweilig unterbrochene Finale gegen Nadja Petrowa. Nur mit Mühe überstand sie die ersten Runden bei den French Open, im Achtelfinale musste sie gegen Swetlana Kusnezowa sogar zwei Matchbälle abwehren. Danach fertigte sie scheinbar mühelos Marija Scharapowa, Nadja Petrowa sowie im Endspiel eine übernervöse Mary Pierce ab und nahm zum zweiten Mal nach 2003 den \"Coupe Suzanne Lenglen\" in Empfang. Probleme mit der Muskulatur im rechten Oberschenkel als Folge der starken Belastung durch die vielen Matches nach der langen Pause bestimmten maßgeblich den weiteren Saisonverlauf. Die nach dem Triumph in die Top Ten zurückgekehrte Wallonin verzichtete unfreiwillig auf das Rasenturnier in Eastbourne und scheiterte dann in Wimbledon schon in der ersten Runde an Eleni Daniilidou, was noch nie zuvor einer amtierenden French-Open-Siegerin passiert war. Sie nahm sich nochmals eine längere Auszeit, bevor sie sich in Toronto für die US Open einspielte. Nach wie vor gehandicapt, war Henin im Finale gegen Clijsters aber ebenso ohne echte Chance wie dann im Achtelfinale in New York, wo sich Mary Pierce für die Niederlage in Paris revanchierte. Als Henin in Filderstadt gleich im Auftaktmatch scheiterte, beendete sie die Saison erneut vorzeitig und versäumte damit zum zweiten Mal nacheinander trotz Qualifikation die WTA Tour Championships.", "section_level": 2}, {"title": "Das Jahr 2006.", "content": "Wieder startete Justine Henin auf dem fünften Kontinent gut in die Saison, in Sydney gewann sie in einem Marathonmatch gegen Francesca Schiavone zum zweiten Mal das Turnier. Auch bei den Australian Open bewies sie gewohnte Kämpferqualitäten, als sie in Viertel- und Halbfinale gegen Lindsay Davenport und Marija Scharapowa jeweils noch nach Satzrückstand gewann. Im Endspiel gegen Amélie Mauresmo veranlassten Magenkrämpfe, die von der Einnahme von Schmerzmitteln wegen einer lädierten Schulter herrührten, die Belgierin zur Aufgabe im zweiten Satz, wofür sie hinterher scharf kritisiert wurde. Nachdem sie sich erholt hatte, sicherte sie sich bereits zum dritten Mal den Titel in Dubai mit dem Finalsieg über Marija Scharapowa. In Indian Wells scheiterte sie im Halbfinale trotz klarer Führung (6:2, 5:2) noch an Jelena Dementjewa und in Miami schon gleich zum Auftakt an ihrer früheren Doppelpartnerin Meghann Shaughnessy. Wie schon 2003 blieb das Turnier in Florida das einzige, bei dem Henin nicht wenigstens das Halbfinale erreichte. In Charleston beendete Patty Schnyder in der Runde der letzten Vier Henins im Vorjahr an gleicher Stelle gestartete Siegesserie auf Sand nach 27 Matches, im Finale von Berlin verhinderte Nadja Petrowa einen möglichen vierten Erfolg für Henin. Den dritten Triumph bei den French Open ließ sie sich dagegen von niemandem streitig machen, sie besiegte Swetlana Kusnezowa im Endspiel mit 6:4 und 6:4 und verteidigte ihren Titel ohne Satzverlust. Nach kurzer Erholungspause holte sie sich in Eastbourne ihren zweiten Turniersieg auf Rasen und erreichte später das Finale von Wimbledon, in dem sie sich aber Amélie Mauresmo geschlagen geben musste. Eine Knieverletzung brachte ihre Vorbereitung auf die US Open durcheinander – statt wie geplant in San Diego und Montreal konnte sie im Vorfeld nur in New Haven Matchpraxis sammeln, was dennoch mit dem fünften Saisonerfolg belohnt wurde. Trotz Rückenproblemen erreichte Henin in Flushing Meadows auch das vierte große Endspiel in diesem Jahr, in dem sie sich aber gegen Marija Scharapowa nicht durchsetzen konnte. Weil sie sich im Fed-Cup-Finale erneut am Knie verletzte, musste sie ihre Auftritte bei den Hallenturnieren in Stuttgart und Zürich absagen und lange um ihre Teilnahme an den \"WTA Tour Championships\" in Madrid bangen. Gerade noch rechtzeitig wurde sie wieder fit und qualifizierte sich für das Halbfinale, in dem sie sich gegen Scharapowa für die Niederlage in New York revanchierte. Im Finale entthronte sie Vorjahressiegerin Amélie Mauresmo mit 6:4, 6:3 und krönte ihre Saison mit dem ersten Masters-Titel und der Rückkehr an die Spitze der Weltrangliste.", "section_level": 2}, {"title": "Das Jahr 2007.", "content": "Anfang Januar sagte Justine Henin überraschend ihren Start in Sydney und bei den Australian Open ab, erst drei Wochen später nannte sie die Trennung von ihrem Ehemann Pierre-Yves Hardenne als offizielle Begründung. Nach der Neuordnung ihres Privatlebens gab sie im Februar beim Hallenturnier von Paris ihr Saisondebüt, wo sie sich im Halbfinale Lucie Šafářová geschlagen geben musste. Im Wüstenstaat Dubai sicherte sie sich im Finale gegen Amélie Mauresmo den 30. Einzeltitel ihrer Karriere und blieb auch bei der vierten Teilnahme an dieser Veranstaltung ungeschlagen. In Doha feierte sie gleich den nächsten Erfolg. Zwei Wochen später war sie wieder Weltranglistenerste, nachdem sie die Spitzenposition Ende Januar kampflos an Marija Scharapowa hatte abtreten müssen. Nur ein Punkt trennte die Belgierin in Miami von einem weiteren Turniersieg, ehe Serena Williams das Finale nach Abwehr von zwei Matchbällen noch in drei Sätzen zu ihren Gunsten entschied. Nach einmonatiger Pause holte Henin in Warschau auf Sand gegen Aljona Bondarenko das Versäumte nach, in Berlin verpasste sie dagegen knapp ihre fünfte Endspielteilnahme. Bei den French Open blieb Henin zum zweiten Mal in Folge ohne Satzverlust und machte im Finale mit einem 6:1, 6:2 über Ana Ivanović den Titel-Hattrick perfekt. In Eastbourne wiederholte die French-Open-Siegerin gegen Amélie Mauresmo in ihrem 50. Endspiel auf der Profi-Tour den Vorjahreserfolg. Mit einer ebenso überraschenden wie bitteren Niederlage gegen Marion Bartoli verpasste sie dagegen in Wimbledon den erneuten Finaleinzug. Nach fünfwöchiger Auszeit wegen einer Blessur am Handgelenk meldete sich Henin rechtzeitig vor den US Open mit dem sechsten Turniersieg des Jahres in Toronto zurück. Beim letzten Grand-Slam-Turnier der Saison erreichte sie in Flushing Meadows mit Siegen über beide Williams-Schwestern zum dritten Mal das Endspiel, wo sie sich gegen Swetlana Kusnezowa mit 6:1 und 6:3 zum zweiten Mal nach 2003 den Titel sicherte. Wegen zum wiederholten Male aufgetretener Atemwegsbeschwerden verzichtete Henin auf die „Olympia-Generalprobe“ in Peking. Nach dreiwöchiger Pause setzte sie in den Hallen von Stuttgart und Zürich ihren Siegeszug fort und fuhr in den Endspielen jeweils gegen Tatiana Golovin ihre nächsten Turniersiege ein. Beim Masters in Madrid verteidigte sie in einem Marathon-Finale gegen Marija Scharapowa mit 5:7, 7:5 und 6:3 den Titel und setzte mit dem zehnten Turniersieg den Schlusspunkt unter das beste Jahr ihrer Karriere, das sie wie schon 2003 und 2006 zudem als Nummer 1 der Welt beendete.", "section_level": 2}, {"title": "Rücktritt 2008.", "content": "Zu Beginn der zehnten Saison ihrer Profikarriere machte Henin dort weiter, wo sie 2007 aufgehört hatte und erkämpfte sich in Sydney, einen Tag nach ihrem 500. Match auf der Tour, gegen Swetlana Kusnezowa ihren 40. Einzeltitel. Im Viertelfinale der Australian Open beendete Maria Scharapowa schließlich die 32 Spiele anhaltende Siegesserie der Belgierin, die nun insgesamt hundert Wochen an der Spitze der Weltrangliste stand. Bei dem zum letzten Mal ausgetragenen Turnier von Antwerpen hielt Henin den hohen Erwartungen mit Mühe stand und triumphierte vor heimischer Kulisse. An der Stelle, wo sie 1999 ihren ersten Erfolg gefeiert hatte, errang sie ihren 41. und vorläufig letzten Einzeltitel. Danach trat die Weltranglistenerste nur noch sporadisch in Erscheinung, in Dubai und Miami scheiterte sie jeweils im Viertelfinale, bevor sie in Berlin im Achtelfinale gegen Dinara Safina ihr vorläufig letztes Match bestritt. Wenige Tage später gab Henin ihren sofortigen Rücktritt bekannt. Am 14. Mai 2008 erklärte sie auf einer Pressekonferenz, dass sie „am Ende ihres Weges“ angekommen und die Entscheidung aufzuhören seit dem Masters-Triumph 2007 allmählich in ihr gereift sei. Sie habe seit diesem Erfolg, mit dem sie den Höhepunkt ihrer Laufbahn erreicht hatte, auf dem Tennisplatz nicht mehr die Emotion verspürt, die ihre Karriere über Jahre hinweg angetrieben habe, und wolle sich nun in ihrem Leben vermehrt anderen Dingen widmen.", "section_level": 2}, {"title": "Comeback 2010.", "content": "Im September 2009 gab Henin bekannt, dass sie wieder auf die WTA Tour zurückkehren werde. Im belgischen Fernsehsender RTL-TVI erklärte sie: \"„Ich bin wirklich glücklich und tief bewegt, heute abend ankündigen zu können, dass ich auf die Tour zurückkehren werde. (...) Wenn ich wieder da bin, dann nicht nur für ein Jahr, sondern für drei bis vier Jahre, und dann gibt es ein wichtiges Datum, die Olympischen Spiele 2012 in London, das Jahr, in dem ich 30 werde.“\" Zur Motivation für ihren Wiedereinstieg sagte sie: \"„Die vergangenen fünfzehn Monate haben mein Leben bereichert...und jetzt ist da eine Flamme wiederaufgelodert, von der ich dachte, sie sei für immer verloschen.“\" Nach der Rückkehr wurde sie wieder von Carlos Rodriguez betreut. Henin hatte eine Wildcard für die Australian Open 2010 erhalten und trat zur Vorbereitung in Brisbane an, wo sie auf Anhieb das Finale erreichte. Dort unterlag sie Kim Clijsters in einem hochklassigen Match in drei Sätzen. Bei den Australian Open besiegte sie als ungesetzte Spielerin in der zweiten Runde die an 5 gesetzte Jelena Dementjewa und erreichte schließlich in ihrem ersten Grand-Slam-Turnier nach zwei Jahren das Finale, in dem sie sich Serena Williams in drei Sätzen geschlagen geben musste. Vier Wochen danach spielte sie in Indian Wells, verlor jedoch schon in Runde 2 gegen Gisela Dulko in drei Sätzen. In Miami erreichte sie das Halbfinale (u. a. Erfolge über Wera Swonarjowa, Jelena Dementjeva und Caroline Wozniacki), verlor dort aber in drei Sätzen gegen die spätere Siegerin Clijsters. Den ersten Turniersieg nach ihrem Comeback konnte Henin im Mai beim WTA-Turnier in Stuttgart feiern, wo sie im Endspiel Samantha Stosur mit 6:4, 2:6 und 6:1 besiegte. Bei den French Open zog sie im Achtelfinale gegen Stosur allerdings mit 6:2, 1:6 und 4:6 den Kürzeren. Ihren zweiten Titel nach dem Comeback sicherte sie sich beim Rasenturnier in Hertogenbosch, wo sie im Endspiel Andrea Petković in drei Sätzen bezwang. In Wimbledon unterlag sie Clijsters im Achtelfinale in drei Sätzen und verletzte sich am Ellenbogen. Sie musste die Saison vorzeitig beenden.", "section_level": 2}, {"title": "Karriereende 2011.", "content": "Beim Hopman Cup kehrte sie zurück und erreichte mit ihrem Landsmann Ruben Bemelmans das Finale, das vom US-Team gewonnen wurde. Bei diesem Turnier gewann Henin alle vier Einzel ohne Satzverlust. Beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres schied sie in der dritten Runde gegen Swetlana Kusnetsowa aus. Am 26. Januar zog sich Henin wegen anhaltender Probleme mit ihrem Ellenbogen endgültig vom Profitennis zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Statistik – Einzel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tourdaten.", "content": "Statistik erfasst nur WTA- und Grand-Slam-Turniere", "section_level": 2}, {"title": "Einsätze im Fed Cup.", "content": "Nicht nur bei den Olympischen Spielen von Athen vertrat Justine Henin die belgischen Farben, auch im Fed Cup kam sie mehrfach für ihr Land zum Einsatz. 1999 gab sie als 16-Jährige beim Auswärtsspiel der Belgierinnen in den Niederlanden in der Weltgruppe II ihr Fed-Cup-Debüt und steuerte mit Siegen über Miriam Oremans und Amanda Hopmans gleich zwei Punkte zum deutlichen 5:0-Sieg ihrer Equipe bei. Ein Jahr später wurde sie im Halbfinale der Weltgruppe I in den USA eingesetzt, wo sie gegen Monica Seles ihre einzige Niederlage im Einzel kassierte. 2001 sorgte sie zusammen mit Kim Clijsters für den ersten Triumph Belgiens in diesem Mannschaftswettbewerb, als sie in Madrid im Finale das russische Team um Nadja Petrowa und Jelena Dementjewa bezwangen. Nachdem sie auch 2002 und 2003 noch zum Einsatz gekommen war, konnte Henin ihrer Mannschaft in den beiden folgenden Jahren wegen Krankheit und Verletzungsproblemen nicht helfen. 2006 feierte sie in Lüttich bei der Neuauflage des Finales von 2001 ihr Comeback und verhalf dem belgischen Team mit Siegen über Petrowa und Dementjewa zum Einzug ins Halbfinale. Auf ihre Teilnahme dort verzichtete Henin nach anstrengenden Turnierwochen in Paris, Eastbourne und London, was Querelen zur Folge hatte, weswegen ihr Coach Carlos Rodriguez ihr Mitwirken in der Finalpartie gegen Italien zunächst infrage stellte. In Charleroi verpassten die Belgierinnen, die ohne die verletzte Kim Clijsters auskommen mussten, unglücklich den zweiten Fed-Cup-Sieg, als Henin im dritten Satz des entscheidenden Doppels an der Seite von Kirsten Flipkens mit einer Knieverletzung aufgeben musste. Mit Erfolgen über Flavia Pennetta und Francesca Schiavone hatte sie zuvor die Chancen ihrer Mannschaft auf den Gewinn des Teamwettbewerbs gewahrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Justine Henin (; * 1. Juni 1982 in Lüttich) ist eine ehemalige belgische Tennisspielerin. Ihre größten sportlichen Erfolge waren der Gewinn von sieben Grand-Slam-Titeln, der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen von Athen sowie Siege bei den WTA Tour Championships 2006 und 2007. Als sechste Spielerin in der Geschichte des Profitennis führte Henin insgesamt über einhundert Wochen die WTA-Weltrangliste an, in den Jahren 2003, 2006 und 2007 jeweils auch zum Saisonende. Im Mai 2008, als sie ihren sofortigen Rücktritt bekanntgab, trat sie als bislang einzige Spielerin als aktuelle Nummer eins der Weltrangliste zurück. Anfang 2010 kehrte sie nochmals auf die Tour zurück, doch im Januar 2011 beendete sie aus gesundheitlichen Gründen endgültig ihre Karriere. ", "tgt_summary": null, "id": 984659} {"src_title": "Auenstein AG", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nach dem Ersten Weltkrieg hatte eine sich selbst als \"Fundamentals\" bezeichnende konservative christliche Bewegung in den USA erheblichen Einfluss erlangt. Diese Bewegung, die nach heutigen Begriffen eher dem Evangelikalismus als dem Fundamentalismus zuzuordnen ist, lehnte die Evolutionstheorie ab und vertrat die Ansicht, dass die Bibel bezüglich der Schöpfung wörtlich zu verstehen sei. Der Einfluss der Bewegung reichte weit genug, dass in den Bundesstaaten Florida, Oklahoma und Tennessee Gesetze erlassen wurden, die es untersagten, an öffentlichen Schulen Auffassungen zu unterrichten, die von der biblischen Schöpfungstheorie abwichen. Das am 13. März 1925 in Tennessee erlassene Gesetz (Butler Act) war dabei das einzige, welches eine strafrechtliche Bestimmung enthielt. Die American Civil Liberties Union bot an, die Prozesskosten für jeden zu übernehmen, der aufgrund dieses Gesetzes angeklagt würde. Eine Gruppe von Geschäftsleuten aus Dayton (Tennessee) hielt einen Prozess in dieser Sache für geeignet, ihre Stadt bekannter zu machen. Sie überredeten den Biologielehrer John T. Scopes, sich wegen dieses Gesetzes anklagen zu lassen. Scopes unterrichtete im April 1925 auf Grund des vom Staate Tennessee nicht untersagten Lehrbuches „\"Civic Biology\"“ von Hunter in einer Unterrichtsstunde an der Rhea County High School die Evolutionstheorie. Ein eingeweihter Bürger erstattete daraufhin Anzeige.", "section_level": 1}, {"title": "Der Prozess.", "content": "Der Prozess erregte erhebliches Aufsehen. So hatten sich etwa 120 Journalisten angemeldet, um den Prozess zu verfolgen. Ebenfalls etwa 100 Prediger unterschiedlichster Sekten und Kirchen begaben sich nach Dayton, um dort zu predigen. In der Stadt war zu Beginn des Prozesses keine Unterkunft mehr zu bekommen. Die Stadt Dayton hatte 1.800 Einwohner, zum Höhepunkt des Prozesses hielten sich geschätzt 5.000 Personen in der Stadt auf. Insgesamt ähnelte der Ort einem Jahrmarkt, auf dem unter anderem dressierte Schimpansen gezeigt wurden. Das Verfahren sollte unter dem Vorsitz des Richters John T. Raulston, eines tief religiösen Mannes, stattfinden. Die Anklage in dem Prozess wurde unter anderem durch den Generalstaatsanwalt des Staates Tennessee, Frank M. Thompson vertreten, assistiert wurde sie durch den Politiker William Jennings Bryan, einen der Hauptvertreter des Fundamentalismus. Scopes sollte in dem Verfahren unter anderem durch die bekannten New Yorker Anwälte Arthur Garfield Hays, Dudley Field Malone und den Anwalt Clarence Darrow aus Chicago verteidigt werden. Die Hauptgegner in diesem Prozess waren Scopes' Anwalt Darrow und der Assistent des Staatsanwalts, William Jennings Bryan. Die Verteidigung vertrat den Standpunkt, das Gesetz widerspreche der in der Verfassung festgelegten Trennung von Kirche und Staat und der Religionsfreiheit. Außerdem behauptete sie, dass die Evolutionstheorie nicht im Widerspruch zur Bibel stehe. Für Letzteres wollten sie eine Vielzahl von Wissenschaftlern als Sachverständige aufbieten, die sich zu diesem Zweck auch in oder um Dayton aufhielten.", "section_level": 1}, {"title": "Prozessverlauf.", "content": "Am 10. Juli 1925 wurde das Verfahren mit einer Auswahl der Jury begonnen. Die Geschworenenbank sollte schließlich aus sechs Baptisten, vier Methodisten, einem \"Campbellite Disciples of Christ\" und einer Person, die keiner Kirche angehörte, bestehen. Es wurde den Geschworenen das Gesetz und das erste Kapitel des Buches Genesis verlesen. Die Geschworenen wurden vom vorsitzenden Richter belehrt, dass sie nicht über die Richtigkeit des Gesetzes zu befinden hätten, sondern nur darüber, ob Scopes gegen das Gesetz verstoßen habe. Am zweiten Verhandlungstag, dem 13. Juli, beantragte die Verteidigung, es möge festgestellt werden, dass der Butler Act gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten und die Verfassung des Staates Tennessee verstoße. Die Jury wurde daraufhin vorerst entlassen. Beide Seiten verhandelten danach über die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes. Im Rahmen der Verhandlungen rügte die Verteidigung am 14. Juli erstmals die Gewohnheit des Richters, die jeweiligen Verhandlungen durch das Gebet eines Geistlichen zu eröffnen. Begründet wurde die Rüge damit, das Gebet beeinflusse das Ergebnis des Prozesses, in dem es auch um das Verhältnis von Wissenschaft und Religion gehe. John T. Raulston wies die – auch im Laufe des Prozesses wiederholte – Rüge zurück. Er wollte lediglich die Geistlichen sich abwechseln lassen. Zugleich war in der Meldung einer Nachrichtenagentur mitgeteilt worden, Raulston beabsichtige den Einwand, das Gesetz sei nicht verfassungsgemäß, zurückzuweisen. Der Richter ordnete daraufhin eine Untersuchung an, da er vermutete, dass sich die Presse diese Information illegal beschafft und damit die Würde des Gerichtes missachtet habe. Es sollte sich herausstellen, dass ein junger Journalist die Information aus Äußerungen des Richters selbst schließen konnte. Raulston wies den Antrag der Verteidigung schließlich ab. Er begründet dies damit, dass durch die Bestimmung, die biblische Schöpfungsgeschichte in öffentlichen Schulen zu lehren, niemandem vorgeschrieben werde, welcher religiösen Überzeugung er folgen solle. Auch zwinge der Staat Tennessee niemanden, sich in seinen Schuldienst zu begeben. Am 15. Juli wurde das Verfahren vor der Jury weitergeführt und die Anklage vorgetragen. Dann wurden der Schuldirektor und zwei Schüler als Zeugen vernommen, ob Scopes die Evolutionstheorie gelehrt habe, was die Zeugen bestätigen. Von Seiten der Verteidigung wurde der erste Sachverständige für die Vereinbarkeit biblischer Darstellungen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, der Professor für Zoologie an der Johns Hopkins University Maynard Metcalf, aufgerufen. Die Staatsanwaltschaft beantragte, den Sachverständigen nicht zuzulassen, da dessen Aussage irrelevant für das Verfahren sei. Dem folgte am 16. Juli ein Verhandlungstag, an dem beide Seiten ihre Standpunkte für die Notwendigkeit, Sachverständige anzuhören, darlegten. Für die Anklage trug Bryan die Argumentation vor, dass die Wissenschaftler nur ihre Theorie verträten, es in dem Fall aber nicht auf die unterschiedlichen Theorien, sondern das Gesetz ankomme. Der Standpunkt der Verteidigung wurde vor allem von Dudley Field Malone vorgetragen. Malone verwahrte sich zunächst gegen den Vorwurf, nicht religiös zu sein, da er für seinen Teil Christ sei (Malone nahm als Katholik das Buch Genesis nicht wörtlich und hatte keine Probleme mit einer Evolutionstheorie). Dann führte er aus, dass die Aussagen der Bibel teils allegorisch, teils historische Beschreibungen und teils sittliche Gebote seien. Die Bibel stehe bei richtigem Verständnis nicht mit wissenschaftlichen Erkenntnissen im Widerspruch. Es komme daher auch auf das wissenschaftliche Verständnis an. Am 17. Juli beschloss der vorsitzende Richter, keine Sachverständigen zuzulassen. Damit waren die zwei Hauptpunkte der Verteidigungsstrategie – Verfassungswidrigkeit des Gesetzes und der Angriff von wissenschaftlicher Seite – aufgehoben. Als Darrow daraufhin die Neutralität des Gerichts in Zweifel zog, drohte ihm eine Verurteilung wegen Missachtung des Gerichts, dieser konnte er aber durch eine Entschuldigung am folgenden Tag entgehen. Darrow berief daraufhin den Assistenten der Staatsanwaltschaft Bryan in den Zeugenstand. Er sollte zur Frage der Aussagen der Bibel und zum Alter der Erde vernommen werden. Obwohl er vom Richter darauf hingewiesen wurde, dass er nicht aussagen müsse und auch die übrigen Anklagevertreter gegen die Aussage seien, ließ sich Bryan auf das Kreuzverhör ein. Dieses Kreuzverhör, in dem sich Bryan in Widersprüche verstrickte, wurde zum Höhepunkt des Prozesses. Am 21. Juli wurde Scopes zu 100 Dollar Strafe verurteilt, später jedoch vom Obersten Gericht von Tennessee wegen eines Formfehlers freigesprochen. Nicht zuletzt das dramatisch ablaufende Kreuzverhör trug zur landesweiten Bekanntheit des Prozesses bei, der Vorbild eines Theaterstücks und mehrerer Filme wurde. Dabei tat sich auch der Journalist Henry L. Mencken von der \"Baltimore Sun\" hervor. Der Prozess wurde vor allem im Norden der USA als Blamage für die Fundamentalisten betrachtet, während diese, die vor allem im Süden stark waren, Bryan, der wenige Tage nach dem Ende des Prozesses verstarb, als Märtyrer betrachteten und sich in ihrer Position bestärkt sahen. Es fanden zwar keine weiteren Prozesse in der Sache statt, aber in vielen anderen Staaten wurden ähnliche Gesetze beantragt, in Mississippi und Arkansas mit Erfolg. Das zugrunde liegende Gesetz in Tennessee wurde 1967 aufgehoben.", "section_level": 2}, {"title": "Gedenken.", "content": "Wegen des Prozesses wurde 1977 das Rhea County Courthouse von 1891 zur \"National Historic Landmark\" erklärt. Es besteht seit 1979 in Dayton ein eigenes Museum, das dem Fall gewidmet ist, das \"Scopes Trial Museum\".", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsgeschichte.", "content": "Frei an den Scopes-Prozess angelehnt ist das Bühnenstück \"Inherit the Wind\" (1955) von Jerome Lawrence und Robert E. Lee. Dieses Stück mit deutlichem Seitenblick auf die McCarthy-Ära wurde von Kritikern und Publikum begeistert aufgenommen und gewann den Donaldson Award und zahlreiche andere Preise. 1960 wurde es durch Stanley Kramer mit Spencer Tracy (Darrow, hier: Drummond), Fredric March (Bryan, hier: Brady) und Gene Kelly (Mencken, hier: Hornbeck) verfilmt (deutsch: \"Wer den Wind sät\"). Der Film wird an amerikanischen öffentlichen Schulen vielfach im Unterricht eingesetzt. Mehrere Remakes dokumentieren das anhaltende Interesse: 1988 mit Jason Robards und Kirk Douglas, 1999 mit Jack Lemmon und George C. Scott. Die Folge \"Gott gegen Lisa Simpson\" () aus der 17. Staffel der Zeichentrickserie \"Die Simpsons\" nimmt Bezug auf den Scopes-Prozess.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Scopes-Prozess, auch als \"Scopes Monkey Trial\" (\"Scopes-Affenprozess\") und kurz „Affenprozess“ bekannt, war ein Gerichtsverfahren vor dem Criminal Court in Dayton, Tennessee, in dem der Lehrer John Thomas Scopes 1925 zu 100 Dollar Bußgeld verurteilt wurde, weil er Darwins Evolutionstheorie an öffentlichen Schulen gelehrt hatte. Der Prozess wurde zum Testfall für ein neues Gesetz, das im selben Jahr vom Staatsparlament von Tennessee verabschiedet worden war. Danach war es in dem US-Bundesstaat verboten, im Schulunterricht Theorien zu behandeln, die dem Schöpfungsbericht der Bibel über die Entstehung des Menschen widersprechen.", "tgt_summary": null, "id": 1144437} {"src_title": "Luftbefeuchter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ngugis erster internationaler Erfolg war 1986 der Sieg bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften. Auch in den nächsten drei Jahren wurde er Weltmeister im Crosslauf. Doch auch auf der Bahn war er stark. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1987 in Rom galt er als einer der Favoriten über 5000 Meter, nachdem er seinen Vorlauf gewonnen hatte. Im Finale übernahm Ngugi nach dem zweiten Kilometer die Führung, wurde jedoch in der letzten Runde überspurtet und landete auf dem für ihn enttäuschenden zwölften Platz. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul war Ngugi erneut Favorit. Nach einem Kilometer übernahm er wie gewohnt die Führung. Obwohl sein Abstand wegen des Schlussspurts seiner Gegner geringer wurde, gewann er dennoch mit dreißig Metern Vorsprung. Bei den Commonwealth Games 1990 in Auckland versuchte Ngugi, genau die gleiche Taktik wie in Seoul anzuwenden. Obwohl er in der zweiten Runde stolperte, auf den Boden fiel und 35 Meter Rückstand auf das Feld hatte, vermochte er zur Spitzengruppe aufzuholen und einen Vorsprung von 40 Metern herauszulaufen. Doch dieses Mal war der Vorsprung nicht groß genug, Ngugi wurde vom Australier Andrew Lloyd um acht Hundertstelsekunden geschlagen. 1992 siegte er zum fünften Mal bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften. Nur Kenenisa Bekele konnte bislang öfter diesen Titel holen (Stand 2008). 1993 wurde er von der IAAF für vier Jahre gesperrt, nachdem er sich einer unangemeldeten Dopingkontrolle in seiner Heimat verweigerte. Ngugi beteuerte, er habe die Kontrolleure nicht als solche erkennen können. 1995 wurde die Sperre wegen „außergewöhnlicher Umstände“ aufgehoben. Man zog in Betracht, dass Ngugi keine Instruktion von den Funktionären seines Landes erhalten hatte und selbst nicht über eine formale Bildung verfügte, mit der er das Regelwerk alleine hätte verstehen können. Die zweijährige Zwangspause hatte jedoch faktisch seiner Karriere ein Ende gesetzt. Nach einer Reihe geschäftlicher Misserfolge fasste er Ende der 2000er Jahre wieder Fuß und gründete die \"John Ngugi Foundation,\" eine Stiftung, mit der er Nachwuchssportler fördert.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Ngugi (auch \"John Ngugi Kamau\"; * 10. Mai 1962 in Nyahururu) ist ein ehemaliger kenianischer Langstreckenläufer. Er war 1988 Olympiasieger im 5000-Meter-Lauf.", "tgt_summary": null, "id": 1448654} {"src_title": "Liste der Städte in Bulgarien", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Affine Varietäten.", "content": "Es sei formula_1 ein fester, algebraisch abgeschlossener Körper. Eine \"affine algebraische Menge\" ist eine Teilmenge eines affinen Raums formula_2, die die Form für eine (endliche) Menge formula_4 von Polynomen in formula_5 hat. (Hilberts Basissatz sagt aus, dass man jedes unendliche System von Polynomgleichungen durch ein dazu äquivalentes mit endlich vielen Gleichungen ersetzen kann.) Eine \"affine Varietät\" ist eine \"irreduzible\" affine algebraische Menge, d. h. eine nichtleere algebraische Menge, die nicht die Vereinigung zweier echter algebraischer Teilmengen ist. Die algebraischen Teilmengen einer affinen Varietät können als abgeschlossene Mengen einer Topologie aufgefasst werden, der Zariski-Topologie. Eine \"quasi-affine Varietät\" ist eine offene Teilmenge einer affinen Varietät. Für eine Menge formula_6 sei formula_7 das Verschwindungsideal, also das Ideal aller Polynome, die auf ganz formula_8 verschwinden: Der Koordinatenring einer affinen Varietät formula_10 ist der Quotientenring Es werden also solche Polynome miteinander identifiziert, die als Funktion auf formula_10 übereinstimmen. Der Quotientenkörper von formula_13 ist der Körper der rationalen Funktionen formula_14.", "section_level": 2}, {"title": "Projektive Varietäten.", "content": "In manchen Zusammenhängen zeigen affine Varietäten kein gutes Verhalten, da „Punkte im Unendlichen“ fehlen. Projektive Varietäten sind hingegen vollständig. Diese Tatsache spiegelt sich zum Beispiel im Satz von Bézout wider, der für die Anzahl der Schnittpunkte projektiver ebener Kurven eine exakte Formel liefert, für affine ebene Kurven hingegen nur eine Abschätzung. Es sei formula_15 der formula_16-dimensionale projektive Raum über dem Körper formula_1. Für ein homogenes Polynom formula_18 und einen Punkt formula_19 ist die Bedingung formula_20 unabhängig von den gewählten homogenen Koordinaten von formula_21. Eine \"projektive algebraische Menge\" ist eine Teilmenge des projektiven Raumes, die die Form für homogene Polynome formula_23 in formula_24 hat. Eine \"projektive Varietät\" ist eine irreduzible projektive algebraische Menge. Auch auf projektiven Varietäten wird die Zariski-Topologie so definiert, dass die abgeschlossenen Mengen genau die algebraischen Teilmengen sind. Eine \"quasi-projektive Varietät\" ist eine offene Teilmenge einer projektiven Varietät. Für eine projektive algebraische Menge formula_25 sei formula_7 das Verschwindungsideal, also das Ideal, das durch die homogenen Polynome, die auf ganz formula_8 verschwinden, erzeugt wird. Der \"homogene Koordinatenring\" einer projektiven Varietät formula_10 ist der Quotientenring formula_29.", "section_level": 2}, {"title": "Morphismen affiner Varietäten.", "content": "Sind formula_30 affine Varietäten, dann ist eine Abbildung formula_31 ein Morphismus von formula_10 nach formula_33, wenn es eine polynomiale Abbildung formula_34 mit formula_35 gibt. Eine Morphismus formula_36 ist ein Isomorphismus, wenn es einen Morphismus formula_37 mit formula_38 gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Dimension.", "content": "Die \"Krulldimension\" einer algebraischen Varietät formula_10 ist die größte Zahl formula_16, so dass eine Kette formula_41 irreduzibler abgeschlossener Teilmengen von formula_10 existiert. Die Dimension einer affinen Varietät ist gleich der Dimension ihres Koordinatenringes. Die Dimension einer projektiven Varietät ist um Eins kleiner als die Dimension ihres homogenen Koordinatenringes.", "section_level": 1}, {"title": "Singularitäten.", "content": "Ein Punkt formula_21 einer algebraischen Varietät oder allgemeiner eines Schemas heißt \"singulär\" (bzw.: ist eine \"Singularität\"), wenn der zugehörige lokale Ring nicht regulär ist. Für abgeschlossene Punkte algebraischer Varietäten ist dies äquivalent dazu, dass die Dimension des Zariski-Tangentialraumes größer als die Dimension der Varietät ist. Als Auflösung der Singularitäten einer Varietät formula_10 bezeichnet man eine nicht-singuläre Varietät formula_33 mit einem eigentlichen birationalen Morphismus formula_46.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der klassischen algebraischen Geometrie, einem Teilgebiet der Mathematik, ist eine algebraische Varietät ein geometrisches Objekt, das durch Polynomgleichungen beschrieben werden kann.", "tgt_summary": null, "id": 2069381} {"src_title": "American Psycho", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Typisch sind seine geteilte Rückenflosse (typisch für viele Barschartige) sowie die rötliche Färbung der Brust- und Bauchflossen. Die Bauchflossen sind brustständig. Beide Rückenflossen (besonders die vordere) sowie die Afterflosse sind mit spitzen Stachelstrahlen (Hartstrahlen) ausgestattet (vgl. Bild). Die Häute zwischen den Flossenstrahlen weisen häufig vereinzelte schwarze Flecken verschiedener Größe auf. Wie bei vielen anderen Fischarten auch, lassen sich die Rückenflossen des Flussbarsches wie ein Fächer zusammenfalten und nach hinten wegklappen. Bei Begegnungen mit Flussbarschen führt das oft dazu, dass die zwei für die Art charakteristischen Rückenflossen dem Auge des Betrachters verborgen bleiben. Der Körper weist Streifenmuster aus 6–8 senkrechten Streifen auf und ist grau-grün gefärbt. Das Maul ist leicht oberständig (der Unterkiefer ragt über den Oberkiefer), fast endständig. Flussbarsche erreichen je nach Nahrungsangebot im Gewässer eine durchschnittliche Länge von 20 bis 40 Zentimetern und werden selten schwerer als ein Kilogramm. Es gibt aber auch Gewässer mit vielen Großbarschen, wie zum Beispiel das Mündungsdelta des Rheins, in denen regelmäßig Fische über 50 cm gefangen werden. Auch Exemplare von über 60 cm sind verlässlich dokumentiert, doch die absolute Ausnahme. Allerdings wachsen manche Flussbarsch-Herkünfte außerordentlich langsam. Mit 8 bis 10 Jahren sind sie erst 25 cm lang. Tesch (1955) und Thorpe (1977) fanden jedoch auch deutlich „wüchsigere“ Populationen, welche bereits als vierjährige Barsche durchaus 25 cm Gesamtlänge aufweisen können. Neben genetischen Faktoren orientiert sich das Wachstumspotential am Nahrungsangebot und weiteren Gewässerbedingungen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung und Lebensweise.", "content": "Die erwachsenen Tiere laichen zwischen März und Juni im Litoral in Form von Laich-Schläuchen ab, welche sekundär zu unregelmäßigen Laichbändern (auch Laichschnüre oder Laichstreifen genannt) aufreißen können und ein typisches Netzmuster bilden. Nach dem Schlüpfen steigen die Larven an die Oberfläche, um ihre Schwimmblase zu füllen. Von der Strömung werden die Larven ins Pelagial abgetrieben, wo sie sich von kleinem Zooplankton ernähren. Nach einigen Wochen kehren die Jährlinge ins Litoral zurück. Dort findet oft eine Umstellung der Ernährung auf Makrozoobenthos (unter anderem Insektenlarven) statt. In mesotrophen und eutrophen Seen konkurrieren die Schwärme von jungen Flussbarschen vor allem mit Cypriniden, wie zum Beispiel den Rotaugen (\"Rutilus rutilus\"), um Zooplankton und Zoobenthos. Ab einer bestimmten Größe können Flussbarsche in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot piscivor werden. Sie ernähren sich dann zum Teil kannibalisch von kleineren Barschen, besonders aber von Cypriniden oder anderen „maulgerechten“ Fischen. Die Phase der Makrozoobenthos-Ernährung ist nicht zwingend notwendig, um piscivor zu werden. In sehr produktiven Seen können sich auch große Flussbarsche weiter von Plankton und Benthos ernähren und werden nicht piscivor. Umgekehrt können sich Barsche auch in kleineren, oligotrophen Gewässern dauerhaft etablieren, indem sie nur durch Fressen von Jungtieren der eigenen Art das Alter der Geschlechtsreife erreichen. In tiefen Seen überwintern die Flussbarsche einzeln in großer Tiefe. Die Tiere benötigen über mehrere Monate Temperaturen von 6 Grad Celsius und weniger, damit sich reife Keimzellen in den Gonaden entwickeln können. Nach Dreyer (1987) genügen bei deutschen Flussbarschen 150 Tage bei 10 °C zur Reifung befruchtungsfähiger Eier im weiblichen Geschlecht; der Temperaturbereich zum Erhalt reifer Spermien der Männchen liegt sogar darüber. Seit der Einführung des Kaulbarsches (\"Gymnocephalus cernuus\") in zahlreiche europäische Seen hat der Flussbarsch einen neuen Konkurrenten bekommen. Bis jetzt ist noch nicht klar, wie sich dies in den nächsten Jahrzehnten auf die Artenzusammensetzung auswirken wird.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Der Flussbarsch ist bezüglich seines Habitats nicht spezialisiert und sehr anpassungsfähig. Er lebt in fließenden oder auch in stehenden Gewässern; man findet ihn auch im Brackwasser der Ostsee und in höher gelegenen Gebirgsgewässern bis zu einer Höhe von ca. 1000 m über dem Meeresspiegel. Der Flussbarsch meidet stark verschlammte, flache Gewässer und bevorzugt stille Gewässer oder auch langsam fließende Flüsse mit tiefen und steinigen Untergründen. In Flüssen bevorzugt der Flussbarsch die Uferzone. Junge Exemplare des Flussbarsches leben in Schwärmen in der Nähe des Ufers in sog. \"Untiefen\". Erwachsene Flussbarsche bevorzugen tiefere Gewässerbereiche und leben in der Regel als Einzelgänger.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Flussbarsch ist, bis auf die Iberische Halbinsel (mit Ausnahme einer Population in den Ebro-Stauseen), den Süden Italiens und den Westen der Balkanhalbinsel, in ganz Europa verbreitet. Er lebt in Anatolien in Seen nahe der Schwarzmeerküste, im größten Teil Russlands, östlich bis zur Kolyma, aber nicht im Amur und den Flüssen südlich und südöstlich davon. Der Flussbarsch tritt bis in arktische Breiten in der Republik Sacha und in Oblast Magadan in den Flüssen auf. Er lebt in Teilen der Ostsee und des Arktischen Ozeans in Brackwasser, fehlt aber im Kaspischen Meer. Der Fisch wurde nach Australien und Südafrika eingeführt. Vom Schweizerischen Fischerei-Verband (SFV) wurde der Egli zum «Fisch des Jahres 2019» erklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Fangmethoden.", "content": "In der Vergangenheit wurde der Barsch in der Angelliteratur oftmals nur mit einem Gewässerabschnitt in Verbindung gebracht. So spricht Z. Simek in seinem Angelführer \"Freude am Angeln\" (1975, ČSSR) vom Barsch als Tiefenfisch. Richtiger scheint dagegen, dass der Barsch durchaus zu den anpassungsfähigsten in Europa heimischen Fischen gehört und daher in fast allen Bereichen eines von ihm besiedelten Gewässers anzutreffen ist. Der Barsch wird daher etwa in der Anglerwelt nach seinem Lebensraum (vor allem) größerer Seen in folgende drei Kategorien eingeteilt: In allen Bereichen zeigt sich aber, dass Barsche „...eine besondere Vorliebe für Strukturen im Wasser [haben]: die bekannten Barschberge, Pfosten jeglicher Art, verankerte Schiffe, Spundwände etc., aber auch Wasserpflanzen in jeglicher Form.“ Als ausgeprägte Raubfische lassen sich Barsche mit verschiedenen Kunstködern wie etwa Spinnern, Twistern, Gummifischen verschiedener (aber meist kleinerer) Größen überlisten. Daneben gilt das Angeln mit (toten) Köderfischen als sehr erfolgreich. Kleine Fische wie etwa auch kleine Barsche oder Kaulbarsche stellen dafür geeignete Köderfische dar. Auch das Angeln mit Tauwürmern ist vielversprechend.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Der Flussbarsch gehört aufgrund seines mageren und grätenarmen Fleisches in Mitteleuropa zu den wichtigsten im Süßwasser vorkommenden Speisefischarten aus Wildfang und wird von Fischern, Anglern, Köchen und Konsumenten gleichermaßen geschätzt. In der Teichwirtschaft und in der Aquakultur hat der Flussbarsch in Deutschland wenig Bedeutung. In den meisten Fällen wird der Flussbarsch in einer intensiven Warmwasser-Kreislaufanlage gehalten. In Deutschland liegt die Produktionsmenge bei etwa 40 Tonnen im Jahr, was nur einen sehr kleinen Teil der 56.000 t ausmacht, die die deutsche Binnenfischerei jährlich erwirtschaftet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flussbarsch (\"Perca fluviatilis\"), am Bodensee Kretzer, in der Schweiz auch Egli genannt, ist ein in ganz Europa vorkommender Süßwasserfisch. Von der IUCN wird der Flussbarsch als „nicht gefährdet“ eingestuft.", "tgt_summary": null, "id": 786118} {"src_title": "Nowy Dwór Gdański", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Die im Harzvorland gelegene Gemeinde ist vor allem landwirtschaftlich geprägt. Im Norden durchfließt die im Harz entspringende Innerste das Gemeindegebiet.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Das Gemeindegebiet grenzt im Norden an die kreisfreie Stadt Salzgitter und die Gemeinde Sehlde (Landkreis Wolfenbüttel). Im Osten grenzt sie an die Gemeinde Liebenburg, im Westen an die Stadt Bockenem (Landkreis Hildesheim) und im Süden an den Flecken Lutter am Barenberge.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Wallmoden besteht aus den Ortschaften Alt Wallmoden, Bodenstein und Neuwallmoden. * mit Könneckenrode und der Mühle Ringelheim", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts gehörte das heutige Gebiet um Wallmoden zum Fürstbistum Hildesheim. Als Folge der Hildesheimer Stiftsfehde wurden Alt Wallmoden, Neuwallmoden und Bodenstein 1523 dem braunschweigischen Herzogtum zugesprochen. 1643 wurde Alt Wallmoden wieder an das Bistum Hildesheim zurückgegeben, während Neuwallmoden und Bodenstein bis 1946 beim braunschweigischen Herzogtum und späteren Land Braunschweig verblieben. Alt Wallmoden als Teil des Hochstifts Hildesheim gehörte ab 1814 zum Königreich Hannover und fiel mit diesem 1866 an Preußen. Im Zuge der niedersächsischen Gebietsreform wurde die Gemeinde Wallmoden am 1. März 1974 aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Alt Wallmoden, Neuwallmoden und Bodenstein gebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Alt Wallmoden.", "content": "Alt Wallmoden wurde 1016 erstmals in einer Schenkungsurkunde erwähnt, in der Kaiser Heinrich II. einen Herrenhof zu Wallmoden (Curtis Walmonthem) der bischöflichen Kirche in Paderborn übertrug. Seit dieser Zeit gehört das Bistum Paderborn neben dem Bistum Hildesheim zu den Lehnsherren in Alt Wallmoden. Der Name des Ortes änderte sich später von \"Walmonthem\" über \"Walmuthe\", \"Walmede\" zum heutigen Wallmoden. 1154 wird mit Tidelinus (Thedel) von Wallmoden, einem Ministerialen (Hofdiener im Verwaltungsdienst des Herzogs) Heinrichs des Löwen, erstmals ein Angehöriger des Adelsgeschlechts, das sich nach dem Ort benannte, erwähnt. Das Geschlecht ist seit dieser Zeit in Wallmoden begütert und betreibt in Alt Wallmoden auch heute noch einen landwirtschaftlichen Betrieb. Im Jahr 1599 wurde der Besitz der Familie von Wallmoden aufgeteilt, als die Brüder Ludolf und Jasper von Wallmoden die Linien \"Oberhaus\" und \"Unterhaus\" begründeten. Erst nach 1825, als mit dem Tod des Rittmeisters Karl Christoph Heinrich von Wallmoden das Oberhaus erloschen war, wurden die Güter wieder vereinigt. Erste Teile des Gutshauses der Familie von Wallmoden wurden im 16. Jahrhundert errichtet, der nördliche Flügel stammt von 1579, der zweite Flügel von 1628. An den nördlichen Flügel ist ein achteckiger Treppenturm angebaut, dessen Eingang die Inschrift „Soli deo gloria 1579“ trägt. Die Gebäude wurden 1833 durch einen dritten Flügel des Herrenhauses ergänzt. Die Gutsanlage befindet sich heute noch im Familienbesitz.", "section_level": 2}, {"title": "Pagenburg.", "content": "Höchste Erhebung Wallmodens ist der 290,8 m hohe, etwa 1,5 km südwestlich von Alt Wallmoden gelegene Pagenberg, auf dem noch Ringwälle als Reste einer ehemaligen Burganlage aus dem 10.–11. Jahrhundert zu sehen sind. Die \"Pagenburg\" war als Fluchtburg angelegt worden, noch heute sind zwei Ringwälle zu erkennen, die den Burgplatz nach Norden, Osten und Westen gegen Angriffe schützten, nach Süden war die Anlage durch einen Steilhang vor Angriffen geschützt. Reste von Steinbauten wurden nicht gefunden, man geht daher davon aus, dass es sich um eine Erdanlage mit eventuell hölzernen Aufbauten gehandelt hat, die nur im Verteidigungsfall bezogen wurde. Die Burg wurde ursprünglich \"Pawenburg\" genannt, das vom althochdeutschen \"phawo\" abgeleitet ist und so viel wie Pfau bedeutet. Da ein Zweig der Familie von Wallmoden im 13. Jahrhundert auch einen Pfau im Wappen führte, wird angenommen, dass die Pagenburg einst zu ihren Besitztümern zählte. Die Pagenburg verlor ihre Bedeutung, nachdem ab dem 12. Jahrhundert der Stammsitz der Familie in Alt Wallmoden ausgebaut worden war. Die Burg wurde 1181 dem Kloster Riechenberg übertragen, 1460 erhielt die Familie von Wallmoden die Güter wieder zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Neuwallmoden.", "content": "Die südwestlich von Alt Wallmoden gelegene Burg Neuwallmoden () wurde im 13. oder 14. Jahrhundert erbaut. Diese wurde 1307 erstmals schriftlich als \"Castrum Novum Walmede\" erwähnt, als die Stadt Goslar und der Bischof Siegfried von Hildesheim diese Burg zum Schutz der Handelswege erwarben. Ob auch diese Burg zum Besitz der Familie von Wallmoden gehörte, ist nicht geklärt. Ab 1311 gehörte die Burg dem Bistum Hildesheim und wurde 1323 an die Herren von Oberg verkauft. Die Burg wurde 1368 bei einer Fehde durch Truppen des Bischofs von Hildesheim zerstört und der Ort fiel wieder an das Bistum zurück. Seit 1724 wurde östlich von Neuwallmoden in drei kleinen Gruben Eisenstein abgebaut. Das abgebaute Erz wurde in der Wilhelmshütte bei Bornum verhüttet. Ende des 18. Jahrhunderts kam der Bergbau wieder zum Erliegen.", "section_level": 2}, {"title": "Bodenstein.", "content": "Das Kloster des in den Hainbergen gelegenen Ortes () wurde 1146 durch das Kloster St. Godehardi zu Hildesheim gegründet. In der Gründungsurkunde des Klosterhofs, zugleich die erste schriftliche Erwähnung des Ortes, wurde neben Bodenstein noch der benachbarte Ort \"Holthusen\" erwähnt, auf dessen Grund ein Teil der Klostergüter lagen. Im Jahr 1214 wurde der Name Holthusens noch einmal erwähnt, danach verschwand dieser und der Name Bodenstein stand seitdem für beide Ortsteile. Seit 1271 gehörte das Kloster zum Goslarer Kloster Frankenberg. Nach Einführung der Reformation durch Herzog Julius im Jahre 1568 wurde das Kloster in ein adeliges Damenstift umgewandelt. Das Damenstift wurde 1806 als eine Folge der Säkularisation aufgehoben und in ein Klostergut umgewandelt. In der Schlacht bei Lutter wurde Bodenstein 1626 weitgehend zerstört und erst 1650 wieder aufgebaut. Aus dem Jahr 1756 ist eine Flurkarte erhalten, nach der im Ort ein Halbspänner, elf Vollköter, sechs Halbköter, elf Brinksitzer und ein Anbauer lebten. Beim Aufbau des Eisenbahnnetzes Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Bodenstein nicht angeschlossen, da es zu weit ab der Verkehrswege lag. Der Ort behielt so seinem landwirtschaftlichen Charakter, der insbesondere durch das Klostergut geprägt wurde. Das Klostergut wird heute von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz verwaltet. Nachdem zuletzt 1987 auch die Milchproduktion eingestellt werden musste, ist es heute ein reiner Ackerbaubetrieb. Auf dem Gelände des Klostergutes unterhält das Niedersächsische Landgestüt Celle seit 1987 eine Deckstation.", "section_level": 2}, {"title": "Könneckenrode.", "content": "Das Vorwerk Könneckenrode (), heute ein Ortsteil von Alt Wallmoden, war ursprünglich ein Vorwerk des Gutes in Alt Wallmoden. Der Ort liegt an der Bundesstraße 248 etwa auf halber Strecke zwischen Salzgitter-Bad und Lutter am Barenberge. Der Name erscheint erstmals 1154 in einer Schenkungsurkunde, in der Heinrich der Löwe dem Kloster Riechenberg bei Goslar zwei Hufen Land in \"Kantingerod\" schenkt. Im Jahr 1460 erwarb die Familie von Wallmoden diese Ländereien. Anfang des 18. Jahrhunderts wurden hier ein Wirtshaus und eine Ziegelei erwähnt. Um 1750 war eine Erzwiese bei Könneckenrode bekannt. Das Eisenerz wurde in geringem Umfang von Bauern abgebaut und an der Innerstefurt bei Hohenrode verhüttet. Auf diese Erzfunde verwies auch ein Gutachten, das 1764 im Auftrag des Hildesheimer Fürstbischofs Friedrich Wilhelm von Westphalen (1763–1789) erstellt worden war, zu einer weiteren Ausbeutung dieser Funde kam es aber nicht. Die Erkundung des Lagers wurde 1938 wieder aufgenommen, als im Rahmen des Aufbaus der Erzbergwerke für Reichswerke Hermann Göring bei Alt Wallmoden der Schacht Anna abgeteuft wurde, der als Wetterschacht für das Bergwerk Ringelheim dienen sollte. Von diesem Schacht aus wurde in einer Teufe von 296 m ein Untersuchungsquerschlag in südwestlicher Richtung aufgefahren. Die Arbeiten wurden abgebrochen, als nach 650 m ein Wassereinbruch den weiteren Vortrieb unmöglich machte. Die Teufarbeiten am Schacht Anna wurden kriegsbedingt im Oktober 1940 eingestellt und nach Kriegsende nicht wieder aufgenommen. Der Schacht Anna wurde 1949 abgeworfen und mit einem Betondeckel verschlossen. Heute gibt es in Könneckenrode eine Gaststätte und die Revierförsterei von Alt Wallmoden hat hier ihren Sitz.", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Seit der im Jahre 1568 im Herzogtum Braunschweig durchgeführten Reformation ist die zu Wallmoden gehörende Bevölkerung überwiegend protestantisch. Die nächstgelegene katholische Gemeinde ist in Salzgitter-Ringelheim.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche Alt Wallmoden.", "content": "Im Ort lassen sich drei verschiedene Kirchengebäude nachweisen. Die erste Kirche wurde bereits 1531 in einer Lehnsurkunde der Herzöge Erich (1500–1553) und Heinrich der Jüngere (1489–1568) erwähnt, in der Heinrich von Wallmoden mit der Kirche und 3 1⁄2 Hufen Land der Pfarre belehnt wurde. Es handelt sich dabei um die heute noch erhaltene alte Kapelle am Ehrenfriedhof von Alt Wallmoden. Nach Zobel wurde die kleine Kirche bereits 1248 erbaut. Das zweite Kirchengebäude wurde auf dem Gelände des Gutes errichtet. Die Genehmigung zur Errichtung einer eigenen Kirche wurde Thedel von Wallmoden 1517 durch den Bischof Johann IV. von Hildesheim erteilt. Dieses Gebäude ist nicht mehr erhalten. Die jetzige Dorfkirche von Alt Wallmoden wurde Anfang des 17. Jahrhunderts gebaut. Die Kirche steht unter dem Patronat der Familie von Wallmoden. Das Kirchengebäude hat einen rechteckigen Grundriss mit dreiseitigem Chorschluss. Es ist etwa 20 m lang, der Chor ist 8,5 m breit und 5 m hoch. Ein Teil der Patronatsrechte besteht noch heute. Seit der Einführung der Reformation 1568 und der damit verbundenen Neugliederung der Kirche gehört die Gemeinde zur Spezialinspektion Baddeckenstedt, die wiederum Teil der Generalinspektion Bockenem war. Die Kirchengemeinde gehört heute zusammen mit Upen zum Pfarrverband Ringelheim, der wiederum zur Propstei Goslar gehört.", "section_level": 2}, {"title": "Kirche Neuwallmoden.", "content": "In einem Archidiakonatsverzeichnis des Bistums Hildesheim aus dem 15. Jh. wird für Neuwallmoden eine Pfarrkirche genannt, die ebenso wie die Kirche Alt Wallmodens zum Archidiakonat Ringelheim gehörte. Erwähnt wird diese Kirche auch in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1350, in der der damalige Besitzer der Burg Neuwallmoden, die Familie von Oberg, der Kirche eine Silbermark schenkt. Das Kirchengebäude wurde im 16. Jahrhundert zerstört. Nachdem der Ort 1875 ein neues Schulgebäude erhalten hatte, wurde hier ein Andachtsraum hergerichtet, für den eine Einwohnerin des Ortes 1881 eine Orgel stiftete. Gottesdienste werden hier einmal im Monat sowie an besonderen Feiertagen abgehalten. Die Gemeinde gehört heute zum Pfarramt St. Georg in Lutter am Barenberge, das wiederum dem Pfarrverbund \"St. Trinitatis Neiletal\" angehört.", "section_level": 2}, {"title": "Kirche Bodenstein.", "content": "Die St.-Antonius-Kirche des Ortes gehörte ursprünglich zum Kloster. Die Kirche wurde wahrscheinlich im 15. Jahrhundert durch das Goslarer Kloster Frankenberg errichtet, zu dem das Kloster Bodenstein damals gehörte und das auch das Patronat über die Bodensteiner Kirche innehatte. Da zwei der drei aus dem 16. Jahrhundert stammenden gemalten Fensterscheiben St. Antonius darstellen, wird angenommen, dass die Kirche diesem Heiligen gewidmet war. Seit der Einführung der Reformation im Jahre 1568 bildet die Kirche einen Pfarrverband mit der Gemeinde von Mahlum und gehört heute zur Propstei Gandersheim-Seesen.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat setzt sich nach der Kommunalwahl vom 11. September 2016 aus acht (2011: 9) Ratsfrauen und Ratsherren zusammen (Veränderungen zu 2011): Gewöhnlich hat der Rat neun Sitze. Da aber der Einzelbewerber so viele Stimmen erhielt, dass ihm zwei Sitze zugestanden hätten, werden in dieser Wahlperiode nur acht Sitze besetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Die Gemeinde führt im Wappen einen schwarzen Steinbockkopf auf goldenem Grund. Damit wird auf des Wappen der Familie von Wallmoden verwiesen, das drei schwarze Steinböcke zeigt. Vor der Zusammenlegung der drei Gemeinden Alt Wallmoden, Neuwallmoden und Bodenstein war dies das Wappen von Alt Wallmoden gewesen, die beiden anderen Gemeinden führten kein eigenes Wappen. Für die damalige Gemeinde Alt Wallmoden war das Wappen 1960 durch den braunschweigischen Verwaltungspräsidenten genehmigt worden, bei der Zusammenlegung 1974 einigten die drei Gemeinden sich, dieses Wappen weiterzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Naturdenkmäler.", "content": "Als niedersächsisches Naturdenkmal befinden sich die sagenumwobenen Bodensteiner Klippen in Wallmoden. Sie sind ein Labyrinth aus Felsblöcken und Felstürmen, die aus kreidezeitlichem Sandstein bestehen. Vor 135 Mio. Jahren lagerte sich auf dem Meeresboden Sand ab, den Flüsse aus umliegenden Gebirgen (Harz) heranschafften.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Der Ort hat bis heute seinen landwirtschaftlichen Charakter bewahrt. Einer der größten Betriebe ist die zu Alt-Wallmoden gehörende, westlich von Salzgitter-Ringelheim gelegene, \"Darmpfulsmühle\", auch \"Mühle Ringelheim\" genannt, die auch heute noch mit Wasserkraft betrieben wird. Die Mühle wurde schon 1460 erwähnt und war von Thedel von Wallmoden am Zusammenfluss von Innerste und Neile angelegt worden. Es handelte sich um eine unterschlächtige Mühle mit vier Mahlgängen für Korn- und Rübensaat, der vierte Gang konnte auch für Säge- und Schleifarbeiten genutzt werden. Die Mühle wurde seit 1626 von Mönchen des Klosters Ringelheim betrieben, 1836 wurde die Mühle veräußert und hatte danach wechselnde Besitzer. Die Mühle Ringelheim ist jetzt Hauptsitz der \"Südhannoversche Mühlenwerke Engelke GmbH\", hauptsächlich werden hier Weizen und Roggen verarbeitet. Der Betrieb der Familie Engelke unterhält einen weiteren Standort in Gelsenkirchen. Die Übernahme des Standorts Mühle Rüningen ist für den 1. Oktober 2014 kartellrechtlich genehmigt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Man erreicht die Gemeinde Wallmoden über die B 248 sowie über die Landesstraße 500. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Gemeinde mit den Buslinien 650, 834, 835, 852 sowie per Bahn über den nahen Bahnhof in Salzgitter-Ringelheim, von wo aus regelmäßige Verbindungen über Hildesheim nach Hannover, nach Braunschweig und nach Halle (Saale) über Goslar und Bad Harzburg bestehen, zu erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Da in der Gemeinde keine Schulen existieren, besuchen die Schüler die Grundschule in Lutter am Barenberge und anschließend die weiterführenden Schulen in Seesen, Liebenburg, Salzgitter, Goslar oder Langelsheim.", "section_level": 2}], "src_summary": "Wallmoden ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Lutter am Barenberge im Landkreis Goslar in Niedersachsen. Wallmoden hatte 2012 etwa 960 Einwohner und erstreckt sich auf einer Fläche von 16,82 km2.", "tgt_summary": null, "id": 1977238} {"src_title": "Kernkraftwerk Grohnde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Humanmedizin.", "content": "Eine sogenannte \"Samenbank\" vermittelt im humanmedizinischen Bereich (befruchtungsfähiges) Sperma an Paare oder Singlefrauen mit bisher unerfülltem Kinderwunsch. Die Spermien werden in der Samenbank gesammelt, bevorratet und sind jederzeit abrufbar. Laut einem Urteil des OLG Hamm haben auf diese Weise gezeugte Kinder ein Recht darauf, den Namen des Samenspenders zu erfahren. Seit 1986 ist in Deutschland die Spermaspende eine legale Behandlungsmethode der künstlichen Befruchtung. Samenbanken sind in Deutschland verpflichtet, auf die Qualifizierung der Spermaspender zu achten. Die Qualitätssicherung richtet sich unter anderem nach entsprechenden Beschlüssen der deutschen Gesetzgebung. In Deutschland regeln derzeit das Embryonenschutzgesetz in seiner Fassung von 1991 und die Richtlinien der Bundesärztekammer sämtliche Belange zur künstlichen Befruchtung. Daraus kann man entnehmen, dass aus ethischen und rechtlichen Gründen bestimmte Voraussetzungen notwendig sind, um eine künstliche Befruchtung durchführen zu dürfen. Während die Richtlinien der Bundesärztekammer rechtlich unverbindliche Kriterien aufstellen, die aber Teil der Berufsordnung von Ärzten darstellen, ist das Embryonenschutzgesetz zwingend rechtlicherseits als Bundesgesetz von Samenbanken zu beachten.", "section_level": 1}, {"title": "Regenbogenfamilie.", "content": "Sehr umstritten ist die nicht im Embryonenschutzgesetz, aber in einer 2006 überarbeiteten Richtlinie der Bundesärztekammer enthaltene Anforderung zum Familienstand, wonach nur Ehepaare oder heterosexuelle Paare in einer gefestigten Partnerschaft Zugang zu einer Samenbank haben sollen. Insbesondere lesbische, standesamtlich verheiratete Paare verlangen den Zugang zu künstlicher Befruchtung, wie dies auch in mehreren benachbarten EU-Staaten erlaubt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Veterinärmedizin.", "content": "Im veterinärmedizinischen Bereich wird in den Samenbanken das Genmaterial für die künstliche Besamung überwiegend in der Nutztierzucht aufbewahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Pflanzenzucht.", "content": "In der Pflanzenzucht werden Saatgutbanken genutzt, um das Genmaterial der Pflanzenarten zu sichern. In Deutschland besteht eine große Anzahl von verschiedenen Saatgutbibliotheken. Der Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt hat in Norwegen die Svalbard-Samenbank gebaut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Samenbanken existieren sowohl in der Humanmedizin als auch in der Viehzucht und dem Pflanzenbau. Der Begriff \"Samenbank\" hat mehrere nahe verwandte Bedeutungen:", "tgt_summary": null, "id": 883150} {"src_title": "Old Bridge Township", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Alle \"Artocarpus\"-Arten wachsen als immergrüne oder laubabwerfende Bäume. Sie enthalten Milchsaft. Die wechselständig, zweizeilig oder spiralig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die große Blattspreite ist einfach bis fiederschnittig, selten fiederteilig, ganzrandig und von ledriger Beschaffenheit. Die stets vorhandenen Nebenblätter sind meist unverwachsen.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "\"Artocarpus\"-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Oft am Stamm oder gelegentlich an Hauptästen werden kopfige oder kolbige Blütenstände mit ihren zahlreichen Blüten gebildet. Die männlichen Blüten sind unverwachsen und von gestielten bis keulenförmigen, interfloralen Tragblättern umgeben. Das Perianth ist röhrig verwachsen mit zwei bis vier kurzen Zipfeln, die sich bündig berühren oder leicht überlappen. Es ist nur ein Staubblatt mit kugeligen bis länglichen Staubbeutel vorhanden, welches leicht bis deutlich über die Perianthröhre hinausragt. Die weiblichen Blüten sind zumindest teilweise miteinander oder mit den interfloralen Tragblättern verwachsen. Das Perianth ist ebenfalls röhrenförmig, an der Basis dünnwandig, am Ende dickwandig und entweder vollständig oder überhaupt nicht miteinander verwachsen. Der Fruchtknoten ist unverwachsen, der Griffel mittig oder leicht seitlich stehend mit ein oder zwei gleichen oder ungleichen Narben. Blüten und Tragblätter sind seitlich verwachsen und bilden nach der Befruchtung so ein fleischiges Synkarp = Fruchtverband. Die Samen besitzen kein Endosperm.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Gattung \"Artocarpus\" ist vom tropischen bis subtropischen Asien bis auf die Inselwelt des Pazifik verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Erstbeschreibung der Gattung \"Artocarpus\" wurde von den deutschen Naturwissenschaftlern Johann Reinhold Forster und Johann Georg Adam Forster 1775 in \"Characteres Generum Plantarum\", 102, Tafel 51 und 51a veröffentlicht. Die beiden, Vater und Sohn, nahmen an der Zweiten Südseereise (1772 bis 1775) von James Cook teil. Bei der Veröffentlichung ihrer gesammelten Ergebnisse stellten sie die Gattung \"Artocarpus\" mit der Beschreibung der Art \"Artocarpus communis\" (heute gültiger Name \"Artocarpus altilis\") neu auf. Der Gattungsname setzt sich aus den griechischen Worten \"artos\" für Brot und \"carpos\" für Frucht zusammen. Synonyme für \"Artocarpus\" sind: \"Polyphema\", \"Radermachia\", \"Sitodium\". Die Gattung \"Artocarpus\" gehört zur Tribus Artocarpeae in der Familie Moraceae. Die Gattung der Brotfruchtbäume (\"Artocarpus\") enthält 50 bis 60 Arten unterschieden. Die Gattung wird in die Untergattungen \"Artocarpus\" und \"Pseudojaca\" unterteilt. Hier eine Artenauswahl: Folgende früher hier eingeordnete Arten werden aktuell anderen Gattungen zugeordnet:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Unter dem Handelsnamen „terap“ werden Hölzer von folgenden Arten gehandelt: neben einigen Arten aus der Gattung \"Parartocarpus\" und der Art \"Antiaris toxicaria\", \"Artocarpus chaplasha\", \"Artocarpus elasticus\", \"Artocarpus scortechinii\", \"Artocarpus hypargyreus\", \"Artocarpus styracifolius\" und \"Artocarpus tonkinensis\" Die Früchte des Jackfruchtbaumes (\"Artocarpus heterophyllus\"), des Cempedakbaumes (\"Artocarpus integer\"), von \"Artocarpus tonkinensis\" und \"Artocarpus mariannensis\" werden gegessen. Es sind hunderte Sorten bekannt. Der Latex von \"Artocarpus hypargyreus\" wird verarbeitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Brotfruchtbäume (\"Artocarpus\") sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Sie sind im subtropischen und tropischen Asien und Malesien beheimatet. Früchte und Holz einiger Arten sind von wirtschaftlicher Bedeutung.", "tgt_summary": null, "id": 2281563} {"src_title": "Princeton Meadows", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Andere Flaggen mit Andreaskreuz.", "content": "Das schottische Andreaskreuz ist eine der Komponenten des Union Jack. Die umgekehrte Version (blaues Andreaskreuz auf weißem Feld) wird als Flagge der russischen Marine verwendet. Das schottische Andreaskreuz ist auch auf dem Wappen und der Flagge der kanadischen Provinz Neuschottland zu finden. Der in Neuschottland verwendete Farbton ist üblicherweise hellblau. Die Flagge Teneriffas gleicht der Flagge Schottlands. Auch die Signalflagge M des Flaggenalphabets gleicht der schottischen Flagge.", "section_level": 1}, {"title": "Die Flagge des schottischen Königs („Lion Rampant“).", "content": "Das Wappen und die Flagge der schottischen Könige zeigen seit spätestens 1332 einen roten steigenden Löwen (Lion rampant) auf goldenem Grund, umgeben von roten Lilien-Doppelbalken. Der Löwe wurde bereits im frühen 13. Jahrhundert von William I. angenommen, der auch „Wilhelm der Löwe“ genannt wurde, und kann als Wappentier erstmals im Jahr 1222 im Siegel seines Sohnes Alexander II. nachgewiesen werden. Dieses Wappen wurde beim Beginn der englisch-schottischen Personalunion 1603 in das Wappen des Vereinigten Königreichs integriert und ist seither auch auf der Königsflagge des Vereinigten Königreichs zu sehen. Die Benutzung der Flagge mit dem steigenden Löwen, des \"Royal Standard of Scotland\" ist den Monarchen vorbehalten. Sie wird offiziell auf den schottischen Residenzen des Königshauses in Holyrood Palace und Balmoral Castle aufgezogen, wenn die Königin abwesend ist. Ist sie anwesend, wird hingegen die schottische Version des Royal Standard des Vereinigten Königreichs gehisst. Auch die Repräsentanten der Königin, darunter der First Minister of Scotland, die Lord Lieutenants, der Lord High Commissioner to the General Assembly of the Church of Scotland und der Lord Lyon King of Arms, dürfen den \"Royal Standard of Scotland\" führen. Als persönliches Banner der Königin ist die Flagge nach dem Gesetz des Parliament of Scotland von 1672, cap. 47 and 30 & 31 Vict. cap. 17 geschützt. Dennoch ist sie als alternative Flagge für Schottland (z. B. bei Fußball-Länderspielen) so beliebt, dass es politisch unmöglich wäre, jemanden deshalb gerichtlich zu verfolgen. Neben der Flagge des Königs erscheint der steigende Löwe auch in der Flagge des Herzogs von Rothesay, des ältesten Sohnes der jeweiligen Monarchen (heute: Prinz Charles).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Flagge Schottlands besteht aus einem weißen Andreaskreuz (engl. \"saltire\") auf hellblauem Grund. Eine selten verwendete Version weist einen dunkelblauen Grund auf. Eine offiziell für die Bevölkerung nicht zugelassene, aber dennoch häufig verwendete Flagge zeigt auf gelbem Grund einen roten steigenden Löwen, umgeben von „Lilien-Doppelbalken“. Dies ist die schottische Königsflagge („Lion Rampant“). ", "tgt_summary": null, "id": 184425} {"src_title": "Monroe Township (Middlesex County, New Jersey)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "William Renshaw und sein Zwillingsbruder (James) Ernest waren die Söhne des Flachsspinners James Renshaw und seiner Ehefrau Ellen Knight. Der Vater verstarb noch vor Geburt der Kinder im September 1860 und hinterließ der Familie ein Vermögen von circa 60.000 bis 70.000 Pfund. Die Brüder besuchten gemeinsam zwei Jahre das Cheltenham College, das sie im Juli 1874 verließen. Die Renshaw-Brüder erlernten den Tennissport traditionsgemäß auf Asphaltplätzen in einem Klub ihrer Heimatstadt. 1880 nahmen beide erstmals an den Lawn Tennis Championships teil, die zum damaligen Zeitpunkt in Maida Vale (ehemals \"Portsdown Rink\") ausgetragen wurden. William schied bereits in der zweiten Runde aus, während Ernest nicht über die dritte Runde hinaus kam. Ein Jahr später erreichte William das Finale, wo er John Hartley in drei Sätzen bezwang. Daraufhin setzte eine Siegesserie ein, die für den stärkeren William bis 1886 anhalten sollte. Sechsmal in Folge gewann er das Herreneinzel, wobei er 1882 und 1883 im Finale seinen Bruder Ernest bezwang. Gemeinsam gewannen die Brüder von 1884 bis 1886 und von 1888 bis 1889 auch die Konkurrenz im Herrendoppel. Darüber hinaus gewann er gemeinsam mit Ernest viermal das Doppel bei den Irish Championships (1881, 1883–1885). Das Brüderpaar revolutionierte in seiner aktiven Zeit Technik und Taktik im Tennissport. Im Gegensatz zu ihren Konkurrenten brachten sie den Spielball noch vor Berührung des Bodens mit Volleys bzw. Schmetterbällen zurück („Renshaw smash“). Zur damaligen Zeit war das Netz an den Seiten höher angebracht als heute, so dass weniger Gefahr bestand, bei einem gespielten Volley von der Mitte des Platzes aus mit einem Passierball von der übermäßigen Zahl an Grundlinienspielern ausgekontert zu werden. Auch änderten die Renshaws die Art des Doppelspiels, indem sich ein Spieler direkt vor dem Netz positionierte. Durch ihre finanziellen Rücklagen war es William und Ernest auch möglich, über den Winter im französischen Cannes zu trainieren. 1889 gewann William ein siebtes Mal das Finale der Lawn Tennis Championships in vier Sätzen gegen Ernest. Dieser Rekord sollte erst im Jahr 2000 durch den US-Amerikaner Pete Sampras eingestellt beziehungsweise 2017 durch den Schweizer Roger Federer übertrumpft werden, der achtmal die Einzelkonkurrenz von Wimbledon für sich entscheiden konnte. 1890 verlor Renshaw ein weiteres Finale gegen Willoughby James Hamilton nach einer 2:1-Satzführung noch in fünf Sätzen. 1893 traten die Brüder das letzte Mal gemeinsam bei den \"Lawn Tennis Championships\" an – beide sollten schon in der ersten Runde aufeinandertreffen, woraufhin William auf einen Start verzichtete. Insgesamt gewann er in Wimbledon 22 von 25 Spielen. Die Zuschauerzahlen gingen nach dem Rücktritt der Brüder zurück und viele beschwerten sich, dass der Tennissport seinen Glanz verloren hätte. Nach seiner aktiven Laufbahn wurde William Renshaw 1894 als Präsident in den Rat der britischen Lawn Tennis Association berufen. Sowohl William als auch Ernest († 1899) blieben unverheiratet. Als Gentleman hoch angesehen und vermögend, starb William 1904 im Alter von 43 Jahren, nachdem er unter epileptischen Fieberkrämpfen gelitten hatte. In Erinnerung an die Brüder wurde dem All England Club von Verwandten der \"Renshaw Cup\" gestiftet, der eine Zeit lang als Siegestrophäe an die Gewinner des Herreneinzels von Wimbledon vergeben wurde. 1983 fanden beide Aufnahme in die International Tennis Hall of Fame.", "section_level": 1}], "src_summary": "William („Willie“) Charles Renshaw (* 3. Januar 1861 in Leamington, England; † 12. August 1904 in Swanage, England) war ein britischer Tennisspieler. Er gilt als „Vater des modernen Rasentennis“ und konnte siebenmal das Herreneinzel der Lawn Tennis Championships (Wimbledon) für sich entscheiden. Mit seinem Zwillingsbruder Ernest (1861–1899) gewann er außerdem fünfmal das dortige Doppelfinale.", "tgt_summary": null, "id": 799474} {"src_title": "Richard Lucae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Gesangskarriere von Al Wilson begann schon in seiner Jugend. Als Mitglied eines Kirchenchors war er bereits mit zwölf Jahren der Kopf eines Gospelquartetts. Nach Schulzeit und Umzug nach Kalifornien folgten erst einmal einige Gelegenheitsjobs und eine zweijährige Militärzeit, während der er auch in einem Soldatenchor sang. Danach trat er in Clubs in Los Angeles auf und schloss sich schließlich der Band \"Jewels\" an. Über zwei weitere Bands, die \"Rollers\" und die \"Souls\", kam er 1968 schließlich zu Johnny Rivers' Schallplattenlabel \"Soul City\" und machte seine ersten Soloaufnahmen. Sein erster Hit war im selben Jahr der von Oscar Brown Jr. geschriebene und aufgenommene Titel \"The Snake\". Dieser Titel wurde auch in der britischen Northern-Soul-Bewegung ein Erfolg und kam dort – allerdings erst einige Jahre später – in die Charts. Nach den Anfangserfolgen dauerte es allerdings fünf Jahre, bevor mit \"Weighing In\" in den USA ein zweites Album folgte. Die erste Single daraus war \"Show and Tell\". Dieses Lied wurde ursprünglich von Johnny Mathis aufgenommen. Al Wilson hatte mit dem Lied seinen größten Hit; es verkaufte sich über eine Million Mal und schaffte es bis auf Platz 1 der Billboard-Charts. Daraufhin verkaufte sich auch das Album über zwei Millionen Mal. Bereits im Jahr darauf folgte ein weiteres Album \"La La Peace Song\", dessen Titelsong ein weiterer Top-40-Hit wurde. Das Albumlied \"Baby I Want Your Body\" wurde zudem Wilsons größter R&B-Erfolg und wurde in den R&B-Charts auf Platz 3 gelistet, auch wenn er nicht in die Popcharts kam. Im Jahr 1976 folgte das Album \"I've Got a Feeling\". Der Titelsong dieses Albums kam in den offiziellen Popcharts bis auf Platz 29; es war die letzte Chartplatzierung von Al Wilson. 1979 veröffentlichte er mit \"Count the Days\" sein letztes Album, das nur noch mäßig erfolgreich war. Seit den 1980er Jahren war er als Club- und Konzertsänger unterwegs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Allen LeMar „Al“ Wilson (* 19. Juni 1939 in Meridian, Mississippi; † 21. April 2008 in Fontana, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Soulsänger.", "tgt_summary": null, "id": 1035822} {"src_title": "Kloster Amorbach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausstellung.", "content": "Der Presseausweis enthält in der Regel Name, Anschrift und Foto des Ausweisinhabers. Die ausstellende Organisation bestätigt damit, als Journalist tätig zu sein. Die meisten Presseausweise bestehen aus Kunststoff, sind im Scheckkartenformat gehalten und werden üblicherweise für ein Jahr ausgestellt. Eine gesetzliche Regelung über die Ausstellung von Presseausweisen gibt es in Deutschland nicht, da diese die im Grundgesetz garantierte Pressefreiheit einschränken würde. Presseausweise werden von zahlreichen Organisationen und Redaktionen ausgestellt, die unterschiedliche Kriterien für die Vergabe anlegen. Während einige Verbände Ausweise nur an nachgewiesenermaßen hauptberuflich tätige Journalisten ausstellen, geben andere diese auch an nebenberufliche Journalisten aus. Darüber hinaus gibt es Organisationen, die gegen Entgelt Presseausweise auch an Personen ausstellen, die keine berufliche Tätigkeit als Journalist nachweisen können bzw. sich mit einer vom Antragsteller unterschriebenen Bestätigung begnügen, er sei als Journalist tätig, ohne weitere Nachweise zu verlangen. Mitgliedern der Journalistenverbände werden die Ausweise in der Regel kostenfrei ausgestellt, ansonsten fällt in der Regel eine jährliche Gebühr für Nichtmitglieder an, die je nach Verband unterschiedlich bemessen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Ausweise in Deutschland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1950 bis 2008.", "content": "Seit 1950 gab es eine Vereinbarung zwischen der Innenministerkonferenz sowie den Journalistengewerkschaften und den Verlegerverbänden, die die Ausstellung eines damals so genannten „bundeseinheitlichen Presseausweises“ regelte. Dieser Ausweis sollte von Behörden grundsätzlich akzeptiert werden und wurde daher als „amtlich anerkannter“ Presseausweis bezeichnet. Diese Vereinbarung, die „den Behörden die Überprüfung, wer als Vertreter/in der Presse tätig ist“, erleichtern sollte, erlaubte das Ausstellen des „bundeseinheitlichen Presseausweises“ nur folgenden Verbänden: Im Herbst 2004 stellte das Verwaltungsgericht Düsseldorf nach einer Klage des \"Freelens e. V.\" fest, dass auch dieser Verband zur Ausstellung des „bundeseinheitlichen Presseausweises“ befugt sei. Am 5. Mai 2006 beschlossen die deutschen Innenminister daraufhin, auch künftig „das Erfordernis der Hauptberuflichkeit“ als „Leitbild“ beizubehalten. Aus behördlicher Sicht sei es jedoch „sachgerecht“, auch solchen Journalisten den Ausweis zuzugestehen, „die nicht hauptamtlich, aber quantitativ und qualitativ vergleichbar regelmäßig und dauerhaft journalistisch tätig sind“. Zugleich wurde festgelegt, dass die Ausgabe von Presseausweisen nicht „der Hauptzweck des Verbandes“ sein dürfe. Eine endgültige Vereinbarung über die künftige Regelung der Presseausweis-Vergabe und über die hierfür berechtigten Verbände wurde durch die deutschen Innenminister zunächst nicht getroffen. Als Kandidaten für die weiteren Verhandlungen meldeten sich der Deutsche Fachjournalisten-Verband (DFJV), der DPV Deutsche Presse Verband, der Bundesverband professioneller Bildanbieter (BVPA, damals noch unter dem Namen \"Bundesverband der Pressebild-Agenturen und Bildarchive\"), der Verband Deutscher Lokalzeitungen (VDL), der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS), der Deutsche Medienverband und die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK). Da zwischen den Anwärtern und den vier Altverbänden keine Einigung zustande kam, beschloss die Innenministerkonferenz (IMK) am 7. Dezember 2007, dass Presseausweise ab 2009 nicht mehr die Autorisierung der Innenminister auf der Rückseite tragen dürfen. Bis dahin war dort die IMK-Aufforderung vermerkt, den Ausweis-Inhaber bei seiner Arbeit zu unterstützen. Seit 2009 lautet die Formulierung: „Institutionen und Unternehmen werden gebeten, den Vertretern der Presse die der Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgabe dienenden Auskünfte zu erteilen.“", "section_level": 2}, {"title": "2009 bis 2017.", "content": "Die ursprünglich beteiligten Verbände führten daraufhin gemeinsam mit zwei hinzugekommenen – VDS und Freelens – den „bundeseinheitlichen Presseausweis“ bis Ende 2014 weiter. An diesem Verbund war Freelens ab 2015 jedoch nicht mehr beteiligt, da sich „sechs kleinere Medienverbände“ zu einem zweiten Verbund zusammengeschlossen hatten: Freelens, die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm, der Bundesverband Regie, der Bundesverband professioneller Bildanbieter, der Verband der Motorjournalisten sowie Freischreiber, ein Verband freier Journalisten. Daneben stellten zahlreiche weitere Organisationen unterschiedlich gestaltete Ausweise nach jeweils eigenen Kriterien aus, teilweise gekoppelt mit Mitgliedschaftspaketen wie Rechtsschutz oder dem Bezug einer journalistischen Fachzeitschrift. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD für die 18. Legislaturperiode (ab Herbst 2013) hieß es: „Journalistisch-redaktionell verantwortete Medien sind von zentraler Bedeutung für Demokratie, Informationsfreiheit und Meinungsbildung und zwar unabhängig von der technologischen Verbreitung. Die Koalition unterstützt eine Initiative der Länder zur Wiedereinführung des ‚amtlichen Presseausweises‘.“ Nach der Abschaffung des bundeseinheitlichen Presseausweises und der Verzögerung der Initiative der Länder zu dessen Wiedereinführung, traten vermehrt kommerzielle Anbieter auf und stellten Presseausweise für ihre Kunden für Preise zwischen 44 und 127 Euro aus, auch wenn diese keiner journalistischen Tätigkeit nachgingen. Ausweise dieser Art wurden z. B. verstärkt bei Demonstrationen benutzt um Polizeiabsperrungen zu überwinden und sich dem politischen Gegner zu nähern oder um Vergünstigungen bei Veranstaltungen zu erschleichen. Dabei handelt es sich um drei Firmen namens General News Service (GNS), Reichstein Research Group und Deutscher Verband der Pressejournalisten (DVPJ). Für alle drei Firmen ist Rudolf Walter verantwortlich.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2018.", "content": "Im November 2016 hatten sich der Deutsche Presserat und die Innenministerkonferenz (IMK) darauf geeinigt, ab 2018 wieder bundeseinheitliche Presseausweise auszugeben. Eine vierköpfige „ständige Kommission“, die zu gleichen Teilen mit Vertretern des Presserats und der IMK besetzt war, hatte darüber zu entscheiden, welche Berufsverbände einen Ausweis vergeben dürften. In Betracht hierfür kämen nur große Verbände, die mindestens 1000 Mitglieder haben, mehr als fünf Jahre bestehen und die sich verpflichten, Ausweise nur an hauptberufliche Journalisten zu vergeben. Ziel sei es, den Zugang zu Informationen für hauptberuflich tätige Journalisten zu verbessern. Patrick Breyer von der Piratenpartei hatte dagegen schon bei Bekanntwerden der neuen Regelung im Jahr 2016 vorsorglich darauf hingewiesen, dass viele Journalisten und Blogger ihrer Arbeit nur als Nebentätigkeit nachgehen könnten; falls sie bei dem neuen Vergabeverfahren benachteiligt würden, käme es zu einer „empfindliche[n] Einschränkung der Pressefreiheit“. Es müsse daher geklärt werden, wie diese Betroffenen zukünftig behandelt würden. Im Ergebnis wurde die bis 2008 bestehende Regelung wiederhergestellt: Den bundeseinheitlichen Presseausweis geben seit dem 1. Januar 2018 der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), die Gewerkschaft dju in ver.di, der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) sowie der Fotografenverband Freelens für hauptberuflich Tätige aus. Erkennbar ist der Ausweis am Logo des Presserates und der Unterschrift des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz auf der Rückseite.", "section_level": 2}, {"title": "Jugend-Presseausweis.", "content": "Für junge Medienmacher bis 27 Jahre, die nicht hauptberuflich an Jugendmedien arbeiten, geben die Landesverbände der Jugendpresse Deutschland e. V. sowie der Junge Presse Nordrhein-Westfalen e. V. einen mit DJV und dju abgestimmten Jugend-Presseausweis heraus, der daher auch bundesweit anerkannt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Redaktionsausweise.", "content": "Zahlreiche Medienunternehmen stellen für ihre Mitarbeiter eigene Ausweise aus. Diese dienen einerseits als Hausausweis, legitimieren andererseits den Inhaber gegenüber Dritten als Mitglied der entsprechenden Redaktion. Bei renommierten Medien kommt diesem Ausweis ein höherer Stellenwert als dem Presseausweis zu.", "section_level": 2}, {"title": "Anerkennung.", "content": "Die Anerkennung der Presseausweise durch Unternehmen und Veranstalter ist sehr unterschiedlich und meist von der Reputation der ausgebenden Organisation abhängig. Nach wie vor werden etwa von deutschen Messeveranstaltern grundsätzlich die Presseausweise der sechs älteren Verbände DJV, dju, VDZ, BDZV plus Freelens und VDS akzeptiert, da ihnen gegenüber vom Antragsteller schriftlich der Nachweis einer \"hauptberuflichen journalistischen Tätigkeit\" erbracht werden muss, wie es zwischen 1993 und 2007 durch die Innenministerkonferenz vorgegeben war und seit 2018 wieder ist. Ausweise anderer Vereinigungen, die zum Teil ausdrücklich Werbung damit machen, ihre Ausweise an jedermann auszugeben, werden hingegen mal mehr, mal weniger akzeptiert. Der Besitz eines Presseausweises wird ohnehin zunehmend unwichtiger, eine ordnungsgemäße vorherige Akkreditierung ist bei vielen Veranstaltungen vorgeschrieben und unabhängig vom Ausweis.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "In der täglichen journalistischen Praxis ist der Presseausweis weniger wichtig als oft angenommen. Um von Unternehmen, Institutionen oder sonstigen Veranstaltern bei der Recherche unterstützt zu werden, ist eher von Bedeutung, für welches Medium ein Journalist tätig ist, bzw. dass sich dieser ordnungsgemäß akkreditiert. Von gewisser Bedeutung ist der Presseausweis allerdings beim Auftreten von Journalisten gegenüber Behörden. Nach den deutschen Landespressegesetzen, die sich im Wesentlichen stark ähneln, sind Behörden und öffentliche Institutionen verpflichtet, Pressevertretern Auskunft zu erteilen, wenn dem nicht wirklich schwerwiegende Gründe entgegenstehen. Auch ist Journalisten gemäß Abs. 2 Versammlungsgesetz der Zutritt zu öffentlichen Versammlungen in geschlossenen Räumen nach Vorlage ihres Presseausweises zu gewähren.", "section_level": 1}, {"title": "Presseausweis und Journalistenrabatt.", "content": "Für viele Journalisten hat der Besitz des Presseausweises noch einen anderen Aspekt: Sie erhalten gegen Vorlage des offiziellen Presseausweises sogenannte Journalistenrabatte oder Pressekonditionen. Zahlreiche Firmen gewähren Sonderkonditionen für Journalisten, Vergünstigungen und Preisnachlässe auf Waren und Dienstleistungen. Journalistenrabatte sind berufsintern umstritten, weil sie als mögliche Form der Vorteilsnahme oder Bestechung die journalistische Berichterstattung prägen könnten.", "section_level": 1}, {"title": "Auto-Presse-Schild.", "content": "Viele Organisationen, die Presseausweise ausstellen, vertreiben dazu auch ein Presseschild, das ins Auto gelegt werden kann. Dieses Schild kann in Einzelfällen sinnvoll sein, um etwa in großen Fahrzeugmengen als Pressevertreter erkennbar zu sein, hat jedoch keine Funktion im rechtlichen Sinne. Insbesondere berechtigt es nicht zum Überschreiten der Straßenverkehrsordnung oder anderer gesetzlicher Regelungen. Bei den größeren deutschen Messen gibt es als Serviceleistung üblicherweise ein gesondertes Parkplatzkontingent, das speziell für Pressevertreter reserviert ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Presseausweis dient dem Nachweis der haupt- oder nebenberuflichen journalistischen Tätigkeit gegenüber Dritten und ist damit in erster Linie ein Arbeitsinstrument, das die journalistische Recherche erleichtern soll.", "tgt_summary": null, "id": 370236} {"src_title": "Bressaucourt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriffsabgrenzungen.", "content": "Als der Daimler-Benz-Konzern sich diversifizierte, wurde das Kerngeschäft am 29. Juni 1989 in die Mercedes-Benz AG überführt, welche die Personenwagen- und Nutzfahrzeugentwicklung und -produktion übernahm. Nach dem Ende des „Integrierten Technologiekonzerns“ wurden Personenwagen- und Nutzfahrzeuggeschäft am 1. April 1997 voneinander getrennt und in verschiedene Geschäftsbereiche aufgeteilt. Die Marke \"Mercedes-Benz\" ist von dem Geschäftsbereich Mercedes-Benz Cars (MBC) zu unterscheiden, der neben der PKW-Marke \"Mercedes-Benz\" auch die Marke \"Smart\" führt. Er wurde am 1. Januar 2019 gemeinsam mit dem Geschäftsbereich Mercedes-Benz Vans in die neugegründete Mercedes-Benz AG, eine einhundertprozentige Tochtergesellschaft der Daimler AG ausgegliedert. Die Nutzfahrzeuge der Marke \"Mercedes-Benz\" gehören neben dem Geschäftsbereich Mercedes-Benz Vans auch zum Geschäftsbereich Daimler Trucks & Buses, der ebenfalls am 1. November 2019 in die Daimler Truck AG ausgegliedert wurde. Der Name „Daimler“ wird gelegentlich umgangssprachlich für einen Mercedes-Benz verwendet. Zwar ist es der Daimler AG vertraglich erlaubt, den Markennamen für Produkte zu nutzen, dennoch gibt es aber gegenwärtig kein Fahrzeug der Daimler AG mit diesem Namen. Für die Geschichte der Namensrechte siehe Daimler Motor Company#Namensrechte.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz.", "content": "Unter der Marke \"Mercedes-Benz\" werden nahezu alle Arten von Kraftfahrzeugen vertrieben: Des Weiteren werden unter der Marke Mercedes-Benz folgende Fahrzeuge auf Basis der oben genannten Modellgruppen angeboten, die zum Teil auch von Fremdunternehmen gefertigt werden: Darüber hinaus wurden, bis 1991 unter dem Namen MB-Trac, Traktoren produziert. Die Daimler AG produziert mit einer hohen Fertigungstiefe, da sie z. B. Lenk- sowie manuelle und automatische Schaltgetriebe selbst entwickelt und herstellt. Im Motorenbau gibt es eine Vielzahl von Baureihen, die in den verschiedenen Modellgruppen zum Einsatz kommen. So ist es nicht ungewöhnlich, dass derselbe Motor in PKW, Geländewagen und Transportern eingesetzt wird, siehe Liste der Motoren von Mercedes-Benz.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkauf von Mercedes-Automobilen seit 1901.", "content": "Ursprünglich verkaufte die 1890 gegründete Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) ihre Fahrzeuge noch nicht unter dem Namen Mercedes. Die Marke entstand erst um die Jahrhundertwende, inspiriert durch den Geschäftsmann Emil Jellinek, der ab 1898 mit Daimler-Fahrzeugen handelte. Ab 1899 nahm Jellinek unter dem Pseudonym Mercedes (angelehnt an den Namen seiner Tochter Mercédès Jellinek) unter anderem an der Rennwoche von Nizza teil. Obwohl „Mercedes“ zu dieser Zeit nur als Fahrername verwendet wurde und noch nicht als Automobilbezeichnung, wurde der Name so in Zusammenhang mit der DMG bekannt. 1900 vereinbarte Jellinek die Fertigung des neuen, leistungsstarken Motorenmodells „Daimler-Mercedes“, wodurch der Name Mercedes erstmals als Produktbezeichnung genutzt wurde. Zur gleichen Zeit wurde er Vertriebspartner für Daimler-Wagen und -Motoren und orderte 36 Fahrzeuge zum Gesamtpreis von 550.001 Mark (nach heutigem Wert etwa Millionen Euro), sowie wenige Wochen später weitere 36 Daimler-Wagen mit 8-PS-Motor. Nachdem 1901 mehrere dieser Mercedes-Fahrzeuge (der Name wurde nun auch für die Wagen genutzt) erfolgreich bei der Rennwoche von Nizza fuhren, wuchs der Bekanntheitsgrad von Mercedes enorm; im September 1902 wurde der Name „Mercedes“ für die DMG gesetzlich geschützt. Der Mercedes-Stern wurde 1909 als Warenzeichen eingetragen und wird seit 1910 auch als Kühlersymbol verwendet, in den ersten Jahren noch ohne umschließenden Ring.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenschluss zur Daimler-Benz AG.", "content": "Die Daimler-Motoren-Gesellschaft schloss sich 1926 unter Federführung der Deutschen Bank mit dem Konkurrenten Benz & Cie., deren Motorwagen bereits 1886 unter dem Namen „Benz“ fuhr, zusammen und bildete die \"Daimler-Benz AG\". Daraus ergab sich der neue Markenname \"Mercedes-Benz\", der im gleichen Jahr mit dem Logo \"Mercedes-Stern\" geschützt wurde. In den 1930er Jahren prägten die legendären Silberpfeile im Wettstreit mit der Auto Union das Markenbild. Mercedes-Benz fertigte im PKW-Sektor Modelle der Ober- und Luxusklasse und konnte hier eine Spitzenstellung einnehmen. In den Nachkriegsjahren wurde die Fertigung von PKWs erst im Jahre 1947 wieder aufgenommen. Schnell erreichte man wieder die früheren Stückzahlen. Auch ermöglicht durch weitere Fertigungsstätten im Ausland wurden die Produkte weltweit erfolgreich. Hier kam besonders dem US-Markt besondere Bedeutung zu, der seit Anfang der 1960er Jahre zu Mercedes-Benz’ größtem Auslandsmarkt wurde. Erst Ende der 1980er Jahre bekam Mercedes-Benz in Europa mit BMW und später Audi, sowie auf dem US-Markt mit Lexus ernsthafte Konkurrenz. Trotzdem behauptet sich Mercedes-Benz erfolgreich am Weltmarkt und verzeichnete 2012 und 2013 (mit 1.461.680 verkauften Automobilen) jeweils einen Rekordabsatz. Auch Flugmotoren wurden zeitweise unter dem Markennamen Mercedes-Benz produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Motorsport.", "content": "Seit langem ist Mercedes-Benz im Motorsport tätig, darunter auch in der Formel 1. In den 1930er Jahren erzielte Mercedes mit den „Silberpfeilen“ unter Alfred Neubauer große Erfolge. Nach dem Krieg gewann Juan Manuel Fangio 1954 und 1955 die Formel-1-Weltmeisterschaft im Mercedes-Benz W 196. 1955 beendete Daimler-Benz das Engagement im Motorsport zunächst, nachdem es beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans zum bis heute schwersten Unfall (84 Tote) in der Automobilrennsportgeschichte kam. Erst 1988 stieg das Unternehmen wieder werksmäßig in den Rennsport ein. In der Formel 1 bildete Mercedes-Benz zusammen mit McLaren ab 1995 das Team McLaren-Mercedes. Die Motoren wurden von Ilmor, respektive dem Mercedes-Tochterunternehmen Mercedes-Benz HighPerformanceEngines hergestellt. In den Jahren 1998 und 1999 wurden Mika Häkkinen und 2008 Lewis Hamilton Formel-1-Weltmeister im McLaren-Mercedes. Am 16. November 2009 gab die Daimler AG bekannt, dass sie 75,1 % der Teamanteile von Brawn GP übernehme, das im selben Jahr erstmals angetreten war und mit Mercedes-Motoren die Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Der Rennstall tritt seitdem unter dem Namen \"Mercedes Grand Prix\" (bis 2011) beziehungsweise Mercedes AMG F1 Team (seit der Saison 2012) als Mercedes-Werksteam unter deutscher Flagge an. Offizieller Sitz des Teams ist die Daimler-Zentrale in Stuttgart. Das Team operieret aber wie sein Vorgänger Brawn GP aus dem englischen Brackley. Im Zuge des Erwerbs von Brawn GP beendete Mercedes-Benz die exklusive Partnerschaft mit der britischen McLaren Group und verkaufte seinen 40-prozentigen Anteil an dieser. Von 2014 bis 2019 gewann das Team sechs Mal in Folge sowohl die Konstrukteurs- als auch die Fahrerweltmeisterschaft (Lewis Hamilton in den Jahren 2014, 2015 und 2017–2019 sowie Nico Rosberg 2016).", "section_level": 1}, {"title": "Mercedes-Benz-Museum.", "content": "Das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart-Untertürkheim zeigt historische Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz vom ersten Automobil mit Verbrennungsmotor über die Silberpfeile bis zur Gegenwart. Seit 2006 ist es in einem neuen, modernen Gebäude untergebracht. Gemeinsam mit der Mercedes-Benz-Niederlassung Stuttgart bildet das Museum die Mercedes-Benz Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Sponsoring.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sportstätten.", "content": "Mehrere Sport- und Eventstätten tragen den Namen der Marke. Zwei davon werden von der Anschutz Entertainment Group (AEG) betrieben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mercedes-Benz ist eine eingetragene Handelsmarke für Automobile der Daimler AG. Der Name entstand 1926 nach dem Zusammenschluss der Daimler-Motoren-Gesellschaft (Marke \"Mercedes\") mit Benz & Cie. zur Daimler-Benz AG. 2016 wurden 2,08 Millionen Neufahrzeuge der Marke verkauft.", "tgt_summary": null, "id": 1974226} {"src_title": "Ujazd (Zgorzelec)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Deutschland.", "content": "Im Kaiserreich und in der Weimarer Republik waren Beginn und Ende des Schuljahres nicht einheitlich geregelt. Das Schuljahr begann teils wie in vielen anderen europäischen Ländern nach den Sommerferien, teils aber auch im Frühjahr (Ostern). 1920 wurde der Schuljahrsbeginn in Bayern vom Sommer auf Ostern verlegt. 1941 wurde der Schuljahresbeginn im ganzen Deutschen Reich auf September festgelegt. Das wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der Besatzungsmacht in der Britischen Zone rückgängig gemacht und, außer in Bayern (Amerikanische Besatzungszone), auch in allen übrigen Ländern der westlichen Besatzungszonen, wie es ihre Kultusminister im August 1948 dann auch fast einstimmig beschlossen. In Hessen zum Beispiel wurde das Schuljahr 1947/1948 um ein Halbjahr verlängert, so dass es Ostern 1949 endete. Auch im Saarland wurde der Schulbeginn nach der Eingliederung in die Bundesrepublik (1. Januar 1957) vom Herbst auf den Frühling verlegt. Das Düsseldorfer Abkommen (1955) der Kultusministerkonferenz hatte das ohne Erfolg auch Bayern empfohlen. In der sowjetischen Besatzungszone und der DDR wurde der Schulbeginn am 1. September beibehalten. Mit dem Hamburger Abkommen vom 28. Oktober 1964 beschloss die Kultusministerkonferenz, sich Bayern und den europäischen Nachbarländern anzupassen und das Schuljahr am 1. August beginnen zu lassen. Zur Umstellung wurden vom 1. April 1966 bis 31. Juli 1967 zwei Kurzschuljahre oder ein Langschuljahr von jeweils (insgesamt) sechzehn Monaten durchgeführt. Wie zuvor wird das Schuljahr auch weiterhin meist in zwei Halbjahre geteilt, von denen das erste in der Regel mit einem Halbjahreszeugnis am 31. Januar endet, das zweite vor den Sommerferien mit einem Jahreszeugnis und der Mitteilung über die Versetzung. Aufgrund des föderalen Systems sind die Ferien in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Bei sechswöchigen Ferien innerhalb des im Hamburger Abkommen vorgesehenen Rahmens fällt der Beginn des Schuljahres jedoch immer in die Sommerferien. Im Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen heißt es in § 7 (Schuljahr, Unterrichtszeit): \"Das Schuljahr beginnt am 1. August und endet am 31. Juli des folgenden Jahres. Das Ministerium kann zulassen, dass in einzelnen Schulstufen oder Schulformen das Schuljahr in Semester (Schulhalbjahre) oder andere Zeitabschnitte gegliedert wird, und deren Beginn und Ende festlegen.\" Im Schulgesetz von Hessen § 57 heißt es: \"Das Schuljahr beginnt am 1. August und endet am 31. Juli des folgenden Kalenderjahres\", und ebenso in § 53 des Schulgesetzes von Berlin. Die übrigen deutschen Bundesländer haben entsprechende Regelungen.", "section_level": 1}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich gilt das \"Bundesgesetz über die Unterrichtszeit an den im Schulorganisationsgesetz geregelten Schularten\", auch einfach \"Schulzeitgesetz\" in der Fassung von 1985 genannt. Dort heißt es:", "section_level": 1}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz wird das Schuljahr in sogenannte Quintale unterteilt:", "section_level": 1}, {"title": "Frankreich.", "content": "Das Schuljahr in Frankreich dauert vom ersten Schultag bis zum Tag vor dem ersten Schultag des darauffolgenden Schuljahres und wird gesetzlich per Dekret festgelegt. Es dauert 36 Schulwochen. Der erste Schultag fällt üblicherweise auf einen Wochenanfang im September, der letzte Schultag fällt mit dem ersten Juliwochenende oder dem letzten Juniwochenende zusammen. Die Zeit der Sommerferien, zwischen letztem Schultag und dem ersten Schultag des Folgejahres, ist für mündliche Abiturprüfungen (Baccalauréat, Anfang Juli) und für Nachprüfungen allgemein (\"Rattrapage\", Ende August / Anfang September) vorgesehen. ie Schuljahre werden in drei Zeiträume eingeteilt, die ungefähr drei Monate umfassen (Trimester): Sommer – Weihnachten, Weihnachten – Ostern, Ostern – Sommer, in der Primarstufe auch in fünf Arbeitsperioden, die jeweils durch Schulferien (Sommer, Allerheiligen, Weihnachten/Neujahr, Winter, Ostern/Frühling) getrennt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Russland.", "content": "In Russland beginnt das Schuljahr traditionell am 1. September, dem sogenannten Wissenstag.", "section_level": 1}, {"title": "Schulbesuchsjahr.", "content": "Die Dauer des Schulbesuchs eines Schülers wird ebenfalls in Schuljahren gemessen. Bei einem Schüler, der beispielsweise sechs Jahre nach der Einschulung erst die vierte Klasse abschließt, sollte man zur Vermeidung von Missverständnissen allerdings besser von sechs \"Schulbesuchsjahren\" sprechen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Schuljahr wird die Zeitspanne bezeichnet, die ein Schüler benötigt, um von einer Klasse zur nächsten zu gelangen. Für Schüler endet ein Schuljahr meist mit dem Beginn der \"großen Ferien\", nicht jedoch für die Lehrkräfte und Angestellten, die auch in der \"unterrichtsfreien Zeit\" teilweise Anwesenheitspflicht haben. Während des Schuljahres und zwischen den Schuljahren gibt es Schulferien.", "tgt_summary": null, "id": 288517} {"src_title": "Kongreß deutscher Volkswirte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der Sohn türkischer Einwanderer – sein Vater war Gynäkologe – entdeckte zu Schulzeiten sein Talent am Keyboard. 1987 bestand er das Abitur am Kurt-Schwitters-Gymnasium in Hannover-Misburg. Er spielte zusammen mit seinem heutigen Geschäftspartner Errol Rennals und dessen Bruder Delroy Rennals (später Rapper bei Mr. President) in der lokalen Band Fresh & Fly. Gleichzeitig betrieb er mit Ralf Droesemeyer (heute Mo’ Horizons) ein kleines Studio und tourte als DJ durch die Clubs. Bald produzierte er seine eigenen Stücke und ist seit 1993 Mitinhaber des Plattenlabels Peppermint Jam. Es hat seinen Sitz im Peppermint Pavillon, den Mousse T. nach der Expo 2000 erwarb. Die Stilrichtung seiner Produktionen ist hauptsächlich cluborientierte Popmusik mit starken Elementen von Jazz und Soul, was sich auch in der Auswahl seiner Gesangspartner (u. a. Emma Lanford und Andrew Roachford) widerspiegelt. Mousse T. machte sich zunächst als Remixer einen Namen. Musikgrößen wie Michael Jackson (\"Ghosts\"), Quincy Jones, Gloria Estefan, Backstreet Boys, Simply Red (\"Angel\" & \"Your Eyes\"), No Angels (\"Let’s Go to Bed\"), Fine Young Cannibals (\"Johnny\") oder Moloko (\"Sing It Back\") ließen Lieder von ihm remixen. International ist er vor allem in den USA mit Remixen für Künstler wie Timbaland und Missy Elliott erfolgreich. Den Durchbruch hatte Mousse T. 1998 mit seiner Hitsingle \"Horny\", mit der er international erfolgreich war. Mit der Single \"Sex Bomb\", die er 1999 exklusiv für Tom Jones schrieb, schaffte Mousse T. auch den internationalen Durchbruch als Songwriter und Musikproduzent. Von 2003 bis 2005 wurde am Schauspielhaus Hannover eine Bearbeitung von \"Alice im Wunderland\" gespielt, zu der Mousse T. und Sven Kaiser die Musik schrieben. 2007 schrieb Mousse T. die Filmmusik für die Bernd-Eichinger-Produktion \"Pornorama\" (Regie: Marc Rothemund). Die Soundtrack-CD wurde unter dem Pseudonym The Moussekateers veröffentlicht. 2007 gründete Peppermint Jam mit dem niedersächsischen privaten Rundfunksender radio ffn ein digitales Radioprogramm, das in Anlehnung an das Label \"Peppermint fm\" heißt. Empfangen werden konnte das Programm bis 1. Juli 2010 über Satellit, seither ist der Empfang nur noch über die Website von Radio ffn möglich. Für das digitale Radio moderiert Mousse T. regelmäßig eine Talkrunde mit Musikern, Schauspielern oder Politikern zu Themen rund um Kultur und Musik. Mousse T.s Song \"Everybody\" wurde Ende 2008 als Titelsong der 9. Staffel der RTL II-Fernsehshow \"Big Brother\" verwendet. Am 23. Februar 2012 nahm er an der Gedenkfeier für Opfer des Rechtsextremismus im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt teil und führte mit der Sängerin Sharon Phillips John Lennons \"Imagine\" auf. Im April 2012 war er der Jurypräsident in der von Linda de Mol moderierten Sat.1-Spielshow \"The Winner Is...\". In der 15. Staffel (2018) der RTL-Sendung \"Deutschland sucht den Superstar\" war Mousse T. Teil der Jury.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Mousse T. ist von seiner Frau, einer Amerikanerin, die mit dem gemeinsamen Sohn in Italien lebt, getrennt. Seit 2018 ist er mit der Moderatorin Khadra Sufi liiert. Mousse T. ist seit November 2018 Mitglied bei der Partei Bündnis 90/Die Grünen.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Mousse T. (* 2. Oktober 1966 als \"Mustafa Gündoğdu\" in Hagen) ist ein deutsch-türkischer Musikproduzent. „Mousse T.“ ist die Aussprache des Spitznamens „Musti“ (abgeleitet von Mustafa) in französischer („Mousse“) bzw. englischer Schreibweise („T“).", "tgt_summary": null, "id": 168423} {"src_title": "Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Volltextsuche ist in der Mitte der 1970er-Jahre aufgekommen. Traditionell werden Systeme eingesetzt, in denen ein Mensch \"Schlüsselbegriffe\" in den später aufzufindenden Text oder in Meta-Dateien aufnehmen musste (intellektuelle Ordnungssysteme). Bei Datenbanken wurden bestimmte Felder mit einem Index belegt, der schneller durchsucht werden konnte. Bei Bedarf wurde das Datenbankmodell entsprechend angepasst. Diese Verfahren waren jedoch für viele Bereiche größtenteils nicht mehr durchführbar, da solche kosten- und zeitintensiven Arbeiten eher schlecht für größere Datenbestände funktionieren. Unter anderem ist die Suchmaschine Yahoo in der Mitte der 1990er-Jahre mit einem solchen Ansatz gescheitert. In der Mitte der 1970er wurden allerdings neue Sucharten neben der klassischen Wortsuche wie Phrasensuche oder Platzhaltersuche sowie Rankingverfahren eingeführt, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Eine weitere Möglichkeit erschloss sich bei relationalen Datenbanken mit der Einführung von Feldtypen wie \"Typ=Memo\" (bei Microsoft Access), \"Typ=BLOB\" (MySQL) oder \"varchar\" (bei anderen SQL-Datenbanken), die in der Lage sind, längere Texte aufzunehmen. Hier kann die häufig ohnehin stattfindende Indizierung der Tabellen einer Datenbank zusammen mit der Platzhaltersuche für entsprechende SQL-Abfragen genutzt werden, wenn die jeweiligen Dokumente in solchen Datenbankfeldern gespeichert vorliegen. Das Problem war dabei, dass SQL-Abfragen eine Kenntnis der entsprechenden Syntax voraussetzt, was jedoch nur wenigen Spezialisten vorbehalten war. Daher wurden Retrievalsysteme entwickelt, die mit einer entsprechenden Anleitung für einen größeren Nutzerkreis geeignet waren. Mit dem technischen Fortschritt in der Informationstechnologie und der Zunahme der Verarbeitungsgeschwindigkeit wurde es möglich, die Volltextrecherche auf eine größere Anzahl und auch umfangreichere Dateien anzuwenden. Zusätzlich begann man damit, aus dem gesamten Originaltext zum Zwecke des späteren schnellen Wiederauffindens so aufzubereiten, dass jedes Dokument, das nur mindestens ein Wort der Suchanfrage enthält, aufgefunden werden kann. Hierzu dient die Volltextindexierung zum Beispiel als Invertierte Datei. Allerdings werden dadurch diejenigen Dokumente nicht gefunden, die zwar zum gesuchten Themenkomplex passen, aber andere Wörter z. B. Synonyme benutzen. Dieses Problem wird heutzutage mittels Ontologien bearbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Sucharten.", "content": "Je nach verwendetem System gibt es u. a. folgende Suchmöglichkeiten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Volltextrecherche (oftmals auch Volltextsuche) ist das Auffinden von Wörtern bzw. Wortgruppen in einer Vielzahl gleicher oder verschiedenartiger Dateien auf einem Computer, einem Server und/oder im Internet. Die Suchbereiche – meist handelt es sich um Texte – werden zuvor mit entsprechenden programminternen oder -unabhängigen Index-Werkzeugen indiziert. ", "tgt_summary": null, "id": 1217719} {"src_title": "Ernstberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Schomburgk wurde als Sohn des Architekten Hermann Eduard Schomburgk (1850–1937) geboren. Er besuchte Gymnasien in Hamburg, Lüneburg und Jena. 1898 zog er im Alter von 17 Jahren nach Südafrika auf eine Farm, trat in die englische Natal-Polizei ein und nahm am Burenkrieg teil. Danach war er Polizeioffizier in Nordrhodesien (heute Sambia), Großwildjäger und Forschungsreisender. Schomburgk begann seinen Weg durch Afrika mit der Großwildjagd, beendete diese jedoch im Jahr 1912, um stattdessen gemeinsam mit verschiedenen Kameramännern zunächst das Leben der Tiere, später auch das der Menschen des Kontinents zu dokumentieren. Im Jahr 1906 unternahm er seine erste selbständige Expedition. Er entdeckte den Schikande-Fluss und den Sengwe-See in Südangola. Ein Jahr später konnte er die Tsetsefliege als Überträger der Schlafkrankheit bestimmen. Er durchquerte den afrikanischen Kontinent mehrmals zur Jagd und zum Fang seltener Tiere. 1909 brachte er den ersten ostafrikanischen Elefanten, 1912 das zweite Zwergflusspferd nach Europa. Schomburgk war an der Herstellung der ersten Karte von West-Liberia beteiligt und wurde zum Militärattaché an der liberianischen Gesandtschaft in London ernannt. Er inszenierte auch mehrere Dokumentar- und Spielfilme, die wesentlich zum Afrikabild des damaligen deutschen Kinopublikums beitrugen. 1922 heiratete er die Autorin und Schnittmeisterin Meg Gehrts (1891–1966), die in seinem Film \"Eine Weisse unter Kannibalen\" die Hauptrolle gespielt hatte. Nach 1933 wurde Schomburgk wegen seiner „halbjüdischen“ Herkunft mehr und mehr behindert. 1940 erhielt er Redeverbot. Seine Filme wurden umgetextet und sein Name daraus getilgt, sie wurden auch umgeschnitten als Propaganda missbraucht oder verschwanden im Archiv. Erst nach dem Krieg durfte Schomburgk wieder in beiden Teilen Deutschlands Vorträge halten. In der DDR wurden seine Bücher in Millionenauflagen verlegt. Schomburgk lebte vor allem als freier Schriftsteller und Hersteller von Filmen, er galt bis in die 1950er Jahre als \"der\" deutsche Afrikafilmer und Tierexperte. Im Alter von fast 87 Jahren starb Hans Schomburgk in (West-)Berlin. Er wurde in Hamburg, Friedhof Ohlsdorf, Planquadrat Z 16 (östlich \"Nordteich\" an der \"Waldstraße\"), auf der Grabstätte \"Neuss\" beigesetzt. Einen beträchtlichen Teil seiner ethnographischen Afrikasammlung überschrieb er der Stadt Querfurt, deren Ehrenbürger er seit 1959 war. Die Exponate werden im dortigen Burg-Museum präsentiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Hermann Schomburgk (* 28. Oktober 1880 in Hamburg; † 27. Juli 1967 in Berlin (West)) war ein deutscher Afrikaforscher und Pionier des deutschen Tierfilms in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.", "tgt_summary": null, "id": 1563376} {"src_title": "Rudolf Vogel (Politiker, 1906)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufgaben.", "content": "Aufgabe der Klassen (die sich im Namensraum \"System.Data\" befinden) ist die Datenbankanbindung und Datenhaltung im Arbeitsspeicher. Dazu existieren Klassen, die Verbindung zu einer Datenbank (Microsoft SQL Server, Oracle etc.) herstellen (sogenannte \"Connection\"-Klassen), Klassen, die Tabellen im Arbeitsspeicher repräsentieren, und es ermöglichen, mit ihnen zu arbeiten (sogenannte \"DataTables\") und Klassen, die für gesamte Datenbanken im Arbeitsspeicher stehen (sogenannte \"DataSets\"). Andere Klassen regeln die Anbindung an eine Datenbank. Für die Anbindung an die physische Datenbank existieren sogenannte \"DataProvider\". Die Datenbanken können auf XML-Format abgebildet werden, weshalb es Klassen zum direkten Zugriff auf XML im Namensraum \"System.Xml\" gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur von ADO.NET.", "content": "Das Hauptanliegen von ADO.NET besteht darin, die Datenbeschaffung von der Bereitstellung und Anzeige der Daten vollständig zu trennen. Um dieses Ziel zu erreichen, spaltet sich ADO.NET in die drei Hauptkomponenten \"DataSet\", \"Datenprovider\" und die Klassen der \"Datenbindung\" auf. Letztere stellen allerdings keinen integralen Bestandteil von ADO.NET dar, stattdessen dienen sie der Anbindung der Steuerelemente an ein DataSet.", "section_level": 1}, {"title": "Datenprovider.", "content": "Der Datenprovider ist die Schnittstelle zu einer Datenbank. Er muss fachliche Informationen über die Datenbank besitzen, d. h., er muss die Datenbank kennen. Für unterschiedliche Datenbanken existieren individuelle Datenprovider. Im.NET Framework sind die Datenprovider Microsoft SQL Server und OLE DB standardmäßig enthalten. Auch für viele Open-Source-Datenbanken, wie z. B. MySQL, existieren.NET-Datenprovider. Die vier Kernkomponenten der.NET-Datenprovider sind:", "section_level": 2}, {"title": "DataSet.", "content": "Ein DataSet repräsentiert die speicherresidente, relationale Datenbank in der eigentlichen Anwendung. Es handelt sich dabei um ein Speicherabbild der eigentlichen Datenbank. Ein DataSet wird immer dann eingesetzt, wenn Daten mehrmals benötigt und von der Anwendung geändert werden. In diesem Fall werden die Daten über den \"DataAdapter\" im DataSet gespeichert, wo sie der Anwendung zur weiteren Verwendung zur Verfügung stehen. Die wichtigsten Klassen des DataSet sind:", "section_level": 2}, {"title": "Einschränkungen.", "content": "In ADO.NET 1.x konnte zu bestimmten Zeitpunkten pro Verbindung nur ein Datenbankbefehl aktiv sein, beispielsweise ein \"DataReader\" lesend auf die Datenbank zugreifen. Versuche eines parallelen Zugriffs waren nicht möglich und führten zu Fehlermeldungen. Diese Architektur kann als Single Active Result Sets (SARS) bezeichnet werden. ADO.NET 2.0 unterstützt hingegen Multiple Active Result Sets (MARS), also die Mehrfachverwendung einer Verbindung. MARS ist für den Microsoft SQL Server 2005 und 2008 verfügbar und dort im Standard deaktiviert.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": " var settings = ConfigurationManager.ConnectionStrings[\"MyConnectionString\"]; var factory = DbProviderFactories.GetFactory(settings.ProviderName); using (var connection = factory.CreateConnection())", "section_level": 1}], "src_summary": "ADO.NET ist ein Teil der von Microsoft entwickelten.NET-Plattform. Es handelt sich um eine Sammlung von Klassen, die den Zugriff auf relationale Datenbanken gewährleisten. ", "tgt_summary": null, "id": 904147} {"src_title": "Niederwörresbach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Regentschaft.", "content": "Als Sohn von Badr al-Dschamali übernahm al-Afdal 1094 als Wesir die Regentschaft für die Kalifen der Fatimiden in Ägypten. Unter seiner Herrschaft wurde zunächst die Effizienz der Verwaltung erhöht, indem die militärische und zivile Verwaltung vereinigt wurden. Außerdem reformierte er das Münzwesen und die Steuer- und Finanzverwaltung. Durch all diese Maßnahmen dauerte die wirtschaftliche Erholung des Reiches an, womit das Reich der Fatimiden weiter stabilisiert werden konnte. Allerdings führte al-Afdal eine Spaltung der Ismailiten herbei, als er nach dem Tod von al-Mustansir (1036–1094) statt des Thronfolgers Nizar dessen jüngeren Bruder al-Mustali (1094–1101) als Kalifen durchsetzte. Nizar wurde nach einer Revolte im Gefängnis getötet. Da bei den Fatimiden ein striktes Erstgeburtsrecht betreffs der Thronfolge bestand, kam es zur Abspaltung der Ismailiten in Persien und Syrien, aus der sich die Sekte der Nizariten/Assassinen entwickelte.", "section_level": 1}, {"title": "Kampf gegen die Seldschuken.", "content": "Zu jener Zeit waren die Fatimiden in Palästina von den Seldschuken zurückgedrängt worden. Al-Afdal gelang es durch den Ausbau der Flotte zunächst 1097 Askalon, Akkon, Tyros und Byblos und 1098 auch Jerusalem von den Seldschuken zurückzuerobern, die wiederhergestellte Kontrolle über Palästina währte aber nur vorübergehend, angesichts einer neuen Bedrohung: der Kreuzfahrer.", "section_level": 2}, {"title": "Kampf gegen die Kreuzfahrer.", "content": "Als das Heer des Ersten Kreuzzugs 1098 die Seldschuken in Antiochia belagerte, hielt al-Afdal sie für gewöhnliche byzantinische Söldner. Aus dieser Fehleinschätzung heraus hoffte er sie als natürliche Verbündete im Kampf gegen den gemeinsamen Feind, die Seldschuken, gewinnen zu können und schickte Gesandte zu ihnen, um ihnen eine Allianz anzubieten. Die Kreuzfahrer sollten nach der Vertreibung der Seldschuken Syrien, die Fatimiden Palästina erhalten. Da es für die Kreuzfahrer undenkbar war, auf ihr Ziel, die Stadt Jerusalem, zu verzichten, lehnten sie das Angebot zur Überraschung der Fatimiden höflich ab. 1099 marschierten sie dann von Antiochia südlich nach Palästina weiter um Jerusalem anzugreifen. Als al-Afdal klar wurde, dass die Kreuzfahrer die Eroberung Palästinas beabsichtigten, stellte er in Ägypten ein großes Heer zusammen und marschierte damit von Kairo nach Palästina. Er kam aber zu spät um Jerusalem zu retten – die Stadt fiel am 15. Juli 1099. Al-Afdals Heer war deutlich größer als das der Kreuzfahrer, also plante er einen Gegenangriff auf Jerusalem. Als er am 12. August mit seinem Heer vor den Toren von Askalon lagerte, wurde er im Morgengrauen vom Kreuzfahrerheer überrascht und in der folgenden Schlacht von Askalon vernichtend geschlagen. Al-Afdal floh nach Askalon und von dort mit dem Schiff nach Ägypten. Die starke Festungsstadt Askalon hielt den Kreuzfahrern stand und sollte den Fatimiden als Basis für weitere Rückeroberungsversuche gegen das neu gegründete Königreich Jerusalem dienen. Die von Askalon aus unternommenen Rückeroberungsversuche in den Jahren 1101, 1102, 1105 (siehe Schlacht von Ramla) blieben ohne Erfolg. Al-Afdals Versuche, sich 1105 mit den seldschukischen Statthaltern von Damaskus zu verbünden, scheiterten ebenfalls. So konnte er nicht verhindern, dass die Kreuzfahrer die fatimidischen Städte Jaffa (1100), Cäsarea, Haifa (1101), Akkon (1104), Tripolis (1109), Sidon und Beirut (1110) eroberten. Immerhin hielt Tyros 1112 einer Belagerung durch die Kreuzfahrer stand.", "section_level": 2}, {"title": "Sturz.", "content": "Während des Opferfestes 1121 wurde al-Afdal auf Betreiben des Kalifen al-Amir ermordet. Der Kalif übernahm nun selbst die Regierung, bis auch er 1130 ermordet wurde. Dass das Amt des Wesirs ein einträgliches Geschäft war, zeigt der Bericht, dass zur Inventarisierung der Schätze und des Vermögens von al-Afdal Wochen benötigt wurden. Al-Afdals Sohn Abu Ali Ahmad „Kutaifat“ konvertierte zur Zwölfer-Schia und übernahm 1130 die Alleinherrschaft in Ägypten, ist aber schon 1131 wie sein Vater einem Attentat zum Opfer gefallen.", "section_level": 2}], "src_summary": "al-Afdal Schahanschah ibn Badr al-Dschamali (, * um 1066 in Akkon; † 1121) war Wesir der Fatimiden von 1094 bis 1121.", "tgt_summary": null, "id": 345364} {"src_title": "Mittenwalde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Im Oktober 1813 stieß der amerikanische Generalmajor Wade Hampton mit einer 4.000 Mann umfassenden Armee vom Lake Champlain entlang des Châteauguay River in Richtung Sankt-Lorenz-Strom vor. Diese Unternehmung sollte den amerikanischen Hauptvorstoß unter Generalmajor James Wilkinson auf Montréal unterstützen.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Hamptons erstes Ziel war \"Spears\" (\"Ormstown\"), wo seine leichte Infanterie eine kanadische Wache vertrieb. Fast alle Soldaten konnten entkommen, womit der Anmarsch der Amerikaner den britisch-kanadischen Verteidigern bekannt wurde. Am 25. Oktober stießen die Amerikaner in der Nähe von \"Spears’ Farm\" auf Verhaue und Barrikaden aus frisch gefällten Bäumen, die von britisch-kanadischen Milizeinheiten (den sog. \"Canadian Voltigeurs\") sowie Indianern unter Oberstleutnant Charles-Michel de Salaberry gehalten wurden. Mit Hilfe dieser Verschanzungen hofften die Kanadier, sich gegen die weit überlegenen US-Truppen halten zu können. Hampton schreckte vor einem Frontalangriff auf die Kanadier zurück, da er ihre Zahl stark überschätzte und de Salaberrys Einheiten für doppelt überlegen hielt. Tatsächlich verfügten die Amerikaner jedoch über eine mehr als zweifache Übermacht. Deshalb detachierte Hampton ein Kontingent aus 1.500 Soldaten unter Oberst \"Robert Purdy\", um durch den Wald auf der anderen Flussseite in die Flanke der Kanadier zu fallen. Am Morgen des nächsten Tages entdeckten de Salaberrys Scouts die Amerikaner. Oberstleutnant George McDonnell, der die kanadische Nachhut kommandierte, schickte ihnen zwei Kompanien ausgesuchter Milizionäre entgegen. Die Kanadier stießen auf Purdys Vorhut, als diese gerade ein Sumpfgebiet verließen. Nach einem kurzen Schusswechsel flohen die Amerikaner, mussten aber weitere Verluste dadurch hinnehmen, dass sie von ihrer Haupttruppe mit den Kanadiern verwechselt und unter Feuer genommen wurden. Um 14:00 Uhr griff Hamptons Hauptmacht die kanadischen Stellungen an. De Salaberry verteilte einige seiner Männer im Wald und ließ sie gleichzeitig Signalhörner blasen, um die Amerikaner über die Zahl seiner Truppen zu täuschen. Gleichzeitig versteckten sich Mohawk-Krieger in einem nahe gelegenen Waldstück und täuschten mit Musketensalven und lauten Kriegsrufen die Anwesenheit einer größeren Truppe vor. Da die Amerikaner die Hauptmacht der Gegner dort vermuteten, feuerten sie zahlreiche Musketensalven in den leeren Wald. Die Barrikaden (in den Boden gesteckte, angespitzte Baumstämme und Hölzer) verhinderten ein Durchkommen. Mittlerweile waren McDonnells Milizionäre auf Purdys Abteilung gestoßen. Die Amerikaner feuerten eine Reihe Musketensalven auf die Kanadier ab, übersahen aber im Dämmerlicht des Waldes, dass diese knieten. Während das amerikanische Feuer dadurch wirkungslos blieb, erlitten die Amerikaner erhebliche Verluste. Purdy versuchte daraufhin, McDonnells Männern durch einen Vorstoß entlang des Flussufers in die Flanke zu fallen, doch de Salaberry hatte einen solchen Versuch vorausgesehen und auf der gegenüberliegenden Flussseite eine Abteilung aufgestellt. Als die US-Soldaten aus dem Wald kamen, wurden sie mit einer präzisen Musketensalve empfangen und zogen sich wieder hastig in den Wald zurück. Nach diesem Rückschlag befahl Hampton um etwa 16:00 Uhr einen allgemeinen Rückzug. Die Kanadier hatten lediglich vier Tote und sieben Verwundete zu beklagen, die Amerikaner etwa 50 Tote und eine unbekannte Anzahl von Verwundeten.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Wie viele Gefechte dieses Krieges war die Schlacht am Châteauguay angesichts der beteiligten Truppen und der Verluste unbedeutend, wichtig jedoch durch ihre weitreichenden Konsequenzen. Aufgrund der Niederlage trat nicht nur Hamptons Armee den Rückzug an, auch Wilkinson, der in der Schlacht bei Chrysler’s Farm ebenfalls eine Niederlage erlitt, brach seinen Vormarsch auf Montréal ab. Aufgrund einer ängstlichen und inkompetenten Führung vergaben die Amerikaner am Châteauguay eine weitere Gelegenheit, bei der Eroberung Kanadas Fortschritte zu machen. Die britisch-kanadischen Truppen hatten einmal mehr ihre große zahlenmäßige Unterlegenheit durch bessere Kampfmoral, List und eine hervorragende Führung kompensiert. Bemerkenswert ist die Rolle der frankokanadischen Milizionäre, bei denen die Amerikaner auf Sympathie, zumindest Passivität hofften. Sie kämpften in dieser Schlacht ebenso entschieden wie ihre anglokanadischen Waffengefährten. De Salaberry, der sich in dieser Schlacht hervorragend bewährt hatte, beschwerte sich später über Generalgouverneur Sir George Prevost und Generalmajor Abraham Ludwig Karl von Wattenwyl, die nie in die Nähe des Schlachtfelds kamen, aber den Hauptteil des Ruhms für sich beanspruchten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht am Châteauguay vom 26. Oktober 1813 zwischen britisch-kanadischen und amerikanischen Truppen fand während des Britisch-Amerikanischen Kriegs in Kanada in der Nähe des Lake Champlain statt und endete mit einem britischen Sieg.", "tgt_summary": null, "id": 378605} {"src_title": "Haardt (Pfälzerwald)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Analyse.", "content": "Beim \"tu quoque\"-Argument wird die moralische Berechtigung, eine Behauptung oder Vorschrift aufzustellen, in Frage gestellt gemäß dem Prinzip, dass ein Verhalten oder eine Ansicht, die jemand bei sich selbst oder anderen billigt, von diesem weder allgemein noch in Einzelfällen bei anderen getadelt oder zurückgewiesen werden darf. In einem zweiten Schritt wird behauptet, dass die aufgestellte Behauptung falsch ist, da sie zu Unrecht vorgebracht wurde, oder zumindest zurückgenommen werden muss und im weiteren Verlauf der Argumentation nicht verwendet werden darf. Dieser zweite Schritt des Tu-quoque-Arguments ist ein logischer Fehlschluss, da allein aus dem Fehlen der moralischen Berechtigung zu einer Forderung oder Behauptung nicht deren Falschheit folgt. Aber auch die moralische Berechtigung kann nicht wirksam bestritten werden, wenn der, dem das Argument entgegengehalten wird, seine Meinung oder sein Verhalten aus gutem Grund geändert hat oder eine Ausnahme geltend machen kann. Die Argumentationsfigur eignet sich vor allem dazu, die moralische Autorität zu untergraben. Ein Tu-quoque-Argument ist daher umso wirkungsvoller, je mehr sich der Gegner als moralisch überlegen präsentiert hat.", "section_level": 1}, {"title": "\"Tu-quoque\"-Einwand im Recht.", "content": "Ein \"tu quoque\" kann jedoch angemessen sein, wenn es um die Berechtigung einer Forderung geht, sofern diese nur privatrechtlich begründet ist. So kann nach deutscher Rechtsprechung ein Tu-quoque-Einwand gegen Forderungen der anderen Vertragspartei zulässig sein, wenn diese sich nicht an einen Vertrag gehalten hat. Wegen der synallagmatischen Verknüpfung von Leistung und Gegenleistung wirkt sich die Vertragsuntreue einer Partei auf ihre Forderungen aus dem Vertrag aus. Auch im Völkerrecht spielt das Tu-quoque-Argument im Zusammenhang mit dem dort herrschenden Prinzip der Reziprozität eine beachtliche Rolle. Anders – auch angesichts der zentralen Staatsgewalt – die Lage allgemein im öffentlichen Recht, inklusive des Strafrechts: So gibt es etwa kein Recht auf Gleichbehandlung im Unrecht. Auch die Verteidigung bei den Nürnberger Prozessen gebrauchte das Argument (\"siehe dort Abschnitt\" „Tu-quoque-Argumentation“).", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Tu-quoque-Argument ( ‚auch du‘) wird der argumentative Versuch bezeichnet, eine gegnerische Position oder These durch einen Vergleich mit dem Verhalten des Gegners zurückzuweisen. Es kann als Variante des Argumentum ad hominem verstanden werden und kommt insbesondere gegen moralische Bewertungen oder Vorschriften zum Einsatz.", "tgt_summary": null, "id": 1625137} {"src_title": "Heinz Eggert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die direkt nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland in Betrieb genommenen großtechnischen Chemie-Verfahren beruhten noch auf der Kohlechemie der Vorkriegs- und Kriegszeit. Einer der Grundbausteine dieser Chemie war Acetylen aus der Hydrolyse von Calciumcarbid, das wiederum aus Calciumoxid und Kohle gewonnen wurde. Aus Acetylen stellte die Wacker-Chemie mittels des Ersten Wacker-Verfahrens den wichtigen Synthesebaustein Acetaldehyd her. Die Herstellung von Acetylen erforderte jedoch einen hohen Energieeinsatz, während Olefine aus Erdöl nach dem Krieg leichter zugänglich wurden und damit preiswertere Rohmaterialien für die chemische Synthese darstellten. Ethylen aus den petrochemischen Crackeranlagen stand ab Mitte der 1950er Jahre in großen Mengen zur Verfügung. Verfahren wie die von der Azienda Nazionale Idrogenazione Combustibili (ANIC) in Ravenna, Italien, eingesetzte Oxidation von Ethylen zu Acetylen, welches wiederum nach dem Ersten Wacker-Verfahren zu Acetaldehyd konvertiert wurde, erwiesen sich als energetisch ungünstig und fanden keine Verbreitung. Für die Darstellung von Acetaldehyd suchte Wacker daher ein Verfahren auf Basis der direkten Oxidation von Ethylen. Ausgangspunkt dieser Suche war die bereits seit 1894 von Francis C. Phillips entdeckte stöchiometrische Oxidation von Ethen zu Acetaldehyd mittels Palladium(II)-chlorid in wässriger Lösung. Bei dieser Reaktion wurde das Palladiumsalz zu metallischem Palladium reduziert, fiel dabei aus und stand für weitere Oxidationsreaktionen nicht zur Verfügung. Forscher der Wacker-Chemie suchten Ende der 1950er Jahre nach einer katalytischen Variante dieser Reaktion. Zunächst fokussierte sich die Suche auf ein heterogenkatalytisches Verfahren. Hafner stellte bei Versuchen, bei denen er Ethylen und Sauerstoff mit Spuren von Wasserstoff über einen heterogenen Palladiumkontakt leitete, olfaktorisch Spuren von Acetaldehyd fest. Neben den heterogenkatalytischen Gasphasenreaktionen untersuchte das Consortium auch die Reaktion von Ethylen in wässriger Phase. Die Beobachtung, dass das metallische Palladium mit Kupfer(II)-chlorid wieder zum Palladium(II)-chlorid oxidiert werden kann, war dabei mitentscheidend für die Entwicklung des katalytischen Verfahrens in wässriger Lösung. Die Oxidation von Kupfer(I)- zu Kupfer(II)-chlorid durch Sauerstoff war als schnelle Reaktion bekannt. Eine ähnliche Methode der Katalysatorregenerierung, die Reoxidation von metallischem Quecksilber mittels Eisen(III)-chlorid, war schon aus dem Ersten Wacker-Verfahren bekannt. Die Wacker-Chemie entschied sich, das Patent in drei Patentanträge aufzuteilen. Die neu zu bauende Anlage sollte in Köln in der Nähe einer petrochemischen Anlage der Esso, die das Ethylen liefern sollte, errichtet werden. In Zusammenhang mit den Gesprächen zum Erwerb des Grundstücks, bei dem Hoechst als Teilhaber der Wacker-Chemie zustimmen musste, wurden Einzelheiten des Verfahrens an Hoechst weitergegeben. Hoechst nahm daraufhin selbst Forschungstätigkeiten zur Ethylenoxidation auf und platzierte ein eigenes Patent zwischen der zweiten und dritten Patentanmeldung der Wacker-Chemie. Hoechst erhielt dadurch einen Teilanspruch an dem Verfahren, worauf Wacker und Hoechst das Gemeinschaftsunternehmen \"Aldehyd GmbH\" gründeten, welche die Vermarktung des Patents übernahm. Da für den vorgesehenen Kölner Standort kein reiner Sauerstoff zu akzeptablen Preisen zu Verfügung stand, entwickelte die Wacker-Chemie im Folgenden ein Zwei-Stufen-Verfahren, das mit Luftsauerstoff als Oxidationsmittel arbeitete. Die erste Anlage nach dem Zwei-Stufen-Verfahren wurde im Januar 1960 in Köln in Betrieb genommen (). Wolfgang Hafner und Jürgen Smidt wurden für ihre Forschungen und die Entwicklung des Verfahrens 1962 mit dem DECHEMA-Preis ausgezeichnet. Das Wacker-Hoechst-Verfahren verdrängte im Laufe weniger Jahre alternative Verfahren wie die katalytische Dehydrierung oder die Oxidation von Ethanol. Es gehörte zu den ersten chemisch-technischen Verfahren, die auf die Bedeutung von Alkenen hinwiesen. Bereits 1969, nur wenige Jahre nach der Inbetriebnahme der ersten Anlage, betrug die installierte Kapazität etwa 350.000 Jahrestonnen. Um die Jahrtausendwende betrug die installierte Kapazität etwa zwei Millionen Jahrestonnen. Es war die allgemeine Meinung, dass „die Erfindung des Wacker-Verfahrens einen Triumph des gesunden Menschenverstandes“ darstellt. Durch die Entwicklung neuerer Verfahren wie dem Monsanto-Prozess und dem Cativa-Prozess zur Herstellung von Essigsäure aus Basis von Methanol und Kohlenstoffmonoxid verliert das Wacker-Hoechst-Verfahren an Bedeutung. Essigsäureanhydrid lässt sich aus Essigsäuremethylester und Kohlenstoffmonoxid nach dem Tennessee-Eastman-Essigsäureanhydrid-Prozess gewinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Katalysator.", "content": "Palladium(II)-chlorid wird durch das Auflösen von metallischem Palladium in Königswasser gewonnen. Es löst sich leicht in Salzsäure unter Bildung des Tetrachloropalladats. Als Reoxidationsmittel für das im Prozess anfallende metallische Palladium dienen neben Kupferchlorid auch Kupfer(II)-acetat, Kupfer(II)-nitrat, Eisen(III)-chlorid und weitere Oxidationsmittel, etwa Salpetersäure oder Wasserstoffperoxid. Bei der Verwendung chloridfreier Oxidationsmittel wird die Bildung chlorierter Nebenprodukte, unter anderem Chloracetaldehyd, reduziert.", "section_level": 1}, {"title": "Verfahren.", "content": "Das Wacker-Hoechst-Verfahren kann ein- oder zweistufig durchgeführt werden. Die Ausbeute liegt bezogen auf Ethylen für beide Verfahren bei etwa 95 %. Nebenprodukte sind chlorierte und höher oxidierte Produkte des Ethylens und des Acetaldehyds. Im Zwei-Stufen-Verfahren ist die Anforderung an die Reinheit des Ethens geringer als im einstufigen Verfahren. Allerdings sind die Investitionskosten in die Anlagen sowie der Energieverbrauch beim zweistufigen Verfahren höher, weshalb das einstufige Verfahren bevorzugt eingesetzt wird, wenn die Versorgung mit reinem Sauerstoff gewährleistet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Ein-Stufen-Verfahren.", "content": "Beim einstufigen Verfahren wird in einem Reaktor die Oxidation des Ethens sowie die Regeneration des Katalysators bei Temperaturen von etwa 120 bis 130 °C und Drücken von 3 bis 4 bar durchgeführt. Die Regeneration erfolgt mit reinem Sauerstoff, außerdem muss das verwendete Ethen sehr rein sein. Um unterhalb der Explosionsgrenze zu bleiben, wird mit einem Überschuss an Ethen gearbeitet, dadurch sinkt die Ausbeute auf etwa 35 %. Nicht umgesetztes Ethen kann jedoch erneut in den Reaktor geführt werden. Das entstehende Roh-Acetaldehyd enthält niedrigsiedende Komponenten wie Methylchlorid, Ethylchlorid oder Kohlenstoffdioxid, die durch Extraktivdestillation abgetrennt werden. Die dabei entstehende Acetaldehyd-Fraktion enthält noch höhersiedende Anteile wie chloriertes Acetaldehyd, Chloroform, Methylenchlorid, 1,2-Dichlorethan, 2-Chlorethanol und Essigsäure, die durch fraktionierende Destillation abgetrennt werden. Die verwendeten Reaktoren sind wegen der korrosiven Eigenschaften der Katalysatorlösung mit einer keramischen Auskleidung versehen. Aus demselben Grund sind die Rohrleitungen und Pumpen aus Titan gefertigt. Die Verwendung dieser schlecht wärmeleitenden Materialien ist möglich, da die Reaktionswärme durch die Verdampfung von Acetaldehyd und Wasser abgeführt werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Zwei-Stufen-Verfahren.", "content": "Beim zweistufigen Verfahren sind die Oxidation des Ethens und die Regeneration des Katalysators räumlich getrennt. Zunächst reagiert das Ethen in Abwesenheit von Sauerstoff im Oxidationsreaktor aus Titan, meist einem Blasensäulenreaktor, bei Drücken von etwa 10 bar und Temperaturen zwischen 100 und 110 °C stöchiometrisch mit dem Palladiumchlorid und dem Prozesswasser zu Acetaldehyd und Palladiummetall. Nach Entspannung auf Normaldruck wird das Roh-Acetaldehyd vom Prozesswasser getrennt und anschließend destillativ gereinigt. Die palladium- und kupferhaltige Lösung wird in einen weiteren Blasensäulereaktor gepumpt und dort regeneriert. Es kann mit Luftsauerstoff regeneriert werden. Die erste Anlage nach dem Zwei-Stufen-Verfahren nahm die Wacker-Chemie im Januar 1960 im Werk Köln-Merkenich in Betrieb. Es handelte sich dabei um die weltweit erste Chemieanlage mit Apparaten aus Titan.", "section_level": 2}, {"title": "Produkte.", "content": "Das Hauptprodukt des Wacker-Hoechst-Verfahrens ist Acetaldehyd, welches eine reiche Folgechemie aufweist. Etwa 80 % des produzierten Acetaldehyds werden zu Essigsäure und Essigsäureanhydrid weiterverarbeitet, aus den verbleibenden 20 % wird eine Vielzahl von weiteren Produkten hergestellt. Die Herstellung der Essigsäure erfolgte durch die Oxidation von Acetaldehyd unter Verwendung von Mangan(II)-acetat als Katalysator, einem Verfahren, das ebenfalls von der Wacker-Chemie entwickelt wurde: Das Mangansalz katalysiert dabei den Zerfall der primär entstehenden Peroxyessigsäure. Die Herstellung von 1,3-Butadien erfolgte zum Beispiel im Lebedew-Prozess über die Aldoladdition zweier Moleküle Acetaldehyd zum Crotonaldehyd, das mit Ethanol bei Temperaturen um 380 bis 500 °C unter Bildung von 1,3-Butadien, Acetaldehyd und Wasser reagiert. In einem dem Lebedew-Prozess ähnlichen Prozess, der vom russischen Chemiker Iwan Ostromislenski entwickelt wurde, reagiert Ethanol direkt mit Acetaldehyd bei Temperaturen von etwa 325 bis 350 °C über einem Tantal-modifizierten Silica-Katalysator zu 1,3-Butadien. Acrolein entsteht bei der Aldoladdition von Formaldehyd an Acetaldehyd. Pentaerythrit entsteht ebenfalls aus der Aldoladdition von Formaldehyd und Acetaldehyd.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionsmechanismus.", "content": "Der Reaktionsmechanismus wurde über Jahrzehnte intensiv untersucht, nicht nur wegen der industriellen Bedeutung der Reaktion, sondern auch weil sie den Beginn der katalytischen Palladiumchemie markierte. Im ersten Schritt des Reaktionsmechanismus entsteht aus Palladium(II)-chlorid, Ethen und einem Chloridion ein zum Zeise-Salz äquivalenter anionischer Palladium(II)-Ethen-Komplex, das Trichloridoethylenpalladinat(II)-Anion (oben rechts in der Abbildung). Aus Untersuchungen von Substitutionsreaktionen des Zeise-Salzes war bekannt, dass der Ethenligand einen starken \"trans\"-Effekt ausübt. Dadurch wird die Bindung des \"trans\"-ständigen Chloridoliganden geschwächt und die Anlagerung von Wasser (eines Aquoliganden) unter Verdrängungen eines Chlorid-Liganden erleichtert. Durch diesen Austausch entsteht ein neutraler Palladium(II)-Ethen-Komplex (Abbildung Mitte rechts). Durch Deprotonierung entsteht wieder ein anionischer Ethen-Hydroxo-Komplex. Durch Addition von Wasser und Insertion des Ethen-Liganden in die Pd-OH-Bindung entsteht ein 2-Hydroxyethyl-Komplex. Ein weiterer wichtiger Schritt im Wacker-Prozess ist die Migration des Wasserstoffs von Sauerstoff zu Chlorid und die Bildung der C-O-Doppelbindung (Abbildung unten bis oben links). Der genaue Mechanismus dieses Schritts ist nicht bekannt. Eine Hypothese ist eine β-Hydrid-Eliminierung in einem zyklischen viergliedrigen Übergangszustand: Berechnungen ergaben jedoch, dass ein viergliedriger Übergangszustand unter β-Hydrid-Eliminierung für diesen Reaktionsschritt energetisch ungünstig ist (151 kJ/mol). Ein durch Wassermoleküle unterstützter fünfgliedriger Übergangszustand mit anschließender reduktiver Elimination ist energetisch günstiger (78,6 kJ/mol) und wird damit als wahrscheinlicher angesehen: Der ablaufende katalytische Kreisprozess (siehe Abbildung) kann in folgenden Bilanzgleichungen zusammengefasst werden: mit der Gesamtbilanz: Die Teilreaktionen a) bis c) lassen sich als gekoppelte Teilreaktionen darstellen: Der genaue Mechanismus der Reaktion blieb lange Gegenstand kinetischer und mechanistischer Studien. Frühe kinetische Studien lieferten eine Geschwindigkeitsgleichung, die erster Ordnung bezüglich des Tetrachloropalladats und des Ethylens war sowie eine Inhibierung erster Ordnung bezüglich des Protons und zweiter Ordnung bezüglich des Chloridions zeigte. Während sich die inhibierende Wirkung des Chlorids durch die schnellen Gleichgewichtsreaktionen erklären ließ, gab es für die inhibierende Wirkung des Protons mehrere Erklärungsansätze. Die Oxidation von nicht-deuteriertem Ethylen CH in Schwerem Wasser DO führte nur zur Bildung von nicht deuteriertem Acetaldehyd CHCHO. Umgekehrt führte die Oxidation von deuteriertem Ethylen CD in normalem Wasser HO nur zur Bildung von deuteriertem Acetaldehyd CDCDO. Durch diese Versuche konnte die These, dass der Prozess über eine Vinylalkohol-Zwischenstufe verläuft, bei der ein Wasserstoffatom des Acetaldehyds, etwa über eine Keto-Enol-Tautomerie, aus dem Wasser stammen sollte, widerlegt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verfahrensvarianten.", "content": "Wird im Wacker-Hoechst-Verfahren mit einem Gemisch aus Essigsäure und Alkaliacetaten statt Wasser als Lösungsmittel gearbeitet, entsteht Vinylacetat als Hauptprodukt welches das Monomer zur Herstellung von Polyvinylacetat und damit dem Polyvinylalkohol darstellt. Dieses homogenkatalytische Verfahren wurde früh durch ein heterogenkatalytisches Oxidationsverfahren auf Basis eines Palladium-Kontakts verdrängt. Neben Essigsäure können verschiedene andere Lösungsmittel verwendet werden. Mit Alkoholen als Lösungsmittel entstehen meist Acetale, mit Diolen erfolgt die Bildung von 1,3-Dioxolanen. Propylen kann mittels Wacker-Hoechst-Verfahren zu Aceton oxidiert werden. Die Reaktion läuft bei einer Temperatur von etwa 110 bis 120 °C und einem Druck von 10 bis 14 bar ab. Wie bei der Oxidation von Ethylen wird das metallisch anfallende Palladium mit Kupferchlorid reoxidiert. Die Selektivität zum Aceton beträgt 92 %. Als Nebenprodukt entsteht Propionaldehyd. Das Verfahren kann ein- oder zweistufig durchgeführt werden. Die einzigen industriellen Anlagen nach diesem Verfahren wurden in Japan erbaut und betrieben. Ein von Wacker entwickeltes Verfahren zur Oxidation von 1-Buten zu Methylethylketon konnte sich nicht etablieren.", "section_level": 1}, {"title": "Wacker-Oxidation.", "content": "Neben den großtechnischen Verfahren findet die dem Wacker-Hoechst-Verfahren zu Grunde liegende Reaktion als Wacker-Oxidation bezeichnet in Laborsynthesen Anwendung, etwa in Form der \"Wacker-Tsuji-Oxidation\". Dabei handelt es sich um die Oxidation höherer α-Olefine zu Methylketonen, wie etwa die Oxidation von 1-Decen zu 2-Decanon. Generell reagieren höher substituierte Alkene schneller als unsubstituierte und Diene mit konjugierten Doppelbindungen reagieren langsamer als nicht konjugierte Systeme. Die Produktbildung folgt der Markownikow-Regel, nach der das Wasserstoffatom immer an das bereits wasserstoffreichere Kohlenstoffatom gebunden wird. Im Labormaßstab wird die Reaktion meist bei Raumtemperatur mit Palladium(II)-chlorid und Kupfer(II)-chlorid unter Sauerstoffatmosphäre durchgeführt. Zur Vermeidung von Chlorierungsreaktionen werden neben dem klassischen Palladium-/Kupferchloridsystem andere lösliche Palladiumsysteme wie Palladium(II)-acetat oder Bis(acetonitril)chloronitropalladium(II) verwendet. Starke anorganische Säuren wie die Perchlorsäure erhöhen zum Teil die Reaktionsgeschwindigkeit. Die Reaktionsgeschwindigkeit der Oxidation von schlecht wasserlöslichen höheren Alkenen lässt sich durch die Verwendung von Gemischen aus Wasser und polaren organischen Lösungsmitteln wie Dimethylformamid oder \"N\"-Methyl-2-pyrrolidon oder der Verwendung oberflächenaktiver Substanzen wie Natriumlaurylsulfat erhöhen. Als häufige Nebenreaktion lässt sich die Doppelbindungsisomerisierung beobachten; die Reaktionsgeschwindigkeit dieser Nebenreaktion scheint stark von der Wahl des Lösungsmittels abhängig zu sein. Zur Re-Oxidation des anfallenden Palladiummetalls werden unter Laborbedingungen neben dem klassischen Kupferchlorid verschiedene Oxidationsmittel verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Wacker-Hoechst-Verfahren ist ein großtechnischer Prozess der chemischen Industrie, bei dem durch die Oxidation von Ethylen in Gegenwart von Palladium(II)-chlorid als Katalysator Acetaldehyd entsteht. Der Sauerstoff der entstehenden Aldehydfunktion stammt dabei aus dem als Lösungsmittel verwendeten Wasser; der im Verfahren verwendete Sauerstoff dient der Reoxidation des Katalysators. ", "tgt_summary": null, "id": 294252} {"src_title": "Gatersleben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ziele.", "content": "Zweck des Vereins ist die. Der Verein verfolgt auch politische Ziele: Regeln und Gesetze in Europa und den EU-Mitgliedsstaaten sollten bezüglich der Nahrung konsequent die Interessen der Verbraucher vorrangig berücksichtigen. Der Verein ist verbandsklageberechtigt.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Im November 2017 zählte der Verein nach eigenen Angaben mehr als 37.000 Förderer; darunter fallen nicht-stimmberechtigte Fördermitglieder, stimmberechtigte Fördermitglieder und Einmalspender. Über die Aufnahme stimmberechtigter Mitglieder bestimmt der Foodwatch-Aufsichtsrat, der aktuell aus fünf Personen besteht. Die Zahl der stimmberechtigten Mitglieder veröffentlicht Foodwatch nicht offiziell, in einem Handelsblatt-Interview im Januar 2015 sprach Thilo Bode von 80 stimmberechtigten Mitgliedern. Laut Satzung sollen es nicht mehr als 100 werden, entsprechend konzentriert sich die Werbung von Foodwatch auf Förderer und Spender.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzen.", "content": "Nach eigenen Angaben finanziert sich Foodwatch „aus den Beiträgen der Fördermitglieder und aus Spenden“. Auf staatliche Zuschüsse werde verzichtet; Spenden der Wirtschaft würden nur angenommen, wenn dadurch keine Interessenkonflikte entstünden. Zum Aufbau der Organisation hätten 2002 bis 2005 rund 1,5 Millionen Euro, hauptsächlich durch langfristige Darlehen von der GLS Gemeinschaftsbank und von Privatpersonen, zur Verfügung gestanden. 2015 erzielte der Verein Einnahmen von knapp 2,9 Mio. Euro, die zu 86 Prozent aus Förderbeiträgen und Kleinspenden, zu 8 Prozent aus Großspenden und von Stiftungen sowie zu 6 Prozent aus anderen Quellen (nach Angaben der Organisation Reisekostenerstattungen für Vorträge und Medienauftritte, Kostenerstattungen von foodwatch Niederlande und foodwatch Frankreich an foodwatch Deutschland, Honorare aus Vorträgen, Zinserträge und Zahlungen aus Bußgeldverfahren) stammten. Die Ausgaben beliefen sich 2015 den Angaben zufolge auf knapp 2,5 Millionen Euro. Sie wurden verwendet für Kampagnen (61 Prozent), Medien- und Öffentlichkeitsarbeit (14 Prozent), Fördererbetreuung und Service (9 Prozent), Spendenwerbung (8 Prozent) und Verwaltung (8 Prozent).", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten.", "content": "Foodwatch greift vor allem mediengängige Themen wie beispielsweise Lebensmittelskandale auf und positioniert sich dadurch öffentlich als Lobbyorganisation der Verbraucher gegenüber der Nahrungsmittelindustrie. Dazu fährt die Organisation Kampagnen nach Greenpeace-Vorbild; die bekannteste gilt der Substanz Acrylamid, welche beim Erhitzen kohlenhydrathaltiger Lebensmittel entstehen kann. Seit einigen Jahren testet Foodwatch regelmäßig Kartoffelchips und Weihnachtsgebäck auf das krebsverdächtige Acrylamid. Kartoffelchips wurden im August 2007 getestet. 2003 deckte Foodwatch irreführende Werbung von McDonald’s auf. Das Unternehmen hatte versprochen, Brötchen ohne chemische Zusatzstoffe anzubieten, was nicht den Tatsachen entsprach. Nach Intervention von Foodwatch änderte McDonald’s den Slogan auf „natürliche Backhilfsstoffe“ um. Dies wiederum war ein Verstoß gegen das Lebensmittelgesetz. Erneut schritt Foodwatch ein, worauf McDonald’s 2005 eine Unterlassungserklärung unterschrieb. Anfang 2007 erstattete der Verein Anzeige gegen die Unternehmen SNP (gehört zum Nahrungsmittelkonzern Vion N. V.), GePro (PHW-Gruppe), den Düngemittelhändler Beckmann und die Veterinärämter der Landkreise Diepholz, Emsland, Oldenburg und Vechta. Die Anzeige basierte auf dem Vorwurf, dass die Unternehmen illegalen Handel mit Tiermehl (K3-Material) betreiben und die Ämter hierzu Beihilfe leisten würden. Obwohl entsprechende Abfälle und das daraus hergestellte Tiermehl keinesfalls in die menschliche Nahrungskette gelangen dürfen, fand die Verbraucherschutzorganisation dafür entsprechende Hinweise. Die daraufhin eingeleiteten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben, dass der Handel mit den Mehlen tatsächlich stattfand, jedoch mit Genehmigung der zuständigen Behörden und daher keine Straftat war. Die Genehmigungen selbst haben allerdings gegen geltende Gesetze verstoßen. Da Beihilfe aus juristischer Sicht jedoch nur vorliegt, wenn die Haupttat strafbar ist, wurden die Ermittlungen sowohl gegen die Unternehmen als auch gegen die Ämter Ende 2007 eingestellt. Die Genehmigungspraxis der Behörden wurde daraufhin geändert. Im Jahr 2008 kritisierte die Organisation anhand einer eigenen Datensammlung amtliche Messwerte aus den Bundesländern, dass an manchen Orten in Deutschland das Trinkwasser stärker mit Uran belastet sei als bisher bekannt. Dabei wurde vor allem die Informationspolitik der Behörden in Frage gestellt und die Forderung erhoben, dass der Verbraucher mit der nächsten Wasserrechnung über den Urangehalt seines Trinkwassers informiert werden solle. Die Trinkwasserverordnung sieht keinen Höchstwert für Uran vor. 2006 war nach Foodwatch-Recherchen und einer Klage auf Informationserteilung ein Grenzwert für Uran in die Mineralwasserverordnung aufgenommen worden: Mineral- und Tafelwasser, das als „geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ beworben wird, darf seitdem nicht mehr als 2 μg Uran pro Liter enthalten. Im Vorfeld hatte bereits das Bundesinstitut für Risikobewertung gefordert, Mineralwasser für Säuglingsnahrung müsse frei von Uran sein. Das Umweltbundesamt kritisierte allerdings, dass es aufgrund der neuen Verordnung zu einer Risikoüberbewertung käme, da Wasser erst ab 10 μg Uran pro Liter für die Zubereitung von Babynahrung gefährlich werde. Im Jahr 2016 veröffentlichte der Verein eine Studie über den Zuckergehalt von Erfrischungsgetränken verbunden mit der Forderung, dass ähnlich wie es ab 2018 in Großbritannien vorgesehen ist, eine Abgabe auf überzuckerte Getränke erhoben werden sollte, um die Gewöhnung der Konsumenten an süße Lebensmittel zu reduzieren und um Übergewicht und Diabetes entgegenzuwirken. Seit März 2009 vergibt die Organisation den Goldenen Windbeutel als Negativpreis für „die dreisteste Werbelüge des Jahres“, um auf den Unterschied zwischen beworbenen Qualitätsversprechen und den tatsächlichen Eigenschaften von Lebensmitteln hinzuweisen. Preisträger 2017 war der Kinderkeks von Alete.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "2010 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Verein und der damaligen Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner (CSU). Foodwatch-Vorsitzender Thilo Bode kritisierte „Die Politik will nichts mehr gegen die Industrie entscheiden“ und bezeichnete Aigner als „Dienstleisterin der Nahrungsmittelindustrie“. Aigner kritisierte, Bode lebe von der „Skandalisierung“ als Geschäftsmodell. Sie halte „Kampagnen, die ein Klima der Verunsicherung schüren, für bedenklich“. 2012 unterlag der Verein vor Gericht gegen den Konzern Unilever. Foodwatch warf Unilever irreführende Werbung vor, weil Unilever behauptet hatte, es gebe keine Hinweise auf mögliche Gesundheitsrisiken der Margarine „Becel pro.activ“. Das Gericht wertete die Aussage von Unilever als Meinungsäußerung – und nicht als Tatsachenbehauptung, weswegen sie zulässig sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Foodwatch e. V. ( und \"\" ‚Wacht‘) ist ein deutscher gemeinnütziger Idealverein, der sich mit den Rechten von Verbrauchern und der Qualität von Lebensmitteln auseinandersetzt. ", "tgt_summary": null, "id": 1024329} {"src_title": "Montfaucon JU", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der östliche Teil der Samtgemeinde lag mit den Gemeinden Bramstedt, Hagen und Wulsbüttel in den Ausläufern der Wesermünder Geest, die zwischen Wulsbüttel und Garlstedt Höhen von etwa 28 m erreicht. Der zentrale Teil mit den Gemeinden Uthlede und Drifsethe ging in die Wesermarschregion Osterstade über, deren Kern die Gemeinde Sandstedt im Westen der Samtgemeinde bildete. Die Westgrenze der Samtgemeinde bildete die Weser. Der kleine Wesernebenfluss Drepte durchfloss die Samtgemeinde zentral in Süd-Nord-Richtung und fließt schließlich entlang der Grenze zur Gemeinde Loxstedt zur Weser, in die sie bei Dreptersiel mündet.", "section_level": 2}, {"title": "Gliederung.", "content": "Die Samtgemeinde hatte folgende Mitgliedsgemeinden:", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Die Samtgemeinde Hagen grenzte im Südwesten an die Gemeinde Schwanewede und im Südosten an die Stadt Osterholz-Scharmbeck im Landkreis Osterholz. Im Südosten schlossen sich die Gemeinden Lübberstedt und Axstedt der Samtgemeinde Hambergen an, die ebenfalls im Landkreis Osterholz liegen. Im Nordosten lag die Gemeinde Beverstedt. Diese gehört wie die sich im Norden anschließende Einheitsgemeinde Loxstedt zum Landkreis Cuxhaven. Auf der gegenüberliegenden Weserseite lagen nordwestlich die Gemeinde Stadland und südwestlich die Stadt Brake, die beide Teil des Landkreises Wesermarsch sind. Die Stadt Brake hatte allerdings keine gemeinsame Grenze mit der Samtgemeinde Hagen, da die dazwischen liegende Weserinsel Harriersand zur Gemeinde Schwanewede gehörte. Es gab daher lediglich ein „Vier-Gemeinden-Eck“ (Schwanewede, Brake, Stadland und Sandstedt) in der Mitte der Weser.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Der Name oder die Endsilbe \"Hagen\" findet sich häufig in Niedersachsen, Westfalen und in den von diesen besiedelten mecklenburgischen Gebieten. Hag leitet sich vom germanischen \"haga\" oder \"hagaz\" ab und bedeutet \"Umzäunung\", oder \"Gehege\". Es bedeutet auch Schutz wie in \"hegen\" und \"behaglich\". Ein Hag war ein von Hecken eingehegtes, eingefriedetes Gelände. Der mittelniederdeutsche Wortbestandteil -ha(a)g(en) in Flur- oder Ortsnamen deutet auf eine solche Siedlungsform hin.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte der Samtgemeinde Hagen.", "content": "Die Samtgemeinde Hagen entstand zum 1. Januar 1970 und umfasste zunächst die 16 Gemeinden Albstedt, Axstedt, Bramstedt, Dorfhagen, Driftsethe, Hagen im Bremischen, Harrendorf, Heine, Hoope, Kassebruch, Lehnstedt, Lohe, Sandstedt, Uthlede, Wittstedt und Wulsbüttel. Nach § 7 des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Bremervörde vom 13. Juni 1973 (Nds. GVBl. S. 183) erfolgten am 1. März 1974 folgende Anpassungen: Im Juni 2013 wurde beschlossen, die Samtgemeinde Hagen zum 1. Januar 2014 aufzulösen und aus ihrem Gebiet eine neue Gemeinde mit dem Namen \"Hagen im Bremischen\" zu bilden.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehemaliger Samtgemeinderat.", "content": "Der Samtgemeinderat bestand aus 28 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies war die festgelegte Anzahl für die Samtgemeinde mit der Einwohnerzahl zwischen 11.001 und 12.000 Einwohnern. Die 28 Ratsmitglieder wurden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Stimmberechtigt im Rat der Samtgemeinde war außerdem der hauptamtliche Samtgemeindebürgermeister. Sitzverteilung: Ratsvorsitzender war zuletzt Hardy Köhler (SPD).", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Samtgemeindebürgermeisterin.", "content": "Die Samtgemeindebürgermeisterin war Susanne Puvogel (SPD). Ihre Stellvertreter waren Johannes Mahlstedt (SPD) und Wolfgang Steen (Grüne).", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Zentrale Verkehrsachsen der Samtgemeinde bildeten die Landesstraßen L 135 (der ehemalige Abschnitt der Bundesstraße B 6 von Bremen nach Bremerhaven) in Nord-Süd-Richtung und die Landesstraße L 134 (Schwanewede–Beverstedt) in Ost-West-Richtung. Anschluss an den Fernverkehr bestand durch die Bundesautobahn A 27 Walsrode–Bremen–Bremerhaven–Cuxhaven, die ebenfalls in Nord-Süd-Richtung die Samtgemeinde durchquerte. Große Bedeutung für den Regionalverkehr besaß zudem die Weserfähre Sandstedt-Brake. Anschluss zum Eisenbahnverkehr bestand nur über die Nachbargemeinden. Die Bahnstrecke Bremen–Bremerhaven–Cuxhaven (Bahnstrecke Bremen–Bremerhaven) liegt Hagen am nächsten, jedoch mit einer Entfernung von bis zu 15 km. Nächste Bahnhöfe sind Lübberstedt, Stubben und Lunestedt, sowie auf der anderen Weserseite Brake (Unterweser).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Samtgemeinde Hagen () war eine Samtgemeinde im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen. In ihr hatten sich sechs Gemeinden zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte zusammengeschlossen. Der Verwaltungssitz der Samtgemeinde war in der Gemeinde Hagen im Bremischen. Zum 1. Januar 2014 erfolgte die Auflösung der Samtgemeinde Hagen und ihrer Mitgliedsgemeinden sowie die Neubildung der Gemeinde \"Hagen im Bremischen\".", "tgt_summary": null, "id": 951667} {"src_title": "Evi Allemann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bibel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Buch Ester.", "content": "Im Buch Ester nimmt der persische König Ahasveros nach der Verstoßung seiner Hauptfrau Waschti die Jüdin Ester zur Frau. Er ist in die Intrige des Hofbediensteten Haman, die gesamten Juden im Perserreich an einem Tag zu ermorden, verstrickt, die durch Ester und ihren Vormund Mordechai gerettet werden (siehe Purim). Er wird gemeinhin mit dem Perserkönig Xerxes I. gleichgesetzt. Die Septuaginta, Josephus und der Midrasch \"Esther Rabba, I, 3\" identifizieren ihn hingegen als Artaxerxes I. Dieser Name wird auch von der Einheitsübersetzung benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Buch Esra.", "content": "Der persische König Ahasveros im Buch Esra wird von der jüdischen Tradition mit dem Ahasveros des Buches Ester gleichgesetzt. Bibelgelehrte des 19. Jahrhunderts sehen in ihm den Perserkönig Kambyses II. (Kambujiya, کمبوجیه).", "section_level": 2}, {"title": "Buch Daniel.", "content": "Im Buch Daniel ist Ahasveros der Vater von Darius dem Meder. Als dessen Vater nennt der antike Historiker Josephus dagegen Astyages. Diesen bezeichnen mittelalterliche jüdische Kommentatoren auch als Onkel und Ziehvater Kyros II. Dies stimmt mit der Aussage Xenophons überein, Astyages sei der Sohn von Kyaxares II. So wird dieser Ahasveros gemeinhin mit Astyages gleichgesetzt. Andere setzen den Ahasveros des Buches Daniel mit Kyaxares I. gleich, der im Buch Tobit als Vater von Astyages ernannt wird. Die Unterschiede ergeben sich aus verschiedenen Versuchen, die vorliegenden Quellenangaben miteinander auszugleichen.", "section_level": 2}, {"title": "Apokryphen.", "content": "Im Buch Tobit (Tob 14,15), das zum Kanon der katholischen Kirche und der orthodoxen Kirchen gehört, jedoch nie kanonischer Bestandteil des Tanach war und deshalb auch im Protestantismus als Apokryphe gilt, kommt ein Ahasveros als Verbündeter des Babylonierkönigs Nabu-kudurri-usur II. vor. Die Bibelhistoriker identifizieren ihn als den Mederkönig Kyaxares I. Gemäß einer traditionellen katholischen Ansicht ist er mit dem Ahasveros des Buches Daniel identisch.", "section_level": 1}, {"title": "Sagengestalt Ahasverus.", "content": "Die christliche Volkssage vom Ewigen Juden nennt diesen in einer 1602 veröffentlichten Version \"Ahasverus\". Sie erzählt von einem Jerusalemer Schuster, der dem sein Kreuz tragenden Jesus von Nazaret eine Ruhepause auf seiner Türschwelle verwehrt und deshalb verflucht wird, nicht eher zur Ruhe zu kommen, bis der Gekreuzigte am Ende der Tage wiederkomme. Seither befinde er sich auf ruheloser Wanderschaft durch die Zeiten, um Zeugnis für Jesus und gegen das Judentum abzulegen. In dieser Form ist Ahasver zum Stoff für viele Werke der Literatur und Kunst, aber auch antisemitischer Propaganda geworden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ahasveros (altpersisch \"Chšayāŗšā\", hebräisch אֲחַשְׁוֵרוֹשׁ \"Achaschwerosch\", aramäisch \"Aḫšeweruš\", griechisch Ἀσούηρος, lateinisch \"Ahasuerus\", \"Ahasverus\") ist ein Name altpersischen Ursprungs. Er wird meist als Transliteration des persischen خشیارش (Xerxes) angesehen. Die Vulgata benutzt die Übersetzung \"Assuerus\". Er bezeichnet im Tanach, der Hebräischen Bibel, sowie in jüdischen Apokryphen und christlichen Legenden verschiedene Personen.", "tgt_summary": null, "id": 1707519} {"src_title": "Gondershausen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Säulen waren aus Bronze gegossen und innen hohl. Die Höhe betrug nach der biblischen Beschreibung 18 Ellen, etwa 9 Meter, der Umfang 12 Ellen, etwa 6 Meter. Die Wandstärke wird mit 4 Fingerbreit (= ca. 7,5 cm) angegeben. Oben waren sie von doppelten Kapitellen bekrönt. Die Verzierungen waren floral, das obere Kapitell in Form einer Lotusblüte, das untere mit Geflecht und Granatäpfeln versehen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Säulen in exegetischer Sicht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Namen.", "content": "Dass Säulen Namen haben, ist auch sonst aus dem Vorderen Orient bezeugt. Die genaue Deutung der Namen bleibt jedoch umstritten. Beide begegnen als Personennamen im Alten Testament (\"Jachin\" z. B. in ; \"Boas\" in ). Eine These vermutet hinter den Namen der Säulen Götternamen und deutet \"Jachin\" als phönizisches Äquivalent zum Tetragramm JHWH und \"Boas\" als Verschreibung von Ba’al. Andere Forscher erwägen, dass es sich um zwei Epitheta JHWHs handelt, oder (unter Verweis auf einige Psalmen) um Satzzitate, dass also die Säulen ihre Namen nach dem ersten Wort der auf dieser Säule stehenden Inschrift erhalten haben. Busink vermutet, dass die Säule \"Boas\" ursprünglich Baal („Herr“) als Appellativum für JHWH hieß. Somit bedeutete die Inschrift „JHWH (Ba’al-Boas) [wird dieses Haus] schützen (Jachin)“. Mulder hingegen sieht in den Säulen Relikte kanaanäischer Religion mit Affinität zum Königskult. Nach aktuellem Forschungsstand weitgehend akzeptiert sind die Herkünfte Womöglich sollen diese Namen betonen, dass die Säulen Dauer und Bestand von Tempel und/oder Königtum zum Ausdruck bringen sollen. Beide Begriffe stammen aus dem weiteren Wortfeld von Schöpfungsaussagen. Zwickel schreibt dazu: „YHWH, der die Erde fest gegründet und das Chaos besiegt hat, ist der Garant für fortdauerndes Leben und Fruchtbarkeit“. Keel fragt für die Deutung der Namen nach dem Standort der Säulen. Sind sie als tragendes Element gedacht, bezieht sich „Festmachen“ und „Stärke“ auf die Säulen selbst; stehen sie frei vor dem Tempel, weisen die Namen auf die Eigenschaften Gottes oder den König als Erhalter hin.", "section_level": 2}, {"title": "Symbolik (nach Zwickel).", "content": "Die beiden Säulen, deren Kapitelle mit Blüten- und Fruchtsymbolen behängt waren, sollten Bäume verkörpern. Zusammen mit dem Ehernen Meer und den zehn Kesselwagen symbolisierten sie den Kosmos und feierten JHWH als den Schöpfer und Erhalter der Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Synagogenarchitektur.", "content": "Das Motiv der Säulen Jachin und Boas wurde im Synagogenbau öfter verwendet; es findet sich auch als Dekorationselement auf liturgischen Gegenständen.", "section_level": 2}, {"title": "Jachin und Boas in der Synagoge zu Worms.", "content": "Auf den beiden Mittelstützen des Innenraums wurden Inschriften angebracht, die diese Säulen als Jachin und Boas identifizieren. Der romanische Synagogenbau wurde von einer christlichen Bauhütte ausgeführt. Wie diese Identifizierung der Säulen zwischen dem Bauherren, der Synagogengemeinde, und den Handwerkern abgesprochen war, ist nicht näher bekannt. Doch scheinen auch die beiden freistehenden Pfeiler am Nordportal des Wormser Domes auf Jachin und Boas anzuspielen.", "section_level": 3}, {"title": "Cymbalista-Synagoge, Campus der Universität Tel Aviv.", "content": "Der Synagogenbau (1988) des Tessiner Architekten Mario Botta nimmt deutlich Bezug auf die Architektur des Salomonischen Tempels und wurde vorbildhaft für andere Synagogen-Neubauten. „Dieses Monument mit seinen Kubus und Zylinder zum kosmischen Symbol vereinenden Zwillingstürmen erscheint wie eine moderne Kreuzritterburg oder - dank den beiden an Boas und Jachin erinnernden Eingangspfeilern - wie eine eigenwillige Interpretation des Salomonischen Tempels und darf als Quintessenz der jüdischen Sakralarchitektur von der Prager Altneuschul bis hin zu Louis Kahns unrealisiert gebliebener Hurva-Synagoge in Jerusalem gelten.“", "section_level": 3}, {"title": "Kirchenarchitektur.", "content": "In romanischen Kirchen finden sich nichttragende Säulenpaare, die z. T. als Jachin und Boas beschriftet sind. Eine berühmte Wiederaufnahme dieses Motivs sind die 1724–1730 entstandenen Triumphsäulen vor der Wiener Karlskirche.", "section_level": 2}, {"title": "Jachin und Boas im Würzburger Dom.", "content": "Die beiden romanischen Säulen sind nach Mehrheitsmeinung der Fachleute um 1230 für die Vorhalle des Doms angefertigt worden und stellten eine symbolische Verbindung zwischen dem Kirchenbau und dem Salomonischen Tempel her. 1644 wurde die Vorhalle abgerissen und die beiden Säulen im Südschiff des Doms aufgestellt. Eine abweichende These vertritt Karlheinz Müller, der die jüdischen Grabsteine erfasst hatte, die in Würzburg nach der Zerstörung der jüdischen Gemeinde sekundär vermauert worden waren. Er stellt das Säulenpaar in diesen Zusammenhang und sieht darin einen Portalschmuck der zerstörten romanischen Synagoge.", "section_level": 3}, {"title": "Freimaurerei.", "content": "Die beiden Säulen Jachin (rechts) und Boas (links) sind Symbole der Freimaurerei und repräsentieren die Grundpfeiler der Humanität. Sie werden bei rituellen Tempelarbeiten der Freimaurer als tatsächliche Säulen im Versammlungsraum aufgebaut. Boas war der Urgroßvater Davids, des Königs von Israel. Jachin war ein Hohepriester, der einen Teil des \"Tempels\" geweiht hatte. Die beiden Säulen sollen an die Säulen im Vorhof des biblischen Salomonischen Tempels erinnern, der im Ritual der Freimaurer von Bedeutung ist.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Außerdem trugen folgende biblische Personen diese Namen: Jachin Boas", "section_level": 1}], "src_summary": "Jachin und Boas sind die Namen, die den beiden Säulen am Tor des Eingangs des Tempels in Jerusalem gegeben wurden. König Salomo hatte sie nach biblischer Überlieferung von Hiram, einem aus Tyros stammenden Bronzeschmied, anfertigen lassen. Der Text, der die Säulen und ihre Verzierungen beschreibt, findet sich im 1. Buch der Könige im Rahmen der Baubeschreibung des Tempels und eine Parallelstelle bei Jeremia. Der hebräische Text im Buch Könige ist verderbt und schwer verständlich.", "tgt_summary": null, "id": 1925535} {"src_title": "Die roten Schuhe (1948)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ken Thomson war das dritte Kind und der einzige Sohn von Roy Herbert Thomson, 1. Baron Thomson of Fleet (1894–1976), dem Gründer von The Thomson Corporation. Während des Zweiten Weltkriegs diente er in der Royal Canadian Air Force. Danach studierte er an der University of Cambridge und stieg nach seinem Abschluss in das elterliche Mediengeschäft ein. Thomson sr. entwickelte von einer kleinen Radiostation im nördlichen Ontario aus die dominierende Pressegruppe Kanadas. Später investierte er in Nordseeöl (1971–1989) und Reise-Agenturen, erwarb Anteile an der Hudson’s Bay Company (HBC) und der Londoner Times (1967–1981). Kenneth Thomson erwarb 1979 die Anteilsmehrheit von der Hudson’s Bay Company. Von 1976 bis 2002 leitete er die Thomson Corporation und war bis zu seinem Tod der größte Anteilseigner mit einem Anteil von 69 Prozent. Seit 1980 ist die führende Tageszeitung Kanadas, The Globe and Mail, das Leitmedium der Mediengruppe von Thomson Corporation bzw. von deren Mediengruppe Bell Globemedia. Thomson führte die Umwandlung und Erweiterung der Familien-Holding zu einem marktbeherrschenden Anbieter von elektronischen Informationen und Dienstleistungen weiter. Unter vielen anderen Datenbanken nehmen WestLaw (Jura), Investest (Finanzen) und workopolis (Arbeitsangebote) eine führende Position auf dem Markt der E-Information ein. Was Google für die allgemeinen Informationen darstellt, das wollte Thomson als High End-Anbieter für Spezialinformationen sein. Laut Forbes Magazine ist die Familie Thomson die reichste in Kanada. Kenneth Thomson selbst galt als neuntreichste Person der Welt, er steigerte sein Privatvermögen von 500 Millionen US-Dollar 1976 auf eine geschätzte Höhe von etwa 19,6 Milliarden US-Dollar 2006; die Thomson Corp. hatte 2006 einen Börsenwert von 29,5 Milliarden US-Dollar Thomsons größte Gabe war jedoch sein Talent, fähige und visionäre Menschen zu entdecken, zu fördern und ihnen zu vertrauen. Thomson sprach selten in der Öffentlichkeit und wenn, dann über seine große Leidenschaft, die Kunst. Ein besonderes Augenmerk richtete er auf kanadische Maler wie Cornelius Krieghoff, Paul Kane und die „Group of Seven“. 2002 schenkte er der Art Gallery of Ontario Kunstwerke im Wert von über 300 Mio. Dollar. Unter den 2000 geschenkten Kunstwerken war das bis dahin teuerste Gemälde eines alten Meisters, das jemals ersteigert wurde: Der „Betlehemitische Kindermord“ von Peter Paul Rubens (siehe Link zu Tag der unschuldigen Kinder). Das Gemälde hatte Thomson 2002 bei einer Auktion von Sotheby’s für 49,5 Millionen englische Pfund erworben. Zusätzlich spendete er der Gallery noch 70 Millionen US-Dollar für deren Umbau und Erweiterung nach Plänen des Stararchitekten Frank Gehry. Er hinterließ seine Frau Marilyn (geb. Nora Marilyn Lavis), die Kinder David, Peter und Lynne und deren Familien. Sein geschäftlicher Nachfolger wurde sein Sohn und Erbe David, der zuvor schon seit 2002 Vorsitzender der Thomson Corp. gewesen war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kenneth Roy Thomson, 2. Baron Thomson of Fleet (* 1. September 1923 in Toronto, Ontario; † 12. Juni 2006 ebenda) war ein kanadischer Geschäftsmann, Kunstsammler und Mäzen.", "tgt_summary": null, "id": 1127877} {"src_title": "Murrhardter Wald", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Band 1 (Die Entführung).", "content": "Charlie Ashantis Eltern sind Wissenschaftler; sie leben in der nahen Zukunft in London und Asthma ist eine richtiggehende Seuche geworden. Charlies Mutter hat eine Formel entdeckt, mit der die Krankheit geheilt werden könnte, doch dann wird sie mit Charlies Vater zusammen von Gangstern entführt, angeheuert von einem skrupellosen Pharmasyndikat. Auf der Suche nach seinen Eltern verwendet Charlie seine Geheimwaffe: Er spricht Katz, und damit kann er sowohl mit Katzen als auch mit echten Löwen sprechen. Durch Zufall gelingt es Charlie als blinder Passagier an Bord der Circe zu gehen, die sich als schwimmender Zirkus entpuppt, bevölkert von Clowns, Trapezkünstlern, Seiltänzern, Akrobaten und sogar einer Lady mit Vollbart. Die Stars der Manege sind die Löwen, woraus sich bald ergibt, dass Charlie und sie Freunde werden. Der Löwenbändiger Maccomo ist ein Fiesling, der seine Tiere mit Drogen betäubt, und es kommt zur klassischen Verfolgungsjagd, die durch Paris und auf den Orientexpress führt, direkt in den Privatwaggon des Königs von Bulgarien nach Venedig.", "section_level": 3}, {"title": "Band 2 (Die Jagd).", "content": "Im halb im Wasser versunkenen Venedig, wo wieder ein Doge regiert, halten sich Charlie und die Löwen im Palais des Königs von Bulgarien auf. Der König ist nach Bulgarien weitergefahren. Der Geheimdienstchef des Königs will aus diplomatischen Gründen die Löwen dem Dogen zum Geschenk machen und hält diese und Charlie daher in dem Palais fest. Es gelingt Charlie schließlich mit Hilfe der Löwen und eines befreundeten Gondoliere, der die venezianische Bevölkerung gegen den korrupten Dogen mobilisiert, den Dogen zu stürzen. Sie fahren mit einem Solar-Schnellboot nach Essaouira in Marokko, der Heimat sowohl der Löwen als auch des Löwenbändigers. In Essaouira trifft Charlie auch wieder auf seine Eltern, die von einer mit Charlie befreundeten Katze aus einem Lager des Syndikats befreit wurden. In diesem Lager werden die Insassen nicht mit brutaler Gewalt, sondern durch eine in die Atemluft gemischte Droge gefügig gemacht. Charlie kann mit den Löwen Maccomo überwältigen; die Löwen kehren zu ihrer Gruppe heim, wo einige ältere sie noch kennen. Maccomo nehmen sie mit und versprechen, ihn auf unbestimmte Zeit gefangenzuhalten.", "section_level": 3}, {"title": "Band 3 (Die Wahrheit).", "content": "In Essaouira gelingt es Maccomo, sich zu befreien und Charlie auf ein Schiff zu entführen. Auch die Katze, die die Eltern befreit hat, und ein Chameleon, dass Menschen- und Tiersprachen beherrscht, sind auf das Schiff gekommen. Eltern und Freunde mieten ihrerseits Schiffe und fahren hinterher, mit einigen der Löwen als blinde Passagiere. Alle fahren (teils mit Umwegen) nach Westen in Richtung Karibik zum Hauptquartier des Syndikats. Dort soll Charlie durch die Atemdroge für das Syndikat gewonnen werden, ist aber gegen die Droge immun, was er geheim hält. Charlies Vater, der durch eine zuvor erworbene Antidroge ebenfalls immun ist, kann sich unter dem Vorwand, jetzt für das Syndikat arbeiten zu wollen, als Forscher in das Hauptquartier einschleichen. Es gelingt Charlie und seinem Vater, die Vergiftung der Luft zu unterbinden; es kommt zum Aufstand im Hauptquartier und zum guten Ende.", "section_level": 3}, {"title": "Weltbild.", "content": "Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft. Das Öl ist fast ganz aufgebraucht, nur reiche Menschen haben die Erlaubnis mit Benzinautos zu fahren, denn die Autos brauchen nicht nur Benzin, sondern verursachen auch noch Asthma, die zu dieser Zeit schlimmste Krankheit. Flugzeuge können nicht mehr fliegen, die Schifffahrt ist wieder dominierend. Die Welt scheint effizient mit Solar- und Windkraft zu funktionieren. Die Supermacht wird nur als Imperium bezeichnet und im Text gibt es Hinweise, dass dies die derzeitigen USA sind. Europa scheint unter der Kontrolle dieses Imperiums zu stehen. Die Welt hat sich durch die globale Erwärmung und andere natürliche Einflüsse stark verändert. Das beste Beispiel ist Venedig, das durch den steigenden Wasserspiegel halb im Meer versunken ist.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsgeschichte.", "content": "Die Trilogie wurde in 36 Sprachen übersetzt. Die Filmrechte für Lionboy hat sich Steven Spielberg (Dreamworks) gesichert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lionboy (Originalsprache \"Englisch\", Originaltitel \"Lionboy\"), eine Kinderbuch-Trilogie des britischen Autorenteams Zizou Corder, wurde zuerst 2003 bei Puffin Books in London veröffentlicht. Zizou Corder ist ein Schriftstellerteam bestehend aus Mutter und Tochter: Louisa Young und der zehnjährigen Isabel Adomakoh. Isabels Vater stammt aus Ghana und liefert der Geschichte den wichtigen afrikanischen Handlungsstrang. So erwirbt der Hauptdarsteller seine Kenntnis der Katzensprache in Afrika, als er versehentlich von einem Leopardenjungen gekratzt wird. Dem Text mitgeliefert sind Lieder und Reime aus Ghana und einige Zeichnungen. ", "tgt_summary": null, "id": 2455845} {"src_title": "Greenshoe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Um 540 v. Chr. wurde die Stadt, zunächst unter dem Namen \"Hyele\" (Ὑέλη), von phokäischen Griechen gegründet. Diese waren vor der persischen Invasion geflohen und hatten zunächst die Stadt Alalia (heute Aléria) auf Korsika gegründet, waren dann aber in der Schlacht von Alalia durch die Etrusker und Karthager vertrieben worden. Elea gehörte somit zur Magna Graecia, den griechischen Kolonien Süditaliens. Die Stadt entwickelte sich zunächst rasch zu einer vergleichsweise einflussreichen Handelsstadt, die im 4. Jahrhundert v. Chr. als Mitglied des Bundes der Italioten am Krieg gegen Dionysios I. von Syrakus teilnahm. Im Ersten Punischen Krieg war Elea ein enger Verbündeter Roms und avancierte im Zweiten Punischen Krieg zeitweise zu einem wichtigen Militärstützpunkt. 89/88 v. Chr. wurde Elea unter dem neuen Namen Velia zum Municipium erhoben und mit dem Bürgerrecht versehen. Im Küstenumland von Velia unterhielten einflussreiche römische Bürger, wie etwa Marcus Tullius Cicero und der jüngere Cato, gut ausgestattete Wohnsitze. Durch Verlagerung der Handelsströme und Verlandung des Hafens verarmte die Stadt und wurde schließlich vollständig aufgegeben (etwa im 9. Jahrhundert). Heute sind die Ruinen der Stadt, nahe dem Städtchen Ascea gelegen, ein Teil des Cilento-Nationalparks, der ein UNESCO-Weltkulturerbe ist.", "section_level": 1}, {"title": "Münzprägung.", "content": "Die Prägung eigener Münzen setzte bereits vor 500 v. Chr. ein. Die frühen Münzen sind unbeschriftet. Die Vorderseiten der Münzen zeigen häufig die Athene mit attischem Helm, die Rückseiten oft die Eule nach attischem Vorbild oder einen Löwen. Geprägt wurden zunächst nur Silbermünzen, später (ab ca. 350–300 v. Chr.) auch Bronzemünzen als Kleingeld.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elea (griechisch Ἐλέα, römisch Velia) war eine antike griechische Hafenstadt in der Region Kampanien im Süden Italiens. Heute liegt das Ausgrabungsgelände aufgrund von Verlandung knapp einen Kilometer vom Meer entfernt und gehört zum modernen Küstenort Ascea. Die Stadt ist bekannt als Heimat der Philosophenschule der Eleaten, zu deren bekannteren Vertretern Parmenides und Zenon von Elea gehörten.", "tgt_summary": null, "id": 1200607} {"src_title": "Caroline-Urteile", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Die Aufgabe des Bremsgitters ist es, von der Anode herausgeschlagene Sekundärelektronen zur Anode zurück zu lenken. Dies wird dadurch erreicht, dass das Bremsgitter elektrisch dasselbe Potential aufweist wie die Kathode. Oft ist das Bremsgitter auch innerhalb der Röhre fest mit der Kathode verbunden. Der Primärelektronenstrahl aus direkten von der Kathode emittierten und danach vom Schirmgitter beschleunigten Elektronen werden durch das Bremsgitter praktisch nicht beeinflusst. Nur die wesentlich langsameren Sekundärelektronen, welche durch die hohe kinetische Energie der Primärelektronen aus der Anode herausgeschlagen werden, werden durch das Bremsgitter zur Anode zurückgedrängt. Das Bremsgitter ermöglicht somit einen Betrieb mit geringen Anodenspannungen. Ohne Bremsgitter würden die herausgeschlagenen Sekundärelektronen bei geringen Anodenspannungen, wie sie bei großer Aussteuerung auftreten können, zum Schirmgitter zurückfliegen, den Anodenstrom verringern und dadurch Verzerrungen verursachen. Wenn die Sekundärelektronen das Schirmgitter durch Abgabe ihrer Bewegungsenergie überhitzen, kann die Röhre beschädigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Beam-Power-Tetrode.", "content": "Bei dieser Röhre ist das Bremsgitter als Strahl-Leitblech, das – ähnlich einem Passepartout in der Fotografie – die Elektronen auf ein begrenztes Gebiet der Anode lenkt. Die Funktion ist ansonsten gleich. Diese Art des Bremsgitters wird fast ausschließlich in Endröhren verwendet und wurde entwickelt, um Lizenzgebühren des Philips-Patents auf die Pentode mit herkömmlichem Schirmgitter zu umgehen. In den Bildern unten sind zwei Röhren mit sehr offener Systemkonstruktion zu sehen. Die EF91 weist ein normales Bremsgitter in der üblichen Spiralbauweise auf, während bei der PL802 ein etwas dunkler gefärbtes Strahlblech zu sehen ist. Das helle Blech mit den zwei Verbindungsstegen ist die Anode. Ein Bremsgitter wird nur in einer Pentode verwendet, in einer Triode oder Tetrode ist es nicht vorhanden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bremsgitter ist eine Elektrode in einer Elektronenröhre. Das Bremsgitter (Gitter 3) ist bei Elektronenröhren die vierte Elektrode von Röhren mit mehreren Gittern, angeordnet zwischen Kathode und Anode. Auf das Bremsgitter folgt immer die Anode.", "tgt_summary": null, "id": 596776} {"src_title": "Anton Kerner von Marilaun", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kampfschwimmer in verschiedenen Ländern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktuell.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die Kriegsmarine hat erst spät im Zweiten Weltkrieg eigene Kampfschwimmereinheiten aufgestellt. Sie waren Teil des ab 1944 entstehenden Kommando der Kleinkampfverbände der Kriegsmarine (K-Verband) unter Konteradmiral Hellmuth Heye, der ähnlich den britischen Commandos einen speziellen Verband für amphibische Kommandooperationen bilden sollte. Heye konnte auf Einheiten des militärischen Geheimdienstes zurückgreifen, die er in den K-Verband integrierte. An der Bildung einer deutschen Kampfschwimmereinheit war maßgeblich Alfred von Wurzian beteiligt. Auf den Erfahrungen der Kriegsmarine aufbauend, stellte auch die Bundesmarine eine Kampfschwimmerkompanie auf. Die ersten Soldaten wurden bei den Nageurs de combat in Frankreich geschult. Sie ist seit ihrer Gründung 1958 in Eckernförde stationiert und kann als älteste Spezialeinheit der Bundeswehr gelten. Im Laufe der Zeit hat sie mehrfach ihre Unterstellung gewechselt und gehört derzeit zum Kommando Spezialkräfte der Marine. Über Einsätze macht die Deutsche Marine keine offiziellen Angaben. Die Kampfschwimmer der Marine gelten zusammen mit dem KSK des Heeres als die bestausgebildete Einheit der Bundeswehr.", "section_level": 3}, {"title": "Dänemark.", "content": "Die dänische Marine besitzt mit dem Frømandskorpset seit 1970 eine 200 Mann umfassende Kampfschwimmerkompanie.", "section_level": 3}, {"title": "Finnland.", "content": "Die finnische Marine bildet jedes 2. Jahr 10–20 Wehrpflichtige zu Kampfschwimmern aus.", "section_level": 3}, {"title": "Frankreich.", "content": "In Frankreich gab es während des Zweiten Weltkriegs verschiedene maritime Spezialeinheiten. Jedoch hat sich im Laufe der Zeit das \"Commando Hubert\" für Kampfschwimmereinsätze herausgebildet. So wurde das Kommando 1953 während des Algerienkrieges erstmals offiziell als Kampfschwimmer eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Großbritannien.", "content": "Die Kampfschwimmerverbände der britischen Royal Navy tragen den Namen \"Special Boat Service\" (SBS). Die Einheit wurde 1940 aufgestellt und operiert seitdem weltweit in den Bereichen Sabotage, Aufklärung, Beobachtung, Unterwasserangriffe, Landeoperationen sowie als maritime Anti-Terror-Einheit. Der SBS gilt als eine der besten und modernsten Spezialeinheiten der Welt und hat seine Basis in Poole (Dorset). Er ist unter anderem mit Hubschraubern, Hovercrafts und Mini-U-Booten ausgestattet.", "section_level": 3}, {"title": "Italien.", "content": "Italien war einer der Vorreiter in der Unterwasserkriegführung mit Kampfschwimmern und Kleinkampfmitteln. Bereits im Ersten Weltkrieg versenkten zwei Kampfschwimmer mit einem modifizierten Torpedo das österreichische Schlachtschiff \"Viribus Unitis\" in der Flottenbasis Pola. Im Zweiten Weltkrieg erzielten italienische Kampfschwimmer der Einheit Decima Flottiglia MAS spektakuläre Erfolge. So versenkte ein Team die britischen Schlachtschiffe \"Queen Elizabeth\" und \"Valiant\" im Hafen von Alexandria. Heute sind die italienischen Kampfschwimmer im Comando Subacquei e Incursori (COMSUBIN) zusammengefasst.", "section_level": 3}, {"title": "Norwegen.", "content": "In Norwegen besteht seit 1951 das Marinejegerkommandoen.", "section_level": 3}, {"title": "Österreich.", "content": "Österreich verfügt über Kampfschwimmer als Teil des Jagdkommandos. Die Ausbildung dauert, nach erfolgreich absolviertem Jagdkommando-Kurs, mehrere Jahre.", "section_level": 3}, {"title": "Russland/Sowjetunion.", "content": "In der Sowjetunion wurde 1953 in Sewastopol ein Zentrum für Marinespezialeinheiten gegründet. Heute werden sie unter anderem in Tschetschenien eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Südafrika.", "content": "In Südafrika gibt es seit 1957 die Operational Diving Division.", "section_level": 3}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Die United States Navy verfügt seit 1962 mit den US Navy Seals (Sea, Air, Land Teams) über eine ebenso renommierte wie schlagkräftige Kampfschwimmereinheit. Sie besteht aus etwa 8.000 Soldaten, die über acht Teams und Reserveeinheiten verteilt sind. Die Antiterroreinheit SEAL Team Six wird zwar aus den Seal Teams rekrutiert, steht aber unter dem Kommando des United States Joint Special Operations Command.", "section_level": 3}, {"title": "Historisch.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "DDR.", "content": "Die Volksmarine (VM) der DDR hatte ein Kampfschwimmerkommando (KSK-18), das in Kühlungsborn stationiert war. Die Einheit unterstand direkt dem Chef der Volksmarine. Die ehemaligen Kampfschwimmer der Volksmarine sind heute in der „Marinekameradschaft der Kampfschwimmer Ost e. V.“ organisiert.", "section_level": 3}, {"title": "Kaiserliches Japan.", "content": "Fukuryū waren japanische Kampfschwimmer, die sich in der Endphase des Pazifikkriegs mit Sprengladungen auf feindlichen Landungsschiffen in die Luft sprengen sollten (ähnlich den Kamikazepiloten), jedoch nicht mehr zum Einsatz kamen. Die Fukuryū wurden nach dem Kriegsende aufgelöst.", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die Schweizer Armee unterhielt von 1969 bis 1980 sogenannte \"Tauchschwimmer\" (franz. Nageurs de combat, übersetzt Kampfschwimmer), die den Genietruppen zugeteilt waren. Die Kampfschwimmer der Schweizer Armee wurden vielseitig ausgebildet für Nahkampf und Sabotage zu Land und zu Wasser. Seit ca. 2008 werden wieder Tauchschwimmer ausgebildet, jedoch nicht als Kampfschwimmer.", "section_level": 3}, {"title": "Deutschland im Zweiten Weltkrieg.", "content": "Die SS-Jagdverbände zu Friedenthal unter dem Kommando von Otto Skorzeny, war eine Spezialeinheit im Dritten Reich, mit einer Kompanie Kampfschwimmer (Jagdkommando-Ost), die in Wien, Theresienstadt ihre Basis hatten.", "section_level": 3}], "src_summary": "Als Kampfschwimmer (veraltet Froschmann, im Zweiten Weltkrieg Meereskämpfer) bezeichnet man besonders für den Kampf im und unter Wasser ausgebildete Marinesoldaten, die heute zu den Spezialkräften gerechnet werden. Kampfschwimmer, deren Einsatzgebiet das Meer ist, stehen in Abgrenzung zu amphibischen Sondereinsatzkräften wie denen des KSK oder zu Pioniertauchern, die keinen Kampfauftrag haben.", "tgt_summary": null, "id": 1945090} {"src_title": "Samtgemeinde Eschede", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "HB, der Vorgänger von Batasuna, wurde 1978 in Pamplona gegründet. Herri Batasuna war ein Zusammenschluss mehrerer sozialistischer und separatistischer Organisationen, die auch durch ihre Ablehnung der spanischen Verfassung von 1978 geeint wurden. Joseba Permach und Arnaldo Otegi fungieren als Sprecher der verbotenen Partei. Otegi war bis 1981 aktives ETA-Mitglied, er gehörte der aufgelösten Abspaltung ETA-pm (politisch-militärisch) an. Batasuna und ihr Vorgänger bestritten Verbindungen zur ETA. Mehrere Versuche, die Partei zu verbieten, scheiterten während der 1980er Jahre und in den 1990er Jahren, weil organische Verbindungen nicht bewiesen werden konnten. Im Bündnis mit anderen Parteien unterstützte Batasuna in der Koalition \"Euskal Herritarrok\" (\"Baskische Bürger\", EH) einige Zeit auch die baskische Regionalregierung, die als Minderheitsregierung auf sie angewiesen war. Stets hatte die konservative spanische Regierung unter José María Aznar versucht HB und später Batasuna zu verbieten. Bereits zuvor war der Vorsitzende und Senatsabgeordnete der HB, Santiago Brouard, im November 1984 in Bilbao einem Mordanschlag der von hohen Funktionären der sozialistischen Regierung unter Felipe González finanzierten und gedeckten Todesschwadronen, den sog. \"Antiterroristischen Befreiungsgruppen\" (GAL), zum Opfer gefallen. Ab 1998 ging der Ermittlungsrichter am Nationalen Gerichtshof Baltasar Garzón juristisch gegen Batasuna vor. Etliche Zeitungen, Zeitschriften, Organisationen, Parteien und Wählerlisten wurden seither von ihm vorläufig verboten. In einem 2005 abgeschlossenen Verfahren gegen die Jugendorganisationen Jarrai, Haika und Segi sahen die Richter am Nationalen Gerichtshof, einem Sondergericht in Madrid, keine Unterordnung unter die ETA. Am 5. Oktober 2007 nahm die spanische Polizei bei ihrem bislang schwersten Schlag 22 hochrangige Mitglieder der Batasuna, praktisch die gesamte Führung der Organisation, fest. Die Razzia fand im baskischen Ort Segura statt, wo der Batasuna-Vorstand nach Medienangaben ein Geheimtreffen abhielt. Den Verhafteten, darunter Joseba Permach, wurde die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Der Innenminister des Baskenlandes, Javier Balza, bezeichnete die Polizeiaktion als kontraproduktiv, da die Partei immer noch über einen großen Rückhalt in der Bevölkerung verfüge und der politische Dialog auf diese Weise untergraben werde.", "section_level": 1}, {"title": "Status und Wahlen.", "content": "Am 26. August 2002, das Parlament verabschiedete am gleichen Tag das neue Parteiengesetz, setzte Garzón auch die Parteirechte von Batasuna zunächst für drei Jahre vorläufig aus. Das Gesetz war im Eilverfahren verabschiedet worden und wird von Menschenrechtsgruppen wie Amnesty International heftig kritisiert. Das Parteiverbotsverfahren wurde offiziell eingeleitet, als Batasuna einen Anschlag der ETA am 4. August 2002 nur bedauert und nicht ausdrücklich verurteilt hatte, wie es das neue Gesetz forderte. Im März 2003 wurde die Partei offiziell verboten. Das Verbot wurde rückwirkend auf die aufgelösten Parteien HB und EH ausgedehnt. Anhänger der linken Unabhängigkeitsbewegung bauten daraufhin die \"Autodeterminaziorako Bilgunea\" (\"Sammlung für Selbstbestimmung\", AuB) auf, um an den Wahlen teilnehmen zu können. Da für AuB Personen kandidierten, die oft viele Jahre vor dem Parteiverbot für Batasuna oder EH kandidiert hatten, wurde auch AuB vom Obersten Gerichtshof verboten. Am Obersten Gerichtshof war mit dem neuen Parteiengesetz eine Sonderkammer für Parteiverbotsverfahren eingerichtet worden. Batasuna rief ihre Wähler auf, ungültig zu stimmen. (Im selben Monat nahm die US-Regierung die Batasuna in ihre Liste terroristischer Vereinigungen auf.) Batasuna wurde auf Antrag der spanischen Regierung in die EU-Liste terroristischer Organisationen aufgenommen. Der Verbotsvorgang wiederholte sich anlässlich der Wahlen zum europäischen Parlament 2004. Eine \"Herritarren Zerrenda\" („Bürgerliste“) genannte Liste wurde vor den Wahlen in Spanien verboten, trat aber in Frankreich an. Wegen der geringen Bevölkerungszahl im französischen Baskenland zog diese Liste jedoch nicht ins EU-Parlament ein. Die Liste hatte im spanischen Baskenland dazu aufgerufen ungültig zu wählen und feierte die 12 % ungültig abgegebener Stimmzettel als politischen Erfolg. (In vorangegangenen Europawahlen betrug der ungültige Anteil stets weniger als ein Prozent.) Da sich unter den Kandidaten der „Bürgerliste“ keine ehemaligen Batasuna- oder EH-Kandidaten befanden, musste die Sonderkammer das Verbot anderweitig begründen. Argumentiert wurde, die Liste richte sich an dieselbe Wählerschaft wie Batasuna und deren Kandidaten seien Mitglieder der linken Unabhängigkeitsbewegung. Dieselbe Überlegung steht auch hinter der aktuellen Parteilinie des konservativen Partido Popular (PP), der seit Mai 2007 ein automatisches Verbot sämtlicher Kandidatenlisten, die bei Wahlen baskisch-linksnationale Positionen (\"izquierda abertzale\") vertreten, fordert. Zu den Regionalwahlen im Autonomen Baskenland am 17. April 2005 gab Batasuna eine Wahlempfehlung für die PCTV-EHAK, die \"Kommunistische Partei der Baskischen Territorien\", ab. Die Partei war schon vor dem Batasuna-Verbot 2002 unter der Regierung Aznar registriert und zugelassen worden. Die Partei übernahm das Minimalprogramm von \"Aukera Guztiak\" (\"Alle Optionen\"). Die zuvor neu gegründete Bürgerliste wollte garantieren, dass alle gesellschaftlichen Sektoren im neuen Regionalparlament vertreten seien. Aukera Guztiak war verboten worden, weil Kandidaten im Kontakt mit dem Chef der legalen linksnationalistischen Gewerkschaft LAB gestanden hätten, die Batasuna nahesteht. EHAK zog mit 12,5 % der Stimmen ins baskische Parlament ein und holte neun Sitze, zwei mehr als Batasuna zuvor. Kritiker behaupten, EHAK sei von Batasuna unterwandert. Aralar erlangte 2,3 % der Stimmen und zog mit einem Abgeordneten ins baskische Parlament ein. Am 8. Februar 2008 wurde dann auch EHAK, ebenso wie die traditionsreiche linksnationale Partei ANV (Acción Nacionalista Vasca), von Richter Baltasar Garzón für die Dauer von drei Jahren verboten, ihr Antreten bei den Wahlen 2008 somit verhindert. Batasuna hatte nach dem Wahlverlust der Konservativen den Sozialisten einen Vorschlag für eine friedliche Lösung gemacht. Die Partei hatte unter dem Titel Orain Herria – Orain Bakea (Jetzt das Land – Jetzt den Frieden) im November 2004 mehr als 15.000 Menschen im Radsportstadion von Donostia-San Sebastián versammelt. Der sozialistische spanische Regierungschef José Luis Zapatero (PSOE) ließ sich zaghaft auf den Vorschlag ein. Ihm wurde im Mai 2005 vom spanischen Parlament die Erlaubnis erteilt, mit der ETA über eine friedliche Beilegung des Konflikts zu verhandeln. Teile der ETA nutzten allerdings den Waffenstillstand zur logistischen Neuordnung. Im Dezember 2006 begann mit einem Sprengsatz im Madrider Flughafen Barajas eine großangelegte Anschlagsserie. Nachdem die Verhandlungen dermaßen gescheitert waren, wurden im Oktober 2007 nahezu alle ranghohen Vertreter von Batasuna wegen Verstoßes gegen das Parteiengesetz verhaftet. Sie werden beschuldigt, sie hätten ihre „illegale Tätigkeit“ in der verbotenen Partei weitergeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Bestätigung des Verbots durch den EGMR.", "content": "Im Dezember 2007 nahm der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg die Klage von Batasuna an und prüfte die Legitimität des Parteiengesetzes und das Verbot von Batasuna und zahlreicher anderer Parteien und Wählerlisten. Das Straßburger Gericht bestätigte alle wesentlichen Argumente der spanischen Regierung und befand unter anderem: „89. Das Gericht betrachtet im vorliegenden Fall, dass die nationalen [Spanischen] Gerichte nach Einsicht der ihnen vorliegenden detaillierten Beweise zu angemessenen Entscheidungen gelangt sind und dass es keinen Anlass gibt von den Schlussfolgerungen des [Spanischen] Obersten Gerichts abzuweichen, dass eine Verbindung zwischen den Klägern [Herri Batasuna und Batasuna] und ETA bestand.“ Das Parteiengesetz wurde am 30. Juni 2009 einstimmig für menschenrechtskonform erklärt. Angesichts der aktuellen Verbotswelle warnte der \"UN-Beobachter für Menschenrechte im Kampf gegen den Terrorismus\" Martin Scheinin im Mai 2008 davor, dass Spanien den Terrorismusbegriff auch auf Bereiche ausdehne, die nichts mit Terrorismus zu tun hätten, und forderte von der spanischen Regierung eine unabhängige Überprüfung der aktuellen Strafgesetzgebung (Art. 572–580). Der UN-Sonderbeauftragte hatte sich darüber „beunruhigt“ gezeigt, „welche Vielfalt an Bestimmungen“ des Parteigesetzes in Spanien Verbote ermöglichten. „Schwammige Formulierungen“, so Martin Scheinin, „können so interpretiert werden, dass sie auch auf jede politische Partei zutreffen, die mit friedlichen Mitteln ähnliche politische Ziele verfolgt, wie terroristische Gruppen“. Die Institution, die Spanien auch wegen Folter rügt, kritisiert, Strafrechtsbestimmungen zu Terrorismus seien zum Teil vage. (Siehe den UN-Bericht:) Daraufhin kassierte das spanische Verfassungsgericht im Mai erstmals das Verbot einer neuen Wählerliste, das zuvor auf Antrag der Regierung der Oberste Gerichtshof ausgesprochen hatte, hinter der angeblich auch Batasuna stehen soll. Juristisch wurde das Vorgehen gegen Batasuna auch durch die Anklagen des Ermittlungsrichters Baltasar Garzón, der mit seinen vorläufigen Verboten mit der Schließung der baskischen Tageszeitung und Radio Egin 1998 begann. Das Urteil von Garzóns Nationalem Gerichtshof teilte der Oberste Gerichtshof in Madrid nicht. Die obersten Richter kippten nach 11 Jahren das Verbot der Zeitung Egin im Mai 2009. Die hohen Haftstrafen wurden genauso aufgehoben wie die „Einziehung und Auflösung des Vermögens“, das längst wertlos ist. Der Oberste Gerichtshof hatte bereits die neue baskische Partei Sortu (Geburt) für illegal erklärt, weil die Richter darin eine Nachfolge-Organisation von Batasuna sahen. Mit Unterstützung zweier legaler Separatistenparteien war daraufhin das Bündnis Bildu gegründet worden.", "section_level": 1}, {"title": "Selbstauflösung.", "content": "Am 3. Januar 2013 gaben zwei Sprecher der Partei in Frankreich, wo Batasuna auch nach dem Verbot in Spanien legal weiterexistierte, ihre Auflösung bekannt. Zur Begründung gaben sie an, dass man in eine neue Phase eingetreten sei, in der Batasuna kein adäquates politisches Mittel mehr sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Batasuna (baskisch für ‚Einheit‘, Aussprache ) war der Nachfolger der 1978 im spanischen Baskenland gegründeten linksgerichteten Partei Herri Batasuna (\"Volksunion\", HB). Batasuna wurde am 23. Mai 2001 gegründet und 2003 in Spanien verboten. Sie blieb trotz des Verbots im Baskenland und Navarra weiterhin auch in der Öffentlichkeit aktiv, weshalb Ermittlungsrichter Fernando Grande-Marlaska die Aktivitäten von Batasuna im Februar 2006 erneut vorläufig verbot. In Frankreich existierte die Partei bis zu ihrer Selbstauflösung am 3. Januar 2013 weiter. ", "tgt_summary": null, "id": 1545766} {"src_title": "Pleinfeld", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Sari besteht aus einem ca. 0,80–1,20 m breiten und ca. 5–6 m (in Extremfällen bis zu 9 m) langen, längsrechteckig gewebten und vor allem nahtlosen Tuch, das an den Seiten und/oder an den Enden oft eine mehr oder weniger breite Schmuckborte von anderer Farbe aufweist. Diese Stoffbahn kann man grundsätzlich in drei Zonen unterteilen, den \"Paluv\" (auch \"Pallu\"), das zumeist über die linke Schulter geworfene Schulterstück, das am dekorativsten gestaltet ist, dann den Korpus (Rock) des Saris, der sowohl schlicht als auch sehr dekorreich ausgeführt sein kann, und die abschließende Schmuckborte am Saum. In früherer Zeit war die meist aus weißem Baumwollstoff (siehe Ordenstracht der Missionarinnen der Nächstenliebe) gefertigte Stoffbahn das einzige Kleidungsstück der Frauen. Heute wird darunter manchmal ein Unterrock getragen; der Oberkörper ist durch ein enges meist kurzärmeliges und bauchfreies, vorne zugeknöpftes Leibchen namens Choli (चोली, colī) vor Blicken geschützt. Beides sind jedoch in der Hauptsache neuzeitliche Traditionen und gehen – abgesehen von einigen wenigen frühen indischen Beispielen – sehr wahrscheinlich auf arabische, aber auch europäische, vornehmlich britische, Einflüsse bzw. Anordnungen zurück. Bei einigen (halb)transparenten Festtags-Saris wird der Choli seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts deutlich verkleinert oder durch einen – natürlich schulterfreien – BH ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Material.", "content": "Traditionell werden Saris aus Baumwolle hergestellt, da dieser Stoff vergleichsweise günstig und leicht zu produzieren ist. Saris für festliche Anlässe oder hochgestellte Persönlichkeiten werden jedoch traditionell auch aus Seide hergestellt, deren Herstellung wesentlich aufwändiger und teurer ist. Wegen der hohen Kosten des Stoffes werden Seiden-Saris hauptsächlich von Frauen der wohlhabenden Mittelschicht und der Oberschicht getragen. Saris werden heute oft in Massenproduktion aus einer Mischung des synthetischen Stoffes Polyester mit Baumwolle und/oder Seide hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Wickelröcke ohne Schulterüberwurf (aber manchmal mit Choli-Jäckchen) finden sich an den weiblichen Figuren von Die ältesten Darstellungen von Saris mit Schulterüberwurf finden sich in den Miniaturmalereien der Vormogul- und der Mogulzeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der in Südasien beheimatete Sari (Hindi, f., साड़ी, sāṛī, englisch auch \"saree\") ist ein ungenähter Wickelrock mit einseitigem Schulterüberwurf für Frauen. Der Sari ist ein Beispiel für ein traditionelles Kleidungsstück (Tracht), das in Indien, Sri Lanka, Bangladesch, Nepal und auch in einigen Gebieten Pakistans heute noch sehr oft im Alltag getragen wird; daneben gibt es auch Festtags-Saris. Es gibt zahlreiche Varianten, einen Sari zu tragen; diese unterscheiden sich in Abhängigkeit vom jeweiligen Kulturraum, so dass man die Herkunft der Trägerin auch an der Art und Weise des Tragens der Kleidung erkennen kann. In Gujarat beispielsweise hängt das Ende des Saris nicht hinten herunter, sondern vorne. Daneben gibt es auch Tragemoden, die dem Wandel der Zeit unterliegen (siehe Lehanga).", "tgt_summary": null, "id": 267552} {"src_title": "Siegfried Czapski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriffserklärung und Verwendung.", "content": "Auch wenn der Begriff \"Wuchtgeschoss\" prinzipiell auf viele andere Geschosse wie Pistolen- oder Gewehrkugeln oder sogar Armbrustbolzen und Luftgewehrkugeln zutrifft, wird er praktisch ausschließlich für panzerbrechende Geschosse für militärische Anwendungen verwendet. Militärische Wuchtgeschosse werden heute praktisch weltweit von allen Armeen zum Zerstören von mittel bis stark gepanzerten Zielen eingesetzt. Sie werden in erster Linie verwendet, um Kampfpanzer, Schützenpanzer oder Bunker zu bekämpfen. Aufgrund der Veränderung der Kriegsführung, weg vom direkten Feuerkampf zwischen Kampfpanzern, hin zur asymmetrischen Kriegsführung, haben sie allerdings heute etwas von ihrer zentralen und herausragenden Rolle in der militärischen Ausrüstung verloren.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Wirkung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Material.", "content": "Das eigentliche Geschoss besteht dabei aus einem Metall, einer gegebenenfalls gehärteten Legierung oder einer Keramik, jeweils von möglichst großer Dichte. Durch die große Dichte und Härte wird der Großteil der kinetischen Energie \"(Wucht)\" zum Durchdringen der Panzerung aufgewendet. Für Wuchtgeschosse wird heute in der Regel gesintertes Wolframcarbid oder abgereichertes Uran \"(engl. DU = depleted uranium)\" verwendet, wodurch letztere oft als Uranmunition bezeichnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkprinzip.", "content": "Das Projektil verdrängt durch seine hohe kinetische Energie und die meist relativ dünne und angespitzte Pfeilform beim Auftreffen und Eindringen das Material, das aufgrund seiner Trägheit nicht mehr mit elastischer und plastischer Verformung reagieren kann, um so die Energie zu absorbieren. Das Wirk- und Eindringprinzip ist dabei vergleichbar mit einem Druckluftnagler, der große kinetische Energie auf der sehr kleinen Nagelspitze konzentriert. Beim Eindringen in die Panzerung wird die kinetische Energie zum Teil in Druck und damit auch hohe Temperatur umgesetzt. Beim Durchdringen der Panzerung entsteht durch die starke Reibung des Penetrators mit den Panzerplatten ein „Splitterregen“ brennenden Materials, das mit dem Penetrator mit sehr hoher Geschwindigkeit nach innen schießt. Die Wirkung im Ziel beruht dabei auf dem Zersplittern der Panzerung und des Projektils auf der Rückseite der durchdrungenen Zielfläche sowie aus dem Hineinschießen des geschmolzenen Materials und pyrophoren Partikeln von Panzerung und Penetrator, die annähernd eine explosive Wirkung besitzen. Dabei wird die Besatzung verwundet oder getötet, das Ziel durch die Splitterwirkung und Feuer innen stark beschädigt und häufig zusätzlich durch Sekundärschäden wie eine Entzündung von Kraftstoff oder die Explosion der im Ziel vorhandenen Munition zerstört. Bei der Ausführung als \"unterkalibrige Munition\" hat das eigentliche Projektil – der sogenannte „Penetrator“ – die Form eines Pfeils und wird mit einem Treibkäfig (engl. „Sabot“) im Geschützrohr geführt. Der Treibkäfig, der heute normalerweise aus Kunststoff oder CFK hergestellt wird, dient der Kaliberanpassung sowie der Abdichtung der Kanone und fällt unmittelbar beim Verlassen der Rohrmündung durch den hohen Luftwiderstand ab. Eine derartige Munition wird meist \"Treibspiegel- oder Treibkäfig-Munition\" genannt oder trägt die Abkürzung \"DS\" (engl. \"Discarding Sabot\") in der Kurzbezeichnung. Auch moderne Verbundpanzerungen, beispielsweise die Chobham-Panzerung, Mexas, oder Reaktivpanzerung bieten gegenüber den neuesten Wuchtgeschossen aus großkalibrigen Panzerkanonen nur bedingten Schutz, insbesondere bei weniger als etwa einem Kilometer Schussentfernung.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die ersten Wuchtgeschosse aus Wolfram wurden bereits von der deutschen Wehrmacht seit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs verwendet (Bezeichnung: „Panzergranate ROT“ oder Panzergranate 40). Frühe als Wuchtgeschosse ausgeführte Munitionssorten waren noch Vollkalibergeschosse. Die Rohre verfügten über einen Drall mit Zügen und Feldern, was die Projektile zur Stabilisierung in Längsrotation versetzte. Heutige Wuchtgeschosse größerer Kaliber, die beim Kampfpanzer normalerweise aus Glattrohrkanonen verschossen werden, sind unterkalibrig und werden zur Stabilisierung mit Finnen oder Leitwerken versehen.", "section_level": 2}, {"title": "Typen panzerbrechender Wuchtgeschosse.", "content": "Da es in der deutschen Sprache kaum eindeutige Bezeichnungen für die unterschiedlichen Arten von Wuchtgeschossen gibt, wird die nachfolgende Übersicht nach den gängigen englischen Abkürzungen strukturiert:", "section_level": 1}, {"title": "AP.", "content": "Die Bezeichnung AP steht für \"Armor Piercing\" (panzerbrechend) und stellt die erste Generation panzerbrechender Geschosse dar. AP steht aber auch grundsätzlich für panzerbrechende Munition. Dabei bestanden die Geschosse aus einem Material mit sehr hoher Dichte wie Wolfram und durchschlugen die Panzerungen auf Grund der kinetischen Energie, die sie beim Auftreffen auf das Ziel abgaben. AP-Geschosse hatten allerdings Grenzen in ihrer Wirkung, da durch die schlechte aerodynamische Form der Luftwiderstand erhöht und so die Geschwindigkeit am Ziel herabgesetzt wurde. Das Problem der AP-Munition ist der Initialschock, der auf das harte und damit meist spröde Geschoss wirkt. Dies führte häufig zu einem Zersplittern des Projektils an der Außenseite der Panzerung. Um dieses Problem zu lösen, wurde die APC entwickelt.", "section_level": 2}, {"title": "API.", "content": "Die Abkürzung API (auch AP-I geschrieben) steht für \"Armor Piercing, Incendiary\". Hierbei wird dem AP-Geschoss ein entzündlicher Stoff (zum Beispiel Zirconium) zugesetzt, um einen zusätzlichen Brandeffekt nach dem Durchdringen der Panzerung zu erzeugen. Dies soll die Zerstörungswahrscheinlichkeit bei einem Treffer durch entzündeten Treibstoff, einem Cook off der gelagerten Munition oder durch anderweitige Brand- und Raucheinwirkung erhöhen. Dieser Typ wird besonders von klein- bis mittelkalibrigen Waffen gegen leicht gepanzerte Ziele verschossen.", "section_level": 2}, {"title": "APC.", "content": "APC steht dabei für \"Armor Piercing, Capped\" (panzerbrechend, mit Kappe). Bei der APC wurde das harte Geschoss an seiner Spitze mit einer Kappe aus weicherem Material versehen, die den Aufprallschock dämpft und den eigentlichen Wirkkörper schützt. Er trifft dann erst nach der Verformung der Kappe auf die Panzerung, um sie zu durchdringen. Diese Kappe verbesserte zwar das Eindringverhalten des Projektils, hatte aber durch die Optimierung der Form auf die Dämpfung des Aufprallschocks aerodynamische Nachteile, wodurch das Geschoss während des Fluges instabil wurde.", "section_level": 2}, {"title": "APBC.", "content": "Dem Umstand der ungünstigen Aerodynamik der AP begegnete man zuerst durch Verwendung einer weiteren Ummantelung, der ballistischen Haube. Sie wurde aus weichem Metall gefertigt und diente rein der Optimierung der Ballistik. Diese Haube verformte oder zerlegte sich beim Aufprall auf ein Ziel und das Geschoss folgte dann dem Wirkprinzip der AP. APBC bedeutet \"Armour Piercing Ballistic Cap\" (panzerbrechend, mit ballistischer Haube).", "section_level": 2}, {"title": "APCBC.", "content": "Nachdem weder die \"APC\" noch die \"APBC\" sich als ideal herausgestellt hatten, wurde deren Aufbau in einer neuen Munitionsart kombiniert. So entstand die APCBC (\"Armour Piercing Capped Ballistic Cap\", panzerbrechend, mit Kappe und ballistischer Haube). Die im Zweiten Weltkrieg weit verbreitete deutsche Panzergranate 39 war ein Beispiel für eine APCBC. Allerdings ist sie eine Mischform der APCBC, da ein Wuchtgeschoss mit einer geringen Ladung Sprengstoff versehen wurde, die das Geschoss nach dem Durchschlagen der Oberfläche zur Explosion bringen sollte, und war darüber hinaus mit einem pyrotechnischen Satz (Leuchtspur) versehen. Die Klassifizierung wäre nach heutiger Nomenklatur \"APCBC-HE-T\" (Armour Piercing Capped Ballistic Cap-High Explosive-Tracer).", "section_level": 2}, {"title": "APCR.", "content": "APCR \"(Armour Piercing, Composite Rigid)\", auch HVAP \"(High Velocity Armour Piercing)\", \"Hartkernmunition\" oder \"Hartkerngeschoss\", wurden 1940 für die 37-mm-Kanone des deutschen Panzerkampfwagen III entwickelt und gegen Mitte des Zweiten Weltkriegs auch von der US-amerikanischen Armee eingesetzt, um den neuen deutschen Panzertypen wie Panzer V Panther und Panzer VI Tiger zu begegnen, deren starke Panzerungen sich mit herkömmlichen, bisher verwendeten AP- oder APC-Geschossen nicht mehr durchschlagen ließen. APCR-Geschosse verfügten im Inneren des Geschosses über einen weiteren noch härteren Kern, der kleiner als das verwendete Kaliber war und auch die Panzerungen der neuen deutschen Panzer durchschlagen konnte. Dieser Munitionstyp wird auch in Langwaffen verwendet, etwa militärischen Sturmgewehren und Scharfschützengewehren, wenn materialschädigende Wirkung benötigt wird, etwa um Motoren von Fahrzeugen außer Betrieb zu setzen, oder wenn Gegner mit Körperpanzerungen zu bekämpfen sind.", "section_level": 2}, {"title": "APCNR.", "content": "APCNR \"(Armour Piercing, Composite Non-Rigid)\" sind im Aufbau mit den APCR sehr ähnlich, nur werden sie aus konifizierten (zur Mündung hin abnehmendes Kaliber) Geschützrohren verschossen. Die beiden Möglichkeiten für die Konifizierung waren zum einen, das Rohr selbst zu konifizieren, zum anderen nur an der Mündung durch eine Art Aufsatz eine Verjüngung zu erreichen. Das Vollkalibergeschoss verlässt dann die Mündung in einem kleineren Durchmesser als ursprünglich, ist also unterkalibrig und erreicht durch das Einschnüren des Geschosses eine sehr stabile Flugbahn und Geschossgeschwindigkeit. Die APCNR konnte sich aber aufgrund ihrer Komplexität und des hohen Verschleißes nicht durchsetzen. Der Nachfolger der APCNR wurde die APDS-Munition.", "section_level": 2}, {"title": "APDS.", "content": "APDS-Munition \"(Armor Piercing, Discarding Sabot)\" ist drallstabilisiert und wird unter anderem bei älteren Zugrohrkanonen (zum Beispiel der L7) oder bei Waffen mittleren Kalibers wie schweren Maschinengewehren und Maschinenkanonen verwendet. Es handelt sich um ein AP-Geschoss mit Treibkäfig. Durch das unterkalibrige Geschoss ist die Flugbahn stabiler und die Geschwindigkeit höher. Ein Beispiel ist die „20 mm APDS-DU“ (APDS–Depleted Uranium). Die Munition wurde kurz vor dem Zweiten Weltkrieg in Frankreich durch die Firma Brandt entwickelt.", "section_level": 2}, {"title": "FAPDS.", "content": "Die zerbrechliche panzerbrechende Treibkäfigmunition \"(Frangible Armour Piercing Discarding Sabot)\" ist eine Weiterentwicklung der APDS. Sie zerfällt während der Penetration der Panzerungsschichten in immer mehr und immer kleinere Teile. Dies hat einen ähnlichen Effekt, wie ihn eine innerhalb der Panzerung abgefeuerte Schrotladung hätte: Ein bloßes Durchschießen des Zielobjekts wird vermieden und durch die kaskadierende Zerstörung werden Verluste und Schäden vergrößert.", "section_level": 2}, {"title": "APFSDS.", "content": "Da drallstabilisierten Geschossen hinsichtlich der Mündungsgeschwindigkeit und Länge und somit auch in der Durchschlagskraft Grenzen gesetzt sind, wurden die \"panzerbrechenden, flügelstabilisierten Treibkäfiggeschosse\" entwickelt (APFSDS für \"Armor Piercing Fin-Stabilized Discarding Sabot\"). Sie stellen heute den letzten Entwicklungsstand von im Militär eingeführten großkalibrigen Wuchtgeschossen dar. Die heute üblichen Geschosse werden normalerweise aus glatten Geschützrohren verschossen und bestehen aus einem leichten Mantel – dem Treibkäfig – und einem dünnen, spitzen, schweren Metallpfeil – dem Penetrator. Er wird mit Flossen oder Finnen stabilisiert. Der Durchmesser des Penetrators ist dabei deutlich kleiner als das Kaliber der Kanone, das heißt, es handelt sich dabei um ein Unterkalibergeschoss. Die Energie des Geschosses wird so in dem dünnen Metallpfeil konzentriert und die Durchschlagskraft erhöht. Diese Munitionsart ist heute bei Kampfpanzern normalerweise als hülsenlose Munition konzipiert mit einer Treibladung hauptsächlich aus Nitrozellulose. Die Mündungsgeschwindigkeit moderner APFSDS-Projektile beträgt zwischen 1400 und 1800 Meter pro Sekunde (m/s), das heißt teilweise mehr als fünffache Schallgeschwindigkeit. Ein Beispiel für ein derartiges Geschoss ist die \"DM 53\", die heute im Leopard 2 vom deutschen Heer eingesetzt wird. Sie erreicht in Kombination mit der 120-mm-Glattrohrkanone L/55 von Rheinmetall eine Mündungsgeschwindigkeit von bis zu 1750 m/s. Laut Angaben der Bundeswehr kann damit eine Durchschlagsleistung von 810 mm Panzerstahl (nach RHA) auf eine Entfernung von 2000 m erreicht werden. Die genauen Angaben über die Durchschlagsfähigkeit und Mündungsgeschwindigkeit sind allerdings beim Großteil dieser modernen Geschosse streng geheim.", "section_level": 2}, {"title": "Übersicht über Geschossenergie und Durchschlagsleistung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veranschaulichung der kinetischen Energie.", "content": "Eine Lokomotive mit einer Masse von 50 Tonnen und einer Geschwindigkeit von 80 km/h (22,2 m/s) besitzt eine kinetische Energie von rund 12,3 Megajoule (MJ). Die 2005 in der Bundeswehr eingeführte panzerbrechende Wuchtmunition DM 63 mit einem Kern aus Wolframcarbid, die aus einer 120-mm-Glattrohrkanone L/55 abgefeuert wird, erreicht bei einer Mündungsgeschwindigkeit von 1750 m/s und einer gegenüber der Vorgängerausführung erhöhten Penetratormasse (rund 8,5 kg) ungefähr 13 MJ an der Mündung.", "section_level": 2}, {"title": "Geeignete Beschleuniger.", "content": "Im Einsatz werden Wuchtgeschosse durch konventionelle Treibladungen in Kanonen beschleunigt. Prinzipiell wären auch Railguns und zweistufige Leichtgaskanonen zum Abschuss von Wuchtgeschossen geeignet. Damit könnte eine noch höhere Geschwindigkeit und damit kinetische Energie erreicht werden. Derartige Beschleuniger werden allerdings bisher nur in der Forschung eingesetzt; es existieren keine einsatzfähigen Waffensysteme.", "section_level": 1}, {"title": "Schutzmaßnahmen.", "content": "Es existierten bisher keine wirkungsvollen Schutzmaßnahmen gegen moderne großkalibrige Hochleistungswuchtgeschosse. Selbst modernste Panzerungen wurden bei Kampfentfernungen von mehreren Kilometern immer noch durchschlagen. Ob durch die Weiterentwicklung der russischen Kampfpanzer T-80, T-90 und T-14 dieses Prinzip noch Gültigkeit besitzt, ist auf Grund der Geheimhaltung offen. Durch die Entwicklung neuer panzerbrechenden Munitionsarten und Beschleunigerkonzepten auf der einen Seite und moderner Panzerungskonzepte in Verbindung mit abstandsaktiven Schutzmaßnahmen – insbesondere die sogenannten „Hardkill-Systeme“ – auf der anderen Seite, spitzt sich der „Wettbewerb“ wieder zu. Ob gerade die Hardkill-Systeme in der Lage sein werden, derartige Geschosse in ihrer Wirkung zu beeinträchtigen, den Treffer zu verhindern oder den anfliegenden Penetrator zu zerstören, hat die Praxis im Einsatz bisher noch nicht gezeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Wuchtgeschoss ist eine Munition, die allein die kinetische Energie (KE) ihres Projektils nutzt, um die Zieloberfläche wie beispielsweise eine Panzerung zu durchdringen. Im Geschoss selbst wird deswegen auf Sprengstoff und Zünder verzichtet. ", "tgt_summary": null, "id": 2405963} {"src_title": "Der kleine Herr Friedemann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wortherkunft und Wortgebrauch.", "content": "Im amerikanischen Englisch sind \"tailings\" Rückstände, die bei Verarbeitungsprozessen wie Zermahlen oder Destillieren anfallen können. Es handelt sich um eine Wortbildung zu englisch \"tail\" („Schwanz“), wobei hier das „hintere Ende“ der Verarbeitung gemeint ist, an dem die Rückstände anfallen. Der Begriff wird vor allem im Kontext der Aufbereitung von Erzen verwendet. So beispielsweise für Rotschlamm (englisch \"bauxite tailings\" oder \"red sludge\"), der bei der Gewinnung von Bauxit als Rückstand anfällt. Im Deutschen wird das englische Fremdwort \"Tailings\" für Rückstände bei der Erzaufbereitung verwendet. Aufgrund der starken Umweltbelastung taucht es häufig im Zusammenhang mit der Yellowcake-Herstellung im Rahmen der Uranerzaufbereitung auf. Wie im Englischen ist \"Tailings\" auch im Deutschen ein Pluralwort. Innerhalb von Wortzusammensetzungen kann das Plural-s allerdings entfallen. Beispielsweise wird neben \"Tailingsbecken\" auch die Wortform \"Tailingbecken\" mit etwa gleicher Häufigkeit verwendet. Ebenso wird im Englischen neben \"tailings pond\" (deutsch „Tailingsbecken“) auch die Wortform \"tailing pond\" verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Umweltgefährdung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Chemikalien und Ressourcenverbrauch.", "content": "Die Lagerung von Tailings in Absetzbecken ist mit einer hohen Umweltbelastung verbunden, da die Schlämme meist auch giftige Stoffe wie Quecksilber und Arsen enthalten, die bei der Erzaufbereitung verwendet werden oder als Nebenprodukte anfallen. Ein Teil der giftigen Substanzen gelangt durch Wind und Wetter aus den Absetzbecken in die Umwelt. Insbesondere im Zusammenhang mit Säurebildung besteht die Gefahr, dass die belastete Flüssigkeit in den Boden versickert (siehe Saure Grubenwässer). Vögel und andere Tiere können schwere Gesundheitsschäden erleiden, wenn sie aus Absetzbecken trinken. Zudem bringen sie dadurch Schadstoffe in die Nahrungskette ein. Außerdem werden durch die Lagerung in Absetzbecken, die teilweise viele Quadratkilometer einnehmen, natürliche Flächen und große Mengen von Wasser verbraucht. Moderne Aufbereitungstechniken bieten die Möglichkeit, die festen Partikel aus den Schlämmen abzutrennen und sie trocken an der Erdoberfläche zu lagern. Durch die damit verbundene Zurückgewinnung des Prozesswassers wird der Wasser- und Platzbedarf enorm reduziert und die Umweltgefährdung reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Dammbrüche.", "content": "Katastrophale Schäden können entstehen, wenn die Eindämmung eines Absetzbeckens versagt. Beispiele für Dammbrüche aus jüngerer Zeit: Aufgrund der bisher aufgetretenen Dammbrüche werden heute hohe Anforderungen an die Auslegung, den Bau und den Betrieb der Absetzbecken gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Tailings im Uranbergbau.", "content": "Auch bei der Aufbereitung von Uranerz entstehen schlammartige Rückstände, die \"Tailings\" genannt werden. Ihre Menge korreliert direkt mit der Masse des verarbeiteten Erzes, daher fallen weltweit jährlich viele Millionen Tonnen dieser schwach radioaktiven Tailings an. Trotz der Abtrennung des Urans enthalten die Tailings immer noch den größten Teil der ursprünglich im Gestein vorhandenen Aktivität. Es handelt sich vor allem um die Nuklide Radium-226, Radon-222 und Blei-210. Die auf eine Masseneinheit bezogene spezifische Aktivität ist jedoch im Vergleich zu vielen anderen schwachradioaktiven Abfallprodukten gering. Unmittelbare Gesundheitsschäden sind bei sachgemäßer Lagerung daher nicht zu erwarten. Die Schwierigkeit bei der Lagerung der Tailings besteht darin, dass die zuvor unter der Erde im Gestein gebundenen Schadstoffe nun zerkleinert sind und sich an der Erdoberfläche befinden. Damit sind sie wesentlich mobiler und gelangen leichter in die Umwelt. Eine Endlagerung der Inhalte der Absetzbecken kann aufgrund deren Ausmaße nur vor Ort erfolgen. Am Beispiel der Sanierung der ehemaligen Betriebsstätten der SDAG Wismut in Thüringen und Sachsen zeigt sich, wie das vonstatten geht. Durch Trockenlegung, Abdeckung und Renaturierung der Tailings wurde das Risiko der Wettererosion ausgeschlossen. Da eine Abdichtung unterhalb der Tailings nicht erfolgen konnte, bleibt das Risiko des Versickerns radioaktiver Stoffe in den Untergrund. Daher werden engmaschige Umweltkontrollen und Grundwasseraufbereitung durchgeführt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Tailings (englisch) bezeichnet man im Bergbau feinkörnige Rückstände aus der Aufbereitung von Erzen, die zumeist in Form von Schlämmen vorliegen. Sie werden in der Nähe der Bergwerke oder Aufbereitungsanlagen gelagert, meist in großen, mit Dämmen abgetrennten Absetzbecken oder Schlammteichen.", "tgt_summary": null, "id": 557111} {"src_title": "Eschert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Ortschaft liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa 25 Kilometer westnordwestlich der Stadt Elbląg \"(Elbing)\" und 36 Kilometer südöstlich von Danzig an der Tuja \"(Tiege)\" in der Nähe des Südwestufers des Frischen Haffs.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Tiegenhof entstand als eine Ansiedlung neben einem Domänengut der Familie Loitz, einem Kaufmannsgeschlecht aus Danzig, das 1572 seinen Besitz wegen Überschuldung verkaufen musste. Unter den nächsten Besitzern, der Familie Weiher, wurde der Tiegenhof zum Haupthof einer Starostei. Im Laufe der Zeit wuchs die Siedlung zu einem Marktort mit Handwerkern, Krämern, Krügern und Gärtnern. Außerhalb des Ortes befanden sich 1664 noch zwei Windmühlen und eine Schnapsbrennerei. Tiegenhof war Teil Königlich Preußen und kam daher bei der Ersten Teilung Polens 1772 an Preußen. Auf dem Gelände des Haupthofes entstand 1784 eine evangelische Kirche, die zwischen 1831 und 1834 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel neu aufgebaut wurde. 1848 erfolgte der Bau einer katholischen Kirche. Nachdem Tiegenhof seit 1859 den Status eines Marktfleckens innehatte, erhielt es 1880 Stadtrecht. Seit 1881 hat Tiegenhof einen Eisenbahnanschluss, der 1886 über Neuteich bis Simonsdorf erweitert wurde. Seit 1900 ist die Stadt auch an das Schmalspurbahnnetz der ehemaligen Westpreußischen Kleinbahnen AG (heute: Żuławska Kolej Dojazdowa) angeschlossen. Traditionsreiche Betriebe in Tiegenhof waren die Machandelfabrik der Familie Stobbe, die seit 1776 Wacholderschnaps brannte, und die seit 1784 bestehende Brauerei Stobbe. Auch die Tiegenhofer Ölmühle und die Zuckerfabrik hatten einen guten Ruf. Die Stadt gehörte seit 1818 dem Kreis Marienburg (Westpreußen) an. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Tiegenhof 1920 der Freie Stadt Danzig zugeschlagen, die vom deutschen Reich abgetrennt wurde. Damit schied Tiegenhof aus den Kreis Marienburg aus und wurde Kreisstadt des neu geschaffenen Landkreises Großes Werder. 1939 wurde die Freie Stadt Danzig deutsch besetzt und dann dem deutschen Reich wieder angeschlossen. In Tiegenhof befanden sich zwei Außenkommandos des KZ Stutthof, eins in der Hauptwerkstatt der Kleinbahn, ein zweites in der Ziegelei. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Tiegenhof, wie auch Danzig, unter polnische Verwaltung gestellt. Tiegenhof erhielt den polnischen Namen \"Nowy Dwór Gdański\", was etwa Neuhof bei Danzig bedeutet. Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben und durch Polen ersetzt. Zwischen 1954 und 1975 war Nowy Dwór Sitz eines Powiats, seit 1999 ist die Stadt wieder eine Kreisstadt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nowy Dwór Gdański [] ( \"Tiegenhof\") ist eine Stadt mit etwa 10.000 Einwohnern und Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde im Powiat Nowodworski der polnischen Woiwodschaft Pommern.", "tgt_summary": null, "id": 751684} {"src_title": "Wolfgang Drechsler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Van Dyke, der Sohn eines Anwalts und einer Pianistin, arbeitete nach dem Tod des Vaters mit seiner Mutter in unterschiedlichen Vaudeville-Theatern und hatte bereits mit sechs Jahren seine erste Hauptrolle. Nach verschiedenen Tätigkeiten kam er 1915 zum Film. Seine ersten Jobs hatte er bei den Essanay-Studios, wo er als Drehbuchautor und Regieassistent zusammen mit den damals schon namhaften Regisseuren Charles Brabin und D. W. Griffith arbeitete. Später war er als Regieassistent an Griffiths Spielfilm \"Intoleranz\" beteiligt. 1917 führte er für die Paramount Pictures erstmals selbst Regie. Rasch erwarb er sich den Ruf eines effizienten Regisseurs mit hohem Organisationstalent, was ihm den Spitznamen „One Take Woody“ verschaffte. Dieser Ruf veranlasste 1928 Irving Thalberg, ihm für das Südseedrama \"Weiße Schatten\" die Regie zu übertragen, nachdem Regisseur Robert J. Flaherty gefeuert worden war, weil er den Zeit- und Budgetrahmen überzogen hatte. Das Studio setzte Van Dyke danach häufig in kostspieligen, oft problembeladenen Produktionen ein, die er effektiv und innerhalb des gesetzten Budgets zu Ende brachte. Zu den bekannteren Filmen aus der Zeit gehören die Abenteuerstreifen \"Trader Horn\", den er an Originalschauplätzen in Afrika drehte, und das Musical \"Cuban Love Song\" mit Lawrence Tibbett und Lupe Vélez, das sich durch die intelligente Einbindung der Lieder in die Handlung auszeichnete. 1932 inszenierte er mit Johnny Weissmüller \"Tarzan, der Affenmensch\". Seinen heute noch bekanntesten Film inszenierte er 1934, als er die beiden Schauspieler William Powell und Myrna Loy in der Kriminalkomödie \"Der dünne Mann\" nach der Novelle von Dashiell Hammett einsetzte. Der Film war ein durchschlagender Erfolg und Van Dyke wurde erstmals für den Oscar als bester Regisseur nominiert. Er drehte danach mit vielen Topstars des Studios, darunter Joan Crawford in \"Heirate nie beim ersten Mal, Wo die Liebe hinfällt\" und \"Love on the Run\" sowie Jeanette MacDonald und Nelson Eddy. Mit dem populären Leinwandpaar MacDonald/Eddy inszenierte er einige ihrer besten Filme, unter anderem \"Tolle Marietta, Rose-Marie\" und \"Sweethearts\". Für \"San Francisco\", der 1936 in den Verleih kam, war Van Dyke nochmals für den Oscar als bester Regisseur nominiert. Ende 1937 gelang es ihm, die Produktion von \"Marie-Antoinette\", die sich zu einem finanziellen Desaster zu entwickeln drohte, zu einem glücklichen Ende zu führen. Nachdem Norma Shearer erst heftig gegen seine Berufung opponiert hatte, führte Van Dyke sie schließlich zu einer erneuten Oscar-Nominierung in der Kategorie Beste Darstellerin. 1939 übertrug Studioboss Louis B. Mayer Van Dyke die undankbare Aufgabe, die Produktion von \"I Take This Woman\" mit Hedy Lamarr, an der sich in den vorangegangenen 14 Monaten bereits vier Regisseure versucht hatten, zu einem guten Ende zu bringen. 1942 drehte er mit dem Kinderstar Margaret O’Brien seinen letzten Film \"Journey for Margeret\". Wenige Monate nach dessen Premiere starb er im Alter von 53 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts. Von 1935 bis zu seinem Tod war er mit Ruth Mannix verheiratet, mit der er drei Kinder hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Woodbridge Strong Van Dyke II. (* 21. März 1889 in San Diego, Kalifornien; † 5. Februar 1943 in Brentwood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmregisseur.", "tgt_summary": null, "id": 944457} {"src_title": "Hans Bredow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die gotische Burg wurde um 1360 bis 1365 auf einem gut 300 Meter langen Felsrücken des Berges Ždánov (deutsch \"Zosum\") erbaut, liegt auf 886 Höhenmetern und ist damit die nach Vítkův hrádek höchstgelegene Burg in Böhmen. Sie diente als Schutz der in der Nähe befindlichen Goldminen des „Bergreichensteiner Steigs“, der von Bayern nach Böhmen führte, der Goldminenstadt Bergreichenstein (Kašperské Hory) und der nahen Grenze. Sie hat eine Länge von etwa 180 und eine Breite von maximal 30 Metern. Durch die exponierte Lage auf dem Felsrücken und die steil, beim Weg fast senkrecht abfallenden, steinigen Hänge von mindestens 20 Metern Tiefe, benötigte die Burg lediglich eine einfache, stabile Burgmauer, da sie nur über den Burgweg von Soldaten erreicht werden konnte. Markant und untypisch sind die zwei Türme im Ostteil der Burganlage, welche beide als Bergfried gebaut und genutzt wurden. Der Ostturm dient seit den 1930er Jahren als Aussichtsturm. Zwischen den Türmen befinden sich die Reste des Palas, der durch zwei Übergänge am Westturm mit der restlichen Burg verbunden ist. Der Abstand zwischen Burgmauer und Palas beträgt gut 4 Meter, um einen zusätzlichen Schutz vor Geschossen von Belagerungswaffen zu erreichen. An den Westturm schließt sich das sogenannte \"Burggrafengebäude\" an, in dem die jeweiligen Statthalter der Burg lebten. Der Burghof hat eine Länge von gut 90 Metern und schließt am Westende mit dem nach Norden ausgerichteten Tor und dem Torhaus ab. Der Zugang zur Burg erfolgte über eine Zugbrücke, aktuell eine Holzbrücke, auf einem nördlich an der Burg nach Osten verlaufenden Weg, der von einem vorgelagerten Torturm abgeschlossen wurde. Dieser ist nur noch als Ruine erhalten geblieben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Burg wurde durch Karl IV. errichtet, Baumeister war Veit Hedvábný. Sie war zwar eine Königsburg, wurde aber immer wieder als Lehen vergeben. Berühmte Lehnsherren waren Erzbischof Johann Očko von Wlašim, die Zmrzlík von Schweißing (\"Zmrzlíkové z Svojšína\"), die Sternberg, Schwamberger und Jiří von Lokšan. Der Herr der Burg war gleichzeitig höchster Richter und Machthaber in den Ländereien von Prácheň. Die Burg wurde nie eingenommen, verfiel aber seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, da sie keinen strategischen Wert mehr hatte. Ab 1617 war sie unbewohnt, wurde dann von der Stadt Bergreichenstein (Kašperské Hory) im Auftrag von König Matthias gekauft und befindet sich seitdem in ihrem Besitz. In den 1930er Jahren gab es erste Restaurierungen an der Burg, wobei insbesondere die beiden Türme und das \"Burggrafengebäude\" instandgesetzt wurden. Ab den 1960er Jahren wurden ständig kleinere Maßnahmen zum Erhalt der Burg ergriffen und ein Verwalter zog im Auftrag der Stadt Kašperské Hory auf der Burg ein. 1992 folgte eine weitere größere Erhaltungsmaßnahme der Grundmauern und die Modernisierung des westlichen Torgebäudes als auch der Gebäude im Osten der Burganlage. Von 2000 bis 2008 wurden umfangreiche Restaurierungs- und Unterhaltungsmaßnahmen auf der gesamten Burg durchgeführt, finanziert von Staat und Stadt, bei der alle Außen- und Grundmauern stabilisiert wurden. Der Ostturm erhielt ein neues Dach, da das alte aus den 1930er Jahren durch den Orkan Kyrill zerstört wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Pustý hrádek.", "content": "Etwa 300 Meter östlich von der Burg entfernt befinden sich die Überreste von Pustý hrádek (Ödschlössel), einer kleinen Befestigungsanlage auf 924 Höhenmeter. Das genaue Baudatum und der Bauherr sind nicht bekannt. Es wird vermutet, dass das Geschlecht der Šternberg sie im Zeitraum 1454 bis 1476 errichtete, um Kašperk zu belagern. Kašperk war zu diesem Zeitpunkt im Besitz des Königs von Böhmen, Georg von Podiebrad. Da das Heer von Georg von Podiebrad aber die Stammburg der Šternbergs, Burg Český Šternberk, 1467 eroberte, kam es zu keiner längeren Belagerung und keinem Angriff auf die Burg Kašperk und die Anlage verfiel. Die Belagerungsanlage hatte vermutlich eine Länge von 35 Metern und eine Breite von weniger als 15 Metern. Erhalten geblieben ist lediglich ein kleiner Teil der Grundmauer, die mittlerweile restauriert wurde und über eine Holztreppe betreten werden kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Kašperk ( \"Karlsberg\") ist eine Burgruine etwa 2,5 Kilometer nördlich von Kašperské Hory im Böhmerwald, Okres Klatovy, Tschechien.", "tgt_summary": null, "id": 1933389} {"src_title": "Rietz-Neuendorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Del Rey wurde 1938 von John W. Campbell entdeckt und gefördert. Er schrieb unter zahlreichen Pseudonymen für fast alle bekannten Pulp-Magazine (als \"Charles Satterfield\", \"Edson McCann\", \"John Alvarez\", \"Marion Henry\", \"Philip James\", \"Philip St. John\", \"Erik Van Lhin\", \"Kenneth Wright\", \"Wade Kaempfert\", \"Ramon F. Alvarez-del Rey\" und \"Cameron Hall\"). Wenn sich seine Geschichten einmal nicht gut verkauften, pflegte er in einem Schnellrestaurant als Koch zu arbeiten. Nach der Hochzeit mit Helen Schlaz 1945 verlegte er sich komplett aufs Schreiben und war auch als Lektor und Büroleiter für die literarische Agentur von Scott Meredith tätig. Später war er Herausgeber gleich mehrerer Zeitschriften gleichzeitig, wobei er seine verschiedenen Pseudonyme benutzte. Er verantwortete 1952 und 1953 den Start von Titeln wie \"Space SF\", \"Fantasy Fiction\", \"Science Fiction Adventures\" (als Philip St. John), \"Rocket Stories\" (als Wade Kaempfert), und \"Fantasy Fiction\" (als Cameron Hall). 1968 wurde er Mitherausgeber des Magazins \"Galaxy\" und übernahm in den 1970ern zusammen mit seiner neuen Ehefrau Judy-Lynn del Rey die SF-Redaktion von \"Ballantine Books\". Die beiden waren dort so erfolgreich, dass die SF-Reihe ab 1977 unter dem neuen Imprint \"Del Rey Books\" erschien. Das erste Buch des neuen Labels war \"The Sword of Shannara\" von Terry Brooks, heute publiziert es neben SF und Fantasy auch Mangas. Del Rey erhielt 1972 den \"E. E. Smith Memorial Award for Imaginative Fiction\" (auch \"Skylark Award\" genannt) und 1985 den \"Balrog Special Award\", ein Preis, für den die Zeitschrift \"Locus\" bei ihren Lesern eine Umfrage nach dem beliebtesten Fantasy-Autor veranstaltet hatte. 1990 wurde del Rey mit dem \"Grand Master Award\" der SFWA geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lester del Rey (* 2. Juni 1915 in Clydesdale, Minnesota; † 10. Mai 1993 in New York), war ein US-amerikanischer Science-Fiction-Schriftsteller und Herausgeber. Er behauptete stets, sein vollständiger Name laute \"Ramon Felipe San Juan Mario Silvio Enrico Smith Heathcourt-Brace Sierra y Alvarez del Rey y de los Verdes\", sein wirklicher Name ist aber \"Leonard Knapp\".", "tgt_summary": null, "id": 1752014} {"src_title": "Kostas Paskalis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie und Klima.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Nagpur liegt auf dem Dekkan-Plateau der indischen Halbinsel auf einer mittleren Höhe von 310 Metern. Die unter der Stadt liegenden Gesteinsschichten sind bedeckt von Alluvialböden, die der Fluss Kanhan regelmäßig bei Überschwemmungen ablagert. In einigen Orten hinterlässt er auch körnige Sandbänke. In tiefer liegenden Gebieten besteht der Boden oft aus alluvialem Lehm. Im östlichen Teil der Stadt wurden neben Granit auch kristalline metamorphe Gesteine entdeckt, wie Gneis und Schiefer. Dagegen wurden Lehm und gelblicher Sandstein im Norden von Nagpur gefunden. In Nagpur befinden sich mehrere Stauseen sowie natürliche Seen. Der größte dieser Seen ist der Ambazari-See.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Durch seine zentrale Lage auf der indischen Halbinsel, weit vom Golf von Bengalen und vom Arabischen Meer entfernt, ist es die meiste Zeit des Jahres sehr trocken. Während der Monsunzeit zwischen Juni und September ist es hingegen sehr nass. In diesen Monaten fällt der meiste Regen, der durchschnittlich 1.205 mm Niederschlag pro Jahr. Der stärkste Regen in Nagpur wurde mit 304 mm Niederschlag am 14. Juli 1994 gemessen. Während des Winters, der von November bis Januar andauert, können die Temperaturen nachts unter 10 °C fallen. Der heißeste Monat ist der Mai mit oft über 40 °C. Die höchste gemessene Temperatur in der Stadt betrug 48,6 °C am 26. Mai 1954, die niedrigste war 3 °C.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt wurde schon im 10. Jahrhundert das erste Mal schriftlich erwähnt. Die offizielle Stadtgründung geht auf einen politischen Akt von Bakht Buland Schah, Gond-König von Deogad, im Jahre 1702 zurück. Der Name Nagpur leitet sich vom Fluss Nag ab, der durch die Stadt fließt. 1742 wurde Nagpur zur Hauptstadt des Staates der Marathen erklärt. 1817 geriet Nagpur unter britischen Einfluss. Der 1818 gebildete Fürstenstaat Nagpur wurde 1853 endgültig von den Engländern in ihren Besitz genommen und 1861 zum Regierungssitz der \"Central Provinces\" gemacht. 1867 wurde die Eisenbahnlinie nach Bombay, dem heutigen Mumbai eröffnet, was zur Ansiedlung von Industriebetrieben und zum beschleunigten Wachstum der Bevölkerung führte. Seit dem Jahre 1923 besitzt Nagpur eine Universität. Nach der Unabhängigkeit Indiens am 15. August 1947 wurde die Stadt Teil des neu gegründeten Staates und 1950 zur Hauptstadt des Bundesstaates Madhya Pradesh. Die in Nagpur erfolgte Massenkonversion von Bhimrao Ramji Ambedkar und hunderttausenden Anhängern zum Buddhismus am 14. Oktober 1956 machte die Stadt zum Zentrum des indischen „Neo-Buddhismus“. Nach dem \"States Reorganisation Act\" 1956 kam die Stadt zum Bundestsstaat Bombay und nach der Aufteilung Bombays am 1. Mai 1960 zu Maharashtra. Seitdem ist Nagpur „Winterhauptstadt“ des Bundesstaates.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Stadt ist in ganz Indien wegen der dort geernteten schmackhaften Orangen bekannt. Sie wird deshalb auch „The Orange City“ genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nagpur (Marathi:, ) ist eine Stadt (\"Municipal Corporation\") im Bundesstaat Maharashtra in Indien. Sie hat rund 2,4 Millionen Einwohner (Volkszählung 2011) und liegt am Fluss Nag. Nagpur ist eine Industriestadt (Baumwoll-, Papier-, chemische Industrie, Maschinenbau; in der Umgebung wird Mangan abgebaut), aber auch Kulturzentrum mit Universität, Theater, Museen und Galerien und ein wichtiger Verkehrsknoten (Straße, Eisenbahn, Flughafen). Nagpur ist der geografische Mittelpunkt von Indien und ist der Hauptort der Großregion Vidarbha innerhalb Maharashtras.", "tgt_summary": null, "id": 361233} {"src_title": "Josef Magnus Wehner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat die Stadt eine Gesamtfläche von 108,9 km, wovon 108,6 km Land und 0,3 km (0,24 %) Wasser ist.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Nach der Volkszählung von 2000 gibt es 27.999 Menschen, 12.536 Haushalte und 8.236 Familien in der Stadt. Die Bevölkerungsdichte beträgt 257,8 Einwohner pro km. 93,31 % der Bevölkerung sind Weiße, 2,93 % Afroamerikaner, 0,06 % amerikanische Ureinwohner, 2,34 % Asiaten, 0,09 % pazifische Insulaner, 0,68 % anderer Herkunft und 0,60 % Mischlinge. 2,38 % sind Latinos unterschiedlicher Abstammung. Von den 12.536 Haushalten haben 15,9 % Kinder unter 18 Jahre. 60,6 % davon sind verheiratete, zusammenlebende Paare, 3,9 % sind alleinerziehende Mütter, 34,3 % sind keine Familien, 32,0 % bestehen aus Singlehaushalten und in 28,0 % Menschen sind älter als 65. Die Durchschnittshaushaltsgröße beträgt 2,15, die Durchschnittsfamiliengröße 2,70. 16,0 % der Bevölkerung sind unter 18 Jahre alt, 4,2 % zwischen 18 und 24, 16,3 % zwischen 25 und 44, 20,0 % zwischen 45 und 64, 43,5 % älter als 65. Das Durchschnittsalter beträgt 59 Jahre. Das Verhältnis Frauen zu Männer beträgt 100:84,8, für Menschen älter als 18 Jahre beträgt das Verhältnis 100:79,3. Das jährliche Durchschnittseinkommen der Haushalte beträgt 53.306 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien 68.479 USD. Männer haben ein Durchschnittseinkommen von 56.431 USD, Frauen 35.857 USD. Der Prokopfeinkommen der Stadt beträgt 31.772 USD. 3,3 % der Bevölkerung und 1,3 % der Familien leben unterhalb der Armutsgrenze, davon sind 2,9 % Kinder oder Jugendliche jünger als 18 Jahre und 3,0 % der Menschen sind älter als 65.", "section_level": 1}], "src_summary": "Monroe Township ist ein Township im Middlesex County, New Jersey, USA. Bei der Volkszählung von 2000 wurde eine Bevölkerungszahl von 27.999 registriert.", "tgt_summary": null, "id": 239638} {"src_title": "Ulrich Kelber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Anders als bei anderen Ordnungen gibt es bei den Makrelenhaiartigen kein gemeinsames Merkmal, das eine Zuordnung sofort möglich macht, erst in der Kombination mehrerer Merkmale lässt sich die Zuordnung vereindeutlichen. Merkmale sind: Viele Vertreter dieser Ordnung sind in der Lage, sich durch das Speichern von Wärme in einem Netz von Kapillargefäßen (\"Rete mirabilis\") weniger von der Umgebungstemperatur abhängig als andere Fische zu bewegen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Zwei Makrelenhaiartige, der Riesenhai (\"Cetorhinus maximus\") und der Riesenmaulhai (\"Megachasma pelagios\") leben von Plankton, die übrigen fressen größere Tiere, der Weiße Hai (\"Carcharodon carcharias\") frisst auch Meeressäuger. Makrelenhaiartige sind ovovivipar, die Jungen verlassen noch im Mutterleib die Eihülle und werden unmittelbar danach geboren.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Es gibt acht rezente Familien, von denen sechs monotypisch sind, zehn Gattungen und 15 rezente Arten. Die verwandtschaftlichen Beziehungen der verschiedenen Familien gibt folgendes Kladogramm wieder:", "section_level": 1}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "Makrelenhaiartige lassen sich fossil seit der Unteren Kreidezeit nachweisen. Die meisten fossil beschriebenen Taxa sind allerdings nur durch ihre Zähne bekannt. Neun ausgestorbenen Familien wurden beschrieben, die Pseudoscapanorhynchidae (Unterkreide), die Haimirichiidae (Unterkreide), die Cretoxyrhinidae (Untere Kreide bis Paläozän), die Anacoracidae (Kreidezeit), die Archaeolamnidae, Cardabiodontidae und Pseudocoracidae (Oberkreide), die Otodontidae (Paläozän bis Pliozän) und die Xiphodolamiidae (Eozän). Bis zum Ende der Kreide waren die Makrelenhaiartige die dominierende Haiordnung in den Ozeanen. Nach dem Massenaussterben an der Kreide-Paläogen-Grenze, bei dem sie stark dezimiert wurden, sind die Grundhaie (Carcharhiniformes) die dominierende Haigruppe geworden. Zu den Makrelenhaiartigen gehört auch der ausgestorbene, riesige Megalodon (\"Carcharocles megalodon\"), der vom Miozän bis zum Altpleistozän vor 5 bis 1,6 Millionen Jahren lebte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Makrelenhaiartige (Lamniformes) sind eine Ordnung der Haie zu der ebenso unterschiedliche wie bekannte Arten wie der Weiße Hai, der Riesenhai, die Fuchshaie oder der Kurzflossen-Mako zählen.", "tgt_summary": null, "id": 1719828} {"src_title": "Atze Schröder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ziele.", "content": "Die AUC wurden 1997 gegründet und gingen aus einer Vielzahl paramilitärischer Gruppierungen hervor, die seit den 1960er Jahren in Kolumbien entstanden waren. Ihr offizielles Ziel war es, die Guerillabewegung (FARC, ELN) militärisch zu besiegen und das Machtvakuum, das in Teilen Kolumbiens besteht, zu füllen. Der bewaffnete Kampf der AUC richtete sich allerdings auch gegen die Teile der Zivilbevölkerung, die sie als „soziale Basis“ der Guerillabewegung bezeichneten. Die AUC finanzierten sich größtenteils durch den Kokainhandel. Der teilweise erfolgende Verkauf von paramilitärischen Einheiten („Bloques“) unter Regie von Vicente Castaño hat vielerorts zu einer tieferen Verwicklung in den Drogenhandel und zum gleichzeitigen Nachlassen der Aufstandsbekämpfung geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Die AUC waren hauptsächlich in den ländlichen Regionen im Norden Kolumbiens aktiv. Sie waren in mehrere große Blöcke unterteilt, namentlich den \"Bloque Norte\" (von Córdoba, Urabá über Magdalena, La Guajira bis nach Venezuela), die \"Autodefensas Campesinas del Magdalena Medio\", den \"Bloque Centauros\" in den Llanos Orientales, die Bloques des \"Inspector General\" Diego Murillo Bejarano alias „Don Berna“ in Antioquia, im Valle del Cauca und an der Pazifikküste, den \"Bloque Central Bolivar\" in Zentralkolumbien (Bolivar, Santander, Eje Cafetero) und Südkolumbien (Putumayo, Nariño). Daneben gibt es auch mehrere kleinere \"Bloques\" (zum Beispiel in der Sierra Nevada de Santa Marta). Die AUC wurden lange von Carlos Castaño angeführt, der 2003 verschwand. In den letzten Jahren haben die AUC ihre Aktivitäten in den Armenvierteln der großen Städte (Bogotá, Medellín, Cali) verstärkt, wo sie auch neue Kämpfer rekrutieren. Im Gegensatz zu den Guerillagruppen entlohnen die AUC ihre Kämpfer. Die Mitgliederzahl der AUC wird für 2004 auf 13 500 bis 20 000 geschätzt; ob sie durch den Demobilisierungsprozess gesunken ist, ist zweifelhaft. Außerdem bleibt das Verhältnis der AUC zu Teilen des kolumbianischen Militärs und zu den legalen ländlichen Bürgerwehren (Convivir) unklar. Bis Mitte der 1990er Jahre konnten systematische Verbindungen zwischen paramilitärischen Gruppen und dem Militär nachgewiesen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Demobilisierungsprozess.", "content": "Álvaro Uribe hat kurz nach seinem Amtsantritt als erster kolumbianischer Präsident Verhandlungen mit den AUC aufgenommen. Im April 2003 unterzeichneten Paramilitärs und Regierung das \"Abkommen von Ralito\", das die Paramilitärs zur vollständigen Demobilisierung bis Ende 2005 verpflichtete. Während des 2004 offiziell gestarteten und später verlängerten Demobilisierungsprozesses wurden laut Angaben des UNHCHR über 14 000 AUC-Kämpfer entwaffnet. Eine sinkende Präsenz der AUC in ihren Einflussgebieten konnte allerdings nicht beobachtet werden. Außerdem kritisieren Beobachter, dass hauptsächlich veraltete und nicht funktionsfähige Waffen abgegeben wurden. Der Mitbegründer und Anführer Carlos Castaño, der sich mit Teilen der AUC über die Verwicklung in den Drogenhandel uneins war, verschwand 2003. In den Medien wurden generell sein Bruder Vicente Castaño und Diego „Don Berna“ Murillo Bejarano mit seinem Verschwinden in Verbindung gebracht, am 23. August 2006 bestätigten die Behörden der kolumbianischen Wochenzeitung \"Semana\" zufolge seinen Tod. Rechtliche Grundlage für die Demobilisierung ist das \"Ley de Justicia y Paz\" (Gesetz über Gerechtigkeit und Frieden), das in Kolumbien kontrovers diskutiert wurde, da es Straffreiheit für Ex-Paramilitärs vorsieht. Mehrere einflussreiche Drogenhändler (Diego Montoya Sanchez, Wilber „Jabon“ Varela-Fajardo) versuchten daraufhin, sich als Paramilitärs darzustellen, um Strafverfolgung und eine eventuelle Auslieferung an die USA zu vermeiden. Besonderes Aufsehen erregten die Fälle der Drogenhändler Francisco Javier „Gordo Lindo“ Zuluaga und Miguel Ángel und Víctor „Los Mellizos“ Mejía Múnera, die sich für die Demobilisierung in die AUC einkauften. Da die AUC selbst in den Drogenhandel verwickelt sind, bzw. viele ihrer Führer selbst auch Drogenhändler sind, ist es schwierig, bei der Wiedereingliederung ehemaliger Kämpfer zwischen Delikten, die unter die Amnestieregelung fallen, und solchen, bei denen dies nicht der Fall ist, zu unterscheiden. Auch im Hinblick auf die rechtlichen und finanziellen Ansprüche, die Ex-Paramilitärs im Gegensatz zu ihren Opfern geltend machen können, wurde der Demobilisierungsprozess im In- und Ausland heftig kritisiert. Viele Kritiker befürchten, dass die Demobilisierung nur oberflächlich sei und die Paramilitärs mit mafiaähnlichen Strukturen im Bereich der organisierten Kriminalität weiterbestehen und insbesondere weiterhin Einfluss auf die Politik nehmen könnten. Verschiedene Indizien weisen darauf hin, dass diese Kritik berechtigt wäre. Der AUC-Kommandant Vicente Castaño äußerte 2005, die AUC kontrollierten etwa ein Drittel des kolumbianischen Kongresses. Auch bei den Parlamentswahlen 2006 äußerte sich der starke Einfluss der AUC. Nachdem die großen Parteien Personen, die Verbindungen zu den Paramilitärs haben, von ihren Listen gestrichen hatten, erzielten drei den AUC nahestehende Parteien sehr gute Wahlergebnisse, insbesondere in den Gegenden, in denen die AUC auch vor der Demobilisierung stark waren. Neben diesen drei jetzt im Kongress vertretenen Parteien, \"Convergencia Ciudadana\", \"Alas Equipo Colombia\" und \"Colombia Viva\", sind die Paramilitärs auch in anderen staatlichen Institutionen vertreten: im April 2006 enthüllten kolumbianische Medien einen Skandal um den kolumbianischen Inlandsgeheimdienst Departamento Administrativo de Seguridad (DAS). Demzufolge war das DAS völlig korrumpiert und arbeitete sehr eng mit verschiedenen paramilitärischen Gruppen (Bloque Norte, BCB, Bloque Centauros) zusammen. Aus einem Bericht einer Abteilung der kolumbianischen Staatsanwaltschaft geht hervor, dass 3700 ehemalige Paramilitärs, die sich zwischen 2003 und 2006 unter den Schutz des Sondergesetzes \"Ley de Justicia y Paz\" gestellt hatten, insgesamt etwa 25.000 Morde eingestanden haben, die sich über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren verteilten, sowie das Verschwindenlassen von 2.251 weiteren Opfern und die Entführung von 831 Menschen. Durch deren Angaben hatten 2100 Gräber mit den sterblichen Überresten von 2562 Menschen gefunden werden können. Aus den Aussagen gehe auch hervor, dass Polizei- und Militäreinheiten Massaker an der Zivilbevölkerung in Auftrag gegeben und die AUC auch aktiv bei den Mordaktionen unterstützt haben. Von 2006 bis ins Jahr 2018 wurden 9000 sterbliche Überreste von Opfern der AUC dank Hinweisen ehemaliger Kämpfer gefunden, knapp die Hälfte hatte gemäß Staatsanwaltschaft den Familien übergeben werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Autodefensas Unidas de Colombia (‚Vereinigte Bürgerwehren Kolumbiens‘, AUC) waren etwa bis zum Jahr 2006 ein kolumbianischer Dachverband rechtsgerichteter paramilitärischer Gruppen und einer der Hauptakteure des bewaffneten Konflikts in Kolumbien. Die EU und die USA führten die Organisation bis 2014 auf ihrer Liste der Terrororganisationen.", "tgt_summary": null, "id": 1027612} {"src_title": "Belastung (Psychologie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der Elektromigration.", "content": "Das Phänomen der Elektromigration ist seit mehr als 100 Jahren bekannt. Größere technische Bedeutung erlangte die Thematik ab etwa 1965, als entdeckt wurde, dass die in den damals aufkommenden integrierten Schaltungen (ICs) verwendeten dünnen Aluminium-Leiterbahnen bei hohen Stromdichten zerstört werden. Die theoretischen Grundlagen zur Erklärung der Elektromigration stellten 1961/62 in zwei Artikeln Huntington und Grone sowie Bosvieux und Friedel auf. Eine Lebensdauervorhersage für durch Elektromigration geschädigte Leiterbahnen formulierte 1966 James R. Black, siehe blacksche Gleichung. Damals waren die Leiterbahnen ungefähr 10 μm breit, während die Breite bei heutigen höchstintegrierten Chips nur noch etwa 14 nm beträgt. Insbesondere durch diese stetige Strukturverringerung gewinnt dieses Forschungsgebiet zunehmend an Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Praktische Bedeutung der Elektromigration.", "content": "Die Elektromigration vermindert die Zuverlässigkeit von integrierten Schaltungen. Im schlimmsten Fall kann sie zum Totalausfall einer oder mehrerer Leitungen führen und somit zur Unbrauchbarkeit der gesamten Schaltung. Da die Zuverlässigkeit von Leiterbahnen nicht nur in den Bereichen der Raumfahrt und des Militärs, sondern auch bei zivilen Anwendungen, wie zum Beispiel dem Antiblockiersystem von Autos, von großer Bedeutung ist, wird diesem Effekt hohe technologische und wirtschaftliche Bedeutung beigemessen. Mit zunehmender Miniaturisierung von hoch- und höchstintegrierten Schaltungen (VLSI/ULSI) erhöht sich die Ausfallwahrscheinlichkeit durch EM, weil sich sowohl die Leistungsdichte als auch die Stromdichte vergrößert. Zwar lassen sich durch geringere Strukturgrößen und Betriebsspannungen die benötigten Ströme reduzieren, da kleinere Transistoren auch kleinere Gate-Kapazitäten besitzen, jedoch werden aufgrund der steigenden Frequenzen die Ströme nicht im gleichen Maße wie die Leiterbahnquerschnitte reduziert. Daher nehmen die benötigten Stromdichten und damit Elektromigrationserscheinungen zu. Anstelle von Aluminium, bei dem Elektronenmigration bei rund 500 kA/cm2 auftritt, nutzen die meisten Hersteller ungefähr seit dem Jahr 2000 Kupfer als Leiterbahnmaterial. Die Vorteile von Kupfer sind seine bessere elektrische Leitfähigkeit (ermöglicht höhere Taktfrequenzen) und eine im Vergleich zu Aluminium etwa fünffach höhere Stromdichtebelastbarkeit, bevor es zu EM-Erscheinungen kommt. Eine bewusst herbeigeführte Elektromigration findet Anwendung bei der ultrareinen (>99,99 %) Darstellung von den Elementen Titan, Zirconium, Hafnium, Vanadium u. a. Dabei werden die Elemente im Hochvakuum bis knapp unter ihren Schmelzpunkt erwärmt und Fremdionen werden durch Elektromigration aus der Mitte entfernt, in der das Element nun ultrarein vorliegt.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagen.", "content": "Die Materialeigenschaften der Metallleiterbahnen haben einen starken Einfluss auf die Lebensdauer. Zu diesen Eigenschaften gehören vorwiegend die Zusammensetzung der Leiterbahnlegierung und die Leitungsabmessungen, aber auch die Leitungsform, die kristallografische Orientierung der Körner, Eigenschaften der Passivierung und die Grenzflächen zu anderen Materialien. Das bei der Herstellung verwendete Verfahren zur Schichtabscheidung und Wärmebehandlungen wirken sich ebenfalls auf die Lebensdauer aus. Gravierende Unterschiede resultieren auch aus den zeitlichen Verläufen des Stromes: Gleichstrom oder verschiedene Wechselstromformen rufen jeweils unterschiedliche Effekte hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Kräfte auf Ionen in einem elektrischen Feld.", "content": "Zwei Kräfte wirken auf die ionisierten Atome im Leiter. Die direkte elektrostatische Kraft formula_1 resultiert aus dem elektrischen Feld und zeigt daher in Richtung des elektrischen Feldes. Die Kraft aus dem Impulsaustausch mit fließenden Ladungsträgern formula_2 zeigt in Richtung des Ladungsträgerflusses. In metallischen Leitern wird formula_2 durch einen so genannten „Elektronenwind“ verursacht. Die resultierende Kraft formula_4 auf ein angeregtes Ion im elektrischen Feld ergibt Hierbei führt man eine effektive Wertigkeit formula_6 ein. In ihr sind sowohl direkte Kräfte und als auch jene Kräfte, die durch Elektronen mit hoher Geschwindigkeit entstehen, zusammengefasst. Mit der Elementarladung formula_7 stellt das Produkt formula_8 damit die effektive Ladung des wandernden Ions dar. Laut ohmschem Gesetz ist das elektrische Feld formula_9 das Produkt von Stromdichte formula_10 und spezifischem Widerstand formula_11. Die Kraft formula_2 ist, wegen der abschirmenden Wirkung der Elektronen, meist die dominante Kraft; die Kraft des elektrischen Feldes auf die Ionen hingegen ist verhältnismäßig klein. Aktivierte Metallionen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, eine Leerstelle zu besetzen als andere Nachbarionen. Als Folge dieser Gegebenheiten bewegen sich Metallionen zur Anode, während sich Leerstellen zur Kathode bewegen. Durch Verdichtung von Leerstellen entstehen kleine Hohlräume (). Das führt zu offenen Schaltkreisen durch Materialabtragung. Kurzschlüsse zwischen Leiterbahnen, entweder durch hügelförmige () oder filamentartige Strukturen (whisker), resultieren aus Anlagerung von Ionen an Unregelmäßigkeiten im Kristall.", "section_level": 2}, {"title": "Grundlegende Gleichungen.", "content": "Verschiedene Experimente haben gezeigt, dass sich Ionen in einem konstanten Feld mit einer konstanten Driftgeschwindigkeit bewegen. Die lineare Abhängigkeit des Stromes von schnell bewegten Elektronen kann allgemein als Konsequenz von Atomdiffusion aufgefasst werden, charakterisiert durch den Eigendiffusionskoeffizienten formula_14. In Metallen entstehen freie Träger mit der Ladung formula_15 durch Ionisationen im Metallgitter. In diesem Produkt ist formula_16 die effektive Wertigkeit des Ions. Nach Nernst und Einstein wird die Beweglichkeit von Ionen (Ionenbeweglichkeit formula_17), welche nur durch ein elektrisches Feld bewegt werden, wie folgt beschrieben: In der Gleichung ist formula_19 die Boltzmann-Konstante und formula_20 die absolute Temperatur in Kelvin. Somit bewegen sich die Ionen mit der mittleren Driftgeschwindigkeit von Deuten lässt sich die Gleichung indem man formula_22 als Kraft auf ein Ion formula_23 durch das Feld formula_9 versteht, die durch mikroskopische Reibungskräfte abgeglichen wird, während die durchschnittliche Geschwindigkeit formula_25 ist. Gewöhnlich entsteht der elektrische Widerstand durch Kollision von Elektronen mit Defekten und Gitterschwingungen, so genannten Phononen. Durch diese Kollisionen wird ein Impuls auf das Gitter übertragen, was wiederum dazu führt, dass die thermische Geschwindigkeit der Elektronen formula_26 ansteigt. Die Driftgeschwindigkeit, die sich daraus ergibt, kann als formula_27 geschrieben werden. Die direkte elektrostatische Kraft unterscheidet sich zwar von der Kraft durch Elektronen mit hoher Geschwindigkeit, es sind aber dieselben mikroskopischen Kräfte, die ihnen entgegenwirken und somit die Eigendiffusion und Driftgeschwindigkeit bestimmen. Daher kann man die beiden Effekte kombinieren und erhält nun für die Driftgeschwindigkeit Der Ionenfluss formula_29 ist definiert durch das Produkt der Teilchendichte formula_30 mit der mittleren Driftgeschwindigkeit. Setzt man nun die beiden letzten Gleichungen ineinander ein, so erhält man mit Hilfe des ohmschen Gesetzes für den Ionenfluss und dem Eigendiffusionskoeffizienten formula_14 Laut der Kontinuitätsgleichung ist die zeitliche Änderung der Teilchendichte die negative Divergenz des Ionenstromes. Mit der letzten Gleichung erhalten wir nun Unter Gleichstrombedingungen erhalten wir für die Kontinuitätsgleichung div\"j\"=0. Somit verschwindet der zweite Term auf der rechten Seite. Der Diffusionskoeffizient formula_14 hängt negativ exponentiell von der Aktivierungsenergie formula_36 und dem Kehrwert der Temperatur formula_20 ab. Wenn man nun die letzte Gleichung in die vorvorletzte Gleichung einsetzt, wird ersichtlich, dass auch der Ionenfluss von formula_20 abhängig ist. formula_36 ist dabei die Aktivierungsenergie in Elektronenvolt. Diese Betrachtungen sind Grundlage für die blacksche Gleichung. Die Temperaturabhängigkeit der blackschen Gleichung wird aktiviertes oder auch arrheniussches Verhalten genannt. Die Aktivierungsenergie formula_36 gibt maßgeblich an, welches die Hauptausfallursache ist. Diese Erkenntnisse fließen nun wieder in den Designprozess der entsprechenden Schaltkreise ein, so dass durch Veränderungen der Leiterbahngeometrie, des Leiterquerschnittes oder der Dicke der Passivierungsschichten die Zuverlässigkeit der Leitungen verbessert wird. Für nachfolgende Chipgenerationen können diese Erkenntnisse auch zum Einsatz neuer, für die Elektromigration weniger anfälliger Materialkombinationen führen.", "section_level": 2}, {"title": "Ausfallursachen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Diffusionmechanismen.", "content": "Eine mögliche Ausfallursache ist die Diffusion von Ionen als Folge der EM. Dies kann geschehen durch Korngrenzendiffusion, Gitterdiffusion und Diffusion entlang heterogener Grenzflächen oder freier Oberflächen.", "section_level": 2}, {"title": "Korngrenzendiffusion.", "content": "Aufgrund der niedrigen Aktivierungsenergie ist die Korngrenzendiffusion einer der wichtigsten Mechanismen der oben genannten Diffusionsmechanismen. Massenfluss durch eine homogene Region als Folge von EM findet ohne die Bildung von „voids“ oder „hillocks“ statt. Die Divergenz des Ionenflusses, siehe Gleichung, ist Null. Treten jedoch Inhomogenitäten im Material auf, so ist die Divergenz des Ionenflusses von Null verschieden, und es treten makroskopische Defekte auf. Der Anteil des Ionenflusses aufgrund von EM an den Korngrenzen wird beschrieben durch: Zu dieser Gleichung kommt das Verhältnis der effektiven Korngrenzenweite für den Massentransport formula_44 zur durchschnittlichen Korngröße formula_45. Der Quotient ergibt sich auch aus der Fläche aller Korngrenzen und der Gesamtfläche der Leiterbahn. Eine entscheidende Rolle für Divergenzen im Ionenfluss sind Stellen, an denen drei Korngrenzen aneinander liegen, vergleiche Abbildung rechts. Da der Massenfluss entlang der Korngrenzen in einen solchen „Tripelpunkt“ ungleich dem Massenfluss aus diesem Grenzgebiet heraus ist, tritt Divergenz auf. Daher entstehen „“ und „“ bevorzugt an solchen Grenzen. In der Abbildung rechts wird für den Winkel von formula_46 und formula_47 Material abgetragen und für formula_48 Material angelagert. Man versucht diesem Effekt entgegenzuwirken indem man die Kornstrukturen bei der Metallabscheidung und beim Wärmebehandlung () in die Größenordnung der Leiterbahnbreite bringt. Diese so genannte „Bambusstruktur“ minimiert den Effekt der Korngrenzendiffusion – in den Bambusstrukturen überwiegt die Gitterdiffusion. Im Zuge der Miniaturisierung rückt Korngrenzendiffusion deswegen zunehmend in den Hintergrund. Ergebnisse von Black zeigen, dass sich im Vergleich zu feinkristallinen Leiterbahnen die Aktivierungsenergie bei Leiterbahnen in denen die Korngrößen etwa halb so groß sind wie die Leiterbahnbreiten fast verdoppelt. Dabei ist der Prozess zur Metallabscheidung derselbe geblieben.", "section_level": 3}, {"title": "Gitterdiffusion.", "content": "Die Aktivierungsenergie für EM innerhalb des Metallgitters ist sehr hoch. Dies ist zum einen bedingt durch die hohe Bindungsenergie der Atome im Gitter, zum anderen durch den Mangel an Fehlstellen. Einen entscheidenden Einfluss hat hierbei die kristallografische Orientierung der Atome im Gitter: Die EM Lebensdauer von (111) aus chemischer Gasphasenabscheidung () angelagertem Kupfer ist 4-fach größer als die von (200)-CVD-Kupfer.", "section_level": 3}, {"title": "Diffusion entlang heterogener Grenzflächen.", "content": "Aufgrund von Fehlstellen zwischen Metall und Passivierungsschicht, beziehungsweise Barriere und freien Bindungen der Metallatome, kommt es zu Grenzflächendiffusion. Ursache dafür ist schlechte Haftung der beiden Schichten aneinander. Die Aktivierungsenergie ist daher abhängig von den Materialien der Leiterbahn und Passivierung beziehungsweise Barriere. Fehlstellen an der Grenzschicht begünstigen den Massentransport und freie Bindungen der Metallatome reduzieren die Aktivierungsenergie.", "section_level": 3}, {"title": "Oberflächendiffusion.", "content": "Ein entscheidender Unterschied wurde zwischen passivierten und unpassivierten Leiterbahnen festgestellt. Die Aktivierungsenergie ist um fast 50 % angestiegen, nachdem man die großkristallinen Leiterbahnen mit einer Siliziumoxid Passivierung versehen hatte. Durch die Passivierung wird die Oberflächendiffusion unterdrückt. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der Atome an der Oberfläche, hervorgerufen durch eine konstante elektrische Kraft formula_50 beträgt wobei formula_52 der Oberflächendiffusionskoeffizient ist. Der Massentransport an der Oberfläche besteht überwiegend aus Diffusion und Elektromigration. Der Anteil, den Adsorption und Desorption liefert, ist vernachlässigbar klein. Die Oberflächendiffusion ist von der Orientierung der Atome im Kristall abhängig. Die Aktivierungsenergie ist bei einer (111) Ausrichtung wesentlich geringer als bei einer (001) oder (011). Die effektive Diffusionskonstante formula_53 ergibt sich aus der Summe der einzelnen Konstanten der vier Diffusionsmechanismen. Die Indizes formula_55 und formula_56 stehen dabei für Gitter-, Korngrenzen-, Interface- und Oberflächendiffusion.", "section_level": 3}, {"title": "Thermische Effekte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Joule'sche Eigenheizung.", "content": "Die hohe Stromdichte verursacht joulesche Eigenheizung, die eine Temperaturerhöhung in den Teststrukturen bewirkt. Solch eine Temperaturerhöhung macht die Interpretation der Daten schwierig, da sie zu einem Versatz der vorbestimmten Bedingungen führt. Der Massentransport wird nicht nur durch EM bewirkt, sondern auch durch Thermomigration, welche diesen weiter beschleunigt. Grund für die Eigenheizung ist die durch den Strom verursachte Verlustleistung formula_57. Es wurde von Erhöhungen von 5–10 °C für Einzelleitungen bei formula_29=1·10 A/cm berichtet. Besonders stark macht sich die joulesche Eigenheizung bemerkbar, wenn mehrere parallele Leitungen nebeneinander getestet werden. Bei solchen Anordnungen können Temperaturerhöhungen bis zu 200 °C auftreten, die Leitungen müssen daher einzeln gemessen werden. Im Folgenden werden die physikalischen Beziehungen der Eigenheizung beschrieben: Die Metalltemperatur ist gegeben durch In dieser Gleichung ist formula_60 die Temperatur des Metalls, formula_61 ist die Temperatur eines Bezugschips und formula_62 der Temperaturanstieg, welcher durch den Stromfluss verursacht wird. Unter thermisch stationären Bedingungen ist die Temperatur durch Eigenheizung durch folgende Gleichung beschrieben Dabei ist formula_64 der Effektivwert des Stromes, formula_65 Leiterwiderstand, formula_20 die Periodendauer, und formula_67 die thermische Impedanz zwischen Leiterbahn und Substrat. Außerdem wird davon ausgegangen, dass die Stromfrequenz wesentlich größer ist als die inverse thermische Zeitkonstante. Das heißt wiederum, dass die Metalltemperatur kaum schwankt.", "section_level": 3}, {"title": "Thermische Spannungen.", "content": "Eine weitere Ausfallursache kann das Auftreten von mechanischen Spannungen durch thermischen Versatz zwischen metallischen Leitern und Substratoberfläche sein. Dieses Phänomen wird auch „stress migration“ oder „stress voiding“ genannt. Stress Migration steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der EM.", "section_level": 3}], "src_summary": "Unter Elektromigration (EM) versteht man einen Materialtransport durch allmähliche Bewegung von Ionen in einem festen Leiter, der durch den elektrischen Strom verursacht wird. Kollisionen von Elektronen mit den Ionen und in geringerem Maß auch das elektrische Feld üben eine Kraft auf die Ionen aus, weshalb sie während eines Diffusionsschrittes bevorzugt in eine bestimmte Richtung wandern (Drift). Durch die Verkleinerung der Strukturen erhöht sich die praktische Bedeutung dieses Effekts.", "tgt_summary": null, "id": 61589} {"src_title": "Renan BE", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "Während der Ursprung des Wortes „Verlag“ von „vorlegen“ kommt, wozu bei Buchverlagen u. a. auch die Vorleistung von Autorenhonoraren zählt, hat ein „Selbstverleger“ \"selber\" die Kosten \"vorzulegen\", wenn er für die Erstellung eines Buches die Dienstleistungen z. B. von einer Druckerei in Anspruch nimmt. In dem Abschnitt „Fachwörterlexikon“ eines Fachbuches von 1998 zur „Berufsfachkunde für Kaufleute in Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchverlagen“ heißt es zum Stichwort \"Selbstverlag:\" „Herstellung und Vertrieb eines Werkes durch den Verfasser im eigenen Namen und für eigene Rechnung“. „Im eigenen Namen“ meint hierbei, dass der Autor anstelle einer Verlagsangabe im Impressum oder/und auf der Umschlagseite des Buches seinen eigenen Namen oder keinen Namen oder „im Selbstverlag“ anführt – eine Praxis, die bis heute üblich ist, insbesondere sofern ausschließlich auf die Dienste einer Druckerei für die Erstellung eines selbstverlegten Buches zurückgegriffen wird. Einige Selbstverleger kreieren dafür bisweilen markenrechtlich ungeschützte, noch nicht genutzte Verlagsnamen. Laut einer Dissertation von Jong-Rak Shin im 2007 ist der Begriff \"Selbstverlag\" „nicht fest definiert.“ Nach ihm lässt sich der Begriff entsprechend der Bedeutung des Wortes umfassend als „Veröffentlichung durch sich selbst“ definieren. Und Shin zitiert hierzu wiederum das \"Lexikon des gesamten Buchwesens Bd. 3\" (Leipzig 1937, S. 271) worin es heißt „Im Selbstverlag erfolgt die Vervielfältigung und Verbreitung eines Werkes nicht durch einen Verlag, sondern durch den Autor persönlich.“ Ferner erläutert er, sich dabei auf Kurt Hiller beziehend: „Selbstveröffentlichungsversuche von Schriftstellern, sich von den berufsmäßigen Verlegern unabhängig zu machen, sind im Grunde genommen Selbstverlage.“ Das \"Verlagswörterbuch\" des Autorenhaus Verlags definiert \"Selbstverlag\" verengend als einen vom Autor gegründeten Verlag, in dem seine Werke erscheinen und der wiederum Ausgangspunkt für einen „Mini-Verlag“ sein kann. In diesem Sinne kann auch \"buchmarkt-college.de\", eine branchennahe Website-Kooperation von BuchMarkt und \"Uni-Online\", verstanden werden: „Beim Selbstverlag verlegt der Verfasser sein Werk selbst, zahlt die Kosten für Herstellung und Vertrieb und trägt das gesamte Risiko selbst.“ Ein derartiger \"Selbstverlag\" tritt nominell wiederum als „Verlag“ und nicht als „Selbstverlag“ auf, wie z. B. der Linden-Verlag von Erich Loest, der vorwiegend Loests eigene Werke publiziert und seit 1989 seinen Sitz in Leipzig hat. Die Hamburger Akademie für Fernstudien (HAF) bezieht sich in ihren „5 Schritten zum Selbstverlag“ ebenfalls auf eine Verlagsgründung, meint aber an anderer Stelle auch: „Mit Book-on-Demand sind Sie Selbstverleger“. Da das Book-on-Demand-Druckverfahren meist nur in Verbindung mit \"Dienstleistern für Selbstpublikationen\" wie z. B. einem Selbstkostenverlag oder einer Self-Publishing-Plattform Anwendung findet, wäre bei dessen Nutzung keine Verlagsgründung notwendig. Dies folgt wiederum Definitionen, wonach der Begriff \"Selbstverlag\" in dem Sinne allgemeiner zu verstehen ist, wenn ein Buch auf eigene Kosten für Herstellung und Vertrieb erscheint und ein Selbstverleger das Risiko für die Veröffentlichung eines Werkes selbst trägt. So gilt für den Verband deutscher Schriftsteller wie auch für den Friedrich-Bödecker-Kreis als \"Selbstverleger\", wer sein Werk „selbstfinanziert“ hat. Und im \"dtv-Lexikon\" (Ausgabe von 1980) heißt es analog dazu: „\"Selbstverlag\", Vertrieb eines Werkes der Literatur, Musik oder bildenden Kunst durch den Urheber selbst.“ Selbstverleger sind demnach grob insofern zu unterscheiden, ob sie für eine Selbstpublikation lediglich eine Druckerei oder/und einen \"Dienstleister für Selbstpublikationen\" beauftragen oder buchstäblich einen \"Selbstverlag\" begründen bzw. einen eigenen Verlag als Unternehmen anmelden und somit gleich einem Verleger Aufträge für Dienstleistungen zur Erstellung ihrer Veröffentlichungen vergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Autoren oder Institutionen haben als Selbstverleger den kompletten Prozess einer Buchveröffentlichung zu steuern und zu verantworten. Neben dem Schreiben oder der Auswahl von Inhalten müssen sie das Lektorat, die Wahl der Ausstattung (Schriftart, Papiersorte, Umschlag etc.) sowie Kalkulation, werbewirksame Öffentlichkeitsarbeit und Marketing besorgen oder damit Dienstleister beauftragen.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzungen.", "content": "Etwas im Selbst- oder Eigenverlag herauszugeben steht im Gegensatz zur Veröffentlichung innerhalb eines Verlages bzw. eines Publikumsverlages, der in der Regel nach Maßgabe eines miteinander geschlossenen Vertrages das Werk eines Autors vom Lektor bis zum Verkauf betreuen lässt. Wichtige Leistungen eines Verlages sind Korrekturvorschläge, Layout, Herstellung (Druck, Bindung), Vertrieb und Werbung. Dem Autor wird ein prozentualer Anteil am Ladenverkaufspreis (Tantiemen), nicht selten auch ein Vorschuss einräumt. Inwiefern dies auch für den zuweilen einer Verlagsart zugerechneten Zuschussverlag gelten kann, ist nicht eindeutig zu klären, da Zuschussverlage einerseits wiederum als Druckkosten-, Herstellkosten- und Selbstkostenverlage bzw. so genannte „Druckkostenzuschussverlage“ auftreten und deren jeweilige Abgrenzung vom Geschäftsmodell eines Verlags zu dem eines Dienstleisters für Selbstpublikationen in Teilen fließend und nicht eindeutig zu belegen sind. Wiewohl hierüber ebenfalls Selbstpublikationen erstellt und zum Teil auch als Dienstleistung für einen „Selbstverlag“ ausgewiesen werden, wird (\"siehe Abschnitt:\" Definitionen sowie 2. Absatz in der Einleitung) die Inanspruchnahme von Dienstleistern wie z. B. den seit etwa 2010 auftretenden Self-Publishing-Plattformen nicht einhellig als weitere Form eines Selbstverlags angesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Begründungszusammenhänge.", "content": "Die Angaben der Verlage zu der Anzahl der bei ihnen zur Überprüfung eingereichten Manuskripte sind unterschiedlich und nicht zu belegen, aber es gilt unisono, dass von diesen Manuskripten lediglich ein winziger Bruchteil ins Verlagsprogramm übernommen wird. Eine Publikation selbst zu publizieren ist somit oft die einzige Möglichkeit, überhaupt etwas zu veröffentlichen. Die Gründe für die Selbstpublikation eines Werks im Selbstverlag sind vielfältig und beruhen nicht immer auf der vorangegangenen Ablehnung eines Manuskriptes durch einen Verlag. Zudem betreffen sie nicht nur einzelne Autoren, sondern auch Institutionen wie z. B. Universitäten und Bibliotheken. In der Dissertation von Shin heißt es dazu: „Normalerweise zielen die Autorenselbstverlage sowie Eigenverlage nicht auf den Ertrag ab, sondern auf besondere Zwecke. Die Zwecke sind je nach Autor und je nach der Zeit unterschiedlich.“ Dem liegt wiederum als Beispiel eine von ihm zitierte Einschätzung von Herbert Wirkner aus dem Jahr 1981 in Bezug auf künstlerisch-experimentell orientierte Selbstverlage zugrunde: „Experimente, einfacher Druck und Schreibmaschinensatz lassen sich nicht verkaufen. Für das Gros der Buchkäufer entscheidet das Aussehen eines Buches mehr, als der Inhalt es überhaupt vermag.“ Shins Hauptthema seiner Dissertation sind die politischen Selbstverlage insbesondere im Hinblick auf die Exilliteratur in den Jahren 1933–1945 und er führt hierzu aus: „Die politischen Selbstverlage entstehen als Gegenpol zur herrschenden, diktatorischen Regierung und spielen als Produktionsort der Widerstandsliteratur eine wichtige Rolle. Dort werden viele politische Schriften – Bücher, Hefte, Broschüren und Flugblätter - veröffentlicht. Schließlich ist der Selbstverlag politisch aktiv, und die Exilautoren finden mit ihrer politischen Meinung einen festen Platz.“", "section_level": 2}, {"title": "Kalkulation.", "content": "Ein Autor, der eine Selbstpublikation vorlegt, sucht in Personalunion gleich einem Verleger (s)ein Buchprojekt auf den Weg zu bringen und muss deshalb Kalkulationen anstellen, inwiefern die Kosten dafür auch durch den Absatz und ggf. honorierte Lesungen daraus übertroffen werden – was ggf. wiederum ins Verhältnis zur Zahlungsbereitschaft einer optionalen Leser- bzw. Käuferschaft eines selbst publizierten Buches zu bringen ist. Die Hamburger Akademie für Fernstudien (HAF) geht davon aus, dass für den Selbstverlag ein Startkapital „mit 10.000 Euro eher niedrig angesetzt ist“, um damit Druck, Herstellung, Vertrieb und Werbung für ein beispielhaft durchkalkuliertes Taschenbuch mit 256 Seiten in einer Auflage von 1. 000 Exemplaren zu finanzieren. Ausgenommen von einer gewinnorientierten Kalkulation sind u. a. die Autobiografen, die lediglich für den Privatgebrauch ihre Lebensgeschichten in Buchform bringen wollen sowie solche, die z. B. – siehe den Abschnitt \"Begründungszusammenhänge\" – experimentell künstlerische oder politische Ziele verfolgen. In der Dissertation von Shin heißt es außerdem: „Man kann erkennen, dass die Selbstverlagsunternehmen keinen kommerziellen Ertrag bringen, vielmehr lehnen sie die Vermarktung der Bücher im Großbetrieb ab, da der Mehrheit der Kleinverleger größerer ökonomischen Erfolg versagt [bleiben muss].‘“", "section_level": 2}, {"title": "Marketing & Vertrieb.", "content": "Der Absatz einer im Selbstverlag hergestellten Publikation hängt wie bei den wirtschaftlich geführten Verlagen nicht zuletzt von den Marketing-Möglichkeiten des Selbstverlegers, die Bereitschaft eines finanziellen Einsatzes dafür wie auch seiner Vernetzung mit potentiellen Käufern oder/und Buchhandlungen ab. Sofern ein Buch über den Sortimentsbuchhandel und die „Online-Shops“ der Buchhändler bzw. über Internetbuchhandlungen lieferbar sein soll, können auch Selbstverleger es gegen Gebühr mit einer ISBN ausstatten und im „Verzeichnis Lieferbarer Bücher“ (VLB) eintragen lassen. Ohne ISBN und Eintragung im VLB werden im Selbstverlag in der Regel interne Hochschulveröffentlichungen oder rein private Bücher für einen festen Abnehmerkreis produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption von Erzeugnissen im Selbstverlag.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Veröffentlichungen.", "content": "Die Wertschätzung von literarischen Veröffentlichungen im Selbstverlag unterliegen vorderhand denselben Kriterien wie Veröffentlichungen durch Verlage, d. h. deren Erfolg misst sich an verkauften Exemplaren sowie an der Wahrnehmung durch die Literaturkritik. Nach diesen Maßstäben gab es im Lauf der Jahrhunderte auch durchaus sehr erfolgreiche selbstverlegte Publikationen. Doch die fehlende „Auslese“ durch einen regulären Verlag wie auch das damit verbundene Fehlen eines als qualifiziert erachteten Lektorats ermutigt mehrheitlich „vanity publisher“ bzw. „Hobby-Autoren“, sich im Selbstverlag zu versuchen. Die meisten selbstverlegten Titel erfahren deshalb – aber auch wegen der oft nur sehr eingeschränkten Marketing- und Werbemöglichkeiten ihrer Autoren – weder eine Literaturkritik noch werden sie im Buchhandel auch nur als einzelnes Exemplar vorrätig gehalten. Der Friedrich-Bödecker-Kreis schließt von der Aufnahme als neues Mitglied aus, wer allein auf selbstfinanzierte Buchveröffentlichungen verweisen kann. Der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller hat seine Position hierzu inzwischen grundlegend geändert: Es heißt zwar in seinen Aufnahmebedingungen u. a. noch immer, dass ein „Ausweis fachlichen Könnens“ hinreichend ausgewiesen sein muss, wie z. B. durch „eine Buchveröffentlichung, die nicht durch Einsatz eigener Geldmittel erkauft sein darf“, aber seit dem 16. Februar 2019 reichen dafür mehrere Veröffentlichungen „auch als Selfpublisher und Selfpublisherin oder Selbstvermarkter und Selbstvermarkterin“.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliche Veröffentlichungen.", "content": "Wissenschaftliche Veröffentlichungen im Selbstverlag haben unter Wissenschaftlern insbesondere dann einen geringen Stellenwert, wenn hierbei das für wissenschaftliche Veröffentlichungen übliche Peer-Review fehlt. Bei institutionellen Selbstverlagen sind zuweilen renommierte Herausgebergruppen und/oder Beiräte in die Publikation eingebunden.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliches.", "content": "Die Wirtschaftskammer Österreich stellt zum \"Eigen- und Selbstverlag\" als Herausgabe und Verkauf durch den Urheber (Autor) fest: „Die Ausübung des Selbstverlages der Urheber ist genauso wie die literarische Tätigkeit und die Ausübung der schönen Künste aus dem Geltungsbereich der Gewerbeordnung ausgenommen. Diese Tätigkeiten benötigen somit gemäß § 2 Abs.1. Ziff.7 GewO 1994 keine Gewerbeanmeldung.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Selbstverlag (auch: \"Eigenverlag\", \"Self-publishing\") bezeichnet die Veröffentlichung eines reproduzierbaren Werkes durch einen Autor selbst, der damit zum Selbstverleger (auch: \"Self-publisher\") wird. In der Regel auf Werke in Buchform bezogen, können zum Beispiel auch Werke auf Tonträgern im Selbstverlag veröffentlicht werden. ", "tgt_summary": null, "id": 782214} {"src_title": "Gerdau (Fluss)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Katastrophismus in der Wissenschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geologie und Paläontologie.", "content": "Als Begründer des Katastrophismus gilt der französische Naturforscher Georges de Cuvier (1769–1832) mit seiner Kataklysmentheorie. Cuvier vermutete, dass am Ende einzelner geologischer Epochen alle Tiere und Pflanzen in einem bestimmten Gebiet durch riesige Naturkatastrophen („Revolutionen“) vernichtet wurden. Wie die meisten seiner Zeitgenossen dachte er hierbei vor allem an große Überschwemmungen, da ihm durch seine geognostischen Untersuchungen des Pariser Beckens verschiedene geologische Schichten bekannt waren, von denen einige aus limnischen und andere aus marinen Sedimenten mit entsprechenden Fossilien bestehen, die von den mesozoischen Meerestransgressionen zeugen. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern, wie zum Beispiel dem englischen Physikprofessor John Woodward (1665–1728) und dem Schweizer Naturforscher Johann Jakob Scheuchzer (1672–1733), glaubte Cuvier, dass der biblischen Sintflut bereits viele frühere Umwälzungen vorausgegangen seien. Schon der vielseitige englische Naturforscher Robert Hooke (1635–1703) hatte nachweisen können, dass die in den Deckgebirgen abgelagerten mächtigen Fossilschichten auf keinen Fall innerhalb einer einzigen, nur 150 Tage andauernden Flut hatten abgelagert werden können. Um die überall zu beobachtenden markanten Veränderungen im Fossilbestand der Gesteine zu erklären, stellte Cuvier die Hypothese auf, dass die vernichteten Lebewesen nach jeder der Katastrophen von anderen neu zugewanderten Arten ersetzt worden seien. Die von Jean-Baptiste Lamarck erstmals in der Geschichte der Naturwissenschaften vorgeschlagene \"Transformation\" der Arten lehnte Cuvier ab. Als Vertreter des \"Sintflutglaubens\" in der Geologie gilt der Geologe und Theologe William Buckland (1784–1856). Unstrittig ist heute, dass es in der Erdgeschichte mehrfach zu Meerestransgressionen kam, durch die allerdings nicht die gesamten Kontinente, sondern nur Teile davon von ausgedehnten Flachmeeren bedeckt wurden. Davon war auch das in der biblischen Geschichte genannte Gebiet am Roten Meer mehrfach betroffen, wobei die in der Bibel verwendeten Zeitangaben mit denen der modernen Geologie nicht übereinstimmen. Die Idee einer \"globalen\" Überschwemmung verband sich bald mit den damals sehr einflussreichen, heute aber überholten Vorstellungen des Leiters der Bergakademie in Freiberg, Abraham Gottlob Werner (1749–1817). Um die geschichtete Struktur der Gesteine zu erklären, postulierte Werner die Existenz eines primordialen Urozeans, der einst die ganze Welt bedeckt habe und aus dem nach und nach alle Gesteine als Sedimente ausgefallen seien (Neptunismus). In der modernen Mineralogie wurde inzwischen nachgewiesen, dass beispielsweise die Bändereisenerze aus im Wasser gelöstem Eisen (Fe) durch Oxidation zu festem Eisenoxid (FeO) und (FeO) entstanden sind, wohingegen magmatische Gesteine vor ihrer Verfestigung einer Schmelze unterworfen waren. Basierend auf den Gedanken des schottischen Geologen James Hutton (1726–1797), der als entschiedener Gegner Werners den Ursprung \"aller\" Gesteine aus magmatischen und vulkanischen Prozessen postulierte (Plutonismus), setzten sich im Laufe des 19. Jahrhunderts jedoch weitgehend die aktualistischen Vorstellungen des englischen Geologen Charles Lyell (1797–1875) durch. Charles Darwin (1809–1882) vertrat die Ansicht, dass sich der Erdkörper und die Lebewesen nicht in raschen katastrophalen Sprüngen in kurzer Zeit entwickelt hatten, sondern sehr langsam in vielen kleinen, kumulativen Schritten. Schließlich glaubte Darwin, dass es unmöglich sei, die Ereignisse der Vergangenheit durch Prozesse zu erklären, die heute nicht mehr beobachtet werden könnten (Gradualismus). Manche Geologen auf dem europäischen Kontinent, wie Léonce Élie de Beaumont (1798–1874), standen zwar dem Plutonismus nahe, da sie die Auswirkungen von Vulkanausbrüchen und Erdbeben auf die Gestalt der Erde betonten, blieben aber insoweit Katastrophisten, als sie die daraus resultierende Bildung von Gebirgen (Orogenese) für einen raschen, nahezu explosionsartigen Prozess hielten. Den letzten Katastrophisten, wie dem schweizerisch-amerikanischen Zoologen und Geologen Louis Agassiz (1807–1873), warf man seit der Mitte des 19. Jahrhunderts vermehrt vor, dass sie in unwissenschaftlicher Weise zu religiösen und übernatürlichen Begründungen Zuflucht nähmen, wie dem direkten Eingreifen Gottes, um den Verlauf der Erdgeschichte zu erklären.", "section_level": 2}, {"title": "Astronomie.", "content": "Bereits 1745 hatte der französische Privatgelehrte Georges-Louis Leclerc de Buffon (1707–1788) behauptet, die Erde sei durch den Zusammenstoß eines Kometen mit der Sonne entstanden. Jedoch ging er hierbei schon 1779 von einem Erdalter von mindestens 75.000 bis 80.000 Jahren aus. Dies stellt die erste bekannte Datierung innerhalb der modernen Wissenschaft dar, die nicht mehr von den aus der Bibel errechneten sechstausend Jahren ausging. Wegen des Einspruchs der Geistlichen an der Sorbonne veröffentlichte Buffon seine Schriften jedoch nicht. Der Physiker Sir James Hopwood Jeans (1877–1946) vertrat Anfang des 20. Jahrhunderts in seinen populären Büchern ebenfalls die Hypothese, dass unser Planetensystem durch die Beinahe-Kollision unserer Sonne mit einem anderen Stern entstanden sei. Dabei seien große Stoffmengen aus der Sonne herausgerissen worden, die sich zu Planeten und ihren Monden verdichtet hätten. Diese Hypothese gilt heute als widerlegt. 1975 veröffentlichten William Hartmann und Donald R. Davis einen Aufsatz, in dem sie darlegten, wie eine streifende Kollision zwischen der Proto-Erde und einem großen Planetesimal vor 4,5 Milliarden Jahren zur Bildung des Mondes beigetragen haben könnte, indem große Gesteinsmengen von dem Erdmantel des glutflüssigen Erdkörpers weggerissen wurden. Auf diese Weise ließe sich die geringere Dichte des Mondes und das Fehlen eines Eisen-Nickel-Kerns erklären. Tatsächlich bestätigten Kraterzählungen und die Beobachtungen des Impakts des Kometen Shoemaker-Levy 9 auf Jupiter im Jahre 1994 die Existenz von „katastrophalen“ Zusammenstößen im Sonnensystem.", "section_level": 2}, {"title": "Neuere katastrophistische Ansätze.", "content": "Mehr als hundert Jahre nach Erscheinen von Darwins \"Die Entstehung der Arten\" wurde in den 1970er Jahren eine erste wissenschaftliche Kritik am allzu starren Aktualismus Lyell’scher Prägung in der Evolutionstheorie laut. Die nordamerikanischen Paläontologen Niles Eldredge und Stephen Jay Gould postulierten die Möglichkeit, dass ein biologischer Gleichgewichtszustand, der über lange geologische Zeiträume stabil war, gelegentlich von einem „punktuellen“ Ereignis, einem kurzfristigen Evolutionsschub durchbrochen werden kann (Punktualismus). Während die Begründer selbst ihre Theorie nur als eine konsequente Synthese neuerer Forschungsergebnisse mit dem klassischen Darwinismus betrachten, werten manche bibeltreue Kreationisten, besonders in den USA, den Punktualismus als eine Bestätigung ihrer eigenen Vorstellungen. Die eigentliche Katastrophentheorie in den Geowissenschaften erhielt 1980 neuen Auftrieb, als der amerikanische Physiknobelpreisträger Luis W. Alvarez und sein Sohn, der Geologe Walter Alvarez, ihre Befunde über die Grenze zwischen den geologischen Perioden Kreide und Tertiär in Italien veröffentlichten. Dort hatten sie in den Sedimentgesteinen eine Iridium-Anomalie entdeckt, die sie als Anzeichen für den Einschlag eines Asteroiden vor 65 Millionen Jahren deuteten. Spätere Analysen von gleichaltrigen Gesteinen ergaben weltweit ähnliche Resultate. Die Forscher vermuteten, dass der Impakt eines etwa 10 Kilometer großen Asteroiden riesige Mengen an Staub und Ruß in die Atmosphäre geschleudert habe. Dies habe dann eine globale Klimaveränderung bewirkt, und ein weltweites Massensterben von 70 % aller Lebewesen ausgelöst (\"siehe auch\" nuklearer Winter). Diesem als KT-Impakt bezeichneten Ereignis seien nicht nur die Dinosaurier zum Opfer gefallen, sondern auch große Teile der marinen Fauna, wie etwa die Ammoniten. Nach anfänglicher Skepsis hat sich diese Vorstellung in breiten Kreisen durchgesetzt. 1990 wurde auf der Yucatán-Halbinsel in Mexiko der 180 Kilometer weite Chicxulub-Krater entdeckt, der als Zeuge eines Impakts gilt. Der Zusammenhang mit dem Artensterben an der Kreide-Paläogen-Grenze steht außer Frage. Doch nach der Entdeckung des Kraters schrieben Autoren abseits der akademischen Fachwelt, durch diesen Impakt oder eine Serie solcher Einschläge sei die Pangäa auseinandergebrochen, obwohl geologische Befunde belegen, dass die Kontinentalplatten schon in der Jurazeit begonnen hatten, auseinander zu driften. Ob sich alle Massenaussterben in der Erdgeschichte bzw. Evolutionsgeschichte so einfach erklären (z. B. an der Grenze Perm/Trias), wird in der Wissenschaft heftig diskutiert. Jedoch sind die Mechanismen, die zur Erklärung von Massensterben herangezogen werden, fast alle von katastrophaler Art, wie ausgedehnter Vulkanismus, Klimaänderungen oder Seuchen. Weitergehende Theorien, die besagen, dass kosmische Katastrophen dieser Art, die Erde in periodischen Abständen heimsuchen (z. B. etwa alle 26 Millionen Jahre), haben nur begrenzte Anhängerschaft. Die nordamerikanischen Forscher David Raup und John Sepkoski (junior) spekulierten, dass ein unbekannter Faktor die Kometen in der Oortschen Wolke in periodischen Abständen aus der Bahn wirft und sie in die inneren Bereiche des Sonnensystems ablenkt, wo es dann gehäuft zu Zusammenstößen mit den Planeten kommen soll. Man denkt hier als Auslöser z. B. an den Durchgang des Sonnensystems durch die Ebene der Galaxis, einen unbekannten Begleitstern der Sonne namens Nemesis oder einen hypothetischen Planeten X. Weitere katastrophistische Ansätze, die erst in den letzten Jahren diskutiert und untersucht werden, sind Supervulkane und Polsprünge, wobei Einflüsse auf Hydrosphäre und Lithosphäre vermutet werden und erhöhte Strahlung zu verstärkter Mutation führen soll.", "section_level": 2}, {"title": "Katastrophismus als alternatives gesamtheitliches Weltbild.", "content": "Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das katastrophistische Weltbild von dem Psychoanalytiker Immanuel Velikovsky neu ausgearbeitet. Nach seiner Ansicht hat die Welt ihre heutige Gestalt nicht (nur) gleichförmig in Millionen von Jahren erhalten, sondern zum Teil innerhalb von nur wenigen tausend Jahren oder noch kürzeren Zeiträumen. Ebenso sei unser Sonnensystem in seiner heutigen Form weniger als 15.000 Jahre alt. Seine Theorie beschreibt Velikovsky im Buch \"Welten im Zusammenstoß\". In der Folge entwickelt er durch die zeitliche Gleichsetzung Katastrophen beschreibender Mythen (z. B. der ägyptischen Plagen mit Unruhen und Hungersnöten, die im Ipuwer-Papyrus geschildert werden) auch eine abweichende Chronologie für das Alte Ägypten. Siehe dazu \"Zeitalter im Chaos\". Nach Velikovskys Auffassung verdrängt der Mensch das bedrohliche, katastrophistische Weltbild durch das heute anerkannte aktualistische Weltbild, das die Ursachen und Phänomene heutiger Zeit auf die Vergangenheit projiziert. Daraus münde dann u. U. neurotisches Verhalten von gesellschaftlichen Verantwortungsträgern, die zu Krieg und Vertreibung sowie Ausbeutung großer Bevölkerungsteile führten. Seine Theorien stützt Velikovsky dabei mit Belegen aus sehr unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen, von der Physik über die Tiefenpsychologie bis zur Mythenanalyse. Nach der Wiederveröffentlichung von Velikovskys Werken 1978 beschäftigte sich die Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte mit seinen Thesen. Seit 1994 stellt die Zeitschrift \"Zeitensprünge\" eine Plattform für Chronologiekritik und Katastrophismus in Deutschland dar. Das Interesse dieser Autoren scheint sich jedoch tendenziell vom Katastrophismus ab- und der Chronologiekritik zuzuwenden. Gunnar Heinsohn, Professor für Sozialpädagogik an der Universität Bremen und eines der ursprünglichen Mitglieder der Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte, hat auf der Basis eines von Velikovsky inspirierten katastrophistischen Geschichtsbildes hypothetische Erklärungen für die Entstehung der ersten und zweiten Stufe der menschlichen Hochkultur (Zivilisation) vorgeschlagen. Die Entstehung der ersten Stufe der Hochkultur betrifft die Phänomene des Opfers, der Priesterkönigsherrschaft und des Staats, die der zweiten die Phänomene Privateigentum an Grund und Boden, Darlehensverträge, Zins und Geld. In teilweiser Anknüpfung an Velikovsky erlangte Hans-Joachim Zillmer Bekanntheit auch über den deutschen Sprachraum hinaus. Seit 1998 behauptet er in seinen Büchern das Wirken von Superfluten und anderen gewaltigen Naturkatastrophen im Laufe der Erdgeschichte und vertritt eine spezielle Junge-Erde-Katastrophen-Theorie. Zillmer wandte sich über das Wirken von Naturkatastrophen bis in geschichtliche Zeiten (6./9. und 14. Jahrhundert) hinein ebenfalls der Chronologiekritik zu. Uwe Topper plädierte ursprünglich für eine Abfolge von vier Weltzeitaltern, die durch große Katastrophen voneinander getrennt seien. Später versuchte er die Identität von Islam und christlichem Arianismus nachzuweisen. Die Thesen von Velikovsky, Heinsohn, Topper und Zillmer werden von anerkannten Wissenschaftlern jedoch abgelehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Katastrophismus und Religion.", "content": "In der Regel gehen heute die großen monotheistischen Glaubensvereinigungen, wie die katholische Kirche, die orthodoxe Kirche, die meisten protestantischen Kirchen, das Judentum und der Islam von einer prinzipiellen Vereinbarkeit von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und Glaubensinhalten aus. Lediglich einige Vertreter des ultraorthodoxen Judentums und islamische sowie manche christliche Fundamentalisten, die sich als streng gläubig verstehen, verneinen das hohe Alter der Erde und die stetige Entwicklung der Lebewesen. Mythen wie die Schöpfung der Welt in sieben Tagen oder die Sintflut werden von ihnen nicht nur als Tatsachenberichte verstanden, sondern auch als durch eine höhere (göttliche) Kraft als Regulativ eingesetzt interpretiert. Besonders evangelikale Christen in den USA hängen oft dem Kreationismus und einer katastrophistischen Junge-Erde-Theorie an. Diese Vorstellungen gehen zu einem guten Teil auf den kanadischen Lehrer George McCready Price (1870–1963) zurück, ein Mitglied der Siebenten-Tags-Adventisten. In seinen Büchern bezweifelte er zu Anfang des 20. Jahrhunderts die Aussagekraft der herkömmlichen geologischen Datierung und zog stattdessen wieder die Sintflut zur Erklärung der beobachteten Phänomene heran. In den 1960er Jahren popularisierte der amerikanische Wasserbauingenieur Henry M. Morris (1918–2006) diese Vorstellungen. Der dem Katastrophismus Velikovskys nahestehende Gunnar Heinsohn vertritt die Auffassung, dass der Opferkult und das Priesterkönigtum (1. Stufe der Hochkultur) durch Himmelserscheinungen und Katastrophen zur Aggressionsbewältigung parallel auf (fast) der ganzen Welt entstand. Er interpretiert dafür die in vielen mythologischen Überlieferungen enthaltenen Geschichten von Weltzeitaltern, die durch Katastrophen beendet werden, als Tatsachenberichte. Er beschrieb seine Thesen erstmals etwa Mitte der 1980er Jahre zusammen mit Christoph Marx und griff dafür in Anlehnung an Velikovsky auf psychoanalytische Deutungsmuster zurück. Heinsohn stellt die These auf, dass der Antisemitismus seinen Ursprung in der allgemeinen Ablehnung und Ausgrenzung der Pharisäer (Ursprungsbewegung der Juden) fand, da diese sich seit etwa 600 v. Chr. ausgehend vom Stammvater Abraham weigerten weiter zu opfern und somit Schuldgefühle bei den weiter opfernden Priestern verursachten. Diese These erklärt allerdings nicht, warum nicht andere ebenfalls opferverweigernde religiöse und ideologische Gruppierungen wie der Buddhismus oder die Philosophie der Aufklärung nicht mit ähnlicher Schärfe verfolgt werden wie das Judentum (was Heinsohns Erklärungsmodell zufolge der Fall sein müsste).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Katastrophismus stellt im Rahmen der Astronomie sowie der Geologie und Paläontologie ein wissenschaftliches Paradigma dar, das von der überragenden Bedeutung von katastrophalen Ereignissen für die Geschichte unseres Sonnensystems, der Erde und der Entwicklung (Evolution) der Lebewesen ausgeht. Der Begriff \"catastrophism\" wurde 1832 von dem britischen Philosophen und Naturwissenschaftler William Whewell (1794–1866) geprägt, als Gegenbegriff zum \"uniformitarianism\" (deutsch: Aktualismus). In der Geschichte der modernen Wissenschaften konnte sich der Katastrophismus gegenüber dem Aktualismus nicht durchsetzen und ist heute gegenüber dem wissenschaftlichen Mainstream in Bezug auf die Theorien zu den \"Ursachen der Evolution\" der Lebewelt randständig. Allerdings schließen sich die katastrophistischen und aktualistischen Standpunkte nicht mehr gegenseitig aus, sondern ergänzen einander, da es nach dem heutigen Stand der Forschung im Laufe der Evolutionsgeschichte mehrfach zu globalen Massenaussterben kam. ", "tgt_summary": null, "id": 1659841} {"src_title": "HP Zimmer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Anna Leopoldowna war eine Tochter von Herzog Karl Leopold von Mecklenburg und dessen dritter Gemahlin Katharina Iwanowna, Schwester der Zarin Anna Iwanowna. Ihre Mutter verließ ihren Ehemann 1722 und kehrte nach Russland zurück, wo Elisabeth Katharina Christine auch aufwuchs. Den Namen Anna Leopoldowna nahm sie anlässlich ihres Übertrittes zur russisch-orthodoxen Kirche im Jahre 1732 an. 1739 wurde sie in Sankt Petersburg mit dem Prinzen Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel vermählt. Im Jahre 1740 gebar sie mit Iwan einen Sohn, der von der Zarin auf Betreiben ihres Favoriten Ernst Johann von Biron zum Nachfolger auf dem Zarenthron bestimmt wurde, um Biron dadurch die Regentschaft für den Minderjährigen zu ermöglichen. Nachdem Biron jedoch – nach Zarin Annas Tod – am 19. November durch Feldmarschall Münnich im Einverständnis mit Anna Leopoldowna gestürzt worden war, erklärte sich diese, nunmehr unter dem Titel einer Großfürstin, zur Regentin ihres minderjährigen Sohnes. Sie ernannte Münnich zunächst zum Premierminister, zerstritt sich aber bald mit ihm, worauf er am 13. März 1741 sein Amt niederlegte. Die Regentin zeigte sich ihrer Stellung nicht gewachsen, beschäftigte sich nur wenig mit den Staatsangelegenheiten und unterhielt ein Liebesverhältnis mit dem sächsischen Gesandten Moritz Karl zu Lynar, den sie zum Schein sich mit einer Verwandten Münnichs verloben ließ. Es bildete sich bald eine Verschwörung mit dem Ziel, Annas Halbtante 2. Grades (also der Halbcousine ihrer Mutter) und Tochter Peters des Großen, Elisabeth Petrowna, den russischen Thron zu verschaffen. Der Putsch wurde in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember 1741 – unter finanzieller Unterstützung durch Frankreich – vom Preobraschensker Leib-Garderegiment vollzogen und Elisabeth Petrowna bestieg als Elisabeth I. den russischen Zarenthron, während Anna Leopoldowna mit ihrem Gemahl und ihren Kindern zunächst nach Riga gebracht, dann nach Cholmogory an der Dwina verbannt wurde. Hier starb sie am 18. März 1746 nach der Geburt ihres fünften Kindes. Ihre sterblichen Überreste befinden sich in der Verkündigungs-Kirche des Alexander-Newski-Klosters in Sankt Petersburg. Ihr Sohn, der „unglückliche Zar“ Iwan VI., wurde 1756 nach Schlüsselburg gebracht und dort 1764 ermordet. Anton Ulrich von Braunschweig folgte ihr erst 1774 ins Grab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anna Leopoldowna, eigentlich Elisabeth Katharina Christine Herzogin zu Mecklenburg(-Schwerin) (* 18. Dezember 1718 in Rostock; † 18. März 1746 in Cholmogory an der Dwina), war durch Heirat Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel sowie von 1740 bis 1741 als Großfürstin Regentin des Russischen Kaiserreichs. Als Urenkelin des Zaren Alexei Michailowitsch war sie mütterlicherseits eine mittelbare Nachfolgerin zum russischen Zarenthron.", "tgt_summary": null, "id": 861812} {"src_title": "Hugo Licht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Sohn eines Malers beschäftigte er sich zunächst mit Malerei und Dichtung, wandte sich jedoch bald wissenschaftlichen Studien zu und wurde durch Nicolas-Louis de Lacaille für die Astronomie gewonnen. Nach dem Tod des Vaters erhielt Bailly die Stelle eines Aufsehers der Luxembourggalerie, 1789 wurde er Sekretär des Pariser Wahlkollegiums und bald darauf Deputierter des dritten Standes bei den Generalständen. Am 3. Juni zum Präsidenten der Nationalversammlung gewählt, leitete er am 20. Juni die wichtige Sitzung im Saal des Ballhauses (Ballhausschwur). Nach dem Sturm auf die Bastille wurde er zum Bürgermeister von Paris ernannt, trat aber im November 1791 – von den Jakobinern als Royalist bezeichnet – von dem Amt zurück und lebte auf seinem Landgut in Nancy. In dem Prozess gegen die abgesetzte Königin Marie Antoinette trat er als Zeuge für deren Unschuld auf. Er verließ daraufhin Paris und lebte im Verborgenen, um nicht selbst angeklagt zu werden. Auf dem Weg zu seinem Freund Laplace wurde er in Melun von Agenten Robespierres gefasst und in Paris „als Königsfreund und gewalttätiger Unterdrücker der Volksfreiheit“ am 11. November 1793 zum Tode auf der Guillotine verurteilt und am darauffolgenden Tag hingerichtet. Anhänger der Jakobiner sollen nach einem Augenzeugenbericht den Karren, mit dem Bailly zum Schafott gebracht wurde, tanzend und Freiheitslieder singend begleitet haben. Seine letzten Worte waren an sie gerichtet: „Euch sollte eher als mir die Guillotine zuteil werden.“ Nach ihm ist seit 1935 der Mondkrater Bailly und seit 2014 der Asteroid (100229) Jeanbailly benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Baillys Hauptwerk \"Histoire de l’astronomie\" (Paris 1775–87, 5 Bde.; ein Auszug 1806, 2 Bde.) wurde größtenteils ins Deutsche übersetzt. Seiner Behauptung, dass die Wissenschaft die meisten Entdeckungen einem untergegangenen Volk verdanke, widersprach u. a. Voltaire. Bailly brachte daraufhin die \"Lettres sur l’origine des sciences\" (Paris 1777; deutsch, Leipzig 1778) und die \"Lettres sur l’Atlantide de Platon et sur l’ancienne histoire de l’Asie\" (London 1771; engl. 1801, 2 Bde.) heraus. Nach Baillys Tod erschienen \"Essai sur les fables et sur leur histoire\" (Paris 1799, 2 Bde.) und \"Mémoires d’un témoin de la révolution\" (Paris 1804, 3 Bde.; deutsch im Auszug von Weyland, Leipzig 1805). Vgl. Nourrisson, Trois révolutionnaires: Turgot, Necker, B. (Paris 1885).", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean-Sylvain Bailly (* 15. September 1736 in Paris; † 12. November 1793 ebenda) war französischer Astronom und erster Bürgermeister von Paris. Bailly wurde durch die Berechnung der Umlaufbahn des Halleyschen Kometen im Jahre 1759 bekannt. Ferner studierte er die damals vier bekannten Jupitermonde. Während der Französischen Revolution wurde er auf der Guillotine hingerichtet.", "tgt_summary": null, "id": 1305616} {"src_title": "Bayerische S 3/6", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Schon im Biedermeier war das Wasserglacis vor dem Karolinenstadttor ein beliebter Unterhaltungsort. Im Zuge der durch den Abriss der Wiener Stadtmauer erfolgten Umgestaltung in die Wiener Ringstraße wurde vom damaligen Wiener Bürgermeister Andreas Zelinka das Projekt eines öffentlichen Parks auf diesem Gelände gefördert. Im September 1860 übergab der Stadterweiterungsfonds der Stadt Wien kostenlos eine Fläche von 94.000 m2 zur Anlage des Stadtparks; 1861 kamen 51.000 m2 am rechten Ufer des Wienflusses dazu. Für die Gestaltung des Parks am linken Ufer betrug der Kostenvoranschlag 115.000 Gulden; tatsächlich wurden es dann 1862 180.000 Gulden (ca. 1,6 Mio. Euro). Geplant wurde dieser Park im Stil englischer Landschaftsparks vom Landschaftsmaler Joseph Sellény, die Planungen überarbeitet und durchgeführt hat der Stadtgärtner Rudolph Siebeck. Am 21. August 1862 wurde der \"nördliche Teil\" des Stadtparks samt dem \"Park-Salon\", einer auf Freifläche 300 Gästen Platz bietenden \"Erfrischungs-Anstalt\" des Kaffeesieders Heinrich Wilda (1821–1903), eröffnet. Laut anderen Quellen waren große Teile des Stadtparks – ohne offizielle Eröffnung – ab August 1862 für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Stadtpark war die zweite städtische Parkanlage Wiens nach dem heute nicht mehr bestehenden Franz-Josefs-Park am Franz-Josefs-Kai. Am rechten Wienflussufer entstand 1863 der sogenannte Kinderpark, heute vor allem durch asphaltierte Spielplätze und Sportanlagen gekennzeichnet, der über den Stadtparksteg mit dem am linken Ufer gelegenen Stadtpark verbunden ist. Ab dem Winter 1867/68 wurde der Teich im Park alljährlich in einen Eislaufplatz umfunktioniert, der für 30 Kronen Eintrittsgebühr benutzt werden konnte. Da viele Berufstätige nur abends Eis laufen konnten, wurde 1870 eine elektrische Beleuchtung installiert. 1871 wurde der Eislaufplatz dem Pächter des Kursalons überlassen. In den Jahren 1903 bis 1907 wurde im Parkbereich nach der Regulierung eine von Friedrich Ohmann und Josef Hackhofer geplante Wienflussverbauung mit dem Flussportal, Pavillons und Ufertreppen errichtet, die zu den Sehenswürdigkeiten im Park zählt. In früheren Zeiten mussten die Besucher des Parks für das Verweilen in aufgestellten Sesseln Gebühren bezahlen, die von den so genannten \"Sesselweibern\" eingefordert wurden. Dieser von einer privaten Firma betriebene Besucherservice endete im Jahr 1956. An die Gestalter des Parks erinnern seit 1891 die \"Sellenygasse\" im 2. Bezirk Leopoldstadt und seit 1960 die \"Siebeckstraße\" im 22. Bezirk Donaustadt.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten im Park.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kursalon.", "content": "Am Wasserglacis stand ein Kurpavillon, in dem Heilwasser für Trinkkuren ausgeschenkt wurde. Dementsprechend wurde auch für den Stadtpark in den Jahren 1865 bis 1867 nach Plänen von Johann Garben der Kursalon erbaut und am 8. Mai 1867 eröffnet. Der \"Park-Salon\" des Heinrich Wilda (siehe oben), ein \"gezimmerter Glas-Pavillon\", wurde nach viereinhalb Jahren Betrieb mit 8. Mai 1867 geschlossen und (erfolglos) samt Inventar als Abverkauf angeboten; erst im Februar 1869 beschloss der Gemeinderat, im Wege einer Versteigerung den ehemaligen \"Salon Wilda\" gegen 25 Kubikklafter (89,9 m3) Pflastersteine abzutauschen. Wilda, der nächst dem Kinderpark am Heumarkt 15 ein Café führte, hatte sich um die Pacht des Kursalons beworben, unterlag jedoch im Anbotsverfahren den Konkurrenten Johann Hembsch (ehemals Wasserglacis) und Johann Mayer (Café Asperngasse 1). Das historistische Prachtgebäude im Stil der italienischen Renaissance liegt an der Johannesgasse und besitzt eine weite Terrasse in den Park. Zur Zeit der Gebrüder Strauß war der Kursalon ein beliebtes Tanz- und Konzertlokal, heute ist er nach einer Renovierungsphase wieder Veranstaltungsort für Bälle, Konzerte, Clubbings und Kongresse und beherbergt ein Café-Restaurant.", "section_level": 2}, {"title": "Denkmäler.", "content": "Mit dem vergoldeten Bronzestandbild von Johann Strauss (Sohn) steht im Stadtpark eines der bekanntesten und am meisten fotografierten Denkmäler Wiens. Es stammt von Edmund Hellmer, wurde am 26. Juni 1921 enthüllt und ist umrahmt von einem Marmorrelief \"(siehe Hauptartikel Johann-Strauß-Denkmal)\". Weitere Denkmäler gibt es beispielsweise von Franz Schubert, Franz Lehár, Robert Stolz, Hans Makart, Sebastian Kneipp und Anton Bruckner; der Stadtpark ist der an Denkmälern und Skulpturen reichste Park Wiens.", "section_level": 2}, {"title": "U-Bahn-Station.", "content": "Die U-Bahn-Station Stadtpark liegt im Süden des Parks und wird von der Linie U4 bedient. Sie wurde am 30. Juni 1899 als Teil der von Otto Wagner konzipierten Wientallinie der Wiener Stadtbahn eröffnet. Eine weitere U-Bahn-Station befindet sich im Norden des Stadtparks, die Station Stubentor.", "section_level": 2}, {"title": "Brücken.", "content": "Im Stadtpark überqueren zwei Brücken den Wienfluss und verbinden den nordwestlichen mit dem südöstlichen Stadtparkteil. Direkt neben der U-Bahn-Station befindet sich der Stadtparksteg, etwas weiter flussabwärts die Kleine Ungarbrücke.", "section_level": 2}, {"title": "Brunnenanlagen.", "content": "Im Stadtpark wurden insgesamt sechs Brunnenanlagen errichtet. Drei davon befinden sich in dem im 1. Gemeindebezirk gelegenen Hauptteil (der Befreiung-der-Quelle-Brunnen, der Donauweibchenbrunnen und der Vogeltränkebrunnen). Im sogenannten Kinderpark im 3. Gemeindebezirk befinden sich der Kneipp-Brunnen, der Labetrunkbrunnen und der Basiliskenbrunnen.", "section_level": 2}, {"title": "Meierei.", "content": "Die ehemalige Milchtrinkhalle wurde als Teil der Wienflussverbauung nach Plänen von Friedrich Ohmann und Josef Hackhofer in den Jahren 1901 bis 1903 erbaut. Während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, wurde der Bau danach stark vereinfacht wiederhergestellt. 2004 wurde die Meierei bis auf die Grundmauern abgetragen und verändert als Restaurant neu errichtet. Lediglich die Bekrönung des Mansarddaches stammt aus 1903. 2002 bis 2005 wurde das Gebäude erweitert. Seither kocht Heinz Reitbauer hier. 2014 wurde der Terrassenbereich des Restaurants \"Steirereck\" durch einen polygonalen verspiegelten Pavillon ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgartendirektion.", "content": "An der Grenze des Kinderparks zu Johannesgasse und Am Heumarkt entstand von 1906 bis 1907 das von Josef Bittner (1879–1945) entworfene Direktionsgebäude des Stadtgartenamtes. Bei der um 1990 vorgenommenen Renovierung erhielt es seine Wandspaliere sowie die Pergola zurück, die allerdings aus Raumnutzungsgründen neu verglast wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Bepflanzung.", "content": "Die Bepflanzung des Stadtparks zeichnet sich durch eine große Artenvielfalt aus und ist auf eine möglichst ganzjährige Blüte ausgerichtet. Durch eine Allee zur Ringstraße werden Lärm und Abgase gefiltert. Einige Gehölze stehen unter Naturschutz, wie etwa ein Ginkgo, ein Christusdorn, eine Pyramidenpappel und eine Kaukasische Flügelnuss.", "section_level": 2}, {"title": "Genuss-Festival.", "content": "Seit 2008 findet jährlich am Muttertags-Wochenende Anfang Mai im Stadtpark das Genuss-Festival statt. In mehr als 170 Zelten präsentieren Hersteller aus den neun Bundesländern regionale Produkte, die gekauft und bei vielen Ständen auch verkostet werden können. Veranstaltet wird das Festival von der Stadt Wien und dem Verein \"Kulinarisches Erbe Österreich\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Wiener Stadtpark erstreckt sich vom Parkring im 1. Wiener Gemeindebezirk bis zum Heumarkt im 3. Wiener Gemeindebezirk und ist eine sowohl von Touristen als auch von einheimischen Bürgern gern besuchte Wiener Parkanlage. Seine Fläche beträgt 65.000 m2.", "tgt_summary": null, "id": 1235769} {"src_title": "Japanische Kampfhörspiele", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Courtemaîche liegt auf, fünf Kilometer nordnordwestlich des Bezirkshauptorts Porrentruy (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich leicht erhöht am westlichen Talrand der Allaine, in der Ajoie (deutsch \"Elsgau\"). Die Fläche des 8,9 km2 grossen ehemaligen Gemeindegebiets umfasst im zentralen Teil die bis zu 700 m breite Talniederung der Allaine, die in die Tafeljurahochflächen der Ajoie eingetieft ist. Im Osten reicht das Gebiet auf den Höhenrücken (bei \"Les Moncovets\" ) zwischen der Allaine und der Coeuvatte, der vorwiegend mit Wald bestanden ist. Nach Westen erstreckte sich das Gemeindegebiet auf die Höhe von Bure und erreicht auf dem \"Tcherteau\" mit den höchsten Punkt von Courtemaîche. Von dieser Höhe öffnen sich mehrere kleine Täler zur Allaine hin. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 8 % auf Siedlungen, 52 % auf Wald und Gehölze, 38 % auf Landwirtschaft und ungefähr 2 % war unproduktives Land, das zum Waffenplatz von Bure gehört. Zu Courtemaîche gehören die links der Allaine liegenden Häuser des Weilers Grandgourt () sowie mehrere Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Courtemaîche waren Bure, Buix, Montignez, Damphreux, Coeuve und Courchavon.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit 630 Einwohnern (Ende 2007) gehört Courtemaîche zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Jura. Von den Bewohnern sind 93,7 % französischsprachig, 5,1 % deutschsprachig und 0,8 % portugiesischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Courtemaîche belief sich 1850 auf 426 Einwohner, 1900 auf 680 Einwohner. Nach einem Höchststand um 1910 mit 779 Einwohnern wurde im Verlauf des 20. Jahrhunderts insgesamt ein rückläufiger Trend verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Courtemaîche ist noch landwirtschaftlich geprägt. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden einige Wohnquartiere. Ausserhalb der Landwirtschaft gibt es im lokalen Kleingewerbe (Getriebemontage, Uhrengehäuseschleiferei) einige Arbeitsplätze. Viele Erwerbstätige sind aber Wegpendler und arbeiten in Porrentruy oder in Boncourt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Courtemaîche liegt an der rege befahrenen Hauptstrasse von Porrentruy via den Grenzübergang Boncourt nach Belfort oder Montbéliard in Frankreich. Wenn voraussichtlich im Jahr 2012 die Autobahn A16, die bis 2015 sowohl an das schweizerische Nationalstrassennetz als auch an das französische Autobahnnetz angeschlossen werden soll, von Boncourt nach Porrentruy eröffnet wird, sollte das Dorf vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Am 23. September 1872 wurde durch die PD die Eisenbahnstrecke Porrentruy–Delle mit einem Bahnhof in Courtemaîche eröffnet. Dieser befindet sich aber ein Stück ausserhalb des Dorfes auf der anderen Talseite der Allaine. Von Courtemaîche wurde eine Eisenbahn-Zweigstrecke für Militärtransporte zum Waffenplatz von Bure gebaut, die am 19. März 1968 eröffnet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gegend des Allaine-Tals, die zahlreiche grössere und kleinere Höhlen aufweist, war bereits während des Neolithikums und in der Eisenzeit besiedelt. Siedlungsspuren aus dieser Zeit fand man in den Grotten von La Bâme bei Courtemaîche. Das Dorf wird im 12. Jahrhundert mehrfach erwähnt als \"Cordemasche\"/\"Cordomache\"/\"Cordemacha\"/\"Cordomasge\". Der Ortsname ist vermutlich eine Zusammensetzung aus rom. \"corte\" ‚Hof, Landgut, Weiler‘ und einem germanischen Personennamen *\"Domaska\". Courtemaîche teilte die wechselvolle Geschichte der Ajoie, die 1271 zum ersten Mal an das Fürstbistum Basel kam. Das Dorf unterstand vom 16. bis zum 18. Jahrhundert dem Meieramt Bure. Im Dreissigjährigen Krieg wurde der Ort gebrandschatzt. Von 1793 bis 1815 gehörte Courtemaîche zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont-Terrible, ab 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern und am 1. Januar 1979 an den neu gegründeten Kanton Jura. Die Gemeinde wurde mit Wirkung auf den 1. Januar 2009 mit Buix und Montignez zur neuen Gemeinde Basse-Allaine vereinigt.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Pfarrkirche Saint-Timothée-et-Saint-Symphorien wurde 1855 im neoklassizistischen Stil an der Stelle eines Vorgängerbaus von 1627 neu gebaut. Im Ortskern bilden die typischen Bauernhöfe aus dem 19. Jahrhundert eine architektonische Einheit. Der ehemalige Gutshof der Familie de Couthenans stammt von 1530. Nördlich des Dorfes befindet sich die spätgotische Kapelle Saint-Symphorien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Courtemaîche (frz. [], im einheimischen Dialekt []) ist ein Dorf und eine ehemalige politische Gemeinde im Distrikt Porrentruy des Kantons Jura in der Schweiz.", "tgt_summary": null, "id": 2316355} {"src_title": "Weinbiet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Name \"Scania\" ist die lateinische Bezeichnung für die historische schwedische Provinz Schonen. 1919 wurde die Produktion überwiegend auf Lkw umgestellt. Da aber die Nachfrage nach Lkw in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg gering war und eine starke Deflation herrschte, war Scania 1921 insolvent. Im selben Jahr wurde das Unternehmen unter Beibehaltung des Namens neu gegründet. Die letzten Personenwagen wurden 1929 produziert. 1932 erschienen erste Frontlenker-Omnibusse und 1933 Frontlenker-Lastwagen. Ab 1936 wurden die ersten Dieselmotoren in Serie gebaut. Um ein rentables Händler- und Werkstättennetz für seine Lkw und Busse aufbauen zu können, wurde Scania-Vabis ab 1948 zusätzlich Generalimporteur für VW in Schweden. 1962 eröffnete Scania ein erstes ausländisches Werk in Brasilien, 1965 ein weiteres in den Niederlanden. Obwohl es noch kein eigenes Händlernetz in Deutschland gab, sprach sich die Qualität der Produkte herum. Erste Scania-Lastwagen erschienen bei norddeutschen Speditionen. Seit 1963 gab es wieder Frontlenker im Lastwagen-Programm. Seit 1968 wurden die Nutzfahrzeuge unter dem Namen Scania ohne den Zusatz Vabis verkauft. Im selben Jahr wurde die erste Verkaufsniederlassung in Deutschland gegründet. 1969 wurde Scania vom schwedischen Saab-Konzern übernommen und war seitdem eine Sparte des nun als \"Saab-Scania\" firmierenden Konzerns. 1995 wurde die Saab-Scania-Fusion aufgelöst. Beide Unternehmen operieren seitdem unabhängig voneinander. 1999 versuchte der schwedische Konkurrent Volvo, Scania zu übernehmen. Das wurde jedoch durch die Kartellbehörden untersagt, da eine marktbeherrschende Stellung In Nordeuropa erwartet wurde. Danach stieg der Volkswagenkonzern mit einer Unternehmensbeteiligung ein. Im Jahr 2000 wurde das einmillionste Fahrzeug hergestellt. Die Volkswagen AG erwarb für rund 3 Milliarden Deutsche Mark 18,7 % des Kapitals sowie 34,0 % der Stimmrechte. Im Februar 2008 stockte VW seinen Anteil auf 38 % der Stimmrechte auf. Die MAN AG hatte am 18. September 2006 ein Übernahmeangebot in Höhe von 10,3 Mrd. Euro für Scania bekanntgegeben und kaufte gleichzeitig Anteile mit ca. 14 % der Stimmrechte über die Börse. Dieses Angebot wurde am 23. November 2006 von Scania abgelehnt. MAN zog das Angebot am 23. Januar 2007 freiwillig zurück, stockte allerdings bis Februar 2008 seine Stimmrechte auf ca. 17 % auf. Weitere bedeutende Anteile an Scania wurden bis März 2008 vom schwedischen Investmentunternehmen Investor AB (20,1 % der Stimmrechte) und Stiftungen der Familie Wallenberg (10,5 % der Stimmrechte) gehalten, als Volkswagen diese Anteile erwarb und somit ca. 37,73 % des Kapitals und 68,60 % der Stimmrechte hielt. Über die Mitte 2012 übernommene MAN SE bekam der Volkswagen-Konzern die indirekte Kontrolle über weitere 17 % der Stimmrechte und erklärt gleichzeitig, dass Scania als selbständiges, börsennotiertes Unternehmen erhalten werden soll. Am 18. Juli 2008 lagen die letzten kartellrechtlichen Genehmigungen vor, und der Mehrheitserwerb konnte vollzogen werden. Am 24. Dezember 2008 erwarb die MAN-AG-Aktienoptionen und teilte mit, jetzt über mehr als 20 % der Stimmrechte bei Scania zu verfügen. Infolge der Mehrheitsübernahme der \"Porsche SE\" an der \"Volkswagen AG\" erlangte Porsche die indirekte Kontrolle an Scania, wodurch ein Pflichtangebot nötig wurde. Porsche wurden 4,4 Millionen A-Aktien und 59,04 Mio. B-Aktien angedient, die umgehend an Volkswagen weitergereicht wurden. Am 9. November 2011 übernahm die \"Volkswagen AG\" die Mehrheit der \"MAN SE\". Die Anteile der MAN an Scania mit eingerechnet, hält die \"Volkswagen AG\" mit 62,6 % des Kapitals und 89,2 % der Stimmrechte die Mehrheit am Unternehmen. Zum 1. September wechselte der bisherige Vorstandsvorsitzende Leif Östling in den Vorstand der \"Volkswagen AG\", um dort das konzernweite Nutzfahrzeuggeschäft zu koordinieren. Sein Nachfolger bei Scania wurde Ende 2012 sein Stellvertreter Martin Lundstedt. Am 21. Februar 2014 hat die \"Volkswagen Aktiengesellschaft\" ein freiwilliges öffentliches Angebot an die Aktionäre der Scania Aktiebolag zur Übernahme aller Scania-Aktien zu einem Preis von 200 SEK in bar je Aktie angekündigt. Am 13. Mai 2014 entspricht der im Rahmen des Angebots angedienten Aktien und der bereits unmittelbar und mittelbar von VW gehaltenen Aktien einem Anteil von 90,47 % der Scania-Aktien bzw. einem Stimmrechtsanteil von 96,26 %. Volkswagen plant einen Squeeze-out in Bezug auf die restlichen Scania-Aktien einzuleiten und ein Delisting der Scania-Aktien von der NASDAQ OMX Stockholm voranzutreiben. Nachdem Volkswagen den verbleibenden Aktionären 200 SEK samt 5,02 Kronen Zinsen (ca. 21,53 Euro) je Aktie zahlte, hält Volkswagen nunmehr 100 % der Anteile.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmensstruktur.", "content": "Scania bietet seit langen Jahren im Lkw-Bereich nur Lastkraftwagen für den schweren Verteilerverkehr, Fernverkehr sowie Bau- und Sonderfahrzeuge (z. B. für Feuerwehren) höherer Gewichtsklassen an. Das Programm beginnt gegenwärtig bei 18 Tonnen Gesamtgewicht und 175 kW Motorleistung, die schwersten Solofahrzeuge für den Straßenverkehr kommen auf 40 Tonnen Gesamtgewicht (Schweiz), die Motorenpalette endet bei 545 kW (Stand Ende April 2010). Daneben ist Scania aktiv im Bereich von Linien- und Reisebussen mit der Omni-Produktfamilie (OmniLink und OmniExpress in verschiedenen Ausführungen) für den ÖPNV sowie den Modellreihen Century und PB für den Reiseverkehr. Auf breiter Front sind Motoren (u. a. das komplette V8-Programm) für die Euro-VI-Abgasnorm sowie Euro-Stufe-IV/US-Tier-4-final für Non-Road-Fahrzeuge und -Maschinen (Krane, Dumper, Brecher, Shredder, Häcksler etc.) erhältlich (Stand: Dez. 2013). Im von Scania ausschließlich bedienten Markt schwerer Lkw ab 16 Tonnen Gesamtgewicht lag das Unternehmen 2006 europaweit und auch in Deutschland auf Platz 5 der Verkaufszahlen deutlich hinter den Wettbewerbern Mercedes-Benz, MAN, DAF und Volvo, vor Renault und Iveco. 2013 konnte Scania in Deutschland allerdings um 5,1 % wachsen (Lkw-Gesamtmarkt minus 8,1 %) und damit einen Marktanteil von 10,3 % erzielen. Auf dem schwedischen Heimatmarkt ist Scania nach Volvo die Nummer zwei mit nicht allzu großem Abstand (2012 wurden dort 1.747 schwere Lkw ausgeliefert). Besonders stark vertreten ist Scania in Südamerika (vor allem als Lieferant von Motoren und Fahrgestellen für Busse und Lkw), so z. B. in Brasilien (2012 wurden dort immerhin 11.820 schwere Lkw ausgeliefert) und Argentinien (2012: 1.855 schwere Lkw), in den USA hingegen werden Scania-Fahrzeuge nicht angeboten. Stark ist Scania auch in Russland (2012: 5.823 schwere Lkw) sowie Großbritannien (2012: 4.555 schwere Lkw); vor Deutschland (2012: 4.427 schwere Lkw). Ebenfalls anzutreffen ist Scania in Australien, Neuseeland, China (2012: 1.798 schwere Lkw) und Südafrika, ohne dort allerdings eine nennenswerte Rolle zu spielen. Mit Bussen ist Scania vor allem auf den skandinavischen Heimatmärkten und in Südamerika gut vertreten, außerdem in Großbritannien und Spanien. Auf dem deutschen Busmarkt spielte Scania bisher eine Nebenrolle. Allerdings wurden bis Frühjahr 2014 rund 60 Reisebusse von Scania für ADAC-Postbus geliefert, die die 30 größten deutschen Städte verbanden. 2013 erhielten die Skandinavier zudem einen Großauftrag der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) über 156 Niederflur-Gelenkbusse, die im Zeitraum 2014 bis 2017 an die BVG geliefert werden. Diese 18 Meter langen Niederflur-Gelenkbusse verfügen über einen 5-Zylinder-Dieselmotor mit 320 PS (235 kW) (inkl. Automatikgetriebe), die die Abgasemissionsgrenzwerte nach Euro-Stufe-VI erfüllen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründungsjahre und Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg.", "content": "Vor der Fusion im Jahr 1911 wurden von den Vorgängerunternehmen Scania bereits Lastwagen für 1,5 Tonnen Nutzlast und von Vabis bereits solche für 2 bis 3 Tonnen Nutzlast angeboten. Vor dem Ersten Weltkrieg reichte die Palette bereits bis 6 Tonnen Nutzlast, für damalige Zeiten ein hoher Wert. Für den Militäreinsatz entstanden erste Fahrzeuge mit Antrieb auf beide Achsen, die später auch zivil angeboten wurden und seit Mitte der 1920er Jahre mit einer zusätzlichen antriebslosen Achse zu einem Dreiachser kombiniert werden konnten. Erste Versuche mit Dieselmotoren begannen 1927, aber erst im Jahr 1936 wurden die ersten eigenen Dieselmotoren nach einer Lizenz der Humboldt-Deutz AG in der Serie verwendet. Während bis dahin ausschließlich Haubenwagen gefertigt wurden, erschienen 1932 erste Frontlenker-Omnibusse und 1933 Frontlenker-Lastwagen, beide erhielten wegen ihres Aussehens den Beinamen „Bulldog“. Die Fertigung der Frontlenker-Lastwagen wurden allerdings Ende der 1930er Jahre wieder eingestellt. 1944 wurden mit den Typen Scania-Vabis F 10 und L 10 neue Modelle für 8 bis 9 Tonnen Gesamtgewicht herausgebracht, bald ergänzt um den schwereren L 20 und LS 20.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegsjahre bis 1967: Scania-Vabis und letzte Blütezeit der Haubenwagen.", "content": "Bis in die 50er Jahre hinein verlagerte sich der Schwerpunkt der Produktion immer mehr zu schweren Fahrzeugen sowie auch weiterhin Omnibussen. Bereits in den 1950er Jahren wurden Motoren mit Direkteinspritzung nach Lizenz von Leyland verbaut, es folgten wie beim Wettbewerber MAN erste Versuche mit Turboaufladung. Wichtige Modelle dieser Zeit waren ab 1949 der Typ L 40 für 9 bis 10 Tonnen Gesamtgewicht, der L 60 für 10 bis 12 Tonnen sowie der LS 60 für 16 Tonnen. Ab 1953 erneuerte Scania wiederum das Modellprogramm, die Modelle L 51, L 71 und LS 71 erschienen in den bekannten Gewichtsklassen. Die Typen wurden ab 1958 überarbeitet und erhielten stärkere Motoren, dazu ein neues, prägnantes Aussehen, welches die Haubenwagen bis Anfang der 80er Jahre zumindest teilweise behalten sollten. Dem eingeführten Schema nach hießen sie nun L 55, LS 55, L 75 und LS 75. Der 1961 vorgestellte LS 75 erhielt serienmäßig einen Turbomotor mit über 200 PS, damals ein beachtlicher Wert. Stand bisher das S in der Modellbezeichnung allgemein für die schwereren Ausführungen, so trat an deren Stelle nun der Zusatz „Super“, später tauchte das S in der Scania-Nomenklatur als Zusatz für Sattelschlepper auf. Bereits 1963 wurden die Motorleistungen weiter gesteigert, die Modelle hießen nun L 56 bzw. L 76 (Super). 1963 wurde außerdem, dem allgemeinen Trend erst spät folgend, wieder ein Frontlenker-Modell in der schweren Klasse eingeführt, das Modell LB 76 (Super). Das L stand nach wie vor für Lastwagen, das B wurde der bereits früher verwendeten Bezeichnung „Bulldog“ für die Scania-Frontlenker der 1930er Jahre entlehnt. Die Frontlenker folgten insofern recht spät, da sie lange Zeit in den angestammten Märkten von Scania keine Bedeutung hatten. Das Design entsprach noch dem 1950er-Jahre-Geschmack und war leicht rundlich, während europäische Wettbewerber und auch der heimische Konkurrent Volvo bereits kantige, sogenannte kubische Fahrerhäuser anboten. 1964 folgte mit dem L 36 auch erstmals wieder ein Lastwagen der mittleren Gewichtsklasse für 10 Tonnen Gesamtgewicht.", "section_level": 2}, {"title": "1968 bis 1980: Neuer Name Scania, grundlegend neues Modellprogramm.", "content": "1968 fiel der traditionsreiche Doppelname „Scania-Vabis“ weg, der bisher auch als Schriftzug an den Fahrzeugen zu sehen gewesen war. Fortan stand auf den Kühlerblenden nur noch Scania. Im selben Jahr erschien ein neues Fahrerhaus für die schweren Frontlenker, welches nun auch kastenförmig gestylt war. Auffälligstes Erkennungsmerkmal der Scania-Frontlenker waren und sind durch alle Nachfolgegenerationen bis heute die breiten Querbalken auf der Fahrzeugfront, die zunächst als Design nicht unumstritten waren. Das Kabinendesign war dennoch so fortschrittlich, dass es sich mit kleinen Retuschen auch während der gesamten Bauzeit des Nachfolgers, der Serie mit den Endziffern 1, bis 1980 hielt. Zeitgleich erfolgte eine Umstellung der bisher eher willkürlichen Typbezeichnungen auf das im Prinzip bis 2004 gültige System. Die erste Ziffer bei zweistelligen Bezeichnungen bzw. die ersten beiden bei dreistelligen gaben fortan in etwa den Hubraum des Motors in Litern wieder, die hintere Ziffer die Generation, der das Fahrzeug entstammt, begonnen 1968 mit der Ziffer 0. So wurde der L 36 zum L 50, der L 56 zum L 80 und der L 76 zum L 110. Ein Schwer-Lkw der damaligen Zeit wäre demnach etwa ein Scania LBS 110 Super gewesen, aufgeschlüsselt Lastwagen (L), Frontlenker (B), Achskonfiguration 6×2 mit liftbarer Schleppachse(S), 11-Liter-Motor der Baureihe 0 (110) plus „Super“ für Turboaufladung. Ein Dreiachser mit zwei angetriebenen Achsen (6×4) hatte ein „T“ für das Doppelachsaggregat („tandemdriven“) in der Typenbezeichnung. Nach der Typenbezeichnung wurde mit zwei Dezimalzahlen der Radstand angegeben, worauf man z. B. auf die Verwendung als Sattelzugmaschine schließen konnte, z. B. LBS 110 S(uper) 34. 1969 kam es zu zwei weiteren nennenswerten Neuerungen. Als Spitzenmodell erschien der äußerlich dem LB 110 baugleiche Typ LB 140 mit 350 PS, ein europäischer Spitzenwert. Deutsche Großserienhersteller verharrten bis weit in die 1970er Jahre bei 320 PS Maximalleistung, abgesehen von Magirus-Deutz, wo ab 1971 die Modelle 340D16 und 340D22 mit 340 PS im Angebot waren. Der Scania LB 140 war zunächst nur als Frontlenker im Angebot. Gleichzeitig erschien ein an die großen Typen angelehntes Frontlenkerfahrerhaus für die Mittelklassetypen L bzw. nun auch LB 80, die bisher nur als Haubenwagen zu haben waren. Ab 1972 wurde der stärkste Motor auch in Haubenwagen der Modelle L 140 angeboten. Während für die Modelle L 80 und L 110 weiter die bisherige Kabine und die alte Motorhaube gefertigt wurden, erhielt der L 140 ein neues Haus und optisch auffällig eine neue einteilige Motorhaube, die zusammen mit den Vorderkotflügeln in einem Stück weggeklappt werden konnte. Dieses Modell wurde bis 1976 gebaut. 1974 erfolgte bei den Frontlenkern und den kleineren Haubenwagen der Wechsel zur Serie 1. Aus dem LB 110 wurde so der LB 111. Optisch tat sich nicht viel. Die Hauber blieben unverändert, bei den Frontlenkern wurden die rechteckigen Scheinwerfer in der Stoßstange durch runde über der Stoßstange ersetzt, aus dem L 55 wurde der L 56. Ursache für den Übergang zur Serie 1 war die Einführung einer neuen, wiederum leistungsgesteigerten Motorengeneration. Der schwere Hauber mutierte erst 1976 zum L 141, in diesem Jahr stieg die maximale Motorleistung im Scania-Programm auf 375 PS. In den nächsten Jahren folgten überwiegend Detailverbesserungen.", "section_level": 2}, {"title": "1980 bis 1995: Der nächste Generationswechsel.", "content": "1980 kam es zum erneuten Generationswechsel auf die Serie 2. Die gängigsten Modelle hießen nun 82, 112 und 142. Mit einer erneuten, teilweise erheblichen Leistungssteigerung ging eine Erneuerung der Fahrerhäuser einher, sowohl bei Haubern wie Frontlenkern. Das Design wurde gegenüber den Vorgängern noch etwas kantiger, die markanten Querbalken erhielten nun auch die schwächeren Haubenfahrzeuge und die zuvor bei den Frontlenkern senkrecht stehende Frontscheibe wurde nun etwas schräg gestellt. Waren die Frontlenker bereits zuvor, wie auch die Technik, auf einem Baukastensystem möglichst vieler Gleichteile aufgebaut gewesen, wurde dies bei den neuen Modellen konsequent ausgebaut. Die alten, auf die späten 50er Jahre zurückgehenden Haubenwagen verschwanden, das Fahrerhaus von Haubern und Frontlenkern war baugleich. Bei den leichteren Frontlenker-Lkw wie auch den leichteren Haubern war es etwas tiefer gesetzt, wodurch diese optisch vom Spitzenmodell etwas abrückten. Während das Nummernsystem der Modellbezeichnungen blieb, fiel für die Frontlenker die Bezeichnung LB (die allerdings nie an den Fahrzeugen angeschrieben war, dort standen bis dato nur die dreistelligen Nummern) weg, die Haubenwagen bekamen intern den Zusatz T vor der Nummer. Hinter den Nummern, und nun auch außen an den Fahrzeugen ablesbar, wurden neue Kennbuchstaben für die Rahmentragfähigkeit eingeführt, für die Fernverkehrslastwagen etwa M für mittelschwer (medium), H für schwer (heavy) und E für extra schwer. Während das T für den Haubenwagen vor der numerischen Typenbezeichnung stand, gab es bei den Frontlenker-Fahrzeugen folgende Kennzeichen für die Bauhöhe des Fahrerhauses: R für hoch aufgebaute kurze und lange Fahrerhaustypen CR13 und CR 19, P für niedriger aufgebaute Fahrerhaustypen CP13 und CP19 für Nahverkehr oder regionalen Fernverkehr und G für die besonders niedrig aufgebaute Version mit niedrigem Einstieg (low-entry) für Verteilerverkehr. Nun wurde die Produktentwicklung ruhiger. Erwähnenswert ist 1982 ein neuer 14 Liter Hubraum umfassender V8-Motor mit 420 PS, der nun tatsächlich die Spitzenmotorisierung im europäischen Fernverkehr darstellte. Bis dahin hatte sich diese entgegen der Scania-Werbung in den M-915 der US-Armee befunden, mit Cummins NTC-400 (294 kW) und dem doppelt kuppelnden, druckluftgeschalteten 16-Gang-Getriebe 7155 von Caterpillar. (Als 38-Tonner konfiguriert, gehörten diese Fahrzeuge in den 1970er Jahren zum gewohnten Straßenbild auf deutschen Autobahnen, insbesondere zwischen Bremerhaven und der damaligen Vielzahl amerikanischer Kasernen.) 1984 brachte Scania als erster europäischer Lkw-Hersteller unter dem Namen CAG (\"engl. f. Computer Aided Gearshift)\" eine elektronische Schalthilfe auf den Markt. 1988 kam der Wechsel zur Serie 3. Analog zur Einführung der Serie 1 ab 1974 wurde wiederum die Technik überarbeitet, die noch aktuellen Fahrerhäuser blieben äußerlich weitgehend unverändert, wurden jedoch innen neu gestaltet. Optional war ab Werk nun für die schweren Fernverkehrs-Lkw ein Hochdach erhältlich. Neben den in Fahrtrichtung auf der rechten Seite innen neben dem Scheinwerfer angebrachten Typziffern, wie sie bereits die Serien 0 bis 2 hatten, wurde seit Beginn der Serie 3 die auf 10 gerundete Motorleistung neben dem in Fahrtrichtung linken Scheinwerfer angebracht, um bei den wenigen Grundmodellen noch ein weiteres äußeres Unterscheidungsmerkmal zu haben. Bei den Fahrzeugen der Serie 2 wurde dort nur bei den Spitzenmodellen zuvor ein „V8“-Logo gezeigt, um auf den statusträchtigen großen Motor hinzuweisen. Die Darstellung wäre etwa Scania R 113 MA 4×2 A 380 für eine luftgefederte zweiachsige Sattelzugmaschine der 3. Serie mit hohem Fahrerhaus (kurz oder lang) und 11-Liter-Maschine und 380 PS. 1989 wurde die Motorleistung des Spitzenmodells auf bis zu 470 PS gesteigert, im Jahr 1992 wurde im Typ Scania 143 erstmals die 500-PS-Marke erreicht. Optional kamen unter dem Beinamen „Streamline“ luftwiderstandsoptimierte Fahrerhäuser im Fernverkehr auf den Markt, die das markante, kantige Äußere leicht glattbügelten, Dachspoiler und Windleitbleche serienmäßig erhielten und einen etwas niedrigeren Verbrauch zur Folge hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 1995: Rundliche Formen prägen das Bild, Ende der Hauben, neue Nomenklatur.", "content": "1995 erfolgte ein erneuter Generationswechsel, nunmehr auf die 4er-Serie. Insgesamt wurde das Kabinendesign rundlicher. Sowohl die Außenkanten des Fahrerhauses als auch die Stoßstangen wurden abgerundet und aerodynamischer gestylt, die Frontscheibe hingegen ragte jetzt wieder steil auf. Die gleichen Neuerungen erfuhren auch die T-Hauber, die inzwischen nur noch eine untergeordnete Rolle spielten. Es gab zwei Nahverkehrskabinen in flacher und mittelhoher Version, zwei Haubenfahrerhäuser für den Nah- und Fernverkehr, sowie drei Frontlenker-Fernverkehrskabinen in niedriger, mittlerer sowie einer Hochdachversion. Auch bei den Motoren wurde die Angebotspalette erweitert. 1998 gab es neue Maschinen, die bei Hubräumen von 9, 11, 12 und 14 Litern zwischen 230 und 530 PS boten. Im Jahr 2000 wurden die Motoren erneut leistungsgesteigert. Ein 16-Liter-Motor mit 580 PS kam hinzu. Mit einem 730 PS starken V8-Motor aus 16,4 Litern Hubraum bietet Scania seit 2010 seinen stärksten Lkw an. Vergleichbar starke Maschinen bieten in Europa beispielsweise noch Volvo, MAN und Mercedes-Benz an. Die stärksten Motoren der jeweiligen Hersteller spielen jedoch in den Verkaufszahlen kaum eine Rolle. Zum Jahr 2005 hat das Unternehmen die Nomenklatur geändert. Die neue Generation heißt nicht mehr Serie 5, sondern bezieht sich mit der Bezeichnung auf die Größe der Fahrerkabinen. Das „R“ steht für die höheren Fernverkehrskabinen, das „P“ für die niedrigeren Kabinen im Verteilerverkehr. Die Nennung der jeweils auf 10 gerundeten Motorleistung (etwa P 270 oder R 580) ersetzt seitdem die traditionelle Nennung des Hubraums außen am Fahrzeug. Das Fahrerhaus wurde renoviert, behielt jedoch das rundlichere Design des Vorgängers und war eine Modifikation des bisherigen Modells. Die Technik wurde weitgehend beibehalten. Die Produktion der nur noch in geringer Zahl verkauften T-Haubenfahrzeuge wurde im Oktober 2005 ersatzlos eingestellt. Damit ist der letzte von einem europäischen Hersteller gebaute schwere Haubenwagen vom Markt verschwunden. 2006 wurde die Position der Fernscheinwerfer für alle Modelle vereinheitlicht. Neben den zwei Fernscheinwerfern im Hauptscheinwerfer gibt es optionale Fernscheinwerfer, die sich unter den Hauptscheinwerfern neben den Nebellampen befinden. Manche Modelle verfügen sogar über sechs Fernscheinwerfer. In diesem Fall gibt es außer den vier Leuchten unter der Frontscheibe zwei zusätzliche Fernscheinwerfer über der Frontscheibe. Es dürfen aber nur maximal zwei optionale Fernscheinwerfer gleichzeitig eingeschaltet sein. Scania ist einer der wenigen Lkw-Hersteller, die ihre Fahrerkabinen für Sonderfahrzeuge, wie Feuerwehrfahrzeuge oder Müllsammelfahrzeuge in verschiedenen Längen mit Mannschaftskabinen bis maximal neun Personen, selbst herstellen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Scania AB ist ein Hersteller von Nutzfahrzeugen, Bussen sowie Schiffs- und Industriemotoren mit Sitz im schwedischen Södertälje und der profitabelste Nutzfahrzeughersteller der Welt. Scania zählt zu den größten Herstellern schwerer Lastwagen in Europa und Südamerika und beschäftigt weltweit etwa 42.000 Mitarbeiter (Stand: 2014). Seit Januar 2015 ist Scania ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Volkswagen AG.", "tgt_summary": null, "id": 445347} {"src_title": "VW Microbus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "Jacques David LeCoultre (1781–1850) und sein Sohn Charles Antoine LeCoultre (1803–1881) stellten in Le Sentier Uhrenteile her und hatten sich um die Verbesserung des dazu notwendigen Stahls verdient gemacht. Das Unternehmen \"LeCoultre\" wurde 1833 von Jacques LeCoultres Söhnen Charles Antoine und François Ulysse LeCoultre (1813–1895) im Vallée de Joux, Kanton Waadt, gegründet. Elf Jahre später erfand Antoine LeCoultre, der sich einen Namen mit der Herstellung hochwertiger Triebe und der Entwicklung der „LeCoultre Stichel“ einen Namen gemacht hatte, ein Gerät zur Messung von Mikrometerabständen, das \"Millionometer\". Auf der ersten Weltausstellung 1851 in London erhielt er eine Goldmedaille für seine Entwicklungen auf den Gebieten der Präzision und Mechanisierung. Im Jahr 1847 erfand Antoine LeCoultre eine schlüssellose Uhr. Sie war mit einer Wippe versehen, die durch einen kleinen Drücker betätigt wurde und mithilfe derer zwischen Aufzugs- und Zeigerstellfunktion hin und her gewechselt werden konnte. Um 1858 einen Bankrott zu verhindern, wurde ein Teilhaber gesucht und die Firma in \"LeCoultre, Borgeaud & Cie. Fabrique d’horlogerie en blanc\" umbenannt. 1859 hatte die Firma rund 100 Mitarbeiter. Ab 1866 modernisierte Antoines Sohn Élie LeCoultre das Unternehmen durch die Einführung von Qualitätsstandards. Durch den Zukauf von Maschinen und die Vereinigung aller relevanten Handwerke unter einem Dach schuf er die erste Uhrenmanufaktur. Dadurch konnten von 1860 bis 1890 über 350 verschiedene Uhrwerke hergestellt werden, von denen 128 mit Chronographenfunktionen und 99 mit Repetitionsmechanismen versehen waren. 1877 übergaben Antoine LeCoultre und Auguste Borgeaud den Betrieb an LeCoultres Nachkommen. Unter der Leitung der drei Söhne wurde die Firma in \"LeCoultre & Cie\" umbenannt. Im Jahr 1888 beschäftigte die Firma 480 Mitarbeiter, die Hälfte davon in den firmeneigenen Räumen in Le Sentier. 1866 begann das Unternehmen LeCoultre & Cie, Uhrwerke mit kleinen Komplikationen in kleinen Serien zu fertigen. 1891 dann wurden zwei Komplikationen, die Chronographenfunktion und die Minutenrepetition, in einem Uhrwerk kombiniert. Diese Entwicklung mündete Mitte der 1890er Jahre in die Fertigung grosser Komplikationen.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Jacques-David LeCoultre (1875–1948), der Enkel von Antoine LeCoultre, wurde 1900 Leiter der Uhrenherstellung und 1906 Generaldirektor. Ab 1902 fertigte LeCoultre & Cie über 30 Jahre hinweg die meisten Rohwerke (frz. \"ébauches\") der in Genf ansässigen Uhrenmarke Patek Philippe (1929 hatte er sich vergeblich um die Aktienmehr an \"Patek Philippe\" bemüht). Ab 1907 lieferte \"LeCoultre & Cie\" Rohwerke an den aus dem Elsass stammenden Pariser Uhrmacher und Industriellen Edmond Jaeger (1850–1922) nach dessen Entwürfen für die weltweit flachsten Taschenuhren (mit Kaliber K145 mit 1,38 mm Bauhöhe). Im Jahr 1925 wurde das Kaliber K7BF Duoplan mit dem Ziel entwickelt, die Präzision von Uhrwerken für Armbanduhren zu verbessern. Zu jener Zeit waren kleine Armbanduhren in Mode. Kleinen Uhrwerken jedoch mangelte es oftmals an Zuverlässigkeit. Das von Henri Rodanet, dem technischen Leiter der \"Etablissements Ed. Jaeger\", entwickelte Uhrwerk der Duoplan war auf zwei Ebenen angeordnet – daher der Name des Modells – und die Aufzugskrone auf der Rückseite ins Gehäuse eingelassen. Auf diese Weise konnte trotz der geringen Grösse eine grosse Unruh zur Verbesserung des Uhrgangs eingesetzt werden. Die Duoplan war 1929 die erste Armbanduhr mit Saphirglas. 1928 wurde die skelettierte Taschenuhr \"Grande Complication Email Bleu\" (Kaliber 17JSSCCRVQ) mit Minutenrepetition, Doppelzeiger-Chronograph und ewigem Kalender hergestellt. Die Entwicklung der Duoplan führte 1929 zur Entwicklung des bis heute kleinsten Mechanikwerks der Welt, des Kalibers 101, dessen ursprünglich 74 (heute 98) Bauteile gemeinsam etwa ein Gramm wogen. Die zweite mit dem Kaliber 101 ausgestattete Uhrenlinie, die \"Joaillerie 101 Étrier\", erschien in den 1930er Jahren. 1953 trug Königin Elisabeth II. bei ihrer Krönung eine Jaeger-LeCoultre 101 am Handgelenk. Seit 1931 wird das Modell \"Reverso\" mit Wendegehäuse angeboten, das ursprünglich für Polospieler entwickelt wurde und bei der das Uhrglas aus Mineralglas auf die Rückseite gewendet werden kann. Nach dem Zusammengehen von Jacques-David LeCoultre mit Edmond Jaeger, dem Uhrmacher der französischen Marine und Lieferanten von \"Cartier\", im Jahr 1930 entstand die Firmenbezeichnung \"Jaeger-LeCoultre\". Die atmosphärisch angetriebene Tischuhr Atmos wurde 1928 von Jean-Léon Reutter in Neuenburg entwickelt, der die Patente 1930 an Edmond Jaeger verkaufte. Die erste, 1928 patentierte Version, die heute als \"Atmos 1\" bekannt ist, wurde 1930 durch die \"Compagnie Générale de Radiologie\" (CGR) vermarktet. 1936 erwarb LeCoultre zunächst die Patente für Frankreich, 1937 auch für die Schweiz. Während der darauffolgenden zehn Jahre widmete sich das Unternehmen der Verbesserung des Mechanismus, bevor 1946 mit ihrer Fertigung in der heutigen Form begonnen wurde. 2003 brachte JLC die durch das Kaliber Jaeger-LeCoultre 583 angetriebene und aus 1460 Bauteilen bestehende Atmos Mystérieuse auf den Markt. Seit 2008 gedenkt Jaeger-LeCoultre des österreichischen Künstlers Gustav Klimt, indem ihm die Atmos Marqueterie in einer Auflage von zehn Stück gewidmet wurde, die sich an Klimts Werk \"Die Erwartung\" anlehnt. Die Zusammenarbeit von \"LeCoultre & Cie\" mit Jaeger mündete 1937 unter Jacques-David LeCoultre in eine Fusion beider Unternehmen unter dem Namen \"Jaeger-LeCoultre\". Die Zusammenarbeit mit Vacheron Constantin führte 1938 unter dem Marketingdirektor Georges Ketterer und dem Verwaltungsdirektor Paul Lebet zu einer Vereinigung beider Unternehmen in der Holding \"SAPIC\". Einer der Direktoren von Vacheron Constantin, Henri Wallner, wurde geschäftsführender Direktor von SAPIC. Ein anderer geschäftsführender Direktor von Vacheron Constantin, Charles Constantin, verblieb in seiner Funktion. Da die Versorgung mit Rohwerken fortan durch die Werkstätten im Sentier erfolgen sollte, verliess der Rohwerkeentwickler von Vacheron Constantin, Albert Pellaton, das Unternehmen und wechselte 1944 als technischer Direktor zu IWC. 1944 wurde das zur damaligen Zeit flachste Armbanduhrwerk der Welt (Kaliber JLC903 bzw. AP2003) für Audemars Piguet entwickelt, welches später auch von Vacheron Constantin (VC1003) verwendet wurde. Der Verwaltungsdirektor Paul Lebet starb 1945, seine Funktion wurde Georges Ketterer übertragen. Der Vorstandsvorsitzende Jacques-David LeCoultre starb 1948, sein Nachfolger wurde ebenfalls Georges Ketterer. Charles Constantin trat 1949 zu Gunsten seines Neffen Léon Constantin zurück. Mit dem Tod Henri Wallners 1951 waren somit alle früheren Direktoren von Vacheron Constantin aus der Geschäftsleitung ausgeschieden. Ab 1950 wurde der Armbandwecker Memovox sowie ab 1951 die Automatikuhr Futurematic hergestellt, ab 1956 folgte der erste Armbandwecker mit automatischem Aufzug, die \"Memovox Automatic\". Anlässlich des Internationalen Geophysikalischen Jahres 1958 entwickelte Jaeger-LeCoultre eine Uhr, die unempfindlicher gegenüber Magnetfeldern und Stössen und wasserdicht war: die Chronometeruhr \"Geophysic\", die Jules-César Savary als Uhr für Forschungsstationen in der Antarktis vorschlug. Sie wurde durch das Kaliber K478BWS angetrieben, das sich durch siebzehn Lagersteine, eine Breguet-Spirale, eine Schwanenhalsfeder auf dem Unruhkloben, eine Stosssicherung und eine Glucydur-Unruh auszeichnete. Im Jahr der Lancierung wurde die Geophysic an William Anderson überreicht, den Kapitän des ersten amerikanischen Atom-U-Boots, das unter dem Nordpol her vom Pazifik in den Atlantik gelangte. 1959 folgte der erste automatische Armbandwecker für Taucher, die Deep Sea Automatic Alarm. Im Jahr 1965 verliess Georges Ketterer \"SAPIC\" und Jaeger-LeCoultre als Geschäftsführer und Mehrheitsaktionär, um fortan Vacheron Constantin zu leiten, die zur selben Zeit als Tochterfirma aus der \"SAPIC\" ausgegliedert worden war. Die verbliebenen Anteile Roger LeCoultres an \"SAPIC\" wurden in eine Holding namens \"SAPHIR\" überführt. 1967 war JLC mit elf anderen Herstellern an der Entwicklung der \"Beta 2\" beteiligt, der ersten Quarz-Armbanduhr. 1969 wurde \"SAPHIR\" an den zur damaligen Zeit ältesten kontinuierlich produzierenden Uhrenhersteller der Welt, Favre-Leuba, verkauft. Die Leitung der \"SAPHIR\" wurde danach durch Henry und Barbara Favre übernommen. Für den US-Markt wurde aufgrund von Zollbeschränkungen durch den Smoot-Hawley Tariff Act von 1930 der Markenname \"LeCoultre\" von den 1930er- bis Ende der 1970er-Jahre beibehalten. Aus demselben Grund wurden die Uhrengehäuse, Zifferblätter und Uhrzeiger dieser Uhren in den USA hergestellt. Den Vertrieb der Uhren für den US-Markt hatte in dieser Zeit die amerikanische Firma \"Vacheron-Constantin-LeCoultre\" inne, eine Tochterfirma von Longines-Wittnauer. Der Markenname \"Jaeger\" wurde dagegen für in Frankreich produzierte Uhren verwendet. Angeschlagen durch die Quarzkrise wurde 1978 ein Mehrheitsanteil der Firma an VDO Automotive verkauft. 1982 wurde mit dem \"K601\" und später im selben Jahr mit dem \"K608\" das weltweit flachste Quarzuhrwerk angeboten. 1986 verkaufte VDO 40 % der Anteile an Audemars Piguet weiter, erwarb jedoch später die übrigen Anteile an Jaeger-LeCoultre, die sich im Besitz der Familie Ketterer (25 %) und einer Bank (20 %) befanden. Nach Abklingen der Quarzkrise wurde 1989 mit der \"Grand Réveil\" der erste Armbandwecker mit ewigem Kalender und automatischem Aufzug hergestellt und seit 2004 die \"Master Grand Réveil\" (wie vorige, mit zusätzlichem Vibrationsalarm).", "section_level": 2}, {"title": "21. Jahrhundert.", "content": "Im Jahre 2000 verkaufte Mannesmann, die VDO 1991 übernommen hatte, ihre Beteiligung an Jaeger-LeCoultre als Teil der Firma \"Les Manufactures Horlogères\", die 60 % der Anteile an Jaeger-LeCoultre sowie jeweils 100 % der Anteile an IWC und A. Lange & Söhne hielt, an den Schweizer Schmuck- und Luxusuhrenkonzern Richemont. Im selben Jahr kaufte Richemont die verbliebenen 40 % an JLC von Audemars Piguet. Mit über 900 Mitarbeitern erzielte Jaeger-LeCoultre 2006 einen Umsatz von über 240 Millionen Schweizer Franken. 2006 brachte JLC die \"Reverso grande complication à triptyque\" auf den Markt, die erste Uhr mit drei Zifferblättern, deren Anzeigen durch ein einziges Uhrwerk gesteuert werden. Im Jahr 2009 gewannen die Uhren \"Master Tourbillon\" und \"Reverso Gyrotourbillon 2\" die ersten beiden Preise des internationalen Chronometrie-Wettbewerbs der Gemeinde Le Locle und des \"Uhrenmuseums LeLocle\". Die erste Armbanduhr von Jaeger-LeCoultre mit grosser Komplikation ist seit 2004 die Uhr \"Gyrotourbillon I\", mit einem kardanisch gelagerten Tourbillon. Darauf folgte 2009 die aus 1300 Einzelteilen bestehende \"Hybris Mechanica à Grande Sonnerie\" mit 26 Komplikationen, eine der kompliziertesten Armbanduhren der Welt. Ab 2010 wurde die \"Master Grande Tradition Grande Complication\" mit einem orbitalen Tourbillon und Minutenrepetition angeboten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jaeger-LeCoultre ist eine Schweizer Uhrenmanufaktur, die zum Richemont-Konzern gehört. Der Firmensitz ist in Le Sentier, Schweiz, wo die Firma 1833 zunächst unter dem Namen LeCoultre entstanden war.", "tgt_summary": null, "id": 201036} {"src_title": "Katalogehe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Idee des \"elementaren Magneten\" ist auf Walter Ritz (1907) und Pierre-Ernest Weiss zurückzuführen. Schon vor der Entwicklung des rutherfordschen Atommodells wurde vermutet, dass mit dem planckschen Wirkungsquantum \"h\" ein elementares \"Magneton\" zusammenhängen müsse. Richard Gans nahm an, das Verhältnis der kinetischen Energie des Elektrons zu seiner Winkelgeschwindigkeit sei gleich \"h\", und gab im September 1911 einen Wert an, der doppelt so groß wie das bohrsche Magneton war. Paul Langevin nannte im November desselben Jahres auf der Ersten Solvay-Konferenz einen kleineren Wert für das Magneton. Der rumänische Physiker Ștefan Procopiu fand 1911 unter Anwendung der Quantentheorie von Max Planck als Erster den genauen Wert des Magnetons; daher ist zuweilen die Bezeichnung Bohr-Procopiu-Magneton zu hören. Den Namen „bohrsches Magneton“ erhielt der Wert erst 1920 durch Wolfgang Pauli, der in einem Artikel den theoretischen Wert des Magnetons mit einem experimentell ermittelten Wert (dem \"weissschen Magneton\") verglich.", "section_level": 1}, {"title": "Magneton allgemein.", "content": "In quantenmechanischer Betrachtung erzeugt der Bahndrehimpuls formula_4 eines geladenen Punktteilchens mit Masse formula_5 und Ladung formula_6 das magnetische Moment wobei formula_8 das reduzierte plancksche Wirkungsquantum und das \"Magneton\" des Teilchens ist.", "section_level": 1}, {"title": "Bohrsches Magneton.", "content": "Das Bohrsche Magneton ergibt sich, wenn für formula_6 die Elementarladung formula_11 und für formula_5 die Masse formula_13 des Elektrons eingesetzt wird. Es hat nach derzeitiger Messgenauigkeit den Wert: Die eingeklammerten Ziffern geben die geschätzte Standardabweichung für den Mittelwert an und beziehen sich auf die beiden letzten Ziffern vor der Klammer. formula_15 ist die Energieeinheit Elektronenvolt, formula_16 die Energieeinheit Joule und formula_17 die Einheit Tesla der magnetischen Flussdichte. Zu beachten ist, dass auf Grund der negativen Ladung formula_18 des Elektrons sein magnetisches Moment immer \"entgegengesetzt\" zu seinem Bahndrehimpuls formula_4 gerichtet ist: ein Elektron mit Bahndrehimpulsquantenzahl formula_3, ausgerichtet parallel zur z-Achse (magnetische Quantenzahl formula_21 ), hat aufgrund dieses Bahndrehimpulses das magnetische Moment formula_22 (so z. B. in p-Orbitalen oder auf der innersten Kreisbahn des bohrschen Atommodells). Der Spindrehimpuls des Elektrons trägt mit einem weiteren magnetischen Moment der Größe formula_23 (entgegengesetzt zur Richtung des Spins) bei. Ein magnetisches (Dipol-)Moment hat im Magnetfeld seine geringste Energie, wenn es dem Feld entgegensteht, also Bahndrehimpuls und Spin parallel zur Feldrichtung ausgerichtet sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das bohrsche Magneton formula_2 (nach Niels Bohr) ist der Betrag des magnetischen Moments, das ein Elektron mit der Bahndrehimpulsquantenzahl formula_3 durch seinen Bahndrehimpuls erzeugt. Nach dem ursprünglichen bohrschen Atommodell ist dies der Grundzustand, also der Zustand mit niedrigster Energie. ", "tgt_summary": null, "id": 2474914} {"src_title": "Color Fantasy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anorganische Azide.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Natriumazid.", "content": "Natriumazid ist eine farblose, in Wasser lösliche Verbindung. Das Natriumazid wird stark verdünnt als Konservierungsmittel verwendet, zum Beispiel bei der Verarbeitung von leicht verderblichen Substanzen wie Insulin, und als Ausgangsstoff, zur Herstellung weiterer Azide und der freien Stickstoffwasserstoffsäure. Außerdem wird es in der Iod-Azid-Reaktion zum Nachweis von zweiwertigem Schwefel in Sulfiden und Thioethern eingesetzt. Weiterhin wird es in Airbags zum Füllen des Sackes verwendet. Die Zersetzung kann durch Erwärmen oder einen elektrischen Impuls (bei Airbags) ausgelöst werden und verläuft nach der folgenden stöchiometrischen Gleichung:", "section_level": 2}, {"title": "Bleiazid.", "content": "Bleiazid ist in kaltem Wasser unlöslich und gegen Wärme und Feuchtigkeit beständig. Beim langsamen Abkühlen aus heißen, wässrigen Lösungen entstehen lange Kristalle, die schon bei Zerbrechen unter Wasser detonieren. Deshalb wird bei der technischen Herstellung durch Zugabe von wenig Dextrin und Rühren die Bildung größerer Kristalle strikt vermieden. Sein Detonationspunkt liegt bei 350 °C. Hergestellt wird es durch eine Fällung von Natriumazid mit einer wasserlöslichen Bleisalz-Verbindung wie Bleiacetat. Bleiazid wird, in Mischung mit Bleitrinitroresorcinat, als Initialzünder verwendet. Letzteres dient zur Erhöhung der Funkenempfindlichkeit, da der Detonationspunkt des Azides hoch ist.", "section_level": 2}, {"title": "Silberazid.", "content": "Silberazid ist im Gegensatz zu Bleiazid bei Lichteinwirkung deutlich instabiler und verfärbt sich in Analogie zur klassischen Photographie unter Verwendung von Silberhalogeniden schnell tiefviolett. Für Demonstrationsversuche ist es besser geeignet als Bleiazid, da es auch in heißem Wasser völlig unlöslich ist und sich immer in feinsten Kristallen abscheidet. Die Schlagempfindlichkeit ist nicht größer als beim Bleiazid. Durch den hohen Preis ist aber die Anwendungsmöglichkeit als technisch verwendeter Initialzünder sehr eingeschränkt.", "section_level": 2}, {"title": "Kupferazid.", "content": "Kupferazid ist extrem brisant und explodiert oft schon bei Berührung. Es findet daher keine technische Anwendung und ist auch als Initialzünder ungeeignet.", "section_level": 2}, {"title": "Siliciumtetraazid.", "content": "Siliciumtetraazid ist eine thermisch instabile, kovalente Silicium-Stickstoff-Verbindung mit einem Stickstoffgehalt von 85,7 %. Die hochenergetische, kristalline Substanz neigt schon ab 0 °C zu einer spontanen explosiven Zersetzung. Eine weitere Koordination zur sechsfach koordinierten Struktur wie in Hexaazidosilicaten [Si(N)] oder in Addukten mit zweiwertigen Liganden Si(N)L führt zu relativ stabilen, kristallinen Feststoffen, die bei Raumtemperatur normal gehandhabt werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Organische Azide.", "content": "Es gibt viele organische Verbindungen mit einer Azidogruppe (–N), die somit als organische Azide bezeichnet werden. Methylazid ist der einfachste Vertreter der organischen Azide. Das vierfach substituierte Methanderivat Tetraazidomethan ist eine thermisch instabile Flüssigkeit mit einem Stickstoffgehalt von 93,3 %. Die hochenergetische, zu einer spontanen explosiven Zersetzung neigende Substanz wurde erstmals 2006 hergestellt. Bekannt ist der Arzneistoff Azidothymidin (AZT). Carbonsäureazide [R-CO-N] finden Anwendung in der Curtius-Umlagerung, in der sie zu Isocyanaten umgelagert werden. Eine andere wichtige Reaktion der Azide stellt die 1,3-dipolare Cycloaddition (Huisgen-Reaktion) dar. Bekannt seit den 1960er Jahren, gewinnt sie in den letzten Dekade zunehmend an Bedeutung als sogenannte bioorthogonale Reaktion. Die Reduktion von Alkylaziden (etwa mit Lithiumaluminiumhydrid) liefert primäre Amine; der Weg über Azide stellt damit eine Alternative zur Gabriel-Synthese dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Azide bezeichnet man die Salze und organischen Verbindungen der Stickstoffwasserstoffsäure. Sie gehören zu den Pseudohalogeniden. Viele Azide sind sehr giftig. Die löslichen Salze hemmen irreversibel das Enzym Cytochrom-C-Oxidase der Atmungskette in Zellen. ", "tgt_summary": null, "id": 2206943} {"src_title": "Marie Geistinger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Flugzeuge.", "content": "Flugzeugrümpfe wurden ursprünglich als Fachwerkgerippe aus Holz oder Stahlprofilen gefertigt und mit Tuch bespannt. Mit Monocoques entfiel im frühen 20. Jahrhundert das Fachwerk, die Außenhaut wurde aus mehreren Lagen Leinwand und gekreuzten Furnierstreifen miteinander verklebt. Die Luft-Fahrzeug-Gesellschaft Roland entwickelte den patentierten \"Wickelrumpf\", dessen Verfahren später von den Pfalz Flugzeugwerken zum Bau von Kampfflugzeugen in Lizenz genommen wurde. Der Flugzeugrumpf wurde in zwei Hälften gefertigt, indem zwei Lagen Sperrholzstreifen mit einer mittleren Textil-Lage über eine Form gelegt wurden. Die Verleimung war damals allerdings noch nicht sehr feuchtigkeitsresistent. Ähnliche Monocoques gab es bei anderen Fahrzeugen erst Jahrzehnte später, dort wird der Begriff weniger eng ausgelegt. Im Flugzeugbau setzte sich weitgehend das Semi-Monocoque (Halbmonocoque) durch, das in Halbschalenbauweise gebaut werden kann und mit dünnen Spanten und Stringern versehen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Automobile.", "content": "Beim Automobil wurden zunächst Leiterrahmen verwendet und später im Motorsport und Busbau Gitterrahmen eingeführt. Bei Großserienfahrzeugen setzten sich Monocoques ab den 1930er Jahren durch. Die weiter verbreitete Bezeichnung für diese Bauart ist „selbsttragende Karosserie“. Sie sind in der Regel aus tiefgezogenen, punktgeschweißten Stahlblechteilen hergestellt. 1962 eröffnete das Team Lotus mit dem Lotus 25 die Ära der Monocoques in der Formel 1. Statt des Gitterrahmens wurde Aluminium-Blech mit Nieten zu einer Wanne mit seitlich hohlen Wänden gefügt und vorne sowie hinten mit Rahmen abgeschlossen. Die obere nichttragende Verkleidung war abnehmbar. Im folgenden Jahr 1963 wurde Jim Clark mit dem Lotus 25 Weltmeister. Viele Sportwagen mit Monocoque haben weiterhin eine separate Karosserie, da sich windschnittig-rundliche Formen nur mit unvertretbarem Aufwand aus den dort verwendeten Kunststoff-Sandwichplatten fertigen lassen. Das erste Automobil mit einem Monocoque (selbsttragender Karosserie) aus Faser-Kunststoff-Verbund war 1956 der Sportwagen Berkeley Sports B60. Bekannter wurde 1957 der Lotus Elite. Damals wurden Glasfasern verwendet. Mit dem Lotus Elite gelangen mehrere Jahre lang gute Platzierungen bei den 24 Stunden von Le Mans. Das Konzept zeigte aber nicht nur seine Leistungsfähigkeit, sondern auch die Abhängigkeit der Dauerhaltbarkeit von besseren Werkstoffen und materialgerechten Konstruktionen. In Rennwagen, wie etwa in der Formel 1, ist das Monocoque zugleich Karosserie und bildet zusammen mit dem Motor und dem Fahrzeuggetriebe das Fahrgestell. Diese Bauart wurde schnell weiterentwickelt und üblich. Die Monocoques wurden oben weitgehend geschlossen. Die Schale in Sandwichbauweise auszuführen, mit Füllungen bis hin zu Waben aus Aramiden, erhöhte das Flächenträgheitsmoment. Das erste Monocoque aus Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoff war 1981 das des McLaren MP4-1 von McLaren Racing. Solche Monocoques bestehen aus mit Harz imprägniertem Gewebe oder Gelegen mit hohem Faservolumenanteil (Prepregs), das bei hoher Temperatur und hohem Druck in einem Autoklaven aushärtet. Die drei Konstrukteure, die diese Bauweise am schnellsten weiterentwickelten, waren John Barnard von McLaren, Colin Chapman von Lotus und Gustav Brunner vom ATS Racing Team, der als Erster ein unverkleidetes Monocoque aus diesem Werkstoff entwickelte. Monocoques aus mit Kohlenstofffasern verstärktem Kunstharz waren bei geringerem Gewicht ihren Vorgängern aus Aluminium in allen Steifigkeitswerten weit überlegen. Allerdings stellten Konstruktion und Herstellung völlig neue und teure Anforderungen an die Rennställe. So wurden die ersten Chassis noch von der Luftfahrtindustrie hergestellt, und erst nach einigen Jahren konnten alle Rennteams die Monocoques selbst fertigen. Diese Bauweise setzte sich aus Sicherheitsgründen auch in den untergeordneten Formel-Serien wie der Formel 3, der Formel 3000 sowie der in den USA vergleichbaren IndyCar- bzw. Champ-Car-Serie durch. Ebenso hat diese Bauweise im Sportwagenbereich Einzug gehalten. Der erste Serien-Pkw mit CFK-Monocoque ist der im Jahr 2013 erstmals angebotene Alfa Romeo 4C. Im selben Jahr folgte der in Deutschland verkaufte BMW i3.", "section_level": 1}, {"title": "Motorräder.", "content": "Beim Motorrad gibt es Monocoques fast ebenso lange wie beim Automobil. Der Rahmen der Megola ab 1920 war ebenso unkonventionell und bestand aus selbsttragenden, geschwungenen und vernieteten Stahlblechen. Heute werden Bleche und Gussteile aus Aluminium zu einem einzigen großen Teil kombiniert, in das außer der Ansaugluftführung inklusive Luftfilter auch der Tank integriert ist. Yamaha TR 1 mit Monocoque als Airbox, Kawasaki ZX-12R und die Ducati 1199 Panigale nutzen diese Bauform.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrräder.", "content": "Ein Fahrrad besteht laut Union Cycliste Internationale aus mehreren Rohren, weshalb sie im Radsport keine Monocoques mehr zulässt, sondern nur noch Diamantrahmen. Viele Stundenweltrekorde wurden lange nach ihrer Aufstellung wegen neuartiger, unzulässiger Fahrradtechnik annulliert. Der heutige Stand der Technik wurde erreicht, als Chris Boardman mit dem Monocoque-Fahrrad Lotus 108 bei den Olympischen Spielen des Jahres 1992 siegte.", "section_level": 1}, {"title": "Velomobile.", "content": "Zunehmend werden auch heutige Velomobile verstärkt in Monocoque-Bauweise hergestellt, weil sich so die für die bauartbedingt schwereren Velomobile besonders wichtige Gewichtsreduktion einfacher erreichen lässt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Monocoque (von griechisch \"mónos\" allein, einzeln und französisch \"coque\" für die Schale einer Nuss oder anderen Frucht) ist ein einteiliger, aus flächigen Elementen (Bleche, Sandwichplatten) gebauter, teils hohler Körper als Fahrgestell oder allgemeiner Gestell eines Fahrzeugs. ", "tgt_summary": null, "id": 655973} {"src_title": "Drehgruppe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründungsdatum.", "content": "Bis in die 1950er Jahre wurde als Gründungsdatum das Jahr 1146 angegeben. Erst dann tauchte eine angeblich aus dem Jahre 1040 stammende Urkunde auf. In ihr erhielt das Benediktiner-Kloster Weihenstephan vom Freisinger Bischof Egilbert von Moosburg († 1039) die „Braugerechtsame“, das Braurecht. Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei dieser Urkunde allerdings um eine Fälschung aus den Jahren 1616 bis 1640, die auf Veranlassung des Weihenstephaner Abtes Georg Tanner gefertigt wurde. Die Brauerei nutzte diese Urkunde erstmals im Jahre 1723 bei einer Prüfung geistlicher und adliger Brauhäuser durch eine kurbayrische Untersuchungskommission. Vermutlich wusste die Brauerei in diesem Jahr schon nichts mehr von diesen Fälschungen. Der erste schriftliche Beleg für eine Brauerei in Weihenstephan stammt aus dem Jahr 1675.", "section_level": 2}, {"title": "Staatsbrauerei.", "content": "Das Kloster Weihenstephan wurde im Zuge der Säkularisation in Bayern 1803 aufgelöst. Die zu diesem Zeitpunkt bestehende Brauerei kam in den Besitz des Bayerischen Staates und firmierte als \"Königlich Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan\". Seit 1921 trägt die Brauerei den Namen \"Bayerische Staatsbrauerei\". In allen größeren Städten Deutschlands etablierten sich Biergärten und Gaststätten, die sich \"Zum Weihenstephan\" nannten. So gab es in Berlin ein solch gut besuchtes Wirtshaus nahe an der Potsdamer Brücke, das im Jahr 1921 geschlossen werden musste. Es galt lange Zeit als Treff von Literaten, Künstlern, Offizieren und Beamten, die hier den geistigen Austausch gepflegt hatten. Im 21. Jahrhundert ist sie als Regiebetrieb des Freistaates Bayern ein modernes, nach privatwirtschaftlichen Maßstäben geführtes Unternehmen mit Absatzgebieten in aller Welt. Rund um die Brauerei entstand aus dem Kloster der heutige Campus Freising-Weihenstephan. Direktor der Brauerei ist Josef Schrädler (Stand per 2007).", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan ist eine Brauerei im Besitz des Freistaates Bayern in den Gebäuden des ehemaligen Klosters Weihenstephan auf dem „Weihenstephaner Berg“ im Freisinger Stadtteil Weihenstephan. 2017 betrug der Jahresausstoß 443.772 Hektoliter.", "tgt_summary": null, "id": 837598} {"src_title": "Johann Heinrich Ramberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abstammung.", "content": "Arsinoë IV. war die jüngste Tochter des Ptolemaios XII. Neos Dionysos und stammte wahrscheinlich aus einer Ehe mit einer nach griechischer Auffassung illegitimen Gattin, vermutlich einer hochstehenden Ägypterin (vgl. Kleopatra VI.). Ferner war sie die jüngere Schwester und Rivalin der bekannten Kleopatra. Ihr genaues Geburtsdatum ist unbekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle im Alexandrinischen Krieg.", "content": "Nachdem Gaius Iulius Caesar 48 v. Chr. Alexandria (teilweise) besetzt hatte, beschloss er, den Thronstreit zwischen Kleopatra und ihrem jüngeren Bruder Ptolemaios XIII. zu schlichten, und rief die Geschwister zu sich in den Palast von Alexandria. Dort entschied er zugunsten der entmachteten Kleopatra VII., diese wieder an der Herrschaft zu beteiligen. Um den dadurch entstandenen Volksauflauf zu beruhigen, gab er das 58 v. Chr. von Rom annektierte Zypern an Ägypten zurück und ernannte Arsinoë und ihren jüngsten Bruder Ptolemaios XIV. zu Regenten der Insel. Als der Alexandrinische Krieg dennoch begann, hielt Caesar nicht nur Ptolemaios XIII. und dessen Bruder Ptolemaios XIV., sondern auch Arsinoë im königlichen Palast in Alexandria in seinem Gewahrsam. Der „Wärter“ \"(nutricius)\" Arsinoës, ein Eunuch namens Ganymedes, konnte aber gemeinsam mit Arsinoë zu den Truppen des ägyptischen Kommandanten Achillas fliehen. Die Anwesenheit einer Angehörigen des Ptolemäerhauses legitimierte nun die Militäraktion der ägyptischen Armee gegen Caesar. Die Königstochter war auch alt genug, um nach dem Vorbild früherer Ptolemäerinnen eine relativ eigenständige und machtbewusste Rolle spielen zu können. Sie wurde zur Gegenkönigin zur bei den Alexandrinern unbeliebten und mit Caesar verbündeten Kleopatra erhoben. Diese Aktion richtete sich aber nicht gegen den ebenfalls caesarfeindlichen Ptolemaios XIII. Im Fall eines Sieges der Ägypter hätte Arsinoë den Platz Kleopatras an der Seite ihres Bruders einnehmen können. Um ihre Machtstellung zu stärken, musste sie freie Hand im Oberkommando über die Truppen bekommen und geriet darüber mit Achillas in Streit. An dessen Stelle sollte ihr Vertrauter Ganymedes treten. Beide Seiten suchten die Soldaten durch Bestechungen für sich zu gewinnen. Der Minister Potheinos befand sich im Königspalast in Caesars Machtbereich, unterstützte aber dennoch Achillas heimlich durch Boten. Doch der römische Feldherr kam hinter ihre Kontakte und ließ Potheinos hinrichten. Dadurch wurde aber Arsinoës Position bei der Gegenseite gestärkt. Um gegen Achillas vorgehen zu können, warf ihm Ganymedes versuchten Verrat an der ägyptischen Flotte vor. Arsinoë ließ daraufhin Achillas mit dem Schwert hinrichten, und Ganymedes rückte nun zum neuen Oberbefehlshaber auf. Trotz einiger respektabler Erfolge gegen Caesar waren die Ägypter bald mit dem Eunuchen unzufrieden. Anscheinend waren Arsinoë und Ganymedes zumindest schon teilweise entmachtet, als die Alexandriner Caesar um die Freilassung des Ptolemaios XIII. ersuchten und diese auch erreichen konnten. Danach spielte Arsinoë bis zum Sieg Caesars (Anfang 47 v. Chr.) keine Rolle mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Exil und Tod.", "content": "Als der Diktator seiner Geliebten Kleopatra faktisch die ganze Macht über Ägypten gab, ließ er gleichzeitig ihre jüngere Schwester Arsinoë außer Landes schaffen. Diese musste im Juli 46 v. Chr. auch in Rom bei Caesars großem Triumphzug auftreten. Die zuschauenden Römer bedauerten aber die gefesselte Königstochter, während sie sich über die ebenfalls zur Schau gestellten Bilder der besiegten Feinde Potheinos und Achillas freuten. Danach durfte Arsinoë in den Tempel der Artemis in Ephesos ins Exil gehen. Als Kleopatra in der Nachfolge des ermordeten Caesar den römischen Triumvirn Marcus Antonius zu ihrem Geliebten gemacht hatte, veranlasste sie ihn, ihre verhasste Schwester Arsinoë in deren Exil hinrichten zu lassen (41 v. Chr.). Da Arsinoë ein Mitglied des Ptolemäerhauses war, stellte sie eine latente, wenn auch keine unmittelbare Gefahr für Kleopatra dar, die durch ihren Sohn Kaisarion ihrer eigenen Linie den Thron Ägyptens sichern wollte. Mit der Tötung ihrer Schwester handelte Kleopatra in typischer Tradition der Ptolemäer, deren jeweilige Herrscher oft Verwandte als potentielle Gefahrenquelle für ihre eigene Regierung hatten ermorden lassen. Der Priester (\"Megabyzos\"), der Arsinoë bei ihrer Ankunft im Artemistempel als \"Königin\" begrüßt hatte, wurde nur aufgrund eines Gesuchs einer Gesandtschaft aus Ephesos verschont. Der Historiker Christoph Schäfer hält die Angabe des antiken Geschichtsschreibers Appian, dass Antonius den Megabyzos erst nach einer Bitte der ephesischen Boten bei Kleopatra selbst am Leben ließ, für absichtlich falsche Propaganda. Stattdessen glaubt Schäfer, dass Antonius den Priester aus eigenem Antrieb freisprach. Das Grab der Arsinoë wurde mit ziemlicher Sicherheit mit einem oktogonalen Grabbau an der Kuretenstraße im Zentrum von Ephesos identifiziert. Zwar fehlt die Grabinschrift, doch ist das Monument in die Zeit von 50 bis 20 v. Chr. datierbar, und in der unterirdischen Grabkammer wurde 1926 das Skelett einer etwa 20-jährigen Frau aufgefunden, die offenbar der damaligen hohen Aristokratie angehörte. Von deren Vertretern ist aber nur von Arsinoë bekannt, dass sie in Ephesos starb. Sollte es sich tatsächlich um ihre letzte Ruhestätte handeln, wären ihre sterblichen Überreste als einzige ihrer Dynastie bis heute erhalten geblieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arsinoë IV. (* etwa zwischen 68 und 65 v. Chr.; † 41 v. Chr. in Ephesos) war eine ägyptische Königin aus der Dynastie der Ptolemäer. Während des Alexandrinischen Krieges, den Gaius Iulius Caesar im Interesse ihrer älteren Schwester (oder Halbschwester) Kleopatra gegen ein für die Thronrechte ihres Bruders Ptolemaios XIII. kämpfendes ägyptisches Heer führte, hatte Arsinoë 48/47 v. Chr. für einige Zeit die Rolle der Gegenkönigin zu Kleopatra inne. In dieser Zeit stand sie formell an der Spitze der gegen Caesar kämpfenden Ägypter. Nach deren Niederlage musste sie 46 v. Chr. in Caesars Triumphzug erscheinen und ging dann ins Exil in den Tempel der Artemis in Ephesos. Dort wurde sie 41 v. Chr. auf Befehl von Marcus Antonius hingerichtet, der damit dem Wunsch der mittlerweile zu seiner Geliebten gewordenen Kleopatra nachkam.", "tgt_summary": null, "id": 1109839} {"src_title": "Gallenkirch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der Hirnnervenkern des N. trochlearis, der \"Nucleus nervi trochlearis\", liegt im Mittelhirn und schließt sich dem Hauptkern des Nervus oculomotorius kaudal an. Die Fasern steigen vom Trochleariskern in laterokaudaler Richtung ab, ziehen um das zentrale Höhlengrau herum nach dorsal und kreuzen in der \"Decussatio trochlearis\" zur Gegenseite, unmittelbar vor ihrem Hirnaustritt. Unterhalb der Colliculi inferiores (bzw. caudales) der Vierhügelplatte und seitlich des \"Frenulum veli medullaris rostralis\" (bzw. \"superioris\") tritt der N. trochlearis als einziger Hirnnerv dorsal aus dem Gehirn. In der Cisterna ambiens des Subarachnoidalraums windet er sich seitlich um den Hirnschenkel (\"Pedunculus cerebri\") an die Basis des Hirnstamms und verläuft hier zwischen der Arteria cerebri posterior und der Arteria superior cerebelli. Etwa in Höhe der Türkensattellehne (\"Dorsum sellae [turcicae]\") durchsetzt er am Rand des Tentoriumschlitzes (\"Incisura tentorii\") die Dura und verläuft in der Seitenwand des venösen Sinus cavernosus. Hier liegt der Nervus trochlearis (N. IV) zwischen dem Nervus oculomotorius (N. III) und dem Nervus ophthalmicus (N. V). Nach langem intraduralen und dem längsten intrakraniellen Verlauf aller Hirnnerven verlässt der dünne N. IV die Schädelhöhle beim Menschen durch die \"Fissura orbitalis superior\" – bei Nicht-Primaten durch die entsprechende \"Fissura orbitalis\", bei Paarhufern durch das \"Foramen orbitorotundum\" – und zieht über den \"Anulus tendineus communis\" hinweg in der Augenhöhle zu dem einzigen von ihm innervierten Muskel. Den orbitalen Verlauf begleiten auch afferente propriozeptive Fasern, die – wie bei den übrigen äußeren Augenmuskeln – über Verbindungen (Anastomosen) mit dem Nervus ophthalmicus zum Ganglion trigeminale gelangen. Die Sehne des Musculus obliquus superior wird in der Augenhöhle durch einen Rollknorpel in ihrer Zugrichtung abgelenkt. Dieser Rollknorpel (\"Trochlea\") war für den Nerven namensgebend.", "section_level": 1}, {"title": "Affektion.", "content": "Eine Schädigung des Nervus trochlearis führt zur Lähmung des gleichseitigen (ipsilateralen) Musculus obliquus superior (Trochlearisparese). Der Funktionsverlust äußert sich in Einschränkungen der Augenbewegung sowie einem Schielen, welches in Abhängigkeit von Art (ein-, beidseitige Lähmung) und Blickrichtung unterschiedlich ausgeprägt sein kann und mit entsprechenden Doppelbildern (Diplopie) einhergeht. Das betroffene Auge weicht in diesem Fall nach oben (\"Hypertropie\") und innen (\"Esotropie\") ab. Zudem besteht eine Verrollung um die Sagittalachse nach außen (\"Exzyklotropie\"). Doppelbilder treten blickrichtungsabhängig auf, insbesondere vertikale beim Blick nach unten, rotatorische zunehmend bei Blick in Richtung der betroffenen Seite. Der Patient neigt deshalb seinen Kopf kompensatorisch häufig zur Seite des gesunden Auges (\"Bielschowsky-Phänomen\"). Dies führt zu einem sogenannten okulären Schiefhals (Kopfzwangshaltung oder \"Torticollis ocularis\"). Bei einer isolierten einseitigen Schädigung des Hirnnervenkerns (\"Nucleus nervi trochlearis\") ist zu beachten, dass infolge der vollständigen Kreuzung der Nervenbahnen jeweils allein der gegenseitige (kontralaterale) Muskel betroffen ist. Eine Kompression des Nerven auf seiner intraduralen Verlaufsstrecke ist auch durch benachbarte arterielle Gefäße wie die hintere Großhirnschlagader (A. cerebri posterior) oder die obere Kleinhirnschlagader (A. cerebelli superior) möglich, was zum seltenen Bild einer Obliquus-superior-Myokymie führen kann (Nervenkompressionssyndrom). Zur Differentialdiagnose einer angeborenen Trochlearisparese zählen auch Entwicklungsanomalien, bei denen der obere schräge Augenmuskel fehlgebildet oder seine Muskelmasse im Rahmen eines \"kongenitalen kranialen Fehlinnervations-Syndroms\" bei Fehlen eines Nervus trochlearis verkümmert ist. Die mit diesen seltenen Krankheitsbildern einhergehenden Formen angeborenen Schielens werden klinisch als dekompensierter Strabismus sursoadductorius beschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der paarige Nervus trochlearis, auch \"vierter\" Hirnnerv, N. IV genannt, innerviert den äußeren Augenmuskel Musculus obliquus superior (bei Tieren als \"Musculus obliquus dorsalis\" bezeichnet) motorisch und führt in seinem orbitalen Abschnitt auch afferente Fasern von dessen Propriozeptoren (Tiefensensibilität).", "tgt_summary": null, "id": 2261911} {"src_title": "Eilandbarbe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Gatersleben liegt im nördlichen Harzvorland. Durch die Gemeinde fließt die Selke.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits in der Steinzeit wurde der Raum um Gatersleben bewohnt. Der Ort ist namensgebend für die neolithische \"Gaterslebener Kultur\", die in Mitteldeutschland verbreitet ist und zu den Epi-Rössener Gruppen gezählt wird. Die Keramik dieser Epoche wurde hier erstmals gefunden. Erwähnt wird der Ort Gatersleben erstmals im Jahre 964 in einer Urkunde (siehe auch Burg Gatersleben), in der geschrieben steht, dass Markgraf Gero dem von ihm gegründeten Kloster Gernrode unter anderen Gütern drei Hufen in „antiquo Gatersleve“ schenkte. Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Domäne Gatersleben mit der Landgemeinde Gatersleben vereinigt.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen wurde am 20. März 1995 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt. Blasonierung: „Geteilt durch einen silbernen Streifen oben in Grün sieben goldene Ähren nebeneinander, unten in Blau über drei silbernen Wellenlinien ein linksgewendeter silberner Hecht mit schwarzen Flossen.“", "section_level": 1}, {"title": "Historisches Wappen.", "content": "Das Wappen wurde am 10. Oktober 1938 durch den Oberpräsidenten der Provinz Sachsen verliehen. Blasonierung: „Geteilt; oben in Gold 10 grüne Rohrhalme mit schwarzen Kolben nebeneinander; unten in Blau ein silberner Hecht mit goldenen Flossen.“ Das Wappen wurde von dem Magdeburger Staatsarchivrat Otto Korn gestaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Partnerschaft.", "content": "Seit 1990 unterhält Gatersleben eine Partnerschaft mit dem Flecken Delligsen im Landkreis Holzminden in Niedersachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gedenkstätte.", "content": "Die Grabstätte auf dem Friedhof für einen namentlich bekannten Polen, der während des Zweiten Weltkrieges ein Opfer von Zwangsarbeit wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Am 31. Dezember 2008 betrug die Anzahl der Firmen in der Gemeinde Gatersleben fast 130 mit über 1600 Beschäftigten. Dabei handelt es sich überwiegend um kleine und mittelständische Unternehmen sowie die zwei größten Firmen – Novelis Deutschland GmbH und Joseph Cyril Bamford (kurz: JCB) Vibromax GmbH. Das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung hat etwa 500 Mitarbeiter. Es hat seinen Ursprung in dem noch in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges in Wien von der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gegründeten Institut für Kulturpflanzenforschung. Nach dem Krieg wurde es am nordöstlichen Harzrand in Gatersleben aufgebaut und zu einem großen Forschungszentrum für Genetik und Kulturpflanzenforschung ausgebaut. Im Jahr 1969 wurde es in Zentralinstitut für Genetik und Kulturpflanzenforschung umbenannt. Die Joseph Cyril Bamford (kurz: JCB) Vibromax GmbH hat ihren Ursprung in der im Jahr 1907 gegründeten A. Heucke Dampfpflug-Lokomotiv-Fabrik Gatersleben und dessen Nachfolger VEB Baumaschinen Gatersleben, der zum Kombinat Baukema in Leipzig gehörte. Im Jahr 2014 schloss Vibromax das Werk in Gatersleben, dessen Gebäude teilweise von anderen Firmen weiter genutzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Gatersleben wird von den Regionalexpress-Zügen Halle–Halberstadt(–Goslar) der Abellio Rail Mitteldeutschland im Stundentakt angefahren. Zusätzlich hält alle zwei Stunden die Regionalbahn Aschersleben–Halberstadt. Ebenfalls ist Gatersleben durch Buslinien der Harzer Verkehrsbetriebe von/nach Quedlinburg und Kreisverkehrsgesellschaft Salzland von/nach Aschersleben erreichbar. Die Verkehrsanbindungen über das Straßennetz sind durch die vierspurig ausgebaute Bundesautobahn 36 ideal. Diese verläuft von der Bundesautobahn 39 in Niedersachsen bis zur Autobahn 14 in Sachsen-Anhalt. Der Flughafen Magdeburg-Cochstedt befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gatersleben ist ein Ortsteil der Stadt Seeland im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt. Seit der Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Seeland am 15. Juli 2009 wurde der eigenständige Ort von der Stadt Seeland mitverwaltet und zum 1. September 2010 zwangszugeordnet.", "tgt_summary": null, "id": 1147091} {"src_title": "Salanganen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Montfaucon liegt auf, fünf Kilometer nordöstlich des Bezirkshauptorts Saignelégier (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich auf einem aussichtsreichen Kamm auf der Jurahochfläche der nordöstlichen Freiberge (französisch \"Franches-Montagnes\"), südlich des tief eingeschnittenen Tals des Doubs. Die Fläche des 14,8 km2 grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der leicht gewellten Hochfläche des Plateaujuras, auf der sich moorige, meist oberirdisch abflusslose Senken mit Kuppen aus Kalkstein abwechseln. Der nördliche Teil wird vom Bergkamm (bis ) eingenommen, auf dem Montfaucon liegt. Östlich des Dorfes befindet sich die Senke \"Plain de Saigne\", die ein Moor mit mehreren Moorseen enthält und nach Nordosten ins Einzugsgebiet des Baches \"Tabeillon\" übergeht, allerdings ohne oberirdisches Fliessgewässer. Nach Süden erstrecken sich ausgedehnte Juraweiden mit einzeln oder in Gruppen stehenden grossen Fichten, durchzogen von einigen Waldgebieten. Der höchste Punkt der Gemeinde wird nordöstlich des \"Bois de la Chaux\" mit erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 4 % auf Siedlungen, 29 % auf Wald und Gehölze, 66 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land. Zu Montfaucon gehören der Weiler \"Pré-Petitjean\" () in der Senke südlich des Dorfes beim Bahnhof sowie weit über die Juraweiden verstreut zahlreiche Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Montfaucon sind Le Bémont, Les Enfers, Soubey, Clos du Doubs, Saint-Brais, Lajoux und Les Genevez im Kanton Jura sowie Tramelan im Kanton Bern.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Montfaucon zu den kleineren Gemeinden des Kantons Jura. Von den Bewohnern sind 91,8 % französischsprachig, 7,2 % deutschsprachig und 0,4 % spanischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Montfaucon belief sich 1850 auf 497 Einwohner, 1910 auf 654 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts hat die Einwohnerzahl bis 1980 auf 439 Personen abgenommen. Seither wurde wieder ein leicht steigender Trend verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Montfaucon ist ein noch vorwiegend landwirtschaftlich geprägtes Dorf mit Milchwirtschaft und Viehzucht. Weitere Arbeitsplätze gibt es in den Bereichen der Mechanik und Uhrenherstellung. 1968 wurde bei Montfaucon ein Feriendorf der Schweizer Reisekasse (Reka) erstellt, das der Region Freiberge zu einem wesentlichen touristischen Entwicklungsschub verhalf. Viele Erwerbstätige sind auch Wegpendler.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Gemeinde liegt an der Hauptstrasse von Delémont nach La Chaux-de-Fonds, auf der auch die Buslinie von Glovelier nach Saignelégier verkehrt. Am 21. Mai 1904 wurde die Eisenbahnlinie des Régional Saignelégier–Glovelier, einer Vorgängerin der Chemins de fer du Jura, mit einem Bahnhof im Weiler Pré-Petitjean eröffnet. Er liegt rund 1 km von Montfaucon entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Seine erste Erwähnung findet das Dorf 1139 in einer Urkunde von Papst Innozenz II. als \"Mons Falconis\". Es gehörte zur Herrschaft Freiberge, die dem Fürstbistum Basel unterstand. Von 1793 bis 1815 gehörte Montfaucon zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont-Terrible, ab 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern und am 1. Januar 1979 an den neugegründeten Kanton Jura. Nachdem die Stimmberechtigten von Montfaucon am 11. Juni 2007 und jene von Montfavergier am 12. Juni 2007 eine Fusion der beiden Gemeinden gutgeheissen hatten, wurde Montfavergier mit Wirkung zum 1. Januar 2009 nach Montfaucon eingemeindet.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Der Neubau der Pfarrkirche Saint-Jean Baptiste wurde 1831 im Stil des Neoklassizismus begonnen, der Turm besitzt eine byzantinische Kuppel. In Montfaucon stand die erste Kirche der Freiberge. Die ganze Region bis nach Les Bois gehörte bis Ende des 15. Jahrhunderts zur Mutterpfarrei Montfaucon. Durch den Bau neuer Kirchen in den einzelnen Dörfern wurde das Einzugsgebiet danach zusehends kleiner. In Montfaucon sowie in den Weilern gibt es charakteristische Bauernhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts mit weissgetünchten Fassaden und den typischen, weit ausladenden Dächern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Montfaucon ist eine politische Gemeinde im Distrikt Franches-Montagnes des Kantons Jura in der Schweiz. Der frühere deutsche Name \"Falkenberg\" wird heute nicht mehr verwendet. ", "tgt_summary": null, "id": 1390509} {"src_title": "Bartholomäus Sastrow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hardware-Plattformen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "x86.", "content": "Für virtuelle x86-Maschinen auf x86-Rechnern stand mit \"kqemu\" ein Zusatzmodul bereit, das durch die native Ausführung von geeigneten Teilen des Maschinencodes einen erheblichen Geschwindigkeitszuwachs bewirkte. Da die Weiterentwicklung seit QEMU 0.12 auf KVM fokussiert ist, kann das Beschleunigermodul \"kqemu\" nur in QEMU bis Version 0.11 verwendet werden. Aktuelle Versionen von QEMU nutzen Hardware-Virtualisierung – auf Linux-Hosts die Kernel-based Virtual Machine (KVM), die Prozessoren mit den Hardware-Virtualisierungstechniken von Intel (Intel VT) oder AMD (AMD-V) unterstützt. Für macOS und Windows steht mit dem Intel Hardware Accelerated Execution Manager (HAXM) eine vergleichbare Lösung zur Verfügung. Damit erreicht QEMU auf allen gängigen Desktop-Betriebssystemen eine sehr gute Geschwindigkeit. Mittels HX DOS Extender war QEMU auch in FreeDOS und DR-DOS lauffähig. Emuliert wird neben dem Hauptprozessor auch: Das verwendete PC-BIOS ist \"SeaBIOS\" vom coreboot-Projekt, das das Bochs-BIOS früherer Versionen ersetzt. Für VGA wird das Plex86-BIOS aus dem Bochs-Projekt genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "PowerPC.", "content": "Als PowerPC-Firmware wird \"Open Hack'Ware\", eine Open-Firmware-kompatible Firmware, verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "PowerMac.", "content": "QEMU emuliert die folgenden PowerMac-Peripheriegeräte:", "section_level": 3}, {"title": "PReP.", "content": "Die \" (PReP)\" bezeichnet einen Standard für PowerPC-basierte Computer und soll eine Referenz-Implementierung darstellen. PReP wurde bereits von der \"\" abgelöst. QEMU emuliert die folgenden PReP-Peripheriegeräte:", "section_level": 3}, {"title": "Sparc.", "content": "Sun-SPARC-Architektur = (Scalable Processor ARChitecture) Als BIOS der JavaStation (sun4m-Architektur) wurde bis Version 0.8.1 \"Proll\", ein PROM-Ersatz, verwendet, in Version 0.8.2 wurde es durch OpenBIOS ersetzt. QEMU emuliert die folgenden \"sun4m\"-Peripheriegeräte:", "section_level": 2}, {"title": "Gasterweiterungen.", "content": "Ähnlich wie für andere Virtualisierungslösungen wie VirtualBox stehen auch für QEMU sogenannte Gasterweiterungen (englisch \"\") für verschiedene Gastbetriebssysteme zur Verfügung. Sie dienen dazu, die Integration zwischen Wirt- und Gastsystem zu erweitern bzw. Funktion und Datendurchsatz zu verbessern. Beispielsweise kann durch die Gasterweiterung im laufenden Betrieb des Gastsystems eine Gesamtsicherung durchgeführt werden – das Stoppen, Erstellen der Sicherung und danach Neustarten des Gastsystems (um ein konsistentes Abbild zu erzeugen) sind damit nicht mehr nötig. Andere Erweiterungen stellen virtuelle Hardwareschnittstellen wie spezielle Netzwerkkarten oder SATA-Schnittstellen zur Verfügung. Durch die spezielle Gestaltung dieser virtuellen Schnittstellen kann ein höherer Datendurchsatz erzielt werden. Während Linux und die meisten üblichen Linuxdistributionen diese Gasterweiterungen und Unterstützung für virtuelle Geräte im Gastsystem automatisch mitbringen bzw. die Nachinstallation aus der jeweiligen Distribution erlauben, sind für Gastsysteme wie Windows die sogenannten \"Virtio\"-Treiber extra zu installieren. Bei Verwendung von SPICE als Konsolenschnittstelle – SPICE wird von QEMU seit dem Jahr 2010 direkt unterstützt – erlauben die SPICE-Gasterweiterungen bei grafischen Oberflächen im Gastsystem, dass sich beispielsweise beliebige Grafikauflösungen in der virtuellen Grafikkarte durch die Wahl der Fenstergröße am Ausgabegerät vorgeben lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Details.", "content": "Das Starten von Live-CD- und Startdisketten-Abbildern ist möglich. Um QEMU unter Windows zu verwenden, sind keine Administratorrechte notwendig. Auf einem USB-Stick lässt sich QEMU so als portable Software verwenden. Für die Installation eines 64-Bit-Betriebssystems unter Mac OS X ist die Rosetta-Erweiterung von Apple erforderlich. Viele Virtualisierungslösungen (VirtualBox, Xen, FAUmachine, Win4BSD, Win4Solaris, Win4Lin) nutzen Teile des Quelltextes von QEMU. Dank der Quelloffenheit und der Konfiguration mit Startoptionen ist die Entwicklung von Werkzeug- und Hilfsprogrammen für QEMU unproblematisch. Durch den \"QEMU-Manager\" und \"AQEMU\" lässt sich QEMU über eine grafische Benutzeroberfläche bedienen.", "section_level": 1}], "src_summary": "QEMU (von englisch „Quick Emulator“) ist eine freie Virtualisierungssoftware, die die gesamte Hardware eines Computers emuliert und durch die dynamische Übersetzung der Prozessorinstruktionen des Gastprozessors () in Instruktionen für den Wirtprozessor () eine sehr gute Ausführungsgeschwindigkeit erreicht. ", "tgt_summary": null, "id": 325476} {"src_title": "Gossau ZH", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Ort liegt auf einer Mittelgebirgsterrasse etwa zehn Kilometer südwestlich von Innsbruck, am Fuß der Kalkkögel mit der 2404 m hohen Saile (Nockspitze). Hohes Siedlungswachstum der letzten Jahrzehnte führte zum Zusammenwachsen mit Götzens. Birgitz hat heute wie die anderen Gemeinden des Mittelgebirges die Funktion einer Wohngemeinde im Einzugsbereich von Innsbruck. Die Gemeinde ist Mitglied im Klimabündnis Tirol.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf der bewaldeten Anhöhe „Hohe Birga“ befand sich im 1. Jahrhundert vor Christus eine rätische Siedlung von etwa 30–50 Personen. Während der Eroberung Tirols durch die Römer im ausgehenden 1. Jahrhundert nach Christus wurde diese Siedlung durch einen Brand zerstört. Erst im Mittelalter wurde das Gebiet neu besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung als „Purgitz“ war im Jahr 1286. Bereits 1313 ist Birgitz als selbständige Steuer- und Flurgemeinde innerhalb des Gerichtes Axams belegt. Das Stift Frauenchiemsee besaß um 1400 neun Höfe im heutigen Gemeindegebiet. Auch das Prämonstratenserkloster Wilten war in Mittelalter und Früher Neuzeit in Birgitz begütert. Im 17. Jahrhundert wurde der Ort mehrfach von der Pest heimgesucht, und die Axamer erlaubten aus Angst vor der Ansteckung nicht, dass die Birgitzer dort in die Kirche kamen und ihre Toten begruben. Aus dieser Zeit stammt die erste Kirche in Birgitz. Die Pest, zusammen mit mehreren Muren und Hochwassern, veranlasste die Bevölkerung der Gemeinde im Jahre 1727 zu einem bis heute gehaltenen Gelöbnis, keine Fasnacht zu feiern. Eine selbständige politische Gemeinde ist Birgitz seit 1811.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 28. Februar 2016 statt. Markus Haid mit der Unabhängigen Liste Birgitz wurde zum Bürgermeister gewählt und löste somit den seit 2004 amtierenden Bürgermeister Luis Oberdanner ab.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Die grünen Stufen im Wappen symbolisieren das \"Riesenstiege\" genannte Terrassengelände in der Gemeinde Birgitz. Die keltische Fibel weist auf die umfangreichen vorchristlichen Siedlungsfunde im Gemeindegebiet hin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Birgitz ist eine Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.", "tgt_summary": null, "id": 1795520} {"src_title": "Caio Koch-Weser", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über das Leben des Philolaos ist wenig bekannt. Wahrscheinlich stammte er aus Kroton. Vermutlich lebte er später in Tarent. Um die Mitte oder in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts brachen in Süditalien schwere antipythagoreische Unruhen aus. Die Versammlungsstätte der Pythagoreer in Kroton, das Haus des (längst verstorbenen) Athleten Milon, wurde angezündet. Dabei sollen alle anwesenden Pythagoreer außer zweien ums Leben gekommen sein. Nach der Darstellung des spätantiken Neuplatonikers Olympiodoros war Philolaos einer der beiden, die entkamen. Damit stimmt Plutarch überein, der jedoch den Vorgang irrtümlich nach Metapont verlegt und hinzufügt, Philolaos sei dann zunächst nach Lukanien geflohen. Aristoxenos, dessen Bericht glaubwürdiger ist, kennt die Geschichte auch, gibt jedoch statt Philolaos’ Namen einen anderen (Archippos von Tarent) an. Jedenfalls emigrierten manche Pythagoreer, darunter Philolaos, wegen der Verfolgung in Süditalien nach Griechenland. Philolaos ließ sich zeitweilig in Theben nieder. In Platons Dialog \"Phaidon\", der sich im Jahr 399 abspielt, wird er als ehemaliger Lehrer zweier Dialogteilnehmer, der Thebaner Kebes und Simmias, erwähnt. Nach einer Überlieferung, deren Zuverlässigkeit ungewiss ist, traf Platon auf seiner ersten Italienreise (um 388) mit Philolaos zusammen, der in diesem Fall aus Griechenland heimgekehrt sein müsste. Nach einem Bericht von zweifelhafter Glaubwürdigkeit war Philolaos ein Schüler des Pythagoreers Lysis aus Tarent, der ebenfalls wegen der politischen Unruhen aus Italien nach Theben emigrierte. Als Schüler des Philolaos werden Archytas von Tarent, Eurytos und Demokrit genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Anscheinend war Philolaos der erste Pythagoreer, der ein Buch über pythagoreische Naturphilosophie verfasste. Von dem Werk, das in dorischem Dialekt geschrieben war, sind nur Fragmente erhalten, deren Echtheit teilweise ungewiss ist. Ein großer Teil gilt heute als authentisch. Platon soll das Buch auf seiner ersten Italienreise erworben haben; er wurde später beschuldigt, die in seinem Dialog \"Timaios\" dargelegten Lehren seien plagiiert und stammten in Wirklichkeit von Philolaos.", "section_level": 1}, {"title": "Lehre.", "content": "Das philosophische Denken des Philolaos kreist um den Gegensatz zwischen den unbegrenzten Dingen (\"ápeira\") und den grenzbildenden Dingen (\"peraínonta\"). Dieser Gegensatz ist für ihn die primäre Gegebenheit. Aus der Verbindung von unbegrenzten und begrenzenden Dingen bzw. Faktoren (er verwendet immer den Plural) geht die gesamte Wirklichkeit hervor, sowohl der Kosmos als Ganzes als auch seine einzelnen Bestandteile. Im Unterschied zu Platons Denkweise meint Philolaos nicht abstrakte Prinzipien (Unendlichkeit und Endlichkeit), sondern sinnlich Wahrnehmbares als solches. Das Ewige und die Natur an sich hält er für unerkennbar. Alles Erkennbare ist begrenzt, anderenfalls könnte es nicht erkannt werden. Begrenzende und unbegrenzte Dinge sind von Natur aus verschiedenartig; dass sie dennoch zusammentreffen und sich miteinander verbinden und dadurch die Welt entsteht, wird durch das Hinzutreten eines dritten Faktors möglich, den er Harmonie nennt. Die Harmonie hält die Welt zusammen und verschafft ihr eine sinnvolle Struktur (nicht jede beliebige Begrenzung eines an sich grenzenlosen Kontinuums ist harmonisch). Mit den Begriffen „unbegrenzt“ und „begrenzend“ verbindet Philolaos – anders als manche andere Pythagoreer – offenbar keine moralischen Bewertungen. Da die Objekte der Erkenntnis also endliche Größen sind, sind sie mathematisch ausdrückbar. Nur durch die ihnen zugeordneten Zahlen erschließen sie sich menschlichem Verständnis. Umstritten ist, inwieweit bzw. in welchem Sinne Philolaos und andere frühe Pythagoreer auf eine modernem Denken fremde Art die Auffassung vertreten haben, dass physische Objekte selbst die ihnen entsprechenden Zahlen sind (wie eine auf Aristoteles zurückgehende, vielleicht missverständliche Deutung der pythagoreischen Zahlenlehre besagt). Jedenfalls war das Zahlenverständnis dieser vorsokratischen Pythagoreer noch nicht abstrakt in dem seit Platon geläufigen Sinne.", "section_level": 1}, {"title": "Kosmologie.", "content": "Indem die Harmonie die beiden Urgegebenheiten, die grenzenlosen und die begrenzenden Dinge bzw. Faktoren, zusammenfügt, entsteht der Kosmos als ein wohlgeordnetes Weltganzes. Diese Weltordnung stellt Philolaos in einem astronomischen Modell dar, das vielleicht zumindest teilweise auf ihn selbst zurückgeht. Astronomiehistorisch interessant ist das Modell vor allem dadurch, dass es nicht – wie damals üblich – die Erde in den Mittelpunkt des Universums stellt. Vielmehr nimmt Philolaos in der Mitte ein hypothetisches Zentralfeuer („Herd“) an, das von allen Himmelskörpern einschließlich der Erde umkreist wird. Bei ihrem Umlauf um das Zentralfeuer vollzieht die Erde eine Achsendrehung, die so an ihre Kreisbewegung gekoppelt ist, dass sie dem Zentralfeuer immer die gleiche Seite zuwendet. Das Zentralfeuer ist für die Menschen unsichtbar, da sie auf der ihm stets abgewendeten Seite der Erde leben. Auf der innersten Kreisbahn bewegt sich – immer der Erde gegenüber und daher ebenfalls stets für uns unsichtbar – eine Gegenerde. Weiter außen als die Erde kreisen der Mond, die Sonne und die fünf damals bekannten Planeten (Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn) um das Zentralfeuer, um das sich auch ganz außen die Fixsternsphäre dreht. Die Fixsternsphäre als Außengrenze des Kosmos ist überall von einem äußeren Feuer umgeben. Den Mond hält Philolaos für bewohnt, die Sonne betrachtet er als glasartigen Körper, der wie eine Linse Licht und Hitze, die vom äußeren Feuer kommen, sammelt und weiterleitet. Die Entstehung der Welt (Kosmogonie) stellt sich Philolaos so vor, dass sich die Welt von der Mitte (dem Zentralfeuer) aus in alle Richtungen zugleich und in gleicher Weise entwickelt hat. Dies hält er für notwendig, da er keine Richtung als besonders ausgezeichnet betrachtet, sondern Richtungen wie „aufwärts“ und „abwärts“ nur als relative, standortabhängige Aussagen in einem punktsymmetrischen Universum auffasst. Indem unbegrenzte Faktoren wie Zeit und leerer Raum mit begrenzenden – wie der kugelförmigen Gestalt des Universums mit einem Mittelpunkt – verbunden werden, entsteht die Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Musiktheorie.", "content": "Über die Musiktheorie des Philolaos informiert knapp Nikomachos von Gerasa in seinem \"Harmonikón encheirídion\" (\"Handbuch der Harmonielehre\"), wobei er auch eine Passage aus dem verlorenen Werk des Philolaos zitiert. Dieses Philolaos-Fragment (Nr. 6a) gilt heute als echt. Ein anderes Zitat, das Boëthius in seiner Schrift \"De institutione musica\" mitteilt, sowie weitere Angaben von Boethius, Proklos und Porphyrios stammen wohl aus einer späteren, Philolaos zu Unrecht zugeschriebenen verlorenen Abhandlung, die bereits den Einfluss von Überlegungen zeigt, welche in der frühen Platonischen Akademie angestellt wurden. Diese Quellen kommen daher für eine Rekonstruktion von Philolaos' Musiklehre nicht in Betracht. Das von Nikomachos überlieferte Fragment fällt durch seine altertümliche Ausdrucksweise auf. So bezeichnet Philolaos die Paramese als \"Trite\", und auch für die Quarte und die Quinte verwendet er später ungebräuchliche Fachausdrücke, die anscheinend alter Musikpraxis entstammen. Philolaos ging wohl von einer siebensaitigen Lyra aus, wobei die sieben Saiten eine Oktave ergaben, in der ein Ton fehlte. Die vorausgesetzte Tonleiter ist e f g a h d' e', der fehlende Ton c'. Dabei ist die Paramese h, nicht – wie sonst üblich – b oder c'. Dies wurde Philolaos, wie Nikomachos berichtet, von Kritikern als Fehler angekreidet.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die antike Philolaos-Rezeption war, wie Aelian bedauernd feststellte, relativ schwach. Aristoteles setzte sich kritisch mit der Kosmologie des Philolaos auseinander; zu seiner Zeit war dessen Buch also noch zugänglich. Später nahm das Interesse an Philolaos ab. In der Spätantike hatte sein Name einen guten Klang, wie einige ihm zugeschriebene unechte Werke (Pseudepigraphen) erkennen lassen. In der Frühen Neuzeit erlangte er wieder eine gewisse Bedeutung, da Nikolaus Kopernikus sich für alle historisch bezeugten Alternativen zum geozentrischen Weltbild interessierte und sich daher auch von Philolaos anregen ließ. Der Mondkrater Philolaus ist nach dem Philosophen benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Philolaos (griechisch ; * wohl um 470 v. Chr.; † nach 399 v. Chr.) war ein antiker griechischer Philosoph (Pythagoreer). Er war ein Zeitgenosse des Sokrates, wird aber wegen seiner Denkweise zu den Vorsokratikern gezählt.", "tgt_summary": null, "id": 938178} {"src_title": "Schwurhand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Murrhardter Wald liegt rund 35 km (Luftlinie) nordöstlich von Stuttgart und fast genauso weit südöstlich von Heilbronn, zwischen dem Mainhardter Wald im Nordosten und Osten, dem Welzheimer Wald im Süden, der Backnanger Bucht im Westen und den Löwensteiner Bergen im Nordwesten. Der Mittelgebirgswald liegt beidseits der Achse des Murrtales mit etwas Übergewicht links des Flusses. Das Gebiet säumen die Orte Oberrot im Nordosten, Fichtenberg im Osten, Kaisersbach im Südosten, Althütte und Auenwald im Süden, Backnang im Südwesten, Oppenweiler im Westen sowie Sulzbach an der Murr im Nordwesten. Entwässert wird der Murrhardter Wald von der Murr, die hier entspringt und ihn nach einer markantem Kehre westwärts durchläuft, um dann noch weiter im Westen in den Neckar zu münden. Der Murr laufen bei ihrem Oberlaufknick die größeren Bäche Otterbach und Fornsbach zu, in Murrhardt Trauzenbach und Hörschbach, auf ihrem weiteren Westlauf dann noch Harbach, Eschelbach und Haselbach. Sie fließen, wie auch zahlreiche kleinere Bäche, zu großen Teilen in bewaldeten Klingen und stürzen dabei zuweilen über Felsbänke herab, wie etwa der Hörschbach an seinen zwei hohen Wasserfällen. Der größte See des Murrhardter Waldes ist mit 2 ha Wasserfläche der touristisch erschlossene „Waldsee“ in der Nähe des Murrhardter Stadtteils Fornsbach.", "section_level": 2}, {"title": "Berge.", "content": "Zu den Bergen und Erhebungen sowie deren Ausläufern im Murrhardter Wald gehören – sortiert nach Höhe in Metern (m) über Normalhöhennull (NHN):", "section_level": 2}, {"title": "Natur- und Landschaftsschutz, Tourismus.", "content": "Große Flächen des Murrhardter Waldes sind als Landschaftsschutzgebiete, kleinere als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Er liegt nahezu vollständig im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Der Murrhardter Wald ist ein beliebtes Wandergebiet. Der Limes-Wanderweg des Schwäbischen Albvereins (HW 6) folgt dicht der Trasse des Obergermanisch-Raetischen Limes. Auch der Georg-Fahrbach-Weg des Schwäbischen Albvereins durchquert den Murrhardter Wald. Entlang dem Hörschbach läuft ein Märchenwanderweg. Für Radwanderer durchqueren der Radweg Idyllische Straße und der Deutsche Limes-Radweg das Waldgebiet. In Nord-Süd-Richtung führen die Tourismus-Straßen Deutsche Limes-Straße und Idyllische Straße durch den Mittelgebirgswald. Südlich von Murrhardt steht am Hang des \"Riesbergs\" (auch \"Rißberg\" genannt) auf einem Nordostsporn der hölzerne Riesbergturm. Seine Plattform bietet Ausblick über Murrhardt in seiner Talspinne und in die Seitentäler hinein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Murrhardter Wald im baden-württembergischen Rems-Murr-Kreis ist ein Teilgebiet der naturräumlichen Haupteinheit Schwäbisch-Fränkische Waldberge. Er ist maximal hoch. Den Namen hat er von der Stadt Murrhardt in seiner Mitte.", "tgt_summary": null, "id": 759815} {"src_title": "Bauopfer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gliederung.", "content": "Die Stoßtruppgliederung dient der Optimierung des Prinzips von „Feuer und Bewegung“ durch Bildung je eines \"Stoßelementes\" (Bewegung) und eines \"Deckungselementes\" (Feuer) unter gemeinsamer Führung. Der Stoßtrupp ist eng mit dem Feuer der Artillerie zu unterstützen. Die Stärke besteht grundsätzlich aus einem Zug. Eine Kompanie kann sich in mehrere Stoßtrupps gliedern. Wesentlich ist, dass dem Stoßtrupp Verstärkung nachgeführt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Ein Infanteriezug gliedert hierzu \"beispielhaft\" in:", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz wird das Deckungselement als \"Unterstützungselement\" bezeichnet. Beispiel 1: Verstärkte Füsiliergruppe Beispiel 2: Verstärkter Füsilierzug", "section_level": 2}, {"title": "Vorgehen.", "content": "Eine Infanteriekompanie kann mehrere Einbruchstellen für je einen Zug befehlen oder führt die jeweils anderen Züge nach, um den Angriff in die Tiefe zu führen. Der Kompaniechef befiehlt dem Stoßtrupp oder mehreren Stoßtrupps durch enge Koordinierung von Feuer und Bewegung eine oder zwei Einbruchstellen, an die die Annäherung unter Feuer der Artillerie oder Mörser erfolgt – oder lautlos unter Überwachung durch diese – und in die dann durch Sturm und Einbruch der Stoßtrupp angreift. Er setzt weitere Kräfte für den Kampf durch die Tiefe der feindlichen Verteidigung so an, dass möglichst rasch feindliche Gefechtsstände genommen werden. Dies soll die Führungsfähigkeit des Feindes beeinträchtigen und Gegenstöße unterbinden. Anschließend werden feindliche Kräfte links und rechts der Einbruchstelle flankierend oder von rückwärts aufgerollt. Die Kompanie ist dazu möglichst tief zu gliedern und der Einsatzraum daher schmal zu halten. Besondere Risiken entstehen für die eingesetzten Soldaten dann, wenn der Feind zuvor Gelegenheit hatte, sich zur Verteidigung einzurichten. Gefahr droht insbesondere durch Minen und Sprengfallen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Schon früh wurden in der Militärtaktik Truppen gebildet, um besondere Gefechtssituationen zu bereinigen; so wurde bereits im Ancien Régime bei der Linieninfanterie und den Jägern das Piquet für besondere Aufgaben aufgestellt. Das \"Stoßtruppverfahren\" wurde im Ersten Weltkrieg von General Oskar von Hutier im Osten und Major Willy Rohr im Westen entwickelt, als herkömmliche Angriffsverfahren angesichts der verstärkten Abwehr unter Einsatz von Schützengräben, Stacheldrahtverhauen und Maschinengewehren wirkungslos geworden waren. Generalmajor Georg Bruchmüller, auch Durchbruchmüller genannt, entwickelte den verstärkten und kombinierten Einsatz der Artillerie zu einem kurzen, schweren Feuerschlag vor dem Infanterieangriff, der sowohl die gegnerische Infanterie niederhalten als auch gleichzeitig deren Artilleriestellungen mittels verschiedener Methoden, z. B. Gasgranaten, effizient bekämpften sollte. Hutier bezog sich auf die 1916 von Brussilow in der Brussilow-Offensive aus rein materieller Not erfolgreich angewandte Taktik gegen die Österreicher mit einem kurzen Feuerüberfall durch Artillerie, gefolgt von einem Infanterieangriff. Diese Taktik hatte den Vorteil, dass anders als durch den sonst üblichen langen und massiven Dauerbeschuss der Gegner nicht vorgewarnt wurde und keine Reserven mehr bereitstellen konnte. Insbesondere Rohr war mit der Bildung von Sturmbataillonen als Lehrtruppenteilen an der Entwicklung maßgeblich beteiligt. Seit Ende 1917 wurden aus besonderen Freiwilligen Sturmkompanien, später auch Sturmbataillone gebildet, die als Eliteformationen besondere taktische Erfolge erzielen konnten. Ernst Jünger war gegen Ende des Ersten Weltkrieges ein hochdekorierter Stoßtruppführer und schrieb 1920 über diese Zeit seinen ersten großen Roman \"In Stahlgewittern. Aus dem Tagebuch eines Stoßtruppführers\". Integraler Bestandteil der Sturmbataillone waren eine eigene Pionierkompanie und eine Mörserkompanie zur unmittelbaren Feuerunterstützung. Als Nahkampfwaffe erlangte der feststehende Kurzspaten Bedeutung, da ein Einsatz von Bajonetten im Grabenkampf nicht sinnvoll war. Die Sturmbataillone erhielten auch als erste Verbände die Bergmann Maschinenpistole MP18. Der ausgegebene Oberkörperpanzer in Form einer Stahlplatte wurde meist nur von MG-Schützen getragen, die meist in der Ausgangsstellung zur Feuerunterstützung verblieben, und den Einbruchsraum nach links und rechts mit Feuer abriegelten. Das Stoßtruppverfahren wurde auch bei der Deutschen Frühjahrsoffensive 1918 angewendet. Trotz der Erfahrungen im Ersten Weltkrieg war der Großteil der Generalität skeptisch gegenüber der neuen Taktik. Später wurde diese Gefechtsform von der Reichswehr und der Wehrmacht übernommen. Felix Steiner, ehemaliger Offizier der Reichswehr, führte das Prinzip des Stoßtrupps in die Ausbildung der Waffen-SS ein, um diese unter Anwendung dieser Taktik zu einer Armee neuen Typs zu formen. Die Begriffe \"Sturmgrenadiere\" und \"Sturmpioniere\" wurden für Bataillone benutzt, die besonders für den infanteristischen Kampf gegliedert und ausgerüstet waren und im Orts- und Häuserkampf z. B. während der Schlacht um Stalingrad eingesetzt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die NVA und die Bundeswehr diese Taktik für den Angriff der Infanterie im Orts- und Häuserkampf, beim Waldkampf und beim Handstreich im Jagdkampf.", "section_level": 1}, {"title": "Mediale Rezeption.", "content": "Zeitgeschichte – Spezialeinheiten im 2. Weltkrieg: Sturmtruppen (Dokumentation von 2004).", "section_level": 1}], "src_summary": "Stoßtrupp ist eine Angriffsformation der Infanterie, die durch Umgliederung eines Infanteriezuges in eine Sturmgruppe und eine Deckungsgruppe gebildet wird. Entwickelt wurde sie durch die Sturmbataillone, als Angriffsform gegen Feindkräfte in offenen Feldbefestigungen. Heute wird diese Formation insbesondere im Orts- und Häuserkampf sowie im Waldkampf gegen einen Feind in Feldstellungen eingesetzt. ", "tgt_summary": null, "id": 397907} {"src_title": "Apostolischer Protonotar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Pridi wurde als Sohn von Siang und Lukchan in Ayutthaya geboren. Familiennamen waren damals in Siam noch nicht eingeführt. Später nahm die Familie den Namen Phanomyong an, weil ihre Vorfahren von Alters her in der Nähe des Tempels \"(Wat)\" Phanomyong in Ayutthaya gelebt hatten und Siang so wie mehrere seiner männlichen Vorfahren in diesem Kloster eine Zeit als Mönch gelebt hatte. Väterlicherseits war Pridi teilweise chinesischer Abstammung. Er war das zweite von acht Geschwistern. Da es in seiner Heimatprovinz noch keine weiterführende Schule gab, ging er im Alter von 10 Jahren nach Bangkok, um die Tempelschule des Wat Benchamabophit zu besuchen, 1912 wechselte er zur neueröffneten Versuchsschule des Monthon Krung Kao, der ersten Sekundarschule in Ayutthaya und später an die prestigeträchtige Suankularb-Wittayalai-Schule in Bangkok. Mit 17 Jahren begann er ein Studium an der Rechtsschule des thailändischen Justizministeriums. Er schloss die Ausbildung in nur zweieinhalb Jahren ab und erhielt seine Zulassung als Rechtsanwalt im Alter von 19 Jahren. Nach seinem Abschluss lebte er im Haus des Phraya Chaivichit-Visidthamathada, einem hohen Beamten im Justizministerium und Sohn des ehemaligen Gouverneurs von Ayutthaya, mit dem er entfernt verwandt war. Nachdem er seinen ersten Fall gewonnen hatte, der als sensibel galt, weil es um die versehentliche Beschädigung von Eigentum der Krone ging, berief ihn Phraya Chaivichit als Sachbearbeiter in die Abteilung für Strafvollzug im Justizministerium. Im Jahr 1920 erhielt Pridi ein Stipendium des Justizministeriums für einen Studienaufenthalt in Frankreich, wo er an der Universität Caen und an der Universität von Paris (Sorbonne) in Paris Rechtswissenschaft und Politische Ökonomie studierte. Pridis Denken wurde von der Tradition des französischen Liberalismus und teilweise auch vom europäischen Sozialismus beeinflusst. Er wurde 1925 zum Präsidenten der siamesischen Studentenorganisation in Frankreich (\"association Siamoise d’intellectualite et d’assistance mutuelle\", S.I.A.M.) gewählt. Im Januar 1926 erhielt er das \"Diplôme d’études supérieures\" (DES) in politischer Ökonomie. In Frankreich lernte er Prayun Phamonmontri kennen. Zusammen mit fünf weiteren Studenten und jungen Militärs (darunter Plaek Khittasangkha, der später Phibunsongkhram hieß) gründeten sie im Februar 1927 in Paris die Volkspartei Siams \"(Khana Ratsadon)\", die ein Ende der absoluten Monarchie und den Übergang zum Konstitutionalismus anstrebte. Im selben Jahr wurde Pridi mit einer rechtsvergleichenden Dissertation über das Schicksal von Personengesellschaften beim Tod eines Gesellschafters durch die Universität Paris zum Doktor der Rechte promoviert.", "section_level": 2}, {"title": "Regierungskarriere und Revolution.", "content": "Nach seinen Abschlüssen kehrte Pridi nach Thailand zurück und arbeitete im Justizministerium, wo er schnell aufstieg. Er heiratete 1928 die damals erst 16-jährige Tochter seines Mentors Phraya Chaivichit, die fast zwölf Jahre jüngere Poonsuk Na Pombejra (). Die beiden hatten vier Töchter und zwei Söhne. Poonsuk begleitete ihn während seines gesamten Lebens und teilte auch sein politisches Engagement. Mit 29 Jahren erhielt er den feudalen Ehrentitel \"Luang Praditmanutham\" (; ältere Umschrift: \"Pradist-Manudharm\"), unter dem er bis zur Abschaffung der Titel und Ränge 1942 bekannt war. Der von Pridi selbst gewählte Name bedeutet „Menschlichkeit üben“. Ab 1930 gab Pridi als Hilfsmittel für Juristen die \"Sammlung thailändischer Gesetze\" heraus, da die teilweise sehr alten Rechtsnormen zuvor oft schwer auffindbar waren. Die Bände verkauften sich sehr gut. Die Einnahmen ermöglichten es ihm, eine eigene kleine Druckerei zu gründen. Auch wurde er als Dozent an der Rechtsschule des Justizministeriums engagiert. Dort erregten vor allem seine Vorlesungen in Verwaltungsrecht Aufmerksamkeit. In diesen skizzierte er bereits Verfassungsprinzipien, ging auf politische Ökonomie und öffentliches Finanzwesen ein und lehrte damit als Erster in Siam Prinzipien moderner Regierungsführung. Mit seinem Einfluss auf die Studenten trug Pridi zum wachsenden Bewusstsein von Teilen des Bürgertums für politische Rechte und Mitbestimmung bei. Während dieser Zeit war Pridi wesentlich an der Vorbereitung eines Staatsstreiches zur Abschaffung der absoluten Herrschaft in Thailand beteiligt, der zu einer konstitutionellen Monarchie führen sollte. Am 24. Juni 1932 fand dieser Umsturz statt, der kurz darauf mit der Annahme der von Pridi ausgearbeiteten \"Provisorischen Verfassung\" durch König Prajadhipok \"(Rama VII.)\" sein Ende fand. Pridi wurde Mitglied des Kabinetts, dass „Öffentliches Komitee“ genannt wurde, und Finanzminister.", "section_level": 2}, {"title": "Ökonomischer Plan.", "content": "Im Januar 1933 schlug Pridi einen ökonomischen Plan vor, der als „gelbes Heft“ (\"samut pok-lueang\") bekannt wurde. Er sah die Verstaatlichung allen Ackerlandes vor, zudem die Industrialisierung des Landes und staatliches Eigentum an den Produktionsmitteln. Alle Siamesen sollten zu Staatsangestellten werden, von der Regierung entlohnt, bei Krankheit und im Alter unterstützt und auch an der Verwaltung mitwirken. Die Nationalisierung der Betriebe sollte nicht durch Enteignung, sondern im Austausch gegen staatliche Wertpapiere erfolgen. Der Ministerpräsident Phraya Manopakorn Nititada und dessen konservative Flügel in der Regierung lehnten diesen Plan, wie auch König Prajadhipok, als „kommunistisch“ ab. Der König löste die Nationalversammlung auf und äußerte: Tatsächlich war der Plan weniger von sowjetischen als von westeuropäischen, insbesondere französischen, Vorstellungen von staatsgeleiteter Industriepolitik und Wohlfahrtsstaatlichkeit beeinflusst. Pridi führte zu ihrer Begründung aber auch traditionelle buddhistische Ideale einer gerechten Gesellschaft an, die sich beispielsweise in den utopischen und millenarischen Vorstellungen von der kommenden Ära des Buddha Maitreya, in der die Menschen frei von materiellen Sorgen leben sollen, spiegeln. Zudem argumentierte er, dass es auch in den wichtigsten westeuropäischen Ländern zu der Zeit eine Tendenz zu Verstaatlichungen gäbe, wofür er die Politiken der britischen Labour-Regierung Ramsay MacDonalds, der Mitte-links-Koalition Édouard Daladiers in Frankreich und auch der kurz zuvor ins Amt gekommenen nationalsozialistischen Regierung Adolf Hitlers in Deutschland anführte. Dennoch stieß der Plan selbst bei einigen von Pridis Mitstreitern in der Volkspartei auf Widerstand. Sein Studienfreund Prayun Phamonmontri veröffentlichte, zusammen mit dem Konservativen Phraya Manopakorn einen Artikel, in dem sie das Konzept verurteilten. Das Kabinett rief am 1. April 1933 den Notstand aus und erließ ein „Gesetz gegen kommunistische Umtriebe“, obwohl es zu der Zeit in Siam praktisch keine kommunistischen Aktivitäten gab. Die Regelung war vielmehr gegen die Reformen in Pridis ökonomischen Plan gerichtet, die nach der bewusst weiten Auslegung des Gesetzes als „kommunistisch“ aufgefasst werden konnten. Manopakorns Konservative drängten Pridi ins Exil. Gesichtswahrend schlug ihm der Ministerpräsident einen Studienaufenthalt in Europa mit einem Regierungsstipendium in Höhe von jährlich 1000 britischen Pfund vor. Pridi, dem klar war, dass er keine Alternative hatte, nahm an und entschied sich für Frankreich. Als er und seine Frau am 12. April abreisten, kamen Hunderte zum Hafen, um sie zu verabschieden, darunter auch Minister und Parlamentsabgeordnete der Volkspartei einschließlich Phraya Phahon Phonphayuhasena und Plaek Phibunsongkhram.", "section_level": 2}, {"title": "Amtszeiten als Minister.", "content": "Keine zwei Monate nach ihrer Ankunft in Europa putschten im Juni 1933 jüngere Mitglieder der Volkspartei um Phibunsongkhram gegen die Regierung Phraya Manopakorns. Phraya Phahon wurde neuer Ministerpräsident und Pridi konnte nach Siam zurückkehren, wo er Ende September 1933 ankam. Im Februar 1934 wurde ein Untersuchungsausschuss wegen Pridis angeblicher kommunistischer Umtriebe einberufen. Vor diesem konnte er jedoch seine Ansichten erläutern und wurde schließlich einstimmig von allen Vorwürfen freigesprochen. Anschließend wurde Pridi Ende März 1934 zum Innenminister ernannt, er hatte das Amt bis Februar 1935 inne. Pridi war 1934 einer der Gründer der Thammasat-Universität in Bangkok und auch deren erster Rektor. Sie war die zweite Universität des Landes und wurde im Unterschied zur älteren Chulalongkorn-Universität nicht durch den König, sondern durch bürgerliches Engagement gegründet. Sie war zunächst auf Rechts- und politische Wissenschaften spezialisiert und sollte eine neue Generation ziviler Verantwortungsträger ausbilden. Er stand der Universität bis 1949 als Rektor vor. Im Juli 1936 wurde Pridi Außenminister Siams. In dieser Funktion schloss er im Jahr 1937 Freundschaftsverträge zwischen Siam und 13 anderen Nationen, darunter die USA, Großbritannien, Japan, Italien, Frankreich und Deutschland. Durch diese konnten die sogenannten ungleichen Verträge aus dem 19. Jahrhundert abgelöst werden, durch die sich die europäischen Großmächte exterritoriale Rechte für sich und ihrer Staatsangehörigen in Siam gesichert hatten. Dadurch erhielt Siam die uneingeschränkte Souveränität über sein Territorium und auch Ausländer, die sich im Land aufhielten, mussten sich der einheimischen Gerichtsbarkeit unterwerfen. Zugleich wies er in den Verhandlungen mit Japan jeglichen Wunsch der neuen asiatischen Großmacht nach Sonderrechten ab und bestand auf der strikten Neutralität Siams. In der Folgezeit wurde er mit höchsten ausländischen Ehren ausgezeichnet, unter anderem verlieh ihm Adolf Hitler, Führer des nationalsozialistischen Deutschen Reichs, im April 1938 das Großkreuz des Deutschen Adlerordens; im Februar 1939 bekam er das Großkreuz der französischen Ehrenlegion. Im Dezember 1938 wechselte Pridi in der Regierung von Plaek Phibunsongkhram an die Spitze des Finanzministeriums. Von einem Verbündeten Phibunsongkhrams entwickelte er sich zu einem Kritiker und Rivalen des zunehmend autoritär regierenden Ministerpräsidenten. Insbesondere kritisierten Pridi und seine Anhänger die Aufrüstung und Militarisierung. Dennoch schätzte der Premier ihn als fähigen Minister und hielt ihn in der Regierung. Das Verhältnis der beiden kann als „Hassfreundschaft“ beschrieben werden. Angesichts des beginnenden Zweiten Weltkriegs verfasste Pridi den historischen Roman \"Phra Chao Chang Phueak\" (englisch \"The King of the White Elephant\") über einen fiktiven siamesischen König Chakra, dessen Figur lose auf dem historischen König Chakkraphat aus dem 16. Jahrhundert basiert. Diesen idealisierte er als volksnahen, aufopferungsvollen und friedfertigen Anführer. Aufgrund der Schilderung eines der zahlreichen Kriege des siamesischen Königreichs Ayutthaya mit dem Nachbarn Birma sollten die Thailänder aus den „Dummheiten ihrer Vorfahren“ lernen. Er ließ das Buch 1940 auch in englischer Sprache verfilmen. Damit wollte er seine und Thailands friedliebenden Absichten gegenüber der internationalen Gemeinschaft illustrieren. Pridi wurden in dieser Zeit Ambitionen auf den Friedensnobelpreis nachgesagt. In Thailand wurde er jedoch immer mehr zur „einsamen Stimme“ gegen die Welle des von Phibunsongkhram und seinen Verbündeten propagierten Nationalismus. Aus Protest gegen das (durch eine drohende japanische Invasion erzwungene) Bündnis der Regierung Phibunsongkhrams mit Japan trat Pridi im Dezember 1941 als Finanzminister zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Kronregent und „erfahrener Staatsmann“.", "content": "Gleich darauf ließ Phibunsongkhram Pridi in den dreiköpfigen Regentschaftsrat für den minderjährigen König Ananda Mahidol \"(Rama VIII.)\" berufen. Die im Januar 1942 auf japanischen Druck ausgesprochene Kriegserklärung Thailands an Großbritannien und die USA unterzeichnete Pridi nicht. Während der Regierungschef sie trotzdem für gültig erklärte, weigerte sich der thailändische Botschafter in Washington, D.C., Seni Pramoj, sie an die US-Regierung zu überbringen. Nach Kriegsende berief sich Thailand darauf, dass es nie eine gültige Kriegserklärung gegeben habe. Nach der Abschaffung feudaler Titel und Ränge 1942 legte Pridi seinen \"Luang\"-Titel ab und nahm wieder seinen bürgerlichen Namen an. Pridi bildete in dieser Zeit die gegen die faktische japanische Besatzung gerichtete Seri-Thai-Bewegung, eine Bewegung für ein freies Thailand, in Zusammenarbeit mit Seni Pramoj, der die Bewegung mit britischer und amerikanischer Unterstützung vom Ausland aus lenkte. Nach dem Tod des Chao Phraya Bijayendrayodhin 1942 und dem Rücktritt von Prinz Aditya Dibabha 1944 wurden keine neuen Regenten ernannt, sodass Pridi schließlich als einziger verblieb. Nach der Abwahl Phibunsongkhrams im Juli 1944 übernahm Khuang Aphaiwong die Regierungsführung. Während dieser dem Anschein nach weiter mit den Japanern zusammenarbeitete, kooperierte Pridi mit den Alliierten. Sein Büro als Regentschaftsrat fungierte praktisch als Hauptquartier des Widerstands in Thailand, vermutlich mit stillschweigender Billigung des Regierungschefs. Gleich nach der japanischen Kapitulation am 15. August 1945 widerrief Pridi die Verträge der Phibsunsongkhram-Regierung mit Japan und erklärte die Kriegserklärung an Großbritannien und die USA für null und nichtig. Mit der Volljährigkeit König Anandas und seiner Rückkehr nach Thailand im Dezember 1945, wurde seine Regentenfunktion obsolet. Er wurde mit den höchsten Orden ausgezeichnet (Orden der Neun Edelsteine, Orden von Chula Chom Klao erster Klasse) und erhielt den nur für ihn geschaffenen Ehrentitel des „erfahrenen Staatsmanns“ (, Ratthaburut Awuso). Den Nachkriegsregierungen von Thawi Bunyaket und Seni Pramoj stand er als Berater zur Seite und galt als deren starker Mann im Hintergrund.", "section_level": 2}, {"title": "Amtszeit als Ministerpräsident.", "content": "Nachdem seine Unterstützer bei der ersten Nachkriegswahl im Januar 1946 viele Mandate gewonnen hatten, übernahm Pridi Phanomyong am 24. März 1946 selbst das Amt des thailändischen Premierministers; er war der siebente Inhaber dieses Amtes. Pridis Regierung stützte sich auf die linksgerichtete, vor allem von ehemaligen Seri-Thai-Kämpfern aus der Nordost-Region gebildeten „Genossenschafts-Partei“ \"(Sahachip)\" und die aus dem liberalen Flügel der ehemaligen Khana Ratsadon hervorgegangenen „Verfassungsfront“ sowie parteilose Abgeordnete. Während seiner Regierungszeit wurde am 9. Mai 1946 eine neue Verfassung in Kraft gesetzt, eine der liberalsten und am meisten demokratischen in der thailändischen Geschichte. Genau einen Monat später starb König Ananda Mahidol am 9. Juni 1946 unter ungeklärten Umständen (Unfall, Mord oder Suizid), so dass Pridi am 11. Juni formal zurücktreten musste, jedoch anschließend wieder vom neuen König Bhumibol Adulyadej (vertreten durch seinen Regenten Prinz Rangsit Prayurasakdi) eingesetzt wurde. In dieser Zeit streuten seine politischen Gegner, vor allem aus royalistischen Kreisen, bewusst das Gerücht, dass Pridi auf irgendeine Weise für den Tod des jungen Königs verantwortlich sei. Sie unterstellten ihm republikanische Bestrebungen. Bei Nachwahlen im August 1946 mussten die Pridi unterstützenden Parteien deutliche Verluste hinnehmen. Am 21. August trat er zurück, als offiziellen Grund gab er Erschöpfung an. Sein Nachfolger wurde Thawan Thamrongnawasawat, ein Verbündeter Pridis. Die Regierung wurde weiterhin von seinen Anhängern gestützt, die allerdings im Parlament nur noch eine dünne bzw. nach dem Überlaufen einiger Abgeordneter Anfang 1947 überhaupt keine Mehrheit mehr hatten. Von November 1946 bis Februar 1947 reiste Pridi mit seiner Frau Poonsuk durch Nordamerika und Europa. Im Dezember 1946 zeichnete die US-Regierung Pridi für seine Verdienste im Widerstand gegen Japan mit der Medal of Freedom aus. Bei seiner Rückkehr nach Bangkok wurde er von einer begeisterten Menge begrüßt. Im September 1947 gründete sich auf Betreiben Pridis und Trần Văn Giàus in Bangkok die \"Südostasiatische Liga\", ein Zusammenschluss anti-kolonialer und anti-imperialistischer Organisationen aus Birma, Vietnam, Kambodscha, Laos, den Philippinen, Malaya, Indonesien und Thailand. Diese hatten während des Zweiten Weltkriegs gegen die japanische Besatzung gekämpft und richteten sich jetzt gegen die fortgesetzte bzw. wiedergekehrte Herrschaft der europäischen Kolonialmächte. Sie warb für die nationale Unabhängigkeit der beteiligten Völker und die ökonomische Zusammenarbeit zwischen ihnen. Die Demokratische Republik Vietnam (Việt Minh), Lao Issara und die indonesische Nationalbewegung unterhielten bereits seit Pridis Regierungszeit Informations- und Waffenbeschaffungsbüros in Bangkok. Da es in einigen der beteiligten Bewegungen, vor allem den Việt Minh, kommunistische Tendenzen gab, warfen Pridis politische Gegner im eigenen Land – insbesondere thailändische Militärs – ihm vor, ebenfalls ein Kommunist zu sein und eine siamesische Republik als Eckpfeiler einer pro-sowjetischen „Südostasiatischen Union“ anzustreben.", "section_level": 2}, {"title": "Entmachtung und Exil.", "content": "Am 8. November 1947 unternahmen Angehörige des Heeres um Feldmarschall Phin Choonhavan und Oberst Kat Katsongkhram (einst ein Mitglied der Volkspartei und Verbündeter Pridis), mit Billigung Phibunsongkhrams und der oppositionellen Demokratischen Partei Khuang Aphaiwongs, einen Staatsstreich gegen die Regierung Thawan Thamrongnawasawats. Dadurch wurden Pridi und das Lager seiner Unterstützer endgültig von der Macht verdrängt. Zunächst erwogen diese, einen Gegenputsch zu unternehmen und die Umstürzler wiederum zu entmachten, entschieden sich aber dagegen. Da Pridi um seine Freiheit, vielleicht sogar sein Leben fürchten musste, floh er außer Landes. Mit Hilfe des britischen und des amerikanischen Marineattachés wurde er auf einen gerade auslaufenden Shell-Öltanker gebracht, der ihn nach Singapur (damals noch britische Kolonie) fuhr. Die Unterstützung der einstigen Westalliierten mag von Pridis Bündnis mit ihnen während des Zweiten Weltkriegs, aber auch von dem Gedanken motiviert gewesen sein, dass Pridis Abwesenheit das Risiko gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Lagern im Lande senken würde. In Singapur wurde er vom britischen Generalbevollmächtigten für Südostasien begrüßt und erhielt politisches Asyl. Von dort aus wandte er sich am 27. November in einer Radioansprache an seine Anhänger in Thailand und rief sie auf, keinen gewaltsamen Widerstand gegen die neuen Machthaber zu leisten. Einige britische Politiker, die Pridi als Freund Großbritanniens sahen, setzten sich dafür ein, dass er nach England übersiedeln sollte. Auch das Home Office stimmte dem zu. Angesichts des aufbrechenden Kalten Kriegs sympathisierten Großbritannien und vor allem die USA aber zunehmend mit den strikt antikommunistischen Putschisten und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie diese als legitime Regierung Thailands anerkennen würden, womit Pridi als deren prominentester Gegner zur Belastung und zur unerwünschten Person wurde. Außerdem war nicht auszuschließen, dass Großbritannien Pridi an die thailändischen Machthaber ausliefern würde, wenn diese Anklage gegen ihn erhöben. Von seinen Freunden und Verbündeten Direk Jayanama und Sa-nguan Tulalak, die noch als Botschafter in London bzw. Nanking amtierten, ließ er sich einen Diplomatenpass und Visa ausstellen und reiste schließlich im Mai 1948 weiter über Hongkong nach China. Nachdem Phibunsongkhram im April 1948 den zivilen Ministerpräsidenten Khuang Aphaiwong entmachtet und wieder selbst Regierungschef geworden war, stellte seine Regierung im Juni 1948 einen Haftbefehl gegen Pridi wegen seiner angeblichen Verwicklung in die Ermordung König Ananda Mahidols aus. Nach einer Rückkehr und einem missglückten Putschversuch gegen Phibunsongkhram im Februar 1949 ging er dann abermals ins Exil, bis 1970 lebte er in der Volksrepublik China. Laut seinen Memoiren und denen seines Privatsekretärs Sujit Suphannwat nahm Pridi am 1. Oktober 1949 an den Gründungsfeierlichkeiten des kommunistischen Staats teil, dessen Gast er für 21 Jahre blieb. Während der massenhaften Verhaftungen von Mitgliedern der Friedensbewegung sowie tatsächlicher und vermeintlicher Kommunisten in Thailand Ende 1952 wurden auch Pridis in der Heimat zurückgebliebene Frau Poonsuk und sein ältester Sohn Pal inhaftiert. Poonsuk wurde nach 84 Tagen in Haft wieder frei gelassen und ging sogleich mit zwei ihrer Töchter nach Frankreich, später folgten sie Pridi nach China. 1955 zog die Familie von Peking nach Guangzhou (Kanton). Pal wurde erst 1957 amnestiert. Gegen Ende der Regierungszeit Phibunsongkhrams sandte der Regierungschef im Jahr 1957 einen Boten zu Pridi, um ihn über neue Beweise bezüglich des Todes von König Ananda zu informieren und ihm ein faires Gerichtsverfahren anzubieten. Pridi hatte vor, sich diesem zu stellen und bereitete eine Rückkehr nach Thailand vor, brach diese aber ab, als er im Oktober 1958 von der Machtergreifung Feldmarschall Sarit Thanarats erfuhr, der in den Folgejahren mindestens ebenso autoritär wie zuvor Phibunsongkhram herrschte. Pridi verfolgte weiterhin aufmerksam das politische Geschehen in Thailand, auch wenn ihm die Nachrichten aus seinem Heimatland keinerlei Hoffnungen spendeten. Von 1970 bis zu seinem Tod lebte er in Frankreich, wo er seine Memoiren schrieb (\"Ma vie mouvementee et mes 21 ans d’exil en Chine populaire\"; „Mein bewegtes Leben und 21 Jahre im Exil in der Volksrepublik China“). In diesen resümierte er unter anderem über sein politisches Leben: „Als ich Macht hatte, hatte ich keine Erfahrung, und als ich erfahrener war, hatte ich keine Macht.“ Pridi Phanomyong starb am 2. Mai 1983 in Paris an einem Herzinfarkt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pridi Phanomyong (Thai:, Aussprache: [], alternative Umschrift \"Banomyong\", bis 1942 feudaler Ehrentitel Luang Praditmanutham (kurz \"Pradit\"); * 11. Mai 1900 in Ayutthaya; † 2. Mai 1983 in Paris) war ein thailändischer Jurist und Politiker. Er war einer der Gründer der konstitutionalistischen Volkspartei und einer der wichtigsten Förderer der Siamesischen Revolution, die 1932 den Übergang des Landes von der absoluten zur konstitutionellen Monarchie brachte. ", "tgt_summary": null, "id": 1528438} {"src_title": "Limmerensee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Ist eine Neuemission überzeichnet, also die Nachfrage nach den auszugebenden Aktien größer als das Angebot (Underpricing), können die an dem Börsengang beteiligten Banken (Konsortialbanken) zusätzliche Wertpapiere zu denselben Bedingungen (Originalkonditionen, gleiche Preise wie zur Erstausgabe) abgeben, zu denen bereits die regulär emittierten Aktien ausgegeben wurden. Sie nehmen in diesem Fall eine vorher festgelegte Mehrzuteilungsoption, also quasi eine zusätzliche Reserve an Wertpapieren, ganz oder auch nur teilweise in Anspruch. Ziel des Aufbaus und einer späteren eventuellen Inanspruchnahme einer solchen Reserve ist die Befriedigung der Nachfrage sowie die Stabilisierung der Kurse, um zu große Schwankungen unmittelbar nach der Aktienemission zu vermeiden. Die Mehrzuteilungsoption kann bis zu sechs Wochen nach einem Börsengang ausgeübt werden, üblich ist jedoch eine Laufzeit von 30 Tagen. Nach internationalem Standard liegt die Greenshoe-Option zwischen 10 und 15 Prozent der Anzahl der ausgegebenen Aktien. Zeigt sich im Bookbuilding-Verfahren eine mangelnde Nachfrage, wird die Mehrzuteilungsoption nicht eingelöst. Das Einlösen der Mehrzuteilungsoption würde die Emission zusätzlicher Wertpapiere bedeuten, wodurch das Angebot vergrößert würde und der Preis somit weiter fallen würde. Dieses ist bei einem bereits durch die geringe Nachfrage bedingten niedrigem Preis nicht gewünscht.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur von Greenshoes.", "content": "In den meisten Fällen bestehen die Aktien, die bei einem Börsengang platziert werden, überwiegend aus jungen Aktien, die im Zuge einer Kapitalerhöhung unmittelbar vor dem Börsengang entstehen. Der Greenshoe hingegen besteht meistens rein aus alten Aktien, die von einem Altaktionär zur Verfügung gestellt werden. In einigen Fällen jedoch besteht der Greenshoe aus jungen Aktien, die im Rahmen einer zusätzlichen Kapitalerhöhung im Fall der Ausübung des Greenshoes emittiert werden (oder einer Mischung der beiden Aktienarten). Letzterer Fall hat jedoch zur Folge, dass Kursstabilisierungsmaßnahmen nur beschränkt durchführbar sind.", "section_level": 2}, {"title": "Kurssicherung durch Greenshoes.", "content": "Eine weitere in der Praxis zu findende Art der Benutzung des Greenshoes ist die Kurssicherung gegen fallende Kurse. Der Greenshoe besteht in diesem Fall aus einer Wertpapierleihe von einem dritten Aktionär, welcher sich verpflichtet, die Aktien bei erfolgreicher Wertpapieremission zu verkaufen (ähnlich eines umgekehrten Open Offers). Die emittierende Gesellschaft platziert nun die Emission und den gesamten Greenshoe in der Hoffnung, dass diese vom Markt gut aufgenommen werden. Sollte dieses nicht der Fall sein und der Kurs stark sinken, hat die für die Kursstabilisierung zu sorgende Konsortialbank im Rahmen der gesetzlichen Frist von 30 Tagen die Möglichkeit, Aktien zurück zu kaufen. In diesem Fall gibt sie dann die geliehenen Aktien einfach zurück und hat oft durch die positive Differenz aus Platzierungspreis-Rückkaufpreis-Wertpapierleihgebühren noch einen kleinen Gewinn erzielt.", "section_level": 2}, {"title": "Vor- und Nachteile der Greenshoes.", "content": "Insbesondere die zusätzliche Flexibilität, kurzfristig auf steigende oder fallende Nachfrage nach den Aktien reagieren zu können, ist Vorteil der Greenshoes. Für den Emittenten und die begleitenden Banken besteht so die Möglichkeit, eine größtmögliche Anzahl von Aktien platzieren zu können, bei einem gleichzeitig erweiterten Risikopuffer. So kann im Fall geringer Nachfrage einfach auf die Ausübung des Greenshoes verzichtet werden und somit dann oft trotzdem eine \"erfolgreiche\" Platzierung (die vielleicht sogar leicht überzeichnet ist) bekanntgegeben werden. Ist der Greenshoe mit der Emission junger Aktien verbunden, so besteht durch seine Ausübung ein entsprechender Verwässerungseffekt für die anderen Aktionäre, der oft negativ gesehen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Namensherkunft.", "content": "Der Name \"Greenshoe\" geht auf die amerikanische Firma \"Green Shoe Manufacturing Company\" aus Boston zurück, die als erste von diesem Verfahren im Jahre 1963 Gebrauch machte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Greenshoe-Option (auch \"Over-allotment Option\" oder \"Mehrzuteilungsoption\") ist eine Wertpapier-Platzierungsreserve eines Emittenten (Aktiengesellschaft) bei einem Börsengang im Rahmen eines Bookbuilding-Verfahrens. Genauer handelt es sich um eine Call-Option, die der oder den Konsortialbanken (Lead-Underwriter) das Recht einräumt, nachträglich eine festgelegte zusätzliche Anzahl an Wertpapieren zum Emissionspreis zu kaufen. Der englische Name kommt von dem gleichnamigen Unternehmen (seit 1966 Stride Rite Corporation), bei dessen Börsengang 1960 als erstes eine derartige Vertragsbedingung hinzufügt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 442340} {"src_title": "Klaus Gerwien", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Stadtbahnhof.", "content": "Für die ab 1875 gebaute Berliner Stadtbahn errichteten Bauleute nach Entwürfen von Johann Eduard Jacobsthal von 1881 bis 1882 am Alexanderplatz der gleichnamige Bahnhof. Der Bau erfolgte auf dem zugeschütteten Königsgraben, einem ehemaligen Festungsgraben Alt-Berlins. Der Bahnhof wurde als viergleisiger Durchgangsbahnhof mit Mittelbahnsteigen angelegt und mit einer 164 Meter langen, halbrunden Bahnsteighalle ausgestattet. Die meisten Betriebsräume des Bahnhofs fanden in den gemauerten Viaduktbögen ihren Platz. Auf der Ostseite des Bahnhofs entstand zusätzlich ein an den Enden überkuppelter zweigeschossiger Vorbau. Die ersten Züge im Vorortverkehr hielten am 7. Februar 1882 im Bahnhof Alexanderplatz, die ersten Fernzüge gut drei Monate später zum Fahrplanwechsel am 15. Mai. Zwischen 1925 und 1926 wurde die Bahnsteighalle nach Entwürfen von Friedrich Hülsenkampf erneuert. Die alte Halle war durch mangelnde Unterhaltungsmaßnahmen während des Ersten Weltkriegs und der Inflationszeit baufällig geworden. Bei der Neugestaltung der Halle legte die Deutsche Reichsbahn vor allem auf eine verbesserte Beleuchtung der Bahnsteige wert. Am 11. Juni 1928 begann das S-Bahn-Zeitalter auf der Stadtbahn und somit auch im Bahnhof Alexanderplatz. Zu Beginn der Traktionsumstellung fuhren allerdings noch teilweise Dampflokomotiven, die nach und nach durch elektrische Triebwagen ersetzt wurden. Von 1929 bis 1932 fand ein Umbau der Schalterhallen und Warteräume statt. Die Entwürfe hierfür fertigte der Architekt Reichsbahnoberrat Fritz Hane. Dieser Umbau stand im Zusammenhang mit der zu dieser Zeit durchgeführten notwendigen statischen Verstärkung der Stadtbahnbögen. Die Freilegung der Bahnhofsfundamente zur Verstärkung derselben wurde genutzt, um den Bahnhof mit einem Kellergeschoss auszustatten. Auch ein direkter Übergang zum zeitgleich gebauten Umsteigebahnhof der Untergrundbahn (siehe unten) wurde angelegt und mit Rolltreppen ausgestattet. Die Luftangriffe der Alliierten auf Berlin im Zweiten Weltkrieg beschädigten den Bahnhofskomplex am 23. November 1943 durch Bombentreffer. Während der Schlacht um Berlin ruhte ab April 1945 der S-Bahn-Verkehr im Bahnhof Alexanderplatz. Der Fernverkehr war bereits 1942 eingestellt worden. Die Wiederaufnahme des S-Bahn-Verkehrs erfolgte am 4. November 1945. Ab Ende 1945 fand der Wiederaufbau bzw. die Sanierung des Bahnhofsgebäudes statt, die bis 1951 andauerte. Bereits ab dem Jahr 1962 fand die nächste Umgestaltung statt, die vor allem im Zusammenhang mit der Beseitigung des oberirdischen Kreisverkehrs zusammenhing. Bis 1964 wurde das Bahnhofsgebäude nach Entwürfen der Architekten Hans Joachim May und Günter Andrich dem am Alexanderplatz entstehenden sozialistischen Stadtbild angepasst. Die Seitenwände erhielten eine schlichte hohe Verglasung und der Unterbau eine Granit-Verblendung. Durch den Unterbau wurde quer eine Fußgängerpassage geführt. Außerdem benutzte nun die S-Bahn auch eine Seite des seit 1942 außer Betrieb befindlichen Fernbahnsteigs, der hierfür von rund 70 auf 96 Zentimeter erhöht wurde. Seitdem war eine wesentlich flexiblere Betriebsführung möglich. Aufgrund des hohen Taktes von bis zu 90 Sekunden auf der Stadtbahn endeten auch einige Zuggruppen am S-Bahnsteig (Innenseite), um als Rangierfahrt in das Kehrgleis 13 zu fahren und von dort am ehemaligen Fernbahnsteig in entgegengesetzter Fahrtrichtung zu beginnen. Nach der politischen Wende plante der nun zuständige Senat von Berlin wiederum eine Umgestaltung des Bahnhofs beziehungsweise der Stadtbahnbögen, diesmal eher mit Blick der Deutschen Bahn auf die Vermarktung der Flächen. Die Architekten Robert Paul Niess und Rebecca Chestnutt erstellten für den Umbau ein Konzept der „Architektur der Zeitschichten“. Mit diesem sollten Segmente der verschiedenen Entwicklungsstadien des Bahnhofs erhalten bzw. sichtbar gemacht werden. Der Umbau dauerte von 1995 bis zum 12. März 1998. Die „Zeitschicht DDR“ wurde bei diesem Umbau jedoch nicht dokumentiert, sondern komplett entfernt. In den umgebauten Bahnhof zogen zahlreiche Geschäfte sowie ein S-Bahn-Kundenzentrum und ein DB-Reisezentrum ein. Die S-Bahn hält seit 1998 wieder ausschließlich am östlichen Bahnsteig, während der westliche Bahnsteig nun den Zügen des Regionalverkehrs dient.", "section_level": 1}, {"title": "U-Bahnhof.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Der U-Bahnhof \"Alexanderplatz\" ist einer der größten U-Bahnhöfe der Berliner U-Bahn. Dort fahren die Linien U2, U5 und U8. Der Bahnhof ist H-förmig angelegt; die U2 fährt im östlichen Arm, die U8 im westlichen Arm und die U5 auf der tiefer gelegenen Querebene. Die Bahnsteige der U2 und U8 werden außerdem durch eine Ladenpassage über dem Bahnhof der U5 miteinander verbunden. Der von Alfred Grenander geplante Bahnsteig der heutigen Linie U2 wurde zwischen 1910 und 1913 erbaut und am 1. Juli 1913 eröffnet. Damals wurde unter dem Bahnsteig ein Rohbaufragment für eine zukünftige Linie nach Friedrichshain errichtet. Diese wurde jedoch aufgrund des Ersten Weltkriegs nie gebaut. Wenige Jahre später wollte die AEG eine eigene U-Bahn-Linie in Nord-Süd-Richtung bauen (die heutige Linie U8). Dafür wurde westlich des Viaduktes der Stadtbahn bereits ein Tunnel gegraben. Nachdem die AEG das Projekt aus finanziellen Gründen jedoch nicht fertigstellen konnte, übernahm die Stadt Berlin die angefangene Linie. Die Experten entschlossen sich jedoch, die neue Linie über den Alexanderplatz zu führen, um so einen Anschluss an die heutige Linie U2 zu ermöglichen. Ab 1926 wurde dieser neue Bahnhof neben der Stadtbahn gebaut und am 18. April 1930 eröffnet. Bereits 1926/1927 begann der Bau einer neuen Strecke Richtung Osten, der heutigen Linie U5. Der viergleisige Bahnhof wurde quer zu den bereits bestehenden Bahnhöfen angelegt und verbindet diese. Die äußeren Gleise sind für eine weitere Linie (Planungsname: U3) nach Weißensee vorgesehen. Diese Linie ist bisher (Stand 2020) nicht realisiert worden. Der Bahnhof der heutigen U5 wurde am 21. Dezember 1930 eröffnet. Der Bahnsteig der U5 liegt 11,25 Meter unter der Oberfläche. Die Bahnhöfe der Linien U5 und U8 sowie die sie verbindende unterirdische Fußgängerebene, die Vorbild für viele ähnliche Anlagen in anderen Städten werden sollte, entstanden als einheitlich geplantes Bauwerk im Stil der Neuen Sachlichkeit. Architekt war wiederum Alfred Grenander, dessen Stil sich in den 17 Jahren seit Vollendung des U2-Bahnsteigs deutlich gewandelt hatte. Statt durch historisierende Details, wie die an ionische Säulenkapitelle erinnernden Stützenköpfe, wirken die späteren Bauteile des Schnellbahnknotens durch durchdachte Raumfolgen, Blickbeziehungen und die Klarheit der räumlichen Komposition. Nach dem Bau der Berliner Mauer im August 1961 und der damit vollständigen Teilung Berlins wurde der Bahnsteig der Linie U8 vom restlichen Bahnhof abgetrennt und seine Zugänge wurden zugemauert, da die Züge der vom West- durch den Ost- zurück in den Westsektor verkehrenden Linie hier ohne Halt durchfuhren. Damit gehörte der Bahnsteig zu den \"Geisterbahnhöfen\". Um die Existenz des Bahnsteigs zu verschleiern, waren die vermauerten Stellen mit originalgetreuen Kopien der bahnhofstypischen Wandfliesen verkleidet. Nach der politischen Wende wurde der U-Bahnhof umfassend für 36 Millionen Euro saniert. Dabei verwendete die BVG wieder die charakteristischen türkisfarbenen Fliesen. Die Bahnsteige der Linien U5 und U8 erhielten neue, helle Granitfußböden, beim Bahnsteig der U2 wurde denkmalgerecht ein neuer Asphaltboden gefertigt. Für den Einbau von Aufzügen wurden einige Treppen umgelegt. Der Bahnhof enthält heute vier Aufzüge, 86 Treppen und neun Ausgänge. Zudem wurde im nordöstlichen Ende der Ladenpassage eine Leitstelle für die Fahrgastinformation in Edelstahl und Glas gebaut. Im Juni 2012 eröffnete ein neues Kundenzentrum der BVG im U-Bahnhof.", "section_level": 2}, {"title": "Wendestelle.", "content": "Westlich des Bahnhofs der hier endenden Linie U5 befindet sich eine viergleisige Kehrgleisanlage. Diese wurde beim Bau in den 1920er Jahren für geplante Streckenverlängerungen bereits doppelstöckig konzipiert, der untere Teil jedoch mit Sand verfüllt. Seit 2010 wird von hier ausgehend die U5 Richtung Westen verlängert. Sie wird dann die Verbindung zur jetzigen Linie U55 über Brandenburger Tor und Bundestag zum Hauptbahnhof herstellen. Im Jahr 2016 begann der Umbau der Kehranlage, um den Anschluss an den doppelstöckigen U-Bahnhof Rotes Rathaus herzustellen. An die Kehranlage ist der sogenannte „Waisentunnel“ angeschlossen, mit dem Fahrzeuge mit der Linie U8 ausgetauscht werden können. Seit dem 9. April 2018 ist wegen der Verlängerung der U5 in Richtung Hauptbahnhof die Kehranlage hinter dem Bahnhof Alexanderplatz außer Betrieb. Bis zur Fertigstellung der Verlängerung der U5 fährt daher jeder Zug von dem Gleis ab, an dem er angekommen ist. Der Gleiswechsel erfolgt – mal vorher mal nachher – am neuen Weichenkreuz zwischen den U-Bahnhöfen Schillingstraße und Alexanderplatz.", "section_level": 2}, {"title": "Kunst im Bahnhof (Stadtbahn und U-Bahn).", "content": "Als neuen Anbringungsort wählte der Magistrat die Wände beiderseits eines neu angelegten Fußgängertunnels, der vom Eingang zum Zwischengeschoss zu einem neuen Ausgang am Haus der Elektrotechnik führte. Als im Jahr 2005 im Zusammenhang mit den Kolhoff-Plänen beschlossen wurde, den Fußgängertunnel zuzuschütten, konnte die Direktorin des Stadtmuseums Berlin, Irina Tlustek, die Fliesen bergen, die in das Spandauer Depot des Museums kamen. - Die Artefakte der Originalfliesen kamen nach der Kopienherstellung wieder in die Kunstbaracke des VEB Tiefbau Heinersdorf. Nach der Wende verlor sich ihre Spur jedoch.", "section_level": 1}, {"title": "Anbindung.", "content": "Im Berliner Nachtverkehrsnetz ist der Alexanderplatz neben dem S- und U-Bahnhof Zoologischer Garten einer der zentralen Umsteigepunkte Berlins. Vom Bahnhof bestehen Umsteigemöglichkeiten zu den Straßenbahnlinien M2, M4, M5 und M6, den Omnibuslinien 100, 200, 245, 248 und 300 sowie den Nachtbuslinien N2, N5, N8, N40, N42 und N65.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Alexanderplatz ist ein Bahnhof der Deutschen Bahn am Alexanderplatz im Berliner Ortsteil Mitte. Der Durchgangsbahnhof an der Stadtbahn ist in die Bahnhofskategorie 3 der DB Station&Service eingestuft und zählt zu den Metropolbahnhöfen. Bei den Zahlen der täglichen Fahrgäste im Regionalverkehr stand die Station Alexanderplatz 2018 an dritter Stelle hinter den Bahnhöfen Ostkreuz und Friedrichstraße mit etwa 140.000 Reisenden. ", "tgt_summary": null, "id": 172640} {"src_title": "Scheibbs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Pleinfeld liegt im Norden des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen im als Altmühlfranken bezeichneten Teil Westmittelfrankens, südlich von Nürnberg, nordwestlich von Ingolstadt, nördlich von Augsburg und südöstlich von Ansbach etwa auf halber Strecke zwischen Roth im Norden und Weißenburg in Bayern im Süden. Die Nachbargemeinden sind:", "section_level": 2}, {"title": "Landschaftsbild.", "content": "Pleinfeld liegt größtenteils im Fränkischen Keuper-Lias-Land, die Ortsteile im Osten befinden sich in Sichtweite zur Weißenburger Alb, einem Teilhöhenzug der Fränkischen Alb. Der Westen des Gemeindegebiets liegt im Vorland des Spalter Hügellandes. Das Gelände der Gemeinde ist flach bis hügelig und von Nadelwäldern geprägt. Der Südfuß des Schloßbergs beim Heidecker Ortsteil Schloßberg im Nachbarlandkreis Roth liegt im äußersten Osten der Gemeinde. Durch das Gemeindegebiet führt der 11. Längengrad. In Nord-Süd-Richtung wird Pleinfeld von der Schwäbischen Rezat durchflossen, die eine kilometerlange Furche mit wenig Gefälle in die Landschaft gegraben hat. Im Gemeindegebiet wird diese von Arbach, Brombach, Rotem Graben, Iglseebach und Banzerbach gespeist. Es gibt etliche Weiherketten, wie der Heiligenwaldsee, die Fürstenweiher, der Iglsee und die Mandlesweiher. Der Große Brombachsee erstreckt sich im Nordwesten und bedeckt weite Teile des Gemeindegebiets. Weite Teile der Süd- und Osthälfte der Gemeinde werden von einer waldlosen Offenlandschaft eingenommen. Nur die Höhenzüge sind größtenteils bewaldet. Westlich von Pleinfeld gibt es große Föhren- und Fichtenbestände. Die Nordgrenze des Naturparks Altmühltal führt mitten durch Pleinfeld. Die Grenze zum benachbarten Landkreis Roth verläuft nördlich. Bei Mackenmühle befindet sich mit der niedrigste Punkt des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen. Der höchste Punkt der Gemeinde ist eine Erhebung westlich von Dorsbrunn auf einer Höhe von.", "section_level": 2}, {"title": "Ortsteile.", "content": "Die politische Gemeinde Pleinfeld hat 34 amtlich benannte Gemeindeteile (in Klammern ist der Ortstyp angegeben): Birkenmühle ist mittlerweile zur Wüstung geworden.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Aufgrund seiner Lage in Mitteleuropa hat der Markt Pleinfeld ein humides kühlgemäßigtes Übergangsklima, das weder sehr kontinental noch sehr maritim ist.", "section_level": 2}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Unter vom Menschen nicht beeinflussten Bedingungen wäre Pleinfeld mit Wäldern, je nach Standort verschiedenen Typs, bedeckt („Potenzielle natürliche Vegetation“). Am weitesten verbreitet wären Buchen- und Buchenmischwälder sowie Eichen-Hainbuchen-Wälder und im Norden bodensaure Eichenmischwälder. In der Gegenwart ist die Flora im Gebiet Pleinfelds, wie für den süddeutschen Raum typisch, von Laub- und Nadelwäldern bestimmt. Weite Teile des südlichen und östlichen Gemeindegebiets haben Anteile einer weiten Offenlandschaft mit Wiesen, Äckern und nur wenigen Einzelbäumen. In den Wäldern leben, wie in anderen Teilen Deutschlands, nur noch relativ wenige Großtierarten. Es gibt verschiedene Marderarten, Dam- und Rothirsche, Rehe sowie Wildschweine und Füchse. Entlang vieler Flüsse breiten sich mehr und mehr Biber aus, die Schäden in der Landwirtschaft verursachen, weshalb der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ehrenamtliche „Biberberater“ zur Verfügung stellt. In den Gewässern gedeiht eine Vielzahl von in Mitteleuropa vorkommenden Fischarten wie Aale, Hechte, Zander, Seeforellen, Regenbogenforellen, Welse und Friedfische wie Karpfen, Schleien, Rotaugen, Rotfedern und Brachsen. Über das Altmühlwasser gelangen diese Fischarten in die Stauseen des Fränkischen Seenlands. Pleinfeld weist gebietsweise für Süddeutschland einzigartige Sandlebensräume auf, die als Sandachse Franken geschützt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Auf dem Gebiet der Marktgemeinde Pleinfeld gibt es mehrere aufgrund des Naturschutzes geschützte Gebiete: Vier Fauna-Flora-Habitate, zwei Landschaftsschutzgebiete, zwei Wasserschutzgebiete und ein Vogelschutzgebiet. Der Süden Pleinfelds gehört zum 1969 gegründeten Naturpark Altmühltal. Die sogenannte Sandachse Franken war der Titel eines Projekts mehrerer Umweltverbände zum Schutz seltener Sandlebensräume entlang der Rednitz, der Pegnitz und der Regnitz. Pleinfeld bildete den südlichen Abschluss des Projektgebiets.", "section_level": 2}, {"title": "Ausdehnung und Flächennutzung.", "content": "Die Marktgemeinde weist eine maximale Nord-Süd-Ausdehnung von 9,98 Kilometern und eine maximale Ost-West-Ausdehnung von 15,85 Kilometern. Nach Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik, Stand 2013", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Pleinfeld liegt nördlich des Obergermanisch-Raetischen Limes und befand sich damit im römischen Ausland. Die Schwäbische Rezat bildete im Frühmittelalter die Grenze zwischen dem Sualafeldgau und dem Nordgau. Der Ort entstand rechts der Rezat und damit im bayerischen Nordgau, während sich im Mittelalter der heutige Ortskern links der Rezat entwickelte. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Pleinfeld 770/780 in einer Schenkungsurkunde. Darin übereignete Kunigund von Blienfeld dem Kloster Fulda Besitztümer in Ettenstatt. Im 12. Jahrhundert wurde Wolfram von Eschenbach als „mein Freund von Bleienfelden“ bezeichnet, wodurch Pleinfeld als möglicher Geburtsort des Parzivaldichters in Frage kommt. 1302 kam Pleinfeld zum Hochstift Eichstätt. Wilhelm von Reichenau erwirkte 1483 bei Friedrich III. das Marktrecht. Spätestens 1486 folgte das Wappen- und das Befestigungsrecht. Letzteres Recht wurde durch Einsprüche des Fürstentums Ansbach, der Burggrafschaft Nürnberg und der Reichsstadt Weißenburg behindert; erst 1540 begann der Bau der Stadtmauer. 1500 gehörte der Ort zum Hochstift Eichstätt im Fränkischen Reichskreis.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Eine Pferdepoststelle wurde 1635 erstmals erwähnt, eine Hauptzollstätte um 1690. Pleinfeld war stark vom Dreißigjährigen Krieg betroffen und wurde 1632 von den Schweden niedergebrannt; 1634 gab es wegen fehlender Einwohner keinen Pfarrer mehr. Um 1700 blühte der Ort wieder auf: Die Nepomukbrücke entstand 1695, das Rathaus 1702. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort wie weite Teile Frankens zu Bayern (Siehe auch Geschichte Frankens). Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Eine neue Blüte erlangte Pleinfeld durch die Eröffnung der Ludwig-Süd-Nord-Bahn. Von 1808 bis 1858 war Pleinfeld Sitz eines Landgerichts. Am 5. März und am 19. April 1945 wurde der Bereich an der Bachgasse und Pfarrgasse bombardiert und unter anderem das Schulhaus zerstört. Kriegsende war in Pleinfeld am 23. April mit dem Einmarsch der US Army, dabei wurde die Nepomukbrücke gesprengt. Pleinfelds Einwohnerzahl stieg in den nachfolgenden Jahrzehnten durch Heimatvertriebene sowie ausgebombten Städtern stark an, später setzten Suburbanisierungseffekte ein. In den 1970er und 1980er Jahren folgten große Infrastrukturprojekte wie die Errichtung der Mittelschule, des Hallenbades, der Brombachhalle und der Ortsumgehung der Bundesstraße 2. Durch das Brombachspeicherprojekt in den 1990er Jahren veränderte sich das Landschaftsbild erheblich und Pleinfeld wurde zum staatlich anerkannten Erholungsort.", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde am 1. April 1971 die bis dahin selbständige Gemeinde Allmannsdorf eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen Mannholz, St. Veit und Teile der aufgelösten Gemeinde Dorsbrunn (ohne Tiefenbach) hinzu. Mischelbach, Stirn und Walting folgten am 1. Juli 1972. Mit der Eingliederung von Ramsberg und Teilen der aufgelösten Gemeinde Thannhausen wurde am 1. Mai 1978 die Reihe der Eingemeindungen abgeschlossen. Alle Ortsteile bis auf Veitserlbach und Regelsberg gehörten vor der Gemeindegebiets- und Kreisreform zum Landkreis Weißenburg in Bayern.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Pleinfelds Bevölkerungszahl wächst kontinuierlich und hat am 31. Dezember 2016 einen Höchstwert von 7.525 Einwohnern erreicht. Weitere 500 Menschen haben in Pleinfeld ihren Zweitwohnsitz. Laut Bevölkerungsvorausberechnung wird die Einwohnerzahl Pleinfelds weiter leicht ansteigen und sich bis in die 2030er Jahre bei etwa 7.600 Einwohnern einpendeln.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Marktgemeinderat.", "content": "Der Marktgemeinderat setzte sich von 2002 bis 2008 aus zehn Vertretern der CSU, acht Vertretern der Freien Wähler und zwei Vertretern der SPD zusammen. Nach den Kommunalwahlen in Bayern 2008 bis 2014 bestand der Gemeinderat aus neun Vertretern der CSU, sieben Vertretern der Freien Wähler und drei Vertretern der SPD sowie einem fraktionslosen Mitglied. Der Gemeinderat setzte sich ab der Wahl 2014 aus neun Vertretern der CSU, sieben Vertretern der Freien Wähler und vier Vertretern der SPD zusammen. Nach der Kommunalwahlen in Bayern 2020 besteht der Marktgemeinderat aus sieben Vertretern der CSU, drei der Grünen, vier der SPD und sechs der Freien Wähler.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Die Flagge Pleinfelds besteht aus zwei gleich großen, vertikalen Streifen in rot und weiß; in der Mitte der Flagge ist das Wappen abgebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Wirtschaft Pleinfelds ist vom Mittelstand geprägt und hat den Standortvorteil der zentralen Lage zwischen den Großräumen Nürnberg, Stuttgart und München. Von großer Bedeutung sind der Tourismus, die verarbeitende Industrie sowie die Baubranche. Im Ort haben zahlreiche Handwerksbetriebe und Einzelhändler ihren Sitz. Die Landwirtschaft spielt in Pleinfeld zwar traditionsbedingt eine wichtige Rolle, obwohl ihr Anteil an der Bruttowertschöpfung stark rückläufig ist und unter drei Prozent liegt. Eine Besonderheit ist die Sonderkultur des Hopfenanbaus vor allem im Norden der Gemeinde. Pleinfeld verfügt über mehrere Gewerbegebiete mit ausreichend Erweiterungsflächen für bestehende und neue Unternehmen. In Pleinfeld sind mehrere Unternehmen in der Metall- und Kunststoffverarbeitung tätig, darunter gehört Pleinfelds größer Arbeitgeber W. L. Gore & Associates, der seit den 1980er Jahren ein Werk für die Fertigung von Spezialkabeln betreibt. Seit 2007 ist in Pleinfeld der Textilvertrieb Camano ansässig, der zu den deutschlandweiten Marktführern in der Textilbranche gehört. Die Reinle Gummi und Kunststoff GmbH liefert maßgeschneiderte Lösungen aus Gummi und Kunststoff an die Auto- und Elektroindustrie. Mit der touristischen Erschließung des Fränkischen Seenlandes entstanden neue Arbeitsplätze in der Tourismusbranche. So verzeichnete im Jahr 2017 die Gemeinde Pleinfeld 138.328 Übernachtungen in Hotels, Gasthäusern und Pensionen, hinzu kommen noch die Dauercamper am Pleinfelder Campingplatz und Tagestouristen. Aufgrund des Tourismus gibt es in der Gemeinde Pleinfeld eine steigende Anzahl von Gaststätten, Cafés und Eisdielen. Die große Zahl an Einzelhändlern wie Supermärkten, Discounter, Tankstellen, Baumärkten und Modegeschäften im Ort machen Pleinfeld zu einem Unterzentrum des qualifizierten Bedarfs gemäß Raumordnung. Die Arbeitslosenquote im Landkreis liegt seit Mitte 2010 durchgehend unter 5 Prozent und lag im Juni 2018 bei 2,5 Prozent.", "section_level": 2}, {"title": "Sandabbau.", "content": "Mehrere Unternehmen in der Gemeinde Pleinfeld sind im Sandabbau tätig. Der hier abgebaute Quarzsand ist weltberühmt, sowohl wegen seiner roten Farbe als auch wegen der Zusammensetzung. Unter anderem wird der Bayerische Volleyball-Verband mit Sand für Beachvolleyballfelder beliefert. Sandfelder gibt es vor allem entlang der Schwäbischen Rezat. Für Transportzwecke gab es früher eine mehrere Kilometer lange Feldbahn von den Sandgruben zum Bahnhof, wo der Sand über eine Abfüllanlage in Eisenbahnwaggons verladen wurde. Von der Feldbahn zeugen nur noch zwei Denkmäler in der Nähe des Bahnhofes und bei den Sandgruben.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die drei- bis vierspurig ausgebaute Bundesstraße 2 (Nürnberg–Augsburg) schließt Pleinfeld in nördlicher Richtung an den Großraum Nürnberg und in südlicher Richtung an die Große Kreisstadt Weißenburg i.Bay. an. Auf Gemeindegebiet hat die Bundesstraße drei Ausfahrten. Fünf Kilometer entfernt mündet bei Ellingen die Bundesstraße 13 (Würzburg-Ingolstadt) in die Bundesstraße 2. Nürnberg ist innerhalb einer halben Stunde Autofahrt erreichbar. Die Bundesstraßen verbinden Pleinfeld mit den Autobahn-Anschlüsse der A7 (Würzburg-Ulm), A6 (Nürnberg-Heilbronn), A9 (Nürnberg-Berlin) und A3 (Nürnberg-Frankfurt). In westlicher Richtung führt die Staatsstraße 2222 nach Gunzenhausen, durch Pleinfeld führt die St 2224 mit Anbindung an die Bundesstraße 466 (Nördlingen–Nürnberg) und die Bundesstraße 13 (München–Würzburg). Die geplante Bundesstraße 131 neu (B 131n) soll im Endausbau die Verbindung zwischen den Autobahnen 7 und 9 darstellen und damit dem Landkreis einen eigenen Autobahnanschluss verschaffen. Die Idee dieser Straßenverbindung entstand 2000 zur verbesserten Erschließung des Landkreises und des Fränkischen Seenlands. Der öffentliche Personennahverkehr wird seit 1997 durch den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN), den größten Verkehrsverbund Bayerns und einen der größten Deutschlands, sichergestellt. Auf dem Gebiet der Marktgemeinde Pleinfeld existieren zwei Bahnhöfe: der Bahnhof Pleinfeld und der Bahnhof Ramsberg. Pleinfeld liegt an der Eisenbahnstrecke Nürnberg–Treuchtlingen mit halbstündlichem Halt. Darüber hinaus ist der Ort östliche Endhaltestelle der Nebenstrecke Pleinfeld-Gunzenhausen („Seenlandbahn“). Zudem ist geplant, die Bahnstrecke Pleinfeld-Wassertrüdingen in den nächsten Jahren zu reaktivieren. Der Landkreis beteiligt sich an der Aktion BOB gegen Alkohol am Steuer. In Pleinfeld gibt es Anrufsammeltaxis (AST). Zu den Straßen in Pleinfeld siehe die \"Liste der Straßennamen von Pleinfeld\". Nächster Verkehrsflughafen ist der Flughafen Nürnberg. Durch Pleinfeld führen keine Bundeswasserstraßen, da kein Fluss der Region für den Schiffsverkehr geeignet ist. Am Brombachsee befinden sich mehrere Segelanlagen; bei Pleinfeld-Ramsberg liegt der größte Binnensegelhafen Deutschlands. Der nächstgelegene wirtschaftlich bedeutende Hafen ist der Hafen Roth. Zu touristischen Zwecken verkehrt in den Sommermonaten auf dem Großen Brombachsee die MS Brombachsee, ein Trimaran, der mit seiner Architektur und Konstruktion in Europa einmalig ist, zwischen den Anlegestellen Pleinfeld-Ramsberg, Absberg, Enderndorf, Pleinfeld-Allmannsdorf und Pleinfeld-Wald. Durch das Gebiet der Gemeinde Pleinfeld führt ein engmaschiges Netz aus Wander- und Radwanderwegen. Mehrere regionale und überregionale Rad- und Wanderwege, zum Beispiel der Europäische Fernwanderweg E8, der Frankenweg, der Altmühltal-Panoramaweg, Der Seenländer, der Main-Donau-Weg und der Deutsche Limes-Radweg führen durch die Region. In Pleinfeld gibt es mehrere E-Bike-Ladestation und eine Ladestation für Elektroautos.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Museen und Ausstellungen.", "content": "Das Pleinfelder Heimatmuseum behandelt die Lokalgeschichte des Ortes, ihm ist das erste, die Geschichte der Braukultur zeigende Brauereimuseum Mittelfrankens angeschlossen. In Mandlesmühle besteht das Informationszentrum Fränkisches Seenland, in Ramsberg ein privates Spielzeugmuseum sowie ein Heimatmuseum und in Mackenmühle ein privat geführtes Technikmuseum.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Wahrzeichen des Ortes ist das Spalter Tor. Das im 16. Jahrhundert errichtete Stadttor ist eines von drei ehemaligen Toren neben dem Veiter Tor und dem Nürnberger Tor. Von der frühneuzeitlichen Marktbefestigung sind neben dem Tor nur einige Mauerpartien vor allem im Norden des Ortskerns erhalten. Im Ort befinden sich mehrere alte, teils denkmalgeschützte Felsenkeller des 18. und 19. Jahrhunderts. Über die Schwäbische Rezat spannt sich die frühneuzeitliche Nepomukbrücke. Gegenüber der Nikolauskirche befindet sich das Alte Vogteischloss mit Schlossgarten. Das Pleinfelder Rathaus entstand in den 1870er Jahren. Oberhalb des Gemeindeteils Mischelbach, einige Kilometer nordöstlich von Pleinfeld, thront das Schloss Sandsee. Die Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert durch die Herren von Hirschberg errichtet. Graf Gebhard von Hirschberg verkaufte die Burg 1302 an das Hochstift Eichstätt. Die Anlage diente den Eichstätter (Fürst-)Bischöfen als Amts- und Jagdschloss und wurde mehrmals in Kriegen zerstört.", "section_level": 2}, {"title": "Plätze.", "content": "Das Zentrum des Historischen Ortskerns ist der Marktplatz, welcher am Schnittpunkt mehrerer Hauptstraßen liegt. Hier befindet sich das Rathaus und zahlreiche Läden. Weiterhin befinden sich oberhalb des Marktplatzes auf einer Erhebung der Schlossplatz und der Kirchenplatz. Der Volksfestplatz befindet sich im Norden Pleinfelds an der Stirner Straße. Er dient als Ort für zahlreiche Veranstaltungen wie dem Volksfest und dem Seenlandmarathon.", "section_level": 2}, {"title": "Archäologische Stätten.", "content": "Auf dem Gemeindegebiet Pleinfelds befinden sich zahlreiche archäologische Stätten, die größtenteils als Bodendenkmäler ausgewiesen sind. Zu diesen gehören:", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Pleinfeld ist aufgrund seiner langjährigen Zugehörigkeit zum Hochstift Eichstätt mehrheitlich katholisch geprägt. Daher ist nach Artikel 1 des bayerischen \"Gesetzes über den Schutz der Sonn- und Feiertage\" Mariä Himmelfahrt (15. August) Feiertag. Die katholischen Pfarrgemeindemitglieder gehören den Pfarreien Pleinfeld, St. Veit, Walting, Stirn und Stopenheim im Dekanat Weißenburg-Wemding im Bistum Eichstätt an. Die evangelische Bevölkerung Pleinfelds gehört zum Evangelisch-Lutherischen Dekanat Weißenburg im Kirchenkreis Nürnberg. Aus dem 12. Jahrhundert stammt die von Bischof Otto geweihte katholische Nikolauskirche. Sie ist die größte Kirche Pleinfelds. In den Ortsteilen befinden sich noch folgende katholische Bauten: die Laurentiuskirche in Allmannsdorf, die St.-Otto-Kirche in Mischelbach, die St.-Nikolaus-Kirche in Dorsbrunn, die Deutschordenskirche St. Vitus in St. Veit, die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Walting, die Pfarrkirche Mariä Heimsuchung in Stirn, die Ortskapelle Hohenweiler, die Josefskirche in Ramsberg und die Johann-Baptist-Kirche in Walkerszell. Die evangelische Petruskirche ist der einzige evangelische Kirchenbau in der Gemeinde. Weiters gibt es in Pleinfeld einen Königreichssaal der Zeugen Jehovas.", "section_level": 2}, {"title": "Mühlen.", "content": "Auf dem Gebiet der Gemeinde Pleinfeld gibt es etwa ein Dutzend Mühlen, von denen heute die meisten nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden. Die meisten Mühlen reihen sich entlang der \"Mühlstraße\" von der Ketschenmühle am Nordrand von Pleinfeld zur Heinzenmühle an der äußersten Nordgrenze der Gemeinde. Zum Bau des Brombachsees mussten mehrere Mühlen aufgegeben und abgerissen werden. Die Langweidmühle wurde an anderer Stellen neu errichtet, die Birkenmühle blieben trotz fehlender Bebauung als Gemeindeteilname erhalten. Die wegen des Stauseebaus aufgegebene Mandlesmühle, heute ein östlich des Großen Brombachsees gelegener Gemeindeteil von Pleinfeld, beherbergt das „Informationszentrum Fränkisches Seenland“ des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung und Erziehung.", "content": "Die Volksschule Pleinfeld besteht aus der der Grundschule Pleinfeld sowie der Brombachsee-Mittelschule. Ferner gibt es seit 2013 eine Montessorischule. Die vier Kindergärten in der Gemeinde Pleinfeld sind: Die „Pleinfelder Bürgerwerkstatt“ bietet Hobbykurse für Erwachsene an. Im Alten Vogteischloss ist ein Mehrgenerationenhaus mit verschiedenen Kursangeboten, einem Bürgertreff und eine öffentliche Bücherei mit 15.000 ausleihbaren Medien, darunter 14.000 Büchern, untergebracht. Die Musikschule bietet Musikerziehung an. Das Wassersportzentrum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, das im Juli 2003 in Betrieb genommen wurde, befindet sich am südlichen Ende des Damms am Großen Brombachsee und bietet für Universitätsangehörige Segelkurse mit Jollen oder Katamaranen, Kajakfahren und Triathlon an. Die nächsten Universitäten befinden sich in Erlangen-Nürnberg, Eichstätt-Ingolstadt und Bamberg. Von 1866 bis 1880 befand sich im Gebäude eine Präparandenschule.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheit und Soziales.", "content": "In Pleinfeld gibt es mehrere Arztpraxen, Zahnärzte, Tierärzte, psychotherapeutische Angebote, ambulante Pflegedienste, Heilpraktiker sowie eine logopädische Praxis, eine ergotherapeuthische Praxis und zwei Praxen für Krankengymnastik. Zwei Fitnessstudios in Pleinfeld bieten Rehasport an. Das nächste Krankenhaus ist das zehn Minuten entfernte Klinikum Altmühlfranken in Weißenburg. In Pleinfeld existiert mit dem Seniorenhof ein Pflegeheim mit 30 Einzel- und 6 Doppelzimmern. In Pleinfeld existiert ein Diakonie-Kaufhaus für Sozialbenachteiligte sowie eine Sozialstation der Caritas. In der Gemeinde Pleinfeld gibt es Dienststellen des Roten Kreuzes, der DLRG und der Wasserwacht. In Pleinfeld hat die \"SAPV Altmühlfranken\" ihren Sitz, die die palliative Versorgung für die Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Roth sicherstellt. Die Arbeiterwohlfahrt und der Sozialverband VdK verfügen in Pleinfeld jeweils über einen Ortsverein. Das Helfernetz Pleinfeld st eine Organisation von Ehrenamtlichen die Älteren, Bedürftigen und behinderten Menschen hilft.", "section_level": 2}, {"title": "Parkanlagen.", "content": "In Pleinfeld gibt es mehrere Grünanlagen, vor allem entlang der Schwäbischen Rezat, die durch weite Wiesen und kleine Brücken geprägt sind. Weiterhin befindet sich nahe dem Bahnhof der Bahnweiher-Park mit Seniorensportanlage und einer Anlage für Stockschießen. Beim Schloss ist der ehemalige Klostergarten als \"Schlossgarten\" eröffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen und Behörden.", "content": "Neben der Gemeindeverwaltung mit ihren Betrieben wie dem Bauhof, den Gemeindewerken, dem Wertstoffhof und der Kultur- und Touristinformation befinden sich im Gebiet der Gemeinde Pleinfeld der Sitz des Zweckverbands Brombachsee, des \"Zweckverbands Hahnenkammsee\" und des \"Zweckverbands zur Wasserversorgung der Pfaffenberggruppe\", alle drei Körperschaften öffentlichen Rechts. Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach betreibt in der Mandlesmühle eine Seemeisterstelle. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern betreibt bei der Seemannsmühle einen Pegel zur Wasserstandsmessung der Schwäbischen Rezat. Am Segelhafen befindet sich eine Wetterstation. In Pleinfeld gibt es elf Freiwillige Feuerwehren. Auf dem Gelände der Feuerwehr Pleinfeld befindet sich das Atemschutzzetrum des Landkreises. Der Rettungsdienst wird von der DLRG mit ihrer Wasserwachtstation sowie vom Bayerischen Roten Kreuz organisiert, das eine Rettungswache und eine Wasserwacht unterhält. Zu den kulturellen öffentlichen Einrichtungen Pleinfelds zählen Bürgerhaus, Stadtbibliothek, Mehrgenerationenhaus und das Freibad. In Pleinfeld befindet sich bei der Prexelmühle die Zentralkläranlage der Brombachseeanrainergemeinden. Pleinfeld verfügt über mehrere Friedhöfe unter anderem in den Ortsteilen Sankt Veit, Ramsberg, Dorsbrunn, Walting und Allmannsdorf sowie im Pleinfelder Osten nahe dem Ortsrand. Letzterer ist der größte in Pleinfeld.", "section_level": 2}, {"title": "Freizeit- und Sportangebote.", "content": "In Pleinfeld stehen als Freizeitangebote eine Sommerrodelbahn, ein Freibad, ein Wildtiergehege und mehrere Minigolfplätze zur Verfügung. Seit 2016 existiert eine Laser Tag-Halle in der Gemeinde, 2012 wurde eine Soccer-Golf-Anlage mit Soccer-Billard- und Bubble-Soccer-Anlage und 2013 ein Bowling-Center errichtet. Am Brombachsee gibt es ein Tretbootverleih, Fahrrad- und Rickschavermietung sowie Angebote zum Segeln, Kitesurfen, Paddeln, Wakeboarden, Kneippen und Tauchen. In der Umgebung existieren mehrere Wander- und Radwanderwege. In der Gemeinde gibt es über 80 Vereine, darunter zwei Yachtclubs und mehrere Sportvereine mit vielen Spartenangeboten wie Segeln, Bogenschießen, Taekwondo, Volleyball, Badminton und Schwertkampf. Der größten Vereine im Ort ist der \"DJK Pleinfeld\" mit 880 Mitgliedern (Stand: 2019), damit ist die DJK der fünftgrößte Sportverein im Landkreis. Im Sportzentrum im Nordwesten Pleinfelds befinden sich ein Sportheim, eine Kegelbahn sowie Sportplätze für Leichtathletik, Volleyball, Tennis und Fußball. Am Sportzentrum befindet sich die Brombachhalle, die als größte Mehrzweckhalle der Region für zahlreiche Sportveranstaltungen genutzt wird. Südlich von Pleinfeld erstreckt sich der 18-Loch-Golfplatz Zollmühle. Das Jugendzentrum Pleinfeld (JUZ) bietet Angebote für Jugendliche und Heranwachsende an. Die Musikschule Weißenburg bietet in ihrer Außenstelle in Pleinfeld Angebote zur Musikerziehung an. Die Sternenfreunde Brombachsee betreiben oberhalb des Brombachsees eine Sternwarte. Das Bürgerhaus, das Mehrgenerationenhaus und die Bürgerwerkstatt bieten Kurse für die Pleinfelder Bevölkerung an. Im Bürgercafé wird zu regelmäßigen Treffen eingeladen. Es wird ein vom Bürgerhaus/Mehrgenerationenhaus ein Kulturtreff angeboten, das gemeinsame Fahrten zu kulturellen Veranstaltungen im Großraum Nürnberg organisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Folgende Feste werden in der Gemeinde gefeiert: das Pleinfelder Volksfest (Ende Juni), der Faschingsumzug „Hummel-Remmidemmi“, der Mischelbacher Faschingszug (Sonntag vor Aschermittwoch), der Sankt-Veits-Markt (Anfang Juni), das Bürgerfest (Anfang Juni), das Sommerfest der Pleinfelder Pfadfinder (an Pfingsten), der Weihnachtsmarkt (Anfang Dezember), das Weihnachtskonzert der Pleinfelder Blasmusik (Mitte Dezember), mehrere Feuerwehrfeste, Weinfeste, Faschingsbälle, Trödelmärkte und Kirchweihen in Pleinfeld und in den Ortsteilen. Veranstaltungsorte in Pleinfeld sind der Bürgersaal des Kolpinghauses, die Mehrzweckhalle \"Brombachhalle\" im Sportzentrum und die Turnhalle der Grundschule Pleinfeld. Viele Veranstaltungen finden auf dem Marktplatz, dem Kirchen- und Schlossplatz oder dem Festplatz am Nordrand Pleinfelds statt. Von 1997 bis 2011 gab es die „Pleinfelder Folk-Blues Night“. Seit 2017 wird das Burning Beach Festival veranstaltet, eines der größten Musikfestivals im Großraum Nürnberg. Die Pleinfelder Feuerwehr veranstaltet unregelmäßig die Wasserspiele der Jugendfeuerwehr. Am Brombachsee finden im Sommer die \"Magischen Momente\" statt, bei der Konzerte, Feuerwerk und Lichtspiele stattfinden. Zum Auftakt der Urlaubssaison findet in Pleinfeld die Infobörse Seenland statt, eine Messe, die die Highlights des angehenden Sommers im Fränkischen Seenland vorstellt. Größtes Sportereignis Pleinfelds und des Landkreises ist das am Ende der Sommerferien stattfindende Seenlandmarathon. Daneben gibt es mehrere Schwimm- und weitere Laufwettbewerbe in Pleinfeld. Pleinfeld ist eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fastnacht in Mittelfranken. Höhepunkt ist der Faschingsumzug „Hummer-Remmidemmi“ und der Faschingsball „Hummelball“. Traditionelle Maskerade ist der Pleinfelder Hummel, ein stierähnliches Wesen. Im Winter veranstaltet der Pleinfelder Theaterverein \"Sandhosn\" ein Bürgertheater. Jeden Mittwoch findet an der Nepomukbrücke ein Bauern- und Wochenmarkt statt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Auf dem Gelände des Landhotels Sonnenhof in Pleinfeld befindet sich die nach Firmenangaben kleinste Öko-Brauerei der Welt. Am Südufer des Großen Brombachsees in Ramsberg liegt der größte Binnensegelhafen Deutschlands. Der Ortsneckname ist \"Sandhosn\" aufgrund der sandigen Gegend.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pleinfeld ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Der staatliche anerkannte Erholungsort liegt am Großen Brombachsee und ist neben Gunzenhausen ein wichtiger touristischer Ort im Fränkischen Seenland sowie der größte Ort am Brombachsee. Pleinfeld gilt als das nördliche Tor zum Naturpark Altmühltal. Pleinfeld ist der viertgrößte Ort im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und profitiert von seiner verkehrstechnisch günstigen Lage im Süden der Metropolregion Nürnberg an der Verbindungsachse zwischen Nürnberg und Augsburg.", "tgt_summary": null, "id": 507144} {"src_title": "Durchhausen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Grundrechte von Virginia vom 12. Juni 1776.", "content": "„Eine Erklärung der Rechte, von den Vertretern der guten Bevölkerung von Virginia, in vollständiger und freier Versammlung zusammengetreten, abgegeben über die Rechte, die ihnen und ihrer Nachkommenschaft als Grundlage und Fundament der Regierung zustehen.“", "section_level": 1}, {"title": "Artikel 1.", "content": "\"That all men are by nature equally free and independent, and have certain inherent rights, of which, when they enter into a state of society, they cannot, by any compact, deprive or divest their posterity; namely, the enjoyment of life and liberty, with the means of acquiring and possessing property, and pursuing and obtaining happiness and safety.\" Alle Menschen sind von Natur aus in gleicher Weise frei und unabhängig und besitzen bestimmte angeborene Rechte, welche sie ihrer Nachkommenschaft durch keinen Vertrag rauben oder entziehen können, wenn sie eine staatliche Verbindung eingehen, und zwar den Genuss des Lebens und der Freiheit, die Mittel zum Erwerb und Besitz von Eigentum und das Erstreben und Erlangen von Glück und Sicherheit.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 2.", "content": "\"That all power is vested in, and consequently derived from, the people; that magistrates are their trustees and servants, and at all times amenable to them.\" Alle Macht ruht im Volke und leitet sich folglich von ihm her; die Beamten sind nur seine Bevollmächtigten und Diener und ihm jederzeit verantwortlich.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 3.", "content": "\"That government is, or ought to be, instituted for the common benefit, protection, and security of the people, nation or community; of all the various modes and forms of government that is best, which is capable of producing the greatest degree of happiness and safety and is most effectually secured against the danger of maladministration; and that, whenever any government shall be found inadequate or contrary to these purposes, a majority of the community hath an indubitable, unalienable, and indefeasible right to reform, alter or abolish it, in such manner as shall be judged most conducive to the public weal.\" Eine Regierung ist oder sollte zum allgemeinen Wohle, zum Schutze und zur Sicherheit des Volkes, der Nation oder Allgemeinheit eingesetzt sein; von all den verschiedenen Arten und Formen der Regierung ist diejenige die beste, die imstande ist, den höchsten Grad von Glück und Sicherheit hervorzubringen, und die am wirksamsten gegen die Gefahr schlechter Verwaltung gesichert ist; die Mehrheit eines Gemeinwesens hat ein unzweifelhaftes, unveräußerliches und unverletzliches Recht, eine Regierung zu verändern oder abzuschaffen, wenn sie diesen Zwecken unangemessen oder entgegengesetzt befunden wird, und zwar so, wie es dem Allgemeinwohl am dienlichsten erscheint.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 4.", "content": "\"That no man, or set of men, are entitled to exclusive or separate emoluments or privileges from the community, but in consideration of public services; which, not being descendible, neither ought the offices of magistrate, legislator, or judge be hereditary.\" Kein Mensch oder keine Gruppe von Menschen ist zu ausschließlichen und besonderen Vorteilen und Vorrechten seitens des Staates berechtigt, außer in Anbetracht öffentlicher Dienstleistungen; da diese nicht vererbt werden können, sollen auch die Stellen der Beamten, Gesetzgeber oder Richter nicht erblich sein.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 5.", "content": "\"That the legislative and executive powers of the state should be separate and distinct from the judicative; and, that the members of the two first may be restrained from oppression by feeling and participating the burthens of the people, they should, at fixed periods, be reduced to a private station, return into that body from which they were originally taken, and the vacancies be supplied by frequent, certain, and regular elections in which all, or any part of the former members, to be again eligible, or ineligible, as the laws shall direct.\" Die gesetzgebende und die ausführende Gewalt des Staates sollen von der richterlichen getrennt und unterschieden sein; die Mitglieder der beiden ersteren sollen dadurch, dass sie die Lasten des Volkes mitfühlen und mittragen, von einer Unterdrückung abgehalten werden und deshalb in bestimmten Zeitabschnitten in ihre bürgerliche Stellung entlassen werden und so in jene Umwelt zurückkehren, aus der sie ursprünglich berufen wurden; die freigewordenen Stellen sollen durch häufige, bestimmte und regelmäßige Wahlen wieder besetzt werden, bei denen alle oder ein gewisser Teil der früheren Mitglieder wiederwählbar oder nicht sind, je nachdem es die Gesetze bestimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 6.", "content": "\"That elections of members to serve as representatives of the people in assembly ought to be free; and that all men, having sufficient evidence of permanent common interest with, and attachment to, the community have the right of suffrage and cannot be taxed or deprived of their property for public uses without their own consent or that of their representatives so elected, nor bound by any law to which they have not, in like manner, assented, for the public good.\" Die Wahlen der Abgeordneten, die als Volksvertreter in der Versammlung dienen, sollen frei sein; alle Männer, die ihr dauerndes Interesse und ihre Anhänglichkeit an die Allgemeinheit erwiesen haben, besitzen das Stimmrecht. Ihnen kann ihr Eigentum nicht zu öffentlichen Zwecken besteuert oder genommen werden ohne ihre eigene Einwilligung oder die ihrer so gewählten Abgeordneten, noch können sie durch irgendein Gesetz gebunden werden, dem sie nicht in gleicher Weise um des öffentlichen Wohles willen zugestimmt haben.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 7.", "content": "\"That all power of suspending laws, or the execution of laws, by any authority without consent of the representatives of the people is injurious to their rights and ought not to be exercised.\" Jede Gewalt, Gesetze aufzuschieben oder auszuführen durch irgendeine Autorität ohne Einwilligung der Volksvertreter, ist ihren Rechten abträglich und soll nicht durchgeführt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 8.", "content": "\"That in all capital or criminal prosecutions a man hath a right to demand the cause and nature of his accusation to be confronted with the accusers and witnesses, to call for evidence in his favor, and to a speedy trial by an impartial jury of his vicinage, without whose unanimous consent he cannot be found guilty, nor can he be compelled to give evidence against himself; that no man be deprived of his liberty except by the law of the land or the judgement of his peers.\" Bei allen schweren oder kriminellen Anklagen hat ein Mann ein Recht, Grund und Art seiner Anklage zu erfahren, den Anklägern und Zeugen gegenübergestellt zu werden, Beweise zu seiner Entlastung anzuführen und eine rasche Untersuchung durch einen unparteiischen Gerichtshof seiner Nachbarschaft zu verlangen, ohne deren einmütige Zustimmung er nicht als schuldig befunden werden kann; auch kann er nicht gezwungen werden, gegen sich selbst auszusagen; niemand kann seiner Freiheit beraubt werden außer durch Landesgesetz oder das Urteil von seinesgleichen.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 9.", "content": "\"That excessive bail ought not to be required, nor excessive fines imposed; nor cruel and unusual punishments inflicted.\" Es sollen keine übermäßige Bürgschaft verlangt, keine übermäßigen Geldbußen auferlegt, noch grausame und ungewöhnliche Strafen verhängt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 10.", "content": "\"That general warrants, whereby any officer or messenger may be commanded to search suspected places without evidence of a fact committed, or to seize any person or persons not named, or whose offense is not particularly described and supported by evidence, are grievous and oppressive and ought not to be granted.\" Allgemeine Vollmachten, durch die ein Beamter oder ein Beauftragter ermächtigt wird, verdächtige Plätze zu durchsuchen, ohne dass eine begangene Tat erwiesen ist, oder eine oder mehrere Personen, die nicht benannt sind, oder solche, deren Vergehen nicht durch Beweisstücke genau beschrieben ist oder offensichtlich zutage liegt, festzunehmen, sind kränkend und bedrückend und sollen nicht genehmigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 11.", "content": "\"That in controversies respecting property and in suits between man and man, the ancient trial by jury is preferable to any other and ought to be held sacred.\" Bei Streitigkeiten bezüglich des Eigentums und bei Händeln persönlicher Art ist die altherkömmliche Verhandlung vor einem Geschworenengericht jeder anderen vorzuziehen und soll heilig gehalten werden.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 12.", "content": "\"That the freedom of the press is one of the greatest bulwarks of liberty and can never be restrained but by despotic governments.\" Die Pressefreiheit ist eines der stärksten Bollwerke der Freiheit und kann nur von despotischen Regierungen beschränkt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 13.", "content": "\"That a well regulated militia, composed of the body of the people, trained to arms, is the proper, natural, and safe defense of a free state; that standing armies, in time of peace, should be avoided as dangerous to liberty; and that, in all cases, the military should be under strict subordination to, and be governed by, the civil power.\" Eine wohlgeordnete Miliz, aus der Masse des Volkes gebildet und im Waffendienst geübt, ist der geeignete, natürliche und sichere Schutz eines freien Staates; stehende Heere sollen in Friedenszeiten als der Freiheit gefährlich vermieden werden; auf alle Fälle soll das Militär der Zivilgewalt streng untergeordnet und von dieser beherrscht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 14.", "content": "\"That the people have a right to uniform government; and therefore, that no government separate from, or independent of, the government of Virginia, ought to be erected or established within the limits thereof.\" Das Volk hat ein Recht auf eine einheitliche Regierung; daher soll keine Regierung gesondert oder unabhängig von der Regierung Virginias innerhalb dessen Grenzen errichtet oder eingesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 15.", "content": "\"That no free government, or the blessings of liberty, can be preserved to any people but by a firm adherence to justice, moderation, temperance, frugality, and virtue and by frequent recurrence to fundamental principles.\" Eine freie Regierung und die Segnungen der Freiheit können einem Volke nur erhalten werden durch strenges Festhalten an der Gerechtigkeit, Mäßigung, Bescheidenheit, Sparsamkeit und Tugend und durch häufiges Zurückgreifen auf die Grundprinzipien.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 16.", "content": "\"That religion, or the duty which we owe to our Creator and the manner of discharging it, can be directed by reason and conviction, not by force or violence; and therefore, all men are equally entitled to the free exercise of religion, according to the dictates of conscience; and that it is the mutual duty of all to practice Christian forbearance, love, and charity towards each other.\" Die Religion oder die Ehrfurcht, die wir unserem Schöpfer schulden, und die Art, wie wir sie erfüllen, können nur durch Vernunft und Überzeugung bestimmt sein und nicht durch Zwang oder Gewalt; daher sind alle Menschen gleicherweise zur freien Religionsausübung berechtigt, entsprechend der Stimme ihres Gewissens; es ist die gemeinsame Pflicht aller, christliche Nachsicht, Liebe und Barmherzigkeit aneinander zu üben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Virginia Declaration of Rights, die \"Grundrechteerklärung von Virginia\", ist ein hauptsächlich von George Mason formuliertes historisches Dokument, das im Zuge der Abnabelung Virginias vom Königreich Großbritannien entstand und vom \"Konvent von Virginia\" am 12. Juni 1776 einstimmig verabschiedet wurde. Es hatte großen Einfluss auf die Ausformulierung der \"Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika\" im selben Jahr sowie der späteren US-amerikanischen \"Bill of Rights\" und der französischen \"Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte\" (beide von 1789). ", "tgt_summary": null, "id": 1799233} {"src_title": "Gelbensande", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Novelle erzählt in fünfzehn knappen Kapiteln die Lebensgeschichte von Johannes Friedemann, der als Kleinkind vom Wickeltisch fiel und seitdem an einer körperlichen Missbildung leidet. „Er war nicht schön [...] mit seiner spitzen und hohen Brust, seinem weit ausladenden Rücken und seinen viel zu langen, mageren Armen“ und „bot einen höchst seltsamen Anblick. Seine Hände und Füße aber waren zartgeformt und schmal, und er hatte große rehbraune Augen, einen weichgeschnittenen Mund und feines lichtbraunes Haar. Obgleich sein Gesicht so jämmerlich zwischen den Schultern saß, war es doch beinahe schön zu nennen.“ Seine Familie gehört zwar zu den ersten Kreisen der mittelgroßen Handelsstadt, ist aber seit dem frühen und plötzlichen Tod des Vaters, eines niederländischen Konsuls, nicht mehr vermögend. Seine Mutter behütet den kleinen Johannes mit „wehmütiger Freundlichkeit“, und auch seine drei älteren Schwestern, die, ebenfalls „ziemlich häßlich“, unverheiratete Jungfern bleiben, kümmern sich liebevoll um ihren Bruder. Als er sich mit sechzehn Jahren in die hübsche Schwester eines Schulfreunds verliebt und beobachten muss, wie diese einen anderen küsst, würgt er seinen Schmerz hinunter und beschließt, sich „niemals wieder um all dies zu bekümmern. [...] Er verzichtete, verzichtete auf immer. Er ging nach Hause und nahm ein Buch zur Hand oder spielte Violine, was er trotz seiner verwachsenen Brust erlernt hatte“. Nach dem Tod seiner Mutter, dem zweiten großen Leid in seinem Leben, wird er vollends zum „Epikureer“. Dankbar für die wenigen Freuden, die ihm zugänglich sind, weiß er auch die unerfüllten Wünsche und Sehnsüchte zu genießen, denn er sagt sich, dass mit deren „Erfüllung das Beste vorbei sein“ werde. Da er erkennt, „daß zur Genußfähigkeit Bildung gehört, ja daß Bildung immer Genußfähigkeit ist“, widmet er sich neben seinem Beruf verstärkt der Musik und Literatur und entwickelt eine große Leidenschaft für das Theater. So erreicht er sein dreißigstes Jahr und erwartet den Rest seines Lebens „mit Seelenfrieden“. Doch dann wechselt die Bezirkskommandantur der Stadt und aus Berlin kommen der „ganz außerordentlich vermögende“ Oberstleutnant von Rinnlingen und seine Frau Gerda, eine rothaarige junge Dame, erst 24 Jahre alt und von herber Schönheit, die raucht und reitet und von ihrer neuen Umgebung als zu liberal und burschikos, ja als eiskalt empfunden wird. Johannes Friedemann jedoch ist schon bei ihrem ersten Anblick wie betäubt und empfindet sofort eine starke Zuneigung zu ihr. Glücklich registriert er bei seinem Anstandsbesuch, dass Gerda von Rinnlingen nicht nur den Wunsch äußert, mit ihm zusammen zu musizieren, sondern auch eine geheime Wesensverwandtschaft andeutet, indem sie auf ihre eigene Kränklichkeit hinweist. Bei einem großen abendlichen Empfang im Hause von Rinnlingen, zu dem auch Friedemann geladen ist, fordert Gerda ihn auf, sie in den parkähnlichen Garten der prächtigen Villa zu begleiten. Auf einer Bank am Ufer des angrenzenden Flusses spricht sie ihn direkt auf sein körperliches Gebrechen an und entlockt ihm das Geständnis, dass sein ganzes bisheriges Leben nur scheinbar glücklich und in Wahrheit „Lüge und Einbildung war“. Sie lobt seine „Tapferkeit“ und bestätigt erneut ihre Seelenverwandtschaft, indem sie betont, auch sie „verstehe sich ein wenig auf das Unglück“. Da sinkt Johannes vor Gerda auf die Knie und offenbart ihr ungestüm sein Liebesbedürfnis, das er auf Grund seiner Kränkungen und Verletzungen in der Jugend lange zu verdrängen versuchte. Sie wehrt ihn nicht ab, beugt sich aber auch nicht zu ihm nieder, sondern blickt starr über ihn hinweg ins Weite. Dann jedoch stößt sie ihn plötzlich mit einem verächtlichen Lachen von sich und lässt ihn allein. Johannes Friedemann fühlt sich behandelt wie ein Hund – und vernichtet. Er eilt die wenigen Schritte zum Flussufer und stürzt zu Boden: „Auf dem Bauch schob er sich noch weiter vorwärts, erhob den Oberkörper und ließ ihn ins Wasser fallen. Er hob den Kopf nicht wieder; nicht einmal die Beine, die am Ufer lagen, bewegte er mehr.“ Die unbekümmerte Natur in der mondhellen Nacht nimmt keinen Anteil an der Tragödie. Nur kurz unterbrechen die Grillen ihr Zirpen, dann setzen sie wieder ein und der Park rauscht leise wie zuvor. Aus der Ferne klingt gedämpftes Lachen.", "section_level": 1}, {"title": "Thomas Manns Motiv der „Heimsuchung“.", "content": "Thomas Mann hat diesen Einbruch der Leidenschaft in ein behütetes Leben „Heimsuchung“ genannt. Sie wird in \"Der Tod in Venedig\" wieder gestaltet. In den Josephsbänden ist es Potiphars Weib, das von einer zerstörerischen Liebe zu Joseph (\"Joseph in Ägypten\") heimgesucht wird. Spielerisch einmontiert ist das Motiv der Heimsuchung in \"Doktor Faustus\". Es findet sich dort in der Binnenerzählung der Frau Schweigestill (Kapitel XXIII) über ein junges Mädchen aus der gesellschaftlichen Oberschicht, das sich in einen schmucken Chauffeur verliebt hatte und von ihm geschwängert wurde – vor dem Ersten Weltkrieg ein Verhängnis, das letztendlich zum Verlöschen dieses jungen Lebens führte.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Die Novelle wurde 1990 von Peter Vogel für das Fernsehen verfilmt, mit Ulrich Mühe in der Hauptrolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der kleine Herr Friedemann ist eine kurze Novelle von Thomas Mann. Erstmals publiziert wurde sie im Mai 1897 als Zeitschriftenbeitrag zur Neuen deutschen Rundschau. In Buchform erschien sie ein Jahr später in der gleichnamigen Novellensammlung von 1898 in der Collection Fischer.", "tgt_summary": null, "id": 2083109} {"src_title": "Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde Rietz-Neuendorf grenzt im Norden an die Gemeinde Langewahl (Amt Scharmützelsee), im Nordosten und Osten an die Gemeinden Berkenbrück und Briesen (Mark) (beide Amt Odervorland), im Osten und Südosten an die Gemeinden Müllrose und Ragow-Merz (beide Amt Schlaubetal), im Süden an die amtsfreie Stadt Beeskow und die amtsfreie Gemeinde Tauche, im Südwesten an die amtsfreie Stadt Storkow (Mark), im Westen an die Gemeinden Wendisch-Rietz, Diensdorf-Radlow und Bad Saarow (alle Amt Scharmützelsee). Die Gemeinde liegt auf der Beeskower Platte, die als Nr. 824 in den Naturräumlichen Haupteinheiten Deutschlands in der Haupteinheitengruppe Nr. 82 \"Ostbrandenburgisches Heide- und Seengebiet\" geführt wird. Im Untergrund der Platte überwiegen saaleeiszeitliche Grundmoränenflächen, die weitgehend von flachwelligen Endmoränenbildungen der letzten Eiszeit überlagert werden. Das Gemeindegebiet wird vom oberen und mittleren Lauf des Blabbergrabens durchflossen, der in einer glazialen Rinne eine fünfteilige Seenkette verbindet und von Nord nach Süd in die Krumme Spree zwischen Kossenblatt und Werder entwässert. Von diesen Rinnenseen gehören der Herzberger See und der Ahrensdorfer See zu Rietz-Neuendorf. Die südwestlichen Gemeindeteile um Ahrensdorf und Behrensdorf gehören weitgehend zum Naturpark Dahme-Heideseen und werden vom Schwenowseegraben durchflossen, Teile von Glienicke und Herzberg gehören zum Landschaftsschutzgebiet Scharmützelseegebiet.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde gliedert sich nach ihrer Hauptsatzung in 14 Ortsteile (sorbische Bezeichnungen nach dem Brandenburgischen Ortsnamenbuch, Wohnplätze nach dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung):", "section_level": 1}, {"title": "Bewohnte Gemeindeteile.", "content": "Hartensdorf, Krachtsheide, Kunersdorf und Raßmannsdorf.", "section_level": 2}, {"title": "Wohnplätze.", "content": "Emilienthal, Georgshöhe, Görziger Dorfstelle, Kadelhof, Klein Rietz, Lamitsch (\"Łomnica\"), Neue Herrlichkeit, Neuhaus, Rietz-Neuendorf, Sandscholle, Schröders Hof und Spreehorst.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Rietz-Neuendorf war der Name einer kleinen Gemeinde, die am 1. Januar 1928 nach Groß Rietz eingemeindet wurde. 1945 erlangte diese Gemeinde zunächst ihre Eigenständigkeit zurück, bevor sie am 1. Juli 1950 nach Görzig eingemeindet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Amt Glienicke/Rietz-Neuendorf.", "content": "Im Zuge der Ämterbildung 1992 in Brandenburg schlossen sich 13 Gemeinden in den damaligen Kreisen Beeskow und Fürstenwalde zum Amt Glienicke/Rietz-Neuendorf zusammen. Zum 31. Dezember 2001 schlossen sich innerhalb des Amtes die Gemeinden Ahrensdorf, Birkholz, Buckow, Drahendorf, Görzig, Groß Rietz, Herzberg, Neubrück (Spree), Pfaffendorf, Sauen und Wilmersdorf zur neuen Gemeinde Rietz-Neuendorf zusammen. Zum 26. Oktober 2003 wurden die Gemeinden Alt Golm und Glienicke per Gesetz in die Gemeinde Rietz-Neuendorf eingegliedert. Das Amt Glienicke/Rietz-Neuendorf wurde aufgelöst, die Gemeinde Rietz-Neuendorf wurde amtsfrei. Das Gemeindegebiet ist identisch mit dem des Amtes Glienicke/Rietz-Neuendorf.", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Hier folgen die Namen der Gemeinden, aus denen am 31. Dezember 2001 und 26. Oktober 2003 die neue Flächengemeinde Rietz-Neuendorf gebildet wurde. Außerdem werden die Eingemeindungen aufgelistet, die vor dem Zusammenschluss auf dem Gebiet der jetzigen Gemeinde stattgefunden haben. Trotz der Eingemeindungen liegt die Einwohnerzahl Rietz-Neuendorfs unter der von der Landesregierung ausgegebenen unteren Richtschwelle für amtsfreie Gemeinden (5.000 Einwohner), sodass in der Bevölkerung neue Zusammenlegungen erwartet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember, ab 2011 auf Basis des Zensus 2011", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindevertretung.", "content": "Die Gemeindevertretung von Rietz-Neuendorf besteht aus 15 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Der Stimmenanteil Kuchenbeckers entspricht zwei Sitzen. Daher bleibt nach § 48 (6) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes ein Sitz in der Gemeindevertretung unbesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister Olaf Klempert verabschiedete sich am 30. November 2019 in den Ruhestand, womit der Posten des hauptamtlichen Bürgermeisters vakant wurde. Zuvor war die Amtszeit des Bürgermeisters von der Gemeindevertretung um zwei Jahre (bis November 2021), aufgrund der bevorstehenden Mitverwaltung, verlängert worden. Aufgrund der Vakanz der Position des Bürgermeisters nimmt Hauptamtsleiterin Bettina Züge als erste allgemeine Stellvertreterin des Bürgermeisters seit dem 1. Dezember 2019 die Amtsgeschäfte des hauptamtlichen Bürgermeisters kommissarisch wahr.", "section_level": 2}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Partnergemeinde ist Jerzmanowa in Polen.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: „Von Silber und Rot gespalten auf einem Schildfuß vorne eine halbe Eiche und hinten eine halbe Buche am Spalt, alle in verwechselten Farben.“ Das Wappen zeigt mit einem gespaltenen Baum, der sich je zur Hälfte aus einer heraldisch stilisierten Eiche und einer heraldisch stilisierten Buche zusammenfügt, eine wappenkünstlerisch sehr interessante Figur. Das Motiv steht für die naturnahe und waldreiche Gemeindeflur der auf der Beeskower Platte gelegenen Flächengemeinde Rietz-Neuendorf mit seinen 14 Ortsteilen (7 Eichen- und 7 Buchenblätter). Das Wappenbild verweist zudem auf eine forstwissenschaftliche und forstwirtschaftliche Tradition in der Gemeinde. Im Sauener Forst beschäftigt man sich seit weit mehr als einhundert Jahren mit den Vorteilen und Besonderheiten von Mischwaldstrukturen. Das Wappen greift die Brandenburgischen Landesfarben auf und zeigt das Motiv in sogenannten verwechselten Tinkturen. Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten und Kultur.", "content": "In der Liste der Baudenkmale in Rietz-Neuendorf und in der Liste der Bodendenkmale in Rietz-Neuendorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.", "section_level": 1}, {"title": "Parks.", "content": "Gut Hirschaue zwischen den Dörfern Birkholz, Buckow und Groß-Rietz, Deutschlands größtes ökologisches Wildgehege mit Damtieren, Rothirschen, Mufflons und Schweinen sowie Hofladen und Restaurant", "section_level": 2}, {"title": "Jährliche Veranstaltungen.", "content": "Fastnacht, Osterfeuer, Maifest, Dorffest, Sportfest", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Rietz-Neuendorf liegt an der Bundesstraße 168 zwischen Fürstenwalde und Beeskow sowie an der Landesstraße L 42 zwischen Lindenberg und dem Ortsteil Kunersdorf. Der Haltepunkt \"Buckow (b Beeskow)\" an der Bahnstrecke Königs Wusterhausen–Grunow liegt auf dem Gemeindegebiet. Er wird von der Regionalbahnlinie RB 36 Königs Wusterhausen–Frankfurt (Oder) bedient. Der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Fürstenwalde–Beeskow mit den Haltepunkten \"Wilmersdorf\", \"Pfaffendorf\", \"Görzig\" und \"Groß Rietz\" wurde 1997 eingestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rietz-Neuendorf (niedersorbisch \"Nowa Wjas pśi rěce\") ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg südöstlich von Berlin. Die Gemeinde ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Historische Dorfkerne“ im Land Brandenburg.", "tgt_summary": null, "id": 1972370} {"src_title": "Deutsche Burgenvereinigung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geologische Gegebenheiten.", "content": "Der Klopeiner See wird nur schwach durchströmt. Lediglich einige kleinere oberflächliche Zuflüsse mit geringer Wasserführung und das Grundwasser speisen ihn. Dadurch ist der Klopeiner See einer der am geringsten durchfluteten Seen Kärntens, was auch die hohe Wassertemperatur erklärt. Der Abfluss verlässt den See im Westen und entwässert letztlich in die Drau. Der Klopeiner See ist 1,8 Kilometer lang, 800 Meter breit und an seiner tiefsten Stelle 48 Meter tief, die durchschnittliche Tiefe beträgt 23 Meter. Aufgrund des geringen Wasserdurchflusses gibt sich die Gemeinde St. Kanzian am Klopeiner See als Eigentümerin des Klopeiner Sees große Mühe, die Wasserqualität des Sees zu erhalten. Der Einzugsbereich des Sees ist seit Jahrzehnten, nachdem der See Anfang der 1980er biologisch „gekippt“ war, voll kanalisiert. Der Klopeiner See verfügt seit 1975 über eine Tiefenwasserableitung, die sauerstoffarmes und nährstoffreiches Wasser entfernt. Auf diese Weise wird die Tiefe der sauerstoffangereicherten Wasserschicht vergrößert. Während in den 1930er Jahren die Zirkulationsströmungen eine Tiefe von 40 Metern erreichten, findet heute eine Durchmischung nur noch bis 30 Meter statt, weshalb technisch nachgeholfen werden muss. Auch der 13 Meter tiefe und etwas kleinere Turnersee ist für seine angenehmen Wassertemperaturen bekannt. Er liegt etwa 2 Kilometer entfernt bei Unternarrach und gehört ebenfalls zur Gemeinde St. Kanzian. Bekannt unter den Fischern ist auch der Kleinsee. Dieser befindet sich nordwestlich des Klopeiner Sees.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Der Klopeiner See wird sehr stark touristisch genutzt, davon zeugen Hotel- und Badeanlagen rund um den ganzen See. An den Ufern des Sees befinden sich zahlreiche Strandbäder, die zum Teil auch über ein Buffet verfügen. Die meisten Bäder sind privat und für Gäste der einzelnen Beherbergungsbetriebe reserviert. Es gibt aber auch gemeindeeigene Strände, die gegen Gebühr öffentlich zugänglich sind. Bereits 1885 kamen die ersten Gäste an den Klopeiner See, in dessen Umfeld es 40 Betten gab. Der Schwerpunkt lag damals noch im Auskurieren etwa von Lungenerkrankungen. In den 1920er Jahren wurden die ersten größeren Beherbergungsbetriebe eröffnet. Die touristische Nutzung nahm bis in die 1970er Jahre stark zu. Sie konzentrierte sich auf die drei Sommerfrischen Klopein (Nordufer), Seelach (Nordwestecke) und Unterburg (Südostecke). Heute sind die drei Gemeindeteile größtenteils zusammengewachsen, wobei sich das Zentrum der touristischen Nutzung aufgrund des verfügbaren Baugrunds von Klopein eher nach Seelach verschoben hat.", "section_level": 1}, {"title": "Fischbestand.", "content": "Im Klopeiner See wurden 15 Fischarten nachgewiesen (Seenbericht 2004):", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Klopeiner See (slowenisch: Klopinjsko jezero) ist ein See in Kärnten, Österreich, südwestlich von Völkermarkt, im Gemeindegebiet von Sankt Kanzian am Klopeiner See. Der Klopeiner See stellt den Rest eines ehemals viel größeren, nacheiszeitlichen Sees dar, der das ganze Gebiet um die heutige Ortschaft Kühnsdorf umfasste. Mit Wassertemperaturen von bis zu 29 °C zählt er zu den wärmsten Alpenseen.", "tgt_summary": null, "id": 703746} {"src_title": "Österreichischer Volkstanz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Reiser wuchs in Kalifornien auf. Mit 14 Jahren brach er die Schule ab und bewarb sich an der University of California, Berkeley. Er machte dort einen Bachelor in \"Systematizing\". In seiner Abschlussarbeit beschäftigte er sich mit. Seit 1988 ist Hans Reiser mit dem Betriebssystem Unix und seinen Ablegern vertraut. In der Zeit bis 1993 arbeitete er mit Rechnern verschiedener Architekturen. Aufbauend auf den gesammelten Erfahrungen gründete er Ende der 1990er sein eigenes Unternehmen Namesys. Seitdem entwickelte Hans Reiser mit einem kleinen Team von Programmierern das Dateisystem ReiserFS sowie dessen Nachfolger Reiser4, welches er der Linuxgemeinde zur Verfügung stellt. ReiserFS wurde einige Zeit als Standarddateisystem für SuSE Linux verwendet. Am 3. September 2006 verschwand seine seit Mai 2004 von ihm getrennt lebende Frau Nina, mit der er zwei Kinder hat. Hans Reiser wurde am 10. Oktober 2006 wegen Mordverdachts verhaftet, stritt jedoch jede Schuld ab. Die Polizei fand im Auto von Hans Reiser, aus dem der Beifahrersitz ausgebaut worden war, unter anderem eine Rolle großer Müllsäcke, einen blutbefleckten Schlafsack und zwei Bücher mit den Titeln \"Homicide\" (\"Die Ermordung\") und \"Masterpieces of Murder\" (\"Mord, die Meisterstücke\"). Im Dezember 2006 gab er in einem Interview bekannt, seine Firma Namesys verkaufen zu wollen, um seine Verteidigung zu finanzieren. Die Verhandlung begann am 6. November 2007. Am 28. April 2008 wurde Hans Reiser des Mordes an seiner Frau („first degree murder“) für schuldig befunden. Im Rahmen eines Deals mit der Strafverfolgung führte er am 7. Juli 2008 die Polizei zur Leiche seiner Frau und gestand den Mord. Deshalb wurde er am 29. August 2008 für \"second degree murder\" (Mord zweiten Grades, siehe auch Tötungsdelikte) zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, aus der er frühestens nach 15 Jahren entlassen werden kann („15 years to life“). Der Verurteilte bat die Gesellschaft und die Mutter seiner Frau um Verzeihung. Am 5. September 2008 wurde er in das San Quentin State Prison eingeliefert und im Januar 2009 ins Mule Creek State Prison verlegt. Eine weitere Überstellung erfolgte im Februar 2011 in das Pleasant Valley State Prison. Gegenwärtig befindet er sich im Soledad State Prison in Soledad, eine Bewährungsanhörung fand im März 2020 statt, in der die Entlassung abgelehnt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Thomas Reiser (* 19. Dezember 1963) ist ein amerikanischer Informatiker. Er ist hauptsächlich durch das nach ihm benannte Dateisystem ReiserFS bekannt geworden, das er mit seinen Mitarbeitern als Inhaber des Unternehmens Namesys entwickelte. Er wurde wegen des Mordes an seiner Ehefrau verurteilt.", "tgt_summary": null, "id": 1582745} {"src_title": "Deutscher Anwaltverein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend, Erster Weltkrieg.", "content": "Ludwig Renn (bis 1930 Arnold Vieth von Golßenau) entstammte sächsischem Adel mit Stammsitz in Golßen (Niederlausitz). Seine Mutter, Bertha Julie geb. Raspe (1867–1949), war bürgerlicher Herkunft. Über seinen Vater, Carl Johann Vieth von Golßenau (1856–1938), der Mathematikprofessor und Erzieher am Dresdner Königshof war, kam es zu einer freundschaftlichen Bindung mit dem sächsischen Kronprinzen, Friedrich August Georg von Sachsen. 1910 begann Ludwig Renns Offizierslaufbahn im 1. Königlich-Sächsischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 100, wo auch sein Freund Friedrich August Georg von Sachsen diente. Von 1914 bis 1918 kämpfte er im Ersten Weltkrieg als Kompanieführer, zeitweise auch als Bataillonsführer an der Westfront. Nach dem Krieg war er Hauptmann der Dresdner Sicherheitspolizei. 1920 weigerte er sich im Verlauf des Kapp-Putsches, auf revolutionäre Arbeiter zu schießen, und quittierte kurz danach den Dienst.", "section_level": 1}, {"title": "Studien und Reisen.", "content": "Von 1920 bis 1923 studierte er in Göttingen und München Jura, Nationalökonomie, Kunstgeschichte und russische Philologie. 1923 war er während der Inflationszeit als Kunsthändler in Dresden tätig. 1925/26 unternahm er eine Fußreise durch Südeuropa und den Orient. 1927 beendete er in Wien sein Studium der Archäologie und der ostasiatischen Geschichte. Im selben Jahr kehrte er nach Deutschland zurück und hielt vor Arbeitern Vorträge über die Geschichte Chinas. 1928 wurde er mit seinem ersten Buch \"Krieg\", einem vielgelesenen, nüchtern-sachlichen Antikriegsroman, berühmt.", "section_level": 1}, {"title": "Renn als kommunistischer Schriftsteller und Spanienkämpfer.", "content": "Von den Nationalsozialisten angegriffen, legte er seinen Adelstitel ab, nannte sich nach dem Helden seines Erfolgsromans Ludwig Renn und schloss sich den Kommunisten an. Nach dem Eintritt in die KPD und den Roten Frontkämpferbund engagierte er sich auch als Sekretär im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller und Herausgeber der kommunistischen Literaturzeitschriften \"Linkskurve\" und \"Aufbruch\". Renn war auch Mitglied des „Aufbruchkreises“, der von zehn Offizieren im März 1931 anlässlich des Übertritts Leutnant Richard Scheringers von der NSDAP zur KPD gegründet worden war. Seine Bücher \"Nachkrieg\" (1930) und \"Russlandfahrten\" (1932) machten ihn zum wichtigsten deutschen kommunistischen Schriftsteller der Zwischenkriegszeit. Im März 1933 wurde er nach dem Reichstagsbrand von Rudolf Diels aufgrund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat zusammen mit Carl von Ossietzky und Ernst Torgler verhaftet und der ausländischen Presse vorgeführt. Im Januar 1934 wurde Renn zu 2 1⁄2 Jahren Gefängnis verurteilt, die er im Zuchthaus Bautzen verbüßte. Nach seiner Entlassung nahm er Wohnsitz in Unteruhldingen/Meersburg und Überlingen am Bodensee, von wo aus er im Februar 1936 in die Schweiz flüchtete und um politisches Asyl ersuchte. Nach einem Monat Aufenthalt beim Verleger Emil Oprecht in Zürich zog er in den Kanton Tessin. Mitte August 1936 verließ Renn die Schweiz heimlich und ging nach Spanien, vorerst inkognito. Als Ende Oktober 1936 die XI. Internationale Brigade gegründet wurde, übernahm Renn das Kommando des Bataillons Ernst Thälmann und ab Dezember 1936 als Stabschef – gemeinsam mit Kommandant Hans Kahle – die Führung der Brigade. Nach der Niederlage der Republikaner in Spanien gelangte Renn über England und die Vereinigten Staaten nach Mexiko ins Exil, wo er als Vorsitzender der Bewegung „Freies Deutschland“ tätig war und die Welthilfssprache Esperanto förderte.", "section_level": 1}, {"title": "Renn in der SBZ/DDR.", "content": "1947 kehrte Renn nach Deutschland zurück, ließ sich in der SBZ nieder und wurde Mitglied der SED. Er war Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts und Professor an der Technischen Hochschule Dresden. Später wechselte er an die Humboldt-Universität zu Berlin. Renn war Mitglied des 1. Volksrates der SBZ. Ab 1952 schrieb er als freier Schriftsteller militärhistorische und politische Abhandlungen, Reise- und Lebensberichte sowie Kinderbücher. Dabei blieb er streng auf Parteilinie. Der homosexuelle Renn lebte seit der Rückkehr aus dem mexikanischen Exil mit dem aus Dresden stammenden Max Hunger (1901–1973) zusammen. Zu beiden stieß 1949 noch Hans Pierschel (1922–1994). Von 1952 bis zu seinem Tod wohnte Renn mit seinen Freunden in Berlin-Kaulsdorf. Er und seine Lebensgefährten wurden in einem gemeinsamen Grab in der „Künstlerabteilung“ auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt, das unter Denkmalschutz steht.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Ehrungen.", "content": "In der DDR wurde Ludwig Renn nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Antifaschist und Widerstandskämpfer geehrt. Neben Kinderbuchpreisen des Ministeriums für Kultur der DDR erhielt er zweimal den Nationalpreis der DDR und 1969 den Karl-Marx-Orden. 1959 erhielt er die Deutsche Friedensmedaille. Am 1. Mai 1979 bekam er den Orden Großer Stern der Völkerfreundschaft verliehen. 1969–1975 war er Ehrenpräsident der Akademie der Künste. In Berlin-Marzahn ist die Ludwig-Renn-Straße sowie in seiner Geburtsstadt Dresden die Ludwig-Renn-Allee nach ihm benannt. Auch in Zwickau (Sachs) gibt es im Stadtteil Weißenborn eine Ludwig-Renn-Straße. An der Volkshochschule Zwickau hielt er ab Oktober 1927 – erstmals unter seinem Pseudonym Ludwig Renn – Vorträge für Arbeiter über die Geschichte Chinas und Russlands. Eine heute geschlossene Kinderbibliothek in der Berliner Leipziger Straße trug ebenfalls seinen Namen. Noch heute ist eine Grundschule in Potsdam nach Renn benannt. Ein Hochseetrawler (ROS 337) der DDR-Fischereiflotte war ebenfalls nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludwig Renn (* 22. April 1889 in Dresden; † 21. Juli 1979 in Berlin; eigentlich \"Arnold Friedrich Vieth von Golßenau\") war ein deutscher Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 1630594} {"src_title": "Amt Golßener Land", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Belastungssituationen.", "content": "Belastungssituationen können erfüllend sein oder als unerwünscht abgewehrt werden. Es können Situationen der Fremdbestimmung und Unterordnung sein. Psychomentale Belastung kann sowohl mit Erfolg wie mit Versagen verbunden sein. Am schwersten zu bewältigen sind psychomentale Belastungen, die Folge unumkehrbarer Verluste sind. Akute Belastungsreaktionen bis hin zu Trauma und posttraumatischen Belastungsstörungen sind in solchen Fällen mögliche Folgen. Belastungssituationen sind nicht auf das Arbeitsleben beschränkt. Vielfältige psychosoziale Stressfaktoren kommen im Familien- und Privatleben vor, auch beeinflusst durch die individuelle soziale Situation. Unter Schülern treten ebenfalls schulbedingte psychische und physische Belastungen auf.", "section_level": 1}, {"title": "Psychomentale Belastungen am Arbeitsplatz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung psychomentaler Belastungen.", "content": "„Seelische Krankheiten prägen das Krankheitsgeschehen“, berichtet der Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) in seinem Gesundheitsreport 2008. Dem Report zufolge „zeigen Mitarbeiterbefragungen, dass psychische Fehlbeanspruchungen nicht nur mit seelischen Gesundheitsstörungen, sondern auch mit allgemein schlechteren Gesundheitszuständen einhergehen.“ Die Aufmerksamkeit für psychische Belastungen werde „einseitig auf einen bestimmten Ausschnitt der gesellschaftlichen Realität – das Arbeitsleben – gelenkt“, beklagte im Mai 2005 die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) in einem „Positionspapier“. Im Widerspruch dazu gibt es jedoch in Deutschland nur wenige Unternehmen, die psychomentale Belastungen am Arbeitsplatz in den nach dem Arbeitsschutzgesetz vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilungen tatsächlich berücksichtigen und mit Arbeitnehmervertretungen entsprechende Betriebsvereinbarungen abgeschlossen haben. Auch noch im Jahr 2008 wurde festgestellt: „Die seit 1996 im Arbeitsschutzgesetz geforderte Gefährdungsbeurteilung für psychische Belastungen wird bisher nur in einem sehr kleinen Teil der Betriebe praktiziert. Verstöße dagegen werden kaum geahndet.“ Eine Befragung von Arbeitnehmern „zeigt, gerade durch die Kombination der Gefährdungsfaktoren, ein erschreckendes Bild der Arbeitssituation in den Unternehmen auf. Es scheinen große Defizite bei der praktischen Umsetzung des Arbeitsschutzes zu bestehen. Insbesondere Arbeitsüberlastung, die auf Arbeitsverdichtung, Mehrarbeit und Überstunden beruhen kann, ist ein häufiges Phänomen.“", "section_level": 2}, {"title": "Umfang und Häufigkeit.", "content": "Als ein Teilbereich der Arbeitsbelastungen entwickeln sich psychomentale Belastungen seit Jahren zu einem ernst zu nehmenden Thema in der Arbeitswelt und fanden daher auch Eingang in die gesetzliche Regelung des modernen Arbeitsschutzes als „eine Erscheinungsform sozialer Bewegung gegen die Folgen der Verwertung von Arbeitskraft auf Kosten von Leben und Gesundheit ihrer Besitzer“. Allein bei den Männern stieg im Arbeitsleben der Anteil psychomentaler Belastungen zwischen 1994 und 2003 um 82 Prozent an, so das Ergebnis einer im Mai 2005 vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) vorgelegten Studie. Auch die jährlichen Berichte an den Bundestag zum Berufskrankheitengeschehen zeigen, dass der Anteil der psychischen Belastungen unter allen gesundheitlichen Belastungen am Arbeitsplatz zunimmt. Nach Mitteilungen der Bundesregierung und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hatte die Anzahl der durch psychische Erkrankungen verursachten Fehltage im Jahr 2001 einen Anteil von 6,6 % an allen krankheits- und unfallbedingten Tagen in diesem Jahr. Im Jahr 2002 betrug der Anteil 7,0 %, in 2003 9,7 %, in den Jahren 2004 und 2005 lag er bei 10,5 %. Ein Anteil von 10,6 % wurde im Jahr 2006 erreicht. Einer März 2009 veröffentlichten Studie der Techniker Krankenkasse zufolge stieg in Bayern der Umfang der psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeitszeiten seit 2000 um 15 %, während im selben Zeitraum die Zahl der Krankschreibungen insgesamt um 7 % abnahm. Als mögliche Ursachen des Anstiegs wurden ein zunehmender Leistungsdruck sowie emotionale Erschöpfung aufgrund lang anhaltender Sorge um die Wirtschaftslage und um den Arbeitsplatz genannt. Der BKK-Gesundheitsreport 2010 führt psychische Erkrankungen an vierter Stelle als Grund für Fehltage an und nennt psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz als eine der vorrangigen arbeitsbedingten Belastungen. Nicht fehlende Motivation, die Arbeitsmenge, das Erfordernis nach Erreichbarkeit oder die gleichzeitige Durchführung mehrerer Arbeitsaufgaben seien vorrangige Auslöser psychischer Probleme am Arbeitsplatz; vielmehr seien drei Faktoren hervorzuheben, die am stärksten mit dem Auftreten psychischer Probleme korrelierten: An arbeitsbezogenen Stress- und Angstzuständen litten 2007 in der EU 25- bis 44-jährige Erwachsene häufiger als Ältere oder Jüngere, Frauen häufiger als Männer, und Beschäftigte in großen Organisationen häufiger als in kleineren. In Frankreich sind laut einer im November 2017 veröffentlichten Studie, die von Mitte 2013 bis Mitte 2017 an über 32.000 Beschäftigten in 39 Unternehmen durchgeführt wurde und nicht repräsentativ ist, 24 % der Beschäftigten in einem Zustand von „Hyperstress“ (Übermaß an Stress). Der größte Stressor sei dabei die Arbeit.", "section_level": 3}, {"title": "Zusammenhang mit sozialen Entwicklungen.", "content": "Das Bundesarbeitsministerium stellt die Notwendigkeit, mit arbeitsmedizinischer Vorsorge auch psychischen Störungen vorzubeugen, in einen Zusammenhang mit Veränderungen der Lebensarbeitszeit: „Die Veränderungen in der Arbeitswelt bringen für die Beschäftigten neue Belastungen und Beanspruchungen mit sich. Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Erkrankungen nehmen zu. Gleichzeitig erfordert die demografische Entwicklung eine deutliche Verlängerung der Lebensarbeitszeiten.“ Makroökonomisch fehle es nach Leo Nefiodow der Weiterentwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft „vor allem an psychosozialer Gesundheit. Die größte Wachstumsbarriere am Ende des fünften Kondratieff sind die hohen Kosten der sozialen Entropie“. Bereits im Jahr 1930 stand in einem Papier der „Deutschen Krankenkasse“: „In zehn oder fünfzehn Jahren wird man erst erkennen, dass die Zahlen der Unfälle und der körperlichen, durch Gase, Staubteile, Dünste und Feuchtigkeitseinwirkungen hervorgerufenen Berufskrankheiten durch nervöse und mentale Erkrankungen und Leiden abgelöst sein und in ihren Ausmaßen vielleicht die bisher bekannten übertreffen werden.“ „Depressive Verstimmungen“ als Folge anhaltenden Stresses am Arbeitsplatz steht bereits heute an vierter Stelle der weltweiten Krankheitsbelastung. In ihrem Buch \"Die auszehrende Organisation: Leistung und Gesundheit in einer anspruchsvollen Arbeitswelt\" sprechen die Autoren Dietrich von der Oelsnitz, Frank Schirmer und Kerstin Wüstner von einer „Auszehrung“ der Mitarbeiter und unterscheiden dabei zwischen einer „klassischen“ und einer „modernen“ Inhumanisierung der Arbeit. Die „klassische“ Inhumanisierung resultiere aus der Taylorschen Arbeitsrationalisierung und bewirke eine systematische physische Überforderung (u. a. mit Verschleißerkrankungen) mit geistiger Unterforderung (Monotonie, Entfremdung) und sozialer Isolation, die daher als inhuman gelte. Dementgegen fordere eine moderne Inhumanisierung die Mitarbeiter im psychischen Bereich durch „Arbeitshetze, Arbeitsintensivierung, Entgrenzung“ (die Autoren zitieren hierzu den DGB-Index 2012 Gute Arbeit) mit Anforderungen im psychosozialen Bereich, die oft eine Überforderung darstellten. Sie bieten hierfür ein Erklärungsmodell, das auf „unethischer Führung“ basiert, welche auf Basis mehrerer Faktoren erklärbar sei: einerseits aufgrund „schlechter Führer“ mit Phänomenen wie Narzissmus, Psychopathie und Machiavellismus, zweitens aufgrund „schlechter Geführter“ durch unkritisches Denken und Passivität gegenüber der Führung gekoppelt mit einer Hoffnung auf Belohnung, und zum Dritten aufgrund „schlechter Situationen“ wie einer Zerstörung der intrinsischen Motivation der Führenden durch bis dahin unvorstellbar hohe Vergütungen sowie einer Überführung von „normaler“ Führung in „celebrity CEOs“, die bewirke, dass Führungspositionen für egomanische Persönlichkeiten interessanter geworden seien.", "section_level": 3}, {"title": "Bereiche der psychomentalen Belastung.", "content": "Nach EN ISO 10075 sind beeinträchtigende Folgen psychischer Fehlbelastung in den folgenden Bereichen zu vermeiden: EN ISO 9241 beschränkt sich nicht nur auf die technischen Aspekte der Bildschirmarbeit und anderer Mensch-Maschine-Schnittstellen, sondern in der Norm wird auch thematisiert. Der letzte Punkt zeigt, dass die Norm über ein reines Vermeiden von Fehlbelastungen hinausgeht. Im Anhang C.4 des Standards BS OHSAS 18002:2008 werden Beispiele für psychische Fehlbelastungen (\"psychologische Gefährdungen\") aufgeführt: Ursachen für psychische Fehlbelastungen aus Sicht der IG-Metall: Mentale Fehlbelastungen haben aus Sicht der Organisationspsychologie überwiegend die folgenden Ursachen: Die Bundesärztekammer führte in ihrer Entschließung vom 115. Deutsche Ärztetag 2012 an, dass auch chronische Überforderung und chronischer Stress am Arbeitsplatz zu psychischen oder psychosomatischen Krankheiten führen können und führt insbesondere auf:", "section_level": 2}, {"title": "Gefährdungsbeurteilung und Mitbestimmung.", "content": "Psychomentale Belastungen müssen nach dem Arbeitsschutzgesetz in der Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt werden. Die Gefährdungsbeurteilungen beschreiben dabei \"nicht\" individuelle psychische Befindlichkeiten und insbesondere nicht psychopathologische Befindlichkeiten von Arbeitnehmern, sondern psychomentale Belastungen, die von Arbeitsprozessen und Arbeitsumgebungen ausgehen. Werden Arbeitnehmer für eine Gefährdungsbeurteilung gefragt, so antworten sie also als Kenner ihrer Aufgabe und ihres Arbeitsumfeldes und nicht zur Beschreibung ihrer persönlichen psychomentalen Befindlichkeit. Ziel der Gefährdungsbeurteilung ist es, die Arbeitsbedingungen dauerhaft menschengerecht zu gestalten: Voraussetzung für die Anfertigung einer Gefährdungsbeurteilung ist nicht erst das Vorliegen einer konkreten Gefährdung, denn eine Gefährdung, die nach dem Arbeitsschutzgesetz vermieden werden soll, tritt bereits dann ein, wenn die Möglichkeit eines Schadens oder einer gesundheitlichen Beeinträchtigung ohne bestimmte Anforderungen an deren Ausmaß oder deren Eintrittswahrscheinlichkeit besteht. Beschlüsse des Bundesarbeitsgerichts vom 8. Juni 2004 bestätigten, dass Betriebsräten bei der Gestaltung und Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen eine Pflicht zur Ausübung ihres vollen Mitbestimmungsrecht haben. Da es bei der Umsetzung des Arbeitsschutzes gerade im Bereich der psychomentalen Belastung sehr weite Ermessensspielräume gibt, sind die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Betriebsräte in diesem Bereich besonders weitgehend.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Das Vorantreiben des Arbeitsschutzes im Bereich psychomentaler Belastungen ist eine besondere Aufgabe und Verpflichtung von Arbeitgebern, Betriebsräten und den Behörden des Arbeitsschutzes. Interesse an einer stärkeren Berücksichtigung psychomentaler Fehlbelastungen im Arbeitsschutz haben schon aus Kostengründen die Krankenkassen sowie die Berufsgenossenschaften, während Arbeitnehmervertreter und Behörden ein gleiches Interesse auf Grund ihrer Aufgabenstellung haben. Als Kostenfaktor stellen sich psychomentale Fehlbelastungen dem Arbeitgeber erst dann dar, wenn sie hinreichend eindeutig entsprechenden Abwesenheitszeiten zugeordnet werden können oder wenn Haftpflicht eintritt. Abwesenheitszeiten können jedoch auch durch Maßnahmen reduziert werden, die nicht der Verminderung von Fehlbelastungen dienen. Verantwortung und Haftung kann schon durch die Beeinflussung der Beobachtung psychomentaler Belastungen minimiert werden. Gemeinsam haben viele Veränderungen im Bereich der Unternehmensführung die als Aufgabenbereicherung darstellbare \"Verlagerung von Komplexität\" auf den Arbeitnehmer. Solche Maßnahmen entziehen sich ihrer Natur gemäß einer zweifelsfreien Beobachtung, führen aber zu klar beobachtbaren Effizienzsteigerungen. Somit konnten in dem beispielsweise tarifvertraglich bisher schwer zu regelnden Bereich der Arbeitsbelastung die Anforderungen an Arbeitnehmer schwerer wahrnehmbar erhöht werden, als in Bereichen, in denen die Arbeitsbelastung einfacher messbar war. Für Arbeitgeber bedeutet darum eine zunehmend bewusstere Thematisierung der psychomentalen Belastungen, dass die durch veränderte Führungsprinzipien bewerkstelligte Verlagerung von Kosten auf Arbeitnehmer in Form der psychomentalen Belastung nun doch wieder deutlicher wahrgenommen und damit zum Gegenstand von Verantwortung, Haftung und Verhandlungen werden können. Ein Beispiel für Führungskonzepte, die die psychomentale Belastung von Arbeitnehmern in komplexer und nur schwer messbarer Weise verändern, sind Matrixorganisationen, in denen ein Mitarbeiter mehrere Projektleiter als „interne Kunden“ zu bedienen hat und seine Belastung „eigenverantwortlich“ organisieren muss, wobei der Wechsel zwischen verschiedenen Prozessen („Task Switching“) nur eine von vielen Herausforderungen ist. Ein weiteres Beispiel für Veränderungen der psychomentalen Belastung sind die Konstrukte des Arbeitnehmers als „Unternehmer im Unternehmen“ (Intrapreneur) oder als „Business Partner“, die zu einer Umverteilung von Verantwortung auf niedrigere Hierarchien führen (gelegentlich einhergehend mit einer als Demokratisierung dargestellten Verflachung der Hierarchien), ohne dass damit notwendigerweise eine entsprechende Umverteilung der Ressourcen und Entscheidungsbefugnisse einhergeht. „Der frühe Kapitalismus war auf Ausbeutung von Arbeit, der heutige ist auf Ausbeutung von Verantwortung ausgelegt.... Die alte Unversöhnlichkeit wird aus dem Betrieb entfernt und zum privaten Problem des neuen Arbeitnehmer-Unternehmers umdeklariert.“", "section_level": 2}, {"title": "Positionspapier der BDA.", "content": "Welche Hindernisse sich Arbeitnehmervertretungen und Behörden bei der Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes entgegenstellen, wird in dem Positionspapier der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände deutlich. Die Hauptangriffspunkte sind im Fazit des Papiers zusammengefasst. Die „Komplexität“ und das „Facettenreichtum“ erschwere Gefährdungsbeurteilungen, die nach Ansicht der Arbeitgebervereinigung auch nur dann notwendig seien, wenn konkrete Gefährdungen vorlägen. Das Gesetz erzwingt jedoch die Beobachtung und Dokumentation der Gefährdung schlechthin, also gegebenenfalls auch Verantwortung des Arbeitgebers für die Feststellung, dass keine Gefährdung durch psychomentale Belastung gegeben sei. Diese Feststellung kann dann vom Arbeitnehmer und von Arbeitnehmervertretern überprüft werden. Weiterhin führt die Arbeitgebervereinigung aus, dass Arbeitgeber für die individuelle psychische Verfasstheit und psychische Belastungen außerhalb des Arbeitslebens nicht verantwortlich seien. Jedoch sind diese privaten Belastungen ohnehin nicht Gegenstand der Arbeitsschutzes, was wiederum die Umwandlung beruflicher Belastungen in private Probleme stärker in das Blickfeld rücken lassen könnte. Die Zunahme psychischer Belastungen wird bezweifelt, denn die Fortschritte im Bereich anderer Gefährdungen führe zu mehr Aufmerksamkeit für psychische Belastungen. Der Frage, ob die „massive Zunahme der Arbeitsunfähigkeitsfälle in der Kategorie ‚Psychische und Verhaltensstörungen‘ in relativ kurzer Zeit“ nur ein „Artefakt“ sei wurde nach einer Expertenbefragung von der DAK beantwortet: „Die Mehrheit der Fachleute kommt zu dem Schluss, dass es tatsächlich mehr Fälle gibt. Für wichtig halten sie aber auch, dass psychische Erkrankungen von den Hausärzten häufiger entdeckt bzw. richtig diagnostiziert werden.“ Weitere Angriffspunkte werden im Positionspapier der Arbeitgebervereinigung an verschiedenen Stellen aufgeführt: Die Kompetenz für den Arbeitsschutz läge vorwiegend in der Hand der Arbeitgeber, die Kompetenz von Behörden, Krankenkassen und Gewerkschaften wird teilweise in Frage gestellt. Psychische Belastungen haben positive und in „Einzelfällen“ negative Auswirkungen. Die Praktikabilität von Verfahren zur Erfassung psychomentaler Belastungen und die ISO-Norm 10075 werden in Frage gestellt. Bezweifelt wird insbesondere der hohe Grad an Mitbestimmung, den Betriebsräte beanspruchen.", "section_level": 3}, {"title": "Maßnahmen.", "content": "Gegen psychomentale Fehlbelastungen können Maßnahmen getroffen werden, die sowohl auf der individuellen Ebene wie auch auf der Organisationsebene Verbesserungen bewirken sollen. Im Arbeitsschutz sind individuelle Schutzmaßnahmen jedoch „nachrangig zu anderen Maßnahmen“. Zunächst hat der Arbeitgeber also durch eine Beurteilung die für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbundenen psychisch wirksamen Gefährdung zu ermitteln und dann zu entscheiden, welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich sind. In Betrieben mit Betriebsräten oder Personalräten unterliegt dies der Mitbestimmung durch die Arbeitnehmervertretungen.", "section_level": 2}, {"title": "Organisatorisch.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Umsetzung von Gesetzen und Vorschriften.", "content": "Auf der betrieblichen Ebene ist die konsequente Umsetzung der Gesetze und Bestimmungen des Arbeitsschutzes im Bereich der psychomentalen Belastung die wirksamste Maßnahme zur Abwehr psychomentaler Fehlbelastungen, denn auf diesen Vorschriften und den damit verbundenen Normen aufbauende Materialien und Werkzeuge zur Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes im Bereich der psychomentalen Belastung sind reichhaltig vorhanden. Die scheinbare Komplexität des Themas ergibt sich in vielen Fällen nur aus mangelnder Kenntnis der Instrumente des modernen Arbeitsschutzes. Schon die vorhandenen Instrumente zur Wahrnehmung psychomentaler Belastungen werden kaum genutzt, was zu einem sich selbst verstärkenden Verkennen der Bedeutung von Fehlbelastungen in diesem Bereich führt. Fehlenden Kenntnisse verleiten selbst Betriebsräte oft dazu, das Thema zu vernachlässigen, obwohl alleine schon die zur Verfügung stehenden Werkzeuge zeigen, dass es klare Handlungshilfen gibt, mit denen ein sehr strukturiertes Vorgehen möglich ist. Der erste und entscheidende Schritt ist dabei die bereits zuvor beschriebene Gefährdungsbeurteilung. Personalabteilungen müssen dabei zusammen mit zur Mitbestimmung verpflichteten Betriebsräten die vorhandenen generischen Instrumente zur Gefährdungsbeurteilung an die Bedürfnisse ihres Betriebs anpassen. Das kann in Form einer Betriebsvereinbarung geschehen.", "section_level": 4}, {"title": "Betriebsräte.", "content": "Das Betriebsverfassungsgesetz gibt Betriebsräten die Möglichkeit, sich alle Ressourcen zu sichern, die zur Bearbeitung des Themas erforderlich sind, denn die Sicherung des Arbeitsschutzes ist nicht nur eine \"Pflicht\" der Arbeitgeber, sondern auch der Arbeitnehmervertreter. Bei der Umsetzung des Arbeitsschutzes im Bereich der psychomentalen Belastung ist \"Wissen\" die wichtigste Grundlage für erfolgreiche Arbeit. Erforderlich sind gute Kenntnisse und praktische Erfahrung im Bereich der Anwendung des Betriebsverfassungsgesetzes, des Arbeitsschutzgesetzes und der Rechtsprechung, denn Gesetze und Urteile liefern nicht nur Wissen, sondern auch Handhaben, die bei der Durchsetzung des Arbeitsschutzes erforderlich sind. Gute Unterstützung finden Arbeitnehmervertreter außerdem bei Gewerkschaften, Versicherungen, Berufsgenossenschaften, den Behörden der Gewerbeaufsicht und nicht zuletzt bei anderen Betriebsräten, die den Arbeitsschutze im Bereich der psychomentalen Belastung bereits erfolgreich umsetzen konnten.", "section_level": 4}, {"title": "Umsetzungsschwierigkeiten aus der Sicht der Behörden.", "content": "In ihrer Handlungshilfe zur Unterweisung (2006) berichten die INQA und die BAuA: „Obwohl die Betriebe seit 1996 durch das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet sind, körperliche wie auch psychische Arbeitsbelastung am Arbeitsplatz im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung zu ermitteln und sie so gering wie möglich zu halten, ist dies in vielen Betrieben immer noch nicht umgesetzt. Vor allem werden psychische Arbeitsbelastungen dabei nach wie vor kaum berücksichtigt.“ Die Ergebnisse aktueller Forschungsprojekte zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung aus der Sicht der BAuA: Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen beschrieb Hürden bei der Umsetzung in fünf Kategorien: Akzeptanz, Komplexität, Wahrnehmbarkeit, Bewertung und Gestaltbarkeit.", "section_level": 4}, {"title": "Thematisierung der psychomentalen Belastung.", "content": "Damit psychomentale Belastung im Arbeitsschutz berücksichtigt wird, muss sie im Betrieb deutlich thematisiert und wahrgenommen werden. Weitgehend unabhängig von Firmenleitungen können Betriebsräte auch Strukturen schaffen, die bei der Beratung von Mitarbeitern durch Mitglieder des Betriebsrates eine besondere Vertraulichkeit gewährleisten. Dies kann beispielsweise konkret mit technischen Hilfsmitteln geschehen, die unter Einhaltung der Bestimmungen des Datenschutzes eine anonyme Kommunikation zwischen Betriebsratsmitgliedern und Mitarbeitern ermöglichen. Eine weitere Maßnahme ist die \"Zusammenarbeit mit externen Beratern\", die Betriebsräte den von ihnen betreuten Mitarbeitern empfehlen können.", "section_level": 4}, {"title": "Partizipative Führung.", "content": "Die psychomentale Belastbarkeit (Resilienz) von Mitarbeitern wird durch Kontrollverlust (oder auch nur das Gefühl des Kontrollverlustes) erheblich beeinträchtigt. Kontrolle benötigen Mitarbeiter in vielen Aspekten ihrer Arbeit: Ein partizipativer Führungsstil (beispielsweise in Form eines partizipativen Produktivitätsmanagements) verbessert die Kontrolle der Mitarbeiter ihrer Arbeit und ist eines der wirksamsten Instrumente, mit denen Unternehmen die Belastbarkeit von Mitarbeitern erhöhen können. Die Teilhabe der Mitarbeiter an Entscheidungen darf sich dabei nicht auf bloßes gehört werden und Anwendung erlernter Zuhörtechniken der Führungskraft beschränken, sondern es muss eine tatsächliche Ermächtigung der Mitarbeiter vorliegen. Sehr stark betroffen hiervon sind nicht nur geführte Mitarbeiter, sondern insbesondere Manager auf den untersten Führungseben, die unter starkem Druck sowohl von der untersten wie auch von der nächsthöheren Hierarchieebene stehen. Sie können sich und ihre Mitarbeiter wirksam entlasten, wenn sie ihren Mitarbeitern tatsächliche Entscheidungsbefugnisse und die damit verbundenen Ressource geben. In Betrieben mit einem Betriebsrat sind solche Führungskräfte, die keine leitenden Angestellten sind, genauso Klienten von Betriebsräten, wie die Mitarbeiter dieser Führungskräfte.", "section_level": 4}, {"title": "Individuell.", "content": "Mit geeigneten Maßnahmen können Belastungen reduziert werden und die Belastbarkeit (Psychologie) beziehungsweise die Widerstandsfähigkeit verbessert werden. Ist dies mit akzeptablem Aufwand und auch mit der Hilfe von Vertrauenspersonen nicht möglich, kann auf individueller Ebene versucht werden, einer Fehlbelastung auszuweichen. Möglichkeiten und Methoden zur individuellen Bewältigung und zum Abbau psychisch belastenden Stresses werden unter den Begriff Stressmanagement gefasst.", "section_level": 3}, {"title": "Selbsthilfeliteratur.", "content": "Die zunehmende Bedeutung der psychomentalen Belastung wird auch an einem entsprechend großen Angebot an Beratungsliteratur zur „Selbsthilfe“ deutlich. Beispielsweise zum Thema „Burnout“ sind bei einem großen Internet-Buchhändler mehr als 300 Titel zu finden. Ihrer Natur gemäß sprechen Selbsthilfe-Bücher vorwiegend die individuell „eigenverantwortliche“ Ebene an, die im Berufsleben dort besonders wichtig ist, wo der Einzelne auf organisatorischer Ebene wenig bewirken kann. Der Qualitätsbereich der Beratungsliteratur in diesem Bereich ist sehr weit und reicht von Autoren mit soliden psychologischen und unkompromittierten Grundausbildungen bis zu Beratungsbüchern, die sich aus dem Esoterikbereich in das Psychologie-Regal hochgearbeitet haben und dem Einzelnen die volle Verantwortung für sein psychomentales Befinden zuweisen.", "section_level": 4}, {"title": "Medikamente.", "content": "Im Februar 2009 berichtete die Deutsche Angestellten Krankenkasse unter dem Schwerpunktthema „Doping am Arbeitsplatz“ über eine deutliche Zunahme der Selbstmedikation am Arbeitsplatz. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung zum Thema „Stress, Ehrgeiz und Missbrauch von Medikamenten“ befragt, bezeichnete der Psychologe Frank Meiners etwa 400.000 bis 800.000 Betroffene als „echte Doper“. Nicht die absoluten Zahlen, aber die Entwicklung des Medikamentenmissbrauches sei besorgniserregend. „Experten vermuten, dass vor allem Berufsgruppen wie Manager, Börsianer, Journalisten oder Ärzte dopen. Besonders betroffen sind Menschen, die in einer sehr deregulierten Arbeitssituation stecken – also alle, die sehr viele Überstunden machen, nachts arbeiten müssen oder anders stark beansprucht werden. Ein Ergebnis unserer Studie ist zudem, dass mehr gesunde Frauen Medikamente nehmen als gesunde Männer: 23,5 Prozent haben schon einmal gedopt, bei den Männern sind es nur 11,5 Prozent.“", "section_level": 4}, {"title": "Gespräch mit Vertrauenspersonen.", "content": "Arbeitnehmervertreter können neben der oft langwierigen und zähen Arbeit auf der Organisationsebene ebenfalls dabei helfen, auf der individuellen Ebene im Fall einer psychomentalen Fehlbelastung Sofortmaßnahmen zu unterstützen. Eine in der Praxis sehr schnell umsetzbare Sofortmaßnahme im Umgang mit schädlichen psychomentalen Belastungen ist für den einzelnen betroffenen Arbeitnehmer das \"rechtzeitige Gespräch\" mit einer Person seines Vertrauens, insbesondere mit Familienangehörigen und dem Hausarzt, aber auch mit Betriebsratsmitgliedern und Sozialberatern. Hierbei sollte die Belastungssituation und das eventuelle Fehlen einer ausreichend realistischen Gefährdungsbeurteilung schriftlich festgehalten werden. Im Betriebsrat, soweit vorhanden, finden betroffene Arbeitnehmer Ansprechpartner beispielsweise in den Ausschüssen, die sich mit dem Arbeitsschutz und mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf befassen und dem Fehlen oder der Unvollständigkeit von Gefährdungsbeurteilungen auf Unternehmensebene nachgehen und dokumentieren können.", "section_level": 4}, {"title": "Vertraulichkeit.", "content": "Bei der individuellen Beratung von Arbeitnehmern ist auf strenge Vertraulichkeit zu achten. In einer Rundfunksendung zum Thema \"Warnsignale – Seelische Gesundheit am Arbeitsplatz\" warnte ein Betriebsratsmitglied eines großen Dienstleistungsunternehmens davor, dass „Kündigungen aus persönlichen Gründen“ eine Folge davon sein können, dass Unternehmen von psychischen Problemen ihrer Mitarbeiter erfahren: „Wir haben erlebt, dass psychische Erkrankungen eher als Vorlage für den Arbeitgeber dienen, angeschlagene Personen, die den Produktionsprozess nicht durchstehen, rauszuschmeißen. Wir haben erlebt, dass der Rückhalt auch am Arbeitsgericht da nicht sehr groß ist, das heißt, der Arbeitgeber bekommt also in der Regel Recht mit solchen Kündigungen.“ Es kann darum abhängig von der Unternehmenskultur sinnvoll sein, dass Arbeitnehmer bei der Suche nach der Beratung durch Ärzte oder Organisationen darauf achten, dass zwischen ihrem Berater und dem Unternehmen ein ausreichender Sicherheitsabstand besteht. Geeignete Beratungseinrichtungen lassen sich beispielsweise über die arbeitsmedizinischen Institute der Universitäten, bei Arbeitnehmerorganisationen und auch im kirchlichen Bereich finden. \"Siehe auch:\" Selbstbestimmtes Lernen („Discretionary Learning“) als Form der Arbeitsorganisation", "section_level": 4}, {"title": "Europäische Union.", "content": "2004 schlossen die europäischen Sozialpartnerorganisationen (Businesseurope, UEAPME, CEEP und EGB) die \"Sozialpartnervereinbarung psychosozialer Stress am Arbeitsplatz\". Es handelt sich dabei um eine freiwillige Vereinbarung und keine verbindliche EU-Richtlinie. Die meisten EU-Staaten führten auf dieser Basis gesetzliche Regelungen zum Schutz vor gesundheitsgefährdendem psychischem Stress am Arbeitsplatz ein und setzten sie den Risiken von Lärm, Licht, Vibration, Toxinen usw. gleich. Deutschland nahm die Gefährdungsbeurteilung bezüglich psychischer Belastungen erst im Jahr 2013, nachdem die meisten EU-Staaten bereits verpflichtende Regelungen zur Reduktion von psychosozialem Stress am Arbeitsplatz etabliert hatten, in das Arbeitsschutzgesetz auf.", "section_level": 3}], "src_summary": "Psychische Belastung ist nach der Norm EN ISO 10075 „die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken.“ Auch gemäß der Bildschirmarbeitsverordnung (siehe auch Norm EN ISO 9241) ergibt sich heute für viele Arbeitsplätze die Pflicht des Arbeitgebers, psychomentale Belastungen zu ermitteln und zu beurteilen. Im Unterschied zur psychischen Belastung ist psychische Beanspruchung „die unmittelbare (nicht die langfristige) Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum in Abhängigkeit von seinen jeweiligen überdauernden und augenblicklichen Voraussetzungen, einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategien“. ", "tgt_summary": null, "id": 2474512} {"src_title": "Kisdorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der bisher älteste Nachweis von Beinlingen stammt von der jungsteinzeitlichen Gletscherleiche Ötzi. Im Mittelalter finden Beinlinge eine weite Verbreitung in der allgemeinen Mode. Mittelalterliche Beinlinge wurden mit Nestelbändern an der Brouche befestigt und bedeckten die gesamten Füße. Seltener hatten sie auch nur einen Steg. Für den Gebrauch der Beinlinge im Freien zog man noch Schuhe oder Stiefel über sie; im Innenbereich dagegen versah man sie oft direkt mit einer Ledersohle und trug sie schuhlos. Sie wurden in der langen Form ausschließlich von Männern getragen. Bis ins 14. Jahrhundert wurden die Beinlinge mit einem Band am Gürtel der Brouche befestigt. Später wurden sie an das Wams angenestelt, wie man das Anbinden nannte. Um einen besseren Halt der Beinlinge zu erlangen, wurden sie oft zusätzlich mit Kniebändern verwendet, die direkt unterm Knie saßen. Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurden die Beinlinge immer länger, so dass sie letztendlich zusammengenäht wurden und die moderne Hose oder Strumpfhose bildeten.", "section_level": 1}, {"title": "Heute.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kälteschutz.", "content": "Beinlinge sind als Funktionsbekleidung im Radsport verbreitet. Sie werden ähnlich einem halterlosen Strumpf als Kälteschutz für die Beine getragen, wenn das Mitführen einer Hose zu aufwändig wäre. Eine nochmals verkürzte Form ist der Knieling, der nur die empfindlichen Kniegelenke vor Kälte und Feuchtigkeit schützen soll. Beide sind aus hochelastischem Kunstfasermaterial gefertigt und für den Wintereinsatz innen angerauht.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeitsschutz.", "content": "Ebenfalls als Beinling bezeichnet man heute spezielle Schutzkleidung. Der Beinling wird um das Bein geschnallt und umschließt es im Idealfall komplett wie eine Hose. So werden z. B. Schnittschutzbeinlinge für Einsätze mit Motorsägen verwendet. Die Funktion ist wie bei einer Schnittschutzhose. Heute benutzte Schnittschutzbeinlinge sind zwei einzelne Hosenbeine, die auf der Innenseite oder Außenseite der Beine durch einen Reißverschluss um das jeweilige Bein geschlossen werden können. Die oberen Träger werden um den Gürtel der normalen Hose umgeschlagen und durch einen Klettverschluss oder Druckknöpfe gehalten. Die Beinlinge können schneller angezogen werden als Schnittschutzhosen und nehmen weniger Platz weg.", "section_level": 2}], "src_summary": "Beinlinge sind eine zweiteilige Bekleidung, die die Beine bedeckt. Sie wurde von Männern getragen und gilt als Vorläufer der Hose und der Strumpfhose. Es handelt sich dabei um eine Art Strumpfpaar oder einzelne Hosenbeine. Die Beinlinge werden durch Bändchen oder Schlaufen an einem Gürtel (Bruchengürtel) gehalten. Das Wort Beinling ist eine moderne Neuschöpfung, um Verwechselungen zwischen dem modernen Begriff \"Hose\" und dem mittelhochdeutschen \"hose\" zu vermeiden.", "tgt_summary": null, "id": 1257465} {"src_title": "Villiers NE", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verbindungsaufbau mit TCP.", "content": "Beim Herstellen einer herkömmlichen TCP-Verbindung, dem sogenannten Drei-Wege-Handshake, schickt ein Client zuerst ein SYN-Paket an den Server. Dieser speichert diese Nachricht und antwortet mit einem SYN/ACK-Paket. Schließlich sendet der Client ein ACK-Paket an den Server und die Verbindung ist hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterung um SYN-Cookies.", "content": "Das Transmission Control Protocol (TCP) macht keine Vorgaben zum initialen Wert der Sequenznummer der SYN/ACK-Pakete. Also kann der Server sie nutzen, um Informationen zu kodieren, die er sonst in einer Tabelle halboffener TCP-Verbindungen speichern müsste. Da bei aktiven SYN-Cookies die Tabelle der halboffenen Verbindungen nicht verwendet wird, kann es bei dieser Tabelle zu keiner Blockade kommen, womit ein SYN-Flood-Angriff abgeschwächt wird. Im Detail können folgende Regeln angewendet werden: Der Server sendet sein SYN/ACK-Paket mit einer speziell generierten Sequenznummer. Diese Sequenznummer ist laut TCP-Spezifikation jedoch auf 32 Bit beschränkt und kann folgendermaßen generiert werden: Da der Client die Sequenznummer des TCP-SYN/ACK bei Empfang um eins hochzählt, enthält sein TCP-ACK-Paket die vom Server generierte initiale Sequenznummer um eins inkrementiert. Der Server dekrementiert diese also wieder um eins und vergleicht sie anschließend mit dem Hashwert des Pakets. Stimmen die beiden Hashes nicht überein, muss die Verbindung neu aufgebaut werden, wozu der Server dem Client ein TCP RST-Paket sendet. Im Detail passiert am Server Folgendes, nachdem das Paket dekrementiert wurde: Weil die Überprüfung des Verbindungsaufbaus auf dem Server passiert, kann die Hashfunktion der Implementierung grundsätzlich beliebig definiert sein; sie sollte jedoch möglichst zufällig sein, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden. Dieses Verfahren läuft für den Client transparent ab, weswegen Verbindungen zwischen Gegenstellen unabhängig davon aufgebaut werden können, ob sie SYN-Cookies verwenden. Die Hashfunktion ist im zugehörigen RFC 4987 nicht spezifiziert und kann daher frei gewählt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteile der Verwendung von SYN-Cookies.", "content": "SYN-Cookies können Denial-of-Service-Angriffe abmildern oder bei kleineren Angriffen diese verhindern. Wie gut sie vor einem Angriff schützen ist dabei abhängig von dessen Art und Ausmaß. Denn während der Einsatz von SYN-Cookies ein Überlaufen der Tabelle halboffener TCP-Verbindungen wirksam verhindert, so kostet der Einsatz aufgrund der hierzu nötigen Berechnungen mehr Rechenleistung als wenn keine SYN-Cookies verwendet werden, wodurch möglicherweise der Server überlastet werden könnte. In einem solchen Fall wäre dann zwar der SYN-Flood-Angriff gescheitert, die DOS-Attacke an sich wäre jedoch dennoch erfolgreich, da dem Server sprichwörtlich „die Puste ausgeht“. Außerdem ist es beim Einsatz von SYN-Cookies nicht möglich, gewisse TCP-Erweiterungen, wie beispielsweise große Fenster zu nutzen, da für die hierfür benötigten Informationen nicht genügend Platz im SYN-Cookie zur Verfügung steht. Aus diesen Gründen werden SYN-Cookies in der Praxis häufig, wie standardmäßig beispielsweise im Linux-Kernel, nur dann eingesetzt, wenn die Tabelle der halboffenen TCP-Verbindungen droht überzulaufen. Zwar können die Clients, die per SYN-Cookie bedient werden, gewisse TCP-Erweiterungen nicht nutzen, doch ist dies immer noch besser als wenn der Server ihre Verbindungsanfrage aufgrund von Platzmangel komplett ablehnen müsste. Sobald wieder genügend Platz in der Tabelle vorhanden ist, werden die SYN-Cookies auf Serverseite deaktiviert. Auf diese Weise kann der Server die Vorteile der SYN-Cookies bei aktiven Angriffen nutzen, ohne deren Nachteile im normalen Betriebsfall in Kauf nehmen zu müssen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter SYN-Cookies versteht man einen im Jahr 1996 von Daniel J. Bernstein entwickelten Mechanismus zum Schutz vor SYN-Flood-Angriffen. Bei diesen handelt es sich um eine Form des Denial-of-Service-Angriffs, bei der der anzugreifende Rechner durch massives Öffnen von Verbindungen dazu provoziert wird, die eigenen Ressourcen auf das Offenhalten der Verbindungen zu verwenden.", "tgt_summary": null, "id": 787760} {"src_title": "Le Pâquier NE", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Das Denkmal besteht zum Einen aus dem von Aleksandar Deroko entworfenen und 1953 errichteten Denkmal der Helden des Kosovo, welcher einem mittelalterlichen Turm nachempfunden ist, des Weiteren aus dem Grabmal Murats, aus dem Gazimestan-Grabmal und aus einer Marmorsäule mit einer Inschrift von Stefan Lazarević, dem Sohn des in der Schlacht auf dem Amselfeld gefallenen serbischen Fürsten Lazar Hrebeljanović. Dass es als „himmlisches“ Königreich gesehen wird, weist auf die Vorstellung seiner Latenz hin: Wie für das „Reich Gottes“ wird erwartet, dass es dereinst auf die Erde kommt und die ursprünglich gewollte gute Ordnung errichtet. Der hier am Denkmal verwendete Text Karadžićs von 1845 enthält gegenüber seiner Version von 1813 eine stärker nationalistisch geprägte Form.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Am Ort dieses Denkmals hielt Slobodan Milošević am 28. Juni 1989 zur großangelegten Feier des 600. Jahrestag der Schlacht die sogenannte Amselfeld-Rede, die besonders in den Jugoslawienkriegen und im Kosovokrieg in westlichen Medien heftig kritisiert wurde und der historische Bedeutung nachgesagt wird. Der Gedenkturm wurde nach der Ankunft der KFOR im Juni 1999 durch Legen von Sprengsätzen beschädigt. Nach einer Bestandsaufnahme der UNESCO fehlten 2003 der Inschrift einige Buchstaben und der untere Teil des Treppenaufgangs war weggesprengt, so dass der Turm nicht erstiegen werden konnte. Die kosovo-albanische paramilitärische UÇK soll im August 1999 das Denkmal der Helden des Kosovo stark beschädigt haben. Zwei Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo gab die KFOR 2010 die Bewachung des Denkmals an die örtlichen Polizeibehörden ab. Zum Vidovdan 2012 haben kosovo-albanische Jugendliche mit Molotowcocktails und Betonblöcken einen serbischen Konvoi von Schulbussen angegriffen, der auf der Rückfahrt von der Vidovdan-Feier war. Zwei der verletzten Kinder und Jugendlichen wurden mit schweren Verletzungen am Kopf in einem Krankenhaus in der serbischen Exklave Gračanica behandelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gazimestan (, ) ist eine Gedenkstätte im Kosovo. Sie befindet sich am Schauplatz der Schlacht auf dem Amselfeld, in der sich am ein christliches Heer, dessen serbische Hauptkontingente von den serbischen Fürsten Lazar Hrebeljanović und Vuk Branković geführt wurden, der muslimischen osmanischen Streitkraft unter Sultan Murad I. entgegenstellte. ", "tgt_summary": null, "id": 2416450} {"src_title": "Artikel 10-Gesetz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das ASROC-System ist eine Kombination aus einem U-Jagd-Torpedo Mk. 44 oder 46 (Ø 324 mm, Gefechtsladung 45,5 kg) und einem Raketentreibsatz. Abgefeuert wurden die Flugkörper aus einer nachladbaren, schwenkbar angeordneten Acht-Zellen-Box. Nach dem Start fliegt die ASROC ballistisch ohne Lenkung in die vordefinierte Richtung. An einer vorausberechneten Position der Flugphase wird der Raketensatz abgesprengt, und der Torpedo schwebt an einem Fallschirm zu Wasser. Beim Eintritt ins Wasser löst er sich, taucht unter und geht selbständig auf Suchkurs gegen feindliche U-Boote. Die RUR-5 wurde auf einer Vielzahl von US-amerikanischen Zerstörern und Fregatten eingesetzt, etwa der modernisierten Gearing-Klasse, der Charles-F.-Adams-Klasse oder der Knox-Klasse. Ab 1969 wurde sie auch auf Zerstörern der Klasse 103 (Lütjens-Klasse) der deutschen Bundesmarine eingesetzt. Mit der Außerdienststellung der Zerstörer der Lütjens-Klasse 2003 endete der Einsatz von ASROC bei der deutschen Marine. Die United States Navy rüstete später ältere ASROC-Flugkörper aus ihrem Bestand auf Torpedos des Typs Mk. 50 um. Eine von den USA 1967 getestete Variante mit erhöhter Reichweite (\"Extendes Range\" – ERA) ging nicht in Produktion. Eine Version mit nuklearer Wasserbombe statt des Torpedos wurde 1989 aus der Nutzung genommen. Inzwischen wurde die RUR-5 bei der US-Navy durch die RUM-139 VL-ASROC ersetzt. Diese wird nicht mehr aus der acht-Zellen-Starterbox gestartet, sondern aus Vertical Launching Systems (VLS). Seit Ende der 1990er Jahre gibt es auf aktiven Schiffen der US Navy diese auf das Ziel ausrichtbaren Achtfachstarter nicht mehr. Der Einsatz der noch verbliebenen, ursprünglich ungelenkten RUR-5 war somit nur noch nach einer Umrüstung möglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die RUR-5 \"ASROC\" (\"A\"nti \"S\"ubmarine \"Roc\"ket) ist eine Anti-U-Boot-Rakete zur Bekämpfung von Unterwasserzielen in großer Entfernung. Die RUR-5 wurde Anfang der 1960er-Jahre in den USA für große und mittlere Überwasserkampfschiffe von der Alliant Group (USA) entwickelt. Das Kürzel \"RUR\" steht nach der amerikanischen Nomenklatur für \"schiffsgestützt (R), Angriff auf Unterwasserziele (U)\" und eine \"ungelenkte Rakete (R)\".", "tgt_summary": null, "id": 402367} {"src_title": "Air Force One (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Der Microbus wurde im kalifornischen Design-Center von Volkswagen entworfen und dementsprechend auch eher auf den amerikanischen Markt zugeschnitten. Dort wurde damals schon der T1 unter dem Namen „Microbus“ verkauft. Nachdem das Konzept auf verschiedenen Automobilausstellungen in Amerika, Europa und Asien vorgestellt wurde und die Publikumsreaktionen positiv ausfielen, entschied man sich für eine Serienfertigung. Als Produktionsstandort wurde das VW-Nutzfahrzeug-Werk in Hannover-Stöcken gewählt, wo vor mehr als 50 Jahren der erste VW-Bus hergestellt wurde. Dafür sollten der Standort grundlegend restrukturiert und 1500 neue Arbeitsplätze im einen eigenen Tarif ermöglichenden Tochterunternehmen \"Auto 5000\" geschaffen werden. Die Fertigung sollte frühestens 2005 beginnen und ein Jahresproduktionsziel von 80.000 Fahrzeugen erreicht werden. Davon waren 60 bis 70 Prozent für den Hauptabsatzmarkt USA vorgesehen, wo der Microbus zu Preisen ab etwa 30.000 Dollar (seinerzeit ca. 21.000 Euro) angeboten werden sollte. Im März 2005 wurde entschieden, dass der Microbus nicht in der ursprünglich vorgesehenen Form gebaut wird: Das Design solle deutlicher dem europäischen Geschmack angepasst und auf Retro-Elemente weitestgehend verzichtet werden. Außerdem war geplant, deutlich mehr Teile des VW T5 für den Microbus zu nutzen als anfänglich vorgesehen. Der Produktionsbeginn wurde zudem auf 2007 verschoben, weiterhin wurde an Hannover als Standort festgehalten. 2006 wurde unter Bernd Pischetsrieder letztendlich bekanntgegeben, dass der Microbus nicht gebaut werde, weil er zu schwer, zu teuer und zu nutzfahrzeugorientiert geworden sei. Auf Basis des für 2013 geplanten VW Touran II sollte ein Jahr später ein \"New Microbus\" entstehen. Der deutlich kompaktere und dank Technik des VW Golf auch günstiger ausfallende Wagen sollte dann gemeinsam mit dem Beetle, einem kleinen Roadster und der „Space“-Variante des up! eine neue VW-Produktfamilie bilden. Im September 2015 kündigte VW an, einen rein elektrischen Microbus für Post- und Lieferdienste in den USA zu präsentieren.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Die Konzeptstudie ist mit moderner Technik ausgestattet: In der Mittelkonsole und in den Lehnen der ersten und zweiten Sitzreihe befinden sich Bildschirme. Der herkömmliche Innenrückspiegel wurde ebenfalls durch einen Bildschirm mit Rücksichtkamera ersetzt. Weiterhin ist ein in die Instrumententafel integrierter Joystick zur Steuerung der Tiptronic-Fünfstufen-Automatik vorgesehen. Der transparente Kunststoff-Wageninnenboden, durch den man die darunter befindliche Aluminiumfläche sehen kann, ist auch eine Neuentwicklung.", "section_level": 1}], "src_summary": "In den ersten zwei Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts stellte der deutsche Volkswagen-Konzern nacheinander mehrere Konzeptfahrzeuge für einen Minibus oder Maxivan unter verschiedenen Namen vor, die bewusst Konzepte und Stilelemente der ersten VW-Busse T1/T2, welche als \"VW Bulli\" und Ikonen der Hippiekultur bekannt geworden waren, als Retroelemente aufgriffen und überwiegend auch namentlich auf das Vorbild aus der Nachkriegszeit anspielen. ", "tgt_summary": null, "id": 1041427} {"src_title": "Hausvertrag von Pavia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kistiakowsky ging bis zur russischen Revolution 1917 in Kiew und Moskau in Privatschulen. Er wurde von den Bolschewiki gefangen genommen und entkam später nach Deutschland, wo er auch im Jahre 1925 in Berlin bei Max Bodenstein seinen Doktortitel in Chemie erhielt. Im Jahre 1926 emigrierte Kistiakowsky in die USA und lehrte Chemie zuerst an der Universität Princeton. 1932 wurde er Fellow der American Physical Society. Von 1930 bis 1971 lehrte er an der Harvard-Universität, ab 1937 als Professor. 1933 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences und 1940 in die American Philosophical Society gewählt. Während des Zweiten Weltkrieges in den Jahren 1944 bis 1946 war er Leiter der Explosionsabteilung im Los Alamos National Laboratory von Los Alamos mit 600 Mitarbeitern, die an der ersten Atombombe arbeiteten. Er war Nachfolger von Seth Neddermeyer in der Abteilung, die die Sprengstofflinsen für die sphärische Implosion der Kernwaffe mit Plutonium entwickelte. Die Sprengstofflinsen aus konventionellem, chemischem Sprengstoff wurden zur Komprimierung der Plutoniumkugel benötigt, um die kritische Masse zu erreichen und dadurch die atomare Kernspaltung auszulösen. Kistiakowsky war später Regierungsberater (sogenannter \"special assistant\" für Wissenschaft und Technologie) von US-Präsident Dwight D. Eisenhower von 1959 bis 1961 und in dieser Zeit Vorsitzender des President ́s Science Advisory Committee (PSAC). Im Jahre 1977 wurde er Vorsitzender des \"Council for a Livable World\" (Gesellschaft für eine lebenswerte Welt), die gegen den Atomkrieg eintritt. Kistiakowsky erhielt mehrere Auszeichnungen, unter anderem die \"Presidential Medal of Freedom\" und die Priestley-Medaille der American Chemical Society. Seit 1939 war er Mitglied der National Academy of Sciences und 1965 bis 1973 deren Vizepräsident. 1967 erhielt er die National Medal of Science.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Bogdan Kistiakowsky (ukrainisch / ', wiss. Transliteration '; * 18. November 1900 in Kiew, Russisches Kaiserreich; † 7. Dezember 1982) war ein ukrainisch-amerikanischer Chemiker und an der Entwicklung der ersten Atombombe beteiligt.", "tgt_summary": null, "id": 1603958} {"src_title": "Kloster Beuerberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung.", "content": "Der Täter, vermutlich ein Agent des damaligen bulgarischen Geheimdienstes, verletzte das Opfer auf der Londoner Waterloo Bridge scheinbar zufällig mit einer präparierten Regenschirmspitze (sogenannter \"Bulgarischer Regenschirm\"). Dabei wurde eine Kugel aus einer Platin-Iridium-Legierung von 1,52 mm Durchmesser in den Unterschenkel des Opfers injiziert. In das Projektil waren, im rechten Winkel zueinander, zwei nur 0,34 mm durchmessende Löcher gebohrt worden. In diese waren etwa 200 Mikrogramm des hochtoxischen Giftes Rizin gefüllt und mit Zuckerguss verschlossen, der sich bei Körpertemperatur leicht in der Gewebsflüssigkeit auflöste und daraufhin die kontinuierliche Rizin-Freisetzung ermöglichte. Das Kügelchen wurde bei der Obduktion entdeckt. Zunächst als harmloser Zwischenfall abgetan, wurde die Ursache der spät einsetzenden Symptome der Vergiftung viel zu spät erkannt. Markow starb vier Tage nach dem Attentat.", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchung.", "content": "Im Juni 2005 benannte die britische Zeitung \"The Times\" den aus Italien gebürtigen Dänen Francesco Gullino als Hauptverdächtigen für das Attentat. Eine Fernsehdokumentation des britischen Senders \"Five\" enthüllte im Jahr 2005 unter Verwendung mehrerer Interviews, die in den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Bulgarien aufgenommen wurden, dass Gullino noch immer gesund und am Leben ist und sich frei durch die Europäische Union bewegen kann. Nach Auffassung der Autoren der Dokumentation ist es möglich, dass eine Strafverfolgung aufgrund der bulgarischen Gesetzeslage ab Ende 2008 durch Verjährung ausgeschlossen war. Scotland Yard nahm deswegen im Juni 2008 erneut Ermittlungen in dieser Angelegenheit auf und entsandte Beamte nach Bulgarien. Sie beantragten Einsichtnahme in archivierte Dokumente zu dem Fall und baten die bulgarischen Behörden um Erlaubnis, 40 Zeugen zu befragen, darunter auch ehemalige Geheimpolizisten. Der frühere Generalmajor des sowjetischen Geheimdienstes Oleg Kalugin bestätigte in einem Interview mit dem bulgarischen Sender Darik Radio, dass dieses Attentat aufgrund eines Befehls des bulgarischen Partei- und Staatschefs Todor Schiwkow ausgeführt wurde. Der KGB lieferte das Gift und die Kapsel.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Vorkommnisse.", "content": "Ein gleichartiges Attentat gegen den bulgarischen Dissidenten und Journalisten Wladimir Kostow im August 1978 in der Pariser Metro scheiterte. Im Sommer 2011 stach in Hannover ein Unbekannter einen 40-jährigen IT-Fachmann der Industriegewerkschaft IG BCE mit einem Regenschirm. An der Spitze des Regenschirms war eine mit einer organischen Quecksilberverbindung gefüllte Spritze. Das Opfer starb mehrere Monate später.", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "Das Attentat inspirierte den französischen Regisseur Gérard Oury 1980 zu dem Film \"Der Regenschirmmörder\" (\"Le coup du parapluie\") mit Pierre Richard und Gert Fröbe. Es spielte auch in den Folgen \"Unter die Haut\" und \"Die Show geht weiter\" der Fernsehserie \"Der letzte Zeuge\" eine Rolle. Des Weiteren werden in der Folge \"Regel Nummer 10\" der Serie \"Navy CIS\" zwei fiktive Personen, eine Reporterin und ein Navy-Offizier, durch eine mit Rizin gefüllte Platin-Iridium-Kugel ermordet, die unter die Haut injiziert wurde. 2013 erschien ein deutscher Dokumentarfilm unter dem Titel \"Zum Schweigen gebracht – Georgi Markov und der Regenschirm-Mord\", der auf Arte lief.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Der 2015 erschienene Roman \"Und der Duft nach Weiß\" von Stefanie Gregg enthält einen Handlungsstrang, der die Planung und Durchführung des Regenschirmattentats auf den bulgarischen Schriftsteller Georgi Markow beschreibt. Die Autorin schreibt auch die neuesten Entwicklungen in dem Fall fort, bis hin zum Auffinden eines mutmaßlichen Mittäters 2012 in Österreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Regenschirmattentat wird der Mordanschlag auf den bulgarischen Schriftsteller und Dissidenten Georgi Markow bezeichnet, der in London am 7. September 1978, dem Geburtstag des von Markow häufig kritisierten bulgarischen Staatschefs Todor Schiwkow, mit dem hochtoxischen pflanzlichen Gift Rizin verübt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1580941} {"src_title": "Jewgeni Walerjewitsch Grischkowez", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wards Familie konnte keine höhere Erziehung bezahlen und so brachte er sich überwiegend als Autodidakt Latein, Griechisch, Deutsch und andere Sprachen sowie Mathematik bei. Er wuchs in Illinois und in Myersburg in Pennsylvania auf, wo er im Laden für Wagenräder seines Bruders arbeitete. Anfang der 1860er Jahre nahm er Unterricht am Susquehanna Collegiate Institute, Towanda, Pennsylvania. 1862 heiratete er Elizabeth \"Lizzie\" Carolyn Vought. Anschließend kämpfte er im Bürgerkrieg auf Seiten der Nordstaaten und wurde bei Chancellorsville schwer verwundet. Ab 1865 arbeitete er für das US Schatzamt in Washington D.C. und studierte daneben an der George Washington University (damals Columbian University). 1869 erhielt er seinen ersten Bachelor of Arts („A.B.“), 1871 einen weiteren als Bachelor of Laws („LL.B.“) und 1873 seinen Master of Arts („A.M.“). Nachdem seine Frau Lizzie 1872 verstorben war, heiratete er ein Jahr später seine zweite Frau Rosamond Asenath Simons. Ab 1882 war er beim USGS zunächst als Assistenz-Geologe, ab 1889 als Geologe und ab 1892 als Paläontologe beschäftigt, eine Position, die er bis 1906 innehatte. Außerdem war er ab 1882 Kurator ehrenhalber für Paläobotanik am National Museum of Natural History in Washington D.C. 1906 gab er beide Tätigkeiten auf, um den Lehrstuhl für Soziologie an der Brown University anzunehmen. Zuvor hatte er sich neben seiner Arbeiten beim USGS durch mehrere Bücher einen Ruf als Pionier der Soziologie in den USA erworben.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Auf der Grundlage seiner Fortschrittshypothese ging er davon aus, gesellschaftliche Not und Armut ließen sich durch planvolle staatliche Eingriffe minimieren, die auf dem Meliorismus, hier im Verständnis einer Wissenschaft der Verbesserung der Gesellschaft, gründet. Eine sich in das soziale und ökonomische Leben der amerikanischen Gesellschaft einmischende Soziologie sollte den Wettbewerb regulieren, die Menschen auf der Grundlage von Chancengleichheit und Kooperation verbinden, und das Glück und die Freiheit aller fördern. Damit stellte sich Ward in Gegensatz zu den seinerzeit in Wirtschaft, Politik und Soziologie verbreiteten sozialdarwinistischen Vorstellungen sowie der Laissez-faire-Doktrin und dem Entwicklungsdeterminismus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lester Frank Ward (* 18. Juni 1841 in Joliet, Illinois; † 18. April 1913 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Paläobotaniker und Soziologe. Er war ein wichtiger Gründervater der amerikanischen Soziologie und erster Präsident der American Sociological Association. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Ward“.", "tgt_summary": null, "id": 2192945} {"src_title": "Mühlburg (Karlsruhe)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Dostojewskis Roman hat einen ähnlichen Aufbau wie eine Kriminalgeschichte: Konfliktsituation in einer Familie, Mord, Recherchen und Verhaftung des Verdächtigen, Gerichtsverhandlung mit Zeugenaussagen, Plädoyers und Urteil. Der Leser verfolgt diese Abläufe, erfährt gegen Ende, wer der Täter ist, und erlebt die Entwicklung eines Justizirrtums mit. Die Bedeutung des Romans besteht allerdings in der Verbindung dieser Spannungselemente mit einer Darstellung der gesellschaftlichen Struktur und der politisch-philosophischen Diskussionen im damaligen Russland. Ein Abbild dieser Situation ist die Familie Karamasow mit Kindern aus verschiedenen legalen und illegalen Beziehungen, der Dienerschaft und den Liebesbeziehungen zu sozial unterschiedlich bewerteten Frauen. Der Roman endet für die Beteiligten mit einer Katastrophe: Sie sind entweder körperlich oder seelisch krank oder müssen in die Verbannung bzw. aus Russland fliehen. Dostojewskis Hoffnungsträger für eine neue moralische Gesellschaft ist der am Schluss von den Jugendlichen umjubelte Alexej.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptpersonen.", "content": "Der 55-jährige Patriarch \"Fjodor Karamasow\" entstammt dem alten niederen Landadel und ist durch Spekulationshandelsgeschäfte reich geworden. Um seine Familie kümmert er sich nicht und überlässt die Erziehung der Söhne, nach dem frühen Tod seiner beiden Frauen, anfänglich dem Diener Grigori Kutusow und seiner Frau Marfa bzw. Verwandten, die für eine Gymnasialausbildung sorgen. Er selbst lebt seine Leidenschaften hedonistisch aus. Die auf wenige Tage im September und, nach einem Zwei-Monate-Sprung, November konzentrierte Haupthandlung beginnt mit der Rückkehr der drei erwachsenen Söhne. Sie vertreten unterschiedliche Weltanschauungen und diskutieren diese untereinander und mit dem Vater. Das Verhältnis wird aus finanziellen und persönlichen Gründen, vor allem zwischen Fjodor und seinem ältesten Sohn, immer spannungsreicher. \"Dmitri\", der Älteste (28 Jahre) ist Soldat, führt ein zügelloses Leben, das geprägt ist von der „karamasow'schen Seele“, das heißt emotional widersprüchlichen, sprunghaften Verhaltensweisen. Beispielhaft dafür ist seine komplizierte Beziehung zur stolzen Offizierstochter \"Katerina (Katja) Werchowzew\". Da er sich in sie verliebt hat, sich aber von ihr wenig beachtet fühlt, nutzt er einen finanziellen Engpass aus und schlägt ihr vor, die Schulden ihres Vaters zu begleichen und damit dessen Ehre zu retten, wenn sie seine Geliebte wird. Als sie gezwungenermaßen, in Überwindung ihrer moralischen Einstellung einwilligt, verzichtet er, plötzlich sich der anderen Seite seines Wesens besinnend, großzügig auf ihre Gegenleistung. Nachdem er wieder einmal in großen Geldnöten, sie aber durch eine Erbschaft reich geworden ist, bietet sie ihm aus dankbarer Liebe ihr Geld und die Ehe an. Sie verloben sich, doch bald darauf verliebt sich Dmitri in die wegen ihres Vorlebens mit dem polnischen Offizier Mussjalowitsch und der Verbindung mit ihrem Wohltäter, dem Kaufmann Samsonow, in der gehobenen Gesellschaft nicht anerkannte \"Agrafena Swetlowa (Gruschenka)\". Diese hat eine seinem Charakter entsprechende ambivalente leidenschaftliche Seele und wird auch von seinem Vater umworben. Der 24-jährige \"Iwan\", der die Universität besucht hat, verdient seinen Unterhalt mit Privatstunden und dem Schreiben von philosophischen Artikeln. Er verkörpert den aufgeklärten, verstandesorientierten, atheistischen Intellektuellen. Er bezweifelt, aus Enttäuschung über das von Gott nicht verhinderte Leid in der Welt, die Autorität der christlichen Gebote und der damit verbundenen Belohnungen und Strafen. Deshalb sei der Mensch sein eigener Gott und folglich moralisch in seinen Entscheidungen und Taten frei. Diese Theorie führt in Verbindung mit seiner unglücklichen Vaterbeziehung und der Gefolgschaft Smerdjakows zur Katastrophe. Ein weiterer Aspekt der komplexen Familienbeziehungen ist die Liebe Iwans zu Katerina, die sein Bruder bereit ist an ihn abzugeben. Sie ist verwirrt durch diese Situation zwischen Eifersucht auf Gruschenka und Achtung des ernsthaften Iwan, was nach dessen Selbstbeschuldigung, moralisch mitverantwortlich für den Vatermord zu sein, zu einer Änderung ihrer Aussage im Laufe des Gerichtsprozesses und zur Belastung Dmitris führt. Iwans Ideen finden vor allem das Interesse seines mutmaßlichen gleichaltrigen Halbbruders \"Pawel Smerdjakow\". Dieser arbeitet im Haus Karamasow als Koch und alle Indizien, obwohl Fjodor sich nicht als Vater bekennt, sprechen dafür, dass er sein illegitimer Sohn mit der geistesgestörten Lisaweta Smerdjastschaja, der „Stinkenden“ ist. Er bewundert Iwan als seinen Mentor und ist bereit, da er an dessen Einverständnis glaubt, für ihn einen Mord zu begehen, um ihm zu einer größeren Erbschaft zu verhelfen. Er erhofft sich dadurch dessen Anerkennung. Als dieser jedoch über seine Tat und seine eigenen unbewussten Wünsche entsetzt ist, erhängt er sich, ohne ein Geständnis zurückzulassen, und lässt damit zu, dass Dmitri verurteilt wird. \"Alexej („Aljoscha“)\" ist der jüngste Sohn (20 Jahre) und Ivans Vollbruder. Er wird im Vorwort vom Erzähler zum Protagonisten erklärt und begleitet den Leser die meiste Zeit. Er ist Novize und Schüler des Priestermönchs und Starez \"Sossima\", der als Gegenfigur zu Fjodor gezeichnet wird und Alexejs geistiger Vater ist. Wie sein Vorbild Sossima vertritt Alexej ein russisch-orthodoxes Christentum, in dessen Zentrum Mitleid, gegenseitiges Verzeihen und Vergebung der Schuld stehen. Er versucht in den komplizierten personalen Beziehungen zu vermitteln und ist ständig auf dem Weg von einer Person zur anderen, um sich die verschiedenen Geschichten anzuhören, um Botschaften weiterzugeben und um Verständnis füreinander zu werben. So gelingt es ihm, den neunjährigen \"Iljuscha Snegirjow\", der verachtet wird, weil sein Vater aus dem Dienst entlassen wurde, mit seinen Schulkameraden, unter denen auch der von ihm bewunderten Kolja Krassotkin ist, auszusöhnen. Alexej geht auch zuerst einmal auf die Heiratswünsche der psychisch-physisch kranken, in ihn verliebten 14-jährigen \"Lisa Chochlakow\" ein, verlagert diese Wünsche jedoch geschickt in die Zukunft und hilft ihr so bei der Bewältigung ihrer Krise. Mit dieser Einstellung verlässt er nach Sossimas Rat das Kloster.", "section_level": 2}, {"title": "Handlung.", "content": "Die Haupthandlung beginnt mit Dmitris Streit mit dem Vater, der ihm angeblich Geld aus dem Erbe seiner Mutter schuldet und der um dieselbe Frau, Agrafena Alexandrowna, wirbt. An den ersten beiden Tagen (1. und 2. Teil) entfaltet sich diese Konfliktsituation zunehmend und eskaliert am dritten (3. Teil): Iwan fährt aus Enttäuschung darüber, dass sich Katerina trotz Dmitris Abwendung nicht von ihm lösen kann, nach Moskau, während Dmitri die ganze Zeit über Geld für ein Zusammenleben mit Gruschenka zu leihen versucht, das Vaterhaus beobachtet, um zu sehen, ob sie seinen Vater besucht, und dabei den ihn im Garten überraschenden Diener Grigori niederschlägt. Schließlich erfährt er von Gruschenkas Treffen mit ihrem früheren Liebhaber, dem polnischen Offizier, in Mokroje und reist ihr nach. Inzwischen hat Smerdjakow die Situation genutzt, Fjodor ermordet, Spuren gelegt und die 3000 Rubel versteckt. Im Prozess vor dem Bezirksgericht (4. Teil) wird Dmitri des geplanten Mordes und Diebstahls beschuldigt. Da er verschiedentlich geäußert hat, den Vater töten zu wollen und ihn auch tätlich angegriffen hat, ist der Verdacht sofort auf ihn gefallen, zumal er am Tatort war (3. Teil, 8. Buch, 4. Kap.) und in derselben Nacht für ein orgiastisches Fest mit Gruschenka in einer Gastwirtschaft des Dorfes Mokroje viel Geld verjubelt hat (3. Teil, 8. Buch, 5. und 6. Kap.), obwohl er vorher bei seinen Bekannten vergeblich größere Summen zu leihen versuchte. Der Staatsanwalt vermutet, dass er nach dem Mord die 3000 Rubel gestohlen hat, die sein Vater aufbewahrt hatte, um sie der Geliebten zu schenken, wenn sie ihn besucht. Es gibt zwar keine Tatzeugen, aber die Indizien sprechen gegen ihn und das Gericht glaubt nicht seiner, von Katerina bestätigten, verworrenen Erklärung, dass das Geld ihr gehört, und so wird Dmitri schließlich zur Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt. Anfänglich akzeptiert er dies als gerechte Strafe für seinen Hass und seine Mordgedanken, willigt dann aber doch in die Fluchtpläne seines Bruders Iwan ein. Er wird sich nämlich zusammen mit seinem Bruder Alexej darüber bewusst, dass die Strafe, zumal er unschuldig ist, für ihn zu schwer wäre und er daran zu Grunde ginge. Der wirkliche Täter ist Smerdjakow, der Iwan den Mord gesteht (4. Teil, 11. Buch, 8. Kap.) und sich am Tag vor dem Prozessbeginn erhängt. Er hat geglaubt, durch die Tat einer unausgesprochenen Aufforderung Iwans nachzukommen. Mit diesem Hauptstrang der Handlung sind weitere, die Thematik der Eltern-Kind-Beziehung illustrierende Geschichten verwoben: z. B. die der Gutsbesitzerin Katerina Chochlakow und ihrer übersensiblen, seit einem halben Jahr an den Füßen gelähmten, in Alexej verliebten 14-jährigen Tochter Lisa. Während Frau Chochlakow wegen ihrer engen kommunikativen Vernetzung im Roman eine Verbindungsrolle spielt, bildet die Handlung um den Starzen Sossima (2. Teil, 6. Buch, 2. Kap.), einen hochangesehenen Mönch aus einem Kloster nahe der Stadt, in dem Aljoscha eine Zeit lang gelebt hat, einen eigenen Schwerpunkt: eine Gegenwelt zur säkularisierten Stadt. Wie Sossima fungiert auch der verarmte ehemalige Soldat Nicolai Snegirjow als liebevoll-väterliche Kontrastfiguren zu Fjodor Karamasow: Sein an Schwindsucht erkrankter Sohn Iljuscha kann die Verspottung seines Vaters durch Dmitri nicht verwinden und stirbt am Ende des Romans.", "section_level": 2}, {"title": "Idee.", "content": "\"Die Brüder Karamasow\" sind als „Roman einer Idee“ stark konstruiert: Drei Brüder, die für verschiedene Prinzipien stehen (Ivan für das Denken, Dmitri für die Leidenschaft, Aljoscha für schöpferischen Willen) und die jeweils eine weibliche Figur an ihrer Seite haben, stehen zwei Vaterfiguren gegenüber: ihrem leiblichen Vater, der Zeugung und Tod symbolisiert, und dem Starzen Sossima als Verkörperung von Opfer und Auferstehung. Die Brüder sind durch ihren Hass auf den alten Karamasow in Schuld verstrickt und leben in Zerrissenheit (russisch: \"nadryw\"). In Iwans Reflexionen spiegelt der Autor seine Kritik an der philosophisch-ethischen Verunsicherung der russischen Gesellschaft. Iwan steht für den intellektuellen, westlich denkenden Zweifler an Gott und allen Werten, der sozusagen an der Aufklärung erkrankt ist, zugleich aber von tiefer Menschenliebe ergriffen ist. Seine Zweifel treiben ihn in den Wahnsinn: Er ist nicht sicher, ob ein in seinem Zimmer auftauchender kleiner Teufel eine eigenständige transzendente Erscheinung oder seine eigene Projektion ist (4. Teil, 11. Buch, 9. Teil). Zudem muss er durch die drei Gespräche mit Smerdjakow erkennen, dass er diesem den Anlass zu dem Mord gegeben hat und in Wirklichkeit dessen Gebieter war. Doch vor Gericht will ihm niemand Glauben schenken, da er in einer Art Fieberwahn spricht. Vielmehr wird seine Aussage von der Anklage nur als Ausdruck seines Edelmuts gedeutet, da man ihm unterstellt zu lügen, um den Bruder zu entlasten. Aus ihrer Verstrickung können die Söhne nur befreit werden, indem sie ihre Schuld und die dafür auferlegte Sühne annehmen (auch wenn sie im juristischen Sinne unschuldig sind) und statt egoistisch-egozentrisch nur um sich selbst zu kreisen, ihr Leben der „werktätigen Liebe“ widmen. Auf diesen Lebenssinn durch Sühne, Opfer und Nächstenliebe weist auch das Motto des Romans hin: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“. Der Roman entfaltet eine Fülle tiefer Gedanken über die christliche Religion und die in ihr aufgehobenen menschlichen Grundfragen nach Schuld und Sühne, Leid und Mitleid, Liebe und Versöhnung. Dabei vermittelt Dostojewski durch die Figur des Starzen einen spezifischen Gottesglauben. In der von Iwan verfassten Legende vom Großinquisitor (2. Teil, 5. Buch, 5. Kap.), die er Aljoscha als Ausdruck seiner tiefsten Überzeugungen erzählt, formuliert Dostojewski das Theodizee-Problem, wie auch durch die Frage Fjodors an seine beiden Söhne: „Ist Gott tot?“ Fjodor kennt nur den Zweifel. Iwan kann und will einen Gott, der unschuldiges Leiden zulässt, nicht akzeptieren: „Ich leugne gar nicht, daß es einen Gott gibt, aber diese von ihm geschaffene Welt lehne ich ab. Ich gebe ihm mein Eintrittsbillett in diese Welt zurück.“ (2. Teil, 5. Buch, 4. Kap.). Entsprechend übernimmt in seiner Legende der Großinquisitor die Macht auf der Erde und herrscht mit einem strengen Strafsystem, um das Leben der Menschen zu regeln. Den in der Welt erschienenen Jesus schickt er in die Transzendenz zurück. Aljoscha verweist demgegenüber auf die Mitleidstat Gottes in Christus.", "section_level": 1}, {"title": "Erzählform.", "content": "Ein anonymer Erzähler bzw. Verfasser (Vorwort), der sich als ein Einwohner „unserer Stadt“ bezeichnet, gibt einerseits, gewissermaßen in auktorialer Weise, einen Überblick über die Familiengeschichte Karamasow (1. Teil, 1. Buch) und die Biographien und Vorstellungen anderer Personen. Andererseits werden die Handlungen und die darin integrierten Erzählungen meist chronologisch und, in personaler Form, aus der Perspektive der Söhne, vorwiegend aus der Alexejs, präsentiert. Dabei erhält der Autor die Spannung aufrecht, indem er die Ausführung des Mordes ausspart und vor dem Prozessbeginn als Rückblick einschaltet. Dadurch ermöglicht er auch dem Leser, die Indizienketten des Staatsanwaltes und des Verteidigers zu überprüfen. Durch die differierenden Positionen, die vielen Gespräche und die darin vertretenen unterschiedlichen Bewertungen, z. B. der Karamasow-Söhne und ihrer Diskussionspartner sowie die ausführlichen Analysen während der Gerichtsverhandlung und Plädoyers, entsteht ein polyphones, polyperspektivisches Bild, das Michail Bachtin als typisch für die Romane Dostojewskis beschrieben hat.", "section_level": 1}, {"title": "Einflüsse.", "content": "Nach dem Tod des jüngsten Sohnes Alexej im Mai 1878 suchte Dostojewski im Juni desselben Jahres Hilfe beim Starez Amwrosi im Optina-Kloster bei Koselsk. Diese Erfahrung arbeitete der Autor in die Gestaltung des Starez Sossima sowie in die Geschichte Snegirjows und des neunjährigen Iljuscha mit ein, dessen Sterben und Begräbnis gegen Ende des Romans geschildert werden. In diesem Zusammenhang ist in der Kontrasthandlung zu dieser liebevollen Vater-Sohn-Beziehung die Namensgebung „Fjodor“ für den Vater Karamasow und „Alexej (Aljoscha)“ für dessen idealisierten jüngsten Sohn, den Hoffnungsträger des Romans, von Bedeutung für die Interpretation. Kapitel 5 des ersten Buchs lehnt sich in der Darstellung des Starzentums stark an Kliment Zedergolms wenige Jahre zuvor verfasste Hagiographie des Starez Leonid an. Weitere Anregungen erhielt Dostojewski durch seine Freundschaft mit dem Religionsphilosophen Wladimir Sergejewitsch Solowjow und aus den philosophischen Schriften Nikolai Fjodorowitsch Fjodorows.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Rezeption des Werks war, sowohl im Negativen als auch im Positiven, von außergewöhnlicher Intensität. Die russischen Philosophen Wladimir Sergejewitsch Solowjow, Wassili Wassiljewitsch Rosanow und Nikolai Alexandrowitsch Berdjajew sowie der Schriftsteller Dmitri Sergejewitsch Mereschkowski nahmen verehrend Bezug auf die von Dostojewski entwickelten religiösen Ideen. Sehr kritisch sahen Dostojewski und insbesondere \"Die Brüder Karamasow\" Henry James, D. H. Lawrence, Vladimir Nabokov und Milan Kundera, welche unter anderem die morbide und depressive Grundstimmung des Romans bemängelten. Nabokov hob den Mangel an äußerem Realismus hervor: Anders als Tolstoi charakterisiere Dostojewski seine Personen nicht durch Details in Kleidung, Wohnung oder Umgebung, sondern durch ihre psychologische Reaktionen und ethische Situationen, wie es in Theaterstücken üblich sei: Sigmund Freud bezeichnete \"Die Brüder Karamasow\" als einen der gewaltigsten Romane der Weltliteratur. Im Essay \"Dostojewski und die Vatertötung\" aus dem Jahr 1928 analysierte er das Werk psychoanalytisch und arbeitete dessen ödipale Thematik heraus. Hermann Hesse sah im Jahr 1920 die \"Brüder Karamasow\" nicht als sprachliches Kunstwerk, sondern als Prophezeiung eines „Unterganges Europas“, der ihm bevorzustehen schien. Statt der wertgebundenen Ethik Europas predige Dostojewski hier „ein uraltes asiatisch-okkultes Ideal, [...] ein Allesverstehen, Allesgeltenlassen, eine neue, gefährliche grausige Heiligkeit“, die Hesse mit der Oktoberrevolution assoziierte: Manche Interpreten sehen insbesondere in der Gestalt des Großinquisitors eine Verkörperung des Herrschaftswahns und des Totalitarismus, ein Vorabbild der kommenden Diktatur des atheistischen Sozialismus, deren Vordenker Iwan sei. Zum Stellenwert der Legende schrieb Dostojewski selbst 1879: „Wenn der Glaube an Christus verfälscht und mit den Zielsetzungen dieser Welt vermengt wird, dann geht auch der Sinn des Christentums verloren. Der Verstand fällt dem Unglauben anheim, und statt des großen Ideals Christi wird lediglich ein neuer Turm zu Babel errichtet werden. Während das Christentum eine hohe Auffassung vom einzelnen Menschen hat, wird die Menschheit nur noch als große Masse betrachtet. Unter dem Deckmäntelchen sozialer Liebe wird nichts als offenkundige Menschenverachtung gedeihen.“ Für den französischen Existenzialisten Albert Camus habe niemand in gleicher Weise wie Dostojewski „der absurden Welt so eindringliche und so quälende Reize zu geben vermocht“. Die Übersetzerin Swetlana Geier urteilt, \"Brat’ja Karamazovy\" weise „in sublimater Form“ Züge von Dostojewskis innerer Biographie auf. Damit habe er Gedanken seiner früheren Romane, in denen er bis zu letzten Konsequenz nachverfolgte, was mit einem Menschen ohne Gott geschehe, „korrigiert und vollendet“. Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki bezeichnete den Roman als den besten Roman der Welt:", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "Verfilmungen Oper Theater", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Brüder Karamasow (), in manchen Ausgaben auch Karamasoff, ist der letzte Roman des russischen Schriftstellers Fjodor M. Dostojewski, geschrieben in den Jahren 1878–1880.", "tgt_summary": null, "id": 1409568} {"src_title": "1. Sinfonie (Schumann)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Eilandbarbe wird fünf Zentimeter lang. Sie hat eine typische Barbengestalt und ist mäßig langgestreckt. Die einzige Rückenflosse wird von vier bis acht Flossenstrahlen gestützt, die Afterflosse von drei bis fünf. Die Bauchflossen werden von einem unechten Hartstrahl und sieben bis acht Weichstrahlen gestützt. Die Farbe der Eilandbarbe ist variabel, rotbraun bis ockerbraun, auch grünlich oder mit bläulichem Perlmuttglanz. Jede einzelne Schuppe ist gemustert, hat an der Basis einen bläulichen Fleck und einen schwarzen Rand. Bei den schlankeren Männchen sind die unpaaren Flossen rötlich bis ziegelfarben und haben einen schwarzen Rand, bei den Weibchen sind sie ohne Rand und ockergelb. Von anderen ehemals \"Puntius\" zugeordneten südostasiatischen Barben unterscheidet sich die Eilandbarbe durch ihr einzigartiges Farbmuster bestehend aus halbmondförmigen, schwarzen Bögen auf jeder Schuppe und ihre großen Schuppen mit 17 Schuppen in einer mittleren Längsreihe und 8 rund um den Schwanzstiel. In einer Querreihe zwischen der Rückenflossenbasis und der Bauchmittellinie zählt man vor der Bauchflossenbasis 1⁄23/1/31⁄2 Schuppen. Die Seitenlinie ist unvollständig und erstreckt sie sich über 6 bis 7 Schuppen mit Poren. Der letzte unverzweigte Rückenflossenstrahl ist ungesägt. Rostralbarteln fehlen, Maxillarbarteln sind vorhanden. Die Lippen sind glatt und dünn. Reihen kleiner Papillen finden sich an den Seiten der Schnauze, in der Augenregion, auf dem Kiemendeckel und an der „Kehle“. Diese Papillenreihen fehlen allen anderen südostasiatischen Barben mit Ausnahme von \"Striuntius\". Auf dem ersten Kiemenbogen finden sich 3 bis 5 Kiemenrechen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Eilandbarben laichen als Freilaicher in feingliedrige Wasserpflanzen. Pro Gelege werden etwa 300 Eier abgegeben. Die Jungfische schlüpfen nach 36 bis 48 Stunden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Eilandbarbe wurde 1853 durch den niederländischen Arzt und Ichthyologen Pieter Bleeker als \"Capoeta oligolepis\" beschrieben, später der Sammelgattung \"Puntius\" zugeordnet. Im November 2013 ordnete sie der Schweizer Ichthyologe Maurice Kottelat der neu aufgestellten und eigens für die Eilandbarbe geschaffenen monotypischen Gattung \"Oliotius\" zu. Der Gattungsname wurde aus je einem Teil des Art-Epitheton \"oligolepis\" und von \"Puntius\" zusammengesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Aquaristik.", "content": "Die Eilandbarbe ist ein anspruchsloser Süßwasserzierfisch, von dem es auch eine albinotische Zuchtform gibt. Aus ausgesetzten Aquarienfischen hat sich in Kolumbien ein wildlebender Bestand entwickelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Eilandbarbe (\"Oliotius oligolepis\", Syn.: \"Puntius oligolepis\") ist ein kleiner Fisch aus der Familie der Karpfenfische. Sie kommt auf Sumatra (Indonesien) in krautigen Bächen und Flüssen und in den Uferzonen von Seen mit dichtem Pflanzenwuchs vor. Das Art-Epitheton \"oligolepis\" nimmt Bezug auf die wenigen, großen Schuppen der Art (griechisch \"oligo\" „wenig“, \"lepis\" „Schuppe“).", "tgt_summary": null, "id": 418786} {"src_title": "A View to a Kill (Lied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Essbare Vogelnester.", "content": "Die meisten Seglerarten benutzen Speichel zum Bau des Nests, dieses Verhalten ist bei den Salanganen am deutlichsten ausgeprägt. Die Weißnestsalangane (\"Aerodramus fuciphagus\") baut ihr Nest ausschließlich aus Speichel auf. Diese beinahe weißen und wie Wasserglas aussehenden Nester sind die beliebtesten „essbaren Schwalbennester“, die wesentliche Zutat der Schwalbennestersuppe. Aber auch die von den Schwarznestsalanganen (\"Aerodramus maximus\") gebauten sogenannten schwarzen Nester, die neben Speichel hauptsächlich aus Federn bestehen, gelten als Delikatesse. Die Beliebtheit dieser Vogelnester macht Maßnahmen zum Schutz dieser Arten erforderlich.", "section_level": 1}, {"title": "Brutplätze und Echoortung.", "content": "Die meisten Arten der Salanganen brüten in großen Kolonien in dunklen Höhlen, einige an den Küsten, andere im Binnenland. Die Kolonien sind teilweise riesig, die Individuenzahl der in den Niah-Höhlen im malaysischen Bundesstaat Sarawak nistenden Salanganen wurde 1931 noch auf über zwei Millionen geschätzt, im Jahr 1999 war der Bestand allerdings aufgrund der kulinarischen Verwertung der Nester auf ungefähr 300.000 eingebrochen. Einige der Salanganenarten verfügen über gut entwickelte Fähigkeiten zur Echoortung. Dies ist eine sehr ungewöhnliche Fähigkeit bei Vögeln, die außer bei den Salanganen nur beim südamerikanischen Fettschwalm (\"Steatornis caripensis\") zu finden ist. Im Gegensatz zu Fledermäusen benötigen die Salanganen diese Fähigkeit offenbar nicht zur Lokalisierung von Beutetieren in der Luft, sondern die Echoortung gibt ihnen die Möglichkeit, in dunklen Höhlen zu nisten. Zudem sind sie dadurch in der Lage, abends länger auf Insektenjagd zu gehen, ohne ein Problem beim Aufsuchen des Nistplatzes in großer Dunkelheit zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Systematik der Salanganen ist äußerst umstritten. Ernst Mayr bezeichnete sie 1937 als das schwierigste Problem der Taxonomie der Vögel. Ursprünglich wurden alle Salanganen einer einzigen Gattung zugeordnet, nämlich \"Collocalia\". In der Folgezeit wurden Aufteilungen auf mehrere Gattungen diskutiert, und die Arten wurden – basierend auf äußerlichen Merkmalen und Unterschieden in der Brutbiologie – mehrfach umsortiert, bis 1970 eine von R. K. Brooke vorgenommene Aufteilung der Salanganen auf drei Gattungen verhältnismäßig breite Anerkennung fand. Auch diese Aufteilung wurde zwischenzeitlich von einigen Autoren wieder verworfen, aber durch einige seit 2003 durchgeführte molekulargenetische Untersuchungen bestätigt. Diese unter anderem anhand des mitochondrialen Cytochrome-b-Genabschnitts durchgeführten Untersuchungen belegen auch, dass die Salanganen monophyletisch sind. In der ursprünglich alle Arten umfassenden Gattung \"Collocalia\" verblieben die Segler mit glänzendem Gefieder, die nicht über die Fähigkeit zur Echoortung verfügen. Der Gattung \"Hydrochous\" gehört nur die an Wasserfällen brütende Riesensalangane an. Die restlichen Arten, die ein nicht glänzendes, graues Gefieder aufweisen, bilden die Gattung \"Aerodramus\". Diese Arten verfügen über die Fähigkeit zur Echoortung. Ein weiterer Widerspruch tauchte auf, als nachgewiesen wurde, dass die zur Gattung \"Collocalia\" zählende Zwergsalangane (\"C. troglodytes\") über die Fähigkeit zur Echoortung verfügt. Damit hat diese Eigenschaft ihre herausragende Bedeutung zur Unterscheidung zwischen den Gattungen \"Aerodramus\" und \"Collocalia\" verloren. Eine Forschergruppe um Henri Thomassen vermutete 2005, dass die Echoortung bei der Zwergsalangane durch konvergente Evolution entstanden ist. Obwohl die Monophylie von \"Aerodramus\" und \"Collocalia\" auch bei diesen Untersuchungen betätigt wurde, zogen die Autoren in Erwägung, alle Salanganen wieder in einer Gattung zu vereinen, da es nun kein eindeutiges äußeres Merkmal mehr zur Unterscheidung gibt. Ein zusätzlicher umstrittener Aspekt ist die Einordnung der Gattung \"Schoutedenapus\", über die sehr wenig bekannt ist. Aufgrund ihrer äußerlichen Ähnlichkeit wurden die beiden Arten dieser Gattung ursprünglich der Gattung \"Apus\" zugeordnet. Aufgrund ihrer abweichenden Zehenanordnung – anisodactyl statt wie bei den anderen \"Apus\"-Arten pamprodactyl – wurden die Arten in eine eigene Gattung gestellt, nämlich \"Schoutedenapus\". Die Zuordnung dieser Gattung ist aufgrund widersprüchlicher Merkmale schwierig, so wurde neben der Zuordnung zur Tribus \"Apondini\" auch eine Zuordnung zur Unterfamilie \"Cypselodinae\" in Betracht gezogen. Die Lautäußerungen des Mausseglers wiederum ähneln den Klick-Lauten der echoortenden Salanganen, so dass die Gattung \"Schoutedenapus\" derzeit mangels sinnvoller Alternativen üblicherweise diesen zugeordnet wird. Folgende Gattungen werden üblicherweise unterschieden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Salanganen (Collocaliini) sind eine Tribus innerhalb der Familie der Segler (Apodidae), zu der knapp dreißig Vogelarten gerechnet werden. Salanganen kommen in Indien, Südostasien, Australien und auf den Inseln des Indischen Ozeans sowie des Südwest-Pazifiks vor. Die Salanganen sind sehr kleine bis kleine Segler, die Zwergsalangane (\"Collocalia troglodytes\") als kleinste Art weist eine Körperlänge von 9 Zentimetern auf, die Riesensalangane (\"Hydrochous gigas\") ist als größte Art mit einer Körperlänge von 16 Zentimetern etwas größer als mitteleuropäische Schwalben. Einige Salanganenarten verfügen über die für Vögel ungewöhnliche Fähigkeit zur Echoortung.", "tgt_summary": null, "id": 1741271} {"src_title": "Otto Gotsche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Mittermaier wurde am 5. August 1787 in München als Sohn des Apothekers und Besitzers der „Rosenapotheke“ Joseph Georg Jakob Mittermaier (1750–1797) geboren. Die Mutter, geborene Katharina Maria Orthmayr (1759–1828), war eine Schwester des Seefahrers Heinrich Zimmermann, eines Steuermannes des Weltumseglers Captain James Cook. Mittermaier war mit Margarethe, geb. von Walther (* 1786) verheiratet, mit der er sechs Kinder hatte. Er war Schwiegervater des badischen Oberamtmannes Friedrich von Krafft-Ebing und der Großvater mütterlicherseits von Richard von Krafft-Ebing.", "section_level": 1}, {"title": "Werdegang.", "content": "Mittermaier studierte nach dem Gymnasialabschluss 1803 am (heutigen) Wilhelmsgymnasium München Rechtswissenschaften an der Universität Landshut, wo er das Corps Bavaria mitgründete, und promovierte anschließend an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Nach Tätigkeiten als Privatlehrer und Privatdozent wurde er 1811 Professor der Rechte in Landshut und bayerischer Hofrat. Dreimal wurde er zum Rektor gewählt. 1819 wechselte er an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 1821 nach Heidelberg. Er unternahm mehrere Studienreisen und fungierte als Herausgeber mehrerer juristischer und politischer Schriften, so unter anderem zusammen mit Karl Mathy und Friedrich Daniel Bassermann als Mitgründer der Deutschen Zeitung und Autor des Rotteck-Welckerschen Staatslexikons. Damit war er von Beginn an eine der zentralen Figuren des gemäßigten südwestdeutschen Liberalismus. Er war ab 1829 Mitglied der badischen Gesetzgebungskommission und von 1831 bis 1840 sowie von 1846 bis 1849 Abgeordneter in der Zweiten Kammer der Badischen Ständeversammlung, von 1833 bis 1840 als deren Präsident. Er war Teilnehmer des Weinheimer Pressefests 1832 und der Heidelberger Versammlung 1848. Mittermaier war Präsident des Vorparlaments in Frankfurt am Main und vertrat vom 18. Mai 1848 bis zum 30. Mai 1849 Baden-Baden in der Frankfurter Nationalversammlung. Er war Mitglied der Fraktionen Württemberger Hof und Augsburger Hof und war als Delegierter an der Wahl Friedrich Wilhelm IV. zum Kaiser der Deutschen beteiligt. Mittermaier erhielt zahlreiche internationale Ehrendoktorwürden und war Mitglied vieler wissenschaftlicher Gesellschaften in Europa und den Vereinigten Staaten (American Academy of Arts and Sciences, 1853). Am 31. Mai 1863 erhielt er den preußischen Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste. Die Stadt Heidelberg verlieh Carl Mittermaier 1836 die Ehrenbürgerwürde. Das 1822 von Mittermaier in Heidelberg erworbene und nach ihm benannte Gebäude, das Palais Mittermaier, heute Karlstraße 8, seinerzeit auch Wohnsitz der Eltern von Richard von Krafft-Ebing, ist eines der ältesten erhaltenen barocken Bauwerke der Heidelberger Altstadt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Joseph Anton Mittermaier (* 5. August 1787 in München; † 28. August 1867 in Heidelberg; oft abgekürzt als \"C. J. A. Mittermaier\") war ein deutscher Jurist, Hochschullehrer, Publizist und Politiker. Er zählt zu den bedeutenden Rechtswissenschaftlern für Strafrecht des 19. Jahrhunderts.", "tgt_summary": null, "id": 725076} {"src_title": "Mycobacterium avium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Umlaufbahn.", "content": "Man glaubt, dass Wild 2 während seiner mehr als 4,5 Milliarden Jahre dauernden Existenz eine weitere und weniger exzentrische Umlaufbahn hatte als heute. Nachdem er sich im Jahre 1974 auf rund 0,006 AE an den Planeten Jupiter näherte, beeinflussten dessen starke Gravitationskräfte die Umlaufbahn des Kometen. Infolge dieser Bahnstörung wurde er ins innere Sonnensystem umgelenkt: Seine Umlaufzeit verkürzte sich von vierzig auf ungefähr sechs Jahre, und seine Periheldistanz wurde von rund 5 AE auf nur 1,60 AE verringert. Das Aphel seiner Umlaufbahn beträgt seitdem 5,30 AE und seine Bahnneigung 3,24°.", "section_level": 1}, {"title": "Raumsonde Stardust.", "content": "Wild 2 wurde am 2. Januar 2004 von der Raumsonde Stardust untersucht. Sie sammelte Partikelproben aus der Koma und brachte diese am 15. Januar 2006 zur Untersuchung auf die Erde. Damit war es erstmals möglich, Material von einem Kometen, das sich seit der Entstehung des Sonnensystems kaum verändert haben dürfte, direkt in Laboren zu untersuchen. Eine Untersuchung des Kometenstaubs durch A'Hearn, Brownlee et al., Keller et al. und Zolensky et al. und zusammengefasst durch Vivien Gornitz in den „Mineral News“ im Januar 2007 ergab, dass der Staub die Minerale Anorthit, Cubanit, Diopsid, Eisen, Enstatit, Esseneit, Forsterit, Gehlenit, Klinoenstatit, Korund, Osbornit, Pentlandit, Perowskit, Pyrrhotin, Roedderit und Spinell enthält. Nach weiteren Untersuchungen konnten 2009 auch mikroskopische Spuren der Aminosäure Glycin nachgewiesen werden. Dies war der erste Nachweis eines Grundbaustein des Lebens in einem Kometen und stützte die Hypothese der Panspermie, nach der Leben im Universum eher die Regel als die Ausnahme sei. Die 72 Nahaufnahmen, die von Stardust gemacht wurden, zeigen einen Kometenkern mit rund 5 km Durchmesser und einer Albedo von 0,04. Seine raue Oberfläche ist mit flachen Mulden überzogen, deren Ränder aber steil und schroff sind. Neben sehr kleinen lassen sich auch bis zu zwei Kilometer große Strukturen erkennen. Man glaubt, dass diese Strukturen Einschlagkrater darstellen oder von ausströmenden Gasjets gebildet wurden. Während des Vorbeiflugs von Stardust waren mindestens zehn Gasjets aktiv.", "section_level": 1}], "src_summary": "81P/Wild 2 ist ein kurzperiodischer Komet, der nach dem Schweizer Astronomen Paul Wild benannt ist, von dem er am 6. Januar 1978 entdeckt wurde. Der Komet wurde im Januar 2004 von der NASA-Raumsonde Stardust untersucht.", "tgt_summary": null, "id": 1734777} {"src_title": "Colin Pittendrigh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sprachwissenschaft.", "content": "Die Meronymie (auch: \"Teil-Ganzes-Beziehung\") ist eine paradigmatische „hierarchische“ semantische Relation zwischen Lexemen (Wörtern, Begriffen), die darauf beruht, dass ein Lexem etwas bezeichnet, was Teil eines anderen („Ganzen“) ist, das von einem anderen Lexem bezeichnet wird. Ein Lexem steht also im Verhältnis der Meronymie zu einem anderen Lexem (\"ist Meronym\"), wenn sein Referent Teil des Referenten des anderen Lexems ist. Synonym spricht man auch von einer partitiven Relation oder von einer \"Teil-von-Beziehung\". Die Umkehrung dieser Relation bezeichnet man als Holonymie Statt von Meronymie wird im Deutschen vielfach von der \"Teil-Ganzes-Beziehung\" gesprochen. Dabei dürfte es sich genauer um einen Oberbegriff sowohl für die Meronymie als auch für die konverse Holonymie handeln. Das Lexem (das Wort), das den Gegenstand bezeichnet, das Teil ist, nennt man \"Meronym\" (auch: Partonym), das Lexem des Ganzen \"Holonym\" (auch: Parteronym). Beispiele: Die Teil-Ganzes-Beziehung ist von dem Verhältnis der Hyponymie bzw. Hyperonymie, d. h. vom Verhältnis eines Unterbegriffs, zu einem Oberbegriff zu unterscheiden. Im Gegensatz zur Hyponymie kann im Fall der Meronymie selten eine Stufe übersprungen werden: Zum Teil wird allgemein davon ausgegangen, dass Meronymie sprachlich eine „Unmittelbarkeit der Relation“ verlangt. Aus diesem Grund werde das folgende Beispiel „fragwürdig“: Auf Grund des Unmittelbarkeitserfordernisses sei die Meronymie mit realen Teil-Ganzes-Relationen nicht identisch und eine „sprachlich relevante Erscheinung“. Bei der Meronymie-Beziehung stehen Teil-Ganzes-Beziehungen der körperlichen Welt im Vordergrund. In GermaNet ist dementsprechend die Teil-Ganzes-Beziehung „nur für Nomina kodiert“ und werden Teil-Ganzes-Beziehungen nur bei Konkreta erfasst. Ein weitergehendes Beispiel wäre dann: Weitergehend wird von einer Meronymie auch bei Verben ausgegangen; es gebe also nicht nur eine räumliche, sondern auch eine zeitliche Inklusion. Im Einzelnen sei es aber fraglich, ob wirklich ein Inklusionsverhältnis oder nur eine zeitliche Überlappung vorliege.", "section_level": 1}, {"title": "Informatik.", "content": "In der Informatik wird der Begriff Meronymie als Aggregation bezeichnet und als Modellierungsbegriff von Wissen und Datenbankanwendungen benutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Philosophie.", "content": "In der Philosophie ist die Meronymie Untersuchungsgegenstand der Mereologie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Meronymie (Lehnwort aus dem Griechischen: μέρος \"méros\" (d. h. \"Teil\") + -nymie) ist ein Terminus aus der Sprachwissenschaft und bezeichnet eine Teil-Ganzes-Relation. Sie spielt auch in der Informatik eine Rolle und ist Gegenstand philosophischer Betrachtung. ", "tgt_summary": null, "id": 1444668} {"src_title": "Generische Programmierung in Java", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Belagerung lässt sich in drei Phasen unterteilen. Die erste Phase ist der gescheiterte Versuch Alexanders, ohne Seekräfte mit einem Damm an Tyros heranzukommen. Tyros lag damals ca. 800 m vom Festland entfernt. Wie tief die Stelle damals war, ist nicht bekannt; es können 1 bis 5 m gewesen sein. Der Dammbau konnte seitens der Tyrer erfolgreich durch Einsatz ihrer Flotte und eines brennenden Schiffes behindert werden. Gegen die Ausfälle der Tyrer hatte Alexander zwei Katapulttürme bauen lassen. Diese wurden aber unter Einsatz des o. g. Feuerschiffes, das von zwei Ruderschiffen in das Ziel gezogen wurden, vernichtet. Nach diesem Rückschlag erkannte Alexander, dass Tyros ohne Flotte nicht zu nehmen war. Er ging nach Sidon, um dort seine Flotte einzusammeln, von der er vor Issos getrennt wurde. Das Kommando übergab er für diese Zeit Perdiccas und Krateros, mit dem Befehl, einen doppelt so breiten Damm zu bauen, der mit mehr Geschützen gesichert werden sollte. In Sidon traf zu dieser Zeit auch Gesostratos, König von Arados, und Essylos, König von Byblos, mit ca. 80 Schiffen ein. Es kamen noch diverse kleinere Kontingente. Zudem schickte der König von Zypern, nachdem er von Issos gehört hatte, 120 Schiffe zu Alexanders Diensten. Insgesamt standen ihm ca. 250 Schiffe zu Verfügung. Während sich die Flotte zum Auslaufen bereit machte, ging Alexander in das Hinterland des Gebirges im Anti-Libanon, um die Nachschubwege über Land von Aufständischen zu befreien. Die Operation dauerte elf Tage. Nach seiner Rückkehr nach Sidon legte die Flotte ab. Bei seiner Rückkehr nach Tyros war der Damm schon weit vorangeschritten. Alexander suchte nun die entscheidende Seeschlacht und baute sich in Formation vor Tyros Nordhafen auf. Die Tyrer unterschätzten seine Zahl zunächst und kamen heraus, zogen sich aber schnell in den Hafen zurück, den sie mit den Triremen blockierten. Alexander gelang es auch, mit einem Frontalangriff nur drei Schiffe zu versenken, deren Besatzungen sich retten konnten. Ab da blockierte Alexander die Häfen mit seinen Schiffen, um die Arbeiten am Damm zu schützen. Die Tyrer begnügten sich mit Angriffen von der Mauer aus. Es kam aber noch zu drei Ausfällen. Der erste wurde durch das Auftauchen einer Seeschlange verursacht. Die Tyrer sahen das als positives Zeichen Poseidons und wagten den Angriff, wurden aber geschlagen. Ein zweiter Ausfall wurde mit Elitetruppen im Halbdunkeln gegen die zypriotische Flotte im Norden gewagt. Sie konnte geschlagen werden, doch in der Euphorie der Verfolgung wurde übersehen, dass Alexander mit Hilfe aus dem Süden kam (der Damm versperrte die direkte Verbindung schon zu diesem Moment, weshalb Alexander Tyros umgehen musste). Alexander vernichtete die Flotte der Tyrer fast vollständig und konnte sogar eine Quinquereme und eine Quadrireme erobern. Eine weitere Hiobsbotschaft erhielten die Tyrer von ihrer Schwesterstadt Karthago. Die Karthager könnten keine Hilfe schicken, da sie gerade selbst ihre Flotte brauchten. Sie „erhielten von dort [..] nicht die erhoffte Hilfe, weil die Karthager ihrerseits von den Syrakusanern angegriffen wurden.“ Die Tyrer entschieden daraufhin, den Großteil der Frauen und Kinder nach Karthago zu evakuieren. Alexander ließ die Schiffe nach Karthago passieren. Eine zweite, eigenständige Evakuierung Tyros’ scheiterte und wurde abgefangen. Seitdem war die Flotte zur Passivität verdammt. Alexander befahl im Laufe der Belagerung, die Schiffe mit Katapulten auszurüsten und die Mauern zu beschießen, woraufhin die Tyrer die Mauerstärke verdoppelten. Am Damm wurde die Mauer durch Aufbauten zusätzlich erhöht, wodurch die Belagerungstürme unnütz wurden. Alexander entschied nach mehreren Wochen ständiger verlustreicher Angriffe auf die Mauer per Damm, dass diese Stelle nicht zu nehmen sei. Er befahl ein paar Schiffe entsprechend auszurüsten, um im Süden der Stadt die Mauer zu brechen und dort vom Schiff aus in die Stadt einzudringen. Ein erster Versuch war vielversprechend. Daher entschied er nach zweitägiger Pause, einen Großangriff von allen Seiten zu starten, um vom Süden abzulenken. Der Plan ging auf. Die Mauer brach groß genug ein und Alexander konnte von zwei Schiffen aus in die Stadt stürmen. Dadurch fielen auch die Häfen und die Tyrer flohen in die Tempel. Die Stadt wurde in blutigen Straßenkämpfen genommen. Nach der Belagerung wurden 6000 tote tyrische Soldaten und 400 Makedonen gezählt. Alexander befahl, jeden niederzumachen, der Waffen tragen konnte. Nur diejenigen, die sich in die Tempel geflüchtet hatten, wurden begnadigt. 2000 Männer wurden an der Küste gekreuzigt und 13.000 Frauen und Kinder in die Sklaverei verschleppt. Die Sidonier retteten noch mehrere Tausend Tyrer aufgrund der gemeinsamen Vorfahren. Die Zerstörung Tyros’ läutete den Niedergang der phönizischen Handelszentren ein. Spätestens mit dem Aufstieg Alexandrias verloren die Städte der Levante ihre einstige Bedeutung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Belagerung von Tyros im Jahr 332 v. Chr. dauerte sieben Monate an und endete mit der Eroberung der Stadt. Das Ereignis gehört zu den größten militärischen Leistungen Alexanders des Großen. Die Belagerung ist maßgeblich von Arrian, Quintus Curtius, Diodor und Plutarch überliefert. ", "tgt_summary": null, "id": 990205} {"src_title": "8. Sinfonie (Bruckner)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte und Beschaffung.", "content": "Ab der Eröffnung des neuen Wiesbadener Hauptbahnhofs wurden die Schnellzüge auf der 41,25 km langen Strecke zwischen Frankfurt (Main) und Wiesbaden von Tenderlokomotiven befördert. Eingesetzt wurden die Preußische T 11 (3/4 P.T.L.) und versuchsweise die Pfälzische P 2.II. Das Ministerium der öffentlichen Arbeiten beauftragte in einem Erlass das Eisenbahn-Zentralamt, im Einvernehmen mit der Eisenbahndirektion Mainz eine neue Lokomotive zu entwerfen, da nach Betriebserfahrungen und Versuchsergebnissen beide Baureihen aufgrund ihrer für die geforderten 90 km/h zu geringen Kuppelraddurchmesser und der nicht ausreichend leistungsfähigen Kessel den Anforderungen nicht mehr entsprechen könnten. Der Erlass lag dem \"Ausschuß für Lokomotiven der Preußisch-Hessischen Staatsbahnen\" auf seiner 48. Beratung vom 17. bis 19. Oktober 1907 in Berlin vor.Weisbrod, Scheingraber: \"Preußen-Report No. 8\", Fürstenfeldbruck 1994, S. 16 Die Lokomotive sollte im Schnellzugdienst 50 Achsen mit 80 km/h und im Personenzugdienst 60 Achsen mit 70 km/h befördern können. Auf einer Steigung von 1:70 sollte sie 60 aus dem Stand anziehen und befördern können, zudem sollte geprüft werden, inwiefern eine Heißdampfausführung vorteilhaft sei. Robert Garbe legte folgende Entwürfe vor: Garbe empfahl den Entwurf Nr. 1, da man den Kessel wie der P 6 und die übrigen Bauteile ähnlich oder gleich der P 8 ausführen könne und die Drehzahl des Triebwerkes bei 90 km/h den in den Technischen Vereinbarungen festgelegten Grenzwert nicht überschreiten würde. Beim zweiten Entwurf gäbe es aufgrund der großen Kuppelräder Probleme bei der zweckmäßigen Gestaltung des Führerhauses und die Treibstangen würden mit 3100 mm eine für schnellfahrende Lokomotiven fast schon bedenkliche Länge erreichen. Der dritte Entwurf war nach Garbes Sicht wegen des Krauss-Helmholtz-Gestells, das zum Scharflaufen der Spurkränze, zu großer Gleisbeanspruchung und zum Entgleisen neige, ungeeignet. Zudem hätte die Reibungsmasse lediglich zweier gekuppelter Radsätze kaum für die erforderliche Zugkraft ausgereicht. Die im Erlass enthaltene Aussage, dass die Pfälzische P 2.II außerordentlich ruhig lief und auch scharfe Krümmungen problemlos durchfuhr, ignorierte Garbe dabei. Auf Warnungen vor einer Betriebsgefahr bei Rückwartsfahrten entgegnete Garbe, dass bei Schwächung der Spurkränze zweier Kuppelradsätze beim Anlaufen der hinteren Kuppelräder an die Außenschiene eine freie Einstellung der hinteren Räder möglich sei. So wären die Lokomotiven kurvenbeweglicher und gleisschonender als eine 2'C2'. Die T 10 wurde mit 1750 mm Kuppelraddurchmesser gebaut. In den Jahren 1909 bis 1912 baute Borsig 12 Lokomotiven, die die Nummern MAINZ 7401 bis MAINZ 7412 erhielten. Unter dem Musterblatt XIV-4b wurde die Lokomotive in den Normalien aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Merkmale.", "content": "Das Drehgestell hatte einen seitlichen Ausschlag von 40 mm, die Spurkränze der Treibachse waren um 4 mm geschwächt.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz und Verbleib.", "content": "Die Reichsbahn übernahm 11 Maschinen dieses Typs als Baureihe 76, die Loks wurden mit den Nummern 76 001 – 76 011 versehen. Die letzte Maschine wurde nach dem Versailler Vertrag an die französische Nordbahn abgegeben. Sie wurde zunächst als Nord 3.1499, später als Nord 3.887 eingereiht. Nach 1938 erhielt sie die SNCF-Nummer 2-230 TB 1 (2 für die Region Nord). Im Zweiten Weltkrieg kam sie als Leihlokomotive nach Würzburg. Acht Maschinen verblieben 1945 bei der Reichsbahn in den Westzonen. Zwischen 1945 und 1948 wurden die Fahrzeuge entweder ausgemustert oder an Privatbahnen verkauft und kamen daher nicht mehr in den Bestand der Deutschen Bundesbahn. 1964 waren noch sechs Exemplare bei der OHE im Einsatz. Von der Baureihe 76 ist kein Exemplar erhalten geblieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die T 10 der Preußischen Staatseisenbahnen waren Tenderdampflokomotiven der Achsfolge 2'C. Sie wurden für den Einsatz zwischen Frankfurt am Main und Wiesbaden von 1909 bis 1912 beschafft. Die 41 km lange Strecke zwischen den beiden Kopfbahnhöfen sollte ohne Wenden der Lok betrieben werden. Da die Lok bei Rückwärtsfahrt zu Entgleisungen neigte, wurde im Betrieb dennoch nach Möglichkeit gewendet. Bei diesen von Borsig gelieferten Fahrzeugen wurden der Kessel von der Preußischen P 6 und das Lauf- und Triebwerk von der Preußischen P 8 übernommen. Der Kessel musste zur gleichmäßigen Masseverteilung weiter nach vorne als bei anderen Lokomotiven üblich verschoben werden, weil man bei der Konstruktion auf nachlaufende Achsen verzichtet hatte. Die ersten Probefahrten fanden am 30. Juni 1909 statt. ", "tgt_summary": null, "id": 612765} {"src_title": "Thelma White", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nachdem seine Mutter bei der Geburt gestorben war, wurde Juan Faneca Roca vom Ehepaar Marsé adoptiert und nahm dessen Familiennamen an. Er war ein schlechter Schüler und begann als Jugendlicher in einem Juweliergeschäft zu arbeiten. Einige Zeit war er auch in der Filmzeitschrift \"Arcinema\" in Barcelona beschäftigt. Seine ersten Erzählungen veröffentlichte er 1958 in den Zeitschriften \"Ínsula\" und \"El Ciervo\". Ein Jahr darauf erhielt er bereits seinen ersten literarischen Preis, den „Sésamo de cuentos“ für seine Erzählung \"Nada para morir\". 1960 erschien sein erster Roman, \"Encerrados con un solo juguete\". Von 1959 bis 1962 lebte er in Paris, wo er als Spanischlehrer, Übersetzer und Laborgehilfe am Institut Pasteur tätig war. Anschließend kehrte er nach Barcelona zurück, wo er 1962 \"Esta cara de la luna\" publizierte, einen Text, den er später aus seinen Gesammelten Werken ausschloss. Außerdem war er in der Werbebranche sowie als Verfasser von Filmdrehbüchern tätig; als Journalist war er Chefredakteur der Zeitschriften \"Boccaccio\" und \"Por favor\". 1966 heiratete er Joaquina Hoyas, mit der er zwei Kinder hatte: Alejandro (geboren 1968) und Berta (geboren 1970). In den Jahren 1988–1989 veröffentlichte er eine Kolumne in der Tageszeitung \"El País\" unter dem Titel \"Aventuras del capitán Blay\". Die 1990er Jahre brachten seinen internationalen Durchbruch als Schriftsteller: 1990 erhielt er den Literaturpreis „Premio Ateneo de Sevilla“ für den Roman \"El amante bilingüe\" (der später auch verfilmt werden sollte); 1994 wurden ihm für \"El embrujo de Shanghai\" der „Premio de la Crítica“ und der „Aristeion-Preis“ zugesprochen. Sein Werk ist in viele Sprachen übersetzt; unter anderem ins Polnische, Englische, Französische, Deutsche, Rumänische und Ungarische. Einige seiner Texte wurden verfilmt oder für das Theater adaptiert, wie \"Últimas tardes con Teresa\", \"Si te dicen que caí\", \"La muchacha de las bragas de oro\" und \"El amante bilingüe\".", "section_level": 1}, {"title": "Werkcharakteristik.", "content": "Juan Marsé gehört der so genannten „Generation von 1950“ an; sein erster großer Erfolg war der 1966 erschienene Roman \"Letzte Tage mit Teresa\". Der Roman \"Wenn man Dir sagt, ich sei gefallen...\" konnte nicht im Spanien der Franco-Diktatur erscheinen und kam daher in Mexiko heraus. Seine Romane spielen meist im Barcelona der 1940er Jahre. Dabei gelingt es ihm, wie in seinem Roman \"Der Zauber von Shanghai\", Realität und Phantasie auf meisterhafte Art zu mischen und dabei ein Porträt der Gesellschaft zu erstellen. Für seinen Roman \"Stimmen in der Schlucht\", der Barcelona zur Zeit Francos aus der Sicht eines Embryos schildert, erhielt er 2001 den Premio Nacional de la Crítica und im selben Jahr für sein bisheriges Gesamtwerk den Premio Nacional de Literatura.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juan Faneca Roca, besser bekannt unter seinem Adoptivnamen Juan Marsé (* 8. Januar 1933 in Barcelona) ist ein spanischer Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 46090} {"src_title": "Vernon Dalhart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Außenpolitik.", "content": "Zur Zeit seiner Thronbesteigung fanden auf Sizilien weiterhin Kämpfe mit den Sarazenen statt, Theophilos jedoch war gezwungen, alle seine Kräfte auf den Krieg gegen den Kalifen von Bagdad zu konzentrieren. Diesen hatte er selbst ausgelöst, als er einigen persischen Flüchtlingen Asyl angeboten hatte. Einer von jenen, der nach seinem Übertritt zum Christentum Theophobos genannt wurde, hatte schließlich Theophilos’ Schwester Helena geheiratet und war einer seiner Generäle geworden. Die byzantinische Armee war anfangs erfolgreich. 837 wurden Samosata und Zapetra (Zibatra, Sozopetra), der Geburtsort des Kalifen al-Mutasim, erobert und zerstört. Auf Vergeltung sinnend, stellte al-Mutasim eine gewaltige Armee zusammen, von der ein Teil Theophilos, der sein Heer selbst kommandierte, bei Dasymon schlug, während der Rest auf Amorion marschierte, dem Herkunftsort der amorischen Dynastie. Nach einer Belagerung von 55 Tagen fiel die Stadt am 23. September 838 (vielleicht durch Verrat) in al-Mutasims Hand. Ein Großteil der Einwohner wurde getötet, der Rest als Sklaven verkauft, die Stadt bis auf die Grundmauern niedergerissen. Allerdings nutzten die Araber diesen Erfolg nicht aus. Dennoch erholte sich Theophilos nie von diesem Schlag. Seine Gesundheit ließ immer mehr nach. 836 führte er einen Feldzug gegen die Bulgaren unter Khan Malamir an und brach dabei den 30-jährigen Frieden, der zwischen den Omurtag und Kaiser Michael II. geschlossen worden war. In den folgenden Kampfhandlungen verlor Theophilos die Festungen Prowat und Burdizon bei Adrianopel und Philippopolis. Damit wurde die strategisch wichtige Via Militaris (auch Via Diagonalis genannt), die von Konstantinopel über Serdica bis nach Singidunum führte, unterbrochen. Theophilos nahm auch diplomatische Beziehungen mit dem Emirat von Córdoba auf. 840 schickte er eine Gesandtschaft zu ʿAbd ar-Rahmān II., um von ihm die Rückgabe der Insel Kreta zu verlangen, die von dem andalusischen Abenteurer Abū Hafs al-Ballūtī besetzt worden war. ʿAbd ar-Rahmān gab zwar eine abschlägige Antwort, sandte aber umgekehrt eine arabische Delegation nach Konstantinopel, zu der auch der Dichter al-Ghazāl gehörte.", "section_level": 1}, {"title": "Innenpolitik.", "content": "Innenpolitisch tat Theophilos sein Bestes, um die Korruption und Unterdrückung durch seine Beamten in den Griff zu bekommen, übte streng unparteiische Gerechtigkeit, obwohl die von ihm ausgesprochenen Strafen nicht immer zum begangenen Delikt passten. Trotz des Krieges in Asien und der großen Summen, die Theophilos für Gebäude, Handel und Gewerbe ausgab, waren die Finanzen des Reiches in bester Ordnung, in erster Linie wohl aufgrund der hocheffizienten Verwaltung, über die er verfügte. Theophilos, der eine ausgezeichnete Erziehung durch den Grammatiker Johannes Hylilas genossen hatte, war ein großer Freund von Musik und Kunst. Er verstärkte die Mauern von Konstantinopel und baute ein Krankenhaus, das noch in den letzten Jahren des byzantinischen Reichs existierte. Theophilos war seit 821 oder 830 mit Theodora II. (um 805/807–867) verheiratet, die nach seinem Tod zusammen mit ihrer ältesten Tochter Thekla und dem Eunuchen Theoktistos die Regentschaft für den erst zweijährigen Sohn Michael III. übernahm. Sein ältester Sohn und Mitkaiser Konstantin war schon vor 835 gestorben. Die jüngste seiner fünf Töchter, Maria, war mit dem General und zeitweiligen Thronfolger Alexios Musele verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Theophilos (; * vermutlich zw. 800 und 805; † 842) war byzantinischer Kaiser von 829 bis 842. Er war nach seinem Vater Michael II. der zweite Kaiser aus der amorischen Dynastie und ein erklärter Gegner der Bilderverehrung. 832 gab Theophilos ein Edikt heraus, das die Verehrung von Bildern strikt verbot; die Berichte über die grausame Behandlung, die er Widerspenstigen zukommen ließ, sind so extrem, dass manche denken, sie seien übertrieben.", "tgt_summary": null, "id": 2175087} {"src_title": "Bahnstrecke Bremerhaven–Cuxhaven", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Verwerfungen sind spezielle Ausbildungsformen von Scherzonen, das heißt, es handelt sich um eng umgrenzte Bereiche der Erdkruste, in denen sich Kräfte, die von Außen auf einen solchen Krustenbereich einwirken, konzentrieren und in Bewegung umgewandelt werden. Verwerfungen entstehen nur in den obersten, noch relativ kühlen Bereichen der Erdkruste, wo das Gestein bei ausreichender Krafteinwirkung spröde bricht. Meist sind dies horizontale Druck- oder Zugkräfte, die nicht selten mit plattentektonischen Vorgängen in Zusammenhang stehen, und mitunter über viele hunderte oder sogar tausende Kilometer Entfernung wirken. Andere mögliche Ursachen für die Entstehung von Verwerfungen sind die Auswirkungen von Magmatismus oder Halokinese auf das Deckgebirge, oder aber Einschläge kosmischer Objekte.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "An der Bewegungsbahn einer Verwerfung bildet sich im Gebirge oft eine ausgeprägte Trennfläche aus, die als Störungs- oder Verwerfungsfläche bezeichnet wird. An dieser können durch die Reibung der Gesteine aneinander glatte, bisweilen spiegelglatt polierte Flächen mit Bewegungsrillen, den sogenannten Harnischen bilden. Jedoch kann das Gestein an den Bewegungsbahnen auch zu sogenannten \"tektonischen Brekzien\" zertrümmert oder sogar komplett zu Gesteinsmehl zerrieben sein (vgl. → Kakirit, → Kataklasit). In diesen Fällen hat die Bewegungsbahn nicht mehr den Charakter einer diskreten Trennfläche, sondern eher den einer Zone. Solche als Störzonen bezeichneten Bereiche im Gebirge können bei Tiefbauprojekten, vor allem beim Tunnelbau, erhebliche Probleme verursachen. Die Festigkeit des Gesteins in der Störzone ist deutlich geringer als die des Nebengesteins, was zwar den Vortrieb beim Tunnelbau potenziell erleichtert, indem bspw. auf Sprengungen verzichtet werden kann, was aber auch die Wahrscheinlichkeit von Niederbrüchen erhöht und somit nicht zuletzt ein Sicherheitsrisiko darstellt. So kam es beim Bau des Gotthard-Basistunnels in der Weströhre nach einem Niederbruch in einer Störzone zu erheblichen Verzögerungen. Bei Sedimentgesteinen mit ausgeprägter Schichtung ist nahe der Verwerfungsfläche nicht selten eine Verbiegung der Schichten zu beobachten, sofern die Bewegung quer zur Schichtung erfolgte. Diese Verbiegung wird als \"Schleppung\" bezeichnet. Harnische und Schleppungen ermöglichen die Ermittlung des Bewegungssinns an der Verwerfungsfläche. An Verwerfungsflächen findet in aller Regel keine kontinuierliche Bewegung statt, sondern diese erfolgt episodisch. Die nur Sekunden andauernden Bewegungen sind ursächlich für mehr oder weniger starke Erdbeben. Geometrie und Bewegungssinn der Verwerfung (siehe Einteilungen) bestimmen dabei die Mechanik des Herdprozesses bzw. die sogenannte \"Abstrahlcharakteristik\" des Bebens. Bei einer nicht aufgeschlossenen, noch aktiven Verwerfung, von der ein Beben ausging, können Geometrie und Schubrichtung anhand entsprechender seismologischer Daten mit Hilfe der Herdflächenlösung ermittelt werden. Im Aufschluss messbar sind die \"Sprunghöhe\" (auch \"saigere Sprunghöhe\" oder \"Verwurf\") als Größe für den vertikalen Versatz, die \"Sprungweite\" (auch \"Horizontalsprungweite\") als Größe für den horizontalen Versatz (senkrecht zur \"Sprunghöhe\") sowie die \"flache Sprunghöhe\" als Größe für den unmittelbar auf der Verwerfungsfläche erfolgten Versatz (Vektorensumme aus saigerer Sprunghöhe und Sprungweite).", "section_level": 1}, {"title": "Einteilungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung nach der Bewegung an der Verwerfungsfläche.", "content": "In der Realität treten die beschriebenen Verwerfungsarten selten in Reinform auf. Mischformen aus Aufschiebung und Blattverschiebung (transpressive Störung) oder aus Abschiebung und Blattverschiebung (transtensive Störung) sind die Regel. Bei Verwerfungen mit vertikaler Komponente wird zwischen \"Hangendem\" (engl.: \"hanging wall\") und \"Liegendem\" (engl.: \"foot wall\") unterschieden. Die Hangendscholle (auch Hangendflügel oder Hangendblock) ist die Scholle, die sich oberhalb der Verwerfungsfläche befindet, d. h., bei einer gedachten Bohrung, die sowohl Hangend- als auch Liegendscholle senkrecht durchteuft, ist die Hangendscholle jene Scholle, auf der sich das obere Ende des Bohrloches befindet. Die Hangendscholle ist jene Scholle, die den relativen Bewegungssinn vorgibt: Bei einer Aufschiebung ist sie aufgeschoben und bei einer Abschiebung ist sie abgeschoben. Alternativ wird die aufgeschobene oder nicht abgeschobene Scholle als Hoch- oder Horstscholle und die abgeschobene oder nicht aufgeschobene Scholle als Tief- oder Grabenscholle bezeichnet. Diese Bezeichnung empfiehlt sich vor allem dann, wenn mangels Aufschlüssen der Charakter der Verwerfung nicht bekannt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Einteilung nach Einfallen zur Schichtung.", "content": "Weiterhin unterscheiden sich Verwerfungen durch ihren Winkel zum Einfallen der Gesteinsschichtung:", "section_level": 2}, {"title": "Einteilung nach Streichen zur Schichtung.", "content": "Je nach dem Streichen einer Verwerfungsfläche bzw. -linie im Verhältnis zum Streichen der Schichten oder der Faltenachsen in einer bestimmten Region spricht man von \"Längs-\", \"Quer-\" oder \"Diagonalbrüchen\" bzw. \"-verwerfungen\" oder \"-störungen\". Diagonalbrüche werden veraltet auch als \"spießeckige Verwerfung\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Bezeichnungen.", "content": "\"Deckelkluft\" ist eine veraltete bergmännische Bezeichnung für eine flach einfallende Verwerfung, die nicht mit einer bestimmten Bewegungsrichtung oder einem bestimmten Entstehungsprozess verknüpft ist.", "section_level": 2}, {"title": "Aktive und inaktive Verwerfungen.", "content": "Verwerfungen werden danach, ob das tektonische Spannungsregime, in dem sie entstanden sind, immer noch besteht, d. h., ob an der Störungsfläche nach wie vor (schubweise) Bewegungen stattfinden, unterschieden in rezente (noch aktive) Verwerfungen und fossile (inaktive, alte) Verwerfungen. Viele aktive Verwerfungen finden sich in jungen Faltengebirgen und in den Krustenbereichen, die diesen Faltengebirgen vorgelagert sind, oder in aktiven Grabenbrüchen. Entlang aktiver Störungssysteme verlaufen oft sogenannte Erdbebenlinien, schmale Zonen an der Erdoberfläche, in denen gehäuft Erdbeben registriert werden. Eine der diesbezüglich bekanntesten Verwerfungen ist die San-Andreas-Verwerfung im US-Bundesstaat Kalifornien, die gleichzeitig eine Plattengrenze ist und daher nur im oberen Teil der Erdkruste tatsächlich Verwerfungscharakter hat. Aktive Verwerfungen müssen nicht zwangsläufig im bestehenden Spannungregime entstanden (angelegt worden) sein, sondern es kann sich auch um „alte Schwächezonen“ handeln, d. h., um zwischenzeitlich inaktive Verwerfungen, die im aktuellen Spannungsregime \"reaktiviert\" wurden. Viele der Verwerfungen, an denen die deutschen Mittelgebirge herausgehoben wurden, beispielsweise die Fränkische Linie oder die Harznordrandverwerfung, sind alte Störungen, die im Zuge der Alpenbildung reaktiviert worden sind. Sofern sich aktive Verwerfungen unterhalb von relativ dicht besiedeltem Gebiet mit sensibler Infrastruktur erstrecken, ist es im Rahmen des Katastrophenschutzes sinnvoll, diese Störungen mit Methoden der Geotechnik und der Geodäsie (GPS, Nivellement) zu überwachen. So war beispielsweise im Vorfeld des Baus des Karawankentunnels die Periadriatische Naht Ziel solcher Überwachungsmaßnahmen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwerfungssysteme.", "content": "Mehrere, annähernd parallele, gleichsinnige Verwerfungen in geringer lateraler Distanz werden als Staffelbrüche bezeichnet. Gegensinnig einfallendende Verwerfungen bilden Horste oder Gräben, bei denen die Verwerfungsflächen zur Teufe voneinander weg bzw. aufeinander zu streben. Schollen, die an parallelen, gleichsinnigen und in die gleiche Richtung einfallenden Verwerfungen verkippt sind, werden als \"Halbhorste\" oder \"Halbgräben\" bezeichnet. Solche Verwerfungs- oder Störungssysteme können, bei mehreren Dutzend bis hundert Kilometern Breite, eine Längsersteckung von hunderten oder tausenden Kilometern besitzen und sich über ganze Kontinente ziehen. Bekannte Beispiele sind der Ostafrikanische Grabenbruch, der vom Tanganjikasee bis zum Toten Meer reicht, die Mittelmeer-Mjösen-Zone, die von der Rhônemündung bis in die Gegend von Oslo reicht, und die Basin-and-Range-Provinz, die sich über mehrere Bundesstaaten im Westen der USA bis in den Nordwesten Mexikos erstreckt. Die Hauptverwerfungen in diesen Systemen reichen in der Regel tief in die kontinentale Lithosphäre und gehen in der Tiefe in duktile Scherzonen über. Das größte zusammenhängende Verwerfungssystem der Erde ist jedoch das der Mittelozeanischen Rücken. Kontinentale Kruste wird nicht subduziert und ist daher geologisch oft relativ alt. Zudem ist sie für die geologische Forschung relativ leicht zugänglich. Daher ist bekannt, dass sich der Charakter vieler Verwerfungssysteme im Laufe der Erdgeschichte, abhängig von den jeweils herrschenden großtektonischen (plattentektonischen) Gegebenheiten, mehrfach geändert hat, von extensiv über kompressiv zu erneut extensiv usw. Auch der Bewegungssinn an einzelnen Verwerfungen kann sich ändern, sodass im Verlauf vieler Millionen Jahre an ein und derselben Verwerfung mal vorwiegend Abschiebung, mal vorwiegend Aufschiebung und mal vorwiegend Blattverschiebung stattgefunden hat (siehe auch → Aktive und inaktive Verwerfungen).", "section_level": 1}, {"title": "Geomorphologie, Hydrologie, Magmatismus, Rohstoffgeologie.", "content": "Eine Verwerfung ist im Gelände oft nur schwer zu erkennen, denn in der Regel liegt sie unter einer Verwitterungsdecke bzw. einem Boden und die ursprüngliche Sprunghöhe ist durch Erosion und/oder Sedimentation mehr oder weniger stark nivelliert worden. Jedoch kann die Geomorphologie hinweise auf die Anwesenheit von Verwerfungen im Untergrund geben. Steht auf einer Scholle deutlich verwitterungs­resistenteres Gestein an als auf der benachbarten Scholle, bildet das Gestein erstgenannter Scholle eine Geländestufe oder die Scholle liegt zumindest topographisch höher. Die topographisch höher liegende ist aber nicht zwangsläufig die tektonisch höher liegende Scholle, weil das entsprechende widerständigere Gestein auf der benachbarten, tatsächlich tektonisch höher liegenden Scholle bereits vollkommen erodiert worden sein kann (→ Reliefumkehr). An Verwerfungen ist das Gestein durch die Bewegungen oft zerrüttet und dadurch weniger widerständig gegen Erosion als das Nebengestein. Zudem kann an Verwerfungen Oberflächenwasser leicht in den Untergrund eindringen und Verwitterungsprozesse auslösen. Beides führt dazu, dass das Gestein im unmittelbaren Umfeld von Verwerfungen leichter ausgeräumt wird als das Nebengestein, weshalb Geländeeinschnitte in Hochgebieten humider Klimazonen oft dem Verlauf von Verwerfungslinien folgen. Beispielhaft hierfür sind die Längstalfurchen in vielen jungen Faltengebirgen. Auch kann ein Grundwasseraustritt auf die Anwesenheit einer Verwerfung hinweisen. Eine sogenannte Verwerfungsquelle – eine Sonderform artesischer Quellen – entsteht, wenn ein Grundwasserleiter (Aquifer) an einer Verwerfung durch eine wasserstauende Schicht (Aquiclud) abgeriegelt wird und dadurch das Wasser im Grundwasserleiter bis an die Geländeoberfläche aufgestaut wird. In ähnlicher Weise können Verwerfungen Fallenstrukturen für Erdöl und Erdgas bilden: Wird ein hochporöser, permeabler Gesteinskörper, in dem fossile Kohlenwasserstoffe in Richtung Erdoberfläche migrieren können, an einer Verwerfung nach oben durch ein geringporöses impermeables Gestein begrenzt, können sich Erdöl und Erdgas unterhalb dieses impermeablen Gesteins in förderwürdigen Mengen ansammeln. Verwerfungen können als Aufstiegsbahn für Magma dienen, das dann als Lava oberflächlich austritt und weite Flächen bedeckt, einzelne Vulkane aufbaut oder in oberflächennahe Sedimentschichten eindringt und Lakkolithe bildet. Das in den Aufstiegsbahnen verbliebene Magma erstarrt zu Gesteinsgängen (engl.: \"dykes\"). Statt Magma können aber auch hydrothermale Lösungen aus der Tiefe aufsteigen, aus denen an den Bruchflächen Minerale ausgefällt werden, bis hin zur vollständigen Verfüllung der Bruchstellen in Form von Mineralgängen. Werden dabei ausreichend Erz­minerale ausgefällt, können wirtschaftlich abbaubare Ganglagerstätten entstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwerfungen im Kartenbild.", "content": "In geologischen Karten sind Verwerfungen oder vielmehr die Schnittlinien („Ausbisse“) von Verwerfungen mit der Geländeoberfläche („Störungslinien“) meist als dicke schwarze oder rote Linien dargestellt – im Gegensatz zu Schichtkontakten, die mit deutlich dünneren schwarzen Linien gekennzeichnet sind. Der relative Bewegungssinn von Störungen mit vertikaler Komponente (Auf-, Über- und Abschiebungen) ist in Regionen mit weitgehend horizontal (söhlig) liegenden Schichten in der Karte anhand des Alters des Gesteins benachbarter Schollen leicht zu erkennen: Schollen auf denen jüngeres Gestein ansteht, sind relativ zu Schollen, auf denen älteres Gestein ansteht, abgesenkt worden. Bisweilen wird bereits durch bestimmte Signaturen an den Störungslinien der Bewegungssinn an der entsprechenden Verwerfungsfläche angedeutet. Eine kamm- oder rechenartig dargestellte Störungslinie symbolisiert eine Abschiebung, Dreieckssymbole entlang einer Störungslinie symbolisieren eine Auf- oder Überschiebung. Die Zinken bzw. Dreiecke weisen dabei immer in Richtung der Hangendscholle. Halbpfeile an einer Störungslinie symbolisieren eine Blattverschiebung.", "section_level": 1}, {"title": "Fernerkundung und Planetologie.", "content": "Verwerfungen können auf Satellitenbildern der Erde und anderer Himmelskörper anhand bestimmter Merkmale identifiziert werden. Meist sind dies lineare Strukturen („Störungslinien“), die auf der Erde vor allem in Gebieten mit kaum vorhandener Vegetation gut erkennbar sind, insbesondere dann, wenn sich das anstehende Gestein jenseits und diesseits einer solchen linearen Struktur deutlich unterscheidet oder wenn diese mit Auffälligkeiten im Relief verbunden sind. Auf dem Mond wurden lineare Strukturen, sogenannte Rillen (Rimae) oder Rupes erstmals von Hieronymus Schröter zu Beginn des 19. Jahrhunderts untersucht. Die erste umfassende tektonische Karte des Erdmondes mit mehreren 1000 Verwerfungen wurde vom United States Geological Survey in den 1950er Jahren erstellt. Ausgedehnte Störungssysteme sind auch vom Mars (Paradebeispiel: Valles Marineris) und den Monden der Gasriesen des äußeren Sonnensystems (z. B. Europa) bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Verwerfung (auch Sprung, Verschiebung oder \"Störung im engeren Sinne\") ist eine tektonische Zerreiß- oder Bruchstelle im Gestein, an der über Distanzen vom Zentimeterbereich bis zu einigen Dutzend bis hundert Kilometern zwei Gesteinsbereiche oder Krustenteile gegeneinander versetzt sind. Diese Gesteinsbereiche werden \"Bruchflügel\", \"Blöcke\" oder \"Schollen\" genannt. Den Versatz bezeichnet man als \"Sprunghöhe\" bzw. \"Sprungweite\". Während der Überbegriff Störung im weiteren Sinn auch verschiedene Arten plastischer Verformung mit einschließen kann, wird als Verwerfung nur das Resultat einer bruchhaften Verformung bezeichnet. Die entsprechende Tektonik wird als Bruchtektonik bezeichnet. Verwerfungen sind daher stets im obersten Teil der Erdkruste entstanden. Die Schnittlinie einer Verwerfung mit der Geländeoberfläche bzw. der Oberfläche des anstehenden Gesteins wird als Störungslinie, Bruchlinie oder \"Verwerfungslinie\" bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1390573} {"src_title": "Human Life International", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Scheibbs wurde erstmals im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt. In einer Originalurkunde vom 19. August 1160, die sich im Stift Reichersberg im oberösterreichischen Innviertel befindet, erscheint ein Otto de \"Schibis,\" Gefolgsmann der Grafen von Peilstein. Der Name Scheibbs stammt vermutlich aus dem Slawischen, als nach dem Ende der Völkerwanderung um 568 Slawen aus Pannonien ins Gebiet drangen. Sie bezeichneten die damalige Ansiedlung \"Ščipéčje,\" was so viel wie „wildwachsende Hecken-Rose“ bedeutet. Noch heute gibt es mundartliche Begriffe wie „Hetscherl“ oder „Hetschipetsch“. Aus dem slawischen Ščipéčje wurde nach dem Erlöschen der slawischen Sprache in der Region um 1160 \"Scibes,\" um 1200 \"Schibes,\" 1367 \"Schibsa,\" 1537 \"Scheybs,\" 1700 \"Scheibs\" und 1800 \"Scheibbs\".", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Bezirk Scheibbs ist ein Teil der Eisenwurzen sowie des Mostviertels in Niederösterreich, welches den Südwesten des Bundeslandes umfasst, inklusive der Zentralregion um St. Pölten. Das Gemeindegebiet von Scheibbs liegt im Zentrum des Bezirkes und umfasst im Wesentlichen das mittlere Erlauftal sowie die umliegenden Voralpen. Die Stadt Scheibbs liegt an der Großen Erlauf, die bei Pöchlarn in die Donau mündet, der die Region beherrschende Ötscher ist meist in Sichtweite. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 45,96 Quadratkilometer. 48 Prozent der Fläche sind bewaldet.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Stadtgemeinde Scheibbs besteht aus sechs Katastralgemeinden, namentlich aus Brandstatt, Fürteben, Ginning, Neustift bei Scheibbs, Scheibbs und Scheibbsbach. Die sechs Katastralgemeinden umfassen jedoch mehrere Siedlungsgebiete, die aus der Stadt Scheibbs und den umliegenden Orten sowie den Siedlungen auf den Anhöhen rund um Scheibbs bestehen und sich aus der Geschichte erklären. So waren damals beispielsweise die Orte Schöllgraben und Scheibbsbach außerhalb der Stadtmauer, im Laufe der letzten 100 Jahre sind diese Siedlungsgebiete mit dem Stadtkern zusammengewachsen, sodass heute nur mehr Reste der mittelalterlichen Stadtmauer erahnen lassen, wo die Grenzen verlaufen. Das Gemeindegebiet umfasste bis 2017 folgende 14 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2017): Seite 2018 umfasst das Gemeindegebiet eine Ortschaft (in Klammern Einwohnerzahl Stand ):", "section_level": 2}, {"title": "Flächennutzung.", "content": "Das Gemeindegebiet von Scheibbs umfasst 45,96 km2, wobei 47,96 Prozent an Waldflächen entfallen, die sich hauptsächlich auf den Anhöhen rund um Scheibbs befinden.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Im Süden wird Scheibbs von der ultrahelvetischen Grestener Klippenzone und penninischen Ybbsitzer Klippenzone, im Norden von der penninischen Flyschzone geprägt. Höhenzonal liegt das Gemeindeareal im kollin-submontanen Bereich und weist entsprechend der polymorphen geologischen Struktur auch chorographisch unterschiedliche Landschaftsformen auf. Von der erst im Quartär den heutigen Zustand erreichenden Erlaufniederung erheben sich links und rechts die das Relief bestimmenden Höhenrücken von Lampelsberg und Blassenstein, die am Übergang zum Alpenvorland der Szenerie beinahe alpinen Charakter verleihen.", "section_level": 2}, {"title": "Berge.", "content": "Scheibbs liegt in den Voralpen und befindet sich im Übergangsbereich vom Flach- und Hügelland zu voralpinen Ausläufern. Das Gemeindegebiet gehört mit seinen Anhöhen bis weit über 800 m der oberen Hügelstufe bzw. unteren Bergstufe an. Rund um Scheibbs befinden sich Hochweinberg, Lampelsberg, Ginselhöhe, Buchberg, Schneekogel, Hochkienberg, Roter Stein, Greinberg, Holzkogel und der Blassenstein () mit der am 9. August 1903 eröffneten Urlingerwarte, einer Aussichtswarte, von der man bei klarem Wetter nahezu das gesamte Mostviertel überblickt, bis Linz, St. Florian in Oberösterreich und ins Waldviertel. Natürlich allgegenwärtig ist der Ötscher mit Höhe.", "section_level": 2}, {"title": "Flüsse.", "content": "Der wichtigste Fluss ist die Erlauf, die im Oberlauf Güteklasse I-II, im übrigen Verlauf Güteklasse II aufweist. Die Erlauf ist etwa 70 km lang und fast 40 Prozent des Flussverlaufes sind noch als naturnah zu nennen. Eine Fischwanderung ist aufgrund mehrerer Kraftwerke dennoch nicht möglich. Außerdem gibt es noch einige Bäche, wie Scheibbsbach, Lueggrabenbach und Schöllgrabenbach. Auch ein Teil der II. Wiener Hochquellenwasserleitung quert das Gemeindegebiet. Dies ist auch der Grund, warum auf einer konstanten, linearen Höhe über Scheibbs nicht gebaut werden darf und zwar dort, wo die Gefahr besteht, dass der Hang abrutscht (Ausnahme: BORG Scheibbs, wo es bei dessen Bau auch zu Rutschungen kam, die mit riesigen Fundamenten gestoppt werden mussten).", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Scheibbs liegt großklimatisch im Bereich der Westwindzone. Es herrschen daher abgeschwächte ozeanische Klimaeinflüsse vor. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 8,7 °C, der durchschnittliche Niederschlag bei 1144 mm und Sonnenstunden bei 1508 h im Jahr.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte und Antike.", "content": "Einige Funde belegen eine Besiedlung bereits in der Jungsteinzeit (zum Beispiel am Blassenstein). Die Illyrer (1500 v. Chr.) gaben dem Erlauffluss seinen Namen: arilapa (\"Ar\" für „Adler“ und \"apa\" für „Wasser“), also „Adlerfluss“. Daraufhin folgten die Kelten (400 v. Chr.), die dem beherrschenden Berg der Region den Namen \"ocan\" für „Vaterberg“ gegeben haben sollen, woraus \"Ötscher\" entstand. Die keltische Statuette \"Diana von Scheibbs\" aus dem 2. bis 3. Jh. n. Chr., die 1864 in einem Feld bei Scheibbs gefunden wurde und sich nun im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet, zeugt von der Anwesenheit der Kelten. Die bronzene römische \"Mercurius\"-Statue, die sich heute ebenfalls im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet und etwa 250 n. Chr. datiert, zeugt von der Anwesenheit der Römer, im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Sicher hatten schon Kelten oder Römer auf dem erhöhten Platz (heute Rathausplatz), wo sich heute Schloss und Pfarrkirche befinden, eine Wehrburg für eine kleine Ansiedlung errichtet, die 488 geräumt wurde, diente aber der einheimischen Bevölkerung in unruhigen Zeiten immer wieder als Fluchtburg.", "section_level": 2}, {"title": "Scheibbs im Mittelalter.", "content": "Mit dem Ende der germanischen Völkerwanderung drangen im 6. Jahrhundert (um 568) Slawen aus Pannonien ein (Einmarsch der Slawen). Sie mussten sich bald der Herrschaft der Awaren unterwerfen, die 795 endgültig von Pippin, Sohn Karl des Großen, geschlagen wurden. Im Osten wurde eine Mark gebildet (Awarische Mark), die jedoch 907 von den Magyaren zerstört wurde. Nun herrschten diese fünf Jahrzehnte, bis sie 955 auf dem Lechfeld bei Augsburg durch die Deutschen unter König Otto I. eine schwere Niederlage erlitten. Ab 976 regierten Markgrafen und Herzöge aus dem Geschlecht der Babenberger das Land. Ostarrichi war als Grenzmark zunächst nur ein schmaler Landstreifen zwischen Enns und Traisen (entspricht in etwa dem heutigen Mostviertel). Seit dem beginnenden 11. Jahrhundert kamen neue Bewohner, vorwiegend aus Bayern, ins Land, errichteten Weiler und Dörfer, erbauten Burgen und später auch Siedlungen. Im Mittelalter stand an der Stelle von Schloss Scheibbs eine Burg als Zentrum einer Handwerkssiedlung. Vermutlich handelt es sich beim Schloss Scheibbs um eine Burg-Kirchenanlage des frühen Mittelalters, die an einem strategisch günstigen Punkt im Erlauftal (Kreuzung mit der Verbindung Ybbstal – Melktal) von den Vorfahren der Grafen von Peilstein errichtet und später ein wesentlicher Bestandteil der Befestigungsanlage von Scheibbs wurde. Konrad I. von Peilstein machte das \"„Gemäuer“\" zum Verwaltungszentrum seiner Herrschaft. 1160 erscheint urkundlich ein \"Otto de (von) Scibis (Schibis)\", Gefolgsmann der Grafen von Peilstein, die Scheibbs 1120 zum Verwaltungszentrum ihrer Gebiete machten und bis 1218 Herrschaftsinhaber waren. Scibis war von den Peilsteinern als Verwalter des kleinen Wehrbaues eingesetzt worden. Der Vorläufer des späteren Schlosses war mit Ausnahme der Kirche das einzige gemauerte Gebäude weit und breit und wurde daher als „\"Gemäuer\"“ bezeichnet. Scheibbs war damals eine Grenzsiedlung gegen Karantanien. Vor den dort lebenden Slawen hatte man im 11. und 12. Jahrhundert noch großen Respekt. Von Scheibbs aus konnte jederzeit der Verkehr im Erlauftal kontrolliert werden. Nach dem Aussterben der Peilsteiner fiel Scheibbs um 1218 an die Babenberger und wurde landesfürstlich, welche im 14. Jahrhundert Markt (1338) und Burg (1349) der Kartause Gaming schenkten. Ab diesem Zeitpunkt war das Schicksal von Scheibbs über Jahrhunderte hinweg eng mit der Kartause verknüpft. Bis zur Aufhebung des Klosters 1782 war Scheibbs weltliches Verwaltungszentrum der Klosterherrschaft. Die Gaminger Amtleute und Hofrichter hatten ihren Sitz im Schloss Scheibbs. Scheibbs ist seit 1352 Stadt, den Titel erhielt Scheibbs von Herzog Albrecht II. zugesprochen, wurde aber in der Folgezeit stets als Markt bezeichnet (Titularstadt). Sitz der Scheibbser Marktrichter war seit 1538 das von den Bürgern erworbene Rathaus. Herrschaftsrechte besaßen die Gaminger Kartäuser über Stadt und Schloss Scheibbs, Oberndorf, Texing und Ruprechtshofen. Obwohl sie keine Seelsorger stellten, wurden ihnen die großen Pfarren Gaming und Scheibbs, Ruprechtshofen und Oberndorf mit den Filialen Texing, Neuhaus, Lackenhof und St. Anton an der Jessnitz einverleibt. 1348 trat die Pest zum ersten Mal auf, bis 1732 insgesamt 20 Mal. Meist waren Kinder und Jugendliche betroffen. Ein Pestkreuz von 1644 erinnert noch an diese Zeit. 1448 schloss sich Scheibbs mit acht niederösterreichischen Gemeinden – Amstetten, Waidhofen, Ybbs, Ybbsitz, Pöchlarn, Wieselburg, Gresten und Pöggstall – zu einem \"Gauhandelsverband\" zusammen, der die steirischen Eisenbetriebe mit Proviant und Waren versorgte und dafür am Eisentransport und -handel beteiligt war. Ende des Jahrhunderts, als die Zahl der beteiligten Orte auf achtzehn gestiegen war, ließen Scheibbs, Pöggstall und Gresten, deren Fuhrwerke vornehmlich in Pöchlarn be- und entladen wurden, den bisher nur von Saumtieren passierbaren Weg über den Grubberg vom Erlauf- ins Ybbstal zur Fahrstraße ausbauen. Nun lag Scheibbs an der bald frequentierten \"Dreimärktestraße\" zur Donau. \"Mittelalterliche Burgen um Scheibbs: Siehe Burgruinen im Erlauftal\"", "section_level": 2}, {"title": "Scheibbs während Neuzeit und Dreißigjährigem Krieg.", "content": "1529 wurden Scheibbs und das Gaminger Kloster von den Türken angegriffen, sie konnten jedoch abgewehrt werden. 1537 erhielten die Scheibbser für ihre Tapferkeit während der Türkenbelagerung vom Landesfürsten ein Wappen verliehen. Ab 1538 kommt es durch die steigende Erzproduktion am Erzberg und dem damit verbundenen Bedarf an Lebensmitteln zu einer neuerlichen wirtschaftlichen Hochblüte, und Scheibbs wurde neben Waidhofen/Ybbs zum wichtigsten und wohlhabendsten Ort in der niederösterreichischen Eisenwurzenregion. Mit den Märkten Purgstall und Gresten bestand das Privileg, die Erzberg-Bergleute mit landwirtschaftlichen Produkten zu versorgen. 1561 wurde die Dreimärkterstraße errichtet, wonach der Eisenhandel erst richtig aufblühte. Der \"Scheibbser Metzen\" ist ein altes Getreidemaß (ein Metzen entsprach 61,5 Litern), das zeitweise sogar die Preise der gesamten Donaumonarchie geregelt haben soll. 1544 wurde die Talenge Peutenburg, die einen regen Verkehr im Erlauftal zwischen Scheibbs und Gaming verhinderte, mit Schwarzpulver, freigesprengt. Damit wurde der alte, beschwerliche Weg über den Lueggraben nach Gaming obsolet. Eine Sprengung eines Felsens war zum damaligen Zeitpunkt eine Besonderheit, Schwarzpulver wurde erst kurz zuvor in China erfunden und danach vorrangig militärisch eingesetzt. Als sich im Herbst 1595 die niederösterreichischen Bauern diesseits und jenseits der Donau gegen ihre Grundherren erhoben, stellten sich der Marktrichter Walberger, der Marktmüller Urberger und der Kastner Preuß aus Scheibbs an die Spitze der Aufrührer und belagerten den Prior Bartholomäus, der sich im Schloss Scheibbs verbarrikadiert hatte. Als dem Kartäuseroberen die Flucht gelang und er in Prag bei Kaiser Rudolf II. vorstellig geworden war, begann im Frühjahr 1596 die Strafexpedition der unter Befehl des Obersten Wenzel Morakschi zu Litschau stehenden Schwarzen Reiter. Nach der Niederschlagung der Aufständischen im Waldviertel trieben die Kaiserlichen auch die Bauern südlich der Donau zu Paaren. Die Köpfe des Müllers und Kastners fielen auf dem Marktplatz von Scheibbs durch das Schwert, dem Marktrichter schlug der Henker erst die rechte Hand ab, mit der er seinem Grundherren die Treue geschworen hatte, und hing sie an den Marktpranger, bevor der Delinquente selbst zwischen Scheibbs und Gaming an einen Baum geknüpft wurde. Ein Dutzend von den übrigen Rädelsführern ließ Marakschy zu Schanzarbeiten nach Wien bringen. Dort wurden auch sie abgeurteilt. 1643 wurde in Scheibbs die Rosenkranzbruderschaft gegründet. Der seit 1618 andauernde Dreißigjährige Krieg führt zu mehr Gottessuchenden. Die Mitglieder der \"„Erzbruderschaft Jesus und Maria des Allerheiligsten Rosenkranzes“\" verpflichteten sich zu bestimmten Andachtsübungen und werktätiger Nächstenhilfe. Nicht nur aus Scheibbs, bis ins Ybbstal, von Purgstall, Ruprechtshofen und sogar Loosdorf und Waidhofen/Ybbs waren Mitglieder vertreten. Durch Spenden und Legate wuchs das Vermögen derart an, dass 1667 eine eigene Kapelle nördlich der Pfarrkirche direkt am Rathausplatz an der ehemaligen Friedhofsmauer errichtet wurde. 1782 wurde die Rosenkranzbruderschaft von Joseph II. aufgehoben. Erst 1830 wurden das Bruderschaftsgebäude und der alte Friedhof abgetragen. 1645 vernichtete ein Großbrand 36 von 71 Bürgerhäusern, darunter die Kirche, das Rathaus und die Schule, 1683 standen die Türken mit 200 Mann wieder vor Scheibbs, sie wollten Verräter einschleusen, die dann bei Nacht die Stadt anzünden sollten. Doch diese wurden entdeckt und sofort hingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Scheibbs während der Industrialisierung.", "content": "1711 verwüstete ein Wirbelsturm die Stadt. 1781/82 herrschte wieder Katastrophenstimmung, denn die wirtschaftliche Blütezeit der Eisenwurzen wurde durch die Einführung einer Freihandelszone jäh beendet; die Kartause Gaming wurde aufgehoben. 1800 wurde die Erlauf in Scheibbs zur Demarkationslinie zwischen Erzherzog Karl von Österreich und dem französischen General Moreau. 1820 wurde in Neubruck bei Scheibbs die „erste k.k. privileg. Eisen-, Stahl- und Walzblechfabrik“ von Andreas Töpper errichtet und verhalf der Stadt damit zu großem Ansehen und zu einem neuerlichen wirtschaftlichem Aufschwung der Eisenwurzenregion, die Fabriken Töppers befanden sich in Nachbarschaft der Fabriken von Franz Wertheim in Scheibbs-Neustift sowie der Fabrik Gaißmayer & Schürhagel in Scheibbs-Heuberg. Töpper war damit der Erfinder des Walzblechverfahrens für Eisenblech, er hatte den Steinkohlenbau forciert und das erste Erlaufwehr errichtet. Auf sein Betreiben hin entstand auch die Erlauftalbahn bis Neubruck, um seine Werke an das Eisenbahnnetz anzubinden. Aus der von Töpper gegründeten Werksiedlung nahe dem Eisen- und Walzblechwerk entstand schließlich der heutige Ortsteil Neubruck, benannt nach der von Töpper 1830 errichteten „Neuen Brücke“ über die Erlauf; der Name des Ortsteils Neustift, wo die Wertheimfabrik stand, kommt von der Bezeichnung für ein neues Verfahren, um Stahlstifte herzustellen. 1850 wurde in Scheibbs die Bezirkshauptmannschaft errichtet. Sie umfasste die Gerichtsbezirke Scheibbs, Gaming und Mank. 1857 wurden 115 eisenverarbeitende Betriebe im Bezirk Scheibbs genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Sommerfrische in Scheibbs.", "content": "1877 wurde die Erlauftal-Eisenbahn fertiggestellt, die bei Pöchlarn von der Westbahn abzweigt und in Kienberg bei Gaming endet. Ursprünglich wäre eine Bahnlinienführung von Zwettl im Waldviertel über das Erlauftal bis in die Steiermark nach Hieflau geplant gewesen. Mit dieser Bahn wird Scheibbs den großstädtischen Sommerfrischlern erschlossen. 1886 erhielt Scheibbs als erster Ort der k.u.k. Monarchie eine elektrische Straßenbeleuchtung, es handelte sich um Bogenlampen, bei denen Licht durch einen Lichtbogen zwischen zwei Elektroden aus Kohle erzeugt wurde. Mit den ersten Bogenlampen wurde die neu eröffnete Festhalle und deren Vorplatz beleuchtet. Ebenfalls 1886 wird als erstes in Niederösterreich ein Frei- und Wannenbad gebaut. Die spätere Gründerzeit änderte auch das Aussehen von Scheibbs nachhaltig, neue Straßenzüge und Brücken wurden errichtet, Parks zum Flanieren errichtet wie der Kaiserpark mit einem Denkmal zu Ehren Kaiser Franz Josephs, besonders jenseits der Erlauf außerhalb der Stadtmauern. Die Erlaufpromenade wird angelegt. Mit dem späteren Rennfahrer Heinrich Schönfeldt fuhr einer der ersten hundert Österreicher ein Automobil. Mit der Burgerhof- und der Urlingerwarte werden zwei Aussichtswarten sowie der Kaiser-Jubiläumsbrunnen am Rathausplatz errichtet. 1894 wurde eine Knabenbürgerschule (die einzige zwischen Mariazell und Pöchlarn) eröffnet, 1898 folgte die Eröffnung der Scheibbser Stadtwasserleitung und 1910 die der Kaiser Franz Joseph-Hochquellenwasserleitung, die die Versorgung der Stadt Wien mit Trinkwasser gewährleisten sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Scheibbs ab dem 20. Jahrhundert.", "content": "Aufgrund des Niedergangs der Eisenindustrie Ende des 19. Jh. in der Eisenwurzen folgte eine Verarmung der gesamten Region. Die Familie Rothschild wurde im Bereich Waidhofen und Gaming zum größten Großgrundbesitzer Niederösterreichs, baute das Schloss Waidhofen auf und finanzierte Infrastruktur-, Schul- und Kulturprojekte. Außerdem wurden sie zum Initiator des Tourismus in der Region durch Wandertouren, Skifahren und Radtouren. Trotz dieses Engagements und des erneuten Aufblühens der Region, vor allem Waidhofens, das hinter dem erstarkenden Eisenbahnerort Amstetten zurück gefallen war, wurde die Region zur Modellregion des Antisemitismus in Österreich. So auch in Scheibbs, wo einer der größten Hetzer, Franz Haiser, seine Ideen in besonders aggressiver Sprache von Scheibbs aus in den gesamten deutschen Sprachraum verbreitete. Das Rassenprogramm der NSDAP war Haiser viel zu wenig rassen- und elitenbetont. Mit seiner 1924 veröffentlichten Schmähschrift „Freimaurer und Gegenmaurer im Kampfe um die Weltherrschaft“, die das Konzept einer ordensähnlichen Elite vortrug, erlangte er entscheidenden Einfluss auf Heinrich Himmler und das Programm der SS. Im Mai 1945 nahm Haiser sich durch Gift das Leben. 1911 konnte das Bezirkskrankenhaus erstmals seinen Betrieb aufnehmen, eine Stiftung von Bertha Kupelwieser. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte die Stadtbevölkerung unter bitterer Armut zu leiden. 1923 erfolgte die Gründung der Tonindustrie Scheibbs durch Ludwig Weinbrenner, der Künstler engagierte, die der Wiener Werkstätte nahestanden bzw. dort ihr Handwerk u. a. bei Vally Wieselthier, erlernt hatten. 80 Prozent der Produktion wurden in die USA und nach Südamerika exportiert. Die Tonindustrie Scheibbs wurde 1933 geschlossen, 1937 aber wiederbelebt und existiert bis heute als „Scheibbser Keramik“. 1926 kam es zur erneuten Stadterhebung, Scheibbs war ja seit 1352 Titularstadt. 1939 wurden die Gemeinden Neustift und Scheibbsbach in die Stadtgemeinde Scheibbs eingemeindet. Zur Gemeinde Neustift gehörten die Katastralgemeinden Neustift, Brandstatt und Fürteben, zur Gemeinde Scheibbsbach gehörte Ginning. Der Nationalsozialismus erfuhr in Scheibbs eine große Unterstützung. So errang die NSDAP bereits bei den Landtagswahlen 1932 27,48 Prozent der Stimmen. Während des nationalsozialistischen Regimes stammte ein Großteil der Kreisleitung Scheibbs aus Scheibbs selbst (unter anderem die Kreisleiter Otto Rössler und Hans Schrenk). Zumindest 16 Mitglieder der IKG Ybbs/Amstetten aus Scheibbs fielen der Shoah zum Opfer. 1939 mussten die Kapuziner das Kloster räumen und übersiedelten nach Wien. In das Klostergebäude zogen mehrere Organisationen der NSDAP ein. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde eine Kommandantur durch die Rote Armee im Gasthaus Gruber errichtet, großartige Aufbauarbeit wurde geleistet (Trinkwasserversorgung, Straßenbauten, Siedlungstätigkeit, Modernisierung des Krankenhauses etc.). Die Katastralgemeinde Scheibbsbach trennte sich 1946 von Scheibbs und wurde wieder eigenständige Gemeinde, bald darauf aber wieder eingegliedert. 1960 entstand die erste große Siedlung außerhalb der ehemaligen Stadtmauer, von der heute noch etwa ein Drittel erhalten ist. 1973 wurde mit dem Bau der Umfahrungsstraße B 25 begonnen, da bis dahin der Verkehr stark zugenommen hatte und alle Fahrzeuge immer noch durch die enge Altstadt von Scheibbs fahren mussten. 13 neue Brücken wurden errichtet. 1975 wurde das erste buddhistische Kulturzentrum Österreichs in Neustift eröffnet. Ständig wurden neue Siedlungen errichtet (z. B. in der Schmelzergasse und am Burgerhof) und so wuchsen die Ortsteile Scheibbs, Heuberg, Scheibbsbach, Saffen bzw. Neustift und Neubruck zusammen. 2005/06 erfolgte der Bau der Kardinal-Franz-König-Brücke als Teil der Innenstadtumfahrung. Diese war notwendig geworden, da es für Busse oder LKW unmöglich war, die Stadt von Süden nach Norden zu passieren.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtentwicklung.", "content": "Die Stadt Scheibbs war unter den Römern bzw. den von ihnen abhängigen Kelten eine Wehrburg (um 250 n. Chr.) in der Provinz Noricum. Wie auch der Namen Scheibbs deutet, was übersetzt Heckenrose bedeutete \"(Siehe Namensgebung),\" war das Land Kulturland, denn nur wo gerodet wurde, wuchsen Heckenrosen. Während der Völkerwanderung verödete das Land und die Wehrburg verfiel zunehmend. Die Burg wurde zur Fluchtburg während der unruhigen Zeiten. Die Wehrburg war nach typisch römischer Siedlungsbauart errichtet: südlich der Burg der steil abfallende Schöllgraben, nördlich der Ginningbach, im Westen die Erlauf und an der Ostseite die Wehrburg. 1120 wurde Scheibbs von Konrad I. von Peilstein neu gegründet, er setzte Otto de Scibes als Dienstmann ein, der in der verfallenen Feste gehaust hat. Es war dies das einzige gemauerte Gebäude, daher der Name Gemäuer, der sich bis heute als Bezeichnung für das Schloss Scheibbs gehalten hat. Es kommt zur Ansiedlung von Handwerkern rund um die verfallene Feste und eine kleine Holzhaussiedlung entwickelt sich. 1130 wird ein kleines Betkirchlein neben der Feste gebaut, 1187 die erste Pfarrkirche, vermutlich aus Holz, und 1314 die erste romanische Kirche aus Stein mit hölzernen Kirchturm, der - ähnlich wie die Campanile in Italien - freistehend war. 1338 wird Scheibbs zum weltlichen Verwaltungszentrum der Gaminger Kartäuser und 1349–1352 die alte Feste instand gesetzt. 1352 die Stadterhebung von Scheibbs, damit verbunden die Verpflichtung innerhalb der nächsten 120 Jahre die Stadt mit einer Stadtmauer zu befestigen. Davor gab es nur Palisaden aus Holz, die von der Feste zum Ginningbach und westwärts zur Erlauf gingen. Die Stadt war aber über den Bach Richtung Norden gewachsen, die Häuser damals waren alle noch aus Holz. 1380 wurde der erste Turm, der heute noch erhaltene \"Pulverturm,\" gebaut. Von den ehemals 13 Türmen an der Stadtmauer (fünf Tortürme) sind noch sieben (darunter zwei Tortürme erhalten). Die meisten wurden im 19. Jahrhundert abgebrochen, da sie nicht mehr gebraucht wurden und die Stadt über die Grenzen hinauswuchs. Richtung Süden wuchs Scheibbs schon um 1400 hinaus, der unbefestigte Äußere Markt entstand, lediglich ein Tor gab es zwischen zwei Häusern, das heute nicht mehr vorhanden ist. 1505 wird die Grundsteinlegung zur spätgotischen Pfarrkirche Maria Magdalena durchgeführt, sie wird eine der größten Kirchen Niederösterreichs mit einer Außenbreite von damals 18,5 m. Scheibbs hatte damals kaum 80 Häuser. 1554 wurde die erste und einzige steinerne Brücke über die Erlauf gebaut, die Römerbrücke. vorher gab es nur einen hölzernen Steg. 1575 wurde der neue Friedhof außerhalb der Stadtmauern angelegt, aus Platz- und Hygienegründen, 1678 wurde das Kapuzinerkloster vor dem ehemaligen Wienertor nördlich der Stadt errichtet. 1837 wurde eine Holzbrücke von Andreas Töpper zu seinen Gründen westlich der Erlauf errichtet, sechs Jahre später ein Herrenhaus. 1877 war die Erlauftalbahn, damals Südwestbahn, und der Bahnhof errichtet, allmählich wuchs die Stadt über die Erlauf auf Gründen der damals selbständigen Gemeinden Neustift (Süden) und Scheibbsbach (Norden), Promenaden und Villen wurden errichtet sowie zwei neue Brücken in Stadtnähe. Die Stadt war damals beliebtes Sommerfrischeziel, die Villen sind heute noch meist Zweitwohnsitze. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden erste Siedlungen angelegt, so 1929 und 1939, und im selben Jahr kam es zur Eingemeindung von Neustift und Scheibbsbach. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg der Bedarf an Einfamilienhäusern und Gemeindewohnungen enorm, 1949 wurde der Steghofpark als Stadtpark öffentlich zugängig gemacht, und etwa alle fünf Jahre entstand eine neue große Siedlung, obwohl die Einwohnerzahl nur mäßig stieg (1910 lag die Einwohnerzahl bei 4061, heute bei 4331, \"siehe Bevölkerungsentwicklung\"). Ab 1973 kam es zum Bau der Umfahrungsstraße B25 und 2005/06 zum Bau der innerstädtischen Umfahrung.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Für das Jahr 1661 werden 496 Einwohner genannt. Im Jahr 1838 lebten in Scheibbs 1008 Personen.", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Die überwiegende Mehrheit ist römisch-katholischen Glaubens, es gibt eine evangelische Minderheit sowie mit dem Buddhistischen Zentrum Scheibbs eine der ältesten buddhistischen Einrichtungen im deutschen Sprachraum. Außerdem gibt es eine kleine islamische Minderheit durch Emigranten aus Bosnien-Herzegowina bzw. der Türkei. Die ehemalige jüdische Gemeinde gehörte zur IKG Amstetten und hatte einen Betraum eingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder. Von 1428 bis 1848 standen Marktrichter der Stadt vor, ab 1850 Bürgermeister. Prägend für die Stadt Scheibbs waren u. a. Ignaz Höfinger sowie Anton Gaißmayr. Nach 1945 wurden Bürgermeister ausschließlich von der ÖVP gestellt: Anton Herok (1950–1965), Alois Derfler (1965–1983), Leopold Gansch (1983–2007) sowie Johann Schragl von 2007–2009. Es folgte Christine Dünwald-Specht nach, die das Amt der Bürgermeisterin mit Ende August 2019 nach zehn Jahren zurückgelegte. Amtierender Bürgermeister ist Franz Aigner.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Mit Brief und Siegel vom 2. November 1537 verlieh König Ferdinand I. der Stadt Scheibbs ein Wappen. Seine Begründung: \"„Für ihr ehrbares und redliches Wohlverhalten, als sie von den Türken schwerlich angefochten und in Gefährlichkeit gestanden sind und männlichen Widerstand gezeigt haben.“\" Das Wappen wird folgendermaßen beschrieben: \"„Ein Schild, der Länge nach geteilt, die hintere Hälfte weiß oder silberfarbig, die vordere Hälfte schwarz. Im ganzen Schild drei runde Scheiben, im Driangel gestellt.“\" (Wappenbrief von König Ferdinand I., 1537) 1926 wurde das Stadtwappen von Scheibbs von Johann und Alois Illek zur zweiten Stadterhebung in Keramik angefertigt und war ein Geschenk der Tonindustrie Scheibbs an die Stadt Scheibbs. Als Vorlage diente der Wappenbrief aus dem Jahr 1537. Dieses Keramikwappen ist als Wandapplikation auf der Front des Rathauses Scheibbs zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsmarkt.", "content": "Im Jahr 2001 waren 1921 Scheibbser an ihrem Wohnort, insgesamt 2894 Personen in Scheibbs beschäftigt, davon 4,8 Prozent in der Landwirtschaft und Forstwirtschaft, 31,3 Prozent in Industrie und Gewerbe und 63,9 Prozent im Dienstleistungssektor.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Stadt Scheibbs ist das Bildungszentrum im Erlauftal, neben Volks- und Sportmittelschule gibt es die Polytechnische Schule für den Bezirk Scheibbs, das Bundesoberstufenrealgymnasium Scheibbs, die Volkshochschule, Johann-Heinrich-Schmelzer-Musikschule und die Krankenpflegeschule.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheit.", "content": "Scheibbs ist das Zentrum der medizinischen Versorgung der Region. Das Landesklinikum Mostviertel Scheibbs ist das einzige Krankenhaus im Bezirk, der Bertha-Kupelwieser-Trakt wurde von Hans Schimitzek entworfen. Außerdem gibt es ein breites Spektrum an Ärzten und Fachärzten (praktische Ärzte, Fachärzte für Augenheilkunde, Chirurgie, Radiologie uvm.) sowie Apotheken. Dazu kommt die Bezirksstelle des Roten Kreuzes Scheibbs, 1880 gegründet, mit Ortsstellen in Gaming, Steinakirchen/Forst und Wieselburg. Viele der medizinischen Tätigkeiten wurden früher vom Bader erledigt, er besaß das Badehaus (heute Ecke Gaminger Straße/Hauptstraße) und durfte zur Ader lassen oder auch Haare schneiden.", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus und Sport.", "content": "Die Stadt Scheibbs bietet sanften und themenorientierten Tourismus an, einerseits durch die herrliche Lage und die beeindruckende Landschaft, andererseits durch das historische Erbe als Stadt in der Eisenwurzen und jahrhundertelanges Verwaltungszentrum der Kartause Gaming. So gibt es die weithin sichtbare Urlingerwarte, eines der Wahrzeichen von Scheibbs und die Jelinekwarte. Unterkunftsmöglichkeiten gibt es in einigen privaten Unterkünften und Bauernhöfen. Das ehemalige Hotel Hofmarcher im Zentrum der Stadt wurde im Jahr 2018 abgerissen, nachdem es seit 2011 leer stand. Im Herbst 2019 eröffnete an selber Stelle das N8Quartier mit Nächtigungsmöglichkeiten. Im Komplex ebenfalls beinhaltet sind Geschäftsflächen und Wohnungen. Ein Gastronomiebetrieb ist geplant. In der Stadt kann man sich auf den Stadtrundweg \"Scheibbser Altstadtrunde\" begeben, der die Geschichte wiederbelebt, es gibt zahlreiche Wanderwege wie zum Beispiel zur Urlingerwarte über Scheibbs, Radwege im Erlauftal, Mountainbikestrecken, den Höhenwanderweg um Scheibbs, sowie die Nähe zu Lunzer See, Erlaufsee, Naturpark Ötscher-Tormäuer, Wildnisgebiet Dürrenstein und Mariazell. Die Wintersportgebiete der Region wie Ötscher-Lackenhof, Hochkar, Hochreit, Dürrenstein und Maißzinken sind in unmittelbarer Nähe. Etwa zehn Kilometer entfernt beginnt die Trasse der Ybbsthalbahn-Bergstrecke in Kienberg bei Gaming, einer schmalspurigen Museumsbahn mit für Österreich einzigartigen Trestle-Brücken. Außerdem gibt es ein Allwetterbad, Fitnessstudio, Solarien, sieben Sand-Tennisplätze, Fußballplatz, Beachvolleyballplatz uvm. In Scheibbs befindet sich außerdem das Stammhaus der führenden Konditorei Reschinsky, die 1888 gegründet wurde. Eine besondere Tradition haben \"Sportschützen,\" die Schützengilde \"Scheibbser Gmein\" besteht seit 1569 und wurde aus der mythisch-religiösen Tradition des Vogelschusses gegründet. Zahlreiche alte Schützenscheiben sind im Schützenscheibenmuseum Scheibbs zu betrachten.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr und Infrastruktur.", "content": "Die wichtigste Verkehrsanbindung für die Gemeinde Scheibbs stellt die Erlauftal Straße (B 25) dar, die Scheibbs nach Norden mit der Westautobahn A 1 verbindet (Abfahrt Ybbs-Wieselburg). Unter Bürgermeister Alois Derfler wurde die großräumige Umfahrung der Stadtgemeinde Scheibbs errichtet, da die Streckenführung der alten Bundesstraße für den steigenden Verkehr nicht mehr gerüstet war. Das großangelegte Projekt umfasst dabei vier Stahlbetonbrücken alleine für die Trasse der B25, da die Straße aufgrund der Enge des Tals die Erlauf mehrmals queren muss. Außerdem die Abfahrten Scheibbs-Nord, Saffen/Gresten, Scheibbs-Industriegebiet, Scheibbs-Mitte, Scheibbs-Süd/Neustift sowie die Kreuzung Neubruck beinhaltet. Öffentlich ist Scheibbs sowohl mit den Postbussen als auch mit den Zügen der Österreichischen Bundesbahnen (Erlauftalbahn) erreichbar. Busse fahren Richtung St. Anton/Puchenstuben, Oberndorf/Melk, St. Georgen/Leys, Purgstall/Erlauf sowie Gresten und Gaming. Die Erlauftalbahn führt im Norden Richtung Wieselburg und schließt bei Pöchlarn an die Westbahn an, die südliche Fortsetzung nach Kienberg-Gaming wurde im Dezember 2010 eingestellt. Seit diesem Zeitpunkt ist Scheibbs der Endpunkt der Erlauftalbahn.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Scheibbs in der Literatur.", "content": "Scheibbs fand auch Eingang in die Literatur, zum Beispiel im Roman \"Der Gaulschreck im Rosennetz\" von Fritz von Herzmanovsky-Orlando, \"Das Vaterspiel\" von Josef Haslinger oder Hans Krendlesberger in \"Das offene Labyrinth\". Nicht zu vergessen ein Song von Georg Danzer namens \"Von Scheibbs bis Nebraska\".", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "In Scheibbs gibt es eine erwähnenswerte Jazz-, Musik- und Kreativ-Szene. In der Vergangenheit waren die \"Jive Dance Night\" (Jazz am Rosenmontag) sowie die \"Scheibbser Jazzwoche\" bis zum Jahr 2010\",\" bei der jedes Jahr im Juli Jazzmusiker aus Wien und dem Ausland auftraten und Workshops anboten, Fixpunkte der Musikszene. Seit 2016 veranstaltet der Proberaum Scheibbs mit der Intertonale ein jährlich stattfindendes Seminar für Musik. Dieses Musikseminar steht in der Tradition des legendären Scheibbser Jazzseminars. Aufbauend auf ein über die Jahre geknüpftes Netzwerk ist es dem Verein möglich, ein hochkarätiges Programm mit Größen der heimischen Musikszene zu präsentieren. In die Konzerte werden auch ortsansässige Kulturschaffende miteinbezogen. Außerdem gibt es das Kammerorchester Scheibbs, die Stadtkapelle sowie den Scheibbser Dreier, eine Volksmusikgruppe. Das Kammerorchester Scheibbs wurde 1978 gegründet, es ging aus dem Schülerorchester des Gymnasiums und der Musikschule Scheibbs hervor. Das Orchester spielt neben traditionellen Werken auch solche des 20. Jahrhunderts. Werke von W. A. Mozart, Mendelssohn Bartholdy u. a. Dirigentin ist Judith McGregor.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehrenbürger.", "content": "Folgende Personen sind Ehrenbürger der Stadt:", "section_level": 2}], "src_summary": "Scheibbs ist eine Stadtgemeinde und Bezirkshauptstadt mit Einwohnern (Stand ) im gleichnamigen Bezirk Scheibbs in der niederösterreichischen Eisenwurzen im Mostviertel. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über einen großen Teil des mittleren Erlauftals. Die Stadt Scheibbs selbst liegt etwa 20 km südlich der Westautobahn bzw. der Donau bei Ybbs und ist der historische, verwaltungstechnische, soziale, medizinische sowie wirtschaftliche Mittelpunkt des Bezirks Scheibbs. Wirtschaftlich nimmt in der Gemeinde neben dem Verwaltungs- und Dienstleistungssektor die Produktion von Aufzügen eine herausragende Stellung ein, des Weiteren ist die Bevölkerung insbesondere in Klein- und Mittelbetrieben oder der Landwirtschaft beschäftigt. Scheibbs, am Übergang zwischen hügelig-sanftem Alpenvorland und bergigen Voralpen, gilt als Tor ins Ötscherland und zählte als Umschlagplatz von Agrarprodukten und Eisenfabrikaten neben Steyr und Waidhofen an der Ybbs zu den \"bedeutendsten und wohlhabendsten Städten der Eisenindustrie nördlich der Alpen\". Das jahrhundertealte Erbe der Eisenwurzenregion ist in der Betriebslandschaft kaum noch spürbar, ebenso wenig die historisch starken Bande mit der Kartause Gaming, deren Besitz Scheibbs über Jahrhunderte hinweg war.", "tgt_summary": null, "id": 1683077} {"src_title": "Raunheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Gemeinde liegt im Norden des Landkreises Rostock zwischen Rostock und Ribnitz-Damgarten. Sie besteht aus den Ortsteilen Gelbensande und Willershagen. Im Westen der Gemeinde ist der \"Stromgraben\" die Grenze zur Rostocker Heide, die zum Stadtgebiet von Rostock gehört. Im Norden, nur 1,2 Kilometer von der Ostsee entfernt, grenzt die Gemeinde ans Gebiet von Graal-Müritz, dann verläuft die Gemeindegrenze in südöstlicher Richtung vorbei an Klein Müritz, Neu Hirschburg und Altheide bis an die Bundesstraße 105. Danach folgt sie dem Haubach, schwenkt dann nach Westen, verläuft etwa 1,5 Kilometer südlich des Ortszentrums von Willershagen und trifft wieder auf die Stadtgrenze von Rostock. Die Bahnstrecke Stralsund–Rostock und die Bundesstraße 105 queren zwischen den Ortsteilen Gelbensande und Willershagen von Südwest nach Nordost das Gemeindegebiet. 2150 Hektar des Gemeindeterritoriums sind Wald. Während Gelbensande an drei Seiten vom Wald umschlossen ist, wird der ortsnahe Bereich von Willershagen durch Wiesen und Äcker bestimmt. Von Süd nach Nord quert der \"Wallbach\" das Gemeindegebiet, er durchfließt Willershagen, wird nordöstlich von Gelbensande von der Bundesstraße 105 gequert und fließt dann in Richtung \"Hirschburg\" nach Norden. Das gesamte Waldgebiet der Heide auf dem Gemeindegebiet ist mit zwei bis fünf Meter Höhe sehr flach gelegen, der tiefste Punkt liegt nördlich von Gelbensande bei 1,8 Meter ü. NN. Der Ort Gelbensande liegt bei etwa 12 m ü. NN und steigt Richtung Westen (Meyers Hausstelle) zur Gemeindegrenze auf 16,3 m ü. NN. Der höchste Punkt der Gemeinde liegt südlich von Willershagen mit 17,1 m. ü. NN. Nachbargemeinden sind Graal-Müritz, Dierhagen, Ribnitz-Damgarten, Marlow, Blankenhagen, Rövershagen und die Stadt Rostock.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Das Gemeindegebiet liegt in einer von der letzten Eiszeit geprägten Heidelandschaft. Das Gebiet ist eine geologisch sehr junge Landschaft, deren Entstehungsprozess mit dem Ende der Weichseleiszeit vor zirka 12.000 Jahren begann. Durch das abtauende Inlandeis hob sich das darunter liegende Land und die Senken wurden mit Wasser gefüllt, der Vorgänger der späteren Ostsee, der", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "In Gelbensande herrscht nordmecklenburgisches Küstenklima. Die Jahrestemperatur beträgt durchschnittlich 9,7 °C, welche im Vergleich mit dem benachbarten Rostock erheblich höher ist.", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "Im Wald sind überwiegend Buchen, Eichen, Kiefern und Fichten vertreten. Die früher als Baumart zahlreich vorhandene Birke wurde in den Jahren der intensiven Waldnutzung", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Funde auf Gelbensander Gebiet zeugen davon, dass diese Gegend bereits in der jüngeren Steinzeit (2300–1800 v. Chr.) besiedelt war. So wurden verschiedene Werkzeuge wie ein Flachbeil, Feuersteine, ein Streithammer und weitere Gegenstände aus dieser Zeit gefunden. Drei Hünengräber in der Nähe von Gelbensande stammen aus der Bronzezeit (1800 – 750 v. Chr.). Während der Völkerwanderung verließen die Stämme das Gebiet um Gelbensande. Erst ab dem 7. Jahrhundert kann eine erneute Besiedlung der Gebiete nachgewiesen werden. Bis heute erhalten geblieben ist ein Turmhügel aus dem 14. Jahrhundert, östlich des Ortes.", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge als Forsthof.", "content": "Bereits vor den ersten schriftlichen Erwähnungen soll es auf dem Gebiet vom heutigen Gelbensande ein Landgut gegeben haben. Zudem lag wohl ursprünglich zwischen Gelbensande und Altheide ein wüster Ort, dessen Ruinen Baumaterial für die ersten Gebäude in Gelbensande waren. Im Kirchenvisitationsprotokoll der Pfarre Volkenshagen aus dem Jahr 1662 wird zum ersten Mal der Heidereiter Dittrich Koep mit seiner Wohnung „auf dem gehlen sande“ aufgeführt. Dies ist die älteste Nennung des Ortes. Namengebend für den Ort war das „Haus zum gelben Sande“ (ein Forsthof), das erstmals im Zusammenhang mit dem Durchzug der königlich-dänischen Armee von Rostock nach Ribnitz", "section_level": 2}, {"title": "Besiedlung, Erster Weltkrieg und Entwicklung bis 1939.", "content": "Erst ab 1842 ist eine weiträumige Besiedlung des Ortes erfolgt. Diese steht im Zusammenhang mit dem Bau der Chaussee zwischen Ribnitz und Rostock, der heutigen Bundesstraße 105. In den folgenden Jahren entstanden entlang der Chaussee und an der heutigen „Eichenallee“ die ersten Büdnereien und Häuslereien. Der Dorfmittelpunkt entstand unweit der vier Linden und wird bis heute \"Bleiche\" genannt. Der Name erinnert daran, dass hier die Wäsche zum Bleichen ausgelegt wurde. Mit der Umsetzung der Gemeindeordnung von 1869 sollte den Orten mehr Selbstverwaltung übertragen werden. Auch Gelbensande wollte das Vorhaben einer eigenen Gemeinde umsetzen, dies stieß im Innenministerium in Schwerin zunächst auf Kritik. Dennoch gelang es, am 1. Juli 1873 die Gemeinde Gelbensande zu bilden, deren erster Vorsitzender Forstmeister E. Schulz wurde. Zu dieser Zeit bestand Gelbensande aus dem Forsthof, einer Försterei, sieben Büdnereien und", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg, Nachkriegszeit bis 1947.", "content": "Während des Zweiten Weltkrieges wurde in \"Schwarzenpfost\", etwa 2 km südwestlich von Gelbensande, ein Außenlager des KZ Ravensbrück unter dem Decknamen \"Robert\" errichtet. Die Häftlinge mussten in einem Auslagerungsbetrieb in der Rostocker Heide für die Ernst Heinkel Flugzeugwerke arbeiten. Diese hatten ihre Produktionsstätten nach den schweren Bombenangriffen von 1942 in das Umland verlegt. Belegt ist, dass vier polnische Internierte ums Leben kamen. Ihre Gräber waren viele Jahre nicht bekannt, es gab lediglich die Vermutung, dass sie am Rande des Friedhofes bestattet wurden. 2004 konnte dies durch Suchgrabungen bestätigt werden. Seitdem erinnert eine Gedenkstätte auf dem Friedhof an die Opfer der Zwangsarbeit. Am 30. April 1945 wurde das Lager", "section_level": 2}, {"title": "DDR-Zeit von 1949 bis zum Zusammenschluss mit Willershagen.", "content": "Pastor Horst Gienke übernahm 1953 das Kirchspiel Blankenhagen, zu dem auch Gelbensande und", "section_level": 2}, {"title": "Willershagen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erste Erwähnungen und Entwicklungen.", "content": "Willershagen bestand als slawischer Ort bereits um 1000, allerdings unter einem anderen, heute nicht mehr bekannten Namen. Er lag mit den Orten Bentwisch und Kussewitz im Burgbezirk Kessin. Nachdem dieser zerstört wurde, gingen die Ländereien an die Stadt Rostock über. Die erste nachweisbare Erwähnung findet", "section_level": 3}, {"title": "Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg.", "content": "1379 wurde der Ort zusammen mit dem benachbarten Wulfshagen an die Stadt Rostock verkauft. So mussten die Einwohner nun Pacht an die Stadt Rostock bezahlen. Im Dreißigjährigen Krieg sinkt die Zahl der Bauern in Willershagen von 15 auf vier. In den folgenden Jahren verlor die Stadt Rostock zunehmend an Einfluss und trat 1656 die Rechte am Ort Willershagen an den Vorsteher der Rostocker St.-Nikolai-Kirche ab. 1671 wird Willershagen wiederum verkauft, dieses Mal an die Ritter- und Landschaft des Herzogtums Mecklenburg, die Willershagen dann an das Klarissenkloster Ribnitz übertragen. Das Kloster diente dazu, die nicht verehelichten Töchter der Patrizier der Stadt Rostock und einiger Ritter des Landes Mecklenburg bis zum", "section_level": 3}, {"title": "DDR-Zeit von 1949 bis zum Zusammenschluss mit Gelbensande.", "content": "Nach Kriegsende wurde bereits am 1. Juli 1945 der reguläre Schulbetrieb in Willershagen wieder aufgenommen. In Willershagen leben zu dieser Zeit, bedingt durch die Flüchtlinge aus dem Osten, mehr als 550 Menschen. Anfang der 1950er Jahre gab es in Willershagen erstmals einen Kindergarten. 1953 wird die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) „Vorwärts“ gegründet, die sich 1956 mit der LPG Gelbensande zusammenschließt, was zur Folge hat, dass einige Altbauern in die BRD auswandern. Am 11. September 1958 fasste der Kreistag in Rostock den Beschluss zur endgültigen Zusammenlegung der Gemeinden Gelbensande und Willershagen.", "section_level": 3}, {"title": "Gemeinde Gelbensande/Willershagen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "DDR-Zeit von 1958 bis 1990.", "content": "1962 diente Gelbensande als Filmkulisse für den Film „Das verhexte Fischerdorf“ (Regie: Siegfried Hartmann), insbesondere der Bahnhof spielte eine Rolle. Bedingt durch die Jagdgebiete rund um Gelbensande, war der Ort auch bei der DDR-Obrigkeit beliebt. So besuchte Walter Ulbricht den Ort 1970. Durch die Lage von Gelbensande ist eine Bebauung bis heute nur eingeschränkt möglich, da der Ort an drei Seiten von Wald umgeben ist. In den 1980er Jahren wurde jedoch östlich des alten Dorfkerns eine ursprünglich für Rövershagen geplante Plattenbausiedlung mit 15 Gebäuden (575 Wohnungen)", "section_level": 3}, {"title": "Von 1989 bis 2000.", "content": "Nach der Wende sank, wie in vielen anderen ostdeutschen Gemeinden, die Einwohnerzahl; Plattenbauten waren als Wohnraum immer weniger gefragt. Durch günstige Angebote und Sanierungsmaßnahmen, sowie den Abriss eines Hochhauses konnte die Leerstandsquote gesenkt werden. Ein Umbau der Plattenbauten zu altersgerechten Wohnungen war zwischenzeitlich im Gespräch, wurde jedoch nicht umgesetzt. Im Wohnheim der Bauarbeiter war nach der Wende ein Asylbewerberheim untergebracht, das am 26. Juni 1991 von Skinheads angriffen wurde, die dabei auch Schüsse abgaben. Das Gebäude wurde inzwischen abgerissen und das Gelände mit Einfamilienhäusern bebaut. Auch andere Flächen wurden im Laufe der Jahre in Bauland für Ein- und Mehrfamilienhäuser umgewandelt. 1991 wurde die Schule in eine Grund- und Realschule umgewandelt, wegen", "section_level": 3}, {"title": "Seit 2000.", "content": "Die größte Verkaufsstelle, die Grundschule und die regionale Schule wurden geschlossen. 1994 wurde ein geplantes Gewerbegebiet südlich von Gelbensande nicht realisiert. Um dem Einwohnerschwund entgegenzuwirken, zahlt die Gemeinde seit 2001 jedem neu geborenen Kind ein Begrüßungsgeld von 500 Euro in Form eines Warengutscheines. Im Jahr 2010 wurde die Höhe des Begrüßungsgeldes auf 250 Euro verringert. 2009 beging die Gemeinde Gelbensande/Willershagen ihr Dorfjubiläum. Dabei wurde das 360-jährige Bestehen Gelbensandes, sowie das 750-jährige Bestehen von Willershagen gefeiert. Zu diesem Anlass wurde, neben zahlreichen anderen Aktivitäten, ein Gedenkstein am Dorfeingang enthüllt, es wurden Gedenkmünzen geprägt und die Dorfchronik vorgestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Gemeinderat und Bürgermeister.", "content": "Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) aus 13 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 7. Juni 2009", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen wurde am 24. September 1996 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 113 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert. Blasonierung: „Gespalten; vorn in Gold am Spalt ein halber hersehender schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem Maul,", "section_level": 1}, {"title": "Eingemeindungen und Einwohnerentwicklung.", "content": "Ab 1941 gehörte Willershagen bereits einmal zur Gemeinde Gelbensande. Dieser Beschluss wurde 1945 rückgängig gemacht. Am 11. September 1958 fasste der Kreistag in Rostock den Beschluss zur endgültigen Zusammenlegung der Gemeinden Gelbensande und Willershagen. Gelbensande und Willershagen hatten bis in die 1930er Jahre jeweils zwischen 200 und 300 Einwohner. Dies änderte sich am Ende des Zweiten Weltkriegs, als Flüchtlinge nach Gelbensande kamen, die Einwohnerzahl stieg auf knapp 500 an.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft, Verkehr und Tourismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Gelbensande ist durch die Lage zwischen den Städten Rostock und Ribnitz-Damgarten an das Verkehrsnetz angeschlossen. Die Bundesstraße 105 führt direkt durch den Ort. Neben dieser Hauptstraße gibt es in nördlicher Richtung den \"Hirschburger Landweg\", über den man die Orte Hirschburg und Klockenhagen erreichen kann. Südlich führt eine Kommunalstraße nach Blankenhagen. Neben den Straßen ist Gelbensande an ein", "section_level": 2}, {"title": "Land- und Forstwirtschaft.", "content": "Der Ortsteil Gelbensande ist aufgrund seiner Lage immer Standort der Forstwirtschaft gewesen. Vor der Wende gab es größere holzverarbeitende Betriebe, darunter ein Sägewerk, ein Holzveredlungswerk, sowie eine große Köhlerei nördlich des Dorfes. Heute ist einzig das Sägewerk erhalten geblieben.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmen und Tourismus.", "content": "In Gelbensande gibt es kleine und mittelständische Unternehmen. Größte Arbeitgeber sind das Pflegeheim „Charlottenhof“, das mit etwa 120 Arbeitnehmern die meisten Leute beschäftigt und ein Elektrounternehmen. Es gibt in der Gemeinde holzverarbeitenden Betriebe, kleine Sanitärunternehmen und Kleingewerbe zur Grundversorgung. Ein kleiner Lebensmittelmarkt wurde eingerichtet, nachdem die große Verkaufsstelle geschlossen wurde. In Gelbensande waren mit Stand vom 15. Oktober 2015 104 Gewerbe angemeldet. Im Gegensatz zu vielen Nachbargemeinden verfügt Gelbensande nicht über Gewerbegebiete. Bereits früher war bekannt, dass das Klima in dieser Gegend der Gesundheit förderlich ist. Gerade die Verbindung zwischen Wald und Seeluft war ein entscheidender Faktor dafür, dass das Jagdschloss Gelbensande hier gebaut wurde. Dieser Umstand führte auch zur Einrichtung der TBC-Heilstätte.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung, Kultur und Soziales.", "content": "In Gelbensande gibt es eine Kindertagesstätte eines privaten Trägers. Die Grundschule wurde wegen zu geringer Schülerzahlen bereits im Jahr 2002 geschlossen, seitdem gehen die Schüler nach Blankenhagen. Auch die Regionalschule wurde zum Ende des Schuljahres 2007/2008 geschlossen, nachdem in Rövershagen ein Neubau entstanden war. Dies sorgte für Kritik, da die Gelbensander Schule in den letzten Jahren komplett saniert wurde. Das Inventar der Schule wurde an Schulen in Lettland und Litauen gespendet, da eine Abgabe an umliegende Schulen zuvor verweigert worden war. Nachdem keine Lösung für eine weitere Nutzung des Gebäudes (es war eine Nutzung als Amtssitz im Gespräch) gefunden werden konnte, wurde im Mai 2009 mit dem Abriss begonnen. Im gleichen Zuge soll ein neues Mehrgenerationenhaus errichtet werden, in welchem auch der Kindergarten sowie der „Heidetreff“ untergebracht werden. Einmal in der Woche fährt eine mobile Bibliothek, ein „Bücherbus“, den Ort an.", "section_level": 1}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Das kulturelle und soziale Zentrum des Ortes ist der „Heidetreff“, er befindet sich in einem ehemaligen Gastronomiegebäude und wird von der Volkssolidarität betrieben. Hier werden verschiedene kulturelle Betätigungen, wie Keramikarbeiten,", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitsversorgung.", "content": "Die gesundheitliche Versorgung wird durch zwei Ärzte und einen Zahnarzt sichergestellt. In Gelbensande gibt es ein psychiatrisches Pflegeheim, in dem hauptsächlich geistig Behinderte", "section_level": 2}, {"title": "Feuerwehr.", "content": "In Gelbensande befindet sich eine Polizeiwache, auch steht hier das Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr. Die Feuerwehr spielt neben dem Heidetreff eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde. Neben der Brandbekämpfung engagiert sich die Feuerwehr", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Einmal im Jahr findet in Gelbensande ein Dorffest statt. An Feiertagen, wie etwa dem 3. Oktober, treffen sich die Bürger am regelmäßig stattfindenden Lagerfeuer. Der Förderverein Jagdschloss Gelbensande e.V. organisiert weitere Veranstaltungen, wie den Weihnachtsmarkt", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Seit 1924 gibt es in den Orten Gelbensande und Willershagen Sportvereine. Der älteste ist der 1924 gegründete \"Reiterverein Willershagen\". 1953 wurde die Betriebssportgemeinschaft \"BSG Medizin\" Organisator des Breitensports. Nach 1990 engagiert sich der Verein „Gelbensander Grashopper e.V.“ für den Breitensport. Es werden", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das bekannteste Gebäude ist das Jagdschloss Gelbensande, konzipiert als Sommerresidenz des mecklenburgischen Großherzogs Friedrich Franz III. und seiner Frau Anastasia Michailowna Romanowa. Als Jagdschloss diente es ab 1887. Mit dem Ende der Monarchie kam es zur Gemeinde. Nach der Wende wurde es saniert und im Jahr 2009 verkauft. Knapp zehn Jahre älter als das 1885 fertiggestellte Jagdschloss ist das Gebäude des heutigen Pflegeheims, welches 1874 in Auftrag gegeben wurde. Die ehemalige Forstinspektion und Sitz der großherzoglichen Jagdaufsicht war der Nachfolgebau des Forsthofes \"Haus zum gelben Sande\", der hier bereits seit dem 17. Jahrhundert bestanden hatte. 1 km nördlich von Gelbensande im Wald liegt die ehemalige Försterei und Grenzhaus \"Meyers Hausstelle\" direkt an der Grenze zum Gelbensander Forst auf Rostocker Gebiet. Erstmals wurde es im Jahr 1765 als Sitz von Holz- und Schlagbaumwärter Meyer erwähnt. Westlich des Ortes, bereits im Wald, befindet sich der kleine Friedhof, der gerade einmal einen Hektar groß ist. Hier steht auch die Kirche des Ortes, die 1925 erbaut wurde. Die Baupläne wurden vom Großherzoglichen Baumeister Warneck aus Schwerin", "section_level": 1}, {"title": "Gedenkstätten.", "content": "Die älteste Gedenkstätte stammt aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und steht vor dem Friedhof. Auf einem großen Findling mit eingemeißeltem Eisernen Kreuz befindet sich eine Liste der Kriegsopfer aus Gelbensande. Die Liste der Willershäger Kriegsopfer befindet sich auf dem Ehrenmal in Blankenhagen. Eine weitere Gedenkstätte befindet sich direkt neben dem Jagdschloss, auf dem Friedhof des am Ende des Zweiten Weltkriegs als Lazarett genutzten Schlosses. Lange Zeit fristete dieser Friedhof ein Schattendasein und wurde kaum gepflegt. Nach der Wende 1989 nahmen sich Schüler und zwei Geschichtslehrer der Regional-Schule dieses Themas an. Schließlich wurde die Projektgruppe „Kriegsgräber“ gegründet, die die Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg aufarbeitete. In diesem Rahmen wurden auf Listen des Roten Kreuzes die Namen der Opfer und der Überlebenden festgehalten und so der Friedhof in aufwändiger Arbeit neu gestaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Archäologisches Denkmal.", "content": "Etwas östlich vom Ort, in der Nähe des Jagdschlosses, liegt ein Wallberg. Er wird dem 14. Jahrhundert zugerechnet. In dieser Zeit soll auf der Erhöhung ein Bergfried gestanden haben, der als Vorposten der Hansestadt Rostock angesehen werden kann. Es könnte sich aber auch um die Reste einer ehemaligen Turmhügelburg handeln. Belegt werden kann die frühere Funktion bisher nicht, nur eine archäologische Untersuchung könnte dies klären. Im Volksmund hat sich über die Jahre die Bezeichnung „Störtebeckerberg“ eingebürgert. Dies ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass die freie See vom Gelbensander Forst aus leicht über den Wallbach zu erreichen war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gelbensande ist eine Gemeinde im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Das Gemeindegebiet wird fast vollständig von der nordöstlichen Heide Mecklenburgs, einem etwa 12.000 Hektar großen Waldgebiet umschlossen. Historisch und teilweise auch heute bestimmt dieser Wald die Strukturen der Gemeinde. Holzverarbeitende Unternehmen haben hier ihren Sitz und zunehmend wird der Ort touristisch genutzt. ", "tgt_summary": null, "id": 1843590} {"src_title": "Karin Wolff (Politikerin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Der Motorola 68060 (meistens einfach nur \"060\" genannt, sprich \"null-sechzig\") ist kein einfaches Redesign des 68040, sondern wurde – basierend auf den Erfahrungen mit dem 68040 – komplett neu entwickelt. Es wurde eine zweite Einheit für Ganzzahlberechnungen hinzugefügt (Superskalarität) und eine Erweiterung für Ganzzahl-Multiplikationen, die nur zwei Takte pro Multiplikation benötigt. Die Einheit für Gleitkommaberechnungen (FPU) wurde durch eine schnellere Variante ersetzt, dabei wurden einige komplexere Funktionen des 68881/68882 nicht mit implementiert. Selbst gegenüber der FPU des 68040 wurden einige Funktionen gestrichen, was aber enorm zur Gesamt-Ausführungsgeschwindigkeit der 68060-FPU beiträgt (etwa Faktor 3,5). Die fehlende Funktionalität muss durch eine vom Hersteller bereitgestellte Softwarebibliothek emuliert werden. Weiterhin wurde eine Logik für Sprungvorhersagen (branch prediction) eingefügt. Der 68060 hat dadurch bei gleichem Takt etwa die zwei- bis dreifache Rechenleistung eines 68040. Die Entwicklungsmannschaft für den 68060 wurde von Joe Circello geleitet. Der 68060 hat eine dem Intel Pentium ähnliche Architektur. Ein Teil der inneren Logik (einige Funktionsblöcke) arbeitet im Vergleich zum 68040 nicht mit der doppelten, sondern mit der dreifachen Busgeschwindigkeit. Das ist aber nicht mit der Taktverdopplung und -verdreifachung der DX-Prozessoren im PC-Bereich vergleichbar. Beide Prozessoren besitzen zwei superskalare in-order Pipelines. Jede Pipeline hat dabei jeweils einen Befehlsdekoder. Dieser zerlegt komplexe Maschinenbefehle in einfachere, bevor sie verarbeitet werden. Die interne Verarbeitung erfolgt in vier Stufen nach dem RISC-Prinzip. Der eigentliche Unterschied zum Pentium liegt in der nicht superskalar ausgeführten Gleitkommaeinheit (FPU) des 68060. Entweder können zwei Integer-Instruktionen und eine Branch-Instruktion oder eine Integer-, eine Gleitkomma- und eine Branch-Instruktion parallel verarbeitet werden. Allerdings können nicht alle Instruktionen unabhängig voneinander verarbeitet werden, so dass sich eine durchschnittliche IPC von etwa 1,3 ergibt. Der 68060 erreicht daher im Gleitkommabereich bei gleichem Takt nur etwa ein Drittel der Geschwindigkeit eines Pentium. Im Gegensatz dazu sind die ganzzahligen Multiplikations- und Bitschiebeoperationen (engl. „bit shifting“) wesentlich schneller. Außerdem kann der 68060 in der Adressierungseinheit einfache Befehle ausführen, so dass Resultate der Adressierungslogik zwei Rechenzyklen vor denen der (ALU) zur Verfügung stehen. Diese Art der Verarbeitung führt zu dem Zero-Cycle-Branch-Verhalten, das heißt, dass eine Verzweigung in der Regel keine Rechenzyklen kostet. Für diese Optimierungen wurde eine große Menge an kompiliertem kommerziellem Code analysiert. Darüber hinaus verfügt der 68060 gemäß der Harvard-Architektur über zwei MMUs, eine für Daten- und eine für Instruktionen-Paging. Im Integerbereich ist er mit seinen Vorgängern größtenteils binärkompatibel. Ein Teil der komplexeren Adressierungsarten des 68020/68030 werden allerdings nicht unterstützt. Die Kompatibilität im FPU-Bereich ist nur durch den Einsatz der Emulationsbibliothek gewährleistet. Die MMU wurde im Vergleich zum 68030 und 68040 in der Funktionalität reduziert, zum Beispiel werden nur noch Seitengrößen von 4 KiB und 8 KiB unterstützt. Der 68060 ist der erste und einzige Vertreter der 68000er-Familie mit Energiesparfunktionen. Die CPU kann verschiedene Logikblöcke dynamisch je nach Auslastung herunter- oder herauftakten oder ganz deaktivieren. Auf diese Funktionen kann per Software zugegriffen werden. Der 68060 war die letzte Entwicklung der Motorola 68000er-Familie. Motorola brach die Weiterentwicklung zugunsten der PowerPC-Prozessoren ab. Zuletzt wurde der 68060 in einigen späten Amiga-Modellen und deren Turbokarten-Erweiterungen eingesetzt. Auch gab es einige Atari-ST-Abkömmlinge, die von der letzten Generation Gebrauch machten. Der TOS-kompatible \"Medusa Hades\" mit 68060-Prozessor sowie die Erweiterungskarten CT60 und CT63 für den Atari Falcon gehörten dazu. Apple sowie ein Großteil der Unix-Welt stiegen nach dem 68040 auf RISC-basierende Prozessoren um. Der 68060 wurde mit einer Geschwindigkeit von 50 MHz eingeführt (basierend auf Motorolas 0,6-μm-Herstellungsprozess). Spätere Modelle erfuhren eine Reduzierung der Strukturbreite auf 0,42 μm und konnten so mit 66 MHz, teilweise sogar mit 75 MHz betrieben werden. Einige der EC- und LC-Varianten wurden sogar mit 80 MHz oder gar 90 MHz betrieben. Die 0,42-μm-Prozessoren waren sehr selten, da sich Motorola mittlerweile auf seine PowerPC-Prozessoren konzentrierte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Motorola 68060 ist ein 32-Bit-Prozessor von Motorola (später Freescale, heute NXP). Er wurde 1994 als Nachfolger des Motorola 68040 veröffentlicht und ist der leistungsstärkste Prozessor der Motorola-68000er-Familie.", "tgt_summary": null, "id": 1271643} {"src_title": "Montagsdemonstrationen gegen Sozialabbau ab 2004", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Oneida County liegt im Hügelland östlich des Ontariosees in einer vornehmlich durch die letzte Eiszeit geprägten Gegend. Größtes Gewässer ist der Oneida Lake im Westen des Countys, an dessen Süd- und Ostufer einige der Siedlungen des Countys liegen. Der Pools Brook, ein im Unterlauf kanalisierter Fluß, verbindet die Industriezentren Utica und Rome über den Oneida Lake und dessen Abfluss mit dem Ontariosee. Nördlich von Rome entspringt zudem der Mohawk River. Nennenswerte Erhebungen fehlen; die höchsten Hügel erheben sich im Süden bis auf etwa 300 Metern Höhe, im Norden bis auf 400 Meter. Das County hat eine Fläche von 3.255,9 Quadratkilometern, wovon 117,1 Quadratkilometer Wasserfläche sind.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das County wurde am 15. März 1798 als eigenständiges County durch Abtrennung von Herkimer County gegründet und nach den Oneida-Indianern benannt, nachdem die Bevölkerungszahl des Gebietes während der Pionier-Phase der Gegend stark gestiegen war und eine eigenständige Verwaltung sinnvoll machte. Die ursprüngliche Fläche wurde mehrfach stark verändert und verkleinert, wiederum, um eigene Verwaltungsgebiete zu schaffen. So wurde 1801 ein Teilstück des damals benachbarten Clinton County übernommen, 1805 wurden die Flächen der neu eingerichteten Gebiete Lewis County und Jefferson County abgetrennt, 1816 ein Teil an Oswego County abgegeben sowie 1836 bei der Gründung von Madison County ebenfalls Teile der Fläche des neuen Countys von Oneida County abgegeben. Damit waren die größten Flächenänderungen beendet. Die Eröffnung des Eriekanals (Fertigstellung 1825) sowie einige ergänzende Kanäle wie der Chenango-Kanal und der Black-River-Kanal förderten die Entstehung von Industrie- und Handelszentren wie Utica, Rome und New Hartford; der Bau von Eisenbahnlinien ab 1838, die den Eriekanal ergänzten und auch im Winter den Warentransport sicherstellten, ließ diese Zentren weiter anwachsen. Die fruchtbaren Ländereien des Countys wurden in erster Linie für Milchviehwirtschaft genutzt, die wiederum Molkereien und vor allem Käsereien belieferten. Dieser Käse wurde dann per Bahn und Schiff in die großen Städte am Kanal bzw. den Bahnlinien, also insbesondere nach Buffalo und New York City, aber auch nach Chicago und Baltimore versandt. Für 1865 sind 80 Käsereien dokumentiert, von denen 79 die Milch von 27.176 Kühen des Countys bezogen und daraus etwa 4.000 Tonnen Käse herstellten, mit deutlich steigender Tendenz. Weitere wichtige Industriezweige umfassten Betriebe der Holzwirtschaft und eine Reihe von Steinbrüchen. Die Wirtschaftskrise der 1930er Jahre berührte die Wirtschaftszentren des Countys stark; die Landwirtschaft wurde dagegen nur wenig beeinträchtigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde durch den Bau von Schnellstraßen das Bahnsystem weitgehend ersetzt, was zu einem weiteren wirtschaftlichen Aufschwung führte, der sich bis in die 1970er Jahre fortsetzte. Seither wandern Arbeitskräfte besonders in die Metropolen an den großen Seen und der Ostküste ab. Im County liegt ein National Monument, das Fort Stanwix. Sechs Orte haben den Status einer National Historic Landmark. 76 Bauwerke und Stätten des Countys sind insgesamt im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 17. Februar 2018), darunter die Deansboro Railroad Station.", "section_level": 1}, {"title": "Städte und Ortschaften.", "content": "Zusätzlich zu den unten angeführten selbständigen Gemeinden gibt es im Oneida County mehrere \"villages\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Oneida County ist ein County im Bundesstaat New York der Vereinigten Staaten. Bei der Volkszählung im Jahr 2010 hatte Oneida County 234.878 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 109,8 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Utica.", "tgt_summary": null, "id": 1533678} {"src_title": "Heinrich Altherr", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Organisation.", "content": "Mit nach eigenen Angaben 9.300 Brüdern (2. Dezember 2010) in 264 Logen und 10 Distrikten ist die Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland heute die mitgliederstärkste Großloge unter dem Dach der Vereinigten Großlogen von Deutschland (VGLvD). Die in der GL A. F. A. M. organisierten Logen arbeiten als Johannis-Logen, d. h. in den Graden Lehrling, Geselle, Meister. Seit 1967 besteht ein einheitliches Ritual, einige ältere Logen arbeiten jedoch weiterhin nach ihren traditionell überlieferten Ritualen (Schröder, Feßler, Eklektisches Ritual). Der demokratisch organisierten GL AFAM stehen ein Großmeister und weitere Vorstandsmitglieder vor, die alle vier Jahre auf einem Großlogentag gewählt werden. Derzeitiger Großmeister ist Prof. Dr. Stephan Roth-Kleyer. Wahlberechtigt sind die Stuhlmeister (die Vorsitzenden) der Mitgliedslogen. Dem Großmeister steht der Großlogenrat mit den Distriktsmeistern etc. zur Seite. Der Großkanzler führt die administrativen Geschäfte. Die Großloge ist in Distrikte eingeteilt, die weitgehend den Bundesländern entsprechen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Großloge AFAM wurde am 19. Juni 1949 unter Federführung von Theodor Vogel als \"Vereinigte Großloge von Deutschland\" in der Frankfurter Paulskirche gegründet. Sie ist die erste systemübergreifende Vereinigung deutscher Freimaurerlogen, nachdem erste Ansätze 1801 und 1872, sowie nach dem Ersten Weltkrieg 1922 gescheitert waren. Daneben besteht die 1958 gegründete Vereinigten Großlogen von Deutschland (VGLvD), deren Großmeister Theodor Vogel 1958–1959 war. Die Zahl der deutschen Freimaurer war von 80.000 vor dem Krieg auf 5.000 nach dem Krieg gesunken. Nachdem 1945 ein erster Einigungsversuch deutscher Großlogen gescheitert war, gelang es dem Großmeister der \"Landesgroßloge von Bayern\" Theodor Vogel 1947, die \"Frankfurter Arbeitsgemeinschaft von Freimaurerlogen\" zu gründen, mit dem erneuten Ziel einer Einigung. Am 19. Juni 1949 wurde die \"Vereinigte Großloge von Deutschland\" feierlich gegründet und das 1933 von Leo Müffelmann aus Deutschland nach Jerusalem gerettete Licht der \"Symbolischen Großloge\" und das der Großen Loge von Hamburg (deren Licht in Logen in Palästina und Chile weiterexistierte) eingebracht. Die Gründerlogen waren: Hinzu kamen 10 Logengründungen nach 1945. Erster Großmeister wurde Theodor Vogel. 1952 traten die übrigen Logen des \"Freimaurerbundes Zur aufgehenden Sonne\" hinzu, 1958 erfolgte die Zusammenführung aller deutschen Großlogen unter einen Dachverband mit dem Namen Vereinigte Großlogen von Deutschland – Bruderschaft der Freimaurer. Auch hier wurde Theodor Vogel zum ersten Großmeister gewählt. Die frühere \"Vereinigte Großloge von Deutschland\" gab ihren Namen auf und nannte sich ab diesem Zeitpunkt \"Große Landesloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland\" und ab 1970 \"Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland\" (GL A.F.u.A.M.v.D.).", "section_level": 1}, {"title": "Gestiftete Auszeichnungen.", "content": "Die \"Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland\" ehrt seit 1966 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit dem Kulturpreis der deutschen Freimaurer, dem Lessing-Ring und dem Humanitären Preis. 2015 wurde Helmut Schmidt als bisher einzigem Preisträger der Gustav-Stresemann-Preis für die „Lebensleistung eines Menschen“ verliehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (GL A.F.u.A.M.v.D. oder GL AFAM) mit Sitz in Berlin, ist eine am 19. Juni 1949 unter dem Namen \"Vereinigte Großloge von Deutschland\" gegründet reguläre Freimaurer-Großloge. Die Großloge ist ein Dachverband ohne persönliche Mitgliedschaft; Mitglieder sind nur andere Freimaurerlogen. Sie ist mit 264 Logen heute die mitgliederstärkste deutsche Großloge.", "tgt_summary": null, "id": 2386304} {"src_title": "Humorale Immunantwort", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Der Salar de Uyuni liegt im Südwesten Boliviens auf einer Höhe von und gehört zu den Landschaften des Altiplano.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Mit einer Fläche von 10.582 km2 hat das Becken eine größere Flächenausdehnung als beispielsweise Niederbayern. Es ist auch größer als der Onegasee, Europas zweitgrößter See. Die unter der Oberfläche liegende Sole reicht „bis zu 72 Meter“ oder sogar „mindestens 121 Meter“ in die Tiefe. Mit gleißender Helligkeit am Tag und sehr kalten Nächten ähnelt der Salar de Uyuni äußerlich einem zugefrorenen See. Er ist so gut wie frei von jeglicher Art von Lebewesen, aber Brutplatz einiger nur in Südamerika vorkommender Flamingo-Arten. Während der Regenzeit kann die Salzkruste lokal mit mehreren Dezimetern Wasser bedeckt sein; etwa von Ende Juni bis zum Beginn der Regenzeit Anfang Dezember ist der Salar trocken. Mit Ausnahme der schlammigen Uferzonen und einzelner Wasseraugen \"(ojos)\" kann dann die bis zu 30 Meter dicke Salzkruste selbst von Bussen und LKWs befahren werden. Während des Salpeterkrieges war die nahegelegene Stadt Uyuni eine Garnisonsstadt, heute ist sie Ausgangspunkt für touristische Ausflüge in die Umgebung. Inmitten der Salzpfanne, etwa 80 Kilometer von Uyuni entfernt, liegt die Isla Incahuasi (Quechua für \"Haus des Inka\"), die für ihre vielen meterhohen und teilweise mehr als 1200 Jahre alten Säulenkakteen bekannt ist. In der Trockenzeit kann sie über Colchani mit dem Fahrrad erreicht werden, bei noch bis zu 20 Zentimetern Wasserbedeckung auch per Geländewagen. Eine weitere Insel ist die Isla del Pescado.", "section_level": 1}, {"title": "Salzgewinnung.", "content": "Die Salzmenge des Salar de Uyuni wird auf ungefähr zehn Milliarden Tonnen geschätzt. Jährlich werden davon etwa 25.000 Tonnen abgebaut und in die Städte transportiert.", "section_level": 1}, {"title": "Lithium- und Kaliumvorkommen.", "content": "Der Salar de Uyuni beherbergt eines der weltweit größten Lithiumvorkommen. Laut U.S. Geological Survey wird das Vorkommen an Lithium auf etwa 5,4 Millionen Tonnen geschätzt. Da Lithium-Ionen-Akkumulatoren – aufgrund ihrer Energiedichte, hohen Zellspannung und einer geringen Selbstentladung – in vielen elektronischen und elektrischen Geräten zum Einsatz kommen, ist das Element Lithium inzwischen ein wertvoller Rohstoff für die Automobilindustrie mit hohem Wachstumspotential. Boliviens Präsident Evo Morales gab bereits 2007 das Projekt einer Pilotfabrik zur Lithium-Gewinnung aus dem Salar de Uyuni in Auftrag. Mit Dekret vom 1. April 2008 wurde der Industrialisierung der Ressourcen des Salars nationale Priorität eingeräumt und die staatliche Bergbaugesellschaft COMIBOL bekam eine zusätzliche Abteilung für die Ausbeutung des Salzbeckens, mit einem Budget von 5,7 Millionen US-Dollar. Der Bau der Pilotfabrik in Llipi Loma im Kanton Río Grande begann im Mai 2008. Das Pilotprojekt umfasste auch die jahrelange Entwicklung von Technologien zur Gewinnung von Lithiumcarbonat, da die Witterungsumstände und die Beschaffenheit der Salzlake des Salars andere übliche Methoden nicht begünstigen. In den Jahren 2016/2017 wurden die ersten 16, respektive 68 Tonnen Lithiumcarbonat aufbereitet. Die neu zu erstellende Produktionsstätte sollte 15.000 Tonnen pro Jahr produzieren: Das thüringische Unternehmen K-UTEC AG Salt Technologies erhielt am 15. August 2015 im Beisein von Präsident Evo Morales einen Auftrag im Wert von 4,5 Millionen Euro für die Planung der großen industriellen Förderanlage. Die bolivianische Regierung will mindestens 600 Millionen Dollar in Uyuni investieren. Ziel des bolivianischen Präsidenten ist die Ausnutzung der ganzen Wertschöpfungskette in Bolivien inklusive der Weiterverarbeitung zum Endprodukt, also die Vermeidung eines bloßen Rohstoffexports. Am 5. Oktober 2018 gründete Yacimientos de Litio Bolivianos mit dem deutschen Konsortium ein Joint Venture zur Kommerzialisierung der bolivianischen Lithiumreserven. Eine von einem Chinesischen Unternehmen gebaute Düngerfabrik zur Produktion von Kaliumchlorid ergänzt die Lithiumgewinnung und verwendet die Sole der Lithiumgewinnung. Die Sole im Salar hat eine mittlere Dichte von 1,22 g/cm und enthält neben anderen Stoffen zu größeren Anteilen Kalium (13,84 g/L), Magnesium (15,02 g/L) und das begehrte Lithium (0,63 g/L). In großen, künstlich angelegten Becken wird das Wasser von der Sonneneinstrahlung verdunstet, so dass am Ende dieses Prozesses eine Flüssigkeit mit einem Lithium-Anteil von 5 % gewonnen wird. Das Lithium muss in einem anschließenden Prozess aufwendig vom Magnesium getrennt werden, was in Bolivien aktuell dazu führt, dass lediglich ein Reinheitsgrad von 96 % erreicht wird; für die Produktion von Lithium-Ionen-Akkus ist jedoch eine 99,5-prozentige Reinheit erforderlich. Zudem erschwert in den südhemisphärischen Sommermonaten Dezember und Januar auftretender Regen die Bedingungen zusätzlich, da in dieser Zeit keine natürliche Verdunstung stattfindet. Aufgrund dieser Faktoren ist die Lithium-Produktion in Bolivien deutlich teurer als beispielsweise am Salar de Atacama in Chile, wo es nur sehr selten regnet und der Magnesium-Anteil in der Sole deutlich geringer ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Salar de Uyuni (auch \"Salar de Tunupa\") in Bolivien ist mit mehr als 10.000 Quadrat­kilometern die größte Salzpfanne der Erde. Die Salzkruste wurde vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des Paläosees Tauca gebildet.", "tgt_summary": null, "id": 2311599} {"src_title": "Ludwig Erk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Jugend.", "content": "In der väterlichen Linie waren die Humboldt-Brüder Sprösslinge pommerscher Vorfahren aus dem Bürgertum. Ihr Großvater Hans Paul Humboldt wurde Kapitän im preußischen Militär und wegen seiner Verdienste 1738 auf eigenes Ersuchen in den Adelsstand erhoben. Dessen Sohn Alexander Georg von Humboldt (1720–1779) wurde nach seinem Ausscheiden aus dem Heeresdienst auf Geheiß Friedrichs des Großen Kammerherr bei der Gemahlin des Thronfolgers bis zum Scheitern dieser Ehe 1769. Bereits 1766 hatte Alexander Georg die vermögende Witwe hugenottischer Herkunft Elisabeth von Holwede, geb. Colomb, geheiratet und", "section_level": 2}, {"title": "Bildungsreisen, Eheschließung und Umgang mit den Weimarer Klassikern (1788–1797).", "content": "In Göttingen löste sich Humboldt aus den vorgegebenen Bahnen und folgte fortan eigenen Impulsen, Interessen und Einsichten. Im Studium widmete er sich weniger der Jurisprudenz und mehr der Philosophie, der Geschichte und den alten Sprachen. Dabei besuchte er auch Veranstaltungen von Kapazitäten wie dem Experimentalphysiker Lichtenberg und dem klassischen Philologen Heyne. Zudem befasste er sich unter anderem mit Naturgeschichte und setzte sich intensiv mit Kants Schriften auseinander. 1788 war auch das Jahr, in dem er Caroline von Dacheröden kennenlernte, die er 1791 in Erfurt heiratete. Mit ihrem überlieferten Briefwechsel, für den ein von beiden Eheleuten gepflegter Ton wechselseitiger Idealisierung bezeichnend ist, schufen Caroline und Wilhelm von Humboldt ein Orientierungsmuster des Geschlechterverhältnisses für das deutsche Bürgertum im 19. und noch im 20. Jahrhundert. Dabei führten beide eine „offene Ehe“. Humboldts Konzept der optimalen individuellen Entfaltung schloss den", "section_level": 2}, {"title": "Privatier in Paris und Preußens Gesandter in Rom (1797–1808).", "content": "Als Humboldt an Silvester 1797 in seinem Tagebuch zurückblickte, erschien ihm die Periode von Mitte 1795 bis zum gerade zurückliegenden Spätherbst als die schlimmste seines bisherigen Lebens. Daran hatten nicht nur Erfahrungen von Krankheit und Tod im engsten Umfeld Anteil. Der intensive Ideenaustausch mit Schiller und die zunehmende Nähe auch zu Goethe hatten Humboldt einerseits fasziniert, ihn andererseits aber auch an Grenzen und zu Selbstzweifeln geführt. Als er mit seinem Vorhaben, die Entwicklung des menschlichen Geistes umfassend darzustellen, in Ansätzen stecken blieb, klagte er Schiller gegenüber, es fehle ihm an „der Kraft, die ihren Gegenstand mit Leidenschaft angreift, die von ihm fortgerissen wird und dauernd an ihm festhängt – an Genie.“ Schiller führte das in seiner Erwiderung auf ein für Humboldt charakteristisches „Übergewicht des", "section_level": 2}, {"title": "Der Bildungsreformer (1809/10).", "content": "Ein Urlaubsgesuch zur Regelung von Vermögensangelegenheiten und zur Schadensaufnahme im geplünderten Schloss Tegel bot Humboldt die Gelegenheit zur Rückkehr nach Deutschland. Dort angekommen erfuhr er bald, dass er im Zuge der auf den Weg gebrachten Preußischen Reformen die Leitung der „Sektion des Kultus und des öffentlichen Unterrichts“ übernehmen sollte; der Reformenprotagonist Freiherr vom Stein setzte sich für Humboldt auf diesem Posten ein. Der preußische Militärstaat, wie er von Friedrich Wilhelm I. geschaffen und von Friedrich II. auf Expansionskurs gesetzt worden war, hatte vorerst abgewirtschaftet und befand sich Napoleon gegenüber in einer demütigenden Abhängigkeit. Um aus dieser Lage heraus wieder zu Kräften zu kommen, bedurfte es im Sinne Steins und seiner Mitstreiter umfassender Reformen mit dem Ziel, dem mit der Französischen Revolution erwachten Freiheitsstreben der Bürger Raum zu geben, ihre Eigenverantwortung zu fördern und auf diese Weise dem Staat und der Nation neue Ressourcen zu erschließen.", "section_level": 2}, {"title": "Theoretische Grundlagen.", "content": "Humboldts staatstheoretische Vorstellungen lagen seit langem schon auf dieser Linie. Er gilt als Stammvater des deutschen Liberalismus und geriet mit seinem Ansatz in Gegensatz zu den monarchisch-konservativen Kräften", "section_level": 3}, {"title": "Prinzipien und Pläne für ein dreistufiges allgemeines Bildungswesen.", "content": "Als Humboldt am 15. Dezember 1808 mit der Berufung in das Amt konfrontiert war, zögerte er, es anzunehmen, zumal nachdem der Freiherr vom Stein auf Druck Napoleons als Staatsminister am 25. November entlassen worden war. Nun zeichnete sich ab, dass Humboldt nicht als Minister und damit nur dem König verantwortlich, sondern als Sektionschef unter Innenminister Friedrich zu Dohna-Schlobitten tätig werden sollte. Er mag gefürchtet haben, dass ihm angesichts der Bedeutung der Aufgabe nicht genügend freie Hand bliebe zur Neuordnung des Unterrichtswesens. Das Berufungsschreiben auf den neuen Posten ließ Humboldt im Januar 1809 zwei Wochen liegen, lehnte dann halbherzig ab und bat den König, seinen diplomatischen Dienst in Rom fortsetzen zu dürfen. Das aber wurde ihm verwehrt; am 20. Februar wurde er zum Geheimen Staatsrat und Direktor der Sektion für Kultus und Unterricht im Ministerium des Inneren ernannt. Nachdem er sich schließlich in die Umstände gefügt hatte, setzte Humboldt in seiner Amtsführung in Königsberg eine erstaunliche Dynamik frei und reformierte, unterstützt von seinen Mitarbeitern Nicolovius, Süvern und Uhden, sowohl temporeich wie umsichtig Lehrpläne, Lehrerausbildung und Prüfungswesen an Elementar- und Volksschulen, Gymnasien und im universitären Bereich, obwohl er", "section_level": 3}, {"title": "Universitätsgründung und Ausscheiden aus dem Amt.", "content": "Den krönenden Abschluss des Reformwerks bildete die von Friedrich Wilhelm III. unterstützte Gründung der Berliner Universität 1809. Für den Standort Berlin sprach aus Humboldts Sicht u. a. das Vorhandensein weiterer Einrichtungen wie der Akademie der Wissenschaften, der Akademie der Künste, das Bestehen einer vollständigen medizinischen Fakultät sowie bedeutender Sammlungen und der Akademie der Künste – in Verbindung mit der neuen Universität beste Voraussetzungen für einen vielseitig ausgreifenden wissenschaftlichen Unterricht. „Niemals wieder hatte ein deutscher Unterrichtsminister“, heißt es bei Berglar, „eine stolzere Berufungsliste vorzuweisen.“ Zu den glanzvollsten Lehrstuhlbesetzungen gehörten in den Anfängen Friedrich Schleiermacher, Friedrich Carl von Savigny, Johann Gottlieb Fichte und Barthold Georg Niebuhr. Kein leichtes Geschäft allerdings für den Organisator, wie der seiner Frau Caroline gegenüber brieflich klagte: Es handle sich bei den Fachgelehrten um Humboldts Universitätsidee sah für den Hochschulbetrieb und das Verhältnis zwischen Dozenten und ihren Studenten die Einheit von Forschung und Lehre vor. Beide sollten auch von staatlichen Forderungen und Auflagen einengender Art freigehalten werden. Humboldt ging davon aus, dass die Universitäten in verantwortlicher Selbststeuerung auch die staatlichen Zwecke erfüllen, nur sozusagen von einer höheren Warte aus und mit Mitteln, die der Staat aus eigenem Vermögen", "section_level": 3}, {"title": "Preußischer Diplomat und Minister (1810–1819).", "content": "Caroline von Humboldt war in Rom geblieben, während ihr Mann als Verantwortlicher für das Bildungswesen amtierte. Im Herbst 1810 traf sie mit den Kindern in Wien ein, um wieder mit ihm zusammenzuleben und in dem Haus am Minoritenplatz ein repräsentatives Gesellschaftsleben zu pflegen. Über seinen in habsburgische Dienste getretenen Jugendfreund Friedrich Gentz gelang es Humboldt, die Leitvorstellungen des damaligen österreichischen Außenministers Metternich kennenzulernen. Mit Hilfe seiner vielfältigen Auslandserfahrungen und weitreichenden Verbindungen verfügte Humboldt über ein wirklichkeitsnahes Bild der diversen Interessenlagen. So konnte er Hardenberg die österreichische Haltung im Konflikt Napoleons mit Russland und im beginnenden Befreiungskrieg gegen Napoleon zuverlässig vorhersagen und den späteren österreichischen Beitritt zur Koalition im Hintergrund fördern. Seine Einschätzungen und Verhandlungsimpulse bestimmten die preußischen Initiativen beim Zustandekommen der Reichenbacher Konventionen und beim gescheiterten Friedenskongress von Prag im Sommer 1813. Darin sah er wohl auch selbst sein größtes Verdienst im diplomatischen Dienst. Denn damit begründete Humboldt nach", "section_level": 2}, {"title": "Bau- und Schlossherr in Tegel.", "content": "Humboldt bestimmte Ort und Inhalt des eigenen Daseins noch einmal neu. Er entschied sich für das elterliche Erbe in Tegel als künftigen Lebensmittelpunkt, allerdings in einer Gestalt, die seinen Neigungen und ästhetischen Vorstellungen ganz anders entsprach, als dies für das „Schloss Langweil“ aus Kindertagen galt. Antike Kunst und Kultur waren in seinem Bildungsweg wichtigster Maßstab geworden: Nun sollten sie auch das Haus prägen. Dazu war ein weitreichender Um- und Ausbau des bestehenden Komplexes nötig, mit dem Humboldt den seit ihren Begegnungen in Rom geschätzten Karl Friedrich Schinkel betraute.", "section_level": 2}, {"title": "Begründer der vergleichenden Sprachforschung und -wissenschaft.", "content": "Während der eineinhalb Jahrzehnte in seinem Tegeler Reich beschäftigte Humboldt sich vorrangig mit Sprachstudien. Das Material dafür hatte er auf seinen Reisen teils selbst gesammelt, teils in seiner ausgedehnten Briefkorrespondenz erschlossen, teils auch aus dem Fundus der Forschungsreisen seines Bruders Alexander bezogen. Ab 1827 war der Bruder wieder in Berlin und häufig zu Besuch in Tegel. Brieflich urteilte er nach dem Tode Wilhelms, den er mehr als zwei Jahrzehnte überlebte: Neben den schon in jungen Jahren erlernten Fremdsprachen erstreckte sich die Sprachbeherrschung Humboldts auf Englisch, Italienisch, Spanisch, Baskisch, Ungarisch, Tschechisch, Litauisch; seine wissenschaftlichen Untersuchungen galten den Eingeborenensprachen Amerikas (Náhuatl-Mexikanisch, Otomí, Huastekisch, Maya, Tarahumara, Quechua, Muisca, Guaraní u. a.), dem Koptischen, dem Altägyptischen, dem Chinesischen, dem Japanischen, dem indischen Sanskrit, dem Birmanischen, der hawaiischen Sprache und dem Altjavanischen. Wilhelm von Humboldt gehört zu den Begründern der baskischen Sprachwissenschaft. Aus seinen Studien der altamerikanischen Sprachen gingen 1820 bis 1823", "section_level": 2}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Caroline und Wilhelm", "section_level": 2}, {"title": "Philosoph von eigener Art.", "content": "Den diversen Wirkungsfeldern, in denen sich Wilhelm von Humboldt erprobt und Bedeutung erlangt hat, ist auch die Philosophie zuzurechnen, wie Volker Gerhardt zeigt. Als wichtiger Zeuge für Humboldts philosophischen Rang ist John Stuart Mill anzuführen, der ihn in seinem kanonischen Werk \"On Liberty\" („Über die Freiheit“) in eine Linie mit Sokrates stellte und ihn zu den bedeutendsten Philosophen überhaupt zählte. Der für Sokrates entscheidenden Verbindung von Individualität, Freiheit und Öffentlichkeit in Verbindung mit dem Anspruch auf Wahrheit und Wissen setzte Mill das Komplementärgefüge aus Freiheit, Vielfalt und Selbstbestimmung hinzu. Dieser Zusammenhang, stellte Mill fest, sei sonst nur in Humboldts Bildungslehre zu finden. Für Volker Gerhardt wird damit klar, „dass Humboldt zusammen mit Sokrates der wichtigste Gewährsmann für Mills Begründung seiner Freiheitstheorie ist.“ Humboldt unterscheidet sich laut Gerhardt von den Vertretern der modernen politischen Philosophie darin, dass von ihm nicht Probleme der Legitimation, der Gerechtigkeit, der Regierungsform oder der Abgrenzung von Politik und Moral vorrangig behandelt würden, sondern dass er – die Rechtmäßigkeit der Regierungsform und des Regierungshandelns bereits voraussetzend – mit der Frage befasst sei, „was ein gut legitimierter und auf das Wohl der Menschen bedachter Staat zur bestmöglichen \"Entfaltung der Kräfte seiner Bürger\" beitragen kann! [...] Seine Aufmerksamkeit ist darauf gerichtet, was einen \"legitimen\" Staat zu einem \"guten\" Staat macht!“ Humboldts Kriterium dafür erweise sich als „unerhörter Paradigmenwechsel“,", "section_level": 1}, {"title": "Menschenbild in Schriftenauszügen.", "content": "Humboldts Vorstellungen und Schriften haben in Fragen der Bildung, Identität und Sprache teils lang anhaltende Nachwirkung entfaltet. Es handelte sich dabei oft mehr um Leitskizzen und thematische Einführungen als um detailliert ausgeführte Konzepte. Michael Maurer sieht zentrifugale Tendenzen im vielfältigen und zersplitterten Werk Humboldts und diesbezüglich eine „erstaunliche Sorglosigkeit“. Doch sei es Humboldt weniger um seine Wirkung auf andere gegangen als um die Gewinnung eigenen Seins. Er habe Wirkung als sekundären Aspekt behandelt, der sich gleichsam zwangsläufig einstelle, wenn genügend Substanz vorhanden sei. Sein Werk habe er nicht so sehr in seinen Schriften, sondern in seinem Leben gesehen. „Er stilisierte seine Biographie, sich selbst, zu einem Vorbild, an dem man lernen konnte – und lernen kann.“ Humboldt zielte in allem auf das große Ganze des Menschseins. Seinen Sprachwendungen war und ist dabei nicht immer leicht zu folgen.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung als individuelle Bestimmung.", "content": "Im Zentrum von Humboldts Denken und Streben stand Bildung sowohl als persönliche Aufgabe wie auch als gesellschaftspolitisch bestmöglich auszuführende Staatsaufgabe, der", "section_level": 2}, {"title": "Über Geschlechterunterschiede.", "content": "Bereits in den Gesprächen mit Friedrich Schiller während der Zeit in Jena suchte Humboldt zu klären, wie sich gemäß der Idee vom „ganzen Menschen“ das männliche", "section_level": 2}, {"title": "Über Geschichtsschreibung.", "content": "Humboldts Betrachtungen zu den „bewegenden Ursachen in der Weltgeschichte“ und zu einer stimmigen Geschichtsschreibung entstanden nach seinem Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst. Als „Ursachen der Weltbegebenheiten“ bestimmte er jeweils eine der folgenden drei: die Natur der Dinge, die Freiheit des Menschen und die Fügung des Zufalls. Für den Historiker Lothar Gall gehen Humboldts diesbezügliche Vorstellungen insgesamt „weit über das irgend Praktikable hinaus“. Es handle sich um ein Idealbild, dem das Werk keines Historikers entsprechen könne, und Humboldt selbst habe", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1814 erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse am weißen Bande. Der Schwarze Adlerorden, höchster preußischer Orden, wurde ihm von König Friedrich Wilhelm III. am 15. September 1830 verliehen. Im August 1815 wurde ihm der Dannebrogorden verliehen. 1822", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Werkausgaben Wilhelm von Humboldt. Schriften zur Sprachwissenschaft Herausgegeben von Kurt Mueller-Vollmer, Tilman Borsche, Bernhard Hurch, Jürgen", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Lexikoneinträge Einführungen Ausführliche", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt (* 22. Juni 1767 in Potsdam; † 8. April 1835 in Tegel) war ein preußischer Gelehrter, Schriftsteller und Staatsmann. Als Bildungsreformer initiierte er die Neuorganisation des Bildungswesens im Geiste des Neuhumanismus, formte das nach ihm benannte humboldtsche Bildungsideal und betrieb die Gründung der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. ", "tgt_summary": null, "id": 2424829} {"src_title": "Frieder Birzele", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Deutsche Burgenvereinigung wurde 1899 als „Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen“ in Berlin gegründet und erhielt 1953 ihren heutigen Namen. Der aktuelle Untertitel \"Burgen Schlösser Herrenhäuser – Erhalten Erforschen Erleben\" wurde auf der Mitgliederversammlung 2016 beschlossen und umschreibt die wesentlichen Inhalte der Vereinsarbeit. Die DBV ist die älteste private Initiative zur Erhaltung deutscher Denkmäler und trägt seit ihrer Gründung zum Erhalt und zur Erforschung von Burgen, Schlössern und Herrenhäusern in ganz Deutschland bei. Im Jahr 1900 erwarb die Deutsche Burgenvereinigung die Marksburg. Ihren Sitz verlegte sie 1931 dorthin. Seit 1997 befindet sich auch Schloss Philippsburg (Braubach) im Eigentum des Vereins.", "section_level": 1}, {"title": "Leitung.", "content": "Der erste Präsident 1899–1900 war Heinrich Freiherr von Buddenbrock. Der Berliner Architekt und Gründer des Vereins Bodo Ebhardt hatte den Vereinsvorsitz von 1920 bis 1945 inne. Von 2013 bis 2019 war Barbara Schock-Werner die Präsidentin der DBV. Ihr Vorgänger war Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, der heute als Ehrenpräsident auch der Stiftung der Deutschen Burgenvereinigung vorsitzt. Am 5. Mai 2019 wurde Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg, der zuvor dem Präsidium angehörte, zu ihrem Nachfolger gewählt. Vizepräsident ist der Jurist und Kunsthistoriker Rüdiger Mertens, als Vertreter der Wissenschaft wurde der Bauhistoriker Stefan Breitling und als neuer Schatzmeister Stefan Köhl, Vorsitzender der Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland, in das Präsidium gewählt. Weiterhin gehört Thomas Leibrecht als privater Burgbesitzer sowie als Landesgruppenvorsitzender der LG Baden-Württemberg dem Präsidium an. Geschäftsführer der DBV ist Gerhard Wagner. Leiter des Europäischen Burgeninstitutes ist Reinhard Friedrich. Die Deutsche Burgenvereinigung ist föderal organisiert. Die meisten Landesgruppen sind für die Gebiete der entsprechenden Bundesländer zuständig. In Nordrhein-Westfalen gibt es die Landesgruppen Rheinland und Westfalen-Lippe, die sich nach den Grenzen der Landschaftsverbände richten. Die Landesgruppen Rheinland-Pfalz/Saarland und Berlin/Brandenburg betreuen die Mitglieder aus jeweils zwei Bundesländern, die Landesgruppe Nord die Mitglieder aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen. Die Vorsitzenden der Landesgruppen bilden mit dem Präsidium den Vorstand der DBV. Zur Erfüllung Ihrer Aufgaben hat die DBV einen Wissenschaftlichen Beirat, den Beirat für Denkmalerhaltung und die Aktionsgemeinschaft Privates Denkmaleigentum (APD).", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten.", "content": "Ziele der DBV sind die Erhaltung der historischen Wehr- und Wohnbauten als Zeugnisse der Geschichte und Kultur durch: Das \"Europäische Burgeninstitut\" widmet sich als wissenschaftliche Einrichtung der Deutschen Burgenvereinigung e. V. der „Erforschung der historischen Wehr- und Wohnbauten und [der] Verbreitung der Forschungsergebnisse“. Das Institut arbeitet eng mit anderen Instituten und Institutionen gleicher Zielsetzung in Europa zusammen. In den letzten Jahren wurde der Aufbau der internationalen Burgen-Datenbank „EBIDAT“ zu einer wichtigen Aufgabe. Die \"Stiftung der Deutschen Burgenvereinigung\" vergibt jährlich initiierende Zuschüsse und seit 2015 den \"Großen Denkmalpreis der Deutschen Burgenvereinigung\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Deutsche Burgenvereinigung e. V. (DBV) wurde 1899 gegründet. Sie hat ihren Sitz auf der Marksburg über Braubach am Rhein. Die vereinseigene Einrichtung Europäisches Burgeninstitut (EBI) ist mit Burgenbibliothek und Burgenarchiv im Schloss Philippsburg in Braubach untergebracht.", "tgt_summary": null, "id": 2385821} {"src_title": "Ludovico III. Gonzaga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Ausbildung.", "content": "Gröber war Sohn des Schreinermeisters Alois Gröber und dessen Ehefrau Martina und wurde geboren in dem Haus an der Hauptstraße, das heute zur Blumenhandlung Wolpert gehört. Bereits am 7. April, so wie es damals allgemein üblich war, wurde er getauft. Unter der Obhut seiner Eltern wuchs er in der Zeit des Kulturkampfes auf. Später schreibt er in seinen Erinnerungen über diese Zeit, dass die römisch-katholischen Schüler von den altkatholischen Lehrern als „römische Siechen“ beschimpft und von älteren Schülern in den Brunnen in der Meßkircher Schlossstraße getunkt wurden. Später besuchte er zunächst in Donaueschingen das Gymnasium, dann in Konstanz das Heinrich-Suso-Gymnasium und war dort Alumne des wieder eröffneten Konradihauses. Schon als Gymnasiast hatte er sich zur geistlichen Laufbahn entschlossen. An der Universität Freiburg studierte er seit dem Wintersemester 1891/92 Philosophie und Theologie. 1893 wurde er Student der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 1898 wurde er in Rom zum \"Dr. theol.\" promoviert. Am 15. August 1897 wurde er zum Diakon geweiht; am 28. Oktober 1897 empfing er die Priesterweihe. Nach kurzer Tätigkeit als Vikar in Ettenheim war er zwei Jahre Kaplan an der St.-Stephans-Kirche in Karlsruhe, wo er die spezifischen Probleme einer Großstadtseelsorge kennenlernte.", "section_level": 2}, {"title": "Lehrer und Pfarrer in Konstanz.", "content": "Zwischen 1899 und 1902 war er Rektor des Konstanzer Knabenkonvikts „Konradihaus“. Dort begegnete er den Schülern Max Josef Metzger, einem 1944 von den Nationalsozialisten ermordeten Priester, und Martin Heidegger, den er eigentlich auf den philosophischen Weg brachte und zu dem er lebenslang in einem Spannungsverhältnis stand. 1905 übernahm er die Dreifaltigkeitspfarrei in Konstanz, 1922 wurde er Münsterpfarrer in Konstanz. Gröber war insbesondere in den Konstanzer Jahren publizistisch und wissenschaftlich tätig. Unter seiner Leitung wurden die Dreifaltigkeitskirche und später das Konstanzer Münster grundlegend restauriert. Er engagierte sich nicht nur in der kirchlich gebundenen Vereinsarbeit, sondern war als Angehöriger der Zentrumspartei an den Verhandlungen zum Weimarer Schulkompromiss beteiligt und als Stadtverordneter im Konstanzer Gemeinderat tätig. Durch seine vielfältigen Initiativen, die von ihm konzipierte 800-Jahr-Feier der Heiligsprechung des Bischofs Konrad von Konstanz im Jahre 1923 und seine Mitarbeit bei der Diözesansynode 1921 wurde er überregional bekannt. Seine innerkirchliche Karriere erfuhr ihre Fortsetzung durch seine Ernennung 1923 zum päpstlichen Geheimkämmerer und seine 1925 erfolgte Wahl in das Domkapitel von Freiburg. In der Kirchenverwaltung wurde ihm das Referat für Liturgie und Kirchenmusik übertragen, wo er 1929 mit großer Resonanz ein neues Diözesangesangbuch einführte. In dieser Zeit begann Gröber auch, als Prediger in dem neuen Medium des Rundfunks tätig zu werden. Auf dem Freiburger Katholikentag von 1929 lernte er Nuntius Eugenio Pacelli (den späteren Papst Pius XII.) kennen, für den er insbesondere bei den Verhandlungen über das Reichskonkordat maßgeblich tätig wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Bischof von Meißen und Erzbischof von Freiburg.", "content": "1931 wurde Gröber von Papst Pius XI. zum Bischof von Meißen ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 13. Januar 1931 der Freiburger Erzbischof Carl Fritz. Bereits 1932 erfolgte die Ernennung zum Erzbischof von Freiburg. 1932 erfolgte die Ernennung zum Ehrenbürger der Städte Konstanz und Meßkirch. Gröber bleibt bis heute wegen seiner Haltung in der Zeit des Nationalsozialismus umstritten. Insbesondere in den ersten beiden Jahren nach Hitlers Machtergreifung hatte er die Hoffnung, dass sich die Kirche mit den Nationalsozialisten arrangieren könne und dass es besser sei, ihnen entgegenzukommen, als Widerstand zu leisten. Hitler kam solchen Hoffnungen aus taktischen Gründen entgegen. Gröber schrieb in einem Aufruf vom 8. November 1933 zur Wahl und Volksabstimmung über den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund, dass es vaterländische Pflicht sei, die Einmütigkeit mit den übrigen Volksgenossen zu beweisen. Seine Kooperationspolitik in den ersten Jahren brachte Gröber im Volksmund den Spitznamen des „braunen Conrad“ ein. So richtete er an den im Zuge der Gleichschaltung der Länder zum Reichsstatthalter in Baden eingesetzten nationalsozialistischen Politiker Robert Wagner ein Glückwunschtelegramm folgenden Inhalts:. Den Diözesanklerus wies er auf der Diözesansynode in Freiburg vom 25. bis 28. April 1933 an:. Die Verhandlungen zum Abschluss des Reichskonkordats, bei denen selbst die Deutsche Bischofskonferenz bis kurz vor Abschluss ferngehalten wurde, hatte Gröber – durch seinen Freund, den Vorsitzenden der Zentrumspartei Prälat Ludwig Kaas vorzeitig informiert – eifrig gefördert und sich damit von seinen Bischofskollegen isoliert. Am 3. Juni 1933 erschien ein gemeinsames Hirtenwort der Deutschen Bischofskonferenz, dessen Entwurf die Bischöfe Gröber übertragen hatten. Dort war zu lesen, wenn der Staat nur gewisse Rechte und Forderungen der Kirche achte, so werde die Kirche dankbar und freudig das Neugewordene unterstützen. Im August 1933 veröffentlichte die Erzdiözese Freiburg unter Gröbers Verantwortung in ihrem Amtsblatt eine Anordnung des badischen Ministeriums für Kultus und Unterricht über das Entbieten des „Deutschen Grußes“ im Religionsunterricht und sanktionierte dieses Verhalten damit offiziell, was zu erheblicher Verärgerung unter den Diözesanangehörigen führte. Am 10. Oktober 1933 dankte Gröber auf einer katholischen Großveranstaltung in Karlsruhe ausdrücklich den „Männern der Regierung“ für ihr Erscheinen:. Der badische Innenminister Karl Pflaumer honorierte die von Gröber versprochene Kooperation und richtete am 13. November 1933 an die Polizeipräsidien den Erlass,, was indirekt auch den Schluss darauf zulässt, dass der NS-Staat sich grundsätzlich nicht an Gesetze gebunden fühlte. Am Jahresende 1933 beklagte sich Gröber in einem Brief an den Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli über in Schutzhaft genommene regimekritische Priester, dass es leider nicht immer möglich gewesen sei, beim Klerus jene kluge Zurückhaltung und zweckdienliche Überlegung zu erreichen, die unter voller Wahrung des Grundsätzlichen die einzelnen Geistlichen vor Ungelegenheiten schützt. Im März 1934 fordert er, dass In diese Zeit fiel auch sein Entschluss, gemeinsam mit mehreren Domherren förderndes Mitglied der SS zu werden. Nachdem er 1937 der Aufforderung, ehrenvoll aus der SS auszuscheiden, nicht nachgekommen war, strich ihn Heinrich Himmler im Folgejahr aus der Mitgliederliste. Nach dem Krieg erklärte Gröber seinen Eintritt in die SS damit, dass die SS damals in Freiburg als die anständigste Organisation der Partei gegolten habe. Am Karfreitag des Jahres 1941 hielt er eine Predigt, deren Vokabular sich stark dem antisemitischen Vokabular der NS-Machthaber annäherte: In seinem Handbuch, das als geistige Anleitung für Priester gedacht war, schreibt er 1937 über den Antisemiten Paul de Lagarde: Zum Nationalsozialismus heißt es bei Gröber 1937: Allerdings finden sich bereits in der Frühzeit des „Dritten Reichs“ auch kritischere Äußerungen Gröbers. So befürwortete er im Gegensatz zur Mehrheit der deutschen Bischöfe einen öffentlichen Protest der katholischen Kirche gegen den Aufruf zum Judenboykott am 1. April 1933 (Gröber: ). Im Fastenhirtenbrief vom 10. Februar 1933 forderte Gröber die Diözesanen auf, nach Kräften dafür zu sorgen, dass die Lüge und die Verleumdung, die Verhetzung und der Hass, die Gewaltakte und der Mord nicht weiter den deutschen Namen schmachvoll beflecken. Gröber war wie die gesamte katholische Kirche den Angriffen der Machthaber ausgesetzt. Neben dem Verbot anderer Parteien und der Auflösung vieler katholischer außerkirchlicher Verbände griffen die Machthaber auch auf persönliche Verunglimpfungen zurück. 1936 führte Julius Streicher einen Redefeldzug in Baden durch, auf dem er die Kirche und auch Gröber wegen eines angeblichen Liebesverhältnisses mit einer jüdischen Frau persönlich angriff und ihn mit den sogenannten Sittlichkeitsprozessen in Verbindung brachte. Die entsprechenden Gerüchte wurden auch von einem katholischen Geistlichen, dem Mitglied der NSDAP Heinrich Mohr, genährt, der sich Hoffnungen auf den Bischofsstuhl nach Entfernung von Gröber machte. Seit 1935 kämpfte Gröber gegen das NS-Regime, allerdings nur in dem durch die Gesetze und insbesondere das Reichskonkordat gezogenen Rahmen. Nach Beginn der Euthanasie genannten Mordaktion an Geisteskranken („Aktion T4“) protestierte er – nach Schwalbach (s. Literaturverzeichnis) – als erster der deutschen Bischöfe in schriftlicher Form, nämlich bei dem badischen Innenminister Pflaumer. Öffentlichkeitswirksam wurden insbesondere seine Silvesterpredigten im Freiburger Münster und seine Fastenhirtenworte. Darin geißelte er insbesondere die Kirchenfeindlichkeit des NS-Regimes, nach Schwalbach in der Silvesterpredigt 1941 auch die Euthanasie, die er als Mord bezeichnete. Auch hielt er seine schützende Hand über die von der Caritas mit der Unterstützung sogenannter Judenchristen beauftragte Widerstandskämpferin Gertrud Luckner. Für die NS-Machthaber war er „der übelste Hetzer gegen das Dritte Reich“. Der badische Kultusminister Paul Schmitthenner bezeichnete ihn in einem Aktenvermerk vom 8. August 1940 als. Lediglich sein Amt als Erzbischof habe ihn bisher davon bewahrt, dass er noch nicht als Hochverräter im Gefängnis sitze. Andererseits wirft man Gröber bis heute vor, er habe den bereits 1938 aus seiner Diözese vertriebenen Suffraganbischof Joannes Baptista Sproll von Rottenburg nicht ausreichend unterstützt. An den Präsidenten des Volksgerichtshofs Roland Freisler, der den zu seiner Diözese gehörigen Priester Max Josef Metzger zum Tode verurteilt hatte, schrieb er einen noch heute umstrittenen Brief: Während ein Teil der Literatur diesen Brief als aus taktischen Erwägungen genutztes letztes Mittel wertet, nämlich um die Umwandlung der Todes- in eine Haftstrafe zu erreichen, wertet ein anderer Teil der Literatur ihn als feige Distanzierung von einem aus nichtigen Gründen zum Tode Verurteilten. Andere Dokumente aus jenen Tagen zeigen jedoch, dass Gröber in der Tat die Umwandlung der Strafe zu erreichen beabsichtigte. Aus ihnen wird deutlich, dass Gröber dabei glaubte, gegenüber Freisler nur durch die Anerkennung der Verurteilungsgründe überhaupt eine minimale Erfolgschance zu haben. Am 12. November teilte Gröber seinem Diözesanklerus die Verurteilung von Metzger mit, u. a. mit folgenden Worten:. In einem Hirtenwort vom 8. Mai 1945 (dem Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht) erklärte er, dass man keinem extremen Antisemitismus verfallen solle. In seinen Augen war der Holocaust falsch, weil er die Juden in eine Verteidigungsposition drängte, von der aus sie dem Staat.", "section_level": 2}, {"title": "Nach Kriegsende.", "content": "Unmittelbar nach Kriegsende genoss Gröber hohes Ansehen wegen seiner Reden gegen das Regime. Als Berater und Schiedsrichter hinzugezogen, stellte er sich gegen die Wiederherstellung der Zentrumspartei und befürwortete die Sammlung aller christlichen Kräfte in der späteren CDU. Die bitteren Auseinandersetzungen aus der Zeit des Nationalsozialismus blieben jedoch: Eine von Pfarrer Wilhelm Köhler und Richard Schneider, der als erster Diözesangeistlicher bereits 1940 in das KZ Dachau verbracht worden war, initiierte Veranstaltung der sogenannten KZ-Priester versuchte Gröber totzuschweigen, obwohl fünf der sechzehn in dem Konzentrationslager gefangenen Geistlichen aus seiner Diözese dort ermordet worden waren. Die KZ-Priester wollten ähnlich wie die Priester aus der Diözese Münster, die in besonders feierlicher Weise in einem Pontifikalamt des Münsteraner Bischofs geehrt worden waren, ihrer toten Mitbrüder gedenken und im Bekenntnis in die Öffentlichkeit hineinwirken, dass diese nicht umsonst gestorben sein sollten. Die KZ-Priester fassten die ihnen gemachten Vorwürfe in einer Resolution zum Ausdruck: Er war der wichtigste Ansprechpartner der französischen Besatzungsmacht. Dank seiner Beziehungen konnte das von französischen Soldaten aus der Meßkircher Martinskirche gestohlene und als Kriegsbeute ins Elsass verbrachte Dreikönigsbild des Meisters von Meßkirch zurückgebracht werden. Conrad Gröber starb nur etwa vier Monate nach seinem goldenen Priesterjubiläum.", "section_level": 2}, {"title": "Ansichten über den umstrittenen Kirchenmann.", "content": "Gröber ist bis heute umstritten. Wegen seiner Versuche, sich politisch zu arrangieren, unter anderem dadurch, dass er förderndes Mitglied der SS wurde, heißt er bei den einen „der braune Conrad“. Andererseits protestierte er im Gegensatz zu vielen Bischofskollegen gegen den Judenboykott und gegen die Mordaktion an Geisteskranken und schützte die mit der Unterstützung sogenannter Judenchristen beauftragte Widerstandskämpferin Gertrud Luckner, die er uneingeschränkt und großzügig finanziell unterstützte, da sie sich damals für Juden und Christen jüdischer Herkunft einsetzte. Mit der Ernennung zum Erzbischof von Freiburg wurde Gröber 1932 Ehrenbürger der Städte Konstanz und Meßkirch. Er wurde des Weiteren zum päpstlichen Thronassistent, Comes Romanus und Ritter des souveränen Malteserordens ernannt. 1947 wurde ihm „in Anerkennung seiner Verdienste für die Stadt als Mahner und Tröster in schwerster Zeit“ die Ehrenbürgerwürde der Stadt Freiburg im Breisgau zuteil. In Erinnerung an Conrad Gröber wurde im Juli 1961 an seinem Geburtshaus in der Hauptstraße in Meßkirch eine Gedenktafel enthüllt. Anlässlich des 700-jährigen Bestehens seiner Heimatstadt wurde am 22. Juli 1961 ihm zu Ehren ein Relief eingeweiht. Dieses wurde von der katholischen Pfarrgemeinde gestiftet und befindet sich an der Außenwand der Johann-Nepomuk-Kapelle bei der St. Martinskirche. Zu diesem Anlass hielt der Meßkircher Religionsphilosoph Bernhard Welte, der bis Gröbers Tod dessen Privatsekretär gewesen war, die Festrede. Ende der 1970er-Jahre wurde in Meßkirch das „Conrad-Gröber-Haus“, ein Altenpflegeheim der Caritas, im früheren Gebäude des Krankenhauses eingeweiht. Straßen in Meßkirch, Konstanz und Freiburg tragen Gröbers Namen. In einem symbolischen Akt entzog der Konstanzer Gemeinderat am 26. September 2019 Gröber die Ehrenbürgerwürde, weil seine fördernde Mitgliedschaft in der SS und sein vielfach belegter Antijudaismus mittlerweile durch die Zeitgeschichtsforschung erwiesen seien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Conrad Gröber (* 1. April 1872 in Meßkirch; † 14. Februar 1948 in Freiburg im Breisgau) war Bischof von Meißen und später Erzbischof von Freiburg.", "tgt_summary": null, "id": 1768669} {"src_title": "Biesiekierz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Sheridan war das sechste Kind der irischen katholischen Einwanderer John und Mary Meenagh Sheridan aus Killinkere, County Cavan. Er wuchs in Somerset, Ohio auf. Weil er nur 1,65 Meter groß war, erhielt er den Spitznamen \"Little Phil\". Er arbeitete als Junge in einem Geschäft und war dann Büroangestellter und Buchhalter für den Kaufmannsladen. Sheridan war ab 1875 mit Irene Rucker, der Tochter eines Quartiermeister des Heeres verheiratet. Sie hatten vier Kinder. Der Sohn Philip Henry jr. wurde Offizier und erlag 1918 im Alter von 38 Jahren einem Herzversagen. Sheridan wohnte ab 1875 in Washington, D.C.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung, frühe Jahre.", "content": "Ab 1848 besuchte Sheridan die Militärakademie in West Point, New York, und graduierte 1853. Nach dem Abschluss wurde er 1853 als Leutnant zum 1. US Infanterie-Regiment nach Fort Duncan, Texas, und anschließend zum 4. US-Infanterie-Regiment nach Fort Reading, Kalifornien, versetzt. Er kämpfte von 1855 bis 1857 im Yakama- und im Rogue River Indianer-Feldzug im Washington-Territorium. Danach war Sheridan in Oregon stationiert. Im März 1861 wurde er zum First Lieutenant (Oberleutnant) und zwei Monate später zum Captain (Hauptmann) befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Im Sezessionskrieg.", "content": "Das erste Jahr des Sezessionskrieges diente er als Quartiermeister im 13. US-Infanterieregiment in Missouri. An der Schlacht am Pea Ridge in Arkansas im März 1862 nahm er unter dem Kommando von Brigadegeneral Samuel Ryan Curtis teil und kämpfte unter Generalmajor Henry Wager Halleck von April bis Juni 1862 in der Ersten Schlacht um Corinth. Sheridan wurde mit Wirkung vom 25. Mai 1862 zum Kommandeur des 2. Michigan Kavallerie-Regiments ernannt und zum Colonel (Oberst) befördert. Mit dem Regiment kämpfte er am 30. Mai bei Booneville, Mississippi, während einer Aufklärung gegen ein Kavallerieregiment der Konföderierten. Wegen seiner Tüchtigkeit wurde Sheridan das Kommando über eine Kavalleriebrigade übertragen, die er im Kavalleriegefecht, wiederum bei Booneville, Mississippi, am 1. Juli 1862 erfolgreich führte. Im September 1862 wurde er deshalb zum Divisionskommandeur ernannt und rückwirkend zum 1. Juli 1862 zum Brigadegeneral der Freiwilligen befördert. Sheridan führte die 11. Division des III. Korps Generalmajor Don Carlos Buells der Ohio-Armee in der Schlacht bei Perryville im Oktober 1862. Er war mit seiner Division bei den Schlachten am Stones River und am Chickamauga unter Generalmajor William Starke Rosecrans und bei Chattanooga unter Generalmajor Ulysses S. Grant eingesetzt. Rückwirkend zum 31. Dezember 1862 war er zum Generalmajor der Freiwilligen befördert worden. 1864 holte Ulysses S. Grant Sheridan als Kommandierenden General des Kavalleriekorps zur Potomac-Armee. Im Zuge der Kämpfe im Mai 1864 besiegte er die Kavallerie der Südstaaten in der Schlacht an der Yellow Tavern. Bei Trevilian Station unterlag Sheridan im Juni dem Kavalleriekorps der Nord-Virginia-Armee. Grant übergab Sheridan danach das Kommando über die neu aufgestellte Shenandoah-Armee, um der Bedrohung des Shenandoahtals durch ein konföderiertes Korps unter dem Kommando Generalleutnant Jubal Anderson Earlys zu begegnen. Seine Kriegführung war hier wie auch in seinem späteren Einsatz in den Indianerkriegen ein erstes Beispiel für die Taktik der „verbrannten Erde“. Er schlug die Konföderierten bei Winchester, Fishers Hill und am Cedar Creek. Für seine Erfolge wurde er zum Brigadegeneral und Generalmajor der regulären Armee befördert. Im März 1865 kehrte er zur Potomac-Armee vor Petersburg zurück und hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg des Appomattox-Feldzuges unter Grant, der zur Kapitulation von General Lee bei Appomattox Court House führte.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Sezessionskrieg.", "content": "Nach dem Krieg kommandierte Sheridan US-Truppen an der mexikanischen Grenze. Dies diente vor allem als Warnung an die mexikanische Regierung unter Kaiser Maximilian. Im Zuge der Reconstruction war er ab März 1867 Militärgouverneur des 5. Militärbezirks (\"Texas\" und Louisiana). Allerdings nur für sechs Monate, da man ihn aufgrund seiner harten Entscheidungen und seiner unpopulären Äußerungen schnell wieder ablöste. So soll er gesagt haben „Sollte ich Texas und die Hölle besitzen, so würde ich Texas vermieten und in der Hölle leben“. Danach war er u. a. Befehlshaber im Wehrbereich Missouri, Beobachter im deutsch-französischen Krieg und arbeitete an der Einrichtung des Yellowstone-Nationalparks. In seinem Einsatz gegen indianische Völker ließ er die Grundlage ihrer Existenzweise, die Büffelherden, systematisch vernichten und Dörfer niederbrennen. Er war u. a. verantwortlich für den Überfall auf das Indianerdorf am Washita am 27. November 1868, bei dem die schlafenden Indianer überfallen und 100 Cheyenne zusammen mit Frauen und Kindern getötet wurden. Am 4. März 1869 wurde er zum Generalleutnant befördert; der fünfte Inhaber dieses Ranges in den USA seit Washington (1798). 1870/71 beobachtete er im Auftrag der Regierung den Deutsch-Französischen Krieg in Europa. Am 1. November 1883 wurde er zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt. Kurz vor seinem Tod beförderte ihn der Kongress nach Grant und Sherman als dritten Soldaten zum General of the Army of the United States. Sheridan verstarb 1888 und wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington bestattet, wo ein Grabstein mit seinem Porträt steht.", "section_level": 2}, {"title": "Seine „Indianer“-Äußerung.", "content": "Von ihm soll der Ausspruch „Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer“ stammen. Das amerikanische Original lautete: „The only good Indians I ever saw were dead“ (deutsch = Die einzig guten Indianer, die ich jemals sah, waren tote). In seiner Biographie „Sheridan, the Inevitable“ schreibt Richard O’Connor: „Obwohl der allgemein ihm zugeschriebene Grundsatz ‚Der einzig gute Indianer ist ein toter Indianer‘ ein ungenaues Zitat dessen ist, was Sheridan wirklich sagte, dachte er jedoch genau so und handelte entsprechend.“ Sheridans oben zitierte, zynische Antwort auf die Bemerkung des Komantschen-Häuptlings Tosowi, er wäre ein guter Indianer, könnte allerdings auch eine Umkehrung eines 200 Jahre zuvor gemachten Zitats von Metacomet sein. In der Kriegsrede von Wampanoag-Häuptling Metacomet, genannt King Philip (1675), beklagt er sich über den Bruch von Verträgen und Sittenlosigkeit der Weißen, die Zerstörung der Jagdgründe der Wampanoag und schließt mit der Einschätzung, es wäre unmöglich, „mit den weißhäutigen Raubmenschen“ in Frieden zu leben (Zitat: „Wir haben es in der Vergangenheit nicht glauben wollen, aber es ist eine Tatsache:..nur ein toter Weißer ist ein guter Weißer. Brüder, wir müssen uns vereinigen oder wir werden untergehen!“).", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Während der Schlacht am Cedar Creek gelang es Sheridan nach einem eineinhalbstündigen Ritt auf seinem Pferd Rienzi von Winchester, Virginia zur Front die versprengten und fliehenden Soldaten aufzuhalten und erneut zum Kämpfen zu motivieren und so vermutlich die drohende Niederlage abzuwenden. Dieses wurde von Thomas Buchanan Read sowohl dichterisch als auch malerisch verarbeitet. Die Ballade \"Sheridan’s Ride\" machte alle drei, den General, das Pferd und den Dichter berühmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Philip Henry Sheridan (* 6. März 1831 in Albany, New York; † 5. August 1888 in Nonquitt, Massachusetts) war Offizier des US-Heeres und als Generalleutnant Oberbefehlshaber des Heeres.", "tgt_summary": null, "id": 2399625} {"src_title": "Erwin Planck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Wehrkreise entsprachen ihrer Funktion nach den früheren Korpsbezirken (mit letztem Friedensstand 24 Bezirke für die 25 Armeekorps) des Heeres im Deutschen Kaiserreich. In der Reichswehr existierten gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags (1919) anfangs sieben Wehrkreise, deren Wehrkreisbefehlshaber zugleich Kommandeur der jeweils gleich nummerierten sieben Infanterie-Divisionen waren. Übergeordnete Kommandobehörden waren die Gruppenkommandos 1 (Berlin) und 2 (Kassel). In jedem Wehrkreis gab es auch Dienststellen, die für den Ersatz und die Versorgung dieser Heeresteile zuständig waren. Die gemäß Versailler Vertrag entmilitarisierte Zone entlang des Rheins war bis 1936 von der Wehrkreiseinteilung ausgenommen (vgl.: Rheinlandbesetzung (1936)). Im Zuge der Aufrüstung der Wehrmacht in der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Zahl der Infanterie-Divisionen 1934 zunächst insgeheim auf 21 verdreifacht. Die Wehrkreisbefehlshaber übernahmen somit die Funktion eines Kommandierenden Generals eines Armeekorps von je drei Divisionen. Die Enttarnung dieser neu aufgestellten Verbände erfolgte mit der Verkündung der Wehrhoheit im März 1935. Die Zahl der Wehrkreise wurde im Zuge der weiteren Aufstellung von Verbänden bis 1937 auf 13 vermehrt, verbunden mit verschiedenen territorialen Neugliederungen. Bei der Luftwaffe der Wehrmacht bestand ab 1936 eine (nicht immer deckungsgleiche) territoriale Einteilung in Luftgaue. Die Nummern XIV bis XVI wurden für sogenannte motorisierte Armeekorps, die zur Führung der „Schnellen Truppen“ (motorisierte Infanterie-Divisionen, Leichte Divisionen, Panzerdivisionen) bestimmt waren, vorbehalten und fehlen somit in der Zählung. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurden die Wehrkreise XVII (Wien) und XVIII (Salzburg) gebildet, zu denen ein Generalkommando für das XIX. Armeekorps (mot.) trat. Bei der Mobilmachung vor dem Überfall auf Polen 1939 bildeten die Wehrkreiskommandos die Generalkommandos von Armeekorps, zurück blieben die sogenannten Stellvertretenden Generalkommandos, denen die Ersatztruppenteile im jeweiligen Wehrkreis unterstanden. Nach der Bildung der Reichsgaue Danzig-Westpreußen und Wartheland kamen die Wehrkreise XX (Danzig) und XXI (Posen) hinzu. Daneben gab es zwei Stellvertretende Generalkommandos, eines im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren und eines im Generalgouvernement; das Generalgouvernement bildete ab September 1942 einen eigenen Wehrkreis. Nach dem Westfeldzug 1940 wurden die Wehrkreise V (Stuttgart), VI (Münster) und XII (Wiesbaden) um die besetzten Gebiete Elsass, CdZ-Gebiet Lothringen, Eupen-Malmedy sowie Luxemburg erweitert, die als Besetzte Gebiete („CdZ“) unter deutscher Zivilverwaltung standen und zur Eingliederung in das Reich vorgesehen waren. Mit Beginn des Krieges wurden Gauleiter von Hitler per Verordnung als sogenannte Reichsverteidigungskommissare in den Wehrkreisen eingesetzt, die besonders in der Endphase des Krieges weitreichende Kompetenzen gegenüber den militärischen Wehrkreisbefehlshabern erlangten. Im Dezember 1942 wurden die Zuständigkeitsbereiche dieser Reichsverteidungskommissare auf die Perteigaue der NSDAP ungestellt, sodass jeder Gauleiter in seinem Machtbereich auch Reichsverteidungskommissar war. Die Wehrkreise dienten seit Ende 1937 auch als Gliederung der Machtbereiche der Höheren SS- und Polizeiführer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wehrkreise (WK) teilten das Gebiet der Weimarer Republik und später des nationalsozialistischen Deutschen Reiches in \"Reichsverteidigungsbezirke\", die jeweils für Rekrutierung und Ausbildung von Teilen des Heeres der Reichswehr bzw. der Wehrmacht verantwortlich waren.", "tgt_summary": null, "id": 605742} {"src_title": "Hendrik Tollens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Die Aufnahmen datieren von Januar bis Februar 1964. Auf diesem Album feierte Alan Jardine sein Comeback bei den \"Beach Boys\", sein „Ersatz“ David Lee Marks trat aus der Band aus und gründete die Gruppe \"David & the Marksmen\". Der Namenszusatz „Vol. 2“ wurde erforderlich, da die Plattenfirma Capitol 1963 einen Sampler mit dem Titel \"Shut Down\" herausgebracht und dabei den gleichnamigen Beach-Boys-Song ohne deren Einverständnis mit verwendet hatte. Die Gruppe selbst hat ein Album \"Shut Down Vol. 1\" nie herausgegeben. Das Album erschien in einer Mono- und einer Stereo-Version, produziert wurde es von Brian Wilson. Es erreichte Platz 13 der US-Billboard-Charts und verbrachte dort 38 Wochen.", "section_level": 1}, {"title": "Zusätzliche Informationen zu den Liedern.", "content": "\"Fun, Fun, Fun\" ist eine Antwort auf die grassierende Beatlemania. Die Beach Boys fühlten sich von der British Invasion bedroht und versuchten dem etwas entgegenzusetzen. Mike Love schrieb den Text zum Lied, der von einer jungen Frau handelt, die mit dem T-Bird ihres Vaters Spritztouren macht, bis der Vater das Fahrzeug wieder in Gewahrsam nimmt. Das Lied hat einen realen Hintergrund und bezieht sich auf eine Liebschaft von Dennis Wilson. Das Gitarrenspiel wurde von Chuck Berry beeinflusst und enthält die typischen Surf-Rock-Elemente der Band. Die Lead-Gitarre wurde von Glen Campbell gespielt. Die Single mit dem Lied erreichte Platz 5 der Billboard-Charts. \"Don’t Worry Baby\" war von Brian Wilson ursprünglich für die Ronettes geschrieben worden. Deren Produzent, Phil Spector, lehnte den Song allerdings ab, da er ihn für zu schwach hielt. Der DJ Roger Christian unterstützte Brian als Texter. Er war nicht unglücklich über Spectors Ablehnung, da Spector den Originaltext vermutlich ohnehin ersetzt hätte. Als B-Seite der \"I Get Around\"-Single erreichte das Lied Platz 24 der Single-Charts. \"In the Parkin' Lot\" ist eine weitere Kooperation von Roger Christian und Brian Wilson. \"\"Cassius\" Love vs. \"Sonny\" Wilson\" ist kein Song, sondern eine Diskussion im Studio zwischen Brian Wilson und Mike Love. Der Titel spielt auf die Namen der beiden Schwergewichts-Boxer Cassius Clay (der sich später Muhammad Ali nannte) und Sonny Liston an. \"The Warmth of the Sun\" wurde am 23. November 1963 unter dem Eindruck der Ermordung von John F. Kennedy geschrieben. Das Lied wurde im Soundtrack zu \"Good Morning, Vietnam\" verwendet. 1995 nahm Brian Wilson das Lied für seine Dokumentation „I Just Wasn’t Made for These Times“ neu auf. Das Lied enthält einen Tonlagenwechsel in der letzten Strophe, den Brian Wilson in späteren Jahren immer wieder anwendete. \"Why Do Fools Fall in Love\" ist eine Coverversion von Frankie Lymon & the Teenagers, das Lied \"Louie Louie\" stammt im Original aus der Feder von Richard Berry und ist ein Klassiker des Garagenrocks. In \"Pom Pom Play Girl\" übernahm Carl Wilson zum ersten Mal den Lead-Gesang. \"Shut Down, Part II\" ist ein Instrumentalstück. Es enthält einen Saxophon-Part von Mike Love. \"Denny’s Drums\" war das erste Schlagwerkinstrumentalstück, das auf dem Album einer Vokalgruppe erschien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Shut Down Vol. 2 ist das fünfte, am 2. März 1964 erschienene Album der Beach Boys und zugleich das fünfte Album innerhalb von 18 Monaten. Diese erste nach dem Aufkommen der Beatlemania publizierte LP enthält sieben Brian-Wilson-Kompositionen und je einen Beitrag von Carl Wilson (\"Shut Down, Part II\") und Dennis Wilson (\"Denny’s Drums\") sowie zwei Coverversionen und ein hörspielartiges Zwischenspiel.", "tgt_summary": null, "id": 326553} {"src_title": "Kloster Edelstetten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit, Jugend und Berufsausbildung.", "content": "Werner Heyde war Sohn eines Tuchfabrikanten. Im Herbst 1914 zog die Familie in das nahegelegene Cottbus, wo Heyde im März 1920 als Klassenbester sein Abitur ablegte. Während der Schulzeit meldete er sich als Kriegsfreiwilliger für die Teilnahme am Ersten Weltkrieg. Spätestens ab Sommer 1918 war er bei der Gruppenfernsprechabteilung 656 in Reval in Estland eingesetzt. Auch nach dem Waffenstillstand im November 1918 blieb er bis Anfang 1919 als Angehöriger eines Freikorps in Estland. Beim Kapp-Putsch im März 1920 beteiligte er sich auf Seite der Putschisten an Kämpfen im Raum Cottbus. Heyde hatte sich für zwei Monate als Zeitfreiwilliger zum Infanterieregiment 52 unter Major Bruno Ernst Buchrucker gemeldet. Ab Mai 1920 studierte Werner Heyde Medizin in Berlin, Freiburg, Marburg, Rostock und Würzburg. Das Physikum legte er im Juli 1922 in Marburg ab, im Mai 1925 promovierte er nach dem Staatsexamen mit Note 1 in Würzburg. Anschließend war er für ein Jahr als Medizinalpraktikant an den städtischen Krankenanstalten in Cottbus, den Wittenauer Heilstätten in Berlin und der Würzburger Universitätsnervenklinik tätig. Am 8. Juni 1926 erhielt Heyde die Approbation, anschließend war er Hilfsassistent bei Martin Reichardt, der ihn förderte. Zeitweise war er auch als Forschungsstipendiat an der Psychiatrischen Klinik in Würzburg tätig. Ab November 1928 wechselte er für zwei Jahre an das chemische Institut der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Zurück in Würzburg habilitierte sich Werner Heyde mit der Habilitationsschrift \"Untersuchungen über Gehirnfermente\". Am 10. August 1932 wurde Heyde als Privatdozent für Psychiatrie und Neurologie an der Würzburger Universität aufgenommen, nachdem er schon seit Juli 1931 als planmäßiger Assistent an der dortigen Nervenklinik beschäftigt war. Im Februar 1931 heiratete Heyde Erika Precht. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.", "section_level": 2}, {"title": "Eintritt in die NSDAP und in die SS-Totenkopfverbände.", "content": "Im März 1933 traf Werner Heyde mit einem prominenten Patienten zusammen: Der SS-Oberführer Theodor Eicke aus Ludwigshafen war wahrscheinlich nach Streitereien mit innerparteilichen Gegnern auf Veranlassung des Gauleiters der bayerischen Pfalz, Josef Bürckel, zur Untersuchung seines Geisteszustands in die Würzburger Klinik eingewiesen worden. Eicke sollte vermutlich über eine „Psychiatrisierung“ aus dem Verkehr gezogen werden. Heyde, mit einem amtsärztlichen Gutachten beauftragt, sah jedoch keinerlei Anzeichen von Geistes- oder Gehirnkrankheit bei Eicke. Im Gegenteil, so Heyde in einem Schreiben an Heinrich Himmler, Eicke habe sich „hier musterhaft geführt und fiel durch sein ruhiges, beherrschtes Wesen sehr angenehm auf, er machte keinesfalls den Eindruck einer intrigierenden Persönlichkeit.“ Dieses Schreiben Heydes, das maßgeblich zu seiner Rehabilitierung beigetragen haben dürfte, eröffnete Eicke eine steile Karriere: Als erster Kommandant des KZ Dachau organisierte er das Regime der SS über Häftlinge, ehe er Inspekteur der Konzentrationslager sowie Führer der SS-Totenkopfverbände wurde. Nach Heydes eigenen Angaben trat er am 1. Mai 1933 auf Empfehlung Eickes in die NSDAP (Mitgliedsnummer 3.068.165) ein. Von Oktober 1934 bis Mai 1936 war Heyde Mitarbeiter des Rassenpolitischen Amtes Würzburg, ab 1935 als Kreisamtsleiter. Parallel dazu entschied er als Beisitzer im dortigen Erbgesundheitsgericht über Anträge auf Zwangssterilisationen. Im Mai 1936 wandte sich Heyde mit einer Denkschrift zur Praxis der Erbgesundheitsgerichte an Arthur Julius Gütt, den Mitverfasser des offiziellen Kommentars zum Sterilisierungsgesetz. Gütt vermittelte Heyde an den damaligen Chef des Sanitätsamts im SS-Hauptamt, Ernst-Robert Grawitz. Heyde und Grawitz kamen überein, dass Heyde zum 1. Juni 1936 als Hauptsturmführer der SS (SS-Nr. 276.656) beitrat. Heyde wurde der Sanitätsabteilung der SS-Totenkopfverbände zugewiesen und erhielt den Titel „Leiter der psychiatrischen Abteilung beim Führer der SS-Totenkopfverbände / Konzentrationslager“ – war also bei Eicke beschäftigt. Er baute die Überprüfung der „Erbgesundheit“ der KZ-Häftlinge auf, eine Aufgabe, die – so Heyde – „angesichts der psychischen und körperlichen Minderwertigkeit des weitaus größeren Teils der Lagerinsassen ganz besonders vordringlich war.“ Heyde erstellte Gutachten, die den Erbgesundheitsgerichten zugeleitet wurden und Grundlage für deren Entscheidungen über die Sterilisation oder Kastration der Häftlinge war. Daneben war Heyde als Obergutachter für die kasernierten SS-Truppen (SS-Verfügungstruppe und SS-Totenkopfverbände) und als beratender Facharzt im SS-Lazarett Berlin tätig und erstellte Gutachten für das Geheime Staatspolizeiamt. Seine umfangreiche Tätigkeit für die SS tat Heydes weiterer Karriere an der Universität Würzburg keinen Abbruch: Sie wird im Vorfeld von Heydes Ernennung zum außerordentlichen Professor am 5. April 1939 ausdrücklich als „ehrenvoll“ erwähnt und diente gleichzeitig als Begründung für die nur geringe Anzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Zuvor, am 1. April 1934, war Heyde Oberarzt der Universitätsnervenklinik und Leiter der angeschlossenen Poliklinik geworden. Mit Wirkung zum 1. Dezember 1939 wurde Heyde – bestimmt durch die Reichsgesundheitsbehörde und gegen den ausdrücklichen Willen der Medizinischen Fakultät – Nachfolger Martin Reichardts auf dem Würzburger Lehrstuhl für Psychiatrie und Neurologie und Direktor der Psychiatrischen- und Nervenklinik der Universität Würzburg. Für seine Berufung hatten sich zuvor die „Kanzlei des Führers“ und das Reichserziehungsministerium eingesetzt. Heyde war homosexuell, was für ihn ein Problem war. Er wurde von Arthur Kronfeld behandelt, dem Mitbegründer des Instituts für Sexualwissenschaft. Am 24. Oktober 1939 wurde ein SS-internes Untersuchungsverfahren gegen Heyde eingestellt: Anschuldigungen, Heyde habe homosexuelle Handlungen begangen, hätten sich als unrichtig erwiesen. Derartige Vorwürfe gegen Heyde hatte Ende 1935 der SS-Untersturmführer Süttinger, seine Studienzeit in den Jahren 1927 und 1928 betreffend, im Zuge der Ermittlungen gegen den Würzburger Weinhändler Leopold Obermayer erhoben. Die damaligen Ermittlungen der Gestapo und der Justiz wurden im Januar 1936 nicht weiter verfolgt, da Heyde als Sachverständiger in einem Mordprozess benötigt wurde oder möglicherweise durch Eicke beschützt wurde. Süttinger wurde am 3. November 1939 aus der SS entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Mittäter bei der Aktion T4.", "content": "Vermutlich ab Ende Juli 1939 war Werner Heyde an der Vorbereitung der Tötung von Geisteskranken und Behinderten, der sogenannten „Aktion T4“, beteiligt. Zuvor hatte die Kanzlei des Führers (KdF) unter Philipp Bouhler von Hitler den mündlichen Auftrag zur Durchführung der „Erwachsenen-Euthanasie“ erhalten. Die KdF war bereits mit der sogenannten „Kinder-Euthanasie“ beauftragt. Mit den Vorbereitungen zur Aktion T4 befasste sich ein Beratungsgremium, dem Mitarbeiter der Kanzlei, ein Vertreter des Reichsministeriums des Innern und mehrere einflussreiche Psychiater, darunter Heyde, angehörten. Themen der Beratungen dürften die Organisation, das Verfahren und die Geheimhaltung der geplanten Massentötungen und die Abgrenzung und Auswahl der Kranken gewesen sein. Zur Verschleierung der Verantwortlichkeit von Staats- und Parteidienststellen wurde die Zentraldienststelle T4 gegründet, die im Schriftverkehr unter diversen Tarnbezeichnungen auftrat, darunter als „Reichsarbeitsgemeinschaft für Heil- und Pflegeanstalten“ (RAG). Die RAG entstand etwa im Oktober 1939 als medizinische Abteilung der Zentraldienststelle, spätestens ab Mai 1940 war Werner Heyde ihr medizinischer Leiter. Nach Zeugenaussagen konnten alle grundsätzlichen Fragen nicht ohne ihn entschieden werden. Er führte den gesamten Schriftwechsel mit den Gutachtern und Heil- und Pflegeanstalten und erarbeitete Stellungnahmen zu Protesten gegen die Krankenmorde. Ab 9. Oktober 1939 wurden an alle Heil- und Pflegeanstalten Meldebögen versandt, mit denen folgende Patienten erfasst werden sollten: Die Meldebögen gingen über den Referatsleiter in der Gesundheitsabteilung im Reichsministerium des Innern, Herbert Linden, an die RAG. Hier wurden sie registriert und Fotokopien für drei Gutachter gefertigt. Die Gutachter entschieden meist nur anhand der Angaben auf dem Meldebogen: Sollte nach ihrer Auffassung der Patient getötet werden, trugen sie in einem schwarz umrandeten Kasten auf dem Meldebogen ein rotes „+“ ein; ein blaues „−“ bedeutete, dass der Patient am Leben bleiben sollte. Konnte sich der Gutachter nicht entscheiden, trug er ein „?“ ein. Die abschließende Entscheidung fällte ein Obergutachter anhand der drei vorliegenden Gutachten. Als Obergutachter tätig waren Werner Heyde (seit 1939) und Herbert Linden. Linden wurde später durch Hermann Paul Nitsche ersetzt, der auch Heydes Stellvertreter in der RAG wurde. Nur in Zweifelsfällen wurde zur Entscheidung über das Schicksal des Patienten dessen Krankenakte mit herangezogen. Anstalten, die sich weigerten, die Meldebögen auszufüllen, oder die im Verdacht standen, falsche Angaben zu machen, wurden von Ärztekommissionen der „Aktion T4“ aufgesucht, die dort die Meldebögen ausfüllten oder überprüften. Mehrfach leitete Werner Heyde derartige Ärztekommissionen. Die so zur Ermordung bestimmten Patienten wurden in den eigens hierfür umgebauten Tötungsanstalten Bernburg, Brandenburg, Grafeneck, Hadamar, Hartheim und Sonnenstein mit Kohlenmonoxid vergast. Im Zeitraum zwischen Januar 1940 und August 1941 starben so etwa 70.000 Menschen. Heyde hatte im Januar 1940 an einer „Probevergasung“ in Brandenburg teilgenommen. Die Entscheidung, Kohlenmonoxid zu verwenden, war unter Mitwirkung Heydes getroffen worden: Er hatte sich hierzu mit dem Würzburger Pharmakologen Ferdinand Flury beraten. Unter dem Begriff „Sonderbehandlung 14f13“ wurde die Aktion T4 wahrscheinlich Ende März 1941 auf Häftlinge der Konzentrationslager ausgedehnt: Die schon erwähnten Ärztekommissionen – teilweise unter Leitung Werner Heydes – selektierten in den Konzentrationslagern Häftlinge, die anschließend in den Tötungsanstalten vergast wurden. Nach Schätzungen wurden allein im Jahr 1941 etwa 10.000 KZ-Häftlinge auf diese Weise ermordet. Am 23. April 1941 sprachen Werner Heyde und sein Vorgesetzter Viktor Brack auf einer Tagung der Generalstaatsanwälte und Präsidenten der Oberlandesgerichte beim geschäftsführenden Reichsjustizminister Franz Schlegelberger. Sie stellten die Aktion T4 vor, zeigten den Brief Hitlers von 1939 und erwähnten, dass Hitler die Verabschiedung eines förmlichen Gesetzes zur „Euthanasie“ aus außenpolitischen Gründen abgelehnt hatte. Wahrscheinlich im Dezember 1941 übergab Werner Heyde die Leitung der Aktion T4 an Paul Nitsche. Die genauen Gründe für sein Ausscheiden konnten nicht aufgeklärt werden, nach späteren Angaben von Viktor Brack lagen die Gründe in Heydes Person. Nach Aussagen von Hans Hefelmann hatte Reinhard Heydrich die Ablösung Heydes verlangt, da Heyde homosexuell sei. Bei Vernehmungen gestand Heyde „Erlebnisse auf homosexuellem Gebiet“. In der zur Geheimen Reichssache erklärten Angelegenheit empfahl Himmler Heydrich ein Verbleiben Heydes in der SS: „Ich möchte eigentlich den Professor nicht entlassen. Ich glaube, er ist sehr verständig und wirklich völlig gerettet.“ Von Heyde stammt ein Gutachten über den im September 1943 verhafteten Waldemar Hoven. Dieser stand als SS-Arzt des Konzentrationslagers Buchenwald im Verdacht, Belastungszeugen in einem Korruptionsverfahren gegen die Buchenwalder Lagerkommandantur ermordet zu haben. Vom 18. April 1944 datiert ein Bericht Heydes an den SS-Obergruppenführer Gottlob Berger über eine gemeinsame Reise mit Frits Clausen nach Dänemark. Clausen, Arzt und Parteiführer der dänischen Nationalsozialisten, hatte sich nach ausbleibenden Erfolgen seiner Partei zur Waffen-SS gemeldet, vor der Reise arbeitete der Mediziner zuletzt in der Würzburger Klinik unter Heyde. In der SS wurde Heyde mehrfach befördert, so am 30. Januar 1941 zum SS-Sturmbannführer, am 20. April 1943 zum SS-Obersturmbannführer und am 20. April 1945 zum SS-Standartenführer. Am 21. Februar 1944 erhielt er den SS-Totenkopfring. Während seiner Tätigkeit bei der Aktion T4 und darüber hinaus bis Kriegsende behielt Heyde seinen Lehrstuhl in Würzburg. Unter der Professur Heydes wurde 1942 von Joachim Haase eine \"Übersicht über die Sterblichkeit und Lebenserwartung der männlichen Geisteskranken in Franken\" verfasst. An der dortigen Universitätsnervenklinik wurden Ärzte der Aktion T4 fortgebildet, ebenso gewann Heyde Absolventen der Universität wie Klaus Endruweit als Mitarbeiter der Aktion T4. 1942 war Heyde an der Tötung des polnischen Zwangsarbeiters Rostecki beteiligt: Das Reichssicherheitshauptamt hatte am 22. Juni 1942 die Exekution Rosteckis angeordnet. Heyde hatte die Würzburger Staatspolizei zuvor aufgefordert, den Patienten seiner Klinik abzuholen, da diese keine Bewahranstalt für „andersstämmige Untermenschen“ sei. Eine Tötung Rosteckis in der Universitätsklinik lehnte Heyde ab, versprach der Polizei aber Hilfe bei der Ermordung. Rostecki starb im Juli 1942 auf dem Weg nach Nürnberg. Ab November 1941 war Heyde zudem Leiter eines SS-Lazaretts für Hirnverletzte, das der Würzburger Klinik angegliedert war. Zwischen April 1943 und März 1945 bestand in der Klinik ein Außenlager des KZ Flossenbürg, als dessen „Initiator“ Heyde gilt. Die bis zu 58 Häftlinge des Außenlagers waren mit Bauarbeiten im Klinikbereich beschäftigt. Nach einem schweren Luftangriff auf Würzburg wurde das SS-Lazarett im März 1945 nach Dänemark verlegt und unter Heydes Leitung in Gråsten neu errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Unter dem Namen Dr. Fritz Sawade in Flensburg.", "content": "Am 28. Mai 1945 wurde Heyde vom britischen Militär im Lager Fårhus in Dänemark nahe Flensburg interniert. Am 9. Oktober 1945 wurde er zunächst in das Internierungslager Gadeland, dann im Juli 1946 in das Internierungslager Eselheide bei Paderborn überführt. Während der Internierung lernte Heyde mehrere Personen kennen, die ihm später beim Untertauchen in Schleswig-Holstein behilflich waren. Die Amtsenthebung des Lehrstuhlinhabers erfolgte am 26. Juli 1945. Am 13. Februar 1947 wurde Heyde der deutschen Justiz überstellt, zuvor hatte das Landgericht Frankfurt am Main Haftbefehl gegen ihn erlassen. Anfang April 1947 wurde Heyde nach Nürnberg überführt, denn die Verteidigung im Nürnberger Ärzteprozess hatte ihn als Entlastungszeugen angefordert. Im Laufe dieses Verfahrens wurde Heyde durch Zeugen und Dokumente schwer belastet. Zu einem Auftritt Heydes als Zeuge im Ärzteprozess kam es jedoch nicht. Auf dem Rücktransport nach Frankfurt sprang Heyde am 25. Juli 1947 in Würzburg von einem fahrenden Militärlastwagen. Die nächsten zwölf Jahre konnte Heyde untertauchen. Nach eigenen Angaben kam er zu Fuß oder per Anhalter nach Schleswig-Holstein, wo er zunächst als selbstständiger Gärtner in Mönkeberg bei Kiel, dann als Landarbeiter bei verschiedenen Bauern arbeitete. Mit Hilfe gefälschter Entlassungspapiere als Kriegsheimkehrer erhielt Heyde offizielle Ausweise auf den Namen Fritz Sawade. Als Geburtsort gab er das östlich der Neiße liegende Triebel an, womit die Nachprüfung seiner Angaben zur damaligen Zeit nahezu unmöglich war. 1948 nahm Heyde wieder Kontakt zu seiner Familie auf, die später in Bayern lebte. Seine Frau, Erika Heyde, erhielt ab 1952 Versorgungsbezüge, da ihr Mann nach ihren Angaben verschollen sei. Wegen Betruges wurde sie deswegen 1962 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Ende 1949 erhielt Heyde unter seinem Falschnamen \"Dr. Fritz Sawade\" eine Anstellung als Sportarzt an der Sportschule in Flensburg-Mürwik. Im Stadtteil Westliche Höhe, wo nach dem Krieg etliche Nazi-Größen untergetaucht waren, besaß er im Walter-Flex-Weg 16 ein Reihenhaus. Mit Unterstützung des Mediziners Hans Glatzel, dem er seine wahre Identität offenbarte, erhielt er die Möglichkeit, freie nervenärztliche Gutachten für das Oberversicherungsamt in Schleswig-Holstein zu erstellen. In dieser Tätigkeit gelangte er bald zu einem überdurchschnittlichen Einkommen: Bis zu seiner Verhaftung 1959 erstellte er etwa 7.000 Gutachten für verschiedenste Behörden und Institutionen. Heydes Verhaftung am 12. November 1959 war Folge einer Verärgerung des Kieler Medizinprofessors Helmuth Reinwein über die Justiz. Auslöser war eine Zivilklage des Professors wegen nächtlicher Ruhestörungen, die von seinem Nachbarhaus ausgingen. Reinwein fühlte sich bei seinem Nachbarschaftsstreit mit der Landsmannschaft Troglodytia Kiel von der Justiz im Stich gelassen und drohte damit, seine Kenntnisse über den unter falschem Namen seit 1951 als Gerichtsgutachter, insbesondere bei Sozialgerichten, tätigen Heyde öffentlich zu machen. Als schleswig-holsteinische Landesbehörden hiervon erfuhren, wurde Heyde am 4. November 1959 erstmals aufgefordert, seine Approbationsurkunde vorzulegen. Heyde verließ daraufhin Flensburg. Nach einer von verschiedenen Pannen gekennzeichneten Fahndung stellte er sich am 12. November 1959 in Frankfurt am Main den Behörden. Zuvor hatte er sich mit den zwei Würzburger Professoren Martin Reichardt und Hans Rietschel beraten, die sein Leben kannten. Zu diesem Zeitpunkt war Heinz Wolf Oberstaatsanwalt in Frankfurt, der bereits anderen hochrangigen NS-Funktionären wie Kurt Bode zu Persilscheinen verholfen hatte. Heyde stellte sich dieser Oberstaatsanwaltschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Untersuchungshaft und Suizid.", "content": "Schon rasch nach seiner Verhaftung stellte sich heraus, dass etliche Juristen und Mediziner in Schleswig-Holstein Kenntnis von der Identität Fritz Sawades mit dem per Haftbefehl gesuchten Werner Heyde hatten: So hatte der ehemalige Kieler Professor für Neurologie und Psychiatrie, Hans Gerhard Creutzfeldt, im Dezember 1954 den Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Landessozialgerichts in Schleswig schriftlich auf die Identität aufmerksam gemacht. Der Gerichtspräsident reichte Creutzfeldt das Schreiben zurück, ohne gegen Heyde vorzugehen. Auch Creutzfeldt unterließ es, seine Kenntnisse den Fahndungsbehörden mitzuteilen. 1961 konnte ein Untersuchungsausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags 18 Spitzenbeamten und Personen des öffentlichen Lebens diese Kenntnis nachweisen. Der Kreis derer, die von entsprechenden Gerüchten wussten, dürfte weitaus größer gewesen sein: Zu sehr klafften die Legende vom „einfachen Nervenarzt Dr. Sawade“ und Heydes Kenntnisse und Fähigkeiten auseinander. Parallel zur Arbeit des Untersuchungsausschusses wurden gegen mehrere von Heydes Mitwissern Ermittlungsverfahren wegen Begünstigung eingeleitet, die aber in keinem Fall zu strafrechtlichen Konsequenzen führten. Die Ermittlungen gegen Heyde übernahm die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft unter Fritz Bauer. Bis Mai 1962 wurde eine umfangreiche Anklageschrift erstellt, die die Aktion T4 rekonstruierte und später eine wichtige Grundlage der historischen Forschung zur NS-Euthanasie wurde. Heyde wurde angeklagt, „heimtückisch, grausam und mit Überlegung mindestens 100.000 Menschen getötet zu haben“. Die Eröffnung des Prozesses gegen Werner Heyde und die Mitangeklagten Gerhard Bohne, Hans Hefelmann und Friedrich Tillmann vor dem Limburger Landgericht war für den 18. Februar 1964 angesetzt. Dem Prozess entzog sich Heyde, indem er sich am 13. Februar 1964 im Zuchthaus Butzbach das Leben nahm. „Vor Gott trete ich gefaßt und unterwerfe mich seinem Spruch. Ich habe nichts Böses gewollt, soweit ich dies als Mensch zu beurteilen vermag. Er wird entscheiden.“ Mit diesen Worten endet der neunseitige Abschiedsbrief Heydes, in dem er seine Selbsttötung mit „Selbstachtung und Protest“ begründete.", "section_level": 2}, {"title": "Medizin und Verbrechen.", "content": "Heyde gehörte zur sogenannten Kriegsjugendgeneration, einer Generation, für deren politische Sozialisation die deutsche Niederlage im Ersten Weltkrieg und die unruhigen Anfangsjahre der Weimarer Republik entscheidend waren. Für Heydes Eltern war diese Zeit mit einem gravierenden sozialen Abstieg verbunden: Der Vater hatte nach Heydes eigenen Angaben 1908 einen Unfall zum Anlass genommen, die Tuchfabrik zu verkaufen, sich dann in einem für diese Zeit sehr außergewöhnlichen Maß für die Erziehung seiner Kinder zu engagieren und dabei vom Verkaufserlös der Fabrik zu leben. Er zeichnete Kriegsanleihen, die nach der Niederlage wertlos wurden; in der Inflation von 1923 wurde das restliche Vermögen weitgehend dezimiert. Wie viele spätere Nationalsozialisten war Heyde Mitglied eines Freikorps und beteiligte sich am Kapp-Putsch. Eine organisierte politische Betätigung Heydes während der Weimarer Republik lässt sich allerdings nicht nachweisen. Spätere politische Äußerungen lassen ihn als rechtsstehend erkennen. Der Eintritt in die NSDAP dürfte – bei grundlegender Übereinstimmung mit den Zielen und Methoden der Partei – auch von Opportunismus und Sorge um die eigene Karriere bestimmt gewesen sein. Die Bekanntschaft mit Eicke verschaffte Heyde einen hochkarätigen Einstieg in die SS. Seine Tätigkeit in den Konzentrationslagern ab 1936 fiel zusammen mit einem Funktionswandel der Lager: Als Gegner wurden nunmehr diejenigen definiert, die von den Nationalsozialisten als abweichend von einem „gesunden“ Zustand des Volkes betrachtet wurden: sogenannte Asoziale, Berufs- und Gewohnheitsverbrecher. Die Aktion T4 stellte die Anwendung dieser „rassistischen Generalprävention“ auf psychisch Kranke und eine Radikalisierung der Methoden dar: Methode war jetzt auch die vorsätzliche Tötung der „Abweichenden“. Über das hierfür aufgebaute Begutachtungssystem kam das Oberlandesgericht Frankfurt am Main in einem Beschluss vom 4. Januar 1963 zu folgender Bewertung: „Vielmehr spricht alles dafür, dass die ‚Begutachtungen‘ überhaupt nur bloße tarnende Formalitäten zur Verschleierung der wahren Art und des wahren Zwecks der Aktionen gewesen sind. Das ergibt sich schon mit aller Deutlichkeit aus den dürftigen Unterlagen, die den Gutachtern für die Beurteilung des Einzelfalls zur Verfügung standen, und der Flüchtigkeit, mit der über Leben und Tod der einzelnen Kranken in Massenbegutachtungen entschieden worden ist.“ Dass den Verantwortlichen der NS-Euthanasie die rechtliche Fragwürdigkeit ihres Handelns sehr wohl bewusst war, zeigen ihre letztlich gescheiterten Bemühungen um eine gesetzliche Grundlage für die Aktion T4. Heyde, so heißt es in dem schon zitierten Beschluss des Frankfurter Oberlandesgerichtes vom 4. Januar 1963, war dabei an maßgeblichster Stelle an der Planung und Durchführung der Aktionen beteiligt: „Er konnte also, wie kaum ein anderer, die wirkliche Zielsetzung, die notwendige Tarnung und die Art der tatsächlichen Durchführung der Massentötungen lückenlos überblicken; er wusste auch, dass Hitler es abgelehnt hatte, die Massentötungsaktionen durch ein förmliches Gesetz äußerlich zu legalisieren.“ Heyde war dabei keineswegs ein Befehlsempfänger, er trug seine Meinung engagiert vor und geriet dabei auch in Konflikt mit seinem Vorgesetzten Viktor Brack, der später seine Zusammenarbeit mit Heyde als „keine besonders erspriessliche“ charakterisierte. Heydes Nachkriegstätigkeit unter dem Namen Dr. Fritz Sawade wirft Licht auf den Umgang mit den nationalsozialistischen Gewaltverbrechen in den 1950er Jahren und die weit verbreitete Bereitschaft, einen „Schlussstrich“ unter die Vergangenheit zu ziehen: In Flensburg war es „praktisch allgemein bekannt, insbesondere in ärztlichen Kreisen, daß der Name Dr. Sawade ein Pseudonym war. Wenn der Name Sawade genannt wurde, zwinkerte man mit den Augen und schwieg“, so später einer der Mitwisser Heydes, Professor Glatzel. Einem anderen Mitwisser wäre es wie „Vertrauensbruch“, wie „glatte Denunziation“ vorgekommen, das eigene Wissen über den untergetauchten Kollegen den Behörden zu offenbaren. Nach Heydes Verhaftung wurde dieses Verhalten thematisiert, aber auch beklagt, dass eine Auseinandersetzung mit diesem Verhalten in der Ärzteschaft ausblieb. Ende der 1950er Jahre wandelte sich der Blick der bundesdeutschen Öffentlichkeit auf die eigene Vergangenheit: Insbesondere der Ulmer Einsatzgruppen-Prozess machte deutlich, dass ein Großteil der nationalsozialistischen Gewaltverbrechen nicht untersucht und geahndet worden war. Die Ermittlungen der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft und des Kieler Untersuchungsausschusses sowie Heydes Selbsttötung unmittelbar vor Prozessbeginn wurden von teilweise ausführlichen Medienberichten begleitet. In seinem Abschiedsbrief äußerte sich Heyde zu seiner Beteiligung an der Aktion T4 und seinen Motiven: „Ich habe mich zur Euthanasie nicht gedrängt. Den in den Anfangsbesprechungen versammelten Professoren, Anstaltsdirektoren und sonstigen Psychiatern wurde klar, daß die Euth.[anasie] so oder so durchgeführt werden würde. Niemals, das versichere ich feierlich angesichts des Todes, handelte es sich für uns beteiligte Ärzte um die Beseitigung unnützer Esser, wie man es jetzt darzustellen beliebt, niemals auch nur um lebensunwertes Leben, wie Binding-Hoche es nannten, sondern um sinnloses Dasein von Wesen, die wie bei der von mir nicht zu vertretenden Kindereuthanasie entweder nie Mensch werden konnten oder denen wie bei den Erwachsenen das spezifisch Menschliche unwiderbringlich verloren gegangen war und die – mag man Gegenteiliges behaupten soviel man will – oft genug unter unwürdigen Bedingungen ihr Dasein fristeten. Ich kann weder mich noch die anderen beteiligten Ärzte als schuldig im juristischen Sinne ansehen.“", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchungsausschuss.", "content": "Zu einer anderen Einschätzung von Heydes Motiven kamen die beiden Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses im Kieler Landtag, Paul Rohloff und Heinz Adler, nachdem sie Heyde in der Untersuchungshaft besucht hatten: „Von einem Schuldbewußtsein könne bei Heyde nicht die Rede sein. Er sei ein ehrgeiziger und außerordentlich geltungssüchtiger Mensch, dem seine Karriere wahrscheinlich über alles gegangen sei.“ Der Untersuchungsausschuss wurde im Dezember 1959 eingesetzt, um zu untersuchen, wie es möglich sein konnte, dass Werner Heyde über so lange Zeit unentdeckt bleiben konnte. Der Untersuchungsausschuss trat von Januar 1960 bis Juli 1961 zu 43 Sitzungen zusammen und hörte 60 Zeugen. Der Abschlussbericht im Juni 1961 nennt 18 Namen von Personen, die Heydes wahre Identität gekannt hatten, darunter Professoren, Richter und Beamte. Der Landtag verabschiedete einstimmig eine Erklärung, in der er verlangte, dass „diejenigen zur Rechenschaft gezogen werden sollten, die die Unrechtstäter decken“. Zu strafrechtlichen Konsequenzen kam es durch die Ermittlungsverfahren wegen Begünstigung für die 18 namentlich bekannten Mitwisser nicht. Mitwisser Adolf Voß, Generalstaatsanwalt für Schleswig-Holstein, wurde am 28. Dezember 1960 seine vorzeitige Versetzung in den Ruhestand genehmigt. Voß hatte sein Gesuch auf Versetzung in den Ruhestand erst am 27. Dezember gestellt. Voß sollte im Januar 1961 vom Untersuchungsausschuss gehört werden. Da, laut Attesten, seine Gesundheit kurzfristig derart angegriffen war, konnte Voß nicht vor dem Ausschuss erscheinen. Der schleswig-holsteinische Justizminister Bernhard Leverenz hatte den Mitwisser Generalstaatsanwalt Voß vorher mit den Ermittlungen gegen die mutmaßlichen Mitwisser beauftragt. Volkmar Hoffmann, ein Reporter der \"Frankfurter Rundschau\", wurde hingegen wegen übler Nachrede zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte u. a. geschrieben: „Selbst Ministerpräsident Kai-Uwe von Hassel (CDU) und Kultusminister Osterloh oder gar das ganze Kabinett? – wußten seit Monaten, daß sich unter dem Namen Dr. Sawade der steckbrieflich gesuchte Euthanasiearzt und SS-Standartenführer Professor Werner Heyde verbarg.“", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "Unter dem Titel \"Die Affäre Heyde-Sawade\" wurde die Geschichte Heydes 1963 in der DDR verfilmt. Der Maler Gerhard Richter erfuhr Anfang der sechziger Jahre, dass sein ehemaliger Schwiegervater Heinrich Eufinger mit Heyde zusammengearbeitet hatte. Richter malte 1965 nicht nur seine \"Tante Marianne\", die ein Opfer der Euthanasie-Verbrechen wurde, sondern stellte im gleichen Jahr die Verhaftung Heydes in einem Ölgemälde dar. Nachdem sich das Bild 40 Jahre in Privatbesitz befunden hatte, wurde es am 15. November 2006 von Christie’s in New York versteigert. Das Werk wurde für 2,816 Mio. US-Dollar dem amerikanischen Kunsthändler Larry Gagosian zugeschlagen, der Schätzwert lag zwischen 2,0 und 3,0 Millionen US-Dollar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Werner Heyde – Pseudonym Fritz Sawade – (* 25. April 1902 in Forst/Lausitz; † 13. Februar 1964 in Butzbach/Hessen) war ein deutscher Psychiater und Neurologe. ", "tgt_summary": null, "id": 1778091} {"src_title": "35. Sinfonie (Mozart)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hasenclever stammte aus Remscheid im Bergischen Land, wo sein Vater Johann Peter Hasenclever (1784–1864), ein Bohr- und Kleinschmied, im regionalen Kleineisengewerbe berufstätig war. 1825 wechselte er die Schule und zog in das Haus seines Lehrers Johann Peter Fasbender in Ronsdorf, welcher das Zeichentalent des Fünfzehnjährigen erkannte und förderte. Hasenclever malte zwei Bildnisse des Ehepaars Fasbender. Im Alter von 17 Jahren wechselte er zur Düsseldorfer Kunstakademie unter ihrem Direktor Wilhelm von Schadow, verließ sie jedoch bereits nach zwei Jahren wieder, nachdem Schadow allzu deutlich Zweifel an der Begabung des Malschülers geäußert hatte. Erst 1836 unternahm Hasenclever einen zweiten Anlauf und besuchte die Malklasse von Theodor Hildebrandt, der sich von der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts dazu anregen ließ, Szenen aus dem Alltag einfacher Leute, „Genres“, zum Bildgegenstand zu erheben. Die Genremalerei war in Deutschland damals künstlerisches Neuland. Mit Johann Wilhelm Preyer schloss Hasenclever seit seiner Studienzeit ein enges Freundschaftsbündnis. Erste große Erfolge errang Hasenclever 1838 nach seiner Umsiedlung vom Rheinland, begleitet von Preyer, in die Kunststadt München, wo er Carl Arnold Kortums \"Jobsiade\" illustrierte. In kurzer Zeit entstanden mehr als zwanzig Gemälde zu Kortums satirischer Heldengeschichte \"Leben, Meynungen und Thaten von Hieronymus Jobs\" (eines Bummelstudenten, der als Nachtwächter endet). Der bayerische König Ludwig I. selbst erwarb 1840 das Gemälde \"Jobs im Examen\". Als Hasenclever nach Düsseldorf zurückkehrte, war er ein bekannter Maler. 1843 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Berliner Akademie der Künste ernannt. Seine Maltechnik war jetzt ausgereift und souverän, er beschränkte sich nicht mehr auf dokumentarische Abbildung von Alltagsszenen, sondern strebte danach, die großen und kleinen Schwächen des bürgerlichen Lebens der Biedermeierzeit offenzulegen. Hasenclever nahm an der politischen Bewegung des Vormärz teil und war unter den ersten Malern, die sich in Deutschland einer sozial engagierten Kunst zuwandten. Er wurde Mitglied in der antiakademischen Künstlervereinigung \"Crignic\", aus der später der \"Malkasten\" hervorging und arbeitete seit 1847 an den Düsseldorfer Monatheften mit. Als schließlich 1848 die Revolution losbrach, stand Hasenclever als stellvertretender Zugführer einer konsequent demokratisch gesinnten Bürgergarde für deren Ziele ein. Diese Ziele waren dem kommissarischen Oberbürgermeister Düsseldorfs, Joseph von Fuchsius, nicht geheuer und er ließ die Bürgerwehr überwachen. Im selben Jahr wurde als Sammelbecken für alle demokratischen Künstler der \"Malkasten\" gegründet. Hasenclever starb im Alter von 43 Jahren an Typhus.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Gottfried Keller nannte Hasenclever anerkennend den „Hofmaler des Weins, der Urbanität und des Humors“. Für andere Zeitgenossen war er ein „gemütvoller Schilderer geselliger Interieurszenen“ und „weinseliger Humorist“, letzteres mit abschätzigem Unterton. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Hasenclever für die Kunstgeschichte ohne Bedeutung. Auf der anderen Seite hatte Karl Marx für Hasenclever in der \"New-York Daily Tribune\" vom 12. August 1853 die Werbetrommel gerührt, als er die „dramatische Vitalität“ von Hasenclevers Gemälde \"Arbeiter und Stadtrath\" lobte, wohl das wichtigste Werk Hasenclevers überhaupt. Denn hier wurden die Arbeiter als vollwertiges und darstellenswertes Subjekt behandelt. So verwundert es nicht, dass in den 1960er und 1970er Jahren vor allem in der DDR eine Hasenclever-Renaissance einsetzte, als Wolfgang Hütt 1964 mit einer Untersuchung zur Düsseldorfer Malerschule aus marxistischer Sicht auf Hasenclevers Revolutionsbild aufmerksam machte.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Verheiratet war Hasenclever seit September 1843 mit Caroline Anna Babette (1821–1895), eine illegitime Tochter des Majors Alois Trentini (1790–1864) und der Schmiedstochter Babette Winter aus München. Sie hatten eine Tochter, Carolina Laura Louisa, geboren 1844 in Derendorf, sie wurde Lehrerin, und zwei Söhne. Der erste Sohn Peter (1847–1920) wurde Professor der Zeichenkunst an einem Münchner Gymnasium und der zweite Sohn Ernst, später Kunstmaler, wurde im August 1852 geboren. Um 1855 ging die Witwe mit ihren Kindern, zuletzt wohnhaft Wehrhanen 45 (heute Am Wehrhahn) in Düsseldorf, nach München. Die Schwester Luise Hasenclever (1811–1892) heiratete 1836 Abraham David Wirth (* 1807), deren Sohn David Wirth (1849–1879) von 1862 bis 1868 an der Kunstakademie bei Karl Ferdinand Sohn und Julius Roeting studierte und Maler wurde. Um 1870 lebte die Witwe Wirth mit ihrem Sohn auf der Hohe Straße Nr. 6, wo sich auch das Leinen- und Wäschegeschäft der Geschwister Wirth befand. Die Grabstätte von Mutter und Sohn befindet sich auf dem Golzheimer Friedhof. Sein Freund der Maler Tamme Weyert Theodor Janssen heiratete 1843 die Schwester Laura Hasenclever (1822–1889).", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Peter Hasenclever (* 18. Mai 1810 in Remscheid; † 16. Dezember 1853 in Düsseldorf) zählt zu den bedeutendsten deutschen Malern des 19. Jahrhunderts. Hasenclever war als Mitglied der Düsseldorfer Malerschule Begründer einer sozialkritischen und ironischen Genremalerei in Deutschland und Wegbereiter von Carl Spitzweg und Wilhelm Busch.", "tgt_summary": null, "id": 2012190} {"src_title": "Mehmed Ali Pascha", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des CIL.", "content": "Das \"CIL\" hat das Ziel, alle lateinischen Inschriften aus dem gesamten Territorium des Reichs geographisch und systematisch zu erfassen, zu kommentieren und der Fachwelt zur Verfügung zu stellen. Das \"Corpus\" wird laufend in neuen Ausgaben und Ergänzungen aufbereitet. Seine Fortführung obliegt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW). Das \"CIL\" wird aktuell (Stand 2018) im Akademienprogramm von Bund und Ländern gefördert. 1847 schlug Theodor Mommsen der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften in einer Denkschrift eine organisierte Sammlung lateinischer Inschriften, die in den vergangenen Jahrhunderten stückweise von Hunderten von Gelehrten beschrieben worden waren, vor. 1853 begann die Arbeit am \"CIL\". Mommsen, der mit der Veröffentlichung der Inschriften des Königreichs Neapel ein Modell für das Corpus gegeben hatte, blieb ein halbes Jahrhundert bis zu seinem Tod die treibende Kraft des Unternehmens und edierte selbst mehrere Bände, insbesondere jene, die Italien betreffen. Der erste Band des \"CIL\" erschien bereits 1862. Ein Großteil der Arbeit bestand für die Beteiligten – Epigraphiker nicht nur der Berliner Akademie, sondern auch aus anderen europäischen Ländern – darin, die Orte und Monumente persönlich zu besuchen, um Abschriften von möglichst vielen Originalen anzufertigen (Autopsieprinzip). In jenen Fällen, in denen zuvor beschriebene Inschriften nicht mehr auffindbar waren, versuchten die Bearbeiter, eine genaue Lesart durch Vergleiche mit den Werken früherer Autoren, die das Original gesehen hatten, zu erhalten. Das \"CIL\" besteht derzeit aus 17 „Bänden“ in über 70 Teilen und enthält ungefähr 180.000 Inschriften. 13 Ergänzungsbände enthalten Tafeln und besondere Indices. Der erste Band, in zwei Teilen, umfasst die ältesten Inschriften bis zum Ende der Römischen Republik; die Bände II bis XIV sind geographisch aufgeteilt; Band XIII zum Beispiel ist den Inschriften der gallischen und germanischen Provinzen gewidmet. Die Bände XV bis XVII enthalten besondere Inschriftengattungen (\"Instrumentum domesticum\", Militärdiplome, Meilensteine). Ein Band XVIII, der die „Carmina Latina Epigraphica“ enthalten soll, ist in Arbeit. Ein lateinischer \"Index Numerorum: Ein Findbuch zum Corpus Inscriptionum Latinarum\" wurde 2004 veröffentlicht. Die Beschreibungen und Kommentare bestehen aus einem Bild der Originalinschrift (sofern vorhanden), eventuell maßstäblichen Zeichnungen sowie Erläuterungen von Abkürzungen, Fehlstellen und abweichenden Lesungen. Wichtig ist die Einordnung der einzelnen Inschrift in ihren übergeordneten historischen Kontext. Die Sprache des \"CIL\" ist traditionell Latein. Zu den Herausgebern gehörten neben Mommsen unter anderem Eugen Bormann, Hermann Dessau, Wilhelm Henzen, Otto Hirschfeld, Emil Hübner, Christian Hülsen und Karl Zangemeister, in späterer Zeit Géza Alföldy (der das Projekt von 1992 bis 2007 leitete), Attilio Degrassi und Hans Krummrey. Wissenschaftliche Leiterin des Projektes ist seit 2018 Marietta Horster, Leiterin der BBAW-Arbeitsstelle in Berlin ist Ulrike Ehmig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Corpus Inscriptionum Latinarum (abgekürzt CIL) ist die umfassendste und bedeutendste systematische Sammlung antiker lateinischer Inschriften. Es bildet als Dokumentation erhaltener und in den Quellen überlieferter öffentlicher und privater Inschriften eine unverzichtbare Quelle für das Leben im Römischen Reich und die römische Geschichte.", "tgt_summary": null, "id": 1476660} {"src_title": "Friedrich Wilhelm von Reden (Berghauptmann)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Le Pâquier liegt auf, 13 km nordnordöstlich der Kantonshauptstadt Neuenburg (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich in einer Talweitung des Baches \"Ruz de Chasseran\" oberhalb der Klus von \"Chenau\", im Neuenburger Jura westlich des Chasseral. Die Fläche des 9,6 km2 grossen Gemeindegebiets umfasst die Talweitung von Le Pâquier, die im Süden durch die Klus von Chenau und die Höhe von \"Les Planches\" begrenzt wird. Nach Norden erstreckt sich der Gemeindeboden über den zur Jurakette des Mont d’Amin gehörenden Waldkamm \"Le Chargeoir\" () bis zur Höhe von \"La Joux du Plane\" und zum Pass \"Col des Pontins\". Die östliche Gemeindegrenze liegt am Westhang der Chasseralkette und umfasst die \"Forêt d'Aigremont\", den unteren Teil des Erosionstals \"Combe Biosse\" und den \"Rumont\". Auf der Höhe des Rumont wird mit der höchste Punkt der Gemeinde erreicht. Auf den Jurahöhen befinden sich ausgedehnte Hochweiden mit den typischen mächtigen Fichten, die entweder einzeln oder in Gruppen stehen. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 3 % auf Siedlungen, 51 % auf Wald und Gehölze und 46 % auf Landwirtschaft. Zu Le Pâquier gehören die Weiler \"Le Côty\", im Tal westlich des Dorfes, \"La Joux du Plane\" () und \"Les Bugnenets\" () auf den Jurahöhen zwischen Mont d'Amin und Chasseral sowie einige Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Le Pâquier sind Dombresson und Villiers im Kanton Neuenburg sowie Saint-Imier und Sonvilier im Kanton Bern.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit 212 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2012) gehört Le Pâquier zu den kleinen Gemeinden des Kantons Neuenburg. Von den Bewohnern sind 89,6 % französischsprachig, 9,5 % deutschsprachig und 0,9 % portugiesischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Le Pâquier hat von 1850 (damals 341 Einwohner) bis 1950 abgenommen (210 Einwohner), seither blieb sie etwa gleich.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Le Pâquier ist noch heute ein hauptsächlich durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf, wobei Viehzucht und Milchwirtschaft überwiegen. Ausserhalb des primären Sektors gibt es einige Arbeitsplätze im lokalen Kleingewerbe. Zahlreiche Erwerbstätige sind auch Wegpendler und arbeiten im Val de Ruz und in Neuenburg. Die Region um den Col des Pontins ist ein beliebtes Ausflugsziel und Erholungsgebiet mit einigen Ferien- und Wochenendhäusern und zwei Skigebieten am Westhang der Chasseralkette; zum einen auf den Crêt-du-Puy etwas unterhalb des Dorfes, zum anderen aber auch bei Les Bugnenets, wo Didier Cuche skifahren gelernt hat. Auf den Jurahöhen kann auch Langlauf betrieben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Gemeinde liegt an der Kantonsstrasse von Neuenburg über den Pass Col des Pontins nach Saint-Imier. Le Pâquier besitzt keine Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1328 unter dem Namen \"Pasquier\", der vom spätlateinischen \"pasquerium\" (\"Weideplatz\", \"Weidegebiet\") abgeleitet wird. Le Pâquier gehörte zur Herrschaft Valangin, die teils den Grafen von Neuenburg, teils den Grafen von Montbéliard unterstand und 1592 endgültig an Neuenburg kam. Seit 1648 war Neuenburg Fürstentum und ab 1707 durch Personalunion mit dem Königreich Preussen verbunden. 1806 wurde das Gebiet an Napoleon I. abgetreten und kam 1815 im Zuge des Wiener Kongresses an die Schweizerische Eidgenossenschaft, wobei die Könige von Preussen bis zum Neuenburgerhandel 1857 auch Fürsten von Neuenburg blieben. Le Pâquier besitzt keine eigene Kirche, es gehört zur Pfarrei Dombresson.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Der bekannte ehemalige Skirennfahrer Didier Cuche wurde in Le Pâquier geboren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Le Pâquier war eine politische Gemeinde im Bezirk Val-de-Ruz des Kantons Neuenburg in der Schweiz. Am 1. Januar 2013 fusionierte sie mit den Gemeinden Boudevilliers, Cernier, Chézard-Saint-Martin, Coffrane, Dombresson, Engollon, Fenin-Vilars-Saules, Fontainemelon, Fontaines, Les Geneveys-sur-Coffrane, Les Hauts-Geneveys, Montmollin, Savagnier und Villiers zur neuen Gemeinde Val-de-Ruz.", "tgt_summary": null, "id": 406434} {"src_title": "Sportboot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Das Unternehmen DTS Inc. wurde 1990 von dem Wissenschaftler Terry Beard und einigen Investoren gegründet. Der erste Film, der mit DTS produziert wurde, war Jurassic Park (1993), den das Unternehmen DTS mit nur fünf beschäftigten Mitarbeitern unterstützte. Innerhalb von sechs Monaten wurden weltweit 876 DTS-Systeme in Kinos installiert. 1996 waren erstmals Geräte für Privatverbraucher verfügbar, die DTS wiedergeben konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Kino.", "content": "Der DTS-Filmton befindet sich je nach Filmlänge auf ein bis drei CD-ROMs und wird mit APT-X100 bei einer Datenrate von 882 kbit/s datenreduziert. Die CD-ROM überträgt fünf diskrete Kanäle. Der LFE ist kein eigener Kanal, sondern wird in den Surroundkanälen übertragen. Bei der Wiedergabe werden die Surroundkanäle bei 80 Hz aufgeteilt und auf den Subwoofer und die Surroundlautsprecher verteilt. Der Ton wird zum Film mittels eines Timecodes (bestehend aus Punkten und Strichen ähnlich einem Barcode) synchronisiert, der sich zwischen der Lichttonspur und dem eigentlichen Bild befindet und mit einem kleinen Abtaster ausgelesen wird. Dabei wird der Ton selbst bei Filmriss bzw. fehlenden Bildern nachgeführt. Sollte der Timecode ausfallen oder nicht lesbar sein, wird der Ton ca. drei Sekunden weiter von der CD gespielt, bevor auf eine Ersatz-Tonquelle zurückgeschaltet wird. Dies ist in der Regel die Lichttonspur (heute meistens in Dolby SR), kann aber je nach Konfiguration auch eine weitere Digitalton-Quelle wie Dolby Digital oder SDDS sein. Üblicherweise wird auf Filmkopien ein für das DTS System modifizierter SMPTE Timecode mit 30 Blöcken pro Sekunde aufgezeichnet, in welchem die Stundenzahl als Rollen- bzw. Aktnummer dient. Die maximale Timecode-Länge ist auf 36 Minuten und 24 Sekunden beschränkt und somit für einen Einzelakt völlig ausreichend. Um zu verhindern, dass eine falsche CD abgespielt wird, beinhaltet der Timecode der Filmkopie und auch die DTS-CD eine Seriennummer, welche bei der Wiedergabe auf Stimmigkeit überprüft wird und die eingelegte CD nur dann wiedergeben wird, wenn es sich um die Seriennummer der Kopie handelt. Ein Block mit beinhaltender Serial ersetzt in bestimmten Abständen einen regulären Timecodeblock auf der Filmkopie. Später wurde die Anzahl der auftretenden Serialblöcke als Verschlüsselung genutzt, wodurch verhindert wurde, dass eine CD lediglich mit einem Timecodegenerator gekoppelt am DTS-Prozessor abgespielt und eine nicht autorisierte Kopie erstellt werden konnte. Die ersten DTS-Decoder verfügten über zwei CD-ROM-Laufwerke, spätere über drei, was die maximale Filmgesamtlänge von 206 auf 309 Minuten erweiterte. Ein DTS-System besteht im Prinzip aus einem 386er-PC mit zwei oder drei SCSI-CD-Laufwerken sowie zwei speziellen Decoderkarten. Im Gegensatz zu SDDS und Dolby Digital ist bei DTS das Surround Delay bereits auf der CD integriert und kann nicht verändert werden. Eine weitere Entwicklung ist der DTS-Effektkanal. Mit diesem können, über den Timecode gesteuert, bis zu sechs Effektgeräte (Stroboskope, Nebelmaschinen usw.) im Saal angesteuert werden. Im Herbst 1997 wurde zum Film Der Schakal das \"Rear Window Captioning System\" vorgestellt, eine weitere Ergänzung zum DTS-Standard. Dabei sind auf der CD Untertitel für Hörgeschädigte gespeichert. Diese werden dann hinten im Saal spiegelverkehrt auf einer Leuchtzeile dargestellt. Wer die Schrift lesen möchte, kann sich einen (vom Kino gestellten) Spiegel an den Sitz des Vordermanns hängen und die Untertitel mitlesen. Kurz nachdem Dolby mit die 6.1-Erweiterung Dolby Digital Surround EX einführte, bot DTS mit DTS-ES ein ähnliches System an. Die Kinoversionen der Erweiterung sind im Gegensatz zu den Heimversionen zwischen beiden Herstellern kompatibel. DTS-ES CDs haben eine 5-stellige Serialnummer beginnend mit 6. DTS lässt sich an allen gängigen Kino-Projektoren nachrüsten. Es ist das einzige gängige Digitaltonsystem, das auch für 70-mm-Film geeignet ist. Zur Wiedergabe muss an den entsprechenden Projektoren lediglich ein Abtaster montiert werden. Im kommerziellen Kino hat sich das 70-mm-Filmformat aber kaum durchgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Neuere Entwicklungen.", "content": "Im Mai 2008 verkaufte DTS die cinema division an Beaufort California Inc., die auch als Datasat Digital Entertainment bekannt sind. Digitales Kino nach dem Standard der Digital Cinema Initiatives sieht für den Ton nur noch unkomprimierte Puls-Code-Modulation vor, so dass klassische Kino-Tonsysteme wie DTS oder Dolby Digital dort nicht mehr nötig sind.", "section_level": 2}, {"title": "Privatverbrauchersystem.", "content": "DTS wird als Alternative zu Dolby Digital vermarktet und verwendet wie das Konkurrenzsystem komprimierte Audiodaten, die mittels eines verlustbehafteten Verfahrens erzeugt werden. Die verwendete Datenrate ist bei Laserdiscs und CD 1234,8 kbit/s, bei DVD sind bis zu 1509,75 kbit/s möglich, die aber nur selten genutzt werden. Die Bitrate von DTS-Tonspuren auf Video-DVDs beträgt entweder 754,5 oder 1509,75 kbit/s. Die Datenraten sind damit deutlich höher als bei Dolby Digital. Die Tonspur kann einen LFE-Kanal enthalten, der nur den für die Tieftonwiedergabe zuständigen Subwoofer bedient. Die vollfrequenten Kanäle reichen von 20 Hz bis 22 kHz, der Basskanal reicht bis 80 Hz (bei Dolby Digital 5.1 bis zu 120 Hz). Das verwendete Kodierungsverfahren heißt Coherent Acoustics. Um Mehrkanalton auf CD zu realisieren, lassen sich DTS-CDs verwenden.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Formate.", "content": "Das DTS-System für den Endverbraucher wurde vielfach weiterentwickelt und ergänzt:", "section_level": 2}], "src_summary": "DTS (ursprünglich: \"Digital Theater Systems\") bezeichnet ein Mehrkanal-Tonsystem des gleichnamigen kalifornischen Unternehmens \"DTS, Inc.\", das sowohl im Kino als auch bei Laserdiscs, DVDs, Blu-ray Discs, speziellen Audio-CDs und auf D-VHS zum Einsatz kommt, wobei sich die Versionen für Kino und Endverbraucher technisch fundamental unterscheiden.", "tgt_summary": null, "id": 2265230} {"src_title": "Megayacht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Besitzverhältnisse an der Plattenfirma.", "content": "Bei der Gründung des Plattenlabels erhielt jedes Gründungsmitglied der Beach Boys einen Anteil an der Plattenfirma, samt Stimmrecht. Die Besitzverhältnisse änderten sich bis dato nur durch Ausscheiden aus der Band oder durch Todesfälle. Nach dem Tode von Dennis Wilson 1983 und Carl Wilson 1998, gingen die Anteile an deren Erben über. Der Anteil von Dennis Wilson wurde von seinen Nachkommen an Brother Records verkauft, der Anteil von Carl Wilson liegt nun bei seinen beiden Söhnen. Bruce Johnston hatte bei der Gründung auch einen Anteil an der BRI bekommen, gab diesen allerdings bei seinem Bandausstieg 1972 wieder ab. Er blieb jedoch Mitglied der Beach Boys ASCAP Publishing Firma „Wilojarston“ und behielt seine Songrechte.", "section_level": 1}, {"title": "Publikationen über die Plattenfirma.", "content": "1967 vertrieben die Beach Boys mit „Heroes & Villains“ ihre erste Single unter ihrer Plattenfirma. Noch im selben Jahr folgte die Single „Gettin Hungry“. Die restlichen Alben zur Erfüllung des Plattenvertrags mit Capitol Records veröffentlichten sie allerdings wieder dort. Die Redwoods, die Band von Brian Wilsons Freund Danny Hutton, war die erste Gruppe, die von Brother Records einen Plattenvertrag erhalten sollte. Brian Wilson arbeitete mit der Band an einigen Songs, die er komponiert hatte. Es waren unter anderem „Darlin“ und „Time to get alone“ die aufgenommen wurden. Die anderen Beach Boys waren mit Brians Engagement allerdings nicht einverstanden und wollten nicht, dass er mit der Band arbeitete. Also kam es zu keiner Veröffentlichung und die Beach Boys nahmen diese Lieder selber auf. Bruce Johnston sprach in einem Interview davon, dass auch Good Vibrations für die Redwoods vorgesehen war. Da Wilson mit den Redwoods nicht mehr arbeiten konnte, gab er ihnen das Geld, das sie für eine Plattenaufnahme benötigen würden. Die Band nannte sich in Three Dog Night um und hatte in den USA zahlreiche Hits. Die einzige Band, die einen Vertrag bei Brother Records erhielt, war die südafrikanische Band „The Flame“. Carl Wilson produzierte das Album der Band. Als sich die Gruppe allerdings bald darauf auflöste, machte er den beiden Bandmitgliedern Ricky Fataar und Blondie Chaplin das Angebot, feste Mitglieder der Beach Boys zu werden. Chaplin blieb bis 1973 in der Band, Fataar verließ die Gruppe 1974. Steve Kalinich, der mit den Wilson-Brüdern einige Songs getextet hat, hatte ebenfalls einen Vertrag und nahm unter der Produktion von Carl Wilson den Song \"Leaves Of Grass\" auf, der allerdings nie veröffentlicht wurde. Ab den 1970er Jahren vertrieben die Beach Boys ihre gesamten Veröffentlichungen über ihre eigene Plattenfirma in Zusammenarbeit mit Reprise Records. Dies sicherte ihnen ein hohes Maß an künstlerischer Freiheit. Jack Rieley wurde zu diesem Zeitpunkt zum neuen Vorsitzenden bestellt. 1972 eröffneten sie ein Büro in Amsterdam, das als Europazentrale diente.", "section_level": 1}, {"title": "BRI ab 1978.", "content": "Mit dem Wechsel des Plattenvertrages zu Caribou Records änderte sich die Veröffentlichungspolitik etwas. Es wurde nur noch über Caribou veröffentlicht, einzig die Rechte der Lieder blieben bei Brother Records. 1978 übernahm Al Jardine den Vorsitz über die Firma. In dieser Tätigkeit strengte er eine Klage gegen Stan Love an, den Bruder von Mike und damaligen Beach Boys-Manager. Dieser hatte durch Spekulationen sehr hohe Verluste für die Beach Boys eingefahren und das Unternehmen „Beach Boys“ war faktisch pleite. Die Beach Boys verkauften ihr Aufnahmestudio, was aber einen starken Nachteil hatte, denn sie hatten nun kein Studio mehr, das sie uneingeschränkt nutzen konnte. Vor allem Dennis Wilson litt sehr darunter. Die Beach Boys verwendeten fortan wieder die Western Studios oder das Red Barn Studio, das Aufnahmestudio von Al Jardine auf seiner Farm in Big Sur. 1983 gab Brian Wilson sein Stimmrecht an seinen Bruder Carl Wilson ab, er erhielt dies allerdings später wieder zurück. Im Jahr 1986 veröffentlichten sie eine Kompilation unter dem Titel „25 years of Good Vibrations“ in Zusammenarbeit mit der Getränkefirma Sunkist. Erst 1992 wurde Brother Records als Plattenfirma wieder reaktiviert, als sich die Band entschloss, ihr neues Album Summer in Paradise zu veröffentlichten. Da es sich sehr schlecht verkaufte, verloren sie auch dadurch wieder sehr viel Geld. Ab dem Ende der 1990er Jahre wurde der gesamte Beach Boys-Katalog über Brother Records wiederveröffentlicht, dazu folgten zahlreiche Kompilationen wie „The Best of the Brothers Years“. 2003 veröffentlichten sie über ihren Eigenverlag die DVD und CD „Live in Knebeworth“. Heute gibt es nur noch vier vollwertige Mitgliedschaften an Brother Records Inc. Alan Jardine, Brian Wilson, Mike Love und jene von Carl Wilson, der von seinen beiden Söhnen Jonah und Justyn Wilson vertreten wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brother Records (Brother Records Incorporated, kurz: BRI) ist ein amerikanisches Plattenlabel. Es wurde 1966 von der US-Band „The Beach Boys“ gegründet. Den ersten Vorsitz dieses Plattenlabels übernahm 1966 David Anderle. ", "tgt_summary": null, "id": 2460144} {"src_title": "Leptoquark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Flächenausdehnung beträgt 6,4 km2.", "section_level": 1}, {"title": "Namengebung.", "content": "Im Mittelalter hieß der Ort nur \"Saint Pierre Port\". Der Bestandteil \"Port\" bedeutet „Hafen“ auf französisch und normannisch. Das englische Wort \"port\" „Hafen“ ist davon abgeleitet worden. Dieser Ortsname hat ein Homonym in Haute-Normandie : Saint-Pierre-en-Port, die damals auch \"Saint Pierre Port\" (\"Saint Pierre port\" 1319, \"Saint Pierreport\" 1412, \"Saint Pierre Port\" 1431) hieß.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Saint Peter Port gliedert sich in vier Kantone (\"cantons\"): Die Kantone sind Wahlbezirke. Aus jedem Kanton von Saint Peter Port wird jeweils ein Vertreter zu den States of Guernsey gewählt, zusätzlich zu den zwei Vertretern der Saint Peter Port Parish insgesamt. Damit ist die Hauptstadt von Guernsey stärker im Inselparlament vertreten. Weiterhin gehören die Inseln Herm und Jethou zur Parish Saint Peter Port, jedoch zu keinem der vier Kantone. Sie gehören zum Wahlbezirk Saint Peter Port South. Historisch war Saint Peter Port in sechs \"bordages\" gegliedert:", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Victor Hugo lebte nach der Verbannung von 1856 bis 1870 in St. Peter Port. Sein damaliges Haus, das \"Hauteville House\" oder \"Victor Hugo’s House\", kann besichtigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Strände.", "content": "Die Strände von St. Peter Port sind Part of Belle Greve Bay, Havelet Bay, Soldiers Bay und Part of Fermain Bay.", "section_level": 1}, {"title": "Hafen.", "content": "Der Hafen von St. Peter Port unterliegt einem großen Gezeitenhub; seine inneren Becken können nur während Hochwassers angelaufen werden und enthalten teilweise trockenfallende Liegeplätze. Neben wenigen Fischkuttern beherbergt er eine große Zahl von Sport- und Wander-Seglern. Kreuzfahrtschiffe liegen vor dem Hafen auf Reede. Regelmäßige Fähr- bzw. Schiffsverbindungen bestehen u. a. zur Insel Jersey (Saint Helier) und zu den Inseln Alderney, Herm und Sark sowie nach Portsmouth in Großbritannien und nach Saint-Malo in Frankreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der kunsthistorische Begriff Düsseldorfer Malerschule, auch Düsseldorfer Schule, bezeichnet eine Gruppe von Malern, die vor allem im 19. Jahrhundert – genauer von 1819 bis 1918 – an der Königlich-Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf ausgebildet wurden, dort gelehrt, von Lehrern der Kunstakademie Privatunterricht genommen oder im nahen Umfeld der Kunstakademie gewirkt haben. ", "tgt_summary": null, "id": 701725} {"src_title": "Red Foley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sprachliche Herkunft.", "content": "Die etymologische Herleitung und ursprüngliche Bedeutung des Wortes sind ungewiss. Die Konsonantenfolge erscheint auch in anderen semitischen Sprachen (phnitisch: molk) mit der wahrscheinlichen Bedeutung „Speichel“, „Auswurf“. Manche Forscher sehen es als verwandt mit dem syrisch-aramäischen תְּפָיָא (\"tephaya\", „Kochherd“) an. Dann bedeutete es ursprünglich „Feuerstelle“. Die masoretische Vokalisierung gleicht der von Worten wie \"boschet\" („Schande“) und \"molech\". Dies könnte eine verachtende Wertung ausdrücken.", "section_level": 1}, {"title": "Biblischer Kontext.", "content": "Der Ausdruck erscheint einmal im Deuteronomistischen Geschichtswerk im Zusammenhang einer Kultreform des Königs Joschija (640 bis 609 v. Chr.), der die noch übrigen kanaanäischen Kultstätten zerstören oder unbrauchbar machen ließ : Die Wendung „durch das Feuer gehen“ wird als rituelles Verbrennen gedeutet. Sie erscheint auch in in einer summarischen Aufzählung des Götzendienstes Israels neben anderen abgelehnten Riten aus der kanaaänischen, assyrischen und babylonischen Religion. Israels Propheten hätten Israel vor den Folgen solcher Abgötterei gewarnt. Doch Könige und Volk hätten Gottes Gebote fortgesetzt missachtet. Dem sei unvermeidbar Gottes Zorngericht über ganz Israel gefolgt. Deshalb sei zuerst das Nordreich Israel (722 v. Chr.), später auch das Südreich Juda (586 v. Chr.) untergegangen. Die Rede erklärt also theologisch in der Rückschau, was historisch eingetreten war. Der Prophet Jeremia (627 bis 585 v. Chr.) gehörte zu den schärfsten Kritikern der Tempelpriester und des Tempelkults. In einer seiner wahrscheinlich kurz vor der babylonischen Eroberung Jerusalems verkündeten Gerichtspredigten gegen das Volk und seine Führer heißt es : Eine weitere Gerichtspredigt Jeremias erging im Tal Ben-Hinnom „am Eingang des Scherbentors“ : Aus dieser Rede entnimmt man, dass das Tofet in einem der Täler am Stadtrand Jerusalems lag; angenommen wird meist eine Schlucht unterhalb des südöstlichen Teils der Stadtmauer. Dort wäre laut Jeremia früher einmal ein Opferplatz des Gottes Baal gewesen; den Gott Moloch nannte er hier nicht (vgl. Jer 32,35). Er bezog sich offenbar auf eine Menschenopferpraxis, die den Israeliten ursprünglich fremd war, die sie aber später im eigenen Gebiet von anderen Völkern übernahmen. Ob dem Baal überhaupt Kinder geopfert wurden, ob und wann die Israeliten dies nachahmten und ob diese Kindesopfer zu Jeremias Zeit noch ausgeübt wurden, ist historisch stark umstritten und wird oft verneint. Denn die Rede setzt voraus, dass der Ort des Tofet damals bereits unrein, also als Opferplatz ungeeignet war, so wie es der übrigen Stadt angekündigt wird. Zudem lagen Opferstätten für Baal üblicherweise auf Hügeln, nicht in Tälern. Aufgrund von Notizen späterer Quellen nimmt man an, dass die Talsenke vor der Stadt eine Art Müllhalde war, wo Fleischabfälle – vielleicht auch Leichen von Hingerichteten – hingeworfen wurden. Darauf verweist auch der Leichenfraß von Vögeln unter freiem Himmel, den Jeremia den Bewohnern Jerusalems als zu ihrem Fehlverhalten analoges kommendes Schicksal androhte. Der aus nackter Hungersnot – etwa infolge einer jahrelangen Belagerung der Stadt – geborene Kannibalismus war das für Israeliten denkbar Schlimmste, was ihnen widerfahren konnte. Dann wäre Jeremias Hinweis auf Baal und ihm dargebrachte Menschenopfer als summarische Zusammenfassung und äußerste Zuspitzung seiner Kritik an der Anpassung an fremde Kultgebräuche zu verstehen, die ins Unheil führten und deshalb rückwirkend abgelehnt wurden. Die Tora verbietet wiederholt (ob schon vor oder erst nach der prophetischen Kritik, ist ebenfalls umstritten) alle Menschenopfer in Israel (; ; ; ; ; ) und bedroht ihre Ausübung mit Todesstrafe oder Ausschluss aus Gottes Volk. Denn sie galten als Inbegriff dessen, was dem Gott Israels ein „Greuel“ war und sein Zorngericht heraufbeschwor. Demgemäß konnte der Ausdruck \"tofet\" später auch allgemein für verabscheuungswürdige Dinge stehen. In diesem Sinn heißt es in : Die Übersetzung folgt der Septuaginta, die \"tofet\" hier mit \"gélos\" („Gespött“) wiedergab.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Kultorte im Mittelmeerraum.", "content": "Als \"Tofet\" werden auch verschiedene phönizische und punische Kultstätten bezeichnet, die im Mittelmeerraum gefunden worden sind: in Karthago, auf Sizilien Mozia, auf Sardinien Bithia (beim Kap Spartivento), Nora, Monte Sirai, Tharros, eventuell in Tyrus (Libanon) oder auf einem Trachythügel beim historischen \"Sulci\", heute Sant’Antioco. Umstritten ist, ob all diese Stätten für Kinderopfer benutzt wurden oder ob es sich dabei um rituelle Kinderbeisetzungen handelt. Die These, Kinderopfer der Phönizier seien eine von den Griechen erfundene verleumderische Legende, ist von Sabatino Moscati vertreten worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Tofet (, plur. Tephatim) bezeichnen einige Stellen im Tanach, der hebräischen Bibel, bestimmte Plätze, wo die früheren Kanaaniter religiöse Kinderopfer ausgeführt haben sollen. ", "tgt_summary": null, "id": 1314331} {"src_title": "Morassina", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "In den 1970er Jahren, mit dem wachsenden Umweltbewusstsein und dem Aufkommen der modernen Umweltbewegung, wollten Verbraucher zunehmend umweltfreundliche Produkte kaufen und zeigten für solche Produkte eine zunehmende Zahlungsbereitschaft. Das erste Umweltzeichen weltweit war der Blaue Engel, der 1978 in Westdeutschland eingeführt wurde. Nach der Rio-Konferenz 1992 bemühten sich zahlreiche staatliche und private Initiativen, Konsummuster zu verändern und so auf eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft hinzuwirken. In den USA wuchs der Anteil sich als „umweltfreundlich“ bezeichnender Produkte von 1,1 % im Jahr 1986 auf 9,5 % im Jahr 1999. Inzwischen sind Umweltzeichen weit verbreitet und werden nicht nur auf Verpackungen, sondern auch in anderen Kommunikationskanälen, wie Webseiten, eingesetzt. Neben Produkten und Dienstleistungen werden mit ihnen ganze Unternehmen, Regionen oder Staaten gekennzeichnet und beworben. Der \"ecolabel index\" verzeichnete 2014 insgesamt 458 Kennzeichnungsssteme in 25 Wirtschaftssektoren und 195 Ländern, hinzu kam eine große Zahl dort nicht verzeichneter Umweltkennzeichen.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale und Klassifizierung.", "content": "\"Zeichengeber\" können staatliche oder unabhängige private Organisationen sein, die von Umweltschutz-, Verbraucher- oder Wirtschaftsverbänden ins Leben gerufen werden. Oft handelt es sich auch um Selbstdeklarationen von Herstellern. Ein System zur Vergabe eines Umweltzeichens legt in der Regel fest Hersteller können sich \"freiwillig\" für eine Kennzeichnung entscheiden, es gibt aber auch \"verpflichtende\" Umweltkennzeichung, in Deutschland zum Beispiel die Energieverbrauchskennzeichnung. Die \"Umweltkriterien\" können sich auf einzelne oder viele, produkt- oder prozessorientierte \"Merkmale\" beziehen. Sie können absolute Standards definieren oder von Herstellern bestimmte Verbesserungen bzw. Verbesserungsprozesse fordern. Umweltkennzeichen haben einen regionalen, nationalen oder internationalen Geltungsbereich.", "section_level": 1}, {"title": "Typen nach ISO 14020–14025.", "content": "Die ISO hat Normen und Richtlinien für verschiedene Typen von Umweltzeichen in ihrer Normenreiche ISO 14000 entwickelt. ISO 14021 gibt Rahmenbedingungen für Umweltaussagen vor, die Hersteller selbst für ihre Produkte treffen, sie werden als Typ II Umweltzeichen bezeichnet. Typ I und III Umweltzeichen sind von Dritten vergebene Kennzeichen hinsichtlich bestimmter, über den gesamten Lebenszyklus ermittelter Kriterien. Während Typ I Umweltzeichen aussagen sollen, dass Produkte hinsichtlich der betrachteten Umwelteigenschaften qualitativ besser sind (ISO 14024), treffen Typ III Umweltzeichen quantitative Aussagen auf Basis von Umweltdeklarationen (ISO 14025). Typische Umweltzeichen wie der Blaue Engel oder das EU Ecolabel sind in der Regel Typ I Umweltzeichen. Beispiel für ein Typ III Umweltzeichen ist das Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen für Baustoffe auf Basis der Umweltdeklarationen des Instituts Bauen und Umwelt.", "section_level": 2}, {"title": "Umweltökonomische und -politische Betrachtung.", "content": "Die Einhaltung höherer als gesetzlich geforderter Umweltstandards ist für Unternehmen in der Regel mit Kosten verbunden. Hinzu kommen die Kosten einer Prüfung und Zertifizierung durch Dritte und Lizenzgebühren für die Verwendung von Zeichen, die häufig ebenfalls von den Herstellern zu tragen sind. Gewinnorientierte Unternehmen werden daher, in umweltökonomischer Betrachtungsweise, nur dann ein freiwilliges Umweltzeichen anstreben, wenn die Vorteile die Kosten aufwiegen. Eine vertrauenswürdige Umweltkennzeichnung macht Umwelt-Qualitätseigenschaften sichtbar und kann das Problem asymmetrischer Information zwischen Hersteller und Kunde — eine Form des Marktversagens – beseitigen. Die sichtbare Produktdifferenzierung erlaubt es Kunden, ihren Präferenzen für Umwelteigenschaften entsprechende Entscheidungen zu treffen (→ Nachhaltiger Konsum), und Herstellern, höhere Preise zu realisieren und so höhere Kosten wieder einzuspielen. Zudem kann sie Unternehmen, aber auch anderen Akteuren wie Staaten oder Regionen, einen Reputationsgewinn verschaffen. Umweltzeichen können somit Anreize bieten, Umweltinnovationen zu entwickeln, und die Diffusion umweltfreundlicher Produkte im Markt fördern. In Untersuchungen zeigte sich bei Verbrauchern eine höhere Zahlungsbereitschaft, wenn Umweltzeichen mit spezifischen, in Zertifizierungverfahren geprüften Kriterien verbunden waren. Außerdem war es von Vorteil, wenn der Zeichengeber bekannt war oder eine bekannte unabhängige Organisationen ein bestimmtes Kennzeichen billigte. Des Weiteren war die Zahlungsbereitschaft höher, wenn sich die Käufer außer besserer Umweltqualität auch eigene Vorteile versprachen, etwa geringere Gesundheitsrisiken bei Bio-Lebensmitteln oder einen Prestigegewinn. Allerdings werden freiwillige Umweltzeichen von innovativen Firmen vergleichsweise selten verwendet. Eine Firmenbefragung ergab keine Hinweise, dass freiwillige Umweltzeichen Produktinnovationen stimuliert hatten. Für verpflichtende Umweltzeichen, wie das EU-Energielabel, gibt es dagegen Untersuchungen, die eine Wirksamkeit belegen. Umweltzeichen sind in vielen Fällen nicht geeignet, als alleiniges Instrument Marktversagen zu beseitigen. Ihre Wirksamkeit hängt davon ab, ob die Information über Qualitätseigenschaften den Kunden richtig erreicht und ob dieser über eine ausreichende Zahlungsbereitschaft und -fähigkeit verfügt. Umweltzeichen, besonders unregulierte Selbstdeklarationen, können auch verwendet werden, um Kunden zu täuschen (→ Greenwashing). Zeichengeber haben zudem Anreize, niedrige Standards zu setzen, um möglichst vielen Firmen die Teilnahme zu ermöglichen. Zu hohe Standards können mit sehr hohen Kosten verbunden sein, die in keinem Verhältnis zum Umweltnutzen stehen. Eine zunehmende Kennzeichnungsvielfalt kann Verbraucher verwirren und ihre Zahlungsbereitschaft verringern. In der Umweltpolitik spielen Umweltzeichen daher eine ergänzende Rolle. Das deutsche Umweltbundesamt sieht sie nicht als Ersatz für marktbasierte Instrumente, die direkte Förderung von Innovationsprojekten oder ordnungsrechtliche Instrumente.", "section_level": 1}, {"title": "Verschiedene Umweltzeichen.", "content": "Verschiedene staatliche Umweltzeichen sind: Weitere verbreitete Umweltzeichen, vor allem in der Lebensmittelbranche, sind Bio-Siegel der Europäischen Union und verschiedener Anbauverbände, die Produkte aus ökologischer Landwirtschaft kennzeichen. Klimasiegel für klimafreundliche Produkte haben sich bislang kaum durchgesetzt. Im Global Ecolabelling Network sind 27 Organisationen zusammengeschlossen, die Umweltkennzeichen vergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Umweltzeichen, oft auch \"Umweltkennzeichen\" oder \"Ökolabel\", ist ein Gütezeichen, das Produkte und Dienstleistungen markiert und Aussagen über die Umweltfreundlichkeit einzelner Merkmale trifft. Sie richten sich meist an Verbraucher und sollen meist das gekennzeichnete Produkt gegenüber anderen der gleichen Produktgruppe herausheben und so die Kaufentscheidung beeinflussen. Umweltzeichen sind oft freiwillig und werden von verschiedenen Institutionen, Verbänden oder unabhängigen Prüfinstituten vergeben.", "tgt_summary": null, "id": 2068949} {"src_title": "Thomas Townsend Brown", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "Sein Debüt in der Serie A gab Zenga beim Match Inter Mailand gegen Sampdoria Genua (1:2) am 11. September 1983. In seiner Laufbahn als Fußballprofi wurde er als erster Torwart dreimal zum Welttorhüter des Jahres gewählt (1989, 1990, 1991).", "section_level": 2}, {"title": "In der Nationalmannschaft.", "content": "In der italienischen Nationalmannschaft war er zwischen Oktober 1986 und Juni 1992 insgesamt 58 Mal aktiv. Sein größter Erfolg war der 3. Platz bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990. Bei diesem Turnier blieb er 517 Minuten lang ohne Gegentor und stellte damit den im Männerfußball bis heute gültigen Rekord auf.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Seit seinem Karriereende ist Walter Zenga als Fußballtrainer tätig. Er wechselte 2002 nach Rumänien und übernahm dort zunächst den FC Național Bukarest für zwei Jahre. Nach einem Platz im Mittelfeld am Ende der Saison 2002/03 und dem Erreichen des rumänischen Pokalfinals (0:1 gegen Dinamo Bukarest) wurde er jedoch nach einem Fehlstart in die folgende Spielzeit im September 2003 wieder entlassen. Es folgte Steaua Bukarest in der Saison 2004/05, wo er im Mai 2005 trotz Tabellenführung vorzeitig gehen musste. Anschließend trainierte er FK Roter Stern Belgrad, mit dem ihm 2006 das Double in Serbien gelang. Zu Beginn der Saison 2006–2007 trainierte er Gaziantepspor in der Türkei, wechselte jedoch nach der Hinrunde in die Vereinigten Arabischen Emirate. Ab Anfang 2007 trainierte Zenga dort den Al Ain Club. Am 5. September 2007 unterschrieb er einen Zweijahresvertrag bei Dinamo Bukarest, musste aber schon am 25. November 2007 wieder seinen Hut nehmen. Im April 2008 übernahm Zenga beim italienischen Klub Catania Calcio den Posten des Trainers. Im Juni 2009 gab der sizilianische Lokalrivale US Palermo bekannt, dass Zenga einen 2-Jahres-Vertrag mit Option auf eine dritte Saison bei den Rosa-Schwarzen unterzeichnet habe. Die Jahre 2010 bis 2014 verbrachte er erneut auf der Arabischen Halbinsel, er trainierte dort al-Nasr in Saudi-Arabien sowie den Al-Nasr Sports Club und den al-Jazira Club in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Zur Saison 2015/16 übernahm Zenga den italienischen Erstligisten Sampdoria Genua, er wurde aber nach einem mäßigen Start in die Saison bereits im November 2015 wieder entlassen. Schon Ende des Monats fand Zenga einen neuen Arbeitgeber, er heuerte erneut in den Vereinigten Arabischen Emiraten an und wurde Trainer von Al-Shaab, Tabellenletzter der UAE Arabian Gulf League, bei denen er einen Vertrag über sechs Monate unterzeichnete. Nach neun Niederlagen und nur vier Punkten in elf Spielen trennten sich Zenga und Al-Shaab im Februar 2016 im gegenseitigen Einvernehmen. Von Juli bis November 2016 trainierte Zenga den englischen Zweitligisten Wolverhampton Wanderers. Am 8. Dezember 2017 folgte er dem zurückgetretenen Davide Nicola als Cheftrainer des FC Crotone in der italienischen Serie A.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Als Spieler.", "content": "In der Nationalmannschaft", "section_level": 2}, {"title": "Als Trainer.", "content": "Mit dem Verein", "section_level": 2}], "src_summary": "Walter Zenga (* 28. April 1960 in Mailand) ist ein ehemaliger italienischer Fußballtorhüter und jetziger Trainer. Er spielte in den 1980er und 1990er Jahren unter anderem für Inter Mailand.", "tgt_summary": null, "id": 47723} {"src_title": "Schwanenwerder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde im 7. Jahrhundert n. Chr. von Alemannen gegründet. Sie benannten ihr Heim nach dem Bach mit dem keltischen Namen Bux, der die Iller speist. Im 10. Jahrhundert schenkte Luitgard, vermutlich die Schwester des Bischofs Ulrich, den Ort der Augsburger Domkirche. Die Schenkung war mit der Auflage verbunden, in Buxheim ein Kollegiatstift für Priester zu gründen, das um 1100 seinen Dienst aufnahm. 1402 übergab Propst Heinrich von Ellerbach die ärmliche Propstei, die am Rande des Existenzminimums stand, den Kartäusern. Von der Grande Chartreuse, der Ordensleitung, erhielt die Kartause 1406 den Namen Maria Saal. Als Bauernsiedlung mit etwa 250 Einwohnern fiel Buxheim in den Herrschaftsbereich der Kartause. Das Kloster wurde mit seinen Besitzungen zum wichtigsten Arbeitgeber für die Bevölkerung. In den Wirren des Bauernkrieges (1524/25) mussten die Klosterbewohner die erste Plünderung ihres sonst von der Außenwelt abgeschnittenen Refugiums erfahren. Fluchtartig verließen sie ihre Kartause. Nur noch zwei Mönche und zwei Laienbrüder lebten im Jahre 1543 in der weitläufigen Klosteranlage.", "section_level": 1}, {"title": "Protestantismus.", "content": "Das Kloster stand zunächst unter dem Schutz der Reichsstadt Memmingen. Gemeinsam mit dem Prior von Buxheim hatte die Stadt die niedere Gerichtsbarkeit inne. Im Zuge des Schmalkaldischen Krieges (1546/47) besetzte 1546 die protestantisch gewordene Reichsstadt Memmingen das Kloster und untersagte die katholische Messfeier, das Chorgebet und das Tragen von Ordenskleidung. Eine weitere protestantische Zwangsmaßnahme war die Verpflichtung zur Teilnahme an protestantischen Predigten. Schon im folgenden Jahr war die Stadt gezwungen, ihre ordensfeindlichen Anordnungen aufzuheben. Auf dem Reichstag in Augsburg 1548 erreichte der Prior des Klosters, Dietrich Loher, den Abzug der Memminger und den Rang eines reichsunmittelbaren Prälaten. König Ferdinand stellte das Kloster unter den Schutz des Hauses Habsburg und des Heiligen Römischen Reiches.", "section_level": 2}, {"title": "Säkularisation.", "content": "Buxheim war bis zur Säkularisation 1802/3 die einzige Reichskartause. 1803 kam die Kartause an den Grafen von Ostein, der den Konvent bestehen ließ, jedoch wurden keine Novizen mehr aufgenommen. Der letzte Mönch starb 1860. Das Kloster fiel 1809 durch Erbschaft an den Grafen Waldbott von Bassenheim, der die Anlage ab 1812 als Schloss nutzte. Sein Sohn Graf Hugo Waldbott, ein berüchtigter Bankrotteur, ließ 1883 das kunsthistorisch berühmte Buxheimer Chorgestühl nach England versteigern. (1979 gelang der Rückkauf für die Buxheimer Klosterkirche durch die öffentliche Hand.) 1887 verkaufte der Graf dann die Bestände und das Mobiliar der Bibliothek des Klosters Buxheim. Seine Erben verkauften 1916 die ehemalige Klosterkirche und die Klostergebäude mit dem verbliebenen Grund und Boden an das Königreich Bayern. 1925 verkauften sie dann noch das Archiv, die Paramente, das liturgische Gerät und die umfangreiche Gemäldesammlung dem Kloster Ottobeuren. 1926 kam die Abtei in den Besitz der Salesianer. Während des Zweiten Weltkriegs wurde ein Teil des Klosters vom Stab des NSDAP-Reichsleiters Alfred Rosenberg genutzt. Auch Beutekunst wurde dort deponiert. 1947 eröffneten die Salesianer ein Internat, das \"Marianum\", das 1964 in ein vollwertiges Gymnasium umgewandelt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Klosteranlage.", "content": "Nach der Übernahme durch die Kartäuser entwickelte sich die wirtschaftliche Situation gut, Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die alte Kollegiatkirche erweitert, bis 1516 entstanden zweiundzwanzig Mönchshäuschen entlang des Kreuzganges. Teile der mittelalterlichen Klosteranlage wurden im 18. Jahrhundert durch die Gebrüder Zimmermann aus Wessobrunn im Stil des Barock und Rokoko umgestaltet. Dominikus und Johann Baptist Zimmermann gestalteten bis 1713 die Klosterkirche, das Refektorium und den Kreuzgang, 1727 die Pfarrkirche neben der Klosteranlage sowie zwischen 1738 und 1741 die St.-Anna-Kapelle im Kreuzgang des Klosters. Zum Kloster gehörten mehrere Wirtschaftsgebäude und Fischteiche.", "section_level": 2}, {"title": "Klosterkirche.", "content": "Die Klosterkirche St. Maria ist eine barocke Saalkirche. Der Priesterchor wurde wohl im 13. Jahrhundert erbaut, der Brüderchor 1450 angebaut. Der größte Kirchenschatz ist das barocke Chorgestühl, das Ignaz Waibl in den Jahren von 1687 bis 1691 schuf. Zwischen 1709 und 1711 wurde die Barockisierung vorangetrieben, wobei die Gebrüder Zimmermann die Aufträge erhielten und ausführten. Nach der Säkularisation diente der Priesterchor den Grafen von Bassenheim als Grabkirche. Der Freistaat Bayern erwarb 1916 das Kirchengebäude. Die Salesianer Don Boscos erhielten 1955 das Nutzungsrecht und begannen mit umfangreichen Umbauten in der Kirche. Mit der Rückkehr des Chorgestühls begannen in den 1980er Jahren die Rückbaumaßnahmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kloster Buxheim ist ein ehemaliges Kloster der Kartäuser und heutige Niederlassung der Salesianer Don Boscos. Es liegt im oberschwäbischen Buxheim bei Memmingen in Bayern und gehört zur Diözese Augsburg. Das Kloster wurde vermutlich um 1100 als Kollegiatstift gegründet, 1402 an die Kartäuser als Kloster Maria Saal gegeben und bis 1812 als solches genutzt. Ab 1548 war es die einzige Reichskartause des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. ", "tgt_summary": null, "id": 1273037} {"src_title": "Oshakati", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Bedeutung.", "content": "Das von Gaudí für seinen Gönner Eusebi Güell entworfene Stadthaus wurde zwischen 1886 und 1890 erbaut und steht auf einer Grundfläche von 18 × 22 Metern. An ihm zeigt sich erstmals die Verbindung von dekorativen und Strukturelementen, die ein charakteristisches Merkmal der wichtigsten späteren Werke Gaudís darstellen. Er nutzte die verschiedenen dekorativen Möglichkeiten der eisernen Trägerelemente. Weiterhin nutzte er extrem flache byzantinische Ziegelgewölbe. Auffällig an der Vorderfront sind die beiden großen Tore (siehe Bild), durch die man mit Pferdefuhrwerken einfahren konnte, um in die unteren Pferdeställe und Vorratsräume zu gelangen, während Gäste über Treppen in die oberen Stockwerke gelangen konnten. Bei diesem frühen Werk von Gaudí sind deutlich seine Anstrengungen zu bemerken, den Historismus zu überwinden und zu einer neuen Formensprache zu finden. Während die Fassade in Teilen an einen venezianischen Palast erinnert (als Erinnerung daran, dass Güells Mutter aus Italien stammt), beherbergt das Innere des Palau Güell eine reiche Ausstattung von kunsthandwerklichen Arbeiten, Intarsien, speziell entworfenen Möbelstücken und Dekorationen. Die Möbelstücke sind alle von Gaudí selbst entworfen worden und beeindrucken nicht nur durch ihre Formgebung, sondern auch durch ihren Stil, da sich hier Modernisme mit klassischen Elementen vereint. Beeindruckend sind besonders die aufwändigen Gewölbe und Decken. Auf dem Dach sind bereits die verspielten Figuren und Formen zu finden (in Form der Abdeckungen von den Schornsteinen und Ventilationstürmen), wie man sie etwa vom Park Güell her kennt. Insgesamt hinterlässt das Bauwerk einen gediegenen und majestätischen Eindruck – eine Wirkung, die Gaudí als Hommage an seinen Auftraggeber bewusst anstrebte. Vorne zwischen den Pforten befindet sich ein schmiedeeisernes Werk, das die katalanische Flagge darstellt. Darüber befindet sich der Phönix als Zeichen der Renaixença sowie als Wächter des Eingangs. Beides zeigt, dass sowohl der Auftraggeber wie auch der Architekt sehr patriotisch waren. Auf den Toren stehen die Initialen \"E\" und \"G\" für \"Eusebi Güell\". Der Palau Güell wurde 1984 zusammen mit anderen Werken Gaudís in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. In den Jahren 2002 bis 2011 wurde der Palau Güell umfassend restauriert und ist seither wieder für die Besichtigung geöffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ein Palast mitten im Armenviertel.", "content": "Der extrem reiche Bauherr Eusebi Güell wählte für sein Stadtpalais einen ungewöhnlichen Ort, denn es liegt inmitten des Armenviertels El Raval. Besonders die \"Calle del Conde del Asalto\" (damaliger spanischer Straßenname der heutigen \"Carrer Nou de la Rambla\") war berüchtigt wegen ihrer zahlreichen Spielhallen, Kneipen, Bordelle und Strip-Klubs. Doch Güells Eltern lebten nur wenige Meter Luftlinie entfernt in einem Haus direkt an den Ramblas und Güell legte wert darauf, so dicht wie möglich bei ihnen zu wohnen. Gaudí baute einen oberirdischen Tunnel, der die Rückseite des Palau quer über den Innenhof mit der Rückseite des Elternhauses verbindet, so dass sich die Familienmitglieder ohne jeden Kontakt zu den Nachbarn gegenseitig besuchen konnten. Die Fassade des Erdgeschosses an der Straßenseite wirkt durch die riesigen schmiedeeisernen Gitter abweisend und wehrhaft. Gaudí gestaltete das Erdgeschoss so, dass man durch die großen Tore mit der Kutsche bis ins Gebäude hineinfahren kann und nicht vor dem Haus ein- oder aussteigen muss. Auch so blieb den reichen Bewohnern der Kontakt zu ihren armen Nachbarn weitestgehend erspart.", "section_level": 2}], "src_summary": "Palau Güell ( für \"Güell-Palast\", spanisch: \"Palacio Güell\") ist ein Stadtpalais im Stil des Modernisme in der Altstadt von Barcelona und eines der ersten großen Werke des Architekten Antoni Gaudí. Es befindet sich im Stadtteil El Raval in der Straße \"Nou de la Rambla\" 3 bis 5.", "tgt_summary": null, "id": 1690215} {"src_title": "Dreischusterspitze", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ablauf.", "content": "Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden die Vorbereitungen meist durch die Dorfjugend durchgeführt. Im Laufe der Zeit wurden diese Aufgaben aber auch durch Funkenzünfte oder den örtlichen Narrenverein übernommen. In Vorarlberg wird traditionell am Faschingsdienstag die Funkentanne geschlagen. In derselben Woche wird in der Bevölkerung Brennmaterial gesammelt. Für den Funkenbau werden oftmals alte Christbäume, Paletten oder anderes Abfallholz verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Am Samstag vor dem Funkensonntag wird mit dem Aufbau des Funkens begonnen. In Vorarlberg und im Allgäu besteht dieser meist aus einem kunstvoll aufgeschichteten Holzturm, im westlichen Oberschwaben eher aus einem großen Strohhaufen, und im Rheintal wird v. a. Schnittholz (Astwerk) verwendet. Im Inneren wird das weitere gesammelte Brennmaterial untergebracht. Den Kern der Konstruktion bildet die Funkentanne, ein bis auf den Wipfel entasteter Baumstamm, auf dessen Spitze eine Hexenpuppe („Funkenhexe“) hängt. Mancherorts, vor allem im Allgäu und in Vorarlberg, ist die Funkenhexe mit Schießpulver gefüllt. In Erdeed (Rumänien) besteht der \"Funka\" aus einem mit Stroh umwickelten Holzkreuz auf einer Stange, die in einem Scheiterhaufen steckt.", "section_level": 2}, {"title": "Funkenwache.", "content": "In der Nacht auf Sonntag passt eine Funkenwache auf, damit der Funken nicht frühzeitig von den Burschen aus den Nachbardörfern angezündet wird. Die wirtschaftlichen Interessen, die heute vielerorts mit diesem Brauch verbunden sind, haben dazu geführt, dass dieser althergebrachte Streich heute strafbar ist. Trotzdem finden solche Anschläge noch statt.", "section_level": 2}, {"title": "Funkenwirtschaft.", "content": "Früher wurde in manchen Gegenden (etwa nordwestlich des Bodensees) in den Funken ein Raum für die \"Funkenwirtschaft\" eingebaut, in der bis kurz vor dem Anzünden bewirtet wurde. Aus Sicherheitsgründen wird heute aber eher in einem Zelt neben dem Funken gefeiert. Mancherorts ziehen die Dorfbewohner bei Einbruch der Dämmerung in einem Fackelzug zum Funkenplatz. In einigen Gemeinden wird am Nachmittag auch ein Kinderfunken abgebrannt. Der Zug wird oftmals von einer Dorfmusik, einem Gesangsverein oder Fackelschwingern begleitet. Ansonsten trifft man sich gegen Abend in der Funkenwirtschaft bzw. im Funkenzelt und versammelt sich zu gegebener Zeit um den Funken.", "section_level": 2}, {"title": "Abbrennen.", "content": "Bei Einbruch der Dunkelheit werden die Funken, eventuell nach einer feierlichen Ansprache der Funkenzunft, unter den Augen der Dorfbevölkerung angezündet, die auf die Explosion der Funkenhexe wartet. Erreichen die Flammen des Funkens die Hexenpuppe, explodiert sie laut schallend, was besonderes Glück verheißt. Es gilt allgemein als schlechtes Omen, wenn der Funken umfällt, bevor die Hexe explodiert ist. In diesem Fall wird die Hexe am darauffolgenden Sonntag in einer Zeremonie „beerdigt“. Nach der Explosion der Hexe wird oft noch ein Feuerwerk abgebrannt.", "section_level": 2}, {"title": "Regionale Begleitbräuche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Funkenringwürfeln.", "content": "Diese Tradition findet in Oberschwaben und im Allgäu traditionell am Funkensonntag (bzw. vielerorts zudem auch am Samstagabend) statt. Dann wird in vielen Wirtshäusern und Vereinshäusern ab dem Frühschoppen um sogenannte Funkenringe, ein kreisförmiges Hefegebäck (Kranzbrot), gewürfelt. Der Funkenring gilt auch als ein Sonnen- und Fruchtbarkeitssymbol.", "section_level": 2}, {"title": "Funkenwagen.", "content": "Im Oberschwäbischen Raum, speziell in der Gegend um Ravensburg gehört zum Funkenbauen auch das gemütliche Beisammensein im Funkenwagen. Ein Funkenwagen ist oft ein alter, teils von den Funkenbauern umgebauter Bauwagen.", "section_level": 2}, {"title": "Der Böögg.", "content": "In der Nordschweiz, vor allem in den Kantonen Zürich und St. Gallen, wird statt der Funkenhexe der «Böögg» verbrannt, eine mit Schießpulver gefüllte Stoffpuppe, die unter lautem Knallen explodiert.", "section_level": 2}, {"title": "Scheibenschlagen.", "content": "Beim Funken wird in einigen Regionen auch der Brauch des Scheibenschlagens gepflegt, bei dem glühende Holzscheiben mit Hilfe einer Rute oder eines Steckens über eine Rampe in die Luft katapultiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Puma.", "content": "In der Gemeinde Bürs in Vorarlberg werden seit etwa seit dem Jahr 1870 sogenannte „Puma“ durch das Dorf zum Funken getragen. Puma sind unterschiedlich geformte Holz- oder Metallkonstruktionen, die mit farbigem Papier überzogen und auf Stangen befestigt sind. Die traditionellen Motive sind von innen mit Kerzen beleuchtet. Die größten Puma haben Seitenflächen von über einem Quadratmeter, ein Gewicht von über 10 kg und werden mit Tragegurten getragen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung.", "content": "Der Ursprung dieses Brauches ist, obwohl er außergewöhnlich früh schon belegt ist, unklar. Frühe Überlegungen dazu gingen meist davon aus, dass es sich um Überreste eines heidnisch-germanischen Brauchtums zur Vertreibung des Winters sei. Diese Deutung ist etwa bei dem Landeshistoriker und Priester Josef Thaler zu finden, der in einem Gedicht mit dem Titel „Lertha“ aus dem Jahre 1798 die Funkenfeuer im christlichen Sinne interpretierte. Er sah den Brauch als Rest aus dem Heidentum, der von den gegenwärtigen „Enkeln“ jedoch zum Lob Gottes und zu sittlicher Hebung durchgeführt wird. Dem Gedicht hat Thaler eine historische Deutung beigefügt: Auch Franz Josef Fischer spricht 1921 in seinem Buch \"Der Funken und Küachlesonntag in Vorarlberg und Liechtenstein\" unter anderen die Möglichkeit eines heidnischen Ursprungs an: Die heidnische Interpretation wurde im 19. und noch im 20. Jahrhundert auch von der volkskundlichen Wissenschaft stark verbreitet und ist heute die landläufige Erklärung des Brauches. Die moderne europäische Ethnologie zeichnet ein etwas differenzierteres Bild. Überlieferung und Termin des Brauchs zeigen einen engen Zusammenhang mit dem Ende der Schwäbisch-alemannischen Fastnacht und damit dem christlichen Jahreslauf. Genauer gesagt ist der Termin ein Überbleibsel des früheren Beginns der Fastenzeit (daher in manchen Gegenden auch \"Alte Fasnacht\" genannt). Auf der Synode von Benevent im Jahr 1091 wurde der Termin auf den Aschermittwoch verlegt. Bereits zu dieser Zeit war der Funkenbrauch also so stark in den christlichen Kalender integriert, dass er in manchen Regionen den Termin am ehemaligen Beginn der Fastenzeit trotz deren Verlegung weiter beibehielt. Der Volkskundler Matthias Zender führt in einer europaweiten Untersuchung von Feuerbräuchen das Abbrennen des Feuers am Funkensonntag auf noch heute in Oberitalien gebräuchliche Feuer zum römischen Jahresanfang am 1. März zurück. An diesem Tag wurde im alten Rom im Tempel der Vesta das heilige Feuer entzündet. Die Feier soll später, im frühen Mittelalter, in den christlichen Kalender integriert worden sein. Der Ursprung wäre danach zwar ein heidnischer, aber römischer Brauch gewesen. Außerdem diente der Funken zur Verbrennung von Unrat und hatte somit eine überaus profane Funktion, die in Verbindung mit der Frühjahrsreinigung des Hauses und der Wiesen stand.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter und frühe Neuzeit.", "content": "Der erste Beleg für den am Funkensonntag stattfindenden Feuerbrauch stammt aus einem lateinischen Brandbericht des Benediktinerklosters Lorsch aus dem Jahr 1090. Laut Bericht wurde der Brand des Klosters durch eine brennende Holzscheibe entfacht, die die Burschen am Abend des 21. März 1090 geworfen hatten. Weitere Belege aus dem 15. Jahrhundert (Basel), sowie des 16. und 17. Jahrhunderts (Luzern, Bregenz, Innsbruck), belegen die einstige Verbreitung des Brauchs. Erst mit der Aufklärung wurde er zurückgedrängt. Die Verbrennung einer Hexenpuppe auf dem Funken ist nicht ein Rest der Hexenverbrennungen der frühen Neuzeit, sondern vermutlich erst im 19. Jahrhundert in Anlehnung an die Fastnacht entstanden.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Nach dem Ersten Weltkrieg ließ der Brauch des Funkenabbrennens stark nach. Auf Grund des allgemeinen Holzmangels war er sogar einige Jahre verboten. Im österreichischen Ständestaat zwischen 1933 und 1938 ist der Funken auch im Spannungsverhältnis zwischen dem Ende der Ersten Republik und dem austrofaschistischen Putsch zu sehen. Dabei hatte die lokale austrofaschistische Kulturpolitik insgesamt versucht, den Funken mit ständestaatlichen Ideen zu verbinden und heimatliche Traditionsbildungen fortzuführen. Der Funken wurde propagandistisch bewusst zur Förderung einer „Österreich-Ideologie“ bzw. zur Darstellung des Ständestaates eingesetzt – dies aber nur mit mäßigem Erfolg. Der Funkenbrauch wurde nur selten in das austrofaschistische Festrepertoire übernommen. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde in Vorarlberg vor allem der touristische Aspekt des Funkens entdeckt. Durch den Anschluss war die Tausend-Mark-Sperre aufgehoben worden, und zahlreiche deutsche Urlauber strömten nun im Winter nach Vorarlberg. Der politische Nutzen, den der Funken für die Nationalsozialisten hatte, war eher gering. Der Funken demonstrierte zwar die Vielfalt des Reiches, zugleich aber auch einen weniger erwünschten Regionalismus, der nicht in das Bild von nationaler Stärke und Geschlossenheit passte.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs erfuhr der Funkenbrauch in Vorarlberg einen starken Aufschwung. Trotz Brennstoffmangels brannten dort überall zahllose Feuer. Der Funken diente in dieser Zeit als Instrument zur Identitätsfindung der Vorarlberger Bevölkerung. Mehr als je zuvor wurde der Funken in Vorarlberg zum Landesbrauch schlechthin, während er in Deutschland ein über seine Region hinaus weitgehend unbekanntes Anhängsel an die Fasnacht blieb. Daher wurden in Deutschland die Funken teils weiterhin von nicht offiziell organisierten Gruppen oder Mitgliedern einzelner Vereine errichtet, teils aber auch von den örtlichen Narrenvereinen organisiert. In Vorarlberg wurden dagegen nun in zahlreichen Gemeinden eigens für die Durchführung des Funkens Funkenzünfte gegründet. Mit der einhergehenden Professionalisierung der Durchführung wurden die Funken immer höher und kunstvoller gebaut. Die einzelnen Funkenzünfte entwickelten über die Jahre hinweg unterschiedliche Funkenbauweisen und Begleitprogramme, sodass heute eine fast unüberschaubare Vielfalt existiert. Ein Problem stellen heute strengere Gesetze zur Sicherheit, Haftung bei Unfällen, und dem Verbrennen von Altholz dar. So erschwert etwa das neue österreichische Bundes-Luftreinhaltegesetz von 2010 auch das Abbrennen von Brauchtumsfeuern. Der Vorarlberger Funkenbrauch wurde 2010 in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen. Die Funkenzunft Gaißau, Vorarlberg hatte am 12. März 2000 laut Guinness-Buch der Rekorde mit 41 m Höhe einen höhenmäßigen Weltrekord beim Errichten und Abbrennen eines Funkens erzielt. Dazu wurden laut Urkunde „24 Tannen à 20 m (Länge), 100 kg Nägel, 80 m Schnittholz, ein Mobilkran und sehr viel Muskelarbeit verwendet“. Im Jahr 2017 richtet die Funkenzunft Gaißau den \"„Vorarlberger Funken Am Himmel“\" an der Wiener Höhenstraße aus. Am 16. März 2019 war von der Hofstalder Funkenzunft in Lustenau geplant, den Weltrekord zu brechen und einen 58,6 Meter hohen Funken abzubrennen. Diesem Plan ging ein wochenlanger veritabler Streit in der Bevölkerung über den Sinn dieses Weltrekordfunkens voraus. Die Bewilligung von der Gemeinde Lustenau wurde erst rund eine Woche vor dem geplanten Abbrenntermin erteilt. Mit dem Abbrennen eines 60,64 Meter hohen Funkens verdrängte die Funkenzunft Lustenau im März 2019 das norwegische Ålesund aus dem Guinness-Buch der Rekorde. Ålesund hatte seit 2016 mit 47 Meter den Rekord für das „tallest bonfire“ gehalten. Am 13. (Höchst) und 15. März 2019 (Schoppernau) wurden in Vorarlberg Funken, die wegen Starkwinds erst später angezündet werden sollten, unerlaubt von Brandstiftern entzündet. Den ersten ließ die Freiwillige Feuerwehr abbrennen, der zweite wurde später wegen Funkenflugs sicherheitshalber gelöscht.", "section_level": 2}, {"title": "Bauernregeln.", "content": "„Sieht man am Funkensonntag viele Sterne, dann gibt es in diesem Jahr viele Kirschen.“ „Wenn es am Funkensonntag lange Eiszapfen hat, gibt es einen langen Flachs.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Funkenfeuer (kurz: Funken) ist ein alter Feuerbrauch, der heute noch im schwäbisch-alemannischen Raum (Vorarlberg, Liechtenstein, Schweiz, Schwarzwald, Allgäu, Oberschwaben sowie im Tiroler Oberland und Vinschgau), aber auch in Ostfrankreich und bis in die Gegend von Aachen sowie bei den Sathmarer Schwaben in Rumänien verbreitet ist. Jedes Jahr am Funkensonntag (heute teilweise auch am Samstag davor) werden die sogenannten Funken abgebrannt. Mit Funkensonntag bezeichnet man den ersten Sonntag nach Aschermittwoch, also den ersten Fastensonntag. ", "tgt_summary": null, "id": 822729} {"src_title": "Ringstraße (Wiesbaden)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Alkohol.", "content": "Neben organischen Schäden an Magen, Herz und vor allem der Leber wird auch das Gehirn durch regelmäßigen Alkoholkonsum beeinträchtigt. Erkrankungen des Gehirns sind insbesondere das Delirium tremens, eine lebensgefährliche Erkrankung mit wahnhafter Wahrnehmung wie beispielsweise Spinnen, „weiße Mäuse“ usw. mit heftiger Erregung, Schlaflosigkeit, Angst und Desorientierung. Weiterhin existiert das Korsakow-Syndrom (auch Korsakoff psychosis), eine Form der Amnesie (Gedächtnisstörung). Alkoholpsychosen existieren in der Form des alkoholischen Eifersuchtswahns (ICD-10 F10.51) und der Alkoholhalluzinose (ICD-10 F10.52) mit Wahnvorstellungen des Kranken, in denen er beispielsweise Stimmen hört, die ihn beschimpfen. Psychosen im Zusammenhang mit Alkohol können bei akuter Vergiftung, Alkoholentzug sowie bei chronischen Alkoholikern auftreten. Die spezifische Diagnose der alkoholbedingten Psychose wird auch als Alkoholhalluzinose bezeichnet, eine relativ seltene Folge des Alkoholmissbrauchs, die je nach den für die Diagnose verwendeten Einschlusskriterien jedoch häufiger vorkommt als klassisch angenommen. Der alkoholische Eifersuchtswahn kann sich dauerhaft entwickeln, die Alkoholhalluzinose klingt nach Konsumeinstellung nach wenigen Monaten ab, entwickelt sich aber dauerhaft, wenn der Konsum nicht eingestellt wird. Bei der alkoholinduzierten Psychose treten Psychosesymptome während oder kurz nach starkem Alkoholkonsum auf oder wenn Patienten ins Krankenhaus eingeliefert werden und dann Entzugserscheinungen mit oder ohne Delirium tremens entwickeln. Klinisch gesehen ist die alkoholinduzierte Psychose ähnlich der Schizophrenie, hat sich aber als eine einzigartige und unabhängige Erkrankung erwiesen (ICD-10 F10.5, alcohol-induced psychotic disorder (AIPD) DSM-5 292.1). Sie ist gekennzeichnet durch Halluzinationen, Paranoia und Angst. Eine niederländische Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2015 über alkoholinduzierte psychotische Störungen ergab eine Lebenszeitprävalenz von 0,4 % in der Allgemeinbevölkerung und eine Prävalenz von 4 % der alkoholinduzierten Psychose bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit. Die Alkoholpsychose kann wenige Wochen bis Monate dauern. Patienten mit alkoholbedingter Psychose haben ein Risiko von 5 % bis 30 %, ein chronisches schizophrenieähnliches Syndrom zu entwickeln. Einmal mit einer alkoholbedingten Psychose diagnostiziert, besteht eine Chance auf Wiedereintritt von 68 % und eine Komorbidität (Begleiterkrankung) von 37 % mit anderen psychischen Störungen. Neben der Alkoholpsychose haben Patienten eine wesentlich höhere Chance, an Angststörungen oder Depressionen zu erkranken oder an Suizid zu sterben. Das Auftreten ist bei Männern im erwerbsfähigen Alter am höchsten. Es gibt auch eine höhere Prävalenz der alkoholbedingten Psychose bei Patienten, die in jungen Jahren vom Alkohol abhängig wurden, sowie bei Patienten mit niedrigem sozioökonomischen Status, Personen, die arbeitslos sind oder von ihrer Rente leben, und solchen, die allein leben. Bei Alkoholikern wurden väterliche Alkoholprobleme und väterliche psychische Gesundheitsprobleme mit einem höheren Auftreten der alkoholbedingten Psychose in Verbindung gebracht. Zwillingsstudien deuten auch auf eine genetische Prädisposition für die Entwicklung einer alkoholbedingten Psychose hin.", "section_level": 1}, {"title": "Cannabinoide.", "content": "Inwieweit Cannabinoide Psychosen auslösen können, ist abschließend nicht geklärt, ein ursächlicher Zusammenhang ist bislang noch nicht gefunden worden. Es blieb bislang unklar, ob Cannabinoide hier als alleiniger Faktor oder in Kombination mit anderen Faktoren (Alkohol, Vorerkrankungen) als Auslöser in Betracht kommen. Als möglicher neurobiologischer Mechanismus wurde eine durch Cannabinoide verursachte Störung dopaminerger Systeme diskutiert. Untersuchungen über einen möglichen Zusammenhang zwischen dem COMT-Genotyp und der Wahrscheinlichkeit einer Psychoseentwicklung bei Cannabis-Konsumenten ergaben bislang (Stand 2018) uneinheitliche Ergebnisse und ein äußerst komplexes Bild. Cannabis wird möglicherweise auch aufgrund der antipsychotischen Wirkung des Cannabidiols (CBD) im Rahmen einer Selbstmedikation konsumiert, mehrere Studien deuten auf ein heilsames Potential von Cannabidiol bei Schizophrenie hin. Die Weltgesundheitsorganisation hält in ihrem Review von 2018 fest: Auf der Basis einer Fall-Kontroll-Studie (2019) mit mehr als 900 Psychose-Patienten in verschiedenen Regionen Europas wurde eine sehr deutliche Korrelation zwischen dem Risiko der Ausprägung von Psychosen und dem täglichen Freizeitkonsum sowie hohen THC-Konzentrationen festgestellt. Jedoch wurde in dem Studiendesign weder der Cannabidiol-Wert des konsumierten Cannabis mit berücksichtigt, noch wurden Urin- oder Blutproben der Teilnehmer entnommen. Sie hält abschließend fest: Die durch Cannabinoide induzierte psychotische Störung (ICD-10 F12.50-.53) ist oft paranoid-halluzinatorisch geprägt mit deutlich affektiven Anteilen (schizoaffektive Prägung). Sie hält Tage bis wenige Wochen an, selten auch Monate.", "section_level": 1}, {"title": "Cannabinoide und Schizophrenie.", "content": "Ob Cannabis Schizophrenie auslöst, ist umstritten, die Internationale Klassifikation der Krankheiten hat dafür keinen Code vorgesehen, auch ist die Kausalkette unklar.Laura C. Andreae: \"Cannabis use and schizophrenia: Chicken or egg?\" In: \"Science Translational Medicine.\" 10, 2018, S. eaav0342,. Weiterhin ist der Cannabiskonsum seit 1960 stark angestiegen, jedoch blieb die Zahl der Schizophreniefälle relativ konstant.Martin Frisher, Ilana Crome, Orsolina Martino, Peter Croft: \"Assessing the impact of cannabis use on trends in diagnosed schizophrenia in the United Kingdom from 1996 to 2005.\" In: \"Schizophrenia Research.\" 113, 2009, S. 123,. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass Cannabiskonsum bei bestimmten Personen das Risiko der Ausbildung einer Schizophrenie erhöhen oder den Verlauf einer bestehenden schizophrenen Erkrankung verschlechtern kann.", "section_level": 2}, {"title": "Kokain.", "content": "Eine Kokainpsychose ist gekennzeichnet durch paranoid wahnhafte Wahrnehmungsstörungen sowie durch optische, akustische und taktile Wahrnehmungsstörungen. Dermatozoenwahn ist ein charakteristisches Symptom, hierbei glaubt der Betroffene, Insekten krabbelten unter seiner Haut. Diese Zustände können chronisch bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "MDMA (Ecstasy).", "content": "Akute, als auch über Wochen und Monate anhaltende, psychotische Effekte – neben Halluzinationen auch Panikattacken und Depersonalisation – sind in Einzelfällen nach Einnahme von MDMA (Ecstasy) beschrieben worden, mehrfach auch nach nur einmaligem Konsum in üblicher Dosis.", "section_level": 1}, {"title": "Halluzinogene.", "content": "Durch Halluzinogene ausgelöste Psychosen unterscheiden sich deutlich von durch andere Substanzen induzierten Psychosen, weshalb davon abgrenzend das Krankheitsbild einer durch Halluzinogene induzierten Psychose existiert, die Hallucinogen persisting perception disorder (\"HPPD\"). Insbesondere bei halluzinogenen Substanzen wie LSD und Psilocybin kann es zu Rauschzuständen kommen, bei denen nicht von der Sinneswahrnehmung stammende Farben, Formen oder Bilder wahrgenommen werden. Diese Zustände können einer Psychose ähneln (siehe auch: Modellpsychose), sind jedoch von einer substanzinduzierten Psychose zu unterscheiden: Im Gegensatz zum psychisch Erkrankten können Konsumenten von Halluzinogenen in der Regel erkennen, dass die von ihnen wahrgenommenen Phänomene nicht äußeren, sondern inneren Ursprungs sind und lediglich Pseudohalluzinationen darstellen. Bei schizophrenen Formenkreisen dominieren akustische Halluzinationen und nur gelegentlich können optische Phänomene auftreten. In einer retrospektiven Querschnittsstudie (2013) von Patientenangaben in Fragebögen aus den Jahren 2001 bis 2004 wurde ein möglicher statistischer Zusammenhang zwischen ärztlicher Behandlung innerhalb des vergangenen Jahres wegen psychischer oder psychiatrischer Probleme und mindestens einmaliger Einnahme von einer der psychedelischen Substanzen LSD, Psilocybin oder Mescalin/Peyote während des gesamten Lebens untersucht. Die Unterlagen des \"National Survey of Drug Use and Health\" (NSDUH), durchgeführt vom Gesundheitsministerium der USA, lieferten die Daten von 130.152 solcher Patienten für diesen Zeitraum. Von diesen gaben 21.967 an, mindestens einmal in ihrem Leben eine der genannten Substanzen konsumiert zu haben. Ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen den untersuchten Variablen wurde nicht gefunden. Die Autoren folgerten daraus, dass eine mindestens einmalige Einnahme von einer der psychedelischen Substanzen LSD, Psilocybin oder Mescalin/Peyote während des gesamten Lebens kein unabhängiger Risikofaktor für psychische Probleme des vergangenen Jahres sei. Sie wiesen jedoch darauf hin, dass eine Studie dieser Art keine Hinweise auf mögliche ursächliche Zusammenhänge gebe.Teri S. Krebs, Pål-Ørjan Johansen, Lin Lu: \"Psychedelics and Mental Health: A Population Study.\" In: \"PLoS ONE.\" 8, 2013, S. e63972,.*) anonymisiert", "section_level": 3}, {"title": "Religion.", "content": "Raunheim war seit der Reformation überwiegend von evangelischen Christen bewohnt. Seit 1530 wurde in Raunheim evangelisch gepredigt. 1590 kaufte Landgraf Georg I von Hessen-Darmstadt für 2000 Gulden dem Stift St. Stephan in Mainz die Collatur, den \"Raunheimer Pfarrhof\", die Pfarrgüter samt dem kleinen und großen Zehnten ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen katholische Flüchtlinge unter anderem aus dem Sudetenland nach Raunheim. Heute gibt es annähernd gleich viele katholische wie evangelische Christen in Raunheim. Seit 2014 sind die evangelische Philipp-Melanchthon-Gemeinde und die evangelische Martin-Luther-Gemeinde fusioniert und die fusionierte Gemeinde nennt sich nun Evangelische Paulusgemeinde Raunheim. In der \"Odenwaldstraße\" gibt es ein von thailändischen Mönchen betriebenes Buddhistisches Kloster. Es gehört zur Wat-Phra-Dhammakaya-Sekte und war wegen Platzmangels von Frankfurt nach Raunheim ausgewichen. Für Muslime existiert ein Gebetshaus in der \"Frankfurter Straße\", sowie ein Gebetszentrum der Ahmadiyya Muslim Jamaat in der \"Jakobstraße\". In der Frankfurter Straße steht im Hotel \"Attaché\" außerdem eine russisch-orthodoxe Kapelle zur Verfügung, die vom dortigen Hotelbetreiber unterhalten wird.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtverordnetenversammlung.", "content": "Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister von Raunheim ist seit 2000 Thomas Jühe (* 1963 in Frankfurt am Main; SPD). Erstmals zum Bürgermeister gewählt wurde er am 17. Oktober 1999 in der Stichwahl mit 50,1 Prozent der Stimmen gegen Wolfgang Becker (CDU). Bei den Bürgermeisterwahlen 2005 sowie 2011 wurde er jeweils wiedergewählt, 2005 mit 74,2 Prozent und 2011 mit 81,5 Prozent. Jühe ist zudem seit 2003 Vorsitzender der Kommission zur Abwehr des Fluglärms am Frankfurter Flughafen sowie Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fluglärmkommissionen (ADF). Darüber hinaus berät er das Bundesumweltministerium sowie das Bundesverkehrsministerium in Fluglärmfragen im Ausschuss nach § 32a LuftVG.", "section_level": 2}, {"title": "Magistrat.", "content": "Neben dem hauptamtlichen Bürgermeister Thomas Jühe (SPD) gehören dem achtköpfigen Gremium ehrenamtlich an: Erste Stadträtin Dorothee Herberich (SPD), die Stadträte Ulrich Belser (SPD), Kurt Jenal (SPD), Cesare Dima (SPD), Kurt Jenal (SPD), Otto Müller (CDU), Volker Schalle (B90/Grüne) sowie Adrianus van Loon (FDP).", "section_level": 2}, {"title": "Ausländerbeirat.", "content": "Neben dem Ausländerbeiratsvorsitzenden Serdar Tanner (WFA) gehören dem achtköpfigen Gremium ehrenamtlich an: Stellvertretender Vorsitzender Kadir Erdogan (RUL), Bengül Malkoc (RUL), Recep Arikök (RUL), Yahya Güler (RUL), Vaughn Coleman (IS), Julia Alcocer Maestre (IS), Muhittin Salur (WFA), Tuncay Seven (WFA)", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen wurde 1926 durch das Hessische Ministerium des Innern amtlich genehmigt.", "section_level": 2}, {"title": "Flagge.", "content": "Die Flagge wurde am 9. April 1964 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt. Beschreibung: „Auf einer breiten roten Mittelbahn, beseitet von schmalen gelben Seitenbahnen, im oberen Drittel aufgelegt das Gemeindewappen.“", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Raunheim unterhält seit dem 27. Oktober 1973 eine Städtepartnerschaft zum französischen Le Teil im Département Ardèche, seit 25. Oktober 1986 zum italienischen Trofarello in der Nähe von Turin. Raunheim bekam am 24. Oktober 1992 die Europafahne durch den Europarat verliehen. Damit wurde die Stadt Raunheim aufgrund ihrer Arbeit im Sinne des Europagedankens gewürdigt. Mit Shiramine in Japan wurde am 14. Mai 1997 ein Freundschaftsvertrag geschlossen. Die Anne-Frank-Schule pflegt eine Schulpartnerschaft mit der Malbank-School im englischen Nantwich (Grafschaft Cheshire).", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Im Wald sind der Schützenverein Tell und der Gebrauchs- und Schutzhundeverein Raunheim e. V. (GSV) beheimatet. Weitere Sportvereine in Raunheim sind der Turn- und Sportverein (TSV) Raunheim, der Tennis Klub Raunheim (TKR), die SV 07 Raunheim und die SSV Raunheim. Der Kanu-Club-Wanderfahrer 1955 e. V. Raunheim wurde im Dezember 1955 gegründet und besitzt ein Bootshaus in der Anton-Flettner-Straße 20. Der Yachtclub Untermain im ADAC e. V. betreibt den Yachthafen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flächennutzung.", "content": "Das Gemeindegebiet umfasst eine Gesamtfläche von 1261 Hektar, davon entfallen in ha auf:", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftsstruktur.", "content": "Die verkehrsgünstige Lage am Main sowie die Nähe von Flughafen und Autobahn haben die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg schnell wachsen (1945: 3600 Einwohner) und zu einem bedeutenden Industriestandort werden lassen. Mehrere tausend Arbeitsplätze sollen bald auf dem Gelände der ehemaligen Caltex-Raffinerie entstehen, das nun Mönchhof-Gelände heißt. Die Stadt unterhält einen Eigenbetrieb, die Stadtwerke Raunheim. Im November 2017 beziehen rund 1000 Mitarbeiter der Lufthansa-Tochter Lufthansa Systems GmbH & Co. KG ihre neue Firmenzentrale im neuen Gewerbegebiet Airport Garden auf dem Gelände der ehemaligen Lederfabrik Resart-Ihm.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Vom Stadtzentrum sind es etwa zwei Kilometer zur Anschlussstelle der A 3 und etwa acht Kilometer zum Flughafen Frankfurt am Main. Im öffentlichen Personennahverkehr besteht ein S-Bahn-Anschluss nach Frankfurt, Mainz und Wiesbaden. Es fahren die S-Bahn-Linien S8 und S9 des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV). Zudem gibt es eine innerstädtische Buslinie Nummer 79. Raunheim ist eingebunden in die Busverbindung Linie 72 zwischen Ginsheim und dem Frankfurter Flughafen. Beide Linien werden von der Regionalverkehr Kurhessen GmbH (RKH) im Auftrag der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft des Kreises Groß-Gerau (LNVG) bedient. Die Nähe zum Flughafen ist nicht nur von Vorteil, da Raunheim im Einfluggebiet liegt. Bei entsprechenden Windverhältnissen (offiziell: Betriebsrichtung 07) fliegen die Flugzeuge in ca. 300 Metern Höhe über die Stadt, wobei in der Regel ein Lärmpegel von 70 dB(A), in der Spitze über 90 dB(A), erreicht werden. Damit ist Raunheim die am stärksten durch Fluglärm belastete Kommune im Flughafenbereich. Die Stadt hat deshalb ein Fluglärmentlastungskonzept entwickelt. Gegen den weiteren Flughafenausbau kämpft eine Bürgerinitiative. Raunheim hat einen Yachthafen, der vom Yachtclub Untermain im ADAC e.V. betrieben wird. Er verfügt über 63 Liegeplätze für Sportboote bis 13 Meter Länge. In Raunheim befindet sich eine Anlage zur Bestimmung der Fließgeschwindigkeit des Mains des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Aschaffenburg. Sie besteht aus einer Seilzugsanlage, welche über den Main gespannt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "In Raunheim gibt es eine Grundschule, die Pestalozzi-Schule, mit 700 Schülern und Schülerinnen. Die siebenzügige Grundschule ist Hessens größte Grundschule. Sie bietet Ganztagsbetreuung und zahlreiche Arbeitsgemeinschaften. Die Anne-Frank-Schule ist eine sechszügige Integrierte Gesamtschule, die ebenfalls Ganztagsbetreuung und zahlreiche Arbeitsgruppen anbietet. Die Stadt unterstützt die Schulen bei der Betreuung. Die Ziele sind im Bildungskonzept Raunheim festgelegt. Weiterführende und berufsbildende Schulen gibt es zudem in der direkt angrenzenden Nachbarstadt Rüsselsheim am Main sowie in der Kreisstadt Groß-Gerau.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kindergärten.", "content": "Raunheim verfügt über sieben kommunale Kindergärten, darunter einen Waldkindergarten, sowie zwei Kindergärten in evangelischer Trägerschaft. Die Stadt unterstützt die Tagesmütterbetreuung und einen Verein, der Kleinkinderbetreuung anbietet.", "section_level": 3}, {"title": "Mediathek.", "content": "Die Mediathek befindet sich in der Stadtverwaltung, Am Stadtzentrum 1. Der Bestand der Bibliothek umfasst rund 19.000 Medien. Knapp 3700 Leser haben einen Leihausweis. Die Mediathek bietet regelmäßig Veranstaltungen an.", "section_level": 3}, {"title": "Medien.", "content": "Die Tageszeitungen Main-Spitze und Rüsselsheimer Echo berichten mit einem eigenen Lokalteil über das Geschehen in der Stadt. Die Main-Spitze ist ein Tochterblatt der Mainzer Allgemeinen Zeitung, siehe Verlagsgruppe Rhein Main, das Rüsselsheimer Echo gehört seit 2015 zur Frankfurter Neue Presse. Zudem gibt es kostenfreie Anzeigenblätter, die in Raunheim verteilt werden und auch über das Geschehen in der Stadt berichten: Rüsselsheimer Wochenblatt, Untermain Heute, Blitz-Tipp, Äppler.", "section_level": 3}, {"title": "Freiwillige Feuerwehr.", "content": "Die Freiwillige Feuerwehr Raunheim wird durch den 1880 gegründeten Verein Freiwillige Feuerwehr Raunheim am Main unterhalten und durch die Stadt entsprechend dem Hessischen Gesetz über den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz (HBKG) unterstützt. Sie gewährleistet den Brand- und Notfallschutz. Die Feuerwehr zählte zum 31. Dezember 2013 50 männliche und acht weibliche Einsatzkräfte, 20 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr sowie 13 Mitglieder in der Kinderfeuerwehr. Der umfangreiche Fuhrpark umfasst acht Fahrzeuge, zwei Boote und drei Anhänger. Um die gesetzlich vorgegebene personelle Leistungsstärke der Feuerwehr zu erhalten, hat die Stadtverordnetenversammlung im Februar 2009 ein in dieser Art in Hessen einmaliges Förderprogramm verabschiedet: Feuerwehrleute erhalten nach 25 Dienstjahren eine zusätzliche monatliche Rente, freien Eintritt in Schwimmbäder und bei Bedarf einen Zuschuss zur Kindergartenbetreuung. Die Stadt übernimmt die Kosten für den Erwerb des Lkw-Führerscheins und ermöglicht zinsvergünstigte Darlehen bei der Bildung von Wohneigentum. Wer zudem städtischer Bediensteter ist, hat Anspruch auf zwei Tage Sonderurlaub im Jahr.", "section_level": 3}, {"title": "Deutsches Rotes Kreuz.", "content": "Die örtliche Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes zählte im Juli 2012 insgesamt 1217 Fördermitglieder, sowie 39 aktive Einsatzkräfte, deren Aufgaben sich weit gliedern. Des Weiteren gehören der DRK-Ortsvereinigung derzeit 15 Jugendrotkreuzler an. Insgesamt vier Fahrzeuge (zwei Rettungswagen und zwei Mannschaftswagen) stehen den Helfern zu Verfügung, um ihre vielfältigen Aufgaben zu leisten. Rund 8.000 Stunden wurden von den Helferinnen und Helfern 2011 ehrenamtlich geleistet. Die DRK-Ortsvereinigung Raunheim-Kelsterbach schloss sich 2000 aus den beiden eigenständigen Ortsvereinen aus Raunheim und Kelsterbach zusammen, nachdem der Ortsverein Kelsterbach mit einem enormen Personalmangel zu kämpfen hatte und kurz vor der Auflösung stand. 37 Jahre (bis 2009) stand dem Ortsverein Lothar Hänel als Vorsitzender vor und prägte über viele Jahre den Auf- und Umbau des Vereins, bevor er aus gesundheitlichen Gründen 2009 das Amt an Jürgen Michel übergab. 2012 übergab dieser nach nur einer Legislaturperiode die Geschäfte an Volker Drees, der seit Juli 2012 den Verein führt. Lange Jahre wurde die Einsatzabteilung von Thomas Harbich geleitet. Seit 2006 liegt die Leitung der Einsatzabteilung in den Händen von Alexander Hänel. Seit 2006 besteht zwischen der DRK-Ortsvereinigung und den beiden Städten Raunheim und Kelsterbach eine vertragliche Vereinbarung zur Förderung und Unterstützung der Hilfsorganisation. Dieser Vertrag ist einzigartig in seiner Form und wurde von Lothar Hänel mit den beiden damaligen Bürgermeistern Thomas Jühe (Raunheim) und Erhard Engisch (Kelsterbach) konzipiert, um die örtliche Hilfsorganisation zukünftig zu unterstützen. Gemeinsam mit der DRK-Ortsvereinigung Rüsselsheim sowie dem Malteser-Hilfsdienst (OG Rüsselsheim) bildet der DRK Ortsverein Raunheim-Kelsterbach den 1. Sanitätszug des Kreises Groß-Gerau, aus dem sich wiederum die 1. Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) Sanitätsdienst des Kreises Groß-Gerau. Hier stellen die drei beteiligten Ortsvereine einen Einsatzleitwagen und einen Gerätewagen-San und einen Rettungswagen (Rüsselsheim) sowie 2 Rettungswagen (MHD Rüsselsheim und DRK Raunheim-Kelsterbach). Diese SEG-San dient dem Rettungsdienst als Unterstützung bei Großschadenslagen. Die sanitätsdienstliche Sicherstellung bei Sport- und sonstigen Großveranstaltungen, die Einsatzbereitschaft zu Unterstützung der beiden örtlichen Feuerwehren, eine gut sortierte Kleiderkammer, acht Blutspendetermine in Raunheim und Kelsterbach und nicht zuletzt die Hintergrundverstärkung des Rettungsdienstes sind nur einige Aufgaben, die erfüllt werden. Zwei „neue“ gebrauchte Rettungswagen stehen dem DRK-Ortsverein Raunheim-Kelsterbach seit dem Mai 2010 zur Verfügung und sorgen vor allem bei Paralleleinsätzen in Raunheim und Kelsterbach, sowie bei der Vielzahl von Diensten, dass immer ein Rettungswagen auch zur Notfallrettung bereitgehalten wird. Seit einiger Zeit wird an einem neuen Konzept für einen Gerätewagen gearbeitet. Ein weitaus größeres Problem allerdings ist die Unterkunft, die inzwischen um ein Vielfaches zu klein ist. Die DRK Ortsvereinigung ist seit 1953 in einer ehemaligen Wehrmachtsbaracke in der Odenwaldstraße beheimatet, die jegliche Dämmung vermissen lässt und in Bezug auf die sanitären Einrichtungen und den Stellplätzen bei weitem zu klein geworden ist. So kann der Dienst dort nur unter großen Einschränkungen abgewickelt werden. Derzeit müssen aus diesen Gründen zwei Rettungsmittel das ganze Jahr im Freien stehen. Derzeit wird gemeinsam mit den beiden Städten an einer Lösung der Problematik gearbeitet. Zusagen der beiden Städte zur Verbesserung der Situation wurden bereits erteilt, die Umsetzung soll zeitnah geschehen. Im Dezember 2011 erhielt die DRK-Ortsvereinigung Raunheim-Kelsterbach aus den Händen von Innenminister Dr. Hans-Peter Friedrich den Förderpreis \"Helfende Hand 2011\" in der Kategorie \"Innovative Konzepte\" für das Ausbildungs-Konzept \"EASI – Helfende Hände altern nicht\", einer Ersthelfer-Ausbildung für Senioren und Interessierte ab 60. Den speziell auf Senioren zugeschnittene Lehrgang gliedert sich in zwei Stufen und führt die Teilnehmer mit Basiswissen durch Notfallsituationen im täglichen Ablauf. So konnten hierdurch alleine im Jahr 2011 über 100 Teilnehmer aus Raunheim geschult werden. Die Jury beeindruckte das Konzept und vor allem die Tatsache, dass hier auf den demographischen Wandel eingegangen wird. Gemeinsam mit den örtlichen Hilfsorganisationen von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Freiwilligen Feuerwehr (FF), sowie mit den umliegenden Partnern, der Polizei Rüsselsheim, dem Verein Seelsorge in Notfällen Kreis Groß-Gerau e. V. (SiN) und dem Technischen Hilfswerk Rüsselsheim (THW) findet jährlich ein großer \"Tag der Hilfsorganisationen\" statt, der sich inzwischen fest in den Veranstaltungskalender der Stadt Raunheim etabliert hat und eine Vielzahl von Besucher anlockt.", "section_level": 3}], "src_summary": "Raunheim ist eine Stadt im südhessischen Kreis Groß-Gerau im Rhein-Main-Gebiet etwa 20 km südwestlich von Frankfurt am Main am Südufer des Mains gelegen. Die Stadt grenzt direkt an den Frankfurter Flughafen.", "tgt_summary": null, "id": 1893659} {"src_title": "Alexander von Pape", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Beruf.", "content": "Nach dem Abitur 1977 absolvierte Wolff ein Studium der Geschichte, der evangelischen Theologie, der Philosophie und Ethnologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Philipps-Universität Marburg. 1984 legte sie das erste und 1986 das zweite Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Anschließend war sie bis 1995 als Lehrerin für Geschichte, evangelische Religion und Gemeinschaftskunde an der Edith-Stein-Schule in Darmstadt tätig. Sie war Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung.", "section_level": 2}, {"title": "Parteilaufbahn.", "content": "Wolff wurde schon als Schülerin 1975 Mitglied der CDU. Seit 1980 gehört sie dem Vorstand des CDU-Kreisverbandes Darmstadt an. Von 1981 bis 1982 war sie Mitglied des Studentenparlaments in Marburg. Seit 1996 gehört sie dem CDU-Landesvorstand in Hessen an, von 2002 bis 2008 als stellvertretende Landesvorsitzende. Wolff gehörte von 1995 bis 2006 dem Bundesvorstand des Evangelischen Arbeitskreises von CDU und CSU (EAK) an. Von 1996 bis 2004 war sie Landesvorsitzende des EAK in Hessen. Von April 2000 bis Dezember 2008 war sie Mitglied des CDU-Bundesvorstandes. Sie ist Mitglied der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA).", "section_level": 2}, {"title": "Abgeordnetentätigkeit.", "content": "Von 1989 bis 1999 sowie erneut von 2001 bis 2003 war Wolff Stadtverordnete in Darmstadt und in dieser Zeit von 1993 bis 1999 Vorsitzende der CDU-Stadtverordnetenfraktion. Von 1995 bis 2019 war sie Mitglied des Hessischen Landtages. 1995, 1999 und 2008 wurde sie über die Landesliste gewählt. Bei der Landtagswahl in Hessen 2003 gelang es ihr, das Mandat als direkt gewählte Abgeordnete im Wahlkreis Darmstadt-Stadt II zu erringen. Sie erreichte hier 44,0 % der Wahlkreisstimmen und löste Bernd Riege (SPD) ab. Bei der Landtagswahl in Hessen 2008 verlor sie ihren Wahlkreis an die SPD-Kandidatin Dagmar Metzger, zog jedoch über die Landesliste erneut in den Landtag ein. Bei den vorgezogenen Neuwahlen 2009 konnte sie ihren Wahlkreis zurückgewinnen. Sie verteidigte ihn 2013. Bei der Landtagswahl 2018 verlor sie ihr Direktmandat an Bijan Kaffenberger (SPD) und schied damit aus dem Landtag aus.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Ämter.", "content": "Am 7. April 1999 übernahm Wolff als Staatsministerin die Leitung des hessischen Kultusministeriums. In diesem Amt arbeitete sie vor allem an der Umsetzung eines der zentralen Wahlkampfversprechen der CDU, der sogenannten Unterrichtsgarantie bzw. der später entwickelten Unterrichtsgarantie (plus), mit der der Unterrichtsausfall an den allgemeinbildenden Schulen in Hessen verringert wurde. Wolff tritt für den Erhalt des gegliederten Schulsystems ein. Im Streit um die Föderalismusreform war sie für einen Erhalt der Länderkompetenz in Fragen der Schulbildung. Unter ihrer Amtsführung wurde außerdem eine Prüfung der deutschen Sprachkenntnisse ein Jahr vor Einschulung verbunden mit entsprechenden Sprachförderprogrammen für diejenigen Kinder mit Sprachproblemen schon vor Schulbeginn eingeführt. Außerdem wurde die Schulzeit bis zum Abitur, das nun als Landesabitur stattfindet, auf zwölf Jahre verkürzt. Die Qualität der Schulen soll durch eine Überprüfung durch externe Auditoren gesichert werden („Schul-TÜV“). Für leistungsschwache Hauptschüler wurden „SchuB“ („Schule und Beruf“)–Klassen mit besonderen Förderprogrammen geschaffen. Ab dem 5. April 2003 war Wolff außerdem stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Hessen. Am 13. Februar 2008, vier Wochen nach der Landtagswahl in Hessen, kündigte sie an, ab dem 5. April 2008 für eine neue Regierung nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Ihr Ressort übernahm kommissarisch Justizminister Jürgen Banzer.", "section_level": 2}, {"title": "Kreationismusdebatte.", "content": "Die Arte-Dokumentation „Von Göttern und Designern“ der Filmemacher Frank Papenbroock und Peter Moers warf dem Hessischen Kultusministerium vor, kreationistische Unterrichtsmethoden in Hessen zu dulden. An der privaten christlichen Hermann-Francke-Schule Gießen sowie am staatlichen Liebig-Gymnasium in Gießen soll demnach im Biologieunterricht die biblische Schöpfungslehre unterrichtet worden sein. Ein nicht zugelassenes Buch, das von einem Kreationisten-Zusammenschlusses herausgegeben wird, soll dazu verwendet worden sein. Wolff erklärte laut Spiegel, Privatschulen könnten \"das Schulwesen durch besondere Inhalte und Formen der Erziehung und des Unterrichts erweitern\". In einem dpa-Gespräch im Oktober 2006 erklärte sie weiter, Daraufhin wurde sie von dem Evolutionsbiologen Ulrich Kutschera beschuldigt, „die Sprache der Kreationisten zu benutzen“. Bündnis 90/Die Grünen forderten eine Klarstellung. Auch an anderer Stelle hatte Wolff erklärt, dass sie keinen Widerspruch zwischen der biologischen Evolutionstheorie und der Erklärung in der Bibel sehe. Im Juni 2007 bezeichnete sie in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Behandlung der biblischen Schöpfungslehre im Biologieunterricht als „modern“. Sowohl vom Verband Deutscher Biologen als auch von der Fraktion der Grünen im Hessischen Landtag wurde Kritik an diesen Äußerungen geübt. Der katholische Theologe Hans Küng verteidigte im Kulturinterview des Deutschlandradios am 9. Juli 2007 Karin Wolffs Aussagen: „Ich meine, der Biologieunterricht muss selbstverständlich auf der Ebene der Evolutionstheorie geführt werden. Aber wenn zum Beispiel eine Frage aufkommt, [...] was war vor dem Big Bang? Oder was kann den Big Bang erklären? Ja, das ist eine Frage, wo die Naturwissenschaft nach allen vernünftigen Naturwissenschaftlern an ihre Grenzen gekommen ist. Und da fangen tatsächlich die Fragen des Glaubens an. Das hat schon Immanuel Kant gesagt.“ Wolff erhielt zudem klare Unterstützung durch Ministerpräsident Roland Koch (CDU) und CDU-Fraktionschef Christean Wagner.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchliches Engagement.", "content": "Wolff war von 1992 bis 2010 Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und seit 2002 Mitglied der Kammer für Bildung und Erziehung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Heute ist sie Mitglied in mehreren Kuratorien: bei der Evangelischen Hochschule Darmstadt, der Ehrenamtsakademie der EKHN und der evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Wolff wohnt in Darmstadt-Eberstadt. Am 4. Juli 2007 bekannte sie sich öffentlich zu ihrer sexuellen Orientierung; sie ist mit einer Osteopathin aus Wiesbaden liiert und lebt mit ihr seit 2016 in einer eingetragenen Partnerschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Karin Wolff (* 23. Februar 1959 in Darmstadt) ist eine deutsche Politikerin (CDU). Sie war von 1999 bis 2008 hessische Kultusministerin und dazu von 2003 bis 2008 stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Hessen.", "tgt_summary": null, "id": 1257991} {"src_title": "Festung Spantekow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Grundlegendes.", "content": "Die Anfänge von Scrum lassen sich auf Ikujirō Nonaka und Hirotaka Takeuchi zurückverfolgen. Inspiriert von deren Erkenntnissen schuf Jeff Sutherland in einem Projekt für die Guinness Peat Aviation eine neue Rolle für die Projektleiter. Diese wurden zu Teammitgliedern, und ihre Rolle war eher die eines Moderators als die eines Managers. Zusammen mit Ken Schwaber formalisierte er Scrum ab 1993. Dabei wurde Scrum durch die Theory of Constraints und das Toyoto 3M Modell (Muda, Mura, Muri) beeinflusst, die Idee eines \"Daily Meetings\" stammt von James Coplien. Auf der OOPSLA 1995 wurde dann der erste Konferenzbeitrag über Scrum veröffentlicht. Darin schrieb Schwaber: Der Begriff \"Scrum\" stammt aber von Nonaka und Takeuchi, die damit das Gedränge ( \") im Rugby als Analogie für außergewöhnlich erfolgreiche Produktentwicklungsteams beschrieben. Diese Teams arbeiten als kleine, selbst-organisierte Einheiten und bekommen von außen nur eine Richtung vorgegeben, bestimmen aber selbst die Taktik, wie sie ihr gemeinsames Ziel erreichen. 2002 veröffentlichte Ken Schwaber mit Mike Beedle, einem der ersten Scrum-Anwender, mit'das erste Buch über Scrum, 2004 folgte Schwabers '. 2007 erschien schließlich Ken Schwabers drittes Buch \". Darin geht es nicht mehr bloß um die Einführung von Scrum in Software-Entwicklungsteams, sondern um die Ausweitung auf das gesamte Unternehmen. Spätestens seit der ersten jährlichen Umfrage von VersionOne (2006) ist Scrum die gängigste agile Methode. Parallelen zu Scrum finden sich in der schlanken Produktion (englisch \"\"), die ihren Ursprung in japanischen Unternehmen hat. Sie strebt eine bessere Wertschöpfung durch verstärkte Zusammenarbeit an. Nonaka und Takeuchi führen den Erfolg solcher Unternehmen auf ein gelungenes Wissensmanagement zurück. Im westlichen Verständnis sei die Ressource Wissen auf Worte und Zahlen begrenzt. Wissen kann nach diesem Verständnis erworben oder antrainiert werden. Japanische Firmen hingegen sehen in dieser Art von Wissen nur die Spitze eines Eisbergs. Für sie ist Wissen in erster Linie \"implizit\" („tacit“). Dieses implizite Wissen ist subjektiv und intuitiv, es enthält unser Bild der Realität und unsere Vision für die Zukunft. Während", "section_level": 1}, {"title": "Rollen.", "content": "Das Scrum Framework kennt drei Rollen: Product Owner, Entwicklungsteam und Scrum Master. Die Gesamtheit dieser Rollen wird als Scrum Team bezeichnet. Ein Scrum Team tritt mit den Beteiligten in Kontakt, den sogenannten Stakeholdern. Fortschritt und Zwischenergebnisse sind für alle Stakeholder transparent. Stakeholder dürfen bei den meisten Ereignissen zuhören. Verschiedene Autoren haben argumentiert, dass weitere Rollen einbezogen werden sollten, wenn man Scrum als Management-Framework verstehen will. Da sich Scrum jedoch auf das Team fokussiert und kein Management-Framework ist, sind diese Rollen nicht in das Scrum Framework aufgenommen worden. Die drei Rollen haben sich als ausreichend für die Organisation eines Teams erwiesen. Für die Organisation größerer Einheiten und mehrerer Teams gibt es spezielle Frameworks wie das Scaled Agile Framework oder Large Scale Scrum. Diese Frameworks definieren weitere Rollen, die in großen agilen Entwicklungsorganisationen benötigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Product Owner.", "content": "Der Product Owner ist für die Eigenschaften und den wirtschaftlichen Erfolg des Produkts verantwortlich. Er gestaltet das Produkt mit dem Ziel, seinen Nutzen zu maximieren. Der Nutzen könnte sich beispielsweise am Umsatz des Unternehmens orientieren. Er erstellt, priorisiert und erläutert die zu entwickelnden Produkteigenschaften, und er urteilt darüber, welche Eigenschaften am Ende eines Sprints fertiggestellt wurden. Er ist eine Person, kein Komitee. Ihm allein obliegt die Entscheidung über das Produkt, seine Eigenschaften und die Reihenfolge der Implementierung. So", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungsteam.", "content": "Das Entwicklungsteam ist für die Lieferung der Produktfunktionalitäten in der vom Product Owner gewünschten Reihenfolge verantwortlich. Zudem trägt es die Verantwortung für die Einhaltung der vereinbarten Qualitätsstandards. Das Entwicklungsteam organisiert sich selbst. Es lässt sich von niemandem, auch nicht vom Scrum Master, vorschreiben, wie es Backlogeinträge umzusetzen hat. Ein Entwicklungsteam sollte in der Lage sein, das Ziel eines jeweiligen Sprints ohne größere äußere Abhängigkeiten zu erreichen. Deshalb ist eine interdisziplinäre Besetzung des Entwicklungsteams wichtig, z. B. mit Architekt, Entwickler, Tester, Dokumentationsexperte und Datenbankexperte. Gute und schlechte Ergebnisse werden nie auf einzelne Teammitglieder, sondern immer auf das Entwicklungsteam als Einheit zurückgeführt. Das ideale Teammitglied ist sowohl Spezialist als auch Generalist, damit es Teamkollegen beim Erreichen des gemeinsamen", "section_level": 2}, {"title": "Scrum Master.", "content": "Der Scrum Master ist dafür verantwortlich, dass Scrum als Rahmenwerk gelingt. Dazu arbeitet er mit dem Entwicklungsteam zusammen, gehört aber selbst nicht dazu. Er führt die Scrum-Regeln ein, überprüft deren Einhaltung und kümmert sich um die Behebung von Störungen und Hindernissen. Dazu gehören mangelnde Kommunikation und Zusammenarbeit sowie persönliche Konflikte im Entwicklungsteam, Störungen in der Zusammenarbeit zwischen Product Owner und Entwicklungsteam sowie Störungen von außen, beispielsweise Aufforderungen der Fachabteilung zur Bearbeitung zusätzlicher Aufgaben während eines Sprints. Ein Scrum Master", "section_level": 2}, {"title": "Stakeholder.", "content": "Stakeholder sind Rollen außerhalb von Scrum. Die folgenden Rollen können helfen, die unterschiedlichen Stakeholder und deren Aufgaben zu differenzieren.", "section_level": 1}, {"title": "Kunden.", "content": "Den Kunden wird das Produkt nach Fertigstellung zur Verfügung gestellt. Kunden können je nach Situation sowohl interne Fachabteilungen als auch externe Personen oder Gruppen sein. Es ist Aufgabe des Product Owners, seine Kunden durch Lieferung des Wunschproduktes", "section_level": 2}, {"title": "Anwender.", "content": "Anwender sind diejenigen Personen, die das Produkt benutzen. Ein Anwender kann, muss aber nicht zugleich Kunde sein. Die Rolle des Anwenders ist für das Scrum Team", "section_level": 2}, {"title": "Management.", "content": "Das Management trägt Verantwortung dafür, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehören die Bereitstellung von Räumen und Arbeitsmitteln, aber auch generell die", "section_level": 2}, {"title": "Sprint.", "content": "Ein Sprint ist ein Arbeitsabschnitt, in dem ein Inkrement einer Produktfunktionalität implementiert wird. Er beginnt mit einem Sprint Planning und endet mit Sprint Review und -Retrospektive. Sprints folgen unmittelbar aufeinander. Während eines Sprints sind keine Änderungen erlaubt, die das Sprintziel beeinflussen. Ein Sprint umfasst ein Zeitfenster von ein bis vier Wochen. Alle Sprints sollten idealerweise die", "section_level": 1}, {"title": "Ereignisse.", "content": "In Scrum spricht man von Ereignissen oder Events statt von Meetings, um klarzustellen, dass es sich um Arbeit handelt. Alle Ereignisse von Scrum haben feste Zeitfenster (Timeboxen), die nicht überschritten werden sollen.", "section_level": 1}, {"title": "Sprint Planning.", "content": "Im Sprint Planning werden zwei Fragen beantwortet: Die Sprint-Planung wird daher häufig in zwei Teile geteilt. Sie dauert in Summe maximal 2 Stunden je Sprint-Woche, beispielsweise maximal acht Stunden für einen 4-Wochen-Sprint.", "section_level": 2}, {"title": "Teil 1: Festlegung des \"Was\".", "content": "Der Product Owner stellt dem Entwicklungsteam die im Product Backlog festgehaltenen Produkteigenschaften in der zuvor priorisierten Reihenfolge vor. Das Product Backlog sollte im Sprint zuvor im \"Product Backlog Refinement\" so weit vorbereitet worden sein, dass es geordnet, gefüllt und die Einträge für den nächsten Sprint geschätzt sind. Das gesamte Scrum Team arbeitet im ersten Teil der Planung daran, ein gemeinsames Verständnis für die im Sprint zu erledigende Arbeit zu entwickeln. Dabei werden die Eigenschaften und die Akzeptanzkriterien besprochen, beispielsweise die Gebrauchstauglichkeit. Außerdem einigt sich der Product Owner", "section_level": 3}, {"title": "Teil 2: Festlegung des \"Wie\".", "content": "Im zweiten Teil der Sprint Planung plant das Entwicklungsteam im Detail, welche Aufgaben (Tasks) zum Erreichen des Sprintziels und zur Lieferung der prognostizierten Product-Backlog-Einträge notwendig sind. Diese Planung macht das Entwicklungsteam, wobei der Product Owner für Fragen in Reichweite sein sollte. Oftmals bilden sich zur Beantwortung der Wie-Frage Kleingruppen, in denen verschiedene Aspekte wie z. B. Architektur, Datenelemente und Schnittstellen geklärt werden. Ergebnis ist das Sprint Backlog: der detaillierte Plan für den nächsten Sprint. Er enthält die für den Sprint geplanten Product-Backlog-Einträge und die Aufgaben zu deren Umsetzung. Häufig wird dafür ein Taskboard als Technik verwendet.", "section_level": 3}, {"title": "Daily Scrum.", "content": "Zu Beginn eines jeden Arbeitstages trifft sich das Entwicklerteam zu einem max. 15-minütigen Daily Scrum, bei dem Scrum Master und Product Owner häufig anwesend, jedoch nicht aktiv beteiligt sind, falls sie nicht selbst Backlogelemente bearbeiten. Zweck des Daily Scrum ist der Informationsaustausch. Im Daily Scrum werden keine Probleme gelöst – vielmehr geht es darum, sich einen Überblick über den aktuellen Stand der Arbeit zu verschaffen. Dazu hat sich bewährt, dass jedes", "section_level": 2}, {"title": "Sprint Review.", "content": "Das Sprint Review steht am Ende des Sprints. Hier überprüft das Scrum-Team das Inkrement, um das Product Backlog bei Bedarf anzupassen. Das Entwicklungsteam präsentiert seine Ergebnisse und es wird überprüft, ob das zu Beginn gesteckte Ziel erreicht wurde. Das Scrum Team und die Stakeholder besprechen die Ergebnisse und was als Nächstes zu tun ist. Im Sprint Review ist die Beteiligung von Kunden und Anwendern wichtig, da diese die fertige Funktionalität des Inkrements benutzen und validieren können. Hieraus ergibt sich wichtiges Feedback für die weitere Produktgestaltung. Es kann sogar passieren, dass die Funktionalität alle Abnahmekriterien erfüllt und dennoch aus der Perspektive des Benutzers unbrauchbar ist, beispielsweise wenn ein Button an einer schwer", "section_level": 2}, {"title": "Sprint-Retrospektive.", "content": "Die Sprint-Retrospektive steht am Ende eines Sprints. Hierbei überprüft das Scrum Team seine bisherige Arbeitsweise, um sie in Zukunft effizienter und effektiver zu machen. Der Scrum Master unterstützt das Scrum Team darin, gute Praktiken und Verbesserungen zu finden, die im nächsten Sprint umgesetzt werden. Die Retrospektive ist ein gemeinsames Ereignis des Scrum Teams. Das Team soll seine Arbeitsweise offen und ehrlich überprüfen können.", "section_level": 2}, {"title": "Artefakte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Product Backlog.", "content": "Das Product Backlog ist eine geordnete Auflistung der Anforderungen an das Produkt. Das Product Backlog ist dynamisch und wird ständig weiterentwickelt. Alle Arbeit, die das Entwicklungsteam erledigt, muss ihren Ursprung im Product Backlog haben. Der Product Owner ist für die Pflege des Product Backlogs verantwortlich. Er verantwortet die Reihenfolge bzw. Priorisierung der Einträge. Das Product Backlog ist nicht vollständig und erhebt auch nicht diesen Anspruch. Zu Beginn eines Projektes enthält es die bekannten und am besten verstandenen Anforderungen. Die Priorisierung der Eintragungen erfolgt unter Gesichtspunkten wie wirtschaftlicher Nutzen, Risiko und Notwendigkeit. Eintragungen mit der höchsten Priorität werden als erste im Sprint umgesetzt. Das Risiko einer Anforderung kann durch eine Analyse ihrer Abhängigkeiten zu anderen Anforderungen bestimmt werden. Diese Abhängigkeiten werden auch als Rückverfolgbarkeit (englisch requirements traceability) bezeichnet und im Werkzeug, welches das Product Backlog verwaltet (z. B. Issue Tracker), als Nebenprodukt erfasst. Die Anforderungen im Product Backlog sollten nicht technisch, sondern fachlich und anwenderorientiert sein. Eine Möglichkeit, um diese Sichtweise zu unterstützen, ist die Formulierung der Produkteigenschaften als User Stories. Die dabei für jede User Story erwünschten Eigenschaften wurden von Bill Wake zum Akronym INVEST zusammengefasst. Es steht für:", "section_level": 2}, {"title": "Product Backlog Refinement.", "content": "Das Product Backlog Refinement (früher auch \"Backlog Grooming\" genannt) ist ein fortlaufender Prozess, bei dem der Product Owner und das Entwicklungsteam gemeinsam das Product Backlog weiterentwickeln. Hierzu gehören: Für die Gestaltung des Produkts und des Product Backlogs können Stakeholder wertvolle Informationen liefern, indem sie dem Scrum Team erklären, wie sie sich eine Funktionalität im alltäglichen Gebrauch wünschen. Daher gibt es meistens auch Product-Backlog-Refinement-Treffen zusammen mit ausgewählten Stakeholdern. Das Product Backlog Refinement sollte nicht mehr als 10 % der Zeit des Entwicklungsteams in Anspruch nehmen.", "section_level": 3}, {"title": "Sprint Backlog.", "content": "Das Sprint Backlog ist der aktuelle Plan der für einen Sprint zu erledigenden Aufgaben. Es umfasst die Product-Backlog-Einträge, die für den Sprint ausgewählt wurden, und die dafür", "section_level": 2}, {"title": "Product Increment.", "content": "Das Inkrement ist die Summe aller Product-Backlog-Einträge, die während des aktuellen und allen vorangegangenen", "section_level": 2}, {"title": "Zusätzliche Anforderungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Transparenz des Fortschritts.", "content": "Zum Kern von Scrum gehört eine Transparenz über den Fortschritt des Produkts und des Sprints – innerhalb und außerhalb des Teams. Während das", "section_level": 2}, {"title": "Definition of Done.", "content": "Die Definition of Done (DoD) ist ein gemeinsames Verständnis des Scrum Teams, unter welchen Bedingungen eine Arbeit als fertig bezeichnet werden kann. Sie enthält für gewöhnlich Qualitätskriterien, Einschränkungen und allgemeine nicht-funktionale Anforderungen. Mit zunehmender Erfahrung des Scrum Teams entwickelt sich die Definition of Done weiter. Sie enthält dann strengere Kriterien für höhere Qualität. Dazu gehört beispielsweise das Schreiben", "section_level": 2}, {"title": "Definition of Ready.", "content": "Die Definition of Ready (DOR) folgt dem Ansatz der \"Definition of Done\". Sie soll sicherstellen, dass ein Eintrag im Produkt Backlog vom Team implementiert werden kann, also wirklich alle notwendigen", "section_level": 2}, {"title": "Ergänzende Techniken.", "content": "In Verbindung mit Scrum werden die folgenden Techniken häufig genutzt. Diese Techniken gehören nicht zum Kern von Scrum und zu allen Techniken gibt es mehrere Alternativen.", "section_level": 1}, {"title": "User Story.", "content": "User Stories sind eine Technik zur Beschreibung von Anforderungen aus der Perspektive eines Benutzers unter Verwendung von Alltagssprache. In Scrum werden User Stories zur Formulierung der Product-Backlog-Einträge verwendet. Eine User Story beschreibt, welche Produkteigenschaft der Benutzer will und warum. User Stories folgen im Allgemeinen diesem Muster: \"Als NUTZER will ich FUNKTION oder EIGENSCHAFT, damit NUTZEN. \" Bei einem Projekt zur Entwicklung eines städtetauglichen Elektrofahrrads könnte eine User Story demnach folgendermaßen lauten: \"Als 30-jährige Geschäftsfrau möchte ich auf dem Weg zur Arbeit nur wenig in die Pedale treten müssen, damit ich nicht verschwitzt", "section_level": 2}, {"title": "Taskboard.", "content": "Das Taskboard ist eine Technik zur Visualisierung des Sprint Backlogs. Darauf lässt sich jederzeit erkennen, welche Product Backlog Einträge für den Sprint ausgewählt wurden, welche Aufgaben dazu zu bearbeiten sind, und in welchem Bearbeitungszustand diese Aufgaben sind. Das Taskboard ist eine Kanban-Tafel. Typischerweise besteht das Taskboard aus vier Spalten. In der ersten Spalte \"Anforderungen\" werden die Product Backlog Einträge eingetragen, die das Entwicklungsteam für diesen Sprint ausgewählt hat – in der vom Product Owner", "section_level": 2}, {"title": "Planungspoker.", "content": "Scrum schreibt keine spezifische Methode vor, Aufwände abzuschätzen. Bei einer guten Schätzmethode sollten die Beteiligten zunächst unbeeinflusst von den anderen Teilnehmern schätzen. Andererseits sollte die Methode in annehmbarer Zeit zu einem akzeptierten und validen Ergebnis führen. Seit ca. 2005 ist Planungspoker eine gängige Methode in Scrum und generell in agilen Projekten. Die englische Bezeichnung \"Planning Poker\" ist eine", "section_level": 2}, {"title": "Impediment Backlog.", "content": "Das Impediment Backlog ist eine Technik, mit welcher der Scrum Master öffentlich alle Arbeitsbehinderungen sammelt. Es handelt sich", "section_level": 2}, {"title": "Burn-Down-Chart.", "content": "Das Burn-Down-Chart dient der Visualisierung bereits geleisteter und noch verbleibender Arbeit. Das Burn-Down-Chart gibt es in zwei Varianten: Beim Sprint Burndown wird auf der horizontalen Achse der Zeitverlauf in Tagen und auf der vertikalen Achse die Anzahl der noch zu erledigenden Tasks aufgetragen. So ergibt sich eine Linie von offenen Aufgaben, die im Idealfall am Sprintende die Nulllinie trifft. Über das Sprint Burndown ist es möglich, die Erreichung des Sprint-Ziels besser abzuschätzen. Das Entwicklungsteam aktualisiert im Daily Scrum das Sprint Burndown. Alternativ können beim Sprint Burndown", "section_level": 2}, {"title": "Fünf Phasen einer Retrospektive.", "content": "Als Struktur einer Sprint-Retrospektive haben sich fünf Phasen bewährt:", "section_level": 2}, {"title": "Adaptionen von Scrum.", "content": "Obwohl der Scrum Guide die essentiellen Elemente von Scrum vorschreibt, scheinen viele Unternehmen signifikant davon abzuweichen. Die wenigste", "section_level": 1}, {"title": "Grenzen und Nachteile von Scrum.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Keine Erfolgsgarantie.", "content": "Erfolgsgarantien kann Scrum genau so", "section_level": 2}, {"title": "Verwertung gewonnener Erkenntnisse.", "content": "Bei der Verwendung von Scrum muss man sich darauf einstellen, dass die ursprünglichen Einschätzungen permanent über- oder untertroffen werden. Scrum zeigt vom ersten Tag an Abweichungen vom Soll-Zustand an. Ob Scrum dazu führt, dass Produkte schnell, gut, günstig oder qualitativ hochwertig entwickelt werden,", "section_level": 2}, {"title": "Rollenkonflikte.", "content": "Die Selbstorganisation im Entwicklungsteam impliziert, dass Hierarchien in Frage gestellt werden. Mitglieder, die nicht bereit sind, ihre bisherige Position innerhalb des Entwicklungsteams aufzugeben, können daher Konflikte erzeugen. Scrum fordert, dass", "section_level": 2}, {"title": "Juristische Erwägungen.", "content": "Im Rahmen von Werkverträgen und vor dem Hintergrund des Produkthaftungsgesetzes kann die Anwendung von Scrum begrenzt sein. Es besteht eine stärkere Unschärfe über die zu", "section_level": 2}, {"title": "Zertifizierung.", "content": "2003 war das Jahr, in dem die ersten zertifizierten Scrum Master von Ken Schwaber ausgebildet wurden. Heute konkurrieren mehrere Scrum-Zertifizierungen auf dem Markt. Neben Scrum-fokussierten Anbietern finden", "section_level": 1}, {"title": "Werkzeuge.", "content": "Es gibt diverse Werkzeuge wie Agilo for Scrum, Redmine (verschiedene Plugins verfügbar), OpenProject, Jira, oder Team Foundation Server, die darauf ausgelegt sind, die Einführung von Scrum und die darin anfallenden Prozesse zu erleichtern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Scrum (aus englisch \"\" für „Gedränge“) ist ein Vorgehensmodell des Projekt- und Produktmanagements, insbesondere zur agilen Softwareentwicklung. Es wurde ursprünglich in der Softwaretechnik entwickelt, ist aber davon unabhängig. Scrum wird inzwischen in vielen anderen Bereichen eingesetzt. Es ist eine Umsetzung von Lean Development für das Projektmanagement.", "tgt_summary": null, "id": 1599308} {"src_title": "Der blinde Mörder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Als Ausgangspunkt für den tiefgreifenden Umbau des Sozialstaates („Sozialabbau“), gegen den sich die Proteste 2004 richteten, wird die Regierungserklärung des Bundeskanzlers Gerhard Schröder am 14. März 2003 angesehen, in der er unter dem Namen Agenda 2010 als Programm ankündigte: „Wir werden Leistungen des Staates kürzen, Eigenverantwortung fördern und mehr Eigenleistung von jedem Einzelnen abfordern müssen.“ Gegen diese Politik wandten sich nach verschiedenen kleineren Protesten etwa 100.000 Teilnehmer einer gewerkschaftsgestützten, zentralen Demonstration am 1. November 2003 in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Begriffsdiskussion.", "content": "Die Verwendung des Begriffes „Montagsdemonstration“ war jedoch umstritten. Einige DDR-Bürgerrechtler kritisierten die Herstellung einer Analogie zur friedlichen Revolution von 1989. Die Montagsdemonstrationen 1989 hätten der Überwindung einer totalitären Diktatur gedient. Vera Lengsfeld sagte beispielsweise: „Es ging um Freiheit!“ Wolf Biermann verwendete den Begriff „Etikettenschwindel“. Besonders scharf wies der damalige Wirtschaftsminister Clement als politisch Verantwortlicher den Begriff zurück. In der \"Berliner Zeitung\" nannte Joachim Gauck den Begriff „töricht und geschichtsvergessen“. Er führte jedoch aus, dass es positiv sei, „wenn die Menschen demonstrieren“: wer meine, „gute Gründe für Demos zu haben, braucht kein falsches Etikett.“ Dagegen verteidigte der Leipziger Pfarrer Christian Führer die Verwendung des Begriffs: „Es kann nicht nach dem Motto gehen: \"Wir begrüßen, dass Ihr gegen die Kommunisten auf die Straße gegangen seid, aber jetzt habt Ihr die Klappe zu halten.\" So geht das echt nicht.“ Aber gerade dann sprach er sich für Hartz IV als „endlich eingeleitete[n] Beginn notwendiger Reformen unseres Sozialstaates“ aus, als am Tage zuvor, am 29. August 2004, die \"Erklärung von Angehörigen ehemaliger DDR-Oppositionsgruppen gegen Hartz IV\" mit 60 Unterzeichnern erschienen war: „Wir protestieren gegen Hartz IV. Wir sind einverstanden mit der Wiederbelebung der Montagsdemonstrationen. Es ging und geht um Gerechtigkeit, Selbstbestimmung, Mündigkeit, Menschenwürde und Freiheit...“.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf der Demonstrationen.", "content": "Als Initiator gilt Andreas Ehrholdt, ein arbeitsloser Bürokaufmann aus Magdeburg, der dort die ersten Montagsdemonstrationen organisierte. In Leipzig gab es ab 19. April 2004 wöchentliche Montagsdemonstrationen. Auf ihrem Höhepunkt am 30. August 2004 demonstrierten in über 200 Städten mindestens 200.000 Menschen gegen das Hartz IV-Reformpaket und die damit verbundene Ersetzung der Arbeitslosenhilfe durch das Arbeitslosengeld II. Bei der Berliner Demonstration am 20. September 2004 wurde die Ehefrau des Anmelders Fred Schirrmacher verletzt. Ab Mitte Oktober 2004 brach die Teilnehmerzahl deutlich ein und zahlreiche Gruppierungen zogen sich von den Demonstrationen zurück. Edmund Stoiber bezeichnete bei einer Rede in Deggendorf die Montagsdemonstranten in Jena und Eisenach als „dumme Kälber, die ihre Metzger selber“ wählten, weil sie Plakate von Oskar Lafontaine gezeigt hätten, der gegen die Einbeziehung der Ostdeutschen in die Rentenversicherung und die sozialen Sicherungssysteme gewesen sei. Lafontaine stufte die Montagsdemos als Beweis dafür ein, dass sich „das Volk die Politik wieder aneignen“ wolle. Bundespräsident Horst Köhler, der Bremen am 10. September 2007 mit einem Gefolge von 180 Diplomaten besuchte, sagte am Offenen Mikrofon: „Wenn wir uns hier treffen, glaube ich, haben Sie das Recht zu demonstrieren. Die Botschafter aus der ganzen Welt sehen, dass Deutschland, in diesem Fall Bremen und Bremerhaven, ebenfalls mit Problemen kämpft. Das ist wichtig, denn aus der Sicht vieler Botschafter aus Afrika geht’s uns in Deutschland riesig gut. Ich möchte ihnen eben dann zeigen: Auch hier wird gekämpft, ist nicht alles rosig. Deshalb müssen wir weiterarbeiten, und deshalb ist es gut, dass wir zur Kenntnis nehmen, was Sie sagen und was Sie beschwert!“ Probst Joachim Hempel, der den Braunschweiger Dom „selbstverständlich“ nach dem Vorbild der Leipziger Montagsdemonstrationen für eine Auftaktandacht zur Verfügung stellte, weil das Thema auch für künftige Generationen wichtig sei, rief zu „mehr Gerechtigkeit“ auf: „Menschen, die mit 1.500 Euro brutto eine Familie ernähren müssen, können nichts für eine private Altersvorsorge tun“. Für den Herbst rief Bromberger zur bundesweiten Sternfahrt nach Berlin auf.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahme von Neonazis.", "content": "In Erfurt war es eine Auflage der Polizei, dass Demonstranten einen öffentlichen Platz mit den Rechtsextremen teilen mussten. Die Demonstration fand dort in Anlehnung an die Erfurter Tradition des Jahres 1989 immer donnerstags statt. Ab etwa November 2004 wurde an Stelle der Demonstration eine Kundgebung auf dem Erfurter Anger durchgeführt. Dabei kam es zu einem Zwischenfall, bei dem der Verdi-Funktionär Angelo Lucifero mit einer Schreckschusspistole in die Luft schoss, nachdem stadtbekannte Neonazi-Kader ihn bedrängten. In anderen Städten reihten sich Neonazis in die Montagsdemonstrationen ein, was von den Demonstranten nicht immer verhindert wurde. Zu den Ursachen dafür zählten erstens, dass die Organisatoren zu wenige Ordner stellten, um einen Ausschluss der Neonazis durchzusetzen; in Einzelfällen wurden in kleineren Ortschaften Ordner aus dem rechtsextremen Spektrum rekrutiert. Zweitens waren manche der Organisatoren politisch so unerfahren, dass ihnen die Notwendigkeit einer Ausgrenzung von Neonazis nicht klar war: Alle Opfer des Sozialabbaus hätten ein Recht zu protestieren, argumentierten sie. Drittens hätte die Polizei erst dann eine Handhabe besessen, Rechtsextremisten von der Demonstration abzudrängen, wenn es bereits zu strafbaren Handlungen gekommen wäre, beispielsweise dem volksverhetzenden Aufstacheln zum Hass gegen Teile der Bevölkerung. Von den Gewerkschaftsspitzen wurde die Beteiligung von Rechtsextremisten als Grund dafür genannt, nicht bundesweit zur Teilnahme an Demonstrationen gegen Sozialabbau aufzurufen. Zwar haben deren Veranstalter überwiegend von Anbeginn den Ausschluss von Neonazis gefordert, doch konnten die Grundsätze der Montagsdemonstrationen wegen der Auseinandersetzungen um das Offene Mikrofon und die basisdemokratischen Abstimmungen teilweise erst nach Monaten schriftlich fixiert und beschlossen werden. Einer dieser Grundsätze – neben dem der Überparteilichkeit – lautet: „Wir grenzen uns entschieden von Faschisten ab. Sie haben auf der Montagsdemo nichts zu suchen.“", "section_level": 1}, {"title": "Organisation durch die MLPD.", "content": "Während die Gliederungen der Gewerkschaften anfingen, sich den Montagsdemos anzuschließen, zögere die DGB-Spitze vor den Wahlen in Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsen. Die Bewegung in Ostdeutschland finde aber noch keine Entsprechung in Westdeutschland. Hier seien die Attac-Gruppen gefordert. Der Bewegung abträglich seien Versuche von „politischen Kleinstgruppen“ wie der MLPD, die Montagsdemo unter ihre Kontrolle bringen zu wollen. Das überregionale Koordinationstreffen in Leipzig am 28. August 2004 drohe von der MLPD „unterwandert“ zu werden. Da viele Leute, die die alten Auseinandersetzungen der westdeutschen Linken nicht miterlebt hätten, das „Problem mit der MLPD“ nicht verstünden, solle ein erklärendes Papier vorbereitet und an die Gruppen verschickt werden. Eine bundesweite Struktur zur Koordinierung der Demos werde nicht für notwendig erachtet und sei derzeit unbedingt zu vermeiden, ebenso aber auch eine Schlammschlacht über die Presse. Eine große Demonstration am 3. Oktober 2004, die von der MLPD unter dem „völlig inakzeptablen“ Motto „Marsch auf Berlin“ ins Gespräch gebracht worden sei, finde in Ostdeutschland großen Anklang. Sie laufe aber „Gefahr“, als Endpunkt der Montagsdemos zu wirken und in den Medien mit dem Protesttag am 3. April 2004 verglichen zu werden. In Bremen trat das „Bündnis gegen Sozialkahlschlag“ im Januar 2005 die Organisation der Montagsdemonstration an eine Gruppe unabhängiger, parteiloser Bürger und Vertreter der MLPD ab. Diese Gruppe hatte auch vorher schon die Vorbereitung bei zusätzlichen Besprechungen durchgeführt. Die Aufrechterhaltung wöchentlicher Montagsdemos wurde laut Trennungsbeschluss von Teilen des Bündnisses nicht mehr für sinnvoll gehalten: Man müsse eine Kampagne zu einem geordneten Ende führen, bevor sie kläglich auseinanderlaufe. Eine weitere Zusammenarbeit mit der MLPD wurde abgelehnt, da sie mangelnde Solidarität mit Bündnispartnern zeige und in der bundesweiten breiten Bewegung gegen Sozialkahlschlag nur die unter ihrem Einfluss stehende Richtung unterstütze. Die Montagsdemo sehe sie nicht als Protestform, sondern als gesonderte Bewegung unter ihrer Führung. Dazu strebe sie deren bundesweite Vernetzung nach ihrem Organisationsschema an. Ihre Bremer Vertreter hätten sich organisatorisch stark beteiligt und seien bemüht gewesen, Richtlinien ihrer Partei „durchzudrücken“. Es genüge aber nicht, sich für die Verabschiedung von Prinzipien einer Bewegung stark zu machen, in denen man sich „entschieden gegen Faschismus“ abgrenzt, denn dies könnten auch rechte Populisten unterschreiben. Forderungen und Parolen wie „Weg mit Hartz IV, das Volk sind wir!“ seien ebenfalls nicht geeignet, sich von ihnen abzugrenzen.", "section_level": 1}, {"title": "Bundesweite Koordinierung.", "content": "Am 28. August 2004 fand in Leipzig auf Einladung der dortigen Montagsdemo ein erstes Treffen zur bundesweiten Koordinierung der Anti-Hartz-Bewegung statt, an dem 186 Menschen aus 66 Städten teilnahmen. Sie waren größtenteils auf den jeweiligen Montagsdemos als Delegierte gewählt worden. Die Versammlung beschloss mit großer Mehrheit eine bundesweite Vernetzung der Montagsdemonstrationen aufzubauen und einen bundesweiten Sternmarsch nach Berlin am 3. Oktober 2004. Am 2. Oktober 2004 demonstrierten in Berlin über 50.000 Menschen, am Folgetag auf dem Alexanderplatz etwa 25.000 Teilnehmer. Am 24. Februar 2007 nahmen 142 Delegierte und 51 Gäste aus 68 Städten an der fünften Bundeskonferenz der Montagsdemonstrationen in Kassel teil und beschlossen, im Herbst erneut eine Protestaktion durchzuführen. Am 13. Oktober 2007 nahmen rund 7000 Menschen an der vierten bundesweiten Demonstration der Montagsdemo-Bewegung in Berlin teil. Sie verlangten unter anderem eine Rücknahme der Hartz-IV-Reformen und der Rente mit 67. Demonstranten forderten auf Plakaten und Transparenten Mindestlöhne und die Einführung der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Sie schwenkten die Fahnen linker Parteien und Gruppierungen sowie von Gewerkschaften wie der IG Metall und Verdi. Die Polizei lobte den friedlichen Verlauf der von der bundesweiten Koordinierungsgruppe der Bewegung organisierten Veranstaltung. Im Demonstrationsaufruf hieß es: „Wir wollen Arbeit, von der man leben kann. Wir lassen uns nicht in Arbeiter und Arbeitslose spalten. Wir wollen eine lebenswerte Zukunft.“ Sprecher der Koordinierungsgruppe der bundesweiten Montagsdemo-Bewegung war der ehemalige DDR-Bürgerrechtler und MLPD-Anhänger Fred Schirrmacher, Anmelder der Berliner Montagsdemo.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seit 2003 finden in der Bundesrepublik Deutschland von der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) organisierte Demonstrationen ohne größere öffentliche Beachtung statt. Später (2004) wurden diese Demonstrationen gegen Arbeitsmarktreformen (Hartz-Konzept) von Tausenden besucht, die zumeist den Bezug zur MLPD nicht erkannten. Demonstranten und Medien bezeichneten sie als Hartz-IV-Demonstration oder als „Montagsdemonstration“.", "tgt_summary": null, "id": 555298} {"src_title": "Internationale Maifestspiele", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Frankreich war in Indochina hohem militärischem Druck ausgesetzt, der auf die Anleitung der Việt Minh durch chinesische Militärs zurückgeführt wurde, welche die ungewöhnlichen Strategien und Taktiken Mao Zedongs einsetzten, die jener aus der Kunst des Krieges von Sunzi aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. übernommen hatte. Der Konferenz in Genf gingen Gespräche der Außenminister der Vier Mächte im Rahmen der Berliner Außenministerkonferenz vom 25. Januar bis zum 18. Februar voraus. Gut einen Monat vor der bereits angesetzten Konferenz in Genf begannen die Việt Minh die Schlacht um Điện Biên Phủ, die sie während der Konferenz für sich entschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Die Gespräche über Korea endeten am 15. Juni und blieben ergebnislos, weil die Vereinigten Staaten die Aufsicht der Vereinten Nationen forderten, was die Volksrepublik China ablehnte. Die Vereinigten Staaten zogen sich früh auf eine beobachtende Rolle zurück. Die Gespräche bezüglich Indochina wurden erst am 8. Mai aufgenommen. Während die Verhandlungen festgefahren waren, wurde am 16. Juni Pierre Mendès France zum Ministerpräsidenten Frankreichs gewählt. Er hatte im Wahlkampf versprochen, bis zum 20. Juli den Konflikt zu beenden oder zurückzutreten. Bei einem ersten Treffen mit ihm sprach Zhou Enlai erstmals von zwei Regierungen in Vietnam und erkannte damit auch die gegnerische an. Nachdem der chinesische Verhandlungsführer sich der Sowjetunion versichert hatte, brachte er Hồ Chí Minh zum Einlenken.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Das Genfer Abkommen wurde am 21. Juli 1954 verlesen. Die Việt Minh zogen sich vereinbarungsgemäß in den Norden des heutigen Vietnam hinter den 17. Breitengrad zurück und überließen den Süden dem unter westlichem Einfluss stehenden Kaiser Bảo Đại. Frankreich räumte vereinbarungsgemäß ganz Indochina, Laos und Kambodscha erhielten ihre staatliche Unabhängigkeit, in Vietnam war Waffenstillstand. Für Juli 1956 wurden freie Wahlen in ganz Vietnam vereinbart, die von Kanada als Vertreter der NATO, Polen als Vertreter des Ostblocks und Indien als blockfreiem Staat überwacht werden sollten. Dafür bildeten die 3 Staaten die International Control Commission.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Als 1956 die vereinbarten Wahlen anstanden, wurden sie von Ngô Đình Diệm verweigert, weil im Norden keine freien Wahlen gewährleistet seien und der von ihm regierte Süden das Abkommen von Genf nicht unterzeichnet habe. Die Konflikte zwischen Nordvietnam und Südvietnam mündeten schließlich im Zweiten Indochinakrieg oder Vietnamkrieg, der erneut das gesamte Gebiet der früheren Kolonie erfasste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Indochinakonferenz war eine Konferenz über den Indochinakrieg und den Koreakrieg, die vom 26. April 1954 bis zum 20. Juli 1954 in Genf stattfand. Neben den Kriegsparteien im Indochinakrieg, Frankreich und den Việt Minh, nahmen das Vereinigte Königreich, die Sowjetunion, die Vereinigten Staaten und die Volksrepublik China teil.", "tgt_summary": null, "id": 1313724} {"src_title": "Willy Moog", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Name stammt von einem Lied vom Album „The Rods“ (1981) der US-amerikanischen Band The Rods. Ebenso ist es die Umkehrung von der Genre-Bezeichnung Hard Rock. Die Gründer sahen in \"Rock Hard\" gegenüber anderen evaluierten Namen, wie z. B. \"Paranoid\" (wie das gleichnamige und damals aktuelle Lied von Black Sabbath) den Vorteil der Zeitlosigkeit, obwohl zeitweise behauptet wird, der Name stamme von einem Vibrator namens \"Rock Hard\" einer britischen Firma für Sexspielzeuge. In der Ausgabe 278 (Juli 2010) wird allerdings angegeben, der Name leite sich von einem Song der NWoBHM-Band Raven ab.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1983 bis 1984.", "content": "\"Uwe Lerch\" und der heutige Herausgeber Holger Stratmann beschlossen im Jahr 1983 ein deutsches Magazin für Heavy Metal nach dem niederländischen Vorbild \"Aardschok\" herauszugeben. Über die Kleinanzeigen eines auf deutsch übersetzten Aardschok-Magazins lernten die beiden Schulfreunde Stratmann und Lerch bereits damals den späteren Chefredakteur von \"Rock Hard\", Götz Kühnemund, kennen. Er gab damals noch ein eigenes Magazin mit Namen \"Metal Maniacs\" heraus. Während der \"Metal Hammer\" als Kiosk-Magazin mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren – von denen sich die ersten 25.000 sofort verkauften – startete, begann \"Rock Hard\" als Untergrund-Fanzine. Die ersten drei \"Rock-Hard\"-Magazine (Nr. 1 bis Nr. 3) umfassten ca. zwanzig Seiten und wurden in einer Auflage von ungefähr 110 Exemplaren für einen Preis von 3,00 DM in Plattenläden der Umgebung von Dortmund ausgelegt. Sie wurden nicht gedruckt, sondern fotokopiert. Das erste Magazin beinhaltete ein Japan-Special, Konzertberichte über die Bands Bullet und Accept, eine Black-Sabbath-Story, den Text zum Lied „Victim of Changes“ von Judas Priest, die Vorstellung des damaligen Newcomers Savage und diverse Plattenkritiken. Die Platte des Monats wurde \"Kill ’Em All\" von Metallica. Ein Nachdruck der ersten Ausgabe wurde anlässlich des Jubiläums der Ausgabe 200 (Dezember 2003) beigelegt. Nummer Zwei beinhaltete einen Bericht über das Festival Monsters of Rock, sowie Berichte über die Bands Scorpions, Saxon, Viva und Demon Eyes. Songtexte zu Iron Maiden und einem Special zum Newcastler Musiklabel Neat Records. Das Album des Monats wurde Guilty as Charged von Culprit. Ein Nachdruck dieser Ausgabe war in Ausgabe 203 (März 2004) enthalten. Die dritte Ausgabe wurde mit einem Metal-Blade-Records-Special von Uwe Lerch über die gesamte damalige Diskografie ausgestattet. Die noch heute gültige Notengebung zur Albumsbewertung wurde definiert. Da das Magazin \"Metal Maniacs\" des späteren \"Rock-Hard\"-Chefredakteurs Götz Kühnemund zum ersten Mal gedruckt wurde, entschied die damalige Redaktion Nr. 4 von \"Rock Hard\" ebenfalls drucken zu lassen. Seit dieser Ausgabe erscheint \"Rock Hard\" als gedrucktes Magazin. Da beide Magazine in denselben Läden auslagen und die gleiche Auflage hatten, arbeiteten Stratmann und Kühnemund ab Mitte 1984 zusammen. Die fünfte \"Rock-Hard\"-Ausgabe trägt das heutige noch gebräuchliche Logo des Grafikers \"Joe Däweritz\" der Kleindruckerei \"Vario\". Ebenso wurde es erstmals auf Hochglanzpapier gedruckt. Berichte gab es über Venom, Savage und Metallica und Specials über die Metal-Szene in Deutschland und über Shrapnel Records. Seit der sechsten Ausgabe (1. Juni 1984) schlossen sich das Magazin \"Metal Maniacs\" und \"Rock Hard\" zu einem gemeinsamen Medium zusammen. Seit dieser Ausgabe wurde das \"Rock-Hard\"-Magazin im US-Underground bekannt und zur Anlaufstelle für junge Bands.", "section_level": 2}, {"title": "1984 bis 1987.", "content": "In den nächsten Ausgaben gab es schrittweise Erweiterungen. So wurden z. B. Rubriken eingeführt und das Heft wurde professioneller gestaltet und in einer größeren Druckerei gefertigt. Ebenso wurden Poster beigelegt. Heft Nr. 16 wurde bereits in einer Auflage von 3.500 Exemplaren gedruckt. Ende 1985 erscheint die erste Compilation-LP bei Roadrunner Records mit dem Titel „Teutonic Invasion“. Diese hatte aber keinen großen Erfolg. \"Rock Hard\" Nr. 19 hatte das erste A2-Poster von Destruction beigelegt. Ebenso verbesserte sich damals der Anzeigenmarkt von neuen Labels wie \"Roadrunner\", Steamhammer oder Noise Records. Durch die bessere Zusammenarbeit mit den Labels kam die Redaktion auch einfacher an Infos, Platten und Interviews heran. In dieser Zeit (Heft 19) änderte sich die Redaktion: Gründungsmitglied \"Uwe Lerch\" verließ das Magazin und wurde Promoter bei Roadrunner. \"Götz Kühnemund\" nahm eine Stelle bei Metal Hammer an und \"Holger Stratmann\" begann ein Studium und verdiente zusätzlich Geld, in dem er für den Musikexpress-Ableger „Crash“ schrieb. Dafür kamen die neuen Redaktionsmitglieder \"Wolfgang Schäfer\" und \"Thomas Kupfer\". Wegen der vielen Nebenbeschäftigungen der Redaktionsmitglieder konnte sich \"Rock Hard\" nicht weiterentwickeln und es wurde deshalb eine professionelle Vertriebsfirma gesucht, damit die Bekanntheit über den Underground herauswachsen kann. Ebenso wollte \"Holger Stratmann\" sich wieder vermehrt \"Rock Hard\" widmen, da sich durch den Zusammenschluss von \"Metal Hammer\" und \"Crash\" ohne \"Rock Hard\" eine Monopolstellung ergeben hätte. Heft Nr. 24 (Dezember 1987) wurde bei Inland Presse Vertrieb mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren produziert und in Bahnhofskiosken und Plattenläden verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "1988 bis 1989.", "content": "Mit Heft Nr. 25 werden auch die restlichen Kioske beliefert. \"Rock Hard\" erhält eine größere Leserschaft und kann die Auflage dadurch bis Ende 1988 verdreifachen. Ebenso läuft der T-Shirt-Verkauf gut. Seit dieser Zeit gibt es ca. alljährlich ein neues Shirt. Ein solches T-Shirt erscheint im Video der Beastie Boys von \"Fight for your Right (to Party)\". Der Schweizer \"Chris Leibundgut\" wird zum Los-Angeles-Korrespondenten und kann so die Newsseite des Heftes beliefern. 1989 kam \"Götz Kühnemund\" zurück in die \"Rock-Hard\"-Redaktion. Mit ihm wurde auch \"Frank Albrecht\" eingestellt. Ende der 1980er mietet die Redaktion ihr erstes eigenes Büro in Dortmund an.", "section_level": 2}, {"title": "1990 bis 2000.", "content": "1991 nehmen zwei Redakteure erstmals an einer Musikmesse außerhalb von Europa teil. Frank Albrecht und Götz Kühnemund besuchen das „Foundations Forum“ in Los Angeles. Das Magazin öffnet sich neuen Musikstilen wie Grunge oder Crossover, und schließlich landet neben Slayer der Rapper Ice-T auf dem Cover von Heft 80. Nach den fremdenfeindlichen Geschehnissen in Rostock und Solingen und den folgenden Anschuldigungen auch gegen die Heavy-Metal-Szene wurde das Heft politischer. Es folgte eine Auseinandersetzung mit Peter Steele von Type O Negative, nachdem Steele mehrfach das Wort „Untermensch“ gebraucht hatte und die Konzerte der Band von linksgerichteten Gruppierungen behindert wurden, folgte eine schriftliche Entschuldigung Steeles in \"Rock Hard\". Auf Grund negativer Berichterstattung der Medien, die Rechtsrock-Bands in einem Atemzug mit dem Großteil der unpolitischen Metal-Bands nannten, unterstützte das Magazin die von mehreren Independent-Labels initiierte Aktion „Sieg Heil - ohne uns!“. Für viele Kontroversen sorgte die offene Sympathie des Magazins für die Band Böhse Onkelz, als sich die Frankfurter Band 1991 endgültig und ausdrücklich vom rechten Lager lossagte. Überschattet waren die 1990er durch die Berichterstattung über Morde in der Metal-Szene: 1993 wurde ein Metal-Fan in Hoyerswerda von Skinheads zu Tode geprügelt, im gleichen Jahr ermordeten die damaligen Mitglieder der (damals noch nicht rechtsextremen) Band Absurd einen Mitschüler in Sondershausen. Auf Grund der zahlreichen Anfeindungen aus dem christlich-konservativen Lager, besonders durch die saarländische Lehrerin Christa Jenal, sah sich das Magazin ab Mitte der 1990er Jahre zu verschiedenen Maßnahmen der Selbstzensur gezwungen. Verschiedene Cover und Anzeigen, die nach Auffassung der Redaktion menschenverachtenden oder gewaltverherrlichenden Charakter hatten, wurden nicht mehr abgedruckt, eine Titelstory mit Slayer wurde gestrichen, nachdem Slayer-Sänger und -Bassist Tom Araya sich zum chilenischen Diktator Augusto Pinochet geäußert hatte. Auch inhaltlich veränderte sich das Magazin. Mitte der 1990er auf über 170 Seiten angewachsen, gab es Kolumnen zu verschiedenen Genres des Heavy Metals, die Redaktion legte mehr Wert auf Marketing und es erschien mit „Gods of Grind“ die ersten CDs als Heftbeilage. Ab 1996 folgten regelmäßig die sog. „Dynamit-CDs“, auf denen Hörproben derjenigen Bands enthalten waren, die es in den Plattenkritiken des Magazins auf die 10 vorderen Plätze geschafft hatten. 1991 erschien das erste RockHard-Video, zu diesem Zweck wurde eine eigene Produktionsfirma namens \"Rock Visions GmbH\" gegründet. Doch nach nur etwas mehr als 10 Ausgaben wurde das Projekt eingestellt. Im Jahr 1996 brachte die \"Rock-Hard\"-Redaktion das Buch \"Rock Hard Enzyklopädie\" heraus, das Wissenswertes über zahlreiche interessante Rock- und Metal-Bands enthält. Im Jahr 1997 wird unter Leitung von Hansi Daberger die Webseite www.rockhard.de gestartet. Ebenso erschien der erste Sampler aus der Reihe „Unerhört! Die besten Bands ohne Deal“ in einer Auflage von 100.000 Stück.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 2001.", "content": "Mit der französischen Ausgabe kam im Sommer 2001 der erste internationale Ableger des Magazins heraus. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Magazines wurde 2003 das Rock Hard Festival veranstaltet. Ursprünglich sollte dieses nur ein einziges Mal stattfinden, wurde aber aufgrund des großen Erfolges wiederholt und findet seit 2004 jährlich statt. Die 250. Ausgabe des \"Rock-Hard\"-Magazins erschien im März 2008 als Jubiläumsaktion im DIN-A3-Format. Diese Aktion wurde mit der 300. Ausgabe wiederholt, diese erschien im April 2012 ebenfalls im DIN-A3-Format. Eine bisher weltweit einmalige Aktion stellt mit \"Terror Prevails – Live at Rock Hard Festival\" der deutschen Thrash-Metal-Band Kreator die Beigabe einer Live-CD zu einem Musikmagazin dar. Das Album lag der \"Rock-Hard\"-Ausgabe vom Dezember 2010 bei und wurde ein knappes halbes Jahr vorher auf dem Rock Hard Festival 2010 aufgenommen. Es erschien anderweitig nicht im Handel und war daher nur über das Magazin zu erwerben. Im Mai 2012 lag der zweite Teil des Konzerts als CD dem Heft bei. Am 8. Januar 2014 gab das Magazin bekannt, dass Chefredakteur Götz Kühnemund die Redaktion verlässt. Die Trennung erfolgte \"einvernehmlich und freundschaftlich\", weil „die Vorstellungen bezüglich der Zukunft von Rock Hard [..] zu weit auseinander“ liegen. Statt Kühnemund wird Herausgeber Holger Stratmann gemeinsam mit Boris Kaiser und Michael Rensen für die Inhalte verantwortlich sein. Ebenfalls wurde angekündigt, dass Frank Albrecht und Andreas Himmelstein die Redaktion verlassen werden. Der Trennung von den beiden Redakteuren erfolgte laut Herausgeber Holger Stratmann aus „rein wirtschaftlichen Gründen“. Im Onlineforum des \"Rock Hard\" sowie über Facebook haben neben den drei Genannten weitere Mitarbeiter angekündigt, die Redaktion zu verlassen. Götz Kühnemund gründete ein neues Magazin namens \"Deaf Forever\", an dem Albrecht, Himmelstein und weitere ehemalige \"Rock-Hard\"-Redakteure beteiligt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Editionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frankreich.", "content": "In Frankreich erscheint seit Juni 2001 ein französisches \"Rock-Hard\"-Magazin und wird von \"Grands Malades Editions SARL\" verlegt. Es wird von den Fotografen und Journalisten \"Marc Villalonga\" und \"Philippe Lageat\" geschrieben, welche schon Erfahrung in anderen Zeitschriften sammeln konnten. Zur Redaktion gehören zusätzlich die Journalisten \"Stéphane Auzilleau\", \"Bruno Bages\", \"Benji\", \"Sandrine Kowalik\", \"Isabelle Le Maguet\", \"Bertrand Pourcheron\" und \"Morgan Rivalin\". Das Magazin hat dieselben Rubriken wie die deutsche Ausgabe und inzwischen auch eigene Rubriken wie \"œil de verre\" (übersetzt: \"Glasauge\"), \"de l’art et du cochon\" (übersetzt: \"von der Kunst und der Schweinerei\"; eine Rubrik, die näher auf eine Platte eingeht, die von der Redaktion als besonders gelungen oder besonders schlecht beurteilt wurde) und \"métalthèque idéale\" (übersetzt: \"die ideale Metaltheke\"; eine Rubrik, die pro Genre die besten Alben vorstellt). Die Redaktion bezeichnet sich zu 100 % unabhängig. Im Gegensatz zu vielen ähnlichen Magazinen in Frankreich können sie sich vollständig selbst durch Anzeigen und Verkauf finanzieren. Das französischsprachige \"Rock Hard\" wird in Frankreich, Belgien, der Schweiz, in Luxemburg und in Kanada verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Spanien.", "content": "Durch den Konkurs des Verlagshauses von Rocksound hat die gesamte Redaktion beschlossen, eigenständig das monatliche Magazin Rockzone herauszugeben. Die spanische Version von \"Rock Hard\" wird von einem Teil dieser Redaktion herausgebracht. Das spanische Heft widmet sich gleichermaßen internationalen, wie auch spanischen Künstlern.", "section_level": 2}, {"title": "Brasilien / Portugal.", "content": "Das Magazin existiert in Brasilien seit 2006. Es ist das Ergebnis einer Fusion des Magazins Valhalla, welches vor zehn Jahren gegründet wurde. Es werden sehr viele Artikel aus der deutschen Edition übersetzt und nur wenige selbst geschrieben. Die brasilianische Ausgabe ist das Metal-Magazin mit der größten Auflage in Südamerika. Es wird auch in Portugal vertrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Italien.", "content": "\"Rock Hard\" wird in Italien von den diplomierten Ökonomen und Metalfans \"Luca Barigione\" und \"Marco Ardemagni\" herausgegeben. Das italienische Magazin wurde seit seiner Entstehung immer wichtiger und einflussreicher und schließlich zu einem wichtigen Sponsor des Festivals Gods of Metal im Jahr 2006. Die italienische Version wird in Italien und Österreich vertrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Griechenland.", "content": "In Griechenland erscheint eine Ausgabe seit Dezember 2005. Die Initiatoren sind \"Sakis Fragos\" und \"Dimitris Seirinakis\". Diese Edition ist eine sehr eigenständige Ausgabe mit eigenen Rubriken wie \"remember tomorrow\" (Vergleich von älteren und aktuellen Bandfotos), \"horoscope metal\" (eine humoristisch gemeinte Rubrik) und \"blast from the past\" (chronologische Betrachtung verschiedener Alben einer Band, die mindestens zehn Jahre alt sind). Die griechische Ausgabe wird in Griechenland und der Republik Zypern vertrieben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Rock Hard ist ein monatlich erscheinendes Musikmagazin mit Sitz in Dortmund. Seit September 1983 sind über 300 Ausgaben erschienen. Gründer und Herausgeber ist \"Holger Stratmann\". Es widmet sich allen Stilarten des Rock und Metal. Im Heft enthalten sind Besprechungen von aktuellen Veröffentlichungen, Konzertberichten, Interviews und andere Rubriken. Zum \"Rock Hard\" gehören mittlerweile gleichnamige, unabhängige Ableger in Brasilien, Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien. Chefredakteur des Magazins war Götz Kühnemund, der letztmals für die Ausgabe Februar 2014 verantwortlich zeichnet. Seit Februar 2014 bilden mit Boris Kaiser und Michael Rensen langjährige Mitarbeiter eine Doppelspitze in der Chefredaktion. Unterstützt werden sie von Herausgeber Holger Stratmann (seitdem v.i.S.d.P.) und Thomas Kupfer (Koordination). Laut Verlag werden die Themen im „Teamwork“ erarbeitet. ", "tgt_summary": null, "id": 825748} {"src_title": "Leonhard Thurneysser", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Familie.", "content": "Ludovico III. war der älteste Sohn von Gianfrancesco I. Gonzaga, dem Herrn von Mantua aus dem alten italienischen Adelsgeschlecht der Gonzaga, und seiner Ehefrau Paola Malatesta. Ab 1423 wurde er, wie auch seine drei Brüder und die beiden Schwestern, im Geist der Renaissance in der Schule des Humanisten und Pädagogen Vittorino da Feltre erzogen. Die Ausbildung der Kinder erfolgte auf höchstem Niveau. Neben Latein und Griechisch, Mathematik und Musik, waren auch Rhetorik und Philosophie Bestandteil der Erziehung. Diese Bildung wurde gemeinsam mit all jenen geteilt, die sich als würdig herausstellten, ungeachtet des Ranges. So wuchsen die Kinder des Markgrafen in Kontakt mit Gleichaltrigen verschiedener Herkunft auf, mit denen sie während ihres späteren Lebens oft bedeutende Beziehungen unterhielten. Diese hervorragende ausgewogene und auch strenge Ausbildung hinterließ bei Ludovico deutliche Spuren hinsichtlich seiner Disziplin, seinem Umgang mit Intellektuellen an seinem Hof und einer besonderen Liebe zu den Geisteswissenschaften. Anfang der dreißiger Jahre begann seine militärische Ausbildung. Im Jahr 1432 kämpfte er an der Seite seines Vaters in der venezianischen Armee und es kann davon ausgegangen werden, dass er bis 1436 Im Sold der Serenissima blieb. Im November 1433 fand die vom Vater arrangierte Ehe Ludovicos mit der zehn Jahre jüngeren Barbara von Brandenburg aus dem Geschlecht der Hohenzollern statt. Die Bedeutung, die der Vater dieser Verbindung beimaß, lässt sich daran erkennen, dass die Mitgift nicht wie üblich vom Vater der Braut, sondern vom zukünftigen Schwiegervater gezahlt wurde. Durch Kaiser Sigismund erhielt Gianfrancesco I. nach einer Zahlung von 12.000 \"fiorini d'oro\" im Jahr 1433 eine Rangerhöhung zum Markgrafen von Mantua. Im Jahr 1436 stellte sich Ludovico in den Dienst von Filippo Maria Visconti, dem Herzog von Mailand, unter der einen Bedingung, nicht gegen den Vater kämpfen zu müssen. Es scheint so, dass er diesen Schritt ohne das Wissen seines Vaters vollzog. Markgraf Gianfrancesco muss sehr verärgert über den Erstgeborenen gewesen sein, denn er erbat beim Kaiser die Erlaubnis, die Reihenfolge der Nachfolge in der Markgrafschaft zu Gunsten seines zweitgeborenen Sohnes Carlo zu ändern und erhielt mit Schreiben vom 3. November 1436 die Genehmigung. Fünf Jahre später versöhnten sich Vater und Sohn im Jahr 1441, der Überlieferung nach, dank Paola Malatesta und Vittorino da Feltre, und die Reihenfolge der Nachfolge wurde wiederhergestellt. Im selben Jahr brachte Barbara den lang ersehnten Erben Federico zur Welt, dem danach noch weitere zehn Kinder folgen sollten.", "section_level": 2}, {"title": "Markgraf von Mantua und Condottiere.", "content": "Im September 1444 starb der Vater und Ludovico trat die Nachfolge als Markgraf von Mantua an. Den testamentarischen Verfügungen des Vaters entsprechend, stellte das von Ludovico direkt kontrollierte Gebiet den Großteil der Markgrafschaft dar. Gebiete entlang der westlichen Grenzen und im nördlichen Teil des Staates, gingen in die Hände der Brüder Carlo (Luzzara, Sabbioneta, Bozzolo), Gianlucido (Volta, Cavriana, Ceresara) und Alessandro (Castelgoffredo, Castiglione, Solferino) über. Da alle drei Brüder keinen männlichen Erben hatten, waren diese Gebietsabtretungen nur vorübergehend. Mit dem Tod des letzten Bruders Alessandro kam 1466 das gesamte väterliche Erbe unter seine Herrschaft zurück. Die Markgrafschaft Mantua war ein durch übermäßige Ausgaben und jahrzehntelange Kriege verarmtes Land. Wichtigste Aufgabe war es für Ludovico den Expansionsgelüsten der Nachbarn Einhalt zu gebieten. Im Jahr 1445 schloss er mit dem Herzog von Mailand ein siebenjähriges Defensivbündnis, das allerdings schon 1447 durch den Tod des Filippo Maria Visconti zerbrach. In den Jahren 1446 und 1447 führte er erfolgreiche Verhandlungen mit Florenz und Venedig, um den Frieden in Mantua zu sichern und unter allen Umständen zu vermeiden, dass die Markgrafschaft ein Schlachtfeld oder auch nur ein Durchzugsgebiet kampfbereiter Truppen Venedigs oder Mailands werden könnte. Verhandlungen diesbezüglich führte er auch mit den Herren von Correggio und von Mirandola sowie dem Grafen von Guastalla. Trotz aller Friedensbemühungen wurde Ludovico in die Kämpfe hineingezogen, die um die Nachfolge des letzten Visconti im Herzogtum Mailand, das nun die kurzlebige \"Ambrosianische Republik\" war, ausbrachen. Die Zusammenstöße zwischen den Mailändern und der Armee Venedigs gipfelten am 15. September 1448 in der Schlacht von Caravaggio, in der Ludovico zur Flucht gezwungen wurde. Das am 18. Oktober in Rivoltella unterzeichnete Abkommen ebnete Francesco Sforza den Weg zur Herrschaft über Mailand. Während Ludovicos Bruder Carlo in Diensten der Ambrosianischen Republik stand, blieb Ludovico bis Ende 1449 im Dienst der Serenissima und erreichte, nicht nur sich selbst, sondern auch seine beiden Brüder unter den Schutz von Venedig zu stellen. Ab Juli des Jahres führte er Verhandlungen mit König Alfons I. von Neapel, in deren Ergebnis er im November 1449 im Dienst des Königs als Generalleutnant der neapolitanischen Truppen in der Lombardei, mit einem Kontingent von 900 Lanzen und 900 Fußsoldaten, stand. Die Vergütung mit 45.000 \"fiorini d'oro\", von denen 30.000 sofort vom König bezahlt wurden und 15.000 später von Mailand kassiert werden sollten, war außerordentlich lukrativ. Außerdem verpflichtete sich der König, die Neutralität des Markgrafen gegenüber der Serenissima zu respektieren.", "section_level": 2}, {"title": "Bündnis mit Mailand und der Friedensvertrag von Lodi.", "content": "Nach der Übernahme der Macht durch Francesco Sforza schloss Ludovico im November 1450 mit dem neuen Herzog von Mailand den ersten einer langen Reihe von Verträgen, in denen er im Falle eines Krieges mit Venedig den Dienst dafür übernahm. Die exakt vereinbarte Summe von 82.000 Dukaten zahlbar in 54 Raten für den Kriegsfall und 47.000 Dukaten in Friedenszeiten einerseits, und keine genau detaillierten Angaben der zu stellenden Truppenkontingente durch den Markgrafen andererseits, zeigt, dass dies eigentlich ein Pakt der politischen Unterwerfung und einer diplomatischen Allianz zwischen Ungleichen war. Der Frieden von Lodi im Jahr 1454 markierte das Ende der offenen Konflikte zwischen Mailand und Venedig. Damit begann für Mantua eine Phase der relativen Stabilität als Folge der Mailänder Allianz, die bis zu Ludovicos Lebensende währte. Die Verträge mit Mailand wurden etwa alle fünf Jahre erneuert und 1466 nach dem Tod des Francesco Sforza von dessen Nachfolger, in diesem Jahr auch durch den König von Neapel, bestätigt und fortgeführt. Der (später aufgekündigte) Ehevertrag zwischen Ludovicos Tochter Dorotea (1449–1467) mit Herzog Galeazzo Maria Sforza war ein weiterer Schritt, um dieses Bündnis zu festigen. Noch bedeutsamer war der Kontakt, den Markgräfin Barbara mit Herzogin Bianca Maria von Mailand pflegte. Beide Frauen standen an der ersten Stelle ihrer Höfe und ihre rege Korrespondenz und gegenseitigen Besuche belegen nicht nur ein enges Verhältnis, sondern auch die aktive Rolle, die sie während der Abwesenheit ihrer Männer übernahmen. Zu den Zielen der nach dem Frieden von Lodi im August 1454 geschaffenen Lega italica, die die gegenseitige Hilfe im Falle eines Angriffs auf die Integrität eines Mitgliedsstaates und einen fünfundzwanzigjährigen Waffenstillstand gewährleistete, gehörte auch der Krieg gegen die Türken. Fünf Jahre nach der osmanischen Eroberung von Konstantinopel berief Pius II., 1458 zum Papst gewählt, im darauffolgenden Jahr einen in Mantua stattfindenden Reichstag der christlichen Fürsten ein, dessen Ziel es war, die Gegenoffensive des Christentums zu organisieren und, wenn möglich, Konstantinopel zurückzuerobern. Der Einzug des Papstes zum Fürstentag wurde 1459 ein Großereignis. Wenngleich sich der Fürstentag im Wesentlichen als nutzlos erweisen sollte – das Ziel, eine koordinierte Aktion der italienischen und europäischen Staaten gegen die Türken zu beschließen und konkret zu fördern, wurde nicht erreicht –, bedeutete dies für Ludovico einen bedeutenden persönlichen Erfolg. Bei dieser Gelegenheit wurde die Stadt für einige Monate – Pius II. verließ Mantua erst im Januar 1460 – eine Art europäische Hauptstadt, in der sich die Vertreter der großen Fürstenhäuser versammelten. Ludovico III. nutzte die engen Beziehungen, die er dadurch knüpfen konnte, sowie das Ansehen, das er beim Papst genoss, um ein Projekt durchzuführen, das ihm sehr am Herzen lag – den Aufstieg des zweiten Sohnes Francesco zum Kardinal. Die Aufgabe, diesbezüglich Verhandlungen zu führen, übernahm seine Frau Barbara, die durch die Vermittlung von Kardinal Nikolaus von Kues und dank ihrer engen Kontakte zu den Sforza in Mailand sowie ihres Onkels Albrecht Achilles von Brandenburg, der ebenfalls zum Fürstentag nach Mantua gekommen war, und dessen Fürsprache beim Kaiser zum gewünschten Erfolg führten. Am 18. Dezember 1461 wurde Francesco in die Würde des Kardinaldiakons von Santa Maria Nuova erhoben, trotz einiger Verlegenheiten durch sein jugendliches Alter von siebzehn Jahren. Markgräfin Barbara kam auch danach eine tragende Rolle zu; fast ausnahmslos liefen in den folgenden zwanzig Jahren die Beziehungen zwischen Mantua und Rom über den Kontakt zwischen Barbara und ihrem Sohn Francesco.", "section_level": 2}, {"title": "Aufschwung und kulturelle Blüte.", "content": "Die Friedenszeit bescherte der Markgrafschaft einen Aufschwung, eine Periode der relativen Stabilität und wachsender Einnahmen. Ludovico III. kümmerte sich um eine bessere Organisation bei der Verwaltung der Ausgaben, so ließ er das Land in 52 kleinere territoriale Bezirke unterteilen. Zwischen Ende der vierziger und Anfang der siebziger Jahre nahm er eine Reihe großangelegter Eingriffe in das städtische Gefüge vor, mit dem Ziel, ganze Stadtviertel neu zu gestalten. Er veranlasste die Instandsetzung oder Erneuerung der herrschaftlichen Güter und der aus dem Altertum stammenden Befestigungen sowie die Verbesserung des Kanal- und Straßennetzes. Er holte namhafte Architekten in das Land, so unter anderem Luca Fancelli für den Bau der Burg von Revere bis 1478 und zwischen 1470 und 1475 der Residenz von Saviola, oder Bertola da Novate und Giovanni da Padova die beide am Bau des Goito-Kanals und der Schleuse bei Governolo beteiligt waren. Ab 1461 begannen große Renovierungsarbeiten an der Festung von Cavriana und den Befestigungsanlagen von Goito unter Giovanni da Padova; ab 1468 arbeitete er am Palast von Gonzaga. In der Stadt Mantua ließ Ludovico III. im Jahr 1450 ein Krankenhaus bauen. Anlässlich des Fürstentages und Papstbesuches begann ab 1459 der Bau der Kirche San Sebastiano nach einem Entwurf von Leon Battista Alberti. Ebenfalls nach Plänen Albertis wurde ab 1472 die Basilika Sant’Andrea erbaut. Zwischen 1462 und 1464 ließ er durch Luca Fancelli den Palazzo del Podestà renovieren und zwischen 1470 und 1473 durch ihn die \"Casa del mercato\" bauen und den \"Torre dell'Orologio\" (Uhrturm) errichten. In den späten fünfziger Jahren hatte Ludovico bereits dafür gesorgt, dass die zentralen Plätze der Stadt gepflastert wurden. Der Ausbau Mantuas zu einer repräsentativen Residenzstadt mit stattlichen Gebäuden im Stil der Renaissance ging somit einher, mit einer allgemeinen Verbesserung der Lebensbedingungen im mittelalterlichen Stadtkern. In Erwartung der Ankunft von Papst Pius II. richtete sich Ludovicos Aufmerksamkeit ab 1458 besonders auf seine Residenz, ein Gebäudekomplex, dessen ältester Teil, der \"Palazzo del Capitano\" aus dem frühen 14. Jahrhundert stammte. Den Bau des heutigen Palazzo Ducale (Herzogspalast) hatte sein Vater Gianfrancesco I. um 1425 von Antonio Pisanello mit beeindruckenden Fresken ausmalen lassen. Seit einem Aufenthalt in Florenz im Jahre 1447 war diese Stadt Ludovicos großes Vorbild und ab dem Jahr 1456 bemühte er sich, den aus Padua stammenden Maler Andrea Mantegna abzuwerben. Im Jahr 1458 arbeitete Mantegna dann erstmals für ihn in Cavriana und Goito; die Werke sind durch die Zerstörungen der Burgen nicht erhalten geblieben, ebenso wie sein Wirken in Revere in den Jahren 1463 und 1464. Mit zahlreichen Lockangeboten, Mantegna erhielt ein sehr großes Haus, ein festes Gehalt, ein eigenes Wappen und andere Privilegien, konnte er den Künstler dauerhaft nach Mantua holen. Im Jahr 1460 zog Mantegna mit seiner ganzen Familie als offizieller Hofmaler, aber auch als Kunstberater und Kurator von Kunstsammlungen nach Mantua. Er blieb der Stadt bis an sein Lebensende treu. Als ein Höhepunkt seines Schaffens in Mantua kann der Zyklus von Fresken in der Camera degli sposi bezeichnet werden, der in den Jahren 1464 bis 1474 entstand.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensende.", "content": "Im Dezember 1476 wurde Ludovicos Bündnispartner Galeazzo Maria Sforza ermordet und der Markgraf sah sich gezwungen, seine Truppen zu mobilisieren. Trotz seines schlechten Gesundheitszustandes und seines Alters von 65 Jahren erschien Ludovico persönlich am 6. Januar 1477 in Mailand. Durch seine Anwesenheit trug er dazu bei, die Nachfolge von Gian Galeazzo Sforza unter der Regentschaft der Herzogin Bona von Savoyen zu garantieren. Die Autorität und das Ansehen, das er genoss, stand außer Frage. Im März 1477 erhielt Ludovico von Papst Sixtus IV. die Auszeichnung mit der Goldenen Rose. Gegen Ende des Sommers zwang ihn seine schlechte körperliche Verfassung, den Kurort Terme di Petriolo aufzusuchen, um sich zu erholen und das Wiederauftreten von Problemen in den Beinen behandeln zu lassen. Eine Pestepidemie, die im Mai 1478 in Mantua ausbrach, zwang Ludovico III. zur Flucht in die Burg von Goito, während seine Frau mit den Kindern am 1. Juni im Vorort San Giorgio Zuflucht suchte. Wegen eines Unwohlseins ihres Mannes reiste sie einige Tage später von dort aus nach Goito. Am 11. Juni schrieb Barbara ihren Kindern, sie sollten sich ihr anschließen, weil sich der Zustand des Vaters verschlechtert hatte. Am 12. Juni 1478 starb Ludovico III. in Goito, nicht an der Pest, sondern wahrscheinlich an Rippenfellentzündung.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Er heiratete am 12. November 1433 Barbara von Brandenburg (* 30. September 1422; † 7. November 1481), Tochter des Markgrafen Johann von Brandenburg. Er hatte mit ihr elf Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludovico III. Gonzaga, genannt \"„Luigi il Turco“\", (* 5. Juni 1412 in Mantua; † 12. Juni 1478 in Goito) war ein Condottiere und der Sohn des Markgrafen Gianfrancesco I. Gonzaga der Markgrafschaft Mantua und dessen Nachfolger ab 1444.", "tgt_summary": null, "id": 1706320} {"src_title": "Hermann Haller (Bildhauer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überlieferung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Geschichten.", "content": "Eusebius von Caesarea berichtet, dass Naukratis im vierten Jahr der siebten Olympiade (749 v. Chr.) von Milesiern gegründet wurde. Die Richtigkeit dieses frühen Datums wird heute von den Wissenschaftlern angezweifelt. Athenaios zitiert aus dem Werk \"Über Aphrodite\" von Polycharmos: Während der 23. Olympiade (688 v. Chr.) soll Herostratos, ein Händler aus Naukratis, eine alte Aphroditestatue in Paphos auf Zypern erworben und mit nach Hause genommen haben. An der ägyptischen Küste kam er mit seinem Schiff in einen Sturm. Seine Männer waren sehr besorgt, da sie nicht wussten, wo sie gelandet waren. Deshalb versammelten sie sich vor der Statue und baten die Göttin um Hilfe. Plötzlich erfüllte sie die Luft mit dem Duft der Myrte, der Himmel klarte auf und das Schiff gelangte sicher nach Naukratis. Aus Dankbarkeit stiftete Herostratos die Statue dem Tempel der Aphrodite und feierte mit seinen Freunden ein Fest. Jedem Gast gab er eine Naukratite, eine Girlande, die aus Myrte geflochten war. 30 milesische Schiffe sollen zur Zeit von Psammetich I. den Feldherrn Inaros I. (um 665 v. Chr.) besiegt haben und gründeten daraufhin die Stadt Naukratis. Herodot widerspricht dieser Aussage und sagt, dass Ionier und Karer an der Küste landeten, um das Land zu plündern. Psammetich I. verbündete sich mit ihnen und sie halfen ihm seine Widersacher zu besiegen. Als Dank gab er ihnen in der Nähe der Stadt Bubastis (etwa 100 km östlich von Naukratis) Land zum Siedeln. Der Ort wurde \"Stratopeda\" (Heerlager) genannt. Ebenfalls laut Herodot wies der Pharao Amasis den Griechen den Ort zur Besiedelung und Gründung eines Handelsstützpunktes an. Hierbei stützte sich Herodot allerdings offenbar nur auf Aussagen von Griechen, die zum Tempel \"Hellenion\" gehörten, der in der Tat in der Regierungszeit des Amasis gegründet worden war und zwar von Händlern, die später als die aus Aigina, Samos und Milet gekommen waren, und deren Tempel wesentlich älter waren. Zu Beginn der Herrschaft des Amasis war die griechische Besiedlung, die schon um ca. 620 v. Chr. begonnen hatte, bereits weit fortgeschritten. Zu dieser Zeit sollen neun Städte, vier ionische Chios, Teos, Phokaia und Klazomenai, vier dorische Rhodos, Knidos, Halikarnassos und Phaselis und das Aiolische Mytilene das Hellenion als ein gemeinsames Heiligtum gegründet haben. Xanthos, ein Händler aus Samos, soll im 6. Jahrhundert v. Chr. die Hetäre Rhodopis nach Naukratis gebracht und zum Kauf angeboten haben. Charaxos, der Bruder der Sappho, soll sich in sie verliebt und sie deshalb freigekauft haben. Später soll sich auch der Pharao Amasis in die Hetäre verliebt haben. Athenaios berichtet, dass es auch ein Prytaneion gab und dass man an den Festtagen der Hestia \"Prytanitis\", des Dionysos und des Apollon \"Komaios\" dort feierliche Bankette beging.", "section_level": 2}, {"title": "Lage.", "content": "Über die Lage von Naukratis wurde viel Verwirrendes und Widersprüchliches überliefert, was die erste Ortung der Stadt erschwerte. Strabon sagt, dass es direkt am kanobischen Nilarm liegen soll. Herodot ergänzt, dass bei Hochwasser Naukratis zur Insel wurde und man deshalb beim direkten Weg nach Memphis an den Pyramiden vorbeikam und wenn man von Kanobos nach Naukratis wollte über die Felder von Anthylla und Archandros fuhr. Claudius Ptolemäus gab in seiner \"Geographia\" die Koordinaten für die Lage von Naukratis an, die auf eine Lage westlich des kanobischen Nilarms schließen lassen. Auch Konrad Peutinger lokalisiert auf seiner Karte Tabula Peutingeriana Naukratis westlich des kanobischen Nilarms.", "section_level": 2}, {"title": "Erforschung.", "content": "Die Ruinen von Naukratis wurden im Winter 1884/5 von Flinders Petrie bei Nebireh am Kanal Abu-Dibab, etwa 75 km südöstlich von Alexandria aufgefunden und ausgegraben. Im darauffolgenden Winter setzte Ernest Arthur Gardner unter Anleitung von Flinders Petrie die Ausgrabungen fort. Im Winter 1898/9 und Frühling 1903 untersuchte David George Hogarth die Ausgrabungsstätte. 1977 begannen die amerikanischen Archäologen William D. Coulson und Albert Leonard Jr. mit ihren Forschungen in Naukratis und begutachteten den Ort 1977/8. Sie führten 1980 bis 1982 weitere Untersuchungen und Grabungen im südlichen Teil der Stätte durch. Aufgrund des angestiegenen Grundwasserspiegels befindet sich der nördlichen Teil der antiken Stadt innerhalb eines Sees, was archäologische Untersuchungen unmöglich macht. Die archäologische Stätte wird heute in zwei Teile eingeteilt, einen von Griechen bewohnten Norden mit dem Namen Naukratis und einen von Ägyptern bewohnten Süden mit Namen \"Pi-emro\". Im Norden konnte Petrie ein Heiligtum des Apollon anhand von Inschriften auf Opfergaben identifizieren. Das Heiligtum hatte etwa eine Größe von 40 mal 80 Metern. Von dem Tempelgebäude darin konnten zwei Bauphasen, ein älterer archaischer und ein jüngerer klassischer Tempel, entdeckt werden. Sie hatten beide eine Größe von etwa 8 mal 15 m. Nachdem der erste Tempel abgerissen war, wurde der zweite an selber Stelle um 440 v. Chr. aus Marmor errichtet. Architekturfragmente erinnern an die Ausschmückung des Erechtheion auf der Akropolis. Des Weiteren fand Petrie nördlich hiervon einen Tempel der Dioskuren und südlich ein Aphroditeheiligtum und einen Bezirk, der später von Gardner als Heraion identifiziert werden konnte. Gardner konnte bei dem Tempel der Dioskuren ebenfalls zwei und bei dem der Aphrodite sogar drei Bauphasen nachweisen. Hogarth fand nördlich eine Struktur mit Schreinen für Aphrodite, Artemis und Herakles, die er als Hellenion identifizierte. Im Süden der Ausgrabungsstätte fand Petrie eine Skarabäen-Fabrik und den sogenannten großen Temenos, der später als ein ptolemäischer Tempel identifiziert werden konnten. Den einzigen Eingang zu diesem Bezirk bildete ein Pylon im Westen, der nach Ansicht Petries während der persischen Invasion zerstört und später von Ptolemaios II. Philadelphos wieder aufgebaut wurde. Innerhalb dieses Bezirks fand er ein viereckiges Gebäude mit Weihbeigaben unter allen Ecken aus der Zeit Ptolemaios II. 1899 wurde im Ort Kum Gaief eine Stele von Nektanebos I., die später Naukratisstele genannt wurde, aufgefunden. Anhand von unbearbeiteten und bearbeiteten Muschelschalen, die man in Naukratis fand, geht man davon aus, dass sich hier auch eine Muschelfabrik befand. Man fand auch zahlreiche Eisenwerkzeuge und Eisenglanzerz was auf eine Eisenindustrie schließen lässt. Gardner fand einen Friedhof aus römischer Zeit und einen, der von der hellenistischen bis zur römischen Zeit benutzt wurde. Er konnte nur Körperbestattung und weder Brandbestattung noch Mumifizierung feststellen. Die Grabsteine zeigten griechische Szenen mit ägyptischem Einfluss. Zur Aufnahme des Leichnams fanden sowohl Särge aus Stein und Terracotta, große Amphoren und Holzsärge mit Terrakottaschmuck Verwendung.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Unter Pharao Amasis von Ägypten war Naukratis der einzige Ort in Ägypten, über den Waren aus Griechenland importiert werden durften. Wegen dieser Besonderheit war Naukratis auch mehr ein Warenumschlagplatz als eine Polis (Stadtstaat) im eigentlichen Sinne, doch war die Stadt einer der wenigen Orte in Ägypten, der in ptolemäischer Zeit den Status einer Polis hatte. Naukratis war auch noch in christlicher Zeit bewohnt und hatte zu dieser Zeit einen Bischof.", "section_level": 1}], "src_summary": "Naukratis war eine antike griechische Handelsstadt und lag in Ägypten im westlichen Nildelta (in der Antike am Ostufer des kanopischen Nilarms) etwa 11 Kilometer nordöstlich von Ad Dilinjat und etwa 18 Kilometer nordnordwestlich von Kawm Hamadah. Sie wurde um 630 v. Chr., nach anderen Angaben um 560 v. Chr. von der Polis Milet aus gegründet. Naukratis war berühmt durch die dort hergestellten Gefäße und Blumengewinde. Nach dem Archäologen Francis Llewellyn Griffith soll der Name der Stadt in dem etwas östlich liegenden Ort An-Niqrash bis heute bewahrt worden sein.", "tgt_summary": null, "id": 68184} {"src_title": "Roland Kollmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Der Vater, Justus Günther Graßmann (1779–1852) absolvierte ein dreijähriges, eigentlich theologisches, aber auch mit naturwissenschaftlichen Inhalten ausgefülltes Studium an der Universität Halle und unterrichtete danach zunächst als Hauslehrer, dann als Konrektor an der Stadtschule in Pyritz und anschließend am Gymnasium in Stettin. Seine Fächer waren Mathematik, Physik und Zeichnen. Außerdem verfasste er einige Lehrbücher über Elementarmathematik für Volksschulen und Gymnasien und gründete 1835 eine physikalische Gesellschaft. „Die in allen diesen Werken niedergelegten wissenschaftlichen und philosophischen Ansätze wurden zu einem entscheidenden Ausgangspunkt der wissenschaftlichen Entwicklungen seines Sohnes.“", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Studium.", "content": "Der junge Hermann Günther tat sich nicht wie z. B. sein Zeitgenosse und späterer Fachkollege William Rowan Hamilton als ein Wunderkind hervor; er fiel vielmehr beim Heranwachsen zunächst durch seine eingeschränkte geistige Spannkraft, Vergesslichkeit und Träumerei auf. Bis zu seinem 14. Lebensjahr konnte man nicht auf seine außerordentliche Begabung schließen. Dann erwachte aber sein Interesse, und man fasste für ihn zunächst – die Familie war stark vom Pietismus beeinflusst – auch ein theologisches Studium ins Auge, nachdem er 1827 die Reifeprüfung mit der besten Note bestanden hatte. 1827 begann er sein Studium an der Berliner Universität. Dort hörte er unter anderem die Dialektik-Vorlesung und die Predigten von Friedrich Schleiermacher, welche sein Denken stark prägten. „Bereits während der Universitätszeit eignete sich Hermann Graßmann eigenständige Studienmethoden an, welche ihn zu seinem späteren autodidaktischen Eindringen in die Mathematik befähigten“. Während seines gesamten Studiums hörte er keine mathematische Vorlesung. Sein ungeheures zusätzliches, zuerst philologisch orientiertes, selbstauferlegtes Lernpensum brachte ihn schnell an den Rand seiner psychischen und physischen Kräfte, und er erkrankte. Er musste sich in seiner Herangehensweise zunächst umorientieren, und er entwickelte schließlich eine für ihn angemessenere Arbeitshaltung. In einem Brief übte Graßmann Selbstkritik: \"„Der Phlegmatische... muß vielmehr seinem Gedankengang Klarheit zu geben suchen und in der Klarheit Tiefe.“\". Die Grundlage für die außerordentliche Produktivität „dieses unheimlichen Geistes“ (Junghans) auf den verschiedensten wissenschaftlichen Gebieten war damit geschaffen. Die Rolle von Schleiermachers Dialektik als Schlüssel zu den Gesetzmäßigkeiten der unterschiedlichsten Wissenschaftsbereiche ist dabei besonders wichtig. Graßmann schreibt, dass man von ihm \"„für jede Wissenschaft lernen kann, weil er weniger Positives gibt, als er geschickt macht, eine jede Untersuchung von der rechten Seite anzugreifen und selbstständig fortzuführen, und in den Stand setzt, das Positive selbst zu finden.“\".", "section_level": 2}, {"title": "Auf dem Weg zur \"Ausdehnungslehre\" von 1844.", "content": "1830 kehrte Graßmann nach Stettin zurück. Er nahm sein Selbststudium wieder auf und beschäftigte sich mit Physik und Mathematik in „enger Verbindung von Geometrie, Arithmetik und Kombinationslehre“. 1831 nahm er eine Stelle am Stettiner Lehrerseminar an und unterrichtete zunächst als Hilfslehrer Deutsch und Raumlehre und schrieb Prüfungsarbeiten für die lehramtliche Prüfungskommission in Berlin. In diesen Arbeiten zeigt sich schon seine frühe grundsätzliche Herangehensweise, \"„bei der der mathematische Zugang stets von philosophischen Überlegungen flankiert oder gar initiiert wird“\". Er erhielt die Lehrerlaubnis unter anderem für mathematischen Unterricht bis zur Sekunda als Oberlehrer. 1834 legte er sein erstes theologisches Examen ab, hatte sich aber schon für eine naturwissenschaftliche Laufbahn entschieden. 1837 wurde er wissenschaftlicher Lehrer an der Ottoschule in Stettin. 1839 erschien seine erste für den Unterricht konzipierte Arbeit über die \"Ableitungen der Krystallgestalten\", für die August Ferdinand Möbius ein gewisses Interesse fand, weil er sich auch am Rande mit diesem Thema beschäftigt hatte. 1838 absolvierte er sein zweites theologisches Examen, und vorher meldete er sich sogar zur Nachprüfung in Mathematik und Physik, sicherlich um seine ausweisbare mathematische Qualifikation zu verbessern. Die neue Prüfungsarbeit über die \"Theorie von Ebbe und Flut\", in der er neu entwickelte mathematische Ansätze erfolgreich anwendete, schloss er 1840 ab. Graßmann wusste um die Bedeutung und die Effizienz der von ihm konzipierten und in diesem Werk erstmals angewendeten Vektorrechnung. Nach einem Wechsel an die Friedrich-Wilhelms-Schule erschien 1844 sein Hauptwerk, die \"Ausdehnungslehre\". „Dieses Buch sprengte die zeitgenössischen Vorstellungen von der Behandlung der Geometrie. Umfangreiche philosophische Vorbetrachtungen, Darlegung einer abstrakten, als Grundlage der gesamten Mathematik konzipierten Theorie der Verknüpfungen, spärlicher Formelgebrauch, Ablehnung der Geometrie als mathematischer Disziplin und Entwicklung einer n-dimensionalen, metrikfreien Theorie der mathematischen Mannigfaltigkeit“ bilden die theoretische Ausarbeitung seines mathematischen Programms. Mit diesem Werk hatte Graßmann Überlegungen vorweggenommen, die sich mit den späteren Ansätzen Bernhard Riemanns zur Theorie n-dimensionaler Mannigfaltigkeiten sowie mit dem Hamiltonschen Konzept der Quaternionen aufs Engste berühren. Graßmann blieb allerdings insgesamt unverstanden, weshalb er von der Fachwelt ignoriert wurde und sich das Buch überhaupt nicht verkaufte. Ein Grund dafür war sicherlich die Verwendung von ihm als Autodidakt selbst geschaffener, fachhistorisch nicht sanktionierter Begriffe. Auch durch seine vom euklidischen Ideal abweichende Darstellungsweise konnte er damals die mathematische Fachwelt noch nicht für sich gewinnen.", "section_level": 2}, {"title": "Kampf um Anerkennung.", "content": "1846 begann Graßmann mit einer Reihe von Veröffentlichungen zur Theorie der algebraischen Kurven, der Ausarbeitung eines Ansatzes, welcher sich in der \"Ausdehnungslehre\" ergeben hatte, natürlich auch zur weiteren Propagierung seines Programms. Auch diese fanden allerdings bei seinen Zeitgenossen keine Beachtung. Danach versuchte er sich an der Bearbeitung einer von der Jablonowskischen Gesellschaft bereits seit 1844 ausgeschriebenen Preisaufgabe. Es ging dabei um die Rekonstruktion und weitere Ausbildung eines von Gottfried Wilhelm Leibniz nur skizzenhaft entworfenen geometrischen Kalküls. Diese Aufgabe erfolgreich anzugehen war, dank seiner neuen Methode, nur Graßmann im Stande. Er bekam den Preis zuerkannt. Angeregt durch den Erfolg, beschäftigte er sich zusammen mit seinem Bruder Robert Graßmann mit weiterführenden Studien und bewarb sich 1847 um eine mathematische Lehrstelle an einer preußischen Universität. Er reichte seine Preisschrift und die \"Ausdehnungslehre\" ein, aber vor allem das Gutachten von Ernst Eduard Kummer ist niederschmetternd. Dieser schreibt, \"„daß diese Schrift [die Ausdehnungslehre] von den Mathematikern ferner ignoriert werden wird wie bisher; denn die Mühe, sich in dieselbe einzuarbeiten, erscheint zu groß in Beziehung auf den wirklichen Gewinn an Erkenntnis, welchen man aus derselben schöpfen zu können vermutet“\". Die Bewerbung wurde abgelehnt.", "section_level": 2}, {"title": "Auf dem Weg zur zweiten \"Ausdehnungslehre\".", "content": "1849 heiratete Graßmann Marie Therese Knappe, die in glücklicher Ehe in den nächsten Jahren 11 Kinder gebar. Er veröffentlichte einige Artikel zur Anwendung der Ausdehnungslehre auf die Theorie der algebraischen Kurven. 1853 erschien ein auf dem Gebiet der Farbenlehre bahnbrechender Aufsatz, welcher die Farbmetrik bis heute beeinflusst. Es erschien außerdem ein Aufsatz zur Vokaltheorie, der als Vorläufer der Helmholtzschen Resonanztheorie gilt. Angeregt durch die Schriften von Franz Bopp, begann er sich mit Sprachen, hauptsächlich Sanskrit, und der damals noch jungen historischen Sprachwissenschaft zu beschäftigen. Er arbeitete viel an einer Arithmetik sowie an einer Neuausarbeitung der \"Ausdehnungslehre\", welche 1861 und 1862 erschienen. Er hatte für diese Bücher seine Darstellungsweise verändert, sicherlich angeregt auch durch die Kritik an der bisherigen, und auch sein Bruder scheint dabei einen gewissen Einfluss ausgeübt zu haben. Er wendete nun die strenge, rein formelhafte euklidische Darstellungsweise an. Damit fiel er allerdings, wie Petsche beschreibt, „von einem Extrem ins andere. Zwar konnten ihm die Mathematiker nun nicht mehr die philosophische Darstellung zum Vorwurf machen; dafür aber wurde ihnen zugemutet, einen völlig fremdartigen mathematischen Stoff in der am schwersten zugänglichen Darstellungsweise jener Zeit angeboten zu bekommen, ohne auch nur eine Vorstellung vom Nutzen der mathematischen Entwicklung zu haben. Ein Echo auf das Erscheinen seines Werkes [Ausdehnungslehre] blieb daher vollständig aus“. Mit beiden Arbeiten bewarb er sich wiederum um einen Lehrstuhl beim Kultusministerium, was abermals abgelehnt wurde. Als Grund wurde angegeben, dass man ihm sowieso keine Besserstellung verschaffen könnte, da Graßmann nach dem Tod seines Vaters seine Stelle am Stettiner Gymnasium 1852 übernommen hatte, die bereits mit dem Titel eines Professors verbunden gewesen war. Er wandte sich schließlich enttäuscht von allen mathematischen Studien ab, um sich ganz der Sprachwissenschaft hinzugeben.", "section_level": 2}, {"title": "Sprachwissenschaftliche Arbeiten.", "content": "Auch auf diesem Gebiet brachte Graßmann Neues und Bedeutendes hervor; er gewann hier die breite Anerkennung seiner Fachkollegen. 1863 veröffentlichte er das Hauchdissimilationsgesetz, für das er allerdings keine Autorenschaft beanspruchte. Ab 1873 erschien sein Wörterbuch zur Ṛgvedasaṃhitā, das bis heute in der Indologie in Gebrauch ist, auch wenn viele Einträge mittlerweile überholt sind. Danach erschien eine Übersetzung desselben Textes. Die American Oriental Society machte ihn 1876 zu ihrem Mitglied. Auf Betreiben von Rudolf von Roth verlieh ihm die Universität Tübingen im selben Jahr den Ehrendoktor; in dem Antrag heißt es: \"„er gehört zu den besten Linguisten und Sanskritisten... Die Übersetzung [der Ṛgvedasaṃhitā] ist der von Alfred Ludwig\" \"in Prag... begonnenen durch eindringliches Verständniß und geschmackvolle Deutung weit überlegen“\". Graßmann gehört aus heutiger Sicht zu den wichtigsten Vedaforschern an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert.", "section_level": 2}, {"title": "Späte Anerkennung des mathematischen Werkes.", "content": "Spät im Leben von Graßmann kam es doch zu einer allgemeinen wissenschaftlichen Anerkennung seiner mathematischen Leistungen. Hamilton hatte in seinen \"Lectures on Quaternions\" 1853 Graßmanns Ausdehnungslehre zwar schon als bahnbrechend lobend erwähnt, dies war allerdings insgesamt ohne Wirkung geblieben, und vor allem Graßmann selbst hatte davon nichts mitbekommen. Am 24. November 1866 erreichte ihn ein Brief von Hermann Hankel, in dem dieser seiner Begeisterung über die Mathematik von Graßmann Ausdruck verlieh. Aufmerksam geworden war er auf Graßmann durch die Lektüre der \"Quaternions\". „[Ich] sah zu meiner großen Freude“, schreibt Hankel, \"„daß in denselben [den beiden Ausdehnungslehren] der Begriff der komplexen Zahlen – so nenne ich Ihre extensiven Größen – [sic!] in einer Allgemeinheit und einer so sachgemäßen Weise behandelt und benutzt wird, als ich es zu meiner eigenen Aufklärung nur wünschen konnte“\". Hankel war in der Lage gewesen, Graßmann zu verstehen, und es entstand eine regelmäßige Korrespondenz. Aber Hankel hatte noch kein entscheidendes wissenschaftliches Gewicht, Graßmann letztlich zum Durchbruch zu verhelfen. 1869 war Felix Klein durch Hankels \"Theorie der komplexen Zahlensysteme\" auf den Namen Graßmann aufmerksam geworden. Dieser wiederum wies seinen Kollegen Alfred Clebsch auf ihn hin. Auf das Betreiben von Clebsch wurde Graßmann 1871 schließlich von der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften zum korrespondierenden Mitglied gewählt. 1872 veröffentlichte Victor Schlegel, ein Kollege Graßmanns am Stettiner Gymnasium, den ersten Versuch einer geschlossenen Fremddarstellung der Auffassungen Graßmanns, das \"System der Raumlehre\". Die wachsende Anerkennung war nicht mehr aufzuhalten. Sophus Lie kam sogar nach Stettin, um sich von Graßmann über seine Behandlung des Pfaffschen Problems aufklären zu lassen. Die Vektorrechnung und Vektoranalysis setzte sich dann bis Ende des 19. Jahrhunderts gegen die Quaternionen durch, insbesondere durch Arbeiten von Josiah Willard Gibbs und Oliver Heaviside. Gibbs stiess unabhängig von Grassmann auf das Vektorkonzept, erkannte aber dessen Priorität an (Briefwechsel mit Victor Schlegel). „So neigte sich das Leben eines großen, lange Zeit unverstandenen und in geistiger Vereinsamung um den Fortschritt der Mathematik ringenden Wissenschaftlers erfüllt dem Ende zu“. Kurz vor seinem Tode erlebte er noch eine Neuauflage der \"Ausdehnungslehre\" von 1844, nachdem sich herausgestellt hatte, dass damals beinahe die gesamte erste Auflage wegen mangelnden Absatzes eingestampft worden war. Anlässlich des 200. Geburtstages Hermann Graßmanns fand im September 2009 eine internationale wissenschaftliche Konferenz in Potsdam und Stettin statt, die die Kontexte und die Wirkgeschichte seines Schaffens sowie die Weiterentwicklung seiner Ideen in der Gegenwart interdisziplinär ausleuchtete. Sein Sohn Hermann Graßmann der Jüngere war ebenfalls Mathematiker, der an der Ausgabe der Gesammelten Werke mitarbeitete, die Ausdehnungslehre von Graßmann fortsetzte und Professor in Gießen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Graßmanns Vektorrechnung.", "content": "Einige Grundgedanken von Graßmanns Vektorrechnung: Es kamen bei Graßmann bereits die Begriffe der linearen Abhängigkeit und Unabhängigkeit, der Basis und der Dimension alle vor, wenn auch unter anderen Namen. Graßmann spricht von Strecken und Größen, nicht von Vektoren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hermann Günther Graßmann (* 15. April 1809 in Stettin; † 26. September 1877 ebenda) war ein deutscher Mathematiker, Physiker und Sprachwissenschaftler. Er gilt als eigentlicher Begründer der Vektor- und Tensorrechnung.", "tgt_summary": null, "id": 2407045} {"src_title": "Georg Wilhelm (Brandenburg-Bayreuth)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "In den letzten Jahren hat sich der Begriff Megayacht für Yachten mit einer Länge über alles (Lüa) von mehr als 60 Metern (ca. 200 Fuß) etabliert. Zwischen diesen und den „normalen“ Yachten, mit bis zu 24 Meter Länge (80 Fuß), liegen die \"Superyachten\". \"Gigayachten\" sind über 100 Meter lang. Im englischen Sprachraum nennt man Yachten ab 80 Fuß auch \"Luxusyachten (l)\".", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung und Crew.", "content": "Viele Megayachten sind u. a. mit Schwimmbecken, Whirlpool, Sauna, Sonnendeck, Helipad, Beibooten, Jet-Skis sowie modernster Technik ausgestattet. Die Besatzung von Megayachten besteht aus professionellen Seeleuten (Kapitän, Offiziere, Maschinen- und Decks-Personal). Standardmäßig ist auch uniformiertes Servicepersonal (Stewards) an Bord. Vor allem bei Motoryachten übersteigt die Anzahl der Crewmitglieder oft die der Gäste.", "section_level": 1}, {"title": "Werften und Messen.", "content": "Hersteller sind Werften, wie beispielsweise Lürssen Yachts, Lloyd Werft, Peters Werft (in Kooperation mit Kusch Yachts), Blohm+Voss, Abeking & Rasmussen, Nobiskrug, Ferretti, InRizzardi Group, Cantieri Navali Baglietto, Benetti Yachts, Royal Huisman Yachts, Vitters, Feadship und Oceanco. Auch konnten deutsche Yacht-Designer, wie das Bremer Designbüro Judel/Vrolijk, die Beiderbeck Designs GmbH, sowie der Hamburger Frank Neubelt (unter dem seit über 20 Jahren geführten Label \"Newcruise\"), internationale Yacht-Design-Preise gewinnen. Alle drei Design- und Konstruktionsbüros sind Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft \"Deutsche Yachten\" des Deutschen Boots- & Schiffbauer-Verbandes. Neubelt arbeitet seit 2012, mit nach der Weltwirtschaftskrise neu angepassten internationalen Kooperations-Strategien, im derzeitigen Super- und Megayacht-Markt und initiierte die eigenständige NC2-German Yacht Project Cooperation Group in Hamburg unter Führung des Inhabers und Schifffahrtskaufmanns Broder Hansen. Bekannte Messen für Mega- und Superyachten sind: Die \"Monaco Yacht Show\", die \"Fort Lauderdale International Boat Show\" und die \"Internationale Bootsausstellung Düsseldorf\" mit dem \"Superyacht Club\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Megayacht ist eine besonders groß dimensionierte, hochseetaugliche Yacht mit einer luxuriösen Ausstattung. Da diese Schiffe exklusiv und luxuriös ausgestattet und somit entsprechend kostspielig sind, dienen sie „Superreichen“ zu Repräsentations- und Vergnügungszwecken. Als Preis gilt die Faustregel „mindestens 1 Million US-Dollar pro Meter“. Bekannte Liegeplätze für Yachten dieser Größe sind in Europa z. B. die Yachthäfen von Monaco und Antibes an der Côte d’Azur, Puerto Portals auf Mallorca, Porto Cervo an der Costa Smeralda oder Dubrovnik in Kroatien.", "tgt_summary": null, "id": 2086910} {"src_title": "Kloster Frauenzell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung.", "content": "Grundsätzlich gibt es nach deutschem Recht die Möglichkeit, Software im Rahmen eines Sachkaufs zu erwerben, beispielsweise von einem Händler (neue Software) oder einem anderen Nutzer (gebrauchte Software), also von Verkäufern, die normalerweise nicht berechtigt sind, Lizenzen zu vergeben und Lizenzverträge zu schließen. Die Nutzung wird dann durch das Urheberrecht bestimmt und es kommt kein Lizenzvertrag zu Stande, auch nicht, wenn bei der Installation von der Software eine entsprechende Bestätigung vom Benutzer gefordert wird. Im Rahmen eines Lizenzvertrages können zahlreiche Bestimmungen zur Verteilung und Nutzung einer Software frei zwischen den Parteien vereinbart werden, dazu haben sich die im Folgenden erläuterten Begriffe eingebürgert.", "section_level": 2}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Technisch gesehen könnte ein Installationsprogramm, das beispielsweise auf einem Datenträger wie einer CD vorliegt, beliebig viele Installationen vornehmen. Die Zustimmung des Urhebers zur Nutzung erfolgt bei kommerzieller Software beispielsweise in Form von Lizenzverträgen, die bestimmen, unter welchen Voraussetzungen und wie oft das Programm installiert werden darf. Auch eine Nachnutzung der Lizenz nach Deinstallation der Software bzw. Verschrottung des Zielrechners ist häufig über den Lizenzvertrag geregelt. Ein technisch identisches Softwareprodukt kann in einem Unternehmen je nach vorliegenden Lizenzverträgen unter verschiedenen Lizenzbestimmungen gleichzeitig zum Einsatz kommen, beispielsweise als Concurrent-User-Lizenzmodell für Arbeitsstationen und mit Dongle für Notebooks. Ein Lizenzvertrag kann auch die kommerzielle Weiterverwertung einer Software regeln, selbst wenn diese z. B. kostenfrei nutzbar ist. In Deutschland wird die Zustimmung des Urhebers bzw. des Rechteinhabers gefordert, wenn der Datenträger nicht vom Urheber stammt (Vervielfältigungsstück im Sinne von §69a-g UrhG) oder von ihm stammt, aber für mehr als eine Installation genutzt werden soll, was beispielsweise im Rahmen eines Lizenzvertrags gewährt werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen von Lizenzverstößen.", "content": "Die zivilrechtlichen Folgen von Lizenzverstößen werden im Lizenzvertrag definiert. Darüber hinaus können sie auch Verletzungen des Urheberrechts und damit eine Straftat darstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Situation in der EU.", "content": "Grundsätzlich kann der Weiterverkauf von Lizenzen eines Lizenznehmers zwar im Lizenzvertrag ausgeschlossen werden, dieser Ausschluss ist aber beispielsweise in der EU ohne Wirkung. Die nachträgliche Installation von Updates zur Software oder im Rahmen von Wartungsverträgen setzt die Rechte des Lizenzgebers nicht wieder in Kraft. Lediglich die Aufspaltung der Lizenz ist weiterhin an die Zustimmung des Lizenzinhabers gebunden. Nicht jede Verletzung des Lizenzvertrages bedeutet eine Verletzung des Urheberrechts. Der Lizenzgeber (Softwarehersteller) kann Ansprüche außerhalb des Urheberrechtes nur zivilrechtlich und nur gegenüber seinem Lizenznehmer geltend machen.", "section_level": 3}, {"title": "Situation in Deutschland.", "content": "Liegen gravierende Lizenzverstöße vor, so kann der Lizenzgeber unter Umständen berechtigt sein, den Lizenzvertrag außerordentlich nach BGB zu kündigen. Wenn der Lizenznehmer die Lizenz an einen Dritten verkauft, kann sie der Dritte im Rahmen des Urheberrechtes frei nutzen.", "section_level": 3}, {"title": "Lizenznachweis.", "content": "Lizenzen zu installierten Programmen sind Vertragsdokumente und sollten als solche verwahrt werden, insbesondere um die Nutzungsrechte im Streitfall nachzuweisen. Die Rechte und Pflichten aus einem Lizenzvertrag werden im Lizenzmanagement nach drei bis vier Faktoren geordnet:", "section_level": 2}, {"title": "Art der Lizenz.", "content": "Die Art der Lizenz beschreibt, ob die Lizenz genau \"eine Bereitstellung\" erlaubt (\"Einzel-Lizenz\") oder eine \"Mehrfach-Bereitstellung\" (\"Mehrfach-Lizenz\") – oder ob die Lizenz die \"kommerzielle Weiterverwertung\" der Software im Rahmen eigener Softwareprodukte oder Systeme regelt. Falls ein Lizenzschlüssel zur Freischaltung der berechtigten Bereitstellungen genutzt wird, gilt der Grundsatz: Pro Lizenzvertrag existiert ein Lizenzschlüssel. Mehrfach-Lizenzen bieten daher in Unternehmen große Vorteile bei der technischen Bereitstellung einer Software, da alle Einzel-Bereitstellungen mit demselben Lizenzschlüssel erfolgen können und somit eine automatisierte Softwareverteilung wesentlich vereinfacht wird. Mehrfach-Lizenzen können je nach Lizenzmetrik unterschiedlich beschrieben sein, z. B.:", "section_level": 3}, {"title": "Lizenzklasse.", "content": "Die Lizenzklasse einer Software typisiert die vertraglichen Voraussetzungen für die Nutzung einer Software. Die folgenden häufigen Beispiele für Lizenzklassen erfordern (sofern nicht anders angegeben) jeweils einen separaten Nachweis:", "section_level": 3}, {"title": "Lizenztyp.", "content": "In der Literatur wird zuweilen auch zwischen \"Lizenztypen\" und \"Lizenzmetriken\" unterschieden, wobei sich der Lizenztyp auf die Art der zugrunde liegenden Messgröße bezieht (z. B. Gerät, Nutzer, Zeit, Nutzungsvorgang) und die Lizenzmetrik dann die genaue Form der Messung beschreibt. Diese Begrifflichkeit ist bislang jedoch nicht standardisiert.", "section_level": 3}, {"title": "Lizenzmetrik.", "content": "Die Lizenzmetrik gibt an, wie der Lizenzbedarf gezählt werden soll. Marktübliche Metriken berücksichtigen einen oder mehrere der folgenden Punkte: Viele Lizenzgeber bieten hier mehrere Varianten zur gleichen Software an, um den Forderungen des Marktes besser entsprechen zu können.", "section_level": 3}, {"title": "Stufen des Lizenzmanagements.", "content": "Das Lizenzmanagement teilt sich in folgende Stufen auf: Unterschiedliche Hardware sowie unterschiedliche Betriebssysteme und Netzwerke müssen z. B. bei der Erfassung der installierten Software berücksichtigt werden. Bei der Erfassung der Lizenzen fehlen oft Prozesse, Lizenzen geregelt und strukturiert abzulegen. Verantwortlichkeiten müssen geklärt werden. Bei dem Aufbau der Datenbank spielt vor allem die Abbildung der Organisationsstruktur mit den verschiedenen Ebenen von Geschäftsbereichen und Kostenstellen eine Rolle. Aufgrund dieser weitgreifenden Anforderungen umfasst Lizenzmanagement meist auch noch: Des Weiteren gehört zum Lizenzmanagement eine genaue Betrachtung und Strukturierung der vorhandenen Lizenzen – das Vertragsmanagement. Softwareverträge bieten eine Fülle von Chancen (z. B. Auskunft darüber, bis wann ein Update kostenlos ist), aber auch Risiken für das Unternehmen. Innerhalb des Vertragsmanagements werden diese Daten (in der Regel ebenfalls in eine Datenbank) aufgenommen und somit der allgemeinen Planung zugänglich gemacht. Abhängig von der Größe eines Unternehmens und der Vielfalt der eingesetzten Softwareprodukte und -versionen kann zur korrekten und wirtschaftlichen Realisierung eines Software-Lizenzmanagements der Einsatz einer speziellen Lizenzmanagementsoftware erforderlich sein. Das Management kann auch an Dienstleister ausgelagert werden, wie beispielsweise SoftwareONE.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mit Lizenzmanagement (auch Software-Lizenzmanagement) bezeichnet man einen Prozess in Unternehmen, der den legalen und effizienten Umgang mit proprietärer Software in Unternehmen absichert. Lizenzmanagement nimmt auf alle Bereiche des Unternehmens Einfluss von der Beschaffung über jeden PC-Arbeitsplatz bis hin zum Management.", "tgt_summary": null, "id": 25635} {"src_title": "Ayya Khema", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ex-ante-Betrachtungsweise.", "content": "Kosten, die sich in einer späteren Entscheidungssituation (ex post) als irreversible Kosten herausstellen, können in einer früheren Entscheidungssituation, insbesondere vor ihrem Anfallen (ex ante), entscheidungsrelevante Kosten dargestellt haben. Beispiel: Zwei Unternehmen A und B der Telekommunikation wetteifern um einen nationalen Festnetzmarkt; Anbieter A verfüge bereits über ein Telefonnetz, während Anbieter B ein solches erst noch aufbauen müsste. Für B sind die Kosten für den Aufbau des Netzes im Gegensatz zu A entscheidungsrelevant, weswegen B den Markt mit größerer Wahrscheinlichkeit verlassen wird als A. Irreversible Kosten werden in der Wettbewerbstheorie daher als ein wichtiger Grund für die Herausbildung von Monopolen angesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Versunkene Kosten und rationales Verhalten.", "content": "Da Individuen nicht immer dem Rationalitätspostulat des Homo oeconomicus folgen, werden irreversible Kosten oft zum Anlass genommen, unrentable Aktivitäten weiter fortzusetzen, weil bereits so viel in diese Aktivitäten investiert wurde – aus rationaler Sicht ungerechtfertigterweise. Somit können irreversible Kosten den (aus Sicht des Entscheidungsträgers) wirtschaftlich optimalen Entscheidungsprozess verfälschen. Auf solches Verhalten bezieht sich die Redensart „gutes Geld schlechtem hinterherwerfen“. Wiewohl schlechtem Geld kein gutes hinterhergeworfen werden sollte, heißt dies nicht, dass Fehlinvestitionen, die zu irreversiblen Kosten geführt haben, deswegen einfach vergessen werden können. Sie tauchen in der Bilanz des Unternehmens auf, führen zu Verlusten und eine gründliche Nachbetrachtung und Reflexion wie es zu solchen Fehlentscheidungen gekommen ist, ist in jedem Fall geboten.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zu Ewigkeitskosten.", "content": "Parallelen, aber auch deutliche Unterschiede, gibt es zum Begriff der Ewigkeitskosten. Letztere sind Folgekosten, die z. B. nach Beendigung des Bergbaus oder der Kernenergienutzung entstehen oder bleiben werden, und zumindest für längere Zeit anfallen werden. Ewigkeitskosten sind jedoch nur teilweise versunkene Kosten – und zwar dann, wenn sie auch im Falle des Weiterbetriebs einer Bergbauanlage oder eines Kernkraftwerks entstehen werden. In diesem Fall sind sie in der Hinsicht versunken, als dass ihr Auslöser in der Vergangenheit liegt und sie nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Beispiele hierfür sind die Kosten für das kontinuierliche Abpumpen von Grundwasser, zu erwartende Kosten für Schäden an Bauwerken durch Bodensetzungen oder die Endlagerung von Brennelementen. Nicht versunkene Ewigkeitskosten sind beispielsweise Kosten für die Renaturierung einer Tagebau-Landschaft, da diese Kosten nicht zwangsläufig, sondern nur im Fall der Stilllegung der Anlage entstehen. Folglich sind sie entscheidungsrelevant und damit nicht versunken.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Versunkene Kosten können entstehen, wenn die bei der Planung (z. B. eines Investitionsprojekts) gemachten Prognosen (beispielsweise über den Absatz von Produkten oder die Höhe von Kosten) bei dessen Realisierung nicht eintreffen. Die anfänglich gemachten Ausgaben stellen dann versunkene Kosten dar, da sie sich nicht mehr rückgängig machen lassen und daher auch durch zukünftige Entscheidungen nicht beeinflusst werden können. Bei größeren in mehreren Teilabschnitten realisierten Projekten (z. B. Verkehrsprojekte) werden zuweilen bei der Realisierung der ersten Abschnitte Bauvorleistungen für eventuelle weitere Abschnitte geschaffen. Die Aufwendungen für diese Vorleistungen stellen versunkene Kosten dar. Produkteinführungen am Markt gehen oft mit hohen Kosten einher. Floppt das Produkt, sollte man nicht die bereits investierten Kosten in die Entscheidung (Produkt im Markt belassen oder zurückziehen) einbeziehen, sondern sich nur an den zukünftigen Möglichkeiten orientieren. Börsenanleger orientieren sich bei Verkaufsentscheidungen häufig daran, zu welchem Kurs sie eine Aktie gekauft haben. Der Kurs, zu dem man in der Vergangenheit eingestiegen ist, ist jedoch irrelevant für die Beurteilung der Entwicklung der Aktie in der Zukunft.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Finanzwirtschaft sind versunkene Kosten ( \"sunk cost\"; oft auch als irreversible Kosten oder salopp als EDA- oder Eh-da-Kosten bezeichnet) Kosten, die bereits entstanden sind und nicht (beispielsweise durch Verkauf) rückgängig gemacht werden können. ", "tgt_summary": null, "id": 716682} {"src_title": "Seehausen am Staffelsee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Die Provinz besteht seit 2014 aus 15 Regierungsbezirken (\"Kabupaten\") und zwei Städten (\"Kota\"). Quelle der administrativen und Flächenangaben: Peraturan Menteri Dalam Negeri RI Nomor 72 Tahun 2019 (Verordnung des Innenministers vom Oktober 2019): Die Bevölkerungsangaben basieren auf der Fortschreibung durch die regionalen Zivilregistrierungsbüros und stammen von Ende 2019.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Bevölkerung setzt sich aus mehreren Völkern zusammen, darunter Tolaki, Morunene, Butonesen, Munanesen (vor Ort 'Wuna' genannt) und Bajau, die allesamt malaiischen Sprachen sprechen. Zu diesen fünf Volksgruppen kommen heute noch Bugis und in den letzten Jahren zugewanderte Transmigranten aus Bali und Java. Die Tolaki siedeln in den Gebieten um Kendari und Kolaka. Die Gruppe der Moronene bewohnt den Süden der Insel Buton und die Insel Kabaena. Die Butonesen bilden die Hauptgruppe auf der Insel Buton. Sie sind in 15 Untergruppen aufgeteilt. Die Munanesen leben auf der Insel Muna und bilden dort 6 Gruppen, die sich in Kultur und Sprache unterscheiden. Bajau sind Seefahrer, die ursprünglich in Hütten auf dem Meer lebten, nun aber mehr und mehr an den Küsten von Inseln siedeln. Sie behalten ihren ursprünglichen Lebensstil mit einer Vielzahl verschiedener Riten und Feste bei, während die anderen ethnischen Gruppen beginnen, einen Vorteil aus der Nutzung moderner Technologien zu ziehen. Auf Sulawesi werden laut Bahasa dan Peta Bahasa di Indonesia 62 Sprachen gesprochen. In der Provinz Sulawesi Tenggara 14 Sprachen: Bajo, Bali, Cia-Cia, Culambacu, Jawa, Kulisusu, Lasalimu-Kamaru, Morunene (Moronene), Muna, Pulo (Wakatobi), Sasak, Sunda, Tolaki, Wolio. 95,7 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Islam, 2,31 Prozent sind Christen (Protestanten: 44.875, Katholiken: 16.117) und 1,9 Prozent Hindus.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte Südost-Sulawesis begann im 13. Jahrhundert mit der Gründung des Butonesischen Königreiches. Die damals entstandene Kunst und Kultur hat sich über viele Generationen hinweg bis in die heutige Zeit bewahrt. Die Relikte dieses Königreiches finden sich im Gebäudekomplex des Butonesischen Palastes wie z. B. Baruga, einer alten Moschee und dem Badia-Palast wieder. Die Region stand längere Zeit unter dem Einfluss des Reiches von Bone im südlichen Sulawesi, die auch den Islam im 17. Jahrhundert in die Provinz brachten. Die Niederländer unterwarfen das Gebiet im 19. Jahrhundert. Nach einer kurzen japanischen Besetzung im Zweiten Weltkrieg wurde es Bestandteil des unabhängigen Indonesiens. Ursprünglich als Regierungsbezirk zur Provinz \"Sulawesi Selatan-Tenggara\" (Suselra) gehörig, wurde die Provinz eine selbständige Verwaltungseinheit 1. Ordnung am 27. April 1964 und bestand bei der Gründung aus den Regierungsbezirken Buton, Kolaka, Konawe und Muna. Zwischen 2003 und 2014 entstanden elf weitere Regierungsbezirke durch Unterteilung dieser \"Gründer\". Zuvor wurden die Städte (\"Kota\") Kendari (1995) und Bau Bau (2001) gebildet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sulawesi Tenggara ist eine indonesische Provinz auf der Insel Sulawesi. Sie umfasst die südöstliche Halbinsel, die sich zwischen der Bandasee und dem Golf von Bone erstreckt. Sie nimmt 19,71 Prozent der Fläche und 13,1 Prozent der Bevölkerung der Insel Sulawesi ein. In der Rangliste der 34 indonesischen Provinzen nimmt Sulawesi Tenggara Platz 20 (Fläche) bzw. 24 (Bevölkerung) ein. ", "tgt_summary": null, "id": 1842915} {"src_title": "Rose Stoppel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Armero liegt im Nordosten von Tolima in der Provinz \"Norte\" auf einer Höhe von 500 Metern etwa 95 km von Ibagué entfernt und hat eine Jahresdurchschnittstemperatur von 28 °C. Die Gemeinde grenzt im Norden an Honda und Mariquita, im Osten an Guaduas, Chaguaní und San Juan de Rioseco im Departamento de Cundinamarca, im Süden an Ambalema und Lérida und im Westen an Líbano, Villahermosa und Falan. Die Ruinen von Armero liegen nordwestlich der Hauptstadt Bogotá an der Schnellstraße von Bogotá nach Manizales. Armero war vor seiner Zerstörung eine wichtige Handelsstadt und wurde auf Grund der spanischen Kolonialarchitektur \"Ciudad blanca\" (weiße Stadt) genannt. Heute erinnern nur noch eine Tankstelle und die Überreste einiger Gebäude daran, dass hier einmal eine pulsierende Stadt gelegen hat.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Gemeinde Armero hat heute 11.490 Einwohner, von denen 8181 in Armero Guayabal leben (Stand: 2019).", "section_level": 1}, {"title": "Die Tragödie von Armero.", "content": "Am 13. November 1985 erschütterte 70 km westlich der Stadt eine Eruption den schnee- und gletscherbedeckten Gipfel des Vulkans Nevado del Ruiz. Die ausströmende Lava brachte die 25 Quadratkilometer große Eiskappe der Gipfelregion zum Schmelzen. Heiße Lava, glühende Asche, Schmelzwasser und Schlamm bahnten sich ungebremst mit einer Geschwindigkeit von 40 bis zu 60 km/h im Flusstal des Río Lagunilla ihren Weg zur Stadt \"Armero\". Die heiße Schlammlawine nahm auf ihrem Weg Geröll und Sand des Flussbettes mit, so dass sich eine Flutwelle („Lahar“) von großer Dichte und einem gigantischen Ausmaß von 40 Meter Dicke über die Stadt ergoss und sie knapp zweieinhalb Stunden nach dem Ausbruch unter sich begrub. Bekanntestes Opfer des Ausbruchs war das Mädchen Omayra Sánchez.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Der wichtigste Wirtschaftszweig von Armero ist heute die Landwirtschaft. Es werden insbesondere Reis, Baumwolle, Sorghumhirsen und Mais angebaut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Armero ist eine Gemeinde \"(municipio)\" im Departamento del Tolima in Kolumbien. Der ehemalige Hauptort Armero wurde am 13. November 1985 durch eine Schlammlawine nahezu vollständig ausgelöscht. Etwa 25.000 Menschen fanden bei dieser Katastrophe den Tod, einige Schätzungen gehen sogar von 31.000 Opfern aus. ", "tgt_summary": null, "id": 2231331} {"src_title": "Gustav Neidlinger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die Politik der Deutschliberalen war geprägt durch eine Gegnerschaft zum katholischen Klerus (Kulturkampf) und aufgrund ihrer Forderung, die deutschsprachige Bevölkerung als Teil der deutschen Nation in einen deutschen Staat zusammenzufassen (Großdeutsche Lösung), begründet durch einen Konflikt mit den Slawen, der besonders durch Streitigkeiten um den Besitzstand geprägt war. Den größten Zuspruch erhielten die Deutschliberalen von der städtischen Intelligenz, die ein Übergewicht der slawischen Völker in der Monarchie befürchtete. Maßgeblich beteiligt war die Deutschliberale Partei an der Aufkündigung des Konkordats 1855 und an der Verabschiedung der Dezemberverfassung am 21. Dezember 1867, die mit dem Österreichisch-ungarischen Ausgleich aus dem österreichischen Vielvölkerstaat die „Doppelmonarchie“ Österreich-Ungarn machte. Anschließend stellte die Partei von 1867 bis 1879 die Mehrheit im Abgeordnetenhaus und dominierte mehrere Regierungen, insbesondere die Bürgerministerien unter Karl von Auersperg, Eduard Taaffe, Ignaz von Plener und Leopold Hasner von Artha. Der andauernde Kampf gegen den politischen Katholizismus und die slawischen Nationalitäten der Monarchie führte zusammen mit der Wirtschaftskrise von 1873 zum Niedergang der Partei und zum Verlust der Regierungsgewalt. Die Partei wurde in mehrere Teile aufgesplittert, woraus sich in der Folge mehrere deutschfreiheitliche und deutschnationale Parteien entwickelten. Ab 1879 war die Partei unter Eduard Taaffe nicht mehr an der Regierung beteiligt. Taaffe war eher zu Zugeständnissen gegenüber den slawischen Nationalitäten bereit, was zum Erstarken der Deutschnationalen Bewegung führte. Die noch verbliebenen Anhänger der Deutschliberalen Partei wurden später „Altliberale“ genannt. Die Verfassungspartei verschmolz 1881 mit dem Fortschrittsklub zur „Vereinigten Linken“, die sich 1885 jedoch wieder in den Deutschösterreichischen und den Deutschen Klub spaltete, nur um 1888 wieder zur Vereinigten Deutschen Linken zu fusionieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Deutschliberale Partei, auch Verfassungspartei oder Deutschliberale Verfassungspartei genannt, war eine bürgerliche politische Partei in der Donaumonarchie. Ihre herausragenden Persönlichkeiten waren an der Revolution von 1848 beteiligt oder durch diese geprägt.", "tgt_summary": null, "id": 768337} {"src_title": "InfiniBand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war zum Goldschmied bestimmt, widmete sich dann aber auf Zureden seines Cousins Lodovico Carracci der Malerei, die er unter Fontana erlernte, worauf er sich durch Reisen in die Lombardei und Venedig weiter ausbildete. Dabei versäumte er aber auch das Studium der Wissenschaften und der Dichtkunst nicht, so dass seine Lehrtätigkeit in der Akademie sich nach dieser Seite hin besonders geltend machte. Als die Kartäuser in Bologna einem Bild Carraccis (\"Die Kommunion des heiligen Hieronymus\") den Vorzug vor den Leistungen der Mitbewerber, worunter sein Bruder Annibale Carracci war, zusprachen, soll ihn dieser aus Eifersucht beredet haben, sich ausschließlich dem Stich zu widmen. Später malte Carracci gemeinschaftlich mit dem Bruder an den Fresken des Palazzo Farnese in Rom. Als Agostinos Arbeiten besser gefielen als die seines eifersüchtigen Bruders, soll der ihn hier wieder von der Arbeit verdrängt haben. Gebrochenen Herzens begab sich Carracci zum Herzog Ranuccio I. Farnese nach Parma, den er zweimal porträtierte. Im Palazzo del Giardino malte er für den Fürsten noch die Fresken der himmlischen, der irdischen und der käuflichen Liebe, die er bis auf eine Figur vollendet hatte, als er am 22. März 1602 starb. Seine Hauptbedeutung liegt auf dem Gebiet des Kupferstichs. Der Niederländer Cornelis Cort hatte damals in Italien durch seine feste und energische Manier großen Einfluss gewonnen, und Carracci nahm ihn sich zum Muster, wobei zugleich Ch. Albertis malerischere Behandlung des Stichs auf ihn einwirkte. Er gewann eine größere Freiheit und Mannigfaltigkeit in den Strichlagen und zeichnete dabei in fester und großartiger Manier. Seine Schraffierungen, mit kraftvoller Hand geführt, drücken stets die Form richtig aus. Carracci ist ein wichtiges Mittelglied zwischen den Stechern des 16. Jahrhunderts und denen der Rubensschen Schule; obwohl noch nicht so malerisch wie die letzteren, hat er ihnen doch den Weg gebahnt. Die Zahl seiner Blätter beziffert sich auf ca. 270; sie sind zum Teil nach seinen eigenen Erfindungen, zum Teil nach italienischen Meistern des 16. Jahrhunderts ausgeführt. Carracis pornografische Zeichnungen wurden knapp zweihundert Jahre später in Frankreich verbreitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Agostino Carracci (* 16. August 1557 in Bologna; † 22. März 1602 in Parma) war ein italienischer Maler und Kupferstecher.", "tgt_summary": null, "id": 417301} {"src_title": "Johannes Mentelin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Die rund 250.000 m2 große Insel wurde 1704 als \"Der Sandtwerder\" erstmals erwähnt. Danach hieß sie \"Sandwerder\", nach anderer Quelle auch \"Cladower Sandwerder\". Sie war ursprünglich eine sandige, weitgehend kahle, mit wenigen Bäumen und Gebüsch bewachsene Fläche. An ihren alten Namen erinnert seit 1933 die am Ostufer des Wannsees liegende Straße Am Sandwerder. Im Jahr 1882 erwarb der Lampenfabrikant Wilhelm Wessel, der durch die Erfindung des Petroleum-Rundbrenners zu Vermögen gekommen war, die Insel für 9.000 Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund Euro) vom Kladower Gutsbesitzer Kässel, nach anderer Quelle für 27.000 Mark vom Rittergutsbesitzer Hugo von Platen zu Sophienwalde. Er ließ eine Brücke und eine schlingenförmig angelegte Erschließungsstraße errichten. Die Insel wurde parzelliert. Die Parzellen wurden zum Kauf angeboten, wobei zu jedem am Wasser gelegenen Villengrundstück jeweils ein durch die Inselstraße abgetrenntes Innengrundstück für Wirtschaftsgebäude und Nutzgärten gehörte. Das erste Gebäude auf der Insel war die \"Villa Schwanenhof\" im Inselinneren, die die Familie Wessel selbst bewohnte. Warum Wessel für sein eigenes Haus das Inselinnere bevorzugte, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich ist aber, weil es am höchsten Punkt der Insel steht und von dort (damals ohne hohe Bäume) der Blick über Insel und Wannsee am besten ist. Das Gebäude ist bis heute erhalten geblieben. Kaiser Wilhelm II. genehmigte 1901 offiziell den klangvolleren Namen \"Schwanenwerder\", den sich Wessel lange gewünscht hatte. Um die Wende zum 20. Jahrhundert waren erst drei Villen entstanden, doch in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Insel zu einem Refugium für Wohlhabende mit prachtvollen Landsitzen. Hier wohnten beispielsweise die Warenhausbesitzer Berthold Israel und Rudolph Karstadt, die Bankdirektoren Oscar Schlitter, Samuel Goldschmidt (Direktor des Bankhauses Goldschmidt-Rothschild), Arthur Salomonsohn (Disconto Gesellschaft), Oscar Wassermann (Deutsche Bank) und Georg Solmssen der Bankier und Besitzer der Schultheiss-Patzenhofer Brauerei, Walter Sobernheim, und der Inhaber der Schokoladenfabrik \"Trumpf\", Richard Monheim. Weiter wohnten hier Werner Feilchenfeld (Syndikus der Berliner Industrie- und Handelskammer), Eduard Mosler (Besitzer der Berliner Handelsgesellschaft), der Chirurg Fedor Krause, Hans Quilitz (Inhaber von Glaswerken für die chemische Industrie), Waldemar Lohse (Inhaber einer Chemiefabrik), der Zeitungsverleger Leo Goldstaub, der Textilkaufmann Alfred Gugenheim, Landgerichtsrat Herbert Gidion.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "In der Zeit des Nationalsozialismus kam es zu Zwangsverkäufen und -versteigerungen des Eigentums der jüdischen Besitzer zugunsten der nationalsozialistischen Prominenz. Der bekannteste Inselbewohner jener Zeit war der Propagandaminister Joseph Goebbels. Er kaufte 1935 das Grundstück Inselstraße 8–10 des Bankdirektors Oscar Schlitter weit unter Wert. Drei Jahre später brachte er auch das Nachbargrundstück, das dem emigrierten Bankier Samuel Goldschmidt gehört hatte, für einen Spottpreis in seinen Besitz. Goebbels ließ sich sein Anwesen pompös ausbauen und veranstaltete rauschende Feste. In der Nähe von Göbbels wohnte in der Nr. 18, ehemals aus dem Besitz von Sobernheim und ab 1920 von dem durch Lenins Reise von 1917 nach Moskau bekannten Alexander Parvus bewohnt, ab 1936 der Schauspieler Gustav Fröhlich, der aber wegzog, nachdem seine Freundin Lída Baarová, mit der er auf Schwanenwerder wohnte, ihn verließ und eine Affäre mit Goebbels begann. Danach lebte hier eine Weile Albert Speer zur Miete. In der ehemaligen Hauptvilla von Sobernheim wohnte ab 1938 der Chemieindustrielle („Spalt-Tablette“) Max Baginski. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Villa durch die Amerikaner genutzt, war ab 1954 eine Privatklinik bis zum Abriss 1971. Heute steht dort ein Tagungszentrum der Würth AG. Im Jahr 1942 plante der Widerstandskämpfer Hansheinrich Kummerow ein Sprengstoffattentat auf Goebbels unmittelbar an der Inselbrücke, das allerdings frühzeitig vereitelt wurde. Hitlers Leibarzt Theo Morell kam 1939 durch „Arisierung“ in den Besitz von Villa und Grundstück des Bankiers Georg Solmssen. Das Nachbargrundstück Inselstraße 20–22 wurde 1939 von der Reichskanzlei erworben und soll für Hitler persönlich reserviert gewesen sein. 1939 musste Marie-Anne von Goldschmidt-Rothschild ihr Grundstück in der Inselstraße 7 für lediglich 150.000 Mark an Albert Speer abtreten (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund Euro).", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Insel kurz von den Russen besetzt, die eine Fischereistation einrichtete. Sie wurden aber im Juli 1945 von den Amerikanern verdrängt, die es für die Potsdamer Konferenz nutzten. Unter anderem hatte Dwight D. Eisenhower hier – in der ehemaligen Villa von Walter Sobernheim – sein Quartier und später Lucius D. Clay, der von dort die Berliner Luftbrücke plante. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Insel von Zerstörungen weitgehend verschont, doch wurde das Areal nach Kriegsende jahrelang vernachlässigt. Ab Ende der 1940er Jahre wurden Häuser und Grundbesitz in sogenannten „Wiedergutmachungsverfahren“ an die rechtmäßigen Besitzer oder ihre Erben zurückgegeben. Diese trennten sich meist durch Verkauf an das Land Berlin von ihren Grundstücken. Rund 40 Prozent der Insel befanden sich seitdem im Besitz des Landes. In den 1950er bis 1970er Jahren wurden viele Villen abgerissen und Neubaupläne genehmigt. Heute erinnert kaum noch etwas an den einst mit noblen Villen durchsetzten Landschaftspark. Auf der Insel befinden sich heute ein Jugendfreizeitheim, eine Kindererholungsstätte und ein Gruppenzeltplatz. Bis 2010 befand sich dort ebenfalls die Wache 3 der Berliner Wasserschutzpolizei. Des Weiteren findet sich ein Überrest des zerstörten Palais des Tuileries, der 1882 in Paris gekauft und hierher gebracht wurde. Ein Bunker, der zum Schutz von Goebbels nahe dessen Haus angelegt worden war, kann auf Anfrage besichtigt werden. Auf dem Grundstück der abgerissenen Goebbels’schen Villa befand sich das Aspen Institute, das sich um die Vermittlung US-amerikanischer Politikinhalte im Ausland bemüht. Der Bau einer modernen und großflächig gestalteten Villa sorgte bei den Anwohnern für kontroverse Diskussionen, da diese direkt und wasserseitig einsehbar am Ufer liegt. Im Jahr 2010 wurden auf der Insel einige über 10.000 m2 große unbebaute Seegrundstücke versteigert. Der Liegenschaftsfonds versteigerte ebenfalls ein 2.300 m2 großes Grundstück, auf dem sich zuletzt das Aspen Institute und davor die Wachräume der Schutzstaffel und Joseph Goebbels' Fuhrpark befand. Als Schwanenwerder-Chronist gilt der auf der Insel aufgewachsene und dort lebende ehemalige Berliner Polizeipräsident Georg Schertz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Schwanenwerder ist eine Insel im Berliner Ortsteil Nikolassee des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. Sie liegt in der Havel am Ausgang des Großen Wannsees und ist über eine Brücke mit dem Ufer verbunden. Westlich der Insel am gegenüberliegenden Havelufer liegt Kladow, südwestlich die Pfaueninsel. ", "tgt_summary": null, "id": 234356} {"src_title": "Frauen in der Philosophie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Ercole stammte aus dem Haus der Este das zu den ältesten italienischen Adelsgeschlechtern zählt, da seine Mitglieder bereits 951 als Markgrafen auftreten, ab 1240 Ferrara beherrschten, 1452 zu Herzögen von Modena und 1471 zu Herzögen von Ferrara aufstiegen. Er war der älteste Sohn von Herzog Alfonso I. d’Este (* 1476,† 1534) aus dessen Ehe mit Lucrezia Borgia (* 1480, † 1519), einer Tochter von Kardinal Rodrigo Borgia, der von 1492 bis 1503 als Papst Alexander VI. regierte.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Ercole heiratete aus politischen Motiven Renée de France (1510–1575), eine Tochter des Königs Ludwig XII. von Frankreich und der Anne de Bretagne, wobei die Ehe am 28. Juni 1528 in Paris in der Sainte-Chapelle vor dem päpstlichen Legaten Kardinal Giovanni Salviati geschlossen wurde. Da der König Franz I. nicht in der Lage war, für die Mitgift der Tochter seines Vorgängers viel Geld auszuzahlen, verlieh er Ercole stattdessen die Titel Herzog von Chartres, Graf von Gisors und Herr von Montargis und verpflichtete sich zur Zahlung einer Rente von jährlich 12.000 Scudi. Ercole folgte seinem Vater am 31. Oktober 1534 als Herzog nach. Er bot ab 1536 den aus Spanien und Portugal vertriebenen Juden eine neue Heimat, weil das den Handel und somit den Wohlstand Ferraras förderte. So wurde die Stadt von 1536 bis 1554 zur wichtigen Anlaufstelle der sefardischen Juden. 1554 fand in Ferrara ein rabbinischer Kongress statt, zwei Jahre später konnte eine jüdische Universität gegründet werden. Die Gesetze, die Ercole zum Schutz der Juden einführte, galten als die fortschrittlichsten in Italien. Seine Frau Renée war dagegen Anhängerin der Reformation und mit dem evangelischen Lehrer Fulvio Pellegrino Morato und seiner Tochter Olympia Morata (1526–1555) befreundet. Sie öffnete den Hof von Ferrara für religiös verfolgte Intellektuelle aus Mitteleuropa, vor allem aus Frankreich. So kamen 1535 der französische Dichter Clément Marot nach Ferrara, 1536 Johannes Calvin, 1537 Vittoria Colonna und Bernardino Ochino und um 1540 Celio Secondo Curione, Camillo Renato und Aonio Paleario. Renées Sympathien für den Protestantismus führten zum Bruch mit Ercole, dessen Herzogtum in seinem ferraresischen Teil de jure zum Kirchenstaat gehörte und der naturgemäß eine vorsichtige Politik gegenüber dem Papst treiben musste. 1554 ließ er deswegen seine Frau im Palazzo Estense (Pareschi) unter Hausarrest stellen. Weitere Schritte in seiner prokatholischen Parteinahme waren 1556 ein Bündnisvertrag mit Frankreich und 1558 ein Friedensvertrag mit Spanien.", "section_level": 1}, {"title": "Kinder.", "content": "Ercole II. und Renée hatten fünf Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ercole II. d’Este (* 4. April 1508 in Ferrara; † 3. Oktober 1559 ebenda) war von 1534 bis 1559 Herzog von Ferrara, Modena und Reggio.", "tgt_summary": null, "id": 1274861} {"src_title": "Kulli-Kultur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Ruderer im olympischen, unbeschränkten Achter müssen kein Gewichtslimit einhalten. In der nicht-olympischen Leichtgewichts-Variante gilt hingegen: Männliche Ruderer dürfen im Mannschaftsschnitt maximal 70,0 kg und gleichzeitig individuell maximal 72,5 kg wiegen, für Frauen liegen die Gewichtsgrenzen bei 57,0 kg im Schnitt und 59,0 kg individuell. Material und Konstruktion des Bootes gleichen denen typischer Rennruderboote. Das Boot ist etwa 17,5 Meter lang, etwa 55 cm an der Wasserlinie breit und wiegt nach Spezifikationen des Weltruderverbandes FISA mindestens 96 kg. Im Gegensatz zu allen kleineren Ruderbooten müssen Achter seit den 1990er-Jahren für den Transport teilbar sein, wobei kein Teilstück länger als 11,90 m sein darf. Der Transport eines ungeteilten Achters auf einem Bootstrailer ist in vielen europäischen Ländern nur mit Ausnahmegenehmigungen erlaubt, da die zulässige Gespannlänge überschritten wird. Auch der Transport zu Überseeregatten im Standardcontainer (Außenlänge 40 Fuß = 12,192 m) ist nur mit teilbaren Achtern möglich. Auf jeder Seite des Bootes werden vier Ausleger montiert. Traditionell rudert der Schlagmann auf der Backbordseite und die Sportler dahinter rudern alternierend auf den beiden Seiten. Mittlerweile werden die Ausleger nach den individuellen Fertigkeiten der Ruderer angeordnet \"(geriggert)\", das heißt, der Schlagmann kann auch auf der Steuerbordseite rudern. Gelegentlich wird heute auch eine \"italienische Riggerung\" (auch \"Zwilling\") geriggert, hierbei rudern zwei direkt hintereinandersitzende Mannschaftsmitglieder auf der gleichen Seite. Im Achter führt jeder Ruderer einen Riemen mit beiden Händen, welcher durch eine Dolle am Ausleger befestigt ist. Am Bug des Achters befindet sich der Bugball, der bei einer leichten Kollision dafür verantwortlich ist, dass keine Personenschäden auftreten. Auch befindet sich dort der Startnummernhalter, in diesen wird bei einer Regatta die Startnummer hineingesteckt. Der Steuermann sitzt im Achter immer ganz hinten im Boot, da eine liegende Platzierung vorn wie etwa im Vierer mit Steuermann oder Zweier mit Steuermann aus Sicherheitsgründen nicht mehr zulässig ist. Aufgrund der Länge des Achters wäre der vom vorn liegenden Steuermann ausgehende Vorteil durch eine bessere Gewichtsverteilung sowieso nur sehr gering. Der Steuermann im Achter muss ein Mindestgewicht von 55 kg (Männer) bzw. 50 kg (Frauen) aufweisen. Neben der Steuerung des Bootes über die nahe am Schwert verbauten Steuerflosse obliegt ihm die taktische Koordination der Rudermannschaft. In modernen Achtern wird dazu ein Lautsprechersystem eingebaut, das auch als „Cox Box“ bezeichnet wird (von engl. „cox“ für „Steuermann“). Neben der hier beschriebenen Bootsklasse werden sehr selten auch Doppelachter im Training genutzt, also ein mit Skulls angetriebener Achter. Dazu kann die Bootsschale eines Riemenachters genutzt werden, die allerdings mit anderen Auslegern ausgerüstet werden muss. Im Rennrudersport hat der Doppelachter keine Relevanz. Daneben werden Achter auch als Gigruderboot vom C-Typ gebaut und für den Breitensport und die Ruderausbildung in Rudervereinen genutzt. Der Gigachter kann mit Skulls oder Riemen gerudern werden. Für das Wanderrudern sind Gigachter allerdings typischerweise zu groß und unflexibel, so dass hier kleinere Ruderboote (Vierer und Zweier) eingesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Achterrennen.", "content": "Eines der bekanntesten Achterrennen ist das Boat Race zwischen den Universitäten Oxford und Cambridge, das es seit 1829 gibt. Das Rennen wird jährlich im März oder April auf der Themse in London über eine Distanz von 6779 Metern ausgetragen. Die Achter legen diese Strecke in 17 bis 19 Minuten zurück. Nach der 162. Austragung im März 2016 führt Cambridge mit 82 Siegen vor Oxford mit 79 Siegen. Das Rennen im Jahr 1877 wurde unentschieden gewertet. Das Boat Race wird jährlich von Hunderttausenden Zuschauern an der Strecke beobachtet und nahezu weltweit im TV übertragen. Auf der gleichen Strecke, aber in entgegengesetzter Richtung wird das Head of the River Race jährlich im März seit etwa den 1930er-Jahren gerudert. Das Rennen stellt mit ca. 400 teilnehmenden Mannschaften die größte Achterregatta weltweit dar und erfreut sich großer Beliebtheit bei vielen britischen und europäischen Rudervereinen. Aufgrund der Menge teilnehmender Mannschaften rudern diese die Strecke hintereinander ab, wobei langsamere Boote überholt werden dürfen. Sieger ist die Mannschaft, die die Strecke von 6,8 Kilometern als Schnellste zurücklegt. Ein weiteres bekanntes Rennen ist der Wettkampf um den \"Grand Challenge Cup\" bei der Henley Royal Regatta in der Nähe von Henley-on-Thames. Die Strecke ist 1 Meile und 550 Yards (2112 Meter) lang. Wegen der geringen Breite der Regattastrecke können jeweils nur zwei Boote gegeneinander antreten. Beim \"Grand Challenge Cup\" starten auch regelmäßig internationale Spitzenmannschaften. 2010 und 2011 siegte beispielsweise der Deutschland-Achter vor einer Auswahl aus Großbritannien. In Deutschland hat zuletzt die Regattaserie der Ruder-Bundesliga für Aufmerksamkeit gesorgt. Seit dem Jahr 2009 werden jährlich an fünf bis sechs Regattawochenenden auf der Sprintdistanz von rund 350 Metern sogenannte „Deutsche Liga-Champions“ im Frauen-Achter und im Männer-Achter ermittelt (was nicht dem Deutschen Meistertitel entspricht). Durch die kurze Streckenlänge sorgen knappe Rennen für Spannung, außerdem kann die gesamte Strecke von den Zuschauern überblickt werden. Besonders die Achter des Crefelder Ruder-Club 1883 gewannen bisher mehrfach den Titel des Liga-Champions. Neben der Bundesliga ist auch der SH Netz Cup (ehemals „E.ON Hanse Cup“), ein Langstreckenrennen für internationale Spitzenachter auf dem Nord-Ostsee-Kanal, durch intensive mediale Berichterstattung von Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Spiele.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Achter der Männer.", "content": "Der Achter der Männer wurde bei jeder Austragung der Olympischen Spiele seit 1900 ausgefahren, nachdem 1896 die Wettkämpfe wetterbedingt ausfielen. Von Beginn an waren die olympischen Titel im Einer und Achter diejenigen mit der sportlich höchsten Bedeutung im internationalen Rudersport. Von den ersten 12 Austragungen des Achters bis 1956 gewannen die Mannschaft der USA alle mit Ausnahme der Jahre 1908 und 1912, als jeweils Großbritannien siegreich war. Neben den Vereinigten Staaten stellten vor allem Belgien, Kanada, Großbritannien, Norwegen, Australien und Italien gute Mannschaften in dieser Zeit. Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom wurde die US-amerikanische Siegesserie vom Deutschland-Achter unterbrochen. Karl Adam trainierte damals die deutsche Mannschaft, obwohl er selbst nie aktiv als Sportler an einer Ruderregatta teilgenommen hatte. Die deutsche Mannschaft war gleichzeitig die erste, die auf der olympischen 2000-Meter-Distanz unter der Zeit von 6 Minuten blieb. Die Silbermedaille gewann Kanada, die USA erreichte nur Platz fünf. Vier Jahre später gewann die USA erneut die Goldmedaille im Achter, während der Deutschland-Achter den Silberrang belegte. Mit dem erneuten Gewinn der Goldmedaille durch die deutsche Auswahl im Jahr 1968 war die Zeit der US-amerikanischen Dominanz endgültig vorbei. Die abermals von Karl Adam trainierte Mannschaft gewann damals knapp vor Australien mit einem Vorsprung von etwa neun Zehntelsekunden. Seit 1968 gelang nur der Mannschaft der DDR einmalig die Titelverteidigung im Männer-Achter (im Boykottjahr 1980). Bei den Olympischen Spielen 1972 auf der Regattastrecke Oberschleißheim in München gewann erstmals Neuseeland den Achter vor den USA und der DDR-Auswahl. Die westdeutsche Auswahl wurde als Titelverteidiger lediglich Fünfter. Der DDR-Achter konnte die Austragungen 1976 in Montreal und auch 1980 in Moskau gewinnen, die von vielen westlichen Staaten boykottiert wurde. Der Boykott vieler westlichen Staaten für die Olympischen Spiele 1980 führte auch zum Boykott vieler Ostblockstaaten zu den Spielen 1984 in Los Angeles. Der DDR-Achter als Titelverteidiger wie auch der sowjetische Achter nahmen nicht teil, obwohl sie sich qualifiziert hatten. Es gewann schließlich der Kanadische Achter vor den USA und Australien. Vier Jahre später in Seoul gewann der westdeutsche Deutschland-Achter mit Schlagmann Bahne Rabe seine insgesamt dritte olympische Goldmedaille. Ralf Holtmeyer war zu der Zeit als Trainer verantwortlich für den Erfolg. In Barcelona im Jahr 1992 wurde der Deutschland-Achter (u. a. besetzt mit Bahne Rabe und Roland Baar) von Kanada und Rumänien besiegt. Das Rennen konnte Kanada mit ca. einer Zehntelsekunde Vorsprung für sich entscheiden. 1996 in Atlanta gewannen zum ersten Mal die Niederlande olympisches Gold im Achter. Deutschland (u. a. mit Roland Baar und Steuermann Peter Thiede) gewann die Silbermedaille vor Russland und Kanada. Vier Jahre später zu den Olympischen Spielen von Sydney konnte sich der deutsche Männer-Achter nicht qualifizieren, als Großbritannien vor Gastgeber Australien und Kroatien triumphierte. Die USA belegten als Weltmeister der Jahre 1997 bis 1999 lediglich den fünften Platz. Die Regatta während der Spiele 2004 wurde am Schinias Olympic Rowing and Canoeing Centre ausgetragen. Die USA gewannen nach langer Zeit wieder die Goldmedaille vor den Niederlanden und Australien. Die deutsche Auswahl um Schlagmann Michael Ruhe erreichte Platz vier. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurden die Wettkämpfe in Shunyi ausgetragen. Der Titelverteidiger landete dabei auf dem dritten Platz. Olympiasieger wurde Kanada vor den mit Silber dekorierten Briten. Der Deutschland-Achter kam nach einem problematischen Selektionsprozess der Mannschaft nicht über den achten und letzten Platz hinaus und wurde danach zum zweiten Mal von Ralf Holtmeyer übernommen, der von 2000 bis 2008 den deutschen Frauenachter trainierte. Bei der olympischen Ruderregatta 2012 in London gewann der Deutschland-Achter schließlich die vierte Goldmedaille, nachdem er in den Jahren zuvor bereits drei Weltmeistertitel erringen konnte. Die gastgebenden Briten belegten in London den dritten Platz hinter Kanada.", "section_level": 3}, {"title": "Achter der Frauen.", "content": "Der Achter der Frauen wurde erstmals bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal ausgetragen, als das Frauenrudern olympisch wurde. Seitdem ist die Bootsklasse bei jeder Austragung im Programm gewesen. Es gewann bei der Premiere die DDR vor der Sowjetunion und der Mannschaft aus den Vereinigten Staaten. Der DDR-Achter gewann auch 1980 in Moskau und 1988 in Seoul die olympische Goldmedaille, nur unterbrochen von der boykottierten Austragung in Los Angeles 1984. Damals gewann das heimische Team aus den USA. Vor allem aus Rumänien und der Sowjetunion wurden zu der Zeit regelmäßig weitere starke Frauenachter gestellt. Beim Titelgewinn der Kanadierinnen im Jahr 1992 in Barcelona wurde der rumänische Achter zum dritten Mal in Serie Silbermedaillengewinner. Die deutsche Auswahl mit zahlreichen Olympiasiegerinnen von 1988 gewann die Bronzemedaille. Von 1996 bis 2004 konnte das rumänische Großboot schließlich dreimal in Folge den Frauenachter gewinnen, unter anderem mit den mehrfach beteiligten Ruderinnen Elisabeta Lipă, Georgeta Damian, Doina Ignat, Viorica Susanu, Ioana Olteanu, Veronica Cochela, Liliana Gafencu und Steuerfrau Elena Georgescu. Dahinter waren die Niederlande, Kanada und die Vereinigten Staaten regelmäßig mit starken Achtern am Start. Nach einem Generationenwechsel im rumänischen Großboot übernahmen die US-Amerikanerinnen eine dominierende Rolle im Frauen-Achter. Sie gewannen die Spiele von Peking vor den Niederlanden und Rumänien und waren ebenfalls 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro erfolgreich.", "section_level": 3}, {"title": "Welt- und Europameisterschaften.", "content": "In den Jahren ohne olympische Ruderregatta stellen die Welt- und Europameisterschaften den Saisonhöhepunkt im Rudersport dar. Die Ruder-Europameisterschaften wurden im in Europa entstandenen Rudersport bereits ab 1893 mit wenigen Ausnahmen jährlich ausgetragen und enthielten jeweils einen Titel im Männer-Achter. Der Frauen-Achter wurde erst in den 1950er-Jahren ergänzt, da vorher keine Frauenrennen ausgetragen wurden. Ab 1962 wurden die Europameisterschaften zunächst im Vierjahresrhythmus, ab 1974 vollständig von den Ruder-Weltmeisterschaften abgelöst, da an den Europäischen Titelkämpfen mittlerweile zahlreichen Mannschaften aus Übersee teilnahmen. Seit 2007 werden sowohl Welt- als auch Europameisterschaften mit Rennen im Achter der Männer und Frauen jährlich ausgetragen. Im Leichtgewichtsbereich ist außerdem der leichte Männer-Achter seit 1974 Teil der WM. Bei den Männern ist Großbritannien amtierender Weltmeister 2014. Erster Weltmeister im Jahr 1962 war der Deutschland-Achter von Karl Adam vor der Sowjetunion und Frankreich. Weltmeister der Frauen sind die USA vor Kanada und der Auswahl aus der Volksrepublik China. Das erste WM-Rennen im Frauen-Achter gewann die DDR vor der Sowjetunion und Rumänien. Europameister 2015 sind Deutschland bei den Männern und Russland bei den Frauen.", "section_level": 2}, {"title": "Medaillen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Spiele.", "content": "Die Tabelle stellt die erfolgreichen Nationen in der Bootsklasse Achter der Männer bei den Olympischen Spielen dar (Stand: 1900 bis nach den Spielen von Rio de Janeiro 2016). Die Tabelle stellt die erfolgreichen Nationen in der Bootsklasse Achter der Frauen bei den Olympischen Spielen dar (Stand: 1976 bis nach den Spielen von Rio de Janeiro 2016).", "section_level": 2}, {"title": "Weltmeisterschaften.", "content": "Diese Tabelle stellt die Weltmeister im Achter der Männer nach Titelgewinnen dar (Stand: 1962 bis nach der WM 2017). Diese Tabelle stellt die Weltmeister im Achter der Frauen nach Titelgewinnen dar (Stand: 1974 bis nach der WM 2015).", "section_level": 2}], "src_summary": "Achter (Abkürzung 8+) ist im Rudersport die generische Bezeichnung für alle von acht Personen mit Riemen oder Skulls angetriebenen Ruderboote. Dabei ist immer zusätzlich ein Steuermann an Bord. ", "tgt_summary": null, "id": 1876868} {"src_title": "Adolf Böttger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und städtebauliche Zusammenhänge.", "content": "Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Einwohnerzahl der damaligen „Weltkurstadt Wiesbaden“ sehr stark stieg – es gab fast eine Verzehnfachung von ca. 11.650 im Jahr 1840 auf ca. 109.000 im Jahr 1910 (siehe auch Einwohnerentwicklung von Wiesbaden) – waren umfangreiche Stadterweiterungen notwendig. Es entstanden neue Wohngebiete wie das Feldherren-, Rheingau- und Dichterviertel mit meist viergeschossigen großzügigen Bürgerhäusern. Die \"Ringstraße\" bildete die Lebensader dieser neuen Stadtteile. Sie verläuft vom 1904 bis 1906 erbauten Hauptbahnhof zunächst in einem Viertelkreisbogen nach Nordwesten um das Historische Fünfeck herum und dann weiter nach Norden bis zum \"Sedanplatz\". Die \"Ringstraße\" besteht aus zwei Teilen: dem \"Kaiser-Friedrich-Ring\" (benannt nach Kaiser Friedrich III.) und dem \"Bismarckring\" (benannt nach Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck). Der Kaiser-Friedrich-Ring beschreibt einen exakten Viertelkreisbogen mit einem Radius von ca. 700 m. Den Mittelpunkt dieses Kreisbogens bildet die Ecke \"Luisenplatz\"/\"Rheinstraße\". Südlicher Ausgangspunkt des Viertelbogens ist somit die in Nord-Süd-Richtung verlaufende \"Adolfsallee\", westlicher Endpunkt des Bogens die in Ost-West-Richtung verlaufende \"Rheinstraße\". Am Schnittpunkt von \"Rheinstraße\" und \"Kaiser-Friedrich-Ring\" steht die Ringkirche. Der Kaiser-Friedrich-Ring wird bis zur Dotzheimer Straße um ca. 100 m geradlinig fortgesetzt. Der Kaiser-Friedrich-Ring bildet die Grenze vom Stadtteil Mitte zu den Stadtteilen Rheingauviertel und Südost. Der Mittelstreifen ist größtenteils von drei Reihen Platanen bepflanzt. Fehlende Bäume wurden in den letzten Jahren nur teilweise ersetzt. Der Bismarckring beginnt an der \"Dotzheimer Straße\" und verläuft geradlinig nach Norden bis zum \"Sedanplatz\". Er trennt den Stadtteil Westend vom westlichen Feldherrenviertel vom älteren Inneren Westend. Der Bismarckring hat eine Länge von ca. 600 m. In der Straßenmitte verläuft dort ein beidseitig von Platanenreihen begleiteter Fußweg. Die westliche Seite hat seit 2019 eine durchgehende Busspur, die für Radfahrer freigegeben ist. Auf der Ostseite ist ein Fahrradstreifen markiert. Eine vollständige Umschließung der Stadt hat man nie geplant, was wegen der Lage Wiesbadens am Südhang des Taunus auch nicht möglich gewesen wäre. Trotzdem verwendete man – analog zu Projekten in anderen Städten – ebenfalls den städtebaulichen Begriff „Ringstraße“. Das Ringstraßenprojekt wurde bereits 1871 als Lösung für die sich abzeichnende zügige Entwicklung des Baugeschehens von Stadtbaumeister Alexander Fach vorgelegt. Er orientierte sich am Vorbild anderer Großstädte wie Wien, Köln, Düsseldorf und Dortmund, wo man nach der Schleifung der Befestigungsanlagen Ringstraßen realisiert hatte. Fachs Plan wurde zunächst mit dem westlichen Teil des Rings gegen 1900 verwirklicht. Seine Planungen sahen aber vor, die Ringstraße auf östlicher Seite bis zur \"Bierstadter Straße\" zu vervollständigen, so dass die Wiesbadener Innenstadt von einer symmetrisch angelegten Allee in Form eines „U“ umschlossen worden wäre. Der Hauptbahnhof hätte in der Mitte dieses Straßenzuges gelegen. Die wirtschaftliche Lage und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhinderten die Ausführung. Im Verlauf der bis 1900 bogenförmig angelegten \"Lessingstraße\" über die \"Frankfurter Straße\" hinaus bis zum \"Langenbeckplatz\", ist die vorausschauende Planung für den östlichen Ringabschnitt zu erkennen. Sie war als Gegenstück zur diagonal verlaufenden \"Herderstraße\" innerhalb des Ringbogens auf der bereits gebauten westlichen Seite gedacht. Bis zum Ersten Weltkrieg führte die gradlinige Fortsetzung (\"Kaiser-Wilhelm-Ring\") über den \"Kaiserplatz\" hinaus (heute \"Bahnhofsplatz\") bis zur \"Mainzer Straße\" und wurde erst 1937 bis zur \"Frankfurter Straße\" verlängert. Seit 1950 heißt dieser Abschnitt \"Gustav-Stresemann-Ring\". Im folgenden Jahr wurde der Ring unter Aufgabe der alten geometrischen Idee Fachs autogerecht bis zur \"Bierstadter Straße\" als \"Moltkering\" realisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Topographie.", "content": "Den niedrigsten Punkt der \"Ringstraße\" bildet der \"Hauptbahnhof\", den höchsten die \"Ringkirche\". Der \"Kaiser-Friedrich-Ring\" hat eine etwas flacher werdende Steigung vom \"Hauptbahnhof\" bis zur \"Ringkirche\". Ab dort fällt der \"Bismarckring\" bis zur Ecke \"Bleichstraße\"/\"Blücherstraße\" ab, bevor er ab hier bis zum \"Sedanplatz\" wieder ansteigt.", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Die \"Ringstraße\" hat eine durchgängige Breite von ca. 35 bis 40 m mit einem breiten Mittelstreifen, der mit 3 bzw. 4 Reihen Platanen bestanden ist. Im Bereich des \"Kaiser-Friedrich-Rings\" gibt es auf der südwestlichen Außenseite der Straße einen schmalen Vorgarten-Streifen. Die Gebäude an der Ringstraße sind fast ausnahmslos viergeschossige Bürgerhäuser mit prachtvollen Fassaden im Stil des Historismus. Bemerkenswert ist die Vielfalt und der Detailreichtum an Erkern, Balkonen, Säulen und sonstigen Stuck-Elementen. Besonders ins Auge fallen die nach Wiener und Berliner Vorbild gestalteten Turm- bzw. kuppelgekrönten Eckbauten. Um das Jahr 2012 gab es eine Diskussion in der Stadt um das denkmalgeschützte Haus mit der Hausnummer 44, das infolge betrügerischer Geschäfte stark heruntergekommen war.", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "An der \"Ringstraße\" gibt es nur wenige öffentliche Gebäude. Neben dem Hauptbahnhof im Süden und der Ringkirche an der Ecke zur \"Rheinstraße\" sind dies das Landeshaus an der Ecke \"Moritzstraße\", in dem heute das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung untergebracht ist. Südlich des \"Gutenbergplatzes\" liegen die Lutherkirche und die \"Gutenbergschule\". Vor allem die Wohngebäude des \"Kaiser-Friedrich-Rings\" zeigen die Stilvielfalt des Historismus. Beispiele der Neogotik sind die Häuser Nr. 28 und 52, die am häufigsten vertretene Neorenaissance zeigt sich beispielsweise in den Häusern Nr. 24, 48, 50, 52 und 57, den Neobarock repräsentieren die Gebäude Nr. 60 und 76. Häufig treten auch Mischformen auf, wie z. B. in Nr. 66, oder Elemente des Jugendstils werden verwendet (Nr. 53). Dabei werden häufig alle drei Stilarten der klassischen Antike verwendet: so gibt es häufig Balkonvorbauten die übereinander von dorischen, ionischen und korinthischen Säulen gestützt werden (z. B. Häuser Nr. 17, 23, 49). Der Detailreichtum in Gesimsen, Säulen, Statuen, Figuren etc. lässt immer wieder Neues entdecken. Die Häuser am \"Bismarckring\" sind im Gegensatz zum später entstandenen \"Kaiser-Friedrich-Ring\" weniger prunkvoll ausgestattet. Fast alle Gebäude beherbergen dort Geschäfte.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrliche Bedeutung.", "content": "Die \"Ringstraße\" ist Teil der B 54 und mit drei Fahrspuren je Richtung städtische Hauptverteilungsstraße. Sie ist der erste, d. h. innere von zwei Stadtringen, die den Verkehr um die Wiesbadener Innenstadt herumführen. Sie dienen außerdem als Verteiler bzw. Verbindung zwischen den nordwestlichen Ausfallstraßen nach Taunusstein (B 54) und Limburg an der Lahn (B 417) und den südlichen zur BAB 643 nach Mainz, zur Biebricher Allee nach Biebrich, zur BAB 671 Richtung Hochheim am Main bzw. Darmstadt und zur B455 Richtung Mainz-Kastel. Das Linksabbiegen von der \"Bahnhofstraße\" auf den \"Gustav-Stresemann-Ring\" geschieht durch eine \"Michigan Left\" genannte Verkehrsführung, bei der zunächst rechts abgebogen und anschließend eine 180°-Wende durchgeführt wird. Diese Verkehrsführung ist weniger unfallanfällig und sorgt durch eine wegfallende Ampelphase insbesondere für einen flüssigeren Verkehr. Bismarckring und Sedanplatz: Kaiser-Friedrich-Ring und Bahnhofsplatz", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ringstraße in Wiesbaden wurde in den Jahren 1890 bis 1900 im Rahmen umfangreicher Stadterweiterungen angelegt. Heute ist sie Teil des 1. (Stadt-) Rings und hat zwischen dem Hauptbahnhof und dem \"Sedanplatz\" eine Länge von ca. 1.950 m; mit dem Gustav-Stresemann-Ring sind es etwa 3 km. ", "tgt_summary": null, "id": 251193} {"src_title": "Automobilclub von Deutschland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "Der Weißrückenspecht ist etwas größer als der allgemein bekannte Buntspecht (\"D. major\"), von dem vor allem im Flug die Art nicht immer sicher zu unterscheiden ist. Auch mit dem Blutspecht (\"D. syriacus\") besteht eine erhebliche Verwechslungsmöglichkeit. Der ebenfalls ähnlich gefärbte Mittelspecht (\"D. medius\") müsste aber auf Grund der Größenunterschiede als Verwechslungspartner ausscheiden. Deutlichstes Erkennungsmerkmal des gut amselgroßen Spechtes ist der rein schwarze obere Rücken, gänzlich ohne weiße Schulterstreifen. Der Unterrücken ist im oberen Teil rein weiß, daher auch der Name des Spechtes, im Verlauf zum Schwanz hin mehr weißgrau. Die Flügel sind kräftig schwarz-weiß gebändert. Beim Männchen ist der Scheitel bis zum Hinterkopf leuchtend rot, beim Weibchen glänzend schwarz. Über dem Schnabelansatz tragen beide Geschlechter ein gelbliches Stirnfeld. Der schwarze Bartstreif reicht in den Nackenbereich, ist aber nur bei wenigen Unterarten (\"lilfordi\") ganz mit ihm verbunden. Brust und Bauch sind rahmfarben mit deutlicher schwarzer Längsstrichelung. Die Unterschwanzdeckfedern sind bei beiden Geschlechtern rosa. Die Unterart \"lilfordi\" unterscheidet sich von der Nominatform durch einen bis zum Nacken reichenden Unterbartstreifen sowie durch eine schwarze Querbänderung des weißen Rückens.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Der Kontaktruf des Spechtes ist ein weiches \"Kjük\" oder \"Güg\", deutlich leiser, dunkler und gedämpfter als beim Buntspecht. Bei Aufregung werden diese Elemente gereiht und werden dann zu recht hellen und schrillen Rufreihen. Weißrückenspechte trommeln ausdauernd und lange. Die einzelnen Trommelwirbel dauern fast zwei Sekunden und bestehen aus über 40 Einzelschlägen. Während des Trommelns steigert sich die Schlagfrequenz und fällt gegen Ende wieder ab.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das große Verbreitungsgebiet des Spechtes liegt vor allem in der Paläarktis. In Randbereichen beziehungsweise isolierten Vorkommen wird auch die orientalische sowie die tropische Faunenregion erreicht. Das Zentrum der geschlossenen Verbreitung liegt in der südlichen Taiga; es beginnt in Mittel- und Südskandinavien und erstreckt sich über das gesamte östliche Europa ostwärts bis zur Pazifikküste und Japan. In Europa bestehen Reliktvorkommen in den Pyrenäen, dem Alpen- und Karpatenbogen, im südlichen Apennin sowie recht ausgedehnt im Balkangebiet. Die Art kommt auch im Kaukasus, in einigen Gebieten des Pontischen Gebirges und des Taurus vor. In Ostasien reichen die Vorkommen bis nach Taiwan und auf dem Festland bis Sichuan und im Südosten bis Fujian. Die Abgrenzung der Verbreitung der Unterarten ist zum Teil nicht gänzlich geklärt: Im südlichen Ostasien ist diese Art vielfach in isolierten Regionen verbreitet, entsprechend groß ist dort die Anzahl der Subspezies. Der Weißrückenspecht dringt dort auch am weitesten nach Süden bis an den Rand der tropischen Region vor. Diese Unterarten sind kleiner und in der Grundfärbung dunkler als die Nominatform. Erwähnt sei hier die Inselrasse", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die idealen Bruthabitate der Art sind natürliche, meist aufgelockerte Wälder mit einem hohen Anteil an absterbenden und toten Bäumen, Zustände, die nur in weitgehend naturbelassenen unkultivierten Wäldern bestehen. Laub- und Laubmischwälder werden solchen mit einem hohen Anteil an Nadelgehölzen vorgezogen, in Ostasien besiedelt der Weißrückenspecht fast ausschließlich reine Laubwälder. In den südlichen Taigawäldern wurden die höchsten Bestandsdichten in aufgelockerten Birken- und Espenbeständen entlang der großen Ströme festgestellt. Häufig finden sich auch in durch Windbruch oder Lawinen beeinträchtigten Waldgebieten vergleichsweise hohe Bestandsdichten. Waldrandlagen, sowie Grenzbereiche zu ausgedehnteren Lichtungen werden bevorzugt. Ähnlich dem Grauspecht meidet die Art ausgesprochene Kälteinseln und (zumindest im nördlichen Teil des Verbreitungsgebietes) in Nordrichtungen ausgelegte Hanggebiete. Diese thermophile Tendenz ist aber weniger dem Specht selbst zuzusprechen als einigen seiner Hauptnahrungsquellen, (Entwicklungsstadien verschiedener Käferarten), die mehr oder weniger wärmeliebend sind. In südexponierten Lagen werden zudem liegende Tothölzer, an denen diese Art vor allem nach Nahrung sucht, im Frühjahr früher schneefrei als in Nordlagen. Wälder in ihrer optimalen Wuchsphase werden wohl auf Grund ihrer relativ geringen Lichtdurchflutung und des geringeren Totholzanteiles weniger gern besiedelt als Waldgebiete in ihrer Zerfallsphase. Wälder in ihrer Jugendphase werden von dieser Art vollständig gemieden. Die vertikale Verbreitung der Art ist vielfältig, sodass keine eindeutige Präferenz einer bestimmten Höhenstufe erkennbar ist. Die Art bewohnt geeignete Habitate von der planaren Stufe bis zum Rande der jeweiligen, geographisch unterschiedlich hoch gelegenen Waldgrenzen. Die Bevorzugung submontaner und montaner Habitate in Europa hängt mit der Tatsache zusammen, dass nur in diesen Höhenstufen die Anforderungen der Art an ihren Lebensraum erfüllt werden. In Mitteleuropa sind die Vorkommen der Art bis auf wenige Ausnahmen (zum Beispiel im Murnauer Moos) auf alpine Berglagen beschränkt.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Das Aktivitätsprofil zeigt einen zweigipfeligen Verlauf mit Aktivitätsspitzen am frühen Vormittag und während des mittleren Nachmittags. Dazwischen liegen ausgedehnte Ruhe- und Putzperioden. Die Art ist ähnlich dem Buntspecht ganzjährig ortstreu. Territoriales Verhalten zeigt sie jedoch nur während des Bruthalbjahres. Die Phase der Reviergründung beziehungsweise Revierbehauptung beginnt meist im Spätwinter mit langen Trommelreihen, die bevorzugt an alten Bäumen stattfinden, die freie Rundumsicht bieten. Ab diesem Zeitpunkt werden männliche Artgenossen aus dem Revier vertrieben, auch gegenüber dem Buntspecht zeigt er Aggressivverhalten. Am Boden und auf großen waagrechten Ästen bewegt sich der Specht durch beidbeiniges Hüpfen, auf steilen Ästen durch Klettern, wobei der Schwanz wie bei den meisten Spechten als Stütze dient. Stammab klettert der Weißrückenspecht nicht kopfüber, sondern rückwärts. Nur in der Bruthöhle klettert der Specht auch mit dem Kopf voraus. Der Flug ist ein sehr schneller Bogenflug, wobei in der Aufwärtsphase kräftige Flügelschläge erfolgen, in der Talphase die Flügel eng an den Körper angelegt sind. Weite, freie Flächen werden nur äußerst ungern überflogen. Die Ruhe und Putzperioden während des Tages werden meist hängend an einem Baumstamm verbracht, die nächtlichen Schlafperioden jedoch in Schlafhöhlen.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Der Weißrückenspecht lebt hauptsächlich von Insekten und deren Entwicklungsstadien, insbesondere von solchen, die im absterbenden, toten beziehungsweise zerfallenden Holz vorkommen. Dabei zeigt er eine deutliche Vorliebe für die Raupen des Weidenbohrers (\"Cossus cossus\") und die Larven von Prachtkäfern und verschiedenen Bockkäferarten. Er liest aber auch frei auf Stämmen, Ästen oder Blättern vorkommende Insekten ab. Im Sommer und Herbst spielt auch pflanzliche Kost eine gewisse Rolle, vor allem Vogel-Kirschen und Haselnüsse. Bei ostasiatischen Unterarten scheinen verschiedene Nüsse einen größeren Anteil an der Gesamtnahrungsmenge zu spielen.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrungserwerb.", "content": "Der Weißrückenspecht erbeutet seine Nahrungstiere, indem er ihre Fressgänge im toten, oft schon zerfallenden Holz aufhackt. Die dabei entstehenden großflächigen und tiefen Löcher sind kennzeichnend für die Art. Bevorzugt werden liegende Stämme, nur bei hoher Schneebedeckung werden auch stehende Stämme – meist in geringer Höhe – bearbeitet. Während der Brutzeit spielt auch das Absuchen von Blättern und Zweigen, zum Teil sogar Gelegenheitsjagd auf Fluginsekten eine gewisse Rolle. Obgleich der Weißrückenspecht seine Nahrung in nur geringer Entfernung von der Bruthöhle zu finden sucht, sind Futterflüge von bis zu zwei Kilometern keine Seltenheit. Entsprechend groß sind auch die Reviere dieser Art.", "section_level": 2}, {"title": "Brutbiologie.", "content": "Im Sexual- und Brutverhalten zeigt der Weißrückenspecht einige Gemeinsamkeiten mit dem Buntspecht, allerdings sind viele Teilbereiche der Brutbiologie dieser Art noch nicht ausreichend erforscht und dokumentiert. Der Weißrückenspecht führt eine monogame Brutsaisonehe, doch scheint auch ein gewisser loser Zusammenhang während der Wintermonate zu bestehen, sodass Wiederverpaarungen der letztjährigen Bruteltern nicht selten sind. Die Paarbildung sowie die Reviergründung beginnt regional sehr unterschiedlich im Spätwinter. In dieser Zeit ist der Specht durch sein sehr lautes Trommeln sehr auffällig.", "section_level": 1}, {"title": "Paarbildung.", "content": "Wie bei allen Spechten dauert die Balzzeit sehr lange, offenbar ist eine sehr sensible Synchronisation der Verhaltensweisen notwendig, um einen gleichmäßigen Aggressionsabbau und somit eine erfolgreiche Paarbildung zu ermöglichen. Erstes Trommeln ist schon im Hochwinter zu vernehmen, etwas später können Verfolgungsjagden (meist in der Nähe von Schlafhöhlen) beobachtet werden. Danach bietet das Männchen dem Weibchen Schlafhöhlen an, vertreibt es aber zu Beginn dieses Balzabschnittes noch davon; erst wenn das Weibchen eine Schlafhöhle bezieht, scheint die Paarbildung vollzogen zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Bruthöhle.", "content": "Die Bruthöhle wird meist in abgestorbenen, oft schon von Baumpilzen befallenen Laubbäumen gezimmert. Die geräumigen Höhlen sind bis zu 40 Zentimeter tief und etwa 15–18 Zentimeter breit. Das oft etwas hochovale Schlupfloch weist eine Weite zwischen 50 und 60 Millimeter auf. Die Spechte tragen kein Nistmaterial ein, auch sind wegen des weichen Materials wenig Späne am Höhlenboden vorhanden. Meist werden mehrere Bruthöhlen gebaut, es wurde aber auch beobachtet, dass der Specht eine Bruthöhle über Jahre wiederverwendete oder dass alte Schlafhöhlen als Bruthöhle adaptiert wurden. Brutverluste durch Umstürzen der oft sehr verwitterten Brutbäume sind nicht selten.", "section_level": 2}, {"title": "Gelege und Brut.", "content": "Das Gelege besteht aus 3 bis 5 rein weißen, eher rundovalen Eiern mit einer Durchschnittsgröße von 28 × 23 Millimeter. Sie sind also etwas größer als die des Buntspechtes. Die Eiablage beginnt schon ab Anfang April, die Zeiträume weisen jedoch große regionale Unterschiede auf. Das Gelege wird von beiden Eltern etwa 13 bis 16 Tage bebrütet. Die Nestlingszeit beträgt – witterungsabhängig – zwischen 25 und 32 Tagen. Nach dem Ausfliegen löst sich der Familienverband sehr schnell auf und die Jungspechte verlassen das Brutgebiet, wobei die Wanderungen unterschiedlich weit und in unterschiedliche Richtungen führen können.", "section_level": 2}, {"title": "Hybridisierungen.", "content": "Gelegentlich, besonders an den Rändern des Verbreitungsgebietes kommt es zu Mischbruten zwischen Buntspecht und Weißrückenspecht. Über die Fertilität der Jungen, die Gefiedermerkmale beider Elternteile aufweisen, ist nichts bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Wanderungen.", "content": "Adulte Weißrückenspechte sind in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet überwiegend Standvögel. Jungspechte dismigrieren, doch auch sie entfernen sich in der Regel nicht sehr weit vom Brutgebiet. Selten kommt es zu echten Wanderbewegungen, die möglicherweise mit Evasionen des Buntspechtes zusammenhängen, die einzelne Weißrückenspechte mitreißen.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Bedrohung.", "content": "Für weite Bereiche des Verbreitungsgebietes fehlen Angaben zur Bestandsdichte und zur Populationsdynamik. Die gut erfassten südostpolnischen Vorkommen sind stabil, während sich in Nordpolen der Habitatsverlust gravierend auswirkt. Europaweit gilt der Bestand der Art als gesichert (\"S\" – \"secure\"), obwohl sie in den Roten Listen der meisten mitteleuropäischen Staaten aufscheint. In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands von 2015 wird die Art in der Kategorie 2 als stark gefährdet geführt. Diese Spechtart war in Mitteleuropa immer eher selten. Zusätzlich hat die Intensivierung der Forstwirtschaft viele Waldgebiete für den Weißrückenspecht unbewohnbar gemacht. Dennoch scheinen genauere Nachsuchen in den letzten Jahren höhere Bestände der Art nahezulegen als bisher angenommen. So wurde die der Weißrückenspecht erst 1975 in Vorarlberg erstmals nachgewiesen; danach konnte eine Anzahl weiterer Reviere festgestellt werden. Auch im Ötscher-Dürrenstein-Gebiet in Niederösterreich bestehen gute Vorkommen dieser Art. In Deutschland ist der Weißrückenspecht in den Alpen flächig verbreitet, in den Bayerischen Voralpen kommt er lokal vor, manchmal weitgehend isoliert, so im Kürnacher Wald, im Buchenberger Wald und im Pfaffenwinkel. Im räumlich davon getrennten Bayerischen Wald war die Art bis zum Beginn großflächiger Holznutzung weit verbreitet, Diese Population ist seither rückläufig, es haben sich nur sehr geringe Restvorkommen erhalten. Möglicherweise wird die Art kurzfristig auch vom Waldsterben und von den Sturmereignissen der letzten Jahre etwas profitieren können. Langfristig können die mitteleuropäischen Bestände aber nur durch den Erhalt naturnaher Mischwälder mit großem Totholzanteil sichergestellt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Weißrückenspecht (\"Dendrocopos leucotos\") ist eine in Mitteleuropa seltene Buntspechtart. Sie wird der Unterfamilie der Echten Spechte in der Familie der Spechte (Picidae) zugeordnet. ", "tgt_summary": null, "id": 1760412} {"src_title": "Friedrich Berentzen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Methoden.", "content": "Voraussetzung für die angestrebte Wundheilung ist die ausreichende Durchblutung des Gewebes. In einigen Fällen wird man sich also gegen ein Wund-Débridement mit einem scharfen Instrument entscheiden (zum Beispiel beim diabetischen Fuß), wenn die Gefahr besteht, die Wunde nur zu vergrößern, ohne dass eine Heilung aussichtsreich erscheint. In solchen Fällen stehen weitere Débridementmethoden zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Chirurgisches Débridement.", "content": "Die chirurgische Methode des Débridements (Wundexzision nach Friedrich) ist die schnellste. Dabei verwendet der Arzt chirurgische Instrumente wie Skalpell und Ringkürette, um abgestorbenes Gewebe zu entfernen. Die Methode ist vorzuziehen, wenn eine schnell fortschreitende Infektion von Weichteilen vorliegt, bei der Bakterien in die Blutbahn des Patienten geraten und damit die Gefahr der Sepsis besteht. Größere Débridements werden in der Regel im OP in einer geeigneten Betäubung vorgenommen. Üblicherweise wird während der chirurgischen Prozedur die gereinigte Wunde mit isotonischer Kochsalzlösung ausgespült. Manchmal kann aus praktischen Überlegungen ein Débridement nicht radikal ausgeführt werden, um nicht benachbarte Organe, Gefäße, Nerven o. ä. zu beschädigen. Oft ist auch die wiederholte chirurgische Behandlung nötig, z. B., wenn die Nekrosebildung nach dem Débridement noch fortschreitet. Auch bei Arthrose des Knies (Abnützung des Gelenkes mit Knorpelschwund) wird Débridement mittels arthroskopischer Operation durchgeführt. Es wurde jedoch gezeigt, dass die Schmerzbesserung 2 Jahre nach dem Eingriff nicht besser ist als nach einer Placebo-Operation (nur Hautschnitt).", "section_level": 2}, {"title": "Enzymatisches Débridement.", "content": "Früher kamen Fruchtsäfte auf chronischen Wunden zur Anwendung, deren enthaltene proteolytische Enzyme in der Wunde debridierende Wirkung entfalten sollten. Heutzutage kommen hierbei biosynthetisch hergestellte Enzyme, wie Clostridiopeptidase oder Streptokinase zur Anwendung. Die frühesten wissenschaftlichen Berichte über diese Methode stammen den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Zum enzymatischen Débridement werden Enzyme und andere – in Salben und Gelen gebundene – Verbindungen verwendet, um nekrotisches Gewebe und Gewebetrümmer aufzulösen. Diese Methode ist selektiver als das mechanische oder das chirurgische Débridement, kann aber bei harten und trockenen Nekrosen nicht angewendet werden, da Enzyme ihre Wirkung nur in feuchter Umgebung entfalten. Bekannte Nebenwirkungen dieser Débridementmethode sind teilweise schmerzhafte Hautreizungen bis hin zu Wundheilungsstörungen. Enzymverbände erfordern einen täglichen Verbandwechsel und sind deshalb kostenintensiv.", "section_level": 2}, {"title": "Mechanisches Débridement.", "content": "Bei dieser Reinigungsmethode werden oberflächliche Beläge, Gewebereste und verbliebenes Verbandmaterial durch trockene oder angefeuchtete Kompressen aufgenommen und – möglicherweise unter Zuhilfenahme einer Pinzette – aus der Wunde entfernt. Neben Kompressen kommen auch insbesondere hierfür entwickelte sogenannte Reinigungstücher oder -pads sowie spezielle unterschiedlich grobe PU-Schäume zum Einsatz. Die Reibung und der Druck solcher Materialien auf den empfindlichen Arealen des Wundbereiches kann beim Patienten Schmerzen auslösen. Zudem besteht das Risiko, dass die Epithelisierung gestört, oder frisches Gewebe mit entfernt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Autolytisches Débridement.", "content": "Hierbei kommt die Eigenschaft des Körpers zum Einsatz, abgestorbenes Gewebe selbst aufzulösen. Die Wunde wird dafür feucht gehalten. Verschiedene Verbände und Verbandstechniken können eingesetzt werden. Das Prinzip besteht darin, dass das Wundsekret selbst mit seinen Immunzellen, Wachstumsfaktoren und Enzymen die Wundheilung fördert. Diese Form des Débridements ist am selektivsten, dauert aber auch am längsten. Bei infizierten Wunden kann die Methode nicht benutzt werden, da die meisten Bakterien in der feuchten Kammer des Verbandes ausgezeichnet gedeihen würden.", "section_level": 2}, {"title": "Biochirurgisches Débridement.", "content": "Unter Verwendung von in einer sterilen Umgebung herangezogenen Fliegenlarven, die entweder frei auf der Wunde oder eingeschlossen in einem speziellen Beutel die Nekrosen und Beläge andauen und den so entstehenden Nahrungsbrei aufnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Ultraschall-Débridement.", "content": "Wird auch als Ultraschall-assistierte Wundreinigung bezeichnet und ist eine effiziente Form. Die Wunde wird mit einer Spülflüssigkeit gespült und mit Ultraschall beschallt. Der Ultraschallimpuls treibt die eingeleitete Spülflüssigkeit bis in die tieferen Regionen der Wunde und löst Beläge und lose haftende Nekrosen.", "section_level": 2}, {"title": "Parodontales Débridement.", "content": "Unter paradontalem Débridement versteht man die Entfernung von Plaque und Konkrementen an den Zähnen zur Behandlung parodontaler Entzündungen durch die Reduzierung der pathologischen Bakterien im Mund und der Beschleunigung der Heilung bei Parodontitiden. Bei diesem Verfahren werden die Zahn- und Wurzeloberflächen mit Küretten (speziell geformten Handinstrumenten), mit schall- und ultraschallbetriebenen Geräten oder unter Anwendung bestimmter Laser gereinigt und poliert, damit das Zahnfleisch heilen und sich wieder an den Zahn anlegen kann.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Débridement oder Wundtoilette bezeichnet man das medizinische Vorgehen zur Entfernung von infiziertem, geschädigtem oder abgestorbenem (nekrotischem) Gewebe aus Geschwüren, Verbrennungs- und anderen Wunden, insbesondere chronische Wunden, oder bei Organzerfall (z. B. nekrotisierende Pankreatitis). Ziel ist es, die Wundbeobachtung zu gewährleisten, die Heilung zu initiieren, eine sekundäre Infektion des verbliebenen gesunden Gewebes zu verhindern und auf diese Weise ein Fortschreiten der Infektion, die zur Sepsis und Tod führen kann, zu stoppen.", "tgt_summary": null, "id": 1511013} {"src_title": "Franz Ziegler (Politiker, 1803)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ornstein studierte Klavier und Komposition am Sankt Petersburger Konservatorium unter Alexander Glasunow, war aber bereits 1906 gezwungen, mit seiner Familie vor den Pogromen zu fliehen und ging nach New York, wo er seine Studien am Vorläufer der Juilliard School fortsetzte. Bei der überstürzten Flucht vergaßen Ornsteins Eltern, alle persönlichen Papiere mitzunehmen, weshalb der Komponist selbst nie die Wahrheit über sein Geburtsdatum herausfand. Seit 1911 begann er eine sehr beachtete Karriere als Pianist. Daneben komponierte er avantgardistische Klaviermusik, die ihn schnell zum Enfant terrible der damaligen Musikszene werden ließ. 1918 heiratete er die Pianistin Pauline Mallet-Prevost, eine ehemalige Mitstudentin an der Juilliard School. Nach dem Ersten Weltkrieg zog sich Ornstein von der Konzertbühne zurück und eröffnete Anfang der 1930er-Jahre die \"Ornstein School of Music\", die er bis 1953 leitete. Danach arbeitete er, zunehmend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, als freier Komponist.", "section_level": 1}, {"title": "Kompositorischer Stil.", "content": "Sein kompositorisches Schaffen umfasst vorrangig Klavierwerke, unter denen die fünf erhaltenen Sonaten besonders herausragen, daneben Kammermusik, einige Orchesterwerke, Bühnenmusik sowie ein Ballett. Ab Mitte der 1920er-Jahre macht sich in Ornsteins kompositorischem Schaffen ein Stilwandel bemerkbar. Waren seine Frühwerke noch stark von grellen Dissonanzen geprägt, so greift er in späteren Kompositionen auch auf Mittel der Tonalität oder Polytonalität zurück, die er mit diesen kombiniert. Insgesamt lässt sich seine Musik dem Expressionismus zuordnen. Wenngleich das lyrische Element seiner Tonsprache nicht fremd ist, so ist Ornsteins Musik doch vorrangig von motorischer Energie bestimmt. Ornstein hatte eine seltsame Arbeitsweise beim Komponieren. Meist improvisierte er ein Stück auf dem Klavier und arbeitete es anschließend im Kopf weiter aus. Die Notation überließ er seiner Frau Pauline, der er die Werke in die Feder diktierte. Ornstein konnte eine Komposition über sehr lange Zeit hinweg in seinem Kopf aufbewahren wie in einem Archiv. Mitunter wartete er mit der Niederschrift Jahrzehnte. Im Falle seiner ersten drei Klaviersonaten zu lange: Als er sie über 50 Jahre nach der „Komposition“ Pauline aufdiktieren wollte, hatte er sie vergessen. Der Komponist war bis ins hohe Alter hinein aktiv. Sein letztes Werk, die achte Klaviersonate, schrieb er mit Ende 90.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leo Ornstein (ursprünglich russisch '/, wiss. Transliteration '; * 11. Dezember 1892 in Krementschug; † 24. Februar 2002 in Green Bay, Wisconsin) war ein US-amerikanischer Pianist und Komponist russischer Herkunft. ", "tgt_summary": null, "id": 158700} {"src_title": "Dieter Riedel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Armenische Herrschaften in Kilikien.", "content": "Bereits unter dem byzantinischen Kaiser Konstantin Monomachus (1024–1055) waren Armenier in Sebastia und Caesarea Cappadociae angesiedelt worden. 1042 wurde der Armenier Abul Gharib byzantinischer Gouverneur von Kilikien, und Boas vermutet, dass sich seitdem Flüchtlinge aus dem Norden auch hier ansiedelten. Abul Gharib wies einem Gefolgsmann, dem Hethumiden Oschin, um 1072 die Festungen Lambron und Barbaron südlich der Kilikischen Pforte zu. Lambron wurde so zum Stammsitz der Familie, die ab 1226 die Könige von Kilikien stellte. Infolge der Schlacht von Manzikert 1071 war die Kontrolle von Byzanz über den Osten geschwächt, und zahlreiche lokale Machthaber konnten mehr oder weniger unabhängig agieren. In Antiochia ergriff der Armenier Vasak die Herrschaft, wurde aber 1080 durch byzantinische Soldaten getötet. In Edessa hatte ein anderer Armenier, Abu Kab, die Herrschaft an sich gerissen.", "section_level": 2}, {"title": "Rubeniden.", "content": "Gründer des kilikisch-armenischen Staates waren die Rubeniden, eine Nebenlinie der Bagratiden, die zu verschiedenen Zeiten die Herrschaft in Armenien und Georgien innehatten. Ruben gelang es ab 1079 im Bündnis mit Philaretos Brachamios, der Antiochia und Edessa beherrschte, sein Herrschaftsgebiet von seiner Burg Kosidar (Kopitar) aus in die Kilikische Ebene auszubreiten, sein Sohn Konstantin I. setzte in einer Zeit byzantinischer Schwäche die Eroberungen fort. Die Hauptstadt von Kilikien war Sis. Kilikien war ein enger Verbündeter der Kreuzfahrerstaaten, die es erfolgreich gegen die Byzantiner ausspielten, und sah sich als christliche Bastion im Nahen Osten. Es war auch ein Fokus des armenischen Nationalismus und der armenischen Kultur, da Armenien selbst zu dieser Zeit unter der Herrschaft der muslimischen Seldschuken stand. 1130 konnte ein Einfall der Danischmenden mit Hilfe von Bohemund II. zurückgeschlagen werden. 1137–38 gelang Kaiser Johannes II. die Wiedereroberung Kilikiens für Byzanz. Unter Thoros II. wurden die Rubeniden aber wieder weitgehend unabhängig. Durch wechselnde Bündnisse mit den Byzantinern, den verschiedenen Kreuzfahrerstaaten, den Türken und den Mongolen gelang es den Herrschern, ihr Gebiet weiter auszubreiten. 1198 erlangten die rubenidischen Fürsten, die sich bis dahin auch „Herren vom Berge“ nannten, die Königswürde. Zu diesem Zwecke hatte Fürst Leon II. dem römisch-deutschen Kaiser Heinrich VI. gehuldigt, der ihn durch den Mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach Anfang 1198 in Tarsos zum König krönen ließ. Damit nutzte er die Spannungen zwischen dem römisch-deutschen und dem byzantinischen Kaiser, um sein Reich gegen die Ansprüche des Letzteren zu legitimieren.", "section_level": 2}, {"title": "Hethumiden.", "content": "Nach dem Tod von König Leon 1219 fiel die Krone Armeniens an seine minderjährige Tochter Zabel. Nach dem Tod des Regenten, den ihr Vater eingesetzt hatte, übernahm der Hethumide Konstantin von Lambron die Regentschaft und verheiratete sie mit Philipp von Tripolis, einem Sohn Bohemunds IV. von Antiochia und Tripolis. Dieser war lateinischer Katholik und trat nicht, wie es per Ehevertrag festgelegt war, zur armenischen Kirche über, sondern plünderte das Reich zugunsten von Antiochia aus. Konstantin ließ ihn daraufhin entführen, einkerkern und schließlich vergiften und verheiratete Zabel gegen ihren Willen mit seinem Sohn Hethum, der aus deren Recht zum König gekrönt wurde. König Hethum I. verbündete sich mit den Mongolen gegen die ägyptischen Mamluken und beteiligte sich an der Plünderung von Aleppo und Damaskus. Kleinarmenien wurde daraufhin das Ziel ägyptischer Angriffe. Schon Sultan al-Ashraf Chalil gelang es 1292, tief nach Kilikien vorzustoßen. Nachdem dessen Nachfolger an-Nasir 1303 die Mongolen endgültig besiegt hatte, drangen die Mameluken immer weiter nach Westen vor und begannen, die Existenz des Staates ernsthaft zu bedrohen.", "section_level": 2}, {"title": "Haus Lusignan.", "content": "Als König Leon V. ohne Nachkommen starb, fiel die Krone an Guido von Lusignan (alias \"Konstantin IV.\"), dem ältesten Sohn von Zabel, der Schwester Hethums II., und deren Gatten Amalrich von Tyrus. Als lateinischer Katholik war er jedoch extrem unpopulär und wurde 1344 von den Baronen ermordet. Peter I. von Zypern eroberte 1360 einige Küstenstädte und nannte sich daraufhin auch König von Armenien. Er wurde am 16. Januar 1369 ermordet und der Titel ging unter seinem Sohn Peter II. wieder verloren. Die Mamluken eroberten im Jahr 1375 die Hauptstadt Sis. Der letzte regierende König von Kleinarmenien, Leon VI., wurde gefangen genommen. Gegen Zahlung eines Lösegeldes wurde er freigelassen und starb schließlich 1393 in Paris (Grab in Saint-Denis). Seine Titularansprüche erbte sein Onkel Jakob I., König von Zypern. Als mit dem Tod Jakobs II. von Zypern die Linie der Lusignans 1473 erlosch, fiel der Titularanspruch auf die Krone Kilikiens über dessen Witwe Katharina Cornaro an die Republik Venedig. Außerdem beanspruchte das Haus von Savoyen über Ludwig von Savoyen, den Ehemann von Carlotta von Lusignan, der ehelichen Tochter Jakobs I., diesen Titel. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Kilikien allerdings schon fest in der Hand der Muslime. 1515 wurde das ehemalige Gebiet Kleinarmeniens Teil des osmanischen Reiches.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Armenische Königreich von Kilikien, genannt Königreich Kleinarmenien (armenisch Կիլիկիայի հայկական թագավորություն [Kilikiayi Haykakan Thagaworutjun] Mittelarmenisch Կիլիկիոյ Հայոց Թագաւորութիւն [Kilikio Hayots Thagaworutjun]), war ein mittelalterlicher Staat, der von Armeniern gegründet wurde, die nach der seldschukischen Eroberung aus Armenien geflohen waren. Das Königreich war von 1080 bis 1375 unabhängig. ", "tgt_summary": null, "id": 595402} {"src_title": "Lucens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vadim Glowna wurde 1941 in der holsteinischen Kreisstadt Eutin geboren, wuchs nach der Trennung seiner Eltern aber als Schlüsselkind in Hamburg auf. Der polnische Nachname \"Glowna\" stammt von seinem Stiefvater, der zuerst als Kapitän eines Schiffes und in der Nachkriegszeit als Pilot bei der Lufthansa arbeitete. Das Familienleben war nicht fürsorglich, da die Mutter einen eigenen Blumenladen bewirtschaften musste. Vadim brach daher in jugendlichem Alter mehrfach aus, indem er auf eigene Faust tagelang loszog und ohne Nachricht wegblieb. Ein Studium der Theologie brach er ab und schlug sich als Seemann, Hotelpage, Taxifahrer, Schlagzeuger und Journalist durch. Ein Statistenjob brachte ihn schließlich auf die Idee, eine Schauspielschule zu besuchen. Danach bekam er 1962/63 eine Rolle in dem Weihnachtsmärchen \"Es war einmal\" am Hamburger Schauspielhaus. Glowna wurde daraufhin vom Theaterintendanten Kurt Hübner entdeckt und an dessen Bremer Theater gefördert. In der Spielzeit 1972/73 trat er in Hamburg noch einmal in drei Produktionen unter der Regie von Claus Peymann, Niels-Peter Rudolph und Dieter Giesing auf. Ab Mitte der 1960er Jahre wirkte Glowna in über 160 Kino- und Fernsehfilmen mit, unter anderem mit Romy Schneider und Claude Chabrol. Sein Debüt als Regisseur hatte er 1981 mit dem Spielfilm \"Desperado City\", für den er bei den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet wurde. 1980 gründete Glowna mit seiner damaligen Ehefrau Vera Tschechowa – sie waren von 1967 bis 1991 verheiratet – die Produktionsfirma \"Atossa-Film\". Das Ehepaar wohnte jahrelang im geerbten Vorstadthaus in München-Obermenzing; und Vadim Glowna adoptierte Tschechowas Sohn, den späteren Filmkomponisten Nikolaus Glowna. 2000 hatte er eine Professur für Filmregie (Regie und Kamera) an der Kunstakademie Düsseldorf übernommen. Später siedelte Vadim Glowna nach Berlin über. Im November 2006 lief Glownas erster Kinofilm seit vierzehn Jahren an. \"Das Haus der schlafenden Schönen\" basiert auf dem Buch \"Die schlafenden Schönen\" (deutscher Buchtitel) von Yasunari Kawabata. Angeregt wurde das Projekt durch den mit ihm befreundeten Schriftsteller Bodo Kirchhoff. Glowna schrieb das Drehbuch, führte die Regie, spielte selbst die Hauptrolle und produzierte den Film. In diesem übernahmen Maximilian Schell und Angela Winkler weitere tragende Rollen. Glowna war ein gefragter Charakterdarsteller von Außenseitern. Er war leicht erkennbar an seiner heiseren, kehligen Stimme. Vadim Glownas letztes Projekt, das er als Regisseur und Produzent (Atossa-Film) verwirklichen wollte, war ein Film über Che Guevara in Hamburg, \"Che lebt...\"! nach dem Drehbuch von Volker Führer – Glowna sah es als Abschlussteil seiner Hamburg-Trilogie (nach \"Desperado City\" und \"Dies rigorose Leben\"), eine Liebeserklärung an diese Stadt. Im September 2006 veröffentlichte der Ullstein Verlag unter dem Titel \"Der Geschichtenerzähler – Erinnerungen\" Glownas Memoiren. Einen seiner letzten Auftritte hatte Glowna in der Psychodrama-Fernsehreihe \"Bloch\" in der Episode \"\". Diese Folge wurde am 20. Juni 2012 im Ersten ausgestrahlt. Vadim Glowna starb im Januar 2012 im Alter von 70 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in einem Berliner Krankenhaus. Der Schauspieler hatte bereits seit Jahren an Diabetes gelitten. Sein Grab befindet sich auf dem landeseigenen Waldfriedhof Heerstraße in Berlin-Westend (Grablage: 8-D-18).", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Als Regisseur (Auswahl).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kino.", "content": "Bei fast allen genannten Spielfilmen schrieb Glowna auch das Drehbuch.", "section_level": 3}, {"title": "Fernsehen.", "content": "Darüber hinaus mehrere Regiearbeiten für Fernsehserien wie \"Peter Strohm\" (1996), \"Siska\" (6 Folgen zwischen 1998 und 2008) und \"Der Alte\" (18 Folgen zwischen 1996 und 2010).", "section_level": 3}, {"title": "Als Darsteller (Auswahl).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehfilme.", "content": "Darüber hinaus Fernsehserienauftritte in \"Der Alte\", \"Ein Fall für zwei\", \"Rosa Roth\", \"Die Männer vom K3\", \"Der letzte Zeuge\" \"(Bitter im Abgang)\", \"Polizeiruf 110\", \"Nachtschicht\" und \"(Nachtschicht – Tod im Supermarkt)\".", "section_level": 3}], "src_summary": "Vadim Glowna (* 26. September 1941 in Eutin, Schleswig-Holstein; † 24. Januar 2012 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent.", "tgt_summary": null, "id": 1570244} {"src_title": "Corcovado-Bergbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Volvox\" bildet Kugeln von 0,15 bis 1 Millimeter Durchmesser. Die Zellen bilden eine Hohlkugel, im Inneren befindet sich eine farblose Gallerte. Bei einigen Arten sind die Zellen durch Cytoplasma-Stränge miteinander verbunden. Ein Individuum enthält bis zu mehreren Tausend Einzelzellen. Bei \"Volvox globator\" sind es bis zu 16.000 Zellen. Jede Einzelzelle hat zwei Geißeln, einen Augenfleck und einen Chloroplasten sowie zwei kontraktile Vakuolen, wodurch sie den Grünalgen \"Chlamydomonas\" gleichen. Die Fortbewegung erfolgt unter Drehung um die Längsachse. Polarität ergibt sich durch Zelldifferenzierung: im vorderen Bereich befinden sich nur somatische Zellen, als solche sind sie nicht an der Fortpflanzung beteiligt. Die somatischen Zellen dienen der Fortbewegung der Kugel, der Photosynthese und der Produktion der extrazellulären Matrix. Im hinteren Bereich befinden sich größere generative Zellen, die sogenannten Gonidien.", "section_level": 1}, {"title": "Vermehrung.", "content": "Ungeschlechtliche Fortpflanzung erfolgt, indem sich die einzelnen Gonidien, ohne Größenzunahme (Wachstum), synchron neun- bis zwölfmal teilen. Die Zellen sind immer durch Cytoplasma-Brücken verbunden, bilden also einen ungeteilten Zellverband (Syncytium). Der so entstandene Embryo enthält bereits alle Zellen der künftigen Tochterkugel. Er bildet eine einschichtige Hohlkugel, die ins Innere der Mutter ragt. Dabei sind die Geißeln in das Innere der neuen Hohlkugel gerichtet. Damit ein funktionsfähiges Individuum entsteht, wird das Innere nach außen gestülpt (Inversion). Die Inversion ist ein komplexer Vorgang, von dem bei verschiedenen \"Volvox\"-Arten zwei Varianten bekannt sind. Beim Typ A wird in der Hohlkugel eine Öffnung (genannt Phialopore) gebildet. Die Wände der Kugel stülpen sich davon ausgehend kragenförmig nach außen und bilden ein schüsselförmiges, doppelschichtiges Stadium, bis sie sich auf der entgegengesetzten Seite erneut treffen. Anschließend wird die verbliebene Öffnung geschlossen. Beim Typ B beult sich die Kugel von einem Pol aus nach innen ein. Erst anschließend bildet sich außen an der eingedellten Kugeloberfläche eine Phialopore, von der aus die Wände in einer rollenden Bewegung zum entgegengesetzten Pol hin die Kugel erneut schließen. Für die Bewegungsvorgänge sind Änderungen der Form, teilweise auch des Volumens, der einzelnen Zellen wesentlich. Die Freisetzung der Tochterkugeln erfolgt erst nach dem Absterben der somatischen Zellen der Mutter. Die geschlechtliche Fortpflanzung erfolgt durch Oogamie. Die Gonidien männlicher Organismen bilden durch Mehrfachteilung Spermatozoiden-Pakete. Diese erscheinen als gelbliche bis orange Zellplatten, bevor sie freigesetzt werden. Die weiblichen Organismen bilden unbegeißelte Eizellen. Nach der Befruchtung bildet sich aus der befruchteten Eizelle eine orange, an der Oberfläche ornamentierte Dauer-Zygote, die auch als Überdauerungsstadium unwirtliche Zeiten überstehen kann. Die Zygote keimt dann unter Reduktionsteilung und bildet ein neues Individuum. Es gibt jedoch auch einhäusige (monözische) Individuen, die männliche und weibliche Geschlechtszellen bilden.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Die Gattung kommt in Süßwasser in stehenden, bevorzugt in eutrophen Gewässern vor. Insbesondere besitzen alle Arten einen sehr hohen Phosphatbedarf. \"Volvox\"-Arten sind meist Spezialisten in sehr flachen, meist austrocknenden (temporären) Flachgewässern wie Tümpeln und Lachen. Sie kommen auch in geschichteten (stratifizierten) Seen vor. \"Volvox\"-Arten sind besonders häufig im Frühjahr und Frühsommer, sie bilden hier einen eigenen Massenaspekt im Jahresgang eutropher Gewässer. Sie können dann gelegentlich Algenblüten bilden. Ungünstige oder Austrocknungsphasen überstehen sie durch die Bildung der dauerhaften Zygosporen. \"Volvox\" kommt häufig in stark getrübten Gewässern vor, die entweder durch aufgewirbelten Schlamm oder durch die hohe Algenbiomasse unter eutrophen Bedingungen geringe Sichttiefe aufweisen. Hier kommt den Arten ihre hohe Beweglichkeit zugute, die es ihnen ermöglicht, immer in der belichteten (euphotischen) Zone zu verbleiben. \"Volvox\" ist dabei etwas schwerer als Wasser, würde also ohne aktive Bewegung zum Grund absinken. Die Kugeln können die Richtung zum Licht mit ihrem Augenfleck wahrnehmen. Außerdem ist das Hinterende der Hohlkugel etwas schwerer, so dass die Kugel tendenziell eher nach oben schwimmt. Viele Arten können tagesperiodische Wanderungen durchführen, bei denen sie nachts in tiefere Wasserschichten absinken und tagsüber in die belichtete Zone zurückschwimmen. Dabei können sie Strecken von mehreren Metern zurücklegen, was für Phytoplankton ungewöhnlich und eigentlich eher typisch für Zooplankton ist. Als Grund für die Wanderungen wird Nährstoffaufnahme (vor allem Phosphat) im Tiefenwasser angenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Volvox\" ist die namensgebende Gattung der Familie Volvocaceae. Die Gattung umfasst rund 20 Arten, von denen drei in Europa vorkommen. Mit den Methoden der molekularen Phylogenie, anhand des Vergleichs homologer DNA-Sequenzen, konnte klar nachgewiesen werden, dass die „Gattung“ \"Volvox\" polyphyletisch ist. Das bedeutet, dass einzelne der Gattung zugeordnete Arten näher mit Vertretern anderer Gattungen verwandt sind als untereinander. \"Volvox aureus\" gehört demnach zu den Vertretern der Gattung \"Pleodorina\", \"Volvox gigas\" gehört zur Gattung \"Eudorina\", \"Volvox globator\" und einige verwandte Arten stehen \"Platydorina\" nahe. Eine engere Verwandtschaft wies nur die Artengruppe um \"Volvox carteri\" auf. \"Volvox\" im klassischen Sinne ist eher so etwas wie ein bestimmter Bauplantyp (Organisationsniveau), welches offensichtlich von Vertretern verschiedener Stammlinien unabhängig voneinander erreicht wurde. Während also die Typusgattung \"Volvox\" keine natürliche Einheit darstellt, wurde die Monophylie der Ordnung Volvocales, und auch ihr Schwestergruppenverhältnis zu \"Chlamydomonas reinhardtii\", in den Analysen bestätigt. Das komplette Genom von \"Volvox carteri\" ist im Jahr 2010 sequenziert worden. Dabei erwies sich, dass das Genom vergleichbare Größe und eine vergleichbare Anzahl proteincodierender Gene aufweist wie dasjenige des schon eher sequenzierten einzelligen Verwandten \"Chlamydomonas reinhardtii\". Für \"Volvox carteri\" werden etwa 14.500 Proteine vorhergesagt. Wesentliche Unterschiede zum einzelligen Verwandten zeigten sich in den Genen für die extrazelluläre Strukturmatrix und in Genen, die die Abfolge der Zellteilungen steuern. Von \"Volvox\" liegen keine Fossilien vor, solche sind in Anbetracht seines Körperbaus auch nicht zu erwarten. Mit den Methoden der molekularen Uhr und anhand des Vergleichs mit fossilierten Schwestergruppen („Ghost lineage“-Kalibration) wird für die Evolution der Vielzelligkeit von \"Volvox\" eine Zeitspanne von etwa 234 Millionen Jahren (in der Trias) ermittelt. Dies ist deutlich älter als frühere Schätzungen, die lediglich ca. 50 Millionen Jahre angenommen hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Erforschung.", "content": "Die erste Beschreibung von \"Volvox\" liegt durch den berühmten holländischen Mikroskopie-Pionier Antoni van Leeuwenhoek vor, der sie (im Alter von etwa siebzig Jahren) im Jahr 1700 beschrieb. Van Leeuwenhoek beschrieb bereits die charakteristische, rollende Bewegungsweise der \"Volvox\"-Kugeln im Wasser. Auch die „Geburt“ von Tochterkugeln durch die Wand einer Mutter wurde von ihm beobachtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Volvox (von lat. \"volvere\": wälzen, rollen) ist eine Gattung mehrzelliger Grünalgen aus der Klasse der Chlorophyceae, die im Süßwasser leben. Die einzelnen Zellen von \"Volvox\" ähneln einzelligen Grünalgen, daher gilt \"Volvox\" als ein Organismus nahe der Schwelle von der Ein- zur Mehrzelligkeit. Da die Mutterorganismen absterben, wenn sie die Tochterorganismen freisetzen, ist \"Volvox\" auch einer der einfachsten Organismen, bei denen der Tod zum normalen Lebenszyklus gehört. Dagegen können sich Einzeller in der Regel durch Zellteilung unendlich fortpflanzen.", "tgt_summary": null, "id": 239126} {"src_title": "Der Liebesgarten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Der Sohn eines Fleischers wuchs in Schönlanke auf und studierte ab 1930 Philologie an den Universitäten Königsberg, Halle (Saale), Greifswald und Berlin. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin trat der Sportler des SC Charlottenburg in zwei Disziplinen an. Nachdem er im Kugelstoßwettbewerb am 2. August 1936 bereits die Bronzemedaille gewonnen hatte (Olympiasieger: Hans Woellke), nahm er am 6. August 1936 auch am Speerwurfwettbewerb teil. Nach dem vierten Versuch nur auf Platz fünf liegend, schleuderte er den Speer im vorletzten Versuch auf eine Weite von 71,84 m und gewann damit mit über einem Meter Vorsprung die Goldmedaille vor seinen favorisierten finnischen Konkurrenten Yrjö Nikkanen und Kalervo Toivonen. Stöck hatte geschickt auf die widrigen Windverhältnisse reagiert und den Speer besonders flach abgeworfen. Er war auch für den kurz darauf stattfindenden Zehnkampfwettbewerb gemeldet, konnte ihn aber wegen einer wieder aufgebrochenen Knieverletzung nicht antreten. Stöck wurde dreimal Studentenweltmeister, 1935 im Speerwurf und Fünfkampf und 1939 im Kugelstoßen. Bei den Deutschen Meisterschaften von 1938 holte sich Stöck ebenfalls die Goldmedaille im Speerwurf, nachdem er zwischen 1933 und 1937 fünfmal Vizemeister geworden war. 1939, 1946 und 1947 holte Stöck ebenfalls Silber. Am 28. August 1935 warf Stöck mit 73,96 m in Helsinki deutschen Rekord im Speerwurf, der 19 Jahre lang Bestand hatte. Im Kugelstoßen war er 1935, 1936 und 1938 jeweils Deutscher Vizemeister hinter Hans Woellke. Weitere Medaillen in dieser Disziplin errang Stöck 1946 (Bronze) und 1947 (Silber). 1935 war Stöck Deutscher Vizemeister im Zehnkampf, trotz null Punkten im Stabhochsprung. Er hatte bei einer Größe von 1,91 m ein Wettkampfgewicht von 84 kg. 1948 wechselte Stöck zum Hamburger SV und beendete dort seine aktive Laufbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche Laufbahn.", "content": "Nach seinem Referendariat wurde Stöck 1938 Studienrat mit den Fächern Leibesübungen, Erdkunde, Geologie und Biologie. Bereits 1933 war er Mitglied der SA geworden, ab 1944 als Sturmbannführer und trat 1937 auch der NSDAP bei. Nach dem Krieg war er zwischen 1950 und 1975 Leiter des Sportamtes der Hansestadt Hamburg. Bei den Olympischen Spielen 1956 und 1960 war er Chef de Mission der gesamtdeutschen Olympiamannschaft, im Jahre 1964 dessen Stellvertreter. Von 1986 bis 2006 vergab das Sportamt der Stadt Hamburg den Gerhard-Stöck-Preis an verdiente Sportler und Vereine. Die Rugby-Damen des FC St. Pauli gaben den 2006 an sie verliehenen Preis mit dem Verweis auf Stöcks NS-Vergangenheit zurück. Danach wurde die Verleihung stillschweigend eingestellt. Seine Tochter Jutta Stöck war in den 1960er Jahren eine erfolgreiche deutsche Sprinterin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerhard Stöck (* 28. Juli 1911 in Kaiserswalde, Kreis Wirsitz; † 29. März 1985 in Hamburg) war ein deutscher Leichtathlet und Olympiasieger.", "tgt_summary": null, "id": 9513} {"src_title": "Kurt Lotz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konzept und Ausstellungen.", "content": "Die Ausstellungen im ehemaligen Katharinenkloster thematisieren neben der Früh- und Stadtgeschichte das Kunsthandwerk der Region – hier ist der Hiddenseer Goldschmuck zu nennen – die Bildende Kunst, hauptsächlich Gemälde von Caspar David Friedrich sowie Philipp Otto Runge, sowie historisches Kinderspielzeug. Gezeigt werden auch Fayencen der Stralsunder Fayencenmanufaktur sowie Paramente. Im „Historischen Speicher“ des Museums, einem weiteren Ausstellungsgebäude in der Böttcherstraße, ist der Fokus der Ausstellung auf die Volkskunde Vorpommerns gerichtet. Man widmet sich besonders den regionalen Traditionen. Hervorzuheben sind die ausgestellten Einrichtungsgegenstände, die vorrangig aus dem Raum der Halbinsel Darß und des Mönchgutes stammen und zum Teil aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts datieren. Das Marinemuseum auf der Insel Dänholm nimmt sich das Thema der Geschichte der Marine in Stralsund und Umgebung an; Stralsund gilt als die „Wiege der preußischen Marine“.", "section_level": 1}, {"title": "Katharinenkloster (Haupthaus).", "content": "Im ehemaligen Kloster der Dominikaner sind über drei Etagen diverse Ausstellungen untergebracht. Die ständige Ausstellung zur Ur- und Frühgeschichte ist eine der bedeutendsten Sammlungen in der Region. Die regionale Siedlungsgeschichte wird hier dargestellt. Zu den Exponaten gehören Steinwerkzeuge und Keramiken. Drei Goldfunde werden präsentiert: Neben dem Hiddenseer Goldschmuck gehören dazu die Goldringe von Peenemünde. Der Darstellung der Stadtgeschichte Stralsunds als ehemaliger schwedischer Stadt sowie als Hanse- und Hafenstadt wird viel Platz eingeräumt. Fayencen der Stralsunder Fayencenmanufaktur, Spielkarten der Stralsunder Spielkartenfabrik zeugen von der wirtschaftlichen Bedeutung Stralsunds.", "section_level": 2}, {"title": "Ur- und Frühgeschichte.", "content": "Die Ausstellung zur Ur- und Frühgeschichte zählt zu den bedeutendsten dieser Art in der Region. Anhand von archäologischem Fundmaterial werden ca. 10.000 Jahre Menschheitsgeschichte in der Region Vorpommern und Rügen dargestellt. Die Ausstellung beginnt mit der Darstellung der postglazialen Gegend, in die die Menschen eindrangen. Werkzeuge aus Feuerstein, Knochen und Geweihstücken wurden vorwiegend zur Jagd und zum Fischfang verwendet. Exponate sind Kleinstgeräte aus Feuerstein sowie Schaber, Kern- und Scheibenbeile. Aus der Gegend um Drigge auf Rügen stammen aus Knochen und Geweih hergestellte Werkzeuge. Mit dem Übergang zur Steinzeit wandelte sich die Wirtschaft zur Landwirtschaft. Die aus Feuerstein hergestellten Geräte, die dann auch zur Verarbeitung der Agrarprodukte und der Haustiere genutzt wurden, sind bereits geschliffen. Hammerartige Werkzeuge belegen die Anwendung der Bohrtechnik. Aus gebranntem Ton hergestellte Keramik aus den beiden in der Region siedelnden Ethnien ist in den jeweils typischen Formen und Verzierungen erhalten. Aus Gingst und aus Nadelitz kamen Exponate in das Stralsunder Museum. Auch die Bronzeverarbeitung ist in der Ausstellung belegt. Neben den Werkzeugen sind auch Waffen und Schmuckgegenstände erhalten geblieben. Einheimische Raseneisenerzvorkommen wurden mit Beginn der Eisenzeit zur Verbesserung der Werkzeuge genutzt. Die hier siedelnden germanischen Stämme waren somit nicht mehr von der Einfuhr von Rohbronze abhängig. Grabbeigaben wie Pfahlhausurnen zeugen in der Ausstellung von der möglichen Gestalt der damaligen Wohnbauten. Aus Austauschbeziehungen kamen aus den Gebieten am Rhein und an der Donau provinzialrömische Erzeugnisse an die südliche Ostsee. Grabfunde belegen, dass sich innerhalb der germanischen Stämme nun einige durch besondere Grabriten von der Gemeinschaft abhoben. Die germanischen Stämme verließen die Region mit der Völkerwanderung im 3. und 5. Jahrhundert nahezu vollständig; nur einzelne Belege zeugen noch vom Vorhandensein kleinerer Gruppen. Im 6. Jahrhundert drangen slawische Stämme in die Region vor und besiedelten sie, dabei wurden die Reste der germanischen Stämme assimiliert. Auf Rügen ließ sich der Stamm der Ranen nieder. Mit dem Einzug der Slawen änderte sich auch das Erscheinungsbild der ausgestellten Keramiken und Werkzeuge. Von anfangs handgeformten, groben bis zu verzierten, auf der Drehscheibe hergestellten Gefäßen lässt sich die Entwicklung nachvollziehen. Grabungen nahe Ralswiek, das zum bedeutenden Seehandelsplatz geworden war, brachten Funde von Großbooten; auch ein Schatz von 2.000 arabischen Silbermünzen wurde gefunden. Die Beziehungen zu Skandinavien sind in den ausgestellten bemalten Goldgegenständen dokumentiert. Der Hiddenseer Goldschmuck belegt das handwerkliche Geschick. 1168 endete die Eigenständigkeit der Ranen nach der Lehnsname durch Jaromar I.", "section_level": 3}, {"title": "Stadtgeschichte Stralsunds.", "content": "Siehe: Geschichte der Hansestadt Stralsund! Mit einer Urkunde vom 31. Oktober 1234 verlieh Wizlaw I. Stralsund das Stadtrecht nach Rostocker Vorbild, das heißt, das Lübische Stadtrecht. Damit beginnt die Ausstellung zur Stadtgeschichte vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Ebenfalls ausgestellt ist die Bestätigung der Stadtrechte im Jahr 1240. Stadtsiegel der bald zu wirtschaftlicher Macht gelangten Stadt sind ebenso ausgestellt, wie die Urkunde des Friedens von Stralsund, der 1370 zur Blütezeit Stralsunds geschlossen wurde. Alle gezeigten Urkunden sind Faksimiles, die Originale werden im Stadtarchiv Stralsund aufbewahrt. Aus dem Jahr 1583 stammt die älteste gemalte Stadtansicht. Sie wurde von einem unbekannten Künstler fertiggestellt. Die drei Pfarrkirchen St. Marien, St. Nikolai und St. Jakobi sind ebenso zu sehen wie die heute vom Meeresmuseum genutzte, benachbarte Kirche St. Katharinen und die nicht mehr vorhandene Kirche St. Johannis. Auch ein aus Sebastian Münsters Cosmographia stammender Holzschnitt von 1550 ist im Besitz des Museums. Das Kulturhistorische Museum zeigt auch zahlreiche ehemalige Einrichtungsstücke der genannten Kirchen. Aus der Zeit um 1200 stammt ein Vortragekreuz aus Bronze. Zwei Armreliquiare aus der Zeit um 1400 sowie ein eichenes, mit Bergkristallen verziertes und mit Silber beschlagenes Kruzifix gehören ebenfalls zur Ausstellung. Aus St. Nikolai stammen eine Plastik der \"Anna selbdritt\" und des \"Heiligen Christophorus\" sowie eine \"thronende Madonna\". Aus St. Jakobi ist eine Wandverkleidung aus Eichenholz ausgestellt, die in Faltwerk-Ornamentik 70 verschiedene Muster enthält. Der aus dem zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts stammende Altar der Barbiere aus St. Nikolai zeigt Bilder aus dem Leben des \"Evangelisten Johannes\". Der Stralsunder Paramentenschatz stellt eine bedeutungsvolle Sammlung dar. Dazu kommen weitere liturgische Textilien wie ein Antependium aus dem 14. Jahrhundert. Die Bedeutung Stralsunds als Wirtschaftsmacht zeigt sich in dem daraus resultierendem Selbstverständnis der Bürger. Davon zeugen neben dem oben genannten Altar der Barbiere auch mittelalterliche Petschafte. Die große Kollektion von Grapen genannten, dreibeinigen bronzenen Kochgefäßen ist nahezu einmalig. Sehr umfangreich ist auch die Sammlung von Schwertern. Etliche importierte Waren, wie z. B. ein aus dem Portugal des 15. Jahrhunderts stammender Olifant, belegen den Reichtum der Stralsunder Händler. Vom „Stralsunder Kirchenbrechen“ von 1525, einem Sturm von nahezu 4000 Menschen auf die Kirchen und Klöster Stralsunds, zeugt ein stark beschädigtes Fragment der \"Beweinung Christi\" aus dem 15. Jahrhundert. Ein Ablassbrief von 1516 ist ebenso ausgestellt wie ein Gemälde Derick Bargerts um 1465 mit der \"Kreuzabnahme Christi\". Der Stralsunder Bürgermeister Bartholomäus Sastrow verfasste eine Autobiografie, die zu den wichtigsten Texten ihrer Art des 16. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum zählt und im Museum ausgestellt ist. Die Renaissance, aus der nur wenige die Stadtgeschichte illustrierende Exponate erhalten sind, ist dafür durch nahezu einmalige Gegenstände vertreten. Diverse liturgische Gerätschaften und auch die Barther Bibel von Johannes Bugenhagen in niederdeutscher Sprache gehören dazu. Ein Himmelsglobus nach Tycho Brahe und ein Atlas sind ebenfalls wertvolle Zeugnisse jener Zeit. Nach der Abwehr der Wallensteinschen Belagerung 1628 mit Hilfe der Schweden gelangte Stralsund für nahezu 200 Jahre zum skandinavischen Königreich. Die Randlage brachte jedoch bald einen wirtschaftlichen Abschwung mit sich. Stralsund gehörte bei jeder kriegerischen Auseinandersetzung Schwedens auf dem Festland zum umkämpften Gebiet. Der schwedische Einfluss in Architektur und Handwerk brachte aber auch u. a. mit den norddeutschen Dielenschränken, die in einem Gang des Museums zu sehen sind, handwerklichen Fortschritt. Das Barockzimmer zeigt Werke jener Zeit sowie eine Auswahl sogenannter Willkommpokale. Der schwedische Einfluss ließ auch die Stralsunder Fayencenmanufaktur ebenso wie die Stralsunder Spielkartenfabriken zu wirtschaftlichem Erfolg kommen. Erzeugnisse dieser bedeutenden Manufakturen sind im Museum ausgestellt. Bedeutende Objekte der Ausstellung stammen aus den Kunstsammlungen des schwedischen Generalgouverneurs Axel von Löwen, der diese im Jahre 1761 der Stadt Stralsund testamentarisch übereignete. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Fayencen durch englisches Steingut abgelöst. Das Empirezimmer zeigt typische Beispiele von Möbeln und Einrichtungsgegenständen. Vom Einmarsch der Franzosen am 20. August 1807 nach langer Belagerung der Stadt zeugen Proklamationen, Quartierscheine und Siegel. Der Kampf Ferdinand von Schills im Mai 1809 stellte einen kurzen Höhepunkt in der Geschichte dar. Das Museum zeigt eine Totenmaske des in der Fährstraße beim Kampf am 31. Mai 1809 getöteten Majors. Die elf in Wesel erschossenen Offiziere Schills ehrt eine Holztafel mit Elfenbeinminiaturen, die die Porträts der Männer zeigen. Ausgestellt ist auch ein Teil von Schills Originalentwurf für seinen \"Aufruf an die Deutschen\". Der in Stralsund zur Schule gegangene und später dort beschäftigte Ernst Moritz Arndt gehörte zu den Verehrern Schills. Von ihm werden Erstausgaben der Schriften \"Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft\" und \"Geist der Zeit\" ausgestellt. Philipp Otto Runges \"Die Tageszeiten\" gehören ebenso zur umfangreichen Sammlung wie zwei Werke Caspar David Friedrich (\"Elblandschaft\" und \"Landschaft mit Brückensteg\"). Die Zeit seit der Zugehörigkeit Stralsunds zu Preußen, im Jahre 1815, lässt u. a. das Biedermeierzimmer erleben. Zahlreiche \"Kapitänsbilder\" belegen den Aufschwung der Seefahrt zu jenen Zeiten; 1878 verfügte Stralsund über 219 Seefahrzeuge. Die Zeit des Sozialismus in Stralsund wird in diesem thematischen Ablauf durch ein mit originalen Möbeln und Ausstattungsstücken stilecht gestaltetes Wohnzimmer dokumentiert.", "section_level": 3}, {"title": "Bildende Kunst, Numismatik.", "content": "Der Bildenden Kunst ist eine wechselnde Ausstellung im zweiten Obergeschoss gewidmet. Aus der Sammlung Axel von Löwens sind zahlreiche wertvolle Gemälde in den Besitz des Museums übergegangen. Dazu gehören Werke Crispin van den Broecks und Johann Heinrich Roos. Zum Bestand gehören aber auch Gemälde von Jan Davidsz. de Heem, Erna Raabe u. a. Graphiken von Albrecht Dürer, Philipp Otto Runge, Max Pechstein, Rudolf Nehmer und Armin Münch zählen zu den Schätzen des Museums. Zahlreiche Porträts wie das von \"Philipp Melanchthon\", \"Bogislaw XIV.\", \"Carl von Hessen\", \"Rudolf Baier\", \"Otto Niemeyer-Holstein\" und einiger \"Stralsunder Bürgermeister\" gehören ebenfalls zum Bestand. Das Museum verfügt zudem über Werke der Stralsunder Maler Erich Kliefert, Elisabeth Büchsel, Katharina Bamberg, Antonie Biel, Heinrich Lietz, Tom Beyer, Edith Dettmann, Siegfried Korth u. a. Auch umfangreiche Münzsammlungen gehören zum Besitz des Museums. Vor allem zwei Sammlungen ragen heraus: Eine als Gymnasialsammlung bekannte Münzsammlung, die dem Stralsunder Gymnasium 1717 vom in Stralsund geborenen schwedischen Kanzleirat Christian von Staude, dem Sohn des Rektors Johann Hieronymus Staude, vererbt wurde, umfasst 1.072 Münzen, darunter 24 griechische, 42 römische, 956 römische Kaisermünzen, 25 byzantinische Münzen. Die Museumssammlung umfasst fünf Teilgebiete (Münzen der Pommernherzöge 1180 bis 1637, Münzen der Rügenfürsten 1200 bis 1319, autonome Stralsunder Prägungen bis 1720, schwedisch-vorpommersche Münzen von 1648 bis 1815 und Münzen ab 1815 bis 1990). Zu den Kunstsammlungen Axels von Löwen gehören auch bedeutende astronomische (langbrennweitige Fernrohre und Spiegeltelteleskope), nautische, artilleristische und Feldmessinstrumente, u. a. von Jost Bürgi, Heinrich Stolle, John Marshall, Dollond, Jesse Ramsden, George Sterrop, Tobias Klieber, Nicolaus Goldmann sowie Erd- und Himmelsgloben von Willem Janszoon Blaeu und der Werkstatt Valk in Amsterdam.", "section_level": 3}, {"title": "Marinemuseum Dänholm.", "content": "Das Marinemuseum Dänholm auf der Insel Dänholm im Strelasund stellt die Geschichte Stralsunds als „Wiege der preußischen Marine“ aus marinetechnischer Sicht dar. Das Gelände um das Museum prägen Schanzanlagen aus der Zeit Stralsunds als Festungs- und Garnisonsstadt. Die preußische Marine hatte dort ihren Beginn, später wurde das Gelände von der deutschen Marine genutzt. Auf der Freifläche des Museums sind ein Marinehubschrauber vom Typ Mil Mi-8T, ein Torpedoschnellboot Projekt 131 und eine Barkasse ausgestellt. Dort steht auch ein von Georg Kolbe geschaffenes Denkmal. Zudem werden Informationen zur Geschichte der DLRG und zur Unterwasserarchäologie vermittelt.", "section_level": 2}, {"title": "Museumshaus.", "content": "Das ehemalige Krämerhaus, Mönchstraße Nr. 38, ist als „Museumshaus“ Teil des Kulturhistorischen Museums und gleichzeitig dessen größtes Exponat. Das mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sanierte über 600 Jahre alte Haus präsentiert vom niedrigen Keller über die Diele bis zum gotischen Aufzugrad unterm Dach, das zu den ältesten Nordeuropas gehört, das Leben der Kaufleute zur Hansezeit.", "section_level": 2}, {"title": "Museumsspeicher (bis 2014).", "content": "Bis Februar 2014 war der Speicher Böttcherstraße 23 ein vierter Museumsstandort. Seit 1984 beherbergte er Ausstellungen zur Volkskunde. Nach den Fundorten der ausgestellten Gegenstände wurden eine Darßer und eine Mönchguter Stube sowie eine Drechslerwerkstatt und eine Schmiede eingerichtet. Die umfangreiche Spielzeugausstellung, die 1950 im Haupthaus eröffnet worden war, wurde ebenfalls dort untergebracht. Sie zeigte Puppenhäuser, Kuscheltiere und anderes Spielzeug von 1850 bis zur Gegenwart, unter anderem Puppenhäuser wohlhabender Bürgerfamilien. Ein dreigeschossiges Puppenhaus stammt aus der Zeit um 1840. An den Einrichtungsgegenständen ließ sich die Entwicklung von Baustil und Wohnkultur nachvollziehen. Weitere ausgestellte Puppenhäuser stammten aus der Zeit der Neorenaissance und dem Beginn des Historismus. Eine Puppenküche vom Ende des 19. Jahrhunderts war mit Küchengefäßen aus Zinn, Messing, Kupfer und Steinzeug ausgestattet. Ein Puppentheater, das von 1908 bis 1917 gebaut wurde zählt seit 1957 zur Sammlung des Museums. Puppen rundeten das Bild ab. Viel Holzspielzeug war zu sehen, darunter eine Holländerwindmühle von 1920 mit beweglichen Figuren und ein Reiterkarussell von 1900. Auch Modelle von Dampfmaschinen zählten zur Ausstellung. Die Sammlung umfasste Exponate aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Mobiliar ist bis auf einige Schränke des 18. Jahrhunderts meist nur noch aus dem 19. Jahrhundert erhalten. Schlafbänke und Kücheneinrichtungen zeugten vom Leben der Familien, die ihren Verdienst zumeist aus der Seefahrt oder der Landwirtschaft bezogen. Vom Darß und von der Rügenschen Halbinsel Mönchgut wurden typische Trachten gezeigt. Ab 1. März 2014 hat die Hansestadt Stralsund den Museumsspeicher auf Dauer für Besucher geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Museum wurde im Jahre 1859 als Provinzialmuseum für Neuvorpommern und Rügen von Rudolf Baier gegründet und diente auch als Forschungsstätte. Vor allem kann die Schenkung des damaligen schwedischen Generalgouverneurs Axel Graf von Löwen an die Stadt Stralsund als Fundament einer reichhaltigen Sammlung angesehen werden. Von Löwen vermachte 1761 in seinem Testament seine umfangreiche Kunstsammlung der Stadt. Baier übernahm 1859 als erster Museumsdirektor die unsortierte Sammlung mit Werken aus vielen verschiedenen Gebieten, überwiegend nicht Stralsund und Umgebung. Damals hatte das neue Provinzialmuseum, heute das älteste Museum Mecklenburg-Vorpommerns, seinen Sitz noch in vier Räumen des Stralsunder Rathauses. Der Hiddenseer Goldschmuck und Ölgemälde unterschiedlicher Themen aus von Löwens Besitz und der Stiftung eines Stralsunders waren im ersten Raum ausgestellt. Der zweite Raum enthielt unsortierte und unkategorisierte prähistorische Fundstücke, eine Indianertracht, Möbel aus dem 17. und 18. Jahrhundert, Handwerkzeug sowie naturkundliche Stücke. Im vierten Raum waren Fayencen aus Stralsunder Produktion ausgestellt. Im Jahr 1896 konnte Baier neue größere Räume für das Museum in der Badenstraße beziehen; dort ist heute die Stadtbibliothek untergebracht. Nach Baiers Tod im Jahr 1907 wurde das Museum von verschiedenen Personen verwaltet. Erst 1919 wurde wieder ein hauptamtlicher Direktor berufen, der Philologe Fritz Adler. 1921 beschloss der Rat der Stadt, dem Museum die Räume des ehemaligen Waisenhauses im alten Katharinenkloster zur Verfügung zu stellen, in dessen ehemaligen Klausurgebäuden das Museum untergebracht war. Im selben Jahr wurde das \"Stralsundisches Museum für Neuvorpommern und Rügen\" genannte Museum unter städtische Verwaltung gestellt. Damit war die Finanzierung durch Stadt, Provinz und Museumsverein gesichert. 1925 zog die Ausstellung \"Städtische Kultur\" in das erste Obergeschoss. Mit Unterstützung der Bevölkerung der Region, vor allem vom Mönchgut und vom Darss, wurden Arbeitsgeräte, Trachten und andere Exponate zur Volkskunde dem Museum erworben und 1927 im zweiten Obergeschoss ausgestellt. 1931 wurde dem Museum auch das Quergebäude, Mönchstraße 27, zur Verfügung gestellt. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Ausbauarbeiten am Museum eingestellt. Nach den Luftangriffen auf Lübeck und Rostock wurden 1942 etliche wertvolle Ausstellungsstücke aufs Land gebracht. Das für den Besucherverkehr geschlossene Museum überstand den Bombenangriff auf Stralsund am 6. Oktober 1944 nahezu unbeschadet. Stralsund wurde am 1. Mai 1945 fast kampflos an die Rote Armee übergeben, das bewahrte die Stadt vor weiteren Zerstörungen. Ab Juni 1945 wurden die ausgelagerten Gegenstände überprüft und man begann mit der Rückführung. Die zuerst zurückgeführte mittelalterliche Malerei und Plastik war unbeschädigt und wurde im Remter ausgestellt. Dazu kam die am 9. November 1946 wieder eröffnete Abteilung \"Städtische Kultur\" im ersten Obergeschoss. Die Bestände der Volkskundeabteilung waren sehr dezimiert; wieder aber fanden die Aufrufe zur Vervollständigung der Sammlung in der Bevölkerung Gehör und im Juli 1947 wurde auch diese Abteilung wiedereröffnet. Am 24. April 1949 fand die feierliche Eröffnung des Museums im Remter statt. Nachdem Fritz Adler in den westlichen Teil Deutschlands gegangen war, übernahm 1950 die seit 1921 im Museum tätige Käthe Rieck die Leitung. Die Spielzeug-Abteilung wurde im Oktober 1950 eröffnet. Im selben Monat erhielt das Museum vier weitere Räume des ehemaligen Gymnasiums. Darin wurden die ur- und frühgeschichtliche Sammlung und die Ausstellung zur Stadtgeschichte aufgebaut. 1973 wurde dem Museum der Speicher in der Böttcherstraße zur Nutzung zugewiesen. Nach der 1974 begonnenen Sanierung wurde dort 1984 die erste, der Volkskunde gewidmete Ausstellung eröffnet. Anlass dafür, dass am 1. März 2014 der Museumsspeicher dauerhaft für Besucher geschlossen wurde, waren bauaufsichtliche Auflagen für den Brandschutz, deren Umsetzung der Stadt zu kostspielig war. Im Zuge der Neukonzeption der Dauerausstellung im Katharinenkloster soll geprüft werden, inwieweit Ausstellungsinhalte aus dem Museumsspeicher dorthin übernommen werden können. Die Stadt beabsichtigt, das Gebäude zu räumen und zu verkaufen. In den 1980er und 1990er Jahren wurde das Ausstellungsgelände erweitert. Direktorin des Museums ist gegenwärtig Maren Heun.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stralsund Museum (bis 2015: Kulturhistorisches Museum) ist der Name eines Museums in der Hansestadt Stralsund. Es hat seinen Hauptsitz in einem ehemaligen Kloster der Dominikaner, dem Katharinenkloster. Seit 2015 heißt die Einrichtung „Stralsund Museum“. ", "tgt_summary": null, "id": 1729197} {"src_title": "POKE und PEEK", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die griechisch-baktrischen Könige ab Demetrios I. (ca. 200–182 v. Chr.; die Herrschaftsangaben sind nur Schätzwerte, die überwiegend auf Münzen fußen und zudem in der modernen Forschung teils sehr schwanken) hatten bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. ihren Machtbereich südlich des Hindukusch ausgedehnt. Sie übernahmen Gandhara und angrenzende Gebiete. Bald danach jedoch zerfiel ihr Reich in Folge von Thronstreitigkeiten auf, und das alte Kernland Baktrien wurde um 135 v. Chr. von den Yüe-tschi erobert. Somit bestanden griechisch-hellenistische Herrschaften nur noch südlich des Hindukusch. König Menander (ca. 165/55–130 v. Chr.), ein Mann mit unklarer Regierungszeit und von unbekannter Herkunft (so ist es unklar, ob er mit Demetrios I. verwandt war), führte dieses Restreich zu einem Machthöhepunkt. Er war wohl ein General des Königs Demetrios I. von Baktrien gewesen und mit dessen Tochter Agathokleia verheiratet. Er kam offenbar jung an die Macht, vermutlich als Usurpator, und seine Machtbasis war Gandhara. Von dort aus versuchten sich die Griechen ein letztes Mal an der Eroberung Indiens, aber nach der Einnahme von Pataliputra im Bündnis mit zwei indischen Fürsten brach offenbar Streit aus, und die Griechen mussten das Gangesgebiet wieder räumen. Trotzdem ging Menander sowohl in die griechische (Strabon behauptet, er habe mehr indische Städte und Stämme unterworfen als Alexander der Große) als auch in die indische Tradition als Held ein – er ist der \"Milinda\" des buddhistischen Milindapanha. Auf Münzen trägt Menander den typisch hellenistischen Beinamen \"Soter\" (\"Retter\"). Anhand der Münzen aus dem Raum Peschawar, Taxila und Gardes und trotz spärlicher Quellen wird traditionell eine grundlegende, aber heute umstrittene Abfolge der Machthaber im indischen Bereich rekonstruiert: Apollodotos I. – Menander – Antialkidas – Straton und Archebios. Andere Forscher nehmen an, Menanders Vorgänger auf dem Thron sei Eukratides I. gewesen. Unklarheit besteht auch hinsichtlich der Religion der Herrscher. Einige Münzen Menanders tragen Symbole, die teils als Hinweis auf Buddha gedeutet werde. Antialkidas wiederum wurde rückblickend bereits als frommer Hindu dargestellt und wird vermutlich in einer Inschrift des Shunga-Königs Bhagabhadra (= Bhagavata?) erwähnt. Straton hatte anscheinend verschiedene Regierungszeiten und -orte, als Minderjähriger auch zusammen mit seiner Mutter Agathokleia. Er wurde dabei von Heliokles (II., vielleicht der aus Baktrien) vertrieben und löste später seinerseits Amyntas ab, der wegen seiner großen Münzen als erwähnenswert eingeschätzt wird. Allgemein betrachtet löschten sich die indo-griechischen Herrscher in destruktiven Bürgerkriegen zwischen rund 35 Machthabern gegenseitig aus. Diese Kämpfe nahmen nach Menanders Tod anscheinend an Intensität zu. Erkennbar ist, dass mehrere Könige die Münzen anderer überprägten. Diese Bürgerkriege wurden von den Saken ausgenutzt. Diese waren durch den Druck der Yüe-tschi bis ins heutige Afghanistan (Sakastana = Sistan, um 139 v. Chr.) getrieben worden. Dort traten sie vermutlich zunächst als Verbündete oder Söldner der Griechen (z. B. Zoilos I.) auf. Unter ihrem König Maues unterwarfen die Saken („Indo-Skythen“) ab etwa 70 v. Chr. die meisten der zersplitterten und untereinander verfeindeten Herrschaften der Indo-Griechen unter ihr Supremat und griffen dann nach Indien über, wo sie sich aber ein paar Jahrzehnte später schnell auflösten. In dieser Schwäche-Phase ihrer sakisch-skythischer Suzeräne erneuerten lokale indo-griechische Herren ihre Macht. Als letzter unabhängiger indo-griechischer Herrscher gilt Straton II. Der Gründer des Kuschana-Reiches sah sich später als Nachfolger der Indo-Griechen und machte Griechisch zur Verwaltungssprache seines Reiches.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Indo-Griechische Königreich war der Nachfolger des Griechisch-Baktrischen Königreiches mit Schwerpunkt in Gandhara. Es bestand im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. Die Chronologie der Herrscher und einzelner Ereignisse ist sehr unsicher und umstritten, da die teilweise stark auf Hypothesen beruhende Rekonstruktion der Geschichte dieses äußersten Vorposten des Hellenismus weitgehend auf den Münzfunden, die die einzigen Quellen für die meisten bekannten Könige darstellen, und einigen wenigen verstreuten Aussagen in den schriftlichen Quellen beruht. ", "tgt_summary": null, "id": 976423} {"src_title": "Rammbrunnen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühgeschichte.", "content": "In einigen Bereichen der Festung, besonders den nördlichen, wurden bei verschiedenen Bau- und Grabungsmaßnahmen slawische Funde gesichert, die eine frühe Besiedlung des Areals dokumentieren. Anfang des 14. Jahrhunderts waren die Söhne des Werner von Schwerin bereits im Besitz des „castrum Spantecowe“. 1338 ließen sich die Pommernherzöge das Vorkaufsrecht sichern, wenn die Familie von Schwerin die Burg veräußern wolle. Auf dem nördlichen Gelände der heutigen Festung war bereits im frühen Mittelalter eine Ringburganlage, von der auch heute noch Mauerreste erhalten und gut sichtbar sind.", "section_level": 1}, {"title": "Bau der Festungsanlage.", "content": "Von 1558 bis 1567 ließen der Großhofmeister Ulrich von Schwerin und seine Frau Anna von Arnim das Hauptgebäude erbauen. Später wurde die Burg zur Festung (Veste) ausgebaut. Die Festung wurde als unregelmäßiges Viereck angelegt. Sie besitzt vorspringende Bastionen, die Wälle wurden mit Futtermauern begrenzt. Die Festung ist vollständig von einem wassergefüllten Wallgraben umgeben. Die Kasematten sind aus Feldsteinen mit Backsteinelementen gebaut. Dabei fällt auf, dass die Kasematten mit Backsteinen gemauert sind, die überwiegend das frühdeutsche Klosterformat haben, was darauf hindeutet, dass sie aus der alten Burgruine gewonnen wurden. Das Wirtschaftsgebäude ist mit der West- und südlichen Giebelseite an die Wälle und Kasematten angelehnt. Es besteht ebenfalls aus Feldsteinen mit Backsteinelementen. Das Gebäude ist eine Kombination aus Scheune, Stall, sowie Back- und Brauhaus. Es liegt parallel zum Schlossgebäude und ragt nur mit dem Dachbereich über den Wall hinaus. Südlich der Anlage ist der verwinkelte Torzugang mit Nebentür in die Kasematten eingebaut. Verwinkelt deshalb, um Angreifern nicht die Möglichkeit zu geben, geradlinig durch den Zugang zu schießen. Nördlich wurde der Festungshof durch die Reitbahn mit dem Kapellenanbau abgegrenzt. Das Schloss war durch einen unterirdischen Gewölbegang mit dem Wirtschaftsgebäude verbunden. Beide Gebäude sind ja unterkellert, das Wirtschaftsgebäude aber nur teilweise. Der Gang ist noch vorhanden, wie Grabungen ergaben, war aber in der Neuzeit verfüllt worden. Das Schlossgebäude ist das erste Gebäude in Pommern, das die mittelalterlichen Bauformen gänzlich aufgegeben hatte, und hat deshalb in der Architekturgeschichte „epochemachende Bedeutung“ (wie Lemcke betont). Nach dem Tod von Virigenz von Schwerin 1634 kam die Burg in den Besitz des schwedischen Grafen Erich Stenbock (1612–1659), dem Ehemann von Virigenz' Schwester Katharina von Schwerin (1619–1655). Während des Schwedisch-Brandenburgischen Krieges wurde Spantekow 1677 von brandenburgischen Truppen belagert und erobert. Kurfürst Friedrich Wilhelm v. Brandenburg befahl die Schleifung der Festung und ließ wichtige Festungswerke (Bastionen, Türme, Hauptgebäude) sprengen. Bei der Sprengung der Türme wurden Teile der Kasematten zerstört. Vom Grundriss her blieb zwar der Festungscharakter erhalten, jedoch wurde Spantekow nun als Herrensitz genutzt. Wegen vorsätzlichem Treuebruch wurde 1715 der regierende Graf von Steenbock von König Friedrich Wilhelm I. von Preußen enteignet. 1720 wurde Spantekow schließlich Domäne in preußischem Staatsbesitz. Generalfeldmarschall Kurt Christoph Graf von Schwerin aus der vormaligen Besitzerfamilie klagte 1738 gegen den Landesherrn auf die Rückgabe von Spantekow an die Familie von Schwerin. Im Jahr 1748 brannte die Reitbahn mit angebauter Schlosskirche vollständig nieder, die Ruine wurde abgeräumt und die Gebäude auch nicht wieder aufgebaut. Heute finden sich von der Kirche nur noch Fundamentreste. Erst 1820 erwirkte der Landrat Heinrich Graf von Schwerin einen Kabinettbefehl von König Friedrich Wilhelm III., durch den eine rechtliche Entscheidung im Eigentumsstreit um Spantekow angeordnet wurde. Aber erst 1833, nach 199 Jahren in preußischem Besitz und einem Prozess von 99 Jahren, kamen Gut und Festung Spantekow wieder in Schwerinschen Familienbesitz. Außerdem zahlte Preußen den Grafen v. Schwerin noch eine Entschädigung von 40.000 Talern. Um eine weitere Teilung des Familienbesitzes zu verhindern, zahlte 1895 Albert Graf von Zieten-Schwerin die Familie aus. Sein Sohn Hans Bone von Schwerin wurde alleiniger Eigentümer von Spantekow.", "section_level": 1}, {"title": "Parkanlage.", "content": "Östlich von Festung mit dem Herrenhaus wurde zwischen 1835 und 1880 laut den Messtischblättern ein Park angelegt. Er nennt sich „Kaiserkoppel“, ist aber überwiegend ein Bruchwald mit Weichholzbäumen im versumpften Gelände. Ein Teich mit Brückenverbindung, Wege und Freiflächen gliedern den Park. Im südwestlichen Teil befindet sich ein Denkmal der Schwerine und ein kleiner Friedhof der Familie. Die Verbindung zwischen Schloss und Park wurde durch eine schmale Brücke über den Festungsgraben gebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Naturschutz.", "content": "Auf Grund eines bedeutenden Fledermaus-Winterquartiers in den Kasematten der Festung wurden diese zum FFH-Gebiet \"Wasserburg Spantekow\" erklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegsnutzung.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Familie von Schwerin im Rahmen der Bodenreform 1945 enteignet. Nach der Gründung der DDR kam die Festungsanlage unter staatliche Verwaltung. Im Hauptgebäude auf der Festung, dem Schloss, wurde ein Altersheim eingerichtet. Die Festungsanlage wurde notdürftig unterhalten und zur musealen Besichtigung eingerichtet. 1964 kam die Festung in die Denkmalliste der DDR. In den 1980er Jahren wurden die Sandsteinreliefs über der Toreinfahrt zur Restaurierung abgebaut. Nach unbestätigten Informationen sollen die Reliefplatten durch Kopien ersetzt worden sein, um die Originale zu sichern. Sie waren schon sehr marode. Die Schriftfelder neben den Figuren der Erbauer waren kaum noch lesbar. Nach der deutschen Wiedervereinigung kam die Festung zunächst unter Verwaltung der Treuhand. Das Altersheim wurde geschlossen und das Schloss stand längere Zeit leer. Auch die ganze Anlage verwilderte, wurde dann aber durch verschiedene Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen aufgeräumt, gepflegt und zur Besichtigung hergerichtet. Es fanden während der Zeit auch verschiedene kleinräumige Grabungsmaßnahmen statt. 1999 kaufte Kaspar Freiherr von Harnier, der Enkel des letzten Schlossbesitzers vor der Enteignung von 1945, die Festung zurück. Das Schloss, Wirtschaftsgebäude, Festungswälle, das Torhaus, Bastionen, Kasematten und Reste der Ringburg sind erhalten. Mithilfe von Spenden und Landesmitteln soll eine Restaurierung ermöglicht werden. Das Gelände des Wasserschlosses kann besichtigt werden, nachdem es zwischenzeitlich einige Jahre gesperrt war. Die Dachanlage des Wirtschaftsgebäudes mit einer Fläche von ca. 1200 m2 wurde 2014 vollständig saniert. Die Sanierung des Burggebäudes begann im Jahr 2017. Die Burg ist bis Ende 2018 für die Öffentlichkeit gesperrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Festung Veste Spantekow, die älteste und bedeutendste Renaissance-Burganlage Norddeutschlands, befindet sich im Dorf Spantekow, südwestlich von Anklam im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Sie umfasst eine Fläche von ungefähr vier Hektar.", "tgt_summary": null, "id": 507778} {"src_title": "Vulkanpark (Landkreis Mayen-Koblenz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Privates.", "content": "Aaron Hunts’ Mutter, deren Nachnamen er trägt, ist Engländerin, die Familie mütterlicherseits lebt im Londoner Raum der Vater von Hunt ist Deutscher. Aaron wuchs in seiner Geburtsstadt auf.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Herkunft und Anfänge.", "content": "Während seiner Kindheit meldete seine Mutter ihn beim \"VfL Oker\" an, ehe er nach einigen Jahren zum Goslarer SC wechselte. Im Juli 2001 wechselte er in die Jugendabteilung von Werder Bremen und rückte zwei Jahre später in die Amateurmannschaft auf.", "section_level": 3}, {"title": "SV Werder Bremen.", "content": "Sein Bundesligadebüt gab Hunt mit einem siebenminütigen Kurzeinsatz am 18. September 2004 gegen Hannover 96. In seinem ersten Spiel von Beginn an erzielte er am 12. Februar 2005 gegen Borussia Mönchengladbach sein erstes Bundesligator und wurde so mit 18 Jahren und 161 Tagen jüngster Torschütze des SV Werder aller Zeiten. Den ersten Doppelpack seiner Karriere schoss er am 27. Oktober 2006 beim 6:1-Auswärtserfolg der Bremer beim 1. FSV Mainz 05, den ersten Dreierpack am 3. März 2007 beim 3:0-Sieg gegen den VfL Bochum. Am 27. November 2006 verlängerte er seinen im Sommer 2007 auslaufenden Vertrag um weitere drei Jahre bis zum 30. Juni 2010. Nach siebenmonatiger Verletzungspause trug Hunt am 28. November 2007 mit seinem in der 58. Minute erzielten ersten Champions-League-Tor zum 3:2-Sieg gegen Real Madrid bei. Hunt gewann in der Saison 2008/09 mit dem SV Werder Bremen nach einem 1:0-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen den DFB-Pokal. Zudem stand er in derselben Saison im UEFA-Cup-Finale in Istanbul, das mit 1:2 n. V. gegen Schachtar Donezk verloren wurde. Am 24. Februar 2010 verlängerte er seinen Vertrag bei Werder Bremen um weitere vier Jahre bis zum 30. Juni 2014. Nachdem er mit Werder in den letzten Jahren meist gegen den Abstieg gespielt hatte und er wohl auch in naher Zukunft für den Verein wenig Perspektive sah, wollte er den zum Saisonende 2013/14 auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern.", "section_level": 3}, {"title": "VfL Wolfsburg.", "content": "Nach 13 Jahren für Werder Bremen, in denen er für den Verein 215 Bundesligaspiele (46 Tore) bestritt, wechselte er zur Saison 2014/15 zum Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg, bei dem er wieder auf seinen früheren Förderer bei Werder Klaus Allofs und seinen langjährigen Teamkollegen aus Bremer Zeiten Naldo traf. Bei den Niedersachsen unterschrieb er einen bis 30. Juni 2017 gültigen Vertrag. In der Hinrunde der Saison 2014/15 kam Hunt wettbewerbsübergreifend zu 17 Einsätzen (2 Tore)für seinen neuen Verein, davon stand er sechsmal in der Startformation. Über diese Rolle als Ergänzungsspieler äußerte er sich unzufrieden; eine Rückkehr zu Werder Bremen nach der Winterpause scheiterte jedoch. Im Hinspiel des Europa League-Spiels am 19. Februar 2015 gegen Sporting Lissabon verletzte sich Hunt am Knie und fiel mit dieser Verletzung fast die gesamte Rückrunde aus. Am 30. Mai 2015 gewann er mit dem VfL, ohne im Finale gegen Borussia Dortmund zum Einsatz zu kommen, den DFB-Pokal.", "section_level": 3}, {"title": "Hamburger SV.", "content": "Am 31. August 2015, dem letztmöglichen Tag der Transferperiode für die Hinrunde der Saison 2015/16, wechselte Hunt zum Ligakonkurrenten Hamburger SV. Er erhielt einen bis zum 30. Juni 2018 gültigen Dreijahresvertrag. Sein Debüt für die Hamburger gab Hunt am 11. September 2015 beim 3:0-Auswärtssieg gegen Borussia Mönchengladbach. Sein erstes Bundesligator für die Hamburger erzielte Hunt bei der 1:3-Heimniederlage gegen 1899 Hoffenheim, als er per Handelfmeter zum zwischenzeitlichen 1:2 traf. Seinen ersten Doppelpack für den HSV erzielte er am 8. April 2017 beim 2:1 Heimsieg gegen 1899 Hoffenheim. Bei seinem 50. Bundesligaspiel für den HSV – dem 3:1-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart – traf Hunt zum zwischenzeitlichen 1:0 und trug so seinen Teil zum 500. Heimsieg der Hamburger in der Fußball-Bundesliga bei. Am Ende der Saison 2017/18 stieg er mit dem HSV erstmals in die 2. Bundesliga ab. Dennoch verlängerte Hunt am 2. Juni 2018 seinen auslaufenden Vertrag bis zum 30. Juni 2020. Im Juli 2018 wurde Hunt zum Mannschaftskapitän gewählt.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Als Aaron Hunt 2005 in die deutsche U-21-Nationalmannschaft berufen wurde, erklärte er, dass er nie ernsthaft an einen Einsatz für eine englische Auswahlmannschaft gedacht habe, und entschied sich somit für Deutschland. Am 2. November 2009 bekräftigte er diese Aussage noch einmal, nachdem seine gute Form angeblich Begehrlichkeiten in England geweckt haben soll. Er kam im November 2009 gegen die Elfenbeinküste sowie im August 2010 gegen Dänemark zu Freundschaftsspieleinsätzen in der A-Nationalmannschaft. 2013 wurde er von Joachim Löw für die Freundschaftsspiele gegen Ecuador und die USA nominiert, wobei er im Spiel gegen die Ecuadorianer in der 59. Minute eingewechselt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spielweise.", "content": "Hunt ist in der Offensive variabel einsetzbar, weshalb er von seinem damaligen Trainer Thomas Schaaf sowohl im Angriff als auch im offensiven Mittelfeld und linken Mittelfeld aufgestellt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Verletzungen.", "content": "Zu Beginn des Jahres 2006 litt Hunt an einer Knieverletzung, die sich erst nach Monaten als Schleimbeutelentzündung herausstellte. Er verpasste dadurch die komplette Bundesliga-Rückrunde. Die Rückrunde der Saison 2006/07 bestritt er mit einem Leistenloch und einer Schambeinentzündung. Er ließ sich regelmäßig fitspritzen. Am 21. Mai 2007 wurde Hunt erfolgreich operiert. Während der Vorbereitung zur Saison 2007/08 litt er erneut an Knie- und Leistenproblemen, die ihn für längere Zeit außer Gefecht setzten.", "section_level": 2}, {"title": "Privat.", "content": "Hunt hat aus einer früheren Beziehung einen Sohn (* 2007). Er ist seit dem 16. Juni 2011 mit seiner langjährigen und zwei Jahre älteren Lebensgefährtin Semra Polatgil verheiratet, die ebenfalls Fußballerin (TV Jahn Delmenhorst) war. Beide wurden im März 2019 Eltern eines Sohnes.", "section_level": 2}], "src_summary": "Aaron Hunt (* 4. September 1986 in Goslar) ist ein anglo-deutscher Fußballspieler. Er steht beim Hamburger SV unter Vertrag, wo er Mannschaftskapitän ist. Hunt wird im Sturm oder im Mittelfeld eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 2356818} {"src_title": "Mechtersen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Positives Nachbild.", "content": "In positiven Nachbildern – wenn man beispielsweise in eine helle Lichtquelle geblickt hat – entsprechen die Helligkeits- und Farbwerte denen des Reizmusters. Die Reaktion überdauert den Reiz für kurze Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Negatives Nachbild.", "content": "Bei den negativen Nachbildern kehren sich diese Werte um: Hell wird zu dunkel, und die Farben des Reizmusters erscheinen in ihren Komplementärfarben. Diese Beobachtung führte zur Gegenfarbtheorie. Unter Alltagsbedingungen werden negative Nachbilder nur selten wahrgenommen. Durch häufigen, auch unbewussten, Wechsel der Blickrichtung, verbunden mit einer meist kleinteilig strukturierten Umgebung, werden die einzelnen Photorezeptoren Reizen ausgesetzt, die sich ständig ändern. Daneben begleiten kleinste unbemerkte Augenbewegungen hoher Frequenz – als Mikrosakkaden und noch feiner als Mikrotremor – den Sehvorgang, was selbst bei längerem Betrachten eines Objekts einen ähnlichen Effekt des Wechsels der Reize pro Rezeptor bedingt und eine Lokaladaption verhindert. Ein Nachbild ist umso deutlicher, je größer die homogenen Flächen des Objekts sind, je schärfer die Helligkeits- und/oder Farbkontraste an ihren Konturen sind, und je länger und je starrer das Objekt fixiert worden ist. Die letztgenannte Bedingung bringt zum Ausdruck, inwieweit es gelungen ist, die Wirkung der unwillkürlichen Driftbewegungen und feinschlägigen Mikrobewegungen der Augen zu vermindern und so für ein paar Sekunden die Reizung einzelner Rezeptoren nahezu konstant zu halten, also eine Lokaladaption herbeizuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Zwei einfache Tests.", "content": "Am folgenden Bildpaar kann jedermann ein Hell-Dunkel-Nachbild erzeugen. Wenn man zunächst links den Punkt in der Mitte für etwa 30 Sekunden fixiert und sofort danach den rechten Punkt, erscheint das schwarze Quadrat hell auf dunklem Grund, während das kleine weiße Quadrat dunkel auf dem hellen Quadrat erscheint. Negative Nachbilder von Sinnesrezeptoren machen nicht nur Helligkeits- und Farbveränderungen durch, sondern auch Formveränderungen – und zwar genau die gleichen wie die Sinnesperzepte selbst, wenn diese reiz- bzw. erregungsverstärkenden oder – vermindernden Bedingungen ausgesetzt sind. Diese Veränderungen sind als Aktualgenesen bzw. Aktuallysen bekannt. Eine Aktuallyse kann jedermann beispielsweise beim Nachbild des obigen Schwarz-Weiß-Musters erleben. Meist wird zunächst ein „scharfes“ Nachbild erlebt, das alle vier rechtwinklig aufeinander stoßenden Konturen enthält. Dann löst sich allmählich die \"Form\" des Binnenquadrats auf, das heißt: es verschwinden seine Rechtwinkligkeit, Geradheit und Konturen-Vierheit, sodass es nur noch als Kreisscheibe und damit als eine formlose \"„Figur in ihrem Umfeld“\" erlebt wird. Dann wird auch das Perzept „Figur im Umfeld“ abgebaut, indem sich die bisher \"scharfe\" Grenze zwischen Figur und Umfeld allmählich auflöst, und das Dunkle der Scheibe sich mit dem Hellen des großen Quadrats vermischt, und also schließlich der frühere große Helligkeitsunterschied zwischen der Figur „kleines Quadrat“ und ihrem/seinem Umfeld, dem großen Quadrat ganz verschwindet. Erst danach löst sich auch das große Quadrat auf, das selbst ebenfalls eine Figur in Bezug auf sein eigenes Umfeld ist: den Rahmen des Bildes. Fixiert man den linken Punkt im zweiten Bildpaar ebensolange und wechselt dann zum rechten, erscheint das Wort „ROT“ in blassroter Farbe. Die farbempfindlichen Zapfen reagieren ähnlich wie die Stäbchen, wobei sich allerdings der Farbeindruck ändert. Nach längerem Fixieren eines z. B. blaugrünen Objekts sind die Zapfen für die Blau- und Grünwahrnehmung im korrespondierenden Bereich der Netzhaut unempfindlicher geworden, die für Rot nicht. Beim anschließenden Blick auf eine weiße Fläche, die aus der additiven Farbmischung von Rot, Blau und Grün besteht, wird daher der betreffende Bereich als rot wahrgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Der optokinetische Nystagmus infolge der Betrachtung eines bewegten Streifenmusters kann auch als eine Form des Nachbildes verstanden werden. Allerdings beruht hier der Effekt nicht auf einer Adaptation der Netzhaut, sondern hängt mit der Verarbeitung der visuellen Reize im Gehirn zusammen. Während sich bei Tageslicht die Nachbilder laufend überlagern und kaum bemerkt werden, können sie bei astronomischen Beobachtungen störend sein. Wenn man z. B. vom Fernrohr auf- und in eine Straßenlampe blickt, kann das Nachbild 10 bis 20 Sekunden bestehen bleiben. Wandert der Blick über helle Himmelskörper (wie den Mond oder große Planeten), so können deren Konturen für einige Sekunden als leichte Schatten nachwirken. Auch bei manchen Messungen in der Geodäsie – etwa zu Stangensignalen oder Kirchtürmen im Gegenlicht – ist eine kurzfristige Störung des Zielvorgangs möglich. Im Zusammenhang mit hellen Flächen kann das Nachbild auch seine Helligkeit wechseln. So erscheint z. B. ein negatives (dunkles) Nachbild einer Leuchtstoffröhre, wenn man die Augen schließt. Hält man sich jedoch zusätzlich die Hand vor die Augen, wird es plötzlich positiv. Ähnliches tritt beim Umspringen von hellen Farben in ihre Komplementärfarben auf. Einen verwandten Effekt durch Sonnenlicht kann man zur Entspannung der Augen nützen. Lässt man sich einige Zeit die Sonne auf die geschlossenen Lider scheinen, entsteht durch die dünne Haut ein angenehm warmer, orange-roter Seheindruck. Deckt man nach etwa einer Minute die Augen mit den Handflächen ab (\"Palmieren\", engl. \"\" „Handfläche“), so wandelt er sich bald in ein gleichmäßiges Blau. Der Wechsel zwischen beiden Zuständen hat eine beruhigende Wirkung, die sich durch ein bewusstes Atmen noch verstärken lässt. Die Überlagerung der Nachbilder kann nach intensiver Besonnung ferner den Eindruck erwecken, dass sich die Netzhaut wie eine unruhige Wasseroberfläche bewegt.", "section_level": 1}, {"title": "Nachbilder in der Augenheilkunde.", "content": "In der Ophthalmologie gibt es zwei Bereiche, in denen man sich das Phänomen der Nachbilder zunutze macht. Zum einen dienen sie zur Prüfung und Bestimmung der retinalen \"Korrespondenzverhältnisse\" (siehe auch Binokularsehen), zum anderen finden sie Verwendung bei pleoptischen \"Schulungsmaßnahmen\" zur Behandlung einer Amblyopie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Nachbild des Auges werden Phantombilder bezeichnet, die auch dann noch empfunden werden, wenn der ursprüngliche Lichtreiz abgeklungen ist. Am deutlichsten sind sie als helle Flecken nach einem Blick in die Sonne oder in eine Glühlampe. Sie erscheinen jedoch auch nach schwächeren Lichteindrücken, wenn man danach die Augen schließt oder palmiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1836068} {"src_title": "Macao (Glücksspiel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Idee zu den Maifestspielen geht auf die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth zurück, die seit 1876 jährlich stattfanden. Nach der Eröffnung des neuen Staatstheaters 1894 griff der Intendant Georg von Hülsen die Idee auf. Da Kaiser Wilhelm II. sich jährlich im Mai in der Weltkurstadt aufhielt, war es naheliegend, die Festspiele in diesen Monat zu legen. Vom 6. bis zum 19. Mai 1896 fanden die ersten Maifestspiele statt. Bis 1914 bildeten die Werke Richard Wagners einen Schwerpunkt im Programm, doch wurden auch andere Opern inszeniert, darunter im Jahr 1900 Oberon von Carl Maria von Weber. Mit dem Ersten Weltkrieg wurden die Maifestspiele vorerst eingestellt. Auch nach Kriegsende war lange Zeit an eine Wiederaufnahme der Tradition nicht zu denken. Erst 1929 konnten unter der Intendanz von Paul Bekker vom 4. bis 21. Mai zum ersten Mal wieder Maifestspiele stattfinden mit einer Erstaufführung der Oper Die ägyptische Helena von Richard Strauss. Auch in den Jahren 1931 und 1932 fanden Uraufführungen während der Maifestspiele statt. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden die Theater gleichgeschaltet. Die Maifestspiele fanden während dieser Zeit noch bis 1939 im Rahmen der \"Gaukulturwochen\" statt. Sie standen unter der Intendanz von Carl von Schirach. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Maifestspiele 1950 wieder aufgenommen. Mit dem neuen Namen \"Internationale Maifestspiele\" verband sich auch ein neues künstlerisches Konzept, indem bedeutende ausländische Bühnen zu den Festspielen eingeladen werden. Der Förderverein der Internationalen Maifestspiele unterstützt das Festival jährlich finanziell. Das Programm besteht aus Opern- und Schauspielinszenierungen namhafter Ensembles sowie exzellenten Ballett- und Tanz-Aufführungen, Konzerten, Lesungen und Gala-Abenden der Oper mit herausragenden Sängern. Inszenierungen für Kinder und Jugendliche zeigt die \"Junge Woche\", die seit vielen Jahren ein fester Programm-Bestandteil der Maifestspiele ist. Künstlerisch verantwortlich für die Programmauswahl ist der Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Im Jahr 1952 zählte das Festival zu den Gründerorganisationen der European Festivals Association.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Internationalen Maifestspiele finden jedes Jahr am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden statt. Sie wurden 1896 von dem damaligen Intendanten Georg von Hülsen gegründet.", "tgt_summary": null, "id": 1379939} {"src_title": "Hotel Lux", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Uexküll, Neffe von Thure von Uexküll und Enkel des deutschbaltischen Biologen Jakob Johann von Uexküll, ist der Sohn des Journalisten Gösta von Uexküll und wuchs in Hamburg auf. Er hat die schwedische und die deutsche Staatsangehörigkeit. Uexküll studierte Philosophie, Politik und Ökonomie in Oxford und erwarb 1966 dort den Abschluss Master of Arts. Aufgrund der immer dringender werdenden ökologischen Probleme schlug er der Nobel-Stiftung vor, einen bzw. zwei neue Preise für diesen Bereich einzuführen. Nachdem sein Vorschlag von der Stiftung abgelehnt wurde, suchte er zwei Preisträger in dem vorgeschlagenen Bereich aus und führte 1980 selbst eine entsprechende Preisverleihung in einem angemieteten Lokal durch. Nachdem er eine bedeutende Briefmarkensammlung geerbt hatte und damit professionell handelte, gründete er 1980 mit dem Erlös des Briefmarkenhandels die \"Right Livelihood Award Foundation\" und stiftete den als „Alternativen Nobelpreis“ bekannten Right Livelihood Award. Der Preis wird jährlich an alternativ tätige Initiatoren verliehen und zeichnet humanitäre, soziale und ökologische Projekte auf dem Weg zu einer besseren Welt aus. Seit 1985 findet die Preisverleihung im schwedischen Parlament statt. Die Stiftung wird heute von seinem Neffen Ole von Uexküll geleitet. Von 1987 bis 1989 war Uexküll für die Grünen im Europäischen Parlament, schied aber freiwillig nach einer Legislaturperiode aus. Von 1989 bis 1990 war er im Vorstand von Greenpeace Deutschland. 1999 wurde er mit dem Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung ausgezeichnet. Im Jahre 2007 gründete er zusammen mit Herbert Girardet den World Future Council (Weltzukunftsrat). Dieser setzt sich für ein verantwortungsvolles, nachhaltiges Denken und Handeln im Sinne zukünftiger Generationen ein. Seine 50 Mitglieder kommen aus Politik, Geschäftswelt, Wissenschaft und Kultur – und von allen fünf Kontinenten. Der Rat identifiziert mithilfe seines Netzwerks von Wissenschaftlern, Parlamentariern und Umweltorganisationen weltweit zukunftsweisende Politikansätze und fördert ihre Implementierung auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene. Im Januar 2019 trat er als Vorstandsvorsitzender der Stiftung zurück. Jakob von Uexküll ist Mitbegründer und Patron weiterer Organisationen sowie ein viel reisender Redner und Organisator. Am 10. November 2006 wurde er in Vaduz (Liechtenstein) mit dem großen Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz ausgezeichnet. Am 13. März 2008 erhielt er im „Weißen Saal“ des Neuen Schlosses in Stuttgart den Erich-Fromm-Preis 2008. 2009 wurde er mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Wolmar Jakob von Uexküll (* 19. August 1944 in Uppsala) ist ein schwedisch-deutscher Berufsphilatelist, Schriftsteller, Stifter des Right Livelihood Awards, Initiator des \"Weltzukunftsrats\" (World Future Council), Mitbegründer des \"Alternativen Weltwirtschaftsgipfels\" (1984, The Other Economic Summit) und Gründer des Estonian Renaissance Award (1993).", "tgt_summary": null, "id": 1573197} {"src_title": "Ingeborg Geisendörfer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zweck und Arten.", "content": "Speziell bei der Herstellung alkoholisch vergorener Getränke wie Wein oder Bier soll der Gärverschluss entstehende Gase (meist Kohlendioxid) entweichen lassen, ohne dass Luft – und hier speziell Sauerstoff – in den Behälter einströmen kann. Der Gärverschluss hat also die Funktion eines Überdruckventils. Oft wird der Gärverschluss in einem durchbohrten Stöpsel auf den \"Spund\", also das Verschlussloch des Gärbehälters, aufgesetzt und verschließt diesen einseitig dicht, indem etwa eine Wasserfalle den Zutritt von Sauerstoff und somit eine unerwünschte Oxidation verhindert (soweit im Behälter kein Unterdruck auftritt). Häufig wird dem Wasser in der „Falle“ Schwefeldioxid oder Alkohol zugesetzt. Das während der Gärung entweichende Kohlendioxid wird durch die Flüssigkeit geleitet und durch Blasenbildung sichtbar, manchmal auch zusätzlich akustisch angezeigt, so dass der Gärprozess besser kontrolliert werden kann. Es gibt verschiedene Formen von Gärverschlüssen wie das Gärröhrchen oder die Gärglocke oder auch ganz einfache Vorrichtungen, bei denen etwa ein auf das Verschlussloch aufgesetzter Schlauch in einen mit Wasser gefüllten Behälter geführt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Gärröhrchen.", "content": "Ein \"Gärröhrchen\" oder \"Gärspund\" ist eine Form eines Gärverschlusses. Weitere Bezeichnungen dafür sind \"Nessler'sche Gärröhre\", oder einfach \"Gärröhre\", \"Gärrohr\", \"Gärpfeife\", \"Gärglas\", \"Gäraufsatz\" oder \"Spunden\". Es handelt sich um ein meist doppelt U-förmig gebogenes Rohr aus Glas oder Kunststoff auf einem gelochten Korken oder Gummistopfen. Bei der Herstellung vergorener Getränke wie Wein, Met, Apfelwein oder Bier verschließt es die Öffnung des Gärballons oder Maischegefäßes. Es ist so konstruiert, dass beim Gärprozess freigesetztes Gärgas, hauptsächlich Kohlenstoffdioxid (pro mol Glucose etwa zwei mol CO!), zwar aus dem Behälter entweichen, Luft bzw. Sauerstoff jedoch nicht von außen eindringen kann. So lässt sich eine Oxidation des Mosts oder der Maische zu Essig verhindern. Erreicht wird dies durch eine Wasserfalle in der unteren der beiden U-förmigen Krümmungen des Röhrchens. Falls ein Rücksaugen des Sperrwassers in den Behälter befürchtet werden muss, wird zur Desinfektion gelegentlich auch Alkohol zugesetzt. Zusätzlich verhindert der Gärspund, dass mit der Luft oder durch Insekten unerwünschte Bakterien oder andere Mikroorganismen in den Most gelangen und Fehlgärungen auslösen, die das Endprodukt verderben würden. Man benutzt auch einen tönernen Spund, dessen obere Fläche einen napfförmigen Rand besitzt und in den ein zentrales, beiderseitig offenes Rohr eingefügt ist. Dieses wird durch ein anderes, oben geschlossenes Rohr überstülpt, das mit seinem unteren Rand in den mit Wasser gefüllten Napf taucht. Bei einer ähnlichen, aus Metall gefertigten Vorrichtung ist das innere Rohr oben eben abgeschliffen und legt sich gegen eine Platte aus Kautschuk, mit der der Boden des äußeren Rohres inwendig gefüttert ist. Die sich entwickelnde Kohlensäure muss hier durch eigene Spannung den Druck überwinden, den das gegebenenfalls mit Gewichten belastete äußere Rohr ausübt. Eine weitere Anwendung findet das Gärröhrchen in der qualitativen analytischen Chemie zum Nachweis entweichender Gase. Um Kohlenstoffdioxid nachzuweisen, wird beispielsweise eine Bariumhydroxidlösung in das Gärröhrchen gefüllt. Nach Zugabe von Säure zur Analysensubstanz entweicht ein Gas, das durch das Gärröhrchen austritt. Bildet sich dort eine Trübung, weist dies auf Kohlenstoffdioxid hin, da sich schwer lösliches Bariumcarbonat abgeschieden hat. Es kann auch Kalkwasser zum Nachweis von Kohlenstoffdioxid eingesetzt werden. Bei Kontakt mit Kohlenstoffdioxid trübt sich das zunächst klare Kalkwasser, da Calciumcarbonat ausfällt.", "section_level": 1}, {"title": "Gärglocke.", "content": "Die so genannte Gärglocke ist ein Becher, in dessen Mitte ein Rohr steckt, welches mit dem Behälter verbunden ist. Über dieses Rohr wird eine Glocke gestülpt, deren Unterkante im Spalt zwischen Becher und Rohr, sowie tiefer als das offene Ende des Rohres liegen muss. Der Spalt wird so weit mit Wasser gefüllt, bis die Unterkante der Glocke sicher bedeckt ist, aber noch kein Wasser von oben ins Rohr eindringen kann. Sobald sich in dem Behälter Gärgase zu entwickeln beginnen, wird die Glocke dadurch so weit angehoben, dass die Gase schließlich unter dem Rand hindurch nach außen treten können. Die Glocke fällt daraufhin wieder ins Wasser zurück und verschließt den Behälter luftdicht gegenüber der Umgebung.", "section_level": 1}, {"title": "Gärballon.", "content": "Ein einfacher Behelf besteht aus einem über die Öffnung des Behälters gestülpten Gummiballon, der mit einer Nadel perforiert wird. Durch die Perforation können Gase entweichen, wenn der Ballon sich aufbläht. Bedingt durch die innere Spannung des Gummis verschließen sich die feinen Öffnungen anschließend wieder. Bei der Vergärung von einem Liter Most zu Apfelwein beispielsweise entstehen bis zu 50 Liter Gärgas, die aus dem Gärballon entweichen müssen – daher kann man keinen hermetisch schließenden Stopfen verwenden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gärverschluss, Gäraufsatz oder Gärkontrollaufsatz sind Sammelbezeichnungen für verschiedene Vorrichtungen zum Verschluss der Gärbehälter und der Beschränkung des Gasaustauschs bei der anaeroben Gärung.", "tgt_summary": null, "id": 1609480} {"src_title": "Renate Riemeck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Rom begann im Alter von drei Jahren mit dem Skisport. Bereits als Kind gewann sie erste Rennen, wobei sie sich auch gegen die gleichaltrigen Burschen behaupten konnte. Während des Zweiten Weltkrieges bestanden jedoch immer weniger Möglichkeiten zum Skilauf, weshalb sie sich zunächst auf ihre schulische Ausbildung konzentrierte und erfolgreich maturierte. Nach dem Krieg gehörte sie sehr schnell zur österreichischen Spitze und feierte im Winter 1946/47 ihre ersten Erfolge: In Davos gewann sie Slalom, Abfahrt und Kombination (wurde somit \"Akademische Weltmeisterin\"), wurde Zweite in der \"Madloch\"-Abfahrt von Lech und Österreichische Meisterin im Abfahrtslauf. 1947/48 wurde sie Zweite im Slalom von Lech und Dritte in den Slaloms von Sölden und Zell am See und qualifizierte sich damit für die Olympischen Winterspiele 1948 in St. Moritz. Dort kam sie jedoch im Abfahrtstraining schwer zu Sturz und erlitt einen Bänderriss, worauf sie die Saison vorzeitig beenden musste. Im nächsten Winter fand sie wieder zu alter Form zurück, schaffte zwei Podestplätze bei den Arlberg-Kandahar-Rennen in St. Anton und siegte in der Abfahrt von Seefeld. Im Winter 1949/50 gewann Rom zunächst den Slalom von St. Anton und wurde Zweite im Slalom von Lech. Bei der Weltmeisterschaft 1950 in Aspen feierte die damals 21-Jährige ihre größten Erfolge: Sowohl im Slalom als auch im Riesenslalom gewann sie die Goldmedaille und wurde Doppelweltmeisterin. Damit trug sie entscheidenden Anteil an den insgesamt sechs Medaillen der österreichischen Skidamen. Bei den anschließenden Nordamerikarennen konnte sie in Banff bei den US-amerikanischen- und kanadischen Meisterschaften zweimal den Slalom, zweimal die Kombination und einmal die Abfahrt gewinnen. Aufgrund ihrer großen Erfolge bei der WM wurde sie zu Jahresende als Österreichs Sportlerin des Jahres ausgezeichnet. Im folgenden Winter bestritt Rom jedoch keine internationalen Rennen. Mit ihrem damaligen Lebensgefährten Egon Schöpf eröffnete sie ein Sportgeschäft in Seefeld. Ihre hohe Popularität brachte ihr auch eine Hauptrolle in Harald Reinls Film \"Nacht am Mont Blanc\" an der Seite von Dietmar Schönherr und Oskar Sima. Trotz ihrer einjährigen Wettkampfpause gelangen ihr bei den Österreichischen Meisterschaften 1952 zwei Siege im Slalom und Riesenslalom, womit sie auch bei den Olympischen Spielen in Oslo teilnehmen konnte. Es gab zuvor aber noch Fragen um ihren Amateurstatus, doch dürfte dies von der FIS bei einer Sitzung in Bern Mitte Januar 1952 geklärt worden sein, wonach es keine missbräuchliche Verwendung von Fotos von Rennläufern für Reklamezwecke geben dürfe. Vorerst war nämlich ihr Weltmeistertitel für ihren Film verwendet, danach aber überklebt worden und ein internationales Komitee war zur Prüfung eingesetzt worden, ob Rom gegen die Amateurbestimmungen verstoßen habe. Bei den Spielen gewann sie überraschend die Silbermedaille im Riesenslalom hinter der US-Amerikanerin Andrea Mead-Lawrence und in der Abfahrt erreichte sie den respektablen fünften Platz. Unmittelbar nach den Spielen heiratete Rom den Journalisten Günter Peis und bekam noch im selben Jahr ihr erstes Kind. In den nächsten beiden Jahren nahm sie deshalb an keinen Rennen teil. Im Winter 1954/55 versuchte sie ein Comeback und erreichte dabei immerhin den sechsten Rang im Slalom von Kitzbühel. Nachdem sie 1955 zum zweiten Mal Mutter wurde, beendete Rom ihre sportliche Karriere endgültig. 1963 übernahmen Dagmar Rom und ihr Sohn Mario die Hauptrollen in der Fernsehserie \"Mario\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Dagmar Rom (* 16. Juni 1928 in Innsbruck) ist eine ehemalige österreichische Skirennläuferin. Sie wurde 1950 Weltmeisterin im Slalom und im Riesenslalom.", "tgt_summary": null, "id": 1655947} {"src_title": "Burg Mildenstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nicholas van Orton ist ein wohlhabender und knallharter Investmentbanker aus San Francisco, dessen beruflicher Erfolg zu Lasten seines Privat- und Familienlebens ging – er ist geschieden und hat kaum noch Kontakt zu seiner Tochter und seiner Ex-Frau. Auch seinen jüngeren Bruder Conrad sieht er nur noch selten. Zu seinem 48. Geburtstag taucht Conrad plötzlich auf und macht ihm ein geheimnisvolles Geschenk: Ein Spiel, das von der Firma \"Consumer Recreation Services\" (CRS) angeboten wird und sein Leben verändern soll. Widerwillig nimmt Nicholas das Geschenk an und muss sich in einer Filiale der Firma unter Anleitung des Angestellten Jim Feingold einen ganzen Tag lang umfassenden physischen und psychischen Prüfungen unterziehen, nur um am nächsten Tag telefonisch mitgeteilt zu bekommen, dass er für das Spiel nicht geeignet sei. Wütend über die verlorene Zeit kehrt er nach Hause zurück. Dort spricht ihn der Sprecher der Fernsehnachrichten an, dass das Spiel bereits begonnen hat, das sich im Verlauf auf ein traumatisches Erlebnis in Nicholas’ Leben konzentriert: Als Kind musste er den Selbstmord seines Vaters miterleben, der zum Zeitpunkt seines Todes, ebenso wie er jetzt, 48 Jahre alt war. Nicholas wird durch das \"Game\" in zunehmend gefährliche Situationen gebracht, die ihn um all die Dinge bringen, die er bisher in seinem Leben für selbstverständlich hielt, und ihn vermuten lassen, dass es sich hierbei um eine groß angelegte Verschwörung handelt. Sein Haus wird durchsucht und in Unordnung gebracht. Unter seinem Namen wird eine Hotelsuite gebucht, in welcher er Drogen und eindeutige Fotos vorfindet. Er wird in einem verschlossenen Taxi im Hafenwasser versenkt und kann sich nur in letzter Sekunde retten. Nicholas wird außerdem um sein gesamtes Vermögen geprellt. Im Verlauf des gesamten Spiels trifft er auf Personen, die nicht das sind, was sie vorgeben. Sein wesentlich jüngerer Bruder scheint zunächst mit der mysteriösen Organisation unter einer Decke zu stecken, dann von ihr verfolgt zu werden. Mit Christine, der er als Kellnerin begegnet, erlebt er anfangs binnen kurzem seltsame und abenteuerliche Begebenheiten; sie scheint ihm zunächst bei seiner Flucht vor CRS zu helfen, betäubt ihn aber letztendlich und ermöglicht so seine Entführung nach Mexiko. Unter Drogen gesetzt, wacht er in einem Sarg auf, aus dem er sich befreien kann. Ohne Geld und Ausweise gelingt es ihm, sich mithilfe von Fremden nach San Francisco durchzuschlagen. Dort nimmt er Kontakt zu seiner Ex-Frau Elizabeth auf. Bei einem Treffen mit ihr entdeckt er zufällig in einem Fernsehspot Feingold, der offensichtlich nur ein Schauspieler ist. Er zwingt Feingold unter Waffengewalt, ihn zu seiner Einsatzzentrale zu bringen. Als er erschöpft und völlig verzweifelt diese Filiale der Firma stürmt, nimmt er Christine, die er dort wiedertrifft, als Geisel. Im Kugelhagel von Sicherheitsleuten flieht er mit ihr auf das Dach des Wolkenkratzers und verlangt dort Aufklärung. Christine erstarrt, als sie bemerkt, dass Nicholas eine eigene echte Waffe trägt; ihre Firma habe angeblich alle Waffen, an die er gelangen könne, durch harmlose Imitate ersetzt. Als sich plötzlich die aufgeflexte Tür öffnet, schießt Nicholas. Die Kugel trifft seinen Bruder Conrad in den Bauch, der in Feierlaune mit einer Sektflasche als Erster aus der Tür getreten war. Conrad sackt getroffen zusammen. Die Angestellten von CRS sind schockiert. Die Betroffenheit über das Geschehene bringt auch Nicholas an seine Grenzen. In seiner Ausweglosigkeit und von heftigen Gewissensbissen geplagt, stürzt sich Nicholas (wie sein Vater, der sich durch einen Sprung vom Dach seines Familienwohnsitzes umgebracht hatte) vom Dach des Hochhauses. Er fällt durch ein tiefer gelegenes manipuliertes Sicherheits-Glasdach und landet darunter auf einem riesigen Luftkissen, aus dem er von Sicherheitsleuten der Firma befreit und gleich danach von medizinischem Personal untersucht wird. Rund um das Luftkissen sind bereits sämtliche Freunde von Nicholas versammelt. Nachdem er wieder auf den Beinen ist, erkennt er, dass sein Spiel hier geendet hat. Die Verwunderung steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Die Menge umjubelt Nicholas gemeinsam mit seinem totgeglaubten Bruder. Auf der anschließenden Geburtstagsparty von Nicholas stellt sich heraus, dass die gefährlichen Abenteuer von CRS bis ins kleinste Detail geplant waren. Auch die Waffe, mit der Nicholas auf seinen Bruder geschossen hatte, war manipuliert. Sein Vermögen ist nach wie vor unangetastet – das schreckliche Geschehen war tatsächlich nur ein Spiel. Sein Bruder hatte es ihm zum Geschenk gemacht, damit er nicht zu einem „Arschloch“ verkomme. Gleichzeitig wird er auch von dem Trauma kuriert, dass sein Vater sich vom Dach gestürzt und sich so das Leben genommen hatte. Während der Party sucht Nicholas nach Christine. Sie ist bereits auf dem Sprung zu einem nächsten Auftrag in Australien. Bei einem Gespräch vor dem Taxi stellt sich heraus, dass ihr eigentlicher Name Claire ist. Sie lädt Nicholas auf einen Kaffee am Flughafen ein – es bleibt jedoch offen, ob er zusagt und mit ihr ins Taxi steigt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Polygram Filmed Entertainment, A&B Producoes, Lda. und Propaganda Films produzierten den Film. Das Haus der Van Ortons im Film, die Filoli Mansion, ist eine unter Denkmalschutz stehende historische Villa aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie befindet sich in Kalifornien in den Bergen zwischen San José und San Francisco. Das Anwesen diente schon mehrfach als Kulisse für Hollywood-Filme, so z. B. in George – Der aus dem Dschungel kam. Außerdem war es ein Drehort für den Pilotfilm der Serie Der Denver-Clan und wurde später im Vorspann zur Serie als Wohnsitz der fiktiven Familie Carrington gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Produktion erfolgte bei Interopa Film in Berlin nach dem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Sven Hasper.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Im Film werden folgende Titel gespielt:", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "\"The Game\" kam am 19. September 1997 in die US-amerikanischen und kanadischen Kinos. Allein in den Vereinigten Staaten spielte der Film ungefähr 48 Millionen US-Dollar ein. In Deutschland, wo der Film am 24. November 1997 anlief, wurde er ungefähr 1,21 Millionen Mal gesehen. Der Großteil der Kritiker nahm den Film positiv auf. So lobte beispielsweise Roger Ebert in der Chicago Sun-Times, die Handlung sei unvorhersehbar, intelligent und ausgeklügelt und Michael Douglas sei der richtige Schauspieler für die Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film war 1998 für den Saturn Award als \"Bester Thriller/Abenteuer-/Actionfilm\" nominiert, musste sich aber gegen \"L.A. Confidential\" geschlagen geben. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.", "section_level": 2}], "src_summary": "The Game (deutscher Verweistitel: \"The Game – Das Geschenk seines Lebens\") ist ein US-amerikanischer Thriller aus dem Jahr 1997. Regie führte David Fincher, das Drehbuch schrieben John Brancato und Michael Ferris. Die Hauptrolle spielte Michael Douglas.", "tgt_summary": null, "id": 952915} {"src_title": "Walzer (Musik)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Häufigkeit.", "content": "Die Krankheitshäufigkeit (Prävalenz) ist nicht bekannt, da keine überregionalen epidemiologischen Daten existieren. Die Erkrankung ist aber insgesamt sehr selten. In Deutschland wird die Zahl der an LAM erkrankten Frauen auf etwa 200 geschätzt. In der größten epidemiologischen Studie zu dieser Erkrankung wurden 243 Patienten in den USA zwischen 1998 und 2001 registriert und befragt. Die Auswertung der Daten ergab unter anderem ein Durchschnittsalter von 41 Jahren zum Zeitpunkt der Diagnosestellung. Der Erkrankungsbeginn lag in etwa 60 % der Fälle vor Eintritt der Menopause, das heißt, bevor bei Frauen die Regelblutungen (Menstruation) aufhören. Die jüngste Patientin war 18, die älteste 76 Jahre alt. Bislang konnte die Krankheit nur bei zwei männlichen Patienten eindeutig nachgewiesen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ursache und Krankheitsentstehung.", "content": "Bis heute ist die Ursache von LAM nicht vollständig aufgeklärt. Vermutet wird eine genetische Störung, die zu gefährlichen Veränderungen der Lungen und der Nieren führt. In den Lungen zerstört ein unkontrolliertes Wachstum der sogenannten glatten Muskelzellen zunehmend das gesunde Lungengewebe und schränkt damit die Sauerstoffaufnahme des Körpers immer mehr ein. Diese Verwachsungen sind chirurgisch teilweise entfernbar. Dies steigert die Lebensqualität, die Zysten sind jedoch rezidiv. Der makroskopische Befund ähnelt einem schweren Emphysem mit verbreiterten Alveolarsepten. Dadurch wird das Atmen für Patienten mit LAM immer schwerer und sie sind körperlich wenig belastbar. LAM verursacht bei einem Teil der Betroffenen auch Angiomyolipome der Nieren oder fibrotische Gewebeveränderungen im Bauchraum und vergrößerte Lymphknoten. Bei der Hälfte aller Betroffenen kommt es im Verlauf der Erkrankung zu schweren Symptomen wie Pneumothorax (Kollaps der Lunge) und bei circa 15 % der Frauen Chylothorax (Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Pleuraspalt).", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung und klinisches Bild.", "content": "Die Krankheit gibt es in zwei verschiedenen Formen: einmal als sogenannte sporadische LAM, die nicht vererbt werden kann, und andererseits als LAM, die im Zusammenhang mit der Erkrankung Tuberöse Sklerose auftritt und vererbbar ist. Die ersten Anzeichen der Erkrankung, wie Luftnot bei Belastung oder Husten und Schmerzen im Brustkorb, treten meistens schon im Alter zwischen 25 und 30 Jahren auf. Ein Pleuraerguss kann durch Bildung von Exsudat auftreten. Weil die Lymphangioleiomyomatose so selten ist und meist schleichend beginnt, bleiben die Beschwerden oft ohne korrekte Diagnose oder werden als Asthma oder Lungenemphysem fehldiagnostiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Die eindeutige Diagnose ist mittels Computertomographie oder durch eine Lungenbiopsie möglich. Der CT-radiologische Befund ist typisch und erlaubt in aller Regel die Diagnosestellung.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Die bisher gängige Therapie mit Medroxy-Progesteron scheint nur bei einem Teil der Patienten bedingt zu wirken. In der MILES-Studie konnte 2011 gezeigt werden, dass das Medikament Sirolimus (Rapamycin) die Lungenfunktion stabilisiert, die Symptome reduziert und die Lebensqualität verbessert. Nach Absetzen des Medikamentes verschlechtert sich die Lungenfunktion jedoch weiter. Viele Betroffene und Ärzte sehen im fortgeschrittenen Krankheitsstadium als einzige Chance die Lungentransplantation, die jedoch nur für jüngere Patienten in gutem Allgemeinzustand infrage kommt. Die Prognose nach einer Lungentransplantation ist gut. Rezidive sind bislang nicht beschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lymphangioleiomyomatose (LAM) ist eine sehr seltene Erkrankung der Lunge, die nahezu ausschließlich bei Frauen auftritt. Sie ist meistens fortschreitend, führt zu chronischem Sauerstoffmangel und ist schließlich lebensbedrohend. In der WHO-Klassifizierung der Lungentumore wird sie auch als mikronoduläre Pneumozytenhyperplasie (MNPH) bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1719164} {"src_title": "Otto Scrinzi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Silbermöwe ist mit 55–67 cm etwa so groß wie ein Mäusebussard, die Flügelspannweite ist mit 125–155 cm sogar noch etwas weiter. Der Blick dieser häufigen Großmöwe wirkt etwas grimmig, der höchste Punkt des Scheitels liegt hinter dem Auge. Der relativ klobige Schnabel ist zwischen 44 und 65 mm lang. Die Flügel sind im Vergleich zu anderen Arten der Gattung mittelmäßig lang, sie überragen beim sitzenden Vogel den Schwanz um 3–6 cm. Die Schirmfedern formen auf dem Rücken eine deutliche Stufe, der Körper wirkt relativ füllig. Ein Geschlechtsdimorphismus ist bezüglich des Gefieders nicht ausgeprägt. Männchen sind größer mit einer voluminöseren Schnabelspitze und einer flacheren Stirn, Weibchen wirken kurzschnäbliger mit rundlicher Stirn. Das Brutkleid unterscheidet sich vom Schlichtkleid durch einen gestrichelten Kopf. Junge Silbermöwen sind nach dem vierten Lebensjahr nicht mehr von adulten Vögeln zu unterscheiden. Die Beine und Füße sind in allen Kleidern fleischrötlich, vor allem im Baltikum kommen jedoch auch Individuen mit gelben Beinen vor (s. Geografische Variation).", "section_level": 1}, {"title": "Adulte Vögel.", "content": "Im Prachtkleid ist bei adulten Vögeln der Schnabel gelb mit einem roten Gonysfleck, der im Unterschied zur Mittelmeermöwe auf den Unterschnabel beschränkt ist. Die Iris ist meist schwefelgelb, manchmal auch leuchtend gelb oder weißlich, das Auge mit einem gelben, orangegelben oder auch roten Ring umgeben. Kopf, Hals, Nacken und Unterseite sind wie auch Bürzel und Schwanz reinweiß. Mantel, Rücken und Schulterfedern sind wie auch die Flügeloberseite hell bläulichgrau, bei einigen Vögeln kann die bläuliche Tönung jedoch fehlen. Die Flügelvorderkante ist schmal weiß, die Hinterkante breit weiß gesäumt. Die Spitze des Handflügels ist schwarz mit weißen Flecken im Bereich der Schwingenspitzen. Die äußere, zehnte Handschwinge – die elfte ist verkümmert – ist weitgehend schwarz mit einem Grauanteil an der Basis und ein Stück weit die Innenfahne hinauf. Auf den weiter innen gelegenen Handschwingen wird der Schwarzanteil immer geringer, bis er – bei den meisten Vögeln der deutschen Population auf der fünften Handschwinge – nur noch als schmaler Rest zu sehen ist und auf den übrigen Schwingen fehlt. Zudem sind die Schwingenspitzen weiß. Auf den beiden äußeren Handschwingen ist zudem – durch ein subterminales, schwarzes Band von der Spitze getrennt – ein weiteres weißes Feld vorhanden. Auf dem zusammengelegten Flügel wirken die weißen Spitzen wie eine Reihe rundlicher Punkte. Im Winterkleid ist das weiße Gefieder des Kopfes bei adulten Vögeln mit graubraunen Stricheln durchsetzt. Die Strichelung variiert individuell, reicht aber oft bis auf den Hals und die vordere Brust. Auf dem Schnabel zeigt sich etwas Schwarz über oder neben dem roten Gonysfleck.", "section_level": 2}, {"title": "Subadulte Vögel.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Jugendkleid.", "content": "Das Jugendkleid der Silbermöwe wirkt insgesamt graubraun. Der Schnabel ist schwärzlich mit schwach aufgehellter Unterschnabelbasis, das Auge dunkel. Kopf und Unterseite sind auf weißlichem Grund durch dunkelbraune Schaftstriche und Federzentren diffus dunkel gestrichelt. Die dunkle Strichelung verdichtet sich um das Auge, wird an den Flanken kräftiger und auf den Unterschwanzdecken zur markanten Bänderung. Mantel- und Schulterfedern wirken durch dunkelbraune Federzentren und beige Säume kräftig und regelmäßig geschuppt. Vor allem zum unteren Rücken und den Oberschwanzdecken hin finden sich Federzentren mit eichenblattähnlich gewellten Rändern, Bogenzeichnung oder Bänderung, wie auch auf den recht variablen Schirmfedern. Die Armdecken tragen auf beigem Grund dunkle Binden. Die dunkelbraunen Armschwingen weisen einen weißen Spitzensaum und eine hell graubraune Innenfahne auf. Die Federn des Handflügels sind bis auf die hellgraubraun aufgehellten inneren Handschwingen schwarzbraun mit schmalen, weißlichen Säumen. Die Steuerfedern zeigen hinter einem feinen, weißen Spitzensaum im distalen Drittel eine dunkelbraune Färbung, die im mittleren oder basalen Drittel in eine dunkle Bänderung auf weißem Grund übergeht, so dass der Schwanz eine dunkle Binde zeigt, die sich als grobe Bänderung zur weißen Basis hin auflöst.", "section_level": 3}, {"title": "Erster Winter.", "content": "Das erste Schlichtkleid unterscheidet sich vom Jugendkleid in erster Linie durch die Schulter- und Rückenfedern. Diese zeigen über hellen Säumen beige bis warmbraune Zentren, die von einer schmalen, dunklen Subterminalbinde begrenzt sind und im mittleren Federteil pfeilförmige Schaftflecken oder dunkle Querbänder aufweisen. Schultern und Rücken wirken also nicht mehr geschuppt, sondern feiner gebändert. Kopf Hals und Brust wirken heller, weisen aber immer noch – vor allem um das Auge und auf dem Scheitel – dunkle Strichel sowie auf der Brust eine dunkle Fleckung auf. Für gewöhnlich hellt sich die Schnabelbasis ab Herbst etwas auf.", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Winter.", "content": "Vögel im zweiten Winter ähneln denen im ersten Winter, sind allerdings an Kopf, Hals und Unterseite meist deutlich heller. Die Bänderungen auf den Federn des vorderen Rückens und der Schultern sind breiter und bei manchen Vögeln mischen sich bereits hellgraue Federn in das Rückengefieder – bei manchen Individuen können sie auch stark überwiegen. Die Zeichnung der großen Armdecken wirkt diffuser und besteht aus feinen Bekritzelungen. Die kleinen Armdecken zeigen nicht mehr die dunklen Zentren des Jugendkleids, sondern sind gebändert. Ebenso sind die Schirmfedern nicht mehr überwiegend dunkel, sondern durch helle Bänderungen aufgehellt. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal zum ersten Winterkleid stellen die Schwingen dar, die eher schwärzlich als dunkelbraun sind und vor allem auf dem zusammengelegten Flügel markante, helle und halbmondförmige Endsäume zeigen. Auf den Steuerfedern verläuft die dunkle Subterminalbinde nicht mehr streifig in die weiße Federbasis, sondern eher marmoriert. Ein weiteres Altersmerkmal ist die Färbung des Schnabels, bei dem zumindest eine helle Spitze ausgeprägt ist, bei einigen Individuen aber bereits eine ausgedehnt fleischfarbene Basis. Die Iris ist bei vielen Vögeln ebenfalls deutlich aufgehellt.", "section_level": 3}, {"title": "Lautäußerungen.", "content": "Das Spektrum an stimmlichen Äußerungen ist bei der Silbermöwe – wie auch bei allen anderen Arten der Gattung \"Larus\" – sehr breit und die Bedeutung der Rufe teilweise sehr komplex. Manche werden recht universell eingesetzt und variieren je nach Situation in Intensität, Betonung, Dauer oder Tempo, andere treten nur in Verbindung mit bestimmten Verhaltensweisen auf. Der Hauptruf (Hörbeispiel) ist ein helles bis gellendes, herabgezogenes \"kiu\" oder \"kiau\". Er ist besonders variabel und tritt in vielen Situationen auf. Er drückt Erregung unterschiedlicher Intensität bis hin zu Alarm aus oder soll einfach die Aufmerksamkeit anderer Individuen wecken. Eine Funktion als typischer Kontaktruf ist nicht zu beobachten. Beim Schauflug vor der Brutzeit ist eine besonders langgezogene und klagende Variante, der so genannte „Wolllustruf“ zu vernehmen. Bei Angriffen gegen Prädatoren klingt er kurz und scharf (\"charge call\"). Eine weitere alarmierende Lautäußerung ist der „Stakkatoruf“ (Hörbeispiel), ein tiefes und gackerndes \"ha-ha-ha\" oder \"gä-gä-gäg\". Es drückt Fluchtbereitschaft aus oder animiert andere Individuen und insbesondere Jungvögel zur Flucht. Entscheidend ist hierbei der Rhythmus, denn Jungvögel reagieren im Experiment auch auf ein entsprechendes Klopfen. Das Jauchzen der Silbermöwe (Hörbeispiel) kann mit \"aau aau au kjiiiau kjau kjau\" beschrieben werden. Es wird meist von einigen tief bellenden Lauten eingeleitet, denen ein sehr erregter, hoher Laut und dann eine in Intensität und Tonhöhe absteigende Rufreihe folgt. Das einleitende Bellen, das auch mit \"hau\" oder \"bau\" beschrieben werden kann, ist auch separat als Aufforderung zum Abfliegen zu vernehmen. Im Flug wird es mit den Flügelbewegungen synchronisiert und ist dann ein zweisilbiges \"aa-o\". Der „Katzenruf“ (\"mew call\", Hörbeispiel) klingt wie das langgezogene Miauen einer Hauskatze. Er ist vor allem in Brutkolonien zu hören und drückt ein positives Verhältnis zu Partner, Nest und Jungen aus. Beim Anlegen einer Nestmulde ist ein merkwürdig gutturaler Laut zu hören. Aufgrund der stereotypen Schnabelbewegungen, die währenddessen erfolgen, wird er „Stößellaut“ (\"choking call\") genannt. Es handelt sich um ein tiefes \"huo-huo-huo\", bei dem der Zungenknochen abgesenkt wird, so dass die Physiognomie der Vögel dabei einen eigentümlichen Ausdruck bekommt. Zudem wird die Brust rhythmisch bewegt. Das gesamte Verhalten kann auch in Zusammenhang mit Aggressivität gegen Artgenossen auftreten. Im Zusammenhang mit dem Balzgeschehen ist der „Schnappruf“ (\"begging call\") zu vernehmen – ein weiches, melodisches, individuell recht variables und zweisilbiges \"a-i\". Das Weibchen leitet damit die Balzfütterung ein, von beiden Geschlechtern kann man ihn vor der Kopulation hören. Er entwickelt sich aus dem Bettelruf der Jungvögel. Während der Kopulation äußert das Männchen ein krächzendes, an- und abschwellendes Gackern, das dem Stößellaut ähnelt. Von Jungvögeln sind verschiedene Laute zu vernehmen – so ein zartes, melodisches \"wüi-a\" oder \"hüi\" als Stimmfühlungs- und Beschwichtigungslaut, ein scharfes, intensives \"tschä-lä-lä\" oder \"tschi-li-li\" als „Bettelweinen“ von jüngeren Küken und eine nasal-tremolierende Reihe (Hörbeispiel) als Stimmfühlungs- und Flugruf von älteren Jungen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Seit der Abgliederung der nordamerikanischen und der ostsibirischen Unterart als eigene Arten beschränkt sich die Verbreitung der Silbermöwe auf Nord- und Westeuropa. Sie kommt hier auf den Färöern, an den Küsten Islands und der Britischen Inseln vor sowie an der französischen Biskayaküste südwärts bis zur Gironde, an den Küsten der Bretagne, der Normandie und des Ärmelkanals, an den Küsten von Nord- und Ostsee sowie von Fennoskandien und dort bis an die Murmanküste. Im Süden Fennoskandiens schließt die Brutverbreitung weite Teile des Binnenlands ein.", "section_level": 1}, {"title": "Wanderungen.", "content": "Die Silbermöwe ist meistenteils Stand- und Strichvogel, lediglich die nördlichen Populationen sind Teilzieher. Viele Populationen überwintern nahe der Brutorte, wo sie sich an nahrungsreichen Orten wie Fischereihäfen oder Mülldeponien aufhalten. Hier kann es zu Ansammlungen von bis zu 20.000 Vögeln kommen. Vögel im ersten Winter neigen durchschnittlich stärker als adulte Vögel zur Dispersion und legen oft größere Strecken zurück. Am weitesten verstreichen aber Vögel im zweiten Winter. Ab dem folgenden Frühjahr setzt bei diesen Vögeln dann wieder verstärkter Heimzug ein. Die Vögel Nordnorwegens, Nordrusslands und Nordfinnlands ziehen regelmäßig weite Strecken und überspringen dabei südlichere Populationen. Ihre Überwinterungsgebiete erstrecken sich von Südskandinavien bis zu den Britischen Inseln. Die Binnenlandpopulationen Südskandinaviens räumen ihre Brutgebiete im Winter fast vollständig und sind dann an den Küsten zu finden. Einige Südskandinavische und baltische Vögel wandern teils kurze Strecken in südwestlicher oder westlicher Richtung. Insgesamt reicht das Hauptüberwinterungsgebiet der Silbermöwe vom südwestlichen Ostseeraum und Südnorwegen bis zu den Britischen Inseln im Westen und zur Loire in Frankreich, bzw. an der Biskayaküste bis zur Gironde. In den Niederlanden, Norddeutschland, Nordpolen und den baltischen Staaten findet sich die Art auch relativ weit im Binnenland. In Westeuropa kommt sie zerstreut noch bis zur Iberischen Halbinsel vor und kleine Zahlen finden sich regelmäßig in Oberitalien ein. Irrgäste wurden bis in den östlichen Mittelmeerraum und sogar in Neufundland festgestellt. Adulte Silbermöwen verlassen ihre Brutkolonien gleich nach dem Flüggewerden der Jungen, diesjährige verweilen offenbar etwas länger. Im Spätsommer und Herbst versammeln sich große Zahlen im deutsch-niederländischen Wattenmeer (Ansammlungen bis zu 50.000 Vögeln) und im Nordwesten Jütlands (bis zu 20.000). Im Binnenland taucht die Art ab August zerstreut und ab Ende Oktober in größerer Zahl auf. Zugvögel aus Skandinavien ziehen vorwiegend zwischen September und November; in Deutschland ist ein Zuggipfel im Oktober/November zu spüren. Der Zug ist weitgehend ab Ende November abgeschlossen, lediglich Dispersionen finden dann noch statt. Im Dezember und Januar verlassen in einigen Jahren viele Überwinterer das kontinentale Europa wegen zufrierender Gewässer und verstreichen ins westliche Mitteleuropa und zu den Britischen Inseln, wo zwischen Mitte Dezember und Mitte Februar Höchstzahlen (bis etwa 380.000) erreicht werden. Brutvögel kehren ab Januar zu den Brutplätzen zurück; Nichtbrüter halten sich teils auch noch im März im Binnenland auf. In kleiner Zahl sind übersommernde, vorwiegend subadulte Vögel an Binnengewässern zwischen Mai und August anzutreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Variation.", "content": "Es werden zwei Unterarten anerkannt, von denen die westlich verbreitete Unterart \"L. a. argenteus\" sich im Adultkleid von der Nominatform durch eine Kombination aus relativ heller Oberseite und ausgedehnterem Schwarz auf der Flügelspitze unterscheidet. Im Baltikum und in Westrussland gab es bis in die 1950er Jahre eine Population von Silbermöwen, bei der alle adulten Vögel gelbe Beine hatten. Diese wurde zeitweise als Unterart \"omissus\" geführt und später dann der „Weißkopfmöwe“ (\"L. cachinnans\") zugerechnet. Ab den 1960er Jahren vermischten sich aber diese Populationen mit westlicheren Vögeln, so dass diese Form heute fast erloschen ist und nur noch wenige gelbbeinige Individuen auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die Silbermöwe brütet vorwiegend an Küsten und bevorzugt hier Brutplätze, die vor Hochwasser und Bodenfeinden sicher sind. Dies sind im Allgemeinen felsige Steilküsten mit vorgelagerten Inseln und Schären. Wo derartige Strukturen – wie beispielsweise an der deutschen Nordseeküste – fehlen, brütet sie aber auch in Sanddünen und im Deichvorland, auf Spülflächen und Kiesbänken sowie im Inselgrünland und auf Salzwiesen. In den Niederlanden wurden Bruten in Kohlfeldern festgestellt und bisweilen nistet die Art auch auf Gebäuden. Lediglich in Schweden, Finnland und Nordwestrussland sowie in Teilen des Baltikums brütet die Silbermöwe auch in größerer Zahl im Binnenland. Sie kommt hier in Moor- und Tundralandschaften vor, aber auch an Bergseen bis in 2000 m Höhe. Ihre Nahrung sucht die Silbermöwe ebenfalls vorwiegend im Bereich der Küste. Sie ist hier häufig an Stränden und im Wattenmeer und selten mehr als 20 km von der Küste entfernt auf dem offenen Meer zu finden. Von besonderer Bedeutung sind jedoch auch ganzjährig Orte, an denen Abfälle eine sichere Nahrungsquelle bieten, wie Mülldeponien, Fischereihäfen und -betriebe, aber auch Schlachthöfe. In geringerer Zahl findet man die Art jedoch auch auf landwirtschaftlichen Nutz- und Überschwemmungsflächen, an Klärteichen und auf Rieselfeldern sowie an Binnengewässern auch im urbanen Umfeld.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Silbermöwe zeigt aufgrund ihres opportunistischen Nahrungsverhaltens ein sehr breites Nahrungs- und Beutespektrum. Oft wird ein lokal oder saisonal reiches Nahrungsvorkommen ausgiebig und auch einseitig genutzt. Wenn aber ein solches nicht vorhanden ist, ist die Art recht erfinderisch im Auftreiben von Ersatz. Im Verlauf der Jahreszeiten, regional oder bei einzelnen Vögeln können die Schwerpunkte unterschiedlich gesetzt sein. Tierische Nahrung macht einen großen Anteil aus, jedoch spielt Fisch eine geringere Rolle, als oft berichtet. Dies trifft mehr auf die Mittelmeermöwe zu. Da die Silbermöwe ihre Nahrung vorwiegend in der Gezeitenzone sucht, stellen Krebs- und Weichtiere – insbesondere Strandkrabbe und Nordseegarnele sowie die Gemeine Herzmuschel, Miesmuscheln und die Baltische Plattmuschel – den Hauptanteil. Im Sommerhalbjahr steigt der Anteil an Krebstieren teils auf bis zu 90 %, im Winter dominieren meist Muscheln. In geringeren Anteilen kommen weitere Crustaceen- und Molluskenarten, Fische, Stachelhäuter, Insekten, Vogeleier oder Jungvögel oder sogar Kleinsäuger bis zur Größe von Jungkaninchen hinzu. Kleinvögel werden bisweilen auf dem Zug über das Meer erbeutet, wenn sie erschöpft und leicht zu fangen sind. Größere Tiere werden allenfalls als Aas aufgenommen. Pflanzliche Nahrung nimmt nur einen geringen Stellenwert ein. Sie wird meist unbewusst in Form von Algen oder kleinen Pflanzenteilen zusammen mit anderer Nahrung gefressen. Gelegentlich werden aber auch Beeren oder Getreide verzehrt. Menschliche Abfälle können – vor allem im Winter – einen bedeutenden Anteil der Nahrung ausmachen. Diese werden vorwiegend auf Mülldeponien, in Fischereihäfen und an Schlachthöfen gesucht, die Möwen folgen aber auch Fischkuttern und Ausflugsdampfern, nutzen den verklappten Müll größerer Schiffe oder durchsuchen Abfallbehälter. Hierbei nehmen sie auch Unverdauliches wie Kunststoffteile, Silberfolie, Zigarettenfilter oder ähnliches auf.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Silbermöwen erlangen erst zwischen dem 3. und 7. Lebensjahr Geschlechtsreife. Manche Vögel brüten ab dem dritten Jahr, meist aber nur bei geringer Nistplatzkonkurrenz und außerhalb von Kolonien. Der überwiegende Teil schreitet erst ab dem fünften Jahr zur Brut. Es findet eine Jahresbrut statt. Bei Verlust kann es bis zu zweimal, in seltenen Fällen auch ein drittes Mal zu Nachgelegen kommen. Silbermöwen führen eine monogame Saisonehe und Wiederverpaarungen in Folgejahren sind aufgrund der hohen Brutorts- und Partnertreue sehr häufig. Bei vielen Partnern kommt es daher zu einer monogamen Dauerehe. Bisweilen gibt es dabei Unregelmäßigkeiten wie beispielsweise eine zwischenzeitliche, teils sogar mehrjährige Verpaarung mit anderen Partnern unter Fortbestand der alten Paarbeziehung oder Balzhandlungen mit anderen Partnern. Teilweise wurden regelrechte Dreiecksbeziehungen über mehrere Jahre dokumentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Kolonien und Revierverhalten.", "content": "Silbermöwen brüten einzeln oder in Kolonien, deren Größe zwischen unter 10 und über 15.000 Brutpaaren liegen kann. Der Nestabstand beträgt meist um 1,85 m, kann aber auch nur etwa 60 cm betragen, wenn Sichtbarrieren zwischen den Nestern liegen. Das Territorium eines Paares erstreckt sich über die Umgebung eines ursprünglichen „Standplatzes“ des Männchens, in dessen Nähe auch später das Nest errichtet wird. Die Grenzen sind relativ diffus und die Reviergröße ist von der Dominanz und der Verteidigungsbereitschaft des jeweiligen Männchens abhängig. Die Kolonien werden von Einzelvögeln ab Oktober, meist aber erst im Februar wiederbesetzt. Zunächst ist die Kolonie oft nur bei Hochwasser belebt, während sich bei Ebbe alle Vögel bei der Nahrungssuche im Watt befinden. Erst ab Mitte März ist eine dauerhafte Besetzung zu verzeichnen.", "section_level": 2}, {"title": "Paarbildung und Balz.", "content": "Die Paarbildung erfolgt bei langjährigen Paaren nicht selten schon im Winter, so dass viele bereits verpaart an den Brutplätzen eintreffen. Bei Erstbrütern findet die Partnerwahl im „Klub“ statt und obliegt dem Weibchen, das sich ein Männchen mit einem Territorium aussucht. Die Annäherung erfolgt sehr langsam. Zunächst reagiert das Männchen noch mit Drohen oder Vertreibung, während das Weibchen versucht, sich mit demütiger „Buckelhaltung“ als Weibchen zu erkennen zu geben. Hat dies – oft erst nach einigen Tagen – Erfolg, ändert sich die Reaktion des Männchens, das das eintreffende Weibchen nun mit einer Rufreihe („Jauchzen“) empfängt. Von nun an kommt es regelmäßig zu Balzfütterungen und Kopulationen. Dieser Vorgang wird durch ein Kopfnicken des Weibchens eingeleitet, bei dem es den Kopf fast senkrecht in den Nacken wirft und dann wieder senkt. Dabei geht es um das Männchen herum und fängt an, bettelnd nach der Kehle des Männchens zu schnappen. Dabei ist der Schnappruf – ein leises \"a-u\" – zu vernehmen. Das Männchen reagiert mit Imponierverhalten, indem es umstehende Rivalen angreift, mit Fütterung des Weibchens oder mit Nestlocken, bei dem es das Weibchen zu einem potentiellen Neststandort hinführt. Beide Partner verfallen dann unter glucksenden Lauten in ritualisierte Nestbauhandlungen. Die Kopula wird oft durch Bettelverhalten des Männchens ausgelöst und von beiderseitigem Kopfwippen eingeleitet. Betteln und Balzfüttern sind oft schon im Winter zu beobachten, Kopulationen erst etwa 30 Tage vor der Eiablage. Der Höhepunkt des Balzverhaltens wird etwa 10 Tage vor Legebeginn erreicht. Nach der Eiablage endet es relativ schlagartig.", "section_level": 2}, {"title": "Nestbau, Bebrütung und Jungenaufzucht.", "content": "Das Nest wird an überflutungssicheren Standorten und oft im Schutz der Vegetation errichtet. Nicht selten steht es in der Nähe einer auffälligen Markierung, wie etwa Büschen, Felsen, Pfählen, Brettern oder Kisten. Manchmal befindet es sich auch „überdacht“ in einem Standhaferbulten. Vor dem Nestbau werden Spielnester in Form einfacher Mulden errichtet, häufig entwickelt sich dann daraus das endgültige Nest. Es besteht aus einer teils voluminösen Anhäufung aus Pflanzenteilen wie Gras oder Tang. Ist kein Nistmaterial vorhanden, bleibt es bei einer ausgescharrten Mulde, die mit Mauserfedern ausgekleidet wird. Die Eiablage beginnt Mitte April, in Nordskandinavien und auf den Ost- und Westfriesischen Inseln etwas später. Die Hauptlegezeit liegt im Mai, ab Mitte Juli werden kaum noch Eier gelegt. Bis Anfang August gibt es dann allenfalls noch Nachgelege. Das Gelege besteht aus 2–3 glatten und glanzlosen Eiern, die meist auf beigem, hellbraunem oder olivgrünlichem Grund dunkel gefleckt, gepunktet oder bekritzelt sind. Färbung und Zeichnung sind sehr variabel, bisweilen kommen auch bläulichweiße, cremefarbene oder rosa getönte Eier vor. Die Abmessungen liegen bei 70 x 50 mm. Die Eier werden im Abstand von 2–3 Tagen gelegt und vom ersten Ei an bebrütet, wobei sich die Partner abwechseln. Die Brutdauer liegt zwischen 25 und 33 Tagen. Junge Silbermöwen sind Platzhocker, die in den ersten Tagen noch viel gehudert werden. Nach 35–59 Tagen werden sie flügge. Weitere 19–47 Tage halten sich die Jungvögel in der Nähe der Eltern auf und werden noch gefüttert – in seltenen Fällen sogar bis zur nächsten Brut.", "section_level": 2}, {"title": "Sterblichkeit und Alter.", "content": "Wie Ringfunde und Ablesungen beringter Tiere zeigen, können Silbermöwen über 20, in einzelnen Fällen sogar über 30 Jahre alt werden. Eine in den Niederlanden beringte Möwe erreichte ein Alter von 34 Jahren und neun Monaten, eine in Deutschland beringte Möwe war 30 Jahre alt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die interne Systematik der Gattung \"Larus\" ist äußerst komplex, und besonders die Erforschung der taxonomischen Verhältnisse innerhalb des Formenkreises \"argentatus-fuscus\" (Silber- und Heringsmöwe) waren in den letzten Jahrzehnten eine besondere wissenschaftliche Herausforderung, die teils nach wie vor besteht. Viele Fragen sind bislang nicht abschließend geklärt, und auch aktuelle Vorschläge für Nomenklatur und Taxonomie sind nicht unumstritten. 1925 gliederte Jonathan Dwight die mittelgroßen, auf der Nordhalbkugel verbreiteten Großmöwen in Silbermöwe (\"L. argentatus\"), Kaliforniermöwe (\"L. californicus\"), Weißkopfmöwe (\"L. cachinnans\"), Heringsmöwe (\"L. fuscus\"), Westmöwe (\"L. occidentalis\"), Kamtschatkamöwe (\"L. schistisagus\"), Beringmöwe (\"L. glaucescens\"), Eismöwe (\"L. hyperboreus\") und Polarmöwe (\"L. glaucoides\"). Diese Einteilung blieb nicht unwidersprochen; so vereinigte 1934 Boris Stegmann alle vorgenannten Arten im Taxon Silbermöwe (\"L. argentatus\"), andere Autoren fassten die Silbermöwe mit anderen Taxa (z. B. Weißkopf- oder Eis- und Polarmöwe) zusammen, und einige zweifelten die Zugehörigkeit diverser Unterarten an. Bei Untersuchungen der mitochondrialen DNA stellte sich zu Anfang des 21. Jahrhunderts heraus, dass einige der von Dwight definierten Taxa paraphyletisch sind. Heute spricht vieles für eine Aufteilung der Silbermöwe in ein amerikanisches, ein europäisches und ein ostsibirisches Taxon. Gründe für einen Artstatus der amerikanischen Form sind neben DNA-Befunden die biogeografische Isolation sowie Unterschiede im ersten Winterkleid und in den stimmlichen Äußerungen. Letztere weichen so stark ab, dass europäische Silbermöwen auf Klangattrappen mit den Rufen amerikanischer Vögel nicht reagieren. Ungeklärt ist immer noch der Status der ostsibirischen Form \"vegae\". Einige Autoren betrachten diese als eigene Art (\"L. vegae\"), nach Erkenntnissen von 2008 ist sie jedoch als Unterart der Amerikanischen Silbermöwe zu betrachten. Zudem wäre die bisher zur Steppenmöwe (\"L. cachinnans\") gestellte Form \"mongolicus\" ebenfalls in dieses Taxon einzugliedern.", "section_level": 1}, {"title": "Bestandsentwicklung.", "content": "Der Bestand der Silbermöwe umfasst etwa 700.000–850.000 Brutpaare; die größten Bestände halten Großbritannien und Norwegen, gefolgt von Frankreich, Schweden, den Niederlanden, Dänemark und Deutschland. Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich der Bestand in diesen Ländern drastisch erhöht. Zunächst erholten sich die Populationen nach dem Ersten Weltkrieg, nachdem kommerzielles Eiersammeln verboten und die Art in zahlreichen Seevogelschutzgebieten unter Schutz gestellt worden war. Dies hatte beispielsweise zur Folge, dass Island in den späten 1920er Jahren erstmals besiedelt wurde. Ein zweiter Anstieg der Populationen war in den 1950er Jahren zu spüren. Ursächlich hierfür waren die zunehmende Anpassung an den menschlichen Siedlungsbereich, wo zahlreiche Nahrungsquellen wie Mülldeponien oder Fischfabriken für ein ganzjähriges Angebot und geringere Wintersterblichkeit sorgten. Neben einer Bestandszunahme waren eine weitere Ausbreitung nach Norden und ein vermehrtes Vordringen von Überwinterern ins Binnenland zu beobachten. Insgesamt stiegen die Bestände in Dänemark um das Zwanzigfache und in Deutschland um das Fünfzehnfache. In den Niederlanden verfünffachten sich die Bestände; in Großbritannien gab es ein jährliches Wachstum von 13–14 %. Dem wurden teils massive Dezimierungsbemühungen wie das systematische Zerstören von Gelegen, Vergiften oder der Abschuss ganzer Kolonien entgegengehalten. Ziel war es meist, die Bestände anderer Seevogelarten wie Seeschwalben oder Watvögel zu schützen. Die Bekämpfungsmaßnahmen blieben aber weitgehend ohne Erfolg oder bewirkten das Gegenteil, denn entstehende Lücken wurden schnell wieder durch Zuwanderung aufgefüllt oder die weitere Verbreitung durch schnelle Umsiedlungen gefördert. Lediglich in Großbritannien führten die Bekämpfungsmaßnahmen in Verbindung mit Botulismus, Salmonellenvergiftungen und besserer Abfallverwertung zu einem 50%igen Rückgang zwischen 1969 und 1987. Neueren Untersuchungen und Sichtweisen zufolge sind die populationsökologischen Auswirkungen räuberischer Verhaltensweisen von Arten wie der Silber- oder der Sturmmöwe gering. Ursächlich für den Rückgang anderer Seevogelarten sind in erster Linie Biotopzerstörung, Pestizideinwirkungen und Störungen am Brutplatz. Wirksame Möglichkeiten zur Bestandsregulierung von Großmöwen dürften zudem statt in der Bekämpfung eher in der Begrenzung des überreichen Nahrungsangebots an Mülldeponien aufgrund einer verbesserten Abfallwirtschaft liegen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Silbermöwe (\"Larus argentatus\") ist eine Vogelart innerhalb der Möwen (Larinae) und die häufigste Großmöwe in Nord- und Westeuropa. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Weißen Meer über die Küsten Fennoskandiens, der Ostsee, der Nordsee und des Ärmelkanals sowie über große Teile der Atlantikküste Frankreichs und der Britischen Inseln. Außerdem kommt die Art auf Island vor. ", "tgt_summary": null, "id": 1814093} {"src_title": "Ostragehege", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lynden Pindling wurde als Nachkomme jamaikanischer Einwanderer und Sohn eines Polizeibeamten geboren. An der Government High School in Nassau zeichnete er sich durch schulische Leistungen und auch als Leichtathlet aus; er war bahamaischer Jugendmeister im 100-Meter-Lauf. Nach kurzer Tätigkeit als Angestellter der Postsparkasse studierte er Jurisprudenz am King’s College London. 1953 kehrte er in sein Heimatland zurück und ließ sich als Rechtsanwalt nieder. Im selben Jahr schloss er sich der kurz zuvor gegründeten, sich als sozialdemokratisch verstehenden Progressive Liberal Party (PLP) an. 1956 heiratete Lynden Pindling Marguerite McKenzie. Ihnen wurden vier Kinder geboren. Im selben Jahr wurde Pindling erstmals ins Parlament (\"House of Assembly\") und sogleich zum Fraktionsvorsitzenden seiner Partei gewählt. Er gewann seinen Wahlkreis in Nassau bzw. auf Andros auch bei allen folgenden Wahlen: 1962, 1967, 1972, 1977, 1982, 1987, 1992 und 1997. Pindling kämpfte dafür, dass das Zensuswahlrecht zugunsten eines allgemeinen Wahlrechtes abgeschafft und schließlich auch den Frauen das Wahlrecht gewährt wurde. Bei der Wahl vom 10. Januar 1967 zog die PLP mit der regierenden \"United Bahamian Party\" (UBP) von Roland Symonette an Mandaten gleich. Mit Unterstützung der \"Negro Labour Party\" konnte Pindling eine Regierung bilden; er wurde als erster Schwarzer zum Premierminister der Bahamas gewählt. Pindling forcierte den 1964 eingeleiteten Prozess, mit dem Großbritannien den Bahamas die Selbstverwaltung in inneren Angelegenheiten zugestanden hatte. 1969 billigte das britische Parlament der bisherigen Kolonie den Status eines \"Commonwealth of the Bahama Islands\" mit erweiterten Selbstbestimmungsrechten zu. Pindling bemühte sich um eine „Bahamanierung“ („Bahamianization“) der Wirtschaft: Einheimische sollten – anstelle von US-Amerikanern und Briten – die einheimische Wirtschaft kontrollieren bzw. bevorzugt beschäftigt werden. Bei den Wahlen von 1972 gewann die PLP mit dem Versprechen, die Bahamas in die Unabhängigkeit zu führen, 29 von 38 Sitzen im Parlament. Nach Abschluss der Verhandlungen mit der britischen Regierung über die künftige Verfassung wurden die Bahamas am 10. Juli 1973 in die Unabhängigkeit entlassen. Pindling wurde zum ersten Ministerpräsident des neuen Staates gewählt. Er blieb Premierminister bis 1992. Das letzte Jahrzehnt von Pindlings ein Vierteljahrhundert währender Amtszeit wurde mehr und mehr von Korruptionsskandalen überschattet. Die USA warfen Pindling vor, er habe geduldet, wenn nicht gar es erst ermöglicht, dass sein Land zu einer bevorzugten Route der Drogenhandels geworden sei und an der Geldwäsche verdiene. Pindling konterte, solche Behauptungen seien ein „imperialistischer Übergriff“. 1992 wurden Pindling und seine PLP abgewählt. In der folgenden Legislaturperiode übernahm Pindling das Amt des Oppositionsführers. Bald nachdem er 1997 ein letztes Mal ins Parlament gewählt worden war, musste er sich krankheitsbedingt aus der Politik zurückziehen. Er verstarb am 26. August 2000 in seiner Heimatstadt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Lynden Oscar Pindling KCMG (* 22. März 1930 in Nassau; † 26. August 2000 ebenda) war von 1967 bis 1973 Premierminister der damals noch britischen Kolonie der Bahamas und – nach der Erlangung der Unabhängigkeit – von 1973 bis 1992 der erste Premierminister des \"Commonwealth der Bahamas\".", "tgt_summary": null, "id": 1571079} {"src_title": "Valentin Senger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hermann Haller entschloss sich als 14-jähriger Gymnasiast auf einer Ausstellung angesichts von Bildern des Malers Ferdinand Hodlers, Maler zu werden. Hodler war es auch, der den 17-jährigen Haller grosses Talent bescheinigte. Zuerst begann er in Stuttgart ein Studium der Architektur. 1901 schrieb er sich für die Malklasse an der Akademie der Bildenden Künste in München ein. Dort traf er einen Mitschüler aus Bern, Paul Klee. Mit ihm reiste er von Oktober 1901 bis Mai 1902 durch Italien. Ab 1901 besuchte er in Stuttgart die Akademie der bildenden Künste. In dieser Zeit begann auch seine Freundschaft mit dem Maler Karl Hofer. Der Winterthurer Mäzen Theodor Reinhart ermöglichte Haller, so wie auch Hofer, einen längeren Aufenthalt in Rom in der Villa Strohl-Fern, wo er sich der Bildhauerei zunwandte. 1907 wurde Hermann Haller durch eine Würdigung in einer Kunstzeitschrift bekannt. Im Januar 1909 heiratete er in Düsseldorf die Sängerin Gerda Agnes von Wätjen (1886–1965), Tochter des Regierungsrates Hermann Nicolaus von Wätjen (1851–1911) und mütterlicherseits Enkelin des Malers Benjamin Vautier. Von 1909 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs lebte er mit seiner Familie in Paris, kam dort durch seinen Schwager, dem Maler Otto von Wätjen, und dessen späterer Frau Marie Laurencin in Verbindung zu dem Kreis der Künstler im Café du Dôme und schloss Freundschaft zu Ernesto de Fiori und Rudolf Levy. Die Sommermonate verbrachten die Hallers in Wätjens Haus am Meer in Cap Ferret, welches in der Nähe von Arcachon liegt. 1914 ging er zurück in die Schweiz und wirkte in Zürich als erfolgreicher Figurenplastiker. 1917 heiratete er in zweiter Ehe die Malerin Felicitas Trillhaase (1894–1961), genannt „Chichio“, Tochter des Malers Adalbert Trillhaase. In Zürich befreundete er sich mit Hermann Hubacher und wurde später sein Trauzeuge. Ab 1919 war er in neuer Lebensgemeinschaft mit seiner Schülerin, der Bildhauerin Hedwig Braus, welche er im April 1945 heiratete. Zwischen 1921 und 1923 unternahmen Braus und Haller gemeinsam verschiedene Studienreisen, die Wintermonate in Berlin, zuerst beim Kunsthändler Paul Cassirer, dann bei Fritz Huf, in dessen Atelier er arbeitete, so wie nach Paris und Italien. In den 1920er-Jahren gehörte Haller zu den bekanntesten Bildhauern des deutschen Sprachgebiets. 1922 schuf Haller die Bronzefigur \"Jüngling mit Blaudrossel\" für den Widmann-Brunnen am Hirschengraben in Bern. In Zürich wurde er in dieser Zeit zum bedeutendsten Figurenplastiker der Schweiz. 1933 verlieh ihm die Universität Zürich den Ehrendoktortitel. Zusammen mit Cuno Amiet vertrat er 1934 die Schweiz an der Biennale von Venedig. Haller gehörte dem Deutschen Künstlerbund bis zur Auflösung durch die Nationalsozialisten 1936 als ordentliches Mitglied an. Hallers Thema, die erotische Spannung zwischen den Geschlechtern, zieht sich durch sein ganzes Werk, das vor allem (teils lebensgrosse) weibliche Akte und Porträt-Büsten umfasst. Seine tönernen Frauenfiguren strahlen Heiterkeit und Wärme aus. Sein selbst entworfenes und 1932 erbautes Atelier an der Höschgasse 6 in Zürich, direkt gegenüber dem Centre Le Corbusier, früher Heidi-Weber-Museum, ist jeweils in den Sommermonaten zur Besichtigung geöffnet und zeigt zahlreiche Originalwerke des Künstlers. Das Holzatelier ist einer der letzten Zeugen der Bauhaus-Architektur in Holz Europas. Haller erhielt 1933 von der Universität Zürich den Ehrendoktor und 1949 den Kunstpreis von Zürich. Mit seinem Freund Jakob Probst nahm Haller 1949 an der dritten internationalen Plastik-Ausstellung des Philadelphia Museum of Art teil. Haller – dessen Neffe übrigens der Komponist gleichen Namens war – hielt sich immer wieder in Ascona auf. An der Abdankungsfeier im Fraumünster hielt Ernst Morgenthaler die Ansprache. Haller fand auf dem Privatfriedhof Hohe Promenade seine letzte Ruhestätte.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Hallers Werke befinden sich heute in vielen in- und ausländischen Museen und Standorten wie dem Kunsthaus Zürich und dem Museum of Modern Art in New York.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hermann Haller (* 24. Dezember 1880 in Bern; † 23. November 1950 in Zürich) war ein Bildhauer und gilt als einer der Begründer der \"modernen Plastik\" in der Schweiz. Haller war mehr Modelleur als Bild-Hauer", "tgt_summary": null, "id": 648280} {"src_title": "Ernst Jäckh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Seine fußballerische Karriere startete Kollmann bei seinem Heimatverein \"SC Landskron\". Seine weitere Laufbahn führte ihn zunächst nach Innsbruck zum FC Tirol Innsbruck. Nach einer schweren Verletzung, erlitten in einem seiner ersten Spiele für den Tiroler FC, wechselte er zum zweitklassigen FC Kärnten, wo er in der Saison 2000/01 unter Trainer Walter Schachner maßgeblich zum Aufstieg in die höchste Spielklasse beitrug. 2001 wechselte er zum niederländischen Verein Twente Enschede. Nach zwei Verletzungen und damit verbunden mäßigen Erfolgen in der Eredivisie wurde er in der Winterpause 2001/02 von Manager Günther Koschak für den Grazer AK (GAK) verpflichtet. Nachdem mit Walter Schachner sein vormaliger Förderer als Trainer engagiert worden war, feierte er seine größten Erfolge. So wurde er in der Saison 2003/04 Torschützenkönig und im gleichen Jahr Meister und Cupsieger. Nach der Saison 2006/07 wechselte der Stürmer zum SK Austria Kärnten. Nach einem Jahr in Kärnten kehrte er wieder zum GAK zurück. Nachdem er in der ersten Spielzeit nach seiner Rückkehr bei zwölf Ligaeinsätzen sechs Treffer erzielte und den Aufstieg in die Erste Liga mit seinem Team nur knapp nicht schaffte, kam er in der Spielzeit 2009/10 in 27 Meisterschaftsspielen zum Einsatz und erzielte dabei 25 Treffer. 2011 wurde sein Vertrag nicht verlängert. Kollmann wechselte Jänner 2012 zur SVG Bleiburg, einem Team in der Kärntner Landesliga.", "section_level": 1}, {"title": "Trainer.", "content": "Am 3. April 2012 übernahm Kollmann das nach dem Rücktritt von Miha Kreutz vakante Amt als Haupttrainer bei Bleiburg (mit Co. Mario Petschnig) und übte dieses bis zum 2012 ausgetragenen Meisterschaftsspiele aus.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Im Jänner 2013 wechselte Roland Kollmann zum Klagenfurter AC in die Unterliga Ost (5. Spielklasse), kam aber dort bei keinem Meisterschaftsspiel zum Einsatz und beendete seine Karriere als Fußballspieler. – Aktuell ist er seit 2013 Leiter beim Floridians FC, der so genannten \"Schulz Academy\" (Quelle: \"Kronenzeitung Kärnten\" vom 2. Februar 2017, Seite 72, Text zu den Transfers bei Austria Klagenfurt, und englischsprachige Wikipedia).", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Kollmann absolvierte elf Einsätze für die österreichische Nationalmannschaft, bei denen er vier Tore erzielen konnte. Sein Länderspieldebüt feierte er am 6. September 2003 in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2004 gegen die Niederlande.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "In Erinnerung ist sein Freistoßtor zum 1:2-Anschlusstreffer gegen England (Endstand 2:2) in der Qualifikation zur WM 2006.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roland Kollmann (* 8. Oktober 1976 in Villach) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler. Seine größten Erfolge erzielte er als Stürmer beim Grazer AK.", "tgt_summary": null, "id": 1432663} {"src_title": "Alte Freiberg-Teplitzer Poststraße", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Joseph Parecattil studierte in Ernakulam und Chennai die Fächer Philosophie, Katholische Theologie und Wirtschaftswissenschaften. Er promovierte mit einer Arbeit über Augustinus und Pelagius zum Doktor der Theologie und empfing am 24. August 1939 in Kandy die Priesterweihe im syro-malabarischen Ritus. Bis 1953 arbeitete er als Gemeindeseelsorger und Herausgeber einer christlichen Zeitung. Am 28. Oktober 1953 wurde er von Papst Pius XII. zum Titularbischof von \"Arethusa dei Siri\" und Weihbischof in Ernakulam ernannt, die Bischofsweihe spendete ihm Eugène Tisserant, Kardinalbischof von Ostia und von Porto e Santa Rufina, Sekretär der Kongregation für die orientalischen Kirchen, am 30. November 1953 in Ernakulam; Mitkonsekratoren waren Augustine Kandathil, Erzbischof von Ernakulam, und Martin Lucas SVD. Am 20. Juli 1956 wurde er zum Erzbischof von Ernakulam ernannt. In den Jahren 1962 bis 1965 nahm er am Zweiten Vatikanischen Konzil teil. In den sechziger und siebziger Jahren leitete er als Präsident die Konferenz der syro-malabarischen Bischöfe. Im April 1969 nahm ihn Papst Paul VI. als Kardinalpriester in das Kardinalskollegium auf (Titelkirche \"Santa Maria Regina Pacis\"). 1972 übertrug er ihm die Leitung der Päpstlichen Kommission für die Überarbeitung des Ostkirchenrechts. Er nahm an beiden Konklaven des Jahres 1978 teil, im August 1978 war er an der Wahl von Papst Johannes Paul I. und im Oktober desselben Jahres an der von Johannes Paul II. beteiligt. Am 30. Januar 1984 legte Joseph Parecattil aus Krankheitsgründen die Leitung seines Erzbistums nieder. Die Päpstliche Kommission für die Überarbeitung des Ostkirchenrechts leitete er bis kurz vor seinem Tod. Er starb am 20. Februar 1987 in Kochi und wurde in der Marienkathedrale von Ernakulam beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Umstritten ist seine Haltung hinsichtlich der Erneuerung der Liturgie der Syro-Malabaren. Aus Furcht vor einer „Chaldäisierung“ (d. h. Bindung an das katholisch-chaldäische Patriarchat von Babylon) wandte er sich ab 1953, verstärkt seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, gegen alle Anstrengungen der vatikanischen Ostkirchenkongregation, in Indien die Ostsyrische Liturgie in Reinform wiederherzustellen. Sie galt ihm nicht als ein von den Thomaschristen zu pflegendes Erbe, sondern als Ergebnis ihrer (angeblichen) liturgischen Kolonisierung durch Einwanderer des 4. Jahrhunderts. Sein Anliegen war vielmehr die Inkulturation, eine eigene malabarische Liturgie, die indisch, ostkirchlich und katholisch (aber nicht lateinisch oder chaldäisch) sein sollte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Kardinal Parecattil (; * 1. April 1912 in Kindagoor, Kerala; † 20. Februar 1987 in Kochi, Kerala) war Erzbischof von Ernakulam der syro-malabarischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 1831794} {"src_title": "Hohenkirchen (Mecklenburg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Durch ein Gesetz gründete die ägyptische Regierung 1983 den Nationalpark, der offiziell \"Ras Mohammed Marine Protected Area\" heißt.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Vom Meer aus gesehen zeigt der höchste Fels am Südende des Kaps eine Ähnlichkeit zu einem männlichen Kopf. Die einheimischen Fischer gaben dem Fels daraufhin den Namen Ras Mohammed, was so viel bedeutet wie Kopf des Mohammed. In der Antike wurde die Landzunge von römischen Seefahrern Poseidon genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Größe.", "content": "Ras Mohammed ist der südlichste Punkt der Sinai-Halbinsel. Ras Mohammed stellt für sich eine kleine Halbinsel dar, die durch eine Landzunge mit dem Sinai verbunden ist. Diese hat eine Breite von ca. 800 m und eine Länge von ca. 3,5 km. Die kleine Halbinsel selbst hat eine Länge von ca. 5,1 km und eine maximale Breite von ca. 3,5 km. Das Gebiet ist ein einziger Block fossiler Korallen, der angehoben wurde. Der höchste Punkt hat eine Höhe von 73 m. Ras Mohammed teilt den Golf von Aqaba vom Golf von Sues und spaltet somit das Rote Meer. Auf dem Landweg beträgt die Entfernung vom südlichsten Punkt, dem Shark Reef, bis zur Touristenhochburg Naama Bay 37 km.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Durch die geringen Niederschlagsmengen und die ganzjährig hohen Lufttemperaturen ist die Vegetation äußerst spärlich. Dennoch existieren 80 Pflanzenarten im Nationalpark. Die dominanten Pflanzen sind Akazien und Doumpalmen. Im Mangrove Channel an der südwestlichen Spitze Ras Mohammeds wachsen Mangroven. Diese sind die zweitnördlichsten auf der Erde. Die Mangrove ist ein Ökosystem, das sich dem Leben im Gezeitenbereich tropischer Küstenlandschaften anpasste. Nur noch bei Nabq, etwas nördlich von Sharm El-Sheikh, gibt es noch nördlichere Vorkommen. Der Nationalpark wird von 220 Vogel- und 14 Säugetierarten bewohnt. Am Südende des Parks ist abends häufig der Rotfuchs (\"Vulpes vulpes\") zu sehen. Der Fischadler (\"Pandion haliaetus\") ist eine Vogelart, die ebenfalls häufig im Nationalpark vorkommt. Im Spätsommer machen tausende Weißstörche einen Zwischenstopp auf ihrem Weg nach Ostafrika.", "section_level": 1}, {"title": "Marines Leben.", "content": "Ras Mohammed hat die größte Artenvielfalt marinen Lebens im Sinai. Vor allem an der Südspitze der Landzunge kann man große Fischschwärme beobachten. An den Riffs sind Papageifische permanent anzutreffen. Einer der häufigsten Vertreter sind der Rostpapageifisch (\"Scarus ferrugineus\") und der Langnasen-Papageifisch (\"Hipposcarus harid\"). Weitere häufige Riffbewohner sind Doktorfische (\"Acanthurus sohal\", \"Zebrasoma veliferum\" und \"Naso hexacanthus\") sowie Fahnenbarsche (\"Anthias scuamipinnis\") und Soldatenfische, deren größter Vertreter der Großdorn-Husarenfisch (\"Sargocentron spiniferum\") ist. Er kann eine Länge von ca. 50 cm erreichen. Die Großfische unter den Riffbewohnern sind die Riesenmuräne (\"Gymnothrax javanicus\"), die eine Länge von 3 m und ein Gewicht von 30 kg erreichen kann, und der Napoleonfisch (\"Cheilinus undulatus\"), der es zu einem Gesamtgewicht von fast 200 kg bringen kann. Besonders grazile Riffbewohner sind der Rotfeuerfisch (\"Pterois volitans\") und der Strahlenfeuerfisch (\"Pterois radiata\"). Beide ziehen langsam und elegant durch das Riff, auf der Suche nach Nahrung. Die Feuerfische zeigen wenig Fluchtverhalten, da sie an der Rückenflosse mit Giftstacheln bewaffnet sind. Das Gift soll äußerst schmerzhaft sein. Der Riesen-Drückerfisch (\"Balistoides viridescens\") ist bei Tauchern wegen seiner Aggressivität gefürchtet. Während der Brutsaison greift der Fisch alles an, das sich seinem Gelege nähert. Der Biss des kräftigen Kiefers kann zu schweren Verletzungen führen. Auf der westlichen Seite im Golf von Sues und in der Marsa Bareika trifft man häufig auf Blaupunktrochen (\"Taeniura lymma\") und Meeresschildkröten (Cheloniidae). Unter den pelagischen Fischen findet man Barrakudas, Adlerrochen, Thunfische (Thunnus). Haie (Selachii) sieht man im Nationalpark nur noch sehr selten.", "section_level": 1}, {"title": "Umwelt.", "content": "Der Ras-Mohammed-Nationalpark ist trotz des Schutzstatus relativ stark belastet. Vor allem die Unterwasser-Flora und -Fauna leidet erheblich unter dem immer stärker werdenden Tauchtourismus. In der Vergangenheit wurden zum Schutz der Riffe Ankerbojen installiert, damit die Tauchboote nicht am Riff ankern. Jedoch die pure Menge an Tauchern und das teilweise unangebrachte Verhalten schädigen die Riffe. Um diese Belastung auszugleichen, hat die Verwaltung Sperrzonen eingeführt. Der Mangrove Channel und die dem Meer zugewandte kleine Insel ist eine solche, zwei weitere befinden sich weiter nördlich in der Bucht Marsa Bareika. Ferner wurden an mehreren Tauchplätzen keine Ankerbojen installiert - die jedoch von Land aus betaucht werden dürfen. Dies ist aber in Zeiten des Pauschaltourismus in der Region immer unpopulärer geworden, womit eine automatische Schonung dieser Bereiche eintritt. Hinzu kommt, dass im Mai 2011 vom Regierungsbeauftragten für den Süd-Sinai der lokale Fischfang im Nationalpark wieder erlaubt wurde. Dies stellt einen Verstoß gegen die gesetzlichen Regelungen des Schutzgebiets dar. Der Grund für diese Maßnahme ist das häufige Vorkommen einer Schnapper-Art \"(Lethrinus nebulosus)\", die bei den Fischern sehr geschätzt ist. 2010 war die Region um Sharm El-Sheikh und Ras Mohammed häufig ein Ziel von Hai-Attacken auf Menschen. Diese Angriffe führten schon zu schweren Verletzungen und einem Todesfall unter Urlaubern. Experten zufolge sind die Angreifer Weißspitzen-Hochseehaie (Carcharhinus longimanus), die normalerweise die Küstengewässer meiden. Auslöser für dieses ungewöhnliche Verhalten ist vermutlich das illegale Entsorgen von Schafskadavern im Ras-Mohammed-Nationalpark.", "section_level": 1}, {"title": "Tauchen.", "content": "Die Riffe des Nationalparks haben ihn zu einem beliebten Tauchziel für Taucher aus Sharm El-Sheikh und den umliegenden Ferienorten gemacht. Bekannte Tauchplätze sind: Das \"Shark Reef\" und das \"Jolanda Reef\" liegen direkt an steilen Riffwänden, die bis zu 800 m tief abfallen. Durch die besonders starke Strömung an dieser Stelle trifft man auf zahlreiche Fischarten und eine einzigartige Korallenwelt. Das \"Jolanda Reef\" wurde nach einem Frachtschiff benannt, das 1980 hier sank und dessen Ladung – hauptsächlich Kloschüsseln – immer noch auf dem Riff verteilt ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ras Mohammed () ist der Name eines Nationalparks in Ägypten. Er liegt an der Südspitze der Sinai-Halbinsel und in direkter Nachbarschaft zur Touristen-Hochburg Sharm El-Sheikh. Die saudischen Inseln Sanafir und Tiran gehören auch dazu.", "tgt_summary": null, "id": 2048172} {"src_title": "Vigilantismus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Ursprünglich handelte es sich bei der Mozetta um einen Mantel; dies zeigt sich auch an der bis heute bei der päpstlichen Mozetta erhaltenen (Zier)Kapuze. Auch das heutige „Schultermäntelchen“ wird durch eine Knopfreihe vorne geschlossen. Eine Kapuze wäre für einen Bischof mit Bischofshut (Galero) nicht benutzbar. Daher entfällt an der bischöflichen Mozetta auch diese (Zier)Kapuze. Auch bei anderen Mozetten ist die Kapuze inzwischen nicht mehr üblich. Die Mozetta wird heute aus Wollstoff gefertigt, selten noch aus Moiréseide.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Mozetta ist ein liturgisches Gewand und gehört zur Chorkleidung. Sie wird über dem Chorhemd getragen. Über der Mozetta wird die Stola getragen, jedoch nur dann, wenn der Geistliche eine priesterliche Handlung vornimmt, nicht wenn er den Gottesdienst mitfeiert. Eine Ausnahme stellt der Papst dar, der Mozetta und Stola häufig auch außerhalb des Gottesdienstes trägt. Einfache Geistliche tragen ebenso wie die päpstlichen Prälaten (Apostolische Protonotare, Ehrenprälaten Seiner Heiligkeit und Kapläne Seiner Heiligkeit) keine Mozetta, die Apostolischen Protonotare und die Domherren von St. Peter in Rom jedoch stattdessen die Mantelletta.", "section_level": 1}, {"title": "Farbgebung.", "content": "Die Farbe der Mozetta bringt den Rang ihres Trägers zum Ausdruck:", "section_level": 1}, {"title": "Verschiedenes.", "content": "Papst Paul VI. erhielt bei einer Privataudienz am 4. Mai 1964 von der amerikanischen Nerzzüchterorganisation Emba Mink Breeders Association eine mit weißem Nerz gefütterte Mozetta als Geschenk, die er wohlwollend entgegennahm. Er fügte hinzu: „Manchmal ist es im Winter sehr kalt in der Kirche, und dann wird die Mozetta mich wärmen“. Gefertigt wurde sie von der Firma Maximilian in New York, die sich das Schnittmuster und den Samt aus Rom kommen ließ.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Mozetta, auch: Mozzetta, (von it. \"mozzo\" „abgeschnitten, gestutzt“; Pl. \"Mozetten\") ist ein bis zu den Ellenbogen reichender, über dem Chorhemd getragener Schulterkragen in der Regel für höhere Geistliche der katholischen Kirche. Die Mozetta ist zu unterscheiden von der Pellegrina, dem zur Soutane getragenen, vorne offenen Schulterkragen. Bei Kanonikern findet sich in der Regel eine kleine Kapuze (sog. Miniaturkapuze) an die Mozetta angenäht; Bischöfe tragen hingegen stets Mozetten ohne Kapuze.", "tgt_summary": null, "id": 240116} {"src_title": "Hesselberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ordensregeln.", "content": "Die Regeln des buddhistischen Mönchtums, – die Buddhistischen Ordensregeln – die im Vinayapitaka festgehalten sind, weisen für Bhikkhunis einige Besonderheiten auf. Um als Bhikkhuni ordiniert werden zu können, muss ein Lebensalter von mindestens 20 Jahren erreicht sein. Die Nonne, die die Ordination leitet (\"Pavattini\"), muss ihrerseits seit mindestens zwölf Jahren Bhikkhuni sein. Fünf weitere Nonnen müssen der Ordination beiwohnen, fünf anwesende Mönche müssen sie bestätigen. Während für Mönche 227 Regeln des Vinaya gelten, gelten für Bhikkhunis 311 Regeln, was auch in der etwas anderen Kapiteleinteilung der Ordensregeln (\"Patimokkha\") für Bikkhuni begründet ist. Die acht Garudharmas (strikte Regeln) unterstellen den Nonnenorden dem Mönchsorden, so dass eine Bhikkhuni auch einen bedeutend jüngeren Bhikkhu ehrerbietig zu grüßen hat. Während männliche Ordensangehörige drei Gewänder besitzen dürfen, dürfen die Frauen fünf Gewänder besitzen. Während es für Männer zwei Ordinationen gibt, die Novizenordination als Samanera und die Vollordination (\"Upasampada\") als Bhikkhu, gibt es für Frauen den Stand der Samaneri (ebenfalls mit zehn Verpflichtungen), dann eine zweijährige Übungsperiode als Sikkhamana (mit nur sechs Verpflichtungen) und ursprünglich bei Einhaltung aller Regeln die volle Ordination zur Bhikkhuni. Die „Sechs-Regel-Nonnen“ der Neuzeit, wie die „Mae Chi“ in Thailand (kahl geschorener Kopf, weiße Gewänder, 5 – 8 Regeln), waren in einigen Ländern Asiens bekannt, wurden aber kaum geachtet, da sie weder Gelegenheit für ein intensiveres Dhamma-Training noch für eine Vollordination hatten und manchmal sogar als Bettlerinnen am Rand der Gesellschaft betrachtet wurden. Auch die ab 1903 als „DSM Nonnen“ (Dasa sil mata, \"10 Gelübde Mutter\") in Sri Lanka auftretenden Samaneris (10 Regeln) hatten keine Aussicht auf Vollordination und waren somit weder Upasika (Laienanhängerinnen) noch Bhikkhuni.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beginn der Frauenordination.", "content": "Als die verwitwete Fürstin Mahapajapati Gotami, die Ziehmutter des Siddhartha Gautama, mit 500 Frauen in ihrem Gefolge in Vaishali an ihn herantrat, auch den Frauen den Zugang zum Ordensleben zu ermöglichen, damit sie ihr Leben ebenfalls dem Studium des Dharma und der vollkommenen Befreiung widmen könnten, zögerte er zunächst der Bitte nachzukommen. Erst auf mehrmaliges Drängen seines Schülers Ananda, der sich zum Fürsprecher der Frauen gemacht hatte, sagte der Buddha die Ordination von Pajapati und die Ordensgründung unter der Bedingung zu, dass Pajapati die Befolgung von acht besonderen Regeln für Frauen akzeptierte. Die erste Regel besagte, dass eine Nonne, unabhängig von ihrem Alter, einen Mönch, unabhängig von seinem Alter, ehrerbietig grüßen muss. Das galt auch für Pajapati gegenüber Buddha. Die für Mönche untereinander geltende Regelung sieht vor, dass der jüngere den älteren ehrerbietig grüßen und ihm Respekt erweisen muss. Einem Mönch ist es untersagt, einer Frau (und neun weiteren Personengruppen) Ehrerbietung zu erweisen \"(paying homage to)\". Unter den fünfhundert Frauen, die im Anschluss an Pajapati ordiniert wurden, befand sich auch Yasodhara, die ehemalige Gattin von Gautama und Mutter von Rahula. In einer späteren Geschichte, die nicht so oft erzählt wird, wandte sich Pajapati mit einer weiteren Bitte an den Buddha. Sie verlangte die Aufhebung der ersten besonderen Regel. Der Buddha lehnte ab. Die damit verbundene Anerkennung, dass Frauen ebenso wie Männer das Ziel der buddhistischen Lehre, die vollkommene Befreiung, erreichen können, war dem im vedischen Indien stark ausgeprägten Patriarchat diametral entgegengesetzt. Auch die Prüfung der Ernsthaftigkeit des Wunsches der Frauen wird für sein Zögern ins Treffen geführt. Dass die Therigata, die „Lieder der Nonnen“ Eingang in den Pali-Kanon, die zentralen Schriften des Buddhismus gefunden haben, wird als ein Indiz dafür genommen, wie akzeptiert der Bhikkhuni-Orden in der Frühzeit des Buddhismus war. Auch die namentliche Wertschätzung von 13 Bhikkhunis durch den Buddha, die Erwähnung von mehr als 500 erleuchteten Frauen im Tipitaka und zahlreiche andere Passagen im Suttapitaka, die über die herausragende Rolle von Nonnen bei der Verbreitung des Dharma, der Lehre des Buddha handeln, beleuchten die Stellung des Nonnenordens in der Frühzeit des Buddhismus. Insbesondere in ihrem Standardwerk \"Buddhism After Patriarchy\" weist Rita Gross auf die Ungereimtheiten im Pali-Kanon von einerseits voller Anerkennung der Fähigkeit von Frauen den Mittleren Weg zu gehen, und andererseits diverser Benachteiligungen und misogyner Anmerkungen. Gross weist in diesem Zusammenhang auch auf den langen Zeitraum hin, der vom 1. Konzil bis zur schriftlichen Fixierung des Palikanon verstrichen ist. Gross vermutet Einfügungen und Veränderungen in den Jahrhunderten nach der Kanonisierung und fordert die Anwendung historisch-kritischer Methoden für das buddhistische Schrifttum.", "section_level": 2}, {"title": "Der Bhikkhuni-Sangha in Sri Lanka.", "content": "Zwei Bhikkhunis der Frühzeit spielen eine herausragende Rolle für die weitere Ausbreitung des Nonnenordens. Zum einen ist dies Sanghamitta Theri, die Tochter des großen buddhistischen Kaisers Asoka, die im 3. Jahrhundert v. u. Z. mit einer Anzahl indischer Bhikkhunis nach Sri Lanka kam, um auch dort den Nonnenorden zu errichten. Zum anderen ist dies die sri-lankische Prinzessin Anula, die mit einer Anzahl von Frauen des königlichen Hofes zu den Mitbegründerinnen des Nonnenordens in Sri Lanka zählt. Im Jahr 434 wird eine Gruppe von 10 Bhikkhunis aus Sri Lanka unter der Leitung von Bhikkhuni Davasara eingeladen, um den Nonnenorden in China zu begründen. 300 chinesische Frauen werden in Nanjing ordiniert. Von dort breitet sich der Orden alsbald nach Korea und Vietnam aus. Die kriegerischen Ereignisse um die Jahrtausendwende bringen auch in Sri Lanka die Auslöschung der beiden buddhistischen Orden um 1050 mit sich. Während der Mönchsorden durch Bhikkhus aus Siam wiedererrichtet wurde, gelang dies für den Orden der Bhikkhunis erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts. Die erste, noch umstrittene Vollordination von Bhikkhunis aus Sri Lanka fand mit einigen durch Havenpola Ratanasara Mahathera ausgewählten ceylonesische Dasa sil matas in Los Angeles 1988 statt. Am 8. Dezember 1996 organisierte der Ehrwürdige Mapalagama Vipulasara Mahathera in Sarnath, Indien die Vollordination von 10 Dasa sil matas. Die notwendige Unterstützung erhielten sie dabei den Regeln entsprechend von Nonnen und Mönchen aus Korea, sowie von Mönchen aus Sri Lanka. Die Tradition der koreanischen Nonnen geht ursprünglich auf Nonnen aus Sri Lanka zurück. Mit der ersten Vollordination auf ceylonesischem Boden, schließlich am 12. März 1998 in Dambulla gilt nach allgemeiner Ansicht die Nonnen-Vollordination im Theravada als endgültig wieder etabliert.", "section_level": 2}, {"title": "Bhikkhunis im 21. Jahrhundert.", "content": "Während der buddhistische Nonnenorden im 20. Jahrhundert fast auf Vietnam, Taiwan, Hongkong und Südkorea beschränkt war, wo er allerdings in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts einen bemerkenswerten Aufschwung erlebte (In Orden wie Tzuchi und Foguangshan übersteigt die Anzahl der Nonnen die der Mönche um ein Mehrfaches), kam es insbesondere unter dem Einfluss von westlich gebildeten Buddhistinnen und Buddhisten in Asien und von westlichen Anhängerinnen und Anhängern des Buddhismus zu einer beispiellosen Belebung des Bhikkhuni-Ordens. Neben den Pionierinnen, der Thailänderin Voramai Kabilsingh, sowie deren Tochter, Dr. Chatsumarn Kabilsingh (Bhikkhuni Dhammananda), gehören zu den Wegbereiterinnen des Bhikkhuni Sangha in aller Welt, unter vielen anderen die deutsche Nonne Ayya Khema, die amerikanische Nonne Pema Chödrön und die aus England stammende Tenzin Palmo. Mit der 1987 in Bodhgaya gegründeten Organisation ‚Sakyadhita’ („Töchter des Buddha“), haben sowohl Frauen, die den Ordensweg beschreiten wollen, als auch Frauen, die dem mittleren Weg im Alltag folgen möchten eine starke, weltweit hörbare Stimme erhalten. Die 8. Sakyadhita Konferenz in Seoul 2004 wurde von hunderten Frauen aus 30 Ländern besucht und hat dieses Netzwerk buddhistischer Frauen zu einer einmaligen Organisation in der buddhistischen Welt gemacht, nicht nur wegen der Wiederherstellung der gleichwertigen Rolle der Frauen im Buddhismus, sondern auch wegen ihres alle buddhistischen Traditionslinien transzendierenden kommunikativen Charakters. Die 9. Sakyadhita-Konferenz in Kuala Lumpur, Malaysia (2006), die unter dem Motto „Buddhistische Frauen in einer globalen multikulturellen Gesellschaft“ stand, hat neben den bisher schon stark vertretenen Frauen des asiatischen, nordamerikanischen und westeuropäischen Buddhismus, auch afro-amerikanische und Frauen aus Südost- und Osteuropa zu Wort kommen lassen. Die 10. Sakyadhita-Konferenz fand 2008 in Ulan Bator in der Mongolei statt, das Motto lautete \"Buddhism in Transition: Tradition, Changes, and Challenges \". Einer Anregung des Dalai Lama folgend wurde im Herbst 2005 ein Komitee westlicher Nonnen gegründet (The Committee of Western Bhikshunis), um die Ordination von buddhistischen Nonnen in Tibet voranzutreiben. Seine Mitglieder sind: Ven. Bhiksuni Tenzin Palmo, Ven. Bhiksuni Pema Chodron, Ven. Bhiksuni Karma Lekshe Tsomo, Ven. Bhiksuni Thubten Chodron, Ven. Bhiksuni Jampa Tsedroen und Ven. Bhiksuni Ngawang Dolma. Alle sechs verfügen über eine Gelongma Ordination. Die acht Garudharmas sind kein Thema, es geht vor allem um die Möglichkeit der Frauen, einen buddhistischen Doktortitel (Geshe) zu erwerben.", "section_level": 2}, {"title": "Bhikkhuni in Theravada- und Mahayana-Buddhismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theravada.", "content": "Heute gibt es Bhikkhuni, also die vollordinierten weiblichen Ordensangehörigen, wieder in den meisten buddhistischen Traditionen, wenngleich sie in den Herkunftsländern und der Sangha im Ganzen nicht anerkannt sind, auch wenn man im Westen ein anderes Bild darstellt, oder sehen möchte. Während der Nonnenorden in der Mahayana-Tradition, insbesondere in der chinesischen und koreanischen, seit seinen Anfängen im 5. Jahrhundert eine ununterbrochene Tradition aufweisen kann, (das Gleiche gilt für Vietnam) ist er in den Ländern des Theravada-Buddhismus (Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Laos und Kambodscha) nach wie vor ein ungewöhnliches Phänomen, da die Sangha dieser Länder der Vinaya folgt, und wie im Theravada traditionell, sich wenig mit Abänderungen anfreunden kann. Ein \"Wiederherstellen\" einer einmal verloren gegangenen Lineage, und dieses gilt für den Mönchsorden genau so, kann gemäß den von Buddha festgelegten Regeln nicht erfolgen. Diese Haltung ist keine neue, sondern eine der Theras seit Jahrhunderten. Zwar gab es auf Sri Lanka einen Nonnenorden der Theravada-Tradition, der dort seit der Gründung durch Sanghamitta mehr als 1000 Jahre Bestand hatte, allerdings wurde die Ordinationslinie auch dort unterbrochen. Da zur Ordination Mönche und Nonnen benötigt werden, werden Gruppen wie die Mae Chi (\"Weiße Nonnen\") immer noch nicht umfassend anerkannt, wenngleich dieses Problem durch Ordination von verbliebenen Mahayana-Nonnenorden gelöst werden könnte. Seit 1996 gilt der Bhikkhuni-Sangha als wiederhergestellt. Ausgehend von Sri Lanka, kann nun der Bhikkhuni-Orden auch in den anderen Ländern wieder Fuß fassen in denen der Theravada-Buddhismus praktiziert wird, allen voran Thailand, wo es bis vor kurzem nur den Orden der Mae Chi gab. Schon 1928 hatte es in Thailand eine erste Initiative zur Einführung des Bhikkhuni-Ordens gegeben, als Narin Klung seine beiden Töchter, Sara und Jongdi ordinieren ließ und ihnen sein Haus als 'Wat Nariwong' überließ. Die Widerstände von Mönchs-Sangha, Politik und Medien waren massiv. Als schließlich Sara beim morgendlichen Almosengang von einem Berittenen entführt wurde, kam dieses Experiment zu einem Ende. Der damalige Sangharaja erließ daraufhin ein (noch heute gültiges) Edikt das allen Mönchen Thailands die Ordination von Frauen verbot. Eine besser vorbereitete Initiative gab es 1956 durch Voramai Kabilsingh, unterstützt durch Pra Prommuni, dem stellvertretenden Abt des Wat Bowonniwet, der auch ein Lehrer des Königs (Rama IX.) war. Die in der Farbe deutlich von den Mönchsroben unterschiedene hellgelbe Farbe der Nonnenrobe führte 1960 bei den Beratungen im Ältestenrat, dem auch Pra Prommuni angehörte, dazu, dass diese Initiative nicht verboten wurde. Ihre Vollordination 1971 in Taiwan machte sie zur ersten gültig ordinierten Bhikkhuni in Thailand, wobei sich der Sangha auf den Standpunkt stellte, dass sie nun eine Mahayana-Nonne wäre. Voramai Kabilsingh (Dhammaname: Maha Bodhi Dhammacaya) kaufte Land und begründete ihren Tempel, der noch heute besteht. 2001 war die Zeit reif für ihre Tochter Chatsumarn Kabilsingh, die sich als Religionswissenschaftlerin intensiv mit dem Patimokkha auseinandergesetzt hatte. Sie nahm ordnungsgemäß ihre erste Ordination in Sri Lanka, wo die Frauenordination inzwischen wieder voll etabliert worden war und wurde schließlich 2003 dort zur Bhikkhuni Dhammananda ordiniert. Seither fungiert sie als Äbtissin, des von ihrer Mutter geschaffenen Tempels 'Songdhammakalyani'.", "section_level": 2}, {"title": "Mahayana.", "content": "Während auch in China und Japan, Vietnam und Korea die Machtstrukturen des Buddhismus zum größten Teil eine Domäne der Männer waren, gab es dennoch auch dort Nonnengemeinschaften. Unter den ersten buddhistischen Geistlichen, die nach Japan kamen, waren bereits Nonnen. Im Ritsuryō-Buddhismus Japans zur Zeit Shōmu-Tennōs während der Nara-Zeit gab es das System der Provinztempel bzw. Landesschutztempel, von denen jeweils zwei pro Provinz bestanden: ein Mönchs- und ein Nonnentempel. Ein ähnliches System von Nonnentempeln scheint parallel zum Fünf-Berge-System des Zen existiert zu haben. Einige Tempel wie der Tōkei-ji nahmen auch Frauen als Nonnen auf, die aus ihrer Ehe flohen. Tempel oder Klöster, in denen Frauen Unterschlupf finden konnten, hießen Kakekomi-dera (). In manchen dieser Tempel konnten Frauen sogar von sich aus offizielle eine Scheidung ihrer Ehre erwirken, diese Heiligtümer hießen Enkiri-dera (). Neben dem Tōkei-ji gehörte noch der Mantoku-ji () dazu. In Tibet war es nie zur Ausprägung eines Ordens voll ordinierter Nonnen gekommen. Erst Tendzin Gyatsho, der 14. Dalai Lama, setzte sich dafür sehr nachdrücklich ein, da insbesondere westliche Frauen, die in tibetischen Linien praktizierten, den Schritt zu einer vertieften Praxis als voll Ordinierte ebenso machen wollten, wie westlichen Männern dies ohne weiteres möglich war. Bezüglich des Problems, dass eine gültige Ordination von Frauen auch der Anwesenheit von Bhikkhunis bedarf – die es bis vor kurzem weder in Sri Lanka noch in Tibet und schon gar nicht in Amerika oder Europa gab – bot der Dalai Lama mit dem Hinweis auf die voll ordinierten Bhikkhunis in Hongkong und Taiwan eine mögliche Lösung an. Der letztendlich ergebnislose Verlauf des sogenannten Hamburger Nonnen-Kongresses von 2007, war für alle Beteiligten und Befürworter einer Wieder-Gleichstellung der Frauen im Buddhismus eine massive Enttäuschung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bhikkhuni (Pali; Sanskrit: \"Bhikshuni\") sind buddhistische Nonnen. Der Nonnenorden ist fast ebenso alt wie der Mönchsorden der Männer (siehe \"Bhikkhu/Bhikshu\"), steht aber dennoch in dessen Schatten. Der vorbereitende Stand der Novizin wird Samaneri genannt. Der Nonnenorden stellt die zweite Säule des Sangha, also der Gemeinschaft der Dharma-Praktizierenden dar, bzw. einen Zweig der „Vierfachen Versammlung“ (Pali: \"Parisā\") von Mönchen, Nonnen, Laienanhängern und Laienanhängerinnen. ", "tgt_summary": null, "id": 1595831} {"src_title": "Emirates Palace Hotel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Anfänge von Kloster Frauenzell liegen in einer Einsiedelei. Um 1312 ließen sich die Bürgersöhne Gottfried Puecher aus Straubing und Albert Tuntzlinger aus Donaustauf als Einsiedler in den Wäldern bei Brennberg nieder. Graf Reimar IV. von Brennberg († 1326) stiftete ihnen 1317/1320 an der Stelle des heutigen Klosters Grund für den Bau von Zellen und Kirche. Bischof Nikolaus von Regensburg bestätigte 1324 die Stiftung. Er bestimmte, dass die beiden Einsiedler nach der Benediktsregel leben sollten und unterstellte sie der Aufsicht des Abtes des Benediktinerklosters Oberalteich. Bei der Weihe der ersten Kirche 1325 wurde die Gottesmutter Maria zur Patronin der Einsiedelei bestimmt, die fortan den Namen „Marienzell“ oder „Unserer Lieben Frauen Zell“ trug (daraus später „Frauenzell“). Nach weiteren Stiftungen von Grundbesitz erhob Bischof Friedrich von Regensburg 1351 Frauenzell zum Priorat. 1424 erlangte das rasch aufblühende Kloster den Rang einer Abtei. Der erste Abt Konrad Pläbl ließ die bisher sehr primitiven Klostergebäude durch Neubauten ersetzen. Die neue Abtei stand unter dem Einfluss der Kastler Reform. In der Zeit der Reformation jedoch verfiel das Kloster. Wegen schlechter Vermögensverwaltung und Verstößen gegen die Ordensregel setzte 1522 der Bischof von Regensburg Abt Vitus Beck ab. Das Kloster wurde bis 1533 von Prior Hans Staudenbacher verwaltet. Die übrigen Mitglieder des Konvents hatten das Kloster offenbar bereits verlassen. Die Herren von Brennberg setzten nach 1533 weltliche, zum Teil auch protestantische Klosterverwalter ein. Erst der Regensburger Bischof Kardinal Herzog Philipp stellte 1582 das verlassene Kloster wieder her. Die Neubesiedlung erfolgte durch das Kloster Oberalteich. Der neue Abt Melchior Probst führte in den folgenden Jahren harte Kämpfe mit den Herren von Brennberg über die Rückgabe des Klosterbesitzes. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Kloster in den Jahren 1632–34 zweimal durch schwedische Truppen verwüstet. Abt Stephan Rieger floh mit dem Konvent nach Salzburg. Im Dreißigjährigen Krieg setzte auch die Verehrung des Gnadenbildes ein (seit 1623). Die als wundertätig verehrte Statue der Gottesmutter konnte bei den Verwüstungen des Klosters gerettet werden und bildet heute das Zentrum des Hauptaltares der barocken Klosterkirche. Das 18. Jahrhundert brachte dem Kloster noch einmal eine letzte Glanzzeit. Abt Benedikt Eberschwang begann nach 1721 mit dem sukzessiven Neubau der durch Alter und Krieg baufälligen Klostergebäude und der Kirche. Wie auch andere Benediktinerklöster unterhielt das Kloster Frauenzell eine Klosterschule, an der begabte Kinder – meist aus der näheren Umgebung des Klosters – für den Besuch weiterführender Schulen vorbereitet wurden. Bekannte Absolventen der Frauenzelle Klosterschule am Ende des 18. Jahrhunderts waren der Theologe Franz Sebastian Job (1765–1834; Beichtvater der Kaiserin Karolina Augusta und Mitbegründer des Ordens der Armen Schulschwestern), der Chemiker und Mineraloge Johann Nepomuk von Fuchs (1774–1856) sowie der Theologe und Historiker Georg Friedrich Wiedemann (1787–1864; Direktor des Georgianums und Professor an der Universität München). Die Abtei Frauenzell wurde 1803 im Zuge der Säkularisation durch den bayerischen Staat aufgehoben. Ein Teil der Gebäude wurde zur Unterbringung der Schule und der Pfarrei verwendet, die anderen wurden an Dorfbewohner verkauft. Die ehemalige Klosterkirche dient seitdem als Pfarrkirche.", "section_level": 1}, {"title": "Prioren und Äbte des Klosters.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Prioren von 1351 bis 1424.", "content": "Priorat seit 1351, unter Obsorge des Abtes von Oberaltaich, gewählte Priore:", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Abteikirche.", "content": "Die Grundsteinlegung zur neuen Klosterkirche erfolgte nach längeren Vorbereitungen 1737. Den Entwurf für die Kirche hatte angeblich bereits Abt Benedikt Eberschwang bei den Brüdern Asam in Auftrag gegeben. Die Bauausführung erfolgte vermutlich durch den Mettener Klosterbaumeister Benedikt Schöttl und seinen Sohn Albert. Bei der Klosterkirche handelt es sich um einen hohen Wandpfeilersaal über ovalem Grundriss, dem im Osten der kreisrunde Altarraum und im Westen die querovale Vorhalle mit darüber liegendem Mönchschor angegliedert ist. Von der alten Klosterkirche wurde lediglich der aus Granitquadern errichtete Turm aus dem Jahr 1357 übernommen. Die reichen Rokoko-Stuckaturen stammen dem Stil nach von Anton Landes. Die Deckenfresken (vollendet 1752) werden dem Prüfeninger Maler Otto Gebhard zugeschrieben. Von Martin Speer, der früher als Meister aller Fresken der Klosterkirche galt, stammt lediglich das signierte Deckenfresko der Eingangshalle. Aufgrund der bescheidenen finanziellen Mittel des Klosters schritt die weitere Ausstattung der Klosterkirche nur sehr zögerlich voran. Der Laienbruder Gottfried Gassl verfertigte die hervorragenden Beichtstühle, das kunstvolle Chorgestühl und die schönen Stuhlwangen der Kirchenbänke (um 1752). Der erst 1790 vollendete neue Hochaltar stammt von Bruder Albert Kaupp aus dem Kloster Frauenzell. Den Tabernakel mit dem zugehörigen Figurenschmuck lieferte Christian Jorhan d. Ä. aus Landshut; die Seitenfiguren der heiligen Josef und Joachim aber stammen wohl nicht von Jorhan, sondern von Simon Sorg aus Regensburg. Die Fertigstellung der übrigen Ausstattung verhinderte die Säkularisation. So verblieben die alte Kanzel und die alten Seitenaltäre, die man provisorisch aus der früheren Klosterkirche übernommen hatte, die in Größe und Stil aber nicht in den eleganten Rokoko-Raum passen.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Brüstungsorgel, deren Prospekt heute noch erhalten ist, stammt von Johann Konrad Brandenstein und wurde im Jahr 1752 geweiht. Sie war zweimanualig und hatte eine kurze Oktave. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts baute Ignaz Weise eine neue pneumatische zweimanualige Orgel mit Taschenladen in das historische Gehäuse ein, die klanglich dem damaligen Zeitgeschmack und den Anforderungen an die Tastaturumfänge besser gerecht wurde. Im Jahr 2004 fertigte Armin Ziegltrum wiederum ein neues Werk im historisierenden Stil an. Dieses Instrument wurde bezüglich Tastenumfang, Baudetails und in der Klangcharakteristik der Brandensteinorgel nachempfunden.", "section_level": 2}, {"title": "Klostergebäude.", "content": "Der ehemalige Konventbau und die Abtei bilden einen großen Hof an der Nordseite der Klosterkirche. Der Innenhof war ursprünglich durch einen Querflügel in zwei kleinere Höfe geteilt. Dieser Nord-Süd-Flügel wurde nach der Säkularisation abgebrochen. Die einfachen dreigeschossige Bauten wurden unter Abt Benedikt Eberschwang ab 1722 in drei Abschnitten errichtet: 1722–1725 Ostflügel mit den Zellen für die Mönche, 1727–1730 Nordflügel mit Refektorium und Bibliothek, 1734–1737 Westflügel mit der Abtswohnung. Von den Innenräumen ist lediglich das ehemalige Refektorium mit Frührokoko-Stuckaturen und Deckenfresken von Johann Gebhard sowie ein Raum mit Rokoko-Stuckaturen im Ostflügel erhalten. Südlich der Kirche liegt das ehemalige Klosterrichterhaus aus dem Jahr 1729, das nach der Säkularisation als Brauerei genutzt wurde. Der Platz vor der Westfassade der Kirche und des Klosters wurde ehemals im Westen und Süden von den Ökonomiegebäude begrenzt. Östlich von Kirche und Kloster ist die mit einer Mauer umgebene große Gartenfläche erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Profanierte Pfarrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit.", "content": "Südöstlich von Kloster und Kirche stehen am Rand des Klostergartens die Reste der ehemaligen Dreifaltigkeitskirche, die in den Jahren 1620–1623 erbaut wurde. Der dreiseitig geschlossene Chorraum und der Kirchturm an der Westseite wurden nach der Säkularisation abgebrochen, das Kirchenschiff in ein Wohnhaus umgewandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In der sanierten, ehemaligen Klosterkirche sowie in der ehemaligen Bibliothek werden Führungen angeboten und regelmäßige Konzertreihen aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kloster Frauenzell ist eine ehemalige Benediktinerabtei im gleichnamigen Ortsteil von Brennberg in der Oberpfalz nahe Regensburg, das heute zur Diözese Regensburg gehört.", "tgt_summary": null, "id": 837950} {"src_title": "Oskar Messter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Fasern oder Garne bilden die Ausgangsbasis für Flockfasern. Sie werden maschinell geschnitten und in Wasser mit verschiedenen Salzen und Tanninen beschichtet, damit sie nach dem Trocknen und Sieben eine elektrische Leitfähigkeit und eine Rieselfähigkeit erhalten. Beim Schneiden/Herstellung unterscheidet man den sog. Precision-Cut und den Random-Cut. Die erste Methode liefert präzisere, besser zu verarbeitende Fasern und wird mittels einer Art Fallbeil hergestellt. Der Random-Cut erfolgt auf einer Maschine, die einem Ventilator mit Messerflügeln gleicht. Diese Methode ist billiger und schneller, steht aber besonders auch – neben den Salzen – im Verdacht, die sog. Flock(arbeiter)lunge – eher als “Flock Worker’s Lung” bekannt – hervorzurufen.", "section_level": 1}, {"title": "Sorten.", "content": "Grundsätzlich lassen sich alle Textilfasern zu Flock verarbeiten, ihre Verwendung hängt allerdings vom Einsatzbereich ab. So eignet sich Polyester bestens für die Außenanwendung, weist jedoch eine begrenzte Knickstabilität auf. Auf weichen Untergründen wie Textilien und Schaumstoffen wird meist Viskose verwendet, aufgrund seiner positiven Eigenschaften kommt jedoch in der Regel Polyamid zum Einsatz. Flock wird durch die Faserart, die Faserlänge, die Faserdicke und die Farbe spezifiziert. Gängige Schnittlängen sind 0,3 bis 2,0 mm, die Faserdicke wird in der Einheit \"Dezitex (dtex)\" (Gramm pro 10 000 Meter Länge) angegeben. Kommerziell erhältlich sind Fasern mit einer Dicke von 0.9 bis 22 dtex. Das Verhältnis von Faserlänge zu -dicke bestimmt die Optik des Flockflors – je dünner die Fasern in Relation zu ihrer Länge sind, umso weicher fühlt sich die Oberfläche an, allerdings lassen sie sich auch schlechter verarbeiten. Ferner gilt: Je dünner die Linien oder je filigraner die Motive sind, desto kürzer sollte der Flock sein. Eine Strichstärke von 0,5 mm lässt sich beispielsweise nur mit kurzem Flock realisieren.", "section_level": 1}, {"title": "Applikation.", "content": "Auf das Substrat wird zunächst eine Klebstoffschicht aufgebracht, etwa durch Siebdruck, Spritzpistole oder Tauchbad. Die Oberfläche des zu veredelnden Materials muss glatt oder nur sehr leicht geprägt oder gerillt sein. Die Fasern werden elektrostatisch auf den nassen Klebstoff appliziert. Dazu werden die Fasern in den Applikator gegeben, der aus einer Kunststoffkammer besteht, in die der Flock eingefüllt wird. Aus einer Öffnung kann der Flock austreten, die durch ein Kunststoffsieb ein unkontrolliertes Herausfallen der Fasern verhindert. Auf der Gegenseite der Öffnung ist innen eine Metallplatte als Anode angebracht. Die Kathode bildet das Substrat bzw. den Klebstoff. Der Applikator wird mit der Öffnung zum Substrat gehalten und eine Spannung angelegt. Durch den elektrostatischen Effekt schießen die Flockfasern in den Klebstoff hinein und werden dort fixiert. Die elektrostatische Ladung stellt sicher, dass alle Fasern senkrecht im Klebstoff stecken, da nur so die typische, samtartige bis borstige Konsistenz zustande kommt. Die Strapazierfähigkeit des Flocks lässt sich beeinflussen, indem der verarbeitende Betrieb Substrat, Klebstoff und Flock optimal aufeinander abstimmt. Polyamid-Flock hält zum Beispiel auch hohen Druck aus und die Fasern richten sich nach einer Verformung wieder auf. Raster oder sehr dünne Linien sind kaum zu realisieren, da die Fasern aufbauschen und keine gestochen scharfen Ränder bilden, deshalb ist auch von kleinen Schriftgrößen abzuraten. Flock von 1 mm oder länger kann dazu führen, dass die maschinelle Verarbeitung der beflockten Bogen, etwa beim Stanzen, beeinträchtigt wird. Auch ist es nicht möglich, mehrere Bogen zur gleichen Zeit zu schneiden. Durch den Flock beginnt das Material zu schwimmen. Nur bei sehr kurzem Flock können bis zu 10 Bogen exakt geschnitten werden.", "section_level": 1}, {"title": "Beflockung von Hohlräumen.", "content": "Bei der Beflockung von Hohlräumen in Objekten (z. B. Handschuhkasten) besteht das Problem, dass die Ladung auf der Außenseite des Objektes abläuft und somit die geladenen Fasern stärker anzieht (Faradayscher Käfig). Dies kann sich vor allem in den inneren Ecken des Objektes zwischen Seitenwand und Boden durch geringere Flockdichte bemerkbar machen. Die Industrie wirkt diesem Problem mit Druckluft – der „Elektrostatischen-Pneumatischen-Beflockung“ – entgegen. Der Flock wird stärker beschleunigt und erreicht so trotz elektrischer Anziehung der Außenwände den Boden der Innenseite der Objekte. Die Luftströme erlauben ein nahezu ähnliches Flockbild wie auf einer Außenfläche. Die Kunst dabei ist, auch in den Ecken ein optimales Flockbild zu erzeugen, was etwa durch mechanische Unterstützung und ein hohes elektrostatisches Feldpotenzial mit externer Unterstützung erfolgt. Für nicht allzu tiefe Objekte besteht daneben die Möglichkeit der Verwendung bereits vorgefertigter beflockter Tiefziehfolien oder im In-Mold-Verfahren einen beflockten Film im Produktionsprozess einzuarbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Flocktransfer.", "content": "Beim Flocktransfer wird eine spezielle Folie oder Papier beflockt und dann ausgeschnitten bzw. geplottet. Das Motiv kann dann durch umbügeln auf ein Textil transferiert werden. Hierzu sind spezielle, thermisch aktivierbaren Schmelzklebstoffe notwendig, die nach dem Thermotransfer eine dauerhafte Verbindung mit dem Textil eingehen. Das Plotten (Ausschneiden einer Vektorgrafik mit dem Schneidplotter) der Flockfolie erfolgt spiegelverkehrt durch den Schmelzkleber bis auf die Oberfläche der Übertragungsfolie. Hierfür können alle handelsüblichen Schneidplotter im Schleppmessermodus oder Tangentialschnittmodus eingesetzt werden. Lediglich das Schneidemesser muss bei einzelnen Schneidplottern für Flockmaterial gewechselt werden. In der Praxis verwendet man ein 60°-Messer und lässt die Messerspitze 0,3–0,5 mm über die Messerhalterung herausstehen. Die Schneidegeschwindigkeit beträgt in der Regel höchstens 60 cm/s. Nach dem Schneidevorgang werden die nicht zu druckenden Elemente der Übertragungsfolie entfernt (entgittert). Je nach Beschaffenheit des zu bearbeitenden Textiles und je nach Hersteller werden handelsübliche Thermotransferpressen auf eine Flocktemperatur von 140–180 °C eingestellt. Bei mittlerem Druck von ca. 2–3 bar dauert der Pressvorgang dann zwischen 10 und 20 s. Je nach Hersteller wird die Trägerfolie heiß oder kalt abgezogen. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass nur durch einen Vorversuch mit dem gewünschten Textil das bestmögliche Ergebnis zum Vorschein kommt, da Einstellungen der Thermotransferpresse ggf. korrigiert werden müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Multicolor.", "content": "Beim Mehrfarben-Flock wird zuerst der Klebstoff auf die volle Motiv-Fläche aufgetragen und dann nacheinander bestimmte Bereiche durch ein Sieb mit dem gewünschten Flock beflockt. Durch die Aufeinanderfolge von verschiedenen Sieben entstehen so mehrfarbige grafische Motive (vgl. Siebdruck). Ein anderer Ansatz ist die neue UnikatFlock-Technologie, bei der eine blickwinkelabhängige Farbwirkung zustande kommt, die vom dreidimensionalen Charakter der beflockten Oberfläche herrührt.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Beflockt werden können alle Materialien und Werkstücke, auf denen der Klebstoff haftet, vom T-Shirt bis hin zu Handschuhkästen. Bei der Textilbeflockung wird eine Flockfolie mit einem Motiv ausgeplottet und auf die Textilen heiß transferiert. Auf diese Weise können alle Textilien aus 100 % Baumwolle und Baumwollmischgewebe mit Polyester oder Acryl beflockt werden. Für den Heißtransfer sind Nylongewebe sowie Gewebe mit einer wasserabweisenden Imprägnierung nicht geeignet. Textilbeflockung ist eine sehr hochwertige Textildruckvariante. Sie zeichnet sich durch ihre hohe Waschbeständigkeit und Lichtechtheit aus. In der Regel halten diese Drucke deutlich länger als die eigentlich zu bedruckende Textilie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Flockfaser (kurz \"Flock\") werden Fasern von geringer Länge (ca. 1 bis 5 mm) bezeichnet. Bei der elektrostatischen Beflockung werden diese Millionen von Fasern in einem elektrischen Feld auf ein mit Klebstoff beschichtetes Substrat aufgebracht. Dabei sorgen die Feldlinien dafür, dass sich alle Fasern senkrecht ausrichten und so eine gleichmäßige, textile Oberfläche erzeugen. Durch die heute verwendeten Klebstoffe sind Beflockungen sehr strapazierfähig und abriebbeständig. Abhängig von Faserstärke und -länge kann entsprechend der gewünschten Funktion, Optik oder Haptik, eine samtweiche bis hart-abrasive Oberfläche erstellt werden.", "tgt_summary": null, "id": 1546070} {"src_title": "Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tätigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Projektbüro.", "content": "Ein Projektbüro unterstützt die Projektleitung bei Planungs-, Erfassungs- und Informationsaufgaben, deckt alle entwicklungsflankierenden und -betreuenden Aufgaben ab und bewahrt damit den Gesamtblick auf das Projekt. Darüber hinaus ermöglicht die Arbeit des Projektbüros auch die einheitliche und gleichwertige Durchdringung der Prozesse mit Projektmanagement-Know-how. Es wird gewährleistet, dass in allen Projekten dieselben Methoden und Werkzeuge angewendet werden. Auf dieser Basis ist das Projektbüro im Rahmen seiner projektübergreifenden Tätigkeit in der Lage, die verschiedenen Projektinformationen auf einer höheren Ebene zusammenführen und – entsprechend aufbereitet – jederzeit zur Verfügung zu stellen. Zielsetzung des Projektbüros ist hierbei die effektive, sach-, termin- und kostengerechte Abwicklung aller Projekte in einer Organisation unter Berücksichtigung der Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Projekten durch gemeinsame Ressourcennutzung, aufgabenbezogene Abhängigkeiten und Projektpriorisierung. Das Projektbüro unterstützt die Umsetzung einer einheitlichen, projektübergreifenden, methodisch strukturierten und damit reproduzierbaren Vorgehensweise und trägt somit unmittelbar zur Qualitäts- und Erfahrungssicherung der Organisation bei. Des Weiteren ist der Aufbau eines Projektbüros für Organisationen, in denen sich die systematische Etablierung von Strukturen und Methoden noch in der Realisierungsphase (z. B. Prozesseinführung) befindet, optimal dazu geeignet, Prozesse in Bereichen einzuführen, in denen bislang noch keine solchen vorhanden sind. \"Planungsaufgaben\" (z. B. Unterstützung und Mitarbeit beim Strukturieren des Projektes, Unterstützung bei Wirtschaftlichkeitsanalyse, Erstellung/Aktualisierung von Aufwands- und Terminplänen, Simulation von Netzplanvarianten, Aufzeigen kritischer Projektteile etc.) \"Erfassungsaufgaben\" (z. B. Projektstammdaten erfassen, Stundenkontierungsbelege erzeugen, verteilen und einsammeln, Terminrückmeldedaten erfassen etc.) \"Informationsaufgaben\" (z. B. Projektdaten-Auswertungen generieren, Projektpläne und Projektberichte erstellen, Pläne drucken und verteilen, Entscheidungsunterlagen für die Projektleitung vorbereiten, Projektberichte für die Bereichsleitung erstellen, Projektdatenbasis aufbauen und aktualisieren, Informationen für die Erfahrungsdatenbank aufbereiten etc.) Die Arbeitsweise eines Projektbüros zeichnet sich durch ständige Vor-Ort-Verfügbarkeit als Ansprechpartner für die operativen Projektleiter aus. Dabei bietet das Projektbüro administrative Unterstützung und Coaching der Projektleiter. Die Verwendung und Weiterentwicklung bereits existierender Dokumentvorlagen, der Aufbau eines einheitlichen Berichtswesens sowie die Benutzung von Standardtools und die Einbindung der unternehmensspezifischen IT-Infrastruktur gewährleisten eine effektive und kostenoptimierte Unterstützung der Projektleitung.", "section_level": 2}, {"title": "Project Management Office.", "content": "Zusätzlich zu den administrativen Aufgaben eines Projektbüros übernimmt ein PMO häufig folgende Aufgaben:", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftlichkeit.", "content": "Aufgrund der unterschiedlichen Tätigkeitsfelder eines Projektbüros muss es hinsichtlich der Anzahl und Qualifikation der Mitarbeiter adäquat ausgestattet sein. So sollte ein Projektbüro für ein großes Entwicklungsprojekt mindestens über jeweils einen Projektorganisator, Netzplantechniker (Termin-Controlling) und Sachbearbeiter für Stundencontrolling verfügen. Die absolute Anzahl der Mitarbeiter eines Projektbüros hängt sowohl von der PM-Durchdringung im betreffenden Entwicklungsbereich, als auch von der Größe des Projekts bzw. der parallel zu betreuenden Projekte ab. Auch können die genannten Aktivitäten in einem kleinen Projektbüro auf weniger Mitarbeiter konzentriert werden, wenn die einzelnen Tätigkeiten nicht jeweils einen Full-Time-Job darstellen. Eine Kostenreduzierung der anteiligen Projektmanagementkosten pro Projekt ist auch hier von der Größenordnung und Komplexität des Projektes abhängig und wird in der folgenden Grafik dargestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Projektbüro (auch \"Project Office, PO\") ist ein Teil des Projektmanagement (PM)-Teams und übernimmt innerhalb eines Projektes alle entwicklungsflankierenden und -betreuenden Aufgaben. Der Vorteil eines projektübergreifend und zentralisiert arbeitenden Projektbüros liegt dabei in der optimalen Auslastung des PM-Personals bei gleichzeitiger Entlastung der Spezialisten von projektadministrativen Tätigkeiten. ", "tgt_summary": null, "id": 1821010} {"src_title": "Drogenbesitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Benedetto Aloisi Masella besuchte das Seminar von Ferentino und das Almo Collegio Capranica, er studierte an mehreren Universitäten Roms die Fächer Philosophie und Katholische Theologie. Am 1. Juni 1902 empfing er durch seinen Onkel, Kardinal Gaetano Aloisi Masella, das Sakrament der Priesterweihe. Nach weiterführenden Studien trat er 1906 in den diplomatischen Dienst des Vatikans und arbeitete zunächst im Vatikanischen Staatssekretariat. Von 1908 bis 1919 war er Mitarbeiter der Apostolischen Nuntiatur in Portugal. Nach seiner Ernennung zum Titularerzbischof von \"Caesarea in Palaestina\" und zum Apostolischen Nuntius in Chile spendete ihm am 21. Dezember 1919 Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren Erzbischof Sebastião Leite de Vasconcellos, emeritierter Bischof von Beja, und Antonio Maria Iannotta, Bischof von Sora, Aquino e Pontecorvo. Am 26. April 1927 ernannte ihn Papst Pius XI. zum Apostolischen Nuntius in Brasilien. Pius XII. nahm Aloisi Masella am 18. Februar 1946 als Kardinalpriester mit der Titelkirche \"Santa Maria in Vallicella\" in das Kardinalskollegium auf. Bereits am 21. Juni 1948 wurde Masella zum Kardinalbischof von \"Palestrina\" erhoben. 1946 vertrat Masella den Papst bei den Feierlichkeiten anlässlich der Krönung Unserer Lieben Frau von Fatima. Papst Pius XII. ernannte ihn 1954 zum Präfekten der Kongregation für die Ordnung der Sakramente, die er bis 1968 leitete. Im Juli 1955 nahm Kardinal Masella als päpstlicher Legat am 36. Eucharistischen Weltkongress in Rio de Janeiro teil. Am 9. Oktober 1958 wurde er Camerlengo der Heiligen Römischen Kirche und leitete als solcher die vatikanische Administration während der Sedisvakanzen von 1958 und 1963. Er war Teilnehmer des Konklave von 1958, bei dem Papst Johannes XXIII. gewählt wurde. In den Jahren 1962 bis 1965 war Kardinal Masella Konzilsvater beim Zweiten Vatikanischen Konzil. Er nahm ferner am Konklave 1963 teil, aus dem Paul VI. als Papst hervorging. Benedetto Aloisi Masella starb am 30. September 1970 in Rom an einer Nierenerkrankung und wurde in der Kathedrale von Pontecorvo beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benedetto Kardinal Aloisi Masella (* 29. Juni 1879 in Pontecorvo, Provinz Frosinone, Italien; † 30. September 1970 in Rom) war ein vatikanischer Diplomat und später ein Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 709621} {"src_title": "Gardy Granass", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "InfiniBand benutzt bidirektionale Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zur latenzarmen Datenübertragung mit Verzögerungszeiten unter 2 μs, und erreicht theoretische Datenübertragungsraten pro Kanal zwischen 2,5 GBit/s (SDR) und 50 Gbit/s (HDR) in beide Richtungen. Bei InfiniBand können mehrere Kanäle zur Skalierung in einem Kabel transparent gebündelt werden. Üblich sind vier Kanäle, für Verbindung mit höheren Anforderungen an den Durchsatz wie bei Switched Fabric sind auch Kanalbündelungen von beispielsweise 12 Kanälen und mehr üblich. Normalerweise wird InfiniBand über Kupferkabel übertragen, wie sie auch für 10-Gigabit-Ethernet verwendet werden. Damit sind Übertragungsstrecken bis zu 15 Meter möglich. Müssen längere Strecken überbrückt werden, kann auf fiberoptische Medienkonverter zurückgegriffen werden, welche die InfiniBand-Kanäle auf einzelne Faserpaare umsetzen. Hierbei kommen optische Flachbandkabel mit MPO-Steckern zum Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzbereiche.", "content": "Die Einsatzgebiete von InfiniBand reichen von Bussystemen bis zu Netzwerkverbindungen. Ähnlich wie HyperTransport konnte es sich allerdings nur schwer als Bussystem durchsetzen und wird daher zurzeit meist nur als Cluster-Verbindungstechnik benutzt. Eine Ausnahme sind hier IBM-Mainframe-Systeme \"System z\" ab der Modellreihe \"z10\", welche z. B. über 24 InfiniBand-Host-Bus-Kanäle mit jeweils 6 GB/s verfügen. Der große Vorteil von InfiniBand gegenüber gebräuchlichen Techniken wie TCP/IP-Ethernet liegt dabei in der Minimierung der Latenzzeit durch Auslagern des Protokollstacks in die Netzwerk-Hardware. Verschiedene Rechenknoten werden dabei durch InfiniBand-Kabel und spezielle Switches verbunden; als Netzwerkkarten kommen sogenannte HCAs () zum Einsatz. Es stehen unterschiedliche Verbindungsmodi zur Verfügung, u. a. \"RDMA Write/RDMA Read\" sowie einfache \"Send-/Receive\"-Operationen. Um zeitaufwendige Wechsel zwischen Betriebssystem- und Benutzerkontext zu vermeiden, wie dies beispielsweise bei Sockets der Fall ist, werden zunächst die für die Benutzung vorgesehenen Speicherbereiche bei der Karte registriert. Dies ermöglicht der Karte, die Übersetzung von virtuellen Adressen in physikalische Adressen selbst vorzunehmen. Beim Senden von Daten wird durch die Zuordnung („“) verschiedener Kontrollregister des HCAs in den Speicher des Prozesses (Doorbell-Mechanismus) die Sendeoperation ohne Umweg über den Betriebssystemkern vorgenommen – der HCA holt sich die Daten aus dem Hauptspeicher durch Ansteuerung des DMA-Controllers. Das (wahlweise verlässliche oder nicht verlässliche) Versenden der so auf dem HCA vorhandenen Daten wird durch den Protokollstack der Karte übernommen. Die Karte verwaltet hierzu eine Übersetzungstabelle, auf die mit dem Benutzer beim Registrieren eines Speicherbereiches zurückgegebenen Indizes zugegriffen wird. Um die Latenzzeiten weiterhin zu minimieren, stellt InfiniBand zwei Verbindungsmodi zur Verfügung, die Daten in den Hauptspeicher eines anderen Knotens übertragen oder von dort lesen, ohne das Betriebssystem oder den Prozess auf der Gegenseite zu involvieren. Diese beiden Operationen werden als \"RDMA Write/RDMA Read\" () bezeichnet. Zudem stellt InfiniBand zwei Modi für die Realisierung von Sperrmechanismen zur Verfügung: Atomic Compare&Swap sowie Atomic Fetch&Add. Mit diesen können beispielsweise Semaphore implementiert werden; sie finden u. a. in verteilten Datenbanken Anwendung.", "section_level": 1}], "src_summary": "InfiniBand ist eine Spezifikation einer Hardwareschnittstelle zur seriellen Hochgeschwindigkeitsübertragung auf kurzen Distanzen mit geringer Latenz. Sie wird bevorzugt in Rechenzentren verwendet, beispielsweise für die Verbindungen der Server in Computerclustern untereinander und zur Verbindung zwischen Servern und benachbarten Massenspeichersystemen wie Storage Area Networks (SAN). ", "tgt_summary": null, "id": 261336} {"src_title": "Peacehaven", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Arbeiterinnen und Drohnen der Gallischen Feldwespe erreichen eine Körperlänge von 11 bis 15 mm, Königinnen werden etwa 18 mm lang. Auf dem Hinterleib (Abdomen) haben sie ein sehr variables, gelb-schwarzes Muster. Auf dem zweiten Hinterleibssegment (Abdominaltergit) sind zwei auffällige gelbe Flecken erkennbar, während die anderen Tergiten gelb gestreift sind. Die Unterseite des letzten Hinterleibssegmentes ist gelb. Meist ist der Kopfschild (Clypeus) vollkommen gelb, bei südlicheren Individuen auch mit einem schwarzen Fleck in der Mitte versehen. Die Gallische Feldwespe unterscheidet sich von den übrigen mitteleuropäischen Faltenwespen durch ihre recht langen Beine, die beim Fliegen auffallend nach unten hängen. Die Beine weisen am unteren Drittel eine deutliche Orangefärbung auf, ebenso sind die Antennen ab dem dritten Glied gelborange gefärbt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Sehr bemerkenswert ist der anhaltende Ausbreitungstrend der Wespenart in den Norden Europas. Bis vor wenigen Jahren war in Norddeutschland noch kein Vorkommen bekannt; seit dem Ende des 20. Jahrhunderts dehnte sie ihr Verbreitungsgebiet bis nach Dänemark aus. In Süd-, Zentraleuropa und Asien heimisch, sind sie mittlerweile auch nach Japan, Australien, Nordamerika und Chile verschleppt worden; auch dort haben sie sich schon sehr verbreitet. Die Tiere bewohnen offenes und warmes Gelände, wie Wiesen und buschreiche Heiden, und bauen ihre Nester auch gerne im Siedlungsbereich der Menschen. Sie kommen dort regelmäßig bis häufig vor und fliegen von Mitte März bis September.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Die sehr nützlichen Gallischen Feldwespen verteidigen sich häufig nur bei massiven Störungen z. B. durch den Menschen. Ansonsten sind sie sehr friedlich.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Sie ernähren sich räuberisch von anderen Insekten und Spinnen, aber auch von Blütennektar.", "section_level": 1}, {"title": "Nestbau und Fortpflanzung.", "content": "Gewöhnlich wird das Nest der Gallischen Feldwespe im Frühling von einer Jungkönigin oder meist von mehreren gemeinschaftlich gegründet. Als Bausubstanz wird Holzkitt gebraucht, der aus Holz vertrockneter Pflanzenstängel und dem Sekret der Speicheldrüsen gemischt wird. Das kleine, mantellose (nach außen offene Wabe) Nest wird an einem Neststiel (als Engstelle gute Verteidigungsmöglichkeiten) zumeist in Gebäuden oder außerhalb an einem Stängel oder Stein vertikal gebaut und besteht aus etwa 50 Zellen, es kann aber auch manchmal bis zu 150 Zellen beinhalten und erreicht einen Durchmesser von etwa 10 cm. Gelegentlich werden Nester auch in Hohlräumen gebaut, beispielsweise in Metallrohren von Brückengeländern. Das Nest wird von bis zu etwa 30 Arbeiterinnen betreut. Es ist den Arbeiterinnen möglich, die Temperatur im Nest zu regeln: bei Hitze nehmen sie an stehenden Gewässern oder anderen Wasservorkommen Wasser auf und spucken es aufs Nest, dann wird es kühlend mit den Flügeln befächelt; bei Kälte zittern sie mit den Muskeln und geben somit Wärme ab. Kurz nach der Eiablage frisst die stärkste Königin die Brut der Konkurrentinnen, bis diese die Eiablage aufgeben und sich nur noch als Arbeiterinnen betätigen. Sollte das stärkste Weibchen sterben, folgt das zweitstärkste an ihre Position. Die Arbeiterinnen füttern die Larven und ihre Königin mit Insekten (überwiegend Fliegen) und Spinnen, die sie erst zerkauen und in Kugelform weitergeben. Ab Anfang Juni schlüpfen die ersten Arbeiterinnen und ab Ende Juli Weibchen und Männchen der nächsten Generation aus den Waben. Im September verenden die Gallischen Feldwespen, nur die Jungköniginnen überwintern.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheiten und Parasiten.", "content": "Die Gallische Feldwespe kann von parasitoiden Fächerflüglern der Art \"Xenos vesparum\" befallen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gallische Feldwespe (\"Polistes dominula\", Syn.: \"P. gallica\"), auch Französische Feldwespe oder Haus-Feldwespe genannt, zählt innerhalb der Familie der Faltenwespen (Vespidae) zur Gattung \"Polistes\".", "tgt_summary": null, "id": 1829270} {"src_title": "1. Sinfonie (Mahler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beginn und erste Erfolge (1992–1999).", "content": "Veerpalu nahm bei den Olympischen Spielen 1992 im französischen Albertville erstmals an einem internationalen Skilanglaufwettbewerb teil. Über die 10 Kilometer in der klassischen Technik konnte er mit Platz 21 einen Achtungserfolg verbuchen. Im anschließenden Verfolgungswettbewerb über die 15 Kilometer Freistil fiel er auf den 42. Platz zurück. Über die 50 Kilometer klassisch belegte er den 44. Platz. In der darauffolgenden Saison startete er erstmals im Skilanglauf-Weltcup, konnte sich aber nur im hinteren Teilnehmerfeld platzieren. Sein bestes Resultat war der 81. Platz über die 15 Kilometer klassisch im österreichischen Ramsau. Veerpalu nahm auch bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1993 im schwedischen Falun teil und erkämpfte mit dem 31. Platz über die 30 Kilometer in der klassischen Technik sein bestes Saisonresultat. Bei den Olympischen Spielen 1994 im norwegischen Lillehammer belegte er über den 50 Kilometer klassischen den 26. Platz. Erst in der Saison 1994/95 gelang es Veerpalu auch im Weltcup unter die besten Dreißig vorzudringen und Weltcuppunkte zu erzielen. Am 4. Februar 1995 belegte er den 25. Platz über die 30 Kilometer klassisch im schwedischen Falun. Der Durchbruch in die Weltspitze gelang ihm aber erst in der Saison 1997/98, als er sich im schweizerischen Davos mit Platz sechs über die 30 Kilometer in der klassischen Technik erstmals unter den besten Zehn eines Weltcupwettbewerbs platzieren konnte. Bei den Olympischen Spielen 1998 im japanischen Nagano konnte mit Platz acht über den 10 Kilometer klassisch dieses gute Resultat bestätigen. Ein Jahr später erkämpfte er sich bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1999 im österreichischen Ramsau seine erste internationale Medaille. Hinter dem Finnen Mika Myllylä gewann er die Silbermedaille über die 50 Kilometer in der klassischen Technik.", "section_level": 2}, {"title": "Weltmeistertitel und erster Olympiasieg (2001–2004).", "content": "In der Saison 2000/01 verpasste Veerpalu bei seinem Heimweltcup in Otepää als Vierter knapp das Podium. Auch eine Woche später zu Beginn der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2001 im finnischen Lahti verfehlte er als Fünfter über die 15 Kilometer klassisch knapp eine weitere Medaille bei Weltmeisterschaften. Am 19. Februar 2001 jedoch gewann er das Rennen über die 30 Kilometer in der klassischen Technik mit 0,2 Sekunden Vorsprung auf den Norweger Frode Estil und wurde somit der erste estnische Weltmeister im Skilanglauf. Im darauffolgenden Jahr bestätigte Veerpalu dieses Resultat bei den Olympischen Spielen 2002 im US-amerikanischen Salt Lake City. In seinem ersten Wettbewerb, den 15 Kilometer in der klassischen Technik, am 12. Februar 2002 gewann er wiederum die Goldmedaille vor dem Norweger Frode Estil und seinem estnischen Landsmann Jaak Mae. Diesmal siegte er allerdings mit einem deutlichen Vorsprung von 36 Sekunden. Der Sieg in diesem Wettbewerb machte Veerpalu zum ersten estnischen Olympiasieger bei Olympischen Winterspielen. Elf Tage später gewann er hinter dem Russen Michail Iwanow die Silbermedaille über die 50 Kilometer klassisch. Veerpalu startete erfolgreich in die Saison 2002/03. Bei seinem Heimatweltcup in Otepää belegte er den dritten Platz und konnte am 15. Februar 2003 im italienischen Asiago kurz vor den Weltmeisterschaften seinen ersten Weltcupwettbewerb gewinnen. Er siegte über die 10 Kilometer klassisch erneut vor dem Norweger Frode Estil. Dieser revanchierte sich bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2003 im italienischen Val di Fiemme und verwies Veerpalu im Zielsprint der 30 Kilometer klassisch, die als Massenstart ausgetragen wurden, auf den vierten Platz und sicherte sich die Bronzemedaille hinter seinen Landsmännern Thomas Alsgaard und Anders Aukland. Auch über die 15 Kilometer klassisch konnte Veerpalu keine weitere Medaille erkämpfen. Während sein Landsmann Jaak Mae hinter dem Deutschen Axel Teichmann die Silbermedaille erkämpfen konnte, musste sich Veerpalu mit dem achten Platz zufriedengeben. Eine Woche später gelang ihm im norwegischen Oslo sein zweiter Sieg in einem Weltcupwettbewerb über die 30 Kilometer klassisch. Im Gesamtweltcup konnte er sich in dieser Saison erstmals unter den besten Zehn platzieren und belegte den siebenten Gesamtrang. Mit zwei weiteren Siegen und zwei dritten Plätzen in Weltcupwettbewerben wurde die Saison 2003/04 zur erfolgreichsten Weltcupsaison für Veerpalu. Neben den Siegen in Davos und Nove Mesto und dem dritten Platz in Lahti jeweils über die 15 Kilometer in der klassischen Technik, gelang dem Distanzspezialisten beim Sprintwettbewerb in Val di Fiemme erstmals ein Podiumsplatz in einem Sprintwettbewerb. Am Ende der Saison belegte er erneut den siebenten Platz im Gesamtweltcup und den sechsten Platz im Distanzweltcup.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Olympiasieg und Verletzungspause (2005–2007).", "content": "In der Saison 2004/05 konnte Veerpalu in Otepää auch erstmals einen Sieg in seinem Heimatland feiern. Mit 42 Sekunden Vorsprung gewann er die 15 Kilometer in der klassischen Technik vor seinem langjährigen Kontrahenten Frode Estil und seinem estnischen Landsmann Jaak Mae. Während es Estil gelang bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2005 in Oberstdorf die 50 Kilometer klassisch für sich zu entscheiden, musste sich Veerpalu in dem Rennen, das in dem von ihm ungeliebten Massenstartmodus ausgetragen wurde, wie schon 2003 mit Platz vier begnügen. Seinen bislang letzten Weltcupsieg errang er am 12. März 2005 in Oslo. Er siegte vor dem Deutschen Jens Filbrich über die 50 Kilometer klassisch. Ein Jahr später gelang es Veerpalu bei seinem einzigen Start bei den Olympischen Spielen 2006 im italienischen Pragelato seine Goldmedaille über die 15 Kilometer klassisch zu verteidigen. Er siegte vor dem Tschechen Lukáš Bauer und dem Deutschen Tobias Angerer. Im Sommer 2006 musste sich Veerpalu einer Knie-Operation unterziehen, so dass er in der darauffolgenden Saison an keinem Weltcupwettbewerb teilnehmen konnte. Stattdessen startete er im Jahr nach seinem zweiten Olympiasieg bei einigen Wettbewerben des Skilanglauf-Marathoncups. In der Gesamtwertung dieser Wettkampfserie über Distanzen von 42 Kilometern und mehr konnte er den 13. Gesamtrang belegen.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr in den Weltcup und Karriereende nach positivem Dopingbefund (2008 bis 2011).", "content": "Veerpalu kehrte im Dezember 2007 in den Weltcup zurück und belegte über die 15 Kilometer klassisch in Davos den 21. Rang. Bei seinem zweiten Start, seinem Heimrennen in Otepää, feierte er als Vierter ein starkes Comeback. Auch zu Beginn der Saison 2008/09 bewies Veerpalu mit zwei siebenten Plätzen über 15 Kilometer klassisch, dass er auch im Alter von 37 Jahren noch zur Weltspitze zählt. Am 20. Februar 2009 krönte Veerpalu bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft sein Comeback mit dem Gewinn des Weltmeistertitels über 15 Kilometer im klassischen Stil. Zwölf Tage nach seinem 38. Geburtstag schrieb er sich damit als ältester Weltmeister aller Zeiten in die Geschichtsbücher des Skilanglaufsports ein. Auch im Verfolgungswettbewerb konnte er lange Anschluss an die Spitzengruppe halten. Am Ende belegte der Spezialist der klassischen Technik den 19. Platz. Im Teamsprint erreichte er zusammen mit Aivar Rehemaa die Finalläufe und belegte am Ende den achten Platz. Dieses Platzierung erreichte er auch mit dem estnischen Team im Staffelwettbewerb. Veerpalu konzentrierte sich in der Saison 2009/10 auf den 50 Kilometer klassisch Wettbewerb bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver. So bestritt er neben wenigen Wettkämpfen im Skilanglaufweltcup auch Isergebirgslauf, bei dem er den sechsten Platz belegen konnte. Bei seinem Heimweltcup in Otepää belegte er in Abwesenheit der Weltelite den zweiten Platz hinter Lukáš Bauer. Als letztes Vorbereitungsrennen vor den Olympischen Spielen bestritt er den Tartu Maraton, wo er den neunten Platz belegte. Er reiste spät zu den Wettkämpfen in Vancouver an und bestritt nur den 50 Kilometer klassisch Wettbewerb. Dort gehört er bis zum Ende der Spitzengruppe an, konnte jedoch im Endspurt nicht mit den jüngeren Läufern mithalten und überquerte als Sechster die Ziellinie. Zum Abschluss der Saison überzeugte er beim Verfolgungswettbewerb in Lahti mit dem sechsten Platz und beim Prolog des Weltcup-Finales, wo er den siebenten Platz belegte. Auch in der Saison 2010/11 nimmt Veerpalu an Weltcupwettbewerben teil. In Kuusamo und Davos belegte er über 10 bzw. 15 Kilometer klassisch jeweils den 29. Platz. In Otepää bewies er mit Platz fünf über 15 Kilometer klassisch erneut, dass er auch für die Nordischen Skiweltmeisterschaften 2011 in Oslo zu den Favoriten gezählt werden muss. Kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft erkrankte er jedoch an einer Atemwegsinfektion und musste das Trainingslager beenden. Am 23. Februar 2011 sagte er die Teilnahme an der Weltmeisterschaft ab und gab das Ende seiner sportlichen Karriere bekannt. Am 7. April 2011 wurde bekannt, dass am 14. Februar in einer Dopingprobe ein erhöhter Wert von Wachstumshormonen festgestellt wurde. Die FIS sperrte ihn für drei Jahre. Der Internationale Sportgerichtshof hob die Sperre aber 2013 wegen Zweifel an den statistischen Methoden der WADA auf.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Veerpalu ist verheiratet und lebt mit seiner Frau Angela und den fünf gemeinsamen Kindern Andreas (* 1994), Anette (* 1996), Anders, Anlourdees und Andorres (* 2011) im estnischen Wintersportzentrum Otepää. Seine ältesten Kinder Andreas und Anette haben das sportliche Talent von ihrem Vater geerbt und konnten schon erste Erfolge bei estnischen Meisterschaften im Jugendbereich verbuchen. Im März 2011 gewann Anette Veerpalu im Alter von 14 Jahren gemeinsam mit Triin Ojaste den estnischen Meistertitel im Teamsprint der Damen. Einen Tag später gewann sie mit der Staffel ihren weiten Titel im Seniorenbereich. Andreas, der im norwegischen Meråker das Skigymnasium besucht und dort unter anderem von Frode Estil trainiert wird, nahm an den Olympischen Jugend-Winterspielen 2012 in Innsbruck teil. Über 10 Kilometer klassisch und im Staffelwettbewerb belegte er den achten Platz. Im Sprintwettbewerb wurde er 15.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrus Veerpalu (* 8. Februar 1971 in Pärnu, Estland) ist ein ehemaliger estnischer Skilangläufer. Der Spezialist der klassischen Technik gewann 2001 als erster Este eine Goldmedaille bei Weltmeisterschaften im Skilanglauf und wurde 2002 der erste estnische Goldmedaillengewinner bei Olympischen Winterspielen.", "tgt_summary": null, "id": 2466297} {"src_title": "LVR-Freilichtmuseum Kommern", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren als Sohn eines jüdischen Komponisten, zeigte Cobb bereits in jungen Jahren ein Talent als Violinist, doch vereitelte eine schwere Handverletzung eine Karriere als Musiker. Im Alter von 17 Jahren verließ er sein Elternhaus und ging nach Hollywood, wo er jedoch zunächst erfolglos blieb. Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt studierte Cobb am New York College; nebenbei arbeitete er als Sprecher in Rundfunk-Hörspielen. 1931 erfolgte eine Anstellung am Pasadena Playhouse und 1935 ein Engagement am Group Theatre in New York. Das Group Theatre machte sich einen Namen durch sozial engagierte Theaterproduktionen. Unter Elia Kazans Regie spielte Cobb 1936 in Kurt Weills erster ausschließlich amerikanischen Produktion \"Johnny Johnson\". Erfolgreich war er unter anderem auch 1949 als Darsteller des Willy Loman in der Uraufführung von Arthur Millers Stück \"Tod eines Handlungsreisenden\", das Kazan inszenierte. 1966 spielte Cobb diese Rolle auch in einer Fernsehaufzeichnung. Nachdem er 1934 erstmals im Abspann ungenannt eine kleine Filmrolle hatte, bekam er ab 1939 auch erste größere Rollen beim Film und wurde in Folge zu einem gefragten Charakterdarsteller. Er verkörperte vorwiegend dominante und autoritäre Persönlichkeiten, darunter in einer Reihe von Film noir-Produktionen wie \"Johnny O’Clock\", \"Kennwort 777\" und \"Gefahr in Frisco\". Er stellte dort in Nebenrollen schon früh häufiger Charaktere dar, die deutlich älter als er selbst waren. Wie vielen seiner Gefährten des Group Theatre wurde auch Cobb vorgeworfen, Kommunist oder deren Sympathisant zu sein. Zwei Jahre lang weigerte er sich zunächst, vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe auszusagen. Als seine Karriere durch Aufnahme auf eine Schwarze Liste einbrach, sagte er aus und gab die Namen von 20 Angehörigen der Kommunistischen Partei preis. Nach seiner „Rehabilitation“ fand er wieder Arbeit in Hollywood und arbeitete mit Elia Kazan und Budd Schulberg, beides Regisseure, die sich aussagefreudig vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe zeigten, zusammen. Cobb lieferte herausragende darstellerische Leistungen, so etwa in \"Die Faust im Nacken\" (1954) und in \"Die zwölf Geschworenen\" (1957). 1960 wirkte er in der Literaturverfilmung \"Exodus\" mit und spielte den Vater von Ari Ben Canaan (Paul Newman). Ab 1962 stellte Cobb in der Fernsehserie \"Die Leute von der Shiloh Ranch\" fünf Jahre lang den Richter Henry Garth dar. Nachdem er die Serie verlassen hatte, drehte er wieder verstärkt Kinofilme, darunter auch mehrere Mafiafilme in Italien. In der Serie \"Die jungen Anwälte\" war er 1970 nochmals in einer Fernsehhauptrolle zu sehen. In dem Film \"Der Exorzist\" spielte er seine letzte größere Rolle als Polizeileutnant William Kinderman. Im Laufe seiner Karriere war Cobb zweimal für einen Oscar nominiert, als Bester Nebendarsteller in \"Die Faust im Nacken\" und in \"Die Brüder Karamasow\", sowie jeweils für einen Golden Globe in \"Die zwölf Geschworenen\" und in \"Wenn mein Schlafzimmer sprechen könnte\". Für seine Leistung in \"Exodus\" war er für einen Laurel Award nominiert. Eine seiner letzten wichtigen Rollen hatte er 1973 als Polizeiermittler in dem Horrorklassiker \"Der Exorzist\" von William Friedkin. Lee J. Cobb starb 1976 im Alter von 64 Jahren an einem Herzinfarkt. Er war von 1940 bis zur Scheidung 1952 mit der Schauspielerin Helen Beverly verheiratet und hatte mit ihr zwei Kinder, darunter die Schauspielerin Julie Cobb. 1957 heiratete er die Lehrerin Helen Brako Hirsch, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet war und zwei weitere Kinder hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Lee J. Cobb wurde für die wichtigsten amerikanischen Film- und Fernsehpreise mehrfach nominiert, konnte aber nie einen von ihnen gewinnen. Oscars Golden Globe Awards Emmy Awards", "section_level": 1}], "src_summary": "Lee J. Cobb, eigentlich \"Leo Jacoby\" (* 8. Dezember 1911 in New York City; † 11. Februar 1976 in Woodland Hills, Kalifornien), war ein US-amerikanischer Schauspieler. Cobb zählte zu den führenden Charakterdarstellern und spielte oft mürrische oder dominante Männer. Seine bekanntesten Rollen sind der korrupte Gewerkschaftsboss Johnny Friendly in \"Die Faust im Nacken\" und der aufbrausende „Geschworene Nr. 3“ in \"Die zwölf Geschworenen\".", "tgt_summary": null, "id": 1287119} {"src_title": "Josef Clemens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Donja Stubica liegt etwa 40 Kilometer nördlich von Zagreb am nördlichen Bergabhang der Medvednica. Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche von 44,6 km2. Es erstreckt sich vom Berg \"Medvednica\" bis zur weiten Ebene des Flusses \"Krapina\".", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Stadt besteht aus zehn Orten: \"Donja Podgora\", \"Donja Stubica\", \"Gornja Podgora\", \"Hižakovec\", \"Hruševec\", \"Lepa Ves\", \"Matenci\", \"Milekovo selo\", \"Pustodol\" und \"Vućak\". Der größte dieser Orte ist Donja Stubica. Das vollständige Stadtgebiet mit Umgebung wird \"Grad Donja Stubica\" genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die Region weist ein kontinentales Klima auf. Die Winter sind meist recht mild, die Sommer mäßig warm. Der Herbst ist in der Regel wärmer als das Frühjahr. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt zwischen 9,3 und 10,6 °C. Die Durchschnittstemperatur im Juli liegt unter 22 °C. Der kälteste Monat ist der Januar mit durchschnittlich –2 °C. Die Niederschläge erreichen ihr Maximum von Mai bis Juli. Die geringsten Niederschläge gibt es im Februar und März. Diese Verteilung der Niederschläge wirkt sich positiv auf die Landwirtschaft aus. Im Durchschnitt über mehrere Jahre wurden Niederschläge von etwa 1.000 Millimeter in den Niederungen, 1.200 Millimeter auf den Hügeln und 1.400–1.500 Millimeter in den höchsten Regionen gemessen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Die Stadt grenzt im Norden an die Stadt Zabok und die Gemeinde Bedekovčina, im Nordwesten an die Stadt Oroslavje, im (Süd-)Westen an die Gemeinde Stubičke Toplice, im Süden an die Stadt Zagreb und im Osten an die Gemeinde Gornja Stubica an.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort Donja Stubica wurde 1209 von Andrije II. gegründet. 1573 fand hier der kroatisch-slowenische Bauernaufstand unter der Führung von Matija Gubec statt. Zum historischen Erbe Donja Stubicas gehören neben zahlreichen weltlichen und geistlichen Kulturdenkmalen auch vier bedeutende archäologische Funde. Aufgrund der historischen Bedeutung erhielt Donja Stubica Anfang 1997 die Stadtrechte.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Im 19. Jahrhundert war Hrvatsko Zagorje das am stärksten besiedelte Gebiet Kroatiens. Von 1857 bis 1931 stieg die Zahl der Einwohner, dann geriet diese Entwicklung ins Stocken. Von 1953 bis 1971 nahm die Bevölkerung rapide ab: Die Geburtenrate ging zurück, auch ein langer Prozess der Abwanderung wirkte sich aus. Von 1857 bis zur jüngsten Volkszählung im Jahr 2001 verzeichnete Stadt Donja Stubica einen kontinuierlichen Anstieg der Bevölkerung. Anders als die Gespanschaft konnte die Stadt Donja Stubica ihre Bevölkerung in den letzten Jahren steigern. Sie ist eine der wenigen selbst verwalteten Kommunen mit positiver Bevölkerungsentwicklung. Bei der Volkszählung 2011 wurden 5.680 Einwohner ermittelt. Die meisten davon entfielen auf den Hauptort Donja Stubica (2.200). Die Bevölkerungsdichte ist relativ hoch. Donja Stubica hat 134,8 Einwohner/km2 und liegt damit sowohl über der Gespanschaft (115,7 Einwohner/km2) als auch über dem Landesdurchschnitt von 78,5 Einwohner/km2.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "Dem kroatisch-slowenischen Bauernaufstand ist ein Museum gewidmet. Es wurde 1973 zum 400. Jahrestag des Bauernaufstandes gegründet und war sowohl als historisches Museum als auch als Gedenkstätte konzipiert. Das Museum ist im \"Oršic-Herrenhaus\" in Gornja Stubica untergebracht, einer der wenigen feudalen Residenzen, die in der Zeit des Sozialismus für die Öffentlichkeit zugänglich waren. Neben Text- und Bildtafeln sowie musealen Objekten enthielt das Museum auch maßstabgetreue Modelle, Projektionen und Videos, die in Kroatien damals ungewöhnlich waren. Die Ausstellung war teilweise ideologisch gefärbt. Zu Beginn des Jahres 2002 eröffnete das Museum der Bauernaufstände mit einer grundlegend erneuerten Ausstellung. Das zentrale Thema der Revolte wird nun in einen historischen Zusammenhang eingebettet, der von der Feudalherrschaft des späten Mittelalters bis zur Abschaffung der Leibeigenschaft im Jahr 1848 reicht. Der Verein \"Kajkavijana\" tritt für die Bewahrung und Förderung des kajkavischen Dialektes ein, der nördlich der Kupa und der oberen Save gesprochen wird. Damit pflegt er das traditionelle Erbe der Region, ebenso wie der \"Kultur-Kunst-Verein Stubica\". Die Dauerausstellung \"Kajkaviana Croatica\" im Herrenhaus \"Stubički Golubovec\" gibt seit 2002 einen Überblick über die kajkavische schriftliche und mündliche Literatur. Die Ausstellung präsentiert etwa 50 Kunstwerke aus der Sammlung von Dr. Antun Bauer, der einen Teil seiner Sammlung zeitgenössischer Kunst der Stadt Donja Stubica übergeben hat. Auch die Grundschule in Gornja Stubica bemüht sich um die Bewahrung der traditionellen Kultur. Dabei hat sich eine ethnographische Sammlung angesammelt, die im Erdgeschoss der Schule ständig ausgestellt wird. Die Grundschule in Donja Stubica sammelt ebenfalls Gegenstände im Zusammenhang mit den lokalen Traditionen und der Gründung der ersten Schule in der Stubica-Region. Die Künstlerkolonie Pihači in Stubičke Toplice versammelt jedes Jahr zahlreiche Kunstliebhaber, hauptsächlich Amateure.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "An den Bauernaufstand und andere historische Ereignisse der Region erinnern Veranstaltungen im Sinn der Living History. Am Anfang stand das Projekt „Das Mittelalter in Hrvatsko Zagorje“, das neues Leben in die Burgen in der Region bringen sollte. Höhepunkt war und ist ein Ritterturnier in Gornja Stubica. Die Besucher können sich aktiv am Programm beteiligen. Davon verspricht sich die Stadt auch wirtschaftliche und touristische Chancen. Zum Jahrestag des Bauernaufstandes organisiert das Museum auch eigene Veranstaltungen, die historische Szenen und Charaktere nachempfinden. Im Februar endet die Veranstaltung mit der Rekonstruktion der \"Schlacht bei Stubica\". Daraus entstanden lokale Vereine wie die \"Ritter des goldenen Kelchs\" und \"Tahys Schützen\", die mittelalterliche Fertigkeiten und Bräuche auf vielen Veranstaltungen in Kroatien darstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "In Donja Stubica und der Region sind viele kleine und mittelständische Unternehmen des Handels und des Tourismus ansässig. Die Firmen \"Metalis\", \"Hidraulika Kurelja\", \"Trgostil\", \"Frassinox\" und \"Perfa\" sind in Kroatien bekannt. Das Hotel \"Jezerčica\" wurde vor kurzem wiedereröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Das Straßennetz verbindet Donja Stubica mit den Nachbarregionen in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung, der Berg Medvenica bildet jedoch ein natürliches Verkehrshindernis in Richtung Zagreb. Die Autobahn A 2 Zagreb – Macelj ist ein Teil der europäischen Strecke E 59. Donja Stubica liegt an der Bahnlinie Zabok – Gornja Stubica.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Der lokale Radiosender \"Radio Stubica\" besteht seit 1971 und sendet ein 24-stündiges Programm auf UKW. Es ist in der Region Hrvatsko Zagorje und bis nach Zagreb zu empfangen. In Donja Stubica erscheinen zwei lokale Zeitschriften: \"Stubički glasnik\" und das humoristische Blatt \"Zagorski potepuh\".", "section_level": 2}, {"title": "Partnerstadt.", "content": "Partnerstadt von Donja Stubica ist seit September 2002 die Stadt Rodgau (Hessen).", "section_level": 1}], "src_summary": "Donja Stubica ist eine Stadt in der kroatischen Gespanschaft Krapina-Zagorje, die die Gebirgslandschaft des Hrvatsko Zagorje nördlich von Zagreb bis zur Grenze zu Slowenien umfasst.", "tgt_summary": null, "id": 1863432} {"src_title": "Gewürzlilie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Lützow\" konnte wegen Schäden, die während ihrer Testfahrten an ihren Turbinen entstanden, erst im März 1916 ihren Dienst in der Flotte aufnehmen und gehörte von da an zu Admiral Franz Hippers I. Aufklärungsgruppe. Sie diente dem Admiral bis zu ihrer schweren Beschädigung in der Skagerrakschlacht als Flaggschiff. Ihren ersten Kampfeinsatz hatte sie am 24./25. April 1916 beim Angriff auf die britische Küste bei Lowestoft und Great Yarmouth, allerdings unter dem Befehl von Konteradmiral Friedrich Boedicker, da Hipper sich zu dieser Zeit auf Genesungsurlaub befand. Am 31. Mai 1916 nahm die \"Lützow\" an der Skagerrakschlacht teil und trug gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff \"Derfflinger\" zur Versenkung des britischen Schlachtkreuzers \"Invincible\" bei. Dabei wurde die \"Lützow\" von mindestens zehn schweren Geschossen getroffen und erhielt einen Torpedotreffer, wodurch 115 Mann der Besatzung starben. Durch zwei Treffer unterhalb der Wasserlinie in den vorderen Torpedoraum drangen große Mengen Wasser ins Schiff ein. Das führte dazu, dass die \"Lützow\" wegen des überspülten Vorschiffs kaum noch Fahrt machen konnte. Admiral Hipper ließ ein Torpedoboot längsseits kommen und stieg mit ihm auf den Großen Kreuzer \"Moltke\" um. Von dort führte er das Gefecht weiter und die \"Lützow\" wurde unter Kapitän zur See Victor Harder zur Reparatur nach Wilhelmshaven entlassen. Als Geleitschutz wurden die Torpedoboote \"G 38\", \"G 39\" und \"G 40\" zugeteilt, die noch durch die Boote \"G 37\" und \"V 45\" unterstützt wurden. Während des nächtlichen Rückmarsches musste zuletzt über Heck gefahren werden, um die vorderen Querschotten zu entlasten. Die Wassermassen im Vorschiff hatten mittlerweile auf bis zu 7500 t zugenommen, so dass die \"Lützow\" nicht mehr manövrierfähig war: Heck und Ruder ragten aus dem Wasser und die Schrauben drehten sich außerhalb des Wassers. Das Schiff musste schließlich, nachdem es bereits für das Abschleppen nach Wilhelmshaven vorbereitet worden war, doch aufgegeben werden, da es nicht gelang, die \"Lützow\" rechtzeitig aus dem Feuerbereich der sich nähernden britischen Flotte zu schleppen. Die Besatzung wurde von den Torpedobooten übernommen, und die \"Lützow\" wurde am frühen Morgen des 1. Juni 1916 von \"G 38\" mit zwei Torpedos versenkt.", "section_level": 1}, {"title": "Wrack.", "content": "Das Wrack liegt auf der Position.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Als Konsequenz aus diesen verhängnisvollen Treffern wurde auf den Schwesterschiffen das vordere Torpedorohr ausgebaut und der dazugehörige Raum in mehrere wasserdichte Zellen aufgeteilt. Ihre Schwesterschiffe waren die \"Derfflinger\" und die \"Hindenburg\", die beide nach Kriegsende nach ihrer Internierung in Scapa Flow von ihren Besatzungen selbst versenkt wurden, als feststand, dass die Schiffe von den Siegermächten nicht wieder herausgegeben werden würden. Ein gut erhaltenes Modell des Schiffs wird im Braunschweigischen Landesmuseum ausgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "SMS \"Lützow\" war ein Großer Kreuzer (Schlachtkreuzer) der Kaiserlichen Marine. Sie war das zweite von drei Schiffen der \"Derfflinger\"-Klasse. Das Schiff wurde nach dem preußischen General Adolf Freiherr von Lützow benannt.", "tgt_summary": null, "id": 587698} {"src_title": "Robert Preston", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johannes Mentelin erwarb 1447 das Straßburger Bürgerrecht. Er versah zunächst den Beruf eines „Goldschreibers“ (Kalligraph und Buchschreiber) und arbeitete des Weiteren als bischöflicher Notar. Zu welchem Zeitpunkt und wo er die Technik des Buchdrucks erlernte, ist nicht bekannt. Da am Ende der 1450er Jahre, als Mentelin seine Straßburger Druckerei begründete, aber an noch keinem anderen Ort als in Mainz gedruckt wurde, ist es wahrscheinlich, dass er seine Kenntnisse entweder direkt dort oder über einen Mittelsmann erhielt. Ein solcher Vermittler könnte Heinrich Eggestein gewesen sein. Von ihm wird vermutet, dass er während eines Aufenthalts in Mainz von Johannes Gutenberg in das Buchdruckerhandwerk eingeführt wurde. Seine eigene Offizin richtete Eggestein aber erst Mitte der 1460er Jahre ein. Aufgrund fehlender Quellen muss die abschließende Klärung dieser Fragestellung ausbleiben. Aus dem vorliegenden Datenmaterial kann jedoch geschlossen werden, dass Johannes Mentelin noch vor Heinrich Eggestein als erster Buchdrucker Straßburgs tätig war. Der erste Druck, der Mentelins Namen nennt, ist Augustinus' \"Tractatus de arte praedicandi\" aus dem Jahr 1465. Es wird aber davon ausgegangen, dass Johannes Mentelin bereits bedeutend früher zu drucken begann, wahrscheinlich sogar schon 1458. Sein ältestes bekanntes Druckwerk ist eine 49-zeilige lateinische Bibel („B49“), deren erster Band mit dem Jahr 1460 datiert ist. Johannes Mentelin war schnell geschäftlicher Erfolg beschieden, der ihn zu einem wohlhabenden Mann machte. 1466 ließ er sich sogar ein Wappen von Kaiser Friedrich III. verleihen. Nach etwa 20-jähriger Buchdruckertätigkeit verstarb Mentelin am 12. Dezember 1478 in Straßburg. Er wurde auf dem Friedhof der (nicht mehr existenten) St.-Michaels-Kapelle beigesetzt. Später wurde sein Leichnam in das Straßburger Münster überführt. Seine beiden Töchter heirateten die Buchdrucker Martin Schott und Adolf Rusch. Letzterer, auch \"Drucker mit dem bizarren R\" genannt, übernahm die Leitung der Offizin.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Johannes Mentelins Straßburger Offizin werden ca. 40 Drucke zugeordnet. Sein Druck- und Verlagsprogramm beinhaltete vorwiegend theologische und philosophische Schriften in lateinischer Sprache, für deren Textreinheit gelehrte Korrektoren sorgten. Unter anderem kamen Werke von Augustinus, Thomas von Aquin, Aristoteles, Johannes Chrysostomus, Isidor von Sevilla und Albertus Magnus zur Ausgabe. Aber auch klassische Texte der Antike (z. B. Vergils \"Opera\" und die \"Comoediae\" des Terenz) wurden veröffentlicht. Als einziger deutscher Buchdrucker druckte Mentelin mittelalterliche höfische Dichtungen, so z. B. den \"Parzival\" Wolframs von Eschenbach (1477) und den \"Jüngeren Titurel\" Albrechts. Herausragend war aber 1466 sein Erstdruck der Bibel in einer Volkssprache, die sogenannte Mentelin-Bibel, eines der ersten in deutscher Sprache gedruckten Bücher. Die Mentelin-Bibel wurde im süddeutschen Raum bis zur Lutherbibel weitere dreizehn Mal von verschiedenen Druckern neu aufgelegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes Mentelin, manchmal auch Mentlin, (* um 1410 in Schlettstadt; † 12. Dezember 1478 in Straßburg) war ein bedeutender deutscher Buchdrucker und Buchhändler der Inkunabelzeit. 1466 veröffentlichte er die erste gedruckte Bibel in deutscher Sprache (Mentelin-Bibel).", "tgt_summary": null, "id": 2320705} {"src_title": "Scoring (Baseball)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alec John Jeffreys entwickelte schon früh ein Interesse an Naturwissenschaften, das durch seine Eltern gefördert wurde. Mit acht Jahren erhielt er seinen ersten Chemiekasten, später ein Messingmikroskop. Nach dem Schulabschluss studierte Jeffreys an der Universität Oxford Biochemie. Nach seiner Doktorarbeit verbrachte er einige Zeit an der Universität Amsterdam. Seit 1977 arbeitete er dann an der Leicester University. Am 10. September 1984 entdeckte er den genetischen Fingerabdruck, was er noch heute als seinen Heureka-Moment bezeichnete. Er forschte an Minisatelliten, hypervariablen DNA-Bereichen im menschlichen Genom. Auch wenn er gar nicht an einer Entwicklung eines genetischen Fingerabdruckes interessiert gewesen war, sondern Blutproben verschiedener Familienmitglieder nebeneinander auf diese Minisatelliten untersuchte, erkannte er sofort die Reichweite seiner Entdeckung. Das Bild der Minisatelliten der Familienmitglieder ließ ihn erkennen, dass sie wie ein Strichcode jeder einzelnen Person zugeordnet werden können, sich aber auch Familienverhältnisse ablesen lassen. Auch heute noch beruht jeder genetische Fingerabdruck zur Tatortaufklärung und jeder Vaterschaftstest auf der von ihm entdeckten Variation. Im Jahr 1991 berichtete Jeffreys in der Fachzeitschrift \"Nature\" von der ersten erfolgreichen Identifikation eines Mordopfers – ein 15-jähriges Mädchen, dessen Leiche man erst acht Jahre nach der Tat gefunden hatte. Die erste durch diese Technik überführte Person war der Doppelmörder Colin Pitchfork. Seit diesem Durchbruch forscht Jeffreys auch heute noch an der Variation im menschlichen Genom, und vor allem daran, wie diese Variation zustande kommt und von Generation zu Generation weitergegeben wird. Seine Forschungsergebnisse haben Jeffreys zu zahlreichen Auszeichnungen und Preisen verholfen. Unter anderem wurde er im Jahr 1994 von Königin Elisabeth II. als Knight Bachelor zum Ritter geschlagen. Weitere Auszeichnungen sind zum Beispiel der William Allan Award (1992) und der Albert Einstein World Award of Science, den er 1996 erhielt. 2004 wurde er mit der Royal Medal der Royal Society ausgezeichnet, 2014 mit deren Copley-Medaille. 2005 erhielt er den Albert Lasker Award for Clinical Medical Research. Des Weiteren wird er von Experten als Kandidat für den Chemie-Nobelpreis genannt. 2017 wurde er in den Order of the Companions of Honour aufgenommen. Seit 1989 ist er Mitglied der Academia Europaea, seit 2005 der National Academy of Sciences. Jeffreys ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter sowie zwei Enkel. Im Sommer ist Jeffreys oft an seiner Surfing-Hütte in Cornwall, England anzutreffen, wo er leidenschaftlich seinem Hobby, dem Wellenreiten, nachgeht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Alec John Jeffreys, CH (* 9. Januar 1950 in Luton, Bedfordshire) ist ein britischer Genetiker. Er erfand und entwickelte den genetischen Fingerabdruck.", "tgt_summary": null, "id": 1659937} {"src_title": "Deutscher Badminton-Verband", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Ruinen der Höhenburg liegen auf einem kegelförmigen Berg über der Ebene von Edom an der Pilger- und Karawanenstraße von Syrien nach Arabien. Der wichtige Handelsweg führte an dieser Stelle vom Toten Meer zur Arava-Senke und von dort weiter nach Akaba am Roten Meer.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Burg wurde 1115 von Balduin I. von Jerusalem als erste Burg östlich des Jordans und des Toten Meers errichtet. Anlass war ein Feldzug, bei dem er 1116 Akaba eroberte; die neue Festung sollte die Route von Jerusalem nach Akaba sichern. Die günstige Lage der Burg erlaubte es Balduin, zudem die Wirtschaft der Gegend zu kontrollieren, da Pilger und Händler eine Erlaubnis brauchten, die Straße zu benutzen. Die Burg war von relativ fruchtbarem Land umgeben, was die Versorgung ihrer Besatzung erleichterte. Zudem wurden zwei Brunnen gegraben und mit langen und steilen Treppen versehen. König Balduin II. vergab die Burg 1118 als Zentrum der Herrschaft Oultrejordain als Lehen an Roman von Le Puy. Als dieser sich 1134 an einem Aufstand gegen König Fulko von Jerusalem beteiligte, wurde das Lehen eingezogen und an Pagan den Mundschenk vergeben. Nach Pagans Tod um 1147 beerbte ihn sein Neffe Moritz von Montreal. Nach Moritz' Tod fiel die Herrschaft an König Balduin III. von Jerusalem zurück. 1161 vergab dieser die Oultrejordain als Lehen an Philipp von Milly, der dafür sein bisheriges Lehen, die Herrschaft Nablus zurückgab. Zu dieser Zeit wurde das Zentrum der Herrschaft Oultrejordain nach Kerak verlegt, einer stärkeren Festung, die unter Pagan nördlich von Montreal errichtet wurde, doch blieb auch Montreal bedeutend. Ebenso wie Kerak hatte es dem Königreich Jerusalem sechzig Ritter zu stellen. Nach Philipps Tod übernahm seine Tochter Stephanie von Milly die Herrschaft, die nacheinander von ihren insgesamt drei Ehegatten ausgeübt wurde. Der letzte von ihnen war ab 1176 Rainald von Chatillon. Rainald nutzte Montreal, um die reichen Karawanen anzugreifen, die bisher die Straße ohne Schaden zu nehmen passieren konnten. Auch ließ er hier Schiffe bauen, die er über Land ans Rote Meer transportieren ließ, um Mekka anzugreifen. Der Ayyubiden-Sultan Saladin griff aufgrund dieser Provokationen das Königreich 1187 an, eroberte Jerusalem und ließ seinen Bruder al-Adil im gleichen Jahr auch Montreal belagern. Den Verteidigern wird nachgesagt, während der langen Belagerung ihre Frauen und Kinder für Nahrung verkauft zu haben, und dass sie aus Mangel an Salz blind geworden seien. Wegen des Hügels konnten die Angreifer keine Belagerungsmaschinen einsetzen, so dass die Burg erst nach zwei Jahren, im Mai 1189, fiel.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Die gesamte Anlage ist beachtlich und bot einer großen Anzahl von Menschen Platz. Der kurze Zeitraum, den König Balduin 1115 benötigte, um hier eine Burg zu „errichten“, spricht dafür, dass man zunächst ältere Ruinen ausbesserte – möglicherweise solche der Nabatäer, deren frühere Hauptstadt Petra im nahen Bergland von Edom lag, wo später zwei Außenposten von Montreal errichtet wurden. In diesem Fall hätte Balduin erst in den folgenden Jahren mit dem eigentlichen Bau der großen Burg begonnen. Genaueres ist nicht bekannt. Von der Kreuzritterburg Montreal sind umfangreiche Reste erhalten geblieben, die allerdings bis vor wenigen Jahren weitgehend von Schutt und jüngerer Bebauung bedeckt waren. Besonders beachtenswert sind die Ruinen einer dreischiffigen Kirche (im Osten der Kernanlage) sowie einer kleineren, schlichten Kapelle (im Südosten am Burgeingang). Schriftliche Quellen sowie der Baubefund zeigen, dass die Kreuzritterburg des 12. Jahrhunderts über drei Mauerringe verfügte, von denen zwei inzwischen gut erkennbar sind. Während am äußeren Mauerring rechteckige Türme mit Schießscharten liegen, waren am zweiten inneren Mauerring nur flach vortretende Mauerrisalite vorhanden. Wie der dritte Mauerring aussah, ist derzeit noch nicht ganz klar, es könnte sich um den großen Torzwinger im Süden handeln oder um eine noch nicht näher bekannte Anlage im Inneren der Burg. Die Ayyubiden errichteten im Norden der Kernanlage einen Palast, der in weiten Teilen erhalten ist und das Ziel archäologischer Untersuchungen wurde. Die Mameluken haben die Burg Ende des 13. Jahrhunderts weiter ausgebaut. Insbesondere die großen rechteckigen Türme an der äußeren Ringmauer stammen aus dieser Bauphase. Derzeit werden in Schaubak umfangreiche Ausgrabungen und Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt. Der Zustand vor den Arbeiten wurde jedoch nur wenig dokumentiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Montreal, auch Mons Regalis, Castrum Saboach,, ist eine ehemalige Kreuzfahrerburg in „Idumäa“ (Edom) südöstlich des Toten Meeres im heutigen Jordanien.", "tgt_summary": null, "id": 572492} {"src_title": "Prime Standard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ende 1979 verließen Marco Repetto (Schlagzeug) und GT (Bass) die Punk-Band Glueams, um sich zusammen mit Martin Eicher (Gitarre, Gesang) musikalisch neu auszurichten. Martin/Tinu hatte Glueams bereits bei ihrer Single \"mental\" unterstützt. Anfang März 1980 gaben sie ihr erstes Konzert als Grauzone im Club Spex in Bern. Martins Bruder Stephan Eicher (Gitarre), Max Kleiner (Keyboard) und Claudine Chirac (Saxofon) ergänzten die Gruppe temporär bei Live-Auftritten und Plattenaufnahmen. Bekannt wurde Grauzone durch die beiden Stücke \"Eisbär\" und \"Raum\", welche sie für das 1980 erschienene Kompilationsalbum diverser Bands \"Swiss Wave – The Album\" aufnahmen. \"Eisbär\" traf das Lebensgefühl der damaligen Zeit und bekam Radio-Airplay in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Das Stück wurde als Single veröffentlicht und erreichte Platz 6 in den österreichischen und Platz 12 in den deutschen Charts. Die Gruppe verweigerte sich jedoch den kommerziellen Anforderungen und konzentrierte sich auf Film- und Studioarbeiten. Im Winter 1981 kehrten sie in die Sunrise Studios zurück, wo die Songs \"Moskau\"/\"Ein Tanz mit dem Tod\" und \"Ich lieb sie\" aufgenommen wurden. Im Juli und August 1981 gingen Martin und Stephan Eicher mit Marco Repetto erneut ins Sunrise-Studio und nahmen ihr erstes und zugleich letztes Studio-Album auf. Im Februar 1982 stiess Ingrid Berney zu Grauzone, um Martin und Stephan Eicher live zu unterstützen. Nach einer letzten Studiosession, bei der \"Ich und Du\" aufgenommen wurde, trennten sich die Wege der Musiker. Nach nicht einmal zehn Konzerten, vier Singles und einem Album löste sich die Gruppe 1982 auf. GT und Marco Repetto formierten sich neu mit dem früheren Glueams-Gitarristen Martin Pavlinec und dem Drummer Dominique Uldry, zuerst als \"Missing Link\", dann unter dem Namen \"Eigernordwand\". GT wechselte anschliessend zu der dem Futurismus angelehnten Aktionsgruppe \"Red Catholic Orthodox Jewish Chorus\" um den Performancekünstler Edy Marconi, in der zeitweise auch Marco Repetto spielte. Später nannte sich die Gruppe \"I Suonatori\". Stephan Eicher startete eine erfolgreiche Solokarriere. 1988 veröffentlichte Martin Eicher die EP \"Spellbound Lovers\", ein ausgefallenes, jedoch unbeachtetes Werk. Marco Repetto erarbeitete sich ab 1989 in der Techno- und Ambient-Szene als DJ und Musiker (unter anderem Remixes für mittageisen v2) einen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grauzone war eine Schweizer Musikgruppe der frühen 1980er Jahre. Sie gehörte zu den Wegbereitern der Neuen Deutschen Welle (NDW). Mit ihrem grössten Hit \"Eisbär\" gelang der Gruppe der Einzug in die österreichischen und deutschen Charts.", "tgt_summary": null, "id": 885805} {"src_title": "Hausbriefkasten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Gonokokken sind gramnegative, aerobe Diplokokken. Gonokokken sind gegenüber Umwelteinflüssen, insbesondere gegen Austrocknung, sehr empfindlich. Gonokokken sind Katalase- und Zytochromoxidase-positiv. Gonokokken fehlt im Gegensatz zu \"Neisseria meningitidis\" eine echte Kapsel. Die Membran der Gonokokken enthält jedoch Lipooligosaccharide (LOS), von denen bestimmte Unterformen Sialinsäure binden können und damit eine kapselartige Struktur aufbauen, die Serumresistenz und extrazelluläres Überleben im Wirt ermöglicht. Gonokokken entziehen sich wirkungsvoll der humoralen Immunantwort des Wirtes. Der direkte Kontakt mit den Wirtszellen erfolgt über Typ IV Pili und sogenannte OPA-Proteine (OPA=opacity, da sie die Kolonien trübe erscheinen lassen). Gonokokken besitzen verschiedene OPA-Proteine im Genom. Diese werden meist nicht gleichzeitig exprimiert. Der Typ an exprimiertem OPA-Protein ist für den Organotropismus des Keimes ursächlich. Die Keime binden durch die OPA-Proteine an CD66, Heparansulfat-Proteoglykan-Rezeptoren und CGM1 auf Fibroblasten, Epithelzellen und Makrophagen. Außerdem induzieren diese Proteine die Phagozytose. Jedes OPA-Gen hat mehrere sich wiederholende Sequenzen (repeats) aus 5 Nucleotiden. Diese werden regelmäßig herausgeschnitten oder dupliziert, wodurch sich der reading-frame ändert und neue Varianten der OPA-Proteine entstehen. Dieser Mechanismus wird als antigene Variation bezeichnet. Da für Gonokokken die Eisenzufuhr essentiell ist, finden sich auf ihrer Oberfläche zudem Transporter für Transferrin und Laktoferrin. Gonokokken besitzen aus Pillin aufgebaute Typ IV Pili. Diese Pili können zur Bewegung (Zuckbewegung, engl. twitching motility) über Oberflächen eingesetzt werden. Durch Zyklen von Verlängerung, Bindung des Pilus an die Oberfläche und Verkürzung des Pilus, wird der Zellkörper über das Substrat gezogen, es kommt zu einer zuckenden Bewegung. Gonokokken-Stämme bilden z. T. Penicillinase und entgehen damit der früher üblichen Therapie mittels Penicillin. Die Penicillinase ist meist Plasmid-kodiert. Außerdem bilden Gonokokken eine IgA1-Protease. Diese kann IgA-Antikörper spalten. Damit setzen Gonokokken einen wichtigen Abwehrmechanismus der Schleimhäute außer Kraft. Die IgA1-Protease spaltet den konstanten Teil, Fc-Fragment, des Antikörpers vom antigenbindenden Teil, Fab-Fragment, ab. Das Fc-Fragment dient der Bindung an den Fc-Rezeptor phagozytierender Zellen. Diese Bindung und somit die anschließende Phagozytose des Erregers bleibt durch die Spaltung des Antikörpers aus. Das Fab-Fragment erkennt trotzdem, spezifisch, die Epitope der Bakterien und bindet an diese. Die Folge ist, dass die Bakterien durch körpereigene Proteine (Fab-Fragmente) maskiert werden und von den Abwehrzellen nicht mehr als fremd erkannt werden. Das Bakterium entgeht somit den Abwehrzellen und es kommt zur Chronifizierung der Erkrankung.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbreitung.", "content": "Gonokokken haben eine weltweite Verbreitung. Das Reservoir ist ausschließlich der infizierte Mensch. Fraglich ist, ob es Übertragungsmöglichkeiten z. B. von oder zum Haustier gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Häufigkeit.", "content": "Die Gonorrhoe gilt als häufige Infektion. Ein Infektionsgipfel liegt im jungen Erwachsenenalter. Die Infektion kann insbesondere bei Frauen nur wenige oder uncharakteristische Symptome hervorrufen. Daher wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen. In Ländern mit schlechter Gesundheitsversorgung findet sich eine hohe Infektionsrate. Die Gonorrhoe ist neben der Infektion durch \"Chlamydia trachomatis\" die weltweit häufigste Geschlechtskrankheit.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheiten durch Gonokokken.", "content": "Gonorrhoe: Die Gonorrhoe verläuft beim Mann meist als schmerzhafte und eitrige Urethritis. Steigt die Erkrankung über die Harnröhre auf, so kann es zur gonorrhoischen Prostatitis und Epididymitis kommen. Harnröhrenstrikturen und Infertilität können die Folge sein. Die Symptome können nach Wochen wieder verschwinden. Bei Frauen verläuft der Großteil der Infektionen ohne wesentliche Symptome. Bei den übrigen Patientinnen findet sich Ausfluss, schmerzhafte Miktionen und eitrige Sekretionen aus der Harnröhre. Steigt bei Frauen die Infektion auf, so kann sich eine Adnexitis bzw. Salpingitis und ein sogenanntes pelvic inflammatory disease (PID) (Unterleibsentzündung) entwickeln. Daraus kann Sterilität resultieren. Bei Schwangeren ist das Risiko hierfür erhöht. Außerdem kann es zur Infektion der Frucht und der Fruchtblase kommen (Chorionamnionitis) mit dem Risiko eines Abortes. Gonoblennorrhoe: Dies ist eine eitrige Keratokonjunktivitis des Neugeborenen. Die Infektion der Augen entsteht beim Geburtsvorgang bei einer infizierten Mutter. Es besteht die Gefahr der Perforation und Erblindung. Daher wird seit dem 19. Jahrhundert die Credé-Prophylaxe mit Silbernitrat bzw. Penicillin durchgeführt. Außerdem können Gonokokken Bindehäute (etwa als Konjunktivis), den Pharynx (vor allem den Oropharynx, den Mundrachen) und den Mastdarm infizieren. Des Weiteren gibt es eine disseminierte Infektion mit Befall z. B. von Gelenken, der Lunge und anderer Organe. Auch Endokarditis und Meningitis können Folge einer Infektion durch Gonokokken sein.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragung.", "content": "Die Übertragung der Gonokokken erfolgt meist als Schmierinfektion beim Geschlechtsverkehr. Neugeborene infizieren sich durch vaginale Schmierinfektion bei der Geburt. Zur Prophylaxe wird (in Österreich und der Schweiz) Neugeborenen eine antibiotische Lösung mit Erythromycin (früher: Silbernitrat) in die Augen getropft.", "section_level": 1}, {"title": "Inkubationszeit.", "content": "Die Inkubationszeit liegt beim Mann zwischen zwei und fünf Tagen und bei der Frau bis zu drei Wochen.", "section_level": 1}, {"title": "Pathogenese.", "content": "Gonokokken heften sich über spezielle Pili an die Schleimhautzellen der Harnröhre bzw. des Gebärmutterhalses an. Dabei spielt das Adhäsin Pillin eine große Rolle. Einige Gonokokken induzieren durch die Opa-Proteine eine Endozytose an Schleimhautzellen und werden auf der Lumen-abgewandten Seite wieder ausgeworfen (sog. Transzytose). Gonokokken werden von Granulozyten phagozytiert und können meist auch abgetötet werden. Nur ein Teil der Gonokokken überlebt intrazellulär. Die Gewebsschädigung erfolgt durch Induktion einer eitrigen Entzündung und Komplementaktivierung und dadurch bedingter Zerstörung des befallenen Epithels. Dafür scheint v. a. das Lipopolysaccharid der Bakterienzellwand eine große Rolle zu spielen.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Die Therapie erfolgt heute wegen der zunehmenden Verbreitung penicillinasebildender Gonokokken mit Ceftriaxon bzw. einem Cephalosporin der dritten Generation, wobei in Japan mittlerweile gegen sämtliche Cephalosporine resistente Stämme gefunden werden. Da sich häufig eine Doppelinfektion mit Chlamydien finden lässt, wird zusätzlich Azithromycin oder Doxycyclin eingesetzt. Eine Coinfektion mit Syphilis sollte ausgeschlossen werden. Der Therapie-Erfolg wird nach einer Woche mittels Abstrich kontrolliert. Wichtig ist auch die Partner-Behandlung, um Kreuzinfektionen auszuschließen (sog. Ping-Pong-Gonorrhö). Die Credé-Prophylaxe ist die vorbeugende Behandlung von Neugeborenen mit 1%iger Silbernitratlösung oder Erythromycin. Ein Impfstoff ist wegen der hohen Variabilität der Opa- und Pillin-Proteine nicht verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Der Nachweis einer Gonokokkeninfektion wird meist mikroskopisch gestellt. Dabei finden sich die typischen semmelförmigen Diplokokken meist im Inneren von Granulozyten. Zur Sicherung der Diagnose erfolgt eine Erreger-Anzucht z. B. auf Kochblut-Agar. Bei Frauen kann die Mikroskopie eines Zervix-Abstrichs negativ ausfallen, da sich die Erreger tief in den Krypten aufhalten können. Heute wird der Nachweis von Gonokokken häufig mit PCR durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Meldepflicht.", "content": "In der Schweiz ist der positive laboranalytische Befund zu \"Neisseria gonorrhoeae\" für Laboratorien meldepflichtig und zwar nach dem Epidemiengesetz (EpG) in Verbindung mit der \"Epidemienverordnung\" und der \"Verordnung des EDI über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen\".", "section_level": 1}, {"title": "Historisches.", "content": "Albert Neisser entdeckte die Gonokokken im Jahre 1879 im Urethralabstrich eines Patienten. Carl Siegmund Franz Credé führte 1881 die nach ihm benannte Prophylaxe ein. Ernst Bumm gelang 1885 erstmals die Anzucht von Gonokokken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Neisseria gonorrhoeae (syn. \"Gonococcus neisseri\", \"Micrococcus gonorrhoeae\"; Gonokokke) ist ein gramnegatives, unbewegliches Bakterium. Gonokokken sind die Auslöser der Gonorrhoe (syn. \"Tripper\") und anderer Erkrankungen.", "tgt_summary": null, "id": 1160150} {"src_title": "Robert Christian Avé-Lallemant", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Hemmi gehörte ab 1969 der Schweizer Nationalmannschaft an. Die ersten Punkte in einem Weltcuprennen gewann er am 11. Januar 1970, als er beim Lauberhorn-Slalom in Wengen auf den fünften Platz fuhr. Neun Tage später verbesserte er sich im Riesenslalom von Kranjska Gora auf den vierten Platz. In den Saisons 1970/71 und 1971/72 resultierte nur je ein zählbares Ergebnis. Aus diesem Grund verpasste er auch die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 1972. In den Jahren 1973 und 1974 konnte er sich nie in den Punkterängen klassieren. Oft fiel Hemmi, der wegen seiner kleinen Statur zu einer risikoreicheren Fahrweise gezwungen war, im zweiten Lauf weit zurück oder schied aus, weshalb er den Spitznamen «Sturzenegger» erhielt. Allerdings konnte er 1974 den ersten von insgesamt fünf Schweizer Meistertiteln erringen. Eine deutliche Aufwärtstendenz war ab der Saison 1974/75 erkennbar. Hemmi erzielte fünf Ergebnisse unter den besten zehn und stand am 2. März 1975 als Zweiter des Riesenslaloms am Mount Garibaldi erstmals auf dem Podest. Obwohl er zu Beginn der Saison 1975/76 wiederum drei Top-10-Ergebnisse vorzuweisen hatte, gehörte Hemmi vor den Olympischen Winterspielen 1976 nicht zum Favoritenkreis. Auf der Axamer Lizum bei Innsbruck gewann er jedoch überraschend die Goldmedaille im Riesenslalom, vor Ernst Good und Ingemar Stenmark; nach dem ersten Lauf hatte er noch auf dem dritten Zwischenrang gelegen. Der Olympiasieg galt gleichzeitig als Weltmeistertitel. Diesen Erfolg konnte Hemmi am 18. März 1976 am Mont Sainte-Anne mit seinem ersten Weltcupsieg bestätigen. Darüber hinaus wurde er zum Sportler des Jahres in der Schweiz gewählt. In der Saison 1976/77 fuhr Hemmi auf konstant hohem Niveau. Er gewann drei weitere Weltcup-Riesenslaloms: in Val-d’Isère, in Ebnat-Kappel und am Chuenisbärgli in Adelboden. Hinzu kamen zwei zweite Plätze und ein dritter Platz. Er entschied die Riesenslalom-Disziplinenwertung für sich; er hatte ebenso wie Stenmark 115 Punkte erreicht, doch war die höhere Zahl an Streichresultaten entscheidend, dass er diese \"kleine Kristallkugel\" alleine gewann. In der Gesamtwertung belegte er den siebten Platz. Weniger erfolgreich war Hemmi im Winter 1977/78; am Ende der Saison standen je drei zweite und vierte Plätze zu Buche. Ebenfalls den vierten Platz erzielte er im Riesenslalom bei der Weltmeisterschaft 1978 in Garmisch-Partenkirchen. Ähnlich verlief die Saison 1978/79, in der Hemmi zwar wiederum keinen Sieg feiern konnte, aber je einmal Zweiter und Dritter sowie dreimal Vierter wurde. Am Ende der Saison erklärte er den Rücktritt vom Spitzensport. Der gelernte Maurer Hemmi gründete im Jahr 1984 das Handelsunternehmen Heval (der Unternehmensname setzt sich zusammen aus dem Nachnamen und seinem Wohnort Valbella). Das Unternehmen vertreibt Absperrungen, Fangnetze, Torstangen und sonstiges Zubehör für die Durchführung von Skirennen. 2007 verkaufte er es an Michael Bont, der bis dahin Cheftrainer des finnischen Frauen-Nationalteams gewesen war. Heute präsidiert Hemmi den \"Verein Weltcup Lenzerheide\", der für die Organisation der Weltcuprennen in der Lenzerheide zuständig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltcupwertungen.", "content": "Heini Hemmi gewann einmal die Disziplinenwertung im Riesenslalom.", "section_level": 2}, {"title": "Weltcupsiege.", "content": "Hemmi errang 4 Weltcupsiege; hinzu kommen 7 zweite Plätze und 2 dritte Plätze.", "section_level": 2}], "src_summary": "Heini Hemmi (* 17. Januar 1949 in Churwalden) ist ein ehemaliger Schweizer Skirennfahrer. Er gewann im Skiweltcup vier Riesenslalomrennen und in der Saison 1976/77 auch die kleine Kristallkugel für den Gewinn des Disziplinenweltcups. Der grösste Erfolg war der Gewinn der Goldmedaille im Riesenslalom bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck. Sein jüngerer Bruder Christian Hemmi war ebenfalls Skirennfahrer.", "tgt_summary": null, "id": 480676} {"src_title": "KNX-Standard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Herr von Theben und Athen war Otto de la Roche, ein burgundischer Ritter und Teilnehmer des Vierten Kreuzzugs. Er erhielt diese Städte ab Ende 1204 als Lehen des Königreichs Thessaloniki. Als dieses aber 1224 von Theodoros I. Angelos, dem Despoten von Epirus, erobert wurde, erhob der Fürst von Achaia einen Oberherrschaftsanspruch auf Athen. Durch ein Schiedsurteil König Ludwigs IX. von Frankreich wurde die Herrschaft von Theben und Athen 1260 zu einem Herzogtum erhoben. Das Herzogtum bestand aus der Halbinsel Attika, erstreckte sich bis gegen Makedonien hin und hatte eine nicht festgelegte Grenze mit Thessaloniki und Epirus. Die vorgelagerten Inseln der Ägäis waren venezianisches Gebiet. Die Gebäude der Akropolis in Athen (Propyläen) und der Kadmeia in Theben dienten den Herzögen als Palast. Die Familie de la Roche hatte den Herzogstitel bis 1308 inne, ihnen folgte Walter V. von Brienne, der die Katalanische Kompanie, eine Söldnertruppe unter Roger de Flor, unter Vertrag nahm, um gegen die byzantinischen Nachfolgestaaten Epirus und Nicäa zu kämpfen. Als Walter 1311 versuchte, sich von der Kompanie zu lösen, besiegten ihn die Katalanen in der Schlacht am Kephissos und übernahmen die Herrschaft in Athen. Sie machten Katalanisch zur offiziellen Landessprache und ersetzten die aus Frankreich und Achaia übernommenen Gesetze durch katalanische. Das Herzogtum wurde zu einer Sekundogenitur des aragonesischen Königshauses von Sizilien. Der Sohn Walters behielt lediglich Argos und Nauplia unter seiner Kontrolle, wo er weiterhin als Herzog tituliert wurde. 1318/1319 eroberten die Katalanen Siderokastron und den Süden Thessaliens und schufen das Herzogtum Neopatria, das mit Athen vereint wurde. Teile Thessaliens gingen 1337 an die Serben verloren. Nach dem Tod König Friedrichs III. von Sizilien 1377 wurden Athen und Neopatria von seiner Tochter Maria regiert. 1379 eroberte die Navarresische Kompanie im Dienst des Lateinischen Prätendenten Jacques des Baux Theben und Teile Neopatrias, während Peter IV. von Aragón den Rest Neopatrias und die Attika besetzte. 1379 wurde das Herzogtum direkt der Krone Aragons unterstellt und durch Vikare verwaltet. 1385 drang der Florentiner Nerio I. Acciaiuoli mit einem Söldnerheer nach Attika ein und besetzte die Unterstadt von Athen. Die Akropolis blieb zunächst in katalanischer Hand, doch die Besatzung ergab sich schließlich am 2. Mai 1388 und Peters Sohn Johann I. verkaufte das Herzogtum (zunächst ohne Neopatria, das erst 1390 folgte) an Nerio. Unter der Familie Acciaiuoli konnten erstmals seit dem Vierten Kreuzzug wieder Griechen am politischen Leben des Landes teilhaben. Auch wurde erstmals wieder ein orthodoxes Bistum, neben dem lateinischen, toleriert. Neopatria wurde 1394 von den Osmanen besetzt. Von 1395 bis 1402 beherrschten die Venezianer das Herzogtum, 1444 wurde es Konstantin Paläologos tributpflichtig, dem Despoten von Morea und Erbe des byzantinischen Throns. 1456, drei Jahre nach dem Fall Konstantinopels durch die Türken, eroberte Sultan Mehmed II. das Herzogtum. Dessen letzter Herrscher, Francesco II. Acciaiuoli, verschanzte sich in der Akropolis, wo er sich nach zweijähriger Belagerung im Juni 1458 ergeben musste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Herzogtum Athen war einer der Kreuzfahrerstaaten in Griechenland, die nach der Eroberung Konstantinopels während des Vierten Kreuzzugs gegründet wurden. In seinem Umfang entsprach das Herzogtum weitestgehend den heutigen Regionen Attika und Böotien, später reichte es bis nach Thessalien hinein.", "tgt_summary": null, "id": 1256731} {"src_title": "Offene Stimmung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Lucens liegt auf 498 m ü. M., 14,5 km südwestlich des Bezirkshauptortes Payerne (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im mittleren Broyetal, beidseits des Flüsschens \"Cerjaule\", das hier aus dem \"Vallon des Vaux\" in die Talebene der Broye hinaustritt, im östlichen Waadtländer Mittelland. Die Fläche des 6,3 km2 grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des mittleren Broyetals und des westlich angrenzenden Molassehügellandes. Nordöstlich von Lucens gehört der ganze rund 1 km breite flache Talboden der Broye zur Gemeinde; südwestlich des Dorfes verläuft die Grenze zu Curtilles entlang der Broye, die hier kanalisiert und begradigt ist. Vom Talboden erstreckt sich das Gemeindegebiet westwärts bis an die obere Kante des Steilhangs des Hochplateaus von Cremin. Westlich von Lucens reicht der Gemeindeboden in das weitgehend bewaldete Vallon des Vaux, das zusammen mit seinen kurzen Seitentälchen in die Molasseschichten des Hügellandes eingetieft ist. Der Hügelzug zwischen dem Vallon des Vaux und dem Broyetal wird durch den Wald \"Bois à Ban\" bedeckt und erreicht auf der Höhe \"Créta\" mit 690 m ü. M. den höchsten Punkt von Lucens. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 20 % auf Siedlungen, 36 % auf Wald und Gehölze, 41 % auf Landwirtschaft und rund 3 % war unproduktives Land. Zu Lucens gehören die Industrie- und Gewerbezonen im Broyetal sowie mehrere Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Lucens sind Bussy-sur-Moudon, Chavannes-sur-Moudon, Curtilles, Lovatens, Montanaire, Moudon, Valbroye und Villars-le-Comte, im Kanton Waadt sowie Billens-Hennens, Cheiry, Prévondavaux, Siviriez, Surpierre und Ursy im Kanton Freiburg.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Lucens zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Waadt und ist bezüglich der Einwohnerzahl die zweitgrösste Gemeinde im Bezirk Moudon. Von den Bewohnern sind 82,0 % französischsprachig, 5,0 % italienischsprachig und 3,5 % sprechen Albanisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Lucens belief sich 1900 auf 1517 Einwohner. Besonders in den Jahren von 1960 bis 1970 stieg die Bevölkerungszahl stark an, um danach für einige Zeit bei rund 2100 Einwohner stabil zu bleiben. Nach einem Maximum um 1990 mit 2320 Einwohnern wurde in den letzten Jahren wieder ein leichter Bevölkerungsrückgang verzeichnet. Ende 2015, vor der Eingemeindung von fünf Gemeinden, betrug die Einwohnerzahl 3334.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war Lucens ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Mit der Gründung der Edelsteinschleiferei Junod im Jahr 1862 begann der wirtschaftliche Aufschwung von Lucens. Der Betrieb, der zeitweise fast 1000 Mitarbeiter beschäftigte, wurde 1931 geschlossen. Daneben entstanden weitere bedeutende Betriebe in der Branche der Steinschleiferei und Uhrmacherei, beispielsweise die Tanner Frères SA (1880), die Gasser-Ravussin SA (1921) und die Bunter SA (1917). Damit entwickelte sich Lucens zu einem bedeutenden Industriestandort im mittleren Broyetal, dessen Status es noch heute innehält. Im Jahr 2001 waren 57 % der Erwerbstätigen im industriellen Sektor beschäftigt, während der Dienstleistungssektor 39 % und der primäre Sektor 4 % der Erwerbstätigen auf sich vereinigen konnten. Die Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht sowie die Forstwirtschaft haben heute nur noch eine marginale Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Die Gewerbe- und Industriezonen erstrecken sich im Broyetal zwischen der Bahnlinie und der Broye. Wichtige Unternehmen sind heute noch die Gasser-Ravussin SA und die Reymond & Co SA (im Bereich der Mikrotechnik) sowie die Isover SA (Isolationsmaterial). Weitere Betriebe haben sich auf das Baugewerbe, das Transportgewerbe, den Metallbau, die Informatik und die elektrotechnische Industrie spezialisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Versuchsatomkraftwerk Lucens.", "content": "Im Verlauf der 1960er Jahre wurde das unterirdische Versuchsatomkraftwerk Lucens (VAKL) erbaut. Mit dem Forschungs-Atomreaktor wurde am 29. Januar 1968 erstmals in der Schweiz Elektrizität mit Hilfe von Kernkraft erzeugt. Die Anlage war auch zur Produktion von Plutonium für eine Schweizer Atombombe gedacht. Nach kurzer Betriebszeit ereignete sich am 21. Januar 1969 ein folgenschwerer Zwischenfall, als es nach Problemen mit dem Kühlsystem zu einer partiellen Kernschmelze kam. Radioaktive Gase entwichen in die Kaverne, die aber isoliert und versiegelt werden konnte. Der Unfall wird heute auf der INES-Skala als Ereignis der Stufe 5 klassiert. Die Gefahr für Mensch und Umwelt war begrenzt, da sich der Reaktor in einem Bergstollen befand.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Gemeinde ist verkehrstechnisch recht gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse 1 von Lausanne über Payerne nach Bern. Der Transitverkehr von Payerne nach Lausanne, der besonders vor der Eröffnung der Autobahnen von Bern in die Westschweiz zeitweise hohe Frequenzen erreichte, wird auf einer Ortsumfahrung um Lucens herumgeführt. Am 25. August 1876 wurde die Eisenbahnlinie von Payerne via Moudon nach Palézieux mit einem Bahnhof in Lucens in Betrieb genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte bereits im Jahr 963 unter dem Namen \"villa Losingus\". Später erschienen die Bezeichnungen \"Locens\" (1157) und \"Lucens\" (1217). Der Ortsname geht vermutlich auf den burgundischen Personennamen \"Lauso\" zurück und bedeutet \"bei den Leuten des Lauso\". Lucens gehörte seit dem 10. Jahrhundert den Bischöfen von Lausanne, stand aber lange Zeit hinter dem auf der gegenüberliegenden Talseite der Broye gelegenen Curtilles zurück. An der Stelle des heutigen Schlosses befand sich wahrscheinlich schon in burgundischer Zeit eine burgähnliche Anlage, die im 11. und 12. Jahrhundert ausgebaut wurde. Erst mit dem weiteren Ausbau und der Verlegung der bischöflichen Residenz von Curtilles nach Lucens im 13. Jahrhundert stieg die Bedeutung des Ortes. Lucens war fortan Sommerresidenz der Bischöfe von Lausanne. Das Schloss wurde 1476 im Zuge der Burgunderkriege von den Eidgenossen in Brand gesteckt, später aber wieder aufgebaut. Als einer der letzten Orte im Waadtland wurde Lucens 1536 von den Bernern erobert. Damit gelangte das Dorf unter die Verwaltung der Landvogtei Moudon. Nachdem der erste Landvogt seinen Sitz noch in Moudon gehabt hatte, verlegte der zweite, Wolfgang von Erlach, seinen Hauptsitz 1542 in das Schloss von Lucens, das er als wesentlich einfacher zu verteidigen ansah als der Vogteisitz in Moudon. Alle weiteren Vögte der Berner Vogtei Moudon residierten danach in Lucens, das eine eigene Kastlanei mit Gerichtshof bildete. Lucens wurde damit zum eigentlichen Verwaltungszentrum im mittleren Broyetal. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime gehörte Lucens von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde es dem Bezirk Moudon zugeteilt und verlor seine Stellung als Verwaltungszentrum. Ein neuer wirtschaftlicher Aufschwung erfolgte erst nach 1850 mit der Industrialisierung und der Gründung einer Edelsteinschleiferei im Jahr 1862. Mit Wirkung auf den 1. Januar 2011 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Oulens-sur-Lucens nach Lucens eingemeindet.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Herausragendes Bauwerk von Lucens ist das ehemals bischöfliche Schloss, das im 13. Jahrhundert in strategisch hervorragender Lage auf dem Felssporn zwischen dem Vallon des Vaux und dem Broyetal nordwestlich des Dorfes errichtet wurde. Grössere Umbauten und Erweiterungen erfolgten Mitte des 16. Jahrhunderts, als das Schloss zum Vogteisitz erkoren wurde. Die ältesten aus dem Mittelalter stammenden Teile sind der in savoyischer Art runde und 26 m hohe Bergfried (13. Jahrhundert) und seine angrenzenden Gebäude und Mauern. Der unregelmässige Palas mit Erkertürmchen und einer zweifachen Ringmauer entstand während der Berner Zeit. Das Schloss ging 1798 in den Besitz des Kantons über, wurde von diesem aber 1803 verkauft und wechselte seither mehrmals den Besitzer. Berühmtester Besitzer war sicher Adrian Conan Doyle, der Sohn des Schriftstellers Sir Arthur Conan Doyle. Auf seine Initiative hin wurde 1965 im Schloss das Sherlock-Holmes-Museum eingerichtet. Nach dem Tod von Adrian Conan Doyle (1970) wechselte das Schloss abermals den Besitzer. Heute (2005) ist es der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Das Sherlock Holmes-Museum wurde in das Maison Rouge im Dorf verlegt. Am Aufgang zum Schloss steht die gotische Schlosskapelle Sainte-Agnès, die im 14. Jahrhundert unter bischöflicher Aufsicht erbaut wurde. Sie enthält im Chor Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert; die Glasgemälde wurden 1952 von J. Prahin erstellt. Im alten Ortskern sind einige stattliche Bürger- und Bauernhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lucens ist eine politische Gemeinde im Distrikt Broye-Vully des Kantons Waadt in der Schweiz. Die früheren deutschen Namen \"Lobsingen\" und \"Losingen\" werden heute nicht mehr verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 426454} {"src_title": "Dimmalætting", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Missionsüberblick.", "content": "Wie bei STS-5, dem ersten operationellen Space-Shuttle-Flug, waren neben Kommandant und Pilot zwei Missionsspezialisten an Bord. Die Ladung bestand aus dem Satelliten TDRS-1 (Tracking and Data Relay Satellite) und einigen Experimenten. Der Start von STS-6 war ursprünglich für den 20. Januar 1983 geplant. Nach einem Wasserstoffleck, das bei einem Probelauf der drei Haupttriebwerke (SSME) im Dezember 1982 auftrat, begannen umfangreiche Wartungsarbeiten. Bei einer zweiten Testzündung fünf Wochen später wurden Risse in einem SSME entdeckt, das daraufhin ausgetauscht wurde. Eine weitere Verzögerung wurde dadurch verursacht, dass der TDRS-Satellit bei einem Sturm verunreinigt wurde. Zehn Stunden nach dem Start am 4. April wurde TDRS-1 aus der Nutzlastbucht der Challenger ausgesetzt. Eine Fehlfunktion in der zweiten Stufe der IUS-Oberstufe (Inertial Upper Stage) des Satelliten führte zu einer wesentlich niedrigeren Umlaufbahn als geplant. Um seine endgültige Position im geostationären Orbit zu erreichen, musste TDRS seine Manövriertriebwerke über einen Zeitraum von zwei Minuten verwenden. Der während STS-5 abgesagte Weltraumausstieg (EVA) der beiden Missionsspezialisten mit dem neuen Raumanzug wurde diesmal nachgeholt. Peterson und Musgrave waren insgesamt vier Stunden und zehn Minuten im All und führten die erste EVA von einem Space Shuttle aus durch. Außerdem war es der erste Ausstieg im US-Raumfahrtprogramm seit neun Jahren (Skylab 4). Die wissenschaftlichen Experimente betrafen die Erderkundung, Materialforschung und Navigation. Getestet wurde eine Produktionseinheit, die Anlage CFES (Continuous Flow Electrophoresis System), die bereits auf STS-4 mitgeflogen war und zur Trennung von chemischen Substanzen, insbesondere von Medikamenten aus Stoffgemischen eingesetzt wurde. Mit ihr gelang die Stofftrennung 700-mal schneller als in herkömmlichen Anlagen auf der Erde, und die Endprodukte lagen in viermal größerer Reinheit vor. Außerdem wurden mit dem MLR-Experiment (Monodisperse Latex Reactor) ideal geformte Kunststoffkügelchen hergestellt, die als Medikamententräger in der Krebsforschung eingesetzt werden sollen. Nach fünf Tagen und 24 Minuten im All landete Challenger sicher auf dem Runway 22 der Edwards Air Force Base in Kalifornien. Eine Woche später wurde der Orbiter zurück zum Kennedy Space Center nach Florida überführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "STS-6 (englisch \"Space Transportation System\") ist eine Missionsbezeichnung für den US-amerikanischen Space Shuttle Challenger (OV-99) der NASA. Der Start erfolgte am 4. April 1983. Es war die sechste Space-Shuttle-Mission und der Jungfernflug der Raumfähre Challenger.", "tgt_summary": null, "id": 1520800} {"src_title": "International Accounting Standard 16", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Theobald folgte seinem älteren Bruder Heinrich II. als Graf von Champagne, als dieser 1197 im Königreich Jerusalem gestorben war. Dabei wurden eventuelle Erbrechte der in Palästina geborenen Töchter Heinrichs ignoriert. Zunächst führte Theobalds Mutter für ihn die Regentschaft, die er nach ihrem Tod 1198 selber übernahm. Im April dieses Jahres leistete er seinem Onkel König Philipp II. den Lehnseid und wurde damit auch als rechtmäßiger Graf anerkannt. Ebenfalls im gleichen Jahr rief Papst Innozenz III. zu einem vierten Kreuzzug auf, der in den Orient gegen die Muslime gerichtet werden sollte. Anfangs gab es unter dem französischen Adel wenig Begeisterung für einen weiteren Zug nach Jerusalem, aber als im November 1199 auf einem Turnier an Theobalds Hof zu Écry der Prediger Fulko von Neuilly auftrat, nahmen viele von ihnen das Kreuz und wählten Theobald zu ihrem Anführer. Ihm schlossen sich weiterhin sein Vetter, Graf Ludwig von Blois, und Graf Balduin IX. von Flandern an. Die drei Grafen beschlossen, je zwei Abgesandte (u. a. Gottfried von Villehardouin und Conon de Béthune) nach Italien zu entsenden, die dort einen geeigneten Hafen suchen sollten, der bereit war, für eine Überfahrt des Kreuzfahrerheeres in das Heilige Land zu sorgen. Bevor der Zug begann starb Theobald in seiner Residenz zu Troyes an Typhus. Gemäß seinem letzten Willen wurde er im Gewand eines Kreuzfahrers in der Kirche Saint-Étienne in Troyes bestattet. Die Führung des Kreuzzuges wurde an den Markgrafen Bonifatius von Montferrat übertragen, nicht ohne Zutun von Theobalds Marschall Gottfried von Villehardouin. Theobald heiratete 1195 in Chartres die Prinzessin Blanka von Navarra, Tochter des Königs Sancho VI. Eine 1200 geborene Tochter starb bald nach der Geburt. Eine Woche nach Theobalds eigenem Tod gebar Blanka seinen Erben Theobald IV. (1201–1253). Blanka regierte die Grafschaft in den folgenden 21 Jahren als Regentin, in denen sie sich mit den Erbansprüchen der Töchter Heinrichs II. auseinandersetzen musste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Theobald III. (franz.: \"Thibaut\"; * 13. Mai 1179 in Troyes; † 24. Mai 1201 ebenda) war seit 1197 ein Graf von Champagne aus dem Haus Blois. Er war der jüngere Sohn des Grafen Heinrich I. von Champagne und Marie, der Tochter König Ludwigs VII. von Frankreich.", "tgt_summary": null, "id": 144439} {"src_title": "Schloßbrücke (Berlin-Mitte)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung und Verbreitung.", "content": "Die Aktionsforschung hat sich, obwohl ursprünglich ausschließlich in der Sozialpsychologie angesiedelt, über mehrere Generationen von Forschern in eine Vielzahl von Bereichen (Managementlehre, Pädagogik, Sozialforschung, Entwicklungszusammenarbeit, Psychosoziale Arbeit usw.) ausgefächert. Sie inspirierte Konzepte wie die Organisationsentwicklung, die \"angewandte Anthropologie\", den Action Learning-Ansatz oder die Arbeit des Tavistock-Instituts. Sie taucht heute insbesondere innerhalb interdisziplinärer Projekte in den Sozialwissenschaften auf. Innerhalb der Psychologie selbst findet sie kaum noch Anwendung.", "section_level": 1}, {"title": "Die erste Generation der Aktionsforschung.", "content": "Der Begriff \"action research\" geht vermutlich auf den Beauftragten der US-amerikanischen Regierung für Indianerfragen, John Collier, zurück. Er arbeitete von 1933 bis 1945 an der Verbesserung der Beziehungen zwischen Ureinwohnern und Weißen und versuchte, dieses Ziel durch eine enge Kooperation mit den betroffenen indigenen Stämmen mittels einer Strategie der gemeinsamen Problemfeststellung, -analyse und -bearbeitung zu erreichen, die er als \"action research\" bezeichnete Kurt Lewin, der einen Lehrstuhl am Massachusetts Institute of Technology innehatte, griff diesen Ansatz auf und gab ihm als \"action research\" im Jahr 1944 eine programmatische Fassung. In der Literatur taucht sein Konzept erstmals in einem Artikel aus dem Jahr 1946 mit dem Titel \"Action Research and Minority Problems\" auf. Darin beschreibt er action research als vergleichende Forschung, die sich mit den Effekten zahlreicher Formen von sozialer Intervention sowie der Erforschung sozialer Veränderung widmet. Dabei beschrieb er die Methodik als eine sich wiederholende Spirale von drei Schritten: (1) Planung, (2) soziale Intervention im Feld und (3) Reflexion über die Resultate der Intervention. Zwischen 1948 und 1950 führte das Tavistock Institute in der \"Glacier Metal Company\" ein Aktionsforschungsprojekt durch, dessen Ziel die Verbesserung der Mitarbeitermotivation und der Zusammenarbeit war. Dies führte unter anderem zu mehr Mitsprache der Mitarbeiter im Betriebsrat.", "section_level": 2}, {"title": "Die zweite Generation der Aktionsforschung.", "content": "Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre verlieh eine zweite Generation von Aktionsforschenden in Großbritannien und schließlich Australien der Aktionsforschung einen gesellschaftskritischen Impetus, der in Europa zunehmend Befürworter fand. Aktionsforschende stellten dabei in den Vordergrund, dass sozialwissenschaftliche Forschung immer schon normativ sei und die Forschenden im Bewusstsein ihrer sozialen Bedingtheiten ihre Arbeit als emanzipatorisch und politisch begreifen müssen. In Deutschland griffen vor allem Pädagogen, Soziologen und Psychologen die Ansätze auf, um eine Alternative zu Forschungsstandards wie Objektivität und Neutralität innerhalb der Sozialwissenschaften zu generieren, waren diese doch länderübergreifend immer stärker in die Kritik geraten. Einerseits wurde eine zunehmende Loslösung und Abkopplung der Sozialwissenschaften von der sozialen Realität des Forschungsfeldes bemängelt. Aktionsforscher beobachteten also, dass sich die Sozialwissenschaften paradoxerweise von ihrem eigenen Gegenstand distanzierten. Andererseits beobachteten sie, dass die Sozialwissenschaften durch den Anspruch auf Neutralität ein implizites Bündnis mit den sozialen Mächten und Definitionshoheiten eingingen, das gesellschaftliche Strukturen nicht verändere, sondern affirmiere und reproduziere.", "section_level": 2}, {"title": "Die dritte Generation der Aktionsforschung.", "content": "Eine dritte Generation der Aktionsforschung prägten schließlich Sozialarbeiter, Theologen und Pädagogen im Geiste sozialer Bewegungen in Lateinamerika und Afrika, die auch im englischsprachigen Ausland sowie besonders in Skandinavien immer stärker an Bedeutung gewann: participatory action research. Der durch Praktiker wie Paulo Freire, Orlando Fals Borda, Rajesh Tandon, Anisur Rahman und Marja-Liisa Swantz entwickelte Ansatz setzt auf eine Verbindung von Wissenschaft und sozialem Engagement. Fals-Borda schreibt dazu: \"Man muss (theoretisches) Studium und (praktische) Aktion miteinander verbinden, um gegen die Bedingungen der Abhängigkeit und der Ausbeutung zu arbeiten, die uns mit allen ihren degradierenden Konsequenzen und Unterdrückungsmechanismen charakterisiert und bestimmt hat. Dies zeigt sich deutlich an unserer Kultur der Imitation und der Armut und am Mangel an sozialer und ökonomischer Partizipation, der unser Volk kennzeichnet.\" Die Partizipation der Forschenden an sozialen Projekten war dementsprechend namensgebend für den Ansatz des participatory action research. Er sollte ein Bewusstsein sozialer Veränderbarkeit entwickeln, das Freire conscientizacao nannte. Indem die Menschen verstehen, inwiefern ihre sozialen Praktiken durch materielle, soziale und historische Umstände begründet sind, so die Hoffnung, bekommen sie eine neue Perspektive auf mögliche Wege der Transformation der jeweiligen Umstände, die sie durch ihr tägliches Handeln produzieren und reproduzieren. Diese Ausrichtung sozialwissenschaftlicher Forschung hat zur Folge, dass aus dem Verhältnis von Forschenden und Beforschten eine auf gemeinsame Aktion und Reflexion ausgerichtete Arbeitsbeziehung zwischen Forschern und zu Co-Forschern ausgebildeten Subjekten entsteht. Eine Arbeitsbeziehung, die dem bereits von Lewin konzipierten zyklischen Forschungsverlauf folgt: Die Projektplanung geht in konkrete Handlung über, die gemeinsam beobachtet und ausgewertet wird und schließlich zu einer erneuten Planung führt, die weitere Aktionen anstößt. Ziel des Forschungsprozesses ist Realitätshaltigkeit und Transparenz, Praxisrelevanz und Interaktion; eher sekundär, falls überhaupt, wird die Generalisierbarkeit von Ergebnissen angestrebt.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Aktionsforscher Heinz Moser fragt Ende der 1970er Jahre, was nun jedoch der konkrete Inhalt solcher gemeinschaftlicher Aktions-Reflexions-Prozesse ist und welchen Dilemmata sie sich eventuell gegenüberstehen. Er schreibt „Vielfach bleibt es bei kargen Hinweisen auf ‚Emanzipation‘, ‚gesellschaftliche Veränderung‘, ‚Appell an die Humanisierung der Menschheit‘. Die Subjekt-Werdung, von der Aktionsforscher nicht aufhören können zu sprechen, scheint letztlich aber eine Abstraktion zu sein: Eine Abstraktion von konkreten historisch-gesellschaftlichen Prozessen, in denen solche Subjekt-Werdung stattfinden kann.“ Diese Abstraktion würde nur unzureichend in die soziale Praxis übersetzt werden, so dass der Aktions-Reflexions-Prozess auf die Handlungen im Hier und Jetzt reduziert werde und die Gefahr eines verschwiegenen Induktivismus bestehe, der auf eine scheinbare Unmittelbarkeit setzt, welche vergisst, dass alle unsere Erfahrungen durch Erwartungshorizonte vorstrukturiert sind. Aus diesem Grund sieht sich der Ansatz trotz vielfältiger Verweise auf neomarxistische, kommunitaristische oder menschenrechtliche Theorien mit dem Vorwurf einer Untertheoretisierung konfrontiert, die, zugespitzt, in der Kritik mündet, dass gewissen Ideologien gefolgt werde, die nicht explizit gemacht würden und die Reflexion somit auf einen pragmatischen Zielabgleich reduziert werde. Dies kann wiederum in beiden Phasen, der Aktion und der Reflexion, zu Abhängigkeiten gegenüber dem Forscher führen, der implizit die Federführung übernimmt und so kein gemeinsam verfügbares Wissen schafft, das von den Teilnehmenden selbständig genutzt werden könnte.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele, Verfahren und Problematik.", "content": "Ziel der Aktionsforschung ist es, an konkreten Problemen aus der Praxis anzusetzen und direktes soziales Handeln zu ermöglichen. Die Beziehung zwischen Forscher und Betroffenen zeichnet sich durch symmetrische Kommunikationsstrukturen aus: Denn eine Forschung, die nichts anderes als Bücher hervorbringe, nütze dem Individuum nicht. Der Aktionsforschung wird gelegentlich mangelnde Wissenschaftlichkeit vorgeworfen. Die Begründung dafür liegt im Anliegen der Aktionsforschung. Sobald der Forscher versucht, die Handlungen von Personen in politischer oder moralischer Absicht aktiv zu beeinflussen, verschwindet der Unterschied zwischen Wissenschaft und Ideologie.", "section_level": 1}, {"title": "Aktionsforschung in Pädagogik und Didaktik.", "content": "Besonders geeignet für Aktionsforschung erscheint die Pädagogik und die Didaktik und hier hauptsächlich die Methodik: durch die intensive Zuwendung zum Forschungsgegenstand „Unterricht“ wird die Praxisrelevanz der Ergebnisse im Vergleich zu hermeneutischen Verfahren stark erhöht. Allerdings wird dieser Forschungsansatz nur von wenigen Wissenschaftlern gewählt, weil er sehr zeit- und arbeitsintensiv ist.", "section_level": 2}, {"title": "Aktionsforschung in der Sozialwissenschaft.", "content": "Eine 1993 durchgeführte Umfrage zum aktuellen Stand der Aktionsforschung ergab, dass dieses Konzept aus der deutschsprachigen sozialwissenschaftlichen Debatte praktisch verschwunden war. Gründe waren der Schwerpunkt auf die Umsetzung von Forschungsvorhaben anstelle der theoretischen Weiterentwicklung, desillusionierende Berichte über konkrete Projekte, die mangelnde internationale Vernetzung und die Entwicklung qualitativer Forschungsmethoden seit Ende der 1970er Jahre. Nicht berücksichtigt wird bei dieser Einschätzung die an der Schnittstelle von Arbeits- und Sozialwissenschaft angesiedelte Aktionsforschung in der Arbeitswelt. Sie hatte ihren Ausgangspunkt in den siebziger Jahren im deutschen Aktionsprogramm Humanisierung des Arbeitslebens und verlief im engen Dialog mit englischen und skandinavischen Aktivitäten.", "section_level": 2}, {"title": "Aktionsforschung in der Arbeitswelt.", "content": "Kurt Lewin emigrierte 1933 in die USA und begann dort ab 1939, an der Lösung sozialer Konflikte zu arbeiten, zunächst in Zusammenarbeit mit der Harwood Textilfabrik in Virginia, später in experimentellen Gruppen. Er widmete sich besonders praktischen und theoretischen Fragen der Gruppendynamik und entwickelte dabei erste Elemente und Verfahren der Aktionsforschung.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung und Verbreitung.", "content": "Obwohl Kurt Lewin, ein deutscher Sozialpsychologe (1890–1947), als Vater der \"Aktionsforschung\" gilt, nahm diese auf die Arbeitswelt bezogen erst nach 1950 ihren Aufschwung. Dies geschah besonders in England (Trist/Bamforth 1951) und danach in Skandinavien. In großen nationalen Aktionsforschungsprogrammen, wie „Industrial democracy in Norwegen“ unter Fred Emery und Einar Thorsrud, das Programm „Leadership, Organization, Medbestämmande (LOM)“ in Schweden unter der Leitung von Björn Gustavsen. Beide Programme sind international bekannte, theoretisch wie praktisch erfolgreiche Aktionsforschungsprogramme. In Deutschland hat Aktionsforschung in der Arbeitswelt bis in die 1970er Jahre hinein praktisch und theoretisch keine Rolle gespielt. Ein erster Impuls zu betrieblichen Aktionsforschungsprojekten ist mit der frühen Phase des Aktionsprogramms „Forschung zur Humanisierung des Arbeitslebens (HdA)“ Mitte der 1970er Jahre gesetzt worden (Matthöfer 1980). Trotz seines Namens war das HdA-Programm insgesamt kein Aktionsforschungsprogramm entsprechend der englischen und skandinavischen Tradition. Es bot vielfache Möglichkeiten, mehrjährige Aktionsforschungsprojekte erstmals in Deutschland zu finanzieren und durchzuführen. Beispiele sind In den 1980er Jahren wurde es schwieriger, Aktionsforschungsprojekte aus dem Humanisierungsprogramm und seinem Nachfolgeprogramm „Arbeit und Technik“ zu finanzieren. Inzwischen wurde die Debatte um Aktionsforschung im Arbeitsleben durch die vielfachen betrieblichen Restrukturierungen im Zuge der Globalisierung von Arbeit und Wirtschaft wieder aufgenommen. So hat diese unter anderem die Produktion qualitativ neuer arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse und Verfahren für die menschengerechte Arbeitsgestaltung zum Ziel.", "section_level": 3}, {"title": "Besondere Elemente.", "content": "Aufgrund seiner Erfahrungen als Aktionsforscher in der Arbeitswelt und in Kenntnis der internationalen Literatur zur Aktionsforschung in der Arbeitswelt nennt Werner Fricke (2010/2011) folgende zentrale Elemente einer arbeitsbezogenen Aktionsforschung.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die in den Sozialwissenschaften gebräuchlichen Begriffe Handlungs- und Aktionsforschung sind synonyme Übersetzungen des von Kurt Lewin geprägten Begriffs action research. Er wollte als Kritik an einer rein experimentellen Sozialpsychologie eine Wissenschaft begründen, deren Hypothesen praxisnah sind und deren Implikationen zu Veränderungen im Sinne einer Problemlösung führen. Mit ihrem expliziten Handlungsgebot sollte sie ein Gegenentwurf zu einer seiner Meinung nach auftragsfreien, verantwortungsfreien Wissenschaft sein, der eine Entfremdung von Theorie und Praxis aufheben würde.", "tgt_summary": null, "id": 748057} {"src_title": "Gossens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Quellenlage.", "content": "Hauptquellen zu Xanthippe sind Xenophons \"Symposion\" und \"Memorabilia\" sowie Platons Dialog \"Phaidon\". Beide waren Zeitgenossen und Schüler des Sokrates. Sie erwähnen Xanthippe aus Anlass philosophischer Erörterungen oder um die Authentizität einer beschriebenen Szenerie zu unterstreichen. Alle weiteren Erwähnungen Xanthippes sind deutlich späterer Zeit, anekdotischen Charakters und greifen ihr eifersüchtiges, rigides Wesen auf, das zu dieser Zeit bereits zu einem Topos stilisiert war. Zu nennen sind Aelian, der sie in seinen \"Bunten Geschichten\" kurz erwähnt, Plutarch, der sich allerdings nur der Frage widmet, ob Sokrates auch eine zweite Frau namens Myrto hatte, vor allem aber Diogenes Laertios, der im 3. Jahrhundert n. Chr. in seinen \"Leben und Lehren berühmter Philosophen\" gleich mehrere Anekdoten um Xanthippe überliefert, sich ebenfalls ausgiebig der Frage nach Myrto widmet und mit seinem Werk maßgeblich das Bild Xanthippes in der Nachwelt bestimmte. Anekdotisches findet sich auch bei Athenaios. Die Kirchenväter bieten kaum eigenständig Neues, verschärfen wie Johannes Chrysostomos nur den durch die Anekdoten bekannten Tenor, Hieronymus nennt sie in einem Katalog bösartiger Frauen. Unergiebig ist die Erwähnung in der Suda.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Herkunft und Geburtsjahr Xanthippes sind ebenso unbekannt wie etwaige Details ihres Lebens oder das Jahr ihres Todes. Xanthippe war mit Sokrates verheiratet und hatte mit ihm drei Söhne: Lamprokles, der ein Jugendlicher war, als Sokrates 399 v. Chr. hingerichtet wurde, sowie Sophroniskos und Menexenos, beide zu dem Zeitpunkt noch Kinder, die von der Mutter auf dem Arm getragen werden konnten. Demnach wird Xanthippe im späteren 5. Jahrhundert v. Chr. geboren worden sein, ihr Sterbedatum liegt nach dem des Sokrates im 4. Jahrhundert v. Chr. Einer vor allem bei Diogenes Laertios kolportierten Geschichte zufolge, deren Urheber angeblich Aristoteles gewesen sein soll, stammten Sophroniskos und Menexenos aus der Verbindung des Sokrates mit Myrto, einer verarmten Witwe, die er in seinen Haushalt aufgenommen hatte. Doch wurde dies bereits in der Antike von Panaitios in die Welt der Fabel verwiesen. Einig ist sich die antike Überlieferung darin, dass Lamprokles der Sohn Xanthippes war. Aus dem Umstand, dass nicht Sophroniskos, der Vater des Sokrates, Namenspate des Erstgeborenen war, sondern der Vater Xanthippes, schloss man auf deren Herkunft aus einer Familie, die höhergestellt war als die des Sokrates. Auch in ihrem Namen möchte man seit Christoph Martin Wieland einen Hinweis auf eine gehobene Herkunft sehen. Die männliche Namensform Xanthippos war vornehmlich unter dem athenischen Adelsgeschlecht der Alkmäoniden weit verbreitet. Des Weiteren machte sich Aristophanes in seinen \"Wolken\" einen Spaß auf die Namensgebung mit \"-hippos\" aus eben diesem Grunde, worauf schon Wieland aufmerksam machte. Xanthippe hatte das athenische Bürgerrecht, ihr Sohn konnte also Vollbürger der Polis Athen werden und es war ihr erlaubt, als Zuschauerin den Theateraufführungen beizuwohnen.", "section_level": 1}, {"title": "Charakter.", "content": "Sokrates hatte von seinen Eltern ein kleines Vermögen und Besitztum in dem Vorort Alopeke geerbt, das ihm und seiner Familie ein bescheidenes, aber unabhängiges Auskommen ermöglichte. Dies nutzte er, um seinem philosophischen Lebenswandel nach- und einer dem Lebensunterhalt dienenden Beschäftigung aus dem Weg zu gehen. Dieser Lebenswandel, der selbst in Platons kurzen Erwähnungen Xanthippes Anlass war, einen Anflug von ihrem Gezeter ins Bild zu setzen, wird seit Wieland als Entschuldigung für das bereits bei Xenophon vorgezeichnete Bild der ungehaltenen, streitsüchtigen Xanthippe angeführt. Gleichwohl wird bei beiden Xanthippe vor allem als um das Wohl ihrer Kinder besorgte Mutter geschildert. Bei Platon besucht sie zweimal mit ihren Kindern den Ehemann am Tag seiner Hinrichtung im Gefängnis, um sich von ihm zu verabschieden. Auch die geschilderte Übellaunigkeit der Xanthippe im von Xenophon fingierten Gespräch des Sokrates mit seinem Sohn Lamprokles wird von Sokrates verteidigt, da sie nur dem Besten des Sohnes diene. Einzig im \"Symposion\" räumt Sokrates die Widerspenstigkeit Xanthippes ein: Friedrich Nietzsche hat dies zu der wenig vorteilhaften Charakterisierung verleitet: Wie sehr Xanthippe ihrem Gatten zugetan war, deutet sich in der Gefängsnisszene bei Platon an. Dort lässt sie Sokrates von seinen Freunden nach Hause führen, was Xanthippe mit Geschrei und Schmerzgebärden, Gefühlen echter Zuneigung, begleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Anekdotisches.", "content": "Unter den bei Diogenes Laertios mitgeteilten Anekdoten findet sich neben dem Gleichnis mit dem Rossebändiger (griechisch \"Hippokrates\") auch die Erzählung, Xanthippe hätte dem Sokrates auf dem Markt den Mantel vom Leibe gerissen. Als die Umstehenden ihm rieten, doch endlich einmal handgreiflich gegen seine Frau zu werden, habe er geantwortet, dass dies den Leuten auf dem Markt wohl gefallen würde, die dann – in zwei Lager geteilt – zum Teil Sokrates, zum Teil Xanthippe anfeuern würden. Laut Aelian teilten sich beide einen einzigen Mantel, weswegen Xanthippe immer im Haus bleiben musste, wenn Sokrates zu seinen philosophischen Ausflügen unterwegs war. Ebenfalls auf Diogenes Laertios geht die Anekdote mit dem Nachttopf zurück. Sokrates sagte, nachdem ihn die schimpfende Xanthippe mit dem Nachttopf übergossen hatte: „Seht ihr, wenn meine Frau donnert, spendet sie auch Regen!“ All diese Anekdoten kultivieren die angeblich bipolare Beziehung der zänkischen Frau zu ihrem weisen Gatten, die Eingang in die Schulbücher fand und auf den Spruch verkürzt wurde: Athenaios weiß noch zu berichten, dass Xanthippe während eines ihrer Zornausbrüche auf einem Kuchen herumtrampelte, der dem Sokrates von Alkibiades gesandt worden war. Sokrates reagierte lakonisch mit dem Hinweis, auch sie hätte nun keinen Anteil an dem Kuchen mehr. Laut Athenaios geht die Geschichte auf den Stoiker Antipatros von Tarsos zurück, der wie Sokrates, allerdings freiwillig, durch einen Giftbecher starb.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Neben den anekdotischen Erzählungen um Xanthippe und ihr Verhältnis zu Sokrates fand sie in der römischen Kaiserzeit auch Eingang in die griechische Romanliteratur. In den sogenannten Sokratikerbriefen, einem Ende des 2. oder Anfang des 3. Jahrhunderts entstandenen Briefroman um Sokrates und die Sokratiker, ist sie im 21. Brief die Empfängerin eines Briefes von Aischines. Immer wieder wird sie erwähnt, gehört zum Handlungsumfeld, dient aber bisweilen auch nur als reine Folie des Sokrates. Vor allem wird hier Xanthippe zur selbstständigen Philosophin, die in ihrer Bedürfnislosigkeit kynische Positionen vertritt und wie eine Philosophin einen – alten – Mantel trägt. Sie folgt ganz sokratischer Philosophie und Lebenseinstellung, die sich nicht in die Rolle der Frau und Mutter einfügen lässt, vielmehr der Ermahnung bedarf, sich um Kleidung und Kinder zu kümmern. Gleichwohl wird sie als „gute Frau“ gesehen. Mittelalterliche Lexikographen nahmen das Vorgefundene auf und tradierten die Anekdoten. So ist das meiste etwa in der mit dem Namen Walter Burleywe verbundenen Schrift \"Liber de vita et moribus philosophorum\" enthalten, ebenso widmen sich Vinzenz von Beauvais in seinem \"Speculum historiale\" und Johannes von Wales im \"Compendiloquium\" Xanthippe. Eine Ausnahme stellt die Charakterisierung durch Christine de Pizan dar, die in ihrem 1405 veröffentlichten \"Le Livre de la Cité des Dames\" („Das Buch von der Stadt der Frauen“) das Bild Xanthippes als vorbildlicher, geduldiger Ehefrau entwirft. Seit der Aufklärung wurde versucht, die Rolle der Xanthippe einer Neubewertung zu unterziehen. Die Tendenzen sind hierbei deutlich gegenläufig. Sie halten entweder am hergekommenen Bild fest, das als Folie für männlich dominiertes Philosophieren dient, oder erkennen Xanthippe als eigenständige Person an, deren Wirken und Art insbesondere in der feministischen Literatur vereinnahmt wird. Schon Wieland zeigte in der Erläuterung seiner 1799–1802 veröffentlichten Übersetzung \"Sokratische Gespräche aus Xenofons denkwürdigen Nachrichten von Sokrates\" Verständnis für Xanthippes verhalten. Er sah in ihr eine „stattliche Amazonengestalt [...]; von raschem, leicht aufbrausendem Temperament, etwas streitlustig und gern das letzte Wort behaltend; übrigens eine fleißige, emsige, auf alles aufmerksame, streng über guter Zucht und Ordnung haltende Hausmutter.“ Sokrates konnte, so Wieland, sich bei einer so beherzten Frau „leicht gewöhnen, den Rauch um des Feuers willen zu ertragen“. Im Jahr 1865 veröffentlichte der Theologe und Philosoph Eduard Zeller seine kleine Abhandlung \"Zur Ehrenrettung der Xanthippe\" in seinen \"Vorträgen und Abhandlungen geschichtlichen Inhalts.\" Auch er zeichnet ein verständnisvolles Bild Xanthippes, die in seiner Interpretation der Überlieferungslage „eine sehr wünschenswerthe Hausfrau gewesen sein muß“. Zu Zellers Zeit aber hätte manche Frau noch kräftiger „gedonnert“, wenn sie mit einem Sokrates verheiratet gewesen wäre. Fritz Mauthner schrieb 1884 einen Roman unter dem Titel \"Xanthippe. Eine wahre Geschichte aus dem Altertum und der Gegenwart\" – „eine Ehrenrettung der hier mit viel Sorgfalt und Sympathie gezeichneten Hauptfigur“.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Nach der deutschen Buchstabiertafel wird mit dem Wort \"Xanthippe\" der Buchstabe \"X\" buchstabiert. Ihr zu Ehren wurden der Asteroid (156) Xanthippe, ein Krater der Venus und eine Gattung der Raubmilbenfamilie \"Ascidae\" benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Xanthippe (; geboren im späteren 5. Jahrhundert v. Chr.; gestorben im 4. Jahrhundert v. Chr.) war die Ehefrau des griechischen Philosophen Sokrates (469–399 v. Chr.) Während über die historische Person kaum Informationen vorliegen und bestenfalls erschlossen werden müssen, kursierten in der Antike zahlreiche Anekdoten über Xanthippe. Sie bestimmten über weite Strecken das von ihr gewonnene Bild, so dass sie als Inbegriff des zänkischen „Weibes“ in die europäische Literatur eingegangen ist. Ihr Name wird oft sprichwörtlich gebraucht und steht für eine übellaunige, streitsüchtige und im Gegensatz zu ihrem Gatten launenhafte Frau, häufig auf die partnerschaftliche Beziehung bezogen.", "tgt_summary": null, "id": 2045111} {"src_title": "Nikolaus Schneider", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau und Funktion.", "content": "Der Rammbrunnen besteht aus einem Stahlrohr (3), welches an seinem unteren Ende mit einer \"Rammspitze\" (1) und mit einem \"Rammbrunnenfilter\" mit Schlitzen oder Löchern (2) versehen ist. Er wird durch Rammen oder Einschlagen bis auf die wasserführende Schicht in den Boden getrieben. Am oberen Ende der Stahlrohre befindet sich über der Erde ein Rohr (4) mit Anschlussstutzen für eine Handpumpe oder elektrische Kreiselpumpe zur Wasserentnahme. Um die Widerstandsfähigkeit bei besonders schwer zu durchstoßenden Schichten zu erhöhen, wird der Rammbrunnenfilter mit einer Innentresse aus Messinggewebe oder einem geschlitzten Kunststoffschutzmantel versehen; die Rammspitze schützt eine 6 mm dicke Hartkunststoffbeschichtung aus Polyethylen vor Zerstörung.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgebiet.", "content": "Bis zu welcher Tiefe sich die Filterrohre einrammen lassen, hängt von der Beschaffenheit (Bodenart) der zu durchstoßenden Schichten ab. In Sanden mittlerer Korngröße ohne Steinvorkommen können die Filter ohne besondere Schwierigkeiten bis 6 m unter die Erdoberfläche eingerammt werden. Sind fette, lehmige Deckschichten oder sehr feine Sande oder mit Geschieben durchsetzte Kiesschichten zu durchstoßen, lässt sich diese Tiefe kaum erreichen. Bei genügendem Wasserandrang ist die Tiefe jedoch nicht von Bedeutung. Voraussetzung für die Gewinnung von Grundwasser mit Rammfiltern ist immer das Vorhandensein einer ergiebigen, wasserführenden Schicht mit einem Grundwasserspiegel, der sich auch beim Pumpen keinesfalls unter die Saughöhe der Pumpe, also praktisch nicht tiefer als etwa 7 m unterhalb der Pumpe absenkt.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Aspekte.", "content": "Das mit Schlitzen oder Löchern versehene Filterrohr setzt sich im Laufe der Zeit mit feinen Sedimenten zu, wodurch die Förderleistung (mittlerer und momentaner Volumenstrom) und die Lebensdauer des Rammbrunnens begrenzt sind. Durch das Zusetzen der Rohre und durch die Wasserentnahme aus geringer Tiefe ist die hygienische Sicherheit bei Rammbrunnen nach heutigen und hiesigen Kriterien nicht gegeben. Sie werden daher hierzulande lediglich zur Nutzwasser- jedoch nicht zur Trinkwassergewinnung verwendet. Die Bauteile für einen Rammbrunnen werden auch in Baumärkten angeboten. So ein Bausatz besteht zum Beispiel aus folgenden Einzelteilen: 7 × 1 m lange Rohre R 1 1/4\", 1 Rammfilter mit Innentresse, 8 Baumuffen, 1 Rückschlagventil mit doppelter Entlüftung, 1 Schlagstück. Rammbrunnen müssen je nach gemeindlicher Gesetzeslage den zuständigen Behörden oder Ämtern angezeigt werden. In Deutschland müssen Brunnen bei der Unteren Wasserbehörde gemeldet werden, in Österreich ist die Nutzung für den Eigenbedarf genehmigungsfrei und in der Schweiz gilt das Regalrecht (Wasserregal), das \"Amt für Wasser und Abfall\" ist zuständig.", "section_level": 1}, {"title": "Bezeichnungen.", "content": "Rammbrunnen ist die offizielle Bezeichnung für einen derartigen Brunnen gemäß Fachnormenausschuss Brunnenbau im Deutschen Normenausschuss. Andere Bezeichnungen für den Rammbrunnen sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Rammbrunnen (Schlagbrunnen) ist ein Brunnen, der entsteht, wenn ein Rohr in den Boden gerammt wird; er ist ein Brunnen für kleine Wasserfassungen. Eingesetzt wird er bei einzelstehenden Landhäusern, Siedlergehöften und anderen Kleinverbrauchern ebenso bei der Gartenbewässerung und zur Wasserversorgung von Weidetieren. Der Boden muss eine wasserführende, rollige Lockergesteinsschicht aufweisen. ", "tgt_summary": null, "id": 1364651} {"src_title": "Hilary Lindh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Im Jahre 1961 erfolgte der Gründungsbeschluss; 1965 erhielt sie die Royal Charter. Aufgrund einer Initiative, mehr Mediziner im Vereinigten Königreich auszubilden, wurde im Jahr 2000 die der Universität angeschlossene \"Warwick Medical School\" eröffnet. Die University of Warwick zählt zu den zehn größten des Landes und hat ihren modernen Campus am südwestlichen Stadtrand an der Grenze zu Warwickshire. Die Universität ist Mitglied der Russell-Gruppe, der AACSB, der Association of Commonwealth Universities, der Association of MBAs, der EQUIS, der European University Association und der Universities UK. Premier-Minister Tony Blair bezeichnete sie als die „Universität der Zukunft“ und US-Präsident Bill Clinton wählte Warwick für seine letzte öffentliche Rede als Präsident der Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}, {"title": "Rankings.", "content": "Die Universität belegte im Jahr 2013, den 5. Platz im nationalen und den 58. Platz im internationalen Ranking und gehört zu den 1 % besten Universitäten der Welt. Die Universität ist bekannt für ihre Stärke im Bereich Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaft. Im Jahr 2013 liegt die University of Warwick laut \"The Complete University Guide\" auf dem ersten Platz im Bereich Wirtschaftswissenschaften und hat damit die London School of Economics, die University of Cambridge und die University of Oxford eingeholt. Zusammen mit der University of Cambridge, der University of Oxford und dem Imperial College London zählt Warwick zu den vier besten Instituten im Bereich Mathematik und fordert darum von Bewerbern die höchste Note in Mathematik und zusätzliche Prüfungen (\"STEP Mathematics\", die Mathematik-Aufnahme-Prüfungen der University of Cambridge). In der Bewertung der Sunday Times für die Jahre 1998 bis 2007 liegt Warwick auf dem dritten Platz im Zehnjahresdurchschnitt. Im Bereich der Wirtschaftswissenschaften erreicht die Universität im Guardian University Guide 2011 den ersten Platz. Der Independent Complete University Guide 2013 platziert „Accounting and Finance“ an der Universität Warwick im nationalen Vergleich ebenfalls auf dem dritten Rang. Das „Economic Institution Ranking“ sieht das Economics Department von Warwick auf dem fünften Platz in Europa und damit vor renommierten Instituten wie der University of Cambridge oder UCL. Beim Ranking des The Times/The Sunday Times Good University Guide 2019, der die Zufriedenheit der Studierenden, Forschungsexzellenz, und Berufsaussichten der Absolventen mit einbezieht, erreichte das Institut für Politikwissenschaft den ersten Platz aller 83 britischen politikwissenschaftlichen Fakultäten. Zudem wurde die Universität 2012 zu Europas „bester jungen Universität“ gewählt und belegte weltweit in diesem Ranking, das alle Institutionen einschließt, die jünger als 50 Jahre sind, den dritten Rang. Die Universität erzielte den ersten Platz als Hochschule mit den meisten Rekrutierungen von führenden Unternehmen im Vereinigten Königreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Universität Warwick (englisch: University of Warwick) ist eine staatliche Universität in Coventry nahe Warwick im Vereinigten Königreich. Sie zählt zu den besten Universitäten Englands und ist vor allem in den Fachrichtungen Betriebswirtschaftslehre, Management und Finanzwissenschaft unter den besten vier und im Bereich Politikwissenschaft und Internationale Studien unter den besten drei Universitäten des Vereinigten Königreichs. Die Fächer Betriebswirtschaftslehre und Management werden an der \"Warwick Business School\" unterrichtet, die zu den renommiertesten und selektivsten Business Schools der Welt zählt.", "tgt_summary": null, "id": 354711} {"src_title": "Ludwig Dessoir", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Pharmakokinetik.", "content": "Die orale Bioverfügbarkeit von Flurazepam ist sehr gut, es findet nahezu vollständige Resorption statt. Bei Flurazepam handelt es sich um ein Prodrug. Die Substanz wird zügig zu den pharmakologisch aktiven Metaboliten Hydroxyethylflurazepam und Flurazepamaldehyd sowie etwas weniger schnell zu Desalkylflurazepam umgesetzt, wobei der Metabolismus wahrscheinlich durch die Cytochrom P450-Untergruppen CYP3A4 und CYP2C19 katalysiert wird. Im Gegensatz zu den anderen beiden Metaboliten akkumuliert Desalkylflurazepam, dessen Plasmahalbwertszeit zwischen 50 und 100 Stunden liegt. Desalkylflurazepam erreicht bei mehrmaliger Einnahme von Flurazepam nach mehreren Tagen konstant bleibende Konzentrationen im Blutplasma. Die maximale Plasmakonzentration an Flurazepam wird nach 1 bis 3 Stunden, die seiner Metaboliten, je nach dem welcher, nach 0,5 bis 96 Stunden erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsmechanismus.", "content": "Flurazepam verstärkt im Zentralnervensystem die Wirkung des körpereigenen Neurotransmitters GABA. Dies geschieht durch ein Anbinden des Flurazepam an den GABA-Rezeptor. Die Wirkung des Flurazepams lässt bei einer Einnahme von länger als 14 Tagen nach. Dies ist bedingt durch den Regelmechanismus, bei dem der Körper versucht, seine ursprüngliche Homöostase, sein Fließgleichgewicht wiederherzustellen. Um die Wirkung konstant zu halten, müsste die Dosis stetig erhöht werden, was zu einer Abhängigkeit führen würde.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Bei längerer Einnahme und höherer Dosierung kommt es häufig zu Schläfrigkeit, Schwindelgefühlen, Verwirrtheit und Gedächtnisstörungen, was auch eine Verlängerung der Reaktionszeit mit sich bringt. Während der Anwendung von Flurazepam kann es auf Grund der erschlaffenden Wirkung auf die Muskulatur auch zu Bewegungs- und Gangunsicherheit kommen.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit.", "content": "Es gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fötus bei Einnahme in der Schwangerschaft, aber der therapeutische Nutzen für die Mutter kann überwiegen. Flurazepam tritt in die Muttermilch über. Ist eine regelmäßige Einnahme notwendig, wird das Abstillen empfohlen. Dalmadorm (D, CH), Staurodorm (D), Flurazepam Real (D)", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Flurazepam gehört zu den lang wirkenden Benzodiazepinen. Es wird zur kurzzeitigen Behandlung von Ein- und Durchschlafstörungen eingesetzt. Bei langzeitiger Einnahme besteht die Gefahr des schädlichen Gebrauchs.", "tgt_summary": null, "id": 376716} {"src_title": "Dürrnbachhorn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Renate Riemeck wuchs in Breslau, Stettin und Jena als Kind wohlhabender Eltern auf; die Mutter war eine erfolgreiche und angesehene Geschäftsfrau. Riemeck besuchte unter anderem eine Klosterschule. Bereits als Jugendliche dezidiert kirchenkritisch speziell im Hinblick auf den Katholizismus, verband sie sich mit der ab 1941 verbotenen anthroposophisch orientierten Christengemeinschaft. Gleichwohl stellte sie, wie Jutta Ditfurth 2007 aufdeckte, am 6. Juli 1941 den Antrag auf Aufnahme in die NSDAP, dem am 3. Oktober 1941 entsprochen wurde (Mitgliedsnummer 8915151). Riemeck hatte das allerdings zeit ihres Lebens geleugnet, auch in ihrer 1992 erschienenen Autobiographie \"Ich bin ein Mensch für mich\". Sie studierte sieben Semester Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte in München und vor allem in Jena; im März 1943 promovierte sie zum Dr. phil. über \"Spätmittelalterliche Ketzerbewegungen\". Darin stellte sie, wie später Kritiker befanden, die Pogrome gegen Juden im 14. Jahrhundert als „gerechtfertigten Protest“ dar. Trotz dieses Studienabschlusses soll sie danach Mitte 1943 noch der Arbeitsgemeinschaft Nationalsozialistischer Studentinnen beigetreten sein. Zu ihren akademischen Lehrern gehörten auch die NS-Rassepropagandisten Karl Astel und Hans F. K. Günther. In Jena hatte sie mit der verwitweten Ingeborg Meinhof, Mutter der späteren \"konkret\"-Kolumnistin und Mitbegründerin der Rote Armee Fraktion, Ulrike Meinhof, Freundschaft geschlossen. Bald zog Riemeck mit ihrer Kommilitonin und späteren Lebensgefährtin Ingeborg in einen gemeinsamen Haushalt. Beide waren Assistentinnen bei Johann von Leers, Inhaber des Lehrstuhls für „Deutsche Rechts-, Wirtschafts- und politische Geschichte auf rassischer Grundlage“ der Universität Jena, einem SS-Obersturmbannführer, der den Antisemitismus „wissenschaftlich“ zu begründen versuchte. Nach dem Krieg wurde Riemeck Dozentin in der Lehrerbildung in Oldenburg, wohin sie mit Ingeborg und den Kindern umzog. Die antifaschistische Schulbildung vor allem der Volksschüler sah sie als wichtige politische Aktionsform; sie verfasste in der Besatzungszeit mit die ersten neuen Schulbücher. 1949, nach Ingeborgs Tod, erhielt sie die Vormundschaft für die beiden Töchter Wienke (* 1931) und Ulrike (* 1934), die sie mit Holde Bischoff zusammen versorgte und erzog. Später lehrte sie in Braunschweig und Weilburg. Sie war seit 1946 Mitglied der SPD und kämpfte gegen Wiederbewaffnung und Wehrpflicht. 1955 wurde sie als jüngste westdeutsche Professorin an die Pädagogische Hochschule in Wuppertal berufen, wo sie Geschichte und Politische Bildung lehrte. Seit etwa 1958 aktives Mitglied der Internationale der Kriegsdienstgegner (IDK), wurde sie 1960 deren Vorsitzende. Sie engagierte sich in der Kampagne „Kampf dem Atomtod“, formulierte 1958 den „Appell der 44“, mit dem 44 Hochschullehrende die Gewerkschaften zum Widerstand gegen die Atomrüstung aufriefen, und gehörte 1960 zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Friedensunion (DFU), als deren Spitzenkandidatin sie widerwillig im Bundestagswahlkampf 1961 auftrat. In diesem Zusammenhang wurde sie wegen ihrer Affinität zu regimenahen Organisationen in der DDR und im Ostblock als politisch naiv kritisiert, da der SED-Staat verschiedene Publikationsorgane und Gruppierungen im Westen finanziell unterstützte, für die Renate Riemeck zeitweilig tätig war. 1960 wurde ihr von Kultusminister Werner Schütz trotz großer Proteste aus Hochschulkreisen die akademische Prüfungsberechtigung entzogen. In diesem Zusammenhang fand am 16. Juli 1960 vor dem Düsseldorfer Kultusministerium der wohl erste Sitzstreik von Studenten in Deutschland statt. Um dem drohenden Disziplinarverfahren zu entgehen, zog sich Riemeck in der Folge aus dem Staatsdienst zurück. 1961 erkrankte sie an einer rechtsseitigen Lähmung, die sie jahrelang beeinträchtigte. Lange Zeit schrieb sie entsprechend ihrer pazifistischen Haltung z. B. für die \"Deutsche Volkszeitung\" und die BK-Zeitschrift \"Die Stimme der Gemeinde\", nahm an friedenspolitischen Tagungen in Ost-Berlin und Prag teil und arbeitete zunehmend im anthroposophischen Umfeld an Buchpublikationen zu historischen Themen. 1964 verließ sie die DFU, trat aber bis in die 70er Jahre bei zahlreichen Kundgebungen z. B. gegen die Atomrüstung als unabhängige Rednerin auf. 1971 mahnte sie in der Zeitschrift \"konkret\" („Gib auf, Ulrike!“), den bewaffneten Kampf in der RAF zu beenden, ohne aber die ursprünglichen Beweggründe ihrer geliebten Pflegetochter zu verurteilen: „Du solltest versuchen, die Chancen von bundesrepublikanischen Stadtguerillas einmal an der sozialen Realität dieses Landes zu messen“. 1979 erhielt sie einen Lehrauftrag im Fachbereich Pädagogik an der Universität Marburg. 1980 überließ ihr Rolf Hochhuth den Geschwister-Scholl-Preis, um sie finanziell zu unterstützen. Bis zuletzt war sie als Publizistin und Geschichtsforscherin tätig, die letzten Jahre krankheitsbedingt zurückgezogen im hessischen Alsbach.", "section_level": 1}], "src_summary": "Renate Katharina Riemeck (* 4. Oktober 1920 in Breslau; † 12. Mai 2003 in Alsbach) war eine deutsche Historikerin und Friedensaktivistin.", "tgt_summary": null, "id": 2306528} {"src_title": "Amt Döbern-Land", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Reporter Chuck Tatum ist ein talentierter und ehrgeiziger Reporter, dem seine Egozentrik immer im Weg steht. Von New Mexico aus hat er sich nach New York gearbeitet, wurde dabei von elf Redaktionen gefeuert, unter anderem wegen Beleidigung, Trunksucht und Ehebruch. Aus finanzieller Not muss er nun für den \"Albuquerque Sun-Bulletin\" schreiben, eine kleine Lokalzeitung, die unter ihrem Chefredakteur Jacob Boot für einen unspektakulären, aber ehrlichen Journalismus steht. Nach einem Jahr bei der \"Sun-Bulletin\" erhält Tatum gemeinsam mit dem jungen Fotografen Herbie Cook den Auftrag, über eine Klapperschlangenjagd zu berichten. Zufällig hört er von Leo Minosa, einem Einwohner, der auf der Suche nach indianischen Artefakten in einer Höhle eingeschlossen wurde. Tatum glaubt, eine Sensations-Reportage schreiben zu können, mit der er wieder zu einer der bedeutenden Zeitungen kommen kann. Tatum behindert die Rettungsarbeiten und lässt sich dabei gleichzeitig zum heldenhaften Retter des Eingeschlossenen hochloben. Gemeinsam mit dem korrupten Sheriff Kretzer, der durch das Drama seine Popularität erhöhen will, übt der Reporter Druck auf die Ingenieure aus, damit sie eine langsamere Rettungsmethode benutzen. Tatum will damit erreichen, seine Reportage landesweit verkaufen zu können. Die Ehefrau des Verunglückten, Lorraine, verbündet sich ebenfalls mit Tatum. Da sie das Leben auf dem Land immer als langweilig empfand, wollte sie ihren Mann schon lange verlassen und flirtet mit Tatum, der sie in der Öffentlichkeit allerdings die liebende, besorgte Ehefrau spielen lässt. Lorraine führt das Geschäft ihres Mannes weiter, das durch die Schaulustigen, die nach und nach eintreffen, profitiert. Herbie Cook, der bislang idealistische Fotograf der Zeitung, malt sich seinen Gewinn aus, wenn er die Bilder an ein großes Magazin verkauft. Tausende von Leuten kommen in die Stadt, die Rettungsaktion nimmt jahrmarktähnliche Ausmaße an. Tatum kündigt beim \"Sun-Bulletin\" und lässt sich von einer wichtigen New Yorker Zeitung unter Vertrag nehmen. Doch die Partyatmosphäre löst sich auf, als sich eine Tragödie abzeichnet. Der Verschüttete erleidet eine Lungenentzündung und wird immer schwächer, Tatum versucht nun, die Rettungsarbeiten anzutreiben, doch vergeblich: Minosa stirbt, Tatum ist schuldbeladen. Während die Schaulustigen schnell abziehen, wird Tatum von seiner New Yorker Zeitung gefeuert, da er keinen Bericht abgeliefert hatte. Er kehrt zum \"Sun-Bulletin\" zurück und bietet Chefredakteur Boot mit seinen letzten Worten an, auch kostenlos für ihn arbeiten zu wollen. Dann bricht Tatum tot zusammen – einige Stunden zuvor hatte ihn Lorraine mit einer Schere verletzt, als er sie einmal zu oft schlecht behandelt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Während das Drehbuch noch in Arbeit war, erhob der Schauspieler Victor Desny Klage gegen den Film. Desny behauptete, der Film sei eine nicht autorisierte Version der Geschichte von Floyd Collins. Da Desny die Rechte der Geschichte besaß, ging er von Urheberrechtsverletzung aus. Der Streit wurde außergerichtlich beigelegt. Als der Film herauskam, gab es negative Beurteilungen und in Folge davon finanzielle Einbußen. Das Studio änderte daraufhin – ohne Billy Wilders Einverständnis – den Original-Titel in \"The Big Carnival\", um das Einspielergebnis zu verbessern. Es brachte aber nichts. Das Studio erbaute für 30.000 US-Dollar die Kopie eines indianischen Pueblo an der Klippe in der Nähe des Aussichtspunktes Trading Post an der Route 66, westlich von Gallup, New Mexico. Nachdem die Filmarbeiten abgeschlossen waren, blieb der Bau bestehen, und der Eigentümer des Trading Post benutzte ihn, um Touristen in sein Geschäft zu locken.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung entstand im Jahr 1951 bei der \"Ultra Film Synchron GmbH\" in München. Später wurden ein paar fehlende Szenen nachsynchronisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscarverleihung 1952 National Board of Review Internationale Filmfestspiele von Venedig National Film Registry", "section_level": 1}], "src_summary": "Reporter des Satans (Originaltitel: \"Ace in the Hole\") ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1951 von Billy Wilder. Die Geschichte beruht auf einer Begebenheit aus dem Jahr 1925, bei der bei dem Versuch einen neuen Eingang zur Crystal Cave (Sand Cave), Kentucky, zu finden, in einer Höhle eingeschlossen wurde und nach wochenlangem Medienrummel starb.", "tgt_summary": null, "id": 1859886} {"src_title": "SAP NetWeaver Application Server", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über seinen Freund Larry Levan kam Knuckles bereits in Teenager-Jahren in Kontakt zur aufkeimenden Disco- und Dance-Szene. Sie interessierten sich vor allem für die Disc-Jockeys, und Knuckles erhielt 1972 zum ersten Mal die Gelegenheit, an den Plattentellern zu stehen: Er wurde von Tee Scott für sechs Monate für den Club \"Better Days\" engagiert. Levan und Knuckles durften zudem Nicks Siano (DJ in \"The Gallery)\" beim Vorbereiten der Partys helfen. Von 1972 bis 1976 halfen sie auch im \"Continental Baths,\" wo Knuckles seine Fertigkeiten als DJ ausbauen konnte. Mitte der 1970er Jahre zog der New Yorker Robert Williams nach Chicago, um dort einen neuen Club zu eröffnen. Über einen gemeinsamen Freund gelangte er an Knuckles und beauftragte (nachdem Levan abgesagt hatte) ihn als DJ. Dort wurde er Resident-DJ im legendären Warehouse, wo durch Knuckles’ revolutionäre Mix-Techniken aus der Disco- und RnB-Musik schließlich House entstand. Als das Warehouse 1982 seine Eintrittspreise verdoppelte, war Knuckles empört und verließ den Club. Er eröffnete das \"Power Plant.\" Gegen Mitte der 1980er verdrängte Hip-Hop die House-Szene und das Power Plant schloss 1986. 1987 versuchte es Knuckles erneut und eröffnete den Club \"Power House,\" der aber durch die Behörden schnell wieder geschlossen wurde. Ende der 1980er Jahre musste er Chicago verlassen, nachdem er mit Jamie Principle mehrere Tracks aufgenommen hatte und diese hinter dessen Rücken gleich an zwei Labels verkauft hatte; Principle nahm daraufhin den Track \"Knucklehead\" auf. Obwohl die frühe House-Music-Szene oft mafiaähnliche Geschäftspraktiken aufwies, war Knuckles nach dieser Aktion in der Chicagoer Szene zunächst eine unerwünschte Person und zog nach New York City. In den 1990er Jahren war Knuckles sechs Jahre lang Resident DJ im New Yorker \"Sound Factory.\" Außerdem wurde er weltweit gebucht und tourte um den ganzen Globus. Als Remixer war Knuckles unter anderem für Michael Jackson, die Pet Shop Boys und Diana Ross tätig und gewann 1998 den Grammy Award for Best Remixed Recording, Non-Classical. Eine große Ehre wurde Knuckles zuteil, als Chicago die Straße, an der das Warehouse lag, am 25. August 2004 in \"Honorary Frankie Knuckles Way\" umbenannte. 2005 erfolgte seine Aufnahme in die Dance Music Hall of Fame. Am 31. März 2014 starb er an einer Diabetes-Erkrankung.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie (Auswahl).", "content": "Alben Remixe", "section_level": 1}], "src_summary": "Frank Warren „Frankie“ Knuckles Jr. (* 18. Januar 1955 in der Bronx, New York City; † 31. März 2014 in Chicago) war ein US-amerikanischer DJ und Musiker, der als \"„Godfather of House“\" („Pate des House“) galt.", "tgt_summary": null, "id": 1884326} {"src_title": "Jonathan Stroud", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ernst Jäckh wurde am 22. Febr. 1875 in Urach (Württemberg) als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er wurde auf dem Gymnasium in Stuttgart und dem evangelisch-theologischem Seminar in Maulbronn und Blaubeuren erzogen. Dann studierte er ab 1883 Sprach- und Literaturgeschichte sowie Philosophie an der Technischen Hochschule Stuttgart, wo er Mitglied des Corps Bavaria wurde, und den Universitäten Genf, Breslau, München und Heidelberg, wo er 1899 promoviert wurde. Von 1902 bis 1912 war er Chefredakteur der Heilbronner \"Neckar-Zeitung\". Auf eine Reise ins Osmanische Reich 1909, die er auf Anregung von Friedrich Naumann und Alfred von Kiderlen-Waechter unternahm, folgte die Veröffentlichung des Buches \"Der aufsteigende Halbmond. Auf dem Weg zum deutsch-türkischen Bündnis\", mit dem Plädoyer für eine ökonomische und kulturelle Expansion Deutschlands im Orient. Jäckh gründete gemeinsam mit Peter Bruckmann den Heilbronner Goethebund, mit dessen Unterstützung 1911–1913 das Stadttheater Heilbronn entstand. 1912 folgte Jäckh Bruckmann nach Berlin und engagierte sich beim Deutschen Werkbund, dessen Vorsitzender er 1932 als Nachfolger Bruckmanns wurde. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges arbeitete er, wie auch Paul Rohrbach, in der Nachrichtenabteilung des Reichsmarineamtes unter der Leitung von Heinrich Löhlein. Seit 1914 war er in diesem Zusammenhang auch Herausgeber der Zeitungen \"Das Größere Deutschland\" und \"Deutsche Politik\" (gemeinsam mit Paul Rohrbach), sowie der \"Deutschen Orientbücherei\", zu deren Autoren u. a. der junge Zionist Nahum Goldmann und der deutsch-türkische Journalist Friedrich Schrader zählten. Im Ersten Weltkrieg war er zeitweise Vorstandsmitglied der Deutsch-türkischen Vereinigung. 1920 gründete Jäckh mit zahlreichen demokratisch gesinnten Intellektuellen, u. a. dem jungen Theodor Heuss, dem Historiker Friedrich Meinecke und dem preußischen Kultusminister und Islamwissenschaftler Carl Heinrich Becker, die Deutsche Hochschule für Politik in Berlin, und engagierte sich mit ihnen für einen Beitritt Deutschlands in den Völkerbund, sowie für die junge Weimarer Republik. 1930 veröffentlichte er die Schrift \"Politik als Wissenschaft\". Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 emigrierte Jäckh nach London, wo er von 1933 bis 1940 am Commonwealth Institute tätig war und ein transatlantisches Bündnis gegen die kommunistische Sowjetunion konzipierte. 1940 folgte er dem Ruf an die Columbia University in New York City; daneben ging er einer diplomatischen Tätigkeit für Großbritannien nach. In London leitete er die Nahostabteilung des Britischen Informationsministeriums, ein Mitarbeiter von ihm war Eugen Mittwoch. An der Columbia University war er 1948 an der Gründung von deren Middle East Institute beteiligt. 1954 veröffentlichte Jäckh seine Memoiren unter dem Titel \"Der goldene Pflug. Lebensernte eines Weltbürgers.\"", "section_level": 1}, {"title": "1914: Für eine Djihadisierung des Islam.", "content": "Wolfgang G. Schwanitz hat Jäckhs Rolle 1914 beleuchtet: Zum Beginn des Ersten Weltkriegs gab es in Deutschland ein sog. \"Türkenfieber\", der Kaiser und sein Auswärtiges Amt hofften, das Osmanische Reich an ihre Seite ziehen zu können. Im Kriegsrausch sahen viele Deutsche den Islam als rettende Macht an. So forderte Max von Oppenheims Gesinnungsgenosse Jäckh, zunächst als Wunsch: Anfang November 1914, knapp eine Woche vor dem Kriegseintritt der Türkei, beschrieb er das dann bereits als Tatsache: Mit „Organisation“ meint Jäckh die geheimdienstlichen Aktivitäten, die er und Oppenheim als Protagonisten in Arabien entfalteten, um Aufstände gegen die Kolonialmächte zu schüren.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der in Istanbul seit 1891 lebende und dort seit langem an US-amerikanischen, armenischen und deutschen Bildungseinrichtungen tätige deutsche Sozialdemokrat Friedrich Schrader (stellvertr. Chefredakteur des Osmanischen Lloyd und Korrespondent der Frankfurter Zeitung) stand zusammen mit seinem Kollegen Paul Weitz, dem langjährigen Chefkorrespondenten der Frankfurter Zeitung in Konstantinopel, den Aktivitäten Jäckhs in der Türkei sehr kritisch gegenüber. Durch die Politik der \"Jihadisierung\" und der Propagierung eines türkischen ethnischen Nationalismus durch Jäckh und seine rechtskonservativen Mitstreiter wie Hans Humann sahen Schrader und Weitz die von ihnen seit langem betriebene Modernisierung der damals noch multi-ethnischen osmanischen Gesellschaft nach der jungosmanischen Revolution von 1908 massiv gefährdet. Schrader, der sich 1919 im SPD-Theorieorgan \"Die Neue Zeit\" kritisch mit der Politik der Jungtürken und der deutschen Nahostpolitik auseinandersetzte, übte im selben Jahr in einer anderen Publikation scharfe Kritik an Ernst Jäckhs Forderung, „türkischer als der Türke“ zu sein, und warnte eindringlich vor der Propagierung und Unterstützung ethnisch-nationalistischer Ideologien im Nahen Osten durch die deutsche Politik:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernst Friedrich Wilhelm Jäckh (* 22. Februar 1875 in Urach; † 17. August 1959 in New York City) war Journalist, Geschäftsführer des Deutschen Werkbundes, Publizist, und Hochschullehrer an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin, dem New Commonwealth Institute in London und der Columbia University in New York City. Bekannt wurde Jäckh v. a. für sein Engagement für eine liberale parlamentarische Demokratie in Deutschland nach 1918 und für seine propagandistische Unterstützung der jungtürkischen Revolution in deutschen Medien.", "tgt_summary": null, "id": 629531} {"src_title": "Transportversicherung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Chemie.", "content": "Cannabidiol liegt – wie alle Cannabinoide – in der Pflanze überwiegend als Säure (CBD-Carbonsäure) vor. Cannabidiol wurde erstmals von Raphael Mechoulam synthetisiert. CBD cyclisiert in Gegenwart von Lewis-Säuren (beispielsweise Bortrifluoriddiethyletherat oder Protonendonatoren wie \"p\"-Toluolsulfonsäure) zu Δ- und Δ-THC. Auch das Erhitzen mit Wasser unter Rückfluss führt zu Cyclisierung. In stark basischem Milieu unter oxidativen Bedingungen wird CBD zunächst am Aromaten hydroxyliert und anschließend zum Chinon oxidiert. Bei längerer Lagerung in Gegenwart von Luft wird es zu Cannabinol oxidiert.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakologie.", "content": "Cannabidiol bindet an die Cannabinoid-Rezeptoren CB und CB agonistisch, jedoch kann es deren Aktivität über einen ungeklärten Mechanismus auch blockieren. Es wirkt ferner als Antagonist an dem G-Protein gekoppelten Rezeptor GPR55, dessen physiologische Rolle noch nicht geklärt ist. Cannabidiol hat eine pleiotrope Wirkung, was bedeutet, dass Wirkungen sowie Nebenwirkungen durch unterschiedliche Wege ausgelöst werden können. Aus diesem Grunde ist der Wirkungsmechanismus bislang noch nicht genau bekannt. Es wird allerdings eine Wirkung auf den spannungsgesteuerten Ionenkanal VDAC (\"voltage-dependent anion-selective channel protein 1\") auf den Mitochondrien angenommen. Diese Kanäle spielen eine Rolle im Calciumtransport in den Zellen, was wichtig für die Übertragung von elektrischen Signalen in Nervenzellen ist (Calcium-Signalgebung). Zusätzlich bestehen ausgeprägte pharmakokinetische Interaktionen mit anderen Antiepileptika, insbesondere Clobazam. Die immunsuppressive Wirkung von Cannabidiol basiert auf Apoptose der T-Lymphozyten des Immunsystems. Hiervon nicht betroffen sind die CD4CD25FOXP3 regulatorischen T-Zellen.", "section_level": 1}, {"title": "Medizinische Anwendungsgebiete.", "content": "CBD ist Bestandteil des arzneilich genutzten Hanfextrakts Nabiximols, der als Spasmolytikum bei multipler Sklerose eingesetzt wird. Es ist für diese Indikation als Mundspray seit 2011 erhältlich. Darüber hinaus ist es seit Oktober 2019 gegen seltene Epilepsieformen im Handel \"(Epidyolex)\". Hierbei ist es für die orale Behandlung bestimmter Epilepsieformen beim Kind (Lennox-Gastaut-Syndrom, Dravet-Syndrom) zugelassen. Für andere Indikationen bestehen keine oder unzureichende Wirksamkeitsbelege. Die FDA hat 2019 mehrfach Anbieter abgemahnt, die illegal mit einer Wirksamkeit bei Krebs, Alzheimer oder Autismus geworben haben. CBD könnte wegen seiner immunsupprimierenden Wirkung ein Kandidat für die Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sein. Eine Verwendung bei affektiven Störungen wird untersucht. Auch zu neuroprotektiven Wirkungen des Cannabidiols, sei es durch seine antioxidativen Eigenschaften, Wirkungen an den CB-Rezeptoren oder an Adenosinrezeptoren, werden Forschungsarbeiten durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Cannabidiolhaltige Produkte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Arzneimittel.", "content": "Cannabidiol ist unter dem Namen \"Epidiolex\" in den USA bzw. \"Epidyolex\" in der EU als verschreibungspflichtiges Arzneimittel für die Therapie der oben genannten Epilepsieformen beim Kind zugelassen. Auch in Deutschland ist Cannabidiol in der Verwendung als Arzneimittel (z. B. „Ölige Cannabidiol-Lösung NRF“) verschreibungspflichtig. Der in verschiedenen Ländern zugelassene standardisierte Vollextrakt aus der Cannabispflanze, Nabiximols (Handelsname: \"Sativex Spray zur Anwendung in der Mundhöhle\"), enthält neben Cannabidiol ferner THC und unterliegt daher betäubungsmittelrechtlichen Regelungen. Untersucht werden auch transdermale Applikationsformen.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrungsergänzungsmittel und andere Lebensmittel.", "content": "Lebensmittel mit Cannabidiol werden in Deutschland im Nahrungsergänzungsmittel-Bereich ohne gesundheitsbezogene Auslobung, aber mit dem ausdrücklichen Hinweis auf das enthaltene CBD angeboten. Die Verkehrsfähigkeit dieser Produkte wird gelegentlich in Zweifel gezogen. Tatsächlich enthalten auch andere Lebensmittel auf Hanfbasis (z. B. Hanföle oder Hanfsamen) durchaus nennenswerte Mengen CBD. Die jeweils zuständigen Landesbehörden überwachen den Verkauf von CBD-haltigen Produkten. Teilweise wurden bereits Produkte vom Markt genommen. Die Europäische Kommission hat 2019 anlässlich der Anfrage einzelner EU-Mitgliedsstaaten den Eintrag betreffend der Hanfpflanze \"Cannabis sativa\" im Novel Food-Katalog präzisiert, indem die Einträge „cannabinoids“ und „cannabidiol“ hinzugefügt wurden. Im Unterschied zur Hanfpflanze, welche vor dem 15. Mai 1997 ganz oder teilweise als Lebensmittel konsumiert wurde, wird dies für die Stoffe CBD und andere Cannabinoide verneint. Gleiches soll auch für Extrakte der Hanfpflanze gelten. Das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) betrachtet daher alle Lebensmittel, insbesondere Nahrungsergänzungsmittel, welche CBD oder andere Cannabinoide enthalten, als neuartiges Lebensmittel und somit nur nach vorheriger Zulassung für verkehrsfähig (Stand März 2019). Verschiedene Verwaltungsgerichte haben die Verkehrsfähigkeit von CBD-haltigen Produkten verneint. Ein vom Branchenverband European Industrial Hemp Association beauftragtes Rechtsgutachten des Frankfurter Anwalts Thomas Büttner kommt abweichend hiervon zum Ergebnis, dass Extrakte der Hanfpflanze sehr wohl der Hanfpflanze gleichzustellen seien, da einerseits hinreichende Anhaltspunkte für einen nennenswerten Konsum als Lebensmittel bereits vor dem 15. Mai 1997 vorlägen und andererseits auch ein systematischer Widerspruch bestehe zum allgemeinen Einstufungsparadigma, wonach traditionelle Extraktionsverfahren das Lebensmittel selbst nicht in gesetzlich relevanter Weise verändern. Dementsprechend seien neben den auf völlig neuartige Weise hergestellten Hanfextrakten nur solche Lebensmittel als neuartige Lebensmittel einzustufen, zu welchen reines CBD oder andere Cannabinoide als Zutat zugesetzt würden. und nicht generell alle Lebensmittel, welche CBD in irgendeiner Form enthielten. Die Verbraucherzentralen schließen sich der Ansicht des BVL an. Da CBD-haltige Erzeugnisse weder zugelassen noch in Hinblick auf Dosierung, Sicherheit und Wechselwirkungen untersucht sind, dürften sie gar nicht verkauft werden, vom Verzehr raten die Verbraucherzentralen ab. Kontrollen haben zudem ergeben, dass CBD-Öle wegen erhöhter Werte des psychoaktiven THC als „gesundheitsschädlich bzw. für den Verzehr durch den Menschen ungeeignet“ sind. Die bei CBD-Ölen geäußerten Heilversprechen (z. B. angebliche Heilung bzw. Linderung von Schmerzen, Depressionen oder Schlaflosigkeit) gelten als Werbung mit krankheitsbezogenen Aussagen und sind wegen des fehlenden Wirksamkeitsnachweises sowie der fehlenden Zulassung allgemein grundsätzlich verboten. Dies gilt auch für analoge Aussagen bei CBD-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln bzw. Lebensmitteln. Ein weiteres Problem bei CBD-Ölen ist die in der Regel sehr geringe und damit pharmakologisch unbedeutende Menge an enthaltenem CBD, welche teilweise weit unter den in Studien getesteten Mengen liegt. Infolgedessen ist es völlig unklar, ob CBD-Öle eine Wirkung entfalten können oder es sich eher um ein teures Lifestyle-Produkt handelt. In der Schweiz sind CBD-Produkte wie zum Beispiel Öle legal, solange sie den THC-Grenzwert von 1 % nicht überschreiten. In Österreich ist die Lage nicht ganz so klar. Dort dürfen CBD-Produkte zwar nicht mehr als 0,3 % THC enthalten. Rechtsexperten sind darüber hinaus jedoch der Meinung, dass es unzulässig sei, die Produkte als \"Nahrungsergänzungsmittel\" oder als \"Arznei\" zu bewerben bzw. zu verkaufen, da die Produkte sonst den fälschlichen Anschein einer gesundheitsfördernden Wirkung erwecken würden.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Produkte.", "content": "CBD-Öl wird auch für die kosmetische Verwendung angeboten. In der Schweiz und Österreich wird sogenannter „Nutzhanf“ mit einem hohen CBD-Gehalt und niedrigem THC-Gehalt verkauft, welcher auch geraucht werden kann. In Deutschland würden diese Produkte unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, sofern nicht eine der folgenden Bedingungen zutrifft: Allgemein unterliegt der Reinstoff Cannabidiol, anders als THC, keinen betäubungsmittelrechtlichen Regelungen.", "section_level": 2}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Für CBD sind folgende unerwünschte Effekte bekannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Cannabidiol (CBD) ist ein nicht psychoaktives Cannabinoid aus dem weiblichen Hanf (Cannabis). Es sind entkrampfende, entzündungshemmende, angstlösende und gegen Übelkeit gerichtete Wirkungen beschrieben. Weitere pharmakologische Effekte wie eine antipsychotische Wirkung werden erforscht.", "tgt_summary": null, "id": 1938983} {"src_title": "Barum (Landkreis Lüneburg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der geplante Marsflug gerät zum Komplott, als die NASA-Verantwortlichen durch dessen absehbares technisches Scheitern die Finanzierung des Weltraumprogramms der USA bedroht sehen. So werden die Astronauten Brubaker (der Kommandierende der Mission im Rang eines Obersts), Willis und Walker kurz vor dem Start aus dem Raumschiff \"Capricorn One\" in einen abgelegenen Militärstützpunkt verschleppt, während die nun unbemannte Rakete startet. Der Leiter des NASA-Marsprogramms, Dr. Kelloway, versucht die drei mit Hinweis auf die nationale Bedeutung des Marsflugs zur Kooperation zu bewegen, um der Welt eine erfolgreiche Mission vorzugaukeln. Anderenfalls werde man das Flugzeug sprengen, mit dem ihre Ehefrauen nach dem Raketenstart auf dem Heimweg sind. Den schockierten Astronauten bleibt nichts anderes übrig, als bei dem gigantischen Betrug mitzuspielen. Ein Großteil der Kommunikation mit dem Raumschiff kann durch Aufzeichnungen vorgetäuscht werden, die während der Trainingssimulationen gemacht wurden. Die Astronauten müssen nur gelegentlich Livematerial beisteuern, das in einem Filmstudio mit Raumkapsel, Landefähre und Marslandschaft aufgenommen wird. In der Zwischenzeit entdeckt der NASA-Techniker Whittier Unregelmäßigkeiten bei den Fernsehsignalen, die offenbar nicht von dem Raumschiff auf dem Weg zum Mars stammen. Seine Vorgesetzten, die Teil der Verschwörung sind, spielen seine Bedenken mit technischen Problemen herunter. Frustriert wendet er sich an seinen Freund, den Journalisten Robert Caulfield. Dann verschwindet Whittier bei einem gemeinsamen Billardspiel in einer Bar spurlos. Niemand scheint jemals etwas von ihm gehört zu haben, sein Appartement ist völlig verändert und wird angeblich seit langem von jemand anderem bewohnt. Aufgrund dieser Ungereimtheiten und eines absichtlich herbeigeführten schweren Unfalls mit seinem Auto wittert Caulfield die große Story. Sein Chef feuert ihn aber schon bald, weil Caulfield wegen angeblichen Drogenbesitzes verhaftet wurde. Als während des Rückflugs das Raumschiff sich nahe genug an der Erde befindet, kann auch ein Livegespräch mit den Ehefrauen der Astronauten stattfinden, welches natürlich ebenfalls nicht aus der Raumkapsel erfolgt. Durch die ständige Überwachung wissen die Verschwörer, dass Brubaker etwas gegen den gigantischen Betrug unternehmen will. In dem Livegespräch besteht nun auch die Gelegenheit dazu, was aber sofort zur Unterbrechung der TV-Übertragung geführt hätte. Brubaker sagt seiner Frau aber nur Unverfängliches, jedoch stutzt sie kurz bei der Erwähnung des letztjährigen Urlaubsortes. Caulfield wird auf diese kleine Merkwürdigkeit in einer Aufzeichnung des Gesprächs aufmerksam. Von Brubakers Frau erfährt er, dass der Urlaub in Wirklichkeit an einem anderen Ort war. Caulfield sieht darin eine versteckte Botschaft Brubakers. Als die Astronauten zum Landegebiet der zur Erde zurückgekehrten Landekapsel geflogen werden sollen, um dort ihren Platz einzunehmen, scheinen Daten im NASA-Kontrollzentrum das „Verglühen“ der Kapsel beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre anzuzeigen. Die drei Astronauten müssen sofort tot gewesen sein, woraufhin Dr. Kelloway mit geheuchelter Betroffenheit in einer Pressekonferenz die traurige Nachricht der Öffentlichkeit mitteilt. Inzwischen sind Brubaker, Willis und Walker zum Militärstützpunkt zurückgebracht worden und ihnen wird klar, dass sie zu diesem Zeitpunkt offiziell nur „tot“ sein können. Sie rechnen damit, in Kürze als unliebsame Mitwisser ausgeschaltet zu werden. Es gelingt ihnen, mit dem bereitstehenden Flugzeug zu entkommen, doch Treibstoffmangel zwingt sie zur Notlandung in der Wüste. Nach der Landung teilen sie den Inhalt eines Notfallkoffers auf, darunter Signalraketen, und trennen sich, um die Chance zu erhöhen, dass wenigstens einer von ihnen in die Zivilisation zurückkehrt. Schon bald lassen die Verschwörer die Wüste durch Hubschrauber absuchen. Caulfield hat unterdessen eine heiße Spur und findet den Militärstützpunkt, in dem die Mars-Landung inszeniert wurde. Er mietet ein Doppeldecker-Flugzeug für seine eigene Suche nach den Astronauten. Walker und Willis werden von ihren Jägern gefunden, beide können noch ihre Signalraketen starten. Ihr weiteres Schicksal wird nicht gezeigt. Brubaker gelingt es, sich zu einer aufgegebenen Tankstelle durchzuschlagen, wo er Wasser und ein Telefon findet und versucht seine Frau zu erreichen. Doch seine Familie ist schon unterwegs zur Trauerfeier für die toterklärten Astronauten. Im letzten Augenblick retten Caulfield und sein Pilot Brubaker vor den heranrückenden Hubschrauberteams, indem sie ihn auf die Tragfläche ihres Doppeldecker holen. In einer dramatischen Verfolgungsjagd über der gebirgigen Wüste können sie ihren Verfolgern entgehen. Der Astronaut und der Journalist erreichen die offizielle Trauerfeier gerade in dem Moment, da der US-Präsident in seiner Rede ausführt, dass „drei mutige Pioniere ihr Leben für die Raumfahrt gelassen haben“. Die zahlreich versammelten Reporter schwenken ihre Kameras vom Präsidenten auf den heranlaufenden Brubaker, wodurch die Verschwörung aufgedeckt ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unternehmen Capricorn (Originaltitel: \"Capricorn One\") ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film des Regisseurs Peter Hyams aus dem Jahr 1978, der von einer vorgetäuschten ersten Reise von US-Astronauten zum Mars handelt.", "tgt_summary": null, "id": 524957} {"src_title": "Abbott Lawrence Lowell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Messter wurde als Sohn des Optikers Eduard Meßter und seiner Frau Marie Wilhelmine geboren. Nach Abschluss der Schule ließ er sich im Betrieb seines Vaters, der sich auf die Herstellung optischer und feinmechanischer Geräte spezialisiert hatte, selbst zum Optiker ausbilden. Daneben absolvierte er ein Volontariat in der \"Optischen Werkstätte Paul Waechter\". Im Alter von 28 Jahren übernahm er den Betrieb seines Vaters. 1887 heiratete er Margarete Wittmann. Aus der Ehe ging 1893 der Sohn Eduard Oskar Meßter hervor. Bis 1888 absolvierte Oskar Messter einen einjährigen Militärdienst. Ab 1896 brachte Messter die ersten brauchbaren Filmprojektoren (mit Malteserkreuzschaltung) auf den Markt und im November des gleichen Jahres eröffnete er in der Friedrichstraße das erste deutsche Kunstlichtatelier und übernahm das \"Theater Unter den Linden\" als Kino. Kurze Zeit später gründete er sein eigenes Atelier, in dem erste Stummfilme entstanden. Sie zeigten unter anderem das deutsche Kaiserpaar, Naturaufnahmen und Luftaufnahmen von Berlin, die von einem Ballon aus angefertigt wurden. 1903 führte er erstmals \"Tonbilder\" auf, indem er den Filmprojektor und ein Grammophon koppelte und zeitgleich zuvor synchron aufgezeichnete Schallplatten abspielte, dieses Gerät nannte er Biophon. Es wurde auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis vorgestellt. Mit nahezu 300 produzierten Filmen avancierte Messter während der Kaiserzeit zum Impresario des deutschen Films und verhalf Schauspielerinnen wie Henny Porten zum Starkult. Im Jahr 1912 gelang Messter gemeinsam mit Friedrich Simon Archenhold mit dem Riesenfernrohr der Sternwarte in Treptow (heute: Archenhold-Sternwarte Berlin-Treptow) die weltweit erste Filmaufnahme einer Sonnenfinsternis (Quellen: Messter Memoiren, Archiv Archenhold-Sternwarte) Messter war auch Mitbegründer des Deutschen Optikerverbandes und Beisitzer in der Meisterprüfungskommssion für Berlin und Potsdam. 1909 ließ er die Schreibweise seines Namens ändern. Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges produzierte er aus Dokumentationen zum Kriegsgeschehen, die er als Leutnant in der Presseabteilung des Generalstabes produzierte, die erste deutsche Wochenschau. Die \"Messter-Wochenschau\" wurde erstmals am 23. Oktober 1914 gezeigt. Für den Generalstab arbeitete Oskar Messter die Zensurbestimmungen für fotografische und kinematografische Bilder aus. Bilder von aktuellen Kriegsereignissen, Toten, Schwerverletzten, Waffen, Flugzeugen und militärischen Hafenanlagen wurden grundsätzlich verboten. Messter erhielt 1915 den Auftrag eine Reihenbildkamera für die Luftaufklärung zu entwickeln und wurde für deren erfolgreiche Entwicklung mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. In seiner im August 1916 verfassten Denkschrift „Film als politisches Werbemittel“ begründete er die Notwendigkeit der deutschen Propagandafilme als Antwort auf die „deutschfeindlichen Filme“ der Entente-Staaten. Im gleichen Jahr gründete er gemeinsam mit dem österreichischen Filmschaffenden Sascha Kolowrat-Krakowsky die Sascha-Meßter-Film, welche Nachfolgerin der Österreich-Tochter der Meßter-Film wurde und die ab dem Frühjahr 1916 die (vereinigte) \"Kolowrat-Meßter-Woche\" produzierte, eine Kriegsberichte liefernde Wochenschau der \"k. u. k. Film-Propaganda\", die unter anderem während der \"Kriegsausstellung Wien 1916\" einen filmischen Schwerpunkt bildete. Messter ließ sich die \"Maschinengewehrkamera\", ein Zielübungsgerät zur Ausbildung von Bordschützen, patentieren. Nach Kriegsende verkaufte Messter für den Preis von 5,3 Millionen Goldmark ( Euro) seine Unternehmen in Berlin und Wien, die in der neu gegründeten UFA aufgingen und in der er ab 1925 Aufsichtsratsmitglied war. Ende 1918 erwarb er in Tegernsee das Haus \"Zum Leitenbauer\" in das er später einziehen sollte. Zu seinem Freundeskreis dort zählten der Opern- und Liedsänger Julius Patzak, der Volksschauspieler Albert (Bertl) Schultes und der Schriftsteller Ludwig Ganghofer. In den 1920er Jahren produzierte er mit \"Der Sprung ins Leben\" nur mehr einen Film. 1926 nahm er als Repräsentant der deutschen Filmindustrie am \"Ersten internationalen Filmkongress\" in Paris teil und stiftete für besondere Verdienste um Kinematographie die Oskar-Messter-Medaille, deren erster Preisträger er selbst wurde. Messters erste Ehe wurde geschieden; 1928 heiratete er Antonie Maria Theresia König (1898–1978). Ab 1930 zog sich Messter aus dem Filmgeschäft zurück und zog in sein Haus in Tegernsee, dass er seit 1939 dauerhaft bewohnte. Ebendort wurde posthum eine Straße nach ihm benannt. Er bekleidete noch Positionen bei der Filmoberprüfstelle Berlin und der \"Deutschen Filmgemeinschaft\", die 1931 den Film Mädchen in Uniform produzierte. 1932 überließ er seine umfangreiche Sammlung kinematografischer Geräte dem Deutschen Museum in München. Bereits während der Weimarer Republik wurde Messter Mitglied des als antidemokratisch und judenfeindlich geltenden Bund der Frontsoldaten und ließ sich nach 1933 von den Nationalsozialisten als \"Altmeister\" der deutschen Filmwirtschaft feiern. Seine filmischen Werke können zwiespältig gesehen werden, da er sein Talent für den Krieg und das neue Propagandamedium Film nicht zur Aufklärung, sondern zur Manipulation der Zuschauer nutzte. Anlässlich der von der Reichsfilmkammer veranstalteten Vorführung der ersten Filme des Reichsfilmarchivs im Harnack-Haus nahm Messter am Internationalen Filmkongress teil, welcher vom 25. April bis 1. Mai 1935 im Filmtheater am Friedrichshain in Berlin stattfand. 1936 wurde Messter zum Ehrensenator der Technischen Hochschule Berlin ernannt. Im selben Jahr veröffentlichte er seine Memoiren \"Mein Weg mit dem Film\". Als letzte Auszeichnung bekam Messter 1941 die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Seine letzten beiden Lebensjahre verbrachte er zurückgezogen und gesundheitlich angeschlagen mit seiner Frau in seinem Haus am Tegernsee. Messter starb am 6. Dezember 1943 und wurde auf dem Friedhof in Tegernsee beerdigt. Auf der Grabplatte heißt es über ihn: „Altmeister der Kinematographie / als Erfinder, Forscher und Wegbereiter Begründer der deutschen Kinoindustrie“. Seine zweite Frau Antonie, geboren am 26. Februar 1898, starb am 17. März 1978 und wurde in seinem Grab beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "Bei der Auflösung seiner Berliner Wohnung im Jahr 1944 gelangten die letzten Teile des Messter-Archives an den Tegernsee. Messters zweite Frau Antonie (1898–1978) wurde als Mitglied der Reichsfilmkammer im November 1944 als Filmarchivarin aufgenommen und übte diesen Beruf bis zu ihrem Tod aus. In einzelnen Fällen erlaubte sie eine Auswertung der Papiere ihres verstorbenen Ehemannes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oskar Eduard Messter (* 22. November 1866 in Berlin; † 6. Dezember 1943 in Tegernsee; ursprünglich \"Oskar Meßter\") war ein deutscher Filmpionier.", "tgt_summary": null, "id": 1944913} {"src_title": "Karl Wlaschek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Handwerkersohn geboren, besuchte er zunächst das Jesuitengymnasium in seiner Heimatstadt Landsberg. Nach seinem Ordenseintritt wurde er 1712 Professor für Mathematik, alte Sprachen und Hebräisch an der Universität Ingolstadt. 1716 entsandte ihn die Ordensleitung auf seinen Wunsch hin als Missionar nach China. Im selben Jahr trat er die Reise zusammen mit den Jesuiten Karel Slavíček aus Böhmen und dem Italiener Nicolo Gianprimo an. In China kam Kögler am Hof der Qing-Kaiser, die weniger an der christlichen Religion als vielmehr an den wissenschaftlichen und kulturellen Errungenschaften der Europäer interessiert waren, schnell voran. 1720 ernannte ihn Kangxi zum Leiter des Astronomischen Amtes in Peking sowie der Kaiserlichen Sternwarte. In dieser Funktion war Kögler auch für die Überwachung des chinesischen Kalenders zuständig. Wie die meisten seiner Ordensbrüder sprach er sich für die sog. Akkommodation aus, wonach den zum Christentum bekehrten Chinesen die Beibehaltung der äußeren Riten und Zeremonien der tradierten Religionen gestattet sein sollte. Auch nachdem Papst Benedikt XIV. 1742/44 durch die Bullen \"Ex quo singulari\" und \"Omnium solicitudinum\" diese Praxis ausdrücklich verboten (Ritenstreit) und der Druck des Kaiserhauses auf die christlichen Missionare in China zugenommen hatte, blieb Kögler davon weitgehend unberührt. Als Mandarin der 2. Klasse genoss er das besondere Vertrauen und den Respekt von Kaiser Qianlong. Kögler profilierte sich auch als Schriftsteller. Seine Werke erschienen teils in lateinischer, teils in chinesischer Sprache. Exemplarisch sei sein \"Versuch einer Geschichte der Juden in Sina\" und \"Beschreibung der jüdischen hl. Bücher in der Synagoge zu Kaifongfu\" (\"Notitiae SS. Bibliorum Iudaeorum in imperio Sinensi\"; Halle 1806) genannt. Kögler starb 1746 in Peking. Beigesetzt wurde er im Kreise seiner Ordensbrüder auf dem Missionarsfriedhof Zhalan am Westrand von Peking, dem \"Jesuitenfriedhof\". Außerdem wurde nach ihm eines der Gymnasien in Landsberg am Lech benannt, das Ignaz-Kögler-Gymnasium.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ignaz Kögler (; * 11. Mai 1680 in Landsberg am Lech; † 30. März 1746 in Peking) war ein deutscher Jesuit und Missionar.", "tgt_summary": null, "id": 2133527} {"src_title": "Gitta Lind", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichtsschreibung zu Kenia.", "content": "Wie der größte Teil des afrikanischen Kontinents südlich der Sahara galt auch Ostafrika für die westliche Geschichtsschreibung lange als gegenstandslos. Afrika sei \"kein geschichtlicher Weltteil, er hat keine Bewegung und Entwicklung aufzuweisen\", fasste Hegel den Wissensstand des 18. Jahrhunderts über Afrika zusammen. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts änderte sich an dieser unter Historikern weit verbreiteten Ansicht wenig. Eine Ausnahme bildete die Küstenregion Kenias. Die arabischen und islamischen Einflüsse, die in Architektur, Schrift, Kultur und Sprache der Swahili deutlich wurden, führten dazu, dass die Geschichte Ostafrikas in der Regel als Geschichte der ostafrikanischen Küste erzählt wurde. So entstanden um 1900 eine Reihe von ersten historischen Darstellungen Kenias, alle aus der Feder europäischer Historiker, die sich jedoch auf die historischen Geschehnisse an der Küste, auf ihre Beziehungen zu Anrainergesellschaften des Indischen Ozeans und die Herrschaft der Portugiesen und arabischen Sultane beschränkten. Nach Beginn der Kolonialherrschaft entstanden zahlreiche Arbeiten über die Geschichte der Europäer in Kenia, die die europäische Eroberung als heroische Pioniertat und Kulturtat feierten. Zugleich arbeiteten jedoch auch erstmals Missionare, Ethnologen und koloniale Verwaltungsbeamte verschiedentlich daran, die Geschichte der Afrikaner in Kenia zu erforschen. Diese Forschung war stark von sozialdarwinistischen und evolutionistischen Anschauungen geprägt. Die wesentliche Schwierigkeit für die Geschichtsschreibung des Binnenlandes im heutigen Kenia ergab sich aus der Schriftlosigkeit der Völker. Nach der Gründung des Nationalstaates Kenia entstand im Land eine rege wissenschaftliche Kultur, die sich um die Erforschung der vorkolonialen Geschichte Kenias verdient machte. Da man auf so gut wie keine schriftlichen Quellen zurückgreifen konnte, basiert diese Forschung auf Methoden der mündlichen Geschichte. In Interviews wurden Ahnenreihen und die überlieferte Geschichte von Familienverbänden gesammelt, Gründungs- und Migrationsmythen analysiert und ausgewertet. Auch archäologischen Funde sowie soziolinguistische Erkenntnisse ergänzten die historische Forschung.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Fossile Funde auf dem Staatsgebiet des heutigen Kenia belegen, dass in diesem Gebiet schon vor mehr als vier Millionen Jahren Vormenschen wie etwa \"Australopithecus\" und \"Kenyanthropus\" lebten, ferner deren mögliche Vorfahren wie \"Orrorin\". Funde von \"Homo habilis\" und \"Homo erectus\" (siehe z. B. Nariokotome-Junge) belegen, dass auch die frühen Arten der Gattung \"Homo\" in Kenia beheimatet waren. Bedeutende archäologische und paläoanthropologische Fundstätten sind u. a. Lomekwi, Olorgesailie und Panga ya Saidi.", "section_level": 1}, {"title": "Frühgeschichte bis Ankunft der Portugiesen um 1500.", "content": "Die frühe Geschichte Kenias ist umstritten. Nach derzeitiger Forschungslage war die Urbevölkerung Kenias Jäger und Sammler, eventuell gehörten ihr die Gumba, Okiek und Sirikwa an. Als erste wichtige Gruppe wanderten kuschitischsprachige Völker aus Nordafrika, vermutlich Äthiopien, ungefähr 2000 v. Chr. ins Gebiet des heutigen Kenias und führten die Viehwirtschaft, darunter die Rinderzucht, ein. Ab etwa Christi Geburt kamen nilotisch- und bantusprachige Völker in die Region und brachten neue Technologien, wie die Eisenverarbeitung mit. Gleichzeitig war die Küste Kenias eng in ein internationales Handelsnetz eingebunden. Arabische und römische Händler kamen regelmäßig hierher. Inwieweit auch das Innere Ostafrikas bereist wurde, ist bis heute umstritten. Aus antiken und mittelalterlichen Weltkarten wird deutlich, dass zumindest die Existenz der großen ostafrikanischen Seen und der schneebedeckten Berge bekannt war, auch wenn ihre Lage unterschiedlich angegeben wurde. Am Ende des ersten Jahrtausends entstand an der Küste eine Kette von kleineren und größeren Handelsstädten, die eng mit der arabischen Welt verbunden waren. Auch der Islam breitete sich aus. Die Küstenbereiche wurden Teil der multikulturellen und multiethnischen Swahili-Gesellschaft. Mombasa und Lamu waren jeweils unabhängige Städte innerhalb der urbanen Küstengesellschaft, die um 1300 ihre volle Blüte erlebten. An vielen Orten wurden Moscheen und prächtige Häuser der örtlichen Eliten errichtet. Einige Städte hatten sogar eine eigene Münzprägung.", "section_level": 1}, {"title": "1500–1900.", "content": "Durch den Einfluss der Portugiesen von 1593 bis 1698 wurde die Unabhängigkeit der Küste stark eingeschränkt. Die Migration aus vielen Anrainergebieten des Indischen Ozeans, aus Indien, Arabien sowie aus dem Inland dauerte aber unvermindert an. 1698 eroberte das arabische Oman das Gebiet. Ab 1730 ernannte die omanische Yarubi-Dynastie den einheimischen Mazrui-Clan zum Verwalter der Küste, was zu einer selbstständigeren Entwicklung führte. Als in Oman die Yarubi-Dynastie von der Busaidi-Dynastie gestürzt wurde, geriet auch die kenianische Küste wieder unter stärkere Kontrolle des Omans. Über die Gesellschaften und die Kultur im Inneren Kenias war weiterhin wenig bekannt. Die swahilischen Küstenhändler betrieben den Handel mit Elfenbein und Sklaven über Zwischenhändler, die den Landstreifen hinter der Küste bewohnten. Von ihnen hörten sie, dass die Bewohner des Inneren gefährliche und grausame Menschenfresser seien, vor denen sich Fremde in acht nehmen müssten. Schätzungen gehen von ca. 2,5 Millionen Menschen auf dem Gebiet Kenias um 1800 aus. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als der Preis für Elfenbein auf dem Weltmarkt in die Höhe schoss, begannen die Küstenhändler, selbst ins Innere zu reisen. Aus dieser Zeit stammen die Berichte, die Auskunft über Kenia vor der Kolonialzeit geben. Besonders gefürchtet waren die Massai, die im 19. Jahrhundert große Teile Ostafrikas eroberten und sogar die Küstenstädte bedrohten. Die Händler versuchten daher, die Gebiete des Massai-Einflusses zu umgehen. Ihre Routen führten sie zu den großen Seen, dem Viktoria-See und dem Rudolf-See und bis nach Buganda. Sie kauften Elfenbein, Sklaven und Kautschuk, außerdem hatten die Karawanen, die zwischen 300 und mehr als tausend Menschen umfassten, einen enormen Bedarf an Lebensmitteln für ihr Personal und an Trägern für ihre Waren. Durch den Handel intensivierten sich die Kontakte mit den Gesellschaften fern der Küste, wo Feuerwaffen, Messing- und Kupferdraht, Stoffe und Tücher und andere Güter, besonders aus Europa, sehr begehrt waren. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann das Vereinigte Königreich, seinen Einfluss zu verstärken.", "section_level": 1}, {"title": "Kolonialgeschichte.", "content": "Die Geschichte Kenias als Kolonie begann 1885 mit einem deutschen Protektorat über die Besitzungen an der Festlandküste des Sultans von Sansibar und des Sultans von Witu. Die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft wollte in den Jahren 1885 und 1886 Gebiete an der kenianischen Küste „erwerben“ und noch 1889/90 versuchte der deutsche Kolonialist Carl Peters vergeblich, Rechte am Baringosee und Tana zu begründen. Deutschland gestand den Briten indes alle Gebiete nördlich der Linie Tanga–Victoriasee zu (zuletzt Witu im Jahr 1890). 1888 kam die \"Imperial British East Africa Company\" (IBEA) nach Kenia und verwaltete bis 1895 Britisch-Ostafrika. Die IBEA errichtete entlang der bestehenden Karawanenrouten einzelne Stationen mit sehr schwacher Besetzung. Solange die Eisenbahn zum Victoria-See im Bau war, war es in erster Linie Absicht, den Transportweg zum Protektorat Buganda zu sichern. Das führte dazu, dass jene Chiefs im Inneren, die bereits durch den Handel mit Elfenbein und Sklaven mit den swahilischen Kaufleuten von der Küste an Einfluss gewonnen hatten, enge Kontakte zu den ersten Europäern in Kenia pflegten. Unterstützung erhielten die Stationen vor allem von den Massai, die sich in großer Zahl als Hilfs-Militär verpflichteten.", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Kolonialzeit.", "content": "Als 1895 die britische Krone die Verwaltung des Gebietes übernahm, änderte sich daran wenig. Der Einfluss der Europäer war auf die Regionen im Umkreis der wenigen Stationen beschränkt. Erst mit dem Bau der Uganda-Bahn von Mombasa zum Viktoria-See, der 1901 beendet war, und der verheerenden Hungerkatastrophe 1899 gelang es der kolonialen Administration, in den begehrten fruchtbaren Regionen die koloniale Herrschaft durchzusetzen. Zwischen 1890 und 1914 wurde der Widerstand der Bevölkerung gegen die koloniale Übernahme mit zahlreichen sogenannten „Strafexpeditionen“ in allen Teilen des Landes gebrochen. Der Widerstand war vielfältig, da die Gesellschaften jedoch kleinteilig waren und ihre Waffen gegenüber denen der Europäer wenig Chancen hatten, stets schnell gebrochen. Dabei wurde der Bevölkerung das Vieh geraubt, ihre Ernten und die Dörfer verbrannt. Große Teile der fruchtbaren Gebiete wurden enteignet, zu \"White Highlands\" erklärt und an weiße Siedler verpachtet oder verkauft. Die afrikanischen Bewohner, so die Nandi, die Girima, die Massai und viele Kikuyu, wurden in für sie abgesteckte Reservate umgesiedelt, die sie ohne Erlaubnis nicht verlassen durften. Diese Regelung war allerdings schwer durchzusetzen, da die Administration auch weiterhin sehr dünn mit Europäern besetzt war und auf die Unterstützung der lokalen afrikanischen Chiefs und einer Hilfspolizei angewiesen war. Die Fertigstellung der Eisenbahn begünstigte den Zuzug von weißen Siedlern aus Europa, aber auch anderen Ländern, etwa Südafrika und Australien, die sich auf dem billig zu erwerbenden Land niederließen. 1905 gab es etwa 600 weiße Siedler, 1907 bereits 2.000. Ihre Zahl stieg stetig weiter an. Anders als in Tanganyika, wo Swahili, die Sprache der Küstengesellschaft, sich bereits im 19. Jahrhundert durch den intensiven Karawanenhandel ausgebreitet hatte, sah man in Kenia diese Sprache als die Sprache der kolonialen Unterdrücker an, da die Kolonialbeamten und ihre afrikanischen Angestellten in dieser Sprache kommunizierten.", "section_level": 2}, {"title": "Der Erste Weltkrieg.", "content": "Der Erste Weltkrieg hatte entscheidenden Einfluss auf Kenia und die weitere politische Entwicklung. Ostafrika gehörte zu den wenigen Regionen außerhalb Europas, die lange einen aktiven Kriegsschauplatz darstellten. Tausende von Afrikanern wurden in Kenia zum Kriegsdienst zwangsverpflichtet. Nur wenige gehörten dabei den regulären Truppen an. Von den rund 350.000 afrikanischen Trägern, die an dem Kriegszug gegen Deutsch-Ostafrika teilnahmen, waren rund 150.000 in Britisch-Ostafrika (Kenia) rekrutiert worden, der größte Teil unter Zwang. Die Suche nach Trägern in Kenia nahm ab 1917 Formen an, die an Sklavenjagden erinnerten. Die Männer wurden von ihren Feldern, aus ihren Häusern, von den Straßen weg in die Kasernen getrieben, ohne dass deren Angehörige etwas über ihren Verbleib erfuhren. Von den rund 50.000 offiziell registrierten Toten (jeder dritte Kriegsteilnehmer aus Kenia starb) unter den kenianischen Afrikanern während des Ersten Weltkrieges hatten nur 4.300 den bewaffneten Truppen angehört. Dem Krieg folgte die weltweite Grippeepidemie, die auch in Kenia tausende Opfer forderte. Schätzungen (die allerdings sehr ungenau sind, da bis 1960 keine Volkszählung durchgeführt wurde und die afrikanische Bevölkerung vermutlich unterschätzt wurde) sprechen von 10 bis 15 % Toten in den bevölkerungsreichen Gegenden. Die Erfahrung des Krieges hatte einen prägenden Einfluss auf die afrikanischen Kriegsteilnehmer. Der Austausch mit Afrikanern nicht nur aus ganz Ostafrika, sondern auch aus vielen anderen britischen Kolonien wie Gambia, Nigeria und Sierra Leone sowie mit Soldaten aus Indien hatte entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung eines politischen Bewusstseins und von pan-afrikanischen Ideen. Der Krieg hatte gelehrt, dass die Vorherrschaft der Briten keine unveränderlich gegebene Tatsache war.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbau der Siedlerkolonie.", "content": "Kurz vor dem Ersten Weltkrieg war die Zahl der weißen Siedler in Kenia auf 5438 angewachsen, danach erfolgte eine neue Zuzugswelle. Kenia wollte besonders die Hochrangigen unter den demobilisierten britischen Militärs anziehen. So lebten 1921 bereits fast doppelt so viele weiße Siedler in Kenia, von denen über ein Drittel von der Landwirtschaft lebte. 1920 wurde Kenia offiziell zur Kronkolonie. Der Einfluss der Siedler in der Kolonie nahm in der Verwaltung schnell zu. Mehr und mehr kristallisierte sich das Ziel einer Kolonie heraus, die nach dem Vorbild der Südafrikanischen Union durch die europäischen, weißen Siedler bestimmt war. Sie drängten auf weitere Landenteignungen und die Verkleinerung der Reservate, um Afrikaner als preiswerte Arbeitskräfte auf ihre Farmen zu zwingen. Jeder Afrikaner ab dem 16. Lebensjahr musste sich registrieren lassen und seine Registrierungskarte in einem Metallbehälter an einer Schnur um den Hals bei sich tragen. Darauf waren die geleisteten Arbeitstage verzeichnet. Zudem hatten die Afrikaner eine hohe Steuerlast zu tragen, die sie auf den Lohnarbeitermarkt zwingen sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Früher antikolonialer Widerstand.", "content": "Große Unzufriedenheit herrschte über das Verwaltungssystem. Die von der Kolonialverwaltung eingesetzten afrikanischen Oberhäupter und die sogenannten Tribal Retainer, afrikanische Polizisten, wurden schlecht bezahlt und lebten von Schmiergeldern und Korruption. Dadurch wurde ein Zustand der Willkür unterstützt, bei dem sich die afrikanischen Angestellten der Kolonialmacht ungestraft bereichern konnten, ihren Nachbarn Land und Vieh stahlen und sich mehr und mehr Menschen als mittellos wieder fanden. In Nairobi und den Missionszentren bildeten sich Anfang der 1920er Jahre politische Gruppen um gebildete Missionsschüler, die versuchten, aktiv in den kolonialen Verwaltungsprozess einzugreifen. In Nairobi entstand die \"East African Association\", die sich aus muslimischen und christlichen Afrikanern aller Regionen Kenias zusammensetzte. Auch Afrikaner aus anderen Teilen Ostafrikas, etwa Uganda, waren Mitglieder. Sie veranstalteten große Meetings in den afrikanischen Vierteln Nairobis, wo sie die Abschaffung der Registrierungskarten und eine Steuersenkung forderten. Im ländlichen Kikuyugebiet entstand eine ähnliche Organisation, die \"Kikuyu Association\", die mit den gleichen Forderungen an die Öffentlichkeit ging. Im westlichen Kenia organisierten sich im Missionszentrum Maseno gebildete junge Afrikaner in der \"Young Kavirondo Association\", die sich gegen Steuerlast, die Enteignung des afrikanischen Landes für europäische Siedler und das demütigende Registrierungssystem wandten. Ihre Galionsfigur war der Kikuyu Harry Thuku, der durch ganz Kenia gereist war und versucht hatte, bei öffentlichen Versammlungen die Unzufriedenheit in politische Aktivität umzuwandeln. Als Thuku im März 1922 verhaftet wurde, kam es zu einer offenen Konfrontation an der Polizeistation in Nairobi, wo Thuku einsaß. Über zwanzig protestierende Afrikaner wurden getötet und Thuku in den Norden Kenias verbannt. Danach nahmen die politischen Aktivitäten kurzfristig ab. Bald darauf wurde die \"Kikuyu Central Association\" (KCA) gegründet, eine von Kikuyu dominierte politische Partei, die für die Rückgabe des enteigneten Landes, Steuersenkungen und für afrikanische Abgeordnete im Legislativ Council kämpfte. Während der afrikanische Widerstand kaum ernst genommen wurde, schufen Forderungen des indischen Bevölkerungsteils in Kenia bei der Verwaltung Unruhe. Die Inder forderten das Wahlrecht, unbeschränkte Einreise und die Beseitigung der Rassengrenzen, worauf die europäischen Siedler mit wütendem Widerstand reagierten. Sie taten sich in einer Vereinigung zusammen und planten eine militärische Revolte, die ein unabhängiges Kenia zur Folge haben sollte. Dazu kam es jedoch nie, es wurde stattdessen ein Kompromiss gefunden. Zu den elf europäischen Mitgliedern im \"Legislative Council\" durften fünf indische und ein arabisches Mitglied gewählt werden. Gegenüber den Afrikanern dagegen wurde de facto eine Apartheidpolitik praktiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Mission und Bildung.", "content": "Seit Ende des 19. Jahrhunderts siedelte sich eine Vielzahl von Missionsgesellschaften in dem Gebiet an. Katholische und protestantische, reformierte und freikirchliche, britische, amerikanische, italienische und französische Missionsstationen wurden vor allem in den bevölkerungsreichen Gebieten in Zentralkenia und im westlichen Teil eröffnet. Die Möglichkeit, dort neben der christlichen Religion auch europäische Bildung zu erwerben, übte einen großen Reiz auf die Einwohner aus. Viele der späteren Politiker Kenias stammten aus der ersten und zweiten Generation der gebildeten Missionsschüler, wie der erste Präsident des unabhängigen Kenia, Jomo Kenyatta. Obwohl sich die Kolonialregierung faktisch dazu verpflichtet hatte, allen Afrikanern die Möglichkeit des Schulbesuches zu bieten, waren es in erster Linie die Missionen, die das Bildungsangebot stellten. Daraus ergaben sich bald Konflikte, da die gebildeten Missionsschüler nach Unabhängigkeit strebten und sich bald gegen den Kulturimperialismus der Missionen wehrten. Kulminationspunkt waren Debatten um die Beschneidung von Mädchen und Frauen unter den Kikuyu Ende der 1920er Jahre. Nachdem die Mission diese Praxis verbot, wandten sich tausende Kikuyu von den Missionen ab und gründeten unabhängige Schulen und Kirchen.", "section_level": 2}, {"title": "Die koloniale Wirtschaft.", "content": "Obwohl eine große Zahl der weißen Siedler von der Landwirtschaft lebte, war diese letztendlich nicht gewinnbringend. Zu Beginn profitierten viele der Farmer von Landspekulationen. Da das den Afrikanern entwendete Land zu Anfang des Jahrhunderts gegen Schleuderpreise abgegeben wurde, konnten viele Farmer mit dem Weiterverkauf an nachfolgende Siedler hohe Preise erzielen. Gescheiterte Versuche, Cash Crops wie Sisal und Kautschuk anzubauen, verschlangen viel Geld, bevor sich Kaffee und Tee als Hauptanbauprodukt durchsetzten. Auch Mais und Weizen erzielten hohe Gewinne, insbesondere zu Beginn der 1920er Jahre, als die Preise auf dem Weltmarkt rasant stiegen. Die starke Konkurrenz afrikanischer Landwirte wurde ausgeschaltet, indem sie von Exportmarkt ausgeschlossen wurden. Als Ende der 1920er Jahre jedoch die Weltmarktpreise fielen, konnten nur massive Zuschüsse durch die Regierung den Zusammenbruch der Siedler-Wirtschaft verhindern.", "section_level": 2}, {"title": "Der Zweite Weltkrieg.", "content": "Der Zweite Weltkrieg stellte damit einen Boom in der kenianischen Wirtschaft dar. Die weißen Siedler Kenias sollten einen wesentlichen Anteil für die Nahrungsmittelversorgung Großbritanniens übernehmen, die Regierung sicherte ihnen dafür feste Preise zu. Der Zustrom an Geldern beschleunigte die Mechanisierung der Landwirtschaft. Afrikanische Arbeiter auf den Farmen wurden zunehmend überflüssig. Das führte dazu, dass viele Siedler die afrikanischen Squatter von ihrem Land in die Reservate vertrieben, wo die Landknappheit rapide stieg und für Zorn und Unmut unter der afrikanischen Bevölkerung sorgte. Im Gegenzug wuchs der politische Einfluss der Siedler, insbesondere, als nach dem Krieg eine weitere Welle von weißen Einwanderern ihre Zahl auf 40.000 steigen ließ. Ihr Ziel war die politische Eigenständigkeit von Großbritannien nach dem Vorbild der Südafrikanischen Union, ein Apartheidsstaat, der Afrikanern keine politischen Rechte einräumte.", "section_level": 2}, {"title": "Freiheitskampf.", "content": "Am 20. Oktober 1952 rief die Kolonialverwaltung den Ausnahmezustand aus. Ursache waren die bewaffneten Aktivitäten der Mau Mau im zentralen Kenia. Die Besteuerung, die Landenteignungen, die Verschlechterung der Lebenssituation der afrikanischen Squatter, der Afrikaner in den Reservaten und Städten und der Ausschluss der afrikanischen Bevölkerung von politischer und wirtschaftliche Partizipation hatte in den 1950er Jahren dazu geführt, dass sich radikale Gruppen bildeten und mit Gewalt gegen weiße Siedler und regierungstreue Afrikaner vorgingen. Die Mau Mau operierten vor allem in Nairobi und mit den Mitteln des Guerillakrieges von den Wäldern aus. Die Kolonialregierung reagierte mit Härte. Zahlreiche afrikanische Führungspersönlichkeiten wurden verhaftet, darunter Jomo Kenyatta, der mit den Mau Mau in keinerlei Verbindung stand. In einer großen Offensive wurden die Mau Mau verfolgt. Rund eine Million Kikuyu wurde in Lager interniert, um die Verbindung der Zivilbevölkerung mit den Freiheitskämpfern zu unterbinden. 1956 waren die Mau Mau endgültig besiegt. Zugleich hatten sich seit dem Zweiten Weltkrieg jedoch auch zahlreiche zivile Oppositionsgruppen formiert, Gewerkschaften organisierten Streiks und politische Parteien versuchten, Reformen zu erwirken. Die Einsicht, dass Afrikaner nicht mehr aus Entscheidungsprozessen herauszuhalten seien, setzte sich schließlich durch. 1960 wurde der Ausnahmezustand aufgehoben, im Juni 1963 Jomo Kenyatta zum Premierminister ernannt. Im Dezember 1963 erlangte Kenia die Unabhängigkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Frauenwahlrechts.", "content": "Die Geschichte des Frauenwahlrechts ist mit der Kolonialgeschichte verknüpft: Seit 1907 gab es in Kenia eine gesetzgebende Versammlung. Beeinflusst durch das britische Wahlrecht bekamen weiße Frauen in Kenia 1919 das Wahlrecht, asiatische Frauen und Männer 1923. Schwarze, die über Besitz und Bildung verfügten, erhielten 1957 das Wahlrecht, darunter waren aber nur wenige Frauen. Insgesamt erlangten mit dieser Änderung etwa 60 Prozent der Bevölkerung das Wahlrecht. Arabische Frauen waren gänzlich vom Wahlrecht ausgeschlossen. Arabische Frauen aus Mombasa reichten bei der Kolonialregierung eine Petition ein, in der sie gegen die Verweigerung des Wahlrechts protestierten. Ihre Petition war erfolgreich. Das folgende Jahr verbrachten die Initiatorinnen damit, arabische Frauen als Wählerinnen davon zu überzeugen, sich als Wählerinnen registrieren zu lassen und ihre Wahlrechte auszuüben. Das allgemeine aktive und passive Wahlrecht für alle ab 18 kam erst mit der Unabhängigkeit, am 12. Dezember 1963. Die erste Wahl einer Frau ins nationale Parlament, Phoebe Asoiyo, erfolgte erst im Dezember 1969.", "section_level": 2}, {"title": "Die Ära Jomo Kenyatta 1963–1978.", "content": "Unter Jomo Kenyatta als Präsidenten konsolidierte sich der junge Nationalstaat in einer Politik der Afrikanisierung und Nationalisierung. Die offizielle Entwicklungsideologie war Kenyattas Harambee-Philosophie, die dazu aufrief, gemeinsam am Aufbau des Staates mitzuarbeiten. Nach dem Prinzip der \"Hilfe zur Selbsthilfe\" entstanden für Straßen- und Brückenbau, Schulbildung und für die Wasser- und Gesundheitsversorgung zahlreiche Selbsthilfeprojekte. Politisch war die Amtszeit Kenyattas durch den Übergang vom Mehrparteien- zum Einparteiensystem mit der Kenya African National Union (KANU) als Staatspartei geprägt. Kenyatta baute zudem die Macht des Präsidenten zunehmend aus und besetzte viele politische und wirtschaftliche Schlüsselpositionen mit Kikuyu, insbesondere Personen aus seinem Heimatdistrikt Kiambu. Mit der Gikuyu Embu Meru Association (GEMA) etablierte sich ein Zirkel von Vertrauten, mit deren Hilfe Kenyatta zunehmend regierte, während die KANU als Partei nahezu bedeutungslos wurde. In der Amtszeit Kenyattas begann eine Ethnisierung der Politik, die bis heute die politische Kultur Kenias prägt. Kenyatta förderte vor allem Kikuyu, Luo und Kamba, beispielsweise indem er Mitglieder dieser Gruppen im Rift Valley und an der Küste ansiedelte, um ihren Einfluss im Land zu verstärken. Alle Versuche, oppositionelle Parteien und Organisationen zu formieren, wurden unterbunden. Politische Gegner wurden inhaftiert oder ermordet, wie etwa der KANU-Generalsekretär Tom Mboya. Die Verwaltung des Landes wurde zentralisiert und föderale Interessen ausgeschaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Landfrage.", "content": "Nachdem eine der Hauptforderungen der Mau Mau die Rückgabe des enteigneten Landes gewesen war, stellte die Landpolitik Kenyattas für viele Kenianer eine bittere Enttäuschung dar. Das zu Beginn des Jahrhunderts für europäische Farmen gestohlene Land musste von kenianischen Bauern gekauft werden. Dafür stellten ihnen die Regierung Kredite zur Verfügung, die ihrerseits durch Kredite Großbritanniens und der Weltbank finanziert wurden. Von dieser Politik profitierten in erster Linie loyale Kikuyu und Kollaborateure der Kolonialregierung. Zu Beginn der 1970er Jahre waren weniger als 40 % des zuvor enteigneten Landes an kenianische Kleinbauern verkauft worden, fast 60 % dagegen waren große Farmen der afrikanischen Elite.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Wirtschaftlich galt Kenia während der Amtszeit Kenyattas als afrikanisches Musterland. Gute Verbindungen zu westlichen Ländern, ausländische Hilfen und Investitionen sorgten für enormen wirtschaftlichen Aufschwung mit jährlichen Wachstumsraten von ca. 10 %. Verbunden waren damit jedoch auch hohe Arbeitslosenraten und wachsende soziale Ungleichheit. Mit dem Schlagwort der „Afrikanisierung der Wirtschaft“ und mittels zweier im Jahre 1967 vom Parlament beschlossener Gesetze, dem \"Trade Licensing Act\" und dem \"Import, Export, and Essential Supplies Act\", versuchte er die indischstämmige Minderheit, die sogenannten „Asians“, die in vielen Landesteilen den Handel bestimmten, daraus zu verdrängen.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Eines der Hauptziele des jungen unabhängigen Kenia war die Verbesserung der Bildungsangebote. Zwischen 30 % und 40 % des Staatshaushaltes gingen in den Ausbau von Schulen und Bildung. Es entstanden vor allem verstärkt Angebote für eine Sekundärschulausbildung und die erste Universität, die in Nairobi angesiedelt war. Einen großen Teil der entstehenden Schulen nahmen die sogenannten Harambee-Schulen ein. Schritt für Schritt wurden die Schulgebühren für Primar- und Sekundarschule gesenkt und zum Teil abgeschafft.", "section_level": 2}, {"title": "Die Ära Daniel arap Moi 1978–2002.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Präsidialdiktatur 1978–1992.", "content": "Nach Kenyattas Tod am 22. August 1978 wurde der damalige Vizepräsident Daniel arap Moi der neue Präsident. Seine populistische Politik, die er in die Nyayo-Philosophie kleidete und die auf den Schlagworten Liebe, Frieden und Einheit fußte, machte ihn besonders in den ersten Jahren seiner Regierungszeit in ganz Kenia äußerst populär. Er verdammte Korruption und Vetternwirtschaft und verbot tribale Organisationen wie die GEMA. Zugleich ersetzte er viele Kikuyu in Führungspositionen mit Anhängern aus seiner eigenen ethnischen Gruppe, den Kalenjin, aus der Gruppe der Luhya und der Massai. Nach einem Putschversuch der kenianischen Luftwaffe setzte Moi mit einer Verfassungsänderung 1982 ein Einparteiensystem durch, was ihn juristisch legitimierte, wie Kenyatta politische Opposition auszuschalten. Zugleich stützte er sich stark auf die KANU als Körperschaft. Er dezentralisierte die Verwaltung und räumte den Distrikten und Provinzen damit wieder mehr eigenen Entscheidungsspielraum ein. Die Kontrollfunktionen jedoch von Parlament, Kabinett, Wahlkommission, Justiz, Medien und Gesellschaft wurden in dieser Phase immer mehr zugunsten einer wachsenden Macht des Präsidenten eingeschränkt, obwohl formal die Macht beim Parlament lag. Kritiker wurden verfolgt, politische Morde erzeugten ein Klima des Misstrauens und der Angst. Wirtschaftlich traf Mois Amtszeit mit dem Eintreffen der weltweiten Wirtschaftskrise auf dem afrikanischen Kontinent zusammen. Die Exporte gingen zurück, das Pro-Kopf-Einkommen sank.", "section_level": 2}, {"title": "Demokratisierung 1992–2002.", "content": "Unter dem Druck westlicher Regierungen und internationalen Institutionen wie der Weltbank begann sich Moi zu Beginn der 1990er Jahre einem Mehrparteiensystem zu öffnen. Zugleich formierte sich auch in Kenia eine breite politische Opposition, die auf Reformen drängte und sich unter dem von Raila Odinga ins Leben gerufenem Forum for the Restauration of Democracy (FORD) zusammenfand. Ende 1991 beschloss das kenianische Parlament die Wiedereinführung eines Mehrparteiensystems. Noch vor den Wahlen im Dezember 1992 zerbrach die Opposition und gliederte sich in ethnisch geprägte Gruppen auf, was Moi und seiner KANU bei den Wahlen eine knappe Mehrheit bescherte. Vor den nächsten Wahlen konnte die sich neu bildende Opposition jedoch durchsetzen, dass das Parlament ein Reformpaket verabschiedete. Damit wurde die Opposition auch an der Regierung, bei den Wahlkommissionen und am Zugang zu Medien beteiligt. Am 7. August 1998 ereigneten sich koordinierte Explosionen auf die US-Botschaften in Daressalam im Nachbarland Tansania, sowie in der Hauptstadt Nairobi, wo es etwa 212 Todesopfer und 4000 Verletzte gab.", "section_level": 2}, {"title": "Präsident Mwai Kibaki.", "content": "Nachfolger im Präsidentenamt wurde Mwai Kibaki (Mois früherer Vizepräsident) mit der National Rainbow Coalition (National Alliance of Rainbow Coalition – NARC), der New African Rainbow Coalition. Die neuesten Entwicklungen zeigen allerdings, dass auch Kibaki und seine Regierung sehr umstritten sind, und NARC wurde im öffentlichen Diskurs umgedichtet zum Spruch Nothing (H)As Really Changed. Die aktuelle Kontroverse stellt die Diskussion um die neue Verfassung dar. Am 21. November 2005 hat die Bevölkerung nach einer das Land stark polarisierenden Kampagne in einer Volksabstimmung den gegenüber dem ursprünglichen \"Bomas Zero Draft\" stark veränderten Verfassungsentwurf der Regierung (\"Wako Draft\") abgelehnt. Unter Mois und unter Kibakis Präsidentschaft blühte die Korruption. Einzelne Skandale wurden in den 1990er Jahren zwar aufgedeckt, so der Goldenberg-Skandal und der Anglo-Leasing-Skandal, doch blieb dies ohne Konsequenzen; die Täter gingen straffrei aus.", "section_level": 1}, {"title": "Präsident Uhuru Kenyatta.", "content": "2003 hatte Uhuru Kenyatta, ein Sohn Jomo Kenyattas, die Präsidentschaftswahl gegen Kibaki verloren, 2013 gewann er die Wahl und wurde somit Kibakis Nachfolger. Zuvor wurde er 2010 vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen der Anstiftung zu Unruhen bei der Wahl 2003 angeklagt; die Anklage wurde 2014 mangels Beweisen fallengelassen. 2017 wurde das größte Infrastrukturprojekt der kenianischen Geschichte eröffnet: die von einem chinesischen Unternehmen errichtete \"Standard Gauge Railway\" von Mombasa nach Nairobi. Im selben Jahr gewann Kenyatta die Präsidentschaftswahl gegen Raila Odinga erneut, sie wurde aber annulliert und im Oktober 2017 wiederholt. Odinga rief vor der Wahl zum Boykott auf. Kenyatta gewann mit rund 98 % der Stimmen, bei einer Wahlbeteiligung von rund 35 %.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geschichte Kenias umfasst die Geschichte des modernen Nationalstaates sowie des Protektorates und der Kolonie Kenia, aus dem der heutige Staat hervorging. Sie beinhaltet zudem die Geschichte dieses Territoriums vor der Kolonialisierung durch Großbritannien am Ende des 19. Jahrhunderts. ", "tgt_summary": null, "id": 970098} {"src_title": "Eintracht Trier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Bowie wurde in Logan County, Kentucky (heutzutage Simpson County), geboren, verbrachte aber die größte Zeit seiner Kindheit in Louisiana. Er war der Sohn von Rezin (oder Reason) Bowie und Elve Ap-Catesby Jones (oder Johns). Die Familie zog im Jahre 1800 nach Madrid im heutigen Missouri, bevor sie sich 1801 in Catahoula Parish in Louisiana niederließ. Acht Jahre später kaufte Rezin 256 Hektar Land am Vermilion River im Attakapas County. Bowie verbrachte viel Zeit mit Jagen und Angeln. Der Überlieferung nach soll er Alligatoren mit dem Lasso gefangen, Wildpferde gezähmt und Bären gefangen haben. Als junger Mann soll er in Avoyelles Parish und Rapides Parish als Flößer Holzstämme durch die Bayous zum Markt gebracht haben. Während des Krieges von 1812 schlossen sich Bowie und sein Bruder Rezin jr. der Louisiana-Miliz unter dem Kommando von Oberst Colman Martin an, in der sie gegen die Briten bei New Orleans kämpften. Nach dem Ende des Krieges blieben sie zunächst in New Orleans und kehrten erst 1815 nach Hause zurück. Obwohl der US-Kongress bereits sieben Jahre zuvor die Einfuhr von Sklaven offiziell verboten hatte, stiegen die Brüder Bowie in den Sklavenhandel ein. Sie kauften illegal Sklaven vom Piraten Jean Laffite und verkauften sie in St. Landry Parish weiter. Als sie 65.000 US-Dollar verdient hatten, beendeten sie den Sklavenhandel und kümmerten sich fortan um Grundstücksspekulationen.", "section_level": 1}, {"title": "Bowie-Messer.", "content": "Neben seinem plötzlichen Reichtum war Bowie auch für sein ungezügeltes Temperament bekannt. Im Jahre 1826 forderte er Norris Wright, den Sheriff von Rapides Parish, zu einem Duell heraus. Wright war neben seiner Tätigkeit als Sheriff auch der örtliche Banker und hatte Bowie einen Kredit verweigert. Mit Glück überlebte Bowie das Duell, da die aus kurzer Entfernung abgefeuerte Kugel abgelenkt wurde. Sein Bruder Rezin jr. schenkte ihm daraufhin zu seiner Sicherheit ein großes Messer, das Bowie fortan immer mit sich führte. Dieses Messer, das später als Bowie-Messer bekannt wurde, hatte eine sehr große und breite Klinge von 23,5 cm Länge und ca. 4 cm Breite. Im folgenden Jahr erlangte Bowie erneut Aufmerksamkeit, als er mit seinem Messer in einen Kampf auf einer Sandbank nahe Natchez, Mississippi verwickelt wurde, der als „Sandbar fight“ bekannt wurde. Dabei verloren mehrere Personen ihr Leben, und auch Bowie wurde dabei verletzt. Die Auseinandersetzung hatte ihren Ursprung in einem unentschiedenen Duell zwischen Samuel Levi Wells III und Dr. Thomas Maddox, deren Schüsse nicht getroffen hatten. Ein Zuschauer des Duells schoss daraufhin und traf einen anderen Zuschauer. Im Anschluss schoss Bowie auf den Schützen, verfehlte ihn aber. Der ebenfalls anwesende Norris Wright schoss zur Begleichung alter Rechnungen auf Bowie und traf ihn diesmal im Bauchbereich. Trotz seiner Verletzung griff Bowie Wright mit seinem Messer an. Mehrere andere Anwesende kamen Wright mit ihren Messern zu Hilfe, und es kam zu einem Messerkampf, den Bowie durch die Größe seines Messers gewinnen konnte. Er verletzte und tötete einige seiner Gegner. Dieser Kampf verfestigte im Süden Bowies Ruf als hervorragender Messerkämpfer, und bald wollten viele Männer beim Schmied ein Messer im Stil des Bowie-Messers angefertigt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Ende der 1820er Jahre.", "content": "In den späten 1820er Jahren konzentrierte sich Bowie hauptsächlich auf seine Grundstücksgeschäfte in Süd-Louisiana und ließ sich in New Orleans nieder. Im Jahre 1829 verlobte er sich mit Cecilia Wells, jedoch verstarb sie zwei Wochen vor der Hochzeit am 29. September 1829 in Alexandria. Zusammen mit seinem Bruder Rezin jr. baute er daraufhin eine 720 Hektar große Zuckerplantage in Acadia bei Thibodaux auf, auf der sie die erste dampfgetriebene Zuckermühle des Staates betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Texas.", "content": "Am 1. Januar 1830 verließen Bowie und sein Freund Isaac Donoho Thibodaux in Richtung Texas. Sie folgten einer Einladung von Thomas F. McKinney, einem der ersten Kolonisten in Texas. Anhand von Aufzeichnungen lässt sich nachvollziehen, dass sie einen Zwischenstopp in Nacogdoches auf der Farm von Jared E. Groce am Brazos River einlegten. Ihr Weg führte sie weiter über San Felipe nach San Antonio. Dort ließen sie sich nieder, und Bowie begann erneut mit Grundstücksgeschäften. Er versuchte außerdem, sein Einkommen mit Glücksspiel aufzubessern, wobei er aber oft nur Schulden anhäufte. Ende des Jahres 1830 trat Bowie zum katholischen Glauben über und ließ sich taufen. Außerdem wurde er mexikanischer Staatsbürger und kaufte eine Textilfabrik in Coahuila. Im folgenden Jahr heiratete er Ursula Maria de Veramendi, die Tochter des Gouverneurs von Texas, nachdem er über sein Vermögen und sein Alter falsche Angaben gemacht hatte.", "section_level": 1}, {"title": "San Saba Mine.", "content": "Kurz nach seiner Heirat hörte Bowie die Geschichte der vergessenen Los Almagres Mine, die sich irgendwo westlich von San Antonio in der Nähe der Ruinen der Santa Cruz de San Sabá-Mission befinden sollte. Er besorgte sich schnell eine Genehmigung der mexikanischen Regierung, um eine Expedition in das Indianerland zu führen, um die legendäre Silbermine zu suchen. Am 2. November brach er mit seinem Bruder Rezin jr. und neun Männern nach San Sabá auf. Sechs Meilen vor ihrem Ziel bemerkten sie, dass sie von einem Trupp kriegerischer Indianer verfolgt wurden. Sie stoppten und wollten mit den Indianern verhandeln. Dies misslang, und Bowie und seine Männer mussten in den nächsten dreizehn Stunden um ihr Leben kämpfen. Als sich die Indianer schließlich zurückzogen, hatte Bowie aber nur einen Mann verloren, während über 40 Indianer getötet und 30 weitere verwundet worden waren. Bowie zog sich nach San Antonio zurück, um von dort aus einen weiteren Versuch zu starten. Im Januar 1832 zog er erneut mit einer größeren Gruppe los. Nach zweieinhalb Monaten erfolgloser Suche musste er aber erneut die Expedition abbrechen.", "section_level": 1}, {"title": "Texas’ Unabhängigkeit.", "content": "Mittlerweile waren zwischen der großteils US-amerikanischen Bevölkerung von Texas und den mexikanischen Behörden Spannungen aufgekommen. Als Bowie im Juli 1832 in Natchez (Mississippi) war, hörte er davon, dass der mexikanische Kommandant des texanischen Nacogdoches, José de las Piedras, alle Einwohner aufgefordert hatte, ihre Waffen abzugeben. Daraufhin kehrte Bowie nach Texas zurück und führte 300 Bewaffnete nach Nacogdoches, wo er die mexikanische Garnison belagerte. In der darauffolgenden Schlacht verlor Piedras 33 Männer, und die mexikanische Armee floh anschließend im Schutze der Nacht. Bowie und 18 seiner Begleiter verfolgten diese, stellten sie und führten sie als Gefangene zurück nach Nacogdoches. Piedras allerdings war die Flucht gelungen. Im darauffolgenden Herbst erholte sich Bowie gerade wiederum in Natchez vom Gelbfieber, als er erfuhr, dass seine Frau Ursula, ihre Tochter sowie auch ihre Eltern an der Cholera gestorben waren. Daraufhin wurde Bowie zum Trinker. Nachdem die mexikanische Regierung im Jahr 1834 durch den Erlass neuer Gesetze Grundstücksspekulationen wieder erlaubt hatte, betätigte sich Bowie erneut auf diesem Gebiet. Er wurde von der Regierung als Grundstücksbeauftragter eingesetzt und vermarktete das Gebiet, das John T. Mason gekauft hatte. Seine Tätigkeit endete im Mai 1835, als General Santa Anna die Regierung von Coahuila-Texas absetzte und anordnete, alle Texaner, die Geschäfte im Monclovagebiet tätigten, einzusperren. Dazu zählte auch Bowie. Bowie floh aus Mexiko und begab sich in die San-Felipe-Nacogdoches-Region in Texas. Santa Anna bereitete sich auf einen Krieg vor und sandte große Truppenteile nach Texas, wo auch die Amerikaner mittlerweile zum Krieg aufriefen. Bowie arbeitete mit William Travis zusammen, dem Anführer der Kriegsbefürworter, um weitere Unterstützer zu finden. Er besuchte sogar einige Indianerdörfer in Osttexas und versuchte die Stämme zu überreden, gegen Mexiko zu kämpfen. Im September 1835 wurde Stephen F. Austin zum Kommandanten der Freiwilligenarmee ernannt, die für die texanische Unabhängigkeit kämpfen sollte. Bowie schloss sich zusammen mit einigen Freunden aus Louisiana dieser Armee an und wurde von Austin zum Colonel ernannt. Im Auftrag von Austin und General Sam Houston, der die reguläre texanische Armee befehligte, wurden Bowie und Captain James W. Fannin in die Gegend südlich von Bexar geschickt, um dort Aufklärung zu betreiben. Am 28. Oktober wurden Bowie und seine 92 Reiter von 300 mexikanischen Reitern und 100 Infanteristen angegriffen. Am Ende des Kampfes hatte Bowie nur einen Mann verloren, während die Mexikaner 16 Tote und 16 Verletzte zu beklagen hatten. Nach dieser Schlacht legte Bowie sein Kommando nieder, weil er zwar nötigenfalls an Kämpfen teilnehmen, aber nicht in eine formale militärische Organisation eingebunden sein wollte. Schon im November 1835 kehrte er aber zur Armee zurück, als er zusammen mit 40 Reitern einen Nachschubzug der mexikanischen Armee überfiel. Der Zug sollte Vieh zur mexikanischen Garnison bringen und wurde von mexikanischen Truppen bewacht. Dieser Vorfall wurde als \"\" („Graskampf“) bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Alamo.", "content": "Im Januar 1836 kam Bowie mit 30 Männern in Bexar an, um befehlsgemäß die dortigen Befestigungen zu zerstören. Er schrieb jedoch dem Gouverneur, dass das Fort Alamo als strategisch wichtiger Punkt erhalten werden sollte. Bowie und seine Männer schlossen sich den bereits dort versammelten 79 Männern an, um Alamo zu verteidigen. In den nächsten Wochen erschienen noch William Travis mit 30 Männern und Davy Crockett mit zwölf weiteren. Nachdem der Kommandant des Forts, Oberst James C. Neill, die Mission verlassen hatte, wählten die verbliebenen Männer Bowie zu ihrem Anführer. Das war für Bowie Anlass, sich zu betrinken. Wegen seiner erneut offensichtlich gewordenen Trunksucht stimmte Bowie schließlich zu, das Kommando mit Travis zu teilen. Die mexikanische Armee erschien mit 1500 Reitern im späten Februar in Bexar und forderte die Texaner auf, sich zu ergeben. Bowie weigerte sich zwar, war aber durch einen Anfall fortgeschrittener Tuberkulose am 24. Februar nicht mehr in der Lage, das Kommando zu führen. Er war fortan bettlägerig. Die Kämpfe um Alamo dauerten bis zum 6. März, schließlich kam Bowie wie alle anderen Verteidiger ums Leben. Der Bürgermeister von Bexar, Francisco Ruiz, identifizierte die Leiche Bowies im Auftrag Santa Annas, weil dieser sicher sein wollte, dass Bowie wirklich tot war.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "James Bowie war Freimaurer und Mitglied der texanischen „Holland Lodge No. 1“.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption in Musik und Film.", "content": "David Robert Jones, ein aufstrebender Rockstar in den 1960er Jahren, fürchtete, dass sein Name dem von Davy Jones, einem Mitglied der damals berühmten Band „The Monkees“ zu ähnlich wäre. Daraufhin nahm er den Künstlernamen „Bowie“ nach Jim Bowie an und nannte sich fortan David Bowie. Die Punkrock-Band The Dickies schrieb ein Lied über Bowie, genannt \"Jim Bowie\". Bowie wird oft in Country-Liedern erwähnt, die sich mit Alamo beschäftigen: \"The Ballad of the Alamo\" von Marty Robbins, \"The Sons of San Antone\" von Michael Shane Borden, \"Remember The Alamo\" von Jane Bowers (gesungen vom Kingston Trio, Donovan und von Johnny Cash) und in vielen Liedern aus K. R. Woods Album \"Fathers of Texas\". Im Film The Punisher aus dem Jahr 2004 wird auf Jim Bowie Bezug genommen. Der von John Travolta gespielte Bösewicht Howard Saint tötet seinen besten Freund Quentin in Anlehnung an einen Mord, den Jim Bowie nach einem Kartenspiel an einem Betrüger begangen haben soll. Dabei erzählt Saint die Geschichte von \"„Bowie, der bei Alamo gestorben ist“\". Der Film Im Lande der Comanchen von George Sherman aus dem Jahr 1950 greift Bowies Figur auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "James „Jim“ Bowie (* 10. April 1796 in Kentucky; † 6. März 1836 in Fort Alamo, San Antonio, Republik Texas) war ein US-amerikanischer Pionier und Soldat im 19. Jahrhundert. Bekannt wurde er durch seine Teilnahme am Texanischen Unabhängigkeitskrieg, in dessen Verlauf er während der Belagerung der Alamo-Mission in der Schlacht von Alamo fiel. ", "tgt_summary": null, "id": 1313048} {"src_title": "Apahida", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Beck ist der Sohn von David Campbell, einem gefragten Dirigenten und Studiomusiker, und Bibbe Hansen, einer Schauspielerin und Künstlerin aus dem Umfeld von Andy Warhols Factory. Als seine Eltern sich scheiden ließen, nahm er den Namen seiner Mutter an und änderte seinen Vornamen in Beck. Er blieb bei seiner Mutter und seinem Bruder Channing in Los Angeles, wo er in einem unkonventionellen Künstlermilieu aufwuchs und von den verschiedenen musikalischen Angeboten der Stadt beeinflusst wurde. Diese Einflüsse finden sich auch in seinen später aufgenommenen und veröffentlichten Arbeiten wieder. Beck bekannte sich Anfang 2005 öffentlich dazu, Mitglied von Scientology zu sein. Im November 2019 distanzierte er sich von dieser Aussage und sprach von einem Missverständnis.", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge.", "content": "Nach dem Abbruch der weiterführenden Schule im Alter von 14 Jahren bildete sich Beck selbst weiter, indem er Bücher las und alte Blues-, Folk- und Countryplatten hörte. Etwas später trat er mit Blues- und Folkstücken als Straßenmusiker auf und versuchte sich in der Poetry-Slam-Szene. Dies führte 1988 zu den Aufnahmen für sein erstes Album \"The Banjo Story\", einer zu Hause aufgenommenen Kassette, die niemals offiziell veröffentlicht und erst später unter seinen Fans im Internet verbreitet wurde. In den späten 1980ern und frühen 1990ern unternahm er Reisen zu seinem Großvater mütterlicherseits, dem Fluxuskünstler Al Hansen nach Köln. Dieser brachte ihm viel über seine Kunst bei, was Beck später sehr inspirieren sollte. 1989 zog er nach New York und versuchte dort vergeblich, sich in der vom Punk beeinflussten Szene der Anti-Folk-Musik einen Namen zu machen. Hier traf er John S. Hall von King Missile, Michelle Shocked und Roger Manning. Um 1990 kehrte Beck mittellos aber motiviert nach Los Angeles zurück. Während er seine Musik weiterentwickelte, nahm er eine Reihe von Gelegenheitsjobs an, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Einige seiner Aufnahmen wurden während seiner Arbeit mit Tom Grimley in den Poop Alley Studios, einem Teil von \"WIN Records\", erstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Becks Debüt.", "content": "In dieser Zeit wurde Beck von den Gründern von \"Bong Load Custom Records\" entdeckt. Seine bei diesem Label 1993 veröffentlichte 12\"-Vinyl-Single \"Loser\", deren Erstauflage 500 Stück betrug, wurde zu einer Sensation im alternativen Radio und führte zu einem Bieterkampf zwischen Plattenlabels, die Beck unter Vertrag nehmen wollten. Letztendlich entschied sich Beck für Geffen Records, weil diese keinen Exklusivvertrag verlangten. Das 1994 bei Geffen veröffentlichte Album \"Mellow Gold\" bescherte Beck einen Mainstream-Erfolg und führte zu seinem ikonenhaften Status als Repräsentant der „Slacker-Bewegung“ innerhalb der Alternative-Rock-Szene. In Interviews bestand Beck darauf, die Bezeichnung \"Slacker\" sei genauso wie \"Loser\", der Song, von dem sie inspiriert ist, ironisch gemeint. Zur gleichen Zeit veröffentlichte Beck \"One Foot in the Grave\" mit Scott Plouf als Drummer, der heute bei Built to Spill spielt, auf den unabhängigen \"K Records\" und \"Stereopathetic Soul Manure\" auf \"Flipside Records\". Er brachte seine Musik 1995 mit der Lollapalooza-Tour zu seinem Publikum.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere seit 1996.", "content": "Nachdem Beck lange als One-Hit-Wonder angesehen worden war, konnte er dieses Etikett 1996 mit der Veröffentlichung des Albums \"Odelay\" ablegen, einer gemeinsamen Arbeit mit den Dust Brothers, den Produzenten des Albums \"Paul’s Boutique\" der Beastie Boys. Die Eröffnungs-Single \"Where It’s At\" erzielte hohe Airplay-Zahlen und das Video war in ständiger Rotation auf MTV. In diesem Jahr erhielt \"Odelay\" gute Kritiken in den Magazinen Rolling Stone und Spin, war auf vielen \"Best-of\"-Listen vertreten, erzielte Doppel-Platin-Status und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei Grammys. 1998 folgte das Album \"Mutations\". Das von Nigel Godrich, bekannt durch seine Arbeit mit Radiohead, produzierte Album war als Lückenfüller vor dem nächsten ordentlichen Album geplant. Die Aufnahmen dazu erstreckten sich über zwei Wochen, in denen an jedem Tag ein Lied aufgenommen wurde, so dass am Ende 14 Lieder produziert waren. \"Mutations\" war ein Abschied von der elektronischen Dichte und Verspieltheit von \"Odelay\", zeigte Beck erstmals als klassischen Songwriter und war geprägt von Einflüssen aus Folk und Blues. Auf dem Album befinden sich auch einige ältere Lieder; die ältesten stammen aus dem Jahr 1994. Lied 10, \"Sing It Again\", wurde für Johnny Cash geschrieben, aber Beck hatte dieses Lied nie an Cash abgeschickt, da er es für „Abfall“ hielt. Cash nahm stattdessen \"Rowboat\" auf, ein Lied, das ursprünglich auf Becks Album \"Stereopathetic Soul Manure\" erschienen ist. Die künstlerische Zusammenarbeit von Beck mit seinem Großvater Al Hansen, der 1995 in Köln gestorben war, war 1998 Gegenstand einer Ausstellung mit dem Titel \"Beck & Al Hansen: Playing With Matches\", die Solo- und Gemeinschaftsarbeiten in den Bereichen Collage, Assemblage, Zeichnungen und Gedichte zeigte. Die Show zog vom Santa Monica Museum of Art zu Galerien in New York und Winnipeg, Kanada. 1999 veröffentlichte Beck bei Geffen das lange erwartete Album \"Midnight Vultures\", eine Orgie aus sexuellen und kulinarischen Anzüglichkeiten, das durch eine weltweite Tour unterstützt wurde. Für Beck bedeutete dies die Rückkehr zu den energiegeladenen, extravaganten Auftritten, die zu Lollapalooza-Zeiten sein Markenzeichen waren – von der Bühnenausstattung mit einem roten Bett, das zu \"Debra\" von der Decke herabgelassen wurde, bis zur Tourband, die durch Blechbläser ergänzt wurde. Auf dem 2001 erschienenen Album \"10 000 Hz Legend\" der französischen Combo Air trug er den Titel „The Vagabond“ (Gesang, Gitarre, Mundharmonika) bei, der deutliche Anklänge an einige Songs aus \"Midnight Vultures\" hat. Danach veröffentlichte Beck 2002 das Album \"Sea Change\", ein ruhiges, emotionales Album, das in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Nigel Godrich entstanden ist. \"Sea Change\", aufgenommen nach dem Ende einer langjährigen Beziehung mit Leigh Limon, wurde als Album mit einem verbindenden Thema konzipiert: die Phasen, die dem Ende einer Liebesbeziehung folgen. Das Album enthält keine Samples, dafür aber Streicherarrangements von Becks Vater David Campbell und einen akustisch dichten Mix, der an \"Mutations\" und an einige Elemente aus \"Midnite Vultures\" erinnert. Obwohl einige Radio-Singles veröffentlicht wurden, darunter „Lonesome tears“, wurden keine kommerziellen Singles der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Beck erntete für das Album dennoch großes Kritikerlob. Beck hat überdies eine Anzahl von B-Seiten und Liedern, die nur auf Soundtracks enthalten sind, veröffentlicht, darunter \"Midnite Vultures\" (erstaunlicherweise nicht auf dem gleichnamigen Album), ein Cover von Korgis' \"Everybody’s Got to Learn Sometimes\", das 2004 auf dem Soundtrack zum Film Eternal Sunshine of the Spotless Mind enthalten war und David Bowies \"Diamond Dogs\" von Moulin Rouge!. Der von Beck in Koproduktion mit William Orbit verfasste Song \"Feel Good Time\" wurde später von der Sängerin Pink aufgenommen und für den Soundtrack des Films 3 Engel für Charlie – Volle Power verwendet. Ende 2004 kehrte Beck ins Studio zurück, um an seinem sechsten Album auf einem Major-Label zu arbeiten: die Platte \"Guero\", produziert von den Dust Brothers und Tony Hoffer. Das Video der ersten Single \"E-Pro\" wurde auf MSN der Öffentlichkeit vorgestellt. Wie bei vielen kommerziellen Künstlern war auch Becks Album Mitte Januar 2005 noch vor der offiziellen Veröffentlichung im Internet aufgetaucht. Anstatt auf eine frühere Veröffentlichung des Albums zu drängen, wurde es mit einer Vielzahl von Bonus-Tracks, darunter auch Remixe von Boards of Canada und Dizzee Rascal, am 29. März 2005 veröffentlicht. Im Dezember 2005 folgte dann mit \"Guerolito\" ein Remix-Album, das Bearbeitungen der Guero-Tracks von Künstler wie Air, Ad-Rock und anderen enthielt. Das Album war wieder stark elektronisch geprägt und zeigte Beck wieder von seiner extrovertierten Seite. Bereits 2006 erschien das Nachfolgealbum \"The Information\". Produziert wurde es von Nigel Godrich, der schon für mehrere Beck-Alben (z. B. Sea Change) zuständig gewesen war. Das Album erschien mit einem leeren Cover, dafür mit Sticker, um das Cover individuell zu gestalten, und eine DVD mit Low-Budget-Videos für alle enthaltenen Stücke, die z. B. Menschen beim Herumhüpfen in Teddybärkostümen zeigen. In Großbritannien wurde es wegen der Wettbewerbsverzerrung durch das Bonusmaterial nicht in den Musik-Charts aufgeführt. Am 7. Juli 2008 erschien schließlich das Album \"Modern Guilt\" in Europa und am Folgetag in Nordamerika. Beck arbeitete hier mit dem Produzenten DJ Danger Mouse zusammen. Cat Power fungierte bei einem Titel als Gastsängerin. Im Dezember 2009 erschien mit \"IRM\" ein Album von Charlotte Gainsbourg, an dem Beck als Songwriter, Komponist und Produzent mitwirkte. Zwei Jahre später veröffentlichte Beck sein zwölftes Album in einer besonderen Form: \"Song Reader\" gibt es nur als Buch mit Notenblättern für 20 Songs. Auf der zugehörigen Webseite kann jeder seine eigene Interpretation der Songs hochladen. Im August 2014 erschien das dazugehörige Album, auf dem jeder Song von einem anderen Künstler interpretiert ist, lediglich ein Song ist von Beck selbst gespielt. Für 2013 wurden zwei neue Alben von Beck angekündigt, beide Projekte wurden jedoch verschoben. Ende 2013 wurde die Veröffentlichung von \"Morning Phase\" auf Ende Februar 2014 festgelegt; ein weiteres Akustik-Album wurde zunächst für September desselben Jahres angekündigt. Schließlich erschien 2014 aber doch nur \"Morning Phase\", das sich stilistisch deutlich an \"Sea Change\" orientierte und von der Kritik positiv aufgenommen wurde. Im Februar 2015 gewann Beck mit \"Morning Phase\" zwei Grammys für das Album/Rockalbum des Jahres. Außerdem wurde es für die Albumproduktion ausgezeichnet. Das Lied \"Blue Moon\" war zweimal nominiert. 2016 präsentierte er den Song \"Wow\" und kündigte auf seiner Website das Erscheinen seines neuen Albums im selben Jahr an. Unter dem Titel \"Colors\" erschien es aber erst im Herbst 2017; stilistisch markierte es eine Abkehr vom elegischen \"Morning Phase\" und bot stattdessen wieder tanzbare Popmusik. Anlässlich der Grammy Awards 2020 fand am 28. Januar 2020 im Los Angeles Convention Center in Los Angeles ein Tribut-Konzert für Prince unter dem Motto „Let’s Go Crazy: The Grammy Salute to Prince“ statt, bei dem Beck \"Raspberry Beret\" sang. Das Konzert wurde am 21. April 2020, dem vierten Todestag von Prince, im US-Fernsehen ausgestrahlt.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Beck hatte einen Gastauftritt in Matt Groenings Zeichentrickserie \"Futurama\", in dem er sich selbst spielte. In Übereinstimmung mit Becks Humor enthält der Beitrag viel Selbstironie (\"\"). Beck trat auch als Gast in der Zeichentrickserie \"Space Ghost: Coast to Coast\" auf. Zu der Episode \"Dream a little dream of me\" (dt.: \"Es war einmal\") der Serie Grey’s Anatomy steuerte Beck den Titel \"Youthless\" bei. Das Album \"Mellow Gold\" zählt laut dem \"Rolling Stone Magazine\" (deutsche Ausgabe) mit Platz 461 zu den 500 besten Alben aller Zeiten; das Album \"Odelay\" ist auf Platz 301 (Rolling Stone, US-Ausgabe) und Sea Change auf Platz 432. Der Song \"Loser\" wurde mit Platz 203 in der US-Ausgabe unter den 500 besten Songs aller Zeiten (Stand 2007 + Stand 2003 [Alben]) gelistet. Beck ist seit 2004 mit der Schauspielerin und Drehbuchautorin Marissa Ribisi verheiratet. Beide sind Mitglieder von Scientology. Sein Schwager ist der Schauspieler Giovanni Ribisi.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studioalben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Veröffentlichungen", "section_level": 2}], "src_summary": "Beck alias Beck Hansen (* 8. Juli 1970 in Los Angeles als \"Bek David Campbell\") ist ein US-amerikanischer Musiker, Sänger, Multiinstrumentalist, Musikproduzent und siebenfacher Grammy-Preisträger. ", "tgt_summary": null, "id": 2383866} {"src_title": "Vorfälligkeitsentschädigung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Evie Garland lebt mit ihrer Mutter Donna in einem Haus in Marlowe, Kalifornien. Ihren Vater Troy hat sie nicht mehr gesehen, seit sie ein Baby war. An ihrem dreizehnten Geburtstag entdeckt sie plötzlich, dass sie über die Fähigkeit verfügt, die Zeit bzw. ihre Umgebung „einzufrieren“. Nachdem es ihr gelingt ihre Mutter aufzutauen, verlangt sie eine Erklärung – und erfährt, dass ihr Vater Troy ein Außerirdischer vom Planeten Antareus ist. Sie bekommt daraufhin von ihm einen Würfel, der als eine art intergalaktisches Telefon dient, und mit dem Evie regelmäßig mit ihrem Vater kommunizieren kann – meist dann, wenn es Probleme mit ihren antareanischen Kräften gibt, gelegentlich unterhalten sich die beiden aber auch nur über alltägliche Dinge. Der zunächst einzige, der neben Evie und Donna Die Wahrheit kennt, ist Evies verfressener, aber gutmütiger Onkel Beano. Zunächst ist Evie hellauf begeistert und nutzt ihre Kräfte mit Freuden aus, bis es ihrem Vater gelingt, ihr klarzumachen, dass sie ihre Kräfte nicht missbrauchen soll, woran sie sich in der Regel auch hält. Jedoch bleibt es nicht aus, dass sie bei Problemen, mit denen sie – ebenso wie andere Jugendliche in ihrem Alter – im Alltag fertig werden muss, gelegentlich auf ihre Kräfte zurückgreift, was jedoch oft nach hinten losgeht. Dabei kommen sie, ihre Mutter und ihr Onkel Beano immer wieder in Erklärungsnot, vor allem gegenüber dem neugierigen, wenn auch etwas einfältigen Marlower Bürgermeister und Ex-TV-„Star“ Kyle Applegate, der praktisch Dauergast im Hause Garland ist. Da er Donna gern für öffentliche Veranstaltungen einspannt, gibt es immer wieder Versammlungen und Treffen im Garlandhaus, weshalb es bei den Garlands auch dann drunter und drüber geht, wenn Evie ihre Kräfte grade mal nicht einsetzt. Ebenfalls regelmäßig für Ärger und komplizierte Verwirrungen sorgt Evies beste Freundin Lindsay, die Evie regelmäßig zu Blödsinn anstiftet und oft nur auf ihren eigenen Vorteil aus ist. In den ersten Folgen muss Evie ihr Geheimnis außerdem vor ihrem hyperintelligenten und leicht verrückten Mitschüler Quigley Handleman und dem trotteligen Handwerker Phil verbergen. Im Verlauf der Serie zieht der Sportler Chris Fuller nach Marlowe. Als sie bei einer Wette gegen ihn antreten muss, verliebt sie sich in ihn – später wird deutlich, dass auch er Zuneigung zu ihr empfindet und die beiden werden ein Paar – auch wenn sie sich öfter mal streiten oder mit anderen ausgehen. Nach einiger Zeit bekommt Evie zusätzlich zum Zeit-Anhalten noch die Fähigkeit zu „Gliepen“, d. h. sie kann Personen oder Gegenstände aus dem Nichts erscheinen lassen. In der Pilotfolge der zweiten Staffel bekommt Evie die Möglichkeit sich etwas zu wünschen – und wünscht sich, dass nicht nur sie, sondern auch ihre Mutter (und dadurch auch andere) mit Troy durch den Würfel kommunizieren können. Zu Beginn der dritten Staffel bekommt Evie die Chance, sich eine weitere Superkraft auszusuchen, entscheidet sich aber letztlich dagegen, weil sie meint, schon die Kräfte die sie hat, seien eigentlich zu mächtig für die Erde. Anfang der vierten Staffel wechselt Chris aufs College und bekommt Konkurrenz in Form des Highschool-Schülers Jeff Cummings, jedoch entscheidet sich Evie letztlich doch für Chris. Dennoch bleibt sie mit Jeff befreundet. Außerdem bekommt sie Unterstützung aus der antareanischen Heimat in Form des recht tollpatschigen und ungeschickten Antareaners Peter. Um immer in ihrer Nähe zu sein, nimmt er eine Stelle als Kellner im Lieblingsrestaurant der Freunde, dem „Goodie Goodie“ an. Beide Figuren verschwinden später jedoch wieder aus der Serie. Im Verlauf der vierten Staffel zieht Evies anderer Onkel Michael (genannt Mick), ein Rockmusiker, nach vielen Jahren zurück nach Marlowe. Auch er weiß von Evies Kräften. Im Gegenzug trat Onkel Beano nur noch selten auf. Im Finale der vierten Staffel, dem Serienfinale, welches an Evies 18. Geburtstag spielt, besucht Troy endlich nach Jahren die Erde und seine Tochter. Als es anschließend zurückkehren will, wird versehentlich Donna statt ihm nach Antareus teleportiert. Damit endete die Serie. Möglicherweise war dies als Cliffhanger zu einer nie erschienenen 5. Staffel geplant. Neben den beiden Hauptkräften erhält Evie in einzelnen Episoden auch noch zusätzliche Kräfte wie Gedankenlesen, in die Zukunft sehen oder sich unsichtbar machen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "\"Mein Vater ist ein Außerirdischer\" startete in den USA am 17. September 1987 und endete am 25. Mai 1991. In Deutschland strahlte RTL alle Folgen von Dezember 1989 bis Mai 1993 aus. Später wurde die Serie auf Super RTL wiederholt und lief dort zuletzt Anfang 2000. Am 8. November 2011 ist eine deutschsprachige DVD-Box der Serie erschienen. Sie enthält 35 Folgen der Staffeln eins und zwei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mein Vater ist ein Außerirdischer (Originaltitel: \"Out of This World\") ist eine US-amerikanische Sitcom mit Science-Fiction-Elementen, die von 1987 bis 1991 gedreht wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1883837} {"src_title": "Dil To Pagal Hai – Mein Herz spielt verrückt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein bürgerlicher Name war \"Anton Schwartz\". Er war Sängerknabe im Stift Heiligenkreuz und studierte im Schottengymnasium in Wien. 1869 trat er in den Piaristenorden in Krems ein, verließ den Orden bald und trat ins Wiener Priesterseminar ein. Nach dem Theologiestudium wurde er am 25. Juli 1875 durch Kardinal Joseph Othmar von Rauscher zum Priester geweiht und wählte \"Maria \" als zweiten Vornamen. Er war zunächst Kaplan in Marchegg und ab 1879 Spitalsseelsorger bei den Barmherzigen Schwestern in Wien. Dort machte ihn Schwester Magdalena Kühtreiber auf die Not der Arbeiter aufmerksam. 1882 gründete er einen \"Katholischen Lehrlingsverein\". Ab 1886 widmete sich Schwartz ganz der Lehrlingsseelsorge. Er eröffnete ein Lehrlings-Asylheim und gründete eine Gemeinschaft mit dem Namen \"Liebeswerk vom hl. Josef Calasanctius\". 1888 schuf er ein Büro, das kostenlos Lehrstellen vermittelte. Am 24. November 1889 erfolgte die Gründung der \"Kongregation für die christlichen Arbeiter vom hl. Josef Kalasanz von der Mutter Gottes\", kurz Kalasantiner genannt. Er errichtete mehrere Tagesheimstätten, die er \"Knabenoratorien\" nannte, setzte sich für einen arbeitsfreien Sonntag, den Acht-Stunden-Tag, Lehrlingsurlaub, Gewerkschaften, menschliche Behandlung und Sozialversicherung ein. Er nahm auch an mehreren Streiks teil. Für ihn war neben der religiösen Formung auch die Bildung der jungen Arbeiter und Lehrlinge wichtig. Bis zu seinem Tod leitete er den Orden, fand aber nicht die Anerkennung und das Verständnis, das er sich gewünscht hätte. Der Wiener Erzbischof Anton Joseph Gruscha, der gegenüber den Problemen der Arbeiter sehr aufgeschlossen war, sah als Generalpräses des Kolpingwerks in Pater Schwartz lange Zeit einen Konkurrenten. Erst 1939 approbierte der Heilige Stuhl den Kalasantinerorden. Er wurde am 21. Juni 1998 von Papst Johannes Paul II. in Wien seliggesprochen. Sein Gedenktag ist der 17. September. Im Jahr 1936 wurde in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) die \"Pater-Schwartz-Gasse\" nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Anton Maria Schwartz (* 28. Februar 1852 in Baden bei Wien; † 15. September 1929 in Wien) war ein katholischer Priester und Gründer der Kalasantiner.", "tgt_summary": null, "id": 1800934} {"src_title": "Tönissteiner Kreis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einzel.", "content": "Datum: 6. bis 11. Juli 15 Spieler, unter ihnen die beiden Brüder Hugh und Reginald Doherty, traten in sieben Vorrundenspielen (bei einem Freilos) gegeneinander an. Die Sieger und der Spieler mit Freilos spielten das Viertelfinale. Im Halbfinale sollten die Brüder Doherty gegeneinander antreten. Sie bestanden darauf, erst im Finale ein solches Spiel auszutragen, was ihnen jedoch nicht gewährt wurde. Reginald gab daraufhin das Spiel kampflos an seinen Bruder Hugh als verloren ab. Ein Spiel um den dritten Platz wurde nicht ausgetragen, so dass Norris und R. Doherty gemeinsam als Dritte gewertet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Doppel.", "content": "Datum: 6. bis 11. Juli 16 Spieler (acht Paare) aus drei Nationen traten an, unter ihnen die beiden Brüder Hugh und Reginald Doherty. Niemand hatte in der Frühzeit der Olympischen Spiele eine Nationenwertung oder einen Medaillenspiegel bezweckt, so war es auch nicht hinderlich, wenn bei Mannschafts- oder Teamwettbewerben Athleten unterschiedlicher Nationen in einem Team spielten. Dies traf auch auf die Wettbewerbe im Doppel der Herren zu, wo bei zwei Paaren sich Spieler aus den USA (Garmendia und Sands) mit Spielern aus Frankreich (Decugis) bzw. dem Vereinigten Königreich (Warden) zusammengefunden hatten. Ein Spiel um den dritten Platz wurde nicht ausgetragen. Im Gegensatz zum Einzelspiel der Herren, denen trotz Niederlage im Halbfinale Preise ausgehändigt wurden, somit eine Ehrung zuteilwurde, sah man dies beim Doppel nicht vor. Das IOC wertet dennoch die im Halbfinale unterlegenen Paare als Dritte.", "section_level": 2}, {"title": "Damen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einzel.", "content": "Datum: 6. bis 11. Juli 6 Spielerinnen traten an, unter ihnen die beiden Schwestern Marion und Georgina Jones. Im Viertelfinale gab es nur zwei Partien, M. Jones und Rosenbaumová erhielten ein Freilos. In unzähligen Veröffentlichungen wird Charlotte Cooper als erste Olympiasiegerin der Geschichte angesehen. Dies ist nicht korrekt, da bereits am 22. Mai die schweizerische Gräfin Hélène de Pourtalès bei den Segelwettbewerben in der Bootsklasse 1-2 Tonnen zur Besatzung zählte und zusammen mit ihrem Mann und ihrem Neffen ihr Boot zum Sieg führte. Ein Spiel um den dritten Platz wurde nicht ausgetragen. Im Gegensatz zum Spiel der Herren, denen trotz Niederlage im Halbfinale Preise ausgehändigt wurden und somit eine Ehrung zuteilwurde, sah man dies für die Damen nicht vor. Das IOC wertet dennoch die im Halbfinale unterlegenen Damen als Dritte, was dazu führt, dass Marion Jones als erste \"Medaillensiegerin\" der USA geführt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Mixed.", "content": "Datum: 6. bis 11. Juli 12 Spieler (6 Paare) aus 4 Nationen traten an. Niemand hatte in der Frühzeit der Olympischen Spiele eine Nationenwertung oder einen Medaillenspiegel bezweckt, so war es auch nicht hinderlich, wenn bei Mannschafts- oder Teamwettbewerben Athleten unterschiedlicher Nationen in einem Team spielten. Dies traf auch auf die Wettbewerbe im gemischten Doppel zu, wo sich bei drei Paaren Spieler aus dem Vereinigten Königreich Großbritannien (Hugh Doherty, Harold Mahony und Archibald Warden) mit Spielerinnen aus den USA (Marion Jones), aus Frankreich (Hélène Prévost) und aus Böhmen (Hedwiga Rosenbaumová) zusammengefunden hatten. Ein Spiel um den dritten Platz wurde nicht ausgetragen. Im Gegensatz zum Einzelspiel der Herren, denen trotz Niederlage im Viertelfinale Preise ausgehändigt wurden, somit eine Ehrung zuteilwurde, sah man dies beim gemischten Doppel nicht vor. Das IOC wertet dennoch die im Halbfinale unterlegenen Paare als Dritte. Die Beteiligung von Spielern unterschiedlicher Nationen in einem Team bei den Paarkonkurrenzen (Herrendoppel und gemischtes Doppel) hat das IOC dazu veranlasst, die Platzierung den Gemischten Mannschaften zuzurechnen und nicht ausschließlich einer Nation. Es gibt durchaus Veröffentlichungen, in denen dies anders betrachtet wird. Entsprechend verändert stellt sich dort auch die Statistik und der Medaillenspiegel dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die in der französischen Hauptstadt Paris im Rahmen der Weltausstellung \"(Exposition Universelle et Internationale de Paris)\" ausgetragenen Internationalen Wettbewerbe für Leibesübungen und Sport \"(Concours Internationaux d’Exercices Physiques et de Sports)\" umfassten 4 Wettbewerbe im Tennis. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) ordnete diese Wettbewerbe dem Programm der Olympischen Sommerspiele 1900 \"(Spiele der II. Olympiade)\" zu. ", "tgt_summary": null, "id": 1200339} {"src_title": "Monte Bank", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundprinzip.", "content": "Die Annahme beim Tiefeninterview ist, dass Befragte über tiefere bzw. implizite Bewusstseinsinhalte verfügen, die ihr Handeln und Denken leiten, ohne dass es den Befragten ohne Weiteres möglich ist, diese impliziten Bewusstseinsinhalte zu artikulieren. Durch dieses Grundprinzip reiht sich das Tiefeninterview methodisch in jene der teil-strukturierten Verfahren ein, bei denen die Stimuli festgelegt sind, in ihrer Reihenfolge und Tiefe aber den Erzählungen des Befragten angepasst werden. Diese Orientierung am Befragten ist zwingend notwendig, um Alltagsnähe und damit Vertrautheit in der Interviewsituation zu erzeugen. Dies erleichtert dem Befragten das Einlassen auf das Interview.", "section_level": 1}, {"title": "Formen.", "content": "Das Tiefeninterview zählt zu den intensivsten und ergiebigsten Befragungsarten. Je nach Fragestellung kann es eher tiefenpsychologisch oder eher themenzentriert ausgerichtet sein. Eine tiefenpsychologische Herangehensweise empfiehlt sich, wenn ein grundsätzliches Verständnis der Thematik gefordert ist. Hier sind die Themengebiete der Interviews grob vorgegeben, ihre Reihenfolge ergibt sich erst im Verlauf des Gesprächs. Die Gesprächsführung ist sehr offen gehalten und auch scheinbare Abschweifungen können wichtige Hinweise geben, wie ein Thema wahrgenommen wird und in welchem Kontext es steht. Spezielle Befragungstechniken wie Rekapitulation, Spiegeln, assoziative und projektive Verfahren, Laddering-Technik oder das Aufgreifen von Schlüsselwörtern können die Probanden zum Erzählen bringen und ihre Emotionen aufdecken. Wenn nicht mehr auf die Grundlagen, sondern auf spezielle Fragen fokussiert werden soll, können die Gesprächsführung eher direktiv (steuernd) und der Leitfaden stärker strukturiert sein. In der Praxis haben sich hier ethnographische Interviews bewährt. Zwischen tiefenpsychologischer und themenzentrierter Herangehensweise gibt es natürlich Abstufungen und Modifizierungen. Nach Salcher (1995) gliedern sich daher die Formen von Tiefeninterviews in drei Hauptformen: Im ersten Fall ist das Tiefeninterview von einer Befragung kaum noch zu unterscheiden und büßt viel von seiner qualitativen Funktion ein. Im letztgenannten Fall erhält man zwar eine Fülle qualitativ verwertbaren Materials, jedoch auf Kosten der Vergleichbarkeit der einzelnen Interviews, da diese von den Befragten und nicht vom Interviewer strukturiert werden. Beim halbstrukturierten-leitfadenorientierten Tiefeninterview (Structured Depth Interview) wird der Kompromiss zwischen z. T. vorgegebenen Fragen und dem Erzählenlassen, d. h. dem flexiblen Eingehen auf nicht-antizipierte Äußerungen der Befragten gesucht, um sowohl Reichweite als auch Tiefe des Themas abzudecken und um vielfältiges und vergleichbares Material zu erhalten. Gekennzeichnet ist diese Interviewform dadurch, dass Leitfadenkomplexe festgelegt werden, die den Themenschwerpunkten entsprechen, und dass diese \"offen formulierte Fragen\", zum Teil auch Stichworte oder präzise ausformulierte Items enthalten, deren Abfolge und Gewichtung nicht festgeschrieben, sondern mit den Befragten im Interview zusammen entwickelt werden. Die Flexibilität dieser Untersuchungsmethode ermöglicht es, spontane Einfälle und scheinbar abwegige Gedanken im Zusammenhang mit dem Befragungsgegenstand auf ihre verborgene Bedeutung zu durchleuchten.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "Anwendungsgebiete dieser Interviewtechnik sind gemäß ihrem theoretischen Ursprung all jene Themenbereiche, in denen latente Persönlichkeitsstrukturen, Motivationen und auch pathologische, neurotische Verhaltensweisen oder Persönlichkeiten im Mittelpunkt stehen. Begründet wurde diese Technik durch die Interviewverfahren Sigmund Freuds und wurden in verschiedensten Bereichen (u. a. Jugendforschung, Psychotherapie, vor allem jedoch in der Marktforschung) eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Psychotherapie.", "content": "Offene Gespräche sind Bestandteil jeder Psychotherapie (wobei die Bezeichnung \"Tiefeninterview\" überwiegend nur den tiefenpsychologischen Methoden zugeordnet wird). Sie können beim Erst- und Verlaufsgespräch zur Anamneseerhebung, Klärung der Therapiemotivation, Aufbau einer therapeutischen Beziehung, Befund- und Diagnoseerhebung dienen und dem Patienten Informationen vermitteln.", "section_level": 2}, {"title": "Sozialforschung.", "content": "Tiefeninterviews werden genutzt, um Motive und individuelle Erfahrungen der Probanden zu ermitteln und auch seltene oder abweichende Fälle zu erfassen. Nachteile sind neben dem hohen zeitlichen und personellen Aufwand die Empfindlichkeit gegenüber untersucherabhängigen Verzerrungen. Forscher können ihr vorwissenschaftliches Verständnis erhöhen, also Hypothesen generieren, jedoch sind zur abschließenden Hypothesenprüfung standardisierte Befragungen besser geeignet. Sozialisation und Entwicklung von Jugendlichen können zum Teil besser mit qualitativen Beobachtungen und Tiefeninterviews erfasst werden als mit quantitativen Verfahren.", "section_level": 2}, {"title": "Marktforschung.", "content": "Das qualitative Tiefeninterview ist ein Kerninstrument der psychologischen Marktforschung (Marktpsychologie) zur Erforschung von noch unbekannten Ursachen und Zusammenhängen. Es ist insbesondere ideal für heiklere Themen oder zur Ermittlung „vorbewusster Inhalte“ sowie zur Klärung des individuellen Verständnisses. Dabei wird nicht die Persönlichkeit der einzelnen Befragten analysiert, sondern ausschließlich die jeweilige Zielgruppe. Interessierende Fragestellungen sind... Der erfahrene Interviewer kann dabei auch peinliche, schwer verbalisierbare oder unbewusste Erlebnisinhalte explorieren und Rationalisierungen, sozial erwünschte oder banal-oberflächliche Antworten hinterfragen. Man erhält in den Protokollen vollständige Gedanken- und Argumentationsketten, die komplexe psychische Zusammenhänge – z. B. bei der Entwicklung von Markenpräferenzen – gut abbilden. Allerdings sind die Anforderungen an die Interviewer sehr hoch, und Durchführung und Auswertung sind überdurchschnittlich teuer. Manchmal wird eine Transkription erforderlich. Auch die hermeneutische Deutung als Auswertungsverfahren ist sehr zeitintensiv.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Tiefeninterview oder Intensivinterview ist ein Instrument der Psychotherapie, der empirischen Sozialforschung und der Marktforschung in Form eines non-direktiven, qualitativen persönlichen Gesprächs, welches alle bedeutsamen Einstellungen und Meinungen der befragten Person erfassen soll. Tiefeninterviews können eine Stunde und länger dauern. Es wird versucht, auch Motive und Bedeutungsstrukturierungen zu ermitteln, die dem Betroffenen nicht bewusst sind. Der wissenschaftlich-theoretische Ansatz bezieht sich in diesem Punkt auf die Psychoanalyse.", "tgt_summary": null, "id": 52415} {"src_title": "Gil Gerard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Lagarde war der Sohn des Pädagogen und Theologen Johann Friedrich Wilhelm Bötticher und dessen Ehefrau Luise Klebe. Die Mutter starb noch im Jahr seiner Geburt. 1831 heiratete der Vater Pauline Seegert. Als 1854 auch seine Stiefmutter starb, ließ sich Lagarde von seiner Großtante mütterlicherseits, Ernestine de Lagarde, adoptieren.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Lagardes schulische Ausbildung erfolgte am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Berlin, ab 1844 studierte er evangelische Theologie bei den Professoren Ernst Wilhelm Hengstenberg und August Neander sowie Orientalistik bei Friedrich Rückert. Im Wintersemester 1844/45 belegte er zusammen mit Max Müller bei Rückert Persisch. 1849 beendete Lagarde sein Studium mit der Dissertation \"Initia chromatologiae arabicae\". Er wechselte an die Universität Halle zu August Tholuck und konnte sich 1851 mit der Arbeit \"Arica\" habilitieren.", "section_level": 2}, {"title": "Berufliche Tätigkeit.", "content": "Lagardes berufliche Tätigkeit war heftig umstritten. Auch unter seinen Wissenschaftskollegen war er „wegen seines antiquierten Weltbilds und mangelnden Methodenbewusstseins“ unbeliebt und hatte viele Feinde. Seine Streitsucht wurde als so notorisch eingeschätzt, dass sie in Meyers Konversationslexikon von 1897 thematisiert wurde. Zunächst machten ihn seine lexikologisch-grammatischen und textkritischen Arbeiten unter den Fachkollegen durchaus positiv bekannt. Theodor Benfey bezeichnete ihn in diesem Zusammenhang als „schwarzer Husar unter den jungen Orientalisten“. Der preußische Botschafter Christian von Bunsen förderte ihn und vermittelte ihm für die Jahre 1852/53 einen Studienaufenthalt in London. 1853 ging Lagarde – wiederum mit Bunsens Unterstützung – nach Paris und machte die Bekanntschaft von Ernest Renan. Ende 1853 kehrte er nach Deutschland zurück, da er sich Hoffnung auf einen Lehrstuhl an der Universität Halle machte. Diese Hoffnungen zerschlugen sich und Lagarde nahm eine Anstellung am Köllnischen Realgymnasium zu Berlin an. 1858 wechselte er an das Friedrichwerdersche Gymnasium in Berlin, wo er bis 1866 unterrichtete. Während seiner Zeit als Gymnasiallehrer forschte und veröffentlichte Lagarde; 1866 wurde ihm durch König Wilhelm I. ein dreijähriger bezahlter Forschungsurlaub gewährt. Bis 1869 ließ sich Lagarde in Schleusingen (Provinz Sachsen) nieder. In dieser Zeit entstand eine kritische Ausgabe der griechischen Übersetzung der \"Genesis\", für die er 1868 durch die Universität Halle mit dem Titel \"Dr. phil. h.c.\" geehrt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Universitätsprofessur.", "content": "Im März 1869 wurde Lagarde als Königlicher ordentlicher Professor und Nachfolger von Heinrich Ewald an die Universität Göttingen berufen. Dort übernahm er den Lehrstuhl für orientalische Sprachen und wurde – nach anfänglichen Anfeindungen – als Mitglied in die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen aufgenommen. Dort wirkte er bis zu seinem Tod, wobei sein wissenschaftliches Werk schnell hinter seinen Arbeiten zur Auseinandersetzung mit der Rolle Deutschlands zurücktrat. Als Gutachter wurden er und der Königliche außerordentliche Professor Hermann Strack (Groß-Lichterfelde) vom Kultusminister von Goßler am 30. März 1889 mit der Begutachtung des Sexualdelikt-Falles Max Bernstein beauftragt (bereits anlässlich eines sogenannten Ritualmordfalles im ungarischen Tisza-Eslar hatte der Antisemit de Lagarde am 7. Oktober 1882 erklärt, dass das Judentum in seinen religiösen und juristischen Schriften „niemals Menschenblut für religiöse Zwecke zu verwenden verlangt habe“). Am 1. Dezember 1890 wurde der Geheime Regierungsrat als korrespondierendes Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg aufgenommen. Lagarde stand im Briefwechsel mit Moritz von Egidy, Julius Langbehn, Tomáš Garrigue Masaryk, Ferdinand Tönnies und Richard Wagner. Der einzig bedeutende Schüler Lagardes ist Alfred Rahlfs.", "section_level": 2}, {"title": "Nachlass.", "content": "Lagarde erlag kurz nach Rückkehr von einer Studienreise nach Italien am 22. Dezember 1891 im Göttinger Mariahilf-Krankenhaus einem Krebsleiden. Sein Nachlass wird von der Universitätsbibliothek Göttingen betreut. Seine große Privatbibliothek, deren Katalog 1892 publiziert wurde, kaufte die New York University als Ganzes. 1897 veröffentlichte seine Witwe Anna de Lagarde eine Gesamtausgabe seiner Gedichte.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Interessen: Nationales Christentum, Imperialismus, Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit.", "content": "Parallel zu seinem wissenschaftlichen Werk versuchte er, eine deutsche Nationalreligion zu gründen, deren auffälligste Äußerungsformen ein aggressiver Antisemitismus und expansionistisches Denken waren. Denn für die geforderte Nationalreligion hielt er wenig konkret Religiöses oder gar ein Glaubensbekenntnis bereit, wie seine erste politische Schrift \"Über das Verhältnis des deutschen Staates zu Theologie, Kirche und Religion. Ein Versuch Nicht-Theologen zu orientieren\" von 1873 zeigt. Vom Staat verlangt er zunächst als dessen wichtigste Aufgabe, dass er ein Klima schaffe, in dem eine nationale Religion gedeihen könne. Die auf Gott hoffenden Menschen verpflichtet er einstweilen, in radikaler Moralität bei jeder Handlung ausschließlich zwischen „Pflicht oder Sünde“ zu unterscheiden. Denn für die Religiosität des neugeborenen Menschen selbst müsse erst noch eine Formensprache entwickelt werden. Im zweiten Teil seines 1875 erscheinenden Buches \"Über die gegenwärtige Lage des deutschen Reichs. Ein Bericht\" schließt er daran an und konkretisiert folgendermaßen: Der Historiker Ulrich Sieg ordnet seine Position wie folgt ein: „Er verachtete das seiner Ansicht nach fade und halbherzige Christentum und hoffte auf eine völkisch gefärbte Religion der Zukunft.“ Bekannt war Lagarde mit dem Gründer der antisemitischen \"Berliner Bewegung\", Adolf Stoecker. Interesse zeigte er auch für völkisch-antisemitische Vereinigungen wie den Deutschen Volksverein von Bernhard Förster und Max Liebermann von Sonnenberg, und für die Deutschsoziale Partei von Theodor Fritsch. Diesem schickte er 1886 zur Kontaktaufnahme seine Schrift \"Die nächsten Pflichten deutscher Politik\", als deren Kern er eine deutsche Siedlungspolitik in Osteuropa ansah. In seinen \"Deutschen Schriften\", in denen er in den ab 1878 erfolgenden Auflagen seine bereits publizierten politischen Aufsätze zusammenstellte, finden sich zahlreiche judenfeindliche Passagen, aus denen unter anderem hervorgeht, dass er Juden als größte Barriere für die deutsche Einigung ansah, während er gleichzeitig das Konzept einer deutschen Besiedlung Südosteuropas weiterverfolgte und die dort ansässige jüdische Bevölkerung nach Palästina oder Madagaskar umzusiedeln vorschlug. Denn es gab für ihn nur die Alternative der völligen Assimilation oder Auswanderung der Juden. In seiner Schrift „Juden und Indogermanen“ 1887 schrieb er: „Es gehört ein Herz von der Härte der Krokodilshaut dazu, um mit den armen ausgesogenen Deutschen nicht Mitleid zu empfinden und – was dasselbe ist – um die Juden nicht zu hassen, um diejenigen nicht zu hassen und zu verachten, die – aus Humanität! – diesen Juden das Wort reden oder die zu feige sind, dies Ungeziefer zu zertreten. Mit Trichinen und Bazillen wird nicht verhandelt, Trichinen und Bazillen werden auch nicht erzogen, sie werden so rasch und so gründlich wie möglich vernichtet.“ Aus diesem Grund zählt er zu den Wegbereitern des modernen Antisemitismus. Neben seinem Einfluss auf den Antisemitismus ist Lagardes Denken für das sich formierende deutsche imperialistische Denken von Bedeutung. Diesbezüglich konzentrierte er sich im Sinne eines Deutschen Grenzkolonialismus auf Europa und dachte nicht an den Erwerb von Kolonien in Übersee. Das kommt den später vor allem von Friedrich Ratzel entworfenen deutschen Lebensraumvorstellungen in Richtung Osteuropa nahe. 1875 hielt Lagarde die „allmähliche Germanisierung Polens“ für das Hauptziel deutscher Politik. Da er besorgt darüber war, wie viele Deutsche bei ihrer Landsuche auswanderten, ging es ihm um einen grenznahen kolonisierenden Landerwerb für einen Bauernstand, den er als „wirkliche Grundlage des Staates“ ansah. Dieser Landerwerb zielte auf ein Mitteleuropa unter deutscher Führung, „das von der Ems- zur Donaumündung, von der Memel bis Triest, von Metz bis etwa zum Bug reicht“. In seinem 1918 in den USA abgeschlossenen Buch \"Das neue Europa\" zählt Tomáš Garrigue Masaryk Lagarde zu den führenden philosophischen und theologischen Wortführern des Pangermanismus, wobei er weiterhin Heinrich von Treitschke als dessen Historiker, Wilhelm II. als dessen Politiker und Friedrich Ratzel als dessen geopolitischen Geographen bezeichnet. In ihnen allen sieht er Vertreter des „deutschen Dranges nach Osten“, der die slawischen Länder imperialistisch bedroht. Das \"Handbuch der Frauenbewegung\" von 1901 nannte Paul de Lagarde als einen der führenden Gegner der Frauenrechte. Über die Bildungsmöglichkeiten von Mädchen schrieb er: „Jedes Weib lernt wirklich nur von dem Manne, den es liebt, und es lernt dasjenige, was und soviel wie der geliebte Mann durch seine Liebe als ihn erfreuend haben will.“", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Während Paul de Lagarde heute mehr oder weniger vergessen ist, waren sein unmittelbares Nachleben und sein Nachruhm bis in die Zeit des Nationalsozialismus von intensiver Breitenwirkung im deutschen Bürgertum. Über den Verlag Eugen Diederichs, ab 1921 mit Erlöschen der Schutzfrist für seine Werke über die Verlage Bärenreiter (Augsburg), Langenscheidt (Berlin), den Insel Verlag, den Alfred Kröner Verlag, den Reclam-Verlag und B. G. Teubner (Leipzig), den Verlag Ferdinand Schöningh (Paderborn), besonders über Julius Friedrich Lehmann und seinen Münchener Verlag erfuhren seine kulturphilosophischen Werke, vor allem die Ideen aus den \"Deutschen Schriften\", in Anthologien weite Verbreitung. Zu seinen bekanntesten Lesern zählten Houston Stewart Chamberlain, der in Lagarde einen seiner wichtigsten Gewährsmänner sah, der Vorsitzende des Alldeutschen Verbandes Heinrich Claß, Adolf Hitler, Karl Lamprecht, Julius Langbehn, Friedrich Nietzsche, Alfred Rosenberg, der von Lagarde die Idee zum so genannten Madagaskarplan übernahm, Artur Dinter, der ihm seinen Roman \"Die Sünde wider die Liebe\" (1922) widmete, Hans Rothfels, Richard Wagner, aber auch Thomas Mann (vgl. Betrachtungen eines Unpolitischen) und Martin Buber. Auch an den 180 Lagarde-Feiern, die zu seinem 50. Todestag am 22. Dezember 1941 deutschlandweit stattgefunden haben sollen, lässt sich sein posthumer Erfolg ablesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Anton de Lagarde, ursprünglich Paul Anton Bötticher (* 2. November 1827 in Berlin; † 22. Dezember 1891 in Göttingen), war ein deutscher Theologe, Kulturphilosoph und Orientalist. Seine wissenschaftliche Ambition richtete sich früh auf die Erschließung der Septuaginta nach der historisch-kritischen Methode und dem Verfassen religionswissenschaftlicher Aufsätze, doch blieb die Anerkennung in Gelehrtenkreisen trotz zahlreicher Anstrengungen aus. 1853 hielt er die Rede \"Konservativ?\" und \"Über die gegenwärtigen Aufgaben der deutschen Politik\", darin er sich vom monarchistischen Konservatismus verabschiedete und eine deutsche Nation, die Expansion des Reiches, Binnenkolonisation wie eine Assimilation oder Vertreibung der Juden vertrat. Nachdem er 1869 auf den Lehrstuhl für orientalische Sprachen berufen wurde, gewann er die notwendige Reputation um seine kulturkritischen Traktate außerhalb der Universität an breite Leserschichten zu adressieren. In seiner Reaktion auf die sozialen und politischen Umwälzungen Mitte des 19. Jahrhunderts griff er Partei gegen Neuerungen im Bildungswesen, forderte aufgrund des Bedeutungsverlustes traditioneller Religiosität eine nationale Religion und lehnte den vor und nach der Reichseinigung sich vollziehenden gesellschaftlichen Wandel, darunter die Frauenemanzipation entschieden ab. In seinen politischen Ansichten war er Vertreter des „modernen Antisemitismus“, welchen er vorrangig kulturell begründete. ", "tgt_summary": null, "id": 1090686} {"src_title": "Gebietsansprüche zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familiärer Hintergrund.", "content": "Avé-Lallemant war der Sohn des Musikpädagogen Jacob Heinrich Avé-Lallemant und dessen Ehefrau Friederike Marie Canier. Der Kriminalist Friedrich Christian Benedikt Avé-Lallemant, der Musikkritiker und Musikschriftsteller Theodor Avé-Lallemant und der Pastor Friedrich Avé-Lallemant waren seine Brüder.", "section_level": 1}, {"title": "Leben und Wirken.", "content": "Gleich seinem Bruder besuchte er in seiner Heimatstadt das Katharineum zu Lübeck, das er Ostern 1833 mit dem Abitur abschloss. und wurde gleichzeitig durch seinen Vater musikalisch unterrichtet. Avé-Lallemant begann in Berlin Medizin zu studieren und wechselte später nach Heidelberg. Nach einem Auslandssemester in Paris beendete er erfolgreich sein Studium mit einer Promotion in Kiel. 1836 ließ er sich nach Brasilien anwerben und im darauffolgenden Jahr ließ er sich als praktischer Arzt in Rio de Janeiro nieder. Einige Jahre später betraute man Avé-Lallemant mit der Leitung eines Sanatoriums für Gelbfieber-Patienten. Als solcher wurde er noch im selben Jahr in den staatlichen Gesundheitsrat berufen. 1841 heiratete er in Rio de Janeiro Meta, eine Tochter des Moses Löwe. Mit ihr hatte er drei Kinder. Da seine Ehefrau das Klima Brasiliens nicht sehr vertrug, kehrte die Familie 1855 nach Lübeck zurück. Dort starb noch im selben Jahr seine Ehefrau. Nach dem obligaten Trauerjahr heiratete Avé-Lallemant am 11. April 1856 Ida Louise Löwe, die Schwester seiner Ehefrau. Mit seiner zweiten Ehefrau hatte er zwei Kinder. In Lübeck kam er in Kontakt mit Alexander von Humboldt, der ihm die Teilnahme an der österreichischen Novara-Expedition nach Brasilien vermittelte. In Rio de Janeiro verließ Avé-Lallemant die Expedition und unternahm allein ausgedehnte Forschungsreisen durch das Land. Diese Forschungsreisen wurden von Kaiser Dom Pedro persönlich unterstützt. 1858/59 kehrte Avé-Lallemant wieder nach Lübeck zurück und eröffnete 1859 eine Praxis als praktischer Arzt. 1869 bekam er eine Einladung zu den Eröffnungsfeierlichkeiten des Sueskanals. 1871 starb seine zweite Ehefrau mit 54 Jahren und Avé-Lallemant heiratete im darauffolgenden Jahr Adamine Ulrike von Rosen. Nicht nur bei der Erforschung Brasiliens hatte sich Avé-Lallemant einen Namen gemacht; durch ihn wurde das brasilianische Gesundheitswesen enorm gehoben. Im Alter von 72 Jahren starb Robert Christian Avé-Lallemant am 10. Oktober 1884 in Lübeck.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Christian Barthold Avé-Lallemant (* 25. Juli 1812 in Lübeck; † 10. Oktober 1884 ebenda) war ein deutscher Arzt und Forschungsreisender.", "tgt_summary": null, "id": 1803567} {"src_title": "Preußische T 16", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur des Gebäudekomplexes.", "content": "Der Gebäudekomplex der Kunsthalle setzt sich aus Altbau (1863 bis 1868), Neubau (1909, 1912 bis 1921) und Galerie der Gegenwart (1993 bis 1996) zusammen. Der Eingang befindet sich beim Altbau gegenüber der Galerie der Gegenwart.", "section_level": 1}, {"title": "Altbau.", "content": "Der Ursprungsbau ist nach Entwürfen von Georg Theodor Schirrmacher (1833–1864) und Hermann von der Hude in Anlehnung an die Berliner Schinkel-Schule entstanden. Die Fassade des Gebäudes ist im eleganten Stil der italienischen Renaissance in Backstein mit Künstlerporträts aus Terrakotta gestaltet. Insgesamt befinden sich 36 Medaillons an den Kanten des Kernbaus und der Eckbauten. Die Ausführung der lebensgroßen Sandsteinfiguren, die beispielhaft für die Gattungen Malerei, Plastik, Architektur und Kupferstich stehen, war im 19. Jahrhundert von der Zahlungsfreude der Hamburger Bürger abhängig. Der Auswahl und Anordnung der von unbekannten Bildhauern geschaffenen Skulpturen namhafter Künstler liegt ein komplexes System mit einer bestimmten Reihenfolge zu Grunde. Die vollplastischen Figuren von Michelangelo und Raffael, die an der Hauptfassade durch rahmende Ädikulen hervorgehoben sind, bilden hierzu den Ausgangspunkt. Wie bei fast allen Museumsbauten im 19. Jahrhundert wurden im Altbau der Kunsthalle Glasdächer eingebaut. Rußende Gaslampen oder Kerzen waren aufgrund des Schutzgedankens für die ausgestellte Kunst keine Option. Durch die Glasdächer fiel das Tageslicht auf die darunter liegenden Lichtdecken aus milchigem Glas und schaffte so ideale Lichtverhältnisse: Der Besucher wurde nicht geblendet, die Gemälde gleichmäßig ausgeleuchtet und es wurde kein Platz durch Fenster verschwendet. Diese Konstruktion brachte neben den vielen Vorteilen aber auch einige gravierende Nachteile: Die Räume wurden nur an Sonnentagen, meist zwischen 10 und 14 Uhr voll ausgeleuchtet und das Dach ließ sich kaum isolieren, so dass es nicht geheizt werden konnte. Auch wurden die Dächer mit der Zeit wasser- und luftdurchlässig, so dass sich ständig Kondenswasser bildete und die Stahlkonstruktion angriff. Dem Auge des Museumsbesuchers blieben diese Mängel zwar aufgrund der Milchscheiben jahrzehntelang verborgen, aber Anfang des 21. Jahrhunderts entschlossen sich die Stadt und die Museumsleitung zur Sanierung. Die Glasdecken blieben dem Bau trotz immenser Mehrkosten erhalten und wurden aufwendig erneuert. Uwe Schneede, von 1991 bis 2006 Direktor der Hamburger Kunsthalle, äußerte sich hierzu wie folgt: „Wir wollten die klaren, historischen Grenzen wieder herstellen. Jetzt kann jeder, der durch das Gebäude geht, seine Architektur verstehen, ihre Symmetrie, die Bedeutung des Treppenhauses, den großen Atem der lichten Atmosphäre in den Ausstellungsräumen.“ Bei der Wandfarbe wurde hingegen bei der Sanierung gegenüber dem Ursprungszustand ein Kompromiss gewählt. Um die kleinformatigen Bilder in ihrer eigenen Farbgebung mehr zu betonen, wurde statt des ehemals strahlenden Weiß ein Mischton gewählt. Es wurde ein heller, sanfter Grauton mit zarten Unter- und Nebentönen ins Blau und Aubergine gewählt. Eine harmonische, neutrale und zurückgenommene Klangfarbe, die das Auge bei der Beleuchtung mit Tageslicht für die Differenziertheit der Farben und Formen der Kunstwerke sensibilisieren soll. Bei der Sanierung wurde auch die technische Gebäudeausrüstung modernisiert. Es wurde ein Brandschutzkonzept mit Flucht- und Rettungswegplänen erstellt, das als Grundlage zur Realisierung von den neuen Brandmelde- und Sicherheitsbeleuchtungsanlagen diente. Eine Zu- und Abluftanlage wurde eingebaut, durch die stündlich 15.000 Kubikmeter konditionierte Luft in die sieben Ausstellungsräume gelangen. Jeder Ausstellungsraum ist mit Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren ausgestattet, die Veränderungen der Luftfeuchte und der Temperatur kontrollieren. Bei unvorhergesehenen Abweichungen wird die gesamte Belüftungsanlage abgeschaltet. In den Wänden der Ausstellungsräume im 1. Stock wurden über 1000 Meter Kupferrohr für Warmwasserleitungen im Sockelbereich unter Putz verlegt. Durch die gleichmäßige Erwärmung der Ausstellungsräume durch das heiße Wasser muss die Luft für die erforderlichen klimatischen Bedingungen weniger befeuchtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Neubau.", "content": "Die ersten Entwürfe des Neubaus fertigten Albert Erbe und Alfred Lichtwark als Vorplanung an. Die Realisierung wurde von Fritz Schumacher durchgeführt. Mit der im Allgemeinen schmucklos neoklassischen Fassadengestaltung in Muschelkalk und mit kuppelbekrönten Rotunde hebt sich der Neubau demonstrativ vom Altbau ab. Auch im Neubau von 1912 bis 1919, der die Ausstellungsfläche auf insgesamt etwa 6000 Quadratmeter anhob, wurden Oberlichter, allerdings ohne Glasdecken, eingezogen. Der Eingang wurde vom Altbau zum Neubau in Richtung Bahnhof verlegt.", "section_level": 2}, {"title": "Galerie der Gegenwart.", "content": "Der Baukörper nach Entwürfen von Oswald Mathias Ungers besteht aus einem geböschten Sockelbau in rotem, schwedischem Granit und einem Quader in hellem, portugiesischem Kalkstein. Der fünfstöckige Kubus mit einer Ausstellungsfläche von 5600 Quadratmetern wird durch eine zentrale Halle aufgebrochen. Selbst die Sprossenfenster und die quadratischen Bodenfliesen, die so eingepasst wurden, dass sie nicht geschnitten werden mussten, unterstreichen die für den Kölner Architekten typische Bindung an die Würfelform. Auch das 2012 eröffnete, auf der Plateau-Ebene gelegene Café-Restaurant „The Cube“ mit 80 Plätzen draußen und 80 Plätzen im hellen Inneren, bildet hier keine Ausnahme.", "section_level": 2}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altbau.", "content": "Hamburger Bürger, Mitglieder des 1817 gegründeten Kunstvereins, postulierten 1846 die Anforderungen für ein Kunstmuseum in der Hansestadt. Die Stadt stellte daraufhin ein Grundstück zur Verfügung, auf dem der von den Berliner Architekten Schirrmacher und von der Hude entworfene Backsteinbau, errichtet wurde. Am 22. Dezember 1865 wurde der Grundstein gelegt, am 12. Oktober des folgenden Jahres das Richtfest begangen und 20. August 1869 Eröffnung gefeiert. Die Baukosten betrugen 618.000 Mark, 316.000 wurden von Hamburger Bürgern getragen, 250.000 kamen aus der Staatskasse und 52.000 Mark aus Verzinsung. In den ersten Jahren war die Sammlung geprägt von Schenkungen und ersten Erwerbungen im Geschmack der Zeit.", "section_level": 2}, {"title": "Neubau.", "content": "1886 stiftete Gustav Christian Schwabe der Kunsthalle eine Sammlung mit 128 Gemälden. Um dafür Platz zu schaffen, wurden nach Plänen von Hans Zimmermann mehrere Eckpavillons und ein 1909 nach Südwesten gerichteter Saal erbaut. Diesen Komplex erweiterte Fritz Schumacher von 1912 bis 1919 um einen Anbau aus Muschelkalkstein, mit der heute für den Bau charakteristischen Kuppel.", "section_level": 2}, {"title": "„Galerie der Gegenwart“.", "content": "Die zweite Erweiterung war auch wegen der erwarteten Kosten stark umstritten. 1985 wurde der Wettbewerb ausgeschrieben, der 1986 zur Ermittlung des Preisträgers Oswald Mathias Ungers führte. Sieben Jahre später wurde der Grundstein zu der „Galerie der Gegenwart“ nahe der Lombardsbrücke gelegt und im Oktober 1994 das Richtfest gefeiert. Im Oktober 1995 wurde eine zweite Kostensteigerung auf 104,3 Millionen Mark bekannt. Anfänglich hatte der Senat knapp 74 Millionen bewilligt. Im Sommer 1996 war der Bau bezugsfertig. Am 24. Februar 1997 fand die Eröffnung, bei der Bundespräsident Roman Herzog, Bürgermeister Henning Voscherau und der Maler Georg Baselitz sprachen, statt.", "section_level": 2}, {"title": "Renovierung 2003 bis 2006.", "content": "Von 2003 bis 2006 wurde der Gründerbau unter Leitung der Hamburgischen Immobilien Management Gesellschaft mbH (IMPF) saniert. Neben der Fassade und dem Dach wurde auch die technische Gebäudeausrüstung an den Stand der Technik angepasst. Im Mai 2010 wurden Mängel an den Brandschutzklappen der Lüftungsanlage in der Galerie der Gegenwart bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Gesamtrenovierung 2016.", "content": "Alexander Otto, Sohn des Hamburger Versandhausgründers Werner Otto, gab der Kunsthalle aus Mitteln der Dorit und Alexander Otto-Stiftung eine Sachspende in Höhe von 15 Millionen Euro zur Modernisierung. Hamburg steuerte 4 Millionen Euro zur Sanierung und Modernisierung des Kunstdepots der Kunsthalle bei. Planung und Bauleitung wurden von Alexander Ottos Firma ECE Projektmanagement übernommen. Die Arbeiten dauerten von 2014 bis 2016. Die Stadt Hamburg gestaltete den Außenbereich der Kunsthalle für 3 Millionen Euro neu. Insgesamt wurden für die Renovierungsmaßnahmen rund 22 Millionen Euro investiert.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte der Sammlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundstock.", "content": "Der Grundstock der Sammlung stammt aus der Handelskammer, die im Jahr 1850 die erste öffentliche Gemäldegalerie in Hamburg im Gebäude der Neuen Börse eröffnete. Die Gemälde stammten überwiegend aus Spenden und Vermächtnissen Hamburger Kaufleute. Die Gemälde wurden in die 1869 eröffnete Kunsthalle am Glockengießerwall übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "Alfred Lichtwark.", "content": "Erst Alfred Lichtwark, der 1886 seine Tätigkeit als erster Direktor der Kunsthalle aufnahm, sorgte für eine systematisch aufgebaute Sammlung: „Wir wollen nicht ein Museum, das dasteht und wartet, sondern ein Institut, das thätig in die künstlerische Erziehung unserer Bevölkerung eingreift.“ Unter seiner Ägide entstand eine Sammlung mittelalterlicher Kunst in Hamburg mit Werken wie dem Grabower Altar des Meister Bertram, den Lichtwark zurück nach Hamburg holen ließ, nachdem er als einstiger Hauptaltar der Hauptkirche Sankt Petri identifiziert worden war. Weitere mittelalterliche Meisterwerke stammen von Meister Francke und seinen Nachfolgern. Der Schwerpunkt der Erwerbungen lag jedoch auf der Kunst des 19. Jahrhunderts. Hierzu zählen Werke von Max Liebermann, mit dem Lichtwark befreundet war, Lovis Corinth, Anders Zorn, Edouard Vuillard, Pierre Bonnard und anderen, die auf Anregung Lichtwarks Ansichten der Stadt Hamburg malten. Theodor Hagen war mit mehreren Hafenbildern vertreten. Er machte das Werk von Philipp Otto Runge und vor allem von Caspar David Friedrich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Mit Adolf Menzel und Wilhelm Leibl wurden gezielt weitere Werke zeitgenössischer Maler erworben. Aus mehreren Vermächtnissen und Ankäufen (unter anderem der Sammlung \"Hudtwalcker-Wesselhoeft\") entstand eine Sammlung niederländischer Maler und das Kupferstichkabinett. Die Begeisterung für die französischen Impressionisten, wird dem Einfluss von Max Liebermann zugeschrieben. In Lichtwarks Amtszeit fiel auch der Erwerb von 2499 Münzen und Medaillen, die teilweise im \"Münzkabinett\" ausgestellt sind. Seine wegweisenden \"Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken\", später in Vorträgen und Büchern verbreitet, begründeten die Museumspädagogik.", "section_level": 2}, {"title": "Gustav Pauli.", "content": "Lichtwarks Nachfolger Gustav Pauli, der 1914 von der Bremer Kunsthalle nach Hamburg kam, ließ den Bestand des Kupferstichkabinetts wissenschaftlich aufarbeiten. Der Erste Weltkrieg verzögerte zunächst seine Pläne. Er erweiterte die Sammlung um Künstler des Expressionismus, wie etwa Oskar Kokoschka und Franz Marc. 1923 wurde der Vortragssaal zwischen Alt- und Neubau der Kunsthalle fertiggestellt. Hier fand auf sein langjähriges Betreiben 1923 die Gründungsversammlung der Freunde der Kunsthalle in Hamburg statt; Pauli hatte neben Carl Petersen als Vorsitzenden bis 1933 die Funktion eines Stellvertretenden Vorsitzenden. Im ersten Jahr nach der Gründung konnte der Verein 3680 Mitglieder gewinnen. Gustav Pauli wurde wegen seines Engagements für die Moderne im September 1933 aus politischen Gründen von den Nationalsozialisten entlassen, nachdem diese ihn zuvor schon beurlaubt hatten. In seine Amtszeit fiel der Verlust von 17 verliehenen Werken aus der Hamburger Kunsthalle beim Brand des Münchner Glaspalasts am 6. Juni 1931. Bei der Sonderausstellung „Werke deutscher Romantiker von Caspar David Friedrich bis Moritz von Schwind“ wurden die Leihgaben – darunter zwei Caspar David Friedrich – zerstört.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischen 1933 und 1945.", "content": "Seit Herbst 1933 leitete der Direktor der Landeskunstschule, der Innenarchitekt Hermann Maetzig, die Kunsthalle kommissarisch. Nachdem er ca. 900 Bilder aus Kunsthallenbesitz zum Ausschmücken von Ämtern und Diensträumen ausgeliehen hatte, wurde er im Frühjahr 1934 beurlaubt. Sein Nachfolger Wilhelm Freiherr Kleinschmit von Lengefeld war bis August 1937 verantwortlicher Leiter der Kunsthalle. Im Mai 1934 wurde Harald Busch Leiter der Gemäldegalerie. Nach dem „Parteitag der Kunst“ im Herbst 1934 in Nürnberg erhielt er die Kündigung und musste am 30. November 1935 die Kunsthalle verlassen. 1936 wurde Werner Kloos Nachfolger von Busch, zunächst als Assistent für die Gemäldegalerie, danach am 1. April 1938 als Kustos. Ab dem 9. November 1941 hatte er die Funktion als ordentlicher Direktor der Hamburger Kunsthalle inne. Während seiner Amtszeit veranstaltete das Propagandaministerium unter Joseph Goebbels, der sich mit der Reichskulturkammer den Zugriff auf die Künste gesichert hatte, 1937 die Aktion „Entartete Kunst“. Diese propagandistisch aufbereitete Aktion bedeutete allein für die Kunsthalle den Verlust von mehr als eintausend Werken der Moderne. Adolf Ziegler konfiszierte 1937 72 Gemälde, unter ihnen Meisterwerke beispielsweise von Kokoschka \"Die Windsbraut\", von Marc \"Der Mandrill\" sowie \"Buveuse assoupie\" \"(Eingeschlafene Trinkerin)\" von Pablo Picasso, ferner bedeutende Werke von Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner. Hinzu kamen 296 Aquarelle, Pastelle und Handzeichnungen, 926 Radierungen, Holzschnitte und Lithografien sowie acht Skulpturen. Einige von ihnen wurden ins Ausland verkauft, ein Großteil jedoch wurde gezielt vernichtet. Dem Hausmeister Wilhelm Werner ist zu verdanken, dass sieben Gemälde von Anita Rée im Besitz der Kunsthalle blieben.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1945.", "content": "Kunsthallenleiter nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren Carl Georg Heise (1946 bis 1955), Alfred Hentzen (1956 bis 1969), Werner Hofmann (1969 bis 1990). Im November 1971 hatte ein Räuber-Duo zwei Gemälde von Eugène Delacroix sowie je ein Werk von Jean-François Millet und Camille Corot im Wert von damals 1,5 Mio. Mark gestohlen und im Juli 1978 machte die Kunsthalle durch einen spektakulären Rififi-Kunstraub Schlagzeilen. Während Renovierungsmaßnahmen war die Alarmanlage abgeschaltet. Diese Sicherheitslücke nutzte der später gefasste Täter aus, um 23 Gemälde im Wert von damals etwa zwei Millionen Mark aus den Rahmen zu schneiden und der Kunsthalle zu stehlen. Von 1990 bis 2006 leitete Uwe M. Schneede das Museum, ihm folgte 2006 Hubertus Gaßner nach. Dessen Nachfolger wurde am 1. Oktober 2016 der bisherige Direktor der Wallace Collection in London, Christoph Martin Vogtherr. Am 1. August 2019 wurde Alexander Klar, der bisherige Leiter des Museums Wiesbaden, sein Nachfolger. In der Kunsthalle kommt er gerade recht zu den Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum.", "section_level": 2}, {"title": "Sammlungen.", "content": "Nach dem Umbau wurde die Anordnung der Sammlungen verändert.", "section_level": 1}, {"title": "Erdgeschoss.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "„Transparentes Museum“.", "content": "Dies ist eine Präsentation von Techniken zur Darstellung und Reproduktion von Kunst.", "section_level": 3}, {"title": "Kunst in Hamburg.", "content": "Hier sind Bilder von Hamburg aus dem 19. Jahrhundert von Außenalster, Stadt-Silhouette und Hafen ausgestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Skulpturensammlung.", "content": "Die Skulpturensammlung befindet sich im Erdgeschoss der Rotunde. Diese Sammlung umfasst Skulpturen des 20. Jahrhunderts von Georg Kolbe, Paul Hamann (1891–1973) und anderen. Beispielsweise", "section_level": 3}, {"title": "Kupferstichkabinett.", "content": "Die Sammlung umfasst mehr als 100.000 Blätter und reicht vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Schwerpunkte bilden unter anderem französische Grafik des 19. Jahrhunderts, italienische Druckgrafik, deutsche Expressionisten sowie Werke von Horst Janssen.", "section_level": 3}, {"title": "„Café Liebermann“.", "content": "Das „Café Liebermann“ im Erdgeschoss besteht aus einer Halle mit sechs Paar Säulen. Die Halle dient als Café mit Museumsflair.", "section_level": 3}, {"title": "Erstes Stockwerk.", "content": "Die Sammlungen \"Alte Meister\", \"19. Jahrhundert\" und \"Klassische Moderne\" befinden sich im 1. Stockwerk. Der Treppenaufgang zum ersten Stockwerk und der Rundumgang im ersten Stock innerhalb des Treppenhauses sind künstlerisch ausgestaltet. Bilder folgender Maler werden ausgestellt: Meister Bertram, Rembrandt, Peter Paul Rubens, Giambattista Pittoni,", "section_level": 2}, {"title": "Alte Meister.", "content": "Canaletto.", "section_level": 3}, {"title": "Galerie des 19. Jahrhunderts.", "content": "Die Galerie stellt mehrere Bilder von Caspar David Friedrich aus, beispielsweise das Gemälde \"Das Eismeer\", zu dem er im kalten Winter 1820 Skizzen am Dresdner Elbufer machte. Weitere Bilder sind beispielsweise von Philipp Otto Runge, Max Liebermann, Édouard Manet und Adolph von Menzel.", "section_level": 3}, {"title": "Klassische Moderne.", "content": "In der Abteilung Klassische Moderne sind Bilder und Skulpturen von Künstlern wie Max Beckmann, Lyonel Feininger, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Wilhelm Lehmbruck, Edvard Munch, Emil Nolde und Anita Rée bis hin zu George Grosz und Max Ernst ausgestellt. Von Pablo Picasso enthält die Sammlung das Porträt des Kunsthändlers Clovis Sagot (1909).", "section_level": 3}, {"title": "Verborgenes.", "content": "Das monumentale Gemälde \"Der Einzug Karls V. in Antwerpen\" (1878) von Hans Makart ist seit 2016 hinter einer Gipswand verborgen, da es nicht mehr ins aktuelle Ausstellungskonzept passte, sich aber aus restauratorischen Gründen nicht transportieren ließ. Für Museumsbesucher ist das Werk nicht mehr sichtbar, Forschern ist es durch eine kleine Seitentür im begehbaren schmalen Raum hinter der Wand zugänglich. Ein verborgener Schatz befindet sich im sog. „Kleinen Treppenhaus“ der Hamburger Kunsthalle, das heute nicht mehr öffentlich zugänglich ist. Auf Anregung des Kunsthallen-Direktors Carl Georg Heise wurde der Raum 1952 von Wolfgang Klähn ausgemalt, was den Maler damals über Nacht bekannt machte. Die suggestive, das Aufwärtssteigen einer Treppe thematisierende Malerei ist allerdings unter Heises Nachfolger durch Rigipsplatten verdeckt worden. Über die Freilegung der Raumausmalung wird bis heute mitunter heftig gestritten.", "section_level": 2}, {"title": "Bibliothek der Kunsthalle.", "content": "Die Bibliothek der Kunsthalle verfügt über eine Sammlung von Büchern, Ausstellungs- und Auktionskatalogen sowie Zeitschriften zur Bildenden Kunst und zu Künstlern vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Weiter sind verfügbar Künstlernachlässe, das Publikations- und Pressearchiv der Kunsthalle und eine Reproduktionsammlung. Die Bücher sind im Lesesaal einsehbar.", "section_level": 1}, {"title": "Sonderausstellungen ab 2010.", "content": "In neuerer Zeit fanden zahlreiche Ausstellungen statt, in denen auch Ergänzungen der Hamburger Bestände gezeigt wurden. Zudem wurden weitere Räume für zeitgenössische Künstler geschaffen. Mit Übernahme der ehedem zum Thalia Theater gehörigen Räumlichkeit des \"Theaters in der Kunsthalle (tik)\" kam eine weitere Ausstellungsfläche hinzu, die nach dem Mäzen als \"Hubertus-Wald-Forum\" bekannt ist. Dieser exponierte Raum war – seit der Errichtung des Gebäudes – als Vortragsraum genutzt worden. Erst 1972 war die Nebenbühne des Thalia Theaters dort eingezogen. Bis zur Einrichtung des \"Hubertus-Wald-Forums\" verfügte die Hamburger Kunsthalle über keine separaten Ausstellungsräume; so mussten jeweils die Sammlungen selbst für Sonderausstellungen ausgeräumt werden. Im Untergeschoss der Galerie der Gegenwart werden seit 2010 ebenfalls Wechselausstellungen gezeigt. Auszeichnungen 2009 erhielt die Kunsthalle vom Internationalen Kunstkritikerverband AICA für die Sonderausstellung \"Sigmar Polke. Wir Kleinbürger! Zeitgenossen und Zeitgenossinnen\" die Auszeichnung \"Ausstellung des Jahres\".", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Seit 1999 ist die Hamburger Kunsthalle – wie auch die anderen Hamburger Museen – eine unabhängige Stiftung. Zweck dieser Geschäftsform ist es der Leitung ein unabhängiges Wirtschaften zu ermöglichen. Trotzdem kommen die Stiftungen seit Jahren nicht aus den roten Zahlen. Der laufende Betrieb wird durch Zuwendungen der Stadt finanziert und die Kunsthalle beklagt eine „strukturelle Unterfinanzierung“. Ende 2009 lag das Jahresdefizit der Kunsthalle bei 1,905 Millionen Euro. Laut Geschäftsführer Roman Passarge bestand eine jährliche Unterfinanzierung von 800.000 Euro, der übrige Betrag sei mit den Folgen der Finanzkrise und dem drastischen Ausfall von Sponsorengeldern zu erklären. Der Etat im Überblick (Stand: 2010): Die Museumsstiftung verfügt über ein Stiftungsvermögen in Höhe von 0,51 Euro. Den laufenden Betrieb – von Strom und Heizung über das Personal bis zu den Kosten für Sonderausstellungen – finanziert die Stiftung Hamburger Kunsthalle zu mehr als 50 % aus eigenen Einnahmen (Eintrittserlöse, Sponsoring, Erlöse aus Gastronomie, Parken und Shops) und der Zuwendung der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH). Die Kunsthalle erhielt 2010 jährlich knapp 11 Millionen Euro an Zuwendungen durch die Stadt, wovon allein 5 Millionen als Gebäudemiete an die Stadt zurückfließen und rund 3,8 Millionen als Personalkosten gebunden sind. Der Gesamtetat betrug ohne Gebäudemiete rund 11 Millionen Euro, einschließlich der Miete rund 16 Millionen Euro. Der Kultursenator verlangte Einsparungen. Die Hamburger Kunsthalle ist eines der ganz wenigen Museen, die als öffentliche Einrichtung Miete an die öffentliche Hand zahlen, für Vergleiche werden üblicherweise Kennzahlen ohne Miete herangezogen. In der Zuwendung der FHH war ein Ankaufsetat von 322.000 Euro enthalten, der seit Stiftungsgründung in den Betriebshaushalt fließt, um das Budget auszugleichen. Ankäufe werden in der Hamburger Kunsthalle durch die großzügigen Zuwendungen und Schenkungen von Vereinen, Stiftungen und Privatpersonen ermöglicht. Doch ist der Etat des Hauses im bundesweiten Vergleich mit knapp zwei Dutzend Häusern in anderen Städten (etwa dem Kunstmuseum Stuttgart, dem Sprengel Museum Hannover und dem Städel in Frankfurt) relativ gering. Die durchschnittlichen Zuwendungen an diese Häuser liegen bei 25 Euro pro Besucher, die Kunsthalle dagegen erhält 13 Euro. Auch die Zuwendungen pro Ausstellungsfläche sind geringer als der Durchschnitt. Dieser liegt bei 859 Euro pro Quadratmeter, der der Kunsthalle hingegen nur bei 483 Euro. Managementfehler könnten eine Ursache des ständigen Defizits sein. 2010 beschäftigte das Thema die Öffentlichkeit, als der Direktor Gaßner die Schließung der „Galerie der Gegenwart“ für ein halbes Jahr ankündigte – angeblich wegen kleinerer Brandschutzmaßnahmen, tatsächlich wohl, um durch Reduzierung der Bewachungs- und Energiekosten 200.000 Euro einzusparen und damit die Etatvorgaben des Senats zu erreichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hamburger Kunsthalle beheimatet mehrere bedeutende Kunstsammlungen und spannt den Bogen vom Mittelalter bis zur modernen und zeitgenössischen Kunst. Das Gebäude besteht aus drei miteinander verbundenen Gebäuden zwischen dem Hauptbahnhof, den Bahngleisen, dem Glockengießerwall und der Alster auf der ehemaligen \"Bastion Vincent\" der Hamburger Wallanlagen. Die gesamte Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche summiert sich auf mehr als 13.000 Quadratmeter. Ein traditioneller Schwerpunkt der Sammlung ist das 19. Jahrhundert. Außerdem verfügt das Museum über Abteilungen für Alte Meister und die Moderne. Der Kunst der Gegenwart ist ein eigener Gebäudekomplex gewidmet. Das Kupferstichkabinett umfasst über 130.000 Blätter. Die Bibliothek der Hamburger Kunsthalle umfasst mehr als 175.000 Bände, darunter ca. 3000 illustrierte Bücher und Künstlerbücher.", "tgt_summary": null, "id": 1033672} {"src_title": "Altpörtel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Moreau, Sohn des Architekten Louis Jean Marie Moreau und der Adele Pauline des Moutiers, war ab 1846 Schüler von Théodore Chassériau an der Académie des Beaux-Arts in Paris. Seine Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen stellen vor allem biblische, mythische und phantastische Szenen dar. Er übte großen Einfluss auf den Fauvismus und den Surrealismus aus. Moreau war ein vorzüglicher Kenner der „alten Kunst“, ein Bewunderer der griechischen archaischen Bildwerke und ein Liebhaber orientalischer Kostbarkeiten wie Seide, Waffen, Porzellan und Teppiche. In seinen malerischen Phantasien versenkte er sich in die antiken Mythen, wobei ihn aber nicht Schicksale und Ereignisse, sondern das Unergründliche der Traumzustände und der Schauer und Schrecken erwachender Seelen fesselten. Bei aller Verinnerlichung gab er aber den Farben den sinnlichen Glanz und eine oft raffinierte Kostbarkeit der Oberflächenwirkung. Seine Bilder sollten aus der Fantasie hervorgehen. Sie sollten Gleichnisse von Empfindungen, Ahnungen, Gedanken, innere Erfahrungen und träumerische Erregungen sein. Auf seinen zwei Italienreisen (1841; 1857 bis 1859), die ihn nach Venedig, Florenz, Rom und Neapel führten, widmete er sich der Kunst der Renaissance. Er sah die Meisterwerke von Andrea Mantegna, Crivelli, Botticelli und Leonardo da Vinci im Original. 1888 wurde Moreau an die Académie des beaux-arts in Paris gewählt. 1891 trat er als Professor an der der Akademie angegliederten École des Beaux-Arts die Nachfolge von Elie Delaunay an. Dort gehörten Georges Rouault, Henri Matisse, Albert Marquet, Henri Manguin, Edgar Maxence und Léon Printemps zu seinen Schülern. Sonntags empfing er im privaten Rahmen junge Künstler wie Ary Renan und George Desvallières. Moreau starb 1898. Er wurde auf dem Pariser Cimetière de Montmartre beerdigt. In seinem ehemaligen Wohnhaus und Atelier im IX. Arrondissement befindet sich seit 1903 das Musée Gustave Moreau. Werke Moreaus befinden sich auch im Clemens-Sels-Museum, Neuss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gustave Moreau (* 6. April 1826 in Paris; † 18. April 1898 ebenda) war ein französischer Maler und Zeichner des Symbolismus.", "tgt_summary": null, "id": 1866905} {"src_title": "Burgruine Leienfels", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "1956 schloss Jagdish Bhagwati sein Studium mit einem Bachelor-Abschluss im Gebiet der Wirtschaftswissenschaften am St John’s College ab. Den Doktortitel erlangte er 1967 am Massachusetts Institute of Technology. Von 1968 bis 1980 war Bhagwati Wirtschaftsprofessor am Massachusetts Institute of Technology. 1971 gründete Bhagwati die Zeitschrift \"Journal of International Economics\", 1989 außerdem die Zeitschrift \"Economics & Politics\". Von 1991 bis 1993 war er wirtschaftspolitischer Berater des Generaldirektors des GATTs. Im Jahre 2000 wurde er Berater der Vereinten Nationen für Globalisierungsfragen und im Jahre 2001 Berater des Generaldirektors der WTO. Außerdem war er 2000 Mitunterzeichner bei der Aktion des American Enterprise Institute gegen, ihrer Ansicht nach zu viele, Regulierungen von der US-Umweltschutzbehörde. Im Januar 2004 veröffentlichte Bhagwati \"In Defense of Globalization\" (dt.: \"Zur Verteidigung der Globalisierung\"). In diesem Buch argumentiert er, dass der Globalisierungsprozess ein menschliches Gesicht habe und es nötig sei, dieses Gesicht in der Öffentlichkeit akzeptabler zu präsentieren. In Wirtschaftskreisen wurde er insbesondere für die ihrer Ansicht nach humorvollen Gegenargumente gegenüber häufig von Globalisierungskritikern benutzten Kritikpunkten gelobt. Bhagwati glaubt, dass die Globalisierung von vielen Kritikern für Dinge verantwortlich gemacht werde, die sie gar nicht zu verschulden habe. Im Mai 2004 war Bhagwati Teilnehmer am Copenhagen Consensus. Er arbeitet derzeit im akademischen Beirat von Human Rights Watch (Asien) und dem Centre for Civil Society. Des Weiteren ist er Mitglied der US-amerikanischen Denkfabrik \"Council on Foreign Relations\".", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Bhagwati ist verheiratet mit Padma Desai. Der Bruder von Jagdish Bhagwati, Prafullachandra Natwarlal Bhagwati, ist ein ehemaliger Chief Justice des Supreme Court of India und Bhagwatis Nichte, Pallavi Shroff, ist Managerin einer großen Anwaltsfirma in Indien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jagdish Natwarlal Bhagwati (* 26. Juli 1934 in Bombay) ist ein amerikanischer Ökonom indischer Herkunft. Er ist derzeit Professor für Politik und Wirtschaft an der Columbia University.", "tgt_summary": null, "id": 1608245} {"src_title": "Violinkonzert (Beethoven)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1994 wurden die \"Cologne Falcons\" durch ehemalige Mitglieder der Red Barons Cologne gegründet. Zunächst in der Verbandsliga spielend, begann im Jahre 2002 der steile Aufstieg aus der Oberliga bis in die höchste deutsche Liga, die German Football League. Dort erlebten die Falcons in der Saison 2005 einen Start nach Maß, mit drei Siegen in Folge. Am Ende verpasste man dann aber doch knapp die Play-offs und musste sich mit dem fünften Platz zufriedengeben. In der Saison 2006 erreichten die Falcons den vierten Tabellenplatz und zogen erstmals in die Play-offs ein, scheiterten dort aber im Viertelfinale mit 0:62 am Südmeister Marburg Mercenaries. Die Saison 2007 endete mit einem erneuten fünften Platz in der Nordtabelle. In der Saison 2008 wurden die Falcons Letzter der Gruppe Nord und mussten in die Relegation, in der sie auf die Assindia Cardinals aus Essen trafen. Obwohl als Favorit eingeschätzt, verloren die Falcons beide Spiele (17:24 und 23:28) und stiegen in die GFL 2 Nord ab. 2009 wurde die A1-Jugend der Cologne Falcons unter Cheftrainer David Odenthal deutscher Vizemeister. Im selben Jahr wurde die Herrenmannschaft Vizemeister der GFL-2-Gruppe Nord. Im Jahr 2010 konnte das Herrenteam jedoch nicht an diese Leistung anknüpfen und beendete die Saison auf dem sechsten Platz der Gruppe Nord. Erst im Jahr 2012 schafften die Falcons den Wiederaufstieg in die GFL in der Relegation gegen die Lübeck Cougars. Nach einer schwachen Saison mit nur 2 Siegen musste das Team im Herbst 2013 in die Relegation gegen die Bielefeld Bulldogs. Dort sicherte sich das Team in zwei Spielen knapp den Klassenerhalt. 2014 konnte man dann wieder an alte Erfolge anknüpfen. Wieder an Bord war Headcoach Martin Hanselmann, der in der Saisonmitte 2013 für die Cologne Falcons verpflichtet wurde. Die Cologne Falcons erreichten mit Siegen über die im Vorjahr noch überlegenen Düsseldorf Panther sowie die favorisierten Baltic Hurricanes aus Kiel Platz drei in der GFL Nord und damit die Play-offs. Im Halbfinale musste sich das Kölner Team gegen die New Yorker Lions aus Braunschweig geschlagen geben, die später deutscher Meister wurden. Passend zu der erfolgreichsten Saison in der Geschichte der Cologne Falcons wurde in diesem Jahr ebenfalls das 25-jährige Bestehen gefeiert. Die Cologne Falcons befinden sich damit auf dem sechsten Platz im Europaranking. Laut Medienberichten zogen die Falcons im März 2015 aufgrund interner Probleme des Hauptsponsors und einer daraus resultierenden Finanzlücke im Etat ihre Mannschaft aus dem Spielbetrieb der GFL zurück. Neu angekommen in der Regionalliga fiel der AFC Köln weg und man wurde vom ASCC Köln e.V übernommen. Dort ist man nun beheimatet und strebt 2020 den Aufstieg in die GFL 2 an. Derzeit spielt das Team in der Regionalliga NRW.", "section_level": 1}, {"title": "Saisonverlauf seit 2005.", "content": "Die folgende Tabelle zeigt die Platzierungen am Saisonende seit der Spielzeit 2005:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Cologne Falcons sind eine American-Football-Mannschaft aus Köln. Von 1994 bis Ende 2011 war das Team im Verein ASC Cologne Falcons e. V. beheimatet. Mit Wirkung zum 1. Januar 2012 wechselte die komplette American-Football-Abteilung zum AFC Köln e. V. Fortan nannte sich das Team AFC Köln Falcons und erreichte unter diesem Namen den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Aufgrund von Markenrechtsstreitigkeiten mit der ehemaligen Vereinsvorsitzenden des AFC Köln e. V. wurde zu Beginn der GFL-Saison 2013 das Logo und der Name der Falcons geändert. Die Mannschaft läuft seither wieder unter dem ursprünglichen Namen „Cologne Falcons“ auf. Durch den Wegfall des Hauptsponsor mussten die Falcons die GFL verlassen und spielen inzwischen in der Regionalliga.", "tgt_summary": null, "id": 322736} {"src_title": "Karl Joseph Eberth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historie.", "content": "Bereits Mitte der 1980er Jahre sind die ersten Überlegungen zur Anwendung der Bustechnologien für die elektrische Installationstechnik und zur Gebäudetechnik parallel von verschiedenen Firmen angeregt worden. Die Markteinführung von herstellerspezifischen Systemen hätte einer breiten Marktdurchdringung im Wege gestanden und dem Bauherren die unterschiedlichsten proprietären „Standards“ und „Systeme“ geboten. Daraufhin hatten sich führende Hersteller der elektrischen Installationstechnik 1990 im Rahmen der European Installation Bus Association (EIBA) mit der Zielsetzung zusammengeschlossen, einen Standard in den Markt einzuführen. Dieser Standard garantierte die Kompatibilität und Interoperabilität der verschiedenen Geräte und Systeme unterschiedlicher Hersteller aus vielen Bereichen, sowohl der Elektroinstallationstechnik, als auch anderer Bereichen wie Klima & Lüftung oder Hausgeräte. Gründungsmitglieder waren Berker, Jung, Gira, Merten und Siemens. Der \"Europäische Installationsbus\" (\"EIB\"), auch \"Instabus\", in der aktuellen Version als KNX-Standard. 1996 starteten die drei europäischen Organisationen \"BatiBUS Club international\" (BCI), \"European Installation Bus Association\" (EIBA) und \"European Home System Association\" (EHSA) den Konvergenzprozess, um einen gemeinsamen Standard für die Anwendungen in der Gebäudeautomation in kommerziellem und Wohnbau-Markt zu finden. Im Jahre 1999 unterzeichneten neun führende europäische Unternehmen aus der elektrotechnischen und Gebäudemanagementindustrie die Statuten der neuen Organisation. Die Gründungsmitglieder der KNX-Association (übergangsweise zunächst als Konnex-Association bezeichnet) sind: Albrecht Jung, Gira, Bosch Telecom, Delta Dore, Électricité de France, Electrolux, Hager Group, Merten, Siemens (Bereich AD ET), Siemens Building Technologies, Landis&Staefa Division. Im Frühjahr 2002 wurde die Spezifikation von KNX veröffentlicht, im November 2003 in die europäische Norm EN 50090 übernommen und im November 2006 diese Norm als internationale Norm ISO/IEC 14543-3 akzeptiert. So ging aus der KNX Association der „Instabus“ oder KNX-Standard hervor, wobei die offizielle Bezeichnung nur noch KNX lautet. Der KNX-Standard ist ein offener Standard, dem sich mittlerweile mehr als 400 Firmen weltweit angeschlossen haben. Der Standard kann als offen angesehen werden, da der Zugang zu den entsprechenden Dokumenten nach Registrierung jedem möglich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Ausführung.", "content": "Nachdem erste Produkte gemäß diesem Standard 1991 am Markt angeboten wurden, sind es nahezu 4000 Produktgruppen mit einem Vielfachen an unterschiedlichen Produkten von über 200 Firmen geworden. Diese Produkte decken die verschiedenen Gewerke und Anwendungen im Gebäude unter Wahrung der Austauschbarkeit der Produkte ab, sodass sie in einer mit dem KNX ausgeführten Anlage zusammenwirken können. Mittlerweile ist KNX der erste offene Weltstandard für Haus- und Gebäudeautomation. Geregelt wird dies in Europa seit 1994 in der EN 50090. Die Standardisierung durch ISO ist als Standard ISO/IEC 14543-3 erfolgt. Der KNX steuert die Beleuchtung und Jalousien beziehungsweise Beschattungseinrichtungen, die Gebäudeheizung sowie die Schließ- und Alarmanlage. Mittels EIB (KNX) ist auch die Fernüberwachung und -steuerung eines Gebäudes möglich. Eine Steuerung erfolgt dabei über den Benutzer selbst oder über einen mit entsprechender Software ausgerüsteten Computer. Ursprünglich auf Objektbauten fokussiert, findet KNX auch zunehmend in Wohngebäuden und insbesondere Einfamilienbauten Anwendung. Dem Trend zur Übertragung von mehr Informationen aus Kameras, Sensoren, Sprache und Medien kann KNX nicht folgen. Diese können und müssen ausschließlich über parallele Netzwerke übertragen werden. Während in Objektbauten die Stärke von KNX in einer dezentralen Verkabelung betriebswirtschaftlich hilfreich ist, setzte sich im Kleingebäudebereich eher eine zentralisierte Verkabelung durch (Führung aller Sensor- und Aktorleitungen an einen oder zwei zentrale Punkte). Der Trend zur All-IP-Lösung im Gebäudebau (VoIP) veränderte den Markt nachhaltig. Die zunehmende Tendenz zur Einsatz einer Logik (Server, Visualisierung) sorgt für eine starke Zunahme von SPS im Gebäudebau. Einige Hersteller von SPS bieten Gateways zu KNX an, um beide Welten zu verbinden. KNX wird derzeit vor allem bei neuen Wohn- und Zweckbauten installiert, kann jedoch bei der Modernisierung von Altbauten nachträglich eingebaut werden. Es werden bereits bei preiswerten Fertighäusern KNX-Netze in das Gebäude standardmäßig integriert. Dennoch formulierten Pioniere der Entwicklung von EIB/KNX inzwischen in der Fachliteratur Zweifel über die Zukunftsfähigkeit von KNX. Dem allgemeinen Trend der Vernetzung auf der IP-Ebene wird sich KNX langfristig nicht entziehen können, zu vielseitig sind die Optionen der konkurrierenden Systeme. Höhere Datenraten insbesondere aus dem Medienbereich (Multiroom) erfordern ohnehin andere Vernetzungskonzepte. Ein wesentliches Merkmal und Vorteil der Technik ist und bleibt weiterhin die sehr sichere und offene Busarchitektur von KNX.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Grundlagen.", "content": "In herkömmlichen Elektroinstallationen sind die Steuerfunktionen mit der Energieverteilung fest verbunden und erfolgen mittels Aus- Wechselschaltungen oder einfachen Tasterschaltungen. Nachträgliche Schaltungsänderungen sind daher schwierig umzusetzen. Auch übergeordnete Steuerfunktionen wie ein zentrales Schalten aller Beleuchtungsstromkreise in einem Gebäude können nur mit hohem Aufwand realisiert werden. KNX trennt die Gerätesteuerung und die Stromversorgung voneinander auf zwei Netze, das Stromnetz zur Stromversorgung mit Wechselspannung und das Steuerungsnetz (=KNX-Bus) mit 30 V Gleichspannung. Beide Netze können unabhängig voneinander oder parallel im Haus verlegt werden. Es existiert auch eine Powernet-Variante, bei der die Steuersignale über ein phasengekoppeltes Stromnetz gesendet werden. Powernet-KNX ist in erster Linie für die nachträgliche Installation gedacht. Es können gemeinhin alle Geräte über den Bus miteinander verbunden werden und so Daten austauschen. Die Funktion der einzelnen Busteilnehmer wird durch ihre Programmierung bestimmt, die jederzeit verändert und angepasst werden kann. Die Geräte unterschiedlicher Hersteller können dabei uneingeschränkt miteinander in einem System eingesetzt werden, sofern sie die entsprechende Zertifizierung durch die KNX Association besitzen.", "section_level": 1}, {"title": "Technik des KNX-Netzes.", "content": "Zwischen dem Verbraucher (zum Beispiel Elektrogerät, Lampe, Fensteröffner) und der Netzspannung wird ein Steuerungsgerät, „Aktor“ genannt, eingebaut. Der Aktor ist an den KNX-Bus angeschlossen und erhält von diesem Daten in Form von Telegrammen. Diese Telegramme stammen entweder direkt von einem Sensor (zum Beispiel Schalter, Helligkeits-, Temperatur- oder CO-Konzentrations-Sensor) oder aber indirekt von einem Computer, welcher etwa zeitgesteuerte Schaltungen regelt und sonstige Auswertungen von Sensordaten je nach Programmierung übernimmt und Aktoren entsprechend ansteuert. Erhält ein Aktor den Befehl, dem Verbraucher Spannung zuzuführen, so schaltet er die Netzspannung an das Gerät durch. Die Busleitung (Bezeichnung beispielsweise \"J-Y (St) Y 2x2x0,8 EIB\" oder \"YCYM 2x2x0,8\") besteht in der Regel aus zwei Adernpaaren (rot-schwarz und weiß-gelb), wovon jedoch nur rot-schwarz verwendet wird. Die Busleitung muss wenigstens IEC 189-2 oder der äquivalenten nationalen Bestimmung entsprechen. Die Leitungen mit den zuvor genannten Bezeichnungen werden diesbezüglich empfohlen. Allerdings sind ebenso weitere Leitungen wie \"JH(St)H 2x2x0,8\" bzw. \"A-2Y(L)2Y 2x2x0,8\" zulässig. Der Leitungsdurchmesser ist im Allgemeinen 0,8 mm und darf maximal 1 mm betragen. Bei allen Leitungen sind die Verlegevorschriften einzuhalten, wobei die sogenannte \"zertifizierte\" EIB-(KNX-)Leitung (YCYM) auch direkt neben 230 V und 400 V Wechselspannungsleitungen verlegt werden darf. Die KNX-Anlage wird von einer Spannungsversorgung über eine Drossel mit 30 V Gleichspannung versorgt. Diese Spannung versorgt die Busankoppler, über die jedes KNX-Gerät mit den anderen vernetzten KNX-Geräten kommuniziert. Durch das CSMA/CA-Prinzip (für Funkübertragungen) bzw. das CSMA/CR-Prinzip (für kabelgebundenen Übertragungen) werden Telegrammverluste im Falle von Bus-Kollisionen vermieden. Der KNX-Bus kommuniziert mit einer Übertragungsrate von 9,6 kbit/s, was bei korrekter Programmierung auch für mehrere 10.000 Geräte ausreichend ist. Durch die Verbreitung von Ethernets wurden zeitnah IP-KNX Koppler entwickelt, welche übergeordnete Linien (Bereichslinien) auch über deutlich schnellere Ethernetverbindungen kommunizieren lässt und der Bus somit die höheren Übertragungsgeschwindigkeiten nutzen kann. Dadurch wurde auch die vorher maximale Größe von 15 Bereichslinien mit 15 Linien und bis zu 255 Bus-Teilnehmern (Aktoren, Sensoren) erweitert.", "section_level": 2}, {"title": "Vorteile von KNX-Netzen.", "content": "Mit der KNX-Technik kann jede Art von elektrischem Verbraucher einfach und zeitnah bedient werden. Durch Parametrierung über die \"Engineering-Tool-Software\" (ETS, siehe Steuerung und Programmierung) kann jeder Eingang (Sensor) jedem Ausgang (Aktor) zugeordnet werden. Dies erfolgt über Gruppenadressen. Geräte mit gleicher Gruppenadresse hören aufeinander und können beispielsweise gleichzeitig ein- oder ausgeschaltet werden. Die Busteilnehmer besitzen außerdem jeweils eine eigene eindeutige physikalische Adresse. So kann etwa ein Schalter, der vorher noch zum Anschalten einer Deckenleuchte bestimmt war, innerhalb kurzer Zeit zum Einschalten der Gartenbewässerung umprogrammiert werden. Ebenso kann jede KNX-Installation verschiedene Sensordaten abfragen. Beispielsweise können die Daten des Windmessers genutzt werden, um Jalousien oder Markisen einzufahren oder Fenster und Türen bei einer bestimmten Windstärke automatisch zu schließen. Welche Aktionen erfolgen sollen, lässt sich dabei durch Programmierung der Anlage flexibel festlegen. Dabei können auch verschiedene Gewerke miteinander verbunden werden. Heizung, Belüftung, Alarmanlage, Jalousie bzw. Beschattungsanlagen, Beleuchtung und Wetterstation können so über ein einheitliches Netz kommunizieren und selbständig auf sich verändernde Umweltbedingungen reagieren. Zusätzlich ist es möglich, über Gateways weitere Gewerke einzubinden. Dadurch, dass alle Schalter und Sensoren über ein geschleiftes Buskabel miteinander verbunden sind, vereinfacht sich der Verkabelungsaufwand. Alle Zuleitungen der anzusteuernden Verbraucher, z. B. Leuchten, Jalousien, Motoren usw., werden direkt zur elektrischen Verteilung gezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachteile von KNX.", "content": "Im Vergleich zur herkömmlichen Elektroinstallation ergeben sich höhere Anschaffungskosten durch einen vergrößerten Verkabelungsbedarf, welcher mehr Platz in den Installationszonen beansprucht. Daneben sind größere Verteiler notwendig, um die Koppler bzw. die Stromversorgung des Busses aufzunehmen. Ebenso müssen die Aktoren und Sensoren platziert und in der Regel auch verdeckt werden. Es können sich Kostenvorteile ergeben, wenn verschiedene Gewerke (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro usw.) miteinander kombiniert werden, da auf andere Regelungen verzichtet werden kann. Eine Signalübertragung von Kameras, Sprechanlagen, Multiroom-Systemen u. ä. ist wegen der geringen Datenrate von KNX nicht möglich. Im Idealfall hat jeder Raum nur eine Zu- und Busleitung, wobei dann erst im Raum auf einzelne Verbraucher verteilt wird. Die Anschaffungskosten für KNX-fähige Sensoren (Taster, Schalter) sind in der Regel wesentlich höher als die rein elektrisch schaltenden herkömmlichen Schalter. Bezüglich der Kostengestaltung und zum Vertriebsweg heißt es in der Literatur: „\"So werden häufig Geräte des KNX/EIB, verglichen zwischen verschiedenen Herstellern, zu gleich hohen Preisen vertrieben, die Kosten von ca. 370 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer für eine Spannungsversorgung, die lediglich einen Transformator und wenige elektronische Bauelemente enthält, ist viel zu hoch und angesichts einer Marktverfügbarkeit von mehr als 20 Jahren kaum zu rechtfertigen.\"“. Einer möglichen Energieeinsparung durch die zentrale Steuerung steht der eigene Stromverbrauch des KNX-Busses gegenüber. Pro Aktor oder Sensor ist mit 5 bis 8 mA Strombedarf zu rechnen. Daher sollten Aktoren und Sensoren mit möglichst hoher Portdichte verwendet werden. Damit wird der anteilige Stromverbrauch pro geschalteter oder überwachter Funktion gesenkt. Gleichzeitig sind bei großer Portdichte die anteiligen Kosten am Businterface niedriger, der Preis pro Port also geringer. Mit der Verbreitung von Energiesparleuchten sinkt das Potential der Energieeinsparung durch automatische Lichtschaltfunktionen (Präsenzmelder). In der Fachliteratur werden wiederholt Zweifel über die Zukunftsfähigkeit des Systems laut, wobei der Autor insbesondere auch geringe wirtschaftliche Ertragsmöglichkeiten der Hersteller sieht. Zudem führt der Autor an, dass sich parallel zum KNX-Bus parallele Bussysteme (DALI, DMX) entwickeln, die mit spezialisierten Protokollen Teilaufgaben (LED-Licht, Motoren für Beschattungen u. ä.) schneller und genauer kontrollieren können. Die Daten werden im KNX-Bus unverschlüsselt übertragen. Insbesondere Bus-Leitungen, die aus der gesicherten Gebäudehülle ins Freie führen (z. B. Außenschalter), stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Die KNX Association hat hierauf reagiert, wobei entsprechend ausgerüstete Produkte bislang kaum erhältlich sind und der Anteil an den verbauten Komponenten unter 0,1 % liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterentwicklung und Zukunft.", "content": "Ursprünglich auf Objektbauten fokussiert, findet KNX auch zunehmend in Wohngebäuden und insbesondere Einfamilienbauten Anwendung. Dies sorgt für eine erhöhte Nachfrage von Komponenten in diesem Bereich, jedoch auch für eine fokussiertere Entwicklung von Geräten und Software auch für den privaten Endanwender. Andererseits verliert KNX im Objektbau an andere Systeme, z. B. EnOcean, ZigBee für einfache Schalter, die einem übergeordneten System (z. B. Bacnet, Modbus) zugeordnet sind. Während in Objektbauten die Stärke von KNX in einer dezentralen Verkabelung betriebswirtschaftlich hilfreich ist, setzte sich im Kleingebäudebereich eher eine zentralisierte Verkabelung durch (Führung aller Sensor- und Aktorleitungen an einen oder wenige zentrale Punkte). Der Trend zur All-IP-Lösung im Gebäudebau verändert den Markt nachhaltig und strahlt in den privaten Sektor zunehmend aus, wie dies insbesondere im Bereich VoIP bereits erfolgt ist. Die zunehmende Tendenz zum Einsatz einer Logik (Server, Visualisierung) sorgt für eine starke Zunahme von SPS im Gebäudebau. Einige Hersteller von SPS bieten Gateways zu KNX an, um beide Welten zu verschmelzen, wobei jedoch die KNX-Komponenten hauptsächlich im Sinne von Ein- und Ausgabekanälen ohne Nutzung eigener Intelligenz herangezogen werden. Damit entspricht KNX hier nur einer \"kabelsparenden Installationsweise\". Zudem erschienen speziell für Gebäudetechnik angepasste SPS. Dem allgemeinen Trend der Vernetzung auf der IP-Ebene (KNXnet) wird sich KNX langfristig nicht entziehen können, zu vielseitig sind die Optionen der konkurrierenden Systeme. Höhere Datenraten insbesondere aus dem Medienbereich (Multiroom) erfordern ohnehin andere Vernetzungskonzepte. Der Versuch, mittels KNX-RF+ den Markt der funkbasierten Lösungen, die insbesondere für den lukrativen (und sehr großen) Nachrüstmarkt gefordert sind, zu bedienen, besteht (Stand 2016) aus im Vergleich zu anderen funkbasierten Systemen (Homematic, Qivicon) kosten- und funktionsseitig nicht konkurrenzfähigen Tastsensoren und Aktoren. Eine Ausdehnung in die USA ist aktuell erschwert, da dort traditionell viele Smart Home-Systeme mittels X10 (Powerline) arbeiten und die Nachfolgetechnik (bspw. Insteon) ebenfalls powerlinebasiert ist. Im asiatischen Bereich ist der PLC-Bus (ebenfalls powerlinebasiert) verbreitet, der auch dort den Ausbreitungen von KNX (unabhängig von seinen eingeschränkten technischen Möglichkeiten) enge Grenzen setzt.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele für die Verwendung von KNX.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel „Einschalten einer Deckenleuchte“.", "content": "In der Regel wird der Befehl, die Deckenleuchte einzuschalten, durch einen „normalen“ Lichtschalter erteilt. Eine Person drückt den Schalter, und das Licht geht an. Der Anschalt-Befehl kann jedoch auch kumulativ über Sensoren erfolgen. Ein Lichtsensor misst zum Beispiel bei Abenddämmerung, dass die Lichtintensität im Raum abnimmt. Daher erteilt er den Befehl an die Deckenleuchte zum Einschalten. Ebenso könnte er jedoch in der Dämmerung kontinuierlich die Deckenleuchte immer heller werden lassen. Wenn die Sonne vollständig untergegangen ist, leuchtet die Leuchte mit maximaler Helligkeit. Mit dieser kontinuierlichen Dimmung wird das Zimmer dann konstant hell gehalten. Befinden sich mehrere Deckenleuchten im Raum, so können verschiedene Beleuchtungsszenarien programmiert werden, sofern jede einzelne Deckenleuchte separat über Aktoren angeschlossen wurde. Auch diese können dann über einen regulären Schalter eingeschaltet werden. Über einen Zentral-Computer lassen sich auf diesen Schalter im Raum beliebige Beleuchtungsarten programmieren, da sich dann jede einzelne Leuchte ansteuern lässt.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel „Öffnen/Schließen von Fenstern“.", "content": "In einem Raum befinden sich drei Fenster. Diese haben einen automatischen Öffnen/Schließen-Mechanismus. Über einen im Raum montierten Schalter kann jedes beliebige Fenster oder alle gemeinsam auf Tastendruck geöffnet werden. Zusätzlich kann in dem Raum ein Luftgüte-Sensor installiert werden. Ist in diesem Raum schlechte/stickige Luft, so wird eines oder alle Fenster automatisch geöffnet und der Raum wird durchgelüftet. Danach werden die Fenster wieder automatisch geschlossen. Daneben kann dies mit einem Regensensor kombiniert werden. Registriert der Regensensor im Außenbereich Regen, so kann über das EIB-Netz der Befehl erteilt werden, alle Fenster zu schließen. Unproblematisch können diese Funktionen auch mit anderen Systemen (=Gewerken) kombiniert werden. Denkbar ist eine Koppelung mit der Schließanlage. Wird die Haustür abgeschlossen, so werden alle noch offenen Fenster in dem Haus automatisch geschlossen. Denkbar ist auch eine Kombination mit einem Erdgas-Sensor. Tritt Erdgas aus einer Erdgas-Leitung aus und konzentriert sich etwa im Aufstellungsraum der Heizung, so kann dies ein Erdgas-Sensor registrieren. Automatisch werden dann alle relevanten Fenster geöffnet, damit sich das Erdgas verflüchtigt. Damit wird eine Gas-Explosion verhindert. Zusätzlich kann ein elektrischer steuerbarer Verschluss die Erdgas-Hauptleitung verschließen, damit kein weiteres Gas in den Raum nachfließt.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenfassung.", "content": "Mittels KNX lassen sich integriert zusammenschalten.", "section_level": 2}, {"title": "Struktur des KNX.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Physische Struktur.", "content": "Der KNX ist aufgeteilt in 15 Bereiche mit jeweils 15 Linien und maximal 256 Teilnehmern pro Linie. Benötigte aktive Koppler zählen als Teilnehmer und verringern damit die maximale Teilnehmerzahl. Somit können bis zu ((256x15)+64)x15+63= 58.623 Busteilnehmer einzeln gesteuert werden. Damit bezeichnet zum Beispiel die physische Adresse 8.7.233 in Bereich 8, Linie 7, den Teilnehmer 233. Koppler erhalten stets die Teilnehmernummer 0, z. B. die physikalische Adresse 8.7.0. Pro Linie können normalerweise 64 bzw. bei Nutzung von Linienverstärkern bis zu 256 Busteilnehmer (TLN) angeschlossen werden. Für diese bis zu drei möglichen Linienverstärker sind die Adressen x.x.64, x.x.128 und x.x.192 reserviert. Jedes Segment der Linie benötigt eine eigene Spannungsversorgung, beim Ausbau auf 256 Teilnehmer also vier Spannungsversorgungen. Um Linien in ihrer Struktur zu erweitern, können sie über Linienkoppler mit der sogenannten Hauptlinie verbunden werden. Die Hauptlinie selbst braucht wiederum mindestens eine Spannungsversorgung und kann noch zusätzlich maximal 63 TLN plus einem Linienkoppler beinhalten. Eine Hauptlinie verbindet maximal 15 Linien miteinander und bildet einen Bereich. Über eine Bereichslinie (Backbone) können die maximal 15 Bereiche miteinander verbunden werden. Auch die Bereichslinie benötigt mindestens eine eigene Spannungsversorgung. Es können zusätzlich noch weitere 63 Teilnehmer auf der Bereichslinie eingebunden werden. Auf den übergeordneten Linien, Hauptlinien und Bereichslinie, werden meist Geräte, die Zentralfunktionen bieten, eingebunden. Dies sind physikalische Sensoren, eine Visualisierung, Logikkomponenten und Aktoren in Verteilern, die Schaltausgänge für Sensoren aus verschiedenen Linien zur Verfügung stellen.", "section_level": 2}, {"title": "Logische Struktur.", "content": "Zusammengehörige Aktoren und Sensoren werden mit einer sogenannten Gruppenadresse verbunden, die einfach einprogrammiert werden kann. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die Zusammengehörigkeit von zum Beispiel Schaltern und Lampen jederzeit zu ändern, ohne neue Leitungen verlegen zu müssen. Die Kommunikation der Geräte erfolgt mit standardisierten Befehlen. So ist sichergestellt, dass Geräte verschiedener Hersteller zusammenarbeiten. Damit wurde erstmals ein einheitlicher Standard geschaffen, der offen ist für alle Hersteller von Elektrogeräten bzw. Steuerkomponenten. Mittlerweile wurden weltweit mehrere hunderttausend Gebäude mit einer KNX-Anlage ausgestattet. Entsprechend groß ist auch die Vielfalt der Steuergeräte der verschiedenen Hersteller. KNX ist ein offener Standard, d. h. jeder Hersteller/ Entwickler hat vollen Zugriff auf alle notwendigen technischen Informationen, die er für die Weiterentwicklung benötigt. Allerdings erfordert dies die beitragspflichtige Mitgliedschaft in der Vereinigung KNX Association. Daher wird kritisiert, dass dies kein wirklich offener Standard sei, da durch die Mitgliedschaft grundsätzlich Kosten entstehen. Erst wenn diese Mitgliedschaft auch kostenfrei ist, könne von einem „offenen Standard“ die Rede sein. Hierbei wird aber verkannt, dass dies ein üblicher und gerade für kleinere Unternehmen sehr günstiger Weg ist, die notwendigen Patentrechte zu erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Steuerung und Programmierung.", "content": "Die Programmierung der Teilnehmer und das Zuweisen der Gruppenadressen erfolgt mit einer speziellen, jedoch ebenfalls standardisierten Software, der \"Engineering-Tool-Software\" (ETS). Die ETS wird von der Dachorganisation KNX Association bereitgestellt und sichert die problemlose Zusammenarbeit von Komponenten verschiedener Hersteller (mittlerweile über 358 Hersteller weltweit). Die ETS ist eine lizenzrechtlich geschützte Software, welche von der KNX-Association vertrieben wird. Zur Inbetriebnahme einer KNX-Installation ist auf jeden Fall eine ETS-Installation nötig. Die verfügbaren Versionen unterscheiden sich durch die Anzahl der steuerbaren Geräte und damit auch in ihrem Preis: Demo (5 KNX-Geräte, kostenlos), Lite (20 KNX-Geräte, 200 €), Professional (unbegrenzt, 1000 €) Der KNX-Standard wurde mittlerweile auch von den USA und vielen asiatischen Ländern für den Hausbau übernommen. Alle größeren Hersteller von Elektroinstallationsprodukten sowie Heizungsausrüster bieten mittlerweile KNX-kompatible Geräte an. Als Nachfolger für EIB wurde der KNX-Standard im Jahre 2002 von der (damals benannten) \"Konnex Association\" nach der Norm EN50090 weiter entwickelt. KNX ist abwärtskompatibel zum EIB, sodass bestehende EIB-Anlagen mit KNX-Feldmodulen erweiterbar sind.", "section_level": 2}, {"title": "Paket-Struktur.", "content": "Das Kontrollbyte bestimmt die Paket-Priorität und unterscheidet zwischen einem Standard- und einem erweiterten Paket: Das Wiederholungsbit R ist beim erstmaligen Senden des Paketes 1, bei einer Wiederholung 0, so dass Teilnehmer, die das Paket bereits korrekt empfangen haben, die Wiederholung ignorieren können. Die Prioritäts-Level sind auf die Bits aufgeteilt: Die Quelladresse (typische Schreibweise ..) besteht aus zwei Byte, wobei zuerst das MSB übertragen wird: Die Zieladresse adressiert entweder einen individuellen Empfänger (uni-cast) oder eine Gruppe (multi-cast; typische Schreibweise: //); der Typ der Ziel-Adresse wird im DRL-Byte gesetzt. Bei einer physikalischen Adresse entspricht die Kodierung der Quelladresse. Eine Gruppenadresse wird anders kodiert: Der Aufbau des DRL-Bytes (von \"D\"estination-adress-flag, \"R\"outing-counter, \"L\"ength) ist Der Routing-Zähler R0..R2 wird mit 6 initialisiert und von jedem Linien- und Bereichskoppler dekrementiert. Ein Paket mit dem Wert 0 wird verworfen. Ein Wert von 7 verhindert eine Dekrementierung und lässt das Paket beliebig oft weiterleiten. Die Bits L0..L3 geben die Länge der folgenden Nutzdaten minus zwei an, d. h. eine Länge=0 entspricht 2 Bytes, Länge=15 entspricht 17 Bytes. Die Transport Layer Protocol Control Information (TPCI) beschreibt die Kommunikation auf dem Transport Layer, z. B. um eine Point-to-Point-Verbindung aufzubauen. Die Application Layer Protocol Control Information (APCI) sind für die Application Layer Services (Lesen, Schreiben, Antwort,...) zuständig. Eine mögliche Variante der Nutzdaten ist die standardisierte Kommunikation nach DPT (Datenpunkttyp), früher EIS (EIB Interworking Standard). Hierbei gibt es verschiedene DPT und EIS-Formate: Die Checksumme ist eine invertierte, bitweise XOR-Verknüpfung aller vorher gesendeter Bytes des Paketes. Bei einem \"Long Frame\" sind sogar N>255 Octets möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Software-Frameworks.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Windows.", "content": "In den 1990er Jahren wurde OPC (OLE for Process Control) als standardisierte Software-Schnittstelle für die Windows-Plattform entwickelt, um die Integration verschiedener, bis dahin meist herstellerabhängiger und somit proprietärer Automatisierungsbusse in einem System zu erleichtern. Ursprünglich in der industriellen Automatisierung beheimatet, zeichnete sich rasch die Möglichkeit ab, durch OPC interdisziplinär mit anderen Bereichen – wie eben zum Beispiel der Gebäude-Automatisierung – wirken zu können. Mit dem OPC-Server kam 1998 folgerichtig das Software-Werkzeug auf den Markt, durch das die Einbindung des EIB (KNX) in hybride Automatisierungssysteme stark vereinfacht wurde. So lassen sich Softwarelösungen erstellen, die klassische Gebäudefunktionen z. B. der Heizungs- und Beleuchtungssteuerung einer Produktionsstätte mittels EIB sowie die Visualisierung und Automation des industriellen Produktionsprozesses über andere Bussysteme homogen zusammenführen. Auch die Koppelung verschiedener Gebäudebusse, wie EIB und LON, zu einem integrierten Managementsystem ist durch die vorhandenen OPC-Server für KNX und LON leicht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Linux.", "content": "Der KNX-Daemon \"eibd\" und sein Fork \"knxd\" bieten eine Schnittstelle zum EIB/KNX-Bus unter Linux.", "section_level": 2}, {"title": "Vernetzte Hausgeräte.", "content": "Die Renaissance der KNX-Ansätze reflektiert den Trend bei der Weißen Ware in Richtung „vernetzte Hausgeräte“. Dieser führt derzeit meist über Powerline-Lösungen, wo sich das vom europäischen Dachverband der Haushaltsgerätehersteller CECED favorisierte EHS klar als herstellerübergreifender Standard durchgesetzt hat. Im Hinblick auf EHS liegt der Fokus weniger auf der Sensor-/Aktor-Technik, als auf den spezifizierten Protokoll-Frames („Objekten“), mit denen die Ansteuerung der einzelnen Funktionen von Hausgeräten realisiert wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "KNX ist ein Feldbus zur Gebäudeautomation. Auf dem Markt der Gebäudeautomation ist KNX der Nachfolger der Feldbusse Europäischer Installationsbus (EIB), BatiBus und European Home Systems (EHS). Technisch ist KNX eine Weiterentwicklung des EIB durch Erweiterung um Konfigurationsmechanismen und Übertragungsmedien, die ursprünglich für BatiBus und EHS entwickelt wurden. KNX ist mit EIB kompatibel.", "tgt_summary": null, "id": 2048241} {"src_title": "Allerkanal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Castros Eltern stammen aus dem Süden Spaniens, von wo sie mit etwa 20 Jahren nach Deutschland auswanderten. Castro begann seine Karriere beim Post SV Wuppertal. Weitere Stationen während seiner Jugend waren Viktoria Rott und der SV Bayer Wuppertal.", "section_level": 2}, {"title": "Bayer 04 Leverkusen.", "content": "1999 wechselte Castro in die Jugend von Bayer 04 Leverkusen. Zur Saison 2004/05 stieg er in die Profimannschaft von Leverkusen auf. Sein erstes Spiel in der Bundesliga bestritt er im Januar 2005, als er am 18. Spieltag beim Auswärtssieg gegen Hannover 96 einen Kurzeinsatz hatte. Trotz seines jungen Alters von nur 17 Jahren wurde er auch bereits in der Champions League eingesetzt. In der gesamten Spielzeit kam er auf 13 Ligaeinsätze und stand ab dem 24. Spieltag immer in der Startaufstellung. In der Saison 2005/06 wurde er in der ersten Saisonhälfte regelmäßig variabel in der Defensive und im Mittelfeld eingesetzt. In der Rückrunde war er aber nur Ergänzungsspieler und spielte nebenher auch in der zweiten Mannschaft. Insgesamt kam er auf 21 Bundesligaspiele. Ab 2006 rückte Castro dann vom defensiven Mittelfeld in die Abwehrreihe der Leverkusener und spielte sich mit soliden Leistungen in die Stammelf. Ab der Saison 2007/08 kam Castro zunächst auf der Rechtsverteidiger-Position zum Einsatz. Zur Saison 2011/12 spielte er auch auf der rechten Mittelfeldposition. Zwischenzeitlich auch als linker Verteidiger eingesetzt, spielte Castro seit der Saison 2012/13 offensiver im Mittelfeld. Er war aufgrund seiner Konstanz zu einem der wichtigsten Leverkusener Spieler geworden, was sich auch in den Einsatzzeiten widerspiegelte: In 31 Ligaspielen spielte Castro fast immer durch und erzielte sechs Tore. In der Saison 2013/14 hatte Castro mit fünf Toren und zehn Torvorlagen in 30 Spielen eine seiner persönlich erfolgreichsten Spielzeiten für Leverkusen. In der Spielzeit 2014/15 hatte Castro mit größeren Verletzungsproblemen zu kämpfen und bestritt nur 22 Ligaspiele, da er aufgrund eines Muskelfaser- und eines Meniskusrisses mehrfach ausfiel. Castro absolvierte bei Bayer 04 Leverkusen außerdem eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann.", "section_level": 2}, {"title": "Borussia Dortmund.", "content": "Zur Saison 2015/16 wechselte Castro nach zehn Jahren als Profi bei Bayer 04 Leverkusen per Ausstiegsklausel zu Borussia Dortmund. Die Ablösesumme wurde von den Medien auf 11 Mio. Euro geschätzt. Er erhielt einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2019. In seiner ersten Saison für den BVB absolvierte er 41 Pflichtspiele, darunter 25 Bundesligaspiele mit 3 erzielten Toren und 7 Torvorlagen. In der folgenden Saison 2016/17 kam er auf eine ähnliche Bilanz. Am 15. März 2017 verlängerte Castro seinen Vertrag beim BVB vorzeitig um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2020. In der Spielzeit 2017/18 zunächst Stammspieler unter Trainer Peter Bosz, kam er unter dessen Nachfolger Peter Stöger in der Rückrunde nur noch in sieben Bundesligapartien im Einsatz, in den letzten sechs Spielen gar nicht mehr.", "section_level": 2}, {"title": "VfB Stuttgart.", "content": "Zur Saison 2018/19 wechselte Castro zum VfB Stuttgart. Er unterschrieb einen Vertrag bis 2021.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "In seiner Jugend wurde Castro vom spanischen Fußballverband zu diversen Lehrgängen eingeladen, bestritt jedoch kein Länderspiel für eine spanische Junioren-Auswahl. Stattdessen entschied er sich als 18-Jähriger, künftig im Falle einer Nominierung für den Deutschen Fußball-Bund aufzulaufen. Anschließend wurde er Anfang des Jahres 2006 für drei Testländerspiele in die deutsche U-21-Nationalmannschaft berufen. In diesen schaffte Castro es, sich einen Platz im deutschen Kader für die Endrunde der U-21-Europameisterschaft 2006 in Portugal zu erspielen, in der Deutschland in der Gruppenphase ausschied. Am 18. März 2007 wurde er erstmals von Joachim Löw für das EM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien und für das Freundschaftsspiel gegen Dänemark in die deutsche A-Nationalmannschaft eingeladen. Am 28. März 2007 absolvierte er sein Debüt bei einer 0:1-Niederlage in Duisburg gegen Dänemark. Castro stand letztmals im Februar 2008 im Kader der A-Nationalmannschaft. Castro war beteiligt am Gewinn der U-21-Europameisterschaft 2009 in Schweden unter Bundestrainer Horst Hrubesch. Beim 4:0-Sieg im Finale gegen Englands U-21 erzielte Castro das 1:0.", "section_level": 1}, {"title": "Saisonstatistik.", "content": "\"Quelle: www.footballdatabase.eu\" (Stand: 5. Juli 2018)", "section_level": 1}, {"title": "Wohltätigkeit.", "content": "Castro engagiert sich für die Jugendkampagne „iCHANCE – Besser lesen, besser schreiben!“ des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung und macht darauf aufmerksam, dass mehr als sieben Millionen Erwachsene nicht richtig lesen und schreiben können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gonzalo „Gonzo“ Castro Randón (* 11. Juni 1987 in Wuppertal) ist ein deutsch-spanischer Fußballspieler. Er steht seit der Saison 2018/19 beim VfB Stuttgart unter Vertrag und kommt vor allem im zentralen Mittelfeld zum Einsatz, kann aber auch als Außenverteidiger auflaufen.", "tgt_summary": null, "id": 60108} {"src_title": "Nym Remailer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Entwicklung der Su-57 geht auf die taktisch-technischen Anforderungen (; Transkription: Taktiko-Technitscheskoje Sadanije, TTS) von 1998 zurück, nachdem 1997 das MFI-Programm abgebrochen worden war. Ende 2000 wurden die Anforderungen für die Frontfliegerkräfte präzisiert und im April 2001 das „PAK-FA-Programm“ offiziell gestartet. Am 26. April 2002 übertrugen die staatlichen Stellen die Systemführerschaft für die Entwicklung des neuen Kampfflugzeugs an Suchoi, bei der auch die OKBs Mikojan-Gurewitsch und Jakowlew beteiligt sind. Nach Abschluss der Vorentwurfsphase Ende 2004 wurde das Programm als T-50 offiziell mit Chefkonstrukteur Alexander Dawidenko gestartet. 2007 ging die indische Hindustan Aeronautics (HAL) eine finanzielle 50:50-Partnerschaft mit Suchoi ein, die die Modifikation einer indischen Variante der T-50 zum Ziel hatte, die die Bezeichnung FGFA-Projekt trug. Im Gegensatz zur russischen war die indische Version als Doppelsitzer geplant, was einer spezifischen Vorgabe der indischen Luftstreitkräfte entsprach. Obwohl sich Indien zur Hälfte an den Kosten beteiligte, erhielt es nicht die Konstruktionsdetails, die es sich ursprünglich versprochen hatte, und die Arbeitsteilung wurde ebenfalls verringert. Nicht namentlich genannten indischen Militärs zufolge wollte Indien deshalb zur Verminderung der Importquote anstatt der ursprünglich vorgesehenen 127 Flugzeuge nur knapp 70 beschaffen. Schließlich stieg Indien nach wiederholten Budget- und Terminüberschreitungen im Frühling 2018 aus dem Projekt aus. Russland würde gemäß Bericht der Iswestija im Juni 2016 das Flugzeug auch Algerien und Vietnam verkaufen, um auf diese Art die Herstellungskosten zu senken. Der Tarnkappenjäger wurde erstmals im August 2011 auf der internationalen Luftfahrtmesse MAKS in Schukowski bei Moskau einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert. Die beiden dort vorgeführten Prototypen zeigten dabei (zum Beispiel am Heckradar) konstruktive Unterschiede. Bei einem der Flüge der T-50-1 musste der Start wegen Triebwerksproblemen abgebrochen werden. Die ursprünglich zwischen 2016 und 2020 vorgesehene Auslieferung von 52 Flugzeugen wurde auf vorerst 12 Bestellungen reduziert. Diese 12 Flugzeuge sollen von der Luftwaffe getestet werden, weitere Bestellungen werden sich nach den finanziellen Möglichkeiten richten. Im Mai 2017 erklärte der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu, dass die Su-57 nicht vor 2019 in Dienst gestellt werden würde und im Juli 2018 wurde der Auftrag für 12 Maschinen bestätigt. Der stellvertretende russische Verteidigungsminister Juri Borissow erklärte dazu, dass sich eine Produktion in größerer Zahl nicht aufdränge, solange die Fähigkeiten der übrigen Flugzeuge der Luftwaffe ausreichten und keine Eile zur Einführung der Su-57 bestünde. Russische Medien berichteten im April 2019, das erste Flugzeug solle 2019 zu einem noch festzulegenden Regiment des südlichen Verteidigungsdistrikts stoßen, gefolgt von einem zweiten Flugzeug im Jahr 2020. Am 15. Mai 2019 wurde die Beschaffung von 76 Flugzeugen anstatt nur deren 16 bis ins Jahr 2028 angekündigt, was vom Kommersant als größtes Beschaffungsgeschäft in der russischen Luftfahrt eingeschätzt wurde. Das zweite Serienexemplar soll Mitte 2020 ausgeliefert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Testprogramm.", "content": "Am 29. Januar 2010 startete die T-50-1 (taktische Nummer codice_1) vom Flugplatz Dsjomgi in Komsomolsk am Amur mit Suchoi-Testpilot Sergei Bogdan zu ihrem ursprünglich für 2006 geplanten Erstflug. Neben dem Prototyp T-50-1 werden zu Boden- und Festigkeitserprobungen auch drei nichtfliegende Exemplare eingesetzt. Dies sind die Bruchzellen T-50-0 und T-50-KPO und die vollmaßstäbliche Attrappe T-50-KNS. Am 3. März 2011 hob der zweite Prototyp T-50-2 (codice_2) bei KnAAPO in Komsomolsk am Amur zu seinem Erstflug ab. Bei Tests in der Woche vor dem 14. März 2011 erreichte die T-50 Überschallgeschwindigkeit. Am 22. November 2011 hob der dritte Prototyp T-50-3 (codice_3) bei KnAAPO in Komsomolsk am Amur zu seinem Erstflug ab. Am 12. Dezember 2012 folgte der vierte Prototyp T-50-4 (codice_4). Der fünfte Prototyp stieg am 28. Oktober 2013 zum ersten Mal in die Luft. Am 21. Februar 2014 wurde ein Prototyp an das Staatliche Flugerprobungszentrum der Luftwaffe in Achtubinsk übergeben. Um den 20. Oktober 2016 begann der neunte Prototyp sein Flugprogramm. Am 5. Dezember 2017 absolvierte der zweite Prototyp „052“ einen siebzehnminütigen Flug mit dem zukünftigen Standardtriebwerk der Su-57, dem „Isdelije 30“. Bei diesem Flug war eines der beiden Saturn-117-Triebwerke gegen das neue ausgetauscht worden. Die Indian Air Force hatte die Auslieferung der ersten Maschine zu Erprobungen für das Jahr 2014 erwartet. Der Zeitplan dazu konnte jedoch nicht eingehalten werden. Am 21. Februar 2018 trafen zwei Su-57 auf dem Militärflugplatz Hmeimim in Syrien ein. Am 1. März 2018 gab das russische Verteidigungsministerium bekannt, dass die zwei Su-57 zweitägige Tests sowie Kampfeinsätze absolviert hatten. Dieser Verlautbarung zufolge waren die beiden Su-57 bereits im Februar wieder nach Russland zurückgekehrt.", "section_level": 2}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Da es bisher keine zuverlässigen Informationen über die Spezifikationen der Su-57 gibt, sind nur bestimmte Anforderungen bekannt. Das Flugzeug ist als Blended Wing Body ausgeführt. Im Gegensatz zur MiG 1.44 wurde auf Canards verzichtet und stattdessen eine klassische Konfiguration aus Deltaflügeln mit Höhenrudern gewählt. In den vorgezogenen Tragflächenwurzeln sind bewegliche Vorderkantenklappen integriert, um den maximalen Anstellwinkel zu erhöhen. Die Seitenruder stehen in V-Stellung und sind als Pendelseitenleitwerk analog zu denen der Lockheed F-117 ausgeführt, wie aus den bisher veröffentlichten Aufnahmen zweifelsfrei zu entnehmen ist. Ein Teil der Bewaffnung wird intern in zwei 4,6 × 1,1 m großen Waffenschächten mitgeführt, um Radarquerschnitt (RCS) und Luftwiderstand der Maschine zu reduzieren. Für den Einsatz moderner Luft-Boden-Raketen und Seezielflugkörper, die nicht in den internen Waffenschächten Aufnahme finden, stehen offensichtlich jeweils zwei Unterflügelstationen zur Verfügung. Die Aufhängepunkte sind in den veröffentlichten Risszeichnungen deutlich erkennbar. Eine externe Waffenführung erhöht die Radarsignatur. Diese liegt offiziellen Angaben zufolge bei 0,5 m2. Ursprünglich war für die Su-57 ein Triebwerk mit etwa 170 kN Schub, wie etwa das bereits bei der MiG 1.44 eingesetzte Saturn AL-41F (mit Schubvektorsteuerung) vorgesehen. Dies musste jedoch verworfen werden, da das Triebwerk zu groß war. Es gab noch weitere Gründe, die gegen das AL-41F sprachen. So wünschte sich das Verteidigungsministerium für den neuen Kampfjet ein Triebwerk mit deutlich höherer Lebensdauer und Plasmazündung. Auf der MAKS 2009 sagte Alexander Nikolajewitsch Selin, der Oberbefehlshaber der russischen Luftstreitkräfte, am 20. August 2009, dass die Su-57 unter Triebwerksproblemen leide. Deshalb werde nun das Saturn-117-Triebwerk (auch als Isdelije 117 oder Saturn AL-41F1 bekannt) eingebaut, das als vereinfachte Version bereits für die Su-35S „Flanker-E“ verwendet wird (Saturn-117S oder AL-41F1A). Für spätere Serienmaschinen sollten Sojus und NPO Saturn neue Triebwerke mit bis zu 190 kN Schub entwickeln, möglicherweise auf Basis des AL-31FM3-Triebwerks. Wegen der Verwendung des kleineren und damit gegenüber dem AL-41 auch leistungsschwächeren Triebwerks kann die Su-57 ihr volles Leistungspotenzial vorerst nicht ausschöpfen. Dies würde sich erst mit dem neuen Triebwerk ändern, das ab 2020 zur Verfügung stehen soll. Letztendlich entwickelt NPO Saturn alleine seit 2011 das neue Triebwerk „Isdelije 30“ (Erzeugnis 30). Obwohl es etwas länger ist als das Saturn AL-41F1, soll es dennoch leichter und einfacher in der Wartung sein, sowie ohne große Anpassungen der Flugzelle in die Su-57 einbaubar sein. Es besteht aus einem dreistufigen Niederdruckverdichter, einem fünfstufigen Hochdruckverdichter sowie jeweils nur einer Stufe für die Hoch- und Niederdruckturbinen. Die Schubkraft ohne Nachbrenner liegt bei 118 kN, die mit Nachbrenner bei 168 kN (ältere Quellen geben 107/176 kN an). Im November 2016 absolvierte das neue Triebwerk den ersten Prüfstandslauf, am 5. Dezember folgte der erste Testflug im Prototyp T-50-2. Über die Avionik ist bisher wenig bekannt. Auf der MAKS 2009 wurde erstmals das Radar der Su-57 gezeigt. Dabei handelt es sich um das aus etwa 1500 Sender/Empfänger-Modulen bestehende AESA-N050-Radar. Es ist das zweite AESA-Radar russischer Produktion. Alle weiteren Spezifikationen sind bisher noch unbekannt. Zu dem Komplex sollen noch im L-Band (1–2 GHz) arbeitende Antennen in den Tragflächenvorderkanten gehören. Bei Frequenzen unter 2 GHz sind die meisten radarabsorbierenden Materialien weniger wirksam.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "\"Die Daten sind prognostiziert, da die Leistungsdaten noch nicht veröffentlicht wurden\"", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Als Bordkanone kommt eine Weiterentwicklung der 30-mm-Maschinenkanone Grjasew-Schipunow GSch-301 zum Einsatz. Sie ist auf der Steuerbordseite installiert, wiegt nur 50 kg und hat den GRAU-Index 9-A1-4071K. Ihre Kadenz beträgt 1800 Schuss/min. Bei einer Waffenzuladung von 7500 kg in zwei Waffenschächten für Kurzstrecken-Luft-Luft-Lenkwaffen beim LEREX/Flügelübergang, dazu zwei internen Hauptwaffenschächten mit einer unbekannten Anzahl interner sowie sechs externen Aufhängepunkten lässt sich folgende Bewaffnung annehmen:", "section_level": 1}, {"title": "Geplante Waffenzuladung an externen Aufhängepunkten.", "content": "Die Su-57 verfügt über jeweils zwei externe Aufhängepunkte pro Tragfläche und einen Aufhängepunkt an jedem Triebwerkskanal.", "section_level": 2}, {"title": "Varianten.", "content": "Auf der MAKS 2019 wurde die Exportvariante Su-57E vorgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Am 10. Juni 2014 fing der rechte Lufteinlauf des Prototyps T-50-5 während des Landeanflugs Feuer, das nach der Landung schnell gelöscht werden konnte. Menschen kamen nicht zu Schaden. Das Flugzeug wurde später mit Teilen des begonnenen Prototyps T-50-6 repariert, auf den dafür verzichtet wurde. Dieses Testflugzeug besaß eine vollständige Ausstattung. Am 24. Dezember 2019 stürzte die erste Serienmaschine während des Abnahmetests ab, der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten. Als wahrscheinliche Ursache wurde Steuerungsversagen und anschließender Übergang ins Flachtrudeln gemeldet, die Flugschreiber konnten geborgen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Suchoi Su-57 (, NATO-Codename: \"Felon\") ist ein russisches Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug. Es entstand aufgrund der Anforderungen der russischen Luftstreitkräfte für ein zweistrahliges Mehrzweckjagdflugzeug der fünften Generation im Rahmen des „PAK-FA-Programms“ (), das mittelfristig die Suchoi Su-27 ersetzen soll. Bis zur Vergabe der offiziellen militärischen Bezeichnung Su-57 im August 2017 war der Typ unter der Werksprototypenbezeichnung Suchoi T-50 bekannt. ", "tgt_summary": null, "id": 656073} {"src_title": "Steyrtalbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Chorherr studierte Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Umweltökonomie an der Wirtschaftsuniversität Wien, an der er seit 1987 auch lehrt. Er ist Gründer und war Vorstand des Vereins „S2arch - Social Sustainable Architecture“, der in Südafrika Entwicklungsprojekte betreibt. Im Jahr 2000 wirkte Chorherr an der Gründung des privaten Lernzentrums \"Walz\" in Wien mit, das seit 2002 als Schule mit Öffentlichkeitsrecht anerkannt ist. 2008 gründete er in Südafrika das \"Ithuba Skills College\", eine Schule in einer Township südöstlich von Johannesburg. Im Oktober 2017 wurde durch Veröffentlichungen der Tageszeitung Kurier bekannt, dass Chorherrs Verein von Immobilieninvestoren teilweise sehr hohe Spendenbeträge erhielt. Hervorgehoben wurden Zahlungen durch einen früheren Manager des Londoner Hedgefonds Lawnsdowne (EUR 300.000), die Signa Holding GmbH sowie eine Finanzberatungsfirma (je EUR 100.000), an der zum damaligen Zeitpunkt auch Michael Tojner, Investor des umstrittenen Hochhausprojekts „Heumarkt neu“, minderheitsbeteiligt war. Gegen Chorherr wurde Anzeige bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen Amtsmissbrauchs und verbotener Geschenkannahme eingebracht. Auch Chorherr hat Klagen gegen die Verbreitung der Korruptionsvorwürfe angekündigt, diese wurden allerdings auch nach Wochen noch nicht eingebracht. Im Februar 2018 wurde bekannt, dass Chorherr alle seinen Funktionen im Verein \"s2arch\" zurückgelegt hat. Im März 2019 stellte der Wiener Stadtrechnungshof fest, dass die Förderungen für Chorherrs Verein \"s2arch\" in Höhe von jährlich EUR 50.000 nicht nach den internen Vorgaben für Nichtregierungsorganisationen, sondern ohne Ausschreibung als ‚Sonderprojekt‘ erfolgte. Der Verein bekam diese Förderungen acht Jahre lang ohne seine Leistungen ausreichend nachzuweisen, da die zuständige MA27 die Weisung erhalten hatte, fehlende Unterlagen nur einmal zu urgieren und danach das Fehlen sanktionslos zu akzeptieren. Aufgrund fehlender Unterlagen war auch eine Überprüfung der Reisekosten nicht möglich. Im Juni 2019 gab Chorherr eine Kooperation mit dem Immobilienunternehmer Erwin Soravia bekannt. Im September 2019 wurde bekannt, dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Einschau in Akten der MA 21 im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen Chorherr und sieben andere Personen wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs, der Bestechlichkeit und Bestechung nahm. Ende 2019 eröffnete Chorherr gemeinsam mit Helmut Gragger eine Bio Holzofen-Bäckerei im Nordbahnviertel in Wien. Sein Vater war der langjährige Chefredakteur der österreichischen Tageszeitung \"Die Presse\", Thomas Chorherr. Christoph Chorherr ist Leutnant der Miliz des österreichischen Bundesheeres.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Von 1997 an war Chorherr Gemeinderat und Landtagsabgeordneter in Wien. Seit der Landtagswahl 2001, aus der die Sozialdemokraten mit absoluter Mehrheit hervorgingen, hat Chorherr mit diesen über 50 rot-grüne Projekte verhandelt und teilweise umgesetzt. Zu diesen zählen etwa ein Biomassekraftwerk und Passivhaussiedlungen. Ab der Gemeinderatswahl 2010, nach der die Grünen mit der SPÖ die erste rot-grüne Landesregierung bildeten, war Chorherr stellvertretender Vorsitzender des Gemeinderatsausschusses für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung sowie Mitglied im Gemeinderatsausschuss für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung. Außerdem war er Sprecher für Stadtplanung der Wiener Grünen. Bei den Wiener Gemeinderatswahlen im Herbst 2005 erreichte Chorherr die größte Anzahl an Vorzugsstimmen aller Nicht-Spitzenkandidaten, was neben Diskussionsveranstaltungen auf die Popularität seines Weblogs zurückzuführen ist und auch als Votum für den Realo-Flügel der Wiener Grünen gewertet wurde. Am 27. Februar 2019 legte er sein Landtags- und Gemeinderatsmandat zurück, für ihn rückte Ursula Berner nach. Im September 2019 legte Chorherr wegen der Spenden-Vorwürfe seine Mitgliedschaft bei den Grünen zurück. Christoph Chorherr ist weiterhin als Redner auf politischen Veranstaltungen, wie den kommunalen Sommergesprächen, aktiv.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Christoph Chorherr fährt Hochrad.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christoph Chorherr (* 9. Dezember 1960 in Wien) ist ein ehemaliger österreichischer Politiker. Von 1991 bis 1996 war Chorherr der erste nicht-amtsführende Stadtrat der Grünen in Wien. Von März 1996 bis Dezember 1997 war er Bundessprecher der Grünen und von 1997 bis 2004 Klubobmann der Wiener Grünen. Chorherr war von 1997 bis 27. Februar 2019 Gemeinderat und Landtagsabgeordneter in Wien. Im September 2019 trat er, nachdem das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung aufgrund einer anonymen Anzeige Ermittlungen gegen ihn aufgenommen hatte, aus der Partei aus.", "tgt_summary": null, "id": 442922} {"src_title": "Carl Frederik Aagaard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "Gegründet wurde die Firma im Januar 1954 als \"Ha Dong-hwan Motor Workshop\", der Jeeps für die United States Army herstellte. 1963 verschmolz diese Firma mit der erst 1962 gegründeten \"Dongbang Motor Co., Ltd.\" zur \"Ha Dong-hwan Motor Co., Ltd\". Mit dem Bus \"H7H R-66\" startete 1966 das Exportgeschäft. Eine Quelle gibt an, dass der Markenname von 1954 bis 1988 \"Dong-A\" lautete. Eine andere Quelle nennt als frühere Markennamen \"Ha Dong-hwan\" von 1954 bis 1977 sowie \"Dong-A\" von 1977 bis 1988. Die \"Shinjin Motor Co.\" (nicht zu verwechseln mit Shinjin Motors) gründete im Jahr 1974 mit AMC das Joint Venture \"Shinjin Jeep Motors\", das 1979 in \"Shinjin Motor Co.\" umbenannt und 1981 zu \"Geohwa Co.\" wurde. Dieses Unternehmen wurde 1985 mit Dong-A fusioniert. Ab 1976 baute Ha Dong-hwan Spezialfahrzeuge. Das Unternehmen wurde 1977 in \"Dong-A Motor\" umbenannt. 1983 hat man den Modellnamen \"Korando\" von den Jeeps von Shinjin übernommen. Im November 1986 stieg die SsangYong Group ins Unternehmen ein, übernahm den britischen Spezialfahrzeugehersteller Panther Westwinds und änderte den Firmennamen nochmals in \"SsangYong Motor\". 1991 wurde eine Technologiepartnerschaft mit Daimler-Benz vereinbart, die sich über verschiedene Vereinbarungen erstreckte und Januar 1993 zu einer 5 %-Beteiligung führte. Es gab Vereinbarungen über die Entwicklung von Kleintransportern (Februar 1991), Ottomotoren (Oktober 1992), Personenwagen (Februar 1993) und Dieselmotoren (November 1993). 1997 kaufte Daewoo Motors schließlich die Anteilsmehrheit am Unternehmen, wodurch SsangYong-Fahrzeuge und somit auch Mercedes-Benz-Nachbauten als baugleiche Modelle unter dem Markennamen Daewoo (Badge-Engineering) angeboten wurden. Schon im Jahr 2000 verkaufte Daewoo SsangYong, weil der Mischkonzern (\"korean.\" Jaebeol) selbst in finanzielle Probleme kam. Ende Oktober 2004 übernahm schließlich der chinesische Automobilhersteller \"SAIC\" (Shanghai Automotive Industry Corporation) 48,9 % der Anteile an der \"SsangYong Motors Company\". Am 9. Januar 2009 wurde beim Bezirksgericht Seoul Gläubigerschutz für SsangYong beantragt. Vier Tage später wurde die Produktion vorübergehend eingestellt, weil das Unternehmen aufgrund von Liquiditätsschwierigkeiten die Zulieferbetriebe nicht mehr bezahlen konnte. Am 5. Februar wurde die Produktion in den Werken Pyeongtaek und Changwon jedoch wieder aufgenommen. Die indische Mahindra & Mahindra Limited gab am 23. August 2010 bekannt, ein Memorandum of Understanding zur Übernahme der Mehrheit der SsangYong Motor Company abgegeben zu haben. Im Februar 2011 wurde die Transaktion vollzogen. \"Siehe auch: \"", "section_level": 1}], "src_summary": "SsangYong Motor (\"koreanisch:\" ssangyong – Zwillingsdrache) ist der viertgrößte südkoreanische Automobilhersteller. Seit 2011 befindet er sich mehrheitlich im Besitz der indischen Mahindra & Mahindra Limited.", "tgt_summary": null, "id": 1488444} {"src_title": "Charles Bourseul", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Name \"Dimmalætting\" setzt sich zusammen aus \"dimmi\" (Dunkelheit) und \"lætting\", einer Substantivierung von \"lætta\" (lassen, leicht machen). \"Dimmið lættir\" bedeutet „es wird Tag“ (wörtlich: „die Dunkelheit lässt nach“). Der Zeitungsname stammt von V. U. Hammershaimb und gilt als einer der frühen eigenständigen Neologismen der färöischen Sprache.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Ausgabe der „Dimma“ erschien nach einer Probenummer vom 8. Dezember 1877 am 5. Januar 1878. Ab Gründung des unionistischen Sambandsflokkurin 1906 war Dimma dessen Parteizeitung, bezeichnet sich aber seit 1995 als politisch unabhängig. Bis 2005 war allerdings der Chefredakteur der Zeitung noch automatisch im Parteivorstand des Sambandsflokkurin vertreten. Der färöische Name war anfangs klein gedruckt vor dem dänischen Amtstidene for Færøerne (Kreiszeitung für die Färöer). Entsprechend hieß der bereits 1877 gegründete Verlag \"A/S Færø Amtstidendes Bogtrykkeri\", heute aber \"P/F Dimmalætting\". Die Artikel waren in den Anfangsjahren nur in dänischer Sprache verfasst; von 1910 bis 1947 war die Zeitung zweisprachig, seither überwog das Färöische. Bis 1911 erschien die Zeitung nur samstags, dann auch mittwochs. Ab den 1920er Jahren gab es sechs statt der bis dahin vier Seiten. Nach 1970 stieg die Seitenzahl auf acht oder mehr. Eine dritte Ausgabe kam hinzu und seit September 1996 erschien sie fünfmal in der Woche von Dienstag bis Samstag. Im November 2004 wurde die Erscheinungsweise auf Montag- bis Freitagabend umgestellt. Seit Mitte März 2005 wurde sie im Kleinformat publiziert. Die \"Dienstagsausgabe\" wurde seit dem 5. April 2005 als Antwort auf konkurrierende Anzeigenblätter kostenlos an alle Haushalte auf den Färöern verteilt. Nachdem die redaktionellen Inhalte der Website \"dimma.fo\" anfangs nur Abonnenten zugänglich waren, waren sie seit 2008 für jedermann einsehbar. Anfang 2010 erfolgte eine Änderung in der Eigentümerstruktur, mit der die Anteile der Familie Samuelsen durch die Investitionsgesellschaft \"Løkir\" übernommen wurden. Lisbeth Lindenskov Petersen, eine Tochter von Georg Lindenskov Samuelsen, war bis zu diesem Zeitpunkt der größte Anteilseigner der Zeitung gewesen. Die Dimma hatte bis zur Insolvenz im Jahr 2013 eine Auflage von landesweit 8.500 Exemplaren (1991 noch 13.300) und erschien fünfmal wöchentlich.", "section_level": 1}, {"title": "Blattleitung.", "content": "Von den vielen Leitern, die die Zeitung im Laufe ihrer über 100-jährigen Geschichte hatte, ist Georg Lindenskov Samuelsen besonders hervorzuheben. Er arbeitete praktisch sein ganzes Leben lang für die Zeitung und stand fast ein halbes Jahrhundert lang an der Spitze des Blattes. Zudem war er viele Jahre beim Verfassen der Artikel völlig auf sich allein gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Druckerei.", "content": "Zum Verlag der Tageszeitung gehörten die Werbeagentur \"Team 85\" und die Druckerei \"Prentmiðstøðin\". Prentmiðstøðin ist mittlerweile in den Besitz von u. a. Sosialurin übergegangen. Die Druckerei verfügt über die einzige Rotationspresse auf den Färöern. Dort wird auch das frühere Konkurrenzblatt \"Sosialurin\" gedruckt. Die Druckerei von Dimmalætting fusionierte 2004 mit \"Hestprent\" zu \"Føroyaprent\". Føroyaprent übernahm von Dimmalætting auch Gebäude und Einrichtung am Hoyvíksvegur. Im Apríl 2010 verkaufte Dimmalætting seine Eigentümeranteile an p/f Hestoy. Seit April 2008 gehörte die wöchentlich erscheinende Wirtschaftszeitung \"Vinnuvitan\" zusammen mit dem kostenlosen Anzeigenblatt Vikublaðið ebenfalls zum Verlag. Vinnuvitan erscheint inzwischen lediglich noch als Online-Ausgabe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dimmalætting [] (färöisch für „Morgendämmerung“), umgangssprachlich „Dimma“, ist eine färöische Wochenzeitung. Bis zur Insolvenz im Herbst 2013 war sie die älteste und größte Tageszeitung der Färöer mit Sitz in Tórshavn. Mit der Ausgabe vom 13. September 2013 wurde ihr bisheriges Erscheinen eingestellt. Seit Ende 2014 erscheint das Blatt wieder, nun als Wochenzeitung an jedem Freitag.", "tgt_summary": null, "id": 65251} {"src_title": "Madagaskar-Zwergohreule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Waltraud (oft auch als \"Waltraut\" geschrieben) entstammte dem Königsgeschlecht der Merowinger und kam aus einer Familie, aus der viele Heilige hervorgingen. Ihre Eltern waren der Graf Walbert und die Hl. Bertila, ihre Schwester die Hl. Adelgundis. Sie wurde mit dem Grafen von Hennegau, Vinzenz Madelgarius vermählt, einem Hofbeamten des Königs Dagobert I., der später auch als Heiliger bezeichnet wurde, und hatte vier Kinder. Das älteste war der Hl. Landricus, der Abt der von seinem Vater gegründeten Klöster in Soignies und Hautmont in Nordfrankreich wurde, wahrscheinlich Missionsbischof im Gebiet um Brüssel war und um 700 starb. Das zweite war die Hl. Medelberta, die Äbtissin von Maubeuge war und 705 starb. Das dritte Kind war die Hl. Adeltrud, die ihrer Tante Adelgundis als Äbtissin von Maubeuge folgte. Das vierte Kind war der heilige Dentelin, der im Alter von sieben Jahren starb. Nachdem ihr Mann Vinzenz Madelgarius in das von ihm selbst gegründete Kloster Hautmont bei Maubeuge eingetreten war, nahm Waltraud zwei Jahre danach um 656 selbst den Schleier. Sie gründete in \"Castrilocus\" eine Benediktinerinnen-Abtei, um die die heutige Stadt Mons entstand, und leitete sie selbst als Äbtissin. An Waltraud erinnert in Mons noch heute die gotische Stiftskirche \"Sainte-Waudru\", in der sie auch beigesetzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Legende.", "content": "Die Legende besagt, dass Waltraud, bevor sie den Schleier nahm, von großer Gewissensangst befallen wurde, dass ihr Eintritt ins Kloster ihr als Unrecht ausgelegt werden könne. Ihr erschien aber ein Engel, der ihr Trost und Mut zusprach. Daraufhin ging sie ihren Weg mit solcher Treue und Standhaftigkeit, dass sich allenthalben der Ruf der Heiligkeit von ihr verbreitet habe. Auch die Gabe, vor allem kranke Kinder auf wundersame Weise zu heilen als auch Arme zu unterstützen, wobei sich die Gaben unter ihren Händen vermehrten, wurde ihr zugeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenktag.", "content": "Ihr Gedenktag ist der 9. April, in Mons wird die Übertragung ihrer Gebeine am 12. August gefeiert. Alljährlich zu Trinitatis werden ihre Reliquien anlässlich des Volksfestes Ducasse de Mons in einer großen Prozession durch Mons geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Bauernregel.", "content": "Die dem Namenstag entsprechende Bauernregel lautet:", "section_level": 1}, {"title": "Ikonografie.", "content": "Die Heilige Waltraud gilt als Schutzpatronin der Stadt Mons, in Casteau trägt ein Heilbrunnen ihren Namen. Sie wird mit einem Kirchenmodell oder mit einem Mantel, mit dem sie ihre vier Kinder schützt, dargestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Waltraud von Mons (auch \"Waldetrudis\", französisch \"Sainte Waudru\"), (* Anfang des 7. Jahrhunderts im heutigen Frankreich; † 9. April um 688 in Mons) ist eine Heilige der katholischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 15552} {"src_title": "Veilchenente", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anwendungsbereich und Ansatz.", "content": "IAS 16 regelt die Bilanzierung des Sachanlagevermögens () eines Unternehmens. Die Vermögenswerte müssen vom Unternehmen zur Herstellung von Produkten oder Dienstleistungen, zur Vermietung oder für administrative Zwecke gehalten werden. Die Vermögenswerte müssen weiter voraussichtlich länger als ein Jahr genutzt werden. Ausgenommen vom IAS 16 sind biologische Vermögenswerte (IAS 41), Abbau- und Schürfrechte (IFRS 6), sowie Vermögenswerte, die zum Verkauf bestimmt sind (IFRS 5). Die Zugangsbewertung von Leasinggegenständen, die beim Leasingnehmer bilanziert werden, ist im IAS 17 geregelt. Für Immobilien, die als Finanzanlagen gehalten werden (sogenannte ), gilt IAS 40.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zugangsbewertung.", "content": "Die Zugangsbewertung eines Vermögenswertes im Sinne des IAS 16 erfolgt, wie im deutschen Bilanzrecht, in Höhe der Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Zu den Anschaffungskosten gehören: Eine Besonderheit im Vergleich zur Rechnungslegung nach Handelsgesetzbuch (HGB) ist die Aktivierung von Rückbauverpflichtungen als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten gem. IAS 16.16 c. Nicht zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten gehören gemäß IAS 16.19: Regelmäßige Wartungskosten und Reparaturen dürfen nach IAS 16.12 nicht aktiviert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Folgebewertung.", "content": "Bei der Folgebewertung gibt es ein Wahlrecht zwischen dem (fortgeführte Anschaffungs- oder Herstellungskosten) und dem (Neubewertungsmethode). Bei dem \"cost model\" sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um die planmäßige und/oder außerplanmäßige Abschreibung zu vermindern (IAS 16.30). Bei dem \"revaluation model\" erfolgt die Bewertung mit dem abzüglich planmäßiger oder außerplanmäßiger Abschreibungen (IAS 16.31).", "section_level": 2}, {"title": "Planmäßige Abschreibung.", "content": "Fortgeführte Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden auf Basis einer Neubewertung zu Verkehrswerten () ermittelt. Der Verkehrswert- oder Neubewertungsansatz ist aber nur zulässig, wenn dieser Wert verlässlich ermittelt werden kann. Außerdem ist zu beachten, dass der Verkehrswert dann auf die gesamte Kategorie der Vermögenswerte angewendet werden muss, d. h., es ist nicht zulässig ein Gebäude mit dem Verkehrswert anzusetzen und das andere mit den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Die Möglichkeit, Sachanlagen zu Verkehrswerten zu bilanzieren, stellt eine im deutschen Bilanzrecht unbekannte Möglichkeit der Folgebewertung dar. Ein weiterer Schwerpunkt im IAS 16 stellt der so genannte Komponentenansatz dar. Er besagt, dass jeder identifizierbare Bestandteil einer Sachanlage mit seiner spezifischen Nutzungsdauer abgeschrieben werden muss, z. B. werden die Triebwerke eines Flugzeugs mit einer anderen Nutzungsdauer abgeschrieben als das Flugzeug selbst, wenn sich die tatsächliche Nutzungsdauer unterscheidet.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen und Geltung in der Europäischen Union.", "content": "Die derzeit gültige Version des IAS 16 datiert von 2003 und ist am 1. Januar 2005 in Kraft getreten. Diese Version gilt mit Verordnung der Europäischen Kommission vom 29. Dezember 2004 ab dem 1. Januar 2005 auch in der Europäischen Union; (vgl. auch: International Accounting Standards).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der International Accounting Standard 16 (\"IAS 16\") ist ein Rechnungslegungsstandard des International Accounting Standards Board (IASB). Er gehört zu den International Accounting Standards und enthält Regelungen zur Bilanzierung von Sachanlagen.", "tgt_summary": null, "id": 679360} {"src_title": "Claudius Florimund Mercy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte und Frühmittelalter.", "content": "Archäologische Funde belegen eine Besiedlung seit der Römerzeit. Auch der Name wird vom lateinischen Namen \"Paternus\" hergeleitet. Ab dem 5. Jahrhundert war Pfeddersheim im Besitz fränkischer Könige. Sie bauten den Ort aus. Die älteste erhaltene Erwähnung von Pfeddersheim stammt aus einer Urkunde von 754 n. Chr. Bischof Chrodegang von Metz verlieh mit ihr der Abtei Gorze Güter, darunter Seit dem 10. Jahrhundert bestand nördlich des Ortes das Benediktinerkloster St. Georgenberg, als Filiale der Abtei Gorze.", "section_level": 2}, {"title": "Hochmittelalter.", "content": "Um 1300 bekam Pfeddersheim von König Albrecht I. Stadtrechte verliehen. Die Stadt wurde schließlich so wohlhabend und bedeutend, dass sie neben Städten wie Frankfurt, Mainz, Straßburg und Worms dem Rheinischen Städtebund von 1381 angehörte. Im Rahmen des Städtebundes fand 1388 die \"Schlacht von Pfeddersheim\" statt. Im Juli 1460 kam es im Rahmen der Mainzer Stiftsfehde zu einer weiteren \"Schlacht von Pfeddersheim\". 1465 gab der König in dem Ausgleich, der die Mainzer Stiftsfehde beendete, seine Stadtherrschaft an die Kurpfalz ab.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Neuzeit.", "content": "Erneut 1525 wurde die Stadt im Zuge des deutschen Bauernkrieges von kriegerischen Ereignissen heimgesucht. Am 23./24. Juni 1525 war die Stadt Schauplatz der Schlacht bei Pfeddersheim. Bauern hatten die Stadt besetzt, die Stadtbürger sich mit den Bauern solidarisiert. Die Stadt wurde vom gegnerischen Militär eingekreist. Ein Ausfall misslang und tausende Bauern und Stadtbürger fanden in der Schlacht den Tod. Gemeinsam mit Worms unterwarf die Stadt sich dem Kurfürsten Ludwig V. von der Pfalz. Weite Gebiete des heutigen Rheinland-Pfalz wurden protestantisch. Nach den Zerstörungen während des Dreißigjährigen Kriegs und vor allem des Pfälzischen Erbfolgekrieges 1689 blieb Pfeddersheim eine relativ kleine Gemeinde. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Pfeddersheim zum kurpfälzischen Oberamt Alzey. Nach 1792 wurde die Region im Ersten Revolutionskrieg von französischen Truppen besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte Pfeddersheim zum französischen Departement Donnersberg und war Verwaltungssitz (chef-lieu) des Kantons Pfeddersheim, der 24 Gemeinden umfasste.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Aufgrund der Vereinbarungen des Wiener Kongresses (1815) und einem mit Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrags kam die Stadt als Teil von Rheinhessen 1816 zum Großherzogtum Hessen. 1874 wurden die Stadtrechte wegen der zu geringen Einwohnerzahl aberkannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Pfeddersheim innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz und gehörte zum Landkreis Worms im Regierungsbezirk Rheinhessen. Zur 1200-Jahr-Feier 1954 wurde Pfeddersheim wieder Stadt, ging aber mit der Eingemeindung am 7. Juni 1969 in Worms auf. Eine Klage vor dem Koblenzer Verwaltungsgericht dagegen war nicht erfolgreich. 1993 waren Familienstreitigkeiten in Pfeddersheim der Ausgangspunkt der „Wormser Prozesse“.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ortsbeirat.", "content": "Für den Stadtteil Worms-Pfeddersheim wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören 15 Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher. Zum Ortsbeirat siehe die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Worms.", "section_level": 2}, {"title": "Ortsvorsteher.", "content": "Ortsvorsteher ist Jens Thill (SPD). Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 konnte er sich mit einem Stimmenanteil von 52,5 % durchsetzen, nachdem bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich fünf Kandidaten die notwendige Mehrheit erreicht hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pfeddersheimer Markt.", "content": "Beim jährlich stattfinden Pfeddersheimer Markt wird am Tag der Eröffnung (freitags) der „Pfeddersheimer Winzerborsch“ und seine Begleitdame, die Pfeddersheimer Marktfraa, gekrönt. Als \"Krone\" erhält die Marktfraa einen Blumenkranz, der an den Kranz – welcher beim schwedischen Luciafest die heilige Lucia trägt – erinnert. Den Winzerborsch erkennt man an seinem typisch traditionellem Winzerhemd sowie seiner traditionellen Winzerschürze.", "section_level": 2}, {"title": "Sport und Vereine.", "content": "Der Fußballverein TSG Pfeddersheim ist in der Region bekannt, seit er von 1992 bis 2000 in der Fußball-Oberliga Südwest spielte und 1996 nur knapp den Aufstieg in die Regionalliga West/Südwest verpasste. In Worms-Pfeddersheim befindet sich außerdem ein öffentliches Freibad.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Am Bahnhof Worms-Pfeddersheim halten stündlich, in den Hauptverkehrszeiten halbstündlich, Regionalbahnen auf der \"Rheinhessenbahn\" (Worms – Alzey – Bingen). Der Stadtteil ist außerdem über die Buslinie 405 in den Öffentlichen Nahverkehr der Stadt angebunden. Worms-Pfeddersheim liegt an der B 47 sowie in unmittelbarer Nähe der Anschlussstelle Worms der A 61, die östlich von Pfeddersheim mit der Talbrücke Pfeddersheim das Tal der Pfrimm überspannt.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaft.", "content": "Pfeddersheim unterhält seit 1966 eine eigene Städtepartnerschaft mit Nolay im Département Côte-d’Or.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die einst freie Reichsstadt Pfeddersheim [Aussprache, im Dialekt ] ist nach zweitausendjähriger eigenständiger Geschichte seit 1969 ein Stadtteil der Stadt Worms mit 6.842 Einwohnern. ", "tgt_summary": null, "id": 453634} {"src_title": "Joachim Standfest", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bezeichnungen.", "content": "Je nachdem welches Medium im künstlerischen Schaffensprozess hauptsächlich eingesetzt wird, wird statt der Bezeichnung \"Medienkunst\" teilweise auch ein Unterbegriff zur Bezeichnung einer eigenen Kunstform verwendet wie z. B. Digitale Kunst (s. a. Digitale Medien), Videokunst, Computerkunst, Roboterkunst oder elektronische Kunst. Bei den letztgenannten Beispielen müssen die jeweiligen technischen Medien/Geräte auch als Namensgeber dieser Kunstformen dienen. Ob sich diese Begriffe auf die Dauer halten werden, ist derzeit offen. Träger oder Vermittler von Kunst können jedoch auch abstrakte Medien wie Computernetze, Computerspiele oder abstrahierende Sprachen wie Programmiersprachen oder Mathematik sein. Die dementsprechenden Kunstrichtungen werden mit Netzkunst, Game Art (englisch Video Game Art und art game), Softwarekunst oder mathematische Kunst bezeichnet. Diese Prozesse können sozialer, technischer oder ästhetischer Natur sein. In diesem Ansatz zeigt sich eine Nähe zur Konzeptkunst. Falls der Prozess im Vordergrund steht (Prozesshafte Kunst), wird zur Bezeichnung der speziellen Kunstform oft die Beschreibung des Prozesses selbst benutzt, wie beispielsweise bei generative Kunst, interaktive Kunst, performative Kunst. In der Medienkunst treten Künstler oft auch als Programmierer und Entwickler von Programmen auf. Viele Medienkünstler sind Autodidakten – beispielsweise auf bildnerischem oder auf technischem/mathematischen Gebiet. Eine medienkünstlerische Ausbildung, die sich explizit auf digital arbeitende Medien ausrichtet, gibt es erst seit wenigen Jahren. Bereits seit den 1970er Jahren gibt es Studiengänge der Medienkunst an zahlreichen deutschen und internationalen Universitäten. Sie alle verfolgen unterschiedliche Richtungen und Ziele.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Medienkunst ist in ihrem Ursprung mit der Entwicklung fotografischer Techniken verbunden (ein Beispiel aus dem 16. Jahrhundert: das Zoetrop). Die ersten zur Medienkunst gerechneten Künstler haben zumeist in der Sparte des Experimentalfilmes gearbeitet, wie Norman McLaren, Evelyn Lambart, Oskar Fischinger, Alexandre Alexeieff, Claire Parker, Len Lye oder Mary Ellen Bute. Nam June Paik, Joseph Beuys und Wolf Vostell, ursprünglich zum Fluxus zählend, sind die bekanntesten Künstler, die mit den Medien Video und Fernsehen gearbeitet haben. In der Geschichte der Computerkunst gelten seit den 60er-Jahren Frieder Nake, Georg Nees und A. Michael Noll sowie konzeptionell seit den 50er-Jahren Max Bense als Pioniere. Aus dem Bereich der Konzeptkunst können Lawrence Weiner, Jeffrey Shaw, Fleischmann & Strauss, Jan-Peter E.R. Sonntag und Peter Weibel zu den Medienkünstlern gerechnet werden. 1979 stellte der Kölnische Kunstverein eine Videoinstallation von Marcel Odenbach aus. Videoinstallationen spielen ab den 1970er-Jahren bei der Durchsetzung der Medienkunst als eine den traditionellen Medien gleichwertige Sparte eine wichtige Rolle. Unter dem Titel \"Kunst und Technologie. Aufbruch in neue Wirklichkeiten\" präsentierte Jürgen Claus 1984 eine wichtige Ausstellung in Bonn (BMFT) mit den Schwerpunkten Holographie, Computerkunst, Video, Kybernetische Skulpturen, Kabel-TV und Bildplatte. Ab den späten 1980er-Jahren beherrschen schließlich Videoarbeiten auf internationalen Ausstellungen wie z. B. der Documenta (Marie Jo Lafontaine z. B. ist schon auf der Documenta 8 vertreten) oder der Biennale in Venedig das Bild und drängen vorübergehend Kunstformen wie die Malerei in den Hintergrund. 1989 organisierte Wulf Herzogenrath im Kölnischen Kunstverein eine Ausstellung \"Video Skulptur retrospektiv und aktuell 1963–1989\". Weitere wichtige Künstler sind die US-Amerikaner Bruce Nauman und Bill Viola. Auf Veranlassung von Wulf Herzogenrath als Direktor der Kunsthalle Bremen initiierte und unterstützte die Bundeskulturstiftung im Jahr 2006 das Projekt \"40jahrevideokunst.de\". Zeitgleich wurden in fünf Museen, unter anderen in der Bremer Kunsthalle, dem Lenbachhaus, München und dem Museum der bildenden Künste Leipzig insgesamt 59 historische und aktuelle Videobänder von 1963 bis heute gezeigt. Inzwischen sind die Arbeiten im Archiv verschiedener Sammlungen und Institutionen temporär zugänglich. Die Geschichte der Medienkunst wird insbesondere durch die 2005 durch Oliver Grau ins Leben gerufene Konferenzserie \"Re: On the Histories of Media, Art, Science and Technology\" erforscht.", "section_level": 1}, {"title": "Institutionen.", "content": "Eine wichtige Rolle für die Durchsetzung der neuen Medien im Kunstbetrieb spielt das 1979 gegründete Festival Ars Electronica in Linz. In Deutschland spielt, seit der Gründung im Jahr 1989, das heute unter der Leitung von Peter Weibel stehende Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe mit seinem Museum, Instituten und der Verbindung zur staatlichen Hochschule für Gestaltung, eine wichtige Rolle für die Fortentwicklung der Medienkunst und der Forschung zu den Medien selbst. Ebenso ist auch das Edith-Russ-Haus für Medienkunst in Oldenburg dem Ausstellungsschwerpunkt Medienkunst verpflichtet. Das 2000 gegründete Haus realisiert nicht nur mehrere Ausstellungen im Jahr, sondern vergibt, ermöglicht durch die Stiftung Niedersachsen, seit 2001 jährlich drei sechsmonatige Arbeitsstipendien an internationale Medienkünstler. Seit 2005 existiert der erste internationale Masterstudiengang MedienKunstGeschichte am Department für Bildwissenschaften der Donau-Universität, und seit 2007 den Bachelorstudiengang Kunst und Multimedia am Department für Kunstpädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Stiftung imai - inter media art institute in Düsseldorf widmet sich seit 2006 dem Vertrieb, der Erhaltung (Konservierung, Restaurierung, Digitalisierung), der Vermittlung sowie der kunstwissenschaftlichen Verschlagwortung von Medienkunst. Der Hartware MedienKunstVerein in Dortmund widmet sich seit 1996 der Präsentation, der Produktion, der Vermittlung und dem Diskurs in diesem Bereich. Seit 2002 wird durch die Kunststiftung NRW der Nam June Paik Award für Medienkunst vergeben. Die Werkleitz Gesellschaft e.V. in Halle (Saale) unterstützt professionelle Künstler und Kunstnachwuchs, realisiert und präsentiert Filmkultur und Medienkunst, vom Kurzspielfilm über Dokumentarfilm bis zu interaktiven Installationen und Internetprojekten. Das jährliche Werkleitz Festival, hervorgegangen aus der Werkleitz Biennale, ist eine wichtige internationale Präsentationsplattform für Film- und Medienkunst in den neuen Bundesländern. Das umfangreiche Stipendien- und Förderprogramm European Media Artists in Residence Exchange, A38 Produktionsstipendium, Werkleitz-Projektförderung, Supported Artist von Werkleitz unterstützt und vernetzt Einzelkünstler aus dem In- und Ausland. Seit 2011 bietet Werkleitz mit der mehrmonatigen Professional Media Master Class die hochkarätigste Praxis-Weiterbildung für Dokumentarfilmer und Medienschaffende in Ost-/Mitteldeutschland. Der Technikverleih im Haus bietet professionelle Ausrüstung für unkommerzielle Film- und Videoproduktionen und steht beratend zur Seite. Werkleitz wird institutionell gefördert vom Land Sachsen-Anhalt. In der Schweiz hat das plug.in bzw. das daraus entstandene Haus für elektronische Künste Basel in Basel Bedeutung bei der Vermittlung zwischen Medienkunst und Öffentlichkeit sowie in der Vernetzung der Medienkünstler. Eine ähnliche Stellung übernimmt das Dock18 für den Raum Zürich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff der Medienkunst bezeichnet künstlerisches Arbeiten, das sich der Medien bedient, die hauptsächlich im 20./21. Jahrhundert entstanden sind, wie beispielsweise Film, Videos, Holographien, Internet, Computer, Mobiltelefonie, Spiele etc. Im Englischen wird der Begriff \"media art\" dagegen teilweise synonym zu \"new media art\" verwendet. \"Neue Medien\" sind hierbei jeweils Träger, Vermittler oder Arbeitsmaterial in der Kunst.", "tgt_summary": null, "id": 219410} {"src_title": "Rheinbahn (Unternehmen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "International fiel Lindh erstmals bei der Juniorenweltmeisterschaft 1986 in Bad Kleinkirchheim auf, als sie die Goldmedaille in der Abfahrt gewann. Eine Woche zuvor hatte sie in dieser Disziplin die US-amerikanische Meisterschaft gewonnen. Am 15. März 1986 kam sie bei der Abfahrt in Colorado erstmals im Weltcup zum Einsatz und holte als 13. die ersten Weltcuppunkte. Verletzungsbedingt konnte sie aber während der Saison 1986/87 kein einziges Rennen bestreiten. Während mehreren Jahren gehörte die eher öffentlichkeitsscheue Lindh zu den beständigsten Fahrerinnen und erzielte regelmäßig Weltcupergebnisse unter den besten Zehn. Im Rahmen der Panamerikanischen Spiele 1990 in Las Leñas gewann sie die Bronzemedaille in der Abfahrt. Neben ihrer extravertierten Teamkollegin Picabo Street fiel sie kaum auf. Dies änderte sich jedoch bei den Olympischen Winterspielen 1992, als sie auf der Piste „Roc de Fer“ in Méribel überraschend die Silbermedaille gewann; auf die kanadische Olympiasiegerin Kerrin Lee-Gartner verlor sie lediglich sechs Hundertstelsekunden. Die Saison 1992/93 musste sie wegen eines Seitenbandrisses nach nur wenigen Rennen vorzeitig beenden. Am 2. Februar 1994 gelang Lindh schließlich in der Sierra Nevada der erste Sieg in einer Weltcup-Abfahrt. Zwei weitere Abfahrten gewann sie im Dezember 1994 in Vail und Lake Louise. Ende der Saison 1994/95 belegte sie den zweiten Platz in der Abfahrts-Weltcupwertung, hinter der überlegenen Picabo Street, die mit einer Ausnahme alle anderen Rennen gewonnen hatte. Bei der Weltmeisterschaft 1996 in der Sierra Nevada wurde sie Dritte in der Abfahrt sowie Fünfte im Super-G. Trotz permanenter Rückenschmerzen entschied sich Lindh, noch ein Jahr weiterzufahren. Es folgte der Höhepunkt ihrer Karriere, die Weltmeisterschaft 1997: In Sestriere gewann sie die Goldmedaille in der Abfahrt, vor der Schweizerin Heidi Zurbriggen und der Schwedin Pernilla Wiberg. Den Abschluss ihrer Karriere bildeten die US-amerikanischen Meisterschaften im März 1997, bei denen sie die Titel in der Abfahrt und im Super-G gewann. Nach ihrem Rücktritt setzte Lindh an der University of British Columbia ihr Biologie-Studium fort. Heute ist sie als Geschäftsfrau tätig; sie ist Besitzerin einer Werbeagentur sowie eines Marktforschungsunternehmens, welches Wintersportgebiete in ökologischen Fragen berät. 2005 wurde sie in die U.S. Ski and Snowboard Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltcupsiege.", "content": "Lindh errang 5 Podestplätze, davon 2 Siege:", "section_level": 2}], "src_summary": "Hilary Lindh (* 10. Mai 1969 in Juneau, Alaska) ist eine ehemalige US-amerikanische Skirennläuferin. Mitte der 1990er Jahre gehörte sie zu den erfolgreichsten Athletinnen in den Disziplinen Abfahrt und Super-G. Sie wurde je einmal Weltmeisterin und Olympiazweite, im Skiweltcup gewann sie drei Rennen.", "tgt_summary": null, "id": 774403} {"src_title": "Victor Mordechai Goldschmidt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Erste Erfolge feierte Clark Mitte der 1990er-Jahre in FIS-Rennen und im Nor-Am Cup. Bei Juniorenweltmeisterschaften, an denen sie dreimal teilnahm, war ihr bestes Ergebnis ein fünfter Platz in der Abfahrt 1996. Die ersten Punkte im Weltcup gewann Clark am 18. Januar 1997 mit Platz 29 im Riesenslalom von Zwiesel. Wenig später nahm sie an der Weltmeisterschaft 1997 in Sestriere teil, wo sie 24. im Super-G wurde, aber im Riesenslalom ausschied. Im Dezember 1997 kam Clark mit dem zwölften Platz im Weltcup-Super-G von Val-d’Isère erstmals an die Weltspitze heran, doch vorerst blieb dies ihr einziges Top-20-Ergebnis im Weltcup. Innerhalb des US-Teams qualifizierte sie sich für die Olympischen Winterspiele 1998 in Nagano, wo sie 18. in der Kombination und 28. in der Abfahrt wurde, im Super-G aber ausschied. Bei der Weltmeisterschaft 1999 in Vail/Beaver Creek wurde sie 16. in der Abfahrt und 22. im Riesenslalom. Am Ende der Saison 1998/1999 kam sie auch im Weltcup wieder zweimal unter die schnellsten 20. Am 10. Februar 2000 fuhr Clark als Neunte der Abfahrt von Santa Caterina erstmals im Weltcup unter die schnellsten zehn. Nach zwei weiteren Top-10-Ergebnissen in der Weltcupsaison 2000/01 sowie guten Ergebnissen bei der Weltmeisterschaft in St. Anton am Arlberg (Neunte im Super-G, Zehnte in der Kombination und Zwölfte in der Abfahrt) feierte sie am 24. Februar 2001 mit ihrem ersten und einzigen Weltcupsieg in der Abfahrt von Lenzerheide ihren bis dahin größten Erfolg. Im Winter 2001/02 erzielte Clark mit mehreren Top-10-Platzierungen und einem Podestplatz (Dritte im Super-G von St. Moritz) ähnliche Weltcupergebnisse wie im Vorjahr. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City wurde sie 12. in der Abfahrt, 14. im Super-G und 26. im Riesenslalom. Der endgültige Durchbruch an die Weltspitze gelang Clark in der Saison 2002/03. Zwar gelang ihr kein Sieg, doch sie fuhr in vier Weltcupabfahrten auf das Podest (bestes Resultat war der zweite Platz in Cortina d’Ampezzo) und in den Disziplinen Super-G und Abfahrt weitere sechsmal unter die schnellsten zehn, womit sie Dritte im Abfahrtsweltcup, Zehnte im Super-G-Weltcup und Neunte im Gesamtweltcup wurde. Höhepunkt der Saison war die Weltmeisterschaft 2003 in St. Moritz, wo Clark mit einem Rückstand von nur zwei Hundertstelsekunden auf die Österreicherin Michaela Dorfmeister die Silbermedaille im Super-G gewann. In der Abfahrt kam sie entgegen den guten Weltcupergebnissen nur auf den 19. Platz. In der folgenden Saison 2003/04 fuhr Clark zunächst zweimal auf den dritten Rang (darunter ihr einziger Podestplatz im Riesenslalom) und weitere dreimal unter die schnellsten fünf, ehe sie am 30. Januar 2004 in der Abfahrt von Haus im Ennstal schwer zu Sturz kam. Sie erlitt Kreuzbandrisse in beiden Knien und einen Bruch des Handgelenks. Clark musste sechs Monate pausieren und konnte im August wieder mit dem Schneetraining beginnen. In ihrer Comebacksaison 2004/05 erreichte Clark im Weltcup mehrmals Resultate um Rang zehn, ebenso bei der Weltmeisterschaft 2005, bei der sie Zehnte im Super-G wurde, in der Abfahrt aber nicht startete. In der Saison 2005/06 konnte sie sich speziell im Super-G steigern. Mit einem vierten Platz in Bad Kleinkirchheim, einem fünften in Aspen und drei weiteren Platzierungen unter den schnellsten zwölf erreichte sie Rang acht im Super-G-Weltcup und damit ihr bestes Weltcup-Gesamtergebnis in dieser Disziplin. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 belegte Clark, die sich im selben Jahr ihren siebten und letzten US-Meistertitel sicherte, den 14. Platz im Super-G und Rang 21 in der Abfahrt. Ihr letztes Top-10-Ergebnis erreichte Clark am 3. März 2007 mit Platz acht in der Abfahrt von Tarvis. Insgesamt fuhr sie im Winter 2006/07 in fünf Weltcuprennen unter die besten 15. Bei ihrem letzten Großereignis, der Weltmeisterschaft 2007 in Åre, wurde sie 15. in der Abfahrt und 20. im Super-G. Nach dieser Saison gab sie ihren Rücktritt vom Skirennsport bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kirsten Lee Clark (* 23. April 1977 in Raymond, Maine) ist eine ehemalige US-amerikanische Skirennläuferin. Ihre stärksten Disziplinen waren die Abfahrt und der Super-G, daneben fuhr sie auch im Riesenslalom. Clark gewann die Silbermedaille im Super-G bei der Weltmeisterschaft 2003 und erreichte im Weltcup einen Sieg und weitere sieben Podestplätze.", "tgt_summary": null, "id": 1382154} {"src_title": "Louis Andriessen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "George Pell, Sohn einer irischstämmigen katholischen Mutter und eines englischstämmigen anglikanischen Vaters, besuchte das Loreto-College und das St.-Patrick-College in Ballarat. Von 1956 bis 1959 war er aktiver Australian-Football-Spieler für den Richmond Football Club, das in der Australian Football League (AFL) spielt. Zugunsten des Priesterberufs gab er sein sportliches Engagement auf. Von 1959 bis 1965 studierte er Philosophie und Theologie am Corpus-Christi-College in Werribee bei Melbourne und an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom. Am 16. Dezember 1966 empfing er im Petersdom die Priesterweihe durch Kurienkardinal Krikor Bedros XV. Agagianian. An der University of Oxford beendete er 1971 ein kirchengeschichtliches Doktoratsstudium zum Ph.D. mit einer Dissertation über \"The exercise of authority in early Christianity from about 170 to about 270\" (deutsch „Die Ausübung von Autorität im frühen Christentum von etwa 170 bis 270“). Während seiner Studienzeit in Oxford war er Kaplan des Eton College. 1971 kehrte er nach Australien zurück und war für zwei Jahre Assistenzpriester in Swan Hill. 1973 wechselte er in die Seelsorge nach Ballarat und 1984 nach Bungaree. An der Monash University in Melbourne absolvierte er 1982 ein Masterstudium der Erziehungswissenschaften. Er war Bischofsvikar für die Erziehung und Bildung (1973–84), Direktor des Aquinas–Campus des \"Institute of Catholic Education\" (1974–84) und Rektor des \"Institute of Catholic Education\" (1981–84). Er war zudem von 1979 bis 1984 als Redakteur für \"Light\" tätig, die Diözesanzeitung von Ballarat. Von 1985 bis 1987 wirkte er als Rektor des Corpus-Christi-College in Melbourne.", "section_level": 1}, {"title": "Bischof.", "content": "Am 30. März 1987 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Scala und zum Weihbischof der Erzdiözese Melbourne ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm der damalige Erzbischof von Melbourne, Thomas Francis Little, am 21. Mai 1987. Mitkonsekratoren waren der Bischof von Ballarat, Ronald Austin Mulkearns, und Weihbischof Joseph Peter O’Connell aus Melbourne. Pell wählte als Motto \"Nolite timere\" („Fürchtet euch nicht“; vgl. ). Little trat 1996 aus gesundheitlichen Gründen zurück; Pell wurde am 16. Juli 1996 zu dessen Nachfolger als Erzbischof von Melbourne ernannt. Die Amtseinführung fand am 16. August desselben Jahres statt. Als Erzbischof von Melbourne setzte Pell 1996 die „Melbourne Response“ zur Aufklärung von Missbrauchsvorwürfen in der katholischen Kirche ein. Am 26. März 2001 wurde er zum Erzbischof von Sydney ernannt und am 10. Mai desselben Jahres in das Amt eingeführt. Im Konsistorium vom 21. Oktober 2003 wurde er von Papst Johannes Paul II. als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Maria Domenica Mazzarello in das Kardinalskollegium aufgenommen. Papst Benedikt XVI. berief ihn für die XII. ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode, die vom 5. bis zum 26. Oktober 2008 in Rom tagte, zum delegierten Präsidenten. Er übertrug ihm die Aufgabe, den Papst bei der Leitung der Weltkirche zu unterstützen und Änderungen der Apostolischen Konstitution Pastor Bonus vorzubereiten, die die Organisation der Kurie regelt. Mit diesem Auftrag hat Papst Franziskus ihn im April 2013 zum Mitglied des Kardinalsrats bestimmt, einer Gruppe von acht Kardinälen, die den Papst im Hinblick auf die Reform der Kurie beraten sollen. Am 24. Februar 2014 ernannte ihn Papst Franziskus zum Präfekten des mit dem Motu proprio \"Fidelis dispensator et prudens\" neuerrichteten Wirtschaftssekretariats. Er war langjähriger Großprior der Ordensprovinz Australien-New South Wales des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Pell trat am 25. Juli 1985 dem Orden des Heiligen Lazarus bei und wirkte viele Jahre als Seniorkaplan (SChlJ) in der Victoria-Kommende. Später setzte er seine Mitgliedschaft als nationaler Generalkaplan im Großpriorat Australien fort. Pell wurde für sein Wirken als Generalkaplan des Lazarusordens und Verdienste um die Ökumene mit der Verleihung des kirchlichen Großkreuzes des Verdienstordens des Heiligen Lazarus, der höchsten Auszeichnung des Ordens, gewürdigt. Pell ist seit 1997 \"Vice Patron\" des Richmond Football Club, eines Australian-Football-Vereins in Richmond im australischen Bundesstaat Victoria. Bereits als Student 1957 spielte er für das unter dem Spitznamen „The Tigers“ bekannten Team.", "section_level": 1}, {"title": "Vorwürfe von Vertuschung und Begehen von Sexualstraftaten.", "content": "Im Jahr 2008 warfen ihm mehrere Opfer sexuellen Missbrauchs vor, ihre Fälle vertuscht zu haben. Pell richtete selbst eine Kommission zur Überprüfung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe ein. Im Mai 2015 bezeichnete Peter Saunders, ein Mitglied der 2014 gegründeten päpstlichen Kinderschutzkommission, Pell als „unhaltbar für den Vatikan“ und machte sich die Beschuldigungen der Missbrauchsopfer zu eigen. Saunders bezeichnete den Kardinal als „kalt, hartherzig und fast soziopathisch“ und legte Papst Franziskus nahe, Pell aus seinen Ämtern zu entfernen. Pell drohte Saunders juristische Schritte an, Vatikansprecher Federico Lombardi nahm Pell gegen die Vorwürfe Saunders’ in Schutz. Lombardi gab an, Nachforschungen anzustellen und Urteile zu einzelnen Fällen abzugeben, sei nicht Aufgabe der Kinderschutzkommission, und Saunders spreche nicht für diese. Pell bestritt, dem Neffen und Opfer des verurteilten pädophilen Priesters Gerald Ridsdale ein Schweigegeld angeboten zu haben, um eine Rücknahme der gegen den Täter vorgebrachten Anschuldigungen herbeizuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Strafverfahren.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erstes Verfahren gegen Pell und Freispruch.", "content": "Die australische Staatsanwaltschaft prüfte 2017 Beweismaterial der Polizei, dem zufolge George Pell zwischen 1978 und 2001 als Priester in Ballarat und während seiner Zeit als Erzbischof von Melbourne selbst mehrere Jungen sexuell missbraucht habe. Ende Juni 2017 wurde bekannt, dass die Polizei im australischen Bundesstaat Victoria ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauchs gegen Pell eingeleitet habe. Ihm wurden mehrere sexuelle Vergehen gegen Kinder zur Last gelegt, und er musste Ende Juli 2017 zu einer Gerichtsverhandlung in Melbourne erscheinen. Bei der ersten Anhörung ließ Pell über seinen Anwalt alle Anschuldigungen bestreiten und mitteilen, er werde auf unschuldig plädieren. Erstmals wurde damit gegen einen derart ranghohen Würdenträger im Vatikan wegen Missbrauchsvorwürfen ermittelt. Der Vatikan stellte Pell für die Dauer des Verfahrens von seinem Amt als Vatikan-Finanzchef frei. Pell hatte die Vorwürfe bereits im Mai 2017 als „völlig falsch“ bezeichnet, vor einer australischen Missbrauchskommission aber Fehler im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen gegen katholische Priester in den 1970er Jahren eingeräumt. Im März 2018 begann die Beweisaufnahme des Gerichts in Melbourne, bei der rund 50 Zeugen angehört wurden. Nach dem Tod eines Belastungszeugen vor Beginn der Beweisaufnahme zog die Staatsanwaltschaft im März 2018 eine von mehreren Anklagen wegen sexuellen Missbrauchs zurück. Nach weiteren Anhörungen wurde am 1. Mai 2018 das Hauptverfahren gegen Pell eröffnet. Pell durfte Australien vorerst nicht verlassen. Im August 2018 verhängte das zuständige Gericht eine strikte Mediensperre, um eine Beeinflussung der Geschworenen zu verhindern, was zu Verärgerung bei australischen Journalisten führte. Das Veröffentlichungsverbot sollte bis zur Verkündung des Urteils gelten. Von zahlreichen ausländischen Medien wurde dennoch weiter über den Fall, der in ganz Australien bekannt wurde, berichtet. Am 11. Dezember 2018 sprach die Jury der Geschworenen Pell einstimmig schuldig, Ende 1996 einen zwölfjährigen und einen dreizehnjährigen Chorknaben sexuell missbraucht zu haben. Die Anklagepunkte blieben aber bis zum 26. Februar 2019 offiziell unbekannt. Grund hierfür war eine Nachrichtensperre wegen eines weiteren anhängigen Ermittlungsverfahrens gegen Pell, das nicht beeinflusst werden sollte. Pell blieb zunächst auf Kaution frei. Am 12. Dezember 2018 gab der Vatikan bekannt, Papst Franziskus habe Pell und zwei andere Kardinäle wegen hohen Alters bereits im Oktober 2018 von ihren Pflichten im Kardinalsrat entbunden. Zum Gerichtsverfahren sagte Vatikansprecher Greg Burke, der Heilige Stuhl habe größten Respekt vor den australischen Gerichten. Am 26. Februar 2019 entschied die Staatsanwaltschaft, die Tatvorwürfe aus den Jahren 1976–1980 in Ballarat nicht mehr zu verfolgen; das Berichterstattungsverbot wurde aufgehoben. Am 27. Februar wurde Pell im Anschluss an die Plädoyers zum Strafmaß verhaftet. Die Verurteilung wurde in Australien teilweise scharf als Fehlurteil kritisiert. Der Kolumnist Andrew Bolt sprach aufgrund der seiner Meinung nach fehlenden Plausibilität der Anschuldigungen von einem „umgekehrten O.-J.-Simpson-Fall“. Am 13. März 2019 wurde das Strafmaß verkündet: Pell wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt; außerdem erhielt er einen Eintrag in das Register für Sexualstraftäter. Der Vorsitzende Richter Peter Kidd bezeichnete die Taten Pells als „atemberaubend arrogant“; er habe seine einflussreiche Stellung missbraucht und Vertrauen gebrochen. Pell hatte bereits im Februar 2019 Berufung angekündigt. Als Termin zur Eröffnung des Berufungsverfahrens wurde der 5. Juni 2019 festgesetzt. Pell erklärte, das Urteil des Berufungsgerichts akzeptieren und nicht in die dritte Instanz gehen zu wollen. Die Staatsanwaltschaft hielt an ihrer Anklage fest. Am 7. Juni 2019 vertagte das Berufungsgericht sein Urteil, Pell musste weiter im Gefängnis verbleiben. Am 21. August 2019 wurde die Berufung Pells mit einer Mehrheit von zwei Richterstimmen zu einer abgelehnt, das Gericht ordnete Haftfortdauer an. Pells Verteidigung hatte erfolglos die Glaubwürdigkeit des Hauptzeugen in Zweifel zu ziehen versucht, der im Alter von 13 Jahren ein mutmaßliches Opfer Pells gewesen war. Pells Anwälte kündigten an, eine weitere Berufung vor dem höchsten australischen Gericht in Betracht zu ziehen; Pell bestehe weiterhin auf seiner Unschuld. Am 17. September 2019 wurde die Berufung beim High Court of Australia eingereicht. Am 9. Oktober 2019 beantragte die Staatsanwaltschaft, Pells erneute Berufung abzuweisen. Im November 2019 entschied der High Court ohne Anhörung, sich mit Pells Berufung zu befassen. Im Januar 2020 wurde Pell in das Hochsicherheitsgefängnis Geelong verlegt, nachdem eine Drohne illegal das Gefängnis Melbourne überflogen hatte, wo Pell zum Zeitpunkt des Überflugs inhaftiert war. In Australien müssen Drohnen einen Mindestabstand von 120 Metern zu Gefängnissen einhalten. Die Anhörung vor dem High Court wurde am 11. März 2020 eröffnet und am 12. März vertagt, um beiden Prozessparteien Zeit für weitere Stellungnahmen zu geben. Am 7. April 2020 hob der High Court of Australia mit 7 zu 0 Stimmen die Urteile der vorangegangenen Instanzen auf und sprach Pell von den Vorwürfen frei. In der Urteilsbegründung hieß es, dass die Jury der Vorinstanz die Beweislage nicht angemessen berücksichtigt habe. Unter anderem war von mehreren Zeugen ausgesagt worden, dass Pell sich nach der feierlichen Bischofsmesse ständig in Begleitung anderer befand und es in der Sakristei, in der der Belastungszeuge angeblich missbraucht worden sein soll, zudem ein ständiges Kommen und Gehen gab. Pell wurde anschließend aus dem Gefängnis entlassen.", "section_level": 3}, {"title": "Zweites Verfahren gegen Pell.", "content": "Nach Pells Freilassung im April 2020 wurde ein neues polizeiliches Ermittlungsverfahren gegen George Pell eingeleitet. Dem Kardinal wird vorgeworfen, in den 1970er-Jahren ein männliches Opfer sexuell missbraucht zu haben.", "section_level": 3}, {"title": "Verfahren gegen Journalisten.", "content": "Ende März 2019 erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen 23 Journalisten, denen sie einen Verstoß gegen die Nachrichtensperre im Fall Pell zur Last legte.", "section_level": 3}, {"title": "Zivilverfahren.", "content": "Im März 2019 erhob das mutmaßliche Opfer eines George Pell persönlich vorgeworfenen Missbrauchsfalles in den 1970er-Jahren aus Ballarat Zivilklage. Im Juni 2019 erhob ein weiterer Mann den zivilrechtlichen Vorwurf, Pell habe in den 1980er-Jahren sexuellen Missbrauch durch einen Ordenspriester gedeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "George Kardinal Pell war Mitglied folgender Institutionen der römischen Kurie:", "section_level": 1}], "src_summary": "George Kardinal Pell AC (* 8. Juni 1941 in Ballarat, Victoria) ist ein australischer Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche. Von 1996 bis 2001 war er Erzbischof von Melbourne und von 2001 bis 2014 Erzbischof von Sydney. Von April 2013 bis Oktober 2018 war er Mitglied des Päpstlichen Kardinalsrats. Von Februar 2014 bis Februar 2019 war er Präfekt des neu geschaffenen Wirtschaftssekretariats der Römischen Kurie; seit Juni 2017 war er aber für die Dauer seines Gerichtsverfahrens in Australien von seinen Amtspflichten freigestellt. 2008 wurde Pell die Vertuschung von Missbrauchsfällen vorgeworfen; 2017 begannen polizeiliche Ermittlungen gegen ihn wegen des sexuellen Missbrauchs von Jungen. Im anschließenden Gerichtsverfahren sprach ihn die Jury im Dezember 2018 einstimmig schuldig. Das Urteil, das in der Berufungsinstanz 2019 bestätigt wurde, wurde am 7. April 2020 durch den High Court of Australia letztinstanzlich einstimmig wieder aufgehoben und Pell damit von allen Vorwürfen freigesprochen.", "tgt_summary": null, "id": 455634} {"src_title": "Gunter Gabriel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Methode.", "content": "CTS misst retrospektiv, welche Taktiken (Schreien, Schubsen, Schlagen usw.) von den Individuen während eines Jahres zur Austragung von Konflikten angewandt wurden. Nicht erfasst werden hingegen die Gründe (z. B. Angriff oder Verteidigung) und die Konsequenzen (z. B. Verletzung) der gewählten Taktik. Mit der Methode soll die subjektive Bewertung der Handlung durch das Individuum ausgeschaltet werden, womit der Forscher bei der Interpretation der Zahlen die Handlung auch nicht bewerten kann.", "section_level": 1}, {"title": "Fragenkatalog.", "content": "Der ursprüngliche CTS-Fragenkatalog enthielt insgesamt 19 Fragen aus drei Kategorien zum Konfliktverhalten der Individuen. Die Kategorien waren \"Streiten\" (verbale Aktionen, um einen Konflikt durch Diskussion zu lösen), „verbale Aggression“ (Anschreien, Beschimpfen etc.) und „Gewalt“ (Schlagen, Klapsen, Gegenstände werfen usw.). Die Items aus den verschiedenen Kategorien wurden bei der Erstellung des Fragebogens per Zufallsgenerator gemischt. Die Fragen sind symmetrisch gestellt, d. h. es wird jeweils das eigene Verhalten sowie das Verhalten des Partners oder der Partnerin abgefragt. Von den heute im politischen Kontext – insbesondere im Diskurs von Männerrechtlern – erwähnten Untersuchungen beruhen mit Abstand die meisten auf diesem Fragenkatalog, bzw. Auszügen daraus. Neben grundsätzlicher Kritik wurde an diesem Katalog insbesondere das Fehlen von wichtigen Fragen (z. B. sexuelle Gewalt) kritisiert, die ebenfalls in den Bereich der häuslichen Gewalt gehören. Straus verfeinerte den Fragenkatalog in der Folge mehrmals und nahm neu Fragen zu sexueller Gewalt und zu den erlittenen Verletzungen mit auf. CTS2, der heute in der psychologischen Gewaltforschung mit Abstand am meisten verwendete Fragebogen, besteht deshalb aus 39 Fragen aus fünf Kategorien. Diese sind \"Körperlicher Angriff\", \"psychische Aggression\", \"Verhandlung\", \"Verletzungen\" und \"sexueller Zwang\".", "section_level": 2}, {"title": "Meta-Variablen.", "content": "Straus weist explizit darauf hin, dass neben der Anwendung von CTS jeweils zusätzliche Untersuchungen nötig sind, um die Situation korrekt einschätzen zu können (von wem ging die aggressive Handlung aus, und aus welchem Grund). Um die Situation beurteilen zu können, müssen laut Straus zusätzlich zum Fragenkatalog der CTS folgende Variablen erfasst werden: Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht, aber auch die Machtverteilung innerhalb der Paarbeziehung, Grad der Furcht bzw. Einschüchterung, körperliche Verletzungen (der Grad der erlittenen Verletzungen wurde in den Fragenkatalog von CTS2 aufgenommen). Im Gegensatz zu anderen Methoden misst CTS beide Seiten, d. h. dieselben Fragen werden über das eigene Verhalten sowie das Verhalten des Partners oder der Partnerin gestellt. Dies habe, laut Straus, den großen Vorteil, ein Bild über die Verhaltensinterdependenz beider Parteien zu geben.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Die auf diese Weise erhaltenen Zahlen wurde immer wieder als Beleg für die Hypothese benutzt, häusliche Gewalt zwischen Paaren würde gleich oft von Frauen wie von Männern ausgehen und Männer würden gleich oft Opfer häuslicher Gewalt wie Frauen, obwohl auch Straus darauf hinweist, dass diese Interpretation ohne weitere Untersuchungen nicht zulässig sei. Diese Hypothese rief in sozialwissenschaftlichen, kriminologischen und viktimologischen Kreisen einen Methodenstreit hervor, der bis heute anhält, da die Zahlen mit anderen Methoden bisher nicht verifiziert werden konnten. Auf der anderen Seite werden geschlechtersymmetrische Rohdaten aus CTS-Untersuchungen von politischen Kreisen immer wieder dazu benutzt, die hauptsächlich auf Frauen und Kinder zugeschnittene Opferschutzpolitik westlicher Länder zu kritisieren und infragezustellen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Conflict Tactics Scales (auch CTS-Methode) ist ein von Murray A. Straus 1972 entwickeltes Instrument zur systematischen Erfassung der von zwei Personen während eines Streites angewandten Taktiken.", "tgt_summary": null, "id": 2103305} {"src_title": "Rainer Salzgeber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "Die Band wurde 1982 als Knight of Demon gegründet. Marcel „Schmier“ Schirmer stieß als Bassist zu Michael „Mike“ Sifringer und Thomas „Tommy“ Sandmann, der zweite Gitarrist verließ die Band kurz darauf. Sänger Ulf Kühne blieb nach der Umbenennung in Destruction für einige Monate, wurde aber nach einem Streit mit Sifringer kurz vor den Aufnahmen zum Demo \"Bestial Invasion of Hell\" aus der Band ausgeschlossen. Den Gesang übernahm Schmier. Aus dieser Zeit existiert ein angebliches erstes Demo \"Speed Kills\", das laut Jan Jaedike vom \"Rock Hard\" „offensichtlich ein Fake“ sei und auch Schmier unbekannt ist. Die ersten Aufnahmen entstanden unabhängig von den US-amerikanischen Thrash-Metal-Initiatoren, die Inspiration kam besonders von Motörhead. Schmier zufolge waren die Musiker „blutige Anfänger“ und wurden von den „damals schon göttlich“ klingenden US-amerikanischen Bands, die ebenso wie sie immer härter, lauter und schneller wurden, noch stärker angetrieben, als sie diese entdeckten. Nach \"Bestial Invasion of Hell\" nahm sie SPV unter Vertrag und veröffentlichte im Jahr 1984 die EP \"Sentence of Death\". Bei einem Venom-Clubtreffen in Sindelfingen kam es spontan zum ersten Live-Auftritt der Band. Am 1. Dezember folgte das erste offizielle Konzert zusammen mit Iron Angel. Parallel zur Veröffentlichung des Debütalbums \"Infernal Overkill\" war die Band mit Slayer auf Tournee. Im darauf folgenden Jahr erschien \"Eternal Devastation\" und die Band ging zusammen mit Kreator und Rage auf Tournee. Sandmann verließ die Band und wurde durch Oliver Kaiser aus Efringen-Kirchen ersetzt. Außerdem wurde Harry Wilkens als zweiter Gitarrist engagiert. Nach der EP \"Mad Butcher\" von 1987 folgte eine Tournee mit Motörhead, der wiederum \"Release from Agony\" folgte. Im Jahr 1989 brach die Band, nach einer Tournee mit den Schweizern Celtic Frost, auseinander: Schmier gründete die Band Headhunter, in der Jörg Michael (Rage, Mekong Delta, Running Wild, Stratovarius, Saxon) trommelte, während er bei Destruction von André Grieder (ex-Poltergeist) ersetzt wurde, mit welchem das Album \"Cracked Brain\" erschien. Beides waren keine wirklich erfolgreichen Projekte in der Zeit, die später als Neo-Destruction bekannt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Comeback.", "content": "Zehn Jahre nach der Trennung gelang die Wiedervereinigung der Band zwischen Schmier und Sifringer zusammen mit dem neuen Schlagzeuger Sven Vormann. Nach Auftritten auf wichtigen deutschen Festivals erschien bei Nuclear Blast im Folgejahr \"All Hell Breaks Loose\". Beim 2001er Album \"The Antichrist\" entstanden bei der ersten Auflage Fehlpressungen mit falscher Liedfolge, die bei der Plattenfirma umgetauscht hätten werden können, wenn die Band nicht auf ihrer Website wegen des hohen Sammlerwertes davor gewarnt hätte. Im Oktober 2001 stieg Sven aus Destruction aus (neue Band: von 2001 bis 2007 Jesus Chrysler Superskunk, seit 2008 Abandoned), da ihm der Tourplan der Band zu viel wurde und er mehr Zeit für seine Familie benötigte. Mit dem neuen Schlagzeuger Marc Reign (Orth und Gunjah) ging die Band anschließend mit Sodom und Kreator auf Tournee. Mit Kreator tourte die Band auch durch Südamerika. Nachdem Schmier gegen 2003 während der Tournee durch die USA sein E-Bass gestohlen wurde, zog er sich einen Splitterbruch an der rechten Hand zu, was ihn zu einer Pause zwang und wodurch die Band die Tournee durch Großbritannien absagen musste. Zu Beginn des dritten Golfkrieges konnte man auf der Bandwebsite die The-Exploited-Coverversion \"Fuck the USA\" kostenlos herunterladen. Am 22. August 2005 erschien das Album \"Inventor of Evil\", nachdem die Band im Januar zu AFM Records gewechselt war. Im August 2007 spielte die Band auf dem Wacken Open Air eine Best-of-Show, bei der alle ehemaligen Band-Mitglieder zusammen auftraten. Am 29. August 2008 erschien das neue Album \"D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.\" bei AFM Records. Im März 2010 gab die Band auf ihrer Homepage bekannt, dass Marc Reign die Band verlassen werde, die angekündigten Konzerte würden dennoch stattfinden. Am 23. November 2010 wurde Wawrzyniec „Vaaver“ Dramowicz von Indukti und UnSun, ein studierter Musiker polnisch-kanadischer Herkunft, als neuer Schlagzeuger vorgestellt. Am 18. Februar 2011 wurde das neue Album \"Day of Reckoning\" in Europa veröffentlicht, welches in den USA offiziell am 8. März erschien. Das Jahr 2011 begann für die Band mit einer Nordamerika-Tournée mit der Band Heathen. Am 19. Juli 2018 wurde Randy Black (ex-Annihilator, ex-Primal Fear) als neuer Schlagzeuger vorgestellt, nachdem Vaaver die Band zuvor aus familiären Gründen verlassen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Stil.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Auf dem Demo \"Bestial Invasion of Hell\" war Schmiers Gesang laut Jaedike „noch krasser als später und klang völlig asozial“, Schmier erwähnt „Kommentare wie ‚räudiger Hund‘ und so“, er habe jedoch „dermaßen extrem“ geklungen, „dass es bei einigen Leuten schon wieder super ankam“. In einer Anzeige im \"Metal Hammer\" bezeichnete die Band ihre Musik als „Black Satanic Hardcore Speed Metal“. Destructions erste EP \"Sentence of Death\" zeichnete sich durch „die große Menge an uneingeschränkter Energie, die all diese Stücke demonstrieren“, aus; zu dieser Zeit bezeichnete die Band ihre Musik als „Black Speed Metal“ und dankte „allen Black-Speed-Metal-Besessenen“ Jaedike bezeichnet den Stil als „schon auf dem Demo und auf ‚Sentence Of Death‘ ziemlich originell, nur ‚Devil’s Soldiers‘ klang instrumental sehr nach Venom“. Euronymous nannte Destruction als Inspiration seiner Band Mayhem und bezeichnete ihre ersten Alben als „Meisterwerke schwarzen stinkenden Metals“. Ihr Kultstatus unter anderem im Black-Metal-Umfeld war der Band nach eigener Aussage bis zu Schmiers Rückkehr zu Destruction 1999 jedoch nicht bekannt. Auf dem Debütalbum \"Infernal Overkill\" sind die Lieder „sehr konsistent, aber auch etwas repetitiv, und der eigene Stil der Band ist voll ausgeprägt, obwohl der garstige Gesang irgendwie leicht zurückhaltend wirkt“. Der Klang ist weniger klar als auf der EP. \"Eternal Devastation\" verfolgt größtenteils den gleichen Stil; die Produktion ist jedoch klarer, wurde aber noch als „dünn“ bezeichnet. Auch \"Mad Butcher\" ist eine typische Destruction-Veröffentlichung. Bei \"Release from Agony\" handelt es sich um „das ambitionierteste Werk der Band bis dahin“; die ersten Stücke unterscheiden sich nicht sonderlich von älterem Material, aber Lieder wie \"Sign of Fear\" demonstrieren eine „dunklere und technischere Herangehensweise“. Laut John Chedsey von \"Satan Stole My Teddybear\" hatte die Band „die seltsame Fähigkeit, mit einigen großartigen Liedern aufzukommen, ohne jedoch wirklich in der Lage zu sein, sie gut spielen zu können“. \"Cracked Brain\", das ohne Schmier aufgenommen wurde, wirkt „formelhafter“ als Destructions frühere Veröffentlichungen und „sticht nicht so sehr heraus wie einige von Destructions früheren Werken“. Ihr neuer Sänger zeichnete sich durch eine heisere Stimme aus. \"All Hell Breaks Loose\", bei dem Schmier wieder den Gesang übernahm, war „wohl die energischste und windschnittigste Destruction-Veröffentlichung seit langer Zeit“, und musikalisch leicht repetitiv. Der Nachfolger \"The Antichrist\" wurde als „moderner Klassiker“ des Thrash-Metal-Genres bezeichnet. Auf \"Inventor of Evil\" und \"D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.\" hingegen spielte die Band Material im bewährten Stil, das als wenig inspiriert bezeichnet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Texte.", "content": "Entsprechend der Bedeutung der Band für die spätere Black-Metal-Szene kokettierten ihre frühen Werke mit dem Satanismus. Die Texte hatten laut Jaedike „anfänglich [...] eine Venom-Schlagseite“. Mit ihrem Auftreten wollte die Band in ihrem katholischen Umfeld laut Schmier „vor allem anecken“. Auf \"D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.\" drückte die Band ihre Unzufriedenheit über die Geschehnisse auf der Erde aus und schrieb Texte über „die Probleme mit Religion und Politik“. Sifringer ist der Ansicht, dass Heavy Metal eine Protesthaltung vertreten sollte, weshalb er „Kindergarten-Metal-Scheiße“ und Texte über Ritter, Schlösser und Drachen ablehnt und hier ausschließlich Ronnie James Dio als Ausnahme zulässt; dieser schreibe wenigstens „gute Texte, die eine tiefere Bedeutung haben“. Über die Texte auf \"Day of Reckoning\" schrieb Phil Freeman von \"Allmusic\", die Texte seien vielleicht nicht denkwürdig, aber bei Liedtiteln wie \"Hate Is My Fuel\", \"Armageddonizer\", \"Sheep of the Regime\" und \"Sorcerer of Black Magic\" sei ziemlich klar, was zu erwarten sei: „ein kleines bisschen wütende politische Hasstiraden und ein kleines bisschen Routine-Okkultismus“. Das Lied \"City of Doom\" vom Album \"Spiritual Genocide\" handelt von Auschwitz, das sowohl mit dem polnischen Namen Oświęcim als auch dem deutschen genannt wird; das Lied endet mit den deutschsprachigen Versen: „Auschwitz – die Stadt des Leidens bis ans Ende dieser Welt / Auschwitz – die Schande einer ganzen Generation /... und darüber hinaus!!!“.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "Destruction (engl. für ‚Zerstörung‘) ist eine der ältesten bis heute bestehenden deutschen Thrash-Metal-Bands. Sie wurde 1982 im südbadischen Weil am Rhein gegründet und ist neben Kreator und Sodom eine der erfolgreichsten deutschen Bands dieser Stilrichtung.", "tgt_summary": null, "id": 1631164} {"src_title": "Jorgo Chatzimarkakis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dessoir stammte aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie; der Schauspieler Rudolf Dessoir war sein älterer Bruder, die ältere Schwester Jeanette Dessoir, ebenfalls Schauspielerin, die Mutter des Schauspielers, Regisseurs und Theaterdirektors Theodor Lobe. Bereits mit 14 Jahren konnte er in der Rolle „Nanky“ erfolgreich debütieren. An diesen Erfolg schloss sich eine Wanderschaft zu den verschiedensten Bühnen Deutschlands an. Parallel dazu war Dessoir auch immer wieder als Sekretär und Rollenabschreiber tätig. 1831 wurde Dessoir in Lübeck von Theaterdirektor August Haake nach Mainz engagiert. Von dort aus wechselte er 1834 an das sächsische Hoftheater nach Leipzig. Während dieses Engagements machte Dessoir die Bekanntschaft mit Heinrich Laube. Dort lernte er auch die Schauspielerin Therese Reimann kennen und heiratete sie dort im darauffolgenden Jahr. Mit ihr hatte er einen Sohn, Ferdinand. Die Ehe gestaltete sich unglücklich, und 1836 ließ er sich wieder scheiden. Die nächsten beruflichen Stationen Dessoirs waren das Stadttheater Breslau (1836–1837), das Theater Pest (1837–1839) und das Großherzogliche Hoftheater in Karlsruhe (1839–1849). Unterbrochen wurden diese nur durch Gastauftritte am Deutschen Theater in Prag und am Burgtheater in Wien. 1844 heiratete Dessoir in zweiter Ehe Helene Pfeffer. Auch diese Ehe gestaltete sich unglücklich, da seine Ehefrau nach dem frühen Tod ihres gemeinsamen Kindes in „unheilbare Depressionen“ verfiel. 1849 holte man Dessoir nach Berlin und er war dort erstmals am 1. Oktober als Nachfolger Franz Hoppés auf der Bühne zu sehen. In Berlin blieb Dessoir bis zu seiner Abschiedsvorstellung im Oktober 1872 engagiert. Dazwischen gab er aber immer Gastspiele an verschiedenen Bühnen, wie z. B. am königlichen Hoftheater in München und am Stadttheater in Hamburg. 1853 gab er zusammen mit Emil Devrient und Lina Fuhr ein aufsehenerregendes Gastspiel in London am \"Her Majesty’s Theatre\". Seit längerem kränklich, konnte Dessoir 1867 seine großen Rollen nicht mehr bewältigen. Seine offizielle Abschiedsvorstellung gab er am 31. Oktober 1867 als „Richard III.“ Bis er sich 1872 gänzlich von der Bühne zurückzog, glänzte er aber noch immer, auch wenn die Rollen immer kleiner ausfielen. Ende 1872 zog er sich endgültig ins Privatleben zurück und starb zwei Wochen nach seinem 64. Geburtstag am 30. Dezember 1874 in Berlin. Dort fand er auch seine letzte Ruhestätte. Sein Grab befindet sich auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof, an der Großgörschenstraße, in Berlin-Schöneberg. Dessoirs Sohn war der Philosoph, Mediziner, Psychologe und Kunsthistoriker Max Dessoir.", "section_level": 1}, {"title": "Zitate.", "content": "George Henry Lewes meinte über Ludwig Dessoir in seinem Werk \"Über Schauspieler und Schauspielkunst\": Ähnlich enthusiastisch äußerten sich auch Franz von Dingelstedt, Karl Frenzel, Gustav Freytag, Rudolf Gottschall, Karl Gutzkow, Friedrich Hebbel, Karl Theodor von Küster und Dorothea Tieck.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Bis zu seinem Engagement in Berlin spielte Dessoir alle ersten Liebhaberrollen, von da ab lenkte er ins Charakterfach ein; zuletzt spielte er fast ausschließlich die ersten Charakterrollen in klassischen Dramen. Selten hat ein Schauspieler in gleicher Weise wie Dessoir durch die Tiefe und Folgerichtigkeit seiner Auffassung die Gebildeten befriedigt und die Menge durch das Überwältigende, durchaus Innerliche seiner Darstellung hingerissen. Am besten gelangen ihm die Charaktere, in denen eine dämonische Naturkraft mit philosophischer Reflexion sich paart.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludwig Dessoir (eigentlich \"Leopold Dessauer\", * 27. Dezember 1810 in Posen; † 30. Dezember 1874 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1958454} {"src_title": "Herzberg (Obere Warnow)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dimitrijević entstammte einer zinzarischen Familie. Wegen seiner korpulenten Statur und großen Energie bekam er während der Schulzeit den Spitznamen Apis. Er wurde 1892 in die Belgrader Militärakademie aufgenommen. 1902 wurde er Hauptmann. Dimitrijević war 1903 maßgeblich am Sturz und der Ermordung des damaligen serbischen Königs Aleksandar Obrenović und der Königin beteiligt. Von 1906 bis 1907 studierte er Deutsch in Berlin. Nach einer steilen Karriere in der serbischen Armee war er 1911 beteiligt an der Gründung der nationalistischen Organisation „Ujedinjenje ili smrt“ (Vereinigung oder Tod) auch Schwarze Hand genannt. Ziel dieser Organisation war es, gegen Österreich-Ungarn den Zusammenschluss aller Serben in einem Staat vorzubereiten. Er war an der Vorbereitung der beiden Balkankriege 1912 und 1913 beteiligt. 1913 wurde er Chef des serbischen Militärgeheimdienstes, wo er \"Apis\" als seinen Codenamen benutzte. Dimitrijević war in das Attentat von Sarajevo vom 28. Juni 1914 involviert, bei dem der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Gattin Sophie erschossen wurden. Angesichts der Julikrise und des unmittelbar folgenden Ausbruchs des Ersten Weltkriegs beschloss der amtierende serbische Regierungschef Nikola Pašić, sich der führenden Mitglieder der „Schwarzen Hand“, die zu jener Zeit offiziell aufgelöst worden war, zu entledigen. Dimitrijević und einige seiner Mitverschwörer wurden verhaftet und angeklagt, die Ermordung des Prinzregenten Alexander Karadjordjević geplant zu haben. Es folgte ein Prozess im von den Alliierten besetzten Thessaloniki, wohin die serbischen Truppen nach 1915 ausgewichen waren, vor einem serbischen Militärgericht, das Apis sowie weitere acht von elf angeklagten Offizieren am wegen Hochverrats zum Tod verurteilte. Während die meisten zum Tod Verurteilten von Alexander Karadjordjević begnadigt und nach kurzen Haftstrafen freigelassen wurden, mussten Apis, der Artillerie-Major Velimir Vulović und Wachtmeister Radeta Malobabić sterben. Sie wurden am auf dem Mikra-Feld nahe Thessaloniki erschossen. Während der Erschießung soll Apis „Es lebe Großserbien! Es lebe Jugoslawien!“ gerufen haben. Die Hingerichteten wurden zunächst auf der Erschießungsstätte vergraben. Heute befindet sich dort der Flughafen der Stadt. Die Gebeine wurden Anfang der 1990er im Zuge von Bauarbeiten bei der Erweiterung des Flughafens zufällig entdeckt und schließlich nach „Zeytinlik“ (türk. Olivenhain), dem serbischen Teil des Soldatenfriedhofs von Thessaloniki, überführt. Dimitrijevićs Überreste werden dort unter der Nummer 5.746 als „N. N.“ geführt. Das Urteil gegen Dimitrijević gilt als politisch motiviert und ist umstritten. 1953 wurde es vom Obersten Gerichtshof Serbiens revidiert. Alle angeblichen Verschwörer wurden mangels Beweisen freigesprochen (Teilrehabilation), weil ihre Beteiligung am Putschversuch nicht nachgewiesen werden könne. Das geschah allerdings während der kommunistischen Epoche Jugoslawiens, als die Justiz „parteiisch“ sein und den Staat unterstützen musste. Apis' Neffe, der Historiker Milan Živanović, bemühte sich über Jahrzehnte, die volle Rehabilitierung seines Onkels durchzusetzen („erwiesenermaßen unschuldig“). Živanovićs umfangreiche Forschungsarbeit über Apis und den Prozess von Thessaloniki ist in seiner Dissertation zusammengefasst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dragutin T. Dimitrijević (; * in Belgrad; † in Saloniki), auch als \"Apis\" (Апис) bekannt, war ein serbischer Offizier und führendes Mitglied des nationalistisch-terroristischen Geheimbunds „Schwarze Hand“.", "tgt_summary": null, "id": 261622} {"src_title": "Jan Kott", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Amt Döbern-Land liegt im Südosten des Landkreises Spree-Neiße und grenzt im Norden an die Stadt Forst (Lausitz), über jeweils sehr kurze Strecken auch an die Stadt Cottbus und das Amt Peitz, im Osten an die Republik Polen, im Süden an das Land Sachsen und im Westen an die Stadt Spremberg und die Gemeinde Neuhausen/Spree.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinden und Ortsteile.", "content": "Folgende Gemeinden gehören zum Amt Döbern-Land: Offiziell zweisprachig sind die Gemeinden Wiesengrund und Felixsee.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Am 4. April 1992 unterzeichneten die Bürgermeister von 14 Gemeinden eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur beabsichtigten Bildung des Amtes Döbern-Land. Am 14. Juli 1992 erteilte der Minister des Innern des Landes Brandenburg seine Zustimmung zur Bildung des Amtes. Als Zeitpunkt des Zustandekommens des Amtes wurde der 31. Juli 1992 festgelegt. Es hat seinen Sitz in der Stadt Döbern und bestand zunächst aus 14 Gemeinden in den damaligen Kreisen Forst und Spremberg (in der Reihenfolge der Nennung im Amtsblatt): Im Jahr seiner Gründung (Stand: 31. Dezember 1992) hatte das Amt Döbern-Land 10.985 Einwohner. Zum 31. Dezember 2001 fanden mehrere Gemeindezusammenschlüsse statt: Mit der Eingliederung der Gemeinden Graustein, Groß Luja, Lieskau und Türkendorf in die Stadt Spremberg unterschritt das Amt Hornow/Simmersdorf die für die Erhaltung eines Amtes notwendige Zahl von 5000 Einwohnern deutlich und wurde zum 5. März 2003 aufgelöst. Die zu der Zeit dem Amt angehörigen Gemeinden Wiesengrund, Groß Schacksdorf-Simmersdorf und Hornow-Wadelsdorf wurden dem Amt Döbern-Land zugeordnet. Zum 26. Oktober 2003 wurde Reuthen per Gesetz in die Gemeinde Felixsee und Wolfshain in die Gemeinde Tschernitz eingegliedert. Damit hatte das vergrößerte Amt Döbern-Land acht amtsangehörige Gemeinden. Zum 1. Januar 2016 wurde Hornow-Wadelsdorf nach Spremberg eingemeindet. Seither gehören zum Amt sieben Gemeinden.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember, ab 2011 auf Basis des Zensus 2011", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Amtsdirektoren.", "content": "Die Stelle war zwischen 2016 und 2019 vakant. Bis zum 31. Dezember 2018 war Mike Lenke amtierender Amtsdirektor, seit dem 1. Januar 2019 Sören Reichelt. Anja Redlow wurde am 9. Mai 2019 durch den Amtsausschuss für acht Jahre zur Amtsdirektorin gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen wurde am 17. November 1994 genehmigt. Blasonierung: „Geviert von 1:4 Grün und 2:3 Silber; vorn oben ein silberner Kelch; hinten oben ein grüner Nadelbaum; vorn untern zwei gekreuzte schwarze Berghämmer; hinten unten zwei gegeneinander versetzte, aufrechte goldene Ähren.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Amt Döbern-Land,, ist ein 1992 gebildetes Amt im Landkreis Spree-Neiße des Landes Brandenburg, in dem sich 14 Gemeinden in den damaligen Kreisen Spremberg und Forst (heute im Landkreis Spree-Neiße) zu einem Verwaltungsverbund zusammengeschlossen haben. Sitz der Amtsverwaltung ist die Stadt Döbern. 2003 wurde das Amt Hornow/Simmersdorf eingegliedert.", "tgt_summary": null, "id": 1572010} {"src_title": "Bayerische A I", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Stadtbezirk Gaoming liegt an östlichen Flussarmen des Westflusses, der wenig unterhalb – bei Guangzhou – in den Perlfluss übergeht. Die Oberflächengestalt des Stadtbezirks Gaoming ist eben im östlichen und nordöstlichen Teil, der westliche und südwestliche Teil ist hügelig. Der Westfluss streift den Stadtbezirk im Osten. Das Klima ist subtropisch bis tropisch; die durchschnittliche Januartemperatur liegt bei 12 °C, die durchschnittliche Julitemperatur bei etwa 27 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei etwa 1700 mm.", "section_level": 1}, {"title": "Ethnische Gliederung der Bevölkerung Gaomings (2000).", "content": "Beim Zensus im Jahr 2000 hatte Gaoming 301.041 Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Das BIP des Stadtbezirks beläuft sich auf jährlich etwa 24 800 RMB (Stand: 2002), was deutlich über dem Provinzdurchschnitt von 15 600 RMB liegt. Gaoming verfügt über Ressourcen an Kohle, Kalkstein, Granit, Monazit, Mergel, Kaolin, Gold, Kupfer, Zink, Mangan, Eisen, Blei, Wolfram und weiteren. Mithin ist der Bergbau einer der wichtigsten Wirtschaftszweige von Gaoming; beim Abbau von Mergel ist Gaoming eine der wichtigsten Regionen innerhalb Guangdongs. Innerhalb Guangdongs ist der Stadtbezirk Gaoming ein wichtiger Nahrungsmittelproduzent. Neben Reis werden Erdnüsse, Cassava-Wurzeln, Tee, Zuckerrohr, Früchte und Gemüse angebaut. Für die Industrie des Stadtbezirks sind die Nahrungsmittel-, Textil- und Baustoffherstellung sowie das Druckergewerbe von großer Bedeutung. Wichtige Produkte sind Zement, Bekleidung, bedruckte Stoffe und Druckerzeugnisse aus Papier, Plastik- und Folienprodukte sowie Stärke.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Der Stadtbezirk Gaoming gehört zur bezirksfreien Stadt Foshan. Gaoming grenzt im Norden an die kreisfreie Stadt Gaoyao (Teil der bezirksfreien Stadt Zhaoqing), im Osten an die Stadtbezirke Sanshui und Nanhai (beide Stadt Foshan), im Süden an die kreisfreie Stadt Heshan (Teil der bezirksfreien Stadt Jiangmen) und im Westen an den Kreis Xinxing (bezirksfreie Stadt Yunfu). Der Stadtbezirk ist in ein Straßenviertel und drei Großgemeinden untergliedert: Am 27. Mai 2005 wurde die Verwaltungsgliederung des Stadtbezirks reformiert:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Gaoming ist verkehrstechnisch nicht besonders gut angebunden. Die Eisenbahnstrecke von Guangzhou in Richtung Westen nach Maoming sowie die Guangzhou-Foshan-Kaiping-Autobahn führen nördlich am Stadtbezirksgebiet vorbei. Wichtig ist die Brücke, die in Gaoming den Westfluss überquert und den Bezirk an das Verkehrsnetz des Großraumes von Guangzhou anbindet. Eine hohe Bedeutung hat der Hafen am Westfluss, auf dem Güter wie Personen in Nord-Südlicher Richtung befördert werden können und von wo es direkte Verbindungen nach Hongkong und Macau gibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gaoming () ist ein Stadtbezirk der Stadt Foshan in der südchinesischen Provinz Guangdong. Am 8. Dezember 2002 wurde die kreisfreie Stadt Gaoming (高明市) aufgelöst und zu einem Stadtbezirk Foshans gemacht.", "tgt_summary": null, "id": 1230529} {"src_title": "Marty Stuart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Erwin Blask wurde 1910 in Ostpreußen als zehntes Kind geboren. Er heiratete Dora (Dorle) Voigt, die jüngere Schwester des 400-Meter-Läufers Harry Voigt, der 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin zusammen mit Helmut Hamann, Friedrich von Stülpnagel und Rudolf Harbig die Bronzemedaille in der 4-mal-400-Meter-Staffel gewann (3:11,8 min). Dora Voigt gehörte 1938 zur Weltrekordstaffel über 4-mal 200 Meter und wurde mehrfach deutsche Meisterin über 200 m bzw. mit der Sprintstaffel. Beruflich war Blask Polizist, zuletzt Reviervorsteher in Frankfurt (Main). Bis zu seinem Tod 1999 lebten Erwin und Dorle Blask in Frankfurt (Main).", "section_level": 1}, {"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Der Ostpreuße Erwin Blask kam auf Grund eines Rundschreibens vom Herbst 1934 zum Hammerwurf, als der damalige amtierende Fachamtsleiter Karl Ritter von Halt Steinstoßer, Kugelstoßer und Diskuswerfer mittlerer Klasse aufforderte, sich zum Hammerwurf umschulen zu lassen. Zu den angeschriebenen Athleten gehörten auch Erwin Blask und Karl Hein. 1935, beim Länderkampf gegen Finnland, übertraf Erwin Blask als erster Deutscher die 50-Meter-Marke mit der Rekordweite von 50,44 m. Er gewann damit eine goldene Uhr, die ein Industrieller aus Pforzheim für den ersten 50-Meter-Wurf als Preis ausgesetzt hatte. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin wurde Erwin Blask Zweiter im Hammerwurf mit 55,04 m (52,55 - 55,04 - ungültig - 54,10 - 54,48 - ungültig) hinter seinem Landsmann Karl Hein, der mit 56,49 m gewann und einen olympischen Rekord erzielte. Am 27. August 1938 stellte Blask in Stockholm mit 59,00 m einen Weltrekord auf, der bis 1948 Bestand hatte (Imre Németh: 59,02 m). Anfang August 1939 kam Blask in Norrköping (Schweden) auf 58,65 m. Er bestritt auch während des Zweiten Weltkrieges, bis 1943, Wettkämpfe. Nach dem Zweiten Weltkrieg startete Blask weiter im Hammerwurf. Als Dritter der Deutschen Meisterschaften 1952 verpasste er die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Bei den Deutschen Meisterschaften 1953 in Augsburg nahm der 43 Jahre alte Blask als Dritter mit einem Wurf von 53,71 m Abschied vom aktiven Sport. Er startete in seiner Rekordzeit für den Berliner Sport-Club und trainierte bei Sepp Christmann. Zuvor startete er für den Polizei-SV Königsberg, später für Grün-Weiß Frankfurt. In seiner aktiven Zeit war er 1,80 m groß und 97 kg schwer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erwin Blask (* 20. März 1910 in Friedrichsheyde, Ostpreußen; † 6. Februar 1999 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Leichtathlet, der bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin Zweiter im Hammerwurf wurde und 1938 einen Weltrekord aufstellte.", "tgt_summary": null, "id": 2128881} {"src_title": "DR-Baureihe E 93", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Karl Rodbertus entstammte einer Familie aus dem Herzogtum Schleswig, deren Stammreihe mit \"Petrus Rodbertus\" (um 1545–1609), Pastor zu Boren, beginnt. Sein Vater Johann Christoph Rodbertus war Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Greifswald, Beisitzer und Justitiar der Juristenfakultät sowie königlich schwedischer Justizrat. Seine Mutter Ernestine Friederike Eleonore Schlettwein (1784–1849) war die Tochter des physiokratischen Ökonomen Johann August Schlettwein (1731–1802). Die Mutter erbte das Gut Beseritz bei Friedland in Mecklenburg-Strelitz. 1808 gab der Vater seine Professur auf und zog mit der Familie auf das Gut. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Friedland (Mecklenburg) studierte Rodbertus ab 1823 an der Georg-August-Universität Göttingen Rechtswissenschaften. 1824 war er Mitgründer der Burschenschaft Teutonia Göttingen. 1825 wechselte er an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Anschließend ging er als Jurist in den preußischen Staatsdienst. Ab 1830 bereiste er für zwei Jahre Westeuropa. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland studierte er Nationalökonomie. 1835 erwarb er das Gut Jagetzow bei Völschow. Die Landwirtschaft ermöglichte ihm eine weitgehend unabhängige Existenz als Privatgelehrter. 1839 stellte er seine Arbeit „Die Forderungen der arbeitenden Classen“ fertig. Er entwickelte eine Unterkonsumtionstheorie und befürwortete einen Eingriff in die Lohngestaltung. 1848 nahm er als ritterschaftlicher Abgeordneter für den Landkreis Usedom-Wollin im Provinziallandtag der Provinz Pommern am zweiten Vereinigten Landtag teil. Nach der Märzrevolution 1848 war er für etwa eine Woche Minister für Kultur und Unterricht, legte dann aber sein Amt nieder. 1849 wurde Rodbertus als „Fremder“ aus Berlin ausgewiesen. Jahrelang stand er danach auf seinem Gut Jagetzow unter Polizeiaufsicht. Von hier aus veröffentlichte er weitere Schriften. Rodbertus stellte den Kapitalismus in Frage, unterstützte jedoch anstatt revolutionärer Programme den Interventionismus. Karl Marx und Friedrich Engels befassten sich kritisch mit seinen Werken. Auch Rosa Luxemburg und August Bebel beschäftigten sich intensiv mit seinen Schriften. Für Franz Oppenheimer wurde er theoretisch sehr bedeutsam. Karl Rodbertus war verheiratet mit Minette, geb. von Prittwitz (1803–1879). Seine Schwester Johanna Mathilde (1804–1886) war verheiratet mit Franz Heinrich Erich II. von Lepel auf Wieck bei Gützkow.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Karl Rodbertus (* 12. August 1805 in Greifswald; † 6. Dezember 1875 in Jagetzow) war ein deutscher Nationalökonom. Er gilt als Begründer des Staatssozialismus.", "tgt_summary": null, "id": 1476118} {"src_title": "Suckow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Dateiformat LZH und Algorithmus LZHUFF.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Format LZH wurde 1988 vom Mediziner Haruyasu Yoshizaki (, \"Yoshizaki Haruyasu\") mit Unterstützung von Professor Haruhiko Okumura () von der Universität Matsusaka (heute: Mie-Chūkyō-Universität) für sein Kompressionsprogramm LHarc entworfen.", "section_level": 2}, {"title": "Dateinamenerweiterungen und MIME-Type.", "content": "Neben der plattformübergreifenden Dateinamenerweiterung codice_1 wird auf der Amiga die Erweiterung codice_2 verwendet sowie historisch auch codice_3 (PMarc) und codice_4 (LArc). Der MIME-Type ist codice_5.", "section_level": 2}, {"title": "Byte-Reihenfolge.", "content": "Die Byte-Reihenfolge des LZH-Formats ist little-endian.", "section_level": 2}, {"title": "Headerformat.", "content": "In LZH-Archiven ist jeder darin befindlichen Datei ein Header vorangestellt, der Informationen zur jeweiligen Datei enthält. Das LZH-Format kann drei Arten von Headern enthalten, und zwar Header nach level-0, level-1 oder level-2. In den folgenden zwei Tabellen ist die interne Struktur des LZH-Formats schematisch dargestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Kompressionsmethoden.", "content": "Die LH-Verfahren nutzen ein Stringersatzverfahren basierend auf dem Lempel-Ziv-Storer-Szymanski-Algorithmus (LZSS) und eine Entropiekodierung nach Huffman. Das Dateiformat lässt die Nutzung verschiedener Packmethoden zu, normalerweise verschiedene Versionen des LH-Algorithmus mit Unterschieden in der Historische und nicht-kanonische Methoden: LArc-Methoden: codice_6, codice_7, codice_8, codice_9, codice_10, codice_11, codice_12;
LHa Joe Jared extensions: codice_13, codice_14, codice_15, codice_16, codice_17, codice_18; codice_19;
PMarc-Methoden: codice_20, codice_21, codice_22, codice_23", "section_level": 2}, {"title": "Implementierungen von LHa.", "content": "Ausgangspunkt war das Packprogramm LArc eines anderen Autors. Ursprünglich hieß das Programm LHarc. Eine komplett neugeschriebene Version wurde vorläufig \"LHx\" genannt und letztendlich als \"LH\" veröffentlicht. Um nicht mit dem damals neuen gleichnamigen Befehl „load high“ von MS-DOS 5.0 in Konflikt zu geraten, wurde es in \"LHa\" umbenannt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung und Verbreitung.", "content": "Erste größere Popularität erlangte nicht LHarc selbst, sondern eine in Mailboxnetzen um 1989 verbreitete, manipulierte Version namens LHice beziehungsweise ICE mit der Versionsnummer 1.14. Sie war praktisch identisch mit LHarc, aber die Endung der erzeugten Files lautete „.ice“, und in der Fortschrittsanzeige wurde „“ bzw. „“ statt „“ bzw. „“ ausgegeben. In der bald darauf folgenden Version LHarc 2.0 wurden derartige Manipulationen durch eine Verschlüsselung der programminternen Textstrings erschwert. Trotzdem tauchte auch von LHarc 2.0 eine gehackte Version auf, die sich „FOOBAR“ („Florian Orjanov’s and Olga Bachetzka’s ARchiver“) nannte und Archive mit der Dateiendung „.foo“ erzeugte. Das Format wurde von id Software benutzt, um die Installationsdateien ihrer frühen Computerspiele zu komprimieren, beispielsweise Doom. \"LHa\" wurde in viele Betriebssystemumgebungen portiert und ist auf dem Amiga das meistbenutzte Archivformat, insbesondere im Aminet. Der LZH-Algorithmus wurde von Firmen wie AMI für ihr BIOS verwendet um den begrenzten Platz der Speicherbausteine auf der Hauptplatine im Computer effizient auszunutzen. Das LZH-Format wird heute zwar in Europa und den USA kaum noch verwendet, ist aber nach wie vor in Japan sehr beliebt. Die Firma Microsoft hat für ihr Betriebssystem Windows XP in Japan eine Erweiterung für komprimierte Ordner im LZH-Format herausgebracht.", "section_level": 2}, {"title": "y2k11-Bug.", "content": "Zeitstempel seit dem Jahr 2011 werden auf 1980 gesetzt. Dieser Fehler erfordert ein Update des Packprogramms. Es wurde in Assemblersprache der Überlauftest codice_24 benutzt, offensichtlich ein Zahlendreher zu 2100.", "section_level": 2}], "src_summary": "LHa bezeichnet eine Kompressionsprogrammfamilie zur Dateiarchivierung. Das zugehörige Dateiformat LZH basiert auf dem LZHUFF-Verfahren, bei dem zuerst mit dem Lempel-Ziv-Storer-Szymanski-Algorithmus (LZSS) sich wiederholende Abschnitte eines Datenstroms dedupliziert und im zweiten Schritt mit einer Entropiekodierung nach Huffman noch stärker komprimiert werden. Aus den LHa-Quelltexten wurde der weit verbreitete Deflate-Algorithmus abgeleitet.", "tgt_summary": null, "id": 200325} {"src_title": "Karima", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Takemitsu beschloss nach dem Zweiten Weltkrieg, Komponist zu werden und begann 1948 mit dem Kompositionsstudium bei Yasuji Kiyose, blieb aber weiterhin vorwiegend Autodidakt. Seine unkonventionelle Kompositionsweise ist charakterisiert durch eine große klangliche Sensibilität. Während man in seinen ersten Werken die Wiener Schule (insbesondere Schönberg, Berg und Webern) und die Französische Schule (vor allem Debussy) erkennt, zeigte sich bald Takemitsus Interesse an allen avantgardistischen Techniken. Sehr häufig benutzte er traditionelle japanische Instrumente, zum Beispiel im Werk \"November Steps\" für Biwa, Shakuhachi und Orchester, das im Jahr 1967 komponiert wurde. Takemitsu interessierte sich nicht nur für Musik, sondern auch für Literatur und moderne Malerei. Daher gründete er 1951 zusammen mit anderen Künstlern die Gruppe \"Experimentelle Werkstatt\", die bald für ihre avantgardistischen und multimedialen Aufführungen von sich reden machte. Takemitsu begeisterte sich daneben besonders für das französische Chanson, den Schlager, den Jazz und auch die Filmmusik. Als großer Filmfan schrieb er z. B. die Musik zu den Filmen \"Ran\" und \"Dodes’ka-Den\". Obwohl er sich in der Filmmusik und der elektronischen Musik ausgesprochen wohl fühlte, sind seine charakteristischsten Werke jene für Kammerensemble und großes Orchester. In Japan erfreuen sich seine Arrangements von Beatles-Songs für Gitarre solo noch heute großer Beliebtheit. Er lehrte selber Komposition und wurde häufig als Dozent eingeladen. Für seine internationalen Kompositionen erhielt er 1984 den Asahi-Preis. Im Jahr 1994 erhielt er mit dem Grawemeyer Award für sein Werk \"Fantasma/Cantos für Klarinette und Orchester\" einen der wichtigsten Musikpreise der Welt, 1996 bereits postum den Glenn-Gould-Preis. Seit 1978 war er Mitglied der Akademie der Künste der DDR. 1984 wurde er als auswärtiges Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Takemitsu musste sich in den letzten Lebensmonaten einer ärztlichen Behandlung wegen eines bösartigen Blasentumors unterziehen. Am 20. Februar 1996 starb er in Tokio an einer Lungenentzündung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tōru Takemitsu (jap., \"Takemitsu Tōru\", * 8. Oktober 1930 in Tokio; † 20. Februar 1996 ebenda) war ein japanischer Komponist.", "tgt_summary": null, "id": 90748} {"src_title": "Einwohnerentwicklung von Hamburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Károly József Batthyány wurde 1697 als Sohn des ungarischen Grafen Ádám II. Batthyány von Németújvár (1662–1703) im Schloss Rechnitz geboren. Nach dem Tod des Vaters übernahm seine Mutter Eleonore Batthyány-Strattmann bis zu seiner Volljährigkeit seine Vormundschaft. Er trat bereits früh in die österreichische Armee ein und zeichnete sich unter Prinz Eugen von Savoyen im Krieg gegen die Türken aus, während dessen er u. a. an den Schlachten bei Peterwardein, Temeswar und Belgrad teilnahm. 1734 kommandierte er als General kaiserliche Truppen im polnischen Thronfolgekrieg am Rhein gegen die Franzosen, 1737 gegen die Türken. Von 1739 bis 1740 war er österreichischer Gesandter am Berliner Hof, kehrte aber nach dem Ausbruch des Ersten Schlesischen Kriegs mit Preußen in den Kriegsdienst zurück. Hier zeichnete er sich erneut aus. Am 16. März 1743 wurde er zum Banus von Kroatien ernannt. Im Österreichischen Erbfolgekrieg kam er wieder zum Einsatz und erhielt 1744 ein selbständiges Kommando als Korpskommandeur. Er fügte Pfälzern und Franzosen unter General Ségur in der Schlacht bei Pfaffenhofen am 15. April 1745 eine schwere Niederlage zu und trieb sie bis über den Lech. Der für diesen Erfolg zum Feldmarschall beförderte Batthyány löste Feldmarschall Arenberg als Oberbefehlshaber der Pragmatischen Armee ab. Durch einen Marsch durch den Spessart konnte er seine Truppen mit denen des Feldmarschalls Otto Ferdinand von Abensperg und Traun vereinigen und mit diesem zusammen die Franzosen zum Rückzug über den Rhein zwingen. 1746 diente er unter dem Kommando Karls von Lothringen im heutigen Belgien und nahm an der unglücklich verlaufenen Schlacht bei Roucoux teil, 1747 stand er unter dem Befehl des Herzogs von Cumberland und zeichnete sich in der ebenfalls verlorenen Schlacht bei Lauffeldt durch einen musterhaften Rückzug aus. Nach dem Ende des Kriegs ernannte ihn Maria Theresia zum Erzieher, später zum Oberhofmeister des Kronprinzen und späteren Kaisers Joseph II. Im Jahr 1763 wurde Batthyány in den böhmischen Fürstenstand erhoben, ein Jahr später auch in den Reichsfürstenstand samt der Anrede \"Hochgeboren\". Am 1. Dezember 1749 wurde er in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen. Batthyány verbrachte seinen Lebensabend in Wien, wo er 1772 starb.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Josef Graf, ab 1763 Fürst von Batthyány (* 28. April 1697 in Rechnitz, Burgenland, damals Ungarn; † 15. April 1772 in Wien) war ein österreichischer General und Feldmarschall ungarischer Herkunft.", "tgt_summary": null, "id": 1223372} {"src_title": "Alfred Hettner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Streithammer diente dazu, einen Gegner trotz Rüstung zu verwunden. Dabei bot der Hammer grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder konnte mit dem flachen Hammerkopf durch die Übertragung enormer Wucht die Rüstung eingedellt (bzw. einem ungerüsteten Menschen schlicht die Knochen gebrochen) werden, oder sie wurde mit dem Schlagdorn durchstoßen. Im ersten Fall konnte ein schwer gepanzerter Gegner zwar mit Ausnahme von Kopftreffern nicht unbedingt gleich getötet werden, aber die stark eingedellte Rüstung nahm ihm Atem oder schränkte seine Beweglichkeit massiv ein. Zudem wurden oft Knochen und Rippen gebrochen, selbst wenn die Rüstung nicht durchdrungen wurde. Beim Durchstoßen mit dem Schlagdorn drang dieser je nach Größe der Waffe mehrere Zentimeter tief in den Körper ein und führte zu massiven Verletzungen. Zahlreiche Versuche aus neuerer Zeit haben belegt, dass auch ein dicker Plattenpanzer hier nur wenig Schutz bot. Der Schlagdorn war meist nach unten gebogen und bot so die zusätzliche Möglichkeit, den Gegner umzureißen, nachdem man den Schlagdorn in ihm „verhakt“ hatte. Diese Variante des Einsatzes setzte sich durch, da hier kein so hoher Kraftaufwand vonnöten war. Schlagdorne waren so auch bei anderen Waffen wie Hellebarden zu finden. Streithämmer für Reiter hatten einen ca. 50 cm langen Schaft, an dem gegenüber der Hammerfläche noch ein nach unten gekrümmter Haken befestigt war. Für den Kampf zu Fuß gab es neben dieser einhändigen auch eine zweihändig zu führende Variante. Diese Waffen hatten eine Schaftlänge zwischen 150 und 200 cm und waren zusätzlich mit einer langen Eisenspitze ausgestattet. Im 16. Jahrhundert wurde der zweite Streithammer-Typ fast nur noch bei Turnieren oder von den Leibgarden bestimmter Herrscher verwendet. Der Streithammer für Reiter hielt sich bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, wurde dann aber nur noch als Statussymbol von den Offizieren von Husareneinheiten benutzt. Der effektive Einsatz eines Streit- bzw. Kriegshammers setzte große körperliche Kraft voraus. Entwickelt wurde die Waffe aus dem gewöhnlichen Hammer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Kriegshammer (oder auch Streithammer) ist ein im Kampf verwendeter langstieliger Hammer. Er wurde bis ins 15. und 16. Jahrhundert in ganz Europa und auch im Nahen Osten verwendet und ist dazu gedacht, Rüstungen zu deformieren oder zu zerbrechen. Einige Versionen dieser Schlagwaffe sind mit Hammerköpfen ausgestattet, die den Körper penetrieren können.", "tgt_summary": null, "id": 635908} {"src_title": "Burg Altenstein (Unterfranken)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprünge.", "content": "Ab 1977 begannen die aus New Jersey stammenden Misfits, den schnelleren und aggressiveren Hardcorepunk mit Elementen älterer Musikrichtungen zu kombinieren. So fanden Elemente des Rockabilly Einzug in das Klangbild der Band, ebenso wie Singalong und Doo Wop den Gesang der Gruppe, insbesondere von Sänger Glenn Danzig prägten. Etwa zeitgleich entstanden die Cramps, die von New York aus agierten. Auch deren Musikstil verschmolz verschiedene Klangbilder der 1950er und 1960er mit Punkrock und Garagerock zu einem eigenen Stil. Beiden Gruppen gemein war die ironische thematische und visuelle Ausrichtung an B-Movies, Horrortrash und Pulp-Magazinen. B-Movie- und Horrorthematik waren allerdings kein Alleinstellungsmerkmal der Punkszene der US-amerikanischen Ostküste. An der Westküste entstand zu jener Zeit der Death-Rock, der sich aus dem Post-Punk speiste und parallel zum britischen Gothic Punk entwickelte. Im Gegensatz zu diesem war der Death-Rock jedoch stark vom Hard Rock geprägt. Dieses Genre entwickelte sich ab Anfang der 1980er in verschiedene Richtungen. Während manche Bands wie Christian Death allmählich das Genre weiter entwickelten, als Gegenpol zum britischen Gothic Punk, verblieben andere wie 45 Grave im Punkrock verwurzelt, setzten dabei aber nun verstärkt auf Halloween- und Gruselästhetik und ironische Horrorthematik und Trash in den Texten. Alte Universal-Monsterfilme mit Boris Karloff oder Bela Lugosi und generell die Ästhetik des Horrortrash spielten visuell wie textlich eine große Rolle bei diesen Horrorpunk-Wegbereitern und setzte sie zum Gegenpol zum Gothic Punk: „Trash statt Romantik, Leder statt Samt“ Strittig ist, ob das 1962 von Boris-Karloff-Imitator Bobby Pickett und Leonard Capizzi geschriebene Lied „Monster Mash“ (\"Bobby Pickett and the Crypt-Kickers\") als Vorläufer des Horrorpunk gesehen werden kann. Stilistische Überschneidungen existieren fraglos. Hinzu kommt, dass eine ganze Reihe von Horrorpunkbands dieses Stück coverten. Sowohl die diversen Coverversionen als auch das 1962er Original erfreuen sich großer Beliebtheit. Offensichtlich sind auch Parallelen zu Screaming Lord Sutch, der etwa mit Liedern wie \"Jack the Ripper\" (1963), \"Dracula's Daughter\" (1964) oder \"Murder in the Graveyard\" früh den zeitgenössischen Pop und Rock 'n' Roll thematisch und visuell mit Horrorthematik verband, sowie bei Balladen zu sogenannten „Teenage Tragedy Songs“.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterentwicklung.", "content": "Nach der Auflösung der Misfits als wesentlicher Begründer des Horrorpunk „ruhte“ das Genre ab Mitte der 1980er Jahre scheinbar für Jahre. Ausnahmen bildeten die seit 1988 aktive kanadische Formation Forbidden Dimension, die unter Genrefans heute ähnlich verehrt wird wie die Misfits, sowie die bereits ab 1983 aktiven Groovie Ghoulies, wobei beide erst später an Popularität gewannen. Die Neugründung der Misfits 1995 versetzte dem Genre neue Impulse. Zugute kam den Misfits dabei ihre Erhebung zur Kultband und eine erst nach der Auflösung ansteigende Bekanntheit, die die eigentliche Bedeutung der Gruppe bis 1983 weit überstieg. Paul Doyle Caiafa, langjähriger Gitarrist bei den Misfits, äußerte sich dazu 2009: „In den alten Zeiten spielten wir Konzerte vor 50 Leuten, maximal 100. Die Misfits waren lange nicht so groß, wie heute jeder denkt. Wir spielten überhaupt gerade mal ungefähr 60 Gigs. Klar, wir haben immer alles gegeben, und mit der Zeit wurden wir bekannter. Aber bevor mehr passierte, lösten wir uns 1983 auf. Als wir dann 1996 zurück kamen, war uns gar nicht bewusst, dass die Misfits so legendär geworden waren.“ Erst ab Mitte bis Ende der 1990er Jahre steigerte sich die Popularität des Horrorpunk rasch. Zahlreiche Bandneugründungen, insbesondere in den USA, orientieren sich stark an den Misfits. Wilms stellte in Deutschland ab 1999 reges Interesse fest, das durch die Gründung des Horrorpunk-Labels \"Fiendforce Records\" 2003 weiteren Zulauf erhielt, welches das Genre etablierte. Dieses veröffentlichte zwei Kompilationen unter dem Titel „This is Horrorpunk“, die besonders in Deutschland zur Popularität des Genres beitrugen. In der Tat entwickelte sich Deutschland, neben dem Herkunftsland USA, ab 2000 zu einem Zentrum des Horrorpunk. Thorsten Wilms, Sänger und Frontmann der deutschen Musikgruppe \"The Other\", bezeichnete Deutschland als „Mekka der Horrorszene“. Obwohl die meisten Bands aus den USA kämen, liege die größte Fanbasis hier. Als Gründe nennt er eine lange Horrortradition in Deutschland, zum Beispiel mit dem Schauerroman im 18. Jahrhundert oder dem expressionistischen Horrorstummfilm der 1920er Jahre, und generell die deutsche Vorliebe für morbide Kunst. Ähnlich äußerte sich Argyle Goolsby, ehemaliger Sänger und Bassist bei \"Blitzkid\", dem damaligen Hauptvertreter des Genres in den USA, in einem Gespräch beim österreichischen Musikmagazin \"Mulatschag\". Doch trotz dieser Hochkonjunktur des Genres in Deutschland und Europa bis 2010, die freilich im Underground blieb, versiegte diese danach wieder zu großen Teilen. Viele europäische Bands lösten sich auf, sind inaktiv oder wandten sich anderen Richtungen zu, das Label Fiend Force schloss 2014 seine Pforten. Sänger Lon, von der deutschen Band The Fright rechtfertigte den musikalischen Wandel vom Horrorpunk in Richtung Sleaze mit verändertem Geschmack und weiteren Ambitionen. Auch Thorsten Wilms von The Other, der populärsten deutschen Musikgruppe des Genres, erläutert den Wandel des Klangbildes der Band in Richtung Metal: „Man kann nicht auf sechs Alben genau wie die Misfits klingen und erwarten, dass die Leute sich nicht langweilen. Trotzdem sehe ich uns als Horror-Punk-Band in dem Sinne, dass das Genre eh unterschiedliche Bands verbunden hatte.“. Hierzulande versuchen inzwischen jüngere Bands, wie die 2011 gegründeten Hellgreaser oder Circus Rhapsody, einer Stagnation des Genres entgegen zu wirken. Seit 2017 findet zudem das „New Year’s Horror − Das Kieler Horrorpunk Fest“ statt. Das Festival mit vor allem deutschen Bands, erreichte im Januar 2020 seine vierte Auflage. Nachhaltig festsetzen konnte sich das Genre dagegen in den USA, wo sich eine rege Horrorpunkszene, eigene Festivals und Plattenlabel sowie viele Bands etablieren konnten. Gerade die 1997 gegründete Band Blitzkid wandelte sich von einer anfangs noch stark Misfits-inspirierten Gruppe zur populärsten Band des Genres mit eigenem Stil und prägte nachfolgende, junge Bands so sehr, wie frühere von den Misfits geprägt wurden Argyle Goolsby äußerte sich zum Zustand der Szene in den USA: „Ich betrachte es positiv, dass sich Leute von unserer Musik und der anderer Horrorpunkbands inspirieren lassen. Das freut mich sehr; viele solcher Musiker habe ich bereits getroffen, und so weiß ich, dass sie sehr aufrichtig sind. Und wir selbst waren natürlich auch nicht diejenigen, die Horror Rock erfunden haben. Wir kamen nach den Misfits und andere werden nach uns kommen. Momentan ist es aber wirklich eine richtige Welle, ich würde schon sagen, ein Tsunami. Noch nie war Horror-beeinflusste Musik so beliebt.“ Dies bestätigt auch Wilms 2015: „Gerade aus den USA kommen derzeit zahlreiche Horror-Punk-Bands, gefühlt so viele wie noch nie, und ein paar versuchen auch, nicht wie eine Misfits-Coverband zu klingen. Find ich gut! So hat das Genre eine Zukunft, auch wenn es derzeit eine kleine Durststrecke durchmacht.“", "section_level": 1}, {"title": "Horrorpunk, Horror Rock und Horrorbilly.", "content": "Genaue Abgrenzungsmerkmale des Genres sind schwierig zu definieren. Viele Überschneidungen existieren zum Psychobilly. Dieser entstand etwa zeitgleich, als Folge des Rockabilly-Revivals, vor allem in England, geprägt durch Bands wie die Meteors oder die Stray Cats wie auch die Cramps. Wie der Horrorpunk verbindet dieser klassischen Rockabilly mit der schnellen und aggressiven Spielweise des Punkrock, wobei sich die Gewichtung unterscheidet, und verbindet diese Musik mit Horrorthematik. Der Kontrabass, gespielt mit Slaptechnik, war im Horrorpunk nicht üblich und stellte lange ein Abgrenzungsmerkmal dar. Viele jüngere Gruppen sprengen allerdings Genregrenzen und sehen sich in beiden verwurzelt. Daher hat sich bei Bands wie den Bloodsucking Zombies from Outer Space, den Koffin Kats, Rezurex, Kitty in a Casket oder The Creepshow mittlerweile die Mischbezeichnung \"Horrorbilly\" eingebürgert. Wie eingangs erwähnt, bietet Horrorpunk im engeren Sinne eine Mischung aus Punkrock und dem Klangbild der 1950er oder frühen 1960er Jahre, mit meist melodischem Klargesang. Doch gibt es Bands, die zwar Horrorthematik nutzen und dem Punkrock zuzuordnen sind, aber keine Rockabilly- oder Doo-Wop-Elemente nutzen. Andere nutzen eher Metalelemente und bewegen sich in einer gewissen Grauzone. Ein Beispiel dafür, und oft dem Genre zugeordnet, sind die Bands Wednesday 13 und die Murderdolls. Zwar mit Horrorthematik und Schwarzem Humor, musikalisch aber, neben Punkrock, deutlich durch Glam Metal und Sleaze beeinflusst. Auch unterscheiden sich die Alben teils deutlich voneinander. Angemerkt sei, dass Frontmann Joseph Poole, alias Wednesday 13, niemals die Bezeichnung Horrorpunk nutzte, und anfügte, bis zur Auflösung der Band Frankenstein Drag Queens From Planet 13 2004 den Begriff nicht gekannt zu haben. So bestehen bei vielen Bands also fließende Übergänge zu anderen Musikrichtungen und Subkulturen, weshalb manche Gothabilly-, Psychobilly- und moderne Death-Rock-Gruppen, aufgrund ihrer Horrorthematik und enger Verwandtschaft zum Punkrock, häufig ebenfalls unter dem Begriff gehandelt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Thematische Inhalte.", "content": "Einen großen Einfluss auf die Szene und die Texte der Musikstücke haben Horror-B-Movies und deren Vertreter, beispielsweise Ed Wood. Hauptsächliche Basis bildet die Zeit der „Mashed Potatoes“, billig produzierter Horrorfilme, so etwa der Hammer Filmstudios mit Titeln wie „Dracula und seine Bräute“ und „Dracula vs. Frankenstein“, bei denen es einzig darum ging, möglichst viele der „prominenten“ Monstergestalten gleichzeitig zu zeigen und mit einem solchen Aufgebot das Publikum ins Kino zu locken. Die Texte behandeln vor allem entsprechende Themen, wie klassische Filmmonster, Vampire, Gespenster, Serienmörder oder Mord und Totschlag. Trotzdem darf man diese Darstellungen nicht als grausam oder gewaltverherrlichend, sondern stets als ironisch und humorvoll bezeichnen. Der Tenor der Musik ist also immer positiv. Thorsten Wilms bezeichnete Horrorpunk als „perfekte Mischung aus Punk-Rock, Rockabilly, Gothic und Heavy Metal, gepaart mit der Atmosphäre klassischer Horrorfilme und dem Trash-Faktor der 1950er Jahre Grusel-Comics. Horrorpunk ist düster und subversiv, aber gleichzeitig lebensbejahend und ein Garant für gute Laune.“ Zwar besingen viele Bands ausschließlich Filme, Filmmonster oder Themen aus Pulp und Schauerliteratur, dennoch bietet das Genre auch Möglichkeiten, subversiv gesellschaftskritische Themen, vergleichbar mit der Konsumkritik in George A. Romeros Dawn of the Dead, oder persönliche Erfahrungen zu umschreiben. So meinte „Dusty“ von der US-amerikanischen Horrorbilly-Band Stellar Corpses: „In jedem Fall gibt es immer einen Zusammenhang zwischen dem, was im Leben vor sich geht, und was im Horror reflektiert wird. Ich denke, Horror erlaubt es uns, sich mit tief verwurzelten Problemen und Themen auseinander zu setzen, darunter auch der Angst vor dem Tod, vor dem Älterwerden, vor fester Bindung und Verpflichtung.“ Auch Blitzkid versuchten in ihren Liedern kurze Geschichten zu erzählen sowie persönliche Erfahrungen zu verarbeiten: „In allen Liedern von uns ist ein emotionaler, persönlicher Inhalt vertreten – egal ob es offensichtlich ist oder nicht. Wenn du auf unser Make-up schaust, dann wirst du nur Zombies sehen. Aber wenn du auf unsere Texte achtest, dann findest du immer Parallelen zum Leben und allgemeinen Dingen in dieser Welt. Du musst einfach nur hinhören!“ Politische Aussagen finden sich in der Musik äußerst selten. Der Horrorpunk ist sehr eng mit dem Psychobilly verbunden und wie dieser weitgehend unpolitisch.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale der Szene.", "content": "Ein häufig anzutreffendes Erkennungsmerkmal ist das von den Misfits geführte Maskottchen, der \"Crimson Ghost\", ein in einen Kapuzenmantel gehülltes Gespenst bzw. stilisierter Totenschädel. Dies war ursprünglich eine Figur aus dem Horrorserial „Der Mann mit der Totenmaske“ von 1946. Die Misfits erschufen zudem die sogenannte „Devillock“, eine lange, extreme Version des Eddie-Munster-Haarschnitts, die zum Markenzeichen der Band und daher von vielen Fans übernommen wurde, wenngleich sie heute oft als Klischee angesehen wird. Als Eigenbezeichnung nutzen Horrorpunks oft den Begriff \"Fiend\", zu deutsch etwa Unhold oder Teufel. Die Horrorpunkszene umfasst auch Rockabillies und Psychobillies sowie Angehörige der Schwarzen Szene. Das Äußere entspricht somit dem Auftreten dieser Subkulturen (z. B. dem Greaser-Stil), trägt aber deutlich düsterere Züge. Das typische Horrorpunkoutfit ist zwar häufig bunter, dafür aber weniger durch Accessoires ausgeschmückt als bei einem modernen Goth. Anlehnungen an die Death-Rock-Szene sind bei weiblichen Horrorpunks oft offensichtlich. Das Spektrum ist zwar breit, reicht jedoch nie an den „versifften“ Stil einiger Punks heran. Typisches Erscheinungsbild: Halloween, der 31. Oktober, ist ein zentrales Thema und wird von Horrorpunks exzessiv mit Konzerten und Großveranstaltungen gefeiert. Halloween stellt in vielen Regionen Deutschlands die einzige Gelegenheit im Jahr dar, an reinen Horrorpunk-Veranstaltungen teilzunehmen. Zu anderen Feiertagen wie Karfreitag, den Sonnenwenden oder Fronleichnam hingegen existiert kein Bezug. Der Grund für das besondere Interesse des Horrorpunk an Halloween liegt auf der Hand. Halloween ist in den USA der Tag der Hexen, Geister, Toten, Monster und des Horrorkitsch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Horrorpunk (auch Horror Punk) bezeichnet ein Musikgenre, das im engeren Sinne musikalisch aus einer Kombination von Hardcorepunk und Death-Rock mit dem Klangbild des Rockabilly der 1950er sowie dem Surf Rock der frühen 1960er Jahre besteht. Thematisch und ästhetisch ist das Genre im Horror verwurzelt. Als prägende und einflussreiche Band trugen die \"Misfits\" Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre wesentlich zur Entstehung des Genres bei. Größere und anhaltende Popularität erreichte es indes erst ab Mitte der 1990er. ", "tgt_summary": null, "id": 1234144} {"src_title": "Margret Suckale", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wlaschek studierte nach der Matura einige Semester Chemie an der Technischen Universität Wien. 1938 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, bis Kriegsende diente er in Frankreich und der Sowjetunion. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er unter dem Pseudonym „Charly Walker“ als Barpianist und Bandleader tätig. Er trat unter anderem in Kitzbühel und im Schlosshotel Velden auf. Seinen damaligen Traum, ein eigenes Tanzcafé zu betreiben, konnte er mangels ausreichender finanzieller Mittel nicht verwirklichen. 1953 eröffnete Karl Wlaschek in Wien-Margareten eine Parfümerie und bot Markenartikel zu Diskontpreisen an. In der Folge wuchs die WKW (Warenhandel Karl Wlaschek) und umfasste 1960 bereits 45 Filialen. Wlaschek übertrug das Konzept auf den Lebensmittelhandel, führte das Selbstbedienungssystem ein und nannte seine Filialen ab 1961 BILLA (für „Billiger Laden“). In den 1990er Jahren expandierte Eurobilla ins Ausland. Im Jahr 1996 verkaufte Wlaschek für 1,1 Milliarden Euro den zu diesem Zeitpunkt unter \"BML Vermögensverwaltung AG („Billa-Gruppe“)\" firmierenden Konzern an die deutsche Rewe-Gruppe. Der Zusammenschluss wurde im Juli 1996 bei der Europäischen Kommission angezeigt und von dieser im August genehmigt. Wlaschek war seither vorwiegend in der Immobilienbranche tätig: Nachdem es ihm nicht gelang, bei der Privatisierung der Creditanstalt (der damals zweitgrößten Bank Österreichs) zum Zug zu kommen, begann Wlaschek sein Vermögen in Immobilien anzulegen. Sein Immobilienbesitz wurde in Privatstiftungen mit klingenden Namen wie \"Amisola\", \"Estrella\" und \"Ermione\" verwaltet. Dazu gehörten acht Palais in der Wiener Innenstadt (darunter Kinsky, Ferstel, Harrach), aber auch die Bürotürme Andromeda-Tower und Ares Tower (beide sind Teil der Donau City), das Gebäude der Wiener Börse sowie zahlreiche Innenstadthäuser – in Summe weit über 100 Objekte in ganz Österreich. Karl Wlaschek heiratete im April 2012 zum fünften Mal; er war dreimal geschieden und einmal verwitwet. Er hatte zwei Kinder aus erster und zweiter Ehe. Ein legendärer Spruch von ihm war: \"„Beim G’schäft bin i guat, bei de Weiber bin i a Depp.“\" Im Dezember 2005 war Wlaschek in einer Rundfunksendung zu Gast. Auf den im Rahmen eines Fragebogens vorgegebenen Satzbeginn \"„Es verletzt mich, wenn...“\" schloss er mit den Worten an: \"„... wenn die Leut’ sagen, i bin a Jud’. Bin ka Jud’.“\" In einer Glosse der Tageszeitung \"Der Standard\" wurde daraufhin kritisiert, dass diese Äußerung \"„vorher aufgezeichnet und geschnitten, aber ganz unhinterfragt und unkommentiert“\" ausgestrahlt worden sei. Sein Vermögen wurde auf etwa 4,7 Milliarden Euro geschätzt (laut Forbes-Liste 2012) – damit war er der drittreichste gebürtige Österreicher. 2015 wurde sein Vermögen von Forbes auf 4,2 Mrd. Dollar geschätzt. Im November 2005 veröffentlichte Adolf Haslinger, ehemals Rektor der Universität Salzburg und langjähriger Freund Wlascheks, eine autorisierte Biographie. Karl Wlaschek starb am 31. Mai 2015 97-jährig in Graz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Wlaschek (* 4. August 1917 in Wien; † 31. Mai 2015 in Graz) war ein österreichischer Unternehmer und Gründer der Handelskette Billa. Seit dem Verkauf seines Konzerns \"BML Vermögensverwaltung AG („Billa-Gruppe“)\" war er als Immobilien-Investor tätig. Laut Forbes Magazine galt Wlaschek 2012 und 2015, nach Johann Graf und Dietrich Mateschitz, als drittreichster Österreicher.", "tgt_summary": null, "id": 1493946} {"src_title": "Commodore SX-64", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge und Erfolge als Geheimtipp.", "content": "Die Band wurde 1977 von den Schulfreunden Dan Treacy (Gesang und Gitarre) und Ed Ball (E-Orgel, Gitarre und Schlagzeug) gegründet. Zu den häufig wechselnden Besetzungen in der Anfangszeit gehörten u. a. die Brüder Gerard (Bass) und John Bennett (Schlagzeug) sowie Joe Foster (Bass). Beeinflusst von Bands der 1960er Jahre wie The Who, The Beatles, The Small Faces und den frühen Pink Floyd schufen sich Television Personalities ihren eigenen musikalischen Stil zwischen Pop, Punk und Neo-Psychedelia, später mit Elementen aus Mod, Lo-Fi und Indie-Rock. Die Gruppe debütierte mit der Single \"14th Floor\". Es folgte die \"Where’s Bill Grundy Now?\"-E.P., auf der sich die Gruppe über Wochenendpunks lustig machte (\"Part Time Punks\") und nach dem Verbleib des Talkmasters Bill Grundy fragte, der 1977 nach einem Sex Pistols Interview von der BBC gefeuert wurde. 1980 stieß Mark „Empire“ Sheppard (Schlagzeug) als festes Mitglied zur Formation. Das Trio Treacy, Ball & Sheppard veröffentlichte Anfang 1981 ihre Debüt-LP \"... And Don’t The Kids Just Love It\". Auf dem Cover waren die 60s-Ikonen John Steed und Twiggy abgebildet, musikalisch war das Album durch Psychedelic-Pop (\"This Angry Silence\") geprägt, aber auch ruhigere Nummern (\"La Grande Illusion\") waren zu finden. Thematisch zeigte sich Treacy als Film-, Literatur- und Popkulturfan und sang u. a. über Dorian Gray sowie den frühen Pink-Floyd-Sänger Syd Barrett (\"I Know Where Syd Barrett Lives\"). Während der laufenden Tournee wurde Ball durch Bernie Cooper (Bass) ersetzt, mit dem die Gruppe unter dem Pseudonym \"The Gifted Children\" eine Single veröffentlichte. Ball kehrte bald wieder zurück und Anfang 1982 erschien das zweite Album \"Mummy You’re Not Watching Me\". Die Band orientierte sich noch stärker an der psychedelischen Musik der 1960er Jahre als auf dem Vorgänger. Mit \"If I Could Write Poetry\" oder \"Where the Rainbows End\" intonierte die Band auch wieder ruhigere Titel. Allerdings kam die Gruppe mit dem Album nicht über den Status eines Geheimtips hinaus, was schließlich dazu führte, dass sie eine weitere Compilation selbstironisch mit \"They Could Be Bigger Than the Beatles\" betitelten. Es befanden sich darauf ausschließlich rare Singletracks, Alternativversionen, Album-Outtakes und Sessionstücke.", "section_level": 2}, {"title": "Umbesetzungen und eigene Wege.", "content": "Es folgten diverse Umbesetzungen. Ed Ball verkrachte sich mit Treacy und gründete seine eigene Band (The Times), und auch Sheppard verließ die Gruppe. Schließlich formte Treacy mit dem zurückgekehrten Joe Foster (jetzt Git.), sowie Mark Flunder (Bass) und Dave Musker (Organ) ein neues Lineup das die LP \"The Painted Word\" einspielte. Auf diesem Album zeigte sich Treacy überwiegend von seiner sentimentalen Seite als kleiner Junge in einer viel zu großen Welt (\"Happy All the Time\", \"Bright Sunny Smiles\" oder \"A Sense of Belonging\"). Der stärkste Track ist jedoch ohne Zweifel der Anti-Kriegssong \"Back to Vietnam\" der die Alpträume eines Vietnamveteranen packend schildert („He wakes up-SCREAMING“). Auch diese Besetzung brach schließlich auseinander. Nacheinander verließen Flunder, Foster und Musker die Band, dafür kamen als Ersatz Jowe Head (Bass/Ex-Swell Maps) sowie Jeff Bloom (Schlagzeug). Dieses Lineup blieb dann für die nächsten Jahre stabil. Nach der von Stanley Kubrick beeinflussten Maxi \"How I Learned to Love the Bomb\" folgte 1990 das nächste Album \"Privilege\". Auch hier überzeugte die Gruppe mit flotten Pop (\"Salvador Dalí’s Garden Party\") sowie ruhigeren Stücken wie \"All My Dreams Are Dead\" auf der Treacy den Tod von John Lennon sowie Andy Warhol betrauerte. Nach einer Pause folgte die fast 80 Minuten lange CD \"Closer to God\" dessen auffälligstes Stück der elf Minuten lange Titelsong war.", "section_level": 2}, {"title": "Auseinanderbrechen und Reunion.", "content": "Geldmangel sowie Alkohol- und Drogenprobleme führten zum langsamen Auseinanderbrechen der Band. Neue Veröffentlichungen wurden in der Folge immer spärlicher. Bloom verließ die Gruppe Mitte 1993 und wurde durch Lenny Helsing ersetzt. Schließlich verließen aber sowohl Helsing als auch Head Ende 1994 die Band. Mit Liam Watson (Bass) und Sexton Ming (Schlagzeug) spielte Treacy das kaum beachtete Album \"I Was a Mod Before You Was a Mod\" ein. Mit Titeln wie \"Everything She Touches Turns to Gold\", \"Evan Doesn’t Ring Me Anymore\" oder \"I Can See My Whole World Chrashing Down\" befinden sich einige von Treacys stärksten, aber dennoch wenig beachteten Stücken auf dieser Veröffentlichung. 1996 gab die Gruppe ihr vorerst letztes Konzert. 1998 spielte Treacy fast im Alleingang das letzte Album \"Don’t Cry Baby...It’s Only a Movie\" ein, das fast ausschließlich Coverversionen u. a. von Jonathan Richman, George Harrison oder Psychic TV bot. 2004 überraschte Treacy mit einer Reunion der Band. Zusammen mit Ed Ball (Bass), Victoria Yeulet (Gesang) und Mathew Sawyer (Schlagzeug) gaben \"TV Personalities\" einige Konzerte. Im Februar 2006 erschien das Album \"My Dark Places\". Ein Jahr darauf folgte das Album \"Are We Nearly There Yet?\", dessen Aufnahmen allerdings aus dem Jahr 2005 stammten. Damals bestand die Formation neben Treacy, Ball und Yeulet noch aus Texas Bob (Gitarre, Bass), Stickymoan (Keyboards, Gitarre, Bass) und dem Gründungsmitglied John Bennett (Schlagzeug). Bennett wurde wenig später allerdings durch Kev Mann ersetzt. 2008 verließen Ball, Yeulet und Stickymoan die Band, dafür stieß Mike Stone (Keyboards, Bass, Gitarre) zur Formation. Mitte 2009 verließ Kev Mann die Gruppe und wurde durch Arnau Obiols ersetzt. Im Mai 2010 veröffentlichte die Gruppe die Single \"She's My Yoko\", gleichzeitig eine Vorankündigung für das Anfang Juni erschienene neue Album \"A Memory Is Better Than Nothing\". Nach einer Operation im Oktober 2011, bei der ein Blutgerinnsel aus dem Gehirn entfernt wurde, befand sich Dan Treacy in einem kritischen Gesundheitszustand.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben und EPs: Livealben: Kompilationen: Best Of:", "section_level": 1}], "src_summary": "Television Personalities (auch abgekürzt als TV Personalities) sind eine 1977 gegründete britische Rockband aus London, die sich stilistisch zwischen Pop, Punk und Psychedelia bewegt. Sänger Dan Treacy ist das einzige konstante Mitglied der Band.", "tgt_summary": null, "id": 852795} {"src_title": "Eduard von Jachmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Neben der US-amerikanischen besitzt Arkani-Hamed die kanadische Staatsbürgerschaft. Seine Eltern, beide ebenfalls Physiker, stammen aus dem Iran. Sein Vater, Jafar Arkani-Hamed (* 1940), arbeitete in den frühen 1970er Jahren für das Apollo-Programm in Houston und war Leiter des Instituts für Physik der Scharif-Universität für Technologie in Teheran. Nach der Islamischen Revolution von 1979 protestierte Jafar Arkani-Hamed, der die Revolution zunächst begrüßt hatte, öffentlich gegen die Iranischen Revolutionsgarden, weshalb die Familie 1981 auf Pferden über die türkische Grenze flüchten musste. Nach dem Grenzübertritt zerrissen sie ihre iranischen Pässe und emigrierten nach Kanada, wo Nima Arkani-Hamed seine Schulausbildung beendete und an der Universität Toronto sein Physikstudium absolvierte. Sein Vater ist kanadischer Staatsbürger und war seit 1982 Professor für Geologie an der Universität Toronto und seit 1988 Professor für Planetologie an der McGill University. Die Mutter Hamideh Alasti von Arkani-Hamed und seine Schwester Sanaz „Sunny“ Jensen sind ebenfalls Physiker. Nima Arkani-Hamed spielt Klavier und trat in dem 2013 veröffentlichten Dokumentarfilm \"Particle Fever\" von Mark Levinson und David E. Kaplan über die Entdeckung des Higgs-Bosons am LHC auf.", "section_level": 1}, {"title": "Akademische Karriere.", "content": "Arkani-Hamed wurde 1997 an der University of California, Berkeley bei Lawrence John Hall mit einer Arbeit über \"Supersymmetry and Hierarchies\" promoviert und arbeitete im Anschluss daran von 1997 bis 1999 als Post-Doktorand am SLAC (Stanford University). 1999 wurde er \"Assistant Professor\" und 2001 \"Associate Professor\" in Berkeley und erhielt 2001 zudem eine Gastprofessur der Harvard University. Von 2002 bis 2008 war er ordentlicher Professor in Harvard und wechselte 2008 an das Institute for Advanced Study in Princeton. Er ist zudem häufig als Gast am Perimeter Institute in Waterloo (Ontario).", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Arkani-Hamed leistete wichtige Beiträge auf dem Gebiet der \"large extra dimensions\" (zusätzliche Raumzeit-Dimensionen, die größer als die Plancklänge sind), zur Deconstruction-Theorie (mit Howard Georgi und Andrew Cohen) sowie zur Ghost-Kondensation. Nachdem in den 1990er und 2000er Jahren eine Reihe von Symmetrien in der Störungsreihenentwicklung zum Beispiel der Quantenchromodynamik und supersymmetrischer Yang-Mills-Theorien entdeckt wurden (unter anderem durch Nutzung des Twistor-Formalismus und BCFW Rekursionsrelationen), die die Zahl der zu betrachtenden Feynman-Diagramme stark reduzierten, fand Arkani-Hamed mit Kollegen wie seinem Doktoranden Jaroslav Trnka, Jacob Bourjaly und Freddy Cachazo Ende der 2000er Jahre eine geometrische Erklärung in Form der schon in der Algebraischen Geometrie bekannten \"positiven Grassmann-Mannigfaltigkeit\". Die Berechnung von Streuamplituden läuft in dieser Theorie auf die Volumenbestimmung von Objekten hinaus, die Arkani-Hamed und Kollegen Amplituhedron nennen – dies kann mit gewöhnlichen Feynman-Diagrammen, Twistor-Methoden oder geometrisch geschehen. Arkani-Hamed hofft damit auch einen von Raumzeit-Variablen unabhängigen Zugang zur Quantengravitation zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Ehrungen.", "content": "2003 erhielt er die Gribov Medal und 2008 den Rymond and Beverly Sackler Prize in Physik der Universität Tel Aviv. 2012 wurde ihm der Fundamental Physics Prize verliehen. Er war zudem von 2000 bis 2002 Sloan Fellow sowie von 2000 bis 2005 Packard Fellow und ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences (2009) und der National Academy of Sciences (2017). 2010 hielt Arkani-Hamed die \"Messenger Lectures\" in Cornell.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nima Arkani-Hamed (* 5. April 1972 in Houston, Texas) ist ein amerikanisch-kanadischer theoretischer Physiker mit den Forschungsschwerpunkten Teilchenphysik, Stringtheorie und Kosmologie. Er gilt als einer der führenden theoretischen Hochenergiephysiker seiner Generation.", "tgt_summary": null, "id": 2274960} {"src_title": "Ludwig Philippson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Graf Schwerin wurde als jüngstes von fünf Kindern von Kurt Detloff von Schwerin, damals Polizeipräsident in Hannover und später Regierungspräsident in Köslin, geboren. Er gehörte dem Adelsgeschlecht von Schwerin an, einer Familie des mecklenburgischen und pommerschen Uradels mit langer militärischer Tradition. Bereits im Alter von acht Jahren verlor er seinen Vater und wuchs danach praktisch als Einzelkind auf. Nach dem Besuch der Gymnasien in Köslin und Anklam trat er im Alter von 15 Jahren in die Kadettenanstalt in Köslin ein. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs war er Fähnrich im 2. Garde-Regiment zu Fuß. Später wurde er zum 1. Pommersche Grenadier-Regiment Nr. 2 versetzt. Im Juni 1915 wurde er zum Leutnant befördert und war im Verlauf des Krieges an der Ost- und Westfront Infanterie-Zugführer, Kompaniechef und Bataillonsadjutant, zuletzt im Rang eines Oberleutnants. Nach einer Verwundung am 26. September 1918 erlebte Graf Schwerin das Kriegsende im Lazarett. Er wurde danach als Leutnant in das Reichsheer übernommen und diente in verschiedenen Freikorps, darunter dem Generalkommando Lüttwitz und der Garde-Kavallerie-Schützen-Division. 1920 schied er aus dem Heer aus. Nach einer kaufmännischen Lehre bei der Kaffeehandels-AG in Bremen und einer Stellung als Leiter der Transportabteilung der AG für Petrol-Industrie in Berlin kehrte Schwerin im Sommer 1923 in die Reichswehr zurück. Zunächst kam er in das 1. (Preußische) Infanterie-Regiment nach Königsberg, später zum 3. Infanterie-Regiment und 1931 schließlich zum 18. Infanterie-Regiment in Paderborn. Am 1. Mai 1933 erfolgte seine Beförderung zum Hauptmann. Nach einer zweijährigen Generalstabsausbildung an der Berliner Kriegsakademie wurde er im Oktober 1935 nach Bremen in den Stab der neuaufgestellten 22. Infanterie-Division versetzt. Nach der Beförderung zum Major i. G. übernahm er am 1. Oktober 1938 die Leitung der Gruppe „USA/England“ der Abteilung „Fremde Heere West“ beim Oberkommando des Heeres und wurde in dieser Stellung am 1. April 1939 zum Oberstleutnant befördert. Nach Kritik an Adolf Hitler wurde er aus dem Generalstab entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Im Oktober 1939 übernahm er das I. Bataillon des motorisierten Infanterie-Regiments „Großdeutschland“. Im Februar 1940 wurde er vertretungsweise dessen Regimentskommandeur. Während des Westfeldzuges kämpfte sein Regiment zunächst in Belgien im Gebiet von Nives, Witry und Neufchâteau, später in Frankreich an der Somme. Nach Untersuchungen Anfang des 21. Jahrhunderts war seine Truppe hier an mindestens zwei Massakern beteiligt. Zahlreiche unbewaffnete schwarzafrikanische Angehörige der französischen Armee, sogenannte \"Tirailleurs sénégalais\", die sich bereits ergeben hatten, wurden dabei ermordet. Belegt sind zwei Massaker an schwarzafrikanischen Soldaten und ihren europäischen Offizieren. Am 10. Juni 1940 wurden mindestens 150 Tirailleurs im Raum Erquinvillers auf dem Marsch nach Montdidier ermordet (siehe 24e régiment de tirailleurs sénégalais). Am 19. und 20. Juni 1940 kam es zu einer Serie von Massakern im Raum Chasselay, bei denen das Regiment und die SS-Division Totenkopf etwa 100 Tirailleurs und ihre Offiziere ermordeten. Die Opfer wurden 1942 auf einem eigens errichteten Ehrenfriedhof bestattet. Im Frühjahr 1941 wurde Schwerin als Führer des Regimentsstabs z. b. V. 200 nach Nordafrika versetzt. Im April 1941 unternahm eine von ihm geführte deutsch-italienische Abteilung, die sogenannte „Kampfgruppe Schwerin“, einen langen Aufklärungsvorstoß in den Fezzan und legte dabei 2000 km zurück. Die „Kampfgruppe Schwerin“ konnte die Oase Mechili einnehmen und über 2.000 Briten gefangen nehmen, darunter zwei Generäle (siehe Belagerung von Tobruk). Anschließend wurde Schwerin Kommandeur des Panzer-Regiments 5 der 5. Leichten Division, das er kurzzeitig in den Kämpfen in Libyen führte, bevor er in die Führerreserve versetzt wurde. Am 1. August 1941 wurde er zum Oberst befördert und im gleichen Monat Kommandeur des Infanterie-Regiments 76 (mot.) der 20. Infanterie-Division (mot.) an der Ostfront. Dort bewährte er sich in Angriff und Verteidigung am Wolchow, bei Schlüsselburg, an der Newa sowie bei Leningrad und erhielt am 17. Januar 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Zwischenzeitlich war er mit der Führung der 254. Infanterie-Division beauftragt. Am 23. Juli 1942 übernahm er den Befehl über die 8. Jäger-Division. Im Oktober 1942 wurde Schwerin zum Generalmajor befördert. Ab November 1942 befehligte er die 16. Infanterie-Division (mot.), die im Südabschnitt der Ostfront bei der 4. Panzerarmee eingesetzt war. Mit diesem Verband kämpfte er im Raum südlich von Stalingrad. Dort war seine Division das einzige Bindeglied zwischen den Truppen vor Stalingrad im Norden und der Heeresgruppe A im Kaukasus. Im Frühjahr 1943 wurde die Division nach schweren Verlusten aus der Front gezogen und aufgefüllt und im Juni 1943 zur Panzergrenadierdivision umgegliedert. Anschließend wurde die Division wieder der Heeresgruppe Süd unterstellt. Am 17. Mai 1943 erhielt Schwerin für die Leistungen seiner Division während der Rückzugskämpfe das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Es folgten verlustreiche Gefechte bei Isjum, Slowjansk, Stepanowsk und Kriwoi Rog. Für diese erhielt Schwerin am 4. November 1943 die Schwerter zum Eichenlaub des Ritterkreuzes. Im März 1944 wurde die Division im Raum Uman zerschlagen; ihre Reste wurden nach Frankreich verlegt, wo aus diesen unter Schwerins Kommando die 116. Panzer-Division gebildet wurde. Als am 6. Juni 1944 amerikanische, britische, französische und kanadische Streitkräfte in der Normandie landeten (siehe Operation Overlord), lag Schwerins 116. Panzerdivision nördlich von La Roche-Guyon. Bis zum 19. Juli behielt General Hans Speidel die Division im Großraum Paris als Reserve zurück; dann rückte die Division in Richtung Normandie ab. Schwerin wurde am 7. August, während des Unternehmens Lüttich, nach Auseinandersetzungen mit seinem unmittelbaren Vorgesetzten Hans Freiherr von Funck, als Kommandeur der 116. Panzerdivision abgesetzt. Die Division entging dem Kessel von Falaise dann unter der Führung ihres Ersten Generalstabsoffiziers, Heinz Günther Guderian. Schwerin übernahm den Befehl wieder am 23. August. Schwerin verfasste zusammen mit Heinrich von Lüttwitz, dem Kommandeur der 2. Panzer-Division, ein Memorandum, in dem er das Ende des Krieges forderte. Nach verlustreichen Rückzugskämpfen in Frankreich und Belgien erreichte Schwerin mit seiner Division am 12. September 1944 Aachen, das zu diesem Zeitpunkt bereits evakuiert wurde. Aachen lag zwischen der ersten und zweiten Verteidigungsstellung des Westwalls und war die erste deutsche Großstadt, die von den Alliierten angegriffen wurde. Schwerins Division wurde mit der Verteidigung der Stadt beauftragt. Schon am 14. September wurde Schwerin seines Kommandos enthoben, weil er angeblich die Evakuierung der Bevölkerung behindert habe. Es wurde eine kriegsgerichtliche Untersuchung eingeleitet und Schwerin wurde zunächst, wie es offiziell hieß, zur „Wiederherstellung seiner Gesundheit“ in die Führerreserve versetzt. Das Verfahren gegen ihn wurde im November 1944 mit einer Verwarnung eingestellt. Nach dem Krieg dankte die Aachener Stadtverwaltung ihm, der die Stadt vor der Zerstörung bewahren wollte, indem sie 1963 eine Straße nach ihm benannte. Bereits 1957 durfte Schwerin sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Der Rat der Stadt Aachen benannte am 22. August 2007 mit großer Mehrheit die Straße in Kornelimünsterweg um (wie die Straße im weiteren Verlauf auch bisher hieß), nachdem ein Gutachten der RWTH Aachen keine Belege für eine „Heldentat“ Schwerins in Aachen erbringen konnte. Hinzu kam der Vorwurf, Schwerin sei dafür verantwortlich gewesen, dass am 13. September 1944 zwei vierzehnjährige Jungen in der Stadt als angebliche Plünderer erschossen wurden. Anfang Dezember 1944 übernahm Schwerin die 90. Panzergrenadierdivision in Italien. Am 26. Dezember 1944 wurde er mit der Führung des LXXVI. Panzerkorps der Heeresgruppe C in Norditalien beauftragt. Am 1. April 1945 wurde er zum General der Panzertruppe befördert unter gleichzeitiger Ernennung zum Kommandierenden General des LXXVI. Panzerkorps. Am 25. April 1945 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Am 24. Mai 1950 wurde Schwerin von der Regierung Adenauer (dem ersten Kabinett nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland) als „Berater für Militär- und Sicherheitsfragen“ verpflichtet. Adenauer beauftragte ihn mit der Planung einer „mobilen Bundesgendarmerie“ sowie mit der Bearbeitung von Fragen der Sicherheit der Behörden des Bundes und der Länder. Die Dienststelle Schwerin trug die Tarnbezeichnung „Zentrale für Heimatdienst“ (ZfH). Seit Beginn der Korea-Krise im Juni 1950 forderten vor allem die USA einen deutschen Verteidigungsbeitrag für Westeuropa, der den Plan einer „Bundesgendarmerie“ („Republican Guard“) als ineffektiv erscheinen ließ. So wurde die Dienststelle Schwerins zur ersten amtlichen Einrichtung der Bundesrepublik Deutschland, die systematisch alle Fragen eines westdeutschen Militärbeitrages bearbeitete. Schwerin wurde von Adenauer mit der Vorbereitung der Expertenkonferenz vom 5. bis 9. Oktober 1950 beauftragt; diese fasste das Ergebnis einschlägiger Untersuchungen in der (nach dem Tagungsort benannten) Himmeroder Denkschrift zusammen, die grundlegende Planungsvorhaben für die spätere Bundeswehr formulierte. Schwerin selbst war nicht Mitglied der Expertenkonferenz. Dies war der erste Schritt zu einer deutschen Wiederbewaffnung unter Kontrolle der Westmächte. Schwerin kritisierte, Adenauers informelle Beratergruppe ehemaliger Generale diffamiere ausgerechnet diejenigen Offiziere als Landesverräter, die Widerstand gegen das NS-Regime geleistet hatten. Mit der Auflösung der „Zentrale für Heimatdienst“ Ende Oktober 1950 wurde Schwerin von Adenauer entlassen (kurz nachdem Schwerin Journalisten gesagt hatte, dass die Bundesrepublik ein Wehrpflichtgesetz vorbereite). Die Aufgaben der ZfH übernahm nun das Amt Blank. Schwerin war in dieser Zeit als CIA-Agent in Westdeutschland tätig. Als die Bundeswehr entstand, wurde Schwerin wehrpolitischer Berater der FDP im Deutschen Bundestag. Er blieb es bis kurz vor seinem Tod. In der letzten Monaten seines Lebens litt Schwerin an den Folgen eines Schlaganfalls. Er starb im Krankenhaus Tegernsee und wurde am 7. November 1980 in Rottach-Egern beigesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gerhard Helmut Detleff Graf von Schwerin (* 23. Juni 1899 in Hannover; † 19. Oktober 1980 in Tegernsee, Oberbayern) diente als deutscher Offizier in beiden Weltkriegen. Er wurde 1950 zum „Berater für Militär- und Sicherheitsfragen“ verpflichtet. Ihm kommt eine Schlüsselrolle in der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland unter Konrad Adenauer zu.", "tgt_summary": null, "id": 93777} {"src_title": "Ableton Live", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im altägyptischen Theben des Jahres 1290 v. Chr. führen der Hohepriester Imhotep und Anck-Su-Namun, die Mätresse des Pharaos, eine heimliche Liebesbeziehung. Eines Abends entdeckt Pharao Sethos I. verräterische Beweise und wird von den beiden ermordet. Als die Leibwache erscheint, begeht Anck-Su-Namun Selbstmord, damit Imhotep fliehen und sie später ins Leben zurückrufen kann. Imhotep wiederum stiehlt mit seinen Priestern ihren Leichnam und bringt ihn nach Hamunaptra, der Stadt der Toten. Mit dem dort aufbewahrten „Schwarzen Buch der Toten“ beginnt er ein verbotenes Wiedererweckungsritual. Doch die Medjai, die Leibwächter des Pharaos, hindern ihn daran, das Ritual erfolgreich zu beenden. Imhoteps Priester werden zur Strafe bei lebendigem Leibe mumifiziert. Er selbst wird mit dem schlimmsten aller Flüche belegt, dem \"Hom-Dai\": In Mumienbinden gewickelt, wird er zusammen mit fleischfressenden Skarabäen in einem Sarkophag eingeschlossen und unter der Statue von Anubis vergraben, wo die Medjai ihn von nun an streng bewachen, um seine unheilvolle Rückkehr zu verhindern. Im Jahr 1923 kämpft der Amerikaner Rick O’Connell für die französische Fremdenlegion in den Ruinen von Hamunaptra gegen ein aufrührerisches Beduinenvolk. Als seine Truppe überrannt wird, überlebt er nur knapp, als er in den hinteren Teil der Ruinen flüchtet, in den sich die Beduinen aufgrund einer Erscheinung nicht hinein wagen. Drei Jahre später wird Rick in Kairo von dem erfolglosen Archäologen Jonathan Carnahan bestohlen, die Beute ist eine altägyptische, achteckige Schatulle. Jonathans Schwester Evelyn, eine Bibliothekarin und Ägyptologin im historischen Museum, entdeckt darin eine Karte zur verschollenen Stadt Hamunaptra. Als die Karte von Dr. Terence Bey, dem Museumsdirektor, absichtlich unbrauchbar gemacht wird, machen sich Jonathan und Evelyn auf, um Rick als Führer nach Hamunaptra anzuwerben. Nachdem sie ihn in einem Gefängnis vor dem Galgen gerettet haben, erklärt Rick sich bereit, sie in die sagenumwobene Stadt zu bringen. Auf ihrer Fahrt auf dem Nil machen sie Bekanntschaft mit den amerikanischen Schatzjägern Burns, Daniels und Henderson sowie dem Ägyptologen Dr. Allen Chamberlain, die ebenfalls auf dem Weg nach Hamunaptra sind. Sie werden von Ricks ehemaligem Waffenbruder Beni Gabor geführt, der Rick damals im Stich gelassen hatte. Nachts wird ihr Raddampfer von den Medjai geentert. Als das Schiff in Flammen gerät, springen alle von Bord und machen sich anschließend auf dem Landweg auf zur Totenstadt, Rick mit den Carnahans und Beni mit den Amerikanern. In Hamunaptra machen beide Gruppen interessante Entdeckungen. Die Carnahan-Gruppe findet die Mumie von Imhotep, und die Amerikaner finden eine Truhe, die sie trotz Chamberlains Warnung vor Imhoteps Fluch öffnen. Sie enthält das „Schwarze Buch der Toten“ und fünf Kanopen mit den Organen von Anck-Su-Namun. In der Nacht stiehlt Evelyn das Buch der Toten und liest laut daraus vor. Dadurch erweckt sie unwissentlich Imhotep zum Leben, der das vor über 3000 Jahren unterbrochene Wiedererweckungsritual vollenden will. Als er mit einem Heuschreckenschwarm eine der zehn biblischen Plagen auslöst und Burns Augen und Zunge entreißt, reisen beide Expeditionen fluchtartig zurück nach Kairo. Imhotep verpflichtet Beni als Diener und folgt den Schatzjägern nach Kairo. Dort vollzieht er seinen Fluch an den Amerikanern, indem er weitere Körperteile und ihre Lebensenergie stiehlt und so seinen menschlichen Körper wiedererlangt. Als er Evelyn begegnet, hält er sie für die Reinkarnation seiner Geliebten Anck-Su-Namun und will sie entführen, doch Rick kann ihn mit einer Katze vertreiben. Im ägyptischen Museum treffen sie erneut auf Ardeth Bay, den Anführer der Medjai, denn auch der Museumsdirektor Terrence Bey gehört zu den Medjai. Evelyn vermutet, dass das „Goldene Buch des Amun-Ra“ die lebendig gewordene Mumie wieder töten kann. Bay wiederum glaubt, dass Imhotep Evelyn als Menschenopfer braucht, um seine Geliebte wiedererwecken zu können. Da taucht Imhotep mit einer neuen, willenlosen Anhängerschaft auf und entführt Evelyn nach Hamunaptra. Rick, Jonathan und Bay folgen ihm im Flugzeug von Kapitän Havelock, doch Imhotep bringt das Flugzeug durch einen Sandsturm zum Absturz. Im Tempel von Hamunaptra beginnt er erneut mit dem Ritual zur Wiedererweckung seiner Geliebten, wird aber im letzten Moment von Rick an der Vollendung gehindert. Während Rick gegen Imhoteps untote Priester kämpft und Bay sich scheinbar opfert, finden Evelyn und Jonathan das „Goldene Buch des Amun-Ra“ und lassen Imhotep durch einen Spruch daraus sterblich werden, so dass Rick ihn schließlich töten kann. Beni hat die Zeit genutzt, um Reichtümer aus den Ruinen zu schaffen, und löst unabsichtlich einen Selbstzerstörungsmechanismus aus. Während die Tempelanlage in sich zusammenstürzt, gelingt Rick, Evelyn und Jonathan die Flucht. Beni hingegen wird in der Schatzkammer eingeschlossen, wo die Skarabäen über ihn herfallen. Als Hamunaptra im Wüstensand versinkt, taucht Ardeth Bay auf, der ebenfalls überlebt hat. Rick und Evelyn werden ein Paar, wollen ein ruhiges Leben beginnen und reiten auf Benis goldbeladenen Kamelen davon.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film entstand in Marokko sowie in den Shepperton-Studios in Großbritannien. Die Museumsszene wurde im Rittersaal des Mentmore Towers gedreht. Für die Darstellung des Hafens von Gizeh wurden Filmaufnahmen der unter Denkmalschutz stehenden, historischen Werft Chatham Dockyard gefertigt und anschließend computertechnisch (CGI) bearbeitet. Sommers’ Film war der Überraschungshit des Kinosommers 1999. Er spielte in den USA mehr als 155 Millionen Dollar, weltweit 416 Millionen Dollar ein. Als Regisseure waren unter anderem Joe Dante, Clive Barker und George A. Romero im Gespräch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mumie ist ein Horror-Abenteuerfilm des US-amerikanischen Regisseurs Stephen Sommers aus dem Jahr 1999. Der Film ist eine Neuverfilmung des Horrorfilm-Klassikers \"Die Mumie\" aus dem Jahr 1932. Der Film startete am 3. Juni 1999 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": null, "id": 445813} {"src_title": "Hamburg-Volksdorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stammbaum.", "content": "Der SV Eintracht Trier 05 entstand am 11. März 1948 durch Fusion der Trierer Vereine \"SV Westmark Trier 05\" und \"SV Eintracht Trier 06\". Die 05er wurden auf den Tag genau 43 Jahre vor der Fusion von Ernst Vent, der als „Vater des Trierer Fußballs“ gilt, als \"Trierer Fußball-Club 1905\" gegründet. Die Gründungsurkunde des \"TFC\" wurde in der Trierer Gaststätte „Zum Kurfürsten“ ausgefertigt und von 13 Gründern unterschrieben. Als Trainingsstätte diente den 05ern ein holpriges Wiesengelände im Trierer Stadtteil Olewig, das dem Besitzer der heute noch existenten Gaststätte „Zum Blesius Garten“ gehörte. Die weiteren Stationen waren der Eurener Exerzierplatz und der Palastplatz (Nähe Kurfürstliches Palais), bevor schließlich auf dem Exerzierplatz der Hornkaserne trainiert wurde. Hier wurde im ersten Heimspiel am 10. September 1905 der \"1. FC Germania 1905\" aus Saarbrücken mit 12:0 geschlagen. Schon 1906 wurden in Trier zahlreiche weitere Fußballvereine gegründet. Zu den bekanntesten Neugründungen dieses Jahres gehörten der \"FC Moselland 06, FC Borussia Trier, Sportclub Trier, Concordia Trier, FC Viktoria Trier, Trierer Fußballclub 06, Maximiner Fußballclub\" sowie die \"Trierer Fußballclub Union\". Die bedeutendste Rolle spielte der \"FC Moselland 06,\" der aufgrund personeller Probleme im Jahr 1920 mit der später gegründeten \"FV Fortuna Trier 1910\" zum Verein \"Vereinigte Rasenspieler 06 Trier\" fusionierte. Doch bereits im Jahr darauf stand die nächste Fusion mit dem \"SV Alemannia Trier 1909\" zum \"SV Eintracht Trier 06\" an. Dieser Verein spielte von 1933 bis 1936 in der Gauliga Mittelrhein, stieg dann ab und blieb nach dem Wiederaufstieg bis 1944 erstklassig. Der immer wieder mit Anfeindungen konfrontierte \"Trierer Fußball-Klub 1905\" öffnete sich für andere Sportarten, um so für eine breitere Akzeptanz in der Bevölkerung zu werben. Im Zuge dessen erfolgte 1911 die Umbenennung in \"Sportverein Trier 05\". Dieser fusionierte wiederum im Jahr 1930 mit dem \"FV Kürenz\" und dem \"Polizei SV Trier\" zum \"SV Westmark Trier 05\". Ab 1933 spielte der \"SV Westmark Trier 05\" ebenfalls für drei Jahre in der Gauliga. Zwar wurde er nach dem Abstieg dreimal in Folge Meister der Bezirksklasse Mittelrhein, scheiterte aber im Anschluss – anders als die 06er – jedes Mal in der Aufstiegsrunde. Nach 1939 spielte der \"SV Westmark Trier 05,\" der später wieder den Zusatz „Westmark“ aus seinem Titel gestrichen hat, keine Rolle mehr. Erste Fusionsgedanken zwischen 05ern und 06ern kamen bereits in den späten 1920er Jahren auf. Grund hierfür waren unter anderem die Erfolge der Trierer Stadtauswahl, in der die besten Spieler beider Mannschaften zusammengeführt wurden. Die diesbezüglichen Fusionsgespräche mussten jedoch stets wegen hochschlagender Emotionen hinter hervorgehaltener Hand geführt werden. Während dabei keine Einigung gefunden werden konnte, siegte die Trierer Stadtauswahl weiter. So wurde am 3. Mai 1931 ein 8:0-Kantersieg gegen die luxemburgische Fußballnationalmannschaft erzielt. Von 1943 bis Kriegsende bildeten beide Vereine eine Kriegsspielgemeinschaft. Offiziell vollzogen wurde die Fusion aber erst am 11. März 1948. Bei einer Generalversammlung, die im Trierer „Schiefferkeller“ stattfand, wurde der Fusionsvertrag schließlich unterzeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Sportliche Weiterentwicklung.", "content": "Der neue Verein \"SV Eintracht Trier 05\" war von Beginn an fester Bestandteil des hochklassigen südwestdeutschen Fußballs. Bis 1962 spielten die Trierer in der Oberliga Südwest, in der sie allerdings nie zur Spitzengruppe gehörten. Durch ihren Abstieg verpassten sie die letzte Saison dieser Liga; dennoch wurden sie 1963 in die neue Regionalliga Südwest aufgenommen. Dort begannen sie mit einem fünften und einem dritten Platz, fielen dann aber ins Tabellenmittelfeld zurück und 1973, erneut ein Jahr vor der Auflösung der Liga, stiegen sie in die drittklassige Amateurliga Rheinland ab. Nach der Vizemeisterschaft 1974 und zwei Meisterschaften in den unmittelbar folgenden Jahren stiegen die Trierer 1976 in die zwei Jahre zuvor gegründete 2. Bundesliga auf. Im ersten Jahr wären sie sportlich abgestiegen, durften aber aufgrund des Rückzugs des SV Röchling Völklingen in der Liga bleiben. 1981 erreichten sie ihre beste Platzierung in der Zweiten Liga, mussten aber aufgrund deren Reduzierung auf eine Staffel dennoch in die Oberliga absteigen. In der folgenden Saison war man erstmals in der Nachkriegszeit nur die Nummer zwei der Region hinter dem FSV Salmrohr. In der Saison 1982/83 versuchte die Eintracht unter dem Trainer Horst Brand mit der zu dieser Zeit jüngsten Oberligamannschaft einen sportlichen Neuanfang. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Trierer Mannschaft wieder zu einem der Top-Teams der Oberliga Südwest. 1984 erreichte man nach einer sehr guten Rückrunde den zweiten Platz und qualifizierte sich für die deutsche Amateurmeisterschaft. Die folgenden beiden Spielzeiten schloss die Mannschaft jeweils als Dritter ab. Im Herbst 1985 schaffte Eintracht Trier mit einem 3:0-Erfolg beim amtierenden Cup-Verteidiger Bayer 05 Uerdingen überraschend den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals, wo man jedoch gegen Bayer 04 Leverkusen scheiterte. 1987 und 1993 hatten die Trierer als Südwestmeister die Chance, wieder in die Zweite Liga aufzusteigen, konnten sich aber in der Aufstiegsrunde nicht durchsetzen. 1988 und 1989 wurden sie jeweils durch ein 5:4 im Elfmeterschießen gegen den VfB Oldenburg sowie die SpVgg Bad Homburg Deutscher Amateurmeister. Nach der dritten Südwestmeisterschaft 1994 hatte die Eintracht erneut die Chance zum Aufstieg in die Zweite Bundesliga. In der Aufstiegsrunde scheiterte Trier mehr oder weniger am \"Grünen Tisch,\" als der DFB einen 2:1-Sieg gegen den SSV Ulm 1846 annullierte, da ein Trierer Betreuer einem Ulmer Spieler den Ball in den Unterleib geschossen haben soll. Als Meister war man jedoch für die neu vom DFB eingeführte Regionalliga West/Südwest qualifiziert. Nachdem man dort 1995/96 nur knapp dem Abstieg entronnen war, gehörte Eintracht Trier in den folgenden Spielzeiten zu den Spitzenvereinen und erreichte in der Saison 1998/99 als Zweiter wieder die Aufstiegsrunde zur Zweiten Liga; die Trierer zogen aber gegen die Offenbacher Kickers den Kürzeren. Ihr bis dahin größter Erfolg war der Halbfinaleinzug in der DFB-Pokal-Saison 1997/98. Auf dem Weg dorthin schlug die Eintracht in der zweiten Runde den frisch gebackenen UEFA-Pokal-Sieger FC Schalke 04 und eine Runde später den Champions-League-Sieger und späteren Weltpokalsieger Borussia Dortmund. Durch die knappe Halbfinalniederlage im Elfmeterschießen gegen Duisburg verpasste die Eintracht nicht nur das Pokalfinale, sondern auch die damit verbundene Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten unter dem damaligen Präsidenten Hans-Joachim Doerfert musste die Eintracht 1999 Insolvenz beantragen. Das Verfahren konnte erst im folgenden Jahr erfolgreich abgeschlossen werden. Ebenfalls 1999 konnte der \"Trierer Jung\" Paul Linz als Trainer gewonnen werden, was sich für den Verein als Glücksfall herausstellen sollte: Nachdem 2001 in der Regionalliga Süd, in der Trier nach Auflösung der Staffel West/Südwest antrat, der Wiederaufstieg am letzten Spieltag wieder knapp verpasst worden war, gelang am 11. Mai 2002 endlich die ersehnte Rückkehr in den Profifußball.", "section_level": 2}, {"title": "Sportlicher Niedergang.", "content": "Der Niedergang der Eintracht begann mit dem Abstieg in die Regionalliga am 22. Mai 2005. Nach sechs Niederlagen in Folge reichte ein Unentschieden im letzten Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken nicht. Energie Cottbus rettete sich durch die um ein Tor bessere Tordifferenz. Aufgrund des sportlichen Abstiegs und einer Handgreiflichkeit im Vereinslokal trat Paul Linz zurück. Neuer Trainer wurde der ehemalige Eintracht-Kapitän Michael Prus. Der Start in die Regionalliga misslang; auch der Trainerwechsel zu Eugen Hach im Oktober 2005 konnte den erneuten Abstieg der Mannschaft nicht verhindern. Die Saison 2006/07 bestritt der Klub in der Oberliga Südwest. Ziel war der direkte Wiederaufstieg in die Regionalliga. Als sportlicher Leiter wurde Adnan Kevrić und als Trainer Roland Seitz verpflichtet. Letzterer verließ den Verein jedoch bereits nach wenigen Spieltagen; er wurde Trainer beim Zweitligisten SC Paderborn 07 und durch Marco Pezzaiuoli ersetzt. Nach nur acht Wochen übernahm Adnan Kevric den Trainerposten, nachdem Pezzaiuoli mit seiner Mannschaft drei von fünf Spielen verloren hatte. Vor der Winterpause 2006/07 übernahm Kevrić den Posten bis zum Saisonende; er erklärte allerdings bereits am 3. März 2007 seinen Rücktritt, als Eintracht Trier zuhause gegen den FV Engers mit 0:2 verloren hatte und somit der sportlich und finanziell dringend benötigte Aufstieg in die Regionalliga Süd in weite Ferne gerückt war. Trainer wurde vorübergehend Herbert Herres, der bis dahin die A-Junioren trainiert hatte und Co-Trainer der ersten Mannschaft gewesen war. Nach Herres' Rücktritt am 3. April nach der 1:3-Niederlage gegen Wirges wurde bereits am 5. April ein neuer Trainer vorgestellt. Der ehemalige Spieler von Eintracht Trier, Werner Kartz, übernahm die erste Mannschaft bis zum Saisonende. Unter seiner Leitung fand diese wieder zurück in die Spur und schaffte am 7. Juni 2007 durch ein 2:1 nach Verlängerung gegen den TuS Oberwinter im Krufter Vulkanstadion den Gewinn des Rheinlandpokals. Damit war die Qualifikation für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals geschafft, in der man am 5. August im ausverkauften Moselstadion gegen den Bundesligisten FC Schalke 04 allerdings mit 0:9 unterging.", "section_level": 2}, {"title": "Neuere Entwicklung: Abstieg aus der Regionalliga Südwest, Neuaufbau in der Oberliga.", "content": "Zur Saison 2007/08 wurde die Mannschaft neu formiert und Werner Weiß als Trainer verpflichtet. Das Saisonziel wurde mit den Plätzen 1 bis 4 angegeben, welche die Qualifikation für die neue Regionalliga West bedeutet hätten. Zu Beginn der vergangenen Saison legte die Eintracht eine Serie mit acht Siegen hin. Nach zwei Unentschieden gegen den 1. FC Saarbrücken und die SF Köllerbach musste man im 11. Spiel am 6. Oktober 2007 bei der SpVgg EGC Wirges die erste Saisonniederlage hinnehmen. Die Saison verlief dennoch weitgehend positiv. Am Ende konnte die Eintracht am 24. Mai 2008 durch einen 5:0-Erfolg gegen Eintracht Bad Kreuznach den vierten Tabellenplatz sichern und den Aufstieg in die neue Regionalliga perfekt machen. Außerdem gewann Eintracht Trier am 4. Juni 2008 den Rheinlandpokal. Das Finale gegen die zweite Mannschaft der TuS Koblenz endete mit 2:0 n. V.; Trier war damit alleiniger Rekordhalter mit acht Pokalsiegen. Durch die Regelung, dass Zweite Mannschaften ab der folgenden Saison nicht mehr am DFB-Pokal teilnehmen dürfen, war Eintracht Trier schon vor dem Finale erneut für den DFB-Pokal 2008/09 qualifiziert. In der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde verlor man am 8. August 2008 gegen Hertha BSC. Am 30. August 2008 wurde unmittelbar nach dem Heimspiel gegen Cloppenburg, das mit 0:5 verloren wurde, Trainer Weiß bei einer Bilanz von einem Punkt aus drei Spielen und einem Torverhältnis von 0:7 entlassen. Am 8. September 2008 wurde Mario Basler als neuer Cheftrainer vorgestellt, der kurz danach auch Werner Kartz als sportlichen Leiter ablöste. Am 10. Juni 2009 folgte der neunte Pokalsieg für die Eintracht, im Maifeld-Stadion in Polch siegte die Elf von Mario Basler gegen den Oberligisten SV Roßbach/Wied mit 2:0 nach Verlängerung. Damit hatte sich die Eintracht zum dritten Mal in Folge den Rheinland-Pokal gesichert und sich für den DFB-Pokal 2009/10 qualifiziert. In der ersten Hauptrunde traf man am 2. August 2009 auf den Bundesligisten Hannover 96, der nach einem 0:1-Halbzeitrückstand noch mit 3:1 besiegt wurde. In der zweiten Hauptrunde hatte der SVE am 22. September 2009 ein weiteres Heimspiel gegen den Zweitligisten Arminia Bielefeld. Diesmal gewannen die Trierer nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit mit 4:2 n. V. und zogen damit ins Achtelfinale ein, wo allerdings nach einer 0:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln Endstation war. Sahr Senesie wurde gemeinsam mit Lucas Barrios und Thomas Müller mit jeweils vier Treffern DFB-Pokal-Torschützenkönig. Am 21. Februar 2010 wurde Mario Basler als Cheftrainer freigestellt und durch Reinhold Breu ersetzt, der aber bereits im April 2010 von Roland Seitz abgelöst wurde. Am 32. Spieltag, als es eine 0:1-Heimniederlage gegen den VfL Bochum II setzte, war der sportliche Abstieg in die Oberliga Südwest besiegelt. Am 8. Juni 2010 stellte sich jedoch heraus, dass der Regionalligist SV Waldhof Mannheim als dritter Verein nach dem Bonner SC und Rot-Weiss Essen keine Lizenz für die kommende Spielzeit bekam. Somit verblieb Trier trotz des letzten Tabellenplatzes auch in der Spielzeit 2010/11 in der Regionalliga West. Sportlich weitaus erfolgreicher war man im Rheinlandpokal, den man mit einem 2:1-Sieg über den Verbandsligisten SpVgg Burgbrohl zum vierten Mal in Folge gewinnen konnte. Damit qualifizierte sich der Verein für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals 2010/11, in der man gegen den Bundesligisten 1. FC Nürnberg 0:2 verlor. Mit 15 neuen Spielern ging man in die Saison 2010/11. Nachdem das neuformierte Team alle Testspiele für sich hatte entscheiden können, siegte man am ersten Spieltag bei der Reserve des FCK mit 2:0. Nach dem Sieg am 11. Spieltag gegen den SC Wiedenbrück übernahm Trier sogar die Tabellenführung, die aber am 15. Spieltag durch eine Heimniederlage gegen M’gladbach II an Preußen Münster wieder abgegeben wurde. Zum Saisonende belegte die Eintracht Platz 2 hinter Aufsteiger Preußen Münster. Am 25. Mai 2011 gewann Eintracht Trier durch einen 2:0-Sieg im Moselstadion über den Drittligisten TuS Koblenz zum fünften Mal in Folge (zum 11. Mal insgesamt) den Rheinlandpokal und qualifizierte sich damit für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals 2011/12, in der man auf den Zweitligisten FC St. Pauli traf. Durch einen überraschenden 2:1-Erfolg gegen die „Kiezkicker“ schaffte Trier den Einzug in die zweite Runde, in der man dem Hamburger SV knapp mit 1:2 n. V. unterlag. In der Regionalliga schloss man auf Platz 4 ab. Die Eintracht konnte sich auch in den folgenden Spielzeiten in der Spitzengruppe der Regionalliga etablieren; jedoch gelang der Sprung in die Aufstiegsrunde nicht. Im März 2014 folgte nach einer 0:1-Niederlage gegen die TuS Koblenz die Trennung von Trainer Roland Seitz. Zuvor war die Mannschaft schwach aus der Winterpause gestartet und hatte keines der letzten vier Spiele gewinnen können. Nachfolger von Seitz wurde Jens Kiefer, der zuvor die SV Elversberg in die 3. Liga geführt hatte. Er erhielt einen Vertrag bis 2015. Mit einem 5:1-Sieg im Rheinlandpokal gegen die SG HWW Niederroßbach am Finaltag der Amateure am 28. Mai 2016 qualifizierte sich die Mannschaft für den DFB-Pokal 2016/17. In der ersten Runde hatte der Verein im Moselstadion Borussia Dortmund zu Gast; die Eintracht unterlag dem Bundesligisten mit 0:3. Nach der Saison 2016/17 stieg Trier als Vorletzter aus der Regionalliga Südwest in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ab.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "Zu Zeiten der (erstklassigen) Oberliga Südwest waren die Trainer des SV Eintracht Trier 05: Strehle (1953–1954), Paul Janes (1954–1956), Kurt Reicherdt (1956–1957), Heinz (1959–1960) und Simon (1960–1962). Zu Zeiten der Zweitklassigkeit 1976 bis 1981 betreuten Hans-Wilhelm Loßmann (bis 1977), Hans-Dieter Roos (1977–1978), Lothar Kleim (1978–1979) und Werner Kern (ab 1979) die Trierer Elf. Nachfolgend alle Trainer der Eintracht seit 1988:", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Die Mannschaft spielte zu Beginn im Waldstadion Trier und zog später in das 1930 eröffnete Moselstadion um. Dieses befindet sich inmitten einer Sportanlage mit mehreren Sportplätzen. Nach diversen Umbauten und Modernisierungen fasst das Stadion aktuell 10.256 Zuschauer, bei jeweils ca. 2.000 überdachten Steh- und Sitzplätzen. Da das Stadion nicht mehr den Lizenzbestimmungen der höheren Ligen der DFL entspricht, gab es in Trier 2004 Pläne für den Bau eines neuen und moderneren Stadions. Nach dem Abstieg der Eintracht aus dem höherklassigen Fußball ist mit einer Umsetzung der Planungen vorerst nicht zu rechnen.", "section_level": 1}, {"title": "Größte Erfolge.", "content": "In der „Ewigen Tabelle der 2. Bundesliga“ belegt die Eintracht mit 294 Spielen Platz 45. Am 2. August 2009 besiegte die Eintracht in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals Hannover 96 mit 3:1. Der zweite Sieg folgte in der 2. Runde am 22. September gegen Arminia Bielefeld mit 4:2 n. V.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der SV Eintracht-Trier 05 e.V. ist ein Fußballverein aus Trier. In der Saison 2019/20 spielt die erste Herrenmannschaft, die ihre Heimspiele im Moselstadion austrägt, in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.", "tgt_summary": null, "id": 1528787} {"src_title": "Schottengymnasium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Prunkgräber.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grab 1.", "content": "Dieses erste Prunkgrab wurde bereits am 12. Juni 1889 zufällig geborgen, als vier Arbeiter bei der Gewinnung von Schotter plötzlich auf Schmuckstücke stießen. Das geborgene Bestattungsinventar ist sicherlich nicht vollständig, ein Teil wird infolge der turbulenten Umstände der Entdeckung verloren gegangen sein. Wichtige Fundstücke sind eine goldene Zwiebelknopffibel, Tierkopfanhänger, silberne Kannen byzantinischer Herkunft sowie eine große Zahl an mit Almandinen besetzten Schmuckstücken. Zudem finden sich mehrere Fingerringe, von denen einer den eingravierten Namen Omharus trägt. Das Grab wird in das letzte Viertel des 5. Jahrhunderts nach Christus datiert.", "section_level": 2}, {"title": "Grab 2.", "content": "Das Grab II – 1968/69 durch Kurt Horedt geborgen – liegt ca. 500 m entfernt vom chronologisch jünger einzuschätzenden Grab I (Omharus-Grab). Zu erwähnen sind hier Sattelbeschläge, Trensen und weiteres Reitzubehör. Daneben findet sich eine Spatha, das bekannteste germanische Langschwert. Sehr schön sind die almandinbesetzen Adlerfiguren. In der Form der Beschläge und der Einlagen zeigen sich vor allem Übereinstimmungen mit einem Schatz aus Cluj-Someseni, der in nur drei Kilometer Entfernung von Apahida 1963 aufgefunden worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Grab 3.", "content": "Beim Bau eines neuen Gebäudes, das zwischen den Fundstellen der beiden anderen Gräber errichtet werden sollte, wurde 1973 vermutlich ein drittes Fürstengrab angeschnitten. Im Aushub fand ein Kind zufällig eine große Gürtelschnalle, die es als Spielzeug hinter sich herzog. Weitere Reste aus diesem Grab konnten nicht ausfindig gemacht werden. Das dritte Grab schließt der Schnallenform nach eher an das jüngere Omharusgrab an.", "section_level": 2}, {"title": "Interpretation.", "content": "In der Literatur werden im Allgemeinen diese Gräber den Gepiden zugeordnet. Byzantinische und christliche sowie reiternomadische Einflüsse schließen sich allerdings in den beiden Gräbern (Grab I und II) eigentlich gegenseitig aus, so dass eine genaue Zuordnung schwerfällt. Alternativ werden Ostgoten und Alanen gehandelt. Besonders auffällig sind die Ähnlichkeiten in der Verzierungstechnik. Hier fallen im Besonderen die Gürtelschnallen auf, die allen drei Gräbern gleich sind. Es handelt sich um eine sogenannte Cloisonné-Verzierung. Aufgrund der Ähnlichkeit mit Arbeiten aus anderen Gräbern hat dies zu Vermutungen von gemeinsamen Werkstätten geführt. Im 1200 km entfernten Grab des Childerich fanden sich ähnliche Arbeiten und Verzierungen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Apahida (ung. \"Apahida\", übersetzt „Die Brücke der Mönche“, lat. \"Pons Abbatis\", „Die Brücke des Abtes“, deutsch (alt) \"Bruckendorf\") ist eine Gemeinde im Kreis Cluj, in Siebenbürgen, Rumänien. ", "tgt_summary": null, "id": 626080} {"src_title": "Filmfabrik Wolfen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anwendungsgebiete und Verschreibungspraxis.", "content": "Modafinil ist in Deutschland zugelassen zur Behandlung exzessiver Schläfrigkeit, die im Rahmen einer Narkolepsie auftritt. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat 2011 nach einem Sicherheitsbewertungsverfahren eine Zulassungseinschränkung empfohlen, da für folgende Erkrankungen das Nutzen/Risiko-Verhältnis von Modafinil nicht länger als günstig angesehen wird: In den USA ist Modafinil hingegen weiterhin zugelassen für die Behandlung der exzessiven Schläfrigkeit, die bei Narkolepsie, beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom oder beim chronischen Schichtarbeiter-Syndrom auftritt. Eine Verordnung bei anderen Krankheiten geschieht off-Label (z. B. Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS), ADHS oder Depression) und wird von den Krankenkassen normalerweise nicht erstattet (Regresshaftung der Ärzte). In Deutschland sind nur wenige Amphetamin-ähnliche bzw. stimulierende Medikamente auf dem Markt und auch eine berauschende Wirkung tritt normalerweise nicht ein. Auch wirkt Modafinil gerade im direkten Vergleich zu illegalen Stimulanzien wie Kokain oder (Meth-)Amphetamin deutlich unterschwelliger, und hat daher auch ein wesentlich geringeres Suchtpotenzial.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen.", "content": "Modafinil darf bei anamnestisch bekannten Abhängigkeitserkrankungen nicht angewendet werden. Eine gleichzeitige Behandlung mit Prazosin darf nicht erfolgen. Modafinil darf nur mit Vorsicht angewendet werden, wenn der Patient an schweren Angstzuständen leidet oder psychotische Vorerkrankungen bekannt sind. Bei schweren Leber- oder Nierenerkrankungen, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen darf Modafinil ebenfalls nur mit besonderer Vorsicht verwendet werden. Als Nebenwirkung tritt eine dosisabhängige Erhöhung von Leberfunktionsindikatoren wie der alkalischen Phosphatase und der γ-Glutamyltransferase (GGT) in der Blutanalyse auf, wobei letzteres auch typisch für regelmäßigen Alkoholgenuss wäre. Modafinil ist nach dem Auftreten von Hautausschlägen sofort abzusetzen, da sonst lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten können. Aufgrund von Fallberichten besteht der Verdacht, dass die Anwendung von Modafinil in der Schwangerschaft zu schweren, angeborenen Fehlbildungen führen kann. Ein spezifisches Fehlbildungsmuster wurde nicht beobachtet, wie der Hersteller in einem Rote-Hand-Brief im Mai 2019 informierte. Während der Schwangerschaft soll Modafinil daher nicht angewendet werden, Patientinnen im gebärfähigen Alter müssen eine zuverlässige Methode zur Schwangerschaftsverhütung anwenden.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsweise.", "content": "Der genaue Wirkmechanismus von Modafinil ist nicht bekannt. Ein Teil der Wirkung wird durch einen zentral vermittelten, selektiven α-Agonismus verursacht. Als gesichert gilt, dass der Wirkstoff die Konzentration bestimmter Neurotransmitter wie z. B. Dopamin, Serotonin oder Noradrenalin erhöht.", "section_level": 2}, {"title": "Verstoffwechselung.", "content": "Modafinil wird schnell absorbiert, die maximale Plasmakonzentration wird zwei bis vier Stunden nach der Einnahme erreicht. Der Wirkstoff weist eine mäßige Bindung an Plasmaproteine (ca. 60 %) auf, vor allem an Albumin. Die Plasmahalbwertszeit beträgt bei einmaliger Einnahme 10–12 Stunden, bei fortlaufender Einnahme im Steady-State 15 Stunden. Wirksame Metaboliten sind nicht bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Synthese.", "content": "Die Synthese von racemischen Modafinil geht vom Benzhydrol aus, welches mit Chloressigsäure und Thioharnstoff zur 2-(Diphenylmethylthio)-essigsäure umgesetzt wird. Diese wird über das Säurechlorid in das entsprechende Säureamid umgewandelt. Die anschließende Oxidation mit Wasserstoffperoxid ergibt das Sulfoxid. Dabei entsteht das Racemat, eine 1:1-Mischung von (\"R\")-Enantiomer und (\"S\")-Enantiomer des Arzneistoffs. Die Herstellung von Enantiomeren-reinem Modafinil geht von der racemischen 2-(Diphenylmethylsulfinyl)-essigsäure aus, welche mit (\"R\")-4-Phenyl-thiazolidin-2-thion in Gegenwart von DCC gekuppelt wird. Das resultierende Diastereomerenpaar kann chromatographisch getrennt werden. Enantiomerenreines Modafinil ergibt sich dann durch die Umsetzung der reinen Diastereomeren mit Ammoniakwasser.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsstatus.", "content": "In Deutschland wurde Modafinil im März 2008 aus den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften entlassen und in die normale Verschreibungspflicht (Rezeptpflicht) überführt. In der Schweiz ist Modafinil in die Abgabekategorie A eingestuft, ein Rezept berechtigt somit zum einmaligen Bezug in der Apotheke. Auch in vielen anderen Ländern ist Modafinil rezeptpflichtig. In den USA unterliegt Modafinil einer Verschreibungspflicht nach einem abgestuften System, das der deutschen Betäubungsmittelverschreibung entspricht. Es wird dort in die niedrigste Kategorie (Schedule) C IV eingestuft. Adrafinil-haltige Arzneimittel hingegen können in manchen Ländern rezeptfrei gekauft werden. In seiner Wirkung entspricht Adrafanil dem Modafinil, der Effekt setzt jedoch aufgrund der Prodrugwirkung verzögert ein.", "section_level": 1}, {"title": "Missbrauch.", "content": "Ähnlich wie Methylphenidat wird es vor Klausuren oder der Arbeit konsumiert, um die Leistungsfähigkeit zu verbessern. In einer placebokontrollierten Studie wurden teilweise positive Effekte auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei einer Dosierung von 100–200 mg gefunden. In den USA stieg der Umsatz mit \"Provigil\" (amerikanischer Handelsname von Modafinil) von 196 Millionen Dollar im Jahr 2002 auf 988 Millionen Dollar im Jahr 2008. In Studien gab es Hinweise auf ein Abhängigkeitspotential. Die Langzeitwirkung von Modafinil wurde nicht untersucht; dennoch empfiehlt das US-Militär seinen Soldaten die Einnahme von Provigil vor langen Einsätzen mit hoher Stressbelastung. Im Sport gilt Modafinil als verbotene Dopingsubstanz. Inzwischen wurden Dopingfälle bekannt. Ein prominenter Fall ist die US-Leichtathletin und Sprint-Weltmeisterin Kelli White.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung und Vermarktung.", "content": "Hersteller ist Cephalon Frankreich (vormals Laboratoire L.Lafon). Vertreiber war früher die Merckle GmbH in Blaubeuren. Seit 2002 vertreibt die deutsche Tochtergesellschaft der amerikanischen biopharmazeutischen Firma Cephalon, die Cephalon GmbH, Martinsried, das Medikament. In den USA wurde Modafinil 1993 von Frank Baldino, dem Gründer des Unternehmens Cephalon, lizenziert. 2006 erzielte Cephalon allein mit Modafinil einen Umsatz von 727 Millionen US-Dollar. Im Februar 2007 wurde das Unternehmen von der US-Arzneimittelbehörde (FDA) offiziell abgemahnt wegen rechtswidriger Werbung für die Anwendung von Modafinil in anderen als den zugelassenen Indikationen. Cephalon wurde von Teva übernommen. Nach dem Ablauf der Schutzfristen kamen ab 2011 verschiedene Generika-Anbieter hinzu, wie Glenmark Arzneimittel, Heumann Pharma, Aurobindo Pharma und Neuraxpharm Arzneimittel. Vigil (D), Modasomil (A, CH), Provigil (USA), Alertec (CAN), sowie ein Generikum (A)", "section_level": 1}], "src_summary": "Modafinil ist ein Arzneistoff zur Behandlung der Narkolepsie. Es wurde zusammen mit Adrafinil in den 1980er Jahren in Frankreich entwickelt. Die Substanzen gehören zu einer Gruppe wachhaltender psychostimulierender Medikamente, die sich in ihrer Molekülstruktur deutlich von den Amphetaminen unterscheidet. ", "tgt_summary": null, "id": 1507672} {"src_title": "Gotthard Graubner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Langfußfledermaus ist mit einer Kopf-Rumpf-Länge von etwa 5 Zentimeter und einer Flügelspannweite von etwa 25 Zentimeter eine mittelgroße Fledermaus. Die Oberseite ist heller als bei anderen Mausohr-Arten und rauchgrau gefärbt. Die Bauchseite ist hellgrau und von der Oberseite nicht scharf abgegrenzt. Die Schnauze ist rotbraun, Ohren und Flughäute sind braungrau. Die Füße sind ungewöhnlich groß und mit langen Borsten bedeckt. Die Armflughaut reicht bis zur Ferse. Die Unterschenkel sind sehr stark behaart. Die Schwanzflughaut ist mit dunklem Flaum bedeckt. Die Nasenlöcher stehen ziemlich weit hervor. Ähnliche Arten:", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Langfußfledermaus ist im Mittelmeerraum recht weit verbreitet. Früher reichte das Verbreitungsgebiet bis zu den Alpen, inzwischen sind diese Populationen jedoch wahrscheinlich ausgestorben. Weitere Vorkommen finden sich in Nordafrika und östlich bis zum Iran und Usbekistan.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Langfußfledermäuse halten sich bevorzugt in gebüschreichem Gelände in Gewässernähe auf. Sowohl im Sommer als auch im Winter schlafen die Tiere in Höhlen, Stollen und Kellern. Die Tiere sind sehr gesellig, es wurden Winterquartiere mit über 3000 Tieren gefunden. Langfußfledermäuse bilden Kolonien auch mit anderen Fledermausarten wie zum Beispiel Mausohren oder Langflügelfledermäusen. Langfußfledermäuse sind dämmerungsaktiv. Sie jagen gerne über Gewässern nach Insekten, die sie im Flug verspeisen. Der Flug ähnelt dem der Wasserfledermaus. Die Langfußfledermaus ist die Fledermausart Europas, die am besten daran angepasst ist, Insekten von der Wasseroberfläche zu fangen. In einzelnen Populationen jagen die Tiere zudem Fische, die im Bereich der Wasseroberfläche leben. Dabei haben sie sich besonders auf die aus den Vereinigten Staaten stammenden und in Südeuropa neu eingeführten Östlichen Moskitofische (\"Gambusia holbrooki\") spezialisiert, die bei ihrer Jagd nach Insekten und Insektenlarven mit der Oberlippe die Wasseroberfläche durchstoßen und damit für die Fledermäuse sichtbar werden.", "section_level": 1}, {"title": "Status und Schutz.", "content": "Die Langfußfledermaus wird von der Europäischen Union in den Anhängen II und IV der FFH-Richtlinie geführt und gilt somit als streng zu schützende Art von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhalt besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Langfußfledermaus (\"Myotis capaccinii\", auch als Großfußfledermaus bekannt) ist eine Fledermaus-Art aus der Gattung der Mausohren, die 1837 von Bonaparte erstmals beschrieben wurde. Der wissenschaftliche Artname ehrt den italienischen Kardinal Francesco Capaccini.", "tgt_summary": null, "id": 231147} {"src_title": "Lorenz Werthmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensentstehung.", "content": "Der Name \"Schwarze Mann\" hat nichts mit der Kinderschreckfigur Der Schwarze Mann zu tun, sondern mit den schwarzen Gesichtern der Bergleute beim Abbau von Bleierz im Bergwerk von Bleialf. Früher wurde der Gipfel „Kerschgeroth“ genannt, was sich wohl von der Rodung des stark bewaldeten Gebiets herleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der \"Schwarze Mann\" erhebt sich im Westen der Eifel in der Schnee-Eifel, nahe der Grenze zu Belgien und im Naturpark Hohes Venn-Eifel. Der Berggipfel liegt rund 3 km östlich von Halenfeld (Ortsteil von Buchet), 3,8 km westnordwestlich von Wascheid (Ortsteil von Gondenbrett) und 3,3 km (jeweils Luftlinie) nördlich von Sellerich; die Grenze der Gemeinden Buchet und Sellerich verläuft über den Gipfel. In der Nähe befinden sich die Stadt Prüm im Südosten sowie die Gemeinden Bleialf im Westsüdwesten und Ormont im Nordosten. Auf dem Nordhang des Berges entspringt der Alfbach, auf dem Osthang der Litzenmehlenbach und auf dem Südhang der Mönbach. In Gipfelnähe befindet sich der \"Tranchotstein\". Der kleine Grenzstein wurde nach dem französischen Geographen Jean Joseph Tranchot (1752–1815) benannt, der im Auftrag Napoleon Bonapartes die Topographische Aufnahme der Rheinlande \"(Tranchotkarte)\" durchführte.", "section_level": 2}, {"title": "Naturräumliche Zuordnung und Schutzgebiet.", "content": "Der \"Schwarze Mann\" gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Westeifel (Nr. 28) und in der Haupteinheit Westliche Hocheifel (281) zur Untereinheit Schneifelrücken (281.0). Auf dem \"Schwarzen Mann\" liegen Teile des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets \"Schneifel\" (FFH-Nr. 5704-301; 36,65 km2 groß).", "section_level": 2}, {"title": "Berghöhe und Gipfel.", "content": "Knapp 1,5 km (Luftlinie) nordöstlich vom Gipfel () des \"Schwarzen Mann\" liegt etwa 150 m nordnordöstlich des Blockhausrestaurants \"Zum Schwarzen Mann\" () als höchster Gipfel der Schneifel und dritthöchster der Eifel eine namentlich nicht benannte Stelle mit () Höhe.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "→ siehe Abschnitt \"Geologie\" des Artikels \"Schneifel\"", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Sowohl die Schneifel als auch der \"Schwarze Mann\" sind überwiegend mit Fichten bewachsen. Es gibt hier noch seltene Pflanzen- und Tierarten wie zum Beispiel die Wildkatze.", "section_level": 1}, {"title": "Sender Schnee-Eifel.", "content": "Etwa 250 m südsüdwestlich des Berggipfels steht der weithin sichtbare Turm des Senders Schnee-Eifel. Er wurde 1965 auf etwa Höhe errichtet und ist für die Öffentlichkeit gesperrt. Im Zuge der Einstellung des analogen TV-Sendebetriebs (ZDF und SWR Fernsehen Rheinland-Pfalz) wurde der Turm 2010 bis 2011 von 223 m auf 105 m Höhe gekürzt, da die vormalige Höhe für den Rundfunksendebetrieb (Deutschlandfunk) nicht mehr benötigt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Wintersportgebiet.", "content": "Auf dem \"Schwarzen Mann\" liegt das Wintersportgebiet \"Schwarzer Mann\". Etwa 1,3 km (Luftlinie) nordöstlich seines Gipfels befinden sich beim Blockhausrestaurant \"Zum Schwarzen Mann\" die Bergstationen zweier Schlepplifte. Dort gibt es zwei 800 m lange Skipisten, eine Rodelbahn (450 m) mit Lift und eine Kinderrodelbahn. Wenn Schneelage und Witterung es zulassen, werden meist im Januar und Februar zwei Loipen (12 und 18 km) durch die abwechslungsreiche Landschaft gespurt und den Winter über ein rund 5 km langer Wanderweg geräumt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr und Wandern.", "content": "Über den Berggipfel des \"Schwarzen Mann\" verläuft die Landesstraße 20, welche die Bundesstraße 265 im Nordosten kreuzt und jenseits des Gipfels nach Südwesten nach Brandscheid führt. In Gipfelnähe und nahe dem Blockhausrestaurant \"Zum Schwarzen Mann\" sind Parkplätze vorhanden. Die Landschaft kann auf mehreren Waldwegen und -pfaden durchwandert werden, wie auf dem über den Gipfel führenden \"Schneifelhöhenweg\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schwarze Mann bei Buchet-Halenfeld im rheinland-pfälzischen Eifelkreis Bitburg-Prüm ist mit nach einem nahen Gipfel mit Höhe die zweithöchste Erhebung der Schneifel. ", "tgt_summary": null, "id": 2066856} {"src_title": "Würchwitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "18. Jahrhundert.", "content": "Im Jahre 1755 eröffnete der 24-jährige Uhrmachermeister Jean-Marc Vacheron mit einem Lehrling seine Werkstatt in Genf. Als Cabinotier fertigte Vacheron erlesene Uhren, deren Ruf sich bald über die Landesgrenzen hinaus erstreckte. Bereits 1785 firmierte der Betrieb das erste Mal um in \"Abraham Vacheron-Girod\", nachdem Jean-Marcs Sohn, Abraham Vacheron, seinem Vater als Inhaber der Uhrenwerkstatt gefolgt war. Bis zum Ausbruch der Französischen Revolution 1789 verfügte Abraham Vacheron über einen Teil des französischen Adels als Kundschaft.", "section_level": 2}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "Im Jahr 1810 wurde die Firma unter der Leitung von Jacques-Barthélémy Vacheron, der die Uhrenmanufaktur von seinem Vater Abraham Vacheron 1810 übergeben bekommen hat, in \"Vacheron-Chossat\" umbenannt. Der Geschäftsmann François Constantin schloss sich im Jahr 1819 mit Jacques-Barthélémy Vacheron zusammen und sie gründeten die neue Firma \"Vacheron & Constantin\". Constantin reiste jahrzehntelang durch ganz Europa und eröffnete den Produkten des Hauses \"Vacheron et Constantin\" zahlreiche Märkte. Die ersten Vertretungen in den Vereinigten Staaten wurden 1830 eingerichtet, bei Jean Magnin in New York und bei Brey in New Orleans. Zudem prägte er den bis heute gültigen Leitspruch des Hauses: \"„Faire mieux si possible, ce qui est toujours possible“\" (zu deutsch: Verbessern wenn möglich, was immer möglich ist). Im Jahr 1839 wurde die Geschichte der gesamten Uhrmacherei durch die Einstellung von Georges Auguste Leschot als technischer Direktor einschneidend verändert. Dieser entwickelte und baute die ersten Maschinen, die eine Serienproduktion von Uhrenteilen ermöglichten, insbesondere den Pantographen. Bis dahin konnte kein Uhrenteil durch ein anderes ausgetauscht werden, da alle Teile manuell gefertigt wurden und daher zwangsläufig Unregelmässigkeiten aufwiesen. Durch die Ergänzung der Handarbeit durch Maschinenproduktion revolutionierte das Haus \"Vacheron et Constantin\" die Uhrenherstellung und ermöglichte auch eine beträchtliche Beschleunigung der Vermarktung der nun industriell hergestellten Produkte. Nach dem Tod François Constantins 1854 übernahm sein Sohn Jean-François die Unternehmensführung. Im Jahr 1864 wurden die ersten eigenen Verkaufgeschäfte in den USA eingerichtet. Die Firma wurde 1867 in \"César Vacheron & Co\" und zwei Jahre später in \"Charles Vacheron & Cie\" umbenannt. Nach dem frühen Tode Charles Vacherons mit 25 Jahren wurde das Unternehmen unter der Leitung der beiden Witwen von Charles und Jacques-Barthélémy, Laure Vacheron-Pernessin und Cathérine-Étiennette Vacheron, in \"Vve. César Vacheron & Cie\" und 1877 ein bisher letztes Mal in \"Vacheron & Constantin\" umbenannt. Am 18. Dezember 1880 ließ Vacheron Constantin ein „Malteserkreuz“ als Logo der Marke eintragen und seither wurde dieses als Bild- und Schutzmarke dem Namensschriftzug hinzugefügt. Es ist die Nachbildung eines kleinen Rades auf dem Federhausdeckel, das früher dazu diente, den Aufzug der Feder zu begrenzen, wodurch der Gang der Uhr verbessert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Bekannte Taschenuhren von Vacheron Constantin sind die \"King Fouad\" und die \"King Farouk\", die nach ihren Erwerbern benannt wurden. Die Zusammenarbeit mit dem Rohwerkelieferanten Jaeger-LeCoultre führte 1938 unter dem JLC-Marketingdirektor Georges Ketterer und dem JLC-Verwaltungsdirektor Paul Lebet zu einer Vereinigung beider Unternehmen in der Holding \"SAPIC\". Einer der Direktoren von Vacheron Constantin, Henri Wallner, wurde geschäftsführender Direktor von SAPIC. Ein anderer geschäftsführender Direktor von Vacheron Constantin, Charles Constantin, verblieb in seiner Funktion. Da die Versorgung mit Rohwerken fortan durch die Werkstätten im Sentier erfolgen sollte, verließ der Rohwerkeentwickler von Vacheron Constantin, Albert Pellaton, das Unternehmen. Charles Constantin verkaufte seine Aktienmehrheit 1940 an Georges Ketterer. 1944 wurde das zur damaligen Zeit flachste Armbanduhrwerk der Welt (Kaliber JLC903 bzw. AP2003) für Audemars Piguet entwickelt, das später auch von Vacheron Constantin (VC1003) verwendet wurde. Der Verwaltungsdirektor Paul Lebet starb 1945, seine Funktion wurde Georges Ketterer übertragen. Der Vorstandsvorsitzende Jacques-David LeCoultres starb 1948, sein Nachfolger wurde ebenfalls Georges Ketterer. Charles Constantin trat 1949 zu Gunsten seines Neffen Léon Constantin zurück. Mit dem Tod Henri Wallners 1951 waren somit alle früheren Direktoren von Vacheron Constantin aus der Geschäftsleitung ausgeschieden. In den 1950er Jahren übernahm den Vertrieb der Uhren in den USA die Firma \"Vacheron&Constantin-LeCoultre\", eine Tochterfirma der Longines-Wittnauer-Gruppe. 1965 verließ Georges Ketterer die Holding \"SAPIC\" als Geschäftsführer, um fortan nur noch Vacheron & Constantin zu leiten, gleichzeitig wurde Vacheron & Constantin aus der \"SAPIC\" ausgegliedert. Den Restbetrag aus seiner Beteiligung an \"SAPIC\" erhielt Ketterer in Form einer Minderheitsbeteiligung an Jaeger-LeCoultre. Nach dem Tode Georges Ketterers 1969 übernahm sein Sohn Jacques Ketterer die Leitung. Ende der 1970er Jahre wurde das \"Und\"-Zeichen im Firmennamen und auch auf Zifferblättern fallengelassen. Die Firma wurde 1985 an den ehemaligen saudischen Ölminister Ahmed Zaki Yamani verkauft, und Claude Daniel Proellochs wurde Direktor. Im Jahr 1996 wurde Vacheron Constantin an die \"Vendôme Luxury Group\", heute Richemont, verkauft. Durch den Zukauf von \"Haut de Gamme\", einen Hersteller von Uhrwerken, wurde Vacheron Constantin 1998 schließlich wieder zur Uhrenmanufaktur. Die bekanntesten Armbanduhrenmodelle sind solche mit dem Kaliber VC4261 mit Minutenrepetition, die \"Ultra-Plate\" mit dem Handaufzugs-Kaliber VC1003 (1,64 mm Höhe) mit seinen zum Teil skelettierten Varianten, die \"Kallista\" als damals teuerste Armbanduhr der Welt, sowie das flachste Uhrwerk mit automatischem Aufzug durch einen vollen Rotor, das Kaliber VC1120 (basierend auf JLC920 mit 2,45 mm Höhe), das seit 1967 bis heute eingesetzt wird, und das Kaliber VC1170 (basierend auf Lassale K2000 mit 2,08 mm Höhe), das vorübergehend im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts verwendet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "21. Jahrhundert.", "content": "Im Jahre 2005 feierte Vacheron Constantin sein 250. Jubiläum und ist damit die älteste Uhrenmanufaktur der Welt, die seit ihrer Gründung ununterbrochen tätig ist. Zu dieser Gelegenheit wurde die Armbanduhr \"Tour de l’Île\" mit 16 Komplikationen und 834 Einzelteilen herausgebracht (siehe Grande Complication). Derzeit beschäftigt das Haus Vacheron Constantin, das zur Richemont-Gruppe gehört, weltweit rund 400 Mitarbeiter, von denen die meisten in der Manufaktur in Plan-les-Ouates im Kanton Genf tätig sind. Vertreten ist die Marke in circa 80 Ländern der Welt; sie wird über 15 exklusive Boutiquen sowie ein Netz von etwa 500 Verkaufsstellen vertrieben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Vacheron Constantin, auch Vacheron & Constantin (Genève), ist eine Schweizer Uhrenmanufaktur in Genf. Das im Jahre 1755 gegründete Haus ist die älteste ununterbrochen tätige Uhrenmanufaktur der Welt und gehört heute zur Richemont-Gruppe.", "tgt_summary": null, "id": 1947086} {"src_title": "Franz von Rinecker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Clifford Smith wuchs auf Long Island und Staten Island als Scheidungskind auf. Er begann früh Schlagzeug zu spielen und interessierte sich für Comics, vor allem für die Marvel-Serie Ghost Rider, der er später zahlreiche seiner Pseudonyme als Rapper entlieh. Auch seine Kleidungsfirma benannte er nach dem Ghost Rider Charakter \"Johnny Blaze\". Vor der Gründung des Wu-Tang Clans finanzierte er sich als Drogendealer und durch mehrere Aushilfsjobs, unter anderem in einer Sozialstation der Five Percent Nation. Method Man stieß als jüngstes Mitglied zur Gruppe. Sein Soloalbum \"Tical\" (1994) verkaufte sich 1,7 Millionen Mal und wurde damit zum bis dato erfolgreichsten Soloalbum eines Mitglieds des Wu-Tang Clan. Mit dem Lied \"All I Need\", einem Duett mit Mary J. Blige, wurde er für den Grammy nominiert. Die Fortsetzung zu dem 1994er Album erschien unter dem Titel \"\". Dieses Album verkaufte sich weltweit 1,5 Millionen Mal. 2001 spielte er erstmals eine Hauptrolle im Film So High, der Soundtrack wurde von ihm und Redman erstellt. Später folgen einige weitere Filme, unter anderem Soul Plane. Außerdem hat Method Man zusammen mit Redman einen kurzen Auftritt in Scary Movie 3. Das 2004er Album \"\" avancierte zum ersten künstlerischen Flop. Trotz guter Verkaufszahlen und einer Hitsingle wurde das Album von der Kritik verrissen. Nach mehreren Konfrontationen mit der Presse, die sogar über die bis dahin geheim gehaltene Krebserkrankung seiner Frau berichtete, vergingen 2 Jahre bis das nächste Album, \"\", von Method Man erschien. Trotz nicht mehr so großer Mainstream-Erfolge gilt Method Man, wie auch die meisten anderen Wu-Tang-Mitglieder, als wichtige Figur in der US-Hip-Hop-Szene. Im Jahr 2006 hatte er einen öffentlich ausgetragenen Disput mit der Radiomoderatorin Wendy Williams, nachdem diese die Krebserkrankung seiner Ehefrau in einer Radiosendung veröffentlichte und ihm vorwarf fremdzugehen. Am 17. Mai 2007 wurde er am Steuer seines Lincoln Navigator an der Mautstation des Brooklyn-Battery Tunnel angehalten. Bei der Überprüfung seines Fahrzeugs wurde mehr als 30 g Marihuana und zwei fertig gerollte Blunts gefunden. Er wurde wegen Besitz von Marihuana und Fahren nach Drogenkonsum angezeigt. Am 21. August 2015 wurde sein Album \"The Meth Lab\" über das Label „Hanz On Music“ veröffentlicht, dessen Betreiber Hanz On bei mehr als der Hälfte aller Tracks auf diesem Werk mitwirkt. Weitere Gäste sind unter anderem Redman, Streetlife, Raekwon und Masta Killa.", "section_level": 1}, {"title": "Pseudonyme.", "content": "Während seiner Karriere nutzte Method Man eine Reihe weiterer Namen:", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Für Veröffentlichungen mit dem Wu-Tang Clan siehe dort.", "section_level": 1}, {"title": "Kollaboalben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Singles mit Chartplatzierungen.", "content": "Weitere Singles (Auswahl)", "section_level": 2}], "src_summary": "Method Man (* 2. März 1971 in Hempstead, New York als \"Clifford James Smith\") ist ein US-amerikanischer Rapper der Ostküste und Mitglied des Wu-Tang Clans. Zudem ist er bekannt als Schauspieler und für Duette mit dem Rapper Redman.", "tgt_summary": null, "id": 2399966} {"src_title": "Multicore", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ökonomischer Hintergrund.", "content": "Die VFE entsteht bei der Kündigung von Festzinsdarlehen. Bei diesen verpflichtet sich die Bank, die Zinsen über den vereinbarten Zinsfestschreibungszeitraum selbst dann unverändert zu halten, wenn sich die aktuelle Zinssituation verändert hat. In Deutschland ist eine langfristige Zinsbindung bei der Immobilienfinanzierung üblich. In vielen anderen Ländern erfolgt die Baufinanzierung zu variablen Zinssätzen. Grundsätzlich fällt bei variabler Zinsvereinbarung keine VFE an. Um die Garantie der Bank auf langfristig konstant bleibende Zinssätze sicherzustellen, erfolgt die Refinanzierung der Bank idealtypisch fristenkongruent, d. h. zur Refinanzierung eines 10-jährigen Darlehens verwendet die Bank 10-jährige Einlagen oder Anleihen. Wird das Darlehen nun vorzeitig zurückgezahlt, so entstehen der Bank gemäß der Marktzinsmethode ein Refinanzierungsschaden sowie ein Margenschaden, weil sie aus vertraglichen Gründen die zur Refinanzierung verwendeten Einlagen oder Anleihen nicht vorzeitig zurückgewähren kann. Der Refinanzierungsschaden resultiert aus der Refinanzierungsstruktur: Die Bank hatte den Kredit beim Abschluss des Kreditvertrages zu dem damaligen Zinssatz für die damalige Zinsfestschreibung refinanziert. Verändern sich nun die Marktzinsen zum Zeitpunkt der vorzeitigen Rückzahlung, so kann die Bank die vorzeitig zurückgezahlten Gelder nicht zu dem ursprünglichen, sondern nur zum aktuellen Marktzins wieder anlegen. Die Differenz, bezogen auf die Restlaufzeit, ist der Refinanzierungsschaden. Wenn der Wiederanlagezinssatz größer als der ursprüngliche Zinssatz ist, entsteht ein Refinanzierungsgewinn für die Bank. Der Margenschaden stellt die Minderung des Gewinns der Bank dar. Die Bank erzielt ihren Gewinn daraus, dass sie Einlagen geringer verzinst als Kredite. Die Differenz (die Marge) der Bank ist umso höher, je länger der Kredit läuft. Wird der Kredit vorzeitig zurückgezahlt, erzielt die Bank für die Zukunft keine Marge mehr. Dieser Verlust am künftigen Ertrag ist der Margenschaden. Beide Komponenten zusammen stellen den Gesamtschaden der Bank und damit die Basis der VFE-Berechnung dar.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtslage in Deutschland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundpfandrechtlich gesicherte Darlehen (z. B. Baudarlehen).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Recht auf Darlehenskündigungen.", "content": "Grundsätzlich sind die Kreditinstitute nicht verpflichtet, grundpfandrechtlich besicherte Darlehen vor Ablauf der Zinsfestschreibungszeit zurückzunehmen. In begründeten Einzelfällen \"muss\" die Bank einer vorzeitigen Rücknahme jedoch zustimmen. Der BGH hat hierzu eine ständige Rechtsprechung entwickelt. Begründete Einzelfälle sind zum Beispiel die Veräußerung der Immobilie oder der Wunsch nach einer Ausdehnung des ursprünglichen Kredits, den die Darlehensgeberin aber ausschlägt.", "section_level": 3}, {"title": "Kündigungsmöglichkeiten ohne Vorfälligkeitsentschädigung.", "content": "Bei Zinsfestschreibungen, die länger als zehn Jahre laufen, besteht nach Ablauf von zehn Jahren die Möglichkeit, ohne VFE mit Sechs-Monats-Frist zu kündigen. Die Zehn-Jahres-Frist beginnt ab dem Datum des vollständigen Empfangs des Darlehens (siehe auch § 489 Absatz 1 Nr. 2 BGB). Bei Darlehensverlängerungen tritt der Zeitpunkt der Vereinbarung an die Stelle des Termins der Vollauszahlung. Vertraglich können vorzeitige Kündigungsmöglichkeiten vor Ablauf der Zinsbindungsfrist vereinbart werden. Nicht grundpfandrechtlich besicherte Darlehen an Verbraucher können unter Einhalt einer drei- bzw. sechsmonatigen Kündigungsfrist entschädigungsfrei gekündigt werden. Bei Darlehen mit variabler Verzinsung kann eine VFE nur für die Zeit des Ausschlusses des Kündigungsrechts von drei Monaten verlangt werden. Fälschlich wird im Internet gerne mit Hinweis auf das Urteil des OLG Karlsruhe vom 25. Juni 2001 zitiert, eine Vorfälligkeitsentschädigung falle bei Bankenfusionen nicht an. Dies ist jedoch nur unter extrem engen Bedingungen der Fall.", "section_level": 3}, {"title": "Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung.", "content": "Der Kreditgeber kann den durch eine Kündigung entstehenden Zinsausfallschaden verlangen (§ 490 Abs. 2 S. 3 BGB). Ein Schaden entsteht auf jeden Fall dann, wenn der vertraglich vereinbarte Zinssatz über dem aktuellen Satz für ein Ersatzgeschäft liegt. Ersatzgeschäfte können die Neuausleihung („Aktiv-Aktiv-Methode“) oder die Anlage in Hypothekenpfandbriefen („Aktiv-Passiv-Methode“) sein. Bei der Aktiv-Aktiv-Methode entsteht neben dem Schaden aus der Zinsdifferenz (sog. Zinsverschlechterungsschaden) zusätzlich ein sog. „Zinsmargenschaden“, weil dem Kreditinstitut für die Restlaufzeit der kalkulatorische Gewinn entgeht. Je länger die Restlaufzeit bis zum Ende der Zinsbindung, desto höher fällt die Entschädigung aus. In der ständigen Rechtsprechung ist hierbei eine „Netto-Zinsmarge“ – also bereinigt um Risikokosten, Verwaltungsaufwand etc. – von 0,500 % anerkannt. In den meisten Fällen ist die Aktiv-Aktiv-Methode für den Kunden die günstigere Lösung – sie wird daher von den meisten Kreditinstituten nicht angewendet. Bei der Aktiv-Passiv-Methode werden zunächst die ausfallenden Zahlungen in Form eines Zahlungsstroms erfasst. Diese Zahlungsausfälle werden, fingiert durch eine Vielzahl von Hypothekenpfandbriefgeschäften mit jeweils nach Laufzeit gestaffelten unterschiedlichen Renditen, die zum Zeitpunkt der Darlehensrückzahlung als abgeschlossen gelten, durch deren Zins- und Rückzahlungsbeträge ausgeglichen. Da der erforderliche Geldbetrag zum Abschluss der Ersatzgeschäfte größer ist als das vorzeitig zurückgezahlte Darlehenskapital besteht eine Differenz. Sie stellt den Schaden (= VFE) dar. Der BGH hat mit Urteil vom 30. November 2004 (XI ZR 285/03) entschieden, dass bei Verwendung der Aktiv-Passiv-Methode für die Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung keine sog. „PEX-Renditen“ (Hypothekenpfandbriefindex des Verbands deutscher Hypothekenbanken) verwendet werden dürfen, denn diese stellen keine tatsächlich am Markt erzielten Renditen dar. Es handelt sich um reine Angebotsrenditen, die aber so niedrig sein können, dass Pfandbriefkäufer zu diesen Renditen keine Geschäfte abschließen möchten. Der Vorfälligkeitsschaden fällt unter diesen Renditen somit zu hoch aus. Grundsätzlich sind unabhängig von der verwendeten Methode alle Tilgungsmöglichkeiten (auch Sondertilgungen) sowie die ersparten Risiko- und Verwaltungskosten der Bank zu berücksichtigen. Die Bank darf für die vorzeitige Ablösung ein Bearbeitungsentgelt verlangen. Gemäß Urteil des OLG Schleswig, Az.: 5 U 124/95 vom 8. Januar 1998 sind eingesparte Verwaltungskosten von 5,11 € monatlich in Abzug zu bringen. Hinsichtlich des Abzugs der Risikovorsorge versuchen Kreditinstitute diese auf ein Niveau von deutlich unter 0,1 % des Kapitals zu drücken – nach Auffassung von Kreditsachverständigen und des Bundesverband der Verbraucherzentralen e.V., ist jedoch ein Risikokostenabzug von 0,15 % angemessen. Ein eventuelles Disagio ist dem Darlehensnehmer nicht anteilig zu erstatten, weil es eine Zinsvorauszahlung darstellt. Da es die Darlehenszinsen reduziert, führt es aber zu einem geringeren Schaden und wird also indirekt berücksichtigt. Eine anteilige Disagioerstattung ist nur noch in solchen Fällen zu beachten, unter denen entweder das Disagio einen größeren Zeitraum als jenen bis zur nächsten Kündigungsmöglichkeit überdeckte oder wenn Sondertilgungen möglich waren. Darlehensverträge stellen stets Formularverträge dar. Deshalb gelten die ergänzenden Bestimmungen des Rechts der Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Dem Kreditnehmer ist danach auf eine VFE-Berechnung des Kreditinstituts stets die Möglichkeit vorbehalten (BGB § 309 Abs. 5 b), den Gegenbeweis eines geringeren Schadens anzutreten. Das ist regelmäßig dann der Fall, wenn das Kreditinstitut die VFE nach der Aktiv-Passiv-Methode abrechnet – gleichzeitig aber eine direkte Neuausleihung vornimmt. Dieser Fall ist regelmäßig dann gegeben, wenn zum Beispiel bei einem Hausverkauf, bei dem Darlehen abgelöst werden, die Neufinanzierung des Hauses über das gleiche Kreditinstitut vorgenommen wird.", "section_level": 3}, {"title": "Kündigung durch die Bank.", "content": "Auch bei einer Kündigung durch die Bank (typischerweise wegen Zahlungsrückständen) entsteht der Bank rechnerisch der gleiche Schaden wie bei einer Kündigung durch den Kreditnehmer. Nach der jedenfalls bis Januar 2013 herrschenden Rechtsprechung ist daher auch in diesem Fall eine Berechnung einer Vorfälligkeitsentschädigung zulässig. Anfang 2013 hat der BGH in einer mündlichen Verhandlung erkennen lassen, ggf. seine bisherige Rechtsprechung zu Gunsten von Verbrauchern (Kreditnehmern) zu ändern; er hat dabei eine zuvor ergangene Entscheidung des OLG Frankfurt bestätigt. Mit Urteil vom 19. Januar 2016 hat der BGH entschieden, dass § 497 Abs. 1 BGB in der bis zum 10. Juni 2010 geltenden Fassung eine spezielle Regelung zur Schadensberechnung bei notleidenden Krediten darstellt. Die Vorschrift schließt aus, dass nach Kündigung durch die Bank neben Verzugszinsen auch noch Vorfälligkeitsentschädigung verlangt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Bauspardarlehen.", "content": "Bei der vorzeitigen Rückzahlung von Darlehen aus Bausparverträgen fällt keine VFE an. Die Kündigung ist jederzeit, und ohne Fristeinhaltung, möglich, ebenso wie Sonderzahlungen. Dies ist jeweils in den Allgemeinen Bausparbedingungen (ABB) so geregelt.", "section_level": 2}, {"title": "Verbraucherdarlehen (z. B. Ratenkredite).", "content": "Bei der Kündigung von Verbraucherdarlehen ist die Vorfälligkeitsentschädigung auf 1,0 Prozent des vorzeitig zurückgezahlten Betrages (bzw. bei einer Restlaufzeit unter einem Jahr auf 0,5 Prozent) begrenzt (vgl. § 502 BGB). Gemäß § 503 BGB findet dieser Grundsatz bei grundpfandrechtlich gesicherten Darlehen zu üblichen, marktgerechten Konditionen keine Anwendung.", "section_level": 2}, {"title": "Einvernehmliche Vertragsauflösung.", "content": "Die Bank ist frei darin, auf die Berechnung einer VFE ganz oder teilweise zu verzichten. Dies wird sie in der Praxis dann tun, wenn sie durch ein Ersatzgeschäft oder die Fortführung des Vertrags mit geänderten Bedingungen keinen Schaden erleidet. In der Praxis erfolgt dies üblicherweise in Form eines Objekttausches oder eines Schuldnertausches. Beim Objekttausch verkauft der Schuldner eine Immobilie und erwirbt eine neue. Der alte Kreditvertrag wird mit geänderter Kreditsicherheit und den alten Konditionen fortgeführt (und ggf. aufgestockt). Wesentlich aus Sicht der Bank ist, dass die neue Immobilie mindestens so werthaltig ist wie die alte. Beim Schuldnertausch tritt anstelle des bisherigen Schuldners ein anderer in den Kreditvertrag ein. Dies kann bei einem Immobilienverkauf beispielsweise der Käufer sein. Hier ist wesentlich, dass die Bonität des neuen Schuldners der des alten entspricht. In beiden Fällen entsteht für die Bank kein Nachteil. Stimmt sie einer derartigen Vertragsänderung zu, berechnet sie keine VFE, sondern nur eine Bearbeitungsgebühr.", "section_level": 1}, {"title": "VFE in anderen Ländern.", "content": "In den USA ist es üblich, eine VFE-freie Rückzahlmöglichkeit vertraglich zu vereinbaren. Das Risiko der vorzeitigen Kündigung (insbesondere bei Zinssenkungen) sichern die Banken am Kapitalmarkt ab. Die Kosten für diese Sicherung erhöhen die Baudarlehenszinsen. In England sind variable Zinsen bei Immobilienfinanzierungen üblich. VFE fällt systembedingt nicht an. Banken verlangen jedoch sog. 'Mortgage Exit Administration Fees (MEAFs)'. In Spanien sind ebenfalls variable Zinsen (orientiert am 6- oder 12-Monatseuribor mit entsprechender Anpassung zur Fälligkeit) bei Immobilienfinanzierungen üblich. VFE fallen somit nicht an, obwohl auch bei Komplettablösung ein Prozentsatz (meist 1 %) der Restschuld vertraglich als Gebühr vereinbart werden. In den meisten anderen Ländern der EU bestehen gesetzliche Regelungen, die die Berechnung von VFE regeln. Diese sind politisch im Sinne des Verbraucherschutzes im Regelfall so gestaltet, dass ein Ausgleich des Schadens der Bank nicht erreicht wird. Der statistisch zu erwartende Vorfälligkeitschaden der Banken geht dort als Kostenfaktor in die Bankkalkulation ein und erhöht den Kreditzins. Nach einer Untersuchung des Instituts für Finanzdienstleistungen wird daher in keinem Land des Euro-Raumes eine derart hohe Vorfälligkeitsentschädigung berechnet wie in Deutschland. Umgekehrt sind die (Kredit-)Zinssätze in Deutschland innerhalb der Eurozone auf dem niedrigsten Niveau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Vorfälligkeitsentschädigung (VFE) wird das Entgelt für die außerplanmäßige Rückführung eines Darlehens während der Zinsfestschreibungszeit bezeichnet. Ist das vertraglich vereinbarte Darlehen noch nicht ausgezahlt, spricht man von einer Nichtabnahmeentschädigung. Für diese gelten die Regeln der VFE analog. ", "tgt_summary": null, "id": 197614} {"src_title": "Ignaz Pilat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Krankenschwester Ana erwacht eines Morgens. In ihrem Schlafzimmer steht die Nachbarstochter Vivian, die völlig unvermittelt ihren Ehemann anspringt und ihm den Hals zerfetzt. Er verblutet, steht jedoch wieder auf und versucht, Ana zu beißen. Es gelingt ihr, sich ins Badezimmer zu retten. Von dort aus entkommt sie durch das Fenster und kann schließlich mit ihrem Auto flüchten. Ana irrt mit ihrem Auto durch ihren vormals beschaulichen Wohnort, in dem das Chaos ausgebrochen ist: Ein Teil der Bewohner ist zu Zombies geworden, welche Jagd auf die Lebenden machen. Wer von einem Zombie gebissen wird, stirbt und wird selbst zum Zombie. Als Ana völlig traumatisiert auf einer Straße anhält, versucht ein Autodieb, ihr das Auto zu stehlen. Beim Versuch zu flüchten verliert sie die Kontrolle über ihr Auto und fährt eine Böschung hinunter, wo sie bewusstlos liegenbleibt. Sie wird von dem Polizisten Kenneth gefunden, dem sie sich anschließt. Wenig später treffen sie Michael, Andre und dessen Partnerin Luda. Diese berichten, dass es kein Entkommen aus der Stadt gibt. Zusammen beschließen sie, sich in einem nahegelegenen Einkaufszentrum zu verschanzen und auf Hilfe zu warten. Dort treffen sie jedoch auf die militanten Wachmänner des Einkaufszentrums, welche dieses bereits als ihren Zufluchtsort beanspruchen und diesen mit niemandem teilen wollen. Daher wird die Gruppe um Ana zunächst in einem Laden des Einkaufszentrum gefangen gehalten. Später kommen weitere Flüchtlinge in einem LKW an und fahren vor dem Einkaufszentrum umher. Die Wachmänner wollen die Neuankömmlinge nicht hereinlassen, da sie ein Einschleppen der Krankheit befürchten. Terry, der jüngste Wachmann, befreit daraufhin die Gruppe um Ana, da er den Flüchtlingen helfen möchte. Mit ihnen zusammen gelingt es ihm, seine beiden Kollegen zu überwältigen und einzusperren. Die Flüchtlinge aus dem LKW werden ins Einkaufszentrum geholt. Zwei von ihnen wurden gebissen und müssen getötet werden, nachdem sie zu Zombies mutieren. Die Neuankömmlinge berichten, dass der von den Behörden eingerichtete Sammelpunkt in der Stadt von den Untoten überrannt wurde. Über das Fernsehen erfährt man wenig später, dass die ganze Erde von Zombies bevölkert ist. Schließlich schalten alle Fernsehsender ihr Programm ab. Die Überlebenden richten sich vorerst im Einkaufszentrum häuslich ein und schwelgen im Luxus. Die Wachmänner überdenken ihre Haltung und sehen ein, dass alle zusammenarbeiten müssen, um zu überleben. Es stellt sich Vertrauen zwischen allen ein und man versucht, sich die Zeit zu vertreiben. Zudem wird ein weiterer Überlebender namens Andy auf einem Häuserdach unweit des Einkaufszentrums entdeckt, der sich alleine in seinem Waffenladen verschanzt hat. Da sich in der Gegend mittlerweile tausende Zombies durch die Straßen drängen und er somit ebenfalls in seinem Laden gefangen ist, kommuniziert er mit der Gruppe über Texte auf Whiteboardtafeln. Nach einiger Zeit überwiegt in der Gruppe die Meinung, dass es besser wäre, einen Ausbruch zu versuchen, als in einem goldenen Käfig auf das Ende zu warten. Es wird ein Plan geschmiedet. Dieser sieht zunächst vor, zwei Shuttlebusse aus der Tiefgarage zu Panzerfahrzeugen umzubauen, um damit die Yacht von Steve zu erreichen, die im Hafen der Stadt liegt. Vorher soll jedoch Andy aus seinem Waffenladen abgeholt werden, wobei man auch weitere Waffen und Munition für die Flucht besorgen will. Mit der Yacht möchte die Gruppe versuchen, zu einer der Inseln vor der Küste zu gelangen, in der Hoffnung, dort sicherer zu sein. Da Andy in seinem Waffenladen mittlerweile an Hunger leidet und für die Flucht zu schwach scheint, wird der Hund von Nicole losgeschickt, um ihm eine Tasche mit Lebensmitteln und einem Funkgerät zu bringen. Die Zombies beachten den Hund zunächst nicht. Nachdem Andy ihn durch eine Klappe in der Haustüre in seinen Laden holt, nimmt ein Zombie den gleichen Weg und beißt ihn. Nicole fährt eigenmächtig den LKW an den Laden, um ihren Hund zu retten, dadurch ist die Gruppe gezwungen, ihre Flucht früher als geplant zu starten. Durch die Kanalisation gelangen sie an Andys Laden und über die Klappe hinein. Dieser ist mittlerweile mutiert und wird von Kenneth erschossen. Nicole und ihr Hund haben sich vor Andy eingeschlossen und werden befreit. Die Gruppe deckt sich im Laden mit Waffen und Munition ein und zieht sich durch die Kanalisation wieder zurück, verfolgt von den Zombies. Die Gruppe flüchtet sogleich mit den umgebauten Bussen in Richtung Hafen. Unter schweren Verlusten erreichen sie diesen und verlassen ihn mit der Yacht. Michael bleibt zurück und erschießt sich, da er auf der Flucht gebissen wurde. Während des Abspanns sieht man einige Szenen, die während der Schifffahrt mit einer Videokamera gemacht wurden: Nach einer Zeit stoßen sie auf Treibgut, das aber nur einen Zombie-Kopf enthält. Nachdem ihnen auch Wasser und Proviant ausgeht, finden die Überlebenden zwar eine Insel, allerdings gibt es auch dort Zombies, von denen sie sofort angegriffen werden. Die letzten Bilder der Videokamera zeigen nur noch Zombies.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik und Erfolg.", "content": "Die Kritiker reagierten überwiegend positiv auf den Film. Auf Rotten Tomatoes erreichte er eine Wertung von 75 % basierend auf 180 Kritiken. Der Konsens lautet: „Ein kinetisches, gewalttätiges und erstaunlich würdiges Remake von George Romeros Horrorklassiker, das dem Original huldigt und unter seinen eigenen Bedingungen funktioniert.“ In der Internet Movie Database wurde der Film mit 7,4 von 10 bewertet. Fritz Göttler äußerte sich wohlwollend und lobte in der \"Süddeutschen Zeitung\" insbesondere Regisseur Snyder. Roger Ebert fand die Neuverfilmung zwar trotz besserer schauspielerischer Leistungen schwächer als das Original, attestierte ihr aber zu funktionieren und das zu liefern, was man erwarte. Johannes Pietsch von \"Filmstarts\" verglich den Film mit dem Original und stellte fest, dass dem Remake der „politische Subtext des independent entstandenen Romero-Films“ abgehe, und sah in Snyders Film einen „harte[n], zynische[n] Action-Film, der angenehmerweise zu keiner Sekunde vorgibt, mehr sein zu wollen“. Ein Kritiker der Zeitschrift \"Cinema\" zog folgendes Fazit: „Knallharter Schocker, der (fast) pausenlose Action und makaberen Witz serviert“. Das \"Lexikon des internationalen Films\" urteilte: „Remake von George A. Romeros Horrorfilm \"Zombie\" aus dem Jahr 1977, das, mit teilweise grausigen Bildern, eine allumfassende Krisenerfahrung im Rahmen des Horrorgenres visualisiert und atmosphärisch durchaus dicht eine Endzeitstimmung herauf beschwört.“ Andererseits wurde der Film in \"USA Today\" „seelenlos“ genannt, und Michael Wilmington urteilte für die \"Chicago Tribune\", dass der Film trotz hohen Budgets, handwerklichen Gespürs und einer guten Besetzung ein „verdammtes (blutiges) Durcheinander“ sei. Der Film spielte allein durch die Kinoauswertung weltweit über 100 Millionen US-Dollar ein. Das Budget betrug 26 Millionen US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Director’s Cut und Kinofassung.", "content": "Am 15. April 2004 kam der Film in die deutschen Kinos und lockte dort fast 400.000 Zuschauer in die Vorstellungen. Mitte August 2004 erschien der Film auf DVD, allerdings in einer ca. neun Minuten längeren Version, dem so genannten Director’s Cut. Diese Fassung wurde um einige Szenen ergänzt, die mehr Charaktervertiefung, aber auch mehr Gewalt zeigen. Erst danach wurde beschlossen, die mit der Kinofassung von 2004 identische Version im Februar 2005 ebenfalls auf DVD zu veröffentlichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dawn of the Dead (dt. \"Morgendämmerung der Toten\" bzw. in diesem Fall \"Erwachen der Toten\") ist eine Horrorfilm-Neuverfilmung des US-amerikanischen Regisseurs Zack Snyder aus dem Jahr 2004. Er basiert auf dem gleichnamigen Film von George A. Romero aus dem Jahr 1978, der in Deutschland unter dem Titel \"Zombie\" veröffentlicht wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1740826} {"src_title": "Wie verrückt und aus tiefstem Herzen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Catherine Henriette war die Tochter François de Balzacs, seigneur d’Entragues, und Marie Touchets, einer ehemaligen Mätresse Karls IX., von der auch Heinrich IV. während der Bartholomäusnacht getröstet wurde. Der natürliche Sohn Karls IX., Charles de Valois, duc d’Angoulême, war Catherines Halbbruder. Ihre Beziehung zu Heinrich IV. war weniger von Liebe als vom berechnenden Ehrgeiz ihrer Familie geprägt. Bevor sie sich dem König hingab, ließ sie sich von ihm ein schriftliches Eheversprechen geben, geknüpft an die Bedingung, dass sie einen Sohn zur Welt brachte. Heinrich IV. gab ihr dieses kompromittierende Stück Papier, obwohl er gleichzeitig mit dem Großherzog von Florenz über die Heirat mit dessen Nichte Maria de Medici verhandelte. Tatsächlich wurde Henriette schwanger, erlitt aber eine Fehlgeburt, als ein Kugelblitz in ihr Zimmer einschlug. Heinrich IV. hielt seine Beziehung zu ihr weiter aufrecht und sie gebar nur kurz nach Maria de Medicis Niederkunft mit Ludwig XIII ebenfalls einen Sohn. Henriette betrachtete sich als rechtmäßige Ehefrau und ihre Kinder als die eigentlich legitimen Erben der Krone. Weil es durchaus einige einflussreiche Adelige gab, die diesen Anspruch unterstützten, wurde sie zu einer gefährlichen Konkurrentin der Königin. Henriette leistete sich neben dem König zahlreiche andere Liebhaber und setzte ihm durch ihre ehrgeizigen Forderungen sehr zu. Trotzdem brach der König, der seinerseits andere Geliebte neben ihr hatte, bis zu seinem Tod nie endgültig mit ihr. Auch nicht nach einer hochverräterischen Intrige, die sie 1604 mit ihren Verwandten ausheckte. Die Familie Entragues suchte für die Ausführung ihres Plans die Hilfe des spanischen Königs Philipp III. zu gewinnen und einen Teil des französischen Hochadels gegen Heinrich IV. aufzuhetzen. Dieser sollte offenbar beseitigt und Henriettes Sohn von ihm neuer König werden. Das Komplott wurde aufgedeckt, ihr Vater und Halbbruder wurden in Haft genommen, die ausgesprochenen Todesurteile jedoch nicht vollstreckt. Henriettes Vater händigte das Eheversprechen im Austausch gegen seine Begnadigung an den König aus. Er wurde freigelassen; Henriettes Halbbruder sollte eine lebenslange Gefangenschaft verbüßen. 1605 durfte Henriette selbst sich wieder ungehindert bewegen. Nach dem Scheitern dieses Plans wurde Catherine Henriette de Balzac d’Entragues vorübergehend durch die neue Mätresse Jacqueline de Bueil, nachmalige Gräfin von Moret, einem Mündel Charlotte de la Trémouilles, der Fürstin von Condé, ersetzt. Endgültig beiseitegeschoben wurde sie erst durch den Tod Heinrichs IV. Ihre vom König legitimierten Kinder hießen Gaston, später Henri de Bourbon, duc de Verneuil, der mit fünf zum Fürstbischof von Metz ernannt wurde, und Gabrielle Angélique, die Bernard de Nogaret de La Valette, den Herzog von Épernon, heiratete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Catherine Henriette de Balzac d’Entragues (* 1579 in Orléans; † 9. Februar 1633 in Paris) wurde nach dem plötzlichen Tod Gabrielle d’Estrées' 1599 die Mätresse des französischen Konigs Heinrich IV. Ein schriftliches Eheversprechen des Königs wurde zum Ärgernis für die junge Königin Maria de’ Medici. Aus dem Haus Balzac stammend, war sie zudem Marquise von Verneuil.", "tgt_summary": null, "id": 2297657} {"src_title": "Zweite Schlacht von Krithia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unfallforschung vor der Entwicklung von Crashtest-Dummys.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Bedürfnis nach Unfallforschung.", "content": "Am 31. August des Jahres 1869 – so wird angenommen – wurde die irische Wissenschaftlerin Mary Ward das erste Opfer eines Autounfalls. Sie fuhr in Parsonstown (Irland) mit ihrem Ehemann in einem mit Dampfkraft betriebenen Fahrzeug und wurde herausgeschleudert, was dazu führte, dass sie überrollt wurde. Henry Bliss fand Eingang in die Geschichtsbücher, da er am 13. September des Jahres 1899 das erste Autounfallopfer Nordamerikas wurde, als er beim Verlassen einer Straßenbahn in New York City angefahren wurde. Seit dieser Anfangszeit der Automobile sind weltweit schätzungsweise über 20 Millionen Menschen in Autounfällen gestorben. Das Bedürfnis nach Unfallforschung für die Automobilbranche entstand sehr bald nach dem Beginn der kommerziellen Automobilproduktion in den späten 1890er Jahren. Schon in den 1930er Jahren wurde das Automobil zu einem normalen Bestandteil des öffentlichen Lebens. Aufgrund des dabei steigenden Verkehrsaufkommens an Fahrzeugen, deren Entwickler sich über die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer wenig Gedanken machten, wurden die Todesraten im öffentlichen Straßenverkehr eine ernste Angelegenheit. Die Todesrate hatte einen Wert von 15,6 Todesfällen pro 100 Millionen Automobilmeilen erreicht – es war weiterhin von einem stetigen Anstieg zusammen mit der Verkehrsdichte auszugehen (zum Vergleich: der heutige Wert liegt trotz weit höherer Verkehrsdichte bei ca. 1,8 Todesfällen pro 100 Millionen Automeilen). In den 1930er Jahren war die Fahrgastzelle selbst bei Verkehrsunfällen mit niedriger Geschwindigkeit nicht ausreichend sicher. Die Armaturenpulte waren aus hartem Metall, das Lenkrad war steif angebracht und fest verschraubt, und herausstehende Knöpfe, unflexible Hebel sowie Gestänge stellten im Fall eines Zusammenpralls tödliche Gefahren dar. Es gab keine Sicherheitsgurte, weswegen die Insassen schon bei geringen frontalen Aufprallgeschwindigkeiten durch die Windschutzscheibe geschleudert wurden, wobei oft nur geringe Überlebenschancen bestanden. Vor der Einführung der Ganzstahlkarosserien waren die Aufbauten aus einem instabilen blechbeplankten Holzgerippe und falteten sich bei einem Aufprall zusammen, sodass die Aufprallkräfte direkt und nahezu ungehemmt auf die Insassen wirkten. Bis in die späten 1950er Jahren gab es Aussagen von Fahrzeugherstellern, dass Autounfälle \"„einfach nicht überlebbar“\" seien. Die Kräfte in einem Verkehrsunfall seien schon bei niedrigen Geschwindigkeiten zu groß und der menschliche Körper zu verletzlich. Einige Fahrzeugentwickler jedoch nahmen diesen Missstand zum Anlass, mit der Forschung für die Produktsicherheit ihrer Automobile anzufangen. Die Automobil-Unfallforschung war geboren, und schon bald wurden erste Tests an Freiwilligen durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Forschung an Leichen.", "content": "Die Wayne State University in Detroit war der erste Ort, an dem mit der wissenschaftlichen Datensammlung über Auswirkungen von Autounfällen auf den menschlichen Körper begonnen wurde. In den späten 1930er Jahren gab es keine wissenschaftlichen Untersuchungen bezüglich des Verhaltens von menschlichen Körpern bei schwereren physikalischen Belastungen sowie keine wissenschaftlichen Methoden, um diese zu bestimmen. Die Wissenschaft der Biomechanik war nahezu unberührtes Gebiet. Es war daher in der aufkeimenden Unfallforschung erforderlich, neue Daten zu generieren. Die ersten Versuchsobjekte waren menschliche Leichen, die in Leichenversuchen zur Messung der grundlegenden Widerstandsfähigkeit des menschlichen Körpers gegen Quetsch- und Zerrkräfte, wie sie in Automobilunfällen die Regel sind, gebraucht wurden. Zur Messung dieser Parameter wurden Stahlgewichte auf Körperteile und Knochen, sowie ganze Körper in ungenutzten Aufzugschächten fallen gelassen. Jeweils konnte durch den freien Fall die Beschleunigung der fallenden Objekte am einfachsten bestimmt werden. Ein weiterer Schritt war, dass Leichen – mit Beschleunigungsmessern versehen – in Automobilen festgebunden wurden, und diese Versuchsaufbauten in frontalen Zusammenstößen sowie Überschlägen genutzt wurden. Im Artikel \"Journal of Trauma\" von Albert King aus dem Jahr 1995 zeigt der Abschnitt \"Humanitarian Benefits of Cadaver Research on Injury Prevention\" die rückgehende Anzahl Getöteter bei Automobilunfällen und somit den Wert der Leichenforschung für den Schutz von Menschenleben. Die Berechnungen zeigen, dass infolge der Automobildesign-Änderungen bis zum Jahr 1987 dank Leichenforschung jährlich ca. 8500 Leben gerettet wurden. Er bemerkt dabei, dass für jede zu Forschungszwecken genutzte Leiche jährlich 61 Menschen überlebten, da sie einen Sicherheitsgurt trügen. 147 Menschen überlebten, weil sie durch Airbags gerettet würden, sowie 68 überlebten, weil die Windschutzscheiben angepasst wurden. Die Forschung an Leichen jedoch brachte zahlreiche Probleme sowie Ungenauigkeiten mit sich. Es gab zunächst ganz grundlegende Forschungshemmnisse, denn die verwendeten Leichen waren nicht repräsentativ für den demografischen Durchschnitt der Unfallopfer, da es sich bei den ausgewählten, ausschließlich nicht gewaltsam Verstorbenen, fast ausschließlich um ältere Erwachsene handelte. Es bestanden zudem moralische sowie ethische Bedenken, ob eine solche Forschung an Toten überhaupt ausgeübt werden dürfe. Auch gab es nur vereinzelte Versuche an Leichen von Kindern, denn diese wurden den Forschern nur selten zur Verfügung gestellt. Leichen von Unfällen konnten meist nicht herangezogen werden, da sie aufgrund der bestehenden Verletzungen keine fehlerfreie Simulation zugelassen und die Versuchsergebnisse kompromittiert hätten. Da die Leichen physisch jeweils unterschiedlich und kaum fehlerfrei vergleichbar waren, sowie ein Versuchsobjekt nicht mehrfach gebraucht werden konnte, gab es große Schwierigkeiten, verlässliche Datensätze zu erstellen. Aus diesen Gründen hatten die Forscher zeitweise Mangel an Versuchsobjekten, und die biometrischen Daten ihrer Ergebnisse beschränkten sich nahezu nur auf ältere, weiße Männer. An der TU-Graz wurden 2005 im Rahmen eines EU-Projektes Schleudertests mit Leichen durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Unfallforschung an Freiwilligen.", "content": "Einige Forscher stellten sich selbst als freiwillige Versuchsobjekte zur Verfügung. Colonel John Paul Stapp (USAF) beispielsweise ließ sich auf einem Raketenschlitten in mehreren Versuchen auf zum Teil bis zu 1000 km/h beschleunigen, und dann in unter einer Sekunde abbremsen. Lawrence Patrick, ein mittlerweile emeritierter Professor von der Wayne State University (Detroit), machte über 400 Versuche auf einem Raketenschlitten, um die Effekte der negativen Beschleunigung (Verzögerung, Abbremsung) auf den menschlichen Körper zu untersuchen. Er und seine Studenten erlaubten es, dass ihnen schwere Stahlgewichte auf die Brust sowie ins Gesicht fallen gelassen wurden, um Schläge beim Aufprall während eines Verkehrsunfalls zu simulieren. Auch wurde ihnen zersplittertes Glas entgegengeblasen, um die Effekte eines Bruches der Windschutzscheibe während der Fahrt oder beim Aufprall zu simulieren. Während er zugab, dass er \"„leichte Schmerzen“\" (engl.: \"„a little sore“\") hatte, sagte Patrick, dass die Forschung seines Teams bahnbrechend in der Entwicklung mathematischer Modelle sein werde, an der zukünftige Forschung gemessen werden könne. Obwohl zwar Daten von Freiwilligentests vorlagen, wurden Versuche an Menschen nicht über die Grenzen gewisser physischer Belastbarkeit (z. B. Schmerzen) hinaus durchgeführt. Zur Sammlung von Informationen über die Auswirkungen schwererer Belastungen sowie den Erfolg möglicher Schutzeinrichtungen wurden weiterhin andere Versuchsobjekte benötigt.", "section_level": 2}, {"title": "Tierversuche.", "content": "Mitte der 1950er Jahre waren viele Möglichkeiten der Leichenforschung bereits ausgeschöpft. Es bestand jedoch immer noch Bedarf an Forschung an der Überlebbarkeit von Unfällen in Bereichen, in denen die Leichen schlechte Versuchsobjekte darstellten. Da Leichen als Versuchsobjekte zudem noch immer schlecht verfügbar waren, waren die Forscher gezwungen, andere Versuchsobjekte zu besorgen: Es wurden nun auch Tiere für die Unfallforschung akquiriert (Tierversuche). Einem Bericht von Mary Roach von der \"Eighth Stapp Car Crash and Field Demonstration Conference\" (zu deutsch in etwa: \"Achte Stapp Autounfall- und Feld- Demonstrations Konferenz\") zufolge ereigneten sich Versuche mit Schimpansen auf Raketenschlitten, einem Bären in einer Aufprall-Schaukel sowie mit einem betäubten Schwein in einer Sitzposition vor dem Lenkrad (Zitat: \"„We saw chimpanzees riding rocket sleds, a bear on an impact swing... We observed a pig, anesthetized and placed in a sitting position on the swing in the harness, crashed into a deep-dish steering wheel at about 10 mph.“\"). Wichtige Forschung, die weder mit Leichen noch mit Freiwilligen durchgeführt werden konnte, war die an der Reduzierung von Verletzungen, die durch den Aufprall auf das Lenkrad verursacht wurden. Bis zum Jahr 1964 kamen einigen Angaben zufolge über eine Million Menschen in Verkehrsunfällen dieser Art um. Die Einführung des sich beim Aufprall einfaltenden und nachgebenden Lenkrades durch General Motors in den frühen 1960er Jahren verringerte die Todesrate durch Lenkräder um fünfzig Prozent. Die häufigsten Versuchsobjekte für Kollisionen im Innenraum von Fahrzeugen waren Schweine \"(Project Barbecue)\", weil ihr Körperaufbau im unteren Brustbereich dem des Menschen halbwegs ähnelt, sie im Fahrzeug in recht gut angenäherter Sitzposition verharren konnten und ihre Rippen bei nahezu denselben Belastungen brechen wie beim Menschen. Die Fähigkeit, aufrecht zu sitzen, war generell eine wichtige Bedingung für Tierversuche. Es wurde mit Tieren weiterhin Forschung zu Kopfverletzungen menschlicher Opfer durch das Armaturenbrett und die darauf angebrachten Schalter sowie den Rückspiegel vorgenommen. Welchen Belastungen die Tiere dabei ausgesetzt waren, dokumentierten Reporter der Zeitschrift stern 1980 in einem Institut im französischen Bron, wo Paviane, Hunde, aber vor allem Schweine benutzt wurden. Letztere sind im Auftrag der europäischen Autoindustrie zu dieser Zeit jährlich tausendfach in künstlich simulierten Unfällen eingesetzt worden. Der wissenschaftliche Leiter der Versuche in Bron, die von der Bundesanstalt für Straßenwesen gefördert wurden, begründete den hohen Tierverschleiß damit, dass jeder Unfall anders verlaufe und jede Änderung an Karosserie, Sicherheitsgurten oder Kopfstützen lange Versuchsreihen erfordere, um die jeweilige Belastbarkeit statistisch zu erfassen. Tote Körper hielt er wegen der fehlenden Muskelanspannung für ungeeignet. Während die Schweine vor dem Crash Beruhigungsmittel bekamen, wurden die mit Hirnelektroden versehenen Affen und Hunde häufig nicht betäubt, da die Forscher möglichst viele unverfälschte Daten – Empfindungen eingeschlossen – gewinnen wollten. Paviane wurden in Bron aus Kostengründen mehrfach verwendet, daher mussten die Tierpfleger sie oft mit brutaler Gewalt auf den Schlitten spannen: „Manche Affen werden nach einigen Versuchen so verrückt, dass wir sie nur noch für den ganz großen Knall verwenden können, nach dem sie garantiert hin sind.“ Der Schriftsteller Hans Ruesch und die Zeitschrift Quick berichteten über Versuche aus dem Jahr 1965, in denen Pathologen an der Medizinischen Fakultät der Tulane-Universität 200 Rhesusaffen auf Anprallschlitten gegen eine Mauer geschleudert hatten, um die Auswirkungen von Verkehrsunfällen zu studieren. Derartige – öffentlich geförderte – Versuche vermehrten sich Mitte der 1960er-Jahre vor allem in den USA rapide. Die Tulane-Experimente etwa wurden an der Universität von Oklahoma mit trächtigen Pavianweibchen wiederholt. Während bereits Versuche an Leichen einigen Widerstand in der Bevölkerung hervorriefen, beispielsweise durch religiöse Institutionen, gab es doch eine gewisse Akzeptanz, da durch diese schmerzfreien Versuchsobjekte Menschenleben gerettet werden konnten. Die Tierforschung hingegen rief deutlich heftigeren Widerstand bei Tierrechtsgruppen hervor, die vehementen Protest an der Forschung an Schmerz empfindenden Lebewesen äußerten. So wurden in Michigan im Februar 1978 Crashtests mit Pavianen durch Proteste gestoppt. Während einige Forscher Tierversuche unterstützten, weil sie verlässliche, wenn auch nicht völlig adäquate Daten lieferten, gab es schwere ethische Bedenken an diesen Vorgängen. Tierversuche werden – Angaben zufolge – heute durch keinen der größeren Automobilhersteller mehr durchgeführt. General Motors beispielsweise beendete die Lebendversuche im Jahr 1993, zahlreiche andere Hersteller taten dies im gleichen Zeitraum.", "section_level": 2}, {"title": "Die Geschichte der ersten Dummys.", "content": "Der erste Crashtest-Dummy namens \"Sierra Sam\" wurde 1949 von der Firma Sierra Engineering Co. für die US-Luftwaffe gebaut und wurde für Tests von Schleudersitzen und Gurten verwendet. Diese Tests verliefen mit Geschwindigkeiten von bis zu 1000 km/h auf Raketenschlitten oder durch Fallenlassen der Dummys von einem Kran aus. Mit seiner Größe von 1,85 m entsprach er dem „95-Prozent-Mann“, mathematisch dem 95-Perzentil, das heißt, dass er größer und schwerer war als 95 % aller männlichen Erwachsenen. In den frühen 1950er Jahren entwarfen Alderson und Grumman einen Dummy, der sowohl für die Automobil- als auch für die Flugzeugunfallforschung verwendet werden sollte. Alderson produzierte später die VIP-50-Serie für General Motors und Ford, welche durch das \"National Bureau of Standards\" übernommen wurde. Sierra folgte mit einem Dummy in Konkurrenz, dem Modell \"Sierra Stan\", aber General Motors fand, dass keine der beiden Modellreihen den Ansprüchen entsprach. So entwickelten GM-Techniker das Modell \"Hybrid I\", das die positiven Eigenschaften der beiden anderen Modelle in sich vereinigen sollte und die Durchschnittswerte in Körpergröße, Gewicht und Körpermaßen der männlichen Population hatte, weshalb er „50-Prozent-Mann“ genannt wurde. In Zusammenarbeit mit der \"Society of Automotive Engineers (SAE)\" teilte General Motors dieses Design mit den Konkurrenten. Seitdem wurde viel Arbeit und Forschungsaufwand in die weitere wissenschaftliche Entwicklung der Dummys gesteckt. Das Modell \"Hybrid II\" wurde im Jahr 1972 entwickelt und hatte eine verbesserte Schulter-, Wirbelsäulen- und Knie-Mechanik; es wurde im Jahr 1973 vorgestellt. Diese beiden ersten, wirklich menschenähnlichen Dummys \"Hybrid I/II\" besaßen Beschleunigungsaufnehmer in Kopf, Brust und Becken und ein zusätzliches Messgerät, um die Kräfte im Oberschenkel zu bestimmen. Die \"National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA)\" kontaktierte General Motors mit dem Wunsch nach einem Modell mit zahlreichen, feineren Eigenschaften, die gegenüber Hybrid II verbessert werden mussten. Trotz großer Fortschritte in den verschiedenen Forschungsbereichen waren Hybrid I und Hybrid II immer noch recht grobe Modelle und ließen sich nicht für alle Tests einsetzen. Es wurde nun an einem neuen Dummy – dem \"Hybrid III\" – gearbeitet, der die Ansprüche erfüllen sollte und noch bis heute Verwendung findet.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Modellreihen von Crashtest-Dummys.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Hybrid-III-Familie.", "content": "Der Hybrid III, der „50-Prozent-Mann“, der im Jahr 1976 von General Motors vorgestellt wurde, ist der verbreitetste Crashtest-Dummy und hat mittlerweile eine „Familie“, da es ihn in vielen verschiedenen Ausführungen mit unterschiedlichen Größen und Gewichten gibt. Der am häufigsten verwendete \"HIII 50 % Middle Adult Male\" (engl. \"„middle“\" für \"mittel\", \"„adult“\" für \"ausgewachsen\" und \"„male“\" für \"männlich\") mäße, wenn er aufrecht stehen könnte, 175 cm Körpergröße und wiegt 78 kg. Er entspricht dem durch den Hersteller angenommenen durchschnittlichen männlichen Autofahrer. Sein „großer Bruder“, der \"HIII 95 % Large Adult Male\" (engl. \"„large“\" für \"groß\"), mäße aufrecht 188 cm Körpergröße und wiegt 101 kg. Er ist damit größer als 95 % der durch den Hersteller angenommenen männlichen Autofahrer. Das weibliche Exemplar \"HIII 5 % Small Adult Female\" (engl. \"„small“\" für \"klein\", \"„female“\" für \"weiblich\") mäße aufrecht 152 cm und wiegt 54 kg. Sie ist damit größer als die unteren 5 % der durch den Hersteller angenommenen weiblichen Autofahrer. Es gibt drei Hybrid-III-Kinder-Dummys, die Kinder mit einem Körpergewicht von 16,2 kg (für drei Jahre), 23,4 kg (für sechs Jahre) und 35,2 kg (für zehn Jahre) repräsentieren. Diese drei Modelle sind der Modellreihe erst nach denen für die Erwachsenen hinzugefügt worden. Moderne Hybrid-III-Dummys können mit einer Vielzahl von Sensoren in Kopf, Nacken, Brust, Wirbelsäule, Becken und Beinen bestückt werden. Am häufigsten werden Beschleunigungsmesser und Kraftsensoren eingesetzt. Gebräuchlich sind aber auch Winkelmesser für die Knie und Winkelgeschwindigkeitsmesser für den Kopf.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Modelle.", "content": "Neben den weit verbreiteten Dummys der Modellreihen \"Hybrid\", die für Frontaufprall-Versuche entwickelt wurden, gibt es noch eine Reihe von weiteren Dummys: Beispielsweise Modelle, die der Untersuchung von Unfällen mit seitlichem Aufprall dienen, die \"SID\" (für \"side impact dummies\" (engl.), zu deutsch Seitenaufprall-Dummys): Darunter den \"EuroSID – 1/2\" (\"European Side Impact Dummy 1/2\"; Europäischer Seitenaufprall-Dummy) und den \"US-SID\" (amerikanischer SID), die jeweils für Europa und die Vereinigten Staaten dem Standard entsprechen. Der \"BioRID II\" (\"Biofidelic Rear Impact Dummy II\" = dem Menschen biologisch nachempfundener Heckaufprall-Dummy) hilft bei der Entwicklung von sichereren Kopfstützen und Sitzen in Versuchen mit rückwärtigem Aufprall. \"CRABI\" ist ein Dummy, der bei der Untersuchung des Nutzens von Kindersitzen hilft, und den es repräsentativ für die Altersstufen sechs Monate, zwölf Monate und 18 Monate alter Kinder gibt. \"THOR\" ist ein neuerer „50-Prozent-Mann“ und \"Nachfolger des Hybrid III\". THOR hat eine verbesserte Wirbelsäule sowie ein verbessertes Becken, zudem enthält das Gesicht einige bisher nicht verwendete Sensoren zur Untersuchung von möglichen Gesichtsverletzungen. THOR ist mit einer größeren Anzahl an Sensoren ausgestattet, die zudem noch eine höhere Empfindlichkeit, und damit Genauigkeit, haben als die von Hybrid III. Der Biofidel-Dummy (auch BD-Dummy genannt) ist ein ursprünglich in dem Ingenieurbüro Priester und Weyde durch studentische Arbeiten entwickelter anthropomorpher Testkörper, der als Surrogat für Fußgänger und Radfahrer für Full-Scale Crashversuche verwendet wird. Dieser Dummy ist nicht nur fähig, realitätsnahe Schadenbilder an Fahrzeugen zu erzeugen, sondern stimmt auch hinsichtlich der Biofidelität weitest möglich mit dem menschlichen Vorbild überein, um nicht nur ein menschenähnliches Bewegungsverhalten beim Crashversuch zu erhalten, sondern auch Rückschlüsse aus den Schäden am Dummy auf die Verletzungswahrscheinlichkeit ziehen zu können. Er wird in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden weiterentwickelt. Die Herstellung und der Vertrieb erfolgen durch die Firma Crashtest-Service in Münster.", "section_level": 2}, {"title": "Der Testvorgang.", "content": "Jeder Hybrid III wird vor einem Crashtest kalibriert. Sein Kopf wird entfernt und in einer Apparatur aus 40 cm Höhe fallen gelassen, um die Instrumente darin abzustimmen. Danach wird der Kopf an die Schulterpartie angeschraubt, und es wird nach kurzer Beschleunigung und abrupter Abbremsung die Flexibilität des Genicks überprüft. Schließlich werden Schulterpartie und Kopf mit dem Torso verbunden, welcher in einer Testapparatur von einem Pendel angeschlagen wurde, um die Flexibilität des Brustkorbes zu überprüfen. Nachdem die Messbereitschaft des Dummys überprüft worden ist, wird er in gelb gekleidet sowie mit flüssiger Farbe an Kopf und Knien versehen. Der Dummy wird in eine Testvorrichtung (z. B. Schlitten) oder ein vollständiges Testfahrzeug gesetzt. Er nimmt während des Aufpralls mit seinen eingebauten Instrumenten über 30 unterschiedliche Daten auf, markiert mit der Farbe die Aufschlagstellen, und wird von Hochgeschwindigkeitskameras gefilmt. Die Daten werden mittels Kabeln von den Sensoren zu einer Messanlage innerhalb des Fahrzeugs geführt (analoge Technik). Es gibt digitale Versionen von Dummys, bei denen die Daten in einer Miniatur-Datenanlage im Dummy (In-Dummy-Messanlage) gespeichert werden und nach dem Versuch aus der Anlage ausgelesen und weiterverarbeitet werden. Die Daten werden auf einem Speicher in der Brust des Dummys aufgezeichnet. Ein für Motorräder zum Einsatz kommender Dummy basiert vollkommen auf der digitalen Technik und Messwerterfassung. Da der Hybrid ein standardisiertes Versuchsobjekt ist, können die Teile untereinander ausgetauscht und im Fall eines Defekts einzeln ersetzt werden. Natürlich sind die Geräte für mehrfache Verwendung ausgelegt. Ein vollständig ausgerüsteter Dummy hat einen Wert von etwa 150.000 Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Die Zukunft der Crashtest-Dummys.", "content": "Crashtest-Dummys haben in der Unfallforschung zur Erstellung von Datensätzen zu den Folgen von Verkehrsunfällen für den menschlichen Körper beigetragen. Es wurden zahlreiche gefährdende Parameter, wie beispielsweise das Fahrzeugdesign, verbessert. Mittlerweile ist die Ausbeute neuer Daten für die Forschung recht gering geworden. Seit das Problem der Reproduzierbarkeit eines Versuches gegenüber den Leichen- und Tierversuchen ausgeräumt wurde, besteht noch immer das Problem, dass die verwendeten Testfahrzeuge nicht immer ein identisches Verhalten zeigen (d. h. eine Serienstreuung aufweisen) und nur jeweils ein einziges Mal benutzt werden können. Ein weiteres Problem ist, dass Dummys nur näherungsweise einen Menschen repräsentieren. Beispielsweise ist die Untersuchung der Auswirkungen auf innere Organe bestenfalls grob und kann durch Leichenversuche zwar besser, aber doch nicht zufriedenstellend durchgeführt werden. Die Zukunft der Crashtests zeichnet sich in Computer-Modellen ab. Jedoch sind die heutigen Rechnerkapazitäten nicht ausreichend sowie die Modelle noch nicht genau genug, um Computersimulationen ganzer Körpersysteme in solchen Situationen durchzuführen. Es ist ein großes Problem, alle relevanten Randbedingungen, sowohl des Autos mit dessen Steifigkeiten als auch des menschlichen Körpers, verlässlich zu modellieren. Der Vorteil von Computersimulationen ist jedoch, dass sie eine Reproduzierbarkeit von Versuchen bieten. Da Einflussparameter kontrollierter variierbar sind, können Computersimulationen den Bedarf an physischen Tests auf ein Minimum reduzieren. Momentan ist für die gesetzliche Zertifizierung neuer Fahrzeugmodelle die Untersuchung der Eigenschaften in physischen Crashtests – mit Crashtest-Dummys – vorgeschrieben. Doch lässt sich davon ausgehen, dass die Zukunft des Dummys auf dem Computerbildschirm stattfinden wird.", "section_level": 1}, {"title": "Crashtest-Dummys in der Kulturlandschaft.", "content": "Das menschenähnliche Aussehen der Crashtest-Dummys führte zur häufigen anthropomorphen Verwendung der Dummys in der Kulturlandschaft seit ihrer Entwicklung. In den 1980ern brachte das \"US Department of Transportation\" (US-amerikanisches Verkehrsministerium) einen Werbespot in eigener Sache in amerikanischen Magazinen und im dortigen Fernsehen heraus, in dem zwei sprechende Crashtest-Dummys namens \"Vince\" und \"Larry\" auf Slapstick-Art über Sicherheitsbelange in Fahrzeugen (zum Beispiel Sicherheitsgurte) sprachen. Die Kampagne mit dem englischen Slogan \"„You can Learn a Lot from a Dummy“\" (zu deutsch \"„Sie können viel von einem Dummy lernen“\") war so populär, dass die beiden Figuren seitdem regelmäßig in Sicherheitskampagnen – bevorzugt für Kinder – auftauchen. In den frühen 1990er Jahren entwickelte \"Tyco Toys\" eine Reihe von Actionfiguren namens \"The Incredible Crash Dummies\" (engl., zu deutsch: \"„Die unglaublichen Crashtest-Dummys“\"), die auf den Werbesendungen basierte. Die farbenfrohen Spielzeuge fielen beim Druck auf einen Knopf an ihrem Bauch auseinander und konnten danach wieder zusammengebaut werden. Es gab zudem Fahrzeuge, die ebenfalls nach dem „Crashtest“ durch das Kind wieder zusammengebaut werden konnten. Die Popularität der Spielzeuge zog eine 22-minütige Fernsehsendung mit gleichem Titel nach sich, die in für die Zeit einzigartiger Weise ganz mit 3D-Computeranimations-Filmtechnik hergestellt war. Zudem gab es eine Comicreihe sowie ein Nintendo-Videospiel (für das NES) und auch eins für den Nintendo „GameBoy“. In den geschnittenen Versionen der Rennspiel-Serie FlatOut werden statt menschlichen Fahrern Crashtest-Dummys eingesetzt. Ende der 1980er Jahre benannte sich eine kanadische Rockband Crash Test Dummies. Die Firma Denton ATD ist der bekannteste Hersteller von Crashtest-Dummys für die Automobilindustrie in den Vereinigten Staaten und hat diverse Vertretungen in anderen Ländern, auch in Deutschland. Dieses Unternehmen stellt unter anderem auch Modelle der \"Hybrid-III\"-Dummy-Familie her.", "section_level": 1}], "src_summary": "Crashtest-Dummys (Anthropomorphic Test Devices [], kurz ATDs) sind lebensgroße Puppen, mit denen die Auswirkungen von Verkehrsunfällen auf den menschlichen Körper simuliert werden. \"Dummy\" [] stammt aus dem Englischen und steht für \"Attrappe\". ", "tgt_summary": null, "id": 1283712} {"src_title": "Gnadenstreit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County hat eine Fläche von 25.778 Quadratkilometern, davon 16 Quadratkilometer Wasserfläche. Der größte Teil des Gebietes gehört auch zur Navajo Nation Reservation.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das County wurde am 21. März 1895 gebildet und nach den Navajo benannt. 55 Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 7. Mai 2020), darunter haben der Fort Apache Historic District, die Awatovi Ruins und Old Oraibi den Status eines National Historic Landmarks.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Navajo County 97.470 Menschen. Es gab 30.043 Haushalte und 23.073 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 4 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 45,91 % Weißen, 0,88 % Afroamerikanern, 47,74 % amerikanischen Ureinwohnern, 0,33 % Asiaten, 0,05 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 3,15 % aus anderen ethnischen Gruppen; 1,94 % stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 8,22 % Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 30.043 Haushalten hatten 40,50 % Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 55,50 % Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 16,30 % Prozent waren allein erziehende Mütter, 23,20 % Prozent waren keine Familien. 19,90 % waren Singlehaushalte und in 7,20 % lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 3,17 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 3,68 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 35,40 % Einwohnern unter 18 Jahren, 8,80 % zwischen 18 und 24 Jahren, 25,30 % zwischen 25 und 44 Jahren, 20,40 % zwischen 45 und 64 Jahren und 10,00 % waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 30 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 98,70 männliche Personen, auf 100 Frauen im Alter ab 18 Jahren kamen statistisch 97,20 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 28.569 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 32.409 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 30.509 USD, Frauen 21.621 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 11.609 USD. 29,50 % der Bevölkerung und 23,40 % der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. 36,60 % davon sind unter 18 Jahre und 20,30 % sind 65 Jahre oder älter.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Navajo County.", "content": "Im Navajo County liegen sechs Gemeinden, davon drei \"\" und drei \"Towns\". Zu Statistikzwecken führt das U.S. Census Bureau 32 Census-designated places, die dem County unterstellt sind und keine Selbstverwaltung besitzen. Diese sind wie die gemeindefreies Gebiet. Census-designated places 90 %) auf der A 45 liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsaufkommen.", "content": "Das Kreuz wird täglich von rund 65.000 Fahrzeugen befahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Wetzlarer Kreuz ist ein Autobahnkreuz in Hessen nahe Wetzlar. Es verbindet die Bundesautobahn 45 (\"Sauerlandlinie\"; E 40, E 41) mit der Bundesautobahn 480 (\"Gießener Ring\"). Es ist das einzige Autobahnkreuz in Deutschland, das vollständig in der aufwändigen „Malteserform“ erbaut ist.", "tgt_summary": null, "id": 1889761} {"src_title": "Kartätsche (Munition)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "An dieser Stelle, am einstigen Spandauer Heerweg (heute Oranienburger Straße), damals noch vor den Mauern Berlins, befand sich im Mittelalter ein kurfürstliches Vorwerk mit einer Meierei. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war das Gebiet verwüstet. 1649 befahl Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (der \"Große Kurfürst\"), das Gelände wieder zu kultivieren und schenkte es seiner ersten Frau Luise Henriette von Oranien. Die ließ mit großem Engagement ein Mustergut mit Landwirtschaft und Milchwirtschaft nach holländischem Vorbild einrichten. Hier wuchsen als Zierpflanzen und Kuriositäten die ersten Kartoffeln in der Mark Brandenburg. Nach Henriettes Tod 1667 ging das Vorwerk in den Besitz der zweiten Frau des Kurfürsten über, Dorothea Sophie von Brandenburg. Nun wurde ein Garten mit einem kleinen Sommerhaus angelegt, die Keimzelle von Schloss und Schlosspark. 1686 wurde der Hugenotte und Glaubensflüchtling Pierre I Mercier vom Großen Kurfürsten zum Hoftapetenwirker bestallt. Er gründete gemeinsam mit seinem Schwager Jean I Barraband eine Tapisserie, die im Schloss Monbijou eingerichtet wurde. Unter Merciers Nachfolger Jean II Barraband wurde die Fabrik stetig ausgebaut, so dass 1718 auch das Parterregeschoss des Marstalls für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt werden musste. In diesen Räumen befand sich zuvor bereits eine Manufaktur, die Delon’sche Strumpffabrik. Friedrich I., nach dem Tod seines Vaters 1688 Kurfürst von Brandenburg und seit 1701 König in Preußen, beschloss, die Anlage erweitern zu lassen. Graf von Wartenberg, sein leitender Minister und Günstling trat als Bauherr für ein „Lust-Haus“ auf, ein kleines Schloss von nur 400 m2 Grundfläche, das von Hofbaumeister Eosander von Göthe zwischen 1703 und 1706 im Stil des Spätbarock errichtet wurde. Friedrich I. überließ es der Gräfin von Wartenberg, seiner Mätresse. Ihr Mann allerdings fiel 1710 beim Kronprinzen in Ungnade und wurde vom König entlassen. Er gab das Schloss gegen eine Entschädigung an den König zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Residenz der Königinnen.", "content": "Von 1712 an diente das Schloss als Sommerresidenz von Sophie Dorothea, seit 1706 verheiratet mit Friedrich Wilhelm, dem Sohn und Nachfolger Friedrichs I. Ihr, aber auch ihrem Schwiegervater, wird die Namensgebung zugeschrieben: Monbijou, nach dem französischen \"mon bijou\" (mein Schmuckstück). Der hohe, sich über zwei Stockwerke erhebende Spiegelsaal, ehemals \"Sallet à la Grecque\" bezeichnet, wurde von ihr sowohl für familiäre als auch offizielle kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte benutzt. Sophia Dorothea verbrachte dort alljährlich die Sommermonate, gab \"Soupées\", Maskenbälle und Konzerte – Vergnügungen, über die der Braunschweigische Gesandte Wilhelm Stratemann in den Jahren 1728 bis 1733 in einem Tagebuch ausführlich berichtete. Nachdem die königlich-preußische Hofkapelle Friedrichs I. durch ihren Gemahl nach dessen Regierungsantritt 1714 aufgelöst worden war, diente der Spiegelsaal zunächst als einziger regelmäßig der Musik, die sie offenbar selbstständig organisierte. Zu ihren musikalischen Gästen gehörten der Geiger Johann Georg Pisendel, der Flötist Johann Joachim Quantz, der Lautenist Silvius Leopold Weiss und andere. Wilhelmine von Bayreuth, älteste Tochter von Sophie Dorothea, berichtet in ihren Memoiren von diesen Festen in Monbijou. 1717 machte Zar Peter der Große von Russland mit seinem Hofstaat für zwei Tage im Schloss Monbijou Station. Zeitgenössischen Berichten zufolge war das Anwesen nach Abreise der russischen Gäste „\"in völlig ruiniertem Zustande\"“. Friedrich II. (der Große), ließ gleich nach seinem Regierungsantritt das Schloss seiner Mutter modernisieren und erheblich erweitern. Sein Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, Oberaufseher aller königlichen Bauten und Architekt von Sanssouci, ließ neue Anbauten und Nebengebäude errichten, wodurch sich die Anlage zur Spree hin bis zur mehrfachen Größe ihres Ursprungs ausdehnte. 1742 meldeten die „\"Berlinische(n) Nachrichten\"“ die Schlüsselübergabe an die Königinmutter, was „\"bey höchstderoselben ein gantz ungemein Vergnügen erweckt\"“ habe. Zum Schloss gehörte eine eigene Bootsanlegestelle, da die Herrschaften oftmals lieber bequem auf dem Wasserwege eintrafen, als sich über die holprigen Straßen zu bemühen. Nach dem Tod der Königin Sophie Dorothea 1757 blieb das Schloss längere Zeit unbewohnt. Von 1786 an war es Hauptwohnsitz der Königin Friederike Luise, die von ihrem Mann, König Friedrich Wilhelm II. (im Volksmund der \"Dicke Willi\" oder \"Dicke Lüderjahn\"), durch zahlreiche Liebschaften und zwei offizielle morganatische Ehen gedemütigt wurde und 1805 in Monbijou starb. Als Residenz für Angehörige des Hofes hatte das Schloss danach ausgedient, auch wenn die Tradition der kulturellen Vergnügungen fortgesetzt wurde. Noch in den Jahren 1819–1820 fanden dort unter der Leitung des Fürsten Anton Heinrich Radziwill Privataufführungen zweier Szenen aus Goethes Faust statt, eine der ersten Faust-Aufführungen überhaupt.", "section_level": 1}, {"title": "Hohenzollernmuseum.", "content": "Um 1820 wurden die sogenannten „Germanisch-slawischen Alterthümer“ aus der Königlichen Kunstkammer ausgegliedert und als „Museum für Vaterländische Alterthümer“ im Schloss Monbijou untergebracht. Nachdem die Sammlungen um neue Kategorien (Gemälde, Schmuck, Porzellan) ständig erweitert worden waren, ließ Kaiser Wilhelm I. schließlich am 22. März 1877, dem 80. Geburtstag des Kaisers, das Schloss mit seinen 42 Sälen als \"Hohenzollernmuseum\" der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Einrichtung verstand sich nun einerseits als kulturhistorische Bildungsstätte, andererseits als ein Ort, an dem die Dynastie der Hohenzollern ihre eigene Geschichte und Bedeutung feiern ließ. Direktor war von 1877 bis 1896 Robert Dohme, von 1896 bis 1923 Paul Seidel. Das Museum überdauerte die Abschaffung der Monarchie in Deutschland. Seine Bestände verblieben im Eigentum des Hauses Hohenzollern, ihre Verwaltung übernahm der Staat, der Schloss Monbijou dafür zur Verfügung stellte und die Verpflichtung übernahm, das Museum in der gewohnten Form zu erhalten. Erst im Zweiten Weltkrieg fand es sein Ende. Große Teile der Sammlungen waren während des Krieges ausgelagert worden und wurden nach Kriegsende in die Sowjetunion oder an andere Orte verbracht. 1940/41 schlug Albert Speer als Teil der Planung des Projektes \"Welthauptstadt Germania\" vor, das Schloss umzusetzen, um gegenüber der Museumsinsel Platz für drei großangelegte Museumsneubauten zu schaffen. Schloss Monbijou sollte vollständig abgetragen und nach seinem Vorschlag gegenüber der Pfaueninsel am Havelufer neu aufgebaut werden, während Hitler es lieber im Park des Schlosses Charlottenburg sehen wollte, wofür man dessen nordwestlichen Teil vorsah und sich nur über eine mögliche Ost-West-Ausrichtung des Gebäudes stritt.", "section_level": 1}, {"title": "Beschädigung, Abriss und Zukunft.", "content": "Nachdem die Fenster bereits 1940 vorsorglich zugemauert worden waren, brannte das Schloss bei einem Luftangriff im November 1943 bis auf die Außenwände aus. Die Ruine von Monbijou stand noch bis 1959, als der Ost-Berliner SED-Magistrat gegen heftigen Protest von Museumsfachleuten und Teilen der West-Berliner Öffentlichkeit den Abriss beschloss. Erhalten blieben einige Namen. Auf dem Gelände zwischen Oranienburger Straße und Spree entstand eine etwa drei Hektar große Grünanlage mit Kinderschwimmbad, der heutige Monbijoupark. In der Nähe befinden sich der Monbijouplatz, die Monbijoustraße und die autofreie Monbijoubrücke, die an der Nordspitze der Museumsinsel beide Spreeufer und das Bode-Museum miteinander verbindet. Wolf Jobst Siedler sprach sich für einen Wiederaufbau von Schloss Monbijou aus. Der \"Förderverein Monbijoupark Berlin\" befürwortet eine Rekonstruktion der barocken Torhäuser am westlichen Rand des Monbijouplatzes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Monbijou [] (französisch für \"Mein Schmuckstück\") im Berliner Ortsteil Mitte war ein Schloss der Hohenzollern, das gegenüber dem heutigen Bode-Museum zwischen Spree und Oranienburger Straße lag. Im Jahr 1703 von Eosander von Göthe als Lusthaus im Stil des Spätbarock erbaut, wurde es 1740 um zwei Flügelbauten von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff und 1789 um einen Torbau von Georg Christian Unger erweitert. Seit 1877 beheimatete es das \"Hohenzollernmuseum\". Im Zweiten Weltkrieg beschädigt, wurde das Schloss auf Beschluss des SED-Magistrats 1959 abgerissen und an seiner Stelle der Monbijoupark angelegt. Aktuell setzt sich eine Bürgerinitiative für den Wiederaufbau des Torbaus ein.", "tgt_summary": null, "id": 2466809} {"src_title": "Armin-Wolf-Arena", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung knüpft direkt an Teil 4 an. Alice Johnson führt wieder ein einigermaßen geordnetes Leben und ist mit Dan Jordan liiert. Als sie schwanger wird, versucht Freddy Krueger über die Träume des ungeborenen Kindes im Mutterleib zurückzukehren. In ihrer Traumwelt trifft Alice nicht nur auf Krueger, sondern auch auf ihren Sohn Jacob im Kindesalter. Sie sieht sich mit dem Problem konfrontiert, dass Krueger Jacob für sich gewinnen will und ihn für seine Zwecke manipuliert. Jacob steht zwischen den Fronten und weiß nicht, wem er glauben kann: seiner Mutter oder dem Mann mit der „seltsamen Hand“. Als Jacob dann sieht wie furchtbar Freddy ist, weil er sich als Dan ausgibt und ihn vor den Augen von Jacob ermordet, steht er seiner Mutter bei. Zusammen können sie ihn umbringen und Jacob verschwindet.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films urteilte, der Film sei eine „humorlose Fortsetzung der trivialen Horrorserie“. Zudem sei er „platt, umständlich erzählt und voller überzogener Ekeleffekte.“", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Whit Hertford, der Darsteller des Jacob, gewann im Jahr 1990 den Young Artist Award. Regisseur Stephen Hopkins gewann 1990 den Kritikerpreis des \"Festival Internacional de Cinema do Porto\" und wurde für einen weiteren Preis dieses Festivals nominiert. Bruce Dickinson, Sänger der Band Iron Maiden, erhielt im Jahr 1990 für den Song \"Bring Your Daughter to The Slaughter\" die Goldene Himbeere. Mohandas Deweeses Song \"Let’s Go!\" war im selben Jahr ebenfalls für die Goldene Himbeere nominiert. Beide Songs sind auf dem Soundtrack des Films zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Dieser Film konnte nicht an den Erfolg seines Vorgänger anknüpfen, so spielte der 5. Teil der Nightmare Reihe ein Einspielergebnis von rund 22 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 2}, {"title": "Schnittfassungen.", "content": "Der Film musste in den USA vor seinem Kinostart um einige Gewaltspitzen gekürzt werden, um von der MPAA ein R-Rating zu erhalten. Diese R-Rated-Fassung erhielt in Deutschland von der FSK eine Altersfreigabe ab 18 Jahren und wurde indiziert. Die deutsche Videoveröffentlichung wurde gegenüber der R-Rated-Fassung nochmals geringfügig gekürzt und ebenfalls ab 18 Jahren freigegeben. Eine um rund sieben Minuten gekürzte Fassung erhielt FSK-16-Freigabe. 2007 wurde die R-Rated-Fassung vom Index gestrichen und nach einer Neuprüfung von der FSK ab 16 Jahren freigegeben. Die Unrated-Fassung wurde bislang nur einmal in den USA auf Laserdisc veröffentlicht und in Deutschland als Bootleg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nightmare on Elm Street 5 – Das Trauma ist ein Horrorfilm aus dem Jahr 1989 und der fünfte Teil der \"Nightmare\"-Reihe.", "tgt_summary": null, "id": 594471} {"src_title": "Erwin Axer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung (Kinoversion).", "content": "Nachdem Ellen Ripley, die kleine Newt, Corporal Hicks und der Android Bishop von LV 426 entkommen sind und sich mit dem Raumschiff \"USS Sulaco\" auf dem Rückweg zur Erde befinden, bricht wegen des säurehaltigen Blutes eines Facehuggers („Gesichtsumklammerer“, der Menschen zu Wirten des Aliennachwuchses macht) auf einem Zwischendeck ein Feuer aus. Eine Rettungskapsel wird abgesprengt und macht eine Bruchlandung auf dem Planeten Fiorina, auf dem sich nur „Fury 161“, eine Strafkolonie für Schwerstverbrecher mit dem XYY-Syndrom, befindet. Hicks wird dabei durch einen Sicherheitspfeiler aufgespießt und stirbt, Newt ertrinkt im Hyperschlaf und Bishop wird bis zur Funktionsunfähigkeit zerstört. Neben Ripley überlebt die Landung nur ein Facehugger, der sich in einem Rottweiler schnell einen neuen Wirt sucht. Kurz darauf schlüpft ein Alien, das rasch heranwächst und beginnt, die Strafgefangenen zu dezimieren. Diese sind Anhänger einer apokalyptischen Religion und, da sie wie Mönche leben, durch das Auftauchen einer Frau sichtbar irritiert. So schlägt Ripley Feindseligkeit entgegen, die sich noch verstärkt, als Gerüchte kursieren, sie habe ein Alien eingeschleppt. Nur der behandelnde Arzt Clemens scheint Ripley bei der Alienjagd zu unterstützen, und so entsteht in der endzeitlichen Abgeschiedenheit des Hochsicherheitslagers eine Liebesbeziehung zwischen den beiden. Nach kurzer Zeit jedoch wird Clemens von der Kreatur getötet, und so gelangt Ripley erstmals in Reichweite des Aliens. Dabei stellt sie fest, dass das Wesen sie nicht anrührt. Dieser Vorfall und ihr sich verschlechternder Gesundheitszustand veranlassen sie, bei sich einen Körperscan durchzuführen, der den Grund enthüllt, warum das Alien sie verschont hat: In ihrem Körper wächst eine Alien-Königin heran, die in wenigen Stunden ihren Brustkorb durchstoßen und sie somit töten wird. Allerdings sieht Ripley in ihrem eigenen Untergang zugleich die Chance auf Rettung der überlebenden Strafgefangenen, die sich mittlerweile solidarisch zeigen. Da das ausgewachsene Alien sie nicht angreifen wird, lockt Ripley das Tier in den Hochofen der Kolonie. Dort übergießen die Strafgefangenen die Kreatur mit Tonnen flüssigen Bleis. Doch das Alien befreit sich aus der glühenden Masse. Ripley kann es dennoch vernichten, indem sie, durch den Hinweis eines Überlebenden, die Sprinkleranlage auslöst. Das bleiüberzogene Monster zerbirst durch die jähe Abkühlung des Metalls. Als Minuten später ein Rettungsteam eintrifft, gibt man Ripley zu verstehen, dass man die Alien-Königin aus ihrem Brustkorb entfernen und töten wolle. Doch Ripley kennt die wahren Absichten des Konzerns, der das Team geschickt hat: Man will die unzähmbare Kreatur gefangen setzen und als biologische Waffe nutzen. Ripley sieht nur einen Ausweg, um die Menschheit vor einer noch größeren Katastrophe zu bewahren: Sie lässt sich selbst in den Schmelzofen fallen. Im Fallen schlüpft die Königin, doch Ripley packt sie und reißt sie mit in den Tod.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Special Edition.", "content": "Auf der 9-DVD-Edition „Alien Quadrilogy“ sowie auf der Blu-ray-Veröffentlichung ist eine erweiterte 139-Minuten-Version des Films enthalten, in der unter anderem das Alien statt aus einem Hund aus einem Ochsen schlüpft. Entsprechend wird das Hunde-Alien in Fan-Diskussionen alternativ auch „Kuh-Alien“ genannt. In der Special Edition gelingt es den Sträflingen, das Alien in einem hermetisch abgeriegelten Schadstoffbunker einzufangen. Allerdings wird es dann wieder von einem schizophrenen Gefangenen befreit, der den „Drachen“ als seinen Verbündeten betrachtet. Auch Ripleys finaler Sprung in den Schmelzofen liegt in einer ursprünglicheren Version vor. Sie stirbt hier „friedlich“, ohne dass die Alien-Königin in letzter Sekunde aus ihr herausbricht.", "section_level": 2}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Die Filmmusik des späteren Oscargewinners Elliot Goldenthal erschien auf CD 1992 bei MCA Records, Inc. Dirigiert von Jonathan Sheffer, Produktion Matthias Gohl, geleitet für Twentieth Century Fox von Elliot Lurie. Die Spieldauer beträgt 50 Minuten und sechs Sekunden.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Joachim Kunzendorf im Auftrag dessen Synchronfirma in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Videospiel.", "content": "Ein offizielles Videospiel zum Film wurde von Acclaim Entertainment und Virgin Interactive für eine Reihe verschiedener Systeme veröffentlicht, darunter Sega Mega Drive, Super NES, Game Boy, Amiga, C64, NES, Sega Master System. Es handelt sich um ein 2D-Plattform-Spiel, in dem Ripley entgegen dem Film mit Waffen wie z. B. einem Flammenwerfer gegen die Aliens antritt. Die Mega-Drive-Fassung hat im Unterschied zur SNES-Fassung ein Zeitlimit und somit einen höheren Schwierigkeitsgrad. Zudem gibt es von Sega das Arcade-Spiel \"Alien 3: The Gun\", ein Lightgun-Shooter (siehe Abbildung rechts).", "section_level": 1}], "src_summary": "Alien 3 ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1992 von David Fincher und ist der dritte Teil der Alien-Filmreihe. Hauptdarstellerin ist wie in den Vorgängerfilmen Sigourney Weaver. Der Film startete am 3. September 1992 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": null, "id": 217345} {"src_title": "Growschrank", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der See liegt direkt an der Bundesautobahn 8 zwischen Weyarn und Irschenberg und ist touristisch stark erschlossen. Man kann direkt über die beiden Autobahnparkplätze „Seehamer See Ost“ und „Seehamer See West“ abfahren. Es befinden sich direkt am Seeufer zwei Campingplätze, der See kann auf einem gut ausgebauten Wanderweg vollständig umwandert werden. Das Südufer des Sees ist stark bewaldet. In einem Waldstück entlang des Südufers befindet sich eine Quelle namens \"Deife ria di\" (hochdeutsch \"Teufel, rühr dich\"), die mit dem Wasser auch feinen Sand an die Oberfläche befördert.", "section_level": 1}, {"title": "Daten.", "content": "Der Seehamer See ist im Mittel 3,8 m und maximal 12 m tief. Bei einer Fläche von 1,47 km2 ergibt dies ein Volumen von 5,586 Millionen m3.", "section_level": 1}, {"title": "Leitzachwerke.", "content": "Für den Betrieb der Leitzachwerke, einem Pumpspeicherkraftwerk, wurde der See in den Jahren 1911 bis 1913 aufgestaut und bildet seitdem einen einheitlichen See. Er dient nun, gespeist durch Zuleitungen der Leitzach, der Mangfall und der Schlierach, als Oberwasserbecken des Kraftwerks der Energiegewinnung. Durch die Aufstauung hat er ein durchschnittliches Wasservolumen von 6.000.000 m3, wobei rund 2.000.000 m3 zur Energiegewinnung entnommen werden können. 1929 wurde eine Wasserleitung eröffnet, die Wasser aus der Schlierach und der Mangfall in den Seehamer See leitet. Die Wasserleitung hat eine Länge von 7,8 Kilometern, die einen 2,5 Kilometer langen Stollen von der Mangfall zur Schlierach und einen 3,3 Kilometer langen Stollen von der Schlierach zum Seehamer See beinhaltet. Die maximale Überleitungsmenge ist durch die Kapazität der Verbindungsleitung und Gerinne begrenzt auf 14 Kubikmeter je Sekunde.", "section_level": 2}, {"title": "Inseln.", "content": "Im See liegen fünf kleine Inseln mit Größen zwischen rund 300 und 1600 m2 (insgesamt 4400 m2). Die größte ist die Burgstallinsel. Die Inseln wurden alle als Moor- und Feuchtflächen im Flächennutzungsplan der Gemeinde Weyarn dargestellt. Die beiden größten Inseln bilden die Flurstücke 890 und 891 der Gemarkung Holzolling. Die übrigen Inseln sind unter der Flurstücksnummer 899 für den See (einschließlich unbebauter Uferbereiche) subsumiert und vermessungstechnisch nicht separat erfasst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Seehamer See liegt rund 40 km südöstlich von München. Er gehört zur Gemeinde Weyarn (Gemarkung Holzolling), grenzt mit seinem Südufer jedoch auch noch an die Gemeinde Irschenberg (Gemarkung Reichersdorf). Er liegt oberhalb des Leitzachtals zwischen den beiden Hauptendmoränenwällen des Inngletschers. In frühgeschichtlicher Zeit wurden die mehreren kleinen Seen, die an dieser Stelle lagen, noch „Osterseen“ (nach der Fruchtbarkeitsgöttin Ostara) genannt. Die kleinen Seen waren aus Toteislöchern entstanden und waren von 1631 bis zur Säkularisation 1803 im Eigentum des Klosters Weyarn. In der Stauferzeit befand sich auf der größten der fünf Inseln im See, der Burgstallinsel, die Burg Seeham der Grafen von Falkenstein (Großseeham-Falkenstein), deren Grundmauern bis zum Bau der Leitzachwerke sichtbar waren. Der Seehamer See liegt im Landschaftsschutzgebiet \"Seehamer See mit Wattersdorfer Moor\".", "tgt_summary": null, "id": 261573} {"src_title": "Stumpfwaldbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das bekannteste Mitglied war Galileo Galilei, der im April 1611 Mitglied wurde. Mitglieder waren auch Giambattista della Porta, ein Universalgelehrter und Dramatiker, Kardinal Francesco Barberini, ein Neffe des späteren Urban VIII. (Papst von 1623 bis 1644), und dessen Sekretär Cassiano Dal Pozzo. Mit dem Tod ihres Gründers im Jahr 1630 verlor sie an Bedeutung. Nach wechselvollen Geschicken wurde sie im 19. Jahrhundert zunächst 1840 durch Papst Gregor XVI. geschlossen. 1847 gründete Papst Pius IX. die \"Pontificia Accademia dei Nuovi Lincei\". Diese Akademie der Wissenschaften spaltete sich 1870 mit der Eroberung des Kirchenstaats durch Italien: die italienische Akademie erhielt den Namen \"Reale Accademia dei Lincei\" (Abkürzung: \"R. Accademia dei Lincei\"), die päpstliche erhielt später den Namen \"Pontificia Accademia Romana dei Nuovi Lincei\". Da die Mitglieder dem Faschismus überwiegend reserviert gegenüberstanden, errichtete Benito Mussolini 1926 die \"Accademia d’Italia\", mit der die Accademia dei Lincei 1939 verschmolzen wurde. Der Vorschlag von Benedetto Croce im August 1943, nach dem Zusammenbruch des faschistischen Regimes die alte Akademie wiederzuerrichten, konnte erst 1944 verwirklicht werden: noch heute besteht sie unter dem Namen \"Accademia Nazionale dei Lincei\". Sie führt die Traditionen und die Geschichte der 1603 gegründeten Akademie fort.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Nach dem Statut von 1986 hat die Akademie 180 ordentliche italienische, 180 ausländische Mitglieder sowie 180 italienische Korrespondenten. Sie sind in zwei Klassen (\"Classe di Scienze Fisiche, Matematiche e Naturali\" und \"Classe di Scienze Morali, Storiche e Filologiche\") mit verschiedenen Kategorien (z. B. \"Matematica, Meccanica e Applicazioni\" oder \"Archeologia\") und Sektionen (als Beispiele \"Matematica\", \"Meccanica e applicazioni della Matematica\" oder \"Botanica e applicazioni\", nur in der naturwissenschaftlichen Klasse) organisiert. In der deutschsprachigen Wikipedia erfasste ehemalige und gegenwärtige Mitglieder der Accademia dei Lincei stehen in der.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Accademia Nazionale dei Lincei oder kurz Accademia dei Lincei (auf Deutsch „Akademie der Luchsartigen“, luchsartig im Sinne von scharfsichtig, ursprünglicher lateinischer Name \"Academia Lynceorum\" von „Luchs“) war die erste private Institution zur Förderung der Naturwissenschaften in Europa. Sie wurde 1603 in Rom von dem Adligen Federico Cesi und seinen Freunden Anastasio de Fillis, Francesco Stelluti und Johannes van Heeck gegründet. Ihr Sinnbild war der Luchs, das Motto \"„Sagacius ista“\". Heute ist sie die nationale Akademie der Wissenschaften Italiens. ", "tgt_summary": null, "id": 437302} {"src_title": "Berggeschrey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Tróndur [] wurde 1944 als Sohn des Königsbauern Jóannes Patursson \"junior\" († 1973) und dessen Frau Malan, geb. Hansen († 1983) geboren. Sein älterer Zwillingsbruder Páll wurde als der Ältere Erbe des berühmten Kirkjubøargarður, wo einst sein Urgroßvater Jóannes Patursson \"senior\" Königsbauer war. An seinem 40. Geburtstag 1984 heiratete er seine langjährige Lebensgefährtin, die Designerin Borgny Dam Jacobsen (* 1940 in Tórshavn). Sie wohnen in Kirkjubøur, wo sie sich 1976 bis 1979 ein eigenes Haus mit Atelier und Werkstatt bauten. Tróndur Paturssons jüngerer Bruder Bjørn ist bekannt als der Königsbauer auf Koltur, wo er zusammen mit seiner Frau der einzige Bewohner ist.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "1951 bis 1958 bekam Tróndur Patursson auf dem elterlichen Hof täglichen Privatunterricht. Im Winter 1958/1959 war er einer der ersten Schüler an der Winterkunstschule von Ingálvur av Reyni und Janus Kamban in Tórshavn. In erster Linie lernte er bei av Reyni. Von 1959 bis 1964 fuhr der junge Tróndur Patursson bereits zur See – die ersten drei Jahre auf verschiedenen Frachtern, danach als Fischer auf Trawlern, u. a. vor Grönland und Neufundland. Sein künstlerisches Debüt war 1964 auf der Ólavsøkaausstellung in Tórshavn. Im selben Jahr nahm er auch an der Ausstellung \"Færøerne i Fokus\" (Färöer im Fokus) in der Nikolaikirche zu Kopenhagen teil. Dort besuchte er im Winter 1965/1966 Hans Christian Høyers Zeichenschule. Nach seiner Rückkehr nach Kirkjubøur 1966 musste er sich um den elterlichen Hof kümmern, da sein Vater krank geworden war, während Páll in Norwegen auf einer Landwirtschaftsschule studierte. Da Páll sich verpflichtet hatte, nach seiner Ausbildung in einem norwegischen Betrieb weiter zu arbeiten, bat er seinen Zwillingsbruder zu tauschen. So kam Tróndur an seiner Stelle nach Norwegen, wo er den Bildhauer Ståle Kyllingstad kennenlernte, dessen Mitarbeiter und Schüler er nebenbei wurde. 1967 bis 1969 bildete sich Tróndur Patursson an der Norwegischen Kunsthandwerksschule in Voss bei Bergen als Kunstschmied aus. Auf den Rat von Kyllingstad, für den er weiter arbeitete, studierte er von 1969 bis 1973 an der Staatlichen Kunstakademie in Oslo. Von 1969 datiert auch ein Stahlrelief im Sozialamt der Kommune Tórshavn. Es folgten 1972 eine Einzelausstellung im Kunstmuseum der Färöer und Ausstellungen in Oslo und Stavanger. Nach einer weiteren Separatausstellung im Tórshavner Kunstmuseum 1973 unternahm er eine Studienreise nach Südfrankreich. Im selben Jahr noch ging er mit Kameraden von der Osloer Kunstakademie auf große Fahrt. Sie bauten sich eigens ein altes Segelschiff um, mit dem sie auf eine einjährige kulturhistorische Entdeckungsreise gingen, die sie von den Färöern über Norwegen, Schottland, Irland, die Biskaya, Nord-Spanien, Gibraltar, Andalusien, Marokko, Tunesien, Malta, Sizilien, Griechenland, die Türkei, Italien, Korsika, Sardinien, Mallorca wieder nach Südspanien führte, wo sie das Schiff zurücklassen mussten. Auf der Reise besuchten sie alle erdenklichen Ausstellungen, Sammlungen und Baudenkmäler.", "section_level": 1}, {"title": "Der Abenteurer.", "content": "Nach einer Ausstellung in Kopenhagen 1976 unternahm Tróndur Patursson seine erste Abenteuerreise mit Tim Severin: \"The Brendan Voyage\", die nachweisen sollte, dass es möglich war, mit einem Curragh (Fellboot), wie einst der legendäre St. Brendan von Irland über die Färöer und Island nach Neufundland zu fahren (siehe \"Navigatio Sancti Brendani\"). Am 16. Mai stachen sie von Brandon Creek aus in See. Die Reise verlief bis zu den Färöern ohne Probleme, musste aber am 16. Juli in Reykjavík abgebrochen werden, weil sich das Wetter verschlechterte. Die zweite Etappe wurde dann auf 1977 verlegt und dauerte vom 7. Mai bis zum 26. Juni, wo sie von Reykjavík nach Peckford Island/Neufundland gelangten. 1982 stach er erneut mit Severin zusammen in See. Die \"Sindbad Voyage\" führte sie von Oman nach China. An der \"Jason Voyage\" 1984 nahm er nur auf der Etappe von Griechenland nach Georgien teil (23. April bis 30. Juni). Um den Wahrheitsgehalt der Odyssee zu überprüfen, unternahm er zusammen mit Severin 1986 die \"Ulysses Voyage\". Von Mai bis November 1993 unternahmen sie den Versuch der \"China Voyage\" auf einem selbstgebauten Bambusfloß von China nach Nordamerika, der aber nicht vollständig gelang, da sie von Japan aus starteten und das Floß etwa 1000 Kilometer vor dem Ziel aufgeben mussten. 1999 begab sich das Abenteurerduo auf die Suche nach dem Wahrheitsgehalt von Moby Dick. Diese Expedition führte sie unter anderem nach Malaysia, Indonesien und die Philippinen. Auf Robinson Crusoes Spuren ging es dann 2001 in die Karibik.", "section_level": 1}, {"title": "Der Künstler.", "content": "Ohne Zweifel prägten all diese maritimen Abenteuer den Künstler Tróndur Patursson. Er avancierte zu einem der bedeutendsten Kulturschaffenden der Färöer mit jährlich mehreren Ausstellungen im In- und Ausland. 1981 gründete er mit Anderen den \"Verband der Färöischen Bildenden Künstler\" (Føroysk Myndlistafólk), dem er 1990 bis 1994 auch vorstand. Seit 1991 ist er fester Teilnehmer an der traditionellen Frühjahrsausstellung des Nationalen Kunstmuseums, in dessen Beirat er seit 1995 sitzt. Patursson ist ein ausgesprochen experimenteller Künstler, der sich schon auf mehreren Gebieten ausgedrückt hat. Er arbeitet mit Skulpturen und Reliefs aus Eisen, Kupfer und anderen Metallen. Treibholz, verkohltes Holz, Walknochen, Steine und andere Materialien aus der Natur werden für monumentale Skulpturen verwendet, bei denen auf Stofflichkeit, Struktur und dekorative Qualität Wert gelegt wird. Seit 1987 etablierte sich Tróndur Patursson als Glaskünstler. Hierfür hat er sich einen eigenen Glasofen gebaut. Seine Technik besteht darin, farbloses Pulver auf die Glasplatten zu streuen, das erst im Ofen zerfließt, sich festbrennt und dann bunt wird. Erst im Nachhinein lässt sich das Zufallsergebnis beurteilen. Die Kunst besteht darin, diesen Zufall dennoch steuern zu können. Als die Postverwaltungen Skandinaviens 2002 das 50-jährige Jubiläum des Nordischen Rats feierten, war das Thema „zeitgenössische Kunst“. Postverk Føroya wählte Tróndur Patursson zum würdigen Repräsentanten. Am 1. Oktober 2007 besuchten der ehemalige US-Präsident Bill Clinton und der ehemalige UN-Waffeninspekteur Hans Blix die Färöer. Beide bekamen als offizielles Geschenk je einen blauen Glasvogel aus Tróndur Paturssons Hand.", "section_level": 1}, {"title": "Sein Werk.", "content": "Diverse färöische und dänische Gebäude wurden mit seinen Skulpturen und Glaskunstwerken ausgeschmückt:", "section_level": 1}, {"title": "Kosmiska rúmið - „Kosmischer Raum“.", "content": "Die erste (hier abgebildete) Version des „Kosmischer Raum“ genannten begehbaren Raumes stammt von 1996 und wurde in Kopenhagen anlässlich der Kulturhauptstadt Europas ausgestellt. 2000 gab es für eine zweite Version in Randers eine Separatausstellung. Die dritte Ausführung von 2002/2003 steht im Freien vor dem Kulturzentrum Nordatlantens Brygge in der dänischen Hauptstadt. Ziel dieser Installation ist es, den Betrachter in das Gefühl der Schwerelosigkeit zu versetzen. Tróndur Patursson versucht hier, das Erlebnis auszudrücken, das er hatte, als er mit Severin auf einem Bambusfloß den Pazifik überquerte. Die Reise dauerte 106 Tage. Er sah keine anderen Schiffe und war auf dem Bambusfloß sehr nah am Wasser, was zur Folge hatte, dass er in den Rhythmus des Meeres kam. Dieses Erlebnis gab ihm eine Art kosmisches Meeresgefühl, das er im „Kosmischen Raum“ zum Ausdruck gebracht hat:", "section_level": 2}], "src_summary": "Tróndur Sverri Patursson (* 1. März 1944 in Kirkjubøur) ist ein färöischer Künstler, der auch als Abenteurer von sich reden machte. Er befuhr zusammen mit dem Iren Tim Severin wortwörtlich alle Sieben Weltmeere. ", "tgt_summary": null, "id": 987211} {"src_title": "Delley-Portalban", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Allee wurde unter der Herrschaft von Kaiser Napoléon III. im Jahre 1854 angelegt. Ursprünglich hieß sie \"Avenue de l'Impératrice\", nach der Abdankung des Kaisers \"Avenue du Bois de Boulogne\" oder kurz \"Avenue du Bois\". Im Juni 1853 entwarf der in Paris lebende Kölner Architekt Jakob Ignaz Hittorff die Verbindungsstraße zwischen dem Bois de Boulogne und dem \"Place de l’Etoile\" (dem heutigen Place Charles-de-Gaulle), die heutige Avenue Foch, die am 31. März 1854 dem Verkehr übergeben wurde. Ein Dekret vom 13. August 1854 beauftragte Hittorff zusätzlich mit der baulichen Entwicklung des \"Place de l’Étoile\". Dadurch erneuerte er den zentralen Stadtgrundriss mit der „Königsachse“ von der Place de la Concorde über die Champs-Élysées und \"Place de l‘Étoile\" zum \"Bois de Boulogne\". Am 29. März 1929 wurde sie nach dem 9 Tage zuvor verstorbenen Marschall Ferdinand Foch benannt. Am 14. Juni 1940 fand dort die Siegesparade der Wehrmacht-Einheiten statt.", "section_level": 1}, {"title": "Berühmte Künstler.", "content": "Unter der Nummer 1 lebte am Anfang des 20. Jahrhunderts die \"Baroness de Pierrebourg\" (1856–1943), die ihre Werke unter dem Pseudonym \"Claude Ferval\" veröffentlichte. Im Haus Nummer 7 wohnte der Schriftsteller Paul Hervieu (1857–1915); unter der Nummer 64 (heute Nummer 84) lebte der mit Hervieu befreundete Octave Mirbeau (1848–1917). In dem Haus Nummer 14 lebte der Schriftsteller Édouard Dujardin (1861–1949) und in der 22 wohnte der französische Dramatiker und Drehbuchautor Alexandre Bisson (1848–1912), der an bekannten Pariser Bühnen und später auch am New Yorker Broadway tätig war. In Nummer 46 lebte neben dem Modeschöpfer Jacques Doucet (1853–1929) auch der auf Dramen und Gedichte fokussierte Schriftsteller Henry Bataille (1872–1922). Nur wenige Häuser weiter (Nummer 56) residierte der aus einer wohlhabenden Bankiersfamilie stammende Journalist und Schriftsteller Alfred Fabre-Luce (1899–1983), dessen Großvater einst die Crédit Lyonnais gegründet hatte. Im Haus Nummer 44 lebte der 1903 in Marseille geborene Schauspieler Fernand Joseph Désiré Contandin, der als Pfarrer \"Don Camillo\" und unter seinem Künstlernamen Fernandel berühmt wurde. Er war bereits 1928 nach Paris gekommen und lebte am Ende seiner Karriere in diesem Haus, in dem er infolge eines Krebsleidens am 26. Februar 1971 auch starb. Außerdem lebte vorübergehend die Opernsängerin Maria Callas hier. In dem Haus Nummer 59 verstarb am 25. Januar 1899 der Dramatiker und Bühnenautor Adolphe Dennery (1811–1899) und in der Nummer 60 lebte – neben der ursprünglich aus Rumänien stammenden Schauspielerin Elvire Popesco (1894–1993), die in einigen Stummfilmen mitgewirkt hatte – auch der Dramatiker Georges Feydeau (1862–1921). Im Haus 78 lebte der Maler und Grafiker James Tissot (1836–1902).", "section_level": 2}, {"title": "Andere berühmte Bewohner.", "content": "Unter der Nummer 15 wohnte Paul Lebaudy (1859–1937), ein Mitglied der Industriellenfamilie, die im 19. Jahrhundert durch den Aufbau eines Zuckerimperiums reich wurde. Der französische Ökonom und Freihändler Michel Chevalier (1806–1879) ließ 1862 das Gebäude mit der Nummer 27 errichten, das er bis zu seinem Tod bewohnte. Dem Luftfahrtunternehmer Marcel Dassault (1892–1986) gehörte das Haus Nummer 72, das später in den Besitz des saudischen Prinzen Sultan ibn Abd al-Aziz (1928–2011) übergegangen ist, der seit 2005 Kronprinz und somit der zweitmächtigste Mann von Saudi-Arabien war. Außerdem hielten hier auch die Familien Onassis und Rothschild Grundbesitz. Seit 1961 besaß Gunter Sachs im Haus Nummer 32 ein 400 Quadratmeter großes Apartment. Christina Onassis (1950–1988) erbte das Gebäude Nummer 88 und verkaufte es an den libanesischen Milliardär Rafiq al-Hariri (1944–2005), einen ehemaligen Ministerpräsidenten des Libanon, der bei einem Bombenattentat auf seinen Autokonvoi ums Leben kam. Hariri veräußerte das Haus seinerseits für die Summe von 36 Millionen Euro an den ehemals hochrangigen syrischen Politiker Abd-al Halim Khaddam (* 1932), der zwischen 1970 und 1984 als Außenminister und von 1984 bis 2005 als Vizepräsident seines Landes eingesetzt war. Zwei unmittelbare Nachkommen des ehemaligen Direktors der früheren französischen Zentralnotenbank Banque de France, Alphonse de Rothschild (1827–1905), residierten in dem Gebäude mit der Nummer 19: zunächst Béatrice de Rothschild (1864–1934) und später ihr jüngerer Bruder Édouard de Rothschild (1868–1949). Scheich Mohammed Mahdi Al Tajir besaß während seiner Zeit als Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate in Frankreich das Haus mit der Nummer 34. Der im Ölgeschäft agierende Scheich galt laut einem Londoner Zeitungsbericht von 1975 als einer der reichsten Männer der Welt. In der Avenue Foch 84 befand sich von 1940 bis 1944 das Hauptquartier der Gestapo.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke und Denkmale.", "content": "An der Avenue Foch befindet sich die Skulptur \"Monument à Alphand\", die Aimé Jules Dalou im Jahre 1898 schuf. Das Gebäude an der Avenue Foch 59 beherbergt zwei Museen:", "section_level": 1}, {"title": "Der Square Foch.", "content": "Bei Nummer 80, kurz vor dem Ende der Straße in westlicher Richtung, befindet sich der nur für Anwohner zugängliche Square Foch, eine exklusive Privatstraße. In der dortigen Nummer 16 lebte der Schriftsteller Marcel Pagnol (1895–1974). Das Haus Nummer 22 war in Besitz des Pianisten Arthur Rubinstein (1887–1982) und in Nummer 24 verstarb der Komponist Claude Debussy (1862–1918).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Avenue Foch befindet sich im 16. Arrondissement von Paris und verläuft von der Place Charles de Gaulle mit dem Triumphbogen bis zur \"Place du Maréchal de Lattre de Tassigny\" am Rande des Bois de Boulogne. Die rund 1300 Meter lange Avenue ist mit einer Breite von ca. 120 Metern die breiteste Straße Europas. Sie gilt als die exklusivste Wohnstraße der Stadt.", "tgt_summary": null, "id": 1776234} {"src_title": "Käseherstellung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schloss- und Parkanlage.", "content": "Ursprünglich wurde das Schloss als Erdhügelburg auf einer Motte erbaut und sollte die Flussmündung gegen Invasoren schützen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie zum Schloss erweitert und mehrfach umgebaut. Innerhalb von Arundel Castle befindet sich die ursprünglich zur Anlage gehörende FitzAlan-Kapelle, die heute ein privates Mausoleum ist und als Grabstätte für die Herzöge von Norfolk genutzt wird. Durch die Errichtung des in Hufeisenform angelegten Gebäudekomplexes auf einem Hügel ergibt sich der Blick auf die rund um das Schloss angelegte Gartenanlage, die 40 Hektar umfasst und einige alte Kork- und Ginkgobäume, Themengärten und das viktorianische Gewächshaus beinhaltet. An der Stelle der unteren Vorburg befindet sich ein Viereck mit Türmen und Schornsteinen. Im Schloss stellt die Baronenhalle das Kernstück der Räumlichkeiten dar. Sie ist 40 Meter lang, 15 Meter hoch und durch eine massive Eichendecke gekennzeichnet. Die Innenausstattung zeigt eine reichhaltige und vielseitige Sammlung von Möbeln, Gemälden, Wandteppichen und wertvollen Artefakten der viktorianischen Zeit. Die Waffenkammer beinhaltet Kampf- und Zeremonienwaffen. Im „kleinen Salon“ finden sich Landschaftsgemälde und Porträts von Canaletto. Der heraldische Kamin des Salon und die weiß-goldenen Möbel des Victoria Rooms wurden 1846 speziell für einen königlichen Besuch in Auftrag gegeben. Die Suite, in denen Victoria wohnte, ist heute Teil der privaten Apartments der Familie, aber die Möbel sind der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zu sehen sind unter anderem das Bett der Königin, das Gästebuch mit bedeutenden Unterschriften sowie ihre Toilette. Neben der Gemäldegalerie und der 37 Meter langen Regency-Bibliothek aus Mahagoni mit rund 10.000 Büchern beeindruckt der prachtvolle Speisesaal mit seinen Lanzettfenstern, die an eine Kapelle erinnern. Dieser Raum befindet sich in der ehemaligen mittelalterlichen Kapelle und ist mit edlen Möbeln, Besteck und Erinnerungsstücken ausgestattet – insbesondere dem Krönungshuldigungsstuhl von Königin Victoria und einer Glasvitrine, die unter anderem die Rosenkranzperlen enthält, die Maria Stuart bei ihrer Hinrichtung am Gürtel trug. Die Südpassage ist ein ovaler Bergfried mit Ringmauer, einen Teil des inneren Torhauses sowie mehreren Türmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arundel Castle [ oder in lokaler Aussprache ] ist ein Schloss in der Ortschaft Arundel in der Grafschaft West Sussex. Der Name Arundel setzt sich aus dem Namen des Flusses Arun und dem altenglischen Wort \"del\" (Fluss) zusammen. Der Fluss fließt durch die South Downs nahe der englischen Südküste. ", "tgt_summary": null, "id": 1751915} {"src_title": "Rote Insel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die militärische Beteiligung Preußens an der Koalition gegen Frankreich wurde 1794 von Berlin den Reichsständen als nicht mehr zu finanzieren dargestellt. Bei einer Weigerung der anderen Reichsfürsten, Finanzmittel zu stellen, drohte Preußen – entgegen den reichsrechtlichen Statuten – mit dem Abzug der Truppen. Der polnische Kościuszko-Aufstand gab Preußen die willkommene Möglichkeit, mit einer Intervention Gebietsgewinne zu erzielen, die es im Krieg gegen Frankreich bis dahin nicht realisieren konnte. Preußen stand also vor dem Staatsbankrott und war auf Finanzhilfen angewiesen, oder es musste seinen als erfolglos eingeschätzten Einsatz am Rhein beenden, um sich an der Aufteilung Polens beteiligen zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Vertragsverhandlungen.", "content": "Der Frieden bestand aus drei separaten Friedensschlüssen: Mit Preußen und Spanien schieden damit zwei Hauptgegner der Französischen Republik aus dem Ersten Koalitionskrieg aus. Während der Friedensverhandlungen in Basel wurde zudem die Herzogin von Angoulême Marie Thérèse Charlotte de Bourbon, die Tochter des 1793 geköpften französischen Königs Ludwig XVI., gegen fünf Kommissare des Konvents (darunter der ehemalige Kriegsminister Beurnonville) ausgetauscht, die von General Dumouriez den Österreichern in Belgien als Geiseln gestellt worden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "Der Separatfrieden Preußens mit Frankreich war faktisch ein Austritt aus dem Reichsverbund. Das seit den Kriegen Friedrichs des Großen gegen Kaiserin Maria Theresia ohnehin gespannte Verhältnis zum Koalitionär Österreich erreichte einen Tiefpunkt und förderte bei Österreich eine noch größere Bereitschaft zur Weiterführung des Krieges. Der Basler Frieden war vor allem für das Heilige Römische Reich und dessen Reichsverfassung eine Niederlage. Preußen stimmte ohne unmittelbare französische Gegenleistungen zu, allerdings erhielt es die Zusage auf Entschädigungen rechts des Rheins für Verluste links des Rheins. Aus preußischer Sicht bestand ein weiterer Vorteil des Basler Friedens darin, sich nach der Befriedung im Westen besser in der Dritten Teilung Polens engagieren zu können. Das Reich teilte sich in der Folge in einen von Preußen dominierten Norden und den von Österreich angeführten Süden (→ deutscher Dualismus). Zwischen diesen Blöcken versuchten einige Souveräne, ihre Staaten durch geschicktes Manövrieren zu erhalten und zu stärken (→ Drittes Deutschland). Eine temporäre Lösung für das deutsche Reichsgebiet kam erst zwanzig Jahre später im Zuge des Wiener Kongresses zustande. Ein Historiker kommentierte das Resultat des Basler Friedens so: \"„Damit war ein Wendepunkt erreicht, von dem aus ein gerader und unumkehrbarer Weg zur Auflösung des Alten Reiches führte.“\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Friede von Basel von 1795 (Basler Frieden) setzte dem Krieg zwischen Frankreich und Preußen bzw. Spanien ein vorläufiges Ende. Diese Parteien, in Koalition mit England, Österreich und den Niederlanden, bekämpften sich im Laufe des Ersten Koalitionskrieges (1792–1797). Der Friede führte dazu, dass das revolutionäre Frankreich als gleichberechtigte Großmacht anerkannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 151458} {"src_title": "Luc Ferrari", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fußballabteilung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Vereinsgründung stand im Zeichen des Fußballs, und der 1. FC Bamberg sorgte gemeinsam mit dem 1. FC Nürnberg für das erste öffentliche Fußballereignis in Franken. Am 29. September 1901 trat die 1900 gegründete Mannschaft des 1. FC Nürnberg zu ihrem ersten offiziellen Spiel gegen die Bamberger auf der Schützenwiese an. Dieses Spiel war in der Lokalpresse angekündigt worden und zog einige hundert Zuschauer an. Nürnberg gewann mit 2:0, die Bamberger Zeitung schrieb am nächsten Tag, die Zuschauer hätten ein „eigenartig interessantes Schauspiel“ gesehen. Der 1. FC Bamberg gehörte gemeinsam mit dem 1. FC Nürnberg, dem FC Franken Nürnberg sowie dem FV Würzburg 04 auch der ersten offiziellen Punktspielrunde in Franken an. Der „Gau Nordbayern“ nahm, organisiert durch den Verband Süddeutscher Fußball-Vereine (VSFV), am 1. Oktober 1905 den Spielbetrieb mit fünf Mannschaften auf. Erst 1910/11 wurde mit der \"Ostkreis-Liga\", die in etwa Bayern umfasste, eine eingleisige oberste Spielklasse geschaffen. Die Bamberger gehörten zu den Gründungsmitgliedern und beendeten die erste Saison mit einem neunten Platz. Am Ende der Saison 1911/12 waren sie erneut Neunter, die Liga sollte jedoch auf acht Vereine reduziert werden. In den Relegationsspielen zog man gegen die Würzburger Kickers den Kürzeren und spielte fortan in unterklassigen Ligen. Erst 1942 gelang die Rückkehr in die höchste Spielklasse, die damals neugebildete \"Gauliga Nordbayern\". Verstärkt durch zahlreiche beim Bamberger Panzerregiment stationierte Fußballspieler aus anderen Städten gelang 1942/43 ein sechster Platz und 1943/44 konnte die Mannschaft sogar lange mit dem 1. FC Nürnberg um die Meisterschaft kämpfen. Während das Hinspiel in Bamberg noch mit 3:1 gewonnen wurde, unterlag man drei Spieltage vor Schluss im entscheidenden Spiel in Nürnberg mit 1:12. Die Bamberger Panzersoldaten waren zu diesem Zeitpunkt fast alle im Kriegseinsatz. Die folgende Saison fiel dann bereits aus. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde als höchste Spielklasse die Oberliga Süddeutschland gegründet, in die die Bamberger zunächst keine Aufnahme fanden. In die zweitklassige Landesliga Bayern eingestuft stieg man jedoch sofort als Meister auf und konnte 1946/47 in der höchsten Klasse nicht nur gegen die alten fränkischen Rivalen aus Nürnberg und Fürth antreten, sondern sich auch mit Vereinen wie Eintracht Frankfurt, VfB Stuttgart und dem FC Bayern München messen. Am Ende fehlten als 18. (von 20) mit 28–48 Punkten nur 4 Punkte zum Klassenerhalt. Die Fußballherren waren für die nächsten Jahre noch zweitklassig. Den prompten Wiederaufstieg in die Oberliga verpasste man, in den Qualifikationsspielen scheiterten die Bamberger am BC Augsburg. Mit der Meisterschaft in der Amateurliga Bayern gelang 1949/50 nochmals der Sprung in die Aufstiegsrunde zur Oberliga, als 6. mit nur einem Sieg bei fünf Niederlagen war man jedoch chancenlos. 1956 erfolgte dann sogar der Abstieg aus dem Oberliga-Unterbau, der 2. Liga-Süd, in die die Bamberger noch einmal für die Spielzeiten 1958/59 und 1959/60 zurückkehrten. Mit dem Abstieg 1960 war jedoch auch die Zweitklassigkeit für die Bamberger Fußballer beendet. Doch auch die Drittklassigkeit der Amateurliga Nordbayern bzw. ab Einführung der Fußball-Bundesliga der Amateurliga Bayern konnten die Bamberger nur bis 1968 halten. Danach folgten über zehn Jahre Viertklassigkeit in der bayerischen Landesliga Nord, unterbrochen nur durch die kurzzeitige Rückkehr in die Amateurliga zur Saison 1975/76. 1981 gelang erneut die Rückkehr in die dritte Liga. In der Amateuroberliga Bayern hofften die Bamberger, an ruhmreichere Zeiten anknüpfen zu können. Äußeres Zeichen war die Errichtung des neuen Klubhauses, das jedoch auch zur Verschuldung des Vereins beitrug. Die erste Saison beendete man noch als Siebter, die folgenden Abschlussplatzierungen 11 und 12 trugen jedoch nicht zur Zufriedenheit bei. Als dann in der Saison 1985/86 eine Agentur, über die sich der 1. FC Bamberg viele Spieler ausgeliehen hatte, in finanzielle Schwierigkeiten geriet, verließen viele dieser Spieler den Verein. Die halbe Jugendmannschaft, darunter Harald Spörl, sprang ein, konnte jedoch den Abstieg nicht verhindern. Danach begann der freie Fall des 1. FC Bambergs. Nach dem Oberligaabstieg folgte prompt der Abstieg aus der Landesliga. Für die Jahre 1987 bis 1992 verzeichnen die Vereinsannalen fünftklassigen Fußball in der Bezirksoberliga, in der man nach zwei Jahren Landesliga 1992 bis 1994 auch noch einmal von 1994 bis 1997 spielte. Seit 1997 spielt der FC wieder in der Landesliga Nord in Bayern. In der Saison 2005/06 feierten die Bamberger mit einem zweiten Platz hinter dem weit überlegenen Spitzenreiter SpVgg Bayern Hof ihren größten Erfolg seit 20 Jahren. Durch einen Sieg im entscheidenden Relegationsspiel gegen TuS Regensburg wurde die Saison am 13. Juni 2006 mit dem Aufstieg in die Bayernliga gekrönt. Schon nach den ersten beiden Spielen in der Bayernligasaison 2006/07 konnten sich die Bamberger lange an der Tabellenspitze festsetzen. Am Ende der Saison lag der Bayernliga-Aufsteiger auf dem 5. Tabellenplatz. Den Platz in der Bayernliga übernahm dann der neue Fusionsverein 1. FC Eintracht Bamberg.", "section_level": 2}, {"title": "Stadion.", "content": "Volksparkstadion (22.600 Plätze) Daten:", "section_level": 2}, {"title": "Basketballabteilung.", "content": "Der Basketball in Bamberg profitierte von der großen Anzahl von US-Soldaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Bamberg stationiert wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der \"FC Bamberg\" stieg im Frühjahr 1970 in die vier Jahre zuvor gegründete Basketball-Bundesliga auf. 1988 wurde die Basketball-Abteilung aus dem Verein ausgegliedert und in \"TTL Bamberg\" umbenannt. Von 1995 bis 2000 trat der Verein unter dem Namen \"TTL uniVersa Bamberg\", von 2000 bis 2003 als \"TSK uniVersa Bamberg\" und von 2003 bis 2006 als \"GHP Bamberg\" an. Seit der Spielzeit 2006/07 gehen die Bamberger als Brose Baskets auf Korbjagd. Der größte Erfolg als \"1. FC 01 Bamberg\" war das Erreichen des Halbfinales in der Saison 1972/73. In der Saison 1976/77 verließ der Spitzenspieler Jim Wade den Verein. Zwei Jahre später folgte der Abstieg in die zweite Liga. Nach dem Aufstieg in der Saison 1981/82 folgten Wiederabstieg und Wiederaufstieg in den nachfolgenden Spielzeiten. Seit der Saison 1984/85 spielt Bamberg durchgehend in der höchsten deutschen Spielklasse.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der 1. FC 01 Bamberg war ein Sportverein aus der oberfränkischen Stadt Bamberg, der seit 1. April 2006 Teil des inzwischen aufgelösten Fusionsvereins 1. FC Eintracht Bamberg war. Nachfolgeverein ist der FC Eintracht Bamberg. Am 3. März 1901 wurde in der Gaststätte „Goldene Schwane“ der 1. Fußball-Club Bamberg gegründet.", "tgt_summary": null, "id": 3230} {"src_title": "Amal-Miliz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "\"Automobile Industry Co. Ltd.\" als Automobilabteilung von Tōkyō Gas und \"Kyodo Kokusan K.K.\" schlossen sich 1937 zu \"Tokyo Automobile Industry Co. Ltd.\" zusammen. 1941 änderte sich die Firmierung in \"Diesel Motor Industry Co. Ltd.\" 1942 wurde das Werk in Hino abgespalten und \"Hino Heavy Industry Co. Ltd.\" genannt. Dies ist das Gründungsjahr von Hino. Zunächst entstanden Lastkraftwagen und Militärfahrzeuge. Das Produktionsprogramm wurde mit Bussen ausgeweitet und während einiger Jahre wurden auch Pkw produziert. Der erste PKW war ein Lizenzbau des Renault 4CV als Rechtslenker, der ab 1953 gebaut wurde. 1966 begann die enge Zusammenarbeit zwischen Hino und Toyota. Nun konzentrierte sich Hino auf den Bau von mittleren und schweren Lkw und Bussen. 2001 hatte Toyota 50,46 % Anteile an Hino, womit Hino Tochtergesellschaft von Toyota wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Personenwagen.", "content": "Zwischen 1953 und 1966 stellte Hino Motors auch Personenwagen her. Zunächst war dies der Lizenzbau Hino-Renault 4CV. Ab 1961 wurden Modelle eigener Konstruktion angeboten. Der Hino Contessa 900, eine viertürige Limousine, hatte einen Vierzylinder-Reihenmotor mit 893 cm3 Hubraum und 25,7 kW (35 PS) im Heck. Die Karosserie war mit kleinen Heckflossen ausgestattet. Ihm wurde ein zweitüriges Coupé, der Hino Contessa 900 Sprint zur Seite gestellt. Sein Motor hatte 33 kW (45 PS), also 10 PS mehr und die Karosserie war vom italienischen Designer Michelotti entworfen. Beide Fahrzeuge wurden ausschließlich in Japan angeboten. Auch die Karosserie der zweiten Serie, die als viertürige Limousine Hino Contessa 1300 ab 1964 gefertigt wurde, wurde von Michelotti gestaltet. Sie ähnelte den zeitgenössischen englischen Triumph 2000 und 1300, die ebenfalls von Michelotti stammten; außerdem gab es wieder ein zweitüriges Coupé. Man blieb beim Heckmotor, nun mit 1,3 Liter Hubraum. Diese Modelle wurden auch in den USA und einigen europäischen Ländern, z. B. der Schweiz und Belgien angeboten. Mit der Beteiligung durch Toyota im Jahre 1966 wurde die Pkw-Produktion bei Hino Motors eingestellt. Von 1966 bis 1968 wurde der Hino Contessa noch in Neuseeland in einem Vorgängerunternehmen von Toyota New Zealand montiert.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Fahrzeuge.", "content": "Zwischen 1961 und 1966 gab es den \"Briska\", einen Pick-up und Lieferwagen mit dem vorn eingebauten Motor der Contessa.", "section_level": 2}, {"title": "Rallye Dakar.", "content": "1997 konnten die beiden Österreicher Peter Reif und Johann Deinhofer die LKW-Wertung der Rallye Dakar auf einem Hino Ranger gewinnen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hino Jidōsha K.K. (japanisch, \"Hino Jidōsha Kabushiki-gaisha\", englisch \"Hino Motors, Ltd.\"), gelistet im Aktienindex Nikkei 225, ist ein japanischer Hersteller für Diesel-Lkw, Busse und andere Fahrzeuge mit Sitz in Hino (Tokio). Hino gehört zur Toyota-Gruppe.", "tgt_summary": null, "id": 556258} {"src_title": "Pallister-Killian-Syndrom", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung.", "content": "Nachfolgende Tabelle zeigt die jährliche Bevölkerungsentwicklung am Jahresende nach der Fortschreibung durch das 2007 eingeführte adressierbare Einwohnerregister (ADNKS). Zusätzlich sind die Bevölkerungswachstumsrate und das Geschlechterverhältnis (Sex Ratio d. h. Anzahl der Frauen pro 1000 Männer) aufgeführt. Der Zensus von 2011 ermittelte 534.825 Einwohner, das sind über 62.000 Einwohner weniger als zum Zensus 2000.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Die Provinz Çorum gliedert sich in vierzehn Landkreise:", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungszahlen der Landkreise.", "content": "Die Werte bis zum Jahr 1960 sind E-Books (der Originaldokumente) entnommen, die Werte ab 1965 entstammen der Datenabfrage des Türkischen Statistikinstituts TÜIK – abrufbar über diese Webseite: Die Bevölkerungszahlen sind erst ab dem Datum dargestellt, ab dem der Landkreis (\"İlçe\") selbständig wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Zu den Sehenswürdigkeiten der Provinz zählen: Der Boğazköy-Alacahöyük-Nationalpark, das Thermalbad von Figanı (Beke), die Hügelgräber von Balımsultan, Büyük Güllicek, Kuşsaray, Güzelcedere, Pazarlı (das Dorf Çikhasan), Eskiyapar und Kalınkaya, die Burgen von Çorum, Kaletepe, Kale (Eğercidağ), Iskilip und Osmancık (Kundıber), die Siedlungsruinen von Melik Gazi, Kalehisar und Gerdekkaya, die Felsengräber von Iskilip Bayat und Kızılcapelit, die Große Moschee (Ulu Cami) von Çorum, die Moscheen von Hamid, Han, Şeyh Muhiddin-i Yavsi, Tabakhane, Mihri Hatun, Oğuzköy und Koca Mehmed Pascha (Imaret), die Große Moschee, der Sinan Pascha Komplex, die Medressen von Alaca Hüseyin Gazi und Akşemseddin, die Koyun Baba-Brücke, die Badehäuser von Güpür Pascha, Ali Pascha, Koca Mehmed Pascha und Sunguroğlu, die Museen von Çorum, Alacahöyük und Boğazkale (Boğazköy).", "section_level": 1}, {"title": "Ruinenplätze.", "content": "Zu den wichtigsten und frühesten Siedlungsplätzen gehören Alacahöyük und die Hauptstadt der Hethither Hattuša, heute Boğazkale (früher Boğazköy) mit dem Felsheiligtum von Yazılıkaya. An beiden Orten befinden sich eindrucksvolle Ruinen und ein kleines Museum. Sehenswert ist ebenfalls die hethitische Stadt Šapinuwa bei Ortaköy.", "section_level": 2}], "src_summary": "Çorum ist eine Provinz der Türkei. Ihre Hauptstadt ist das gleichnamige Çorum. Sie grenzt – im Norden beginnend im Uhrzeigersinn – an folgende Provinzen: Sinop, Samsun, Amasya, Yozgat, Kırıkkale, Çankırı und Kastamonu. Die Provinz liegt auf Platz 20 in der Reihenfolge nach der Fläche (2014: 1,6 % der Landesfläche) und auf Platz 41 in der Reihenfolge nach der Bevölkerung(2018: 0,65 % der Bevölkerung des Landes)", "tgt_summary": null, "id": 1824009} {"src_title": "Josef Göppel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Deligne besuchte schon als Gymnasiast (auf dem ihm mit 14 Jahren ein Mathematiklehrer die Mengenlehre von Nicolas Bourbaki zur Lektüre gab) mit sechzehn Jahren Mathematikkurse an der Université Libre de Bruxelles unter anderem bei Jacques Tits. Er war danach an der Université Libre de Bruxelles, verbrachte aber einen großen Teil seines vierjährigen Studiums in Paris, wo er dem Rat von Tits folgend am Institut des Hautes Études Scientifiques (IHES) am Seminar von Alexander Grothendieck teilnahm und am Collège de France die Vorlesungen von Jean-Pierre Serre besuchte. Zu den Prüfungen kehrte er jeweils nach Brüssel zurück und verbrachte nach dem Studium 1966 seinen Wehrdienst bei Bonn (wobei er auch die \"Mathematische Arbeitstagung\" in Bonn besuchte, ansonsten aber wenig dazu kam Mathematik zu betreiben). Danach war er wieder am IHES bei Grothendieck, der ihn zur Ausarbeitung seiner Seminarvorträge vergangener Jahre heranzog. 1968 promovierte er in Brüssel bei Grothendieck (Théorème de Lefschetz et critères de dégénérescence de suites spectrales). Er blieb am IHES und wurde dort 1970 Professor und ständiges Mitglied. Neben Grothendieck arbeitete er auch mit Serre zusammen (über l-adische Darstellung von Modulformen und Funktionalgleichungen von L-Funktionen) und mit David Mumford. Nachdem er mehrfach Gastprofessor am Institute for Advanced Study war (1972/73, 1976/77, 1981/2), war er dort ab 1984 ständiges Mitglied. 2008 wurde er emeritiert. In seine Zeit beim IHES fiel auch sein Beweis der Weil-Vermutungen (speziell des Analogons der Riemann-Vermutung für algebraische Varietäten über endlichen Körpern) und der Beweis der Ramanujan-Petersson-Vermutung aus der Theorie der Modulformen, die er auf die Weil-Vermutungen zurückführte. Wesentlich für den Beweis der Riemann-Vermutung in den Weil-Vermutungen war die Beschäftigung mit Modulformen, zu denen er über die Vorlesungen von Jean-Pierre Serre geführt wurde, der ihn auch 1969 zu seinem ersten Vortrag im Séminaire Nicolas Bourbaki über die Theorie von Gorō Shimura anregte. Im Rahmen des Grothendieckschen Forschungsprogramms arbeitete er an Fragen der Hodge-Theorie \"(siehe engl.)\" (\"Mixed Hodge Theory\"), Kategorientheorie und der Theorie der Motive (von ihm stammt das Konzept der gemischten Motive). Er beschäftigte sich später auch mit der Monodromie von linearen Differentialgleichungen, der Darstellungstheorie endlicher Gruppen, Grassmann-Varietäten und der Deformations-Quantisierung. 1980 gab er einen Beweis (Weil II) einer noch viel allgemeineren Version der Riemannschen Vermutung für Varietäten über endlichen Körpern. Mit Alexander Beilinson, Joseph Bernstein, Ofer Gabber führte er Anfang der 1980er Jahre \"perverse sheaves\" ein und bewies das \"Decomposition Theorem\" und andere Eigenschaften für spezielle perverse Garben. Diese bis Anfang der 1980er Jahre bewiesenen Sätze wurden als wesentlicher Fortschritt mit vielen Anwendungen angesehen. 1974 hielt er einen Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress (ICM) in Vancouver (Poids dans la cohomologie des varietes algebriques), und 1970 war er Invited Speaker auf dem ICM in Nizza \"(Theorie de Hodges I)\". Er ist seit 1980 mit Elena Alexeeva (Tochter des russischen Mathematikers V. M. Alexeev) verheiratet und hat zwei Kinder. Er war Anfang der 1970er Jahre erstmals in Moskau (zu einem Bankett zum 80. Geburtstag Winogradows), besuchte dort die Seminare von Israel Gelfand und Yuri Manin und kehrte regelmäßig dorthin zurück. Er unterstützte nach der Wende die Unabhängige Universität Moskau (ein Mathematikwettbewerb ist dort nach ihm benannt).", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Für sein Werk hat Deligne zahlreiche Preise bekommen. 1974 erhielt er den Francois Deruyts Preis der Belgischen Akademie der Wissenschaften und im selben Jahr die nach Henri Poincaré benannte \"Poincaré-Medaille\" der Französischen Akademie der Wissenschaften. Des Weiteren erhielt er 1978 die Fields-Medaille, 1988 den Crafoord-Preis (mit Grothendieck), 2004 den Balzan-Preis und 2008 den Wolf-Preis (gemeinsam mit Phillip Griffiths und David Mumford). Er ist Mitglied der Französischen Akademie der Wissenschaften, der Accademia dei Lincei, der Königlich Belgischen Akademie der Wissenschaften, der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften, der National Academy of Sciences, der American Philosophical Society und der American Academy of Arts and Sciences. 2004 wurde er Ehrenmitglied der London Mathematical Society für seine \"monumentalen Beiträge zur algebraischen Geometrie\". Im Jahr 2013 erhielt er den Abel-Preis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pierre René Deligne (* 3. Oktober 1944 in Etterbeek, Region Brüssel-Hauptstadt) ist ein belgischer Mathematiker. Berühmt wurde er durch seinen vollständigen Beweis der Weil-Vermutungen.", "tgt_summary": null, "id": 532066} {"src_title": "Karriere durch alle Betten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "Eggimann begann im Alter von fünf Jahren in der Jugend des FC Küttigen Fussball zu spielen. 1989 wechselte er in die Jugendabteilung des FC Aarau. Als sein Jugendtrainer Coach der ersten Mannschaft wurde, wurde er von ihm bereits als 17-Jähriger mit hochgezogen. Im Sommer 2002 verpflichtete der deutsche Zweitligist Karlsruher SC den Verteidiger. In seiner Zeit beim KSC entwickelte sich der Innenverteidiger kontinuierlich weiter und war ab der Saison 2006/07 Kapitän der Mannschaft, die in diesem Jahr Meister der 2. Liga wurde und in die Bundesliga aufstieg. Dort erzielte er für Karlsruhe beim 2:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg am 16. September 2007, dem 5. Spieltag, seinen ersten Bundesligatreffer. Am 10. März 2008 machte Eggimann von einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag Gebrauch, die es ihm ermöglichte, den KSC für 1,4 Mio. Euro zu verlassen. Er unterzeichnete einen Vertrag bei Hannover 96, der mit der Saison 2008/09 begann und am 30. Juni 2013 endete. Unter den Trainern Dieter Hecking und Andreas Bergmann war Eggimann nur Ersatzspieler bei den 96ern. Nach der Verpflichtung von Mirko Slomka als Trainer wurde Mario Eggimann zum Stammspieler, dann verpflichtete der Verein Emanuel Pogatetz und Eggimann wurde wieder Ersatzspieler. Ab der Rückrunde 2011/12 war er wieder Stammspieler. Am 19. Spieltag der Saison 2012/13, im Niedersachsen-Derby gegen den VfL Wolfsburg, erlitt er einen Knöchelbruch. Nach Auslaufen seines Vertrages am 30. Juni 2013 verliess Eggimann den Verein und wechselte zur Saison 2013/14 in die 2. Bundesliga zum 1. FC Union Berlin, bei dem er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015 mit Option auf ein weiteres Jahr unterschrieb. Im Oktober 2015 gab er bekannt, aufgrund gesundheitlicher Probleme seine aktive Karriere beendet zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Eggimann war Kapitän der schweizerischen U-21-Nationalmannschaft. Am 7. September 2007 spielte er erstmals für die A-Nationalmannschaft. Er stand im vorläufigen Kader für die EM 2008, wurde aber nicht für das Turnier nominiert. Eggimann nahm an der WM 2010 in Südafrika teil, kam aber lediglich zu Kurzeinsätzen. Einen besonderen Erfolg feierte er im Spiel gegen den amtierenden Europameister Spanien, in dem den Eidgenossen ein 1:0-Sieg gegen den späteren Weltmeister gelang.", "section_level": 2}, {"title": "Privat.", "content": "Eggimann hat mit seiner Ehefrau, einer Karlsruherin, eine Tochter (* 2009) und einen Sohn (* 2012). Sein Vater Hans Eggimann war Trainer des FC Küttigen und sein älterer Bruder Patrick war ebenfalls als Fussballer aktiv. Eggimann lebt heute mit seiner Familie in Sindelfingen-Darmsheim und trainiert als Co-Trainer den dortigen TV Darmsheim.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mario Eggimann (* 24. Januar 1981 in Brugg) ist ein ehemaliger Schweizer Fussballspieler, der zuletzt beim 1. FC Union Berlin unter Vertrag stand.", "tgt_summary": null, "id": 256239} {"src_title": "Horst Tappe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Metropolitan Police wurde am 29. September 1829 durch den damaligen Innenminister Robert Peel gegründet, wodurch die Polizeibeamten die Spitznamen „Peelers“ und „Bobbies“ erhielten. Die Metropolitan Police war die erste offizielle, nicht-paramilitärische Polizeibehörde der Welt. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts gab es in London überhaupt keine Polizei. Ruhe und Ordnung wurden durch Magistraten, freiwillige Wachtmeister (\"constables\"), Nachtwächter und – wo nötig – durch das Militär aufrechterhalten. Falls das Opfer eines Verbrechens die Verfolgung des Täters wünschte, konnte er einen \"thief taker\" („Diebesjäger“) engagieren, der seinen Lebensunterhalt durch Belohnungen und Kopfgelder verdiente. Der Schriftsteller Henry Fielding wurde 1748 zum Magistraten der City of Westminster ernannt. Sein Haus an der Bow Street 4 war 1739 von seinem Vorgänger Thomas de Veil zu einem Gerichtssaal umfunktioniert worden. Fielding scharte eine Gruppe von acht vertrauenswürdigen Wachtmeistern um sich und autorisierte diese, die Entscheidungen der Magistraten durchzusetzen. Fieldings blinder Halbbruder John Fielding folgte 1754 als Magistrat und wandelte die Patrouille in die erste wirklich effektive Polizeitruppe um, die „Bow Street Runners“. 1798 wurde in Wapping die Marine Police ins Leben gerufen, eine private Sicherheitsgesellschaft, die in den Docks patrouillierte und Frachtdiebstählen nachging. Diese Polizeitruppe ging später in der „Thames Division“ der Met auf und ist heute die Flusspolizei. Während des frühen 19. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung Londons wegen der industriellen Revolution rasant an. Das System von lokal organisierten Polizeitruppen erwies sich zunehmend als ineffizient für eine ständig wachsende Metropole. 1829 verabschiedete das Unterhaus den Metropolitan Police Act, der das Polizeiwesen in der Hauptstadt direkt dem Innenministerium unterstellte. Zu Beginn bestand die Metropolitan Police aus 1000 Polizeibeamten, deren Aufgabe es war, in einem Radius von sieben Meilen rund um Charing Cross Verbrechen zu verhindern und aufzuklären. Bis 2000 blieb die Met unter direkter Kontrolle des Innenministeriums, als die Verantwortung an die neu geschaffene Greater London Authority übertragen wurde. Die Aufsicht erfolgt durch eine Behörde namens „Metropolitan Police Authority“. Diese ist zusammengesetzt aus dem Mayor of London und mehreren unabhängigen Mitgliedern. Der Polizeipräsident wird aber noch immer durch den Innenminister ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbauorganisation.", "content": "Die Metropolitan Police besteht aus fünf Hauptdirektoraten, die jeweils von einem Assistant Commissioner beziehungsweise, im Falle des Verwaltungsdirektorats, einem Direktor der Polizei (Director of Police) geleitet werden. Es bestehen die Hauptdirektorate \"Territorial Policing\" (Territoriale Polizei), \"Specialist Crime Directorate\" (Direktorat für besondere Straftaten), \"Specialist Operations\" (Sondereinsätze), \"Central Operations\" (Zentrale Einsätze) und \"Administration and Support\" (Verwaltung und Unterstützung). Die Metropolitan Police wird von einem \"Management Board\" geleitet, das aus dem Commissioner, dem Deputy Commissioner und den Leitern der Hauptdirektorate besteht. Bis zu seinem Rücktritt am 17. Juli 2011 war Sir Paul Stephenson Polizeipräsident, als er aufgrund des Telefon-Abhörskandals bei News of the World in Kritik kam. Cressida Dick CBE ist derzeit die Leiterin der Behörde (Commissioner). Ihr wurde 2017 als erster Frau in der Reihe der bisherigen Amtsinhaber diese Stellung übertragen.", "section_level": 1}, {"title": "Territorial Policing.", "content": "Das Direktorat \"Territorial Policing\" (TP) wird von Assistant Commissioner Simon Byrne geleitet. Es ist für die alltägliche Arbeit zuständig. Der Zuständigkeitsbereich der Metropolitan Police (Metropolitan Police District) wird in 32 \"Borough Operational Command Units\" (BOCU) unterteilt. Die Aufteilung der Polizeibezirke ist deckungsgleich mit den Stadtbezirken. Die Polizeibezirke werden von einem Chief Superindent oder Commander (BOCU Westminster) geleitet. Die BOCU sind für alle Polizeiaufgaben in ihrem Bezirk zuständig. Der TP unterstehen außerdem das \"Royal Parks Operational Command Unit\" und das \"Safer Transport Command\". Vor dem 1. April 2000 war die Metropolitan Police auch in einigen Gebieten außerhalb von Greater London tätig, in Teilen von Essex, Hertfordshire und Surrey. Seither entspricht die Grenze des Polizeibezirks \"Metropolitan Police District\" genau jener von Greater London, mit Ausnahme der City of London.", "section_level": 2}, {"title": "Borough Operational Command Units.", "content": "Die in Klammern angegebenen Buchstaben werden auf Schulterklappen als Kennzeichnung der Zugehörigkeit getragen, die Zahl gibt die Anzahl der Beamten an:", "section_level": 3}, {"title": "Polizeireviere.", "content": "Neben der Zentrale am New Scotland Yard gibt es 140 Polizeireviere. Dabei gibt es Reviere, die rund um die Uhr besetzt sind, solche mit Tagdienst oder auch solche, die nur an einigen Tagen in der Woche geöffnet sind. Das älteste Polizeirevier war das in der Bow Street. Es wurde 1881 eingerichtet und 1992 geschlossen, wobei der angeschlossene Bow Street Magistrates Court noch bis zum 14. Juli 2006 bestand. Das älteste noch bestehende Revier ist das in Wapping. Es wurde 1908 eingerichtet. Hier befindet sich die Zentrale der „Marine Support Unit“, welche für die Themse zuständig ist, ein Leichenhaus und das Flusspolizeimuseum. Bekannt ist auch das Revier in Paddington Green, welches unterirdische Unterbringungsmöglichkeiten für Terrorismusverdächtige besitzt. An vielen Revieren befindet sich noch die 1861 eingeführte blaue Lampe zur Kennzeichnung. Die Reviere sind unterschiedlich besetzt. Mögliche Besetzungen sind Viele Reviere besitzen Arrestzellen.", "section_level": 3}, {"title": "Fachgruppen.", "content": "Die Metropolitan Police besitzt verschiedene Fachgruppen, die in der Abteilung „Specialist Operations“ (SO), die 1986 aus verschiedenen Abteilungen gebildet wurden. Von den ursprünglich 20 Gruppen sind im Laufe der Zeit noch wenige übrig geblieben. Daneben gibt es noch die Abteilung Central Operations, die ebenfalls speziell ausgebildete Polizisten stellen.", "section_level": 2}, {"title": "Tauzieh-Mannschaft bei den Olympischen Spielen.", "content": "Die Tauzieh-Mannschaft der \"Metropolitan Police\" gewann bei den Olympischen Sommerspielen 1908, als für das Vereinigte Königreich gleich drei Polizeiteams an den Start gingen, die Bronzemedaille.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Metropolitan Police Service (MPS; üblicherweise als Metropolitan Police oder umgangssprachlich auch als The Met bezeichnet) ist die Polizeibehörde von Greater London (mit Ausnahme des Stadtteils City of London, der seine eigene Polizei, die City of London Police, unterhält). 2005 zählte die Metropolitan Police 30.625 Polizeibeamte. ", "tgt_summary": null, "id": 1443823} {"src_title": "Stryn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Scheden liegt im Naturpark Münden am Südwestfuß des Hohen Hagens und wird vom östlichen Weser-Zufluss Schede durchflossen. Im Südostteil der Gemeinde befindet sich Meensen und das Quellgebiet des westlichen Leine-Zuflusses Dramme. Bei Meensen erhebt sich der Brackenberg, auf dem sich die Reste der Burgruine Brackenburg befinden.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Scheden besteht aus den Ortsteilen Scheden, Dankelshausen und Meensen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde erstmals in einer Schenkungsurkunde König Heinrichs III. an das Kloster Hilwartshausen aus dem Jahr 1046 urkundlich als \"villa, quae dicitur Schitvn\" erwähnt. Der älteste Teil der Siedlung lag im Bereich von Oberscheden und war ein Drubbel mit etwa neun Hofstellen, der wahrscheinlich erst im 14. Jahrhundert nach dem Wüstfallen mehrerer umgebender Dörfer deutlich erweitert wurde. Seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts lautet die Namensform \"Sceden\", \"Scheden\" oder \"Scheiden\". Eine Unterscheidung von Oberscheden und Niederscheden ist seit dem 14. Jahrhundert überliefert: 1317 wird \"Nederen Scheden\", 1322 \"Superiori Scheden\" schriftlich erwähnt, 1397 auch in der niederdeutschen Form \"Oueren Scheden\". Auf der Karte der Kurhannoverschen Landesaufnahme von 1785 sind für Niederscheden 79 Feuerstellen, für Oberscheden 85 Feuerstellen verzeichnet. Die Struktur eines rein agrarisch ausgerichteten Ortes änderte sich erst 1852 mit dem Bau der Eisenbahnstrecke von Göttingen nach Hann. Münden, eines Teils der Hannöverschen Südbahn, die die Ansiedlung von Industriebetrieben ermöglichte.", "section_level": 1}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Am 1. Januar 1973 wurden die Gemeinden Dankelshausen und Meensen eingegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat setzt sich aus 13 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Nach der Kommunalwahl 2016 blieb die Sitzverteilung unverändert.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Ingrid Rüngeling wurde am 29. April 1996 gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen und Flagge.", "content": "Blasonierung:„Geviert mit blauem Herzschild, darin eine goldene (gelbe) Hausmarke in Form eines oben mit einem Kreuz besteckten, durchbrochenen Dreieck; 1 in Gold (Gelb) ein durchgehendes schwarzes Kreuz, belegt mit drei goldenen (gelben) Kleestengeln; 2 und 3 in Blau ein silberner (weißer) Schräglinkswellenbalken; 4 in Gold (Gelb) eine vierendige schwarze Geweihstange, deren Sprossen in sechsstrahligen Sternen enden.“ Das Wappen wurde 1973 vom Regierungspräsidenten in Hildesheim genehmigt. Es zeigt Elemente aus den Wappen der Ortsteile. Das Kreuz ist dem Ortswappen von Dankelshausen entlehnt. Es hält die kirchliche Bedeutung des Ortes als Parochiezentrum fest, die Kleestängel versinnbildlichen die zur Parochie gehörenden Nachbargemeinden. Das Geweih, ein altes Cheruskerzeichen mit Sternenspitzen, ist ein seltenes Symbol in der Heraldik. Es stammt aus dem Siegel des Dietrich von Meensen von 1352. Der silberne Wellenbalken versinnbildlicht die Schede, ein Bach der den Ortsteil Scheden durchfließt; die blauen Bereiche stehen für die ehemaligen Ortsteile Ober- und Niederscheden die sich 1964 unter dem Namen Scheden zusammengeschlossen haben. Der Herzschild ist an das alte Ortswappen von Scheden zu angelehnt. Die goldene Hausmarke stand einst im Siegel des Henning von Scheden, Schultheiß zu Münden.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "In der Liste der Baudenkmale in Scheden befinden sich die Baudenkmale von Scheden.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche St. Markus.", "content": "Die Markuskirche in Oberscheden wird auch als „Schedener Dom“ bezeichnet. Sie zählt zu den größten Dorfkirchen Südniedersachsens. Etwa 450 Besucher finden in der 1742–1747 im spätbarocken Stil erbauten Saalkirche Platz, die in Querausrichtung auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus aus dem 16. Jahrhundert errichtet wurde. Aus dieser Zeit (1577) stammt auch der heute noch erhaltene Taufstein. 1860–1861 wurde der Innenraum derart umgestaltet, dass seine Ausrichtung nunmehr nach Osten weist. Der seither in neoromanischem Stil ausgeführte Kirchenraum weist eine Scheinapsis mit dem Altar auf. Ihn schmücken neben dem Kruzifix und Figuren der Evangelisten zwei Halbreliefbilder. Sie zeigen die Anbetung Jesus durch die Heiligen Drei Könige und seine Taufe durch Johannes. Die an der linken Raumseite aufragende Kanzel ist mit Figuren der Verfasser der neutestamentlichen Episteln geziert. Die Kirche wurde 1984–1989 grundlegend renoviert und erhielt zwei neue Bronzeglocken als Ersatz für die 1949 anstelle der während des Zweiten Weltkriegs entfernten Bronzeglocken eingebrachten Stahlglocken, die zur Erinnerung vor der Kirche aufgestellt wurden. Die in ihren ursprünglichen Teilen aus dem Jahr 1829 stammende Orgel ist ein Werk von Johann Dietrich Kuhlmann aus Gottsbüren. Ursprünglich hatte sie 15 Register auf einem Manual und Pedal, wurde aber bereits 1860 durch Carl Giesecke verändert und 1937 von Paul Ott um ein Rückpositiv erweitert. 2011 wurde die Orgel mit Hilfe von Spenden von der Orgelbaufirma Krawinkel aus Trendelburg restauriert und erweitert. Sie besitzt seitdem 22 Register auf zwei Manualen und Pedal. Disposition der neuen Orgel: Seit 2004 befindet sich in der St. Markuskirche die Dauerausstellung zum Gedächtnis an den 1697 in Oberscheden geborenen Flötenmeister und Hofkomponisten Johann Joachim Quantz. Sie ist von April bis Oktober sonntags von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Zu diesen Zeiten ist auch der Kirchenraum außerhalb der Gottesdienste zugänglich.", "section_level": 2}, {"title": "Wüstung.", "content": "Rund 1,5 km östlich des Ortes liegt die Wüstung Wetenborn (). Von dem um die Wende des 14. zum 15. Jahrhundert aufgegebenen Dorf sind noch Mauerwerksreste einer als vorromanisch eingestuften Kirche erkennbar. Der geostete Bau war nur 10,80×7,00 Meter groß und besaß einen eingeschnürten rechteckigen Chorraum. In den 1970er Jahren wurde die Ruine entdeckt und die Reste freigelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Der Weser-Harz-Heide-Radfernweg sowie der Durchgangswanderweg Studentenpfad berühren den Ort.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Es existiert eine Arztpraxis für Allgemeinmedizin, Betriebsmedizin, Kinderheilkunde und Rettungsmedizin.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Scheden liegt direkt an der Bundesstraße 3, die von Hann. Münden nach Göttingen führt. Der nächste Anschluss zur A 7 ist Hann. Münden/Hedemünden in ca. 10 km Entfernung. Von 1876 bis 1980 war Scheden mit dem Bahnhof \"Oberscheden\" an die schon 1856 eröffnete Hannöversche Südbahn angebunden, einst zweigleisige Hauptstrecke, danach wurde der Personenverkehr auf dem Dransfelder Abschnitt eingestellt. Die bis Dransfeld schon abgebaute Strecke wurde bis 1995 als Güteranschlussgleis für einen ansässigen Futtermittelhersteller (Firma - Hemo) genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Joachim von Stockhausen, Dankelshausen - Wellersen zwischen Göttingen und Hann. Münden. Ein dorf- und familiengeschichtlicher Streifzug. Disserta Verlag. Hamburg 2014. ISBN 978-3954257966", "section_level": 1}], "src_summary": "Scheden ist eine Gemeinde im Landkreis Göttingen in Niedersachsen (Deutschland). Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Dransfeld an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Dransfeld hat. Der Ort Scheden entstand aus den Orten Nieder- und Oberscheden.", "tgt_summary": null, "id": 2292428} {"src_title": "Grüne Borstenhirse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Raubmöwen sind große Vögel von möwenartiger Gestalt. Sie haben einen kräftigen Schnabel, dessen Spitze gekrümmt ist. Die stämmigen Beine enden in Füßen mit voll entwickelten Schwimmhäuten und scharfen Krallen. Die Flügel sind lang, schmal und am Ende spitz zulaufend. Sie ermöglichen einen wendigen und schnellen Flug, der den von Möwen an Geschwindigkeit und Beschleunigung übertrifft. Auffällig im Vergleich mit den Möwen ist auch das dunklere Gefieder, das womöglich beim Anschleichen an Beute der Tarnung dient. In der Regel sind die großen Raubmöwen einfarbig braun gefärbt, die kleinen dunkelgrau mit helleren Brust- und Kopfpartien. Ausgeprägt ist aber bei fast allen Arten der Polymorphismus, das heißt innerhalb einer Art gibt es dunkle und helle Morphen. Hierbei handelt es sich nicht um Unterarten, da sie nicht geographisch voneinander getrennt sind. Wohl aber ändert sich die Häufigkeit der Morphen mit der geographischen Verbreitung; in der Regel sind die hellen Morphen in den hocharktischen Regionen häufiger, die dunklen werden nach Süden hin verbreiteter. Die dunkle Morphe scheint durch sexuelle Selektion bevorzugt zu werden und einen höheren Bruterfolg zu haben. Das dichte Gefieder der Raubmöwen bietet einen effektiven Kälteschutz, hat aber den Nachteil, dass überschüssige Wärme schlecht abgeleitet werden kann. Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht in der Gefiederfarbe, wohl aber bei Größe und Gewicht. Im Schnitt sind Weibchen drei Prozent größer und zwölf Prozent schwerer als Männchen. Ebenso haben Männchen im Verhältnis längere Schwänze. Bei einigen Arten sind die mittleren Schwanzfedern erheblich verlängert, auch dies ist bei den Männchen ausgeprägter.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Raubmöwen brüten in polaren und gemäßigt-kalten Regionen. Vier Arten sind auf der Nordhalbkugel, drei auf der Südhalbkugel beheimatet. Die Brutgebiete liegen entlang der Küsten sowie auf kleinen Inseln, bei den kleinen Raubmöwen auch fernab der Küsten in der Tundra. Oft wird die Nähe anderer Vogelkolonien gesucht. Bevorzugt wird ein grasbewachsener Untergrund, bei fehlender Vegetation wird aber auch steiniger Grund akzeptiert. Außerhalb der Brutzeit verstreuen sich Raubmöwen, während manche in Küstennähe bleiben, werden andere zu ausgesprochenen Hochseevögeln der offenen Ozeane. Oft werden erhebliche Strecken zurückgelegt, vier der sieben Arten überwintern auf der jeweils anderen Halbkugel. Auf solchen Langstreckenzügen verschlägt es Raubmöwen manchmal durch Stürme weit von ihren Routen, so dass die Große Raubmöwe auch schon in der Schweiz und in Österreich gesichtet wurde. Nicht ausgewachsene Vögel bleiben manchmal in ihrem Überwinterungsgebiet und kehren erst ein Jahr später in die Brutreviere zurück. Unter Raubmöwen treffen wir zwei bemerkenswerte Rekorde der Vogelwelt an: Die Antarktikskua brütet dichter am Südpol als jedes andere Wirbeltier. Der gleichen Art gehört der Vogel mit der weitesten nachgewiesenen Zugstrecke an: beringt auf der Antarktischen Halbinsel, wurde derselbe Vogel später in Grönland nördlich des Polarkreises wiedergefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktivität.", "content": "Raubmöwen leben meistens einzelgängerisch. Zur Brutzeit können sich zwar Gruppen bilden, dies ist aber eher auf Platzmangel zurückzuführen und nicht auf soziale Interaktion zwischen den Paaren. Auch wenn mehrere Raubmöwen eine Beute verfolgen, handeln sie als Konkurrenten und nicht gemeinsam. Ungewöhnlich für einen Hochseevogel, sieht man Raubmöwen oft an kleinen Süßwassertümpeln und Pfützen, wo sie baden und trinken. Das Trinken von Süßwasser bedeutet einen geringeren Energieverbrauch als die Ausscheidung von Salz nach der Aufnahme von Meerwasser, und das Baden ist besonders an warmen Tagen zu beobachten, an denen die Vögel Probleme mit dem Wärmehaushalt haben.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung.", "content": "Raubmöwen sind Opportunisten mit einem sehr breiten Nahrungsspektrum. Am bekanntesten sind sie wohl für den Kleptoparasitismus, aber sie betätigen sich auch als Fischjäger, Eierdiebe, Aas- und Pflanzenfresser und erbeuten junge wie ausgewachsene Vögel. Kleptoparasitismus bezeichnet das Stehlen von Nahrung von anderen Vögeln. Diese werden angegriffen, damit sie ihre Beute fallen lassen oder auswürgen. Die kleineren Raubmöwen der Nordhalbkugel attackieren dabei vor allem Möwen, Seeschwalben und Papageitaucher, die Große Raubmöwe auch Basstölpel und Trottellummen. Die Angriffe erfolgen entweder durch Verfolgungsjagden oder durch Überraschungsangriffe im Sturzflug. Oft werden die Seevögel auch selbst Opfer der Raubmöwen. Die Große Raubmöwe erbeutet so Dreizehenmöwen, Papageitaucher und Sturmvögel, die oft unter die Wasseroberfläche gedrückt und ertränkt werden. Auf der Insel Foula spezialisierten sich Raubmöwen darauf, Gryllteisten beim Verlassen ihrer Bruthöhlen abzupassen und zu töten, was zur Vernichtung einer kompletten Kolonie führte. Die Kolonien von Küstenseeschwalben wurden aufgesucht, um die Jungvögel zu fressen, jene von Eissturmvögeln, um deren Eier zu fressen. Die Spatelraubmöwe ernährt sich zu einem besonders hohen Anteil von erbeuteten Vögeln, zum Beispiel Wassertretern. Auf den Shetlandinseln wurde auch Kannibalismus beobachtet, hier wurden die Jungtiere anderer Raubmöwenpaare gefressen. Auf der Südhalbkugel zählen auch Pinguine zu den Opfern von Raubmöwen. Für die Subantarktikskua bilden Pinguinjunge und -eier einen wichtigen Anteil am Nahrungsspektrum, für die Antarktikskua nur eine Beikost in Zeiten von Nahrungsknappheit. Neben Vögeln zählen vor allem Fische zur Beute der Raubmöwen. Dies ist vor allem bei der Antarktikskua der Fall, bei der der Antarktische Silberfisch die wichtigste Nahrung bildet. Auch die nördlichen Arten betätigen sich zumindest teilweise als Fischjäger, so wurden für die Große Raubmöwe unter anderem Sandaale, Wittlinge und Schellfische als Beutefische nachgewiesen. Bei den im Binnenland der Tundra brütenden Arten bilden vor allem kleine Säugetiere wie Lemminge die Beute, aber auch Insekten, Beeren, Eier und Aas. Große Raubmöwen fressen vereinzelt auch die Nachgeburt von Schafen oder attackieren sogar neugeborene Lämmer.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Raubmöwen leben meistens in lebenslanger Monogamie. Ausnahmen sind die Spatelraubmöwe, die nicht wie die anderen Arten ortstreu brütet und daher saisonal monogam ist, und die Subantarktikskua, bei denen sich jeweils ein Weibchen mit zwei oder mehr Männchen verpartnert (Polyandrie); diese Gruppen können über Jahre stabil bleiben, und jedes Männchen sorgt für alle Jungen, auch für die der anderen Männchen. Die monogamen Arten suchen einen neuen Partner erst nach dem Verlust des alten. Gelegentlich versucht ein Vogel auch, einen Platzhalter durch Angriff und Kampf zu vertreiben; diese Kämpfe enden nicht selten in erheblichen Verletzungen. Wo Raubmöwen in Kolonien brüten, haben die älteren Vögel Nistplätze in der Mitte, jüngere und unerfahrene müssen sich mit Plätzen am Rand begnügen, wo die Brut meistens erfolglos bleibt. Im Laufe der Lebensjahre rücken sie dann allmählich weiter zur Mitte vor. Wenn der Untergrund es zulässt, wird eine flache Nistmulde in den Boden gekratzt. Es werden meistens zwei Eier gelegt, seltener ein Ei. Eine extrem seltene, aber gelegentlich beobachtete Ausnahme sind drei Eier, die dann alle erfolglos bebrütet werden, da sie nicht genug Wärme bekommen. Beim Brüten werden die Eier auf die Füße gelegt und oberseits durch das Gefieder gewärmt. Der zuerst schlüpfende Jungvogel attackiert den Zweitgeborenen und versucht, ihm die Nahrung streitig zu machen. Während dies bei der Antarktikskua immer zum Tod des Zweitgeborenen führt, kommt bei den anderen Arten der Jüngere zumindest gelegentlich durch. Nach ein bis zwei Tagen verlassen Junge das Nest und wandern umher. Es kommt sowohl vor, dass sich verlaufende Junge von anderen Paaren adoptiert werden, oder aber dass diese getötet und gefressen werden. Neunzig Prozent der brütenden Raubmöwen kehren im Folgejahr an ihren Brutplatz zurück. Raubmöwen sind verhältnismäßig langlebig. Den Rekord hält eine beringte Große Raubmöwe auf den Shetlandinseln, für die ein Alter von 34 Jahren nachgewiesen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Für gewöhnlich werden Raubmöwen als eine eigene Familie Stercorariidae behandelt. Im System von Sibley und Monroe waren sie eine Tribus innerhalb der Familie Laridae, die auch die eigentlichen Möwen und Seeschwalben umfasste. Raubmöwen sind ein zweifellos monophyletisches Taxon, das wahrscheinlich in einem Schwestergruppen-Verhältnis zu den Möwen steht. Die Trennung von den Möwen dürfte nach der molekularen Uhr im Miozän erfolgt sein. Traditionell wurden die Raubmöwen in zwei Gattungen eingeteilt, die gestaltlich deutlich voneinander abweichen: die großen, massigen und braunen Raubmöwen der Gattung \"Catharacta\", und die kleinen, schlanken und zumeist grau-weißen Raubmöwen der Gattung \"Stercorarius\". Im Deutschen werden nur erstere als „Skuas“ bezeichnet; diese Unterscheidung ist im Englischen aber nicht üblich, wo alle Raubmöwen „Skuas“ genannt werden. Mit der Zeit stellte sich aber heraus, dass die Spatelraubmöwe als typischer \"Stercorarius\"-Vertreter in Skelett- und Verhaltensmerkmalen viel größere Übereinstimmungen mit den \"Catharacta\"-Arten aufwies als mit anderen \"Stercorarius\"-Arten. Auch DNA-Analysen und Untersuchungen der Parasiten bestätigten diesen Befund. Mögliche Erklärungen hierfür sind Hybridisierung zwischen großen und kleinen Raubmöwen oder aber konvergente Evolution. Die klassische Gattung \"Stercorarius\" ist paraphyletisch in Bezug auf \"Catharacta\", wobei die Spatelraubmöwe in einem Schwestergruppen-Verhältnis zu den großen Raubmöwen steht. In der Konsequenz werden heute meistens alle Raubmöwen in einer einzigen Gattung \"Stercorarius\" geführt. Carl von Linné beschrieb die Raubmöwe als \"Larus parasiticus\" – obwohl das Artepithet \"parasiticus\" heute der Schmarotzerraubmöwe gehört, beschrieb er wohl die Falkenraubmöwe. Wegen der vielen Morphen wurden im Anschluss eine Vielzahl von Arten beschrieben, allein für die Schmarotzerraubmöwe existierten im 19. Jahrhundert 23 wissenschaftliche Namen. Auch der Gattungsname \"Catharacta\" wurde irrtümlich vergeben, denn Aristoteles verwendete diesen eigentlich wohl zur Beschreibung des Basstölpels.", "section_level": 1}, {"title": "Raubmöwen und Menschen.", "content": "Seit Jahrhunderten wurden in nördlichen Regionen wie Island, den Färöer- und Shetland-Inseln Eier von Raubmöwen gesammelt. Dies geschah lange nicht in einem Rahmen, der die Bestände gefährdet hätte. Dies änderte sich im 19. Jahrhundert, als Hobbyjäger auf die Inseln kamen und ganze Kolonien auslöschten. Diese Jagd führte dazu, dass auf den Färöern um 1900 nur noch vier Brutpaare Großer Raubmöwen übrig geblieben waren. Seither konnten Schutzmaßnahmen jedoch für eine Erholung der Bestände sorgen. Entsprechend gilt keine der sieben Arten global als gefährdet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Raubmöwen (Stercorariidae) sind eine Vogelfamilie in der Ordnung der Regenpfeiferartigen. Es handelt sich um Verwandte der Möwen, die vor allem in polaren Regionen beheimatet sind. Sie haben ein breites Nahrungsspektrum, betätigen sich als Vogel-, Lemmings- oder Fischjäger oder jagen anderen Seevögeln die Beute ab.", "tgt_summary": null, "id": 2323402} {"src_title": "Charles Gates junior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schule und Studiumszeit.", "content": "Rachel Corrie entstammt einer vierköpfigen Familie, ihr Vater ist Versicherungsangestellter und die Mutter Musikerin. Nach ihrem Abschluss an der Capital High School in ihrem Heimatort Olympia studierte sie in derselben Stadt am Evergreen State College \"liberal arts\", einen Studiengang zur Förderung von Allgemeinbildung und grundlegender intellektueller Fähigkeiten. Während ihres Studiums arbeitete Corrie ehrenamtlich beim Washington Conservation Corps, einer Einrichtung des Umweltministeriums und Teil des AmeriCorps-Programms im Staat Washington zum Schutz und zur Aufwertung der Umwelt. Andere ehrenamtliche Tätigkeiten umfassten drei Jahre lang Patientenbesuche in einem Krankenhaus. Vor ihrer Reise nach Gaza organisierte Corrie außerdem ein Brieffreundschafts-Programm zwischen Kindern aus Olympia und Rafah.", "section_level": 1}, {"title": "Umstände des Todes.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Reise in palästinensische Gebiete.", "content": "2003 meldete sich Corrie von ihrem Studium vorübergehend ab und reiste im Januar in das Westjordanland und den damals israelisch besetzten Gazastreifen, um an verschiedenen Solidaritätsaktionen der ISM für Palästinenser teilzunehmen. Einer Mitstudentin teilt sie mit, sie wolle die Privilegien eines US-Bürgers nutzen, um Palästinensern gegen die Besatzung zu helfen. Sie nahm zuerst an einem Trainingskurs der ISM im Westjordanland teil, wo unter anderem gelehrt wurde, wie man die Armee auf sich aufmerksam macht, um Unfälle zu vermeiden. Bei ihren Protestaktionen wandte sie sich gegen Hauszerstörungen in palästinensischen Gebieten durch das israelische Militär. Die Aktionen waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt, die Zerstörungen konnten nicht verhindert werden. Zudem wurden die Aktivisten von einigen Palästinensern skeptisch betrachtet, da das Gerücht verbreitet wurde, sie seien Spione. Bei einer Demonstration gegen den Irakkrieg am 15. Februar wurden Corrie Bilder einer US- und einer israelischen Flagge zum Verbrennen gegeben. Sie weigerte sich die israelische Flagge zu verbrennen, verbrannte aus Protest gegen die US-Außenpolitik allerdings das US-Bild, was in den USA auf Kritik stieß und nach ihrem Tod oft gegen sie verwendet wurde. Außerdem nahm Corrie an einem kanadischen Hilfsprojekt zur Reparatur von Brunnen teil, die vom israelischen Militär zerstört wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Tod und Angaben zum Verlauf.", "content": "Corrie starb am 16. März 2003 beim Versuch, die Zerstörung eines palästinensischen Hauses durch eine gepanzerte Planierraupe der israelischen Streitkräfte aufzuhalten. Aktivisten waren schon zuvor einige Male verletzt worden. Corrie war jedoch das erste Todesopfer unter den ISM-Mitgliedern. Nach Armeeangaben war der Bereich zuvor für Zivilisten gesperrt worden. Mit ihr waren sieben weitere britische und amerikanische Aktivisten vor Ort. Das israelische Militär sah die Aktivisten und gab Warnschüsse ab. Corrie trug eine leuchtende orange Jacke. Zum genauen Ablauf der darauffolgenden Geschehnisse, durch die Corrie tödlich verletzt wurde, gibt es unterschiedliche Aussagen: Nach mehrfacher Darstellung der israelischen Streitkräfte handelte es sich um einen Unfall. Der Bulldozerfahrer habe Corrie überhört und übersehen, anschließend hätten herabfallende Trümmerteile ihren Tod verursacht. Der Sprecher des israelischen Militärs warf ISM vor, ihre Aktivisten selbst in Gefahr zu bringen, wenn diese sich mutwillig in ein Kampfgebiet begäben. Die anwesenden ISM-Aktivisten Tom Dale, Richard Purssell und Joe Carr gaben an, dass Corrie, als der Bulldozer immer näher rückte, einen Erdhügel hinaufgestiegen sei, um vom Fahrer gesehen werden zu können. Dabei sei ihr Fuß eingeklemmt worden, woraufhin sie überrollt worden sei. Sie hielten es für unmöglich, dass der Fahrer Corrie nicht gesehen hätte. Zudem hätten die Aktivisten versucht, den Fahrer durch Winken und mit einem Megaphon auf die Gefahrensituation aufmerksam zu machen. ISM-Mitglieder brachten Corrie in ein nahe gelegenes Krankenhaus, wo man nur noch ihren Tod feststellen konnte. Die Obduktion durch den israelischen Pathologen Yehuda Hiss ergab, dass der Tod Corries durch „Druck auf die Brust (Asphyxie), Knochenbruch von Rippen und Wirbeln rückenseits von Wirbelsäule und Schulterblatt und Risswunden in der rechten Lunge mit Blutungen der Pleura“ verursacht worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Human Rights Watch kritisierte in einem Bericht von 2005, der israelische Militäruntersuchung habe es an Transparenz, Unabhängigkeit und Durchdachtheit gemangelt. Ein Sprecher der US-Regierung erklärte, sie bedauere den Tod von Rachel Corrie. Im März 2010 erhoben Corries Eltern gegen Israel Schadenersatzklage vor dem Bezirksgericht in Haifa. In einem erstinstanzlichen Urteil vom 28. August 2012 wurde die Klage mit der Begründung, es habe sich \"um einen bedauerlichen Unfall in einem Krisengebiet gehandelt und jeder denkende Mensch hätte sich nach den Aufforderungen des Militärs aus dem Gebiet entfernt\", abgewiesen. Die Mutter Corries warf Israel in dem Zusammenhang vor, über \"ein gut geschmiertes System zum Schutz seiner Militärs\" zu verfügen. Während des Prozesses waren auf Intervention der USA vier zuvor ausgewiesenen ISM-Aktivisten Einreisevisa erteilt worden, sodass sie als Zeugen aussagen konnten. Einem Antrag der Kläger auf Vernehmung eines Arztes aus Rafah, der Corries Leiche untersucht und ihren Tod festgestellt hatte, wurde hingegen nicht stattgegeben. Die Gerichtsentscheidung wurde vom Sondergesandten des UN-Menschenrechtsrates für die Palästinensischen Autonomiegebiete Richard A. Falk kritisiert. Das israelische Oberste Gericht bestätigte 2015 im Berufungsverfahren das Urteil der ersten Instanz.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption und Andenken.", "content": "Während Corrie nach ihrem Tod von der politischen Linken zur Märtyrerin hochstilisiert wurde, versuchten sie rechtskonservative Kreise als Terrorunterstützerin zu dämonisieren. In einer Karikatur des Studentenmagazins der University of Maryland, College Park wurde das Sitzen vor einem Bulldozer zum Schutz einer „Terrorbande“ im Stile eines Wörterbucheintrages als Regelbeispiel für „Dummheit“ dargestellt. Rund 60 der etwa 35.000 Studierenden der Hochschule protestierten gegen diese Karikatur. Im Frühjahr 2005 wurde das auf Corries Tagebuchaufzeichnungen und E-Mails basierende Stück \"My Name Is Rachel Corrie\" der The Guardian-Journalistin Katharine Viner in London unter der Regie von Alan Rickman uraufgeführt. Es thematisiert die Arbeit Corries im Gazastreifen und ihre dortigen Erfahrungen. Die deutsche Fassung wurde am 8. April 2008 als Hörspiel \"Mein Name ist Rachel Corrie\" mit Birgit Minichmayr in der Hauptrolle erstmals ausgestrahlt. Nachdem die New Yorker Premiere des Theaterstücks auf unbestimmte Zeit verschoben worden war, erfolgte im Oktober 2006 die US-Uraufführung in einem Off-Broadway-Theater. Billy Bragg verfasste einen neuen Text zum Lied \"The Lonesome Death Of Hattie Carroll\" von Bob Dylan, der Corries Tod thematisierte. Der Film \"Rachel\" von Simone Bitton zeigt in einer Mischung aus Interviews und Spielfilm die Aktionen Corries und der israelischen Soldaten sowie die Untersuchungen zu den Umständen des Todes von Rachel Corrie. Er wurde auf der Berlinale 2009 uraufgeführt. Nach Rachel Corrie benannt wurden unter anderem das Free-Gaza-Movement-Schiff MS \"Rachel Corrie\" und eine Straße in Ramallah, die an ihrem siebten Todestag in Anwesenheit ihrer Eltern und von ISM-Mitgliedern eingeweiht wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rachel Aliene Corrie (* 10. April 1979 in Olympia, Washington, USA; † 16. März 2003 in Rafah (Gazastreifen)) war eine US-amerikanische Aktivistin des pro-palästinensischen International Solidarity Movement (ISM). Sie wurde bei einer von den israelischen Streitkräften vorgenommenen Hauszerstörung tödlich verletzt.", "tgt_summary": null, "id": 1825809} {"src_title": "Friedrich Eggers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Schwestern Ronnie und Estelle Bennett und ihre Cousine Nedra Talley hatten 1959 ihre ersten gemeinsamen Auftritte, gewannen einen Talentwettbewerb und standen regelmäßig auf der Bühne, damals noch als Darling Sisters. Bald wurden Plattenproduzenten auf sie aufmerksam, und 1961 veröffentlichten sie ihre erste Single. Kurz darauf benannten sie sich um in The Ronettes, abgeleitet von Ronnie Bennett. 1963 kam es zur Zusammenarbeit mit dem bekannten Produzenten Phil Spector. Mit dem bewährten Autorenteam Jeff Barry/Ellie Greenwich schrieb er ihnen mit \"Be My Baby\" eine äußerst erfolgreiche Single, die er im Stil seiner berühmten „Wall of Sound“ produzierte. Mit dem Lied landete das Mädchentrio sowohl in den USA als auch in Großbritannien auf vorderen Chartplätzen. Fünf Singles in Folge landeten in den Top 40 der US-Charts, und vier davon platzierten sich auch in Großbritannien. Das Album \"... Presenting the Fabulous Ronettes Featuring Veronica\" war zwar in den Charts nicht so erfolgreich, wurde aber später auf Platz 427 der 500 besten Alben aller Zeiten des Rolling-Stone-Magazins gewählt. Schon im Albumtitel wurde Veronica „Ronnie“ Bennett in den Vordergrund gestellt, und in den Veröffentlichungen ab 1965 wurde sie im Bandnamen besonders erwähnt. Aber die folgenden Singles erfüllten die Erwartungen nicht. Nachdem sowohl Estelle Bennett als auch Nedra Talley 1966 heirateten, kam schließlich das Aus für die Gruppe. 1968 heiratete Ronnie Bennett Phil Spector, aber die Ehe hielt nur sechs Jahre. Ronnie Spector setzte ihre musikalische Karriere mit wechselhaftem Erfolg fort. 1973 war sie kurzzeitig mit zwei anderen Sängerinnen als Ronnie and the Ronettes unterwegs, machte dann aber solo weiter mit eigenen Aufnahmen, im Background und als Begleitung von Bruce Springsteen und 1986 von Eddie Money, mit dem sie dessen größten Hit \"Take Me Home Tonight\" einspielte. Die Ronettes wurden 2004 in die Vocal Group Hall of Fame und drei Jahre später in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 2017 setzte das Branchenmagazin Billboard \"Be My Baby\" auf Platz eins seiner Kritikerliste der \"100 besten Girl-Group-Lieder aller Zeiten\".", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die beiden ersten Singles der Ronettes wurden Ende der 60er von Andy Kim in Deutschland populär gemacht, der \"Baby, I Love You\" auch in den USA auf Platz 5 brachte. \"Be My Baby\" bleibt aber ihr mit Abstand populärstes Lied. Es wurde in die Liste der 500 einflussreichsten Rocksongs der Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Zahlreiche Künstler nahmen das Lied in ihr Repertoire auf, darunter die Bay City Rollers, Shaun Cassidy, Rachel Sweet, Linda Ronstadt, Melissa Etheridge, Brian Wilson und die Bates. \"I Can Hear Music\" war 1966 ihr letzter Charthit. Er wurde drei Jahre später von den Beach Boys gecovert und ein Hit in Großbritannien.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Ronettes waren ein weibliches Gesangstrio aus New York City, das in den frühen 1960ern einige Hits in den USA und Großbritannien hatte. Das bekannteste Stück der Girlgroup ist \"Be My Baby\".", "tgt_summary": null, "id": 852789} {"src_title": "Flucht ins 23. Jahrhundert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Änderungen 1965.", "content": "Das Jahr war der Abschluss der 1,5-Liter-Formel-1, die viele Konstrukteure als minderwertig betrachtet hatten. Doch Graham Hill urteilte im Rückblick, dass die kleinen und sehr leichten Monopostos unglaublich schnell und nur mit höchster Konzentration zu beherrschen waren. Bei dem letzten Rennen dieses Reglements feierten der Hersteller Honda und Richie Ginther ihren ersten Sieg. Mit Jackie Stewart und Denis Hulme nahmen zwei spätere Weltmeister zum ersten Mal an der Weltmeisterschaft teil. Stewart gewann sein erstes Rennen bei seinem achten Start. Zum Jahresende verabschiedete sich Bruce McLaren nach sieben gemeinsamen Jahren von Cooper, um sein eigenes Team, die Grundlage des heutigen McLaren-Teams, zu gründen.", "section_level": 1}, {"title": "Rennberichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Großer Preis von Südafrika.", "content": "Der Große Preis von Südafrika auf dem Prince George Circuit fand am 1. Januar 1965 statt und ging über eine Distanz von 85 Runden à 3,920 km, was einer Gesamtdistanz von 333,175 km entspricht. Jim Clark gewann das Rennen vor John Surtees und Graham Hill.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Monaco.", "content": "Der Große Preis von Monaco auf dem Circuit de Monaco fand am 30. Mai 1965 statt und ging über eine Distanz von 100 Runden à 3,145 km, was einer Gesamtdistanz von 314,500 km entspricht. Graham Hill gewann das Rennen vor Lorenzo Bandini und Jackie Stewart.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Belgien/Europa.", "content": "Der Große Preis von Belgien auf dem Circuit de Spa-Francorchamps fand am 13. Juni 1965 statt und ging über eine Distanz von 32 Runden à 14,12 km, was einer Gesamtdistanz von 451,18 km entspricht. Der Grand Prix trug in diesem Jahr den Ehrentitel Großer Preis von Europa. Jim Clark gewann das Rennen vor Jackie Stewart und Bruce McLaren.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Frankreich.", "content": "Der Große Preis von Frankreich auf dem Circuit de Charade fand am 27. Juni 1965 statt und ging über eine Distanz von 40 Runden à 8,055 km, was einer Gesamtdistanz von 322,2 km entspricht. Jim Clark gewann das Rennen vor Jackie Stewart und John Surtees.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Großbritannien.", "content": "Der Große Preis von Großbritannien auf dem Silverstone Circuit fand am 10. Juli 1965 statt und ging über eine Distanz von 80 Runden à 4,711 km, was einer Gesamtdistanz von 376,880 km entspricht. Jim Clark gewann das Rennen vor Graham Hill und John Surtees.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis der Niederlande.", "content": "Der Große Preis der Niederlande auf dem Circuit Park Zandvoort fand am 18. Juli 1965 statt und ging über eine Distanz von 80 Runden à 4,193 km, was einer Gesamtdistanz von 335,440 km entspricht. Jim Clark gewann das Rennen vor Jackie Stewart und Dan Gurney.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Deutschland.", "content": "Der Große Preis von Deutschland auf dem Nürburgring fand am 1. August 1965 statt und ging über eine Distanz von 15 Runden à 22,810 km, was einer Gesamtdistanz von 342,150 km entspricht. Jim Clark gewann das Rennen vor Graham Hill und Dan Gurney. Clark wurde mit der nach der Streichresultateregelung maximal möglichen Punktzahl vorzeitig Weltmeister. Mit seinem achten und letzten Grand Slam stellte Clark einen bis heute gültigen Rekord auf. Lotus gewann die Konstrukteursweltmeisterschaft. Von 19 gestarteten Fahrern erreichten nur acht das Ziel.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Italien.", "content": "Der Große Preis von Italien im Autodromo Nazionale Monza fand am 12. September 1965 statt und ging über eine Distanz von 68 Runden à 5,750 km, was einer Gesamtdistanz von 391,000 km entspricht. Jackie Stewart gewann das Rennen vor Graham Hill und Dan Gurney. Dies war der erste Sieg von Stewart in der Automobil-Weltmeisterschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis der USA.", "content": "Der Große Preis der USA auf dem Watkins Glen Grand Prix Race Course fand am 3. Oktober 1965 statt und ging über eine Distanz von 110 Runden à 3,78 km, was einer Gesamtdistanz von 415,80 km entspricht. Graham Hill gewann das Rennen vor Dan Gurney und Jack Brabham.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Mexiko.", "content": "Der Große Preis von Mexiko auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez fand am 24. Oktober 1965 statt und ging über eine Distanz von 65 Runden à 5 km, was einer Gesamtdistanz von 325 km entspricht. Richie Ginther gewann das Rennen vor Dan Gurney und Mike Spence. Es war Ginthers einziger Sieg in der Automobil-Weltmeisterschaft und der erste für Honda.", "section_level": 2}, {"title": "Weltmeisterschaftswertungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fahrerwertung.", "content": "Die ersten sechs Plätze bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkte. Nur die besten sechs Ergebnisse der zehn Rennen zählten zur Meisterschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Konstrukteurswertung.", "content": "Für jedes Rennen wurde die höchste Punktzahl aller Fahrer eines Konstrukteurs gezählt. Die besten sechs (von zehn) Einzelergebnisse wurden addiert, und daraus die Konstrukteurswertung gebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Nicht zur Weltmeisterschaft zählende Formel-1-Rennen.", "content": "Neben den zehn Weltmeisterschaftsläufen fanden 1965 sieben Formel-1-Rennen statt, die keinen Weltmeisterschaftsstatus hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Cape South Eastern Trophy.", "content": "Die II. Cape South Easter Trophy war ein Rennen, das am 9. Januar 1965 im Rahmen der Südafrikanischen Formel-1-Meisterschaft auf dem Killarney Motor Racing Circuit in Kapstadt abgehalten wurde. Das Rennen ging über 50 Runden zu je 3,267 km (Gesamtdistanz: 163,35 km). Es stand internationalen Formel-1-Piloten offen, tatsächlich nahmen aber nahezu ausschließlich Fahrer aus dem südlichen Afrika an dem Rennen teil, die vielfach Eigenbauten (sogenannte „Specials“) an den Start brachten. Die einzigen nicht-afrikanischen Rennfahrer waren Paul Hawkins, der für das Privatteam John Willment Automobiles startete und einen Brabham BT10 mit Climax-Motor einsetzte, sowie David Prophet, dessen privater Brabham BT10 von einem 1,5 Liter großen Cosworth-Motor angetrieben wurde. Der Südrhodesier John Love fuhr die Pole-Position heraus. Im Rennen siegte Paul Hawkins mit 14 Sekunden Vorsprung auf Love, gefolgt von Prophet. Der beste südafrikanische Eigenbau war der Alfa Special des Südafrikaners Peter de Klerk, der auf Platz vier ins Ziel lief und zwei Minuten Rückstand auf den Sieger hatte. Platz fünf ging an Sam Tingle aus Südrhodesien, der einen LDS mit Alfa-Romeo-Motor einsetzte.", "section_level": 2}, {"title": "Daily Mail Race of Champions.", "content": "Das Daily Mail Race of Champions fand am 13. März 1965 auf dem britischen Brands Hatch Circuit statt. Es war das erste von insgesamt 14 Rennen, die bis 1983 unter dieser Bezeichnung dieser Bezeichnung abgehalten wurden. Das Rennen ging über eine Distanz von 40 Runden zu je 4,265 km; die Gesamtdistanz betrug damit 341,206 km. Es wurde in zwei getrennten Läufen durchgeführt. Für die Gesamtwertung wurden die Zeiten der beiden Läufe addiert. Fünf Werksteams waren mit je zwei Fahrern vertreten; hinzu kamen 15 weitere Fahrer, die für neun Privatteams antraten. Den ersten Lauf gewann Jim Clark auf dem Werks-Lotus 33, den zweiten sein Teamkollege Mike Spence. In der Gesamtwertung siegte Spence vor Jackie Stewart im Werks-BRM.", "section_level": 2}, {"title": "Gran Premio di Siracusa.", "content": "Der XIV. Gran Premio di Siracusa wurde am 4. April 1965 in der sizilianischen Stadt Syrakus auf dem Circuito di Siracusa abgehalten. Es ging über 56 Runden zu je 5,612 km (Gesamtdistanz: 314,379 km). An dem Rennen nahmen insgesamt 14 Fahrer teil. Von den Formel-1-Werksteams waren nur die Scuderia Ferrari sowie Lotus mit jeweils zwei Fahrern vertreten. Daneben meldeten sich die Privatteams Rob Walker Racing Team, Reg Parnell Racing und die Mailänder Scuderia Centro Sud. Im Training dominierte Jim Clark im Lotus 33-Climax, der vor John Surtees im Ferrari und Joakim Bonnier in Rob Walkers privatem Brabham BT11 die Pole-Position erzielte. Das Rennen gewann Clark mit einem Vorsprung von 44 Sekunden auf Surtees. Clarks Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 178 km/h. Er fuhr auch die schnellste Rennrunde (186,5 km/h). Bester Privatfahrer war Jo Bonnier, der vom Führungstrio einmal überrundet worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Sunday Mirror Trophy.", "content": "Die I. Sunday Mirror Trophy wurde am 19. April 1965 auf dem in West Sussex gelegenen Goodwood Circuit ausgetragen. Sie löste die von 1949 bis 1964 an gleicher Stelle veranstaltete Glover Trophy ab. Die Sunday Mirror Trophy war das letzte Formel-1-Rennen, das auf diesem inzwischen veralteten Kurs abgehalten wurde. Es ging über 42 Runden zu je 3,863 km (Gesamtdistanz: 162,234 km). Die Werksteams von Brabham, BRM Cooper und Lotus waren gemeldet; die Scuderia Ferrari trat nicht an. Daneben erschienen mehrere britische Privatteams wie Rob Walker Racing Team und Reg Parnell Racing. Nach dem Qualifikationstraining nahm Jackie Stewart im Werks-BRM die Pole-Position ein; die Startplätze zwei und drei gingen an Graham Hill (ebenfalls Werks-BRM) und Jim Clark (Lotus). Clark gewann das Rennen vor Hill und Jack Brabham. Bester Privatfahrer war Joakim Bonnier, der auf Platz fünf ins Ziel kam. Polesitter Jackie Stewart erreichte das Ziel nicht. Er war zuvor in der 38. Runde nach einem Nockenwellendefekt ausgefallen. Jochen Rindt, der einen Werks-Cooper fuhr, wurde disqualifiziert, nachdem er eine Schikane ausgelassen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "BRDC International Trophy.", "content": "Die XVII. BRDC International Trophy fand am 15. Mai 1965 auf dem Silverstone Circuit statt. Es war das dritte britische Formel-1-Rennen des Jahres und stellte für die Teams die letzte Möglichkeit dar, ihre Autos noch einmal zu testen, bevor zwei Wochen später die europäischen Weltmeisterschaftsläufe begannen. Dementsprechend gingen die Werksteams von Brabham, BRM, Cooper, Lotus und Ferrari jeweils mit zwei Fahrern an den Start. Das Lotus-Werksteam verzichtete allerdings auf den Einsatz seines Nummer-Eins-Fahrers Jim Clark: Der Schotte bereitete sich auf die Indianapolis 500 vor, die zwei Wochen später in den USA abgehalten wurden. Neben den Werksteams meldeten sich auch die größeren Privatteams wie Rob Walker Racing Team, Reg Parnell Racing und die Scuderia Centro Sud. Im Training in Silverstone fuhr Graham Hill die schnellste Zeit vor Jackie Stewart (jeweils Werks-BRM) und den beiden Ferrari-Piloten John Surtees und Lorenzo Bandini. Der schnellste Privatfahrer war Joakim Bonnier in Rob Walkers Kunden-Brabham. Das Rennen ging über 52 Runden zu je 4,711 km; die Gesamtdistanz betrug 244,960 km. Stewart gewann das Rennen mit drei Sekunden Vorsprung vor Surtees; Dritter wurde Mike Spence im Werks-Lotus. Die schnellste Rennrunde fuhr John Surtees mit einer Zeit von 1:33.0 (entsprechend 182 km/h).", "section_level": 2}, {"title": "Gran Premio del Mediterraneo.", "content": "Der Gran Premio del Mediterraneo wurde am 15. August 1965 auf dem Autodromo di Pergusa in der sizilianischen Stadt Enna abgehalten. Es war das vierte und letzte Mal, dass dieses Rennen nach dem Reglement der Formel 1 durchgeführt wurde. Ab 1966 war der Gran Premio del Mediterraneo 19 Jahre lang Bestandteil der Formel-2-Meisterschaft. Zu dem Rennen meldeten sich überwiegend private Rennställe. Das Team Lotus und Brabham waren die einzigen Werksteams. Die Scuderia Ferrari trat nicht an. In der ersten Startreihe standen die beiden Werks-Lotus von Jim Clark und Mike Spence sowie der private Brabham BT11 von Rob Walker Racing Team, den der Schweizer Jo Siffert fuhr. Siffert gewann das Rennen mit drei Zehntelsekunden Vorsprung vor Clark. Dritter wurde der Australier Frank Gardner, der hier im Brabham BT11 von John Willment Racing das beste Ergebnis seiner Formel-1-Karriere erzielte.", "section_level": 2}, {"title": "Rand Grand Prix.", "content": "Der Rand Grand Prix auf dem Kyalami Grand Prix Circuit fand am 4. Dezember 1965 statt und ging über eine Distanz von 50 Runden à 4,087 km, was einer Gesamtdistanz von 204,350 km entspricht. Erstmals waren zur Veranstaltung die für das Jahr 1966 beschlossenen und in der südafrikanischen Formel-1-Meisterschaft bereits verwendeten 3-Liter-Motoren zugelassen. Jack Brabham gewann das Rennen vor Peter de Klerk und Paul Hawkins.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Automobil-Weltmeisterschaft 1965 war die 16. Saison der Automobil-Weltmeisterschaft, die heutzutage als Formel-1-Weltmeisterschaft bezeichnet wird. In ihrem Rahmen wurden über zehn Rennen in der Zeit vom 1. Januar 1965 bis zum 24. Oktober 1965 die Fahrerweltmeisterschaft und der \"Internationale Pokal der Formel-1-Konstrukteure\" ausgetragen. ", "tgt_summary": null, "id": 513560} {"src_title": "Favoritner AC", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Während der Oktoberrevolution verließ seine Familie Russland und ging zunächst für vier Jahre nach Finnland, bevor sie sich in Paris niederließ. Hier wurde Magaloff Schüler von Isidore Philipp (der selbst bei einem Schüler Chopins studiert hatte) und Alexander Iljitsch Siloti (Lisztschüler) am Conservatoire de Paris und studierte Komposition bei dem ebenfalls nach Paris geflohenen Sergej S. Prokofjew. Sein besonderer Gönner war aber Maurice Ravel, der den jungen Pianisten ermunterte, sich auch mit zeitgenössischer Klaviermusik auseinanderzusetzen. Seine spätere erfolgreiche Karriere führte ihn um die ganze Welt. Einladungen erhielt Magaloff immer wieder zu den Festspielen in Salzburg, nach Edinburgh, Berlin, Zürich und Lausanne. 1949 übernahm er als Nachfolger von Dinu Lipatti die Meisterklasse für Klavier am Conservatoire de musique de Genève. Mit der Pianistin Clara Haskil und dem ungarischen Geiger Joseph Szigeti, dessen Tochter er heiratete, spielte er Kammermusik. Er lebte zuletzt am Genfersee. Pianistinnen wie Maria Tipo und Ingrid Haebler waren seine Schülerinnen. Bekanntheit erlangte Magaloff durch die zyklische Wiedergabe sämtlicher Klavierwerke von Chopin, die er 1989 auf dem Bösendorfer SE als MIDI-Daten einspielte. Ferner war er ein exzellenter Interpret von Mozart, Beethoven, Schumann, Liszt und Strawinski. Seine Interpretationen der Klavierwerke von Strawinski waren herausragend. Soweit ersichtlich hat er als erster dessen Konzert für Klavier und Blasorchester und das Capriccio für Klavier und Orchester jeweils mit dem Orchestre de la Suisse Romande unter der Leitung von Ernest Ansermet für die Schallplatte eingespielt. 1985 erfolgte eine (im Jahr 2006 wiederveröffentlichte) Aufnahme des Konzertes für Klavier und Blasorchester mit dem NDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Günter Wand. Im Klavierduo spielte er mit seinem Freund Michel Dalberto, der ihm 1991 in der Jury des Internationalen Clara-Haskil-Klavierwettbewerbs folgte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nikita Dmitrijewitsch Magaloff (* in Sankt Petersburg, Russisches Kaiserreich; † 26. Dezember 1992 in Vevey, Schweiz) war ein russischer Pianist und Interpret von Chopin und Liszt-Klavierwerken.", "tgt_summary": null, "id": 2207314} {"src_title": "Johanna Stegen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der durch stereoradiographische Untersuchungen mit Röntgenstrahlen untersuchte Fund lässt einen biradial-symmetrischen, eiförmig gestalteten Körperaufbau erkennen. \"Paleoctenophora brasseli\" maß demnach von der Mund- bis zur mundabgewandten Seite etwa 1,3 Zentimeter, im Querschnitt dagegen 0,9 Zentimeter. Der durch eine leichte Einkerbung kenntlichen Mundseite gegenüber lassen sich kleine, granuläre Strukturen ausmachen, die als Überreste eines \"Statolithen\" angesehen werden, der bei modernen Rippenquallen Bestandteil des Gleichgewichtsorgans am mundabgewandten Ende ist. Von dieser mundabgewandten Seite laufen bei \"Paleoctenophora brasseli\" sieben bis acht streifenförmige Strukturen radial nach außen, die sich unschwer als Kammreihen identifizieren lassen, die wie bei den heutigen Tieren wohl der Fortbewegung dienten. Die meisten verlieren sich nach kurzer Strecke, während die längste über etwa drei Viertel der Körperlänge sichtbar ist. Längsseitig sind zwei vorspringende Strukturen erkennbar: Die erstere, kurz und relativ dick, ruhte vermutlich in einer internen Tasche und wird als in die Tentakelscheide eingezogenes Tentakel gewertet; die zweite ist fünf Zentimeter lang und ziemlich dünn, trägt dafür aber zahlreiche Querfäden. Sie wird als ausgestrecktes, mit Tentillen besetztes Tentakel interpretiert. Ob feinverteilte dunkle Materie im Inneren des Fossils als Überrest von Muskelfasern sowie des internen Verdauungssystems zu werten ist, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.", "section_level": 1}, {"title": "Fundort.", "content": "Die Art wurde in Schiefergestein gefunden, das dem unteren Devon zugeordnet wird und aus dem Hunsrück bei Bundenbach stammt. Bei der Fossilisierung wurden organische Schwefelverbindungen durch Pyrit, also Eisensulfid, ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "Die Art weist bereits alle Merkmale der heute bekannten Rippenquallen auf und wirft daher kein Licht auf die stammesgeschichtliche Entwicklung der Gruppe. Aufgrund der vorhandenen, in Scheiden entspringen Tentakel wird sie ähnlich wie die aus der gleichen Formation bekannte Art \"Archaeocydippida hunsrueckiana\" formell in die Klasse Tentaculata und die Ordnung Cydippida gestellt. Letztere ist allerdings vermutlich para- oder sogar polyphyletisch, umfasst also nicht alle Nachfahren des letzten gemeinsamen Vorfahren der Gruppe. In letzterem Fall wäre die Mitgliedschaft in dem Taxon Cydippida ohne Aussage und würde nur die schon bekannte Tatsache zum Ausdruck bringen, dass \"Paleoctenophora\" eine ausgestorbene Rippenqualle ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "George D. Stanley und Wilhelm Stürmer beschrieben die Art erstmals 1983 in der Wissenschafts-Zeitschrift Nature. Ihre Interpretation wurde durch M. Otto angegriffen, der \"Palaeoctenophora brasseli\" für Überreste von Armfüßer-Schalen hielt, von den Paläontologen Simon Conway Morris und Desmond H. Collins jedoch bestätigt. ", "tgt_summary": null, "id": 561182} {"src_title": "Stainztal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hood war der zweite Sohn von Samuel Hood und jüngerer Bruder von Admiral Samuel Hood, 1. Viscount Hood. Sein Vater war Vikar in Butleigh in Somerset. Alexander Hood trat im Alter von 14 Jahren in die Royal Navy ein. 1746 wurde er zum Lieutenant und zehn Jahre später, nachdem er auf verschiedenen Schiffen gedient hatte, zum Commander befördert. Er diente längere Zeit als Flaggkapitän von Admiral Sir Charles Saunders. 1756 zum Kapitän befördert, nahm er 1759 im Verlauf des Siebenjährigen Krieges an der Seeschlacht in der Bucht von Quiberon teil. 1761 eroberte er mit einer Fregatte – aus einer als aussichtslos zu bezeichnenden Position – ein französisches Linienschiff. 1778 nahm er an der Seeschlacht bei Ouessant (1778) teil. 1780 wurde er Konteradmiral und 1787 Vizeadmiral. Von 1784 bis 1796 war er außerdem Mitglied des House of Commons. In der Seeschlacht am 13. Prairial () während des Ersten Koalitionskrieges diente er unter Lord Howe als Geschwaderführer. Für seinen Einsatz während dieser Schlacht wurde er zum Baron erhoben. 1795 siegte Hood über die Franzosen unter Louis Thomas Villaret de Joyeuse in der Seeschlacht bei der Île de Groix. Es gelang ihm, drei französische Linienschiffe zu nehmen. Doch Hood, der die Schlacht vorzeitig abgebrochen hatte, weil seine Schiffe zu nahe an die Küste hergekommen waren, wurde innerhalb der Royal Navy vorgeworfen, dadurch keinen größeren Sieg erkämpft zu haben. Von 1795 bis 1800 kommandierte er die Kanalflotte und leitete dabei die Blockade von Brest. Während der großen Meuterei von Spithead gelang es ihm nur zeitweise, die Meuterer zum Einlenken zu bewegen. 1800 wurde er zum \"Viscount Bridport\" erhoben, nachdem er bereits seit 1794 \"Baron Bridport, of Cricket St. Thomas\", in der Peerage of Ireland und seit 1796 auch in der Peerage of Great Britain war. Die britischen Titel erloschen, als Hood 1814 ohne männlichen Abkömmling starb, die irische Baronie ging aufgrund eines besonderen Vermerkes bei der Verleihung auf den Enkel seines jüngeren Bruders über.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Hood, 1. Viscount Bridport, KB (* 2. Dezember 1726; † 3. Mai 1814) war ein Admiral der britischen Royal Navy und Spross der Seefahrerfamilie Hood.", "tgt_summary": null, "id": 289730} {"src_title": "Agnes E. Meyer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Mishima-Konzern (, \"Mishima kontserun\") will den Androiden \"NK-1124\" für militärische Zwecke nutzen. \"Kyūsaku Natsume\" (), ein genialer Wissenschaftler und der Ehemann der Konzernvorsitzenden Akiko (), möchte nicht, dass seine Erfindung als Waffe missbraucht wird. Kurzerhand flieht er vor seiner Frau, im Gepäck nur den Androiden-Prototypen und seinen Sohn \"Ryūnosuke\" (). Auf der Flucht wird die Katze, mit der sich Ryūnosukes kurz vorher angefreundet hat, tödlich verletzt. Kyusaku rettet ihr Leben indem er kurzerhand das Gehirn der Katze in den Androidenkörper einbaut. \"Nuku Nuku\" () ist geboren. Sie ist ein junges Mädchen mit den Reflexen einer Katze und der übermenschlichen Kraft eines Kampf-Androiden. Zusätzlich besitzt sie den Spieltrieb eines jungen Kätzchens, liebt Fisch und ist im Umgang mit Menschen sehr unbedarft. Die Ehefrau von Kyūsaku greift zu allen Mitteln (und allen Waffen ihres Konzerns) um ihren Sohn zurückzubekommen. Doch sie hat nicht mit Nuku Nuku gerechnet. Wild entschlossen verteidigt sie ihre kleine Familie gegen alle Angriffe.", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Der Manga von Yūzō Takada erschien 1990 im Manga-Magazin \"Weekly Manga Action\" Zōkan („Sondernummer“) und Zōkan-Ō beim Verlag Futabasha. Ein Einzelband (ISBN 4-575-93545-X) erschien Dezember 1997 von Yūzō Takada und Yūji Moriyama, der Character Designer und Animationsregisseur der 1. OVA war. Am 24. August 2004 erschien der Manga in den USA bei ADV Manga unter dem Titel \"All Purpose Cultural Cat Girl Nuku Nuku\". Ab Ausgabe 12/1997 erschien im Magazin \"Shōnen Ace\" von Kadokawa Shoten eine getreue Umsetzung der 1. OVA als Manga durch Yūzō Takada unter dem Namen \"Shin Bannō Bunka Nekomusume\" (, dt. „Das neue Bannō Bunka Nekomusume“). Diese erschien Februar 1999 ebenfalls in einem Band (ISBN 4-04-713273-X).", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bannō Bunka Nekomusume (OVA).", "content": "1992 erschien die erste 6-teilige OVA mit je 30 Minuten Laufzeit vom Studio Animate Film mit Unterstützung von Studio Fantasia unter der Regie von Yoshio Ishiwata. Die OVA erschien in den USA bei ADV Films und in Italien. Die Hintergrundmusik stammte bis Folge 3 von Hiroshi Matsuda and Beat Club und ab Folge 4 von Vink. Als Vorspann wurde zuerst \"Watashi ni Happy Birthday\" (, \"Watashi ni Happī Bāsudei\", dt. „Happy Birthday für mich“) und dann \"Yume Hurry Up\" ( Hurry Up) verwendet, sowie als Abspann zuerst \"Haruneko Fushiki Tsukiyo – Oshiete Happiness\" (Happiness –, dt. etwa: „Das Frühlingskatzenwunder in der mondhellen Nacht – Sag mir was Glück ist“) und dann \"Harikitte Trying!\" (Trying!, dt. etwa „In bester Laune und sein bestes gebend“). Alle wurden Megumi Hayashibara gesungen, der Synchronstimme von Nuku Nuku. \"Haruneko Fushiki Tsukiyo – Oshiete Happiness\" wurde am 5. August 1992 gemeinsam mit dem Image Song \"Touch me softly\" auf einer Single veröffentlicht, die 2 Wochen lang in den Charts war mit einer Höchstplatzierung 49. \"Yume Hurry Up\" und \"Harikitte Trying!\" wurden am 26. November 1993 ebenfalls gemeinsam auf einer Single veröffentlicht, die sich 1 Woche auf Platz 58 in den Oricon wiederfand.", "section_level": 2}, {"title": "Bannō Bunka Nekomusume (TV).", "content": "Vom 7. Januar bis zum 25. März 1998 wurde auf TV Tokyo die Fernsehserie \"Bannō Bunka Nekomusume\" ausgestrahlt. Das Studio war Ashi Production, wobei Yoshitaka Fujimoto die Regie führte. Zusätzlich zu den 12 ausgestrahlten Folgen, enthielt die Videoveröffentlichung 2 zusätzliche Folgen. Die Serie erschien in den USA bei ADV Films. Die Hintergrundmusik wurde von B-cats komponiert. Der Vorspann \"Fine Colorday\" („dt. Ein schöner, farbiger Tag“) und der Abspann \"Oyasuminasai, Ashita wa Ohayō\" (, dt. „Gute Nacht, guten Morgen“) wurden wieder von Megumi Hayashibara gesungen. Beide wurden zusammen am 4. Februar 1998 auf einer Single veröffentlicht, die 7 Wochen in den Charts war und Platz 9 erreichte.", "section_level": 2}, {"title": "Bannō Bunka Nekomusume Dash!", "content": "Ab 1998 erschien ein 2. OVA mit 12 Episoden namens \"Bannō Bunka Nekomusume Dash!\" ebenfalls von Ashi Production mit dem weitgehend demselben Stab wie bei der Fernsehserie. Die OVA erschien ab Oktober 2005 in den USA bei ADV Films. Der Vorspann \"A House Cat\" („Eine Hauskatze“) und der Vorspann \"Shiawase wa Chiisana Tsumikasane\" (, dt. „Glück ist ein winziger Haufen“) wurden von Megumi Hayashibara gesungen. Die am 4. September 1998 erschienene Single zu beiden war 6 Wochen in den Charts und erreichte Platz 6.", "section_level": 2}, {"title": "Blu-ray-Box.", "content": "Am 8. September 2010 veröffentlichte Starchild alle drei Serien in einer Blu-ray-Box. Diese enthielt zusätzlich eine CD mit den Vor- und Abspanntiteln, sowie eine Hörspiel-CD.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bannō Bunka Nekomusume (jap., dt. „Allzweck-Kultur-Katzenmädchen“), kurz: \"Banneko\" (), ist ein Manga von Yūzō Takada (\"3×3 Augen\", \"Blue Seed\"). Dieser wurde zweimal als OVA und einmal als Anime-Fernsehserie umgesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 568219} {"src_title": "Konzentrative Bewegungstherapie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die 17-jährige Sara Johnson möchte Balletttänzerin werden. Doch während sie für die Aufnahme auf eine entsprechende Schule vortanzt, verunglückt ihre Mutter auf dem Weg zum Vortanzen tödlich. Sara ist fortan von Schuldgefühlen geplagt und hängt die Ballettschuhe an den Nagel. In ihrem neuen Zuhause bei ihrem Vater Roy, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt hatte, fühlt sie sich nicht wohl. Es liegt in der von Afroamerikanern dominierten und von sozialen Konflikten gebrandmarkten South Side Chicagos. Als eine der wenigen Weißen auf der High School ist sie Anfeindungen und Vorurteilen ausgesetzt. Doch mit Chenille Reynolds und deren Bruder Derek lernt sie schnell neue Freunde kennen. Derek ist einer der wenigen hoffnungsvollen Schüler des Viertels und möchte Kinderarzt werden. Auf dem Weg dorthin kommt ihm aber immer wieder seine Vergangenheit in der Bande des brutalen Malakai dazwischen. Sara versucht ihm zu zeigen, dass er dessen Freundschaft nicht nötig hat, während Derek sie in die Welt des Hip-Hops einführt und ihre Leidenschaft für das Tanzen neu entfacht. Sie werden ein Paar, doch ihre Beziehung wird aufgrund der ethnischen Gegensätze immer wieder auf die Probe gestellt. Gegen Ende des Filmes muss sich Derek entscheiden, ob er gemeinsam mit Malakai an einem Drive-by-Shooting mitmachen will, und entscheidet sich schließlich dagegen. Währenddessen nimmt Sara erneut an einem Vortanzen für die Juilliard School teil. Derek schafft es gerade noch rechtzeitig, dem Vortanzen beizuwohnen, während das Drive-By blutig endet. Sara wird schließlich an der Juilliard angenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Jessica Winter bezeichnete die Handlung in der Village Voice vom 10.–16. Januar 2001 als „\"zusammenhanglos\"“ („\"disjointed\"“), die Hauptdarsteller als „\"charismatisch\"“.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die Hauptdarsteller Julia Stiles und Sean Patrick Thomas gewannen den MTV Movie Award 2001 in der Kategorie \"Bester Filmkuss\", Thomas darüber hinaus in der Kategorie \"Bester Newcomer\". Stiles gewann den Teen Choice Award als beste Schauspielerin und zusammen mit Bianca Lawson für die beste Kampfszene. Kerry Washington gewann einen Preis für ihren filmischen Durchbruch. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Die Produktionskosten betrugen schätzungsweise 13 Millionen US-Dollar. Der Film spielte in den Kinos der USA ca. 91,0 Millionen US-Dollar ein. In Deutschland wurden über 1,3 Millionen Kinobesucher gezählt. 2006 wurde der Film \"Save the Last Dance 2\" produziert, in Deutschland erschien er am 6. September 2007 auf DVD.", "section_level": 1}], "src_summary": "Save the Last Dance (engl. in etwa: \"„Reservier den letzten Tanz [für mich]“\") ist ein US-amerikanischer Tanz- und Liebesfilm aus dem Jahr 2001. Regie führte Thomas Carter, produziert wurde der Film von MTV Films.", "tgt_summary": null, "id": 743087} {"src_title": "Sanftmut", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "In den späten 1980ern wurde Sermon mit der Hip-Hop-Gruppe EPMD (Erick & Parrish Makin Dollars) bekannt. Nach vier gemeinsamen Alben nahm er 1993 mit \"No Pressure\" sein erstes Soloalbum auf und konnte damit nahtlos an den gemeinsamen Erfolg anknüpfen. Das Album erreichte die Top 20 der US-Albumcharts und mit \"Stay Real\" hatte er einen Dance- und Nummer-1-Rap-Singles-Hit. Das zweite Soloalbum \"Double or Nothing\" wiederholte 1995 den Erfolg und machte ihn endgültig zu einem etablierten Solokünstler. Zudem war er auch immer wieder als Produzent und Remixer für andere bekannte Künstler wie Das EFX, En Vogue, Blackstreet und Shaquille O'Neal tätig. Trotz des Soloerfolgs schloss er sich 1997 wieder mit Parrish Smith zusammen und veröffentlichte zwei weitere EPMD-Alben, bevor das Duo nach Streitigkeiten Ende der 1990er Jahre erneut auseinanderging. Zu der Zeit hatte aber Erick Sermon schon zusammen mit zwei anderen Hip-Hop-Größen, Redman und Keith Murray, das Trio Def Squad gegründet. Zwar veröffentlichten sie nur zwei gemeinsame Alben, arbeiteten danach aber auch weiterhin immer wieder zusammen. Nach dem zweiten Def-Squad-Album ging Sermon zu J Records, wo 2001 sein bislang erfolgreichstes Soloalbum \"Music\" erschien. Mit dem Titelsong, bei dem ältere Aufnahmen von Marvin Gaye hinzugemixt worden waren, erreichte er Platz 22 der Billboard-Charts und war erstmals auch in Großbritannien erfolgreich. Ähnlich erfolgreich war der Titel \"React\", eine Zusammenarbeit mit Redman, die ein Jahr später mit dem gleichnamigen Album erschien, das sich aber nicht so gut wie erhofft verkaufte. Deshalb löste J Records, die nach dem großen Erfolg des Def Squad deutlich mehr erwartet hatte, 2003 den Vertrag wieder und das nächste Album \"Chilltown, New York\" erschien bei Motown Records. Seitdem hat Erick Sermon seine Soloaktivitäten zurückgestellt und war in zahlreichen Kollaborationen unter anderem mit dem Def Squad sowie als Produzent tätig. 2008 erschien wieder ein gemeinsames Album von EPMD. Im Jahr 2013 hatte Sermon einen Gastauftritt in Sidos Featuresong 30-11-80 auf dem gleichnamigen Album.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erick Sermon (* 25. November 1968 in New York City; auch \"Erick Onassis\" oder \"The Green Eyed Bandit\") ist ein US-amerikanischer Rapper und Produzent aus Suffolk County, Long Island, Downstate New York.", "tgt_summary": null, "id": 2028894} {"src_title": "Calhoun County (Georgia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Nowotny-Verstellung.", "content": "Im Januar 1854 veröffentlichte die Leipziger \"Illustrirte Zeitung\" eine Schachaufgabe zu einem Thema, das seinen Namen unsterblich machte: Die Nowotny-Verstellung, kurz: den Nowotny. Kern dieser Idee ist die Verstellung einer schrägen und einer geraden schwarzen Deckungslinie in deren Schnittpunkt durch einen weißen Opferstein, wodurch eine Doppeldrohung aufgestellt wird. Durch Schlagen kann sie nur differenziert werden. Das Stammproblem: Lösung: 1. Tf5! droht 2. Tf4 matt. 1.... Tf8 2. Lf6! Der entscheidende Zug, der gleichzeitig die Linien f8–f4 und g7–e5 sperrt, mit Doppeldrohung 3. Tf4 und 3. Te5 matt. 2.... Txf6 3. Te5 matt, 2.... Lxf6 3. Tf4 matt. Die beide Drohungen parierende \"Totalparade\" 2.... Lxf5 kann (dualistisch) mit 3. Sg5 oder 3. Sd2 matt beantwortet werden. Weitere, nicht nowotny-typische Varianten: 1.... Lxf5 2. Sf7! und die Doppeldrohung 3. Sd6, 3. Sg5 ist nicht mehr zu parieren. Oder 1.... Se6 bzw. Sd5 2. Sd2+ Kd4 3. Td5 matt; 1.... Lxh6, Le5 2. Te5 matt. Es funktioniert nicht: 1. Sf7? Sxb5!, weil nun das Fluchtfeld f5 frei ist. In der Variante 1.... Lxf5 handelt es sich mithin um eine \"Blocknutzung\": Der Lf5 blockiert seinem König das einzige Fluchtfeld, weshalb der weiße Springer dieses Feld für einen Zug aus den Augen lassen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Nowotny starb 1871 an Tuberkulose. In der \"Deutschen Schachzeitung\" 1871 wurde sein Lebensalter mit 41 Jahren falsch angegeben und in verschiedenen Quellen mit dem 7. März 1871 ein falsches Todesdatum genannt. Die tatsächlichen Daten ermittelte Jan Kalendovsky im Geburtenregister.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antonin Nowotny (; * 22. August 1827 in Dobromilice; † 9. März 1871) war ein tschechischer Autor von Schachkompositionen und Jurist in Brno/Brünn.", "tgt_summary": null, "id": 1273911} {"src_title": "Gordon County", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bekannte \"Valses\".", "content": "Komponisten: Interpreten:", "section_level": 1}, {"title": "La Flor de la canela.", "content": "Der populärste und meistgespielte Vals criollo ist eine Liebeserklärung an Peru, die Hauptstadt Lima und seine schönen Menschen. Dieser Walzer hat in Peru den Status einer Hymne. \"Flor de la canela\" hat wird im Spanischen als Redewendung gebraucht, mit der Bedeutung „Das Feinste vom Feinen“. Hier der Text der ersten Strophe: La Flor de la canela V01 Déjame que te cuente limeño, V02 Déjame que te diga la gloria V03 Del ensueño que evoca la memoria V04. Die Zimtblüte („Das Feinste vom Feinen“) Lass mich Dir etwas erzählen, Mann aus Lima Lass mich Dir von der Herrlichkeit berichten Von dem Traum, den mir die Erinnerung zurückbringt Der Vers 4 wird am Ende der nächsten Strophe refrainartig wiederholt.", "section_level": 1}, {"title": "El Plebeyo.", "content": "Der Titel dieses sozialkritischen Peru-Walzer, „Der Plebejer“, spielt auf die abwertende Bedeutung des Wortes Plebejer an: dem einfachen Volk, der „ungebildeten Masse“ angehörend, „ungebildet, vulgär, pöbelhaft“, Proletarier. Dieser peruanische Walzer ist das Werk des peruanischen Komponisten und Dichters Felipe Pinglo Alva (1899–1936), der den Beinamen \"El Bardo inmortal\", der unsterbliche Barde, trägt. Hier die sozialkritischen, letzten Verse (Explicit) des Refrains von \"El Plebeyo\": Mi sangre aunque plebeya también tiñe de rojo / El alma en que se anida mi incomparable amor / Ella de noble cuna y yo, humilde plebeyo / No es distinta la sangre ni es otro el corazón / Señor, ¿por qué los seres no son de igual valor? Mein Blut trotz seiner plebejischen Herkunft färbt ebenfalls rot Die Seele, in die sich meine unvergleichliche Liebe einnistet Ist edler Herkunft und ich bin ein einfacher Plebejer Das Blut ist nicht verschieden, das Herz nicht anders Herrgott, warum haben alle Menschen nicht den gleichen Wert? ", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Hörbeispiele", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Vals peruano (spanisch für „peruanischer Walzer“) ist eine Variante des europäischen Walzers in einem langsamen 3/4-Takt. Er wird in Peru meist \"vals criollo\" („kreolischer Walzer“) oder einfach \"vals\" („Walzer“) genannt. Neben \"vals\" gibt es in Peru und einigen weiteren lateinamerikanischen Ländern auch die zweisilbige Wortform \"valse\", die heute in Peru jedoch weniger üblich ist. ", "tgt_summary": null, "id": 2391574} {"src_title": "Henry County (Georgia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Spieler übernimmt die Rolle des Schwerverbrechers Richard B. Riddick, der in den Kinofilmen von Vin Diesel dargestellt wird und von ihm im Videospiel auch gesprochen wird. Nachdem dieser für seine Verbrechen in dem düsteren und brutalen Gefängnis Butcher Bay landete, ist es nun Aufgabe des Spielers, aus dieser Anstalt zu entfliehen. Dabei muss er sich Riddicks in den Filmen dargestellter ganz besonderer Fähigkeiten bedienen, z. B. seiner übernatürlichen Sicht. Die Stimmung in Butcher Bay ist im Allgemeinen an die amerikanischen Provinzgefängisse der 1980er-Jahre angelehnt: So herrscht in dem futuristischen Bollwerk eine grausame Hackordnung; Banden rotten sich zusammen, Gefangene morden einander während Wachen zusehen und dergleichen. Vor allem zu Beginn muss sich der Spieler durch die gnadenlose Hierarchie der verurteilten Mörder und politischen Gefangenen arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Vin Diesel beteiligte sich als ausführender Produzent selbst an der Entwicklung des Spieles. Außerdem lieh er der Hauptfigur seine markante Stimme, weshalb auch die deutsche Version nicht neu synchronisiert, sondern nur mit deutschen Untertiteln versehen wurde. Weitere bekannte Sprecher sind Dwight Schultz (Das A-Team, Star Trek) als Gefängniswärter Hoxie, Rapper Xzibit als Wächter Abott, Cole Hauser (Pitch Black – Planet der Finsternis, 2 Fast 2 Furious) als Johns und Ron Perlman (Hellboy) als Jagger Valance in den Minen. Zudem werden die Sprecher auch im Spiel selbst verkörpert. Wobei Vin Diesel und Xzibit am auffälligsten sind. Ron Perlman trägt hingegen Sonnenbrille und Bart. Cole Hauser verkörpert auch im Film Pitch Black – Planet der Finsternis den Kopfgeldjäger Johns. Der Soundtrack des Spieles wurde von Gustaf Grefberg und Johan Althoff komponiert und von Grefberg eingespielt. Drei Wochen nach Veröffentlichung des Spieles stellte Publisher Vivendi Universal Games den Soundtrack mitsamt vier exklusiver Stücke zum freien Download ins Netz. Der Soundtrack wurde kurz darauf außerdem von der Redaktion der Spielezeitschrift GameStar zum „Soundtrack des Jahres 2004“ gekürt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Kritiker lobten \"Escape from Butcher Bay\" als große Ausnahme unter den ansonsten qualitativ eher minderwertigen Spielen, die auf Kinofilmen basieren. 2005 gewann das Spiel einen MTV Movie Award in der Kategorie „Bestes Computerspiel basierend auf einem Film“. Bei der deutschen Fachpresse bekam das Spiel sehr gute Bewertungen. So vergab die \"Gamestar\" 90 Punkte und die \"PC Games\" 86 %. Auf der Website \"4players\" beträgt die Punktzahl 90.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Das von Vivendi Universal Games aufgegebene Nachfolgeprojekt \"\" wurde von Atari übernommen. Das Spiel war ursprünglich als Wiederauflage des ersten Teils konzipiert; Atari ließ vermelden, dass der Titel auch eigenständige Inhalte und einen Mehrspieler-Modus beinhalten würde. Der Titel erschien im Frühjahr 2009 für PC (Windows), Xbox 360 und PlayStation 3.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay ist ein Ego-Shooter, der die Vorgeschichte zu den Filmen \"Pitch Black – Planet der Finsternis\" und \"\" mit Vin Diesel erzählt. ", "tgt_summary": null, "id": 1192357} {"src_title": "Spalding County", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Irons gründete als Teenager zusammen mit Hillel Slovak, Alain Johannes und Todd Strassman die Band \"What Is This?\". 1983 taten er und Slovak sich mit dem Mitschülern Flea und Anthony Kiedis zusammen und traten als \"Tony Flow & The Miraculously Majestic Masters of Mayhem\" auf, ehe sie sich kurze Zeit später in Red Hot Chili Peppers umbenannten. Beim selbstbetitelten Debütalbum The Red Hot Chili Peppers wurden er durch Cliff Martinez sowie Slovak durch Jack Sherman ersetzt, da die beiden \"What Is This?\" zunächst als ihre Hauptband ansahen. Für das 1985 veröffentlichten Album Freaky Styley war Slovak wieder zu den Peppers zurückgekehrt, ab 1986 gehörte auch Irons wieder zur Stammbesetzung der Band. Gemeinsam nahm die Band 1987 das Album The Uplift Mofo Party Plan auf, das das einzige Studioalbum in der Gründungsbesetzung bleiben sollte. Nachdem Slovak 1988 an einer Überdosis Heroin verstarb, musste der ihm nahestehende Irons psychisch behandelt werden. Aufgrund eines ähnlichen Lebenswandels insbesondere von Kiedis gab er den anderen Bandmitgliedern eine Mitschuld an Slovaks Tod und verließ daraufhin die Band. Mit dem vormaligen Dead-Kennedys-Schlagzeuger D. H. Peligro wurde schnell ein erster Nachfolger gefunden, mit dem die Zusammenarbeit in der Band nicht klappte und der daher die Band schnell wieder verließ, um der dauerhaften Lösung Chad Smith Platz zu machen. Irons arbeitete anschließend wieder mit Johannes zusammen, die beiden gründeten die Band Eleven. Mit der Gruppe nahm er zwei Alben auf, ehe er während der Aufnahmen zum dritten Album die Band in Richtung Pearl Jam verließ und durch Matt Cameron ersetzt wurde. Dort hatte sich Dave Abbruzzese während der Aufnahmen der Vitalogy-Platte zum Abschied entschieden, Irons übernahm den Schlagzeugpart beim Titel \"Hey Foxymophandlemama, That's Me\". Anschließend war er an der Kollaboration der Gruppe als Studioband für Neil Young auf dem Album Mirror Ball ebenso beteiligt wie an den Pearl-Jam-Alben No Code und Yield. Nach ersten Auftritten auf Hawaii und in Neuseeland auf der Yield-Tour verließ er vor Beginn der US-Tour im März 1998 die Band aus gesundheitlichen Gründen wieder, erneut wurde Cameron sein Nachfolger. Anschließend zog sich Irons zunächst zurück, ehe er 2005 mit Unterstützung von diversen Gastmusikern, darunter etliche seiner ehemaligen Band-Kollegen wie Eddie Vedder oder Flea, sein Soloalbum \"Attention Dimension\" veröffentlichte. Andererseits unterstützte er auch ehemalige Kollegen bei deren Projekten, so unterstützte er Johannes als Schlagzeuger von dessen Band Spinnerette sowie 2012 Flea bei dessen EP \"Helen Burns\". Zudem war er Studioschlagzeuger bei Die Mannequins Album \"Fino + Bleed\" und beim Hole-Album \"Nobody's Daughter\". Irons ist verheiratet und hat zwei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Mit Red Hot Chili Peppers Mit Eleven Mit Neil Young Mit Pearl Jam Jack Irons Spinnerette", "section_level": 1}], "src_summary": "Jack Steven Irons (* 18. Juli 1962 in Los Angeles, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Schlagzeuger und Gründungsmitglied der Crossover-Band \"Tony Flow & The Miraculously Majestic Masters of Mayhem\", aus der die Red Hot Chili Peppers hervorgegangen sind.", "tgt_summary": null, "id": 1275841} {"src_title": "Karl Peter Röhl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend in Plau.", "content": "Wilhelm Wandschneider wurde geboren als Sohn des Malermeisters Ludwig Wandschneider (1827–1890) und dessen Frau Christine, geb. Koch (1840–1905). Seine Geschwister waren Marie (verh. Niemann, 1869–1934) und Karl Wandschneider (1869–1938). Wandschneider besuchte zunächst die unteren Klassen der Plauer Stadtschule. Der Familientradition folgend, erlernte er nach Abschluss der Schulzeit in der Werkstatt des Vaters das Malerhandwerk; die „Pinselführung und Quaststreicherei“. Die wenigen freien Stunden nutzte er zum Zeichnen und Malen, später auch zum Modellieren. Als Malergehilfe ging Wilhelm Wandschneider im Sommer 1884 auf Wanderschaft nach Güstrow und Rostock. Im März 1885 erteilte ihm der Vater dann die Erlaubnis, nach Berlin zu fahren und sich Arbeit zu suchen.", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerischer Werdegang.", "content": "Der Plauer Bürgermeister Gustav Holldorff (1850–1898) hatte sich einige plastische Arbeiten Wandschneiders zeigen lassen und setzte sich daraufhin bei Großherzog Friedrich Franz III. für die Gewährung eines Stipendiums ein. Zunächst musste dazu ein Gutachten eines bekannten Bildhauers eingeholt werden. Wandschneider stellte sich in Berlin bei Ludwig Brunow und Martin Wolff vor, die beide wohlwollend über das künstlerische Talent urteilten. Auf einen Bittbrief des Plauer Bürgermeisters hin gewährte der Großherzog ein einmaliges, persönliches Geldgeschenk von 150 Mark zu weiterer Ausbildung Wandschneiders an der Königlichen Kunstschule. Im Herbst 1886 bestand er die Aufnahmeprüfung für die Akademische Hochschule der Bildenden Künste. Die Immatrikulation erfolgte am 12. November 1886. Unter seinen Lehrern waren u. a. Julius Ehrentraut, Albert Wolff und Gerhard Janensch. Zur praktischen Weiterbildung arbeitete er in den Ateliers bei Karl Hilgers, Ernst Herter, Martin Wolff und Ludwig Brunow. Sie alle standen in der Tradition der Berliner Bildhauerschule. Besonderer Förderer Wandschneiders während der Studienzeit wurde Albert Wolff. Unter seinen Mitschülern pflegte er besonders zu Constantin Starck und Hermann Hidding ein freundschaftliches Verhältnis. Im Mai 1895 wechselte Wandschneider mit Empfehlung der Akademie als Meisterschüler in das Atelier von Reinhold Begas. 1895 gewann er den von der Rohr’schen Stiftung ausgeschriebenen Preis in Höhe von 4500 Mark für eine einjährige Kunst- und Studienreise nach Italien. Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in Paris erreichte Wandschneider Rom am 24. Dezember 1895. Die Akademie hatte dort für ihre Stipendiaten ein Atelier der Villa Strohl-Fern angemietet. Auf dem Kostümfest des Deutschen Künstlervereins in Rom begegnete Wandschneider im Januar 1896 Anna Kreß, die er zwei Jahre später heiratete. Im Mai 1896 trat Wandschneider die Heimreise an.", "section_level": 2}, {"title": "Schaffen.", "content": "Wandschneider beteiligte sich an zahlreichen, zumeist anonym veranstalteten, Wettbewerben um Denkmäler und Brunnen im ganzen Land. Er gewann insgesamt 27 Preise, darunter die Ausführungen für das Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmal in Neustettin und für das Kaiser-Friedrich-III.-Denkmal in Dortmund. Die beiden Statuen wurden im September bzw. Oktober 1898 enthüllt. Es folgten u. a.: Denkmal Werner von Siemens in Charlottenburg (1899), Bismarckdenkmal Schwerin (1901), das Rostocker Friedrich-Franz-III.-Denkmal (1901) und das Dreyse-Denkmal Sömmerda. Ferner stammt die Figur des Bischofs Adalbert im Innenhof des Hamburger Rathauses von ihm. Über seinen Freund Constantin Starck kam Wandschneider 1899 in Kontakt zu Mecklenburgs Herzog-Regenten Johann Albrecht. Dieser erteilte ihm in den Folgejahren mehrere Aufträge. In den Jahren von 1897 bis 1916 erlebte Wandschneider als Bildhauer seine erfolgreichsten Jahre. Fast ununterbrochen stellte er von 1893 bis 1919 auf der Großen Berliner Kunstausstellung aus. Auch auf Ausstellungen in Dresden, München, Schwerin, Düsseldorf und im Ausland in St. Louis, Venedig, Wien, London, Glasgow und Liverpool war der Name Wandschneider vertreten. In Mecklenburg bekamen Güstrow mit dem Brinckman-Brunnen „Voß un Swinegel“ (1908), Stavenhagen mit dem Fritz-Reuter-Denkmal (1911), Teterow mit dem „Hechtbrunnen“ (1914) und Karow mit dem Schlutius-Mausoleum (1911–1916) Werke aus Wandschneiders Werkstatt.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Ausstellungen und Wettbewerbe.", "content": "Als der Name Wilhelm Wandschneider in Deutschland in weiten Kreisen schon bekannt war, sann der Künstler darauf, sich auch im Ausland anzubieten. Erste Gelegenheit war die Delegierung von einigen seiner Arbeiten zur Weltausstellung 1904 in St. Louis/USA. Der \"Coriolan\" bekam eine Goldene Medaille. 1906 erhielt er auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine kleine Goldmedaille für die Bronzefigur \"Der Sieger\", die Kaiser Wilhelm II. ankaufte und im Tiergarten Berlin aufstellen ließ. Er bewarb sich auch bei internationalen Denkmalswettbewerben, u. a. Denkmal José Rizal für Manila, Reiterdenkmal Peter der Große für Riga, Reiterdenkmal Alexander II. für St. Petersburg, Denkmal Pjotr Arkadjewitsch Stolypin für Moskau, Reiterdenkmal Louis Botha für Kapstadt, Reiterdenkmal Simón Bolívar für Quito. Die genannten Wettbewerbe blieben, mit Ausnahme eines 3. Preises beim Denkmal für Zar Peter den Großen in Riga, alle ohne Erfolg, hingegen wurde die Konkurrenz um das Barclay-de-Tolly-Denkmal in Riga zu einem unerwartet großen Erfolg. Wandschneider erhielt alle drei Preise und den Auftrag. Wenig später bekam er die Einladung für einen internationalen Wettbewerb um ein Denkmal für St. Louis/USA. Es sollte drei Deutschamerikanern, den Publizisten und Politikern Carl Schurz, Emil Preetorius und Carl Daenzer gewidmet sein. Mit der Figur „Die Nackte Wahrheit“ bekam Wandschneider auch hier den Auftrag. Als persönlicher Auftrag von Kaiser Wilhelm II. entstand im Kriegsjahr 1915 das dritte große Denkmal Wandschneiders auf ausländischem Boden. In gegenseitiger Abstimmung mit den Behörden der besetzten französischen Gebiete beschloss die deutsche Militärbehörde, ein gemeinsames Ehrenmal für die Gefallenen beider Seiten zu errichten. Als Standort wurde der Soldatenfriedhof St. Martin bei St. Quentin in Nordfrankreich ausgewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Jahre in Berlin – Rückkehr nach Plau.", "content": "Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches als Folge des Ersten Weltkrieges geriet eine große Zahl der bildenden Künstler – so auch Wandschneider – in existenzielle Bedrängnis. Die alten Auftraggeber öffentlicher Denkmäler gab es durch die politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen nicht mehr, ebenso sank die Zahl privater Auftraggeber. Zeitweise musste Wandschneider seine 6 Kinder mit Essen aus der Volksküche ernähren. Einzige Auftraggeber waren in den frühen 1920er Jahren die Militär- und Kriegervereine, die zunehmend mit revanchistischen Inhalten versehene Denkmäler für ihre gefallenen Kameraden errichten ließen. In dieser Zeit schuf er das Malchower \"Hakenkreuzdenkmal\". 1925 sah sich Wandschneider gezwungen, das Atelierhaus in Berlin zu verkaufen. Nunmehr fast 60-jährig, setzte er sich in seiner Vaterstadt Plau zur Ruhe. Die Nachricht von der Rückkehr ihres berühmten Sohnes nahm man in der Plauer Stadtverwaltung mit Freude auf. Zum 60. Geburtstag wurde Wandschneider zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Die Stadtväter stellten in der Stadtschule einen Raum zur Verfügung, in dem zunächst 70 Gipsmodelle seiner Werken ausgestellt wurden. Ein erstes „Wandschneider-Museum“ war gegründet und bestand bis 1947.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "Als ab 1930 der Nationalsozialismus in der Öffentlichkeit zunehmend Bedeutung gewann, trat auch Wandschneider der NSDAP bei. Beruflich profitierte er durch seine frühe NSDAP-Mitgliedschaft, die ihm eine ansehnliche Zahl von Kleinaufträgen einbrachte. In den Jahren der NS-Herrschaft entstanden auch größere Werke: \"Sämann\" und \"Mähender\" 1935 als Geschenk zur 700-Jahrfeier von Plau, der \"Pfennigjunge\" 1936 für die Sparkasse Plau, das \"Skagerrakdenkmal\" mit der Figur eines Geschützmatrosen 1936 für die Stadt Rostock und der \"Trauernde Soldat\" 1937 auf dem Soldatenfriedhof Schwerin. Mit diesen gut modellierten, aber künstlerisch wenig überzeugenden Arbeiten konnte der alternde Künstler nicht mehr an vorhergehende Erfolge anknüpfen. Seine bereits 1907 entstandene \"Aphrodite\" und der auf Basis des \"Coriolan\" (1903) modellierte \"Thor\" wurden 1940 und 1942 auf der von der Reichskammer der bildenden Künste organisierten Großen Deutschen Kunstausstellung gezeigt. Die 1907 modellierte \"Aphrodite\" wurde im Zuge der 1940 stattfindenden Ausstellung von Adolf Hitler angekauft. Sie bekam daraufhin einen Platz in der Neuen Reichskanzlei. Den 1941 angefertigten Zweitguss stiftete Hitler 1942 im Rahmen des Sonderauftrages Linz der Stadt. Anschließend wurde die Statue im Linzer Bauernbergpark aufgestellt. 2008 ließ die Stadt Linz die von Hitler gestiftete Statue von diesem Standort entfernen. Seit dieser Zeit lagerte der umstrittene Abguss im Keller des Nordico-Stadtmuseums Linz. Auf Initiative des städtischen Kulturausschusses wird Wandschneiders \"Aphrodite\" ab Ende März 2018 im Nordico Stadtmuseum Linz ausgestellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Wilhelm Georg Johannes Wandschneider (* 6. Juni 1866 in Plau am See; † 23. September 1942 ebenda) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur. Leben und Werk des Künstlers sind seit 1994 im Plauer Bildhauermuseum Prof. Wandschneider dokumentiert.", "tgt_summary": null, "id": 1274081} {"src_title": "Ralf Rocchigiani", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Stadt Röbel liegt in der Mecklenburgischen Seenplatte an einem südwestlichen Ausläufer der Müritz auf einer Höhe von. Um Röbel liegen im Uhrzeigersinn die Orte Gneve, Ludorf, Vipperow, Priborn, Melz, Bollewick, Nätebow, Karchow, Bütow, Minzow, Groß Kelle, Sietow, Gotthun. Die nächstgelegenen Mittelzentren sind Waren (Müritz) (etwa 20 km nördlich) und Neustrelitz (45 km östlich), das Oberzentrum der Region ist Neubrandenburg.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Seine erste urkundliche Erwähnung fand \"Robole\" im Jahr 1227. Der Name taucht davor in der Gründungsurkunde des Bistums Havelberg 946/48 für das heutige Dorf Räbel auf. Ein weiteres Röbel befindet sich bei Süsel in Schleswig-Holstein. Der altpolabische Personenname \"Robola\" könnte von \"Arbeit\" oder \"Knecht\" abgeleitet sein. Am 10. März 1995 erfolgte die Änderung der Schreibweise von vormals Röbel (Müritz) in Röbel/Müritz.", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Altröbel entstand bereits im 10. Jahrhundert als suburbane Siedlung vor einer der Hauptburgen des westslawischen Stammes der Morizanen und neben einem Tempelberg, den seit dem frühen 13. Jahrhundert die Marienkirche krönt. Die Stadt erhielt 1226 von Heinrich Borwin II., einem Urenkel Niklots, des Stammvaters der mecklenburgischen Fürsten und Herzöge, das Schweriner Stadtrecht, welches für die \"Nova Civitas Robele\" nach dem Zusammenschluss der Neustadt mit dem Suburbium der Burg 1261 bestätigt und erweitert wurde. Im selben Jahr fand die Wüstung Cernowe Erwähnung. Ein Kastellan der landesherrlichen Burg Röbel ist Zeuge in einer Urkunde anno 1227. Die Burg, von Nikolaus I. von Werle (Sohn Heinrich Borwins II.) und seinen Nachfolgern zum Schloss ausgebaut, war bis 1349 neben Güstrow Hauptresidenz der Herren von Werle, später Fürsten zu Wenden. Nun entwickelte sich ein Phänomen, das selten anzutreffen ist: Während anderenorts die deutschen und slawischen Siedlungen verschmolzen, trennte sich die Neustadt im späten Mittelalter wieder durch Mauer, Graben und Tor von der ehemals slawischen Altstadt. In Neuröbel hatten sich vor allem Kaufleute und Handwerker angesiedelt, die vom Landesherrn mit Hausäckern belehnt wurden, woraus die Bezeichnung „Ackerbürger“ resultierte. In Altröbel verblieb die slawische Bevölkerung – Pachtbauern und Fischersleute. Ein etwa 400 Jahre anhaltender Rechtsstreit beider Ortsteile, der durch die bistümliche Trennung von 1252 (den Südteil und damit die Neustadt erhielt das Bistum Havelberg, den Nordteil erhielt das Bistum Schwerin) noch begünstigt wurde, ließ die Bürger und die Verwaltung kaum zur Ruhe kommen. Prozessakten („Röbel./.Röbel“) von 1585 bis 1886 (im Stadtarchiv vorhanden) belegen den durch soziale und wirtschaftliche Diskriminierung der Altstädter hervorgerufenen Streit, der bereits vor 1500 mit der Ausgrenzung der Altstadt seinen Anfang nahm. Die Neustadt war Landstadt in Mecklenburg und als solche eine der Städte im Wendischen Kreis, die bis 1918 auf mecklenburgischen Landtagen der Union der Landstände vertreten waren. Im 13. Jahrhundert wurden die Marienkirche in der Altstadt, die Nikolaikirche (1275) in der Neustadt und ein Büßerinnenkloster (um 1250) erbaut. Das letztere wurde 1298 zum Kloster Malchow verlegt. Die Klostergebäude übernahmen die seit etwa 1285 bei der Burg etablierten Dominikaner. Das Kloster bestand noch bis 1558. Neben dem Kloster befand sich der Hof des „Sandpropstes“ des Klosters Dobbertin, des Verwalters der Ländereien und Dörfer, die diesem Benediktinerinnenkloster 1237 zuerkannt worden waren. Die Stadtbefestigungsanlagen wurden im 13. Jahrhundert errichtet und Mitte des 14. Jahrhunderts im Zuge der Erweiterung der Stadt verstärkt ausgebaut. Nach dem Abriss des Schlosses um 1470 bebaute man den Burgberg mit einer Windmühle, deren nach 1805 im holländische Stil errichtete Nachfolgerin heute Kunstausstellungen beherbergt. Die mittelalterliche Stadtsiedlung dieser „Doppelstadt“ blieb trotz der vielen Stadtbrände fast unverändert in der Struktur erhalten. Vorrangig traufständige, zumeist zweigeschossige Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert beherrschen das Stadtbild.", "section_level": 2}, {"title": "Neuere Geschichte.", "content": "Ab 1811 übte nur noch \"ein\" Bürgermeister das Amt für beide Teile aus. Das Übergewicht im Stadtrat stellten allerdings stets die Neustädter. Mit der Kommunalreform 1919 wurden erstmals allgemeine Wahlen abgehalten. Das Rathaus entstand 1804 im klassizistischen Stil. 1912 wurde der Wasserturm erbaut. Ab 1920 bis 1934 gehörte Röbel zum Amt Waren im Land Mecklenburg-Schwerin, dann von 1934 bis 1952 zum Landkreis Waren im Land Mecklenburg. Nach der Bildung der Bezirke in der DDR war Röbel von 1952 bis 1994 Kreisstadt des Kreises Röbel (Müritz) (bis 1990 im DDR-Bezirk Neubrandenburg, dann im Land Mecklenburg-Vorpommern). 1994 wurde die Stadt in den Landkreis Müritz eingegliedert. Seit der Kreisgebietsreform 2011 liegt sie im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. 1957 wurde nach einjähriger Bauzeit das 1951 erbaute Landambulatorium umgebaut und zum Kreiskrankenhaus erweitert, in dem seit 1970 18 Ärzte und zehn Zahnärzte für die medizinische Versorgung der Bevölkerung arbeiteten. Mit einer Kapazität von 165 Betten konnten Patienten in mehreren Fachabteilungen behandelt werden. Nach der politischen Wende wurde ab 1991 der historische Stadtkern mit dem Rathaus im Rahmen der Städtebauförderung grundlegend saniert.", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Marienfelde eingegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Nach der Reformation war Röbel lutherisch. Aus den beiden katholischen Bistümern Havelberg und Schwerin verblieben die getrennten nun lutherischen Kirchgemeinden Alt- und Neu-Röbel, die erst 1999 nach Versetzung des Altstadtpastors zusammengelegt wurden. Leiter der Propstei Röbel bis dahin war der jetzige Landesbischof Andreas von Maltzahn. Juden gab es bereits seit dem 13. Jahrhundert in Röbel. Nach dem Sternberger Judenpogrom 1492 verließen sie das Land. Erst um 1700 lebte wieder jüdische Bevölkerung in Röbel. Die Zahl der Juden stieg bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf 110 Gemeindemitglieder an und nahm danach wieder kontinuierlich ab. Im Jahr 1831 wurde die Röbeler Synagoge in einer Seitenstraße errichtet. Der jüdische Friedhof lag seit Mitte des 18. Jahrhunderts im Scheunenviertel südlich der Neustadt. Die letzte Bestattung erfolgte dort 1938. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er geschändet. In den 1950er-Jahren wurden Teile des Friedhofs abgebaggert und überbaut. Heute erinnert daran eine Stelen- und Skulpturengruppe, die 2007 von Jugendlichen aus aller Welt anlässlich eines internationalen Jugendcamps im Ort errichtet wurde. Der nach der Reformation über Jahrhunderte äußerst geringe katholische Bevölkerungsanteil vergrößerte sich erst infolge des Zweiten Weltkrieges mit Aufnahme der Flüchtlinge und Vertriebenen aus den vormals deutschen Ostgebieten. Um 1946 lebten in Röbel und Umgebung etwa 1500 Katholiken. Die katholische Gemeinde hatte seit dem 1. April 1946 in Röbel eine eigene Seelsorgestelle. Mutterpfarrei blieb aber die katholische Pfarrgemeinde in Waren (Müritz). Zunächst wurde für Gottesdienste und als Wohnung für den Pfarrer ein Wohnhaus angemietet, das allerdings auf die Dauer zu klein war. Am 29. Juni 1947 zog die katholische Gemeinde in das ehemalige Bürgermeisterhaus um. Der dortige große Empfangsraum wurde zur Kapelle umgestaltet. In den angrenzenden Räumen war die Wohnung des Pfarrers. Am 17. Juni 1994 wurde der Grundstein für das neue Gemeindehaus gelegt. Auf einer geringen Grundfläche sind die Kirche mit etwa 85 Sitzplätzen sowie der Gemeinderaum entstanden. Aus der alten Kapelle wurden die beiden Buntglasfenster (Verkündigungsszene, Maria als Königin des Friedens) und der Tabernakel übernommen. Die feierliche Einweihung der Kirche erfolgte am 17. Juni 1995 durch Weihbischof Norbert Werbs. Das neue Gotteshaus wurde unter das Patronat „Maria, Königin des Friedens“ gestellt. Seit 2004 erfolgt die Seelsorge durch den Franziskanerorden, der auch die Mutterpfarrgemeinde „Heilig Kreuz“ in Waren betreut.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtvertretung.", "content": "Die Stadtvertretung von Röbel besteht aus 17 Mitgliedern und dem Bürgermeister. Sie setzt sich seit der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wie folgt zusammen:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Sprick wurde in der Bürgermeisterwahl am 10. April 2016 mit 56 Prozent der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von sieben Jahren gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Flagge.", "content": "Die Flagge wurde am 4. Dezember 1998 durch das Ministerium des Innern genehmigt. Die Flagge ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Blau und Gelb gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils ein Drittel der Länge des blauen und des gelben Streifens übergreifend, das Stadtwappen. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.", "section_level": 2}, {"title": "Dienstsiegel.", "content": "Das Dienstsiegel zeigt das Stadtwappen mit der Umschrift STADT RÖBEL/MÜRITZ.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Eine Partnerschaft besteht zu Wardenburg in Niedersachsen und eine Freundschaft mit Löhne in Nordrhein-Westfalen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Ursprünglich eine Handels- und Handwerkerstadt, waren Fischerei, Landwirtschaft und Viehzucht bis ins 20. Jahrhundert die Einnahmequellen des Großteils der Röbeler Bevölkerung. Fast jeder Bürger hielt bis 1925 noch Feder- und Häutevieh, von dem die Kühe und Schweine entgeltlich in den Wäldern bei Groß Kelle gemästet wurden. Hühner, Gänse und Enten liefen frei durch den Ort. 1860 gab es einer Zählung zufolge mehrere hundert Schweine, 450 Kühe, 1300 Schafe, 237 Ziegen und 1100 Gänse. Zu DDR-Zeiten wurde die Stadt zu einem touristischen Zentrum mit Ferienheimen und Zeltplätzen ausgebaut. Heute dominieren Tourismus, Land- und Lebensmittelwirtschaft. Weitere wichtige Unternehmen sind:", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Röbel liegt an der Landesstraße L 24 nach Sietow (an der Bundesstraße B 192 zwischen Malchow und Waren (Müritz)) sowie an der L 241, die unmittelbar südlich des Stadtgebiets die Bundesstraße B 198 zwischen Plau am See und Neustrelitz erreicht. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist \"Röbel/Müritz\" an der A 19 (Berlin–Rostock) in etwa zehn Kilometer Entfernung.", "section_level": 3}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Der Bahnhof \"Röbel (Meckl)\" war Endpunkt der Bahnstrecke Ganzlin–Röbel, auf der der Personenverkehr 1966 eingestellt wurde. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Mirow (etwa 21 Kilometer entfernt an der Bahnstrecke nach Neustrelitz) und in Waren (circa 22 Kilometer entfernt an der Strecke Berlin–Rostock). Auf dem Bahnhofsgelände befand sich noch lange Zeit ein privat betriebenes Eisenbahnmuseum. Nach einem Speicherbrand 2009 wurden alle alten Lokomotiven und Waggons verschrottet und der Speicher abgerissen. Hier wurde anschließend ein Lebensmittelmarkt errichtet.", "section_level": 3}, {"title": "Öffentlicher Personennahverkehr.", "content": "Der öffentliche Personennahverkehr wird durch die Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft betrieben. Es besteht eine regelmäßige Busverbindung über Waren (Müritz) und Penzlin nach Neubrandenburg (\"datBus\"), sowie nach Rechlin. Die Busse auf diesen Strecken verkehren in der Sommersaison überwiegend mit Anhänger für die Fahrradbeförderung. Weiterhin existieren mehrere Linien, die die Gemeinden des Umlands morgens und am frühen Nachmittag anfahren. Zentraler Knotenpunkt ist der ZOB im südlichen Stadtzentrum.", "section_level": 3}, {"title": "Schifffahrt.", "content": "Der Stadthafen Röbel an der Müritz wird von verschiedenen Personenschifffahrtsunternehmen angesteuert.", "section_level": 3}, {"title": "Sport.", "content": "Die Müritz-Therme ist ein modernes Sport- und Spaßbad mit Saunalandschaft und Fitness-Studio am Gotthunskamp 14. Sie ist ganzjährig geöffnet. Neben der beheizten Schwimmlandschaft gibt es auch ein Strandbad direkt an der Müritz, das MüritzBad.", "section_level": 2}], "src_summary": "Röbel/Müritz ist eine Kleinstadt im Südwesten des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern am Westufer der Müritz. Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Röbel-Müritz, dem weitere 18 Gemeinden angehören. Röbel bildet für seine Umgebung ein Grundzentrum und ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.", "tgt_summary": null, "id": 596261} {"src_title": "News of the World (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aussehen.", "content": "Bei den Ost-Kreischeulen existieren zwei Farbvarianten. Eine mit rotbraunem Gefieder, daneben gibt es auch die graue Farbvariante. Junge Ost-Kreischeulen werden oft mit West-Kreischeulen verwechselt, da jene noch nicht die charakteristische dunkel gestrichelte Färbung am Rücken und Schwanz besitzen. Da sich die Lebensräume der beiden Arten an einigen Stellen überlappen, etwa im Osten von Colorado und dem südlichen Texas, ist das einzige sichere Merkmal zur Bestimmung der Art die Schnabelfarbe, die bei der Ost-Kreischeule gräulich-hell und der West-Kreischeule dunkler gräulich bis schwarz ist. Die vermeintlichen Federohren am Kopf sind lediglich Tarnhilfen der Eule, die dadurch auf den ersten Blick wie ein abgebrochener Ast aussieht. Die tatsächlichen Ohren befinden sich seitlich am Kopf. Ihre großen Augen sind gelb hinterlegt und haben einen schmalen schwarzen Rand.", "section_level": 2}, {"title": "Körperbau.", "content": "Bei Größe und Gewicht der Ost-Kreischeule zeigt sich ein Geschlechtsdimorphismus: ausgewachsene Weibchen erreichen eine Körperlänge von durchschnittlich 23 cm, Männchen werden 21 cm lang. Die Flügelspannweite beträgt im Mittel 56 cm (Weibchen) bzw. 54 cm (Männchen), das Gewicht 208 g (Weibchen) bzw. 200 g (Männchen).", "section_level": 2}, {"title": "Ruf.", "content": "Ihr Ruf besteht aus einer Serie von tremolierenden und trällernden Pfeiftönen. Männchen rufen gewöhnlich etwas tiefer als die Weibchen. Der Ruf ist sehr durchdringend und raubt vielen Campern den Schlaf. Ein Aberglaube besagt, dass ins Feuer geworfene Hufeisen oder herausgestülpte Hosentaschen die Eulen zum Schweigen bringen.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Ost-Kreischeulen sind fast ausschließlich nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie gut versteckt auf einem Baum, mit zusammengekniffenen Augen und aufgestellten Federohren, wobei ihr Kopf leicht zur Seite gedreht ist und der Schnabel im Gefieder steckt. In der Abenddämmerung werden sie aktiv und spähen auf einem Ast sitzend aufmerksam nach Beute. Nach Einbruch der Dunkelheit verlassen sie sich hauptsächlich auf ihr Gehör. Sie können mit bis zu 5 Flügelschlägen pro Sekunde sehr schnell und wendig fliegen, aber auch segeln und gleiten. In Gefangenschaft können Ost-Kreischeulen über 20 Jahre alt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Habitat.", "content": "Die Ost-Kreischeulen leben in Mischwäldern, Gehölzern und im Strauchland, allerdings haben sie nur wenig Scheu vor Menschen, so dass sie vereinzelt in Kulturlandschaften wie Plantagen oder auch in Stadtparks beheimatet sind. Am häufigsten sind sie allerdings in entlegenen Wäldern anzutreffen. Die Tiere leben das ganze Jahr in einem bestimmten Territorium von 4 bis 6 ha (in Extremfällen auch bis zu 80 ha), das Schlafplätze, Nahrung und Brutmöglichkeiten aufweist. Es kann vorkommen, dass die Gebiete verschiedener Exemplare sich überschneiden, die sich dann normalerweise gegenseitig ignorieren. Allerdings werden in der Brutzeit alle Eindringlinge aus einem Umkreis von 30 Metern um das Nest vertrieben. Kommt ein Mensch oder ein großes Tier zu nahe, stürzen sich beide Eltern auf den Eindringling und riskieren nicht selten dabei auch ihr Leben.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Im Februar, am Anfang der Brutzeit, lockt das Männchen seine Partnerin mit einem speziellen Ruf an einen ausgewählten Brutplatz, der ein Astloch, ein Spechtloch oder auch ein Taubenschlag oder Nistkasten sein kann. In beiden letzteren Fällen werden die Vorbesitzer meistens getötet. Der Brutplatz befindet sich in einer Höhe von zwei bis sechs Metern, in Ausnahmefällen auch bis zu 15 m. Nach der Paarung legt das Weibchen in Abständen von zwei Tagen ihre drei bis acht weißen Eier, welche etwa 26 Tage lang, hauptsächlich von ihr selbst, bebrütet werden, während das Männchen Futter besorgt. Sobald die weiß gefiederten und blinden Jungen geschlüpft sind, müssen sie ständig gefüttert werden. Nach sechs Tagen können sie schließlich sehen. Das Gefieder wird mit der Zeit immer grauer oder bräunlicher. Mit 14 bis 20 Tagen verlassen sie erstmals das Nest und sitzen oft zusammen auf Bäumen, die sie ohne die Eltern nicht verlassen. Nach vier bis sechs Wochen sind die Jungen schließlich völlig selbstständig und verlassen ihre Eltern.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung.", "content": "Die Nahrung der Ost-Kreischeule ist sehr vielfältig. Sie frisst sowohl Kleinsäuger (wie Wühlmäuse, Spitzmäuse, Gleithörnchen, Maulwürfe und Fledermäuse) als auch Vögel (wie Wachteln, Wanderdrosseln, Seidenschwänze und Tauben), Heuschrecken, die sie im Flug fängt, Fische, Amphibien und manchmal auch Schlangen. Die Beute wird mit den Zehen und Krallen gegriffen. Wenn die Beute nicht zu groß ist, wird sie komplett, mit dem Kopf voraus, heruntergeschlungen, ansonsten zuerst mit dem kräftigen Schnabel zerrissen und stückchenweise geschluckt.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Bedrohung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet reicht von der Mitte Nordamerikas bis zur Ostküste und von Mexiko nach Südkanada. Dort ist sie allgemein noch häufig anzutreffen. Neben der Verfolgung durch einige Bauern und Förster wird ihr auch von Minks, Wieseln, Skunks, größeren Eulen wie Schnee-Eulen und Virginia-Uhus nachgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Unterarten.", "content": "Die Ost-Kreischeule hat sieben Unterarten, von denen zwei wiederum eine eigene Varietät haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ost-Kreischeule oder auch Östliche Kreischeule (\"Megascops asio\", Syn.: \"Otus asio\") ist eine der kleinsten Eulen Amerikas und gehört zur Gattung der Kreischeulen. Benannt ist sie nach ihrem Verbreitungsgebiet, dem Osten der USA, und ihrem kreischenden Ruf. Sie wurde früher in die Gattung der Zwergohreulen (\"Otus\") gestellt, gemeinsam mit allen anderen amerikanischen Arten ist sie heute Teil einer eigenen Gattung, der Kreischeulen (\"Megascops\"). Sie lebt vor allem in entlegenen Wäldern, aber auch in Stadtparks und Vororten größerer Städte.", "tgt_summary": null, "id": 820343} {"src_title": "Edward W. Eberle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Addie Bundren, eine arme Farmersfrau, stirbt und soll in ihrer Heimatstadt Jefferson im fiktiven Yoknapatawpha County beerdigt werden. Die Ereignisse auf dem Weg dorthin, 40 Meilen über die Landstraße auf einem Mauleselgespann, werden von den Mitgliedern der Familie, Freunden und Nachbarn erzählt, ein Staffellauf der Berichte an einen nicht in Erscheinung tretenden Interviewer. Es wirken mit: der Familienvater \"Anse\", bucklig, anfangs ohne Zähne und Gebiss, selbstmitleidig, verschlagen, faul und feige, der sich aber doch durchzusetzen weiß; der älteste Sohn \"Cash\", etwas einfältig, aber geschickt; der zweitälteste \"Darl\", nachdenklich, immer schon für verrückt gehalten und es schließlich werdend; der dritte, \"Jewel\", cholerisch, hartnäckig, mutig, Pferdenarr; die einzige Tochter, \"Dewey Dell\", schwanger und still, nach dem von Darl gestörten Geschlechtsverkehr mit Lafe auch mit Groll gegen Darl; der jüngste, \"Vardaman\", etwa fünf Jahre alt; die verstorbene \"Addie\" selbst sowie – neben einigen anderen Figuren – der fundamentalistische Prediger \"Whitfield\", mit dem Addie ihren Mann Anse betrogen hat. Wenn auch der Leichenzug den Hauptstrang der Erzählung bildet, wird eine Reihe von Nebensträngen in die Reise verwoben: vor Beginn des Transports das eben noch vorgezogene schnelle Geldverdienen mit einer Fuhre Holz, das Mitreiten Jewels auf dem einst ohne Wissen der Familie gekauften Pferd, die Überwindung eines über die Ufer getretenen Flusses, der erneute Beinbruch Cashs in den Strudeln – später von der Familie mit Zement geschient, der Verlust ihres Gespanns und der Kauf eines neuen, der Missbrauch Dewey Dells – ihr von einem Arztgehilfen als Mittel gegen die Schwangerschaft verkauft, die allmählich geruchsbildende Leiche der Mutter, die Unterordnung der Familie unter Anses Nebenziele der Reise: den Erwerb eines neuen Gebisses und das Werben um Addies Schwester – das alles macht aus dem Leichenzug eine traurigkomische Höllenfahrt, an deren Ende der Brandstifter Darl ins Irrenhaus eingeliefert wird, Dewey Dell das Geld für eine Abtreibung, Jewel sein Pferd und Cash möglicherweise seinen Fuß verliert. Dennoch wird es irgendwie weitergehen – mit einer neuen Frau an Anses Seite.", "section_level": 1}, {"title": "Erzählweise.", "content": "Faulkner entwickelt mit diesem Figurenexperiment eine Poesie der Langsamkeit und des Wechsels der Perspektiven. Alle Figuren haben einen anfangs nur vage umschriebenen Charakter, der erst allmählich in den wechselseitigen Spiegelungen an Gestalt gewinnt. Faulkner ziseliert die Figuren mit spärlichen Dialogen, spärlicher Handlung und vielen Berichten aus der Figurenperspektive, wobei einiges auch bis zum Schluss im Undeutlichen bleibt. Ausführlich widmet er sich den Alltagsphilosophien der Figuren, so z. B. Anses Ausführungen zum Thema \"waagrecht\" und \"senkrecht\", denen von Dewey Dell übers \"Alleinsein\", von Darl über \"Sein und Nicht-Sein\", von dem Nachbarn Tull über die \"Festigkeit der Dinge\" oder die von Addie zum \"Verhältnis schöner Begriffe zur Wirklichkeit\". Diese Figurenperspektive ermöglicht es Faulkner, die Gefühlslagen nicht von außen zu behaupten oder zu kommentieren, sondern von innen, durch Handlungen und Figurenkommentare zu zeigen. Seine Bilder nutzt er als Leitmetaphern und arbeitet am inneren Film des Lesers durch Verbindung mehrerer Ebenen von Attributen: „... er zerrt es weiter, langsam, schrecklich...“, ein Gleichnis für den Zustand, in dem sich ein Teil der Menschheit nach Meinung des Autors weiter voranquält.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als ich im Sterben lag, engl. \"As I Lay Dying\", ist ein Roman von William Faulkner, der 1930 in den USA veröffentlicht wurde und den ereignisreichen Leichenzug einer armen Farmersfamilie beschreibt.", "tgt_summary": null, "id": 1490012} {"src_title": "NJT ALP-46", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensgebung.", "content": "Der Name Stenium ist abgeleitet von Altgriechisch \"στενός\" (stenos), was \"eng\" bedeutet. Er spielt damit auf die vielen, schmalen, polymetamorphen Gebirgsbildungsgürtel an, die in dieser Zeit entstanden sind.", "section_level": 1}, {"title": "Geologische Ereignisse.", "content": "Im Verlauf des Steniums formte sich der Superkontinent Rodinia (Russisch Родина, (ródina) \"Heimatland\"), der zwischen 1300 und 900 Millionen Jahren BP aus vielen Kratonen akkretierte. Nachdem die Subduktion unter den östlichen Kontinentalrand Laurentias um 1300 Millionen Jahren BP zu Ende gegangen war und sich um 1260 Millionen Jahren BP im Südwesten der Vereinigten Staaten ein Nordwest-Südost-streichender Riftgraben gebildet hatte, drang nach dessen Subsidenz ab 1210 Millionen Jahren BP das Meer von Südosten ein und sedimentierte bis 1150 Millionen Jahren BP neben Kalken vorwiegend siliziklastische Sedimente. Ab 1163 Millionen Jahren setzte der Zyklus der Grenville-Orogenese mit starker Magmentätigkeit ein (gebildet wurden Lagenintrusionen, Diabas-Lagergänge sowie bimodale Plutonite und Vulkanite), der schließlich um 1086 Millionen Jahren BP in eine mehrphasige, transpressive Kontinentkollision überging (in der Gegend von Van Horn in Texas bereits ab 1123 Millionen Jahre BP). Nach Andocken des Rio-de-la-Plata-Kontinents (oder Amazonias) um 1086 Millionen Jahren BP erlitt der Südwesten Laurentias Zugbeanspruchung in Nordost-Südwest-Richtung, die mafischen Plutonismus mit erneuten Diabas-Lagergängen zwischen 1080 und 1040 Millionen Jahren BP heraufbeschwor. Das Dehnungsregime sollte bis 1000 Millionen Jahre BP Bestand haben. Zeitlich in etwa parallel zur Grenville-Orogenese verlief inmitten Laurentias ab zirka 1110 Millionen Jahren BP die Entstehung des Midcontinent Rift System (MRS), einem riesigen Grabenbruchsystem. In 15 bis 22 Millionen Jahren akkumulierten in dem rund 2000 Kilometer langen, vom Nordostrand von Kansas über Iowa nach Nordostminnesota in Nordostrichtung streichenden Rift die Keweenawan Supergroup – eine Ansammlung von über 30.000 Metern an Vulkaniten, Plutoniten und Sedimenten! Die Vulkanite allein erreichen eine Mächtigkeit von 20.000 Metern. Kurz vor der Ozeanisierung brach die Entwicklung des Aulakogens ab und verhinderte so das vollkommene Auseinanderbrechen Laurentias. Wahrscheinlich war die Weiterentwicklung durch die weiter östlich anbrandende Grenville-Orogenese (Ottawan Orogeny) unterbunden worden, die genaueren Zusammenhänge sind aber letztlich noch nicht geklärt. Als Ursprung des Midcontinent Rift System wird ein Manteldiapir angenommen, der unterhalb des Lake Superior einen Tripelpunkt erzeugt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Biologische Entwicklung.", "content": "Um 1200 Millionen Jahren BP können im Fossilbericht neben Eukaryoten pilzartige Organismen und sogar Mikroben auf dem Festland nachgewiesen werden – was eindeutig gestiegene Sauerstoffkonzentrationen anzeigt. Bereits gegen 1500 Millionen Jahre BP waren im Fossilbericht einfache Acritarchen erschienen, die zwischen 1200 und 1000 Millionen Jahren BP von wesentlich komplexeren Formen abgelöst wurden, welche sich auch auf dem Festland ausbreiteten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Stenium war die siebte Periode des Proterozoikums. Die chronometrisch definierte Periode dauerte 200 Millionen Jahre. Sie begann vor 1.200 Millionen Jahren BP und ging vor 1.000 Millionen Jahren BP zu Ende. Sie folgte auf das Ectasium und wurde vom Tonium abgelöst. Mit dem Stenium endete das Mesoproterozoikum und das Neoproterozoikum begann.", "tgt_summary": null, "id": 601266} {"src_title": "Eberfisch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wortlaut.", "content": "Der 4. Verfassungszusatz wird in der vom US-Kongress beschlossenen Gesetzesurkunde als „sechster Artikel“ \"(“Article the sixth”)\" aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Originaltext der US-Verfassung rief einigen Widerstand hervor, weil er die Bürgerrechte nicht angemessen garantierte. Als Antwort darauf wurde 1789 der vierte Verfassungszusatz zusammen mit dem Rest der Bill of Rights vom US-Kongress vorgeschlagen. Am 15. Dezember 1791 war die Bill of Rights von der notwendigen Anzahl an Bundesstaaten ratifiziert und damit verabschiedet worden.", "section_level": 1}, {"title": "Berechtigtes Vertrauen auf Schutz der Privatsphäre.", "content": "Nicht jeder Vorgang, in dem ein Polizeibeamter Informationen nachprüft, wird als „Durchsuchung“ angesehen. Ein Polizist, der sich etwas anschaut, das öffentlich sichtbar ist (wenn er beispielsweise von der Straße aus durch ein Fenster in ein Haus hineinschaut), führt keine „Durchsuchung“ des Hauses durch. 1967 entschied der Supreme Court, dass nur dann eine Durchsuchung stattfinde, wenn eine Person berechtigterweise auf ihre Privatsphäre vertraut („\"reasonable expectation of privacy\"“), also nur wenn die Gesellschaft dieses Vertrauen anerkennt. So finde etwa keine Durchsuchung statt, wenn ein Polizist Abfall durchsieht, weil Abfall öffentlich sei. In ähnlicher Weise finde keine Durchsuchung statt, wenn Polizeibeamte überwachen, welche Telefonnummern eine Person wählt, obwohl der US-Kongress eine solche Überwachungsmöglichkeit eingeschränkt hat. Diese Lehrmeinung führt manchmal zu etwas unerwarteten Ergebnissen; so wurde 1989 entschieden, dass kein berechtigtes Vertrauen auf Schutz der Privatsphäre vorliege und daher auch keine Durchsuchung im Rechtssinne stattfinde, wenn Beamte in einem Hubschrauber 150 Meter über dem Haus eines Verdächtigen schwebten und ihn von dort beobachteten. Der Supreme Court hat außerdem festgelegt, dass während illegaler Aktivitäten keine Privatsphäre erwartet werden kann. Deshalb sind Ermittlungen, die nur illegale Aktivitäten aufdecken (wie einige Einsatzmöglichkeiten von Drogenspürhunden), keine Durchsuchungen.", "section_level": 1}, {"title": "Durchsuchungen und Beschlagnahmen ohne Durchsuchungsbefehl.", "content": "Unter bestimmten Umständen ist für eine Durchsuchung oder eine Beschlagnahme kein Durchsuchungsbefehl erforderlich. Polizeibeamte dürfen Dinge „\"in plain view\"“ durchsuchen und beschlagnahmen (deutsch: [öffentlich] schlicht wahrnehmbar). Vor der Durchsuchung und Beschlagnahme müssen die Polizeibeamten jedoch glaubhafte Gründe für die Annahme haben, dass der Besitz dieser Dinge verboten ist. In ähnlicher Weise dürften „\"open fields\"“ (offene Gebiete) – Weiden, offene Wasserflächen, Wälder und andere solche Gebiete – aufgrund der Tatsache, dass Menschen, die in diesen Gebieten Handlungen ausführen, dort nicht berechtigterweise auf Schutz der Privatsphäre vertrauen können, ohne Durchsuchungsbefehl durchsucht werden. Im Gegensatz zu ihrer scheinbaren Bedeutung umfasst die „\"open fields\"“-Doktrin heute fast jedes offene Gelände, das nicht direkt um ein Haus herumliegt. So kam es etwa 1984 zum Prozess, weil die Polizei ein „Unbefugter Zutritt verboten“-Schild ignoriert, den Besitz des Verdächtigen unerlaubt und ohne Durchsuchungsbefehl betreten hatte, dann einige hundert Meter einem Feldweg gefolgt war und schließlich ein Marihuana-Feld entdeckt hatte. Der Supreme Court entschied, dass keine Durchsuchung stattgefunden habe. Außerdem werden unter ernsten Umständen („\"exigent circumstances\"“) ebenfalls keine Durchsuchungsbefehle benötigt – zum Beispiel darf ein Polizeibeamter, wenn er den begründeten Verdacht hat, dass ein Verdächtiger Beweise vernichten könnte, diese Beweise ohne Durchsuchungsbefehl beschlagnahmen oder sonst sichern. Der Supreme Court legte außerdem fest, dass die in angemessener Weise zu erwartende Privatsphäre von Personen in Autos geringer sei, weil Fahrzeuge gewöhnlich nicht als Wohnorte oder Aufbewahrungsorte für persönliches Eigentum dienten. Fahrzeuge dürfen dennoch nicht wahllos angehalten und durchsucht werden; es muss einen glaubhaften Grund für oder einen begründeten Verdacht auf kriminelle Aktivitäten geben, allerdings reicht ein Verstoß gegen Verkehrsregeln aus, um ein Auto anzuhalten. Gegenstände, die „deutlich [öffentlich] gesehen werden können“, dürfen beschlagnahmt werden; Stellen, an denen möglicherweise Waffen versteckt worden sein könnten, dürfen ebenfalls durchsucht werden. Mit glaubhaftem Grund dürfen Polizisten jeden Bereich des Fahrzeugs durchsuchen. Sie dürfen jedoch die Durchsuchung nicht auf die Insassen des Fahrzeugs ausdehnen, sofern sie nicht einen glaubhaften Grund dafür besitzen. Nach dem Common Law könnte ein Polizeibeamter gemäß einem Urteil des Supreme Court jemanden, der in seiner Gegenwart Vergehen begangen hat oder den er begründet verdächtigt, eine Straftat begangen zu haben, festnehmen (Festnahmen sind im Sinne des vierten Verfassungszusatzes Beschlagnahmen). Der fragliche Beamte muss allerdings vor der Festnahme einen glaubhaften Grund gehabt haben; Beweise, die erst nach der Festnahme entdeckt wurden, dürfen nicht rückwirkend zur Begründung der Festnahme eingesetzt werden. Auch eine andere Regelung des Common Law – diejenige, die es erlaubt, Durchsuchungen, die mit einer Festnahme verbunden sind, ohne Durchsuchungsbefehl durchzuführen – wurde im amerikanischen Recht angewendet. Solch eine Durchsuchung wird damit gerechtfertigt, dass die festgenommene Person von der Zerstörung von Beweisen oder der Benutzung einer Waffe gegen den sie festnehmenden Polizeibeamten abgehalten werden muss. 1948 legte der Supreme Court fest: 1950 revidierte der Supreme Court seine Rechtsprechung, indem er festlegte, dass die Chance des Polizeibeamten, einen Durchsuchungsbefehl zu erhalten, nicht relevant für die Angemessenheit einer mit einer Festnahme verbundenen Durchsuchung sei. Dieses Urteil legte nahe, dass jedes Gebiet unter unmittelbarer Kontrolle („\"immediate control\"“) des Festgenommenen durchsucht werden könne, definierte diesen Ausdruck jedoch nicht. 1969 entwickelte das Gericht diese Grundsätze fort: Bei einer Festnahme sei angemessen, wenn der Polizist den Festgenommen nach Waffen und Beweisen durchsuche. In ähnlicher Weise sei es auch angemessen, wenn der Polizeibeamte die Gebiete unter „unmittelbarer Kontrolle“ des Festgenommenen durchsuche, das heißt, die Orte, an denen der Festgenommene Waffen oder Beweise aufbewahrt haben könnte. Eine Durchsuchung des Raumes, in dem die Festnahme durchgeführt wird, ist deshalb zulässig, dies gilt aber nicht für die Durchsuchung anderer Räume, weil der Festgenommene vermutlich bei seiner Festnahme nicht in der Lage wäre, auf Waffen oder Beweise in diesen Räumen zurückzugreifen. Dieser Standard der angemessen Begründung wird auch bei Durchsuchungen der Häuser von Menschen, die auf Bewährung sind, angewandt. Es wurde verfügt, dass für Durchsuchungen in öffentlichen Schulen weder ein Durchsuchungsbefehl noch ein glaubhafter Grund benötigt wird. Es ist nur notwendig, dass die Polizeibeamten, die die Durchsuchung durchführen, durch angemessene Gründe der Meinung sind, dass die Durchsuchung Beweise für illegale Aktivitäten liefern werde. Regierungsstellen dürfen mit der gleichen Begründung nach Beweisen für das Fehlverhalten von Angestellten der Regierung, die deren Arbeit betreffen, durchsucht werden. Die Durchsuchungen von Gefängniszellen unterliegen keinen Einschränkungen in Bezug auf ihre Angemessenheit oder einen glaubhaften Grund; ebenso verhält es sich mit Durchsuchungen, die an der Grenze durchgeführt werden. Schlussendlich ist noch zu sagen, dass Durchsuchungen durchgeführt werden dürfen, wenn der Betroffene ihnen zustimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Exclusionary Rule.", "content": "Nach dem Common Law konnten früher alle Beweise, egal, wie sie beschlagnahmt wurden, für Prozesse zugelassen werden. 1914 führte der Supreme Court aber die \"exclusionary rule\" (Ausschluss- oder Sperrgrundsatz) ein, wonach unrechtmäßig beschlagnahmte Beweise von der weiteren Verwendung in einem Prozess ausgeschlossen sind. Diese Regelung dient hauptsächlich als Disziplinierungsmittel gegen Polizeibeamte, die unrechtmäßige Durchsuchungen und Beschlagnahmen durchführen wollen. Seit 1961 gilt dieser Grundsatz auch für die Gerichtsbarkeit der Bundesstaaten. Jedoch gibt es auch Ausnahmen: 1984 etablierte der Supreme Court die \"good faith rule\" (Gutglaubensprinzip), wonach Beweise, die von Polizeibeamten im berechtigten Vertrauen auf den Bestand eines erlassenen Durchsuchungsbefehls beschlagnahmt wurden, der später für unwirksam erklärt wurde, in einem späteren Prozess zugelassen werden können. Wenn jedoch ein Polizeibeamter arglistig eine Erklärung Dritter angefertigt oder abgenommen hatte, die die Grundlage dieses Durchsuchungsbefehls gebildet hat, oder wenn der ausstellende Richter, ohne seine Neutralität zu wahren, oder wenn es dem Durchsuchungsbefehl an Genauigkeit gemangelt hat, werden die gemäß Durchsuchungsbefehls beschlagnahmten Beweise nicht zugelassen. Es ist nicht ganz klar, ob dieses Prinzip auch auf Beschlagnahmen ohne Durchsuchungsbefehl angewendet werden muss. 1974 entschied der Supreme Court, dass \"grand juries\" unrechtmäßig beschaffte Beweise zur Befragung von Zeugen benutzen dürften. Der Supreme Court legte auch fest, dass der Ausschlussgrundsatz in folgenden Situationen nicht angewendet wird: Die \"fruit of the poisonous tree doctrine\" (Frucht des giftigen Baumes) ist eine Erweiterung des Ausschlussgrundsatzes. Sie verbietet der Exekutive, weitere Beweise einzusetzen, die sie nur deshalb ermitteln und gewinnen konnte, weil sie Erkenntnisse aus einer illegalen Maßnahme (vergifteter Baum) hatte, worauf bereits der Ausschlussgrundsatz anzuwenden ist. Ein Angeklagter darf nur um den Ausschluss von Beweisen bitten, wenn ihre Beschlagnahme seine eigenen durch den vierten Verfassungszusatz gewährten Rechte verletzt, er darf jedoch nicht die Rechte Dritter geltend machen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 4. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika, das Fourth Amendment, gehört zur Bill of Rights, den ersten zehn Verfassungszusätzen. Er beinhaltet das verbriefte Recht des amerikanischen Bürgers, das ihn vor staatlichen Übergriffen schützen soll.", "tgt_summary": null, "id": 577296} {"src_title": "Heinz Wunderlich (Musiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Flagge.", "content": "Die Nationalflagge der Südafrikanischen Republik, genannt \"Vierkleur\", bestand aus drei horizontalen Streifen in rot, weiß und blau, was der niederländischen Nationalflagge entspricht. Zusätzlich befand sich am linken Rand ein vertikaler grüner Streifen. Diese Flagge taucht auch im mittleren weißen Streifen der alten Nationalflagge der Republik Südafrika auf, die von 1927 bis 1994 gültig war.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet der Südafrikanischen Republik wurde bereits seit etwa dem 8. Jahrhundert von den Venda und Sotho bewohnt. Im Jahr 1817 wanderten in diese Region Stämme ein, die vom Zulu-König Shaka aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Den europäischen Siedlern gelang es ohne große Gegenwehr, dieses Gebiet zu kolonialisieren. Zwischen 1830 und 1850 wanderten Nachfahren niederländischer und anderer Siedler, bekannt als Buren (Bauern) oder Voortrekker (Pioniere), gemeinsam aus der britischen Kapkolonie aus. Dieser Flüchtlingsstrom ist bekannt als Großer Treck. Mit ihren überlegenen Waffen und Geräten war es für sie relativ leicht, die einheimischen Kämpfer zu besiegen und zu unterwerfen. In dieser Zeit entstanden zu Transvaal die ersten Burenrepubliken Winburg (1836) und Potchefstroom (1837), die außerhalb des britischen Einflusses lagen und keine Zentralregierung hatten. In 1844 vereinten sich beide Länder zu der Republik Winburg-Potchefstroom, die 1848 in der Burenrepublik Transvaal aufging. Am 17. Januar 1852 unterzeichneten das Vereinigte Königreich und etwa 5000 Burenfamilien die Sand River Convention, die den Buren die Unabhängigkeit in den Gebieten nördlich des Vaals garantierte. Der Oranje-Freistaat, eine weitere Burenrepublik, wurde zwei Jahre später im Jahre 1854 unabhängig. Im Jahr 1856 nahm die Burenrepublik Transvaal den Namen Südafrikanische Republik an und eine neue Verfassung trat in Kraft. 1860 wurde die Hauptstadt von Potchefstroom nach Pretoria verlegt. Im selben Jahr traten auch die Republiken Lydenburg und Utrecht der Südafrikanischen Republik bei. In der Folge sah sich die Republik erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten und der Bedrohung durch die Zulu ausgesetzt, woraufhin die Briten das Gebiet in der Hoffnung, dies würde von den Buren als Rettung angesehen werden, am 12. April 1877 durch Theophilus Shepstone annektierten. Das Gegenteil war der Fall, was zu Konflikten führte, die letztlich im Ersten Burenkrieg gipfelten. Am 16. Dezember 1880 erklärte die Republik erneut ihre Unabhängigkeit. Mit der Pretoria Convention erhielten die Buren 1881 zunächst Selbstverwaltung unter britischer Kontrolle (siehe auch: Suzeränität). 1884 bekam die Südafrikanische Republik mit der London Convention weitgehend ihre Unabhängigkeit zurück, die Zuständigkeit für auswärtige Beziehungen verblieb allerdings bei Großbritannien. Am 20. Juli 1888 wurde die Nieuwe Republiek und 1891 der Burenfreistaat Klein Vrystaat in die Südafrikanische Republik eingegliedert. Am Ende des Zweiten Burenkrieges wurde jedoch das Gebiet der Nieuwe Republiek in die Provinz Natal integriert. Als am Witwatersrand 1886 Gold entdeckt wurde, kam es zu einer Einwanderungswelle nicht-burischer europäischer Siedler (von den Buren \"uitlanders,\" Ausländer, genannt), welche zu einer Destabilisierung der Republik führte. 1895 plante der Gouverneur der Kapkolonie Cecil Rhodes einen Putsch der Uitlanders gegen die Burenregierung. Der sogenannte \"Jameson Raid\" scheiterte jedoch. Aus Furcht vor einer britischen Annexion griffen die Buren daraufhin die britischen Kolonien an, woraus sich der Zweite Burenkrieg entwickelte. Der Burenkrieg war ein Wendepunkt in der Kriegsführung der britischen Armee und auch des britischen Empire. Hier wurden von den Briten erstmals Konzentrationslager errichtet. Im Mai 1902 kapitulierten die letzten burischen Truppen, die Südafrikanische Republik wurde endgültig aufgelöst und wurde Teil des britischen Empire. 1910 wurde Transvaal eine Provinz der neu gegründeten Südafrikanischen Union, einem britischen Dominion.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Staatsbahn war die Nederlandsch-Zuid-Afrikaansche Spoorweg Maatschappij (NZASM). Einen großen Teil ihrer Lokomotiven bezog die NZASM aus Deutschland, insbesondere bei der Maschinenfabrik Esslingen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Südafrikanische Republik ( oder \"ZAR\"), oft auch Transvaal-Republik genannt, war ein unabhängiger Staat im südlichen Afrika, der während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts existierte. Um 1835 wanderten Buren im sogenannten Großen Treck in das Gebiet ein und gründeten die unabhängige Südafrikanische Republik. Sie ist nicht mit der heutigen Republik Südafrika zu verwechseln. Das Gebiet der Republik war später als die südafrikanische Provinz Transvaal bekannt. Die ZAR war unabhängig von 1857 bis 1877 und später nochmals von 1881 bis 1900 nach einem erfolgreichen Aufstand der Buren im Ersten Burenkrieg. Sie wurde im Jahr 1900 während des Zweiten Burenkrieges vom Vereinigten Königreich endgültig annektiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1181360} {"src_title": "Deutschnationaler Handlungsgehilfen-Verband", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Besonderheiten.", "content": "Als eine der wenigen Besonderheiten in \"Men of Valor\" spielt man als Hauptfigur einen farbigen Soldaten und das Thema Rassismus ist in den häufigen Zwischensequenzen an der Tagesordnung. Meist jedoch blickt man wie seine Teamkameraden nur auf das Visier eines M16 oder eines der zahlreichen anderen Waffen und versucht möglichst schnell viele Feinde aufs Korn zu nehmen. Die Spielfigur hält nämlich so gut wie nichts aus. Allerdings ist \"Men of Valor\" recht großzügig, was die Trefferquote anbelangt: Trifft man den Arm oder das Bein, verwandelt das Spiel den Schuss häufig in einen Volltreffer. Wird die eigene Spielfigur getroffen, sinkt nicht nur wie in allen Shootern eine Lebensenergie-Anzeige: Die Blutung muss durch Drücken einer Controller-Taste zusätzlich noch gestoppt werden, sonst ist der GI bald verblutet. Die notwendigen Verbandspäckchen sammelt man von getöteten Feinden oder am Wegesrand auf. Ähnlich verhält es sich auch mit Waffen und Munition, die immer entsprechend dem Einsatzzweck in großer Anzahl bevorratet werden sollten, um nicht irgendwann buchstäblich mit leeren Händen dazustehen. Im Spiel wird Musik aus der dargestellten Ära gespielt, zum Beispiel Wooly Bully von Sam the Sham & the Pharaohs.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Vietnamkrieg war der umstrittenste und meistdiskutierte Konflikt in der neueren amerikanischen Geschichte. Als Präsident John F. Kennedy im November 1961 US-Berater nach Südvietnam entsandte, konnte er beim besten Willen nicht ahnen, dass seine Maßnahmen zu einem zehnjährigen Krieg führen, eine Präsidentschaft zerstören und einer Subkultur Auftrieb geben würden, die bis zum heutigen Tag großen Einfluss auf Kunst, Politik und Denkweisen haben sollte. Vietnam hatte bereits eine lange Kriegsgeschichte hinter sich, bevor Amerika sich einmischte. Jahre des Widerstands gegen die imperialen Bemühungen von China, Frankreich und Japan hatten eine Bewegung für nationale Unabhängigkeit hervorgebracht. Die setzte der französischen Militärintervention in diesem Teil der Welt ein Ende, was zur Teilung des Landes führte. Nordvietnam stand fortan unter der Kontrolle von Hồ Chí Minh und seiner siegreichen Armee. Nordvietnam wurde zu einem kommunistischen Land, das eng mit China und später genauso eng mit der Sowjetunion verbunden war. In Südvietnam wurde eine diktatorische Oligarchie von den Vereinigten Staaten unterstützt. Die amerikanische Einmischung wurde von der Furcht vor einem monolithischen internationalen Kommunismus diktiert. Als der Norden begann, für ein unter dem Kommunismus vereinigtes Vietnam zu agitieren, fürchteten die USA, eine kommunistische Revolution werde sich irgendwann in andere Teile Südostasiens ausbreiten und diese Region von der westlichen Welt abtrennen. Die Vereinigten Staaten verpflichteten sich, die Republik Vietnam gegen Aggressionen aus dem Norden zu verteidigen, und seit dem Jahr 1965 waren umfangreiche amerikanische Militärverbände in Kämpfe gegen kommunistische Guerilleros verwickelt, die von Nordvietnam aus organisiert und versorgt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Der Spieler als Vietnam-Soldat.", "content": "Sie als Spieler schlüpfen in die Rolle eines US-Marines, der im Jahr 1965 in Vietnam stationiert wird. In Kürze werden Sie direkt an die Front inmitten der Äcker, Reisfelder und Dschungel Südostasiens versetzt. Aber Sie sind nicht allein – ihre Kameraden geben Ihnen Unterstützung und Sie unterstützen ihre Kameraden. Sie werden keine Zeit haben, sich über Politik, Proteste oder die weltweite Bedrohung Gedanken zu machen – vielmehr liegt der eigentliche Aspekt in dem Spiel darauf, wieder heil aus der Sache herauszukommen. Wie bei Ego-Shootern eigentlich schon üblich, spielt die Story grundsätzlich immer nur eine Nebenrolle, in \"Men of Valor\" wird neben der eigentlichen Kulisse, dem Vietnamkrieg, auch eine Rettungsgeschichte von Dean Shepards Bruder erzählt.", "section_level": 1}, {"title": "Markenrechte.", "content": "Die Rechte an der Marke \"Men of Valor\" wurden 2015 von Nordic Games erworben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Men of Valor ist ein Ego-Shooter, dessen Handlung im Vietnamkrieg angesiedelt ist. Das Spiel wurde von 2015 Games entwickelt und im Oktober 2004 von Vivendi Universal Games für Windows und Xbox veröffentlicht. Der Spieler steuert darin den schwarzen \"Dean Shepard\" durch die Wirren des Krieges gegen den Vietkong. Wie Genrekollege Medal of Honor ist auch Men of Valor squadbasiert (man ist ständig in einer Gruppe unterwegs) und erfordert viel an taktischem Geschick. Der Schwierigkeitsgrad wurde stark kritisiert, da die KI-Soldaten wie im Spiel \"Far Cry\" sehr gut zielen. Das Spiel besitzt eine akustische Untermalung, bekannt aus Vietnam-Filmen wie Platoon, sowie realistische Waffensounds. Der stark auf Skripts beruhende Spielablauf fand bei professionellen Spieletestern wenig Anklang. ", "tgt_summary": null, "id": 473720} {"src_title": "Rossana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt an der westlichsten Stelle von Texas und grenzt im Norden an New Mexico und im Südwesten an Mexiko. Die Grenze zu Mexiko bildet ab El Paso der Rio Grande, der in den Rocky Mountains in Colorado entspringt und durch New Mexico fließt. Es hat eine Fläche von 2628 Quadratkilometern, wovon 4 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Osten an das Hudspeth County und im Norden (New Mexico) an die Countys Doña Ana County und Otero County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "El Paso County wurde am 3. Januar 1850 aus Teilen des Santa Fe County gebildet. Die Verwaltungsorganisation wurde im März 1871 abgeschlossen. Benannt wurde es nach der Passage des Rio Grande durch das umliegende Gebirge, also \"El Paso del Norte\" (deutsch: „Nordpass“) oder \"El Paso del Rio del Norte\" (deutsch: „Nordfluss-Pass“). 54 Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 18. Mai 2019).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im El Paso County 679.622 Menschen; es wurden 210.022 Haushalte und 166.127 Familien gezählt. Die Bevölkerungsdichte betrug 259 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 73,95 Prozent Weißen, 3,06 Prozent Afroamerikanern, 0,82 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,98 Prozent Asiaten, 0,10 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 17,91 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 3,19 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 78,23 Prozent der Einwohner waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 210.022 Haushalten hatten 44,9 Prozent Kinder oder Jugendliche, die mit ihnen zusammen lebten. 56,7 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare 18,0 Prozent waren allein erziehende Mütter und 20,9 Prozent waren keine Familien. 17,8 Prozent waren Singlehaushalte und in 6,7 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 3,18 und die durchschnittliche Familiengröße betrug 3,63 Personen. 32,0 Prozent der Bevölkerung war unter 18 Jahre alt, 10,6 Prozent zwischen 18 und 24, 29,3 Prozent zwischen 25 und 44, 18,4 Prozent zwischen 45 und 64 und 9,7 Prozent waren 65 Jahre alt oder älter. Das Durchschnittsalter betrug 30 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 93,2 männliche Personen und auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen 88,7 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 31.051 USD, das Durchschnittseinkommen einer Familie betrug 33.410 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 26.882 USD, Frauen 20.722 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 13.421 USD. 20,5 Prozent der Familien und 23,8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das El Paso County ist ein County im US-Bundesstaat Texas der Vereinigten Staaten. Der Sitz der Countyverwaltung (County Seat) befindet sich in El Paso.", "tgt_summary": null, "id": 2381069} {"src_title": "Double Marginalization", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Nordwesten von Texas, im Texas Panhandle, grenzt im Westen an New Mexico und ist im Norden etwa 80 km von Oklahoma entfernt. Es hat eine Fläche von 3889 Quadratkilometern, wovon 2 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Hartley County, Potter County, Deaf Smith County und dem Quay County in New Mexico.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Oldham County wurde am 21. August 1876 aus Teilen des Bexar County gebildet. Die Verwaltungsorganisation wurde am 12. Juni 1881 abgeschlossen. Benannt wurde es nach dem Politiker und Juristen Williamson Simpson Oldham. Dieser war erst Abgeordneter in der State Legislature von Arkansas und Richter am \"Supreme Court\" dieses Bundesstaats, bevor er im Jahr 1849 nach Texas zog. Während des Sezessionskriegs war er Abgeordneter im Senat der Konföderierten Staaten von Amerika. 12 Bauwerke und Stätten im County sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 27. März 2020), wobei die archäologische Fundstätte Landergin Mesa den Status eines National Historic Landmarks hat.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Oldham County 2.185 Menschen in 735 Haushalten und 565 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 1 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 90,66 Prozent Weißen, 1,88 Prozent Afroamerikanern, 1,28 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,37 Prozent Asiaten und 4,62 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,19 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 11,03 Prozent der Einwohner waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 735 Haushalten hatten 35,1 Prozent Kinder oder Jugendliche, die mit ihnen zusammen lebten. 66,7 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare 8,8 Prozent waren allein erziehende Mütter und 23,0 Prozent waren keine Familien. 21,0 Prozent waren Singlehaushalte und in 10,1 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,61 und die durchschnittliche Familiengröße betrug 3,02 Personen. 35,0 Prozent der Bevölkerung war unter 18 Jahre alt, 7,2 Prozent zwischen 18 und 24, 23,3 Prozent zwischen 25 und 44, 23,2 Prozent zwischen 45 und 64 und 11,3 Prozent waren 65 Jahre alt oder älter. Das Durchschnittsalter betrug 33 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 108,1 männliche Personen und auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen 90,6 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 33.713 US-Dollar, das Durchschnittseinkommen einer Familie betrug 39.091 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 26.845 USD, Frauen 20.185 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 14.806 USD. 10,5 Prozent der Familien und 19,8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Oldham County ist ein County im Bundesstaat Texas der Vereinigten Staaten. Der Sitz der County-Verwaltung (County Seat) befindet sich in Vega.", "tgt_summary": null, "id": 265711} {"src_title": "Relapse Records", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Den Kern der Metropolregion bilden das Wayne, das Oakland und das Macomb County. Diese Region wird umgangssprachlich auch als \"Detroit Tri–County Area\" bezeichnet. Gemäß dem Office of Management and Budget besteht die eigentliche Metropolregion aus den drei Countys der \"Detroit Tri County Area\", zu denen noch das Lapeer, das Livingston und das St. Clair County hinzu kommen. Gemeinsam bilden diese sechs Countys die Region \"Detroit–Warren–Livonia\", die umgangssprachlich \"Metro Detroit\" genannt wird. Die Volkszählungsbehörde der USA fasst insgesamt neun Countys zu einer \"Combined Statistical Area (CSA)\" zusammen. Diese besteht aus den sechs Countys der Region \"Detroit–Warren–Livonia\", zu denen dann noch das Genesee, das Monroe und das Washtenaw County hinzugezählt werden. Alle neun Countys bilden die Region \"Detroit–Ann Arbor–Flint\". Das Lenawee County, das ursprünglich auch zu dieser Region gehörte, wird seit dem Jahr 2000 nicht mehr dazugezählt.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Countys.", "content": "Metro Detroit besteht aus sechs Countys (orange und gelb), die Stadtregion um Detroit aus drei Countys (orange) und die \"Combined Statistical Area\" aus neun Countys (orange, gelb, beige):", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarregionen.", "content": "Metro Detroit wird im Osten durch den Detroit River begrenzt, der die Grenze zur kanadischen Provinz Ontario bildet. Dort schließt sich nahtlos das Ballungsgebiet um die Stadt Windsor an die Region Metro Detroit an. Im Jahr 2006 hatte die Metropolregion Windsor 323.342 Einwohner. Südwestlich von Metro Detroit liegt am Westufer des Eriesees die Metropolregion um die im benachbarten Ohio gelegene Stadt Toledo. Metro Detroit strahlt stark in das Umland aus. Dieses ist verhältnismäßig dicht besiedelt und so leben geschätzt rund 46 Millionen Menschen in einem Umkreis von 300 Meilen (480 km) um Detroit. Metro Detroit liegt im Zentrum der \"Great Lakes Megapolis\", auch \"Chipitts\" genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Metro Detroit wird die Metropolregion um Detroit bezeichnet. Sie umfasst den Südosten des US-amerikanischen Bundesstaates Michigan und bildet gemeinsam mit der am östlichen Ufer des Detroit River liegenden kanadischen Stadt Windsor und ihrem Umland die gemeinsame internationale Stadtregion \"Detroit–Windsor\". ", "tgt_summary": null, "id": 595233} {"src_title": "St Mary’s (Whitechapel Road)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine bekannteste Serie ist die \"Gerd-Show\", in der aktuelle Ereignisse komödiantisch unter anderem mit der Stimme von Gerhard Schröder verarbeitet wurden. Die ab 1999 gemeinsam mit dem Autor und Produzenten Peter Burtz produzierte \"Gerd-Show\" wurde bis 2005 als kurzes Comedy-Tagesformat auf diversen Radiosendern ausgestrahlt (u. a. NDR2, 1Live, hr3, Bayern3, MDR Jump, SR1, Radio Regenbogen, Antenne Bayern, 104.6 RTL, Radio Ton, Hit 1, Inselradio Mallorca). Größter Erfolg der Show war der \"Steuersong\", der zum Jahreswechsel 2002/2003 Platz eins der Charts in Deutschland und Österreich erreichte und sich dort insgesamt 19 Wochen hielt. Es wurden über eine Million Tonträger verkauft und der Song wurde mit Doppelplatin ausgezeichnet. Das Lied basiert auf dem Sommerhit des Jahres 2002 \"Aserejé (The Ketchup Song)\" von \"Las Ketchup\". In der WDR-Kabarettsendung \"Mitternachtsspitzen\" imitiert Brandt als darübergelegte Stimme zu Videoausschnitten Größen aus Gesellschaft und Politik, darunter Joachim Löw, Peter Zwegat, Wolfgang Schäuble, Edmund Stoiber, Reiner Calmund, Johannes Rau, Dieter Bohlen, Marcel Reich-Ranicki, Arnold Schwarzenegger, Franz Müntefering, Peer Steinbrück, Guido Westerwelle, Franz Beckenbauer, Joschka Fischer und seit Sommer 2015 ebenso den Schauspieler Wolfgang Völz in der Sprechrolle des Käpt’n Blaubär. Seit der Abwahl Gerhard Schröders im Herbst 2005 lief im deutschen Radio \"Angela... Schicksalsjahre einer Kanzlerin – eine Frau geht seinen Weg\" als neues Polit-Comedyformat mit Elmar Brandt und Anne Onken als Merkel-Parodistin. Seit 2007 produziert das Team als Nachfolgeserie die erfolgreiche Comedy \"Supermerkel\". Später parodierte Elmar Brandt den Politiker Klaus Wowereit täglich für den Berliner Radiosender 104.6 RTL. Mit einer von einer Wowereitpuppe geführten Stadtrundfahrt durch Berlin sorgte er im August 2007 erneut für Schlagzeilen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elmar Brandt (* 20. September 1971 in Düsseldorf) ist ein deutscher Stimmenimitator, der vor allem durch regelmäßige Imitation von Politikern Bekanntheit erlangte.", "tgt_summary": null, "id": 152015} {"src_title": "Caspar Wolf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "Christina Obergföll, die in Mahlberg aufwuchs, erzielte ihre ersten Erfolge beim TuS Mahlberg. Als Gewinnerin von bislang zwei Weltmeisterschafts- und zwei Europameisterschafts-Silbermedaillen sowie zwei Silbermedaillen bei den Olympischen Spielen ist sie deutsche Rekordhalterin und ehemalige Inhaberin des Europarekordes (70,20 m). Zusammen mit Barbora Špotáková, Osleidys Menéndez und Maria Abakumowa gehört sie zu den Speerwerferinnen, die mehrmals über 70 Meter warfen. Unter dem Trainer Werner Daniels startet Christina Obergföll für die \"LG Offenburg\" (Baden) und hat bei einer Größe von 1,75 m ein derzeitiges Wettkampfgewicht von 71 kg. Sie studiert Sport und Englisch an der Universität Freiburg und ist seit September 2013 mit dem Speerwerfer Boris Obergföll geborener Henry verheiratet.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Bereits als Juniorin feierte sie erste Erfolge. Zwischen 2000 und 2002 wurde sie dreimal in Folge Deutsche Juniorenmeisterin. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2000 in Santiago de Chile erreichte sie Rang acht. 2004 nahm sie an den Olympischen Spielen in Athen teil, konnte sich jedoch als Fünfzehnte der Qualifikation nicht für das Finale qualifizieren. Der erste große Erfolg ihrer Karriere gelang Obergföll bei den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki, wo sie überraschend die Silbermedaille gewann. Bei ihrem zweiten Versuch warf sie den Speer auf 70,03 m und stellte mit dieser Leistung einen Europarekord auf. Sie war damit zu diesem Zeitpunkt die einzige Frau neben der Kubanerin Osleidys Menéndez, die den Speer auf eine Weite von über 70 Meter geworfen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "2007.", "content": "Bis vor der Saison 2007 galt Obergföll als formunbeständig und ihr komplizierter Wurfstil als gesundheitlich problematisch. Während sie in vielen Wettkämpfen nur geringe Weiten erzielte, konnte ein gelungener Wurf so weit fliegen, dass er jenseits der Möglichkeiten anderer Werferinnen lag. Konkurrentinnen wie Steffi Nerius fürchteten daher die nicht ausrechenbare Form im Wettkampf. Beim Saisonstart 2007 in Halle zeigte sie jedoch, dass sie an ihrer Technik enorm gearbeitet hat. Mit der zu diesem Zeitpunkt zweitbesten Leistung ihrer Laufbahn gewann Obergföll mit 68,08 m den Wettbewerb deutlich vor Nerius, die als Zweite 64,74 m erzielte. Damit übertraf Obergföll bereits im ersten Wettkampf des Jahres 2007 die von ihr selbst erzielte Jahresweltbestleistung aus 2006 von 66,91 m. Auch bei den weiteren Wettkämpfen 2007 in Kassel und Cottbus siegte Obergföll vor Nerius, und am 23. Juni verbesserte sie beim Leichtathletik-Europacup in München ihren eigenen Europarekord auf 70,20 m. Erstmals in ihrer Karriere gewann Obergföll bei den Deutschen Meisterschaften 2007 in Erfurt den Titel mit einer Weite von 66,59 m. Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Ōsaka gewann sie genau wie zwei Jahre zuvor Silber.", "section_level": 2}, {"title": "2008.", "content": "Im Olympiajahr 2008 verteidigte sie ihren Titel am 5. Juli 2008 bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg. Mit 62,18 m siegte sie im letzten Versuch vor der bis zu diesem Zeitpunkt führenden Nerius, die mit 61,91 m den zweiten Platz belegte. Ihre Bestleistung im Jahr 2008 liegt bei 69,81 m. Diese Weite erzielte sie am 31. August 2008 beim DKB-Cup-Finale in Elstal. Bis dahin hatte sie eine Saisonbestleistung von 67,72 m vom Grand-Prix-Meeting in Ostrava. Hier hatte sie das einzige Mal gegen die amtierende Weltmeisterin Barbora Špotáková aus Tschechien gewonnen, die bei diesem Wettkampf mit 66,91 m Zweite wurde. Bei den Olympischen Spielen 2008 erzielte sie mit 66,13 m die drittbeste Weite. Vor ihr lagen Barbora Špotáková, die mit 71,42 m die Goldmedaille gewann und damit einen neuen Europarekord aufstellte, und Marija Abakumowa aus Russland, die ebenfalls Obergfölls ehemaligen Europarekord übertraf. Nach der nachträglichen Disqualifikation von Abakumowa wegen Dopings durch das IOC am 13. September 2016 wurde Obergföll die Silbermedaille zugesprochen. Diese Medaille wurde ihr im August 2019 dann auch überreicht. Die Viertplatzierte von 2008, die Britin Goldie Sayers, gilt seitdem als Gewinnerin der Bronzemedaille.", "section_level": 2}, {"title": "2009.", "content": "Im Weltmeisterschaftsjahr 2009 erwischte Christina Obergföll bei ihrem ersten Wettkampf in Halle einen sehr guten Start. Sie siegte mit 68,40 m, das bedeutete Weltjahresbestleistung. Noch nie in ihrer Karriere war sie so gut in eine Saison gestartet. Bis zu ihrem dritten Wettkampf, am 5. Juni in Baunatal, hatte diese Weltjahresbestleistung immer noch Bestand. Auch den Wettkampf in Baunatal gewann sie mit 67,48 m. Bei den Heim-Weltmeisterschaften in Berlin erreichte sie mit 64,34 m den fünften Platz und blieb hinter ihren Erwartungen zurück.", "section_level": 2}, {"title": "2010.", "content": "Obergföll gewann bei den Europameisterschaften in Barcelona hinter ihrer Vereinskameradin Linda Stahl die Silbermedaille. Außerdem warf sie in Elstal mit 68,63 m den drittweitesten Wurf des Jahres und den fünftweitesten Wurf ihrer gesamten Karriere.", "section_level": 2}, {"title": "2011.", "content": "Die Saison 2011 verlief für Obergföll anfänglich ziemlich gut, sie gewann vier Diamond-League-Meetings und sicherte sich mit ihrem vierten Sieg in London den vorzeitigen Gesamtsieg. Außerdem warf sie in fünf Wettkämpfen über 65 Meter. Der weiteste Wurf gelang ihr bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel mit 68,86 m, dies war ihr viertbester jemals geworfener Wurf und brachte ihr ihren dritten nationalen Titel und einen Meisterschaftsrekord. Ihr großer Traum einer Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften in Daegu (Korea) erfüllte sich jedoch nicht. Dort konnte sie mit 65,24 m zunächst nur den vierten Platz erreichen. Durch die mittlerweile des Dopings überführte Siegerin Abakumova rückte Christina Obergföll auf den dritten Platz vor und erhielt nachträglich die Bronzemedaille.", "section_level": 2}, {"title": "2012.", "content": "Obergföll arbeitete nun mit dem Sportpsychologen Hans Eberspächer zusammen. Bei den Europameisterschaften wurde sie mit 65,12 m Vizeeuropameisterin, nachdem sie kurz zuvor in Wattenscheid mit 65,86 m bereits zum vierten Mal Deutsche Meisterin geworden war und Anfang des Monats beim Werfer-Meeting in St. Wendel schon 67,04 m erreicht hatte. Bei den Olympischen Spielen in London errang sie mit 65,16 m international bereits zum fünften Mal eine Silbermedaille hinter der aktuellen Weltrekordlerin, ehemaligen Weltmeisterin 2007 und nun zweimaligen Olympiasiegerin Barbora Špotáková.", "section_level": 2}, {"title": "2013.", "content": "Ab Mai nahm Obergföll an allen Diamond-League-Meetings teil, bei denen Speerwurf ausgetragen wurde. Mit Siegen in Eugene, New York und Rom setzte sie sich schnell an die Spitze des Diamond Race Rankings. Auch beim nächsten Meeting in Paris am 6. Juli gewann sie. Bei den deutschen Meisterschaften einen Tag später musste sie sich Linda Stahl geschlagen geben. Mit enttäuschenden 61,74 m blieb sie hinter den sonstigen Saisonleistungen zurück. Mit ihrem fünften Diamond-League-Sieg in Folge bei den Anniversary Games in London stand sie am 17. Juli vorzeitig als Siegerin der Gesamtwertung fest. Den größten Erfolg ihrer Karriere erreichte Obergföll bei den Weltmeisterschaften in Moskau, als sie mit einer erreichten Weite von 69,05 m die Goldmedaille gewann.", "section_level": 2}, {"title": "2014/2015.", "content": "Aufgrund ihrer Schwangerschaft und der Geburt ihres Sohnes legte sie eine Wettkampfpause ein. Im Mai 2015 gab sie ihr sportliches Comeback. Bei den Weltmeisterschaften in Peking wurde sie beim Sieg von Katharina Molitor mit 64,61 m Vierte.", "section_level": 2}, {"title": "2016.", "content": "Nach den Doping-Skandalen, die von russischen Athleten verursacht wurden, plädierte Obergföll im Mai 2016 für eine Sperre Russlands bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Obwohl sie für die Europameisterschaften als DM-Vierte nicht berücksichtigt worden war, wurde Obergföll für die Olympischen Spiele als eine von drei deutschen Starterinnen nominiert, wobei sie den Vorzug vor Katharina Molitor bekam, die anschließend mit einer einstweiligen Verfügung scheiterte. Bei den Spielen belegte sie als beste Deutsche mit 62,92 m den achten Platz. Mit einem Sieg beim ISTAF Berlin beendete sie am 3. September 2016 ihre Karriere.", "section_level": 2}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Obergföll unterstützt den Förderverein für krebskranke Kinder e. V. Freiburg im Breisgau, wo sie auch Kuratoriumsmitglied ist. Zudem setzt sie sich im Bereich Kinderarmut in Deutschland als auch in der Welt ein (u. a. für die Welthungerhilfe und UNICEF). In ihrer Heimatgemeinde Mahlberg wurde 2013 eine Straße nach ihr benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christina Obergföll (* 22. August 1981 in Lahr/Schwarzwald) ist eine ehemalige deutsche Speerwerferin. Ihr größter Erfolg war der Gewinn der Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 2013 in Moskau.", "tgt_summary": null, "id": 2015918} {"src_title": "Rotweinwanderweg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jan Hammer ist der Sohn der tschechischen Sängerin Vlasta Průchová und des Kardiologen und Jazzmusikers Jan Hammer senior (* 5. September 1919, † 2. Mai 1989). Andrea Hammer (* 1953) ist seine Schwester. Bereits im Alter von vier Jahren begann er mit dem Klavierspielen. Als Schüler gründete er im Alter von vierzehn Jahren ein Jazz-Trio und spielte in vielen Ländern Osteuropas. Er studierte an der Prager Musikhochschule, bis er seine Studienzeit nach dem Prager Frühling vorzeitig beenden musste. Kurz danach zog er in die USA, wo er ein Stipendium am Berklee College of Music in Boston erhielt. Er ist Vater eines Sohnes.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mahavishnu Orchestra.", "content": "Hammer war von 1971 bis 1973 Mitglied des Mahavishnu Orchestra und spielte gemeinsam mit John McLaughlin (Gitarre), Jerry Goodman (Violine), Rick Laird (Bass) und Billy Cobham (Schlagzeug) die viel beachteten Fusion-Platten \"The Inner Mounting Flame\", \"Birds of Fire\" und \"Between Nothingness and Eternity\" ein. Bis zu ihrem Abschiedskonzert am 30. Dezember 1973 traten sie bei 530 Konzerten auf. Die von ihm anschließend gegründete \"Jan Hammer Group\" erhielt großartige Kritiken, sowohl aus dem Jazz- wie auch aus dem Rockbereich. Das im Juni 1974 entstandene Album \"Timeless\" des Gitarristen John Abercrombie ist eine der seltenen Gelegenheiten, Jan Hammer als Pianisten zu hören.", "section_level": 2}, {"title": "Hammer.", "content": "Im Jahre 1978 nahm er das Album \"Black Sheep\" auf, auf dem er jedes Instrument selbst spielte. Aus dieser Arbeit heraus entstand die Gruppe Hammer. In diesem Jahr schrieb er außerdem drei Songs für das neue Album \"There and Back\" von Jeff Beck, das im Jahr 1980 erschien. Der von ihm geschriebene Song \"Star Cycle\" wurde zur Erkennungsmelodie der erfolgreichen britischen Fernsehserie \"The Tube\".", "section_level": 2}, {"title": "Die frühen 1980er Jahre.", "content": "Ende der 1970er bis in die frühen 1980er Jahre nahm Jan Hammer mit Al Di Meola die Alben \"Elegant Gypsy\", \"Casino\", \"Splendido Hotel\" und \"Electric Rendezvous\" auf. Zur selben Zeit tourte Jan Hammer mit dem Journey-Gitarristen Neal Schon unter dem Namen \"Schon & Hammer\". Unter diesem veröffentlichte man die Alben \"Untold Passion\" (1981) und \"Here to Stay\" (1982). In den Jahren 1982 und 1983 war die \"Jan Hammer Band\" mit Carsten Bohn, Jack Bruce und Colin Hodgkinson auf Tournee in den USA und Europa. Im Dezember 1983 spielte Hammer zusammen mit Jeff Beck bei neuen Benefiz-Konzerten in den USA für Ronnie Lanes \"A.R.M.S.\" (Action Research into Multiple Sclerosis), woran auch Jimmy Page, Eric Clapton, Joe Cocker und viele andere teilnahmen. 1984 wirkte er am ersten Solo-Album \"City Slicker\" von James Young (Styx) als Produzent und Co-Autor mit. Auch an Mick Jaggers Album \"She’s the Boss\" war er beteiligt.", "section_level": 2}, {"title": "Miami Vice.", "content": "Jan Hammer hatte bereits drei Soundtracks für Kinofilme und Musik für zahlreiche Dokumentationen sowie Werbespots komponiert, doch wirklich bekannt als Komponist wurde er erst durch \"Miami Vice\". Im Jahre 1984 erhielt er den Auftrag, das Titelthema und die Hintergrundmusik für eine neue amerikanische Krimiserie zu schreiben. Am 2. November 1985 stürmte der \"Miami-Vice\"-Soundtrack an die Spitze der Billboard-Charts. Mit mehr als vier Millionen verkaufter Kopien erhielt das Album viermal Platin in den USA. Bei den Grammy Awards im Februar des Jahres 1986 erhielt das \"Miami Vice Theme\" zwei Preise: einen für „Beste Instrumentaldarbietung im Bereich Pop“ und einen zweiten für „Beste Instrumentalkomposition“. Außerdem erhielt Jan Hammer zwei Emmy-Nominierungen in den Jahren 1985 und 1986. Zum Jahresende 1986 wurde Jan Hammer von den Lesern der Zeitschrift \"Keyboard Magazine\" zum „Best Studio Synthesist“ gewählt. 1988 komponierte Jan Hammer die Titelmusik für die europäische Fernsehserie Eurocops.", "section_level": 2}, {"title": "Ab den 1990er Jahren.", "content": "In den 1990er Jahren legte Jan Hammer sein Augenmerk erneut auf Film- und Fernsehmusiken (unter anderem \"With I Come in Peace\", \"Curiosity Kills\", ein Fernsehspot für Amnesty International, \"Knight Rider 2000\", \"The Taking of Beverly Hills\" und \"Sunset Heat\"). 1995 schuf er den Soundtrack für den Pilotfilm und die dreizehn Folgen der Serie \"Vanishing Son\". 1996 folgte die Filmmusik für \"A Modern Affair\" und \"In the Kingdom of the Blind the Man with One Eye Is King\". Von 1996 bis 2000 schrieb er außerdem die gesamte Musik für den Sender TV Nova, den ersten kommerziellen Fernsehsender der Tschechischen Republik. 1997 komponierte er den Soundtrack für das Computerspiel Outlaw Racers (MegaMedia), 2003 bearbeitete Jan Hammer sein 1975 erschienenes Debütalbum im Auftrag von Sony Records neu und veröffentlichte eine remasterte Version davon. Im Jahre 2006 wurde er von Rapper Terrance Quaites für eine Neuaufnahme des Liedes \"Crockett’s Theme\" gewonnen. In dieser Version erreichte das Lied in Deutschland zum zweiten Mal die Charts. 2018, nach einer längeren Plattenpause, unterschrieb er bei dem Winnender Label 7Jazz, bei dem er sein erstes Album \"Seasons Pt. 1\" veröffentlichte. Als erste Single-Auskopplung wurde \"Miami-Nights\" erwählt.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Jan Hammer (* 17. April 1948 in Prag als \"Jan Hamr\") ist ein tschechisch-amerikanischer Jazz-Pianist und -Keyboarder. Als Filmmusiker erreichte er vor allem mit seinen Kompositionen zur Fernsehserie \"Miami Vice\" große Bekanntheit.", "tgt_summary": null, "id": 1204901} {"src_title": "Siemens ER20", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Buch beginnt mit Eriks Geburt als Halbwaise in Frankreich 1831. Durch eine Laune der Natur ist der Junge grässlich entstellt. Nicht einmal seine Mutter erträgt seinen Anblick und so gibt sie ihm eine Maske, um sein Gesicht zu verdecken, außerdem versteckt sie ihr Kind im Haus und verbietet jeglichen Kontakt mit anderen Menschen. Erik, der einen genialen Verstand besitzt und bereits im Kindesalter unglaubliche musikalische und architektonische Talente entwickelt, bildet sich selber, erlernt mehrere Sprachen und die Kunst, Zauberkunststücke vorzuführen, wächst jedoch ohne die Liebe der Mutter auf. Vater Mansart, der Priester in Eriks Heimatdorf, hat Kontakt zu Erik, versorgt ihn mit Literatur und bietet ihm geistigen Beistand. Vater Mansart bewundert Erik wegen seiner unglaublichen Intelligenz und seiner betörend schönen Singstimme. Eine treue Gefährtin der Mutter ist Marie Perrault. Sie ist die einzige, die die Mutter auf ihre Grausamkeiten dem Kind gegenüber hinweist. Leider hat sie nicht viel Erfolg. Eriks Mutter lässt ihre Wut, Enttäuschung und ihren Ekel immer wieder an ihm aus. Als Erik fünf Jahre alt ist, zeigt ihm seine Mutter erstmals in seinem Leben einen Spiegel, worauf sich der Junge seiner Hässlichkeit zuerst noch nicht bewusst wird. Er hat panische Angst vor diesem 'Monster' in dem Spiegel, ist aber noch zu jung, um zu verstehen, dass es sein eigener Anblick war, der ihm von nun an Alpträume beschert. Trotz der Grausamkeiten, die seine Mutter ihm antut, genießt Erik eine gute Ausbildung. Da er nie an einer Schule oder einer Universität lernen könnte, kommt einmal im Monat ein Professor vorbei, der ihn Architektur lehrt. Dieser hat durch den Priester vom Genie des Kindes erfahren und schickt ihm regelmäßig Bücher und Aufgaben, die Erik gewissenhaft erledigt. Als ihm Vater Mansart eines Tages erklärt, dass sein Hund Sally nicht in den Himmel kommen kann, da er keine Seele besitze, wendet sich Erik mit einem schrecklichen Tobsuchtsanfall von Gott und der Kirche ab. Erik beginnt, sich nachts heimlich aus dem Haus zu schleichen und bald kursieren im Dorf Gerüchte von einem Ungeheuer, worauf einige Jungen beginnen, Erik nachzustellen. Bei einem Handgemenge mit anderen Jungen wird sein über alles geliebter Hund Sally getötet. Er selbst wird schwer verletzt. Der neue Verehrer der Mutter, ein Arzt will ihn in eine Anstalt stecken. Als Erik davon erfährt, flieht er. Er erfährt nie, dass seine Mutter das nie zugelassen hätte. Erik gerät in die Gewalt schaustellernder Zigeuner, die ihn misshandeln und in einem Käfig gefangen halten. Sie stellen ihn als monströse Sehenswürdigkeit zur Schau. In dieser Zeit wächst sein Hass auf die Menschheit zusehends und er verliert jegliche Achtung vor seinen Mitmenschen. Durch seine Intelligenz und außergewöhnlichen Fähigkeiten gelingt es Erik jedoch, in der Zigeunergruppe mehr und mehr an Einfluss zu gewinnen und er lernt viel geheimes Wissen der Zigeuner kennen. Als Javert, der Besitzer des kleinen Zirkus, versucht, sich Erik sexuell zu nähern, tötet Erik seinen Peiniger mit einem Messer und stellt zu seinem eigenen Erstaunen fest, dass ihn das Töten mit großer Befriedigung erfüllte. Etliche Morde werden sich im Verlauf der weiteren Geschichte anschließen. Eriks Wege führen ihn mit 13 Jahren nach Italien, wo er den Baumeister Giovanni kennenlernt, der Mitleid mit Erik hat, ihn väterlich behandelt und ihm eine Lehre als Steinmetz ermöglicht. In dieser Zeit erweitert Erik seine Fertigkeiten und verblüfft seinen Meister mit seinem Können. Erik erweckt das Interesse von Luciana, der Tochter seines Lehrherren. Luciana findet Gefallen an dem geheimnisvollen jungen Mann, der sich wegen seines schrecklichen Anblicks nicht in der Lage sieht, die Liebe des Mädchens zu erwidern. Luciana bedrängt Erik, seine Maske abzunehmen und ihr sein Gesicht zu zeigen. Als er diesem Wunsch wuterfüllt nachkommt, erschrickt sie derart, dass sie vom Balkon stürzt und stirbt. Daraufhin flieht Erik wieder einmal vor sich selbst und seinem Schicksal. Über Umwege und nach einem Leben als Magier und Schausteller wird Erik 1850 an den persischen Kaiserhof berufen, wo der Shah und seine Mutter von seinen magischen Kunststücken äußerst angetan sind. Erik gewinnt am Kaiserhof zunehmend an Einfluss und wird ein reicher Mann. Teils durch die Gaben des Herrschers, teils bestiehlt er die reichen Angehörigen des Hofes. Wohl eine Angewohnheit, die er sich von den Zigeunern angeeignet hat. Höhepunkt seines Schaffens ist der Bau eines Palastes für den Shah, ausgestattet mit allerlei magischen Gegenständen, Falltüren und Folterkammern. Nachdem der Palast fertiggestellt wurde, beschließt der Shah, alle am Bau Beteiligten töten zu lassen. Erik entkommt der Intrige durch einen Hinweis des Daroga von Mazenderan. Dieser wurde Erik in dieser Zeit mehr und mehr zum Freund. Der Daroga verzeiht ihm sogar den „Mord“ an seinem einzigen Sohn, der schwer krank war und den Erik durch einen Trank vor einem schmerzhaften Tod bewahrt hat. Er folgt ihm Jahre später, nach seiner Entlassung aus der persischen Haft, nach Paris (es ist der „Perser“ aus Leroux' Roman). Er kam in Haft, weil er Erik zur Flucht verhalf. Erik kehrt zurück nach Europa und arbeitet zurückgezogen in Belgien als berühmter und erfolgreicher Architekt. Sein einziges Bindeglied zur Gesellschaft ist sein Vertrauter Jules Bernard, der völlig unter Eriks Einfluss steht und ihm in blinder Ergebenheit bei allen Geschäften zur Hilfe steht. Eines Tages kehrt Erik zu seinem Geburtshaus zurück in der Absicht, dieses zu zerstören, um die Erinnerung an seine schreckliche Kindheit vollends auszulöschen. Als er ankommt, erfährt er von Marie Perraul, dass seine Mutter vor drei Tagen verstorben sei und er beginnt in seinem Innersten, seine unerwiderte Liebe zu seiner Mutter zu begreifen. Zufällig erfährt Erik von einer Architektenausschreibung zum Bau eines neuen Opernhauses in Paris. Er beschließt, die Oper zu bauen und das Werk dem Andenken an seine Mutter zu widmen. Erschreckt muss er jedoch feststellen, dass die Ausschreibung bereits vorüber ist und der Auftrag an den Architekten Garnier vergeben worden war. Es gelingt Erik, das Vertrauen Garniers zu erlangen, welcher Erik daraufhin an der Konstruktion und Bauausführung der Oper beteiligt. Garnier war Schüler des gleichen Professors, der auch Erik unterrichtet hat. Der Professor meinte einmal zu Garnier, dass, sollte er Erik je kennenlernen, er einen der größten Architekten vor sich habe. So wird sein Lebenstraum wahr, ein Monument von bisher nie da gewesener Schönheit zu schaffen. Die Bauarbeiten dauern Jahre, verzögert durch Krieg und finanzielle Schwierigkeiten. Erik legt sich in und vor allem unter der Oper geheime Räume und Gänge an, in welchen er von nun an ausschließlich zu leben beschließt, um sich ganz der Kunst der Musik zu widmen...Erik wird zum heimlichen Beherrscher der Pariser Oper, zum Phantom der Oper... An dieser Stelle schwenkt die Handlung über zu den Ereignissen aus Gaston Leroux' Roman, jedoch erzählt aus der Perspektive des Phantoms der Oper und Christine Daaé. Der Wechsel der Perspektiven ermöglicht es dem Leser beide Standpunkte zu verstehen. Der Schluss weicht dem von Gaston Leroux ab, was nicht anders sein kann, da der hier beschriebene Erik ein völlig anderes Wesen hat und in vielerlei Hinsicht'menschlicher' ist als der im Original beschriebene Charakter.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptpersonen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erik.", "content": "Erik, der mit einer missgebildeten Gestalt und einem sehr entstellten Gesicht zur Welt kam und welcher nie so etwas wie Liebe erfahren hat, zeigt sich in dem Roman von zwei verschiedenen Seiten. Zum Einen besitzt er viele Talente im Bereich der Medizin, Architektur, Musik und Technik, die er sich im Laufe seines Lebens immer wieder zunutze macht. So erschafft er z. B. mit Hilfe seiner technischen Fähigkeiten Maschinen, die kein Techniker der damaligen Zeit je hätte herstellen können. Des Weiteren beherrscht er es, Menschen mit seinen Medizinkenntnissen zu heilen oder sie zu versorgen. Sein architektonisches Wissen macht er sich zu Nutze, in dem er Skizzen für Bauwerke schafft, die trotz der oft kurzen Planungszeit zu Meisterwerken der damaligen Zeit wurden. Die andere Seite zeigt Erik als mysteriösen und Furcht einflößenden Mann. Er verfügt über ein Gewalt- und Aggressionspotential, das ihn antreibt zu töten. Je mehr man allerdings über Erik erfährt – das Buch ist so ausführlich geschrieben, dass man sich irgendwann mit Erik verbunden fühlt – desto mehr Verständnis hat man für sein Tun und Handeln. Erik ist in der Lage, Menschen durch seine, im Buch als „engelsgleich“ bezeichnete, Stimme und seine weiteren Musikkünste zu beeinflussen, so dass sie alle Aufgaben ausführen, die er ihnen auferlegt. Man kann sich diesen Vorgang wie eine Art Hypnose vorstellen, die seine Opfer in Trance versetzt. Dank dieser Fähigkeit gelangt er letztendlich auch zu Reichtum und Wohlstand. Die Fähigkeit, Menschen zu beeinflussen, nutzt Erik ebenfalls dazu, die Balletttänzerin Christine in seine Arme zu treiben und sie dazu zu bringen, bis zu seinem Tod alles für ihn zu tun. An dieser Stelle muss man aber auch dazu sagen, dass Erik auf Grund seiner Erziehung nicht in der Lage war, einem, wie wir es nennen würden, normalen Werben um einen geliebten Menschen nachzugehen. Da er von klein auf keine wirkliche Familienbindung und Liebe erfahren durfte, hatte er sich sein eigenes Verständnis für diese Dinge geschaffen. Und so unterscheidet er auch nicht zwischen richtig oder falsch.", "section_level": 2}, {"title": "Christine Daaé.", "content": "Christine Daaé ist in diesem Roman ein 21-jähriges Mädchen, das mit dem in Paris hoch angesehenen Raoul Vicomte de Chagny verlobt ist. Er versucht, ihre Karriere als Balletttänzerin an der Pariser Oper zu fördern. Als Erik beginnt, sie zunächst nur durch seine Stimme zu beeinflussen, gerät sie immer weiter in seine Macht, von der sie so stark angezogen wird, dass sie sich trotz der Versuche ihres Verlobten, sie von Erik fernzuhalten, immer wieder zu ihm hingezogen fühlt. Da Christine schon bald feststellen muss, dass dieser in schwere Gewaltausbrüche verfallen kann, wenn sie sich seinen Anweisungen zu widersetzen versucht, fügt sie sich ihm und entscheidet sich, trotz seiner Gewaltausbrüche bei ihm zu bleiben, um das Leben ihres Verlobten zu retten, dem Erik mit dem Tod gedroht hat, sollte Christine zu ihm zurückgehen. Mit der Zeit lernt Christine, sich Erik anzupassen und entwickelt eine unbeschreibliche Liebe zu ihm, die ihn letztendlich dazu bewegt, sie zu ihrem Verlobten zurückgehen zu lassen. Nach ihrer Heirat mit Raoul gebiert Christine einen Sohn, Charles, der jedoch tatsächlich das Kind des Phantoms ist. Im Gegensatz zu seinem Vater ist Charles von großer physischer Schönheit. Christine stirbt, als das Kind noch keine 13 Jahre alt ist. Raoul zieht Charles auf und zeigt ihm später die Oper.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Phantom ist ein biographischer Roman der englischen Schriftstellerin Susan Kay. Er erschien im Jahr 1990 unter dem Originaltitel \"Phantom\" im Scherz Verlag, Bern. ", "tgt_summary": null, "id": 1867773} {"src_title": "Autoemanzipation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beruflicher Werdegang.", "content": "Nach bestandenem Abitur studierte Tesch im Jahre 1910 in Göttingen zunächst ein Semester Mathematik und Physik, setzte dann aber das Studium in Berlin mit Schwerpunkt Chemie fort. Er promovierte 1914 und meldete sich bei Beginn des Ersten Weltkrieges als Kriegsfreiwilliger. Nach einer Kriegsverletzung wurde Tesch von Fritz Haber zur Entwicklung „kriegschemischer Waffen“ an das Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie berufen. Nach dem Krieg blieb er dort bis März 1920 als persönlicher Assistent Habers. Anschließend übernahm Tesch die Leitung der Berliner Niederlassung der Deutschen Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (Kurzform: Degesch) GmbH. Ende 1922 übernahm er die Niederlassung in Hamburg, die sich vorwiegend mit Schiffsbegasungen befasste. Gemeinsam mit dem Kaufmann Paul Stabenow gründete er 1924 die Hamburger Firma Tesch & Stabenow (Testa) GmbH, aus der Stabenow aber schon 1927 wieder ausschied. Geschäftsfeld war die Schädlingsbekämpfung, insbesondere in den Lagerhäusern des Hamburger Hafens und auf Schiffen. Die neu gegründete Firma erhielt wegen der Erfahrung und Fachkunde, die Tesch nachweisen konnte, als einzige die Genehmigung des Senats, Begasungen mit der auch für Menschen hoch toxischen Blausäure durchzuführen. Tesch bildete auch Mitarbeiter der staatlichen Desinfektionsanstalt für die Begasung im sogenannten „Bottich-Verfahren“ aus und lieferte die Chemikalien. Tesch, Mitglied der NSDAP (1933) und Förderndes Mitglied der SS, wurde im Juni 1942 durch Ausscheiden des Mehrheitsgesellschafters Degesch GmbH „Alleininhaber der Testa“. Im Zweiten Weltkrieg belieferte die Firma Wehrmachtsstellen und Konzentrationslager mit dem Insektizid und Zellgift Zyklon B, das dort in großen Mengen zur Entwesung eingesetzt wurde. Es wurde wegen seiner hohen Wirksamkeit auch zum Völkermord in den Gaskammern von Auschwitz eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Prozess.", "content": "Nach der Anzeige eines Mitarbeiters wurde Tesch im September 1945 festgenommen. Auch der zweite Geschäftsführer Karl Weinbacher und der bei der \"Testa\" für die praktischen Durchgasungsarbeiten zuständige Joachim Drosihn wurden festgenommen. Vom 1. bis zum 8. März 1946 fand im Hamburger Curiohaus der Testa-Prozess gegen die drei wegen Kriegsverbrechen vor einem britischen Militärgericht statt. Ihnen wurde vorgeworfen, Giftgas zur Ermordung von KZ-Insassen geliefert zu haben und zwar in vollem Bewusstsein, wofür ihre Lieferungen bestimmt waren. Mehrere Mitarbeiter sagten als Zeugen aus, Tesch habe im Herbst 1942 einen Bericht über eine Geschäftsreise verfasst, wonach Menschen mit Zyklon B ermordet wurden. Tesch bestritt dies. Der Bericht selbst konnte nicht beigebracht werden. Von außerordentlicher Bedeutung waren im Prozess die Liefermengen von Zyklon B nach Auschwitz, die allein 1943 zwölf Tonnen betrugen. Tesch selbst bestätigte, Kurse für Polizei und SS-Angehörige in Riga und Sachsenhausen durchgeführt zu haben. Auf seine Erfahrungen bei seinen Besuchen in Konzentrationslagern ging Tesch nur spärlich ein. Er wollte selbst nur im KZ Neuengamme und im KZ Sachsenhausen gewesen sein. Eine wichtige Rolle spielte vor Gericht ferner, wer in der Firma \"Testa\" über die Zyklon-B-Verkäufe entschied. Während das Gericht Drosihn zubilligte, diese Macht nicht gehabt zu haben, konnte Weinbacher, der auch mit 1 % des Umsatzes an den Zyklon-B-Verkäufen beteiligt war, als Prokurist bzw. ab Juni 1943 als zweiter alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer solche Entscheidungen selbst fällen. Die Verteidigung argumentierte, keiner der Angeklagten habe davon gewusst, dass mit dem Zyklon B Menschen ermordet wurden. Teschs Anwalt versuchte dabei, die von Zeugen gemachten Angaben zur Zahl der ermordeten Menschen anzugreifen. Tesch und Weinbacher wurden zum Tode durch den Strang verurteilt, weil diese schon bei der Lieferung gewusst hätten, dass Menschen damit vergiftet werden sollten. Teschs Mitarbeiter Joachim Drosihn wurde freigesprochen. Bruno Tesch wurde am 16. Mai 1946 im Zuchthaus Hameln durch den Henker Albert Pierrepoint hingerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Deutungen.", "content": "Jean-Claude Pressac äußert Zweifel bezüglich des Tesch belastenden Reiseberichts, der beim Prozess nicht vorgelegt werden konnte: „In 1940 [false: 1946], simple malicious gossip could easily lead to someone being hung. I do not know whether the ‚trip report‘ was produced before the Tribunal, but is if [sic = lies: \"but if it\"] was not, then, this trial was a masquerade.“ Angelika Ebbinghaus verweist zwar auf entlastende Argumente und stellt manche Schlussfolgerungen infrage, äußert jedoch im Hinblick auf den Angeklagten Tesch: „Der im Prozeß ausführlich erörterte Reisebericht belastete meines Erachtens Tesch eindeutig, weshalb ich auch in der Bewertung dieses Prozesses trotz aller Probleme nie soweit wie Pressac gehen würde.“ Da Historiker nicht die Rolle von Richtern übernehmen sollten, stelle sich ein ganz anderes Problem, nämlich dass in der historischen Forschung versäumt worden sei, „den gesamten Komplex der Vernichtungswirtschaft mit ihren personellen und institutionellen Verflechtungen, aber auch technologischen Verbindungen aufzuarbeiten“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bruno Emil Tesch (* 14. August 1890 in Berlin; † 16. Mai 1946 in Hameln) war ein deutscher Chemiker und Unternehmer. Er war Gründer und ab 1942 alleiniger Inhaber der Firma Tesch & Stabenow, die während des Zweiten Weltkriegs das Insektizid und Zellgift Zyklon B unter anderem in Konzentrationslager lieferte. Er wurde 1946 angeklagt, das Zyklon B in dem Wissen geliefert zu haben, dass es zur massenhaften Vergasung von Menschen eingesetzt wurde. Ein britisches Militärgericht verurteilte ihn als Kriegsverbrecher zum Tode.", "tgt_summary": null, "id": 634120} {"src_title": "Der neue Advokat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Nach dem United States Census Bureau hat Gardiner eine Gesamtfläche von 42,92 km2, von denen 40,53 km2 Land sind und 2,38 km2 aus Gewässern bestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Gardiner liegt am Zusammenfluss des Cobbosseecontee Stream mit dem schiffbaren Kennebec River, zentral im Süden des Kennebec Countys. Im Süden grenzt das Sagadahoc County an. Auf dem Gebiet der City gibt es keine größeren Seen, die Oberfläche ist eben, ohne nennenswerte Erhebungen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "In Gardiner gibt es mehrere Siedlungsgebiete: \"Bookertown\", \"Gardiner\" (ehemals Cobbosseecontee), \"Lawrence Mills\" (ehemalige Eisenbahnstation), \"Libby Hill\" und \"South Gardiner\".", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die mittlere Durchschnittstemperatur in Gardiner liegt zwischen −7,8 °C (18° Fahrenheit) im Januar und 20,6 °C (69° Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 6 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Oktober und Mai liegen mit bis zu zweieinhalb Metern mehr als doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA; die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich wurde das Gebiet von den Kennebec besiedelt. Im Jahr 1729 erhielt William Bradford aus der New Plymoth-Kolonie einen Grant für dieses Gebiet. Dieser wurde später widerrufen und Dr. Sylvester Gardiner aus South Kingstown, Rhode Island erwarb einen Großteil dieses Gebietes. Ihm gehörten etwa 100.000 acre (etwa 40.468,564 ha). Gardiner wurde 1754 als \"Gardinerston Plantation\" gegründet. Zuvor gehörte es zu Pittston. Gardiner errichtete am Cobbossee River ein Sägewerk, Wollmühlen, eine Kali-Fabrik und eine Schrotmühle. Weitere Siedler erreichten das Gebiet und im Jahr 1803 wurde die Town Gardiner gegründet. Im Jahr 1826 erreichte das erste Dampfschiff auf dem Kennebec River Gardiner. Durch die Dampfschifffahrt konnte der Handel mit Boston und anderen großen Städten aufgenommen werden. Die Siedlung wuchs, der Oak Grove Cemetery wurde im Jahr 1844 fertiggestellt, die erste telegraphische Depesche erreichte im Jahr 1850 Gardiner und die erste Eisenbahn im Jahr 1851. Schiffbau und Handel wurden weitere Wirtschaftszweige und im Jahr 1849 wurde Gardiner zu einer City. Nach dem Anschluss an die Eisenbahnstrecke Portland – Kennebec im Jahr 1851 wuchs die City weiter und Papierfabriken und mehrere Schuh- und Lederfabriken sicherten zusammen mit den Papierfabriken eine solide wirtschaftliche Grundlage bis zum Zweiten Weltkrieg. Danach entstanden anstelle der Mühlen moderne Industrien. Im 21. Jahrhundert wandelte sich die Innenstadt von Gardiner. Kleiner Einzelhandel und Dienstleistungen bestimmen heute das Stadtbild.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "In Gardiner wurde ein Distrikt und eine Reihe von Gebäuden unter Denkmalschutz gestellt und ins National Register of Historic Places aufgenommen: Als Distrikt wurde unter Denkmalschutz gestellt: Weitere Gebäude: Ein herausragendes historisches Gebäude in South Gardiner ist das \"Oaklands\". Gebaut von Robert Hallowell Gardiner 1835 bis 1837 auf einem Grundstück welches sein Großvater, der Gründer von Gardiner, Sylvester Gardiner erworben hatte. Dieses Gebäude ersetzte ein Gebäude aus dem späten 18. Jahrhundert, welches zuvor abgebrannt war.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Neben der Gardiner Main Street mit Geschäften, Restaurants und kulturellen Angeboten, befindet sich am Libby Hill der \"Gardiner's Libby Hill Business Park\".", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Portland and Kennebec Railroad erreichte Gardiner im Dezember 1851, mit der Strecke Brunswick–Gardiner. Die Straßenbahn Augusta reichte im Jahr 1890 bis Gardiner. Heute gibt es in Gardiner eine Station der Bahnstrecke Brunswick–Skowhegan und der Bahnstrecke Gardiner–Copsecook Mills. Die Interstate 295 und der US Highway 201 führen durch die City.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Gardiner gehört zusammen mit Pittston, Randolph und West Gardiner zum Maine School Administrative District #11. Zu diesem Schulbezirk gehören die Gardiner Area High School, Gardiner Regional Middle School und die Elementary School Helen Thompson School, Laura E. Richards School, Pittston Consolidated School, River View Community School und Teresa C. Hamlin School. Die Gardiner Public Library ist die öffentliche Bücherei in Gardiner.", "section_level": 2}, {"title": "Friedhöfe.", "content": "In Gardiner gibt es dreizehn Friedhöfe: Elk Cemetery II, Cherry Hill Cemetery, Babbs Cemetery, Cross Hill Cemetery, Sampson Cemetery, Friends Cemetery, Howard Cemetery, St Joseph Cemetery, Friends Cemetery, West Street Cemetery, Libby Hill Cemetery, Riverside Cemetery. Zu den ältesten gehört der 1844 gegründete Oak Grove Cemetery.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gardiner ist eine \"City\" im Kennebec County des Bundesstaates Maine in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2010 lebten dort 5800 Einwohner in 2487 Haushalten auf einer Fläche von 43,0 km2.", "tgt_summary": null, "id": 1311311} {"src_title": "Flickerfixer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Gewehr hatte den Vorteil, dass die umständliche Handhabung der Forcierung der Geschosse mit Hilfe des Ladestocks durch die Kraft des Schießpulvers übernommen wurde. Minié verlagerte das Wirkprinzip auf das Geschoss, ein sogenanntes Expansionsgeschoss, das sich beim Abbrennen des Schwarzpulvers durch dessen Druck am Bodenteil ausdehnt, da dieser als sog. Hohlboden mit einem eisernen Näpfchen (Culot) ausgeführt ist, der durch die Verbrennungsgase und den Culot auseinandergedrückt und in die seichten Züge gepresst wird. Das Kaliber betrug 17,2 mm, das Gewicht des Expansionsgeschosses etwa 40 g. Das Miniégewehr und verwandte Konstruktionen (wie das Dorngewehr) mussten in den meisten Heeren erst nach 1866 den Hinterladern weichen. Durch Miniés Prinzip konnten die Staaten Europas sehr schnell ihre gesamten Armeen mit gezogenen Gewehren ausrüsten, da alleine das Visier lizenzpflichtig war, nicht aber die Geschossform oder die Methode, in die alten großkalibrigen Musketen seichte Züge einzubringen. Dennoch war das Miniégewehr in seiner ursprünglichen Form problematisch, da die Geschosse der großen Kaliber (bis zu.69) häufig im Fluge oder gar schon im Lauf des Gewehrs rissen. Erst Verringerungen des Kalibers brachten hier Besserung. Die Anwendung im großen Stil erfolgte erstmals bei der britischen Armee durch die Einführung der Enfield Rifled Musket 1852 und deren Erfolg im Krimkrieg. Seine Vollendung fand das Prinzip des Miniégewehrs aber in Deutschland durch das Württembergische Vereinsgewehr von 1857 im Kaliber.547 (13,9 mm) und die Versuche des bayerischen Offiziers Philipp Freiherr von Podewils, der 1859 eine Form fand, die es ermöglichte, ohne den eisernen Culot auszukommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Miniégewehr war ein von Claude-Étienne Minié (1849 Hauptmann und Instrukteur an der École Normale in Vincennes) konstruiertes gezogenes Vorderladergewehr, das zur Verwendung des Minié-Geschosses entwickelt wurde. Diesem Ursprungtyp folgten weitere Gewehrentwicklungen.", "tgt_summary": null, "id": 686027} {"src_title": "Hufeisenniere", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johann wuchs am Hof des englischen Königs Eduard III. auf, da im von ihm beanspruchten Herzogtum Bretagne infolge des bretonischen Erbfolgekriegs seine Cousine Johanna von Dreux und deren Ehemann Karl von Blois herrschten. Im Frieden von Brétigny (1360) erhielt er die Grafschaft Montfort zurückerstattet. 1364 landete Johann mit englischer Unterstützung an der Küste der Bretagne und errang in der Schlacht von Auray einen endgültigen Sieg über Karl von Blois, der dabei zu Tode kam. Johanna musste deshalb ihre Ansprüche auf die Bretagne aufgeben und erkannte im ersten Vertrag von Guérande (12. April 1365) Johann V. als Alleinherrscher des Herzogtums an. Auch König Karl V. von Frankreich erkannte Johann an. Er hoffte, ihn im Hundertjährigen Krieg für seine Seite gewinnen zu können. Johann blieb jedoch dem Bündnis mit England treu und erhielt dafür die englische Grafschaft Richmond, löste damit aber einen Bürgerkrieg mit seinen frankophonen Vasallen, allen voran Oliver de Clisson, aus. Der König von Frankreich entsandte 1373 ein Heer unter Bertrand du Guesclin in die Bretagne, worauf Johann nach England floh. Der Versuch des Königs, die Bretagne im Jahr 1378 als erledigtes Lehen mit der Krondomäne zu vereinen, führte jedoch zu einer „nationalen“ Empörung der bretonischen Barone, was 1379 eine Rückkehr Johanns ermöglichte. Im zweiten Vertrag von Guérande (1381) wurde er erneut als Herzog anerkannt und stand fortan zu Frankreich, was ihm zwischenzeitlich Richmond gekostet hatte. Er führte zunächst die Fehde gegen Oliver de Clisson fort, die er erst 1395 mit einer Versöhnung beendete. Johann galt als ritterliche und kraftvolle Erscheinung. Er wurde als energisch und klug, aber auch als verschlagen beschrieben. Er trieb den Ausbau einer zentralen Verwaltung und eines funktionierenden Steuersystems in der Bretagne voran. In Anlehnung an den englischen Hosenbandorden stiftete Johann 1381 den bretonischen Hermelinorden. Bestattet ist er in der Kathedrale von Nantes.", "section_level": 1}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "Er war dreimal verheiratet. In erster Ehe heiratete er Maria Plantagenet (* 1344; † 1362), Tochter König Eduards III. von England. Nach ihrem Tod heiratete er in zweiter Ehe Johanna Holland, (* 1350; † 1384), Tochter des Thomas Holland, 1. Earl of Kent und der Johanna von Kent. Nachdem auch diese gestorben war heiratete er in dritter Ehe Johanna von Navarra (* 1370; † 1437), Tochter König Karls II. von Navarra. Während seine ersten beiden Ehen kinderlos blieben, hatte er mit Johanna von Navarra folgende acht Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann V. KG genannt der Eroberer (\"le Conquérant\") oder der Tapfere (\"le Vaillant\"), (* 1339; † 1. November 1399 in Nantes) war ein Herzog der Bretagne, Graf von Montfort-l’Amaury und Earl of Richmond. ", "tgt_summary": null, "id": 1884690} {"src_title": "Marxistische Literaturtheorie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Subregionen.", "content": "Man unterscheidet innerhalb der Neotropis mehrere Subregionen. Dies sind in erster Linie die Westindischen Inseln, die eine sehr eigenständige Tierwelt aufweisen, und Mittelamerika. In Südamerika selbst unterscheidet man vor allem eine andin-patagonische und eine guiana-brasilianische Fauna. Erstere umfasst die Andenregion sowie die kühleren Pampas-Gebiete und die patagonischen Steppen, letztere die tropischen Tieflandswälder und Savannen. Schließlich bilden die Galapagos-Inseln eine klar begrenzte Einheit innerhalb der Region.", "section_level": 1}, {"title": "Flora.", "content": "Zu den wichtigsten Vegetationsformen zählen die tropischen Regenwälder. Diese bedecken einen großen Teil des Amazonastieflands sowie weite Gebiete Mittelamerikas. Isoliert davon findet man an der südlichen Ostküste die sogenannte Mata Atlântica, den Atlantischen Regenwaldgürtel. Diese ist durch Savannen und Trockenwälder (Cerrado, Gran Chaco) von den Amazonas-Regenwäldern getrennt. Im Norden der Amazonaswälder liegt eine weitere Savannenregion, die Llanos. Die Westflanke Südamerikas wird von der gewaltigen Gebirgskette der Anden beherrscht, an deren Hängen sich in den Tropen die Bergregenwälder empor ziehen und dann in Hochlandsteppen übergehen. Westlich der tropischen Anden liegt die trockene Atacama-Wüste. Diese Trockengebiete gehen in südlicher Richtung über mediterrane Buschgebiete in gemäßigte Laubwälder über, die sich bis Feuerland erstrecken. Im Osten der südlichen Anden dehnen sich die Pampas-Grasländer und die Patagonischen Steppen aus. Besonders charakteristische Familien sind bei den Pflanzen die Cactaceae und die Bromeliaceae, aber auch die Tropaeolaceae; als Gattungen \"Agave\" und \"Yucca\" sowie etliche Gattungen der als Familie pantropischen Palmen (\"Euterpe\", \"Sabal\", \"Jubaea\"). Weitere Familien sind Cannaceae, Cyclanthaceae und Marcgraviaceae.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Südamerika war während des größten Teils der Erdneuzeit von den anderen Kontinenten isoliert. Damals bildeten sich einmalige Säugetierformen heraus, die zum Teil noch heute für Südamerika charakteristisch sind. Dazu zählen verschiedene Beuteltiere, die Gürteltiere, Ameisenbären und Faultiere. Die Neuweltaffen und Meerschweinchenverwandten gelangten ebenfalls sehr früh als Inselhüpfer auf den Kontinent. Die heutige Säugetierfauna der neotropischen Region besteht allerdings zum größten Teil aus Gruppen, die im Zuge des großen Amerikanischen Faunenaustauschs im Pliozän aus Nordamerika einwanderten. Als sich vor etwa drei Millionen Jahren die mittelamerikanische Landbrücke bildete, gelangten Paarhufer (Hirsche, Kamele, Nabelschweine), Unpaarhufer (Tapire), Hasen, Raubtiere (Katzen, Hunde, Marder, Bären, Kleinbären), Insektenfresser und die Nagerfamilien der Neuweltmäuse und Hörnchen aus Nordamerika nach Südamerika. Damals wanderten auch Rüsseltiere und Pferde ein, die jedoch später wieder verschwanden. Die Beuteltiere sind in Südamerika durch Beutelratten, Mausopossums und die Microbiotheriidae vertreten. Die Beutler sind dabei bis auf das Nordopossum, das auch in der Nearktis vorkommt, auf die Neotropis beschränkt. Neben kletternden Formen (\"Didelphis\", \"Marmosa\") gibt es auch semiaquatische (\"Lutreolina\", \"Chironectes\"). Die Mausopossums sind auf Reliktareale der Andenregion beschränkt. Die Vielfalt der Gürteltiere reicht von den maulwurfsartigen Gürtelmullen bis zum Riesengürteltier. Sie bewohnen Wälder und Trockengebiete gleichermaßen. Eine einzige Art, das Neunbindengürteltier, kommt auch in der Nearktis vor. Die Ameisenbären sind mit Riesenameisenbär, Tamandua und Zwergameisenbär vertreten. Die Faultiere sind nur noch durch Baumformen vertreten, während bis ins Pleistozän auch große bodenlebende Formen existierten. Ameisenbären und Faultiere sind heute auf die neotropische Region beschränkt. Hier kommen sie aber auch in Mittelamerika vor. Gleiches gilt für die Neuweltaffen, die in der Neotropis endemisch sind, aber sowohl Süd- als auch Mittelamerika bewohnen. Die Neuweltaffen haben im Gegensatz zu den Altweltaffen keine Bodenformen hervorgebracht. Sie lassen sich in Kapuzinerartige, Klammerschwanzaffen, Nachtaffen, Sakiaffen und Krallenaffen unterteilen. Die Meerschweinchenverwandten des amerikanischen Kontinents sind fast ausschließlich auf die neotropische Region beschränkt. Lediglich die Baumstachler sind mit dem Urson auch in der Nearktis heimisch. Die Wasserschweine waren es bis ins späte Pleistozän, sind heute aber auf die Neotropis beschränkt. Weitere Familien der Meerschweinchenverwandten sind die Trugrattenartigen (Octodontoidea), die bodenbewohnenden Cavioidea, Chinchilloidea und Dinomyoidea. Letztere sind nur noch durch das Pakarana vertreten. Daneben kommen die schwimmenden Myocastoridae (Sumpfbiber) vor. Die zweite wichtige Nagetiergruppe sind die Neuweltmäuse, die die ganze Region mit Ausnahme des Amazonasbeckens bewohnen und in großer Formenvielfalt von Feuerland und den Hängen der Anden bis Mexiko verbreitet sind. Weitere Nager sind die Taschenratten, die vor allem in Mittelamerika vorkommen und die Taschenmäuse, die bis in den Norden Südamerikas vorkommen. Außerdem kommen Hörnchen (\"Sciurus\", \"Sciurillus\" und \"Microsciurus\") vor. Hasen sind durch zwei Gattungen (\"Lepus\" und \"Sylvilagus\") in der neotropischen Region vertreten. Die Spitzmäuse kommen in Mittelamerika und im Norden Südamerikas vor, während sie im Süden von Beutelratten vertreten werden. Die einzige Gattung der Spitzmäuse, die in Südamerika selbst vorkommt, ist \"Cryptotis\", offenbar ein sehr junger Einwanderer. Die Schlitzrüssler kommen auf Kuba und Haiti vor. Die Nesophontiden sind im Holozän auf den großen Antillen ausgestorben. Die Fledertiere sind nur durch Fledermäuse (Microchiroptera) vertreten. Diese kommen in mehreren Familien vor. Die Paarhufer sind durch Kamele (Guanako, Vikunja), verschiedene Hirsche (Weißwedelhirsch, Pampashirsch, Sumpfhirsch, Gabelhirsche, Pudus, Mazamas) und drei Pekariarten vertreten. Das Halsbandpekari dringt auch in die südlichen Bereiche der Nearktis vor, während Weißbartpekari und Chaco-Pekari auf die Neotropis beschränkt sind. Der Weißwedelhirsch dringt in der Nearktis sogar bis Kanada vor. Alle anderen Paarhuferarten sind gänzlich auf die Neotropis beschränkt. Dabei ist das Vikunja ein typischer Hochgebirgsbewohner der Anden, während das Guanako die Trockengebiete des Südens besiedelt. Die Hirsche sind in den meisten Lebensräumen zumindest mit einer Art vertreten. Während die Pferde in Süd- und Nordamerika am Ende des Pleistozän vor rund 10.000 Jahren ausgestorben sind, überlebten die Tapire und stellen mit dem Mittelamerikanischen Tapir die größten Landtiere des Kontinents. Die beiden anderen Arten sind der Flachlandtapir und der Bergtapir. Tapire fehlen in der nearktischen Region. Die Raubtiere sind in der Neotropis durch Stinktiere und Marderartige, Kleinbären, Großbären, Katzen und Hunde vertreten. Unter den Mardern fällt die Tayra auf. Weitere Formen sind Wiesel, Grisons und Otter, von denen der Riesenotter die größte Art darstellt. Typisch für die Neotropis sind die Kleinbären. Dazu zählen Nasenbären, Krabbenwaschbären, Makibären und Wickelbären. Das Mittelamerikanische Katzenfrett kommt zumindest im Norden der Region vor. Die Großbären sind heute nur noch durch den Brillenbär vertreten, der auf die Anden beschränkt ist. Der Brillenbär ist der letzte Vertreter der Tremarctinae. Im Pleistozän existierten in Nord- und Südamerika verschiedene Vertreter dieser Bären-Unterfamilie. Unter den Hunden ist der Mähnenwolf die größte Art. Daneben existieren zahlreiche kleinere Gattungen wie Kurzohrfuchs, Waldhund, Maikong und diverse \"Lycalopex\"-Arten. Zumindest Venezuela erreicht der ansonsten nearktisch verbreitete Graufuchs. Die größte Katze und nach dem Brillenbären zugleich das zweitgrößte Raubtier der Neotropis ist der Jaguar. Er erreichte natürlicherweise die südlichen Bereiche der Nearktis. Der Puma ist etwas kleiner und war einst weit über Nord- und Südamerika verbreitet. Er bewohnte ursprünglich nahezu die gesamte neotropische Region. Weitere kleinere Katzen der Region sind Ozelot, Langschwanzkatze, Tigerkatze, Jaguarundi und Andenkatze. In den Flüssen der neotropischen Region leben Manatis und Flussdelphine. An den Küsten der Region leben verschiedene Robbenarten, wie der Seeelefant, die Mähnenrobbe und der Galapagos-Seelöwe. Die Karibische Mönchsrobbe ist dagegen ausgestorben. Unter den Vögeln, die in der neotropischen Region besonders vielfältig vertreten sind, sind folgende Gruppen charakteristisch: Nandus, Steißhühner, Tukane, Sägeracken, Glanzvögel, Kolibris, Tyrannen (Tyrannidae), Hokkohühner, Wehrvögel, Hoatzin. Einige Tyrannen- und Kolibriarten kommen auch in der Nearktis vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Neotropis ist ein Begriff aus der Biogeographie. Er wird sowohl in der Tiergeographie als auch der Pflanzengeographie (als eines der Florenreiche) verwendet. Er steht für Südamerika (aus botanischer Sicht zählt die südlichste Andenregion nicht mehr zur Neotropis, sondern zur Antarktis), Mittelamerika, die Westindischen Inseln, den südlichen Teil von Mexiko sowie die Südspitze Floridas. Die tiergeographische Region der Neotropis umfasst Südamerika, Mittelamerika und Westindien. Dabei stellt Mittelamerika ein Übergangsgebiet zur Nearktis dar. Die Neotropis war lange Zeit von Nordamerika getrennt, deshalb konnte sich dort eine sehr eigenständige Tier- und Pflanzenwelt entwickeln, die mehr den gondwanischen Elementen der Antarktis und Australis ähnelt.", "tgt_summary": null, "id": 671159} {"src_title": "Wunderblutkirche (Bad Wilsnack)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "1997 startete er mit 18 Jahren erstmals bei Weltmeisterschaften. Er belegte den 50. Platz im Mitteldistanzrennen und wurde mit der französischen Staffel Zwölfter. 2002 gelang ihm erstmals bei einem Weltcuprennen (im norwegischen Røros im Sprint) durch einen zweiten Platz der Sprung aufs Siegertreppchen. Ab dann verlief seine Karriere steil bergauf: 2003 gewann Thierry Gueorgiou in Rapperswil seine erste Weltmeisterschafts-Goldmedaille. Es begann nun seine jahrelange Dominanz auf der Mitteldistanz. Bei den Weltmeisterschaften 2005 im japanischen Aichi wurde Gueorgiou zum dritten Mal hintereinander Weltmeister über die Mitteldistanz und erreichte damit etwas, das noch kein männlicher Orientierungsläufer vor ihm geschafft hatte, vergleichbar nur mit den Erfolgen der Ausnahmeathletinnen Simone Niggli und Annichen Kringstad. Bei den World Games 2005 in Duisburg konnte Gueorgiou ebenfalls gewinnen. 2006 endete die Weltmeisterschafts-Siegesserie über die Mitteldistanz. Im dänischen Aarhus verpasste er mit Rang vier den Sprung auf das Podest. Auch in den anderen Wettkämpfen konnte er keine Medaille gewinnen. Trotzdem wurde er 2006 erstmals Gesamtweltcup-Sieger, nach dem unter anderem alle drei Weltcuprennen im französischen Auvergne über die drei verschiedenen Distanzen gewinnen konnte. 2007 wurde er Doppelweltmeister in Kiew nach seinen Siegen im Sprint und im Mitteldistanzrennen. Beim Sieg über die 6,2 km lange Strecke verwies er den Finnen Tero Föhr um gut zwei Minuten auf den zweiten Platz. Auch 2008 gewann er sowohl den Welt- als auch den Europameistertitel über die mittlere Strecke. 2009 war er in den Unfall des Schweden Martin Johansson verwickelt. Beim Staffellauf verletzte sich Johansson schwer am Oberschenkel. Der Norweger Anders Nordberg, der Tscheche Michal Smola und Gueorgiou unterbrachen das Rennen um gemeinsam zu helfen. Während Nordberg zum Ziel lief um Hilfe zu holen, versorgten Gueorgiou und Smola Johanssons Wunde mit dem Shirt das Gueorgiou trug. Danach brachten sie Johansson zu einer Straße, wo er dann von einem von Nordberg geholten Arzt versorgt wurde. Gueorgiou gewann 2009 seinen sechsten Weltmeisterschafts-Titel auf der Mitteldistanz, blieb aber 2010 ohne Sieg bei großen Meisterschaften. Bei den Europameisterschaften in Primorsko wurde er lediglich Elfter, bei den Weltmeisterschaften in Trondheim gewann er Bronze über die Mittel- als auch über die Langdistanz. Damit schraubte er seine Weltmeisterschafts-Bilanz auf nun sieben Gold-, zwei Silber- und drei Bronzemedaillen auf. Ein bemerkenswertes Triple gelang ihm bei den Weltmeisterschaften 2011 im französischen Département Savoie, als er jeweils deutlich die Mittel- und Langdistanz gewann sowie mit Philippe Adamski und François Gonon auch erstmals den Titel mit der Staffel holte. Die Weltcupsaison 2011 schloss er als Zweiter hinter Daniel Hubmann aus der Schweiz ab. 2013 in Vuokatti wurde Gueorgiou Weltmeister auf der Langdistanz und hinter dem Russen Leonid Nowikow Vizeweltmeister auf der Mitteldistanz. Gueorgiou errang bereits zwanzig französische Meistertitel. National läuft er für den Klub \"NO Saint-Étienne\", international startet er für den finnischen Verein \"Kalevan Rasti\". Mit diesem Elite-Klub gewann er in den Jahren 2004, 2005, 2007, 2013 und 2014 die Jukola, einen der größten Staffelwettkämpfe der Welt, der jeweils im Juni in Finnland stattfindet. Als Mitglied von Kalevan Rasti ist er auch bei finnischen Meisterschaften startberechtigt, bei denen er bereits mehrere Titel gewann.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltmeisterschaften (WOC).", "content": "14x Gold (1× 2003, 1× 2004, 1× 2005, 2× 2007, 1× 2008, 1× 2009, 3× 2011, 1× 2013, 1× 2014, 1× 2015, 1× 2017), 4× Silber (1× 2005, 1× 2009, 1× 2013, 1× 2016), 3× Bronze (1× 2003, 2× 2010)", "section_level": 2}, {"title": "Europameisterschaften (EOC).", "content": "3x Gold (2004, 2006, 2008), 2× Silber (2006, 2010), 1× Bronze (2014)", "section_level": 2}, {"title": "Gesamt-Weltcup (OWC).", "content": "2x Gold (2006, 2007), 4× Silber (2005, 2008, 2009, 2011), 1× Bronze (2010)", "section_level": 2}, {"title": "Studentenweltmeisterschaften.", "content": "5x Gold (2000, 2002)", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Er lebt in St. Etienne, wo er Biologie studiert. Thierry Gueorgiou wird in Skandinavien oft Terje Gundersen (vor allem in Norwegen) oder Tero Kettunen (in Finnland) genannt. Daher rührt auch der Name seiner früheren Website, \"tero.fr\". Er ist 1,93 Meter groß und wiegt 74 kg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thierry „Tero“ Gueorgiou (* 30. März 1979 in Saint-Étienne) ist ein französischer Orientierungsläufer. Mit bislang elf gewonnenen Weltmeistertiteln gehört er zu den erfolgreichsten Orientierungsläufern aller Zeiten.", "tgt_summary": null, "id": 273703} {"src_title": "Bollendorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Man geht davon aus, dass der Name Dajti von der griechischen Göttin Diktynna herrührt. Auch andere Berge tragen ihren Namen. Am Dajti wurden Spuren prähistorischer Siedlungen gefunden. Auch Überreste von diversen Wehranlagen aus späteren Zeiten wurden entdeckt. Seit 1966 stehen große Teile des Berges als Nationalpark unter Schutz.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Der Berg ist Teil der Kruja-Kette, einer langen Reihe von Bergen, die sich von Shkodra bis südlich von Tirana erstreckt und abrupt aus der Küstenebene erhebt. Die Kette wird von tiefen Flusstälern durchschnitten. Der Dajti wird im Norden vom Fluss Tirana, im Süden vom Pass \"Qafa e Priskës\" () begrenzt, an den sich der Mali i Priskës () anschließt. An seiner westlichen Flanke entspringt die kleine Lana. Im Norden des Dajti ragt die kleine Spitze \"Maja e Tujanit\" () auf, die den Berg zu einer Art Doppelspitze macht. Durch einen Sattel getrennt wird der Gipfel \"Maja e Dajtit\" (), dem auf dem langen südlichen Rücken nochmals drei Erhebungen mit Höhen über folgen. Der Berg besteht überwiegend aus Kalkstein. Auf der Westseite verleihen mehrere Felsbänder zwischen 700 und 1050 Meter ein markantes Aussehen. Oberhalb dieser Felsen liegt am nördlichen Ende des Berges eine vier Kilometer lange und rund 400 Meter breite Terrasse, die \"Fusha e Dajtit\". Ein weiterer Steilhang liegt zwischen 350 und 500 Meter Höhe. Auf der Rückseite fällt der Berg steil ab bis auf eine Höhe von unter 1000 Meter. Danach läuft er flach in den Tälern hinter diesem ersten Gebirgszug aus.", "section_level": 1}, {"title": "Erschließung.", "content": "Der Berg kann über eine enge Bergstraße erreicht werden, die sich bis zur Fusha e Dajtit hinaufschlängelt und auch zur Erschließung des Nationalparks dient. Von dieser kleinen Ebene aus hat man eine hervorragende Aussicht auf Tirana und die Ebene, weshalb sie auch \"Balkon von Tirana\" genannt wird. Seit Juni 2005 können Ausflügler auch mit einer Gondelbahn vom östlichen Stadtrand von Tirana heraufschweben. Diese erste Seilbahn Albaniens für den Transport von Touristen wurde von einer österreichischen Firma gebaut und ist laut Eigenwerbung die längste des Balkans.", "section_level": 1}, {"title": "Sperrgebiet.", "content": "Der Gipfel darf als militärisches Sperrgebiet nicht bestiegen werden. Dort befinden sich auch Sendeanlagen von Radio und Fernsehen. Ungehindert möglich ist das Besteigen der \"Maja e Tujanit\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Dajti (albanisch \"Mali i Dajtit\", auch \"Dajt\") ist ein Berg in Mittelalbanien mit einer Höhe von. Er ist der Hausberg der albanischen Hauptstadt Tirana, in deren Osten er sich erhebt. Das Gebiet des Berges steht als Nationalpark Dajti unter Schutz.", "tgt_summary": null, "id": 1548048} {"src_title": "George Butterworth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die Stumpfwaldbahn beginnt im Westen am Bahnhof \"Eiswoog\", der sich am gleichnamigen Stausee befindet. Wenige Jahre nach Aufnahme des Betriebes wurde an der nahen (normalspurigen) Eistalbahn ein Haltepunkt eingerichtet, der ebenfalls den Namen \"Eiswoog\" trägt. Dieser Haltepunkt wird an Sonn- und Feiertagen sowie am Mittwoch (nur teilweise) von den meisten Zügen der Eistalbahn bedient. Werktags enden die Züge der Eistalbahn aber bereits in Ramsen. Der bisherige östliche Betriebsendpunkt der Stumpfwaldbahn lag zunächst beim Bahnhof \"Bockbachtal\", wurde jedoch im Rahmen der 2007 eröffneten Streckenerweiterung etwas nach Osten verschoben und zu einer Ausweichstelle umgebaut, die nun Mittelpunkt der bis nach Ramsen verlängerten Strecke ist. Kurz vor Ramsen liegen noch die Ausweiche \"Wasserhaus\" und der Haltepunkt \"Schützenhaus\". Direkt am Endbahnhof \"Ramsen West\" befindet sich auch ein kleines Bahnbetriebswerk der Stumpfwaldbahn mit Depot. Etwa auf halber Strecke zwischen dem Bahnhof Bockbachtal und dem Endbahnhof Eiswoog liegt die bisherige Ausweichstelle für Mehrzugbetrieb. Auf dem neuen Streckenabschnitt Richtung Ramsen West befindet sich eine weitere Ausweichstelle Wasserhaus, welche aber, ebenso wie nun die alte Ausweichstelle, nur bei sehr hohem Zugaufkommen oder für langsame Gastfahrzeuge gebraucht wird.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ende der 1980er Jahre setzte sich der Verein \"Stumpfwaldbahn Ramsen e. V.\" das Ziel, im Stumpfwald eine Museumsfeldbahn aufzubauen und zu betreiben. Zu diesem Zweck wurde am Parkplatz unterhalb des Eiswoogs als Ausgangspunkt der Strecke ein Fachwerkbau als Bahnhofsgebäude erstellt und in Richtung Ramsen die Rangierstelle Kleehof eingerichtet. Dort, am Bahnhof Bockbachtal, war der Endpunkt der Stumpfwaldbahn. Am 9. September 1996 wurde die Strecke eingeweiht. Im Frühjahr 2005 begannen Arbeiten zur Erweiterung der Strecke bis zum Ortsrand von Ramsen. Der Lückenschluss zwischen altem und neuem Streckenabschnitt erfolgte am 20. Mai 2007. Der neue Streckenabschnitt nach Ramsen wurde am 1. September 2007 eröffnet. Im Oktober 2008 war die Stumpfwaldbahn, nicht zuletzt aufgrund der mittlerweile in der Museumsbahnszene bekannten Streckenführung, gewählter Gastgeber des Internationalen Feldbahntreffens, das jährlich bei wechselnden Ausrichtern stattfindet. Neben dem bevorstehenden Bau der Betriebshalle sowie der zugehörigen Gleisanlage am Ortsrand von Ramsen liegt nun der Schwerpunkt der Aktivitäten wieder beim Fahrbetrieb sowie der Instandhaltung und Aufarbeitung weiterer Fahrzeuge.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Ein Großteil der innerbetrieblichen Transporte und Fahrten entlang der Stumpfwaldbahn-Strecke wird auf der Bahn selbst durchgeführt, sowohl für Materialtransport als auch für Instandhaltungsarbeiten, die überwiegend samstags bzw. außerhalb der öffentlichen Fahrsaison allgemein an Wochenenden erledigt werden. Der fahrplanmäßige Publikums-Fahrbetrieb findet mit eigens hierfür gebauten überdachten Personenwagen auf der gesamten Strecke zwischen Ramsen und dem Eiswoog statt. Die Hauptlast wird von drei großen Personenwagen übernommen, die insgesamt 50 Passagiere aufnehmen; bei erhöhtem Andrang kommen in der Regel zwei weitere etwas kleinere Wagen in einem zusätzlichen Zug zum Einsatz. Darüber hinaus sind zeitweise weitere Personenwagen verfügbar, die z. B. bei größeren Veranstaltungen eingesetzt werden. Sämtliche Personenwagen sind mit zweiachsigen Drehgestellen ausgestattet. Vom 1. Mai bis 3. Oktober verkehren an allen Sonn- und Feiertagen ab 10:10 Uhr stündlich – außer 12:10 Uhr – bis 17:10 Uhr die Züge durch den Stumpfwald; die reine Fahrzeit für eine Richtung der Gesamtstrecke beträgt knapp 20 Minuten. Als Triebfahrzeuge kommen einige der betriebsbereiten Lokomotiven zum Einsatz, unter anderen eine DIEMA DS40 aus dem Jahre 1957. Insgesamt vorhanden sind etwa zwölf Diesellokomotiven, von denen einige noch aufgearbeitet werden müssen oder/und bis zum Bau des neuen Betriebswerks aus Platzgründen noch nicht an der Strecke vorzufinden sind. Sie stammen überwiegend von alten Feldbahnen aus Bergwerken, Kieswerken, Steinbrüchen und Sägewerken. Seit 1998 veranstaltete die Stumpfwaldbahn in der zweiten Januarhälfte eine nächtliche \"Fackelfahrt\", die sich zu einem Publikumsmagneten mit stetig steigenden Besucherzahlen entwickelte. Anfangs fand die Fackelfahrt jährlich statt, ab 2009 wurde sie noch im Zwei-Jahres-Abstand durchgeführt, dann wurde sie aus dem Programm genommen. Als Ersatz werden seit 2017 jährlich Nikolausfahrten angeboten. Diese finden immer um den 6. Dezember statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stumpfwaldbahn ist eine Museumsfeldbahn mit 600 mm Spurweite, die seit 1996 im Stumpfwald verkehrt, der im Norden des Pfälzerwalds auf der Gemarkung der Gemeinde Ramsen liegt.", "tgt_summary": null, "id": 732942} {"src_title": "Heinrich Dreber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Serie handelt von Dr. Samuel „Sam“ Beckett, einem mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Quantenphysiker und Erfinder des „Quantenbeschleunigers“, der infolge eines gescheiterten Selbstversuchs unkontrolliert innerhalb seiner eigenen Lebenszeit (in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts) durch die Zeit reist und dabei temporär die Identität verschiedener Menschen dieser Zeit annimmt und mit ihnen den Körper tauscht. Bis auf Folge 9, \"Gefährliche Flitterwochen\" \"(Honeymoon-Express)\", und Folge 97, \"Das Spiegelbild\" \"(Mirror Image)\", endet jede Folge mit einem erneuten Zeitsprung Becketts und seinem Ausruf „Oh Mann!“ („Oh boy!“), sobald ihm bewusst wird, dass er sich in einer neuen Person und Zeit befindet; die jeweils nachfolgende Episode beginnt mit ebendieser Szene. Sams unfreiwillige Zeitsprünge beginnen, nachdem das von ihm entwickelte Zeitreise-Experiment von einer mysteriösen höheren Macht beeinflusst wird, die ihn aus unbekannten Gründen dazu benutzt, Tragödien im Leben der Menschen zu verhindern, in deren Körper er springt und somit deren Zukunft zu ändern. Beckett leidet außerdem an einem teilweisen Gedächtnisverlust infolge der Zeitsprünge (im Pilotfilm technisch „magna fluxing“ genannt, im Rest der Serie allerdings einfach als „Gedächtnis wie ein Sieb“ bzw. „Schweizer-Käse-Gedächtnis“, im Original als „swiss-cheesed Memory“ bezeichnet), der ihn daran hindert, sich an die meisten Details seines eigenen Lebens zu erinnern. Beckett erinnert sich nur an die Zeit seit dem ersten Zeitsprung, verfügt allerdings noch über eine Reihe von Fähigkeiten und Kenntnissen (bspw. wissenschaftliches Wissen, eine Reihe von lebenden wie toten Sprachen oder Klavierspielen), die er als hochbegabtes Genie in seinem Leben vor Beginn des \"Projekts Quantensprung\" gelernt hat. Die einzige Verbindung in seine eigene Zeit ist eine holografische Projektion seines Freundes Albert „Al“ Calavicci, die normalerweise nur er sehen kann. Al ist Admiral der United States Navy und Leiter des Zeitreiseprojektes \"Projekt Quantensprung\". Als Projektbeobachter versorgt er Sam mit Informationen über die Personen und die Zeit, in der er sich gerade befindet. Der Ausdruck „holografische Projektion“ ist ein hypothetischer Begriff der Serie und hat nichts mit echter Holografie gemeinsam. Das in der Serie „verwendete“ Hologramm ist eine dreidimensionale Projektion; Al betritt eine so genannte „Bilderkammer“, in der Al und alles, was dieser berührt (zum Beispiel eine Person oder Zigarre), für Beckett in seiner Realität sichtbar wird. Außerdem kann er mit Al sprechen und dieser kann analog Ereignisse aus der Vergangenheit in der „Bilderkammer“ sehen und hören. Al wiederum kommuniziert aus der Bilderkammer mit der Außenwelt durch eine Taschenrechner-große Fernbedienung mit dem Supercomputer Ziggy (in der englischen Version mit der Stimme von Deborah Pratt) und hat so Zugriff auf die Daten, die er Sam bereitstellt. Unterstützt wird er außerdem von dem Techniker Gushie. Im Verlauf der Serie stellt sich heraus, dass kleine Kinder, geistig Behinderte und Tiere Al ebenso wahrnehmen können. Dies stellt sich in einigen Folgen als Vorteil für Sam heraus; beispielsweise beruhigt Al ein weinendes Kind oder hält einen Hund von Sam fern. Diese Personengruppen können auch Sam in seiner eigentlichen Gestalt sehen. In frühen Episoden der Serie ist es unklar, ob nur das Bewusstsein von Sam in der Zeit bzw. in einen anderen Körper dieser Zeit springt, oder ob sein Bewusstsein und sein Körper gemeinsam in der Zeit reisen. Im Laufe der Serie stellt sich jedoch heraus, dass sowohl sein Geist als auch sein Körper in der Zeit springen und dass ihn eine Aura umgibt, die ihn so aussehen und ihn klingen lässt, wie die Person, in deren Körper er gesprungen ist, welche er selbst nur in einem Spiegel sehen kann. Dasselbe gilt für die Person, mit der Sam seinen Körper tauscht. Diese befindet sich physisch in der „Wartekammer“ und hat die Stimme und das Aussehen von Dr. Beckett. Einige Beispiele:", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Die Serie behandelte wenig reale historische Ereignisse, deshalb werden die Rollen der „normalen Menschen“, in die Sam springt, dazu benutzt, soziale, politische und religiöse bzw. spirituelle Themen zu behandeln. Viele der Episoden zeigen Sam im Umgang mit charakteristischen Problemen der jeweiligen zeitlichen Perioden, in denen er sich befindet; hierzu gehören zum Beispiel Folgen, die sich mit Menschenrechten, Rassismus, dem Vietnamkrieg oder dem Kalten Krieg beschäftigen. Die grundlegende Mitteilung der Serie war die der Toleranz und die der Akzeptanz anderen Menschen gegenüber. Dies wurde zum Großteil durch das Format der Serie erreicht, das den Protagonisten der Serie – im wahrsten Sinne des Wortes – in die Fußstapfen anderer Menschen treten lässt; beispielsweise findet sich Sam einmal in seiner eigenen Kindheit in Indiana wieder, mit der Chance, sein eigenes Familienleben zu verbessern und seine eigene Zukunft zu beeinflussen. Nur einige Male kommt es in der Serie vor, dass Sam in eine historische Persönlichkeit springt, angefangen bei Lee Harvey Oswald bis hin zu Elvis Presley. All diese \"Sprünge\" fanden in der fünften und letzten Staffel statt und es wird angenommen, dass es darum ging, die Einschaltquoten der Serie zu verbessern – bei einigen Fans der Serie kam diese Formatänderung jedoch nicht gut an. Trotzdem war eine grundlegende Eigenschaft der Serie beziehungsweise die des Hauptcharakters die, in eine Situation zu springen, die offenkundig auf einer realen Begebenheit oder Person basierte. Charakteristisch waren auch die sogenannten „Berührungen mit der Geschichte“ (engl. \"brushes/kisses with history\"), bei denen Sam auf berühmte Persönlichkeiten der Zeit trifft, zum Beispiel Buddy Holly, oder auf bekannte Ereignisse der Vergangenheit stößt – auch wenn dies für die Handlung der jeweiligen Folge nicht unbedingt relevant sein musste (siehe Weblinks).", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die von Donald P. Bellisario entwickelte Serie hat ein für eine Science-Fiction-Serie unübliches Format. Die Serie beschäftigt sich statt mit fantastischen Elementen und zukünftigen Technologien hauptsächlich mit dem Leben des Protagonisten. Der Fokus der Erzählung liegt auf den persönlichen Erlebnissen von Sam Beckett und den Lebensgeschichten der Personen, auf die er trifft. Sogar in ihrer letzten Folge beantwortet die Serie kaum die offenen technischen Fragen und lässt vieles ungeklärt. Auch hier liegt das Hauptaugenmerk auf der Botschaft der Serie: dass eine einzelne Person die Welt in ihrem Leben ändern kann. Die Theorie von Dr. Beckett wird auch zum Teil nicht vollständig angewandt. So ist die Kernaussage, dass Zeitreisen an jeden Zeitpunkt innerhalb der eigenen Lebenszeit möglich seien. Wenn Dr. Becketts Lebenszeit nicht mit seinem ersten Sprung endet, müsste er theoretisch also auch in die Zukunft springen können. Ursprünglich war die letzte Folge als eine sogenannte Cliffhanger-Folge geplant und sollte nur die aktuelle Staffel abschließen. Da sich die NBC aber aufgrund der Einschaltquoten dazu entschloss, die Serie nicht weiter produzieren zu lassen, wurde die Folge überarbeitet, um die Serie abzuschließen. Dies erklärt auch die unklaren mehrdeutigen Handlungsstränge der letzten Folge. In der Originalfassung führte Sam einen Zeitsprung zu Als erster Frau Beth durch, um ihr mitzuteilen, dass Al nach Hause kommen würde. Sein Bild aus seiner Vietnam-Zeit beginnt zu „springen“ (hier endet die finale Episode) und man sieht ein modernes Bild, das Al mit seiner Beth und ihren vier Töchtern zeigt. Die ausgestrahlte offizielle Fassung erzählt, dass Al und Beth wieder zusammenfinden, sie vier Töchter haben, bald ihren 39. Hochzeitstag feiern werden und Sam nie nach Hause zurückkehrte. Spekulationen von Fans vermuten, dass auf diese Weise das \"Projekt Quantensprung\" (engl. \"Project Quantum Leap\"), die Beziehung zwischen Sam und Al, oder gar Dr. Sam Beckett selbst, aus der veränderten Zeitlinie bzw. aus der Zeit gelöscht wurden und somit die Erinnerungen und Leben der Protagonisten nie existierten oder anders verlaufen sind. Das Original-Drehbuch zur Folge und mehrere Aussagen von Bellisario widerlegen dies aber und lassen alle Handlungsstränge intakt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation und deutsche Ausstrahlungen.", "content": "Die deutsche Fassung entstand bei Bavaria Film Synchron, München-Geiselgasteig Anfang der 1990er Jahre und wurde ab 1991 auf RTL plus gezeigt. Das Dialogbuch schrieb Michael Brennicke, der auch die Dialogregie führte. In den frühen 1990er Jahren erschienen die Pilotfolge „Start ins Unbekannte“ unter dem Titel \"Der Zeitsprung\" und die Episoden „Vietnam 1 und 2“ unter dem Titel \"Der Zeitsprung 2 – Die Rückkehr\" erstmals synchronisiert auf VHS-Kassette. Die VHS-Synchronfassungen wurden durch die Bavaria Synchron-Bearbeitung im Zuge der Seriensynchronisation ersetzt und seitdem nicht mehr verwendet. Die deutsche Erstausstrahlung von \"Zurück in die Vergangenheit\" erfolgte von Januar 1991 bis November 1994 auf RTL plus mit dem traditionellen Sendeplatz am Sonntagvormittag von 11 bis 12 Uhr, wo bis Oktober 1995 auch die erste Wiederholung gezeigt wurde. Die nachfolgenden Ausstrahlungen im deutschen Fernsehen erfolgten auf folgenden Sendern:", "section_level": 2}, {"title": "Problem der Intros und Leap-Outs.", "content": "Bei der Erstausstrahlung von 1991 bis 1994 auf RTL plus hatte die Serie verschiedene Intros: Die erste Staffel hatte keines, die zweite Staffel hatte ein von Scott Bakulas deutscher Stimme Gudo Hoegel gesprochenes Intro in der ersten Person, in dem er seine Situation als Zeitreisender Dr. Sam Beckett erklärte, und ab der dritten Staffel gab es ein von einer Frauenstimme gesprochenes Intro, das die Grundidee der Serie in der dritten Person erklärte. Bei der ersten Wiederholung der Serie bei RTL plus wurde das Intro der dritten Staffel durchgängig für alle Staffeln benutzt. VOX schnitt bei seiner Erstausstrahlung der Serie ab 1999 den Cliffhanger in Form des sogenannten \"Leap-Outs\" am Ende jeder Folge weg, in dem ursprünglich eine Vorschau (der \"Leap-Out\") zu sehen war, in wen beziehungsweise in welche Situation Sam in der nächsten Folge springen würde. Da bei der Erstausstrahlung durch RTL plus kaum Rücksicht auf die ursprüngliche US-Reihenfolge genommen wurde, passten die Leap-Outs der deutschen Folgen meistens nicht zu der als nächstes gesendeten Folge. VOX löste das Problem, indem der Leap-Out am Ende jeder Folge weggeschnitten wurde. Die Ausstrahlung bei VOX wich wiederum von der Reihenfolge der Einzelfolgen bei RTL plus ab. Als 2006 beziehungsweise 2010 die ersten beiden deutschen Staffeln der Serie noch von Universal auf DVD veröffentlicht wurden, wurde kein beziehungsweise das Intro der dritten Staffel benutzt, sämtliche Leap-Outs der ersten beiden Staffeln waren korrekt synchronisiert und die Reihenfolge der Episoden war an die US-amerikanische angepasst worden. Als 2013 die gesamte Serie für eine vollständige deutsche Veröffentlichung von Universal an das deutsche Kleinlabel New KSM lizenziert wurde, lieferte Universal zwar die deutsche Tonspur für den Großteil der Folgen und die englische Version der beiden Intros, aber die deutsche Tonspur für die Leap-Outs am Ende jeder Folge war nicht mehr vorhanden, da diese von VOX entfernt worden war und weder bei VOX, noch bei RTL ließ sich 2013 der Verbleib der deutschen Synchronfassung der Leap-Outs klären. Die von New KSM mit der Produktion der deutschen DVD-Gesamtbox der Serie beauftragte Produktionsfirma startete daher einen Aufruf an die deutschen Fans, die daraufhin ihre VHS-Aufnahmen der Ausstrahlungen auf RTLplus einsendeten, mit deren Hilfe sowohl die deutsche Spur der beiden Intros, als auch die deutschen Synchronfassungen der Leap-Outs rekonstruiert werden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Heimvideo-Versionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "VHS.", "content": "1994 (Vereinigtes Königreich) und 1998 (USA) wurden einige der Folgen auf VHS herausgegeben. In den USA, wo insgesamt neun Kassetten veröffentlicht wurden, gehörten hierzu der Pilotfilm \"(Genesis)\" und 16 weitere Folgen. In Großbritannien erschienen sechs VHS-Kassetten. Sie enthielten die Pilotfolge und zehn Folgen der Serie, jeweils in Paaren zu je zwei Folgen. In Deutschland erschienen drei Folgen auf VHS, die unter den Titeln \"Der Zeitsprung\" (1989, enthalten war die Pilotfolge \"Start ins Ungewisse\") und \"Der Zeitsprung 2 – Die Rückkehr\" (1991, mit den Folgen \"Vietnam\" Teil 1 und 2) in die Videotheken kamen. Diese VHS-Version des Pilotfilms und der Folgen \"Vietnam\" Teil 1 und 2 besaß eine andere Synchronbesetzung derselben Folgen als in der regulären Serie; in dieser VHS-Version wurde Bakula als Sam Beckett von Gernot Endemann und Stockwell als Al Calavicci von Rolf Jülich gesprochen. Auf den heute veröffentlichten Region-2-DVDs findet sich auch bei diesen Folgen ausschließlich die deutsche Standardbesetzung der Serie mit Hoegel und Stephan.", "section_level": 2}, {"title": "Region-1-DVDs.", "content": "1998 erschien die Pilotfolge auf DVD. Sie umfasste lediglich die Folge selbst und eine Kapitelauswahl der Folge. Erst im Jahr 2004 erschienen die ersten beiden englischsprachigen Staffeln der Serie auf DVD (Region 1). Die Region-1-Version der ersten Staffel \"(Quantum Leap: The Complete First Season)\" erschien in Nordamerika am 7. Juni 2004. Sie enthält alle Folgen wie sie im Original ausgestrahlt wurden (mit Ausnahme der Folge \"Play It Again, Seymour\"), zusammen mit Bonusmaterial. Universal war nicht gewillt, die Musikrechte für die DVD \"Quantum Leap: The Complete Second Season\" zu erwerben und die ursprünglich vorhandenen Lieder der Originalfolgen wurden mit allgemeiner instrumenteller Musik ersetzt. Dies führte zu einer Unterschriftenaktion mit der Forderung, den Fehler rückgängig zu machen und zu handeln. Am auffälligsten war die Entfernung von Ray Charles’ \"Georgia on My Mind\" aus der letzten Folge der zweiten Staffel (engl. Titel \"M.I.A\"), in der Al mit seiner ersten Frau Beth zu dieser Musik tanzt und die deshalb einen besonderen Stellenwert für die Folge und die Serie hat. Trotz Protesten wurden auch die dritte, vierte und fünfte Staffel in den USA auf DVD mit ersetzter Musik ausgeliefert.", "section_level": 2}, {"title": "Region-2-DVDs.", "content": "Als Region-2-Version erschienen alle fünf Staffeln in Großbritannien. Da für Europa unterschiedliche Regelungen der Musikrechte gelten, ist auf diesen Boxen die Originalmusik enthalten. Die deutsche Version der ersten Staffel ist im Juni 2006 auf DVD erschienen. Laut Universal gab es lange Zeit keine Pläne weitere deutsche Staffeln zu veröffentlichen. Nach über vier Jahren erschien am 7. Oktober 2010 dann doch die komplette zweite Staffel. Am 17. Juni 2013 kam eine Sammlerbox mit allen fünf Staffeln auf 22 DVDs auf den Markt. Sie enthält alle Episoden der Serie in ungekürzter Form.", "section_level": 2}, {"title": "DVD-Veröffentlichungen.", "content": "Staffel-Boxen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Zurück in die Vergangenheit (Originaltitel: \"Quantum Leap\") ist eine US-amerikanische Science-Fiction-Fernsehserie, die von März 1989 bis Mai 1993 von NBC produziert wurde. Die von Donald P. Bellisario entwickelte und für die NBC produzierte Serie umfasst 5 Staffeln mit insgesamt 97 Episoden zu je ca. 45 Minuten. Die Titelmusik wurde von Mike Post komponiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1198866} {"src_title": "Josephus Laurentius Dyckmans", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Delley-Portalban liegt 10 km nördlich von Payerne (Luftlinie). Portalban erstreckt sich am Südostufer des Neuenburgersees, gegenüber der Stadt Neuenburg, am Bach \"Ruisseau de la Contentenette\", während Delley auf dem angrenzenden breiten Höhenrücken zwischen dem See und der Broyeebene, im nordwestlichen Freiburger Mittelland liegt. Die Fläche des 7,2 km2 grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am Südostufer des Neuenburgersees (rund 2,5 km Seeuferlinie). Im Bereich von Delley-Portalban besitzt der See einen flachen bis zu 700 m breiten Uferrandstreifen, der mit Ausnahme des Geländes bei Portalban von einem Schilf- und Sumpfwaldgürtel (\"Les Grèves\") bestanden ist. Vom flachen Uferrand erstreckt sich der Gemeindeboden nach Südosten über einen rund 40 m hohen Steilhang auf den Molassehöhenrücken, dessen Plateau durchschnittlich auf liegt. In dieses Plateau sind die drei Erosionstäler im Einzugsgebiet des \"Ruisseau de la Contentenette\" eingeschnitten, der bei Portalban in den Neuenburgersee mündet. Seinen höchsten Punkt erreicht das Gemeindegebiet im Süden mit auf der Flur \"Sur le Mont\". Von der Gemeindefläche entfielen 1997 10 % auf Siedlungen, 14 % auf Wald und Gehölze, 65 % auf Landwirtschaft und rund 11 % war unproduktives Land (Schilfgürtel). Delley-Portalban besteht aus den beiden Dörfern \"Delley\" () und \"Portalban\", wobei letzteres in die Ortsteile \"Portalban-Dessous\" () auf dem flachen Uferrandstreifen und \"Portalban-Dessus\" () auf dem Hochplateau unterteilt ist. Vor der Fusion verlief die Gemeindegrenze zwischen Delley und Portalban entlang des Ruisseau de la Contentenette und trennte Portalban-Dessous in einen zu Portalban gehörenden Teil links des Baches und einen zu Delley gehörenden Teil rechts des Baches. Ferner gehören auch der Weiler \"Farvageux\" () auf dem Plateau am südlichen Ortsrand von Delley und einige Einzelhöfe zur Gemeinde. Nachbargemeinden von Delley-Portalban sind Gletterens, Vallon und Saint-Aubin im Kanton Freiburg sowie Vully-les-Lacs im Kanton Waadt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Delley-Portalban zu den kleineren Gemeinden des Kantons Freiburg. Von den Bewohnern sind 85,3 % französischsprachig, 12,2 % deutschsprachig und 1,6 % sprechen Albanisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Delley-Portalban belief sich 1900 auf 493 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts pendelte die Bevölkerungszahl stets im Bereich zwischen 450 und 540 Einwohnern. Erst seit 1980 (450 Einwohner) wurde ein deutliches Bevölkerungswachstum verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Delley-Portalban war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben der Ackerbau, der Obstbau, sowie die Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In den letzten Jahrzehnten hat sich Delley-Portalban dank seiner attraktiven Lage auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in den Regionen Payerne und Estavayer-le-Lac arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Seit den 1970er Jahren hat Delley-Portalban Anstrengungen unternommen, den Tourismus anzukurbeln. In der flachen Zone nahe dem Seeufer wurden zahlreiche Ferien- und Wochenendhäuser erbaut, daneben gibt es einen Campingplatz, Sport- und Freizeitanlagen und einen grossen Sportbootshafen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Gemeinde liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen, ist aber von Avenches und Payerne leicht zu erreichen. Der nächste Anschluss an die Autobahn A1 (Lausanne-Bern), die im Jahr 1997 eröffnet wurde, befindet sich rund 6 km vom Ortskern entfernt. Durch eine Buslinie der Transports publics Fribourgeois, die von Domdidier nach Portalban (teilweise bis Gletterens) verkehrt, sind die beiden Dörfer an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden. Portalban besitzt ferner durch die Personenschifffahrt auf dem Neuenburgersee eine direkte Verbindung mit Neuchâtel sowie mit weiteren Seeanstössergemeinden.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Das Seeufer bei Delley-Portalban war schon sehr früh besiedelt, was durch die Funde von Siedlungsspuren aus dem Neolithikum bestätigt werden konnte. Die 2011 erfolgte archäologische Untersuchung der Station 11 in Delley-Portalban erbrachte Funde aus dem Schweizer Endneolithikum. Unter anderem kam ein Radfragment aus Ahornholz zum Vorschein, das aufgrund seiner teilweisen Verkohlung relativ gut erhalten war. Der Durchmesser des Rades hat etwa 55 cm betragen. Eschenleisten verbanden die Segmente des zweiteiligen Rades, das wohl zu einem Dreieckswagen gehörte, wie er im benachbarten Freilichtmuseum \"Village Lacustre Gletterens\" rekonstruiert wurde. Die Altersbestimmung mittels C14-Methode und Dendrochronologie erlaubt es, das Fragment auf etwa 2800 v. Chr., in die Endphase der Lüscherz-Kultur, zu datieren. Weitere zweiteilige Räder, die in der Schweiz aus Funden der Schnurkeramik und des „Auvernier Cordé“ stammen, sind jünger als das Fragment von Delley-Portalban. Zeitlich passende Exemplare aus Süddeutschland und werden auf etwa 2900 v. Chr. datiert. Das Rad von Delley-Portalban stellt ein „missing link“ zwischen den Rädern der Feuchtbodensiedlungen Süddeutschlands und der Schweiz dar.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung von Delley erfolgte 1342 unter dem Namen \"Deler\". Portalban wurde bereits 1166 als \"Poraban\" und \"Porabant\" erstmals schriftlich genannt. Später erschienen die Bezeichnungen \"capella de Portubanni\" (1182), \"Portu Arbano\" (1330) und wieder \"Poraban\" (1668). Dieser Ortsname auf das Wort \"port\" (Hafen) und den lateinischen Personennamen \"Albanus\" zurück. Aus einem Lehen des Lausanner Domkapitels entwickelte sich im 13. Jahrhundert eine Herrschaft, welche Delley, Portalban und den im 16. Jahrhundert aufgegebenen Weiler Agnens umfasste. Die Herrschaft Delley kam in den Einflussbereich des Hauses Savoyen und ging im 14. Jahrhundert, nachdem die Herren von Delley verarmt waren, in den Besitz der Herren von Estavayer über. Später erfuhr die Herrschaft mehrere Besitzerwechsel. Nachdem Bern 1536 das Waadtland erobert hatte, gelangten Delley und Portalban unter die Herrschaft von Freiburg und wurden der Vogtei Estavayer zugeteilt, wobei sie zusammen mit Vallon eine Exklave bildeten. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) gehörten die Dörfer während der Helvetik bis 1803 zum Bezirk Estavayer, danach zum Bezirk Montagny und ab 1831 zum Bezirk Dompierre, bevor sie 1848 in den Bezirk Broye eingegliedert wurden. Im Rahmen der seit 2000 vom Kanton Freiburg geförderten Gemeindefusionen stand zunächst eine Fusion von Delley, Portalban und Gletterens zur Debatte. Während sich Gletterens einer Fusion widersetzte und aus dem Projekt austrat, stimmten die Dorfbewohner von Delley und Portalban mit einer Ja-Mehrheit von rund 90 % für die Fusion. Diese wurde mit Wirkung auf den 1. Januar 2005 rechtskräftig und die neue Gemeinde mit dem Namen Delley-Portalban entstand.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Pfarrkirche von Delley wurde 1713 erbaut. Am nördlichen Dorfausgang steht das Schloss Delley, das im frühen 18. Jahrhundert errichtet und später noch mehrmals verändert wurde. Im Schlosspark steht die Kapelle Saint-Antoine de Padoue, die von 1710 stammt und Glasgemälde aus dem 18. Jahrhundert besitzt. In beiden Dörfern sind stattliche Bauernhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Delley-Portalban ist eine politische Gemeinde im Distrikt Broye des Kantons Freiburg in der Schweiz. Sie entstand am 1. Januar 2005 durch die Fusion der vorher selbständigen Gemeinden Delley und Portalban (Freiburger Patois ; dt. früher \"Portelbank\").", "tgt_summary": null, "id": 1412883} {"src_title": "Reiner Geye", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler in Deutschland.", "content": "Vor der Saison 1999/00 suchte der 1. FC Köln, der damals in der 2. Bundesliga angehörte, eine international erfahrene Verstärkung in der Defensive. Für diese Aufgabe ausgewählt wurde Moses Sichone, zum damaligen Zeitpunkt bereits sambischer Nationalspieler und bei den Nchanga Rangers FC unter Vertrag. Sichone wurde mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet. Die Ablöse soll 700.000 Mark betragen haben. Die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllte Sichone auf Anhieb und eroberte sich sofort einen Stammplatz in der Abwehr der Kölner. Als wichtiger Bestandteil der Mannschaft stieg er mit dem FC am Ende seiner ersten Spielzeit für den Verein in die 1. Liga auf, 2001/02 aber auch wieder ab. Nach seinem zweiten Aufstieg mit den Geißböcken in die höchste deutsche Spielklasse 2003 verlängerte er überraschend seinen Vertrag zum Saisonende nicht. Stattdessen wechselte er zur unterklassigen Alemannia Aachen. Dieser Wechsel bot für ihn aber gleichzeitig auch die Möglichkeit, dort in seiner ersten Saison 2004/05 im UEFA-Pokal aufzulaufen. 2006 folgte der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga mit der Alemannia. Als es in der Folgesaison zu einem sofortigen Wiederabstieg kam, wechselte er zu Kickers Offenbach, zu diesem Zeitpunkt wie sein abgebender Verein zweitklassig. In seinen 19 Einsätzen erzielt er drei Tore. Trotz ansprechenden Leistungen wurde der auslaufende Vertrag 2008 nicht verlängert. Sichone hielt sich danach bei den Amateuren vom VfL Wolfsburg und beim 1. FSV Mainz 05 fit. Im September 2008 unterschrieb er beim VfR Aalen einen neuen Vertrag bis zum 30. Juni 2010. Anfang April 2009 wurde er aus dem Kader suspendiert, nachdem er nach einer durchzechten Nacht nicht zum Training erschienen war. Einen halben Monat später kam es bereits wieder zur Aufhebung dieser Strafmaßnahme. Die Begründung durch die sportliche Leitung des Vereins basierte auf dem akutem personellen Notstand zu diesem Zeitpunkt. Mehrere verletzungsbedingten Ausfälle innerhalb des Kaders schränkten die Aufstellungsmöglichkeiten bereits stark ein. Als noch eine Rotsperre für den Abwehrchef Christian Alder hinzu kam, wählte man diese Handlungsalternative. Mit dem Abstieg des VfR Aalen am Ende der Saison in die Regionalliga Süd verlor Sichones Vertrag seine Gültigkeit. Er wechselte daraufhin zum zypriotischen Erstligisten \"AEP Paphos\". Ab Juli 2010 stand er beim FC Carl Zeiss Jena unter Vertrag und verließ mit Ablauf seines Vertrages am 30. Juni 2011 den Verein wieder. Nachdem er eigentlich seine Karriere als Spieler schon hatte beenden wollen, unterschrieb er am 6. Februar 2012 auf Vermittlung von Lukas Podolski beim Kreisligisten FC Bergheim 2000 in Bergheim bei Köln einen Vertrag.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Zwischen 2013 und 2017 übernahm Sichone verschiedene Trainerpositionen im Nachwuchsbereich bei Alemannia Aachen, wo er auch früher bereits als Spieler aktiv gewesen war. Von November 2018 bis Oktober 2019 betreute er den FC Rhenania 1920 Lohn in der Kreisliga Staffel A Düren mit dem Ziel, in die Bezirksliga aufzusteigen. Nachdem die Rhenania nach sechs Spieltagen in der Saison 2019/20 nur den 9. Tabellenplatz belegte, wurde er nach einem 0:2 gegen den VfVuJ Winden von seinen Aufgaben freigestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Sichone machte 44 A-Länderspiele für die Fußballnationalmannschaft von Sambia. Dabei blieb er ohne Torerfolg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Moses Sichone (* 31. Mai 1977 in Mufulira) ist ein ehemaliger sambischer Fußballspieler und jetziger -trainer. Seit dem Jahr 2007 besitzt er auch die deutsche Staatsangehörigkeit.", "tgt_summary": null, "id": 2266548} {"src_title": "Sender Gaisberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Mangrovereiher ist ein kleiner Reiher mit einer Länge von 40 bis 46 cm und kurzem Hals. Die Flügelspannweite beträgt 55 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 200 und 250 Gramm. Das Gefieder ist grau-grün, auf der Bauchseite heller und beinhaltet eine schwarze Kappe mit langem schwarzen Kamm. Der Schnabel ist schwarz, die Beine sind blassgelb bis orange. Die Geschlechter sind äußerlich ähnlich. Jungtiere sind matter gefärbt, mit dunkelbraunem Rücken und weißen Flecken auf den Flügeln. Hals und Brust sind braun mit weißen Streifen. Die Beine sind matt-grün. Innerhalb seines großen Verbreitungsgebietes haben sich zahlreiche Unterarten ausgebildet, allein fünf Unterarten werden für Australien unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Mangrovereiher lebt sehr versteckt an Fluss- und Seeufern, Sümpfen und Mangroven in dichter Vegetation. Die Vögel sind scheue Einzelgänger und teilweise nachtaktiv. Seine Nahrung besteht aus Fischen, Krebstieren und wasserlebenden Wirbellosen. Normalerweise lauert er seiner Nahrung regungslos auf, dabei ist der Kopf zwischen die Schulter zurückgezogen, die Körperhaltung ist waagrecht. Sobald Beute in Reichweite gelangt, schnellt er nach vorne, dabei wird der Hals gestreckt. Der Mangrovereiher brütet überwiegend in Mangroven. Dort findet er ein reichhaltiges Nahrungsangebot sowie Schutz vor den meisten Prädatoren. Sein Nest baut er in kleinen Büschen oder häufig in Bäumen, deren Äste über dem Wasser hängen. Das Nest wird nicht sonderlich sorgfältig errichtet. Gelegentlich sind die zwei bis vier Eier, die sich darin befinden, von unten sichtbar. Geht das Gelege verloren, sind Mangrovereiher in der Lage, innerhalb von 14 Tagen ein neues Gelege zu legen. Mangrovereiher ziehen regelmäßig zwei Gelege pro Fortpflanzungssaison groß, dabei nutzen Mangrovereiher gelegentlich das erste Nest.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mangrovereiher (\"Butorides striata\", Syn.: \"Butorides striatus\") ist eine Art aus der Familie der Reiher, die weltweit in den Tropen und Subtropen verbreitet ist. ", "tgt_summary": null, "id": 45132} {"src_title": "Payen Pa 22", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ferrari studierte ab 1946 zunächst am \"Conservatoire de Versailles\", von 1948 bis zu einer Tuberkuloseerkrankung 1950 an der \"École Normale de Musique\" in Paris bei Alfred Cortot (Klavier) und Arthur Honegger (Komposition). Im Frühjahr 1953 besuchte er in New York Edgar Varèse, dessen Komposition \"Déserts\" ihn im Radio stark beeindruckt hatte. Im folgenden Winter belegte er Musikanalyse-Kurse bei Olivier Messiaen. Von 1954 bis 1958 nahm er an den Darmstädter Ferienkursen teil, wo er Karlheinz Stockhausen, Luigi Nono, Bruno Maderna, Henri Pousseur und John Cage kennenlernte. 1958 gründete er mit Pierre Schaeffer und François-Bernard Mâche die Groupe de recherches musicales (GRM). Unterschiedliche künstlerische Auffassungen führten jedoch 1966 zur Trennung: Während Schaeffer eine abstrakte und typisierende Klangarbeit forderte, bezog Ferrari wiedererkennbare Umweltgeräusche in seine Musik ein (\"musique anecdotique\"). 1964/65 und 1970 unterrichtete er an der Musikhochschule in Köln, 1966 bis 1967 in Stockholm und 1978 bis 1980 am \"Conservatoire de Pantin\". Dazwischen amtierte er von 1968 bis 1969 als musikalischer Leiter des \"Maison de la Culture\" in Amiens, wo er Jugendliche zur musikalischen Arbeit mit Tonbandgeräten anregen wollte. Für den \"Service de la Recherche\" des \"O.R.T.F\" realisierte Luc Ferrari 1965–66 mit Gérard Patris eine Reihe von Portraitfilmen \"Les grand répétitions\" (Die großen Proben) über die Komponisten Messiaen, Stockhausen und Varèse, sowie den Dirigenten Hermann Scherchen und den Jazzpianisten Cecil Taylor. Viele dieser Vertreter der zeitgenössischen Musik waren hier das erste Mal im französischen Fernsehen sehen. 1972 gründete er sein eigenes \"Studio Billig\" und 1982 mit Unterstützung des französischen Kulturministeriums das Studio des Vereins \"La Muse en Circuit\", von dem er sich 1994 trennte. Im selben Jahr richtete er in Montreuil ein neues Studio \"Atelier post-billig\" ein, das er anschließend nach Paris verlegt. Luc Ferrari war verheiratet mit Brunhild Meyer, einer Tochter des in Aachen tätigen Klarinettisten und Komponisten Wolfgang Meyer-Tormin.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "In den 1950er Jahren verfasste Ferrari zunächst Klavierstücke in der Nachfolge Bartóks und Hindemiths. Zur gleichen Zeit begann er bereits Konzerte der \"musique concrète\" zu besuchen. Nach seinem Eintritt in die \"Groupe de recherches musicales\" produzierte Ferrari zunächst fünf elektroakustische Kompositionen im Sinne von Schaeffers Klangästhetik, die zugrundegelegten aufgenommenen Klänge so weit wie möglich aus ihrem ursprünglichen Kontext zu abstrahieren. Mit \"Hétérozygote\" (1963/64), einer Komposition, die zunächst für vierkanaliges Tonband konzipiert war, letztendlich jedoch stereophon ausgearbeitet und realisiert wurde, löste sich Ferrari von Schaeffers Konzept der \"musique concrète\" und stellte ihr seine eigene \"musique anecdotique\" entgegen, in der Naturgeräusche in einer „organisierten und poetischen, aber nicht an einer Handlung orientierten Art und Weise“ strukturiert sind. Die kompositorische Arbeit dieser Soundscapes bleibt an musikalischen Prinzipien orientiert und damit klar vom Hörspiel getrennt. Zu den bekanntesten Arbeiten Ferraris gehört die Komposition \"Presque rien No. 1 „Le Lever du jour au bord de la mer“\" (1967/70), in der Aufnahmen von einem jugoslawischen Strand, die über die Dauer eines Tages gemacht wurden, zu einem 21 Minuten kurzen Hörstück zusammengeschnitten wurden. Dabei verwendete er erstmals die damals neue Stereotechnik, die ihm nicht nur ein „Rechts-Links“ der Klänge erlaubte, sondern auch eine Tiefenwirkung. In seiner dritten \"Presque rien\"-Komposition \"Presque rien avec filles\" (1989) kam er zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen seiner \"musique anecdotique\" und den stärker in traditionellen Formverläufen denkenden \"musique concrète\". Neben seinen Tonbandmusiken komponierte Ferrari auch für konventionelle Instrumente und mischte die Genres miteinander (zum Beispiel \"Ce qu’a vu le Cers\"). Es mehrten sich die Konzertreisen und Kooperationen mit jüngeren Musikern, wie Otomo Yoshihide und Noël Akchoté, wobei auch die Grenze zur frei improvisierten Musik überschritten wurde. + DVD", "section_level": 1}, {"title": "Erschienen als CD + DVD.", "content": "\"Diese Sammelbox erhielt den « Coup de Coeur Charles Cros - musique contemporaine printemps 2008 » und 2008 den Grand Prix des Festivals \"Filmer à tout prix\"\", in Brüssel", "section_level": 1}], "src_summary": "Luc Ferrari (* 5. Februar 1929 in Paris; † 22. August 2005 in Arezzo) war ein französischer Komponist, Klangkünstler und Hörspielmacher. Ferrari gilt als Vertreter der \"musique concrète\" und wurde vor allem für seine Experimente mit Tonbandmusik bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 450424} {"src_title": "Stromregeldiode", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Rebland verteilt sich fast über das gesamte Département Maine-et-Loire sowie auf 14 Gemeinden im Département Deux-Sèvres sowie 9 Gemeinden im Département Vienne.", "section_level": 1}, {"title": "Zugelassene Gemeinden im Département Maine-et-Loire.", "content": "Bemerkung: Die \"kursiv\" geschriebenen Gemeinden sind in der Appellation Anjou-Villages zugelassen. Allonnes, Les Alleuds, \"Ambillou-Château\", Angers, Antoigné, Artannes-sur-Thouet, \"Aubigné-sur-Layon\", \"Beaulieu-sur-Layon\", \"Bellevigne-en-Layon\", \"Blaison-Saint-Sulpice\", \"Bouchemaine\", Brain-sur-Allonnes, Brézé, \"Brigné\", Brissac-Quincé, Brossay, Cernusson, Les Cerqueux-sous-Passavant, Chacé, \"Chalonnes-sur-Loire\", \"Le Champ-sur-Layon\", \"Champtocé-sur-Loire\", \"Charcé-Saint-Ellier-sur-Aubance, Chaudefonds-sur-Layon, Chavagnes,\" Chemellier, \"Chemillé-en-Anjou\", Cizay-la-Madeleine, \"Cléré-sur-Layon\", \"Concourson-sur-Layon\", Corzé, Le Coudray-Macouard, Courchamps, \"Coutures\", Denée, Dénezé-sous-Doué, Distré, Doué-la-Fontaine, Epieds, \"Faveraye-Mâchelles\", \"Faye-d’Anjou\", Fontaine-Milon, Fontevraud-l’Abbaye, Forges, \"La Fosse-de-Tigné\", Gennes-Val-de-Loire, Huillé, \"Ingrandes\", Jarzé-Villages, Juigné-sur-Loire, \"La Jumelière\", Louerre, Louresse-Rochemenier, Luigné, \"Lys-Haut-Layon\", \"Martigné-Briand\", \"Mauges-sur-Loire\", Meigné, Montfort, Montilliers, Montreuil-Bellay, Montsoreau, Mozé-sur-Louet, Murs-Erigné, \"Notre-Dame-d’Allençon\", Noyant-la-Plaine, Orée d’Anjou, Parnay, \"Passavant-sur-Layon\", \"La Possonnière\", Le Puy-Notre-Dame, \"Rablay-sur-Layon\", \"Rochefort-sur-Loire\", Rou-Marson, \"Saint-Aubin-de-Luigné\", Saint-Barthélemy-d’Anjou, Saint-Cyr-en-Bourg, Sainte-Gemmes-sur-Loire, \"Saint-Georges-sur-Loire\", \"Saint-Georges-sur-Layon\", \"Saint-Germain-des-Prés\", Saint-Jean-des-Mauvrets, Saint-Just-sur-Dive, \"Saint-Lambert-du-Lattay\", Saint-Macaire-du-Bois, Saint-Melaine-sur-Aubance, Saint-Rémy-la-Varenne, Saint-Saturnin-sur-Loire, Saint-Sigismond, Saulgé-l’Hôpital, Saumur, \"Savennières\", Soucelles, Soulaines-sur-Aubance, Souzay-Champigny, \"Tancoigné\", \"Tigné\", \"Trémont\", Turquant, Les Ulmes, Varennes-sur-Loire, Varrains, Vauchrétien, Le Vaudelnay, \"Les Verchers-sur-Layon\", Verrie, Verrières-en-Anjou, und Villevêque.", "section_level": 2}, {"title": "Zugelassene Gemeinden im Département Deux-Sèvres.", "content": "Argenton-l’Église, \"Bouillé-Loretz\", \"Bouillé-Saint-Paul\", Brion-près-Thouet, \"Cersay\", Louzy, Mauzé-Thouarsais, Saint-Cyr-la-Lande, Saint-Martin-de-Mâcon, Saint-Martin-de-Sanzay, Sainte-Radegonde, Sainte-Verge, Thouars und Tourtenay.", "section_level": 2}, {"title": "Zugelassene Gemeinden im Département Vienne.", "content": "Berrie, Curçay-sur-Dive, Glénouze, Pouançay, Ranton, Saix, Saint-Léger-de-Montbrillais, Ternay, Les Trois-Moutiers.", "section_level": 2}, {"title": "Appellationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Appellationen Anjou / Rosé d’Anjou / Anjou-Gamay.", "content": "Alle drei Appellation sind in allen oben erwähnten Gemeinden zugelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Appellation Anjou Villages.", "content": "46 Gemeinden (die in der Liste der Gemeinden kursiv geschriebenen) verfügen über die gebietsspezifische Appellation, die seit dem 14. November 1991 den Status einer Appellation d’Origine Contrôlée hat. Diese Gemeinden verfügen im Allgemeinen über Schieferböden. Außerdem liegen die Weinberge in idealer Ausrichtung zur Sonne. Es sind ausschließlich trockene Rotweine der Rebsorten Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon zugelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Appellation Cabernet d’Anjou.", "content": "Cabernet d’Anjou hat den Status einer Appellation d’Origine Contrôlée seit dem 9. Mai 1954.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Weinbaugebiet Anjou ist ein Teil der großen Weinbauregion Loire. In dem Gebiet, das geographisch der alten Provinz Anjou entspricht, werden trockene Weißweine, Schaumweine, trockene Rotweine sowie halbtrockene und süße Roséweine angeboten.", "tgt_summary": null, "id": 2136012} {"src_title": "Der Bienenzüchter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1977 äußerte der amerikanische Kinderarzt und Humangenetiker Philip D. Pallister erstmals den Verdacht auf dieses Syndrom bei zwei Erwachsenen. Unabhängig davon machten der österreichische Arzt Wolfgang Killian und die Humanbiologin Maria Teschler-Nicola 1981 die gleichen Beobachtungen an insgesamt vier Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Genetik.", "content": "Menschen mit einem Tetrasomie-12p-Mosaik haben in einem Teil ihrer Körperzellen den kurzen Arm (p) von Chromosom 12 vierfach (\"tetrasom\") statt wie üblich zweifach (\"disom\"). Diese zwei zusätzlichen Chromosomenarme sind zu einem kleinen 47. Chromosom fusioniert, einem sogenannten Isochromosom.", "section_level": 1}, {"title": "Häufigkeit.", "content": "Die genaue Häufigkeit des Pallister-Killian-Syndroms ist nicht bekannt. Es tritt sporadisch auf. Das heißt die Wahrscheinlichkeit für ein Wiederauftreten bei weiteren Schwangerschaften innerhalb einer Familie ist nicht erhöht. Man spricht von einer „Neumutation“. Im Jahr 2010 sind in Deutschland und den umliegenden Ländern 38 Kinder mit Pallister-Killian-Syndrom zwischen 0 und 22 Jahren bekannt. Es wird angenommen, dass es darüber hinaus weitere betroffene Kinder, Jugendliche oder Erwachsene gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Schwangerschaft.", "content": "Die Schwangerschaft verläuft im Allgemeinen unauffällig. Die Kinder werden meist zum Termin geboren und haben übliche Geburtsmaße. Die Auswirkungen der Tetrasomie 12p sind jedoch gravierend: Die Kinder fallen von Anfang an durch ihr ungewöhnliches Aussehen auf. Zur Diagnose führen manchmal auch ihre Pigmentveränderungen (s. u.). Häufig liegen Organfehlbildungen vor oder bestimmte Organfunktionen sind eingeschränkt. Die motorische Entwicklung verläuft sehr langsam. Über die kognitiven Potenziale ist wenig bekannt. Die meisten Kinder gelten als schwer kognitiv behindert. Tatsächlich werden den Betroffenen aber in neuester Zeit mit moderner Technik wie z. B. augengesteuerten PCs neue Kommunikationswege erschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Symptomatik.", "content": "Die häufigsten Symptome des Pallister-Killian-Syndroms sind: Aufgrund ihrer schwachen Muskulatur verkrümmt sich bei vielen Kindern die Wirbelsäule im Laufe ihres Wachstums (Skoliose). Dies kann so stark ausgeprägt sein, dass eine operative Geradstellung nötig wird. Seltener findet man eine Verschmelzung der Halswirbel (Blockwirbel). Kinder mit Pallister-Killian-Syndrom sind anfällig für Infektionen. Sie haben häufig Probleme mit der Nahrungsaufnahme; einige lernen nicht kauen und beißen. Aufgrund ihrer motorischen Einschränkungen können sie nur wenig Eigeninitiative zeigen und ohne Unterstützung wenig tun. Ihr Interesse an der Umwelt erscheint gering, das geht jedoch nicht mit sozialer Auffälligkeit einher. Sie benötigen lebenslang intensive körperliche Hilfe und Pflege. Ebenso wichtig sind für sie geistige Anregungen, damit sie in ihrer sozialen Umgebung nicht verarmen, vereinsamen und Stereotypien entwickeln.Viele ältere Menschen mit Pallister-Killian-Syndrom sind klein für ihr Alter (Minderwuchs). Die Lebenserwartung hängt von ihren Organanlagen ab. Es gibt Berichte von Erwachsenen, die über 40 Jahre alt sind. Es scheint, als ob Jungen mit dem Pallister-Killian-Syndrom bessere motorische Entwicklungsmöglichkeiten haben als Mädchen.", "section_level": 1}, {"title": "Prognose.", "content": "Da es sich beim Pallister-Killian-Syndrom um ein Chromosomen-Mosaik handelt, das überzählige Isochromosom 12p also nicht in allen Körperzellen vorhanden ist, lassen sich nach der Chromosomendiagnostik keine exakten Aussagen über die verfügbaren Entwicklungspotenziale machen. Es wird ein direkter Zusammenhang zwischen dem Anteil der Zellen mit Tetrasomie 12p im kindlichen Organismus und dem Schweregrad des Syndroms vermutet. Die Untersuchung einzelner Gewebe erlaubt jedoch keinen Rückschluss auf die Verteilung der beiden Zelllinien im ganzen Körper.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Die Diagnostik des Pallister-Killian-Syndroms kann schwierig sein. Routinemäßig durchgeführte Chromosomenanalysen aus Blutzellen zeigen in der Regel einen unauffälligen Chromosomensatz. Die tetrasome Zelllinie wird meistens in kultivierten Hautzellen nachgewiesen. Hierfür muss den Kindern etwas Haut entnommen werden (Hautbiopsie). Inzwischen ist auch eine Diagnostik mit fluoreszenzmarkierten Sonden an Mundschleimhautzellen möglich. Bei der pränatalen Chromosomendiagnostik lässt sich ein vorhandenes Tetrasomie 12p Mosaik nicht immer nachweisen. Die vorgeburtliche Diagnose eines Pallister-Killian-Syndroms hängt davon ab, ob sich tetrasome Zellen in der untersuchten Gewebeprobe befinden oder nicht. So kann auch nach einem unauffälligen Ergebnis der Chromosomenuntersuchung an Fruchtwasserzellen (Amniozentese) ein Kind mit Pallister-Killian-Syndrom geboren werden.", "section_level": 1}, {"title": "Differential-Diagnose.", "content": "Abzugrenzen ist das Fryns-Syndrom.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Pallister-Killian-Syndrom, gelegentlich auch \"Teschler-Nicola-Syndrom\" oder nach seiner genetischen Ursache auch \"Tetrasomie 12p Mosaik\" genannt, ist benannt nach den Ärzten, die es zuerst beschrieben haben. Das Syndrom zählt mit über 150 weltweit beschriebenen Fallbeispielen zu den seltenen Krankheiten.", "tgt_summary": null, "id": 1600985} {"src_title": "Oreste Baratieri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Durch die Verbindung von Wertstufe und Seriennummer ist jede Banknote ein Unikat. Die Wanderung eines Geldscheins lässt sich nachvollziehen, sobald mindestens zwei Personen seine Daten zusammen mit Zeit- und Ortsangabe erfasst haben. EBT berechnet daraus, wie viele Kilometer (Luftlinie) dieser Schein in welcher Zeit zurückgelegt hat, stellt die Wanderung auf einer Landkarte dar und bereitet das Ergebnis statistisch auf. Außerdem entschlüsselt die Seite bei jedem Eintrag, in welcher Druckerei und für welches Land der Schein gedruckt wurde. Daneben gibt es zahlreiche Statistiken und Ranglisten, z. B. über die aktivsten User, Städte, Regionen und Länder, über deren Entwicklung im Laufe der Zeit oder darüber, welche Geldscheine die längsten Strecken zurückgelegt haben. Da jedem Land ein eigener Bereich von Seriennummern zugeordnet ist, informiert EBT auch über die Durchmischung der Banknoten und weist seit Januar 2002 monatlich aus, wie sich die in jedem Land der Eurozone erfasste Menge an Geldscheinen auf die verschiedenen nationalen Nummernbereiche verteilt. Da die Diffusion der Banknoten den gleichen mathematischen Regeln wie die Ausbreitung von Teilchen oder Krankheiten folgt, dient EBT nicht nur als Hobby, sondern auch als Datenquelle für wissenschaftliche, insbesondere physikalische Untersuchungen.", "section_level": 1}, {"title": "Übersicht.", "content": "Im Dezember 2018 waren über 189.000 Teilnehmer registriert und mehr als 182 Millionen Banknoten mit einem Gesamtwert von über 3,35 Milliarden Euro erfasst. Über 1,05 Millionen dieser Einträge, statistisch gesehen also etwa jeder 173te, ist ein Treffer. Die meisten Benutzer kommen aus Finnland. Dort gibt es auch die meisten Treffer, obwohl die mit Abstand meisten Scheine in Deutschland eingegeben werden. Außerhalb der Eurozone ist die Schweiz das aktivste Land und bekleidet einen höheren Ranglistenplatz als Zypern, welches den Euro als offizielle Währung verwendet. Im internationalen Vergleich der Städte führt Wien mit großem Abstand und über 6,8 Millionen Einträgen. Mit jeweils über 1 Million Einträgen sind Berlin, Bochum, Frankfurt am Main, Groningen, Hagen, Helmbrechts, Helsinki, Hilden, Klagenfurt, Kouvola, Laibach, München, Nürnberg, Tampere und Lissabon weitere Hochburgen des Projekts. (Stand: 3. August 2015)", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinschaft.", "content": "Obgleich das Tracken der Banknoten weitgehend anonym erfolgt (für die Registrierung genügt eine E-Mail-Adresse), hat sich über das zugehörige Internetforum eine aktive Community entwickelt. Seit 2004 findet jedes Jahr mindestens ein großes internationales Treffen \"(EBTM)\" in einer europäischen Metropole statt, dessen Austragungsort von den Mitgliedern bestimmt wird. Für das Sommer-Treffen 2011 wurde Barcelona gewählt. Die Ausrichtung des Treffens anlässlich des zehnjährigen Bestehens von EBT im Jahr 2012 fand in Frankfurt am Main statt. 2013 hat Rotterdam das Sommer-Treffen ausgerichtet. Zusätzlich gibt es europaweit in unregelmäßigen Abständen nationale und regionale Treffen sowie diverse Stammtische, die von Mitgliedern vor Ort organisiert werden. Mit der Gründung des gemeinnützigen Vereins \"European Association of EuroBillTrackers\" als Betreiber von EBT wurde das Projekt auf eine breitere Basis gestellt. Wer es mitgestalten möchte, hat die Möglichkeit, dem Verein beizutreten. Der Jahresbeitrag dient in erster Linie dazu, das Webhosting zu finanzieren. Unabhängig von einer förmlichen Mitgliedschaft stehen sämtliche Funktionen von EBT allen Benutzern kostenfrei zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "Die folgende Tabelle stellt die Zahl der eingegebenen Scheine, die Zahl der erzielten Treffer und die Trefferwahrscheinlichkeit in den Jahren 2002 bis 2015 dar. Die Trefferquote ist dabei als Quotient aus Zahl der Treffer geteilt durch die Zahl der eingegebenen Scheine definiert. Die Trefferwahrscheinlichkeit ist, wie das rechte Bild zeigt, regional unterschiedlich. Länder mit einer hohen Anzahl eingegebener Scheine (wie beispielsweise Finnland, Niederlande oder Belgien) weisen eine deutlich höhere Trefferwahrscheinlichkeit auf im Vergleich mit Ländern, die nur eine niedrige Eingaberate besitzen (beispielsweise Griechenland oder Irland). Da von den Teilnehmern bevorzugt Banknoten mit niedrigen Wertstufen eingegeben werden, ist die Trefferwahrscheinlichkeit für diese Scheine am höchsten (Stand 1. Januar 2017):", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "EBT wurde von dem französischen Programmierer Philippe Girolami (Giro) gestartet und ist seit der Euro-Bargeldeinführung am 1. Januar 2002 aktiv. Der erste Eintrag erfolgte um 2:56 Uhr in Paris. Der erste Schein aus dem deutschsprachigen Raum wurde am 8. Januar in Hamburg eingegeben, zuvor gab es bereits erste Aktivitäten in Belgien (5. Januar) und den Niederlanden (7. Januar). Seit 2003 betreibt Anssi Johansson (Avij) die Seite, die seit 2005 mit zusätzlicher Unterstützung von Marko Schilde (Nerzhul) weiterentwickelt wird. Die Webmaster werden durch eine Reihe aktiver Anwender unterstützt, die sich um Übersetzungen, die Verwaltung des Forums, E-Mail-Support und zahlreiche andere Aufgaben kümmern. Im Laufe der Zeit wurden von Nutzern der Seite zusätzliche Programme entwickelt, mit denen sich weitreichende persönliche Statistiken generieren lassen oder die den eigenen Datenbestand nach Einträgen filtern, die für diverse Spiele im EBT-Forum von Interesse sind. Im September 2005 umfasste EBT nach einem Eintrag aus Lüttich zehn Millionen registrierte Banknoten und veröffentlichte aus diesem Anlass eine offizielle Presseerklärung in acht Sprachen. Zu einem Konflikt kam es am 24. Dezember 2007, als die Domain \"www.eurobilltracker.com\" von Philippe Girolami auf einen neuen Server umregistriert wurde, auf den die beiden anderen Webmaster keinen Zugriff hatten und wohin zuvor ohne deren Wissen die gesamte Website samt Datenbank kopiert worden war. Dem vorausgegangen war, dass Girolami beabsichtigte, das Projekt durch Werbebanner zu kommerzialisieren, was von den beiden anderen Webmastern nicht gebilligt worden war. Daraufhin reaktivierten Johansson und Schilde den bisherigen Server unter der neuen Domain \"www.eurobilltracker.eu\". Somit bestanden vorübergehend zwei getrennte Versionen des Projekts, wobei die freiwilligen Mitarbeiter angekündigt hatten, nur an der Version unter der.eu-Adresse mitzuarbeiten. In der folgenden Auseinandersetzung verwies Girolami auf seinen Status als Domain-Inhaber und Schöpfer von EBT, während die Gegenseite argumentierte, dass dieser sich seit Jahren nicht mehr um das Projekt gekümmert hatte, die Website seitdem allein von Johansson betrieben und finanziert worden war und der überwiegende Teil ihres Quelltextes inzwischen von Schilde stammte. Am 3. Januar 2008 trafen sich die drei Webmaster in Paris und einigten sich darauf, die Seiten wieder zusammenzuführen und in Belgien einen gemeinnützigen Verein namens \"European Association of EuroBillTrackers\" als eingetragenen Besitzer von Domain, Website und Datenbank zu gründen, auf den das geistige Eigentum an Eurobilltracker übertragen wurde. Seit 12. Januar 2008 sind die Datenbanken beider Seiten wieder zusammengeführt und enthalten keine Werbung. Beide Domains verweisen auf denselben Server.", "section_level": 1}], "src_summary": "EuroBillTracker (EBT) ist ein internationales und nichtkommerzielles Projekt, das die weltweite Wanderung der Eurobanknoten untersucht. Hierzu geben die Benutzer auf der Website eurobilltracker.com Seriennummer und Druckereicode ihrer Banknoten ein sowie den Ort, an dem sie diese erhalten haben. ", "tgt_summary": null, "id": 2379967} {"src_title": "Servizio per le Informazioni e la Sicurezza Democratica", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berechnung aufgrund von Wahrscheinlichkeiten.", "content": "Zur Berechnung des Chancenverhältnisses können gleichermaßen die absoluten Häufigkeiten (a, b, c, d) oder die Wahrscheinlichkeiten (P) verwendet werden. Aus den Wahrscheinlichkeiten (P) wird das Chancenverhältnis folgendermaßen berechnet: mit R(F) = Odds(F) und R(F^c) = Odds(F^c).", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation.", "content": "Ein Chancenverhältnis von", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Das Chancenverhältnis wird häufig in Epidemiologie und Medizin verwendet, um zu erfahren, wie stark ein vermuteter Risikofaktor mit einer bestimmten Erkrankung zusammenhängt. Der Vorteil von Chancenverhältnissen gegenüber dem Risikoverhältnis ist, dass man es bei allen Studiendesigns anwenden kann, also sowohl bei Fall-Kontroll-Studien, als auch bei Querschnitt- und Interventionsstudien. Typischerweise vergleicht man dabei Personen mit einem potentiellen Risikofaktor für eine Erkrankung mit Personen ohne diesen Risikofaktor bzgl. des Auftretens ebenjener Erkrankung. Die gewonnenen Daten werden in einer Kreuztabelle dargestellt, die es auch leicht macht, die Chancenverhältnisse direkt zu errechnen: Es gilt dann: Das Chancenverhältnis ist ein Maß dafür, um wie viel größer die Chance in der Gruppe mit Risikofaktor ist, zu erkranken (im Sinne einer Quote), verglichen mit der Chance in der Gruppe ohne Risikofaktor. Das Chancenverhältnis nimmt Werte zwischen 0 und ∞ an. Ein Wert von 1 bedeutet ein gleiches Chancenverhältnis.", "section_level": 1}, {"title": "Ein Beispiel mit fiktiven Daten.", "content": "Angenommen, man möchte den Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Herzinfarkten und Rauchen untersuchen. Man beobachtet 10.000 Patienten und stellt fest, ob sie rauchen oder nicht und ob sie schon einmal einen Herzinfarkt erlitten haben. Es ergibt sich folgende Kreuztabelle: Von 2000 Personen die rauchen, haben also 130 einen Herzinfarkt erlitten. Es ergibt sich das Chancenverhältnis Das heißt, die Chance einen Herzinfarkt zu erleiden ist unter Rauchern fast 8-mal so hoch wie unter Nichtrauchern. Es muss an dieser Stelle jedoch auf den mathematischen Unterschied zwischen Chance und Risiko hingewiesen werden. Aufgrund der besseren Interpretierbarkeit sollte falls möglich das relative Risiko (s. u.) statt der Odds Ratio angegeben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschied zum relativen Risiko.", "content": "Anders als das relative Risiko bezieht sich das Chancenverhältnis auf Quoten und nicht auf Wahrscheinlichkeiten. Folgendes Beispiel soll den Unterschied zwischen Chancenverhältnis und relativem Risiko erläutern: Die Depression mit den Kategorien „ja“ und „nein“ ist die Risikovariable, das Geschlecht mit den Kategorien „weiblich“ und „männlich“ die unabhängige (ursächliche) Variable. Bei den Frauen beträgt die Prävalenz formula_4 Bei den Männern beträgt die Prävalenz formula_5 Das relative Risiko ist der Quotient aus den Prävalenzen formula_6 Das Chancenverhältnis hingegen berechnet man folgendermaßen: Bei den Frauen beträgt die „Quote“ formula_7 Bei den Männern beträgt die „Quote“ formula_8 Das Chancenverhältnis ist der Quotient aus den „Quoten“ formula_9. Oder einfacher: formula_10.", "section_level": 1}, {"title": "Assoziationsmaße nach Yule.", "content": "Weitere Maße sind Yules Q und Yules Y (1912), die George Udny Yule um 1900 veröffentlichte. Das vorgeschlagene Assoziationsmaß formula_11 (Yules formula_11) lässt sich als eine Transformation des Chancenverhältnis darstellen (formula_13), durch die das Chancenverhältnis auf das Intervall zwischen formula_14 und formula_15 normiert wird, wobei formula_16, wenn beide Variablen statistisch voneinander unabhängig sind. Yules Y berechnet sich so:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Chancenverhältnis, auch relative Chance, Quotenverhältnis, Odds-Ratio (kurz OR), oder selten Kreuzproduktverhältnis genannt, ist eine statistische Maßzahl, die etwas über die Stärke eines Zusammenhangs von zwei Merkmalen aussagt. Es ist damit ein Assoziationsmaß, bei dem zwei Chancen miteinander verglichen werden. Das Chancenverhältnis ist von der Randverteilung unabhängig.", "tgt_summary": null, "id": 1882976} {"src_title": "M. Visvesvaraya", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Anfänge.", "content": "Als er 18 wurde, entschied sich Art Cross, ein Midget-Car zu kaufen. Er und ein paar seiner Freunde improvisierten auf einem selten genutzten Parkplatz eine Rennstrecke. Einige Monate später wurden sie von einem Rennstallbesitzer beobachtet, der sie nach einiger Zeit einlud, an einem Rennen in Long Island teilzunehmen. Art wurde ausgewählt, das Fahrzeug zu steuern. So startete seine Rennfahrerkarriere, die ihn auf alle Rennstrecken der damaligen USA führte. Die meiste Zeit in seiner Midget-Karriere fuhr er Wagen für Roscoe „Pappy“ Hough. Hough besaß fünf dieser kleinen Rennwagen, das brachte seinem Rennstall den Namen „five little pigs“ (Die fünf kleinen Schweinchen) ein. Die meiste Zeit fuhren sie sechs oder sieben Nächte in der Woche.", "section_level": 1}, {"title": "Der Weltkrieg.", "content": "1941 wurde seine Karriere durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Die nächsten drei Jahre verbrachte er an den verschiedensten Kriegsschauplätzen in Europa. Er wurde in der Battle of Bulge verwundet und anschließend mit dem „Purple Heart“ ausgezeichnet. Nach seiner Rückkehr bestritt Cross ziemlich schnell wieder Autorennen. Abermals startete er mit den Midget Cars und wurde immer erfolgreicher. Fast schon regelmäßig wurde er Erster oder Zweiter der Rennen. Sein Gehalt steigerte sich bald von $15 je Woche auf $30.", "section_level": 1}, {"title": "Die Heirat.", "content": "Nach einem Rennen in Patterson machte ihn ein gemeinsamer Bekannter mit Margaret bekannt, seiner späteren Frau. Angeblich soll er bei dem ersten Treffen zu ihr gesagt haben: “You look like the girl I want to marry.” („Du siehst aus wie das Mädchen, das ich heiraten möchte.“). Die beiden heirateten am 11. April 1946 und bekamen zwei Töchter und einen Sohn.", "section_level": 1}, {"title": "Die Stock Cars.", "content": "Während der späten 1940er wurden Stock-Car-Rennen in den USA immer populärer. Auch Cross fuhr mit seinen Mitstreitern aus der Midget-Szene bei diesen Rennen mit. Er beschwerte sich allerdings mehrfach darüber, dass die Stock-Car-Fahrer die „Midget-Guys“ nicht sehr hoch schätzten. Aus diesem Grunde wurden Cross und andere vorsätzlich durch Zusammenstöße und Unfälle aus den Rennen geworfen. 1949 gab er diese Art Rennen auf und zog mit seiner Familie in das LaPorte County in Indiana.", "section_level": 1}, {"title": "Formel 1 und das 500-Meilen-Rennen von Indianapolis.", "content": "An einem der wenigen Tage, an denen er keine eigenen Rennen fuhr, besuchte er die 35. Indianapolis 500 am Indianapolis Motor Speedway. Während er das Rennen betrachtete, soll er zu sich selbst gesagt haben: „Das kann ich auch.“ Das geschah im Mai 1951, ein Jahr später fuhr er die Indy 500. Durch einen Freund bekam er die Möglichkeit, im Wagen von Carl Scarborough Testrunden zu fahren. Er war knapp 1 Meile/Std. langsamer als Scarborough und konnte dementsprechend keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Allerdings verursachte Scarborough bei seinem Training einen Unfall und krachte in die Begrenzungsmauer. Cross sprach mit dem Rennstallbesitzer über sein eigenes Fahrkönnen in dieser Kurve, bekam das Cockpit und qualifizierte sich als 20. in diesem Jahr. Cross beendete das Rennen als Fünfter und wurde zum „Rookie of the Year“ (Anfänger/Beginner des Jahres) gewählt und zog in die „Speedways Hall of Fame“ (Ruhmeshalle der besten Indy-Fahrer) ein. 1953 fuhr er einen Springfield Welding Special, der sich im Besitz der einzigen weiblichen Rennstallbesitzerin, Bessie Paoli, befand. Cross startete in der vierten Startreihe und wurde Zweiter hinter seinem Freund Bill Vukovich. Bei seinem dritten Rennen in Indianapolis startete Cross in einem Bardahl Special von Ed Walsh. Er begann das Rennen vom 27. Startplatz und als Vukovich seinen zweiten Sieg in Folge holte, wurde Cross 11. und führte sogar für acht Runden. Im gleichen Jahr fuhr er in der Champ Car Serie noch in Darlington und Milwaukee, wo er 5. und 6. wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Das letzte Rennen.", "content": "In seiner vierten und letzten Indy-Teilnahme führte er 24 Runden, bis ihm nach einer Welle im Motor brach und ihn aussichtslos zurückwarf, so dass er nur 168 Runden beendete und das Rennen aufgab. Drei Monate später fuhr er in Milwaukee und führte das Rennen bis zu einem Dreher an. Nach dem bis heute üblichen Neustart des Rennens kämpfte er sich wieder an die erste Position, bis ihm das Benzin ausging. Seine Mechaniker hatten ihm für diesen Fall zwar einen Kanister mit einer Gallone Benzin ins Auto gelegt, aber er schaffte es während der Fahrt nicht, selbst zu tanken und musste an die Box. Trotz dieses ungewöhnlichen Rennverlaufs wurde er immerhin noch Vierter. Nach diesem Rennen beendete er seine Karriere. Gerüchten zufolge, weil sein Freund Vukovich ein Jahr vorher gestorben war, er selbst soll aber gesagt haben, dass er die Trennung von seiner Familie nicht mehr verkrafte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arthur \"Art\" Cross (* 24. Januar 1918 in Jersey City, New Jersey; † 15. April 2005 in LaPorte, Indiana) war ein US-amerikanischer Autorennfahrer.", "tgt_summary": null, "id": 719919} {"src_title": "Erich Häßler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "SMA wurde 1981 von Werner Kleinkauf und den ehemaligen Vorstandsmitgliedern Günther Cramer (1952–2015), Peter Drews und Reiner Wettlaufer unter dem Namen \"SMA Regelsysteme GmbH\" als eigenständiges Unternehmen aus der Universität Kassel heraus gegründet und firmierte 2004 zur \"SMA Technologie AG\" um. Im Jahr 2006 hat Pierre-Pascal Urbon den Vorstand erweitert. Im Juni 2008 wurde der Name in den heutigen geändert, um die starke Fokussierung auf die Solartechnik zu unterstreichen und der Internationalisierung des Unternehmens gerecht zu werden. Gleichzeitig wurde der Geschäftsbereich Bahntechnik in die SMA Railway Technology GmbH ausgegliedert. Am 29. März 2017 wurde der Verkauf der SMA Railway Technology GmbH an den chinesischen Bahntechnikkonzern Bejing Dinghan abgeschlossen. Größere Veränderungen im Vorstand wurden nach der Hauptversammlung am 10. Juni 2009 wirksam. Der Gründer Reiner Wettlaufer wechselte in den Aufsichtsrat. Aus dem Unternehmen kamen als Technologievorstand Roland Grebe und für das Ressort Marketing & Vertrieb Marko Werner hinzu, beide mit über zwanzigjähriger Betriebszugehörigkeit. Ab April 2010 wurde der Vorstand durch Jürgen Dolle im Ressort Personal und Uwe Hertel im Ressort Operatives Geschäft ergänzt. Seit der Hauptversammlung 2011 ist Pierre-Pascal Urbon Vorstandssprecher und für die strategische Ausrichtung des Unternehmens und die Weiterführung der Internationalisierung verantwortlich. Die beiden Gründer Drews und Cramer wechselten in den Aufsichtsrat. Uwe Hertel schied 2011 aus dem Vorstand aus. Im November 2012 erweiterte Lydia Sommer den Vorstand und übernahm das Ressort Finanzen und Recht von Pierre-Pascal Urbon, der dieses Ressort bisher in einer Doppelrolle als Vorstandssprecher und Chief Financial Officer mit innehatte. Seit Mai 2013 verantwortete Lydia Sommer auch das Ressort Personal und die Funktion des Arbeitsdirektors, nachdem Jürgen Dolle aus dem Vorstand ausgeschieden war. Das operative Geschäft hatte Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon übernommen. Im Januar 2015 übernahm Martin Kinne das Vorstandsressort Vertrieb und Service. SMA ist am deENet, einem Anfang 2003 gegründeten Verein „Kompetenznetzwerk für dezentrale Energietechnologien Nordhessen“ beteiligt, der die in der Region vorhandenen Kompetenzen auf diesem Gebiet bündeln soll. Im März 2009 hat SMA mit dem Solar-Werk 1 eine CO-neutrale Produktionsstätte errichtet. 2011 hatte das Unternehmen mehr als 5000 Mitarbeiter. 2014 kam es zum bisher größten Einbruch der Firmengeschichte. Am 26. Januar 2015 wurde bekannt, dass 1600 der fast 4700 Stellen des Konzerns abgebaut werden sollten, davon 1300 in Deutschland. Von diesen 1300 Stellenstreichungen sollte weitestgehend der Standort im nordhessischen Niestetal betroffen sein. Während SMA im Jahr 2010 noch einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro und einem Überschuss von 365 Millionen Euro erzielte, lag der Umsatz 2014 gerade noch bei 805,4 Millionen Euro, bei einem Verlust 164,9 Millionen Euro. Im Zuge der Transformation des Unternehmens 2015 reduzierte der SMA Aufsichtsrat die Anzahl der Vorstandsmitglieder. Lydia Sommer schied daher Ende Februar, Martin Kinne Ende Dezember 2015 aus dem Vorstand der SMA aus. Ihre Aufgaben wurden auf die drei verbleibenden Vorstandsmitglieder übertragen. Per 1. Januar 2016 verantwortete Pierre-Pascal Urbon als Vorstandssprecher neben dem Ressort Strategie als Chief Financial Officer (CFO) das Ressort Finanzen, Recht und Compliance sowie Vertrieb. Roland Grebe, vorher Vorstand Technische Innovationen, führte die Bereiche Personal und IT und war neuer Arbeitsdirektor der SMA Solar Technology AG. Die Gesamtverantwortung für die Ressorts Technologie sowie Operations oblag Jürgen Reinert. Zum 31. Dezember 2016 schied Roland Grebe aus dem Vorstand aus. Ulrich Hadding wurde neu in den Vorstand berufen. Mit Wirkung zum 1. Januar 2017 setzt sich der Vorstand der SMA Solar Technology AG aus folgenden Mitgliedern zusammen: Ulrich Hadding (Vorstand Finanzen, Personal und Recht), Jürgen Reinert (Stellv. Vorstandssprecher, Vorstand Operations und Technologie), Pierre-Pascal Urbon (Vorstandssprecher, Vorstand Strategie, Vertrieb und Service). Pierre-Pascal Urbon schied zum 31. Dezember 2018 auf eigenen Wunsch aus dem Unternehmen aus und legte in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat sein Vorstandsmandat am 15. Oktober 2018 nieder. Seit dem 15. Oktober 2018 ist Jürgen Reinert Vorstandssprecher der SMA Solar Technology AG und verantwortet neben den Ressorts Operations und Technologie auch Strategie, Vertrieb und Service. Ulrich Hadding ist weiterhin für die Bereiche Finanzen, Personal und Recht verantwortlich sowie zusätzlich für Investor Relations.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmensprofil.", "content": "Das Unternehmen konzentriert sich auf die Entwicklung und Herstellung von Systemtechnik für Photovoltaik und Batteriespeicher sowie auf Energiemanagementlösungen. Früher umfasste SMA noch die Geschäftsbereiche \"Bahntechnik\" und \"Industriecomputer\". SMA führt Vertriebs- und Service-Niederlassungen in den USA, Chile, Brasilien, Kanada, Mexiko, Südafrika, Spanien, Italien, Frankreich, der VR China, Australien, Belgien, Indien, Japan, Großbritannien, Polen und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Jahr 2011 akquirierte SMA einen seiner langjährigen Hauptzulieferer für Elektronikkomponenten, das polnische Unternehmen dtw Sp.z o.o. 2012 erwarb SMA die Mehrheitsbeteiligung an dem chinesischen Unternehmen Jiangsu Zeversolar New Energy Co., Ltd., welches zu den führenden chinesischen Solarwechselrichter-Herstellern zählt. Im ersten Quartal 2019 wurden die chinesischen Tochtergesellschaften an das dortige Management verkauft. Als strategischer Partner konnte im Jahre 2014 das dänische Unternehmen Danfoss gewonnen und dessen Wechselrichter-Sparte übernommen werden. Im April 2016 beteiligte sich SMA im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit 27 Prozent an der Tigo Energy, Inc. und erhielt gleichzeitig die exklusiven Rechte für den weltweiten Vertrieb der Smart-Modultechnik TS4-Retrofit. Im Januar 2018 gründete SMA mit der coneva GmbH mit Sitz in München eine Tochtergesellschaft für digitale Energielösungen.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "SMA vertreibt Solar-Wechselrichter als Produktfamilien „Sunny Boy“ (für Klein- und Hausanlagen sowie Solarbäume), „Sunny Tripower“ (für kleine und mittlere Anlagen ab 3 kW bis in den Megawattbereich), \"Sunny Highpower\" (für mittlere Anlagen ab 75 kW bis zu PV-Kraftwerken im Multimegawattbereich) und „Sunny Central“ (für Freiflächenanlagen und Solarparks ab 500 kW bis in den Multimegawattbereich wie beispielsweise die Solaranlage im Energiepark Waldpolenz mit 40 MW) zum Eigenverbrauch von Solarenergie und zur Einspeisung in das Verbundnetz sowie Batteriespeichersysteme mit dem „Sunny Island“ für unabhängige Inselanlagen und netzgekoppelte Systeme sowie „Sunny Boy Storage“ für netzgekoppelte PV-Anlagen und \"Sunny Central Storage\" für große Speicherkraftwerke. Das Portfolio wird ergänzt durch Komponenten zu Anlagenüberwachung, Energiemanagement und Datenauswertung sowie Serviceleistungen bis hin zur operativen Betriebsführung von PV-Kraftwerken.", "section_level": 1}, {"title": "Aktie.", "content": "Die Aktien des Unternehmens werden seit dem 27. Juni 2008 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Die Aktie des Unternehmens hat sich am 22. September 2008 für den Technologie-Index TecDax qualifiziert. Mit der Neuaufstellung der DAX Indizes durch die Deutsche Börse am 24. September 2018 ist sie von dort in den SDAX gewechselt. Seit 22. September 2008 ist die Aktie im ÖkoDAX gelistet; sie wurde 2009 in den Photovoltaik Global 30 Index aufgenommen. 25,17 Prozent der Aktien befinden sich 2018 im Streubesitz. Großaktionäre sind die Gründer des Unternehmens mit ihren Stiftungen und Familien (54,83 Prozent) und der dänische Ankerinvestor Danfoss (20,00 Prozent).", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2008 bekam SMA den \"Deutschen Fairnesspreis\" überreicht. Zudem wurde das SMA Solar-Werk 1 aufgrund seiner CO-neutralen Produktion mit dem \"Energy Efficiency Award 2010\" von der Deutschen Energie-Agentur ausgezeichnet und zusätzlich 2011 von Deutschland – Land der Ideen gekürt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die SMA Solar Technology AG (ursprünglich für „System-, Mess- und Anlagentechnik“) mit Hauptsitz im nordhessischen Niestetal ist einer der weltweit umsatzstärksten und deutschlandweit bekannteste Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen mit Netzeinspeisung, netzunabhängiger Einspeisung sowie Backup-Betrieben. ", "tgt_summary": null, "id": 480295} {"src_title": "Stoppzeit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Beruf.", "content": "Nach der Mittleren Reife 1966 begann Göppel eine Berufsausbildung in der Forstwirtschaft, die er 1969 mit der ersten und 1972 mit der zweiten Staatsprüfung für den gehobenen technischen Forstdienst beendete. Von 1973 bis 1994 war er als Förster im Revierdienst tätig. Josef Göppel ist seit 1977 verheiratet und hat vier Töchter.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Göppel trat 1970 in die CSU ein. Er engagiert sich vor allem in der Umweltpolitik. Von 1991 bis 2017 leitete er den Arbeitskreises „Umwelt und Landesentwicklung“ der CSU. Göppel gehört außerdem dem Beirat des überparteilichen Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft an. Seit November 2017 ist er gemeinsam mit der Grünen-Politikerin Bärbel Höhn Energiebeauftragter für Afrika. Seit 2018 zählt der zu den namhaften Vertretern der Union der Mitte, einer von Stephan Bloch gegründeten Mitgliederinitiative innerhalb der CDU & CSU, die sich vor allem für nachhaltigen Naturschutz und gegen einen Rechtsruck in Deutschland stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordnetentätigkeit.", "content": "Von 1972 bis 2004 war Göppel Mitglied des Stadtrates seines Heimatortes Herrieden, wo er von 1984 bis 2002 Vorsitzender der CSU-Fraktion war. Daneben gehörte er von 1974 bis 1994 dem Bezirkstag von Mittelfranken an. Seit 1996 ist der Mitglied des Kreistages des Landkreises Ansbach. Von 1994 bis 2002 war Göppel Mitglied des Bayerischen Landtages. Von 2002 bis 2017 war Göppel Mitglied des Deutschen Bundestages. Die Funktion des Obmanns der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, die er von 2005 bis 2014 ausübte, entzog ihm die Fraktionsspitze wegen seines mehrfach abweichenden Abstimmungsverhaltens. Josef Göppel zog stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Ansbach in den Bundestag ein. Bei der Bundestagswahl 2002 erreichte er hier 56,4 % der Erststimmen. 2005, 2009 und 2013 wurde er wiedergewählt. Bei der Bundestagswahl 2017 kandidierte er nicht erneut.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Göppel wurde auch als „grünes Gewissen der CSU“ tituliert. Als Vorsitzender des Arbeitskreises Umwelt der CSU unternahm er mehrere Vorstöße zur Einführung eines generellen Tempolimits auf der Autobahn. Er stimmte als einziger CSU-Abgeordneter gegen die 2010 von der Koalition geplante Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke. Josef Göppel stimmte im Deutschen Bundestag am 29. September 2011 gegen die Erweiterung des Europäischen-Rettungsfonds EFSF, weil sie nicht mit einer Einführung einer Finanztransaktionssteuer verbunden wurde. Göppel stimmte im März 2014 als einer von drei Abgeordneten der Großen Koalition im Deutschen Bundestag für Anträge der Grünen, die eine Kennzeichnung von genverändertem Honig forderten und den Anbau von Genmais verhindern sollten. In den Koalitionsverhandlungen 2013 war Göppel Mitglied der Arbeitsgruppe Energie, stimmte aber letztendlich gegen den Koalitionsvertrag, da er die dort getroffenen Vereinbarungen im Bereich Energie nicht mittragen wollte, u. a. wegen der Zentralisierung der Energiewende. Göppel ist Vorsitzender des Deutschen Verbands für Landschaftspflege. Im Jahre 1986 hatte er den ersten Landschaftspflegeverband Mittelfranken gegründet, um die Gegensätze zwischen Naturschützern und Landwirten in seiner Heimatregion zu überwinden. 2014 war Göppel an der Gründung der Regionalstrom Franken Genossenschaft beteiligt, die Kleinerzeuger bündelt und den regional erzeugten Strom unmittelbar an die benachbarten Städte liefert. 2018 unterstützte er das bayerische Volksbegehren gegen Flächenfraß mit einem Vorschlag zur Begrenzung des Landverbrauchs durch Flächenbudgets. Ebenfalls 2018 wandte sich Göppel gegen den Rechtsruck der CSU-Führung und schloss sich der „Union der Mitte“ an. Ende 2018 reichte er gemeinsam mit anderen Prominenten wie Hannes Jaenicke, Wolf von Fabeck und Volker Quaschning, weiteren Einzelpersonen sowie dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und dem Initiator Solarenergie-Förderverein Deutschland eine Verfassungsbeschwerde „gegen das Unterlassen geeigneter gesetzlicher Vorschriften und Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels durch die Bundesrepublik Deutschland“ ein. Nach Erfolg des bayerischen Volksbegehrens für mehr Artenvielfalt im Jahr 2019 wurde er Mitglied des Runden Tisches Arten- und Naturschutz zur Ausarbeitung neuer umweltgesetzlicher Regelungen.", "section_level": 2}, {"title": "Verwandtenaffäre.", "content": "Am 3. Mai 2013 wurde von der Landtagspräsidentin des bayerischen Landtags Barbara Stamm (CSU) eine Liste mit Namen von Abgeordneten veröffentlicht, die Verwandte ersten Grades (Ehepartner, Eltern, Kinder) beschäftigten (sog. „Verwandtenaffäre“). Auf dieser Liste wird auch Göppel aufgeführt. Göppel selbst gab in einer Stellungnahme an, wegen einer fehlgeschlagenen Nierentransplantation seine Ehefrau als Fahrerin sowie für Bürotätigkeiten seine beiden Töchter zur Betreuung der Website für je 325 Euro angestellt zu haben, kurz bevor ein entsprechendes Verbot in Kraft trat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Josef Göppel (* 16. August 1950 in Rauenzell) ist ein deutscher Politiker der Christlich-Sozialen Union in Bayern. Von 2002 bis 2017 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit 2017 ist er Energiebeauftragter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für Afrika.", "tgt_summary": null, "id": 746091} {"src_title": "Großer Kornberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Frank Buchser war Sohn des früh verstorbenen Bauern, Pferdehändlers und Wirts Niklaus Josef Buchser und seiner Frau Anna Maria, geborene Walker. Er absolvierte eine Lehre als Orgel- und Klavierbauer in Solothurn und Bern und nahm Zeichenunterricht beim Berner Künstler Heinrich von Arx, dem Schüler Martin Distelis. 1847 beschloss er, nach einem Aufenthalt beim mit ihm verwandten Jean-Victor Schnetz in Paris und einer anschliessenden Weiterreise nach Florenz und Rom, Maler zu werden. Er diente in der päpstlichen Schweizergarde, was ihm ermöglichte, in der Accademia di San Luca in Rom Malerei zu studieren. 1848 schloss er sich kurz den Truppen Garibaldis an. Von 1849 bis 1850 studierte er in Paris, 1850 bis 1852 in Antwerpen bei Gustave Wappers. 1852 bis 1853 bereiste er Spanien, wo er als Maler und Zeichner mit dem Selbstporträt \"Los tres Amigos\" Beachtung fand. Auch nach 1853 suchte er sein Wirkungsfeld bevorzugt in der Ferne, so war er 1857 und 1860 erneut in Spanien und mehrmals in England, wo er 1862 als Kommissär der Abteilung schweizerischer Kunst an der Weltausstellung in London tätig wurde. Persönliche Höhepunkte seiner Reisen waren ein Ritt nach der Königsstadt Fès in Marokko im Jahr 1858 sowie von Mai 1866 bis Mai 1871 sein Aufenthalt in den USA und Kanada, wo er u. a. Johann August Sutter porträtierte. Ende 1866 und Anfang 1867 erregte er dort mit seinen sozialkritischen Gemälden von Schwarzen und Indianern in Washington und New York einiges Aufsehen. Die Jahre 1873 bis 1884 waren erneut von einer intensiven Reisetätigkeit geprägt; hauptsächlich nach Italien, Frankreich (1875 in Barbizon), England, Spanien, Marokko und Griechenland. Seine schlechter werdende Gesundheit zwang ihn in den 1880er Jahren zu einer sesshafteren Lebensweise. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Buchser vorwiegend im heimischen Feldbrunnen, wo er ab 1884 Cuno Amiet unterrichtete. Bei seinen regelmässigen Aufenthalten in der Schweiz verfolgte Buchser neben künstlerischen auch politische Interessen. Ab 1864 amtierte er beispielsweise kurzzeitig als Ammann von Feldbrunnen. 1865 gründete er zusammen mit Rudolf Koller und Ernst Stückelberg eine Künstlervereinigung, die spätere Gesellschaft schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten (GSMBA). In seinen letzten Lebensjahren setzte er sich für eine Reform des Ausstellungswesens ein und war zugleich Wegbereiter des Bundesbeschlusses von 1887 zur Förderung und Hebung der schweizerischen Kunst. 1888 bis 1890 zählte er zu den Mitgliedern der Eidgenössischen Kunstkommission. Buchser war Freimaurer. Wie Frank Buchser ist auch Max Leu auf dem Friedhof St. Niklaus in Feldbrunnen bei Solothurn beigesetzt. Leu schuf auch die Grab-Büste für Buchser. Buchsers stilistisch vielseitiges Lebenswerk umfasst ca. 1000 Ölbilder, davon etwa 300 eigentliche Gemälde. Der Rest sind mehrheitlich eigenständige, oft mit temperamentvoll raschem Strich ausgeführte Ölskizzen, die den ausgeprägten Sinn des Künstlers für Farbigkeit und Lichtführung erweisen. Die bedeutendsten Werkgruppen befinden sich im Kunstmuseum Solothurn (80 Gemälde) und im Kunstmuseum Basel (über 1000 Ölskizzen, Zeichnungen und Aquarelle sowie Skizzenbücher). Diesen Sammlungen hatte Buchser seinen Nachlass zugedacht, wobei Solothurn die Gemälde und Basel das Studienmaterial entgegennehmen durfte. Im Kupferstichkabinett des Basler Kunstmuseums werden seither auch über 200 Photographien aus den 1850er bis 1880er Jahren aufbewahrt, die Buchser auf seinen ausgedehnten Reisen als Inspirationsquelle und Vorlagenmaterial erworben hatte. 2014 wurde in Bettlach SO ein privates Museum für den Künstler eröffnet. Grosse Verdienste als \"Buchser-Forscher\" sind Gottfried Wälchli zuzuschreiben. Ein Werkverzeichnis existiert noch nicht. Bruno Moll realisierte 2019 mit dem Film «The Song of Mary Blane», eine filmische Annäherung an Frank Buchsers Leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frank Buchser, geboren als Franz Buchser (* 15. August 1828 in Feldbrunnen-St. Niklaus, Kanton Solothurn; † 22. November 1890 ebenda) war ein Schweizer Maler und Abenteurer.", "tgt_summary": null, "id": 2432508} {"src_title": "Der Marsch (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Horst Tappe wurde 1938 (nicht 1941, wie teilweise publiziert) in Gütersloh geboren. Nach der Grundausbildung in einem traditionellen Fotoatelier und einem Volontariat an der Hamburger Schule für Fotografie besuchte er die Kurse von Marta Hoepffner an der Schule für experimentelle Fotografie in Hofheim am Taunus bei Frankfurt am Main. An der Fotoschule im schweizerischen Vevey schloss er seine Ausbildung bei Oswald Ruppen mit dem Erwerb des Schweizer Meisterdiploms ab. Von 1965 bis zu seinem Tod lebte und arbeitete er in Territet-Veytaux an der Waadtländer Riviera. Regelmäßig reiste er in die Großstädte Europas, wo er mit Vorliebe Persönlichkeiten der bildenden Kunst, der Literatur, der Musik und der Politik fotografierte. Tappes Porträtfotografien erscheinen seit Jahrzehnten weltweit in Tageszeitungen und Zeitschriften und wurden in zahlreichen Personalausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert. Tappe war während vieler Jahre mit dem Schriftsteller Vladimir Nabokov (1899–1977) und dem Maler und Grafiker Oskar Kokoschka (1886–1980) befreundet. Beide lebten wie Tappe am Genfersee, der Fotograf verewigte beide in unzähligen Porträts; eine Auswahl dieser Fotos – ergänzt um Zitate der Porträtierten – liegt in Form zweier Bücher vor. Nur wenige Monate nach der Veröffentlichung seines Kokoschka-Bildbandes starb Horst Tappe im Alter von 67 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit im Hôpital du Samaritain in Vevey.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Porträtfotografien von rund 5000 Schriftstellern, bildenden Künstlern, Musikern, Politikern und Prominenten – unter ihnen Konrad Adenauer, Isabel Allende, Willy Brandt, Elias Canetti, Charlie Chaplin, Noël Coward, Salvador Dalí, Ian Fleming, Patricia Highsmith, Ernst Jünger, Gabriel García Márquez, Pablo Picasso, Ezra Pound, Salman Rushdie, Georges Simenon, Susan Sontag, Wole Soyinka, Igor Strawinsky und Peter Ustinov.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "1999: Montreux, Cognac; 2000: Saint-Malo; 2002: Bern, Sankt Petersburg, Basel, Chiasso; 2003: Frankfurt am Main, Hamburg, Moskau; 2004: Stuttgart, Paris; 2005: Leipzig, New York, Washington", "section_level": 1}], "src_summary": "Horst Tappe (* 13. Mai 1938 in Gütersloh, Deutschland; † 21. August 2005 in Vevey, Schweiz) war ein deutscher Fotograf, der seit 1963 in der Schweiz lebte.", "tgt_summary": null, "id": 766546} {"src_title": "Diwnogorje", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Geburt von Prinz Leopold war in medizinischer Hinsicht eine Sensation, da seine Mutter sich bei der Geburt mit Chloroform betäuben ließ und durch ihr Vorbild die Anästhesie in der Geburtshilfe populär wurde. Leopold wurde am 28. Juni 1853 getauft. Benannt wurde er nach Königin Victorias Lieblingsonkel, dem König Leopold I. von Belgien, den Namen „\"Duncan\"“ erhielt er zu Ehren Schottlands. Seine Taufpaten waren König Georg V. von Hannover, Prinzessin Augusta von Preußen, Mary Adelaide Herzogin von Teck und Ernst von Hohenlohe-Langenburg. Bereits in seiner Kindheit wurde deutlich, dass er unter der Bluterkrankheit (Hämophilie) litt. Leopold war damit der erste bekannte Fall dieser Krankheit im Britischen Königshaus, da seine Brüder gesund waren. Einige seiner Schwestern waren zwar Überträgerinnen (Konduktorinnen) dieser Erbkrankheit, waren aber selbst gesund. Da ihm aufgrund der Krankheit eine militärische Karriere verschlossen blieb, betätigte sich Leopold vor allem als Förderer von Kunst und Literatur. So wurde er 1878 Präsident der Royal Society of Literature und 1879 Vizepräsident der Royal Society of Arts.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Am 27. April 1882 heiratete Leopold die Prinzessin Helene zu Waldeck und Pyrmont (1861–1922), mit der er zwei Kinder hatte: Am 28. März 1884 verstarb Leopold an der französischen Côte d’Azur in Cannes, nach einer Knieverletzung durch einen Sturz vom Pferd, an den Folgen seiner Bluterkrankheit. Er wurde in der St.-George-Kapelle auf Windsor Castle beigesetzt. Vier Monate nach seinem Tod kam ihr gemeinsamer Sohn Carl Eduard zur Welt, der somit seit seiner Geburt der 2. Herzog von Albany war. Seine Witwe Helene lebte mit ihren beiden Kindern weiterhin im Claremont House. Sie starb am 1. September 1922 im österreichischen Hinterriß und wurde dort bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prince Leopold, 1. Duke of Albany – vollständig \"HRH Prince Leopold George Duncan Albert, 1. Duke of Albany\" – (* 7. April 1853 im Buckingham Palace, London; † 28. März 1884 in Cannes) war das achte Kind der britischen Königin Victoria und deren Gemahls Albert von Sachsen-Coburg und Gotha.", "tgt_summary": null, "id": 1305085} {"src_title": "Gustav-Adolf-Stabkirche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Das Modul wurde während des Transportes mit dem Shuttle in dessen Ladebucht befestigt. Nach dem Andocken an die ISS wurde das MPLM mit Hilfe des Roboterarmes Canadarm2 aus der Ladebucht gehoben und am Unity-Modul angekoppelt. Anschließend wurde die Luke des Moduls geöffnet und die Astronauten erhielten Zugang zum MPLM, um es zu entladen sowie mit den zur Erde zu bringenden Frachten zu beladen. Bevor das Shuttle von der Station ablegte, wurde das Modul wieder in der Ladebucht befestigt und kehrte anschließend zusammen mit der Raumfähre zur Erde zurück. Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens lag darin, dass Transportgüter, insbesondere die sogenannten International Standard Payload Racks, direkt vom MPLM in den amerikanischen Teil der Station verladen werden konnten. Kopplungsadapter vom APAS-Typ russischer Bauart, die auch zum Andocken des Space Shuttles benutzt werden, haben einen wesentlich geringeren Durchmesser und lassen kein Verladen sperriger Gegenstände zu. Weiterhin ermöglichte der Einsatz des MPLM, nicht mehr benötigte Ausrüstung und beendete Experimente zurück zur Erde zu transportieren. Andere Transportschiffe wie die unbemannten Progress- und ATV-Frachter verglühen beim Wiedereintritt und transportieren daher ausschließlich Müll von der Station ab. Die NASA hatte bei der italienischen Raumfahrtagentur ASI drei MPLMs in Auftrag gegeben. Die Module wurden alle bei Alenia Spazio in Turin gefertigt und erhielten die Namen bedeutender Personen der italienischen Geschichte: \"Leonardo\" wurde im August 1998 an die NASA ausgeliefert und nach Leonardo da Vinci benannt. \"Raffaello\" folgte ein Jahr später; sein Namensgeber ist der bekannte Maler Raffaello Sanzio. \"Donatello\", das dritte Modul, wurde im Februar 2001 an das Kennedy Space Center ausgeliefert und zu Ehren des Bildhauers Donato di Niccolò di Betto Bardi getauft. Donatello verfügt als einziges MPLM über die erforderliche Ausstattung zur Durchführung von sogenannten „Aktiv“-Missionen, bei denen die Nutzlast im MPLM vom Orbiter mit Strom versorgt werden konnte. Donatello kam jedoch nie zum Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Permanent Multipurpose Module (PMM).", "content": "In Zusammenarbeit mit der italienischen Raumfahrtagentur modifizierte die NASA das MPLM \"Leonardo\". Für den permanenten Verbleib an der ISS mussten die Schilde gegen Weltraummüll und Mikrometeoriten verstärkt werden. Außerdem wurden nicht mehr benötigte Komponenten aus dem Modul entfernt, um mehr Fracht transportieren zu können. Am 24. Februar 2011 wurde das PMM von der Raumfähre Discovery zur ISS transportiert und dort montiert. Dort dient das Modul seither als Arbeits-, Wohn- und Stauraum für die Astronauten. Am 27. Mai 2015 wurde das PMM mittels Manipulatorarm vom Nadir-Stutzen des Moduls Unity zum Bug-Stutzen des Moduls Tranquility verlegt. Damit wurde das Nadir-Kopplungsaggregat an Unity frei für unbemannte Transportraumschiffe. (Jedes MPLM war für maximal 25 Einsätze innerhalb von 10 Jahren ausgelegt)", "section_level": 1}], "src_summary": "Das (MPLM; ) wurde verwendet, um bei Space-Shuttle-Missionen Frachten zu und von der Internationalen Raumstation (ISS) in einem unter Luftdruck stehenden Raum zu transportieren.", "tgt_summary": null, "id": 76691} {"src_title": "Wittekindsberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Topologische Unterscheidbarkeit.", "content": "Um formula_1 zu definieren, führen wir zuerst das Konzept der \"topologischen Unterscheidbarkeit\" ein. In einem topologischen Raum formula_3 heißen zwei Punkte formula_4 und formula_5 \"topologisch nicht unterscheidbar\", falls eine der folgenden äquivalenten Bedingungen erfüllt ist: Andernfalls heißen formula_4 und formula_5 \"topologisch unterscheidbar\". Topologisch ununterscheidbare Punkte haben dieselben topologischen Eigenschaften, das heißt alle Eigenschaften eines Punktes, die sich mittels der Topologie des Raums definieren lassen, gelten gleichermaßen für topologisch ununterscheidbare Punkte (denn die Vertauschung zweier topologisch ununterscheidbarer Punkte ist ein \"Automorphismus\", also ein Homöomorphismus in sich selbst). Die topologische Ununterscheidbarkeit geht jedoch über diese Eigenschaft hinaus: Auch anhand beliebiger Beziehungen \"zwischen\" den beiden Punkten, die sich durch die Umgebungen ausdrücken lassen, lässt sich die Ungleichheit nicht feststellen, was unmittelbar aus der Definition folgt. Das Vorhandensein zusätzlicher topologisch ununterscheidbarer Punkte beeinflusst nicht maßgeblich die Struktur des Raumes. Topologische Ununterscheidbarkeit ist erhalten unter stetigen Abbildungen, die Unterscheidbarkeit unter stetigen Urbildern. Beispiel: In einem topologischen Raum, der mit der indiskreten Topologie ausgestattet ist, sind zwei beliebige Punkte topologisch nicht unterscheidbar.", "section_level": 1}, {"title": "Definition.", "content": "Ein topologischer Raum formula_3 ist ein formula_1-Raum, wenn jedes Paar von verschiedenen Punkten topologisch unterscheidbar ist. Topologisch unterscheidbare Punkte sind automatisch ungleich und gleiche Punkte topologisch ununterscheidbar. Eine weitere äquivalente Definition ist: formula_3 ist genau dann ein formula_1-Raum, wenn für zwei beliebige Punkte in formula_3 eine offene Menge in formula_3 existiert, die genau einen der beiden Punkte enthält. Im Gegensatz zur analogen Charakterisierung eines T1-Raumes kann nicht vorausgesagt werden, welcher der beiden Punkte zur offenen Menge gehört.", "section_level": 1}, {"title": "Kolmogoroff-Quotientenraum.", "content": "Fast alle topologischen Räume, die in der Mathematik studiert werden, erfüllen das Axiom formula_1. Für den Fall, dass einem trotzdem ein topologischer Raum begegnet, der formula_1 nicht erfüllt, kann der Raum oft, besonders in der Analysis, durch einen formula_1-Raum ersetzt werden. Dies erweist sich in vielen Fällen als nützlich. Die folgenden Ausführungen präzisieren dies: Bei einer gegebenen Menge formula_3, wo aber die Möglichkeit, die Topologie in gewissen Grenzen zu variieren, existiert, kann es unerwünscht sein, die Topologie zu zwingen formula_1 zu sein, da nicht formula_1-Räume oft wichtige Spezialfälle sind. So ist es wichtig, von verschiedenen Bedingungen an Topologien jeweils sowohl die Version mit als auch ohne formula_1 zu kennen.", "section_level": 1}, {"title": "Motivierendes Beispiel.", "content": "Um die allgemeinen Ideen zu motivieren, beginnen wir mit einem bekannten Beispiel. Der Raum formula_32 besteht aus allen messbaren Funktionen formula_33, so dass das Lebesgue-Integral von formula_34 über formula_35 endlich ist. Durch die Definition formula_36 wird dieser Raum mit einer Halbnorm ausgestattet. Man möchte aber lieber einen normierten Vektorraum erhalten. Das Problem ist, dass von der Nullfunktion verschiedene Funktionen existieren, die die Halbnorm 0 haben (Verletzung der Definitheitsforderung). Die Standardlösung ist es nun, zu einem Raum formula_37 von Äquivalenzklassen überzugehen. Dies ergibt einen Faktorraum des ursprünglichen Vektorraumes, und dieser Faktorraum ist ein normierter Raum, der aber verschiedenste Eigenschaften des halbnormierten Raumes erbt. Sowohl bei der Problemstellung als auch bei der Lösung sind in erster Linie die durch die Norm und Halbnorm erzeugten Topologien involviert. Eine Funktion mit Halbnorm 0 ist von der Nullfunktion topologisch nicht unterscheidbar. Die miteinander identifizierten Funktionen sind genau die im ursprünglichen halbnormierten Raum topologisch nicht unterscheidbaren „Punkte“ (hier Funktionen).", "section_level": 2}, {"title": "Definition.", "content": "Topologische Nichtunterscheidbarkeit ist eine Äquivalenzrelation. Egal mit welchem topologischen Raum formula_3 wir starten, der Quotientenraum unter dieser Äquivalenzrelation ist ein T-Raum. Dieser Quotient heißt \"Kolmogoroff-Quotient\" von formula_3; er wird mit formula_40 bezeichnet. Falls formula_3 bereits ein formula_1-Raum war, sind formula_40 und formula_3 homöomorph. Zwei topologische Räume heißen \"kolmogoroff-äquivalent\", falls ihre Kolmogoroff-Quotienten homöomorph sind. Das Interessante an Kolmogoroff-Äquivalenz ist, dass viele Eigenschaften von topologischen Räumen unter dieser Äquivalenz erhalten bleiben, das heißt für zwei kolmogoroff-äquivalente Räume keiner oder beide eine solche Eigenschaft besitzen. Andererseits folgt aus verschiedenen anderen Eigenschaften topologischer Räume das formula_1-Axiom, das heißt, wenn ein Raum eine solche Eigenschaft erfüllt, so ist er ein formula_1-Raum. Es existieren nur wenige Ausnahmen, so zum Beispiel die Eigenschaft, ein indiskreter Raum zu sein. Oft ist die Situation noch komfortabler, denn viele mathematische Strukturen auf topologischen Räumen übertragen sich von formula_3 auf formula_40 und umgekehrt. Das bedeutet, dass wenn man einen Raum ohne formula_1 hat, kann man mit dem Kolmogoroff-Quotienten formula_40 einen formula_1-Raum mit derselben Struktur und denselben Eigenschaften konstruieren. Das Beispiel formula_37 (siehe Lp-Raum) kann als Demonstration dieser Möglichkeit dienen. Aus topologischer Sicht hat der halbnormierte Raum, mit dem wir gestartet sind, viele zusätzliche Strukturen. So ist formula_37 ein Vektorraum mit einer Halbnorm. Diese definiert eine Semimetrik und eine mit der Topologie verträglichen uniforme Struktur. Diese Struktur besitzt weitere Eigenschaften. So erfüllt die Seminorm die Parallelogrammgleichung und die uniforme Struktur ist vollständig. Der Kolmogoroff-Quotient, ebenfalls mit formula_37 bezeichnet, behält diese Eigenschaften. formula_37 ist ebenfalls ein vollständiger, halbnormierter Raum, dessen Halbnorm die Parallelogrammgleichung erfüllt. Wir erhalten aber sogar etwas mehr, denn der Raum ist ein T-Raum. Da ein halbnormierter Raum, genau dann ein normierter Raum ist, wenn die unterliegende Topologie T erfüllt, ist formula_37 ein vollständiger normierter Raum, dessen Norm die Parallelogrammgleichung erfüllt. Solche Räume heißen Hilbert-Räume. Wir haben es hier mit einem Beispiel zu tun, das sowohl in der Mathematik als auch in der Physik, speziell in der Quantenmechanik, untersucht wird.", "section_level": 2}, {"title": "Entfernen von T.", "content": "Wenn man die historische Entwicklung untersucht, wird man feststellen, dass obwohl die Norm zuerst definiert wurde, später die schwächere Halbnorm eingeführt wurde, also eine nicht-formula_1-Variante einer Norm. Es ist allgemein möglich, solche nicht-formula_1-Versionen sowohl für Eigenschaften als auch Strukturen für topologische Räume einzuführen. Beginnen wir mit der Eigenschaft eines topologischen Raumes, ein Hausdorff-Raum zu sein. Man kann eine weitere Eigenschaft eines topologischen Raume definieren, indem man sagt, dass der Raum formula_3 genau dann diese Eigenschaft erfüllt, wenn der Kolmogoroff-Quotient formula_40 ein Hausdorff-Raum ist. Dies ist durchaus eine sinnvolle Definition, auch wenn sie weniger bekannt ist. Solch einen Raum nennt man präregulären Raum. (Die Präregularität lässt sich auch direkt innerhalb des Raums definieren: Zwei beliebige topologisch unterscheidbare Punkte sind durch Umgebungen getrennt.) Nehmen wir nun eine Struktur, die auf einen topologischen Raum gelegt werden kann, wie zum Beispiel eine Metrik. Wir können eine neue Struktur auf einen topologischen Raum legen, indem wir auf formula_40 eine Metrik definieren. Auch hier erhalten wir eine bekannte Struktur, nämlich eine Pseudometrik. (Diese erlaubt verschiedene Punkte mit dem Abstand null.) Dies ergibt einen natürlichen Weg, die Eigenschaft formula_1 von den Anforderungen an eine Eigenschaft oder einer Struktur zu entfernen. Im Allgemeinen ist es einfacher, Räume zu untersuchen, die formula_1 erfüllen, aber es kann andererseits auch nützlich sein, Räume ohne T miteinzubeziehen, um über Stellvertreter des Kolmogoroff-Quotienten direkt als Punkte reden zu können. Je nach Bedarf kann die Eigenschaft formula_1 mit Hilfe des Kolmogoroff-Quotienten hinzugefügt oder entfernt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kategorielle Eigenschaften.", "content": "Der Kolmogoroff-Quotient ist ein kovarianter, voller, wesentlich surjektiver Funktor von der Kategorie Top der topologischen Räume in die Kategorie Top0 der Kolmogoroff-Räume. Der Kolmogoroff-Quotient ist eine Linksadjunktion der kanonischen Einbettung von Top0 in Top.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Topologie und verwandten Gebieten der Mathematik ist ein Kolmogoroff-Raum (benannt nach dem Mathematiker Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow), auch T-Raum genannt, ein topologischer Raum, in dem es keine zwei verschiedenen Punkte gibt, die \"topologisch ununterscheidbar\" sind. Anschaulich gesprochen enthalten Kolmogoroff-Räume niemals mehrere Punkte \"am gleichen Ort\", während die allgemeine Definition eines topologischen Raums dies erlaubt. Die Eigenschaft, ein Kolmogoroff-Raum zu sein, wird auch formula_1-Axiom genannt und ist eines der üblichen Trennungsaxiome.", "tgt_summary": null, "id": 4545} {"src_title": "Hans Dahl (Maler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die drei Schätze des Kaiserhauses.", "content": "Die historischen Ursprünge liegen vermutlich in einem Import aus China oder Korea während der Yayoi-Zeit (ca. 300 v. Chr. bis ca. 258 n. Chr.). Als die vermutlich bronzenen Artikel zu einer Zeit nach Japan kamen, als dort Bronze noch unbekannt war, hätten sie einen beinahe magischen Eindruck auf die Menschen gemacht. Gegenstände von so hohem Wert wären dann Erbstücke des Herrscherhauses geworden. Der Gründungsmythos des Kaiserreichs hingegen kennt zu jedem der drei Gegenstände eine Geschichte aus der shintoistischen Glaubenswelt. Im Zusammenhang mit der Thronfolge werden sie erstmals im Nihonshoki erwähnt, in der von der Inthronisation von Kaiser Ingyō berichtet wird. Während der Nordhof-Südhof-Zeit gab es de facto zwei verschiedene Kaiserhöfe, von denen der nördliche der mächtigere war, der südliche aber die Throninsignien besaß, weswegen dieser später von der japanischen Geschichtsforschung als der rechtmäßige Kaiserhof und der nördliche als Gegenkaiserhof angesehen wurde. Auch in der modernen Zeit ist die Bindung der Throninsignien an den kaiserlichen Thron Japans selbst noch existent. Artikel 10 des Kaiserhaus-Gesetzes von 1890 legt die Untrennbarkeit der „Heiligen Schätze der Kaiserlichen Ahnen“ vom Thron fest. Die drei Gegenstände versinnbildlichen die drei höchsten Tugenden des Herrschers: Das Schwert steht für Tapferkeit, der Edelstein für den Willen zum rechten Handeln und der Spiegel für Weisheit. Diese Sinnbilder entstammen möglicherweise der buddhistischen Philosophie; im Falle des Spiegels finden sich in Japans Literatur Beispiele für ähnliche Bedeutungen.", "section_level": 1}, {"title": "Das Schwert \"Kusanagi no Tsurugi\" („Grasschneider-Schwert“).", "content": "Der Gott Susanoo soll das Schwert in einem Kampf gegen die achtköpfige Schlange \"Yamata no Orochi\" gewonnen haben. Er soll das Ungeheuer getötet haben, indem er es mit Reiswein (\"Sake\") betrunken machte und dann bezwang. Im Körper des Wesens fand er das Schwert. Später schenkte er es Amaterasu, der Ahnherrin des Kaiserhauses. Generationen später trug der kaiserliche Prinz und legendäre Held Yamatotakeru das ursprünglich \"Ama no Murakumo no Tsurugi\" (, dt. „Schwert der Himmel verdunkelnden Wolken“) genannte Schwert. Einer Überlieferung nach soll das Schwert ihm das Leben gerettet haben, als Aufständische ihn in eine Falle lockten und das Gras um ihn herum in Brand steckten, woraufhin das Schwert eigenständig das Gras (\"kusa\") vor ihm mähte (\"nagu\") und ihm somit die Flucht ermöglichte, woraufhin Yamatotakeru es \"Kusanagi\" nannte. Das Schwert blieb danach Erbstück der Herrscherfamilie. Allerdings ging es angeblich während der Seeschlacht von Dan-no-ura mit dem Kindkaiser Antoku im Meer unter. Heute befindet es sich angeblich im Schrein von Atsuta in Nagoya. Unter Gelehrten gibt es daher einen Streit, ob das aktuelle Kusanagi nur eine Replik ist oder ob das Schwert bei Antokus Ertrinkungstod gar nicht da war, um mit dem unglücklichen Regenten unterzugehen. Vermutlich handelt es sich beim Kusanagi, das der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, um ein kurzes, zweischneidiges Schwert im Stil der Bronzezeit, nicht etwa um ein Katana, als das es in vielen modernen Interpretationen der Geschichten in Manga und Anime erscheint.", "section_level": 2}, {"title": "Die Halskette \"Yasakani no Magatama\".", "content": "Bei diesem Artefakt handelt es sich vermutlich um eine Halskette aus Magatama (tropfenförmigen Edelsteinen). Schmuck dieser Art war bei den Adeligen der Kofun-Zeit weit verbreitet; allerdings wird er häufig (i. d. R. von japanischen Historikern) mit den Yamato in Verbindung gebracht. Als sicher gilt aber, dass Magatama ursprünglich aus Japan stammen und im Shinto als eine Art Amulett fungierten. In der Legende legen die Götter den Halsschmuck zusammen mit dem Spiegel vor eine Höhle, in der sich Amaterasu verborgen hielt. Da ohne die Sonnengöttin die Welt in Finsternis lag, mussten die anderen Götter sie hervorlocken. Heute befindet sich das Artefakt im japanischen Kaiserpalast.", "section_level": 2}, {"title": "Der Spiegel \"Yata no Kagami\".", "content": "Genau wie der Halsschmuck soll auch der Spiegel als Lockmittel für Amaterasu gedient haben. Gemeinsam wurden die beiden Gegenstände an einem Baum aufgehängt, und als Amaterasu das Blinken wahrnahm, kam sie näher, wagte sich aus der Höhle, und die anderen Götter zwangen sie hervor. So kam das Licht wieder in die Welt. Das Nihongi berichtet sogar, dass Amaterasu bei der Übergabe des Spiegels an ihren Enkelsohn Ninigi no Mikoto gesagt haben soll, er solle bei der Schau in den Spiegel davon ausgehen, sie selbst sei dabei darin zu sehen. Prosaischer ist die Erklärung, dass polierte Bronzescheiben als Spiegel durchaus häufig vom asiatischen Festland auf die japanischen Inseln exportiert wurden. Der Spiegel soll sich heute im Schrein von Ise befinden, Japans wichtigstem Shinto-Heiligtum, sowie eine Replik aus der Zeit des mythologischen Kaiser Sujins im Kashiko-dokoro im Kaiserpalast Tokio.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Throninsignien oder Reichsinsignien Japans (jap., \"Sanshu no Shinki/Jingi\" (On-Lesung) oder auch \"Mikusa no Kandakara\" (Kun-Lesung)) sind drei Artefakte: das Schwert \"Kusanagi no Tsurugi\" (), die aus Krummjuwelen zusammengesetzte Halskette \"Yasakani no Magatama\" () sowie ein Spiegel, \"Yata no Kagami\" (). Die Throninsignien sind der Öffentlichkeit und auch der Wissenschaft nicht zugänglich; auch vom Kaiserhaus selbst wurden nie Beschreibungen oder Abbildungen der Insignien veröffentlicht, so dass viele Informationen darüber notwendigerweise den Charakter von Spekulationen haben.", "tgt_summary": null, "id": 704445} {"src_title": "Włodzimierz Schmidt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren wurde Agnes Elizabeth Ernst als Tochter von Einwanderern aus Norddeutschland. Ihr Vater Friedrich (später: Frederick) H. W. Ernst stammte aus Großgoltern und war Rechtsanwalt, ihre Mutter Luise (später: Lucy) Schmidt stammte aus Lesum. Ihr Großvater Karl Ernst war evangelisch-lutherischer Pfarrer im Königreich Hannover und gehörte dort zeitweilig der Ständeversammlung an. Ihre Eltern lernten sich in den USA kennen. Luise Schmidt, Tochter eines Seemanns und das älteste von sieben Kindern, war in New York zu Besuch gewesen, Friedrich H. W. Ernst überredete sie zum Bleiben. Sie heirateten am 30. Mai 1878 in New York. Agnes Elizabeth war das jüngste von vier Kindern und das einzige Mädchen. Die ersten Jahre ihrer Kindheit verbrachte sie in Pelham Heights, damals ein Dorf am nördlichen Stadtrand von New York. Das Verhältnis zum Vater war eng, bis sie herausfand, dass er ein Doppelleben mit Liebschaften führte und über seine Verhältnisse lebte. Seinen Bankrott verzieh sie ihm nicht. Er hatte den Umzug nach New York zur Folge, wo sie die Morris High School besuchte. Besonders gute Leistungen wies sie in Fremdsprachen auf. Ihren Alterskameradinnen war sie voraus, die Schule schloss sie im Alter von 16 Jahren ab. Der Vater wünschte, dass die Tochter Sekretärin werden sollte, um bald Geld zu verdienen. Gegen seinen Willen begann sie am Barnard College mit einem Stipendium Mathematik zu studieren, wandte sich aber schnell der Philosophie und Literatur zu. In ihrem letzten Studienjahr studierte sie bei John Dewey, dessen Pragmatismus, Liberalismus und Einsatz für Bildungsreformen sie prägten. Nach ihrem Abschluss 1907 wurde sie die erste Reporterin der \"New York Morning Sun\". Ihr Interesse galt der New Yorker Kunstszene. In einer Ausstellung über japanische Kunst sah Eugene Meyer die junge Journalistin im Februar 1908 zum ersten Mal. Für ihn stand sofort fest, schilderte die Tochter Katharine Graham in ihren Memoiren, dass er die großgewachsene Blondine mit blauen Augen, die sehr selbstsicher wirkte, heiraten werde. Er scheute sich jedoch, sie anzusprechen; den Kontakt vermittelte kurze Zeit später ein Bekannter. 1908/1909 verbrachte sie ein Jahr in Paris – auf Vorschlag des Fotografen Edward Steichen, der ihr Mentor geworden war. Von dort unternahm sie Reisen nach Deutschland, Österreich, Italien und England. Sie schrieb weiter für die \"Sun\" und hörte Vorlesungen über Kunstgeschichte an der Sorbonne. In Deutschland besuchte sie Verwandte mütterlicherseits in Lesum und traf sich in Bremen mit Alfred Walter Heymel, den sie aus New York kannte. In Paris erhielt sie zweimal Besuch von Eugene Meyer, der ihr schon vor ihrem Europaaufenthalt einen Heiratsantrag gemacht hatte. In der französischen Hauptstadt suchte sie die Bekanntschaft bekannter Persönlichkeiten wie Henri Matisse, Gustav Mahler, Rainer Maria Rilke und Auguste Rodin, der sie vergeblich aufforderte, ihm Modell zu sitzen. Als attraktive und für die Zeit ungewöhnlich selbstständige junge Frau hatte sie viele Verehrer. In ihrer Autobiografie schrieb sie, wenn sich jemand nicht Hals über Kopf in sie verliebt habe, sei das Leben für sie langweilig gewesen. Nichts habe ihr ferner gelegen als der Gedanke an eine Ehe. Dennoch heiratete sie bald nach ihrer Rückkehr in die USA im Februar 1910 Eugene Meyer nach lutherischem Ritus. Beide hatten aus der Sicht ihrer Zeitgenossen einen gesellschaftlichen Makel: Agnes Elizabeth war die Tochter eines Bankrotteurs, Eugene war Jude. Er tilgte die Schulden des Vaters, mit ihr konnte er seinen Wunsch nach einer Familie erfüllen und bekam eine gebildete und gesellschaftlich gewandte Partnerin, die sich auf Repräsentation verstand. Sie nannte die Heirat in ihrer Autobiografie ihr größtes Gut, er befand, dass sie ihn oft irritiert, aber nie gelangweilt habe. Durch die Heirat mit einem Juden war sie entgegen eigenen Erwartungen gesellschaftlicher Ausgrenzung ausgesetzt, was sie tief verletzte. Mit Eugene Meyer hatte sie fünf Kinder, dennoch gab sie ihre journalistische Arbeit nicht auf und beschäftigte sich vor allem mit sozialpolitischen Problemen, insbesondere mit Bildungsreformen. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes brach sie aus der Ehe aus, fuhr mit dem Schiff im Frühjahr 1914 nach Europa, nahm in Frankreich ihr früheres Bohèmeleben wieder auf und reiste auch nach Deutschland. Ein Wiedersehen mit Alfred Walter Heymel veranlasste sie ernüchtert zur Rückkehr, obwohl sie sich durch Ehe und Mutterschaft nicht ausgefüllt fühlte. 1915 schlugen Agnes E. Meyer, Paul Haviland und Marius de Zayas als Mitarbeiter in Alfred Stieglitz’ Galerie 291, die unzufrieden mit der Entwicklung der Galerie waren, die Gründung eines neuen Fotomagazins vor. Es wurde wie die Galerie \"291\" betitelt. Um 1918 ließ Eugene Meyer von Charles A. Platt das Landhaus „Seven Springs“ in Mount Kisco erbauen, das seit 1994 zum Besitz von Donald Trump gehört. 1920 erhielten Frauen in den USA das Wahlrecht, im folgenden Jahr begann Agnes E. Meyers politisches Engagement. Ihr Mentor wurde William L. Ward, mit dem sie nach Angaben ihrer Tochter Katharine eine Affäre hatte. Meyer wurde Republikanerin, sie vertrat innerhalb der Partei die liberalen Positionen dieser Zeit. 18 Jahre lang, von 1923 bis 1941, war sie auf Betreiben Wards Vorsitzende der „Recreation Commission“ im Westchester County. Deren Aufgaben waren vielfältig: vom Parkwesen zum Straßenbau bis zum Kulturleben. Über die Aufgabe der Tätigkeit schrieb sie am 22. Dezember 1941 nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor aus Washington an Thomas Mann: „Ich habe meine Stelle in Winchester Co. resigniert da ich sonst dort leben müsste wegen der wichtigen Preparation für eine mögliche, plötzliche Evacuation of N.Y. Achtzeen Jahre habe ich dort gearbeitet. Es war nicht leicht abzusagen, meine Mitarbeiter zu verlassen.“ Ihr stand der Weg ins Repräsentantenhaus offen, doch zog sie es vor, durch andere Gremien Einfluss zu nehmen, etwa ab 1929 als Mitglied im „Library of Congress Trust Fund Board“, das für die Vermögensverwaltung der Nationalbibliothek zuständig ist. Ihre altliberalen Positionen machte sie bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs zur Gegnerin Franklin D. Roosevelts; während des Krieges und in der Nachkriegszeit änderte sie ihre Haltung. Den Ausschuss für unamerikanische Umtriebe lehnte sie strikt ab, Joseph McCarthy hielt sie für einen gefährlichen Demagogen und Psychopathen. 1956 unterstützte sie die Präsidentschaftskandidatur Adlai Stevensons, 1960 John F. Kennedy gegen Richard Nixon. Im selben Jahr machte sie ihren Austritt aus der Republikanischen Partei öffentlich. Sie trat gegen den Rüstungswettlauf der Atommächte ein und forderte, eine internationale Frauenfriedenskonferenz in Genf einzuberufen. 1933 ersteigerte ihr Mann Eugene Meyer die vom Vorbesitzer fast in den Ruin gewirtschaftete \"Washington Post\". Agnes E. Meyer wurde Miteigentümerin und später Mitherausgeberin. Anders als ihr Mann hatte Agnes E. Meyer journalistische Erfahrung, sie war zudem eine gute Schreiberin und Rednerin. Beider Ziel war es, die offiziell unabhängige Zeitung, die noch mehrere Jahre rote Zahlen schrieb, als Instrument gegen Präsident Franklin D. Roosevelts New Deal einzusetzen. Agnes E. Meyer bemühte sich zusammen mit den Ressortleitern, das Niveau und das Ansehen der Zeitung zu heben, indem sie die bestmöglichen Reporter und Autoren an die Zeitung zu binden versuchten, die damals auf dem letzten Platz der fünf Zeitungen der Hauptstadt Washington stand. Während des Zweiten Weltkriegs berichtete die \"New York Herald Tribune\" über Agnes E. Meyers Entdeckung, dass fünf Millionen junge Amerikaner nicht zum Militärdienst zugelassen worden waren, weil sie entweder physische oder Ausbildungsdefizite hatten. Bildung wurde damit als verteidigungswichtig für die USA eingestuft. Zusammen mit ihrem Mann sammelte Agnes E. Meyer Kunstwerke von Antoine-Louis Barye, Constantin Brâncuși, Paul Cézanne, Charles Despiau, Édouard Manet, Pierre-Auguste Renoir und Auguste Rodin, die sie später der National Gallery of Art in Washington, D.C. stiftete. Der \"Agnes and Eugene E. Meyer Fund\" und die \"Eugene and Agnes E. Meyer Foundation\" in Washington wirken heute noch.", "section_level": 1}, {"title": "Familienleben.", "content": "In ihrer Rolle als Mutter von fünf Kindern ging Agnes E. Meyer nicht auf. Die Erziehung überließen sie und ihr Ehemann zumeist Kindermädchen und Gouvernanten, zum Vertrauten der Kinder wurde außerdem der Chauffeur der Familie. Als das Ehepaar Meyer 1917 nach Washington zog, ließ es die Kinder für vier Jahre in New York zurück. Die Kinder waren damals zwei, vier und sechs Jahre alt, Katharine erst wenige Monate. Tochter Ruth wurde 1921 geboren. Die Eltern begründeten das Zurücklassen nach Angaben der Tochter Katharine damit, sie hätten nicht abgesehen, wie lange ihr Aufenthalt dort dauern würde. Als weitere Argumente führten sie an, Washington sei überfüllt, oder etwa, dort herrsche eine epidemische Lungenentzündung. Die Kinder besuchten ihre Eltern gelegentlich in Washington, diese kamen sporadisch nach New York. Auf die späteren Vorhaltungen ihres Sohns Bill wegen der langen Trennungszeit entgegnete Agnes E. Meyer, sie seien doch alle in der Schule gewesen. Nach der Geburt des zweiten Kindes beklagte sie eine Zerstörung ihrer Persönlichkeit und schrieb später: „Ich wurde eine gewissenhafte, aber kaum eine sehr liebevolle Mutter.“ Von ihren Töchtern erwartete sie, kämpferisch, sportlich und gesellschaftlich erfolgreich zu sein. Gewollt hatte sie ausschließlich Söhne; nach der Geburt von Eugene Meyer III, genannt Bill, gestand sie „das lächerliche Gefühl“ ein, „etwas Besonderes geleistet zu haben“. Die Tochter Elizabeth studierte Musik, wie zuvor die Mutter besuchte sie das Barnard College. Florence Meyer wurde Fotografin. Katharine Graham wurde als Nachfolgerin ihres Vaters und ihres Ehemannes Herausgeberin der \"Washington Post\" und erhielt 1998 den Pulitzerpreis für ihre Autobiografie \"Personal History\". Ihre jüngste Tochter war Ruth Epstein (1921–2007). Der einzige Sohn, Eugene (1915–1982), war Psychoanalytiker und Medizinprofessor.", "section_level": 2}, {"title": "Agnes E. Meyer und Thomas Mann.", "content": "In der Zeit des Nationalsozialismus unterstützte Agnes E. Meyer emigrierte Schriftsteller, insbesondere den Literaturnobelpreisträger Thomas Mann. Mit ihm unterhielt sie einen intensiven Briefwechsel. Agnes E. Meyer lernte ihn im April 1937 kennen und berichtete über das Gespräch in der \"Washington Post\" unter der Überschrift \"National Socialism Can’t Endure in Germany, Declares Dr. Mann, Most Distinguished Exile\". Erst später gab sie sich brieflich als Ehefrau des Washington-Post-Herausgebers zu erkennen. Ende 1937 ermutigte sie Mann, der in den Vereinigten Staaten als „the greatest living man of letters“ bezeichnet wurde, eine Übersiedlung in die USA zu erwägen. Bereits beim Stellen des Einbürgerungsantrags 1938 in Toronto half sie Mann, indem sie im Hintergrund bürokratische Steine aus dem Weg räumte. Als Manns Sohn Golo, sein Bruder Heinrich und dessen Frau Nelly im besetzten Frankreich festsaßen, nutzte sie ihre Verbindungen, um die Ausreise zu ermöglichen. Mann und seine Frau Katia waren im April 1939 zum Abschluss einer anstrengenden fünfwöchigen Vortragsreise Gäste Agnes Meyers und ihres Ehemanns in deren Haus in Washington, D.C. Sie arrangierte Ausflüge, Konzertbesuche sowie glanzvolle Gesellschaften für ihre Gäste und ermöglichte ihnen die Teilnahme am „Gridiron Dinner“ des im Weißen Haus akkreditierten Pressecorps, an dem Präsident Roosevelt teilnahm, den Mann verehrte – anders als seine Gastgeber, die dessen New Deal ablehnten. Agnes E. Meyers Beziehung zu Thomas Mann nahm zeitweilig manische Züge an; er hielt sie auf Distanz, war sich jedoch bewusst, dass ihre Mittel und Verbindungen ihm und seiner Familie helfen konnten, ihre Existenz in den Vereinigten Staaten zu sichern. Auf vielfältige Weise sorgte sie indirekt finanziell während seines Exils in den USA für ihn. So beschaffte sie ihm 1938 mit ihren ausgezeichneten Verbindungen die Ernennung zum „Lecturer in the Humanities“ an der Princeton University – die Verpflichtung schätzte er wegen des Aufwands immer weniger und bedauerte das Auslaufen nicht. 1941 erhielt er eine Ehrenstellung als „Consultant in Germanic Literature“ an der Library of Congress. Die Zustimmung des Leiters der Bibliothek, Archibald MacLeish, war für Manns Beschäftigung erforderlich, Agnes E. Meyer war mit ihm gut befreundet. Neben seiner umfangreichen Vortragstätigkeit sicherte Mann die Stellung an der Library of Congress ein gutes Auskommen und ermöglichte den Bau der Villa in Pacific Palisades. Für die Hypothek beim Hausbau übernahm Meyer die Bürgschaft. An der Finanzierung der Exilzeitschrift \"Maß und Wert\", die Mann und Konrad Falke von 1937 bis 1940 herausgaben, beteiligte sie sich mit Zuschüssen. Das Ehepaar Mann war neben dem Washingtoner Haus der Meyers auch in deren Landhaus „Seven Springs“ oberhalb des Byram Lake in Mount Kisco, nördlich von New York gelegen, mehrfach an Wochenenden zu Gast. Thomas Mann genoss den Aufenthalt auf dem luxuriösen Anwesen, das er „Schloss Sieben Quellen“ nannte und in seinem Tagebuch dessen „vollkommenen Komfort des reichen Hauses“ lobte. Insbesondere beeindruckte ihn ein Hauskonzert, das Rudolf Serkin mit dem Busch-Quartett im Juni 1940 gab. Im Sommer 1939 bereiste Agnes E. Meyer erneut Deutschland. Sie wollte ein Buch über Thomas Mann schreiben – später nahm sie Abstand von dem Vorhaben – und besuchte dabei Manns Geburtsstadt Lübeck und das nahe Travemünde. In Berlin traf sie auf Empfehlung Paul Leverkühn, den Sohn eines Lübecker Amtsrichters, dessen Name der Familie Mann im Zusammenhang mit Vormundschaftsangelegenheiten nach dem Tod Thomas Johann Heinrich Manns vertraut war. Den Namen Leverkühn verewigte Mann in seinem Zeitroman \"Doktor Faustus\". Mann versuchte sie zu überzeugen, den Roman ins Englische zu übersetzen; übertragen wurde er dann von Helen Tracy Lowe-Porter. Übersetzerdienste leistete Agnes E. Meyer für Mann, der in seinen ersten Jahren noch nicht über flüssige Sprachkenntnisse verfügte, darunter bei Texten und Reden. Vor Vorträgen übte er mit ihr die englische Aussprache. Sie rezensierte zudem mehrere seiner Werke, \"Joseph in Egypt\", \"Royal Highness\", \"The Beloved Returns\", \"The Transposed Heads\" (Die vertauschten Köpfe), \"Order of the Day\", eine Sammlung politischer Essays und Stellungnahmen, und \"Joseph the Provider\". Agnes Meyer prägte die Figur der Thamar dieses Romans und später die der \"Frau von Tolna\" in \"Doktor Faustus\". Thomas Manns Vortrag \"Schicksal und Aufgabe\" von 1943 stieß auf überwiegende Ablehnung. Auch Agnes Meyer kritisierte das Werk, da es ein merkwürdiges Verständnis von Demokratie und Kommunismus erkennen lasse. Obwohl sie Thomas Mann angeboten hatte, die \"Washington Post\" als Zugang zur Öffentlichkeit in den Vereinigten Staaten zu nutzen, veröffentlichte er während seiner 14 Jahre in den USA nur drei Artikel in der Zeitung. Agnes E. Meyers Tochter Katharine beschrieb die Freundschaft ihrer Mutter zu dem Schriftsteller als „verzehrende Leidenschaft, die ihr inneres Gleichgewicht bedrohte“, gleichwohl sei sie eine große Bereicherung gewesen. Mann äußerte sich trotz Meyers Engagement zeitweise in seinen Tagebüchern abfällig über sie. „Die beschwerliche Geistpute in Washington“ nannte er sie und „hysterisch“. In der Korrespondenz jedoch redete er sie mit „Liebe Freundin“ an. In einem elfseitigen Brief hielt Mann im Februar 1955 – er starb im August des Jahres – einen bewegenden Rückblick mit testamentarischem Charakter auf die 18 Jahre währende Freundschaft; sie sprach ihn in ihrer Antwort mit „liebster Tommie“ an. Während Thomas Mann aus dem Briefwechsel mit Agnes E. Meyer nicht alle Schreiben aufbewahrte, überließ sie den Großteil seiner Briefe der Yale University für deren „Thomas Mann Collection“. Der Briefwechsel wurde 1992 von Hans Rudolf Vaget herausgegeben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Agnes Elizabeth Meyer (geborene Ernst; * 2. Januar 1887 in New York, NY; † 1. September 1970 in Mount Kisco) war eine amerikanische Journalistin, Verfechterin der Menschenrechte, Mäzenin und Philanthropin. Sie war mit Eugene Meyer verheiratet und Miteigentümerin und Mitherausgeberin der \"Washington Post\". Mit Thomas Mann führte sie einen 18 Jahre währenden Briefwechsel.", "tgt_summary": null, "id": 707983} {"src_title": "Gret Loewensberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Inselgruppe liegt an der Straße von Bonifacio unmittelbar vor der Küste Sardiniens, zwischen Sardinien und Korsika. Sie bildet den Nationalpark La-Maddalena-Archipel, welcher mit korsischen Naturschutzgebieten zu einem grenzüberschreitenden Park ausgebaut werden soll. Die Inseln sind sehr felsig und haben sehr schöne Strände. Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 49,37 km2, die Einwohnerdichte beträgt 236,33 Einwohner/km2.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bis zur frühen Neuzeit.", "content": "Die Römer nannten die Inseln \"Ilva\", \"Fussa\" und \"Bucina\". Nach dem Ende des Weströmischen Reiches blieb die Inselgruppe unbewohnt, bis sich dort im 12. Jahrhundert Benediktiner ansiedelten. Wie ganz Sardinien war der Archipel zwischen den Seerepubliken Pisa und Genua umstritten, die in der Region gemeinsam gegen die Sarazenen gekämpft hatten. Im Mittelalter war der Archipel unter dem Namen \"Bicinara\" bekannt, ab dem 16. Jahrhundert dann als \"Santa Maria Magdalena\", wobei die umgangssprachliche Bezeichnung \"isole intermedie\" oder „Zwischeninseln“ lange überwog. Nachdem 1584 die Osmanen die Benediktinerklöster verwüstet hatten, blieben die Inseln wiederum verwaist. Im 17. Jahrhundert ließen sich korsische Schäfer mit ihren Herden auf La Maddalena nieder, später folgten Fischer vom italienischen Festland. 1720 fiel das Königreich Sardinien an das in Turin residierende Haus Savoyen. Bald wurde der strategisch bedeutende Archipel an der Straße von Bonifacio zum Zankapfel zwischen den Savoyern und der Republik Genua, zu der Korsika bis 1769 gehörte.", "section_level": 2}, {"title": "Der Marinestützpunkt.", "content": "Im Jahr 1767 ordnete Karl Emmanuel III. von Savoyen an, die Inselgruppe militärisch zu besetzen und dort einen befestigten Marinestützpunkt anzulegen. Die ersten Befestigungsanlagen errichtete man auf der Hauptinsel bei \"Guardia Vecchia\", es folgten die Festung \"San Vittorio\", die Küstenbatterien \"Balbiano\" und \"Sant’Agostino\", die Festungen \"Sant’Andrea\", \"Santa Teresa (Sant’Elmo)\" und \"Carlo Felice\". Der heutige Hauptort \"La Maddalena\" geht im Wesentlichen auf diese Befestigungsarbeiten zurück. Auf Santo Stefano errichtete man zunächst einen Wachturm, später dann die Festung \"San Giorgio\". Im Ersten Koalitionskrieg versuchte 1793 eine französische Flotte mit Landungskräften, welche zum Teil unter dem Befehl des späteren Kaisers Napoléon Bonaparte standen, die Inseln zu erobern, was im Gefecht bei La Maddalena scheiterte. Angeführt wurden die wenigen Verteidiger von dem Unteroffizier Domenico Millelire. In den folgenden Jahren nutzten britische Flottenverbände unter Admiral Nelson das Archipel als Ankerplatz. Auch die kleine sardisch-piemontesische Marine unter Giorgio Des Geneys blieb vor Ort. Nach den napoleonischen Kriegen verloren die Befestigungsanlagen wegen der Weiterentwicklung der Artillerie und auch wegen mangelnder Instandhaltung viel von ihrem militärischen Wert. Zwischen 1852 und 1856 ließ die Regierung in Turin die Anlagen umfassend begutachten und ordnete dann im Juli 1857 ihre Desarmierung an. Teile wurden in der Folge als Strafgefangenenlager genutzt. Als Frankreich 1881 mit Tunesien ein Land besetzte, das Italien zu seinem Einflussgebiet zählte, verschlechterten sich die französisch-italienischen Beziehungen dramatisch. Italien reagierte unter anderem mit dem Wiederaufbau des Marinestützpunktes La Maddalena. Diesen Schritt hatte man bereits seit 1873 in Erwägung gezogen, vollzog ihn dann aber erst ab 1887. Das Verteidigungssystem des Archipels wurde innerhalb von zehn Jahren auf den neuesten Stand gebracht. 1889 wurde ein Torpedoboot-Stützpunkt und ein Marinekrankenhaus eröffnet, 1891 begannen die Arbeiten am Marinearsenal, 1893 dann am \"Palazzo dell’ammiragliato\", dem Admiralitätsgebäude, in dem das Marinekommando für Sardinien untergebracht wurde. Um 1900 waren die Arbeiten an dem Stützpunkt, der einschließlich seiner Ankerplätze nunmehr als unangreifbar galt, größtenteils abgeschlossen. Die Marine prägte den Ort La Maddalena weitgehend. Ab Ende des 18. Jahrhunderts stellte La Maddalena der Marine überproportional viele Seeleute, darunter den auf dem Archipel noch heute recht bekannten Marineoffizier Primo Longobardo. Während der beiden Weltkriege waren in La Maddalena vorwiegend Torpedoboote und U-Boote stationiert. Große Kriegsschiffe der Hochseeflotte konnten in der Regel nur die geschützten Ankerplätze nutzten, da die Kaianlagen nicht ausreichten. Vor und während des Zweiten Weltkriegs versuchte man, den Archipel besser gegen Luftangriffe zu schützen, konnte aber nicht verhindern, dass alliierte Bomber am 10. April 1943 in La Maddalena schwere Schäden anrichteten, den Kreuzer \"Trieste\" versenkten und den Kreuzer \"Gorizia\" schwer beschädigten. In den 1950er Jahren baute die \"Marina Militare\" den Stützpunkt und das schließlich 134.600 m2 große Arsenal wieder auf, in dem in den 1970er Jahren knapp 700 Arbeiter beschäftigt waren. In den folgenden Jahrzehnten sank die Bedeutung des Stützpunktes und des Arsenals beständig, weswegen es nach der Jahrtausendwende ganz aufgelöst wurde. Für ein 2009 in La Maddalena geplantes und dann in L’Aquila abgehaltenes G8-Gipfeltreffen wurde auf dem Gelände des ehemaligen Arsenals ein Kongresszentrum errichtet, das dann weitgehend ungenutzt blieb. Die italienische Marine ist auf der Hauptinsel La Maddalena nur noch mit einer Unteroffizierschule vertreten. Von August 1972 bis Februar 2008 unterhielt die \"US Navy\" auf Santo Stefano einen Atom-U-Boot-Stützpunkt. Die Anwesenheit von Atom-U-Booten im Bereich des Nationalparks wurde nicht nur von der örtlichen Bevölkerung zunehmend kritisiert, insbesondere nachdem die \"USS Hartford\" im Oktober 2003 durch Grundberührungen beschädigt worden war. Im September 2007 zog die \"US Navy\" den dort stationierten U-Boot-Tender \"USS Emory S. Land\" schließlich ab und gab den Stützpunkt einige Monate später ganz auf. Seither betreibt ihn die italienische Marine, die 2016 einen begrenzten Aus- und Umbau der Kaianlagen angekündigt hat. Zu dem Stützpunkt auf Santo Stefano gehört auch das unterirdische Munitionsdepot \"Guardia del Moro\".", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Nach dem weitgehenden Abzug des Militärs steht La Maddalena noch immer vor erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Während die Nachbargemeinden auf dem Festland ihre wirtschaftlichen Aktivitäten im Lauf der Zeit etwas diversifizieren und von einer weniger isolierten Lage profitieren konnten, blieb La Maddalena stark vom Militär abhängig. Zwar forderte man lange dessen Abzug, um das touristische Potenzial des Archipels besser nutzen zu können, hatte dann aber mit der Konversion der militärischen Einrichtungen (Yachthafen) weniger Erfolg als erwartet. La Maddalena kann per Boot von Palau auf Sardinien erreicht werden. In der Hauptsaison verbinden bis zu 80 Autofähren pro Tag La Maddalena mit dem sardischen Festland. Es gibt eine Brücke zur benachbarten Insel \"Caprera\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der La-Maddalena-Archipel (\"Arcipelago di La Maddalena\") ist eine italienische Inselgruppe im Tyrrhenischen Meer vor der Nordostküste Sardiniens. Er besteht aus etwa 62 Inseln, davon sieben größeren Inseln (\"La Maddalena\", \"Caprera\", \"Santo Stefano\", \"Spargi\", \"Budelli\", \"Santa Maria\" und \"Razzoli\") sowie zahlreichen kleinen Inseln, und gehört zur historischen Region Gallura. ", "tgt_summary": null, "id": 1471592} {"src_title": "Haslach (Freiburg im Breisgau)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Leahy stammt aus einer irisch-amerikanischen Familie. Er war der Sohn von Michael Arthur Leahy (1838–1921), ein erfolgreicher Anwalt und Bürgerkriegsveteran. Als Kind zog mit den Eltern nach Ashland, Wisconsin. 1904 heiratete er Louise Tennent Harrington (? – 1942); beide hatten Kinder, u. a. den Sohn William Harrington Leahy (1904–1986), der Rear Admiral wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Militärdienst und Diplomat.", "content": "Nach seiner schulischen Grundausbildung versuchte Leahy, an der United States Military Academy in West Point angenommen zu werden, was ihm aber misslang. So besuchte er die High School in Ashland und konnte anschließend ein Stipendium für die United States Naval Academy in Annapolis bekommen, an der er 1897 seinen Abschluss machte. Als Midshipman diente Leahy an Bord des Schlachtschiffes USS \"Oregon\" im Pazifik. Nach zwei Jahren Dienst folgte 1899 die Beförderung zum Ensign. Zu dieser Zeit befand sich Leahy in Asien und diente auf der USS \"Castine\" und der USS \"Glacier\". Als ein Aufruhr auf den Philippinen und der Boxeraufstand in China stattfand, befehligte er das Kanonenboot USS \"Mariveles\". 1902 kehrte er als Leutnant in die USA zurück und diente fünf Jahre lang an Bord des Kreuzers USS \"Tacoma\" und der USS \"Boston\", die in Panama während der ersten Kanalbauphase stationiert war. Ab 1907 war Leahy Ausbilder an der US Naval Academy und zuständig für die Fächer Physik und Chemie. Doch schon 1909 fuhr er auf dem Kreuzer USS \"California\" wieder zur See, wurde Lieutenant Commander (Korvettenkapitän) und bekleidete dort den Posten des Navigators. Als die USA 1912 Nicaragua besetzten, hatte Leahy das Oberkommando über die amerikanischen Marineeinheiten vor Ort. Während Leahy 1915 das Kanonenboot USS \"Dolphin\" befehligte, schloss er eine enge Freundschaft mit Franklin D. Roosevelt, der sich als stellvertretender Marineminister auch an Bord befand. 1916 wurde er zum Commander (Fregattenkapitän) befördert. Nach weiteren Dienstjahren, teilweise wiederum in Asien und auf einem Truppentransporter, der Einheiten nach Frankreich brachte, wurde er 1918 Direktor des Waffen- und Pionierdepartments der Navy, befördert zum Captain (Kapitän zur See). Im Griechisch-Türkischen Krieg, 1921, befehligte Leahy die USS \"St. Louis\", die das Flaggschiff der Navy-Einheiten in türkischen Gewässern war. 1927 wurde er Rear Admiral (Konteradmiral). Ab 1933 leitete Leahy das Navigationsamt der Navy und wurde 1935 zum Vice Admiral befördert. Unter seinem Kommando fuhr ab 1936 die Schlachtschiffflotte der US Navy mit ihrem Flaggschiff, der USS \"California\". 1937 wurde er zum Admiral befördert und trat die Nachfolge William H. Standleys als Chief of Naval Operations an. 1939 beendete Leahy seine Militärkarriere und legte den Amtseid als Gouverneur von Puerto Rico ab. Roosevelt verabschiedete ihn mit den Worten: „Bill, wenn Krieg ausbricht, kommst du schnell zurück und hilfst mir, ihn zu führen.“ Leahy befand sich gerade ein Jahr auf Puerto Rico, als die US-Regierung ihn als Ablösung für William C. Bullitt zum Botschafter in Vichy-Frankreich bestellte. Im Mai 1942 berief ihn Roosevelt in die USA zurück. Im Juli 1942 kehrte er in seine Navy-Ämter zurück und wurde persönlicher militärischer Berater des Präsidenten. Er war Vorsitzender der Joint Chiefs of Staff und kurz darauf auch der westalliierte Combined Chiefs of Staff. Im Dezember 1944 wurde er in den Rang eines Fleet Admiral befördert. Am 25. April 1949 ließ sich Leahy vom Amt freistellen und diente weiter in der Navy-Administration und als Präsident der Marinegeschichtsstiftung. William Daniel Leahy verstarb 1959; sein Grab befindet sich auf dem Nationalfriedhof Arlington, Sektion 2, Grab 932.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen, Ehrungen.", "content": "Auszeichnungen (Auswahl) Ehrungen", "section_level": 1}], "src_summary": "William Daniel Leahy (* 6. Mai 1875 in Hampton, Franklin County, Iowa; † 20. Juli 1959 in Bethesda, Maryland) war ein US-amerikanischer Offizier und der erste Fleet Admiral der United States Navy.", "tgt_summary": null, "id": 881642} {"src_title": "Gespenster (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt nordnordöstlich des geographischen Zentrums von Georgia, ist im Südosten etwa 40 km von South Carolina entfernt und hat eine Fläche von 740 Quadratkilometern, wovon vier Quadratkilometer Wasserflächen sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Hart County, Elbert County, Oglethorpe County, Clarke County, Jackson County, Banks County und Franklin County. Das County ist Teil der Metropolregion Athens–Clarke County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Madison County wurde am 5. Dezember 1811 als 38. County in Georgia aus Teilen des Clarke County, des Elbert County, des Franklin County, des Jackson County und des Oglethorpe County gebildet. Benannt wurde es nach dem US-amerikanischen Präsidenten James Madison. Das Bild des Countys war bis in die 1930er Jahre geprägt von riesigen Baumwollplantagen in Monokultur. Auch heute noch steht die Landwirtschaft an erster Stelle.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Objekte.", "content": "In Colbert befindet sich der Colbert Historic District. Das Gebiet umfasst 43 Gebäude und grenzt sich ein zwischen den Straßen 4th & 5th Street sowie 4th & 8th Avenue. Der Distrikt wurde am 31. Mai 1984 vom National Register of Historic Places als historisches Monument mit der Nummer 84001154 aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung von 2010 verteilten sich die damaligen 28.120 Einwohner auf 10.508 bewohnte Haushalte, was einen Schnitt von 2,66 Personen pro Haushalt ergibt. Insgesamt bestehen 11.784 Haushalte. 74,3 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme) mit einer durchschnittlichen Größe von 3,07 Personen. In 35,4 % aller Haushalte lebten Kinder unter 18 Jahren sowie in 26,2 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 27,2 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 23,5 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 29,7 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 19,4 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 39 Jahre. 49,4 % der Bevölkerung waren männlich und 50,6 % weiblich. 87,6 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 8,4 % als Afroamerikaner, 0,3 % als Indianer und 0,6 % als Asian Americans. 1,9 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 1,2 % zu mehreren Ethnien an. 4,1 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Haushalt lag bei 45.063 USD, dabei lebten 16,1 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Madison County.", "content": "Orte im Madison County mit Einwohnerzahlen der Volkszählung von 2010: Cities:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Madison County ist ein County im Bundesstaat Georgia der Vereinigten Staaten. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Danielsville, benannt nach General Allen Daniel.", "tgt_summary": null, "id": 1255951} {"src_title": "Erich Paulun", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung des Krankheitsbildes.", "content": "Die Krankheit war unter anderem durch die Symptome Fieber, Schüttelfrost (Zittern), Krämpfe, Irrereden (delirante Zustände), Angst und Erbrechen gekennzeichnet und verlief meistens tödlich. Die Ursache der von Hippokrates von Kos häufig genannten Erkrankung wurde in einer Entzündung des Zwerchfells (griech. φρήν (phren)) gesehen. Da es sich den Symptomen nach um eine Geisteskrankheit handelt, änderte sich die Auffassung vom Sitz der Krankheit, und Galenos gab in der Schrift \"De symptomatum causis\" das Gehirn und seine Häute als Sitz der Krankheit an.Über byzantinische und arabische Texte wurde der Begriff ins Mittelalter getragen. Die Aufteilung der Geisteskrankheiten in Manie, Melancholie und Phrenitis wurde übernommen und zahlreiche Ärzte befassten sich mit dem Thema. Die Phrenitis trat dabei allerdings gegenüber den beiden anderen Erkrankungen in den Hintergrund. Michael Ettmüller grenzte die Phrenitis gegen Verwirrtheitszustände und Melancholie ab und verstand unter ihr eine Hirnentzündung begleitet von Fieber.Die Ausbildung der Psychiatrie als medizinische Fachdisziplin im 19ten Jahrh. führte zu einer ganz anderen Einteilung psychischer Störungen. Die Phrenitis lässt sich wegen des Symptoms 'Fieber' hier allerdings schwer einordnen. Eher passt sie zur Meningitis mit den u. a. Symptomen 'Fieber', 'Bewusstseinsstörungen', 'Krämpfe'. Im gegenwärtig gültigen Klassifikationssystem der Krankheiten ICD-10 wird die Phrenitis nicht erwähnt.", "section_level": 1}, {"title": "Phrenits in der Antike.", "content": "Nachdem die Krankheit im Corpus Hippocraticum beschrieben worden war, gehörte sie zum festen Bestand der antiken Krankheitsvorstellung, und ihre Behandlung wurde von zahlreichen Medizinschriftstellern dargelegt. Aulus Cornelius Celsus grenzte sie in seiner Enzyklopädie De Medicina als \"akut und mit Fieber\" von der fieberfreien \"tristitia\", die von der schwarzen Galle herrührt, ab. Caelius Aurelianus definierte die Phrenitis als \"akute Geistesverwirrung mit akutem Fieber\". Er geht auf die Behandlung dieser Krankheit durch Diokles von Karystos, Asklepiades von Bithynien und andere ein, woraus man ersehen kann, welche Bedeutung sie hatte. Die Behandlung entspricht den üblichen Mitteln der Methodiker: Aderlass, Diätvorschriften, Ölabreibungen, im Bedarfsfall auch ruhig halten und fesseln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Phrenitis (von altgriechisch ) ist eine medizinische Diagnose aus der Antike und dem Mittelalter. Die übliche Definition lautete lat.: \"Delirium continuum cum febre\" – Anhaltendes Delirium mit Fieber.", "tgt_summary": null, "id": 1864442} {"src_title": "Axel Erik Roos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die tschechische Firma \"Zbrojovka\" (übersetzt: „Waffenfabrik“) entwickelte die Modellreihe bereits vor dem Zweiten Weltkrieg. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entwickelte sie den Prototyp für den \"Zetor 25\". In den Jahren 1946 bis 1962 wurden insgesamt 158.570 Traktoren dieses Typs hergestellt, 97.000 davon gingen in den Export. Noch in den 1950ern produzierte Zetor auch Motorradmotoren, Schusswaffen und Schreibmaschinen. 1952 verlagerte man Teile der Produktion auf das Gelände der ehemaligen Flugmotorenwerke Ostmark in Brünn. 1961 wurden die Traktoren der Baureihe \"unifikované řady I\" (deutsch: Einheitsserie) vorgestellt. Die Zetor-Traktoren der 1960er Jahre fanden auch in Burma, Ghana und dem Irak größere Verbreitung. Um stärkere Traktoren fertigen zu können wurde 1962 auf dem Zetor-Gelände in Brünn das \"Tschechoslowakisch-Polnische Traktor-Forschungszentrum\" eröffnet. 1964 begann eine Zusammenarbeit mit dem polnischen Hersteller Ursus. Die Exportzahlen stiegen in der Folgezeit ständig an, so dass Zetor Fertigungsstraßen in Burma, Indien und im Irak errichtete. Von 1964 bis 1993 wurden dort mehr als 200.000 Traktoren gebaut. 1968 wurde die \"unifikované řady II\" vorgestellt. Im selben Jahr begann eine Kooperation mit dem japanischen Hersteller Iseki. In den folgenden sieben Jahren wurden rund 4.000 Zetor-Traktoren zu Iseki geliefert und dort für die Reisernte umgebaut. 1970 wurde das Fertigungswerk im irakischen Iskandariya eröffnet. Dort wurden bis 1990 Traktoren unter der Marke \"Antar\" gefertigt. In Form einer Kooperation mit Hindustan Machine Tools wurden von 1971 bis 1990 Zetor-Schlepper in Indien gebaut. Im Jahr 1979 wurden 32.670 Traktoren in Brünn gebaut, ein Rekord für den Hersteller. Durch einen Beschluss der Regierung wurde 1981 die Produktion der schweren Traktoren zu ZTS in der slowakischen Stadt Martin verlagert. 1983 begann Zetor mit den Export in die USA. In den folgenden Jahren wurden über 25.000 Traktoren dorthin geliefert. Im Zuge der Privatisierung ging die Zetor a.s. am 1. Juli 1990 an die Börse. Die Traktorenproduktion wurde abgespalten. Zbrojovka selbst hingegen konzentrierte sich wieder auf die Waffenproduktion. Ab 1993 fertigte Zetor für John Deere die Traktoren der John-Deere-Serie 2000. Diese Traktoren waren vor allem für den Markt in Südamerika bestimmt. Im Juni 2002 wurde die slowakische HTC-Holding Eigentümer des Betriebs. Heute besitzt das Unternehmen \"Zetor a.s.\" neben dem Hauptstandort in Tschechien auch Niederlassungen in Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Nordamerika und Polen. Die deutsche Niederlassung firmiert als \"Zetor Deutschland GmbH\". Die Gießerei Slévárna Zetor a.s. der Firma Zetor mit Sitz in Brünn, wurde im Sommer 2006 durch Heunisch-Guss übernommen und in Slévárna Heunisch Brno s.r.o umbenannt.", "section_level": 1}, {"title": "Zetor Engineering.", "content": "Zetor Engineering s.r.o. wurde im Jahr 2014 als 100%ige Tochtergesellschaft gegründet. Das Unternehmen ist der Herstellung von Militärfahrzeugen gewidmet. Bisher wurden nur Prototypen produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "Gegenwärtig (2015) produziert und vertreibt Zetor die Baureihen Major, Proxima, Proxima Plus, Proxima Power, Forterra, Forterra HSX, Forterra HD und Crystal. Weiter werden auch Dieselmotoren von 48 kW bis 100 kW gefertigt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Eine der bekanntesten Bars in Helsinkis Zentrum trägt den Namen Zetor, zahlreiche Traktoren dieser Marke stehen in der Bar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zetor Tractors a.s. ist ein Traktorenhersteller mit Sitz Brünn, Tschechische Republik. Das Unternehmen wurde 1946 gegründet und war bis in die 1990er Jahre eine Division von Zbrojovka Brno. 2002 wurde Zetor von der slowakischen HTC-Holding übernommen. ", "tgt_summary": null, "id": 911923} {"src_title": "Giacomo Lauri-Volpi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Edward Walter Eberle wurde als fünfter Sohn von Joseph Eberle, einem Schweizer Auswanderer (1846) und Offizier der Konföderierten, ursprünglich aus Walenstadt im Sarganserland in der Schweiz stammend, und seiner Frau Mary Stemler, in Denton, Texas geboren, wuchs aber in Fort Smith, Arkansas, auf, wohin seine Familie 1865 umgezogen war. Er erhielt dank der guten Verbindungen seines Vaters zu einem Kongressabgeordneten eine Einberufung zur US-Marineakademie in Annapolis, Maryland, und graduierte dort 1885. Während der nächsten zehn Jahre diente er auf verschiedenen Schiffen und Stationen und zeigte dabei besonderes Talent für die Bordbewaffnung und die Schiffsartillerie, war aber auch an Bord der USS \"Albatross\" in der Seevermessung und -kartografierung eingesetzt (1887). Nach fünf Jahren Dienst in asiatischen Gewässern kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück, wurde für zwei Jahre Ausbilder an der Marineakademie und ging dann als Oberleutnant zur See (12. Juli 1896) auf das neue Schlachtschiff USS \"Oregon\". Dort zeichnete er sich im Spanisch-Amerikanischen Krieg als Kommandant des vorderen – drehbaren – Geschützturms in der Schlacht von Santiago 1898 besonders aus als er den schnellen spanischen Panzerkreuzer \"Cristóbal Colón\" wirkungsvoll beschoss, so dass dieser letztlich die Flagge strich und den Kampf einstellte (auch wenn keine direkten Treffer mit der schweren Artillerie erzielt worden waren). Zum Kapitänleutnant befördert diente er danach als \"Flag Lieutenant\" und Adjutant des Oberbefehlshabers der Asiatischen Station, Admiral Barker, in Manila. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts baute er seine Kenntnisse auf dem Gebiet der Schiffsartillerie weiter aus und wurde einer der führenden Experten auf diesem Gebiet. Während der 14-monatigen Reise der \"Großen Weißen Flotte\" um die Welt war Eberle 1. Offizier des Schlachtschiffes USS \"Louisiana\" (1907–1908) und wurde danach Kommandant der Marineausbildungsstation in San Francisco, bis er 1910 Kapitän des Ausbildungsschiffes USS \"Pensacola\" und danach der USS \"Milwaukee\" wurde. Von 1910 bis 1911 führte er die USS \"Wheeling\" und die USS \"Petrel\" auf einer Fahrt um die Welt. Von 1911 bis 1913 hatte er das Kommando über die neuaufgestellte Atlantik-Torpedo-Flottille und wurde 1912 zum Kapitän zur See befördert. Nach einigen weiteren Verwendungen an Bord und an Land, u. a. als Kapitän des Panzerkreuzers USS \"Washington\", wurde er 1915 Superintendent der Marineakademie. Auf diesem Dienstposten blieb Eberle auch während des Ersten Weltkriegs. 1918 zum temporären Konteradmiral ernannt hatte er von 1919 bis 1921 das Kommando über die 5. und dann die 7. Schlachtschiff-Division der Atlantikflotte und wurde nach dem Rücktritt Admiral Rodmans im Jahre 1921 Befehlshaber der Pazifikflotte im temporären Rang eines Admirals. Am 23. Juli 1923 ernannte ihn der Marineminister Curtis D. Wilbur, Eberles Jahrgangskamerad auf der Marineakademie, zum dritten \"Chief of Naval Operations\" CNO (\"Chef der Marineoperationen\", das höchste operative Kommando der Marine). Seine vier Jahre in dieser Stellung waren geprägt vom Bemühen, den Umfang der Marine – trotz der durch den Washingtoner Flottenvertrag vom 6. Februar 1922 gesetzten Begrenzungen, der Sparpläne der Regierung und der politischen Angriffe auf die Marinefliegerei – aufrechtzuerhalten. Es gelang Eberle, Budgets zur Modernisierung der Schlachtschiffe, zum Aufbau einer Flotte aus acht schweren Kreuzern und zur Fertigstellung der Flugzeugträger USS \"Lexington\" und USS \"Saratoga\" zu bekommen. Nach Ablauf seiner vierjährigen Amtszeit als CNO war Eberle bis zu seinem Ruhestand im August 1928 Vorsitzender des Exekutivkomitees des \"General Board of the Navy\". Er starb am 6. Juli 1929 im Marinekrankenhaus in Washington, D.C., und wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Heirat und Familie.", "content": "Im Jahre 1889 heiratete er Tazie Harrison (1865–1924) aus San Francisco, ein Verwandte von Präsident Benjamin Harrison. Sie hatten einen Sohn, Edward Randolph Eberle (1890–1935), der ebenfalls in der US Navy diente.", "section_level": 1}, {"title": "Namensgeber.", "content": "Die Schiffe USS \"Eberle\" (1940) und die USS \"Admiral E.W. Eberle\" (1945) sind nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward Walter Eberle (* 17. August 1864 in Denton, Texas, USA; † 6. Juli 1929 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Admiral und 3. \"Chief of Naval Operations\" vom 21. Juli 1923 bis 14. November 1927. ", "tgt_summary": null, "id": 1579145} {"src_title": "Spritzgießmaschine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundannahmen.", "content": "Die Grundannahme in der Arbeit mit dem Inneren Kind spiegelt sich in einem in diesem Zusammenhang häufig zitierten Satz: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit“, der sowohl Erich Kästner als auch Milton Erickson zugesprochen wird. Es wird angestrebt, auf der einen Seite positives Erleben aus der Kindheit ins Bewusstsein zu heben und damit als Ressource nutzbar zu machen und auf der anderen Seite im „Hier und Jetzt“ die emotionale Zuwendung, die in der Kindheit gefehlt hatte, sich selbst eigenständig zu geben und psychische Verletzungen aus der Kindheit zu heilen. Es wird angenommen, dass sowohl positive als auch negative frühkindliche Erfahrungen im Gehirn gespeichert sind und unter bestimmten Bedingungen dem Bewusstsein zugänglich und damit wieder erlebbar werden. Danach können positive Erfahrungen, wie kindliche Neugier, Begeisterungsfähigkeit, Staunen, Lebendigkeit, Spontaneität oder die Fähigkeit, ganz in der Gegenwart zu sein oder auch negative Erfahrungen, wie die kindliche Verwundbarkeit und kindliche Ängste vor Verletzungen und Zurückweisung, erlebbar werden. Es wird angenommen, dass die Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung und danach, bedingungslos angenommen zu werden, Ausdruck frühkindlicher Grundbedürfnisse ist.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeit mit dem Inneren Kind.", "content": "In der Arbeit mit dem Inneren Kind wird davon ausgegangen, dass ein Mensch, der als Kind wenig Liebe und Anerkennung erfahren hat und häufig durch Missachtung, Liebesentzug, Verlassenwerden oder Entwertung verletzt wurde, in seinem Selbstwertgefühl beschädigt wurde und dann als Erwachsener ein unangemessen großes Verlangen nach Zuwendung durch andere Menschen entwickelt, und dass bei einem solchen Menschen schon wenig Kritik alte Kindheitsverletzungen aktualisieren kann und er dadurch übermäßig kränkbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangsvorstellung der therapeutischen Arbeit.", "content": "Hat das Kind in der Vergangenheit viel Schmerz oder Traumatisierungen erlebt, wird es möglicherweise vom inneren Erwachsenen abgetrennt. Der Erwachsene will sich damit davor schützen, den Schmerz des Kindes zu fühlen und lehnt es ab, die Verantwortung für es zu übernehmen. Er möchte die eigene Hilflosigkeit und „Ausgeliefertheit“ nicht spüren oder fühlt sich überfordert, das Kind zu versorgen. So haben viele Menschen beim Heranwachsen gelernt, den Zugang zu ihrem \"Inneren Kind\" zu drosseln oder abzuschneiden, um bestimmte Gefühle zu verdrängen. Das Problem entsteht, weil es nicht möglich ist, nur die schlimmen Gefühle auszuklammern, sondern gleichzeitig der Zugang zu den positiven Gefühlen versperrt wird. Das abgelehnte Innere Kind empfindet sich dann als unzulänglich, schlecht, nicht liebenswert und entwickelt intensive Gefühle von Schuld und Scham. Es lernt, sich davor zu fürchten, dass die Menschen es verlassen und zurückweisen. Dieses „ungeliebte Kind“ lebt in der ständigen Erwartung zurückgewiesen zu werden und projiziert diese Erwartung auf andere Menschen, unterstellt ihnen, es permanent abzulehnen. So kann beispielsweise geringfügige Kritik durch den Partner panische Angst auslösen, weil das innere Kind diese Kritik mit altbekannten Gefühlen von Angst vor Strafe und Zurückweisung verbindet, und eine an sich harmlose Situation kann unangemessen eskalieren. Der „lieblose Erwachsene“, der das Kind nicht annimmt, verhält sich so, wie seine Eltern oder andere Bezugspersonen ihn geprägt haben. Er handelt nach \"falschen Glaubensmustern\"/Widerstandsmustern zum inneren Kind, sie können beispielsweise heißen:", "section_level": 2}, {"title": "Ablehnende Haltung gegenüber dem inneren Kind.", "content": "Chopich und Paul betrachten eine ablehnende Haltung gegenüber der Arbeit mit dem inneren Kind als Widerstand in einem ähnlichen Sinne wie die klassische Psychoanalyse Widerstände versteht. Sie glauben, dass sich in der Ablehnung der Arbeit mit dem inneren Kind eine frühere real erfahrene Ablehnung des Kindes spiegelt und dass sich das in Aussagen wie diesen ausdrückt:", "section_level": 2}, {"title": "Zielvorstellung der therapeutischen Arbeit.", "content": "Das Ziel einer Therapie ist, eine liebevolle \"innere Verbindung\" zwischen dem \"Inneren Kind\" und dem \"liebevollen Erwachsenen\" herzustellen, um (wieder) Zugang zu den tiefen Quellen der Freude, Wahrnehmung und Intuition zu erlangen. Es ist nötig, dass der innere Erwachsene sich dafür entscheidet, das Kind anzunehmen und sich mit seiner „inneren Wahrheit“ zu verbinden. Sie ist für den Erwachsenen eine Orientierung dabei, die falschen Glaubensmuster zu beseitigen und bessere Glaubenssätze zu finden, nach denen er leben möchte. Wenn das Innere Kind angenommen wird, können solche guten Glaubenssätze heißen: Mit der Übernahme der Selbstverantwortung wird der Mensch mehr und mehr unabhängig von der Meinung und dem Wohlwollen anderer, was nicht bedeutet, dass er sich über Zuwendung anderer nicht mehr freut. Jedoch erkennt er, dass er weder körperlich noch seelisch umkommt, wenn eine Lebenssituation es nötig macht, dass er für sein Wohlergehen selbst sorgen muss.", "section_level": 2}, {"title": "Idealvorstellung der inneren Verbindung.", "content": "Steht der Mensch mit seinem Inneren Kind in einer liebevollen Verbindung, erlebt er das ganze Leben anders: Er fühlt sich liebevoll mit den Menschen und mit der gesamten Natur verbunden, weil er mit sich selbst verbunden ist. Diese innere Verbindung ist eine große Kraftquelle und stellt eine Ressource dar.", "section_level": 2}, {"title": "Das Innere Kind in der Psychotherapie.", "content": "Die konzeptionelle Vorstellung eines inneren Kindes als Anteil der Persönlichkeit wird in vielen Psychotherapierichtungen genutzt und war schon in Freuds psychoanalytischen Theorien implizit angelegt, wurde aber lange Zeit nicht so benannt. Das Modell vom Inneren Kind findet unter anderem in folgenden therapeutischen Richtungen Anwendung:", "section_level": 1}, {"title": "Kontraindikation.", "content": "Die Arbeit mit dem Inneren Kind ist eine Form der aufdeckenden Psychotherapie. Sie setzt eine gewisse Stabilität des Patienten zur Bearbeitung voraus und sollte nur mit Begleitung durch einen ausgebildeten Psychotherapeuten im geschützten therapeutischen Rahmen durchgeführt werden. Bei Patienten mit der Tendenz zu Fragmentierung ist fraglich, ob durch die Arbeit mit inneren Anteilen mehr Ganzheitlichkeit erreicht werden kann. Es besteht vielmehr ein Risiko, die Fragmentierung noch weiter zu verstärken. Um mit dem Inneren-Kind-Ansatz im Rahmen einer Ego-State-Therapie arbeiten zu können, ist ein hinreichend stabiles Ich nötig: Der Mensch muss im Alltag einigermaßen kompetent als Erwachsener agieren können. Das bedeutet nicht, dass das Kind schon von einem befähigten inneren Erwachsenen versorgt wird. Dies ist durch imaginäre \"innere Helferwesen\" möglich. Jedoch könnte eine Bearbeitung von Kindheitsproblemen ohne vorherige Bewältigung aktueller Probleme, beispielsweise mit sozialpsychiatrischen Hilfen im Alltagsbereich, eine zu große Belastung darstellen, und die Aufmerksamkeit bliebe durch die Aktualkonflikte gebunden. Ebenso ist es nötig, zunächst an den Alltagssituationen zu arbeiten und Ressourcen zu aktivieren, wenn die Arbeit mit dem inneren Kind so viel traumatisches Material aktivieren könnte, dass es den Menschen arbeitsunfähig machen würde.", "section_level": 1}, {"title": "Effektivität.", "content": "Die therapeutische Arbeit mit dem Inneren-Kind-Ansatz hat sich als sehr effektiv erwiesen. Wenn sich Patienten mit dieser Arbeit vertraut machen können, führt dies zu einem erheblichen Zuwachs an Selbstberuhigungskompetenz. Es fällt auf, wie schnell sich Menschen verändern, wenn sie mit dem inneren Kind arbeiten. Diese Veränderung ist sehr tiefgreifend und setzt ein hohes Maß an Kraft und Kreativität frei, wenn die Wunden der Vergangenheit geheilt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Das Innere Kind in der Paarbeziehung.", "content": "Anhand des oben beschriebenen Konzeptes vom Inneren Kind können auch sehr prägnant Beziehungen zwischen Menschen beschrieben werden, am deutlichsten wird dies sichtbar in Paarbeziehungen. Zwei Beispiele als Andeutungen für eine Vielzahl von Möglichkeiten:", "section_level": 1}, {"title": "Kommunikation.", "content": "Zumindest vom Zuschauen kennt man, dass sich frisch Verliebte glucksend im Kaufhaus unterhalten wie \"kleine, glückliche Kinder\", die die Welt ringsum vergessen haben, durchaus auch als Erwachsene oder sogar Senioren. Und dabei scheren sie sich auch nicht um Leute, die schmunzelnd oder kopfschüttelnd daneben stehen. Oder eine anfangs so große Liebe schlägt urplötzlich in Kampf oder gar Hass um. Dann können auch erwachsene Menschen sich derart streiten, dass ein Außenstehender meinen würde: Das ist ja \"wie im Kindergarten\", gleich schmeißen die mit Sand!", "section_level": 2}, {"title": "Sexualität.", "content": "Neugier, unbefangene Nacktheit, Doktorspiele beispielsweise gehören sowohl zu realen Kindern wie auch zu Inneren Kindern bei Erwachsenen; Beispiele wären neugieriges Erkunden des Anderen oder Rollenspiele. Sehr interessant ist auch ein Teenager, der sich bei Erwachsenen als so genannter \"„Innerer Teenager“\" zeigen kann. Beispielsweise suchen manche Menschen noch eine Bestätigung als „Mann“ bzw. als „Frau“, weil sie eine solche Anerkennung im Teenageralter von ihren Eltern damals nicht bekommen hatten. Und so suchen sie nachträglich Anerkennung \"bei anderen\" z. B. als „heißer Feger“, dem es um vielen und um häufigen Sex geht, zu Dritt oder zu Viert, oder gar noch extremere Beispiele. Dies alles kann als unterbewusste Suche des Inneren Teenagers verstanden werden. Jedoch weil an der falschen Stelle gesucht wird, nämlich bei anderen und nicht in sich selber – die Teenagerzeit ist ja längst vorbei – wird diese Sehnsucht bleiben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Innere Kind gehört zu einer modellhaften Betrachtungsweise innerer Erlebniswelten, die durch Bücher von John Bradshaw sowie Erika Chopich und Margaret Paul bekannt wurden. Es bezeichnet und symbolisiert die im Gehirn gespeicherten Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen aus der eigenen Kindheit. Hierzu gehört das ganze Spektrum intensiver Gefühle wie unbändige Freude, abgrundtiefer Schmerz, Glück und Traurigkeit, Intuition und Neugierde, Gefühle von Verlassenheit, Angst oder Wut. Das Innere Kind umfasst alles innerhalb des Bereiches von \"Sein, Fühlen\" und\" Erleben\", welches speziellen Gehirnarealen zugeordnet wird. Die Arbeit mit dem Inneren Kind funktioniert nach dem Prinzip der beabsichtigten, bewussten, therapeutischen Ich-Spaltung zwischen dem beobachtenden, reflektierenden inneren Erwachsenen-Ich und dem erlebenden Inneren Kind. ", "tgt_summary": null, "id": 531163} {"src_title": "Hermann von Mallinckrodt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Orte am U.S. Highway 160.", "content": "Der U.S. Highway 160 führt entlang des Rio Grande quer durch den County, fast alle Orte im County liegen daran. Dieser Route folgte bereits eine in den 1880er Jahren erbaute Eisenbahnstrecke der Denver and Rio Grande Western Railroad. In Fließrichtung des Rio Grande, also von West nach Ost sind das", "section_level": 1}, {"title": "Andere Orte.", "content": "Die Orte Maxeyville, Vastine, Dunul und Ansel liegen nördlich von Monte Vista. Noch weiter nördlich im äußersten Nordosten des County liegen Teile der Stadt Center, der größte Teil von ihr gehört jedoch zum benachbarten Saguache County. Das Monte Vista National Wildlife Refuge im San Luis Valley südlich von Monte Vista wurde ab den 1880er Jahren bewässert und landwirtschaftlich genutzt. Seit 1953 ist es ein Vogelschutzgebiet und unter anderem bedeutend für den Durchzug des Kanadakranichs. Der Ort Jasper liegt im äußersten Südrand des Countys in den Bergen und ist per Straße nur erreichbar über den südlich angrenzenden Conejos County. Gegründet im späten 19. Jahrhundert als Bergarbeitersiedlung und dann verlassen, wurde er in den 1980er Jahren parzelliert und stückweise verkauft und ist heute eine normalerweise nur im Sommer bewohnte Ferienhaussiedlung ohne Elektrizität.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im County 12.413 Menschen. Es gab 4701 Haushalte und 3417 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 5 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 73,93 Prozent Weißen, 0,35 Prozent Afroamerikanern, 1,26 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,23 Prozent Asiaten, 0,02 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 21,45 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,76 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 41,67 Prozent der Gesamtbevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 4701 Haushalten hatten 35,1 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 57,8 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 11,2 Prozent waren allein erziehende Mütter. 27,3 Prozent waren keine Familien. 24,1 Prozent waren Singlehaushalte und in 10,3 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,59 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 3,08 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 28,1 Prozent Einwohnern unter 18 Jahren, 8,0 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren, 25,3 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren, 23,9 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren und 14,7 Prozent waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 37 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 97,1 männliche Personen, auf 100 Frauen im Alter ab 18 Jahren kamen statistisch 94,4 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 31.836 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 36.809 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 30.432 USD, Frauen 23.005 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 15.650 USD. 14,5 Prozent der Bevölkerung und 11,3 Prozent der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. Darunter waren 18,4 Prozent der Bevölkerung unter 18 Jahren und 11,2 Prozent der Einwohner ab 65 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Rio Grande County ist ein County im Bundesstaat Colorado der Vereinigten Staaten mit 12.413 Einwohnern. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Del Norte, die größte Stadt ist Monte Vista. ", "tgt_summary": null, "id": 576095} {"src_title": "Phenomena (Musikprojekt)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Scott Carey unternimmt mit seiner Frau Louise einen Bootsausflug an der kalifornischen Küste. Während sie unter Deck weilt, durchfährt das Boot eine seltsame Wolke. Nach ein paar Monaten fällt Scott auf, dass Veränderungen an ihm vorgehen: Er beginnt langsam zu schrumpfen, seine Kleidung passt nicht mehr. Die konsultierten Ärzte sind ratlos, Scotts Perspektive hoffnungslos. Zu der Größe eines Kindes geschrumpft, wird er zu einer nationalen Kuriosität. Mit seiner Statur schrumpft sein Selbstbewusstsein und seine emotionale Ausgeglichenheit, was sich in Spannungen in seiner Ehe auswirkt. Zur Ausübung seines Berufs unfähig, schreibt Scott an seiner Autobiographie, während sein Haus von Reportern belagert wird. Nur kurz kann eine kleinwüchsige Frau ihm neuen Lebensmut einflößen. Kaum größer als ein Spielzeug, baut er sich ein Puppenhaus. Mit seiner Frau kann er nur noch schreiend kommunizieren und verfällt zunehmend in Agonie. Als Louise eines Tages unachtsam das Haus verlässt, kommt es zu einer für Scott fast tödlichen Verfolgung durch beider Katze. Auf der Flucht vor dem Tier stürzt er die Kellertreppe hinab und bleibt für seine Frau und seinen Bruder Charlie fortan verschollen, da sie vermutet, dass er von der Katze getötet worden ist. Nur einmal, als sie den Keller betritt, sieht Scott Louise noch: Doch mittlerweile ist er so klein, dass sie sein Schreien nicht mehr hören kann. Unfähig, sich aus seinem Kellerverlies zu retten, arrangiert sich Scott mit seiner neuen Heimstatt, deren Dimensionen zusehends seine Möglichkeiten übersteigen. Auf sich allein gestellt findet er zu seiner Identität zurück und tötet bei dem Kampf um ein Stück altes Brot eine Spinne. Nach und nach eröffnet sich für Scott, der nun bereits durch ein Fliegengitter zu schlüpfen vermag, eine neue Welt: der Mikrokosmos.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Hintergrund.", "content": "An der Oberfläche ist Jack Arnolds Film nur ein Science-Fiction-Film, der mit überdimensionierten Bauten die Illusion der unaufhaltsamen Verkleinerung und der daraus resultierenden Bedrohungen darstellt. Jedoch bietet der Film weit mehr. Die Ursache der Wolke auf See wird zwar nicht genannt, doch es erscheint offensichtlich, dass sie radioaktiver bzw. chemischer Natur ist. Aufgrund der Plötzlichkeit ihres Auftretens benutzt Arnold sie als Metapher für die Nutzung atomarer und chemischer Wissenschaft (durch die Regierung und das Militär), die sich der öffentlichen Kontrolle entzieht und über deren Einsatz bewusst keine Warnungen verbreitet werden. Die Macht über die Naturkräfte richtet sich gegen jene, die ihresgleichen mit dieser Macht beauftragt haben. Die wissenschaftlich-militärische Hörigkeit Hollywoods im Kalten Krieg zeigt allmählich Auflösungserscheinungen. Wie in vielen SF-Filmen der 1950er bricht das Schicksal nahezu lautlos über den Durchschnittsamerikaner herein. Abweichend von seinen vorherigen Filmen kommt es Arnold jedoch nicht auf Schockeffekte an: Die Psychologie seines Protagonisten in einer für ihn buchstäblichen überdimensionalen Umwelt interessiert den Regisseur mehr als die publikumswirksameren Effekte. Katze und Spinne, tödliche Gefahren für den schrumpfenden, im Titel vornamenslosen Mister C. sind alles andere als Gefahren einer neuen Dimension: Mister C. gelangt trotz und mittels abnehmender Statur zu einem neuen Selbstverständnis, das nichts gemein hat mit dem langweiligen Leben des „all american boy“. Man möchte fast glauben, dass Mister C. in eine anarchische Welt vordringt, die ihm erst von seinen spießbürgerlichen, von Spott, Mitleid und Sensationsgier geleiteten Mitmenschen eröffnet wurde. Zudem ist die Familie nicht mehr Hort der Harmonie und Kontinuität: Das Einzige, das kontinuierlich bleibt, ist Scotts Entfernung von den Alltagssorgen und -ängsten. Selbst seine zunehmende Impotenz gegenüber Louise, die ihn mehr als Sohn denn als (Ehe-)Mann betrachtet, findet ihren Widerhall in der Bedrohung durch Katze und Spinne. Zu Beginn seiner Geschichte wähnt sich Scott als Patriarch, jedoch ist bereits hier seine Frau nicht bereit, sich ohne Gegenleistung zu fügen. Je kleiner Scott wird, desto größer wird das Matriarchat aus Louise-Katze-Spinne, desto größer wird die Bedrohung seiner Existenz, die für die ihm gewohnte Gesellschaft nur noch als Lachnummer oder Forschungsobjekt herhalten muss. Erst als Scott sich seiner Befähigung bewusst wird, verlässt er sein Haus und schreitet als Pionier in eine neue Zukunft, die nun mehr als je zuvor hoffnungsvoll und prophetisch vor ihm liegt. Zitat: „The Infinitesimal and The Infinite. But I suddenly knew they were really the two ends of the same concept.“ „To God there is no Zero. I still exist.“ Die im Keller auf Scott Carey herunterprasselnden, riesengroßen Wassertropfen wurden mit Hilfe von Kondomen simuliert, die mit Wasser gefüllt wurden. Als die Produzenten nach Abschluss der Dreharbeiten die hohen Kosten für Verhütungsmittel monierten, antwortete Regisseur Arnold, die Dreharbeiten seien nun mal sehr anstrengend gewesen, und die Beteiligten hätten sich hinterher etwas Spaß gegönnt. Der Film wurde in den USA am 22. Februar 1957 uraufgeführt und in der Bundesrepublik Deutschland am 31. Mai 1957.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung entstand 1957 bei Arena Filmproduktion in München unter Synchronregie von Konrad P. Rohnstein, der zugleich das Dialogbuch verfasste.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die filmgeschichtliche Bedeutung dieser Produktion wurde im Jahr 2009 durch ihre Aufnahme in das National Film Registry gewürdigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die unglaubliche Geschichte des Mister C. (Originaltitel: \"The Incredible Shrinking Man\"), ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1957, wurde von Jack Arnold in Schwarz-Weiß gedreht und zählt gemeinhin als der beste Film des Regisseurs. Als Vorlage diente der erstmals 1956 veröffentlichte Science-Fiction-Roman \"Die seltsame Geschichte des Mr. C.\" (Originaltitel \"The Incredible Shrinking Man\") von Richard Matheson, der auch das Drehbuch verfasste. Grant Williams ist in der Hauptrolle des schrumpfenden Scott Carey zu sehen.", "tgt_summary": null, "id": 2188675} {"src_title": "Auer Mühlbach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Band wurde im Jahr 1983 gegründet. Zu Beginn spielte man Thrash Metal, der von Bands wie Exodus, Motörhead oder Venom beeinflusst war. Das 1985 veröffentlichte Debütalbum \"Seven Churches\" gilt allgemein als erste Death-Metal-Veröffentlichung, zumal auch einer der Songs auf dem Album so heißt. Zu Anfang war die Zuordnung der Band zu einem bestimmten Genre nicht ganz klar: So wurden Possessed im \"Rock-Hard\"-Magazin anfangs fälschlicherweise als Hardcore-Band bezeichnet. \"Seven Churches\" ist wegen seiner guten Produktion und des prägnanten Gitarrenspiels bis heute ein Meilenstein des Genres. Zusätzlich schafften es Possessed, durch ein radikal wirkendes Image alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen: Das Cover der LP zierte lediglich das Band-Logo, bestehend aus Frakturschrift mit Flammen und einem umgedrehten Kreuz. Auf der Rückseite des Covers sah man die Mitglieder der Band (kunst-)blutverschmiert und mit umgedrehten Kreuzen posieren, auf die teilweise nachträglich Flammen kopiert wurden. Die Band wollte ursprünglich echtes Schweineblut verwenden, wurde deswegen aber für geisteskrank gehalten und nutzte letztlich Maissirup und rote Lebensmittelfarbe statt echten Bluts. Deaths Debütalbum \"Scream Bloody Gore\" wurde mit Possessed verglichen, umgekehrt wurde \"Seven Churches\" auch als von den Death-Demos beeinflusst angesehen. Becerra schrieb dazu im Interview mit dem \"Tales of the Macabre\": „Chuck was just as inspired by me as I was by him. We are inspired by \"Motörhead\" and \"Exodus\" at first, but then it was free for all. We're just trying to make music.“ Die deutlich schlechtere Produktion des ein Jahr später veröffentlichten Nachfolgers \"Beyond the Gates\", für die The-Rods-Drummer Carl Canedy verantwortlich zeichnete, markierte den Beginn des rapiden Abstiegs der Band aus der Top-Liga des Death Metal, in der Bands wie Death, Morbid Angel oder Obituary die Spitze übernahmen. Ab 1986 nahm Larry LaLonde Gitarrenunterricht bei Joe Satriani. Das Resultat war dann auf der EP \"The Eyes of Horror\" zu hören, die auch von Satriani produziert wurde. Im Juni 1987 trennte sich die Band. Drei Jahre später wurde Jeff Becerra auf der Straße bei einem bewaffneten Überfall von mehreren Kugeln u. a. in die linke Brust getroffen, eine der Kugeln blieb im Rückgrat stecken und verursachte eine Querschnittlähmung. Becerra zog sich anschließend aus dem Musikleben zurück, studierte Jura und Sozialwissenschaften und gründete eine Familie. 1990 versuchte Mike Torrao die Band mit neuer Besetzung wieder ins Leben zu rufen, aber ohne an den Erfolg der vergangenen Jahre anschließen zu können. 1993 löste sich Possessed in dieser Besetzung auf. Mike Torrao gründete daraufhin die Band Iconoklast, löste diese Band aber noch vor der Jahrtausendwende ebenfalls auf. Als Fenriz, Schlagzeuger der Band Darkthrone, den Sampler \"Fenriz Presents... The Best of Old-School Black Metal\" zusammenstellte, auf dem bedeutende Künstler der ersten und zweiten Welle des Black Metal zu finden sind, wollte er auch Possessed mit aufnehmen. LaLonde jedoch lehnte es ab, ein Stück seiner Band beizusteuern. 2003 konnte die Band Sadistic Intent Jeff Becerra, der zu der Zeit seine neue Band Side Effect anführte, dazu bewegen, als Gastsänger bei der Coverversion des Lieds \"The Exorcist\" mitzuwirken, das auf dem Tributealbum \"Seven Gates of Horror - A Tribute to Possessed\" veröffentlicht wurde. 2007 entschloss sich Becerra, Possessed gemeinsam mit den Musikern von Sadistic Intent wieder aufleben zu lassen, nachdem das polnische Plattenlabel Immortal Records der Band ein neues Sign-Up angeboten hatte. Ein Auftritt auf Wacken Open Air sollte das Comeback einläuten. Es war für Becerra der erste Auftritt seit seiner Schussverletzung vor 17 Jahren. Im Mai 2017 unterzeichnete die Band einen Vertrag bei Nuclear Blast. Am 10. Mai 2019 erschien ihr neues Album \"Revelations of Oblivion\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Possessed \"(engl.: „besessen“)\" ist eine der ersten Death-Metal-Bands. Die Band ist in San Francisco, USA, ansässig. Der Begriff „Death Metal“ leitet sich höchstwahrscheinlich von der Demokassette \"Death Metal\" ab, die 1984 aufgenommen wurde.", "tgt_summary": null, "id": 221387} {"src_title": "Kirsten Tackmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Val Goldman will Barbara Keeley, die Tochter des konservativen Senators Kevin Keeley, heiraten. Der Senator steht derzeit unter Druck, da der Anführer der Gruppe der Politiker, der er sich angeschlossen hat, in einen Sexskandal verwickelt wurde. So wird das Haus von der Presse belagert. Durch den Druck der Presse und das Zureden seiner Frau beginnt er die Hochzeit zu befürworten, da sie die traditionellen Werte symbolisieren und gut für das Image sein könnte. Die Keeleys schleichen sich an der Presse vorbei und machen sich auf den Weg nach Miami Beach. Der Senator ahnt nicht, dass Vals Vater Armand homosexuell und kein „griechischer Kulturattaché“ ist, sondern einen Nachtclub betreibt, in dem sein Lebensgefährte Albert als Travestiekünstler auftritt. Damit die Hochzeit nicht gefährdet wird, willigt Armand ein, beim Besuch des Senators und seiner Frau eine traditionelle Familie vorzutäuschen. Die Wohnung wird umdekoriert und Vals Mutter Katherine wird gebeten, Armands Ehefrau zu spielen. Da sich Katherine verspätet, verkleidet sich Albert als Frau und gibt sich stattdessen als Vals Mutter aus. Dem Senator ist Val zwar suspekt, aber er ist sehr angetan von dessen „Mutter“ (Albert), da sie die gleichen Ansichten über Familie teilen. Durch turbulente Zwischenfälle kommt die Wahrheit aber doch heraus. In der Zwischenzeit erfahren die Medien von dem Besuch des Senators in der über dem Nachtklub gelegenen Wohnung. Die einzige Chance für Kevin Keeley, unerkannt zu entkommen, ist, sich selbst als Transvestit zu verkleiden und unter die Gäste des Nachtklubs zu mischen. Der Plan gelingt, nicht einmal sein Fahrer erkennt ihn. In der letzten Szene sieht man die Hochzeit von Val und Barbara, der sowohl Armand und Albert wie auch Kevin Keeley und seine Frau beiwohnen.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronarbeiten fanden bei der Berliner Synchron unter der Dialogregie von Michael Nowka statt, der auch das Dialogbuch verfasste.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "James Berardinelli bezeichnete den Film auf \"ReelViews\" als einen der witzigsten Filme des Jahres 1996. Er schrieb, der Film sei derart witzig, dass man leicht die ebenfalls enthaltene ernsthafte Botschaft übersehen könnte. Berardinelli hob die „wunderbare“ („wonderfully“) Darstellung von Gene Hackman hervor, ferner lobte er das Paar Robin Williams und Nathan Lane sowie die „soliden“ Darstellungen von Christine Baranski, Calista Flockhart, Dan Futterman und Dianne Wiest. Roger Ebert befand in der \"Chicago Sun-Times\" vom 8. März 1996 das „zurückgenommene“ Spiel von Robin Williams als die größte Überraschung des Films. Weiterhin lobte er die Dialoge und das Drehbuch, welches die originale Handlung mit „geistreichen Bemerkungen“ ergänze.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Der Film wurde 1997 für den Oscar in der Kategorie Bestes Szenenbild (\"Best Art Direction-Set Decoration\") nominiert. Nathan Lane und Dianne Wiest gewannen den Preis \"American Comedy Award\". Nathan Lane wie auch der Film insgesamt wurden für den Preis Golden Globe Award nominiert. Robin Williams, Gene Hackman, Nathan Lane, Dianne Wiest, Hank Azaria, Christine Baranski und Dan Futterman gewannen den \"Screen Actors Guild Award\"; Gene Hackman und Dianne Wiest erhielten den \"Blockbuster Entertainment Award\" zugesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Robert Rodi schrieb nach dem Drehbuch einen Roman zum Film. Die deutschsprachige Ausgabe erschien 1996 beim Wilhelm-Heyne-Verlag München als Taschenbuch 01/9999, ISBN 3-453-11568-6.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel (Originaltitel: \"The Birdcage\") ist eine US-amerikanische Komödie aus dem Jahr 1996. Der Regisseur war Mike Nichols, die Hauptrollen spielten Robin Williams, Gene Hackman und Nathan Lane. ", "tgt_summary": null, "id": 49748} {"src_title": "Lüsslingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ort, Zeit und Teilnehmer.", "content": "Der Dialog spielt sich in Athen ab, anscheinend in einem Gymnasion. Den aktuellen Hintergrund der Erörterungen über die Tapferkeit bilden die Kampfhandlungen des Peloponnesischen Krieges. Die Zeit der fiktiven Dialoghandlung ist durch zwei datierbare Kriegsereignisse eindeutig eingegrenzt: die im Gespräch erwähnte Schlacht von Delion im Jahr 424 v. Chr. und den Tod des Laches in der Schlacht von Mantineia im Jahr 418 v. Chr. Innerhalb des dadurch vorgegebenen Zeitrahmens 424–418 wird eine weitere Eingrenzung aus Indizien abgeleitet. Im Dialog wird die Tapferkeit des Sokrates in der Schlacht von Delion gewürdigt, aber seine Teilnahme an der wichtigeren Schlacht von Amphipolis im Jahr 422 v. Chr. bleibt unerwähnt. Vielleicht deutet das darauf, dass die athenische Niederlage bei Amphipolis noch in der Zukunft liegt, doch ist dies nur ein schwaches Indiz. Beweiskräftiger ist der auffällige Umstand, dass Lysimachos über die Aktivitäten des Sokrates nicht informiert ist. Solche Unwissenheit wäre nach der Aufführung von Aristophanes’ Komödie \"Die Wolken\" 423 v. Chr. kaum vorstellbar, da spätestens ab diesem Ereignis Sokrates eine stadtbekannte Figur war. Daher ist davon auszugehen, dass die Dialoghandlung in den Zeitraum 424–423 v. Chr. fällt. Bei allen Gesprächsteilnehmern handelt es sich um historische Personen. Der größte Teil der Debatte spielt sich zwischen Sokrates, Nikias und Laches ab; Lysimachos und Melesias, die als Ratsuchende auftreten, tragen keine eigenen Ideen bei. Anwesend sind ferner zwei Knaben, die nur ganz kurz zu Wort kommen: Aristeides, der Sohn des Lysimachos, und Thukydides, der Sohn des Melesias. Nikias, der prominenteste unter den Anwesenden, zählte zu den führenden athenischen Staatsmännern seiner Zeit. Als Truppenführer war er für seine vorsichtige, risikoscheue Haltung bekannt. Er war der namhafteste Wortführer der Richtung, die für eine Beendigung des Peloponnesischen Krieges und einen Ausgleich mit dem Hauptgegner Sparta eintrat. 421 v. Chr. gelang ihm der Abschluss des nach ihm benannten Nikiasfriedens, der die Kampfhandlungen für mehrere Jahre unterbrach. Auch Laches setzte sich nachdrücklich für den Friedensschluss ein. Er hatte sich bei den Kämpfen in Süditalien als Kommandeur einer athenischen Streitmacht bewährt und 424 v. Chr. zusammen mit Sokrates an der Schlacht von Delion teilgenommen. Lysimachos und Melesias, die beide zur Zeit des Dialogs schon in fortgeschrittenem Alter standen, stammten aus berühmten Familien: Der Vater des Lysimachos, Aristeides „der Gerechte“, hatte sich in der Zeit der Perserkriege als Staatsmann einen glänzenden Ruf erworben, seine Ehrenhaftigkeit wurde legendär. Melesias war einer der Söhne des Politikers Thukydides, der sich als Hauptrepräsentant der aristokratischen Richtung und Gegenspieler des Perikles profiliert hatte. Im Gegensatz zu ihren Vätern hatten Lysimachos und Melesias nichts Bedeutendes vollbracht, wie Lysimachos mit Bedauern feststellte. Nun hofften sie, dass ihre Söhne, denen sie die Namen der berühmten Großväter gegeben hatten, einen besseren Erfolg erzielen und einen ihrer Abstammung entsprechenden Ruhm erlangen würden. Der historische Sokrates kämpfte im Peloponnesischen Krieg tapfer mit, aber aus den politischen Auseinandersetzungen in Athen hielt er sich weitgehend heraus. Inwieweit die Ansichten, die Platon seiner literarisch geformten Dialogfigur beilegt, denen des historischen Sokrates entsprechen, ist unklar und in der Forschung sehr umstritten. Im Dialog lenkt Sokrates mit seinen Fragen und Anregungen den Gesprächsverlauf, tritt aber seiner Gewohnheit gemäß bescheiden auf und betont die Grenzen seiner Kompetenz. Seine geistige Überlegenheit wird in der Runde respektiert; er erfreut sich hoher Wertschätzung, auch die Söhne des Lysimachos und des Melesias bewundern ihn sehr.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Das Einleitungsgespräch Laches und Nikias haben auf Vorschlag von Lysimachos und Melesias einer öffentlichen, gut besuchten Darbietung des bekannten Fechtmeisters Stesileos beigewohnt. Nun erzählt Lysimachos, aus welchem Anlass der Gedanke entstanden ist, gemeinsam eine solche Veranstaltung zu besuchen. Er und sein Freund Melesias sind der Meinung, in ihrem langen Leben nichts Bedeutendes geleistet zu haben; sie vergleichen sich mit ihren berühmten Vätern, schämen sich und halten sich für Versager. Ihre Taten- und Ruhmlosigkeit führen sie darauf zurück, dass sie für Großtaten unzureichend gerüstet gewesen seien, denn ihre anderweitig beschäftigten Väter hätten sich zu wenig um ihre Erziehung gekümmert. Diesen Fehler wollen sie nun vermeiden. Sie möchten ihren jugendlichen Söhnen – jeder von ihnen hat anscheinend nur einen Sohn – die bestmögliche Erziehung und Ausbildung zuteilwerden lassen, um aus ihnen tüchtige Männer zu machen. Die Tüchtigkeit oder Tugend – \"arete\" – war in der antiken griechischen Gesellschaft ein allgemein anerkanntes Ideal, dessen konkreter Inhalt allerdings nicht eindeutig umrissen war. Der Begriff \"arete\" hatte in verschiedenen Milieus und Epochen unterschiedliche Konnotationen. Ein Philosoph wie Sokrates dachte an Werte wie Selbstbeherrschung und Gerechtigkeit, er verband mit \"arete\" andere Vorstellungen als etwa ein ehrgeiziger Athener aus vornehmer Familie, der sich unreflektiert an herkömmlichen Normen orientierte und mit allen Mitteln Ruhm und Macht erringen wollte. Ein traditionell besonders wichtiger Aspekt der \"arete\", den auch Sokrates anerkannte, war jedenfalls die militärische Kampftüchtigkeit und damit die Tapferkeit. In Platons Dialog besteht das Problem der beiden Väter darin, dass sie sich bei der Umsetzung ihres Vorhabens sehr unsicher fühlen. Sie wissen nicht, welche Kenntnisse und Fähigkeiten den Jugendlichen vermittelt werden müssen, damit der Nachwuchs den Pfad zum Erfolg beschreitet und künftig seiner Familie Ehre macht. Jemand hat ihnen die Fechtkunst empfohlen, daraufhin sind sie mit den Knaben zu der Veranstaltung des Stesileos gekommen. Beide Väter glauben, dass man einen Sohn durch richtige Erziehungsmaßnahmen planmäßig auf eine glanzvolle politische und militärische Rolle vorbereiten kann. Sich selbst trauen sie aber die dafür erforderliche Kompetenz nicht zu. Daher suchen sie bei Nikias und Laches Rat. Nikias und Laches stimmen den Überlegungen des Lysimachos zu. Laches bemerkt dazu, es handle sich um einen in der athenischen Führungsschicht verbreiteten Übelstand, die Betreuung der Heranwachsenden werde allgemein vernachlässigt. Ein guter Berater sei Sokrates, der sich intensiv mit Bildungsfragen auseinandergesetzt habe. Sokrates sei nicht nur als Theoretiker kompetent, sondern habe auch durch seinen tapferen Einsatz in der Schlacht von Delion seine eigene Tüchtigkeit erwiesen. Wie sich nun herausstellt, kennen die beiden Knaben Sokrates bereits und schätzen ihn sehr. Ihm als Experten wird nun die Frage vorgelegt, ob es sinnvoll ist, Knaben Fechtunterricht zu erteilen. Sokrates will sein Bestes tun, möchte aber als der Jüngste in der Runde nicht zuerst das Wort ergreifen, sondern bittet die anderen um Meinungsäußerungen. Das Ziel der Pädagogik Nikias spricht sich zugunsten der Fechtkunst aus, die zusammen mit dem Reiten für die Jugend besonders wichtig sei. Sie fördere die Tapferkeit und zeige ihren Wert vor allem im Einzelkampf. Mit dieser Behauptung bekennt sich Nikias zu der Ansicht, eine technische Fertigkeit könne Auswirkungen auf die Tugendhaftigkeit haben. Laches widerspricht, er ist völlig anderer Meinung. Nach seiner Erfahrung sind Fechtmeister keineswegs hervorragende Kämpfer. Keiner von ihnen hat sich bisher in der Schlacht besonders ausgezeichnet, und gerade Stesileos, der soeben vor der Zuschauermenge aufgetreten ist, hat sich im echten Kampf sogar lächerlich gemacht. Die für ihre Kampftüchtigkeit berühmten Spartaner kommen ganz ohne Fechtmeister aus. Daher hält Laches den Fechtunterricht für militärisch belanglos. Er meint, es handle sich nicht um eine wertvolle Kunst oder Technik, sondern wohl eher um einen Schwindel. Ein Feigling werde dadurch nicht tapfer, sondern nur dreist. Darauf legt Sokrates seine grundsätzlichen Überlegungen ausführlich dar. Seiner Sicht zufolge kommt es nicht nur darauf an, einen bewährten Experten zu finden und dessen fachmännischem Rat zu folgen. Vielmehr muss man zuerst klären, worin eigentlich das angestrebte Ziel besteht. Das Ziel muss bekannt sein, bevor man sinnvoll über die benötigten Mittel nachdenken kann. Man muss also wissen, was die Tüchtigkeit ausmacht, die der Jugend beigebracht werden soll. Zunächst gilt es zu verstehen, dass es auch bei der Frage der Fechtkunst nicht um bloße Abrichtung des Körpers geht, sondern um den Erwerb einer seelischen Eigenschaft. Alle Erziehung zielt auf die Seele. Wer die Seele eines jungen Menschen zur Tüchtigkeit oder Tugend führen will, muss wissen, was ihr nützt und was ihr schadet. Da Nikias und Laches das Ziel als bekannt voraussetzen und selbstsicher ihre Meinungen über die richtige Vorgehensweise verkünden, müssten sie sich auskennen. Seltsamerweise vertreten sie aber völlig gegensätzliche Ansichten. Mit dem Hinweis auf diesen Widerspruch deutet Sokrates an, dass grundsätzlicher Klärungsbedarf besteht. Mit der Feststellung, dass Erziehung darauf abziele, die Seele tüchtig zu machen, distanziert er sich von der gängigen Vorstellung, die den Ruhm zum höchsten Wert erhebt und die \"arete\" nur als Mittel zum Zweck, berühmt zu werden, auffasst. Sokrates räumt ein, dass er selbst keinen sachkundigen Lehrmeister gehabt hat. Niemand hat ihm erklärt, wie man Tugend lehrt, und er erhebt nicht den Anspruch, sie jemand beibringen zu können, obwohl er sich seit seiner Jugend mit ihr auseinandersetzt. Als Tugendlehrer müsste man wissen, was Tugend eigentlich ist, doch diese umfangreiche Thematik scheint Sokrates für die aktuelle Debatte zu schwierig. Daher schlägt er vor, zunächst eine Teilfrage zu untersuchen: Es soll herausgefunden werden, was unter dem Begriff Tapferkeit zu verstehen ist. Die Tapferkeitsvorstellung des Laches Für Laches ist klar, was Tapferkeit ist. Er versteht darunter die Standfestigkeit, mit der ein Kämpfer in der Schlachtordnung ausharrt. Tapfer ist, wer nicht flieht, sondern durchhält und den Ansturm des Feindes abwehrt. Dieses Konzept findet Sokrates zu starr. Er weist darauf hin, dass Beweglichkeit vorteilhaft sein kann; es gibt Situationen, in denen ein Rückzug oder eine vorgetäuschte Flucht sinnvoll ist, und das bedeutet keinen Mangel an Tapferkeit. Hinzu kommt, dass die Standfestigkeit in der Schlachtreihe nur für die schwerbewaffneten Hopliten relevant ist, nicht für die Reitertruppen, die eine flexiblere Kampfweise praktizieren. Außerdem ist die vorgeschlagene Definition zu eng, denn auch wer Krankheit, materielle Not, Schmerz und Furcht aushält oder Begierden widersteht, ist tapfer. Auch als Politiker oder Seefahrer verhält man sich tapfer oder feige. Die Begriffsbestimmung muss alle Erscheinungsformen der Tapferkeit abdecken, nicht nur die militärischen. Darauf schlägt Laches vor, die Tapferkeit als „eine Art Beharrlichkeit der Seele“ zu definieren. Damit ist nicht mehr das Verhalten, sondern die innere Einstellung das Kriterium. Doch auch mit dieser Lösung ist Sokrates nicht zufrieden. Er macht darauf aufmerksam, dass dann auch törichte Sturheit als Tapferkeit betrachtet werden müsste. Wenn die Tapferkeit aber auch Unvernünftiges umfasst, kann man sie nicht für eine vortreffliche Eigenschaft halten. Um dieser abwegigen Folgerung zu entgehen, muss man die Definition präzisieren: Nur eine mit Vernunft verbundene Beharrlichkeit soll gemeint sein. Das sieht Laches ein. Doch auch die berichtigte Begriffsbestimmung erweist sich als mangelhaft, denn vernünftige Ausdauer kommt auch in Situationen vor, die ungefährlich oder nur mit relativ geringen Risiken verbunden sind und daher wenig oder keinen Mut erfordern. In solchen Fällen von Tapferkeit zu sprechen wäre unpassend oder nur bedingt richtig. Hier zeigt sich ein Dilemma: Wer unbeirrt bei seiner Haltung bleibt, wenn er die Lage gut unter Kontrolle hat, handelt zwar vernünftig, aber nicht tapfer, denn er riskiert wenig oder nichts. Wer hingegen unter sehr nachteiligen Umständen ausharrt, obwohl er klar überfordert ist, handelt zwar beharrlich, aber nicht vernünftig. Somit ist auch sein Verhalten nicht im Sinne der vorgeschlagenen Definition als tapfer zu bezeichnen. Je kompetenter jemand ist, desto besser beherrscht er die Lage und desto weniger ist er tapfer zu nennen; je unkundiger jemand ist, desto mehr wagt er, doch fehlt ihm dann desto mehr die zur Tapferkeit gehörende Vernunft. Diesem von Sokrates aufgezeigten Dilemma versucht Laches auszuweichen, indem er zu seiner ursprünglichen Vorstellung zurückkehrt. Obwohl er die Notwendigkeit vernünftiger Überlegung bereits eingeräumt hat, wendet er sich nun wieder seinem Grundkonzept zu, wonach Tapferkeit Risikobereitschaft bedeutet und ihr Grad sich nach der Größe der Lebensgefahr bemisst. Demnach ist der Tollkühne besonders tapfer. Wenn aber vernünftiges Überlegen keine Rolle spielt, wird die Tapferkeit zum Selbstzweck, die Frage nach ihrem Sinn stellt sich dann nicht. Laches muss zugeben, dass er hier in eine Sackgasse geraten ist. Sokrates fordert ihn auf, nicht aufzugeben, sondern tapfer bei der Untersuchung auszuharren. Die Tapferkeitsdefinition des Nikias Nachdem Laches mit seinen Bemühungen gescheitert ist, bittet Sokrates Nikias um einen Vorschlag. Nikias wählt einen völlig andersartigen Ansatz. Im Gegensatz zu Laches, für den es nur auf das Tun ankommt, hält er das Denken für die Hauptsache. Nikias kennt bereits den wichtigen sokratischen Grundsatz, dass nicht nur jede Tüchtigkeit auf Einsicht beruht, sondern das Wissen die Tugend ausmacht. Demnach ist der Wissende oder Weise \"(sophós)\", weil und insoweit er über richtiges und falsches Handeln Bescheid weiß, gut. Wenn er die Natur der Tugend erfasst hat, ist er notwendigerweise tugendhaft. Wer das Wissen über die Tugend wirklich besitzt, setzt es zwangsläufig um; aus der Einsicht ergibt sich unweigerlich die entsprechende Haltung und Tat. Schlechtigkeit ist mit Unwissenheit gleichzusetzen; da dem Schlechten die Einsicht fehlt, kann er nicht gut handeln. Von dieser Tugendlehre ausgehend bestimmt Nikias die Tapferkeit als diejenige Form von Sachkenntnis, Weisheit oder Verständigkeit \"(sophía)\", die dazu befähigt, in jeder Lage das Gefährliche oder Furchtbare \"(deinón)\" vom Ungefährlichen zu unterscheiden. Wer dazu in der Lage ist, wird mit Gefahren immer situationsgerecht auf angemessene Weise umgehen, und darin besteht nach Nikias’ Verständnis die Tapferkeit. Der Vorschlag des Nikias reizt Laches zu heftigem Protest. Für Laches ist es offenkundig, dass die Sachkenntnis, von der Nikias redet, etwas anderes ist als Tapferkeit. Beispielsweise verfügen Ärzte oder Landwirte über die Fähigkeit, in ihren Kompetenzbereichen Gefahren zu erkennen und richtig einzuschätzen; deswegen wird sie aber niemand als tapfer bezeichnen. Dasselbe gilt für einen Wahrsager, wenn er eine Gefahr richtig voraussieht. Nikias entgegnet, dies sei nicht das, was er mit Erkenntnis des Gefährlichen und des Ungefährlichen gemeint habe. Fachkompetenz befähige nur dazu, Risiken im Hinblick auf das Erreichen eines vorgegebenen Ziels einzuschätzen. Ein Fachmann wisse zwar, wie man auf dem Weg zu einem bestimmten Ziel mit Gefahren umzugehen habe, aber ob die Zielsetzung selbst sinnvoll und zuträglich sei, das könne er nicht beurteilen. Somit werde man nicht durch Fachwissen tapfer, sondern aufgrund einer übergeordneten Erkenntnis, die bloße Fachkompetenz übersteige. Dabei gehe es um die Ziele selbst, die hinsichtlich ihrer möglichen Schädlichkeit zu beurteilen seien. Von diesen Erläuterungen lässt sich Laches jedoch nicht beeindrucken. Er macht kein Hehl aus seiner Meinung, es handle sich um leeres Geschwätz, mit dem Nikias nur seine Verlegenheit verbergen wolle. Völlig unklar sei, welchen konkreten Personen man Tapferkeit im Sinne der vorgeschlagenen Definition zuzusprechen hätte; vielleicht sei nur ein Gott in diesem Sinne tapfer. Laches meint sich blamiert zu haben, da seine Ideen sich als untauglich erwiesen haben, und wirft nun Nikias vor, auf einem erst recht unbrauchbaren Vorschlag zu beharren, statt seinen Fehlschlag zuzugeben, was er – Laches – immerhin getan habe. Nikias bleibt bei seiner Meinung, es komme auf die Fähigkeit an, bei der Wahl von Zielen eine realistische Abwägung der Risiken vorzunehmen. Wer das nicht könne, sei nicht tapfer, sondern töricht und aus Unwissenheit furchtlos. So seien ahnungslose Kinder unvorsichtig, Tiere kühn und viele Männer verwegen, doch von Tapferkeit könne man bei ihnen allen nicht reden. Tapferkeit sei vielmehr eine seltene Eigenschaft. Laches ist völlig anderer Meinung. Obwohl er bereits der Folgerung des Sokrates zugestimmt hat, Tapferkeit setze Vernunft voraus, behauptet er nun, es gebe tapfere Tiere, und beruft sich dafür auf den gängigen Sprachgebrauch; es sei allgemeiner Konsens, Tiere wie Löwen oder Tiger tapfer zu nennen. Damit ist die Diskussion festgefahren. Aus dem gemeinsamen Bemühen um Erkenntnis ist eine persönliche, polemisch ausgetragene Auseinandersetzung zwischen Nikias und Laches geworden. Dadurch sieht sich Sokrates veranlasst, einzugreifen und dem Gespräch eine neue Wendung zu geben. Ihm ist aufgefallen, dass die Gleichsetzung der Tapferkeit mit einer klugen Risikenabwägung kein eigener Einfall des Nikias ist. Vielmehr hat sich Nikias einen Gedanken zu eigen gemacht, der auf den Sophisten Prodikos von Keos zurückgeht. Diesen sophistischen Umgang mit einem Problem untersucht Sokrates nun kritisch. Sein Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass nach Nikias’ Verständnis jemand dann tapfer ist, wenn er sich auf den Umgang mit drohenden Gefahren versteht. Demnach geht es um eine ausschließlich auf Übel in der Zukunft bezogene Erkenntnis. Erkenntnis ist aber nur dann gegeben, wenn ihr Objekt zeitunabhängig in seiner Gesamtheit erfasst wird, die gewonnene Einsicht also für Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges gleichermaßen gültig ist. Somit kann es eine spezielle Kompetenz hinsichtlich zukünftiger Güter oder Übel nicht geben; der Sachverstand, von dem Nikias redet, betrifft das Gute und das Schlechte generell. Daraus folgt, dass die Tapferkeit im Sinne von Nikias’ Definition als ein umfassendes Wissen vom Guten und vom Schlechten, vom Zuträglichen und vom Schädlichen zu bestimmen ist, wobei solches Wissen nach dem sokratischen Verständnis immer ein entsprechendes Handeln zur Folge hat. In einem derart umfassenden Wissen sind aber alle Tugenden inbegriffen; wer es besitzt, der ist weise und tugendhaft schlechthin. Mit diesem Argument zeigt Sokrates, dass der Definitionsversuch des Nikias gescheitert ist, denn es ist ihm nicht gelungen, spezifische Merkmale der Tapferkeit herauszuarbeiten und eine Begriffsbestimmung zu finden, die diese Tugend von den anderen abgrenzt. Das Ergebnis Nikias muss seinen Misserfolg zugeben. Der Dialog hat zu einer Aporie – einer anscheinend ausweglosen Lage – geführt. Laches und Nikias setzen ihren Streit fort; sie werfen einander nochmals vor, versagt zu haben. Nikias ist trotz seines Fehlschlags und der gegenwärtigen Ratlosigkeit weiterhin überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. Herablassend stellt er Laches künftige Belehrung in Aussicht, worauf dieser ironisch antwortet. Somit endet die Wahrheitssuche mit einem Missklang. Einig sind sich Laches, Nikias und Lysimachos jedoch darüber, dass sie Sokrates für einen vorzüglichen Erzieher halten. Nikias und Lysimachos sind begierig, ihre Kinder seiner Leitung anzuvertrauen, und auch Laches würde seine Söhne gern von ihm unterweisen lassen, wenn sie dafür schon alt genug wären. Sokrates weicht aus; er betont zwar seine Hilfsbereitschaft, weist aber auch auf die Grenzen seiner Kompetenz hin. Er erinnert daran, dass es noch nicht gelungen ist herauszufinden, worin die Tapferkeit, die der Jugend beigebracht werden soll, tatsächlich besteht. Daher stehe es keinem der Anwesenden zu, sich als qualifizierten Lehrmeister auszugeben. Vielmehr seien weitere Bemühungen um Erkenntnis erforderlich. Lysimachos sieht das ein. Er gibt zu, trotz seines hohen Alters ebenso belehrungsbedürftig zu sein wie die jungen Leute, und bittet Sokrates, ihn am nächsten Tag in seinem Hause aufzusuchen; dort soll die Auseinandersetzung mit dem Thema fortgesetzt werden. Damit ist Sokrates einverstanden. Dass er in der Folgezeit die Erziehung von Lysimachos’ Sohn Aristeides tatsächlich übernommen hat, allerdings mit geringem Erfolg, geht aus Platons Dialog \"Theaitetos\" hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungszeit.", "content": "Dass Platon tatsächlich der Verfasser des \"Laches\" ist, wird in der neueren Forschung fast einhellig als sicher betrachtet. Aus inhaltlichen, formalen und stilistischen Gründen zählt man ihn zu den Frühwerken des Philosophen. Ob er innerhalb der Gruppe der frühen Dialoge eher zu den ersten oder zu den späteren gehört, ist in der Forschung umstritten; beweiskräftige Indizien fehlen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike und Mittelalter.", "content": "In der Tetralogienordnung der Werke Platons, die anscheinend im 1. Jahrhundert v. Chr. eingeführt wurde, gehört der \"Laches\" zur fünften Tetralogie. Der im 3. Jahrhundert schreibende Philosophiegeschichtsschreiber Diogenes Laertios zählte ihn zu den „maieutischen“ Schriften und gab als Alternativtitel „Über die Tapferkeit“ an. Dabei berief er sich auf eine heute verlorene Schrift des Mittelplatonikers Thrasyllos. Die antike Textüberlieferung besteht aus einigen Papyrus-Fragmenten. Die ältesten Fragmente stammen aus dem frühen 3. Jahrhundert v. Chr.; sie sind für die Textkritik relevant. Die älteste erhaltene mittelalterliche Handschrift wurde im Jahr 895 im Byzantinischen Reich angefertigt. Im Westen war der \"Laches\" im Mittelalter den lateinischsprachigen Gelehrten unbekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Neuzeit.", "content": "Im Zeitalter des Renaissance-Humanismus wurde der \"Laches\" im Westen wiederentdeckt. Die erste lateinische Übersetzung fertigte der Humanist Marsilio Ficino an. Er veröffentlichte sie 1484 in Florenz in der Gesamtausgabe seiner lateinischen Platon-Übersetzungen. Die Erstausgabe des griechischen Textes erschien im September 1513 in Venedig bei Aldo Manuzio als Teil der ersten Gesamtausgabe der Werke Platons. Der Herausgeber war Markos Musuros.", "section_level": 2}, {"title": "Moderne.", "content": "Im 19. und frühen 20. Jahrhundert vertraten Karl Steinhart, Hermann Bonitz und Hans von Arnim die Ansicht, die Definitionsvorschläge von Laches und Nikias seien aus Platons Sicht nicht unbrauchbar, sondern nur unvollständig; die vollständige Definition der Tapferkeit ergebe sich aus ihrer Kombination. Nach dieser Interpretation, der „Bonitz-Hypothese“, endet der Dialog nur scheinbar aporetisch. Die Bonitz-Hypothese wird in der neueren Forschung weiterhin diskutiert und unterschiedlich beurteilt. Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff meinte, der Zweck des Dialogs sei nicht die Vermittlung philosophischer Einsichten, denn die Begriffsbestimmung der Tapferkeit sei nicht gelungen; vielmehr sei es Platon nur darum gegangen, seinem Publikum die Vorbildlichkeit des Sokrates vor Augen zu führen. Der Platon-Herausgeber Alfred Croiset lobte die Charakterzeichnung sowie den Elan, mit dem die Protagonisten für ihre Ansichten eintreten. William K. C. Guthrie fand den Dialog unterhaltsam und hob die Darstellung der Rivalität zwischen Laches und Nikias hervor, deren literarische Qualität hervorragend sei. Olof Gigon sah im \"Laches\" ein im Szenischen schlichtes, aber liebenswürdiges und bedeutendes Werk. Die neuere philosophiegeschichtliche Debatte kreist vor allem um die Frage, wie Platons Sokrates das Verhältnis der Tapferkeit zur Tugend schlechthin beurteilt. Dabei geht es um das in der Forschung – vor allem im englischen Sprachraum – kontrovers diskutierte Problem der Einheit der Tugenden. Im \"Laches\" scheitert der Definitionsvorschlag des Nikias an der mangelnden Abgrenzung der Tapferkeit von dem übergeordneten Begriff der Tugend. Allerdings bilden die Tugenden nach dem Verständnis Platons, der sich in mehreren Dialogen dazu geäußert hat, eine Einheit. Damit stellt sich die Frage, inwieweit eine Abgrenzung der Tapferkeit von der Gesamttugend überhaupt erforderlich ist. Strittig ist, ob die Einheit der Tugenden als Identität zu bezeichnen ist und ob, wenn man von Identität spricht, diese als „schwache“ oder als „starke“ Identität aufzufassen ist. Eine „schwache“ Identität liegt vor, wenn der, der eine der Tugenden besitzt, zwangsläufig alle besitzt; eine „starke“, wenn es eigentlich nur eine einzige Tugend gibt und sich die Bezeichnungen Besonnenheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit, Weisheit und Frömmigkeit auf verschiedene Äußerungsformen dieser einen Tugend beziehen. Eine starke Identität hätte zur Folge, dass die Gleichsetzung der Tapferkeit mit Tugend schlechthin, auf die Nikias’ Definition hinausläuft, nicht so falsch wäre, wie sie im \"Laches\" erscheint. Die Ablehnung dieser Definition im Dialog wäre dann nur ein provisorisches und revisionsbedürftiges Ergebnis und letztlich behielte Nikias Recht. Schon im 19. Jahrhundert wurde die mit der Bonitz-Hypothese konkurrierende Forschungsmeinung vorgetragen, die Dialogfigur Sokrates und damit auch Platon verwerfe nur die damals verbreitete Tapferkeitsvorstellung des Laches und vertrete selbst ein Konzept, das vom Ansatz des Nikias ausgehe, die Tugenden als Wissen deute und ihre Identität postuliere.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgaben und Übersetzungen.", "content": "Ausgaben (teilweise mit Übersetzung) Übersetzungen", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Übersichtsdarstellungen Kommentare Untersuchungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Laches (altgriechisch \"Láchēs\") ist ein in Dialogform verfasstes frühes Werk des griechischen Philosophen Platon. Er zählt zur Gruppe der „Tugenddialoge“, in denen die Tugendhaftigkeit und einzelne Tugenden untersucht werden. Den Inhalt bildet ein fiktives Gespräch von Platons Lehrer Sokrates mit dem Heerführer Laches, nach dem der Dialog benannt ist, dem Politiker und Feldherrn Nikias und den vornehmen Athenern Lysimachos und Melesias. ", "tgt_summary": null, "id": 707444} {"src_title": "Burg Vilsegg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nagoya hatte sich um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 1988 beworben, den Zuschlag bekam jedoch die südkoreanische Hauptstadt Seoul. Daraufhin entstand die Idee, dieses Gelände für eine Weltausstellung zu nutzen. 1997 erhielt Japan dann den Zuschlag für die Ausrichtung der Expo 2005. Ursprünglich ging man bei den Planungen von insgesamt 25 Millionen Besuchern aus. Nach den schlechten Erfahrungen der Expo 2000 in Hannover wurde die Prognose auf 15 Millionen Besucher reduziert, was letztendlich jedoch weit übertroffen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Motto und Name.", "content": "Das Motto der Expo war \"Shizen no Eichi\" (, \"Weisheit der Natur\"). Die Expo trug im Logo den Kosenamen \"Ai Chikyū-Haku\" (, \"Liebe – Weltausstellung\"). In diesem Wortspiel verschmolzen die Namen der Veranstalterpräfektur \"Aichi\" mit den Wörtern \"Ai\" („Liebe“) und \"Chikyū\" („Erde, Welt“).", "section_level": 1}, {"title": "Pavillons und Attraktionen.", "content": "Das Gelände in Nagakute war 185 Hektar groß und wies folgende Attraktionen auf: Über das Gelände in Nagakute fuhren automatische Busse, außerdem konnten die Besucher mit einer Seilbahn vom nördlichen zum südlichen Teil der Ausstellung fahren. Eine weitere Seilbahn verband die beiden Expo-Standorte in Nagakute und Seto. Auf dem wesentlich kleineren Gelände in Seto (15 Hektar) gab es die Pavillons von Japan und der Präfektur Aichi sowie einen Bürgerpavillon.", "section_level": 1}, {"title": "Besucher.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anzahl.", "content": "Vor Beginn der Expo 2005 rechneten die Veranstalter mit täglich 80.000 Besuchern, an Spitzentagen (Golden Week, Sommerferien) mit bis zu 150.000 und insgesamt mit etwa 15 Millionen Besuchern. Am Eröffnungstag kamen jedoch nur 43.000 Personen und am zweiten Tag 46.000 Personen, was vermutlich am ungewöhnlich kalten Wetter lag. Im April lagen die Besucherzahlen meist um 40.000 bis 50.000 pro Tag, an Wochenenden bis zu 80.000. Ein erster Spitzenwert wurde am 23. April mit 112.332 Besuchern erreicht, ein weiterer Rekord folgte in der Golden Week am 4. Mai mit 149.214 Personen. Im Mai und Juni lagen die Besucherzahlen bei durchschnittlich 110.000 pro Tag, Spitzentage waren hier der 28. Mai mit 153.112 Besuchern und der 18. Juni mit 171.860 Personen. Der zehnmillionste Besucher wurde am 4. Juli gezählt. Die tägliche Besucherzahl im Juli und August lag meist zwischen 80.000 und 130.000. Insgesamt besuchten 22.049.644 Personen die Expo 2005, was die korrigierten Prognosen der Veranstalter deutlich übertraf und nahe an den ursprünglichen Erwartungen lag.", "section_level": 2}, {"title": "Verteilung.", "content": "Umfragen zeigten, dass bis Mitte August etwa die Hälfte der Besucher mehr als einmal zur Expo gekommen war. Etwa 50 % der Besucher kamen aus den drei Präfekturen Aichi, Mie und Gifu, und 22 % aus der Kantō-Region (zu Beginn der Expo waren nur 10 % der Besucher aus Kantō gekommen). Nur 5 % der Besucher waren Ausländer, vor allem aus Südkorea, Taiwan, der Volksrepublik China und den USA. Dies war eine Enttäuschung für die Veranstalter, die mit 10 % ausländischen Gästen gerechnet hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Bei der offiziellen Eröffnungsfeier der Expo 2005 spielte ein Orchester mit Musikern aus aller Welt („Super World Orchestra“) das von Yoshiki, dem Leader der Band X-Japan, eigens für diese Gelegenheit geschriebene Klassikstück „I'll Be Your Love“. Yoshiki dirigierte das Orchester selbst. Aus Furcht vor Terroranschlägen und wegen möglicher Lebensmittelvergiftungen wurde zu Beginn der Expo 2005 durch umfangreiche Sicherheitskontrollen sichergestellt, dass keine Getränke und Lebensmittel von außerhalb auf das Gelände gelangten. Nachdem es jedoch in den ersten Wochen vor allem von Schulklassen und Schulen starke Proteste gegen diese Regelung gab, hob die Expo-Leitung dieses Verbot auf Bitte von Premierminister Junichiro Koizumi auf.", "section_level": 1}, {"title": "Das Gelände nach Ende der Expo.", "content": "Unmittelbar nach Ende der Expo begannen umfangreiche Abriss- und Umbauarbeiten auf dem Gelände. Fast alle Attraktionen und Pavillons wurden abgerissen, und das Gelände zu einem Park umgestaltet, der unter dem Namen \"Ai Chikyū-Haku Kinen Koen\" () am 15. Juli 2006 eröffnet wurde und seitdem von der Präfektur Aichi betrieben wird. Weitere Bauarbeiten wurden noch bis 2010 durchgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weltausstellung Expo 2005 (jap., \"Aichi bampaku\") fand vom 25. März bis 25. September 2005 in der japanischen Präfektur Aichi statt. Das zentrale Expo-Gelände befand sich in der Gemeinde Nagakute östlich von Nagoya, weitere Ausstellungen waren in der Stadt Seto zu finden. ", "tgt_summary": null, "id": 459272} {"src_title": "Dowding-System", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Ort liegt 24 km von der Provinzhauptstadt Cuneo entfernt am Beginn des Valle Varaita, am rechten Ufer des Flusses Torto. Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 19 km2. Die Nachbargemeinden sind Busca, Costigliole Saluzzo, Piasco, Valmala und Venasca.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Der Name Rossana wird vielfach auf das Adjektiv \"roscianus\" oder \"rossianus\" zurückgeführt, der vermutlich auf eine römische gens entsprechenden Namens aus der Zeit der römischen Eroberung im 2. Jahrhundert v. Chr. zurückgeht. Als \"Fondus\" oder \"Ager Roscianus\" eingerichtet, übertrug sich die feminine Form durch die Villa oder \"Cohors Rosciana\" auf den Ort.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Gebiet von Bracalla, bei casale Barbero, fand sich eine dreizeilige römische Inschrift, die heute in einer Wand des Palazzo Garro eingemauert ist, dem ehemaligen Sitz der Gemeindeverwaltung. Carlo Fedele Savio nahm 1937 an, dass die „Bagienni“, die Vegenni, ein ligurischer Stamm, der den Taurinern zugerechnet wird, die Provence und das Piemont beherrschten. Daraus leitete er die übergreifende gemeinsame Sprache und Kultur der Regionen ab. Rossana wurde 998 ein Gut des Bistums Turin und blieb es bis zur Französischen Revolution. Dabei genossen die Talorte allerdings ein verhältnismäßig hohes Maß an Autonomie. 1155 ging der Feudalbesitz an Guglielmo del Vasto, den deutschen Grafen von Busca, dessen Nachkommen die Herrschaft bis ins frühe 14. Jahrhundert behielten. Dabei unterstanden sie formal den Grafen von Saluzzo, deren westlicher Vorposten das Tal wurde. Eigentliche Herren des Ortes wurde die Familie des Gaskonen Archibald (Arcibaldo) di Abzac. Seine Familie starb in Rossana um 1317 aus, und die Bischöfe von Turino ersetzten diese Dynastie durch andere Familien, nämlich die Mazucco da Melle, die Cervere, die Ricciardino da Savigliano, die Romagnano, die Bernezzo, die Gazelli de Selve. Mit der Besetzung durch Savoyen verloren die Markgrafen von Saluzzo im 14. und 15. Jahrhundert ihre Vorherrschaft endgültig. Letzter Signore von Rossana war Luigi Gazelli, 1772 durch König Carlo Emanuele III. zum Conte erhoben. Paola Ruffo di Calabria, eine Nachkommin, wurde 1993 Königin von Belgien. Im Ersten Weltkrieg starben 20 Bewohner des Ortes, 36 waren es im Zweiten Weltkrieg. Am 12. Juli 1944 brannten die deutschen Besatzer 69 Häuser nieder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rossana (piemontesisch \"Rossan-a\") ist eine italienische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) in der Provinz Cuneo (CN), Region Piemont. Zu der Gemeinde gehören die Ortsteile (Frazioni) \"Lemma\" und \"Madonna delle Grazie\".", "tgt_summary": null, "id": 150697} {"src_title": "Herpestes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anatomie.", "content": "Im Samenstrang verlaufen: An den Samenstrang legt sich der Hodenhebermuskel (Musculus cremaster) an. Zudem verlaufen mit dem Samenstrang der \"Ramus genitalis\" des Nervus genitofemoralis, der Nervus ilioinguinalis, die Arteria und Vena cremasterica und Lymphgefäße von den oberflächlichen Leistenlymphknoten (\"Lnn. scrotales\"). Die Hüllen des Samenstrangs sind Abkömmlinge der Faszien und Muskeln der Bauchwand. Die Schichten von außen nach innen sind:", "section_level": 1}, {"title": "Rankenkonvolut und -geflecht.", "content": "Sowohl Hodenarterie als auch -vene knäueln sich oberhalb des Hodens stark auf und sind eng miteinander verflochten. Die Aufknäuelung der Arterie bezeichnet man als Rankenkonvolut, die der Vene als Rankengeflecht (\"Plexus pampiniformis\", von lat. pampinus = der frische Trieb des Weinstocks, die Weinranke). So ist beispielsweise beim Hausrind auf einem Samenstrangabschnitt von etwa 13 cm Länge ein 2 m langes Arterienstück untergebracht. Dadurch entsteht eine sehr große Kontaktfläche zwischen Vene und Arterie. Rankenkonvolut und -geflecht fungieren als Wärmeübertrager nach dem Gegenstromprinzip. Das ankommende arterielle Blut wird vom aus dem Hoden kommenden venösen Blut abgekühlt, das venöse wieder angewärmt. Dies spielt eine wichtige Rolle bei der Thermoregulation im Hodensack, denn die Spermatogenese kann nur bei einigen Grad unter der Körperinnentemperatur befruchtungsfähige Spermien erzeugen.", "section_level": 1}, {"title": "Unblutige Sterilisation.", "content": "Bei Tieren mit beutelförmigen Hodensäcken (Wiederkäuer), kann man den Samenstrang durch die Wand des Hodensacks quetschen und so eine Verlegung der Blutgefäße und des Samenleiters erzielen. Der Hoden wird somit von seiner Blutversorgung abgeschnitten und stirbt ab, die Tiere sind somit nicht mehr befruchtungsfähig (Sterilisation). Gelegentlich wird dies auch als „unblutige Kastration“ bezeichnet, allerdings ist dies nicht exakt, denn eine Kastration ist die Entfernung der Hoden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Samenstrang () ist ein Bündel von Leitungsstrukturen für den Hoden, der bei den Säugetieren ausgebildet ist, die einen Hodenabstieg in den Hodensack zeigen. Er erstreckt sich vom inneren Leistenring (\"Anulus inguinalis profundus\") bis an den Hodenkopf. Er wird von einer Tunica serosa umgeben, der außen Bindegewebe (\"Fascia spermatica interna\") anliegt. Die Serosa bildet, ähnlich wie bei Bauchorganen, ein kurzes Gekröse (\"Mesofuniculus spermaticus\").", "tgt_summary": null, "id": 2287115} {"src_title": "Angstsensitivität", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Kurznasenbeutler erinnern im Körperbau an große Ratten. Wie bei allen Nasenbeutlern ist die verlängerte Schnauze typisch, ihr Schädel ist aber breiter als beispielsweise der der Langnasenbeutler. Ihr raues Fell ist an der Oberseite braun, orange oder gelb gefärbt, die Unterseite ist gelbgrau. Diese Tiere erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 21 bis 47 Zentimetern, eine Schwanzlänge von 8 bis 21 Zentimetern und ein Gewicht von 0,3 bis 3 Kilogramm.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensweise.", "content": "Diese Tiere sind (oder waren früher) über weite Teile Australiens verbreitet, der Große Nasenbeutler lebt außerdem als einziger Australischer Nasenbeutler auch im südlichen Neuguinea. Sie bewohnen eine Reihe von Habitaten, darunter offene Wälder, buschbestande Savannen und auch Grasländer in der Nähe von Sümpfen oder Gewässern, allerdings meiden sie das trockene Innere des Kontinents. Sie sind nachtaktiv, tagsüber schlafen sie in selbsterrichteten Nestern aus Zweigen, Gräsern und Blättern, die sie am Boden, oft auch in Erdhöhlen oder hohlen Baumstämmen errichten. In der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche, wobei sie Trampelpfade im hohen Gras oder im Buschwerk errichten. Bei ihrer Nahrungsaufnahme sind sie nicht wählerisch sind, sie nehmen Insekten, Würmer, Früchte, Samen und Pilze zu sich. Kurznasenbeutler sind ausgesprochene Einzelgänger, die auf Artgenossen aggressiv reagieren. Sie bewohnen ein Revier in der Größe von einem bis sechs Hektar, das sie mit Duftdrüsen markieren und vehement verteidigen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Weibchen haben einen gut entwickelten, nach hinten geöffneten Beutel mit acht Zitzen. In wärmeren Regionen können sie das ganze Jahr, im kühleren Süden Australiens nur zwischen Mai und Februar Nachwuchs zur Welt bringen. Das Weibchen kann mehrmals pro Jahr gebären (zwei- bis fünfmal), die Tragzeit zählt mit zwölf Tagen zu den kürzesten aller Säugetiere. Die Wurfgröße beträgt im Durchschnitt zwei bis vier, manchmal kommen bis zu sieben Jungtiere zur Welt, von denen meist aber nur vier überleben. Die Jungtiere bleiben für sieben bis acht Wochen im Beutel, werden mit acht bis zehn Wochen entwöhnt und sind mit vier Monaten geschlechtsreif. Die Lebenserwartung ist kurz und beträgt zwei bis drei, in Ausnahmefällen bis zu vier Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung.", "content": "Die Hauptbedrohungen der Kurznasenbeutler stellen der Verlust ihres Lebensraumes durch Umwandlung in Viehweiden sowie die Nachstellung durch eingeschleppte Räuber wie Füchse oder Katzen dar. Ihre Verbreitungsgebiete sind zerstückelt und stellen nur mehr einen kleinen Teil des früheren Umfanges dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kurznasenbeutler (\"Isoodon\") sind eine Beuteltiergattung aus der Ordnung der Nasenbeutler. Die Gattung wird in vier Arten eingeteilt, den Großen Kurznasenbeutler (\"Isoodon macrourus\"), den Kleinen Kurznasenbeutler (\"I. obesulus\"), den Goldenen Kurznasenbeutler (\"I. auratus\") und \"Isoodon fusciventer\".", "tgt_summary": null, "id": 1185928} {"src_title": "Endprodukt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Divriği liegt am Rand einer Talebene, die vom Çaltı Suyu in südöstlicher Richtung durchflossen wird. Nördlich der Stadt verengt sich das Flusstal an der steilen Felsnase des Festungshügels und schlängelt sich in engen Kurven zwischen Felsbergen nach Osten, bis der Çaltı Suyu auf den von Erzincan kommenden Euphrat trifft. An der Einmündung macht der Euphrat einen scharfen Bogen nach Süden, um kurz danach an der Keban-Talsperre aufgestaut zu werden. In der leicht gewellten Ebene werden hauptsächlich kleinparzellige Getreidefelder angelegt; die umgebenden, vielfach zerfurchten Hügel sind mit Gras bewachsen und baumlos. Die gesamte Region ist bis auf die Talebenen nicht für Ackerbau nutzbar und nur dünn besiedelt.", "section_level": 1}, {"title": "Landkreis.", "content": "Der Landkreis liegt im Südosten der Provinz Sivas und grenzt an den Kreis Kangal im Westen, die Kreise Zara und İmranlı im Norden, die Kreise İliç und Kemaliye im Osten (beide Provinz Erzincan) sowie die Kreise Arapgir, Arguvan und Hekimhan aus der Provinz Malatya. Der Kreis wird von der Fernstraße D260 in West-Ost-Richtung (Kayseri–Kangala–Elazığ) durchquert. Der Kreis besteht neben der Kreisstadt aus 105 Dörfern (Köy) mit durchschnittlich 58 Bewohnern. Die Skala der Einwohnerzahlen reicht von 262 (\"Beldibi\") herunter bis auf 12 (\"Akbaba\"). 38 der Dörfer haben mehr als 58 (= Durchschnitt) Einwohner, \"Demirdağ\" und \"Kayacık\" wurden 2018 zu Mahalle der Kreisstadt. Die Bevölkerungsdichte ist sehr niedrig, der städtische Bevölkerungsanteil liegt bei 52,81 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Industrie.", "content": "Wenige Kilometer nördlich der Stadt werden die größten Eisenerzvorräte der Türkei abgebaut. Die in den 1930er Jahren erschlossenen, sehr ergiebigen Magnetit-Vorkommen stellen den Haupterwerbszweig der Einwohner dar. Das Erz wird per Bahn gut 900 Kilometer nach Norden Richtung Schwarzes Meer transportiert. Dort wird es in den Stahlwerken von Karabük und Ereğli, die in der Nähe der Steinkohleabbaugebiete liegen, verarbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die wichtigste Straßenverbindung von Divriği verläuft über den 1950 Meter hohen Pass Karaşar Gecidi in den Yama-Bergen (\"Yama Dağı\") 70 Kilometer nach Westen, wo sie in der Ebene bei der Kleinstadt Kangal auf die Schnellstraße zwischen Sivas und Malatya trifft. Von hier nach Sivas sind es weitere 68 Kilometer. Eine andere Straße führt nach Südosten etwa 180 Kilometer bis Elazığ. Nach Erzincan im Osten besteht keine direkte Straßenverbindung. Aus dieser Richtung kommend folgt die Eisenbahnlinie ab Erzurum dem Karasu, wie der nördliche Quellfluss des Euphrat genannt wird, über Erzincan und das letzte Stück vor Divriği durch zahlreiche Tunnels dem engen Tal des Çaltı Suyu und führt von Divriği weiter nach Sivas. Der Bahnhof liegt einen Kilometer nördlich des Stadtzentrums am Fluss in der Ebene. Nach Sivas verkehren mehrere Busse täglich. Seltener sind Busse, die über Malatya weiter nach Süden fahren.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In altgriechischen Texten wird die Gegend \"Apbrike\" genannt. Nach der Teilung des römischen Imperiums 395 gehörte sie zum Byzantinischen Reich. Der Name Apbrike wurde später für die strategisch über der engsten Stelle des Flusses gelegene Festung \"Tephrike\" übernommen, die seit der mittelbyzantinischen Zeit (ab Mitte 7. Jahrhundert) erwähnt wird. Ende des 6. Jahrhunderts drangen mehrfach Sassaniden nach Anatolien vor, Melitene (heute Malatya) und Tephrike erlitten dieselben häufigen Machtwechsel. 575 oder 576 fügten die Byzantiner in der Schlacht bei Melitene den Sassaniden eine schwere Niederlage bei. Im Zuge der islamischen Expansion um 650 fielen Araber in Anatolien ein. Um 843 wurde das byzantinische Dorf Tephrike zur Zufluchtstätte und zum Zentrum der armenischen Paulikianer, die mit Unterstützung der abbasidischen Herrscher von Melitene die erste Stadt gründeten. Die häretischen Sektenmitglieder der Paulikaner waren besonders von der byzantinischen Kaiserinmutter Theodora II. (reg. 842–867) verfolgt worden, bevor sich ihr Führer Karbeas an den Emir von Melitene wandte, der ihnen Tephrike zur Ansiedlung zuwies. Dort entfalteten sie sich unter der Schutzmacht des Kalifen von Bagdad zu einem regionalen Machtzentrum in Zentralanatolien, bauten die Festung aus und unternahmen Feldzüge gegen die Byzantiner. Im Jahr 872 besiegte Kaiser Basileios I. (reg. 867–886) ihr Oberhaupt Johannes Chrysocheir in einer Schlacht und eroberte die Stadt. Die führerlos gewordenen und geschwächten Paulikianer zogen mehrheitlich nach Thrakien, wo sie Einfluss auf die spätere Sekte der Bogumilen ausübten. Die Stadt der Paulikianer dürfte nicht viel mehr als den Bereich der Zitadelle umfasst haben. Bis 1071 gehörte Tephrike zum Byzantinischen Reich. In dieser Zeit saß hier ein byzantinischer Militärführer, zunächst mit dem Titel \"kleisourarch\", später hieß er \"strategos\". Das Divriği-Tal dürfte damals nicht sonderlich wohlhabend gewesen sein. 1071 besiegten die Seldschuken unter der Führung von Alp Arslan in der Schlacht bei Manzikert das Heer des byzantinischen Kaisers Romanos IV. Tephrike kam nach der Schlacht (um 1100) in den Machtbereich des türkischen Stammesführers Mengücek, eines Vasalls der Seldschuken, der ein Fürstentum (Beylik) in Ostanatolien einrichtete, das bis mindestens 1252 bestand. Die seither Divriği genannte Stadt dehnte sich nun am Hang südwestlich unterhalb der Burg aus. Zu den frühen Bauten der Mengücek-Dynastie gehörte die Moschee innerhalb der Burg, die damals offensichtlich als Freitagsmoschee diente, bevor 1228/29 die Große Moschee etwas unterhalb gebaut wurde. 1252 belagerten die Mongolen unter Hülegü die Stadt und zerstörten nach ihrer Eroberung wie überall Festung und Stadtmauer. Wenige Jahre danach war Divriği wieder aufgebaut. Unter Selim I. wurde die Stadt 1516 Teil des Osmanischen Reiches. Auf einem Hügel auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses ließ ein regionaler Machthaber (\"derebey\") Ende 17. oder im 18. Jahrhundert die Festung \"Kesdoğan Kalesi\" errichten. Es scheint, dass um diese Zeit der Ort recht klein war, die Bevölkerung zum größten Teil innerhalb der Festungsmauern lebte und die Herrscher wegen der feindlichen Bedrohung eine weitere Verteidigungsanlage benötigten. Im 19. Jahrhundert war Divriği wieder angewachsen, die Einwohner profitierten vom Handel, besonders mit Kupfererz, das bei Ergani Maden (nahe Diyarbakır) und Keban abgebaut und durch das Tal in westliche Richtung transportiert wurde. Im 19. Jahrhundert entstand auch das etwas weiter unten im Tal, heute westlich der Durchgangsstraße gelegene Wohnviertel. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die direkt südlich der Zitadelle stehenden Wohnhäuser aufgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtbild.", "content": "Im Jahr 2008 lebten in der Stadt 11.388 und im Landkreis 17.476 Einwohner. Die Durchgangsstraße von Sivas nach Malatya verläuft in nord-südlicher Richtung am Fuß des Festungshügels entlang. Östlich davon bildet das kompakte Geschäftsviertel ein unregelmäßiges Straßennetz, das nach oben steil ansteigt. Hier stehen zwischen den Häusern die mittelalterlichen Grabbauten. Die Bebauung endet an der Großen Moschee, dahinter führen Fußwege zu den Festungsruinen hinauf. Das sich nach Westen im Tal ausdehnende Wohnviertel ist weitläufiger, aber weniger dicht bebaut. Es gibt zwei Hotels nebeneinander am nördlichen Eingang zur Altstadt. Der Busbahnhof befindet sich 500 Meter südlich des Zentrums an der Straße nach Malatya.", "section_level": 1}, {"title": "Große Moschee und Krankenhaus.", "content": "Eines der bedeutendsten mittelalterlichen Bauwerke Kleinasiens ist die von einem Emir der Mengücek-Dynastie erbaute Große Moschee mit Krankenhaus (türkisch \"Ulu Camii ve Darüşşifa\"). Das langrechteckige Gebäude ist nach Süden ausgerichtet, wo sich auf etwa einem Drittel der Grundfläche das ehemalige Krankenhaus befindet. Der nördliche Moscheetrakt ist eine fünfschiffige Pfeilerhalle, deren Mihrāb in die Zwischenwand beider Gebäudeteile eingelassen ist. Das Portal des Hospitals an der Westwand und die beiden Portale der Moschee an der West- und Nordwand sind überaus aufwendig mit vollplastischen geometrischen und pflanzlichen Ornamenten gestaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Festung.", "content": "Am relativ flachen Westhang war die Festung von einer doppelten Mauer geschützt, innerhalb derer die mittelalterliche Wohnsiedlung gelegen haben dürfte. Die untere der beiden Mauern ist in beinahe gesamter Länge als Ruine erhalten. Eine Reihe halbrund aus der Fläche tretenden Wehrtürmen verstärkten das teilweise noch in originaler Höhe aufrecht stehende Mauerwerk. Die äußere Schale besteht aus großen, regelmäßig gefügten Steinquadern mit Bossen und grob gefasten Kanten. Zwischen den massiven Rundtürmen sind zwei polygonale Türme erhalten, von denen der nördliche ursprünglich innen einen Hohlraum besaß. Beim südlichen polygonalen Turm lag – in der Mitte der Westseite – der Eingang, durch dessen freitragenden Rundbogen aus sorgfältig behauenen Steinen der heutige Pfad nach oben führt. Die Umfassungsmauer wurde in der Regierungszeit des Mengücek-Herrschers Ahmad Schah in den 1230er und 1240er Jahren errichtet. Ein nördlicher Torrest ist 1236/37 datiert, ein südlicher Teil 1242/43. Bei neuen Grabungen hinter dem Eingang in den Jahren seit 2000 wurden Hausgrundmauern und Wasserleitungen freigelegt. Oberhalb einer Felskante am Südrand der Festung erhebt sich ein rechteckiger Wehrturm, der 1252 von Salih, dem Sohn von Ahmad Schah erbaut wurde. An seinem oberen Ende sind Reste von Wurföffnungen (Maschikuli) zu sehen. Hier begann die obere Wehrmauer, die – soweit rekonstruierbar – in einer geraden Linie nach Norden verlief. Die beiden Mauern am Westhang wurden an ihren südlichen Enden durch eine einzige Südmauer verbunden. Zu ihrer Verstärkung dienten zwei weit hervortretende polygonale Wehrtürme, deren Steinquader eine fast glatte Oberfläche besitzen. Die Steilhänge im Norden und Osten waren durch eine direkt entlang der Kante verlaufende Mauer geschützt und an einer Stelle im Norden als Aussichtspunkt ausgebildet. Im Nordosten führen einige alte Steintreppen zu einer Klippe über dem Fluss.", "section_level": 2}, {"title": "Kale Camii.", "content": "Die Burgmoschee (\"Kale Camii\") wurde 1180/81 unter Sayf al-Din Schahanschah (reg. um 1171–1196), dem Großvater von Ahmad Schah erbaut. Das 2007–2008 vollständig kaputtrestaurierte Gebäude hat einen rechteckigen basilikalen Grundriss mit drei Schiffen. Je drei Pfeiler in beiden Reihen sind durch spitzbogenförmige Gurtbögen miteinander verbunden. Das Mittelschiff wird von einem Tonnengewölbe überdeckt, die beiden Seitenschiffe von einer Reihe von vier Kuppeln, deren Kreisform aus der quadratischen Grundfläche über Pendentifs erreicht wird. Die symmetrisch angeordneten, gleich großen Kuppeln waren eine Innovation. Der originale hölzerne Minbar und eine Inschrift mit dem Namen Süleyman bin Schahanschahs (reg. um 1197 – um 1229) wurden in eine andere Moschee gebracht und sind heute verloren. Außen ist das flache Giebeldach neu mit Blech gedeckt. Die Außenwände bestehen aus kleinformatigen, heute verfugten Bruchsteinen und sind schmucklos. Einzig das Portal in der Nordwand ist mit geglätteten Steinen gestaltet. Ein hoher zweistufiger Rechteckrahmen umgibt das von einem Kielbogen eingefasste Ornamentfeld (Tympanon) über der Tür. Ein breites Band mit einem diagonalen Gittermuster läuft innen am Rahmen entlang. Das Tympanon ist mit einem sternförmigen Flachrelief ausgefüllt. Kielbogen und Dreieckfelder zwischen Bogen und Außenrahmen sind mit Ziegelmustern ausgefüllt: Das Portal ist das früheste klar erkennbare Beispiel für die persisch-seldschukische Ornamentkombination aus Stein, Ziegeln und Fayencen in Kleinasien. Über dem Kielbogen ist die Kufi-Gründungsinschrift mit der Jahreszahl 576 AH (1180/81 n. Chr.) zu lesen. Als Baumeister (\"ustad\") signierte Ḥasan bin Fīrūz (Hasan ibn Piruz) von Maragha.", "section_level": 3}, {"title": "Armenische Kirche.", "content": "Am Westhang unterhalb der Zitadelle steht die Ruine einer armenischen Kirche, die vermutlich vom Ende des 19. Jahrhunderts stammt. Ihr armenischer Name ist \"Uc Horm\", türkisch heißt sie einfach \"Yukarı Kilise\" („Obere Kirche“), zur Unterscheidung von einer praktisch verschwundenen „Unteren Kirche“. Die dreischiffige Basilika mit einem breiteren und höheren Mittelschiff schloss im Osten mit drei überwölbten Apsiden ab. Die Wände bestehen aus rechteckig behauenen, aber grob gefügten Steinquadern. Die nördliche und südliche Längswand ist innen mit vier Blendbögen über Pilastern, die drei schmale Rundsäulen imitieren, gegliedert. Zwischen den Blendbögen sorgten hohe Rundbogenfenster für Licht in der Nordwand. Die dem Hang zugekehrte Südwand ist vermutlich durch einen späteren Erdrutsch bis zur Dachtraufe außen verschüttet, ebenso verschüttet ist das südliche der drei kleineren Apsidenfenster. Erhalten sind die Nord- und Ostwand sowie ein großer Teil der Südwand.", "section_level": 3}, {"title": "Altstadt.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Sitte Melik Türbesi.", "content": "Die Türbe liegt am oberen Ende der Altstadt nordwestlich der Großen Moschee. Früher gabelte sich hier der aus der Ebene kommende Weg nach links in Richtung der Mengücek-Siedlung in der Burg und nach rechts zum Suq. Der Platz um den Grabbau entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte zu einem Friedhof, der \"Aşaği Qubbe Mezarliği\" („Unterer Kuppelgrabbau-Friedhof“) hieß. Die sorgfältig restaurierte Türbe wurde 1195/96 fertiggestellt als Mausoleum für den Ende 12. Jahrhundert verstorbenen Mengücek-Herrscher Schahschahan. Benannt wurde sie nach Sitte Melik Hatun (arabisch Sitta Malika), einer Dame, die 1365 ihr Vermögen in eine Stiftung (\"waqf\") zugunsten der Großen Moschee einbrachte. Es wird angenommen, dass sie ebenfalls in der Türbe begraben liegt. 1464 wurde noch ein mamlukischer Statthalter hier beerdigt. Das Mausoleum des Sultans wurde zum Vorbild für die weiteren, einfacher gestalteten Grabbauten aus der Mengücek-Zeit in Divriği, in denen nachrangige Fürsten oder Machthaber begraben liegen. Die Architektur eines oktogonalen Turmbaus, der mit einem ebensolchen hohen Dachaufbau (oder mit einem Kegeldach) abschließt, ist typisch für einen seldschukischen \"kümbet\". Die Gestaltung konzentriert sich auf den als Portal gestalteten Eingang. Die gesamte Eingangsfassade ist von einem Mäanderband im Hochrelief umgeben. Nach innen schließt sich ein flaches Ornament mit ineinanderfolgenden Kreisen an, die in acht Richtungen von Doppelstreifen durchzogen werden. Unter der waagrechten, breiteren Ornamentfläche über der Tür befindet sich ein Inschriftstein, auf dem der Name des Gründers genannt wird. Die Tür ist durch eine dreieckige Muqarnas-Nische zurückgesetzt, der umgebende und nur leicht angedeutete Kielbogen wird von frei herausgearbeiteten Ecksäulen getragen. Unterhalb der Traufe finden sich ein geometrisches Flechtband, darüber ein wabenförmiges Gesims und über diesem umlaufend eine lange historische Inschrift.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Gebäude in der Altstadt.", "content": "Die \"Kamareddin Türbesi\" aus dem Jahr 1196 steht südwestlich der Großen Moschee und ist von dieser ebenso weit entfernt wie die Sitte Melik Türbesi. Kamareddin (Kamar ad-Din) war ein hochrangiger staatlicher Verwalter, der sehr wahrscheinlich in einem der beiden unbeschrifteten Grabmäler im Innern begraben liegt. Nach lokaler Tradition soll die Türbe für den Baumeister der Großen Moschee errichtet worden sein. Das oktogonale Gebäude mit Pyramidendach ist gut erhalten. Der Bogen über dem Eingang besteht aus einem halbkreisförmig eingekerbten Band, die übrigen Wände sind schlicht. Weiter südlich, in der Nähe der Durchgangsstraße ist die schmucklose oktogonale \"Kemankeş Türbesi\" erhalten. Sie wurde 1240/41 von Siraj ad-Din Dandar errichtet, der vermutlich ein Amt unter Ahmad Schah innehatte. Sie war für Dandars Sohn Nur ad-Din Salih bestimmt. Die \"Kantaba Camii\" wenige Meter nördlich ist ein Moschee-Neubau von etwa 1900 an der Stelle eines Mausoleums aus dem Ende des 15. Jahrhunderts für Nasr ad-Din Muhammad († 1489), dem Sohn eines mamlukischen Gouverneurs der Stadt. Sein Grab und das eines Emirs befinden sich in der Moschee. Das frühere Mausoleum wurde von Nasr ad-Dins Vater Qayt Bay in Auftrag gegeben. Von einer Gasse in der Altstadt ist über eine einbogige osmanische Steinbrücke das einzige Hamam der Stadt zu erreichen. Das restaurierte Badehaus \"Ali Kaya Hamamı\" aus dem Jahr 1667 liegt direkt an der Durchgangsstraße.", "section_level": 3}, {"title": "Osmanische Stadterweiterung.", "content": "In der ausgedehnten Wohnsiedlung westlich der Durchgangsstraße in der Talebene sind zahlreiche Wohngebäude aus dem 19. Jahrhundert erhalten. Die Häuser bestehen aus einer äußeren Holzrahmenkonstruktion. Die Wände wurden traditionell mit Lehmziegeln ausgemauert, mit einer Lehm-Häcksel-Mischung verputzt und entweder naturbraun belassen oder weiß gekalkt. In derselben Bauweise, aber in unterschiedlicher Qualität der Ausführung sind Straßenzüge mit Reihenhäusern, einfache freistehende Bauernhäuser mit angrenzenden Stallungen oder Schuppen am Straßenrand und herrschaftliche Anwesen in Gärten hinter hohen Lehmmauern erhalten. Charakteristisch sind in die Stein- oder Lehmziegelmauern eingelegte Zugbalken. Ein Teil der noch bestehenden Gebäude befindet sich in einem ungerichteten, aber erhaltenswerten Zustand, ein anderer Teil wurde sorgfältig mit denkmalpflegerischen Ansprüchen restauriert. Das in der Ortsverwaltung vorhandene Bewusstsein für die Bewahrung der historischen Bausubstanz wird an den aufgestellten Hinweistafeln vor einzelnen Gebäuden erkennbar. Bisher gibt es keine Ansätze für eine touristische Vermarktung wie etwa in Safranbolu. \"A’yan Ağa Konağı\" ist ein um 1838 von Karamahmud oğlu Mehmed Ağa erbauter herrschaftlicher Gebäudekomplex im Bezirk Karayusuf (\"Karayusuf Mahallesi\"). Der ursprüngliche Grundriss bestand nach der klassischen Einteilung aus einem Männertrakt (\"selamlık\") im vorderen Teil. Mit diesem war über Treppen und Gänge der rückwärtige \"mabeyn\" verbunden, von dem der Innenhof zu überblicken war. Noch weiter hinten schloss sich der Frauentrakt (\"harem\") an. Der Verbindungsteil zwischen Männertrakt und \"mabeyn\", der große Versammlungsraum der Männer (\"diwanhane\") und die darunterliegenden Stallungen sind zerstört. Erhalten geblieben sind der \"selamlık\" im Obergeschoss und die Nebenräume und Kammern für das Personal im Erdgeschoss. Zum \"selamlık\" gehören ein Aufenthaltsraum (\"selamlık sofası\"), ein Hauptraum (\"başoda\"), eine Kaffeeküche und ein weiterer Raum. Das \"Hafislioğlu Ebubekir Evi\" ist ein Beispiel für ein nicht in jüngster Zeit restauriertes Gebäude. Der vordere \"selamlık\"-Teil stammt aus den 1850er Jahren, der dahinterliegende \"harem\" vom Anfang des 19. Jahrhunderts. In den 1970er Jahren wurden einige Reparaturen durchgeführt. Ein eigenes Wohnquartier, das von einer Lehmziegelmauer umgeben war, stellt die Häusergruppe \"Tevrüzlü Evleri\" vom Anfang des 20. Jahrhunderts dar. Sie gehörte der Familie Tevrüzlüoğulları und grenzte früher an die Gebäude der Bezirksverwaltung (\"hükümet binası\"). Eine Besonderheit ist das zentrale, die anderen überragende Gebäude, dessen Aufenthaltsraum (\"yıldız köşkü\", vgl. Kiosk) im zweiten Obergeschoss einen oktogonalen Grundplan besitzt.", "section_level": 2}, {"title": "Kesdoğan Kalesi.", "content": "Nordöstlich des Festungshügels auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses ist auf der Spitze eines schroffen Felsens die im 17. Jahrhundert erbaute Burg \"Kesdoğan\" zu sehen. Der Weg dorthin führt in der Nähe der armenischen Kirche am Hügel entlang und steil ins Flusstal hinunter, wo die Eisenbahnbrücke überquert werden muss, weiter in einem Seitental nach Norden und jenseits eines Gipfels im nächsten Tal nach Osten. Die kleine Verteidigungsanlage nimmt die gesamte Hügelkuppe von etwa 70 Metern Länge in Ost-West-Richtung ein. Nach Westen fällt eine Felswand nahezu senkrecht zum Fluss ab, genauso steil sind die Abbruchkanten im Süden und Osten. Verteidigungsmauern waren daher nur an der nördlichen Längsseite erforderlich. Zwei rechteckige massive Wehrtürme und ein polygonaler Eckturm sind erhalten. Westlich des letzteren dürfte sich der Zugang befunden haben. Neben der Wandecke einer Gebäuderuine ist eine in den Fels gehauene Zisterne zu sehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Divriği, kurdisch \"Dîvrîgî\", in byzantinischer Zeit \"Tephrike\", ist eine Kleinstadt in der türkischen Provinz Sivas in Zentralanatolien und der Hauptort des gleichnamigen Landkreises. Divriği liegt etwa 100 km südöstlich der Provinzhauptstadt Sivas. ", "tgt_summary": null, "id": 1490626} {"src_title": "Narrenturm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Praroman liegt auf, sieben Kilometer südlich der Kantonshauptstadt Freiburg (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich an aussichtsreicher Lage auf einer Kuppe und am leicht nach Süden geneigten Hang über der Talniederung des \"Ruisseau du Pontet\", im voralpinen Hügelland am Nordfuss der Alpen. Die ehemalige Gemeindefläche betrug rund 3,2 km2. Das Gebiet umfasste die bis zu 1 km breite Talniederung des \"Ruisseau du Pontet\", der sich östlich des Dorfes mit weiteren Quellbächen zum \"Nesslerabach\" vereinigt. Dieser entwässert das Gebiet zur Ärgera (französisch: Gérine). Nördlich des Ruisseau du Pontet erstreckte sich der ehemalige Gemeindebann über die Höhe von Praroman () bis an den Rand des Plateaus südlich des Ärgeratals.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit 1165 Einwohnern (2002) zählte Praroman vor der Fusion zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Freiburg. Vor allem seit 1960 (486 Einwohner) wurde ein starkes Bevölkerungswachstum verzeichnet. Zu Praroman gehörten auch die Siedlungen \"Moulin à Bentz\" (), der nördliche und östliche Teil von \"Le Mouret\" () und der westliche Teil von \"Le Pafuet\" (), alle in der Talniederung des Ruisseau du Pontet gelegen. In der Umgebung von Praroman gibt es zahlreiche Einzelhöfe.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Praroman war bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Heute haben die Milchwirtschaft, die Viehzucht und der Ackerbau nur noch einen geringen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Seit den 1950er Jahren ist bei Le Mouret eine Gewerbezone entstanden. Hier haben sich Betriebe des Bau- und Transportgewerbes, der Holzverarbeitung, der Elektrobranche und der Informatik niedergelassen. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf dank seiner attraktiven Lage auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Region Freiburg arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Das Dorf ist verkehrsmässig recht gut erschlossen. Die Siedlung Le Mouret liegt an der Hauptstrasse von Freiburg via La Roche nach Bulle. Durch die Buslinien der Transports publics Fribourgeois, die von Freiburg via La Roche nach Bulle respektive nach Jaun sowie von Freiburg nach Bonnefontaine verkehren, ist Praroman mit Le Mouret an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet von Praroman war schon während der Römerzeit bewohnt, was durch Siedlungsspuren aus dieser Zeit belegt werden konnte. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1148 unter dem heutigen Namen \"Praroman\". Die deutsche Version \"Perroman\" ist von 1301 überliefert; 1476 erschien die Schreibweise \"Praromant\". Der Ortsname ist von der lateinischen Bezeichnung \"pratum romanum\" (römische Wiese) abgeleitet. Im Mittelalter gehörte Praroman zur Herrschaft Marly. Im Verlauf des 15. Jahrhunderts gelangte das Dorf unter die Herrschaft von Freiburg und wurde der Alten Landschaft (Burgpanner) zugeordnet. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) gehörte Praroman während der Helvetik zum Bezirk La Roche und ab 1803 zum Bezirk Freiburg, bevor es 1848 mit der neuen Kantonsverfassung in den Saanebezirk eingegliedert wurde. Im Jahr 1996 entstand die Idee einer grossflächigen Gemeindefusion. Am 13. Juni 2002 votierten die Stimmberechtigten von Praroman mit einem Ja-Anteil von 82 % für die Fusion. Mit Wirkung von den 1. Januar 2003 wurden deshalb die vorher selbständigen Gemeinden Praroman, Bonnefontaine, Essert (FR), Montévraz, Oberried (FR) und Zénauva zusammengelegt. Die neue Gemeinde erhielt den Namen Le Mouret.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Pfarrkirche von Praroman wurde 1637 bis 1639 erbaut und Ende des 19. Jahrhunderts umgestaltet. Das Schloss stammt von 1760. Im alten Ortskern sind einige stattliche Bauernhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Praroman (Freiburger Patois ) ist eine Ortschaft und früher selbständige politische Gemeinde im District de la Sarine (deutsch: Saanebezirk) des Kantons Freiburg in der Schweiz. Der frühere deutsche Name \"Perroman\" wird heute kaum mehr verwendet. Am 1. Januar 2003 wurde Praroman mit fünf weiteren Gemeinden in der neuen Gemeinde Le Mouret zusammengeschlossen.", "tgt_summary": null, "id": 1973360} {"src_title": "Eisenerzer Reichenstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Unter dem Namen \"St Mary’s\" am 3. März 1884 eröffnet, wurde die Station sowohl von der Metropolitan District Railway (heutige District Line) als auch von der Metropolitan Railway (heutige Metropolitan Line) bedient. Die Station war von Beginn an sehr klein und eng. Sie lag sehr nahe den Stationen Whitechapel und Aldgate an einer engen Kurve, unmittelbar vor der Einmündung in die East London Line. Im Jahr 1921 entstand um das vorher frei stehende Stationsgebäude ein Kino. Am 26. Januar 1923 fügte man dem Stationsnamen den Klammerzusatz an. Die Station St Mary’s (Whitechapel Road) wurde am 30. April 1938 geschlossen. Grund war die Verlegung der Station Aldgate East nach Osten; ihr östlicher Ausgang lag nur wenige hundert Meter entfernt. Während des Zweiten Weltkriegs sollte die Station als Luftschutzbunker dienen. Durch das Errichten einer Backsteinmauer trennte man den Bahnsteig von den noch immer in Betrieb stehenden Gleisen. Noch bevor die Anpassungsarbeiten beendet waren, traf jedoch eine Fliegerbombe am 22. Oktober 1940 das Stationsgebäude an der Oberfläche und beschädigte es stark. Die Überreste mussten abgerissen werden, so dass heute nur noch wenig an diese Station erinnert. Zwar errichtete man einen neuen Zugang zum Luftschutzbunker, doch dieser wurde am 19. April 1941 ebenfalls zerstört. Die zugemauerten Bahnsteige sind für das Personal von London Underground noch immer erreichbar, über eine unauffällige Tür in einer Seitenstraße der Whitechapel Road. Während der Fahrt kann man vom Zug aus den Standort der ehemaligen Station noch gut an den Backsteinmauern erkennen. Die Verbindungskurve zur East London Line trägt heute noch den Namen \"St Mary’s Curve\". Sie wird seit dem 6. Oktober 1941 nicht mehr im normalen Zugverkehr verwendet, sondern lediglich für den Austausch von Rollmaterial zwischen den verschiedenen Linien. Da die East London Line seit 2010 zum Netz von London Overground gehört, entfällt mittlerweile die Notwendigkeit für den Rollmaterialtausch; der Tunnel bleibt jedoch bestehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "St Mary’s (Whitechapel Road) ist der Name einer geschlossenen Station der London Underground. Sie liegt im Stadtbezirk London Borough of Tower Hamlets zwischen den heutigen Stationen Aldgate East und Whitechapel. In Betrieb war sie von 1884 bis 1938.", "tgt_summary": null, "id": 2255842} {"src_title": "Roggentin (bei Rostock)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Quattroporte I (1963–1970).", "content": "Der Maserati Quattroporte I stellte die besten Produkte anderer Hersteller, auch die Hochleistungslimousinen von Mercedes und Jaguar, in Sachen Motorleistung, Dynamik, Agilität und teils auch der (Fahrwerks-) Technik in den Schatten. Er hatte einen aus den Sportwagen der Marke übernommenen V8-Motor, der aus 4136 cm3 Hubraum leistete. Später kam noch eine Variante mit 4700 cm3 und einer Leistung von dazu. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h war der Quattroporte in den sechziger Jahren eine der schnellsten Serienlimousinen der Welt. Nach dem Ende der Serienproduktion stellte Pietro Frua zwei, möglicherweise auch drei viertürige Sondermodelle her, die allgemein als „Quattroporte Aga Khan“ bekannt wurden und einen letztlich nicht in Serie produzierten Vorschlag für eine zweite Version des Quattroporte darstellen sollten. Bis 1970 wurden 776 Exemplare gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Quattroporte II (1974–1978).", "content": "Im Herbst 1974 wurde der Quattroporte II auf dem Pariser Autosalon vorgestellt, kurz bevor Citroën Maserati an De Tomaso verkaufte. Er ist technisch eng mit dem Citroën SM verwandt. Wie dieser hat er einen 2965 cm3 großen V6-Motor mit einer Leistung von, zudem hat der Wagen Frontantrieb, eine für Maserati ungewöhnliche Lösung. Das Design des Autos stammte von Bertone. Als Fahrleistungen wurden eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 10 s angegeben. Eine weitere Präsentation des Autos erfolgte auf dem Genfer Autosalon im März 1975. Nunmehr war das Auto mit einer 3,2 Liter großen Version des Sechszylinders ausgestattet, die 200 PS abgeben sollte. Insgesamt entstanden in der Citroën-Ära sechs Vorserien-Fahrzeuge des Quattroporte II. Nach der Übernahme durch De Tomaso baute man aus vorhandenen Einzelteilen sieben weitere Autos. Die meisten dieser Fahrzeuge wurden in Einzelteilen nach Spanien verkauft, um das in den meisten anderen europäischen Staaten notwendige teure Zulassungsverfahren zu vermeiden; andere gingen nach Südamerika oder in arabische Staaten.", "section_level": 1}, {"title": "Quattroporte III (1979–1990).", "content": "Nach dem Misserfolg des Quattroporte II sorgte der neue Eigentümer De Tomaso rasch für ein Modell, das die Nachfolge des Quattroporte I antreten konnte. De Tomaso wollte einerseits das Citroën-Erbe so schnell wie möglich ablegen; andererseits sah er das Potential für eine schnelle, stilvolle italienische Limousine. Wie schon bei dem Modell Maserati Kyalami griff er daher bei der Entwicklung eines Nachfolgers auf vorhandene Substanzen seines eigenen Konzerns zurück: Als technische Basis wurde das Fahrwerk der De Tomaso Deauville-Limousine zugrunde gelegt, das nur geringfügig verändert wurde. Motorenseitig war bis 1981 ein 4,2 Liter großer Achtzylinder im Angebot, der 255 PS abgab und für eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h gut war. Alternativ dazu gab es den 4,9 Liter großen Achtzylinder mit 280 PS und später 300 PS, der für 230 km/h reichte. Als Getriebe stand ein manuelles Fünfganggetriebe von ZF Friedrichshafen oder eine Torque-Flite Dreigangautomatik von Chrysler zur Verfügung; letztere wurde von nahezu 85 % aller Kunden bestellt. Das Design der Karosserie hatte nichts mit dem Deauville zu tun; es war eigenständig und kam von Giorgio Giugiaro. Der Prototyp des Quattroporte III wurde auf dem Turiner Autosalon im November 1976 vorgestellt. Es brauchte nahezu drei weitere Jahre, bis die Serienproduktion begann. Zwischen 1979 und 1986 entstanden etwa 2100 Exemplare. Ab 1986 gab es eine Neuauflage, die „Royale“ genannt wurde. Abgesehen von einem modifizierten Interieur und einer auf 300 PS erhöhten Leistung unterschied sich der Wagen nicht von seinem Vorgänger. Zwischen 1986 und 1990 wurden noch einmal 53 Exemplare des Royale hergestellt. Der Quattroporte III bzw. Royale war eines der erfolgreichsten Automobile von Maserati.", "section_level": 1}, {"title": "Quattroporte IV (1994–2001).", "content": "Mit der Biturbo-Familie kamen im Laufe der 1980er-Jahre auch kleinere viertürige Maserati-Modelle auf den Markt, unter anderem die Modelle 420, 425 und 430. Auch wenn sie nicht als unmittelbare Nachfolger des Quattroporte III gedacht waren, waren sie von 1990 bis 1993 die einzigen viertürigen Modelle des Unternehmens. Erst der im März 1994 vorgestellte Quattroporte IV trug wieder den traditionsreichen Namen, wobei er sich technisch und optisch stark an den Ghibli und den 430 4v anlehnte. Anfangs gab es ihn nur mit V6-Motoren mit einem Hubraum von 2000 und 2800 cm3 (287 bzw. 284 PS), ab 1996 auch mit dem V8-Motor des Maserati Shamal. Dieser hatte einen Hubraum von 3200 cm3 und leistete. Nachdem Ferrari im Frühjahr 1997 Eigentümer Maseratis geworden war, wurde die Produktion des Quattroporte IV zunächst ausgesetzt, um Veränderungen in der Fertigung vorzunehmen. Zugleich wurde das Auto in zahlreichen Details überarbeitet. In Pressemitteilungen sprach Maserati von über 400 Veränderungen am Quattroporte, die bei der Wiederaufnahme der Produktion im Frühjahr 1998 eingeführt wurden. Die ab 1998 produzierten Modelle trugen den Zusatz \"Evoluzione\". Insgesamt wurde der Quattroporte IV bis Mai 2001 in 2400 Exemplaren hergestellt, wovon 758 Fahrzeuge mit dem Achtzylindermotor ausgerüstet waren.", "section_level": 1}, {"title": "Quattroporte V (2003–2012).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Konzeption.", "content": "Bei der Internationalen Automobil-Ausstellung im September 2003 wurde ein neuer, nun von Pininfarina gestalteter Quattroporte (Typ M139) vorgestellt. Mit seinem vorgezogenen Kühlergrill zitiert er ein Stilelement der ersten Generation; das Profil allerdings und die Gestaltung der C-Säule war als Reminiszenz an Giugiaros Iso Fidia gedacht, einen Konkurrenten des Quattroporte I. Der Quattroporte V besitzt den gleichen Motor wie das Maserati Coupé, hier allerdings mit. Zunächst wurde ausschließlich ein automatisches (sequentielles) Schaltgetriebe namens „DuoSelect“ verwendet, das an der Hinterachse angeordnet (transaxle Bauweise) und sehr sportlich ausgelegt war, bei der großen Limousine jedoch von vielen Kunden als zu unkomfortabel empfunden wurde. Seit Januar 2007 ist der Wagen als Maserati Quattroporte Automatica auch mit einer direkt am Motor angeflanschten 6-Gang-Wandlerautomatik von ZF lieferbar.", "section_level": 2}, {"title": "Modellentwicklung.", "content": "Auf der IAA im September 2005 wurden zwei weitere Quattroporte vorgestellt, der \"Executive GT\" und der \"Sport GT\". Diese Versionen sind Ausstattungspakete, die den Charakter des Autos einerseits in Richtung Luxus (Executive GT), andererseits in Richtung Sportlichkeit (Sport GT) verstärken sollen. Der Maserati Quattroporte wird auch von der italienischen Regierung als Dienstwagen eingesetzt. So fahren der Präsident und der Regierungschef eine durch die \"Carrozzeria Pavesi\" gepanzerte Version dieses Modells.", "section_level": 2}, {"title": "Modellpflege.", "content": "Im September 2008 startete der Verkauf eines modifizierten Maserati Quattroporte. Dabei wurde sowohl die Optik als auch die Technik leicht modifiziert. Die Front erhielt LED-Blinker und einen neuen Kühlergrill, der an den Maserati GranTurismo angelehnt ist, sowie eine neue Frontschürze mit integrierten Nebelscheinwerfern. Am Heck wurde die Grafik der Leuchten leicht verändert und durch LED-Technik aufgewertet. Des Weiteren bekam der Wagen neue Seitenschweller, geänderte Außenspiegel und eine andere Heckschürze. Im Innenraum wurde die Mittelkonsole überarbeitet, die Anordnung der Bedienelemente verändert und ein neues Multimediasystem eingebaut. Als Basismotorisierung diente weiterhin der 4,2-Liter-V8 mit, während der Quattroporte S vom 4,7-Liter-V8 des GranTurismo S angetrieben wird. Dieser leistete im Quattroporte S statt der des GranTurismo S. Zusätzlich wurde noch der Quattroporte \"GT S\" angeboten. Ende 2012 wurde die Fertigung des fünften Quattroporte eingestellt. 2012 wurden nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes 22 Maserati Quattroporte in Deutschland neu zugelassen, davon 14 Fahrzeuge durch gewerbliche Halter.", "section_level": 2}, {"title": "Quattroporte VI (seit 2013).", "content": "Im Herbst 2012 präsentierte Maserati die vollständig neue Generation des Quattroporte (Typenbezeichnung M156), die im Frühjahr 2013 eingeführt wurde. Im Jahr 2013 wurden weltweit 7800 Einheiten des Quattroporte verkauft. Mitte Juli 2016 erhielt der Viertürer ein Facelift.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Mit 5,26 m ist das Fahrzeug deutlich länger als die vorherige Generation. Die Karosserie wird überwiegend aus Aluminium gefertigt. Der Quattroporte ist zunächst mit einem 3,8 Liter V8 mit Biturbo und ausgestattet. Die Kraftübertragung übernimmt ein Achtstufenautomatikgetriebe von ZF, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 307 km/h.", "section_level": 2}, {"title": "Motoren.", "content": "Neben dem 3,8-Liter-V8 (Quattroporte GTS) wird noch ein 3,0-V6-Biturbo (Quattroporte S) mit angeboten. Das V6-Modell ist optional mit Allradantrieb (Quattroporte S Q4) erhältlich. Seit 2014 ist auch ein V6-Diesel mit erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Quattroporte Ermenegildo Zegna Limited Edition.", "content": "Im September 2013 gab Maserati bekannt, noch im gleichen Monat auf der IAA in Frankfurt das erste auf dem Quattroporte der sechsten Generation basierende Sondermodell der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die \"Ermenegildo Zegna Limited Edition\" verfügt im Innenraum über graues und mokkafarbenes Leder, welches an Zegnas aktuelle Herrenmode-Kollektion erinnern soll. Das Exterieur wird von einem bräunlichen Effektlack bestimmt. Bislang machte Maserati keinerlei Angaben über den Preis des limitierten Sondermodells.", "section_level": 2}, {"title": "Zulassungszahlen.", "content": "Seit dem Marktstart 2004 bis einschließlich Dezember 2019 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 2.568 Maserati Quattroporte neu zugelassen worden. Mit 335 Einheiten war 2004 das erfolgreichste Verkaufsjahr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Maserati Quattroporte ist eine viertürige Limousine des italienischen Kraftfahrzeugherstellers Maserati. Neben den Sportwagen und GTs kann Maserati auf eine jahrzehntelange Tradition der viertürigen Sportlimousinen zurückblicken. 1963 wurde der erste Quattroporte gebaut, seither lautet das Rezept: ein luxuriöser Sportwagen mit Platz für vier Personen.", "tgt_summary": null, "id": 604287} {"src_title": "Richard Pearse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überlieferung und Inhalt.", "content": "Der Pactus Alamannorum (auch \"Pactus legis Alamannorum\") als ältere Textstufe aus dem ersten Drittel des 7. Jahrhunderts ist in einer einzigen Handschrift des 9./10. Jahrhunderts überliefert und besteht aus vier äußerlich nicht zusammenhängenden Blattfragmenten. Sein Inhalt stellt den gesetzgeberischen Versuch dar, mittels eines normierten Bußenkatalogs traditionelle Rache- und Fehdegewohnheiten bei Rechtsverletzungen (von übler Nachrede bis hin zum Erschlagen eines Menschen) unter Kontrolle zu bringen. Die Lex Alamannorum ist durch fünfzig Handschriften des 8. bis 12. Jahrhunderts bezeugt, die eine merowingische und eine karolingische Fassung wiedergeben. Die Lex wird gemäß der Eingangsformel in zwei Handschriften Herzog Lantfrid (727 bis 730) zugeschrieben. Sie ist jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit eine im Inselkloster Reichenau entstandene Fälschung, die vor allem eine kirchliche Vorzugsstellung zum Ziele hat, im Übrigen aber wohl die alemannischen Rechtsverhältnisse zutreffend wiedergibt. Sie gliedert sich in drei Teile: Kirchensachen, d. h. vor allem Bildung von Kirchenvermögen; Herzogssachen, d. h. Bildung und Sicherung der herzoglichen Herrschaft; Volkssachen, d. h. ein Bußenkatalog wie beim Pactus. An den Gesetzen ist eine fortgeschrittene gesellschaftliche und staatliche Verdichtung der alemannischen Stammesstrukturen zu einer ständischen Ordnung mit Freien und Unfreien bzw. Halbfreien zu erkennen. Es zeigt sich auch eine gewisse Textnähe zu anderen germanischen Rechtsaufzeichnungen. Die alemannische Rechtsaufzeichnung gehört bereits in den Kontext des Frankenreichs, dessen Könige Hoheit über die in ihren eigenen Belangen wie dem Recht zwar unabhängigen, aber nicht unbeeinflussten alemannischen Herzöge ausübten. Im Teil der Lex Alamannorum über die Kirchensachen kommt die trotz der noch relativ jungen Christianisierung schon weit ausgebildete Kirchenorganisation zum Ausdruck. Während der \"Pactus Alamannorum\" noch keinen kirchlichen Einfluss aufweist, hat die Kirche in der \"Lex Alamannorum\" im großen Umfang ihre Rechte gesichert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pactus Alamannorum und Lex Alamannorum sind Bezeichnungen für die alemannischen Rechtsaufzeichnungen des Frühmittelalters. Sie wurden 1530 von Johannes Sichard in Basel zum ersten Mal in Teilen publiziert. Es handelt sich dabei um die ältesten und bedeutendsten Textdokumente des alemannischen Herzogtums mit wichtigen Angaben über Wirtschaft und Gesellschaft, Alltagsleben und Kultur im alemannisch-schwäbischen Raum. Der Text ist auf Latein verfasst, enthält jedoch germanische Fragmente.", "tgt_summary": null, "id": 235118} {"src_title": "Militante gruppe (mg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Wolf war der Sohn eines Tischlers, der in Armut geriet. Als er vierzehn war, konnte er dank der Unterstützung des Abtes von Muri eine Lehre als Kirchen- und Landschaftsmaler absolvieren. Nachher reiste er von München nach Passau und Augsburg und begegnete wahrscheinlich Jakob Christoph Weyermann, einem schweizerischen Landschaftsmaler. In Augsburg, wo 1710 eine protestantische Kunstakademie gegründet worden war, arbeiteten auch Johann Elias Ridinger, Gottfried Eichler, Georg Hertel, Jeremias Wachsmuth und Johann Wolfgang Baumgartner. 1760 kehrte er zurück nach Muri und malte Altäre für Kapellen und Klöster. Auch die Malereien auf Täfelungen und Tapeten im ersten Stock von Schloss Horben, der damaligen Sommerresidenz der Benediktiner-Mönche von Muri, stammen von ihm. 1768/1769 war Wolf in Basel. 1770 zog er nach Paris, kehrte aber im Jahr darauf zurück nach Muri. Ab 1773 unternahm er mehrere Studienreisen in das Berner Oberland, als Begleiter des Theologen Jakob Samuel Wyttenbach und des einflussreichen Berner Verlegers Abraham Wagner. Ihr Vorbild war Albrecht von Haller, der (lange vor Jean Jacques Rousseau) die Bergnatur pries. Sie besuchten die St. Beatus-Höhlen, den Staubbachfall, den Fieschergletscher, den Engelberger Rotstock, Muota, Guttannen, Leukerbad und die Geltenbachhöhle. 1777 hatte er etwa 170 Gemäldevorlagen gemalt von Gletschern, Séracs, Höhlen, Tälern und Gipfeln. Im nächsten Jahr wurden die \"Vues Remarquables\" als Aquatinta in vier Farben herausgegeben, allerdings ohne grossen Erfolg. Von 1777 bis 1779 war er in Solothurn. Dann reisten Wagner, Johann Heinrich Füssli und Wolf nach Paris. Wolf arbeitete gemeinsam mit Philipp Jakob Loutherburg dem Jüngeren, bis dieser nach London abreiste. Wolf wurde in Paris von Claude Joseph Vernet beeinflusst, einem der damals berühmtesten Landschaftsmaler. Unter Vernets Leitung wurden auch im Auftrag eines Schweizer Verlegers Kupferstiche seiner Alpen-Gemälde hergestellt. Die Gemälde wurden als geschlossenes Kabinett von Alpen-Gemälden in Paris und Bern ausgestellt und gelangten später nach Schloss Keukenhof in den Niederlanden. Es ist noch immer unbekannt, wie diese Werke dorthin gelangten. Ab 1780 lebte Wolf in Spa, Aachen (wo er wegen eines Nierenversagens kurte), Köln, Düsseldorf und auf Schloss Bensberg. Er zeichnete Panoramen, Dörfer, Kirchen, Parkanlagen, Städte und beispielsweise Schloss Bensberg und Schloss Benrath. Im Juni 1781 hielt er sich in Düsseldorf auf und bot der Kunstakademie Düsseldorf „80 Vorstellungen der Alpengebürge in Wasserfarbe... zum Verkauf bei der Galerie“ an. Als sich sein Gesundheitszustand besserte, fuhr er nach Schloss Schwetzingen und Heidelberg, wo er vergessen und verarmt im Hospital starb. 1785 wurden 43 seiner rund 200 Alpenlandschaften in Amsterdam herausgegeben von Rudolf Samuel Henzi. Seine Frau, die er 1760 geheiratet hatte, starb 1813 in Muri.", "section_level": 1}, {"title": "Stil und Bedeutung.", "content": "Alpendarstellungen finden sich vor Wolf fast ausschliesslich in Erzeugnissen rein dokumentarischer Vedutenmalerei. Wolfs bedeutende Neuerung lag in der Idealisierung der alpinen Landschaft durch ungewöhnliche Perspektiven, etwa aus Höhlen heraus oder durch Schluchten hindurch, sowie durch dramatische Beleuchtung. Oftmals steht Caspar Wolfs winzig dargestellte Figurenstaffage in deutlichem Gegensatz zur gewaltigen Ausdehnung der Berglandschaft. Wolf wendet sich überdies gegen die Tendenzen der Zeit zur harmonischen Landschaftsgestaltung, wie sie sich im Rokoko und im Klassizismus, etwa bei Jakob Philipp Hackert finden, und führt dem Betrachter die Urgewalt der Natur vor Augen. Alle genannten Stilmerkmale erlangten in der Malerei der deutschen Romantik besondere Bedeutung. Caspar Wolf zählt, neben Adrian Zingg, Johann Jakob Biedermann und Johann Georg von Dillis, zu den wichtigsten Vorläufern der Romantik.", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "Im Kloster Muri befindet sich das \"Museum Caspar Wolf\" das nach eigenen Angaben die grösste permanente Ausstellung von Werken des Künstlers ist. Weitere umfassende Werkgruppen sind im Aargauer Kunsthaus und im Museum Oskar Reinhart in Winterthur zu sehen. Das Kunsthaus Zürich und das Kunstmuseum Sion zeigen ebenfalls einzelne Exponate des Künstlers. Bis 1. Februar 2015 widmete das Kunstmuseum Basel Caspar Wolf eine Sonderausstellung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Caspar Goar Wolf (* 3. Mai 1735 in Muri AG; † 6. Oktober 1783 in Heidelberg) zählt zu den wichtigsten Schweizer Malern der Vorromantik und gilt als Pionier der Hochgebirgsmalerei. Die europäische Kunstwissenschaft schenkt ihm zunehmend Aufmerksamkeit als einem bedeutenden Vertreter der Aufbruchszeit zwischen Aufklärung und Romantik.", "tgt_summary": null, "id": 621115} {"src_title": "Johannes Fallati", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Einrichtung des Wanderweges geht auf den Dernauer Arzt Karl Näkel, den damaligen Landrat Heinz Korbach, Konrad Schubach, den damaligen Ehrenvorsitzenden des Eifelvereins sowie den damaligen Bürgermeister Dernaus Willibald Näkel zurück. Im November 1964 wurde die Ortsgruppe Dernau des Eifelvereins wieder ins Leben gerufen. 1967 wurde der südlich von Dernau liegende Krausbergturm wieder eingeweiht und mit dem Ausbau der Krausberghütte begonnen. Weiterhin wurden Wanderwege und Wandereinrichtungen gebaut und das Wegenetz gekennzeichnet. Am 3. Juni 1972 wurde der Rotweinwanderweg eingerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Route des Wanderwegs führt entlang der Ahr auf einer Gesamtlänge von rund 36 Kilometern von der Burgruine Are oberhalb von Altenahr über Mayschoß, Rech und Dernau weiter zum ehemaligen Kloster Marienthal und zur Ruine der Saffenburg. Es geht in Richtung Rhein vorbei an der Felsformation der Bunten Kuh oberhalb von Walporzheim und an der Dokumentationsstätte Regierungsbunker, der Römervilla bei Ahrweiler, der Gedenkstätte Silberbergtunnel und weiter über Heppingen zum Bahnhofsplatz von Bad Bodendorf. Der Hauptteil des Weges führt durch die Weinberge an der nördlichen Ahrseite. Viele Teile des Wanderweges sind Wirtschaftswege und asphaltiert, da sie auch für den landwirtschaftlichen Verkehr genutzt werden. Somit ist spezielle Wanderausrüstung nicht nötig. An Wochenenden und in den Monaten September und Oktober ist der Rotweinwanderweg als der meistbesuchte Wanderweg des Ahrtals sehr stark frequentiert. Während der Weinlese ab Ende September und bei Veranstaltungen (Laufveranstaltungen, Winzerfeste, Feuerwerke) kann der Wanderweg abschnittsweise gesperrt sein. Als Markierungszeichen dienen Schilder mit einer stilisierten roten Weinrebe. Neben dem Rotweinwanderweg verbindet der Ahrtalweg als Teil des AhrSteigs Altenahr mit Walporzheim. Die Etappe des Wanderwegs führt nicht durch die Weinberge, sondern durch das Langfigtal an der Ahr entlang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 1972 eröffnete Rotweinwanderweg (RWW) verbindet die Weinorte des Weinbaugebiets Ahr von Bad Bodendorf bis zur Ruine der Burg Are oberhalb von Altenahr.", "tgt_summary": null, "id": 1565129} {"src_title": "August Friedrich Ernst Langbein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprung.", "content": "Der Name Taira wurde erstmals im 9. Jahrhundert an Nachfahren des 50. Kaisers Kammu (, 781–806) verliehen. Da die zahlreichen Nachkommen der Kaiser oftmals keine Ämter am Hofe einnehmen konnten, wurden insbesondere in der Heian-Zeit immer häufiger Prinzen durch Erhalten eines Nachnamens zu Untertanen gemacht und erhielten Land oder Ämter in Provinzen außerhalb der Hauptstadt Heian. Im Laufe der Zeit entstanden aus der ursprünglichen Tairafamilie auch mehrere Nebenzweige, z. B. die Miura oder die Hōjō, sodass Familien sowohl der Taira als auch anderer Klans über ganz Japan verstreut waren. Häufig benannten sich diese Zweigfamilien nach der Region, in der sie Land besaßen, z. B. die Ise-Taira. Der größte Landbesitz in Händen der Taira konzentrierte sich im Osten Japans.", "section_level": 1}, {"title": "Heian-Zeit.", "content": "Um ihren Landbesitz gegen Nachbarn zu verteidigen, bauten die Abkömmlinge des Kaisers in den Provinzen private Armeen auf. So entwickelten sich die Taira, ähnlich wie die Minamoto, bald zu Krieger-Mächten, deren militärische Kraft auch des Öfteren vom Kaiserhof in Anspruch genommen wurde, um Rebellionen gegen die Regierung zu unterdrücken. Die Taira dienten am Hof aber nicht nur den dominierenden und insgeheim regierenden Fujiwara. Ab Anfang des 11. Jahrhunderts bildeten die Ise-Taira eine Streitkraft für die im Kloster lebenden Ex-Kaiser, deren Ziel es war, den politischen Einfluss der Fujiwara am Hof zu verringern. Es gab auch von frühester Zeit an Clanmitglieder, die ihre Macht gegen den Staat einsetzten und selbst Rebellionen anstachelten, z. B. die Rebellion des \"Taira no Masakado\" im Jahr 939. Mit dem Ziel einen zweiten Hof zu etablieren besetzte er das Provinzialamt in Hitachi, riss so die Herrschaft über die Provinzen in der Kantō-Gegend an sich und ließ sich als neuen Herrscher des Landes verkünden. Nach nur kurzer Zeit wurde seine Rebellion aber vom Heer Taira no Sadamoris und Fujiwara Hidesatos im Auftrag des Hofes in Heian niedergeschlagen und Masakado getötet. Der Machtanspruch des Kriegeradels gegenüber dem kampfunfähigen Hofadel zeichnete sich bereits zur Zeit Masakados ab, aber der endgültige Triumph und Aufstieg folgte erst 200 Jahre später unter der Führung von Taira no Kiyomori.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Aufstieg.", "content": "Ab dem 11. Jahrhundert kam es zunehmend zu internen Konflikten und Streitigkeiten unter den Adligen am Kaiserhof selbst, was den Weg ebnete für den Machtverlust der kuge, Hofaristokraten wie die Fujiwara. Gleichzeitig begann der Aufstieg der bushi, der Kriegerfamilien wie die Taira und Minamoto. Der Erfolg der Taira begründete sich vor allem auf dem Ehrgeiz und der geschickten Politik ihres damaligen Oberhauptes Taira no Kiyomori. Während der Hōgen-Rebellion 1156 kämpften sie unter seiner Führung an der Seite von Minamoto no Yoshitomo für die Interessen des Tennō Go-Shirakawa, der sich am Ende gegen den Ex-Tennō Sutoku durchsetzte, wodurch beide Familien in der Politik an Bedeutung gewannen. Über diese neu gewonnene Macht entzweiten sich die vormals Verbündeten und die Rivalität zwischen den beiden Kriegerfamilien vergrößerte sich dermaßen, dass sie in den Jahren 1159/1160 im Zuge der Heiji-Rebellion mit Waffengewalt ausgefochten wurde. Am Ende wurden Yoshitomo und seine ältesten Söhne getötet und seine drei Jüngsten, darunter auch Minamoto no Yoritomo und Yoshitsune, ins Exil geschickt. Dadurch hatten sich die Taira zumindest für die nächsten zwei Jahrzehnte gegen die Minamoto durchgesetzt und konnten die Reichweite ihrer Macht im Land erheblich ausbauen. Kiyomori selbst häufte nicht nur Ländereien und Reichtum an, sondern übte anfangs im Amt des Daijō daijin, eine Art Kanzler, auch direkten Einfluss auf die Politik aus. Innerhalb kürzester Zeit enthob er die mächtigen Fujiwara ihrer hohen Ämter und besetzte diese mit Familienmitgliedern und Verbündeten der Taira. Nach kurzer Zeit gab er das Amt des Kanzlers aber wieder auf und zog aus dem Hintergrund die Fäden am Hof. Durch eine geschickte Heiratspolitik vereinte er die Linie der Taira mit der Kaiserfamilie und sicherte damit vor allem seine eigene Machtposition ab. So verheiratete er seine Schwägerin mit dem Ex-Kaiser Go-Shirakawa und später auch deren Sohn Norihito, Kaiser Takakura, mit seiner eigenen Tochter Toku.", "section_level": 2}, {"title": "Fall.", "content": "Der schnelle Aufstieg und die Konzentration der politischen Macht in den Händen der Taira und insbesondere in den Händen eines Mannes führte bald dazu, dass sich Adelige, ehemalige Verbündete und sogar Clanmitglieder gegen Kiyomori stellten. Als er dann 1180 Kaiser Takakura zur Abdankung zwang und seinen zweijährigen Enkel Antoku auf den Kaiserthron setzte, fühlte sich vor allem Prinz Mochihito, der Bruder Takakuras übergangen. Im selben Jahr verbündete dieser sich mit den Minamoto und anderen Feinden Kiyomoris. In den folgenden fünf Jahren gab es eine Reihe von Auseinandersetzungen, die später als Gempei-Krieg in die Geschichte eingingen. Da in den Jahren 1177–1180 noch dazu mehrere Naturkatastrophen, Hungersnot und Seuchen die damalige Hauptstadt Heian heimgesucht hatten, war auch die Stimmung im Volk gereizt. Zu dem Konflikt am Hof in Kyōto erfassten daher ganz Japan Aufstände gegen die Vertreter des Hofes in den Provinzen, von denen ein Großteil dank Kiyomori dem Taira-Clan angehörten oder seine Verbündeten waren. Nach dem Tod Kiyomoris an einer Krankheit im Februar 1181 steuerten die Taira direkt auf ihren Untergang zu. In der Schlacht von Dan-no-ura im März 1185 konnten die Minamoto unter der Führung von Yoritomo die letzte Schlacht für sich entscheiden. Neben den zahlreichen Soldaten der Taira fanden auch Kiyomoris Witwe und der junge Kaiser Antoku bei dieser Schlacht den Tod. Um das Land wieder in geordnete Verhältnisse zu versetzen, errichtete der siegreiche Minamoto no Yoritomo in den folgenden Jahren das erste Shogunat in Kamakura.", "section_level": 2}, {"title": "Kamakura-Zeit.", "content": "Trotz der Niederlage gegen die Minamoto und der großen Verluste wurden die Taira nicht vollständig ausgelöscht und auch ihr politischer Einfluss wurde nicht vollkommen zerschlagen. Auch im Kamakura-Shōgunat gelang es einem Zweig der Taira, die Politik aus dem Hintergrund zu leiten. Im Jahr 1203 erhielt Hōjō Tokimasa, der Schwiegervater Minamoto no Yoritomos, das Amt des Shikken. Er war der Regent für den Shōgun, d. h., dass de facto der Shikken und damit die Hōjō die gesamte politische Macht innehatten. Ihr Machtmonopol endete schließlich 1333 mit dem Sturz des Kamakura-Shogunats durch die Ashikaga.", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Persönlichkeiten.", "content": "Dies waren wichtige Mitglieder des Taira-Clans.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Taira (jap. ) waren neben den Fujiwara, Minamoto und Tachibana eine der vier einflussreichsten Clanfamilien, die die Politik Japans während der Heian-Zeit dominierten. Nach der sino-japanischen Lesung ihres Namens ist diese Familie auch bekannt unter den Namen Heike () und Heishi (). Ihr Aufstieg und Fall wurde etwa im 13. oder 14. Jahrhundert im \"Heike Monogatari\" niedergeschrieben und dient bis heute als Grundlage für Theater-, Film- und Fernsehproduktionen.", "tgt_summary": null, "id": 2347887} {"src_title": "John de Warenne, 6. Earl of Surrey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Landschaftsgenese.", "content": "La Gomera ist vulkanischen Ursprungs; der letzte Vulkanausbruch fand vor zwei Millionen Jahren statt. Durch Wassererosion hat sich auf der Insel ein steiles Relief gebildet, das von tiefen Schluchten durchzogen wird. Charakteristisch sind die als „Roques“ bezeichneten, durch Erosion freigelegten Vulkanschlote. Die Wälder im Park sind ein Relikt der während des Tertiär auch in Europa und im Mittelmeerraum (Südeuropa, Nordafrika und Südwestasien) häufigen subtropischen Lorbeerwälder. Während in Europa diese Pflanzen durch die Eiszeiten verschwanden (im Mittelmeerraum während der letzten Eiszeit), konnte sich diese Pflanzengesellschaft teilweise auf La Gomera, auf den übrigen Kanarischen Inseln, sowie auf Madeira und den Azoren (Makaronesische Inseln) halten. Der Nationalpark umfasst die zentrale Hochfläche der Insel mit dem 1.487 Meter hohen Garajonay und die nördlich anschließenden, steilen Inselflanken, wo sich beim Aufsteigen der feuchten Passatwinde durch Abkühlung oft dichte Passatwolken bilden. Wenn dann die Feuchtigkeit der Wolken an der üppigen Vegetation kondensiert, spricht man auch von \"horizontalem Regen\". Wie ein Schwamm nimmt der Boden das Wasser auf, und es kann zu einem nicht unerheblichen Grundwassereintrag kommen. Das zur Regenzeit schnell versickerte, gespeicherte Wasser tritt aus zahllosen Quellen wieder an die Oberfläche. Im Nationalparkgebiet herrschen gemäßigte Temperaturen mit Mittelwerten von 14 bis 15 °C. Die Niederschlagswerte liegen bei 600 bis 900 mm im Jahr. Die meisten Niederschläge treten im Herbst und im Winter auf.", "section_level": 1}, {"title": "Flora.", "content": "85 Prozent der Nationalparkfläche sind mit kanarischem Urwald bedeckt. Das Herzstück des Nationalparks besteht aus immergrünem Nebelwald mit bis zu zwei Meter hohen Farnen, von den Bäumen hängenden langen Bartflechten und moosbewachsenen, knorrigen Ästen. Das knapp 1.500 Meter hohe Zentralmassiv fungiert als Wetterscheide. Die Nordseite ist wesentlich feuchter, während es nach Süden immer trockener wird. Durch das erwähnte Anstauen der Passatwolken an der Nordseite wachsen hier noch bis zu 30 Meter hohe Bäume, wie sie vor Millionen von Jahren im Mittelmeerraum zu finden waren, als dort ein feuchtwarmes Klima das Gedeihen üppiger Urwälder möglich machte. Dazu gehört auch der märchenhafte Lorbeerwald (spanisch Laurisilva) \"El Cedro\", von dessen Gesamtbestand mehr als die Hälfte auf La Gomera wächst. Je höher man im Nationalpark Garajonay die Hänge hinaufsteigt, desto niedriger wird der Wald. Er geht in einen etwa 3 bis 10 Meter hohen Buschwald über, der sich vor allem aus Baumheide \"(Erica arborea)\" und dem endemischen Gagelbaum (\"Morella faya\"), aber auch aus Montpellier-Zistrose (\"Cistus monspeliensis\") und zwei endemischen Ginsterarten (\"Adenocarpus foliolosus\" und \"Chamaecytisus proliferus\") zusammensetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Im Nationalpark leben mehr als 1.000 Tierarten, davon über 150 endemische Arten. Nirgendwo in Europa findet man so viele endemische Arten pro Flächeneinheit. Die einzigen Säugetiere, die ohne Zutun des Menschen auf die Insel kamen, waren Fledermäuse. Unter den Vögeln fallen besonders die Bolles Lorbeertaube \"(Columba bollii)\" und die Lorbeertaube \"(Columba junoniae)\" auf. Außerdem kommen im Park Reptilien, wie die Kleine Kanareneidechse \"(Gallotia caesaris gomerae)\", der Kanarenskink \"(Chalcides viridanus coeruleopunctatus)\" und Amphibien wie der Mittelmeer-Laubfrosch \"(Hyla meridionalis)\" vor. Die Mehrzahl der Tiere im Nationalpark sind wirbellose Tierarten.", "section_level": 1}, {"title": "Schutz und Tourismus.", "content": "Nach der Eroberung der Kanaren durch die Europäer im 15. Jahrhundert schrumpfte die ursprüngliche Waldfläche von 90.000 Hektar, was damals 10 Prozent der Kanaren ausmachte, auf die heute bestehenden knapp 17.000 Hektar. Auf La Gomera sind auch mit Hilfe des Nationalparks, etwa die Hälfte seiner ursprünglichen Lorbeerwälder noch erhalten. Den Nationalpark besuchen jährlich etwa knapp eine Million Besucher. Das Besucherzentrum \"Juego de Bolas\" befindet sich außerhalb des Parks in La Palmita-Agulo. Es ist im kanarischen Stil erbaut und bietet Ausstellungen und Filme über den Nationalpark, sowie zur Geschichte und Kultur der Insel. Der Garten des Besucherzentrums ist als Botanischer Garten gestaltet und zeigt viele auf La Gomera heimische Pflanzen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Legende von Gara und Jonay.", "content": "Die schöne Prinzessin \"Gara\" lebte noch vor der spanischen Eroberung im 15. Jahrhundert auf La Gomera. Sie verliebte sich in den armen Bauernsohn \"Jonay\" aus Teneriffa. Dieser fuhr aus Liebe täglich auf einem Floß zur Nachbarinsel, um seine Geliebte zu treffen. Doch die Verbindung stand unter keinem guten Stern: Ein Priester sagte den beiden großes Unheil voraus. Als sich beide das Jawort zur Eheschließung geben wollten, schien sich die Prophezeiung zu erfüllen. Ein starkes Erdbeben erschütterte Teneriffa. Der Vulkan Teide spie Lava, das Meer um La Gomera färbte sich blutrot, und die Insel begann zu glühen. Die Adelsfamilie der Prinzessin versuchte daraufhin, die Heirat der beiden zu verhindern und brachte Jonay gewaltsam nach Teneriffa zurück. Seine Liebe jedoch war so groß, dass er wenige Wochen später erneut auf La Gomera landete. Gemeinsam floh das Paar ins Hochland und versteckte sich in den dichten Wäldern hoch oben auf der Insel. Als beide keinen Ausweg für ihre Liebe mehr sahen, nahmen sie eine an beiden Enden gespitzte Lanze aus Lorbeerholz und stießen sie sich durch die Brust. In inniger Umarmung ging das Liebespaar in den Tod. Dies ist nur eine Version von einigen verschiedenen dieser Legende. Aber seit jener Zeit, so sagen die Gomeros, trägt der höchste Berg und der heutige Nationalpark auf La Gomera den Namen \"Garajonay\". Es gibt Prinzessin Gara und den armen Jonay auch als Steinskulpturen im Nationalpark.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Nationalpark Garajonay () liegt inmitten der Kanarischen Insel La Gomera. Mit einer Größe von 3.984 Hektar umfasst der 1981 gegründete Nationalpark 10 Prozent dieser Insel. Sein spezielles Ökosystem wurde 1986 zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt. Seit 1988 ist das Gebiet auch Europäisches Vogelschutzgebiet.", "tgt_summary": null, "id": 725503} {"src_title": "Carsten Eich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Provinz liegt etwas mehr als 1000 Kilometer südlich der Hauptstadt Bangkok auf der Malaiischen Halbinsel. Die Fläche ist etwa doppelt so groß wie die von Berlin. Die Landschaft ist geprägt von einer Tiefebene. Im Süden steigt das Land zu den Sankalakhiri-Bergen auf, wo sich auch der Nationalpark Budo Su-ngai Padi (Thai: ) befindet. Hier sind wertvolle Bergregenwälder mit seltenen Pflanzenarten zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima ist tropisch-monsunal. Die Anzahl der jährlichen Regentage liegt bei 164, mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von etwa 2570 mm. Die Höchsttemperatur im Jahr 2008 betrug 35,0 °C, die tiefste Temperatur wurde mit 21,5 °C gemessen. An 140 Regentagen fielen in demselben Jahr 1562,7 mm Niederschlag.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Pattani ist eine der vier Provinzen Thailands, in denen sich eine Mehrheit der Bevölkerung zum Islam bekennt. Nach den Daten der Volkszählung 2000 waren 80,7 % der Einwohner Moslems, 19,2 % waren Buddhisten. 76,6 % gaben Malaiisch als Erstsprache an, waren also ethnische Malaien. Nichtsdestoweniger waren 99,9 % der Bevölkerung thailändische Staatsbürger.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Bedeutung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Daten.", "content": "Im Jahre 2011 betrug das „Gross Provincial Product“ (Bruttoinlandsprodukt) der Provinz 47,423 Milliarden Baht. Das entspricht 67.492 Baht pro Einwohner (umgerechnet ca. 2.200 US-Dollar). Damit ist Pattani die wirtschaftlich schwächste Provinz der Südregion. Der Mindestlohn in der Provinz beträgt 170 Baht pro Tag (etwa 4 €). Die am stärksten zur Wirtschaftsleistung der Provinz beitragende Branche war im Jahr 2011 die Fischerei mit 9,648 Mrd. Baht. Es folgten die Land- und Forstwirtschaft mit 8,930 Mrd. Baht und das verarbeitende Gewerbe mit 6,328 Mrd. Baht.", "section_level": 2}, {"title": "Landnutzung.", "content": "Für die Provinz ist die folgende Landnutzung dokumentiert:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet wurde bereits in der Frühzeit besiedelt, die ältesten Spuren menschlicher Besiedelung sind heute im Amphoe Yarang zu sehen. In der heutigen Provinz Pattani ist wahrscheinlich die Hauptstadt des historischen Königreichs Langkasuka zu verorten, dessen Entstehung auf das erste Jahrhundert n. Chr. datiert wird. Um 200 erreichte die brahmanische Religion Langkasuka, im 7. Jahrhundert geriet es unter den Einfluss Srivijayas, woraufhin sich auch der Buddhismus hierher ausbreitete. Spätestens im Jahr 1470 ist die Islamisierung Pattanis dokumentiert. Im 15. Jahrhundert kam eine größere Einwanderungswelle von Menschen nach Pattani, die sich hier niederließen, um an dem aufstrebenden Handel mit chinesischen Kaufleuten teilzuhaben, die wiederum über Indien bis in den Nahen Osten und nach Europa lieferten. Pattani war das Zentrum des Sultanats Pattani, das jedoch wesentlich mehr umfasste als die heutige Provinz. Es war ab dem 15. Jahrhundert lose vom siamesischen Königreich Ayutthaya abhängig. Nach dem Fall von Ayutthaya 1767 wurde Pattani für kurze Zeit selbständig, doch kam es 1785 unter König Rama I. (Phra Phutthayotfa Chulalok) wieder unter die Kontrolle Siams. In diesem Jahr wurde in Pattani die größte, jemals in Siam gegossene Kanone hergestellt. Sie nennt sich \"Nang Phraya Tani\" und steht heute vor dem Gebäude des Verteidigungsministeriums in Bangkok. Als Sinnbild der Provinz wird sie in ihrem Siegel und auf ihrer Flagge gezeigt. Rama I. zerteilte das Sultanat Pattani 1808 in sieben Fürstentümer. Diese wurden weiterhin von lokalen Herrschern regiert, der siamesische Einfluss nahm aber zu. Die Provinz Pattani entstand 1905 während der Herrschaft Ramas V. (Chulalongkorns). Sie wurde im Jahr darauf mit drei anderen Provinzen zu einem Monthon (größere Verwaltungseinheit unter Aufsicht eines Bevollmächtigten der Zentralregierung) zusammengefasst, dessen Hauptsitz Pattani war. Großbritannien erkannte die Souveränität Siams über Pattani im Anglo-Siamesischen Vertrag von 1909 an, während die anderen zuvor unter siamesischem Einfluss stehenden Sultanate (Kelantan, Kedah, Terengganu) an das britische Kolonialreich abgetreten werden mussten. 1933 wurde das Monthon Pattani aufgelöst und die Provinz Pattani bekam ihre heutigen Grenzen. Seit 1976 kämpft in Pattani sowie den Nachbarprovinzen Narathiwat und Yala die (1992 aufgespaltene) Separatistenorganisation Pattani United Liberation Organization (PULO) für Autonomie sowie für Entwicklungsprogramme für die von Bangkok vernachlässigten malaiischen Provinzen Südthailands und schreckt dabei auch vor terroristischer Gewalt nicht zurück. Der Konflikt mit dem thailändischen Staat eskalierte ab 2004.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen der Provinz Pattani zeigt die erwähnte Kanone Nang Phraya Tani, die 1785 nach Bangkok geschafft wurde, wo sie heute vor dem Verteidigungsministerium zu besichtigen ist. Die lokale Blume ist der Chinesische Hibiskus (\"Hibiscus rosa-sinensis\"). Der lokale Baum ist das Eisenholz (\"Hopea odorata\"). Der Wahlspruch der Provinz Pattani lautet übersetzt:", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungseinheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Provinzverwaltung.", "content": "Die Provinz ist in 12 Amphoe eingeteilt, die sich wiederum in 115 Tambon und weiter in 629 Muban gliedern.", "section_level": 2}, {"title": "Lokalverwaltung.", "content": "Für das ganze Gebiet der Provinz besteht eine Provinz-Verwaltungsorganisation (, kurz, \"Ongkan Borihan suan Changwat\"; englisch \"Provincial Administrative Organization\", PAO). In der Provinz gibt es eine Stadt ( – Thesaban Mueang): Pattani (). Daneben gibt es 11 Kleinstädte ( – Thesaban Tambon).", "section_level": 2}], "src_summary": "Pattani (Thai: ) ist eine Provinz \"(Changwat)\" in der Südregion von Thailand. Die Hauptstadt der Provinz Pattani heißt ebenfalls Pattani. ", "tgt_summary": null, "id": 703057} {"src_title": "Drogenprävention", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zusammenfassung.", "content": "Der neue Advokat, Dr. Bucephalus, kommt aus früherer Zeit; er war das Streitross des Alexander von Makedonien. Man billigt seine Aufnahme im Anwaltsbüro. Da sich die Zeiten seit Alexander dem Großen sehr geändert haben, hält man es „vielleicht für das Beste, sich, wie es Bucephalus getan hat, in die Gesetzbücher zu versenken. Frei, unbedrückt... bei stiller Lampe, fern dem Getöse der Alexanderschlacht liest und wendet er die Blätter unserer alten Bücher“ (siehe auch das Gemälde \"Die Alexanderschlacht\" von Albrecht Altdorfer). Außerdem wird die neue Zeit beschrieben. Da ist kein zielgerichteter Wille eines großen Helden, der die Richtung vorgibt, sondern Verwirrung in der Vielfalt.", "section_level": 1}, {"title": "Textanalyse und Deutungsansatz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der neue Advokat.", "content": "Die anfangs irritierende Vorstellung vom Streitross, das zum Advokaten wird, entwickelt sich im Laufe der kurzen Geschichte zu einem möglichen Denkmodell. Es zeigt sich das Verwandlungsmotiv vom Tier zum Menschen als unspektakuläre Metamorphose, die in Kafkas Prosa vielfältig auftaucht. Das edle Tier, das sich nach der Überlieferung vor seinem eigenen Schatten ängstigt, assoziiert auch durch seinen Namen Männlichkeit; es verwandelt sich zum Bürokraten und scheint dabei nicht gegen seine Natur zu handeln, vielleicht auch wegen seiner ursprünglichen Ängstlichkeit. Vielmehr war das scheinbar stolze Ross früher unfrei und vom Reiter bedrückt. Dagegen ist das Bild des neuen Advokaten, der die Blätter alter Bücher wendet, von einer kontemplativen Beschaulichkeit. Auffällig ist die Formulierung „unsere“ alten Bücher. Die Bücher kommen nicht aus der Welt des Bucephalus, sondern aus der des Erzählers und der anderen im Büro, dennoch scheint Bucephalus in der Beschäftigung mit diesen Büchern seinen neuen Platz gefunden zu haben. Es bleibt offen, ob es sich nur um arbeitsbezogene alte juristische Bücher handelt oder auch um solche Bücher, aus denen Bucephalus seine eigene Vergangenheit entdecken kann. Doch das Leben eines Advokaten besteht nicht nur darin, stille Studien zu treiben, sondern auch darin, zu streiten. So mag man Bucephalus wünschen, dass in seinem Innern nicht nur das scheue Pferd, sondern auch das Streitross noch vorhanden wäre. Aber es ist nicht mehr die Zeit des mächtigen Streitens. Die eingreifende Tat eines großen Individuums ist durch die Schrift ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Die neue Zeit.", "content": "In der neuen Zeit gibt es keinen großen Alexander oder vergleichbare Helden. Manches ist zwar ähnlich wie damals, z. B. dass den Jungen das Zuhause zu eng wird und sie sich gegen die Väter erheben. Aber es fehlen die großartigen Ziele und jemand, der dahin führen könnte. Es gibt viele, die scheinbar eine Richtung vorgeben, doch ihre Vielfalt verwirrt. Hier wird die Komplexität des modernen Lebens thematisiert. Die Wandlung des Bucephalus zum Advokaten und seine Wahl des stillen Studiums bewahrt ihn vor den Wirren der Neuzeit. Aber da ist auch Verlust. An den Platz der Tat tritt das Gesetz, an die Stelle der wegweisenden Funktion des Königsschwertes die Lektüre alter (verstaubter!) Bücher.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Stach S. 173/250: Der neue Advokat erinnert an einen sagenhaften Monarchen und beschwört eine Welt ohne Führung: „Heute – das kann niemand leugnen – gibt es keinen großen Alexander... niemand, niemand kann nach Indien führen... niemand zeigt die Richtung...“ Das ist bildkräftig, doch zugleich programmatisch, und es klingt eher nach Zeitdiagnostik als nach Literatur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der neue Advokat ist eine kurze Erzählung von Franz Kafka, die 1920 im Band \"Ein Landarzt\" erschien. Die hierin enthaltene Beschäftigung mit Alexander dem Großen bezog Kafka aus dem Roman \"Taten des großen Alexanders\" von Michael Kusmins.", "tgt_summary": null, "id": 536639} {"src_title": "Josef Effertz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Epidemiologie.", "content": "Die Häufigkeit einer Hufeisenniere liegt bei 1:400-1:800. Bei Patienten mit Turner-Syndrom findet sie sich etwa in 15 %. Ferner besteht eine Assoziation mit der Trisomie 18, seltener auch mit dem Williams-Beuren-Syndrom oder dem Eastman-Bixler-Syndrom.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Es wird angenommen, dass die Hufeisenniere im Embryonalstadium durch die Vereinigung der Nieren beider Seiten entsteht, und zwar zu dem Zeitpunkt, wo die beiden Organe mit fünf Wochen im kleinen Becken noch sehr nahe beieinander liegen.", "section_level": 1}, {"title": "Klinische Erscheinungen.", "content": "Die beiden Nieren sind am häufigsten am unteren Pol durch eine Bindegewebs- oder häufiger durch eine Parenchymbrücke miteinander verbunden. Dadurch ist die Achslage der Nieren, welche normalerweise von oben-innen nach unten-aussen verläuft, verändert, gleichzeitig ist die Drehung des Hohlsystemes nach innen (medial) ausgeblieben, so dass das Nierenbecken nach vorne (ventral) weist. Die Harnleiter gehen infolge der veränderten Lage des Nierenbeckens meist weiter kranial ab und müssen \"über den Berg\" der Parenchymbrücke verlaufen. Die abnormale Position des Nierenbeckenkelchsystemes prädisponiert infolge ungünstiger Abflussverhältnisse zu Harntransportstörungen mit möglichen Folgen wie Nephrolithiasis oder Pyelonephritis. Die Hufeisenniere ist in vielen Fällen asymptomatisch oder fällt bei einer Ultraschalluntersuchung als scheinbar kleinere Niere auf. Bei Kindern mit einer Hufeisenniere kommt der Wilms-Tumor zwei- bis achtmal häufiger vor als im Durchschnitt. Als ungewöhnliche Besonderheit gibt es das nach Niels Thorkild Rovsing benannte \"Rovsing-Syndrom\" (Unterbauchschmerz beim Vorliegen einer Hufeisenniere durch Gefäßkompression)", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchungsmethoden.", "content": "Zur Diagnosestellung einer Hufeisenniere eignen sich alle üblichen bildgebenden Verfahren, allen voran die Sonografie, die Computertomografie genauso wie die Magnetresonanztomografie, aber auch konventionelle Röntgen-Untersuchungen wie die Urografie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Hufeisenniere bezeichnet man eine angeborene Fehlbildung mit teilweiser Verschmelzung beider normalerweise getrennt liegender Nieren, so dass sie die namensgebende Form eines Hufeisens bilden. Es handelt sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine anatomische Normabweichung (Anomalie).", "tgt_summary": null, "id": 212273} {"src_title": "Geldrollenbildung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1946 wurde der Odjeljenje za zaštitu naroda (OZN) als jugoslawischer Geheimdienst aufgelöst und daraus die zivile Geheimpolizei UDB und der Militärgeheimdienst \"Kontraobaveštajna služba\" (KOS; ab 1955 \"Organ bezbednosti\", OB) gebildet. Chef der UDB und des KOS war bis zu seinem erzwungenen spektakulären Rücktritt 1966 Aleksandar Ranković. Nach seinem Rücktritt wurde die UDB noch im gleichen Jahr in \"Služba državne bezbednosti\" (Staatssicherheitsdienst), kurz \"SDB\", umbenannt. In der Umgangssprache jedoch hielt sich die Bezeichnung „Udba“ bis heute. Nach der Auflösung der UDB in den 1990er Jahren wurden viele ihrer Funktionäre in teilweise hohe Funktionen der Nachfolgestaaten Jugoslawiens übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Bis zur Reform im Jahr 1966 wurde die UDB zentral von der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad aus geführt. Nach der Reform unterhielten die sechs jugoslawischen Teilrepubliken jeweils eigene Sicherheitsdienste, z. B. in Kroatien den „Služba državne sigurnosti“ (SDS), mit Sitz in Zagreb. Die UDB hatte, unter der Bezeichnung „Služba državne bezbednosti“ (SDB), als Bundessicherheitsdienst lediglich noch die Fachaufsicht über die Dienste der Teilrepubliken und übernahm Koordinationsfunktionen. Grundsätzlich benötigten die Dienste der Teilrepubliken keine vorherige Zustimmung der Bundesbehörde zur Ausführung von Aktionen. Nur wenn Belange des jugoslawischen Bundes, insbesondere außenpolitischer Art, berührt werden konnten, musste für Aktionen eine Genehmigung eingeholt werden. Der SDB und auch die Dienste der Teilrepubliken (z. B. der SDS in Kroatien) waren den jeweiligen Innenministerien („Savezni sekretariat unutrašnjih poslova“, SSUP) angegliedert und standen unter deren politischer Führung. Auch die übrigen Organisationsstrukturen waren in Bund und Teilrepubliken gleich. Politisch verantwortlicher Leiter des jeweiligen Sicherheitsdienstes war der jeweilige Untersekretär (stellvertretender Minister) im Innenministerium. Der fachliche Leiter war der jeweilige „Sekretärshelfer“. Es gab neun Abteilungen; die Abteilung II befasste sich in den jeweiligen Diensten mit der „feindlichen Emigration“. Die Dienste der Teilrepubliken unterhielten in größeren Städten Regionalzentren („centar“), z. B. in Kroatien in Rijeka, Split, Osijek und Zagreb. Den Diensten waren jeweils analytische Abteilungen angegliedert, die mit dem Agentennetz im In- und Ausland in Verbindung standen und Einzelinformationen filterten, aufbereiteten und der Führung des Dienstes unterbreiteten. Das Bindeglied zu der obersten politischen Führung des Sicherheitsapparats, den jeweiligen Staatspräsidien, stellten seit Beginn der 1980er Jahre die „Räte zur Verteidigung der verfassungsmäßigen Ordnung“ dar. Der Rat zur Verteidigung der verfassungsmäßigen Ordnung der Sozialistischen Republik Kroatien wurde mit Beschluss des Staatspräsidiums der Republik Kroatien vom 28. Mai 1980 ins Leben gerufen. Schließlich unterhielt der Bundesstaat Jugoslawien den „Dienst für Information und Dokumentation“ (SID), der dem Fachressort des Außenministeriums unterstand.", "section_level": 1}, {"title": "Geheimdienst.", "content": "Neben den auf gesetzlicher Grundlage und mit offiziellen Mitarbeitern arbeitenden Sicherheitsdiensten (z. B. SDS und SDB) gab es seit Mitte der 1960er Jahre ein Netzwerk von Personen, das ausschließlich auf politische Weisung von für die öffentliche Sicherheit zuständigen Funktionsträgern der Exekutivkomitees der kommunistischen Partei im Bund oder den Teilrepubliken tätig wurde. Aufgabe der in diesem Netzwerk tätigen Personen war es Nicht selten waren Personen, die eine Funktion in einem offiziellen Dienst (z. B. SDS und SDB) bekleideten gleichzeitig auch Mitglieder dieses Geheimdienstes. Bei den politischen Leitern der offiziellen Dienste (Untersekretären) war dies regelmäßig der Fall. Für eine Mitarbeit in diesem – offiziell nicht existenten – Geheimdienst konnte man sich nicht bewerben. Die für den Geheimdienst tätigen Personen wurden nach Befähigung für die ihnen jeweils zu übertragende Aufgabe sowie persönlicher Zuverlässigkeit und Vertrauen angeworben. Da sie an logistisch wichtigen, für gegnerische Abwehrdienste zunächst unverdächtigen, aber mit viel Außenkontakt versehenen Schaltstellen im Ausland arbeiteten, waren oft Leiter oder Angestellte von Konsulaten, Reiseagenturen, Hotels, Zeitungen sowie Angehörige exiljugoslawischer Organisationen Mitarbeiter dieses verdeckt arbeitenden Geheimdienstes. Laut Roman Leljak stand etwa jeder 15. Bürger Jugoslawiens im Dienste der Udba, in Slowenien waren dies 54.000 Personen, in Kroatien 75.000. Laut Igor Omerza und Roman Leljak sollen auch 242 österreichische Beamte aus Polizei, Bundesheer und Diplomatie Informanten der UDBA gewesen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Inlandsaktivitäten.", "content": "Im Inneren war die UDB bzw. SDB für das Aufspüren und die Inhaftierung politischer Gegner und Verdächtiger verantwortlich, von denen viele auf der Insel Goli otok festgehalten wurden. Das Sicherheitsgesetz gab ihr hierfür nahezu unbegrenzten Handlungsspielraum. Der Artikel 39 Abs. 1 des jugoslawischen „Grundgesetzes über die inneren Angelegenheiten“ aus dem Jahr 1966 wies dem Staatssicherheitsdienst die Aufgabe zu, durch „Sammeln von Unterlagen und anderen Nachrichten die organisierte und geheime Tätigkeit zu entdecken, die die Unterhöhlung oder Beseitigung der durch die Verfassung bestimmten Ordnung zum Ziele hat“.", "section_level": 1}, {"title": "Auslandsaktivitäten.", "content": "Im Ausland trat die UDB gänzlich geheim auf. Ihr Tätigkeitsfeld umfasste hier hauptsächlich die Ermordung, Erpressung und Entführung antikommunistischer Emigranten. Zu den Opfern gehörten vor allem nationalistische Kroaten, Serben und Albaner. Der Artikel 92 des jugoslawischen Strafgesetzbuches gestattete staatliche Verfolgungsmaßnahmen gegen politische Opponenten unabhängig von deren Staatsbürgerschaft oder dem Ort ihrer antijugoslawischen Tätigkeit, was den Einsatz jugoslawischer Agenten jenseits der Staatsgrenzen legitimierte. Die jeweilige „Abteilung II“ der Dienste hatte die Aufgabe, im Ausland gegen Emigranten vorzugehen. Die Regionalzentren führten Agenten im Ausland, die den Dienst mit Informationen versorgten. Sofern aus Sicht des Dienstes eine besondere Gefahr von Emigranten ausging, wurde mit „operativen Mitteln“ versucht, diese Personen zu „passivieren“. Die Palette der „Passivierung“ reichte von Desinformations- und Rufmordkampagnen bis hin zur Liquidierung. In der Zeit zwischen 1945 und 1989 soll die UDB, laut einem Gutachter in einem Prozess am Oberlandesgericht München im Jahr 2008, in der Bundesrepublik Deutschland 67 Dissidenten ermordet haben. Dazu gehörten u. a. die folgenden Morde: Die jeweilige deutsche Regierung war über die geheimdienstlichen Aktivitäten gut unterrichtet, konnte oder wollte mit Rücksicht auf die guten Beziehungen mit Jugoslawien aber keine ernsthaften Schritte dagegen unternehmen. Die Taten erschienen der deutschen Öffentlichkeit teilweise als Konflikte im Unterweltmilieu. Auf der anderen Seite meldete Tomo Renac, der Leiter der Konsularabteilung in der jugoslawischen Botschaft in Bonn, an seine Vorgesetzten (die Leiter des SID) nach Belgrad: Der Jugoslawische Geheimdienst verübte von Anbeginn des kommunistischen Jugoslawiens in Südösterreich schwere Grenzverletzungen, welche in Mord oder Menschenraub an faschistischen und antikommunistischen Emigranten aus Jugoslawien endeten. Ebenso kam auch die Gedenkveranstaltung für die Opfer des Massakers von Bleiburg ins Visier des Jugoslawischen Geheimdienstes. Es folgten mehrere Sprengstoffanschläge gegen antikommunistische Kundgebungen und am 17. Februar 1975 die Ermordung des Hauptorganisators der kroatischen Gräber- und Erinnerungspflege für Österreich, des 65-jährigen Nikola Martinović. Martinović war auch einer der Begründer des Bleiburger Ehrenzuges, der jährlich das Totengedenken am Loibacher Feld bei Bleiburg (Österreich) – nur drei Kilometer von Staatsgrenze zu Jugoslawien entfernt – ausrichtet. Seit 1952 besuchen alljährlich Kroaten aus ganz Europa und Übersee dieses Gedenken. Das kommunistische Jugoslawien fasste die Veranstaltung, welche der Kroate Martinović organisierte, nach dem Berichten des Arbeitsprogrammes des Staatssicherheitsdienstes (Bestand AS 1931, T.E. 2232) aus dem Jahr 1975 stets als doppelte Provokation auf: Erstens, weil dort der Toten der Massaker von Bleiburg gedacht wurde, und zweitens, weil dort die damals in Jugoslawien streng verbotenen Symbole des Unabhängigen Staat Kroatiens offen gezeigt wurden. Die jugoslawischen Machthaber reagierten schließendlich mit der „Passivierung“ von Martinović. Die UDBA war auch für eine Serie von Terroranschlägen während der 1970er Jahre in Kärnten verantwortlich, darunter am 18. September 1979 auf das Rathaus der Stadt Völkermarkt, in dem sich eine Ausstellung über den Kärntner Abwehrkampf befand. Dabei verletzten die beiden slowenischen UDB-Agenten sich selbst und einen Museumsmitarbeiter schwer. Der Agent Luka Vidmar verlor ein Bein. In die Fassade des Rathauses wurde ein Loch gerissen. Die beiden UDB-Agenten wurden 1980 zur vier Jahren Haft verurteilt, jedoch ein halbes Jahr später gegen zwei Agenten des österreichischen Bundesheers ausgetauscht. Zu den aufsehenerregendsten Aktionen, die der UDBA zugeschrieben werden, gehörten unter anderem das Attentat auf den ehemaligen NDH-Staatschef Ante Pavelić im Jahr 1957 in Argentinien, an dessen Spätfolgen dieser 1959 in Madrid starb sowie die Ermordung des ehemaligen NDH-Generals und Politikers Vjekoslav Luburić im Jahr 1969 in Spanien, des kroatischen Autors Bruno Bušić im Jahr 1978 in Paris und der albanischen Emigranten Jusuf (Autor) und Bardhosh Gërvalla sowie Kadri Zeka (Journalist/Jurist) im Jahr 1982 in Untergruppenbach.", "section_level": 1}, {"title": "Aufarbeitung.", "content": "Die Udba-Morde gehören zu einem der dunkelsten Kapitel Jugoslawiens. Sie stellen das Narrativ vom relativ freien Vielvölkerstaat infrage, der als weniger repressiv galt, als andere Staaten im kommunistischen Osteuropa. Tatsächlich gab es in Jugoslawien aber ein enges und dichtes Netz des Geheimdienstes Udba, in dem Zehntausende Staatsbürger mitarbeiteten. Im Jahre 2003 veröffentlichte der ehemalige slowenische Honorarkonsul in Neuseeland Dušan Lajovic unter der Internetadresse \"www.udba.net\" umfangreiche Angaben über Personen, die mit der Geheimpolizei Jugoslawiens zusammengearbeitet hatten. Später gab Lajovic seine Forschungsergebnisse als Buch mit dem Titel \"Med svobodo in rdečo zvezdo\" (Zwischen Freiheit und rotem Stern) heraus. Es handelte sich um eine gekürzte Fassung, da die gesamte politische Führung Sloweniens ausgespart wurde. Bisher wurde in keinem der Nachfolgestaaten Jugoslawiens eine Behörde eingerichtet, die sich mit der Aufarbeitung der Tätigkeit des Geheimdienstes befasst, noch wurde eine offizielle Liste der Mitarbeiter der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seit Kroatien am 1. Juli 2013 EU-Mitglied ist, hat es die Pflicht, mit internationalem Haftbefehl gesuchte Verdächtige auszuliefern; dies geschah auch in einigen Fällen und 2014 wurde in Deutschland eine Verhandlung anberaumt. Josip Perković wurde für den Mord an Stephen Đurekvića zu lebenslanger Haft verurteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Uprava državne bezbednosti (,,,, deutsch Behörde der staatlichen Sicherheit), kurz UDB bzw. meist grammatisch UDB-a bzw. vereinfacht UDBa oder UDBA, war die Geheimpolizei Jugoslawiens. Einen Angehörigen der UDB nannte man serbokroatisch \"udbaš\" bzw. slowenisch \"udbovec\". ", "tgt_summary": null, "id": 993535} {"src_title": "Rauensche Berge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Margarethe von Bayern gegen Wilhelm V..", "content": "Nachdem Wilhelm IV., der Graf von Holland, 1345 getötet worden war, erbte seine Schwester Margarethe die Grafschaft. Sie hatte den Wittelsbacher Kaiser Ludwig IV. geheiratet und wohnte in Bayern. Sie ernannte ihren zweiten Sohn Wilhelm (später Graf Wilhelm V.) zum Herrscher von Holland, was bedeutete, dass er als ihr Stellvertreter herrschte. 1350 verlangten die holländischen Adligen, dass Margarethe nach Holland zurückkehrte. Als Reaktion wurde am 23. Mai 1350 von Anhängern Wilhelms der Kabeljau-Bund gegründet. Am 5. September desselben Jahres entstand der Haken-Bund. Wenig später gerieten diese beiden Gruppen in Streit und ein Bürgerkrieg begann. Eduard III., Margarethes Schwager, kam ihr zu Hilfe und gewann 1351 eine Seeschlacht vor Veere. Einige Wochen später wurden die Haken und ihre englischen Verbündeten von Wilhelm und den Kabeljauen bei Vlaardingen besiegt: Ein Sturz, der Margarethes Sache ruinierte. Eduard III. wechselte darauf die Seiten und die Kaiserin sah sich 1354 gezwungen, zu einer Vereinbarung mit ihrem Sohn zu kommen: Er wurde Graf von Holland und Zeeland, sie vom Hennegau. Zwei Jahre später starb Margarethe, nachdem sie Wilhelm, der Maud of Lancaster geheiratet hatte, verlassen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Jakobäa von Bayern gegen Philipp von Burgund.", "content": "Obwohl es auch unter Wilhelms Bruder und Nachfolger Albrecht einige kleinere Kämpfe in der Zeit nach 1356 gegeben hatte, kam es erst nach dem Tode von Albrechts ältestem Sohn Wilhelm VI. 1417 zur Hauptschlacht. Wilhelms Bruder Johann III. und seine Tochter Jakobäa beanspruchten das Land. Die Kabeljaue waren auf Johanns Seite und nach seinem Tod 1425 auf der seines Neffen Philipps des Guten, die Haken waren auf Jakobäas Seite. Die Folge dieser Kämpfe war, dass Jakobäa den Titel der Gräfin von Holland und Hennegau behalten durfte, aber Philipp das Land beherrschte. Philipp war der Erbe der Grafschaft und die kinderlose Jakobäa durfte nicht ohne seine Erlaubnis heiraten. Das Abkommen wurde ungültig, als Jakobäa 1432 Frank van Borselen heiratete und ihr Gebiet im Haager Vertrag an Burgund übergeben musste. Dies war das Ende der Herrschaft der Wittelsbacher über die niederländischen Grafschaften und den Hennegau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Haken-und-Kabeljau-Krieg (niederländisch \"Hoekse en Kabeljauwse twisten\") umfasst eine Serie von Kriegen und Schlachten in Holland zwischen 1350 und 1490. Die meisten dieser Kriege wurden um den Titel der Grafen von Holland geführt, aber der eigentliche Grund war der Machtkampf des Bürgertums in den Städten gegen den herrschenden Adel. Die Kabeljau-Fraktion unter der Führung der Herren van Arkel und der Egmonds bestand hauptsächlich aus fortschrittlicheren Städten Hollands. Die Haken-Fraktion unter den Herren von Brederode bestand zu einem Großteil aus konservativen Adeligen. Der Ursprung des Namens ist ungewiss.", "tgt_summary": null, "id": 650385} {"src_title": "Martin Marsick", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Trompeter Max Tooney muss aus Geldmangel seine Trompete an einen Musikhändler verkaufen. Als Max zum Abschied noch ein letztes Mal auf seiner Trompete spielt, erkennt der Musikhändler das Musikstück und zeigt Max eine zerbrochene Schallplattenmatrize, die er in einem alten Konzertflügel gefunden hat. Max erzählt dem Musikhändler daraufhin \"Die Legende vom Ozeanpianisten\": An Bord des Ozeandampfers \"Virginian\" wird am Neujahrsmorgen des Jahres 1900 ein Säugling gefunden, welcher der Einfachheit halber \"Neunzehnhundert\" genannt wird. Die ersten acht Jahre seines Lebens wird Neunzehnhundert von dem Heizer Danny Boodmann großgezogen und verbringt den Großteil dieser Zeit im Maschinenraum des Schiffes. Nach einem Unfall, bei dem Danny ums Leben kommt, entdeckt Neunzehnhundert sein musikalisches Talent und spielt heimlich auf einem Flügel im Ballsaal der Ersten Klasse. Im Laufe der folgenden Jahre verlässt Neunzehnhundert nie das Schiff und spielt als Pianist in der Bordkapelle. Dabei freundet er sich mit Max an, der ihn immer wieder zum Verlassen des Schiffes ermutigt. Während seiner Auftritte mit der Kapelle spielt Neunzehnhundert herausragende Jazzeinlagen und wird schließlich über die Grenzen der Virginian hinaus als Jazzpianist berühmt. Sein musikalischer Werdegang gipfelt letztendlich in dem Gewinn eines „Klavierduells“ zwischen ihm und dem Jazz-Musiker Jelly Roll Morton. Weder das Angebot eines Musikproduzenten noch die Liebe zu einer ungarischen Emigrantin können Neunzehnhundert dazu bewegen, das Schiff zu verlassen. Als er doch einmal den Schritt in Richtung Land wagen will, „um die Stimme des Ozeans zu hören“, bleibt er in der Mitte der Gangway stehen und kehrt wieder um. Wie er später Max erklärte, konnte er die Begrenzung der Stadt (New York) nicht erkennen, und deshalb könne er das Schiff nicht verlassen. Max erfährt von dem Musikhändler, dass die \"Virginian\" während des Krieges als Lazarett gedient hat, ausgemustert wurde und nun im Hafen zur Sprengung vorbereitet wird. Vergeblich versucht er daraufhin, Neunzehnhundert, welcher noch auf dem Schiff versteckt ist, dazu zu überreden, mit ihm an Land zu kommen. Neunzehnhundert entgegnet, seine Welt liege „zwischen Bug und Heck“ und bleibt alleine auf dem Schiff zurück. Während Max am Ufer steht und zusieht, wird die \"Virginian\" gesprengt. Am Ende bringt der am Boden zerstörte Max dem Musikhändler die reparierte Schallplattenmatrize zurück, die er sich von diesem geborgt hatte, um Neunzehnhundert zum Verlassen des Schiffes zu bewegen. Dabei erzählt er dem Händler das Ende seiner Geschichte. Doch dieser gibt Max eine Chance zu einem neuen Anfang und gibt ihm seine alte Trompete zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films lobte: „Sehr schlüssig verbinden sich erzählerische Passagen mit rein filmischer Poesie und einem ungemein stimmungsvollen Soundtrack.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Legende vom Ozeanpianisten ist ein 1998 entstandener Spielfilm von Giuseppe Tornatore, der auf dem Monolog \"Novecento\" von Alessandro Baricco beruht.", "tgt_summary": null, "id": 1202819} {"src_title": "Planspiel Börse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 7. Mai 1945 unterzeichnete im Obersten Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräfte in Reims der hierfür von Karl Dönitz autorisierte Generaloberst Alfred Jodl eine Urkunde über die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht. Diese trat am 8. Mai um 23:01 Uhr MEZ in Kraft. Da diese militärische Kapitulation lediglich von Jodl, nicht aber von den Oberbefehlshabern der einzelnen Teilstreitkräfte der deutschen Wehrmacht unterzeichnet worden war, wurde vereinbart, ein zweites Dokument dieser Kapitulation von Vertretern des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) sowie den Oberbefehlshabern von Heer, Luftwaffe und Kriegsmarine gegenzeichnen zu lassen. Daraufhin unterzeichneten am 9. Mai 1945 kurz nach null Uhr Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel für das Oberkommando der Wehrmacht und das Heer, Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg für die Kriegsmarine und Generaloberst Hans-Jürgen Stumpff für die Luftwaffe im Offizierskasino, im großen Speisesaal der Heerespionierschule der Wehrmacht in Berlin-Karlshorst die ratifizierende Kapitulationsurkunde. Für das sowjetische Oberkommando unterschrieben Marschall Georgi Konstantinowitsch Schukow sowie für das SHAEF Marschall Arthur Tedder, 1. Baron Tedder. Als Zeugen gaben der französische General Jean-Marie de Lattre de Tassigny sowie US-General Carl Spaatz ihre Unterschriften. Ab Mai 1945 diente das Haus zunächst als Amtssitz des Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Der erste Chef Marschall Schukow und seine Nachfolger residierten im ehemaligen Klubraum des Offizierskasinos. Ab 1949 bis 1953 wurde das Gebäude als Sitz der nach der Gründung der DDR geschaffenen Sowjetischen Kontrollkommission genutzt. Von 1953 bis 1954 residierte der sowjetische Hohe Kommissar im Gebäude des jetzigen Deutsch-Russischen Museums. Mit der Beendigung des Besatzungstatutes über die DDR am 25. März 1954 verlor dieser seinen Tätigkeitsbereich.", "section_level": 1}, {"title": "Museum.", "content": "Mit dem 20. Jahrestag des Kriegsendes 1965 setzte in der Sowjetunion eine museale Erinnerung an den Großen Vaterländischen Krieg ein. Auf dieser Grundlage kam es am 5. November 1967 zur Eröffnung des \"Museums der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschland im Großen Vaterländischen Krieg\" im Gebäude des ehemaligen Offizierskasinos. Das Gebäude wurde als sowjetisches Museum auf deutschem Boden gegründet und war eine Außenstelle des Zentralmuseums der Streitkräfte der UdSSR in Moskau. 1975 entstand eine DEFA-Dokumentation zum Museum „\"Das Haus in der Rheinsteinstraße\"“. Die mit der deutschen Wiedervereinigung (1990) getroffenen Vereinbarungen über den Abzug der sowjetischen Streitkräfte auf dem Gebiet der ehemaligen DDR enthielten einen am 9. November 1990 geschlossenen Freundschaftsvertrag. Darin war festgelegt worden, dass die Bundesrepublik Deutschland und die UdSSR an dem historischen Ort der deutschen Kapitulation in Berlin gemeinsam an die Geschichte des Deutsch-Sowjetischen Krieges und das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft erinnern wollen. So kam es dazu, dass das frühere Museum umgestaltet und im Mai 1995 als \"Deutsch-Russisches Museum\" (wieder) eröffnet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Dauerausstellung.", "content": "Am 24. April 2013 wurde das Museum nach rund einem Jahr Schließung und einer grundlegenden Überarbeitung der Dauerausstellung wiedereröffnet. Das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst zieht jährlich ca. 40.000 Besucher an und vermittelt auf ca. 1000 m2 eine Vorstellung von der Geschichte der deutsch-sowjetischen Beziehungen von 1917 bis 1990. Im Mittelpunkt steht dabei der von 1941 bis 1945 dauernde Deutsch-Sowjetische Krieg als Teil des Zweiten Weltkriegs, insbesondere der Alltag von Soldaten und Zivilisten beider Seiten. Zentraler Ort der Dauerausstellung ist der im alten Zustand verbliebene ehemalige Speisesaal des Offizierskasinos, wo die Kapitulationsurkunde unterzeichnet wurde. Dort ist in einer Endlosschleife eine Filmaufnahme des damaligen Geschehens zu sehen. Neben den neuen, modern gestalteten Ausstellungsräumen sind auch Teile der alten Ausstellungen sowie Denkmäler aus sowjetischen Zeiten zu sehen. Auf dem Außengelände befinden sich ein Denkmal, in das ein auf einem Podest aufgestellter sowjetischer T-34-Panzer integriert ist, sowie eine Sammlung von weiterem sowjetischen Militärgerät aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit.", "section_level": 1}, {"title": "Sonderausstellungen und andere Aktivitäten.", "content": "Das Museum Karlshorst zeigt pro Jahr zwei bis drei Sonderausstellungen. Hierfür steht seit Ende 1997 ein 100 m2 großer Raum zur Verfügung. Schwerpunkte sind die Erinnerung an den Krieg sowie Themen der deutsch-sowjetischen/russischen Beziehungen, wie insbesondere Fotos aus dem Krieg, aber auch künstlerische fotografische Auseinandersetzungen mit der Thematik. Hierfür können die Mitarbeiter des Museums auf eine umfangreiche Sammlung zurückgreifen. Ein Teil der Sonderausstellungen wurde bereits in anderen deutschen sowie russischen und ukrainischen Städten gezeigt. Zu jeder Sonderausstellung veröffentlicht das Museum einen meist auch im Buchhandel erhältlichen Katalog in deutscher und russischer Sprache. Daneben organisiert es wissenschaftliche Tagungen bzw. Konferenzen sowie Studienreisen. Im Auftrag der Bundesregierung (Kabinett Merkel II) richtete das Museum 2011 den zentralen Gedenktag zum 70. Jahrestag des „Unternehmens Barbarossa“, dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 aus. Neben einem Gedenkkonzert in der Berliner Philharmonie erinnerten an dieses historische Datum auch eine bis Ende 2012 andauernde Veranstaltungsreihe, eine Wanderausstellung in Deutschland, der Europäischen Union und Russland sowie eine internationale Tagung zu Krieg und deutscher Besatzungspolitik in der UdSSR.", "section_level": 1}, {"title": "Initiative Gedenkort für die Opfer der NS-Lebensraumpolitik.", "content": "Das deutsch-russische Museum ist das einzige Museum in Deutschland, das mit einer Dauerausstellung an den Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion erinnert. Allerdings fehlt ein Gedenkort im Zentrum Berlins, der an die Millionen osteuropäischen NS-Opfer erinnert, die in Polen und der Sowjetunion der nationalsozialistischen Mordpolitik im Namen eines ‚deutschen Lebensraums‘ zum Opfer fielen. Der langjährige Leiter des Karlshorster Museums, Peter Jahn, startete deshalb 2013 gemeinsam mit Daniel Ziemer und Florian Wieler 2013 eine Initiative zur Errichtung eines zentralen Gedenkorts der NS-Lebensraum-Politik. Der Aufruf wurde von namhaften Historikern wie Stefanie Schüler-Springorum, Michael Wildt und Peter Steinbach ebenso unterstützt wie von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie Stephan Kramer, Lea Rosh, Egon Bahr und Walter Momper. Als Institutionen schlossen sich dem Netzwerk neben dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst u. a. das Deutsche Historische Museum, die Gedenkstätte Deutscher Widerstand, die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, das Jüdische Museum Berlin, der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin Brandenburg e.V., die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, die Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam an. Eine Resolution mit der Forderung nach der Schaffung eines Gedenkortes unterzeichneten 2014 die Leiter der KZ-Gedenkstätten Sachsenhausen (Günter Morsch), Dachau (Gabriele Hammermann), Flossenbürg (Jörg Skriebeleit) und Neuengamme (Detlef Garbe), der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora (Volkhard Knigge) sowie des NS-Dokumentationszentrums München (Winfried Nerdinger). Als Standorte wurden der Lustgarten sowie die Straße des 17. Juni, letztere mit räumlichem Bezug zum dortigen Sowjetischen Ehrenmal, ins Gespräch gebracht. Die Debatte hat seither weitere Kreise gezogen. Im Anschluss an eine 2017 gestartete parallele Initiative für ein Denkmal für die polnischen Opfer der NS-Herrschaft riefen im August 2019, 80 Jahre nach dem Überfall auf Polen, 240 Bundestagsabgeordnete aus Union, der SPD, der Linken, der FDP und von Bündnis 90/Die Grünen dazu auf, einen zentralen Gedenkort für polnische NS-Opfer zu schaffen, der anders als das Denkmal des polnischen Soldaten und deutschen Antifaschisten in Friedrichshain die ganze polnische Bevölkerung im Blick hat. Andererseits wird die Fokussierung auf polnische Opfer wiederum in Frage gestellt. Das Anliegen der Initiative \"Gedenkort für die Opfer der NS-Lebensraumpolitik\" besteht jedoch darin, deutlich zu machen, dass die rassistische ‚Lebensraum‘-Ideologie gegen Polen, Weißrussen, Russen und Ukrainer gleichermaßen gerichtet war. Darum sei aus deutscher Sicht ein gemeinsamer Gedenkort wichtig.", "section_level": 1}, {"title": "Trägerschaft.", "content": "Das Deutsch-Russische Museum ist eine bisher einmalige binationale Einrichtung, die von der Bundesrepublik Deutschland und der Russischen Föderation getragen wird. Dem 1994 gegründeten gemeinsamen Trägerverein gehören zu gleichen Teilen deutsche und russische Institutionen an. Den Vorsitz haben der Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums und der Direktor des Zentralen Streitkräftemuseums in Moskau inne. Ergänzt wird der Verein durch die Mitgliedschaft des \"Museums des Großen Vaterländischen Krieges\" in Minsk und des \"Nationalen Museums der Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg\" in Kiew. Mit seinen Ausstellungen und Veranstaltungen schafft das Museum Räume für eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte, für Bildung und Begegnung sowie für die Verständigung zwischen Deutschen, Russen, Ukrainern und Belarussen sowie allen anderen Interessierten. Alljährlich findet am 8. Mai, dem Tag des Kriegsendes in Europa, ein Museumsfest statt.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlungen.", "content": "Die Sammlungen des Museums bestehen zum größten Teil aus Objekten des Zentralen Streitkräftemuseums in Moskau. Hinzu kommen Objekte und Leihgaben aus anderen deutschen und osteuropäischen Sammlungen, Schenkungen und Nachlässen. Die Sammlungstätigkeit des Museums umfasst die Bereiche Schriftgut, Plakate, Alltagskultur, Militaria mit einem Schwerpunkt auf Militärmedizin sowie Fotografien. Das wachsende Bildarchiv beinhaltet hauptsächlich Aufnahmen sowjetischer und deutscher professioneller und Amateurfotografen aus der Zeit des Krieges. Das Museum verfügt über eine rund 8000 Bände umfassende Spezialbibliothek zu den deutsch-sowjetischen Beziehungen mit dem Schwerpunkt „Krieg an der Ostfront“. Sie ist nach Absprache auch für auswärtige Nutzer für wissenschaftliche Zwecke nutzbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst ist ein den deutsch-sowjetischen und deutsch-russischen Beziehungen gewidmetes Museum in der Zwieseler Straße 4 in Berlin-Karlshorst. Es wurde in der 1936 eröffneten Festungspionierschule eingerichtet und informiert in einer Dauerausstellung vor allem über den Deutsch-Sowjetischen Krieg 1941–1945, der in der Sowjetunion bzw. deren Nachfolgestaaten als „Großer Vaterländischer Krieg“ bekannt ist. ", "tgt_summary": null, "id": 2186222} {"src_title": "Quasispezies", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als ältester Vorläufer der heutigen Sammlung gilt die im Jahre 1560 durch die sächsischen Kurfürsten gegründete \"Kunstkammer\", die auch Stücke der heutigen Staatlichen Naturhistorischen Sammlungen beinhaltete. Eine wesentliche künstlerische Weiterentwicklung erfolgte zur Zeit August des Starken und seines Nachfolgers August III. Auch im 20. Jahrhundert gab es noch bedeutende Veränderungen im Bestand, besonders während der Zeit des Nationalsozialismus und durch Beschlagnahmungen nach 1945. In den Jahren 1955 bis 1958 kehrten große Teile der Sammlung nach Dresden zurück. Mit dem Statut von 1957 erhielten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ihre Bezeichnung und waren als juristische Person dem Rat der Stadt Dresden unterstellt. Der Museumsverbund ist seit 2009 als Staatsbetrieb organisiert. Der Verbund strukturiert sich heute in fünfzehn selbständig geleiteten Museen, der Generaldirektion, einer Verwaltung, zentralen Servicebereichen und weiteren Institutionen und Einrichtungen. Im Jahr 2019 besuchten etwa 2,4 Millionen Gäste die Kunstsammlungen. 2012 wurde das Gesamtbudget von 40 Millionen Euro zu einem Drittel durch Eintrittsgelder getragen. Die Hälfte der Kosten bezahlte das Land Sachsen. In je einem ihrer Museen ist seit 2018 der Eintritt Sonntag von 15:00 bis 18:00 Uhr frei.", "section_level": 1}, {"title": "Museen.", "content": "Die Staatlichen Kunstsammlungen sind in fünfzehn Museen zu Sammelgebieten unterteilt. Einzelne Sammlungen sind dabei auch in getrennt zugänglichen Räumen ausgestellt, so das Grüne Gewölbe und die Rüstkammer.", "section_level": 1}, {"title": "Volks- und völkerkundliche Museen / Ethnologische Museen.", "content": "Außerdem sind die Kunstbibliothek im Residenzschloss, der Kunstfonds und das Gerhard Richter-Archiv im Albertinum Teil des Verbundes. Daneben ist die Sächsische Landesstelle für Museumswesen mit Sitz in Chemnitz den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden angeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Gebäude.", "content": "Die fünfzehn Museen der Staatlichen Kunstsammlungen verteilen sich auf sechs Gebäude, die mit Ausnahme des Schlosses Pillnitz alle im historischen Zentrum von Dresden liegen. Zwei weitere Standorte der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen befinden sich in Leipzig und Herrnhut. Im Residenzschloss befinden sich das Historische und das Neue Grüne Gewölbe, das Münzkabinett, das Kupferstich-Kabinett und die Rüstkammer mit der Türckischen Cammer. Im Zwinger sind die Gemäldegalerie Alte Meister, die Dresdner Porzellansammlung und der Mathematisch-Physikalische Salon untergebracht. Das Albertinum beherbergt die Galerie Neue Meister und die Skulpturensammlung. Im Schloss Pillnitz befindet sich das Kunstgewerbemuseum, im Japanischen Palais das Museum für Völkerkunde Dresden und im Jägerhof das Museum für Sächsische Volkskunst mit der Puppentheatersammlung. Die Kunsthalle im Lipsius-Bau zeigt wechselnde Kunstausstellungen zeitgenössischer Maler.", "section_level": 1}, {"title": "Leitung.", "content": "Generaldirektor:", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Rund 90 Werke der Staatlichen Kunstsammlungen gehören zu den Exponaten von Dresdner Museen, die auf Briefmarken der Deutschen Post der DDR abgebildet sind. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wurden in das im Jahre 2001 erschienene Blaubuch aufgenommen. Dieses ist eine Liste national bedeutsamer Kultureinrichtungen in Ostdeutschland und umfasst zurzeit 20 sogenannte kulturelle Leuchttürme. In der nach Bedeutung sortierten Liste stehen die Kunstsammlungen an zweiter Stelle nach der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Seit 2006 wird die Software Daphne zur Verwaltung der Sammlungen genutzt. Zur 450-Jahr-Feier der Gründung der Sammlungen durch den Kurfürsten August fand im Residenzschloss Dresden im Jahre 2010 eine Ausstellung mit dem Titel „450 Jahre Zukunft“ statt. Der Wissenschaftsrat hat im Rahmen von Sitzungen in Berlin vom 22. bis 24. Januar 2014 die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden evaluiert, dazu wurde eine wissenschaftspolitische Stellungnahme veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Staatliche Kunstsammlungen werden in Dresden eine Reihe von teils weltberühmten Museen mit großer thematischer Breite bezeichnet. Sie sind im Besitz des Freistaates Sachsen und dem Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstellt. ", "tgt_summary": null, "id": 718738} {"src_title": "Brienz/Brinzauls", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Albertosi wechselte zur Runde 1958/59 vom damaligen B-Ligisten Spezia Calcio in die Serie A zum AC Florenz. Sein Debüt für Florenz gab er am 18. Januar 1959 beim torlosen Remis gegen Lazio Rom. Er blieb insgesamt zehn Spielzeiten bei der Fiorentina, in dieser Zeit konnte man zweimal die Coppa Italia und die Erstaustragung des Europapokal der Pokalsieger gewinnen. Bereits in der Runde 1960/61 konnte der junge Torhüter einen Doppelerfolg feiern: Er gewann mit Florenz die Coppa Italia und am 17. und 27. Mai 1961 in den zwei Finalspielen gegen Glasgow Rangers den Europacup der Pokalsieger. Florenz wurde von Nándor Hidegkuti trainiert und hatte mit dem Schweden Kurt Hamrin als sechsfachen Torschützen auch den Torjäger des Wettbewerbs in ihren Reihen. Als Titelverteidiger verlor Florenz 1961/62 den Europapokal der Pokalsieger im Final-Wiederholungsspiel am 5. September 1962 im Stuttgarter Neckarstadion mit 0:3 Toren gegen Atletico Madrid. Dabei saß der neue Trainer Ferruccio Valcareggi auf der Bank und Albertosi stand im Tor, anstelle von Giuliano Sarti, welcher beim 1:1-Remis am 10. Mai in Glasgow beim ersten Finalspiel das Tor gehütet hatte. Mit Florenz gewann er in der Saison 1965/66 zum zweiten Mal den Landespokal sowie am 18. Juni 1966 durch einen 1:0-Sieg im Finale über den tschechoslowakischen Vertreter Jednota Trencin den Mitropacup. Zur Saison 1968/69 wechselte Albertosi dann zum US Cagliari, wo er mit dem Stürmerstar Luigi Riva maßgeblichen Anteil daran hatte, dass der sardische Club zum ersten und einzigen Male 1969/70 die italienische Meisterschaft gewann. In 34 Spielen hatte der akrobatische Torhüter lediglich elf Gegentore kassiert. Er spielte bei Cagliari bis zur Saison 1974/75 als er zum AC Mailand wechselte. Hier gewann er 1977 erneut den Landespokal und wurde im Alter von 39 Jahren in der Saison 1978/79 ein zweites Mal italienischer Meister. Nach der Saison 1979/80 beendete er hier seine lange und erfolgreiche Karriere. Nachdem er im Zuge eines Bestechungsskandals für vier Jahre gesperrt worden war, dann aber begnadigt wurde, spielte er von 1982 bis 1984 noch beim Viertligisten Elpidiense. Endgültig mit 45 Jahren beendete er danach seine Torhüterkarriere. Albertosi kümmerte sich zunächst um seine beiden Mailänder Restaurants. Er arbeitete daneben auch als Trainer sowie als Kommentator beim Regionalfernsehen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere, 1961 bis 1972.", "content": "Für die italienische Nationalmannschaft nahm er als Ersatztorhüter an der Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile teil, wo er ebenso nach der Vorrunde ausschied wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England. In England war er jedoch bereits der Torwart Nummer Eins und stand im Tor als Italien die bittere 0:1-Niederlage gegen Nordkorea erlitt, was für Italien das Aus bedeutete. Im entscheidenden Qualifikationsspiel am 7. Dezember 1965 hütete er beim 3:0-Heimsieg gegen den härtesten Rivalen Schottland das Tor. Beim mit 0:1 Toren verlorenen Hinspiel am 9. November stand William Negri von FC Bologna im Tor. Nach der enttäuschenden WM in England lieferte sich Albertosi einen Zweikampf mit Dino Zoff um den Stammplatz im Nationalteam. Zum Start der Qualifikationsspiele zur EM 1968 hütete Giuliano Sarti in den ersten zwei Spielen das Tor, danach folgten fünf Spiele in Folge von Albertosi. Mit 11:1 Punkten und 17:3 Toren wurde Italien Gruppensieger und zog damit in das Viertelfinale gegen Bulgarien ein. Bei der 2:3-Niederlage am 6. April 1968 in Sofia hütete er wiederum das Tor, ab dem Rückspiel am 20. April übernahm Dino Zoff seinen Posten und stand auch in den zwei Finals am 8. und 10. Juni in Rom im Tor des Endspiels der Fußball-Europameisterschaft 1968 und feierte mit dem Europameistertitel den größten Erfolg einer italienischen Nationalmannschaft seit dem Weltmeistertitel 1938. Albertosi fuhr dann wiederum als Stammtorhüter mit Italien zur Fußball-Weltmeisterschaft 1970 nach Mexiko. Am 4. November 1969 war er Torhüter beim 4:1-Heimerfolg gegen Wales in der Qualifikation und mit Angelo Domenghini und Luigi Riva waren noch zwei weitere Spieler seines damaligen Vereines US Cagliari dabei im Einsatz. Er schaffte im legendären Jahrhundertspiel im Halbfinale gegen Deutschland den Einzug ins WM-Endspiel gegen Brasilien, was die Italiener jedoch geschwächt vom Spiel gegen Deutschland mit 1:4 verloren. Nach dem WM-Turnier 1970 wurde Dino Zoff von Juventus Turin Stammtorhüter der Nationalmannschaft und Albertosi nahm an der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland nur noch als Ersatztorhüter teil. Sein letztes Länderspiel absolvierte er am 21. Juni 1972 in Sofia bei einem Freundschaftsspiel gegen Bulgarien. Albertosi hat in den Jahren 1961 bis 1972 insgesamt 34 Länderspiele bestritten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Enrico Albertosi (* 2. November 1939 in Pontremoli, Toskana) ist ein ehemaliger italienischer Fußballspieler, der es als Torhüter in der italienischen Serie A von 1959 bis 1980 bei den Vereinen AC Florenz, US Cagliari und AC Mailand auf 532 Meisterschaftseinsätze gebracht hat. In der italienischen Nationalmannschaft absolvierte er von 1961 bis 1972 34 Länderspiele und gehörte bei den vier Weltmeisterschaften 1962, 1966, 1970 und 1974 dem Kader der \"Squadra Azzurra\" an.", "tgt_summary": null, "id": 1471572} {"src_title": "Arizona Canal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits im Frankenreich der Karolinger wurde der Wert eines Waldes danach beurteilt, wie stark er zur Weidewirtschaft genutzt werden konnte. Die Bewertung des Waldes nach seiner Weidekapazität setzte sich bis ins frühe 19. Jahrhundert fort. Forstwirtschaftliche Lehrbücher berechneten den Wert eines Eichenwaldes nicht nach dem mutmaßlichen Holzertrag, sondern nach dem kapitalisierten Eichelerlös, dem Dehme. Das Mastungsrecht war ein bereits mittelalterliches Recht, durch welches festgeschrieben war, wer in einem bestimmten Waldstück Schweine zur Mast eintreiben durfte. Es war losgelöst von anderen Rechten veräußerlich. In Ländern wie beispielsweise der Schweiz, in denen der Wald in Gemeindebesitz war, war genau festgelegt, wer wie viele Schweine in den Wald treiben durfte. Dies hing häufig auch davon ab, wie es um den Fruchtansatz der Eiche bestellt war. In Jahren der Vollmast konnten alle Schweine im Wald geweidet werden, in Jahren mit nur magerem Fruchtansatz waren es nur ausgewählte Tiere. Im englischen Sprachbereich beinhaltet der Ausdruck Commons (deutsch Allmende) ein der Krone oder der Gemeinde gehöriges Waldstück, welches zur Eichel- oder Ahornmast zur Verfügung stand.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Die Eichelmast trug auch dazu bei, dass das Hausschwein lange Zeit dem Wildschwein glich, da die Sauen sehr häufig durch Keiler gedeckt wurden. Auf Darstellungen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ist es als ein hochbeiniges Tier dargestellt, das einen gewölbten Rücken hat und dessen Fettansatz offensichtlich sehr gering ist. Erste moderne Hausschweinrassen haben sich erst allmählich im Verlauf des 19. Jahrhunderts ausgebildet. Die meisten Hausschweinrassen haben ihren Ursprung im 20. Jahrhundert. Die Beweidung durch Schweine hatte maßgeblichen Einfluss auf das Aussehen des Waldes. Es waren mehr oder weniger lockere Haine mit mächtigen Kronen, wie sie für freistehende Eichen typisch sind. Eine natürliche Waldverjüngung konnte durch den Schweinetrieb nicht aufkommen. Eichen, die in einem natürlich gewachsenen Wald durch die Rotbuche verdrängt worden wären, wurden durch diese Bewirtschaftungspraxis (die sogenannte Hutewälder entstehen lässt) besonders gefördert. Eine Mast ausschließlich in Buchenbeständen bewirkte ein weiches Schweinefett mit etwas tranigem Geschmack, in Eichenwäldern hingegen ein eher derbes Fett. Die sogenannte \"Schmalzweide\", eine Weide in einem etwa gleichteiligen Bestand mit Buchen und Eichen ergab nach Meinung der Bauern den besten Schinken. Heute noch bekannt ist die Eichelmast in Südspanien und Portugal bei dem oft halbwild gehaltenen und in Korkeichen- und Steineichenhainen (\"Dehesas/Montados\") gemästeten Iberischen Schwein, das den bekannten iberischen Eichelschinken (Jamón Ibérico de Bellota) liefert. Weitere Beispiele für existierende Formen der Waldweide in Europa mit Schweinen sind die Weide von Bindenschweinen in Mittelitalien und die Beweidung der Saveauen mit Wollschweinen (Mangalitza, Turopolje) in Kroatien.", "section_level": 1}, {"title": "Mythologie.", "content": "Ein Streit um die besten Eichelmast-Gebiete führt in der irischen Legende \"De chophur in da muccida\" („Von der [Verwandlung?] der beiden Schweinehirten“) zu einem Zauberwettstreit zwischen den Schweinehirten von Connacht und Munster – dies ist eine \"Remscéla\" („Vorgeschichte“) der Ulster-Hauptsage \"Táin Bó Cuailnge\" („Der Rinderraub von Cooley“).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Eichelmast, in deutschsprachigem Gebiet verbreitet auch Eckerich genannt, war in Mitteleuropa eine bis ins 19. Jahrhundert weit verbreitete landwirtschaftliche Praxis. Hausschweine wurden in die Wälder getrieben, damit sie sich dort an Eicheln, Bucheckern und Kastanien satt fraßen. Dabei bezeichnete das Wort Mast ursprünglich die als Viehfutter dienenden Baumfrüchte. Später wurde es auf Eicheln und Bucheckern als Schweinefutter eingeschränkt. Heute wird das Wort Mast allgemein für das „Fettmachen“ von Tieren verwendet. Daneben wurde die Samenproduktion der Eichen und Buchen beispielsweise als Eckerich, Ecker, Äcker oder Acker bezeichnet. Daraus leitete sich der Acker aus landwirtschaftlicher Sicht ab.", "tgt_summary": null, "id": 1047514} {"src_title": "Kuhreihen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werkzeuge.", "content": "In der handwerklichen Buchbinderei wird mit dem so genannten Falzbein, in der industriellen Fertigung mit Falzmaschinen gefalzt. Für die maschinelle Falzung gibt es zwei verschiedene Methoden, den Taschen- bzw. Stauchfalz und den Schwertfalz.", "section_level": 1}, {"title": "Falztechnik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitung.", "content": "In der Vorbereitung wird die Falzmarke gesetzt. Hierzu gehört unter Umständen auch die Nutung beziehungsweise Rillung. \"Nuten\" bedeutet in der Papiertechnik das Heraustrennen eines Materialspans, um ein Umlegen bzw. Biegen des Werkstoffes zu ermöglichen oder zu vereinfachen, \"Rillen\" das Eindrücken einer Bruchlinie.", "section_level": 2}, {"title": "Taschenfalz.", "content": "Beim \"Taschenfalz\" läuft der Bogen in eine Falztasche und wird dann durch den Staudruck gefalzt (Stauchen, daher auch \"Stauchfalz\"). Der angelegte Bogen läuft vom Bogeneinlauf durch die ersten beiden Falzwalzen und wird dann von diesen gegen den Taschenanschlag geschoben. Durch dieses Schieben wird der Bogen so weit zwischen das nächste Falzwalzenpaar gestaucht, bis dieses ihn erfasst und den Falz ausführt. Das Taschenfalzen ist ein nicht taktgebundenes Falzen, welches höhere Geschwindigkeiten als der Schwertfalz erlaubt. Jedoch sind die Falzbrüche ungenauer als beim Schwertfalz.", "section_level": 2}, {"title": "Schwertfalz.", "content": "Zur Herstellung eines \"Schwertfalzes\" sind zwei Falzwalzen und ein Falzschwert erforderlich. Der Falzbogen wird unter das Falzschwert an einen Bogenanschlag transportiert und ausgerichtet. Der Falzbogen läuft bis zur Anlegemarke, wo dann eine Fotozelle dem Schwert das Signal gibt, dass der Bogen am Anschlag angekommen ist. Nach Auslösen der Schwertbewegung schlägt das Schwert auf den Bogen und drückt ihn zwischen das Falzwalzenpaar. Das Walzenpaar erfasst den Bogen und führt den Falzbruch aus, wodurch er im Durchlauf gefalzt wird. Schwertfalzen ist im Gegensatz zum Taschenfalzen taktgebunden, da das Schwert nach jedem ausgeführten Falz wieder in seine Ausgangsposition verfahren muss. Dadurch lassen sich weniger hohe Geschwindigkeiten als beim Taschenfalzen erzielen. Der Falzbruch ist durch das Falzen mit dem Schwert allerdings genauer.", "section_level": 2}, {"title": "Falzarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Parallelfalze.", "content": "Bei der einfachsten Form, dem \"Parallelfalz\", verlaufen alle Falze parallel. Zu den Parallelfalzen gehören der Wickelfalz, der Altarfalz, der Leporellofalz und der Parallelmittenfalz. Parallelfalze finden häufig bei einfachen Werbedrucksachen Anwendung.", "section_level": 2}, {"title": "Wickelfalz.", "content": "Der Wickelfalz ist eine Form des Parallelfalzes, bei der zwei oder mehrere gleich breite Teile des Falzbogens ohne Richtungswechsel um ein Bogenteil gefalzt werden. Dadurch, dass die Falzung jeweils in die gleiche Richtung geht, ergibt sich die namensgebende Wicklung. Bei zwei parallelen Falzungen ergeben sich aus einem Falzbogen 3 Blatt bzw. 6 Seiten. Man spricht hier von einem Zweibruch-Wickelfalz. Ein Dreibruch-Wickelfalz ergibt 4 Blatt bzw. 8 Seiten und so weiter.", "section_level": 3}, {"title": "Altarfalz (Fensterfalz).", "content": "Der \"Altarfalz\", seltener auch Fensterfalz genannt, verdankt seinen Namen der Ähnlichkeit zu dreiteiligen Flügelaltären in Kirchen. Bei dieser Form des Parallelfalzes werden die äußeren Teile des Falzbogens ohne Überlappung nach innen gefalzt. Der Altarfalz hat sechs Seiten, ein zusätzlicher Bruch in der Bogenmitte ergibt den achtseitigen Altarfalz.", "section_level": 3}, {"title": "Leporellofalz (Zickzackfalz).", "content": "Der \"Leporellofalz\" ist eine Form des Parallelfalzes, bei der zwei oder mehrere Teile des Falzbogens in wechselnden Richtungen gefalzt werden. Dadurch ergibt sich eine zickzackartige Falzung, weshalb diese Form auch Zickzackfalz genannt wird. Bei zwei parallelen Falzungen ergeben sich aus einem Falzbogen 3 Blatt bzw. 6 Seiten. Man spricht hier von einem Zweibruch-Leporellofalz. Ein Dreibruch-Leporellofalz ergibt 4 Blatt bzw. 8 Seiten und so weiter.", "section_level": 3}, {"title": "Parallelmittenfalz (V-Falz).", "content": "Der \"Parallelmittenfalz\" ist eine Form des Parallelfalzes, bei dem ein Bogen immer in der Mitte in der gleichen Richtung gefalzt wird (V-Falz). Dies kann im Quer- wie im Hochformat geschehen. Zwei solcher Falzungen ergeben 8 Seiten, diese Form wird auch Doppelparallelfalz genannt.", "section_level": 3}, {"title": "Schweizerfalz.", "content": "Der \"Schweizerfalz\" ist eine Variante des Leporellofalzes, bei der die ersten beiden Falzungen keinen Richtungswechsel haben. Zusammengefaltet umschließen Vorder- und Rückseite die zickzackgefaltenen restlichen Seiten wie bei einem Zweibruch-Wickelfalz.", "section_level": 3}, {"title": "Kreuzfalz.", "content": "Beim \"Kreuzfalz\" wird der Bogen mehrfach im rechten Winkel gefalzt. Dieses Verfahren findet bei der Herstellung von Broschüren, Zeitschriften, Büchern Anwendung, für die der Falzbogen geheftet und beschnitten wird. Die Laufrichtung des Papiers sollte mit dem letzten Falz parallel laufen.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Druckwesen und Buchbinderei.", "content": "Die Seiten bei mehrseitig bedruckten Bogen sind so angeordnet (Ausschießen), dass das Produkt (Prospekt, Werk u. a.) nach dem Falzen die richtige Seitenreihenfolge hat. Bei Werken sind die Seiten meist mit fortlaufenden Seitennummern versehen, bei Prospekten fehlen diese häufig.", "section_level": 2}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Leporellofalz Etiketten", "section_level": 1}], "src_summary": "Falzen ist in der Papiertechnik das Herstellen einer scharfen Knickkante \"(Falzlinie, Falzbruch)\" bei Papier, Karton oder Pappe, die mit Hilfe eines Werkzeugs oder einer Maschine erzeugt wird. Wird die Knickkante ohne Werkzeuge erstellt, so spricht man von \"Falten\". ", "tgt_summary": null, "id": 2255503} {"src_title": "Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Er wurde im Dorf \"Muddenahalli\" geboren, 40 Meilen entfernt von Bangalore in Indien. Die Familie war eine gläubige telugusprechende Brahmanen-Familie der Vaidiki-Mulukanadu-Unterkaste. Seine Vorfahren kamen aus dem Dorf Mokshagundam bei Giddalur im Distrikt Prakasam des heutigen Andhra Pradesh und waren etwa dreihundert Jahre vorher nach Mysore ausgewandert. Sein Vater war ein Sanskrit-Schüler und eine Autorität in der Hindu-\"Dharmashastra\"-Theologie, außerdem praktizierte er Ayurveda.", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Ausbildung.", "content": "Visvesvaraya verlor seinen Vater im Alter von 15 Jahren. Die Familie war zu der Zeit in Karnulu und zog danach zurück nach Muddenahalli. Visvesvaraya ging in Chikballapur zur Schule und dann zur höheren Schule in Bangalore. Er erwarb 1881 den Bachelor-Titel an der University of Madras und studierte später Bauingenieurwesen am College of Science in Pune, das heute als College of Engineering, Pune (COEP) bekannt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Ingenieurstätigkeit.", "content": "Er nahm eine Arbeit in der Stadtverwaltung (Public Works Department) in Bombay an und wurde eingeladen, bei der indischen Bewässerungskommission mitzuarbeiten. Er stellte ein extrem kompliziertes System der Bewässerung im Dekkan-Gebiet vor. Er entwarf auch ein System von automatischen Wehrverschlüssen und ließ es sich patentieren. Sie wurden 1903 am Khadakvasla-Staubecken in Pune das erste Mal eingebaut. Der Nutzen dieser Verschlüsse war, den Wasserstand bei Hochwasser so weit wie möglich anzuheben, um das Hochwasser aufzunehmen ohne die Talsperre zu gefährden. Aufgrund des Erfolges dieser Verschlüsse wurden die gleichen an der Tigra-Talsperre in Gwalior und bei der Krishna-Raja-Sagar-Talsperre in Mysore ebenfalls angewandt. Die Krishna-Raja-Sagar-Talsperre am Fluss Kaveri war zu jener Zeit das größte Wasserreservoir in Indien. - Die Tigra-Talsperre (1917) und die Khadakwasla-Talsperre (1961) haben später durch Talsperrenbrüche große Flutkatastrophen hervorgerufen. Visvesvaraya erreichte Berühmtheit, als er ein Hochwasserschutzsystem für Hyderabad entwarf. Er war auch daran beteiligt, eine Methode zu entwickeln, den Hafen von Visakhapatnam vor Wellen-Erosion zu schützen.", "section_level": 1}, {"title": "Diwan von Mysore.", "content": "Nach einem freiwilligen Rückzug im Jahr 1908 wurde er 1912 zum Diwan (Erster Minister) von Mysore ernannt, einem der größten und wichtigsten Königreiche in Indien. Mit der Unterstützung des Maharajas von Mysore Krishnaraja Wadiyar IV. lieferte er als Diwan beispiellose Beiträge zur allgemeinen Entwicklung des Staates. Nicht nur die Krishna-Raja-Sagar-Talsperre, sondern auch die \"hydel\"-Projecte in Shivanasamudra, das Stahlwerk in Bhadravati, die University of Mysore und viele andere Industriebetriebe und öffentliche Einrichtungen verdanken ihm ihr Entstehen oder ihr aktives Wachstum. Er war 1917 daran beteiligt, das \"Government Engineering College\" in Bangalore einzurichten, eine der ersten Ingenieurschulen des Landes. Diese Institution wurde später nach ihrem Gründer die \"University Visvesvaraya College of Engineering (UVCE)\" genannt. Sie ist eine der reputiertesten höheren Lehreinrichtungen im Bundesstaat Karnataka.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Auszeichnungen.", "content": "Die Einrichtungen, die ihm zu Ehren benannt wurden, sind verdientermaßen vielzählig und schließen zum Beispiel die Technische Universität von Belgaum (Visweswaraiah Technological University) ein, der alle staatlichen Colleges in Karnataka angegliedert sind. Außerdem wurde 1960 das \"Visvesvaraya Regional College of Engineering\" in Nagpur gegründet, das jetzt bekannt ist als \"Visvesvaraya National Institute of Technology\". Als Teil der Feiern zu seinem hundertsten Geburtstag wurde das \"Visvesvaraya Industrial and Technological Museum\" in Bangalore eingerichtet. Als er Diwan von Mysore war, wurde er von den Briten am 3. Juni 1915 für seine vielfältigen Verdienste für das öffentliche Wohl zum Knight Commander des Order of the Indian Empire geschlagen. Nachdem Indien unabhängig geworden war, bekam er 1955 den höchsten indischen Orden, den Bharat Ratna.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir M. Visvesvaraya (\"Mokshagundam Visvesvaraya\", auch in den Schreibweisen \"M. Visweswaraiah\", \"Vishweshwariah\" oder \"Vishweshwarayya\"; * 15. September 1861 im Dorf Muddenahalli, Distrikt Kolar; † 14. April 1962 in Bangalore) war ein indischer Bau- und Wasserbau-Ingenieur und von 1912 bis 1918 Diwan von Mysore.", "tgt_summary": null, "id": 1578800} {"src_title": "Paul Gottlieb Werlhof", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war der Sohn eines Leipziger Kolonialwarenhändlers, der jedoch früh verstarb. Im Ersten Weltkrieg diente er ab 1917 als Soldat und erreichte den Rang eines Unterfeldwebels, von 1919 bis 1920 engagierte sich Häßler im Leipziger Freikorps. Während seines Studiums wurde er 1918 Mitglied der Sängerschaft zu St. Pauli Jena. Ab 1923 war er zunächst Medizinalpraktikant an der Leipziger Kinderklinik, ab 1925 zudem Hilfsassistent an der Kinderheilstätte in Dresden. Im Januar 1927 kehrte er nach Leipzig zurück und wirkte dort u. a. auf der Infektionsstation. Hautnah erlebte er als verantwortlicher Mediziner die damals grassierende Poliomyelitisepidemie. Im Jahre 1932 stieg Häßler zum Chef der Poliklinik und ein Jahr später kurzzeitig zum provisorischen Leiter der Kinderklinik auf. Sein Vorgänger Siegfried Rosenbaum wollte nach Aussage Häßlers von der Klinikleitung entbunden werden, um seine wissenschaftlichen Arbeiten fortsetzen zu können. Dem Antrag wurde entsprochen. Dieser Vorgang fiel in das Jahr 1932. Er hatte das Amt später auch wegen seiner jüdischen Abstammung auf Anweisung der Nationalsozialisten ohnehin niederlegen müssen. Übergangsweise übernahm Häßler auch die Leitung der Klinik, nachdem Rosenbaum die Leitung definitiv niederlegte. Wenige Zeit später löste ihn Werner Catel in dieser Funktion ab, Häßler wurde daraufhin Oberarzt und Catels Stellvertreter. Mit der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ trat Häßler 1933 in die die SA ein, in der er zum Sanitätssturmführer aufstieg. 1937 wurde er Mitglied der NSDAP. Zudem wurde er Sachbearbeiter und Schulungsredner im Rassenpolitischen Amt Leipzig und Obmann des NS-Dozentenbundes. In einem 1939 veröffentlichten Werk \"Die Pflege des gesunden und kranken Kindes\", zu dessen Co-Autoren er gehörte, werden unter anderem Juden als „wurzelloses Parasitentum“ beschrieben. Während der NS-Zeit war er als Oberarzt in der Universitätskinderklinik Leipzig, einem der Zentren der Kinder-Euthanasie, tätig. Laut Götz Aly, Olaf Kappelt und Martin Kassler war er an den Euthanasie-Verbrechen beteiligt, gemäß seiner eigenen Aussage war er seit Mai 1939 Mitwisser. Infolge der schweren Bombardierungen Leipzigs im Dezember 1943 richtete Häßler eine Ausweichstelle in Hochweitzschen ein, aus der sich letztendlich ein eigenes Kinderhospital entwickelte. Nach seiner fristlosen Entlassung am 5. November 1945 durch die Alliierten betreute er dieses hauptamtlich, wechselte jedoch nach vier Jahren 1949 an die Chemnitzer Kinderklinik. Am 15. Oktober 1953 berief die Universitätsklinik Jena Häßler zum Direktor der Kinderklinik und Ordinarius. Er wurde Nachfolger des verstorbenen Jussuf Ibrahim. In dieser Funktion machte er sich insbesondere zwischen 1956 und 1960 um den Neubau des Klinikgebäudes in der Westbahnhofstraße verdient. Am 28. Februar 1965 räumte er nach 111⁄2 Jahren aus Altersgründen den Lehrstuhl. Öffentliche Aufmerksamkeit erhielt er zuletzt im Januar 2004: Gemeinsam mit 21 anderen Kollegen unterschrieb er eine Solidaritätsbekundung für die ehemalige Jenaer Ärztin Rosemarie Albrecht. Die Staatsanwaltschaft Gera hatte sie wegen der Mitwirkung an den Euthanasieverbrechen angeklagt. Vorwürfe, die ihm selbst eine Beteiligung an den nationalsozialistischen Gräueltaten nachsagten, wies er stets zurück. Häßler war zweimal verheiratet und hatte insgesamt neun Kinder. Er starb als ältester Bewohner Thüringens 2005 in Jena im Alter von 106 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Im Rahmen seiner Forschungstätigkeit setzte Häßler sich mit Infektionskrankheiten, der Entwicklung sowie den Erkrankungen (Rheuma) des kindlichen Skeletts und dem präventiven Gesundheitsschutz (Schutzimpfungen) auseinander. Auf ihn geht die systematische Behandlung des Scharlachs mit Penicillin in der Kinderklinik zurück, die er 1949/1950 erstmals anwandte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fritz Otto Erich Häßler (* 22. April 1899 in Leipzig; † 2. Dezember 2005 in Jena) war ein deutscher Kindermediziner, der während der NS-Zeit an der Kinder-Euthanasie beteiligt war.", "tgt_summary": null, "id": 405890} {"src_title": "Gemeinlebarn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Der Kern des Anwesens war eine kleine Farm (0,4 km2) namens Cartleyhole, die scherzhaft auch Clarty Hole (Schlammloch) genannt wurde. Scott kaufte sie 1811 von Reverend Robert Douglas of Galashiels, nachdem sein Mietvertrag des Nachbarhauses Ashestiel ausgelaufen war. Durch mehrere Zukäufe, zuletzt im Jahre 1817 von Toftfield (später in Huntlyburn umbenannt), erweiterte er die Fläche des Anwesens auf rund 5 km2 und pflanzte darauf Bäume an. Die Gebäude des ursprünglichen Bauernhofes gestaltete er durch Umbauten und erhebliche Erweiterungen bis zum Jahre 1824 nach und nach zum Herrenhaus Abbotsford House um, wobei er viele Skulpturen aus schottischen Burgruinen und Abteien in die Wände einbaute. Für die Errichtung dieses Hauses zog er u. a. Edward Blore und Daniel Terry zu Rate, beaufsichtigte aber die Planung und die Bautätigkeiten an dem Gebäude persönlich, wobei er als Architekten William Atkinson erwählte. Er richtete eine große Bibliothek ein und sammelte Antiquitäten, Gemälde, Waffen sowie andere Relikte und Kuriositäten, die besonders mit der schottischen Geschichte verbunden waren, zum Beispiel den Eingang des alten Tolbooth in Edinburgh. Der Grundriss von Abbotsford House ist ein Parallelogramm mit unregelmäßigen Konturen. Eine Seite überblickt den Tweed. Das Haus ist im Stil des frühen Scottish Baronials errichtet. Eine Beschreibung des Gebäudes zu Lebzeiten Walter Scotts gab Washington Irving in \"Abbotsford and Newstead Abbey\" (London 1835).", "section_level": 1}, {"title": "Besitzgeschichte.", "content": "Nach der Fertigstellung des Gebäudes im Jahre 1824 hatte Scott gerade ein Jahr in seiner Residenz gelebt, als er in eine schwere finanzielle Krise geriet. Zwar hatte er das Eigentum an der Immobilie bereits an seinen Sohn Walter übertragen, aber sein vorbehaltenes Wohnrecht, die wertvolle Bibliothek und Sammlung und Scotts sonstiges Vermögen gerieten unter Treuhandverwaltung. Wegen Scotts tatkräftigen Aktivitäten zur Schuldenabtragung gaben die Gläubiger 1830 die Bibliothek und das Museum frei. 1832 starb der Dichter in Abbotsford. 1847 konnte durch den Verkauf der verbliebenen Urheberrechte an Scotts Werken an den Buchhändler Robert Cadell der Besitz vollkommen entschuldet werden. Scotts einziger Sohn Walter lebte nie in dem Haus. Er diente beim Militär und starb 1847 kinderlos auf der Heimreise von Indien. Mit seinem Ableben erlosch der auf Abbotsford gegründete Baronetstitel der Familie. Das Besitztum fiel dann an Scotts Enkel Walter Scott Lockhart (1826–1853) und nach seinem frühen Tod an seine jüngere Schwester Charlotte Harriet Jane Hope-Scott, geb. Lockhart (1828–1858). Sie war mit James Hope-Scott (1812–1873) verheiratet, der 1855 einen südlichen Flügel an Abbotsford House anbauen ließ. Charlotte Harriet Jane Hope-Scott, die zum Katholizismus übergetreten war, starb bereits am 26. Oktober 1858 mit Hinterlassung einer einzigen Tochter Mary Monica Maxwell-Scott (1852–1920), während deren Minderjährigkeit Abbotsford einem katholischen Verein zur Errichtung eines Fräuleinstifts überlassen wurde. Nach dem Tod ihres Vaters 1873 erbte sie das Anwesen. Dieses wurde noch bis ins 21. Jahrhundert von Scotts Nachkommen bewohnt. Um die Bewahrung des Hauses und der darin befindlichen Sammlungen auf Dauer und für die Öffentlichkeit zu sichern, wurde es nach dem Tod von Jean Maxwell-Scott (2004) von den Erben auf den zu diesem Zweck gegründeten gemeinnützigen \"Abbotsford Trust\" übertragen. Nach dem Haus wurde der „Abbotsford Club“, ein Nachfolger der Bannatyne und Maitland Clubs, benannt. Dieser wurde von W. B. D. D. Turnbull 1834 zu Ehren Walter Scotts gegründet, um historische Werke, die mit seinen Schriften verbunden waren, zu drucken und zu veröffentlichen. Die Veröffentlichungen gab es von 1835 bis 1864.", "section_level": 1}, {"title": "Zitat.", "content": "Theodor Fontane, ein Verehrer Sir Walter Scotts, besuchte Schottland 1858. Mehrfach erwähnt er Abbotsford in seinen Aufsätzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abbotsford ist ein historisches Haus 5 km westlich von Melrose in der Scottish Borders Council Area im Süden Schottlands. Es liegt am Südufer des Flusses Tweed. Erbaut wurde es für den schottischen Schriftsteller Walter Scott, der es Abbotsford nannte, weil Land und Furt (englisch \"ford\") einst den Äbten (englisch \"abbots\") von Melrose gehörten. ", "tgt_summary": null, "id": 2474466} {"src_title": "Felim O’Neill of Kinard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensherkunft.", "content": "Zwar erscheint eine Assoziation mit Korn auf den ersten Blick naheliegend, doch ist dies ein Trugschluss. Schon aus Gründen der rauen und steinigen Bodenbeschaffenheit hat sich der Kornberg höchstwahrscheinlich nie zum Kornanbau geeignet. Vielmehr ist in alten Urkunden von einem „Kurnberg“ zu lesen. Zum Wortbestandteil \"Kurn\" gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Einer verweist auf das slawische \"kur\" für Auerhahn, ein anderer auf das mittelhochdeutsche \"kurbe\" für Kurve. Ein früher Kornhandel einiger Besitzer des Schlosses Hirschstein erscheint dagegen als eher unwahrscheinlich. Am plausibelsten ist jedoch die Bedeutung Mühlenberg von mittelhochdeutsch \"kurn\" für Mühle. Darauf deutet auch der ehemals am Nordwesthang gelegene Ort Mühlhausen hin, der bereits Ende des 14. Jahrhunderts wüst lag. Noch weiter geht eine Erklärung, nach der eine falsche Transkription des Wortes \"myl\" als \"kurn\" (von \"mühl\") vorliegt. Hierbei steht \"myl\" für gerodet; es handelt sich beim Kornberg demzufolge um einen kahlen Berg, der vormals bewaldet war. Eine vorbeiführende Altstraße sorgte für gute Transportbedingungen. Der bis ins 19. Jahrhundert verwendete Name Waldsteiner Kette für die Nordwestflanke des Fichtelgebirges geriet in Vergessenheit und wird nicht mehr verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Die Schönburgwarte.", "content": "Der 1954 eingeweihte Turm ist nicht das erste Bauwerk auf dem Kornberg. Im Herbst 1849 errichtete der Zimmermeister Ulrich Hallmeyer aus Kirchenlamitz einen der Landesvermessung dienenden hölzernen Turm von 70 Fuß Höhe auf einem Steinfundament. 20 Mann arbeiteten zwei Wochen lang am Bauwerk, das 460 Gulden kostete. Als es baufällig wurde, errichtete die Sektion Fichtelgebirge des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins (Vorgängerin des Fichtelgebirgsvereins) 1885 einen 23 Meter hohen Aussichtsturm aus Holz, den Baurat Winnerling, Wunsiedel, plante. Den Bau führte Zimmermeister Böhringer, Wunsiedel aus; die Kosten beliefen sich auf 626 Mark. Die Einweihungsfeier war am 2. August 1885. Den Bauplatz und das benötigte Holz spendete Prinz Ernst von Schönburg-Waldenburg, deshalb erhielt das Bauwerk den Namen Schönburgwarte. Im März 1897 stürzte dieser Holzturm in sich zusammen und noch im Laufe des Jahres beschloss der Fichtelgebirgsverein (FGV) die Errichtung eines Steinturmes, den 1898 Stadtbaurat Thomas aus Hof plante. Es wurden Geldspenden gesammelt; die Alpenvereinssektion Asch trug 365 Mark und der Vogtländische Touristenverein 100 Mark dazu bei. Baumeister Luding aus Pilgramsreuth erhielt den Auftrag, das 19,2 Meter hohe Bauwerk zu errichten, das 7800 Mark kostete. Am 24. Juni 1900 konnte der steinerne Rundbau feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden. Nach kurzer Zeit waren bereits Ausbesserungsarbeiten erforderlich, denn der Turm zeigte bedenkliche Risse und musste mit Eisenringen umgeben werden. 1930 war ein Teil der Turmzinnen herabgefallen und der Aufgang im Inneren musste ausgebessert werden. Es verging kein Jahr, in dem die Schönburgwarte nicht Reparaturkosten verursachte. 1936 kam eine fachmännische Untersuchung zu dem Ergebnis, dass der Kornbergturm wegen Baufälligkeit einem Neubau Platz machen müsse. Am 4. Dezember 1938 wurde der Rundturm aus Sicherheitsgründen gesprengt. Der vom FGV vorgesehene Neubau sollte Adolf-Hitler-Turm heißen. Die Bemühungen für einen raschen Wiederaufbau wurden durch den Zweiten Weltkrieg zunichtegemacht. Am 30. August 1952 wurde ein Verein zum Wiederaufbau des Kornbergturmes gegründet, der Geldmittel für eine neue Aussichtswarte auf dem Kornberggipfel sammelte. Bereits am 23. August 1953 begann man mit dem Neubau (Planung: Oberstadtbaurat i. R. Rudorf, Hof; Bauausführung: Firma Augsten & Scheuerlein, Hof). Am 10. Oktober 1954 versammelten sich etwa 4000 Wanderer zur feierlichen Einweihung und Übergabe des Turmes an die Öffentlichkeit. Der viereckige Turm mit 26 Meter Gesamthöhe, auf den 114 Steinstufen führen, verschlang 62.000 DM an Baukosten, die durch Spenden und Zuschüsse aufgebracht wurden. Als der Förderverein aufgelöst wurde, ging die Schönburgwarte am 31. Mai 1959 an den Fichtelgebirgsverein über. Die umliegenden FGV-Ortsgruppen Marktleuthen, Niederlamitz, Rehau, Schönwald, Schwarzenbach an der Saale, Selb und Selb-Plößberg übernahmen die Turmbetreuung. 1960 brachten Mitglieder der FGV-Ortsgruppe Niederlamitz mit Unterstützung der Firma Reul-Granit AG einen steinernen Panoramazeiger auf der Turmbrüstung an. An der Eingangsseite befindet sich eine große Steintafel mit den Daten des Turmes. 1964, zum zehnjährigen Bestehen des Turmes, erhielt die Schönburgwarte einen Turmgeist, ein aus Granit gehauenes Männlein, das im Turmeingang steht und die Aufschrift „Der Turmgeist dankt für Deine Spende“ trägt.", "section_level": 1}, {"title": "Ruine Hirschstein.", "content": "Am Nordweg zwischen dem Bahnhof Kirchenlamitz-Ost und dem Kornberggipfel liegt die Felsenburg Hirschstein (). Die Burg, von der nur noch wenige Mauerreste bei einer Felsklippe vorhanden sind, gehörte der Familie von Hirschberg. Sie wurde Mitte des 14. Jahrhunderts zerstört und nicht wieder aufgebaut, die Hirschberger verlagerten sich nach Grünstein. Im Dreißigjährigen Krieg dienten die Ruinen und Gewölbe des alten Schlosses dem Landvolk als Zufluchtsort. Auf markgräflichen Befehl schüttete man im 18. Jahrhundert die Gewölbe zu, da sich „Zigeuner“ und „anderes lichtscheues Gesindel“ darin eingenistet hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Zigeunersteine.", "content": "Die Granitfelsengruppe, ein schönes Beispiel für Wollsackverwitterung, liegt am Nordweg vom Bahnhof Kirchenlamitz-Ost zum Gipfel am Westhang des Kornbergs. Der größte Block ist etwa neun Meter lang, vier bis sieben Meter breit und zwei Meter hoch; er soll 250 Tonnen schwer sein. Ein Felsen mit der Bezeichnung Wackelstein lässt sich mit einem Holzriegel zum Wackeln bringen. Die Umgebung soll in alter Zeit Zigeunerhorden Zuflucht geboten haben. Im Dreißigjährigen Krieg fanden auch die Bewohner der Umgebung dort Unterschlupf.", "section_level": 1}, {"title": "Früherer Aufklärungsturm der Bundeswehr.", "content": "Gekennzeichnet wird der Kornberg von dem 1973 errichteten und ab 1976 betriebenen Aufklärungsturm der Bundeswehr. Er diente während des Kalten Krieges zum Abhören des militärischen Funkverkehrs der Landstreitkräfte des Warschauer Paktes. Betrieben wurde der Turm von der Fernmeldekompanie 946, die in Hof/Saale stationiert war. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus der ehemaligen DDR 1994 wurde der Turm außer Dienst gestellt. Er wird seitdem vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen aus Erlangen genutzt. Zwei baugleiche Bundeswehr-Abhöranlagen standen ebenfalls auf Erhebungen unmittelbar an der ehemaligen NATO-Ostgrenze. Dies waren Anlagen nahe der DDR auf dem Hohen Meißner bei Kassel (2002 gesprengt) und in der norddeutschen Tiefebene auf einer 120 m hohen Erhebung in Barwedel in Niedersachsen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Kornberg mit seinem 827 Meter hohen Gipfel ist der nordöstliche Eckpfeiler des Fichtelgebirges. Er ist der höchste Berg auf dem bewaldeten Höhenrücken des Kornberg-Massivs, der schon von weitem durch den ehemaligen Aufklärungsturm der Bundeswehr erkennbar ist, und der Hausberg von Schönwald und Schwarzenbach an der Saale. Naturräumlich gehört er zur Haupteinheit Hohes Fichtelgebirge (394). Seit September 2010 existiert ein Neuentwurf der Naturräume Nordostbayerns, laut der der \"Waldsteinzug\" (inklusive Kornberg) eine eigenständige Einheit ist. Nach Nordosten schließt sich der Rehauer Forst an. ", "tgt_summary": null, "id": 1675119} {"src_title": "Adam Carroll", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Tabernanthe iboga\" ist ein Strauch, der Wuchshöhen von 1 bis 2 Metern erreicht. Die Laubblätter sind glänzend und lanzettlich.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die kleinen Blüten sind weiß-rosafarben. Die olivengroßen Früchte färben sich bei Reife orangefarben.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Im tropischen Zentralafrika ist \"Tabernanthe iboga\" in Gabun, Kamerun, in der Demokratische Republik Kongo und in der Republik Kongo verbreitet. \"Tabernanthe iboga\" gedeiht im Unterholz der tropischen Wälder Afrikas. Der Iboga-Strauch wird in vielen Gebieten Westafrikas angebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "Die Iboga-Wurzel, vor allem die innere Schicht der Wurzelrinde, enthält psychoaktive Indol-Alkaloide, vor allem das Ibogain (12-Methoxy-ibogamin). Qualitativ hochwertige Wurzelrinde kann bis zu 6 % Ibogain enthalten.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Iboga-Wurzel wird oral konsumiert, schmeckt äußerst bitter und wird in kleingehacktem oder gemahlenem Zustand zerkaut und mit reichlich Wasser geschluckt. Ebenso wie bei dem als Hydrochlorid gebundenen extrahierten Ibogain wirken kleinere Dosen stimulierend und aphrodisierend, während größere Dosen Visionen auslösen, das heißt lebhafte Wachträume bei geschlossenen Augen. Im Gegensatz zum reinen Ibogain hält die akute Wirkung der Iboga jedoch länger an (6–12 statt 4–8 Stunden) und wird subjektiv als weniger heftig empfunden. Die Übelkeit und das häufige Erbrechen bei hoher Dosierung ist jedoch noch stärker ausgeprägt. \"Tabernanthe iboga\" dient vor allem im Bwiti-Kult bei den Fang und Mitsogo in Gabun und angrenzenden Gebieten der Nachbarländer als rituelle Droge, mit der Heilungs- und Initiationszeremonien durchgeführt werden. Gemäß Howard Lotsof, einem der ersten und vielleicht bis heute bedeutendsten Forscher auf dem Gebiet der medizinischen Verwendung von Iboga, wurden 1990 die ersten Anti-HCV-(Hepatitis-C-) Wirkungen von Iboga berichtet. Des Weiteren wurde durch die Behandlung mit Iboga auch eine Verbesserung der Leberwerte verzeichnet. Diese Ergebnisse wurden von ihm während eines wissenschaftlichen Forums zum Thema Iboga in Warschau 2007 präsentiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tabernanthe iboga (Syn.: \"Tabernanthe albiflora\", \"Tabernanthe bocca\", \"Tabernanthe mannii\", \"Tabernanthe pubescens\", \"Tabernanthe subsessilis\", \"Tabernanthe tenuiflora\", \"Iboga vateriana\" ) ist eine Pflanzenart aus der Gattung \"Tabernanthe\" in der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Es werden die Trivialnamen Iboga, Eboga, Eboka, oder Obona verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 1746546} {"src_title": "Nydeggbrücke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geologische Besonderheiten.", "content": "Im Naturschutzgebiet treten Kreideablagerungen an die Oberfläche. Das Kreideplateau hebt sich mit 2 mm pro Jahr aus dem Untergrund. Die oberste Kreideschicht besteht aus circa 20 m mächtigen Ablagerungen mit einer Tonbeimengung von 15 bis 20 %. Darunter liegt eine 80 m mächtige Schicht mit reiner Kreide. Die Erosion kann die obere Kreideschicht schneller verwittern. Somit werden Kreidefelsen aus dem Plateau herauspräpariert. Bei starkem Regen oder der Schneeschmelze färben sich die Flüsse in der Gegend durch die erodierte Kreide weiß.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtliches.", "content": "Auf der nordwestlichen Ecke des Plateaus sind Reste einer Wallanlage zu finden. Die Alanen hatten hier ein Kastell zur Sicherung ihrer Nordgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Vegetation.", "content": "Aufgrund der steilen Hänge des Kreideplateaus wurde die Umwelt in sehr geringem Maße anthropogenen Veränderungen ausgesetzt. Die Kreidefelsen sind Rückzugsgebiet für eine große Anzahl von Pflanzen und Tieren. Auf den Plateaus ist Steppenvegetation zu finden. Die Vegetation besteht aus ungefähr 250 Pflanzenarten aus 147 Gruppen. Weiterhin sind je 30 Moose und Flechtenarten aus 44 Familien zu finden. 90 % der Pflanzen sind mehrjährig. Auf besonders trockenen Stellen können Wüstenpflanzen gefunden werden. An Pflanzen gibt es: Carex humilis, Thymus calcareus, Stipa capillata, Festuca sulcata", "section_level": 1}, {"title": "Kirche der sizilianischen Gottesmutter.", "content": "In die Kreidefelsen von Diwnogorje wurde um das Jahr 1650 von ukrainischen Mönchen eine Kirche gehauen. Die leicht zu bearbeitenden Kreidefelsen können bereits mit Äxten und Sägen geformt werden. Im Gebiet Diwnogorje gibt es daher drei Höhlenkirchen, in der Oblast Woronesch insgesamt um die 20. Die Kirche besticht durch ihre kreideweißen Innenwände. Ein Kreuzgang umfasst den Altarraum. Links und rechts des Altars sind Nischen für den Chor eingelassen. Die Akustik ist überwältigend. Von der Kirche führt ein Gang in einige etwas höher gelegene Räume. Diese Räume dienten der Unterkunft der wenigen Mönche, die hier in einem Kloster lebten. Das Kloster wurde bis 1918 genutzt. 1996 wurde es wieder in Betrieb genommen. Aktuell unterrichten fünf Mönche vier Klosterschüler. Die Mönche prägten den Namen Diwnogorje, der so viel wie „wunderbare Berge“ bedeutet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Naturschutzgebiet Diwnogorje () liegt etwa zehn Kilometer westlich von Liski am Rande der Auen des Don in der Oblast Woronesch. Aus Liski kann das Naturschutzgebiet mit der Bahn schnell erreicht werden. Ein Bahnsteig liegt direkt am Aufstieg zur Kirche und zum Plateau.", "tgt_summary": null, "id": 1465415} {"src_title": "Ernst Lothar Julius Graf von Zech-Burkersroda", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit.", "content": "Carver wurde in Missouri in die Sklaverei hineingeboren. Das genaue Geburtsdatum ist aufgrund der ungenauen Aufzeichnungen der Sklavenbesitzer unbekannt, doch gilt als wahrscheinlich, dass er 1864/65 geboren wurde. Sein Besitzer, Moses Carver, war ein deutscher Einwanderer. Er war auch der Besitzer seiner Mutter Mary und seines Bruders. Bei den Carvers wurden sie menschlich behandelt. Carvers Vater ist unbekannt, aber Carver selbst glaubte, sein Vater sei von einer benachbarten Farm gewesen und kurz nach seiner Geburt bei einem Unfall gestorben. Als Kind wurden er und seine Mutter von einer Bande entführt, die hoffte, sie anderswo wieder verkaufen zu können – eine damals übliche Praxis. Moses Carver heuerte John Bentley an, um sie wiederzufinden. Carvers Mutter war bereits verkauft, aber Carver, beinahe gestorben, wurde von Bentley zu Moses zurückgebracht. Dieses Ereignis löste bei Carver eine chronische Bronchitis aus, sodass er von da an stets in einer geschwächten körperlichen Verfassung war. Deshalb war er auch nicht fähig zu arbeiten und verbrachte seine Zeit damit, die Felder zu durchstreifen, angezogen von der Vielfalt wilder Pflanzen. Er eignete sich dabei ein solches Sachwissen an, dass Moses‘ Nachbarn ihn „den Pflanzendoktor“ nannten. Eines Tages wurde er zu einem Nachbarhaus gerufen, um nach einer kranken Pflanze zu sehen. Als er das Problem gelöst hatte, wurde er in die Küche geschickt, um seinen Lohn abzuholen. Als er in die Küche kam, fand er dort niemanden, doch er sah etwas, das sein Leben verändern sollte: Gemälde mit Blumen an allen Wänden des Raumes. Von diesem Zeitpunkt an wusste er, dass er ebenso Künstler sein würde wie Botaniker. Nachdem die Sklaverei abgeschafft worden war, wurden George und sein Bruder von dem Ehepaar Carver adoptiert. Sie unterstützten George in seinem intellektuellen Streben. Als George zwölf wurde, entschied er, sehr zum Leidwesen der Carvers, sich alleine durchzuschlagen. Er zog weg, und sein erstes Ziel war eine Schule in einer anderen Stadt. Carver traf eine freundliche Frau, mit der er übereinkam, dass er für das Kochen für die Familie bezahlt würde und so zur Schule gehen konnte. Er wohnte auf der Veranda, bis er genügend Geld hatte, sich eine Hütte zu kaufen. Schließlich war er gezwungen, die Stadt zu verlassen, da ein Schwarzer gelyncht worden war. Er erwarb seinen Schulabschluss an der Minneapolis High School in Kansas.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Pflanzenkundler und Chemiker.", "content": "1887 wurde er ins Simpson College in Indianola aufgenommen. Er glänzte in Kunst und Musik. Schließlich erkannte der Direktor des Iowa State College Department für Gärtnerei, der der Vater der Kunstlehrerin Etta Budd war, durch eine Gartenverschönerung Carvers dessen gärtnerisches Talent. Da Etta Budd Schwierigkeiten auf einen schwarzen Künstler zukommen sah, überredete sie ihn zu einer wissenschaftlichen Karriere in der Landwirtschaft, und 1891 wurde er zum ersten Schwarzen, der sich am Iowa State College für Landwirtschaft und Kunsthandwerk (der heutigen Iowa State University) einschrieb. Um Verwechslungen mit anderen Studenten namens George Carver zu vermeiden, begann er den Namen George Washington Carver zu benutzen. Trotz seiner stillen Entschlossenheit und Zurückhaltung war Carver bald in allen Bereichen des Hochschullebens involviert. Er war Leiter des YMCA und des Diskussionsklubs, Sporttrainer und Hauptmann, der höchste Studentenrang des Hochschul-Militärregiments. Seine Gedichte wurden in der Studentenzeitung veröffentlicht und zwei seiner Gemälde wurden in der World Columbian Exposition ausgestellt. Carvers großes Interesse an der Musik und Kunst blieb bestehen, doch es waren seine hervorragenden Fähigkeiten in der Botanik und der Gärtnerei, die die Professoren Joseph Budd und Louis Pammel bewogen, ihn zu ermutigen, auch nach seinem Bachelorabschluss 1894 an der Hochschule zu bleiben. Aufgrund seiner Fertigkeiten in der Pflanzenzüchtung wurde Carver an die Fakultät berufen und wurde so deren erstes afroamerikanisches Mitglied. Während der nächsten zwei Jahre als Botanik-Assistent entwickelte Carver schnell wissenschaftliche Fähigkeiten in Pflanzenheilkunde und Mykologie. Er veröffentlichte verschiedene Artikel über seine Arbeit und gewann nationale Anerkennung. 1896 legte er seinen Master’s Degree ab. Anschließend wurde er an das von Booker T. Washington geleitete Tuskegee Institute berufen als Leiter der landwirtschaftlichen Abteilung. Dort blieb er bis zu seinem Tod 1943. 1916 wurde er als \"honorary fellow\" an die Royal Academy of Arts in London berufen, erhielt 1923 die \"Spingarn Medal\" der NAACP und 1939 die \"Theodore Roosevelt Medal\". 1921 war er der erste Afroamerikaner, der als Experte vor einem Ausschuss des US-Kongresses gehört wurde. 1970 wurde der Mondkrater Carver und 1996 der Asteroid (7042) Carver nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Erfindungen.", "content": "Carver unternahm große Anstrengungen, die Lebensbedingungen kleiner Farmer im Südwesten der USA, insbesondere ehemaliger Sklaven, zu verbessern. Diesen sollten nicht nur moderne Anbaumethoden wie Fruchtfolge und Kunstdünger nahegebracht werden, sondern auch zahlreiche von Carver selbst erdachte Methoden, mit denen sie aus ihren Anbauprodukten selbst nützliche Substanzen wie Bleich- und Reinigungsmittel, Schmierstoffe, Gewürze usw. herstellen konnten, die sie sich sonst nicht leisten konnten. Dazu entwickelte und betrieb er eine Art mobile Schule, den \"Jesup Wagon\", benannt nach dem Sponsor Morris Ketchum Jesup. Damit fuhr er über Land zu den Bauern und erklärte diesen z. B. die Beschaffenheit ihres Bodens oder führte den Anbau von Kartoffeln und Erdnüssen vor. Dieses „learning by doing“ hatte einen Schneeballeffekt, denn so gaben die Kundigen ihr Erlerntes weiter. Carver arbeitete bereits nach dem Smith-Lever Act, der 1914 per Gesetz vorschrieb, dass die in den staatlich geförderten Versuchsstationen und landwirtschaftlichen Hochschulen entwickelten neuen Bearbeitungs- und Bepflanzungsmethoden \"allen\" Landwirten nähergebracht werden müssen. Carver entwickelte eine Methode, die Poliokranken bei der Behandlung ihrer atrophierten Muskeln half. Er rieb die Muskeln mit einem bestimmten Erdnussöl ein, was ihm einen enormen Zulauf an Patienten brachte, die allesamt subjektiv von der Förderlichkeit der Behandlung überzeugt waren. Die Mediziner allerdings ignorierten das Verfahren. Bis heute ist nicht hinreichend dokumentiert, inwieweit die Erfolge auf Placebo-Effekten basierten oder behandlungsspezifisch waren. Carver gelang es, ein Verfahren zur Erzeugung von Papier aus einer Nadelholzart zu entwickeln, die nur im Süden der USA gedeiht. Als Folge kam es zu Aufforstungen in Gegenden, die bislang öde oder allenfalls mit Buschwerk bedeckt waren. Carver war bei der Erzeugung von Farbstoffen aus Pflanzen sehr erfolgreich und entwickelte hunderte neuer pflanzlicher Farbstoffe. Allein aus der Rebe \"Vitis rotundifolia\" konnte er 49 Farbstoffe erzeugen, mit denen Materialien wie Wolle und Baumwolle gefärbt werden konnten. Als landwirtschaftlicher Chemiker entdeckte Carver etwa 300 Verwendungen für Erdnüsse und 118 für Süßkartoffeln. Er wird häufig als Erfinder der Erdnussbutter genannt. Seine Erkenntnisse waren von enormer Bedeutung, da der Anbau von Erdnüssen eine Alternative zu den vorherrschenden Baumwoll-Monokulturen in Alabama darstellte. Diese waren damals immer stärker durch den Baumwollkapselkäfer befallen, was zur Verarmung ganzer Regionen führte. Mit der Erdnuss stand eine Pflanze zur Verfügung, die sehr genügsam war, einfach anzubauen, im Boden Stickstoff speicherte und dank Carver auch einen großen Markt hatte. 1938 drehte Pete Smith Specialty Company den Hollywood-Film \"Life of George Washington Carver.\" Carver starb im Jahre 1943 nach langer schwerer Krankheit in Tuskegee. Da er unverheiratet war, vermachte er sein Vermögen (über 60.000 US-Dollar, mehr als Euro nach heutigem Wert) der George Washington Carver Foundation.", "section_level": 1}, {"title": "George Washington Carver National Monument.", "content": "Im Jahr 1943 wurde das Grundstück in Newton County bei Diamond in Missouri, auf dem George Washington Carver aufgewachsen war, zu einer Gedenkstätte vom Typ eines National Monuments erklärt. Es war das erste National Monument, das überhaupt jemals in den USA für einen Afroamerikaner errichtet wurde, das erste personenbezogene National Monument, das nicht einem Präsidenten gewidmet war, und zeigt die enorme Bedeutung, die Carver zugemessen wurde. Es wird vom National Park Service verwaltet und gehört nach Fläche und Besucherzahl zu den kleinen National Monuments. Die Gedenkstätte umfasst den rekonstruierten Standort der Hütte von George Washingtons Mutter Mary, das Wohnhaus von Moses Carver und den Familienfriedhof. Ein Besucherzentrum mit kleinem Museum informiert über das Leben von George Washington Carver und die Sklaverei in den Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Washington Carver (* um 1864 in Missouri; † 5. Januar 1943 in Tuskegee, Alabama) war ein Botaniker, Chemiker und Erfinder in der Landwirtschaftsforschung in den Südstaaten der USA. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Carver“. ", "tgt_summary": null, "id": 141577} {"src_title": "Siegburger Mühlengraben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Probleme vor dem Start.", "content": "Eine eher ungewöhnliche Panne hatte den Plan, das Starten des Space Shuttles im Juni, zunichtegemacht. Als die Discovery sich Juni 1995 schon am Startplatz befand und die Startvorbereitungen schon sehr weit fortgeschritten waren, hatten Goldspechte mehr als 70 Löcher in die Isolationsschicht des Externen Tanks des Shuttles gehämmert, so dass die Discovery wieder in die Montagehalle zurückgefahren werden musste, damit die Schäden behoben werden konnten. Seit diesem Ereignis stehen am Kennedy Space Center einige Eulenattrappen, um die Vögel abzuschrecken. Auch die Nester der Vögel wurden nach dieser Panne zugeklebt.", "section_level": 1}, {"title": "Missionsbeschreibung.", "content": "Die Hauptaufgabe war die Entsendung des siebten Tracking and Data Relay Satellite (TDRS G) mit Hilfe der zweistufigen Inertial Upper Stage (IUS) Feststoffrakete. Der ausgesetzte Satellit war der sechste im Orbit platzierte seiner Art. Der erste derartige wurde von STS-6 im Jahr 1983 in den Orbit gebracht, der zweite ging bei der Challenger-Katastrophe (Mission STS-51-L) verloren. Die anderen TDRS-Satelliten wurden von STS-26 (TDRS C), STS-29 (TDRS D), STS-43 (TDRS E) und STS-54 (TDRS F) transportiert. Das TDRS-Netzwerk wird derzeit umgeordnet und wird zukünftig zwei voll operationsfähige Satelliten beinhalten, die die westliche und die östliche Hemisphäre abdecken, einen voll funktionsfähigen als Ersatz, einen fast erschöpften am Ende seiner Lebenszeit und einen teilweise funktionsfähigen, der das Compton Gamma Ray Observatory (GRO) unterstützt. Dieser wird auch benutzt um ein Gebiet auf der Erde abzudecken, das von den anderen aus nicht erreicht werden kann. Das TDRS-System ist ein weltraumbasiertes Netzwerk das Dienste wie Kommunikation, Telemetrie, Orbitverfolgung, Datensammlung und Kommandoübermittlung bereitstellt, die essentiell sind für das Space Shuttle und andere Raumschiffe mit niedrigem Orbit wie dem Hubble Space Telescope, dem Compton Gamma Ray Observatory, dem Upper Atmosphere Research Satellite, dem Cosmic Background Explorer, dem Extreme Ultraviolet Explorer, TOPEX-Poseidon, Landsat und viele mehr. Der ausgesetzte Satellit wird sich in geosynchronem Orbit in 35.888 km Höhe auf 178 Grad westlicher Länge befinden. Es wurde von TRW gebaut und wiegt etwa 2.200 kg. Die Entsendung des Satelliten wurde von drei unabhängigen Kontrollzentren aus gesteuert. Die White Sands Missile Range Bodenstation überwachte das TDRS, die Bodenkontrolle im Johnson Space Center (JSC) überwacht das Shuttle und das \"Inertial Upper Stage\"-Kontrollzentrum auf der \"Onizuka Air Force Base\" in Sunnyvale (Kalifornien) überwacht die Booster-Plattform. Die Aussetzung des Satelliten begann sechs Stunden nach Abheben des Shuttles. Der Satellit hat voll ausgebreitet eine Spannweite von 17 m. Weitere Aufgaben der Mission waren:", "section_level": 1}], "src_summary": "STS-70 (englisch Space Transportation System) ist eine Missionsbezeichnung für den US-amerikanischen Space Shuttle Discovery (OV-103) der NASA. Der Start erfolgte am 13. Juli 1995. Es war die 70. Space-Shuttle-Mission und der 21. Flug der Discovery.", "tgt_summary": null, "id": 1128331} {"src_title": "Wild- und Wanderpark Südliche Weinstraße", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Phänomen wurde 1962 erstmals von dem russischen Forscher Nikolai N. Fedyakin in einem Labor in der russischen Stadt Kostroma beobachtet. Bei Langzeitexperimenten in Kapillaren fiel ihm auf, dass in einigen wenigen Kapillaren Abtrennungen zwischen verschiedenen Wassersäulen stattgefunden hatten. Verwundert, weil es doch der gleiche Stoff sein sollte und damit kein Grund für eine Abtrennung vorlag, untersuchte Fedyakin die abgetrennten Bestandteile – so gut es ihm aufgrund der Feinheit der Kapillaren eben möglich war. Anscheinend war der Siedepunkt der kondensierten Flüssigkeit wesentlich höher als der des normalen Wassers. Als Fedyakin von seinen Ergebnissen berichtete, übernahm Boris Derjagin die Untersuchungen dieses offensichtlich \"modifizierten Wassers\". Derjagin war ein angesehener Experimentalphysiker und wusste, dass Verunreinigungen die Eigenschaften von Substanzen drastisch ändern können. Deshalb führte er einige Tests durch, die zu seiner Befriedigung ergaben, dass es sich nicht um Artefakte handeln konnte. Weitere Versuche wurden in Kapillaren aus Pyrex und Quarzglas durchgeführt, die das Herauslösen eventueller Bestandteile verhindern sollten. Das verwendete Wasser wurde laut den sowjetischen Wissenschaftlern auf höchste Reinheit geprüft und die Kapillaren so gut wie möglich gereinigt und sauber gehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Die nun untersuchte, damals noch \"anomales Wasser\" oder \"modifiziertes Wasser\" genannte Flüssigkeit besaß vermeintlich erstaunliche Eigenschaften. Die Viskosität war mit Sirup vergleichbar und um den Faktor 15 höher als bei normalem Wasser. Die thermische Ausdehnung betrug das anderthalbfache von normalem Wasser, es verfestigte sich erst bei unter −30 °C, und das Verfestigen geschah nicht an einem Gefrierpunkt, sondern über ein Gefrierintervall bis zu −60 °C. Das modifizierte Wasser siedete bei einer Temperatur von 150 °C bis 250 °C und wies eine Dichte von 1100 bis 1400 Kilogramm pro Kubikmeter auf (gewöhnliches Wasser besitzt eine Dichte von 1000 kg/m3); die Werte hingen von den Versuchsbedingungen ab. Auch modifiziertes Wasser besaß ein Dichtemaximum vor dem Erstarren, die höchste Dichte wurde jedoch erst bei −8 °C erreicht. Das modifizierte Wasser bildete sich allerdings nur in maximal 30 % bis 40 % der untersuchten Kapillaren aus, und die Kapillare selbst durfte nicht mehr als 0,1 mm Innendurchmesser besitzen, was die experimentelle Untersuchung erschwerte.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktion.", "content": "Während in der Sowjetunion bis zu 27 Wissenschaftler mit der Auswertung und den Experimenten zum \"anomalen Wasser\" beschäftigt waren, wurde die Arbeit im Westen mangels kompetenter Übersetzungskapazitäten und durch Unterschätzung der wissenschaftlichen Arbeit in der UdSSR übersehen. 1965 fand ein Kongress der IUPAC in Moskau statt, aber wiederum machte das mangelnde Übersetzungssystem die vermeintliche Bedeutung von Derjagins Arbeit nicht hinreichend klar. Im September 1966 fand in Nottingham die weltweit angesehene Faraday-Diskussionsveranstaltung statt, und Derjagin nutzte die Gelegenheit, seine Arbeit dort zu erläutern. Der gewählte Titel seiner Vorlesung verschleierte allerdings eher die Tragweite seiner Arbeit, so dass er kaum Aufmerksamkeit bekam. Da Derjagin jedoch in England verschiedene Labore besuchte und auch dort Vorträge hielt, wurden englische Forscher schließlich aufmerksam, und einigen gelang es daraufhin erfolgreich, anomales Wasser zu reproduzieren. Allerdings hatten schon damals andere Labore Probleme, dieses Wasser herzustellen, was Derjagin mit unzureichender Erfahrung der Experimentatoren erklärte. Am 24. Mai 1969 wurde eine Untersuchung des von Lyonel J. Bellamy hergestellten anomalen Wassers unter der Federführung des amerikanischen Spektroskopikers Ellis R. Lippincott veröffentlicht. Diese kam zu dem eindeutigen Schluss, dass es sich um eine andere Substanz als gewöhnliches Wasser handeln müsse, eine bisher unbekannte Molekülverkettung von Wasser, sozusagen „polymerisiertes Wasser“ oder kurz „Polywasser“. Lippincott und sein Kollege R. R. Stromberg veröffentlichten am 27. Juni 1969 einen zusammenfassenden Artikel „Polywater“ (Polywasser) über Ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Nature.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbruchstimmung und Hysterie.", "content": "Nach der Veröffentlichung brach eine Flut wissenschaftlicher Publikation und Nachforschung im Westen los. Zeitschriften überschlugen sich mit Sensationsnachrichten (wobei teilweise wegen der Animositäten zur UdSSR der Anschein erweckt wurde, es handle sich um eine westliche Erfindung). Ein amerikanischer Wissenschaftler, F. J. Donahue, nahm die Vermutung Derjagins, Polywasser sei die stabilste Form des Wassers, ausgesprochen ernst und warnte eindringlich davor, Polywasser ohne äußerste Vorsichtsmaßnahmen zu produzieren. Wenn Polywasser wirklich stabiler als normales Wasser wäre, würde es normales Wasser bei Kontakt zwingen, seine Konfiguration in die des Polywassers zu ändern: Sämtliches Wasser auf der Erde würde also unumkehrbar nach und nach umgewandelt und das Leben würde aufhören zu existieren – analog zu unterkühltem Wasser, das mit einem Impfkristall in Berührung kommt und sofort zu kristallisieren beginnt. Dieses Weltuntergangsszenario wurde schon vorher im Roman „Cat's Cradle“ von Kurt Vonnegut mit der damals hypothetischen Substanz Eis-IX (Eis neun) beschrieben. Es sei angemerkt, dass das inzwischen entdeckte, reale Eis-IX nichts mit seiner literarischen Form gemein hat. Die Antwort von Wissenschaftlern in der gleichen Ausgabe von \"Nature\" war, dass es ausgesprochen schwierig sei, Polywasser herzustellen und dass es auf der Erde seit Milliarden von Jahren Wasser in der Nähe von Quarz gäbe. Wenn die Gefahr real wäre, hätte eine Bildung schon längst stattfinden müssen. Donahue wurde wegen der Aufregung, die er auch in der Presse verursacht hatte, getadelt.", "section_level": 1}, {"title": "Ende.", "content": "Durch die fortschreitende Reinigungstechnik wurde es immer schwieriger, das Polywasser zu reproduzieren. Schließlich meldeten sich zunehmend kritische Stimmen, insbesondere da der Verdacht von Verunreinigungen nicht ausreichend ausgeräumt werden konnte. Es zeigte sich beispielsweise im Nachhinein, dass Zhelezhny, einer der ersten Mitarbeiter von Derjagin, heimlich eine Probe des Polywassers an einen ostdeutschen Spektroskopiker geschickt hatte, welcher beträchtliche Verunreinigungen fand. Als Derjagin von Zhelezhny darauf hingewiesen wurde, bestand die einzige Reaktion von Derjagin darin, Zhelezhnys Namen von allen weiteren Publikationen streichen zu lassen. Eine Wendung nahm die Polywasser-Debatte, als der Chemiker Denis Rousseau von den Bell Labs im \"Time Magazin\" am 19. Oktober 1970 vermutete, Polywasser sei nur Schweiß. Er habe sein Hemd nach einem Handballspiel ausgewrungen, die Substanz unter einem Infrarotspektrometer untersucht und dieselben spektralen Charakteristiken wie die von Polywasser gewonnen. Diese Vermutung wurde wissenschaftlicher als „biologische Kontamination“ sowohl in \"Science\" als auch im \"Journal of Colloid and Interface Science\" publiziert. Ein Problem der Polywasserforschung war von Anfang an, dass die Beteiligten fürchteten, im Kampf um Forschungsgelder einen eventuellen Entwicklungsvorsprung zu gefährden, wenn Proben unter den Laboren ausgetauscht würden. Ein weiteres Problem war die schon damals gängige Praxis, möglichst viel zu publizieren, um sich einen Namen zu machen, worunter die Qualität der Forschung litt. 1970 und 1971 wurde der größte Teil der Forschungen durchgeführt, aber die Geldgeber kürzten nach und nach die Mittel, so dass bis heute nicht klar ist, was Polywasser eigentlich war oder welche Verunreinigungen die publizierten Eigenschaften erzeugt haben könnten. Als die Kritik schließlich immer lauter wurde und Derjagin gezwungen war, die fehlende Reproduzierbarkeit des Polywassers anzuerkennen, zog er 1973 seine Behauptungen vollständig zurück. Das Polywasser verschwand aus der wissenschaftlichen Forschung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem Begriff Polywasser (auch \"anomales Wasser\" oder \"dichtes Wasser\" genannt) versteht man die Theorie, dass sich unter Oberflächeneffekten eine Polymerstruktur des Wassers ausbilden kann, die besondere physikalische Eigenschaften aufweist. Das sogenannte „Polywasser“, dessen Erforschung hauptsächlich in den 1960er Jahren in der UdSSR stattfand, konnte dann nach einem Zeitraum von etwa zehn Jahren der Erforschung nicht mehr reproduziert werden und wird oft als Beispiel für pathologische Wissenschaft angeführt.", "tgt_summary": null, "id": 2426186} {"src_title": "Heidi Lück", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Luckenau liegt ca. sechs Kilometer nordwestlich von der Innenstadt Zeitz am Maibach, der durch den Ort fließt und einige Kilometer weiter östlich in die Weiße Elster mündet. Der Braunkohleabbau hat die Landschaft geprägt und verbliebene Tagebaurestlöcher bilden heute kleine Seen. Großstädte in der Umgebung sind Gera, Leipzig und Halle.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In dem Tal, durch das der Maibach fließt, wurden die kleinen Dörfer Luckenau, Weidau und Streckau angelegt. Der Ort wurde erstmals 976 urkundlich als Villa \"Luongonosi\" erwähnt, die von Kaiser Otto II. dem Bistum Zeitz geschenkt wurde. Aus den Dörfern Luckenau, Streckau, Weidau und Gaumnitz wurde 1930 eine Gemeinde gegründet. Sie unterstand zunächst der Kreisverwaltung Weißenfels, später gehörte die Gemeinde zum Kreis Zeitz und heute zum Burgenlandkreis. Im Jahre 1932 musste der Ort Gaumnitz dem Braunkohletagebau weichen.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Entwicklung der Einwohnerzahl \"(von 1994 bis 2008) \":", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die J. Raab GmbH, einem Tochterunternehmen der Joseph Raab GmbH & Cie.KG hat ihren Unternehmenssitz in Luckenau. Am Standort hat sich das Unternehmen auf die Produktion von Edelstahl-Schornstein- und Abbgassystemen spezialisiert. In Luckenau arbeiten 80 Mitarbeiter in Produktion und Verwaltung. Seit 1978 wird die \"Schädemulde\" zur Forellenaufzucht genutzt. Heute erzeugt, verarbeitet und vermarktet die Forellenanlage Luckenau GbR hier einheimische landwirtschaftliche Produkte.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Luckenau liegt an der Landstraße L91 zwischen Theißen und Trebnitz. Zur Bundesstraße 91, die Weißenfels und Zeitz verbindet, sind es 3 km. Am Haltepunkt Luckenau an der Bahnstrecke Weißenfels–Zeitz verkehren Züge in die Richtungen Zeitz-Leipzig und Weißenfels-Halle.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Die Damenmannschaft im Kegeln, die Sportfreunde Luckenau, spielte von 2005 bis 2010 in der 3. Bundesliga Ost. Des Weiteren gibt es mit dem FC Luckenau einen Fußballverein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luckenau ist ein Ortsteil der Stadt Zeitz im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Bis zur Eingemeindung nach Zeitz am 1. Januar 2010 war Luckenau eine selbständige Gemeinde mit den zugehörigen Ortsteilen Streckau und Weidau in der Verwaltungsgemeinschaft Zeitzer Land. Letzte Bürgermeisterin von Luckenau war Margit Stirbo. ", "tgt_summary": null, "id": 266316} {"src_title": "So Solid Crew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bevk stammte aus einem kleinen Dorf in den Julischen Alpen aus der Gegend von Tolmin (Tolmein) und war ein Handwerkersohn. Bevk war zunächst als Lehrer tätig, dann als Journalist und Publizist. Er erlebte sowohl den Ersten als auch den Zweiten Weltkrieg als Soldat an der Soča im Grenzgebiet zu Italien. In der Zwischenkriegszeit lebte er im von Italien besetzten Gebiet der ehemaligen Grafschaft Görz und Gradisca. In Görz gab er von 1922 bis 1926 die satirische Zeitschrift \"Čuk na pal`ci\" heraus. Unter der faschistischen Herrschaft Mussolinis in Italien verfasste Bevk seine meisten und wichtigsten Werke. Das Schicksal seines Volkes unter fremder Besatzung war ihm ein großes Anliegen. Er war als Publizist und als Sprecher der nationalen slowenischen Minderheit in Italien tätig und wurde einige Male verhaftet. Nach 1943 war Bevk Partisan in der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee. Nach dem Krieg war er einige Jahre Vorsitzender des Slowenischen Parlaments und 1947 Vizepräsident der Teilrepublik Slowenien. Er lebte als freier Schriftsteller in Ljubljana. Bevk verfasste an die 100 Werke. Er war ein sehr produktiver und vielseitiger Autor, der in allen literarischen Gattungen schrieb. Am wichtigsten sind die Prosawerke, in denen er in realistischer Weise das Leben der armen Landbevölkerung schilderte. Er verfasste aber auch historische Erzählungen. Als Hauptwerk gilt der Roman \"Kaplan Martin Čedermac\", in dem es um den Gewissenskonflikt eines slowenischen Pfarrers im italienischen Staat geht, der zwischen seiner Gehorsamspflicht dem Staate gegenüber und den Forderungen seines Volkes nach muttersprachlichem Gottesdienst und Unterricht kämpft. Ein naturgegebenes Recht der Minderheit gegenüber dem ungerechtfertigten Machtanspruch der Obrigkeit wird generell in vielen Werken Bevks thematisiert, ohne dabei in vordergründige nationalistische Schwarzweißmalerei zu verfallen. Trotz seiner guten erzählerischen Qualitäten ist Bevk im deutschsprachigen Raum bisher nahezu unbeachtet geblieben. Es gibt außer einigen Jugendbüchern so gut wie keine Übersetzungen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachleben.", "content": "Im Geburtshaus von France Bevk in Zakojca befindet sich heute ein Museum. Die Bibliothek von Nova Gorica trägt den Namen des Schriftstellers (Goriška knjižnica Franceta Bevka), genau wie der zentrale Platz in der Innenstadt (Bevkov trg).", "section_level": 1}], "src_summary": "France Bevk (* 17. September 1890 in Zakojca bei Cerkno; † 17. September 1970 in Ljubljana) war ein slowenischer Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 533786} {"src_title": "Richard Hamilton (Basketballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein und Nationalmannschaft.", "content": "Cardozo begann seine Karriere 1986 als 15-Jähriger bei Unión Pacifico, einem Verein seiner Heimatstadt Nueva Italia. Dann wechselte er für zwei Jahre zu River Plate Asunción (1988–1990). Anfang der 1990er Jahre siedelte er nach Europa um. Dabei war er für den FC St. Gallen in der Schweiz tätig und erzielte dort 12 Tore in 30 Spielen. 1992 kehrte er wieder nach Südamerika zurück und spielte in Chile für Universidad Católica. Dort schoss er in 20 Tore in 38 Spielen. Zwischen 1993 und 1994 war er für ein Jahr Spieler bei Olimpia Asunción in Paraguay. Von Januar 1995 bis Juni 2005 war Cardozo für den mexikanischen Erstligisten Deportivo Toluca tätig und erzielte 249 Tore. Zudem gewann er mit dem Verein vier Ligen und wurde nationaler IFFHS Welttorjäger, als er in der Saison 2002/2003 58 Tore (Rekord) für seinen Verein schoss. Zuletzt spielte er bis 2006 für San Lorenzo in Argentinien. Beim olympischen Fußballturnier 2004 in Athen gewannen die \"Albirrojos\" überraschend die Silbermedaille und er belegte mit fünf Toren den 2. Platz der Torschützenliste.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Kurz nach seinem Karriereende 2006 wurde er in den Trainerstab von Olimpia Asunción verpflichtet. Im August 2011 wechselte er als Trainer zum mexikanischen Verein Querétaro FC. Danach trainierte er noch einmal den Club Olimpia und anschließend den CS Luqueño. 2013 kehrte er nach Mexiko zurück und arbeitete drei Jahre bei Deportivo Toluca. Seit 2018 steht er beim mexikanischen Rekordmeister Deportivo Guadalajara unter Vertrag.", "section_level": 1}], "src_summary": "José Saturnino Cardozo Otazú (* 19. März 1971 in Nueva Italia, Paraguay) ist ein ehemaliger Stürmer, der zu den bekanntesten Fußballspieler Paraguays zählt und bis vor kurzem bei aktuell als Trainer tätig. Er war Stammspieler der Nationalmannschaft. Dreimal (2000, 2002, 2003) wurde er zum Spieler des Jahres in Paraguay gewählt und 2002 von der CONMEBOL zu Südamerikas Fußballer des Jahres.", "tgt_summary": null, "id": 466720} {"src_title": "Schriftgenerator", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Simon’s Town Agreement.", "content": "Von 1806 bis 16. Juni 1975 wurde die Marinebasis Simonstown von der Royal Navy genutzt. Diese Nutzung gemeinsam mit den südafrikanischen Streitkräften (vorrangig South African Navy) entsprach einem am 30. Juni 1955 zwischen der Südafrikanischen Union, dem Vereinigten Königreich und dem Commonwealth of Nations über die Verteidigung der Seewege um Südafrika geschlossenen Abkommen (\"Simon’s Town Agreement\"). Nach der Parlamentswahl von 1948 drängte die Regierung Malan auf die unverzügliche Überführung der Marinebasis unter die südafrikanische Kontrolle. Das entsprach einer politischen Forderung der Nationalisten seit den 1920er Jahren. Die \"Simon’s Town Naval Base\" wurde am 2. April 1957 formell an die Südafrikanische Union übergeben. Die Royal Navy konnte entsprechend den Vereinbarungen diesen Stützpunkt im Frieden oder im Kriegsfalle zusammen mit möglichen Alliierten nutzen, auch wenn Südafrika am Konflikt nicht beteiligt sein würde. Das versetzte die Briten weiterhin in die Lage, den Südatlantik und den südlichen Indischen Ozean einschließlich der Straße von Mosambik militärisch zu kontrollieren. Für den Bereich Südafrika übernahm die \"South African Navy\" die operationelle Verantwortung, wodurch sie eine beispiellose Entwicklung zwischen 1955 und 1963 erlebte. Im Zeichen des Kalten Kriegs und insbesondere durch die sowjetische Militärpräsenz in Afrika wurden hier die Kapazitäten zur U-Boot-Bekämpfung und Seeminenabwehr schwerpunktmäßig ausgebaut. Parallel kam es zur Aufrüstung bei der South African Air Force. Als Folge des \"Simon’s Town Agreement\" räumte die südafrikanische Marine ihre Basis auf \"Salisbury Island\" im Hafen von Durban. In der Folge des Austritts Südafrikas aus dem Commonwealth und der Reduzierung britischer Militärpräsenz in der Region durch die Schließung des \"South Atlantic and South America Command\" sowie des wachsenden internationalen Drucks im Ergebnis von UN-Sanktionen erwuchs für Südafrika ein stärkerer Einfluss bei der Nutzung der Marinebasis. Als die Labour Party 1974 infolge der Wahlen wieder die Regierung im Vereinigten Königreich stellte, verhängte das Kabinett unter Premierminister Harold Wilson ein totales Waffenembargo gegen Südafrika und stornierte bereits vereinbarte Lieferungen. Das führte zur Rückfrage der südafrikanischen Regierung in London, ob das Vereinigte Königreich die Vereinbarungen des \"Simon’s Town Agreement\" in der bisherigen Form weiter ausüben möchte. In Folge dieser Kontroverse wurde es zum 16. Juni 1975 gekündigt. Südafrika baute die Basis weiter aus. Sie erhielt ein Dock zur Wartung von U-Booten, ergänzt durch ein modernes Kommunikationszentrum U-Boot-Marine in einem Höhenrücken bei Fish Hoek, ergänzt durch Nebenzentren in Walvis Bay und Durban.", "section_level": 1}], "src_summary": "Simon’s Town (gelegentlich auch \"Simonstown;\" afrikaans: \"Simonstad\") ist eine Stadt in der Provinz Westkap in Südafrika. Sie gehört zu Kapstadt und hatte 2011 6.569 Einwohner. Die Stadt wurde benannt nach Kap-Gouverneur Simon van der Stel, der 1687 erkannte, dass die False Bay während der Wintermonate ein idealer Ankerplatz für die niederländische Flotte sein konnte. Schließlich war es Gouverneur Gustaaf Willem van Imhoff, der hier 1747 einen Hafen mit Dockanlagen errichtete. Seit über zwei Jahrhunderten ist Simon’s Town ein bedeutender Marinestützpunkt im südlichen Afrika. Der Einfluss der britischen Kolonialmacht ist an den im viktorianischen Stil erbauten Häusern sichtbar, die entlang der Hauptstraße stehen. ", "tgt_summary": null, "id": 1718661} {"src_title": "Gottlieb Mohnike", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bis in die 1930er Jahre wurde die Hochebene von Auron als Alm des Ortes Saint-Étienne-de-Tinée genutzt, die nur über enge Bergpfade erreichbar war. Nachdem dann in Megève und Sestriere die ersten Wintersportzentren entstanden, beschloss der Generalrat des Départements den Bau eines vergleichbaren Zentrums auf der Hochebene von Auron, der auch den Wiederaufbau des 1929 durch eine Lawine weitgehend zerstörten Dorfes Saint-Étienne-de-Tinée unterstützen sollte. 1934 fand dort der erste Skiwettbewerb statt, 1937 wurde der erste Lift (der dritte in Frankreich) eingeweiht. Der weitere Ausbau wurde aber durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs unterbrochen und gewann erst in den 1960er Jahren wieder an Dynamik. Nach der Eröffnung des benachbarten Wintersportzentrums Isola 2000 1971 wurden die Anlagen grundlegend erneuert.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die romanische Chapelle Saint-Érige aus dem 13. Jahrhundert ist Monument historique. In einer Legende wird erzählt, dass Érige, der in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts Bischof von Gap war, bei einem seiner Ritte über Land in einen Hinterhalt von Räubern geriet und im Tal der Tinée in die Enge getrieben wurde. Doch plötzlich machte sein Pferd einen gewaltigen Satz, trug seinen Reiter fast 500 m in die Höhe und landete auf der Hochebene von Auron genau dort, wo jetzt die Kapelle steht. Alljährlich finden deshalb hier am 17. Juli, dem Geburtstag des später heiliggesprochenen Saint Érige, Wallfahrten statt. Die Kapelle beinhaltet nur ein Schiff, das in zwei ungleichen Apsiden endet, zwischen denen eine baldachinüberwölbte Nische vorsteht. Diese drei Innenkapellen, die jeweils einen Altar besitzen, sind mit Leimfarben vollständig ausgemalt. Ein unbekannter Künstler, der zweifellos piemontesischer Herkunft war, hat sie 1451 ausgeführt. Rechte Apsis: In der Wölbung oben sitzt Christus in der Mandorla und segnet das Buch des Lebens. Er ist von den Symbolen der vier Evangelisten umgeben: dem Engel für Matthäus, dem Stier für Lukas, dem Löwen für Markus und dem Adler für Johannes. Darunter sind sechs Episoden aus dem Leben des heiligen Érige veranschaulicht: er schlägt einen Drachen nieder; er kniet vor Papst Gregor, der ihm seine behandschuhte Hand hinstreckt, um ihm aufzuhelfen; er wäscht drei Leprösen die Füße und heilt sie; umgeben von vier kleinen Engeln über einem geschlossenen Tor lauscht er der himmlischen Musik, während am Tor ein Mönch durch eine Öffnung späht; er erhält von Ysicius, dem Bischof von Grenoble die Kommunion; schließlich wird sein Körper in einen Karren gelegt, der von einem Ochsen und dem Bären gezogen wird, dem er den Teufel ausgetrieben hatte. Linke Apsis: Leben des Saint Denis auf zwölf Tafeln: Dionysius hört dem predigenden Apostel Paulus zu; er heilt einen winzig dargestellten Blinden; er, seine Frau und seine vier Kinder werden von Paulus getauft; Paulus weiht ihn zum Bischof; er predigt vor dem Präfekten von Paris; er wird gegeißelt; er segnet den heiligen Domnin, seinen Schüler; er wird lebendig verbrannt; er wird zusammen mit seinen Schülern den wilden Tieren vorgeworfen; er erhält von Christus die letzte Kommunion; er wird enthauptet und ergreift seinen Kopf mit der Mitra; schließlich marschiert er zu einer Kirche, der zukünftigen Kathedrale von Saint-Denis. Zentralnische: Geschichte der Maria Magdalena: In der Wölbung hält Christus in der Mandorla das offene Buch des Lebens. Rechts davon kniet Magdalena vor Christus; links davon ruht sie in einem Sarkophag, gesegnet von Bischof Maximin, daneben steht Martha mit auf der Brust gekreuzten Händen, ein Engel trägt die Seele Magdalenas weg. Im Zentrum der Nische sind zwei Engel dabei, Magdalena emporzuheben, darunter Christus am Kreuz zwischen der Jungfrau Maria und Johannes, zwei Felsen rahmen das Gemälde ein. Über der Nische verkündet Magdalena in lila-goldenem Kleid den Marseillanern das Evangelium, rechts von ihr die Gruppe der Frauen auf blühender Wiese, links von ihr die Männergruppe. Die Gewänder aus der Mitte des 5. Jahrhunderts sind erkennbar dargestellt. Die Nordwand ziert ein monumentaler Christophorus und ein Bild, das an die Gepflogenheit erinnert, dass früher totgeborene Kinder zur Nottaufe in die Kapelle gebracht wurden: Saint Denis und Saint Érige zu Füßen der Jungfrau Maria mit einem Wickelkind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Auron ist ein zur Gemeinde Saint-Étienne-de-Tinée gehörendes Dorf in den Seealpen (Département Alpes-Maritimes, Region Provence-Alpes-Côte d’Azur). Der frühere Alm-Weiler auf einem 1600 m hoch gelegenen Plateau, der auch die Kornkammer des etwa 7 km entfernten Saint-Étienne war, ist heute ein bekannter Wintersportort. ", "tgt_summary": null, "id": 608352} {"src_title": "Snowboardtrick", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Markierung besteht aus einer konkaven Vertiefung von einigen Zentimetern Tiefe, die oft in eine an der Oberfläche anstehende, glatte Steinformation eingepickt ist, die meistens durch eiszeitlichen Gletscherschliff entstand. Der „Cup“, in Deutschland als Schälchen bezeichnet, ist regional von den „Rings“ umgeben, konzentrischen Kreisen. Ihre Zahl variiert zwischen eins und fünf, aber auch höhere Zahlen kommen gelegentlich vor. Im archäologischen Park Monte Tetón, bei Tomiño, im spanischen Galicien befinden sich große Kombinationen von konzentrischen Petroglyphen. Die „Gruppe 3“, mit 18 konzentrischen Ringen hat einen maximalen Durchmesser von 3,5 m und gehört zu den größten Felsritzungen dieser Art in Europa. Manchmal verläuft ein linearer Kanal von der Mitte des Schälchens nach außen. Cup-and-Ring-Markierungen kommen auch vergesellschaftet mit anderen Motiven (Spiralen) oder Motivgruppen vor, wobei die Mustervielfalt erstaunlich groß ist. Die ebenso häufigen \"Cup-Markings\" sind dagegen Schälchen ohne Ringe; andererseits gibt es zahllose konzentrische Kreise ohne Schälchen.", "section_level": 1}, {"title": "Britische Inseln.", "content": "Rund 6000 Cup-and-Rings sind für Großbritannien bekannt, davon über 2000 in Schottland. Die Zahl der einzelnen Fundplätze, die auch Funde ohne Ring und weitere Steinzeichnungen beinhalten und die zusammenfassend als \"Rock Art\" bezeichnet werden, werden für die britischen Inseln auf rund 7000 geschätzt, davon 3500 in England, 2500 in Schottland, 75 in Wales, 65 in Nordirland sowie 750 in der Republik Irland. Ausgehend vom Norden Englands ist eine Datenbank im Aufbau, die letztlich alle Funde des Landesteils umfassen soll. In Schottland wurde 2017 ein auf eine Dauer von fünf Jahren angelegtes vergleichbares Projekt von Historic Environment Scotland begonnen. Es wird von etwa 50.000 Cups gesprochen, von denen 7.500 mit Ringen umgeben sind. Die Dekoration kommt als petroglyphisches Element auch auf Menhiren, Felsblöcken und Megalithen vor, aber auch auf Steinen der irischen Passage tombs Knowth und Newgrange oder denen des Clava-Typs in Schottland, sowie in einigen Souterrains.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitstellung Großbritannien.", "content": "Die meiste Felskunst stammt aus dem Neolithikum und der älteren Bronzezeit (3800 bis 1500 v. Chr.), aber innerhalb dieses Zeitraums bleibt die Datierung ungenau. Neben dem Problem, dass einzelne Motive und Platten im Lauf der Zeit modifiziert wurden, gibt es weitere Gründe. Felsen sind selten direkt mit datierbaren Objekten zu verbinden. Außerdem gestattet der Cup-und-Ring-Stil in der Regel keine stilistischen Verknüpfungen, wie sie auf Keramik oder andere Artefakten möglich sind. Ein Beispiel wo Felskunst aus stilistischen Gründen zuverlässiger datiert werden kann, ist die Affinität mit Designs auf bestimmten Keramiken, insbesondere der Jungsteinzeit in den Passage Tombs in Irland. Die Designs, von denen relativ wenige in England gefunden wurden, umfassen geometrische Muster, insbesondere ineinandergreifende Dreiecke, Winkel und Rauten, die so unterschiedlich zu den Cup-and-Ring Motiven sind, das es angebracht ist, sie als eine andere (mutmaßlich ältere) Art von Artefakten zu betrachten. Doch sie erscheinen auch innerhalb der Zeitspanne der Cup- und-Ring Tradition und wurden in einigen Fällen neben Cups-and-Rings gefunden. Ihre Aufbringung kann sich zwischen 3500 und 2000 v. Chr., auf einen kürzeren Zeitraum erstreckt haben. O. G. S. Crawford argumentierte in \"The Eye Goddess\", dass die neolithischen konzentrischen Kreise in Europa das Auge einer Göttin darstellten.", "section_level": 2}, {"title": "Skandinavien.", "content": "In Skandinavien sind 250 Plätze bekannt, an denen Schälchen (ohne Ringe) gefunden wurden, darunter die Slutarpsdösen, die über 55 Schälchen (schwed. älvkvarnar) zählt. Döse und Dysse sind Bezeichnungen für Dolmen.", "section_level": 1}, {"title": "Alpenraum, Iberische Halbinsel, Bretagne und Sardinien.", "content": "Neolithische Felsritzungen konzentrischer Kreise sind auf Carschenna bei Sils im Domleschg im Kanton Graubünden und vom Col du Lein (Pas du Lin) der das Rhonetal mit dem Val de Bagnes in der Schweiz verbindet bekannt. Im Westen der Iberischen Halbinsel, d. h. im Norden Portugals, in Galicien und nahebei (z. B. in der Umgebung von Lucillo, Provinz León) finden sich ebensolche Ritzungen – einige zeigen sogar labyrinthähnliche Motive. An den Megalithgräbern von Gavrinis und Pierres-Plates in der Bretagne treten sie ebenso in Erscheinung wie am Menhir von Sa Perda Pinta, Sardinien.", "section_level": 1}, {"title": "Südamerika.", "content": "Die Quimbaya Petroglyphen in Kolumbien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cup-and-Ring-Markierungen () sind abstrakte prähistorische Petroglyphen, eine besondere Art der Felskunst oder Hierogramme, die vorwiegend auf den Britischen Inseln (mit Ausnahme der Orkney und Shetland-Inseln), aber auch in den Alpen und an der Atlantikküste Kontinentaleuropas, so im spanischen Galicien gefunden wird.", "tgt_summary": null, "id": 875418} {"src_title": "UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie und Namensableitung.", "content": "Im Norden wird Haslach von der Dreisam gegenüber dem Nachbarstadtteil Stühlinger begrenzt, östlich durch die Rheintalbahn Mannheim–Basel gegenüber dem Stadtteil Wiehre und westlich durch die Güterbahnlinie und Opfinger Straße gegenüber Weingarten sowie durch die Besançonallee und südlich durch die Guildfordallee und die Wiesentalstraße gegenüber dem Nachbarstadtteil Sankt Georgen. Der Name „Haslach“ leitet sich aus dem Altdeutschen „Hasala“ für Haselnussstaude und „Aha“ für Fließgewässer ab. Am heutigen Dorfbach sind die Haselnussstauden allerdings selten geworden. Es gab Zeiten zu denen fälschlicherweise angenommen wurde, der Name würde sich von Hase ableiten. Daher findet sich dieser noch heute im Wappen am Dorfbrunnen und an der Pestalozzischule.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Urkundlich wurde Haslach erstmals im Jahr 786 erwähnt. In einer Schenkungsurkunde vom 26. Dezember 786 übertrugen Heimo und seine Tochter Svanahilt einige Dörfer, darunter auch Haslach (Haslaha) dem Kloster St. Gallen. Da keine früheren urkundlichen Nennungen bekannt sind, kann also nicht bestimmt werden, wie alt Haslach tatsächlich ist; es ist allerdings klar, dass die Gründung vor 786 liegt. 1120 wurde in unmittelbarer Nähe die Stadt Freiburg gegründet. Dies prägte die Entwicklung Haslachs. Insbesondere der Markt in Freiburg förderte die wirtschaftliche Situation in Haslach. Die Pfarrei Haslachs findet 1261 eine erste urkundliche Erwähnung, muss aber schon länger bestanden haben. Da zur Reformationszeit Haslach zur Markgrafschaft Baden-Durlach gehörte, wurde es wie diese lutherisch und 1821 evangelisch-uniert. Daher ist die heutige Melanchthonkirche die älteste evangelische Kirche der Stadt Freiburg und hat den ältesten Kirchturm Freiburgs. Die katholische Pfarrkirche St. Michael stammt erst von 1909 und wurde mehrfach massiv erweitert. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde Haslach 1633 völlig zerstört. Unter dem Freiburger Oberbürgermeister Otto Winterer (Amtszeit von 1888 bis 1913) begann nach der Eingemeindung 1890 der Ausbau Haslachs mit Wohnsiedlungen für Arbeiter. 1914 wurden die ersten Häuser der Gartenstadt in Haslach nach dem Vorbild des Briten Ebenezer Howard errichtet. Dieses Wohngebiet mit seinen Reihenhäusern und den dazugehörigen, großen Gärten, die für die Selbstversorgung der Bewohner gedacht waren, steht heute unter Denkmalschutz. Diese Entwicklung prägt den Stadtteil bis heute. Am Ostende der Gartenstadt, zwischen Schönberg- und Eschholzstraße stehen drei markante Hochhäuser, im Volksmund die \"Drei Musketiere\" genannt. Die Ziegelbauten wurden 1961 bezogen. Ab den 1960er Jahren wurde Haslach zunehmend mit Familienwohnbau weiterentwickelt. Dies hatte zur Folge, dass der Stadtteil heute ein sehr homogenes Wohngebiet ist, das mit einer guten Infrastruktur (Garten-Hallenbad, Straßenbahnanschluss, Schulen, Kindergärten, Einkaufsmöglichkeiten, großen Grünflächen usw.) ausgestattet ist. Der \"Haslacher Dorfbrunnen\" wurde von der Stadt Freiburg 1892 als „ein Erinnerungstück an die Einverleibung von Haslach“ gestiftet. Der Brunnen von Julius Seitz ist dreiseitig aufgebaut, da sich hier die drei Straßen von Freiburg, St. Georgen und Opfingen trafen. Auf der Brunnensäule sind das Freiburger und das Haslacher Wappen sowie ein Adler abgebildet. Unter dem Brunnenbecken sind drei Inschriften: Die gepflasterte Fläche um den Brunnen war ursprünglich dreieckig, sie wurde wegen des steigenden Verkehrsaufkommens 1908 an der Seite zur Gutleutstraße abgerundet. 1969 wurde der Brunnen an die jetzige Position Carl-Kistner-, Ecke Uffhauserstraße versetzt, da er der Verbreiterung der Carl-Kistner- und Markgrafenstraße im Wege war. 1929–31 entstand unter Freiburgs Stadtplaner Joseph Schlippe die Laubenkolonie südwestlich des Nonnenmattwegs. Sie nutzt das Prinzip der Erschließung der Wohnungen über Laubengänge und wurde 2007 modernisiert. Allerdings wurden an der Güterbahnlinie einige Häuser abgerissen um die denkmalgeschützten zu erhalten. Zwischen den Reihen stehen kleine Waschhäuschen. Im Carrée zwischen Basler Straße, Müllheimer Straße, Schildackerweg und Neuenburger Straße entstand 1962 mit Mitteln des Marshallplanes die ECA-Siedlung. Da die Bauten sanierungsbedürftig waren begannen im Dezember 2016 die Abrissarbeiten. 2019 zogen die ersten Mieter ein. Bis 2022 sollen sie durch Neubauten ersetzt sein. Nördlich der Gartenstadt, zwischen Hallenbad und Rheintalbahn, zu beiden Seiten der Eschholzstraße erstreckten sich die Kleingärten früher bis zur Carl-Kistner-Straße. Ein Teil musste 2010 für das Neubaugebiet \"Gutleutmatten\" weichen. Baubeginn war jedoch erst im Oktober 2015. Es soll einmal 500 Wohneinheiten umfassen. Durch eine Buchveröffentlichung wurde 1998 die Geschichte der jüdischen Journalistin Käthe Vordtriede in Freiburg und deutschlandweit bekannt. Diese lebte von 1926 bis 1938 in der Fichtestraße 4. Käthe Vordtriede und ihre Kinder Fränze Vordtriede und Werner Vordtriede wurden von den Nazis verfolgt und mussten deshalb emigrierten. Das seit 2014 bestehende Bürgerprojekt Vordtriede-Haus Freiburg erinnert an die damaligen Geschehnisse und informiert über den Nationalsozialismus. Seit 2006 gibt es auch einen Stolperstein vor dem ehemaligen Wohnhaus.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "In Haslach befindet sich das Hauptgebäude der Feuerwehr Freiburg im Breisgau, in dem neben der Berufsfeuerwehr auch drei Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehr untergebracht sind, außerdem das Amt für Brand- und Katastrophenschutz sowie die Integrierte Leitstelle. Von den insgesamt 17 Freiburger freiwilligen Einsatzabteilungen ist die Abteilung Unterstadt für den größten Teil Haslachs zuständig. Neben anderen Schulen hat Haslach Freiburgs einzige Gesamtschule, benannt nach dem Nobelpreisträger Hermann Staudinger. Der Bau von 1970 soll bis 2025 einem Neubau weichen. Südlich davon gibt es seit 1976 das Gartenhallenbad Haslach.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Nachdem von 1913 bis 1961 schon mal die Straßenbahnlinie 5 Haslach mit der Innenstadt verband, verkehrt seit 2002 wieder die Linie 5 durch die Carl-Kistner-Straße. Fuhr sie zunächst von Haslach nur bis Pressehaus, wurde sie zwei Jahre später bis zur Johanneskirche durchgebunden. Seit März 2019 verkehrt sie auf der neuen Strecke über den Rotteckring zum Europaplatz (früher Siegesdenkmal). Ergänzt wird die Straßenbahn durch die Buslinie 14 bis zum Gewerbegebiet Haid und am Südrand von Haslach durch die Buslinie 11 nach Sankt Georgen. Der motorisierte Individualverkehr tangiert den Stadtteil im Norden mit dem Zubringer Mitte, der Bundesstraße 31a, im Westen mit der Besançonallee und im Süden durchschneidet die Bundesstraße 3 den Stadtteil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Haslach, am 1. Januar 1890 nach Freiburg eingemeindet, gehört zu den westlichen Stadtteilen. Der Stadtteil besteht nach der Ausgliederung Weingartens aus den Stadtbezirken 611 Haslach-Egerten, 612 Haslach-Gartenstadt, 613 Haslach-Schildacker und 614 Haslach-Haid.", "tgt_summary": null, "id": 1878899} {"src_title": "Schloss Fürstenried", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung und Figuren.", "content": "Der Film erzählt episodisch 24 Stunden aus dem Leben des etwa 16-jährigen Berliner Waisenmädchens Nina (Julia Hummer), die im Zeichen von zwei Begegnungen stehen, durch die sich in beiden Fällen Wünsche erfüllen, im ersten von Nina selbst. In der allmählichen Annäherung an die etwas ältere Toni (Sabine Timoteo) wird offenbar, dass die beiden im Grunde nur eins gemeinsam haben: Sie sind Außenseiterinnen. In ihrem Temperament könnten sie kaum unterschiedlicher sein: Nina, ein Heimkind, ist scheu, in sich gekehrt und lebt ganz in ihren Träumen, die sie in Tagebüchern zu verarbeiten sucht, wogegen die vagabundierende Toni impulsiv, dominant und besitzergreifend ist – Letzteres auch im Wortsinn, denn sie ist eine notorische Diebin und macht die oft völlig überrumpelte Nina wie selbstverständlich zur Komplizin. Das geschieht auch, als Nina plötzlich von einer wildfremden Frau (Marianne Basler) mit „Marie“ angesprochen wird: Die Frau, eine Französin, hatte in Berlin einst ihre damals 3-jährige Tochter Marie durch eine Entführung verloren. Sie kehrt seithdem immer wieder zwanghaft zum Tatort zurück und glaubt nun (wieder einmal), in der Jugendlichen die Gesuchte zu erkennen. Sie bittet Nina, anhand von zwei Körpermerkmalen, einer Narbe am linken Knöchel und einem kleinen herzförmigen Leberfleck auf dem Rücken, prüfen zu dürfen, ob sie ihre verschwundene Tochter sein könnte. Die Inspektion des ersten Merkmals verläuft positiv, die des zweiten wird dadurch unterbrochen, dass Toni der Frau die Brieftasche entwendet, mit Nina flüchtet und die Beute nach Entnahme des Geldes in einen Papierkorb wirft. Danach lotst Toni Nina zu einem Casting, bei dem es darum geht, dass zwei Mädchen erzählen sollen, wie sie Freundinnen geworden sind. Vereinbarungsgemäß legt Toni vor mit einer frei erfundenen Geschichte, wirkt aber längst nicht so sicher wie bei den Proben zuvor. Nina hingegen, die sich lange sträubt, überrascht mit einer zwar stockend vorgetragenen, aber authentisch wirkenden Geschichte, in der sich Traum, Wunschtraum und Reales mischen. Die mit einem Lob verbundene Einladung zu einer abendlichen Party nehmen die beiden an und tanzen dort innig miteinander. Am Morgen danach ist Nina jedoch allein; Toni verbringt die Nacht offenbar mit dem Regisseur, der das Casting geleitet und beide eingeladen hatte. Nina geht noch einmal zurück zu dem Ort, an dem sie am Vortag die Französin getroffen hatte, wo diese tatsächlich wartet und sie zum Frühstück einlädt. Dort kommt ihr Mann hinzu und drängt seine Frau zu gehen. Zu Nina sagt er, ihre Tochter Marie sei tot. Nina begibt sich nun noch einmal dorthin, wo Toni die Brieftasche entsorgt hatte, betrachtet die darin befindlichen Fotos von Marie, wirft sie entschlossen in den Papierkorb zurück und geht weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Handlung ist in \"Gespenster\" von untergeordneter Bedeutung. Es geht in ihm mehr darum, ein Porträt – oder eine „Skizze“ – zu entwerfen, Stimmungen fühlbar zu machen, eine „Atmosphäre des Übergangs: Hoffnungen, Trugschlüsse, fortgesetzte Versuche.“ Petzold selbst bekundete, dass er nach Realisierung der vorangegangenen Filme „gar keine Lust mehr“ hatte, einen Plot zu entwickeln, „eine Geschichte voranzutreiben“. Er habe auch mit den Schauspielern keinen Konsens herstellen wollen („Du bist jetzt die Tochter oder du bist es nicht.“), sondern vielmehr eine Art „Schwebezustand“. Daher auch seine Vorliebe für ein offenes Ende, nicht nur in \"Gespenster\". In einem anderen Interview bekannte er, dass er es mag, „wenn die Figuren von Anfang an außerhalb der Normalität stehen“, und auch, wenn sie bestrebt sind, „normal zu werden, Teil irgendeiner Normalität oder eben der Vorstellung von Normalität.“ In seinem Film \"Gespenster,\" so Petzold weiter, sei nun „der Effekt der, dass die anderen Figuren, die diese Mädchen berühren, plötzlich nicht mehr so aussehen, als ob sie alle ein tolles normales Leben führen – und nur diese beiden Mädchen keine Möglichkeit hätten, an diesem Leben teilzunehmen.“ Dort, wo die anderen Menschen seien, beginne daher nicht die Normalität, sondern die „nächste Gespensterzone“. Eine erste Idee zu dem Film, so Petzold, gehe zurück auf die Lektüre von Rainald Goetz' \"Rave\" und einem Roman von Cesare Pavese, der davon handle, wie sich zwei Mädchen aus dem Proletariermilieu an der Künstlerwelt „infizieren“ und später, allein gelassen, „zugrunde gehen“. Das Exposé davon habe aber niemanden interessiert, mit Ausnahme von Julia Hummer. Mit ihr zusammen habe er auch eine andere Geschichte weiterentwickelt, die einer Französin, die in Berlin nach ihrem verlorenen Kind sucht. Harun Farocki habe dann die Idee gehabt, beides zusammenzubringen. Als „Wurzeln“ für seinen Film beschreibt Petzold zwei Erfahrungen. Eine seien Fotoserien von seit Langem verschwundenen Mädchen gewesen, auf die er in einem französischen Postamt stieß. Die Serien zeigten, außer der jeweils letzten Aufnahme der Vermissten, eine Reihe von Computerbildern, die darstellen sollten, wie sie später möglicherweise aussahen, Bilder, die Petzold als „merkwürdig geisterhaft“ empfand, „ohne soziale Alterung“, „eigentlich tot“, „Gespensterportraits“. Eine solche Serie findet auch Nina in der Brieftasche der Französin. Als zweite „Wurzel“ erwies sich eins von Grimms Märchen, die Petzold seiner Tochter vorlas: \"Das Totenhemdchen.\" Es handelt davon, dass eine Mutter den Verlust ihrer kleinen Tochter nicht verwinden kann und das ihr mehrfach erscheinende tote Kind sie bitten muss, doch endlich loszulassen, weil es sonst nicht in den Himmel kommen könne. Neben Anklängen an weitere konkrete Märchen (unter anderem \"Hänsel und Gretel, Aschenputtel, Schneewittchen\" und \"Rotkäppchen)\" oder bestimmte Märchenmotive sind es auch Träume, die das Verständnis für die Figuren vertiefen. An zentraler Stelle steht Ninas Erzählung beim Casting, die sie damit einleitet, dass sie Toni, noch bevor sie sie in Wirklichkeit traf, schon aus einem (wiederkehrenden) Traum gekannt habe. Dieser Traum, der darin gipfelt, dass sie einem von Vergewaltigern bedrohten Mädchen beistehen will, ist ihrer realen Erstbegegnung mit Toni in der Tat ähnlich, zumindest äußerlich. Den wahren Kern des Vorfalls (die Männer jagen Toni Diebesbeute ab) scheint sie jedoch ausblenden zu wollen. So ist auch ihre zweite Geschichte, ihre erfundene Version von der Begegnung beider, überhöht: Zu neuen Pflegeeltern und in eine neue Schule gekommen, habe sie sich gewünscht, dass die „Königin“ der Klasse – die für alles, was sie tut, bewunderte Toni – mit ihr, Nina, befreundet sein möge. Die sonst so abgebrüht wirkende Toni weint beim Zuhören angesichts dessen, was Nina in sie projiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Form.", "content": "Höchste Bedeutung kommt hierbei der Kameraführung zu. Gedreht wurde im Naturlicht und es gab auch den Einsatz der Steadicam, durch die der Zuschauer ähnlich wie in Gus Van Sants \"Elephant\" nicht zum stillen Beobachter des Films, sondern zum stillen Beobachter im Film wird. Aus finanziellen Gründen musste der Regisseur jedoch dennoch weitgehend mit Schienen arbeiten. Der Film bleibt zu dem, was er zeigen will, auf Distanz. Er fühlt sich einer Reduktion verpflichtet, in welcher der formale Aspekt den emotionalen Gehalt überlagert. Die Kamera läuft den Protagonisten hinterher, schaut ihnen beim Handeln über die Schultern, steht bei ihnen, wenn sie miteinander sprechen – und wenn sie sich wieder verlieren.", "section_level": 1}, {"title": "Drehorte.", "content": "Der Film wurde vom 8. Juni 2004 bis zum 21. Juli 2004 in Berlin und Paris gedreht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gespenster ist ein deutsch-französischer Spielfilm von Christian Petzold aus dem Jahr 2005. Er zeichnet das Porträt einer scheuen Außenseiterin, die an einem Tag zwei existenzielle Begegnungen erlebt, die Verheißung und Enttäuschung mit sich bringen. Die Hauptrollen spielen Julia Hummer, Sabine Timoteo und Marianne Basler. Filmpremiere war am 15. Februar 2005 im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlin, der deutsche Kinostart am 15. September 2005. Gemeinsam mit \"Die innere Sicherheit\" und \"Yella\" bildet der Film Petzolds sogenannte „Gespenster-Trilogie“.", "tgt_summary": null, "id": 663405} {"src_title": "Hundred-Islands-Nationalpark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Während des Zweiten Weltkrieges wurde sie an verschiedene Orte in der Steiermark zum Reichsarbeitsdienst eingezogen, bis sie 1945 als Luftwaffenhelferin nach Berlin kam. Bei einem Luftangriff starben ihre Eltern, sie selbst lag im April drei Tage lang zusammen mit einem Hund unter Trümmern verschüttet – ein traumatisches Erlebnis, welches sie ihr Leben lang begleitete. In der Nachkriegszeit war sie als Sekretärin, Trümmerfrau, Arbeiterin, Journalistin und Volkskorrespondentin tätig. Ihre erste Ehe mit Kurt Lohse, aus der ein Sohn, Bernd, hervorging, währte nur kurz. Bereits 1948 heiratete sie Herbert Schwenkner, den Leiter des Friedrichstadt-Palastes und später des Zirkus Busch. Sie wurde Mitglied der SED und wohnte von 1954 bis 1959 in Lehnitz bei Oranienburg, wo sie ein privilegiertes und unbeschwertes Dasein genoss. Im Herbst 1953 lernte sie den damals mittellosen Heiner Müller auf einer Veranstaltung der „Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren“ kennen. Heiner Müller zog in das Haus der Schwenkners ein und bewohnte unter Duldung von Inges Ehemann mit Inge den ersten Stock. Im Jahre 1955 heirateten Inge und Heiner. Zusammen arbeiteten beide, die nunmehr als freischaffende Schriftsteller ihr Geld verdienten, an Hörspielen und Theaterstücken. Inge Müllers Traum von der Arbeitsgemeinschaft auf gleicher Augenhöhe hielt allerdings nicht lange. Zu offenkundig stand sie im Schatten ihres Mannes, der sie eher als Mitarbeiterin denn als gleichberechtigte Partnerin betrachtete. Eine 1956 begonnene Affäre mit Wolfgang Müller, dem sechzehnjährigen Bruder Heiners, scheiterte, die Beziehung zu ihrem Ehemann verschlechterte sich zusehends. Daran ändert auch der Heinrich-Mann-Preis nichts, mit dem beide 1959 geehrt wurden. Zudem setzte ihr der Ausschluss Heiner Müllers aus dem Schriftstellerverband der DDR zu. Unter Depressionen und psychosomatischen Beschwerden leidend, versuchte Inge Müller mehrfach, sich das Leben zu nehmen. Am 1. Juni 1966 starb die Schriftstellerin im Alter von 41 Jahren durch Medikamenteneinnahme und an einer Gasvergiftung in ihrer Wohnung am Kissingenplatz 12. Seit 2006 erinnert eine Gedenktafel am Haus an Inge und Heiner Müller. Der Aufbau-Verlag bemühte sich kurz nach ihrem Tod vergeblich darum, einen Band mit ihren Gedichten herauszugeben. Ihr Werk geriet schnell in Vergessenheit, denn eine Selbstmörderin passte nicht ins Literaturbild der DDR-Politik, außerdem reklamierte Heiner für die Kollaborationen bald die alleinige Autorschaft. Die erste postume Veröffentlichung ihrer Dichtungen nahm Bernd Jentzsch 1976 in seiner Reihe \"Poesiealbum\" vor. Erst 1985 – 20 Jahre nach ihrem Tod – machte die von Richard Pietraß herausgegebene Auswahl ihrer Gedichte \"Wenn ich schon sterben muß\" das literarische Schaffen Inge Müllers der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Die letzte Ruhe fand sie auf einem Pankower Friedhof. Die Grabstelle wurde 1991 neu belegt. 1997 wurde eine Gedenkstele errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Zu Lebzeiten gab Inge Müller nur wenig heraus, darunter die Kinderbücher \"Wölfchen Ungestüm\" (1955) und \"Zehn Jungen und ein Fischerdorf\" (1958), das emanzipatorisch-gegenwartsbezogene Hörspiel \"Die Weiberbrigade\" und die Bearbeitung von Wiktor Rosows \"Auf dem Wege\". Vieles blieb fragmentarisch, beispielsweise der Roman \"Ich Jona\". In Zusammenarbeit mit Heiner Müller entstanden die Dramen \"Der Lohndrücker\" (1956), \"Die Umsiedlerin\" (1956), \"Die Korrektur\" (1957), \"Klettwitzer Bericht\" (1958) und \"Unterwegs\" (1963). In Erinnerung blieb sie vor allem als Dichterin. Knapp 300 Gedichte entstanden, von denen nur wenige zu Lebzeiten der Verfasserin publiziert wurden, vor allem in der Anthologie \"In diesem besseren Land\". In ihren Texten setzt sich Müller häufig mit den bitteren Kriegserlebnissen auseinander: Auffällig sind die knappen, bruchstückhaften Verse zahlreicher Gedichte:", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Biografien: Werkausgaben:", "section_level": 1}], "src_summary": "Inge(borg) Müller, geborene \"Meyer\" (* 13. März 1925 in Berlin; † 1. Juni 1966 ebenda), war eine deutsche Schriftstellerin und die zweite Ehefrau des Dramatikers Heiner Müller.", "tgt_summary": null, "id": 1694743} {"src_title": "Steffie Spira", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verwendung in Deutschland.", "content": "Aufgabe der drei Lufttransportgeschwader der Luftwaffe der (LTG 61, LTG 62 und LTG 63) sind der Transport von Material und Soldaten sowie das Absetzen von Fallschirmjägern. Die Luftwaffe flog mit der Nord 2501 auch diverse humanitäre Hilfseinsätze, so 1960 nach dem Erdbeben von Agadir, 1962 beim Sturmflut-Einsatz (Abwurf von Sandsäcken auf Wangerooge), 1965 in Algerien und Mauretanien, 1968 in Sizilien, 1969 in Algerien und Tunesien sowie 1963, 1966 und 1970 in der Türkei. Die Variante Nord 2501 war nach dem Krieg das erste fabrikneu beschaffte Transportflugzeug der deutschen Luftwaffe und wurde in Deutschland in Lizenz von den Vereinigten Flugtechnischen Werken (VFW) und dem Hamburger Flugzeugbau (HFB) gebaut. Die Luftwaffe beschaffte 186 Exemplare. Am 9. September 1958 wurde die erste Nord Aviation Noratlas 2501 aus deutscher Lizenzproduktion der Luftwaffe übergeben. Es gab jedoch über das normale Maß hinaus Schwierigkeiten mit den 25 Maschinen, die aus französischer Fertigung an die Bundeswehr geliefert worden waren. Nach einem Bericht des Magazins \"Der Spiegel\" aus dem Jahr 1958 wurden Mängel an den Maschinen festgestellt, die ein zeitweiliges Flugverbot nach sich zogen: „Das Flugverbot für diese Maschinen wurde verhängt, weil die Kraftstofftanks gelegentlich Risse hatten, Leitungen brachen, Steuerungsorgane versagten und Funkanlagen ausfielen; die Röhren stammten offenbar aus französischen Beutebeständen des letzten Krieges, jedenfalls trugen sie den Prüfstempel des großdeutschen Reichsluftfahrtministeriums.“ Im Mai 1960 begann die Lieferung von Noratlas aus deutscher Produktion an Israel. Da die sogenannte Ausrüstungshilfe für Israel geheim war, wurden die Flugzeuge zunächst von der deutschen an die französischen Luftstreitkräfte geliefert und von ihr an die israelischen Streitkräfte weitergereicht. Auf dem Flugplatz Lahr wurden dafür die deutschen Hoheitszeichen mit israelischen übermalt. In den Jahren 1968 bis 1971 wurde die Nord 2501 von der Transall C-160 abgelöst – einem deutlich leistungsstärkeren Nachfolger mit wesentlich höherer Nutzlast. Acht der ausgemusterten Bundeswehr-Maschinen gingen an Israel. Die israelischen Noratlas bildeten das Rückgrat der taktischen Lufttransportflotte während des Sechstagekrieges und des Jom-Kippur-Krieges. Zum ersten Kriegseinsatz war es bereits 1956 während der Sueskrise gekommen, als drei Noratlas-Maschinen israelische Fallschirmjäger am Mitla-Pass absetzten. Im Jahr 1972 hatte Israel 20 Noratlas im Bestand. Zwölf Luftwaffe-Maschinen gingen 1968 nach Portugal, das sie in den Kolonialkriegen in Angola und Mosambik einsetzte. Bis 1974 flogen noch fünf Noratlas als Hörsaalflugzeuge bei der Waffenschule 50 in Fürstenfeldbruck zur Ausbildung der Kampfbeobachter für die F-4F Phantom. Weitere zwei Maschinen flogen noch zeitweise mit Schleppzielen zur Zieldarstellung. Die 99+14 beendete am 16. Dezember 1980 die Ära der Noratlas bei der deutschen Luftwaffe. Ausgehend vom zweiten Prototyp bestellte die Armée de l’Air zunächst 192 Exemplare; die Bestellung wurde später auf 212 Maschinen erweitert. Weitere Abnehmer waren Brasilien (20 Stück), Israel (12 Stück) und Deutschland (186 Stück). Daneben wurde das Muster auch von der Volksrepublik Kongo, Niger, Nigeria, Griechenland sowie Honduras beschafft. 1956 wurden während der Suez-Krise bei Port Said mit Noratlas-Flugzeugen französische Fallschirmjäger abgesetzt. Die Nord 2502 war eine zivile Variante für 47 Passagiere, die von Air Algérie und der Union Aéromaritime de Transport (UAT) in insgesamt sieben Exemplaren erworben wurde. Sie verfügten zusätzlich über zwei Turboméca Marboré II mit 3,92 kN Schubkraft an den Tragflügelenden.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Die Nord 2503 war eine Versuchsversion mit 2500 PS leistenden Pratt & Whitney R-2800 CB 17. Erstflug im Januar 1956. Die Nord 2504 war ein U-Jagd-Variante, ebenfalls mit den Turboméca-Marboré-Zusatztriebwerken. Der Prototyp startete am 17. November 1958 zu seinem Erstflug. Eine zunächst vorgesehene Beschaffung von 24 Maschinen wurde nicht realisiert und deswegen das ganze Projekt fallengelassen. Die fünf Vorserienmuster wurden jedoch von der französischen Marine eingesetzt. U-Jagd-Variante. Nicht realisiert. Die Nord 2506 war eine spezielle Variante mit einem absenkbaren Hauptfahrwerk, so dass die Maschine auch ohne spezielle Laderampe be- und entladen werden konnte. Search-and-Rescue-Variante. Nicht realisiert. Die Nord 2508 war eine Versuchsversion mit 2500 PS leistenden Pratt & Whitney R-2800 CB 17 der Version 2503 und zusätzlich den zwei Turboméca Marboré II mit je 3,92 kN Schubkraft an den Tragflügelenden der Nord 2502. Zwei Exemplare gebaut und bei der Luftwaffe erprobt. Nicht realisiert. Die Nord 2520 stellt einen vergrößerten Entwurf dar.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Diese Liste ist unvollständig und wurde erst begonnen (August 2017).", "section_level": 1}, {"title": "Erhaltene Flugzeuge.", "content": "Eine originalgetreu restaurierte „Nora“ befindet sich im Freizeitpark potts park in der Nähe von Minden. Eine weitere ist auf dem Außengelände der Ju-52-Halle beim LTG 62 auf dem Fliegerhorst Wunstorf ausgestellt. Darüber hinaus stehen weitere Exemplare vor dem Geschwaderstabsgebäude des LTG 61 (Fliegerhorst Landsberg/Lech), auf dem Heeresflugplatz Altenstadt (Luftlande- und Lufttransportschule) sowie auf dem Airbus-Werksgelände in Hamburg-Finkenwerder. Ebenso ist eine Noratlas in der Kaserne des LTG 63 (Hohn bei Rendsburg) zu sehen. Eine Maschine ist in der Flugausstellung L.+P. Junior in Hermeskeil ausgestellt. Die oben gezeigte Maschine befindet sich im Luftwaffenmuseum der Bundeswehr auf dem ehemaligen Flugplatz Berlin-Gatow. Eine Noratlas der französischen Luftwaffe ist im Technik Museum Speyer ausgestellt. Eine Maschine ohne Triebwerke steht an der Heidestraße 31 in Schwelm und diente dort in den 1970er-Jahren eine kurze Zeit als Restaurant. In Frankreich wurde die Nr. 105 \"(F-AZVM)\" im Jahre 1995 von Flugzeugliebhabern wieder flugtauglich gemacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nord Noratlas war ein zweimotoriges militärisches Transportflugzeug der Zeit des Kalten Krieges aus französischer Produktion. Hersteller war die aus der SNCAN hervorgegangene Nord Aviation. Der Schulterdecker wies doppelte Leitwerksträger auf. Die \"Nord 2500\" mit dem Kennzeichen F-WFKL hob am 10. September 1949 zum ersten Mal vom Flughafen Melun-Villaroche ab. Als Antrieb dienten zunächst zwei SNECMA 14R mit je 1600 PS. Der zweite Prototyp im Jahr darauf war mit dem wesentlich leistungsstärkeren französischen Lizenzbau des Bristol Hercules 739 (2040 PS) ausgerüstet. Von allen Varianten der Noratlas wurden insgesamt 425 Maschinen gebaut, darunter auch spätere Lizenzbauten in der Bundesrepublik Deutschland. Das Flugzeug wurde im Fliegerjargon \"Nora\" genannt. Der Name „Fliegender Güterwagen“ (\"Flying Boxcar\"), den es mit mehreren Transportflugzeugen teilt und der hier wegen des kompakten Rumpfes besonders treffend ist, hat sich nicht durchgesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 2440485} {"src_title": "Sylvia Pankhurst", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werdegang.", "content": "Michael Schmidt-Salomon entstammt einer „liberal-katholischen“ Familie. Seine Eltern, Horst und Doris Schmidt, betrieben einen Obst- und Gemüsegroßhandel. Er studierte Erziehungswissenschaften an der Universität Trier, erwarb dort 1992 sein Diplom in Pädagogik und promovierte im selben Fach 1997 zum Dr. phil. mit dem Dissertationsthema \"Erkenntnis aus Engagement. Grundlegungen zu einer Theorie der Neomoderne\" mit der Bewertung \"summa cum laude\". 1998 erhielt er den \"Ethik-Preis des Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatts\". Von 1992 bis 2001 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter an der Universität Trier. Ab 2002 arbeitete er als Dozent, u. a. am \"Institut d'Études Éducatives et Sociales\" (IEES) in Luxemburg. Er war von 1999 bis 2007 Redakteur der Zeitschrift \"Materialien und Informationen zur Zeit\". 2004 wurde er für seine Arbeit und für den Roman \"Stollbergs Inferno\" von 2003 mit dem Ernst-Topitsch-Preis der Kellmann-Stiftung ausgezeichnet. 2019 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität in Liberec. Er war zunächst mit der Diplom-Pädagogin Natascha Salomon verheiratet, mit der er eine Tochter hat (* 1990). Mit seiner zweiten Frau, der Diplom-Psychologin Elke Held, bildete er von 2001 bis 2005 das \"Text- & PR-Büro Held & Salomon\", das 2001 für das Projekt \"Porta-L\" den \"Multimediapreis des Landes Rheinland-Pfalz\" erhielt. Auch aus dieser Ehe ging ein Kind hervor, ein Sohn (* 2001).", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftliches Engagement.", "content": "Im Jahr 2004 gründete Michael Schmidt-Salomon mit Herbert Steffen die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs); war bis 2006 geschäftsführendes Vorstandsmitglied und ist seit 2006 Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung. Mit der gbs koordiniert er jährlich etwa 150 Veranstaltungen, außerdem Konferenzen und Kampagnen mit teilweise hoher gesellschaftlicher und medialer Resonanz – angefangen von der Veranstaltungsreihe \"Religionsfreie Zone: Heidenspaß statt Höllenqual!\" anlässlich des katholischen Weltjugendtags 2005 in Köln. Im Jahr 2005 veröffentlichte er das \"Manifest des evolutionären Humanismus\", dessen Thesen er regelmäßig in die Öffentlichkeit einbringt. Das Manifest erfuhr mit einer verkauften Auflage von 50.000 Exemplaren eine weite Verbreitung im deutschsprachigen Raum. Insgesamt wurden seine Bücher nach eigenen Angaben über 300.000 Mal verkauft, zudem erschienen Übersetzungen u. a. in Polen, China, Südkorea, Italien und Schweden. Er ist Gründungsmitglied der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid), des Humanistischen Pressedienstes (hpd), des Instituts für Weltanschauungsrecht (ifw) und des Hans-Albert-Instituts (HAI). Zudem koordinierte er u. a. 2007 die islamkritische Kampagne „Wir haben abgeschworen!“ und wirkte bei der Gründung des Zentralrats der Ex-Muslime und der Gründung der Säkularen Flüchtlingshilfe mit. Laut \"Global Thought Leader Index\" zählt Schmidt-Salomon zu den einflussreichsten Ideengebern im deutschsprachigen Raum.", "section_level": 2}, {"title": "Kinderbuchautor.", "content": "Im Jahr 2008 veröffentlichte Schmidt-Salomon mit dem Illustrator Helge Nyncke das religionskritische Kinderbuch \"Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel.\" Im Dezember 2007 beantragte das Bundesfamilienministerium, dieses Buch auf die Liste der jugendgefährdenden Schriften zu setzen, was die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien jedoch ablehnte. Nachdem der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller in einer Predigt Schmidt-Salomon wegen des Buches u. a. als „geistigen Amokläufer“ bezeichnet hatte, verklagte dieser den Bischof. Die Klage wurde in erster Instanz aus formalen Gründen abgewiesen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof stellte im Berufungsverfahren hingegen fest, dass die Behauptungen des Bischofs im Widerspruch zu Schmidt-Salomons Veröffentlichungen standen und geeignet waren, dessen Ansehen in der Öffentlichkeit zu schaden. Der Bischof habe seine „Pflicht zur Sorgfalt, Sachlichkeit und Wahrhaftigkeit“ nicht erfüllt. Das Gericht verurteilte die Diözese Regensburg zur Erstattung der vorgerichtlichen Rechtsanwaltskosten an Schmidt-Salomon. Dieses Urteil wurde vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt. Eine weitere Zusammenarbeit mit Nyncke ist das 2008 erschienene Kinderbuch \"Die Geschichte vom frechen Hund. Warum es klug ist, freundlich zu sein\", das den Anspruch hat, Kindern eine naturalistisch begründete Ethik zu vermitteln. Zum 200. Geburtstag Charles Darwins erschien 2009 das Buch \"Susi Neunmalklug erklärt die Evolution\". 2015 veröffentlichte er \"Big Family – Die phantastische Reise in die Vergangenheit\" gemeinsam mit der Illustratorin Anne-Barbara Kindle. Darin geht es um die Darstellung der Geschichte der Evolution als Familiengeschichte, bei der die Leser über ihre Mutter, Großmutter und Urgroßmutter zu ihren Vorfahren bis zu dem Ursprung allen Lebens auf der Erde zurückreisen. Aus dem Buch entstand ein Kurzfilm, der u. a. zusammen mit dem Buch Verwendung in den Evokids-Lehrmaterialien für Grundschulen findet.", "section_level": 2}, {"title": "Musiker.", "content": "Schmidt-Salomon komponierte und textete Anfang der 1990er Jahre das Musical \"Das Maria-Syndrom\" als Hommage an den US-amerikanischen Komponisten \"Frank Zappa.\" Das Stück wurde 1994 unter Bezugnahme auf § 166 StGB (Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen) verboten. Im Darwin-Jahr 2009 komponierte und textete er \"Children of Evolution\" für das gleichnamige Musik-Video von Ricarda Hinz. In der Rolle des rockenden Darwins ist der Schauspieler Walter Gontermann zu sehen. Die gbs verwendete das Video bei der Kampagne \"Evolutionstag statt Christi Himmelfahrt\". Der Clip gehörte im Februar 2009 zu den meist gesehen und am höchsten bewerteten Bildungsvideos auf YouTube.", "section_level": 2}, {"title": "Positionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltanschauliche Positionen.", "content": "Schmidt-Salomon vertritt einen „evolutionären Humanismus“, den er in \"Manifest des evolutionären Humanismus\" beschreibt. Programmziel ist eine säkulare Weltanschauung auf naturwissenschaftlicher Basis, die Religion in sozialen und persönlich-spirituellen Belangen ersetzen soll. Schmidt-Salomon betont jedoch, dass der evolutionäre Humanismus nicht von unerschütterlichen Dogmen ausgeht, sondern von Hypothesen, die ständiger Revision durch die Wissenschaft unterliegen. Er richtet sich gegen die Idee ewiger Wahrheiten, heiliger Schriften oder unfehlbarer Propheten. Schmidt-Salomon nimmt Anleihen bei Positionen Peter Singers. Wie dieser kritisiert er Speziesismus, plädiert für Grundrechte für Menschenaffen und die Förderung von Effektivem Altruismus. Die Idee der absoluten Willensfreiheit und die Kategorien von „Gut“ und „Böse“ lehnt er aus evolutionsbiologischen sowie ethischen Erwägungen ab und bezieht sich dabei auf Friedrich Nietzsche. Von einer Aufgabe dieser Denkweisen verspricht er sich eine Stärkung des ethischen Bewusstseins und zugleich eine „entspanntere [...] Weltsicht“, nicht im Sinne eines „Paradies[es] auf Erden“ ohne Konflikte, aber einer vernünftigeren, gelasseneren und humorvollen Grundhaltung. Regelmäßig bezieht Schmidt-Salomon auch Position in aktuellen Debatten. In der Beschneidungsdebatte fordert er das Verbot von Beschneidungen an Minderjährigen zu nichtmedizinischen Zwecken, zudem vertritt er das Recht auf Sterbehilfe. Gemeinsam mit Uwe-Christian Arnold verfasste Schmidt-Salomon das Werk \"Letzte Hilfe\", in dem er sich für das Recht auf Sterbehilfe einsetzt. Die Idee einer multikulturellen Gesellschaft, in der verschiedene Kulturen nebeneinander existieren, sieht er als gescheitert an und bietet stattdessen eine transkulturelle Gesellschaft als Alternative. Durch Kontakt mit Michael Braungart ist er überzeugter Verfechter des Cradle-to-Cradle-Prinzips geworden. Laut Schmidt-Salomon sei die offene Gesellschaft, die sich an den Prinzipien der Freiheit, Gleichheit, Individualität und Säkularität orientiert, durch Islamismus und Rechtspopulismus bedroht. So unterschiedlich deren Ziele auch seien, sei beiden Bewegungen gemeinsam, dass sie individuelle Freiheitsrechte dogmatisch beschränken wollen. In der Auseinandersetzung mit diesen plädiert er für eine rationale Streitkultur und eine Bekämpfung sozialer Ungleichheiten. In seinem Buch \"Die Grenzen der Toleranz\" (2016) befasste er sich mit Prinzipien und Grenzen einer offenen Gesellschaft und kritisierte die Haltung des sogenannten \"Empörialismus\", bei dem es nur darum gehe, moralisch \"auf der richtigen Seite\" zu stehen und aufrichtig empört zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Debatte mit Joachim Kahl.", "content": "Mit Joachim Kahl, den er 1998 bei einer Veranstaltung am Bodensee kennenlernte, führte Schmidt-Salomon 2006 eine Auseinandersetzung in mehreren Veröffentlichungen, in der es um die Unterschiede zwischen Kahls „weltlichem“ und Schmidt-Salomons „evolutionärem“ Humanismus geht bzw. um die Frage, welcher Variante ein moderner Humanismus folgen sollte. In seiner Kritik zu Schmidt-Salomons \"Manifest des evolutionären Humanismus\" warf Joachim Kahl 2005 dem Autor unterbewusste „kryptoreligiöse-, ja Allmachtsphantasien“ vor und kritisierte dessen \"Zehn Angebote des evolutionären Humanismus\" als „Türöffner der Beliebigkeit“. Seinerseits kritisierte Schmidt-Salomon Kahls Werk \"Weltlicher Humanismus\", das er als eine „humanistische Besinnungsfibel“ abtat. An einer Veranstaltung der Humanistischen Akademie Bayern warf er Kahl vor, ein zu „konservatives“ Weltbild für einen „zeitgemäßen Humanismus“ zu besitzen, und ergänzte: „Der Begriff ‚Mainstream-Philosophie‘ scheint mir die Philosophie Joachim Kahls über weite Strecken recht gut zu beschreiben. Kahls Philosophie ist eine ‚Philosophie des Ausgleichs‘, [...] [er] versucht zu vermitteln zwischen fortschrittlichem und konservativem Denken [...] Kahls Extremismus ist der Extremismus der Mitte.“ Kahl antwortete in seiner Kritik zu Schmidt-Salomons \"Hoffnung Mensch\". In seiner Rezension bemängelte er, der Autor habe sich noch nicht von seiner „religiösen Nabelschnur“ gelöst und erhebe einen „religiösen Anspruch“. Einer der wesentlichen Streitpunkte der beiden Philosophen sind die Begrifflichkeiten von „Gut“ und „Böse“. Kahl meinte, die von Schmidt-Salomon vertretene Aufhebung dieser moralischen Kategorien käme einer Aufhebung der Unterscheidung von Recht und Unrecht gleich. 2007 publizierte der Alibri Verlag im Rahmen der Schriftenreihe der Humanistischen Akademie Bayern eine Sammlung ausgewählter Texte Schmidt-Salomons und Kahls unter dem Titel \"Was heißt Humanismus heute? Ein Streitgespräch zwischen Joachim Kahl und Michael Schmidt-Salomon\".", "section_level": 2}, {"title": "Kritik an Peter Singer.", "content": "Schmidt-Salomon sagte 2015 eine Beteiligung als Laudator am Festakt zur Verleihung eines Tierschutzpreises an den australischen Philosophen Peter Singer ab. Bereits im Vorfeld hatte es Proteste von Behinderten-Organisationen gegeben. Anlass war ein Interview Singers in der NZZ, in dem dieser seine angegriffenen Positionen klarstellte und bekräftigte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Michael Schmidt-Salomon (* 14. September 1967 in Trier als \"Michael Schmidt\") ist Philosoph, Autor und Vorstandssprecher der evolutionär-humanistischen Giordano-Bruno-Stiftung (gbs).", "tgt_summary": null, "id": 1298275} {"src_title": "Klaviersonate Nr. 27 (Beethoven)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Zinnia\"-Arten wachsen als einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen und Halbsträucher, die je nach Art meist Wuchshöhen von etwa 10 bis 100 (selten bis zu 200) cm erreichen. Die Stängel sind aufrecht bis niederliegend. Die ungestielten Laubblätter stehen meist gegenständig, selten nur fast gegenständig an den Stängeln. Die Blattspreiten sind einfach mit glattem Rand. Die köpfchenförmigen Blütenstände stehen oft endständig auf den Stängeln. Die Blütenkörbe der Naturformen weisen Durchmesser von 5 bis 25 mm auf, bei Züchtungen können sie größer sein. In drei, vier oder mehr Reihen stehen 12 bis über 30 Hüllblätter; sie sind ungleich und die äußeren sind kürzer. Die Blütenkörbe enthalten 20 bis über 150 Röhrenblüten und fünf bis 21 (bei \"Zinnia anomala\" können sie fehlen) Zungenblüten (bei Züchtungen, besonders bei „Gefüllten“ können es mehr sein). Die weiblichen, fertilen Zungenblüten (= Strahlenblüten) weisen ein sehr großes Spektrum der Farben auf: weiß, gelb, orange, rot oder violett. Die zwittrigen, fertilen Röhrenblüten (= Scheibenblüten) sind meist gelb bis rötlich mit fünf Kronzipfel. Die oft dreikantigen Achänen sind dunkelbraun bis schwarz und meist 5 bis 8 (bis 13) mm lang. Ein Pappus fehlt oder besteht aus ein bis maximal vier Grannen oder zahnförmigen Schuppen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Gattung \"Zinnia\" wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Der Gattungsname \"Zinnia\" ehrt den deutschen Botaniker Johann Gottfried Zinn (1727–1759). Synonyme für \"Zinnia\" sind: \"Crassina\", \"Diplothrix\", \"Mendezia\", \"Tragoceros\". Es gibt 17 bis 20 \"Zinnia\"-Arten: Folgende ehemals der Gattung \"Zinnia\" zugerechnete Art wird aktuell einer anderen Gattung zugeordnet:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "In den gemäßigten bis subtropischen Gebieten werden Zinnien-Sorten vor allem als einjährige Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet. Zinnien-Sorten werden von Schmetterlingen als „Nektarpflanze“ aufgesucht und deshalb gerne kultiviert. Oft sind die Ziersorten Hybriden aus \"Zinnia angustifolia\" und \"Zinnia violacea\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zinnien (\"Zinnia\") sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Asteroideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die etwa 20 Arten sind ursprünglich in den USA, Mexiko, Mittel- und Südamerika verbreitet. Viele Sorten werden als Zierpflanzen verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 593065} {"src_title": "José María Olazábal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und Beruf.", "content": "Bis 1952 besuchte Khashoggi das exklusive Victoria College in Alexandria (Ägypten), wo er unter anderem den späteren jordanischen König Hussein kennenlernte. 1953 ging er in die Vereinigten Staaten und studierte Wirtschaftswissenschaften, erst drei Semester an der California State University in Chico, dann ein Semester an der Stanford University in Palo Alto. Während des Studiums begann auch seine Tätigkeit als Vermittler von Geschäften. Mit der Assistenz beim Verkauf von Lastwagen nach Ägypten verdiente er 150.000 US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Khashoggi, der Familienname bedeutet auf deutsch „Löffler“ (\"\"), wurde als ältester Sohn von Mohammed Khalid Khashoggi geboren, einem der Leibärzte des saudischen Königs Abd al-Aziz ibn Saud. Sein Vater stammte aus der Türkei. Er war als Mekka-Pilger ins Land gekommen und brachte es bis zum Vize-Gesundheitsminister. Seine Schwester, die Schriftstellerin und Journalistin Samira Khashoggi, heiratete den Ägypter Mohamed Al-Fayed, der später durch die Übernahme des Londoner Kaufhauses Harrods berühmt wurde. Khashoggi war der Onkel von Dodi Al-Fayed, dem Sohn von Samira und Mohamed Al-Fayed, der zusammen mit Prinzessin Diana 1997 tödlich in Paris verunglückte. Ein anderer bekannter Neffe war der Journalist Jamal Khashoggi, der im Oktober 2018 im saudischen Generalkonsulat in Istanbul ermordet wurde. Aus erster Ehe mit seiner Frau Soraya (1961–1974) hat Khashoggi eine Tochter (Nabila) und vier Söhne (Mohammed, Chalid, Hussein, Omar). Durch die Scheidung erhielt Soraya 1982 eine Abgeltung von 870 Millionen Dollar. 1978 heiratete er die aus Italien stammende Lamia Biancolini. Gemeinsam haben sie einen Sohn (Ali).", "section_level": 1}, {"title": "Geschäfte.", "content": "Mitte der 1950er-Jahre kehrte Khashoggi nach Saudi-Arabien zurück und wurde Geschäftsmann. Seinen ersten Erfolg hatte er 1956 mit der Vermittlung einer Lieferung amerikanischer Lastwagen an die saudische Armee. Seinen Aufstieg begann er ab 1964 als Generalvertreter internationaler Marken wie Chrysler, Fiat und Rolls-Royce in Saudi-Arabien. Ab 1965 verdiente er an der Vermittlung von Rüstungsgeschäften zwischen großen amerikanischen Konzernen und den aufstrebenden Golfstaaten. Während der 1970er-Jahre gingen laut dem Bericht eines Untersuchungsausschusses des US-Senats 80 Prozent aller Waffenlieferungen der USA an Saudi-Arabien durch seine Hände. Er repräsentierte Firmen wie Raytheon und Lockheed, aber auch französische und deutsche Hersteller. Seine Geschäfte kontrollierte er mittels der in Luxemburg registrierten Firma \"Triad Holding Corporation\", deren Sitz in Beirut war. Seine beiden Brüder nahm er als Partner auf. 1974 gründete er für die Geschäfte in den USA die Holding \"Triad America\" in Salt Lake City. Strengere internationale Rüstungskontrollen erschwerten seine Geschäfte ab den 1970er-Jahren. Er investierte daraufhin in Immobilien, Banken und Ölraffinerien, doch viele Projekte scheiterten. 1990 bezifferte \"Der Spiegel\" sein Vermögen auf noch 50 Millionen US-Dollar. Bei den Dokumentarfilmen \"The One Percent\" und \"Where I Stand: The Hank Greenspun Story\" gab er Interviews.", "section_level": 1}, {"title": "Yacht und Wohnsitze.", "content": "Adnan Khashoggis private Yacht, benannt nach seiner Tochter Nabila, war 86 Meter lang, hatte eine Garage für einen Rolls-Royce Phantom V, einen bordeigenen Hubschrauber und 40 Mann Besatzung. Die Yacht wird in dem Lied \"Khashoggi’s Ship\" der Rockband Queen (auf dem Album \"The Miracle\") erwähnt. Im James-Bond-Film \"Sag niemals nie\" war das Schiff unter dem Namen „Flying Saucer“ als Yacht des Bösewichts Largo zu sehen. Die Nabila gehörte zwischenzeitlich Donald Trump (als \"Trump Princess\") und befindet sich mittlerweile im Eigentum von Prinz al-Walid ibn Talal. Sie trägt heute den Namen \"Kingdom 5KR\". An mehreren Orten besaß Khashoggi Wohnsitze. Darunter befanden sich die Villa „Mohamedia“ an der Côte d’Azur, ein 2000 Hektar großes Anwesen namens „La Baraka“ in Marbella und zwei Stockwerke im Olympic Tower in der 5th Avenue in New York City.", "section_level": 1}, {"title": "Strafverfolgung.", "content": "1986 wurde er beschuldigt, Vermittler bei der Iran-Contra-Affäre gewesen zu sein. 1989 verhafteten ihn Schweizer Behörden auf Ersuchen der USA, da er dem philippinischen Diktator Marcos bei illegalen Geschäften mit unterschlagenem Staatsgeld geholfen habe. In der Schweiz wurde er vom späteren Präsidenten des Schweizer Fussballverbands Ralph Zloczower vertreten. Während der Haft hatte er einen Bediensteten und ließ sich das Essen vom Hotel Schweizerhof liefern. Am 19. Juli 1989 wurde er schließlich in die USA ausgeliefert, wo er erst vom FBI verhaftet und nach zehn Tagen in Gewahrsam in den Hausarrest entlassen wurde. Am 2. Juli 1990 sprach ihn ein New Yorker Gericht von diesem Vorwurf frei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adnan Mohammed Khashoggi (; ), im deutschsprachigen Raum auch Adnan Kaschoggi oder Adnan Kashoggi geschrieben, (* 25. Juli 1935 in Mekka, Saudi-Arabien; † 6. Juni 2017 in London), war ein arabischer Geschäftsmann, der in den 1970er-Jahren als Waffenhändler bekannt wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 2053927} {"src_title": "Alpenrheintal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition der mutʿa.", "content": "Unter (nikāḥ al-)mutʿa versteht man, laut dem Wörterbuch von Hans Wehr, die Zeitehe bzw. die „Genußehe, die nur auf kurze Zeit ausschließlich zum Zwecke des geschlechtlichen Genusses geschlossen wird“. Die Zwölferschiiten befürworten die mutʿa; Sunniten, Zaiditen, Ismailiten, Alawiten und Drusen lehnen sie hingegen mehrheitlich ab. Formal betrachtet können nach zwölfer-schiitischer Lehre ein Mann und eine unverheiratete ehrbare (ʿafīfa) Frau eine mutʿa durch einen unwiderruflichen (lāzim) Vertrag eingehen. Dieser Vertrag bedingt keinerlei Zeugen und muss nicht vor einem Qādī geschlossen werden. Notwendig sind aber genaue Angaben über den an die Frau zu entrichtenden Lohn (ağr/mahr) sowie über den Zeitraum (ağal), welcher mindestens eine halbe Stunde und höchstens 99 Jahre betragen darf und nach dessen Ablauf, der ohne Ausspruch von Scheidungsformeln erfolgt, keine Verlängerung möglich ist. Im Falle des beidseitigen Wunsches einer Verlängerung muss nach Ablauf einer Wartefrist (ʿidda), die zwei Menstruationsperioden bzw. 45 Tage dauert, ein neuer Vertrag geschlossen werden. Die Wartefrist gilt jedoch auch für die Schließung von mutʿa-Ehen mit anderen Partnern. Dies entspricht der ʿidda einer Sklavin, obwohl die Sklaverei im Islam ab dem 19. Jahrhundert weitgehend abgeschafft wurde. Für eine „gewöhnliche (Dauer-)Ehe“ (nikāḥ) gilt nämlich nach Koransure 2:234 eine ʿidda von 4 Monaten und 10 Tagen. Auch verpflichtet eine mutʿa den Mann nicht – im Gegensatz zur Dauerehe – der Frau Unterhalt und Wohnung zu gewähren. Außerdem besteht für die Vertragspartner keine Möglichkeit, im Falle des Ablebens eines Partners einander zu beerben. Die sunnitische Rechtsliteratur unterscheidet zwei Arten von mutʿa-Ehen: die generelle und bisher beschriebene mutʿat an-nisāʾ und die Genussehe zur Wallfahrt (mutʿat al-ḥağğ). Diese Differenzierung beruht auf einem Hadith, in dem es heißt: „Es existierten zwei mutʿa-Ehen zur Zeit des Gottgesandten“. („mutʿatāni kānatā ʿalā ʿahd rasūl allāh“). Die mutʿat al-ḥağğ soll demzufolge zu Lebzeiten des Religionsstifters Mohammed zwischen der kleinen Pilgerfahrt (ʿumra) und dem Haddsch (ḥağğ) zur Entweihung (iḥrām) stattgefunden haben und wird daher, vor allem bei den Sunniten, im historischen Verlauf differenziert zur mutʿat an-nisāʾ betrachtet und gelegentlich sogar, insbesondere von den Hanbaliten, akzeptiert. Damit stellt sie auch weniger Konfliktpotential zwischen Sunniten und Zwölfer-Schiiten als die mutʿat an-nisāʾ dar.", "section_level": 1}, {"title": "Ursprünge der innerislamischen Kontroverse um die mutʿa.", "content": "Nach Ignaz Goldziher (1850–1921) stellt die mutʿa dar. Die genauen Ursprünge der mutʿa sind unklar, doch vermutlich ist sie ein aus dem spätantiken Arabien im Zusammenhang mit der altarabischen Stammesgesellschaft entstandenes, in den Islam übernommenes Rechtsinstitut. Hinweise hierfür gibt zum Beispiel eine Textstelle im „Buch der Lieder“ (kitāb alaġānī) des Abū l-Faraǧ al-Iṣfahānī (gest. 967), in der es „mattiʿūnī bihā l-laila“ heißt. Der Historiker Caetani sprach sogar der Ehe von Salma bint ʿAmr und Hāschim ibn ʿAbd Manāf (gest. um 510, Urgroßvater Mohammeds und Stammvater des Clans der Haschimiten) mutʿa-Charakter zu. Der Ursprung der Meinungsverschiedenheit zwischen Sunniten und Schiiten hingegen liegt erst in der Interpretation der – nach der Nöldekeschen Chronologie medinensischen – Sure 4 (\"an-Nisā'\" „Die Frauen“), Vers 24: Der im Zitat kursive Passus, der auf Arabisch „fa-mā stamtaʿtum bīhī minhunna fa-ātūhunna uğūrahunna farīḍatan“ heißt, bildet hierbei die koranische Rechtfertigung der mutʿa. Umstritten ist, ob nach „istamtaʿtum“ („genossen habt“) noch ein weiterer Textabschnitt stand, nämlich „ilā ağal musammā“ („für eine bestimmte Zeit“). In schiitischen Werken werden diese Worte hinzugefügt, in sunnitischen Kreisen gelten sie hingegen als Interpolation. Denn dieser zusätzliche Passus würde Männern erlauben sich mit ihrem Vermögen weitere Frauen – neben den Dauer-Ehefrauen – zu verschaffen, wenn sie ihnen nach dem Genuss den Lohn geben. Der Textabschnitt findet sich auch in den Koran-Kodizes \"(muṣḥaf)\" von ʿAbdallāh ibn Masʿūd und Ubaiy ibn Kaʿb, sowie in der Koranexegese (Tafsīr) des Abū Ǧaʿfar aṭ-Ṭabarī. Auch ʿAbdallāh ibn ʿAbbās, der in frühislamischer Zeit bedeutende Autorität der Koranexegese war, soll dieser Lesart wie viele weitere Sahāba gefolgt sein. Seine Position zur mutʿa war bei Zeitgenossen und auch danach geradezu berühmt, da er sie, trotz des Verbotes durch ʿUmar ibn al-Ḫaṭṭāb, für erlaubt erklärte. ʿUmars Verbot gilt dabei für die Schiiten gewissermaßen als „unrechtmäßige Neuerung“ (bidʿa), für die Sunniten hingegen als Bekräftigung eines bereits durch Muḥammad geäußerten Verbotes der mutʿa. Als Anlass für das Verbot von ʿUmar gelten nach einer Tradition verschiedene Fälle von Frauen, die durch mutʿa-Ehen schwanger geworden sein sollen. So ist es folglich meist Ziel der schiitischen Argumentation, die sunnitische Behauptung eines Verbots durch den Propheten Mohammed zu widerlegen, weil den Berichten über das Verbot durch ʿUmar alleine im schiitischen Milieu ohnehin keinerlei Bedeutung zukommen, da ʿUmar für sie nicht als religiöse Autorität gilt. Automatisch wäre dann auch der häufig formulierte Vorwurf der Sunniten, dass die mutʿa mit Unzucht (zināʾ) gleichzusetzen sei, entkräftet, da der Prophet zināʾ gewiss nicht freigegeben hätte. Umgekehrt versucht die sunnitische Seite zu belegen, dass Mohammed selbst die mutʿa verboten habe und dass dabei, wegen der früheren Erlaubnis dieser Praxis, ein Fall von Abrogation (nasḫ) vorliegt. Es gibt zu Mohammeds Verbot zahlreiche \"aḫbār\" (vergleiche Achbārīya), die widersprüchlich sind. So verbot nach einer Überlieferergruppe der Prophet die mutʿa prinzipiell. Nach einer anderen Überlieferergruppe hingegen verbot der Prophet die mutʿa nur eingeschränkt, also zu bestimmten Anlässen, wie der Eroberung Mekkas (fatḥ), der Abschiedswallfahrt (ḥiǧǧat al-wadāʿ) oder bei einem Feldzug für eine bestimmte Zeitdauer, wobei oftmals von drei Tagen die Rede ist. Sie sorgen allerdings dafür, dass zahlreiche Lehrmeinungen über die mutʿa entstanden sind und sie auch intrakonfessionell stets ein viel diskutiertes Thema darstellte.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Verlauf der Kontroverse um die mutʿa.", "content": "Der „Gelehrte der Umma“ (ḥabr al-umma) Ibn ʿAbbas, der, wie sein Beiname \"laqab\" andeutet, von Schiiten und Sunniten als religiöse Autorität respektiert wird, war, wie oben erwähnt, eifriger Verfechter der mutʿa. Ebenso gelten auch viele andere Prophetengefährten (ṣaḥāba) oder diese noch Kennende (tābiʿūn) als Befürworter der mutʿa. Die sunnitische Seite versucht diese Tatsache immer wieder zu erklären oder zu beschwichtigen. Im Falle von Ibn ʿAbbas wird beispielsweise oftmals ein ḫabar von Muḥammad ibn ʿĪsā at-Tirmiḏī verwendet, welcher besagt, dass sich Ibn ʿAbbas noch kurz vor seinem Tod zur gegenteiligen Ansicht, also zum Verbot der mutʿa, bekehrt habe. Doch trotz ihrer allgemeinen Ablehnung bei der Gruppierung, die sich später, im Angesicht der Schia und der theologischen Strömung der Muʿtazila, als Sunniten herausbildete, war die mutʿa bereits in der frühislamischen Zeit Gegenstand von Konzessionen. So soll zum Beispiel Asch-Schāfiʿī, der als Begründer der islamischen Rechtstheorie gilt, eine Ehe für auch dann gültig erklärt haben, wenn sie auf der „stillen“, also im Vertrag nicht formulierten, Absicht (niyāʾ) beruhe, nur für gewisse Zeit ausgeübt zu werden. Auch der abbasidische Kalif Al-Ma'mūn, ohnehin für seine proalidische Politik bekannt, befürwortete die mutʿa und erlaubte diese den Muslimen mit Nachdruck, was als Zeichen des Einflusses der imamitischen Rechtsgelehrten \"(faqih)\" gewertet werden kann. Umgekehrt kennt aber auch die schiitische Tradition, trotz mehrheitlicher Befürwortung, prominente Ablehner der mutʿa. So sollen der fünfte und der sechste Imam, also Muḥammad al-Bāqir und Dschaʿfar as-Sādiq, als überzeugte Gegner der mutʿa gegolten haben. Über Muḥammad al-Bāqir wird beispielsweise berichtet, dass er auf die Frage, ob er einverstanden wäre, wenn die Töchter seiner Familie mutʿa-Verhältnisse eingehen würden, unwillig geschwiegen haben soll. Mit der Überlieferung der Missbilligung der mutʿa durch die Imame, zumindest was die weiblichen Angehörigen der Familie des Propheten (fāṭimiyāt) betrifft, festigte sich auch ein zweifelhaftes Ansehen der mutʿa innerhalb der schiitischen Tradition, so dass auch Familien der Mittel- und Oberschicht es seitdem vermieden, ihre Töchter mutʿa-Verhältnisse eingehen zu lassen. Zusätzlich wurde mittels Rechtskniffen (ḥiyal) vielfach versucht, die Bedingungen der mutʿa, wie beispielsweise die ʿidda, zu umgehen, so dass die mutʿa generell unter den Verdacht legalisierter Prostitution geriet und wohl eine derartige Rolle schließlich teilweise auch tatsächlich einnahm. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Vorwurf, mutʿa sei gleichzusetzen mit zināʾ oder Prostitution, insbesondere seit der osmanischen Polemik gegen die Safawiden von sunnitischer Seite häufig formuliert wurde und immer noch erhoben wird.", "section_level": 1}, {"title": "Die Kontroverse um die mutʿa im 20. Jahrhundert.", "content": "Eine wichtige Rolle im 20. Jahrhundert spielte auch eine Befürchtung, die von dem aus Bagdad stammenden sunnitischen Gelehrten Ibrāhīm Faṣīḥ al-Ḥaidarī erstmals formuliert wurde. Ihm zufolge sei die mutʿa besonders für die „oberflächlich islamisierten Beduinen“ attraktiv, was ihm eine Erklärung liefert, weshalb sich ab dem 18. Jahrhundert im Irak zahlreiche ehemals sunnitische Stämme der Schia angeschlossen haben. Auch der einflussreiche Denker des Reformislams Rašid Riḍā machte in seiner Zeitschrift al-Manār die schiitischen Mullāhs, welche die Vorzüge des zwölferschiitischen Rechtes vor allem anhand der mutʿa vermitteln und somit die Gelüste der Stammesoberhäupter instrumentalisieren würden, für die Verbreitung der Schia im Irak verantwortlich. Auf diese Anschuldigungen folgten eifrige Wortgefechte von sunnitischen und schiitischen Gelehrten. Mit dem Sozialstatus lässt sich zudem auch erklären, weshalb unter den libanesischen Schiiten zur Zeit des Bürgerkrieges (1975–90) mutʿa-Ehen, verglichen mit Vorkriegszeiten, häufiger geschlossen wurden. Die wirtschaftliche Situation des Landes ließ für viele heiratsfähige Männer und Frauen keine reguläre Eheschließung zu. Der damals führende libanesische schiitische Geistliche (al-muršid ar-rūḥī) Muḥammad Ḥusain Faḍl Allāh (gest. 2010) trat zudem als Propagandist der mutʿa auf. Stephan Rosiny erklärt durch die mutʿa in Folge sogar die Popularität der Hisbollah bei der libanesischen Jugend, denn insbesondere bei den unter 30-Jährigen sei die mutʿa-Ehe äußerst beliebt. Dies spricht einen zweiten wichtigen Punkt beim Diskurs um die mutʿa an: die Angst sunnitischer ʿUlamā' vor einem „Abdriften der Jugend“ zu einer „dem sexuellen Genuss positiver eingestellten Schia“. Vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, seitdem die islamische Jugend auch verstärkt mit westlichen Sexualvorstellungen konfrontiert ist, scheint es für zahlreiche sunnitische Gelehrte unabdingbar zu sein, ihre ablehnende Position zur mutʿa zu erläutern. Diese Gelehrten sind meistens der schiafeindlichen Wahhābīya oder dem Salafismus nahestehend. Allerdings erschienen umgekehrt auch zahlreiche Werke von sunnitischen Denkern, welche die mutʿa zu verteidigen versuchten und im Zusammenhang mit der ideengeschichtlichen Strömung des Panislamismus stehen, welche versucht, die Zerrissenheit der Muslime durch Hervorhebung der innerislamischen Gemeinsamkeiten zu überwinden, oder auch im Lichte von Initiativen der Annäherung (taqrīb) der islamischen Konfessionen zu lesen sind. Als erster sunnitischer Autor der Gegenwart dieser Richtung gilt der Ägypter ʿAbbās Maḥmūd al-ʿAqqad (gestorben 1964). Er versuchte, die mutʿa als gottgefällige Alternative zur „freien Liebe des Westens“ anzupreisen und durch sie die „Überlegenheit islamischer Rechtsvorschriften gegenüber westlichen Ehekonzeptionen“ zu belegen (vergleiche Islamische Ehe). Ähnlich äußerten sich auch staatsnahe iranische schiitische Religionsgelehrte nach der islamischen Revolution 1979. Der Tafsīr-Gelehrte Muhammad Ali Sabuni (geboren 1930) widmete der mutʿa eine eigene Abhandlung mit dem Titel \"Mauqif aš-šarīʿa al-ġarrāʾ min nikāḥ al-mutʿa\", in der er sich in vielen Punkten der Argumentation vorangehender sunnitischer Gelehrter gegen die mutʿa anschließt und kaum neue Gedanken hervorbringt. Stilistisch zeichnet sich diese Abhandlung allerdings dadurch aus, dass Sabuni die Schiiten fortlaufend durch zahlreiche polemische Ausdrücke diffamiert und sie sogar auf eine Ebene stellt mit den mušrikūn (Polytheisten, Henotheisten). In diesem Zusammenhang muss auch das bei den Sunniten in den neunziger Jahren neu entworfene und in der Folge viel diskutierte Konzept der „Ehe des Durchreisenden“ \"(nikāḥ al-misyār)\" erwähnt werden, da es gewissermaßen als Gegenkonzept zur populären mutʿa der Schiiten entstand. Als „Erfinder“ gilt der saudische ʿālim Fahad al-Ġanīm, wobei sich die \"nikāḥ al-misyār\" wohl auf eine in der Nağd-Region bereits zuvor bekannte Art der „Vormittagsehe“ \"(aḍ-ḍaḥwīya)\" bezieht, bei welcher der Ehemann seine Ehefrau nur vormittags besuchte (im Unterschied zu einer Besuchsehe). Im traditionellen islamischen Recht ist diese Eheform unbekannt. Sie wird aber mittlerweile von bedeutenden sunnitischen Autoritäten unterstützt, etwa vom ehemaligen Scheich al-Azhar Muḥammad Sayyid Ṭanṭāwī (gestorben 2010) oder von Yusuf al-Qaradawi (geboren 1926), der sich in seinem einflussreichsten Werk „Das Erlaubte und das Verbotene im Islam“ \"(al-ḥalāl wal-ḥarām fi l-islām)\" als entschiedener Gegner der mutʿa positionierte.", "section_level": 1}, {"title": "Die Bedeutung der mutʿa im zeitgenössischen iranischen Staat.", "content": "In der Islamischen Republik Iran ist die offiziell als „unterbrochene Ehe“ ( ) bezeichnete mutʿa Teil des dortigen, schiitisch geprägten Rechtssystems, womit sie in diesem Land legal ist. In Deutschland wird sie vom Schutzbereich des Art. 6 GG hingegen nicht erfasst; ebenso verstößt sie in Österreich gegen den Ordre public. Nach Ansicht von Großajatollah Ali as-Sistani ist sie für einen Muslim die einzige Möglichkeit, eine Nichtmuslimin von den „Leuten des Buches“ (\"ahl al-kitāb:\" Christin, Jüdin, eventuell Zoroastrierin) zu heiraten, da eine Dauerehe im Sinne einer „verpflichtenden Vorsichtsmaßnahme“ abzulehnen sei. Andere Ajatollahs wie Großajatollah al-Hakim erklären eine Dauerehe mit Frauen von den „Leuten des Buches“ für erlaubt.Großajatollah Mohammad Sayid al-Hakim: In: \"English.alhakeem.com.\" (englisch; Stand: 10. Juli 2009). Nach religiösen Autoritäten \"(marāǧaʿ)\" kann die Zeitspanne einer mutʿa zwischen 1 Stunde und 99 Jahren betragen, wobei auch der Verkehr mit Prostituierten oder „Seitensprünge“ nicht ausgeschlossen sind. In schiitischen Gebieten arbeiten viele Prostituierte illegal unter dem Deckmantel der Zeitehe, weil das schiitische Recht in Konsens eine Wartezeit \"(ʿiddah)\" von etwa 3 Monaten vorsieht. Die Zeitehe kann heimlich vollzogen werden, wobei es für die Anzahl von Zeitehe-Frauen keine Beschränkung gibt. Die Beschränkung auf vier Ehefrauen gilt nur für unbefristete Eheverhältnisse. Auch muss der Mann seine erste Ehefrau nicht informieren, falls er eine Dauerehe führt.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Schiitische Hadith zur Zeitehe: Sunnitische Hadith zur Zeitehe: Schiitische Fatwas zur Zeitehe: Sunnitische Fatwa zur Zeitehe:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mutʿa-Ehe ( „Ehe des Genusses“) oder Sighe-Ehe (, „Form“), deutsch auch Zeitehe, ist eine zeitlich begrenzte Ehe, die von zwölfer-schiitischen Muslimen als zulässig \"(Mubāh)\" angesehen wird und für einen Zeitraum von einer halben Stunde bis 99 Jahre geschlossen wird. Die übrigen islamischen Gruppierungen lehnen diese Form der Ehe mehrheitlich ab (siehe auch Islamische Ehe).", "tgt_summary": null, "id": 301783} {"src_title": "Ernst Arndt (Schauspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mallinckrodt entstammte dem alten westfälischen Adelsgeschlecht Mallinckrodt und war Sohn des preußischen Oberregierungsrates Detmar von Mallinckrodt, der Regierungsvizepräsident in Minden und Aachen war. Er studierte Rechtswissenschaft an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1841 wurde er im Corps Palatia Bonn aktiv. 1842/43 war er Auskultator am Land- und Stadtgericht von Paderborn. Anschließend diente er als Einjährig-Freiwilliger beim 6. Ulanenregiment als Sekondeleutnant. Von 1844 bis 1848 war Mallinckrodt Referendar, zuerst bei der Regierung in Münster, ab 1846 in Erfurt. Nach dem Assessorexamen im Juli 1849 war er von Oktober 1849 bis März 1850 Regierungsassessor bei der Regierung in Minden tätig. Von April 1850 bis Juni 1851 bekleidete er kommissarisch das Amt des ersten Bürgermeisters der Stadt Erfurt. Nach weiteren Stationen in Stralsund, Frankfurt (Oder) und Berlin wurde er 1860 Regierungsrat in Düsseldorf und 1872 in Merseburg.", "section_level": 1}, {"title": "Parlamentarier.", "content": "Politisch betätigte sich Hermann von Mallinckrodt seit 1852, als er zum ersten Mal in das Preußische Abgeordnetenhaus gewählt wurde. Dort war er maßgeblich an der Gründung der Katholischen Fraktion beteiligt. Dem Abgeordnetenhaus gehörte er von der 3. bis zur 7. Legislaturperiode an, anschließend wieder ab der 10. Legislaturperiode bis zu seinem Tod. Auch im Vorfeld der Gründung der Zentrumspartei spielte die lose Diskussionsrunde, die sich um die Brüder Hermann und Georg von Mallinckrodt, Alfred Hüffer, Wilderich von Ketteler, Heinrich von Droste zu Hülshoff und Eduard Klein sammelte und zu den Soester Konferenzen sowie zum Soester Programm führte, eine entscheidende Rolle. Ab 1867 war Mallinckrodt Abgeordneter im Norddeutschen Reichstag und beteiligte sich 1870 entscheidend an der Gründung der Fraktion des Zentrums im preußischen Abgeordnetenhaus und im Deutschen Reichstag. Bei den Reichstagswahlen 1871 und 1874 wurde er als Abgeordneter des Wahlkreises Regierungsbezirk Münster 1 (Tecklenburg – Steinfurt – Ahaus) gewählt. Bis zu seinem Tod 1874 war er im Reichstag Mitglied im Fraktionsvorstand und zählt neben Ludwig Windthorst und Peter Reichensperger zu den profiliertesten Köpfen in der Anfangszeit der Zentrumspartei und im Kulturkampf. Im Kulturkampf wurde er Ehrenmitglied der KDStV Markomannia Würzburg im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen. Das war ein politisches und konfessionelles Signal. Er übernahm 1871 von seiner Tante Bernhardine von Hartmann den Hartmannschen Besitz in Borchen, zu dem auch das Schloss Hamborn gehörte. In Borchen lebte er bis zu seinem Tod. Bis heute heißt der Gutshof in Borchen Mallinckrodthof.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Er war seit dem 23. August 1860 mit \"Elisabeth Freiin von Bernhard\" (* München 21. September 1834), Erbin des Gutes Mittenheim bei Oberschleißheim, einer Tochter des königlich bayerischen Geheimen Hofrats Friedrich Freiherr von Bernhard und der Amalia Gräfin von Froberg-Montjoye, verheiratet, die in Nordborchen am 9. September 1872 verstarb. Der aus der Ehe stammende Sohn \"Joseph von Mallinckrodt\" (* Mittenheim 12. Juni 1867; † Tunzenberg 20. Februar 1946), der später mit einer Gräfin von Platen-Hallermund verheiratet war, verlor somit die Mutter bereits im Alter von fünf, den Vater im Alter von sieben Jahren. Ein weiterer Sohn war der Landrat Meinulf von Mallinckrodt. Nachdem Hermann von Mallinckrodt an einer akuten Rippenfell- und Lungenentzündung verstorben war, wurde 1876 der Pfarrer Johann Heinrich Buck, der spätere Landdechant von Gladbeck, angestellt, sodass dieser sich mit der zweiten Frau Mallinckrodts, \"Thekla Freiin von Bernhard\", einer Halbschwester seiner ersten Gemahlin, die er erst drei Monate vor seinem Tod geheiratet hatte, um die Erziehung der fünf Kinder kümmern konnte. Hermann von Mallinckrodt ist Bruder des ebenfalls im Zentrum engagierten Georg von Mallinckrodt und der Seligen Pauline von Mallinckrodt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hermann von Mallinckrodt (* 5. Februar 1821 in Minden; † 26. Mai 1874 in Berlin) war ein deutscher Politiker. Als Katholik war er ein Vorkämpfer der Deutschen Zentrumspartei.", "tgt_summary": null, "id": 676694} {"src_title": "Großschuppenfische", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Privatdetektiv Ace Ventura beschäftigt sich mit der Suche nach vermissten Tieren. Eines Tages wird er beauftragt, das vermisste Maskottchen \"Snowflake\" der Football-Mannschaft Miami Dolphins zu finden. Der Besitzer der Miami Dolphins droht dem Verwaltungschef Roger Podacter und der Angestellten Melissa Robinson, dass sie entlassen werden, wenn der Delphin nicht bis zum Super Bowl in zwei Wochen wieder da sei, weil ansonsten seine abergläubischen Spieler ohne Chance seien. Von der ebenfalls ermittelnden Polizei wurde das Wasser des Delphinbeckens herausgelassen. Ventura findet in der Filteranlage des Beckens als erste Spur einen kleinen roten Bernstein in Dreiecksform und findet später heraus, dass vier davon in einen Meisterring eingefasst wurden, den alle Spieler der 1984er-Mannschaft der Dolphins erhalten hatten. Unverzüglich macht er sich daran, in die Nähe aller damaligen Spieler zu gelangen und deren Ringe an den Händen zu kontrollieren, was ihm zwar gelingt, ohne jedoch einen Ring mit einem fehlenden Bernstein zu finden. Von Emilio, einem vertrauten Polizeibeamten, erfährt er, dass auch die Ermittlungen der Polizei nicht weiterführten. Als Podacter von seinem Balkon zu Tode stürzt, kann Ventura in dessen Wohnung anhand einfachster Gegebenheiten den anwesenden Polizisten und deren von einem Selbstmord ausgehenden Chefin Lt. Lois Einhorn erläutern, dass es sich um einen Mord handelt. Ventura vermutet einen Zusammenhang mit der Entführung des Delphins. Dann entdeckt er ein Meisterfoto mit einem weiteren Spieler. Robinson klärt ihn auf, dass Ray Finkle erst Mitte der Saison zur Mannschaft gestoßen und deshalb auf dem früheren Foto, nach dem Ventura vorging, nicht abgebildet ist. Dazu hatte Finkle im Super-Bowl-Finale die mögliche Entscheidung zugunsten der Dolphins in letzter Sekunde vergeben. Finkle ist danach entlassen worden und soll in seine Heimat zurückgekehrt sein. Von dessen Eltern erfährt Ventura, dass Finkle in einer Nervenheilanstalt war und von dort vor acht Jahren spurlos verschwunden ist. Seine privaten Sachen sollten sie von dort abholen, haben es aber bislang nicht getan. Finkle gab seinem Mitspieler Dan Marino die Schuld für sein Versagen, weil er ihm den Football mit der Naht innen statt außen hingehalten hatte. In Finkles Zimmer entdeckt Ventura Wut- und Racheparolen gegen Dan Marino. Telefonisch weist er Robinson an, Polizeischutz für Dan Marino zu veranlassen, doch diese kommt um Sekunden zu spät – Marino wird ebenfalls entführt. Ventura unterrichtet Einhorn in deren Büro über seine Theorie eines Rachefeldzugs von Finkle gegen sein ehemaliges Team und dass Finkle nach seiner Meinung hinter allen drei Fällen steckt. Daraufhin beginnt die ihm sonst gegenüber abweisende Polizeichefin einen aggressiven Flirt mit ihm, den der Tierdetektiv jedoch nicht erwidert. Ventura lässt sich von Robinson als möglicher künftiger Patient in die Nervenheilanstalt einliefern und findet dort in Finkles Hinterlassenschaften eine Zeitung mit einer Meldung über eine vermisste Anhalterin namens Lois Einhorn. Zuhause wartet eine Nachricht von Emilio auf dem Anrufbeantworter, dass dieser in Einhorns Schreibtisch eine Nachricht von Podacter entdeckt hat, in der dieser sich für einen schönen Abend mit Einhorn bedankt und sich auf den nächsten freut. Ventura findet als Lösung, dass Ray Finkle und Lois Einhorn identisch sind. Er heftet sich an Einhorns Fersen und gelangt in das Bootshaus eines Yachtclubs, wo Dan Marino gefesselt ist und der Delphin im Wasser schwimmt. Ventura kann die Entführer, von Einhorn für Helferdienste gedeckte Kriminelle, ausknocken, wird aber von Einhorn gestellt, die Polizeiverstärkung anfordert und Ventura nun die Entführungen und den Mord anlastet. Als die gesamte Polizei eintrifft, kann Ventura Einhorn die Pistole aus der Hand schlagen und einen Kampf mit ihr gewinnen. Einhorn fordert die Polizisten auf, Ventura zu erschießen, doch Robinson kommt mit Emilio, der ihre Geisel spielt, hinzu und fordert die Polizisten auf, ihre Waffen zu Boden zu legen. Nun sucht der Tierdetektiv seine Theorie den Polizisten zu beweisen, indem er an Einhorns Haaren zerrt, ihre Bluse auf- und die Hose herunterreißt – jedoch ohne Erfolg, bis ihn der hinter ihr befindliche Dan Marino darauf aufmerksam macht, dass Einhorns männliche Geschlechtsteile durch den Schritt nach hinten gebogen sind. Ventura klärt die Polizisten auf, dass Podacter hinter dieses Geheimnis gekommen war und deshalb sterben musste. Von Einhorns Hand zieht er einen Meisterring mit einem fehlenden Bernstein. Gerade noch rechtzeitig treffen nun der Delphin und Dan Marino im Stadion ein, um zur Halbzeitpause die Zuschauer zu unterhalten bzw. zur zweiten Halbzeit des Super Bowl aufzulaufen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "James Berardinelli schrieb auf \"ReelViews\", die Idee des Films eigne sich für eine Fernsehsendung, die eine halbe Stunde dauere. Der „gestreckte“ Film enttäusche, die Handlung sei „überflüssig“ und die meiste Zeit passiere nichts Sinnvolles.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Jim Carrey gewann für seine Rolle die Filmpreise \"Blockbuster Entertainment Award\", \"London Critics Circle Film Award\" und \"Kids' Choice Award\"; für den MTV Movie Award und für die Goldene Himbeere wurde er nominiert. Ira Newborn gewann im Jahr 1995 den Preis der \"American Society of Composers, Authors and Publishers\".", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Die Produktionskosten betrugen schätzungsweise 12 Millionen US-Dollar. Der Film spielte in den Kinos der USA ca. 72,2 Millionen US-Dollar ein. Aufnahmen von Uwe von Schamann, dem deutschstämmigen Kicker der Dolphins von 1979 bis 1984, wurden im Film für die Figur des Finkle verwendet. In dem Hardcore-Klub, den Ace betritt, spielt die Band Cannibal Corpse den Song \"Hammer Smashed Face\" von ihrem Album \"Tomb of the Mutilated\", das in Deutschland aufgrund des expliziten Covers indiziert ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv ist ein US-amerikanischer Spielfilm der Gattung Komödie aus dem Jahr 1994. Die Regie führte Tom Shadyac, das Drehbuch schrieben Jack Bernstein und Jim Carrey. Die Hauptrollen spielten Jim Carrey und Courteney Cox. ", "tgt_summary": null, "id": 584098} {"src_title": "Rudolf Brun", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt nördlich des geografischen Zentrums von Arkansas und hat eine Fläche von 1720 Quadratkilometern, wovon 43 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt an folgende Countys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Faulkner County wurde am 12. April 1873 aus Teilen des Conway County und des Pulaski County gebildet. Benannt wurde es nach Colonel Sanford C. Faulkner (1806–1874), einem Offizier, Fidelspieler und Erzähler von Kurzgeschichten.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Faulkner County 86.014 Menschen. Davon wohnten 4.072 Personen in Sammelunterkünften, die anderen Einwohner lebten in 31.882 Haushalten und 22.444 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 51 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 88,33 Prozent Weißen, 8,48 Prozent Afroamerikanern, 0,52 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,72 Prozent Asiaten, 0,03 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 0,68 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,23 Prozent stammen von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,75 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 31.882 Haushalten hatten 35,7 Prozent Kinder oder Jugendliche im Alter unter 18 Jahre, die mit ihnen zusammen lebten. 56,7 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 10,2 Prozent waren allein erziehende Mütter, 29,6 Prozent waren keine Familien. 22,5 Prozent aller Haushalte waren Singlehaushalte und in 6,9 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße lag bei 2,57 und die durchschnittliche Familiengröße bei 3,04 Personen. 25,6 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 15,3 Prozent zwischen 18 und 24, 30,1 Prozent zwischen 25 und 44, 19,5 Prozent zwischen 45 und 64 und 9,5 Prozent waren 65 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter betrug 31 Jahre. Auf 100 weibliche kamen statistisch 95,5 männliche Personen und auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren und darüber kamen durchschnittlich 92,3 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 38.204 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien 45.946 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 32.288 USD, Frauen 24.428 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 17.988 USD. 7,9 Prozent der Familien und 12,5 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Faulkner County.", "content": "Unincorporated Community Townships", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Faulkner County ist ein County im US-Bundesstaat Arkansas. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Conway. Das County gehört zu den Dry Countys, was bedeutet, dass der Verkauf von Alkohol eingeschränkt oder verboten ist. Das Faulkner County ist Bestandteil der Metropolregion Little Rock.", "tgt_summary": null, "id": 906417} {"src_title": "Franz Thomas Bruss", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Umlaufbahn.", "content": "Der Satellit umkreiste die Erde in ca. 680 km Höhe 14-mal täglich mit einer Bahnneigung von 98,1°. Er befand sich somit in einer sonnensynchronen Umlaufbahn und überfliegt den Äquator bei jedem Umlauf um 10:30 Uhr lokaler solarer Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Bildaufnahme.", "content": "Die hochauflösenden Kameras nahmen sowohl Graustufenbilder auf als auch multispektrale Bilder (Farbbilder) mit vier Kanälen: Blau, Grün, Rot und Infrarot. Die Genauigkeit betrug bei den Graustufenbildern bis zu 82 cm, bei den multispektralenen Bilder bis zu 3,28 Meter. Jedes Bild bildete eine Fläche von mindestens 11 km × 11 km mit einer Auflösung von bis zu 82 cm ab. Es konnten auch Streifen von 11 km Breite und vielen hundert km Länge aufgenommen werden. Eine Besonderheit des Ikonos-Satelliten war seine hohe Agilität, die es zusätzlich ermöglichte, mehrere kürzere, 11 km breite Bildstreifen nebeneinander aufzunehmen, so dass auch Flächen von z. B. 60 km × 60 km in einem Überflug aufgenommen werden konnten. Die interne Speicherkapazität des Satelliten betrug 64 GB. Um die Datenübertragung zu den Bodenstationen zu beschleunigen, wurden die 11-Bit-Daten komprimiert und anschließend mit 320 Mbps übertragen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der IKONOS-Satellit wurde von Lockheed Martin gebaut, ursprünglich unter der Bezeichnung \"Commercial Remote Sensing System (CRSS)\". Die Kommunikationssysteme, die Bildverarbeitung und die Bedienungselemente wurden von Raytheon, die Digitalkamera von Eastman Kodak beigesteuert. Das Partnerunternehmen Space Imaging änderte den Namen des Satelliten noch vor dem Start in IKONOS, angelehnt an das griechische Wort \"eikōn\", das „Bild“ bedeutet (vgl. \"Ikone\"). IKONOS-1 startete am 27. April 1999, ging aber schon beim Start verloren. Der baugleiche Satellit IKONOS-2 sollte ursprünglich im Jahr 2000 starten. Nach dem Fehlschlag von IKONOS-1 wurde IKONOS-2 in IKONOS umbenannt und schließlich am 24. September 1999 erfolgreich in seine Umlaufbahn befördert. Der Start erfolgte jeweils mit einer Athena-2-Rakete vom Startkomplex 6 der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien. Betreiber war zunächst die Firma Space Imaging. 2002 übernahm das Tochterunternehmen \"European Space Imaging\" mit Sitz in München den Vertrieb der Aufnahmen für Europa, mit Beteiligung von \"Space Imaging Middle East LLC\" in Dubai. Ab 2006 war der Betreiber GeoEye und ab 2013 DigitalGlobe.", "section_level": 1}], "src_summary": "IKONOS war ein kommerzieller Erdbeobachtungssatellit, den zuletzt die Firma DigitalGlobe betrieb. Die Mission begann am 24. September 1999 und endete am 31. März 2015.", "tgt_summary": null, "id": 735348} {"src_title": "Wünschelrute (Eichendorff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erreger und Krankheitsentstehung.", "content": "Der Erreger der klassischen Ehrlichiose (Mono- und lymphozytäre Ehrlichiose) ist \"Ehrlichia canis\", ein obligat intrazelluläres Bakterium aus der Ordnung der Rickettsien. Vor allem die Braune Hundezecke (\"Rhipicephalus sanguineus\") ist Überträger und Reservoir für \"E. canis\". Die Zecken können den Erreger bis zu fünf Monate beherbergen. Der Erreger ist vermutlich ein primärer Zeckenparasit und befällt Blutkörperchen, Mitteldarmzellen und Speicheldrüsenzellen der Zecke. Hunde sind nur sekundäre Wirte und werden beim Saugakt über den Zeckenspeichel infiziert. Die Übertragung von der Zecke auf den Hund erfolgt relativ schnell, sie kann bereits drei Stunden nach dem Anheften der Zecke erfolgen. \"E. canis\" bindet sich an Oberflächen-Glykoproteine der Monozyten. Über Endozytose gelangt der Erreger in diese Blutzellen und verhindert die Fusion der Endosomen mit Lysosomen und damit seine Vernichtung. In den Zellen kommt es zu einer Vermehrung des Bakteriums in Form einer Zweiteilung. Durch die Infektion unterdrückt \"E. canis\" die Abwehrfunktion der Monozyten. Der Körper bildet zwar hohe Antikörperspiegel, diese wirken jedoch nicht schützend. Immunkomplexe und die erhöhte Viskosität des Blutes infolge der erhöhten Gammaglobuline spielen bei der Krankheitsentstehung ebenfalls eine Rolle. Eine Ehrlichiose kann durch weitere, sogenannte Sekundärinfektionen, z. B. mit Babesien und Hämobartonellose verkompliziert werden. Infektionen des Menschen durch den Erreger kommen vor, allerdings vermutlich nur durch Übertragung durch Zecken, eine Hund-Mensch-Übertragung ist unwahrscheinlich. Inwieweit aufgrund der Ausbreitung dieser Zecke auch in Deutschland autochthone Infektionen vorkommen, ist bislang nicht vollständig gesichert. Es ist aber keineswegs auszuschließen, so dass die Ehrlichiose nicht mehr als typische „Reisekrankheit“ angesehen werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Die Symptome sind meist unspezifisch und sehr mannigfaltig. Alle Hunderassen, vor allem Welpen, sind betroffen. Nach einer Inkubationszeit von knapp drei Wochen zeigen die Tiere in der Akutphase ständig wiederkehrendes Fieber, Nasenbluten (Epistaxis), schleimig-eitrigen Nasenausfluss, Erbrechen, Abgeschlagenheit, Atemnot, Schwellung der Lymphknoten (generalisierte Lymphadenopathie) und eventuell zentralnervöse Störungen wie Muskelzucken und Überempfindlichkeit. Die Akutphase dauert etwa zwei bis vier Wochen und kann über Wochen bis Jahre in ein subklinisches Stadium übergehen. In diesem bleiben die Tiere zwar infiziert, zeigen aber keine Symptome. Labordiagnostisch können eine Thrombozytopenie sowie hohe Gammaglobulinspiegel nachweisbar sein. Nach der symptomfreien Phase beginnt das chronische Stadium mit Blutungen und Ödemen, Abgeschlagenheit, Abmagerung, Blutarmut (Anämie), Milzvergrößerung (Splenomegalie), Gelenkerkrankungen (Polyarthritis) sowie Meningoenzephalitis mit Krämpfen und Paralysen. Das klassische Bild mit stark erhöhter Blutungsneigung tritt jedoch nur etwa in einem Viertel der Fälle auf.", "section_level": 1}, {"title": "Pathologie.", "content": "Pathologisch-anatomisch finden sich zahlreiche kleine Blutungen (Petechien, Ekchymosen) an der Oberfläche innerer Organe. Leber und Milz sind zumeist vergrößert. Die Lymphknoten sind vergrößert und bräunlich verfärbt. Pathohistologisch zeigen Leber und Milz eine lymphoretikuläre Hyperplasie. In der Niere zeigen sich eine Vaskulitis und Plasmazellinfiltrate. In der Lunge kann eine interstitielle Pneumonie auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Klinisch ist die Diagnose nicht zu stellen. Differentialdiagnostisch kommen andere Infektionskrankheiten (Babesiose, Hämobartonellose, Borreliose), die auch als Sekundärinfektionen mit einer Ehrlichiose vergesellschaftet sein können, sowie eine immunologisch bedingte Thrombozytopenie in Frage. Labordiagnostisch können herangezogen werden:", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung.", "content": "Die Therapie erfolgt durch Antibiotika wie Doxycyclin, Tetracyclin und Oxytetracyclin über zwei Wochen. Seropositive Tiere sollten isoliert werden. Eine Verhütung kann durch regelmäßige Kontrolle und sofortige Entfernung von Zecken bzw. durch den Einsatz von zeckenabwehrenden(z. B. Permethrin) oder zeckenabtötenden Wirkstoffen wie Fluralaner erfolgen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ehrlichiose der Hunde (auch \"Tropische Canine Panzytopenie\", „Zeckenfieber“) ist eine akute bis chronische Infektionskrankheit, die durch das Bakterium \"Ehrlichia canis\" (benannt nach seinem Entdecker, dem deutschen Arzt Paul Ehrlich) verursacht wird. Die klassische, durch \"Ehrlichia canis\" hervorgerufene Ehrlichiose ist in den Tropen und Subtropen sowie im Mittelmeerraum („Mittelmeerkrankheit“) endemisch, so dass Hunde vor allem bei Urlaubsreisen in diese Regionen gefährdet sind. Die Erreger befallen die weißen Blutkörperchen (v. a. Monozyten und Lymphozyten). Die Erkrankung wurde erstmals 1935 bei einem Hund in Algerien beobachtet. Während des Vietnamkrieges erkrankten zahlreiche Hunde amerikanischer Soldaten. ", "tgt_summary": null, "id": 2379843} {"src_title": "Hamburg-Veddel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "John Martyn, ein Einzelkind, verbrachte seine frühe Kindheit in London. Martyns Eltern, beide Opernsänger, ließen sich scheiden, als er fünf Jahre alt war, und er zog zu seiner Großmutter nach Glasgow. Mit 15 Jahren begann er Gitarre zu spielen, zunächst unter der Anleitung von Hamish Imlach, einem traditionellen schottischen Sänger, bei dessen Shows er als Gastmusiker auftrat. Mit 17 begann er mit Soloauftritten in Schottland, ein Jahr später zog er nach London, wo er in Folk-Clubs auftrat.", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Karriere.", "content": "1967 bekam Martyn einen Vertrag bei Island Records und nahm seine erste Platte \"London Conversation\" auf, seine zweite Platte \"The Tumbler\" aus dem Jahr 1968 wurde von Al Stewart produziert. Seine Musik war zu dieser Zeit sehr von Davey Graham beeinflusst, der eine Mischung von Jazz, Folk, Blues und verschiedenen anderen Musikrichtungen spielte. Er beschäftigte sich jedoch zunehmend mit irischer und indischer Musik sowie mit dem späten John Coltrane und begann mit Experimenten auf der elektrischen Gitarre. 1969 lernte er die Sängerin Beverly Kutner kennen, die beiden heirateten. Sie traten zusammen auf und nahmen 1970 ihre erste gemeinsame Platte auf, \"Stormbringer\". Martyn suchte weiterhin einen eigenen Gitarrenstil und führte auf \"Stormbringer\" das Echoplex ein, ein analoges Delay, das in seiner weiteren Karriere vor allem in den 1970ern ein Markenzeichen seiner Musik wurde. Martyn adoptierte Wesley, den zweijährigen Sohn Beverlys, und 1971 wurde ihre Tochter Mhairi geboren. Schon bei der Veröffentlichung ihres zweiten Albums \"The Road to Ruin\" 1970 wurde klar, dass ihre musikalischen Ziele nicht übereinstimmten. John war mit konventioneller Musik nicht zufrieden und suchte nach einem freieren Stil abseits des Mainstreams.", "section_level": 1}, {"title": "Die 1970er.", "content": "Sein nächstes Soloalbum, \"Bless The Weather\" aus dem Jahr 1971, wurde in drei Tagen im Studio aufgenommen. Viele der Songs zeigen die typische Spielweise Martyns, die perkussive Spielelemente und Zupftechniken der akustischen Gitarre mit einem Gesang verbinden, der eher einem Instrument als einer Stimme gleicht. Auf diesem Album spielte der Kontrabassist Danny Thompson das erste Mal mit Martyn zusammen, der ihn während seiner gesamten Karriere immer wieder begleiten sollte. Martyn experimentierte auf diesem Album mit Tape-Loops, ein Effekt, den er auch später noch lange einsetzte. Das Album \"Solid Air\" aus dem Jahr 1973 setzte den begonnenen Kurs fort, wenn auch die Stimmung insgesamt düsterer war als die des vorhergehenden Albums. Typisch für diese Stimmung ist der Song \"Solid Air\", der seinem kurz darauf verstorbenen Freund Nick Drake gewidmet war. Ein Gegenpol zu dieser Stimmung ist \"May You Never\", das später von Eric Clapton auf dessen Album \"Slowhand\" gecovert wurde. Zusammen mit \"Bless the Weather\" gilt \"Solid Air\" als das Meisterstück Martyns. Mit dem nächsten Album, \"Inside Out\" von 1973, begann Martyn, die vorher verfolgte Linie schöner Melodien und Klänge zu verlassen. Seine Musik wurde wütender und rauer, die Stimme immer mehr als Instrument eingesetzt. Martyn begründete diesen Wechsel damit, dass er eigentlich keine so nette Person sei, und wandte sich bewusst vom Image des „netten Jungen“ ab: „I’m not really that nice, and I very consciously turned away from all that.“ Er setzte vermehrt Effektgeräte zusammen mit seiner Stahlsaitengitarre ein, und wechselte zwischen Soloauftritten und dem Zusammenspiel mit Danny Thompson ab. 1974 nahm er das 1975 veröffentlichte Album \"Sunday’s Child\" auf, danach wurde es in Bezug auf Veröffentlichungen drei Jahre still um ihn. In dieser Zeit tourte er viel und versuchte, ein selbstproduziertes Live-Album von zu Hause zu vertreiben, das von Island Records nicht angenommen worden war. 1976 nahm er eine Auszeit, unter anderem auch, um seine zunehmenden Alkohol- und Drogenprobleme zu kurieren und verbrachte vier Monate auf Jamaika. Nach seiner Rückkehr 1977 veröffentlichte er das Album \"One World\", ein fast minimalistisches, jazziges Album, auf dem seine Stimme einmal mehr eher als Instrument denn als Gesang eingesetzt wurde und bei dem Steve Winwood mitwirkte. Die Musik dieses Albums ging einen Schritt zurück auf die nicht so raue und wütende Seite, eine Entwicklung, die er mit seinem Album \"Grace and Danger\" aus dem Jahr 1980 komplett zurücknahm. Das Album war die Verarbeitung seiner schmerzlichen Scheidung von Beverly, eine wütende Widerspiegelung der Auseinandersetzung mit der Trennung. Aus dieser dunklen Stimmung ragt der Song \"Sweet Little Mystery\" heraus, ein leichtes, ohrwurmartiges Lied, das an die Stimmung der beiden Alben \"Bless The Weather\" und \"Solid Air\" anknüpft. Phil Collins, der sich in dieser Zeit ebenfalls von seiner Frau trennte, wirkte an dem Album mit. Martyn begann wieder stark zu trinken: „You name it, I soaked myself in it...it was a dark period in my life.“ Martyn spielte kaum noch akustische Gitarre, sondern fast ausschließlich elektrisch, was viele seiner altgedienten Fans verstörte.", "section_level": 1}, {"title": "1980 bis 1990.", "content": "Collins produzierte Martyn, der Island Records 1980 für einen Vertrag bei Warner Brothers verlassen hatte. Sie veröffentlichten 1981 das Album \"Glorious Fool\", auf dem Collins erneut Schlagzeug und Eric Clapton in einem Song Gitarre spielte. Das Album war kommerziell recht erfolgreich und erreichte Platz 25 in den Charts. Das nachfolgende 1982er Album \"Well Kept Secret\" war sehr Pop-orientiert und erneut sehr erfolgreich (Top 20). Martyn zog nach Schottland und heiratete Annie Furlong. 1983 gab er – zu dieser Zeit ohne Plattenvertrag – das Live-Album \"Philentrophy\" auf seinem eigenen Musiklabel \"Body Swerve\" heraus, das auf einer Reihe von Auftritten in den Jahren 1982 und 1983 aufgenommen wurde und die charakteristische Spielweise und den Gesang John Martyns einfingen. Die Produktion des im nächsten Jahr herausgegebenen Albums \"Sapphire\" war wegen Missverständnissen zwischen Martyn und dem Produzenten sehr schwierig. In den nächsten Jahren erschienen einige Kompilationen von Island Records, bei dem Martyn wieder unter Vertrag stand, und 1986 das Album \"Piece by Piece\", auf dem er erneut mit dem Einsatz seiner Stimme experimentierte. Sein nächstes Album, das 1987 erschienene, live aufgenommene \"Foundations\", zeigte Martyn wieder mehr in altem Stil, indem er neben drei neuen Songs einige seiner älteren Favoriten wie \"May You Never\" überarbeitete.", "section_level": 1}, {"title": "1990 bis 2000.", "content": "Nachdem sein Entwurf für ein neues Album 1988 von Island Records abgelehnt wurde, verließ er das Label und unterschrieb nach zwei Jahren mit einer Reihe von Auftritten einen Vertrag bei Permanent Records. Hier erschien 1990 \"The Apprentice\". Neben dem mittlerweile bei Martyn üblichen Einsatz der elektrischen Gitarre, dem Einsatz von Synthesizern und Ausflügen in den Disco-Beat griff er in dem Stück \"Patterns in the Rain\" nach langer Zeit wieder zur akustischen Gitarre. Auf dem nächsten Album \"Cooltide\" von 1991 verzichtete er weitgehend auf den Einsatz von Synthesizern. 1992 erschien \"BBC Radio 1 Live in Concert\", ein Live-Mitschnitt eines Konzerts in Glastonbury aus dem Jahr 1986. Das Album erhielt gute Kritiken, es zeigte Martyns Fähigkeiten als exzellenter Gitarrist und seinen souveränen Umgang mit Effektgeräten. Im selben Jahr brachte Permanent Records gegen den Willen von Martyn das Album \"Couldn’t Love You More\" heraus, das Martyn als überproduziert bezeichnete, und dem er im nächsten Jahr das Album \"No Little Boy\" entgegensetzte – mit den gleichen Titeln, aber vollständig unter der Regie von Martyn produziert. Infolge des damit verbundenen Streits verließ Martyn das Label. In den nächsten Jahren erschienen einige weitere Kompilationen – darunter die \"Island Anthology\" von 1994, die einen großen Teil seiner Karriere abdeckt – und Live-Aufnahmen, bei denen unter anderem David Gilmour von Pink Floyd mitwirkte. Martyn schlug sich mit seiner Gesundheit, dem Tod seiner Frau Annie und anderen Problemen herum, so dass er erst 1996 sein nächstes Album mit neuem Material herausbrachte. Musikalisch ging er neue Wege und verwendete Samples und Trip-Hop-Stilelemente. Als Gastmusiker traten Phil Collins und John Giblin auf. Auch sein nächstes Album, \"The Church with One Bell\" von 1998, war ungewöhnlich für ihn, da es nur Coverversionen von Liedern anderer Künstler enthielt. Martyn prägte den Stücken jedoch seine unverwechselbare Handschrift auf, und das Album war vor allem in den USA ein Erfolg: Martyn konnte die neben seiner bisherigen Wohnung gelegene namensgebende Kirche kaufen, in der er seitdem mit seiner Partnerin Teresa Walsh lebte.", "section_level": 1}, {"title": "Die letzten Jahre.", "content": "Auf Anregung von Phil Collins änderte Martyn seine Herangehensweise an das Schreiben von neuen Stücken. Er lernte Keyboard und benutzte dieses Instrument anstatt seiner Gitarre zum Komponieren. Im Jahr 2000 veröffentlichte er das so erarbeitete Album \"Glasgow Walker\", das eine Reihe von melancholischen und sanften Stücken enthält und von den Kritikern gut aufgenommen wurde. In den nächsten Jahren wurde eine ganze Reihe von Konzertmitschnitten und Kompilationen veröffentlicht. Martyn kämpfte in dieser Zeit mit gesundheitlichen Problemen, und im Jahr 2003 wurde ihm wegen einer Zyste ein Bein amputiert, so dass er nur noch im Rollstuhl auftreten konnte. Erst 2004 kam mit \"On the Cobbles\" ein Album mit neuem Material heraus, das in verschiedenen Studios vorwiegend mit akustischen Instrumenten aufgenommen wurde. Abgesehen von einer Reihe weiterer Zusammenstellungen und Live-Mitschnitten blieb dies John Martyns letztes Album zu Lebzeiten. Vor seinem Tod hatte er mit den Arbeiten an einem neuen Album begonnen. Dieses wurde nach seinem Tod von beteiligten Musikern fertiggestellt und erschien 2011 unter dem Titel \"Heaven and Earth\" Im Dezember 2008 wurde Martyn durch Königin Elisabeth II. zum Officer of the Order of the British Empire ernannt. Er verstarb im Januar 2009 im Alter von 60 Jahren durch eine doppelseitige Lungenentzündung in einem Krankenhaus in Irland.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Martyn OBE (* 11. September 1948 als \"Ian David McGeachy\" in New Malden, (damals) Surrey (heute Teil des Royal Borough of Kingston upon Thames, London); † 29. Januar 2009 in Thomastown, County Kilkenny, Irland) war ein britischer Musiker. Er vereinigte in seiner Musik verschiedene Stilarten zu einem neuen Ganzen, er war", "tgt_summary": null, "id": 1168877} {"src_title": "Marzemino", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Grigol Zereteli wurde 1870 als Sohn eines Rechtsanwalts aus adeligem Geschlecht geboren. Von 1888 bis 1893 absolvierte er ein altphilologisches Studium an der \"Universität Sankt Petersburg\". Seine Diplomarbeit handelte von der \"Geschichte der griechischen Stenographie\". Zereteli wurde Dozent am \"Sankt Petersburger Archäologischen Institut\". 1897 wechselte er als Assistenzprofessor an die \"Friedrich-Wilhelms-Universität\" Berlin und wurde dort zum Mitbegründer der Papyrologie. 1902 kehrte er nach Sankt Petersburg zurück, promovierte 1905 zum Dr. phil. der Altphilologe und wurde noch im gleichen Jahr Leiter des Fachbereichs für Klassische Philologie an der \"Universität Dorpat\", Estland, wo er seinen zweiten Doktortitel (Dr. sci.) erwarb. 1914 übernahm Zereteli die Leitung des Fachbereichs für Klassische Philologie an der \"Universität Sankt Petersburg\" und wurde 1917 korrespondierendes Mitglied der \"Russischen Akademie der Wissenschaften\". 1918 wurde er Professor an der \"Friedrich-Wilhelms-Universität\" Berlin, folgte aber bereits 1920 einem Ruf zum Leiter des Fachbereichs für Klassische Philologie an die neu gegründete \"Staatliche Universität Tiflis\", wo er von 1923 bis 1931 zusätzlich das Amt des Direktors der Universitätsbibliothek ausübte. 1935 wurde Zereteli mit dem Titel \"Verdienter Wissenschaftler Georgiens\" ausgezeichnet. Zereteli war seit 1919 Mitglied der deutschen \"Gesellschaft für Papyrologie\" und seit 1927 Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. Er veröffentlichte mehr als 90 wissenschaftliche Arbeiten in russischer und deutscher Sprache, darunter zehn Monographien, über Papyrologie, Klassische Philologie und die Geschichte der altgriechischen Literatur. Im Zuge des Großen Terrors wurde Zereteli 1937 vom NKWD verhaftet. 1938 starb er im Gefängnis und wurde auf dem Pantheon am Berg Mtazminda in Tiflis beigesetzt. Die Universitätsbibliothek der \"Staatlichen Universität Tiflis\" trägt heute seinen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grigol Zereteli (georgisch ; * in Sankt Petersburg, Russisches Kaiserreich; † 1938 in Tiflis, Sowjetunion) war ein georgischer Altphilologe. Er war einer der Begründer der Papyrologie und der georgischen Schule für Klassische Philologie.", "tgt_summary": null, "id": 1613861} {"src_title": "I Luv Money Records", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Sieg der vereinten Truppen Frankreichs und Sardiniens in der Schlacht von Solferino („Sardinischer Krieg“, 1859) organisierte Garibaldi eine Invasion Siziliens und Süditaliens, um die dort herrschenden Bourbonen zu vertreiben und ganz Italien zu einen. Diese als „Zug der Tausend“ bezeichnete Invasion Siziliens begann am 11. Mai 1860 mit der Landung im westsizilianischen Marsala. Mit den Schlachten bei Calatafimi, Palermo und Milazzo brachte er zunächst Sizilien unter seine Kontrolle und setzte am 8. August dann aufs Festland über, wo er zunächst auf keinen weiteren nennenswerten bourbonischen Widerstand stieß und Anfang September feierlich in Neapel einzog. Seine ursprünglich 1.000 Freiwilligen waren inzwischen auf 24.000 angewachsen, darunter waren auch sardinische Soldaten in Zivil und neapolitanische Überläufer. Der König von Neapel hatte sich in der weiter nördlich gelegenen Festung von Gaeta verschanzt und plante dort eine Entscheidungsschlacht gegen Garibaldi und seine „Rothemden“.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf der Schlacht.", "content": "Die 41.000 neapolitanischen Soldaten unter Führung des greisen Marschall Ritucci traten am 1. Oktober auf der Volturno-Linie, zwischen Maddaloni und Santa Maria Capua Vetere zum Angriff an. Den etwa 25.000 Soldaten der ersten Linie (Neapolitaner, Schweizer und Bayern) standen etwa 24.000 „Rothemden“ gegenüber, die vom energischen neapolitanischen Angriff zunächst überrascht wurden und die Schlacht schon in dieser ersten Phase zu verlieren schienen. Garibaldis Anwesenheit in der ersten Linie brachte etwas Ruhe in die Reihen seiner Truppen, die dann dem neapolitanischen Angriff standhielten. Die beiden Seiten lieferten sich den ganzen Tag über schwere Gefechte, der Ausgang der Schlacht blieb bis zuletzt unsicher. Erst kurz vor Sonnenuntergang veranlasste ein entschlossener Gegenstoß der „Rothemden“ unter General Ninio Bixio die Neapolitaner zum Rückzug. Von den 24.000 „Rothemden“ Garibaldis fanden an diesem 1. Oktober 1600 Soldaten den Tod oder wurden verwundet.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Verlauf.", "content": "Der sardinische Premierminister Cavour, ein liberal-konservativer Politiker, der Garibaldis Revolutionsgeist zu zügeln suchte, entsandte weitere sardinische Truppen nach Süden, um die von Garibaldi eroberten Gebiete der Krone des Hauses Savoyen zu sichern. Wegen Garibaldis Erfolgen in Süditalien fürchtete er eine unkontrollierbare Stärkung des linken, revolutionären und republikanischen Flügels der italienischen Einigungsbewegung. Darüber hinaus wollte man einem Vormarsch Garibaldis auf den Kirchenstaat bzw. auf Rom zuvorkommen, der u. U. eine internationale Intervention zum Schutz des Papstes ausgelöst hätte. Zwangsläufig musste auch die sardinische Armee bei ihrem Marsch nach Süden durch päpstliches Territorium. Dabei schlugen sie in der Schlacht von Castelfidardo die vom französischen General Larmoricière geführten päpstlichen Truppen und besetzten weite Teile des Kirchenstaates (nicht Latium und Rom, das erst am 20. September 1870 Italien einverleibt wurde). Am 26. Oktober 1860 kam es bei Teano (Neapel) zum Treffen zwischen Garibaldi und dem König von Sardinien, Viktor Emanuel II. Garibaldi grüßte Viktor Emanuel als „König von Italien“ und übergab ihm das Königreich beider Sizilien, das umgehend dem Königreich Sardinien angeschlossen wurde. Der sich in der Festung Gaeta verschanzte König Franz II., entsagte des Thrones und kapitulierte am 13. Februar 1861 auf freien Abzug vor der piemontischen Armee unter General Cialdini. Damit war der so genannte „Zweite Italienische Unabhängigkeitskrieg“ und der wichtigste Abschnitt des italienischen „Risorgimento“ abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Angliederung Süditaliens an das Königreich Sardinien werden unter anderem im Artikel „Schlacht von Calatafimi“ beschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Am Volturno, einem Fluss, der nördlich von Neapel ins Mittelmeer mündet, schlug Giuseppe Garibaldi mit seinen Freischaren („Rothemden“) am 1. Oktober 1860 das Heer des Königreichs beider Sizilien.", "tgt_summary": null, "id": 2370067} {"src_title": "Otto Eisenmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde 1985 von Tom Stemberg, einem ehemaligen Vorstand einer Supermarkt-Kette, und Leo Kahn gegründet. Laut der Unternehmensgeschichte soll Stemberg beim Drucken eines Businessplans am 4. Juli (US-amerikanischer Nationalfeiertag) das Farbband seines Druckers gerissen sein, woraufhin er nach vergeblicher Suche nach Ersatz die Idee zur Gründung eines Supermarktes für Büroprodukte hatte. Bis dahin wurde Bürozubehör für Kleinabnehmer nur von kleinen Einzelhändlern vertrieben, die im Gegensatz zu großen Supermärkten nicht rund um die Uhr geöffnet waren. Das Geschäftsmodell von Staples war also ein klassisches Abholgroßmarkt­konzept mit langen Öffnungszeiten, großer Produktpalette und niedrigen Preisen durch Mengenabnahme und -verkauf mit Spezialisierung auf Bürobedarf. Stembergs Konzept wurde anfangs skeptisch beurteilt, der Bedarf an großen Büromärkten wurde angezweifelt. Dennoch eröffnete am 1. Mai 1986 im Bostoner Stadtteil Brighton der erste Staples-Großmarkt, der erste Großmarkt für Bürobedarf weltweit. Staples wurde dabei von Bain Capital, der Firma des späteren Politikers Mitt Romney unterstützt. Das Staples-Modell erwies sich als großer Erfolg, innerhalb von zwei Jahren wurden 20 weitere Büro-Großmärkte verschiedener Anbieter gegründet. Mit dem Börsengang 1989 nahm das Unternehmen 36 Millionen US-Dollar ein, im gleichen Jahr wurde die Versandsparte \"Staples Direct\" gegründet. Ab 1990 erschloss die Firma den Markt im Westen der USA, 1991 eröffnete der erste Staples-Markt in Kanada. Die Expansion nach Europa begann 1992 durch ein Joint Venture mit dem britischen Unternehmen \"Kingfisher\". Den deutschen Markt betrat Staples 1993, zunächst durch eine Kooperation mit \"MAXI-Papier\". Sowohl der britische als auch der deutsche Partner wurden 1996 von Staples übernommen. Im zehnten Jahr des Bestehens eröffnete das Unternehmen 1996 bereits seinen 500. Markt. Die Online-Präsenz \"staples.com\" entstand 1998. Der 1000. Markt wurde 1999 eröffnet, gleichzeitig trieb Staples seine europäische Expansion durch Übernahmen in Deutschland, den Niederlanden und Portugal voran. Seit 2002 ist das Unternehmen der weltgrößte Anbieter für Bürobedarf. Mit einer weiteren Übernahmewelle (Unternehmen in Österreich und Dänemark) baute Staples seine Position auf dem europäischen Markt aus und fasste sowohl in Asien (China) als auch in Lateinamerika Fuß. Seit 1999 ist Staples Namensgeber der Multifunktionsarena Staples Center in Los Angeles. Im Dezember 2016 wurde verlautbart, dass der amerikanische Hedgefonds Cerberus Capital das europäische Geschäft übernehmen wird. Gleichzeitig wurde das Einzelhandelsgeschäft im Vereinigten Königreich an Hilco Capital verkauft. Ende 2017 hat die amerikanische Beteiligungsgesellschaft Sycamore Partners das Unternehmen für 10,25 US-Dollar pro Aktie (insgesamt 6,9 Milliarden US-Dollar) übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Auftreten in Deutschland.", "content": "In Deutschland ist die Staples, Inc. durch die Marke \"Staples Advantage\" (für Unternehmen \"Staples Business Advantage\" und auch \"Staples Direct\") seit dem Juni 2008 vertreten. Diese entstand durch den Aufkauf der Unternehmensgruppe Bierbrauer + Nagel in Stuttgart-Vaihingen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro. Die Gruppe war zuvor unter den Markennamen \"Corporate Express\" in Deutschland tätig. Am 1. Januar 2010 wurde das Unternehmen umgewandelt in die \"Staples Deutschland GmbH & Co. KG\". Begonnen hat Bierbrauer + Nagel als Handels- und Dienstleistungsunternehmen für Büroartikel, bevor sie im Jahr 1990 von \"Buhrmann-Tetterode\" in Niederlande aufgekauft und in die Tochtergesellschaft \"Buhrmann N.V.\" im Juli 1998 umgewandelt wurde. Im darauffolgenden Jahr kam es zum Zusammenschluss mit der \"Corporate Express Corporation\" in Colorado, USA. Daraufhin wurde im Juli 2000 das Unternehmen in \"Corporate Express Deutschland GmbH & Co. Vertriebs KG\" bzw. \"Corporate Express Deutschland GmbH\" namentlich geändert bis zum Kauf durch Staples.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmensstruktur.", "content": "Die Unternehmensgruppe Staples, Inc ist in drei Segmente gegliedert: Verkauf Nordamerika (\"North America Retail\"), Versand Nordamerika (\"North America Delivery\") und Staples International. Verkauf Nordamerika: Katalog- und Onlineversand Nordamerika: Staples International:", "section_level": 1}], "src_summary": "Staples, Inc. ist ein US-amerikanischer Einzelhandelskonzern für Bürobedarf. Das Unternehmen beschäftigt derzeit etwa 77.400 Mitarbeiter und setzt ca. 18 Milliarden US-Dollar um. Seine Niederlassungen und Tochterfirmen in Nordamerika, Südamerika, Asien und Europa bieten etwa 7.000 Produkte an, die in unternehmenseigenen Märkten, per Katalog oder im Online-Shop erworben werden können. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Framingham bei Boston. ", "tgt_summary": null, "id": 668280} {"src_title": "Nigerian National Democratic Party", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Vorläufer des heutigen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie kann im 1917 gegründeten Reichswirtschaftsamt gesehen werden. Dieses entwickelte sich 1919 in das Reichswirtschaftsministerium, welches bis 1945 bestand. Die Aufgaben wurden von 1946 bis 1949 vom \"Verwaltungsamt für Wirtschaft\" übernommen. Nach der Gründung der Bundesrepublik bestand von 1949 bis 1998 das Bundesministerium für Wirtschaft. Von Mai 1971 bis Dezember 1972 war es vorübergehend mit dem Bundesministerium der Finanzen zum Bundesministerium für Wirtschaft und Finanzen zusammengelegt. 1998 kam aus dem Forschungsministerium der Technologiebereich hinzu, so dass es fortan Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hieß. Zwischen 2002 und 2005 war es mit Teilen des bisherigen Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung zum Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit vereinigt. Durch die Bundesregierung unter Angela Merkel wurden die beiden Bereiche 2005 wieder getrennt und das Ministerium wieder als \"Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie\" benannt. Mit der Bildung des Kabinetts Merkel III am 17. Dezember 2013 wurde das Ministerium in \"Ministerium für Wirtschaft und Energie\" umbenannt. Zur Erfüllung seiner Aufgaben ist das Ministerium in neun Abteilungen und eine Zentralabteilung gegliedert. Gegenüber dem \"Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie\" (2013) wurden folgende Veränderungen vorgenommen: Einzelne Themen der IT-Politik wurden an das ebenfalls umgestaltete Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur abgegeben. Die bisherigen Abteilungen Kommunikations- und Postpolitik (VI) und Technologiepolitik (VII) wurden daher in VI vereint. Das Themenfeld Energiepolitik wurde auf die Abteilungen II und III aufgeteilt (zuvor III). Mittelstandspolitik wurde um die Zuständigkeit für die neuen Bundesländer, zuvor Innenministerium, erweitert und wechselte die Nummerierung von II zu VII.", "section_level": 1}, {"title": "Dienstsitz.", "content": "Der Hauptsitz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist untergebracht in einem Gebäudekomplex bestehend aus den historischen Gebäuden der ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Akademie (Militärärztliche Akademie) und der Überreste des ehemaligen Invalidenhauses, ergänzt durch einige Neubauten. Das Invalidenhaus stammt in seiner Grundsubstanz aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und lag damals außerhalb der Stadt. Das Gebäude der Kaiser-Wilhelm-Akademie wurde um 1900 errichtet. Bereits 1994 wurde als erster Bauabschnitt der ehemalige Internatstrakt, der sich besonders gut als Bürogebäude eignet, wiederhergestellt und vom Ministerium genutzt. Von Juli 1996 bis Dezember 2000 fanden unter der Leitung der Architektengemeinschaft Baumann und Schnittger an den Gebäuden Umbauarbeiten statt, mit dem Ziel vom ursprünglichen Zustand des Gebäudes so viel wie möglich wiederherzustellen. Die Außenfassaden der Häuser wurden daher weitgehend rekonstruiert und originalgetreu wieder hergestellt. Die Projektkosten des 2. Bauabschnitts betrugen 194,3 Millionen Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Behörden.", "content": "Dem Ministerium sind mehrere Bundesämter nachgeordnet. Dazu gehören in Bonn das Bundeskartellamt (BKartA) und die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (BNetzA). In Berlin befinden sich die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) mit Hauptsitz in Braunschweig und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) mit zweitem Sitz in Hannover. Hinzu kommt noch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Eschborn und Bochum sowie die Germany Trade and Invest (GTAI) welche sich 2010 in das BMWi in Bonn eingegliedert hat.", "section_level": 1}, {"title": "Förderprogramme.", "content": "Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) bezuschusst im Rahmen verschiedener Förderprogramme kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) sowie diverse Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Entsprechende Organisationen können durch die Programme „go-digital“, „go-Inno“, „INNO-KOM“ und „WIPANO“ unterstützt werden.", "section_level": 1}, {"title": "go-digital.", "content": "Die „go-digital“-Förderung richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen aus der gewerblichen Wirtschaft und dem Handwerk. Firmen mit Sitz in Deutschland und weniger als 100 Mitarbeitern können für die Digitalisierung ihrer Prozesse mit 50 % Kostenzuschuss gefördert werden. Das Programm gliedert sich in drei verschiedene Digitalisierungs-Aspekte: Dabei handelt es sich um die Optimierung von Geschäftsprozessen, das Erschließen zusätzlicher Marktanteile und den Datenschutz gegenüber Systemausfällen und Cyberkriminalität. Die Antragstellung der Förderung übernimmt das entsprechende Beratungsunternehmen, welches für die Umsetzung der „go-digital“-Maßnahmen sorgt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (kurz \"BMWi\") ist eine oberste Bundesbehörde der Bundesrepublik Deutschland. Es hat seinen Hauptsitz bzw. ersten Dienstsitz in Berlin, seinen zweiten Dienstsitz in der Bundesstadt Bonn. Derzeitiger Behördenleiter ist der Bundesminister für Wirtschaft und Energie Peter Altmaier (CDU). ", "tgt_summary": null, "id": 433192} {"src_title": "Johann Georg Zimmermann (Mediziner)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Richard Pearse war das vierte von neun Kindern des Landwirts Digory Sargent Pearse und seiner Frau Sarah Anne Pearse, geborene Brown. Sein Vater war ein Einwanderer aus Cornwall, und seine Mutter kam aus Irland. Sie lernten sich in einem Geschäft in Timaru kennen, in dem Sarah Pearse arbeitete. Sie bewirtschafteten ein großes Gebiet, Trewarlet genannt, circa acht Kilometer landeinwärts von Temuka in der Waitohi Ebene, auf dem Richard auch am 3. Dezember 1877 geboren wurde. Die Eltern führten ein aktives gesellschaftliches und kulturelles Leben. Unter anderem bauten sie einen Tennisplatz auf ihrem Grundstück. Die ganze Familie galt als sehr musikalisch und bildete ein eigenes Musikorchester, in dem Pearse Cello spielte. Richard Pearse besuchte die Grundschule in der oberen Waitohi-Ebene und galt als introvertiert, ruhig und sanftmütig, aber auch als kleiner Außenseiter und Tagträumer. Einzig im Technikunterricht ragte er heraus und zeigte schon früh ein Interesse an mechanischen Experimenten und am Fliegen. Es gibt Berichte, nach denen er schon zu dieser Zeit Bücher über das Fliegen und verwandte Wissensgebiete las. Dafür soll er auch seine übrigen Hausaufgaben vernachlässigt haben. Nach der Schule wollte er am \"Canterbury College\" Ingenieurwissenschaften studieren, doch die Eltern unterstützten bereits seinem älteren Bruder Tom bei dessen Medizinstudium und konnten es sich nicht leisten, auch noch Richard ein Studium zu finanzieren. Stattdessen erhielt er zu seinem 21. Geburtstag 1898 ein 400.000 m2 großes Stück Land nahe Waitohi und bewirtschaftete dies mit einigen Unterbrechungen für die nächsten 13 Jahre. Sein Interesse galt aber weiterhin verschiedenen Erfindungen und dem Fliegen. Sein Grundstück lag abseits und war durch eine große, angeblich dreieinhalb Meter hohe und fast sieben Meter breite Ginsterhecke vor neugierigen Blicken geschützt. Pearse wandelte sein Bauernhaus in eine Werkstatt um und arbeitete bis tief in die Nacht. Er konzentrierte sich ganz auf seine Erfindungen und hielt an diesem Lebensstil bis zu seinem Ende fest. In dieser Werkstatt erfand er mehrere Geräte, aber seine Faszination galt vor allem dem Fliegen. Er begann bald mit der Konstruktion eines Flugzeuges und startete 1902 mit Flugversuchen. Am 31. März 1903 hob er mit seinem Flugzeug vom Boden ab. Pearse selbst hat dies allerdings nie als Flug betrachtet. Die Nachricht vom Flug der Gebrüder Wright war, laut Aussage seines jüngeren Bruders Warne, für Richard Pearse ein „schlimmes Erwachen“. Es gibt aber Berichte, nach denen er mit den Gebrüdern Wright später in Korrespondenz stand. Trotz dieses Schocks führte er seine Flugexperimente fort und meldete 1906 sein Flugzeug zum Patent an. Seine Nachbarn zeigten sich aber wenig erfreut über die Experimente. Der Lärm beunruhigte sie und ihr Vieh, und einige hielten die Fliegerei sogar für Teufelswerk. Pearse reagierte darauf, indem er sich und seine Experimente mehr und mehr von der Öffentlichkeit fernhielt. Wohl aber aus finanziellen Gründen verlagerte sich der Schwerpunkt seiner Arbeit immer mehr zu theoretischen Überlegungen. Ende 1910 erkrankte er an Typhus und verkaufte seinen Bauernhof. Er kaufte eine neue, weit abgelegene Farm in der Loudens Schlucht nahe Milton. Das hügelige Gelände dort war nicht besonders gut für Flugversuche geeignet, was aber seine Neigung für die Landwirtschaft nicht steigerte. Stattdessen verlagerte er seine Arbeit auf landwirtschaftliche Erfindungen und motorisierte Fahrräder, für die er bald in Milton recht bekannt war. Im Mai 1917 wurde er zum -Regiment eingezogen und im Januar 1918 nach Übersee geschickt. Aufgrund einer Krankheit war er aber nie in Kampfhandlungen verwickelt und kehrte im Oktober desselben Jahres nach Neuseeland zurück. 1921 wurde er des Landlebens und der stark fallenden Wollpreise überdrüssig und zog nach Christchurch. Dort baute er drei Häuser, lebte in demjenigen, das im Stadtteil Wolston stand, und vermietete die anderen beiden. Die Mieteinnahmen dienten ihm als Lebensunterhalt, und so konnte er sich ganz seinen Erfindungen widmen. Er wandelte die Garage seines Hauses in eine Werkstatt um und plante ab 1928 ein weiteres Fluggerät. Aus dieser Zeit wird aber auch berichtet, dass er zunehmend verschlossener und öffentlichkeitsscheuer wurde. Er erhielt für dieses Flugzeug 1949 das Patent. Zu dieser Zeit waren seine Erfindungen aber schon technisch überholt, der Hubschrauber und das Strahltriebwerk waren bereits erfunden. Pearse zeigte sich von dem mangelnden Interesse der Luftfahrtindustrie enttäuscht. Seinen Zeitgenossen galt er ohnehin schon als mürrischer und wortkarger Mensch, aber zu dieser Zeit bildete sich eine Paranoia in der er sich vor dem Verrat seiner Erfindungen durch ausländische Spione fürchtete. Im Juni 1951 wurde er in das \"Sunnyside Mental Hospital\" (eine Psychiatrie im damals noch nicht zu Christchurch gehörenden Riccarton) eingewiesen. Er starb dort unverheiratet am 29. Juli 1953 an einem Herzinfarkt im Alter von 75 Jahren und wurde zwei Tage später in Bromley, einem Christchurcher Vorort, eingeäschert.", "section_level": 1}, {"title": "Erfindungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flugzeuge.", "content": "Richard Pearses erstes Fluggerät entstand während seiner Schulzeit und bestand aus einer Garnspule, einem Brett mit einem Nagel, einem Stück Seil und einem aus dem Deckel einer Heringsdose geformten Propeller. Er wickelte das Seil um die Spule, zog daran und schoss so den Propeller in die Luft. Zur Unterhaltung seiner Mitschüler hatte er damit wahrscheinlich unbewusst den ältesten dargestellten Flugapparat aus einem flämischen Manuskript des 13. Jahrhunderts kopiert. Pearse begann mit der Konstruktion seines ersten Flugzeuges wahrscheinlich 1899. Sein erstes Problem war dabei, dass er einen passenden Verbrennungsmotor benötigte. Einen fertigen Motor konnte er nicht kaufen, und so begann er mit der Hilfe von Cecil Woods, einem Ingenieur in Timaru, der den ersten Verbrennungsmotor in Neuseeland gebaut hatte, selbst an Zündkerzen und Vergasern zu basteln und ließ sich die schweren Teile wie Zylinder und Kurbelwellen von \"Parr&Sons\" in Timaru liefern. Als Material dienten ihm Zigarettendosen und gusseiserne Abwasserrohre. Er hatte dabei die Idee, die Zündkerzen mit einer Zeitsteuerung zu versehen und veröffentlichte diese Idee 1909 im Magazin \"Scientific American\". Pearse grundlegende Idee war, die Motoren aus dem Automobilbau für Flugzeuge zu verwenden. Er stellte den Motor 1902 fertig und begann daraufhin mit der Konstruktion des eigentlichen Flugzeuges. Bei ersten Flugversuchen im selben Jahr erwies sich der Motor aber bald als zu schwach, und so verbesserte er ihn. Der fertige Motor war ein Otto-Zweitaktmotor mit 24 PS, zwei beidseitig geöffneten Zylindern mit jeweils zwei Kolben und einem Gewicht von 57 kg. Als Material für den Rahmen seines Flugzeuges benutzte er Bambus (die häufige Verwendung dieses Materials brachte ihm den Spitznamen \"Bamboo Dick\" ein) und Aluminium. Das Fahrgestell war ein Dreirad aus Stahlrohren mit einem Bugrad und zwei Haupträdern. Das Flugzeug war ein Hochdecker mit einer Spannweite von etwa siebeneinhalb Metern. Die Tragflächen waren mit Segeltuch bespannt und an den Enden durch Drähte mit dem Fahrgestell verbunden. Insgesamt war die Konstruktion recht stabil. Das Flugzeug verfügte über Quer- und Höhenruder. Der Motor befand sich oberhalb vor dem Piloten und war mit einem achtblättrigen Propeller ausgestattet (der Propeller befand sich also vor den Tragflächen). Bemerkenswert war auch der bewegliche Sitz, der dazu dienen sollte, einen Aufprall mit bis zu 100 Meilen pro Stunde zu überleben. Vom Aussehen ähnelte Pearses erstes Flugzeug stark den frühen aerodynamisch gesteuerten Ultraleichtflugzeugen. Am 31. März 1903 rollte er sein Flugzeug die Hauptstraße von Waitohi herunter und stellte es an die Kreuzung vor der Schule. Er unternahm mehrere Versuche vor den Augen einiger Mitbewohner, den Motor anzuwerfen. Am späten Nachmittag sprang die Maschine endlich an. Richard Pearse fuhr los, hob mit seinem Flugzeug vom Boden ab, stieg langsam auf eine Höhe von etwa drei Metern, verlor dabei die Kontrolle, brach nach links aus und stürzte nach 100 bis 150 Metern auf seine eigene Hecke. In den folgenden Jahren verbesserte Pearse sein Flugzeug kontinuierlich und unternahm noch weitere, auch öffentliche, Flugversuche, die jedoch alle von demselben Erfolg wie sein Erstflug gekrönt waren. Er meldete dieses Flugzeug 1906 zum Patent an, das ihm auch unter der Nummer 21476 am 8. August 1907 gewährt wurde. Im selben Jahr begann er mit der Konstruktion eines zweiten Flugzeuges, das eine Spannweite von über zwölf Metern haben sollte. Es erwies sich aber bald als nicht steuerbar, und 1909 beendete er wohl die Arbeit an diesem Projekt, ohne dass das Flugzeug jemals zum Einsatz gekommen wäre. 1928 begann er mit der Planung für sein drittes Flugzeug, dem \"Utility Plane\" (deutsch etwa: Nutzflugzeug). Es sollte in der Lage sein, senkrecht zu starten, weshalb die Neigung des Antriebs frei einstellbar war (vergleichbar dem Harrier-Kampfjet). Sein Traum war dabei „ein Ford Modell T der Luftfahrt“ – ein Flugzeug für die Massen, das sich aus jedem Hintergarten starten ließ und in einer Garage unterzubringen war. Im November 1943 meldete er dieses neue Flugzeug zum Patent an, das ihm 1949 nach langen Auseinandersetzungen auch endlich gewährt wurde. Geflogen ist dieses Modell aber nie.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Erfindungen.", "content": "Zwischen 1910 und 1928 beschäftigte sich Richard Pearse anscheinend nicht mit Flugapparaten. Insbesondere zu dieser Zeit rückten andere Erfindungen in den Mittelpunkt seines Interesses. Auch hier begann sein Schaffen schon während der Schulzeit. So baute er für seine Mutter einen mechanischen Nadeleinfädler, für seine Schwester ein Zoetrop oder eine kleine Dampfmaschine. Das erste Produkt seiner Werkstatt in Waitohi war ein Bambusfahrrad mit einem vertikalen Pedalantrieb, einer Stangenschaltung und einer Rücktritt-Felgenbremse, für das er 1902 ein Patent erhielt. Auch während der Zeit seiner Flugzeugherstellung baute er andere Geräte wie etwa zwei Musikaufnahme- und -abspielgeräte, eines davon nach der Bauart eines Grammophons. Möglicherweise wollte er damit das Musizieren seiner Familie festhalten. Mit dem Umzug in die Loudens-Schlucht baute er so unterschiedliche Geräte wie einen motorisierten Pflug, einen Düngeverteiler und eine automatische Kartoffelpflanzmaschine. Bekannt war er in Milton aber vor allem für sein \"power cycle\" – ein Fahrrad, das er mit einem Motor aus den Zylindern seines Flugzeugmotors ausgestattet hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen auf den Erstflug.", "content": "Pearse erster öffentlicher Flug in Waitohi fand nur vor einer kleinen Zuschauerzahl statt und ist eigentlich nicht dokumentiert. Offenbar maß er dem Ereignis selbst keine große Bedeutung bei. Weder gab es Presseberichte noch Fotografien von diesem Ereignis. Eine Krankenhausakte, die möglicherweise Pearse Verletzungen aufgrund des Absturzes dokumentiert hätte, wurde während eines Feuers zerstört. Zwar gibt es einige Bilder, auf denen Pearse Maschine im Flug zu sehen ist; deren genaues Datum ist aber unklar. Ein Bild mit dem Flugzeug auf der Hecke, das von einem professionellen Fotografen aufgenommen wurde, ging während einer Flut verloren. Zwar sorgte Pearse Flug in der Waitohi Ebene für einiges Aufsehen, und die Nachricht verbreitete sich dort weiter, aber schriftliche Unterlagen gibt es darüber nicht. So muss man sich auf die Berichte von Augenzeugen verlassen. Es verwundert daher auch nicht, dass selbst das genaue Datum dieses Fluges nicht feststeht. Zwar ist der 31. März 1903 das am häufigsten genannte Datum, jedoch gibt es auch Zeugen, die felsenfest behaupten, der Flug habe genau ein Jahr vorher stattgefunden. Pearse selbst hat hierzu unterschiedliche und missverständliche Aussagen gemacht, in denen er unter anderem das Jahr 1904 nennt (vermutlich das Datum an dem er zum ersten Mal kontrollierte Flüge unternahm). C. Geoffrey Rodliffe hat alle diese Aussagen zusammengetragen und gegenübergestellt. Nach seiner Darstellung gilt es als gesichert, dass Pearse zumindest einen, wenn auch nicht notwendigerweise den ersten, öffentlichen Flug am 31. März 1903 unternahm. Die Einwohner in der Waitohi Ebene reagierten auf diesen Flug ungläubig, was in einer Gegend, in der es zu dieser Zeit noch keine Automobile gab, verständlich ist. Einige Personen nannten seine Erfindung aber auch wahnsinnig oder ketzerisch. 1909 berichteten zwei lokale Zeitungen, der \"Temuka Leader\" und der \"Otago Witness\" von einem bevorstehenden Flug. Wahrscheinlich bezogen sich diese Berichte aber schon auf sein zweites Flugzeug. Außerdem waren zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 70 motorisierte Flüge weltweit durchgeführt worden. Später schrieb Pearse dann selbst Briefe an Zeitungen, in denen er über seinen Erstflug berichtete. Seine späteren Erfindungen, auch das \"Utility Plane\", lösten dann keine größeren Reaktionen mehr aus.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen auf die Luftfahrtentwicklung.", "content": "Richard Pearses Entwicklungen blieben ohne Einfluss auf die spätere Entwicklung von Flugzeugen. Dies hatte wohl verschiedene Ursachen. Zum einen bemühte sich Pearse, im Gegensatz etwa zu den Wrights, nicht um eine Dokumentation seiner Flüge. Selbst gut dokumentierte Flüge wie eben die der Gebrüder Wright, wurden anfangs stark angezweifelt. Hinzu kam, dass auch von anderen Personen nie etwas über seinen Flug publiziert wurde, und so blieb dieser erste Flug lange Zeit außerhalb Neuseelands, ja sogar außerhalb der Waitohi-Ebene unbekannt. Die abgeschiedene Lage sowohl Neuseelands als auch der Waitohi-Ebene wird ihr Übriges dazu beigetragen haben. Schließlich kommt hinzu, dass Pearse auch nie über kleine „Hüpfer“ hinaus gekommen ist und ihm die Mittel fehlten, um seine Entwicklung noch weiter voranzutreiben. Viele von Pearses Entdeckungen, wie etwa das Querruder, wurden später von anderen Luftfahrtingenieuren erneut entwickelt.", "section_level": 2}, {"title": "Pearses Wiederentdeckung.", "content": "Nach seinem Tod wurden die meisten seiner Unterlagen vernichtet. Sein Haus wurde einem Treuhänder übergeben, der glücklicherweise die Bedeutung von Pearse Entwicklungen erkannte und sich bemühte, diese einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Pearses Werk war nie sehr bekannt gewesen und drohte in Vergessenheit zu geraten. Erst als der neuseeländische Luftfahrtpionier und frühere Oberingenieur von Tasman Empire Airways, George Bolt, auf Pearse aufmerksam wurde, änderte sich dies. Er entdeckte das \"Utility Plane\" und einige Entwürfe in Pearses Haus in Christchurch und übergab es dem Aucklander \"Museum of Transport and Technology\" (MOTAT), wo es auch heute noch ausgestellt ist. 1958 begann die Forschung nach den übrigen Flugzeugen. Vereinzelte Teile wurden daraufhin von Bolt auf einer Schutthalde in der Waitohi-Ebene gefunden. Bald darauf wurde auch sein zweites Flugzeug von Joseph Coll, einem Einwohner der Waitohi-Ebene gefunden. Nach Bolts Entdeckungen beschäftigten sich mehrere Personen mit dem Leben und Werk von Richard Pearse, allen voran Gordon Ogilvie und der bereits oben genannte C. Geoffrey Rodliffe. Mitte der 1970er Jahre wurde ein Nachbau von Pearses erster Maschine erstellt, die bis heute ebenfalls im MOTAT zu sehen ist. Aus Mangel an anderen historischen Dokumenten wurde dieses Modell auch in einem 1974 unter Mithilfe der New Zealand Broadcasting Corporation gedrehten Dokumentarfilm verwendet. In einer Szene sollte das Flugzeug von einem Pferd in Position gezogen und dann ein Start simuliert werden. Unglücklicherweise galoppierte das Pferd mitsamt Flugzeug davon. Zur Überraschung aller Anwesenden hob das Flugzeug ab und hielt sich überraschend stabil, bevor es zu Boden stürzte. Obwohl bei diesem Flug vier Kameramänner und fünf oder sechs Hobbyfilmer anwesend waren, hatte keiner von ihnen die Geistesgegenwart, seine Kamera auf das fliegende Flugzeug zu richten, so dass auch dieser Flug nicht durch Bilder dokumentiert ist. Windkanalversuche an der Universität Auckland 1980 bestätigten aber die Flugfähigkeit des Nachbaus. Der Dokumentarfilm machte Richard Pearse in Neuseeland bald populär, und es entwickelte sich der dort weit, aber auch andernorts bis heute verbreitete Mythos, Pearse und nicht die Gebrüder Wright sei der erste Mensch gewesen, der einen motorisierten Flug unternommen habe. In der Tat waren auch die ersten drei Flüge der Gebrüder Wright am Morgen des 17. Dezember 1903 nichts anderes als kleine Sprünge, erst der vierte Flug dauerte zwölf Sekunden an und überbrückte eine Distanz von knapp 260 Metern. Er endete genauso abrupt wie der Flug Pearses, allerdings weniger schmerzvoll in einer Sanddüne statt in einer dornigen Hecke. Wie wohl auch Pearse führten sie vor 1904 keine kontrollierten Flüge durch, allerdings entwickelten sie dabei wohl größere Fortschritte. Andererseits hatten auch schon andere Personen wie Otto Lilienthal (sogar ohne Motor), Clément Ader, Wilhelm Kress oder Gustav Weißkopf mit Geräten'schwerer als Luft' vom Boden abgehoben. Während der erste Motorflug heute im Allgemeinen den Gebrüdern Wright – nicht zuletzt, weil aus ihrer Erfindung die modernen Flugzeuge entstanden sind – zugerechnet wird, gilt Richard Pearse als technisches Genie, dessen Leistungen seiner Zeit voraus waren und deren Bedeutung zeitlebens unerkannt blieb. Besonders gewürdigt wird dabei oft, dass Pearse im Prinzip aus einfachen Verhältnissen stammte, keine weiterführende Schulbildung genoss, in einer ländlichen Umgebung lebte, ihm wenig finanzielle Mittel zur Verfügung standen und er daher oft auf einfache Materialien zurückgriff. Während den Gebrüdern Wright ein Team von Ingenieuren zur Seite stand, baute Pearse sein Flugzeug im Ein-Mann-Betrieb. Seine einzige wissenschaftliche Quelle war das Magazin \"American Scientist\". Trotzdem wies sein Flugzeug technische Merkmale – wie etwa die Querruder – auf, die auch noch bei modernen Flugzeugen vorhanden sind, aber bei den Wright-Brüdern oder anderen frühen Flugzeugbauern nicht vorkamen (die Wrights verwendeten verstellbare Tragflächen statt Querruder). Bei dieser Würdigung darf man aber nicht übersehen, dass diesem ersten Flugzeug noch einige Merkmale moderner Flugzeuge fehlten und es auch Mängel hatte. So waren beispielsweise die Querruder nicht sehr effektiv und die Flächen wiesen kein Profil auf. Auch Pearse übrige Erfindungen zeugten von seiner technischen Begabung und von visionären Gedanken, die erst Jahre später in die Praxis umgesetzt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Posthume Ehrung.", "content": "Im Mai 1982 wurde der Flughafen von ihm zu Ehren in umbenannt.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Der Mythos, Richard Pearse sei der erste Motorflieger gewesen, hält sich bis heute in Neuseeland. Peter Jacksons und Costa Botes als Parodie auf diesen Mythos gemeinte Pseudo-Dokumentation Forgotten Silver trug nicht unwesentlich dazu bei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard William Pearse (* 3. Dezember 1877 in Temuka; † 29. Juli 1953 in Riccarton, heute zu Christchurch gehörend) war ein neuseeländischer Landwirt, Erfinder und Luftfahrtpionier. Am 31. März 1903 und damit fast neun Monate vor den Brüdern Wright gelang ihm ein Flug mit einem Flugapparat nach dem Prinzip „schwerer als Luft“. Dieser Flug dauerte aber nicht sehr lange an und war vor allem nicht kontrolliert.", "tgt_summary": null, "id": 840980} {"src_title": "Concept Development & Experimentation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ortschaft ist eine Gründung der böhmischen Grafen Werbna; sie erbauten Schloss und Kirche und hießen später nach dem Ort die Rydzyński. In einer Urkunde von 1403 wurde als Gründer der Ortschaft der Adelige Jan Rydzyński genannt. Die Stiftungsurkunde der Stadt ist verbrannt, doch das Stadtsiegel enthält die Zahl 1422, und es galt deutsches Stadtrecht. Im Jahr 1458 hatte die Stadt vier ausgerüstete Krieger zu stellen. Die Bewohner waren mehrheitlich Deutsche. Die Stadt hat von ihrem Besitzer das Wappen Wierzbno übernommen, das eine Festungsbastei mit einer Vierfelder-Tafel auf der zwei Tafeln mit Pfeilen und zwei mit Lilien zu sehen sind, darstellt. In dem Besitz der Familie Rydzyński war Rydzyna bis Ende des 17. Jahrhunderts. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts gehörte die Stadt der Adelsfamilie \"Leszczyński\" und war zu Beginn des 18. Jahrhunderts auch häufiger Aufenthaltsort des polnischen Königs Stanislaus I. Leszczyński. Als die Leszczyńskis aus Polen weichen mussten, verkauften sie die Grafschaft Leszno sowie die Herrschaft Rydzyna im Jahr 1738 an den polnischen Magnaten Aleksander Józef Sułkowski, dessen Familie sie noch im 19. Jahrhundert in Besitz hatte. Da Sułkowski auch die Herrschaft Bielitz im österreichischen Schlesien aufgekauft hatte, die 1752 von Kaiser Franz I. Stephan zum Fürstentum erhoben worden war, stand ihm seither der Titel \"deutscher Reichsfürst\" zu. August Anton Sułkowski (1820–1882) und Anton Sułkowski (1844–1909) waren Mitglieder des Preußischen Herrenhauses. Seit ihrer Zugehörigkeit zum Deutschen Reich hieß die Stadt \"Reisen\". Bis 1887 gehörte Reisen zum Kreis Fraustadt (poln. Wschowa), von 1887 bis 1920 war es Bestandteil des Kreises Lissa. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die preußische Provinz Posen durch den Versailler Vertrag aufgelöst, die Stadt Reisen musste an die Zweite Polnische Republik abgetreten werden, zu der sie von 1920 bis 1939 unter dem Namen \"Rydzyna\" gehörte. Beim deutschen Überfall auf Polen wurde die Region 1939 von der Wehrmacht besetzt. Danach wurde der Ort bis zum Kriegsende 1945 vom Deutschen Reich völkerrechtswidrig annektiert und dem Landkreis Lissa (Wartheland) angegliedert. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt und wieder polnisch.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das gotische Schloss Rydzyna der Adelsfamilie \"Rydzyński\" wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts von Johannes von Czernina aus Rydzyna errichtet. Es wurde von der Familie \"Leszczyński\" übernommen und auf seinen Mauern wurde von 1682 bis 1695 das barocke Schloss gebaut. Weitere Umbauten erfolgten um 1700 nach Plänen des italienischen Architekten Pompeo Ferrari. Zusammen mit seinem Park und den angrenzenden Flächen stellte es damals die prachtvollste Magnatenresidenz in Großpolen dar. Von 1705 bis 1709 war es Residenz des polnischen Königs Stanislaus Leszczynski. 1709, während des Nordischen Krieges, wurde das Schloss von Truppen des Zaren teilweise niedergebrannt. Sein Schloss in Rydzyna hatte Stanislaus Leszczynski an Alexander Josef Sulkowski verkauft, der ihm seine vormalige Pracht wiedergab. Die Familie \"Sułkowski\" übernahm das Schloss, welches in den Jahren 1742 bis 1745 vom Baumeister \"Carl Martin Frantz\", einem Sohn des aus Reval stammenden Architekten Martin Frantz, erneut umgebaut wurde. Das Schloss erhielt zu dieser Zeit neue Dächer, die Fassaden und der prachtvolle Haupteingang wurden im Rokokostil umgestaltet. Die Arbeiten am Schloss und seiner Umgebung wurden dann von Fürst August, Alexander Josef Sulkowskis Sohn, weitergeführt. Die Wirtschaftsgebäude des Schlosses wurden mit klassizistischen Fassaden versehen und auch der Ballsaal wurde im selben Stil ausgeschmückt. Neu errichtete man die Orangerie und die stilvollen Pavillons im Park. Die fürstliche Residenz der Familie Sulkowski war in den 1780er Jahren in ganz Großpolen als kulturelles Zentrum (Hoftheater der Familie Sulkowski) und Bildungszentrum (Gymnasium des Piaristenordens) berühmt. Der letzte Umbau erfolgte in den Jahren 1785 bis 1790 unter der Leitung von \"Ignacy Graff\"; die Pläne werden dem Architekten Domeniko Merlini (1730–1797) zugeschrieben. Neben Rogalin, Kórnik und Gołuchów zählt Schloss Rydzyna zu den bedeutendsten Palastbauten in Großpolen. Die Nationalsozialisten richteten 1940 im Schloss die Nationalpolitische Erziehungsanstalt Reisen ein. Die heutige Form kann nicht mehr als barockes Original gelten, da das Schloss 1945 von den sowjetischen Truppen niedergebrannt, und erst 1970 bis 1989 nach alten Plänen rekonstruiert wurde. Die St.-Stanislaus-Kirche (\"Kościoł św. Stanisława\") wurde in den Jahren 1746 bis 1751 im Stil des Barock gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinde.", "content": "Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Rydzyna gehören die Stadt selbst und eine Reihe von Dörfern. Sie hat eine Fläche von 136 km2.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rydzyna ( \"Reisen\") ist eine Stadt im Powiat Leszczyński der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit Einwohnern (Stand ).", "tgt_summary": null, "id": 1446159} {"src_title": "Vorderasiatisches Museum Berlin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Für die ab 1976 gültige Gruppe 4 der Sportwagen-Weltmeisterschaft plante Porsche einen Leichtbau-911er. Dieser Rennwagen sollte den mit einem Turbolader ausgerüsteten Sechszylinder-Boxermotor des Porsche 911 Carrera RS 3.0 erhalten. Kurzfristige Änderungen der FIA im Reglement, bei denen das Fahrzeug-Mindestgewicht angehoben wurde, reduzierten die Gewinnchancen des zukünftigen Rennwagens. Daher stoppte Porsche die Weiterentwicklung an dem Fahrzeug. Die mit der Rennwagenentwicklung gewonnene Erfahrung beim Turbomotorenbau nutzte Porsche, um einen Sportwagen zu konstruieren, der an die Konkurrenz von Ferrari und Lamborghini heranreichte. Der Wagen sollte als Topmodell mit dem Design, der Motorleistung und der Ausstattung diese Lücke schließen. Wegen seiner vielen, speziell beim Motor, umfassenden Änderungen gegenüber den Standard-911ern erhielt der Wagen mit der \"930\" eine eigenständige Typennummer.", "section_level": 1}, {"title": "Design.", "content": "Viele Designelemente des 911 Turbo wurden vom 911 Carrera RS 3.0 übernommen. Dazu gehörten die gegenüber den 911 Carrera RS 2.7 nochmals um rund 50 mm verbreiterten vorderen und hinteren Kotflügel, die notwendig waren, um Breitreifen auf den Leichtmetall-Fuchsfelgen unter der Karosserie unterzubringen. Um den Auftrieb an der Vorder- und Hinterachse zu reduzieren und die Fahrstabilität bei höheren Geschwindigkeiten zu erhöhen, erhielt der Wagen einen Front- und Heckspoiler. Der große und flache Heckspoiler ähnelte einer Walschwanzflosse und wurde das Haupterkennungsmerkmal des Sportwagens.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Mit dem 3-Liter-Sechszylinder-Boxermotor des Carrera RS 3.0 hatte Porsche die damals wirtschaftlich sinnvollen Entwicklungsmöglichkeiten des Saugmotors ausgeschöpft. 1962 hatte bereits GM einen Abgasturbolader in ein Serienfahrzeug eingebaut, den Oldsmobile Turbo Jetfire. Die Idee, in einem Porsche-Seriensportwagen einen Motor mit Turbolader einzusetzen, stammte vom damaligen Vorstandsvorsitzenden Ernst Fuhrmann. Kernstück des Fahrzeugs war der 3-Liter-Motor aus dem Carrera RS 3.0, in dessen Abgastrakt ein KKK-Turbolader eingebaut wurde. Dieser arbeitete mit Drehzahlen von bis zu 90.000/min und erzeugte dabei einen Ladedruck bis maximal 0,8 bar Überdruck. Die verdichtete Luft wurde zusammen mit dem Superbenzin in die Brennräume gedrückt und ermöglichte so bei einer Motordrehzahl von 5.500/min eine maximale Motorleistung von 191 kW (260 PS). Um ein Klopfen des Motors bei hoher Last zu vermeiden, hatte er ein geringes Verdichtungsverhältnis von 6,5 : 1. Um den Ladedruck und damit die Motorbelastung zu begrenzen, wurde ein sogenannter Abgas-Bypass eingesetzt, der bei einem Ladedruck von 0,8 bar Überdruck öffnete, sodass dieser Höchstwert nicht überschritten werden konnte. Wegen der Motorleistung musste das Fahrwerk des Turbo gegenüber den Saugmotormodellen angepasst werden. Die vorderen und hinteren Radaufhängungen stammten von der Carrera-Rennversion, die Radlager vom Porsche 917. Die Hinterachslenker aus Aluminium waren eine Neuentwicklung. Vorne wurden 19-mm- und hinten 26-mm-Federstäbe mit Bilstein-Gasdruckstoßdämpfern verwendet. Um bei Kurveneinfahrten die Seitenneigung zu minimieren, baute Porsche an der Vorder- und Hinterachse jeweils Stabilisatoren mit einem Durchmesser von 18 mm ein.", "section_level": 2}, {"title": "Außenlackierungen.", "content": "Für den Porsche 930 wurden seit seiner Einführung über die Jahre verschiedene Lackierungen angeboten. Neben den aufpreisfreien Serien-Unilacken gab es Metalliclackierungen, sogenannte Sonderfarben.", "section_level": 2}, {"title": "Modellentwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "911 Turbo 3.0 \"Typ 930\" (1974–1977).", "content": "Der Porsche 911 Turbo wurde im Oktober 1974 auf dem Pariser Automobil-Salon dem Publikum vorgestellt. Der neue Sportwagen fiel mit seinem an Rennwagen angelehnten Karosseriedesign und dem mit einem Abgasturbolader ausgestatteten 3-Liter-Boxermotor auf. Obwohl sich die Automobilindustrie zu dem Zeitpunkt noch nicht von der Ölkrise erholt hatte, erhielt der Wagen eine positive Kritik. Der Motor leistete bei 5500/min dank der Turboaufladung 191 kW (260 PS). Trotz des Turboladermotorkonzepts, das bei zuvor eingesetzten Renn- und Serien-Fahrzeugen wie zum Beispiel dem \"917/30\" und \"BMW 2002 turbo\" zu einem hohen Kraftstoffverbrauch führte, konnte Porsche den Verbrauch für den damaligen Stand der Technik durch eine Bosch-K-Jetronic-Gemischaufbereitung und kontaktlose Zündanlage relativ niedrig halten. Mit dem für die Motorleistung angepassten Viergang-Schaltgetriebe erreichte der 930 eine maximale Geschwindigkeit von 250 km/h. Für die Beschleunigung von null auf 100 km/h benötigte der Wagen 5,5 Sekunden. Mit den ersten 1975 ausgelieferten Fahrzeugen erwarben die Kunden ein sehr exklusives und luxuriös ausgestattetes Auto. Der in den Anfangsjahren ausschließlich als Coupé angebotene Sportwagen hatte einen Grundpreis von 65.800 DM und war damit rund 17.000 DM teurer als beispielsweise ein Ferrari 308 GT 4. Für den Preis erhielten die Kunden ein umfangreich ausgestattetes Fahrzeug. Die Scheibenrahmen und die Zierleisten waren mattschwarz eloxiert, die Scheinwerferringe und der Außenspiegel waren in der Wagenfarbe lackiert und unterstrichen den sportlichen Charakter des 911 Turbos. Zum Standard gehörte eine Metalliclackierung, die kostenfrei bei der Bestellung in eine beliebige andere Farbe getauscht werden konnte. Serienmäßig wurde der Wagen mit 185/70-VR-15-Reifen auf 7J×15-Felgen vorne und 215/60-VR-15-Reifen auf 8J×15-Felgen hinten ausgeliefert. Als Sonderwunsch konnten stattdessen Reifen mit 205/50 VR 15 vorne und 225/50 VR 15 hinten auf gleicher Felgenbreite bestellt werden. Die Scheiben waren rundum grün getönt, und die Heck- und Windschutzscheibe konnten beheizt werden. Der Heckscheibenwischer, der Wischintervallschalter für die Frontscheibenwischer und die Scheinwerferreinigungsanlage sorgten für klare Sicht und erhöhten die Fahrsicherheit. Um das Reisen mit dem Porsche so angenehm wie möglich zu gestalten, hatte der Wagen eine automatisch regulierte Heizung, elektrische Fensterheber und elektrisch verstellbare Vordersitze. Auf Wunsch war eine Klimaanlage (Kälteanlage) für 2400 DM erhältlich. Die Innenausstattung bestand aus einer Leder-Stoff-Kombination der Vorder- und Rücksitze und Türverkleidungen. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal zu den 911ern mit Saugmotor hatte der 930 auf der linken Rückseite der Rücksitzlehne einen eingestickten „Turbo“-Schriftzug. Serienmäßig war ein Dreispeichen-Lederlenkrad. Dahinter befanden sich wie im 911 üblich die fünf Rundinstrumente mit Kraftstoff- und Ölstandsanzeige, Temperatur- und Öldruckanzeige, Drehzahlmesser mit Ladedruckanzeige (ab 1977), Geschwindigkeits- und Kilometerstandsanzeige und analoger Quarzuhr. 1976 wurde der Turbo wie alle anderen Porsche-Modelle aus feuerverzinkten Stahlblechen gefertigt und eine Garantie von sechs Jahren gegen Durchrostung der Bodengruppe gegeben. Der Ausstattungsumfang wurde um elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel erweitert. Die Räder mit den Pirelli-P7-Reifen mit 205/50 VR 15 vorne und 225/50 VR 15 hinten auf geschmiedeten Leichtmetallfelgen der Dimensionen 7J × 15 vorne und 8J × 15 hinten gehörten nun zur Serienausstattung. Der Turbo wurde in dem Jahr erstmals in den USA und in Kanada verkauft, wegen schärferer Abgasvorschriften jedoch mit einer etwas geringeren Motorleistung von 180 kW (245 PS). Der Porsche Turbo erfreute sich bei seiner Markteinführung in den USA und in Kanada großer Beliebtheit. 1976 wurden bereits 520 Exemplare des 911 Turbo in die USA exportiert. In seinem letzten Produktionsjahr erfuhr der 930 mehrere technische Verbesserungen und Aufwertungen. Die zwei Kraftstoffpumpen wurden durch verbesserte Versionen ersetzt. Der Kraftstoff-Filter und der Kraftstoff-Druckspeicher wurden ebenfalls geändert. An der Vorderachse erhielt er statt eines Stabilisators mit 18 mm nun einen Stabilisator mit 20 mm Durchmesser, wodurch die Fahrstabilität weiter erhöht wurde. Der Wagen hatte 1977 serienmäßig auf 16-Zoll-Rädern mit 205/55-VR-16-Reifen auf 7J×16-Felgen vorne und 225/50-VR-16-Reifen auf 8J×16-Felgen. Damit der Fahrer den Ladedruck des Turboladers überwachen konnte, war im Drehzahlmesser ein Druckanzeigegerät eingebaut und für die gestiegenen Komfortwünsche lieferte Porsche serienmäßig eine Kupplungshilfe und einen Bremskraftverstärker. Eine neue Mittelkonsole, die beleuchtete zentrale Lüftungsregulierung und die Warnanzeige für Handbremse und Fahrersicherheitsgurt werteten den Sportwagen weiter auf. Im Innenraum erhielt das Fahrzeug neue Stoffe und außen neue Lackfarben zur Auswahl. Die Kombination aus Luxus und Leistung, die der 911 Turbo 3.0 bot, begeisterte mehr Käufer als Porsche erwartet hatte. Für die ursprünglich geplante Homologation als Gruppe-4-Fahrzeug in der Sportwagen-Weltmeisterschaft hätten bis 1976 insgesamt 400 Fahrzeuge produziert werden müssen. Statt der als Kleinserie geplanten 1000 Exemplare wurden bis Ende 1977 letztlich 2876 Fahrzeuge gebaut. Im Folgejahr löste das leistungsstärkere Nachfolgemodell Porsche 911 Turbo 3.3 den Wagen ab.", "section_level": 2}, {"title": "911 Turbo 3.3 \"Typ 930\" (1978–1989).", "content": "Trotz der hohen Motorleistung, die der 911 Turbo 3.0 bot, wünschten sich viele Kunden einen noch leistungsstärkeren 911er-Sportwagen. Porsche reagierte und entwickelte 1977 auf Basis des ersten Turbos ein leistungsfähigeres Fahrzeug. Der neue 911 Turbo 3.3 genannte Wagen leistete 221 kW (300 PS) bei einer Drehzahl von 5500/min. Erreicht wurde dies durch die Vergrößerung des Hubraums von drei auf 3,3 Liter, eine Erhöhung der Verdichtung des Sechszylinderboxermotors auf 7 : 1 und den zusätzlichen Einsatz eines Ladeluftkühlers. Durch den erstmals bei einem Serienfahrzeug eingesetzten Ladeluftkühler wurde erreicht, dass bei gleicher Kompression durch den Turbolader mehr Luftmasse in die Zylinder gelangte, denn beim Abkühlen nimmt das spezifische Volumen ab („die Luft zieht sich zusammen“). Gleichzeitig kann wegen der geringeren Temperatur auch die Verdichtung höher sein, denn die Klopfneigung steigt mit der Temperatur des verdichteten Gases. Erst diese verbesserte Innenkühlung ließ eine Erhöhung der Verdichtung zu. Der neue 930 hatte weiterhin ein Viergangschaltgetriebe, mit dem eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h und eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 5,3 s zu erreichen war. Käufer in den USA, Kanada und Japan erhielten den Sportwagen wegen der dort schärferen Abgasvorschriften in einer etwas leistungsschwächeren Version mit 195 kW (265 PS). Äußerlich blieb der Wagen mit seinen vorn und hinten stark verbreiterten Kotflügeln gegenüber dem Vorgängermodell fast unverändert. Lediglich an dem veränderten Heckflügel waren beide Fahrzeuge zu unterscheiden. Ähnelte dieser beim Turbo 3.0 noch einer Walschwanzflosse, hatte der 3,3-Liter-Turbo dagegen einen größeren Heckflügel mit Unterbau, damit der Ladeluftkühler darunter Platz fand. Außerdem war die umlaufende Gummilippe an den Rändern hochgezogen, um so noch mehr Luft in den Motorraum hineinführen zu können. Serienmäßig war der Turbo mit 205/55-VR-16-Reifen auf 7J×16-Felgen vorne und 225/50-VR-16-Reifen auf 8J×16-Felgen hinten ausgestattet. Die Bremsanlage wurde der gestiegenen Motorleistung angepasst. Die innenbelüfteten und nun gelochten Bremsscheiben waren gegenüber dem 3-Liter-Turbo dicker und mit größeren Belüftungskanälen versehen. Die Vierkolben-Bremssättel aus Aluminium waren vom Porsche 917 abgeleitet und hatten zur besseren Wärmeableitung Kühlrippen. Die umfangreiche Innenausstattung blieb zum Vorgängermodell unverändert. 1979 erhielt der Turbo eine neue Abgasanlage. Durch den Wechsel von der Einrohr- auf eine Zweirohr-Anlage konnte die maximale Lautstärke von 82 dBA auf 79 dBA gesenkt und der Reisekomfort weiter erhöht werden. Erst 1982 gab es die nächste umfangreichere technische Veränderung. Der Verbrauch im Stadtverkehr konnte durch eine verbesserte Gemischaufbereitung von 20 Liter auf 15,5 Liter pro 100 km reduziert werden. Daneben baute Porsche ein zusätzliches Gebläse im Fußraum ein, damit die vom Motor aufgeheizte Luft bei Bedarf schneller in den Innenraum gelangte. Um die Qualität der Musikwiedergabe zu erhöhen, wurde das im Standard eingebaute Stereo-Kassettenradio mit einer leistungsstärkeren Verstärkeranlage und vier Lautsprechern ausgestattet. Auf Wunsch waren auch Radios mit Digitalanzeige bestellbar. In den Jahren 1983 und 1984 wertete Porsche den Wagen mit einer Bremsbelagsverschleißanzeige im Innenraum zur leichteren Kontrolle der Bremsbelagsabnutzung und einer serienmäßigen Zentralverriegelung und Diebstahlsicherung auf. Das Bremsen wurde durch einen geänderten Bremskraftverstärker leichter. Dickere Stabilisatoren, die von 20 mm auf 22 mm vorne und von 18 mm auf 20 mm hinten verstärkt wurden, erhöhten die Fahrstabilität bei Kurveneinfahrten. Die Nebelscheinwerfer wurden in die Bugschürze integriert. Ab 1984 hatten die Käufer die Möglichkeit die Standard-Motorleistung durch eine Werksleistungssteigerung (WLS) um 22 kW (30 PS) anzuheben. Der modifizierte Motor lieferte bei 5750/min jetzt 243 kW (330 PS). Dazu musste unter anderem die Abgasanlage mit links- und rechtsseitig herausgeführten Doppelendrohren versehen und in die Bugschürze ein Ölkühler eingebaut werden. Der Ölkühler konnte als sichtbarer Mittelkühler mit einem geänderten Bugspoiler oder als zusätzlicher versteckter Kühler hinter der Serienbugschürze bei entfallenden Nebelscheinwerfern bestellt werden. Alle Fahrzeuge mit WLS wurden ausschließlich hinten mit der geänderten Räderkombination 245/45 VR 16 auf 9J×16-Felgen anstatt auf 225/50 VR 16 auf 8J×16-Felgen ausgeliefert. Ein Jahr später gehörte diese Fahrzeugbereifung zur Standardausstattung. Die Änderungen konnten nur über das \"Porsche Sonderwunschprogramm\" beziehungsweise \"Porsche Exclusive Programm\" bestellt werden. Viele Käufer eines 911 mit Saugmotors wünschten sich das Aussehen des Porsche 911 Turbos für ihren Wagen. Dieser Umbau erfolgte von ca. 1981 an nachträglich in der Reparaturabteilung bei Porsche. Ab 1984 konnte der Umbau als Sonderausstattungswunsch direkt ab Werk bestellt werden. Dieser Werksturbolook (WTL) enthielt außer der breiten Karosserie des Turbos auch dessen Fahrwerk mit Bremsanlage. Eine weitere ausschließlich für den Turbo angebotene Bestelloption war der sogenannte Flachbau, bei dem der 930 speziell die Wagenfrontoptik des Porsche 935-Rennwagens erhalten konnte. 1985 bekamen Käufer eines Turbos einen Wagen, bei dem die Innenausstattung und im Speziellen die Heizung- und Lüfteranlage weiter verbessert wurde. Erkennbar war dies durch die vergrößerten und neu gestalteten Luftaustrittsdüsen im Armaturenbrett. Der an der oberen Kante der Windschutzscheibe gelegene Sensor für die Heizungsregelung wurde von Porsche zwischen Lenkradnabe und Lüftungssteuerung gesetzt. Die beiden nun verdeckbaren Make-Up-Spiegel in den Sonnenblenden und die Intensiv-Scheibenreinigungsanlage sorgten für weiteren Ausstattungskomfort. Das Dreispeichen-Lederlenkrad wurde durch ein neues Vierspeichen-Lederlenkrad mit lederüberzogenem Pralltopf ersetzt. Ein Jahr später wurde der Sitzkomfort weiter erhöht, indem das Fahrzeug vollelektrische Sitze erhielt, bei denen die Höhen-, Längs- und Lehnenverstellung per Tastendruck seitlich am Sitz verstellt werden konnte. Zusammen mit den bereits ein Jahr zuvor 20 mm heruntergesetzten und in der Längsverstellung erweiterten Vordersitzen war auch für großgewachsene Fahrer ein sehr komfortables Reisen möglich. Erstmals war das Autoradio-Spitzenmodell Berlin IQR 86 von Blaupunkt in der Serienausstattung enthalten. Neben einer gestiegenen Ausgangsleistung enthielt das Radio eine Diebstahl-Codierung, die nach einem Ausbau erst nach korrekter Codeeingabe das Radio wieder freischaltete. In den USA, Kanada und Japan wurde eine um 12 kW (17 PS) stärkere Motorvariante ausgeliefert, die 207 kW (282 PS) leistete. Seit seiner Einführung 1974 wurde der Turbo nur in der Coupé-Karosserieversion angeboten. Die beiden Karosserieformen Targa und Cabriolet blieben den 911 mit Saugmotor vorbehalten. Viele Porsche-Kunden wünschten sich die 1981 auf der IAA in Frankfurt vorgestellte und ab 1983 beim 911 SC verfügbare Cabrio-Karosserie auch für den Turbo. 1987 reagierte Porsche auf die Kundenwünsche und bot den 930 neben dem Coupé auch als Targa und Cabrio an. Das Turbo Cabriolet mit dem serienmäßig betätigten Verdeck war sehr erfolgreich und wurde nach dem Coupé die zweithäufigste verkaufte Bauform. Da die seit 1981 im Standard enthaltene Nebelschlussleuchte in das Rückstrahlerband integriert wurde, war der „Porsche“-Schriftzug schmaler und statt in schwarz in rot gestaltet worden. Ein Jahr später gehörten die beidseitig elektrisch verstellbaren und beheizbaren Außenspiegel zur Serienausstattung. Im Innenraum waren Raffledersitzbezüge und die Vorrüstung für den nachträglichen Einbau eines C-Netz-Autotelefons bestellbar. 1989, im letzten Jahr seiner Auslieferung, erhielt der Porsche 930 erstmals statt des Viergang-Schaltgetriebes ein Fünfgang-Schaltgetriebe mit einer hydraulischen Kupplungsbetätigung. So war ein leichteres Schalten und schnelleres Beschleunigen gegenüber den Vorgängerfahrzeugen möglich. Zusätzlich wurde die Hinterachse mit einem um 1 mm auf 22 mm verstärkten Stabilisator und härter abgestimmten Stoßdämpfern das Fahrverhalten des Wagens weiter verbessert. Aus Gesundheits- und Umweltschutzgründen waren die Brems- und Kupplungsbeläge, sowie die Motor- und Getriebedichtungen aus asbestfreiem Material. Um das Fahrzeug noch besser gegen Diebstahl zu sichern, enthielt es serienmäßig eine neue Alarmanlage mit Wegfahrsperre, bei der in den Verriegelungsstiften eingebaute blinkende Leuchtdioden den Betrieb anzeigten. In der Coupé-Version hatte der Turbo einen Grundpreis von 135.000 DM; als Cabrio-Version kostete der Wagen zuletzt ohne Sonderausstattung 156.500 DM. Nach elf Jahren und 17.381 hergestellten Exemplaren wurde die Produktion des Porsche 911 Turbo 3.3 eingestellt. Sein Nachfolger wurde der ab 1990 produzierte Porsche 964 Turbo.", "section_level": 2}, {"title": "911 Turbo 3.3 Flachbau \"Typ 930\" (1981–1989).", "content": "Anfang der 1980er Jahre waren Umbauten am 930, mit denen er die Frontoptik des Rennwagens Porsche 935 erhielt, besonders in den USA sehr beliebt. Porsche bot daher ab 1981 eine Flachbau-Umrüstung für die Turbo-Modelle an. Dieser Umbau war nicht als zusätzliche Ausstattung ab Werk lieferbar, sondern wurde über das Sonderwunschprogramm nachträglich in der Porsche-Reparaturabteilung in Handarbeit durchgeführt. Der Umbau bestand aus verschiedenen Elementen, die einzeln bestellt werden mussten. Der vollständige Flachbau-Umbau umfasste die eigentliche flache Wagenfront in 935-Optik mit den in den Kotflügeln eingelassenen Klappscheinwerfern und den in der Bugschürze mittig platzierten Motorölkühler, den Radhausentlüftungen in den vorderen Kotflügeln, den Seitenschwellerverkleidungen und den Lufteinlassöffnungen an den hinteren Kotflügeln. Anfänglich wurde neben der Wagenfront mit den Klappscheinwerfern auch eine Version angeboten, bei der die Scheinwerfer in dem Bugspoiler integriert waren. In dieser Ausführung stellte die Reparaturabteilung nur 58 Exemplare her. Von den Umbauten mit Klappscheinwerfern in den Kotflügeln entstanden 204 Fahrzeuge in nachträglicher Handarbeit. Ab 1984 gehörte der Flachbau zur Sonderausstattungsliste. Der Turbo-Flachbau wurde so direkt ab Werk in der regulären Produktion hergestellt, insgesamt 686 Fahrzeuge in Serie innerhalb des \"Porsche Exclusive Programms\". Die Umbaukosten beliefen sich je nach Umfang des Umbaus 1985 auf bis zu 27.500 DM. Kombinierten Käufer den Turbo-Flachbau mit einer Leistungssteigerung ab Werk, konnte sich der Kaufpreis des 3,3-Liter-Turbo nahezu verdoppeln. Da die Umbaukomponenten einzeln auch ohne die flache Front erhältlich waren, wurden viele Fahrzeuge teilweise nur mit den Lufteinlassöffnungen an den hinteren Kotflügeln ohne weitere Karosserieveränderungen bestellt. Inzwischen gehört ein originaler von Porsche gebauter Turbo-3.3-Flachbau zu den sehr seltenen 911er-Modellen und erreichte 2012 bei gutem bis sehr gutem Erhaltungszustand Preise zwischen 80.000 und 100.000 Euro.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Der Porsche 930 wurde mit dieser Porsche-internen Bezeichnung von 1974 bis 1989 in folgenden Ausführungen produziert: In den USA, Kanada und Japan hatte der 3-Liter-Turbo nur eine Leistung von 180 kW (245 PS) und der 3,3-Liter-Turbo eine reduzierte Leistung von zunächst 195 kW (265 PS) und ab 1986 von 207 kW (282 PS).", "section_level": 1}, {"title": "Fahrleistungen.", "content": "1975 bzw. 1978 bzw. 1989 wurden in Tests von auto motor und sport folgende Werte gemessen: In Tests des US-Automobilmagazins Car and Driver 1975 bzw. 1978 brauchten Turbo 3.0 bzw. Turbo 3.3 für 0-60 Meilen pro Stunde (97 km/h) nur 4,9 Sekunden, damit führen sie gemeinsam die Rangliste der schnellsten getesteten Autos der 1970er des Magazins an.", "section_level": 1}, {"title": "Stückzahlen.", "content": "Der Porsche 930 wurde in folgenden Stückzahlen pro Modelljahr produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Motorsport.", "content": "Obwohl der Porsche 930 im Gegensatz zu den Rennsportmodellen 934 und 935 nicht speziell für den Motorsport konstruiert wurde, setzten ihn private Rennteams zwischen 1977 und 1984 bei einigen Rennen in der Sportwagen-Weltmeisterschaft ein. Dort starteten die Fahrzeuge in der Gruppe GT und in den Jahren 1983 und 1984 in der Gruppe B auch beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Dort erreichte der 930 als beste Platzierung 1983 den elften Platz in der Gesamtwertung und den Klassensieg in der Gruppe B. Als beste Platzierung bei der Sportwagen-Weltmeisterschaft wurde der Wagen beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1983 vom Team Edgar Dören auf den siebten Platz in der Gesamtwertung und zum Klassensieg der Gruppe B gefahren.", "section_level": 1}, {"title": "911 Turbo 3.3 Gruppe B (ab 1982).", "content": "Der Gruppe-B-930 hatte eine Motorleistung von 269 kW (365 PS), die durch eine geringfügig angehobene Verdichtung, eine andere Nockenwelle und eine Erhöhung des Turboladerdrucks erreicht wurde. Um den Wagen mit diesen Änderungen im Rennbetrieb über 24 Stunden ohne Motorüberhitzung betreiben zu können, baute Porsche einen größeren Ladeluft- und Ölkühler in das Fahrzeug ein. Darüber hinaus hatten die Fahrzeuge eine spezielle Bereifung mit vorne 9,5J × 16 und hinten 11J × 16 breiten Felgen. Für die Motor- und Fahrwerksänderungen mussten die Teams rund 28.000 DM zusätzlich zum Wagenpreis investieren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Porsche 930, besser bekannt als Porsche 911 Turbo, ist ein Sportwagen, der von 1974 bis 1989 auf Basis des Porsche 911 produziert wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 1984915} {"src_title": "Nimpkish Lake Provincial Park", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Pietro Loredan stammte väterlicherseits aus einer bedeutenden Familie Venedigs, von der ein Zweig mit Leonardo Loredan den 75. Dogen gestellt hatte. Seine Mutter Isabella Barozzi stammte aus einer der ältesten venezianischen Familien.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Er war verheiratet mit Lucrezia Cappello, mit der er einen Sohn, Alvise Loredan, hatte. Er beschäftigte sich vor allem mit seinen Handelsgeschäften. Er war zwar Podestà von Verona, betätigte sich aber sonst kaum in wichtigen Ämtern der Republik. Seine Wahl zum Dogen kam für ihn selbst überraschend.", "section_level": 1}, {"title": "Das Dogenamt.", "content": "Loredan wurde im Alter von 85 Jahren in das Amt gewählt, nachdem man sich in einem langen Konklave von zwei Wochen mit insgesamt 76 Wahlgängen auf keinen anderen Kandidaten hatte einigen können. Seine Wahl war in dieser verfahrenen Situation offensichtlich eine Verlegenheitslösung, da Loredan weder eine starke Anhängerschaft im Senat hatte noch besondere Qualitäten für das Amt mitbrachte. 1569 brach im Arsenal ein Brand aus, der auf die anliegenden Gebäude übergriff und 2000 Todesopfer zur Folge hatte. Im gleichen Jahr mussten fünf Privatbanken Bankrott anmelden. Wegen der Getreideknappheit musste Brot rationiert werden. Außenpolitisch geriet die Republik unter massiven Druck des osmanischen Sultans, der die Herausgabe von Zypern forderte. Venedig gelang es nur mühsam, durch hektische diplomatische Tätigkeit eine Koalition gegen die Türken zusammenzubringen. Schließlich konnte durch das Bündnis der Heiligen Liga der Verlust von Zypern noch einmal abgewendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Grabmal.", "content": "Sein Grabmal im Kreuzgang von San Giobbe war ein einfaches Bodengrabmal, bedeckt mit einer Steinplatte. Es ist nicht mehr erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pietro Loredan (* um 1482 in Venedig; † 3. Mai 1570 ebenda) war von 1567 bis 1570 84. Doge von Venedig. Unter Pietro Loredan – Beiname der \"Hungerdoge\" – verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation Venedigs dramatisch, ebenso dramatisch war die militärische Lage in der Auseinandersetzung mit Sultan Selim II. um Zypern.", "tgt_summary": null, "id": 1722010} {"src_title": "Thomas C. Hart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Broich begann sechsjährig beim Allgemeinen Sportverein Rott/Inn mit dem Fußballspielen. Vom 12. bis 15. Lebensjahr war er in der Jugendmannschaft des TSV 1860 Rosenheim und bis zum 19. Lebensjahr in der Jugendabteilung der SpVgg Unterhaching aktiv. Der Jugend entwachsen, rückte er in die Amateurmannschaft der SpVgg Unterhaching und mit dieser in die Bayernliga auf. Da ihn Trainer Köstner nicht in der ersten Mannschaft einsetzte, verließ Broich Unterhaching und ging 2001 zu Wacker Burghausen in die Regionalliga Süd. Mit Wacker Burghausen stieg er 2002 in die 2. Bundesliga auf. Im Januar 2004 wechselte er zum Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Am 20. September 2005 schoss er das 40.000 Tor in der Geschichte der Bundesliga. Im Juni 2006 verließ er die Borussia und unterschrieb beim Zweitligisten 1. FC Köln einen bis zum 30. Juni 2009 gültigen Vertrag. In der Saison 2007/08 gelang ihm mit Köln der Aufstieg in die Bundesliga. Im Juni 2009 wechselte Broich zum Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Nürnberg. Für diesen debütierte er am 22. August 2009 (3. Spieltag) – nach einer Verletzungspause – bei der 0:2-Niederlage im Heimspiel gegen Hannover 96 über 90 Minuten. In der Hinrunde wurde er nur noch fünfmal eingesetzt. Nachdem der Verein in der Winterpause weitere Verstärkungen verpflichtet und auch den Trainer gewechselt hatte, kam Broich nur noch zu einem Einsatz in der Rückrunde. Nach der Saison 2009/10 plante Trainer Dieter Hecking die nächste Saison ohne ihn. Broich, dem mehrere Angebote aus dem Ausland vorlagen, wechselte nach Australien und unterzeichnete beim australischen Erstligisten Brisbane Roar einen Vertrag mit dreijähriger Laufzeit. Mit dem Verein gewann Broich 2011 die australische Meisterschaft und wurde zum zweitbesten Spieler der Liga gewählt. Am 26. November 2011 kam es zum 36. Spiel ohne Niederlage in Folge; damit wurde ein 74 Jahre alter australischer Sportrekord gebrochen. Am 10. April 2012 wurde er als bester Spieler der Saison 2011/12 mit der Johnny Warren Medal ausgezeichnet. Die Saison 2011/12 beendete Brisbane Roar als australischer Meister. Im September 2012 verlängerte Broich seinen Vertrag vorzeitig bis 2017. Am 28. April 2014 wurde Broich zum dritten Mal australischer Meister und zum zweiten Mal als bester Spieler der A-League mit der Johnny Warren Medal ausgezeichnet. Er ist damit der erste ausländische Spieler, der diese Auszeichnung zweimal erhielt. Im September 2014 wurde er auch zum Fußballer des Jahrzehnts in Australien gewählt. Anfang August 2017 beendete Broich seine aktive Karriere, um in Deutschland seine Ausbildung zum Fußballtrainer zu beginnen und Teil des Trainerteams von Brisbane City FC zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Thomas Broich spielte von November 2002 bis März 2004 siebenmal für die U21-Nationalmannschaft sowie von 2004 bis 2005 zweimal für das Team 2006.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Der Bonner Filmemacher, Regisseur und Grimme-Preisträger Aljoscha Pause begleitete Broich von 2003 bis 2011 mit der Kamera und traf ihn in dieser Zeit rund 40-mal. Aus der Langzeitstudie entstand ein 135-minütiger Kinofilm mit dem Titel \"Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen\". Dieser hatte am 25. März 2011 als Eröffnungsfilm des 8. Internationalen Fußballfilmfestivals \"11mm\" in Berlin Premiere.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der aktiven Zeit.", "content": "Gemeinsam mit Jérôme Polenz ist Broich Gründer und Geschäftsführer der zonal.ly GmbH. Unter der Marke betreiben sie seit 2018 einen Fußball-Blog und erstellen für den Streaming-Sender DAZN im Rahmen des Formats \"Tom and Jiro Talking Tactics\" Videoclips über Taktiken von Fußballmannschaften, in denen sie zusammen als Experten auftreten. Für die Sportschau im Ersten machen sie ebenfalls Taktikanalysen. 2019 arbeitete er als ARD-Kommentator bei der U21-Europameisterschaft 2019 und kommentierte dort u. a. das Finale der deutschen U21-Mannschaft gegen Spanien. Zur Saison 2020/21 übernimmt Broich gemeinsam mit Polenz die C1-Junioren (U15) von Eintracht Frankfurt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Broich (* 29. Januar 1981 in München) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Bis 2017 spielte er sieben Jahre lang für den australischen Erstligisten Brisbane Roar. Seit 2018 ist er Taktik-Experte für den Streaming-Sender DAZN.", "tgt_summary": null, "id": 1675425} {"src_title": "Flims", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Baugeschichte.", "content": "Um 1223 siedelten sich die Minderen Brüder der Franziskaner in einem bestehenden Klostergebäude am Rand der damaligen städtischen Bebauung an. Dort begannen sie um 1250 mit dem Bau einer kleinen, der Gottesmutter geweihten Kirche, der \"Santa Maria de' Frati Minori\", („Santa Maria von den minderen Brüdern“), die 1280 konsekriert wurde. 1340 wurde diese rund 40 Meter lange Kirche abgerissen, um Platz für einen Neubau zu schaffen, da sie wegen des großen Zulaufs zu den Predigten der Brüder bald zu klein geworden war. 1361 wurden Apsis und Querhaus der nunmehr südwestlich ausgerichteten Kirche geweiht und der Bau des 1396 fertiggestellten Campanile durch die Baumeister Jacopo und Pierpaolo Celega begonnen. 1420 wurde im Auftrag von Marco Corner, des Vaters der späteren Königin Caterina Cornaro, die Capella Corner südwestlich der Milanese-Kapelle angefügt. Sie ist dem Namenspatron ihres Auftraggebers, dem heiligen Markus, geweiht und beherbergt ein von Bartolomeo Vivarini geschaffenes Triptychon mit den heiligen Markus, Hieronymus, Petrus, Nikolaus und Johannes dem Täufer. Südlich an das Seitenschiff anschließend wurde 1432 bis 1434 die dem heiligen Petrus geweihte Cappella Emiliana errichtet, eine Taufkapelle, die von den Stiftern, der Familie Emiliana, als Grablege genutzt wurde. Beide Kapellen verfügen jeweils über ein Portal zum Campo dei Frari. In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde im nördlichen Querhaus die Sakristei als eigenständiges Gebäude erbaut. 1468 erhielt die Kirche ihre mit vierzehn Reliefs verzierten Chorschranken im Joch vor der Vierung, an denen Bartolomeo Buon mitgearbeitet haben soll. Im selben Jahr wurde das geschnitzte Chorgestühl vollendet. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Fassade fertiggestellt. Am 19. Mai 1518 wurde das Altarbild Mariä Himmelfahrt von Tizian über dem Hochaltar angebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Scuola Grande di San Rocco.", "content": "Westlich der Frari-Kirche befinden sich Kirche und Haus der Bruderschaft des hl. Rochus, die Scuola Grande di San Rocco. Hier befinden sich Werke Tintorettos. Bevor die Bruderschaft 1489 von den Franziskanerbrüdern der Frari-Kirche ein Grundstück zum Bau ihrer Scuola erhielt, hatte sie ihren Sitz im Kloster der Frari-Kirche.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur.", "content": "Die schlichte mit Lisenen dreigeteilte spätgotische Hauptfassade des Backsteinbaues schmückt ein reich gestaffelter und geschwungener Giebel. Die Zierelemente wie die Rahmen der Fensterrose, der Okuli, die Friese, der kranzartige Gesimsabschluss und die drei Ädikulen des Fassadenabschlusses sowie das Portal, bekrönt mit Statuen des Erlösers von Alessandro Vittoria (1581) auf der mittleren Spitze, des heiligen Franziskus und einer \"Madonna mit dem Kind\" aus der Werkstatt des Bartolomeo Bon auf den seitlichen Fialen, sind aus istrischem Stein. Die große Mittelrose ist zusätzlich aus rotem Veronese Stein. Das aus Stein wirkende Gewölbe wurde wegen des problematischen Baugrundes zur Gewichtsreduzierung aus verputztem Rohrgeflecht erstellt. Wie bei anderen venezianischen Kirchen wird der Bau durch hölzerne Zuganker stabilisiert. Die Kirche ist fast 80 m lang und 30 m breit. Die Frarikirche ist eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit einschiffigem hohen Querhaus und einer Gruppe von sechs kleinen und einer zentralen großen Chorkapelle, die alle einen polygonalen Abschluss haben. Südöstlich der Apsis befinden sich die Milanese-Kapelle, die St.-Michaelskapelle oder Capella Trevisan und die Kapelle der Heiligen der Franziskaner (Capella di S. Francesco). Nordwestlich der Apsis liegen die Täuferkapelle (cappella dei Fiorentini), die Sakramentskapelle (cappella del Sacramento) und die Familienkapelle der Bernardo (cappella Bernardo) mit Bartolomeo Vivarinis 1482 entstandenem Bild der Jungfrau mit den Heiligen Andreas, Nikolaus von Bari, Paulus und Petrus, das gleichzeitig die Stammväter der vier Linien des Hauses Bernardo darstellt und an dem sich, im Vergleich mit dem acht Jahre älteren Triptychon in der Cappella Corner, die stilistische Weiterentwicklung Vivarinis gut ablesen lässt. Alle Raumteile haben ein Kreuzrippengewölbe.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grabmäler.", "content": "In der Frarikirche befinden sich unter anderem die Grabmäler folgender Personen:", "section_level": 2}, {"title": "Denkmal für Canova.", "content": "Das Denkmal für Canova geht auf seinen Entwurf für ein nicht realisiertes Grab für Tizian zurück und wurde als Grabmonument für Maria Christina von Österreich in der Augustinerkirche in Wien angepasst. Als Canova 1822 starb wurde sein Leichnam in seine Geburtsstadt Possagno überführt und 1827 das Denkmal aus Carrara Marmor in der Frari-Kirche errichtet. Vor der offenen Pyramidentür zur vermeintlichen Grabkammer befinden sich drei weibliche Skulpturen, die weinende Skulptur, die Malerei und die Architektur, gefolgt von drei Genien mit entzündeten Fackeln für die Unsterblichkeit der Kunst. Links ist Canovas Genius mit erloschener Fackel und dem verzweifelten Löwen von Venedig. Über der Tür tragen zwei Engel das von einer Schlange, als Symbol der Unsterblichkeit, umwundene Bildnis des Bildhauers.", "section_level": 3}, {"title": "Orgel.", "content": "Bereits um 1400 war die Frarikirche mit einer Orgel ausgestattet. Heute besitzt die Kirche zwei Orgeln aus dem 18. Jahrhundert, die auf den beiden Sängertribünen untergebracht sind. Die Orgel auf der linken Sängertribüne wurde 1732 von dem venezianischen Orgelbauer Giovanni Battista Piaggia erbaut. Das rein mechanische Instrument ist weitgehend original erhalten. Es hat ein Manualwerk mit angehängtem Pedal (CDEFGAH–e) ohne eigene Register. Die Registerzüge sind links und rechts des Spieltisches angeordnet. Die Orgel auf der rechten Sängertribüne wurde in den Jahren 1795–1796 von dem Orgelbauer Gaetano Callido erbaut. Das rein mechanische Instrument hat ebenfalls ein Manualwerk (CDEFGAH–d). Das Pedal ist angehängt. Während einer umfangreichen Renovierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden beide Orgeln aufeinander abgestimmt und können zusammen gespielt werden. Der hervorragende Zustand der beiden Instrumente ermöglicht heute die Aufführung der Musik des 16. und 17. Jahrhunderts für zwei Orgeln. Hinter dem Hauptaltar befindet sich eine große Orgel, die 1927 von der Orgelbaufirma Mascioni erbaut wurde. Das Instrument hat 31 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektro-pneumatisch.", "section_level": 2}], "src_summary": "Santa Maria Gloriosa dei Frari, auch \"Frarikirche\" oder kurz \"Frari\" (venezianisch „Brüder“), ist neben San Zanipolo der größte und bedeutendste gotische Sakralbau in Venedig. Die römisch-katholische Kirche befindet sich am Campo dei Frari im Sestiere San Polo und ist dem Patrozinium der Aufnahme Mariens in den Himmel geweiht. Sie ist mit zahlreichen hervorragenden Kunstwerken ausgestattet, darunter zwei Hauptwerken Tizians und beherbergt zahlreiche Grabmonumente berühmter Venezianer, so auch von Tizian. 1926 erhielt sie den Ehrentitel einer päpstlichen Basilica minor. In den beiden ehemaligen zur Kirche gehörenden Klöstern befindet sich seit 1817 das Staatsarchiv Venedig. ", "tgt_summary": null, "id": 1116630} {"src_title": "Dietmar Mürdter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren wurde der dem portugiesischen Hochadel entstammende Albuquerque als zweiter Sohn von Gonçalo de Albuquerque, Herr von Vila Verde dos Francos, und Leonor de Menezes. Sowohl die Familie seines Vaters als auch die seiner Mutter waren mit den portugiesischen und kastilischen Königshäusern verwandt. Seine Jugend verbrachte er am Hofe König Alfons’ V. von Portugal, an dem er auch erzogen wurde. In seiner Ausbildung interessierte er sich besonders für Mathematik und die lateinischen Klassiker. 1476 beteiligte er sich als Gefolgsmann des späteren Königs Johann II. am Krieg gegen Kastilien. Später nahm er an einem Feldzug gegen die Türken teil, der 1481 mit der Rückeroberung der italienischen Seefestung Otranto durch christliche Truppen einen Höhepunkt fand. Zwischen 1489 und 1495 kämpfte er bei Arzila und Larache in Marokko. Albuquerque sorgte auch für den Nachschub der Menagerie von Manuel I. von Portugal, unter anderem mit dem Elefanten Hanno und einem Rhinozeros aus Indien. Für seine militärischen Verdienste wurde er von Johann II. zum Mitglied seiner persönlichen Leibgarde ernannt sowie mit dem Ehrentitel eines „Obersten Stallmeisters“ des königlichen Hofes ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Seebefehlshaber.", "content": "1503 unternahm Albuquerque als Befehlshaber von drei Naus der portugiesischen Flotte, von denen eine unter dem Kommando des erfahrenen Nicolao Coelho stand, seine erste Reise nach Indien. Ebenfalls jeweils drei Naus befehligten auf dieser Reise sein Neffe Francisco de Albuquerque sowie António de Saldanha. Die Flotte sollte die portugiesische Präsenz in Indien stärken. So festigten die Portugiesen auf dieser Reise die Position des verbündeten Herrschers von Cochin durch den Bau einer Festung, besiegten in mehreren Gefechten die von den Muslimen unterstützten Truppen des Samorins von Calicut und etablierten erste Handelsbeziehungen mit Quilon an der Südspitze Indiens. Im Juli 1504 kehrte Albuquerque mit reicher Gewürzfracht nach Portugal zurück. 1506 ernannte ihn König Manuel I. von Portugal zum zweiten Gouverneur aller portugiesischen Besitzungen in Asien (\"siehe auch:\" Portugiesisch-Indien) – ohne ihm gleichzeitig den Titel \"Vizekönig\" zu verleihen. Zum zweiten portugiesischen Vizekönig nach Francisco de Almeida wurde erst 1524 Vasco da Gama bei seiner gleichzeitigen Berufung zum Gouverneur (\"Governador da Índia\") ernannt. Ebenfalls im Jahre 1506 berief Manuel I. Albuquerque zum Befehlshaber eines Geschwaders von fünf Naus in einer insgesamt 16 Schiffe zählenden Flotte unter Tristão da Cunha. Die Flotte umrundete gemeinsam das Kap der Guten Hoffnung, passierte Madagaskar und segelte die ostafrikanische Küste entlang. Hier trennten sich Albuquerque und da Cunha, der Kurs nach Indien nahm. Afonso de Albuquerque eroberte 1507 mit seinem Geschwader den am Eingang zum Persischen Golf gelegenen, strategisch wichtigen Stützpunkt Hormuz. Bereits im Jahr davor hatte er die Insel Sokotra erobert, die er jedoch wegen zu geringer Kräfte und fehlenden Nachschubs nicht halten konnte. Das Ziel Albuquerques bestand darin, durch eine Kette befestigter Küstenposten die Schifffahrt im Roten Meer und Persischen Golf zu kontrollieren und das Gebiet so gegen die Angriffe der Türken und Araber zu sichern. Trotz erfolgreichen Kaperkrieges und der Plünderung Maskats und anderer reicher Handelsstädte an der Küste der arabischen Halbinsel erhöhten sich die Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen Albuquerque und den Kapitänen seiner Flotte, die von João da Nova, einem erfahrenen Indienkapitän und Befehlshaber des Flaggschiffes Albuquerques, \"Flor de la Mar\", geführt wurden. Diese Auseinandersetzungen eskalierten bis zur offenen Revolte, so dass Albuquerque schließlich 1508 nach Indien weitersegeln musste. Zum Vorwurf wurde ihm gemacht, dass er nicht das Rote Meer bewacht habe, wie sein eigentlicher Auftrag gewesen war. Dies führte dazu, dass eine Flotte aus Ägypten nach Indien gelangen konnte. Diese war mit europäischen Schiffstypen ausgerüstet und überraschte das Geschwader von Lorenzo de Almeida, dem Sohn des Vizekönigs Francisco de Almeida. Dessen Tod und Niederlage erschütterte Portugals bis dahin fragile Macht in Indien schwer und konnte erst mit der Seeschlacht von Diu wiederhergestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Indien.", "content": "Sein Vorgänger als Gouverneur und amtierender Vizekönig, Francisco de Almeida, missbilligte die Pläne und Aktionen Albuquerques im Persischen Golf und im Roten Meer und weigerte sich, sein Amt abzugeben. Zwischen Dezember 1508 und März 1509 hielt er Albuquerque unter Arrest, aus dem ihn erst die Ankunft einer neuen portugiesischen Flotte von 15 Schiffen unter Fernando Coutinho, dem Marschall des Königreiches, befreite. Coutinho bestätigte sowohl die königliche Ernennung Albuquerques zum Gouverneur von Indien als auch seine Mission im Persischen Golf und im Roten Meer, so dass er nach der Abreise Francisco de Almeidas sein Amt antreten konnte. Mit der Vernichtung einer indisch-ägyptisch-arabischen Flotte am 3. Februar 1509 im Hafen von Diu unter der persönlichen Führung Francisco de Almeidas rächte dieser den Tod seines Sohnes, Lourenço de Almeida, im Gefecht bei Dabul ein Jahr zuvor. Mit diesem Sieg legten die Portugiesen die Grundlagen für eine unangefochtene Seeherrschaft im Indischen Ozean, die sie das gesamte 16. Jahrhundert mit Erfolg verteidigen konnten. Die arabischen Handelsstädte entlang der arabischen Halbinsel sowie der ostafrikanischen Küste erholten sich nie von diesem Schlag, der für Jahrhunderte betriebene Indienhandel kam seitens der Araber fast völlig zum Erliegen. Mit der Machtübernahme als Gouverneur setzte Albuquerque seine Pläne zum Aufbau einer Kette ausgewählter strategischer befestigter Plätze fort, die dem Aufbau und der Sicherung des portugiesischen Estado da Índia sowie der Durchsetzung des Handelsmonopols der Portugiesen in Asien dienten. Erneute Kämpfe mit Kalikut im Januar 1510 endeten mit einer Niederlage und einer schweren Verwundung des Gouverneurs. Im März 1510 nahm Albuquerque das an der Westküste Indiens liegende, zum Sultanat Bijapur gehörige Goa ein, musste es aber im August wieder aufgeben, um es im November 1510 endgültig zu erobern. Seit diesem Zeitpunkt war Goa die Hauptstadt von Portugiesisch-Indien bzw. des Estado da Índia. Goa wurde der Sitz der portugiesischen Gouverneure und Vizekönige, von wo nicht nur der Seehandel nach Südostasien und Europa gesteuert wurde, sondern auch die christliche Missionierung ihren Ausgang nahm.", "section_level": 1}, {"title": "Eroberung von Malakka.", "content": "Seine nächste Aktion galt der blühenden Hafenstadt Malakka (heute Melaka in Malaysia), die die Straße von Malakka und damit den Weg zu den Gewürzinseln, den Molukken, kontrollierte. Zunächst versuchte Albuquerque den Sultan von Malakka zur Kooperation zu bewegen. Er überreichte ihm in einer Audienz ein Gastgeschenk. Diese Szene ist im Stadhuys-Museum von Malakka auf einem großen Wandgemälde dargestellt. Es zeigt jedoch eine für Muslime schwere Provokation: Albuquerque versucht dem Sultan eine Kette als Geschenk um den Hals zu hängen, mit der linken Hand, die bei Muslimen als unrein gilt. Das Bild zeigt, wie der Sultan vor der Kette in der Linken geschockt zurückweicht. Der Sultan lehnte es dann ab, sich mit diesen ungehobelten Gestalten näher zu befassen. Daraufhin begannen die militärischen Auseinandersetzungen. Den Schiffskanonen Albuquerques hatte der Sultan nichts entgegenzusetzen. Im Juli 1511 griff Albuquerque mit einer Flotte von 16 Schiffen die Stadt an und eroberte sie am 24. August 1511. Dieser Angriff geschah, nachdem im Jahr 1509 ein portugiesischer Versuch zur Errichtung eines Handelsstützpunktes unter Diogo Lopes de Sequeira durch den Sultan von Malakka unter dem Einfluss gujaratischer Händler gewaltsam zurückgewiesen worden war. Bei diesen Auseinandersetzungen wurden 19 Portugiesen, darunter der spätere oberste Handelsvertreter in Malakka, Rui de Araújo, durch Sultan Mahmud gefangen gesetzt. Zur Sicherung dieses für den Gewürzhandel äußerst wichtigen Außenpostens legte Albuquerque den Grundstein für die spätere steinerne Festung „A Famosa“ (die Wunderbare). Am 20. November 1511 geriet er auf der Rückreise nach Goa in schwere Seenot, verlor sein Flaggschiff \"Flor de la Mar\" sowie mit ihm alle seine Schätze und die wertvolle Ladung und konnte nur knapp sein Leben retten.", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten in Arabien.", "content": "Da er durch König Manuel I. beauftragt war, die Sicherheit der portugiesischen Schifffahrt gegenüber Angriffen von Türken und Arabern zu garantieren, unternahm er 1513 als erster Europäer überhaupt mit seiner Flotte eine gewaltsame Aufklärungsfahrt durch die Meerenge von Bab el Mandeb (Tor der Tränen) ins Rote Meer. Wie bereits 1507 führte er erneut einen erfolgreichen Kaperkrieg gegen arabische und türkische Schiffe, scheiterte aber im März 1513 bei der Belagerung von Aden. 1515 gelang es ihm, die am Eingang des Persischen Golfes gelegene Insel Ormuz (heute: \"Hormus\" in Iran) erneut zu besetzen. Zu einer starken Festung ausgebaut, war Hormus bis zum Verlust an die Briten 1622 einer der Hauptstützpunkte der Portugiesen in Asien. Da es einen großen Teil des Seehandels zwischen dem osmanischen Reich und Indien kontrollierte, war es zugleich einer der reichsten Handelsumschlagplätze der Welt. Albuquerque regierte das Kolonialreich mit strenger militärischer Disziplin, erwarb sich aber auch den Respekt seiner portugiesischen wie indischen Untertanen. Zur Durchsetzung des portugiesischen Handels verfügte er beispielsweise, dass alle nicht portugiesischen Schiffe im Indischen Ozean portugiesische Passierscheine benötigten, wenn sie ein bestimmtes Seegebiet erreichen wollten. Für das Rote Meer wurden jedoch keine Passierscheine erteilt. Aber er beließ es nicht bei dieser Verfügung, sondern er setzte sie auch durch. Durch eine geschickte Bündnispolitik mit einheimischen Herrschern, diplomatische und administrative Anstrengungen, die Unterstützung des Schiffbaus und des einheimischen Gewerbes in Indien sowie eine gezielte Förderung von Eheschließungen zwischen den Angehörigen der portugiesischen und der einheimischen Bevölkerung gelang es Albuquerque, mit äußerst geringen materiellen Mitteln sowie nur wenigen menschlichen Ressourcen (er verfügte nie über ein größeres Truppenkontingent als maximal 4.000 Mann) die Grundlagen für das portugiesische Kolonialreich in Asien zu legen und seinen Fortbestand zu sichern. Nach dem Vorbild des Senats von Lissabon schuf er für Goa einen aus Portugiesen bestehenden Senat. Justiz und Verwaltung überließ er loyalen indischen Beamten. Die Sitten und Gebräuche erkannte er dabei weitgehend an, soweit sie nicht die Religion betrafen: Den Brauch der Witwenverbrennung beim Tode des Mannes unterdrückte er kompromisslos.", "section_level": 1}, {"title": "Intrigen und Tod.", "content": "Trotz dieser Erfolge und seiner wertvollen Dienste wurde Albuquerque schließlich Opfer einer Intrige am portugiesischen Königshof. Seine Gegner bezichtigten ihn, sich mit dem Estado da Índia unabhängig machen zu wollen. 1515 ernannte König Manuel I., der ihm mittlerweile das Vertrauen entzogen hatte, einen von Albuquerques Feinden, Lopo Soares de Albergaria, zu seinem direkten Nachfolger als Gouverneur. Wenige Tage, nachdem er von seiner Absetzung erfahren hatte, starb er auf dem Weg von Hormuz zurück nach Goa auf Reede vor seiner Hauptstadt. Ursprünglich in Goa beigesetzt, wurden 1566 seine sterblichen Überreste unter großen Ehren nach Lissabon überführt. 1557 verfasste Albuquerques Sohn, Brás de Albuquerque, mit seinen \"Comentários de Afonso de Albuquerque\" eine Biographie seines Vaters, die auch dessen Briefe an den portugiesischen König sowie andere Aufzeichnungen enthielt.", "section_level": 1}, {"title": "Denkmal.", "content": "Seine Statue ist im Padrão dos Descobrimentos bei Lissabon zu sehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Afonso de Albuquerque, auch \"Afonso der Große\" genannt (* 1453 in Alhandra nahe Lissabon; † 16. Dezember 1515 auf Reede vor Goa), war ein portugiesischer Militär, Politiker und Seefahrer sowie zweiter Gouverneur von Portugiesisch-Indien. Mit seiner Tätigkeit schuf er die Basis für die portugiesische Expansion in Asien. ", "tgt_summary": null, "id": 535528} {"src_title": "Rotes Moor (Rhön)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Präventionsebenen.", "content": "Die Unterscheidung zwischen der Prävention von legalen und illegalen Drogen besteht in Anlehnung an Caplan (1964) und an die Definitionen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie wird im Wesentlichen nach den unterschiedlichen Zeitpunkten des Einsetzens und der Zielrichtung der Prävention in drei Bereiche unterteilt: Primäre, sekundäre und tertiäre Suchtprävention. Die Abgrenzung dieser drei Typen ist jedoch nicht eindeutig möglich und lässt sich vor allem in der praktischen Anwendung nicht eindeutig voneinander trennen. Gerade die sekundäre und tertiäre Prävention überschneiden sich im Bereich der therapeutischen/rehabilitativen Maßnahmen. Bei der Arbeit mit Jugendlichen ist die Primärprävention der Bereich, dem am meisten Bedeutung beigemessen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Primärprävention.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aufklärung.", "content": "Während Kampagnen in erster Linie Gefühle vermitteln wollen, richtet sich (sachliche) Aufklärung an den Verstand der Zielgruppe. Prämisse: Wer über Gebrauch und Gefahren von Drogen Bescheid weiß, kann bestimmte Risiken durch „Safer Use“ vermeiden oder verzichtet ganz auf besonders riskante Drogen bzw. Konsumformen. Umsetzung: Präventiver Wert: Die Meinungen dazu sind geteilt. Manche Experten glauben, Aufklärung alleine richte nicht viel aus – mit der Begründung, dass Zigarettenkonsum immer noch sehr stark verbreitet ist, obwohl die Aufklärung über die schädlichen Folgen des Rauchens stark angestiegen ist. Auf der anderen Seite scheint fraglich, ob eine Prävention sinnvoll ist, die sich nur mit den Folgen des Rauchens befasst, anstatt mit den Mechanismen des Rauchens selbst.", "section_level": 3}, {"title": "Regulation.", "content": "Prämisse: Der Einzelne ist nicht unbedingt von sich aus dazu fähig, mit Drogen vernünftig umzugehen. Es obliegt der staatlichen Verantwortung, hier durch gesetzliche Vorgaben, regulierend einzugreifen. Insbesondere der Jugendschutz soll gewährleistet sein. Staatliche Interventionsmöglichkeiten: Bei illegalen Drogen entfallen diese Optionen teilweise.", "section_level": 3}, {"title": "Kausale Prävention.", "content": "Prämisse: Menschen, die psychisch und sozial im Gleichgewicht sind, sind weniger anfällig für eine Suchtentwicklung. Ziele: ein stabiles und menschliches soziales Umfeld, Selbstbewusstsein, Geborgenheit Interventionsmöglichkeiten:", "section_level": 3}, {"title": "Sekundärprävention.", "content": "Meist wird auch versucht, möglichen negativen sozialen Folgen des Konsums (familiäre Streitigkeiten, Führerscheinverlust, Verarmung, soziale Ächtung...) vorzubeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Tertiärprävention.", "content": "Tertiärprävention umfasst alle Therapie- und Drogenhilfsangebote für Süchtige: Die Rückfallprophylaxe wird auch als Tertiärprävention B oder Quartärprävention bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Prävention in Deutschland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Prävention des Konsums illegaler Drogen.", "content": "Die Drogenpolitik der Bundesregierung basiert auf vier Säulen:", "section_level": 2}, {"title": "Kampagnen und Programme.", "content": "Ziel: Die Ablehnung von Drogenkonsum und -konsumenten soll innerhalb der Bevölkerung verstärkt werden. Wirksamkeit: Der präventive Wert von Antidrogenkampagnen ist unbekannt, da eine wissenschaftliche Evaluation in der Drogenprävention nur vereinzelt stattfindet. Als Notbehelf für diesen Artikel werden bei den einzelnen Kampagnen mehr oder weniger subjektive Kritikpunkte aufgeführt, die möglicherweise Rückschlüsse darauf zulassen, wie die Kampagne bei der meist jugendlichen Zielgruppe ankommt. QiDS – Qualifizierungsinitiative Drogen- und Suchtprävention QiDS ist ein länderübergreifendes gemeinsames Forschungs-, Entwicklungs- und Evaluierungsprojekt. QiDS ist eine Weiterbildungsmaßnahme zur Drogen- und Suchtprävention, basierend auf einem ganzheitlichen methodisch-didaktischen Konzept, das hohe Praxisbezogenheit mit fundiertem, fachübergreifendem Faktenwissen kombiniert. Die Teilnehmer sollen für die Drogen- und Suchtproblematik sensibilisiert werden – mit dem Ziel, Handlungskompetenz im Umgang mit suchtgefährdeten Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erwerben. Zielgruppe sind: Eltern, Lehrer und Ausbildende sowie ehrenamtlich Tätige in Vereinen und Verbänden. Die Ergebnisse einer Umfrage zur \"„Gefährdung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch Sucht und Drogen“\" im Rahmen von QiDS haben ergeben, dass acht von zehn Befragten mindestens einen Jugendlichen kennen, der von Sucht betroffen ist; sechs von zehn kennen sogar mehr als einen betroffenen Jugendlichen. 53 % der Befragten sehen \"Alkohol\" als die gefährlichste Droge für Jugendliche – und zwei Drittel glauben, dass „Erwachsene in Erziehungsverantwortung“ Jugendliche nicht zu einem angemessenen Umgang mit Drogen anhalten können.", "section_level": 2}, {"title": "„Keine Macht den Drogen“.", "content": "Charakteristika:", "section_level": 3}, {"title": "„Rauchfrei!“.", "content": "Charakteristika: Kritikpunkte:", "section_level": 3}, {"title": "Be Smart Don’t Start.", "content": "Bei diesem Programm handelt es sich um einen Wettbewerb, der dem Ziel dient, das Thema „Nichtrauchen“ für Schüler attraktiver zu gestalten.", "section_level": 3}, {"title": "„Don’t drink too much – Stay Gold“.", "content": "Am 5. Dezember 2008 startete die Kampagne als Zusammenarbeit von Polizei und Drogenbeauftragte. Ziel ist die Aufmerksamkeit auf das Komasaufen von Jugendlichen zu richten. Die Kampagne beinhaltet Bierdeckel mit vermeintlich vom exzessiven Trinken abschreckenden Bildern sowie Werbeanzeigen auf der Netzwerkplattform SchülerVZ und Videos bei YouTube. Kritikpunkte:", "section_level": 3}, {"title": "Programm Step by Step.", "content": "Step by step ist ein Computer-gestütztes Programm zur Früherkennung und Intervention bei Verhaltensauffälligkeiten im Vorfeld von Suchtproblemen. Es soll Lehrkräfte dabei unterstützen, problematische Tendenzen bei der Entwicklung der Jugendlichen wie Beeinträchtigungen des körperlichen, geistigen und seelischen Wohlbefindens sowie im sozialen Verhalten, möglichst frühzeitig zu erkennen und zielgerichtet zu reagieren. Es setzt sich aus mehreren Modulen zusammen: Das Programm wurde 1992 im Rahmen eines Kooperationsprojektes von Suchtpräventionsstellen aus der Schweiz, Vorarlberg und Liechtenstein entwickelt und später auch in Deutschland übernommen.", "section_level": 3}, {"title": "Prävention in Island.", "content": "In Island wurden im Zuge des landesweiten Plans „Jugend in Island“ die Altersgrenzen für die Ausgabe von Tabak auf 18 Jahre und die für die Ausgabe von Alkohol auf 20 Jahre heraufgesetzt und die Werbung für beides verboten. Zudem wurde festgeschrieben, dass sich Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren im Winter nach 22 Uhr und im Sommer nach 24 Uhr nicht draußen aufhalten dürfen. Eltern wurden über Elternorganisationen in Schulen und mittels Elternbeteiligung in den Schulräten dazu ermutigt, möglichst viel Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Die staatlichen Fördergelder für Sport-, Musik-, Kunst-, Tanz- und andere Vereine wurden erhöht. Mittels regelmäßig an Teenager verschickter Fragebögen wurde festgestellt, dass sich von 1997 bis 2012 die Zahl der 15- und 16-Jährigen, die häufig oder an fast allen Wochentagen Zeit mit ihren Eltern verbringen, von 23 % auf 46 % verdoppelt hatte, die Zahl derer, die mindestens viermal pro Woche Sport treiben, von 24 % auf 42 % gestiegen war und zugleich die Zahl derer, die Zigaretten rauchen, trinken oder Cannabis konsumieren, gesunken war. Diese Entwicklung wird, selbst wenn sie nicht als Nachweis eines kausalen Zusammenhangs angesehen werden kann, als ein Anstieg der Schutzfaktoren und eine Reduzierung von Risikofaktoren und Drogenmissbrauch gewertet, die deutlicher seien als in jedem anderen europäischen Land. Nach Medienangaben ist nirgendwo in Europa „der Alkohol- und Drogenmissbrauch bei Jugendlichen in den letzten 20 Jahren so dramatisch zurückgegangen wie in Island“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Drogenprävention (auch Suchtprävention) bezeichnet zum einen Maßnahmen zur \"Verhinderung\" bzw. \"Reduzierung\" des Konsums, zum anderen Maßnahmen, die Gesundheitsschäden \"durch\" den Konsum legaler (oft Alkohol, Nikotin, Koffein und einige Medikamente) und illegaler Drogen vorzubeugen.", "tgt_summary": null, "id": 1041994} {"src_title": "Qmake", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Gnome-Motoren.", "content": "Die Brüder Laurent und Louis Seguin, die in ihrer in Gennevilliers bei Paris ansässigen Firma \"Société des Moteurs Gnome\" bisher vorwiegend Boots- und Automobilmotoren hergestellt hatten, griffen 1907 die Entwicklung von Flugmotoren auf. Mit ihren luftgekühlten Umlaufmotoren verfolgte sie ein ungewöhnliches Bauprinzip. Bei der neuen Konstruktion drehte sich nicht die Kurbelwelle im feststehenden Motorgehäuse, sondern war mit ihrem hinteren Ende am Brandspant des Flugzeugs verschraubt, so dass sich der ganze Motorblock um sie drehte. Dafür wurde der Begriff Umlauf- oder Rotationsmotor geprägt. Der neue Motor, dem die Erfinder den Namen \"Gnome\" gaben, wurde 1908 der Weltöffentlichkeit vorgestellt und erregte sofort großes Aufsehen. Nicht nur, dass bei ihm durch die Drehung das Problem der Zylinderkühlung elegant gelöst war, sondern durch das neue Prinzip war auch das Leistungsgewicht erheblich gesenkt worden, für Flugzeuge ein sehr wesentliches Argument. Außerdem zeigten die neuen Motoren einen sehr ruhigen, gleichmäßigen Lauf. Dem standen als Nachteile allerdings der erheblich höhere Verbrauch an Kraftstoff und vor allem Schmieröl gegenüber, wozu wegen seiner hohen Viskosität nur Rizinusöl verwendet werden konnte. Im Fluge machten sich zudem die infolge der großen drehenden Massen recht beträchtlichen Kreiselkräfte bemerkbar, die sich bei den leicht gebauten Jagdflugzeugen im Luftkampf unangenehm auswirkten. Die beiden Erfinder hatten eine Reihe weiterer Besonderheiten eingebaut, um alle die genannten Ergebnisse zu erzielen. So hatten die Motoren an jedem Zylinderkopf nur ein zwangsgesteuertes Auslassventil, das ziemlich groß bemessen war und von einer Nockentrommel über Stoßstange und Kipphebel gesteuert wurde. Die Nockentrommel wurde über ein Zwischengetriebe mit halber Motordrehzahl angetrieben. Das Einlassventil saß im Kolbenboden und öffnete und schloss frei schwingend aufgrund der jeweils gegebenen Druckverhältnisse. Damit es durch die Fliehkraft nicht ständig in der offenen Position hing, musste seine Masse mit Hilfe von zwei pendelnd aufgehängten Gegengewichten genau ausgeglichen werden. Die Firma bezeichnete ihre Motoren mit griechischen Buchstaben, beginnend mit Omega, einem Siebenzylinder mit 50 PS. Die Leistung wurde laufend gesteigert, einmal durch Erhöhung der Zahl der Zylinder, dann durch Vergrößerung von Hub und Bohrung und schließlich durch Anordnung von zwei Zylindersternen hintereinander. Der stärkste aber auch letzte Motor in dieser Entwicklung war der Doppel-Lambda, ein 14-Zylinder-Motor mit 160 PS, der 1913 erschien. Danach wandte sich die Firma einer Neuentwicklung zu, die mit dem Namen Monosoupape, also Einventiler, bezeichnet wurde. Wie der Name sagt, war bei dieser Ausführung auf das doch recht aufwendige Ventil im Kolbenboden ganz verzichtet worden. Das Ventil im Zylinderkopf diente nach wie vor als Auslass, blieb aber während des Ansaugtaktes zunächst offen, so dass der Motor Luft ansaugte. Kurz vor Erreichen des unteren Totpunkts schloss das Ventil und der Kolben gab Einlassbohrungen in den Zylinderwänden frei, durch die aus dem Kurbelgehäuse fettes Gemisch einströmte, das sich mit der angesaugten reinen Luft vermischte. Die nun mit normalen Großbuchstaben, mit A beginnend, bezeichneten Motoren in dieser Ausführung wurden bis 1917 gebaut, wobei der letzte, 18C, ein Doppelstern mit 18 Zylindern und einer Leistung von 240 PS war.", "section_level": 1}, {"title": "Die Motoren Le Rhône.", "content": "Die Firma \"Société des Moteurs Le Rhône\" brachte 1911 mit ihrem Muster B, einem Siebenzylinder mit 60 PS, ihren ersten Umlaufmotor eigener Konstruktion heraus. Das herausragende äußerliche Merkmal war, dass hier das Gemisch nicht über das Kurbelgehäuse und den Kolbenboden, sondern aus einer eigenen Kammer über zu jedem Zylinderkopf führende Rohre zu einem gesteuerten Einlassventil geführt wurde. Innerlich unterschieden sich die Motoren von \"Le Rhône\" durch eine andere Konstruktion von Haupt- und Nebenpleuel. Bis zur Ausführung E, einem 160 PS leistenden Motor mit 18 Zylindern, blieben Bohrung und Hub gleich. Nach der 1915 durchgeführten Fusion mit der \"Société des Moteurs Gnome\" zur \"Société des Moteurs Gnome et Rhône\" wurden die bewährten Merkmale der Motoren beider Firmen bei den Weiterentwicklungen verwendet. Anhand von erbeuteten Motoren wurden die \"Le Rhône-\"Motoren ab Ende 1916 auch in Deutschland von der Motorenfabrik Oberursel AG nachgebaut. Der Nachbau des Neunzylindermotores erhielt hier die Typenbezeichnung UR II. Der dort nach dem gleichen Konstruktionsprinzip ab Herbst 1917 entwickelte 11-Zylinder-Motor UR III mit 160 PS Nennleistung war jedoch eine Eigenschöpfung, in Frankreich wurde ein vergleichbarer Motor erst Ende 1918 in Angriff genommen. – siehe auch: Umlaufmotor: Übersicht und Geschichte. Damit war die Ära der Umlaufmotoren allerdings zu Ende. Insgesamt waren bis zum Ende des Ersten Weltkriegs an Motoren der Bauarten \"Gnome\", \"Monosoupape\" und \"Le Rhône\" einschließlich der Lizenzfertigungen gut 100.000 Motoren hergestellt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Lizenzen in aller Welt.", "content": "Die Vorteile der Umlaufmotoren (trotz aller schwerwiegenden Nachteile) hatten die Flugzeugkonstrukteure in aller Welt so beeindruckt, dass die Firma \"Sociêtê des Moteurs Gnome\" von überall her wegen der Vergabe von Lizenzen angegangen wurde. Sie wurden offensichtlich auch großzügig vergeben, neben Deutschland auch an England, Italien, Russland, Japan und sogar die USA. Das war sicher nicht zum Wohlgefallen der französischen Regierung, die nach Erhaltung des Vorsprungs ihrer Luftfahrtindustrie strebte. In Deutschland war es die Motorenfabrik Oberursel AG, die bereits 1913 die Lizenz für verschiedene Baugrößen der Gnomemotoren erwarb und sich gleich an die Weiterentwicklung machte. Fokker hatte, unter dem Eindruck des französischen Parasol-Eindeckers, im April 1914 ein ähnliches Flugzeug noch mit einem französischen Gnome-Motor ausgerüstet. Doch von da an fanden die Bemühungen der Motorenfabrik Oberursel in den Entwicklungen von Fokker ihren Niederschlag. Immer leistungsfähigere Motoren aus Oberursel bildeten den Antrieb für seine Flugzeuge, bis hin zum Dreidecker Dr.I. Anthony Fokker übernahm Anfang 1917 sogar eine Beteiligung von 750 der 4500 Aktien der Motorenfabrik Oberursel AG.", "section_level": 1}, {"title": "Nach dem Ersten Weltkrieg.", "content": "In den frühen 1920er Jahren arbeitete die Firma an Sternmotoren auf Basis des englischen Neunzylinders Bristol Jupiter, für den Gnome et Rhône eine Lizenz erworben hatte. Dieser Motor wurde unter der Bezeichnung 9 A, jedoch weiter als \"Jupiter\", für die Firma zu einem überaus erfolgreichen Exportschlager. Auch die Firma Siemens & Halske baute ihn in Lizenz. Er wurde in vielen Flugzeugen der damaligen Zeit verwendet, so z. B. auch bei der Erstausstattung der Dornier Do X und bei verschiedenen Ausführungen der Dornier-Wal-Familie. Dem \"Jupiter\" folgte in den 1930er Jahren eine ganze Reihe von Sternmotoren mit der Bezeichnung K, von denen der 5 K (\"Titan\") und der 7 K (\"Titan Major\") ebenfalls noch auf Lizenzen von Bristol aufbauten. Erst der 9 K (\"Mistral\") und der 14 K (\"Mistral Major\"), die dann in vielen Ländern in Lizenz gebaut wurden, z. B. in Großbritannien (Alvis), Italien (Piaggio und Isotta Fraschini), der Sowjetunion (als M-85), der Tschechoslowakei (Walter), der Schweiz, Japan (Mitsui Nakajima), Jugoslawien (Industrija motora Rakovica), Portugal und Rumänien, waren bereits Eigenentwicklungen.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "In der zweiten Hälfte der 1930er-Jahre entstanden die Motoren 14 M und 14 N, die bis gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gefertigt wurden. Diese beiden Motoren musste die Firma in der Zeit der deutschen Besatzung für die Verwendung in deutschen Flugzeugen weiterbauen. Der z. B. in der Potez 63 eingebaute Motor 14 M wurde nun bei der Gotha Go 244 und der Henschel Hs 129 B verwendet. Wie bei \"Gnome et Rhône\" meist üblich, gab es auch hier zwei Ausführungen, eine mit der Bezeichnung 04, bei der die Luftschraube gegen den Uhrzeigersinn drehte, während sie bei der Ausführung 05 im Uhrzeigersinn lief. Dasselbe galt für den Motor 14 N, der in den Ausführungen 48 und 49 in den Transportern Messerschmitt Me 323 eingebaut war. Hier wurden, als Besonderheit, komplette Triebwerke mit ihrer Verkleidung verwendet, die zur Verwendung entweder in der Bloch 175 oder in der LeO 45 gebaut worden waren. Auch die in der Leistung weiter verbesserte Ausführung 14 R wurde noch in Me 323 eingebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Nach Kriegsende.", "content": "Wie die meisten französischen Flugzeug- und Triebwerkshersteller wurde auch \"Gnome et Rhône\" nach dem Krieg verstaatlicht und in die neue Snecma (Société Nationale d’Etude et Construction de Moteurs d’Aviation) überführt. 1946 kam auch noch die Flugmotorsparte der ebenfalls verstaatlichten \"Régie Nationale des Usines Renault\" hinzu. Damit waren diese beiden traditionsreichen Namen aus dem Luftfahrtbereich verschwunden.", "section_level": 1}, {"title": "Automobilproduktion.", "content": "Im Jahre 1919 stellte das Unternehmen auch Automobile her. Das einzige Modell \"40 CV\" war mit einem Sechszylindermotor ausgestattet. Der Hubraum betrug entweder 6000 cm3 oder 8725 cm3. Die Fahrzeuge verfügten über Vierradbremsen. Lediglich drei Fahrzeuge entstanden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gnome et Rhône (auch \"Gnôme et Rhône\", eigentlich \"Société des Moteurs Gnome et Rhône\") war ein französischer Hersteller von Flugmotoren und Motorrädern. ", "tgt_summary": null, "id": 1847642} {"src_title": "Paul Westheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ab dem Jahr 1495 arbeitete Francesco Griffo für Aldus Manutius, für den er zunächst griechische Lettern herstellte, die mit ihren verschlungenen Linien die Handschrift griechischer Gelehrter nachahmten. Diese Schriften – obwohl sehr beliebt beim gelehrten Publikum – waren nicht sehr lesefreundlich und erschwerten den Setzern die Arbeit. 1495 erschien eine fünfbändige Aristoteles-Ausgabe bei Aldus Manutius in einer von Griffo geschnittenen griechischen Kursiven. Im Februar 1496 entwickelte Griffo zunächst für den Aufsatz \"De Aetna\" des italienischen Gelehrten Pietro Bembo eine Antiqua-Schrift, die bald sehr populär wurde: die De Aetna-Type. 1930 wurde sie von Monotype unter dem Namen Bembo wiederveröffentlicht. Für den Roman Hypnerotomachia Poliphili (1499 herausgegeben) schuf Griffo ebenfalls eine Antiqua, die 1923 als Nachschnitt von Monotype als Poliphilus wieder aufgelegt wurde. 1501 entwickelte Griffo nach dem Muster einer päpstlichen Kanzleischrift (humanistische Kursive) einen kursiven Schriftschnitt, der die Anmutung einer Schreibschrift imitierte, jedoch nicht den Nachteil der schlechten Lesbarkeit und der schwierigen Umsetzbarkeit im Satz hatte. Verwendet wurde dieser erste Kursivschnitt in lateinischen Lettern für eine \"Vergil-Ausgabe\", die Manutius herausbrachte. Vermutlich dürften auch kommerzielle Ziele beim Erfolg der Kursive eine Rolle gespielt haben, denn dieser schmaler laufende Schriftschnitt ermöglichte eine bessere Ausnutzung des Papierformats. 1502 schieden Griffo und Manutius im Streit. Ein Jahr später schnitt er seine zweite Kursive für eine Petrarca-Ausgabe des Druckers Gershom (Girolamo) Soncino, die 1503 in Fano in Konkurrenz zu der epochalen Ausgabe von Manutius (1501) erschien, und die in der Widmung des Druckers an Cesare Borgia die mit dem Namen von Manutius verbundene Erfindung der Kursive für Francesco Griffo reklamierte. 1516 eröffnete Griffo seine eigene Druckerei in Bologna. Seinen ersten Druck setzte er in einer weiteren, von ihm selbst geschnittenen, kursiven Schrift. In Robin Sloans Roman \"Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra\" erscheint die an Griffo angelehnte Gestalt des Griffo Gerritszoon, dessen Schrift \"Gerritszoon\" auf jedem Apple Mac vorinstalliert sei, was sich auf die von John Downer von der Bembo abgeleitete Schriftart \"Iowan Old Style\" bezieht, die auf Apples iBooks verwendet wird und in iOS und OS X eine Systemschrift ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Francesco Griffo (* 1450 in Bologna; † 1518 ebenda; auch \"Francesco da Bologna\") war ein italienischer Schriftgießer, Stempelschneider, Schriftenentwerfer, Buchdrucker. Er begründete mit seiner ersten Antiqua eine neue Schriftklasse, die heute französische Renaissance-Antiqua (englisch: \"Garalde\") genannt wird, und schnitt die ersten kursiven Druckschriften für den Einsatz im Buchdruck.", "tgt_summary": null, "id": 1968868} {"src_title": "Chaotic Dischord", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "James William Fowler war der Sohn eines methodistischen Pastors und Mitglied der Evangelisch-methodistischen Kirche. Er studierte an der Duke University (B.A.) und an der Harvard University (Ph.D.), an der er danach eine Lehrtätigkeit aufnahm. Er leitete das Center for Research on Faith and Moral Development (Zentrum zur Erforschung der Glaubens- und Moralentwicklung) und das Emory’s Center for Ethics in Public Policy and the Professions (Zentrum für Ethik in öffentlicher Politik und akademischen Berufen) an der Emory University in Atlanta, Georgia. 2005 ging er in den Ruhestand.", "section_level": 1}, {"title": "Theorie.", "content": "Fowler entwickelte in Tradition Jean Piagets und Lawrence Kohlbergs eine Glaubensentwicklungstheorie mit folgenden sechs Stufen. Glaube (faith) ist bei Fowler dabei eine Struktur, die universelle Entwicklungsnormativität, unabhängig von Glaubensinhalten (belief) beansprucht. Die Altersangaben der sechs Stufen sind nur ein grober Richtwert:", "section_level": 1}, {"title": "Methode.", "content": "Fowler benutzte zur Entwicklung seiner Theorie qualitative Leitfadeninterviews. Die Befragten schauten zunächst auf ihr Leben zurück und versuchten selbst, es in Abschnitte zu gliedern. In einem zweiten Teil geht es um lebensgestaltende Erfahrungen, Verluste, Krisen, Leiden, Freuden oder Höhepunkte. In Teil drei seiner Interviews fragte er nach Glaubensinhalten, Werten und Handlungen. Erst im letzten Teil fragte Fowler direkt nach Religion. Insgesamt führte Fowler in seiner durchbrechenden Studie 359 Interviewpersonen an, davon 45 Prozent Protestanten, 36,5 Prozent Katholiken, 11,2 Prozent Juden, 3,6 Prozent Orthodoxe und 3,6 Prozent andere Personen. Seine Stufen definierte Fowler dadurch, dass er seine Interviewpersonen bestimmten Stufen zuordnete und dabei feststellte, dass höhere Stufen in höherem Alter häufiger belegt sind. Es handelte sich also um Querschnittsstudien, nicht um die längerfristige Beobachtung einzelner Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Fowlers Theorie der Glaubensentwicklung wird gerade auf höheren Stufen methodische Schwächen vorgeworfen. Insbesondere für seine letzten Stufen kann Fowler nur wenige Befunde und Interviews vorweisen und greift zur Beschreibung stattdessen auf Personen wie Gandhi oder Jesus zurück. Für Stufe 6 führt Fowler gerade einmal eine Interviewperson an, für Stufe 5 sind es 25. Ein weiterer Kritikpunkt ist methodischer Art. Fowler verwendet Querschnittsstudien und nicht Längsschnittstudien, das heißt er berechnet die Häufigkeiten von Stufen in bestimmten Altersschichten. Paradoxerweise ist im frühen Erwachsenenalter Stufe 2 verschwunden, taucht aber bei älteren Personen wieder auf. Stufentheoretisch wäre eine Rückwärtsentwicklung nicht möglich, die empirischen Ergebnisse scheinen aber genau das zu implizieren. Auch bedient er sich bei der Beschreibung dieser Stufen einer judeo-christlichen Terminologie, obwohl seine Stufenbeschreibungen gerade nicht auf diese Religionen beschränkt sein wollen. Als problematisch wird hier auch das Sample angesehen, das vor allem aus Gläubigen judeo-christlicher Religionen zusammengesetzt wurde. Zu der Frage, ob die Stufenweiterentwicklung gefördert werden sollte, äußert sich Fowler verschieden. Des Weiteren wurde Kritik an Fowlers faith-Begriff geübt. Zum einen ist der Begriff bei ihm sozialwissenschaftlich und nicht theologisch definiert. Zum anderen wurde gefragt, ob Form und Inhalt überhaupt voneinander getrennt und voneinander losgelöst betrachtet werden können, wie dies von Fowler behauptet wird. Außerdem richtet sich die Kritik gegen das scheinbar intellektualistische Ideal seiner Theorie.", "section_level": 1}], "src_summary": "James William Fowler (* 27. September 1940 in San Fernando, Kalifornien; † 16. Oktober 2015 in Atlanta, Georgia) war ein US-amerikanischer Theologe.", "tgt_summary": null, "id": 1900983} {"src_title": "Detlev Conrad Blunck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die ehemalige Gemeinde Brienz/Brinzauls besteht aus dem Dorf Brienz/Brinzauls und dem Weiler Vazerol. Die ehemalige Gemeinde liegt auf einer Sonnenterrasse des Albulatales, am Fusse des Piz Linard (2768 m ü. M., nicht zu verwechseln mit Piz Linard im Unterengadin). Das ehemalige Gemeindegebiet erstreckt sich vom Talboden der Albula bis zum Lenzer Horn (2906 m ü. M.), dem höchsten Punkt der Gemeinde. Auf dem ehemaligen Gemeindegebiet von Brienz/Brinzauls befindet sich auch die Burgruine Belfort. Das Dorf Brienz/Brinzauls (1144 m ü. M.) liegt an der Kantonsstrasse zwischen Lenzerheide/Lai-Lantsch/Lenz und Davos. Seit 1874 verkehrte die Pferdepost von Davos nach Lantsch/Lenz. Im Sommer 1964 wurde das Postauto zwischen Lenzerheide und Wiesen-Station eingesetzt. So wurde das Dorf direkt mit der Post bedient, die bis zu diesem Zeitpunkt durch den Briefträger in Vazerol abgeholt werden musste. Im Gegensatz zum Dorf Brienz/Brienzauls liegt die Fraktion Vazerol (1125 m ü. M.) an der Julierstrasse (Chur-Lenzerheide-Lantsch/Lenz-Tiefencastel-Julierpass-Silvaplana). Schon früh führte die damalige Septimerstrasse, die „Obere Strasse“, durch Vazerol.", "section_level": 1}, {"title": "Der „Rutsch“.", "content": "Das Dorf Brienz/Brinzauls, jedoch nicht Vazerol, liegt auf dem „Rutsch“, einem alten Erdrutschgebiet, das sich bis heute nicht beruhigt hat. Neuste Messungen haben 2019 ergeben, dass das Dorf einen Meter pro Jahr abrutscht. Nicht mehr ausgeschlossen werden Evakuierungen. Die Südseite des Piz Linard war und ist zum Teil noch heute von etwa 2500 m ü. M. an bis zur Talsohle in Bewegung. Unter dem oberflächlichen Dolomit liegt Schiefer, der dem lastenden Druck nicht standhält und unterhalb Brienz langsam hervorquillt, wobei seine tiefsten Partien ständig von der Albula abgenagt werden und so den Halt verlieren. Die Bewegung kann man gut an den Strassen abgrenzen, da diese dort, wo sie vom festen in den bewegten Schiefer übergehen, Knickungen erleiden. Die Unruhe des Bodens zeigt sich an der Kantonsstrasse Lantsch/Lenz-Davos, an den Strassen Vazerol-Brienz und Tiefencastel-Surava sowie am schiefen Kirchturm. Von den verschiedenen Absackungen oberhalb von Brienz ist der Bergrutsch zu erwähnen, der den Schuttstrom östlich des Dorfes bildet. Die Abrissstelle liegt auf ca. 1690 m ü. M. unter den Maiensässen von Propissi. Durch das heutige Rutschgebiet führte eine Strasse vom Dorf zu den Maiensässen. Ausgelöst wurde der Rutsch vermutlich durch die Abholzungen, die nach dem Brand von Brienz 1874 erforderlich wurden. Die Bewegung begann im November 1878 nach einer längeren Regenperiode und war am aktivsten im Winter 1878/79 und von 1902 bis 1907; damals drang der Schuttstrom täglich ca. 1 Meter vor. Durch den Bau von Drainagen im Abrissgebiet und durch Aufforstungen 1947–1955 hat sich die Bewegung beruhigt. Im August 2019 ereignete sich eine Rutschung, in deren Folge ein ca. 100 Tonnen schwerer Felsen mit annähernd 100 km/h ein Feld und die durch eine automatische Signal-Anlage gesperrte Hauptstrasse überquerte. Er rollte an einem Kinderspielplatz vorbei, wo er auf dem Feld eines Bauern liegen blieb. Anwohner filmten das Ereignis.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: \"In Blau drei ineinander gehängte goldene (gelbe) Ringe\" Die drei Ringe erinnern an die Treffen der Drei Bünde auf dem im ehemaligen Gemeindegebiet gelegenen Hof Vazerol.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Schon früh belegt sind diverse Orte im Raum Lantsch-Tiefencastel-Oberhalbstein. Auf diesem Gebiet lassen sich Siedlungen aus der prähistorischen Epoche nachweisen, sowohl aus der Bronze- als auch aus der Eisenzeit. Sie lagen an der damals und später von den Römern stark benutzten Nord-Süd-Transitroute nach dem Julier- und Septimerpass. Obwohl für Brienz solche Funde fehlen, ist mit grösster Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass auch das Gemeindegebiet von Brienz/Brinzauls sehr früh besiedelt wurde. Sozusagen als Spiegelbild der römischen Anlagen (Siedlungen, Kulturen, Festungen, Strassen) präsentiert sich die Landschaft des vorderen Albulatals in ihrem ersten urkundlichen Auftreten im Frühmittelalter. Es ist ein Bild einer gepflegten Landschaft mit ausgedehntem Ackerbau und intensiver Schafwirtschaft. Im sog. Reichsurbar von ca. 840 wird die Siedlung “Brienzola” erstmals erwähnt. Das ganze um 840 besiedelte Gebiet des Albulatals inkl. Oberhalbstein bildete einen von insgesamt zwölf in sich abgeschlossenen Verwaltungsbezirken des fränkischen Königsguts in Churrätien. Diese Einheit zerfiel im Hochmittelalter mit der Aufteilung von Macht und Besitz auf verschiedene Feudalherren. Von der Burg Belfort aus entwickelten die Freiherren von Vaz eine Herrschaft zu der auch Brienz/Brinzauls gehörte. Nach dem Aussterben der Vazer um 1330 ging die Herrschaft an die Toggenburger über, dann an die Montforter und schliesslich 1466 an die Herzöge von Österreich, bei denen sie bis 1652 verblieb. 1436 wurde “Land und Gericht zu Belfort” Mitglied des Zehngerichtebundes. 1613 trennte sich das Gericht in die Halbgerichte Innerbelfort und Ausserbelfort mit den Ortschaften Brienz/Brinzauls, Vazerol, Surava und Lantsch/Lenz. Mit der neuen Kantonsverfassung von 1851 wurde aus den Gerichten die Kreise geschaffen, die einzelnen Orte wurden zu politischen Gemeinden. Im Jahre 1869 gab die Gemeinde Brienz/Brinzauls ihre Eigenständigkeit auf und fusionierte mit Surava zur Gemeinde Brienz-Surava. Bereits 1883, nach nur 14 Jahren trennten sich die Fusionspartner wieder. Brienz/Brinzauls und Surava waren wieder bis zum 31. Dezember 2014 eigenständige politische Gemeinden. In der Nacht vom 30. auf den 31. März 1874 hat ein Grossfeuer fast das ganze Dorf Brienz zerstört. Betroffen waren die Pfarrkirche und 24 von 37 Häusern. Beim Wiederaufbau wurde die Hauptstrasse begradigt und an ihr mehrere Häuser in grosszügigen Massen und städtischem Stil neu aufgebaut. Seit 1981 ist Birmensdorf ZH die Patengemeinde von Brienz. Seit dem 1. Januar 1997 trägt die ehemalige Gemeinde offiziell den Doppelnamen Brienz/Brinzauls.", "section_level": 1}, {"title": "Vazerol.", "content": "Zu Brienz/Brinzauls gehört die Siedlung \"Vazerol\" an der Julierstrasse, wo sich, im damaligen Grenzgebiet von Gotteshaus- und Zehngerichtebund, 1471 die Drei Bünde zusammengeschlossen haben sollen. Lang galt Vazerol als das \"Bündner Rütli\". Die Inschrift am Gedenkstein: “Zur Erinnerung an die Vereinigung des Oberen Bundes, des Gotteshausbundes und des Zehngerichtebundes zu Vazerol 1471” ist etwas verblichen. Die These wird von der neueren Geschichtsforschung verworfen, eine authentische Urkunde fehlt. Sicher ist hingegen, dass in der Mitte des 15. Jahrhunderts die Ratsboten der Drei Bünde in Vazerol ihre Tagungen durchgeführt haben. In Chur gibt es auf dem Regierungsplatz ein Vazerol-Denkmal und zudem eine Vazerolgasse.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen.", "content": "Die Bevölkerung spricht traditionell Surmeirisch, ein Idiom des Romanischen. 1880 sprachen praktisch alle Einwohner Romanisch, 1941 waren es noch 83 %. Seit 1970 ging das Romanische stark zurück. Seit dem Jahr 2000 dominiert Deutsch und ist mittlerweile einzige Amtssprache, obschon noch die Hälfte der Einwohnerschaft romanisch versteht.", "section_level": 2}, {"title": "Herkunft und Nationalität.", "content": "Alle 114 Bewohner, die Ende 2005 gemeldet waren, sind Schweizer Staatsangehörige.", "section_level": 2}, {"title": "Schule.", "content": "Seit 2010 bilden die Gemeinden Alvaschein, Brienz/Brinzauls, Lantsch/Lenz und Tiefencastel den Primarschul- und Kindergartenverband “Vorderes Albulatal” mit Standort in Lantsch/Lenz. Kindergarten und Schule werden Romanisch geführt. Für die Oberstufe (Sekundar- und Realschule) bilden die elf Gemeinden des Albulatals ein Schulkonsortium mit Sitz in Tiefencastel.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Brienz/Brinzauls war eine typische Agrargemeinde. Im Gegensatz zu allen übrigen Gemeinden Mittelbündens muss die ehemalige Gemeinde ohne die sogenannten Wasserzinsen (Entschädigung der Elektrizitätswerke für die Nutzung der Wasserkraft) auskommen. Die ehemalige Gemeinde hat wenig Gewerbe zu bieten. Angestrebt wird ein sanfter Tourismus. Brienz/Brinzauls ist der Tourismusdestination Lenzerheide angeschlossen. In der Fraktion Vazerol wurden in letzter Zeit einige Zweitwohnungen erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Energiestadt.", "content": "Das Label „Energiestadt“ ist eine Auszeichnung für Städte, Gemeinden und Regionen, die überdurchschnittliche Leistungen im Energiebereich erbringen. Weil das Albulatal im Energie- und Umweltbereich sehr aktiv ist, wurde dieses Tal mit den Gemeinden Alvaneu, Bergün, Brienz/Brinzauls, Filisur, Lantsch/Lenz, Mon, Schmitten, Stierva, Surava, Tiefencastel und Wiesen als erste Region mit dem Label Energiestadt zertifiziert. Brienz/Brinzauls durfte zudem 1991 für ihre Bemühungen im Energiebereich den Schweizer Solarpreis der „Arbeitsgemeinschaft Solar“ entgegennehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brienz (, ) ist ein Dorf in der Gemeinde Albula/Alvra im Kreis Alvaschein, Bezirk Albula, im Kanton Graubünden in der Schweiz. Der Ort gehört zur Region Surmeir. ", "tgt_summary": null, "id": 1929274} {"src_title": "Großgemeinde (China)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Linda Turner, Shirley Porter und Fayette Pinkney. Sie wurden 1963 in Philadelphia von dem Produzenten Richard Barrett entdeckt, der ihre erste Single \"Gee Baby (I’m Sorry)\" schrieb. 1963 verließen Linda Turner und Shirley Porter die Gruppe und wurden durch Janet Jones und Helen Scott ersetzt. 1966 schied Helen Scott aus; für sie rückte Sheila Ferguson nach. 1967 verließ Janet Jones die Gruppe und wurde ersetzt durch Valerie Holiday. 1970 hatten sie ihren ersten US-Hit mit \"Maybe\". Der nachfolgende Song \"I Do Take You\" erreichte Platz 7 der R&B-Charts. Die Gruppe war als Konkurrenzformation zu The Supremes des US-Musiklabels Motown Records aus Detroit, Michigan gedacht. Im Jahr 1971 hatte die Gruppe einen Gastauftritt in dem Kinofilm \"The French Connection\" mit Gene Hackman. Im selben Jahr traten sie im Beiprogramm der Tournee von Engelbert Humperdinck auf. Ihre große Karriere begann 1973, als sie einen Vertrag mit dem Philadelphia-International-Records-Label (PIR) unter Kenny Gamble und Leon Huff abschlossen. Erste Hitsingle war \"Dirty Ol’ Man\". Gemeinsam mit dem Orchester MFSB nahmen sie als Backgroundsängerinnen den Hit \"TSOP (The Sound of Philadelphia)\" auf, der sich 1974 zwei Wochen auf Platz 1 der R&B-Charts hielt. Gleichzeitig platzierte sich das Lied \"Year of Decision\" in den Charts. Im Sommer 1974 erschien die Single \"When Will I See You Again\", die mit Platin ausgezeichnet wurde. 1976 verließ Fayette Pickney die Gruppe und Helen Scott kehrte zurück. Von 1978 an schaffte die Band mit dem von Giorgio Moroder geschriebenen und produzierten \"Giving Up, Giving In\" die Rückkehr zumindest in die R&B-Charts der USA und in die Top 20 der UK-Charts. In Großbritannien gelang dem Trio im Anschluss daran mit Titeln wie \"Woman In Love\" wieder der Sprung in die Top 10. In Deutschland spielte die Gruppe nach Abkehr vom klassischen Phillysound und mehreren Umbesetzungen nach 1975 weder in den Hitparaden noch in den großen Fernsehshows eine große Rolle. Ausnahme war in den 90er Jahren die Zusammenarbeit mit Thomas Anders. Prinz Charles, bekennender Fan der Three Degrees, lud die drei Damen 1978 für einen Auftritt anlässlich seines 30. Geburtstags in den Buckingham Palace ein. Bis Anfang der 1980er Jahre veröffentlichte die Gruppe weitere Alben, bis 1986 Sheila Ferguson ausschied, für die Victoria Wallace nachrückte. In den 1990er Jahren nahmen Helen Scott und Valerie Holiday gemeinsam mit Cynthia Garrison noch weitere Alben auf. In dieser Besetzung treten The Three Degrees auch heute noch auf.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Kompilationen.", "content": "Weitere Kompilationen", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerauszeichnungen.", "content": "RSH-Gold", "section_level": 1}], "src_summary": "The Three Degrees ist ein weibliches Soultrio. In den 1970er Jahren prägte die Gruppe den Phillysound und hatte ihren größten Erfolg mit der Single \"When Will I See You Again\".", "tgt_summary": null, "id": 1132946} {"src_title": "Stille-Nacht-Kapelle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbreitungs-Modellrechnungen.", "content": "Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten, den Pfadverlust für einen Funkübertragungskanal zu bestimmen. Einmal die \"deterministische Methode\", bei der die Ausbreitungsbedingungen physikalisch analysiert und dann ihr Einfluss berechnet werden. Das ist allerdings nur eingeschränkt möglich und führt nur zum Ziel, wenn eine möglichst störungsfreie Ausbreitung erfolgt. In der Praxis ist das meist nur für Verbindungen zwischen Erdstation und Satelliten sowie für Funkverbindungen auf der Erdoberfläche mit extrem kurzer Distanz (zum Beispiel für eine Funkmaus) sinnvoll. Eine weitere Methode nutzt \"stochastische und statistische\" Mittel. Diese Berechnungen werden mit Computerprogrammen durchgeführt, denen zum Beispiel ein Geländeprofil sowie besondere Bedingungen in der Umgebung zugrunde gelegt werden. Meist liegen diesen Methoden umfangreiche Untersuchungen in den Ausbreitungsbedingungen zugrunde. Es sind mehrere Wellenausbreitungsmodelle bekannt: Im Ergebnis werden Proportionalitäten zwischen dem Pfadverlust und der Entfernung ausgegeben. Diese können zwischen formula_1 bis formula_2 liegen. Einige Modelle fügen noch einen sogenannten Umweltkorrekturfaktor zwischen −2 und −20 dB hinzu.", "section_level": 1}, {"title": "Bestandteile des Pfadverlustes.", "content": "Es gibt viele Ursachen für die in einen Pfadverlust zusammengefassten Dämpfungen für elektromagnetische Wellen:", "section_level": 1}, {"title": "Freiraumausbreitung.", "content": "Der Pfadverlust in Dezibel beträgt bei einer Ausbreitung im freien Raum ohne Störeinflüsse: Die Freiraumausbreitung tritt zum Beispiel bei der Funkverbindung zwischen zwei Satelliten auf, die eine optische freie Sicht untereinander haben. Nur in diesem Sonderfall wird der Pfadverlust ausschließlich durch die Freiraumdämpfung geprägt.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiwegeausbreitung.", "content": "Die o. g. Gleichung gilt für den freien Raum. Breitet sich die Welle über einer elektrisch leitenden Ebene aus, wird sie in der Regel vom Empfänger sowohl direkt als auch indirekt, von der Ebene gespiegelt, empfangen. Man spricht von Zweiwegeausbreitung. \"h\" und \"h\" geben die Höhen der Sende- und Empfangsantenne über der Ebene an. Bei der Ausbreitung über der Ebene vergrößert sich der Pfadverlust sehr viel schneller (mit der Potenz 4) als im freien Raum (mit der Potenz 2).", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Pfadverlust \"L\" beschreibt in der Physik den Verlust an elektromagnetischer Leistung \"P\" zwischen einem Sender und einem Empfänger. Ein geringer Pfadverlust kennzeichnet üblicherweise eine gute Empfangssituation. ", "tgt_summary": null, "id": 2445091} {"src_title": "Logische Maschine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Im Mittelalter entstanden in Italien die vier sogenannten „Seerepubliken“ („repubbliche marinare“) Venedig, Genua, Pisa und Amalfi. Zunächst bekämpften sie, manchmal auch gemeinsam, die Sarazenen, die Mauren und andere muslimische Mächte, die das Mittelmeer und insbesondere auch die Küsten Italiens unsicher machten. Sie nahmen auch an den Kreuzzügen teil und bauten nach und nach ein dichtes Netz von Handelsniederlassungen im gesamten Mittelmeerraum auf, wodurch sie zu großem Reichtum kamen und jeweils zu verschiedenen Zeiten das Mittelmeer beherrschten. Da sie vor allem wirtschaftlich, aber auch militärisch in ein und demselben Raum operierten, entwickelte sich sehr bald ein starkes Konkurrenzverhältnis zwischen den vier Republiken. Die teils heftigen Spannungen entluden sich wiederholt in blutigen Kriegen. Die Seerepublik Pisa hatte bereits im 12. Jahrhundert ihren Widersacher Amalfi ausgeschaltet. Am 6. August 1284 unterlag Pisa der Rivalin Genua in der Seeschlacht bei Meloria definitiv und schied bald aus dem Konzert der Seemächte aus. Die Seeschlacht von Curzola war eine der vielen Schlachten zwischen den zwei verbliebenen italienischen Seemächten des Mittelalters, Genua und Venedig. Genua war zunächst mächtiger, unterlag aber im Chioggia-Krieg (1378–1381) den Venezianern unglücklich. Wie die Republik Venedig wurde auch die Republik Genua nach tausendjährigem Bestehen Ende des 18. Jahrhunderts von Napoleon beseitigt. Seit 1270 bestand zwischen den beiden Städten ein Waffenstillstand, der es Genua erlaubte, Pisa aus dem Rennen zu werfen und sich wie Venedig auf den für ganz Europa so wichtigen Orienthandel zu konzentrieren. Genua hatte Interessen und Handelsniederlassungen im Schwarzen Meer, von wo aus man über Persien und Zentralasien bis ins legendäre Cathay (China) Handel betrieb und damit in direkter Konkurrenz zu Venedig (Marco Polo) stand. Schon 1291 verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Genua und Venedig, zwei Jahre später brachen wiederum offene Kämpfe aus. Sieben genuesische Handelsschiffe wurden von vier venezianischen Galeeren aufgebracht, woraufhin Genua Botschafter entsandte, um den Konflikt beizulegen. Nachdem die Diplomatie gescheitert war, brach ein erneuter Krieg aus, der durch die Seeschlacht bei Curzola entschieden wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf der Schlacht.", "content": "Mitte August 1298 verließen 78 Galeeren unter Admiral Lamba Doria den Hafen von Genua. Sie kreuzten zunächst vor der ionischen Küste Griechenlands und drangen dann in die von Venedig beherrschte Adria ein, wo sie die Küsten Dalmatiens (damals venezianischer Besitz) heimsuchten. Vor einer der dortigen Inseln, Curzola (kroatisch Korčula), stieß die genuesische Flotte am 7. September 1298 auf 98 venezianische Galeeren unter dem Befehl von Andrea Dandolo. Lamba Doria zögerte den Kampf zunächst hinaus, um den Gegner und die Windverhältnisse zu studieren. Die Venezianer interpretierten dies als Feigheit, doch kam es dann am nächsten Morgen zum Kampf. Doria hielt sich zunächst nahe an der Küste, um einer Einkreisung zu entgehen und um vom Ostwind zu profitieren, mit dem er sich auf die Venezianer stürzte. Die Genuesen brachen in die akkurat ausgerichtete venezianische Schlachtformation ein, wo es zu erbitterten und wechselhaften Kämpfen kam. Wie schon in der Seeschlacht bei Meloria hatten die Genuesen etwas abseits eine Reserve gebildet (wahrscheinlich schon am Vorabend oder in der Nacht), die Doria im entscheidenden Moment eingreifen ließ. Die Gefechte wurden auf beiden Seiten mit äußerster Brutalität geführt, doch schließlich behielten die Genuesen die Oberhand und eroberten sogar das venezianische Flaggschiff. Der gefangene Admiral Andrea Dandolo soll auf die Schande der Niederlage mit Selbstmord reagiert haben, indem er seinen Kopf so lange gegen einen Mast schlug, an den er von den Genuesen gebunden worden war, bis er starb. Anderen Quellen zufolge, und eher wahrscheinlich, soll er bereits im Verlauf der Schlacht gefallen sein. Die Venezianer verloren 84 Schiffe, von denen 18 als Kriegsbeute nach Genua gebracht wurden. 7000 Venezianer fanden den Tod, 7500 gerieten in Gefangenschaft. Die genuesischen Opferzahlen sollen höher gewesen sein als die der Venezianer, doch gibt es dafür keine eindeutigen Belege. Der berühmteste venezianische Gefangene war Marco Polo, der in genuesischer Gefangenschaft seine Reiseberichte über Asien und den Fernen Osten schrieb („Il Milione“).", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Nachdem Genua bereits 1284 Pisa vernichtend geschlagen und als Konkurrenten ausgeschaltet hatte, erreichte es mit dem Seesieg von Curzola den Höhepunkt seiner Macht, der bis ans Ende des 14. Jahrhunderts unangefochten bleiben sollte. Lamba Doria erhielt für seinen Sieg einen Palast in Genua. Im Inneren wirkten sich in Genua die Kämpfe zwischen Guelfen und Ghibellinen zusehends negativ aus. Venedig ließ sich im Gegensatz zu Pisa nicht aus der Bahn werfen. Es versuchte seine Besitzungen und seinen Handel weiter zu konsolidieren und rüstete mit Nachdruck seine Streitkräfte auf. Während Genua von innen erodierte, schöpfte Venedig neue Kraft für den Kampf gegen Genua, den die Venezianer im Chioggia-Krieg aber dennoch nur mit Glück für sich entscheiden konnten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Seeschlacht bei Curzola wurde am 7. September 1298 zwischen den Flotten Venedigs und Genuas bei der dalmatinischen Insel Korčula im Adriatischen Meer während des Curzola-Krieges ausgetragen. Die venezianische Flotte stand unter dem Kommando des Andrea Dandolo unterlag den Genuesen unter Admiral Lamba Doria, der mit einem Überraschungsmanöver seiner Reserve die Schlacht zu seinen Gunsten zu entscheiden vermochte.", "tgt_summary": null, "id": 1684746} {"src_title": "Herbstsonate", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der älteste erhaltene Kuhreihen ist rein instrumental überliefert: Der «Appenzeller Kureien Lobe lobe», der 1545 durch Georg Rhau in seinen \"Bicinia Gallica, Latina et Germanica\" zweistimmig gesetzt wurde. Instrumente für Kuhreihen waren Alphorn, Schalmei und Sackpfeife. Melodien und Liedtexte von vor 1800 sind aus dem Emmental, Oberhasli, Entlebuch und Simmental belegt. Im frankoprovenzalischsprachigen Greyerzerland im Kanton Freiburg heissen diese Lieder \"\". Auch dort enthalten sie den Ruf \"Lîoba por aria!\" («Kühe, kommt zum Melken!») sowie die Namen einzelner Kühe. Das Wort \"Lobe\" für «Kuh» ist den alemannischen und romanischen Alpendialekten gemeinsam – Richard Weiss \"(Volkskunde der Schweiz)\" vermutete vorindogermanischen Ursprung. Bis heute heissen mancherorts in der Schweiz die Kühe \"Loobe\" oder in der Verniedlichungsform \"Loobeli\". Der Arzt Johannes Hofer in seiner Beschreibung der Schweizerkrankheit von 1688 \"De Nostalgia vulgo Heimwehe oder Heimsehnsucht\" berichtet, dass Schweizer Söldner (Reisläufer) beim Hören von Kuhreihen von Melancholie befallen wurden und zur Desertion neigten. Ähnlich der Zürcher Arzt Johann Scheuchzer, der um 1718 schrieb: «Dieses Übel ist am allermeisten unter denen Schweitzern gemein, und man nennt solches daher \"la maladie du Pais\"». Scheuchzer berichtet, dass die Offiziere von Schweizer Söldnern in fremden Diensten bei «ernstlicher Strafe» verboten, Kuhreihen zu spielen oder zu singen, um Ausbrüche von Heimweh und Desertion zu unterbinden. 1798 schrieb der Arzt Johann Gottfried Ebel, selbst helvetische Kühe erkrankten an Heimweh, würden ihnen in der Fremde Kuhreihen vorgetragen: «Sie werfen augenblicklich den Schwanz krumm in die Höhe, zerbrechen alle Zäune und sind wild und rasend.» Im Anschluss an das Unspunnenfest vom 17. August 1805 erlebten die Kuhreihen einen populären Aufschwung mit den Publikationen von acht «Schweizer-Kühreihen» durch G. J. Kuhn und J. R. Wyss, die die Lieder mit allerlei romantischen und «naivtuenden» Geschichten zum Sennenleben ausstatteten. In den Jahren 1812, 1818 und 1826 folgten erweiterte Auflagen dieser Sammlung. Die vierte und letzte Auflage war mit 76 klavierbegleiteten Nummern und luxuriösen Bildern für gebildete Touristen bestimmt. Ein Appenzeller Kuhreihen wurde in einem Nachdruck von Hofers Dissertation (Basel 1710) auch mit Noten wiedergegeben und immer wieder nachgedruckt, u. a. in Rousseaus Musiklexikon (Paris 1768), irrtümlich aber auch in einer Mollversion. Diese Fassung wurde durch Joseph Weigls Singspiel \"Die Schweizer Familie\" (Wien 1809) europaweit bekannt, und sogar Wyss druckte sie 1826 nach der Version in Weigls Singspiel ab. So wurde diese sogenannte Kuhreigen-Szene für Franz Liszt, Joachim Raff, Meyerbeer, Rossini und Richard Wagner zum Anknüpfungspunkt eigener Kompositionen. In der Folge wurden auch andere Lieder dieser Sammlung in schweizerischen Heimatliedern verballhornt und dienten Komponisten zur Anregung. Sie beeinflussten das im 19. Jahrhundert aufkommende schweizerdeutsche Jodellied. Tobler (1890) beschreibt den Appenzeller \"Löckler\" als besonders musikalisch: Der Senn auf der Ebenalp habe die Kühe in kürzester Zeit bei der Tränke, indem er auf die Silben \"hö, hä, ä...\" mit dem höchsten in Bruststimme zu erreichenden Ton einsetzte und einen chromatisch abwärts gleitenden Kettentriller, durch die Zwischenrufe \"Chönd wäädli, wäädli, wäädli, wäädli!\" («kommt schnell!») unterbrochen, hören lasse. Ähnliche Melodieformeln zum Anlocken von Kühen verwendeten u. a. wallonische und norwegische Hirten.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Wörterbücher", "section_level": 1}], "src_summary": "Kuhreihen (auch Kühreihen, Kuhreigen und Kühreigen, ) ist eine Gattung von Hirtenliedern, mit denen in den Schweizer Alpen und im Höheren Mittelland früher die Kühe zum Melken angelockt wurden.", "tgt_summary": null, "id": 1475271} {"src_title": "Kienersrüti", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Österreichisches Kernland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Klasse (NFV).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Die Meisterschaft in der 1. Klasse wurde von 10 Mannschaften bestritten, die während des gesamten Spieljahres je zweimal aufeinander trafen. Der Floridsdorfer AC feierte in dieser Saison seinen ersten und einzigen österreichischen Meistertitel. Dahinter wurde die Mannschaft von Rapid Wien zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte der Grün-Weißen Vizemeister. Auf Grund des ausgesetzten Abstiegs schaffte die Mannschaft des ASV Hertha bereits zum dritten Mal in Folge nur aus diesem Grund den Klassenerhalt in der obersten Spielklasse.", "section_level": 3}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "! colspan=\"4\" class=\"small\" style=\"text-align:right;\"| Quelle: Austria Soccer siehe auch Liste der besten Torschützen Österreichs", "section_level": 3}, {"title": "Zweite Klasse A (NFV).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeines.", "content": "In der wieder eingleisig geführten Zweiten Klasse A spielten 10 Vereine um den Meistertitel, der jedoch in dieser Saison nicht zum Aufstieg in die 1. Klasse berechtigte. Meister und damit bereits zum zweiten Mal in Folge Leidtragender des sistierten Aufstieges wurde der SC Donaustadt. SC Red Star Wien trat während der Kriegsjahre unter dem Vereinsnamen SC Rot-Stern Wien an. Aus der zweiten Klasse absteigen mussten in dieser Saison der Jedlersdorfer SC, SC Bewegung X und der Ottakringer SC. Genaue Ergebnisse aus dieser Saison sowie die Platzierungen ab Rang vier sind nicht mehr bekannt.", "section_level": 3}, {"title": "Meisterschaft des DAFV.", "content": "Eine Meisterschaft des Deutsch-Alpenländischen Fußballverbandes (DAFV) wurde wegen des Ersten Weltkrieges in dieser Saison keine ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Situation in den Kronländern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Böhmen.", "content": "Der Deutsche Fußball-Verband für Böhmen organisierte keine Meisterschaft. Es wurde eine Tschechoslowakische Fußballmeisterschaft 1918 in Böhmen, vor allem in Prag, ausgetragen, die vom Český svaz footballový (ČSF) organisiert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Mähren-Schlesien.", "content": "Der Deutsche Fußball-Verband für Mähren und Schlesien trug in dieser Saison keine Meisterschaft aus.", "section_level": 2}, {"title": "Polen.", "content": "Der Deutsche Fußball-Verband für Polen trug in dieser Saison keine Meisterschaft aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Österreichische Fußballmeisterschaft 1917/18 wurde vom Niederösterreichischen Fußball-Verband ausgerichtet. Teilnahmeberechtigt waren ausschließlich Mannschaften aus Wien und den Wiener Vororten. Vereine aus den Kronländern hatten keine Möglichkeit an der Meisterschaft teilzunehmen. Der Auf- und Abstieg wurde während der Kriegsjahre ausgesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 345173} {"src_title": "Emmanuel Constant (Paramilitär)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Josef Grohé wuchs als neuntes von zwölf Kindern als Sohn eines Kleinbauern und Betreibers einer Gemischtwarenhandlung in Gemünden im Kreis Simmern (Hunsrück) auf. Er besuchte die Volksschule in seinem Heimatort. Neben der Schule half er im elterlichen Geschäft und in der Landwirtschaft mit. Nach dem Schulbesuch wurde er kaufmännischer Angestellter in der Eisenwarenbranche in Köln. Schon als Heranwachsender betätigte er sich in antidemokratischen und rassistischen Organisationen – so trat er 1921 dem antisemitischen Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund (DVSTB) bei. Im August 1921 wechselte er mit einigen anderen Mitgliedern des DVSTB zur NSDAP. Grohé war Mitbegründer der NSDAP-Ortsgruppe Köln, die am 3. Februar 1922 von der Münchner Parteileitung anerkannt wurde. Während des „Ruhrkampfes“ ließ Grohé sich 1923 von einem Reichswehroffizier zum „aktiven Widerstand“ gegen die alliierte Besatzungsmacht anwerben und war an der Sprengung eines für Frankreich bestimmten Kohlenzuges zwischen Bedburg und Elsdorf beteiligt. Er musste daraufhin nach München fliehen, wo er erstmals mit Hitler zusammentraf. Da seine Mittäterschaft nicht aufgedeckt wurde, konnte er bald wieder nach Köln zurückkehren. Nach dem Verbot der NSDAP infolge des Hitlerputsches vom 9. November 1923 beteiligte Josef Grohé sich im Januar 1924 an der Gründung einer neuen völkischen Partei, die am 1. März 1925 in die wieder zugelassene NSDAP überführt wurde. Er erhielt die Mitgliedsnummer 13.340 und wurde Gaugeschäftsführer des NS-Gaues Rheinland-Süd unter dem damaligen Gauleiter und späteren Leiter der Deutschen Arbeitsfront Robert Ley. Das Gespann Ley-Grohé war im Rheinland für seine Provokationen und seine Aggressivität berüchtigt. So zog am 13. März 1927 ein SA-Trupp, antisemitische Lieder singend, an der Synagoge in der Kölner Roonstraße vorbei. Außerdem war er bis 1931 Chefredakteur des am 10. Mai 1925 gegründeten \"Westdeutschen Beobachters\". Die Zeitung machte immer wieder durch wüste antisemitische Hetzartikel im \"Stürmer\"-Stil von sich reden. Mehrfach musste er sich daher vor Gericht verantworten. Im Frühjahr 1928 wurde er zu einer mehrwöchigen Haftstrafe verurteilt. 1929 wurde Grohé in den Kölner Stadtrat gewählt und übernahm die Fraktionsführung der NSDAP. Nach Teilung des Gaues Rheinland-Süd 1931 wurde er Gauleiter von Köln-Aachen. Kurzzeitig, von 1932 bis 1933, gehörte er dem Landtag von Preußen an, anschließend ab November 1933 dem Reichstag. Während der NS-Zeit war er der eigentliche Machthaber in Köln und Umgebung und mitverantwortlich für die Verfolgung politischer Gegner, Unterdrückung der Kirchen und vor allem an der Entrechtung der Juden und zumindest Mitwisser des Holocausts. Am 30. Januar 1941 erhielt er das Kriegsverdienstkreuz (KVK) I. Klasse ohne Schwerter, am 2. Juli 1942 aufgrund seiner Tätigkeiten zur Versorgung der Zivilbevölkerung seines Gaues das Kriegsverdienstkreuz (KVK) I. Klasse mit Schwertern. Wegen der Unzufriedenheit der nationalsozialistischen Führung mit dem „schlappen“ General von Falkenhausen wurde Grohé am 19. Juli 1944 zusätzlich zum Reichskommissar für die besetzten Gebiete in Belgien und Nordfrankreich ernannt, um dort mehr Menschen und Material für die Kriegswirtschaft herauszuholen. Da Brüssel jedoch bereits am 3. September 1944 von den Alliierten befreit wurde, konnte er in diesem Amt kaum mehr tätig werden. Obwohl Grohé im Frühjahr 1945 zum Kampf gegen die anrückenden US-Truppen aufrief, setzte er sich am 5. März 1945 mit einem Motorboot aus dem linksrheinischen Köln ab und wohnte an verschiedenen Orten im noch nicht besetzten Bergischen Land. Zu Grohés Absetzen vermerkte Goebbels in seinem Tagebuch am 4. April 1945: „Grohé hat trotz pompösester Ankündigungen seinen Gau nicht verteidigt. Er hat ihn verlassen, bevor die Zivilbevölkerung abgeführt war, und will sich jetzt als großer Held aufspielen... Die Bevölkerung glaubte erwarten zu können, daß unsere Gauleiter in ihrem Gau kämpfen und, wenn nötig, in ihm fallen. Das ist in keinem Falle der Fall gewesen. Infolgedessen hat die Partei im Westen ziemlich ausgespielt.“ Nach Kriegsende versteckte er sich zeitweise als Landarbeiter „Otto Gruber“ im hessischen Holzhausen und ein Jahr später in benachbarten Stormbruch. Am 21. August 1946 konnte er dort von den Briten verhaftet werden. Er wurde zunächst in Belgien interniert und 1949 an Deutschland ausgeliefert. Wegen „kenntnisbelastender Zugehörigkeit zum Führerkorps der NSDAP“ wurde er am 18. September 1950 in Bielefeld zu 41⁄2 Jahren Haft verurteilt, die mit der Internierung als verbüßt galten. Der Rest der Haftzeit wurde auf Bewährung ausgesetzt, nachdem der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Karl Arnold einem Gnadengesuch stattgegeben hatte, dem sich auch der Kölner Kardinal Joseph Frings anschloss. Anschließend arbeitete er in Köln in der Spielwarenbranche. Nach Angaben des britischen Geheimdienstes hatte er 1953 Kontakte zum ehemaligen NS-Staatssekretär Werner Naumann, der mit dem Naumann-Kreis die nordrhein-westfälische FDP unterwandern wollte. Grohé wohnte zuletzt viele Jahre in Köln-Brück und erhielt als ehemaliger Staatsbeamter von der Bundesrepublik seine vollen Altersbezüge. Grohé gehörte zu den engagierten Nationalsozialisten, die die Partei mit aufgebaut hatten und dem Regime bis unmittelbar vor dem Zusammenbruch treu blieben. Auch bis zu seinem Lebensende blieb er Anhänger der NS-Ideologie und zeigte keinerlei Reue. Seine Grabstätte befand sich auf dem Kölner Melaten-Friedhof.", "section_level": 1}], "src_summary": "Josef Grohé (* 6. November 1902 in Gemünden (Hunsrück); † 27. Dezember 1987 in Köln-Brück) war Gauleiter des Gaues Köln-Aachen der NSDAP und obwohl ohne staatliche Funktionen der eigentliche Machthaber in diesem Gebiet.", "tgt_summary": null, "id": 267464} {"src_title": "Das Model", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1963 regten Wolfgang Metzger und Martin Cremer die Gründung eines Instituts für Psychologische Information und Dokumentation an. 1967 legte Carl Graf Hoyos eine Planstudie „Psychologische Dokumentation“ vor, der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Psychologie beschloss im Frühjahr 1970 die Gründung. Das ZPID wurde 1971 als Projekt an der Universität Trier von Günther Reinert gegründet. Der auf Günter Reinert folgende Direktor Leo Montada betrieb den Ausbau sowie die Verstetigung des Instituts und damit die Sicherung des nachhaltigen Bestands der Einrichtung. Ab 1988 wurde es als „Zentrale wissenschaftliche Einrichtung“ der Universität Trier geführt. Nach einer erneuten Begutachtung durch den Wissenschaftsrat wurde das ZPID im Jahr 1997 Gründungsmitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Unter der nebenamtlichen Leitung von Günter Krampen wurde eine Öffnung der Institutsaufgaben auf den europäischen und internationalen Raum vorangetrieben und ein neuer Arbeitsbereich Forschung aufgebaut. Seit dem 1. Januar 2013 ist das ZPID eine rechtlich unabhängige Anstalt des öffentlichen Rechts des Landes Rheinland-Pfalz. Es ist weiterhin an der Universität Trier angesiedelt, mit der es wissenschaftlich kooperiert. 2017 übernahm Michael Bosnjak hauptamtlich die Leitung des ZPID.", "section_level": 1}, {"title": "Förderung.", "content": "Das ZPID wird im Rahmen der gemeinsamen Bund-Länder-Förderung der Mitgliedseinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft durch das Bundesministerium für Gesundheit und durch die Ländergemeinschaft gefördert. In seinem Sitzland Rheinland-Pfalz ist das ZPID dem Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) zugeordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte und Dienstleistungen.", "content": "Die Angebote des ZPID richten sich an forschungsaktive oder lehrende Wissenschaftler in der Psychologie, einschließlich des wissenschaftlichen Nachwuchses. Darüber hinaus zählen den Beruf Praktizierende, Studierende der Psychologie und angrenzender Fachbereiche sowie die interessierte Öffentlichkeit (einschließlich Medien und Politik) zur Zielgruppe. Die Angebote sind international ausgerichtet. Der Bedarf der Nutzer wird über einen idealtypischen Forschungszyklus hergestellt, der insgesamt sieben aufeinander bezogene Phasen umfasst. Das die jeweilige Phase abdeckende Produkt bzw. die Dienstleistung wird in Klammern dargestellt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) ist eine überregionale Informationsinfrastruktur für Psychologie in den deutschsprachigen Ländern. Es unterstützt – an einem idealtypischen Forschungszyklus orientiert – den gesamten wissenschaftlichen Arbeitsprozess von der Ideensammlung und Literaturrecherche über die Dokumentation der Forschungsarbeit sowie Archivierung von Daten bis hin zur Publikation der Ergebnisse. Es ist dem Gedanken der Open Science verpflichtet und versteht sich als Public-Open-Science-Institut für Psychologie. Das ZPID ist Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried-Wilhelm Leibniz e.V.", "tgt_summary": null, "id": 1662950} {"src_title": "Pap-Test", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung des Begriffes und wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Der Begriff wurde 1992 von Lynn Payer als Buchtitel verwendet und im British Medical Journal durch den Journalisten Ray Moynihan, die Allgemeinmedizinerin Iona Heath und den Pharmakologen David Henry eingeführt. Der Psychiater David Healy beschäftigt sich mit dem Disease Mongering im Bereich der Psychopharmaka. In Deutschland findet das Phänomen im Buch \"Die Krankheitserfinder\" von Jörg Blech seinen Niederschlag. Als konkretes Beispiel nennt er u. a. das sogenannte Sissi-Syndrom. Vom \"Disease Mongering\" profitieren inzwischen ganze Berufszweige, Pharma- und Medizintechnikunternehmen, Kliniken, Wellness- und Kurbetriebe, Universitätsinstitute, Wissenschaftler und Forscher, Testlabore, Buchautoren und Verlage usw. In der Kritik steht in diesem Zusammenhang vor allem die Pharmaindustrie, die neue Krankheitsbegriffe prägt, bestehende Begriffe ausweitet oder bestimmte Mängel oder Symptome dramatisiert, um sich neue Absatzmärkte zu erschließen. In dem Buch \"Hypochondrie kann tödlich sein\" von John Naish werden als Beispiele für \"Disease Mongering\" unter anderem folgende „Krankheiten“ und „Syndrome“ genannt: Spüllappensyndrom, Discofinger-Syndrom, Golfballleber, Rummelplatzschlaganfall und Kreditkartenischias. Steven Woloshin und Lisa M. Schwartz untersuchten in ihrer Studie eine Sammlung von Nachrichten und Pressemitteilungen über ein neues Medikament gegen das Restless-Legs-Syndrom und stellten die Theorie auf, dass dies als ein Beispiel für Disease Mongering gelten könne. RLS gebe es zwar als Erkrankung, aber die überwiegende Zahl der Betroffenen sei nicht behandlungsbedürftig. Durch die erhöhte Aufmerksamkeit könnten häufiger RLS-Diagnosen gestellt und Behandlungen begonnen werden, nach Meinung der Autoren auch bei Patienten, die den Symptomen vorher keinen Krankheitswert zugemessen haben. Auch in der Psychiatrie kommt \"Disease Mongering\" vor, etwa bei William Sears, der bei Kindern, die einem Schlaftraining unterzogen wurden, ein „Shutdown Syndrome“ beobachtet haben will. In der populärwissenschaftlichen Ratgeberliteratur für Frauen, die darunter leiden, dass ihr Sexualpartner sich nicht auf eine feste Bindung festlegen will, kursieren Beschreibungen des Symptombildes einer narzisstisch-bindungsphobischen Störung, die ebenfalls in den medizinischen Klassifikationssystemen DSM-5 und ICD-10 nicht vorkommt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Disease Mongering (deutscher Begriff Krankheitserfindung, eine Spezialform der Pathologisierung) ist ein politisches Schlagwort, mit dem ein unzulässiges Zuordnen normaler Lebensabläufe oder individueller (vermeintlicher) „Mängel“ wie etwa eine Glatzenbildung bei Männern zu therapiebedürftigen Krankheiten beschrieben wird. Im englischen Sprachraum gehört es unter anderem bei der Antipsychiatrie zu den gängigen Vokabeln. ", "tgt_summary": null, "id": 264828} {"src_title": "Zeilentransformator", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Archäologische Funde.", "content": "Das althochdeutsche Wort \"lewer\" aus der früheren Ortsbezeichnung \"Lewary\" bedeutet Gräberhügel. In Gemeinlebarn ist die besterhaltene Bestattung Österreichs der jungsteinzeitlichen Glockenbecherkultur entdeckt worden. Zudem wurde aus der Zeit um ca. 2300/2200–1600 v. Chr. ein bedeutendes Gräberfeld der frühen Bronzezeit gefunden. Das Gräberfeld \"Gemeinlebarn F\" (1880–1680 cal. BC) steht dabei bereits seit den 1990er Jahren immer wieder im Fokus der Wissenschaft. Auf der Basis von Grabdimension, Grabausstattung und Ausmaß der Beraubung konnte von bereits ein sozialer Unterschied der hier Bestatteten ermittelt und eine Einteilung in „reich“ und „arm“ vorgenommen werden. Obwohl die meisten pathologischen und degenerativen Veränderungen generell nur sehr schwach ausgeprägt sind, weisen Mitglieder der höheren Schicht ausgeprägtere Modifikationen und mindestens dieselben, wenn nicht höhere Frequenzen selbiger auf. Allerdings sind nur wenige signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zu erkennen und die Hypothese, dass Mitglieder der sozial niedrigeren Schicht größerem Stress ausgesetzt waren als sozial höher gestellte Individuen, musste verworfen werden. Ab 1250 v. Chr. war Gemeinlebarn bereits eine Dorfanlage der älteren Phase der spätbronzezeitlichen Urnenfelderkultur mit Wohnhäusern in Pfostenbautechnik. Aus den reich ausgestatteten fürstlichen Hügelgräbern der Hallstattkultur stammen prächtig plastisch oder figural verzierte Gefäße, die mit roter und schwarzer Farbe bemalt wurden. Bei Notgrabungen wurden in der Maisgasse vier frühlatènezeitliche Körpergräber freigelegt. Dabei fand man in einem Frauengrab zwei Vogel-Fibeln und eine Maskenfibel, ein Halsreif mit einer Hohlblechperle, drei Armreife, ein Fingerring, eiserne Haken für Gürtelketten und fünf Keramikgefäße. Am Schneiderweg südöstlich des Ortes stieß man auf eine mittellatènezeitliche Siedlung. In einer Gräbergruppe, die bis in die Frühlatènezeit zurückreicht, mit runden und rechteckigen Grabeinfriedungen wurden eiserne Schwertscheiden, eine Lanzenspitze, eine Maskenfibel, Koppelringe für Zaumzeug, ornamentierte Bronzeschuhschnallen, ein Hohlring und einige Keramikgefäße entdeckt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gemeinlebarn ist eine Katastralgemeinde der Stadt Traismauer im Bezirk St. Pölten (Niederösterreich). Sie hat 669 Einwohner (Stand 2001). Der Ort wird mundartlich auch \"Lewing\" genannt. Der Ort liegt ungefähr am Südrand des westlichen Tullner Beckens.", "tgt_summary": null, "id": 2471026} {"src_title": "Jörg Hahnel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Während seiner Zeit an der Michigan State University gewann er zusammen mit weiteren späteren NBA-Spielern die NCAA Division I Basketball Championship. Im NBA-Draft 2001 wurde er von den Golden State Warriors an fünfter Position ausgewählt. Richardson spielte insgesamt sechs Jahre für die Warriors. In dieser Zeit war er einer ihrer spektakulärsten und beliebtesten Spieler. Er hatte bei den Warriors auch seine beste Zeit. So erzielte während der Saison 2004–05 21,7 Punkte, 5,9 Rebounds und 3,9 Assists pro Spiel. 2005–06 steigerte er seine Punkteausbeute auf 23,2 Punkte pro Spiel, was sein bestes Ergebnis in der Karriere blieb. Wegen Auseinandersetzungen mit einem Fan wurde er im Mai 2007 zu einer Geldstrafe von 35.000 US-Dollar verurteilt. Am 28. Juni 2007 wurde Jason Richardson von den Warriors (zusammen mit den Draftrechten an Jermareo Davidson) an die Charlotte Bobcats im Austausch zu den Draftrechten an Brandan Wright abgegeben. Dort zeigte er mit 21,8 Punkten pro Spiel seine Qualitäten als Scorer. Im Dezember 2008 wurde er zusammen mit Jared Dudley für Raja Bell, Boris Diaw und Sean Singletary zu den Phoenix Suns transferiert. Bei den Suns war er nicht mehr die erste Option im Angriff. In den folgenden zweieinhalb Jahren erzielte er etwa 16 Punkte pro Spiel und erreichte 2010 mit den Suns das Western Conference Finale, ehe er im Sommer zu den Orlando Magic transferiert wurde. Bei den Magic spielte er zwei Jahre, wo er als Starter auf 13 Punkte im Schnitt kam. Mit Orlando erreichte er auch 2011 und 2012 die Playoffs, wo man beide male in der ersten Runde unterlag. Im August 2012 wechselte Richardson dann, im Zuge des Dwight Howard-Transfer, zu den Philadelphia 76ers. Im Januar 2013 erlitt er eine schwere Knieverletzung und setzte zwei Jahre aus. Am 18. Februar 2015 kehrte er für die Sixers auf das Basketballfeld zurück. Im August 2015 unterschrieb Richardson einen Einjahresvertrag bei den Atlanta Hawks, ehe er am 23. September 2015 überraschend seinen Rücktritt erklärte. Zuvor wurde bei Richardson Osteophyt im rechten Knie diagnostiziert, die ihn zum Rücktritt bewogen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jason Anthoney Richardson (* 20. Januar 1981 in Saginaw, Michigan) ist ein ehemaliger US-amerikanischer professioneller Basketballspieler. Von 2001 bis 2015 war er in der NBA aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 2098117} {"src_title": "Ausläufer-Fetthenne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach einer glücklichen Kindheit in Stadt Liebau besuchte er das Gymnasium in Olmütz, wo er auch in der zionistischen Jugendbewegung aktiv war. Er übersiedelte für sein Medizinstudium nach Wien, wo er vermehrt mit Schriften christlicher Autoren in Berührung kam und einen regen Austausch mit Max Josef Metzger führte. Im Mai 1924 wurde er in Graz getauft; sein Taufpate war Max Josef Metzger. Noch als Jude begann er sein Theologiestudium in Graz; am 17. Juli 1927 empfing er durch Erzbischof Friedrich Gustav Piffl die Priesterweihe. Er leitete gemeinsam mit Georg Bichlmair SJ das von Kardinal Innitzer gegründete Pauluswerk in Wien, das zwei Ziele verfolgte: Einerseits die Missionierung von Juden, andererseits die Juden vor Verfolgung zu schützen. „Das Pauluswerk war ein Versuch Hitler auf einer religiösen Ebene entgegenzutreten. Wir haben damals den Satz geprägt, dass die Judenfrage eine Frage an Juden und Christen sei, aber eine religiöse Frage und keine Frage politischer und sozialer Natur.“ (Interview in der Kleinen Zeitung vom 10. Juni 1988). Nach Schuschniggs Rundfunkrede am 11. März 1938 über die Kapitulation Österreichs und einem Gespräch mit Kardinal Innitzer verbrannte Johannes Österreicher seine gesamte Korrespondenz sowie seine Bücher um die Bürger jüdischer Abstammung zu schützen und flüchtete 5 Wochen nach dem Einmarsch nach Paris. Von Paris aus hielt er regelmäßige kämpferische Predigten gegen die Tyrannei des Rassenwahns, die auf der Wellenlänge einer österreichischen Widerstandsradiostation übertragen wurden. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Frankreich ging seine Flucht weiter nach Spanien, Portugal und schließlich nach New York, wo er an einigen Pfarren tätig war und ab März 1953 an der Seton Hall University in South Orange, New Jersey lehrte, an der er das Institut für jüdische-christliche Verständigung aufgebaut hat und bis ins hohe Alter tätig war. 1961 wurde er von Papst Johannes XXIII zum Prälaten seiner Heiligkeit (Monsignore) ernannt. Johannes Maria Österreicher war einer der Wegbereiter des internationalen christlich-jüdischen Dialogs und war an der Erstellung der „Juden-Erklärung“ des Zweiten Vatikanischen Konzils maßgeblich beteiligt. Papst Johannes XXIII. berief ihn vor Beginn der zweiten Konzilsperiode als Beauftragter in das „Einheitssekretariat“. Er verfasste eine Studie jener grundlegenden Wahrheiten, die das Verhältnis der Kirche zum jüdischen Volk bestimmen oder bestimmen sollten. Die Konzilserklärung beruht auf dieser Studie. Johannes Maria Österreicher fasst den Inbegriff der Judenerklärung in einem Satz zusammen (Kathpress Interview von 1988): „Die Wiederentdeckung des Judentums und der Juden in ihrem Eigenwert und ihrer Bedeutung für die Kirche.“ Die Kirche hat erklärt, dass ihre Existenz in der Herausführung von Jakobs Nachkommen aus der ägyptischen Knechtschaft, deren wundersamen Durchzug durch das Schilfmeer und deren Wanderschaft durch die Wüste wurzelte. Was besagt das für unser Glaubensleben und unsere Beziehung zu den Juden? Ein wachsames Auge für das jüdische Milieu des Neuen Testamentes, eine echte Einfühlung in die Umwelt Jesu ist zum vollen Verständnis wir zur rechten Verkündigung der christlichen Botschaft notwendig. Man muss sich liebevoll hineindenken in die Anliegen, Sorgen, Hoffnungen und Leiden des Volkes. Der Christ soll mit hebräischen Denkweisen und Sprachformen vertraut sein. Die Erklärung wurde am 28. Oktober 1965 als \"Nostra Aetate\" verabschiedet. Johannes Maria Österreicher bezeichnete sich immer als „Jude und Katholik“ und pflegte zeit seines Lebens innigen Kontakt zum jüdischen Volk und zur jüdischen Religion. Ebenso setzte er sich intensiv für das Verständnis für die Juden ein und trat vehement gegen Rassenhass auf. Als Person wird er als sehr liebenswürdig, ungemein intelligent, überaus bescheiden und tolerant beschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes Oesterreicher (* 2. Februar 1904 in Stadt Liebau in Mähren; † 18. April 1993 in Livingston, New Jersey) war ein österreichischer katholischer Geistlicher jüdischer Abstammung.", "tgt_summary": null, "id": 1150428} {"src_title": "Red Faction", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Erstellung.", "content": "Mit dem zunehmenden Waren- und Reiseverkehr zu Beginn des 19. Jahrhunderts sollte in Bern eine Hochbrücke gebaut werden, welche die grossen Steigungen von und zu der Stadt durch den Aaregraben eliminieren oder reduzieren würde. Um den geeigneten Standort entbrannte ein heftiger Streit, der schliesslich zugunsten der unteren Altstadt, bei der Nydegg, entschieden wurde. Nachdem der Projektvorschlag privater Initianten verworfen worden war, beauftragte die Burgergemeinde Bern 1836 vier ausländische Brückenexperten (Donegani, Jaquiné, Mosca und Negrelli) mit Gutachten und liess basierend darauf den Architekten Joseph Ferry Pläne ausarbeiten. Diese wurden durch die unterdessen gebildete Brückenbaugesellschaft mehrmals abgeändert und 1840 vom Projektleiter Rudolf von Wurstemberger nochmals überarbeitet. Das Projekt erfuhr sogar während der Bauzeit nach mehreren Projektänderungen und -verbesserungen nochmals substantielle Anpassungen. Die Brücke wurde zwischen September 1840 und November 1844 in vierjähriger Bauzeit durch den Urner Bauunternehmer Karl Emanuel Müller (den Erbauer der zweiten Teufelsbrücke über die Schöllenenschlucht am Gotthard) errichtet. Nachdem die zu Beginn durch Hochwasser der Aare fast unüberwindlichen Schwierigkeiten gemeistert waren, kamen die Bauarbeiten rasch voran, und am 15. September 1843 wurde unter Kanonendonner der Schlussstein des grossen Bogens eingesetzt. Am 23. November 1844 fand die feierliche Eröffnung statt. Die Brücke war von Anfang an umstritten, vor allem, weil sie die Steigungen nur teilweise aufhob und sowohl auf der Stadtseite wie auch auf der Landseite immer noch bedeutende Höhendifferenzen zu überwinden waren. Steigungen stellten für die damaligen Pferdefuhrwerke eine viel grössere Behinderung dar als für den heutigen motorisierten Verkehr. Die gemäss kantonaler und eidgenössischer Konzession erhobenen Brückenzölle blieben stets weit unter den Erwartungen und bereiteten, zusammen mit den Kostenüberschreitungen, der Brückenbaugesellschaft grosse Finanzprobleme. Sie konnten letztlich erst mit der Aufhebung der Brückenzölle am 1. März 1853 und der Abfindung der Aktionäre mit 70 % ihrer Einlage gelöst werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ausmasse.", "content": "Die Nydeggbrücke ist insgesamt ca. 200 Meter lang, wobei das Mittelstück zwischen den als Zollhäusern geplanten Pavillons 124,3 Meter misst. Die Spannweite des Hauptbogens über der Aare misst knapp 46 m, gehört somit zu den grössten Spannweiten von Natursteinbrücken überhaupt, diejenige der beiden Seitenbogen 16,5 m. Die Brückenbreite beträgt an den Zufahrten 25,2 m, über den Seitenbogen 15,6 m und über der Aare 12,2 m.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nydeggbrücke verbindet die Gegend der Nydeggkirche in der Altstadt von Bern mit dem gegenüberliegenden Ufer der Aare beim Bärengraben.", "tgt_summary": null, "id": 1934230} {"src_title": "Zierlicher Krötenbaum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Der Einphasen-Reihenschlussmotor unterscheidet sich in seiner Bauform von Gleichstromreihenschlussmotor nur durch das gedrungene Ständerpaket, das mit den Polschuhen eine Einheit bildet. Zum Reduzieren der Wirbelstromverluste, die durch das Wechselfeld entstehen, muss der gesamte Magnetkreis geblecht ausgeführt sein (Dynamoblech). Die prinzipielle Wirkungsweise des Einphasen-Reihenschlussmotors ist gleich wie bei der Gleichstrommaschine. Wegen der Serienschaltung der Anker- und Erregerwicklung sind der Erregerstrom (Erregerfeld) und der Ankerstrom gleichphasig, das heißt, Erregerstrom und Ankerstrom ändern gleichzeitig das Vorzeichen, Kraft- und Drehrichtung bleiben gleich. Einphasen-Reihenschlussmotoren sind zwar für Wechselspannung ausgelegt, können aber auch mit Gleichspannung betrieben werden. Umgekehrt lässt sich ein Gleichstrommotor jedoch nicht mit Wechselstrom betreiben, da dann meist störende Wirbelströme im Ständer, Selbstinduktionsspannungen durch Streufelder von Anker und Erregerwicklung auftreten würden. Aufgrund des induktiven Blindwiderstandes ist die Leistung an Wechselspannung um 15 % kleiner als an Gleichspannung. Kleine Einphasenreihenschlussmotoren werden heute als Universalmotoren bis zu einer Nennleistung von 3 Kilowatt und einer Nenndrehzahl von 3000 bis zu 30.000 Umdrehungen pro Minute ausgeführt. Aufgrund der hohen Drehzahl können diese Universalmotoren kleiner gebaut werden. Da in kleinen Motoren die Stromdichte sehr groß ist, entsteht eine hohe Verlustleistung, der Motor erwärmt sich. Dieses Problem wird aber durch die hohe Drehzahl wieder behoben (Kühlung).", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Das Ständergehäuse umfasst den gesamten Motoraufbau und ist bei kleineren Motoren ein Gussteil, bei größeren Motoren eine Schweißkonstruktion. Kleinere Motoren können am Ständergehäuse Kühlrippen haben, größere Motoren dagegen Hohlräume zur Kühlluftführung. Der Motor besteht aus einem Stator mit ausgeprägten Polen wie beim Gleichstrommotor, die aber als Blechpaket ausgeführt ist. Allerdings haben Motoren für große Leistungen keine ausgeprägten Pole mehr, bei ihnen besteht der Stator aus gestanzten Dynamoblechprofilen. Die magnetisch aktiven Teile von Ständer und Anker sind aus „Paketen“ von einseitig gegen Wirbelströme isolierten Dynamoblechen zusammengesetzt. Diese werden als gesamter Ring oder als einzelne Segmente ausgestanzt. Das Blechpaket wird in den Ständer eingepresst oder eingeschrumpft. Sowohl Ständer- als auch Ankerblechpaket sind meist so geformt, dass sie statt nur einem eine Vielzahl von Polpaaren ausprägen. Die elektrisch aktiven Teile bestehen im Wesentlichen aus der Ständer- bzw. Erregerwicklung (Erregerspule) und der Ankerwicklung. Die Erregerwicklungen und die Ankerwicklung sind hintereinander, bzw. „in Reihe“ geschaltet. Wenn – wie meistens – die Erregerwicklung symmetrisch zum Anker aufgeteilt ist, wirken die Teilspulen der Erregerwicklung wie Drosselspulen und tragen zur Funkentstörung bei. Die Reihenschlusswicklung hat im Vergleich zum Nebenschlussmotor wenige Windungen, allerdings mit größerem Querschnitt. Die Wicklungen aus Kupferlackdraht werden in Nuten des Ständer- und des Ankerblechpakets gewickelt oder als vorgefertigte Wicklungen eingelegt („gestopft“). In die Nuten wird zuvor Isolierstoff eingelegt. Zur besseren elektrischen Isolation der Drähte gegeneinander und zur Stabilisierung können die Wicklungen mit Lack oder Harz getränkt sein. Der rotierende Anker (Rotor) unterscheidet sich nicht von dem des Gleichstrommotors. Er besteht aus dem auf der Achswelle aufgebrachten Ankerblechpaket und der Ankerspulenwicklung. Die Ankerwelle ist im Ständergehäuse gelagert und überträgt das Drehmoment nach außen. Auf einer Seite des Ankerblechpakets ist der Kommutator bzw. Kollektor angebracht, durch den die Ströme der Ankerspulenwicklung über die im Ständer angebrachten Kohlebürsten zur Ständerwicklung oder zu den Anschlüssen geleitet werden. Der Bürstenhalter dient dazu, die Kohlebürsten in der erforderlichen Lage zu halten. Entsprechend dem Anwendungszweck sind am Ständergehäuse Befestigungsvorrichtungen vorhanden. Fahrmotoren für elektrische Bahnen haben spezielle Vorrichtungen zur federnden Aufhängung zwischen der Trägerkonstruktion (Drehgestell oder Lokomotivkasten) und dem Zahnradgetriebe auf der Radsatzachse.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Prinzip.", "content": "Die stromdurchflossene Erregerwicklung im Ständer erzeugt ein Magnetfeld, das durch das Eisenblechpaket verstärkt und zu definierten Polen gebündelt wird. Das gleiche geschieht in der nachgeschalteten Ankerspulenwicklung. Dieses vom Stator aufgebaute Magnetfeld bewirkt, je nachdem wie die Pole eingestellt sind, dass es den Rotor hinter sich herzieht oder vor sich herschiebt. Dabei müssen die Spulen bei jeder halben Umdrehung (bei Maschinen mit einem Polpaar) umgepolt werden, wozu ein Kommutator notwendig ist. Betrachtet man eine nur „einpolige“ Ausführung, so stehen beide Magnetfelder quer zueinander. Gemäß den physikalischen Gesetzen entstehen Kräfte, die die beiden Magnetfelder zu einem unipolaren gemeinsamen Feld zu vereinigen suchen. Durch diese Kraftwirkung wird der Anker gedreht. Da jedoch bei jeder Ankerdrehung am Kommutator ein elektrischer Polwechsel erfolgt, stellt sich der Ursprungszustand des Magnetfelds jedes Mal von neuem ein, so dass sich der Anker fortwährend dreht, solange der Strom durch Anker- und Erregerwicklung fließt. Die durch den Wechselstrom bewirkte fortwährend wiederholte Umpolung hat keinen Einfluss auf das Laufverhalten, da stets beide Wicklungen gleichzeitig „umgepolt“ werden. Bei Betrieb mit sinusförmigem Wechselstrom folgt das Drehmoment einer Sinuskurve mit doppelter Netzfrequenz. Die Minima dieser Sinuskurve liegen leicht im Negativen. Bei Betrieb mit Gleichstrom erzeugt der Kommutatormotor ein zeitlich konstantes Drehmoment.", "section_level": 2}, {"title": "Stromwendung.", "content": "Zur Stromwendung werden bei Motorbetrieb die Bürsten gegen die Drehrichtung verschoben, der Hauptpolfluss induziert in der kommutierenden Spule eine Bewegungsspannung, die die Kommutierung unterstützt. Bei Generatorbetrieb müssen die Bürsten in Drehrichtung verschoben werden, dabei hängt die Bürstenverschiebung vom Betriebszustand ab. Eine vollständige Kompensation ist nur in einem bestimmten Betriebspunkt möglich (Nennpunkt). Eine Bürstenverschiebung zur Verbesserung der Stromwendung führt aber zu einer Feldschwächung der Erregerpole (formula_1 hat Komponente entgegen formula_2); Stabilität der Maschine beachten. Da sich der Kommutator nicht anpasst (also stets senkrecht zu den Hauptfeldlinien umschaltet und nicht senkrecht zu den „effektiven“ Feldlinien), kann das Bürstenfeuer verringert werden, indem der Bürstenträger leicht verdreht montiert wird und dann im Betriebszustand doch senkrecht zu den effektiven Feldlinien umschaltet. Dies erfordert jedoch eine Justierung im Betrieb und wird heute aus Kostengründen kaum noch durchgeführt. Stattdessen werden in großen Maschinen Wendepolwicklungen und Kompensationswicklungen eingesetzt, die die Feldlinien gleichsam in die ideale Lage „zurückbiegen“. Wendepole werden nur bei größeren Einphasen-Reihenschlussmotoren wie dem Bahnmotor verwendet. Kleine Einphasen-Reihenschlussmotoren haben keine Wendepole und keine Kompensationswicklung.", "section_level": 2}, {"title": "Probleme.", "content": "Die sinusförmige Umpolung des Statorfeldes induziert im Rotor eine Spannung, die an den Bürsten abfällt. Diese transformatorische Spannung formula_3 kann durch Bürstenverschiebung nicht kompensiert werden. Daher gibt es, im Unterschied zur Gleichstrommaschine, eine induzierte Wechselspannung an den Kohlebürsten, die zu einem ständigen Bürstenfeuer und einem hohen Verschleiß der Bürsten führt (Abhilfe schaffen jedoch Wendepolwicklungen und Kompensationswicklungen). Neben dem damit verbundenen Zwang zur Funkentstörung dieses Motors durch Kondensatoren wird dadurch auch die Lebensdauer des Motors im Vergleich mit Drehfeldmaschinen stark reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Betriebsverhalten.", "content": "Beim Einphasen-Reihenschlussmotor sinkt der Erregerstrom mit ab, das führt zu einer Drehzahlsteigerung bei sinkendem Drehmoment. Dieses Verhalten eines Motors wird als Reihenschlussverhalten bezeichnet. Er hat keine feste Grenzdrehzahl, wodurch größere Einheiten unbelastet bis zum Bersten des Ankers hochlaufen würden. Aus diesem Grund wird zur Absicherung bei einigen Motoren ein Fliehkraftschalter auf die Motorwelle montiert. Dieser Schalter schaltet bei kritischen Motordrehzahlen einen ohmschen Widerstand zu, oder schaltet den Motor ganz ab.", "section_level": 2}, {"title": "Mathematische Betrachtung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ersatzschaltbild.", "content": "Da die Maschine mit Wechselstrom betrieben wird, sind außer den ohmschen Widerständen der Wicklungen auch alle induktiven Widerstände zu berücksichtigen. Die Blindwiderstände werden zu einer Reaktanz zusammengefasst: formula_5 ist von der Sättigung des magnetischen Kreises abhängig (vor allem formula_11, formula_12 Hauptfeld, formula_13 Streufeld). formula_5 sinkt daher mit zunehmender Belastung. formula_5 wird für die weitere Ableitung konstant angenommen. Da die Achse der Ankerwicklung senkrecht zu der Erregerwicklung steht, wird in der Ankerwicklung keine transformatorische Spannung induziert, das heißt, nur die Bewegungsspannung ist gleichphasig mit dem Feld und Strom.", "section_level": 2}, {"title": "Drehmoment.", "content": "Das Drehmoment wird analog dem der Gleichstrommaschine berechnet. Es sind bei Wechselstrombetrieb für Strom und Spannung die Effektivwerte einzusetzen. formula_16 mit
formula_17 - inneres Drehmoment
formula_18 - Effektivwert des Stroms
formula_19 - Erregerfeldstärke (proportional zum Strom I)
formula_20 - Anker-Motorkonstante Das Erregerfeld wird durch den Strom hervorgerufen, der den Anker und die Erregerwicklung durchfließt. Daher ist das Drehmoment proportional zum Quadrat des Betriebsstromes. Bei Belastung der Maschine gilt: Aufgrund des Trägheitsmoments der Maschine und der Last stellt sich eine mittlere Drehzahl ein. Infolge des pulsierenden Drehmomentes ist dieser mittleren Drehzahl aber eine pendelnde Drehzahl überlagert.", "section_level": 2}, {"title": "Drehmomentengleichung aus der inneren Leistung abgeleitet.", "content": "Das Moment formula_26 pulsiert mit doppelter Netzfrequenz.", "section_level": 3}, {"title": "In kommutierender Spule induzierte Spannungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Transformatorische Spannung.", "content": "Die Spulenachse der kommutierenden Spule stimmt mit der Erregerfeldachse überein, das heißt, in der kommutierenden Spule wird vom veränderlichen Erregerfeld eine transformatorische Spannung induziert. Die transformatorische Spannung ist proportional zur Netzfrequenz, aber unabhängig von der Drehzahl (sie tritt auch im Stillstand auf) und eilt dem Strom 90° vor.", "section_level": 3}, {"title": "Reaktanzspannung.", "content": "Die Reaktanzspannung wirkt der Stromänderung entgegen. Kommutierungszeit = t. Die Stromänderung formula_32 hängt vom Kommutierungszeitpunkt ab → Reaktanzspannung hängt vom Kommutierungszeitpunkt ab.", "section_level": 3}, {"title": "Bewegungsspannung.", "content": "Da das Wendefeld zeitlich sinusförmig variiert, hängt auch die induzierte Bewegungsspannung vom Kommutierungszeitpunkt ab. Mit den Wendepolen kann die transformatorische Spannung nicht kompensiert werden. Die Funkenspannung kann nur für eine bestimmte Drehzahl voll kompensiert werden. Im Stillstand ist die transformatorische Spannung durch die Wendepole nicht kompensierbar, das heißt, formula_3 muss klein gehalten werden.", "section_level": 3}, {"title": "Stromortskurve.", "content": "Mit der Stromortskurve erhält man eine Beziehung für die Stromzeiger zwischen der Impedanz und mit der Drehzahl n als reelle Variable. Wie bei der Asynchronmaschine entsteht durch Invertierung ein Kreis. Jedem Stromzeiger kann mit einem gewählten Widerstandsmaßstab eine feste Drehzahl zugeordnet werden. Die untere Hälfte kann nicht wie bei der Asynchronmaschine zur Konstruktion der Strompfeile im Generatorbetrieb verwendet werden. Der maximale Strom ergibt sich für: formula_49", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten gegenüber Gleichstrommotoren.", "content": "Das magnetische Feld eines Wechselstrombahnmotors pulsiert mit der Frequenz formula_60 und induziert in den unter den Bürsten kurzgeschlossenen Läuferwindungen eine für die Kommutierung schädliche Spannung. Diese Spannung heißt \"transformatorische Spannung\" (formula_3); sie ist proportional zur Frequenz, zur Windungszahl und zum magnetischen Fluss. Die anderen in der kurzgeschlossenen Windung auftretenden Spannungen sind: Diese Spannungen werden durch die Wendefeldspannung, die ebenfalls vom Läuferstrom und der Drehzahl abhängig ist, kompensiert. formula_3', formula_34 und formula_63 bilden zusammen die sogenannte \"Funkenspannung\" formula_67. Die transformatorische Spannung lässt sich mit einfachen Mitteln nicht für den gesamten Drehzahlbereich kompensieren. Würde man die Wendefeldspannung in der Phase verschieben, so könnte man die Funkenspannung vollkommen kompensieren. Dieses ist durch das Parallelschalten eines ohmschen Widerstandes zur Wendepolwicklung für einen bestimmten Arbeitspunkt möglich. Die transformatorische Spannung ist beim Anlaufen am größten und darf bestimmte Werte nicht überschreiten. Um formula_3 klein zu halten, können folgende Maßnahmen ergriffen werden. Diese finden in der Regel nur bei großen Motoren Anwendung: Damit der durch die transformatorische Spannung angetriebene Strom verringert wird, verwendet man teilweise \"Spreizkohlebürsten\", die den Widerstand zwischen den kurzgeschlossenen Spulen am Kollektor erhöhen. Damit der Leistungsfaktor möglichst nahe bei 1 liegt, muss die rotatorische Spannung groß sein. Das ist durch eine große Lamellenanzahl, eine niedrige Frequenz und eine hohe Drehzahl möglich. Die Leistung ist proportional der Polpaarzahl, dem magnetischen Fluss, dem Läuferstrombelag und der Läuferumfangsgeschwindigkeit. Die Polpaarzahl ist wegen der konstruktiv möglichen Bürstenhalterteilung begrenzt. Wegen der transformatorischen Spannung ist der magnetische Fluss, aus thermischen Gründen der Läuferstrombelag und aus mechanischen Gründen die Läuferumfangsgeschwindigkeit begrenzt. Die Motorspannung wird durch die Lamellenanzahl und die Polpaarzahl (wegen der zulässigen Lamellenspannung) festgelegt. Hervorgerufen durch die induktiven Widerstände tritt eine Phasenverschiebung zwischen dem Strom und der Spannung auf. Das pulsierende Drehmoment von doppelter Netzfrequenz erhält dadurch einen negativen Anteil in Abhängigkeit von der Phasenverschiebung. Die Umkehr der Drehmomentrichtung führt zu großen mechanischen Beanspruchungen und zu einem Rütteln der Motoren, besonders beim Anlauf. Einen Gleichstromnebenschlussmotor mit Wechselstrom zu betreiben, wäre somit unsinnig, da durch die Induktivität des Stators eine Phasendifferenz zwischen Stator- und Rotorstrom von 90° entstehen würde, die das erzeugte mittlere Moment zu Null machen würde.", "section_level": 2}, {"title": "Unterschiede zwischen 16-/- und 50-Hertz-Motoren.", "content": "Für 50-Hertz-Motoren gelten dieselben Gesetzmäßigkeiten wie für 16-/-Hertz-Motoren, nur spielt hierbei die transformatorische Spannung eine noch größere Rolle. Wegen der dreifachen Frequenz würde diese auch dreimal so groß werden. Deshalb muss man besondere Maßnahmen ergreifen, um dieses zu verhindern. Bei gleichen Bauprinzipien kann man, bei gleicher transformatorischer Spannung, nur ein Drittel der Leistung von 16-/-Hertz-Motoren erreichen. Um dieses zu verhindern, muss man den magnetischen Fluss auf ein Drittel gegenüber 16-/-Hz-Motoren verringern, in dem man entweder die Eisenlänge auf ein Drittel verkürzt oder die Polpaarzahl verdreifacht. Die Polpaarzahl kann aber nicht beliebig erhöht werden (Bürstenhalterteilung!). Die niedrige Frequenz von 16 / Hertz erleichtert die Kommutierung. Wenn die Eisenlänge jedoch auf ein Drittel verkürzt ausgeführt wird und die Polpaarzahl beibehalten wird, so lassen sich zwei Teilmotoren auf einer gemeinsamen Welle unterbringen, diese Motoren nennt man dann Tandemmotoren. Mit diesen Motoren lassen sich dann bei gleichen Einbauverhältnissen zwei Drittel der Leistung von 16-/-Hertz-Motoren erreichen. Derartige Tandemmotoren sind allerdings äußerst kompliziert und teuer. Letztlich haben sie, wie auch 16-/-Hertz-Motoren, an Bedeutung verloren, da Drehstromasynchronantriebe einige Vorteile bieten.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungsbereiche.", "content": "Als Bahnmotoren wurden früher Einphasen-Reihenschlussmotoren (mit kleinen Wendepolen und Kompensationswicklungen) eingesetzt. Dazu wurde die Betriebsspannung von 15000 Volt auf ca. 20 Volt bis ca. 600 Volt mittels Traktionstransformator und zugehörigem Stufenwähler heruntertransformiert. Zur Vermeidung von unsymmetrischer Belastung dürfen große Einphasen-Reihenschlussmotoren nicht am öffentlichen Netz betrieben werden. Heute gehören Einphasen-Reihenschlussmotoren als Universalmotoren zu den wichtigsten Kleinmotoren. Neben dem Antrieb für Elektrowerkzeuge wird dieser Motor in praktisch jedem elektrischen Haushaltsgerät eingesetzt. Oft sind diese Geräte mit einem Stufenschalter ausgerüstet, mit dem für verschiedene Belastungsfälle zwischen Anzapfungen der Feldwicklung umgeschaltet werden kann. Ihre geringe Lebensdauer verbietet aber ihren Dauereinsatz. Auch in Waschmaschinen sind sie oft zu finden – hierfür müssen sie jedoch umpolbar und mit einem Tachogenerator ausgestattet sein, um Drehrichtung und Drehzahl steuern zu können. Der Einsatzvorteil besteht hier darin, mit einem einfachen Motor ohne Getriebeumschaltung sowohl waschen als auch schleudern zu können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Einphasen-Reihenschlussmotor ist ein Elektromotor, der unverändert sowohl mit Gleich- als auch mit Wechselstrom betrieben werden kann. Er unterscheidet sich vom Gleichstromreihenschlussmotor nur in einigen Details. Der Einphasen-Reihenschlussmotor gehört zur Gruppe der Wechselstrom-Kommutatormotoren, er wird deshalb auch Einphasen-Kommutatormotor genannt. Kleinere Einphasen-Reihenschlussmotoren werden auch als Universalmotor oder Allstrommotor bezeichnet. Der Einphasen-Reihenschlussmotor wurde ca. 1904 von Hans Behn-Eschenburg bei der Maschinenfabrik Oerlikon entwickelt.", "tgt_summary": null, "id": 532450} {"src_title": "Pirates of the Mississippi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung des OHG-Rechts des HGB.", "content": "Im deutschen Recht bilden die Vorschriften des Allgemeinen Deutschen Handelsgesetzbuchs (ADHGB) von 1861 die Grundlage des heutigen OHG-Rechts. Die OHG wurde in Art. 85 – Art. 149 ADHGB geregelt. Die Rechtsnormen des ADHGB orientierten sich am französischen Code de commerce aus dem Jahr 1807; die dort geregelte", "section_level": 2}, {"title": "Weiterentwicklung des OHG-Rechts.", "content": "Lange Zeit blieb das OHG-Recht in seinen Grundstrukturen unverändert. Die erste größere Überarbeitung erfolgte 1976. Der Gesetzgeber wollte hierdurch dem Umstand gerecht werden, dass sich in der Praxis offene Handelsgesellschaften etablierten, deren Gesellschafter Kapitalgesellschaften waren, sodass entgegen dem Grundkonzept der OHG keine natürliche Person persönlich haftete. Im Zuge dessen wurden", "section_level": 2}, {"title": "Einflüsse der Wirtschafts- und Rechtspraxis.", "content": "Neben der Entwicklung des Gesetzestextes beeinflussen das OHG-Recht maßgeblich die Kautelarpraxis und die Rechtsprechung. Zahlreiche Vorschriften des OHG-Rechts stehen zur Disposition der Gesellschafter. Dies betrifft insbesondere diejenigen, die sich auf das Verhältnis zwischen den", "section_level": 2}, {"title": "Gründung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Voraussetzungen einer Personengesellschaft, § 705 BGB.", "content": "Die OHG baut gemäß § 105 HGB auf der GbR auf. Daher richtet sich ihre Entstehung grundsätzlich nach den Vorschriften über die Entstehung einer GbR, auf die § 105 Absatz 3 HGB verweist. Die Gründung einer GbR erfordert gemäß BGB einen vertraglichen Zusammenschluss mindestens zweier Rechtssubjekte zur Förderung eines gemeinsamen Zwecks. Gesellschafter einer GbR können natürliche und juristische Personen sein. Auch rechtsfähige Personengesellschaften, etwa die KG, können sich als Gesellschafter an einer OHG beteiligen. Ein Minderjähriger kann sich durch Gesellschaftsvertrag verpflichten, wenn sein gesetzlicher Vertreter dem zustimmt; im Regelfall sind dies gemäß, BGB dessen Eltern. Wegen der besonders großen Risiken, die ein Gesellschaftsbeitritt für einen Minderjährigen birgt, ist gemäß Absatz 1 BGB, Nummer 3 BGB zusätzlich die Genehmigung des Familiengerichts erforderlich. Das Recht der OHG sieht für den Abschluss des Vertrags keine bestimmte Form vor, sodass dieser", "section_level": 2}, {"title": "Spezifische Voraussetzungen der OHG, § 105 HGB.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Betrieb eines Handelsgewerbes.", "content": "Liegen die bislang genannten Voraussetzungen vor, liegt eine GbR vor. Diese erlangt die Eigenschaft einer OHG, wenn sich der gemeinsame Zweck ihrer Gesellschafter auf den Betrieb eines Handelsgewerbes richtet. Hierbei handelt es sich gemäß Absatz 2", "section_level": 3}, {"title": "Gemeinschaftliche Firma und Eintragung ins Handelsregister.", "content": "Gemäß § 105 Absatz 1 HGB betreibt die OHG ihr Handelsgewerbe unter gemeinschaftlicher Firma. Bei einer Firma handelt es sich gemäß Absatz 1 HGB um den Namen, unter dem ein Kaufmann im Geschäftsverkehr auftritt. Da es sich bei der OHG um einen Kaufmann handelt, ist sie gemäß § 17 Absatz 1 HGB zur Führung einer Firma verpflichtet. Diese dürfen die Gesellschafter unter Beachtung der Firmengrundsätze weitgehend frei wählen. Gemäß Absatz 2 Nummer 2 HGB muss die Firma allerdings die Bezeichnung \"offene Handelsgesellschaft\" oder eine allgemein verständliche Abkürzung hierfür (\"OHG\" oder \"oHG\") als Rechtsformzusatz enthalten, damit die Rechtsform der Gesellschaft im Rechtsverkehr leicht erkennbar ist. Sind alle persönlich haftenden Gesellschafter einer OHG juristische Personen, fasst man diese unter dem Schlagwort \"Kapitalgesellschaft & Co. oHG\" zusammen. Eine solche OHG muss gemäß § 19 Absatz 2 HGB zusätzlich eine Bezeichnung erhalten, welche die Haftungsbeschränkung bezeichnet. Hierdurch soll dem Rechtsverkehr deutlich", "section_level": 3}, {"title": "Persönliche Haftung.", "content": "Keine Gründungsvoraussetzung ist weiterhin die in § 105 Absatz 1 HGB genannte unbeschränkte persönliche Haftung aller Gesellschafter gegenüber den Gesellschaftsgläubigern. Hierbei handelt es sich gemäß Satz 1 HGB vielmehr um eine zwingende Folge der Gründung einer OHG. Durch dieses Merkmal unterscheidet sich die OHG von der KG, bei der mindestens ein Gesellschafter unbeschränkt persönlich und ein anderer beschränkt persönlich haftet.", "section_level": 3}, {"title": "Entstehung im Innen- und im Außenverhältnis.", "content": "Bei der Entstehung einer Gesellschaft wird zwischen dem Innen- und dem Außenverhältnis unterschieden. Ersteres regelt die Beziehungen der Gesellschafter untereinander. Wann die OHG im Innenverhältnis entsteht, richtet sich maßgeblich nach den im Gesellschaftsvertrag getroffenen Vereinbarungen. Im Zweifel entsteht sie", "section_level": 2}, {"title": "Eintragung der OHG ins Handelsregister.", "content": "Gemäß HGB müssen die Gesellschafter ihre OHG in Abteilung A des Handelsregisters eintragen lassen. Dies ist bei dem Amtsgericht möglich, in dessen Bezirk sich der Sitz der OHG befindet. Nach HGB handelt es sich hierbei um eine persönliche Pflicht jedes Gesellschafters. Ein Verstoß gegen diese Pflicht hat gemäß HGB die Sanktionierung durch ein Zwangsgeld seitens des Registergerichts zur Folge. Gemäß § 106 Absatz 2 HGB muss die Anmeldung Namen, Vornamen, Geburtsdatum und Wohnort jedes Gesellschafters enthalten sowie die Firma der Gesellschaft, den Ort, an dem sie ihren Sitz hat, und die inländische Geschäftsanschrift. Ebenfalls", "section_level": 1}, {"title": "Verhältnis der Gesellschafter zueinander: Das Innenverhältnis der OHG.", "content": "Das Gesetz knüpft an die Beteiligung an einer OHG einige Rechte und Pflichten für die Gesellschafter. Gemäß Satz 1 HGB finden die gesetzlichen Vorschriften allerdings nur soweit Anwendung, wie der Gesellschaftsvertrag nichts anderes vorsieht. Daher stehen Rechte und Pflichten zwischen den Gesellschaftern in weiten Teilen zu deren Disposition. Infolgedessen können die Gesellschafter im Gesellschaftsvertrag gesetzliche Pflichten ausschließen und neue Verpflichtungen begründen. Ihre Grenze findet dies im Kernbereich der Gesellschafterrechte, der nicht verkürzt werden darf. Wie das gesamte OHG-Recht fußen auch die Regelungen bezüglich des Verhältnisses zwischen den Gesellschaftern auf dem Recht der GbR, sodass die Vorschriften über die GbR subsidiär zur Anwendung kommen.", "section_level": 1}, {"title": "Beitragspflicht.", "content": "Um den Gesellschaftszweck zu fördern, müssen die Gesellschafter Beiträge erbringen. Als Beitrag kommt jede Leistung in Frage, durch welche ein Gesellschafter die Erreichung des Gesellschaftszwecks fördern will. Inhalt und Umfang der Beitragspflicht werden durch den Gesellschaftsvertrag bestimmt. Um häufige Beitragsarten handelt es sich bei Geldzahlungen und der Überlassung von Sachen", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftsführung.", "content": "Gemäß Absatz 1 HGB ist jeder Gesellschafter zur Geschäftsführung verpflichtet. Diese umfasst nahezu alle Aufgaben, die einen Zusammenhang zur Betätigung der OHG besitzen, etwa der An- und Verkauf von Waren sowie die Einstellung und Entlassung von Personal. Nicht zur Geschäftsführung zählen als Grundlagengeschäfte bezeichnete Handlungen, die sich auf die grundlegende Organisation der OHG beziehen. Hierzu zählen beispielsweise die Aufnahme von Gesellschaftern, die Änderung des Unternehmensgegenstands und die Veräußerung von Betrieben der OHG. Gemäß Absatz 1 HGB besteht in der OHG anders als in der GbR der Grundsatz der Einzelgeschäftsführung. Hiernach darf jeder Gesellschafter ohne Mitwirkung seiner Mitgesellschafter die Geschäfte der OHG führen. Die Geschäftsführungsbefugnis erstreckt sich gemäß Absatz 1 HGB auf Geschäfte, die der gewöhnliche Betrieb des Handelsgewerbes mit sich bringt. Nur bei außergewöhnlichen Geschäften bedarf es gemäß § 116 Absatz 2 HGB einer Entscheidung aller Gesellschafter. Eine Prokura darf gemäß § 116 Absatz 3 Satz 1 HGB grundsätzlich nur durch alle geschäftsführenden Gesellschafter erteilt werden. Dies ist Folge der weitreichenden Vertretungsmacht des Prokuristen, die ein Vertrauen aller", "section_level": 2}, {"title": "Mitwirkung an der Beschlussfassung.", "content": "Absatz 1 HGB bestimmt, dass eine Entscheidung der Gesamtheit der Gesellschafter grundsätzlich durch einstimmigen Beschluss erfolgt. Auch hiervon können die Gesellschafter durch Vereinbarung im Gesellschaftsvertrag abweichen. Allerdings", "section_level": 2}, {"title": "Kontrollrecht.", "content": "Gemäß Absatz 1 HGB dürfen sich Gesellschafter über die Geschäftsführung informieren, damit sie die Geschäftsführung effektiv kontrollieren können. Von besonderer Bedeutung ist dieses Recht für Gesellschafter, die keine Geschäftsführungsbefugnis haben. § 118 Absatz", "section_level": 2}, {"title": "Haftung für Pflichtverletzungen.", "content": "Verletzt ein Gesellschafter eine Leistungs- oder eine Rücksichtnahmepflicht aus dem Gesellschaftsvertrag und verursacht hierdurch einen Schaden, muss er diesen ersetzen, soweit er", "section_level": 2}, {"title": "Treuepflicht.", "content": "Voraussetzung für eine fruchtbare Zusammenarbeit der OHG-Gesellschafter ist ein gegenseitiges Vertrauens- und Treueverhältnis. Daher sind sich die Gesellschafter zu wechselseitiger Treue verpflichtet. Dies verpflichtet die Gesellschafter umfassend zum Schutz und zur Förderung der Interessen der Gesellschaft. Auch müssen sie die Interessen ihrer Mitgesellschafter bei ihrem Handeln angemessen würdigen. Eine", "section_level": 2}, {"title": "Aufwendungsersatzanspruch.", "content": "Gemäß HGB kann ein Gesellschafter von der Gesellschaft Aufwendungsersatz fordern, wenn er zu ihren Gunsten ein freiwilliges Vermögensopfer erbringt. Dies kann beispielsweise durch das Leisten auf eine Verbindlichkeit der Gesellschaft und durch", "section_level": 2}, {"title": "Kapitalanteil.", "content": "Als Kapitalanteil wird Vermögensanteil des einzelnen Gesellschafters an der OHG bezeichnet. Er wird anhand des Werts der anfänglichen Einlage des Gesellschafters ermittelt und erhöht sich durch zusätzliche Einlagen", "section_level": 2}, {"title": "Gewinn- und Verlustverteilung.", "content": "Gesellschafter haben ein Recht auf Beteiligung am Gewinn der OHG. Um diesen zu ermitteln, muss zunächst ermittelt werden, ob die OHG Gewinn oder Verlust erzielt hat. Im Anschluss muss ermittelt werden, wie diese auf die Gesellschafter aufgeteilt werden. Die Geschäftsführergehälter für die Gesellschafter-Geschäftsführer sind steuerlich nicht als Betriebsausgabe abzugsfähig; sie werden bei der steuerlichen Gewinnverteilung dem jeweiligen Gesellschafter als Vorabvergütung zugerechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Erstellung des Jahrensabschlusses.", "content": "Die OHG ermittelt ihren Gewinn und Verlust in jedem Geschäftsjahr gemäß Absatz 1 HGB durch Erstellung eines Jahresabschlusses. Dieser setzt sich aus einer Bilanz sowie einer Gewinn- und Verlustrechnung zusammen. Als Kaufmann ist die OHG gemäß Absatz 1 HGB verpflichtet, Bücher zu führen und in diesen seine Handelsgeschäfte und", "section_level": 3}, {"title": "Verteilung von Gewinnen und Verlusten.", "content": "Die Verteilung von Gewinnen und Verlusten unter den Gesellschaftern kann im Gesellschaftsvertrag geregelt werden. In der Praxis stellt dies den Regelfall dar. Ist dies nicht der Fall, so gilt hierfür HGB, der besagt, dass zunächst jeder Gesellschafter vier Prozent seiner Einlage als Verzinsung erhält, sofern der Gewinn hierzu genügt. Reicht er nicht, muss der Prozentsatz so verringert werden, dass der Gewinn für diese Verzinsung ausreicht. Ist dadurch noch nicht der gesamte Gewinn verteilt, so wird der Rest nach Köpfen verteilt. Fällt bei einer OHG ein Verlust an, so werden die Einlagen nicht verzinst. Der Verlust wird dann lediglich nach Köpfen auf die Gesellschafter verteilt. Hierzu werden die Verlustanteile den Kapitalkonten belastet.", "section_level": 3}, {"title": "Entnahmerecht.", "content": "Gesellschafter dürfen Beiträge aus dem Vermögen der Gesellschaft nehmen. Im praktischen Regelfall werden Umfang und Grenzen dieses Rechts durch den Gesellschaftsvertrag geregelt. Die Gesellschafter besitzen hierbei im Vergleich zur Rechtslage bei Kapitalgesellschaften vergleichsweise großen Gestaltungsspielraum. Subsidiär beurteilt sich das Entnahmerecht nach Absatz 1 HGB.", "section_level": 2}, {"title": "Teilnahme der Gesellschaft am Rechtsverkehr: Das Außenverhältnis der OHG.", "content": "Gemäß Absatz 1 HGB ist die OHG rechtsfähig. Sie kann also unter ihrer Firma Rechte erwerben und Verbindlichkeiten eingehen. Sie kann ebenfalls vor Gericht klagen und verklagt werden. Eine Vollstreckung in das Gesellschaftsvermögen der OHG ist gemäß § 124 Absatz 2 HGB nur mit einem gegen die Gesellschaft lautenden Urteil möglich; ein Urteil gegen einen einzelnen Gesellschafter genügt also nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Stellvertretung.", "content": "Als Gesellschaft erlangt eine OHG erst durch ihre Stellvertreter die Möglichkeit, rechtserhebliche Handlungen vorzunehmen. Die Stellvertretung setzt gemäß Absatz 1 Satz 1 BGB voraus, dass eine Person eine eigene Willenserklärung im Namen der OHG mit Vertretungsmacht abgibt. Gemäß Absatz 1 HGB ist grundsätzlich jeder Gesellschafter uneingeschränkt befugt, die Gesellschaft zu vertreten. Anders als bei der GbR stellt damit bei OHG die Einzelvertretung das gesetzliche Leitbild dar. Die Gesellschafter dürfen von diesem Leitbild abweichen. So können sie etwa einzelne Gesellschafter von der Vertretung ausschließen oder gemäß § 125 Absatz 2 HGB Gesamtvertretung vereinbaren. Bei der Disposition über die Vertretungsbefugnis müssen die Gesellschafter jedoch das Prinzip der Selbstorganschaft berücksichtigen, das dem Stellvertretungsrecht bei Personengesellschaften zu Grunde liegt. Hiernach muss zumindest ein Gesellschafter die", "section_level": 2}, {"title": "Verschuldenszurechnung.", "content": "Einer OHG wird das Verschulden ihrer Organe in analoger Anwendung des BGB zugerechnet. Dies gilt sowohl im vertraglichen als auch im außervertraglichen Bereich. Verletzt daher beispielsweise ein Gesellschafter im Rahmen", "section_level": 2}, {"title": "Akzessorische Haftung der Gesellschafter.", "content": "Die Gesellschafter einer OHG haften gemäß Satz 1 HGB für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft unbeschränkt, akzessorisch, primär, unmittelbar und gesamtschuldnerisch mit ihrem Privatvermögen. Die Mithaftung der Gesellschafter unterscheidet die Personengesellschaften markant von den Körperschaften. Sie beruht darauf, dass es bei der OHG anders als beispielsweise bei der GmbH keinen Haftungsfonds gibt, über den die Gesellschafter zum Schutz der Gläubiger nur unter strengen gesetzlichen Vorgaben verfügen dürfen. Sie stellt damit den Preis für die große Gestaltungsfreiheit innerhalb der Gesellschaft dar, gibt dieser aber auch eine vergleichsweise hohe Kreditwürdigkeit.", "section_level": 2}, {"title": "Unbeschränkt.", "content": "Die Gesellschafter haften mit ihrem gesamten Geschäfts- und Privatvermögen persönlich in voller Höhe für Verbindlichkeiten ihrer OHG. Im Gegensatz dazu haftet ein Kommanditist einer KG zwar mit seinem", "section_level": 3}, {"title": "Akzessorisch.", "content": "Die Akzessorietät hat zur Folge, dass sich die Haftung des Gesellschafters nach der Existenz der Gesellschaftsschuld bestimmt. Der Gesellschafter haftet also für Verbindlichkeiten seiner Gesellschaft in gleicher Weise wie die Gesellschaft. Er haftet daher nicht in geringerem Maß als die Gesellschaft aber auch nicht schärfer. Deshalb kann er gemäß Absatz 1 HGB Gesellschafter der eigenen Inanspruchnahme Einwendungen entgegenhalten, die der Gesellschaft zustehen. Zudem kann er Einwendungen erheben, die ihm persönlich zustehen. § 129 Absatz 2, 3 HGB geben dem in Anspruch genommenen Gesellschafter weiterhin das Recht, die Erfüllung zu verweigern, wenn sich die Gesellschaft durch ein Gestaltungsrecht, etwa Anfechtung, Aufrechnung und Rücktritt, von der", "section_level": 3}, {"title": "Primär.", "content": "Die primäre Haftung der Gesellschafter kann in Anspruch genommen werden, ohne dass sich der", "section_level": 3}, {"title": "Unmittelbar.", "content": "Die Unmittelbarkeit der Haftung ermöglicht es dem Gläubiger, den Gesellschafter direkt in Anspruch zu nehmen und zur Begleichung von Verbindlichkeiten aufzufordern,", "section_level": 3}, {"title": "Gesamtschuldnerisch.", "content": "Die gessamtschuldnerische Haftung hat gemäß Satz 1 BGB zur Folge, dass jeder Gesellschafter allein für die gesamten Schulden der Gesellschaft haftet. Der Gläubiger kann daher frei wählen, welchen Gesellschafter er in welchem Umfang in Anspruch nimmt. Gemäß BGB wirkt die Erfüllung durch einen Gesellschafter für alle. Keine Gesamtschuld besteht hingegen zwischen Gesellschaft und Gesellschaftern; es handelt sich lediglich um eine akzessorische Mithaftung. Tritt der Gesellschafter den Gesellschaftern wie ein außenstehender Gesellschafter gegenüber, handelt es sich um eine Beziehung im Außenverhältnis, weshalb § 128 HGB Anwendung findet. Aus der Treuepflicht gegenüber den anderen Gesellschaftern folgt allerdings, dass er sich vorrangig an die Gesellschaft halten muss. Hierbei wird sein Anspruch um den Anteil gekürzt, den er als Gesellschafter selbst tragen muss.", "section_level": 3}, {"title": "Beendigung der OHG.", "content": "Wollen die Gesellschafter ihre OHG beenden, müssen sie diese auflösen und abwickeln.", "section_level": 2}, {"title": "Auflösung.", "content": "Wird eine OHG aufgelöst, bleibt sie als Rechtsträger bestehen. Allerdings ändert sich ihr Gesellschaftszweck: Fortan dient die OHG allein der Liquidation der Gesellschaft. Hierdurch soll die Gesellschaft aus dem Rechtsverkehr entfernt werden. Die Auflösung muss gemäß Absatz 1 HGB ins Handelsregister eingetragen werden. Die Auflösung setzt das Vorliegen eines Auflösungsgrunds voraus. Diese sind in HGB abschließend geregelt. Allgemeine Auflösungsgründe sind in § 131 Absatz 1 HGB genannt. § 131 Absatz 2 HGB nennt zusätzliche Auflösungsgründe für Offene Handelsgesellschaften, bei der kein persönlich haftender Gesellschafter eine natürliche Person ist.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeine Auflösungsgründe nach § 131 Absatz 1 HGB.", "content": "Die Gesellschaft darf aufgelöst werden, wenn ein im Gesellschaftsvertrag bestimmtes Auflösungsdatum eintritt. Setzen die Gesellschafter die Gesellschaft nach Ablauf dieses Datums stillschweigend fort, wird sie gemäß HGB so behandelt, als wäre sie auf Dauer eingegangen. Ferner dürfen die Gesellschafter durch gemeinschaftlichen Beschluss jederzeit beschließen, dass ihre Gesellschaft aufgelöst wird. Begrenzt wird das Auflösungsrecht durch die Treuepflicht der Gesellschafter. Zu einer automatischen Auflösung der Gesellschaft kommt es, wenn das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gesellschaft eröffnet wird. Infolgedessen richtet sich die Behandlung der Vermögenswerte der Gesellschaft gemäß HGB nach der Insolvenzordnung (InsO). So bestimmt InsO, dass die Gesellschaft fortan mit dem Zweck fortgeführt wird, die Gläubiger zu befriedigen. Zu diesem Zweck kann", "section_level": 3}, {"title": "Besondere Auflösungsgründe nach § 131 Absatz 2 HGB.", "content": "Gemäß § 131 Absatz 2 HGB wird eine OHG, bei der kein persönlich haftender Gesellschafter eine natürliche Person ist, aufgelöst, wenn ein Beschluss in Rechtskraft erwächst, durch den die Eröffnung des Insolvenzverfahrens mangels Masse abgelehnt worden ist. Zur Auflösung kommt es ebenfalls, wenn die Gesellschaft wegen Vermögenslosigkeit nach des Gesetzes über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit gelöscht wird. § 131 Absatz 2 HGB dient der Angleichung des OHG-Rechts an das Kapitalgesellschaftsrecht zum Schutz der Gläubiger, da bei den hiervon erfassten Gesellschaften eine ähnliche Interessenlage besteht.", "section_level": 3}, {"title": "Abwicklung.", "content": "Das Liquidationsverfahren ist in – HGB geregelt, wobei es den Gesellschaftern gemäß § 145 Absatz 1 HGB frei steht, abweichende Regelungen zu treffen. Absatz 1 HGB bestimmt, dass", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschafterwechsel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahme.", "content": "Die Aufnahme eines neuen Gesellschafters erfolgt durch Abschluss eines Aufnahmevertrags zwischen den bisherigen Gesellschaftern und dem Eintretenden. Gemäß Absatz 1 HGB haftet der Eintretende rückbezogen für bestehende Verbindlichkeiten der", "section_level": 2}, {"title": "Ausscheiden.", "content": "§ 131 Absatz 3 HGB nennt nicht abschließend mehrere Fälle, in denen ein Gesellschafter aus der OHG ausscheidet. Sie wurden durch das Handelsrechtsreformgesetz von 1998 ins Gesetz eingefügt. Bis dahin handelte es sich um Gründe zur Auflösung der OHG, die in der Praxis regelmäßig durch Fortsetzungsklauseln abbedungen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Ausscheidensgründe.", "content": "Zum Ausscheiden eines Gesellschafters kommt es, wenn er stirbt. Anders als bei der GbR führt der Tod eines Gesellschafters nicht zur Auflösung der Gesellschaft, sondern lässt sie fortbestehen. Dies dient der Rechtssicherheit. Anstelle des Ausscheidens des Gesellschafters können die Gesellschafter durch Aufnahme einer Nachfolgeklausel in den Gesellschaftsvertrag vereinbaren, dass der Erblasser nicht aus der Gesellschaft ausscheidet, sondern dessen Erbe als Gesellschafter nachrückt. Gemäß Absatz 1 HGB kann der Erbe verlangen, dass ihm die Stellung eines Kommanditisten eingeräumt wird, um die unbeschränkte persönliche Haftung des OHG-Gesellschafters zu vermeiden. Weiterhin scheidet ein Gesellschafter aus seiner OHG aus, wenn das Insolvenzverfahren über sein Vermögen eröffnet wird. Dies soll", "section_level": 3}, {"title": "Anwachsung und Abfindung.", "content": "Scheidet ein Gesellschafter aus, wächst dessen Anteil an der OHG gemäß Absatz 1 Satz 1 BGB den übrigen Gesellschaftern zu. Der Ausscheidende erhält im Gegenzug einen Anspruch gegen die Gesellschaft auf Auszahlung einer Abfindung. Hiernach muss die OHG dem Ausscheidenden die Gegenstände zurückgeben, die dieser der Gesellschaft zur Benutzung überlassen hat, ihn von gemeinschaftlichen Schulden befreien und ihm", "section_level": 3}, {"title": "Nachhaftung des ausscheidenden Gesellschafters.", "content": "Gemäß HGB bleibt die akzessorische Haftung des Gesellschafters für Schulden der OHG auch nach dessen Ausscheiden bestehen, um das Vertrauen der Gläubiger in die persönliche Haftung der Gesellschafter zu schützen. Um dem Gesellschafter aber die Möglichkeit zu geben, sich von der Haftung zu befreien, begrenzt § 160 HGB die Nachhaftung zeitlich: der Gesellschafter haftet grundsätzlich lediglich fünf Jahre für Verbindlichkeiten der OHG nach. Die Frist beginnt mit der Eintragung des Ausscheidens ins Handelsregister. Die Fünfjahresbegrenzung gilt allerdings nicht, wenn die Verbindlichkeit in einer in Absatz 1 Nummer 3 bis 5 BGB bezeichneten Art festgestellt wird oder eine gerichtliche oder behördliche Vollstreckungshandlung vorgenommen oder beantragt wird. Gemäß § 160 Absatz 2 HGB entfällt die Beschränkung ebenfalls, wenn der Gesellschafter den Anspruch anerkennt.", "section_level": 3}, {"title": "Steuerliche Behandlung einer OHG.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ertragsteuern.", "content": "Sofern die OHG Einkünfte aus Gewerbebetrieb im Sinne des Einkommensteuergesetzes (EStG) erzielt, ist sie gewerbesteuerpflichtig. Als Personenunternehmen wird bei der Ermittlung des Gewerbeertrags ein Freibetrag von 24.500 Euro abgezogen. Die von der OHG zu zahlende Gewerbesteuer wird entsprechend dem Gewinnverteilungsschlüssel auf die Einkommensteuer der Gesellschafter angerechnet. Gesellschafter einer OHG erzielen als Mitunternehmer aus der Beteiligung an der OHG Einkünfte aus Gewerbebetrieb nach Absatz 1 Nummer 2 EStG. Diese werden bei natürlichen Personen als Gesellschafter im Rahmen der Einkommensteuer und bei Gesellschaftern, die juristische Personen sind, im Rahmen der Körperschaftsteuer", "section_level": 2}, {"title": "Sonderbetriebsvermögen.", "content": "Wirtschaftsgüter, die nicht der gesamthänderischen Bindung unterliegen, aber von der OHG genutzt werden, gehören zum Sonderbetriebsvermögen I des Gesellschafters, dem sie zuzurechnen sind. Ein Beispiel für Sonderbetriebsvermögen I ist das", "section_level": 2}, {"title": "Umsatzsteuer.", "content": "Die OHG ist Unternehmer im Sinne des Umsatzsteuergesetzes. Einen Sonderfall stellt der Leistungsaustausch zwischen Gesellschafter und Gesellschaft dar, der dazu führen kann, dass auch der Gesellschafter", "section_level": 2}, {"title": "Erbschaftsteuer.", "content": "Bei der Übertragung eines Betriebs im Wege der Schenkung oder Erbfolge auf einen Nachfolger kommen die Sonderregelungen für die", "section_level": 2}], "src_summary": "Die offene Handelsgesellschaft (Abkürzung: OHG oder oHG) ist eine rechtsfähige Personenhandelsgesellschaft nach deutschem Gesellschaftsrecht, in der sich mindestens zwei Rechtssubjekte zusammenschließen, um unter gemeinsamer Firma ein Handelsgewerbe zu betreiben. ", "tgt_summary": null, "id": 1732232} {"src_title": "Origin2000", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Prieto sechs Jahre alt war, starb sein Vater, woraufhin seine Mutter 1891 mit ihm nach Bilbao im Baskenland umzog, wo er in einem protestantischen religiösen Zentrum unterrichtet wurde. Bereits in jungen Jahren musste er durch den Straßenverkauf von Zeitungen seinen Lebensunterhalt verdienen; später nahm er Arbeit als Stenograph bei der Tageszeitung \"La Voz de Vizcaya\" (dt. Die Stimme von Vizcaya) an. Dies ließ ihn später bis zum Journalist bei der Konkurrenzzeitung \"El Liberal\" aufsteigen; im Laufe seiner dortigen Karriere brachte er es bis zum Direktor und wurde schließlich Eigentümer der Zeitung, die ihm fortan als Sprachrohr seiner politischen Ansichten diente. Von da an führte er habituell ein großbürgerliches Leben. 1899 trat er dem PSOE bei und wirkte vier Jahre später bei der Gründung der Jugendorganisation Liga der jungen Sozialisten mit. Während des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts wurde Prieto eine Führungsfigur des Sozialismus im Baskenland. Bereits 1911 wurde er als erster spanischer Sozialist in ein Provinzparlament (Bizkaia) gewählt. Während des Ersten Weltkriegs hatte die spanische Regierung ihre Neutralität verkündet, von der die spanische Industrie, insbesondere die Eisen- und Stahlindustrie im Baskenland und der Handel stark profitierte, aber von deren Boom die Löhne der spanischen Arbeiter gänzlich unbeeinflusst blieben. Dies führte zu großen sozialen Spannungen, die sich am 13. August 1917 bei einem revolutionären Generalstreik entluden. Die Streikenden forderten die Errichtung einer provisorischen republikanischen Regierung, Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung und Maßnahmen gegen die Inflation. Aus Angst vor einer Wiederholung der kurz vorangegangenen Februarrevolution in Russland (die Oktoberrevolution lag noch in der Zukunft) wurde der Generalstreik durch das Militär brutal niedergeworfen, und die Mitglieder des Streikkomitees wurden verhaftet. Während der Chef der Gewerkschaft UGT, Francisco Largo Caballero und Julián Besteiro (1870–1940) wegen ihrer Beteiligung an der Streikorganisation zu „lebenslänglich“ verurteilt wurden und in Madrid gefangen gehalten wurden, floh Prieto nach Frankreich, bevor er verhaftet werden konnte, und kehrte erst im April 1918 zurück, als er bereits zum Abgeordneten der Cortes gewählt worden war. Er stand den Regierungs- und Armeeunternehmen während des Zweiten Marokkanischen Krieges ablehnend gegenüber und kritisierte vor dem Parlament nach der Schlacht von Annual 1921 sehr entschieden die sehr wahrscheinliche, jedoch unbewiesene Verantwortlichkeit des Königs bei der unüberlegten Militäraktion General Fernández Silvestres in der Kommandozone von Melilla. Als Miguel Primo de Rivera 1923 seine Diktatur errichtete, setzte er die Verfassung außer Kraft, führte die Zensur ein, verhängte das Kriegsrecht und kündigte an, dies alles geschehe, um die Korruption im Land zu beseitigen und Spanien zu reorganisieren. Im Gegensatz zu Largo Caballeros Linie der partiellen Zusammenarbeit mit Primo de Rivera lehnte Prieto jede Zusammenarbeit ab und stand in starker Konfrontation zu beiden. Largo Caballero war auf einen Pakt mit dem Diktator eingegangen und hatte die UGT zur offiziellen Gewerkschaft des Regimes erklären und die konkurrierende, anarchistische Gewerkschaft CNT verbieten lassen. Prieto schrieb daraufhin: „\"Largo Caballero ist ein Verrückter, der clever erscheinen möchte. Er ist ein kalter Bürokrat, der die Rolle eines verrückten Fanatikers spielt.\"“ In seiner Erwiderung bezeichnete Largo Caballero Prieto als „\"missgünstig, arrogant und verächtlich\"“ und beschuldigte ihn, weder von seinen Idealen noch von seiner politischen Praxis Sozialist zu sein. Trotz des Widerstands von Julián Besteiro nahm Prieto im August 1930 noch während der Diktatur auf eigene Faust am Pakt von San Sebastián teil, der eine breite Koalition republikanischer Parteien zusammenbrachte, die die spanische Monarchie abschaffen wollte. Dabei erfuhr er auch die Unterstützung von Largo Caballeros Parteiflügel, mit dem er sich aussöhnte, in der Überzeugung, dass der Sturz der Monarchie notwendig sei, um dem Sozialismus den Weg zu bereiten. Bei einem Parteitag votierten 10.607 Delegierte für und 8.326 gegen eine Beteiligung des PSOE an einer zukünftigen Koalitionsregierung.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzminister ab 1931.", "content": "Nachdem König Alfons XIII. ohne Abdankung ins Exil gegangen und die Zweite Republik am 14. April 1931 proklamiert worden war, wurde Prieto in der provisorischen Regierung von Niceto Alcalá Zamora zum Finanzminister ernannt. Gleich zu Beginn hatte er große Schwierigkeiten zu überwinden, weil die Eigentümer großer Vermögen zusammen mit dem König ins Ausland gegangen waren und dadurch einen Absturz des Außenwerts der Währung verursacht hatten. Als Minister für Öffentliche Arbeiten im Kabinett von Manuel Azaña setzte er die großen Stauseeprojekte (die sowohl die Elektrifizierung als auch die Bewässerung vorantreiben sollten) fort, die während der Diktatur von Primo de Rivera begonnen worden waren, und weitete sie durch ambitionierte Pläne zur Infrastrukturverbesserung in Madrid, wie Straßenbauprojekte und den neuen Bahnhof Chamartín sowie den Eisenbahntunnel, der Chamartín mit dem Bahnhof von Atocha verbinden sollte, noch aus. Die meisten dieser Vorhaben wurden jedoch infolge des Spanischen Bürgerkriegs 1936 bis 1939 erst sehr viel später vollendet. Kurz nach dem republikanischen Wahlsieg 1931, der die soziale und politische Ordnung der Restaurationsmonarchie, die durch die Diktatur Primo de Riveras verlängert worden war, ablösen sollte, kam es zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Sozialisten, die zu Flügelbildungen innerhalb des PSOE führten, die bis 1939 und darüber hinaus fortbestanden: Die Zentristen wählten sich Prieto zu ihrem Repräsentanten, während Julián Besteiro zur Galionsfigur der Revisionisten wurde und Largo Caballero als Vertreter des revolutionären Voluntarismus fungierte. 1933 wurde die republikanische Regierung von der Linken angegriffen, weil ihr vorgeworfen wurde, nicht radikal genug zu sein: Drei Millionen Tagelöhner und landlose Landarbeiter, das größte Bauernproletariat Westeuropas, forderte schnelle Schritte zur Überwindung ihrer Misere. Zwar wurde die automatische Verlängerung der bestehenden Pachtverträge verfügt und Arbeiterkollektiven gesetzlich ein Vorrang bei der Pacht von Gütern eingeräumt. Auch der in der Industrie übliche Achtstundentag wurde offiziell für die Landarbeit eingeführt, was einer Lohnerhöhung gleichkam. Durch das Bannmeilendekret vom 28. April 1931 wurde den Großgrundbesitzern auch die Möglichkeit verwehrt, Lohndrücker aus anderen Regionen zu holen. Mit einem weiteren Erlass vom 7. April 1931 wurde es den Großgrundbesitzern verboten, durch Verbrachen weiterer Nutzflächen (ca. 30 % der Anbaufläche lagen damals aus politischen Gründen brach) die Agrarreform zu boykottieren. Azaña war jedoch nicht dem Vorschlag der Technischen Kommission gefolgt, die empfohlen hatte, die Agrarreform qua Erlass zu verfügen und durch Landbesetzungen das Pachtrecht zu erzwingen, sondern hatte mühsam ein Agrarreformgesetz auf den parlamentarischen Weg gebracht, das die Enteignung der brachliegenden Fincas und die Verteilung des Bodens unter den landlosen Bauern durch ein Agrarreforminstitut zum Zwecke der privaten und/oder kollektiven Nutzung durchsetzen sollte. Infolgedessen revoltierten im Januar Anarchosyndikalisten in Casas Viejas, deren Aufstand von der Guardia Civil und der Guardia de Asalto blutig niedergeschlagen wurde (14 Gefangene wurden exekutiert). Die Regierung war danach vor ihrer eigenen Mehrheit in der Cortes beschädigt.", "section_level": 2}, {"title": "Opposition ab 1933.", "content": "Bereits im September 1933 war mit dem Austritt Prietos und anderer Mitglieder der Sozialisten aus der Regierung der Sturz des Kabinetts Azañas zwangsläufig. Im nächsten Monat brach die republikanische Koalition auseinander, was dank des Mehrheitswahlrechts das rechte Wahlbündnis CEDA in Zusammenarbeit mit dem Zentristen Alejandro Lerroux an die Macht brachte, der alle bis dahin erreichten Agrarreformen geschickt torpedierte. Anders als Largo Caballero lehnte Prieto den Generalstreik und den gescheiterten bewaffneten Aufstand im Oktober 1934 ab, floh aber dennoch nach Frankreich, um denkbarer Strafverfolgung zu entgehen. Während er in der Zeit der Diktatur argumentativ eine unerbittlichere Linie als Largo Caballero verfolgte, gehörte er seit der republikanischen Periode ins Lager der Rechtssozialisten, die Largo Caballeros revolutionärere Linie ablehnte. Im Januar 1936 erreichte Prieto gemeinsam mit Azaña ein linkes Wahlbündnis von Sozialisten (PSOE), Kommunisten (PCE) und Unión Republicana, das auf Drängen der Kommunisten wie in Frankreich „Volksfront“ genannt wurde, die \"Frente Popular\". Das Wahlprogramm war weit entfernt von einer sozialen Revolution: Die vorrangigen Ziele der Volksfront waren die Wiederherstellung der katalanischen Autonomie, die Befreiung der 30.000 Gefangenen des Aufstands von 1934, die Beendigung der politischen Morde, die Fortführung der von Lerroux torpedierten Agrarreform und die Entschädigung von Eigentümern, die durch den Aufstand von 1934 geschädigt wurden. Allgemein wurde erwartet, dass ein Volksfrontkabinett von Prieto geleitet wurde, doch erhielt er nicht die Unterstützung seines Rivalen Largo Caballero, so dass der Republikaner José Giral Premierminister wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Außenminister in der Regierung Caballero ab September 1936.", "content": "Während der ersten Tage des Bürgerkrieges verlor Prieto jedoch alle Illusionen bezüglich Giral. Nach der Schlacht von Talavera de la Reina in der Provinz Toledo im September 1936 übernahm Largo Caballero das Amt des Premierministers und Prieto bis Mai 1937 das Marine- und Luftwaffenministerium. Die kleine marxistische Partei Arbeitereinheit POUM und die in Katalonien mächtigen Anarchosyndikalisten vom CNT wandten sich 1937 gegen die Auflösung ihrer Parteimilizen zugunsten der republikanischen Armee, in der sie ihren Einfluss durch die Politoffiziere der ursprünglich relativ unbedeutenden Kommunistischen Partei schwinden sahen. Unter dem Druck Josef Stalins führte der PCE daraufhin zwischen dem 3. und dem 8. Mai 1937 in Barcelona eine Auseinandersetzung (\"\"Krieg im Krieg\"\") mit der linksmarxistischen POUM, die als trotzkistisch diffamiert wurde, und der anarchistischen CNT. Dies nahmen die Kommunisten zum Anlass, eine Regierungskrise zu provozieren, in der Largo Caballero letztlich zum Rücktritt veranlasst und durch den Rechtssozialisten Juan Negrín ersetzt wurde. Im Kabinett Negrín übernahm Prieto das Verteidigungsministerium, obwohl er im Stillen nicht mehr davon überzeugt war, dass die Republikaner den Krieg gewinnen konnten, nachdem die Demokratien, allen voran Großbritannien, Frankreich und die USA die Republikaner isolierten, statt sie zu unterstützen. Während seiner Amtszeit blieben die Republikaner durch italienische U-Boot-Angriffe und die Schließung der französischen Grenze weitgehend von sowjetischen Nachschublieferungen abgeschnitten. Nach der Niederlage an der Nordfront mit der Einnahme des Baskenlandes und Asturiens durch die Aufständischen im Oktober 1937 bot Prieto seinen Rücktritt an, der nicht angenommen wurde. Nach dem Zusammenbruch der Aragónfront im März 1938 und der Abkühlung seiner Beziehung zu Negrín und den kommunistischen Ministern wurde der Vorsitzende der Sozialisten aus der Regierung ausgeschlossen. Die zu Beginn des Bürgerkrieges eine eher politisch untergeordnete Rolle einnehmenden Kommunisten saugten aufgrund der Waffenlieferung der Sowjetunion alle politischen Lager der Linken aus, übernahmen die Führung der sozialistischen Gewerkschaft Unión General de Trabajadores (UGT), der Juventudes Socialistas Unificadas (JSU, dt. Vereinigte Sozialistische Jugend), steigerten dadurch ihre Mitgliederzahlen auf 400.000 und verfolgten die Anarchisten, während sich bei den Sozialisten nur noch 160.000 Mitglieder organisierten.", "section_level": 2}, {"title": "Exil in Mexiko ab 1939.", "content": "Während des restlichen Krieges zog sich Prieto aus dem aktiven politischen Leben zurück und ging im März 1939 ins Exil nach Mexiko. Als Sonderbotschafter in verschiedenen Ländern Südamerikas überstand er den Zweiten Weltkrieg und führte den Mehrheitsflügel der Spanischen Sozialistischen Partei im mexikanischen Exil an. Am Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 war er einer derjenigen, die in der Hoffnung, mit der monarchistischen Opposition zum Diktator Francisco Franco eine Aussicht auf die Wiederherstellung der spanischen Demokratie zu erlangen, eine republikanische Exilregierung zu bilden versuchten. Der Rückschlag dieser Initiative führte zu Prietos endgültigem Rückzug von der aktiven Politik. Prieto starb am 11. Februar 1962 an einem Herz-Kreislauf-Versagen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Indalecio Prieto Tuero (* 30. April 1883 in Oviedo; † 11. Februar 1962 in Mexiko-Stadt) war ein spanischer Politiker und führende Persönlichkeit der Spanischen Sozialistischen Partei (PSOE) in den Jahren vor und während der Zweiten Republik.", "tgt_summary": null, "id": 2218432} {"src_title": "Pleißenburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Cooper studierte an der Yale University, an der er auch in die Studentenverbindung \"Skull & Bones\" aufgenommen wurde. Nachdem er dort 1923 graduiert hatte, besuchte Cooper von 1923 bis 1925 die Harvard Law School. 1928 wurde er in die Anwaltschaft aufgenommen und praktizierte in seiner Heimatstadt. Nachdem er von 1928 bis 1930 als Abgeordneter dem Repräsentantenhaus von Kentucky angehört hatte, wirkte er zwischen 1930 und 1938 als Richter in Pulaski County. Während des Zweiten Weltkrieges diente er von 1942 bis 1946 in der United States Army. Dort hatte Cooper den Rang eines Captains.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Im November 1946 wurde er für die Republikaner in den Senat gewählt, um den vakanten Sitz des zurückgetretenen Happy Chandler auszufüllen. Cooper war vom 6. November 1946 bis zum 3. Januar 1949 Senator. Nachdem er bei den Wahlen 1948 Virgil Chapman unterlag, praktizierte er wieder als Jurist. 1952 wurde er erneut in den Senat gewählt, diesmal um den vakanten Sitz des verstorbenen Chapman auszufüllen, blieb vom 5. November 1952 bis zum 3. Januar 1955 Senator und verlor 1954 erneut die Wahl. Im Anschluss war Cooper von 1955 bis 1956 als Nachfolger von George V. Allen US-Botschafter in Indien und Nepal. 1956 wurde er zum dritten Mal in den Senat gewählt, um einen vakanten Sitz zu füllen, diesmal den des verstorbenen Alben W. Barkley. 1960 sowie 1966 wurde er wiedergewählt und vertrat Kentucky somit vom 7. November 1956 bis zum 3. Januar 1973 im Senat der Vereinigten Staaten. In seiner Funktion als Senator war Cooper Mitglied der Warren-Kommission. Bei der Wahl 1972 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur. Nach seiner Tätigkeit als Botschafter in der DDR von 1974 bis 1976 praktizierte er als Jurist in Washington. Cooper starb 89-jährig in Washington D.C. und wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt. Im \"Fountain Square\" in Somerset wurde zu seinen Ehren eine Statue aufgestellt und die Kraftwerksanlage \" John Sherman Cooper Power Plant\", welche die umliegenden Countys mit Energie versorgt, nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Sherman Cooper (* 23. August 1901 in Somerset, Pulaski County, Kentucky; † 21. Februar 1991 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei.", "tgt_summary": null, "id": 2187127} {"src_title": "Nadschi Talib", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Der Sohn eines belgischen Vaters und einer französischen Mutter wollte Filmregisseur werden und ging 1961 an eine Filmhochschule in Paris. Dort schrieb er für das Magazin \"Cahiers du cinéma\" und drehte erste, meist dokumentarische Kurzfilme. In den 1970er Jahren entstanden die Spielfilme \"Maladie mortelle\" und \"Couleur chair\" (u. a. mit Dennis Hopper und Bianca Jagger). Weil der Erfolg ausblieb, verlegte sich Weyergans auf das Schreiben: 1973 erschien der satirische Roman \"Le pitre\", die Aufbereitung einer Therapie bei dem berühmten Psychoanalytiker Jacques Lacan. Das Buch fand positive Resonanz im französischen Feuilleton und wurde mit dem Prix Roger-Nimier ausgezeichnet. Mit seinen folgenden Romanen etablierte sich Weyergans als einer der herausragenden Stilisten der französischen Literatur. Sein spielerischer, selbstreflexiver und selbstironischer Erzählstil führte zu Vergleichen mit Laurence Sterne, Jean Paul, aber auch mit Woody Allen. 1997 erschien der halb-autobiographische Roman \"Franz et François\", der ihn auch einem größeren Publikum bekannt machte. 2005 wurde sein Roman \"Trois jours chez ma mère\" mit dem berühmtesten französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt, ausgezeichnet. Die Entscheidung sorgte für einige Kontroversen, weil die Jury ihn dem umstrittenen Roman \"La possibilité d’une île\" von Michel Houellebecq vorzog. 1992 hatte Weyergans’ Roman \"La Démence du boxeur\" bereits den Prix Renaudot erhalten und so war Weyergans einer der Wenigen, die sowohl diesen Preis als auch den Prix Goncourt erhielten (vorher gelang dies schon Philippe Hériat). Weyergans bezeichnete sich selbst als „Cineasten, der keine Filme dreht“: „Ich ziehe den Roman als Ausdrucksmittel vor. Er ist genauer, subtiler und reichhaltiger als ein Film.“ Am 26. Juli 2009 wurde er in die Académie française gewählt. Er nahm den Fauteuil 32 am 16. Juni 2011 ein. Weyergans starb im Mai 2019 im Alter von 77 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "François Weyergans (* 2. August 1941 in Etterbeek, Region Brüssel-Hauptstadt; † 27. Mai 2019 in Paris) war ein aus Belgien stammender Schriftsteller französischer Sprache sowie Film- und Theaterkünstler.", "tgt_summary": null, "id": 373313} {"src_title": "Augsburg-Bärenkeller", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Theater, Film und Fernsehen.", "content": "Nach einer Schauspiel- und Gesangsausbildung von 1963 bis 1965 an der Schauspielschule Zerboni in München war Michael Habeck bis 1970 am Frankfurter Schauspielhaus engagiert. Von 1970 bis 1983 gehörte er zum Ensemble der Münchner Kammerspiele. Weitere Stationen als Theaterschauspieler bildeten das Moderne Theater München, an dem er auch als Regisseur fungierte, das Bayerische Staatsschauspiel sowie das Münchner Volkstheater. Im Rahmen der Ruhrfestspiele trat Habeck 1974 als \"Lennox\" in Shakespeares Tragödie \"Macbeth\" auf, die von der ARD aufgezeichnet und im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Zu seinen Hauptrollen gehörten unter anderem \"Baloun\" in Brechts Drama \"Schweyk im Zweiten Weltkrieg\" und \"Puck\" in Shakespeares Komödie \"Sommernachtstraum\" (1979), die ebenfalls aufgezeichnet und auf VHS–Kassette veröffentlicht wurde. Für seine Rolle des \"Parzival\" in einer Inszenierung von Dieter Dorn kürte ihn die Zeitschrift Theater heute 1982 zum Schauspieler des Jahres. Parallel zu seiner Tätigkeit am Theater trat Habeck seit 1970 als Gastdarsteller in Episoden zahlreicher Fernsehserien auf, unter anderem in \"Der Kommissar\", \"Tatort\", \"Lokaltermin\", \"Die Schwarzwaldklinik\", \"Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei\", \"Der Bulle von Tölz\", \"Der Alte\", \"In aller Freundschaft\" und \"Lindenstraße\". Neben Otto Bolesch und Gudrun Mebs war Michael Habeck Hauptdarsteller in der 13-teiligen Kinderserie \"Die fabelhafte Familie Koo in der Zauberkiste\", die vom Bayerischen Rundfunk produziert und 1978 ausgestrahlt wurde. Seine berühmteste Filmrolle verkörperte er 1986 als glatzköpfiger, fettleibiger und homophiler Mönch \"Berengar\" in der Literaturverfilmung \"Der Name der Rose\".", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Seit 1967 war Michael Habeck im deutschsprachigen Raum insbesondere durch seine Stimme bekannt, die ihn für die Synchronisation von Puppen und Zeichentrickfiguren sowie komödiantisch geprägten Rollen prädestinierte. So wurde er unter anderem für die Neuvertonung zahlreicher Filme der Reihe \"Lachen Sie mit Stan und Olli\" als deutsche Stimme des Komikers Oliver Hardy eingesetzt. In Fernsehproduktionen für Kinder war Michael Habeck jahrelang durch die Figuren Oswin in der Vorschulserie \"Rappelkiste\" (1973–1984) sowie \"Ernie\" in der \"Sesamstraße\" präsent, dem er nach Gerd Duwner und Peter Kirchberger seit 2001 seine Stimme lieh. Nach dem Tode Duwners im Jahr 1996 löste Habeck ihn auch in anderen Rollen ab, darunter als Barney Geröllheimer in \"Familie Feuerstein\". Weitere Charaktere sprach Habeck als grünes Knetmännchen Friedrich in der sechsteiligen Kinderserie \"Luzie, der Schrecken der Straße\" (1980), als Fozzie Bär in der 107-teiligen Zeichentrickserie \"Muppet Babies\" (1984–1991) oder als Herr Kaninchen in \"Als die Tiere den Wald verließen\" (1993–1996). In der Zeichentrickserie \"Die Simpsons\" synchronisierte er von 1991 bis 1993 die Rollen des \"Chief Wiggum\" in den Staffeln zwei und drei, \"Dr. Nick\" in Staffel zwei und \"Hausmeister Willie\" in Staffel drei. Zudem lieh er seine Stimme 1994 dem kleinen Gespenst in der gleichnamigen Geschichte in Deutschlands berühmtesten Marionettentheater, der Augsburger Puppenkiste, sowie 2002 dem Hamster Humphrey in der Zeichentrickserie Timm Thaler. Als Synchronschauspieler war Habeck zudem in mehreren Situationskomödien zu hören, darunter für Danny DeVito als Louie De Palma in der Sat.1–Sprachfassung der 112-teiligen Sitcom \"Taxi\" und für Earl Hindman als Wilson Wilson Jr. in der RTL–Sprachfassung der sich über acht Staffeln erstreckenden Sitcom \"Hör mal, wer da hämmert\". In Kinoproduktionen übernahm Habeck unter anderem die Synchronisation des Hobbit Sam Gamdschie in der ersten Verfilmung des Tolkien-Romans \"Der Herr der Ringe\" (1978), von Deep Roy als Winzling in \"Die unendliche Geschichte\" (1984), John Leguizamo als Clown / Violator in \"Spawn\" (1997) und Toby Jones als Hauself Dobby in \"Harry Potter und die Kammer des Schreckens\" (2002) und \"\" (2010).", "section_level": 1}, {"title": "Hörspiele.", "content": "Neben seiner Tätigkeit im Synchronatelier war Habeck seit 1965 als Sprecher für den Schul-, Kinder- und Jugendfunk sowie für den allgemeinen Hörfunk öffentlich-rechtlicher und privater Sendeanstalten in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv. Er wirkte vor allem an Hörspielproduktionen des Bayerischen Rundfunks mit, so in \"Weltmeister\" von Ria Endres (1991), \"Der Zimmerspringbrunnen\" von Jens Sparschuh (1997), \"Boy Wonder\" von James R. Baker (1999), \"Doktor Faustus\" von Thomas Mann (2007) oder \"Die Abschaffung der Arten\" von Dietmar Dath (2011). In Ulrich Bassenges Hörspiel \"Morbus sacer\" (2006) sprach Habeck neun Rollen mit unterschiedlichen Stimmen. Die Hörspiel-Datenbank HörDat weist über 150 Eintragungen auf. Im August 2007 wurde Michael Habeck letztmals für die Synchronisation von Oliver Hardy in \"Diamantenraub in Hollywood\" eingesetzt. Im Februar 2008 spielte er in der Komödie \"Ossi’s Eleven\" den Großvater Friedrich des \"Möchtegern-Elvis\" Thommy (Sascha Schmitz). Michael Habeck verstarb am 4. Februar 2011 nach kurzer, schwerer Krankheit.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Für seine Tätigkeit in der Kindersendung \"Rappelkiste\" erhielt er 1984 den Adolf-Grimme-Preis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Habeck (* 23. April 1944 in Grönenbach; † 4. Februar 2011 in München) war ein deutscher Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher. Seine Stimme war vor allem durch die Synchronisation des Komikers Oliver Hardy bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 258505} {"src_title": "Illnau-Effretikon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte und strategische Bedeutung.", "content": "Mit dem Sieg in der Schlacht von Chattanooga war es den Nordstaaten im November 1863 endgültig gelungen, den Staat Tennessee zu sichern und dadurch das Tor für Operationen gegen andere konföderierte Staaten weiter im Süden zu öffnen. Als besonders lohnendes operatives Ziel bot sich dabei der Eisenbahnknotenpunkt Atlanta in Georgia an, der während des Bürgerkriegs zu einer der wichtigsten Industriemetropolen des Südens aufgestiegen war. Die Einnahme dieser Stadt durch die Union würde dem Süden einen schweren Schlag zufügen und die Nordstaatler mitten ins Herzland der Konföderation, in den tiefen Süden, führen. Darüber hinaus sah es der strategische Gesamtplan des neuen Oberbefehlshabers des Heeres, Generalleutnant Ulysses S. Grant, vor, die zahlenmäßig unterlegenen Südstaaten an möglichst vielen Punkten gleichzeitig zu bedrohen. Auf diese Weise wollte Grant verhindern, dass die Südstaaten wie in den Jahren zuvor Gebrauch von ihren inneren Linien machen und ihre Armeen je nach Situation durch Truppen aus weniger bedrohten Gebieten verstärken konnten. Aus diesem Grund übergab Grant seinem engen Vertrauten William Tecumseh Sherman im Frühjahr 1864 eine schlagkräftige Armee in Nordgeorgia. Mit ihr wollte dieser die Stadt Atlanta erobern und die sie schützende konföderierte Tennessee-Armee besiegen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Oberbefehlshaber und ihre Kommandeure.", "content": "Sherman erhielt zu diesem Zweck das Kommando über die „Military Division of the Mississippi“. Neben mehreren Wehrbereichen (Departments) unterstanden ihm dabei auch drei große Feldarmeen. Die stärkste der drei Armeen, die Cumberland-Armee, wurde von Generalmajor George Henry Thomas geführt, der sich in der Schlacht am Chickamauga ausgezeichnet hatte. Generalmajor James Birdseye McPherson, den Sherman sehr schätzte, hatte den Befehl über Shermans ehemaliges Kommando, die Tennessee-Armee. Shermans kleinste Feldarmee, die Ohio-Armee kommandierte Generalmajor John McAllister Schofield. Inklusive der den verschiedenen Armeen untergeordneten Kavallerietruppen kam Sherman alles in allem auf rund 100.000 Mann. Ihm gegenüber stand der konföderierte Feldherr Joseph Eggleston Johnston mit der Tennessee-Armee. Johnston, einer der ranghöchsten konföderierten Generäle, befehligte rund 50.000 Mann. Kurz nach Beginn des Feldzugs wurde er aber durch die konföderierte Mississippi-Armee unter Leonidas Polk auf rund 65.000 Mann verstärkt. Johnston, ein kluger, eher defensiv orientierter Taktiker, hatte seine Armee im Gebirge Nordgeorgias, in der Nähe von Dalton, aufgestellt und erwartete dort Ende April den Beginn von Shermans Offensive.", "section_level": 1}, {"title": "Der Ort des Geschehens.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gelände und Infrastruktur.", "content": "Das Gelände entlang der rund 100 Meilen, die Sherman und seine Unionssoldaten auf dem Weg nach Atlanta zurücklegen mussten, schien für die Verteidigung geeigneter zu sein als für den Angriff. Es war gebirgig und von mehreren Flüssen in West-Ost-Richtung durchzogen. Die drei wichtigsten dabei waren, von Norden nach Süden, der Oostanaula River, der Etowah River und der Chattahoochee River. Für beide Seiten entscheidend war außerdem die von Nord nach Süd verlaufende Bahnstrecke der Western and Atlantic Railroad (W&A). Sie war sowohl für Johnston als auch für Sherman eine unerlässliche Versorgungslinie und musste bei strategischen Überlegungen immer mit einkalkuliert werden. Als Versorgungs-, Rückzugs- und Vormarschlinie war die Eisenbahnstrecke für beide Seiten besonders wichtig.", "section_level": 2}, {"title": "Die Stadt Atlanta.", "content": "Die Stadt war 1836 als Endbahnhof für die Western&Atlantic entstanden und hatte 1861 9.000 Einwohner. Sie hatte während des Bürgerkrieges stark an Bedeutung gewonnen. Zum Zeitpunkt des Feldzuges wurde sie, was industrielle Bedeutung anging, nur von der Hauptstadt Richmond übertroffen. In Atlanta traf sich die W&A-Bahnstrecke mit drei weiteren Bahnstrecken:", "section_level": 2}, {"title": "Der Feldzug.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von Rocky Face Ridge nach Kennesaw Mountain.", "content": "Die ersten größeren Gefechte des Feldzuges entbrannten Anfang Mai 1864 bei Dalton in der Gegend des \"Rocky Face Ridge\", wo Shermans Truppen auf zähen Widerstand der eingegrabenen Konföderierten trafen. Er entschloss sich, mit der Masse seiner Kräfte einen Ablenkungsangriff gegen Johnstons Linien durchzuführen, während McPhersons Tennessee-Armee die linke Flanke der Konföderierten umgehen sollte. Danach sollte McPherson Johnston weiter südostwärts bei Resaca am Oostanaula im Rücken angreifen und seine Hauptnachschublinie, die W&A-Bahnstrecke, unterbrechen. McPherson traf jedoch auch hier auf starken Widerstand und Sherman eilte ihm daraufhin mit dem Rest seiner Streitmacht zur Hilfe. Drei Tage lang, vom 13. bis zum 15. Mai, versuchte er hier erneut ohne Erfolg Schwachstellen in Johnstons Front zu finden, woraufhin er wiederum die linke Flanke der Konföderierten umging und Johnston zum Rückzug nach Süden zwang. Am 18. Mai fiel Rome an Truppen der Nordstaaten. Während des Rückzugs versuchte Johnston am 19. Mai bei Cassville eine von Shermans getrennt marschierenden Armeen mit einer Übermacht anzugreifen. Sein Plan sah vor, Schofields Ohio-Armee frontal mit Polks Korps zu attackieren, während ihr John Bell Hood mit seinem Korps in die rechte Flanke fallen sollte. Hood bemerkte aber seinerseits Unionstruppen, die seine Flanke und seinen Rücken bedrohten, und brach den Angriff daher ab. Polk und Hood bezogen darauf hin zusammen mit Johnstons drittem Korps unter General Hardee bei Cassville eine Verteidigungsstellung, die sie aber kurz darauf wieder räumten. Johnstons nächste Verteidigungslinie war einige Meilen südlicher am \"Allatoona Pass\", in der Nähe der Stadt Cartersville. Auch diese Position erwies sich als ein starkes Hindernis für Sherman, der sie deshalb nicht angreifen wollte. Wie schon zuvor umging er stattdessen Johnstons Flanke und zwang ihn so zum Rückzug. Er konnte Johnstons Verbindungs- und Rückzugslinie aber nicht durchtrennen, da Johnston die Bewegung vorhergesehen und südwestlich davon bei \"New Hope Church\" Stellung bezogen hatte. Sherman unterschätzte hier die Stärke von Johnstons Truppen und befahl einem seiner Korps den Angriff, welcher blutig zurückgeschlagen wurde. Ein Gegenangriff der Konföderierten bei Dallas blieb aber ebenso erfolglos, und Sherman marschierte ostwärts, um Johnstons Versorgungslinie wieder zu bedrohen. In der Folgezeit standen sich die Armeen Anfang Juni in der Gegend des \"Pine Mountain\" gegenüber und tasteten sich ab, wobei Leonidas Polk, der eines von Johnstons Korps befehligte, tödlich verwundet wurde. Erneut zwang Sherman Johnston durch seine Umgehungs- und Überlappungsmanöver zum Rückzug. Die Konföderierten bezogen daraufhin bei \"Kennesaw Mountain\" eine starke Verteidigungsstellung. Sherman witterte hier dennoch eine Chance für einen Frontalangriff, der am 27. Juni ohne Erfolg durchgeführt wurde: Die fest eingegrabenen Konföderierten wehrten alle Versuche der Nordstaatler, ihre Linien zu durchbrechen, unter hohen Verlusten für die Angreifer ab.", "section_level": 2}, {"title": "Von Marietta bis zur Schlacht von Atlanta.", "content": "Johnston gelang es durch diesen Sieg, Sherman mehrere Tage in der Gegend von Marietta und \"Kennesaw Mountain\" aufzuhalten. Der Feldherr der Konföderierten musste seine Linie aber schlussendlich doch wieder räumen, da erneut die Gefahr einer Umgehung bestand. Seine neue Defensivlinie verlief entlang des Flusses Chattahoochee, nur wenige Meilen nördlich von Atlanta, aber auch diese wurde von Sherman bald umgangen, und Johnston zog sich noch einmal zurück, dieses Mal bis kurz vor Atlanta. In der Zwischenzeit hatte man in Richmond, der konföderierten Hauptstadt, mit Befremden auf Johnstons Manöver reagiert. Zwar hatte der konföderierte Feldherr den zahlenmäßig überlegenen Sherman zwei Monate lang im Gebirge von Nordgeorgia aufgehalten und ihm einige taktische Niederlagen bereitet, doch hatte er immer mehr Gebiet aufgegeben, so dass Sherman inzwischen praktisch vor den Toren Atlantas stand. Als Johnston außerdem auf eine Anfrage von Präsident Davis nach seinen Plänen für weitere Operationen nur vage antwortete, entließ er den in seinen Augen zu defensiv agierenden General, mit dem er sich schon zuvor mehrmals gestritten hatte. Zu Johnstons Nachfolger berief er am 17. Juli den Wahl-Texaner John Bell Hood, der bis dato eines der Korps der Tennessee-Armee kommandiert hatte. Von ihm erwartete sich der Präsident ein offensiveres Vorgehen gegen die Invasionsarmee. Hood griff Shermans Truppen auch sogleich an, wurde aber am \"Peachtree Creek\" von der Cumberland-Armee unter hohen Verlusten abgewehrt. Auch ein zweiter Angriff Hoods, dieses Mal auf die Tennessee-Armee der Union am 22. Juli scheiterte. Zu den Gefallenen dieses Tages gehörte auch der Oberbefehlshaber der Tennessee-Armee, General McPherson – ein enger Freund Hoods aus West-Point-Tagen.", "section_level": 2}, {"title": "Belagerung und Fall.", "content": "Nachdem Sherman von Norden und Osten Atlanta nicht hatte einnehmen können, verlegte er seinen Schwerpunkt nach Westen und bedrohte die Stadt von dort mit der Tennessee-Armee, nun unter Generalmajor Oliver Otis Howard. Hood begegnete dieser Bewegung mit einem Gegenangriff bei \"Ezra Church\" am 28. Juli. Der Angriff scheiterte, konnte aber verhindern, dass Howard Hoods letzte Versorgungslinie durchtrennen konnte. Auch ein erneuter Angriff Shermans auf diese Linie, dieses Mal mit Schofields Ohio-Armee, scheiterte. Sherman entschloss sich nun, die Stadt zu belagern, grub sich vor Atlanta ein und begann die Stadt zu beschießen. Die nächsten Wochen war es vor allem die Kavallerie unter General Wheeler (CS) und General Kilpatrick (US), die durch ihre Raids immer wieder Kampfhandlungen entfachten und die Nachschublinien ihrer Gegner sabotierten. Ende August 1864 unternahm Sherman einen erneuten, groß angelegten Angriff gegen Hoods letzte eisenbahngestützte Versorgungslinie. Er schickte daher das Gros seiner Streitmacht auf einen langen Marsch nach Jonesborough, südlich von Atlanta. Es gelang ihm zwar nicht, das sich ihm dort entgegenstellende konföderierte Korps General Hardees zu vernichten, aber er überrannte dessen Stellungen und nahm die Macon-&-Western-Bahnstrecke ein. Wie von ihm erwartet, evakuierte Hood daraufhin die Stadt, die am 2. September kapitulierte und von US-Truppen besetzt wurde. Tags darauf marschierte der Großteil von Shermans Truppen in Atlanta ein, und Sherman telegrafierte an Lincoln: \"Atlanta is ours and fairly won.\" („Atlanta ist unser, und redlich errungen.“) Sein Sieg hatte die Nordstaaten 31.687 Soldaten gekostet, die Verluste des Südens beliefen sich auf 34.979 Mann. Andere Schätzungen gehen von jeweils rund 40.000 Mann Verlusten auf beiden Seiten aus (siehe ebenda).", "section_level": 2}, {"title": "Logistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung der Eisenbahn im Amerikanischen Bürgerkrieg.", "content": "Der amerikanische Bürgerkrieg gilt oft als der „erste moderne Krieg“. Ein Grund dafür war die zunehmende Bedeutung der Eisenbahn für die Kriegführung. Die Eisenbahn ermöglichte es, große Anzahlen von Verbänden, große Mengen von Versorgungsgütern sowie Verpflegung für Mensch und Tier schnell und effizient über große Entfernungen zu transportieren. Für die beteiligten Armeen war es deshalb überlebenswichtig, nicht von ihren Eisenbahnverbindungen in das Hinterland abgeschnitten zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Logistik der Unionsstreitkräfte.", "content": "Das Hauptversorgungsdepot für den westlichen Kriegsschauplatz befand sich in Louisville, Kentucky, 473 Meilen von Atlanta entfernt. Das für den Atlanta-Feldzug zuständige Depot lag in Nashville, Tennessee. Aus ihm wurden die Versorgungsgüter mit der Eisenbahn und auf dem Cumberland River mit Schiffen zum vorgeschobenen Versorgungsdepot in Chattanooga transportiert. Aus dem vorgeschobenen Depot wurden die Versorgungsgüter mit der W&A in frontnahe Felddepots transportiert. Diese Felddepots rückten mit den angreifenden Truppen entlang der Eisenbahnstrecke weiter nach Süden vor, sobald die im Zuge der Kampfhandlungen beschädigten Schienen wieder repariert waren. Aus den Felddepots wurden die Armeen mit von Maultieren und Ochsen gezogenen Wagen versorgt. Zu Beginn des Feldzuges gab es über 5.180 Wagen, 28.000 Pferde und 32.000 Maultiere. Sherman plante auf der Western-&-Atlantic-Bahnstrecke bis zu 130 Transporte täglich nahe an die Front zu bringen. Dazu standen ihm 1.000 Wagen und 100 Dampflokomotiven zur Verfügung. Wegen der ständigen Raids der konföderierten Kavallerie im Rücken der kämpfenden Armeen hatte Sherman das Hauptdepot für die Reparatur der Lokomotiven und Gleise nach Ringgold, Georgia, südwestlich von Chattanooga, verlegt. Er schuf eine Division, die nur zum Schutz der Verbindungs- und Versorgungslinien eingesetzt war und entlang der Eisenbahnlinie disloziert war. Sie schützte ebenfalls die zur Reparatur eingesetzten Trupps. So gelang es Sherman, Schienen, Brücken und Telegrafenverbindungen sehr schnell zu reparieren. Auf Seiten der Konföderierten soll ob dieser Effektivität das Gerücht kursiert haben, Sherman trage ein Duplikat jeder wichtigen Brücke und jedes wichtigen Tunnels auf dem Weg nach Atlanta mit sich.", "section_level": 2}, {"title": "Logistik der konföderierten Armee.", "content": "Wie auch für die Nordstaaten war die W&A die „Aorta“ von Johnstons Tennessee-Armee. Die Konföderierten hatten aber den Vorteil, im Verlauf des Feldzugs zunehmend näher an ihr Versorgungsdepot Atlanta zu kommen, was ihre Versorgung deutlich erleichterte. In Atlanta hing ihr Nachschub dann vor allem von der nach Süden führenden Atlantic & West Point und von der Macon & Western Railroad ab, da die Georgia Railroad bereits früh von den Nordstaaten blockiert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Feldzug.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politische und militärische Konsequenzen.", "content": "Der Atlanta-Feldzug hatte weitreichende politische Konsequenzen. Der wichtige Unionssieg kam für Lincoln genau zum richtigen Zeitpunkt. Im Osten war es General Grant bis dato trotz mehrerer extrem blutiger Schlachten (siehe Schlacht in der Wilderness, Schlacht bei Spotsylvania Court House, Schlacht von Cold Harbor) noch nicht gelungen, die konföderierte Hauptstadt Richmond einzunehmen und Lees Nord-Virginia-Armee eine entscheidende Niederlage zu bereiten, was zu einem Erstarken der oppositionellen Kriegsgegner geführt hatte. Shermans Sieg aber stärkte dem Präsidenten den Rücken und er gewann am 8. November 1864 überzeugend die Wiederwahl mit 212 von 233 Wahlmännerstimmen. Außerdem beraubte er den Süden einer seiner wichtigsten Städte und ebnete den Weg für weitere Operationen tief im Herzen des Südens, wie zum Beispiel Shermans „Marsch zum Meer“ nach Savannah im Herbst 1864 oder, darauf aufbauend, der Carolina-Feldzug 1865.", "section_level": 2}, {"title": "Die Stadt Atlanta.", "content": "Für die Stadt Atlanta selbst waren die Kämpfe und die Eroberung eine Katastrophe. Die sich zurückziehenden Südstaatler hatten bereits alles angezündet, was militärischen Wert besaß. Dabei explodierte auch ein Munitionszug, da dieser nicht mehr die Stadt verlassen konnte und den Gegnern nicht in die Hand fallen sollte. Die Unionstruppen vollendeten die Verwüstungen, indem auch die restliche wirtschaftliche Basis der Stadt zerstört wurde und weite Teile der Bevölkerung in das Umland zwangsevakuiert wurden. Dies sollte der Sicherung des Hinterlandes dienen und Shermans Marsch zum Meer sichern. Dennoch kehrten die Bewohner nur einige Monate später zurück und bauten, obwohl zu diesem Zeitpunkt etwa 90 Prozent der Gebäude zerstört waren, ihre Stadt schnell wieder auf, so dass die Stadt den Spitznamen \"Phoenix City\" bekam. Bereits 1868 wurde Atlanta zur Hauptstadt von Georgia ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturelle Auswirkungen.", "content": "Auch auf kultureller Ebene hatte der Fall und die Zerstörung von Atlanta große Auswirkungen. Literarisch wurde ihm durch Margaret Mitchell in Vom Winde verweht (1936) ein Denkmal gesetzt, eines der bekanntesten und meistübersetzten Bücher der Weltliteratur. Auch der filmischen Umsetzung mit Vivien Leigh und Clark Gable aus dem Jahre 1939 war ein enormer Erfolg beschieden, beide Werke prägten das romantische Bild des untergehenden Südens. Im Film ist die Belagerung und die Flucht der Bewohner von Atlanta zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsgräber.", "content": "Entlang des Weges der am Feldzug beteiligten Armeen gibt es viele Friedhöfe mit Kriegsgräbern. Der Marietta-Nationalfriedhof mit etwa 10.000 Gräbern ist der einzige Nationalfriedhof des Landes, auf dem der gefallenen Soldaten des Atlanta-Feldzuges gedacht werden kann.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Atlanta-Feldzug war eine militärische Operation der Unionsstreitkräfte unter William Tecumseh Sherman in Nordgeorgia während des Amerikanischen Bürgerkrieges. In einer Serie von Kämpfen, die von Mai bis September 1864 dauerten, besiegten die Unionsarmeen die konföderierte Tennessee-Armee unter Joseph Eggleston Johnston (später unter John Bell Hood) und eroberten schließlich die strategisch und wirtschaftlich wichtige Stadt Atlanta. Ihr Erfolg trug wesentlich zur Wiederwahl Präsident Lincolns am 8. November 1864 bei, der – anders als sein Gegenkandidat McClellan – gegen eine Kompromisslösung mit der Konföderation eintrat. Der Feldzug gilt daher als entscheidend für den vollständigen Sieg des Nordens im Sezessionskrieg, hatte aber auch auf kultureller Ebene große Auswirkungen.", "tgt_summary": null, "id": 2460147} {"src_title": "Buchloe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Meissonier kam jung nach Paris und wurde Schüler von Léon Cogniet. Gleichzeitig begann Meissonier im Louvre niederländische Meister wie Peter Paul Rubens oder Anthonis van Dyck zu kopieren. Aus finanziellen Gründen war Meissonier am Anfang seiner Karriere genötigt, Auftragsarbeiten für verschiedene Buchdrucker auszuführen. So entstanden nacheinander Illustrationen für mehrere Ausgaben der Bibel und für verschiedene Werke von Jacques Bénine Bossuet. „Der rasende Roland“ (Ludovico Ariosto) wurde von Meissonier genauso illustriert wie von Jacques-Henri Bernardin de Saint-Pierre „Paul und Virginie“ und „Die indische Hütte“. Mit 21 Jahren konnte Meissonier 1836 bei einer Ausstellung des Pariser Salons mit seinem Genrebild „Der kleine Bote und der Schachspieler“ debütieren. Damit hatte er auch schon seinen Stil gefunden und in den nächsten Jahren folgten mehrere Werke, wie 1838 „Mönch, einen Kranken tröstend“ oder 1840 „Der Leser“. Diese Sujets wurden vom Publikum begeistert aufgenommen und auch die offizielle Kunstkritik fand fast immer nur lobende Worte. Sein Gemälde „Die Schachpartie“ wurde auf der Ausstellung des Pariser Salons von 1841 mit einer Medaille prämiert. Mit Vorliebe stellte er Personen aus der Zeit Ludwigs XIV. und Ludwigs XV. dar. Seine folgenden, sehr zahlreichen, aber stets mit äußerster Gewissenhaftigkeit durchgeführten Bilder bewegen sich meist in der gleichen Richtung: einer scharfen, aber kühlen, nicht allzu tief in die Seele eindringenden Charakteristik und einer eleganten Stoffmalerei. Gelegentlich griff er auch in das Gebiet der neueren Geschichte, in die Feldzüge Napoleons I. und Napoleons III. hinüber, erzielte aber nur dann größere Wirkungen, wenn er sich auf wenige Figuren in kleinem Maßstab beschränkte. Für figurenreichere Kompositionen (zum Beispiel die Kürassiere von 1805) sowie für Bildnisse größeren Formats reicht Meissoniers Ausdrucksfähigkeit nicht aus. 1867 wurde Meissonier aufgefordert, sich an der Weltausstellung in Paris zu beteiligen. Mit fünf Gemälden, „Vorlesung bei Diderot“, „Der Kapitän“, „Kavaliere vor einem Wirtshaus“, „General Desaix bei der Rheinarmee“ und „Die Ordonanz“, von denen er einige extra für diesen Anlass geschaffen hatte, war er auch vertreten. Sein Werk „Die Wache“ wurde 1874 auf der Ausstellung des Pariser Salons lobend erwähnt. Meissonier hatte nicht sehr viele Schüler; zu nennen wären sein Sohn Jean Charles Meissonier (* 1848), Jean Baptiste Édouard Detaille und auch der deutsche Maler Fritz Werner. Im Alter von 75 Jahren starb Meissonier am 31. Januar 1891 in Paris.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean Louis Ernest Meissonier (* 21. Februar 1815 in Lyon; † 31. Januar 1891 in Paris) war einer der bekanntesten französischen Maler in den 1850- und 1860er Jahren.", "tgt_summary": null, "id": 1679917} {"src_title": "Reinhard Roder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits vor der Einführung der Computertechnik erhielten Filme und Fernsehsendungen Vor- oder Abspänne, in denen die beteiligten Personen und Unternehmen aufgeführt waren. In erster Linie waren das per Hand gemalte Tafeln, die von einer Film- oder Fernsehkamera abgefilmt wurden und erst später in das fertige Produkt hineingeschnitten wurden. Nach und nach kam es aber in der Filmtricktechnik in Mode, den Titel mit Hilfe einer optischen Bank in das bewegte Filmbild zu kopieren. Dabei handelte es sich jedoch um einen photographischen Effekt, der bei dem elektronischen Medium Video nur sehr umständlich realisierbar war. Nach Einführung der Keying-Technik wurden die Titel auf speziellen Karten oder Folien aufgemalt und von einer Kamera abgefilmt. Dieses Kamerabild wurde dann mit dem eigentlichen Bildsignal elektronisch gemischt. Roll- oder Kriechtitel wurden durch Abfilmen eines auf einer Rolle aufgetragenen Textes realisiert. Ein Beispiel dafür findet man in der populären Fernsehsendung Dinner for One. Für komplexere Animationen kam der Legetrick zum Einsatz, der vorproduziert werden musste. Die Erfindung eines computergestützten Systems stellte daher eine erhebliche Vereinfachung dar, da die Titel nun kostengünstig und zeitsparend erstellt, flexibel bearbeitet und für spätere Verwendung relativ einfach gespeichert werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Schriftgeneratoren sind oftmals speziell aufgebaute Computer, deren Hardware besondere Anforderungen an Stabilität und Signalqualität erfüllen muss. Häufig wird der Schriftgenerator als komplettes Paket aus Software und spezialisierter Hardware ausgeliefert. Es gibt allerdings auch Schriftgeneratoren, die als Software in bestehenden Videoschnittprogrammen integriert sind, so z. B. bei Adobe Premiere, Avid und Final Cut Pro. Bei den Hardware-Schriftgeneratoren werden die Texte am Bildschirm gesetzt, als analoges oder digitales Videosignal an einen Bildmischer weitergegeben und dort mit dem Hauptbild, dem \"Background-Signal\", gemischt. Das geschieht meist „live“, also in direktem zeitlichen Zusammenhang mit einer Fernsehsendung oder -produktion. Damit das Videosignal des Schriftgenerators, das \"Fill-Signal\", das Hintergrundbild nicht komplett verdeckt, muss es gekeyt, also maskiert werden. Dabei wird das Schriftsignal so „zurechtgeschnitten“, dass nur noch seine relevanten Teile, also Buchstaben und Grafiken, im gemischten Signal zu sehen sind. Die technische Einrichtungen für den Key-Vorgang sind heute meist komplett in den Bildmischer integriert. Für die Einblendung selbst kommt bei den Bildmischern häufig der sogenannte \"Downstream Key\" zum Einsatz. Dieser bezeichnet jedoch keine besondere Key-Technik, sondern eine spezielle Komponente des Bildmischers. Dabei wird die Einblendung erst am Ende der Signalkette innerhalb des Bildmischers über das Bild gelegt, nachdem also alle anderen Bildbearbeitungen schon erfolgt sind. Dadurch ist es möglich, \"vor\" diesem letzten Bearbeitungsschritt den Cleanfeed abzugreifen. Dabei handelt es sich um ein Bildsignal, dem die Einblendungen des Schriftgenerators fehlen. Beim Keying können verschiedene Methoden angewendet werden. Häufig geschieht das über einen \"Luminanz-Key\", bei dem die dunkelsten Teile des Schriftgenerator-Signals transparent werden. Das ist jedoch nur sinnvoll, wenn die Schrift relativ hell ist und das Schriftgenerator-Signal keine Partien enthält, die einerseits dunkel, aber auch opak, also \"nicht\" transparent sein sollen. Ist die Kontur eines Buchstabens zum Beispiel schwarz, um die Buchstaben auch auf hellen Hintergründen sichtbar zu machen, so würde der Luminanz-Key auch diese Kontur transparent darstellen. So ist es üblich, mit einem sogenannten \"Linear Key\" zu arbeiten: Dabei wird zusätzlich zum eigentlichen Videosignal ein weiteres Signal an den Bildmischer geleitet, das \"Key-Signal\", das die transparenten Teile beschreibt. Dieses Signal ist vergleichbar mit dem Alphakanal in der Bildbearbeitung. Das Key-Signal muss man sich als voll aufgelöstes Schwarz-Weiß-Fernsehsignal vorstellen. Die Helligkeit eines gegebenen Bildpunktes dieses Signals ist ausschlaggebend für die Transparenz, mit der der korrespondierende Bildpunkt des Fill-Signals über das Background-Signal gelegt wird. Auf tieferer Ebene basieren alle Schriftgeneratoren auf Zeichengeneratoren, die die prinzipielle Darstellung von (einzelnen) Zeichen auf einem Bildschirm erledigen.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Mit der Entwicklung der Technik seit den frühen 1980er Jahren wurde es möglich, auch Grafiken in den gesetzten Text einzubinden, mit mehreren Ebenen zu arbeiten oder die Texte und Grafiken zu animieren. Heute sind die Möglichkeiten, die ein Schriftgenerator bietet, stark gewachsen: So kann man nun auch Videosequenzen einbinden und komplexe 3D-Animationen erzeugen. Damit verbinden sich die Anwendungsbereiche eines Schriftgenerators mit denen eines digitalen Videoeffektgerätes. Der Commodore Amiga war ein von vornherein auf Videoanwendungen ausgelegtes Computersystem. Vor allem seine Genlock-Fähigkeit – zusammen mit der Overscan-Unterstützung – machte ihn ab Mitte der 1980er Jahre zu einem oft eingesetzten Gerät in Videostudios. Ein eigenes \"Genlock-Interface\" führte dem Amiga dabei von außen den Studiotakt zu, synchronisierte dabei den ganzen Computer auf diesen Takt, so dass dessen Videoausgabe problemlos mit anderen Studiosignalen gemischt werden konnte, letzteres oft im Genlock-Interface selbst. Die Art der Einblendung konnte dabei von harter Überlagerung bis zu weicher Einblende variiert werden. So konnten zum ersten Mal mit einfacher Programmierung eines Mikrocomputers (zur Not in BASIC) Effekte wie Einblendungen von Texten in beliebiger Größe, Farbe und Gestaltung und von sonstigen, beliebigen Grafiken – und das alles auf Wunsch auch animiert – mit einem einfachen Tischgerät verwirklicht werden. Eine spezielle Anwendung war lange Zeit die Verwendung von Amigas zur Generierung der Senderlogos in einer der Bildschirmecken. Heutige PCs sind von ihrer Rechenleistung her durchaus in der Lage, die Arbeit eines Schriftgenerators zu übernehmen. Das gilt allerdings nur unter der Voraussetzung, dass geeignete Erweiterungskarten installiert sind, die ein qualitativ ausreichendes Videosignal zur Verfügung stellen. Üblicherweise handelt es sich dabei um ein SDI-Signal. Die Qualität des Composite-Signals einer normalen Consumer-Grafikkarte ist \"nicht\" ausreichend. Auch das qualitativ bessere Komponentensignal muss über eine ausreichende Bandbreite verfügen. Wird der Schriftgenerator in Live-Sendungen eingesetzt, so sind die Anforderungen an die Stabilität und Ausfallsicherheit der Soft- und Hardware außerdem wesentlich höher. Im Allgemeinen ist zurzeit ein Übergang von den reinen Speziallösungen zu auf PC-Technik aufbauenden Systemen zu erkennen. Ein Beispiel dafür sind die Chyron-Systeme, die unter dem Windows-Betriebssystem laufen, aber weiterhin als Komplettsysteme verkauft werden. Allerdings werden auch PCI-Erweiterungskarten angeboten, mit denen man einen normalen PC zu einem Schriftgenerator aufrüsten kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Schriftgenerator ist ein Computer, dessen Hauptaufgabe es ist, gesetzte Texte in ein Videosignal umzuwandeln. Er findet bei Einblendungen in Fernsehsendungen wie Bauchbinden oder Abspännen Anwendung und ist damit Teil des On Air Designs eines Fernsehsenders. ", "tgt_summary": null, "id": 1409443} {"src_title": "Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tierbestand.", "content": "Auf einer Fläche von 58 Hektar (die Ausstellungen bilden 50 Hektar davon) liegt er in einer Landschaft, die von natürlichen Wasserläufen und Bächen durchzogen ist. Im Park leben 4716 Tiere von mehr als 681 Arten (Stand: 31. Dezember 2015). Der Zoo hält typische Besuchermagneten, wie z. B. Asiatische Elefanten, Raubkatzen (Sibirische Tiger, Asiatische Löwen, Amurleoparden, Nebelparder und Geparde), Eurasische Wölfe und Eisbären. Streifenhyänen, Malaienbären und zahlreiche selten gezeigte Huftierarten, wie Westkaukasische Steinböcke, Himalaya-Tahre, Tiefland-Anoas, Burma-Leierhirsche, Kiangs, Kulane und Weißnacken-Moorantilopen verdienen ebenfalls Erwähnung. Die neuesten und modernsten Anlagen sind die für die Riesenschildkröten und Gorillas sowie das Afrika-Haus für Erdferkel, Warzenschweine und andere afrikanische Tierarten. Weitere seltene Arten im Zoo Prag sind Malaysia-Tiger, Blauer Leguan, Chinesischer Riesensalamander und Lear-Ara. Angeschlossen ist eine äußerst großzügig gestaltete Freianlage für Rotschildgiraffen, Steppenzebras und afrikanische Antilopenarten. Am 29. November 2004 wurde eines der größten Projekte in der Geschichte der tschechischen Zoos, ein künstlicher indonesischer Regenwald, unter anderem mit Schweinsaffen und Orang-Utans, eröffnet. 2010 wurde für Asiatische Elefanten, Flusspferde, Rappenantilopen und Bongos eine neue, vergrößerte Anlage gebaut. Im Zoo Prag lebt die größte Gruppe von Gangesgavialen in Europa. Für den Chinesischen Riesensalamander, eines der seltensten Wirbeltiere der Erde, wurde 2008 ein eigenes Gebäude errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Ereignisse.", "content": "Am 13. August 2002 gab es ein heftiges Hochwasser in Prag. Über 1.000 Tiere wurden vor den nahenden Wassermassen in Sicherheit gebracht, 50 Tiere wurden freigelassen. Dennoch starben 134 Tiere in den Fluten, unter anderem der asiatische Elefantenbulle \"Kadira\". Internationale Presseaufmerksamkeit erlangte der Seelöwe \"Gaston\", der über Moldau und Elbe bis nach Deutschland schwamm, jedoch während des Rücktransports nach Prag verendete. Im Jahre 2005 erhielt in Tschechien (und auch im Ausland) der neugeborene Gorilla \"Moja\" große Aufmerksamkeit, das Geschehen im Gorilla-Pavillon konnte per Internet beobachtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Pavillons.", "content": "Es gibt 12 Pavillons, darunter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zoo Prag (Zoo Praha) ist der größte Zoo in Tschechien. Er eröffnete verhältnismäßig spät, am 28. September 1931, später als andere tschechische Zoos. Er liegt im Stadtteil Troja an der Moldau, in einem Gebiet, das auch in geologischer und kultureller Hinsicht sowie aus Sicht des Naturschutzes wertvoll ist. Die wahrscheinlich wichtigste Leistung des Prager Zoos ist sein Beitrag zur Rettung des Przewalski-Pferdes. 2015 wurde er von TripAdvisor als viertbester Zoo der Welt ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 2191958} {"src_title": "Michael Fink (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gottlieb Mohnike wurde als Sohn des Kaufmanns und Ratsherrn Andreas Christian Mohnike (1742–1813) geboren. Er besuchte das Stralsunder Gymnasium und immatrikulierte sich 1799 in Greifswald und 1801 in Jena als Theologiestudent. Er bestand am 5. Mai 1803 die theologische Prüfung in Greifswald. Danach war er mehrere Jahre als Privatlehrer und Erzieher auf Rügen tätig. Am 1. November 1810 wurde er Konrektor der Greifswalder Stadtschule. Er wurde 1813 als Pfarrer der St. Jakobi-Kirche nach Stralsund berufen, übernahm ab 1819 gleichzeitig die Aufgaben als Konsistorial- und Schulrat und war Leiter der Regierungsschulbehörde. 1824 wurde ihm der Ehrendoktor der Theologie in Greifswald verliehen. Mohnike war zeitlebens befreundet mit seinem Landsmann Ernst Moritz Arndt (1769–1860), sowie mit dem Naturphilosophen und Jenaer Kommilitonen Gotthilf Heinrich von Schubert, mit denen er einen regen Briefwechsel pflegte. In Grimmen und Stralsund (Gottlieb-Mohnike-Straße) sind Straßen nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Am 9. November 1810 heiratete er Karoline von Stucker (1789–1849), Tochter des Stadtphysikus in Grimmen, Dr. Johann Philipp von Stucker und der Eleonore Billroth. Aus der Ehe gingen 9 Kinder hervor, u. a. der Arzt Otto Gottlieb Mohnike (1814–1887), der sich vor allem auf dem Gebiet der flächendeckenden Pockenschutzimpfung in Japan einen Namen machte, sowie die ebenfalls als Schriftstellerin und Übersetzerin tätige Selma Mohnike (1828–1878).", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Mohnike übersetzte und vermittelte u. a. zahlreiche ältere und neuere skandinavische Texte, u. a. Werke von Esaias Tegnér und die altisländische Färingersaga sowie die Heimskringla. Er gilt als einer der Begründer der Skandinavistik. Von ihm stammen zahlreiche Studien zu der Literatur der Römer und Griechen, zur Pommerschen Geschichte und Kirchengeschichte und zur Hymnologie. Er gab die „Klagen gegen Wedeg Loetz und dessen Sohn Henning“, ein poetisches Frühwerk des Ulrich von Hutten von 1509, in einer kommentierten lateinisch-deutschen Ausgabe heraus (Greifswald 1816).", "section_level": 1}], "src_summary": "Gottlieb Christian Friedrich Mohnike (* 6. Januar 1781 in Grimmen; † 6. Juli 1841 in Stralsund) war ein deutscher Übersetzer, Theologe und Philologe.", "tgt_summary": null, "id": 1994354} {"src_title": "Bockenheimer Depot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jorge de Sena wurde am 2. November 1919 in Lissabon geboren, seine Schullaufbahn begann er an der Escola Vasco da Gama, darauf wechselte er an das Liceu Luís de Camões. Später studierte er zuerst Ingenieurswissenschaften an der Faculdade das Ciências in Lissabon, den Kurs beendete er jedoch 1944 an der Universität Porto. Ab 1946 arbeitete er als Bauingenieur unter anderem in der portugiesischen Straßenbehörde. Als Offizier des Heeres beteiligte er sich zu Zeiten des Salazar-Regimes zunächst an einer Unterschriftenaktion für freie Wahlen; 1959 nahm Sena an einem später gescheiterten Militärputsch teil. Aufgrund dessen verließ Jorge de Sena Portugal und begab sich ins freiwillige Exil nach Brasilien, wo er an der Oppositionszeitung \"Portugal Democrático\" mitarbeitete. In Brasilien beschritt de Sena die akademische Laufbahn und dozierte als Lehrstuhlinhaber für Literaturtheorie an der Universität Assis, in der Nähe von São Paulo. 1961 dozierte er portugiesische Literatur an der ebenfalls nicht weit von São Paulo gelegenen Universität von Araraquara. In Brasilien promovierte er außerdem mit einer Arbeit über den portugiesischen Nationaldichter Luís de Camões. Um die politischen Verhältnisse in Brasilien besorgt, immigrierte Jorge de Sena 1965 in die Vereinigten Staaten um dort zuerst an der Universität von Wisconsin in Madison zu dozieren. Fünf Jahre später übernahm er den Vorsitz des Departments für Spanisch, Portugiesisch und vergleichende Literatur der Universität von Kalifornien in Santa Barbara, den er bis 1978 innehatte. 1968 besuchte er regelmäßig verschiedene europäische Länder und erhielt 1977 in Italien den Großen Internationalen Preis für Poesie \"Etna-Taormina\". Ein Jahr später, am 4. Juni 1978, starb er in Santa Barbara. Postum erhielt er von der portugiesischen Präsidentschaft das Großkreuz des \"Ordem de Sant'iago\" für seine Verdienste dem portugiesischen Volk gegenüber, ebenso den Orden des Infante D. Henrique. 1980 weihte die Universität von Santa Barbara im Gedenken an den ehemaligen Dozenten der Lehreinrichtung das \"Jorge de Sena Center for Portuguese Studies\" ein. Am 11. September 2009 wurde Jorge de Senas Leichnam nach Lissabon rückgeführt und im Friedhof Cemitério dos Prazeres beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lyrik.", "content": "Jorge de Senas schriftstellerisches Œuvre umfasst insgesamt achtzehn Gedichtbände. Erste Gedichte veröffentlichte er 1939. Ein Jahr später begann er an der Literaturzeitschrift \"Cadernos de Poesia\" mitzuarbeiten, die 1942 die Herausgabe seines ersten Gedichtbandes unterstützte. Zu Beginn der fünfziger Jahre sprach sich Sena hier für ideologische Unabhängigkeit aus und versuchte zwischen einer „reinen“ und einer „sozialen“ Dichtung zu vermitteln, um damit den während des Zweiten Weltkrieges aufgekommenen Konflikt zwischen den \"Presença-\"Literaten und Neorealisten zu kitten. Er plädierte für eine „Poesie der Zeugenschaft“, eine Poesie, die sich ihres erzieherischen Auftrags bewusst ist und sich die Wahrhaftigkeit des Zeugen auf die Fahne schreibt. Ebendieses Prinzip entwickelte de Sena in den sechziger Jahren dann weiter zur „Poesie der Gelegenheit“. Im Vorwort zu \"Poesia 1\" erklärte Sena, der Dichtung „obliege es, die Welt weniger zu begreifen als zu verändern“. Er übertrug damit die von Karl Marx verfassten Thesen über Feuerbach auf die Dichtung und nahm sie auf diese Weise in die Verantwortung.", "section_level": 2}, {"title": "Prosa.", "content": "Neben diversen kleineren Erzählungen hinterließ de Sena den postum veröffentlichten Roman \"Sinais de Fogo\". Das deutliche autobiographische Züge tragende Werk spielt in der portugiesischen Hafenstadt Figueira da Foz im Sommer 1936. Das erdrückende politische Klima Portugals und ein in der Luft fühlbarer Spanischer Bürgerkrieg fallen in eins mit der Adoleszenz der Hauptperson Jorge. Dieser stürzt sich zeitgleich in die, seine Promiskuität in Frage stellende, erste große Liebe und verwickelt sich in eine Untergrundaktion zur Unterstützung der Spanischen Republik. Der Protagonist wird in eine tiefe Krise gestürzt, die er schließlich durchs Schreiben überwindet.", "section_level": 2}, {"title": "Weiteres.", "content": "Sena schrieb diverse Theaterstücke, unter anderem \"O Indesejado (António Rei)\". Die Tragödie in vier Akten greift das Verschwinden des portugiesischen Königs Sebastião I. auf, dessen erhoffte Wiederkehr sich im Glauben des Sebastianismus manifestierte. Daneben schrieb Sena unter anderem noch Essays, verfasste Kritiken und übersetzte bekannte Gedichte der Weltliteratur ins Portugiesische. 1995 wurde das Werk von Luís Filipe Rocha als Kinofilm adaptiert.", "section_level": 2}, {"title": "Werkliste.", "content": "Poesie Prosa Drama Essays", "section_level": 2}], "src_summary": "Jorge de Sena (* 2. November 1919 in Lissabon; † 4. Juni 1978 in Santa Barbara) war ein portugiesischer Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Übersetzer. Er gilt als einer der bekanntesten Vertreter des portugiesischen Surrealismus.", "tgt_summary": null, "id": 1455610} {"src_title": "Jan Costin Wagner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gliederung.", "content": "Snowboardtricks können wie folgt gegliedert werden: Alle Tricks können switch ausgeführt werden, Spin-Tricks zusätzlich noch backside (bs, rückwärts) oder frontside (fs, vorwärts).", "section_level": 1}, {"title": "Arten von Tricks.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Air.", "content": "Air Tricks werden, wie es der Name andeutet, in der Luft ausgeführt, meist nach Absprung von einem Kicker (Schanze) oder in einer Half-Pipe. Air Tricks werden als besonders schön angesehen, wenn die Ausführung des Tricks möglichst lange und sicher erfolgt und der Snowboarder sauber landet, ohne dabei zum Beispiel mit der Hand in den Schnee zu greifen.", "section_level": 2}, {"title": "Spin.", "content": "Spin Tricks bestehen aus Drehungen um die körpereigene Längsachse (Schrauben). Man gibt die Anzahl der erfolgten Drehungen in Grad an und zählt in 180° Schritten. Oft wird hier nur noch die erste Zahl der Gradangabe genannt, auch der Rest wird gekürzt. Beispiel \"Back-drei-Tail\", bezeichnet einen Backside three-sixty, der am Tail gegrabt wurde (vgl. ff.). Backside Spin und Frontside Spin beschreiben, wie der Spin ausgeführt wird. Bezeichnend ist dabei die Seite, die während der ersten 180° des Spins in Fahrtrichtung (hangabwärts) weist. Ein regular angefahrener Backside Spin wird daher im Uhrzeigersinn gedreht, ein goofy angefahrener gegen den Uhrzeigersinn. Bei einem Frontside Spin rotiert man regular also gegen den Uhrzeigersinn, goofy dagegen im Uhrzeigersinn. Fährt man einen Spin switch an, kehrt sich die Bezeichnung des Tricks um: Ein Switch Backside Spin wird also regular gegen den Uhrzeigersinn gedreht, goofy im Uhrzeigersinn. Spins: etc.", "section_level": 3}, {"title": "Flip.", "content": "Flip Tricks bestehen aus Drehungen um die anderen beiden körpereigenen Achsen. Kombiniert mit Spins und Grabs ergeben sich weitere Möglichkeiten, einen Trick auszuführen. Führt man einen Flip zweimal hintereinander aus, wird vor dem Trick-Namen ein 'double' als Präfix hinzugefügt. Standard Flips (Drehung um eine Rotationsachse): Drehungen um zwei Rotationsachsen: Drehungen um drei Rotationsachsen:", "section_level": 3}, {"title": "Grab.", "content": "Grabs bestehen aus verschiedenen Griffen am Brett. Man hält sich, nach erfolgtem Absprung von einer Schanze (dem \"Kicker\") oder einer Half-Pipe, an einer Seite des Boards möglichst lange fest. Hier besteht eine Vielfalt an Grabs, da das Brett unzählige Möglichkeiten aufweist, es zu 'grabben'. Auch möglich sind Grabs mit beiden Händen, das \"tweaken\" (die Beine so weit anwinkeln wie möglich) und das \"bonen\" (ein oder beide Beine strecken). Eine Auswahl an Grabs:", "section_level": 3}, {"title": "Ground.", "content": "Ground Tricks sind vielfältig und werden oft am Boden, an Funboxen oder an Rails ausgeführt. Die Lip Tricks werden jedoch an Halfpipes oder Quarterpipes ausgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Slide.", "content": "Das „Sliden“, oder auch „Jibben“ bezeichnet das Befahren von Gegenständen, die nicht aus Schnee sind. Meistens handelt es sich um sogenannte „Rails“, also Geländer. Auch stehen in fast jedem Skigebiet sogenannte „Boxen“, Kästen in verschiedenen Formen mit Kunststoffbelag, welche zum Sliden konzipiert sind. Alle Tricks können sowohl an „Boxen“ als auch „Rails“ ausgeführt werden. Nahezu alle Snowboardslides sind den entsprechenden Skateboardtricks nachempfunden. Da ein Snowboard über keine Achsen verfügt, sind allerdings einige Tricks nicht möglich. Trotzdem bietet das Snowboardfahren auf Rails in der Praxis mindestens genauso viele Möglichkeiten wie das Skateboardfahren, insbesondere deshalb, weil das Snowboard angeschnallt wird, was deutlich länger Slides und technischere Kombinationen ermöglicht.", "section_level": 3}, {"title": "Unterscheidung Frontside – Backside.", "content": "Grundsätzlich kann jeder Slide „Frontside“ oder „Backside“ ausgeführt werden. Die Unterscheidung liegt darin, von welcher Seite man auf die Rail springt. Bei einem Backsideslide hat der Fahrer, unabhängig, ob Regular oder Goofy, die Rail beim Absprung vor sich. Bei einem Frontside ausgeführten Trick ist die Rail beim Absprung entsprechend hinter dem Fahrer. Er springt also blind auf die Rail. Es wird immer vom Rücken aus beschrieben.", "section_level": 4}, {"title": "Unterscheidung Switch – Normal – Nollie.", "content": "Des Weiteren kann jeder Slide „normal“, „switch“ oder „Nollie“ ausgeführt werden. Wenn nicht anders gesagt, wird jeder Trick grundsätzlich normal ausgeführt, sprich entsprechend der bevorzugten Fahrrichtung des Fahrers („Regular“, „Goofy“). Ein „Switch“ Trick bedeutet, dass beispielsweise ein „Regular“ Fahrer einen Trick „Goofy“ ausführt und umgekehrt. Bei \"switch\" Fahrten ändern sich auch die Bezeichnungen am Brett. Zum Beispiel wird die \"Nose\" im \"switch\" zum Tail. „Nollie“ Slides bedeuten, dass ein Trick über die „Nose“ anstatt wie üblich das „Tail“ abgesprungen. Auch hierbei kann der Trick \"normal\" (\"Nollie\") oder \"switch\" (\"switch Nollie\") ausgeführt werden.", "section_level": 4}, {"title": "Verschiedene Slides.", "content": "„50:50“: Der grundlegendste Slide auf dem Snowboard. Bei einem 50:50 springt der Fahrer gerade ab und landet ebenfalls gerade, sprich in der Position, in der er die Piste hinunterfahren würde, auf der Rail. „Boardslide“: Bei einem Boardslide springt der Fahrer zwar gerade ab, dreht sich jedoch in der Luft um 90 Grad und landet so auf der Rail. Das Board steht also in einem rechten Winkel zur Rail. Hier wird zwischen Backside Boardslides und Frontside Boardslides unterschieden. Bei einem Frontside Boardslide hat der Fahrer die Rail beim Absprung vor sich, dreht sein Board allerdings backside um 90 Grad, wodurch er blind zur Fahrtrichtung auf der Rail landet. Bei einem Backside Boardslide ist es entsprechend umgekehrt, der Fahrer hat die Rail hinter sich, dreht jedoch vorwärts frontside um 90 Grad, wodurch er die Rail vor sich hat und dessen Ende sehen kann. „Lipslide“: Ein Lipslide ist auf den ersten Blick einem „Boardslide“ sehr ähnlich. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass der Fahrer bei einem „Frontside Lipslide“ die Rail zwar beim Absprung wieder vor sich hat, jedoch dreht er frontside um 90°. Beim „Backside Lipslide“ ist es wieder entsprechend umgekehrt. Der Fahrer landet jedoch durch die Rückwärtsdrehung blind, also wie bei einem „Frontside Boardslide“ auf dem Rail. „Noseslides und Tailslides“: „Noseslides“ und „Tailslides“ sind Abwandlungen der „Lipslides“ und „Boardslides“. Der Unterschied liegt darin, dass man nicht mittig auf der Rail landet, also zwischen den Bindungen, sondern entsprechend auf „Nose“ oder „Tail“. Beispielsweise : „ Frontside Noseslide“ : Die Rail befindet sich beim Absprung vor dem Fahrer. Um nun auf der „Nose“ zu landen, springt der nahezu wie beim Frontside Boardslide ab, jedoch landet er nicht mittig, sondern auf dem vorderen Teil des Boards, der „Nose“. Um nicht abzurutschen, muss der Fahrer nun sein ganzes Gewicht auf die „Nose“ verlagern. Daher ist der Frontside Noseslide wesentlich anspruchsvoller als der Frontside Boardslide. „Presses“: Es gibt wiederum zwei verschiedene Presses, den „Nosepress“ und den „Tailpress“. Bei einem Press springt der Fahrer gerade ab wie bei einem „50:50“, er verlagert sein Gewicht jedoch auf das „Tail“, bzw. die „Nose“. Dadurch slidet er nur auf einem Teil seines Boards, ähnlich dem „Wheelie“ beim Skateboarding oder Fahrradfahren. „Bluntslide“: Beim „Bluntslide“ springt der Fahrer komplett über die Rail und landet auf dem äußersten Teil seines Boards. Bei einem „Frontside Bluntslide“ beispielsweise springt der Fahrer mit der Rail vor sich ab, doch im Gegensatz zum Frontside Noseslide landet er nun nicht auf der „Nose“, sondern springt über die Rail und landet auf dem „Tail“. Im weitesten Sinne ist der Bluntslide also auch ein „Noseslide“ bzw. „Tailslide“, nur wegen des Absprungs deutlich anspruchsvoller.", "section_level": 4}, {"title": "„Spins on“ und „Spins off“.", "content": "Die bisher genannten Tricks lassen sich mit „Spins“, also Drehungen auf und von der Rail, kombinieren. Dabei dreht sich der Fahrer, bevor auf der Rail landet, nicht nur um 90 Grad, sondern beispielsweise 180 Grad. Die 180 Grad Drehung kann er wiederum „backside“ oder „frontside“ durchführen. Angenommen, der Fahrer dreht sich mit einem „frontside“ 180 auf die Rail, würde der Trick entsprechend „Frontside 180 to switch 50:50“ heißen. Dreht er sich wiederum um 90 Grad weiter, wäre es ein sogenannter „Frontside 270 to Frontboard“, da der Fahrer nach 270 Grad Rotation nicht gerade, sondern quer auf der Rail landet. Theoretisch sind alle erdenkbaren „Spins“ möglich, in der Praxis sind „Spins“ von über 450 Grad sehr selten zu sehen. Dreht sich der Fahrer am Ende der Rail von dieser herunter, anstatt gerade herunterzuspringen, handelt es sich um einen „Spin off“. Führt ein Fahrer also beispielsweise einen „Frontside Tailslide“ aus und dreht sein Board um 270 Grad anstatt der 90 Grad, um gerade weiter zufahren, spricht man von einem „Frontside Tailslide 270 off“, seltener auch von einem „270 out“. Da sowohl jeder „Frontside spin on“ wie auch „Backside spin on“ von zwei Seiten ausgeführt werden kann (mit der Rail vor und hinter dem Fahrer beim Absprung), unterscheidet man noch zwischen normalem „Spin on“ und „Hardway spin on“. Jeder „Backside spin on“, der mit der Rail rechts vom Fahrer abgesprungen wird, ist ein „Hardway backside on spin“. Jeder „Frontside spin on“, der mit der Rail links vom Fahrer abgesprungen wird, heißt „hardway frontside spin on“.", "section_level": 4}, {"title": "Weitere Besonderheiten.", "content": "„Change/Sexchange“: Der Fahrer dreht sein Board auf der Rail um 180 Grad, ohne dabei abzuspringen. „Umspringen“: Der Fahrer springt aus einer bestimmten Slideposition in eine andere um. Beispielsweise: „Frontside Boardslide to Backside Boardslide“ „To fakie/ to normal“: Jeder Trick, bei dem der Fahrer 90 Grad quer zum Rail slidet, kann auf zwei Varianten beendet werden: Er dreht sich am Ende des Rails zurück in seine bevorzugte Fahrrichtung („to normal“, wird normalerweise weggelassen) oder „to fakie“. Bei einem „to fakie“ Trick dreht sich der Fahrer so vom Rail, dass er switch weiterfährt. Beispiel: „Frontside Bluntslide to fakie“.", "section_level": 4}, {"title": "Kombinationen.", "content": "Alle oben genannten Tricks lassen sich miteinander kombinieren. Einige Beispiele: „Backside 180 on to switch Nosepress switch backside 180 out“ „50:50 to backside Sexchange to switch backside 180 out“ „Frontside 270 on to Frontside Boardslide front 270 out“", "section_level": 4}, {"title": "Press.", "content": "Beim Nose- oder Tailpress lehnt man sich während des Fahrens auf die Nose bzw. auf das Tail, so dass das Tail bzw. die Nose in der Luft ist (siehe dazu auch: Freestyleboard). Die Schwierigkeit dabei ist, die Balance zu halten. Diese Art von Trick wird auch Wheelie oder Manual (wie beim Skateboarden) genannt. Man führt diese oft auf der Piste oder auf Funboxen aus.", "section_level": 3}, {"title": "Entstehung von Tricks.", "content": "Die meisten Tricks wurden von den bereits bestehenden Skateboard-Tricks adaptiert. Manche jedoch, z. B. der Misty- und Haakon-Flip (der Name stammt von seinem Erfinder Terje Håkonsen), wurden von Snowboardprofis erfunden.", "section_level": 2}, {"title": "Contests.", "content": "Freestyle-Contests sind Wettbewerbe, bei denen es darum geht, wer die besten Tricks ausführt. Die Sprünge/Runs werden von einer Jury bewertet. Unterschieden werden mindestens drei Contest-Arten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Snowboardtricks sind Bewegungen oder Drehungen in der Luft oder am Boden, die Snowboarder auf der Skipiste, in einem Funpark, einer Half-Pipe oder auf Rails ausführen. Dazu werden Freestyleboards verwendet. Dieser Artikel ist eine Vertiefung des Themas Snowboarding. Er setzt eine gewisse Grundkenntnis der Sportart voraus.", "tgt_summary": null, "id": 276052} {"src_title": "Arvato", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Varianten und Umdichtungen.", "content": "Die unterschiedlichen Varianten der zweiten Strophe lassen konfessionelle Differenzen zur Person Marias erkennen. Im katholischen Urtext wird das Gleichnis der ersten Strophe in der zweiten so aufgelöst, dass Jesse die Wurzel ist, Maria der Rosenstock aus der Wurzel und ihr Kind das „Blümlein“. Die rhetorische Doppelung des Jesajaworts wird im Lied also auf das Reis (Maria) und die daraus knospende Blüte (Jesus) gedeutet. In der katholischen Variante wird im Rahmen der Marienverehrung – verglichen mit der protestantischen Fassung – besondere Emphase auf die jungfräuliche Geburt gelegt („und blieb ein reine Magd“). Diese Fassung des katholischen Kirchenlieds wurde in der evangelischen Kirche nicht rezipiert. Erst die Umdichtung von Michael Praetorius, dessen Chorsatz im 19. Jahrhundert kanonisch wurde, eröffnete dem Lied den Eingang in protestantische Liederbücher. Im evangelischen Text (\"Evangelisches Gesangbuch\" 30) meint sowohl „Röslein“ als auch „Blümlein“ Jesus. Unberücksichtigt bleibt bei dieser Deutung, dass laut Strophe 1 die Rose das Blümlein gebracht hat. Die Betonung der fortwährenden Jungfräulichkeit Mariens weicht einer stärkeren Zentrierung auf Jesus. Der katholische Text (\"Gotteslob\" 132) bleibt bei der Aussage des Urtextes, bot aber zusätzlich eine ökumenische Lesart (\"Gotteslob\" 133): Die doppelte Deutung von „Röslein“ und „Blümlein“ ist auch hier beibehalten; nur die Schlusszeile „und blieb ein reine Magd“ ist ersetzt durch „welches uns selig macht“. Im am 1. Adventssonntag 2013 eingeführten neuen Gotteslob wird unter Nummer 243 nur noch die katholische Textversion abgedruckt. Friedrich Layriz (1808–1859) dichtete 1844 drei weitere Strophen hinzu, von denen wenigstens eine als dritte Strophe des Liedes bis heute populär geblieben ist, und nicht nur in katholische Liederbücher, sondern auch ins deutsche EG und Schweizer RG eingegangen ist. katholisch, Speyer (1599) 1. Es ist ein Ros entsprungen / auß einer wurtzel zart / Als vns die alten sungen / auß Jesse kam die art / vnnd hat ein blümlein / bracht / mitten in kaltem winter wol zu der halben nacht. 2. Das Röselein das ich meine / Daruon Isaias sagt / Ist Maria die reine / Die vns das blümlein hat bracht / Auß Gottes ewigem raht / Hat sie ein Kindlein gboren / Vnd blieben ein reine Magd. \"(Es folgen weitere 21 Strophen)\" protestantisch, Praetorius (1609) ES ist ein Roeß entsprungen / aus einer Wurtzel zart / als vns die alten sungen / aus Jesse kam die art / vnd hat ein blümlein bracht / mitten im kalten Winter / wol zu der halben Nacht. Das Röeßlein das ich meine / darvon Esaias sagt / hat vns gebracht alleine / Mary die reine Magd / aus Gottes ewgen raht / hat sie ein Kind gebohren / [wol zu der halben Nacht]. Friedrich Layriz (1844) 1. ES ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart, Wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art, mitten im kalten Winter, wohl zu der halben Nacht. 2. Das Röslein, das ich meine, davon Jesaias sagt, Hat uns gebracht alleine Marie, die reine Magd. hat sie ein Kind geboren, wohl zu der halben Nacht. 3. Das Röselein so kleine, das duftet uns so süß, Mit seinem hellen Scheine vertreibts die Finsterniss. hilft uns aus allem Leide, rettet von Sünd und Tod. 4. Lob, Ehr sei Gott dem Vater, dem Sohn und heilgen Geist! Maria, Gottesmutter, sei hoch gebenedeit! der wendet Gottes Zoren, wandelt die Nacht in Tag. 5. O Jesu, bis zum Scheiden aus diesem Jamerthal Laß dein Hilf uns geleiten hin in der Engel Saal, da wir dich ewig loben: o Gott, uns das verleih! In der Musik des Nationalsozialismus entstand eine profanierte Kontrafaktur, eine Neudichtung eines Textes auf die vorhandene Melodie. Die nationalsozialistische Fassung drängt den religiösen Gehalt des Liedes in den Hintergrund: Nicht mehr Jesus ist der Gegenstand des Textes, sondern die völkische Gemeinschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Übersetzungen.", "content": "Das Lied gehört nicht nur im deutschen Sprachraum zu den bekanntesten Weihnachtsliedern. \"Lo, How a Rose E’er Blooming\" ist die heute bekannteste Version auf Englisch und wurde 1894 von Theodore Baker verfasst, eine ältere Übertragung aus der Feder von Catherine Winkworth hat den Titel \"A Spotless Rose is Growing\". In den Niederlanden gibt es, neben verschiedenen übersetzten Fassungen (\"Er is een roos ontsprongen\" oder \"Een roze, fris ontloken\"), auch eine säkulare Version: \"De witte vlokken zweven\" („Die weißen Flocken schweben“). Im französischen Sprachraum ist das Lied mit den Worten \"Dans une étable obscure\" („In einem dunklen Stall“), im finnischen unter \"Tuo armon valkokyyhky\" bekannt. \"Det hev ei rose sprunge\" (Nynorsk) ist Nummer 33 im Gesangbuch der Norwegischen Kirche \"(Norsk salmebok 2013)\". Eine Übersetzung ins Dänische, „En rose så jeg skyde op ad den frosne jord...“, steht im dänischen Gesangbuch \"Den Danske Salmebog\", Kopenhagen 1953, Nr. 116, übernommen in \"Den Danske Salmebog\", Kopenhagen 2002, Nr. 117; ebenso im populären Gesangbuch der dänischen Heimvolkshochschulbewegung, \"Højskolesangbogen\", 18. Ausgabe, Kopenhagen 2006, Nr. 222 (übersetzt von Thomas Laub, 1920, überarbeitet von Uffe Hansen, 1935, der eine dritte Strophe hinzufügte). Als Quellen werden genannt: Deutsch, 16. Jahrhundert, Michael Praetorius 1609, Laub und Hansen für den Text; für die Melodie [Gesangbuch] „Köln 1599“.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Außer von Praetorius wurde das Lied von Johannes Brahms als Ausgangspunkt für ein Choralvorspiel verwendet (op. 122, Nr. 8), ferner gibt es eine Choralbearbeitung des schlesischen Komponisten und Organisten Emanuel Adler (1845–1926), Hugo Distler setzte ihn 1933 in seinem Weihnachtsoratorium \"Die Weihnachtsgeschichte\" in Chorvariationen ein, und Jan Sandström fasste 1990 in \"Es ist ein Ros entsprungen\" für zwei Chöre a cappella den Satz von Praetorius in einen achtstimmigen Summchor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Es ist ein Ros entsprungen ist ein ursprünglich wohl zweistrophiges, kirchliches Weihnachtslied aus dem 16. Jahrhundert. Sein Text bezieht sich auf : „Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht“. Die Melodie zum Text findet sich im Speyerer Gesangbuch (gedruckt in Köln 1599). Der Komponist ist unbekannt. Die populäre Textfassung der zweiten Strophe schuf der protestantische Komponist Michael Praetorius, der einen weitverbreiteten vierstimmigen Chorsatz zu dem Lied verfasste, im Jahre 1609.", "tgt_summary": null, "id": 1068951} {"src_title": "Norman Ohler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Katharina war die Tochter des späteren ersten Königs von Württemberg, Friedrich I., und dessen erster Ehefrau, Prinzessin Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel. Nach der Trennung ihrer Eltern 1788 nahm Katharinas Vater sie und ihre Geschwister zu sich. Katharina wurde zunächst von ihrer Großmutter erzogen. 1797 erhielt Katharina die britische Prinzessin Charlotte Auguste Mathilde, eine Tochter von König Georg III., zur Stiefmutter. Charlotte Auguste Mathilde verstand sich sehr gut mit Katharina, deren Erziehung sie übernahm. Katharinas Vater, Friedrich, trat 1803 auf die Seite Napoléon Bonapartes. Württemberg konnte sich dadurch erheblich vergrößern und wurde 1806 zum Königreich erhoben. Um den Bund zwischen Württemberg und Napoléon weiter zu festigen, heiratete Katharina am 22. August 1807 im Schloss Fontainebleau bei Paris den Bruder Napoleons, Jérôme Bonaparte, der seit Juli 1807 König des eigens für ihn geschaffenen Königreichs Westphalen war. Katharina war seine zweite Frau. Die Ehe mit seiner ersten Frau, Elizabeth Patterson, hatte Napoléon annullieren lassen, und Jérôme musste die politisch motivierte Ehe mit Katharina eingehen. Trotz dieser Vorgeschichte, vieler Eskapaden Jérômes und zahlreicher Geliebten hielt Katharina bis an ihr Lebensende zu ihrem Ehemann. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 löste sich das Königreich Westphalen auf. Katharina begleitete Jérôme auf der Flucht nach Frankreich ins Exil. Nach der Niederlage Napoléons erwartete Katharinas Vater, dass sie sich, wie Napoléons zweite Frau Marie Louise, von ihrem Mann trennen würde. Katharina aber bestand darauf, bei ihrem Mann zu bleiben. Sie reiste mit ihm von Frankreich nach Österreich, über Graz nach Triest, wo Jérôme die \"Villa Necker\" erwarb und sich mit ihr niederließ. Hier wurde 1814 ihr erster gemeinsamer Sohn, Jerôme Napoléon, geboren. Als Napoléons Herrschaft der Hundert Tage anbrach, floh Jérôme mit Hilfe Katharinas aus Österreich und schloss sich seinem Bruder an. Katharina wurde vom österreichischen Kaiser Franz I. unter Arrest gestellt. Widerstrebend kehrte sie zu ihrer Familie nach Württemberg zurück, wo sie im März 1815 im Göppinger Schloss untergebracht wurde. Ihr Vater ließ ihre Korrespondenz kontrollieren, und Katharina konnte sich nur unter Bewachung bewegen. Nach der Niederlage von Waterloo traf im August 1815 auch Jérôme dort ein. Weil Schloss Göppingen nicht genügend bewacht werden konnte, musste das Paar in das gefängnisartige Schloss von Ellwangen umziehen. Die strenge Überwachung führte dazu, dass sie schließlich Fürst Metternichs Angebot annahmen und nach Österreich zurückkehrten. Zuvor erhielt Jérôme von seinem Schwiegervater Friedrich I. noch den Titel \"Prinz von Montfort\". Katharina lebte fortan mit ihrem Mann in Österreich, Italien und der Schweiz. In Triest wurde 1820 die Tochter Mathilde und 1822 ein weiterer Sohn, Napoléon Joseph, geboren. Katharina starb am 28. November 1835 im Alter von 52 Jahren in der \"Villa Mon Repos\" in Lausanne.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus Katharinas Ehe mit Jérôme Bonaparte stammen drei Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Friederike Katharina Sophie Dorothea von Württemberg, alternative Schreibung \"Katharine Sophie Friederike Dorothee von Württemberg\", (* 21. Februar 1783 in Sankt Petersburg; † 28. November 1835 in Lausanne) war mit Napoléon Bonapartes jüngstem Bruder, Jérôme Bonaparte, verheiratet und so von 1807 bis 1813 Königin von Westphalen.", "tgt_summary": null, "id": 1299757} {"src_title": "Christian Mayer (Skirennläufer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der zentrale Landkreis (Merkez) Elazığ liegt ziemlich in der Mitte der Provinz. Im Westen grenzt er an die Kreise Baskil und Keban, im Norden an den Kreis Pertek der Provinz Tunceli, im Westen an die Kreise Kovancılar, Palu und Maden sowie an den Kreis Sivrice im Süden. Im Norden und Osten bilden die Wasserfläche der Keban-Talsperre (Gesamtfläche etwa 675 km2) die Grenzen.", "section_level": 2}, {"title": "Landkreis.", "content": "Der zentrale Landkreis ist hinsichtlich der Größe (etwa ein Viertel der Provinzfläche) und auch der Bevölkerung (etwa 70 Prozent der Provinzbevölkerung) der größte aller elf Kreise der Provinz. Mit seiner Bevölkerungsdichte von 188 Einwohnern je Quadratkilometer, hat er knapp das Dreifache des Provinzdurchschnitts (2018: 63,5). Er besteht neben der Kreisstadt aus vier weiteren Gemeinden (Belediye): \"Yazıkonak\" (9.057), \"Yurtbaşı\" (7.996), \"Akçakiraz\" (7.929) und \"Mollakendi\" (2.892 Einw.). Des Weiteren existieren noch 135 Dörfer (Köy) mit durchschnittlich 298 Bewohnern. Vier Dörfer haben mehr als tausend Einwohner: \"Şahinkaya\" (1.520), \"Kuyulu\" (1.321), \"Hankendi\" (1.097) und \"Yemişlik\" (1.044 Einw.). Das Dorf \"Bahçekapı\" (2017: 1.032 Einw.) wurde 2018 ein Mahalle (Stadtviertel) der Gemeinde Akçakiraz (2018: 1.050 Einw.).", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "In Elâzığ leben Türken, Kurden und Zazas. Bis zum Ersten Weltkrieg gab es eine große armenische Gemeinde, die aber dem Völkermord an den Armeniern 1915 zum Opfer fiel.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Nachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Elazığ sowie den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).", "section_level": 2}, {"title": "Volkszählungsergebnisse.", "content": "Zu den Volkszählungen liegen folgende Bevölkerungsangaben über die Stadt, den Kreis, die Provinz und das Land vor:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Elâzığ war anfangs nur ein Weiler nahe der Stadt Harput, die im 19. Jahrhundert zunehmend ihre Bedeutung verlor. Elâzığ hieß damals \"Agavat mezrası\". Der osmanische Gouverneur (tr: \"Vali\") vor Ort, Reşid Mehmed Pascha, baute den Weiler zu einer Stadt aus. Unter Sultan Abdülaziz wurden eine Kaserne, ein Krankenhaus und ein Gouverneurssitz errichtet. 1866 wurde die Stadt zu Ehren von Sultan Abdülaziz und seiner fünfjährigen Regentschaft in umbenannt. Der Name bedeutet „durch Abdülaziz bereichert“. 1878 wurden drei Distrikte von der Provinz Diyarbekir abgetrennt und die neue Provinz \"Mamûret'ül-Azîz\" gegründet. Das wichtigste Ereignis in den ersten Jahren der Republik war die Eroberung der Stadt am 24. Februar 1925 durch aufständische Truppen beim Scheich-Said-Aufstand. Bis Ende Juni blieb sie in den Händen der Aufständischen. Bei der ersten Volkszählung 1927 hatte die Stadt weniger als 20.000 Einwohner. 1934 wurde sie an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Der Name \"Mamûret'ül-Azîz\" verkürzte sich zu \"Elâzîz\". Im November 1937 benannte der Ministerrat die Stadt in \"Elazık\" um, was im Dezember 1937 zur heute gültigen Form \"Elâzığ\" geändert wurde. 1936 war sie zeitweilig Verwaltungssitz von zwei Provinzen, da die neugeschaffene Provinz Tunceli auch von Elâzîz aus verwaltet wurde. Die Bevölkerung wuchs rasch, und 1970 wurden erstmals mehr als 100.000 Bewohner registriert.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Das Kirchengelände der armenisch-evangelischen Kirche im Stadtzentrum wird zurzeit als Autoparkplatz genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Elâzığ ist Sitz des Fußballvereins Elazığspor, der in der TFF 1. Lig spielt.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Da Elâzığ als Stadt relativ jung ist, gibt es keine alten Bauten. Die meisten der hier angeführten Gebäude liegen in Harput.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Flughafen Elazığ bedient nationale und internationale Ziele.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elazığ ([]; ehemals, auch genannt, kurdisch Elezîz) ist eine Stadt in der Türkei mit 568.239 Einwohnern (2014). Sie ist die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz Elazığ und liegt 1067 m über dem Meeresspiegel. Gleichzeitig ist sie auch das Zentrum des zentralen Landkreises (Merkez).", "tgt_summary": null, "id": 2213995} {"src_title": "Bethmann Bank", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Siedlung.", "content": "Bereits im 11. Jahrhundert errichtete ein Barschalke des Stifts Polling an der Stelle des heutigen Schlosses eine Rodungssiedlung. Im Jahre 1194 kommt Poschetsried zum Stift Rottenbuch. 1498 erwirbt Bayernherzog Albrecht IV. die Siedlung. Nach knapp einhundert Jahren (1593) geht die Siedlung wiederum als Schwaige an die Familie Hörwarth. 1687 beginnt die Umgestaltung des Forstenrieder Waldes zu einem jagdtauglichen Park. 1715 erwirbt Kurfürst Maximilian Emanuel die Schwaige Poschetsried mit einem Herrenhaus von Ferdinand Graf Hörwarth von Hohenburg.", "section_level": 2}, {"title": "Lage.", "content": "Das Schloss liegt auf einer Siedlungsterrasse, die gegenüber dem Bodenniveau der Münchner Schotterebene etwas erhöht ist. Ursprünglich ländlich inmitten Feldern gelegen, war es durch diese hervorgehobene Lage weithin sichtbar. „Darüber hinaus wurde die Umgebung von Kurfürst Max Emanuels Schlössern mit der Anlage von Alleen aus Schwarzpappel und Pflanzungen von Schwarzkiefern strukturiert. So sollte der den Pinien ähnliche Wuchs der Schwarzkiefer zusammen mit den Schwarzpappeln eine mediterrane Atmosphäre schaffen und das umliegende Ackerland optisch aufwerten (...)“.", "section_level": 2}, {"title": "Sichtachse mit Auffahrtsalleen.", "content": "Um eine herrschaftliche Auffahrt zu ermöglichen, wurde im frühen 18. Jahrhundert eine Allee zwischen Schloss Nymphenburg und Schloss Fürstenried, (die heutige Fürstenrieder Straße) als kilometerlanger Verbindungsweg angelegt. Eine weitere, kilometerlange mit Linden gesäumte Trasse entstand zur gleichen Zeit zwischen dem Dorf Mittersendling und Schloss Fürstenried. Als die Alleen geschaffen wurden, war diese Art der kilometerlangen gereihten Baumpflanzung in Altbayern weitgehend unbekannt. Die imposante Allee von Mittersendling zum Schloss Fürstenried war zudem besonders lang. Ihre Bedeutung zeigt sich in ihrer Doppelreihigkeit und dem ursprünglich dazwischenliegenden Tapis vert. Als point de vue wirkt vordergründig der nördliche Turm der Frauenkirche. Möglicherweise wurde bei der Erbauung des Schlosses Fürstenried auch die unmittelbar seitlich hinter dem Frauenturm gelegene Münchner Residenz anvisiert. Neben der kilometerlangen Sichtachse zeugte das Tapis vert als \"grüne Rasenteppich\" vom Macht und Reichtum. Hier war keine Wiese, die abgeweidet werden konnte (damals die Norm). Hier handelte es sich um eine äußerst kostbare Fläche, die im Sommer alle paar Tage noch im Morgentau mit Sensen gemäht werden musste. Um sie durch nichts zu verunstalten, wurden zuvor Regenwürmer und Schnecken mit Geißeln weggeschnippt. Die Gärtner mähten dann im Pulk zweimal nacheinander die Flächen mit Sensen. Die Wirkung war edler (und kostenintensiver im Erhalt) als jedes mit Blumen bepflanzte Teppichbeet, da Rasenmäher erst im 19. Jahrhundert erfunden wurden. 1935/36 begannen die Nationalsozialisten mit der Zerstörung, indem sie den Grünstreifen zwischen den beiden Alleen mit der vierspurigen \"Olympia-Straße\" (heute Autobahn München-Garmisch A 95) überbauten. Die historische Sichtachse wurde beim Streckenverlauf aufgenommen, waren doch die Planer um Fritz Todt bemüht, landschaftlich Reizvolles einzubinden. Derzeit führt trotz der mittlerweile dichten umliegenden Bebauung immer noch eine knapp 1000 Meter lange Sichtachse frontal auf Schloss Fürstenried zu, die immer noch zu beiden Seiten von doppelreihigen Lindenalleen gesäumt wird. Ohne Berücksichtigung des Denkmalschutzes erhielt diese Sichtachse Anfang 2017 eine starke Beeinträchtigung durch eine überdimensionale unsensibel angebrachte Beschilderung.", "section_level": 2}, {"title": "Wasserversorgung.", "content": "Das Schloss wurde über eine Wasserleitung der ehem. Königlichen Hofbrunnwerke, die von Großhesselohe an der Isar entlang der heutigen Hofbrunnstraße in Solln führte, mit Wasser versorgt.", "section_level": 2}, {"title": "Jagd- und Lustschloss.", "content": "In den Jahren zwischen 1715 und 1717 wird im Auftrag von Max II. Emanuel durch Hofbaumeister Joseph Effner das bereits bestehende Herrenhaus, das mitten im damals genannten Hirschjagdpark lag, als Jagd- und Lustschloss mit einem Barockgarten umgestaltet und vergrößert. In \"Fürstenried\" umbenannt, diente es während des 18. Jahrhunderts als Zentrum für repräsentative Hofjagden. Im Jahre 1727, zur Geburt des Kurprinzen Max III. Joseph, geht das Schloss als Kindbettgeschenk an die Kurfürstin Maria Amalie von Österreich, die Gemahlin des späteren Kaisers Karl Albrecht, des Sohnes und Nachfolgers von Kurfürst Max II. Emanuel. Von 1777 bis zu ihrem Tod 1797 diente das Schloss dann der Kurfürstin Maria Anna Sophia von Sachsen, der Gemahlin von Max III. Joseph, nach dessen Tod als Witwensitz. Bereits kurz vor dem Tod der Kurfürstin begann der endgültige Niedergang ihres Besitzes. Denn im September 1796 war München von der französisch-republikanischen Armee umzingelt, die gegen die österreichisch-kaiserlichen Truppen kämpften. Dabei wurde auch Schloss Fürstenried gebrandschatzt.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Nutzung.", "content": "1798 wurde das Schloss vorübergehend zu einem Asyl für einige aus Frankreich geflohene Trappistinnen. In der Zeit vom 3. Oktober bis 24. Oktober 1800 war der französische Oberst Litay und sein ganzer Tross im Schloss einquartiert. In den Jahren 1801 bis 1804 wurde das neu organisierte Artilleriecorps unter der Führung des Majors von Heinrichen in den Gebäuden von Fürstenried kaserniert. Mit diesen Einquartierungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden alle kostbaren Gegenstände, wie Möbel und Gemälde, entfernt. Das Schloss stand leer, der Garten verödete. Mit Einführung der allgemeinen Schulpflicht in Bayern durfte ein Nebengebäude des Schlosses aufgrund der Großzügigkeit von König Max Joseph I. als erstes Schulhaus für die umliegenden Dörfer Forstenried und Großhadern in den Jahren 1805 bis 1824 genutzt werden. Ab 1820 wurde weiteres Militär, eine Garnison der Reitenden Artillerie einquartiert, das ab 1849 vom Feldartillerieregiment \"Königin\" abgelöst wurde. Während des Deutschen Krieges 1866 und des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 wurde das Schloss als Lazarett genutzt. Nach Jahren der erfolglosen Behandlung wurde für den kranken Prinzen Otto von Bayern ein ruhiges Schloss zum dauernden Aufenthalt gesucht, da dessen Bruder, König Ludwig II. eine Unterbringung in eine psychiatrische Anstalt ablehnte. Die Wahl fiel auf Schloss Fürstenried. Damals noch ländlich und relativ fern der Münchner Stadtgrenze gelegen, konnte hier ein ruhiger Aufenthaltsort geschaffen werden. Im Jahre 1881 erfolgte der Ankauf des Schlosses, das von der königlichen Zivilliste an die Vermögensverwaltung des Prinzen Otto verkauft wurde. Fürstenried war ab diesem Zeitpunkt dessen Privateigentum. Für ein Vielfaches der Kaufsumme wurde der Besitz in der folgenden Zeit an die Bedürfnisse des Kranken angepasst. Otto, der 1886 nach dem Tod Ludwigs II. nominell zum König erklärt wurde, war bis zu seinem Tod am 11. Oktober 1916 in Schloss Fürstenried untergebracht. Schloss Fürstenried wurde so zum Domizil des Königs von Bayern. Bereits seit der Eingemeindung von Forstenried im Jahre 1912 lag das Schloss jedoch im Stadtgebiet von München. Nach dem Ersten Weltkrieg diente das Schloss erneut als Lazarett. Ab 1925 diente das Schloss als Exerzitienhaus des Bistums München und Freising. Von 1927 bis 1957 war hier das Erzbischöfliche Spätberufenenseminar St. Matthias untergebracht, bevor es ins 30 Kilometer südlich gelegene Wolfratshausen-Waldram verlegt wurde. Das Schlossareal wurde 1929 mittels der \"Katholischen Kirchenstiftung Fürstenried\" von der Erzdiözese erworben. 1931 und 1932 wurde in den Mittelpavillon des Schlosses, im ehemaligen „Weißen Saal“ eine Kapelle eingebaut. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss ab 1942 wiederum als Lazarett, und nach Kriegsende erneut als Exerzitienhaus genutzt. Die Theologische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität und das Priesterseminar Georgianum nutzten das Schloss von 1947 bis 1949 als Ausweichquartier. In dieser Zeit studierte auch der spätere Kardinal und Papst Joseph Ratzinger in Fürstenried.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Nutzung und Gestalt.", "content": "Das Schloss dient weiterhin als Exerzitienhaus und darüber hinaus als schulpastorales Zentrum sowie als Tagungsstätte. 1972 bis 1976 erfolgte eine Modernisierung der Anlage. Es wird seit dem 1. Oktober 2013 von dem Jesuiten Pater Christoph Kentrup geleitet. Das Schloss besteht wie seit jeher aus dem kubischen Hauptbau mit zwei seitlich angrenzenden kleineren Pavillons sowie mehreren Nebengebäuden um einen Ehrenhof. Von der einst reichen Innenausstattung hat sich dagegen nur der umlaufende Wandfries des \"Blauen Kabinetts\" im zweiten Obergeschoss des Hauptbaus erhalten. Heute ist es ein Tagungsraum.", "section_level": 1}, {"title": "Der Garten von Schloss Fürstenried.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Nutzgarten.", "content": "Bereits im 18. Jahrhundert wurde im Nutzgarten von Schloss Fürstenried hochwertiges Gemüse und Tafelobst produziert. Die Hofgärtner brillierten in der Kunst, neben Alltäglichem auch rare Obst- und Gemüsesorten wie Spargel, Artischocken, Quitten und Pfirsiche heranzuziehen. Die damals beliebten Bohnen und Erbsen wurden in Frühbeeten beinahe rund ums Jahr kultiviert. Diese Tradition wurde in der Zeit König Ottos wieder aufgenommen. Der geschützt gelegene Kulturgarten an der Südseite des sogenannten Remisenhauses ermöglichte frühe Ernten. Der Obstgarten, der im ehemaligen „Schimmelgarten“ untergebracht war, hatte einen Bestand an Spalier-, Busch- und Halbhochbäumen.", "section_level": 2}, {"title": "Der Schwaigbetrieb.", "content": "Der Schwaigbetrieb, also die Nutzung der zum Schlossbesitz gehörenden landwirtschaftlichen Flächen, brachte nur mäßige Gewinne. Um die mageren Böden besser zu bewirtschaften, wurde auch Schafhaltung betrieben. Seit 1829 wurden diese Äcker und Wiesen an verschiedene Pächter übergeben. In den Gebäuden des ehemaligen Schwaighofs befindet sich heute eine beliebte, stark frequentierte Gaststätte.", "section_level": 2}, {"title": "Der königliche Garten.", "content": "Nachdem Schloss Fürstenried 1881 in das Eigentum von Prinz Otto gekommen war, wurde der Barockgarten hinter dem Schloss durch Carl von Effner, dem damaligen Hofgartenintendanten, nach den Plänen seines Vorfahren Joseph Effner rekonstruiert. In welchem desolaten Zustand der Garten zu Beginn der 1880er Jahre war, schildert dessen engster Mitarbeiter, Wilhelm Zimmermann: „Die einstigen Hecken waren größtenteils beseitigt, die kunstvoll verschlungenen Rabatten nebst den Wegen verschwunden. Das ganze Parterre bildete eine Wiese, und unter den ehrwürdigen, zum Teil enormen Linden hatte sich ein Waldteppich aus Immergrün, Farnen, Epheu, Anemonen, Schneeglöckchen etc. entwickelt.“ Carl von Effners großes Verdienst ist die Erhaltung der 110 Linden im Park und vielen weiteren entlang der beiden doppelreihigen Alleen, die die Sichtachse Richtung München flankieren. Dazu wurde ein behutsamer Rückschnitt durchgeführt und der Boden im Wurzelbereich ausgetauscht. Als Zugeständnis an den damaligen Zeitgeist wurden die heute noch teilweise vorhandenen, eisernen, mit Linden bepflanzten Laubengänge angelegt. Um dem kranken Bewohner Abwechslung zu bieten, schuf Effner Rosenrabatten, einen Wintergarten, ein Rosarium und einen immergrünen Garten. Die Darstellungen der vier Jahreszeiten des Bildhauers Bruno Fischer, die heute den Monumentalbrunnen des Pan flankieren, waren zur Zeit König Ottos in den unterschiedlichen Gartenbereichen verteilt. Die steinerne Ziervase im Mittelhof steht immer noch an selber Stelle. Südlich des alten Barockgartens wurde ein als verzichtbar erachteter Nutzgarten in eine „Englische Anlage“ umgestaltet. Die reiche Bepflanzung dieses Landschaftsparks aus der Zeit König Ottos ist heute noch in Resten vorhanden. Die Modellierung der Gehölzränder war Carl von Effner ein besonderes Anliegen. So flankierten „starke Sträucher, z. B. Crataegusarten oder den wegen seiner lockerischen malerischen Tracht stets zu bevorzugenden kleinblättrigen Flieder... die Lisiere.“ „Aus nahe liegenden Gründen hatte man den Gesamtbesitz mit hoher Mauer umgeben. Das Verlangen, dennoch Ausblick zu gewinnen, ließ daran denken, durch künstliche Terrainerhebung eine freie Umschau, ungestört durch die Umfriedung, zu Wäldern Dörfern und dem schönen Kranze der fernen Berge zu eröffnen“ Die Erhebung wurde ursprünglich von einem „Schweizerhaus“, einem kleinen Holzhaus, gekrönt. Heute steht hier eine Kapelle. Das ehemalige „Hirschbassin“, im östlichen Bereich des Gartens wird heute von einer Figur des Bruder Konrad von Parzham geschmückt. Der rund zwei Tagwerk große Landschaftsgarten sollte zu Spaziergängen einladen. Heute noch existieren hier Reste der von Wilhelm Zimmermann beschriebenen reichhaltigen Bepflanzung. So finden sich zwei alte schlitzblättrige Buchen, die ebenso wie die am Eingangstor befindlichen Gurken-Magnolien seltene dendrologische Kostbarkeiten darstellen. „Nach dem Tode König Ottos wurden seine gesamten Vermögenswerte aufgelistet. So führt die Nachlassliste vom 7. Februar 1918 auch die Einrichtung des Hofgartens, Brunnenskulpturen, Bänke, Schweizer Haus, Pflanzen mit 14 558 Mark auf. Eine beachtliche Summe, wenn man die Abschreibung nach knapp 40 Jahren einbezieht.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Schloss Fürstenried liegt im Südwesten Münchens. Der bayerische Kurfürst Max Emanuel ließ es in den Jahren zwischen 1715 und 1717 von seinem Hofbaumeister Joseph Effner als Jagdschloss erbauen. Das gesamte Ensemble umfasst Schloss Fürstenried, eine bedeutende barocke Schlossanlage, und die auf das Schloss zuführende Allee sowie das ehemals zum Schloss gehörige Wirtschaftsgebäude. Die symmetrische Schlossanlage besteht aus dem Hauptpavillon und zwei durch Galerien mit ihm verbundene Pavillons sowie weiteren Gebäuden. Während die Innenräume der Schlossanlage durch mehrfachen Umbau ihren historischen und künstlerischen Wert verloren haben, stellt der Garten eine äußerst seltene Synthese aus barocker Gestaltung und dem Zeitgeschmack der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dar. Noch im frühen 20. Jahrhundert galt Schloss Fürstenried durch die Vielfalt seiner auch ausländischen Pflanzenbestände als eine botanische Sehenswürdigkeit.", "tgt_summary": null, "id": 1568603} {"src_title": "Sempt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Landkreis liegt im Zentrum der Provinz und hat bis auf Pervari Grenzen mit allen anderen Kreisen der Provinz: Kurtalan im Osten, Baykan im Norden, Şirvan und Tillo im Nordosten sowie Eruh im Süden. Im Südwesten grenzt der Kreis an die Provinz Batman. .Der zentrale Landkreis besteht neben der Provinzhauptstadt aus einer weiteren Belediye (\"Gökçebağ\" 1,981 Einw.) und 35 Dörfern (Köy) mit durchschnittlich 306 Bewohnern. \"Pınarca\" (2.153), \"Meydandere\" (933) und \"Ekmekçiler\" (902 Einw.) sind die größten Dörfer, neun Dörfer haben mehr als 306 Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die heutige Stadtbevölkerung besteht aus Kurden, Türken und Arabern. Die einheimischen Araber sprechen einen eigenen Dialekt. Dieser gehört zu den qeltu-Dialekten des irakischen Arabisch. Von 1858 bis 1915 war die Stadt Siirt Bischofssitz der Chaldäisch-Katholischen Kirche. Die meisten Assyrer/Aramäer in der Stadt, darunter auch ihr Erzbischof Addai Scher, wurden während des Völkermordes an den Aramäern 1915 getötet. Der Kreis hatte Ende 2018 die größte Bevölkerungsdichte der sieben Kreise der Provinz. Der städtische Bevölkerungsanteil lag bei 93,56 %.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Nachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Siirt sowie den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).", "section_level": 2}, {"title": "Volkszählungsergebnisse.", "content": "Zu den Volkszählungen liegen folgende Bevölkerungsangaben über die Stadt, den Kreis, die Provinz und das Land vor:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "In frühen islamischen Quellen wird Siirt kaum erwähnt, was wohl an der geringen strategischen Bedeutung lag. Siirt wurde manchmal als Teil von Armenien oder al-Dschazira genannt und war ein wichtiges Zentrum des östlichen Christentums. So erwähnt der arabische Autor Schabuschti aus dem 9. Jahrhundert das Kloster Ahwischa mit seinerzeit bis zu 400 Mönchen. 1036 wurde hier von einem unbekannten nestorianischem Autor die \"Chronik von Seert\" verfasst. Im 11. Jahrhundert wurde Siirt Teil des Reiches der Merwaniden und danach der Ortoqiden. Der turkomanische Herrscher Zengi eroberte die Stadt 1143/1144. In Siirt regierte später eine Seitenlinie der Ayyubiden, bis diese von dem Aq Qoyunlu- Herrscher Uzun Hasan abgesetzt wurden. Als die Osmanen die Safawiden 1514 besiegten, gelangte Siirt unter osmanische Herrschaft. Ein Nachfahre der Ayyubiden namens Malik Khalil wurde von den Osmanen als Verwalter von Siirt und Hasankeyf eingesetzt. Siirt war Teil des Beylerbeys von Diyarbakır. Im Jahr 1526 setzte sich die Bevölkerung der Stadt aus etwa gleichen Anteilen von Muslimen und Christen zusammen. Mit der Garnison und einer jüdischen Gemeinde betrug die Einwohnerzahl zwischen 4500 und 5000 Menschen. Evliya Çelebi bezeichnete Siirt als ein osmanisches Sandschak und unterschied es so von den kurdisch-osmanischen Sandschaks in der Umgebung. Diese genossen seit dem Sieg der Osmanen gegen die Safawiden Vorzüge und wurden von kurdischen Dynastien regiert. Der preußische General Helmuth Karl Bernhard von Moltke berichtet während seines Aufenthaltes in Siirt, dass es 600 muslimische und 200 christliche Familien gab. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Siirt von Diyarbakır abgespaltet und Teil der Provinz Bitlis. In Siirt existierten damals 5 Moscheen. Neben den alten christlichen Konfessionen gab es nun auch protestantisch-armenische und katholisch-chaldäische Kirchen, dessen Schulen von amerikanischen Missionaren und französischen Dominikanern geleitet wurden. 1923 wurde Siirt als eigenständige Provinz Teil der Republik Türkei. Mit dem Bau der Eisenbahn 1932 bis Kurtalan, das etwa 30 km von Siirt entfernt ist, entwickelte sich Siirt zu einer wichtigen Stadt. 1927 noch mit etwas über 14.000 Einwohner hatte Siirt in den 1980er Jahren über 42.000 Einwohner. Laut Stadtsiegel wurde Siirt 1948 zur Belediye erhoben. 1990 wurde der Bucak Aydınlar aus dem zentralen Landkreis ausgegliedert und ein selbständiger Kreis.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im 19. Jahrhundert war Siirt für seinen Weinanbau bekannt. Die in Siirt ansässige Jet-Pa Holding wurde im Dezember 1999 mit der Ankündigung des Jetpa-Chef Fadil Akgündüz bekannt, ein „türkisches Auto“ bauen zu wollen. Jet-Pa Holding sponsert den örtlichen Fußballverein.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der zentrale Landkreis wird von der Fernstraße D370 in Ost-West-Richtung durchquert, die Fernstraße D965 endet, von Norden (Provinz Ardahan) kommend, bei Siirt. Etwa zehn Kilometer nordwestlich der Stadt befindet sich der Flughafen Siirt.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Bei den Kommunalwahlen 2014 wurden Tuncer Bakırhan und Belkıza Beştaş Epözdemir zu Co-Bürgermeistern gewählt. Am 16. November 2016 wurde Tuncer Bakırhan verhaftet. Im November 2016 wurden die Bürgermeister abgesetzt und durch einen von der Regierung in Ankara ernannten Zwangsverwalter ersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Siirt (,,, kurdisch Sêrt) ist eine Stadt in der türkischen Region Ostanatolien. Sie ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Siirt und zugleich Zentrum eines direkt dem Gouverneur unterstellten Kreises, des zentralen Landkreises (Merkez). Die Stadt Siirt liegt ca. 800 km südöstlich von der Landeshauptstadt Ankara. ", "tgt_summary": null, "id": 1079536} {"src_title": "Julio Iglesias Puga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Im Alter von 18 Jahren las er im Gymnasium das „Kommunistische Manifest“ unter Anleitung seines Philosophielehrers. Er eignete sich nach und nach die marxistische Theorie an und verkehrte in den sozialistischen Kreisen Neapels. 1910 erfolgte die Aufnahme des Ingenieursstudiums in Neapel und der Eintritt in die Sozialistische Partei Italiens (PSI), der italienischen Sozialdemokratie. Bereits zwei Jahre später gründete er in Neapel den \"Circolo Carlo Marx\" („Karl-Marx-Kreis“), der sich gegen den Reformismus in der Partei stemmte. Er wurde Leiter der Zeitung \"L’Avanguardia\", die sich vor allem gegen das italienische Militärabenteuer in Libyen einsetzte. Auf dem 1912 stattfindenden Kongress der PSI in Reggio nell’Emilia agierte er als Führer der „Revolutionären Jugend“. 1914 wandte er sich mit der Zeitung \"Il Socialista\" gegen die Kriegsbefürworter, wie gegen die offizielle neutralistische Haltung der PSI. Dann wurde er mit 27 Jahren 1916 zum Militär einberufen, kam jedoch nicht zum Fronteinsatz. Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte die Heirat mit Ortensia De Meo, mit der er später zwei Kinder hatte. Sie war eine kämpferische Sozialistin, die er schon aus dem \"Circolo Carlo Marx\" kannte. Im Dezember 1918 gründete er die Zeitung \"Il Soviet\", die sehr bald zum Organ der kommunistischen Strömung in der PSI wurde und den Reformismus der Partei schärfstens kritisierte. Auf dem 15. Kongress der PSI verlangte er die Unterstützung der Thesen Lenins über die internationale Revolution und war Sprecher der Abstentionistischen Kommunistischen Fraktion. 1920 nahm Bordiga am 2. Kongress der Kommunistischen Internationale teil. Hier unterstützte er Lenin und trug zur Ausarbeitung der „21 Bedingungen“ bei. Er sprach sich gegen die Teilnahme der kommunistischen Parteien an den Wahlen innerhalb der industrialisierten Länder aus, weil dies der revolutionären Entwicklung eher hinderlich wäre. Im Oktober legte er das Manifest der „Kommunistischen Fraktion“ vor. An den Diskussionen um eine eventuelle Abspaltung von der PSI nahmen auch Antonio Gramsci und Umberto Terracini teil. Im Januar auf dem Kongress der PSI 1921 in Livorno erklärte Bordiga die Unmöglichkeit der Zusammenarbeit zwischen den Revolutionären, den Reformisten und den Maximalisten. Die Kommunisten verließen das Gebäude und gründeten in einem anderen Lokal die Kommunistische Partei Italiens (KPI) als Sektion der Kommunistischen Internationale. Die Partei verlegte ihren Sitz nach Mailand und startete unter Bordigas Vorsitz ihre Aktivitäten. Bordiga schrieb nun in allen vier regelmäßig erscheinenden Zeitungen, \"Il Soviet\", \"Il Comunista\" (dessen Leitung er übernimmt), \"L’Ordine Nuovo\" (unter Leitung von Antonio Gramsci) und dem theoretischen Organ \"Rassegna Comunista\". Er vertrat unter anderem die Auffassung, dass die Kommunistische Internationale nicht Föderation nationaler Parteien, sondern einheitliche Weltpartei werden solle. Im Dezember nahm er auf dem Kongress der PCF in Marseille als Vertreter der Internationale teil. Auf dem 4. Kongress der Kommunistischen Internationale Ende November 1922 vertrat Bordiga die Kommunistische Partei Italiens. Der faschistische Marsch auf Rom lag gerade zwei Wochen zurück. Im Frühjahr 1923 wurde er von der Polizei verhaftet und angeklagt wegen „Komplotts gegen den Staat“. Im Juni wurde die verhaftete Leitung der Partei durch Togliatti und Terracini ersetzt. Nach Prozess und Gefängnisaufenthalt forderte im Dezember die Kommunistische Internationale Bordiga auf, wieder seinen Platz im Exekutivkomitee der Partei einzunehmen. Er lehnte ab mit der Begründung, dass er aus Disziplin dort Positionen vertreten müsse, die nicht die seinen seien, was ein Fehler gegenüber der Organisation wäre. Im Januar 1924 gab er in Neapel die Monatszeitschrift \"Prometeo\" heraus, um der Parteilinken ein Sprachrohr zu geben. Im März desselben Jahres, auf der Konferenz von Como, unterstützte der Großteil der Partei die Thesen der Linken. Bordiga weigerte sich, zu den Wahlen aufgestellt zu werden. Auf dem 5. Kongress der Kommunistischen Internationale legte er Thesen über die Taktik vor, die insbesondere gegen den rechten Revisionismus gerichtet waren, der die russische Partei bedrohte. Die Thesen werden abgelehnt. Auf dem (geheimen) Kongress der KPI in Neapel geriet er mit den auf Linie der Komintern stehenden Parteiführern aneinander. 1925 verteidigte er Trotzki gegenüber den Angriffen der Stalinisten, im Folgejahr hielt er Stalin in Moskau von Angesicht zu Angesicht vor, die Revolution verraten zu haben. Sein Hauptanliegen war der Kampf gegen den Opportunismus innerhalb der Komintern wie der KPI. Im Dezember wurde sein „Aktionsprogramm der Linken“ in der Zeitung \"Unitá\" veröffentlicht. 1926 nahm er klandestin am 3. Kongress der KPI in Lyon in Frankreich teil. Die „Lyoner Thesen“ der kommunistischen Linken wurden von der inzwischen stark veränderten Partei abgelehnt. Im März erfolgte die Teilnahme an den Sitzungen des 6. erweiterten Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale, (EKKI). Er entwickelte eine Korrespondenz mit Linkskommunisten anderer Länder, zum Beispiel Karl Korsch. Im November 1927 wurde Bordiga von den Faschisten ohne Prozess zu drei Jahren Verbannung verurteilt. In seiner Abwesenheit wurde sein Haus verwüstet. 1927 erfolgte seine Verbannung auf Ustica und später auf Ponza, kleine Inseln vor der italienischen Küste. Zusammen mit Antonio Gramsci organisierte er Kurse für die Gefangenen zu wissenschaftlichen Themen. Dort schrieb er eine philosophische Abhandlung über ein Studium der Schriften Friedrich Engels’ und die kleine Einführung in \"Das Kapital\" von Karl Marx, \"Elemente der marxistischen Ökonomie\". Ende des Jahres 1929 wurde Bordiga entlassen und unter Hausarrest gestellt. 1930 erfolgte sein Ausschluss aus der Kommunistischen Partei Italiens wegen „trotzkistischer Fraktionstätigkeit“. Er widmete sich seinem Beruf als Brückenbauingenieur, da der von 1930 bis 1943 andauernde Hausarrest unter ständiger Bewachung durch die politische Polizei der Faschisten ihm eine anderweitige Betätigung kaum möglich machte. 1943 wurde in Norditalien von Linkskommunisten und Anhängern Bordigas die Internationalistische Kommunistische Partei (Partito Comunista Internazionalista) gegründet. Nach dem Vorrücken der anglo-amerikanischen Truppen 1944 nahm er erste politische Kontakte mit alten Genossen in Süditalien auf. Von 1945 bis 1968 arbeitete Amadeo Bordiga als führender Theoretiker in der Internationalistischen Kommunistischen Partei (später der Internationalen Kommunistischen Partei) mit, auch durch zahlreiche Veröffentlichungen in den Zeitungen der Partei \"Battaglia Comunista\", \"Prometeo\" und \"Il Programa Comunista\". Krankheits- und altersbedingt zog er sich 1968 aus dem Parteileben zurück. Amadeo Bordiga starb am 23. Juli 1970 in Formia an den Folgen eines Schlaganfalls.", "section_level": 1}], "src_summary": "Amadeo Bordiga (* 13. Juni 1889 in Resina (Provinz Neapel); † 23. Juli 1970 in Formia) war Gründer und erster Vorsitzender der Kommunistischen Partei Italiens.", "tgt_summary": null, "id": 546828} {"src_title": "Straßenbahn Klagenfurt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Rechtsfolgen.", "content": "Die Suspension verbietet vollständig oder teilweise die Ausübung von Akten der Weihegewalt, von Akten der Leitungsgewalt sowie der mit einem Amt verbundenen Rechte oder Aufgaben, soweit sie unter der Verfügungsgewalt des die Strafe festsetzenden Oberen stehen. Ausnahmen sind unter anderem vorgesehen, wenn die Ausübung der Akte „für das Heil von Gläubigen notwendig ist, die sich in Todesgefahr befinden.“ (can. 1335 CIC 1983) Nicht berührt wird durch die Suspension ein dem Täter aufgrund seines Amtes zustehendes Wohnrecht sowie das Recht zur Verwaltung von Gütern, die zum Amt des Suspendierten selbst gehören, wenn die Strafe eine Tatstrafe ist. (can. 1333 §3 CIC 1983) Die Suspension kann den Empfang von Erträgen, Gehältern, Pensionen und anderen Einkünften verbieten. In diesem Fall besteht Restitutionspflicht für unrechtmäßig empfangene Leistungen, ohne dass es auf die Gutgläubigkeit des Empfangenden ankäme.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Fälle in neuerer Zeit.", "content": "1976 suspendierte Papst Paul VI. Erzbischof Marcel Lefebvre, den Gründer der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X., wegen unerlaubter Priesterweihen. Ein häufiger Grund für eine Suspension waren die sogenannten Interzelebrationen, also die gemeinsame Feier der Eucharistie durch Geistliche unterschiedlicher christlicher Konfessionen, bzw. die Interkommunion im Sinne einer Einladung nichtkatholischer Christen zum Empfang der Kommunion in einer katholischen Heiligen Messe. In diesem Zusammenhang bekannte Fälle sind die Suspensionen Hermann Münzels (Bistum Trier) und Peter Hausbergers (Erzbistum Salzburg) aus dem Jahre 2000, sowie die Gotthold Hasenhüttls (ebenfalls Bistum Trier) im Jahr 2003. Die 2004 vom Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller ausgesprochene Suspension von Pfarrer Hans Trimpl wegen seiner Kontakte zum kirchenkritischen Arbeitskreis Regensburg wurde zurückgenommen. Im Oktober 2005 wurde der Pfarrer von Röschenz, Franz Sabo, vom Basler Bischof Kurt Koch im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um die Besetzung der Pfarrstelle wegen „Amtsanmaßung, der Aufwiegelung zum Ungehorsam und der Amtsbehinderung“ suspendiert. Die Suspension wurde im Herbst 2007 zurückgenommen, nachdem sich der Gemeindepriester und Bischof Koch wieder ausgesöhnt hatten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Suspension oder Suspendierung ist eine Beugestrafe des katholischen Kirchenrechts, mit der einem kirchlichen Amtsträger die Amtsausübung verboten werden kann. Sie soll den Betroffenen dazu bewegen, Auffassungen oder Verhaltensweisen aufzugeben, die mit der kirchlichen Lehre nicht vereinbar sind. ", "tgt_summary": null, "id": 2000450} {"src_title": "Hockeypark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Wilhelm von Gloeden behauptete, Sohn eines Offiziers und Barons aus Mecklenburg zu sein und gab als Geburtsort ein \"„Schloss Volkshagen bei Wismar“\" an. Diese Angaben werden in vielen biographischen Texten über von Gloeden wiedergegeben. Anhaltspunkte gibt es jedoch weder für den Barontitel, noch für die Tätigkeit seines Vaters als Offizier, ebenso wenig für die Existenz eines Schlosses Volkshagen bei Wismar. Von Gloeden stammte aus einem mecklenburgischen Zweig des Adelsgeschlechts von Gloeden. Sein Großvater, Iwan von Glöden († 1825), war Offizier und stand während der Befreiungskriege gegen Napoleon in Hamburger Diensten. Sein Vater, Hermann von Gloeden (1820–1862), wurde 1851 Förster in Volkshagen (heute Völkshagen, bei Marlow östlich von Rostock) und 1856 zum Forstinspektor in Dargun berufen. Seine Mutter, Charlotte, geb. Maaßen, war vorher in erster Ehe mit Johann Magnus Wilhelm Raabe († 1848) verheiratet gewesen. Der Rechtsprofessor Friedrich Maassen und der Parchimer Bürgermeister August Drechsler waren Onkel mütterlicherseits, der Jurist und konservative Publizist Iwan von Gloeden war ein Onkel väterlicherseits. Am 10. Oktober 1856 wurde Wilhelm von Gloeden in der Kirche von Blankenhagen getauft. Nach dem Tode seines Vaters heiratete seine Mutter 1864 in dritter Ehe Wilhelm Joachim von Hammerstein. Das Verhältnis zu seinem Stiefvater beschreibt von Gloeden als nicht gut. Wichtigster familiärer Bezugspunkt war für ihn seine Halbschwester Sophie Raabe aus der ersten Ehe der Mutter, die ihn jahrelang in Sizilien begleitete. Von Gloeden studierte Kunstgeschichte und Malerei und pflegte eine leidenschaftliche Liebe zum Theater. Ein schweres Lungenleiden führte dazu, dass er des Klimas wegen 1876 nach Taormina in Sizilien übersiedelte. Hier schloss er Freundschaft mit dem Bürgermeister von Taormina, dem deutschen Maler Otto Geleng. Dies und sein im Vergleich zur damals äußerst armen Bevölkerung Süditaliens beträchtlicher Reichtum mögen erklären, warum seine Homosexualität und deren offensichtliche Ausprägung in seiner Arbeit von den Einheimischen toleriert wurde. Gloeden seinerseits fand sich in einem Italien, das ein mythisches Ideal der Antike wieder aufleben ließ: \"„Die Lektüre von Homer, von Theokrits Gedichten in Sizilien regten meine Phantasie an. Felsen und Meer, Berge und Täler erzählten mir von arkadischen Hirten und vom Poliphem“\". Auch das unverkrampfte Verhältnis der Bevölkerung zur Nacktheit (damals waren Kinder oft nackt in der Öffentlichkeit zu sehen) mag für ihn eine Erlösung von der deutschen Körperfeindlichkeit und Prüderie gewesen sein. Neben den Knabenakten, mit denen Gloeden 1880 begann, fertigte er auch Porträtstudien der örtlichen Landarbeiter und fotografierte Landschaften. Als seine Familie in den 1890ern durch die \"Hammerstein-Affäre\" in finanzielle Not geriet, wurde aus seiner Liebhaberei ein Beruf. Bereits eine lokale Berühmtheit in der Gegend von Taormina, wurde seine Arbeit durch verschiedene Ausstellungen (London und Berlin) schnell in ganz Europa populär. Sein Atelier fand Erwähnung im Baedeker, was dazu führte, dass Größen wie z. B. Oscar Wilde, der „Kanonenkönig“ Friedrich Alfred Krupp, Richard Strauss und der deutsche Kaiser Wilhelm II. nach Taormina reisten. Etwa um die Jahrhundertwende begann auch das Geschäft mit Postkarten, das weiter zur Berühmtheit Gloedens beitrug. Der Großteil von Gloedens Werk stammt aus der Zeit bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs. Während des Krieges musste er das Land verlassen, nach seiner Rückkehr 1918 fotografierte er nur noch äußerst wenig. Bei seinem Tod hinterließ Gloeden sein Werk seinem Assistenten Pancrazio Buciunì (der Name taucht verschiedentlich verderbt als Bucinì oder Bucini auf).", "section_level": 1}, {"title": "Der Weg zur Photographie.", "content": "Zum Zeitpunkt seiner Ankunft in Taormina war Gloeden noch Hobbyphotograph und dürfte seine ersten photographischen Kenntnisse von seinem Vetter Guglielmo Plüschow erworben haben. Plüschow war bereits in Rom als etablierter Photograph tätig und führte Gloeden dabei sicherlich auch in die Aktphotographie ein. Mit dieser Kenntnis ausgestattet, der Faszination von der Landschaft, der historischen Umgebung und der Bevölkerung fasziniert, begann Gloeden sehr rasch seine Eindrücke photographisch festzuhalten. Durch dieses Interesse gewann er Kontakt zum ortsansässigen Photographen Giovanni Crupi, der durch seine Ausrüstung und Erfahrung Gloeden weit voraus war. Diesem intensiven Kontakt verdankt Gloeden viel von seinem phototechnischen Wissen, wodurch auch Crupi oft als „Lehrer“ von Gloeden bezeichnet wird. Sicherlich gab es auch eine Reihe gegenseitiger Beeinflussung was die Auswahl der Motive betraf. So zeigen die frühen Aufnahmen von Crupi beispielsweise griechische Tempelanlagen in Taormina mit fast zufällig wirkenden ortsansässigen Personen als Attribute. Dieses Thema hat Gloeden aufgegriffen, konzentrierte sich aber zunehmend auf die Menschen und ließ die historische Umgebung als romantische Kulisse im Hintergrund verschwinden. Durch diese Tätigkeit gewann er Kontakt zur verarmten ortsansässigen Bevölkerung, zeigte sich gleichzeitig an deren ärmlicher Lebenssituation interessiert und versuchte zu helfen. Dieses Interesse am Schicksal der Menschen brach Gloeden zeit seines Lebens nie ab. So richtete er später auch Konten für seine Photomodelle ein, auf die ein Teil des Gewinnes durch Postkarten und Abzüge eingezahlt wurde. In der heutigen Literatur zu Gloeden geht sein fotografisches Frühwerk über Landschaft und Bevölkerung Siziliens durch das heutige Interesse an seinen Aktphotographien unter, doch haben gerade diese frühen Aufnahmen das internationale Interesse an seinen Arbeiten und an Taormina als Touristenziel geweckt. Sein soziales Interesse und der Aufschwung von Taormina als Touristenziel verstärkten seine lokale Position und er gewann das tiefe Vertrauen der Bevölkerung. So verwundert nicht, dass seine später offen vertriebenen Aktaufnahmen von Jünglingen und seine homosexuelle Neigung von der damaligen Bevölkerung akzeptiert wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Gloeden arbeitete ausschließlich mit Plattenkameras, die eine lange Belichtungszeit erforderten. Das bedeutet, dass seine Fotografien sorgfältig inszeniert werden mussten. Dies mag zu der großen, fast archaischen Ruhe beigetragen haben, die seine Fotografien oft ausstrahlen. Er war einer der ersten Fotografen, die Aktaufnahmen im Freien machten, was erst um die Jahrhundertwende populär wurde. Das verwendete Kollodiumverfahren erforderte, dass die Glasplatte sofort am Ort bearbeitet werden musste, so dass Gloeden eine Art mobile Dunkelkammer mitführte. Gloeden hinterließ etwa 3.000 Fotografien, von denen der größte Teil von der faschistischen Polizei unter Mussolini wegen des Vorwurfs der Pornografie vernichtet wurde. Heute findet sich ein Teil seiner Arbeiten in süditalienischen Museen, der Großteil jedoch dürfte bei privaten Sammlern untergekommen sein, über einen größeren Bestand verfügt das Archiv der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "In den 1960er Jahren wurde Gloeden im Zuge der sexuellen Revolution wiederentdeckt. Seine Fotografien wurden unter anderem 1977 auf der documenta 6 in Kassel ausgestellt. Künstler wie Robert Mapplethorpe, Cecil Beaton, Andy Warhol und Bruce Weber schätzten und sammelten seine Fotografien. 1978 fertigte der Künstler Joseph Beuys ein Multiple unter dem Titel \"„von Gloeden-Postkarten“\", bestehend aus 13 mit Bleistiftzeichnung versehenen, signierten und nummerierten Postkarten mit Motiven von Fotografien von Gloeden an, das von den Edizioni Lucio Amelio in Neapel herausgegeben wurde. Ein Gutteil der schwulen Nachkriegsfotografie zeigt den Einfluss Gloedens. Bis heute führen Ausstellungen seiner Werke zu Irritationen und Auseinandersetzungen. So warf beispielsweise 2008 das Jugendamt Memmingen zur Eröffnung der Gloeden-Schau in Memmingen dem Kulturamt einen zu sorglosen Umgang mit dem Thema „Knabenliebe“ und einem Künstler vor, der das gleiche tue, was „heutzutage Pädophile und Päderasten in Thailand und Kambodscha tun“ (siehe auch Sextourismus). Kunsthallen-Chef Joseph Kiermeier-Debre nannte diese Anschuldigungen ungerechtfertigt und teilweise „infam“. Bundesweit stieß die Schau auf großes Interesse. In Taormina trägt eine Straße seinen Namen: Via Wilhelm Von Gloden (sic).", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm Iwan Friederich August von Gloeden (* 18. September 1856 in Volkshagen; † 16. Februar 1931 in Taormina) war ein deutscher Fotograf, der hauptsächlich in Sizilien arbeitete. Er gilt als einer der Pioniere künstlerischer Aktfotografie. Berühmt wurde er durch seine Akte sizilianischer Knaben mit antikisierenden Requisiten und Kostümen, die eine arkadische Antike suggerieren. Et in Arcadia ego („Auch ich war in Arkadien“) war zu Lebzeiten von Gloeden ein geflügeltes Wort und gab im 21. Jahrhundert einer Ausstellung über sein Werk den Namen. ", "tgt_summary": null, "id": 688404} {"src_title": "Teleclub", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bracketts Vater starb während der Grippe-Epidemie von 1918. Brackett wuchs in Santa Monica im Haus ihres Großvaters zusammen mit ihrer Mutter und einer Tante auf. Brackett, die in ihrer Jugend ein Fan von Robert E. Howard und Edgar Rice Burroughs' John-Carter-Geschichten war, belegte einen Schreibkurs bei Laurence D'Orsay, wodurch Henry Kuttner ihre Arbeiten kennenlernte und ihr seinen Agenten Julius Schwartz empfahl. Im Jahr 1946 heiratete Brackett Edmond Moore Hamilton, einen Science-Fiction-Autor, der zu seiner Zeit als der \"World Saver\" bekannt war. Die Hamiltons lebten abwechselnd in Ohio und in Kalifornien. Nach dem Tod ihres Mannes 1977 zog Brackett dauerhaft nach Kalifornien, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Neben fast 200 Science-Fiction- und Fantasy-Romanen und -Kurzgeschichten schrieb Brackett zahlreiche Drehbücher für Film und Fernsehen sowie Kurzgeschichten und drei Kriminalromane.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen.", "content": "Leigh Brackett arbeitete seit 1939 als freie Schriftstellerin und veröffentlichte ihre erste Kurzgeschichte, \"Martian Quest\", im Jahr 1940 in Astounding. In den 1940er-Jahren veröffentlichte sie zusammen mit Ray Bradbury regelmäßig in \"Planet Stories\". Viele der in diesen Jahren veröffentlichten Storys waren Abenteuergeschichten, deren Handlung in unserem Sonnensystem spielt, unter anderem \"The Dragon-Queen of Jupiter\", dessen Handlung auf der Venus angesiedelt ist. 1944 veröffentlichte sie einen Kriminalroman (\"No Good from a Corpse\"), der stark an Raymond Chandler und \"Black Mask\" erinnerte. Howard Hawks engagierte den Autor, der zu seiner Überraschung eine Frau war, für das Drehbuch zu \"Tote schlafen fest\" (\"The Big Sleep\"). Zusammen mit William Faulkner stellte Brackett das Drehbuch fertig. Weitere Drehbücher für Filme von Howard Hawks folgten, unter anderem für \"Rio Bravo\", \"El Dorado\" und \"Rio Lobo\" sowie für \"Hatari!\". Brackett selbst bezeichnete das Drehbuch zu \"El Dorado\" als ihr bestes, während Hawks die Geschichte zu tragisch fand. Vor der Zusammenarbeit mit Hawks hatte Brackett schon das Drehbuch zu \"The Vampire's Ghost\" (1945) verfasst. Weitere Drehbücher folgten, so zu \"Der Tod kennt keine Wiederkehr\" von Robert Altman im Jahr 1973. Ihr letztes Drehbuch schrieb Brackett zu \"Star Wars Episode V: The Empire Strikes Back\" (\"Das Imperium schlägt zurück\"). Der Film wurde ihr gewidmet. Neben ihren Drehbüchern verfasste Brackett zahlreiche Romane, zumeist sogenannte \"Sword and Sorcery\" Geschichten, darunter \"The Sword of Rhiannon\" (1953), aber auch Space Operas wie \"The Starmen\". 2005 erhielt sie postum den Cordwainer Smith Rediscovery Award für vergessene oder nicht mehr hinreichend gewürdigte Science-Fiction-Autoren.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrung.", "content": "2014 wurde Brackett postum in die Science Fiction Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leigh Douglass Brackett (* 7. Dezember 1915 in Los Angeles, Kalifornien; † 17. März 1978 in Lancaster, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schriftstellerin und Drehbuchautorin. Einen Teil ihrer Werke verfasste sie unter dem Pseudonym \"V. E. Thiessen\".", "tgt_summary": null, "id": 1552722} {"src_title": "Nikolaus Christoph von Halem", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Neuville stammte aus einer wohlhabenden Familie. Nachdem er seine Schulzeit mit dem Abitur abgeschlossen hatte, begann er 1856 an der Marineakademie in Lorient (Bretagne) Ingenieurswissenschaften zu studieren. In dieser Zeit begann sich de Neuville für Malerei zu interessieren und wurde Schüler des Malers François-Édouard Picot. Durch dessen Vermittlung kam de Neuville später als Schüler im Atelier von Eugène Delacroix unter. 1859 konnte de Neuville anlässlich einer Ausstellung des Pariser Salons mit dem Gemälde einer „Episode aus dem Krimkrieg“ debütieren. In der Zwischenzeit entstanden zahlreiche Illustrationen für die Verleger Calman Lévy und Pierre-Jules Hertzel. Von den illustrierten Werken waren Autoren, wie Alexandre Dumas, Jules Verne und François Guizot. Nachdem er den Deutsch-Französischen Krieg als Ingenieuroffizier mitgemacht hatte, begann eine zweite Periode seiner künstlerischen Tätigkeit. Im Nachkriegsfrankreich avancierte Neuville sehr schnell zum gefragten Schlachtenmaler. Zusammen mit Ernest Meissonier und Edouard Detaille war er ein Künstler der \"moralischen Erneuerung\" nach dem als „französisches Drama“ empfundenen verlorenen Krieg. Die Maler „... verfolgten fortan einen patriotischen Stil, der sich zu einer Schule weiterentwickelte und heute wahrscheinlich als militaristische Propaganda abkassifiziert würde“. Seinen Ruhm begründete Neuville mit dem Gemälde \"Biwak vor dem Dorf Le Bourget nach der Schlacht vom 21. Dezember 1870\", das 1872 im Pariser Salon ausgestellt wurde. Alphonse de Neuville starb 1885 kurz vor Vollendung seines 49 Lebensjahres in Paris, wo er auf dem Friedhof Montmartre ruht. Das Grab ist geschmückt mit einer Büste des Künstlers und der symbolischen Frauenfigur „Das klagende Frankreich“, aus Marmor, beides Werke von Francis de Saint-Vidal (1840–1900).", "section_level": 1}], "src_summary": "Alphonse de Neuville (* 31. Mai 1836 in Saint-Omer (Département Pas-de-Calais); † 20. Mai 1885 in Paris) war ein französischer Schlachtenmaler.", "tgt_summary": null, "id": 1660245} {"src_title": "Hermann von Schlagintweit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Der gebürtige Magdeburger erhielt bis ins Jahr 1880 eine kaufmännische Ausbildung. Bei einem Paris-Besuch in demselben Jahr, den er zu häufigen Theaterbesuchen nutzte, entschloss er sich zum Wechsel zur Schauspielerei. In Berlin nahm Arndt Schauspielunterricht und begann daraufhin seine Bühnenlaufbahn im westfälischen Hamm. Zunächst war Arndt überwiegend an Provinzbühnen (Barmen, St. Gallen, Frankfurt an der Oder und Koblenz) tätig, von 1889 bis 1897 wirkte er am Danziger Stadttheater, wo er sich vor allem als Komiker einen Namen machte. Anschließend sah man ihn vier Spielzeiten lang am Stadttheater Bremen, wo man ihn auch als Lustspielregisseur arbeiten ließ. In jenen frühen Jahren umfasste Arndts Rollenrepertoire so unterschiedliche (oftmals humorig angelegte) Charaktere wie den Dorfrichter Adam in \"Der zerbrochne Krug\", den Argan in Molières \"Der eingebildete Kranke\", den Striese im beliebten Schwank \"Der Raub der Sabinerinnen\", den Cölestin in \"Nitouche\", den Klosterbruder in \"Nathan der Weise\", den Zettel in Shakespeares \"Ein Sommernachtstraum\" sowie den Malvolio. Nach einem erneuten Zwischenstopp in Berlin, wo man ihn an dem von Alfred Halm geleiteten Neuen Schauspielhaus sehen konnte, gelang Arndt 1910 der Wechsel ans Wiener Burgtheater, seine langjährige Wirkungsstätte. An dieser bedeutendsten und angesehensten österreichischen Bühne sollte Arndt seine größten Erfolge feiern. Er erhielt im Laufe seiner dortigen Karriere zahlreiche staatliche Ehrungen (Ernennung zum Kammerschauspieler und Professor), am 13. März 1931 wurde ihm die Bürgerurkunde der Stadt Wien verliehen (→ Liste der Bürger ehrenhalber der Stadt Wien). Arndt unternahm (seit Kriegsende 1918) auch gelegentlich Abstecher zum österreichischen Film, doch sind seine dortigen Auftritte von minderer Bedeutung. Der betagte Künstler befand sich bereits im Ruhestand, als das Burgtheater-Ehrenmitglied Arndt nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 isoliert wurde. Am 10. Juli 1942 erfolgte seine Deportation in das KZ Theresienstadt, zweieinhalb Monate darauf (am 23. September 1942) wurde er in das Vernichtungslager Treblinka verlegt. Dort ermordete man den 81-jährigen Juden unmittelbar nach seiner Ankunft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernst Arndt (* 3. Februar 1861 in Magdeburg; † 24. September oder 25. September 1942 im Vernichtungslager Treblinka) war ein deutschstämmiger Bühnen- und Filmschauspieler mit Hauptwirkungsfeld in Österreich.", "tgt_summary": null, "id": 1953582} {"src_title": "Custom Roller", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verehrung.", "content": "Grannus war offenbar der keltische Gott mit der größten Ausbreitung. Das Zentrum seiner Verehrung lag in den Provinzen Niedergermanien, Obergermanien und Raetia, inklusive der Agri decumates. Besonders in Faimingen, Lauingen (Donau) und Höchstädt an der Donau, alle in der römischen Provinz Raetia, jetzt Bayrisch Schwaben, wurden viele dem Grannus geweihte Inschriften gefunden. In Faimingen steht der von Kaiser Caracalla gestiftete Apollo-Grannus-Tempel. Doch Widmungen finden sich von Musselburgh in Schottland und Astorga, Provinz Hispania citerior (Spanien) bis nach Ephesos am Ägäischen Meer. Ein Bronzeeimer mit einer Inschrift an Apollo Grannus stammt sogar aus einem Grabhügel in Fycklinge bei Västerås (Schweden). In einer Inschrift aus Horbourg-Wihr (Elsass) hat er den Beinamen Mogounus „Mächtiger“ oder „Jüngling“ und eine Inschrift aus Branges (Département Saône-et-Loire) ist dem Amarcolitanus, dem „Weithinschauenden“ bzw. „Weitsichtigen“, gewidmet. Grannus wurde nicht nur von Kelten verehrt. Nachdem einige Alamannen mit gewissen Zaubermitteln und Zaubersprüchen den Kaiser Caracalla (211–217) krank gemacht hatten, bat er vergeblich Apollon Grannus (Γράννος), Asklepios und Sarapis um Heilung. Grannus wurde vor allem in Heilbädern verehrt: So hieß Aachen, wo heiße Quellen der Erde entspringen, wenigstens seit dem frühen Mittelalter \"Aquae Granni\" („Wasser des Grannus“). Nach diesem Gott ist ebenfalls das gallo-römische Quellheiligtum von Grand an der ehemaligen Römerstraße Lyon-Trier (heute Grand (Département Vosges)) benannt, wo drei dem Grannus gewidmete Inschriften gefunden wurden. Das Sironabad bei Nierstein am Rhein ist dem Götterpaar Apollo Grannus und Sirona geweiht. Ein weiteres Kultzentrum des Apollo Grannus könnte sich im Trierer Tempelbezirk im Altbachtal befunden haben.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Der gallische Name \"Grannos\" wird meist als „Sonne“ (altirisch grían „Sonne“) gedeutet und derjenige seiner Partnerin \"Sirona\" als „Großer Stern“. Doch ist eine Ableitung aus indogermanisch *gr-snó-s „Wärmer“ (keltisch *Grasnos) wahrscheinlicher, zumal Heilbäder von natürlichen warmen Quellen gespeist werden. Im Altirischen hat sich dann die Bedeutung „warm“ sekundär zu „Sonne“ verschoben. Birkhan zitiert Whatmougs \"Dialects of Ancient Gaul\" (1971), der ein angebliches gallisches Wort \"granus\" („Bart“, „Schnurrbart“, auch „Augenbraue“) nennt; allerdings gibt es auch eine germanische Entsprechung, vergleiche das deutsche Wort Granne. Das im \"Dictionary of the Irish Language\" (1983) auf S. 370 angeführte mittelirische \"grenn\" bzw. bretonische \"grann\" lassen eine keltische Form aber durchaus möglich scheinen. Dies könnte auf die erwachsene Männlichkeit und Schönheit des Gottes hinweisen. Die Ableitung bei Olmsted bezweifelt Birkhan allerdings, da sie mit dem a-Vokalismus von \"ā\" nur schwer vereinbar sei. Andere bekannte keltische Heilgötternamen wie Belenus, Bormo/Borvo und Toutiorix stellen nach heutigem Stand regionale Varianten desselben keltischen Heilgottes dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grannus (gallisch \"Grannos\") ist der Name eines Heilgottes der Kelten und wurde nach der Interpretatio Romana mit Apollon gleichgesetzt. Seine Partnerin war die Göttin Sirona.", "tgt_summary": null, "id": 1244921} {"src_title": "Adolf Schlagintweit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "Großschuppenfische haben einen länglichen, seitlich etwas zusammengedrückten Körper. Ihr schuppenloser Kopf ist mit scharfen, hautüberzogenen Dornen und Zacken versehen. Die Knochen des Kopfes sind papierdünn und gekielt. Wie andere Schleimkopfartige (Beryciformes) haben die Großschuppenfische schleimgefüllte Rinnen auf dem Schädel, die wohl die sensorischen Fähigkeiten der Tiere verbessern. Dagegen ist die Seitenlinie nicht mehr vorhanden oder auf eine oder zwei porentragende Schuppen zurückgebildet. Die namensgebenden großen Cycloidschuppen sind meist dunkelbraun oder schwarz gefärbt. Sie fallen leicht ab. Mit der Ausnahme von \"Poromitra megalops\" sind die Augen sehr klein. Die Maulspalte ragt bis hinter das Auge. Großschuppenfische haben eine einzige Rückenflosse und eine gegabelte Schwanzflosse. Der Schwanzflosse voraus stehen oben und unten auf dem Schwanzflossenstiel drei bis vier Stacheln. Die Rückenflosse wird von drei schwachen Stacheln und darauf folgenden Weichstrahlen gestützt, die Bauchflossen haben einen Stachelstrahl und sechs bis acht Weichstrahlen. Großschuppenfische werden zwischen 2 und 18 Zentimeter lang. Die Wirbelsäule besteht aus 24 bis 31 Wirbeln.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Großschuppenfische leben in Tiefen von 0 bis 4000 Metern. Viele wandern im Tagesverlauf, tagsüber halten sie sich in Tiefen von unter 400 Metern auf und steigen nachts zur Oberfläche (10–100 Meter). Da sie hier mehr Beute finden, halten sich Großschuppenfische bevorzugt an den Kontinentalhängen und an Unterseebergen auf.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Großschuppenfische laichen pelagisch im freien Wasser. Eier und Larven gehören zum Zooplankton und treiben in Wasserschichten oberhalb von 200 Metern. Nach der Metamorphose zum erwachsenen Fisch ziehen die Tiere in tiefere Schichten, in den Lebensraum der Elterntiere.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Großschuppenfische werden von Delphinen, Albatrossen, Thunfischen und Kalmaren gefressen. Sie selber fressen Zooplankton, wie Copepoden und andere kleine pelagische Krebstiere.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Es gibt über 65 Arten in fünf Gattungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Großschuppenfische (Melamphaidae) leben mit über 65 Arten in fünf Gattungen in allen Weltmeeren, mit Ausnahme des nördlichen Polarmeers und des Mittelmeers. Sie sind die artenreichste Familie der Schleimkopfartigen (Beryciformes).", "tgt_summary": null, "id": 1471461} {"src_title": "Antriebswelle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bruss studierte Mathematik und Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Saarbrücken, Cambridge und Sheffield. Nach seiner Promotion unter Professor Gerd Schmidt in Saarbrücken mit der Dissertation \"Hinreichende Kriterien für das Aussterben von Modifizierten Verzweigungsprozessen\" lehrte er an den Universitäten Namur, Glasgow (Strathclyde), Santa Barbara (UC), Tucson (UofA) und Los Angeles (UCLA). Er war ebenfalls Gastprofessor an den Universitäten Kinshasa Zaire, Antwerpen und wiederholt an der Université Catholique de Louvain. Seit 1990 lehrt er in Brüssel, zuerst am Vesalius College der Vrije Universiteit Brussel und seit 1993 an der Université Libre de Bruxelles als Direktor des \"Service Mathématiques Générales\" und des Lehrstuhls Wahrscheinlichkeitstheorie.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung und Auszeichnungen.", "content": "Bruss ist Dr. rer. nat. und Dr. en sc. in Mathematik, Mitglied des Tönissteiner Kreises, Fellow der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Mitglied des International Statistical Institute, und Fellow des Institute of Mathematical Statistics. Seine Forschungsgebiete in der Mathematik sind hauptsächlich innerhalb der Wahrscheinlichkeitstheorie. In Fachkreisen wurde Thomas Bruss durch seinen Beweis des 1/e-Gesetzes der besten Wahl (1/e-law of best choice (1984)) bekannt. Weitere wichtige Beiträge zu Theorie und Anwendungen des Optimalen Stoppens sind seine Entwicklung des Odds-Algorithmus (Odds-Strategie) (2000), die Lösung (zusammen mit Marc Yor) des so-genannten Problems der letzten Ankunft (Last-arrival problem) sowie seine Beiträge über verschiedene Versionen des Sekretärinnenproblems und sogenannter Pascal Prozesse. Seine Arbeiten erstrecken sich ebenfalls über probabilistische Methoden der Analysis (Taylor und Bernstein Polynome), über Grenzwertsätze (z. B. Borel-Cantelli Lemma), über probabilistische Modellierung und Algorithmen (monotone Unterfolgen) sowie Verzweigungsprozesse (Bisexuelle Galton-Watson Prozesse, Resource Dependent Branching Processes). Bruss ist \"Jacques-Deruyts-Preisträger\" für Mathematik (2000–2004) der Königlichen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien und Gastprofessor des Collège Belgique. Für den 2005 in Spektrum der Wissenschaft erschienenen Artikel über die Odds-Strategie erhielt er den ersten Preis des Artikelwettbewerbs der European Mathematical Society (EMS). 2011 wurde Thomas Bruss die Auszeichnung Commandeur de l'Ordre de Léopold (Belgien) verliehen. Seit 1. Januar 2017 ist Bruss Präsident der Royal Statistical Society of Belgium.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franz Thomas Bruss (* 27. September 1949 in Kleinblittersdorf (Saarland)) ist ein deutscher Mathematiker und Ordinarius für Mathematik an der Université libre de Bruxelles. Sein Forschungsgebiet ist Wahrscheinlichkeitstheorie.", "tgt_summary": null, "id": 1534620} {"src_title": "Václav Kliment Klicpera", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Niederwil liegt auf, fünfeinhalb Kilometer nordnordöstlich des Kantonshauptortes Solothurn (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im Tälchen der Siggern am unteren Jurasüdhang am Fuss des Chamben, in der Region Unterleberberg. Die Fläche des 2,3 km2 grossen Gebiets umfasst einen Abschnitt am Jurasüdhang. Den zentralen Teil des Gebietes bildet die sich in West-Ost-Richtung erstreckende Talmulde des \"Gummenbachs\" zwischen der Weissensteinkette im Norden und der Verenakette, einer dem Jura vorgelagerten kleinen Antiklinale, im Süden. In diese Talsenke fliesst die am Balmberg entspringende \"Siggern\", in welche der Gummenbach unterhalb des Dorfes mündet. Südlich des Gummenbachs reicht der Gemeindeboden auf die Waldkuppe der \"Winterhalden\" (; Verenakette), nördlich davon erstreckt er sich an die Wiesenhänge beidseits der Siggern unterhalb von Günsberg und Balm bei Günsberg. Hier wird mit die höchste Erhebung von Niederwil erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 8 % auf Siedlungen, 37 % auf Wald und Gehölze und 55 % auf Landwirtschaft. Zu Niederwil gehören das Wohnquartier \"Talacker\" () am Hang unterhalb von Günsberg sowie einige Einzelhöfe. Durch rege Wohnbautätigkeit ist das Siedlungsgebiet von Niederwil heute schon fast lückenlos mit demjenigen von Günsberg zusammengewachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit 395 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2011) gehörte Niederwil zu den kleinen Gemeinden des Kantons Solothurn. Von den Bewohnern sind 94,4 % deutschsprachig, 2,0 % albanischsprachig und 0,9 % sprechen Italienisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Niederwil belief sich 1850 auf 213 Einwohner, 1900 auf 232 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl bis 1920 auf 309 Personen an, um dann bis 1960 wieder auf 245 Einwohner zurückzugehen. Seither wurde eine deutliche Bevölkerungszunahme verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Niederwil war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Im 17. und 18. Jahrhundert gab es in Niederwil eine Gipsmühle, in welcher der oberhalb von Günsberg abgebaute Gips verarbeitet wurde. Durch die Wasserkraft des Gummenbachs wurde früher auch eine Rapsölmühle betrieben. Noch heute haben der Ackerbau und der Obstbau sowie die Viehzucht einen gewissen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In der Gemeinde sind heute kleinere Betriebe des Bau- und Transportgewerbes und der Elektrobranche vertreten. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf dank seiner attraktiven Lage zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Region Solothurn arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die ehemalige Gemeinde liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen an einer Verbindungsstrasse von Attiswil nach Balm bei Günsberg. Der nächste Anschluss an die Autobahn A1 (Bern-Zürich) befindet sich rund 7 km vom Ortskern entfernt. Durch einen Postautokurs, welcher die Strecke von Solothurn nach Balm bei Günsberg bedient, ist Niederwil an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte am 13. Juni 1307 unter dem Namen \"Niderwile\". Der Ortsname trägt die Bedeutung von \"der tiefer gelegene Weiler\", bezogen auf Balm bei Günsberg oder Günsberg. Seit dem Mittelalter unterstand Niederwil der Herrschaft Balm. Zusammen mit dieser Herrschaft gelangte das Dorf 1312 als Reichslehen an die Grafen von Strassberg und nach verschiedenen Besitzerwechseln 1411 an Solothurn. Schon seit 1344 hatte die Stadt die hohe Gerichtsbarkeit über Niederwil inne. Im 15. Jahrhundert unterstand das Dorf der Vogtei Balm, ab 1487 war es Teil der Vogtei Flumenthal. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Niederwil während der Helvetik zum Verwaltungsbezirk Solothurn und ab 1803 zum Bezirk Lebern. Niederwil besitzt keine eigene Kirche, es gehört zur Pfarrei Flumenthal-Günsberg.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung Das Wappen spielt auf den ehemaligen Gipsabbau in Günsberg und die Verarbeitung in der Niederwiler Gipsribi \"Gipsmühle\" an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Niederwil (SO) (im lokalen Dialekt \"Nidrwiu\") ist ein Dorf war bis zum 31. Dezember 2010 eine politische Gemeinde im Bezirk Lebern des Kantons Solothurn in der Schweiz. ", "tgt_summary": null, "id": 2472557} {"src_title": "Zwei Münchner in Hamburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Erzählt wird in einem Vierzeiler über verborgene Poesie der Welt: \"„Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.“\"", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation.", "content": "Das Dichterwort befreit die äußere Welt aus ihrem verträumten Zustand zu ihrem wahren Wesen, zum Singen. Doch greift die Metapher rekursiv wieder auf sich selbst zurück. Denn Lied und Gesang sind ja auch Bezeichnungen für Dichtung. Das Gedicht lebt aber nicht allein von der Metapher vom Wort als zauberkräftiger Wünschelrute, sondern verdichtet auch andere romantische Vorstellungen: Das Lied „schläft“ in den Dingen, die ihrerseits träumen. Die Vorstellung vom Schlaf wird zunächst auf das Lied konzentriert, dann aber sofort auf das Ding übertragen, das seinerseits träumt. Wenn das Ding geweckt wird, wird damit auch das Lied geweckt, aber weder Ding noch Lied singen, sondern die gesamte Welt. Damit gewinnt das dichterische Zauberwort sogleich kosmische Bedeutung, es sprengt alle Grenzen, öffnet den Raum zur Unendlichkeit. Entgrenzung ist aber bereits das Charakteristikum des Traumes, insofern er die Grenzen zwischen Realität, Phantasie und Unbewusstem auflöst. Andererseits sind die Dinge in romantischer Vorstellung ihrerseits imstande, den Menschen zu verzaubern, so wie er hier die Dinge durch Zauber verändert. Bei der Interpretation mag ein im Freien Deutschen Hochstift aufbewahrter Entwurf des Gedichtes hilfreich sein. Er lautet: \"„Es schläft ein Lied (oder wunderbare Melodie) in allen Dingen
Viele Jahrhunderte lang,
Und sie heben an zu singen,
Wie Säuseln von Schwingen,
Triffst du den rechten Klang.“\" Hierbei ist über dem Eingangs-„Es“ das Wort „Verzaubert“ vermerkt und neben dem Fünfzeiler die Notiz: „Der Dichter soll den Zauber lösen – Sieh zu, daß du triffst den rechten Klang.“", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Einordnung.", "content": "Das Bild vom schlafenden Lied findet sich bereits bei Theodor Körner in seinem Gedicht \"Nach der Aufführung von Händels Alexanderfest in Wien\" von 1812. Die Vorstellung, durch Befreiung der Dinge könne das Eigentliche der Welt erfasst werden, ist aber weit älter und dem Pantheismus zuzuordnen. Das Gedicht insgesamt gehört seit langem zum literarischen Kanon.", "section_level": 1}, {"title": "Biografische Einordnung.", "content": "Paul Stöcklein sieht in diesem Gedicht „die Geburt von Eichendorffs Persönlichkeit“. Dabei nimmt es innerhalb seines literarischen Schaffens eine relativ späte Stellung ein, nach den Romanen, nach seinen Theaterstücken und nach der Meistererzählung \"Aus dem Leben eines Taugenichts.\" So wird es eher als gelungene Quintessenz seiner dichterischen Arbeit gelten können.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Dass das zentrale Bild „Schläft ein Lied in allen Dingen“ häufig aufgegriffen wurde, liegt nahe. Beispiele dafür sind Vertonungen (z. B. durch Karl Marx oder Felicitas Kukuck) und die Verwendung als Buchtitel (z. B. Günter Bauch: \"Schläft ein Lied in allen Dingen. Jugenderinnerungen mit Konstantin,\" Bremen 2001) und ungezählte Veranstaltungen unter diesem Motto sowie eine große Zahl von Abwandlungen der Anfangsworte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Freiherr von Eichendorff fand in seinem Gedicht Wünschelrute von 1835 eine neue Metapher für die Leistung der Dichtung. Es entstammt der Zeit der deutschen Spätromantik und erschien 1838 im Deutschen Musenalmanach. Der Titel \"Wünschelruthe\" wurde bei diesem Erscheinen von Adelbert von Chamisso über das Gedicht gesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 1079853} {"src_title": "Das Wüten der ganzen Welt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Entstanden ist diese Partyform in den 1950er Jahren in Amerika. Dort ist sie an den Akronymen BYOB oder BAB (\"bring a bottle\") auf der Einladung erkennbar. In Deutschland ist sie etwa seit den 1980ern besonders bei jungen Leuten populär, findet aber auch in anderen Kreisen Anklang, da der Arbeitsaufwand und die Kosten für den Gastgeber erheblich geringer sind. Im Deutschland der Nachkriegsjahre waren \"Buddel- bzw. Bottle-Partys\" auch sehr verbreitet, nur gab es damals noch keinen Namen dafür. Die große wirtschaftliche Not nach dem Kriege und vor der Währungsreform machte die Menschen erfinderisch, um feiern zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "Da es in der Regel darum geht, den Gastgeber so wenig wie möglich finanziell zu belasten, ist es beispielsweise vielfach üblich, dass die Gäste zu einem privaten Essen unter Freunden in mittelgroßem Rahmen, den Wein mitbringen, so wie zu Grillfesten den Salat. Meistens werden die mitgebrachten Flaschen an zentraler Stelle gesammelt und in Selbstbedienung den anderen Gästen überlassen. In diesem Falle ist es normalerweise verpönt, das eigene Mitbringsel zurückzuhalten oder Getränke zu horten. Andernorts ist es allerdings durchaus üblich, dass jeder Gast wirklich nur das trinkt, was er mitgebracht hat.", "section_level": 1}, {"title": "Variationen.", "content": "Häufig stellt der Gastgeber neben den Räumlichkeiten auch Snacks zur Verfügung, welche aber auch ebenfalls von anderen Gästen mitgebracht werden können, seltener sind hingegen Buffets oder andere aufwändigere Verköstigungen. In manchen Gegenden korreliert diese Form des Feierns auch mit dem Mitbringen des eigenen Glases, vor allem für Weißbier oder eines Schnapsglases.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Von der Alternative Metal-Band System of a Down stammt ein Song mit dem Namen B.Y.O.B., der in Anlehnung an diese Tradition geschrieben wurde, doch im Titel wurde die Bedeutung des letzten 'B' in 'Bombs' geändert, weshalb der Song \"Bring Your Own Bombs\" heißt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Buddelparty oder -fete (ndt.: \"Buddel\", Flasche), auch Buttelparty, im Süddeutschen angliziert als Bottleparty (engl.: \"bottle\", Flasche) bezeichnet, ist eine Feier, zu der die (eingeladenen) Gäste ihre (alkoholischen) Getränke selbst mitbringen, ebenfalls verbreitet ist die Bezeichnung Mitbringparty, in der Jugendsprache wird häufig auf BYOB (als Abkürzung für \"bring your own booze / beer / beverages\") beim Veranstalten einer solchen Feier hingewiesen.", "tgt_summary": null, "id": 532015} {"src_title": "John Walker (Whiskyfabrikant)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Maria war die Tochter von Jean d'Enghien, Conte di Castro und Blanca (Sancha) Les Baux. Ihr Vater war der dritte Sohn von Isabella von Brienne († 1360) und ihrem Ehemann Walter (Wautier III.) von d'Enghien († 1345). Ihre Großmutter Isabella überlebte ihren Bruder Walter VI. von Brienne, Titularherzog von Athen usw., der in der Schlacht bei Maupertuis fiel. Da er keine Erben hatte, wurde sie Gräfin von Lecce, Brienne usw. und Titularherzogin von Athen. Als ihr ältester Sohn Walter (1322–1340) vor ihrem Bruder (1304–1356) starb, bestieg ihr zweiter Sohn Sohier d'Enghien († 1364) den Thron. Zu Lebzeiten teilte sie die geerbten Länder unter ihren zahlreichen Kindern auf. Marias Vater, dritter Sohn (aber zweiter der Überlebenden), bekam die Grafschaft Lecce und die Herrschaft über Castro. Als Marias Vater 1380 starb, hinterließ er minderjährige Kinder. Marias Bruder Pietro wurde Graf von Lecce. Als dieser 1384 kinderlos starb, wurde die 17-jàhrige Maria zusammen mit ihrem Mann Raimondo Orsini del Balzo von Nola 14. Fürst von Tarent, den sie 1384 geheiratet hatte, seine Nachfolgerin. Chronisten beschrieben sie als schön, unerschrocken, abenteuerlustig: von ihren Kindern wurde sie angebetet, von ihrem Mann geliebt, von König Ladislaus von Neapel belagert und von dessen Schwester Johanna II. grausam behandelt. Wenn ihr Mann Raimondo reiste, blieb sie in ihren Burgen in Lecce und Copertino und diente somit dem König gegen die päpstlichen Truppen und Anhänger des Angevinischen Reiches. Raimondo wurde nach dem Erbrecht Fürst von Tarent und starb 1405 oder 1406. Nach seinem Tod heiratete sie am 23. April 1407, König Ladislaus von Neapel in der St. Leonardokapelle im Castello Aragonese von Tarent. Die Ehe wurde von Ladislaus mit dem einzigen Zweck organisiert, die Länder des Fürstentums Tarent in Besitz zu nehmen, da es ihm nicht gelungen war, sie im Krieg zu erobern. Die Eigentümer der beiden wurden in ein großes Gebiet vereint, das vom heutigen Salento bis zur Provinz Matera reichte. Die Ehe war kinderlos. Während Maria vom neapolitanischen Volk mit offenen Armen empfangen wurde, war die Beziehung zu ihrem Ehemann nicht gut. Sie lebte zusammen mit den Geliebten Ladislaus' ein trauriges Leben in den Räumen des Castel Nuovo in Neapel. Bald verlor Maria ihre ganze Macht. Den Königinnentitel hatte Maria nur als pro forma. Nach dem Tod von Ladislaus am 6. August 1414 ging das Reich an seine Schwester Johanna II., die Grausame, die Maria hasste und einkerkern ließ. Johannas Mann, Jakob II. von La Marche (1370–1438), ließ sie bald befreien, worauf sie nach Lecce zurückkehrte. 1420 erhielt Maria von Johanna II. das Fürstentum Tarent für ihren Sohn Giovanni Antonio Orsini del Balzo zurück. Sie kehrte in ihre Geburtsstadt zurück, wo sie am 9. Mai 1446 im Alter von 78 Jahren starb. Sie wurde in der Basilika Santa Croce beigesetzt, wo das Grab allerdings nicht erhalten wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Ihre Kinder aus erster Ehe:", "section_level": 1}], "src_summary": "Maria d’Enghien (auch: Maria II. von Enghien) (* 1367 in der Grafschaft Lecce; † 9. Mai 1446 in Lecce) war Gräfin von Lecce (1384–1446) und, durch ihre zweite Ehe, Königin von Neapel, außerdem Titularkönigin von Sizilien, Jerusalem und Ungarn (1406–1414).", "tgt_summary": null, "id": 1167244} {"src_title": "Erdbeerwurzelrüsselkäfer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zunächst veröffentlichten Bushido, Kaisa, King Orgasmus One und Bass Sultan Hengzt auf dem Label. 2001 erschien zuerst Bushidos Tape \"King of KingZ\" über das Label. Das Tape wurde digital überarbeitet und zuerst 2003 über Aggro Berlin, sowie 2005 über ersguterjunge erneut veröffentlicht. Daraufhin folgte ebenfalls 2001 das Deutscha Playa Tape von D-Bo. 2002 veröffentlichte Kaisa sein Solodebüt namens \"Hassmonsta\" über I Luv Money Records, sowie das gemeinsame Album \"Berlin bleibt hart\" von King Orgasmus One und Bass Sultan Hengzt. 2001 und 2003 trennten sich Bushido, D-Bo und Kaisa von I Luv Money Records. 2004 verließ Bass Sultan Hengzt ebenfalls das Label und wechselte zu Bushidos neu gegründetem Label \"ersguterjunge\". Nach diversen Veröffentlichungen von King Orgasmus One, Don Shizo, Capo Fiasko, F.A.T. und Serk erschien 2004 Godsillas Album \"Übertalentiert\". Wenig später erschienen drei weitere CDs (\"Es gibt kein Battle\" (King Orgasmus One), \"Orgi Pörnchen 2 Soundtrack\" (King Orgasmus präsentiert), \"Asphalt ist kalt\" (Roulette)). 2005 folgten die Veröffentlichungen \"Cheetazweedndirtywiggaz\" (Clickx), die Best-Of-CD \"Orgi's Greatest Hits - A.N.A.L. (Alles nur aus Liebe)\" (King Orgasmus), \"Schmutzige Euros\" (King Orgasmus One & Godsilla) sowie \"Orgi Pörnchen 3\" (King Orgasmus präsentiert). Das Label und seine Künstler ist zudem auf der 2005 erschienenen Dokumentation \"Rap City Berlin\"-DVD vertreten, die mit 40 Berliner Labels einen Querschnitt der Hip-Hop, Rap und Labelzsene der deutschen Hauptstadt bietet. Sowie auf der dazugehörigen CD \"Rap City Berlin Die Compilation\". 2006 erschien \"Ready to Rumble\" (Clickx), \"Massenhysterie\" (Godsilla), \"OrgiAnal Arschgeil\" (King Orgasmus One), sowie der 4. Teil der Orgi Pörnchen-Reihe \"Orgi Pörnchen 4\" von King Orgasmus. Godsillas erstes Album \"Übertalentiert\" erschien 2007 als „Premium Edition“ erneut, gefolgt vom gemeinsamen Album von King Orgasmus One & Godsillas \"Schmutzige Euros 2\". Im Mai 2007 wurden mit MurdocH und Sera Finale zwei neue Künstler unter Vertrag genommen. 2009 wurde bekannt, dass der Rapper Godsilla das Label verlässt. Als Neuzugang wurde Hollywood Hank, der bereits auf dem 2008 erschienenen \"ILM Sampler II\" vertreten war, unter Vertrag genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Künstler.", "content": "Derzeit stehen folgende Künstler bei I Luv Money Records unter Vertrag:", "section_level": 1}], "src_summary": "I Luv Money Records ist ein Berliner Hip-Hop-Label in Tempelhof-Schöneberg/Neukölln, das 2001 von King Orgasmus One, Bass Sultan Hengzt, Bushido und D-Bo gegründet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 358570} {"src_title": "Simplicius, Faustinus und Beatrix", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt wurde nach dem katalanischen Kapitän Don Pedro de Alberni (1747–1802) benannt, der in den Jahren 1790 bis 1792 auf Nootka Island die einzige spanische Festung in Kanada befehligte. Der Ort verdankt die Benennung dem spanischen Leutnant Francisco de Eliza (1759–1825), der das gute Verhältnis Albernis zu den Indianern zu schätzen wusste. In den 1860er Jahren erfolgte die Besiedlung des Ortes durch englische Betreiber einer Sägemühle, die von der \"Anderson Company\" geführt wurde. Dagegen wehrten sich die Indianer vergebens durch den Bau von Barrikaden. 1856 wurde Adam Horne, ein schottischer Pelzhändler der Hudson’s Bay Company, ausgeschickt, um einen Pfad quer über Vancouver Island anzulegen. Bekannt war ein Pfad der Nuu-chah-nulth, der bei Qualicum begann. Horne fand den Pfad, der zum Alberni Valley führte. Er ist heute als \"Horne Lake Trail\" bekannt. Über ihn kamen einige Siedler in das Alberni-Tal. Die ursprüngliche Sägemühle, die Captain William Stamp 1858 errichtete, war ein wirtschaftlicher Misserfolg, doch in den 1880er Jahren folgten weitere, später sogar die einzige dampfgetriebene Sägemühle Kanadas, die \"McLean Mill\", die von 1926 bis 1965 betrieben wurde. Seit 1989 ist die Mühle eine so genannte National Historic Site of Canada. Im Alberni Valley Museum bemüht man sich, die Geschichte der Region, einschließlich der Nuu-chah-nulth-Geschichte darzustellen. Schon 1861 brachte die Anderson Company auf der Basis von Landvergaben durch Gouverneur James Douglas Holz vom Somass River. Ein Jahr später wurde Gold am China Creek entdeckt, in den 1890er Jahren folgten weitere kleine Funde im Alberni Inlet am China Creek und am Mineral Creek. Die Goldsuche erstreckte sich bis weit in die 1960er Jahre. A. B. Rogers, ein Landvermesser, kam Ende des 19. Jahrhunderts in den Ort, um für die Canadian Pacific Railway zu arbeiten. Nach ihm ist ein Bach benannt, der mitten durch Port Alberni fließt, der Rogers Creek. 1912 wurde der Ort inkorporiert, erhielt also eine eigene Stadtregierung mit Bürgermeister, als die Esquimalt and Nanaimo Railway Port Alberni erreichte. Die Pläne der Canadian National Railway wurden jedoch fallengelassen. Die Stadt wurde zum Zentrum des Holzeinschlags, da hier noch große Bestände von Riesen-Lebensbäumen und Douglasien bestanden, die jedoch weitgehend abgeholzt wurden. Die größten kanadischen Holzunternehmen wurden hier tätig, Sägemühlen entstanden. Während des Zweiten Weltkriegs verlagerte sich das Schwergewicht auf die Zellstoffproduktion, MacMillan Bloedel Limited dominierte das Alberni-Tal. Doch im Laufe der Sechziger- und Siebzigerjahre stieß die Holzindustrie an natürliche Grenzen, zudem wehrten sich die Bewohner gegen die Abholzung weiterer Wälder. Am 23. Juni 1946 zerstörte ein schweres Erdbeben der Stärke 7,3 zahlreiche Gebäude in der Stadt, wie etwa das Gebäude der Bank of Montreal. Das Epizentrum lag am Forbidden Plateau nördlich von Port Alberni. 1964 brachten das als \"Good Friday Earthquake\" bekannte Erdbeben und die dadurch ausgelösten zwei Tsunamiwellen schwere Zerstörungen. Es wurden ca. 375 Häuser beschädigt, 55 komplett weggeschwemmt, jedoch wurde niemand ernsthaft verletzt. 1967 wurden Alberni (im Norden) und Port Alberni (im Süden) zu Port Alberni vereinigt. 1973 wurde die seit 1891 betriebene Alberni Indian Residential School geschlossen. Dabei handelte es sich um eine der in ganz Kanada bestehenden Schulen für die Kinder der Indianer und Inuit, die dort internatartig untergebracht wurden. Allgemein kam es zu Tausenden von Übergriffen auf die Schüler, zu hohen Sterblichkeitsraten, für die sich die Regierung im Jahr 2008 entschuldigte. Das Gebäude wurde im Jahr 2009 abgerissen. Die Stadt entwickelte sich, insbesondere, nachdem der Pacific-Rim-Nationalpark entstanden war, zu einem wichtigen Touristikzentrum auf Vancouver Island.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Der Zensus im Jahre 2011 ergab für die Stadt eine Bevölkerungszahl von 17.743 Einwohnern. Die Bevölkerung der Stadt hat dabei im Vergleich zum Zensus von 2006 um 1,1 % zugenommen, während die Bevölkerung in der gesamten Provinz British Columbia gleichzeitig um 7,0 % anwuchs.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Die Zuerkennung der des Status einer Stadt (\"incorporated\" als \"City\") und die damit verbundene kommunalen Selbstverwaltung erfolgte am 12. März 1912. Bürgermeister der Gemeinde ist Mike Ruttan. Zusammen mit sechs weiteren Bürgern bildet er den Rat der Kleinstadt (council).", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Das Durchschnittseinkommen der Beschäftigten von Port Alberni lag im Jahr 2005 bei unterdurchschnittlichen 23.392 C $, während es zur selben Zeit im Durchschnitt der gesamten Provinz British Columbia 24.867 C $ betrug. Zu den wichtigen großen Unternehmen gehören die holzverarbeitenden Betriebe und Sägemühlen, zum Beispiel die Port Alberni Mill.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Stadt liegt am Highway 4 und besitzt mit dem \"Alberni Valley Regional Airport\" einen eigenen Flughafen. Zudem wird eine Museumsbahn betrieben, die Alberni Pacific Railway, die mit einer Dampflokomotive vom Bahnhofsgebäude auf dem Hafengelände Port Albernis zur historischen Sägemühle \"McLean Mill\" (heute \"McLean Mill National Historic Site\") führt, die von 1926 bis 1965 betrieben wurde. Weiterhin verkehrt mit der \"Frances Barkley\" ein Versorgungsschiff nach Ucluelet bzw. Bamfield.", "section_level": 1}], "src_summary": "Port Alberni ist eine Stadt mit knapp 18.000 Einwohnern in der kanadischen Provinz British Columbia. Sie befindet sich auf der Insel Vancouver Island am Ende des Alberni Inlet und ist Hauptort des Verwaltungsbezirks Alberni-Clayoquot. ", "tgt_summary": null, "id": 1308816} {"src_title": "Vilma Degischer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Schwazer gewann bei den Weltmeisterschaften 2005 und 2007 die Bronzemedaille, außerdem wurde in Osake Neunter im 20-km-Gehen. Beim 23. Geher-Weltcup im russischen Tscheboksari sicherte sich Schwazer 2008 erneut die Bronzemedaille mit einer Zeit von 3:37:04 h und hatte damit wesentlichen Anteil am zweiten Platz der Italiener in der Mannschaftswertung. Bei den Olympischen Spielen in Peking wurde er vor dem Australier Jared Tallent und dem Russen Denis Nischegorodow Olympiasieger. Bei den Weltmeisterschaften 2009 musste Schwazer aufgeben. Im Jahr darauf gewann er bei den Europameisterschaften 2010 die Goldmedaille über 20 Kilometer. Dem ursprünglichen russischen Sieger Stanislaw Jemeljanow wurde die Medaille wegen Dopings im Nachhinein entzogen. Alex Schwazer hält den Italienrekord über 20-km-Gehen und 50-km-Gehen. Er ist 1,85 m groß und wog zu Wettkampfzeiten 73 kg. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 wurde Schwazer über dieselbe Distanz Neunter.", "section_level": 1}, {"title": "Dopingsperre 2012.", "content": "Kurz vor den Olympischen Sommerspielen 2012 wurde er positiv auf die illegale Einnahme des Dopingmittels Erythropoetin getestet und noch vor der Anreise disqualifiziert. Er erklärte daraufhin seine Karriere für beendet. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) schloss Schwazer einen Tag vor dem 50-km-Gehen-Wettbewerb bei den Spielen in London aus, er wurde bis Januar 2016 gesperrt. Die Staatsanwaltschaft Bozen erhob im September 2014 Anklage gegen Schwazer, zwei Ärzte und eine Funktionärin des Leichtathletik-Verbandes FIDAL. Ein Treffen Schwazers mit dem Doping-Arzt Michele Ferrari war dem Verband zwar bekannt geworden, er habe es aber vorgezogen „lieber nichts zu unternehmen“. Ende 2014 einigte sich Schwazer mit der italienischen Justiz auf einen Vergleich. Er erhielt acht Monate Haft auf Bewährung und eine Geldstrafe von 6000 Euro. Im Februar 2015 wurde seine Dopingsperre wegen verpasster Dopingkontrollen um drei Monate bis zum 29. April 2016 verlängert. Alex Schwazer nahm sich danach den bekannten Dopingbekämpfer Sandro Donati als Trainer und bereitete sich auf sein Comeback bei den olympischen Spielen in Rio im Sommer 2016 vor. Kurz nach Ablauf seiner vierjährigen Sperre wurde Schwazer am 21. Juni 2016 der Einnahme anaboler Steroide überführt. Am 11. August 2016 sperrte ihn der Internationaler Sportgerichtshof für acht Jahre. Ein Gericht in Bozen verurteilte Anfang 2018 die früher für den italienischen Verband Fidal arbeitenden Ärzte Pierluigi Fiorella und Giuseppe Fischetto aufgrund ihrer Unterstützung bei Schwazers Manipulationen jeweils zu zwei Jahren Haft.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinszugehörigkeiten.", "content": "Er startete für den SV Sterzing (1997–1999), den SC Meran (2000–2004) und für eine Sportfördergruppe der Carabinieri in Bologna (2005–2012).", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Schwazer lebt im Weiler Kalch an der Jaufenpassstraße in Südtirol und trainierte (2011/2012) bei Settimo Milanese und in Oberstdorf, da sein neuer Trainer Michele Didoni dort wohnte. Nach seinem Olympiasieg wurde bekannt, dass er mit der Grödner Eiskunstläuferin Carolina Kostner liiert ist. Diese Beziehung dauerte von 2008 bis 2014.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alex Schwazer (* 26. Dezember 1984 in Sterzing) ist ein italienischer Leichtathlet. Er war 2008 Olympiasieger im 50-km-Gehen. 2012 wurde er wegen Dopings gesperrt.", "tgt_summary": null, "id": 596694} {"src_title": "Stealth – Unter dem Radar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der Park.", "content": "Adirondack ist stellenweise dicht bewaldet und mit insgesamt etwa 3.000 Seen und 48.000 km Flüssen und Bächen reich an Wasser. Ein System aus ungefähr 3.200 km Wanderwegen durchzieht weite Teile des Parks. An herausragenden Stellen wurden Campgrounds angelegt, an denen auch Feuer gemacht werden kann. Der Grenzverlauf des Parks wird üblicherweise als \"Blue Line\" bezeichnet (wegen blauer Tinte, mit der er auf alten Karten verzeichnet war) und umschließt die gesamten Adirondack Mountains zuzüglich Umgebung. Zum Tierbestand des Parks zählen über 50 Säugetierarten, so etwa Biber und Elche, aber auch der Schwarzbär sowie zahlreiche Vögel, darunter der Rubinkehlkolibri. Teile des Parks werden durch die Holzwirtschaft genutzt. Die Idee, in diesem Gebiet einen geschützten Park einzurichten, wurde erstmals im Jahr 1870 von dem Landvermesser Verplanck Colvin aufgeworfen. Antrieb und Inspiration bezogen die Befürworter des Parks fortan vor allem aus Überlegungen von George Perkins Marsh, der bereits zehn Jahre früher vor Entwaldungsprozessen gewarnt hatte, die auch Nordamerika in einer Weise verändern könnten, wie es in Teilen Europas bereits geschehen war. Eine Erhaltungsphilosophie als Reaktion auf ebendiese Angst steht bis heute als Grundgedanke hinter dem Park und seiner weiteren Entwicklung. Die offizielle Gründung geht zurück auf das Jahr 1892. Adirondack steht unter der Verwaltung des Staates New York, ist aber kein State Park im eigentlichen Sinne. Er wird durch das Umweltministerium New Yorks betreut; für Planung und langfristige Management-Entscheidungen wurde 1971 die \"Adirondack Park Agency\" eingerichtet. Seit Mai 1963 hat er unter der Bezeichnung \"Adirondack Forest Preserve\" den Status einer National Historic Landmark.", "section_level": 1}, {"title": "Wilderness Areas.", "content": "Innerhalb des Adirondack Park liegen zahlreiche Wilderness Areas, in denen der Betrieb motorgetriebener Fahrzeuge untersagt ist; die menschlichen Aktivitäten sind auf Wandern, Campen, Jagen, Fischen und Paddeln begrenzt. Die 77 km2 große Saint Regis Canoe Area ist nicht offiziell als Wilderness Area eingestuft, für sie gelten dennoch dieselben Zugangsbedingungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adirondack Park im US-Bundesstaat New York ist mit rund 24.000 km2 das größte Schutzgebiet der kontinentalen Vereinigten Staaten und das mit Abstand größte der National Historic Landmarks. Der Adirondack Park ist größer als die Yellowstone-, Everglades-, Grand-Canyon- und Glacier-Nationalparks \"zusammen\" und umfasst eine Fläche, die in etwa der des Bundesstaates Vermont entspricht. Mit dem Mount Marcy befindet sich auf 1.629 m im Park außerdem die höchste Erhebung New Yorks.", "tgt_summary": null, "id": 788937} {"src_title": "Arthur L. Conger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Motto (alte NNDP).", "content": "\"salus populi suprema lex\" – Das Wohl des Volkes ist das höchste Gebot.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kolonialzeit.", "content": "Die Partei wurde am 24. Juni 1923 auf der Grundlage der Clifford Constitution von 1922 gegründet und war die erste politische Partei Nigerias und des westafrikanischen Commonwealth. Als Zusammenschluss verschiedener Interessengruppen innerhalb des Yorubavolkes sollte sie vor allem in der Westregion Nigerias (der Region innerhalb derer die Yorubabevölkerung dominiert) eine führende Rolle spielen. Aus Angst vor Repressalien weigerte sich der Gründer der Partei, der damals schon prominente Herbert Macaulay, bis in die dreißiger Jahre hinein irgendein offizielles Amt innerhalb der Partei zu bekleiden, doch blieb er zweifellos der Drahtzieher und die treibende Kraft. Zwischen den Legislaturperioden von 1923 bis 1938 dominierte die NNDP in der Westregion und im Kommunalrat von Lagos. Die NNDP setzte sich für eine autonome Selbstverwaltung von Lagos ein, die Einführung höherer Bildungsmöglichkeiten, Schulpflicht für Kinder und die Afrikanisierung der Beamtenschaft und Verwaltung. Außerdem insistierte die NNDP auf rassische Gleichbehandlung bei der Entfaltung und Förderung privater Unternehmen. Politisch kooperierte sie mit verschiedenen kulturellen Organisationen der Yoruba, sowie Einflußgruppen, wie zum Beispiel der mächtigen Marktfrauenlobby, die in Alimotu Pelewuras Lagos Market Women Association organisiert war. Nachdem die NNDP bei den Wahlen von 1938 erstmals durch das neue Nigerian Youth Movement besiegt wurde, änderte Macaulay die Strategie der Partei und schwenkte nun auf einen explizit antikolonialistischen Kurs ein, war damit aber nicht erfolgreich. Das veranlasste Macaulay im August 1944 dazu, die NNDP in einer neuen überregionalen Partei, dem durch den späteren ersten Staatspräsidenten Nigerias, Nnamdi Azikiwe, gegründeten NCNC aufgehen zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Die neue NNDP.", "content": "Im Jahre 1962 gründete eine aus der Action Group herausgebrochene Fraktion unter S.I. Akintola eine NNDP, die sich jedoch kaum auf eine direkte Nachfolge von Macaulays alter Partei berufen konnte. Sie trat bei den Nationalwahlen von 1964 zusammen mit Ahmadu Bellos Northern People’s Congress als National Alliance (nationale Allianz) auf und formte eine Regierungskoalition, die bis zum Militärputsch von 1966 Bestand hatte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Nigerian National Democratic Party (NNDP) (nigerianische nationaldemokratische Partei) war eine nigerianische politische Partei von 1923 bis 1944. Von 1962 bis 1966 existierte eine Partei unter gleichem Namen.", "tgt_summary": null, "id": 2461138} {"src_title": "Küssaburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johann Georg Zimmermann war Kind des Geleitsherrn Johannes Zimmermann und der Johanna Pache. Er war seit 1766 mit Susanna Katharina Steck verheiratet, sie hatten die Tochter Katharina von Zimmermann (1756–1781). Nach dem Tod der Tochter heiratete er Luise Margarethe von Berger (1755–1826), die später seinen Nachlass verwaltete. Zimmermann studierte erst Rhetorik, Geschichte und Philosophie in Bern, danach Medizin in Göttingen, wo er ab 1747 Schüler seines Schweizer Landsmannes Albrecht von Haller war. Nach der Promotion 1751 in Göttingen unternahm er Studienreisen nach Leiden und Paris, wurde danach 1752 bis 1754 praktischer Arzt in Bern und ab 1754 Stadtphysikus in seiner Geburtsstadt Brugg. 1755 begann seine zeitlebens außerordentlich fruchtbare Karriere als Schriftsteller mit der Veröffentlichung von \"Das Leben des Herrn von Haller\". 1760 wurde er sowohl zum auswärtigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften als auch der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt. 1770 wurde er auswärtiges Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und 1786 Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg. Ab 1768 war er „Königlich-Großbritannischer Hofrat und Leibarzt“ in Hannover am Hof Georgs III., das Wirkungsstätte seiner letzten drei Lebensjahrzehnte wurde. Zimmermann wurde auch Arzt und medizinischer Berater vieler gekrönter Häupter. Der preußische König Friedrich II. rief ihn als Gesprächspartner und Mediziner 1786 nach Potsdam. Zimmermann hielt sich vom 23. Juni bis 11. Juli 1786 zur Behandlung Friedrichs in Potsdam und Sanssouci auf. Seine Aufzeichnungen über den Fortgang der Behandlung und seine Gespräche mit dem Todkranken veröffentlichte er 1788 unter dem Titel „Ueber Friedrich den Grossen und meine Unterredungen mit Ihm kurz vor seinem Tode“. Zimmermann begegnete mehrmals Goethe. Sein Hauptwerk \"Über die Einsamkeit\", in dem das damals aktuelle Thema der Melancholie eine große Rolle spielt, erschien 1784/85 und machte Zimmermann im damaligen gebildeten Europa weithin bekannt. Die russische Zarin Katharina II. erhob ihn 1786 in den Ritterstand. Sie lud ihn auch an ihren Hof in Sankt Petersburg ein, eine Einladung, der er aber nicht nachkam. In seinen letzten Lebensjahren entwickelte sich Zimmermann zum Gegner der Aufklärung. Dies steigerte sich nach der Französischen Revolution, als er 1790 die \"Fragmente über Friedrich den Grossen zur Geschichte seines Lebens, seiner Regierung, und seines Charakters\" veröffentlichte. Darin prangerte Zimmermann die Zustände in Berlin als gott- und sittenlos an, letztlich als Resultat der Toleranzpolitik und religiösen Indifferenz Friedrichs des Großen. Die Vorwürfe an Berliner Aufklärer hatte Zimmermann mit Hinweisen auf Friedrichs vorgetäuschte Homosexualität und sein Sexualleben mit der inzwischen verwitweten Königin Elisabeth Christine verbunden. Ein Sturm der Entrüstung in der literarischen Welt war die Folge. Er begann mit einem ironischen Angriff Carl Friedrich Bahrdts auf Zimmermanns literarisches Werk und sein medizinisches Können und setzte sich mit Friedrich Nicolais \"Freymüthigen Anmerkungen über des Herrn Ritters von Zimmermann Fragmente über Friedrich den Großen\" fort. Auf Zimmermanns Seite griff August von Kotzebue mit der Schrift: \"Doctor Bahrdt mit der eisernen Stirn, oder Die deutsche Union gegen Zimmermann\" ein, die er unter dem Namen des Freiherrn von Knigge, dem Verfasser des berühmten Buches \"Über den Umgang mit Menschen\", veröffentlichte. Daraufhin fand sich Zimmermann in einen Rechtsstreit mit Knigge verstrickt und wurde schließlich zum Objekt der Satire von Georg Christoph Lichtenberg. Johann Georg Zimmermann war der Leibarzt des hannoverschen Bürgermeisters Ernst Anton Heiliger. Der Überlieferung nach soll Zimmermann den hannoverschen Hofbotaniker Friedrich Ehrhart über die Entdeckung der Heilquelle Heiligers Brunnen in der Eilenriede informiert haben. Zimmermanns Grab ist auf dem Neustädter Friedhof in Hannover. Teil-Nachlässe befinden sich in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek sowie im Stadtarchiv Hannover. Heinrich Matthias Marcard, ebenfalls Hof- und Leibarzt, war mit Zimmermann befreundet und veröffentlichte posthum ein Biographie über ihn. Er war auch mit dem Schweizer Arzt und Volksgesundsheitsschriftsteller Samuel Auguste Tissot befreundet, der ebenfalls posthum eine Biographie verfasste.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "In der Halle des Neuen Rathauses in Hannover wurde eine Portraitkartusche von Zimmermann angebracht. 1931 wurde die Zimmermannstraße in Hannover-Linden nach dem Königlich Großbritannischen Leibarzt benannt. 1972 verlieh der von der Deutschen Hypothekenbank gegründete \"Johann-Georg-Zimmermann-Fonds\" (heute: eingetragener Verein) erstmals die jährliche Johann-Georg-Zimmermann-Medaille. Seit 2002 wird jährlich der \"Johann-Georg-Zimmermann-Preis für Krebsforschung\" verliehen, einer der höchstdotierten Medizinpreise in Deutschland. Von Katharina II. wurde er geadelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Georg Zimmermann, seit 1786 Ritter von Zimmermann, (* 8. Dezember 1728 in Brugg; † 7. Oktober 1795 in Hannover) war ein Schweizer Arzt, Gelehrter, Philosoph und Schriftsteller, der seit 1768 in Hannover wirkte.", "tgt_summary": null, "id": 1386974} {"src_title": "Heinrich Troeger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Parameter.", "content": "Die äußere Grenze der Hill-Sphäre hängt ab von: Innerhalb der Hill-Sphäre ist die Summe dieser drei Kräfte zu dem umkreisenden Körper hin gerichtet. Dabei entspricht die Grenze der Hill-Sphäre, der Hill-Radius, der Entfernung bis zum ersten bzw. zweiten Lagrange-Punkt: wobei", "section_level": 1}, {"title": "Bahnstabilität.", "content": "Die Bahn eines kleinen Körpers („Mond“), der sich innerhalb der Hill-Sphäre des um den Zentralkörper („Sonne“) laufenden Objekts („Planet“) befindet, ist im äußeren Bereich der Sphäre äußerst instabil, so dass er die Hill-Sphäre mit hoher Wahrscheinlichkeit in kurzer Zeit verlassen kann. Nur innerhalb einer Stabilitätszone kann die Bahn des „Mondes“ sinnvoll als eine gestörte Ellipsenbahn mit zeitlich veränderlichen Bahnelementen dargestellt werden. Die Größe dieser Zone stabiler Orbits hängt von der Umlaufrichtung des „Mondes“ ab:", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Für die Erde mit einer Masse von m = 5,97·10 kg im Orbit um die Sonne mit einer Masse M = 1,99·10 kg in einer Entfernung von a = 1 AE = 149,6·10 km ergibt sich ein Hill-Radius von ungefähr 1,5·10 km = 0,01 AE. Da der Mond ungefähr 0,37·10 km von der Erde entfernt ist, befindet er sich weit innerhalb der Hill-Sphäre. Die Hill-Sphäre von Jupiter hat einen mittleren Radius von 0,35 Astronomischen Einheiten. Damit ist sie fast so groß wie die große Bahnhalbachse von Merkur und nimmt von der Erde aus gesehen mehr als das Fünfzehnfache des Vollmonddurchmessers ein. Der äußerste bekannte Jupitermond S/2003 J 2 hat eine große Halbachse, die knapp 60 % des Hill-Radius entspricht, und umläuft den Planeten retrograd. Sein jupiterfernster Bahnpunkt, die Apoapsis, liegt mit 68 % des Hill-Radius allerdings am äußersten Rand der Stabilitätszone. Der äußerste bekannte Mond, der den Planeten prograd umläuft, ist Carpo, dessen Halbachse etwa 32 % des Hill-Radius ausmacht und dessen Apoapsis bei knapp 48 % liegt. Die Bahn dieses Mondes ist allerdings in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich und möglicherweise über längere Zeiträume instabil. Die Monde der Himalia-Gruppe, die etwas kleinere Bahnachsen von etwa 22 % des Hill-Radius besitzen, erreichen an den fernsten Bahnpunkten etwa 30 % des Hill-Radius. Die am weitesten entfernten Jupitermonde erreichen sogar bis zu 50 % des Hill-Radius; ihre Bahnen verlaufen dabei nahezu retrograd. Beispiele hier sind etwa die Carme-Gruppe und der Satellit (Mond) S/2003 J 2. Die Hill-Sphären der Monde sind in aller Regel sehr klein und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass darin Mondtrabanten über lange Zeit auf stabilen Umlaufbahnen kreisen können. Am ehesten ist das bei großen Monden möglich, die sich in großem Abstand zu ihrem Planeten bewegen. Die größte Hill-Sphäre unter den natürlichen Satelliten des Sonnensystems besitzt der Erdmond mit einem Radius von 9,2 Erdradien, gefolgt vom Saturnmond Titan (Hill-Radius 8,2 Erdradien) und Jupitermond Kallisto (7,9 Erdradien).", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Hill-Sphäre, auch Hill-Raum, wird die Umgebung eines Körpers bezeichnet, in der seine Gravitationskraft wirkungsvoller ist als die eines anderen, massereichen Körpers, den er umkreist. Das etwa kugelförmige Gebiet wurde nach dem in der theoretischen Astronomie wirkenden Mathematiker George William Hill benannt. Seine Arbeit beruhte vor allem auf den Schriften von Édouard Roche.", "tgt_summary": null, "id": 812327} {"src_title": "Prinsesse Ragnhild (Schiff, 1981)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühes Leben.", "content": "Sommer trat nach seinem zwölften Geburtstag im Juli 1933 in die Hitlerjugend ein und erreichte den Dienstgrad eines Jungzugführers im Deutschen Jungvolk. Am 1. September 1939 wurde er 18-jährig in die NSDAP (Mitgliedsnummer 7.111.565) aufgenommen und anschließend am 23. Oktober desselben Jahres als einfacher Soldat in die Waffen-SS (SS-Nr. 474.378) aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Militär.", "content": "In der SS-Division „Leibstandarte SS Adolf Hitler“ war er an den Fronten im Westen, auf dem Balkan und in der Ukraine eingesetzt. Dort wurde er zweimal verwundet und erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Im November 1942 trat er aus der evangelischen Kirche aus. 1943 bewarb er sich als SS-Reserve-Führer. Nach einer Ausbildung in Proschnitz wurde er am 30. Januar 1944 zum SS-Untersturmführer befördert. Zunächst als Zugführer, dann als Kompaniechef gehörte er der 7. Kompanie des II. Bataillons/SS-Panzergrenadier-Regiment 35 der 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“ an. Dieses Bataillon war für das Massaker von Sant’Anna di Stazzema mit etwa 560 ermordeten Zivilisten verantwortlich war. Am 19. August 1944 erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse. Bei Kriegsende gehörte er der 23. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nederland“ an.", "section_level": 1}, {"title": "Späte juristische Aufarbeitung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Urteil in Italien.", "content": "Am 22. Juni 2005 wurde Sommer zusammen mit neun weiteren Angeklagten von einem italienischen Militärgericht in La Spezia des „fortgesetzten Mordes mit besonderer Grausamkeit“ an Einwohnern des Bergdorfes Sant’Anna di Stazzema schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft und Entschädigungszahlungen verurteilt. Verurteilt wurden neben Sommer Werner Bruß, Karl Gropler, Alfred Schöneberg, Heinrich Schendel, Ludwig Heinrich Sonntag, Georg Rauch, Ludwig Göring und Alfred Mathias Concina. Sommer war der ranghöchste verurteilte Waffen-SS-Offizier und bekannte sich nie zu seiner Schuld. Etliche Verurteilte legten Revision ein, das Urteil wurde jedoch 2006 von einem Militärgericht in Rom bestätigt. Am 8. November 2007 bestätigte der italienische Kassationsgerichtshof in Rom die lebenslangen Haftstrafen für Gerhard Sommer.", "section_level": 2}, {"title": "Ermittlungen in Deutschland.", "content": "2002 wurden Ermittlungen in Deutschland aufgenommen, zu einer Anklage kam es jedoch bisher nicht. Ende September 2012 wurde das Verfahren eingestellt. Am 5. August 2014 hob das Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe den Einstellungsbeschluss der Staatsanwaltschaft Stuttgart im Fall Sommers auf. Damit konnte die Hamburger Staatsanwaltschaft Anklage gegen Sommer erheben. Im Mai 2015 stellte sie das Ermittlungsverfahren ein, da der Beschuldigte zwar „mit hoher Wahrscheinlichkeit wegen grausamen und aus niedrigen Beweggründen begangenen Mordes in 342 Fällen anzuklagen wäre“, er allerdings aufgrund einer tiefgreifenden Demenzerkrankung dauerhaft verhandlungsunfähig ist.", "section_level": 2}, {"title": "Leben nach dem Weltkrieg.", "content": "Sommer führte 40 Jahre lang mit seinem Stiefbruder die Geschäfte der Maschinenexportfirma seines Vaters, gründete eine Familie und hat drei Kinder. 2006 demonstrierten 70 Personen im Rahmen eines bundesweiten Aktionstag zu dem Massaker von Sant'Anna die Stazzema vor seinem Altersheim. Derzeit (\"Stand\": 8. August 2019) lebt er in einem Altenheim in Hamburg, genannt „Sommerresidenz“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerhard Sommer (* 24. Juni 1921 in Hamburg) ist ein ehemaliger deutscher SS-Untersturmführer der 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“, der an einem Massaker in dem italienischen Dorf Sant’Anna di Stazzema beteiligt war. Er und neun weitere Offiziere der Waffen-SS wurden wegen ihrer begangenen Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt.", "tgt_summary": null, "id": 2311462} {"src_title": "Hayden-Expedition", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Amateur.", "content": "Bowe wuchs als jüngstes von 13 Geschwistern in Brownsville in New York auf, demselben Stadtteil wie Mike Tyson. Tyson zählte zu seinen Spielkameraden. Er begann mit zwölf Jahren zu boxen und erlernte den Sport in einem Heim. Bowe erreichte eine im Amateurboxen ungewöhnlich hohe K.o.-Quote. 1985 wurde er in Bukarest Juniorenweltmeister im Halbschwergewicht, wobei er jeden seiner drei Kämpfe bereits vorzeitig in der ersten Runde gewann. Bei den Panamerikanischen Spielen 1987 in Indianapolis belegte er nach der Niederlage im Halbfinale gegen den Kubaner Jorge Luis González einen dritten Platz im Superschwergewicht. Er nahm 1988 an den Olympischen Spielen in Seoul teil, besiegte Biko Botowamungu durch K. o. in der zweiten Runde, Peter Hrivniak durch K. o. in der ersten Runde sowie Alexander Miroschnitschenko 5:0 nach Punkten und verlor erst im Finale gegen Lennox Lewis, womit er für die USA die Silbermedaille gewann.", "section_level": 1}, {"title": "Profikarriere 1989–1996.", "content": "Nach der Niederlage bei den Olympischen Spielen begann er im März 1989 seine Profikarriere. Sein Manager Rock Newman verpflichtete mit Eddie Futch den Ex-Trainer von Joe Frazier und Ken Norton. Seine Aufbaugegner galten als sehr stark, so schlug er unter anderem Bruce Seldon, den Amateurweltmeister und Olympiasieger Tyrell Biggs, Pinklon Thomas, Bert Cooper und Pierre Coetzer KO und besiegte den ehemaligen WBA-Weltmeister Tony Tubbs nach Punkten. Mike Tyson verlor 1990 unerwartet seine Weltmeistertitel an Buster Douglas, der danach von Evander Holyfield entthront wurde. Nach der Inhaftierung Tysons 1992, die einen Kampf zwischen ihm und Holyfield verhinderte (der dann 5 Jahre später stattfinden sollte) wurde dann ein Quasi-Turnier zur Bestimmung des „wahren“ Schwergewichtsweltmeisters verabredet. Dabei sollte Titelträger Holyfield gegen Bowe, Lennox Lewis gegen Donovan Ruddock und schließlich die Sieger aus diesen Kämpfen gegeneinander antreten. Am 13. November 1992 boxte Bowe gegen Holyfield, den er in einem spektakulären, aktionsreichen Duell nach Punkten besiegte. Bowe war somit Weltmeister der drei allgemein anerkannten Verbände WBA, IBF und WBC. Anfang 1993 wurde Bowe aufgefordert, seinen WBC-Titel gegen Pflichtherausforderer Lennox Lewis zu verteidigen, der sich zuvor gegen Ruddock durchsetzen konnte. Doch Bowe warf den WBC-Gürtel vor laufenden Kameras in eine Mülltonne. Der Titel wurde ihm aberkannt und Lewis zugesprochen. Für die folgenden sechs Kämpfe schloss Bowe sodann mit Time Warner einen Vertrag über 100 Millionen Dollar. Danach verteidigte er die WBA- und IBF-Titel gegen den ehemaligen WBA-Weltmeister Michael Dokes und gegen den eher durchschnittlichen Jesse Ferguson für sechs Millionen Dollar pro Kampf. Am 6. November kam es zum Rückkampf zwischen ihm und Holyfield, der gerade ein Comeback geschafft hatte. Bowe verlor den Kampf überraschend knapp nach Punkten, es war seine erste Niederlage im Profiboxen. Holyfield hatte unter seinem neuen Trainer Emanuel Steward Gewicht zugelegt und überraschte Bowe mit einer unerwarteten Kontertaktik. 1994 bestritt er einige Aufbaukämpfe gegen ungeschlagene Gegner. Zunächst trat er gegen Buster Mathis Jr. (Bilanz 14-0) an; der Kampf wurde allerdings ohne Wertung abgebrochen, nachdem Bowe den knienden Mathis in der 4. Runde regelwidrig ausknockte. Anschließend besiegte er Larry Donald (Bilanz 16-0) hoch nach Punkten. Bowe hatte Donald bei der Pressekonferenz ins Gesicht geschlagen Bei den einflussreichsten drei Verbänden war er aber mysteriöserweise nicht mehr auf den vorderen Plätzen der Ranglisten zu finden. So interessierte er sich für den Titel der damals in den USA nicht besonders angesehenen WBO. Am 11. März 1995 kam es zum Kampf gegen den WBO-Weltmeister Herbie Hide (Bilanz 26-0), den Bowe durch KO in der sechsten Runde gewann. Er verteidigte den Titel einmal durch KO (ebenfalls in Runde 6) gegen Jorge Luis González (Bilanz 23-0), der ihn als Amateur geschlagen hatte, bevor er ihn niederlegte, da Holyfield nicht um diesen Titel boxen wollte. Am 4. November 1995 boxte er in einem Nichttitelkampf ein drittes Mal gegen Evander Holyfield und besiegte ihn durch technischen KO in der achten Runde, nachdem er in der sechsten Runde erstmals in seiner Karriere selbst zu Boden gegangen war. Nach diesem Kampf – immerhin Holyfields erste KO-Niederlage – galt er kurzfristig auch ohne Titel als bester Mann im Schwergewicht. Umso überraschender kam daher sein schneller Abstieg. Am 11. Juli 1996 boxte er gegen Andrzej Gołota (Bilanz 28-0). Außenseiter Gołota, der für sein unfaires Boxen berüchtigt war, wurde klar in Führung liegend in der siebten Runde wegen wiederholter Tiefschläge disqualifiziert. Nach dem Kampf attackierten Bowes Betreuer Gołota und lösten eine Massenschlägerei aus. Auch im Rückkampf im Dezember wurde Gołota in der neunten Runde disqualifiziert, wieder aufgrund von Tiefschlägen, wieder in Führung liegend. Bowe war zwei Mal am Boden, Gołota einmal. Nach dem Rückkampf gab Bowe jedoch seinen Rücktritt vom Boxsport bekannt, da beide Vorstellungen sehr enttäuschend waren. Er trat im Dezember 1996 kurzfristig dem \"United States Marine Corps\", der US-Marineinfanterie, bei.", "section_level": 1}, {"title": "Nach dem Boxen.", "content": "1998 machte Bowe Schlagzeilen, als er seine Frau und seine fünf Kinder entführte. Zu einem Urteil kam es erst im Frühjahr 2002. Bowe musste für achtzehn Monate ins Gefängnis, im April 2004 wurde er wieder entlassen. 2005 beantragte Bowe persönliche Insolvenz.", "section_level": 1}, {"title": "Comeback in den Ring.", "content": "Nur fünf Monate nach der Entlassung aus dem Gefängnis stieg er wieder in den Ring, und zwar gegen Marcus Rhode aus Oklahoma (damalige Bilanz 29-25) und gewann durch technischen KO in der zweiten Runde. Anfang 2005 kamen Spekulationen auf, ob Bowe nicht gegen Mike Tyson boxen wolle, da beide Boxer eine Genehmigung beantragt hatten, im Juni in Washington, D.C. boxen zu dürfen. Doch Bowe bestritt seinen nächsten Kampf dann am 7. April in Temecula gegen Billy Zumbrun und konnte sich nur knapp nach Punkten durchsetzen. Die Experten waren von diesem Auftritt wenig begeistert. Bowe wurde nicht mehr zu den Top-Schwergewichtlern gerechnet, der 1,96 m große Bowe hatte in seiner Bestform Mitte der 1990er Jahre ein Kampfgewicht von rund 108 kg, inzwischen waren es über 125 kg. Weitere geplante Kämpfe (u. a. gegen Michael Steeds, George Linberger und Daniil Peretyatko) wurden abgesagt, bevor es am 13. Dezember 2008 dann doch zu einem weiteren Kampf kam. Hierbei konnte Bowe den allerdings wenig renommierten deutschen Schwergewichtler Gene Pukall einstimmig nach Punkten bezwingen. Am 14. Juni 2013 stieg Bowe mit deutlichem Übergewicht im Alter von 46 Jahren erstmals als Muay-Thai-Kämpfer in den Ring. Sein Gegner war der Russe Levgen Golovin. Bowe verlor durch TKO in Runde 2. Dieser Kampf blieb sein bisher einziger in diesem Wettkampfsport.", "section_level": 1}], "src_summary": "Riddick Lamont Bowe (* 10. August 1968 in Brooklyn, New York) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Schwergewichtsboxer. Er war einer der wenigen unumstrittenen Boxweltmeister nach der Aufspaltung der Boxverbände. So hielt er die Weltmeistertitel aller vier großen Boxverbände – der World Boxing Association, des World Boxing Council, der International Boxing Federation und der World Boxing Organization. Letzteren allerdings zu einem späteren Zeitpunkt.", "tgt_summary": null, "id": 1742200} {"src_title": "The Bar-Kays", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Name leitet sich ursprünglich ab vom lateinischen Wort \"\" für ‚Fluss‘. Nicolin Sererhard schrieb 1742: Ulrich Campell schrieb um 1750:. Sererhard und Campell zeigen, dass sich der Name Flims auf die Quellbäche bezieht, die einst durch das Dorf strömten. Das deutsche «Flims» mit seinem Mehrzahl -s hat also die ursprüngliche Bedeutung besser bewahrt als das romanische «Flem», das das s abgeworfen hat, weil seine Bedeutung offenbar nicht mehr verstanden wurde, man bezog den Namen auf den gleichnamigen Fluss.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Die Ortsteile Flims-Dorf und Flims-Waldhaus liegen zu beiden Seiten des Tals des Flem, der kurz oberhalb die Stenna-Schlucht bildet. Die Schleife der Strasse runter zur alten Brücke am Ende der Schlucht wurde 1959 durch eine direkte, neue Stennabrücke ersetzt, die fortan den Verkehr zwischen den Dorfteilen erleichterte. Die Oberalpstrasse durch Flims diente bis zur Eröffnung der vor allem in zwei Tunnels verlaufenden Ortsumfahrung im Jahr 2007 auch der Erschliessung der Surselva. Auf dem Schuttkegel des Flimser Bergsturzes, im Süden der Gemeinde, liegt der Grosswald Flims mit seinen vier Seen. Der grösste, der Caumasee ('), mit seiner auffallenden Färbung hat einen jahreszeitlich schwankenden Pegel, während der oberste See, der, im Winter vollkommen trocken fällt. Im Sommer hingegen überläuft er und speist so den ', welcher fast auf der Höhe des Caumasees in einer eigenen Geländekammer liegt. Bis auf den Bach vom Pulte zum Tuleritg gibt es nur unterirdische Zu- und Abflüsse. Auffällig ist dies beim Lag Prau Pulté, weil das aus dem Untergrund aufstossende trübe Wasser immer wieder Luftblasen an die Oberfläche mitreisst. Der weiter östlich liegende Crestasee ist als Badesee bekannt, hat aber einen konstanten Pegel. Südlich des Grosswalds liegen die Steilwände der Rheinschlucht Ruinaulta. Sie fallen rund 350 Meter zum Vorderrhein hin ab. Im Norden steht die imposante Wand des Flimsersteins, welche bis 2015 durch die Bahn auf den Cassons touristisch erschlossen war. Nordwestlich davon, am Piz Segnas und an den Tschingelhörnern, ist das UNESCO-Weltnaturerbe Glarner Hauptüberschiebung markant sichtbar, auch bekannt als \"Tektonikarena Sardona\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Erstmals urkundlich erwähnt wurde Flims 765, als Bischof Tello von Chur zahlreiche Gebiete der unteren Surselva, darunter seinen Erbteil der Ortschaft Flemme (Flims) dem Kloster Disentis vermachte. Neben dem Bistum Chur besass vermutlich 840 das Kloster Pfäfers in Flims und Fidaz Grundbesitz. Weitere mittelalterliche Grundherren von und in Flims waren das Kloster St. Luzi in Chur, die Freiherren von Belmont und ihre Nachfolger, die Freiherren von Sax-Misox. Nach 1300 siedelten romanisierte Walser aus Vals in Fidaz und Scheia. Ab 1399 gehörte Flims als Gerichtsgemeinde zum Grauen Bund. 1412 kaufte es sich von Pfäfers und 1538 von den Sax-Misoxer Herrschaftsrechten los, die inzwischen an Chur übergegangenen waren. 1526–1528 führte der Flimser Amman und Landrichter des Grauen Bundes Hans von Capol (1470–1560) zusammen mit seinem Bruder Wolf von Capol (1473–1563) in den Jahren die Reformation durch. 1538 gelang es Flims, alle Rechte des Churer Bischofs aufzukaufen und sich in Freiheit rasch weiter zu entwickeln. Während der Bündner Wirren im Dreissigjährigen Krieg kam Flims eine gewisse Bedeutung zu, als der später zum katholischen Glauben konvertierte Jörg Jenatsch 1621 vor dem Hause seines politischen Gegners und Protestanten Joseph von Capol erschien und ihn niederschiessen liess. Im Mai 1799 kam es zu Kämpfen der Truppen Napoleons gegen die Bündner Oberländer in der Nähe von Reichenau. Die Schlacht mit über 600 Toten hinterliess in Flims keine Spuren. Die Franzosen marschierten auf ihrem Rachefeldzug zwar durch Flims, verschonten aber das Dorf. Dies geschah aus Respekt vor dem späteren Offizier der Ehrenlegion, Hauptmann Ragettli, der an der Niederlage der Oberländer massgeblich beteiligt war. Österreichische, französische und russische Truppen wechselten sich damals in Bünden als plündernde Besatzer ab. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Flims kontinuierlich zum Kurort und zahlreiche Hotels nahmen ihren Betrieb auf. 1904 wurde der Kur- und Verkehrsverein gegründet, und 1910 begann der Wintertourismus, der nach dem Zweiten Weltkrieg einen starken Aufschwung nahm. Am Tag des Waffenstillstandes 1945 war Baubeginn für die Sesselbahn nach Foppa, der ersten kuppelbaren Sesselbahn der Welt. Sie ersetzte den Traktorschlitten, mit welchem die Skigäste vor dem Krieg nach Foppa gefahren wurden. Zwei Jahre später wurde die zweite Sektion nach Naraus in Betrieb genommen. Zur Erschliessung von Flims wurde die Gemeinde beim Bahnbau übergangen; aus den verschiedenen Varianten des Projektes der Bahnlinie nach Ilanz wurde 1898 die Variante durch die Rheinschlucht beschlossen, somit waren weder Flims noch Versam auf der gegenüberliegenden Talseite erschlossen. Während Versam einen Bahnhof erhielt und heute mit dem Postauto erschlossen ist, wurden auf der Flimser Seite zwei Varianten diskutiert, worauf die Gemeinde zwei Konzessionsgesuche einreichte: Eine Standseilbahn von Versam Station nach Conn scheiterte vor allem an der Steilheit des Geländes, da Konzessionen auf 660 Promille beschränkt wurden, während hier 690 Promille sinnvoll gewesen wären. Für die Schmalspurbahn von Reichenau her wurde am 5. Juni 1908 vom Ständerat eine Konzession vergeben, welche vom Nationalrat am 12. Juni bestätigt wurde. Die Verzögerung durch die Unentschlossenheit der Gemeinden führten zu finanziellen Problemen für das Projekt und trotz Verlängerungen der Konzession zum Abbruch des Projektes aufgrund des Ersten Weltkriegs. Trotz des bündnerischen Automobilverbots für den Privatverkehr bis 1925 erhielt Flims am 15. Juni 1919 eine Konzession für den Sommerbetrieb eines Postautos von Reichenau nach Flims aufgrund eines bundesrätlichen Beschlusses am 5. April. Zehn Jahre später waren auf dieser Strecke bereits fünf ehemalige Saurer- Militärlastwagen für den Postautodienst in Betrieb, was den Tourismus in Flims und der Surselva beflügelte. Gleichzeitig entstanden weitere Projekte zur touristischen Erschliessung der ganzen Region mittels Finanzen von Privaten und Hoteliers. Am 26. Oktober 1956 wurde die Gondelbahn auf den Cassonsgrat () eingeweiht. Nach einem Brand im Jahre 2018 wurde der Luftseilbahnbetrieb gänzlich eingestellt, neue Projekte sind in Bearbeitung. Im Januar 1969 nahm die damals mit 3,7 km Strecke weltweit längste Drahtseilbahn nach \"Startgels\" den Betrieb auf. Am 6. Juni 2006 wurde Flims ein Opfer eines Grossbrandes: Im Oberdorf brannten am Abend sieben Wohnhäuser und sieben Ställe komplett nieder; über zwanzig Menschen verloren ihr Heim. Vom 18. September bis 6. Oktober 2006 fand in Flims die Herbstsession der eidgenössischen Räte statt. Wegen Bauarbeiten im Bundeshaus in Bern tagten die Räte auswärts. Als Referenz an die vierte Landessprache fand die Session (romanisch: \"\") im rätoromanischen Kantonsteil von Graubünden statt. Seit dem 28. Oktober 2007 wird Flims von einem Umfahrungstunnel vom Durchgangsverkehr entlastet. Am 6. Dezember 2018 wurde nach vier Jahren Bauzeit des Dorfzentrum Stenna Flims eröffnet, wobei gleichzeitig die angrenzende Stennabrücke saniert worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung: \"In Gold (Gelb) auf rotem Grund Sankt Martin zu Pferd, der mit einem silbernen (weissen) Schwert seinen Mantel teilt und eine Hälfte einem kauernden Bettler gibt.\" In Ihren Anfängen führte die Gemeinde Flims als Siegel den goldenen Pfeil auf schwarzem Grund, das Zeichen der Herren von Capol, die ab dem 15. Jahrhundert häufig als Ammänner die Geschicke der Gemeinde leiteten. Nachdem sich Flims zur Reformationszeit von der Abtei Pfäfers und vom Churer Gotteshaus zu lösen begonnen hatte, schuf sich die Gemeinde ein eigenes Siegel.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Zwischen 1850 und 1870 kam es zu einer grösseren Abwanderungswelle aus Flem (1850–1870: −18 %) in die Industriezentren der Region. Danach pendelte die Einwohnerzahl bis 1900 um die 800-Einwohner-Marke. Die Bevölkerung stieg zwar in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich an (von 789 auf 1148 Personen oder +45 %), doch ist Flims erst durch die touristische Erschliessung in raschem Tempo gewachsen (1950–2005: +127 %). Statt 906 Einwohner wie im Jahre 1850 zählt die Gemeinde heute rund 2700 Bewohner.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen.", "content": "Um 1300 wanderten Walser in Teile des Orts ein. Diese wurden jedoch im Gegensatz zu anderen Regionen Graubündens von den ansässigen Bündnerromanen, welche die Mundart Surselvisch sprachen, romanisiert. Mit dem Aufkommen des Fremdenverkehrs sank der Anteil der Romanischsprachigen von 1880 87 % über 1910 74 % auf 1941 55 %. Diese Entwicklung ging nach dem Zweiten Weltkrieg weiter und dauert bis heute an. Besonders stark war der Rückgang in den 1980er-Jahren (1980–1990: −54 %). Die Einwohner von Flims sind somit heute grösstenteils deutschsprachig. Anlässlich der Volkszählung im Jahr 2000 gaben nur noch 18 % der Flimser an, Romanisch zu verstehen. Nach Deutsch und Rätoromanisch ist Portugiesisch mit 5 % Anteil an der Bevölkerung dritthäufigste Hauptsprache. Somit sprechen heute weniger Leute die ursprüngliche rätoromanische Sprache als die Zuwanderer aus Südeuropa.", "section_level": 2}, {"title": "Herkunft und Nationalität.", "content": "Von den Ende 2016 2722 Bewohnern waren 2118 (= 78 %) Schweizer Staatsangehörige.", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Die bekanntesten Hotels in Flims sind das 1877 eröffnete Hotel Waldhaus in einem Hotelpark mit einer Fläche von 200’000 m2 sowie das Hotel Schweizerhof, das 1903 eröffnet wurde und in welchem auch der Schweizer Filmemacher Daniel Schmid aufgewachsen ist. Das erste Hotel war jedoch das an der Hauptstrasse liegende Haus Segnes und Post. Im Sommer 1873 weilte Friedrich Nietzsche vier Wochen lang im Hotel Segnes und äusserte sich in Briefen begeistert über die Bäder im Caumasee und die Molkenkuren. Bis in die frühen 1970er-Jahre blieb für Flims die Sommersaison dank des Grosswaldes und des Caumasees – und treuen Stammgästen – die Hauptsaison. Der Wintersport wurde jedoch schon früh als Möglichkeit für eine zweite Saison erkannt. Risikofreudige Hoteliers bauten schon vor dem Zweiten Weltkrieg in ihren Häusern eine Zentralheizung ein. Kurz vor dem Krieg kam ein Motorschlittenzug mit einem Hürlimann-Raupentraktor zum Einsatz. Die Abgase des Traktors versorgten in den beiden Anhängern angebrachte Fussheizungen. Der Traktor wurde bei Ausbruch des Krieges von der Armee requiriert. Der erste Skikurs, schon 1908, musste allerdings wegen zu viel Schnee abgesagt werden. Die Sesselbahn nach Foppa fuhr bei der Eröffnung am 16. Dezember 1945 vorerst auf Holzmasten, da Stahl während des Krieges nicht verfügbar war; umso mutiger waren die Aktionäre der Bahn. Die Bahn auf den Cassonsgrat war bis zu ihrer Betriebsschliessung 2015 und einem Brand 2018 die älteste konzessionierte Luftseilbahn der Schweiz. Heute verfügt das Gebiet sommers über ein ausgebautes Bike- und Wanderwegnetz im UNESCO geschützten Naturraum des Piz Sardona. Seit September 2006 steht zudem südlich von Flims bei Conn die Aussichtsplattform Il spir 380 Meter über dem Rhein am Rand der Ruinaulta und bietet spektakuläre Ausblicke über die Schlucht. 1962 wurden im Nachbarort Laax die ersten Lifte gebaut. Das nachbarschaftliche Verhältnis zu Flims war nicht sehr wohlwollend. Die im Raume Nagens auf Laaxer Gemeindegebiet liegenden Liftanlagen der Bergbahnen Flims konnten nur dank Bundesgerichtsentscheiden in Betrieb genommen werden. Die 1972 auf die Gemeindegrenze heran gebaute Graubergbahn war ein offensichtliches Ergebnis dieses Zwistes, da die Station knapp an der Gemeindegrenze lag. Nach langer Zeit mit einem Tarifverbund im Gebiet Nagens entstand mit dem Zusammenschluss der Bergbahnen Crap Sogn Gion und der Bergbahnen Flims 1996 die \"Weisse Arena Gruppe\". Die Wintersaison war inzwischen wirtschaftlich bedeutender geworden als die Sommersaison. 28 Bahnen und 220 Pistenkilometer bildeten 2011 das Rückgrat der Wintersaison der Weissen Arena. Das sich auf den Gemeindegebieten von Flims, Laax, Falera, Ladir und Ruschein erstreckende Skigebiet ist von Flims, Laax und Falera her erschlossen und wird unter dem Markennamen Laax vermarktet. Die räumlich identische Sommerdestination dagegen wird aus den vorgenannten Gründen unter dem Namen Flims verkauft. Flimser Feriengäste sind auch im Winter zu gut 30 Prozent Nicht-Skifahrer, welche die Angebote für Winterwandern wahrnehmen oder auch Eisläufer und Curlingspieler sein können.", "section_level": 1}, {"title": "Sportvereine.", "content": "Einer der zahlreichen Sportvereine der Gemeinde Flims ist der Eishockey-Club Flims. Dieser spielt mit der 1. Mannschaft in der Amateurliga der Regio League, Gruppe 4 (Nord-Ostschweiz). Heimspielstätte ist das Stadion vom Sportzentrum „Prau la selva“ in Flims.", "section_level": 1}, {"title": "Kurhäuser und Institute.", "content": "Seit Alters her wurde im Caumasee gebadet und so wurde Flims nach dem Aufkommen von Luftkuren ein Kurort mit 2 Kurhäusern in Fidaz und Flims Waldhaus. Daneben entstanden mehrere Kinderheime sowie zwei Schulinstitute im Ortsteil Waldhaus; ein \"Alpines Progymnasium Flims\" existierte bis Mitte der 1990er-Jahre, während das \"Schulinternat Flims\" eines der zwei ausserkantonalen Heime der \"Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime\" ist. Die Stiftung hatte 1999 das Internat übernommen, das die Stadt Zürich im Jahr 1943 gekauft und ursprünglich als Erholungsheim für lungenkranke Kinder verwendet hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Flims ( ) ist eine politische Gemeinde in der Region Imboden des Kantons Graubünden in der Schweiz. Die Gemeinde ist unterteilt in \"Flims-Dorf\" und \"Flims-Waldhaus\". Zu Flims gehören weiter die Dorfteile \"Fidaz\" und \"Scheia\". Flims bildet gewissermassen eine Passhöhe der Oberalpstrasse (Hauptstrasse 19), welche von Reichenau nach Flims 500 Meter ansteigt, um im Weiterweg bis Ilanz wieder 400 Meter Höhe zu verlieren.", "tgt_summary": null, "id": 63673} {"src_title": "Adolf Klose", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Berufstätigkeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Militärlaufbahn.", "content": "Theodor Eicke wurde als jüngstes von elf Kindern eines Bahnhofsvorstehers im damals zum Deutschen Reich gehörenden Reichsland Elsaß-Lothringen geboren. Eickes Vater wird als deutscher Patriot beschrieben, seine Mutter soll häufig bei ihren Verwandten in Paris zu Besuch gewesen sein; Geschwister Eickes sollen im Ersten Weltkrieg auf französischer Seite gekämpft haben. Eicke besuchte ab 1899 die Volks- und Realschule, verließ die Schule jedoch ohne Abschluss. Am 23. Oktober 1909 trat Eicke als Zweijährig-Freiwilliger in das", "section_level": 2}, {"title": "In der Weimarer Republik.", "content": "Im Zivilleben nahm Eicke ein Maschinenbaustudium am Technikum im thüringischen Ilmenau auf, das er im August 1919 abbrach. Eicke fehlten die Zulassungsvoraussetzungen des Technikums, möglicherweise entzogen seine Schwiegereltern ihm die finanzielle Unterstützung. Die folgenden Jahre versuchte Eicke im Polizeidienst verschiedener Städte unterzukommen: von Dezember 1919 bis Juni 1920 ein unbezahltes Praktikum bei der Polizei in Ilmenau, nach einer dreimonatigen Ausbildung an der Polizeischule in Cottbus eine kurzfristige Beschäftigung als Offiziersanwärter bei der Schutzpolizei in Weimar, im Herbst 1921 vorübergehend als Kriminalhilfsbeamter in Sorau und dann bis Februar 1923 als Polizeihilfsmeister in Ludwigshafen am Rhein, das damals von", "section_level": 2}, {"title": "Frühe politische Betätigung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau der SS in der Pfalz.", "content": "Am 1. Dezember 1928 wurde Eicke Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 114.901) in Frankenthal; vermutlich am gleichen Tag trat er der SA bei. Am 29. Juli 1930 wechselte Eicke von der SA zur SS (SS-Nr. 2.921). Eicke führte ab 27. November 1930 den SS-Sturm 147 in Ludwigshafen, dem er schon vorher angehört hatte. Im Frühjahr 1931 erhielt Eicke von Sepp Dietrich den Befehl, die SS in der Vorderpfalz neu aufzubauen. Eicke führte diesen Auftrag „schnell und erfolgreich“ aus und übernahm die Führung des Sturmbanns II/10 der 10. SS-Standarte in Neustadt a.d.H. In der Folgezeit", "section_level": 2}, {"title": "Pirmasenser Bombenaffäre und Flucht nach Italien.", "content": "Ende August 1931 erhielt Eicke über SS-Standartenführer Fritz Berni den vermutlich von Gauleiter Bürckel stammenden Befehl, Sprengkörper herzustellen. Eicke fertigte die Sprengsätze zusammen mit weiteren SS-Mitgliedern an; das Material für die Bomben stammte aus einem Teil des Ludwigshafener I.G.-Farbenwerks, in dem besonders viele NSDAP-Mitglieder beschäftigt waren. Mitte Oktober 1931 brachte Berni rund die Hälfte der Sprengsätze nach Pirmasens. Die Existenz der Sprengkörper wurde Bernis innerparteilichen Gegnern in Pirmasens bekannt; am 7. November wurde Berni vorübergehend aus Partei und SS ausgeschlossen. Die Herstellung der Bomben", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Deutschland.", "content": "Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler kehrte Eicke am 16. Februar aus Italien zunächst nach Thüringen zurück. Die Pfälzer Gauleitung nahm Eickes Drohungen ernst: Ende des Monats erschien der stellvertretende Gauleiter Ernst Ludwig Leyser bei der Schutzpolizei und forderte für Gauleiter Bürckel und weitere führende Parteimitglieder Polizeischutz. Als Eicke am 10. März 1933 nach Ludwigshafen zurückkehrte, war die Situation in der Stadt gespannt: Der radikale Flügel der Nationalsozialisten wollte die Ablösung führender Polizeibeamter der Stadt, auch deshalb, weil die Polizei scharf gegen SS-Verbände vorgegangen war, die nach den Reichstagswahlen am 5. März aufmarschiert waren. Eicke wandte sich am 12. März zunächst schriftlich", "section_level": 2}, {"title": "Organisator der Konzentrationslager.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kommandant des Konzentrationslagers Dachau.", "content": "Am 22. März 1933 waren die ersten Häftlinge im KZ Dachau eingetroffen. Unter dem ersten Lagerkommandanten Hilmar Wäckerle ermordete die SS einige Häftlinge, worauf die bayerische Justiz auch gegen Wäckerle ermittelte. Himmler versuchte in seinen Funktionen als Münchner Polizeipräsident und Politischer Polizeikommandeur für Bayern, die Ermittlungen zu behindern; eine der von ihm dabei angewandten Methoden war der Austausch des Kommandanten Wäckerle durch Eicke. Eicke entwickelte in kurzer Zeit das „Dachauer Modell“: Es lässt sich „als Versuch beschreiben, den Terror zu systematisieren und zu zentralisieren“. Die frühen Konzentrationslager waren regional sehr unterschiedlich, von einem großen Maß an Improvisation geprägt, die Gefangenen waren der Willkür und dem Sadismus der Bewacher ausgesetzt, die Öffentlichkeit war durch Presseberichte zumindest teilweise über die Zustände in den Lagern", "section_level": 2}, {"title": "Beteiligung an Morden während des Röhm-Putsches.", "content": "Während des sogenannten „Röhm-Putsches“, der von Hitler befohlenen und zwischen dem 30. Juni und 2. Juli 1934 vollzogenen Ermordung der SA-Führung und anderer Konkurrenten um die Macht oder sonst wie unliebsamer Personen, war Eicke teils direkt und teils indirekt an zahlreichen Morden beteiligt. Am 30. Juni reiste Eicke vom KZ Lichtenburg, mit dessen Reorganisation er zu dieser Zeit befasst war, nach Berlin und von dort ins KZ Dachau. Einige Indizien sprechen dafür, dass er während seines Aufenthaltes in Berlin den ehemaligen Reichsorganisationsleiter der NSDAP Gregor Strasser im Keller des Geheimen Staatspolizeiamtes erschoss. Unter anderem erklärte der ehemalige Oranienburg-Häftling Elfterwalde später, Eicke habe sich ihm gegenüber im Juli 1934 der Tat gerühmt. Im KZ Dachau und in dessen Umgebung ermordete die SS nach Eickes Ankunft 20 Menschen: Am frühen Abend des 30. Juni wurde der ehemalige bayerische Ministerpräsident Gustav Ritter von Kahr in Dachau eingeliefert und auf Befehl Eickes im Arrestraum der Kommandantur erschossen. Ebenfalls im Arrestbereich wurde der aufgrund einer Verwechslung nach Dachau verschleppte Musikkritiker Wilhelm Eduard Schmid erschossen. In der Nacht zum 1. Juli wurden der antinazistische Journalist Fritz", "section_level": 2}, {"title": "Inspekteur der Konzentrationslager.", "content": "Himmler hatte – ausgehend von seinen Funktionen in Bayern – nach und nach die Zuständigkeit für die politische Polizei der Länder in seiner Person vereinen können; im April 1934 übernahm er von Göring auch die Zuständigkeit für die Gestapo in Preußen. Ende Mai 1934 beauftragte Himmler Eicke mit der Reorganisation des Konzentrationslagers Lichtenburg. Schrittweise übernahm Eicke weitere Lager: Anfang Juli das bald aufgelöste KZ Oranienburg, ebenfalls im Juli das KZ Esterwegen im Emsland und zu einem nicht genau bekannten Zeitpunkt das KZ", "section_level": 2}, {"title": "Führer der SS-Totenkopfverbände.", "content": "Jedem Konzentrationslager, das ab 1934 der IKL unterstand, war ein SS-Wachverband zugeordnet; spätestens ab März 1935 war Eicke „Inspekteur der Wachverbände“. Ab dem 29. März 1936 trug Eicke den Titel „Führer der SS-Totenkopfverbände“. In diesen Funktionen war Eicke dem SS-Hauptamt und damit Himmler als Reichsführer der SS unterstellt; als „Inspekteur der Konzentrationslager“ war er hingegen der Gestapo und damit Himmler als Polizeichef zugeordnet. Die doppelte Unterstellung – einerseits Teil der SS, andererseits dem staatlichen Apparat angegliedert – wurde von Eicke vermengt; er setzte sie zur Absicherung und zum Ausbau des eigenen Machtbereichs ein. Zu den Anfängen der SS-Wachverbände äußerte sich Eicke im August 1936 rückblickend: Mit der Übernahme der Konzentrationslager 1934 verband Eicke oft die Auswechslung des führenden Personals;", "section_level": 2}, {"title": "Kommandeur der SS-Division „Totenkopf“.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstellung der SS-Division „Totenkopf“.", "content": "Im deutschen Überfall auf Polen führte Eicke am 7. September 1939 Standarten der Totenkopfverbände nach Polen. Die Standarten operierten in Verbindung mit SS-Einsatzgruppen im rückwärtigen Heeresgebiet. Eingesetzt wurden die Standarten in den von der 8. und 10. Armee eroberten polnischen Gebieten, ihre Aufgaben waren „Säuberungs- und Sicherheitsmaßnahmen“: Hierzu zählte nach einem erhaltenen Tätigkeitsbericht die Gefangennahme und standrechtliche Erschießung von „Plünderern“ und „Insurgenten“. Andere Menschen – Juden und Polen – wurden bei angeblichen Fluchtversuchen erschossen. Einheiten der Totenkopfverbände waren an Massenerschießungen in Bromberg beteiligt; in Włocławek plünderten sie jüdische Läden, zerstörten die Synagoge und erschossen führende Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Eicke leitete die Aktionen der Totenkopfverbände von Hitlers Sonderzug aus; vom 10. September bis zum 1. Oktober 1939 war er hierfür der „Höhere SS- und Polizeiführer“ (HSSPF) Ost in Krakau. Am 16. Oktober 1939 wurde Eicke beauftragt, aus den Totenkopfverbänden eine SS-Division aufzustellen, die dann Teil der Waffen-SS wurde. Zur Ausbildung der SS-Division „Totenkopf“ wurde ab Oktober 1939 das Gelände des Konzentrationslagers Dachau benutzt, die dortigen Häftlinge wurden auf andere Konzentrationslager verteilt. Im Dezember 1939 wurde die SS-Totenkopfdivision in den Raum", "section_level": 2}, {"title": "„Totenkopf“-Division in Frankreich.", "content": "Beim deutschen Angriff im Westen am 10. Mai 1940 befand sich die „Totenkopf“-Division zunächst in der Reserve. Eickes Division war ab dem 23. Mai am Zurückdrängen alliierter Kräfte Richtung Dünkirchen beteiligt: Die „Totenkopf“-Division erlitt dabei erhebliche Verluste, als sie bei Béthune den La-Bassée-Kanal überqueren wollte. Eicke hatte, entgegen den ihm gegebenen Befehlen, eine sofortige Überquerung des Kanals versucht. Nach einer Ruhepause in Boulogne wurde die Division beim Vorstoß in den Süden Frankreichs eingesetzt. Eine Einheit der „Totenkopf“-Division war am 27. Mai am Massaker von Le Paradis beteiligt, bei dem etwa 100 britische Soldaten, die sich zuvor ergeben hatten, mit mehreren Handgranaten und zwei schweren Maschinengewehren ermordet wurden. Die Ermordung der britischen Soldaten stand im Widerspruch zu ausdrücklichen Befehlen der Wehrmacht, der verantwortliche SS-Obersturmführer Fritz Knöchlein wurde während des Krieges nicht zur Rechenschaft gezogen. Knöchlein wurde nach Kriegsende auf Grund der Aussagen zweier Überlebender zum Tode verurteilt und hingerichtet. Tagesmeldungen der Division lassen zudem vermuten, dass marokkanische Soldaten in französischen Einheiten nicht gefangen genommen, sondern getötet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Angriff auf die Sowjetunion.", "content": "Anfang Juni 1941 wurde die „Totenkopf“-Division nach Marienwerder bei Danzig verlegt. Beim Angriff auf die Sowjetunion war die Division der Heeresgruppe Nord zugeteilt. Ab dem 25. Juni 1941 durchkämmte die „Totenkopf“-Division Wälder in der Umgebung des litauischen Jurbarkas nach den Resten sowjetischer Einheiten, die am ersten Tag des Krieges an der Grenze zerschlagen worden waren. Anfang Juli stieß die Division bei Opotschka an der Stalin-Linie auf erbitterten Widerstand. Am 11. Juli hatte die „Totenkopf“-Division bei einer anfänglichen Stärke von 17.400 Mann etwa 1.700 Gefallene, Vermisste oder Verwundete zu verzeichnen. Am 7. Juli wurde Eicke am rechten Fuß verwundet, als sein Befehlswagen auf eine Landmine auffuhr. Eicke wurde ausgeflogen und zuerst in die Berliner Charité eingeliefert; später hielt er sich in seiner Villa in der Nähe des KZ Sachsenhausen auf. Ende Juli oder Anfang August nahm Eicke an einer Besprechung im KZ Sachsenhausen teil,", "section_level": 2}, {"title": "Tod in der Ukraine.", "content": "Am 30. Januar 1943 wurde die Panzergrenadier-Division „Totenkopf“ von Bordeaux nach Poltawa in die Ukraine verlegt. Zusammen mit zwei weiteren Verbänden der Waffen-SS, den Divisionen „Leibstandarte SS Adolf Hitler“ und „Das Reich“, unter dem gemeinsamen Befehl von Paul Hausser stieß sie nach Pawlograd vor. Die Einheiten der Waffen-SS gingen erfolgreich gegen Truppen der Roten Armee vor, die kurz zuvor die Stadt Charkow zurückerobert hatten. Am 26. Februar kam Eicke bei einem", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeit.", "content": "Der Historiker Tom Segev kam 1977 in einer Studie über die Kommandanten der Konzentrationslager zu folgender Einschätzung von Eickes Persönlichkeit:", "section_level": 1}], "src_summary": "Theodor Eicke (* 17. Oktober 1892 in Hampont, Lothringen; † 26. Februar 1943 bei Michailowka bei Losowaja, südlich von Charkow) war ein deutscher SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS. Er war „Führer der SS-Totenkopfverbände und der SS-Wachverbände“ und zudem einer der Mörder Ernst Röhms. ", "tgt_summary": null, "id": 123894} {"src_title": "Hans Krieger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorausgehende und nachfolgende erkenntnistheoretische Ansätze.", "content": "Mit dieser Frage unterschied er sich bewusst von den philosophischen Ansätzen, die die Frage, was denn Erkenntnis sei, zum Gegenstand haben. Insbesondere war ihm die Abgrenzung gegen die vorherrschenden Strömungen des Empirismus, des Rationalismus und des Skeptizismus von Bedeutung. Zugleich wandte er sich mit dieser Bezeichnung gegen den in der Metaphysik aus seiner Sicht entstandenen Dogmatismus, dem er Glaubenslehren über Aussagen jenseits der menschlichen Erfahrung vorhielt. – Den Zusammenhang dieser verschiedenen Ansätze veranschaulicht Kant anhand einer philosophiegeschichtlichen Deutung. Er vergleicht den Dogmatismus mit dem Kindesalter, den Skeptizismus mit dem Jünglingsalter und den Kritizismus mit dem reifen Mannesalter. Dieser stelle die Mitte zwischen Rationalismus und Sensualismus dar. Der sensualistische Ansatz findet Berücksichtigung unter dem Begriff der Grundrelation. Kant geht aber darüber hinaus und fordert, dass die Bedingungen für die Geltungskraft der Urteile geklärt werden müssen. Kant begründet die Geltungskraft mit dem Transzendentalsubjekt. Das Transzendentalsubjekt ist dabei ein reiner Reflexionsbegriff, welcher das synthetisierende Dritte darstellt, wie in späteren Philosophien Geist (Hegel), Wille, Macht, Sprache und Wert (Marx), das nicht durch die Sinne wahrnehmbar ist. Bei Adorno findet sich dieser Reflexionsbegriff in dem Begriff Negation, der sich strikt von anthropologischen Konstruktionen abgrenzt. Kritizismus ist auch die Bezeichnung einer Strömung des Neukantianismus, die neben Leonard Nelson insbesondere von dem Philosophen Alois Riehl und dessen Schüler Richard Hönigswald vertreten wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Zwei Quellen der Erkenntnis.", "content": "Seit Kant bezeichnet man mit kritischer Methode philosophische Untersuchungen, die sich mit den Vorbedingungen der reinen Vernunfterkenntnis befassen. Grundlegend ist dabei die Annahme Kants, dass das Erkenntnisvermögen auf seine zwei Quellen, die sinnliche Anschauung und die Begriffe des Verstandes – die Kategorien – angewiesen ist. Die Synthese erfolgt über die Einbildungskraft, welche die Schemata für die Erkenntnis liefert. Kant nannte diese seine Annahme Schematismus. Sie wurde später besonders durch Jakob Friedrich Fries herausgearbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Streit zwischen Kant und Forster.", "content": "Beispielhaft für den Kritizismus Kants ist dessen Streit mit Georg Forster. In dieser Auseinandersetzung hält Forster Kant seine Überlegenheit in seinen Erkenntnissen über die „Rassen“ aufgrund seiner Erfahrungen als Weltreisender vor. Kant macht Forster hierbei auf die Einsicht in die kritische Philosophie aufmerksam, die auch im Falle von Forsters Erfahrungsschatz gelte. Bei Fragen zur „Race“ („Rasse“) komme derjenige nicht weiter, der ohne Begriffe durch die Welt reise, da er nicht wissen könne, was er in der Welt sucht. Somit fände der Reisende ohne Begriffe nichts. Kant formuliert das als „bloßes empirisches Herumtappen“. Allein das Wort „Race“ stehe in keinem „System der Naturbeschreibung“, vermutlich sei „also auch das Ding selber überall nicht in der Natur.“ Jedoch sei „der Begriff, den dieser Ausdruck bezeichnet... in der Vernunft eines jeden Beobachters der Natur gar wohl gegründet“. Gemeint ist damit: Begriffe der Natur sind Begriffe des Subjekts über die Natur, die er nicht der Natur entnimmt, sondern durch seinen Verstand geformt in diese Natur hineinlegt. Die Organisation und der Zusammenhang, der Bezug der Dinge zueinander sind nicht vorgegeben, sondern davon abhängig, wie wir sie für uns erleben. Kant betont dies an verschiedenen Stellen seines Werkes, so in seiner Kritik der reinen Vernunft (KrV):", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Kritizismus (von altgriech. κρίνειν \"scheiden, sondern, sichten, unter-\" sowie \"entscheiden\" bis zu [ver]\"urteilen\" und \"richten\" mit \"κριτική τέχνη\": die Kunst[fertigkeit] der Beurteilung, Unterscheidung; siehe auch \"Kritik, Kriterium, Krise\") bezeichnete Immanuel Kant seine grundsätzliche Vorgehensweise, in der Erkenntnistheorie nach den Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis und der Geltung von Urteilen zu fragen. So sind bei Kant die Kategorien als apriorische Denkformen die Grundvoraussetzung und Werkzeuge des Urteilens und des Wahrnehmens. Kants Kritizismus ist ein Ergebnis seiner Kritik der reinen Vernunft.", "tgt_summary": null, "id": 1226316} {"src_title": "Ettore Sottsass", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Der Ursprung des Paradeschritts geht auf den Gleichschritt zurück, der um 1725 von Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau in der Preußischen Armee eingeführt wurde. Unter König Friedrich Wilhelm III. von Preußen entstand 1813 durch das Aufsetzen des ganzen Fußes in der letzten Schrittphase dann der Paradeschritt, bei dem das gestreckte Bein entweder knie- oder hüfthoch angehoben wird. Der kniehohe Exerzierschritt ist meist bei Militärparaden, der hüfthohe Stechschritt bei Wachablösungen zu sehen. Bei Militärparaden wird der Schritt nur während des Vorbeimarschs am Abnehmenden eingesetzt, bei Wachablösungen auch länger. Er wurde schließlich auf die bis heute gültigen 114 Schritt pro Minute und 80 Zentimeter Länge festgelegt. In der Zeit des Deutschen Kaiserreichs forderten Vorschriften, bei der Ausübung des Paradeschritts nicht zu übertreiben. Das Exerzierreglement von 1876 verlangte beispielsweise: „[...] mit der Fußspitze wird nahe über den Boden weggestrichen, weil hierdurch das unnütze und ermüdende Werfen der Füße vermieden wird [...] oder der Fuß zu hart auf den Boden gesetzt würde. Das letztere hätte auch noch die unangenehme Folge, den Soldaten unnütz zu übermüden.“ Auch im Exerzierreglement von 1906 hieß es: „Es ist fehlerhaft, den vorzusetzenden Fuß höher zu heben, als zur Erreichung der Schrittlänge nötig ist, und ihn mit übertriebener Gewalt niederzusetzen [...] Die Arme werden ungezwungen bewegt.“ Von Deutschland aus verbreitete sich der Paradeschritt seit dem 19. Jahrhundert über Russland, Chile und China bis heute in weltweit mehr als 70 Länder. Hierzulande wurde die Tradition von der Preußischen Armee, dem Deutschen Heer, der Reichswehr, der Wehrmacht und der Nationalen Volksarmee gepflegt. Die gemäßigte Form des kniehohen Exerzierschritts ist seit 2017 vereinzelt auf Musikfesten der Bundeswehr zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Europa.", "content": "In Europa wird der preußische Paradeschritt besonders in Mittel- und Osteuropa praktiziert. Deutsche Militärberater brachten ihn Ende des 19. Jahrhunderts nach Russland, das ihn wiederum durch sowjetische Militärberater in den Mitgliedstaaten des Warschauer Pakts verbreitete.", "section_level": 2}, {"title": "Naher Osten und Asien.", "content": "Deutsche Militärberater brachten den Paradeschritt Anfang des 20. Jahrhunderts nach China, das ihn wiederum durch eigene Militärberater in Asien verbreitete. Während des Kalten Kriegs brachten ihn sowjetische Militärberater in den Nahen Osten. In Zentralasien ist er in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion verbreitet.", "section_level": 2}, {"title": "Afrika.", "content": "In Afrika praktizieren den Paradeschritt vor allem ehemalige deutsche Kolonien, die diese preußische Tradition seit Ende des 19. Jahrhunderts pflegen, aber auch ehemalige sozialistische Staaten, wo ihn sowjetische Militärberater während des Kalten Kriegs verbreiteten.", "section_level": 2}, {"title": "Mittel- und Südamerika.", "content": "Deutsche Militärberater brachten den preußischen Paradeschritt Ende des 19. Jahrhunderts nach Chile, das ihn wiederum durch eigene Militärberater in Süd- und Mittelamerika verbreitete. Sowjetische Militärberater brachten ihn während des Kalten Kriegs außerdem nach Kuba.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Klischeehaft wird der Paradeschritt gelegentlich mit der Wehrmacht verbunden bzw. darauf beschränkt. Im Jahr 1938 wurde er von Benito Mussolini als \"passo romano\" („römischer Schritt“) in Italien eingeführt, später aber wieder abgeschafft. Der Journalist Adelbert Weinstein schrieb über eine Militärparade vor dem scheidenden NATO-Oberbefehlshaber Alexander Haig 1979 in Casteau, bei der die Soldaten der Bundeswehr nicht im Paradeschritt marschierten: „Beinahe ridikül das Häuflein der Bundeswehr [...] die verschüchterte Gruppe junger Soldaten, die in Casteau die Bundeswehr repräsentierten, wirkte wie eine Karikatur des Militärischen. Mühsam hielten sie Schritt [...] Der Leutnant stolperte unbeholfen vor seinen Reisigen daher. Diese wiederum näherten sich ihrem Oberbefehlshaber wie die Bürger von Calais, nicht aber wie Staatsbürger in Uniform [...].“ Der SPD-Politiker Carlo Schmid schrieb über einen Staatsbesuch mit Bundeskanzler Konrad Adenauer 1955 in Moskau, bei dem die Soldaten der Sowjetischen Streitkräfte im Paradeschritt marschierten: „Auf dem Flugplatz Wnukowo erwarteten uns Bulganin und Chruschtschow mit der Spitze der politischen Machthaber der Sowjetunion. Den blanken Säbel in der Faust meldet ein Offizier dem Bundeskanzler das Ehrenbataillon: Zweihundert ‚lange Kerls‘ in attraktiven blauen Uniformen. Ihr Parademarsch – exakt, fest und zugleich federnd wie ein Sturmschritt – konnte einem Schauer über den Rücken rieseln lassen, soviel Kraft ging von dieser Truppe aus.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Paradeschritt ist eine Form des Gleichschritts, die 1813 von König Friedrich Wilhelm III. in der Preußischen Armee eingeführt und seitdem weltweit von mehr als 70 Ländern übernommen wurde. Beim Paradeschritt wird das gestreckte Bein entweder kniehoch als \"Exerzierschritt\" oder hüfthoch als \"Stechschritt\" angehoben. Der Exerzierschritt wird häufig bei Militärparaden, der Stechschritt bei Wachablösungen eingesetzt. Er gilt als Symbol militärischer Disziplin.", "tgt_summary": null, "id": 894071} {"src_title": "Nationalratswahl in Österreich 1923", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Konstablerwache einer der zentralen Knotenpunkte der Frankfurter Straßenbahn. Der unterirdische Bahnhofskomplex wurde ab 1966 errichtet. Der erste Bauteil wurde 1974 eröffnet, als Teil der Stadtbahnlinie \"B1\" (der heutigen U5). Die übrigen Teile waren damals bereits im Rohbau miterrichtet worden, auch ein Abschnitt eines geplanten, aber nie realisierten Zeil-Straßentunnels. 1983 erfolgte die Eröffnung des Zeiltunnels, die seit 1978 an der Hauptwache endenden S-Bahn-Linien wurden bis zur Konstablerwache verlängert. Voll in Betrieb genommen wurde der Schnellbahnknoten im Jahr 1986 mit der Eröffnung der U-Bahn-Linien U6 und U7 (C-Strecke). Nachdem die Straßenbahn 1978 vollständig von der Konstablerwache verschwunden war und zeitweise in der Großen Friedberger Straße endete, wurde 1999 die erste Neubaustrecke seit Beginn des U-Bahn-Baus über die Kurt-Schumacher- und Konrad-Adenauer-Straße eingeweiht. Die Strecke wird von der Linie 12 befahren, die anschließend auf die Altstadtstrecke übergeht. Seit 2011 verkehrt zusätzlich die neue Linie 18 über die Konstablerwache. Eröffnungsdaten:", "section_level": 1}, {"title": "Ebenen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verteilerebene.", "content": "Wie auch die Station Hauptwache verfügt der Verkehrsknoten Konstablerwache über eine weitläufige Verteilerebene, genannt \"B-Ebene\". Neben dem eigentlichen Zweck des Zugangs zu den Bahnsteigen dient sie vor allem auch als Einkaufspassage und Straßenunterführung. Hier befindet sich auch als Bauvorleistung ein Abschnitt eines geplanten Straßentunnels in Nord-Süd-Richtung, der allerdings nie realisiert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnhof der B-Strecke.", "content": "Eine Etage tiefer, in der \"C-Ebene\", liegt die dreigleisige Station der U-Bahn-Linien U4 und U5. Das westliche Gleis (Gleis C1) wird von der Linie U5 in Richtung Hauptbahnhof befahren, das mittlere Gleis (Gleis C3) dient der Linie U4 in Richtung Bockenheimer Warte. Das östliche Gleis (Gleis C2) wird von beiden Linien in Richtung Preungesheim (U5) bzw. Seckbacher Landstraße/Enkheim (U4) gemeinsam befahren.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnhof der C-Strecke und der S-Bahn.", "content": "Darunter, in der so genannten \"D-Ebene\", verkehren die S-Bahnen sowie die U-Bahn-Linien U6 und U7. S-Bahn und U-Bahn teilen sich dabei zwei Inselbahnsteige, so dass am gleichen Bahnsteig von der S-Bahn in die U-Bahn und umgekehrt umgestiegen werden kann. Die beiden äußeren Gleise (Gleise 1 und 4) werden dabei von der U-Bahn benutzt, die beiden inneren (Gleise 2 und 3) von der S-Bahn. Bei dem Text an den Wänden handelt es sich um einen Frankfurter Ratsbeschluss vom 15. Juli 1756, der die Bürger vor den Folgen übermäßigen Alkoholgenusses warnt:", "section_level": 2}, {"title": "Kunstwerk „Reise in Raum und Zeit“.", "content": "Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft von Frankfurt und Lyon erstellte die französische Künstlergruppe CitéCréation 2010 gemeinsam mit ihrer Potsdamer Tochterfirma \"CreativeStadt\" ein großflächiges Kunstwerk im U-Bahnhof. Unter dem Thema „Reise in Raum und Zeit“ entstanden auf 500 Quadratmetern der Stationswand mehrere illusionistische Kunstwerke. Sie zeigen verschiedene Motive aus beiden Städten, die mit einem fiktiven Verkehrsmittel verbunden sind. Das Werk wurde am 11. Juni 2010 in Anwesenheit des Lyoner Oberbürgermeisters Gérard Collomb und des Stadtrats Volker Stein enthüllt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Frankfurt (Main) Konstablerwache ist mit 191.000 Fahrgästen pro Tag nach dem Hauptbahnhof (ca. 350.000 Fahrgäste) und vor dem Bahnhof Hauptwache (ca. 180.000 Fahrgäste) der am meisten frequentierte Bahnhof in Frankfurt am Main. Er liegt am östlichen Ende der Einkaufsmeile \"Zeil\" unter dem gleichnamigen Platz und wird von den S-Bahn-Linien S1–S6, S8 und S9 sowie den U-Bahn-Linien U4–U7 angefahren. Auf Straßenniveau verkehren die Straßenbahnlinien 12 und 18. Der Bahnhof Konstablerwache ist zudem der zentrale Knotenpunkt für alle Nachtbuslinien. ", "tgt_summary": null, "id": 2456515} {"src_title": "Messe Nr. 6 (Schubert)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das Rote Moor ist das größte Hochmoor in Hessen, gefolgt von dem vier Hektar großen Moor in der Breungeshainer Heide auf dem Hohen Vogelsberg. In der Rhön ist es nach dem Schwarzen Moor das zweitgrößte Moor vor dem \"Großen\" (acht Hektar) und \"Kleinen Moor\" (zwei Hektar) am Stirnberg, sowie dem \"Moorlein\" am Rasenberg. Bedingt durch den Torfabbau bis in die 1980er Jahre ist nur noch eine Fläche von zirka fünf Hektar als Kernzone vorhanden. Das Rote Moor gliedert sich in zwei Teilgebiete: in das \"Große Rote Moor\" (ehemals 32 Hektar Hochmoorfläche – heute knapp elf Hektar) und in das \"Kleine Rote Moor\" (ehemals sieben Hektar Hochmoorfläche – heute 1,7 Hektar). Es liegt etwa fünf Kilometer südöstlich der Wasserkuppe an der Bundesstraße 278 zwischen der Gemeinde Ehrenberg (Ortsteil Wüstensachsen) auf hessischer Seite und der Stadt Bischofsheim an der Rhön auf bayerischer Seite. Das Moor erstreckt sich etwa einen Kilometer in Nord-Süd-Richtung und 600 Meter in West-Ost-Richtung. Die tiefste Stelle am südlichen Ende des Moores liegt auf 804 Meter über Normalnull und steigt im Norden bis auf etwa 830 Meter an. Begrenzt wird das Moor durch die umgebenden Berge – im Uhrzeigersinn beginnend – im Norden vom Mathesberg (831,8 Meter), vom Ottilienstein im Nordosten (846,4 Meter), vom Heidelstein im Osten (925,7 Meter), vom Kesselstein im Süden (799,2 Meter), vom Mostberg (807,4 Meter) im Westen und vom Feldberg im Nordwesten (815,2 Meter). Das Rote Moor liegt im südlichen Teil des 314,7 Hektar großen Naturschutzgebiets \"Rotes Moor\". Das 1979 ausgewiesene Naturschutzgebiet, dessen Name auf das Hochmoor zurückführt, liegt größtenteils über 800 Meter über Normalnull, mit Abweichungen von 720 bis 835 Meter über Normalnull. Es zählt zu den ältesten und größten Naturschutzgebieten in Hessen und erstreckt sich zwischen der Wasserkuppe und dem Heidelstein auf dem flachwelligen Sattel der Hohen Rhön, bei einer Nord-Süd-Ausdehnung von 3,5 Kilometer und einer Breite von 0,6 bis 1,2 Kilometer. Im Naturschutzgebiet gibt es noch weitere kleinere Vermoorungen mit geringer Torfmächtigkeit, es wird durch drei Quellmulden bestimmt. Der Abfluss am tiefsten Punkt des Moores heißt \"Moorwasser\". Der Bach fließt Richtung Süden in den Schwarzbach, der bei Bischofsheim in die Brend mündet und über die Fränkische Saale in das Flusssystem des Rheines gelangt. Innerhalb des Moores trennt das \"Moorwasser\" das südöstlich gelegene \"Kleine Rote Moor\" vom nordwestlich gelegenen \"Großen Roten Moor\". Vor dem Abfluss am 1973 angelegten künstlichen Damm dehnt sich heute ein kleiner Stausee aus. Ein weiterer Quellfluss, der \"Feldbach\", fließt nach Westen in die Fulda. Ein dritter Bach, der \"Grumbach\", fließt nach Norden in die Ulster, einen Nebenfluss der Werra. Werra und Fulda bilden zusammen später die Weser. Somit liegt das Naturschutzgebiet auf der Wasserscheide zwischen Rhein und Weser.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Vegetation.", "content": "Das Moor ist in Abhängigkeit von der Oberflächengestalt in verschiedene Vegetationszonen gegliedert, die jeweils über besondere Nährstoff- und Wasserverhältnisse verfügen und eigene typische Pflanzengesellschaften besitzen. Auf dem Randgehänge des Roten Moors wächst Karpatenbirkwald. Das Untergehölz besteht aus Besenheide, Heidelbeere und Rauschbeere. Das Niedermoor, welches das Moor in wechselnder Breite als Sumpfgürtel umgibt, schließt sich mit charakteristischer Grasvegetation als nächste Vegetationszone an. Typische Pflanzengesellschaften der Niedermoorzone sind Kleinseggenriede (Scheiden-Wollgras, Schmalblättriges Wollgras, Grau-Segge, Hunds-Straußgras, Sumpf-Blutauge, Sumpf-Labkraut, Sumpf-Kratzdistel, Fieberklee), Trollblumenfeuchtwiesen und Borstgrasrasen, die vom Aussterben bedrohte Moosbeere, die Krähenbeere, das Wollgras und das Purpur-Reitgras. Die Kleinseggenriede wachsen hier deshalb, weil sich das vom Moor ablaufende Wasser mit dem Oberflächenwasser und", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Vom Rundwanderweg, der über die alte Reichsstraße und den Bohlensteg führt, sowie vom Aussichtsturm aus lassen sich das Jahr über ständig oder zeitweise im Moor lebende Tiere beobachten, manche von ihnen eher am Tag, andere eher morgens oder abends. Neben den typischen Tieren der Hohen Rhön gibt es hier die vom Aussterben bedrohten Bekassine und Wiesenpieper. Im Bereich des Moor-Stausees leben Stockenten und Gemeine Binsenjungfern. Im Naturschutzgebiet gibt es 36 Säugetierarten. Darunter befinden sich Baummarder, Iltisse und Sumpfspitzmäuse. Die Sumpfspitzmaus lebt sehr versteckt, Iltis und Baummarder kann man im Sommer am Spätnachmittag antreffen. Weitere Vertreter der Raubtiere wie Hermelin, (Großes Wiesel), Mauswiesel (Kleines Wiesel) und insbesondere der Fuchs sind ebenso tagsüber zu beobachten. Dieser ist seit der Tollwutimmunisierung sehr zahlreich. In der Nacht werden Steinmarder, Dachs und Waschbär aktiv. Der Waschbär ist erst seit etwa 1970 in der Rhön heimisch und lässt sich meist nur über Fraßreste und Kot (Losung) nachweisen. Von den heimischen Huftieren ist das Rehwild ganzjährig im Gebiet anzutreffen, es hat genügend Deckung und Nahrung. Der Schwarzwildbestand nimmt seit einigen Jahren zu und kann den Gelegen der Bodenbrüter gefährlich werden. Heimisch sind Feldhase, Eichhörnchen, Haselmaus, Zwerg-, Wald- und Gelbhalsmaus, an Wühlmäusen die Erd-, Feld- und Rötelmaus, die Ostschermaus und die Bisamratte. Zu den Insektenfressern zählen die bereits genannte Sumpfspitzmaus, Wald-, Zwerg-, Wasser- und Alpenspitzmaus sowie Maulwurf und Igel. Im Naturschutzgebiet kommen mit dem Großen Mausohr, dem Braunen Langohr, Fransen-, Wasser-, Kleine Bart- und Bechsteinfledermaus sechs Fledermausarten vor. Diese überwintern seit dem Winter 1988/1989 in einem ehemaligen Tonbergbaustollen am Westhang des Mathesberges. Vom Moorsee, der zahlreiche Arten anzieht, und vom Aussichtsturm aus sind diejenigen, die in der Dämmerung jagen, zu beobachten. Hier brüten regelmäßig Stock-, und Krickente sowie Zwergtaucher. Teich- und Blessralle brüten hier nur sporadisch. Gelegentlich sind auf dem Vogelzug Tafel-, Spieß-, Pfeif-, Reiher-, und Moorenten zu beobachten, des Weiteren Flussuferläufer, Bruch- und Waldwasserläufer, Grün- und Rotschenkel sowie die Rohrammer. Für Besucher am auffälligsten sind die größeren Greifvögel, wenn diese in den offenen Bereichen kreisen und jagen. Am häufigsten sind Rotmilan, Turmfalke und Mäusebussard. Zudem gibt es den Wespenbussard und den nicht regelmäßigen Wintergast Raufußbussard. Korn-, Rohr-, und Wiesenweihen, die alljährlich durchziehen oder dort rasten, sind ebenso auszumachen wie der Schwarzmilan und der Fischadler. In der Umgebung brütet und jagt öfters", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet um das Rote Moor war früher bewaldet und nur von wenigen, eng begrenzten waldfreien Flächen unterbrochen. Eine erste Besiedlung der Hochrhön begann etwa ab 744, dem Jahr der Klostergründung zu Fulda. In den höheren Lagen entstand durch Waldrodung neues Kulturland. Die Gewinnung von Holzkohle und Pottasche für die Glashütten und die damals übliche Waldweide dezimierte den Wald mehr und mehr. Es begann teilweise auch die landwirtschaftliche Nutzung der Hochregion. Ohne Düngung und mit beträchtlichem Arbeitsaufwand wurde angebaut, was aufgrund der Standortbedingungen wuchs. Das Moorgebiet selbst blieb jedoch unbewirtschaftet. Die Moore und deren unmittelbare Umgebung galten als Ödland und waren kaum nutzbar. Eine erste Beschreibung des Roten Moors stammt aus dem Jahr 1803 von dem in Simmershausen lebenden Heimatforscher Franz Anton Jäger: Ein weiterer Bericht dieses Heimatforschers über die Beschaffenheit des Moores stammt aus dem Jahre 1803:", "section_level": 1}, {"title": "Torfabbau.", "content": "Die Landesherren der Rhön und adlige Grundbesitzer versuchten, aus ihren Besitzungen größeren Nutzen zu ziehen, als die Abgaben der Bauern erbrachten. Ende des 18. Jahrhunderts war das Brennholz für die Bevölkerung knapp geworden. Auf der Suche nach alternativen Brennstoffen für den Hausbrand sowie für Glas- und Eisenhütten und Töpfereien und aus wirtschaftlichen Überlegungen war schon an anderen Orten mit dem Torfstechen begonnen worden. 1799 begann man auch im \"Kleinen Roten Moor\" mit dem Abbau von Torf als Brennmaterial; den tonigen Untergrund verwendete man zum Ziegelbrennen. Die abgetorften Flächen sollten durch Anlage von Wiesen, Äckern und eines Teiches für die Landwirtschaft genutzt werden, wie aus einem Vertragsentwurf aus dem Jahr 1799 ersichtlich ist. Zu einem Vertrag ist es aber nie gekommen. Dennoch ließ der Besitzer des Roten Moores, Graf von Frohberg aus Gersfeld, den Torfabbau in Angriff nehmen. Erste Abbauversuche gab es erst nach dem Bau einer kleinen Torftrockenhütte im August 1809. Es fehlte den Arbeitern allerdings an Erfahrung, so dass sie nur sehr schlecht vorankamen und der Abbau bald wieder eingestellt werden musste. Ab 1820 begann dann die Gewinnung von Brenntorf im \"Kleinen Roten Moor\". Nach dem Ende des Winters bis jeweils Ende Juli stachen die Torfgräber Torfsoden mit einer Größe von", "section_level": 2}, {"title": "Renaturierung.", "content": "Im 1979 als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Rote Moor begannen unverzüglich Renaturierungsmaßnahmen. Die abgetorften Flächen und das verbliebene Hochmoor wurden durch einen künstlichen Damm im Süden des Moores wieder vernässt und 140 Hektar Fichtenwald entfernt und damit die Umwandlung der Fläche zu Extensivgrünland oder natürlichem Laubwald eingeleitet. Seit der Unterschutzstellung des Moores wurden von 1981 bis 1986 Maßnahmen zu seiner Renaturierung in drei Richtungen mit dem Ziel durchgeführt, das Wachstum des Moores wieder in Gang zu setzen. Mittel des Bundes und der Stiftung Hessischer Naturschutz, die auch Träger dieses Projektes war, trugen dazu bei, die Finanzierung zu sichern. Parallel dazu lief ein wissenschaftliches Begleitprogramm, das 1990 im Wesentlichen abgeschlossen war. Mitarbeiter der damaligen Bundesforschungsanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie (Bonn) sowie weitere Spezialisten von Instituten der Universitäten Frankfurt am Main, Darmstadt und Marburg waren daran beteiligt. Auf der Rest-Hochfläche des Großen Roten Moores legte man Stauvorrichtungen an. Im zentralen Teil des Kleinen Roten Moores sowie auf der Rest-Hochfläche des Großen Roten Moores und teilweise im nördlichen Teil des abgetorften", "section_level": 2}, {"title": "Moorlehrpfad.", "content": "Das Rote Moor ist durch einen drei Kilometer langen Rundweg touristisch erschlossen. 1,2 Kilometer verlaufen auf dem im Jahr 2007 rollstuhlgerecht erneuerten Bohlenpfad. Der Bohlenpfad ist gleichzeitig Teil des Premiumweges Hochrhöner. Der Pfad beginnt am Informationspavillon neben dem Moorsee und führt in Süd-Nord-Richtung zum Aussichtsturm im nördlichen Teil des \"Großen Roten Moors\". Von dort ist die ehemalige Torf-Abbaufläche zu erkennen, in der sich wieder Niedermoorvegetation eingestellt hat. Nördlich der Abtorfungskante liegt die verbliebene Hochmoorfläche als unzugängliche geschützte Kernzone. Die Grenzen der umgebenden Randgehänge (Karpatenbirkenwälder) sind ebenso erkennbar wie der Rand des um 1900 angepflanzten Fichtenwaldes. Östlich dieses Areals erhebt sich der Heidelstein (925,7 Meter) mit seinem 211 Meter hohen Fernsehsendemast. Entlang des Bohlenpfades stehen Hinweistafeln, die über die Tiere und Pflanzen im Moor, die Geschichte des Moores, den Torfabbau und seine Renaturierung informieren. Von dort führt der Pfad", "section_level": 2}, {"title": "Sagen und Legenden.", "content": "Die Moore galten lange Zeit als Stätten des Unheils. Über das Rote Moor gibt es verschiedene Sagen und Legenden. Schauermärchen von gottlosen Bösewichten und versunkenen Dörfern machten die Runde. Es gibt auch abenteuerliche Berichte von lebensgefährlichen Moordurchquerungen. Früher war es durchaus gefährlich, bei schlechtem Wetter das Rote Moor zu durchqueren, weshalb sich in sein Inneres nur mutige Leute trauten. Von den vielen Berichten von versunkenen Menschen oder Dörfern hat sich jedoch nie etwas bestätigt. In den Quellen gibt es keinen Bericht über einen Moorleichenfund und auch beim Torfstechen stieß man nie auf einen menschlichen Körper. Manche Erzählungen haben sich bis in die heutige Zeit erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Pollenanalyse.", "content": "Anhand charakteristischer Pflanzenreste im Torf lassen sich die Entwicklungsstadien des Moores rekonstruieren. Durch die in ihrer historischen Aufeinanderfolge in den Torfschichten eingeschlossenen Pflanzen ist das Rote Moor ein Archiv seiner eigenen Entwicklungsgeschichte. Im Torf ist aber außer den Resten der Moorpflanzen auch manches konserviert, was von außerhalb in das Moor hineingeweht wurde oder hineingefallen ist. In dieser Hinsicht ist der Blütenstaub (Pollen), der nicht nur von den Moorpflanzen stammt, sondern auch aus der näheren oder weiteren Umgebung herangeweht worden ist, von großer Bedeutung. Eine ziemlich genaue Vorstellung von der Pflanzendecke der Moorumgebung liefert die mikroskopische Untersuchung des Pollengehalts der Schichten, die \"Pollenanalyse\". Zudem ist es möglich, mit physikalischen Methoden die Entstehung der einzelnen Torfschichten zu ermitteln. Das Rote Moor liefert recht genaue Informationen über die Entwicklungsgeschichte der Pflanzendecke. Schon vor 80 Jahren nahm man im Roten Moor pollenanalytische Untersuchungen vor. Damit gehört das Moor zu den Orten in Deutschland mit der ältesten vegetationsgeschichtlichen Forschung. Anhand dieser Untersuchungen lässt sich die Entwicklung der Pflanzendecke in der Rhön während die letzten 10.000", "section_level": 1}, {"title": "Torfprofile.", "content": "Neben den Pollen geben die im Torf enthaltenen pflanzlichen Gewebereste eindeutige Hinweise auf die Moorvegetation und ihre Entwicklung. Sie erlauben eine Zuordnung der Torfe zu einem Niedermoor-, Übergangsmoor- und Hochmoorstadium. Schilfrohr und Teich-Schachtelhalm sind charakteristisch für Niedermoortorfe. In Übergangsmoortorfen befinden sich unter anderem Reste des Fieberklees und der Blumenbinsen sowie von Birken. Hochmoortorfe sind von Torfmoosen, Scheiden-Wollgras und Heidekraut gekennzeichnet. Durch ein oder mehrere solche Torfprofile lässt sich die Entwicklungsgeschichte des gesamten Moores rekonstruieren. Ein Torfprofil aus dem Großen Roten Moor ist im Vonderau Museum in Fulda ausgestellt. Die obersten Schichten des Profils sind aufgrund der Durchlüftung bereits bis in zehn Zentimeter Tiefe erdig-krümelig verwittert. Die Schichten werden von Wurzeln der Besenheide und der Rauschbeere durchzogen. Das Hochmoortorf erstreckt sich mit deutlich erkennbaren Pflanzenteilen bis in 2,06 Meter Tiefe. Dieser Bereich wird zum größten Teil von blutbildenden Torfmoosen, wie dem Rötlichen Torfmoos (\"Sphagnum rubellum\") und dem Braunen Torfmoos (\"Sphagnum fuscum\") und überwiegend dem Magellans Torfmoos (\"Sphagnum magellanicum\") aufgebaut. Die oberen, jüngeren Schichten bis 1,5 Meter Tiefe bestehen aus Torfmoosen. Dazwischen liegen vereinzelt dünne Schichten vom Spieß-Torfmoos (\"Sphagnum cuspidatum\"), das in wassergefüllten Schlenken wächst. Hinzu kommen mit geringen Anteilen Scheiden-Wollgras und Heidekrautgewächse. In Lagen mit stärkerer Zersetzung infolge verringerter Durchnässung sind sie reichlicher vertreten. Im Torf sind keine Baumwurzeln vorhanden, was bedeutet, dass", "section_level": 1}, {"title": "Besiedlung.", "content": "In unmittelbarer Nähe des Roten Moores entstanden im 16. Jahrhundert mit \"Mohrdorf\" und \"Hasenhof\" zwei Ansiedlungen. Im weiteren Umfeld in den Hochlagen besiedelten die Menschen weitere Flächen. Mit dieser Siedlungspolitik wollte das Bistum Fulda den würzburgischen Expansionsbestrebungen Einhalt bieten.", "section_level": 1}, {"title": "Wüstung Mohrdorf.", "content": "Ab 1545 gab es in unmittelbarer Nähe des Moors ein Dorf namens \"Rotenmohr\", oder auch \"Mohrdorf\" genannt. Es lag am westlichen Hang des Ottiliensteins. Im sehr trockenen und heißen Sommer 1540 brannte das Moor wochenlang. Der Grundherr dieses Gebietes, Ulrich von Weihers zu Haselbach, wusste keine andere Verwendung für dieses Areal als dort Bauern ansässig zu machen. Das zunächst vier Häuser umfassende Dorf wurde ständig vergrößert. Es gehörte zur Herrschaft Gersfeld und umfasste im Jahre 1634 36 Häuser. Die Bewohner führten dort ein sehr bescheidenes und entbehrungsreiches Leben. Die Besitzer der Höfe wechselten oft, denn \"„es sey nie nichts gut’s uf dem Moor, auch nichts darauf zu erlangen gewesen“\", wie es", "section_level": 2}, {"title": "Wüstung Hasenhof.", "content": "Der Hasen- oder Haselhof am westlichen Moorrand gehörte der Gersfelder Herrschaft und wurde, wie Mohrdorf, im Dreißigjährigen Kriege zerstört. Er lag an der vielbegangenen Straße nach Bischofsheim, wo alle Kriegsheere vorbeizogen. Bald nach Kriegsende baute man ihn als quadratischen", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Das Rote Moor ist touristisch gut erschlossen und ein beliebtes Ausflugsziel in der Rhön. Es ist frei zugänglich, und der Bohlensteg vom Informationspavillon zum Aussichtsturm ist rollstuhlgerecht ausgebaut. Es werden mehrmals in der Woche geführte Wanderungen durch das Moor angeboten. Etwa 500 Meter östlich vom Informationspavillon des Roten Moores, an der Straße von Wüstensachsen nach Bischofsheim an der Rhön (B 278), befindet sich ein großer Parkplatz und das \"Haus am Roten Moor\", mit Sanitäranlagen, Kiosk und Informationstafeln. Das Haus wurde in Holzrahmenbauweise mit einer Fläche von etwa 150 Quadratmetern errichtet und am 3. September 2004 eröffnet. Von diesem Parkplatz gelangt man zum Haupteinstieg in das Loipenzentrum Rotes Moor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Rote Moor ist ein Hochmoor in der Hessischen Rhön. Es ist Teil des gleichnamigen Naturschutzgebietes im Biosphärenreservat Rhön und Bestandteil des europaweiten Schutzgebietssystems Natura 2000. Das Rote Moor ist nach dem in der Bayerischen Rhön liegenden Schwarzen Moor (66,4 Hektar) mit 50 Hektar das zweitgrößte Hochmoor in der Rhön. 175 Jahre lang, von 1809 bis 1984, wurde Torf abgebaut. Der innere Bereich des Hochmoores ist, bedingt durch den langen Torfabbau, stark geschädigt. Nur seine Randgebiete sind noch weitgehend ungestörte Flächen, die auch besser und typischer entwickelt sind als im acht Kilometer entfernten Schwarzen Moor. 1979 begannen umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen.", "tgt_summary": null, "id": 2140310} {"src_title": "Büffelweber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die Dschungelgeschichten wurden in Italien beim Bozzesi Verlag herausgegeben. Seine Abenteuer erschienen in Deutschland ab Juli 1953 im Walter Lehning Verlag mit 78 Piccolo-Heften zu 20 Pfennig. Da die Geschichten aber bisweilen brutaler waren, als es zu der Zeit in Deutschland erlaubt war, gab es immer wieder Probleme mit der Bundesprüfstelle. Die Bände 59, 66 und 72 sind indiziert und ab Nr. 78 dauerindiziert. Nachdem Walter Lehning es mit immer wieder neuen Serien versuchte, weil die alten immer wieder indiziert wurden, beauftragte er kurzerhand den deutschen Comiczeichner Hansrudi Wäscher damit, die Serie ab Januar 1956 in Eigenregie als \"Akim, Neue Abenteuer\" im Piccoloformat fortzuführen. Bis September 1959 erschienen 196 Hefte. Damit waren dann zwar die Probleme mit den deutschen Behörden erledigt, aber es begann gleichzeitig der Ärger mit den italienischen Lizenzinhabern, denen Lehning nichts bezahlen wollte. Es entwickelte sich ein mehrjähriger Rechtsstreit mit dem italienischen Verlagshaus, der erst nach knapp vier Jahren endlich zum Ende kam. Das Ergebnis führte dazu, dass die laufende Geschichte von Wäschers Akim-Piccolo-Reihe mit Heft 196 abrupt beendet und schon eine Woche später durch eine andere Wäscher-Dschungelserie \"Tibor\" ersetzt wurde. In Italien erschienen von der ursprünglichen Pedrazza-Piccoloserie zunächst 99 Hefte, dann wurde diese Serie eingestellt und durch eine Serie mit anderem Namen ersetzt, die es auf 795 Ausgaben brachte. Letztgenannte Serie blieb in Deutschland lange Zeit unbekannt und wurde bis 2007 vom Norbert Hethke Verlag in Deutschland erstveröffentlicht. Von März 1955 bis Oktober 1955 erschienen bei Lehning die von Pedrazza gezeichneten 21 Großbände \"Der grosse Akim\", von März 1958 bis Oktober 1959 die von Pedrazza/Wäscher gezeichneten 40 Großbände \"Akim Held des Dschungels\".", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "\"Akim\" lebt im Dschungel zusammen mit dem Gorilla \"Kar\" und dem kleineren Affen \"Zig\". Sie müssen Abenteuer gegen verschiedenerlei Schurken und wilde Tiere bestehen. Zwischendurch hatte Akim eine Frau (\"Rita\") und ein Mündel (\"Jim\"), aber nur in Italien hielten sich diese Figuren. In Deutschland wurde Rita schnell wieder \"entsorgt\", Jim gar nicht erst eingeführt. Eine Frau hätte Akim nach Meinung der Verleger nur von den Abenteuern abgehalten und bei den Kindern zu unangenehmen Fragen geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Akim, der Sohn des Dschungels, auch Der grosse Akim oder Akim, Held des Dschungels, ist ein von Augusto Pedrazza (Zeichner) und Roberto Renzi (Story) in den 1940ern in Italien geschaffener Comic-Held, der Parallelen zum amerikanischen Comic- und Romanhelden Tarzan aufweist.", "tgt_summary": null, "id": 788821} {"src_title": "Titer (Medizin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Porritts Mutter starb 1914 und sein Vater ging bald darauf nach Europa, um im Ersten Weltkrieg zu kämpfen. Porritt begann 1920 an der University of Otago ein Medizinstudium. 1923 erhielt er ein Rhodes-Stipendium und setzte sein Studium von 1924 bis 1926 am Magdalen College der Universität Oxford fort. Der begabte Leichtathlet vertrat Neuseeland bei den Olympischen Sommerspielen 1924 in Paris. Dort gewann er im 100-Meter-Lauf die Bronzemedaille. Über 200 Meter gewann er zwar zwei Vorläufe, schied jedoch mit einem fünften Platz im Halbfinale aus. Das 100-Meter-Rennen war die Schlüsselszene des 1981 gedrehten Films „Die Stunde des Siegers“. Wegen Porritts Bescheidenheit wurde im Film der Gewinner der Bronzemedaille durch den fiktiven Charakter „Tom Watson“ ersetzt. Porritt reiste zu den Olympischen Sommerspielen 1928 in Amsterdam an, konnte aber beim 100-Meter-Lauf wegen einer Verletzung nicht teilnehmen. Nach seinem Rücktritt von der Leichtathletik war Porritt Teamchef der neuseeländischen Mannschaft bei den British Empire Games 1934 in London und Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin. Von 1934 bis 1967 war er Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees. (IOC). Zudem war er von 1961 bis 1967 der erste Präsident der Medizinischen Kommission des IOC. Ab 1926 arbeitete er als Chirurg am St Mary's Hospital in London und im selben Jahr wurde er Hausarzt des Duke of York, der später als Eduard VIII. zum britischen König gekrönt wurde. Von 1952 bis 1967 war er auch Hausarzt von Königin Elisabeth II. Er wurde 1950 ihm die Ritterwürde eines Knight Commander des Order of St Michael and St George verliehen und erhielt 1963 den erblichen Adelstitel eines Baronet, of Hampstead in the County of London. 1973 wurde er zu einem Life Peer als Baron Porritt, of Wanganui in New Zealand und of Hampstead in Greater London, erhoben. Während des Zweiten Weltkriegs war Porritt Brigadier im Royal Army Medical Corps. Er diente in Frankreich bis nach der Schlacht von Dünkirchen, danach in Ägypten; außerdem war er an der Operation Neptune in der Normandie beteiligt. 1960 wurde Porritt Präsident der British Medical Association (britischer Ärzteverband) und des Royal College of Surgeons (königliche Chirurgenschule). 1967 wurde Porritt zum Generalgouverneur von Neuseeland ernannt. Er war damit der erste Gouverneur, der in Neuseeland geboren wurde. Nach Ende seiner Amtszeit 1972 kehrte er wieder nach Großbritannien zurück. Am Neujahrstag 1994 starb er in London im Alter von 93 Jahren. Sein Sohn Jonathon Porritt ist ein bekannter Umweltschutzaktivist und beerbte ihn als 2. Baronet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arthur Espie Porritt, Baron Porritt, GCMG, GCVO, CBE (* 10. August 1900 in Wanganui; † 1. Januar 1994 in London) war ein neuseeländischer Arzt, Politiker und Leichtathlet. Er gewann bei den Olympischen Sommerspielen 1924 eine Bronzemedaille im 100-Meter-Lauf und war von 1967 bis 1972 Generalgouverneur von Neuseeland.", "tgt_summary": null, "id": 1699509} {"src_title": "Suvereto", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der Parallelismus in biblischen Texten.", "content": "Der Parallelismus ist ein sehr häufig anzutreffendes Stilmittel in den poetischen Texten des Alten Testamentes, \"Parallelismus membrorum\". Diesem Stilmittel ist es zu verdanken, dass einige wegen Textentstellung, Abschreibfehlern usw. schwer zu übersetzende Stellen doch ziemlich sicher erkannt werden können, da der erhaltene parallele Teil des Verses eindeutige Rückschlüsse auf den verdorbenen Teil des Textes zulässt. Das Besondere beim Parallelismus in den hebräischen Schriften aus der Bibel ist, dass er weniger von einem Lautreim abhängig ist (wie etwa im Deutschen), sondern der Inhalt (die Sinnaussage) wichtig ist. Das ist ein Vorteil beim Übersetzen der Texte in eine andere Sprache. Der \"Parallelismus membrorum\" zeigt sich darin, dass zwei aufeinanderfolgende Zeilen zusammen einen Gedanken- oder Bildreim konstituieren und dass sie das Gleiche mit jeweils anderen Worten bzw. Bildern sagen. Beide Zeilen werden dabei so konstruiert, dass eine Aussage entsteht. Jede Zeile nähert sich gewissermaßen der gemeinten Sache mit einer etwas veränderten Perspektive an. Das gibt der Aussage eine produktive Unschärfe und Offenheit.", "section_level": 1}, {"title": "Synonymer Parallelismus.", "content": "Beim synonymen Parallelismus gibt die zweite Zeile den Inhalt der ersten mit anderen Worten wieder. Satzteile im ersten Satz haben damit unmittelbar Entsprechungen. Hier im Beispiel: „Das Gesetz Jahwes“ entspricht „Das Zeugnis Jahwes“, „vollkommen“ entspricht „zuverlässig“ und „erquickt die Seele“ entspricht „macht weise den Einfältigen“. (Ein Einfältiger ist hier jemand, der für alles offen ist, für das Gute wie auch für das Böse.)", "section_level": 2}, {"title": "Polarer Parallelismus.", "content": "Der polare Parallelismus drückt eine Ganzheit durch zwei Pole aus. Z. B.:", "section_level": 2}, {"title": "Synthetischer Parallelismus.", "content": "Beim synthetischen Parallelismus wird die Aussage im ersten Satz mit dem zweiten vereinigt (synthetisiert). Das Ergebnis ist eine neue Aussage. Hier im Beispiel ist es eine Antwort auf eine Frage.", "section_level": 2}, {"title": "Antithetischer Parallelismus.", "content": "Beim antithetischen Parallelismus steht die Aussage im ersten Satz mit der zweiten Aussage gegenteilig da. Im Beispiel: erster Satz – Zustand der Vergangenheit, zweiter Satz – Zustand der Gegenwart. Im weiteren Sinn ist der Parallelismus das Äquivalenzprinzip in Lautung, Bedeutung und Konstruktion. Er äußert sich in der rhythmischen Wiederholung betonter und unbetonter Silben, in wiederkehrend gleicher Silbenzahl, im Reim, Gleichklang und entfaltet seine Wirksamkeit z. B. in der Symmetrie von Metapher und nichtmetaphorischem Ausdruck.", "section_level": 2}, {"title": "Chiastischer Parallelismus.", "content": "Beim chiastischen Parallelismus handelt es sich um eine Chi-förmige (χ) Struktur:", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Parallelismus (: „Nebeneinanderstellung“) ist eine Stilfigur, die durch parallele Syntax entsteht, d. h. zwei (oder mehrere) aufeinander folgende gleiche Satzarten (Haupt-, Neben-, Fragesatz usw.) oder Teilsätze haben dieselbe Abfolge ihrer Satzglieder (Subjekt, Prädikat, Objekt, Adverbial usw.). Zusätzliche wörtliche Wiederholungen verstärken oft den Eindruck der Parallelität, sind aber nicht zwingend notwendig (s. u. das Heine-Zitat). ", "tgt_summary": null, "id": 451209} {"src_title": "Gerhard Amendt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die verheirateten Geheimagenten Jane Blue und Jefferson Blue fahren mit dem Baby zum Urlaub nach New Orleans. Dort werden sie von dem erfolglosem Killer \"Muerte\" belästigt, den Jefferson spöttisch mit \"Morty\" anspricht. Bald wird der Polizist Halsey auf die beiden aufmerksam, erst nach einiger Zeit kommt er dahinter, dass es sich um Geheimagenten handelt. Ein Informant wird vom Paar unter Druck gesetzt, indem ihm mit Folter gedroht wird; die Schreie des Babys aus dem Nebenzimmer werden dem Mann als das Ergebnis einer früheren Folterung dargestellt. In einem Showdown kämpfen Jane und Jefferson gegen die tschechische Waffenhändlerin Paulina Novacek, die mit einem Hubschrauber entkommen kann. Dort wird sie von den tschechischen Sicherheitsleuten verhaftet. Janes und Jeffersons Aufgabe war es, Novacek an Bord eines tschechischen Hubschraubers zu locken, wo diese, staatsrechtlich auf tschechischem Gebiet, verhaftet werden könnte. In der letzten Szene brechen Jane und Jefferson zu einer Yachttour auf; Halsey stellt erschrocken fest, dass die Eheleute Richtung Kuba fahren wollen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "James Berardinelli meinte auf \"ReelViews\", der Film sei „albern“ genug, um etwas Anerkennung zu verdienen. Er ergebe häufig keinen Sinn, was aber zum Teil auch seinen begrenzten Reiz ausmache. Berardinelli lobte das Zusammenspiel von Kathleen Turner und Dennis Quaid wie auch Stanley Tucci, der die bisweilen „schwerfällige“ und „sinnlose“ Handlung mit lustigen Momenten versorge. Das \"Lexikon des internationalen Films\" bezeichnete den Film als eine „laute Actionkomödie, die Witz und Pointen dem Tempo“ opfere. Die Zeitschrift \"TV Spielfilm\" schrieb, Herbert Ross habe „für seine Komödie das Muster der „Dünne Mann“-Filmreihe aus den 30er Jahren“ genutzt, wo Myrna Loy und William Powell „sich als Ehe- und Detektiv-Pärchen geistreiche und witzige Wortgefechte“ geliefert hätten. Dazu bleibe „den Darstellern hier kaum eine Chance“, weil die Handlung „zu dünn“ sei und der Witz eher „Tiefparterre“ erreiche. Stanley Tucci wirke trotzdem lustig. Die Zeitschrift \"prisma\" schrieb, dass der Film „eine peppige Action-Komödie hätte werden können“, er entpuppe sich jedoch „als völlig überzogener Nonsens der untersten Kategorie“ mit „üblem Drehbuch“ und „nur chargierenden“ Schauspielern, bei dem der Regisseur „lediglich handwerkliche Routine“ zeige. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Film wurde in New Orleans gedreht. Er spielte in den Kinos der USA ca. 12,4 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Undercover Blues – Ein absolut cooles Trio (Originaltitel: \"Undercover Blues\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1993. Der Regisseur war Herbert Ross, das Drehbuch schrieb Ian Abrams. Die Hauptrollen spielten Kathleen Turner und Dennis Quaid.", "tgt_summary": null, "id": 2385748} {"src_title": "Last Exile", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Grünau wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts durch deutsche Kolonisten gegründet. 1365 kam der Ort im Süden des Schönhengstgaues zur Herrschaft Trübau, dies ist gleichzeitig der erste urkundliche Nachweis des Ortes. Auch die Ersterwähnung von Seibelsdorf, das damals als \"Sybothin\" bezeichnet wurde und zur Herrschaft Cimburg gehörte, stammt aus jenem Jahr. Im Jahre 1398 wurde auch Seibelsdorf Teil der Trübauer Herrschaft. Grünau war seit 1486 Pfarrort. Im Jahre 1550 hielt die Reformation Einzug und 1625 erfolgte die Rekatholisierung. Der Ort Charlottendorf mit 23 Siedlerstellen entstand 1787 bei der Aufteilung des Gutshofes Wojes (Svojanov) in der Herrschaft Mährisch Trübau. Die Grünauer Dorfschule wurde 1848 eingeweiht, seit 1900 war sie zweiklassig geführt. Die Bewohner der Dörfer lebten von der Landwirtschaft, 1911 entstand in Grünau eine Schnapsbrennerei. Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften wurden Grünau und Seibelsdorf selbständige Orte im neu gebildeten Bezirk Mährisch Trübau. Charlottendorf blieb von 1850 bis 1868 zu Wojes zugehörig und erhielt erst 1869 seine Eigenständigkeit. Nach dem Münchner Abkommen wurden die Dörfer 1938 als Teile des Landkreises Mährisch Trübau im Sudetengau dem Deutschen Reich einverleibt. Alle drei Dörfer waren fast ausschließlich deutsch besiedelt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden sämtliche Deutschen vertrieben und der Bevölkerungsverlust konnte durch die Ansiedlung von Tschechen nicht kompensiert werden. Gruna wurde 1945 Sitz einer neu gebildeten Gemeinde \"Borušovské Mýto\", die 1949 wieder aufgelöst wurde. Karlín kam als Ortsteil zu Žipotín. 1960 erfolgte die Auflösung des Okres Moravská Třebová. Gleichzeitig wurde Žipotín einschließlich Karlín, dessen Bezeichnung seit dieser Zeit unterging, nach Gruna eingemeindet und der Ort kam zum Okres Svitavy. Im Jahre 1970 wurde die 1834 erbaute Pfarrkirche St. Laurentius in Gruna durch einen Brand zerstört. 1976 verlor Gruna seine Selbstständigkeit und war bis 1992 Teil der Stadt Moravská Třebová. Der Kernort Gruna hatte im Jahre 2001 44 Häuser, von denen 34 zu Wohnzwecken dienen. Im Ort befindet sich das Pfarrhaus aus dem Jahre 1863 und eine Kapelle. In Žipotín dienten 13 Häuser als ständiger Wohnsitz. In der Ortslage Karlín stehen insgesamt 23 Häuser. Sowohl in Žipotín als auch in Karlín steht eine kleine Kapelle. Hinzu kommen in gesamten Gemeindegebiet noch eine Anzahl Gebäude, die nur als Sommersitze genutzt werden, sowie Ferienhütten. Im Mai 2006 gingen bei Karlin 2 Windkraftanlagen in Betrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Zu Gemeinde Gruna gehört der Ortsteil Žipotín (\"Seibelsdorf\") einschließlich des früheren Dorfes Karlín (\"Charlottendorf\"). Das Gemeindewappen zeigt eine große Weintraube.", "section_level": 1}, {"title": "Annenruhe.", "content": "Eine tatsächliche Begebenheit aus dem 19. Jahrhundert wurde 1913 von Josef Willhardt in seinem Volksschauspiel \"Annenruhe\" verarbeitet. Im Jahre 1819 verliebte sich Josef Herkner, Kaufmann und Bürgermeistersohn aus Mährisch Trübau in die Charlottendorfer Försterstochter Anna Gläser (1801–1823), deren Eltern miteinander verfeindet waren. Die Försterleute stimmten einer Ehe ihrer Tochter mit Herkner nicht zu und verheirateten sie 1823 mit dem Ranigsdorfer Ortsrichter Franz Anton Gromes. Nachdem Anna noch im Hochzeitjahr verstorben war, kursierten Erzählungen, wonach Herkner die Tote in seinen Garten am Hang des Kreuzberges umgebettet haben sollte. Am Vorabend des St. Anna-Festes 1825 erlebten die Trübauer eine große Überraschung als der Weg aus der Stadt zum Garten mit Feuern markiert wurde und in Herkners hell erleuchtetem Garten auf einem grabähnlichen Hügel die Schriftzüge \"Dir dort, es heiße Annenruhe\" lesbar wurden. Untersuchungen ergaben schnell, dass die hergerichtete Grabstätte unecht war und Herkner seine Geliebte nicht vergessen konnte. Fast 100 Jahre später bewahrheiteten sich doch die Gerüchte einer Umbettung des Leichnams der Anna Gromes, als 1924 in ihrem Grabe nur ein leerer Sarg vorgefunden wurde. Schließlich stießen 1934 Arbeiter bei Steinbrucharbeiten im Bereich des früheren Herknerschen Gartens am Kreuzberg an anderer Stelle auf ein weibliches Skelett. Die sterblichen Überreste Annas wurden in die Familiengrabstätte der Gromes überführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gruna (deutsch \"Grünau\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer östlich von Moravská Třebová und gehört dem Okres Svitavy an. Südlich des Ortes liegt das Tal der Třebůvka.", "tgt_summary": null, "id": 1650557} {"src_title": "Satz von Robbins", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Ohrentaucher haben eine Körperlänge von 31 bis 38 Zentimetern. Sie sind damit deutlich größer als Zwergtaucher und haben einen weniger gedrungenen Körperbau und einen längeren Hals als diese. Die Männchen sind im Mittel etwas größer als die Weibchen. Bei den Männchen sind die Handflügel zwischen 13,2 und 16,0 Zentimeter lang, der Schnabel misst von der Stirnbefiederung bis zur Spitze zwischen 2,0 und 2,7 Zentimeter und sie wiegen zwischen 320 und 570 Gramm. Weibchen haben eine Flügellänge zwischen 12,4 und 15,3 Zentimeter, ihr Schnabel ist mit 1,9 bis 2,5 Zentimeter geringfügig kürzer als der der Männchen. Weibchen wiegen im Winterhalbjahr zwischen 300 und 430 Gramm. Der Geschlechtsdimorphismus ist insgesamt so gering ausgeprägt, dass er keine feldornithologische Unterscheidung der Geschlechter ermöglicht. Der Schnabel ist bei beiden Geschlechtern blaugrau bis schwarz mit einer fleischfarbenen Basis und einer hellen, fast weißlichen Spitze. Das Gefieder am Oberkopf ist beim Ohrentaucher eng anliegend. Die Iris ist während der Balzzeit intensiv rot und in der Ruhezeit rosa. Die Pupille ist von einem schmalen, silberweißen Ring umrandet. Die Beine sind grau, die Füße blau bis blaugrün. Die Beine setzen weit hinten am Körper an.", "section_level": 1}, {"title": "Prachtkleid.", "content": "Das Prachtkleid ist durch ein glänzend schwarzes, sowie in seltenen Fällen auch matt schwarzes, Kopfgefieder mit spreizbaren Federbüscheln an den Kopfseiten gekennzeichnet. Diese Feder- oder Ohrbüschel sind auffällig gelbrot und bestehen aus langen, schmalen Federn zwischen Auge und Hinterkopf. Die Federbüschel sind beim Männchen etwas ausgeprägter als beim Weibchen. Die schwarzen Federn an der Kehlseite und den Wangen sind ebenfalls stark verlängert und können abgespreizt werden. Vom Schnabelende bis zum Auge zieht sich ein schmaler, rotbrauner Zügelstreif. Der Hals ist vorn und an den Seiten rotbraun, der Nacken schwarz. Die Vorderbrust, die Brustseiten und die Flanken sind rotbraun, die Rumpfunterseite ist weiß. Bei schwimmenden Vögeln ist die weiße Unterseite meist nicht zu sehen. Das Rückengefieder ist schwarz, die einzelnen Federn sind grau gesäumt. Die Handschwingen sind braun und haben hellere Innenfahnen mit weißer Basis. Die Unterflügeldecken sind weiß. Den auffälligen Kopfschmuck trägt der Ohrentaucher nur im Frühjahr. Ab etwa Mitte Juni weisen die Vögel nach einer Teilmauser einen Sommerkopfschmuck auf, bei dem die Federbüschel deutlich kürzer und weniger farbig sind. Ab Mitte Juli beginnen sich die weißen Wangen zu entwickeln, die für das Schlichtkleid charakteristisch sind. Es ist gewöhnlich das Weibchen, bei dem sich diese Mauser zuerst vollzieht. Beim Männchen vollzieht sich dieser Wechsel etwa einen Monat später.", "section_level": 2}, {"title": "Schlichtkleid.", "content": "Das im Herbst und Winter getragene Schlichtkleid ist überwiegend schwarz und weiß mit einem schwarzen Oberkopf und weißen Wangen. Der Rücken und die Rückseite des Halses sind dunkel gefiedert. Am schmalsten ist diese dunkle Befiederung am Oberhals. Der Vorderhals ist überwiegend weiß. An der Kehle haben adulte Vögel gelegentlich kleinere schwarze Flecken. Am Übergang des Halses zur Vorderbrust ist das Gefieder bräunlich verwaschen. Die Kopfzeichnung ist beim Ohrentaucher auch im Schlichtkleid kontrastreich. Die reinweißen Wangen sind bei adulten Vögeln vom dunklen Oberkopf scharf abgesetzt, die Trennungslinie verläuft auf Augenhöhe. Das Weiß der Wangen dehnt sich fast bis zum Hinterkopf aus, so dass ein nahezu geschlossener weißer Nackenring ausgebildet ist. Über dem Zügelstreif befindet sich ebenfalls eine kleine weiße Federpartie, die sich von der Schnabelwurzel bis zum Auge erstreckt.", "section_level": 2}, {"title": "Küken und Jungvögel.", "content": "Das Dunenkleid frisch geschlüpfter Küken weist ein charakteristisches Streifenmuster auf. Auf der Körperoberseite wechseln sich breite, dunkelgraue bis schwarze Streifen mit feinen weißen Längsstreifen ab. Auf Kopf, Hals und Brust sind die schwarzen und weißen Streifen gleich breit. Auf den unteren Kopfseiten sind die schwarzen Streifen unterbrochen und wirken punktförmig. Dies unterscheidet die Küken des Ohrentauchers von denen des Hauben- und des Rothalstauchers, die ansonsten ein sehr ähnliches Streifenmuster aufweisen. Auf dem Scheitel haben die Jungvögel einen nackten Fleck, der bei Erregung rötlich leuchtet. Die Iris ist orangebraun. Der Schnabel ist rosa mit weißer Spitze. Am Oberschnabel weisen die Dunenjungen zwei schwarze Querbinden auf, während der Unterschnabel ohne Zeichnung ist. Beine und Zehen sind schwärzlichgrau. Die Schwimmlappen der Zehen haben einen fleischfarbenen Saum. Das Streifenmuster auf der Körperoberseite verliert sich in den ersten Lebenswochen. Jungvögel behalten allerdings während ihrer ersten Lebensmonate das für die Art charakteristische Streifenmuster an Kopf und Hals bei. Sie wechseln dann in ein Jugendkleid, das dem Schlichtkleid der ausgewachsenen Vögel gleicht. Die dunklen Federpartien wirken jedoch insgesamt bräunlicher. Auch das erste Prachtkleid, das die Jungvögel tragen, weist häufig an Stelle des sonst blauschwarzen Kopfgefieders ein schwarzbraunes Gefieder auf. Die charakteristischen Federbüschel und die verlängerten Federn an den Kopfseiten werden noch nicht ausgebildet. In das Federkleid adulter Vögel wechseln Jungvögel erst gegen Ende ihres zweiten Lebensjahres.", "section_level": 2}, {"title": "Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Vogelarten.", "content": "Der Ohrentaucher kann vor allem mit dem fast gleich großen Schwarzhalstaucher verwechselt werden. Verglichen mit diesem ist der Schnabel beim Ohrentaucher gedrungener und gerader. Der Schwarzhalstaucher dagegen hat einen leicht aufgeworfenen Schnabel. Auch das Kopfprofil unterscheidet sich. Der Schwarzhalstaucher ist steilstirnig, während der Ohrentaucher wegen der flach anliegenden Federn am Oberkopf eine nur mäßig ansteigende Stirn hat. Ohrentaucher und Schwarzhalstaucher gleichen sich im Schlichtkleid sehr. Neben der anderen Schnabelform und der steileren Stirn lässt sich der Schwarzhalstaucher im Schlichtkleid an dem fließenden Übergang zwischen dunklem Oberkopf und weißen Wangen erkennen. Die Wangen wirken dadurch insgesamt gräulicher.", "section_level": 2}, {"title": "Stimme.", "content": "Ohrentaucher sind grundsätzlich wenig ruffreudig und vorwiegend während der Balzzeit zu hören. Sie geben weiche Trillerrufe von sich, die sich lautmalerisch mit \"dji-ji-ji...ji-jrrr\" umschreiben lassen und an die Rufe des Zwergtauchers erinnern. Ein in der Tonhöhe abfallendes, nasales \"Aaanrr\" dient während der Balzzeit dazu, den Partnervogel zu locken. Die Rufweise ist dabei individuell so unterschiedlich ausgeprägt, dass daran einzelne Vögel unterschieden werden können. Die Stimmhöhe schwankt situationsbedingt. Der Alarmruf gleicht dem Lockruf während der Balz, ist jedoch in der Tonlage höher. Bei Auseinandersetzungen mit Artgenossen sind die Rufe ebenfalls höher und stärker abgehackt. Die Trillerrufe während der Paarung sind dagegen schneller, gleichmäßiger und tiefer.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Brutgebiet.", "content": "Ohrentaucher haben ein lückenhaft zirkumpolares Verbreitungsgebiet. Ihre Brutgebiete liegen überwiegend zwischen 50° und 65° nördlicher Breite. In Nordeuropa brüten Ohrentaucher im Nordosten von Norwegen, in Nord- und Mittelschweden, Finnland, Estland, den Färöer-Inseln, im Norden von Schottland und auf Island. Von Russland erstreckt sich das Brutgebiet ostwärts über Sibirien bis zur Mündung des Anadyr und bis nach Kamtschatka. In südlicher Richtung erreichen sie die Südgrenze des Urals und den Amur. In Mitteleuropa ist der Ohrentaucher ausnahmsweise Brutvogel im äußersten Nordosten. Für Polen liegen aus den letzten Jahren mehrere Brutnachweise vor. In Schleswig-Holstein kam es 1981 zur Ansiedlung eines Brutpaares, das bis 1987 zweimal erfolgreich brütete. Ein zweites Brutpaar hatte zwischen 1988 und 1999 bei alljährlichen Brutversuchen sieben erfolgreiche Bruten, aus denen insgesamt 16 Jungvögel hervorgingen. Seit 1999 gibt es ein zweites Vorkommen mit ein bis zwei Brutpaaren sowie Übersommerungen und Balz an einer dritten Stelle. Eine stärkere Ausbreitung in Mitteleuropa ist wegen Bestandsrückgängen im baltischen Raum derzeit nicht zu erwarten, jedoch scheint der derzeitige Bruterfolg ausreichend, um das Vorkommen in Schleswig-Holstein zu stabilisieren. Während Ohrentaucher in Alaska und im Westen Kanadas weit verbreitet sind, gibt es im Osten Nordamerikas nur in der Nähe von Québec eine kleine, isolierte Brutpopulation von fünf bis fünfzehn Brutpaaren. Diese unterscheiden sich genetisch deutlich von den übrigen nordamerikanischen Populationen und sind vermutlich Abkömmlinge von europäischen Brutvögeln, die als Irrgäste nach einer Überwinterung an der Küste Südwest-Grönlands dorthin verschlagen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Überwinterung.", "content": "Die einzelnen Populationen der Ohrentaucher weisen kein einheitliches Zugverhalten auf. Sie sind Breitfrontzieher, die häufig nur kurze Zugstrecken zurücklegen. Einige europäische Populationen ziehen beispielsweise in westlicher Richtung zu den nächsten eisfrei bleibenden Meeresküsten, andere weisen eine südliche Zugrichtung auf. Die schottischen Populationen überwintern überwiegend in ihrem Brutgebiet. Überwinternde Ohrentaucher findet man unter anderem an den Küsten Irlands, der Atlantikküste Spaniens und im Südwesten Grönlands sowie im Nordwesten Norwegens. Sie halten sich dort gelegentlich auch im Winter nördlich des Polarkreises auf. Große überwinternde Populationen gibt es auch an der Küste der Ostsee. Sowohl an der Nord- als auch der Ostseeküste finden sich die ersten Überwinterungsgäste ab Ende August ein. Teile der nordeuropäischen Brutpopulationen ziehen südwärts durchs Binnenland und sind dann auch auf größeren Binnenseen und Flüssen zu beobachten. Im Mittelmeerraum überwintern Ohrentaucher vor allem an Binnengewässern der Türkei. Zu den Überwinterungsgebieten der außereuropäischen Brutvögel zählen sowohl die West- als auch die Ostküste Nordamerikas, die Aleuten und in Asien die Küsten Japans, die Ostküste Nordkoreas und Chinas. Auch die außereuropäischen Brutvögel halten sich im Winter zum Teil auf größeren, eisfreien Binnengewässern auf. Wintergäste sind vor allem im Osten der USA bis hinab zum Golf von Mexiko auf Binnengewässern zu finden. Auch die zentralasiatischen Binnengewässer zählen zu den Winterquartieren der Art. Vereinzelt überwintern Ohrentaucher auch in Indien und Pakistan sowie auf den Azoren, den Bermudas und Hawaii.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Ohrentaucher sind Brutvögel der Marsch- und Sumpfgebiete sowie Binnenseen. Man findet sie als Brutvogel sowohl in Regionen der subarktischen Baumgrenze als auch an Gebirgsseen. Letzteres ist beispielsweise im Nordwesten der USA sowie im Grenzland zwischen Russland und China der Fall. Für Kirgisistan gibt es Brutbelege bis in Höhenlagen von mehr als. Eine hohe Siedlungsdichte ist vor allem in der Übergangszone zwischen lichtem Laub- oder Laubmischwald und borealem Nadelwald zu beobachten. Der Ohrentaucher präferiert in dieser Region kleine bis mittelgroße Teiche oder Seen. Im Schnitt haben diese Binnengewässer eine Größe von 1,2 bis 1,3 Hektar. In Regionen, in denen andere Lappentaucherarten nicht vorkommen, sind sie auch an oligotrophen, großen Seen anzutreffen. Dort wo sie an größeren Binnenseen brüten, halten sie sich bevorzugt in abgeschiedenen Buchten auf. Ohrentaucher scheinen solche Gewässer zu bevorzugen, bei denen eine offene Wasserfläche von niedrigen Seggen und Schachtelhalmgewächsen umgeben ist. Sie sind anders als Schwarzhalstaucher aber auch an fast vegetationslosen Krater- und Hochmoorseen zu finden. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass Ohrentaucher nur wegen der Nahrungskonkurrenz mit Binden- und Rothalstaucher weniger häufig auf nahrungsreicheren Wasserflächen zu beobachten sind, die von hohen Sumpfpflanzen umgeben sind. Ohrentaucher brüten gelegentlich auch an Brackwasserseen.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung und Nahrungserwerb.", "content": "Ohrentaucher ernähren sich von kleineren Fischen sowie Insekten und Krebstieren. Sie nehmen im Schnitt täglich etwa 100 Gramm Nahrung zu sich. Ob Fische oder Insekten und Krebstiere den Hauptteil der Nahrung ausmachen, ist abhängig vom Lebensraum. Bei den europäischen Brutvögeln spielen Fische eine wichtige Rolle in der Ernährung. Gefressen werden Fische bis zu einer Länge von zehn Zentimetern. Die wichtigsten Nahrungsbestandteile bei den asiatischen und nordamerikanischen Vögeln sind dagegen Krebstiere und Wasserinsekten. Auf Binnengewässern suchen Ohrentaucher ihre Nahrung bevorzugt in den Gewässerbereichen, die eine Tiefe zwischen 0,5 und 2 Metern aufweisen und dicht mit Unterwasserpflanzen bewachsen sind. Während der Überwinterung, wenn Ohrentaucher auch auf Küstengewässern zu beobachten sind, nutzen sie Tiefen bis zu 20 Meter für die Nahrungssuche. Sie bilden in dieser Zeit gelegentlich kleine Gruppen, die häufig mit Trauer- und Samtenten vergesellschaftet sind. Nach Nahrung suchen Ohrentaucher überwiegend tauchend und sind dabei im Schnitt höchstens dreißig Sekunden unter Wasser. Häufig tauchen sie nur so flach ein, dass der Rücken über Wasser bleibt. Der Tauchgang in größere Wassertiefen wird durch einen kräftigen Satz nach vorne eingeleitet, ehe sie mit dem Kopf und Hals eintauchen. Sie erreichen dadurch einen steileren Eintauchwinkel. An der Wasseroberfläche schwimmende Insekten werden aufgepickt, fliegende Insekten auch aus der Luft geschnappt. Dieses Verhalten intensiviert sich insbesondere, wenn Mücken schlüpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Komfortverhalten.", "content": "Ohrentaucher verbringen den größten Teil des Tages auf dem Wasser schwimmend. Die weit hinten ansetzenden Beine stellen eine weitgehende Anpassung an das Leben im Wasser dar. Für die Fortbewegung an Land sind sie jedoch schlecht geeignet. Außerhalb der Brutzeit verbringen sie auch die Nacht auf dem Wasser schlafend. Der Schnabel ruht dann links oder rechts vom Hals im Brustgefieder. Ohrentaucher putzen und ölen ihr Gefieder regelmäßig. Die Gefiederpflege findet auf dem Wasser schwimmend statt. Die auffälligste Bewegung bei der Gefiederpflege ist der Moment, wenn sie sich im Wasser auf die Seite drehen, um die silbrig-weiße Körperunterseite zu putzen. Lose Federn werden entfernt und meist auch gefressen. Führen Ohrentaucher Jungvögel, bieten sie ihnen Federn auch zur Nahrung an. Dieses Verhalten ist für alle Lappentaucher charakteristisch. Die Federn zersetzen sich im Magen zu einer grünlichen, schwammartigen Masse, die das Magenvolumen bis zur Hälfte füllen kann. Zusammen mit unverdaulichen Nahrungsresten wird diese Masse als Gewölle regelmäßig wieder hervorgewürgt. Der Nutzen dieses ungewöhnlichen Verhaltens ist noch nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich verhindert die Federmasse, dass feste und spitze Substanzen in den Darm gelangen. Sie schützt vermutlich auch die Magenwand vor Verletzungen durch Gräten. Möglicherweise wird über dieses Verhalten aber auch der Befall durch Parasiten verringert, die überwiegend mit der Nahrung aufgenommen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Balz.", "content": "Der Ohrentaucher gehört zu den Arten der Lappentaucher, die eine komplexe Balzzeremonie mit einer Reihe von synchronen, tanzartigen Bewegungen beider Geschlechter aufweisen. Die Verhaltensweisen der Balzzeremonie sind nicht geschlechtsgebunden. Alle Bewegungsabläufe können vom Weibchen wie vom Männchen ausgeführt werden. Das Balzzeremoniell wird eingeleitet, indem die Vögel mit in der Tonhöhe abfallenden, nasalen \"Aaanrr\"-Rufen nacheinander rufen. Einer der Vögel schwimmt tauchend in Richtung des anderen Partners, wobei er mehrfach wieder an der Oberfläche auftaucht. Dieser Bewegungsablauf endet, indem der Vogel zunächst nur bis zum Hals, langsam dann auch bis zur Brusthälfte aus dem Wasser auftaucht. Die hintere Körperhälfte bleibt untergetaucht; Kopf und Schnabel weisen vom Partner weg. Der inaktivere Teil des Paares „wartet“ mit nach hinten gebogenen Hals, die gelben Federbüschel am Kopf sind dabei weit gesträubt und die Flügel angehoben und gleichfalls gesträubt. Akzeptieren die beiden Vögel einander, geht das Balzzeremoniell in eine synchrone Schwimmbewegung über, bei der sich beide Vögel mit ihrem Oberkörper aus dem Wasser erheben. In dieser Phase wenden sie sich einander zu. Die Vögel schwimmen dann langsam auseinander, tauchen nach Wasserpflanzen und präsentieren diese in ihren Schnäbeln, während sie parallel zueinander eine sechs bis sieben Meter lange Strecke mit zum Teil weit aus dem Wasser erhobenen Oberkörpern schwimmen. Vor allem etablierte Paare zeigen anschließend auch ein Triumphschwimmen, bei dem die Flügel stark angehoben und gespreizt sind, die Federbüschel stark gesträubt und der Hals weit nach hinten gebogen ist. Nur miteinander harmonisierende Paare zeigen die vollständige Balz. Das Balzritual wird häufig bereits in der Phase, in der einer der Ohrentaucher in Richtung des anderen Partners schwimmt, von einem dritten Ohrentaucher unterbrochen, der gezielt zwischen die werbenden Vögel schwimmt. Es handelt sich dabei meist um bereits verpaarte Ohrentaucher. Auch Vögel des gleichen Geschlechts beginnen miteinander das Balzzeremoniell. Dabei wird jedoch nie die vollständige Balz gezeigt. Weibchen schwimmen bereits in der Frühphase des Zeremoniells wieder auseinander. Zwischen Männchen, die zuvor miteinander gebalzt haben, kann es vereinzelt auch zu Kämpfen kommen. Während der Balzzeit sind Ohrentaucher ausgesprochen aggressiv. Ausgeführt werden unter anderem tauchende Angriffe auf andere Wasservogelarten. Belegt ist, dass Ohrentaucher eine Schar wesentlich größerer Graugänse aus ihrem Revier vertrieben, indem sie diese unter Wasser schwimmend angriffen.", "section_level": 2}, {"title": "Nest und Brut.", "content": "Ohrentaucher bilden mitunter ähnlich wie Zwergtaucher ein Brut- und Nahrungsterritorium, das ausschließlich durch das Männchen verteidigt wird. Häufiger brüten Ohrentaucher jedoch in Kleinkolonien. Das Nest wird gelegentlich am Gewässerrand der Ufervegetation gebaut, befindet sich jedoch genauso häufig auf dem offenen, bis höchstens ein Meter tiefen Wasser. Die Nester ruhen auf einem Unterbau aus Schilf- und Binsenhalmen und sind schwimmfähig. Häufig sind umgeknickte, tote Halme der benachbarten Vegetation in die Nestgrundlage mit eingebaut oder die Vögel nutzen eine von Pflanzen dicht umgebene kleine Wasserfläche, so dass ein Abtreiben des Nests verhindert wird. Das eigentliche Nest wird aus faulenden Blättern und Laichkrautsprossen errichtet und ist häufig vollständig durchnässt. Es wird vermutet, dass durch die Fäulniswärme des Nistmaterials die Brut begünstigt wird. Am Nestbau sind beide Elternvögel beteiligt. Die Vögel sind in der Lage, binnen vierundzwanzig Stunden ein für eine Brut geeignetes Nest zu errichten. Normalerweise erstreckt sich der Nestbau jedoch über eine Periode von vier bis sieben Tagen. Das fertige Nest kann ein Gewicht von einem bis zwei Kilogramm tragen. Das Gelege besteht aus drei bis sechs Eiern, die etwa 4,5 Zentimeter lang sind und einen Durchmesser von 3 Zentimeter haben. Im Mittel schlüpfen nur aus 63 Prozent der Eier Junge. Ohrentaucher sind jedoch in der Lage, wenige Tage nach dem Verlust eines Geleges einen erneuten Brutversuch zu starten. Bei einzelnen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass Weibchen bei mehrfachen Gelegeverlusten in einer Saison bis zu 50 Eier legen. Nach einer erfolgreichen Brut und Aufzucht der Jungen kommt es jedoch nur selten zu einem zweiten Brutversuch innerhalb des gleichen Jahres. Die Weibchen brüten bereits ab dem ersten gelegten Ei. An der Brut sind beide Elternvögel beteiligt, das Weibchen brütet allerdings ausdauernder. Die Dunenjungen schlüpfen etwa drei Wochen nach Brutbeginn. Sie verlassen sogleich das Nest und werden in den ersten Tagen auf dem Rücken ihrer Eltern getragen. Nach etwa vier bis fünf Wochen sind sie selbständig. Die Jungvögel eines Gewässers versammeln sich häufig in sogenannten Kindergärten und werden dort von allen adulten Vögeln gefüttert.", "section_level": 2}, {"title": "Natürliche Todesursachen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fressfeinde.", "content": "Zu den Fressfeinden des Ohrentauchers zählen Baummarder, Fischotter, Rotfuchs und Wildkatze sowie Nerze. Der aus Nordamerika eingeführte Mink hat vermutlich eine starke Auswirkung auf die Bestände in Schottland und Island. Raubsäuger erbeuten brütende Ohrentaucher am Nest und fressen außerdem die Eier. Auch die großen Eulenarten schlagen Ohrentaucher, wenn diese auf ihrem Nest sitzen. Vor allem fliegende Ohrentaucher sind auch durch Greifvögel bedroht. In Island jagen beispielsweise Gerfalken erfolgreich Ohrentaucher, die fliegend von einem Gewässer zu einem anderen wechseln. Die im Nest befindlichen Eier werden außerdem von Waschbären sowie von Möwen, Raben und Krähen gefressen.", "section_level": 2}, {"title": "Parasitenbefall.", "content": "Ohrentaucher sind wie alle Lappentaucher stark von Endoparasiten befallen. Lappentaucher sind möglicherweise die Vogelfamilie, die den stärksten Befall an diesen Parasiten aufweist. Dies ist durch ihr weites Nahrungsspektrum bedingt, das zahlreiche unterschiedliche Wasserinsekten umfasst. Zu den Endoparasiten zählen unter anderem Band- und Fadenwürmer. In weit geringerem Maße sind Ohrentaucher dagegen vom Befall durch Ektoparasiten betroffen. Da sie ihre Nester auf schwimmenden Plattformen errichten, ist der Befall durch Zecken, Flöhe und Wanzen geringer als bei anderen Vogelarten.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "Ohrentaucher gehören zur Familie der Lappentaucher und werden innerhalb dieser Familie der Gattung der Tauchern (\"Podiceps\") zugeordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Innere Systematik.", "content": "Es werden meist zwei Unterarten anerkannt. Die Nominatform \"Podiceps auritus auritus\" ist in Nordeuropa und im nördlichen Asien bis nach China verbreitet. \"Podiceps auritus cornutus\" ist dagegen in Ostsibirien und Nordamerika beheimatet. Das Rückengefieder dieser Unterart wirkt eher gräulich. Im Prachtkleid sind die Federbüschel am Kopf blasser als bei der Nominatform und durch graubeige Federn umrahmt. Die Abgrenzung einer dritten Unterart \"Podiceps auritus arcticus\" in an den Nordatlantik angrenzenden Regionen wurde bereits 1822 vorgeschlagen. Als Unterscheidungsmerkmal zu den übrigen Unterarten wurde unter anderem der deutlich kräftigere Schnabel angeführt. Gegenwärtig wird diese dritte Unterart jedoch nicht akzeptiert.", "section_level": 2}, {"title": "Bestand.", "content": "Die westeuropäischen Bestände des Ohrentauchers sind verhältnismäßig gut untersucht. Charakteristisch ist, dass der Bestand stark schwankt und sich die Anzahl der Brutpaare innerhalb kurzer Zeit verdoppeln kann. Insgesamt wird die Zahl der in Europa und Asien beheimateten Vögel der Nominatform \"Podiceps auritus auritus\" auf etwa 50.000 bis 100.000 Vögel geschätzt. Der Bestand der in Nordamerika und Sibirien lebenden Unterart \"Podiceps auritus cornutus\" beträgt mehr als 100.000 Vögel. Der Ohrentaucher ist eine Art des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie (RL 79/409/EWG), für die in der Europäischen Union Vogelschutzgebiete auszuweisen sind. In der Rote Liste der Brutvögel Deutschlands von 2015 wird der Ohrentaucher in der Kategorie 1 als von Aussterben bedroht geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Mensch und Ohrentaucher.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bejagung.", "content": "Ohrentaucher weisen wie alle Lappentaucher ein sehr dichtes Brustgefieder auf, das sich wie Pelz anfühlt. Die Verwendung von Lappentaucherbälgen für die Herstellung von Kleidung lässt sich für viele Kulturen nachweisen. Besonders intensiv wurden Lappentaucher im 19. und (teilweise) bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts bejagt. Aus den Vogelbälge wurden Handschuhe, Schulterumhänge und Muffs gefertigt. Betroffen von der Jagd waren vor allem die großen Taucherarten wie Haubentaucher und Renntaucher. Es liegen keine detaillierten Informationen vor, wie stark Ohrentaucher von der Bejagung wegen ihres Gefieders oder wegen ihres Fleisches betroffen waren. Für andere Lappentaucherarten wie etwa den gleich großen Schwarzhalstaucher ist nachgewiesen, dass sie früher von indigenen Völkern als Nahrungsmittel genutzt worden. Es ist daher naheliegend, dass dies auch für den Ohrentaucher zutrifft.", "section_level": 2}, {"title": "Bestandsveränderungen durch Umweltbedingungen.", "content": "Es wirkt sich potenziell negativ auf den Bestand der Ohrentaucher aus, wenn die Brutgewässer eutrophieren. Ohrentaucher benötigen verhältnismäßig klares Wasser mit einem dichten Bewuchs von Unterwasserpflanzen. Eine Nährstoffanreicherung verändert die Zusammensetzung der jeweiligen Fischpopulation häufig in Richtung der Arten, die bevorzugt Makroplankton fressen. Dies führt zu einer Anreicherung des Wassers mit Mikroplankton, durch die das Wasser unklar wird, worauf der Bestand an Unterwasserpflanzen zurückgeht. Ohrentaucher sind daher von einer Intensivierung der Landwirtschaft betroffen, selbst wenn die Brutgewässer nicht unmittelbar dadurch betroffen sind. Einen gravierenden Einfluss auf die Bestände des Ohrentauchers hat die Verschmutzung der Meere mit Erdöl. 1976 starben nach einem Öltankerunfall 4000 Ohrentaucher, die in der Chesapeake Bay überwinterten. Tankerunfälle können einen signifikanten Einfluss auf Bestände haben, da Ohrentaucher regelmäßig in großen Scharen in derselben Region überwintern. Der Ohrentaucher gilt als eine der Arten, die vom Klimawandel möglicherweise besonders betroffen sein wird. Ein Forschungsteam, das im Auftrag der britischen Umweltbehörde und der Royal Society for the Protection of Birds die zukünftige Verbreitungsentwicklung von europäischen Brutvögeln auf Basis von Klimamodellen untersuchte, geht davon aus, dass sich bis zum Ende des 21. Jahrhunderts das Verbreitungsgebiet des Ohrentauchers deutlich verändern wird. Nach dieser Prognose bieten achtzig Prozent des heutigen Verbreitungsgebietes dem Ohrentaucher dann keine geeigneten Lebensräumer mehr. Das Verbreitungsgebiet wird sich jedoch bis nach Spitzbergen erstrecken und auch die höhergelegenen Regionen Schwedens und Norwegens umfassen, die heute vom Ohrentaucher nur dünn besiedelt werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Ohrentaucher (\"Podiceps auritus\") ist eine Vogelart aus der Familie der Lappentaucher (Podicipedidae). Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Nordeuropa, Nordasien und das nördliche Nordamerika. Er ist der einzige Lappentaucher, der auch nördlich des Polarkreises brütet. Im Nordosten Mitteleuropas gibt es einige wenige Brutvorkommen dieser Art. In Mitteleuropa ist er außerdem regelmäßig in kleiner Zahl als Durchzügler und Wintergast zu beobachten. Er trägt dann sein Schlichtkleid, in dem er mit dem in Mitteleuropa häufigeren Schwarzhalstaucher leicht zu verwechseln ist.", "tgt_summary": null, "id": 460748} {"src_title": "Joseph Wittig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Pythagoreisches Komma.", "content": "Zwölf reine Quinten übereinandergelegt erreichen einen Ton, der von der siebten Oktave des Grundtons einen Abstand etwa eines viertel Halbtones hat, das pythagoreische Komma:", "section_level": 1}, {"title": "Syntonisches Komma.", "content": "Vier reine Quinten (/) übereinandergelegt erreichen einen Ton, der von der zweiten Oktave des Grundtons einen Abstand von einer (großen) pythagoreischen Terz hat. Diese Terz ist etwa um einen fünftel Halbton, das syntonische Komma oder didymische Komma, größer ist als die reine Terz. Die pythagoreische Terz im Vergleich zur reinen Terz: Das syntonische Komma: Der große Ganzton (/) unterscheidet sich vom kleinen Ganzton (/) um das syntonische Komma:", "section_level": 1}, {"title": "Schisma.", "content": "Das Schisma (griechisch: σχίσμα „Trennung“) ist die Differenz zwischen dem pythagoreischen Komma und dem syntonischen Komma: Das exakte Frequenz-Verhältnis ist Andreas Werckmeister (\"Musicalische Temperatur,\" Quedlinburg 1691) betrachtet das Schisma bei der Konstruktion seiner wohltemperierten Stimmungen: Geht man von h eine Reihe von reinen Quinten herab bis ces, ist der letzte Ton – oktaviert – um ein pythagoräisches Komma tiefer als h. Geht man andererseits von h ein syntonisches Komma herab, so erhält man einen Ton,h \"(Tiefkomma h)\", der im reinen Durakkord g-,h-d vorkommt und der sich von Ces nur um das Schisma unterscheidet. Dieser Unterschied ist an der „Grenze der wahrnehmbaren Tonunterschiede“ (Siehe Das Reinharmonium). Man kann also,h mit ces identifizieren:,h = ces, ebenso des =,cis; es=,dis; ges=,fis; as =,gis; b =,ais usw.", "section_level": 1}, {"title": "Kleine Diesis (enharmonisches Komma).", "content": "In reiner Stimmung hat zum Beispiel Dis eine tiefere Tonhöhe als Es. Man nennt dieses Intervall \"kleine Diësis\" (seltener enharmonisches Komma) = 1 Oktave − 3 große reine Terzen = 7 Oktaven − 12 mitteltönige Quinten. Um die kleine Diësis unterscheiden sich in reiner Stimmung also Dis und Es, ebenso Gis und As und in mitteltöniger Stimmung Cis und Des, Dis und Es, Fis und Ges, Gis und As sowie Ais und B. (Bei einer 12-stufigen Tastatur muss man sich dann für jeweils eine Belegung entscheiden.)", "section_level": 1}, {"title": "Große Diesis.", "content": "Werden vier kleine Terzen aneinander gereiht, so ergeben diese in gleichstufig-temperierter Stimmung eine Oktave, in reiner Stimmung dagegen ein etwas größeres Intervall. Der Unterschied zur Oktave wird \"große Diësis\" genannt: In C-Dur: C-Es-Ges-Heses-deses:", "section_level": 1}, {"title": "Diaschisma.", "content": "In reiner Stimmung hat zum Beispiel Cis eine tiefere Tonhöhe als Des. Man nennt dieses Intervall \"Diaschisma\" = 3 Oktaven − 4 Quinten − 2 gr. Terzen. Um das Diaschisma unterscheiden sich in reiner Stimmung auch Fis und Ges sowie Ais und B.", "section_level": 1}, {"title": "Septimales Komma.", "content": "Als Septimales oder Leipziger Komma wird das ca. 27,26 Cent große Intervall mit dem Schwingungsverhältnis 64:63 bezeichnet, das zwischen der Reinen Stimmung liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtliche Einordnung.", "content": "In Euklids \"Teilung des Kanons\", in dem das theoretische Wissen über Musik der damaligen Zeit (ca. 3. Jahrhundert v. Chr.) zusammengefasst wird, kann man als Satz 14 nachlesen: „Die Oktave ist kleiner als 6 Ganztöne.“ Dabei ist die Oktave das Intervall mit der Proportion (heutige Interpretation: Frequenzverhältnis) 2:1 und der Ganzton das Intervall mit der Proportion 9:8. Die Differenz \"(sechs Ganztöne − Oktave)\" bezeichnet man als pythagoreisches Komma. Dessen Proportion wird bei Euklid zu 531441:524288 angegeben (allerdings kommt der Terminus κόμμα bei Euklid nicht vor). Erst mit Aufkommen der mehrstimmigen Musik in Renaissance und Barock spielten die Kommata, besonders für das Stimmen von Tasteninstrumenten, bei denen nur 12 Tonstufen in der Oktave vorhanden waren, eine entscheidende Rolle. Es wurde eine Vielzahl von Stimmungssystemen entwickelt, in denen die Kommata unterschiedlich auf die Tonstufen verteilt wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter einem Komma versteht man in der Musiktheorie ein kleines Intervall (wesentlich kleiner als ein Halbton), das sich als Differenz unterschiedlicher Kombinationen reiner Intervalle ergibt. Der Begriff steht in enger Beziehung zu den Stimmungssystemen. Beim Versuch, eine möglichst große Anzahl musikalisch verwendbarer Töne und Intervalle zu gewinnen, werden stets ein oder mehrere Kommata ausgeglichen. ", "tgt_summary": null, "id": 780810} {"src_title": "Flugplatz Hildesheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Planeten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gliese 581 b.", "content": "Gliese 581 b umrundet seinen Stern alle 5,366 Tage in einem Abstand 0,04 AE (sechs Millionen Kilometern). Seine Mindestmasse entspricht etwa der 17-fache Erdmasse. Der Exoplanet wurde 2005 von einer Forschergruppe von Astronomen aus der Schweiz, Frankreich und Portugal um Michel Mayor, Stéphane Udry und Xavier Delfosse entdeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Gliese 581 c.", "content": "Dieser 2007 entdeckte Planet zählt zu den kleinsten bekannten Exoplaneten. Die Umlaufdauer von Gliese 581 c beträgt 13 Tage. Er weist mindestens die fünffache Masse der Erde auf. Er befindet sich möglicherweise in der bewohnbaren Zone seines Sonnensystems, das heißt in dem Bereich, in dem Wasser potentiell im flüssigen Zustand existieren kann. Neueren Forschungen zufolge ist er jedoch zu nahe an seiner Sonne und es ist somit zu heiß.", "section_level": 2}, {"title": "Gliese 581 e.", "content": "Gliese 581 e umkreist sein Zentralgestirn alle 3,15 Tage und weist eine Mindestmasse von ungefähr 1,9 Erdmassen auf.", "section_level": 2}, {"title": "Umstrittenes Objekt „Gliese 581 d“.", "content": "Die Entdeckung eines Exoplaneten „Gliese 581 d“ mithilfe des HARPS-Instruments der Europäischen Südsternwarte wurde im April 2007 von einem Team um Stéphane Udry bekanntgegeben. Die berechnete Umlaufdauer betrug rund 67 Tage, womit der Exoplanet in der habitablen Zone läge. Im August 2009 gab es eine Aktion, in der Botschaften zu \"Gliese 581 d\" geschickt wurden. Menschen auf der ganzen Welt konnten 160 Zeichen lange Texte verfassen, die gesammelt am 24. August vom Canberra Deep Space Communication Complex aus gesendet wurden. Die über 25.000 Grüße werden voraussichtlich Ende 2029 bei dem Planeten ankommen (sofern dieser existiert). Im Jahr 2014 veröffentlichten Paul Robertson et al. eine Untersuchung der spektralen Daten von Gliese 581, bei der sie den Einfluss durch stellare Aktivitäten auf das spektrale Signal berücksichtigten. Dabei wurde das Signal in Frage gestellt, das zur Entdeckung von Gliese 581 d führte, und als Artefakt der stellaren Aktivität des Zentralsterns identifiziert. Ebenfalls durch diese Arbeit in Frage gestellt wurde die Existenz von Gliese 581 g (siehe unten). In einer neueren Studie (September 2014, veröffentlicht März 2015) legen englische Autoren mit einer Kritik an den Analysemethoden von Robertson et al. dar, dass das Signal für den Planeten doch real sein könnte und Gliese 581 d demnach doch existierten könnte.", "section_level": 2}, {"title": "Artefakt „Gliese 581 f“.", "content": "Die am 29. September 2010 publizierte Entdeckung erfolgte mit Hilfe der Radialgeschwindigkeitsmethode, wobei Daten des HIRES-Spektrografen am Keck-I-Teleskop auf Hawaii und des HARPS-Instruments des 3,6 m des La-Silla-Observatoriums der ESO in Chile kombiniert wurden. Zum Team gehörten die Astronomen Steven S. Vogt, R. Paul Butler, Eugenio J. Rivera, Nader Haghighipour, Gregory W. Henry und Michael H. Williamson. 2011 wurden die HIRES- und HARPS-Daten sowohl von Philipp C. Gregory als auch von Mikko Tuomi einer statistischen Analyse unterzogen, mit dem Ergebnis, dass die Existenz der Planeten Gliese 581 b, c, d und e bestätigt werden konnte. Die Existenz von Gliese 581 f wurde von den Daten nicht gestützt, genauso wenig wie diejenige von Gliese 581 g.", "section_level": 2}, {"title": "Artefakt „Gliese 581 g“.", "content": "Die Veröffentlichung der möglichen Entdeckung von Gliese 581 g erfolgte gemeinsam mit Gliese 581 f am 27. September 2010. Es wurde unter anderem als möglicherweise erdähnlichster bisher bekannter Exoplaneten bezeichnet und es wurde darüber spekuliert, dass Gliese 581 g möglicherweise aus Stein bestehe und genug Masse habe, um eine Atmosphäre zu halten. Gemäß den veröffentlichten Bahndaten hätte er in der habitablen Zone gelegen. Die Analyse stützte sich auf 122 Beobachtungen der Radialgeschwindigkeit des Sterns Gliese 581 über den Zeitraum von 11 Jahren mit dem HIRES Spektrometer des Keck-Observatoriums auf dem Mauna Kea, Hawaii, die mit Beobachtungen des HARPS-Spektrographen des La-Silla-Observatoriums kombiniert wurden. Früh kamen Zweifel an der behaupteten Existenz auf. Schließlich konnte gezeigt werden, dass die statistische Analyse in der Veröffentlichung der Entdeckung Unzulänglichkeiten aufweist. Eine Reanalyse der Daten, veröffentlicht am 5. Januar 2011, konnte die Existenz eines Exoplaneten mit den behaupteten Eigenschaften nicht bestätigen. Hierzu wurden Modelle für ein theoretisches Planetenmodell von einem bis zu sechs Planeten simuliert. Die HARPS-Daten schlossen somit Gliese 581 g mit den damals veröffentlichten Werten aus. Im Jahr 2014 veröffentlichten Paul Robertson et al. eine Untersuchung der spektralen Daten von Gliese 581, bei der sie den Einfluss stellarer Aktivitäten auf das spektrale Signal berücksichtigten und damit Gliese 581 g als Artefakt derselben identifizierten.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenfassung der wissenschaftlichen Analysen zum System Gliese 581.", "content": "Eine Analyse des Systems aus dem Jahre 2011 legte die Existenz von 4 Planeten nahe, wobei die beiden im Jahre 2010 postulierten Planeten (f, g) verworfen wurden. Im Jahre 2014 erfolgte eine Analyse der stellaren Aktivitäten des Sterns und dessen Einfluss auf spektrale Signale. Diese Arbeit vermutete hinter der scheinbaren Entdeckung von Gliese 581 g einen Artefakt und stellte zusätzlich die Existenz von Gliese 581 d in Frage. Eine Arbeit aus dem Jahre 2015 deutet eher wieder auf die Existenz des letztgenannten Planeten hin, da sie dessen Signal als real betrachtet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gliese 581 [] ist ein etwa 20 Lichtjahre (190 Billionen Kilometer) entfernter Stern im Sternbild Waage. Er gehört zu den hundert sonnennächsten Sternen und wird meist mit seiner Katalognummer 581 aus dem Katalog sonnennaher Sterne (\"Catalogue of Nearby Stars\", 1957) von Wilhelm Gliese bezeichnet. Es handelt sich um einen Roten Zwerg der Spektralklasse M2.5, der etwa 500-mal schwächer als unsere Sonne strahlt und nur ein Drittel ihrer Masse aufweist. Es sind derzeit drei planetare Begleiter gesichert: Gliese 581 b, c und e. Drei weitere planetare Begleiter sind derzeit umstritten (d) oder wurden verworfen (f und g).", "tgt_summary": null, "id": 2318371} {"src_title": "Canarium luzonicum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "Mitten im Zweiten Weltkrieg kam Sinibaldis Familie in die Champagne, wo Pierre zunächst bei AS Troyes Fußball spielte. 1944 wechselte er zu Stade de Reims, erzielte dort gleich in seinem ersten Jahr 30 der 70 Tore seiner Elf, die in der Nordgruppe dieser „Kriegsmeisterschaft“ Rang Vier belegte. Als nach der Befreiung Frankreichs wieder eine reguläre Landesmeisterschaft in einer eingleisigen \"Division 1\" ausgetragen werden konnte, war er aus der Stammelf der \"Rémois\" schon nicht mehr wegzudenken und gehörte zum Kern der Spieler, die diesem „Provinzverein“ für annähernd 20 Jahre die absolute Dominanz im französischen Profifußball bescherten. Pierre Sinibaldi war ein enorm torgefährlicher Innenstürmer, aber kein „Brecher“, sondern einer, der sich durch Eleganz und spielerische Finesse auszeichnete. 1945/46 (26 Tore) und 1947/48 (25 Tore) wurde er jeweils Zweiter der Torschützenliste, 1946/47 (33 Treffer) landete er sogar auf Platz 1. Hinter Fontaine, aber noch vor Bianchi, Piantoni, Appel, Bliard, Kopa, Vincent, Flamion, Glovacki und anderen steht er in der „ewigen D1-Torschützenliste“ von Stade Reims an zweiter Stelle. 1949 wurde er mit den Rot-Weißen französischer Meister – und das gemeinsam mit seinen Brüdern Paul (bis 1956 Stammtorhüter) und Noël (nur in diesem Jahr ein Dutzend Einsätze für den Klub) –, 1950 auch Pokalsieger. In den folgenden beiden Jahren kam er nur relativ selten zum Einsatz, aber nachdem er 1952/53 wieder regelmäßig spielen konnte, steuerte er noch einmal 11 Tore zu Reims' zweitem Meistertitel bei. Anschließend wechselte er zum FC Nantes in die \"Division 2\" (zweite Liga), 1954 zum Erstligisten Olympique Lyon, wo er aber nur noch in einem einzigen Punktspiel eingesetzt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Der Nationalspieler.", "content": "Im Mai 1946 (beim überraschenden 2:1 über England) und im Oktober 1948 (3:3 gegen Belgien) spielte Pierre Sinibaldi je einmal in der Équipe Tricolore, blieb dort aber ohne Torerfolg.", "section_level": 2}, {"title": "Die Trainerkarriere.", "content": "Nach der aktiven Zeit als Spieler wechselte Pierre Sinibaldi auf den Trainerstuhl; schon bald war dabei die Handschrift seines ehemaligen Mitspielers und Trainers Albert Batteux zu spüren. Obwohl Sinibaldi in dieser neuen Rolle mindestens so erfolgreich war wie als Spieler, ist es nicht einfach, seinen diesbezüglichen Werdegang vollständig zu rekonstruieren, zumal sich teilweise sogar die offiziellen Webseiten seiner Klubs hinsichtlich der Jahresangaben widersprechen. Von 1956 bis zu dessen Lizenzentzug 1959 betreute er die Zweitligaelf des FC Perpignan, anschließend war Sinibaldi luxemburgischer Nationalcoach. Wie die UEFA in ihrer Würdigung Sinibaldis auf ihrer offiziellen Homepage schreibt, war er einer der ersten Trainer, der seine Abwehrspieler von der Mann- auf die Raumdeckung umstellte. Nach der Station Luxemburg verpflichtete ihn der belgische Spitzenklub RSC Anderlecht, mit dem er vier Mal (nach anderen Quellen sogar fünfmal) Landesmeister wurde, vermutlich 1962, sicher 1964, 1965 und 1966; gegen die wiederholt im Web gefundene Aussage, er sei dort auch 1967 und 1968 Meister geworden, spricht die Tatsache, dass er ab Sommer 1966 Trainer bei AS Monaco war und dort im Dezember 1968 vorzeitig entlassen wurde. In der Saison 1969/70 arbeitete Sinibaldi wieder bei Anderlecht und erreichte mit dem RSC die dann knapp (3:1 und 0:3) gegen den FC Arsenal verlorenen Endspiele des europäischen Messepokals. In diese Zeit fällt auch ein für den gebürtigen Korsen besonders denkwürdiges Ereignis: zwei Tage vor seinem 43. Geburtstag stellte er eine Mannschaft aus korsischen Spielern zusammen, die gegen die von Just Fontaine betreute französische A-Nationalmannschaft ein Vorbereitungsspiel bestritt, das mit einem 2:0-Sieg seiner Inselauswahl endete und den 27. Februar 1967 bis heute zu einem \"historischen Datum\" für separatistische Korsen macht. In den 1970ern zog es Pierre Sinibaldi nach Spanien, wo er die Erstligisten UD Las Palmas und Sporting Gijón trainierte. 1976 bis 1978 trainierte er in Frankreich ESCN La Ciotat, 1979/80 mit dem Zweitligisten Sporting Toulon noch einmal eine französische Profimannschaft. Später ließ sich der zweifache Nationalspieler, der 1967 auch ein Match gegen die \"Bleus\" gewonnen hat, in Toulon nieder. Pierre Sinibaldi ist im Januar 2012, kurz vor seinem 88. Geburtstag, gestorben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pierre Sinibaldi (* 29. Februar 1924 in Montemaggiore, Département Haute-Corse; † 24. Januar 2012 in Toulon) war ein französischer Fußballspieler und -trainer.", "tgt_summary": null, "id": 736477} {"src_title": "Bertram Wieczorek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Horstmanns musikalische Ausbildung begann im Alter von 13 Jahren mit Klavier- und Keyboardunterricht. Später übernahm er die Leitung des Tonstudios seiner Realschule und spielte als Gitarrist und Keyboarder in der Schulband. 2000 veröffentlichte er zusammen mit Tobi Bosch unter dem Pseudonym \"DJ Awaline\" den Trance Track \"Trancegiving\". Unter dem Pseudonym \"SpeakerFreakz\" erschienen weitere Tracks. Parallel dazu arbeitete Horstmann im Hamburger Cave Club als Resident-DJ. Die erste kommerziell veröffentlichte Single von Special D. war im März 2003 \"Come with Me\", eine Hands-up-Version des Nena-Hits \"Nur geträumt\". Laut Horstmann soll sie in nur zwei Tagen produziert worden sein. Das dazugehörige Musikvideo wurde im I-Punkt Skateland, nicht weit von Horstmanns Plattenfirma, gedreht. Mit der Single erreichte er auf Anhieb Spitzenplatzierungen in verschiedenen europäischen Charts. Zudem gewann er 2003 in den Niederlanden die wichtigste Musikauszeichnung, den TMF Award als bester internationaler Dance-Act. 2004 veröffentlichte er zusammen mit Andy Richter die Titel \"Suck My Dick\", \"Wir brauchen Bass\" und \"Pimp My Stereo\" unter dem Pseudonym \"Dickheadz\", welche jedoch keine Charterfolge vorweisen konnten. Allerdings wurde \"Suck My Dick\" in einer Club-Szene in dem Film \"\" verwendet. 2005 veröffentlichter er die Single \"Here I Am\", wieder eine Coverversion eines Nena-Hits. In diesem Fall \"99 Luftballons\" im Hands-Up-Stil. Seine Auftritte gestalten sich jedoch oft recht hart, da in der Szene seine Vorliebe für Hardstyle bekannt ist. Dennis Horstmann war Resident DJ in der Discothek New Bambu in Neustadt (Schleswig-Holstein). Ab Oktober 2010 war er ein Jahr lang jeden Dienstag von 22:00 bis Mitternacht mit seiner Sendung \"Deelicious\" auf dem Internetradio-Sender Technobase.fm zu hören. Er beendete seine Sendung im Oktober 2011 aus unbekannten Gründen. Im Rahmen seiner Sendung \"Deelicious\" stellte Horstmann sich unter dem Motto \"Special D. & friends zu ersteigern bei eBay\" im Januar 2009 für einen Auftritt auf der Aktionsplattform eBay zur Verfügung. Die Erlöse flossen an die deutsche Kinderkrebsstiftung. Neben seiner Musikkarriere ist Horstmann seit 1998 in der Medienbranche tätig. Er ist Gründer und Inhaber des Hamburger Filmproduktionsunternehmens Juice Media.", "section_level": 1}], "src_summary": "Special D. (* 16. September 1980 in Hamburg; eigentlich \"Dennis Horstmann\"; veröffentlichte auch als \"Punk Buster\") ist ein deutscher DJ.", "tgt_summary": null, "id": 260931} {"src_title": "Bergisches Straßenbahnmuseum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Missionsüberblick.", "content": "Die dritte Stammbesatzung der Raumstation Mir (Titow und Manarow) setzte die erfolgreichen Arbeiten ihrer Vorgänger fort, während Lewtschenko bereits nach einwöchigem Flug zur Erde zurückkehrte. Während dieser ersten Flugwoche wurden biologische Experimente mit Teepflanzen, Guppys und Zwiebeln durchgeführt, die Anpassung des Menschen an die Schwerelosigkeit studiert, ein spezielles Bewegungstraining ausgeführt und Eiweißstrukturen für den medizinischen Einsatz hergestellt, darunter ein superreines Antivirenpräparat. Zu den Aufgaben der dritten Stammcrew gehörten des Weiteren Experimente zur Erderkundung (Spektralanalysen von Land- und Meeresgebieten zur Ermittlung von Umweltverschmutzungen sowie für landwirtschaftliche Zwecke, darunter das internationale aerokosmische Forschungsprogramm Tienschan-Interkosmos 88), Meteorologie, Atmosphärenforschung, Weltraumtechnologie, Physiologie, Psychologie und Medizin. Großen Raum nahmen auch astronomische Forschungen ein. Mit der Anlage Marija wurden mehrere Messserien an Elektronen- und Positronenströmen vorgenommen. Weitere Beobachtungen galten den Sternbildern Löwe und kleiner Bär sowie der großen Magellanschen Wolke mit den Teleskopanlagen des Moduls Kwant. Auf materialwissenschaftlichem Gebiet wurden in erster Linie galvanische Beschichtungen als Korrosionsschutz studiert. Auch gehörte die Züchtung reiner Halbleitereinkristalle zum Arbeitsprogramm. Außerdem wurden Wartungsarbeiten am Wärmeregulierungssystem durchgeführt, mit einem Schwingungsexperiment die Stabilität des Komplexes untersucht und verschiedene Teleskope mehrfach neu justiert und geeicht. Titow und Manarow arbeiteten dreimal außerhalb der Station. Am 26. Februar wechselten sie ein Segment an einer Solarzellenfläche (4:25 h). Am 30. Juni sollte ein Detektorblock am astrophysikalischen Modul Kwant gewechselt werden. Der Versuch misslang jedoch im ersten Anlauf (5:10 h). Zur Versorgung der Kosmonauten wurden die Transportraumschiffe Progress 34 bis 37 entladen. Gemeinsame Forschungen wurden mit den Gastbesatzungen der Raumschiffe Sojus TM-5 und Sojus TM-6 durchgeführt. Ein Mitglied der Besatzung von Sojus TM-6, der Arzt Waleri Poljakow, wurde im August in die Stammbesatzung integriert. Von diesem Zeitpunkt an wurden die medizinischen Experimente intensiviert. So wurden Untersuchungen des Blutkreislaufes angestellt, Knochen- und Gelenkveränderungen studiert, Blutanalysen vorgenommen, die Muskelentwicklung beobachtet, der Zusammenhang von Stress, Ernährung und Gewicht erforscht und regelmäßig Elektrokardiogramme angefertigt. Ergänzt wurde das Forschungsprogramm durch psychologische Tests sowie Untersuchungen zur Fernerkundung der Erde, Atmosphärenforschung (u. a. Ozongehalt der oberen Atmosphäre) und Astronomie. Dazu zählten Beobachtungen der Supernova 1987A und des Sternbildes Großer Hund mit dem UV-Teleskop Glasar, die Messung von Strömen elektrisch geladener Elementarteilchen hoher Energie im erdnahen Raum, der Einsatz des Magnetspektrometers Marija zur Sternbeobachtung sowie die Erkundung von Röntgenstrahlungsquellen im Krebsnebel, in der kleinen Magellanschen Wolke und im Sternbild Altar. Außerdem wurde das UVS-Teleskop zur Fotografie astronomischer Objekte im Sternbild Stier genutzt. Mit der Anlage Birjussa konnte der Verlauf physikalisch-chemischer Prozesse unter den Bedingungen der Mikrogravitation untersucht werden. Biochemische Forschungen betrafen die Synthese von Polyacryl-Helium. Technologische Forschung (Experiment Wichr) und landwirtschaftliche Untersuchungen sowie Wartungsarbeiten (u. a. am Wasserregenerierungssystem der Station) ergänzten das umfangreiche Arbeitsprogramm. Nach Anlieferung neuer Werkzeuge gelang bei einem weiteren Ausstieg auch die Demontage eines Detektorblockes am Röntgenteleskop der Station. Gleichzeitig wurden Vorbereitungen für weitere Montagearbeiten zur Erweiterung der Station getroffen (4:12 h). Eine Materiallieferung erfolgte mit dem automatischen Transportraumschiff Progress 38. Titow und Manarow kehrten mit dem Raumschiff Sojus TM-6 zur Erde zurück, während Poljakow mit der vierten Stammbesatzung an Bord der Station verblieb. Die Mission hatte bei mehr als 2000 Experimenten vielfältige Forschungsergebnisse erbracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sojus TM-4 ist die Missionsbezeichnung für den am 21. Dezember 1987 gestarteten Flug eines sowjetischen Sojus-Raumschiffs zur sowjetischen Raumstation Mir. Es war der vierte Besuch eines Sojus-Raumschiffs bei der Raumstation Mir und der 80. Flug im sowjetischen Sojusprogramm. ", "tgt_summary": null, "id": 2212303} {"src_title": "Feinschneiden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schifferkirche St. Nikola.", "content": "Die Kirche St. Nikola (früher auch \"Pfarrkirche St. Nicola\") geht zurück auf einen romanischen Bau aus der Zeit um 1135–1141 und war dem Patron der Schiffer geweiht. Sie wies als Besonderheit im Mittelgang eine brusthohe Mauer zur Trennung von Männern und Frauen auf. Obwohl knapp unter der Bauoberfläche festes Konglomerat zur Fundamentierung vorhanden gewesen wäre, stand die Kirche auf hölzernen Piloten, die später nachgaben. Der Stiftsdekan der Stiftskirche Laufen Dr. Georg Paris Ciurletti berichtete von einem Lokalaugenschein am 27. Februar 1654, bei dem festgestellt worden sei, dass schon eingebrachte Holzkonstruktionen nicht im Stande seien, die bereits eingetretenen Absenkungen und Mauerneigungen zu verhindern. Erst die Drohung der Salzburger Verwaltung an das Kurfürstentum Bayern, sämtliche Kircheneinkünfte an sich zu ziehen, brachte ein Einlenken und führte zu einer Sanierung der Kirche. Bei dieser wurden auch der Dachstuhl, das Gewölbe, der Hauptaltar und die Seitenaltäre erneuert. Wolfgang Pfaffinger, der Vater von Josef Anton Pfaffinger, schuf den Hochaltar. Am 19. Februar 1663 genehmigte Erzbischof Guidobald von Thun und Hohenstein noch die Errichtung eines Seitenaltares durch Georg Lang, einen Schreiner in Laufen, dann die Anschaffung von Priestergewändern und, 1665, die von Vorhängen für die Altäre. Am 1. April 1757 wurde Oberndorf von einem Brand heimgesucht, der 79 Häuser, 22 Scheunen und die Nikolakirche vernichtete. Kurfürst Maximilian III. Joseph veranlasste den Wiederaufbau der Kirche, am 15. März 1770 legte Vinzenz Joseph von Schrattenbach dazu den Grundstein. Den Plan des Kirchenbaues erstellte Franz Alois Mayr, der ein neues Langhaus im Stile des Rokoko vorsah, den alten Turm aber beließ; er wurde aufgestockt und mit einer Kuppel versehen. Für die Innenausstattung wurden überwiegend bayerische Künstler und Handwerker herangezogen. Christian Wink (Hochaltarbild und Bild des Maximiliansaltares 1775), Franz Ignaz Oefele (Bild des Rupertusaltares 1775), Johann Georg Kapfer aus Trostberg (drei Altäre und Kanzel) und Georg Wolfgang Pröbstl und Johann Georg Lindt (1734–1795), wohnhaft in Burghausen, führten Tischler- und Bildhauerarbeiten aus (viele Kunstwerke wurden nach 1900 in die Pfarrkirche übertragen und sind erhalten). Die Einweihung der neuen Nikolakirche und den drei Altären nahm Sigmund Christoph von Waldburg zu Zeil und Trauchburg von Chiemsee am 28. Oktober 1798 vor. Im Zuge des Salzausfuhrvertrages von 1594 und dessen Modifizierung 1611 hatte Kurbayern das Patronat über die \"Schifferkirche St. Nikola\" übernommen, das 1816 erlosch: Gemäß dem Vertrag von München vom 14. April 1816 wurde Laufen zwischen dem Königreich Bayern und dem österreichischen Kaiserreich geteilt. Damit lagen die wichtigsten Kirchen Laufens auf bayerischem Gebiet, lediglich die bisher unter bayerischem Patronat verwaltete \"Schifferkirche St. Nikola\" auf österreichischem. Ab 1816 wurde daher die St.-Nikolaus-Kirche für die Bewohner der Ortschaften \"Altach\" und \"Oberndorf\" zum wichtigsten Gotteshaus, und dieses daher anfangs provisorisch, ab 1850 definitiv zur \"Pfarrkirche Oberndorf\" erhoben. Um seine finanzielle Lage zu verbessern und in der Hoffnung, später einmal die Lehrerstelle in Oberndorf zu erhalten, hatte Franz X. Gruber gleich 1816 und bis 1829 von Arnsdorf aus den Kantoren- und Organistendienst in der St.-Nikolaus-Kirche übernommen. Franz Xaver Gruber konnte damit die oft kombinierte Tätigkeit als Lehrer, Organist und Mesner ausüben.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Im Jahre 1825, anscheinend gleichzeitig wie in Faistenau, hatte der Tiroler Orgelbauer Karl Mauracher (* 1789; † 1844) eine von ihm geschaffene Orgel aufgestellt. Sie war das erste Instrument mit chromatischer Klaviatur, also ohne kurze Oktave, im Land – damals Herzogtum – Salzburg. Conrad Franz Xaver Gruber war 1816–1829 Organist in Oberndorf und spielte ab 1825 auf diesem Instrument. Disposition", "section_level": 2}, {"title": "Aufgabe der Kirche wegen Hochwasser.", "content": "Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche mehrmals vom Hochwasser der Salzach beschädigt. Dies trat nach den Begradigungen der Salzach 1851–1873, die Karl Schwarz im Bereich des Salzburger Stadtgebietes durchführen hatte lassen, verstärkt auf. Insbesondere wurde 1899 der Ortsteil \"Altach\" vom Hochwasser zerstört. Dies führte zu dem Entschluss, den ganzen Ort Oberndorf inklusive der Pfarrkirche St. Nikolaus ca. 800 m flussaufwärts neu zu errichten. Die Nikolauskirche, deren ältesten Teile auf das 12. Jahrhundert zurückgingen, wurde anschließend demoliert, wobei Einrichtungsgegenstände in die neue Kirche übernommen wurden, jedoch nicht die Orgel, die Franz Xaver Gruber konzeptioniert hatte. Von einer Renovierung der beschädigten St.-Nikola-Kirche wurde aus zwei Gründen abgesehen: Zum einen scheute man die Kosten und das weiterhin drohende Risiko von Überschwemmungen, zum anderen wollte man die Kirchengemeinde zur Annahme der 1906 errichteten, weniger attraktiven Kirche im neuen Ortszentrum bewegen. So wurde die alte Pfarrkirche abgerissen, seit 1913 erinnerte nur noch ein Schuttkegel an den historischen Entstehungsort des inzwischen weitum bekannten Weihnachtsliedes.", "section_level": 1}, {"title": "Stille-Nacht-Kapelle.", "content": "Das 100-jährige Jubiläum des Liedes fiel in die Zeit des Hungerwinters 1918/19, unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg. Umso mehr wollten die Bürger von Oberndorf der Friedensbotschaft von Mohr und Gruber ein Denkmal setzen: 1924 entschloss man sich zum Bau einer Gedächtniskapelle. Das Vorhaben kam unter den schwierigen Bedingungen (politische und wirtschaftliche Krisen der Ersten Republik) nur langsam in die Phase der Realisierung. Das dann \"Stille-Nacht-Gedächtniskapelle\" genannte Bauwerk wurde auf dem Schuttkegel der abgerissenen Kirche zwischen 1924 und 1936 erbaut. Die Kapelle ist in Form eines Oktogons mit einem Glockenhelm und einer Laterne gebildet, das Portal hat ein abgewalmtes Vordach. Die Rundbogenfenster wurden 1935 von der Tiroler Glasmalereianstalt geschaffen. Der Altar mit einem Hochrelief \"Geburt Christi\" ist vom Bildhauer Hermann Hutter aus 1915. Ein Predellenrelief \"Anbetung der Könige, Kreuzigung, Flucht aus Ägypten\" ist vom Bildhauer Max Domenig aus 1936. Alljährlich ziehen die Gedächtniskapelle und das daneben befindliche Museum besonders im Advent zahlreiche Besucher aus aller Welt an. Am 24. Dezember findet alljährlich um 17 Uhr eine feierliche Gedächtnismesse statt, bei der das Weihnachtslied in mehreren Sprachen der Besucher gesungen und als völkerverbindendes Ereignis begangen wird. Diese Feier wird seit 2002 mittels Webcam im Internet übertragen. Im Rahmen der 200-Jahr-Feier des Weihnachtsliedes 2018 sind Kapelle und Museum einer der Schauplätze der Salzburger Landesausstellung \"200 Jahre Stille Nacht! Heilige Nacht!\", die bis Mariä Lichtmess 2019 stattfindet und bei der alle Gemeinden teilnehmen, die einen historischen Bezug zu Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr, den Autoren des Liedes, haben.", "section_level": 1}, {"title": "Nachbildungen.", "content": "Nachgebaute Modelle der Stille-Nacht-Kapelle existieren im Freizeitpark Minimundus bei Klagenfurt in Kärnten (Maßstab 1:25) und im Modellpark Mönichkirchen in Niederösterreich. Des Weiteren gibt es eine Nachbildung im Maßstab 1:1 in Frankenmuth im US-Bundesstaat Michigan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stille-Nacht-Kapelle steht in der Stadt Oberndorf im österreichischen Bundesland Salzburg und ist dem Gedächtnis des Weihnachtsliedes \"Stille Nacht, heilige Nacht\" und seines Textdichters Joseph Mohr sowie seines Komponisten Franz Xaver Gruber gewidmet. Sie steht an Stelle der ehemaligen St.-Nikolaus-Kirche (St. Nikola), in der am 24. Dezember 1818 das Weihnachtslied zum ersten Mal aufgeführt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1529801} {"src_title": "Kurt Baluses", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Als Sohn des Herzogs von Atri übernahm er 1567 beim Eintritt seines Onkels Claudio Acquaviva in die Gesellschaft Jesu dessen Funktion am Hof von Papst Pius V., wollte jedoch dem Onkel folgen und erhielt nach zwei Monaten inständigen Bittens das Einverständnis seines Vaters. Am 2. April 1568 begann er sein Noviziat, studierte zuerst Literatur in Macerata, dann Philosophie und Theologie in Rom. Zum Missionsdienst in Indien bestimmt, erhielt er 1578 in Lissabon die Priesterweihe und erreichte noch im selben Jahr Goa, wo er zunächst am Kolleg Sankt Paul unterrichtete und im Februar 1580 zusammen mit einem anderen Jesuiten nach Fatehpur Sikri an den Hof des Großmoguls Akbar I. aufbrach, der sich für das Christentum interessierte. Da sich der Herrscher aber nicht bekehren lassen wollte, kehrten die Jesuiten 1583 nach Goa zurück, wo Acquaviva zum Leiter der Missionen auf der Halbinsel Salsette gemacht wurde. Im Juli segelte er zusammen mit Pietro Berno und drei weiteren Jesuiten dorthin und begann sofort eine Visitation der Missionen, die ihn bis nach Cuncolim führte. Als sie dort am 25. Juli ankamen, wurden sie von einem Stammesführer gewarnt, die Ortschaft zu betreten, da sie wegen innerer Streitigkeiten in einem Aufruhr sei. Während die Jesuiten außerhalb von Cunculim warteten, dass sich die Lage beruhigte, wurden sie von hinduistischen Kriegern angegriffen und ermordet. Am 2. April 1893 wurden Acquaviva und Pietro Berno sowie vier weitere mit ihnen getötete Jesuiten von Papst Leo XIII. seliggesprochen. Ihr Gedenktag ist der 4. Februar.", "section_level": 1}, {"title": "Familienbeziehungen.", "content": "Claudio Acquaviva (1543–1615), der 5. Jesuitengeneral, war der Onkel des Märtyrers (Bruder seines Vaters). Onkel mütterlicherseits (Bruder der Mutter) war Kardinal Rodolfo Pio da Carpi (1500–1564). Der selige Rodolfo Acquaviva war auch verwandt mit St. Aloisius von Gonzaga; beide stammten von derselben Ur-Urgroßmutter ab. Sein älterer Bruder Giulio war ebenfalls Kardinal, ebenso sein jüngerer Bruder Ottavio, der zudem von 1605 bis 1612 Erzbischof von Neapel war. Ein weiterer Bruder Orazio war Kapuziner und von 1592 bis 1617 Bischof von Caiazzo. \"Siehe auch:\" Acquaviva (Adelsgeschlecht)", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Rodolfo Acquaviva (* 2. Oktober 1550 in Atri; † 25. Juli 1583 bei Cuncolim, Goa) ist ein Seliger der katholischen Kirche. Er war italienischer Jesuit und Missionar, der in Indien als Märtyrer starb.", "tgt_summary": null, "id": 927003} {"src_title": "Geheimnis des Glaubens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe zum Staudamm des Wasserkraftwerks von Plavinas an der Eisenbahnstrecke Riga-Daugavpils. Das umliegende Gebiet ist vorwiegend von Wald und Seen bzw. Flüssen bedeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach Ausgrabungsfunden stellt das Gebiet eine alte historische Ansiedlung der Liven dar. Das nördliche Ufer der Daugava war livländisches Gebiet, während das Gebiet links der Daugava zu Semgallen gehörte. Hier hatten früher die Komturei Ascheraden und später das Kirchspiel Ascheraden ihr Zentrum. Der Name „Ascheraden“ (niederdeutsch: „Asscrade“), welcher auf lettisch wie „Ašķere“ klingt, bezeichnet den hier mündenden linken Seitenfluss der Daugava. Der lettischen Sage von Lāčplēsis („Bärenreißer“) zufolge begegnete der Held auf seiner Wanderung hier der schönen Hexe Spīdola, Tochter des Aizkrauklis, des Wächters über die dortigen Stromschnellen. Die jetzige, nördlich der Düna gelegene Stadt Aizkraukle ist im Jahre 1960 beim Bau des Wasserkraftwerks von Plavinas unter dem Namen Stučka – nach Lenins erstem Volkskommissar für Justiz und zeitweiligem Präsidenten Lettlands Pēteris Stučka – als Wohnsiedlung für die Bauarbeiter und Wasserkraftwerker gegründet worden. Die Architektur von Aizkraukle ist demzufolge charakteristisch für die 1960er und 1970er Jahre. Die damalige Siedlung am Wasserkraftwerk erhielt im Jahre 1967 Stadtrecht. Die Stadt wurde im Jahre 1991 nach einem nahe gelegenen Dorf in Aizkraukle umbenannt. 2001 wurde Aizkraukle zum Verwaltungssitz der gleichnamigen Region ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Wasserkraftwerk.", "content": "Das Wasserkraftwerk von Pļaviņas (\"Pļaviņu hidroelektrostacija\", meist abgekürzt: Pļaviņu HES) ist das größte in Lettland. Im Jahre 2015 erzeugte es 1022 GWh, das sind 57 % der von den drei lettischen Wasserkraftwerken an der Daugava insgesamt gelieferten Energie. Es steht 107 km von der Einmündung der Düna in die Rigaer Bucht entfernt. Die Bauzeit belief sich auf sieben Jahre: von 1961 bis 1968. Bei einer Stauhöhe von maximal 40 Meter bietet das Kraftwerk eine Kapazität von 893.500 kW.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Aizkraukle hat drei Partnerstädte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Aizkraukle, in den Jahren der sowjetischen Besatzung Lettlands bis 1991 Stučka (die deutsche Bezeichnung \"Ascheraden\" wird nicht mehr verwendet), ist eine lettische Stadt mit etwa 7300 Einwohnern (Stand 2015). Sie liegt auf dem rechten hohen Ufer der Daugava (Düna), gegenüber mündet der Nebenfluss Lauce. ", "tgt_summary": null, "id": 904994} {"src_title": "Stadtkirche St. Jakob (Rothenburg ob der Tauber)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Provinz liegt im Osten des Landes an der Grenze zu Afghanistan, wo auch die frühere Hauptstadt Herat zu finden ist. Wichtige Städte der Provinz sind Sarayan, Khusf, Asdihe, Ajsak, Sse Ghal'eh, Sarbischeh, Nahbandan, Schussf und Gha'en. Der aus dieser Region stammende und bekannt gewordene Obstbaum ist der \"Anaab\". Der empfindliche Baum wächst bislang – mit einigen seltenen Ausnahmen – nur hier. Die Früchte sehen wie kleine Äpfel aus, die sowohl getrocknet wie auch frisch sehr schmackhaft sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Süd-Chorasan gliedert sich in sieben Landkreise:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bis 2004 gehörte die Provinz Süd-Chorasan zeitweilig zu der ehemaligen Provinz Chorasan.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Der ursprüngliche, mit den Parthern verbündete und in der Provinz wohnhafte iranische Stamm sind die Sagartier. Die Bevölkerung setzt sich aus Persern, Chorasan-Türken, Mongolen, Arabern und Kurden zusammen. Daneben gibt es noch viele Afghanen. Die Afghanen leben schon seit Jahrzehnten dort. Sie sind meistens ethnisch persisch und gehören dem schiitischen Islam an. Sie haben sich mit der einheimischen Bevölkerung arrangiert. Viele Afghanen sind auch iranische Staatsbürger. Süd-Chorasan ist aufgrund seiner wechselvollen und spannenden Geschichte heute eine multi-ethnische und multi-konfessionelle Region. Die Unterscheidung der verschiedenen Volksgruppen ist bis auf sehr wenige Ausnahmen linguistischer Natur, da Unterscheidungen nach ethnischen Kriterien kaum möglich sind. Die größte Bevölkerungsgruppe in Süd-Chorasan bilden die Sprecher iranischer Sprachen hauptsächlich Persisch und Paschtu, wobei Persisch sowohl zahlenmäßig als auch historisch und kulturell die dominierende Sprache ist. Eine bedeutende Minderheit bilden die Sprecher zentralasiatischer Mongolen- bzw. Turksprachen, von denen Usbekisch sicherlich die wichtigsten sind. Daneben findet man auch kleinere Gemeinden von Arabern und Kurden.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Iranische Kulturerbe-Organisation (ICHO) verzeichnet in den drei Provinzen von Chorasan 1.179 Orte von historischer und kultureller Bedeutung. In Süd-Chorasan zählen unter anderem folgende Orte dazu:", "section_level": 1}], "src_summary": "Süd-Chorasan (), ehemals \"Ghahestan\"/\"Kuhestan\" („Bergland“)/Birdschand ist eine iranische Provinz in der Region Chorasan. Die Hauptstadt ist Birdschand. In der Provinz leben 768.898 Menschen (Volkszählung 2016). Die Fläche der Provinz erstreckt sich auf 151.913 Quadratkilometer. Die Bevölkerungsdichte beträgt 5 Einwohner pro Quadratkilometer.", "tgt_summary": null, "id": 794666} {"src_title": "Erdolchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Kienersrüti liegt auf, sieben Kilometer nordwestlich der Stadt Thun (Luftlinie). Das Bauerndorf erstreckt sich auf einem Hügelrücken der südlichen Ausläufer des Belpberges, zwischen dem \"Limpachtälchen\" im Westen und der Aareniederung im Osten. Die Fläche des nur gerade 0,8 km2 grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Aaretals zwischen Bern und Thun. Die westliche Grenze verläuft entlang des kanalisierten \"Limpachs\". Von hier erstreckt sich der Gemeindeboden ostwärts über die flache, ehemals sumpfige Talmulde bis auf den Höhenrücken von Kienersrüti, der vom eiszeitlichen Aargletscher überformt wurde. Mit wird im Wald des \"Limpachhubels\" die höchste Erhebung der Gemeinde erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 5 % auf Siedlungen, 12 % auf Wald und Gehölze und 83 % auf Landwirtschaft. Zu Kienersrüti gehören einige Hofgruppen und Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Kienersrüti waren bis am 31. Dezember 2013 Kirchdorf, Uttigen, Uetendorf und Noflen.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Kienersrüti gehört zu den kleinsten Gemeinden des Kantons Bern. Von den Bewohnern gaben im Rahmen der Volkszählung 2000 alle Deutsch als Muttersprache an. Die Bevölkerungszahl von Kienersrüti belief sich 1850 auf 91 Einwohner, 1900 nur noch auf 48 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl bis 1950 wieder auf 79 Personen an. Seither wurde durch starke Abwanderung ein Bevölkerungsrückgang von fast 40 % verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Kienersrüti lebt noch heute von der Landwirtschaft, insbesondere vom Ackerbau und der Viehzucht. Ausserhalb des primären Sektors sind keine Arbeitsplätze im Dorf vorhanden. Einige Erwerbstätige sind Wegpendler, die hauptsächlich in den grösseren Ortschaften der Umgebung und im Raum Thun arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Gemeinde liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen, die Hauptzufahrt erfolgt von Uttigen. Der nächste Anschluss an die Autobahn A 6 (Bern – Thun) befindet sich rund 5 km vom Ortskern entfernt. Kienersrüti besitzt keine Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte erst 1676 unter dem Namen \"Kienersrütte\". Später erschienen die Schreibweisen \"Kieners Rütti\" (1739) und \"Kienersreuti\" (1838). Der Ortsname bezeichnet eine Rodung (althochdeutsch \"riod\") der Familie Kiener. Das Gebiet von Kienersrüti gehörte früher zum Machtbereich der Freiherren von Kramburg. Unter Berner Herrschaft (seit der Reformation 1528) war es dem Landgericht Seftigen unterstellt, während die kirchlichen Rechte (Zehnten) die Chorherren von Amsoldingen innehatten. Im Jahre 1742 wurde Kienersrüti eine selbständige Gemeinde. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Kienersrüti während der Helvetik zum Distrikt Seftigen und ab 1803 zum Oberamt Seftigen, das mit der neuen Kantonsverfassung von 1831 den Status eines Amtsbezirks erhielt. Heute arbeitet das Dorf eng mit der Nachbargemeinde Uttigen zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes zählt das Ofenhaus, das 1996 restauriert wurde. In den Hofgruppen sind charakteristische Bauernhäuser des Berner Stils aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten. Kienersrüti besitzt kein eigenes Gotteshaus, es gehört zur Pfarrei Kirchdorf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kienersrüti war bis am 31. Dezember 2013 eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Thun des Kantons Bern in der Schweiz. Kienersrüti fusionierte auf den 1. Januar 2014 mit der Gemeinde Uttigen.", "tgt_summary": null, "id": 1943220} {"src_title": "Ich liebe Dich zu Tode", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierestart in Schweden und Italien.", "content": "Isaksson begann mit dem Fußballspielen bei \"Östra Torp GIF\", ehe er sich der Jugendabteilung des Trelleborgs FF anschloss. Dort rückte er in der Spielzeit 1999 in den Profikader auf und debütierte im Alter von 17 Jahren in der Allsvenskan. Die Talentspäher des italienischen Traditionsvereins Juventus Turin entdeckten das Talent des 1,99 Meter großen Torhüters und holten ihn für zirka 1,5 Millionen Euro als jungen Perspektivspieler nach Italien. Zwar kam er bei seinem anderthalb Jahre währenden Aufenthalt in Südeuropa als dritter Torhüter des Klubs in der Serie A nicht zum Einsatz, nutzte jedoch die Gelegenheit, im Training von Gianluigi Buffon zu lernen. Im Januar 2001 kehrte Isaksson nach Schweden zurück und unterschrieb einen Vertrag bei Djurgårdens IF. Dort verdrängte er Rami Shaaban zwischen den Pfosten und etablierte sich an der Seite von Stefan Bärlin, Niclas Rasck, Abgar Barsom und Stefan Rehn als Stammtorhüter des Stockholmer Klubs. In der Folge rückte er in den Kreis der Nationalmannschaft, in der er im März 2002 anlässlich eines Länderspiels gegen die Schweizer Nationalmannschaft debütierte. Durch seine guten Leistungen in der Liga hielt er sich im Kader und fand im Sommer des Jahres Berücksichtigung im vom Nationaltrainerduo Lars Lagerbäck und Tommy Söderberg bestimmten Kader für die Weltmeisterschaft 2002, bei der er hinter Magnus Hedman und Magnus Kihlstedt als dritter Torwart fungierte. Nicht nur durch seine WM-Teilnahme war das Jahr 2002 für Isaksson von Erfolg gekrönt. Am Ende der Spielzeit 2002 gewann er mit seinem Klub den Lennart-Johansson-Pokal für den schwedischen Landesmeistertitel. Zudem erreichte er an der Seite von Louay Chanko, Babis Stefanidis und Kim Källström das Endspiel um den schwedischen Landespokal, in dem mit einem 1:0-Erfolg über den Lokalrivalen AIK der Gewinn des Doubles gelang. Letztlich wurde er zudem als Torhüter des Jahres ausgezeichnet. In der Spielzeit 2003 verteidigte Isaksson mit seinem Klub erfolgreich den Meistertitel. Zudem profitierte er vom Verletzungspech Hedmans und etablierte sich als Stammtorhüter der Landesauswahl. Erneut Ende 2003 zum Torhüter des Jahres gekürt, fuhr er daher im Sommer des folgenden Jahres als „Nummer 1“ zur Europameisterschaft 2004. Nach Abschluss des Turniers, bei dem er im Viertelfinale mit seiner Mannschaft um Olof Mellberg, Christian Wilhelmsson, Zlatan Ibrahimović und Erik Edman im Elfmeterschießen an der niederländischen Auswahlmannschaft scheiterte, verließ er Djurgårdens IF.", "section_level": 2}, {"title": "Im europäischen Ausland.", "content": "Im Sommer 2004 unterschrieb Isaksson einen Vertrag beim französischen Klub Stade Rennes, bei dem er den nach England gewechselten Petr Čech beerbte. Angetrieben durch den Torschützenkönig Alexander Frei verhalf er als Stammtorhüter in allen 38 Saisonspielen in der Ligue 1 zum Erreichen des vierten Tabellenrangs und damit zum Einzug in den Europapokal. Nach einem siebten Platz in der folgenden Spielzeit nominierte ihn der mittlerweile alleinverantwortliche Nationaltrainer Lagerbäck als Stammkraft zwischen den Pfosten für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Mit Freddie Ljungberg, Marcus Allbäck, Teddy Lučić und Niclas Alexandersson erreichte er das Achtelfinale der Endrunde, in dem sich die deutsche Nationalmannschaft nach zwei Toren von Lukas Podolski sowie einem von Henrik Larsson verschossenen Strafstoß durchsetzte und Isaksson eine höhere Niederlage verhinderte. Erneut wechselte Isaksson nach einem Turnier den Arbeitgeber und nahm ein Angebot des Premier-League-Kloubs Manchester City an. Dort war er als Nachfolger von Englands Nationaltorwart David James angedacht, aufgrund einer Verletzungspause verdrängte ihn jedoch Nicky Weaver. Erst ab Februar des folgenden Jahres stand er dauerhaft für den englischen Klub zwischen den Pfosten. Zu Beginn der Spielzeit 2007/08 verlor er erneut den Platz zwischen den Pfosten und musste Joe Hart und Kasper Schmeichel, den Sohn des früheren Welttorhüters Peter Schmeichel, den Vortritt lassen. Lediglich vier Saisonspiele bestritt er bis zur Winterpause in der Premier League, weswegen im Januar 2008 ein Wechsel zu Galatasaray Istanbul angedacht wurde, der jedoch letztlich an unterschiedlichen Ablösevorstellungen der beiden Klubs scheiterte. Nach dem geplatzten Wechsel Isakssons wurde Schmeichel an Cardiff City in die zweitklassige Football League Championship ausgeliehen. Dennoch blieb Isaksson nur der Platz auf der Bank, da sich Hart im Tor etablieren konnte. Erst am 11. Mai 2008, dem letzten Spieltag, kam er gegen den FC Middlesbrough zum Einsatz, kassierte jedoch acht Gegentore. Trotz der geringen Spielzeit in der Liga hielt Lagerström an ihm als Stammtorhüter fest. Bei der Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und Österreich lief er in allen drei Spielen auf. An der Seite von Mellberg, Ibrahimović, Fredrik Stoor und Daniel Andersson schied er als Gruppendritter frühzeitig aus. Zur Saison 2008/09 wechselte Isaksson zum niederländischen Club PSV Eindhoven, um den zu Tottenham Hotspur gewechselten brasilianischen Torwart Gomes zu ersetzen. Mit dem amtierenden Landesmeister zog er in die Gruppenphase der UEFA Champions League 2008/09 ein, in der einzig beim 2:0-Sieg über Olympique Marseille ein Punktgewinn gelang und er mit der Mannschaft um Dirk Marcellis, Ibrahim Afellay, Jason Culina und Timmy Simons somit als Tabellenletzter ausschied. Als Tabellenvierter zog er mit dem Klub im Folgejahr erneut in den Europapokal ein. Auch nach der Verpflichtung von Fred Rutten als neuem Trainer im Sommer 2009 blieb er bei seinem Klub Stammtorhüter. Mit der Nationalelf blieb ihm im Herbst 2009 die fünfte Endrundenteilnahme in Folge verwehrt, da als Gruppendritter der Qualifikationsgruppe hinter Dänemark und Portugal die Teilnahme am Weltmeisterschaftsturnier verpasst wurde. Umso erfolgreicher gestaltete sich zu dieser Zeit die niederländische Meisterschaft, in der Klub dominierte. Bis zum 25. Spieltag war die Mannschaft ungeschlagen Tabellenführer, in den verbleibenden neun Spielen holte sie nur noch 13 Punkte und lag am Ende deutlich hinter Meister FC Twente Enschede und dem Tabellenzweiten Ajax Amsterdam. In der folgenden Spielzeit ergab sich erneut ein Dreikampf zwischen den Klubs, abermals zog Isaksson mit seinem Verein als Tabellendritter in den Europapokal ein. In der Qualifikation zur Europameisterschaft 2012 bestritt Isaksson neun der zehn Spiele. Hinter der niederländischen Nationalmannschaft wurde die Auswahl Tabellenzweiter, durch den 3:2-Erfolg im Spiel gegen die \"Elftal\" im letzten Qualifikationsspiel gelang die direkte Qualifikation zur Endrunde als bester Gruppenzweiter. Zunächst stand er auch bei seinem Klub dauerhaft zwischen den Pfosten, ehe Rutten ihn nach zehn Gegentoren in zwei aufeinanderfolgenden Spielen – einer 2:4-Niederlage im Europapokal gegen den spanischen Klub FC Valencia und einer 2:6-Heimniederlage in der niederländischen Meisterschaft gegen den FC Twente – Anfang März durch den bisherigen Ersatztorhüter Przemysław Tytoń ersetzte. Wenngleich er bis zum Saisonende nicht mehr in der Ehrendivision eingesetzt wurde, nominierte Nationaltrainer Erik Hamrén ihn Mitte Mai des Jahres als „Nummer 1“ für die EM-Endrunde. Beim Turnier bestritt er alle drei Partien in der Vorrunde, die schwedische Mannschaft verpasste den Einzug in die K.-o.-Phase. Zum Ende der Saison 2011/12 lief Isakssons Vertrag bei PSV aus. Er wechselte zum türkischen Erstligaaufsteiger Kasımpaşa Istanbul. Mit dem Klub etablierte er sich in der Süper Lig und platzierte sich in den ersten beiden Jahren in der Nähe der Europapokalplätze. Parallel war er weiterhin unumstrittener Stammtorhüter der Nationalmannschaft, für die er am 12. Oktober 2012 beim Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaftsendrunde 2014 gegen die Färöer sein 100. Länderspiel bestritt. Bei der Qualifikation zum WM-Turnier scheiterte die schwedische Auswahlmannschaft, die in ihrer Gruppe hinter Deutschland Gruppenzweiter geworden war, mit einer 0:1- und einer 2:3-Niederlage an Portugal um den alle portugiesische Tore erzielenden Cristiano Ronaldo in den Play-offs der Gruppenzweiten. Nach einem 13. Tabellenplatz in der Spielzeit 2014/15 kehrte Kasımpaşa in der folgenden Spielzeit in die vordere Tabellenhälfte zurück. Dabei hatte Isaksson jedoch im Saisonverlauf seinen Stammplatz an Ramazan Köse verloren. Dennoch blieb er die „Nummer 1“ für die EM-Endrunde 2016, für die sich Schweden über die Play-offs qualifiziert hatte. In allen drei Gruppenspielen gegen Irland, Italien und Schweden stand er im Tor, dann schied das Team aus. Nach dem letzten Spiel beendeten Isaksson, der dies bereits im März angekündigt hatte, sowie Zlatan Ibrahimović, der dies auch schon einige Tage vorher angekündigt hatte, und Kim Källström ihre Nationalmannschaftskarriere. Mit 133 Länderspielen hat er die drittmeisten Länderspiele für Schweden bestritten.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Schweden.", "content": "Im Sommer 2016 kehrte Isaksson nach Schweden zurück und schloss sich erneut seiner ehemaligen Spielstation Djurgårdens IF an. Beim Stockholmer Klub unterzeichnete er einen Vertrag mit zweieinhalb Jahren Laufzeit.", "section_level": 2}], "src_summary": "Andreas Isaksson (* 3. Oktober 1981 in Smygehamn) ist ein schwedischer Fußballspieler. Der Torwart, der im Laufe seiner bisherigen Karriere außerhalb seines Heimatlandes in England, Frankreich, Italien und den Niederlanden unter Vertrag stand, nahm mit der schwedischen Nationalmannschaft an mehreren Weltmeisterschafts- und Europameisterschaftsendrunden teil. Sieben Mal wurde der zweifache schwedische Meister in Schweden als Torhüter des Jahres ausgezeichnet, zwischen 2002 und 2016 hatte er 133 Länderspiele für die Landesauswahl bestritten.", "tgt_summary": null, "id": 1165675} {"src_title": "Molukkenibis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Constant wuchs als Mitglied einer privilegierten haitianischen Familie auf. Sein Vater war der 1991 verstorbene General Gerard Emmanuel Constant, Chef des Armeegeneralstabs unter dem Diktator François „Papa Doc“ Duvalier, sein Onkel der Bischof Emmanuel Constant. Constant besuchte Universitäten in Kanada und arbeitete kurzzeitig als haitianischer UN-Diplomat in New York. Nach eigenen Angaben strebte er die Präsidentschaft seines Landes an. Er spricht mehrere Sprachen, darunter Englisch, Französisch, Spanisch und haitianisches Kreolisch. Im Gegensatz zu anderen Führern paramilitärischer Gruppen suchte er den Kontakt zu Presse und Öffentlichkeit. Auf Haiti bewohnte er die luxuriöse Villa seiner Familie, wo er gerne Pressevertreter empfing. Er ließ sie in seinem Garten übernachten und schenkte ihnen T-Shirts mit FRAPH-Aufdrucken. Constant zeigte sich oft bewaffnet in der Öffentlichkeit, mit blauem Anzug, Krawatte und Spazierstock, und raste mit seinem Auto auf öffentlichen Straßen, wobei seine mit vollautomatischen Gewehren bewaffneten Leibwächter auf dem Rücksitz sassen. Einer seiner ständigen Begleiter war ein als „Jojo“ bekannter Mann, ein früheres Mitglied der Tonton Macoutes, der als rücksichtsloser Mörder galt. Bei öffentlichen Versammlungen präsentierte Constant sich als Anhänger des Voodoo, inszenierte sich als Baron Samedi und ließ kultische Handlungen vornehmen, um Gegner einzuschüchtern und seinen Machtanspruch zu untermauern. Offiziellen US-amerikanischen Berichten zufolge sei Constant Kokain-Konsument, was er jedoch stets bestritt.", "section_level": 1}, {"title": "Paramilitärische Aktivitäten.", "content": "Von Oktober 1991 bis Oktober 1994 wurde Haiti von dem Diktator Raoul Cédras regiert, unter dem es zu zahlreichen Menschenrechtsverletzungen kam, die durch die haitianische Armee und die FRAPH begangen wurden. Während dieser Zeit war Constant Generalsekretär der FRAPH. Emmanuel Constant stand seit 1992 auf der Gehaltsliste der CIA. Nach Angaben der CIA soll die Beziehung Mitte 1994 geendet haben. Die Amerikanische Botschaft in Haiti gab jedoch im Oktober 1994 öffentlich bekannt, dass Constant weiterhin auf der Gehaltsliste der CIA stand. Constant war an der Ermordung des haitianischen Justizministers Guy Malary, der am 14. Oktober 1993 gemeinsam mit seinem Leibwächter und Fahrer aus einem Hinterhalt heraus erschossen wurde, beteiligt. Laut einem CIA-Vermerk vom 28. Oktober 1993, welches über das Center for Constitutional Rights veröffentlicht wurde, trafen sich die FRAPH-Mitglieder Louis-Jodel Chamblain, Emmanuel Constant und Gabriel Douzable am Morgen des 14. Oktober mit einem nicht identifizierten Offizier des Militärs um Pläne zur Ermordung von Malary zu diskutieren. Als eine Intervention US-amerikanischer Truppen drohte, zeigte sich Constant entgegen seiner Gewohnheit in militärischer Ausrüstung und rief zum bewaffneten Widerstand auf. Jedes Mitglied der FRAPH müsse mindestens einen amerikanischen Soldaten töten. Er drohte damit, das Trinkwasser zu vergiften und als Kampfstoff ein Pulver einzusetzen, das aus den Knochen von AIDS-Opfern hergestellt sei.", "section_level": 1}, {"title": "Exil.", "content": "Amerikanische Truppen ermöglichten Ende 1994 die Rückkehr der demokratisch gewählten Regierung unter Aristide. Bei einer öffentlichen Rede, die die amerikanische Botschaft ermöglicht hatte, rief Constant nun die Bevölkerung dazu auf, die Waffen niederzulegen und die Rückkehr Aristides zu akzeptieren. Er selbst wolle sich in die demokratische Opposition begeben. Als Übergriffe der erzürnten Menge drohten, brachten US-Soldaten ihn in einem Auto in Sicherheit. Von offizieller amerikanischer Seite hieß es, die Rede habe ein Beitrag zur „Aussöhnung“ sein sollen. Ein amerikanischer Beamter äußerte jedoch: „Wir haben ihn vor den Haitianern beschützt, dabei hätten wir die Haitianer vor ihm beschützen sollen.“ Constant wurde unter Hausarrest gestellt. Er vertrat den Standpunkt, er habe im letzten Jahr die Stabilität Haitis garantiert und vertrete die einzige Organisation, die die Rolle der Opposition einnehmen und somit demokratische Verhältnisse gewährleisten könne. Im Dezember 1994 erhielt Constant eine gerichtliche Vorladung. Daraufhin setzte er sich gemeinsam mit seinem Stellvertreter Louis-Jodel Chamblain in die Dominikanische Republik ab. Am 24. Dezember 1994 reiste Constant in die USA ein. Aufgrund öffentlicher Proteste leiteten die amerikanische Einwanderungs- und Einbürgerungsbehörden ein Abschiebungsverfahren ein. Constant wurde im Mai 1995 von der amerikanischen Einwanderungsbehörde verhaftet und für die Auslieferung nach Haiti vorbereitet, um sich der Anklage bezüglich seiner Verwicklung in das Raboteau-Massaker zu stellen. Ein Richter ordnete im September 1995 seine Abschiebung nach Haiti an. Dagegen legten seine Anwälte Rechtsmittel ein. In einem Interview im Dezember 1995 mit Ed Bradley auf \"60 Minutes\" gab Constant an, von 1991 bis 1994 bezahlter Informant der CIA gewesen zu sein. Er drohte an, Geheimnisse bezüglich der Verwicklung der CIA während der frühen 1990er Jahre preiszugeben. Auf Weisung Bill Clintons wurde Constant im Juni 1996 freigelassen, offensichtlich im Zusammenhang mit einer Absprache. Constant seinerseits verzichtete auf die Fortführung einer Verfassungsbeschwerde über die Rechtmäßigkeit seiner Inhaftierung. Nach Angaben von Beamten handelte es sich bei seiner Freilassung um eine ungewöhnliche Entscheidung, die nicht aus rechtlichen, sondern aus politischen Gründen getroffen wurde. Die New York Times kommentierte, die Vereinigten Staaten hätten damit dem demokratischen Prozess in Haiti einen Rückschlag zugefügt. Constant erhielt eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis und wurde angewiesen, seinen Wohnsitz in Queens, New York City, NY, zu nehmen, das er nicht verlassen durfte. Er betätigte sich als Immobilienmakler. Dabei wurde er von Exilhaitianern erkannt, in der Folge kam es zu einer Protestwelle in der haitianischen Gemeinde von New York. 1996 gab die haitianische Regierung bekannt, sie habe einen erneuten Putschversuch vereitelt. Constant sei der Beteiligung verdächtig. Am 16. November 2000 wurde Constant von einem haitianischen Gericht für die Teilnahme am Raboteau-Massaker in Abwesenheit zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Erneut forderte die haitianische Regierung Constants Auslieferung, aber ohne Erfolg. Auslieferungsanträge wurden von den amerikanischen Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush abgelehnt. 2005 erhoben Menschenrechtsorganisationen, darunter das „Center for Justice and Accountability“ (CJA), Klage gegen Constant wegen der Anordnung systematischer Massenvergewaltigungen haitianischer Frauen. Das CJA vertrat zwei Frauen, die durch die FRAPH vergewaltigt und gefoltert und deren Angehörige ermordet worden waren. 2006 wurde gegen Constant in New York Anklage wegen Betruges erhoben. Am 28. Oktober 2008 wurde er vom Bezirksgericht New York wegen Betruges, schweren Diebstahls und Fälschung von Geschäftsunterlagen in mehreren Fällen zu einer Haftstrafe von 12 bis 37 Jahren verurteilt. In der Urteilsbegründung wurden sein „Mangel an Reue, die Schwere der Tat“ und seine „abscheulichen Aktivitäten“ in Haiti hervorgehoben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emmanuel Constant (* 27. Oktober 1956), Spitzname Toto, auf Haiti bekannt als „Der Teufel“, ist der Gründer der paramilitärischen Organisation FRAPH (Front Révolutionnaire Armé pour le Progrès d’Haïti) auf Haiti, die für die Terrorisierung der Unterstützer des Exil-Präsidenten Jean-Bertrand Aristide eingesetzt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1732703} {"src_title": "Hellerhof (Düsseldorf)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Gogarty, von seinen Zeitgenossen entweder geliebt oder verachtet, unterstützte arme Leute genauso wie den irischen Widerstand und veranstaltete ab 1904 literarische Zirkel auf Dunguaire Castle, an denen neben anderen Lady Gregory, Edward Martyn, George Bernard Shaw, John Millington Synge und William Butler Yeats teilnahmen. Bleibend bekannt geworden ist Gogarty als literarische Vorlage für Buck Mulligan in James Joyces \"Ulysses\". Im September 1904 verbrachte Gogarty, der als Student in der Nationalbibliothek von Oxford James Joyce kennengelernt hatte, zusammen mit ihm und „Richard Samuel Dermot Chenevix Trench“, dem Sohn des Erzbischofs Richard Chenevix Trench, der ebenfalls in Oxford studierte, eine Woche im Martello-Turm von Sandycove bei Dún Laoghaire in Irland. Während dieser Woche unternahmen Gogarty und Joyce gemeinsam Exkursionen, es kam aber auch zu Spannungen zwischen den beiden, die Joyce im ersten Kapitel des Ulysses verarbeitete. Während des Bürgerkrieges sollte er von der IRA verhaftet werden, entkam seinen Fängern aber, indem er im Kugelhagel in den River Liffey in Dublin sprang. Gogarty versprach daraufhin, auf dem Liffey ein Paar Schwäne freizulassen und gedachte dieses Ereignisses später in dem Gedicht: \"Eine Gabe der Schwäne\" (1923). 1921 unterstützte Gogarty die Flucht von „Linda Kearns MacWhinney“ (1889–1951), „May Burke“ und „Eileen Kohoe“ aus dem Mountjoy Gefängnis, indem er sein Auto zur Verfügung stellte. Er unterstützte auch den von Arthur Griffith und Michael Collins ausgehandelten Kompromiss, der unter Ausschluss der sechs Provinzen im Nordosten zur Gründung des Irischen Freistaates führte. Nach seinem Tod in New York wurde er nach Irland geflogen und an der Westküste auf dem Friedhof von Cartron Church bei Moyard nahe seinem Landsitz auf der Renvyle Halbinsel begraben. Zu seinen Werken gehören die Erinnerungen an Joyce, Yeats und andere Größen der irischen Literatur-Renaissance in \"It Isn't This Time of Year at All!\" (1954).", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Originalausgaben Übersetzungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Oliver St. John Gogarty [gō'gurtē] (; * 17. August 1878 in Dublin, Irland; † 22. September 1957 in New York City) war ein irischer Schriftsteller. Zudem war er Sportsmann, Arzt, Pilot, Angehöriger der Schickeria und von 1922 bis 1936 Senator im irischen Parlament.", "tgt_summary": null, "id": 1802435} {"src_title": "Lilium rubescens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Red Faction.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft. Die Firma \"Ultor Corporation\" besitzt alle Abbaurechte für den Mars, der nach dem Rohstoffmangel auf der Erde nun ausgebeutet wird. Ultor lockt mit der Aussicht auf schnelle Verdienstmöglichkeiten junge Leute als Minenarbeiter auf den Planeten. Doch die Zustände vor Ort sind menschenunwürdig: Die Arbeiter müssen in engen Quartieren hausen und bei der Arbeit stehen Gewalteinwirkung und Erniedrigung durch die Wachen auf der Tagesordnung. Hinzu kommt eine mysteriöse Seuche, die einen Minenarbeiter nach dem anderen tötet. Als der junge Parker eines Tages Zeuge wird, wie ein Arbeiter willkürlich nach einem Streit von einer Wache getötet, tritt er der Widerstandsgruppe „Red Faction“ bei und wird zu einem der wichtigsten Rebellen gegen Ultor. Das Spiel endet schließlich damit, dass die Streitkräfte der Erde die Anlage einnehmen und den Arbeitern die Rückkehr auf die Erde möglich ist.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Erstmals wurde hier die neuartige GeoMod-Technik angewandt, mit der es möglich ist, große Teile der Umgebung zu zerstören. In der Entwicklungszeit warb Volition mit den neuen Möglichkeiten dieser Technik. So sollte es dem Spieler beispielsweise offenstehen, für eine verschlossene Tür einen Schlüssel zu suchen oder sich mit Raketen selbst einen Weg freizusprengen. Da allerdings die Level trotzdem recht linear aufgebaut sind und somit doch letztendlich ein bestimmter Weg vorgegeben ist, wirkt sich die GeoMod-Technik nicht besonders stark auf das Gameplay aus. Im Mehrspielermodus findet GeoMod jedoch häufiger taktische Anwendung. GeoMod stellt nicht wie andere Engines die Auswirkungen einer Explosion durch Ruß- und Trümmergrafiken dar, sondern kreiert vormodellierte Aushöhlungstrukturen. Die Engine stellt zuerst die unbeschädigte Geometrie dar und schneidet daraus nach der erfolgten Explosion das entsprechende vorgefertigte \"Mesh\" heraus. Eine weitere Besonderheit des Spiels war die Einbindung von verschiedenen Fahrzeugen, die der Spieler im Verlauf des Spiels bei Bedarf benutzen konnte, darunter Geländewagen, U-Boote und Raumgleiter.", "section_level": 2}, {"title": "Freigabe.", "content": "In Deutschland erhielt das Spiel trotz inhaltlicher Schnitte nach §14 JuSchG von der USK keine Jugendfreigabe. Das Spiel wurde am 21. März 2003 indiziert und somit die öffentliche Ausstellung, das Bewerben und der Verkauf des Spiels an unter 18-Jährige verboten. Die Indizierung wurde im Oktober 2016 auf Antrag von THQ Nordic aufgehoben, womit diese Werbebeschränkungen wegfielen. Die englischsprachige Version erhielt die Freigabe ab 15 Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Red Faction II.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Nach dem Zerfall der Ultor Corporation im ersten Teil sind viele der ehemaligen Sklaven zurück auf die Erde geflohen. Doch dort sind die Zustände keineswegs besser: Der Diktator Victor Sopot unterdrückt brutal die Republik des Commonwealth. Mit Hilfe einer vom Mars geraubten Nanotechnologie erschuf er ein Heer von Supersoldaten, die er später jedoch aus Angst, dass sie gegen ihn rebellieren könnten, durch seine Elitesoldaten eliminieren ließ. Nur sechs überlebten und schlossen sich einer Widerstandsbewegung, der bekannten Red Faction an, die es sich zum Ziel gemacht hat, Sopot zu stürzen. Die Hintergrundgeschichte der Fortsetzung hat mit dem Original nur wenige Zusammenhänge. Der Name der Widerstandsgruppe ist derselbe und auf der offiziellen englischsprachigen Seite findet man ein paar kleine Zusammenhänge. Zudem gibt es – je nach dem Karma, das man während des Spiels bekommt – verschiedene Enden.", "section_level": 2}, {"title": "Charaktere.", "content": "Da der zweite Teil der Red Faction-Reihe mit dem Vorgänger nur bedingt zu tun hat, tauchen keine der Personen aus dem ersten Teil mehr auf.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Konnte man im ersten Teil noch den Großteil der virtuellen Umgebung zerstören, so sind die Möglichkeiten hier deutlich beschränkter, die GeoMod-Technik lässt sich nur an einigen dafür vorgesehenen Stellen verwenden. Die taktischen Vorteile, die beim ersten Teil dadurch entstanden, sind hier kaum noch vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Freigabe.", "content": "Für den deutschen Markt wurde das Spiel vom Hersteller geschnitten und ist nach §14 JuSchG von der USK ab 18 Jahren freigeben.", "section_level": 2}, {"title": "Red Faction (N-Gage).", "content": "Im Dezember 2003 veröffentlichte THQ Wireless eine Umsetzung des ersten Red-Faction-Spiels für Nokias portable Spielekonsole NGage. Das von Monkeystone Games unter der Leitung von John Romero entwickelte Spiel war der erste Ego-Shooter für diese Plattform. Die 12 Level umfassende Handlung hielt sich weitgehend an die Struktur des Originalspiels, allerdings verzichteten die Entwickler völlig auf die zerstörbare Umgebung. Per Bluetooth-Verbindung konnten zwei Spieler in einem Deathmatch-Modus gegeneinander antreten. Die Bewertungen des Spieles waren sehr gespalten. GameSpot bemängelte die Steuerung, Animationen und die niedrige Bildwiederholrate. GameSpy.com und IGN lobten das Spiel dagegen als gelungene Umsetzung. Die Webseite Metacritic errechnete eine durchschnittliche Wertung von 55 %.", "section_level": 1}, {"title": "Red Faction: Guerrilla.", "content": "Der dritte Teil der Spielereihe wurde von Volition für die Spielkonsolen Xbox 360, PlayStation 3 und für Windows entwickelt. Für die Konsolen wurde der Titel am 5. Juni 2009 veröffentlicht, die PC-Version erschien am 18. September 2009. Anders als bei den beiden Vorgängertiteln wird in \"Red Faction: Guerilla\" die Spielfigur in einer Verfolgerperspektive dargestellt, es handelt sich also um einen Third-Person-Shooter. Die serientypische Zerstörung der Spielwelt spielt wieder eine große Rolle. Die Umgebungen sind frei erkundbar (Open World). Im Dezember 2014 veröffentlichte Nordic Games \"Red Faction: Guerilla\" auf der Internet-Vertriebsplattform Steam für Windows neu. Die „Steam Edition“ unterstützt DirectX 11, erneuert den Multiplayer-Modus und entfernt den Online-Kopierschutz Games for Windows Live, da der Service von Microsoft wenige Monate zuvor eingestellt wurde. Die Neuveröffentlichung ist vollständig an das System Steamworks angepasst und enthält digitale Belohnungen wie Achievements oder Sammelkarten. Im Juli 2018 brachte THQ Nordic eine technisch verbesserte Neuauflage von \"Red Faction: Guerilla\" namens \"Re-Mars-tered Edition\" für Xbox One, PlayStation 4 und Windows auf den Markt, welche mit 60 Frames per second und auf den Konsolen Xbox One X in 1800p und auf PlayStation 4 Pro in 1500p lauffähig ist. Die „Re-Mars-tered Edition“ wurde von Kaiko Games entwickelt und erschien in Deutschland ungeschnitten mit der Altersfreigabe ab 18 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "50 Jahre nach der Rebellion der Red Faction steht der Mars unter der Militärverwaltung der EDF (Earth Defense Force). Ursprünglich von den Arbeitern auf dem Mars zu Hilfe gerufen, um zusammen mit der Rebellengruppe Red Faction gegen die Unterdrückung durch die Ultor Corporation zu kämpfen, unterdrückt nun ihrerseits die EDF die Menschen auf dem roten Planeten. Der Protagonist Alec Mason will als Bergarbeiter ein neues Leben auf dem Mars beginnen. Als aber sein Bruder von der EDF getötet wird, schließt sich Mason der Red Faction an und die Guerilla-Bewegung wird wieder ins Leben gerufen. Der Feind ist diesmal die EDF und es gilt sich seine Freiheit zu erkämpfen.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Ähnlich wie im zweiten Teil der Serie ist auch in \"Red Faction: Guerrilla\" nur eine bedingte Nutzung der GeoMod-Technik möglich. Eine weitgehende Veränderung der Landschaft ist nahezu unmöglich, lediglich Gebäude und Gegenstände lassen sich zerstören. Im Unterschied zu \"Red Faction II\" kann man jedoch das Zerstören von Deckungen oder ganzen Gebäuden taktisch nutzen, um beispielsweise ankommende Feindverbände unter einem Gebäude zu begraben, oder ihnen den Weg abzuschneiden, indem man eine Brücke zerstört.", "section_level": 2}, {"title": "Red Faction: Armageddon.", "content": "\"Red Faction: Armageddon\" wurde abermals von Volition entwickelt und im Juni 2011 von THQ in Zusammenarbeit mit dem Fernsehsender Syfy veröffentlicht. Ähnlich wie der Vorgänger \"Red Faction: Guerrilla\" ist das Spiel in der Third-Person-Perspektive gehalten, die Open World wurde jedoch auf lineare Spielabschnitte reduziert. Die Handlung spielt im Jahr 2170 auf dem Mars, wo der Protagonist die von der Erde stammenden Kolonisten vor feindlichen marsianischen Kreaturen beschützen muss. Aufgrund der niedrigen Verkaufszahlen und mäßigen Resonanz auf den vierten Teil beschloss THQ 2011 die Einstellung der Serie.", "section_level": 1}, {"title": "Red Faction: Origins.", "content": "\"Red Faction: Origins\" ist ein Fernsehfilm aus dem Jahr 2011, der zwischen den Spielen \"Red Faction: Guerrilla\" und \"Red Faction: Armageddon\" spielt. 25 Jahre nach den Ereignissen von \"Red Faction: Guerrilla\" entdeckt Alec Masons Sohn Jake eine geheime Basis der E.D.F. auf dem Mars und versucht, seine tot-geglaubte Schwester Lyra zu befreien und einen Krieg zu verhindern. Die Hauptrollen in dem Science-Fiction-Film werden von Brian J. Smith, Robert Patrick und Tamzin Merchant gespielt. Die Erstausstrahlung von \"\" erfolgte am 4. Juni 2011 auf dem Sender Syfy, zeitnah zur Veröffentlichung des vierten Spiels.", "section_level": 1}], "src_summary": "Red Faction (engl. für „rote Splittergruppe“) ist eine Computerspielserie, die von dem amerikanischen Studio Volition entwickelt und von THQ zwischen 2001 und 2011 veröffentlicht wurde. Als erster Titel wurde der Ego-Shooter \"Red Faction\" 2001 veröffentlicht, der Nachfolger \"Red Faction 2\" kam ein Jahr später auf den Markt. Juni 2009 erschien als dritter Teil der Third-Person-Shooter \"Red Faction: Guerilla\". 2011 erschien der letzte Teil der Reihe mit dem Titel \"Red Faction: Armageddon\". Nach der Auflösung von THQ erwarb der schwedische Publisher Nordic Games die Rechte an der Marke. ", "tgt_summary": null, "id": 343040} {"src_title": "Bressehuhn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild, Rinde und Blatt.", "content": "Der Zierliche Krötenbaum wächst als Strauch oder kleiner Baum und erreicht Wuchshöhen von 1,5 bis 12 Meter. Die zylindrischen Stämme weisen einen Durchmesser von 5 bis 30 cm auf. Die hell-braune, korkige, tief rissige Borke macht dieses Gehölz mehr oder weniger feuerresistent. Die Äste besitzen eine hell-braune korkige Borke, die längslaufende Risse und durch Blattnarben verursachte querlaufende Grate sowie verstreute Lentizellen der gleichen Farbe. Die Rinde der Zweige ist kahl. Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der kahle Blattstiel ist 7 bis 30 mm lang. Die schon beim Austreiben ledrigen, einfachen Blattspreiten besitzen eine variable Größe, bei einer Länge von (selten 4 bis) 5,5 bis 23 cm und einer Breite von (selten 1 bis) 2 bis 8 cm sind sie zwei- bis viermal so lang wie breit und schmal bis breit elliptisch mit keilförmiger oder in den Blattstiel herablaufender Spreitenbasis und oft mit einer stumpfen Spitze zugespitztem, spitzem oder stumpfem oberen Ende. Der Blattrand ist glatt. Meist sind beide Blattflächen kahl, selten ist die Blattunterseite flaumig behaart. Auf beiden Seiten der Mittelader sind 12 bis 23 Seitenadern vorhanden, die gerade sind mit Ausnahme an der Spreitenspitze, dort sind sie nach oben gebogen (anastomos); fischkrätenartig bilden die Seitenadern einen Winkel von 70 bis 90° mit der Mittelader. Die Blattadern dritter Ordnung sind netzartig, besonders deutlich an alten Blättern zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "Im Südlichen Afrika reicht die Blütezeit von Frühling bis Herbst. Die mit einer Länge von 1 bis 8,5 cm kurzen bis langen, sehr dünnen Blütenstandsschäfte sind kahl bis manchmal zerstreut kurz behaart. Meist viele Blüten stehen in einem lockeren Blütenstand zusammen, der eine Länge von 5 bis 20 cm und einen Durchmesser von 5 bis 15 cm aufweist. Die Tragblätter (Brakteen) sind schuppenartig und etwa so lang wie die Kelchblätter; sie fallen früh ab und besitzen eine Reihe Colleteren (Drüsen) in ihren Achseln. Die 2 bis 6 mm langen Blütenstiele sind kahl bis manchmal zerstreut kurz behaart. Die süßlich duftenden Blüten locken viele Insekten an. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf hellgrünen, fast freien Kelchblätter sind bei einer Länge von 1,2 bis 2,5 mm und einer Breite von 1,2 bis 2,5 mm ein Fünftel kürzer bis gleich lang wie breit, fast kreisförmig oder breit eiförmig. Die Kelchblätter sind außen kahl bis manchmal flaumig behaart und innen besitzen sie an ihrer Basis eine Reihe gerundeter und aufrechter Colleteren (Drüsen). Die fünf Kronblätter sind verwachsen. Die Kronblätter weisen in der fertig ausgebildeten Knospe eine Gesamtlänge von 8,5 bis 15 mm auf, wobei die Kronlappen 1/3 bis etwa 1/2 der Länge der Knospe besitzen und einen mit einer Länge von 3,5 bis 8 mm und einer Breite von 3,5 bis 6 mm breit eiförmigen Kopf mit einem stumpfen oberen Ende bilden. Die weißen, cremefarbenen bis hellgelben Kronblätter sind außen kahl oder sie besitzen einige kleine Haare (Trichome) und innen besitzen sie einen dicht flaumig behaarten Gürtel vom Ausgangspunkt der Staubblätter bis zum Maul. Die bei einem Durchmesser von 1,8 bis 2,4 mm fast zylindrische Kronröhre ist mit einer Länge von 5 bis 7 mm 2,5- bis 4-mal so lang wie der Kelch; sie ist sowohl an ihrer Basis als auch kurz unterhalb der Ausgangspunkte der Staubblätter verengt und am Schlund geweitet. Die sichelförmigen und gerundeten Kronlappen sind bei einer Länge von 8 bis 15 mm und einer Breite von 3 bis 7 mm 1,3- bis 2,5-mal so lang wie die Kronröhre. Die Kronlappen sind an ihrer Basis auf der linken Seite etwas geöhrt. Es ist nur ein Kreis mit fünf fertilen Staubblättern vorhanden; sie überragen die Krone nicht und enden 1 bis 2 mm unterhalb des Kronmaules. Die untereinander freien Staubblätter sind 2 bis 2,7 mm oberhalb der Basis in der Kronröhre inseriert. Die kahlen Staubbeutel weisen eine Länge von 2 bis 2,5 mm und eine Breite von 0,6 bis 0,7 mm auf. Der kahle Stempel ist 3,5 bis 4,2 mm lang. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen, der bei einer Größe von 1,2 bis 1,6 mm × 1,2 bis 1,4 × 1 bis 1,2 mm fast kugelig bis fast zylindrisch und seitlich abgeflacht ist. Je Fruchtblatt sind etwa 35 bis 60 Samenanlagen vorhanden. Der Griffel weist eine Länge von 1 bis 1,2 mm sowie einen Durchmesser von 0,2 mm auf und ist an seinem oberen Ende verbreitert. Die aufrechte, lange Narbe ist tonnenförmig; sie besitzt eine „Clavuncula“, die aus zwei Ringen besteht: der untere ist mit 0,5 bis 0,8 mm × 0,1 mm schmaler und der obere mit 0,3 bis 0,4 mm × 0,5 bis 0,6 mm breiter, er geht aber allmählich auf einer Länge von selten 0,5 bis meist 1 mm in den schmaleren über.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht und Samen.", "content": "Die bei einer Größe von 5 bis 8 cm × 4 bis 6,5 cm × 4 bis 5 cm schief eiförmigen oder ellipsoiden Teilfrüchte sind bläulich-grün bis grün mit auffälligen hellbraunen Warzen und bespitzt mit drei Kämmen, die bei trockenen Früchten deutlicher sind. Die Teilfrüchte sind zweifächerig und enthalten viele Samen. Es ist ein dicker, orangefarbener Arillus vorhanden. Die dunkelbraunen, matten Samen weisen eine Größe von 14 bis 15 mm × 7 bis 9 mm × 6 bis 7 mm auf und besitzen eine Oberfläche die durch netzartige Furchen hirnartig aussieht und winzige Warzen besitzt.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "\"Tabernaemontana elegans\" ist weit verbreitet in Ostafrika und im Südlichen Afrika. Fundorte gibt es in: Somalia, Kenia, Tansania, Malawi, Mosambik, Simbabwe, Swasiland und den südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal, Limpopo sowie Mpumalanga. Im tropischen Ostafrika gedeiht sie in Höhenlagen zwischen 0 und 700 Meter im Waldland, meist in Vergesellschaftung mit \"Brachystegia\"-Arten, oft nahe der Küste und dort auf den Dünen, weniger oft im Binnenland und dann in Galeriewäldern.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Erstbeschreibung von \"Tabernaemontana elegans\" erfolgte 1894 durch Otto Stapf in \"Bulletin of Miscellaneous Information Kew\", 1894 (1), S. 24–25. Ein Synonym für \"Tabernaemontana elegans\" Stapf ist \"Conopharyngia elegans\" (Stampf) Stapf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zierliche Krötenbaum (\"Tabernaemontana elegans\"), auch Windmühlenjasmin genannt, ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie Rauvolfioideae innerhalb der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Ostafrika und im Südlichen Afrika.", "tgt_summary": null, "id": 2001304} {"src_title": "Museum der Weltkulturen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Giuseppe Zanardelli kämpfte in den Abteilungen von Freiwilligen im Krieg von 1848, kehrte nach der Niederlage bei Novara nach Brescia zurück und konnte zeitweilig von Rechtsberatungen leben. Später wurde er durch die österreichische Polizei verfolgt und da er sich weigerte, für Österreicher zu schreiben, wurde ihm das Recht zu unterrichten abgesprochen. 1860 wurde er als Abgeordneter in das letzte Parlament des Königreichs Sardinien gewählt, danach bezog er nur Verwaltungsämter. Erst ab 1876 widmete er sich aktiv der politischen Karriere und war in führenden Positionen der Linken tätig. Als Minister für öffentliche Arbeiten im ersten Kabinett von Agostino Depretis im Jahre 1876 und Innenminister im Kabinett von Benedetto Cairoli im Jahre 1878, bewies er bemerkenswerte Fähigkeiten, wobei er sich mit der Reform des Wahlrechts befasste. Erhebliche Enttäuschung brachte sein Umgang mit dem Problem des Irredentismus sowie seine Politik, die Kriminalität durch Gewalt zu erwürgen, anstatt sie mit Vorsicht zu verhindern. Diese Haltung war unter anderem der Beweggrund für einen steilen Zuwachs der Morde. Nach dem Sturz der Regierung von Cairoli kam er im Dezember 1878 als Justizminister in der Regierung von Depretis im Jahre 1881 erneut an die Macht und konnte die Erfassung des neuen Handelsbuchs beenden. Von Depretis im Jahre 1883 verabschiedet, blieb er bis 1887 in der Opposition. Als er wieder in die Regierung von Depretis als Justizminister zurückkehrte, behielt er dieses Amt auch in der folgenden Regierung von Francesco Crispi, bis zum 31. Januar 1891. In dieser Amtszeit konnte er das neue Strafgesetzbuch verabschieden lassen und begann eine Reform des Rechtwesens. Nach dem Sturz des Kabinetts Giovanni Giolitti versuchte Zanardelli 1893 erfolglos ein neues Kabinett zu bilden. Nach seiner Wahl zum Präsidenten der Abgeordnetenkammer in der 18. und 20. Legislaturperiode 1892 und 1897 übte er mit großer Fähigkeit dieses Amt bis zum Dezember 1897 aus. Unter der Regierung Antonio Starrabba zum Justizminister ernannt, kam es zu Meinungsverschiedenheiten mit dem Ministerkollegen Emilio Visconti-Venosta darüber, welche Maßnahmen nötig seien, um eine Wiederholung der Hungerunruhen vom Mai 1898 (\"moti di Milano del 1898\") zu verhindern. Zanardelli trat darauf zurück. Am 17. November 1898 erneut zum Präsidenten der Kammer gewählt, verließ er seine Stelle wieder, und bekämpfte in den Jahren 1899/1900 den Gesetzentwurf über die öffentliche Sicherheit. Diese Stellungnahme sicherte ihm die Unterstützung der extremen Linken bei der Bildung eines neuen Kabinetts nach dem Fall der Regierung von Saracco im Februar 1901. Sein schlechter Gesundheitszustand erlaubte es ihm aber nicht, große Werke zu vollbringen. Der Gesetzentwurf über die Scheidung, obwohl schon vom Abgeordnetenhaus verabschiedet, musste wegen des großen Widerstandes im Volk zurückgezogen werden. Giuseppe Zanardelli zog sich von der Politik am 2. November 1903 zurück und starb am 26. Dezember desselben Jahres.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Mit Giuseppe Zanardelli ist das bekannte neapolitanische Lied \"Torna a Surriento\" verbunden. Am 15. September 1902 kam Zanardelli, amtierender Premierminister, nach Sorrent. Baron Guglielmo Tramontano, der Bürgermeister der kleinen Stadt, der auch der Besitzer des Hotels war, in dem Zanardelli logierte, forderte die Brüder Gian Battista und Ernesto De Curtis auf, ein Lied für den vornehmen Gast zu schreiben. Er hoffte, sich bei Zanardelli beliebt zu machen, um die Eröffnung eines Postamtes in Sorrento zu erreichen. Ernesto De Curtis holte eine alte Melodie hervor, die er einige Jahre zuvor komponiert hatte und der Bruder schrieb aus dem Stegreif einen passenden Text für diesen Anlass; so entstand \"Torna a Surriento\" (‚Komm zurück nach Sorrent‘). Nach ein paar Wortänderungen wurde das Lied am Festspiel von Piedigrotta im Jahre 1905 gesungen. Dadurch stieg der Bekanntheitsgrad dieses Stücks stark an, bis es zu einem der bekanntesten neapolitanischen Liedern der Welt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Giuseppe Zanardelli (* 26. November 1826 in Brescia; † 26. Dezember 1903 in Maderno) war ein italienischer Staatsmann und Rechtsberater, sowie vom 15. Februar 1901 bis 29. Januar 1903 Präsident des Ministerrats (Ministerpräsident).", "tgt_summary": null, "id": 1575492} {"src_title": "Glasbruchmelder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konfigurationen.", "content": "Klassischerweise sind Blechblasinstrumente mit drei Ventilen ausgestattet (die %-Angabe ist näherungsweise die Rohrverlängerung in Bezug auf die Instrumenten-Grundlänge): Ist noch ein weiteres Ventil vorhanden, so handelt es sich in der Regel um ein Quartventil, das eine Tonerniedrigung um fünf Halbtöne bewirkt (33,8 %). Unten findet sich die entsprechende Beispielrechnung. Sehr selten ist ein weiteres Ventil, das eine Tonerniedrigung um einen Viertelton bewirkt (3,0 %). Bei manchen Tuben gibt es ein fünftes Ventil, das die Gesamtlänge um einen tieferen Ganzton verlängert und selten auch ein sechstes (größerer Halbton). Diese beiden dienen der unten beschriebenen Kompensation, um den Tonumfang zur Pedallage sicherzustellen. Ein Effekt des vierten Ventils ist die Erweiterung des Tonumfangs um eine Quarte abwärts, so dass bei Verwendung von 1+2+3+4 unter Vernachlässigung von Intonationsproblemen eine große Septime abwärts möglich ist (z. B. b → H). Im untersten Bereich der Skala kann somit die „Tritonus“-Lücke direkt oberhalb des Pedaltons geschlossen werden. Zweiter Effekt des vierten Ventils besteht in der Lösung von Intonationsproblemen im Zusammenhang mit den Ventilkombinationen 1+3 sowie 1+2+3. Alle weiteren Ventile dienen der weitergehenden Kompensation. Das „Stopfventil“ beim Waldhorn verlängert um ca. 10 % und kompensiert damit die Tonerhöhung, die das komplette (Zu-)„Stopfen“ des Horn-Schallstücks mit der Hand verursacht. Der eigentliche „Stopf“-effekt wird nicht durch das Betätigen des Ventils erzeugt!", "section_level": 1}, {"title": "Bauweisen und Geschichte.", "content": "Gebräuchlich sind heutzutage vor allem zwei Bauformen: Die Ventilrohrschleifen (s. u.) haben in aller Regel eine zylindrische Bohrung (Innendurchmesser) und – bei ausreichender Länge – einen eigenen Ventil-\"Stimmzug\" zur Feinstimmung. Zur Geschichte des Ventils siehe auch \"Ventilhorn\".", "section_level": 1}, {"title": "Pumpventil (Périnet-Ventil).", "content": "Das moderne Pumpventil geht auf eine erstmals von François Périnet im Jahr 1838 vorgestellte Ventilkonstruktion zurück, weswegen es auch Périnet-Ventil genannt wird. Ventile dieser Bauart besitzen einen zylindrischen Ventilkörper (in der Abbildung rechts als \"hellbraunes Rechteck\" dargestellt), der mittels einer Fingerkappe (\"hellbraunes „T-Stück“\") gegen Federdruck bedient wird. Zwei Luftkanäle in dem Ventilkörper (\"hellrot, innen\") leiten bei Betätigung der Kappe den Luftstrom über die Ventilschleife (\"rot\") um. Ein Pumpventil zeichnet sich dadurch aus, dass nicht nur sein Ventilkörper zylindrisch ist, sondern auch fast der gesamte Rohrquerschnitt in seinem Verlauf. Konstruktionsbedingt liegen die Lufteinlässe sowohl des Hauptrohrs als auch der Rohrschleife grundsätzlich auf einer anderen Höhe als deren Luftauslässe. Die Feder liegt in dem Hohlraum entweder über oder unter dem Ventilkörper (\"dunkelbraun\"). Bei dieser Bauweise entspricht die vom Ventilkörper zurückgelegte Streckenlänge grundsätzlich mindestens dem Durchmesser des Hauptrohrs. Zwar kann dies bei der Tuba, bei der der Durchmesser der Bohrungen bei bis zu > 20 Millimeter liegt, spieltechnische Probleme aufwerfen; dafür gelten Périnet-Ventile als besonders wartungsfreundlich, da sich die Ventilkörper einfach, schnell und in der Regel ohne Werkzeug aus ihrem Gehäuse ausbauen lassen. Die Bauform Pumpventil ist heute die am weitesten verbreitete und findet sich beispielsweise bei der überwiegenden Mehrzahl der Trompeten.", "section_level": 2}, {"title": "Vorläufer.", "content": "Bereits das 1813 von Heinrich Stölzel erfundene Ventil folgte dem Prinzip des späteren Périnet-Ventils, im Gegensatz zur heute gängigen Bauweise strömte hier die Luft allerdings noch an der Unterseite ein. Das Ventil war zu Stölzels Zeit ein neuartiges Bauteil. Waren bis dato noch sämtliche Hörner Naturhörner gewesen, war es mit einem Ventil nun möglich, die in ein Hornblasinstrument aus Metall geblasene Luft in zwischengeschaltete Röhren umzuleiten, die Luftsäule damit zu verlängern und so einen tieferen Ton zu erzielen. Ausgehend von Stölzels neuem Ventilhorn, das zunächst nur mit zwei Ventilen ausgestattet war, erfolgte eine Weiterentwicklung zu drei Ventilen, die auch bei anderen Blechblasinstrumenten eingebaut wurden und der ganzen Instrumentenfamilie völlig neue Einsatzmöglichkeiten in den Orchestern brachte. Bis um 1860 hatte sich das chromatische Horn in allen Orchestern durchgesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Berliner Ventil.", "content": "Eine weitere frühe Form des Pumpventils, neben der von Stölzel aus dem Jahr 1813, war das sogenannte Berliner Ventil (oder \"Berliner Pumpe\"), das von Stölzel 1827 sowie unabhängig von diesem 1833 von Wilhelm Wieprecht entwickelt wurde. Das Berliner Ventil besaß seitliche Einlässe für die Ventilschleife, die sich auf gleicher Höhe mit den Einlässen für das Hauptrohr befanden.", "section_level": 4}, {"title": "Drehventil.", "content": "Das Drehventil besitzt einen Ventilkörper mit zwei Kanälen, der bei Betätigung des Ventils jedoch um 90° um seine Hochachse rotiert. Ventilschleife und Hauptrohr münden auf gleicher Höhe in das Gehäuse. Zur Betätigung dient in der Regel ein federbelasteter Hebel, der entweder über mechanische Gelenke oder über eine Schnurmechanik mit dem Ventilkörper verbunden ist. Eine andere Bauform ist die des verriegelbaren \"Stellventils\", mit der das gesamte Instrument oder ein bestimmtes Ventil auf eine andere Grundstimmung umgestellt werden kann. Das Drehventil wurde 1818 entwickelt, als Friedrich Blühmel und Heinrich Stölzel darum gebeten wurden, auch diese Bauform in das von ihnen beantragte Patent aufzunehmen. Weitere Entwicklungen, namentlich von Joseph Riedl in Wien 1835 sowie Leopold Uhlmann 1843, führten schließlich zur bis heute gebräuchlichen Form. Der Ventilkörper mit seinen Lagerstiften wird traditionell aus fertigungstechnischen Gründen leicht konisch gefertigt (Kegelverhältnis ca. 1:40), durch den Einsatz präziserer Bearbeitungsmaschinen seit einigen Jahren auch zylindrisch mit Kugellagerung. Als Material verwendet man Drehventile sind insbesondere beim Waldhorn sowie bei den deutschen Bauformen gängiger Blasinstrumente gebräuchlich wie der \"Deutschen Konzert-Trompete\" und als Quartventil an der \"Deutschen Konzertposaune\". Zudem findet man sie an Blasinstrumenten der kontinentaleuropäischen Volksmusik wie dem Tenorhorn und Baritonhorn. Infolge der Hebelübersetzung lässt sich der Ventilweg auf Kosten höherer Betätigungskräfte reduzieren, weshalb Drehventile auch bei Tuben weit verbreitet sind.", "section_level": 3}, {"title": "Spieltechnikunterschiede.", "content": "Beim Niederdrücken eines Ventils wird der Luftstrom kurzzeitig durch die Ventilverlängerung und die Ventilverbindung geleitet. Dadurch entsteht eine nicht exakt definierte Rohrlänge, somit ist der zu spielende Ton in seiner Höhe extrem variabel. Der Ton klingt somit nicht sauber, sondern nasal, unterdrückt, matt und gedämpft leise. Anfängern passiert es mitunter, dass sie versehentlich das Ventil nur halb oder zu langsam schalten oder durch mangelnde Ölung das Ventil hängt, und genau dann kommt ein „Quetsch“-Effekt unerwünscht zustande. Überwiegend bei Trompeten mit Pumpventilen wird mitunter dieser Effekt absichtlich verwendet, der in traditioneller klassischer Musik misslich, im Jazz, Salsa, der Popmusik oder in der sogenannten Neuen Musik der Klassik (nach 1950) aber ausdrücklich erwünscht sein kann: Der \"Quetscher\" per halb gedrücktem Ventil und damit verbundene Phrasierungsweisen mittels zu langsam geschalteten Ventilen (z. B. beim Jazztrompeter Chet Baker). Durch diese Spielweise ist auch bei Ventilinstrumenten ein Glissando-Effekt möglich. Diese Spielweise ist auf Trompeten mit Drehventilen schwerer möglich: Konstruktionsbedingt liegen die Drehventile an einer akustischen Stelle, wo überwiegend ein Schwingungsbauch (Druck-Maximum) der schwingenden Luftsäule sich befindet, wodurch eine Lippen- und Mundhöhlen-Beeinflussung durch den Bläser erschwert wird. Bei herkömmlichen Perinettrompeten werden konstruktiv die Ventile in der akustischen Hälfte der Rohrlänge positioniert, wo sich verhältnismäßig oft Schwingungsknoten (Druck-Minima) befinden. Weiterhin ist ein Unterschied durch den Druckweg des Ventils gegeben: Bei Trompeten mit Pumpventilen beträgt er etwa 17 mm, bei Drehventilen etwa 8 mm. Die Positionskontrolle der Ventilstellung ist bei längerem Druckweg besser. Diese Konstruktionsunterschiede entstanden zufällig beziehungsweise zwangsweise beim Design der Instrumente und können instrumentenbaulich nicht in Verbindung mit der eigentlichen mechanischen Ventilkonstruktion gebracht werden. Eine spezielle Verwendung oder Bevorzugung der einen oder anderen Ventilkonstruktion ist überwiegend im historischen Kontext mit der konkreten Musikgeschichte und ihren Musikstilen zu sehen. Eine weitere interpretatorische, somit vor allem oft bei Pumpventilen hörbare Spieltechnik ist das „Tremolo“. Es gibt sehr zahlreiche Spezialgriffe (in englischer pädagogischer Lektüre \"false fingerings\" genannt), die aus Intonationsgründen entweder grundsätzlich nicht oder nur für echte Triller in Ausnahmefällen als sogenannte Hilfsgriffe verwendet werden. Zu den Spezialgriffen zählen beispielsweise das g (0 oder 1+3), b (1 oder 1+2+3), c (0 oder 2+3), cis (1+2, 3 oder 1+2+3), d (1 oder 1+3), es (2 oder 2+3) usw. Die Alternativ- oder Spezialgriffe werden, bedingt durch die immer enger liegenden Obertöne, immer zahlreicher, je höher die Töne ausgewählt werden. Das Tremolo wird dadurch erzeugt, dass ein Standardgriff in schnellstmöglicher Weise von einem Alternativ- oder Spezialgriff im Wechsel abgelöst wird und so ein Klangfarbtriller auf derselben Tonhöhe entsteht. Auch diese Spielweise ist im Jazz und den ihm nahestehenden Stilistiken längst etabliert und wird bisweilen von zeitgenössischen klassischen Komponisten ausdrücklich gefordert. Aufgrund der musikalisch stilistischen Traditionen, der mechanisch einfacheren Massenproduktion und auch der „Quetscher-“ und „Tremolo“-Technik hat sich die Perinet-Trompete mit Pumpventilen gegenüber der Trompete mit Drehventilen im Jazz weltweit durchgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Konische Ventilmaschine.", "content": "Bei hochwertigen Instrumenten mit weiter Mensur (z. B.: Baritonhorn oder Tuba) weisen das Quartventil und etwaige weitere Ventile mit sehr langen Rohrschleifen mitunter eine größere Bohrung auf als die anderen Ventile. Der Grund für diese Bauweise liegt darin, dass die Klangfarbe solcher Instrumente durch ihre sich stark konisch erweiternde Bohrung bestimmt ist. Beim Gebrauch der Ventile wird aber eine mehr oder weniger lange Strecke mit zylindrischer Bohrung dazwischengeschaltet. Je länger diese zylindrische Passage ist, desto stärker verändert sich die Klangfarbe und Ansprache gegenüber dem „offenen“ Instrument (d. h., es wird kein Ventil verwendet), was in der Regel unerwünscht ist.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderformen.", "content": "Weitere Drehventile: Weitere Pumpventile:", "section_level": 2}, {"title": "Intonationsprobleme.", "content": "Werden zwei oder mehr Ventile in Kombination verwendet, so entspricht die Intonation des erklingenden Tones nicht der rechnerischen Summe ihrer Intervalle, sondern einem zu hohen Ton. Das liegt daran, dass die zusätzlich durch jedes Ventil in den Resonanzkörper geschaltete Rohrlänge nur darauf berechnet ist, jeweils die Luftsäule des offenen Instruments um ein bestimmtes Intervall zu erniedrigen, aber nicht die bereits durch ein anderes Ventil verlängerte Luftsäule berücksichtigt. Aus dem gleichen Grund entsprechen die Zugpositionen auf der Posaune bei betätigtem Quartventil nicht mehr denen auf dem offenen Instrument, sondern liegen jeweils progressiv weiter hinten – die gesamte Zuglänge ist jetzt nur noch ausreichend für insgesamt sechs Positionen, von denen die letzte mit der siebten Position bei offenem Instrument zusammenfällt.", "section_level": 1}, {"title": "Beispielrechnung.", "content": "Um den Ton um einen Halbton zu erniedrigen, muss das Rohr um etwa sechs Prozent verlängert werden. Bei einem Instrument mit einer offenen Rohrlänge von 100 cm hat der Zug des zweiten Ventils also eine Rohrlänge von sechs Zentimetern. Um den Ton um zwei Halbtöne zu erniedrigen, müssen nochmals sechs Prozent hinzugefügt werden. Diesmal sind es allerdings sechs Prozent vom neuen Grundwert 106 cm, also 6,36 cm, so dass man insgesamt auf eine nötige Rohrlänge von 112,36 cm kommt. Daher beträgt die Rohrlänge des ersten Ventilzugs in diesem Beispiel 12,36 cm. Um den Ton um einen weiteren Halbton zu senken, kommen wieder sechs Prozent hinzu – vom Grundwert 112,36 cm, also 6,74 cm. Die nötige Gesamtlänge beträgt daher 119,1 cm, der dritte Ventilzug muss 19,1 cm lang sein. Um den Ton um vier Halbtöne zu erniedrigen, sind weitere sechs Prozent Rohrlänge erforderlich – aber vom neuen Grundwert 119,1 cm. Der korrekte Wert wäre also 7,15 cm. Das erste Ventil ist deutlich länger, das zweite jedoch ein wenig kürzer als der geforderte Wert. Die Ventilkombination (2+3) wird in der Praxis benutzt und kommt der nötigen Rohrlänge sehr nahe, ist aber tatsächlich ein wenig zu hoch. Ähnliches gilt für alle anderen Ventilkombinationen. Die Intonation beim Gebrauch mehrerer Ventile zugleich ist daher grundsätzlich mehr oder weniger unsauber, wenn keine Kompensation in irgendeiner Form erfolgt. Quintessenz aus dieser Erkenntnis: Je weniger Ventile benötigt werden, desto besser stimmt der Ton.", "section_level": 2}, {"title": "Lösungsmöglichkeiten.", "content": "Es sind grundsätzlich so wenig Ventile wie möglich zu benutzen. Bei den geringen Differenzen der „kurzen“ Ventilkombination (1+2) erfolgt die Kompensation in der Regel nach Gehör über den Ansatz. Der Gebrauch des sauberen Griffs 3 wäre wünschenswert, in der Praxis meistens jedoch nicht möglich, da in den Grifftabellen der Instrumentalschulen und somit in der Ausbildung die Kombination 1+2 im Vordergrund steht. Bei Instrumenten eher kurzer Gesamtlänge wie der Trompete wird die Differenz in Kombinationen mit dem dritten oder ersten Ventil meist durch einfaches Ausziehen des Ventilzuges des 3. Ventils kompensiert. Bei klassischen Bauformen der Tuba wie dem Kaiserbass ist der Hauptstimmzug eigens konstruktiv darauf ausgelegt, während des Spiels vom Spieler mit der linken Hand zur Kompensation ausgezogen zu werden. Bei Tuben und anderen Instrumenten mit großer Rohrlänge kann die Differenz jedoch zwölf Zentimeter und mehr betragen. Daher sehen die Hersteller bei hochwertigen Modellen konstruktionsseitig andere Möglichkeiten vor:", "section_level": 2}, {"title": "Viertes Ventil (Quartventil).", "content": "Bei der Trompete liegen die Töne, die von dem Problem betroffen sind, im seltener geforderten tiefen Register, wenig oberhalb des zweiten Naturtons. Bei Instrumenten, die häufiger in dieser Lage gespielt werden, findet sich als kostengünstigste Maßnahme häufig ein viertes Ventil, das die Rohrlänge um den für eine Quarte erforderlichen Betrag verlängert (beispielsweise an Piccolotrompeten, Baritonhörnern, Euphonien und einfachen Tuben, selten auch Flügelhörnern.) Es ersetzt damit die Ventilkombination (1+3), so dass die häufig geforderte reine Quarte unter dem dritten Naturton sauber intoniert werden kann. Die selten geforderte übermäßige Quarte darunter intoniert mit der Kombination (2+4) jedenfalls weit besser als auf (1+2+3). Sie kann, wie die ebenfalls seltener geforderte verminderte Quarte auf (2+3), im Notfall per Stimmzug kompensiert werden.", "section_level": 3}, {"title": "Kompensierte Ventile, Kompensationssystem.", "content": "Der englische Instrumentenbauer D. J. Blaikely ließ sich 1878 ein automatisches Kompensationssystem patentieren. Hierbei erhalten die ersten beiden Ventile eines dreiventiligen Instruments zusätzliche Rohrschleifen an der Rückseite; ihre Ventilkörper besitzen entsprechend drei statt zwei Kanäle. Wird bei diesem System das kompensierte dritte Ventil in Kombination mit den anderen Ventilen betätigt, so wird die Luft durch deren normale Ventilschleife und zusätzlich durch die Kompensationsschleifen geführt, so dass die Gesamtrohrlänge dem notwendigen Betrag entspricht. Analog haben vierventilige Instrumente Kompensationsschleifen an den ersten drei Ventilen, die nur in Kombination mit dem vierten Ventil zugeschaltet werden. Im Ergebnis haben derart kompensierte Instrumente auf allen Kombinationen mit dem kompensierten Ventil wenigstens annähernd die korrekte Rohrlänge. Vierventilige kompensierte Instrumente besitzen sogar den entscheidenden Vorteil einer korrekten Intonation über die gesamte Oktave zwischen dem Grundton und dem zweiten Naturton. Diese Form der Kompensation ist daher besonders für tiefe Instrumente wie die Tuba und das Euphonium von Bedeutung. Aus konstruktiven Gründen eignet sich diese Lösung insbesondere für Instrumente mit Pumpventilen. Ein Nachteil kompensierter Ventile kann darin bestehen, dass die Instrumente auf ihnen dumpfer klingen und schlechter ansprechen. Die Ursachen dafür sind vermutlich ungünstig verlegte Rohrschleifen des Kompensationssystems sowie Turbulenzen, die an Engstellen, etwa in den Ventilen, entstehen. Während hiervon in der Frühzeit ihrer Entwicklung alle Instrumente betroffen waren, gilt dies heute allenfalls noch für kompensierte Waldhörner, die einzigen gängigen Drehventilinstrumente, die auch mit Kompensation hergestellt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Zusätzliche herkömmliche Ventile.", "content": "Um die verbreiteten Klang- und Ansprechprobleme früher Kompensationssysteme zu umgehen, gingen einige Hersteller dazu über, stattdessen zusätzliche Ventile einzubauen, deren Rohrlängen ausschließlich auf den Gebrauch in Kombination mit anderen Ventilen ausgelegt sind. Dieser Ansatz hat sich bis heute bei den Tuben erhalten: Viele hochwertige Kontrabasstuben besitzen ein fünftes Ventil, das darauf berechnet ist, anstelle des ersten Ventils in Kombination mit dem vierten Ventil benutzt zu werden („ausgezogene große Sekunde“). Basstuben in F besitzen bis zu sechs Ventile.", "section_level": 3}, {"title": "Zusätzliche Ventilschleifen.", "content": "Eine weitere Alternative besteht darin, jedem Ventil zwei Rohrschleifen zu verleihen. Zwischen ihnen kann mit einem zusätzlichen Ventil umgeschaltet werden, das zugleich die Grundstimmung um ein bestimmtes Intervall verändert. Man erhält auf diese Weise quasi zwei Instrumente verschiedener Grundstimmung („Seite“) in einem. Für Töne mit problematischer Intonation auf der einen Seite ergeben sich dadurch mitunter weniger problematische alternative Griffe auf der anderen Seite. Dieser Ansatz ist heute im Wesentlichen für Waldhörner von Bedeutung, die seit dem von Eduard Kruspe und Bartholomäus Geisig erstmals in Erfurt im 19. Jahrhundert vorgestellten Entwurf üblicherweise als F/Bb- oder Bb/f-Doppelhorn, seltener als F/Bb/f-Tripelhorn ausgeführt sind. Vergleichbare voll ausgebaute Doppeltuben sind demgegenüber heutzutage außerordentlich selten.", "section_level": 3}, {"title": "Intonationszug (Trigger).", "content": "Unter einem Trigger (englisch für Abzug) versteht man eine Kompensation durch eine Vorrichtung, die es erleichtert, die Länge eines Ventilzuges oder des Hauptstimmzuges zu variieren. Diese auch Intonationsdrücker oder -ausgleich genannte Vorrichtung besteht entweder aus einem mit dem Stimmzug verbundenen Ring oder U-förmigen „Sattel“, der mit einem Finger bewegt wird, oder aus einem mechanischen Hebel, der mit einem Finger gedrückt wird und in der Regel eine Rückholfeder besitzt. Trigger befinden sich als zusätzliche Intonationshilfe bereits oft serienmäßig an Trompeten, Kornetten, Flügelhörnern sowie an hochwertigen Tuben und Euphonien. An preisgünstigen Trompeten fällt der Trigger oder Umstimmmechanismus für das erste Ventil bisweilen Sparmaßnahmen zum Opfer. Diese Instrumente weisen stattdessen eine längere Rohrschleife am dritten Ventil auf, weil der Hersteller davon ausgeht, dass eine Intonationskorrektur nur bei Verwendung des dritten Ventils erforderlich ist.", "section_level": 3}], "src_summary": "Ventile dienen bei Blechblasinstrumenten dazu, die Rohrlänge zu verändern, um ein chromatisches Spiel zu ermöglichen. Bei Betätigung des Ventils wird die Luft durch eine zusätzliche Rohrschleife bestimmter Länge geleitet und so die Luftsäule des Instruments (in der Regel) verlängert. ", "tgt_summary": null, "id": 1674078} {"src_title": "Klemmenbezeichnung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Aus der persönlichen Erfahrung des Verfassers schöpfend, steht der Roman in der Tradition des russischen Realismus. Der Rahmen der Handlung scheint willkürlich gewählt: ein beliebiger Tag, vom Wecksignal bis zum Löschen der Lichter, im Leben eines beliebigen Gulag-Häftlings, stellvertretend für die namenlosen Scharen politischer Gefangener. Das Hauptaugenmerk liegt auf der realistischen Schilderung der Härten und Ungerechtigkeiten des Gefangenenlebens im frostigen Sibirien, im Mittelpunkt dabei das persönliche Befinden des Iwan Denissowitsch, dessen Wohl und Wehe von scheinbaren Kleinigkeiten abhängt: einem Kanten Brot, den er verstecken kann, einem kleinen Stückchen Metall, das sich zu einem Messer zurechtschleifen lässt, einem Paar warm gefütterter Stiefel, denen er nachtrauert. Das tägliche Zentrum seiner Existenz bildet das hungrige Warten auf die nächste kärgliche Mahlzeit, meist nicht mehr als eine dünne wässrige Suppe und doch die einzige Brücke zum Überleben. Ein weiterer Schwerpunkt der Erzählung liegt auf der Interaktion zwischen den einzelnen Häftlingen – redseligen und schweigsamen, ehrlichen und verlogenen, arbeitsscheuen und fleißigen – sowie auf dem Verhältnis zwischen den Häftlingen und den Wachen, beide zusammengezwängt in ein unmenschliches System.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Was den Roman aus der Masse der Gefangenenliteratur heraushebt, ist die Menschlichkeit, die er ausstrahlt. Die innere Welt des Protagonisten wird mit packender Lebendigkeit geschildert. Die Art und Weise, wie er sich mit seinen Umständen zu arrangieren versucht, sein inneres Glück, das geschildert wird, wenn er eine zusätzliche Schüssel Suppe ergattert, berühren den Leser mehr, als es die bloße Beschreibung von Demütigungen und Grausamkeiten vermocht hätte. Solschenizyn stellt die Härte des Lebens in den Lagern ohne jegliche Vorwürfe dar. Trotz aller Unmenschlichkeit dieses Lebens bleibt, diskret und doch eindrucksvoll angedeutet, immer noch Raum für einen Rest Nächstenliebe unter den Gefangenen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch (rus. Один день Ивана Денисовича, \"Odin den' Ivana Denisoviča\") erschien im November 1962 in der Moskauer Zeitschrift \"Nowy Mir\" als das Erstlingswerk Alexander Solschenizyns, der 1970 den Nobelpreis für Literatur erhielt. Der Roman schildert einen Tag aus dem Leben eines Häftlings in einem sowjetischen Gulag. Die Veröffentlichung in Solschenizyns Heimat war nur möglich, weil sich die Sowjetunion 1956 auf dem XX. Parteitag der KPdSU vom Personenkult um Josef Stalin gelöst hatte. Doch Unerfreuliches – die stalinschen Säuberungen, massenhafte Zwangsarbeit und Straflager – wurde dabei gerne bagatellisiert und dem Übereifer von Personen am Rande des Verantwortungsbereiches zugeschrieben, so dass auch diejenigen Mitglieder der neuen Führung der Sowjetunion, die schon in der Zeit des Stalinismus Verantwortung getragen hatten, von jeglicher Schuld freigesprochen werden konnten. Solschenizyns Roman fiel so in eine Zeit, die vom Klima der vorsichtigen Aufarbeitung der Verbrechen der Stalin-Ära gekennzeichnet war. ", "tgt_summary": null, "id": 1177892} {"src_title": "Berg-Königsnatter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Griffith war gelernter Modezeichner und arbeitete in einer Hutfabrik. Der Besitzer der Hutfabrik war ein ehemaliger Amateur-Boxer und entdeckte das Talent seines Angestellten für das Boxen. Griffith boxte vor allem in New York City. Sein langjähriger Boxtrainer war Gil Clancy. Er war ein Pressure Fighter ohne große Schlagkraft, aber mit hoher Schlagfrequenz und einem „Granitkinn“. Er ging in seiner Karriere nur zweimal K. o., gegen die Legenden Carlos Monzón (erster Kampf) und Rubin Carter. Seine Laufbahn dauerte von 1956 bis 1977. 1961 gewann Emile Griffith zum ersten Mal den Weltmeistertitel im Weltergewicht. Benny Paret musste sich in der 13. Runde vorzeitig geschlagen geben. Nach einer erfolgreichen Titelverteidigung kam es zum Rückkampf gegen Paret. Sehr umstritten gewann diesen Benny Paret durch eine Split Decision. Nach sechs Monaten kam es zum dritten Aufeinandertreffen: Griffith ging in der sechsten Runde zu Boden, doch stand er wieder auf. In den folgenden Runden zermürbte er seinen Widersacher und stellte ihn derart in der Ringecke, dass Paret trotz schwerer Treffer nicht umfallen konnte. Trotzdem ging Ringrichter Ruby Goldstein lange Zeit nicht dazwischen und brach den Kampf erst ab, als Paret so schwere Verletzungen davongetragen hatte, dass er noch im Ring ins Koma fiel und zehn Tage später starb. Es war der erste Tod eines Boxers, den Millionen Menschen vor dem Fernseher sahen. Paret hatte offenbar zu Beginn der 12. Runde zu Griffith \"Schwuchtel\" gesagt. Griffith selbst prägte dieses Ereignis so sehr, dass er später manche Knockout-Chance nicht mehr nutzte. Im Oktober 1962 wurde Griffith auch noch Weltmeister im Halbmittelgewicht (eine Gewichtsklasse über dem Weltergewicht). Nachdem die Weltmeisterschaftsgürtel zwei Monate später in verschiedene Verbände unterteilt worden waren, musste Emile Griffith erneut die Titel holen. Am 8. Dezember 1962 besiegte er Jorge Jose Fernandez durch TKO in Runde 9, so war Griffith alter und neuer WBA- und WBC-Weltmeister im Weltergewicht. Den Weltmeisterschaftsgürtel im Halbmittelgewicht verteidigte Emile Griffith erfolgreich zwei Monate später durch TKO in Runde 9. Einen Monat später musste er nach einer sehr umstrittenen Punktniederlage seine WBC- und WBA-Krone im Weltergewicht wieder abgeben, holte diese beiden Titel allerdings neun Wochen später wieder im Rückkampf. Nach weiteren drei erfolgreichen Titelverteidigungen legte er die Weltmeisterschaftsgürtel 1965 im Welter- sowie im Halbmittelgewicht nieder und stieg ins Mittelgewicht auf. 1966 durfte er schon um die WBA- und WBC-Weltmeisterschaft im Mittelgewicht boxen. Griffith gewann den Fight nach Punkten gegen Dick Tiger. Diese zwei Gürtel verteidigte Griffith zwei Mal erfolgreich, dann musste er die beiden Titel an die Mittelgewichts-Boxlegende Nino Benvenuti abgeben. Im direkten Rückkampf fünf Monate später holte er sie sich allerdings wieder zurück, gab die Gürtel jedoch im dritten Aufeinandertreffen gegen Benvenuti wieder ab. Griffith war erst der zweite Boxer, dem es gelang, Benvenuti zu besiegen, welcher zuvor 71 Mal gewonnen und nur einmal verloren hatte. Emile Griffith ließ seine Karriere langsam ausklingen. Noch zwei Mal boxte er erfolglos um die WBA- und WBC-Krone im Mittelgewicht. Gegen den deutschen Weltmeister Eckhard Dagge musste er sich 1976 geschlagen geben. Es ging um den WBC-Titel im Halbmittelgewicht; dieser Fight wurde sehr umstritten durch eine Mehrheitsentscheidung zu Gunsten Dagges beendet. Außerdem besiegte er den kubanischen Konterboxer Luis Rodríguez, zweimal Dick Tiger und Nino Benvenuti, der ihn aber auch zweimal schlug. Er unterlag zweimal Carlos Monzón; die zweite Niederlage war jedoch umstritten. Am Ende seiner Karriere unterlag er gegen Eckhard Dagge knapp nach Punkten. 1990 wurde er in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen. Im Jahr 2005 wurde eine Dokumentation über das Leben Emile Griffiths produziert. Mit 310 geboxten Runden hält er bis heute den Rekord in geboxten Runden in WM-Kämpfen. 1992 wurde er beinahe zu Tode geprügelt, als er eine Bar für Homosexuelle verließ. In einem 2008 publizierten Buch sprach Emile Griffith über seine seit Jahren vermutete homosexuelle Orientierung erstmals öffentlich. Unter anderem sagte er: “I keep thinking how strange it is... I kill a man and most people understand and forgive me. However, I love a man, and to so many people this is an unforgivable sin; this makes me an evil person. So, even though I never went to jail, I have been in prison almost all my life.” (Ich muss immer daran denken, wie seltsam das ist... Ich töte einen Mann, und die meisten Leute verstehen das und verzeihen mir. Hingegen, ich liebe einen Mann, und so viele halten das für eine unverzeihliche Sünde, was mich zu einem schlechten Menschen macht. Wenn ich auch nicht im Gefängnis gelandet bin, so war ich trotzdem fast mein ganzes Leben lang eingesperrt.) Während seiner Laufbahn als Boxer designte er auch Damenhüte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emile Griffith (* 3. Februar 1938 auf St. Thomas, Amerikanische Jungferninseln; † 23. Juli 2013 in Hempstead, New York) war ein US-amerikanischer Boxer und Weltmeister im Welter-, Halbmittel- und Mittelgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 937378} {"src_title": "Solarisation (Fotografie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Anfang 2004 begann der australische Fußballverband ASA (heute: FFA) mit den Planungen für eine australische Fußballprofiliga (A-League). Daraufhin wurde von Soccer New South Wales (heute: Football NSW) eine Lizenz für eine Mannschaft aus Sydney ausgeschrieben. Einer der Bewerber um die Lizenz war der Sydney FC, der für die Bewerbung im April 2004 gegründet wurde. Am ersten November desselben Jahres wurde der Sydney FC offiziell als Gründungsmitglied der A-League von der Football NSW ausgerufen. Im Februar bestand der Kader schon aus 16 Spielern von den maximal erlaubten 20. Unter diesen Spielern waren Nationalspieler wie Clint Bolton, Steve Corica und David Zdrilic. Als Marquee Player wurde der frühere Manchester-United-Spieler Dwight Yorke verpflichtet. Gleich in der ersten Saison gewann Sydney durch einen 1:0-Erfolg über die Central Coast Mariners die A-League. Littbarskis Nachfolger Terry Butcher wurde im Februar 2007 nach einer enttäuschenden Saison von Branko Culina abgelöst. Er führte Sydney FC zunächst mit nur mäßigem Erfolg, der Klub schied bereits in der Gruppenphase aus, durch die Spiele der asiatischen Champions League und wurde bereits Ende Oktober 2007, nach nur zwei Siegen in neun Ligaspielen, durch John Kosmina, einen vormaligen 60-fachen australischen Nationalspieler, der zuletzt bei Adelaide United tätig war, abgelöst. Am 5. September 2012 verpflichtete der Verein den italienischen Weltmeister von 2006 Alessandro Del Piero, der einen Zweijahres-Vertrag erhielt.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Der Sydney FC trägt seine Heimspiele im Allianz Stadium, ursprünglich \"Sydney Football Stadium\" und zwischenzeitlich \"Aussie Stadium\" genannt, aus. Der Klub wählte diesen Ort aus Austragungsort aufgrund der guten Verkehrsanbindung. An Spieltagen befördern Shuttlebusse die Fans vom Hauptbahnhof zum Stadion.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Pokalbilanz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ozeanien.", "content": "Gesamtbilanz: 5 Spiele, 5 Siege, 0 Unentschieden, 0 Niederlagen, 26:4 Tore (Tordifferenz +22)", "section_level": 2}, {"title": "Asien.", "content": "Gesamtbilanz: 12 Spiele, 3 Siege, 5 Unentschieden, 4 Niederlagen, 14:16 Tore (Tordifferenz −2)", "section_level": 2}, {"title": "Fans.", "content": "In der ersten A-League Saison lag der Zuschauerschnitt bei Heimspielen des FC Sydney bei 19.647 (ohne Finalrunde bei 16.668, was zu dieser Zeit noch ein Rekord für einen Verein in der australischen Liga war). Die lautstärksten Fans stehen in der Nordkurve des Aussie Stadion und sind unter dem Namen „The Cove“ bekannt. Diese Bezeichnung der Fans „The Cove“ leitet sich vom ursprünglichen Namen der Siedlung Sydneys, Sydney Cove, ab. Auf dieser ursprünglicher Siedlung befindet sich jetzt das Circular Quay Ferry Terminal. Die meisten Mitglieder der Cove besuchen zwar jedes Heimspiel, aber von diesen Fans reist nur eine kleine Gruppe zu den Auswärtsspielen um dort die Mannschaft zu unterstützen. Am 7. Juli nahm Jimmy Barnes, ein australischer Rocksänger, mit 25 Mitgliedern der Cove, die den Backgroundchor bildeten, die Vereinshymne „Sydney FC For Me“ auf. Diese wurde vor dem Start der Saison 2006/07 veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerchronik.", "content": "\"Stand: 14. Februar 2015. Nur Meisterschaftsspiele mit den Finalspielen wurden berücksichtigt. Für Siege und Unentschieden in Finalspielen werden keine Punkte hinzuaddiert.\"", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "\"Für eine komplette Auflistung aller Spieler des Sydney FC, siehe Liste der Spieler des Sydney FC.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sydney FC ist ein australischer Fußballverein aus Sydney. Der 2004 gegründete Klub ist in Privatbesitz. Der Sydney FC trägt seine Heimspiele im 1988 eingeweihten Allianz Stadium aus. ", "tgt_summary": null, "id": 1961802} {"src_title": "Jim Stewart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Allan wuchs in einer armen Gegend in Angeles City auf, bis er mit 14 Jahren von einer US-amerikanischen Familie adoptiert wurde und in die Vereinigten Staaten zog. Sein Vater war ein US-Flieger, der bei der Clark Air Base stationiert war. Er verließ seine Mutter und seine sechs weiteren Geschwister kurz nach seiner Geburt. Allan wuchs auf dem Land auf zwischen Mais- und Maniok-Feldern. Die Pearl S. Buck-Stiftung, die sich auf behinderte Kindern in den Entwicklungsländern spezialisiert hat, fokussierte sich auf Allan und fand einen geeigneten Paten namens \"Joe Ben Hudgens\". Zuerst, im Alter von 11 Jahren, flog Allan in die Vereinigten Staaten, um sich gegen seine Krankheit Nystagmus behandeln zu lassen. Als er zum ersten Mal nach Disneyland fuhr, zeigte er gesteigertes Interesse an den Vereinigten Staaten. Es dauert jedoch drei weitere Jahre bis Hudgens ihn endgültig dorthin holte und ihn schließlich auch adoptierte. In Los Angeles schließlich besuchte er die \"John Marshall High School\", ebenso wie damals will.i.am. Er freundete sich mit diesem an und gemeinsam gründeten sie eine Breakdance-Crew mit dem Namen \"Tribal Nation\" (später: \"Atban Klann\"). Seine größten Musen waren Größen wie Stevie Wonder oder The Beatles. Aber schon damals verlor er seine Abstammung nie aus den Augen und war so ein großer Fan von ASIN, einer Filippino-Rockgruppe. 1995 gründeten dann schließlich Taboo, will.i.am und er die Band The Black Eyed Peas, mit denen er bis heute noch seine größten Erfolge feiern darf. Er selbst habe mit allen Mitgliedern ein sehr gutes Verhältnis, vor allem aber mit seinem Kindheitsfreund will.i.am. Er betont seine Wurzeln in einigen Songs, die vielfach auf Tagalog sind und in denen es fast ausschließlich um die Philippinen und das Leben dort geht. Daher ist er für viele Filipinos auf der ganzen Welt eine Identifikationsfigur, nicht zuletzt dank des Songs \"Bebot\", der auf dem 2005er Album \"Monkey Business\" ist. Weitere Lieder mit Tagalog-Einflüssen sind: \"Mama Filippina\", \"Mare\", \"You can dream\", \"The Apl Song\" und \"Take me to the Philippines\". Er bezeichnet sich selbst als Filipino-Amerikaner.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Allan hat ein sehr enges Verhältnis zu seiner Familie. Er suchte seine Mutter \"Christina Pineda\" selbständig mit 17 Jahren auf den Philippinen auf. Seine Mutter spielte zudem in seinem Clip \"Mama Filippina\" seine echte Mutter. Allan war/ist sehr bestürzt über den Verlust zweier seiner Brüder. Er widmete die Zeilen aus \"The Apl Song\" „I guess sometimes life’s stresses get you down/Oh brother, wish I could have helped you out“ seinem Bruder \"Arne Pineda\", welcher Suizid begangen hatte. Weiterhin verlor er im Februar 2009 seinen jüngsten Bruder \"Joven Pineda Deala\" im Alter von 22 Jahren. Er wurde von der Philippinischen Mafia in seinem Auto in Pampanga erschossen.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheit.", "content": "Allan leidet seit seiner Kindheit an dem Augenzitter-Syndrom, genannt Nystagmus. Es verursacht sowohl extreme Kurzsichtigkeit als auch Farbenblindheit. Der Musiker bezeichnete die Krankheit als Motivation für den Hip-Hop.", "section_level": 1}], "src_summary": "apl.de.ap (* 28. November 1974 in Angeles City, Philippinen; bürgerlich \"Allan Pineda Lindo\") ist ein US-amerikanischer Musiker. apl.de.ap, dessen Mutter Filipina und dessen Vater Afroamerikaner ist, ist ein Mitglied der erfolgreichen Hip-Hop-Gruppe The Black Eyed Peas.", "tgt_summary": null, "id": 2219734} {"src_title": "Neptun Werft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach der Offiziersausbildung an einer britischen Militärakademie und seinem Dienst als Militärattaché an der irakischen Botschaft in London (1954/1955) hatte sich Talib schon 1956 den republikanischen „Freien Offizieren“ gegen die Haschimiten-Monarchie angeschlossen. Nach General Abd al-Karim Qasim und Oberst Abd as-Salam Arif war Major Talib der drittwichtigste Putschist, der die Revolution vom 14. Juli 1958 geplant hatte. Talib war Schiit, in Qasims Revolutionsregierung wurde er zunächst Sozialminister, trat aber nach der Verurteilung Arifs durch Kassim Anfang Februar 1959 zurück. Bis zum Staatsstreich der Baathisten am 8. Februar 1963 hielt er sich konspirativ im Hintergrund und beteiligte sich offenbar nicht an der Ermordung Qasims, wurde aber im März 1963 Industrieminister im Kabinett des Baathisten Ahmad Hasan al-Bakr. Während des Militärputsches vom 18. November 1963 unterstützte er den Präsidenten Arif sowie Premier Tahir Yahya und wurde General. Nach Arifs Tod drängten die Generale dessen Nachfolger Abd ar-Rahman Arif zur Abberufung des allzu selbständig regierenden zivilen Premiers Abd ar-Rahman al-Bazzaz. Als Kompromisskandidat der verschiedenen Militärfraktionen wurde Talib zum Premier berufen, der auch gute Kontakte hatte zu den mehrfach für eine Vereinigung mit Ägypten putschenden Nasseristen unter Ex-Premier Arif Abd ar-Razzaq. Der Schiit Talib bildete am 9. August 1966 ein aus sieben Offizieren und zwölf Zivilisten (davon drei Kurden und ein Assyrer) bestehendes, unpolitisches Technokraten-„Kabinett der nationalen Einheit“, das die von al-Bazzaz begonnenen Verhandlungen mit den Kurden abbrach und den Kampf in Kurdistan wieder aufnahm. Zum Außenminister berief er Adnan Patschatschi. Als Premierminister selbst auch Ölminister schlichtete Talib mit überraschendem Geschick 1966 den Ölstreit zwischen Irak, Syrien und der Iraq Petroleum Company, wodurch allerdings notwendige Reformen erneut verschoben wurden. In Irakisch-Kurdistan unterstützte Talibs Regierung die Barzani-feindliche Talabani-Fraktion mit Geld und Waffen und trug somit zur Spaltung der KDP bei, ohne jedoch einen Sieg über den Aufstand erringen zu können. Die Erfolglosigkeit beraubte ihn rasch der Unterstützung des Offizierskorps, Talib stürzte schließlich am 10. Mai 1967 über interfraktionelle Kämpfe im Militär. Präsident Arif übernahm vorübergehend selbst die Regierungsgeschäfte. Ein Jahr später richtete Talib zusammen mit ar-Razzaq und Ahmad Hasan al-Bakr ein Ultimatum an Arif, um einen Staatsstreich doch noch abzuwenden. Nach der erneuten Machtergreifung der Baath-Partei 1968 wurde Talib schließlich pensioniert, nach deren Sturz 2003 kehrte er aus dem Exil in den Irak zurück. In Falludscha rief er die US-Besatzer zur Mäßigung auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nadschi Talib (; * 1917 in Nasiriya; † 24. März 2012 in Bagdad) war ein irakischer General, Außenminister und Premierminister seines Landes.", "tgt_summary": null, "id": 1149216} {"src_title": "Mülln", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Album.", "content": "Nach der Debüt-EP \"Uncertain\" und der vorab veröffentlichten Single \"Dreams\" war \"Everybody Else Is Doing It, So Why Can’t We?\" das erste Album der Band. Die CD beinhaltet eine eher ruhige, eingängige Mischung aus Pop und Rock sowie Einflüssen der Folklore ihrer irischen Heimat, mit der sich The Cranberries von damals dominierenden Rock-Genres wie Grunge bzw. Alternative Rock abgrenzten. Der Gesang von Sängerin Dolores O’Riordan war eher zurückhaltend und sanft, die Gitarrenarbeit von Neil Hogan erinnerte an den Stil von Johnny Marr von The Smiths. Dieser Mischung blieben The Cranberries auch auf den darauffolgenden Platten treu. Produziert wurde „Everybody Else Is Doing It, So Why Can't We?“ von Stephen Street, die Texte schrieben Dolores O’Riordan und Noel Hogan. Das Album verkaufte sich weltweit über 7,6 Millionen Mal und erreichte im Vereinigten Königreich Platz 1 der Albumcharts sowie in den Vereinigten Staaten Platz 18. Nur das Folgealbum „\"No Need to Argue\"“ war noch erfolgreicher. Nach dem Erfolg der zweiten Single „\"Linger\"“ wurde „\"Dreams\"“ erneut veröffentlicht. Es wurde ebenfalls ein Hit und später mehrfach von anderen Künstlern gecovert. Die chinesische Sängerin Faye Wong coverte den Song gleich zweifach: einmal auf Kantonesisch für das Album „Random Thoughts“ und einmal auch Mandarin für das Album „Sky“. Ersteres Cover wurde vom Regisseur Wong Kar-Wai für den Film „Chungking Express“ verwendet. Auch Dario G coverte den Song, darüber hinaus wurde „\"Dreams\"“ im Soundtrack des Films „e-m@il für Dich“ eingesetzt. Für das Cover des Albums war Andy Earl zuständig. Es zeigt die Musiker auf und vor einer Couch sitzend vor schwarzem Hintergrund.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Album wurde überwiegend gut bewertet. Vom Allmusic Guide erhielt es 4,5, vom Rolling Stone ebenfalls 4,5 und von Discogs 3,75 von 5 Sternen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Album Everybody Else Is Doing It, So Why Can’t We? war die erste erfolgreiche Platte der irischen Rockgruppe The Cranberries. Es wurde im Jahr 1993 unter dem Label Island Records veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 942508} {"src_title": "Moon 44", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war der älteste Sohn seines Vorgängers, König Taufaʻahau Tupou IV. Nach dem Jurastudium in Oxford machte er eine Ausbildung an der Militärakademie von Sandhurst in Großbritannien. Am 4. Mai 1966 wurde er zum Kronprinzen des südpazifischen Inselstaates ernannt. Als solcher hatte er einen starken Einfluss auf die Politik Tongas, so bekleidete er auch zwischen 1979 und 1998 die Position des Außenministers. Danach war er u. a. Vorstandsvorsitzender der staatseigenen Tourismusgesellschaft und eines Energiekonzerns. Als Kronprinz wurde er mit seinem Stammestitel \"Tupoutoʻa\" bezeichnet. Am 11. September 2006 wurde er nach dem Tod seines Vaters als neuer König von Tonga proklamiert, die feierliche Krönung fand am 1. August 2008 statt. Drei Tage vor der Zeremonie kündigte der als unbeliebt geltende George Tupou V. an, die Regierungsgewalt an das Parlament zu übergeben. Er wollte nur noch repräsentative Aufgaben übernehmen. Die Vorschläge einer zu diesem Zweck eingesetzten Verfassungs- und Wahlrechtskommission wurden jedoch nur zum Teil umgesetzt: Der König behielt das Recht, das Parlament aufzulösen und gegen Gesetze ein Veto einzulegen. Als Kronprinz erregte er Aufsehen mit dem Plan, das gesamte Erbmaterial seiner künftigen Untertanen an eine australische Biotechnologiefirma zu verkaufen. Der unverheiratete Monarch galt als Playboy. Seine uneheliche Tochter 'Ilima Lei Tohi ist nach offiziellen Angaben von der Thronfolge ausgeschlossen; somit war sein jüngerer Bruder ʻAhoʻeitu ʻUnuakiʻotonga Tukuʻaho der Kronprinz und ist jetzt sein Nachfolger als König. König George Tupou V. starb am 18. März 2012 in einem Hongkonger Krankenhaus. Wenige Wochen zuvor, im Februar 2012, hatte er Europa besucht und war unter anderem im Rahmen eines offiziellen Staatsbesuches auch von Papst Benedikt XVI. im Vatikan empfangen worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Tupou V. (tongaisch \"Siaosi Tupou V.\", voller Name \"Siaosi Tāufaʻāhau Manumataongo Tukuʻaho Tupou V.\"; * 4. Mai 1948 auf Tongatapu; † 18. März 2012 in Hongkong) war von 2006 bis zu seinem Tod tongaischer König.", "tgt_summary": null, "id": 1830043} {"src_title": "Karla (Höhlenkloster)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Geografisch besteht Illnau-Effretikon aus der Stadt Effretikon, den Dörfern Illnau, Ottikon, Bisikon und Kyburg, ferner aus den Weilern Agasul, Bietenholz, Billikon, First, Horben, Kemleten, Luckhausen, Mesikon und Oberkempttal. Eine Walderhöhung oberhalb Brünggen ist mit der höchste Punkt der Gemeinde. Seit der Eingemeindung von Kyburg am 1. Januar 2016 ist Illnau-Effretikon flächenmässig die viertgrösste Gemeinde im Kanton Zürich nach Zürich, Winterthur und Wädenswil. \"Quelle: Stadt Illnau-Effretikon\"", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Die Legislative ist seit 1974 der Grosse Gemeinderat mit 36 Sitzen. Die Sitze sind wie folgt auf die Parteien verteilt: Der Stadtrat, die städtische Exekutive, zählte bis 2018 neun Mitglieder. Bei der Verkleinerung auf 7 Sitze im 2018 verlor die SVP alle ihre zuvor drei Sitze. Der Stadtpräsident ist Ueli Müller (SP, Wahl am 10. Juli 2011). Bei den Nationalratswahlen 2015 betrugen die Wähleranteile in Illnau-Effretikon: SVP 35,7 %, SP 19,3 %, FDP 13,2 %, glp 7,4 %, Grüne 6,6 %, BDP 4,6 %, EVP 3,9 %, CVP 3,6 %, EDU 2,7 %.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Gemeinde wird von der am 27. Dezember 1855 eröffneten Bahnstrecke Zürich–Winterthur mit dem Bahnhof Effretikon sowie von der am 3. Mai 1876 eröffneten Bahnstrecke Effretikon–Hinwil mit den Bahnhöfen Effretikon und Illnau mit der Eisenbahn erschlossen. Beide Linien sind 1902 verstaatlicht worden und werden durch die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) betrieben. Der Bahnhof Effretikon wird von der S-Bahn Zürich mit folgenden Linien bedient: Ab Effretikon, Bahnhof verkehren mehrere Buslinien der VBG: Der Bahnhof Illnau ist durch folgende Linien an die S-Bahn angebunden: Ab Illnau, Bahnhof verkehren zwei Buslinien der VBG: Die Gemeinde ist durch die Autobahn A1 mit dem Anschluss Effretikon erschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 745 für die Siedlungen \"Illenavvia\" (Illnau), \"Erpfratinchova\" (Effretikon) und \"Makisinchova\" (Mesikon). Billikon wurde 858 ersterwähnt. Funde aus der Steinzeit, sowie Grabbeilagen aus der Bronze- und Eisenzeit bei Bisikon und Luckhausen deuten von einer frühen Besiedelung. Umfangreicher sind hier die Funde aus dem frühen Mittelalter; darunter ist auch die Grabhügelnekropole im Studenbrunnenholz unterhalb von Ottikon, welche 1928/29 wissenschaftlich untersucht und als Grabstätte der Grosseltern von Beata Landolt (einer adeligen Grundherrin) gedeutet wurden. Schenkungsurkunden aus dem 8. Jahrhundert an das Kloster St. Gallen, deuten darauf hin, dass Illnau-Effretikon schon weitgehend durch die Alemannen erschlossen war. Im ehemaligen Weiler \"Moosburg\", im Süden von Effretikon, befindet sich die Ruine der von Graf Hartmann IV. von Kyburg 1254 erbauten Moosburg. Sie war von 1426 bis 1432 Sitz des ersten Zürcher Vogts der Landvogtei Kyburg und wurde während des Alten Zürichkrieges im Mai 1444 von den Innerschweizer Truppen zerstört. Mit dem Bau des Bahnhofs im Jahr 1855 begann der Aufschwung Effretikons und führte 1974 zur Namensänderung in \"Stadt Illnau-Effretikon\". In der zweiten Hälfte des 20. Jh. wurde der Bahnhof Effretikon durch Architekt Max Vogt neu gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Eingemeindung von Kyburg.", "content": "Am 24. November 2013 sprachen sich 74,88 Prozent der Stimmberechtigten von Kyburg für die Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit Illnau-Effretikon aus. Der Regierungsrat des Kantons Zürich begrüsste die Pläne zur Gemeindefusion und stellte eine Subvention von 1.9 Millionen Franken in Aussicht (vor allem um einen Teil der Schulden von Kyburg zu tilgen). In der Volksabstimmung vom 14. Juni 2015 wurde die Fusion sowohl in Kyburg (81 Prozent Ja-Stimmen) als auch in Illnau-Effretikon (89 Prozent Ja-Stimmen) klar angenommen. Der Zusammenschluss wurde per 1. Januar 2016 offiziell vollzogen.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Blasonierung des Doppelwappens", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Mit über 100 Vereinen und Parteien ist Illnau-Effretikon eine stark vereinsaktive Gemeinde. Zur Koordination der Vereinsaktivitäten dient die Präsidentenkonferenz welche zweimal jährlich durch den Verkehrs- und Verschönerungsverein Illnau-Effretikon organisiert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Sportzentrum Eselriet.", "content": "Das Sportzentrum Eselriet im Südosten von Effretikon umfasst ein Freibad (50-Meter-Schwimmbecken, 5-Meter-Sprungturm, 60-Meter-Rutschbahn, Beachvolleyball-Anlage), zwei Eislauffelder, Fussball- und Tennisplätze sowie eine Minigolf- und eine Boccia-Anlage.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindepartnerschaften.", "content": "Illnau-Effretikon pflegt Partnerschaften zu vier Gemeinden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Illnau-Effretikon (bis 1974 offiziell \"Illnau\" genannt) ist eine Stadt und politische Gemeinde im Bezirk Pfäffikon des Kantons Zürich in der Schweiz.", "tgt_summary": null, "id": 2387699} {"src_title": "Riesensalamander", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fußballspieler.", "content": "Der in Breslau geborene Roder kam mit seiner Familie als Kriegsflüchtling nach Clausthal-Zellerfeld in Niedersachsen. Er besuchte dort die Schule, machte am Gymnasium das Abitur und spielte Fußball in der Jugend bei der TSG Clausthal-Zellerfeld. Dort brachte er es über die Kreis-, Bezirks-, Niedersachsen- in die Norddeutsche Auswahl, mit der er 1959 den DFB-Jugendpokal gewann. Ab der Saison 1959/60 spielte er im Seniorenfußball beim Goslarer SC 08, wovon er nach der Runde 1963/64 aus der Amateurliga Staffel 4 vom Regionalligaaufsteiger Göttingen 05 verpflichtet wurde. Unter Trainer Fritz Rebell debütierte der Stopper aus Goslar am 9. August 1964 bei einer 0:3-Auswärtsniederlage bei Arminia Hannover in der zweitklassigen Regionalliga Nord. Er gehörte auf Anhieb der Stammbesetzung von Göttingen an und absolvierte in seiner ersten Runde 32 Ligaspiele (2 Tore), als der Aufsteiger den 5. Rang belegte. Roder entwickelte sich bei den Schwarz-Gelben zu einem überdurchschnittlichen Abwehrspieler der alten Regionalliga Nord. In seiner zweiten und dritten Runde belegte er 1966 und 1967 mit Göttingen jeweils den 2. Platz im Norden, konnte aber nur 1967 an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga mit seiner Mannschaft teilnehmen. Der Südwestvize 1. FC Saarbrücken verbaute Göttingen 1966 in zwei verlorenen Qualifikationsspielen den Weg. Nach der Runde 1966/67 nahm er an der Seite von Mitspielern wie Dietmar Degenhardt, Klaus Matz, Peter Klepatz, Heiner Klose, Fred Hoff und Dietmar Mürdter dann an der Aufstiegsrunde teil, kam aber mit 6:10-Punkten lediglich auf dem 4. Gruppenplatz hinter Alemannia Aachen, Kickers Offenbach und dem 1. FC Saarbrücken ein. Roder hatte alle acht Gruppenspiele bestritten und die Verantwortlichen des 1. FC Köln überzeugt und nahm deren Angebot an und wechselte zur Saison 1967/68 nach Köln in die Fußball-Bundesliga. 1967 ging er zum 1. FC Köln und bestritt unter Trainer Willi Multhaup elf Bundesligaspiele. Danach spielte er von 1968 bis 1970 zwei Jahre für Bayer 04 Leverkusen und absolvierte in der Regionalliga West insgesamt 39 Ligaspiele in denen er vier Tore erzielte.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer und Funktionär.", "content": "Roder führte in seiner Zeit in Köln und Leverkusen ein Studium an der Sporthochschule in Köln durch unterrichtete nach seiner Rückkehr nach Göttingen am dortigen Otto-Hahn-Gymnasium Sport. Er stieg in Göttingen ab der Saison 1972/73 als Trainer ein und betreute die Mannschaft bis Dezember 1976. Er wechselte im Sommer 1977 zum VfL Osnabrück, wo er von Präsident Hartwig Piepenbrock mit hohen Erwartungen präsentiert wurde. Am 1. März 1978 wurde er jedoch wegen Erfolglosigkeit entlassen. Danach versuchte er sich noch einmal als Trainer bei Tennis Borussia Berlin, wechselte dann aber ins Managerfach. In dieser Funktion hatte er eine erfolgreiche Zeit bei Bayer 05 Uerdingen, wo er von 1981/82 bis 1989/90 tätig war. Mit den verschiedenen Trainern Werner Biskup, Hans-Dieter Tippenhauer, Friedhelm Konietzka, Karl-Heinz Feldkamp, Rolf Schafstall und Horst Wohlers erreichte er 1982/83 nach der Relegation gegen den FC Schalke 04 die Bundesligarückkehr, gewann 1985 den DFB-Pokal, erlebte die unvergessenen Spiele 1985/86 im Europapokal der Pokalsieger – unter anderem das legendäre 7:3 im Rückspiel am 19. März 1986 gegen Dynamo Dresden –, den 3. Rang in der Bundesliga 1985/86 und das Erstarken der Jugendabteilung, welche in den zwei deutschen Meisterschaften 1987 in der B- und A-Jugend gipfelte. Er arbeitete unter dem 1. Vorsitzenden Arno Eschler mit den Blau-Roten vom Grotenburg-Stadion mit Spielern wie Matthias Herget, Friedhelm und Wolfgang Funkel, Werner Vollack, Karl-Heinz Wöhrlin, Horst Feilzer, Rudi Bommer, Atli Edvaldsson, Dietmar Klinger, Horst Steffen, Brian Laudrup und Marcel Witeczek zusammen. 1990 übernahm er den Managerjob bei Hertha BSC, musste aber nach eineinhalb, relativ erfolglosen Jahren vorzeitig gehen. Im Winter 1991/92 verabschiedete sich Roder endgültig aus dem Profifußball und arbeitete bis zur Verrentung als Geschäftsführer eines Produktionsbetriebs für die Baustoffbranche in Geldern am Niederrhein.", "section_level": 2}], "src_summary": "Reinhard Roder (* 6. Juli 1941 in Breslau) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, Fußballtrainer und Fußballfunktionär. Als Abwehrspieler hat er von 1964 bis 1967 in der zweitklassigen Fußball-Regionalliga Nord bei Göttingen 05 94 Ligaspiele absolviert (6 Tore) und zweimal in den Jahren 1966 und 1967 die Vizemeisterschaft erreicht. Mit Göttingen nahm er 1967 an der Bundesligaaufstiegsrunde teil und hat in der Saison 1967/68 beim 1. FC Köln in der Fußball-Bundesliga elf Ligaspiele absolviert. In seiner Zeit als Manager beim FC Bayer 05 Uerdingen (1981–1990) gewann der Club aus Krefeld 1985 den DFB-Pokal, erreichte 1983 die Bundesligarückkehr und nahm am Europapokal der Pokalsieger und am UEFA-Pokal teil.", "tgt_summary": null, "id": 1747926} {"src_title": "Ernst Kapp", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Erlenblättrige Felsenbirne ist ein 2 bis 4 Meter hoher, vielstämmiger, steif aufrechter und laubabwerfender Strauch mit grauer bis rotbrauner Stammborke. Sie bildet kurze Ausläufer. Die Triebe sind anfangs weichfilzig behaart, verkahlen bald und sind dann rotbraun. Die Laubblätter sind wie bei allen Felsenbirnen wechselständig angeordnet. Der Blattstiel ist 0,5 bis 2 Zentimeter lang. Die Blattspreite ist rundlich bis breit elliptisch, 2 bis 5 Zentimeter lang, abgerundet bis gestutzt mit mehr oder weniger zumindest zur Blattspitze hin regelmäßig grob gezähntem Blattrand. Die Blattunterseite ist anfangs filzig, zur Blütezeit mehr oder weniger kahl später blaugrün und kahl. Es werden acht bis 13 dicht und parallel stehende und bis in die Blattzähne verlaufende Blattadern gebildet. Die 1,5 bis 2 Zentimeter durchmessenden Blüten stehen zu fünf bis 15 in 2 bis 8 Zentimeter langen, aufrechten und dichten Trauben. Der Blütenbecher ist 1 bis 2 Millimeter lang. Der Blütenkelch ist fünffach gelappt, die Kelchlappen sind lanzettlich-dreieckig und 1 bis 5 Millimeter lang. Die fünf Kronblätter sind linealisch bis lanzettlich, 6 bis 16 Millimeter lang und cremeweiß. Es werden 20 Staubblätter gebildet. Der Fruchtknoten ist unterständig, kahl oder an der Spitze behaart. Die Erlenblättrige Felsenbirne blüht im Mai. Die apfelartigen, süßen und saftigen Früchte sind anfangs matt rot bei Reife purpurschwarz und bereift. Sie sind rund bis eiförmig und haben Durchmesser von 0,8 bis 1,5 Zentimeter. Der Blütenkelch bleibt an den Früchten bestehen. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 68.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Standortansprüche.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Nordamerika und reicht vom subarktischen Alaska und dem Norden Kanadas bis nach Kalifornien und Utah im Südwesten der USA. Die Erlenblättrige Felsenbirne wächst in Auen, an Gewässerufern und in artenarmen Wäldern auf mäßig trockenen bis frischen, schwach sauren bis stark alkalischen, sandigen, kiesigen oder lehmigen, nährstoffreichen Böden an sonnigen bis lichtschattigen, kühlen bis kalten Standorten. Die Art ist frosthart.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Erlenblättrige Felsenbirne (\"Amelanchier alnifolia\") ist eine Art der Gattung der Felsenbirnen (\"Amelanchier\") in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Dort wird sie der Untertribus der Kernobstgewächse (Pyrinae) in der Tribus Pyreae, Unterfamilie Spiraeoideae zugeordnet. Sie wurde 1818 von Thomas Nuttall als \"Aronia alnifolia\" (Basionym) erstmals wissenschaftlich beschrieben und den Apfelbeeren (\"Aronia\") zugeordnet. Max Joseph Roemer stellte die Art 1847 als \"Amelanchier alnifolia\" zu den Felsenbirnen. In der Plant List wird die Erlenblättrige Felsenbirne als Unterart \"Amelanchier sanguinea\" var. \"alnifolia\" geführt. Es werden vier Varietäten unterschieden: Der Gattungsname \"Amelanchier\" stammt aus dem Französischen und leitet sich von dem vorrömischen Ausdruck \"melanca\" ab, der so viel wie ‚schwarz‘ bedeutet. Der Ausdruck verweist damit auf die schwarzvioletten Früchte der Gattung. Das Artepitheton \"alnifolia\" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet ‚erlenblättrig‘. Es leitet sich von \"alnus\" für Erle und -\"folius\" für ‚blättrig‘ ab.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Früchte werden roh oder gekocht gegessen, sie sind reich an Eisen und Kupfer. Aus den Blättern kann ein Tee zubereitet werden. Mehrere Sorten der Erlenblättrigen Felsenbirne werden wegen der auffallenden Blüten und dekorativen Früchte als Ziersträucher verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Erlenblättrige Felsenbirne oder Erlen-Felsenbirne (\"Amelanchier alnifolia\") der Gattung \"Amelanchier\" (Felsenbirnen) gehört zu den Kernobstgewächsen (Pyrinae) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie hat 2 bis 5 Zentimeter lange Blattspreiten mit abgerundeter bis gestutzter Spitze. Die Blüten sind cremeweiß und wachsen zu fünf bis 15 in Trauben. Die Früchte sind bei Reife purpurschwarz und bereift. Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Nordamerika. Die Art wird in verschiedenen Sorten als Zier- und Fruchtstrauch verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 2013193} {"src_title": "Langfaserverstärkte Thermoplaste", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Seinen ersten großen Erfolg feierte er 1999 mit dem Sieg im Slalom bei der Juniorenweltmeisterschaft im französischen Pra-Loup. Zwei Jahre später nahm er erstmals an Weltcuprennen teil. Seine Leistungen im Slalom waren nicht überzeugend, doch im Riesenslalom fuhr er viermal unter die besten zehn und wurde bei der Ski-WM 2001 in St. Anton Fünfter. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 fuhr Blardone im Riesenslalom auf den achten Platz. Zu Beginn der Saison 2002/03 entschied er sich, von nun an ausschließlich Riesenslalom-Rennen zu bestreiten. In dieser Disziplin zählt der Italiener zur absoluten Weltspitze und konnte sich seit dem Winter 2002/03 siebenmal unter den besten fünf im Riesenslalom-Weltcup platzieren, dreimal davon unter den besten drei. Im Januar 2004 erreichte er in Flachau erstmals einen Podestplatz. Seinen ersten Sieg im Weltcup feierte er im Januar 2005 in Adelboden. Ab Dezember 2004 nahm er neben den Riesenslaloms auch vereinzelt an Super-Gs und ab März 2007 an Super-Kombinationen teil. In beiden Disziplinen kam er aber nur jeweils einmal in die Punkteränge. Ab Dezember 2009 war er wieder ausschließlich bei Riesenslaloms am Start. In den Saisonen 2005/06 und 2006/07 erreichte Blardone mit jeweils einem Sieg den zweiten Platz im Riesenslalomweltcup. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin sowie den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver belegte er jeweils den elften Platz im Riesenslalom. Bei den Weltmeisterschaften 2005 und 2007 gelangen ihm keine vorderen Plätze, 2009 erreichte er in Val-d’Isère wie schon acht Jahre zuvor den fünften Platz im Riesenslalom. Bei der Weltmeisterschaft 2011 belegte er nur Rang 30 in seiner Spezialdisziplin. Im Verlaufe des Winters 2011/12 gelangen ihm zwei Weltcupsiege in Alta Badia und Crans-Montana. Danach konnte Blardone nicht mehr an diese Erfolge anknüpfen, in der Saison 2012/13 blieb ein 5. Platz in Val-d’Isère sein bestes Resultat, ein 7. Platz in Lenzerheide war für mehr als zwei Jahre sein letztes Top-10-Ergebnis. In der Saison 2015/16 machte Blardone mit einem dritten Platz des Riesenslaloms im japanischen Naeba erneut auf sich aufmerksam. Mit dem 15. Platz beim Saisonfinale in St. Moritz am 19. März 2016 beendete Blardone nach 153 Starts im Weltcup seine aktive Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltcupsiege.", "content": "Blardone erzielte 25 Podestplatzierungen in Einzelrennen, davon 7 Siege:", "section_level": 2}], "src_summary": "Massimiliano („Max“) Blardone (* 26. November 1979 in Domodossola) ist ein ehemaliger italienischer Skirennläufer. Er fuhr fast ausschließlich Riesenslalom-Rennen und zählte in dieser Disziplin mehrere Jahre lang zur Weltspitze.", "tgt_summary": null, "id": 389422} {"src_title": "Lego Spybotics", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung der Vereinigten Verlagsauslieferung.", "content": "1835 gründete der Steindrucker Carl Bertelsmann in Gütersloh den C. Bertelsmann Verlag. In den folgenden Jahrzehnten verzeichnete das Unternehmen ein kontinuierliches Wachstum, nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte es sich vom mittelständischen Verlag zum Medienkonzern. Um die Nachfrage aus dem Lesering und dem Schallplattenring bedienen zu können, erweiterte Bertelsmann Mitte der 1950er Jahre seine Lager- und Versandkapazitäten massiv. 1959 wurde das Kommissionshaus Buch und Ton gegründet, um die Produktions- und Service-Infrastruktur für andere Verlage zu öffnen. Bertelsmann profitierte aufgrund damit einhergehender Skaleneffekte davon. Von der Lufthansa wurde eine Lochkarten-Kartei in der Zentrale des Leserings übernommen, was den Grundstein für das IT-Know-how des Unternehmens bildete. Das Kommissionshaus Buch und Ton war zunächst ein Einzelunternehmen mit Reinhard Mohn als alleinigem Inhaber. 1968 ging aus dem Betrieb schließlich die Vereinigte Verlagsauslieferung (VVA) mit Sitz in Gütersloh hervor. Unternehmensgegenstand war die Auslieferung von Druckerzeugnissen und Schallplatten „im Namen und für Rechnung Dritter an deren Kunden“.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmensbereich Druck und Industrie.", "content": "Ähnlich verfuhr Bertelsmann mit seinen Druckereien, seit 1948 gebündelt in der Firma Mohndruck. Nachdem man leistungsstarke Maschinen gekauft hatte, die einer hohen Auslastung bedurften, verstärkte man in den 1960er Jahren die Akquisition von Fremdaufträgen. In den 1970er und 1980er Jahren gründete und kaufte Bertelsmann weitere Druck- und Logistik-Dienstleister in Frankreich, Großbritannien, Spanien und anderen europäischen Staaten. Diese wurden Teil des Bereichs Druck und Industrie bei Bertelsmann, den ab 1976 der spätere Vorstandsvorsitzende Mark Wössner leitete. Unter seiner Führung setzte sich der Expansionskurs fort, so stieg Bertelsmann beispielsweise 1983 in die Distribution von Software und Computern ein. Bis Mitte der 1980er Jahre erreichte der Anteil der Druck- und Industriesparte am Konzernumsatz mehr als 20 Prozent. Ende der 1980er Jahre intensivierte man das Engagement in den Vereinigten Staaten. In den 1990er Jahren gewann das Unternehmen zwei wichtige Kunden: 1993 startete Bertelsmann im Auftrag der Lufthansa das Bonusprogramm Miles & More. Microsoft übertrug im Zuge der Einführung von Windows 95 den Kundenservice für Deutschland, Österreich und die Schweiz an Bertelsmann.", "section_level": 2}, {"title": "Umstrukturierung und Umfirmierung.", "content": "Anfang 1996 wurde der Unternehmensbereich Druck und Industrie in einer Aktiengesellschaft unter dem Namen \"Bertelsmann Industrie\" zusammengefasst. Grund war, dass Bertelsmann den Dienstleistungsbereich noch stärker ausbauen wollte. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Unternehmen weltweit rund 12.600 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz in Höhe von 3,28 Milliarden D-Mark. 1999 wurde das Unternehmen in Bertelsmann Arvato umbenannt, was den Wandel von der Druck- und Industriesparte zum internationalen Kommunikations- und Mediendienstleister verdeutlichen sollte. Die Bezeichnung Arvato ist ein Kunstwort ohne besondere Bedeutung. Unter der Führung von Gunter Thielen, der 2002 zum Vorstandsvorsitzenden von Bertelsmann aufstieg, wurden auch die Schallplatten- und CD-Presswerke von Sonopress sowie die Lexikonverlage in Arvato integriert. Mit Amtsantritt von Hartmut Ostrowski als Vorstandsvorsitzender von Arvato im Jahr 2002 legte das Unternehmen das Präfix Bertelsmann im Firmennamen ab, verwendete ihn jedoch weiterhin im Logo (Eigenschreibweise arvato BERTELSMANN). Arvato wurde in die Geschäftsbereiche Print (Druckereien), Services (Distribution und Logistik), Storage Media (Speichermedien) und Systems (IT und Rechenzentren) gegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Wandel des Geschäftsmodells.", "content": "Aufgrund rückläufiger Katalog- und Zeitschriftenauflagen gründete Arvato mit Axel Springer und Gruner + Jahr das Unternehmen Prinovis. 2005 wurden unter diesem Dach sämtliche Tiefdruckereien der Beteiligten zusammengefasst, was Prinovis zum Marktführer in Europa machte. Parallel begann Arvato, Dienstleistungen für den öffentlichen Sektor anzubieten. Erster Kunde in diesem Bereich war der Kreis East Riding of Yorkshire. Arvato übernahm etwa den Einzug lokaler Steuern oder die Auszahlung von Sozialleistungen. In den folgenden Jahren gewannen Distribution und Logistik stärker an Bedeutung: 2007 wurden die Geschäftsfelder \"Direct Services\" und \"Logistics Services\" unter \"Arvato Services\" vereinigt. In Deutschland gewann das Unternehmen weitere Kunden für diesen Bereich, wozu neben Verlagen beispielsweise auch Unternehmen der IT- und High-Tech-Branche sowie Internet- und Mobilfunkunternehmen zählten. Zum Jahreswechsel 2007/2008 wurde Rolf Buch neuer Vorstandsvorsitzender von Arvato, nachdem Hartmut Ostrowski zum Nachfolger von Gunter Thielen als Bertelsmann-CEO ernannt worden war. Unter seiner Führung brachte Arvato unter anderem das Bonusprogramm DeutschlandCard auf den Markt. Während Ostrowski die internationale Expansion forciert hatte, legte Buch den Fokus wieder stärker auf den Heimatmarkt Deutschland.", "section_level": 2}, {"title": "Reintegration der Stabsfunktionen.", "content": "Anfang der 2010er Jahre wurden die Geschäfte mit Druckereien radikal umgebaut: Zunächst übernahm Arvato die verbleibenden Anteile von Gruner + Jahr an Prinovis. Anfang 2012 bündelte Bertelsmann schließlich einen Großteil der Druckereien des Konzerns in der Geschäftseinheit Be Printers. Grund für die Trennung des Unternehmens von seinen Druckereien war vor allem, dass die Geschäfte in den Bereichen IT, Hightech und E-Commerce rasant wuchsen, während die Druckereien seit Jahren leicht rückläufig waren. Ende 2012 folgte auf Rolf Buch überraschend Achim Berg, ein ausgewiesener Experte für die genannten Geschäftsfelder. Berg fädelte unter anderem die Übernahme des insolventen E-Commerce-Dienstleisters Netrada im Jahr 2014 ein, die zu einem massiven Ausbau der Position im Markt für Mode-Logistik führte. Nachdem Berg zwei Jahre später Arvato wieder verließ, ernannte der Bertelsmann-Aufsichtsrat Fernando Carro zu seinem Nachfolger, allerdings direkt in den Vorstand des Bertelsmann-Konzerns, da gleichzeitig der Arvato-Vorstand im Rahmen des Konzernumbaus komplett aufgelöst und durch Geschäftsführer ersetzt wurde. Einer dieser neuen Geschäftsführer-Posten wurde dabei ebenfalls mit Carro besetzt. Die Stabsfunktionen von Arvato werden seitdem direkt von der Bertelsmann-Zentrale und von den Geschäftsbereichen wahrgenommen. 2016 wurde die Firma Arvato AG auf die Muttergesellschaft Bertelsmann SE & Co. KGaA verschmolzen und aus dem Handelsregister gelöscht.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Arvato ist einer von acht Unternehmensbereichen bei Bertelsmann. Zusammen mit der 2016 gegründeten Bertelsmann Printing Group bildet er das Dienstleistungssegment des Gütersloher Konzerns. Gemessen am Umsatz in Höhe von 4,8 Milliarden Euro war Arvato nach der RTL Group im Geschäftsjahr 2015 der zweitgrößte Unternehmensbereich von Bertelsmann. Mehr als die Hälfte der Erlöse wurde außerhalb Deutschlands erzielt, wobei Frankreich und die Vereinigten Staaten die wichtigsten Auslandsmärkte waren. Zum Konsolidierungskreis von Arvato gehörten 2015 rund 230 Tochter-, fünf Gemeinschafts- und ein assoziiertes Unternehmen. Für den Betrieb der Geschäfte gibt es an vielen Standorten eigene Tochtergesellschaften. Im Geschäftsjahr 2015 hatte Arvato weltweit 72.457 Mitarbeiter, was einem Anstieg von 1.804 Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Arvato ist seit 2014 in sogenannten Solution Groups organisiert, die unter Achim Berg eingeführt wurden. Diese sind nicht nach Produkten oder Technologien, sondern nach Anforderungen und Geschäften der Kunden strukturiert und arbeiten weitgehend selbstständig. An ihrer Spitze steht jeweils ein Geschäftsführer beziehungsweise Chief Executive Officer. Derzeit existieren vier Solution Groups für Customer-Relationship-Management, Supply-Chain-Management, Finanzdienstleistungen und IT-Dienstleistungen. Bertelsmann löste mit Amtsantritt von Carro im Sommer 2015 den Arvato-Vorstand auf, das Unternehmen wird heute von einem Management Board geleitet. Ihm gehören Thomas Rabe, Bernd Hirsch, Immanuel Hermreck, Thomas Mackenbrock, Rolf Hellermann, Andreas Krohn, Frank Schirrmeister, Frank Kebsch und Matthias Moeller an.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen.", "content": "After Sales Solutions Arvato übernimmt sämtliche Dienstleistungen, die nach dem Verkauf von Produkten Dritter an Endverbraucher anfallen. Dazu zählen etwa die Reparatur und Aufbereitung defekter Geräte. Bereits seit den 2000er Jahren ist Arvato etwa in der Instandsetzung von Mobiltelefonen aktiv, ein Kunde war beispielsweise die HTC Corporation. Corporate Information Management Diesem Bereich sind Leistungen zugeordnet, die die Logistik von Marketing- und Vertriebsmaterialien und anderen Dokumenten betreffen. Arvato organisiert etwa ihre Produktion, Bevorratung und Verteilung. In den vergangenen Jahren gewann vor allem die Verbindung digitaler und gedruckter Werke an Bedeutung. CRM & Customer Services Dieser Bereich befasst sich mit Customer-Relationship-Management-Dienstleistungen, also Kundenservice. Arvato übernimmt für seine Auftraggeber alle zugehörenden Aktivitäten wie Callcenter, die neben dem telefonischen Kontakt auch digitale Kanäle wie Chats oder soziale Netzwerke einsetzen. Auch Data Mining-Prozesse sowie Lösungen für den öffentlichen Sektor sind hier eingeordnet. Diesem Geschäftsfeld sind ebenfalls die rund 600 Mitarbeiter zuzuordnen, die auf Facebook gemeldete Einträge auf Einhaltung der Gemeinschaftsstandards des sozialen Netzwerks prüfen. E-Commerce Solutions Der elektronische Handel ist ein strategisches Wachstumsfeld von Arvato, spätestens seit dem Jahr 2014. Das Spektrum der Dienstleistungen des Unternehmens reicht von der Einrichtung und dem Betrieb von Websites über die Bereitstellung der IT-Infrastruktur bis hin zur Logistik der Waren. Zu den Kunden dieses Bereichs zählt etwa der Modehersteller Ahlers. Financial Solutions Die Finanzdienstleitungen von Arvato umfassen unter anderem die Zahlungsabwicklung sowie Factoring und Inkasso. Ferner ist das Unternehmen in der Bonitätsprüfung von Verbrauchern, der Betrugsvermeidung und dem Risikomanagement aktiv, etwa für Versicherungen. Finanzdienstleistungen sind einer der ertragsstärksten Arvato-Bereiche und ebenfalls ein strategisches Wachstumsfeld. Arvato Infoscore versendet jährlich über 25 Millionen Inkasso-Briefe. Arvato Systems Informationstechnische Dienstleistungen bietet das Unternehmen unter dem Namen Arvato Systems an. Es engagiert sich auch im Cloud Computing, etwa in Form von Lösungen für Medienunternehmen, Versorger und Handelsunternehmen. Supply Chain Solutions (SCS) & Logistics Dieser Bereich befasst sich mit dem Supply-Chain-Management, also den Wertschöpfungs- und Lieferketten vom Produzenten bis zum Endkunden. Das Portfolio von Arvato beinhaltet diverse auf verschiedene Branchen zugeschnittene (Logistik-)Dienstleistungen, Beispiele dafür sind etwa Leistungen für Händler und Mode-Unternehmen oder die Vereinigte Verlagsauslieferung (VVA). Der Bereich umfasst auch Business-Intelligence-Angebote.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Personal- und Lohnpolitik.", "content": "Die Personal- und Lohnpolitik von Arvato ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen: 2005 baute Arvato Direct Services in Cottbus ein Callcenter auf. Das Unternehmen geriet in die Kritik, sich durch Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung in ungewöhnlichem Umfang Arbeitsplätze von der Arbeitsagentur finanzieren zu lassen. Diese Ansicht teilte unter anderem ver.di. 2007 bemängelte die Gewerkschaft die Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche bei Arvato Services. 2012 mussten Mitarbeiter aufgrund eines Stellenabbaus bei Arvato Entertainment Lohneinbußen hinnehmen. Arvato wies die Kritik in diesem Fall zurück, weil der Schritt zuvor mit ver.di besprochen worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftsauskunftei.", "content": "2005 kaufte Arvato die Wirtschaftsauskunftei Infoscore mit Sitz in Baden-Baden. Das Daten-, Informations- und Forderungsmanagement beider Unternehmen wurde in Arvato Infoscore mit insgesamt 1.700 Mitarbeitern zusammengeführt. Die Tochtergesellschaft geriet aufgrund zweifelhafter Auskünfte immer wieder in die Kritik. So berichtete etwa 2012 der NDR über einen Versandhändler, der einer Kundin die Zahlung auf Rechnung verweigerte, weil ihre Bonität als schlecht eingestuft worden war. Der Versandhändler verwies dabei auf eine Bewertung von Arvato Infoscore. Obwohl das Unternehmen kaum mehr als Name und Adresse der Kundin gekannt habe und keine negativen Angaben vorgelegen hätten, bewertete es ihre Kreditwürdigkeit aufgrund soziodemografischer Merkmale mit einer schlechten Note. Nach einem Prüfbericht des Landesbeauftragten für den Datenschutz in Baden-Württemberg wurden außerdem veraltete Daten benutzt. Ähnliche Vorwürfe erhob 2013 der WDR: Das Verbrauchermagazin Markt überprüfte anhand von 80 Beispielen, die Zuschauer zur Verfügung gestellt hatten, verschiedene Wirtschaftsauskunfteien. Die Redaktion kam zu dem Ergebnis, dass insbesondere Arvato Infoscore häufig nicht nachvollziehbare Einschätzungen geliefert habe. Es wurde ein bemängelt. Weiterhin wies das Magazin darauf hin, dass sich die Beschwerden über Scoring-Anbieter häuften. Neben den kritisierten Auskünften wurde auch der Datenschutz bei Arvato Infoscore mehrfach beanstandet. 2015 fand der Radiosender NDR Info heraus, dass über das Portal für Mieterselbstauskünfte nur nach Angabe von Name, Adresse und Geburtsdatum einer Person Auskünfte erteilt werden. Arvato Infoscore gebe ohne weitere Überprüfung der Identität beispielsweise Auskunft über Schulden, Pfändungen und Ratenzahlungen. Dadurch werde Missbrauch Tür und Tor geöffnet, argumentierten Kritiker. Arvato Infoscore begründete seine Praxis damit, dass die Einholung einer Mieterselbstauskunft ausschließlich für die eigene Person erlaubt sei. Dennoch wurde das beanstandete Portal abgeschaltet. 2016 berichtete der SWR, dass Arvato Infoscore die Fahrpreisnacherhebung im Auftrag der Deutschen Bahn abwickelt. Im Zuge dessen würden Informationen ohne Wissen der betroffenen Personen weitergegeben, was der Jurist Karl-Nikolaus Peifer als Verstoß gegen Datenschutz und Wettbewerbsrecht einstufte. Der SWR zeige auf, dass Arvato Infoscore die Fahrpreisnacherhebung der Deutschen Bahn bei der Beurteilung der Kreditwürdigkeit einzelner Kunden negativ berücksichtigte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Arvato ist ein weltweit tätiges Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Gütersloh. Es betreibt unter anderem Servicecenter und IT-Systeme für seine Kunden oder übernimmt für sie Logistik- und Finanzdienstleistungen. Arvato geht auf den Druck- und Industriebereich von Bertelsmann zurück, den heutigen Namen führt das Unternehmen seit 1999. Arvato ist einer von insgesamt acht Geschäftsbereichen des Gütersloher Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzerns. Arvato hatte im Geschäftsjahr 2019 rund 77.342 Mitarbeiter und erzielte 4,18 Milliarden Euro Umsatz.", "tgt_summary": null, "id": 1568362} {"src_title": "Publikation von Gerichtsentscheidungen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Ingenieur Norbert Riedel arbeitete in den 1930er Jahren als Konstrukteur bei Ardie, Victoria und Triumph in Nürnberg. Er gewann den Wettbewerb für die Konstruktion eines Anlassermotors für die Flugzeugturbine der Messerschmitt Me 262. Nach dem Krieg entwickelte er ein Motorrad und baute in Immenstadt einen Produktionsbetrieb auf. Im Juni 1949 begann die Serienproduktion der Riedel \"R 100\". Der knapp kalkulierte Preis von 775 Mark und hohe Kosten für Gewährleistungen führten zu finanziellen Schwierigkeiten. Nach einem Vergleich im Herbst 1950 wurden die Entwicklungsarbeiten für den Roller \"Till\" eingestellt. Das von Riedel entwickelte Zweizylindermodell, die \"R 150\", konnte aus diesen Gründen nicht mehr auf den Markt gebracht werden. Im Oktober 1951 meldete die Riedel Motoren AG infolge eines zurückgezogenen Bankkredits Konkurs an.", "section_level": 1}, {"title": "\"Imme R 100\".", "content": "Für sein Motorrad verwendete Riedel zunächst nur einen einzigen Rohrdurchmesser, später wurde einige Rohre größer ausgeführt. Daraus fertigte er den kompletten Rahmen einschließlich Lenkkopf und Schwingenlager, die einarmige Parallelogrammgabel – in Werksunterlagen als „Halbparallelogramm-Gabel“ bezeichnet – sowie die einarmige Hinterradschwinge. Diese Schwinge war als Cantilever- und Triebsatzschwinge ausgebildet und gleichzeitig Auspuffrohr. Zu ihrer Federung diente eine liegende Zentralfeder, die sich am Rahmenrohr abstützte. Die beiden Räder waren baugleich und austauschbar. Die \"Imme R 100\", so die offizielle Typbezeichnung, leistete bei 5800/min aus 99 cm3 Hubraum. Der Verbrauch der ursprünglich nur „oxydrot“ lackiert lieferbaren, 57 kg schweren Maschine lag bei 2,3 l je 100 km. Zu den Besonderheiten der Imme gehörte die Drehgriffschaltung des Dreiganggetriebes, bei der die Stellung für den ersten Gang in der Mitte lag und zugleich Leerlaufstellung war; denn der erste Gang war auch im Leerlauf eingelegt, wobei aber mithilfe eines Drahtbügels der Kupplungshebel permanent betätigt wurde. Das Getriebe war ein Kugel-Ziehkeilgetriebe. Eine weitere Besonderheit des Motors – die einseitige Kurbelwellenlagerung – wurde mit Erscheinen des Modells „R 100/D“ aufgegeben. Der Flachkolben-Zweitaktmotor war mit 52 mm Bohrung und 47 mm Hub leicht unterquadratisch ausgelegt (Hubverhältnis 0,904); die Arbeitsweise wurde als Steilstromspülung mit zwei Fenstern angegeben. Die Trommelbremsen waren als Innenbandbremsen ausgeführt. Riedels Detailverliebtheit ging so weit, dass selbst die Batterie eine Spezialanfertigung war: Das Gehäuse war dreieckig und die Farbe Oxydrot. Bis zum Produktionsende 1951 wurden etwa 12.000 Fahrzeuge gebaut. Zur Vermarktung der Konkursmasse wurde am 1. April 1952 vom letzten Betriebsleiter, dem Maschinenbau-Ingenieur Fritz Philipps, die \"ZMG Zweirad-Motoren u. Getriebe gegründet\". Diese übernahm die Ersatzteilversorgung mit Kundendienst und Weiterentwicklungen. So entstand der 125-cm3-Motor, von dem 44 Stück ausgeliefert wurden. Der Zweizylindermotor der „R 150“ wurde mit einer geänderten Getriebekonstruktion auf 175 cm3 Hubraum (8,5 PS) vergrößert und an ca. 30 Kunden ausgeliefert. Das 100er Imme-Fahrgestell wurde modifiziert, sodass die Imme-Zweizylinder-Motoren dort eingebaut werden konnten. Die Weiterentwicklung sah auch noch einen 200er Motor vor, von dem drei Stück produziert wurden. Diese Weiterentwicklungen wurden vielfach mit einer geänderten Auspuffanlage mit Adler- oder Sachs-Endschalldämpfern ausgestattet. Damit konnte eine Leistungssteigerung und ein wesentlich besseres thermisches Verhalten der Motoren erzielt werden. Fritz Philipps konzentrierte sich ab 1956 bedingt durch mangelnde Nachfrage verstärkt auf die Zahnradfertigung, die er während und nach dem Krieg in den NSU-Werken Mülhausen (Elsass) und Neuenstein knapp 10 Jahre als Betriebsführer geleitet hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Imme ist die Handelsbezeichnung des deutschen Leichtmotorrades Typ \"R 100\", das ab 1947 von Norbert Riedel entwickelt wurde. Das für die damalige Zeit futuristisch gestaltete Motorrad wies einige ungewöhnliche Konstruktionsmerkmale auf. Der Name leitet sich von dem Ort der Produktionsstätte Immenstadt im Allgäu ab.", "tgt_summary": null, "id": 548552} {"src_title": "Willi Worpitzky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegründet wurde der Sportverein am 20. April 1882 in der großen Bahnhofshalle des Gare Saint-Lazare unter dem Namen Racing Club und 1885 in Racing Club de France umbenannt. Ein Jahr später übertrug der Pariser Stadtrat dem Club, der bereits 1000 Mitglieder zählte, die Konzession für ein freies Feld im Bois de Boulogne, den sogenannten \"Parc aux Biches\", auf dem eine 500 m lange Piste, ein Châlet mit Umkleidekabinen und die \"Croix-Catelan\" genannten Sporteinrichtungen entstanden, die heute auf 6 Hektar mehr als 40 Tennisplätze, zwei Schwimmbäder (darunter ein olympisches Becken), einen Basketballplatz, einen Fußballplatz, mehrere Volleyballplätze und verschiedene Fitness- und Trainingshallen umfassen. Anfang des 20. Jahrhunderts war der Racing Club ein Magnet für amerikanische Sportler in Paris, hauptsächlich in den Frauensportabteilungen waren 1908 mehrere hundert US-Bürger Mitglieder des Clubs.", "section_level": 1}, {"title": "Sportarten.", "content": "Der Racing Club de France bot oder bietet verschiedene Sportarten an:", "section_level": 1}, {"title": "Badminton.", "content": "Im Badminton erkämpfte der Klub von 1942 bis 2001 66 nationale Mannschaftstitel. 29 Titel davon errang das Frauenteam, 23 das Männerteam und 14 die gemischte Mannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Hockey.", "content": "Die im Jahre 1897 gegründete Hockeyabteilung konnte sowohl im Herrenbereich als auch bei den Damen zahlreiche französische Meistertitel erringen. Das Herrenteam erreichte 1993 beim EuroHockey Club Champions Cup mit dem 3. Platz die beste Europapokalplatzierung eines französischen Teilnehmers. Erfolge Herren Erfolge Damen", "section_level": 2}, {"title": "Volleyball.", "content": "Die Volleyballabteilung bestand von 1941 bis 2009 und konnte zahlreiche französische Meistertitel erringen.", "section_level": 2}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Racing Club de France", "section_level": 1}], "src_summary": "Racing Club de France (auch \"RC France\" oder \"RCF\") ist der Name des ersten europäischen Mehrsportvereins. Der Club, der seinen Sitz in Paris hat, und mehr als 20.000 Mitglieder zählt, beschäftigt ca. 270 Angestellte, die von rund 200 freiwilligen Mitarbeitern unterstützt werden.", "tgt_summary": null, "id": 380549} {"src_title": "Lennegebirge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einsiedler.", "content": "Pietro wurde zwischen 1209 und 1215 in Isernia als zweitjüngstes von zwölf Kindern einer Bauernfamilie in den Abruzzen geboren. Von seinen Eltern sind die Namen Angelerius und Maria überliefert, den Vater verlor er im Alter von sechs Jahren. Als Zwölfjähriger trat er ins Benediktinerkloster Santa Maria de Faifula ein, später lebte er als Einsiedler im fast unzugänglichen Majella-Gebirge. Nach seiner Priesterweihe bezog er eine Einsiedelei auf dem Monte Morrone bei Sulmona und nannte sich „Pietro da Morrone“. Sein bußfertiges Leben bescherte ihm im Laufe der Zeit zahlreiche Anhänger, die sich ebenfalls als Eremiten in der Umgebung ansiedelten. Für sie gründete er eine Kongregation, die er auf eine verschärfte Benediktinerregel verpflichtete. Dieser Orden trug den Namen „Einsiedler des hl. Damian“ oder „Einsiedler vom Murrone“, später wurde er in Cölestiner umbenannt. Im Jahr 1274 zog Pietro zum Konzil von Lyon und erreichte dort die Anerkennung seines Ordens. Auf dem Rückweg übernachtete er auf dem Hügel Collemaggio vor L’Aquila und empfing dort im Traum die Weisung zum Bau der Kirche Santa Maria di Collemaggio. Zwei Jahre später (1276) wurde er Abt von Santa Maria di Faifoli und 1278 auch Abt von San Giovanni in Piano bei Lucera. Ab 1287 wurde der Orden nach dem Vorbild der Zisterzienser organisiert. 1293 gab er die Leitung ab und zog sich in seine Einsiedelei auf dem Berg Murrone zurück. Zu dieser Zeit wurde Pietro bereits als lebender Heiliger verehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Papstwahl und Pontifikat.", "content": "Auf den Tod von Papst Nikolaus IV. 1292 folgte eine zweijährige Sedisvakanz, verursacht durch eine Epidemie in Rom sowie unüberbrückbare Parteiungen im Wahlgremium. Die letzte Papstwahl, die nicht in Form eines Konklave stattfand, sollte zwei Jahre dauern. In dem nach Perugia verlegten, anfangs zwölf-, am Ende nur neunköpfigen Wahlgremium standen sich die als Repräsentanten von Ghibellinentum und Guelfentum verfeindeten römischen Adelsfamilien der Colonna und Orsini gegenüber. Dabei unterstützten die Colonna den Kaiser, während die Orsini auf Seiten des Papsttums standen. Als von den Streitigkeiten unberührter Kompromisskandidat wurde Pietro da Morrone von König Karl II. von Anjou ins Gespräch gebracht, unterstützt von Kardinal Latino Malabranca. Der fast 85-jährige Eremit stand im Ruf der Heiligkeit; bekannt dürfte er durch einen Brief an die versammelten Kardinäle geworden sein, den er als Haupt seiner Benediktinerkongregation geschrieben hatte und in welchem er sie aufforderte, endlich zur Wahl zu schreiten. Am 5. Juli 1294 wurde schließlich Pietro da Murrone in einer Inspirationswahl zum Papst gewählt, vielleicht auch als Strafe für den Brief. Als ihm die Botschaft von seiner Wahl zum Papst überbracht wurde, verweigerte sich Pietro zunächst und floh, ließ sich aber schließlich unter schweren Bedenken umstimmen und akzeptierte die Wahl. Dem Vorbild Christi am Palmsonntag folgend, ritt er am 28. Juli 1294 auf einem Esel in die Stadt L’Aquila, wo er den Namen Coelestin V. annahm und in der von ihm gegründeten Kirche Santa Maria di Collemaggio, die inzwischen Hauptkirche seines Ordens war, am 29. August gekrönt wurde. Rom hat er nie betreten. Sein Einzug auf dem Esel erinnerte viele an die Verheißungen des Joachim von Fiore, dass ein Zeitalter des Heiligen Geistes anbreche. Coelestin war in seinem Amt hoffnungslos überfordert und geriet schon bald in politische Abhängigkeit von Karl II., der ihn nach Neapel holte. Im Castel Nuovo wurde ihm eine hölzerne Mönchszelle errichtet, die er bewohnte, da er die luxuriöse Lebensweise seiner Amtsvorgänger ablehnte und eine Rückbesinnung der Kirche auf Jesu Lehre von einem Leben in Bescheidenheit und materieller Armut erhoffte. Für die Leitung der Kirche genügte Coelestins Erfahrung als Prior des Coelestinerordens jedoch nicht. Dem alten, unvorbereiteten und wenig gebildeten Einsiedler, der Latein nur aus Bibel und Liturgie kannte, glitt die Herrschaft bald aus den Händen. Sie wurde zunehmend von seinem Berater Kardinal Benedetto Caetani (dem späteren Papst Bonifatius VIII.) ausgeübt. Unter Gewissensqualen ließ Coelestin von Kardinälen und Kanonisten prüfen, ob ein Rücktritt vom Papstamt zulässig wäre. Caetani brachte nun wider besseres Wissen legendäre Fälle von Abdankungen vor. Das überzeugte den Papst.", "section_level": 1}, {"title": "Abdankung.", "content": "Am 13. Dezember 1294 dankte er trotz erheblicher Widerstände seiner Umgebung ab. Als Rücktrittsgründe nannte er Krankheit, Unwissenheit (keinerlei Erfahrung in der Verwaltung der Kurie) und den Wunsch, wieder als Einsiedler zu leben. Kirchenhistoriker nehmen an, dass ihm auch der Einfluss Karls II. von Neapel zu groß wurde, nachdem er seinen Amtssitz nach Neapel verlegt hatte. Es war der die Kurie beherrschende Kardinal Caetani, der auch die Abdikationsurkunde verfasst hat. Zuvor hatte Coelestin noch eine Konstitution über die Abdankung eines Papstes erlassen. Dazu sah er sich durch den Widerstand des Volkes veranlasst, das mit einer Demonstration vor dem Amtssitz des Papstes dessen Demission verhindern wollte. Sie verzögerte sich aber nur um sieben Tage. Nach Erlass der Konstitution legte Coelestin die päpstlichen Insignien nieder und tauschte die päpstlichen Gewänder wieder gegen die Mönchskutte. Einer Überlieferung zufolge sei Caetani an einer Intrige beteiligt gewesen. Er soll in drei aufeinanderfolgenden Nächten durch ein Loch in der Wand des päpstlichen Schlafzimmers dem Schlafenden zugerufen haben: „Coelestin, Coelestin, danke ab! Das Amt ist zu schwer für deine Schultern!“ Coelestin, der diese Worte – vergleichbar dem Traum des Nährvaters Josef – als Einflüsterung des Heiligen Geistes deutete, habe sich daraufhin zum Rücktritt entschlossen. Benedetto Caetani, der als Papst Bonifatius VIII. und Favorit Karls II. Coelestins Nachfolger wurde, wollte ihn nach seiner Abdankung in Verwahrung nehmen, um eine Kirchenspaltung (Schisma) zu verhindern. Coelestin konnte jedoch bei seiner Überführung nach Neapel entkommen und floh über Sant’Onofrio nach Rodi Garganico, von wo er mit einem Schiff Griechenland erreichen wollte. Der bei Vieste erlittene Schiffbruch führte aber zu seiner Festnahme. Bonifaz ließ ihn erst in Anagni, dann ab August 1295 im wenig östlich gelegenen Castello di Fumone, nordwestlich der modernen Provinzhauptstadt Frosinone in der Region Lazio, in Ehrenhaft halten, wo er am 19. Mai 1296 eines natürlichen Todes starb. Seinen Ordensbrüdern gelang es 1326, seine Gebeine nach L’Aquila zu holen und in Santa Maria di Collemaggio beizusetzen, wo um 1500 ein prunkvolles Grabmal geschaffen wurde. In der Krypta der Kathedrale von Sulmona ist seit dem Besuch von Papst Benedikt XVI. 2010 ein Museum mit einigen Reliquien des Heiligen eingerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Bereits am 5. Mai 1313, zehn Jahre nach dem Tod seines Nachfolgers Bonifatius VIII., wurde Coelestin V. unter dem Namen Pietro da Murrone von Papst Clemens V. heiliggesprochen (unter den Zeichen des Avignonesischen Papsttums wohl auch aus politischen Gründen) und damit auch die Legitimität seines Rücktritts bestätigt. Er wird als Schutzpatron der Buchbinder und der Stadt L’Aquila verehrt. Nach eschatologischen Spekulationen, basierend auf den Verheißungen des Joachim von Fiore († 1202), wurde Coelestin V. bereits kurz nach seinem Tode, möglicherweise auch schon zu Lebzeiten, mit dem endzeitlichen „Engelpapst“ identifiziert, der das Zeitalter des Heiligen Geistes einleiten sollte. Sein freiwilliger Verzicht auf das Papstamt wurde unterschiedlich bewertet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Coelestin V. (ursprünglich Pietro da Morrone, \"Petrus de Murrone\" oder \"Pietro Angelari\", * um 1209/1210 (nach anderen Quellen um 1215) in Sant’Angelo Limosano; † 19. Mai 1296 in Fumone) war Eremit, Gründer des Cölestinerordens und von Juli bis Dezember 1294 Papst. Er ist einer der Schutzpatrone der Stadt L’Aquila und der Buchbinder; im Heiligenkalender ist ihm der 19. Mai gewidmet.", "tgt_summary": null, "id": 253794} {"src_title": "Pasinger Marienplatz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage im Nahraum.", "content": "Mizque ist zentraler Ort des Landkreises (\"bolivianisch\": Municipio) Mizque und Sitz der Verwaltung der Provinz Mizque. Die Ortschaft liegt auf einer Höhe von im Tal des \"Río Uyuchama\" in der Gebirgskette der Cordillera Oriental.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Mizque liegt zwischen den Gebirgsketten der Cordillera Oriental und der Cordillera Central. Das Klima ist geprägt durch ganzjährig frühlingshafte Temperaturen und geringe Niederschläge. Die Jahresdurchschnittstemperatur der Region liegt bei etwa 20 °C (siehe Klimadiagramm Mizque) und einem Jahresniederschlag von 550 mm. Wärmster Monat ist der November mit einem Durchschnittswert von gut 22 °C, kälteste Monate sind Juni und Juli mit etwa 17 °C. Von April bis Oktober herrscht Trockenzeit mit Niederschlägen unter 25 mm, feuchteste Monate im langjährigen Durchschnitt sind die Monate Dezember bis Februar mit mehr als 100 mm.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsnetz.", "content": "Mizque liegt in einer Entfernung von 150 Straßenkilometern südöstlich von Cochabamba, der Hauptstadt des Departamentos. Die Stadt liegt an einer recht gut unterhaltenen unbefestigten Landstraße, die nach Nordwesten hin durch das Valle Alto nach Cochabamba führt, auf der anderen Seite als Fernstraße Ruta 23 in südlicher Richtung nach Aiquile und weiter nach Sucre. Die Ortschaft verfügt über eine beinahe tägliche Busverbindung nach Cochabamba. Mizque liegt auch an der Bahnlinie Cochabamba-Aiquile. Jedoch liegt der Bahnhof auf der anderen Flussseite und ist so für die Bewohner nur sehr umständlich erreichbar. Den meisten Einwohnern der Stadt ist unbekannt, dass auf der Bahnstrecke dreimal pro Woche und Richtung ein Ferrobus verkehrt. Die Reise mit dem Ferrobus von und nach Cochabamba dauert etwa doppelt so lange wie mit dem Bus.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Einwohnerzahl der Ortschaft ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten auf das Doppelte angestiegen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Mizque (Quechua: Misk'i) ist eine Landstadt im Departamento Cochabamba im südamerikanischen Anden-Staat Bolivien. Die Ortschaft wurde am 20. September 1603 von den Spaniern gegründet, ihr Name stammt von dem Wort \"misk'i\" in der Quechua-Sprache und bedeutet \"\"süß, mild\"\".", "tgt_summary": null, "id": 978618} {"src_title": "Gamshurst", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Hubkolben wurden sicher in Pumpen verwendet, danach in Dampfmaschinen, später in Verbrennungsmotoren. All diese Verwendungen begannen mit der Verwendung eines Einzylinders.", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Die Vorteile gegenüber denen eines Mehrzylindermotors sind u. a. ein einfacherer Aufbau, eine kompaktere Bauweise und geringeres Motorgewicht, bei allerdings geringerer Literleistung, aufwändigerer Schalldämpfung (sowohl ansaug- wie auslassseitig) und schwierigerem Vibrationsausgleich. Ausgleichswellen und an den Kurbelwellenwangen vergossene Ausgleichsgewichte müssen wegen der großen Massen- bzw. Kolben-Bewegungen ebenso gewichtig ausfallen. Oft wird dafür jedoch auch gleich der angetriebene Teil herangezogen, wie z. B. Propeller oder Rasenmähermesser. Der Einzylindermotor lässt gegenüber einem Mehrzylindermotor gleichen Hubraums vor allem bei niedrigen Drehzahlen einen höheren Wirkungsgrad erwarten. Gründe dafür sind weniger Reibungsverluste in Lagern und an Kolbenringen, sowie geringere thermische Verluste wegen der geringeren Zylinderinnenfläche relativ zum Hubraum. Bei sehr hohen Drehzahlen hingegen haben Einzylindermotoren Nachteile, da gegenüber einem Mehrzylindermotor die mittlere Kolbengeschwindigkeit größer ist, die bewegten Massen größer sind und die in Relation zum Hubvolumen kleinen Querschnittsflächen der Ventile die Strömungsverluste erhöhen. Ein Nachteil ist der unrunde Motorlauf mit größerer Drehzahlungleichförmigkeit, bedingt durch nur einen Arbeitstakt pro 360° (Zweitakter) bzw. 720° Kurbelwinkel (Viertakter). Ein gleichmäßigerer Rundlauf wird häufig durch eine hohe Schwungmasse erzielt, manchmal in Form einer zusätzlichen Schwungscheibe. Das Motorgewicht steigt dadurch überproportional an. Bei Einzylinder-Anwendungen, bei denen die Vibrationen zu störend wären und wo es auf geringes Gewicht sowie spritzige Gasannahme ankommt, z. B. bei Viertakt-Motorrädern, wird ein erheblich verbesserter Rundlauf nach dem Stand der Technik durch eine (z. B. KTM Duke 390) oder sogar zwei Ausgleichswellen (KTM Duke 690 ab Baujahr 2016) erreicht. Bei Zweitaktmotorrädern findet man nur selten Ausgleichswellen (z. B. Aprilia 125 oder KTM 250EXC TPI).", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung von Einzylindermotoren.", "content": "Einige frühe Automobile, wie die Cadillacs Model K von 1906 und Modell L und M von 1907 benutzten Einzylinder. Der indische Lizenzbau des Tempo-Dreirades aus den 1950ern hatte von 1978 bis zur Produktionseinstellung im Jahr 2000 einen Einzylinder-Dieselmotor. Die häufigste Bauform ist heutzutage sicher der 50-cm3-Zweitakt-Ottomotor, der in unzähligen Zweirädern eingebaut wird und in vielen Ländern die Massenmotorisierung erst ermöglicht. Auch im Nutzfahrzeugbereich – vornehmlich in Arbeitsmaschinen –, im Motorsport, in der Klein-Landwirtschaft, in Segel- und Motorbooten und in Flugzeugen sowie als stationärer Industriemotor findet der Einzylinder Verwendung. Ebenso bedeutend ist die Verwendung in Motorrädern. Der größte serienmäßige Motorrad-Einzylinder mit 778 cm3 Hubraum war der Suzuki DR 800 S, deren Produktion 1998 eingestellt wurde; der stärkste serienmäßige Motorrad-Einzylinder ist der der KTM Duke 690 ab Baujahr 2016 mit 75 PS. Größere Einzylindermotoren wurden für verschiedene Motorradprototypen (bis knapp zwei Liter Hubraum) sowie für Traktoren gebaut. Fast alle auf dem Markt befindlichen Rasenmähermotoren sind Einzylindermotoren. Einzylindermotoren werden auch in der Forschung und Entwicklung verwendet. An diesen kann man sehr gut den Verbrennungsvorgang und wichtige Bauteile untersuchen. Vorteil ist hierbei die eindeutige Zuordnung. Außerdem werden weniger Musterteile gebraucht. Danach werden die am Einzylindermotor gewonnenen Erkenntnisse auf den geplanten mehrzylindrigen Motor – im Maschinenbau als „Vollmotor“ bezeichnet – übertragen. In der Binnenschifffahrt wurden früher viele Einzylinder-Dieselmotoren für den Antrieb von Ankerwinden, Kompressoren und hydraulisch betätigten Ruderanlagen („Rudermaschine“) verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Einzylindermotor ist eine Bauform des Verbrennungsmotors. Sowohl Ottomotoren (Zweitakt und Viertakt) als auch Dieselmotoren (Zweitakt und Viertakt) werden in der einfachsten Bauart als Einzylinder ausgeführt. Auch der Glühkopfmotor ist ein Einzylinder. Der Zylinder kann stehend, liegend oder geneigt eingebaut werden.", "tgt_summary": null, "id": 2000059} {"src_title": "Chopper (Archäologie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Customstyles und ihre Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mod Style.", "content": "Die Lackierung ist einfarbig mit breiten Zierstreifen oder gern auch zweifarbig in Two Tone. Massenhaft Zubehör ist verbaut: haufenweise Spiegel an zusätzlichen Spiegelstangen seitlich am Beinschild, Fahnenstange mit Fuchsschwanz, auffallend viel Chromzubehör z. B. verchromte Gabelschützer, eine zusätzliche große verchromte Hupe, Sportauspuffanlagen (auffällig und verchromt), zusätzliche Chromgepäckträger, Flyscreen (eine kleine Windschutzscheibe auf der Lampenmaske), Rückenlehne, Gummischmutzfänger und \"Candy-stripe\"-Beinschildkantenschutz. Die legendärste Mod-Lambretta ist als Hauptnebendarsteller in Quadrophenia zu sehen: James Michael Cooper aka „Jimmy the Mod“ pilotiert seine LI150 durch die Filmhandlung.", "section_level": 2}, {"title": "Cutdown.", "content": "Der Cutdown ist eine englische Bezeichnung, die für modifizierte Vespa- und Lambretta-Roller benutzt wird, an denen Karosserieteile abmontiert oder weggeschnitten wurden (runterschneiden=to cut down). Meist werden die Backen nach schräg oben sowie das Heck gekürzt, oftmals wird auch das Beinschild verschmälert. Dies war bei Scooterboys in Deutschland in den 1980er-Jahren modern, in England in den 1970er- und 1980er-Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Racer.", "content": "Als Racer wird ein Umbau bezeichnet, der durch besonders sportliche Optik brilliert. Oftmals kommen Drop-Bars zum Einsatz, Einmann-Sitzbänke aus GFK oder Carbon, Bugspoiler, sportliche Lackierungen in meist grellen Farben und Cuts. Der Racer hatte seine große Zeit Mitte der 1990er-Jahre. Mittlerweile zeigt der Trend zu Motortuning bei schlichter Classic-Optik.", "section_level": 2}, {"title": "Gründe zum Customizing.", "content": "Customizing (to customize = anpassen) ist der englische Ausdruck für die Anpassung eines Serienprodukts wie etwa eines Rollers an die Bedürfnisse eines Kunden. Somit ist er ein höchst persönlicher Gegenstand, den der Erbauer nach seinen eigenen Bedürfnisse maßgeschneidert hat, ohne dabei Rücksicht auf die Meinung Anderer oder großen Wert auf Originalität gelegt zu haben. Nicht jeder Roller wird aber zu einem Custom Roller, indem der persönliche „way to love“ auf den Roller projiziert wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Custom Roller ist eine Bezeichnung für modifizierte Vespa- und Lambretta-Roller, an denen aufwendige Veränderungen gemacht wurden, die dieses Fahrzeug einzigartig machen. Dazu gehören zum Teil Karosserieveränderungen, entweder Cuts oder der Anbau von Karosserieteilen anderer Roller oder Motorräder sowie eine besondere Customlackierung, oft mit Effektlacken. Dies ist bei Mods seit den 1960ern und den Scooterboys seit den 1980ern modern und seitdem den Moden unterworfen. ", "tgt_summary": null, "id": 445969} {"src_title": "Nuhne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "Killer Croc wird ausnahmslos bei jedem seiner Auftritte als ein hochgewachsener, breitschultriger Mann mit einem athletisch-muskulösen Körperbau dargestellt. Aufgrund einer schuppenartigen, dermatologischen Fehlbildung (meist als Ichthyose identifiziert) besitzt seine Haut eine ledrige, reptilienpanzerähnliche Textur, die je nach Zeichner mehr oder weniger deutlich ausgeprägt ist und auch farblich häufig variiert. In den meisten Comics ist Crocs Haut jedoch in einem dunklen Grünton gehalten und für gewöhnlich in kleine, deutlich konturierte Plättchen gegliedert. In der Zeichentrickserie war sie hingegen in einem hellen Grauton gehalten und nicht unterteilt. Die schuppenartige Verhärtung seiner Haut macht Croc besonders widerstandsfähig, bei manchen Zeichnern kann er sogar regenerieren wie ein Reptil. Crocs Körpergröße beträgt laut Verlag 1,95 Meter, sein Gewicht 121 Kilogramm. Seine Augen werden meist als glutrote Punkte dargestellt, in der Zeichentrickserie sowie gelegentlich auch in einigen Comics sehen sie jedoch aus wie normale menschliche Augen. Am deutlichsten variieren Crocs Schädel und Gesicht in den verschiedenen Heften: Mal besitzt er praktisch menschliche Züge, die lediglich grün eingefärbt sind, manchmal besitzt er ein nahezu vollkommen entmenschlichtes Aussehen mit starken Reptilien-Merkmalen und eine Weile lang wurde er sogar als eine saurier-alligatorenhafte Erscheinung dargestellt (gewaltige, ausschwingende, krokodilschnauzenartig vorgelagerte Kieferpartien). In der Regel ist Croc jedoch glatzköpfig. Auch viele andere Körpermerkmale werden in ihrer Darstellung dementsprechend „künstlerisch frei“ gehandhabt: Mal besitzt er normale Hände, manchmal aber auch regelrechte Krallen, mal normale menschliche Zahnreihen, mal zugespitzte, (zum Teil nachträglich manuell) scharf geschliffene Reißzahnreihen, dann wieder gewaltige Raubtierhauer. In der Zeichentrickserie und in einigen Comics besitzt sein Schädel an den Schläfenseiten und auf der Oberseite kleine, aber deutlich erkennbare Auswölbungen oder Aushornungen, während er ansonsten meist als vollkommen glatt, überhaupt keine Unebenheiten aufweisend, zu sehen ist. In dem Videospiel \"\" wird er als 2,74 Meter großes und 263 kg schweres Monster mit krokodilartiger Haut und gelben Augen dargestellt. Außerdem hat er riesige Klauen mit scharfen Krallen. Sein Kopf sieht aus wie eine Mischung aus Mensch und Krokodil. In seinem Mund, welcher schon eher als Maul bezeichnet werden müsste, sind Reihen messerscharfer Zähne. Im Großen und Ganzen hat er nicht mehr annähernd menschliche Züge, auch seine Grausamkeit unterstreicht, dass er mehr Monster denn Mensch ist.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliche Daten.", "content": "Bei seinem ersten Auftritt in der Batman-Comicserie wurde enthüllt, dass Killer Croc zu diesem Zeitpunkt 35 Jahre alt war. Obwohl es keine offiziellen Daten darüber gibt, wie viel Zeit mittlerweile in der Welt der Batman-Comics verstrichen ist, sind mindestens sechs bis acht Jahre zu veranschlagen, so dass Croc gesichert älter als 40 angesehen werden darf. Crocs Geburtsname lautet Waylon Jones, als sein Geburtsort wurde einmal ein Slum der Stadt Tampa (Florida) nahe dem Damm der 22. Straße angegeben. Bei seinen ersten Auftritten wurde Croc als Afroamerikaner identifiziert, inwieweit dieser Umstand noch immer auf ihn zutrifft, oder ob er mittlerweile nachträglich zugunsten einer „weißen“ Abkunft geändert worden ist, wie viele Geschichten nahelegen, ist bislang von Seiten des Verlages nicht geklärt worden. Bei seinen ersten Auftritt wurde Croc als kluger Pläneschmieder inszeniert (ähnlich wie später Bane), der sich überwiegend im Hintergrund aufhielt und seinen Handlangern aus sicherer Entfernung Befehle gab. Spätere Versionen machten ihn weniger klug und erhöhten seine Bereitschaft selbst für seine Interessen zu kämpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Figurenbiografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und frühe Jahre.", "content": "Waylon Jones wuchs als Waisenkind in einem Elendsviertel in Tampa, Florida, bei seiner alkoholkranken, finanziell angeschlagenen und kleinkriminellen Tante auf. Somit ist er einer der wenigen nicht in Gotham gebürtigen Schurken. Das Schicksal seiner Eltern ist unbekannt. Aufgrund der Erkrankung an der seltenen Hautkrankheit Ichthyose wies Waylons Haut schon von frühster Kindheit an eine merkwürdige, schuppenartig-verhärtete, grünliche Struktur auf. Diese Veränderung verschlimmerte sich mit zunehmendem Alter zusehends, so dass Jones zu der Zeit, als er sein zehntes Lebensjahr erreicht hatte, von den Kindern in seiner Nachbarschaft „Croc“ (englische Kurzform für Krokodil; auf Deutsch etwa „Kroko“) gerufen wurde. Von seiner Umgebung verspottet, misshandelt, ausgestoßen, tyrannisiert und gedemütigt, entwickelte Jones sich zu einem Einzelgänger ohne Respekt und Verständnis für gesellschaftliche Normen und Regeln, dem es nur mit roher Gewalt möglich war, sich in einer feindseligen Umwelt durchzusetzen. Im Grunde erlitt er das gleiche Schicksal wie der Penguin, weswegen die beiden später auch Recht gut miteinander klarkommen. In manchen Versionen hat Croc nur drei Mal in seinen Leben eine Schule aufgesucht. Bereits als Jugendlicher wurde er regelmäßig wegen kleinerer Vergehen und tätlicher Angriffe (er schlug eines der Kinder, die ihn tyrannisierten zum Krüppel) in Jugendstrafanstalten verbracht und schließlich mit sechzehn nach Erwachsenenstrafrecht zur Verbüßung einer Haftstrafe in einer regulären Strafanstalt verurteilt. Nachdem er einen Mithäftling, der sich über sein Äußeres lustig gemacht hatte, im Streit erschlagen hatte, wurde Croc zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde später in lebenslange Haft umgewandelt. Nach achtzehn Jahren Gefängnisaufenthalt – und einer Phase relativen Friedens – wurde Croc schließlich begnadigt. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis schloss Croc sich einem wandernden Jahrmarkt als Alligatorringer an (Batman #358). Fortan verdiente er sein Geld damit, zur Unterhaltung der Jahrmarktsbesucher unter dem Namen \"Killer Croc\", der „menschliche Alligator“, Krokodile und Alligatoren in Schaukämpfen zu bezwingen. Um sein Auftreten noch zu verstärken, feilte er sich die Zähne spitz zu und aß nur noch rohes, teilweise selbst erbeutetes Fleisch. So wurde er in seinem Aussehen und seiner Art seinen „Brüdern“, den Alligatoren, immer ähnlicher, bis hin zu seiner Vorliebe für feuchte, dunkle und kühle Orte. Während dieser Zeit entwickelte er auch seine heutige Kaltblütigkeit, und nach eigener Aussage warf er sogar einen Zuschauer, der ihm Betrug vorwarf, den Alligatoren zum Fraß vor.", "section_level": 2}, {"title": "König der Unterwelt.", "content": "Während seiner Gefängniszeit hatte Croc enge Verbindungen zum organisierten Verbrechen in Tampa geknüpft, die er jetzt nutzen wollte, um das große Geld zu machen. Als Betätigungsfeld für seine Pläne, sich selbst zum „König der Unterwelt“ in einem bestimmten Gebiet aufzuschwingen, hatte er sich Gotham City, eine Stadt weiter im Norden an der Ostküste der Vereinigten Staaten und die Heimat des maskierten Vigilanten Batman ausgesucht. Nachdem er an einem Polizisten, der ihn einst misshandelt hatte, blutige Rache genommen hatte, ließ er sich schließlich in Gotham City nieder (Batman #359). Dort schloss Croc sich zunächst einem Gangster namens \"Squid\" („Tintenfisch“) an, der es sich zum Ziel gemacht hatte, das Machtvakuum in der Unterwelt der Stadt zu füllen, das nach dem Sturz von Rupert Thorne und Tony Falco entstanden war. Für den Squid erpresste Croc zunächst Schutzgelder von diversen Personen und Geschäften, so auch vom Sloan Zirkus (Batman #357). Nachdem Croc aus der Distanz beobachtete, wie Batman einer vermeintlichen Todesfalle, die der Squid diesem gestellt hatte, problemlos entkommen konnte, war er von der Unfähigkeit seines Arbeitgebers überzeugt. Es kam zum Zerwürfnis zwischen den beiden Männern, in dessen Folge Croc den Squid erschoss (Detective Comics #524). Nach einem geglückten Einbruch in den S.T.A.R.-Laboratorien, bei dem er einen teuren Luftwaffen-Computer entwendete, willigten die Mitglieder des Gothamer Tobakkonisten-Klubs (einer Art Aufsichtsrat der Unterwelt von Gotham City) ein, ihn als Boss des organisierten Verbrechens in der Stadt anzuerkennen (Batman #358). Bei einem ersten Zweikampf mit Batman in den Abwasserkanälen von Gotham City konnte Croc einen taktischen Sieg für sich verbuchen: Er schlug den Verbrechensbekämpfer, der Croc in seinem Element (dem Wasser) hoffnungslos unterlegen war, in die Flucht (Detective Comics #525). Gleichwohl weigerten die Anführer der Banden von Gotham City sich bei einer Versammlung im Reptilienhaus des Zoos der Stadt Croc die versprochene Anerkennung zu bestätigen und gelobten stattdessen die Treue zu dem inhaftierten Tony Falco. Um seinen Führungsanspruch ein letztes Mal zu unterstreichen, brach Croc in das Gefängnis von Gotham City ein und ermordete Falco. In der Zwischenzeit hatten sich die beiden Akrobaten \"Joe\" und \"Trina Todd\" – Angehörige des Sloan Zirkus – damit einverstanden erklärt, Batmans Assistenten Robin bei der Suche nach den Hintermännern der Schutzgeldforderungen zu unterstützen, die an ihren Zirkus gestellt wurden. Bei dem Versuch, einen Eintreiber des Gothamer Mobs unauffällig zu beschatten, geriet das Ehepaar, welches in diesen Dingen sehr ungeübt war, in die Hände des Mobs und fand sich unversehens im Reptilienhaus des Zoos wieder. Croc tötete die beiden Eindringlinge und überließ sie seinen „Artgenossen“ zum Verzehr. Beim finalen Showdown in der Adams-Brauerei konnte Batman Killer Croc, der endgültig hatte feststellen wollen, wer von beiden der härtere sei, schließlich mit Hilfe von Jason Todd, dem Sohn der Ermordeten, besiegen und der Polizei übergeben. Monate später wurde Croc im Rahmen eines von dem Terroristen Ra’s al Ghul orchestrierten Massenausbruches aus dem Gothamer Gefängnis befreit und mit der Entführung von Alfred Pennyworth, dem Butler von Batmans Alter Ego Bruce Wayne, beauftragt. Croc, der nicht wusste, dass sein Gefangener der Diener seines Feindes war, wurde kurz darauf von Batman mit Hilfe von Betäubungsgas ausgeschaltet und wieder in Gewahrsam genommen (Batman #400).", "section_level": 2}, {"title": "Glücklose Jahre.", "content": "Die Neuerzählung von Jason Todds Herkunftsgeschichte in Batman #408–411 (1987) tilgte die Zirkusvergangenheit des Jungen sowie Crocs Beteiligung an der Ermordung seiner Eltern aus dem kanonischen Batman-Mythos. Offizieller Teil der Batman-Kontinuität blieben hingegen Crocs Kindheit und Jugend, sowie seine Ermordung des Squids und sein Versuch, die Führung der Gothamer Unterwelt an sich zu reißen (ohne die Ermordung der Todds und die Involvierung von Jason Todd). Ein weiterer Versuch, die Herrschaft über die Gothamer Unterwelt an sich zu reißen, scheiterte am Widerstand des Bandenchefs Black Mask. Nach einem Amoklauf in den Straßen von Gotham City, in dessen Verlauf Croc 30 Unschuldige mit einer Brandbombe tötete, wurde er von Batman der Obhut von \"Robert Huntoon\", dem damaligen Leiter des Arkham Asylums übergeben (Swamp Thing #66). Croc beschloss indessen, fortan den hirngeschädigten Muskelprotz zu spielen, um weiterhin in der – weniger gut gesicherten und somit für Ausbruchsversuche besser geeigneten – Anstalt von Arkham, in der geisteskranke Kriminelle verwahrt würden, verbleiben zu können und nicht ins sicherere Gefängnis überführt zu werden. Nachdem diese Maske aufgeflogen war, wurde Croc in Einzelhaft genommen, wo er sich regelmäßig körperlich ertüchtigte, um seine Wrestler-Statur aufrechtzuerhalten (Detective Comics #604). Bei einem weiteren Ausbruchsversuch reißt Croc einem Wärter namens Aaron Cash die Hand ab und frisst sie anschließend. Sein Ausbruchsversuch wird jedoch vereitelt, unter anderem mit Hilfe eines Elektroschockhalsbandes. Der Aufseher Cash überlebt den Vorfall nur knapp, arbeitet aber nach seiner Genesung trotzdem weiter in Arkham. Croc kommt daraufhin wieder in Einzelhaft. Als die Insassen der Anstalt unter Rädelsführerschaft des Jokers bei einem Aufruhr das Asylum vorübergehend in ihre Gewalt brachten, wurde auch Croc aus seiner Zelle befreit. Bei dem Entsatzungseinsatz Batmans zur Rückeroberung der Anstalt kam es zu einem erneuten Kampf zwischen dem Vigilanten und Croc, bei dem letzterer eine schwere Speerwunde davontrug (\"Batman: Arkham Asylum A Serious House in a Serious World\"), die ihn für eine Weile erneut an den Rollstuhl fesselte. Ein durch seinen Mitinsassen \"Tenzin Wyatt\" ausgelöster obskurer Zwischenfall verschaffte dem wieder genesenen Croc schließlich die lang ersehnte Gelegenheit zur Flucht (1991; The Demon #11). In Freiheit gelangt, ging Croc eine kurzlebige Diebespartnerschaft mit dem Riddler ein, die mit seiner Ergreifung durch Superman (Legends of the World’s Finest #2) und seiner Rückführung nach Arkham (Legends of the World’s Finest #3) endete. Von dort konnte er jedoch alsbald wieder fliehen und in den U-Bahn-Tunnel unter Gotham City entkommen. Als eine Begleiterscheinung der Elektroschocktherapie, mit der man ihn zu behandeln suchte, entwickelte Croc (infolge der durch die elektrischen Impulse angeregten vermehrten Ausschüttung von Adrenalin) kurzzeitig die zusätzlichen Körperkräfte, die es ihm ermöglichten, die ihn fixierenden Ketten zu sprengen und sich zu befreien. Killer Croc fand Unterschlupf bei einer Gruppe von Straßenleuten um eine alte Frau namens Marcy, die ihn in ihre Gruppe aufnahmen. Crocs Diebstähle für seine neue „Familie“ lenkten schließlich Batman erneut auf seine Fährte. Nachdem Batman Crocs Versteck ausfindig gemacht hatte, kam es zum erneuten Kampf zwischen den beiden. Dem Zweikampf der Kontrahenten wurde jedoch durch das Fluten einer Kanalröhre, in der die beiden sich befanden, ein Ende gemacht. Während Batman sich in die Höhe retten konnte, wurde Croc von der reißenden Flut davongespült (Batman #571). Croc überlebte ohne jede menschliche Gesellschaft, hielt sich im Verborgenen ernährte sich über Wochen von Flusswasser und Ratten. Als Croc von einer Gruppe Obdachloser aufgeschreckt wurde, wurden seine peinigenden Kindheitserinnerungen wieder wachgerufen. In einem delirischen Tobsuchtsanfall hielt der verblendete Croc jeden, der ihm über den Weg lief, von Passanten bis hin zu Schaufensterpuppen für seine Kindheitspeiniger. Der Amoklauf erweckte die Aufmerksamkeit von Batman, Robin und dem Terroristen Bane, der auf die Idee verfiel, sich Batman als würdiger Gegner zu beweisen, indem er dessen alten Widersacher besiegte. Bei Crocs Zusammentreffen mit Bane besiegte dieser Croc problemlos im Zweikampf und brach ihm beide Arme (Batman #489).", "section_level": 2}, {"title": "„Animalisierung“ und Re-Humanisierung Crocs: Knightfall bis No Man's Land.", "content": "Nur Tage später gelang es Croc – dessen gebrochene Arme in schwere Gipsrepositorien gewickelt waren – bei einem von Bane orchestrierten Massenausbruch aus der Anstalt von Arkham erneut in die Freiheit zu entkommen (Batman #491). Ein Rückkampf mit Bane endete unentschieden mit dem wiederholten Verschwinden Crocs (Detective Comics #660). Nachdem sich Croc lange Zeit im Verborgenen gehalten hatte, wurde Dick Grayson, der das Batmankostüm ersatzweise für den sich erholenden Bruce Wayne trug, durch eine Reihe mysteriöser Sterbefälle in der Nähe des Gotham Rivers auf Croc aufmerksam und konnte ihn nach einem harten Zweikampf dingfest machen (Batman #512). Erneut in der Anstalt von Arkham untergebracht, wurde Croc in seinen Träumen von Visionen heimgesucht, die ihm das Idyll einer friedlichen Existenz in der Verlassenheit der Sümpfe einflüsterten. Von bizarren Kraftschüben gestärkt, gelang es Croc erneut auszubrechen und von Batman verfolgt in Richtung Houma (Louisiana) zu fliehen (Batman #521). Dort wurde er vom Swamp Thing, dem Beherrscher der Sümpfe begrüßt, welcher sich als der Spiritus rector hinter Crocs seltsamen Ausbruch aus Arkham zu erkennen gab, ihn in seine Obhut nahm und Batman davon überzeugte, von seinem Ansinnen, Croc gefangen zu nehmen, abzulassen (Batman #522). Croc ließ sich vorläufig – nahezu auf den instinktgetriebenen Geisteszustand eines Tieres herabgesunken – als ein Teil der unberührten Natur in den Sümpfen nieder. Nach einer Auseinandersetzung mit dem Swamp Thing, in der das merkwürdige Wesen versucht hatte, Croc „seinen Platz in der Hackordnung der Sümpfe“ zu verstehen zu geben, kam es zur Entfremdung zwischen Croc und Swamp Thing. Von dieser Erfahrung gezeichnet und von einer Gruppe von Sheriffs aufgeschreckt, sprang Croc auf einen durch die Sümpfe fahrenden Güterzug auf, der ihn zurück nach Gotham brachte (Batman Chronicles #3). Dort ließ er sich zunächst wieder als Einsiedler in den Abwasserkanälen der Stadt nieder und schmiedete unter anderem eine Freundschaft mit dem monströsen Man-Bat, den er nach einer schweren Verwundung in seiner Behausung gesund pflegte (Man-Bat #2). Eine Begegnung mit Wolverine verlief ergebnislos (Marvel versus DC #2). Nach seiner Gefangennahme durch Lock-Up und den Kuriositätenschau-Betreiber \"Ernie Chubb\" musste Croc sich als gepresster „Gladiator“ mit anderen Gefangenen mörderische Zweikämpfe zur Unterhaltung wohlbetuchter Zuschauer leisten. Nach wochenlanger Folter und Misshandlung gelang es den beiden, den eher friedlich gewordenen Croc wieder zu brutalisieren (Batman/Wildcat #1–3). Croc gelang es zwar bei der Aushebung des Menschenhändlerrings zu entkommen, jedoch wurde er kurz darauf nach einem missglückten Raubüberfall (Resurrection Man #7) zum wiederholten Male gestellt. Wieder in Arkham interniert, verbesserte sich Crocs mentaler Zustand zunehmend infolge der intensiven Einnahme von sedierenden Medikamenten, vor allem aber aufgrund seines engen Kontaktes mit einigen Mitinsassen. Zum ersten Mal seit Jahren pflegte der lange isoliert gebliebene „Halbmensch“ wieder soziale Beziehungen: Er schaute Seinfeld im Fernsehen (Hitman #3), baute eine enge Freundschaft zu der extremistischen Umweltschützerin und verwandten Seele Poison Ivy auf (Batman: Poison Ivy #1), spielte Karten mit den Soziopathen Arnold Wesker (Ventriloquist) und Jervis Tetch (Mad Hatter) [Batman 80-Page Giant #2) und beteiligte sich an den gelegentlichen Häftlingsaufständen (Batman: Arkham Asylum – Tales of Madness #1; The Creeper #7–8; Batman Villains Secret Files #1). Er ermordete aber auch seinen Mitinsassen Pinhead (Shadow of the Bat #81) während eines Kampfes. Unmittelbar bevor Gotham City – nach einem Erdbeben völlig verwüstet – von der amerikanischen Regierung zum Niemandsland erklärt und aus dem Gebietsverband der Vereinigten Staaten ausgegliedert wurde, gelang es Croc – wie allen anderen Insassen – aus der Anstalt von Arkham, deren Personal bereits das Weite gesucht hatte, und die Geisteskranken ohne Bewacher zurückließ, zu fliehen (Shadow of the Bat #82). Ein Versuch, die, auf einer Insel in unmittelbarer Küstennähe gelegene, Stadt über die letzte noch nicht zerstörte Brücke zum Festland zu verlassen, scheiterte am Widerstand der dort patrouillierenden Nationalgardisten (Batman #562). So musste sich Croc gezwungenermaßen im Niemandsland einrichten.", "section_level": 2}, {"title": "Im Niemandsland.", "content": "Im Niemandsland Gotham City eignete sich Croc anfänglich einen Teil der Stadt an, den er fortan als \"Croc-Sektor\" beherrschte (Batman: No Man's Land #1). Killer Croc organisierte eine Gang, die ihm half, seine Herrschaft und Regierung über das in seiner Hand befindliche Territorium zu sichern und nannte sich erstmals seit Jahren wieder \"König Croc\" (Batman: Shadow of the Bat #86 und DetectiveComics #737). Zwei Auseinandersetzungen mit Batman, der es sich zum Ziel gemacht hatte, die Stadt schrittweise zurückzuerobern, verliefen ergebnislos (Batman Chronicles #17 und Shadow of the Bat #89). Croc begann sich nun mehr seiner großen Vergangenheit zu erinnern. Er kleidete sich in Designeranzüge und gelobte feierlich vor seinen Anhängern, niemals wieder in die Abwässerkanäle zurückzukehren. Enge Bande knüpfte Croc zu den Männern seiner Bande, insbesondere zu einem Krüppel namens Stumpy. Nach Stumpys schwerer Verwundung durch den Serienmörder Mr. Zsasz richtete sich Crocs Zorn gegen den Killer: Auch dieser Zweikampf konnte nicht bis zum bitteren Ende geführt werden, sondern wurde – die beiden Gewaltmenschen hatten bereits ihre Hände zum Würgegriff um den Hals des jeweils anderen geschlungen – durch Batmans Intervention unterbrochen. Zsasz wurde von Batman gestellt, während Croc vorerst entkommen konnte (Batman Chronicles #18). Croc und seine Gang, die im Begriff waren, ihr Gebiet durch einen ehrgeizigen Expansionsfeldzug in die anderen Sektoren der Stadt zu erweitern, konnten schließlich durch ein Bündnis von Robin, einer Abteilung von ehemaligen Angehörigen der Gothamer Polizei sowie dem halbseidenen Casinobetreiber \"Pinguin\", ausgeschaltet und gefangengesetzt werden (Robin #71–72). Nach der Wiederangliederung Gothams an die Vereinigten Staaten und der Wiederherstellung der Ordnung in der Stadt wurde Croc wieder ins Arkham Asylum verfrachtet (Batman: Gotham Knights #5; Batman #584). Mit Ausnahme kleinerer Diebstähle (Gotham Knights #3) ist er bislang nicht wieder in Erscheinung getreten. Sein Machthunger ist gleichwohl ungebrochen. Er selbst hat in den Tagen des ausgehenden Niemandslandes prophezeit, dass er „zurück sei“ und dass er „gekommen sei um zu bleiben“. Eine Zeit lang begnügte er sich danach, sich anderen Kriminellen wie Hush oder dem Pinguin als Handlanger anzudienen. Ersterer transformierte Croc kurzzeitig in ein wahrhaft monströses, drachenähnliches Krokodilwesen. Der Versuch des Mad Hatters, im Auftrag von Black Mask, diese Mutation zu wiederholen, scheiterte, brachte ihm aber Crocs unversöhnlichen Hass ein. Neben seinem Hass auf Batman, seinem Rachedurst auf Bane, der ihn einst brach und demütigte, ist somit der Groll auf den Mad Hatter eines der Hauptmotive seines Handelns. Äußerlich ähnelt er immer mehr einem Reptil, und auch seine Psyche hat sich im Laufe der Zeit dieser Entwicklung angepasst, im Kampf seiner tierhaften mit seiner menschlichen Seite scheint gegenwärtig die erstere die Oberhand zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Killer Croc in anderen Medien.", "content": "Killer Croc trat in drei Folgen der Batman-Zeichentrickserie von Bruce Timm (\"\") auf, die von 1992 bis 1998 in zwei Staffeln produziert wurden. Im amerikanischen Original wurde er von Aron Kincaid synchronisiert. Er trat als Hauptfigur in den Folgen „Vendetta“ (US-amerikanische Erstausstrahlung: 5. Oktober 1992), „Sideshow“ (Erstausstrahlung: 3. Mai 1994; die Folge basiert auf der Geschichte von Detective Comics #410 von 1971, in dem Croc allerdings nicht auftritt) und „Love Is a Croc“ (1998; hier synchronisiert von Brooks Gardner) auf. In der Serie war er ein frustrierter Wrestler der sich dem Verbrechen zuwandte und schließlich von dem Schmuddel-Cop Harvey Bullock festgenommen wurde. Ein Versuch sich an ihm zu rächen wurde von Batman vereitelt („Vendetta“). Nach einer erfolgreichen Flucht aus dem Gewahrsam der Behörden taucht er bei einer Familie, die aus Mitgliedern einer ehemaligen Kuriositätenschau besteht (ein Riese, ein Buckliger, siamesische Zwillinge, ein Seelöwen-Junge, eine fette Frau) unter – wird aber erneut gestellt als er versucht diese um ihr Erspartes zu bringen („Sideshow“). Eine Partnerschaft mit der Kriminellen Baby Doll, einer Frau die aufgrund einer seltenen Krankheit in einem kindlich aussehenden Körper gefangen ist, scheiterte ebenfalls an Crocs schlechtem Charakter. Anders als der Croc der Comics ist der Zeichentrick-Croc nicht geisteskrank, sondern zurechnungsfähig. Dementsprechend wird er nach Ergreifung stets in Blackgate und nicht in Arkham inhaftiert. In den kindgerechteren Comics zur TV-Serie trat Croc in zwei Heften auf (Batman Adventures #7 von 1993), die sein Verhältnis zu seinem Wrestling-Manager beleuchten und Batman & Robin Adventures #23 von 1997 (über die unglückliche Liebe zur TV-Reporterin Summer Gleeson). In der Zeichentrickserie \"The Batman\" von 2005 wurde ein extrem reptilienartig aussehender Croc präsentiert (synchronisiert von Ron Perlman). Dieser besaß unter anderem einen Schwanz, welchen der Croc der Comics nie besessen hatte und war mutmaßlich das Ergebnis eines fehlgeschlagenen militärischen Experiments. Croc sprach in dieser Version mit einem Cajun-Akzent und hatte zwei domestizierte Alligatoren als Haustiere. Sein Versuch Gotham zu fluten scheiterte gleichwohl. Im Videospiel \"\" von 2009 bricht Killer Croc aus der Heilanstalt aus und zieht sich in die Kanalisation unter Arkham zurück, in der Batman ihm im Laufe des Spiels begegnet. In Anspielung auf Peter Pan ist einer seiner Siegesslogans „Tick-Tock, feed the Croc“, was ihn als Menschenfresser identifiziert. Es lassen sich außerdem einige Aufnahmen psychologischer Interviews von ihm finden. Im Nachfolger „Arkham City“ kann (aber muss nicht) Killer Croc in der Kanalisation gefunden werden. Er zieht sich jedoch sofort zurück, statt gegen Batman zu kämpfen, da dieser unter einer Krankheit leidet, weshalb Croc auf den Tod seines Feindes warten will. Im vierten Teil der Reihe, \"\", ist Killer Croc Teil des kostenpflichtigen DLCs „Saison der Bösartigkeit“ und wird nach einem Kampf gegen Batman und Nightwing eingesperrt. Killer Croc ist Mitglied des \"Suicide Squad\" im gleichnamigen Film aus dem Jahre 2016.", "section_level": 1}, {"title": "Merchandising.", "content": "Es gibt vier Killer-Croc Action-Figuren von Mattel. Eine, die die Croc-Version der Zeichentrickserie von 1992 adaptiert, eine Figur von Kenner, die einen saurierähnlichen Croc zeigt, sowie eine die als Teil der Figuren-Serie zur Batman-Storyline „Hush“ entstand, die den dort porträtierten mutierten Croc nachbildet. Die vierte Figur erschien über DC Direct (bei der Serie „Rouges Gallery“) und stellt ebenfalls einen stark mutierten Croc dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Killer Croc (englisch \"Killer\" „Mörder“ und \"Croc\" = eine Nebenform des Wortes \"crocodile\", deutsch „Krokodil“, die in etwa dem Deutschen „Kroko“ entspricht) ist ein fiktiver Charakter, der in Comics des US-amerikanischen Verlages DC Comics – insbesondere in solchen, die unter dem Batman-Label erscheinen – sowie in anderen mit diesen Comics verwandten Produkten (wie zum Beispiel Zeichentrickserien, Videospiele und Ähnliches) auftritt. Für gewöhnlich wird er der Rogue Gallery – also der Gruppe der Gegenspieler (in Superheldencomics meist mit dem wertenden Begriff „Schurken“ bezeichnet), die den Helden fortlaufender Comicserien in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen das Leben schwer machen und aus dem die Autoren jener Serien nach Bedarf schöpfen können – von Batman zugerechnet. ", "tgt_summary": null, "id": 1133386} {"src_title": "Anton Dilger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Eine typische Bauweise besteht aus einem radseitigen Achszapfen, an dem sich ein Gleichlaufgelenk befindet. Dieses Gelenk muss an der gelenkten Achse vor allem den Radeinschlag erlauben und ist eine der Komponenten, die den Wendekreis (nur bei angetriebener Vorderachse) begrenzen kann. Das getriebeseitige Gelenk nimmt in der Regel auch axiale Verschiebungen auf, die beim Einfedern entstehen. Das radseitige Gelenk ist üblicherweise als Festgelenk ausgeführt, welches nur Winkeländerungen aber keine Längenänderungen ausgleicht. Um den beengten Platzverhältnissen im Motorraum gerecht zu werden, ist es häufig nicht mehr möglich, die Antriebswellen an der Vorderachse gestreckt einzubauen, auch wenn dies den besten Wirkungsgrad (~100 %, da keine Bewegung in den Gelenken der gestreckten Antriebswelle stattfindet) bedeuten würde. In der Praxis muss daher die Gelenkwelle den Versatz zwischen Getriebeausgang und Rad ausgleichen, je größer dieser Versatz ist, umso schwieriger wird es auch, einen kleinen Wendekreis zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Typischer Ausfall.", "content": "Im normalen Pkw sind Antriebswellen auf die Lebensdauer des Fahrzeugs ausgelegt und sind beim Knallstarttest die Sollbruchstellen im Antriebsstrang. Schäden treten dann auf, wenn die Manschetten beschädigt wurden. Beim typischen Schadensbild zeigen sich insbesondere an den vorderen Fahrzeugtüren Fettspuren, die beim Volleinschlag der Lenkung von der gerissenen Manschette ausgeschleudert werden. Eindringendes Wasser emulgiert mit dem Fett; auch Schmutz bewirkt einen Verschleiß an den Gleitflächen des Gelenks. Anzeichen für beginnende Schäden können auch Knackgeräusche beim Lastwechsel sein. Eine Sichtkontrolle der Manschetten als regelmäßige Wartungsarbeit ist vom Hersteller vorgeschrieben. Poröse Manschetten sollten bald ausgetauscht werden. Nur selten können während der Fahrt Achsantriebe abreißen und zu großen Schäden am Fahrzeug führen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Antriebswelle ist ein Bauteil der Kraftfahrzeugtechnik. Sie dient der Kraftübertragung zwischen dem Getriebe und dem angetriebenen Rad und ist ein Teil des Antriebsstrangs. ", "tgt_summary": null, "id": 1520748} {"src_title": "Arado Ar 80", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Caldes de Montbui gehört zum Kreis (comarca) Vallès Oriental in der Provinz Barcelona und liegt 35 km nördlich von Barcelona. Der Ort hat Einwohner (Stand: ), die im Stadtkern und in Neubausiedlungen wohnen. Die 38 km2 umfassende Gemarkung von Caldes de Montbui erstreckt sich mit dem südlichen Teil über die nach Barcelona reichende Vallès-Ebene und mit dem nördlichen bis zu den Ausläufern des Montseny-Gebirges. Auf einem davon befindet sich die zu Caldes gehörende Neubausiedlung El Farell, die auf einer Höhe von 805 Metern liegt. Caldes wird von Norden nach Süden durch einen tief eingeschnittenen Bach (Riera de Caldes) durchquert, der die Altstadt westlich umfließt. Durch den Ortskern verlaufen zwei Verkehrsadern, die Straße von Mollet del Vallès (im nördlichen Vorortbereich Barcelonas) nach Centelles und die von Granollers nach Terrassa.", "section_level": 1}, {"title": "Die Thermalquelle.", "content": "Auf Grund seiner Lage in einem Gebiet mit geologischen Brüchen und Verwerfungen, finden sich in Caldes Thermalquellen mit einer Ausschüttung von insgesamt 1.000 m3 pro Tag und einer Temperatur von 74 °C – der höchsten auf der Iberischen Halbinsel und der zweithöchsten Europas. Dem Thermalwasser verdankt Caldes auch seinen Namen, der sich vom katalanischen Wort \" (‚warm‘) herleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Mit der Ankunft der Römer während des 2. Jahrhunderts v. Chr. kann man von der direkten Vorgeschichte des heutigen Caldes de Montbui sprechen. Angezogen von der Fruchtbarkeit des Bodens und der Ergiebigkeit der Thermalquellen gründeten die Römer hier die Siedlung \", die schon sehr bald zu einem Zentrum der Gesundheit und der Freizeit für die Provinz wurde. Im späten Mittelalter, als Caldes seinen heutigen Namenszusatz de Montbui wegen seiner Zugehörigkeit zum Territorium der Herren von Montbui (‚Ochsenberg‘) bekam, wurde der Ort durch Handel und Handwerk und zahlreiche Manufakturen wohlhabend. Der wirtschaftliche Niedergang von Caldes begann mit dem Aufstand der Schnitter im 17. und dem Spanischen Erbfolgekrieg Anfang des 18. Jahrhunderts. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erholte sich Caldes wirtschaftlich dank der touristischen Nutzung seines Thermalwassers. Zum Aufschwung trug auch die 1880 eingeweihte Eisenbahn von Mollet nach Caldes bei, obwohl sie eigentlich gebaut wurde, um Granit für die Pflasterung Barcelonas herbeizuschaffen. Der Betrieb der Granitsteinbrüche und die Textilindustrie legten die Grundlage für den Wohlstand Caldes’ zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die intensive Industrialisierung des Umlandes von Barcelona, die bis in die Nachbargemeinde Palau-solità i Plegamans vordrang, erreichte Caldes jedoch nicht, was seine Funktion als Kurort und als Zweitwohnsitz (in Neubausiedlungen nördlich des Hauptortes) für Familien aus dem Großraum Barcelona begünstigte. Anstelle der 1932 eingestellten Eisenbahn entwickelte sich in Caldes de Montbui eines der größten Busunternehmen Kataloniens, die Firma Sagalés.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Landwirtschaft verliert durch das Wachstum von Industrie und Dienstleistung an Bedeutung, wobei der Gartenbau noch immer sehr wichtig ist. Auch der Tourismus spielt auf Grund der Thermalbäder eine bedeutende Rolle. Von der reichen und vielfältigen Gastronomie sind die, eine Art Kekse, und der, eine Wurstart, erwähnenswert.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswertes.", "content": "Mit der Nutzung der Thermalbäder begann die städtebauliche Entwicklung der Gemeinde. Der Löwenbrunnen – \"\" –, der 1581 gebaut wurde, ist 1822 und 1927 renoviert worden. Dieser befindet sich auf dem Marktplatz, Das Wasser kommt immer in gleichbleibender Menge aus dem Brunnen und enthält Chlor, Fluor, Brom und Iod. Es wird u. a. zur Heilung von Arthritis und Knochenbrüchen verwendet. Auf dem Marktplatz befinden sich auch die römischen Thermen, das aus den 1990er Jahren stammende Rathaus, das Kurhotel \"Broquetes\" und zwei miteinander verbundene Museen: \"Casa Delguer\" und \"Thermalia\", ein architektonisch interessantes Renaissance-Gebäude, das ehemalige Spital Santa Susanna. Es enthält neben Erklärungen zum Bäderwesen auch eine Sammlung mit Werken des in Barcelona geborenen Malers und Bildhauers Manolo Hugué. Durch dessen Freundschaft mit Pablo Picasso besitzt das Museum auch Gemälde, Skulpturen und Keramik von Picasso. Am Rande der Altstadt befindet sich die Marienkirche, die von 1589 bis 1714 erbaut wurde. Ihr Portal gilt als eines der schönsten Kunstwerke des barocken Kataloniens. Auch die salomonischen Säulen sind sehr interessant. Sie stammen von dem französischen Bildhauer Pere Ruppin. Die Kirche hat nur ein einziges Schiff und zwölf Nebenkapellen. Das bedeutendste Kunstwerk der Kirche ist die Holzskulptur \"\" (‚Die Heilige Majestät‘). Es sieht orientalisch aus und kam Mitte des 15. Jahrhunderts durch Zigeuner nach Caldes. Nur der Kopf ist noch als Original erhalten, der Rest ist eine Kopie, weil das Original 1936 zerstört wurde. Weitere Sehenswürdigkeiten sind zwei mit Thermalwasser betriebene Waschplätze sowie die Remei-Kapelle am nördlichen Stadtrand, die auf eine Kultstätte aus heidnischen Zeiten zurückgeht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Caldes de Montbui (span. \"Caldas de Montbui\" oder \"Caldas de Montbuy\") ist eine spanische Kleinstadt und Thermalbad in der Autonomen Region Katalonien.", "tgt_summary": null, "id": 2000288} {"src_title": "Institut für Demoskopie Allensbach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Korsun schloss 1974 seine Pilotenausbildung ab und diente danach in den Luftstreitkräften als Pilot, war Kommandant eines Geschwaders und Fallschirmspringer (rund 400 Absprünge). 1987 absolvierte er die Gagarin-Luftwaffenakademie und wurde im März des gleichen Jahres in den Kosmonautenkader aufgenommen. Im Dezember begann er die anderthalbjährige Grundausbildung im „Sternenstädtchen“.", "section_level": 1}, {"title": "Raumfahrertätigkeit.", "content": "Ab September 1989 trainierte Korsun für einen Einsatz mit verschiedenen Besatzungen zur Raumstation Mir. Vom Oktober 1992 gehörte er einer Kosmonautengruppe an, die sich für eine Rettungsmission vorbereitete. Zwischen Frühjahr 1994 und dem Sommer des folgenden Jahres bereitete er sich für einen Langzeitaufenthalt auf Mir vor. Korsun erhielt im Oktober 1995 seinen ersten Einsatzbefehl für einen Raumflug. Er war für den erkrankten Gennadi Manakow eingesprungen und kommandierte die französisch-russische Mission „Cassiopée“, die im August 1996 mit dem Start von Sojus TM-24 begann. Während die Französin Claudie André-Deshays nach zwei Wochen zur Erde zurückkehrte, blieben Korsun und sein Bordingenieur Kaleri bis Anfang März 1997 auf der Station Mir. Ab Januar 1999 stand Korsun der Kosmonautenabteilung im Sternenstädtchen vor. Im Juni des Jahres wurde ihm die Leitung einer Ersatzmannschaft übertragen, und er trainierte für die ISS-Expedition 3. Danach bereitete sich Korsun als Kommandant der ISS-Expedition 5 für seinen zweiten Flug vor. Die Mission begann Anfang Juni 2002 an Bord der US-Raumfähre Endeavour mit STS-111. Zusammen mit der Amerikanerin Whitson und seinem russischen Kollegen Treschew arbeitete Korsun ein halbes Jahr an Bord der Internationalen Raumstation. Anfang Dezember 2002 wurde er mit seiner Crew wieder vom Shuttle Endeavour (STS-113) abgeholt und mit zur Erde genommen. Im September 2003 schied Korsun aus dem aktiven Kosmonautendienst aus und ist seitdem stellvertretender Leiter des Ausbildungszentrums.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Korsun und seine Frau haben einen Sohn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Waleri Grigorjewitsch Korsun (; * 5. März 1953 in Krasny Sulin, Oblast Rostow, Russische SFSR) ist ein ehemaliger russischer Kosmonaut.", "tgt_summary": null, "id": 2000353} {"src_title": "M1917 (Revolver)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "In den 1920er und 1930er Jahren wuchs weltweit die Forderung nach einem reformierten modernen Kalender, der den als zu kompliziert empfundenen gregorianischen Kalender ersetzen sollte. Cotsworth griff 1923 den rund 75 Jahre alten so genannten Positivisten-Kalender von Auguste Comte wieder auf, befreite ihn aber von dessen ideologischem Ballast. Cotsworth gründete im selben Jahr die \"International Fixed Calendar League (IFCL)\", eine Organisation, deren Aufgabe darin bestand, den von ihm entworfenen Kalender populär zu machen und für seine Einführung zu werben.", "section_level": 1}, {"title": "Das Grundprinzip des Kalenders.", "content": "Dieser Kalender teilte das Jahr in 13 Monate zu je 28 Tagen plus einen Extratag am Jahresende (im englischen auch als „a year and a day“ bezeichnet, für ein Mondjahr und einen Tag). Dieser Extratag (→Epagomene) wird weder einem Monat noch einem Wochentag zugeordnet. Auf diese Weise bleiben Woche und Monat synchronisiert; das heißt jeder Monat beginnt grundsätzlich mit einem Sonntag und besteht jeweils aus vier vollständigen Wochen. Die Monatsbezeichnungen entsprechen jenen des Gregorianischen Kalenders. Der zusätzliche dreizehnte Monat wird in die Jahresmitte zwischen Juni und Juli gelegt und erhält den Namen \"Sol\" („Sonne“) oder \"Midi\" („Mitte“). Vom Gregorianischen Kalender wurden auch die Jahreslänge, die Schaltregelung, der Jahresanfang und die Jahreszählung übernommen. Cotsworth bemühte sich, keinen Bruch mit der jüdisch-christlichen Kalender-Tradition zu provozieren, sondern lediglich den Gregorianischen Kalender an einigen Stellen zu verbessern. Er unterließ jegliche ideologische Färbung seines Kalenders – ein Problem, mit dem Comtes Entwurf von 1849 immer zu kämpfen hatte. * In Schaltjahren liegen diese Daten einen Tag früher. Der Schalttag wird als Extratag zwischen Samstag, den 28. Juni und Sonntag, den 1. Sol eingefügt. Genau wie der Extratag am Jahresende liegt er außerhalb des Wochenzyklus und gehört zu keinem Monat.", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Ein wesentlicher Vorteil des Kalenders liegt darin, dass alle Monate gleich aufgebaut sind, sowohl was ihre Länge angeht, als auch die Zuordnung der Wochentage. Woche und Monat sind also in Phase. Der Kalender ist damit äußerst übersichtlich strukturiert. Darüber hinaus könnten monatliche Ereignisse – zum Beispiel die Auszahlung des Gehaltes – regelmäßig stattfinden. Die Gegner des Kalenderentwurfs von Cotsworth bemängeln u. a. die Unteilbarkeit der Zahl 13. Dadurch ist es nicht möglich, das Jahr in statistisch sinnvolle Abschnitte wie Halbjahre oder Quartale aufzuteilen. Auch eine Integration der traditionellen Jahreszeiten in den Kalender ist schwierig. Die Unterbrechung des Wochenzyklus ist für Judentum, Christentum und Islam nicht akzeptabel. Schließlich bewirkt die Streichung von insgesamt 30 traditionellen kalendarischen Tages-Daten (29., 30., 31. Januar, 29., 30., 31. März, u. s. w.) Akzeptanz-Probleme. So würden viele Jahrestage wie Nationalfeiertage wegfallen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Entwicklung des Projekts bis 1937.", "content": "Als 1929 in den USA ein \"Nationalkomitee zur Kalendervereinfachung\" unter Vorsitz von George Eastman gegründet wurde, gelang es der IFCL, ihren Kalender zum Favoriten des Gremiums zu machen. Eastman warb in der Folgezeit engagiert für die Einführung des Internationalen Ewigen Kalenders, was diesem in den USA den Namen \"Eastman-Kalender\" einbrachte. Trotz zahlreicher Unterstützer aus Politik und Wirtschaft gelang es Eastman und Cotsworth jedoch nicht, den neuen Kalender durchzusetzen. Als in den 1930er Jahren im Völkerbund nach Vorschlägen für eine Kalenderreform gesucht wurde, galt Cotsworths IFC mehrere Jahre als aussichtsreichster Entwurf, bis 1937 der so genannte Weltkalender vorgestellt wurde, der sich mit seinem 12-Monats-System stärker an der Tradition orientierte. Nachdem nun der Weltkalender allgemein favorisiert wurde, verschwand der IFC schnell aus der öffentlichen Diskussion. Die IFCL wurde bereits zwei Jahre später aufgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede zum Positivisten-Kalender.", "content": "Die Unterschiede zum Positivisten-Kalender bestehen zum einen in der Wahl der Monatsnamen (der Internationale Ewige Kalender verwendet – bis auf den Monat Sol – die klassischen Monatsnamen, während die Monate des Positivisten-Kalenders nach berühmten Persönlichkeiten von der Antike bis ins 19. Jahrhundert benannt sind), zum anderen in der Platzierung des Schalttags: Im Internationalen Ewigen Kalender folgt der Schalttag auf den Juni, im Positivisten-Kalender auf den Neujahrstag.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Eine Variante des Internationalen Ewigen Kalenders ist der \"New-Earth-Kalender\". Der Hauptunterschied zum IFC ist das Fehlen der Extratage. Stattdessen wird alle fünf Jahre eine Schaltwoche an den Dezember angehängt. Somit wird der Wochenrhythmus nicht unterbrochen. Außerdem heißt der zusätzliche Monat \"Luna\", nicht \"Sol/Midi\". Der New-Earth-Kalender ließe sich bereits verwenden, wenn man seine ersten sieben Tage mit der ersten Kalenderwoche gleichsetzen würde. Eine Schaltwoche wird auch beim \"Pax-Kalender\" eingesetzt. Allerdings wird sie nicht an den Dezember angehängt, sondern steht vor diesem als inoffizieller 14. Monat mit dem Namen \"Pax\". Vor der Schaltwoche bzw. vor dem Dezember steht der zusätzliche 13. Monat, welcher hier \"Columbus\" heißt. Eine schlichtere Variante ist der \"Sol-Kalender\". Er verzichtet auf eine Schaltwoche und fügt den Extra- und den Schalttag in den Dezember ein. Eine profane Variante des Jaktober-Kalenders ist der \"Calendar 13\" von Cody Jassman. Wie dieser beginnt auch er mit der Wintersonnenwende. Allerdings führt er keine neue Schaltregel und Zeitrechnung ein, sondern verwendet die des Gregorianischen Kalenders. Auch hat er keine Monatsnamen, sondern zählt diese einfach durch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Internationaler Ewiger Kalender (engl. \"International Fixed Calendar\", abgekürzt IFC) wird ein Kalenderentwurf von Moses Cotsworth (1859–1943) bezeichnet, den dieser 1923 vorgestellt hat. Der Kalender ist auch unter den Bezeichnungen 13-Monats-Kalender, Cotsworth-Plan, Eastman-Plan und Eastman-Kalender bekannt. Der Kalender ist dem von Auguste Comte im Jahr 1849 entwickelten Positivisten-Kalender sehr ähnlich, wurde aber vor einem ganz anderen Hintergrund entwickelt.", "tgt_summary": null, "id": 800166} {"src_title": "Käte Jaenicke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1852 gründete Egerton Ryerson auf dem heutigen Hauptcampus Ontarios erste Lehrer Ausbildungseinrichtung, die Toronto Normal School. Dies beinhaltete das Department of Education sowie das Museum of Natural History and Fine Arts, welches zum Royal Ontario Museum umfunktioniert wurde. Ein Landwirtschaftslaboratorium, welches sich auf dem Gelände befand führte zur Gründung des Ontario Agricultural College und der University of Guelph. Egerton Ryerson war ein führender Lehrer, Politiker und Publizist. Er gilt als der Begründer des öffentlichen Bildungssystems in Ontario. Des Weiteren war er Gründer des ersten Medienunternehmens in Kanada im Jahre 1829. Das Methodist Book und Publishing House, welches im Jahr 1919 in The Ryerson Press umbenannt wurde, gehört heute zum McGraw-Hill Ryerson Verlag, einem Verlag, der Lehrbücher weltweit vermarktet. Das Toronto Training and Re-establishment Institute wurde im Jahre 1945 gegründet. Es diente als Schulungseinrichtung der Royal Canadian Air Force während des Zweiten Weltkriegs. Die Einrichtung war ein Zusammenschluss durch die Regierungs und Provinzregierung und diente dazu ausgeschiedene Soldaten ins zivile Leben einzugliedern. Das Ryerson Institute of Technology wurde im Jahre 1948 gegründet. 1966 wurde dieses Institut in \"Ryerson Polytechnical Institute\" umbenannt. 1971 erhielt das Institut die Akkreditierung durch die staatlichen Aufsichtsbehörden zu einem der Provinzregierung und durch die Association of Universities and Colleges of Canada (AUCC). Im gleichen jahr wurde das Institut Mitglied Council of Ontario Universities (COU). 1992 erhielt Ryerson Torontos zweite School of Engineering mit der Akkreditierung des Canadian Engineering Accreditation Board. 1993 erhielt die Universität die Genehmigung für Masterstudiengänge und Promotionsrecht.", "section_level": 1}, {"title": "Fakultäten.", "content": "Es gibt folgende Fakultäten:", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Die Ryerson Rams vertreten die Universität in den Ligen der Ontario University Athletics (OUA).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ryerson University ist eine kanadische staatliche Universität in Toronto. Sie wurde 1948 gegründet und nach Egerton Ryerson benannt. 31.000 Vollzeitstudenten sind in mehr als 80 Studiengängen eingeschrieben.", "tgt_summary": null, "id": 380103} {"src_title": "Sur GR", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Flughafen wurde 1937 in Betrieb genommen. Er wurde nach dem osmanischen Vali Şakirpaşa, welcher durch zahlreiche Projekte die Region zum Wirtschaftszentrum machte und die Lebensqualität für die Bewohner erhöhte. Der Flughafen wurde zwar von Anfang an sowohl militärisch, als auch zivil genutzt, drei Viertel der Flugbewegungen machten aber Militärflugzeuge aus. Dies änderte sich auch kaum bis 1956. Von da an war der Flughafen auch für internationale Flüge zugelassen. 1957 wurde ein Wachstum von 90 % verzeichnet bei den Passagierzahlen. Bis 1992 flachten die Zahlen immer mehr ab. Daher entschied sich die DHMI, der Betreiber des Flughafens, den Flughafen neu zu orientieren. Es wurden Werbekampagnen gestartet, die Infrastruktur verbessert und neue Gebäude gebaut. So wurde 1997 das neue Terminal für internationale Flüge eröffnet. 1998 flogen erstmals über eine Million Passagiere über/von Adana und seither wächst das Passagieraufkommen mehr oder wenig konstant. Im Jahr 2019 kam es erstmals seit 2008 zu einem Rückgang der jährlichen Passagierzahlen, mit einer Verringerung von insgesamt 10 % zum Vorjahr. Mit der Inbetriebnahme des Flughafens Çukurova wird der Flughafen Adana stillgelegt und abgerissen. Das ist auch der Grund, weswegen seit etwa 20 Jahren wenig erneuert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Flughafengelände.", "content": "Der Flughafen verfügt über ein Terminal mit einer Kapazität von 4.5 Millionen Passagieren im Jahr, einen Kontrollturm und eine aktive befestigte Start- und Landebahn, die ein Instrumentenfluglandesystem (ILS) besitzt. Das Vorfeld kann bis zu 28 Narrow-Body-Flugzeuge aufnehmen. Vor dem Terminal gibt es einen Parkplatz für 569 Autos. Der Flughafen war einer der ersten behindertengerechten Flughäfen in der Türkei. Der Flughafen ist mit dem Auto, dem Taxi oder den Bussen erreichbar.", "section_level": 1}, {"title": "Fluggesellschaften und Ziele.", "content": "Bis April 2019 flog Turkish Airlines ihren alten Heimatflughafen Istanbul-Atatürk an. *= Destination wird nur saisonal angeflogen.", "section_level": 1}, {"title": "Passagierzahlen.", "content": "(*) vorläufige Zahlen (**) Bewertungen basieren auf das gesamte Transitaufkommen von türkischen Flughäfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flughafen Adana (türk. \"Adana Şakirpaşa Havalimanı\") ist gemessen am Passagieraufkommen der sechstgrößte Flughafen der Türkei. Er liegt im westlichen Teil der Großstadt Adana, im Stadtviertel Şakirpaşa, welches dem Stadtbezirk Seyhan angehört. Im Jahr 2019 wickelte der Flughafen über 5 Millionen Passagiere ab.", "tgt_summary": null, "id": 1770999} {"src_title": "Logan (Australien)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die adrette \"Julia Heininger\", Abteilungsleiterin in der Zentrale der Bayernbank in München bekommt die Aufgabe, die Bankfiliale in Hamburg zu leiten. Sie ist von dem Vorschlag zunächst nicht begeistert, da sie hinter dieser Abkommandierung in den hohen Norden ihren bayerischen Kontrahenten \"Dr. Ralf-Maria Sagerer\" vermutet. Nachdem aber viele Vorstandsmitglieder wenig Vertrauen in eine Frau als Bankdirektor haben und Dr. Sagerer weiterhin gegen Julia Stimmung macht, schickt die Münchner Zentrale Julias Erzfeind persönlich nach Hamburg, um Julias „alternative“ Projekte etwas einzubremsen. Julia zieht mit ihrem 12-jährigen Sohn \"Maxl\" und ihrer resoluten Haushälterin Fanny in ein Jugendstil-Reihenhaus in Hamburg-Winterhude. In der Nachbarschaft wohnt der Feinkosthändler \"Alfred Haack\", den alle nach örtlicher Manier „Vadder Haack“ nennen. Der gesellige Mittsechziger gehört bald schon zur Familie, insbesondere mit Fanny verbindet ihn eine Herzensfreundschaft. Das Schicksal der beiden nimmt seinen Lauf und Julia muss einsehen, dass Ralf in Wirklichkeit ein ganz patenter Kerl ist. Die beiden kommen sich trotz Ralfs italienischer Freundin Beatrice und vieler Missverständnisse bald näher. Eine wichtige Rolle spielt auch der charmante Privatbankier \"Thaddäus van Daalen\", der seinen eigenwilligen Sohn \"Hendrik\" endlich unter die Haube bringen will. Der hätte gern Julias Herz erobert, gewinnt jedoch nur ihre Freundschaft. In Beatrice findet er schließlich die Frau fürs Leben. Julias Verhältnis zur Bankleitung könnte nicht besser sein: Direktor \"Bernhard Schwaiger\" (Hans Reiser) heiratet schon bald nach dem Tod seiner Frau Julias Mutter \"Hermine\", die am Tegernsee ein schönes Hotel betreibt. Ihr größter Wunsch wäre es, wenn Julia einst ihre Nachfolge antreten würde. Ihr Hausdiener \"Toni\" (Max Grießer), der die Gäste mit der Kutsche befördert, ist ihr ein treuer Freund und Ratgeber. Auf Bergeshöhen unterhält \"Pater Rochus\" (Willy Harlander) eine Einsiedelei, ihn suchen die Heiningers immer dann auf, wenn ihnen etwas auf der Seele brennt. In der Bank agieren der leutselige \"Kuno Grameier\" (Toni Berger), ebenfalls ein (Ober)Bayer fern der Heimat, die umtriebige Sekretärin \"Frau Heise\" (Karin Rasenack) und der diskrete wie traditionsbewusste Portier \"Löhlein\". Sie stehen den Neuankömmlingen treu zur Seite. Ein häufiger Gast im Hause Sagerer-Heininger ist \"Sascha\", Ralfs leichtblütiger Bruder, der sich in Hamburg als Lebenskünstler durchschlägt. Wie sein Bruder ist er leidenschaftlicher Motorradfahrer. Immer wieder verschlägt es die Familie in die bayerischen Berge, dem zweiten großen Schauplatz der Serie, wo sich Van Daalen senior nach seinem Rückzug aus dem Geschäftsleben in die Obhut Hermines begibt. Nach Direktor Schwaigers Pensionierung übernimmt der ehrgeizige und nassforsche \"Dr. Fiedler\" (Sky du Mont) das Zepter in der Münchner Zentrale. Julia, die als Kämpferin für die Interessen kleiner Leute Menschlichkeit vor Verdienststreben stellt, macht sich nach einigen couragierten Alleingängen und diversen Meinungsverschiedenheiten mit Dr. Fiedler bald selbständig. Ihre Nachfolgerin wird die aparte Managerin \"Dr. Kaulbach\" (Eva Kryll), mit der Julia nach anfänglichem Misstrauen jedoch sehr gut zurechtkommt. Viel Ärger gibt es um Ralfs Geburtsurkunde: Er wurde nämlich in der Tschechoslowakei geboren und ohne Papiere gibt es keine Hochzeit. Dank Saschas dürftiger Tschechischkenntnisse und arger bürokratischer Hemmnisse muss sie mehrfach verschoben werden. Bald gibt es Nachwuchs: Töchterchen \"Marie-Therese\" macht Ralf erstmals zum stolzen Vater. Ein Skiurlaub mit ungeahnter Wendung, eine Kalifornienreise der besonderen Art und viele Verwicklungen mit Bankkunden halten die Fernsehfamilie auf Trab.", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Veröffentlichung.", "content": "Die Serie ist mittlerweile vollständig auf DVD erschienen, wobei die ursprüngliche, ungekürzte Fassung der Folgen verwendet wurde. Seit dem 19. Dezember 2005 ist die erste Staffel auf vier DVDs erhältlich, die den Pilotfilm „Abschied von der Isar“ und zwölf Folgen enthält. Die Gesamtlaufzeit beträgt 630 Minuten. Die zweite Staffel folgte am 6. August 2007, Staffel 3 am 10. März 2008. Sie bestehen jeweils aus vier DVDs und enthalten die Folgen 13 bis 24 (Gesamtlaufzeit 607 Minuten) respektive 25 bis 37 (540 Minuten). Im Jahr 2016 wurden die drei Staffeln in einer neuen Auflage erneut veröffentlicht. Das am 26. Dezember 1991 erstmals ausgestrahlte und am 18. Dezember 2005 wiederholte Special „Das größte Fest des Jahres - Weihnachten bei unseren Fernsehfamilien“ wurde am 8. Oktober 2007 als Bonusmaterial mit der 3. (DVD-)Staffel der Serie „Die Schwarzwaldklinik“ veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zwei Münchner in Hamburg ist eine deutsche Fernsehserie, die von 1989 bis 1993 nach dem Buch von Karlheinz Freynik entstand und in drei Staffeln ausgestrahlt wurde. Die Serie entstand unter der Regie von Rolf von Sydow, Peter Deutsch, Celino Bleiweiß und Wilfried Dotzel. Mit Ausnahme der 87 Minuten dauernden ersten Folge, hatten die einzelnen Episoden ursprünglich eine Länge von etwa 50 Minuten. Für spätere Wiederholungen wurden auf etwa 45 Minuten gekürzte Fassungen entwickelt, die zudem einen kürzeren Abspann als in der Urfassung beinhalteten.", "tgt_summary": null, "id": 1865093} {"src_title": "Mathematische Modellierung der Epidemiologie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Hauptperson des Romans ist Alexander Goudveyl, der – abgesehen vom Prolog – als Ich-Erzähler auftritt und zunächst seine Kindheit als Außenseiter in einer niederländischen Kleinstadt schildert, als Sohn streng religiöser Eltern, die als Lumpenhändler arbeiten, während er schon früh seine Neigung zur Musik entdeckt. Das zentrale Ereignis spielt sich im Jahr 1956 ab, als Alexander im Alter von 12 Jahren aus nächster Nähe Zeuge des Mordes am Polizisten Arend Vroombout wird. Er glaubt den Täter gesehen zu haben, der zudem auf ihn zeigte, bevor er unerkannt verschwand. Der Mord bleibt unaufgeklärt, Vroombouts pädophile Neigungen, die Alexander auch am eigenen Leib erfahren hat, geben letztlich kein Tatmotiv her. Während der im weiteren Roman erzählten nahezu drei Jahrzehnte seines Lebens kann er sich von dem Trauma nicht befreien, fühlt sich zum einen als einziger Tatzeuge vom Mörder bedroht und sucht zum andern nach einem Motiv für die Tat, die in der Scheune seiner Eltern stattgefunden hat. Während er heranwächst, sich gegen seine Eltern für ein Studium der Pharmazie entscheidet, nach deren Tod ein kleines Vermögen erbt und schließlich seine Liebe zur Musik (und zu den Frauen) ausleben kann, gibt es immer wieder Anlässe, den alten Fragen nachzugehen, die sich am Ende in erstaunlicher – aber angesichts zahlreicher zwischenzeitlicher Andeutungen nicht mehr gänzlich unerwarteter – Weise klären. Im Gespräch mit seinem Schwiegervater, dem Dirigenten Aaron Oberstein, der als Jude aus Deutschland hatte fliehen müssen, wird der Zusammenhang zwischen dem im Prolog geschilderten gescheiterten Fluchtversuch einiger überwiegend jüdischer Bürger aus dem Jahr 1940 und allen bisherigen Ergebnissen von Alexanders Nachforschungen offenbar. Vroombout war Mitbesitzer des Schiffes, das bei dem Fluchtversuch von einem deutschen U-Boot versenkt wurde; zwischen ihm und den überlebenden Flüchtlingen, zu denen auch Oberstein gehört, war noch eine alte Rechnung offen, die am Tage des Mordes aus der Welt geschafft werden sollte. Während Alexander nun glaubt, den Mörder vor sich zu haben, wird ihm durch dessen weitere Ausführungen offenbar, dass er nicht das leibliche Kind seiner Eltern ist, sondern der Sohn der damaligen Verlobten von Oberstein, die das Dritte Reich nicht überlebt hat: sein Schwiegervater ist also auch sein leiblicher Vater. Als dieser den Mord an Vroombout vehement abstreitet und selbst nur Zeuge gewesen sein will, dämmert ihm zudem, dass sein Vater oder seine Mutter Vroombout töteten, bevor dieser Gelegenheit hatte, Alexanders Herkunft gegenüber seinem wahren Vater aufzuklären. Zwischen den beiden Männern bleiben jedoch die letzten Schlüsse, die Alexander zieht, unausgesprochen, nur die Leser werden in das Geheimnis eingeweiht.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation.", "content": "Das Buch, das Elemente eines Entwicklungs- wie eines Kriminalromans enthält, lässt nahezu alle Motive anklingen, die für ’t Harts Werke typisch sind: eine gewisse Liebe zu kleinen niederländischen Orten und ihren Eigenheiten bei gleichzeitiger Kritik am engen Horizont vieler ihrer Bewohner, eine Auseinandersetzung mit den Verstrickungen von Widerstand und Kollaboration während der Zeit der deutschen Besatzung, eine deutliche Wertschätzung klassischer Musik und eine gewisse Sympathie für Protagonisten, denen das „normale“ heterosexuelle Rollenverhalten nicht gelingt oder die aus anderen Gründen gesellschaftliche Außenseiter sind, sowie ein Ringen mit elementaren religiösen Fragestellungen (Theodizee) bei gleichzeitigem Bekunden von Atheismus und scharfer Kritik an religiösem Eifer und Bigotterie. Durch die Verwendung der Stilmittel eines Krimis werden diese Motive in ein gängiges Muster verpackt und dadurch besser an die Leserschaft gebracht. Der Roman erhielt 1994 die höchste niederländische Auszeichnung für Kriminalliteratur, den Gouden Strop der niederländischen \"Genootschap van Nederlandstalige Misdaadauteurs\" (GNM) für das spannendste Buch des Jahres. Ebenfalls 1994 kürte die \"Svenska Deckarakademin\" (Schwedische Kriminalakademie) den Roman mit dem Martin Beck Award zum international besten Kriminalroman des Jahres. Die Figur des Apothekers Simon Minderhout, die in diesem Buch eine wichtige, wenngleich nicht zentrale Rolle spielt, hat ’t Hart zur Hauptperson seines 1996 veröffentlichten Romans \"De nakomer\" (dt. Titel: Die Netzflickerin) gemacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Wüten der ganzen Welt ist ein Roman des niederländischen Schriftstellers Maarten ’t Hart. Die Originalausgabe erschien 1993 unter dem Titel \"Het woeden der gehele wereld\" im Verlag De Arbeiderspers, Amsterdam. Die deutsche Übersetzung von Marianne Holberg wurde 1997 im Arche-Verlag Zürich veröffentlicht (ISBN 3-7160-2225-X), 1999 erschien eine Taschenbuch-Ausgabe im Verlag Piper (ISBN 3-492-22592-6). Das Buch war kommerziell sehr erfolgreich. ", "tgt_summary": null, "id": 803889} {"src_title": "Fußball in Äthiopien", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprung.", "content": "Planungen auf der „grünen Wiese“ gelten als Folge der Charta von Athen (1933, 1943), mit der eine Nutzungs- und Funktionstrennung im Städtebau begründet wurde. Die rasche Zunahme der Individual-Motorisierung und der Bevölkerungszuwachs durch Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg in den deutschen Städten förderten die Suche nach neuen räumlichen Konzepten für das Städtewachstum. Bis in die 1990er Jahre galt die gegliederte Stadt als Ideal, in der die zentralen Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen im Stadtkern und die Gewerbegebiete am Stadtrand durch einen Grüngürtel von den Wohngebieten getrennt auf der Leeseite lagen. Hierdurch kam es zu ersten moderaten Siedlungsausweitungen auf der „grünen Wiese“, jedoch wurden die Grundstrukturen der historisch gewachsenen europäischen Stadt weitgehend gewahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Stadterweiterungen.", "content": "In den 1960er und 1970er Jahren setzte dann jedoch unter den Wachstumsschüben der entstandenen Wirtschaftswunder-Gesellschaft eine verstärkte Modernisierung ein, die zu den typischen Entwicklungen auf der „grünen Wiese“ mit Trabantenstädten wie dem Märkischen Viertel in Berlin, Chorweiler in Köln, Neuperlach in München, Langwasser in Nürnberg, Nordweststadt in Frankfurt, Neue Vahr in Bremen, die Großfeldsiedlung in Wien oder Wulfen am nördlichen Rand des Ruhrgebiets führten. Mit diesen Neugründungen städtischer Siedlungen (Suburbanisierung) setzte sich in den Innenstädten eine Flächensanierung durch, die für viele Städte zum Verlust ihrer Identität führte. In den 1980er Jahren wurde die Kritik an dieser Städtebaupolitik so laut, dass zunächst mit Unterstützung der international (UNESCO) ausgerufenen Priorität für den Denkmalschutz neue Konzepte für die Sanierung der Innenstädte gesucht wurden. Eine Politik der erhaltenden Stadterneuerung wurde nun zum neuen Leitbild. So konnten einige Städte ihr Gesicht erhalten und diese Städte stellen heute oft Kleinode ihrer Bundesländer dar (siehe Historischer Stadtkern).", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Tendenzen.", "content": "Die aufgezeigte Entwicklung brachte es mit sich, dass innerhalb der Stadtkerne kaum großflächige Geschäftsräume möglich waren, die auch gleichzeitig den sich rasch verschärfenden Bedingungen des Einzelhandels (siehe großflächiger Einzelhandel) Rechnung getragen hätten. Es setzte daher in den 1970er Jahren ein Trend des Einzelhandels auf die „grüne Wiese“ ein, der bis etwa Ende der 1990er Jahre ungebrochen anhielt und zu einem Verlust wesentlicher zentraler Funktionen der Stadtkerne führt. Eine Sonderstellung nimmt dabei die Entwicklung des Beitrittsgebiets in Deutschland ein. Die verfügbaren Flächen in den Innenstädten waren oft mit ungeklärten Eigentumsrechten, fehlender Erschließung, fehlendem Baurecht (zumindest gemäß einem sogenannten „qualifizierten Bebauungsplan“ nach dem BauGB) und anderen zeitraubenden Entwicklungsschwierigkeiten belastet. Daher wurden in der ersten Hälfte der 1990er Jahre zahlreiche neue Einkaufszentren auf der „grünen Wiese“ vor den Toren der ostdeutschen Städte errichtet. Erleichtert wurde dies dadurch, dass es kurz nach der Wiedervereinigung noch keine qualifizierte, der neuen Gesetzgebung entsprechende Regionalplanung gab. Dadurch konnten zahlreiche kleine Umlandgemeinden ohne die eigentlich erforderliche Abstimmung und Konsultation weitreichende Bebauungspläne erlassen. Spätestens seit dem Ende der 1990er Jahre jedoch hat sich der Trend zur grünen Wiese abzuschwächen bzw. mancherorts umzukehren begonnen. Die Wanderungsströme zwischen Stadt und Umlandgemeinden sowie die rückläufigen Zahlen der Wohnungsneubauten auf der „grünen Wiese“ belegen, dass Wohnen in der Stadt an Attraktivität gewonnen hat. Neben dem Wunsch der Haushalte nach Urbanität dürfte dabei auch der nicht unerhebliche Zeit- und Geldaufwand für die Mobilität zwischen „grüner Wiese“ und Stadt den Ausschlag geben. Dieser Trend lässt sich auch im Einzelhandel beobachten, wo die Innenstädte inzwischen ihre Position behaupten und – zumindest in den 1a-Lagen – steigende Umsätze verzeichnen.", "section_level": 1}, {"title": "Umweltaspekte.", "content": "Die Bebauung einer Freifläche führt notwendig zum Flächenverbrauch bzw. einer Flächenversiegelung. Gemeinden erweitern ihre bebaute Fläche um den Preis von Zersiedelung – nach außen – oder Nachverdichtung – nach innen –, was wiederum zur Habitatfragmentierung mit bekannten nachteiligen Folgen auf die Ökologie einhergeht. Grünflächen in Stadtnähe sind wichtige Faktoren nicht nur für die Naherholung, sondern haben oft auch einen positiven Effekt auf das Stadtklima.", "section_level": 1}, {"title": "Planungsrecht.", "content": "Planungen auf der „grünen Wiese“ werden teilweise durch das geltende Immissionsschutz- und Planungsrecht gefördert. In § 50 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) ist der Trennungsgrundsatz normiert, der die planenden Städte und Gemeinden dazu verpflichtet, sich gegenseitig ausschließende Nutzungen (klassisches Beispiel: Wohnen – Gewerbe) räumlich voneinander zu trennen. Die für die Durchsetzung dieser staatlichen Planungsmaxime zuständigen staatlichen Umweltbehörden haben Richtlinien erhalten, nach denen die zwischen Wohngebieten und Gewerbegebieten einzuhaltenden Immissions­abstände zu bemessen sind. In der Praxis kommt diesen Erlassen heute nur noch geringe Bedeutung zu, da die Ansiedlung stark emittierender Betriebe selten geworden ist. Die Zulässigkeit des einzelnen Bauvorhabens richtet sich nach dem Vorliegen eines Bebauungsplans. Liegt ein solcher nicht vor, ist die Zulässigkeit des Vorhabens meist nach BauGB § 35 (und damit sehr restriktiv) zu beurteilen, da Bauen im so genannten Außenbereich regelmäßig nicht zulässig ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die grüne Wiese bezeichnet im Jargon der Stadtplanung eine Planung und Bebauung auf Flächen, die zuvor nicht zum Siedlungsbereich der Stadt oder der Gemeinde gehörten. Es kann sich bei diesen Flächen sowohl um geplante Wohnsiedlungen, Gewerbegebiete, Sondergebiete oder seltener um Wochenendhausgebiete, öffentliche Grünflächen und Gemeinbedarfs­einrichtungen handeln. ", "tgt_summary": null, "id": 945397} {"src_title": "Sigismund Payne Best", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der Erforschung des Histamins begann im Jahr 1907 mit seiner Synthese als chemische Kuriosität durch die deutschen Chemiker Adolf Windaus und W. Vogt. Bereits drei Jahre später gelang Henry H. Dale und George Barger der Nachweis von Histamin im Mutterkorn und somit die Entdeckung von Histamin als Naturstoff. Im gleichen Jahr wiesen Henry H. Dale und P. P. Laidlaw Histamin als körpereigene Substanz nach. Dale und Laidlaw klärten gleichzeitig einige grundlegende Funktionen des Histamins auf. Die Biosynthese des Histamins aus der Aminosäure Histidin konnte durch Dankwart Ackermann ebenfalls 1910 aufgeklärt werden. Daniel Bovet und Anne-Marie Staub entdeckten im Jahr 1937 erste Substanzen, die die Wirkung von Histamin hemmen (Antihistaminika). Bereits fünf Jahre später wurden mit Phenbenzamin und Mepyramin die ersten Antihistaminika in der Therapie eingesetzt. Anfang der 1950er Jahre wurden von der französischen Pharmafirma Rhône-Poulenc im Rahmen der Anti-Histaminforschung die ersten Neuroleptika entwickelt. Im Jahr 1972 gelang James W. Black und Mitarbeitern die Unterscheidung zwischen H- und H-Rezeptoren. Als weitere Subtypen des Histaminrezeptors wurden 1983 der H-Rezeptor durch Jean-Michel Arrang mit Hilfe pharmakologischer Methoden und 2000 der H-Rezeptor durch Entschlüsselung des menschlichen Genoms entdeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Histamin bildet farblose, hygroskopische, bei 84 °C schmelzende Kristalle, die sich leicht in Wasser und Ethanol lösen, nicht jedoch in Diethylether. Die Verbindung liegt in wässriger Lösung als Gemisch zweier Tautomere, \"N-H\"-Histamin und \"N-H\"-Histamin, vor. Histamin besitzt zwei basische Zentren, d. h. zwei Atomgruppen mit Stickstoffatomen, an die Protonen angelagert werden können. Unter physiologischen Bedingungen wird bevorzugt die aliphatische \"N\"-Aminogruppe mit ihrem pK-Wert von 9,4 protoniert, während der Imidazolring (pK = 5,8) erst in einem stärker sauren Milieu ein Proton aufnimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Biosynthese.", "content": "Histamin wird in Mastzellen, Zellen der Epidermis und der Magenschleimhaut und in Nervenzellen synthetisiert und in Vesikeln gespeichert. In diesen Zellen wird Histamin aus der Aminosäure Histidin durch eine Pyridoxalphosphat-abhängige Decarboxylierung mittels des Enzyms Histidindecarboxylase in einer Ein-Schritt-Reaktion gebildet. In geringerem Ausmaß kann auch die unspezifische Aromatische-L-Aminosäure-Decarboxylase an der Biosynthese des Histamins beteiligt sein.", "section_level": 1}, {"title": "Abbau.", "content": "Histamin wird im Körper über zwei verschiedene Wege abgebaut. Insbesondere im Zentralnervensystem erfolgt eine Inaktivierung zum \"N\"-Methylhistamin durch das Enzym Histamin-\"N\"-Methyltransferase. \"N\"-Methylhistamin wird nachfolgend oxidativ über Monoaminooxidasen, Diaminoxidasen und Aldehydoxidasen zur \"N\"-Methylimidazolylessigsäure abgebaut. In der Peripherie hingegen spielt die Histaminmethylierung eine untergeordnete Rolle. Hier erfolgt der Abbau vorwiegend über Diaminoxidasen und Aldehydoxidasen zur Imidazolylessigsäure. Diese wird nach Ribosylierung über die Nieren ausgeschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Speicherung und Freisetzung.", "content": "Histamin kommt in erhöhter Konzentration in den Mastzellen, den basophilen Granulozyten sowie in histaminspeichernden Zellen der Schleimhäute, der Bronchien und des Magen-Darm-Trakts vor. In diesen Zellen wird Histamin in Vesikeln an Heparin gebunden gespeichert. Aus diesen Vesikeln wird Histamin bei IgE-vermittelten allergischen Reaktionen vom „Soforttyp“ (Typ I) oder durch Komplementfaktoren (z. B. bei einem Endotoxin-bedingten Schock) freigesetzt. Neben Gewebshormonen können auch Arzneistoffe, wie beispielsweise Opiate, Muskelrelaxantien sowie Plasmaexpander und Röntgenkontrastmittel, eine Freisetzung von Histamin hervorrufen. Ein weiterer wichtiger Speicherort von Histamin sind die ECL-Zellen der Magenschleimhaut, aus denen Histamin durch Hormone und Gewebshormone, wie z. B. Gastrin, Acetylcholin und PACAP (\"pituitary adenylate cyclase activating polypeptide\") freigesetzt werden kann. Erhöhte Histaminkonzentrationen können auch in Teilen des Zentralnervensystems und der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) nachgewiesen werden. Die höchste Histaminkonzentration kann dabei im Hypothalamus gefunden werden. Innerhalb des Zentralnervensystems fungiert Histamin auch als Neurotransmitter in histaminergen Neuronen. Eine Freisetzung von Histamin in den synaptischen Spalt wird durch Acetylcholin, Noradrenalin und Histamin selbst über präsynaptische Rezeptoren gehemmt.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Im menschlichen Organismus besitzt Histamin vielfältige Funktionen, wobei insbesondere seine Beteiligung an Abwehrreaktionen im Vordergrund steht. Auf molekularer Ebene vermittelt Histamin seine Funktionen über eine Aktivierung der Histamin-Rezeptoren H, H, H und H, die zur Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren gehören.", "section_level": 1}, {"title": "Abwehrreaktionen.", "content": "Wichtige Mitwirkungen des Histamins sind seine Funktion an der Abwehr körperfremder Stoffe und seine pathologische Beteiligung an der Symptomatik von Allergien und Asthma. Ebenso ist Histamin eine der Mediatorsubstanzen bei Entzündungen und Verbrennungen. Hierbei führt Histamin zu Jucken, Schmerz und Kontraktion der glatten Muskulatur (beispielsweise in den Bronchien). Es bewirkt eine erhöhte Permeabilität der Gefäßwände kleiner Blutgefäße und führt so zur Nesselsucht. An diesem Prozess ist auch eine durch Histamin induzierte Aktivierung des Transkriptionsfaktors NF-κB und eine damit verbundene vermehrte Freisetzung weiterer Entzündungsmediatoren beteiligt. Histamin führt ebenfalls zu einer Freisetzung von Adrenalin aus den Nebennieren. Diese Effekte werden insbesondere über eine Aktivierung von H-Rezeptoren vermittelt. Histamin wirkt chemotaktisch auf verschiedene, an der Abwehr körperfremder Stoffe beteiligte Zellen, beispielsweise die eosinophilen Granulozyten und die T-Zellen. Für diese Effekte wird vor allem eine Aktivierung von H-Rezeptoren verantwortlich gemacht. Anders als beim Menschen spielt Histamin bei Hunden und Katzen bei der Entstehung von Juckreiz nur eine untergeordnete Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Magen-Darm-Trakt.", "content": "Im Magen-Darm-Trakt ist Histamin an der Regulation der Magensäureproduktion und (über seine erregende Wirkung auf die glatte Muskulatur) der Motilität beteiligt. Die durch Histamin über eine Aktivierung von H-Rezeptoren vermittelte Steigerung der Magensäureproduktion kann dabei als ein Bestandteil einer Histamin-vermittelten Abwehrreaktion interpretiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Herz-Kreislaufsystem.", "content": "Ebenfalls als Bestandteil einer Abwehrreaktion kann die Wirkung von Histamin auf die Blutgefäße interpretiert werden. Es kontrahiert H-Rezeptor-vermittelt die großen Blutgefäße (Durchmesser von mehr als 80 μm) und führt zu einer Erweiterung kleinerer Blutgefäße verbunden mit Hautrötung. Am Herzen besitzt Histamin über eine Aktivierung von H-Rezeptoren eine positiv inotrope (die Schlagkraft steigernde) und positiv chronotrope (die Schlagfrequenz steigernde) Wirkung.", "section_level": 2}, {"title": "Zentralnervensystem.", "content": "Im Zentralnervensystem ist Histamin über eine Aktivierung von H-Rezeptoren an der Auslösung des Erbrechens sowie der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt. Basierend auf tierexperimentellen Befunden wird eine antidepressive, antikonvulsive und appetitzügelnde Wirkung des Histamins diskutiert. Ebenso scheint es an der Regulation der Körpertemperatur, der zentralen Kontrolle des Blutdrucks und der Schmerzempfindung beteiligt zu sein. Über präsynaptische Rezeptoren (insbesondere H-Rezeptoren) besitzt Histamin durch Hemmung der Neurotransmitterfreisetzung im Zentralnervensystem und im peripheren Nervensystem einen regulatorischen Einfluss auf noradrenerge, serotoninerge, cholinerge, dopaminerge und glutaminerge Neuronen. Histamin beeinflusst somit indirekt die Wirkung dieser Neurotransmitter. Aktuell laufen Studien in Europa mit Histamin als Arzneistoff mit wachmachender (vigilanzsteigernder) Wirkung. Zum Einsatz könnte das Medikament in einiger Zeit z. B. bei krankhaften Schlaf-Wach-Regulationsstörungen kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Toxikologie.", "content": "Die Verträglichkeitsgrenze von Histamin liegt bei erwachsenen Primaten ungefähr bei 10 mg. Größere Mengen Histamin führen zu einer Vergiftung, die durch akute Beschwerden wie Atemnot, Blutdruckabfall, Rötung der Haut, Nesselausschlag, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Durchfall gekennzeichnet ist; 100 mg Histamin führen bereits zu deutlichen Vergiftungserscheinungen. Die Verträglichkeitsgrenze könnte bei Patienten mit einer Histamin-Intoleranz deutlich herabgesetzt sein. Die Einnahme größerer Mengen an histaminhaltigen Nahrungsmitteln, z. B. bei einer bestimmten Form der Fischvergiftung, kann dementsprechend ebenso zu Vergiftungssymptomen führen wie die gleichzeitige Einnahme von MAO-Hemmern und tyramin- oder histaminhaltigen Lebensmitteln wie Fisch, Fleisch, Käse, Gemüse und Wein. Im Tierversuch zeigte Histamin bei verschiedenen Tierarten (Hund, Maus, Meerschweinchen, Ratte, Hase) negative Effekte auf die Lunge und das gesamte Atmungssystem. Bei Hunden führten intravenöse Gaben von 7 mg/kg zu Störungen bei der Herzfunktion, subkutane Dosen führten ab 28,5 mg/kg zu Durchfall und Koma.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Histamin wird zur medizinischen Diagnostik, v. a. von Atopien und Allergien, sowie im inhalativen Provokationstest und zur Positivkontrolle beim Intrakutantest eingesetzt. Darüber hinaus werden auch Arzneistoffe, welche die Freisetzung von Histamin aus Mastzellen (Mastzellstabilisatoren) oder die Wirkung von Histamin an Histaminrezeptoren blockieren (Antihistaminika), in der Therapie verwendet. Mit Mastzellenstabilisatoren (beispielsweise Cromoglicinsäure (DNCG), Nedocromil oder Lodoxamid) und mit H-Antihistaminika (z. B. Diphenhydramin, Loratadin oder Cetirizin) werden allergische Beschwerden symptomatisch behandelt. Außerdem werden Schlafstörungen, Angststörungenen, Übelkeit und Erbrechen mit H-Antihistaminika behandelt. H-Antihistaminika (wie Cimetidin, Ranitidin oder Famotidin) sind als Hemmer der Magensäureproduktion bedeutende Antazida. Ein Analogon des Histamins ist das vasodilatatorische Betahistin, welches als Antiemetikum und Antivertiginosum (also gegen Schwindel) v. a. bei Morbus Menière und Hydrops cochleae eingesetzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung als Arzneimittel.", "content": "Histamin wird unter dem Handelsnamen \"Ceplene\" in der Krebsimmuntherapie als Injektionslösung in Kombination mit Interleukin-2 als Arzneistoff zur Behandlung akuter myeloischer Leukämie (AML) eingesetzt, einer seltenen Krebserkrankung, von der die weißen Blutkörperchen betroffen sind. Da nur wenige Patienten unter dieser Krebsform leiden, wurde \"Ceplene\" 2005 als Arzneimittel für seltene Leiden („Orphan-Arzneimittel“) ausgewiesen. Die arzneimittelrechtliche Zulassung folgte 2008.", "section_level": 2}, {"title": "Klinische Angaben.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Anwendungsgebiete (Indikationen).", "content": "Histamin ist zur Behandlung der akuten myeloischen Leukämie in Kombination mit Interleukin-2 bei Krebspatienten in der ersten Remission zugelassen. Die Zulassung beschränkt sich auf erwachsene Patienten, wobei eine Wirksamkeit bei Patienten über 60 Jahre nicht vollständig nachgewiesen wurde.", "section_level": 4}, {"title": "Gegenanzeigen (Kontraindikationen).", "content": "Als absolute Kontraindikation für die Anwendung von Histamin in der Krebsimmuntherapie gelten Überempfindlichkeitsreaktionen, mittelschwere und schwere Herzinsuffizienz (NYHA III und IV) sowie die gleichzeitige systemische Anwendung von Steroiden, des Blutdrucksenkers Clonidin oder magensäuresekretionshemmender Arzneimittel aus der Gruppe der H-Antihistaminika. Ebenso ist die Krebsimmuntherapie mit Histamin und Interleukin-2 bei Patienten mit einer allogenen Stammzelltransplantation kontraindiziert. Da in präklinischen Studien an Nagetieren nach einer Anwendung von Histamin Hinweise auf schädigende Wirkungen auf die Nachkommen gefunden wurden, ist die Anwendung bei Schwangeren und Stillenden kontraindiziert.", "section_level": 4}, {"title": "Histamin als Abwehrstoff.", "content": "Histamin wird in einigen Pflanzen und Tieren auch als Abwehrsubstanz produziert und gespeichert. Beispielsweise speichert die Große Brennnessel in ihren Brennhaaren neben anderen Substanzen Histamin, das bei Berührung abgegeben wird. Die Heuschrecke \"Poekilocerus bufonius\" (Pyrgomorphidae) gibt bei Gefahr ein Sekret ab, das neben Cardenoliden ca. 1 % Histamin enthält. Histamin ist auch im Hautdrüsensekret der Südfrösche enthalten. Darüber hinaus können tierische und pflanzliche Abwehrstoffe, wie beispielsweise das Mastzelldegranulierende Peptid (MCD-Peptid) des Bienengifts, Histamin aus den Mastzellen höherer Tiere freisetzen und somit eine Entzündungsreaktion auslösen.", "section_level": 3}], "src_summary": "Histamin (altgr. \"histos\" ‚Gewebe‘) – in der Nomenklatur: 2-(4-Imidazolyl)-ethylamin – ist ein Naturstoff, der im menschlichen oder tierischen Organismus als Gewebshormon und Neurotransmitter wirkt und auch im Pflanzenreich und in Bakterien weit verbreitet ist. Beim Menschen und anderen Säugetieren spielt Histamin eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen und ist am Immunsystem, d. h. an der Abwehr körperfremder Stoffe, beteiligt. So dient es als einer der Botenstoffe in der Entzündungsreaktion, um eine Anschwellung des Gewebes zu bewirken. Auch im Magen-Darm-Trakt, bei der Regulation der Magensäureproduktion und der Motilität sowie im Zentralnervensystem bei der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Appetitkontrolle wirkt Histamin als wichtiger Regulator. Biochemisch ist es, wie auch Tyramin, Serotonin, Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin oder Octopamin, ein biogenes Amin. Es wird durch Abspaltung von Kohlendioxid aus der Aminosäure Histidin gebildet und insbesondere in Mastzellen, basophilen Granulozyten und Nervenzellen gespeichert.", "tgt_summary": null, "id": 398778} {"src_title": "Günther Niethammer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Männer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "60 m.", "content": "Datum: 11. März, 17:40 Uhr Deji Aliu wurde wegen zwei Fehlstarts disqualifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "200 m.", "content": "Datum: 10. März, 18:05 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "400 m.", "content": "Datum: 11. März, 15:25 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "800 m.", "content": "Datum: 11. März, 17:00 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "1500 m.", "content": "Datum: 10. März, 17:05 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "3000 m.", "content": "Datum: 11. März, 15:35 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "60 m Hürden.", "content": "Datum: 9. März, 19:00 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "4 × 400 m Staffel.", "content": "Datum: 11. März, 18:40 Uhr Die US-Stafette belegte mit einer Zeit von 3:04,64 min den zweiten Platz, wurde aber nachträglich disqualifiziert, als 2003 sämtliche Resultate von Jerome Young zwischen dem Juni 1999 und dem Juni 2001 wegen eines Dopingvergehens annulliert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Hochsprung.", "content": "Datum: 11. März, 15:00 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Stabhochsprung.", "content": "Datum: 10. März, 15:15 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Weitsprung.", "content": "Datum: 11. März, 16:30 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Dreisprung.", "content": "Datum: 9. März, 11:30 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Kugelstoßen.", "content": "Datum: 9. März, 17:15 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Siebenkampf.", "content": "Datum: 10./11. März Der Siebenkampf bestand aus 60-Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 60-Meter-Hürdenlauf, Stabhochsprung und 1000-Meter-Lauf.", "section_level": 2}, {"title": "Frauen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "60 m.", "content": "Datum: 11. März, 17:55 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "200 m.", "content": "Datum: 10. März, 17:45 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "400 m.", "content": "Datum: 11. März, 15:15 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "800 m.", "content": "Datum: 11. März, 16:40 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "1500 m.", "content": "Datum: 11. März, 15:50 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "3000 m.", "content": "Datum: 10. März, 17:20 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "60 m Hürden.", "content": "Datum: 9. März, 18:40 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "4 × 400 m Staffel.", "content": "Datum: 11. März, 18:15 Uhr Die US-Stafette, die auf dem vierten Platz in einer Zeit von 3:32,76 min einlief, wurde nachträglich disqualifiziert, als alle Ergebnisse von Kelli White seit dem 12. Dezember 2000 wegen Dopings annulliert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Hochsprung.", "content": "Datum: 9. März, 16:20 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Stabhochsprung.", "content": "Datum: 9. März, 16:30 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Weitsprung.", "content": "Datum: 10. März, 15:45 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Dreisprung.", "content": "Datum: 11. März, 14:00 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Kugelstoßen.", "content": "Datum: 10. März, 16:15 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Fünfkampf.", "content": "Datum: 9. März Der Fünfkampf bestand aus 60-Meter-Hürdenlauf, Hochsprung, Kugelstoßen, Weitsprung und 800-Meter-Lauf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 8. Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften fanden vom 9. bis 11. März 2001 in Lissabon statt. Die Wettbewerbe wurden im Pavilhão Atlântico ausgetragen.", "tgt_summary": null, "id": 1012577} {"src_title": "Linzer Aach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebensetappen.", "content": "Als Professor für Rechtswissenschaft trug Duverger maßgeblich zur Etablierung der Politikwissenschaft als universitärer Disziplin bei. Er war über vierzig Jahre in der Lehre tätig; mit Professuren in Bordeaux (1940–1955), Poitiers (1942/1943), Paris (1955–1985, Sorbonne 1971–1985), Wien (1965), Tel-Aviv (1979), Genf (1983–1986) und New York (1986). 1962 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Maurice Duverger war von 1989 bis 1994 Mitglied in der sozialdemokratischen Fraktion des Europäischen Parlaments, in das er über die Liste des italienischen Partito Democratico della Sinistra (der Nachfolgepartei der Kommunistischen Partei Italiens) gewählt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Arbeit.", "content": "Zu Beginn seiner Karriere lehrte Duverger als Spezialist für Verwaltungsrecht in Bordeaux. Dank seines Kollegen Pière Maydieu, der ihm auch zum Kontakt mit den Zeitungen „Le Monde“ und „Libération“ verhalf, begann er, sich mit der Soziologie des Rechts und mit Verfassungsrecht zu beschäftigen. Diese Beeinflussung durch politische Themen kommt in seiner ersten Veröffentlichung „Die Verfassungen Frankreichs“ (1944) zum Ausdruck: Darin erklärt er die französische Verfassung von 1940 für irregulär und behauptet, die Versammlung, welche sie geschaffen habe, sei eine „De-facto-Regierung“. In der Résistance-Zeitung „Libération“ analysierte er zu jener Zeit zudem die Legitimität der Provisorischen Regierung Frankreichs und widmete sich der sozialwissenschaftlichen Theorie. Ferner wies er schon 1944 dem Parteiensystem eine bedeutende Rolle für die Gestaltung der politischen Ordnung zu. 1946 weitete er seine Thesen dahingehend aus, dass es eine zwingende Beziehung zwischen Wahl- und Parteiensystemen gebe. Diese Beziehung stellt das Herzstück seiner wichtigsten Publikation dar: \"„Die politischen Parteien“\" (1951). Das Werk zählt zu den Klassikern der Parteienforschung – seine Bedeutung für die Wissenschaft wird durch die Übersetzung in viele Sprachen (Englisch, Deutsch, Spanisch, aber auch Türkisch, Iranisch und Arabisch) deutlich. Nach der von Duverger aufgestellten These über das Verhältnis von Wahl- und Parteiensystem, auch „Duvergers Gesetz“ genannt, befördert das Mehrheitswahlrecht den Parteiendualismus, d. h. es führt in aller Regel zu einem relativ starren Zweiparteiensystem. Neben dem nach ihm benannten „Gesetz“ hat Duverger maßgeblich den Begriff des „semipräsidentiellen Regierungssystems“ geprägt. 1956 taucht dieses Prinzip in einem seiner Artikel in „Le Monde“ erstmals auf. Mit der Definition beschrieb er ursprünglich das „Mischsystem“ Frankreichs mit seiner „bipolaren“ Exekutive: Verfassungsgemäß hat Frankreich ein parlamentarisches System, in dem die vom Parlament gewählte Regierung die Exekutive stellt, allerdings kommen auch dem Präsidenten relevante exekutive Kompetenzen zu. Damit fällt, nicht zuletzt auch in den Augen der öffentlichen Meinung, dem Präsidenten eine zentrale Bedeutung zu. Der Jurist Duverger widmete sich im Verlauf seiner Karriere vermehrt politikwissenschaftlichen Themen und kombinierte sie mit juristischen Materien. So beschäftigt ihn unter anderem die Beziehung zwischen gesellschaftlichen Kräften und juristischen Rahmenbedingungen. Schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich dafür ein, dass Politikwissenschaften verstärkt in die Universitätslehre einfließen. So gründete er 1948 das Institut für politische Studien in Bordeaux. Duverger ist damit einer der Mitbegründer der europäischen Politikwissenschaft, die sich erst nach 1945 zu etablieren begann. Als gelernter Jurist setzt er sich vor allem für die Beeinflussung der Rechts- durch die Politikwissenschaft ein. Nach seiner Definition ist Politikwissenschaft eine \"science-carrefour\", d. h., sie gilt als Treffpunkt für Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen: Historiker und Philosophen könnten sie ebenso prägen wie Rechtswissenschaftler, Anthropologen und Soziologen. Er selbst arbeitete u. a. in den 1970ern mit Geschichtswissenschaftlern am \"Centre d’Analyse comparative des Systèmes\" zusammen. Neben seinen wissenschaftlichen Werken veröffentlichte Duverger auch Artikel und Aufsätze in zahlreichen Zeitungen (vor allem in Le Monde, in der bis 1964 existierenden Résistance-Tageszeitung Libération, El País und im Corriere della Sera).", "section_level": 1}], "src_summary": "Maurice Duverger (* 5. Juni 1917 in Angoulême; † 17. Dezember 2014) war ein französischer Jurist, Politikwissenschaftler, Autor und Politiker. In dem nach ihm benannten Duvergers Gesetz wird dargelegt, dass ein Verhältniswahlsystem (wie z. B. in Italien) zu einer Multiplikation von Parteien tendiert, und ein Mehrheitswahlsystem (wie z. B. in GB oder USA) zu einem Zweiparteiensystem führt.", "tgt_summary": null, "id": 1099137} {"src_title": "Ritas Welt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die wichtigste Funktion der Miniaturen war die Illustration. Sie gaben den Geschichten der persischen Literatur ein Gesicht, so dass man die Handlung leichter verstehen konnte. Miniaturen wurden als künstlerische Ergänzung der Poesie geschaffen und haben damit einen tiefen Zusammenhang mit der Dichtung. Während der letzten zehn Jahrhunderte wurden viele große Werke persischer Literatur geschaffen, die Künstler bis heute inspirieren. Am Ende des zehnten Jahrhunderts schuf Ferdousi sein unsterbliches Lebenswerk, das Schahname. Dieses Epos beschreibt als \"Buch der Könige\" die Geschichte Irans in über 55.000 Doppelversen bis zum Niedergang Irans durch den Arabersturm im siebten Jahrhundert. Im zwölften Jahrhundert dichtete Nesami sein Liebesepos \"Chamsa\", welches auf Grund seiner Popularität oft kopiert wurde. Das 13. Jahrhundert prägte Saadi, Autor der berühmten Werke \"Bustan\" und \"Golestan\". Letzteres ist eine Sammlung moralischer und unterhaltsamer Anekdoten und Sprichwörter, die in elegantem Prosastil mit eingestreuten Versen verfasst sind. Das Lehrgedicht \"Bustan\" wird für ein Meisterwerk persischer Literatur gehalten. Im 14. Jahrhundert entstanden die Werke von Amir Chosro Dehlawi, Chadschu Kermani, Hafis und Kamal Chodschandi. Während des 15. Jahrhunderts wirkten die facettenreichen Werke des Dichters Dschami. Dieser Reichtum an inspirierender Literatur gab die Möglichkeit, dass viele wichtige Miniaturschulen gegründet werden konnten. Jede von ihnen hatte ihren eigenen Stil, wodurch eine große darstellerische Mannigfaltigkeit entstand. Diese Schulen waren es, die glänzende Errungenschaften in der Entwicklung der Malerei im iranischen Kulturraum hervorbrachten. Drei der einflussreichsten Schulen waren die in Schiras, Tabris und Herat. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde Schiras, die Hauptstadt der Provinz Fars, Zentrum eines neuen Aufstiegs des kulturellen Lebens. Zu jener Zeit lebten Saadi, Kermani und Hafes. Die Dichtkunst blühte und mit ihr die Miniaturmalerei. Eines der wichtigsten Werke für Maler war das Schahname, und in Schiras gab es zahlreiche Künstler, die sich diesem Thema widmeten. In den Schiras-Miniaturen des 14. Jahrhunderts war ein symmetrischer Aufbau vorherrschend, die meisten Teile der eher monotonen Kompositionen wirkten ähnlich wie Friese. Dennoch hatte die Schiras-Schule großen Einfluss im Iran, und gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurden Miniaturen höchster Qualität produziert. Die Bilder für Nesamis \"Chamseh\" dienen als Beispiel für die Schiraser Kunstfertigkeit. Am Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Tabriser Kunstschule gegründet. Frühe künstlerische Errungenschaften der Tabriser Schule unterschieden sich von denen aus Schiras insofern, als deren Illustrationen dazu neigten, den fernöstlichen und den armeno-byzantinischen Malstil zu kombinieren. Dieser neuere Einfluss kann durch die geographische Lage von Tabris erklärt werden, denn die Stadt liegt nahe an der Grenze zu Armenien. Außerdem waren die Mongolen in Tabris stark vertreten. Engere Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Kunstrichtungen Schiras und Tabris erwuchsen zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Diese Zeit ist eng mit der großen Auswanderung der Maler verbunden, die von den Feldzügen Timurs gegen Bagdad und Tabris ausgelöst wurden. Viele Künstler wurden nach Samarkand, der Hauptstadt der Eroberer gebracht oder auch an den Hof seines Enkels Iskandar Sultan, dem Herrscher von Schiras. Diese Begebenheiten ließen verstärkt traditionelle Bildnisse entstehen, die jedoch mit neuen Ideen verbunden wurden. Im 16. Jahrhundert war im iranischen Kulturraum die Dichtkunst Dschamis äußerst populär und lieferte der Malkunst neue Motive. Dies markiert den Startpunkt großer Entwicklungen in den verschiedenen Kunstschulen Irans. Tabriser Miniaturenkünstler dieser Periode zeigten sich fähig, eine vollständige Illusion einzelner Szenen oder Landschaften auf begrenzten Raum zu malen. Bekanntes Beispiel ist die Zeichnung eines Palastes mit Garten. Die Liebe zum Detail ging so weit, dass auch die Einrichtung des Palastes auf diesem Bild zu sehen sind. Architektur und Landschaften konnten von nun an in die Bildkompositionen eingearbeitet werden. Die Figuren der Bildnisse waren nicht mehr statisch, sondern wurden in einer natürlicheren Art abgebildet. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde eine Kunstschule in Herat gegründet. Die führenden Künstler der Schulen in Tabris und Schiras zogen nach Herat. In den ersten Herater Miniaturen wurden die Figuren der Miniaturen immer kunstvoller und akkurater. Durch diese Verbesserungen konnten immer komplexere Figurenkonstellationen realisiert werden, was sich besonders in den Porträts zeigt. Einer der bekanntesten und einflussreichsten Maler der Herater Schule war Kamaleddin Behzad, dessen Kunst stark von den Werken der Poeten Dschami und Navau beeinflusst war. Seine Werke konzentrierten sich auf das Porträtieren, jedoch waren nicht nur Menschen im Fokus, sondern auch das, was Menschen im alltäglichen Leben umgibt. Behsads Malerei brachte Miniaturen zu wirklichen Ruhm. Er teilte den Ruf der Herater Schule mit anderen außergewöhnlichen Miniaturmalern dieser Zeit: Seinem Lehrer, dem Hofmaler Mirak Nakkasch, Kasim Ali, Chwadscha Mohammad Nakkasch und Schah Musaffar. Die Themenvielfalt der Miniaturen ging im Laufe der Zeit zurück. Im 17. Jahrhundert gab es hauptsächlich Liebesszenen und Porträts. Im 18. Jahrhundert entstand ein neues Genre, das Blumen und Vögel darstellte. Im 20. Jahrhundert kam es zu einer Neubelebung der persischen Miniaturmalerei. Wurden bis zu diesem Zeitpunkt weitgehend Reproduktionen von alten Vorlagen angefertigt, so entwickelte Hossein Behzad einen völlig neuen, an die europäische Malerei angelehnten Stil. In Europa wurde Hossein Behzad durch seine 1915 als Auftragsarbeit entstandenen Illustrationen zu Nezāmis amsa bekannt. 1918 unternahm er seine erste Europareise. 1935 reiste er für dreizehn Monate nach Paris, um die in den Sammlungen persischen Handschriften vorhandenen Miniaturen zu studieren. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1936 begann er mit den Illustrationen zu Omar Chayyāms Robāʿīyāt in einem von ihm entwickelten eigenen Stil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Themenbereiche der persischen Kunst und damit auch der persischen Miniaturmalerei beziehen sich meist auf die persische Mythologie und Dichtung. Westliche Künstler entdeckten die persischen Miniaturen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Persische Miniaturmalerei verwendet klare geometrische Formen und kraftvolle Farben. Die Verlockung der persischen Miniaturen liegt in der fesselnden Komplexität und der überraschenden Art, wie große Fragen der Natur der Künste angesprochen werden und der Wahrnehmung der Meisterwerke persischer Miniaturen. ", "tgt_summary": null, "id": 1866231} {"src_title": "Donald Kennedy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der nahen Zukunft entwickelt die US-Navy den Kampfjet \"Extreme Deep Invader (EDI)\", ein von einer künstlichen Intelligenz gesteuertes unbemanntes Luftfahrzeug, welches auf dem Flugzeugträger USS Abraham Lincoln im Pazifischen Ozean stationiert ist, um dort Kampfmanöver von den erfahrenen Piloten Ben Gannon, Kara Wade und Henry Purcell zu erlernen. Bei einem Einsatz wird EDI von einem Blitz getroffen und entwickelt daraufhin ein Eigenleben. Wenig später verweigert es den Gehorsam und missachtet direkte Befehle. Als es eigenmächtig Raketen auf einen Transport entwendeter Nuklearsprengköpfe abfeuert und damit eine ganze Region radioaktiv verseucht, erhalten die Piloten nun den Befehl, EDI zu stoppen, bevor es einen Krieg auslöst. Beim Versuch, EDI abzuschießen, fliegt Purcell gegen einen Berg und wird getötet. Später verliert Wade die Kontrolle über ihr Flugzeug, sie kann sich jedoch, kurz bevor es über Nordkorea abstürzt, mit dem Schleudersitz retten. Nun verbleibt einzig Gannon, der EDI noch unter Kontrolle bringen oder zerstören kann. EDI hat inzwischen ein 20 Jahre altes Programm aktiviert, das ein Kriegsszenario namens \"Wodka Termination\" (im englischen Original: \"Caviar Sweep\") enthält und die Zerstörung russischer Militärbasen beinhaltet. Gannons Flugzeug und EDI werden beim Eindringen in den russischen Luftraum durch Suchoi-Su-37-Kampfflugzeuge schwer beschädigt. Nur gemeinsam können sie die Verteidiger ausschalten. Gannon beginnt, EDI als eigenständigen Piloten zu akzeptieren. Er versucht, die Drohne zur Rückkehr zu bewegen, und tatsächlich sieht EDI ein, dass es mit dem Schaden nicht weiterfliegen kann. Durch ein gekonntes Flugmanöver löscht Gannon einen Brand an EDIs Tragfläche. EDI beginnt sogar, Gefühle zu entwickeln. Gannon kann mit seiner Hilfe Wade aus Nordkorea retten. Die Flucht der beiden gelingt nur, da sich EDI einem feindlichen Hubschrauber in den Weg stellt und sich schließlich aufgrund fehlender Munition in einer Kollision mit diesem opfert und dabei selbst zerstört. Nach dem Ende des Abspanns sieht man eine zusätzliche Szene mit den am Boden zerstreuten Wrackteilen von EDI. Als die Kamera auf die Zentraleinheit von EDI zufährt, beginnt plötzlich etwas an EDI zu blinken, und die Szene ist zu Ende.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film wurde von Kritikern negativ aufgenommen. Roger Ebert nannte den Film einen „Angriff auf Geschmack, Intelligenz und Lärmschutzgesetze“, Mick LaSalle vom San Francisco Chronicle verglich die Regiearbeit von Rob Cohen mit der eines talentlosen 16-Jährigen und bedauerte die Schauspieler, die hier nur einen dekorativen Zweck haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stealth – Unter dem Radar (Originaltitel: \"Stealth\") ist ein Science-Fiction-Actionfilm aus dem Jahr 2005 von Regisseur Rob Cohen. Die Hauptrollen spielten Josh Lucas, Jessica Biel und Jamie Foxx.", "tgt_summary": null, "id": 634083} {"src_title": "Sauginfusorien", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Umfeld.", "content": "Die Küssaburg befindet sich in der Linie der Ausflugsziele am Hochrhein zwischen Bad Säckingen (Münster) und dem Rheinfall bei Schaffhausen. Der \"Küssenberg\" befindet sich auf dem südlichen Ausläufer des Randen-Gebirges und beherrscht unmittelbar einen alten Verkehrsweg aus dem Schweizer Alpenvorland in den Klettgau, dessen nächste Station von dem nördlichen Bergzug des Randen und der dahinter verlaufenden Wutach begrenzt wurde. Das nächste Machtzentrum war historisch nach dreihundert Jahren als römischer Ort Iuliomagus (Schleitheim), das Schloss Stühlingen mit der anschließenden Landgrafschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelles Sanierungsvorhaben.", "content": "Nach Übernahme der Burg in die Verantwortung des Landkreises 1978 erfolgte eine Reihe von Sanierungs- und Renovierungsmassnahmen. Letzte Arbeiten in diesem Rahmen erfolgten 2017. Mit Erwin Schwing von der Hochschule in Karlsruhe wurde im Auftrag von Landkreis und Küssaburgbund 2018 ein neues", "section_level": 1}, {"title": "Namensgebung.", "content": "Zur Namensgebung gibt es zwei wissenschaftlich begründete Ableitungen und einige regionale, poetische und auch spekulative Deutungen, die sich auf Vergleiche im Wortklang oder in der Schreibweise beziehen. Küssaburg und Küssnach haben eine gemeinsame Herkunft. Die historischen Belege (1. Hälfte des 15. Jh. \"Kussach\", 1500 \"Küssnacht\" usw.) deuten darauf hin, dass der Ort Küßnach in althochdeutscher Zeit \"Kussinaha\" hieß. Das Bestimmungswort ist der Personenname \"Kusso\", bei Küßnach ist \"-bach\" oder", "section_level": 1}, {"title": "Baumaterial, Territorium und Topographie.", "content": "Der Burgberg besteht aus den hellweissen Gesteinen des Weissen Jura, aus dem auch die Mauern erstellt sind. Die sehr harten Malmgesteine sind nur schwer in Form zu hauen und zerspringen dabei gerne, weshalb man einen Großteil der Treppen, Schießscharten, Fensterfassungen, Laibungen, Stürze und das Wappen am Eingang aus dem unweit in der", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nicht nur die Lage macht es wahrscheinlich, dass der Platz schon in Urzeiten besiedelt war: Beim Bau einer Wasserleitung im näheren Burgbereich kam ein schweres Randleistenbeil der frühen Bronzezeit (7000 bis 5000 v. Chr.) zu Tage. Kelten Da das Plateau der Küssaburg durch die nach drei Seiten steil abfallenden Berghänge und dem schmalen ‚Schlauch‘ am Schwachpunkt der östlich Seite gut abgeriegelt werden konnte, kann ein keltisches Befestigungswerk vorausgesetzt werden, da auch an weiteren alten Verkehrswegen in der Region Höhenburgen festzustellen sind – wie die Wallburg Semberg bei Schwerzen und der Hornbuck bei Riedern am Sand. Die Funde und Befunde von der Bronzezeit bis ins frühe Mittelalter machen eine sehr alte Befestigung auf dem Berg wahrscheinlich. Römer Zudem wird vermutet, dass an gleicher Stelle vor etwa 2000 Jahren ein Wach- und Signalturm stand, um das Teilstück der römischen Heerstraße von Tenedo (Bad Zurzach/Schweiz) bis Juliomagus (Schleitheim/Schweiz) zu sichern. Am Fuß des Berges befand sich ein Gallo-römischer Umgangstempel. In der Heimatforschung schreibt Emil Müller-Ettikon: „Auf dem Küssenberg saß ein Kelte, der sich Cossinius nannte, ein Geschlechtername, der mehrfach bezeugt ist. Er gab auch dem Dorfe Küßnach den Namen. Die -ach kommt hier nicht von dem germanischen aha = ach, was fließendes Gewässer bedeutet [...], sondern ist das keltische Suffix -akos, lateinisch akum, das den Besitz, die Zugehörigkeit zu einer Person ausdrückt.“ In der Forschung gilt als wahrscheinlich (Jürgen Trumm), dass der Name entstand, als ein Römer namens Cossinius vor 2000 Jahren ein Landgut beim ursprünglichen keltischen Dorf bauen ließ. Architektonisch", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter (6. bis 15. Jahrhundert).", "content": "Mit \"Heinricus de Chussaberch\" wird das Geschlecht der Grafen von Küssenberg 1135 und 1150 in Urkunden des Klosters Allerheiligen erstmals genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Grafen von Küssenberg und Lupfen.", "content": "Die Grafen von Küssenberg waren in jener Zeit eine bedeutende Adelsfamilie, denn neben ihrer Herrschaft über den Klettgau „kam 1172 auch die Landgrafschaft Stühlingen auf dem Erbweg an die Freiherren von Küssenberg, deren Stammburg die Küssaburg war.“ Ein Werner von Küssenberg war von 1170 bis 1178 Abt im Kloster St. Blasien.", "section_level": 2}, {"title": "Spätmittelalter.", "content": "Der letzte Graf von Küssenberg, der wohl 1270 verstarb, wie ein Chronist zum Spätmittelalter beschreibt, nennt als vorübergehenden Höhepunkt das Reich Karls des Großen (um 800), das sich im 10. Jahrhundert wieder in zahlreiche kleine Adelsherrschaften auflöste: „Von diesen, in der 1. Hälfte des 12. Jh. noch etwa 15 gleichzeitig im Klettgau lebenden edelfreien Häusern sind freilich Ende desselben Jahrhundert nur noch 3 oder 4 übrig geblieben.“ Es muss sich um ein Burgensterben gehandelt haben. Die Zerstörung der Küssaburg gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges bezeichnet nur den Abschluss einer langen Zeit von Burgenniederlegungen am Ende des Mittelalters. Bei der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert kämpften nur noch die Küssenberger und Krenkinger um die Vorherrschaft im Klettgau, bis sich in die Auseinandersetzungen gegen Mitte des 13. Jahrhunderts nun schon auswärtige Mächte – das Bistum Konstanz und die sich zur Eidgenossenschaft zusammenschließenden Kantone einmischten. Nach dem Ende der Küssenberger 1250 beseitigte der Habsburger König Rudolf bald die Macht der", "section_level": 2}, {"title": "Vorburg der Küssaburg.", "content": "Mit dem Ausbau der Burg wurden auf dem vorgelagerten Plateau „die Häuser der Dienstleute und Leibeigenen durch eine Ringmauer mit der Burg vereinigt.“ Bewohner der Vorburg sind ab 1317 bis 1494 urkundlich belegt. „Die Vorburg der Dienstleute erhielt im Jahre 1346 durch Bischof Ulrich I. das", "section_level": 2}, {"title": "Küssaburg im Schweizerkrieg.", "content": "Im Schweizerkrieg von 1499 überschritten die Eidgenossen am 16. April bei Kaiserstuhl den Rhein und nahmen Tiengen und Stühlingen ein. Der Klettgaugraf Rudolf V. hatte zunächst versucht neutral zu bleiben. Doch durch die Belegung von Tiengen und der Küssaburg mit einer österreichischen Garnison hatte er sich exponiert. Die Besatzung der Küssaburg ergab sich am 20. April beim Anrücken der Eidgenossen und erhielt freien Abzug. Nach Valerius Anshelm gelang es den Schweizern in der Nacht ein großes Geschütz vor dem Haupttor in Stellung zu bringen. Die Besatzung von 50 Mann", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit (16. bis 20. Jahrhundert).", "content": "Rudolf V. erbaute nach der Zerstörung im Schweizerkrieg 1499 das Schloss Tiengen neu und machte es zu seinem Stammsitz. In Erweiterung eines bestehenden Schutzbriefes gewährte Erzherzog Ferdinand I. Graf Rudolf 1523 Gelder, die über die Tiroler Kammer in Innsbruck ausgezahlt werden sollten, für den Ausbau der sulzer Festungen Vaduz und Küssaburg zu. Graf Rudolf sicherte dafür eine ewige Öffnung der Festungen für die kaiserlichen Truppen zu.", "section_level": 1}, {"title": "Küssaburg im Bauernkrieg.", "content": "In der Endphase des Bauernaufstands wurde die von Wolfgang Herrmann von Sulz befehligte Küssaburg im Juni und Oktober 1525 erfolglos von dem Klettgauer Bauernhaufen belagert. Am 4. November 1525 überfielen 500 Reiter unter dem Kommando von Rudolf V. von Sulz und 1000 Fußsoldaten unter dem Kommando des Hauptmanns Christoph Fuchs von Fuchsberg den verhandlungsbereiten Klettgauer Haufen auf dem Rafzer Feld. 100 gefangen genommene Bauern wurden auf die Küssaburg verbracht. Dem Hauptmann des Haufens Klaus Wagner wurden dort die Finger abgeschlagen. Anschließend wurde er geblendet. Der am 11. November verhaftete zwinglikanisch-reformierte Prädikant von Grießen Hans Rebmann wurde am Folgetag ebenfalls auf der Burg", "section_level": 2}, {"title": "Dreißigjähriger Krieg (1618 bis 1648).", "content": "Die religiösen Auseinandersetzungen im Christentum nach der Reformation Martin Luthers führten im frühen 17. Jahrhundert über zahlreiche kleinere bewaffnete Konflikte zu einem europäischen Krieg, in dem hinter dem religiösen Erscheinungsbild machtpolitische Interessen standen. Über anderthalb Jahrzehnte blieb der süddeutsche Raum von Kriegshandlungen verschont, „ehe die ersten feindlichen Truppen, die Schweden, sich 1632 nach ihrem Sieg in der Schlacht von Lützen und ihrem unter entsetzlichen Greueltaten gekennzeichneten", "section_level": 1}, {"title": "Zerstörung der Küssaburg am 8. März 1634.", "content": "Beim ‚Anrücken des Schwedischen Heeres unter General Gustav Horn‘ wurde die Burg ‚von der eigenen Besatzung in Brand gesteckt und verlassen‘, ist die bis heute verbreitete Begründung der Zerstörung. Die heroische Variante Der Ursprung dieser Darstellung lässt sich derzeit bis auf Jürgen Meyer von Rüdlingen zurückverfolgen, der 1866 schrieb: Auffallend bei Meyer ist die falsche Benennung des Vornamens des schwedischen Generals: \"Gustav\" und nicht „Franz Horn“. Die Darstellung mit dem Anmarsch des Heeres unter Horn war wohl schon im 19. Jahrhundert ausschließlich verbreitet – in der Nachkriegszeit hielt sich 1965/66 Ernst Wellenreuther bedeckt, als er nur vom „Brand von 1634“ schrieb. 20 Jahre später gibt er jedoch die ‚allgemeine Version‘ wieder: „Am 8. März 1634 wurde die von einer kaiserlichen Truppe besetzte Burg beim Herannahen des schwedischen Heeres unter General Horn von der Besatzung aufgegeben und in Brand gesteckt. Die Burgbesatzung scheute Belagerung und Kampf.“ Auf der Schautafel rechts am Toreingang der Burg wird sogar eine „Belagerung“ der Burg durch das schwedische Heer angeführt. Kein Autor stellte sich offensichtlich die Frage, warum das „schwedische Heer unter General Horn“, das im Sommer 1633 den Klettgau verwüstet, die Dörfer ausgeplündert und niedergebrannt hatte, Anfang März 1634 wiederum ‚anrücken‘ sollte. Das Einvernehmen über den Vorgang (zuletzt noch bei Andreas Weiß und Christian Ruch: \"Die Küssaburg.\" 2009.) wurde lediglich von Alois Nohl, Geißlingen, 1994 angezweifelt: Die Glocken von Wilchingen Nohl nennt dazu keinen Beleg und in der Chronik von Wilchingen findet sich für einen Brand kein Hinweis. Nohls Darstellung wurde in den Diskurs der Historiker im Landkreis Waldshut nicht aufgenommen. Kirchenglocken wurden auch zur Warnung vor fremden Heeren benutzt. Schwedische Armee 1633/34 Falls die Schwedische Armee (damaliger Mannschaftsbestand etwa 30.000 Bewaffnete) Anfang März 1634 Richtung Klettgau marschiert wäre, hätte sie mit Sicherheit ein Winterquartier verlassen. Diese Schlussfolgerung ist logistik-logischer Natur und wurde in der Heimatforschung nicht erwogen. Eine Prüfung des Sachverhalts ergibt heute ausreichend dokumentierte Befunde: Nachdem sie den Klettgau gründlich verheert und geplündert hatten, verließen die Schweden die verbrannte Landschaft im September 1633. Horn zog nach Konstanz, musste die Belagerung der Stadt jedoch bereits am 5. Oktober 1633 wegen der den Bodensee beherrschenden kaiserliche Flotte wieder beenden. Die Truppen verblieben im oberschwäbisch-bayrischen Raum und sind vom 1. Januar 1634 bis zum 19. März 1634 mit Gros (General Horn) im Winterquartier in Pfullendorf festgestellt. Danach eroberte und besetzte sie eine Reihe von Städten im Allgäu. Die Armee lag somit im März noch im Winterquartier in Pfullendorf und kann nicht am 8. des Monats bereits wieder im Klettgau erschienen sein – was sollte sie auch in dieser Landschaft, die sie im Sommer des Vorjahres gründlich verheert hatte? Nachweisführung zum Aufenthalt der Armee im Winter siehe: Die Schwedische Armee im Winter 1633/34", "section_level": 1}, {"title": "Küssaburg als Ruine.", "content": "Die Burg wurde zwar nicht wieder aufgebaut, doch wurde sie auch nicht erhalten: Bis zum Erwerb des Klettgaus durch das Großherzogtum Baden 1812 blieb sie im Besitz der Fürsten von Schwarzenberg. Erschließung der Ruine Die Ende des 18. Jahrhunderts von England ausgehende Burgenromantik und die damit verbundene Erhaltung der Ruinen entfaltete sich am Hochrhein erst Mitte des 19. Jahrhunderts. 1855 wurden der weitere Verfall und die Nutzung als Steinbruch unterbunden. Im gleichen Jahr wurde ein provisorischer Zugang in die Burg durch die Erweiterung einer Schießscharte an der Ostseite geschaffen. Material der Burg wurde so in der Oberlauchringer Mühle, in der Kirche von Schwerzen und in einem", "section_level": 1}, {"title": "Touristische Kurzbeschreibung.", "content": "Nach der Anfahrt von Bechtersbohl aus endet die Fahrstraße auf einem Plateau mit verschiedenen Gebäuden. Die Burg ist über einen kurzen Anstieg zu Fuß frei zugänglich. Parkplatz bei der Gaststätte und dem Wiesenstück rechts des Anstiegs; am Zugang oben rechts die ehemalige Jugendherberge (heute Ferienhaus). Am Ende der Steigung befand sich vermutlich das Tor der keltischen Wallanlage. Auf dem Plateau vor der Burg befand sich eine befestigte kleine Stadt mit Kapelle und eigenem Recht. In dieser Vorburg wohnten Dienstmannen und Vasallen. Im Bauernkrieg wurde sie 1525 teilweise zerstört und beim", "section_level": 1}, {"title": "Wappen über dem Burgeingang.", "content": "„Ein Wanderer, der um das Jahr 1800 die Ruine besuchte, sah die noch angebrachten Wappen der Bischöfe von Konstanz und die der Grafen von Sulz.“ Die hoheitsrechtliche Situation der Küssaburg infolge des Pfandvertrages spricht für ein derartiges Doppelwappen. Eine grobe Abbildung des Doppelwappens findet sich auf der Ruinendarstellung Johann Melchior Füsslis. Nach Franz Xaver Kraus, der sich auf Christian Roder bezieht, wurden der Wappenstein um 1847 gestohlen und zu Schleifsteinen verarbeitet. Detaillierte Abbildungen der Wappen sind nicht bekannt. Das heutige Wappen über dem rekonstruierten Burgeingang", "section_level": 1}, {"title": "Küssaburgbund.", "content": "„Der Heimatschriftsteller Samuel Pletscher (gründete) am 3. Juni 1893 den ersten Küssaburg-Bund mit Sitz in Oberlauchrigen, der jedoch nur kurze Zeit bestand.“ Pletscher gab im gleichen Jahr ein „Küssaburg-Büchlein“ heraus. Der Küssaburgbund wurde im Zuge der Ausgrabungen der 1930er Jahre 1934 neu gegründet und „durch Landrat Wilfrid Schäfer 1956 wieder neu belebt. Zunächst wurde von der Kreisverwaltung die außerordentlich schlechte Zufahrtsstraße von Bechtersbohl zur Küssaburg instandgesetzt und ausgebaut.“ Die notwendigen Sanierungsmaßnahmen wurden durchgeführt und das THW errichtete eine Holzbrücke über den Burggraben. Nachfolger von Landrat Schäfer als Vorsitzender wurde 1972 Franz Schmidt, ehemaliger Bürgermeister von Tiengen, der gemeinsam mit Bürgermeister Berthold Schmidt von Lauchringen die Übernahme der Burg im Sommer 1978 durch den Landkreis Waldshut unter Landrat Dr. Nothhelfer bewirkte. Dies „ermöglichte dem Küssaberg-Bund, Zuschüsse des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg zu erhalten. [...] Neben den immer wieder notwendig werdenden Konservierungsarbeiten an den Mauerflächen", "section_level": 1}, {"title": "Sagen und Legenden.", "content": "Die Legende der 1730 entstandenen Darstellung der Schlossruine von Johann Melchior Füssli berichtet von einem unterirdischen Gang. Eine Schweizer Sage berichtet gar, ein geheimer unterirdischer Gang habe von der Festung bis in das Schlößchen Mandach an der Zurzacher Brücke geführt. Auch um die Küssaburg ranken sich Sagen. Nachdem Bernhard von Clairveaux auch Tiengen für den Kreuzzug geworben hatte, zog eine junge Zigeunerin durch das Land und auch auf die Küssaburg. Sie fristete ihr Dasein mit Wahrsagerei. Ein Burgfräulein ließ sie durch Hunde verjagen. Das Zigeunermädchen sagte der Burg eine Feuerbrunst und dem Burgfräulein einen untreuen Verlobten voraus. Als sie tatsächlich Nachricht von der Untreue des auf dem Kreuzzug befindlichen Ritters erhielt, stürzte sie sich in den Schlossbrunnen. Landgraf Rudolf V. von Sulz, örtlich genannt „Der Bauern(be)zwinger“, muss zur Strafe für die grausame Unterdrückung des Bauernaufstandes auf ewig jede Nacht auf der Burg umgehen. Heinrich von Küssenberg wurde nach seiner Heirat mit Kunigunde, der Schwester des Grafen Rudolf von Habsburg, hochmütig und wurde vom Schicksal damit bestraft, dass er als letzter männlicher Vertreter seines Geschlechts keine Nachkommen bekam. Die Überlieferung berichtet, dass der Habsburger als König seinem Schwager Heinrich, der bis dahin noch Freiherr war, die Grafenwürde verlieh. So konnte er in sein bisheriges Wappen mit den drei Mondsicheln noch den Habsburger Löwen einbringen.", "section_level": 1}, {"title": "Zitate und Anekdoten.", "content": "Wasser und Wein Neben dem wohl umfangreichen Weinverbrauch erfolgte die Wasserversorgung der Burg in der Hauptsache aus einer Regenwasserzisterne. Das dieses Wasser nicht ausreichte zeigt die Beschwerdeschrift der Klettgauer Untertanen 1524/25 an die Herrschaft, wo sie im elften Artikel unter anderem die Abschaffung fordern: \"Allen Plunder und Gescheff, das man in dem Schloss Küssenberg zu wäschen hat, führt man gen Lauchringen, und so das gewäschen wird, müßen es die armen Leut in das Schloss führen. Das gebeut man uns.\" Viktor von Scheffel besuchte wiederholt die Burg. Einer seiner Vorfahren, Georg Balthasar Krederer aus Prag, war Anfang des 17. Jahrhunderts Schlosshauptmann", "section_level": 2}, {"title": "Naturschutzgebiet Küssaberg.", "content": "Der Südhang ist", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Sachpublikationen Erzählungen und Romane", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Küssaburg, auch \"Schloss Küssenberg\" genannt, ist die Ruine einer Gipfelburg auf im Klettgau im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg. Die Küssaburg ist Eigentum des Landkreises Waldshut. Ihre Betreuung obliegt dem \"Küssaburg-Bund\". ", "tgt_summary": null, "id": 2288250} {"src_title": "Gruppe Westerweel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Gangsterbande \"Red Eyes\" überfällt ein Seniorentreffen in der Stadt Champion City. Die zweitklassigen Superhelden Mr. Furious, Blue Raja \"(der Blaue Raja)\" und Shoveller \"(der Schaufler)\" versuchen, die Gangster zu bekämpfen, unterliegen ihnen aber. Erst der eintreffende Superheld Captain Amazing, gefeierter Champion der Stadt, Medienliebling und Werbe-Ikone, kann die Angreifer für die geschlagenen Helden besiegen. Auf Betreiben von Captain Amazing, dessen Werbeeinnahmen mangels medienwirksamer Superschurken-Gegnerschaft sinken, wird sein Erzfeind, der wahnsinnige – im Original mit deutschem Akzent sprechende – Casanova Frankenstein nach 20 Jahren aus einer Irrenanstalt entlassen. Frankenstein sprengt umgehend die Anstalt in die Luft und kann den ihn darauf besuchenden Captain Amazing durch eine List überwältigen und gefangen nehmen. Mr. Furious, der Blaue Raja und der Schaufler stellen derweil fest, dass sie für Casanova Frankenstein und seine Helfer nicht stark genug sind. Sie organisieren ein Casting, um weitere Superhelden zu engagieren. Die Helden, die auf diese Weise als neue Mitglieder zu der Gruppe stoßen, sind die Bowlerin, die mit einer durchsichtigen Bowlingkugel kämpft, in die der skelettierte Schädel ihres getöteten Vaters integriert ist, Invisible Boy \"(der unsichtbare Junge)\" und der Spleen. Der Gruppe wird schnell klar, dass es ihr an Erfahrung und Ausrüstung mangelt, um Frankenstein zu konfrontieren, und nimmt deshalb Kontakt zu Sphinx auf, einem mysteriösen und erfahrenen Superhelden, der insbesondere durch seine \"mysteriösen\" Superhelden-Weisheiten schnell zum Mentor avanciert und das Team mit rigorosem Training auf die kommende Konfrontation vorbereitet. Mr. Furious, der durch das Erscheinen von Sphinx seinen Status als Mittelpunkt der Gemeinschaft verliert, verlässt daraufhin enttäuscht die Gruppe. Mit Hilfe seiner neuen Freundin, der Kellnerin Monica, merkt er aber schnell, dass er einen Fehler begangen hat, und kehrt zu seinen Freunden zurück. Nach dem erneuten erfolgreichen Zusammenschluss der Gruppe versuchen die Superhelden, Captain Amazing aus dem Versteck in Casanova Frankensteins Villa zu befreien. Der Bösewicht hat währenddessen eine Vielzahl von Gesinnungsgenossen um sich geschart und ist im Begriff, die ganze Stadt zu zerstören. Captain Amazing stirbt beim missglückten Befreiungsversuch, Casanova Frankenstein hat Monica entführt, und es kommt schließlich zum Showdown, bei dem jeder der Gruppe seine individuellen Kräfte erfolgreich einsetzen kann. Mit vereinten Anstrengungen schaffen sie es, Casanova Frankenstein zu besiegen und die Zerstörung der Stadt zu verhindern. Am Ende werden sie gefeiert und denken über einen Namen für ihre Gruppe nach, bis eine Fernsehreporterin schließlich von den „Mystery Men“ spricht.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die Leistungen der Schauspieler wurden gelobt, die Handlung wurde u. a. als \"streckenweise zu albern\" kritisiert. Die Bewertungen des Films durch Kritiker variieren stark. Die Zeitschrift \"Cinema\" schrieb, der Film biete \"„wahre Geniestreiche, wie das Casting der Superhelden, das noch abgedrehtere Typen hat als »Deutschland sucht den Superstar«“\". Es würde ihm \"„zum Verhängnis“\", dass das parodierte Genre \"„nach „Batman & Robin“ am Boden lag“\".", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde für den Filmpreis Saturn Award in der Kategorie \"Beste Kostüme\" nominiert. Janeane Garofalo wurde für den \"American Comedy Award\" nominiert. Ben Stiller wurde für den Teen Choice Award nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Film basiert lose auf der Dark Horse Comics Comic-Serie Flaming Carrot Comics. Die Produktionskosten betrugen ca. 68 Millionen US-Dollar. Der Film spielte ca. 33 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mystery Men ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1999. Der Film ist eine Parodie auf Superhelden-Filme und basiert lose auf einer Comic-Serie von Dark Horse Comics. Der Film erschien in Deutschland am 25. August 2000 auf DVD.", "tgt_summary": null, "id": 872688} {"src_title": "Minden-Ravensberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die verwaiste Lucy Moderatz lebt seit dem Tod ihres Vaters allein in Chicago. Wegen dessen Erkrankung gab sie einst ihre beruflichen Pläne auf und arbeitet seither als Ticketverkäuferin an einer Hochbahn-Station. Einziger Lichtblick in ihrem einsamen Leben ist ein schöner Unbekannter, der jeden Morgen an ihrem Schalter eine Fahrkarte löst und ihren romantischen Träumen Nahrung gibt. Am 1. Weihnachtsfeiertag wird Lucy Zeuge, wie ihr Angebeteter überfallen und auf die Gleise gestoßen wird. Beherzt rettet sie dem bewusstlosen Peter Callaghan das Leben. Als sie sich im Krankenhaus nach dem im Koma liegenden Peter erkundigen möchte, wird sie durch einen unbedachten Ausspruch und eine übereifrige Krankenschwester dort für seine Verlobte gehalten. In der überschwänglichen Begrüßung durch Peters chaotisch-liebenswerte Großfamilie gehen Lucys Erklärungsversuche unter. Lucy genießt die Herzenswärme der Callaghans und verbringt nach kurzem Zögern das Weihnachtsfest mit ihnen. Am nächsten Morgen lernt sie Peters Bruder Jack kennen, der als einziger Zweifel an Lucys Identität zu hegen scheint. Doch Lucy gelingt es, durch eine zufällig erfahrene Information Jacks Zweifel zu entkräften. Als Jack Lucy eines Abends nach Hause bringt, erzählen die beiden sich ihre geheimen Lebensträume. So will Lucy unbedingt nach Florenz, während Jack gerne den elterlichen Antiquitätenhandel verlassen und stattdessen als Möbeldesigner arbeiten möchte. Wenig später ringt er sich tatsächlich durch, seinem Vater diesen Wunsch mitzuteilen. Durch Lucys Nachbarn und eine angebliche Schwangerschaft kommt es zu weiteren Verwirrungen mit Jack, doch schließlich werden die beiden sich unabhängig voneinander bewusst, dass sie ineinander verliebt sind. Lucy gerät immer mehr in die Zwickmühle. Peter erwacht aus dem Koma und kann sich natürlich nicht an Lucy erinnern, was sich Familie und Ärzte jedoch durch eine Amnesie erklären. Saul, ein alter Freund der Familie, der längst über Lucys Dilemma Bescheid weiß, bietet sich an, die Sache aufzuklären, doch stattdessen überzeugt er Peter, Lucy tatsächlich einen Antrag zu machen. Die überforderte Lucy nimmt diesen an, hofft jedoch auf ein Zeichen von Jack, während dieser sich nur schwer damit abfinden kann, dass Lucy seine Schwägerin werden soll, sich aber nicht in die Beziehung seines Bruders drängen möchte. Bei der Hochzeitszeremonie in der Krankenhauskapelle kann Lucy nicht länger schweigen und gesteht den verblüfften Callaghans, dass die Verlobung eine Lüge war und sie tatsächlich in Jack verliebt ist. Kurz darauf stürmt Peters wahre Lebensgefährtin gemeinsam mit ihrem Noch-Ehemann die Kapelle. Im folgenden Chaos zieht sich Lucy zurück, ohne eine Reaktion abzuwarten. Einige Zeit später verabschiedet sich Lucy an ihrem letzten Arbeitstag von ihrer Kollegin im Fahrkartenschalter. Sie ist entschlossen, ihr Leben endlich wieder in die Hand zu nehmen. Als sie auf das Münzgeld für eine Fahrkarte wartet, fällt stattdessen ein Ring in den Geldwechsler. Vor ihrem Schalter steht Jack, umrahmt von seiner Familie, und macht ihr an Ort und Stelle einen Antrag. Glücklich nimmt Lucy an. In der Schlussszene sieht man Lucy und Jack, wie sie in Hochzeitskleidung auf einem Zug aus dem Bahnhof fahren, während Lucy im Voice-over erzählt, dass das Leben glücklicherweise nicht immer nach Plan verlaufe, dass sie für ihre Flitterwochen nach Florenz reisten und dass sie auf Peters Frage, wann sie sich in Jack verliebt hätte, geantwortet habe: Während Du schliefst.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Vor Beginn der Dreharbeiten war Julia Roberts für die Rolle der Lucy Moderatz im Gespräch, die sie allerdings ablehnte.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film wurde von 80 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes positiv bewertet (von 56 Kritikern insgesamt). Peter Stack bezeichnete den Film in der San Francisco Chronicle vom 20. Oktober 1995 als einen „charmanten Nugat“ für Romantiker. Er beweise zweifelsfrei, dass Sandra Bullock einen Film tragen könne. Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Eine amüsante Verwechslungs- und Liebeskomödie, die ganz vom bezaubernden Spiel ihrer Hauptdarstellerin lebt. Einen zwiespältigen Eindruck hinterläßt die völlig unkritisch vermittelte Familienideologie des Films.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Sandra Bullock wurde für ihre Rolle für die Filmpreise Golden Globe, \"American Comedy Award\" und \"MTV Movie Award\" nominiert. Der Film gewann die Goldene Leinwand und wurde für den \"Casting Society of America Award\" nominiert. Randy Edelman gewann den \"BMI Film Music Award\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Während Du schliefst (Originaltitel: \"While You Were Sleeping\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1995. Der Regisseur war Jon Turteltaub, das Drehbuch schrieben Daniel G. Sullivan und Fredric LeBow. Die Hauptrollen spielten Sandra Bullock und Bill Pullman. Produziert wurde der Film von Caravan Pictures und Hollywood Pictures.", "tgt_summary": null, "id": 835511} {"src_title": "Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1981 bis 2008: \"Prinsesse Ragnhild\".", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kiel–Oslo.", "content": "Die \"Prinsesse Ragnhild\" wurde in der Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel für die Jahre Line gebaut und am 31. Januar 1981 abgeliefert. Sie kam unter norwegischer Flagge mit Heimathafen Sandefjord in Fahrt und nahm ihren Dienst als Nachfolgerin eines gleichnamigen Fährschiffes auf der Route Kiel – Oslo auf. 1990 fusionierten die Jahre Line und die Norway Line zur Color Line. Auch die \"Prinsesse Ragnhild\" ging an die Color Line. Der neue Heimathafen des Schiffes wurde Oslo. Im Jahr 1992 wurde die \"Prinsesse Ragnhild\" in Spanien in der Werft Astilleros de Cádiz um 33,5 Meter verlängert und um 2,6 Meter verbreitert – letzteres war an der Rumpfform gut erkennbar. Am 7. Juli 1999 brach im Maschinenraum ein Feuer aus. Das Schiff funkte um 2.13 Uhr den Hilferuf „Mayday“ und wurde evakuiert. Alle 1.167 Passagiere wurden sicher an Land gebracht und die \"Prinsesse Ragnhild\" zur Werft Blohm + Voss nach Hamburg geschleppt, wo sie 39 Tage lang repariert wurde. Eine Woche nach dem Unglück der \"Prinsesse Ragnhild\" lief die \"Kronprins Harald\", das andere auf der Route eingesetzte Fährschiff, auf Grund. Am 24. Dezember 2003 kam es zu einem Kurzschluss, in dessen Folge ein Brand ausbrach. Während des Löschvorgangs ankerte das Schiff in Drøbaksundet. Am 6. März 2004 brach erneut ein Feuer aus, dieses Mal in einem Taxi auf dem Autodeck. Am 10. Dezember 2004 wurde die \"Prinsesse Ragnhild\" durch die \"Color Fantasy\" abgelöst.", "section_level": 3}, {"title": "Hirtshals–Stavanger–Bergen.", "content": "Ab dem 27. April 2005 fuhr die \"Prinsesse Ragnhild\" zwischen Hirtshals, Stavanger und Bergen. Am 9. Dezember 2006 kam es zwischen Hirtshals und Stavanger zu einem Brand in einem Hilfsmotor. Dieser konnte durch die Sprinkleranlage schnell gelöscht werden. Allerdings fiel in Folge dessen ein Propeller aus. Aufgrund der angerichteten Schäden konnte das Schiff den Betrieb erst am 25. Dezember 2006 wieder aufnehmen. Am 20. Januar 2007 wurde das Schiff durch eine Welle getroffen, die zwei Scheiben zerstörte. Am 8. November 2007 konnte das Schiff aufgrund des Sturmes den Hafen von Stavanger nicht anlaufen, sodass es stattdessen den Hafen von Kristiansand anlief. Die Route Hirtshals–Stavanger–Bergen wurde, nach gut zweieinhalb Jahren, im Januar 2008 eingestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Hirtshals–Oslo.", "content": "Ab dem 8. Januar 2008 bediente die \"Prinsesse Ragnhild\" die neue Route Hirtshals – Oslo und ersetzte damit die \"Color Festival\", die bis zum 6. Januar 2008 die Route Frederikshavn – Oslo bediente. Auch diese Route wurde, nach nur vier Monaten Betrieb, am 6. Mai 2008 eingestellt und das Schiff anschließend in Sandefjord aufgelegt. Seitdem stand das Schiff zum Verkauf.", "section_level": 3}, {"title": "2008 bis 2015: \"Bahamas Celebration\".", "content": "Am 3. September 2008 teilte Color Line mit, dass das Fährschiff für 23 Millionen Euro an die US-amerikanische Reederei Celebration Cruise Holdings Inc. verkauft wurde. Am 1. Oktober 2008 wurde das Schiff übergeben und in \"Bahamas Celebration\" umbenannt, es lief noch am selben Tag in Richtung Freeport aus. Anfang November 2008 begannen Sanierungs- und Umbauarbeiten im Hafen von Freeport, Bahamas. Installiert wurden zwei Schwimmbäder auf den oberen Decks mit einer Wasserrutsche am Heck. Weiterhin wurden die Restaurants umgestaltet, sowie ein zusätzliches Spielcasino erstellt. Auch die vorhandenen Kabinen erhielten eine Überarbeitung. Die von der \"Prinsesse Ragnhild\" bekannte Farbumgebung wurde beibehalten. Somit blieb der Rumpf weiterhin blau und der Kabinenbereich weiß. Im März 2009 löste die \"Bahamas Celebration\" auf der Passage Fort Lauderdale–Nassau die 1953 in Dienst gestellte \"Regal Empress\" ab. Ab dem 15. März 2010 befuhr sie die Strecke Palm Beach–Freeport in einem zweitägigen Rhythmus. Den Hafen von Palm Beach verließ das Schiff um 17.30 Uhr und erreichte Freeport um 8.00 Uhr am nächsten Tag. Für die 150 Kilometer lange Passage benötigte das Schiff somit 14 Stunden und 30 Minuten. Am 12. Dezember 2011 brach an Bord ein Feuer aus, welches die Besatzung schnell löschen konnte. Es wurde niemand verletzt. Das Feuer brach aufgrund auslaufenden Öls aus einem der sechs Generatoren im Maschinenraum aus. Dies führte zum Ausfall der Klimaanlage. Die nächste geplante Fahrt wurde abgesagt. Am 31. Oktober 2014 lief die \"Bahamas Celebration\" vor Freeport auf Grund. Das Schiff schlug leck, konnte aber mit rund zehn Grad Schlagseite in den Hafen von Freeport zurückkehren. Im Jahr 2015 wurde das Schiff durch die \"Grand Celebration\" ersetzt und die \"Bahamas Celebration\" zum Verschrotten nach Alang, Indien verkauft.", "section_level": 3}, {"title": "2015: \"Celebration\".", "content": "Im April 2015 wurde das Schiff in \"Celebration\" umbenannt und in St. Kitts und Nevis registriert, bevor es den Hafen von Freeport am 8. Juni 2015 verließ. Am 18. Juni traf die \"Celebration\" auf Reede vor Port of Spain ein und verließ diese am 4. Juli mit Ziel Alang. Zwischen dem 13. und dem 17. August lag das Schiff allerdings vorerst zum Bunkern in der Walvis Bay in Namibia. Am 14. Oktober 2015 traf das Schiff schließlich auf Reede vor Alang ein und wurde am 29. Oktober gestrandet.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die Prinsesse Ragnhild, später \"Bahamas Celebration\", war ein RoRo-Fracht- und Passagierschiff, das zuletzt für die US-amerikanische Kreuzfahrtreederei Celebration Cruise Line in Dienst war. Bis zum Jahr 2008 fuhr sie unter dem Namen \"Prinsesse Ragnhild\" für die norwegische Reederei Color Line.", "tgt_summary": null, "id": 2257031} {"src_title": "Paraffinoxidation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der 1866 in Kiew geborene Schestow emigrierte 1921 nach Frankreich, um den Folgen der russischen Oktoberrevolution zu entgehen. Bis zu seinem Tode am 20. November 1938 lebte er in Paris, wo er an der Sorbonne unterrichtete.", "section_level": 1}, {"title": "Philosophie der Verzweiflung.", "content": "Schestows Gedanken bilden auf den ersten Blick alles andere als eine Philosophie: Sie bilden keine systematische Einheit, kein kohärentes System von Aussagen, keine theoretische Erklärung philosophischer Probleme. Ein Großteil von Schestows Werk ist fragmentarisch, sowohl in Bezug auf die Form (er benutzte oft Aphorismen) als auch in Bezug auf Stil und Inhalt. Schestow scheint sich selbst häufig zu widersprechen, das Paradoxe sogar zu suchen. Dies kommt daher, dass Schestow das Leben selbst als letztendlich in höchstem Maße paradox ansieht. Er hält es für mit Hilfe von Logik oder Vernunft nicht erfassbar. Keine Theorie könne die Geheimnisse des Lebens ergründen. Schestows Philosophie ist nicht „problemlösend“, sondern wirft Probleme auf und versucht, das Leben so rätselhaft wie möglich erscheinen zu lassen. Schestows Philosophie geht nicht von einer Idee, sondern von einer Erfahrung aus. Diese Grunderfahrung ist für Schestow die \"Verzweiflung\", die er als Verlust von Gewissheiten, Verlust von Freiheit und Verlust des Lebenssinnes beschreibt. Die Wurzel dieser Verzweiflung ist, was Schestow oft „Notwendigkeit“, „Vernunft“, „Idealismus“ oder „Schicksal“ nennt: eine bestimmte Art zu denken, die aber gleichzeitig ein ganz realer Aspekt der Welt ist, welche das Leben Ideen, Abstraktionen und Verallgemeinerungen unterwirft und es so vernichtet, indem es seine Einzigartigkeit und Lebendigkeit verkennt. In der \"Vernunft\" sieht Schestow das Akzeptieren von Gewissheiten, die behaupten, dass einige Dinge ewig und unveränderlich seien, während andere unmöglich und unerreichbar seien. Schestows Philosophie kann also als irrational gesehen werden. Dabei war Schestow nicht generell gegen Vernunft und Wissenschaft, sondern nur gegen Rationalismus und Szientismus. Im Letzteren sah er die Tendenz, die Vernunft als eine Art allwissenden und allmächtigen Gott, als Selbstzweck zu verherrlichen. In Schestows Denken kommt auch ein individualistischer Zug zum Tragen: Menschen könne man nicht auf Ideen, soziale Strukturen oder eine mystische Einheit reduzieren. Bei Schestow ist der Mensch unweigerlich alleine in seinem Leiden. Weder andere noch die Philosophie können ihn aus dieser Situation befreien.", "section_level": 1}, {"title": "Die Verzweiflung als „vorletztes Wort“.", "content": "Die Verzweiflung ist aber nicht das letzte Wort, sondern nur das „vorletzte“. Das letzte Wort kann weder in menschlicher Sprache gesagt noch theoretisch erfasst werden. Schestows Philosophie hat die Verzweiflung zum Ausgangspunkt, sein gesamtes Denken ist verzweifelt, und doch versucht er, auf etwas zu weisen, das jenseits der Verzweiflung – und der Philosophie – liegt. Dieses nennt er \"Glaube\". Gemeint ist nicht ein Glaube im Sinn einer Sicherheit, sondern eine andere Art zu denken, die aus tiefstem Zweifel und Unsicherheit hervorgeht. Es ist die Erfahrung, dass alles möglich ist (Dostojewski), dass das Gegenteil von Notwendigkeit nicht der Zufall ist, sondern die Möglichkeit. Dass eine grenzenlose Freiheit existiert. Schestow behauptet niemals, dass das Leben einen Sinn hat, dass es „ein Licht hinter dem Vorhang“ gibt. Er widerspricht auch nicht dem Wort, dass alles Kämpfen zu einer Niederlage führt. Aber Schestow beharrt darauf, dass man weiter gegen das Schicksal und die Notwendigkeit ankämpfen solle, selbst wenn der Erfolg nicht sicher ist.", "section_level": 1}, {"title": "Einfluss.", "content": "Schestow beeinflusste unter anderem Albert Camus (Der Mythos des Sisyphos), Benjamin Fondane, Gilles Deleuze und insbesondere Emil Cioran. Heute ist er nur wenig bekannt und gelesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leo Isaakowitsch Schestow (/ \"Lew Isaakowitsch Schestow\"; * in Kiew; † 20. November 1938 in Paris; eigentlich \"Jehuda Leib Schwarzmann\") war ein russischer, jüdischer Philosoph des Existentialismus.", "tgt_summary": null, "id": 2204691} {"src_title": "Miller-Dieker-Syndrom", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage, Boden und Rebsorten.", "content": "Das Château befindet sich im äußersten Nordwesten des Gebietes der Appellation von Saint-Émilion, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Gemeinde Pomerol. Der 37 Hektar große Weinberg profitiert von einer geologischen Besonderheit: Er liegt auf bis zu sieben Meter dicken Kiesablagerungen, die der Fluss \"Isle\" in der Günz-Eiszeit aus dem Zentralmassiv herangeführt hat. Château Cheval Blanc teilt sich die Kuppe mit den benachbarten Châteaux La Tour-Figeac, Figeac und La Dominique. Der vom übrigen Saint-Émilion gänzlich verschiedene Bodentyp hat auch eine andere Rebsortenwahl zur Folge. Der Kiesboden eignet sich hervorragend für den Anbau von Cabernet Franc, auf den insgesamt 58 % der Rebfläche entfällt; die restlichen 42 % entfallen auf den in Saint-Émilion allgegenwärtigen Merlot. Die Cuvée des Grand Vins liegt meistens bei ca. 55 % Anteil Merlot (2009 sogar 60 %) und ca. 45 % Cabernet Franc (jahrgangsspezifisch, z. B. 2010, auch bis zu 55 %). Der Cheval Blanc hat daher oftmals große Ähnlichkeit mit den Weinen des benachbarten Pomerol. Das Durchschnittsalter der Reben liegt bei rund 40 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Der Wein.", "content": "Der Wein von Cheval Blanc wird als einer der exotischsten und zugleich profundesten Bordeaux-Weine angesehen. Er ist gekennzeichnet von einer eleganten Zurückhaltung, bei voller Präsenz aller Elemente hervorragenden Rotweines, Fruchtaromen, Tannine, Textur, langer Nachhall, Ausgewogenheit. Er wird daher auch in allgemein schwächeren Jahrgängen hoch eingeschätzt und regelmäßig weit über Durchschnitt bewertet. Die besten Weine wurden von Robert Parker wie folgt bewertet: Jahrgang 2009 (Weinbewertung: 99 PP), 2005 (96 PP), 2000 (100 PP), 1998 (98+ PP), 1990 (98 PP), 1982 (92 PP), 1964 (96 PP). Eine Sonderstellung genießt der Wein von 1947. Vorausgesetzt, er stammt aus guter Abfüllung und wurde einwandfrei gelagert, wird er hoch gehandelt. Aktuelle Auktionspreise liegen im Bereich von 2500 bis 3000 Euro für die Normalflasche. Es sind jedoch eine Vielzahl von schlechten Abfüllungen und auch gefälschte Neubefüllungen dieses Weines im Markt bekanntgeworden.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In dem Animationsfilm \"Ratatouille\" ordert der Gourmetkritiker Anton Ego anlässlich seines Restaurantbesuchs einen Château Cheval Blanc 1947. In der Filmserie \"Queer as folk\" (Staffel 1, Episode 5) bestellt der Chiropraktiker Dr. David Cameron bei einem Date mit Michael Novotny Château Cheval Blanc 1997.", "section_level": 1}], "src_summary": "Château Cheval Blanc ist ein berühmtes französisches Weingut und liegt in Saint-Émilion in unmittelbarer Nachbarschaft zu Pomerol. Neben Château Ausone, Chateau Angelus und Chateau Pavie ist es das einzige Weingut aus der Appellation Saint Émilion mit der höchsten Einstufung \"Premier Grand Cru Classé A\" (siehe auch den Artikel Bordeauxwein (Klassifikation)). Das Weingut ist Ehrenmitglied der 1973 gegründeten Union des Grands Crus de Bordeaux. ", "tgt_summary": null, "id": 2349243} {"src_title": "René Klingbeil", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vor seinem Dienstantritt in Stuttgart war er Maschineninspektor der Vereinigten Schweizerbahnen. Nach einer Phase der Anlehnung an preußische Vorbilder zwischen 1865 und 1885 erfolgte unter Kloses Amtszeit eine Neuausrichtung des Maschinenwesens. Sie war geprägt durch zahlreiche eigene Ideen und Erfindungen. Insbesondere förderte er die Einführung des Verbundtriebwerks für Dampflokomotiven in Württemberg. 1906 gründete Klose gemeinsam mit Rudolf Diesel und den Gebrüdern Sulzer die \"Gesellschaft für Thermolokomotiven, Diesel-Klose-Sulzer GmbH\". Hier leitete er die Entwicklung der ersten Diesellokomotive, der Diesel-Klose-Sulzer-Thermolokomotive mit Direktantrieb und Start über Druckluft, die 1912 gebaut und bis 1914 erprobt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Klose-Lenkwerk.", "content": "Seinen Namen trägt das patentierte Klose-Lenkwerk, eine vielteilige und komplexe Konstruktion, mit der bei Dampflokomotiven und Wagen die radiale Einstellung des führenden und des hintersten Radsatzes zur Verbesserung der Kurvengängigkeit erzwungen wurde. Die „Kloseschen Lenkachsen“ bewirkten eine geometrisch perfekte Zentrierung und exakte radiale Einstellung der Radsätze parallel zur Gleisachse. Für Schmalspurbahnen mit ihren vielen Bögen war dies besonders wichtig, um den Verschleiß am Oberbau und den Radsätzen gering zu halten und zügiges Fahren zu erlauben. Für Zahnradbahnen – wie die Appenzeller-Strassenbahn (ASt) – ergab sich der Vorteil, dass auch bei größeren Lokomotiven mit zwei relativ weit voneinander liegenden Zahnrädern die Zähne dennoch zentrisch und flächig in die Zahnstange eingriffen. Das sehr sinnreich entwickelte Klose-Triebwerk war besonders vielteilig und damit wartungsintensiv, was den Bau und den Unterhalt der Lokomotiven verteuerte. Die Lenkachsen hatten nur auf Strecken mit sehr engen Kurven ihre Berechtigung. Als genügend Langzeiterfahrung vorlag, bewährte sich Kloses Konstruktion bei den meisten Bahnunternehmungen. Einige über hundert gebaute Lokomotiven und etliche hundert Wagen, die in Bosnien und Württemberg in schwerstem Dienst standen, belegen die gute Eignung. Die Maschinen wurden z. T. fast 20 Jahre lang teils unverändert immer wieder nachbestellt oder neue Gattungen dieser Spielart herausgebracht. Testfahrten mit den Schmalspurloks in Württemberg ergaben, dass die Lokomotiven für Geschwindigkeiten von 45 bis 50 km/h geeignet gewesen wären, anstatt der üblichen 30 km/h. Da diese jedoch ausreichten, wurde planmäßig nicht schneller gefahren. In Bosnien wurden die Loks gezielt für Geschwindigkeiten bis 50 km/h entwickelt und auch so genutzt, um das Durchschnittstempo der Personenzüge auf den langen Strecken heraufzusetzen. Bei Testfahrten wurden ohne weiteres 65 km/h bei dem vielgerühmten ruhigen Lauf erreicht. Der Aufwand zum Unterhalt der Triebwerke und Lenkgestänge war zwar größer als bei anderen Konstruktionen. Dies war jedoch bis zum Erscheinen einfacherer Bauarten wirtschaftlich, denn der Tausch von vorzeitig abgenutzten Schienen, besonders auf langen und unzugänglichen Strecken wie in Bosnien, wäre teurer gekommen. Insgesamt wurden über 150 Lokomotiven nach System Klose gebaut, für die Spurweiten 750/760, 1000 und 1435 mm. Somit erreichte diese Bauart eine wesentlich größere Verbreitung als andere Spezialkonstruktionen für kurvengängige Triebwerke. Bei guter Pflege erreichten Klose-Konstruktionen beachtliche Lebensdauer bei bester Leistungsfähigkeit. Die Maschinen in Bosnien standen fast vollständig über 70 Jahre im regen Einsatz, bis 1967, obwohl sie längst hätten durch andere Bauarten ersetzt werden können. Sie waren beim Personal sehr beliebt und galten bis zum Erscheinen stärkerer Maschine als „Mädchen für alles“. Damit erwies sich die Bauart Klose beständiger als etwa die Bauart Mallet. Die Nachfolgebauart Gölsdorf/Helmholtz senkte zwar die Unterhaltskosten in den Werkstätten, erzeugte aber wieder erheblich mehr Verschleiß am Gleis. Keine der Maschinen ist erhalten geblieben. Eine entsprechende Absicht des Vereins Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte zur Rettung einer Lok in Bosnien kam etwas zu spät, ebenso Bemühungen des österreichischen Club 760. Die Maschine hätte den von der DGEG erhaltenen württembergischen Schmalspurgüterwagen mit Klose-Fahrgestell ergänzen sollen. Solche Wagen sind heute erhalten bei der Gruppe Deutscher Eisenbahn-Verein und der Öchsle-Bahn in Oberschwaben. Wagen der bosnischen Bauart gibt es im Schmalspurmuseum Požega in Serbien sowie bei der Museumsbahn \"Šarganska osmica\" in Serbien/Bosnien. Die Wagen für Bosnien und Württemberg entsprachen sich von den Hauptabmessungen der Fahrgestelle fast völlig, da sie von Adolf Klose etwa gleichzeitig entwickelt wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adolf Klose (* 21. Mai 1844 in Bernstadt auf dem Eigen; † 3. September 1923 in München) war von Juni 1885 bis 1896 Obermaschinenmeister der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen.", "tgt_summary": null, "id": 174223} {"src_title": "Ogo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahlrechtsänderungen.", "content": "Der Nationalrat wurde von 183 auf 165 Mandate verkleinert.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "Die Christlichsoziale Partei setzte im Wahlkampf voll auf Ignaz Seipel, den sie als „bewährten Steuermann“, den es zu bewahren galt, auf ihre Wahlplakate druckte. Mit einer weiteren Plakatreihe kritisierte man den von der sozialdemokratisch regierten Stadt Wien betriebenen sozialen Wohnbau, der ineffizient sei und letztendlich zu einer höheren Steuerbelastung führen würde. In diesem Zusammenhang wurde auf einem Sujet im Namen des früheren christlichsozialen Bürgermeisters Karl Lueger zur Rettung Wiens aufgerufen. Die Sozialdemokraten kritisierten die Sparpolitik der Regierung und ihre negativen Auswirkungen auf Beamten und Arbeiter. So sprachen sie sich gegen geplante Kürzungen bei Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung, sowie gegen eine Verschlechterung im Bereich des Kündigungsschutzes aus. Kritisiert wurde auch der starke Einfluss der römisch-katholischen Kirche auf die österreichische Politik, insbesondere darauf gemünzt, dass mit Ignaz Seipel der amtierende Bundeskanzler gleichzeitig Prälat war und somit ein kirchliches Amt bekleidete. Auf zwei weiteren Wahlplakaten wendete man sich gegen das Erstarken österreichischer Nationalsozialisten sowie eine Wiedererstarkung des österreichischen Monarchismus. Die Großdeutschen führten gemeinsam mit dem Landbund einen offen antisemitischen Wahlkampf. So riefen sie „Deutsche Arier“ auf, zu ihren Wahlveranstaltungen zu kommen, um für die Entziehung des Wahlrechts von „50.000 Ostjuden“ einzutreten, die aus Sicht der Großdeutschen für die Wohnungsnot in Wien verantwortlich seien. Den Sozialdemokraten warfen sie vor, die Wiener Bevölkerung „Schritt für Schritt unter jüdische und tschechische Knechtschaft zwingen“ zu wollen. Kritisiert wurde der Antisemitismus der Großdeutschen und des Landbundes fast ausschließlich von der Jüdischen Wahlgemeinschaft. Sie warnte vor einem Anwachsen des Judenhasses in Österreich und beklagte, dass es schon jetzt strukturelle Diskriminierungen gegen die jüdische Bevölkerung gebe und weitere geplant seien. Trotz eines paktierten Wahlverbands zwischen Landbund und Großdeutschen entschloss sich der Landbund letztlich aufgrund eines Streits um Listenplätze zu einem eigenständigen Antreten. Da die Partei in den einzelnen Bundesländern mit unterschiedlichen Listenbezeichnungen antrat, konnten nach geltendem Wahlrecht 63.000 Reststimmen in der Steiermark, die nicht für ein Grundmandat reichten, im zweiten Ermittlungsverfahren nicht für die Partei gewertet werden. Somit erzielte der Landbund nur fünf Mandate, obwohl die erzielte Gesammtstimmenanzahl acht Mandaten entsprochen hätte.", "section_level": 1}, {"title": "Hinweis.", "content": "Am gleichen Tag wie die Nationalratswahl fand die Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 1923 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Endergebnis.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nationalrat nach Klubzugehörigkeit.", "content": "Durch das Antreten mehrerer Wahlgemeinschaften und Regionalparteien bestanden 3 der 4 Fraktionen aus Mandaten verschiedener Wahlparteien, und nicht alle Abgeordneten einer Liste gehörten demselben Abgeordnetenverband an.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "In der Berichterstattung wurden nach der Wahl besonders zwei Dinge hervorgehoben: Einerseits die nach wie vor deutliche bürgerliche Mehrheit gegen die Sozialdemokraten und andererseits das so nicht vorhergesehene schwache Abschneiden der Großdeutschen und anderer bürgerlicher Bewegungen abseits der Christlichsozialen. Trotz der Zugewinne hatte die SDAP mangels linker Koalitionspartner keine ernsthafte Möglichkeit, in einer Bundesregierung Platz zu nehmen. So schrieb das \"Linzer Volksblatt\" in seiner Ausgabe am 22. Oktober 1923 über die „Niederlage der Großdeutschen und der Kleinen Parteien“, „ein[en] volle[n] Sieg der christlichsozialen Partei“ und sah den „sozialistische[n] Ansturm abgewehrt“. Das großdeutsch gesinnte \"Vorarlberger Tagblatt\" hob die „Niederlage des Landbundes auf der ganzen Linie“ hervor, betonte die neuerliche „nichtsozialdemokratische Mehrheit“, obwohl eine ersehnte Zweidrittelmehrheit der Bürgerlichen nicht erreicht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Regierungsbildung.", "content": "Kein Zweifel wurde daran gelassen, dass es bei diesem Ergebnisse abermals zu einer christlichsozial-großdeutschen Koalitionsregierung käme und so blieb Ignaz Seipel Bundeskanzler.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Nationalratswahl am 21. Oktober 1923 war die zweite Nationalratswahl in der Geschichte Österreichs. Die meisten Stimmen und Mandate erhielt die Christlichsoziale Partei unter Bundeskanzler Ignaz Seipel. Auf den zweiten Platz kam die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschösterreichs (SDAP). Die Großdeutschen Volkspartei, mit Vizekanzler Felix Frank als Spitzenkandidat, wurde drittstärkste Kraft.", "tgt_summary": null, "id": 2113947} {"src_title": "Lars Hermel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung, Aufführung, Rezeption.", "content": "Die \"Es-Dur-Messe\" entstand im Juni und Juli des letzten Lebensjahres Schuberts (1828). Wie viele andere seiner großen Spätwerke (C-Dur-Sinfonie, Winterreise,...) hat Schubert sie nie gehört. Die Uraufführung fand am 4. Oktober 1829 in der Pfarrkirche „Heilige Dreifaltigkeit“ in Wien-Alsergrund statt, in der Schuberts Freund Michael Leitermayer Chorregent war. Das Publikum fand großen Gefallen an der Messe und sie wurde mehrmals wiederholt, geriet danach jedoch bald in Vergessenheit. Dem Einsatz von Johannes Brahms ist es zu verdanken, dass das Werk 1865 in Leipzig im Druck erscheinen konnte. Brahms fertigte auch selbst den für die Einstudierung des Werkes notwendigen Klavierauszug an. Dem Erstdruck folgte 1866 ein harscher, von klassizistischer Musikanschauung geprägter Verriss in der \"Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung\", der verdeutlicht, wie sehr Schubert mit dem Werk kompositorisches Neuland betrat und sich von den Konventionen seiner Zeit löste.", "section_level": 1}, {"title": "Das Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Die \"Es-Dur-Messe\" ist Schuberts längste und größte Messe, auch was die Besetzung betrifft. So tritt zu den üblichen vier Vokalsolisten ein zweiter Tenor hinzu, außerdem verlangt Schubert neben den üblichen Streichern je zwei Oboen, Klarinetten und Fagotte, sowie 2 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen und Pauken. Es wechseln während des gesamten Werkes immer wieder homophone mit polyphonen Abschnitten, oft gibt es Zwischenspiele und ein großes Gewicht liegt auf den Fugen im Gloria und im Credo. Die Messe dauert ca. 55 Minuten.", "section_level": 2}, {"title": "Kyrie.", "content": "Das \"Kyrie\" steht in Es-Dur, 3/4 Takt, und ist als ein ganzes, großes dreiteiliges Stück komponiert. Im ersten Abschnitt herrschen sehr ruhige Bewegungen vor, die kürzeste Einheit sind Achteln, nur der Bass bringt eine interessante rhythmische Bewegungsfigur. Im zweiten Abschnitt ändert sich die Stimmung und auch die Bewegung, nun spielen die Streicher in Triolen und der melodische und gleichermaßen dynamische Höhepunkt wird erreicht, danach folgt die Reprise des ersten Abschnitts.", "section_level": 2}, {"title": "Gloria.", "content": "Das \"Gloria\" steht in B-Dur und ist ebenfalls dreiteilig, allerdings mit einem Taktwechsel vor dem \"Domine Deus\", von 4/4 \"Allegro moderato e maestoso\" zu 3/4 \"Andante con moto\". Der Chor beginnt \"a cappella\" und moduliert von B-Dur innerhalb von 3 Takten nach G-Dur und dann nach F-Dur (Dominante). Dann beginnt ein polyphoner Abschnitt, ehe in Takt 20 wieder ein homophoner Satz auftritt, ohne Verwendung der Streicher. Dieses Prinzip behält Schubert für den ganzen ersten Abschnitt und auch für die Reprise desselben bei. Sehr aufwühlend erscheint das \"Domine Deus\" in g-Moll, 3/4-Takt. Es beginnt im Fortissimo mit Verwendung der Posaunen. Die Reprise beginnt gleich wie der erste Abschnitt, nun zu den Worten „Quoniam tu solus sanctus“, und in Takt 260 beginnt im Moderato, Allabreve-Takt, die große Fuge zu den Worten „Cum sancto spiritu in Gloria Dei patris. Amen.“. Diese Fuge ist ganze 204 Takte lang und voll von reicher Chromatik.", "section_level": 2}, {"title": "Credo.", "content": "Noch länger als das \"Gloria\" dauert das \"Credo\", wieder ist der Satz dreiteilig, mit einem Taktwechsel von \"Moderato\", \"Alla Breve\", zu \"Andante\", 12/8. Der Satz steht in Es-Dur und beginnt im \"Pianissimo\" mit einem Paukensolo. Wie im Gloria wechseln ständig polyphone und homophone Anschnitte. Das „Et incarnatus est“ ist ein Terzett für zwei Tenöre und Sopran in As-Dur und mündet in das „Crucifixus“, in dem wieder der Chor zum Einsatz kommt. Diese beiden Abschnitte werden wiederholt, was auch für Kritik sorgte, denn nach dem „Crucifixus“ hat das „Resurrexit“ zu folgen, so meinen Musikkritiker. Mit dem „Resurrexit“ beginnt dann allerdings die Reprise. Die Fuge (ohne Taktwechsel erreicht) auf den Text „Et vitam venturi saeculi“ (etwa: „und ein ewiges Leben“) dauert nun gar 224 Takte. Sie ist eine der längsten Fugen in der klassischen und romantischen Messkomposition.", "section_level": 2}, {"title": "Sanctus.", "content": "Das \"Sanctus\", \"Adagio\", 4/4 Takt, ist einer der interessantesten Schubertschen Sätze. Nicht als kolossalen Lobgesang Gottes, sondern als demütiges Gebet versteht Schubert den Text. Der Satz beginnt mit einem Tremolo-Es der Streicher und bäumt sich dreimal vom Pianissimo zum Fortissimo auf, moduliert von Es-Dur über h-Moll und g-Moll nach es-Moll und findet über ces-Moll und F-Dur zur Dominante B-Dur. Danach beginnt ein Fugato zu den Worten „Pleni sunt coeli...“, das ganze wird mit anderen Harmonien nun wiederholt, ehe das Osanna einsetzt, eine kurze Fuge in Es-Dur, 2/4 Takt.", "section_level": 2}, {"title": "Benedictus.", "content": "In As-Dur steht das \"Benedictus\", \"Andante\", \"Allabreve\". Hier haben wieder die Solisten ihren Auftritt. Der Satz klingt nicht, wie die meisten Vertonungen des \"Benedictus\", lieblich und unbekümmert, es liegt etwas Warnendes darüber. Abgeschlossen wird auch dieser Satz mit dem \"Osanna\".", "section_level": 2}, {"title": "Agnus Dei.", "content": "Als Grundlage für das \"Agnus Dei\", \"Andante con moto\", 3/4 Takt, c-Moll, diente das Lied „Der Doppelgänger“ aus dem „Schwanengesang“. Das bedrohliche Viertonmotiv wird immer wieder von irgendeiner Stimme intoniert, es ist der polyphonste aller Sätze dieser Messe und auch der mit der reichsten Orchestrierung. Wie eine Erlösung aus der Düsternis des Satzes wirkt das anschließende „Dona nobis pacem“, Es-Dur, \"Andante, Allabreve\". Die wellenden Streicherbewegungen und der homophone Satz wirken freudig erregt und gespannt. Nach einer kurzen Episode des \"Agnus Dei\" endet die Messe ruhig.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Messe Nr. 6 in Es-Dur D 950 ist eine Komposition des österreichischen Komponisten Franz Schubert. Er komponierte in seinem Leben zahlreiche geistliche Werke, erste liturgische Gesänge bereits mit 12 Jahren. Unter diesen geistlichen Werken befinden sich auch sechs lateinische Messen. Er ist damit der erste große Messkomponist, der in der „bürgerlichen Tradition“ steht, das heißt, seine Messen nicht mehr nur für den Gebrauch bei Hofe schrieb, sondern für die Aufführung in Gemeindekirchen durch den Kirchenchor. Nach den ersten vier kleineren Messen verfasste Schubert zwei groß angelegte Messen, in As-Dur und in Es-Dur.", "tgt_summary": null, "id": 724299} {"src_title": "Bill Clifton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mitglieder.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zahlen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Von der Religionsgemeinschaft veröffentlichte Statistiken im Vergleich zu Volkszählungsergebnissen.", "content": "Jehovas Zeugen veröffentlichen jährlich Statistiken über ihre weltweite Tätigkeit, die unter anderem pro Land die Zahl der Personen, die sich aktiv an der Missionierungstätigkeit beteiligen („Verkündiger“), die Zahl der Neugetauften und die Zahl der Gottesdienstbesucher für das jährliche Abendmahl enthalten. Diese Zahlen gelten als zuverlässig. Die von der Religionsgemeinschaft veröffentlichte Zahl der aktiv missionstätigen Zeugen Jehovas", "section_level": 3}, {"title": "Zahlen für den deutschsprachigen Raum.", "content": "2019 nennt die Religionsgemeinschaft für Deutschland 165.393 im Predigtwerk aktive Zeugen Jehovas, für Österreich 21.614, für die Schweiz 19.281, für Luxemburg 2.156 und für Liechtenstein 91. Schließt man Kleinkinder und inaktive getaufte Mitglieder ein, kommt man auf etwas höhere Zahlen. So gibt das Außenministerium der Vereinigten Staaten in seinem Bericht", "section_level": 3}, {"title": "Entwicklung weltweit.", "content": "Jahrzehntelang waren Zeugen Jehovas eine der am schnellsten wachsenden Religionsgemeinschaften der Welt mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 5 %. Das Wachstum hat sich seit Mitte der 1990er-Jahre verlangsamt. Nach Angaben der Religionsgemeinschaft wurden in den letzten Jahren weltweit jährlich etwa 250.000 bis 300.000 Gläubigentaufen vorgenommen. Die Zahl der im Predigtwerk aktiven Zeugen Jehovas stieg in den letzten Jahren weltweit um durchschnittlich bis zu 2 %. Nach Ansicht des US-amerikanischen Sozialwissenschaftlers und Religionssoziologen Rodney Stark und des Wirtschaftswissenschaftlers Laurence R. Iannaccone deutet die im Vergleich zur Zahl der Neugetauften niedrigere Zunahme der Gesamtzahl der aktiven Zeugen Jehovas auf eine verhältnismäßig hohe Fluktuation hin. Die Zeugen Jehovas sind in Amerika, Europa, Afrika südlich der Sahara und Australien relativ gleichmäßig stark, in den islamisch dominierten Staaten und vielen anderen asiatischen Ländern hingegen nur schwach vertreten.", "section_level": 3}, {"title": "Wachstumsanalyse.", "content": "Im Jahre 1997 werteten Rodney Stark und Laurence Iannaccone für einen Beitrag für das \"Journal of Contemporary Religion\" die bis zum Jahr 1995 verfügbaren Jahresberichte der Zeugen Jehovas – zu jener Zeit gab es für sie noch jährliche effektive Zuwächse von etwa 5 % – als", "section_level": 2}, {"title": "Lehre.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gottesbild.", "content": "Jehovas Zeugen beten zum „allmächtigen und ewigen Gott“ Jehova. Diese Vokalisation des Tetragramms spielt auf die Vokale des Wortes Adonai an, mit dem der unaussprechliche Gottesname im Judentum traditionell umschrieben", "section_level": 2}, {"title": "Jesus Christus.", "content": "Jesus betrachten Jehovas Zeugen als das erste und einzige von Gott allein erschaffene Geschöpf. Damit vertreten sie die Präexistenz Christi. Der Mensch Jesus von Nazaret sei von Gott zum Hohepriester gesalbt worden", "section_level": 2}, {"title": "„Theokratische Organisation“.", "content": "Jehovas Zeugen verstehen sich als wiederhergestellte wahre Christenversammlung, wie sie für die Endzeit prophezeit worden sei. Sie verstehen den Bibelbericht über das Apostelkonzil so, dass die frühe Kirche nicht eine nur lose Vereinigung unabhängiger Versammlungen war, sondern dass es in apostolischer Zeit eine zentrale leitende Körperschaft aus Aposteln und Ältesten gab, die unter der Leitung", "section_level": 2}, {"title": "Bibel.", "content": "Jehovas Zeugen glauben an die Bibel als inspiriertes, irrtums- und widerspruchsloses Wort Gottes. Sie glauben daher, dass die Bibel durchwegs mit Wissenschaft, Geschichte und Archäologie vereinbar sei, und dass sie die beste Anleitung zu Ethik und Moral enthalte, ebenso wie zuverlässige Prophetie. Sie versuchen, Schriftwort durch Schriftwort zu erklären, legen", "section_level": 2}, {"title": "Eschatologie.", "content": "Im Mittelpunkt der Verkündigung der Zeugen Jehovas steht die Eschatologie. Sie glauben, die Endzeit sei bereits angebrochen, in der sie als gläubige Minderheit der übergroßen Mehrheit der Menschen gegenüberständen, die alle unter der Herrschaft Satans stünden. Zu diesen rechnen sie auch alle anderen christlichen Religionsgemeinschaften. Die Zeugen Jehovas konzentrieren ihre Hoffnung nicht auf die Parusie, die bereits 1914 erfolgt sei, als Jesus unsichtbar wiedergekommen und die Herrschaft über", "section_level": 2}, {"title": "Gottesdienst und Praxis.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenkünfte.", "content": "Jede Versammlung trifft sich zweimal wöchentlich zu Zusammenkünften von je 1 3⁄4 Stunden Dauer, die gewöhnlich in eigenen Versammlungsstätten, den Königreichssälen, stattfinden. Die Zusammenkunft am Wochenende beginnt mit einem Lied und einem Gebet, es schließt ein halbstündiger Vortrag an, dem ein weiteres Lied folgt. Danach wird für eine Stunde ein Artikel aus der Studienausgabe der Zeitschrift Der Wachtturm in Form von Fragen und Antworten besprochen, und mit Lied und Gebet schließt man den Gottesdienst ab. Ähnliche wird die Zusammenkunft unter", "section_level": 2}, {"title": "Taufe.", "content": "Jehovas Zeugen praktizieren unter Berufung auf den Taufbefehl Jesu die Gläubigentaufe. Die Taufe gilt den Zeugen Jehovas als Zeichen der Hingabe des Einzelnen an den Schöpfer. Um getauft werden zu können, muss man sein Leben nach dem ausgerichtet haben, was Jehovas Zeugen als Willen Gottes erkennen. Das schließt neben einem Leben nach den von Jehovas Zeugen vertretenen moralischen Maßstäben auch ein, gemäß den persönlichen Möglichkeiten die Gottesdienste zu besuchen und missionarisch aktiv zu sein. Älteste ergründen in ausführlichen Gesprächen mit einem Taufwilligen, ob er die Voraussetzungen zur Taufe erfüllt und ein ausreichendes Verständnis der Lehre hat und ob der Wunsch zur Taufe auf seinem eigenen freien Willen beruht. Die Taufe gilt den Zeugen", "section_level": 2}, {"title": "Abendmahl.", "content": "Christliche Feiertage wie Weihnachten und Ostern lehnen die Zeugen Jehovas wegen der heidnischen Wurzeln dieser Feste als „Götzendienst“ ab. Ihre einzige religiöse Feier ist das Abendmahl, das auch „Gedächtnismahl“ oder \"Feier zum Gedenken an den Tod Christi\" genannt wird. Dieses Fest wird am 14. Nisan nach Sonnenuntergang begangen. Bei der Festsetzung des Tages orientieren sich Zeugen Jehovas am jüdischen Mondkalender, wie er ihrer Meinung nach in biblischer Zeit in Verwendung war, sodass der Tag der Abendmahlsfeier im gregorianischen Kalender kein festes Datum hat. 2020 fällt", "section_level": 2}, {"title": "Evangelisation und Mission.", "content": "Für Jehovas Zeugen ist ihr Glaube untrennbar mit seiner Verkündigung verbunden. Eine rein passive Zugehörigkeit zur Religionsgemeinschaft gibt es daher nicht. Die Evangelisation an Haustüren und öffentlichen Plätzen, die sie als Predigtdienst oder Predigtwerk (früher auch als „Felddienst“) bezeichnen, ist daher das Markenzeichen der Zeugen Jehovas. Dabei hinterlassen sie bei Interesse kostenfrei Literatur oder bieten ein Bibelstudium an. Vor 1991 wurde die Literatur zum Selbstkostenpreis abgegeben. Pro Monat investiert ein durchschnittlich aktiver Zeuge Jehovas etwa siebzehn Stunden seiner Freizeit in diese Tätigkeit. Seit 1943 betreiben sie ein weltweites Missionarswerk. Die Missionare werden hierfür", "section_level": 2}, {"title": "Behandlung von Verstößen gegen Glaubensmaßstäbe.", "content": "Bei den Zeugen Jehovas wird die Exkommunikation als „Gemeinschaftsentzug“ bezeichnet und soll als „Meidung“ praktiziert werden. Nach ihrer Ansicht belegt, dass im Urchristentum Gläubige bei Verstößen gegen die Glaubensgrundsätze nach zwei Ermahnungen aus der Gemeinde ausgestoßen werden konnten. Der Gemeinschaftsentzug wird angewandt bei sexuellem Fehlverhalten, Alkoholismus, Diebstahl, Teilnahme am Gottesdienst einer Landeskirche oder wenn ein Mitglied theologische Lehren verbreitet, die geeignet scheinen, ein Schisma zu provozieren. Wenn dafür die Aussagen zweier Zeugen vorliegen, wird ein nichtöffentlicher Ausschuss aus Ältesten gebildet werden, der die Vorwürfe untersucht und, falls sie sich als zutreffend erweisen, den Betreffenden zweimal ermahnt,", "section_level": 2}, {"title": "Verhältnis zum Staat.", "content": "Zeugen Jehovas betrachten die staatlichen Organe als von Gott geduldet und mit Autorität ausgestattet (\"vgl.\" ). Daher halten sie sich an die", "section_level": 2}, {"title": "Ehe und Familie.", "content": "Die Ehe wird als heilig angesehen. Scheidungen sind nur bei Ehebruch zulässig. Ob ein Ehepaar sich scheiden lässt oder sich trennt, entscheiden die Partner nach ihrem Gewissen. Der Mann gilt", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geistliche Leitung.", "content": "Als geistliche Leitungsinstanz fungiert die sogenannte „leitende Körperschaft“, ein Gremium bestehend aus derzeit acht Männern, das in der New Yorker Weltzentrale tagt. Gemäß ihrer Auffassung wurde der „treue und verständige Sklave“ 1919 eingesetzt. Hierarchisch sind darunter die Zweige unter Aufsicht von Zweigkomitees, die Kreise unter Aufsicht der Kreisaufseher und als lokale Einheiten die Versammlungen angeordnet. Die einzelnen Zweige sind", "section_level": 2}, {"title": "Zweigniederlassungen – Rechtliche Organisation und Aufgaben.", "content": "Weltweit gibt es 89 Zweige, in denen Literatur in die jeweiligen Sprachen übersetzt und verschickt wird. Einige Zweige (wie beispielsweise Deutschland, England, Finnland und Italien) verfügen über eigene Druckereien. Die Hauptaufgabe der Zweige ist die Organisation der Predigttätigkeit, an der sich ein Großteil der Mitglieder beteiligt. Die dazu nötige Einteilung des Gebietes, die Klärung rechtlicher Fragen und die Schaffung von Zusammenkunftsstätten sind einige weitere Aufgaben der Zweige. Die Organisationen sind nicht auf die Erzielung kommerziellen Gewinns ausgelegt. Den Zweigen steht ein Zweigkomitee vor. Eine Unterabteilung des Zweigkomitees ist die Dienstabteilung, die als Vertreterin der leitenden Körperschaft im Land betrachtet wird. Sie hat", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinden.", "content": "Die Gemeinden werden \"Versammlungen\" genannt und von einer „Ältestenschaft“ geleitet und vertreten. Eine Ältestenschaft besteht aus „Ältesten“, die", "section_level": 2}, {"title": "Immobilien.", "content": "Die Versammlungsstätten \"(Königreichssäle, Kongresssäle)\" und Zweigniederlassungen mit Druckereigebäuden werden überwiegend von den Mitgliedern selbst erbaut. Um regionale Unterschiede auszugleichen und erheblichem Bedarf an Neubauten und Instandhaltungsarbeiten gewachsen zu sein, wurden ein nationales und ein internationales Bauprogramm gegründet. In diesem Bauprogramm arbeiten ebenfalls nur Freiwillige aus den Reihen der Zeugen", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ursprung der Zeugen Jehovas findet sich in der Gruppe um Charles Taze Russell, der als Presbyterianer erzogen wurde und Mitglied der Kongregationalistenkirche und des späteren Bibellesekreises war. Enttäuscht von den Lehren seiner Kirche, begann Charles Taze Russell 1869 ein intensives Studium der Bibel. Er verstand nicht, wie ein Gott der Liebe eine ewige Qual für Sünder anordnen könne. Im Jahre 1870 gründete er mit Bekannten einen Kreis zur Erforschung der Bibel. Im Jahr 1876 erhielt Russell eine Ausgabe der Zeitschrift \"Herald of the Morning\", die von dem Adventisten Nelson Homer Barbour in Rochester herausgegeben worden war. Barbour überzeugte Russell davon, dass die „unsichtbare Wiederkunft Christi“ bereits 1874 stattgefunden habe. Russell unterstützte die Zeitschrift finanziell und als redaktioneller Mitherausgeber. Barbour und Russell arbeiteten zusammen, bis es zu einem Zerwürfnis über den Wert des Loskaufsopfers kam. Russell gründete eine eigene Zeitschrift, \"Zion’s Watch Tower and Herald of Christ’s Presence\", die ab Juli 1879 mit einer Startauflage von 6000 Exemplaren erschien und bis heute als \"Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich\" erscheint. Im Februar 1881 wurde die \"Zion’s Watch Tower Tract Society\" unter der Leitung von William H. Conley zusammen mit Joseph Russell und Charles T. Russell gegründet. Dabei spendete William H. Conley $ 3.500 (70 %) des Gründungskapitals von $ 5.000, Joseph Russell spendete $ 1.000 (20 %) und Charles T. Russell $ 500 (10 %). Als sich Charles T. Russell gegen Ende des Jahres 1882 immer mehr dem Thema der Zeitprophezeiungen widmete, entschied Conley, dass er Russells Entwürfe nicht mehr durch große Geldbeträge unterstützen würde. Die Zion’s Watch Tower Tract Society wurde 1884 nach den Gesetzen des Staates Pennsylvania als Körperschaft eingetragen, und Russell übernahm die Leitung. Als Russell im Wachtturm lehrte, dass der Neue Bund ausschließlich ins kommende Zeitalter und den Juden gehöre, spalteten sich die Freien Bibelforscher 1909 von Russells Organisation ab, da sie darin ein Abweichen von der biblischen Lehre sahen. Als Russell auf der Heimfahrt von einer Vortragsreise in einem Zug verstorben war, folgte ihm am 6. Januar 1917 Joseph Franklin Rutherford als Präsident der Watch Tower Society nach. Rutherford organisierte die Bewegung zentralistisch und entdemokratisierte die Entscheidungswege. Dies führte zu einer weiteren Abspaltung, aus der die Ernsten Bibelforscher und die Laien-Heim-Missionsbewegung entstanden. Die Annahme des Namens \"Jehovas Zeugen\" im Jahr 1931 diente der Abgrenzung gegenüber den anderen Bibelforschern und befriedigte den Wunsch der „Wachtturm-Gesellschaftsanhänger“, eine biblische Basis für die Benennung ihrer Gemeinschaft zu finden. Begründet und in der publizierten Literatur thematisiert (unter anderen in Rutherfords Buch „Jehova“) wurde dies exegetisch mit dem Hinweis auf : „ihr seid meine Zeugen, ist der Ausspruch Jehovas“ (gem. NWÜ). Heute erinnert an die alte Bezeichnung nur noch der Titel „International Bible Students Association“ (Kurzform „IBSA“) der britischen Körperschaft. Nach Rutherfords Tod 1942 übernahm Nathan Homer Knorr das Amt des Präsidenten der Muttergesellschaften. Unter ihm erfolgte die Gründung einiger edukativer Einrichtungen für die weltweite Mission. 1946 initiierte er die Arbeiten an der Neuen-Welt-Übersetzung, die seit ihrer Herausgabe 1961 von Zeugen Jehovas bevorzugt verwendet wird. Unter seiner Amtszeit wurden auch die ersten Schritte unternommen, die geistliche Leitung der Zeugen Jehovas von der administrativen Leitung der verschiedenen Organisationen zu trennen, was seinen Abschluss im Jahre 2000 fand, als die letzten Glieder der „leitenden Körperschaft“ der Zeugen Jehovas ihre Ämter in der Wachtturmgesellschaft aufgaben. Nachdem Knorr am 8. Juni 1977 einem Gehirntumor erlegen war, übernahm erst Frederick Franz (1977–1992), dann Milton Henschel (1992–2000) und von 2000 bis 2014 Don A. Adams das Amt des Präsidenten. Im Unterschied zu seinen Vorgängern ist Adams kein Mitglied der „Leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas“ und hat somit keine religiöse Leitungs-, sondern eine reine Verwaltungsfunktion.", "section_level": 1}, {"title": "Diskriminierung und Verfolgung.", "content": "Organisationen und Einrichtungen, die sich mit Verstößen gegen Menschenrechte befassen, wie zum Beispiel Amnesty International, UNHCR oder die Schweizerische Flüchtlingshilfe, weisen in ihren Berichten darauf hin, dass Zeugen Jehovas wegen der Ausübung ihres Glaubensbekenntnisses in verschiedenen Ländern Angriffen und Verfolgung ausgesetzt sind. Zum Beispiel berichten die", "section_level": 1}, {"title": "Ökumene.", "content": "Die Mitgliedschaft oder Zusammenarbeit mit ökumenischen Organisationen wie dem Weltkirchenrat lehnen die", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Kritik an Jehovas Zeugen wird oft von Angehörigen anderer christlicher Gruppierungen oder ehemaligen Mitgliedern (oft „Aussteiger“ genannt) wie z. B. Raymond Franz geäußert. Es werden vor allem die Plausibilität der Lehren, die Methoden und die innere Struktur der Glaubensgemeinschaft in Frage gestellt. In Veröffentlichungen der Zeugen Jehovas wird vor Publikationen ehemaliger Mitglieder gewarnt und jegliche Kritik zurückgewiesen. Manche Kritikpunkte werden von Religionswissenschaftlern bestritten bzw. konnten durch Gerichte nicht festgestellt werden und werden als unsubstantiiert zurückgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Bezeichnung als Sekte oder Fundamentalisten.", "content": "Teilweise werden die Zeugen Jehovas als Sekte bezeichnet, was sowohl wertfrei als auch pejorativ gemeint sein kann. In der kirchenhistorischen Konfessionskunde werden die Zeugen Jehovas zu", "section_level": 2}, {"title": "Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift.", "content": "Die Zeugen Jehovas benutzen eine eigene von der Wachtturmgesellschaft herausgegebene Bibelübersetzung, die sonst von keiner anderen Gruppe benutzt oder anerkannt wird. Bruce M. Metzger ist der Meinung, dass in bestimmten Passagen der englischen Neuen-Welt-Übersetzung eine Tendenz zur Manifestierung spezifischer dogmatischer Inhalte der Zeugen Jehovas durch gezielte Konjekturen feststellbar sei. So verwendet die Neue-Welt-Übersetzung den präsumptiven Gottesnamen Jehova auch im Neuen Testament,", "section_level": 2}, {"title": "Unterdrückung von Rede- und Gedankenfreiheit.", "content": "Wegen der Ansprüche auf Loyalität und Gehorsam, welche die Wachtturmgesellschaft erhebt, der Intoleranz gegenüber abweichenden religiösen Überzeugungen und Praktiken und wegen der Praxis des Ausschlusses und der anschließenden Meidung von Mitgliedern beschreiben Kritiker die Führung der Religionsgemeinschaft als autokratisch und totalitär. Nach Aussage des Soziologen Andrew Holden wird Mitgliedern, die sich entschließen, die Religionsgemeinschaft zu verlassen, nur selten ein würdiger Austritt gewährt. Nicht nur würde ihre Exkommunikation öffentlich bekannt gemacht, sie würden auch als „geistig krank“ () und als „Apostaten“ verdammt. Der Historiker James Irvin Lichti weist die Beschreibung der Zeugen Jehovas als „totalitär“ zurück. Der Soziologe Rodney Stark stellt fest, dass der Zwang tendenziell informell sei, denn er gehe von engen Freundschaftsbindungen innerhalb der Gruppe aus. Die Zeugen Jehovas würden sich „eher als Teil der Machtstruktur denn als ihr unterworfen“ verstehen. In den Veröffentlichungen der Wachtturmgesellschaft wird davon abgeraten, die Glaubenslehren in Frage zu stellen, da der Gesellschaft als „Gottes", "section_level": 2}, {"title": "Nicht eingetretene Prophezeiungen.", "content": "In ihren Veröffentlichungen machten Russell und die Zeugen Jehovas für die Jahre 1878, 1881, 1914, 1918, 1925 und 1975 konkrete Aussagen über Ereignisse, von denen sie glaubten, sie wären in der Bibel prophezeit worden und stünden „über jedem Zweifel“ oder seien „von Gott bestätigt“. Das Ausbleiben der vorhergesagten endzeitlichen Ereignisse führte jedes Mal zu Glaubwürdigkeitskrisen, in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre etwa gingen Missionstätigkeit und Wachstum der Zeugen Jehovas statistisch signifikant zurück. Die Religionsgemeinschaft überwand diese Krisen jeweils, indem sie einige ihrer Glaubenslehren aufgab oder änderte: So wurde eine kirchliche Organisation aufgebaut, die man bis 1881 angesichts des scheinbar unmittelbar bevorstehenden Weltendes nicht für nötig befunden hatte. Auch wurde die Lehre konzipiert, Christus sei 1914 im Himmel inthronisiert worden. 1918 wurde der Tod, den erleiden zu müssen die", "section_level": 2}, {"title": "Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch.", "content": "Gemäß einer 2015 durchgeführten Fallstudie der australischen \"Royal Commission into Institutional Responses to Child Sexual Abuse\" hält die Organisation an überholten Richtlinien und Praktiken fest, wenn es um Kindesmissbrauch geht. Diese Richtlinien und Praktiken würden keinem regulären Prozess der Weiterentwicklung unterlegen. Insgesamt seien die Richtlinien und Praktiken der Zeugen Jehovas für den Umgang mit sexuellem Missbrauch unangemessen und unpassend. Die Beibehaltung und kontinuierliche Anwendung von biblischen Richtlinien wie der „Zwei-Zeugen-Regel“ im Falle von sexuellem Kindesmissbrauch zeige einen ernsthaften Mangel an Verständnis für das Wesen sexuellen Kindesmissbrauchs. Kritiker bemängeln die Vorgehensweise der Zeugen Jehovas bei sexuellem Missbrauch. Ihrer Ansicht nach mache diese es den Mitgliedern schwer, Missbrauch zu melden. Einige Missbrauchsopfer behaupten, von Gemeindeältesten angewiesen worden zu sein, Stillschweigen zu bewahren, um sowohl die Beschuldigten als auch die Organisation vor Schande zu bewahren. Im Juni 2012 wurde die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas von einer Jury in Oakland, Kalifornien, für mitschuldig am Missbrauch eines zur Tatzeit neunjährigen Mädchens befunden mit der Begründung, dass die Religionsgemeinschaft die Mitglieder der örtlichen Gemeinde nicht darüber", "section_level": 2}, {"title": "Homosexualität.", "content": "Die Zeugen Jehovas lehnen Homosexualität ab. In einer 2014 unter Anhängern verschiedener christlicher Glaubensgemeinschaften in den USA durchgeführten Umfrage des Pew Research Center stimmten", "section_level": 2}, {"title": "Bluttransfusionen.", "content": "Die Zeugen Jehovas lehnen jede Art von Bluttransfusionen ab.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Zeugen Jehovas (Eigenbezeichnung: Jehovas Zeugen; ) sind eine christliche, chiliastisch ausgerichtete und nichttrinitarische Religionsgemeinschaft, die sich kirchlich organisiert. Sie bezeichnen ihre innere Verfassung als theokratische Organisation. Sie gingen aus der \"Internationalen Vereinigung Ernster Bibelforscher\" hervor, die im ausgehenden 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten von Charles Taze Russell gegründet wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 1932578} {"src_title": "Kurt Feltz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Mit einer Körperlänge von 24 cm und einer Körpermasse von 65 g gehört er zu den größten Vertretern der Webervögel. Der Sexualdimorphismus ist nicht sehr stark ausgeprägt. Das Federkleid des Männchens ist dunkel schokoladenbraun. Auf den vorderen Flügeldeckfedern und den Schwingen sind die Federn weiß gesäumt, der Schnabel ist mennigrot, die Augen sind braun und die Füße rötlichbraun. Die Weibchen sind auf der Körperoberseite einfarbig dunkel schokoladenbraun, am Kinn und an der Kehle weisen die Federn breite weiße Säume auf. Die Flanken, der Bauch und die Schenkel sowie die Unterschwanzdecken sind gleichfalls dunkelbraun. Der Schnabel ist bei den Weibchen dunkel hornfarben, die Augen dunkelbraun und die Beine hellbraun. Jungvögel sind blass braun, ihre Körperunterseite ist weiß gefleckt, der Schnabel ist orangegelb bis hell rötlich. Vom Alektoweber (\"Bubalornis albirostris\"), der zur selben Gattung gehört, unterscheidet sich der Büffelweber durch seine Schnabelfarbe.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Der Büffelweber ist ein Endemit des südlichen Afrikas, das Verbreitungsgebiet ist nicht zusammenhängend, in der Republik Südafrika kommt er beispielsweise auf Hochplateaus vor, dagegen fehlt er in den Tiefebenen. Zu den afrikanischen Ländern, in denen er vorkommt, zählen neben der Republik Südafrika Angola, Botswana, Äthiopien, Kenia, Mosambik, Namibia, Ruanda, Somalia, Sudan, Swasiland, Tansania, Uganda, Sambia und Simbabwe. Der Lebensraum des Büffelweber ist die trockene Savanne, er kommt unter anderem in der Mopane und in lichten Wäldern bestehend aus Akazien und Affenbrotbäumen in Höhenlagen von weniger als 1.500 Höhenmetern vor. Er benötigt für die Anlage seiner Nester große Bäume, was das lückenhafte Auftreten in einigen Regionen erklärt. Er ist in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes ein Standvogel, allerdings kommt es in einigen Regionen zu saisonalen Wanderungen. So fehlt er während der Trockenzeit im Krüger-Nationalpark und kehrt erst wieder im Oktober in diesen südafrikanischen Nationalpark zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Büffelweber ernähren sich von Samen, Insekten und Früchten. Seine Nahrung sucht er überwiegend am Boden. Er bewegt sich dort laufend und hüpfend fort. Nicht brütende Büffelweber bilden Trupps von bis zu 50 Individuen. Im südlichen Afrika ist er häufig mit anderen Vogelarten wie beispielsweise Lappenstar, Grünschwanz-Glanzstar, Mevesglanzstar, Riesenglanzstar, Weißflankenbatis, Trauerdrongo, Rotzügel-Sylvietta und Damarasperling vergesellschaftet. In Somali sind die Trupps im Winterhalbjahr kleiner und umfassen lediglich zwanzig bis dreißig Individuen. Hier sind die Trupps häufig mit Starweber und dem Dreifarben-Glanzstar sowie gelegentlich mit dem Goldschnabelhopf vergesellschaftet. In Kenia werden Trupps von Büffelwebern vom Langschwanzwürger begleitet. Zu ihren Fressfeinden gehören Adler, Marabu sowie Schlangen. Bedroht sind vor allem Nestlinge während der Brutzeit. Enge röhrenförmige Einfluglöcher an der Unterseite des in Baumwipfeln erbauten Gemeinschaftsnestes sollen Feinden den Zutritt erschweren. Ein Gelege besteht aus drei bis vier Eiern.", "section_level": 1}, {"title": "Nest.", "content": "Büffelweber bauen Gemeinschaftsnester, die in einzelne Nistkammern unterteilt sind. Ein Nest wird manchmal von mehreren hundert Vögeln bewohnt. Die ausschließlich von den Männchen erbaute Behausung aus trockenem Gras und Reisig kann eine Höhe von etwa drei Metern und eine Breite von etwa 4,50 m erreichen. Es kommt vor, dass Bäume unter dem Gewicht eines solchen riesigen Nestes zusammenbrechen. Das Nest wird mehrere Jahre lang benutzt und dabei stetig erweitert und ausgebessert.", "section_level": 2}, {"title": "Sexualität.", "content": "Beide Geschlechter haben eine Genitalöffnung, die sie beim Paarungsakt gegeneinander pressen. Das Männchen besitzt neben seiner Geschlechtsöffnung ein phalloides Organ aus Bindegewebe, das allerdings nicht der Spermienübertragung dient. Während des relativ lang andauernden Paarungsvorgangs (ca. 30 Minuten) reibt das Männchen, bevor es aus seiner Geschlechtsöffnung ejakuliert, diesen Pseudophallus an den Genitalien des Weibchens. Bei der Ejakulation schüttelt und zuckt der ganze Körper des Männchens, was nahelegt, dass es einen intensiven Orgasmus erlebt. Büffelweber haben – Männchen wie Weibchen – jeweils mehrere Geschlechtspartner. Wie bei vielen promiskuitiven Vogelarten ist das Weibchen imstande, das Sperma nach der Begattung wieder auszuscheiden und so einem nachfolgenden Bewerber die Befruchtung zu ermöglichen, sollte es diesen bevorzugen. Es wird vermutet, dass die genitale Stimulation des Weibchens einen Einfluss auf diese Bevorzugung und die damit verbundene genetische Auslese hat.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Büffelweber (\"Bubalornis niger\") ist eine Vogelart der Gattung \"Bubalornis\" aus der Familie der Webervögel (Ploceidae) und ist in den Dornbusch-Steppen Ostafrikas beheimatet. ", "tgt_summary": null, "id": 75130} {"src_title": "Barocke Verteidigungsanlagen im Schwarzwald", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild, Rinde und Laubblätter.", "content": "Die Färber-Eiche wächst als laubabwerfender Baum, der Wuchshöhen von bis zu 25 Metern erreicht. Die lohfarben oder grau flaumig behaarten Endknospen sind bei einer Länge von 6 bis 12 mm eiförmig oder ellipsoid bis fast konisch, im Querschnitt deutlich fünfkantig. Die tief gefurchte, oft in unregelmäßige Blöcke zerbrochene Borke ist außen dunkelbraun über dunkelgrau bis fast schwarz, aber innen auffallend gelb bis orangefarben. Schon bei jungen Bäumen reißt die Borke in kleine Felder auf, und die gelbe Färbung darunter wird sichtbar. Die Rinde der Zweige ist rost-braun und kahl bis spärlich flaumig behaart. Die wechselständig und spiralig an den Zweigen angeordneten Laubblätter weisen eine Länge von 12 bis 25 cm auf und sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der 2,5 bis 7 cm lange Blattstiel ist kahl bis spärlich flaumig behaart. Die einfache mit einer Länge von (selten 8 bis) 10 bis 30 cm und einer Breite von 8 bis 15 cm eiförmige bis verkehrt-eiförmige Blattspreite mit ungleichseitiger, stumpfer bis gestutzer Spreitenbasis besitzt fünf bis neun Blattlappen mit tiefen Einbuchtungen und mit 15 bis 50 aufgesetzten, grannenartigen Spitzen am Blattrand. Auf der hellgrünen Blattunterseite treten die Hauptnerven deutlich hervor, dort ist sie etwas behaart, sonst ist sie kahl. Die dunkelgrüne Blattoberseite ist kahl und auch hier treten die Hauptnerven hervor.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die Färber-Eiche ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Der mit einer Höhe von 7 bis 14 mm und einem Durchmesser von 12 bis 22 mm becher- bis kreiselförmige Fruchtbecher (Cupula) ist außen flaumig behaart und umhüllt die Hälfte der Eichel. Die über den Winter am Baum bleibende, kahle Eichel (Nussfrucht) ist mit einer Länge von 1 bis 2 cm und einem Durchmesser von 1 bis 1,8 cm fast kugelig bis eiförmig. Die Chromosomengrundzahl beträgt n = 12 ± 1 und der diploide Chromosomensatz 2n = 24.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Färber-Eiche liegt im östlichen Nordamerika. Sie kommt vor allem im südlichen Neuengland und in den mittleren Staaten wie Pennsylvania, Georgia, South- und North Carolina vor. Sie gedeiht hauptsächlich an trockenen Hängen und Hochflächen in Höhenlagen zwischen 0 und 1500 Meter.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Artname \"Quercus velutina\" wurde durch Jean Baptiste de Monnet de Lamarck in J. Lamarck et al.: \"Encyclopédie Méthodique, Botanique\", 1, 1785, S. 721 erstveröffentlicht. Ein Synonym für \"Quercus velutina\" Lam. ist \"Quercus tinctoria\" W.Bartram. \"Quercus velutina\" gehört zur Sektion \"Lobatae\" in der Gattung \"Quercus\". \"Quercus velutina\" bildet Hybriden mit \"Q. coccinea\", \"Q. ellipsoidalis\" (= \"Q.\" ×\"paleolithicola\" Trelease), \"Q. falcata\" [= \"Q.\" ×\"willdenowiana\" (Dippel) Zabel und \"Q.\" ×\"pinetorum\" Moldenke)], \"Q. ilicifolia\" (= \"Q.\" ×\"rehderi\" Trelease), \"Q. imbricaria\" (= \"Q.\" ×\"leana\" Nuttall), \"Q. incana\", \"Q. laevis\" und \"Q. laurifolia\" (= \"Q.\" ×\"cocksii\" Sargent; nicht überprüft wurden die Angaben von E.J.Palmer 1948 für die Hybriden mit \"Q. marilandica\", \"Q. nigra\", \"Q. palustris\" (= \"Q.\" × \"vaga\" E.J.Palmer & Steyermark), \"Q. phellos\" (= \"Q.\" ×\"filialis\" Little), \"Q. rubra\", \"Q. shumardii\" und vielleicht \"Q. arkansana\".", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Rinde/Borke der Färber-Eiche wird zum Färben eingesetzt, wurde aber auch im Laufe der Geschichte in der Malerei als Farblack verwendet. Der gelbe Farbstoff ist das Flavon Quercetin (= Pentahydroxyflavon); er wird aus der inneren Rinde gewonnen. Im Handel wurde die gemahlene Rinde unter dem Namen „Quercitron“ (der aus \"Quercus\" für Eiche und \"citrina\" für gelb zusammengesetzt wurde) vertrieben. Es wurde zum Färben von Leder eingesetzt. Die indigenen Völker Nordamerikas nutzten die Färber-Eiche in ihrer Volksmedizin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Färber-Eiche (\"Quercus velutina\"), auch Quercitron-Eiche oder Schwarz-Eiche genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Eichen (\"Quercus\") in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Wie der Trivialname Färber-Eiche schon sagt, handelt es sich um eine Färberpflanze.", "tgt_summary": null, "id": 522087} {"src_title": "Kolonie Chortitza", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Schneider studierte von 1989 bis 1992 an der Kunstakademie Düsseldorf und an der Kunstakademie Münster sowie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Es folgten von 1999 bis 2003 verschiedene Gastprofessuren / Lehrtätigkeiten an den De Ateliers in Amsterdam, der Hochschule für bildende Künste Hamburg und an der Königlich Dänischen Kunstakademie, Kopenhagen. Gregor Schneider lehrte als Professor für Bildhauerei an der Universität der Künste Berlin (2009 bis 2012) und der Akademie der Bildenden Künste München (2012 bis 2016). 2016 wurde er als Nachfolger von Tony Cragg auf einen Lehrstuhl für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf berufen. Seine Professur trat Schneider zum Sommersemester 2016 an. 2015 wurde Gregor Schneider in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt. Im Mai 2018 wurde Schneider als neues Mitglied in die Sektion Bildende Kunst der Berliner Akademie der Künste gewählt. Mit sechzehn Jahren stellte er in einer Einzelausstellung unter dem Titel \"„Pubertäre Verstimmung“\" in der Galerie Kontrast in Mönchengladbach aus. Seit Anfang der 1990er Jahre arbeitete er mit \"Räumen\" in Galerien und Museen, die er als dreidimensionale, begehbare Skulpturen begreift, welche die vorhandenen Galerie- oder Museumsräume zum Verschwinden bringen; die Vorlagen findet er in allen Bereichen eines Wohnhauses. Im Jahre 1985 hatte er begonnen, in einem Mehrfamilienhaus in Rheydt Räume aus- und umzubauen, das er im Folgenden als „Haus u r“ betitelte.", "section_level": 1}, {"title": "Das „Haus u r“.", "content": "Das Haus in der \"Unterheydener Straße\" in Mönchengladbach–Rheydt – das „u r“ steht für Unterheydener Straße und Rheydt – wurde von Schneider fortlaufend seit 1985 in einer aufwändigen Form bearbeitet. Gregor Schneider vervielfältigte die vorhandenen Räume, indem er komplette Räume bestehend aus Wänden, Decke und Boden hineinbaute. Diese gedoppelten Räume waren den Besuchern nicht mehr als Raum im Raum erkennbar. Zusätzlich setzte er Motoren ein, um Decken oder ganze Räume in eine nicht mehr wahrnehmbare langsame Bewegung zu versetzen. Durch die Form der Einbauten entstanden Hohl- und Zwischenräume. Einige Räume wurden, da nunmehr hinter Wänden, nicht mehr zugänglich, andere mit Beton, Blei, Glaswolle oder schallschluckenden Dämmstoffen isoliert. Mit Hilfe von außen angebrachter Lampen wurden Tageszeiten simuliert. Die Räume wurden fortlaufend nummeriert (u r1 -), um sie zu unterscheiden. Vorlage für die Nachbauten waren zu Anfang alle Bereiche eines Hauses: ein Schlafzimmer, ein Kaffeezimmer, eine Abstellkammer, eine Küche, ein Flur, ein Keller. In dem \"Haus u r\" waren seit Mitte der 1980er Besucher, die von beängstigenden Erlebnissen berichteten.", "section_level": 2}, {"title": "„Totes Haus u r“ in Venedig.", "content": "2001 gewann Gregor Schneider mit der Einzelausstellung \"„Totes Haus u r Venedig 2001“\" den „Goldenen Löwen“ der 49. Biennale in Venedig. Udo Kittelmann, seinerzeit Direktor des Kölnischen Kunstvereins, hatte den Künstler zu einer Einzelausstellung in den deutschen Pavillon eingeladen. Hier errichtete Schneider in einer Bauzeit von über drei Monaten ein \"Totes Haus u r\", für das er insgesamt 24 Räume in 100 Packstücken mit einem Gesamtgewicht von 150 Tonnen von Rheydt per Schiff nach Venedig transportieren ließ; als \"totes Haus u r\" bezeichnet Schneider die Räume, die aus dem \"Haus u r\" für einen anderen Ort ausgebaut oder an einem anderen Ort rekonstruiert wurden. Schneider baute die Räume im Inneren des deutschen Pavillons zu einem ähnlich doppelwandigen und doppelbödigen Haus im Haus wieder auf wie in Rheydt. Dem Gründerzeit-Eingang des Pavillons mit seinem Säulenportikus verpasste er einen Hauseingang mit Briefkastenschlitzen und bejahrten Klingelschildern an der Seite. Fenster im Innern ließen sich nicht nach außen öffnen. „Man baut, was man nicht mehr kennen kann“, kommentierte Gregor Schneider seine Installation. Das Werk wurde im Rahmen der Biennale auch als subtile politische Aussage gedeutet, da der deutsche Pavillonbau aus dem Jahre 1909 gelegentlich als das „Martialischste“ angesehen wurde, „was auf dem Gelände der Giardini“ zu finden sei. 2003 wurde das \"Tote Haus u r\" für ein Jahr im Museum of Contemporary Art Los Angeles (MOCA) aufgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Cube.", "content": "Gregor Schneider wurde offiziell eingeladen, zur Biennale 2005 auf dem Markusplatz in Venedig den CUBE VENICE 2005 zu realisieren. Kurz vor der Eröffnung wurde diese Skulptur auf dem Markusplatz aufgrund der „politischen Natur“, nach einer Entscheidung in Rom, verboten. CUBE VENICE 2005 sollte eine in Form, Funktion und Aussehen eigenständige Skulptur werden, von der Kaaba in Mekka inspiriert, von dem heiligsten Ort des Islam, zu dem jährlich Millionen Gläubige pilgern. Kaaba heißt übersetzt „würfelförmiges Bauwerk“. Das in den Medien international kontrovers diskutierte Kunstwerk wurde in der Folge auch auf dem Vorplatz des Hamburger Bahnhofs und einem Museum für zeitgenössische Kunst in Berlin kurz vor der Realisierung verboten. Letztlich realisierte Schneider sein Werk CUBE HAMBURG 2007 zwischen Alt- und Neubau der Hamburger Kunsthalle. In einer Ausstellung mit dem Titel „Das schwarze Quadrat Hommage an Malewitsch“ wurden von März bis Juli 2007 unter der künstlerischen Leitung des Kurators Hubertus Gaßner, Direktor der Hamburger Kunsthalle, unterschiedliche Aspekte eines Gemäldes von (1878–1935) beleuchtet. Um die verschiedenen Aspekte des „Schwarzen Quadrats“ zu vermitteln, waren – neben zahlreichen Werken von Malewitsch selbst – auch dessen Zeitgenossen, Schüler wie auch Kritiker, mit Arbeiten in der Ausstellung vertreten. Der CUBE HAMBURG 2007 wurde als interreligiöse Plattform genutzt. Ahmet Yazici, stellvertretender Vorsitzender des Bündnisses der islamischen Gemeinden in Norddeutschland, gratulierte dem Künstler \"„zu seinem völkerverständigenden Projekt“\". Yazici versicherte: \"„Glauben Sie mir, es gibt keine muslimische Gemeinde, die etwas dagegen hätte.“\" Der Islam verbietet nicht die Nachahmung oder Abbildung der Kaaba in Mekka. Gregor Schneider selbst sagte über die Entstehungsidee des Kubus: \"„Es ist nicht meine Idee, sondern Idee eines gläubigen Moslems. Er hat die Verbindung gesehen zur Kaaba, zu diesem Bauwerk, das für mich eines der faszinierendsten und schönsten Bauwerke der Menschheit ist.“\" Im Anschluss daran äußerte sich Schneider über das Werk: \"„Die Skulptur verlangt allen Beteiligten einiges ab (...) Die Kiste führt uns alle vor, zwingt mich dazu, gegen falsche Berichterstattung vorzugehen und die Öffentlichkeit zu suchen, was ich früher nicht machen musste. Es fordert Muslime, die diese Form der Annäherung noch nicht kannten, und es zeigt Besuchern aus der westlichen Welt, was sie noch nie gesehen haben. In der Geschichte des Islams ist Abraham/Ibrahim der Erbauer der Kaaba. Mit dem Bauwerk können sich sehr wohl alle drei monotheistischen Religionen identifizieren.“\"", "section_level": 2}, {"title": "Bondi Beach, 21 beach cells.", "content": "Eine aus 21 identischen Zellen bestehende und 400 Quadratmeter große begehbare Installation entstand an dem berühmtesten Strand der australischen Ostküste, dem Bondi Beach, unter dem gleichnamigen Titel „Bondi Beach, 21 beach cells“. Das auf den Ausstellungsort abgestimmte Kunstwerk hinterfragt \"„das Ideal einer zwanglosen, egalitären Freizeitgesellschaft“\", dort \"„wo sonst Strandvolleyballer und Rucksacktouristen, Marathonschwimmer und Hochzeitspaare das Bild bestimmen“\".", "section_level": 2}, {"title": "END.", "content": "Vom 8. November 2008 bis zum 6. September 2009 war Gregor Schneiders 14 Meter hohe schwarze Außenskulptur „END“ für das Publikum begehbar. Der Künstler baute „END“ vor dem Museum Abteiberg in Mönchengladbach. Die Skulptur war mit dem Museum verbunden und konnte als zusätzlicher Eingang für die Museumsräume benutzt werden. Vor einem Gang durch „END“ musste der Besucher eine Erklärung unterschreiben, dass er für sich abgewogen hat, „ob steile Leitern, enge und/oder völlig verdunkelte Räume ein körperliches oder psychisches Hindernis“ für ihn darstellen. Danach konnte er durch eine schwarze Öffnung das Raumensemble „END“ über eine Leiter betreten. An den meisten Stellen des Raumes sorgte völlige Dunkelheit für einen Verlust des Raum- und Ortsgefühles. Die einzige Orientierung boten Wände, um den Gang abzutasten. Integriert in „END“ waren vier Räume aus dem „Haus u r“.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Im Frühjahr 2008 entfachte Schneider in der Presse eine Kontroverse um die von ihm formulierte Idee: „Ich möchte eine Person zeigen, welche eines natürlichen Todes stirbt oder gerade eines natürlichen Todes gestorben ist. Dabei ist mein Ziel, die Schönheit des Todes zu zeigen.“ (autorisiertes Zitat von Gregor Schneider). Im April 2008 wurde der Künstler in \"The Art Newspaper\" mit den Worten zitiert: „I want to display a person dying naturally in the piece or somebody who has just died“ sowie: „My aim is to show the beauty of death“. Deutsche Zeitungen titelten daraufhin mit: „Künstler will Menschen sterben lassen“. Stimmen von Politikern der CDU, FDP und der Grünen wurden laut, die Schneider „Missbrauch künstlerischer Freiheit“ vorwarfen und seine Pläne als „Versuch einer Provokation“ und als „unausgegorene Idee“ bezeichneten. In den Internet-Foren mehrerer Zeitungen wurden Gewalt verherrlichende Kommentare veröffentlicht. Am Telefon und per E-Mail erhielt Schneider Morddrohungen. „Es gibt absurde Todesdrohungen mir gegenüber“, sagte Schneider im Interview mit der \"Westdeutschen Zeitung\". Er teilte am 21. April der Zeitung „Die Welt“ mit: „Ich möchte humane Orte für das Sterben und den Tod bauen“. \"The Guardian\" titelte am 26. April: „There is nothing perverse about a dying person in an art gallery“. Schneider beschreibt ausführlich den gebauten Kunstraum. Diesen Raum möchte er einem Sterbenden oder einem Toten in einem Museum als Angebot zur Verfügung stellen. Dies mit dem jeweiligen Einverständnis der beteiligten Person, der Verwandtschaft und der nötigen Begleitung. Mit diesem öffentlichen Sterberaum wolle er den Tod aus dem gesellschaftlichen Tabu führen und ihn, ähnlich der Geburt eines Menschen, zu einem positiven Erlebnis werden lassen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gregor Schneider (* 5. April 1969 in Rheydt) ist ein deutscher Künstler, dessen Arbeitsschwerpunkt gebaute Räume sind. Für sein bislang bekanntestes Werk \"„Totes Haus u r“\", für den deutschen Pavillon, wurde er im Jahre 2001 mit dem Goldenen Löwen der Biennale ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1688281} {"src_title": "BMW R 1200 GS K25", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgang.", "content": "Um das Raumfahrzeug abzubremsen, nähert es sich dem Himmelskörper so sehr an, dass es die obere Atmosphäre streifend durchfliegt. Wegen der dabei auftretenden großen Reibungshitze benötigt es einen Hitzeschild. Der Grad der Abbremsung hängt stark von der Flughöhe ab, diese ist daher kritisch und setzt genaue Kenntnis der Atmosphäre wie auch der Flugbahn voraus: Nach dem Atmosphäreneinfang hat sich die Fluggeschwindigkeit des Raumflugkörpers unter die Flucht­geschwindigkeit des Himmelskörpers verringert. Er tritt deshalb in eine elliptische Umlaufbahn um ihn ein, d. h. mit einer Exzentrizität kleiner 1. Der planetennächste Punkt (Periapsis) befindet sich dabei tief innerhalb der Atmosphäre. Deshalb muss das Raumfahrzeug noch während des ersten Umlaufs im Apoapsis (planetenfernster Punkt) mit seinem Triebwerk die Bahn anheben (d. h. wieder beschleunigen), um das Periapsis über die Atmosphäre zu heben, da es ansonsten nach einem vollständigen Umlauf wieder in die Atmosphäre eintreten und abstürzen würde. Eine weniger große Bahnanhebung mit dem Ziel, während der weiteren Umläufe durch Atmosphärenbremsung (\"Aerobraking\") weiter abzubremsen, ist ebenfalls möglich. Dies ist eine Methode mit geringem Treibstoffverbrauch, um die Exzentrizität der elliptischen Umlaufbahn zu verringern.", "section_level": 1}, {"title": "Missionen.", "content": "Bislang wurde diese Technik nur bei zwei Raumsonden eingesetzt. Zond 6 und Zond 7 sind jeweils nach einer fast kompletten Umkreisung der Erde und einem Atmosphäreneinfang über dem Indischen Ozean wieder in die Atmosphäre eingetreten, um zur Landung anzusetzen. Die erste Sonde, die mit einem Atmosphäreneinfang einen anderen Planeten erreichen sollte, war Mars Odyssey. Wie viele andere Planungen der NASA wurde dies allerdings nicht umgesetzt, stattdessen nutzte die Sonde einen Raketenantrieb, um abzubremsen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Atmosphäreneinfang (engl. \"Aerocapture\") bezeichnet eine Technik, mit der die Geschwindigkeit eines Raumfahrzeuges, das auf einer hyperbolischen Flugbahn an einem Himmelskörper mit relativ dichter Atmosphäre ankommt, so weit verringert werden kann, dass es in eine Umlaufbahn eintritt. Als Resultat umkreist das Raumfahrzeug den Himmelskörper nach diesem Manöver auf einer elliptischen Umlaufbahn mit der Folge, dass es sein Schwerefeld ohne weiteren Antrieb nicht mehr verlassen kann. ", "tgt_summary": null, "id": 699962} {"src_title": "Runaway Train", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Körperbau.", "content": "Die meisten Arten sind kleiner als ein Zentimeter und durch Beschuppung grünlich erscheinend. Der kurze Rüssel wirkt von oben besehen rechteckig und ist nur wenig schmaler als der restliche Kopf. Der Halsschild ist nur wenig breiter und glockig gewölbt. die Flügeldecken dagegen sind deutlich breiter und setzen sich mit den ausgeprägten Schultern deutlich vom Halsschild ab. Das zwischen dem Ansatz der Flügeldecken liegende Schildchen ist deutlich sichtbar und dreieckig. Die Flügeldecken verbreitern sich nach hinten bis zum letzten Drittel leicht und laufen dann fast geradlinig zu einer Spitze zusammen. Phyllobiusarten besitzen keine Zunge, die beiden Kieferpaare sind freiliegend. Die Fühlergrube ist oval, von oben einsehbar, und nur schwach ausgerandet. Die Fühler sind auffallend lang und dünn, das 1. Fühlerglied (der Schaft) erreicht mindestens den Vorderrand der Augen, die abgewinkelte Geisel besteht aus sieben deutlich sichtbaren Gliedern und die abschließende Keule besteht aus 4 Gliedern. Die Augen sind rundlich und seitenständig. Die Beine sind kräftig, die Klauen an der Basis miteinander verwachsen. Die Vorderschenkel sind leicht nach innen gebogen, auf der Innenseite befindet sich meist ein gut sichtbarer Dorn.", "section_level": 1}, {"title": "Verwechslungsmöglichkeit.", "content": "Häufig werden Phyllobiusarten mit Arten von \"Polydrusus\" verwechselt oder wegen ihrer ökologischen Gleichheit bewusst zusammengenommen. Der gravierende systematische Unterschied liegt in der Form der Fühlergrube. Die Fühlergrube ist die Vertiefung im Rüssel, in der der Fühler eingelenkt ist. Damit die Käfer die Fühler schützend an den Körper anlegen können, mündet die Fühlergrube häufig in eine Rille, in die der Schaft des Fühlers zu liegen kommt. Bei Phyllobius ist diese Rille nur durch eine Ausbuchtung der Fühlergrube an der Rüsseloberseite angedeutet (Bild 1), bei Poydrusus verläuft sie deutlich ausgeprägt an der Rüsselseite in Richtung unter die Augen (Bild 2). Deswegen bilden Phyllobius und Polydrusus nicht nur verschiedene Gattungen, sondern sie gehören sogar verschiedenen Unterfamilien der Rüsselkäfer an.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die einzelnen Arten unterscheiden sich durch die Behaarung und Farbe und Form der Schuppen. Das nur langsam entstandene Interesse an dieser Käfergruppe spiegelt sich darin, dass noch in C. G. Calwer's Käferbuch Hoffmannsche Buchdruckerei in Stuttgart 1876 nur 6 mitteleuropäische Arten angegeben sind, bei E. Reitter 1916 finden sich schon 18 Arten für das Deutsche Reich und bei Freude-Harde-Lohse sind 25 Arten für Mitteleuropa angegeben. Heute ist die Gattung \"Phyllobius\" in Europa mit 86 Arten und Unterarten vertreten. In Deutschland treten davon 15 Arten auf.", "section_level": 1}, {"title": "Biologie.", "content": "Die Käfer (Imagines) ernähren sich von Blättern verschiedener Bäume, Sträucher und krautiger Pflanzen. Die adulten Tier erscheinen im Frühjahr und Frühsommer, dann oft massenweise. Da manche Arten auch die Knospen der Obstbäume annagen, können sie schädlich werden. Fast alle Arten sind in der Wahl ihrer Nahrungspflanzen nicht festgelegt (polyphag). Manche Arten bevorzugen Weiden und Pappeln, andere Rosengewächse. Hierher gehören die Arten, die in Aprikosen- oder Pflaumenplantagen schädlich werden können. Bei einer Art wird Gras als Nahrungspflanze angegeben. Bei anderen Arten fehlt eine Angabe. Die Larvenentwicklung der Grünrüsslers erfolgt im Boden, die Larven ernähren sich von Pflanzenwurzeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grünrüssler (\"Phyllobius\") sind eine Gattung von Käfern aus der Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae). Der Name Grünrüssler kommt daher, dass viele Arten der Gattung \"Phyllobius\" durch Beschuppung grün erscheinen. Dabei besteht häufig eine große Farbvarianz zu Olivtönen hin. Wird jedoch die Beschuppung im Lauf der Zeit abgewetzt, erscheint zuerst stellenweise, dann großflächig die dunkle Farbe des Chitins. Ein braunes Tier kann also auch zu einer grünen Rüsslerart gehören. Außerdem gibt es auch braune Arten der Gattung.", "tgt_summary": null, "id": 1775630} {"src_title": "Peter Plett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Pseudonym.", "content": "Das etwas überflüssige und verwirrende Pseudonym hatte folgenden Ursprung: Als sein jüngerer Bruder Richard (1928–2011) – Dick ist in der englischen Umgangssprache die Kurzform für Richard – eine Motorsport-Karriere starten wollte, benutzte er einfach die Geburtsurkunde seines älteren Bruders, um unter dessen Namen starten zu dürfen. Als angesichts der Erfolge des Jüngeren schließlich auch der „eigentliche“ Jim mit dem Rennsport beginnen wollte, benutzte er seinerseits die Papiere des „ursprünglichen“ Richards, um nun als „Dick“ Rathmann Rennen zu bestreiten.", "section_level": 1}, {"title": "Der NASCAR-Star.", "content": "Dick Rathmanns eigentliche Domäne im Motorsport waren die NASCAR-Rennen, die damals noch eine größere Seriennähe als heute hatten und sich beim Publikum einer großen Beliebtheit erfreuten. Dabei setzte er in all seinen Rennen zwischen 1951 und 1958 stets auf die Marke Hudson, wobei er mit einem Hudson Hornet bei 128 Rennstarts 13 Rennen gewinnen und eben so viele Pole-Positions erzielen konnte. In den Jahren 1952/53 gewann er jeweils fünf Rennen, ohne jedoch Meister zu werden. Folgende Rennen konnte er dabei als Erstplatzierter für sich verbuchen: Martinsville 100, Langhorne Speedway, Darlington 100, Dayton 100 bzw. 150, Central City 150, International 200, Morristown 200, Lincoln City 200, Langhorne 250, Oakland 250, Wilkes County 160 und Santa Fe 200.", "section_level": 1}, {"title": "Starts in der Champ-Car-Serie.", "content": "Wie viele andere US-amerikanische Rennfahrer versuchte er sich auch bei Monoposto-Rennen, wobei als zusätzlicher Anreiz hinzu kam, dass dort sein Bruder durchaus erfolgreich war. So bestritt Dick Rathmann zwischen 1950 und 1958 einige Starts in der Champ-Car-Serie, wobei er 1950, 1956 und von 1958 bis 1960 fünfmal an dem Rennen in Indianapolis, dem so genannten Indianapolis 500 teilnahm. Da dieses Rennen als Grand Prix auch als Bestandteil der Formel-1-Weltmeisterschaft gewertet wurde, taucht sein Name auch in den Formel-1-Statistiken auf, die nicht berücksichtigen, dass Dick Rathmann sehr wohl eine Reputation besaß, die über einen Gelegenheitsstarter hinausging. Bei seinem ersten Start haderte er mit unterlegenem technischen Material und musste vorzeitig aufgeben. Während der Formel-1-Saison 1956 konnte er bereits im Qualifikationstraining mit dem vierten Rang seinen Rennspeed auch auf diesem Kurs unter Beweis stellen. Am Ende belegte er den fünften Platz, wofür ihm zwei WM-Punkte gutgeschrieben wurden. Bei der Formel-1-Saison 1958 hatte er am 30. Mai 1958 während des Indy 500 beste Voraussetzungen für einen Sieg, da er im Qualifying mit seinem McNamara Special die Pole-Position erfahren hatte. Doch schon in der dritten Kurve wurde er unverschuldet von dem hinter ihm fahrenden Ed Elisian, der die Kontrolle über seinen Boliden verloren, mit in die Mauer des Brickyards gerissen. Der nachfolgende Jimmy Reece geriet daraufhin ins Schleudern und kollidierte seinerseits mit seinen Verfolgern Bob Veith und Pat O’Connor. Bei dem Überschlag des Letztgenannten erlitt dieser als einziger aufgrund des entzündeten Treibstoffs der in die Massenkarambolage verwickelten Piloten lebensgefährliche Verletzungen. Insgesamt waren 15 Rennwagen mehr oder minder in jene Kollision, die von nun an als die schwerste in der Frühphase eines Indyrennens seit 1909/11 galt, verwickelt. Nach dem obligatorischen Neustart konnte Jimmy Bryan auf einem Belond AP Special ungefährdet gewinnen. Dick Rathmann versuchte sein Glück in den beiden nachfolgenden Jahren erneut, doch sein „Speed“ war nicht mehr mit dem früherer Tage zu vergleichen, so dass er den Rennsport aufgab und nach Florida zog, um dort im Geschäft des Bruders, einer großen Chevrolet-Vertriebsvertretung ebenso erfolgreich zu arbeiten. In der ewigen Bestenliste der NASCAR-Profis rangiert er mit seinen 13 Rennsiegen immerhin auf Platz 46 – und damit vor einigen der modernen NASCAR-Piloten wie Matt Kenseth oder Sterling Marlin, obwohl seine Karriere innerhalb der NASCAR-Serie relativ kurz war. Manche Spitzenfahrer wie Darrell Waltrip oder Richard Petty fuhren bis über das 45. Lebensjahr hinaus. Dick Rathmann starb am 1. Februar 2000 im Alter von 74 Jahren an Herzversagen.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Merwin „Dick“ Rathmann (* 6. Januar 1924 in Los Angeles, Kalifornien; † 1. Februar 2000 in Melbourne, Florida) war ein US-amerikanischer NASCAR- und Champ-Car-Rennfahrer, der insbesondere in den 1950er-Jahren in den Vereinigten Staaten populär war und im Laufe seiner Karriere 13 NASCAR-Rennen gewinnen konnte.", "tgt_summary": null, "id": 1927143} {"src_title": "Walter Veith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anwendungsgebiete, Prinzip der Ermittlung.", "content": "Der Grund für die Abweichung vom Begriff der Konzentration, der umgekehrt als Menge des Stoffs je Volumeneinheit definiert ist, liegt in den Schwierigkeiten, einige biologische Stoffe (etwa Antikörper, Viren, Bakterien) für sich allein als solche zu quantifizieren, etwa wenn man deren Masse oder Stoffmenge nicht oder nur sehr schwer bestimmen kann. Deren Wirkungen sind dagegen oft leichter bestimmbar. Deshalb nimmt man als Einheit für die Stoffmenge diejenige Menge, die gerade noch diese spezifische Wirkung hat, beispielsweise bei Antikörpern die gerade noch positive Reaktion in einem bestimmten Test, bei Viren gerade noch ein Lysishof in einem Bakterienrasen, bei Bakterien gerade noch Vermehrung in einem Kulturmedium (z. B. Colititer). Die Quantifizierung beruht auf dem Ausbleiben (oder Unterschreiten eines bestimmten Werts) der Wirkung der Stoffe, wenn das eingesetzte Probenvolumen zu klein ist. Da es meist schwierig oder gar nicht möglich ist, so kleine Volumina abzumessen, wie dafür erforderlich ist, wird in der praktischen Durchführung eine Verdünnungsreihe angelegt und für einen standardisierten Test wird jeweils dasselbe Volumen der verschiedenen Verdünnungen eingesetzt. Die weitestgehende Verdünnungsstufe mit Wirkung – oder andersherum gesagt das geringste noch wirksame Volumen der ursprünglichen, unverdünnten Probenflüssigkeit, mit dem eine Wirkung erzielt werden kann – steht demnach im Vordergrund. Diese letzte Verdünnungsstufe oberhalb der Nachweisgrenze wird auch als Grenzverdünnung bezeichnet. Dementsprechend steht das Flüssigkeitsvolumen im Zähler, die kleinste Wirkungseinheit als Bezugsgröße im Nenner des Bruchs, der das Maß für den Gehalt darstellt. Der Titer ist in der Biologie und Medizin definiert als das Flüssigkeitsvolumen je Wirkungseinheit, also umgekehrt zur Konzentration (des Titers) in der Chemie (Menge je Volumeneinheit). Daraus geht auch hervor, dass die Angabe des Titers in der Biologie nur im Zusammenhang mit der Angabe des Tests sinnvoll ist, also zusammen mit der Angabe, welches Volumen der verschiedenen Probeverdünnungen in den Tests eingesetzt wird. Oft wird als Titer nur der Verdünnungsgrad angegeben. Diese Angabe ist aber nur sinnvoll, wenn klar ist, mit welchem Volumen der verdünnten Flüssigkeit der Test angesetzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Verfahren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Medizin.", "content": "Die Ermittlung des Titers ist in der Medizin eine übliche Methode, um beispielsweise eine Immunität nach einer Impfung oder den Anstieg der Konzentration von Antikörpern während einer akuten Infektionskrankheit zu beurteilen. Da in der Serologie gelegentlich kein gereinigtes oder rekombinantes Antigen als Positivkontrolle und Vergleichswert für eine Standardreihe zur Verfügung steht, beispielsweise bei einem neuen Pathogen, werden Titer dann als dimensionslose Verdünnungsstufe angegeben. In der Regel wird – zum Beispiel ein Blutserum – in Zweierstufen verdünnt, d. h. es werden Verdünnungen von 1:2, 1:4, 1:8, 1:16, 1:32 usw. hergestellt. Die Verdünnungen gibt man dann z. B. auf Zellkulturen, die dann mit einem Virus infiziert werden. Die höchste Verdünnungsstufe, bei der noch eine Infektion der Zellen vollständig verhindert wird (also noch ausreichend Antikörper vorhanden sind), wird als Titer angegeben. Eine Reaktion bei einem Titer von 1:1024 gibt also eine höhere Ausgangskonzentration an als eine bei 1:128, da trotz höherer Verdünnung noch eine positive Reaktion des Tests festzustellen ist, weil immer noch die erforderliche Konzentration der Antikörper in der Verdünnung vorhanden ist. Die Angabe des Titers ist heute aufgrund der bevorzugten Angabe von Massenkonzentrationen und der Entwicklung anderer Verfahren zur Antikörper-, Antigen- oder Virusbestimmung weniger gebräuchlich geworden. Bei einigen Krankheitserregern ist eine Verdünnungsreihe noch notwendig, wenn z. B. ein Neutralisationstest oder eine Komplementbindungsreaktion durchgeführt werden muss. Wenn heute in der Serologie Antikörperkonzentrationen in ng/ml oder IE/ml angegeben werden, wird der Ausdruck \"Titer\" jedoch im Sinn der Chemie verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Mikrobiologie.", "content": "In der Mikrobiologie dient das Titerverfahren oft dem Bestimmen von Mikroorganismenkonzentrationen in wässrigen Flüssigkeiten, beispielsweise Gewässern oder Getränken. Dazu wird eine dezimale Verdünnungsreihe der Probe hergestellt, von jeder Verdünnung ein bestimmtes Volumen in ein geeignetes Kulturmedium gegeben und dieses bebrütet. Man ermittelt den mit der höchsten Verdünnung beimpften und noch Bewuchs beziehungsweise eine bestimmte Stoffwechselleistung zeigenden Kulturansatz. Aus dem Verdünnungsfaktor der in diesen Ansatz gegebenen Probe und dem aus der verdünnten Probe in das Kulturmedium gegebenen Volumen kann der Titer ermittelt werden. Der Verdünnungsfaktor ist das Produkt aller Verdünnungsschritte, wird beispielsweise in Zehnerschritten (1:10) verdünnt, so ist der Verdünnungsfaktor der 4. Verdünnung 1/10.000 = 10. Titer = Volumen der eingesetzten verdünnten Probe × Verdünnungsfaktor Die Mikroorganismenkonzentration der Probe ist der Kehrwert des Titers, also umso höher, je kleiner der Titer ist. Beispielsweise entspricht der Titer 10 mL einer Mikroorganismenkonzentration von 10 je mL. Enthält die Probe eine gemischte Mikroorganismengesellschaft aus verschiedenen physiologischen Typen, so werden oft mit dieser Methode nicht alle Mikroorganismen erfasst, sondern nur eine Auswahl derjenigen Typen, die sich unter den angewendeten Kulturbedingungen (u. a. Art des Kulturmediums, Temperatur, Sauerstoffzutritt) vermehren. Das ist beispielsweise der Fall bei Proben aus natürlichen Habitaten wie Gewässern, Böden und dergleichen. Diese Selektivität der Methode ist ein Nachteil, wenn man alle in der Probe enthaltenen Mikroorganismen erfassen will, sie kann jedoch für eine Quantifizierung bestimmter physiologischer Typen genutzt werden, indem entsprechende selektive Kulturbedingungen angewendet werden. Ein Beispiel dafür ist der Colititer. Eine statistisch abgesicherte Variante des Titerverfahrens mit der Verwendung von mindestens drei Parallelansätzen stellt das Verfahren der „Wahrscheinlichsten Anzahl“, das MPN-Verfahren, dar (englisch \"most probable number\", abgekürzt MPN).", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Titer, m, von französ. \"titre\" = Feingehalt (des Goldes), bezeichnet man in der Biologie und Medizin jenes Flüssigkeitsvolumen, das aufgrund eines in ihm gelösten biologischen Stoffes (Agens) gerade noch eine biologische Wirksamkeit entfaltet. ", "tgt_summary": null, "id": 2277825} {"src_title": "Türkischer Hip-Hop", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Amendt erwarb im Anschluss an eine Kaufmannslehre und ein kurzes Angestelltenverhältnis die Hochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg am Hessenkolleg in Frankfurt am Main. An der dortigen Goethe-Universität studierte er Soziologie, u. a. auch bei Adorno und Max Horkheimer. Mit Auslandssemestern in den USA und England komplettierte er sein Studium. Während seiner Studienzeit in Deutschland engagierte er sich im Sozialistischen Deutschen Studentenbund und in den USA bei Students for a Democratic Society. In den Jahren 1978 und 1979 fungierte Amendt als „politischer Mentor und Gründer“ des \"Instituts für Familienplanung und Schwangerschaftsabbruch\" des Pro-Familia-Landesverbands Bremen, der ersten Einrichtung in Deutschland, die Schwangerschaftsberatung und Schwangerschaftsabbruch unter einem Dach anbot. Von 1982 bis 1984 war er als Berater der WHO für Familienplanungsfragen in Kopenhagen tätig. 1984 unterstützte er Pro Familia mit einem wissenschaftlichen Gutachten gegen die Forderung des Christdemokraten Heiner Geißler an die Landesregierungen, die Vereinigung nicht mehr als Beratungsstelle für schwangere Frauen anzuerkennen. Vorausgegangen war ein Streit um die Reform des StGB, der unter bestimmten Voraussetzungen einen straffreien Schwangerschaftsabbruch ermöglicht. Einer von Amendts späteren Arbeitsschwerpunkten war die Väterforschung, als Teil der Geschlechter- und Generationenforschung. In seiner Studie \"Scheidungsväter\" hat er erstmals empirische Untersuchungen zur Lage von Scheidungsvätern unternommen. Daneben hat Amendt Bücher und Aufsätze zum Kindeswohl, vor allem zur homosexuellen Elternschaft, Pädophilie und anderen Themen u. a. in sozialwissenschaftlichen Zeitschriften publiziert. Amendt ist zudem Gründungsmitglied der Organisation \"agens\" e. V. Familie Amendt ist Vater von drei Kindern. Der 2011 verstorbene Sozialwissenschaftler Günter Amendt war sein Zwillingsbruder.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen und Kontroversen seit 2004.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Scheidungsväter.", "content": "Die 2004 erschienene empirische Studie \"Scheidungsväter\" basiert auf einer \"Vaterstudie am Institut für Geschlechter- und Generationenforschung der Universität Bremen\". Sie wurde von einem anonymen Mäzen finanziert und untersucht Felder wie Trennungsgeschichte, Unterhaltszahlungen, Umgangshäufigkeiten, Gewalthandlungen, Gesundheit, soziale Lage, Arbeitslosigkeit oder Mitgliedschaft in Väterorganisationen. „Die Einleitung wirbt für den Versuch“, so Gerd Roellecke in der \"Frankfurter Allgemeinen Zeitung\", „Scheidungsfolgenprobleme aus der Sicht der Väter zu erörtern“. Amendts Ansatz sei, dass Frauen, die immer noch als das „schwache Geschlecht“ (Amendt) gälten, eher geholfen werde und dadurch die Männer benachteiligt würden. Die Studie unternehme nicht den Versuch, die behauptete Benachteiligung der Scheidungsväter statistisch zu untermauern, sondern breite stattdessen 15 Fallbeispiele im Kontext ihres Umfeldes aus, deren Komplexität Statistiken nicht darstellen könnten. Die andere Hälfte widme sich Einzelfragen wie Besuchszeiten oder Handgreiflichkeiten in einem knappen Drittel der Scheidungsfälle. Roellecke kritisiert an der Studie eine „häufig undifferenzierte Bezugnahme auf ‚die Gesellschaft‘“. Das Buch sei aber empfehlenswert, der Verfasser zeige „tiefe Vertrautheit mit den Problemen“. Hinrich Rosenbrock kritisiert, dass die Studie methodische Fehler bei der Auswahl der Interviewpartner aufweise und „grundlegenden Ansprüchen an wissenschaftliche Methodik“ nicht genüge.", "section_level": 2}, {"title": "Frauenhäuser.", "content": "2009 erschien Amendts Aufsatz \"Die Opferverliebtheit des Feminismus oder: Die Sehnsucht nach traditioneller Männlichkeit\" in der Tageszeitung \"Die Welt\". Darin forderte Amendt, die Frauenhäuser zu schließen, die er als ideologisch festgelegten „Hort des Männerhasses“ bezeichnete, und sie durch ein Netz von professionell arbeitenden Beratungsstellen für Familien mit Gewaltproblemen zu ersetzen. Er selbst habe in den 1970er Jahren noch die Initiative zur Gründung des Bremer Autonomen Frauenhauses als „riskanten Versuch von politischer Laienselbsthilfe“ unterstützt, habe aber damals nicht geahnt, dass Frauenhäuser zur „feindselig aufgeladenen Polarisierung der Gesellschaft in männliche Gewalttäter und weibliche Friedfertige“ beitragen würden. In einem Interview mit der \"Brigitte\" forderte er, „Familienhäuser“ einzurichten, die auch Männern offenstünden, und bezeichnete die Behauptung, dass mehrheitlich Männer häusliche Gewalt ausüben, als nicht beweisbar. Zur Gewalt gehöre, so Amendt, verbale Aggression ebenso wie tätliche Übergriffe. Die These von der Symmetrie von Männer- und Frauengewalt im Zusammenhang mit Amendts Kritik an den Frauenhäusern rief Widerspruch von sozialwissenschaftlicher Seite hervor. Mit Verweis auf Forschungsergebnisse zu Gewaltqualitäten sieht Monika Schröttle in der These eine wissenschaftliche Halbwahrheit, deren Befürworter wie Gerhard Amendt über „oft populistische und aggressive Medienarbeit dezidiert antifeministische Impulse“ setzten. Rolf Pohl schrieb in der Zeitschrift \"Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik\": „Amendts abenteuerliche Behauptungen sind zu großen Teilen pseudowissenschaftliche Konstrukte, die durch ihre selektiven Wahrnehmungsverzerrungen, ihre projektiven Realitätsumdeutungen, ihren manichäistischen Welterklärungscharakter und ihre verschwörungstheoretische Annahmen sowie durch den aggressiven antifemininen Abwehrgestus Züge eines paranoid eingefärbten Hirngespinstes tragen“. Ebenso konstatierte der Politologe Thomas Gesterkamp, Amendt verwende einen „fragwürdigen Gewaltbegriff“, der nicht zwischen kleineren Handgreiflichkeiten und schweren körperlichen Verletzungen, die meist Frauen erlitten, differenziere. Dem widersprach der Psychosomatiker Matthias Franz: Amendts empirische Sicht „auf das bislang zumeist verleugnete weibliche Gewaltpotenzial“ werde von Gesterkamp in seiner Expertise „Geschlechterkampf von rechts“ möglicherweise als so bedrohlicher Tabubruch empfunden, dass er „in einem loyalen Mutterschutzreflex die Beendigung der Debatte durch schrille Brandmarkungen“ versuche. Terre des Femmes kritisierte, Frauenhäuser als einen Ort des „Männerhasses“ zu bezeichnen gehe an der Wirklichkeit vorbei. Sie seien vielmehr der Ort, der misshandelten Frauen in einer lebensbedrohlichen Situation Schutz und Sicherheit gewähren könne. Die Arbeitsgemeinschaft \"Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland\" (EKD) warf Amendt vor, er kritisiere die Frauen, die in Frauenhäusern arbeiten, pauschal und ohne jede Wertschätzung und ignoriere die Frauenhäuser als Zufluchtsorte für geschlagene und in Not befindliche Frauen. Die Kritik an der theoretischen Grundlage einiger Frauenhausaktivistinnen, deren ideologischer Background keinesfalls einheitlich sei, dürfe nicht zu einer Verharmlosung der Erfahrung der Opfer führen. Die EKD-Männer forderten Amendt auch dazu auf, nicht mit unsachlichen und polemischen Äußerungen das wichtige Thema Männerarbeit zu verunglimpfen. Amendt antwortete seinerseits mit einem Offenen Brief an die EKD, in dem er den Autoren vorwarf, „durchgehend ein klassisches Männlichkeitsverständnis zum Ausdruck zu bringen, das beim geringsten Anzeichen weiblicher Unzufriedenheit Männer in die Haltung der Helfer drängt.“ Amendts Forderung nach „Familienhäusern“ wurde von der Erziehungswissenschaftlerin Hannelore Faulstich-Wieland zurückgewiesen. Es bedürfe sowohl der Schutzräume für Frauen als auch Unterstützungsmaßnahmen für Männer.", "section_level": 2}, {"title": "Männerrechtsbewegung.", "content": "Sozialwissenschaftler, die die Männerrechtsbewegung untersucht haben, betrachten Amendt als eine der Schlüsselfiguren und als einen Hauptakteur dieser Bewegung. Sein Buch \"Scheidungsväter\" und sein Aufsatz in \"Die Welt\" von 2009 seien zentrale Referenzwerke der Antifeministen, die sich immer wieder auf seine wissenschaftliche Autorität beriefen. \"agens e. V.\" gilt als ein maßgeblicher Verein der antifeministischen Männerrechtsbewegung im deutschsprachigen Raum. Ähnlich sieht die Sozialpädagogin Isolde Aigner Amendts Gastbeiträge in \"Die Welt\" als Teil eines antifeministischen und maskulinistischen Mediendiskurses, in dem beispielsweise das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern auf die „Bescheidenheit der Frau“ zurückgeführt und Probleme von Männern dem Feminismus angelastet würden. Der Soziologe Thomas Gesterkamp schrieb in seiner Arbeit „Geschlechterkampf von rechts“, Amendt habe sich in den 1970er und 1980er Jahren mit Analysen über Gynäkologie, Verhütungspolitik und Äußerungen zur Legalisierung der Abtreibung „einen guten Ruf in linken und links-liberalen Kreisen erworben.“ In jüngster Zeit irritiere er allerdings durch Vorschläge und Ansichten „die man eher in einem anderen politischen Spektrum verortet“, etwa durch seine Positionen zu häuslicher Gewalt und Frauenhäusern oder Kritik an der Jungenarbeit des Berliner Männerforschungsinstituts Dissens, die nach Gesterkamps Angaben traditionelle Geschlechterrollen in Frage stellen, aber zugleich die Persönlichkeit stärken wolle, wobei auch die Junge Freiheit Amendts Ansichten zustimmend zitiert habe. Der Soziologe Walter Hollstein sah in Gesterkamps Arbeit jedoch eine unzutreffende Verortung Amendts und anderer, die Vorbehalte gegen den Feminismus geäußert hätten, als rechts. Deren Kritik sei aber weder ein Sakrileg noch verfassungswidrig. Sie mit dem Etikett „rechts“ zu versehen, sei der Aufruf zu einem Denkverbot und eine Verniedlichung des wirklichen Rechtsextremismus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gerhard Amendt (* 8. Juni 1939 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Soziologe und führender Vertreter der Männerrechtsbewegung. Er war bis zu seiner Emeritierung 2003 Professor am \"Institut für Geschlechter- und Generationenforschung\" der Universität Bremen.", "tgt_summary": null, "id": 2429419} {"src_title": "Wohnkabine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Iraklis ist aus dem 1899 gegründeten Musikverein Omilos Filomouson hervorgegangen. Im Jahre 1903 beschlossen die Mitglieder, ihre Aktivitäten auf den Sportbereich auszubauen. Zunächst kamen die Sportarten Schwimmen und Radfahren hinzu, ab 1905 dann auch Fußball. Das erste offizielle Spiel wurde am 23. April des gleichen Jahres ausgetragen. 1906 nahm der Verein am Demonstrationsturnier im Rahmen der Olympischen Zwischenspiele in Athen teil. Auch da kein eigener Torerfolg gelang, blieb nur der 4. und letzte Platz im Endklassement. Das offizielle Gründungsjahr von Iraklis Thessaloniki ist 1908, als die Fusion mit dem Verein Olympia Thessaloniki stattfand. Der erste Präsident des Vereins war der Arzt A. Maltos.", "section_level": 1}, {"title": "Basketball.", "content": "Die Basketballabteilung von Iraklis wurde 1928 gegründet und sicherte sich gleich im ersten Jahr ihres Bestehens die erste ausgetragene griechische Meisterschaft, bevor sieben Jahre später der zweite Titel folgte. Seitdem war der Verein bis auf zwei Jahre eine feste Größe der höchsten griechischen Spielklasse. Dabei nahm Iraklis zwar immer eine starke Position ein – aus dem Schatten seiner beiden Stadtrivalen und der Athener Mannschaften konnte man jedoch bis heute nicht treten. Zu den bedeutendsten Spielern, die das Trikot von Iraklis trugen, gehören die drei Europameister von 2005 Nikolaos Chatzivrettas, Dimitrios Diamantidis und Lazaros Papadopoulos sowie Eleutherios Kakiousis, Roy Tarpley, Christos Tsekos, Sofoklis Schortsanitis und Jurij Zdovc. Die Saison 2005/2006 stellt einen Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte dar. Nach großem Aderlass schaffte es die neu zusammengestellte Mannschaft nicht, die Klasse zu halten und stieg somit in die A2-Liga ab.", "section_level": 1}, {"title": "Fußball.", "content": "Den bisher größten Erfolg feierte Iraklis 1976 mit dem Gewinn des griechischen Pokals. Seine Heimspiele trägt der Verein im Kaftanzoglio-Stadion aus, dessen Fassungsvermögen bei 28 000 Plätzen liegt und das auch Austragungsort einiger Spiele während der Olympischen Spiele 2004 war. Am Ende der Saison 2010/11 wurde Iraklis die Lizenz entzogen. Obwohl die Mannschaft die Spielzeit im gesicherten Mittelfeld beendet hatte, musste sie in die Football League absteigen. Kurzzeitig spielte der Verein wieder in der Super League.", "section_level": 1}, {"title": "Volleyball.", "content": "Iraklis gewann im Jahr 2000 mit dem Erfolg im Pokalwettbewerb seinen ersten Titel. Zwei Jahre später feierte man das Double, das man in der Saison 2004/05 wiederholen konnte. Insgesamt erspielte sich die Mannschaft fünfmal die Meisterschaft, sechsmal den Ligapokal und viermal den Supercup. International gelang es dreimal in ein Finale der Championsleague einzuziehen. Es gelang aber nicht sich diesen Titel zu sichern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Iraklis Saloniki (griechisch Ηρακλής, zu Deutsch Herakles) ist ein griechischer Sportverein, der unter anderem aus einer Basketball-, Fußball- sowie einer Volleyballabteilung besteht. Der 1908 gegründete Verein ist einer der geschichtsträchtigsten Griechenlands und gehört neben Aris und PAOK zu den drei großen Vereinen der zweitgrößten griechischen Stadt Thessaloniki.", "tgt_summary": null, "id": 131868} {"src_title": "Nikolausberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Herkunft.", "content": "Joseph Wittig besuchte die Volksschule in Schlegel und wurde von Dezember 1892 bis März 1893 von dem damaligen Schlegler Kaplan Heinrich May für die Aufnahmeprüfung in die Untertertia des Breslauer St.-Matthias-Gymnasiums vorbereitet. Dieses besuchte er ab April 1893 bis zum Abitur 1899. Seine Eltern waren der Zimmermann Eduard Wittig und Johanna, geb. Strangfeld.", "section_level": 1}, {"title": "Studium und Hochschullaufbahn.", "content": "Joseph Wittig studierte an der Universität Breslau Katholische Theologie und promovierte 1903 zum Doktor der Theologie. Im gleichen Jahr wurde er in der Breslauer Kreuzkirche durch Bischof Georg Kardinal Kopp zum Priester geweiht und war anschließend Kaplan in Lauban. 1904–1905 studierte er in Rom Christliche Archäologie mit einem Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts. Hier traf er den gleichaltrigen Franz Joseph Dölger, mit dem zusammen er eine kurze Studienreise nach Nordafrika unternahm. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er zuerst Kaplan in Patschkau, dann in Breslau bei St. Maria auf dem Sande. 1909 wurde er durch die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Breslau für das Fach Kirchengeschichte habilitiert. Anschließend übernahm er als Privatdozent die Vertretung seines erkrankten Lehrers Max Sdralek. In dieser Zeit war er auch Vize- bzw. Präses des Gesellenvereins. 1911 wurde er zum außerordentlichen Professor für Alte Kirchengeschichte und Christliche Archäologie, 1915 zum ordentlichen Professor für Kirchengeschichte, Patrologie und Christliche Kunst an der Universität Breslau ernannt, wo er im Studienjahr 1917/1918 auch das Amt des Dekans ausübte.", "section_level": 1}, {"title": "Aus der Bahn geworfen.", "content": "Mit dem Aufsatz \"Die Erlösten\", der 1922 in der Kulturzeitschrift \"Hochland\" erschien, begannen die Schwierigkeiten mit der Amtskirche. In dem Artikel stellte Wittig der Theologie, deren Aussagen zur Erlösung oft schwer verständlich waren, in erzählerischer Form die von Alltagserfahrungen getragenen Ängste und Erlösungswünsche der einfachen Christen gegenüber. Er griff z. B. die katholische Beichtordnung an und forderte „mehr Seligkeit, mehr Gottesfreude“. Noch im gleichen Jahr entband ihn der Breslauer Erzbischof und Kardinal Bertram von der Leitung der Marianischen Kongregation, und es wurde ihm nahegelegt, das Amt des Universitätspredigers aufzugeben. 1925 wurden mehrere seiner wissenschaftlichen Schriften, in denen er sich für Reformen in der katholischen Kirche eingesetzt hatte, auf den \"Index der verbotenen Bücher\" gesetzt. Die Auseinandersetzungen mit der Amtskirche hatten die Beurlaubung an der Universität und schließlich im Jahre 1926 die Exkommunikation zur Folge.", "section_level": 1}, {"title": "Weiteres Leben.", "content": "Joseph Wittig kehrte enttäuscht in sein Heimatdorf Neusorge zurück und lebte dort als Privatgelehrter und Schriftsteller. 1927 heiratete er Bianca Geisler, Tochter des Bürgermeisters von Habelschwerdt, und gründete eine Familie. Neben der Bearbeitung theologischer Themen schrieb er viele volkstümliche Geschichten und wirkte für Zeitschriften und Rundfunkanstalten. Zusammen mit dem jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber und mit Viktor von Weizsäcker gab er die Zeitschrift \"Die Kreatur\" heraus. Er verfasste die umfangreichen Chroniken von Schlegel und Neurode. Die Stadt Neurode ernannte ihn zum Ehrenbürger. 1946 wurde die Exkommunikation aufgehoben. Kurz danach erfolgte die Ausweisung aus seiner geliebten Heimat. Am 22. August 1949 starb Joseph Wittig in Göhrde. Seine letzte Ruhestätte fand er in Meschede/Westfalen. In seinem ehemaligen Haus in Neusorge, das 1945 als Folge des Zweiten Weltkriegs an Polen fiel, befindet sich heute ein Museum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Wittig (* 22. Januar 1879 in Neusorge bei Schlegel, Landkreis Neurode, Schlesien; † 22. August 1949 Göhrde/Niedersachsen) war ein deutscher Theologe, Schriftsteller und Heimatforscher der Grafschaft Glatz.", "tgt_summary": null, "id": 1383512} {"src_title": "TAM 5", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "John Bagot Glubb war der Sohn eines Offiziers der britischen Armee. Er erhielt eine Ausbildung am renommierten Cheltenham College und besuchte die Königliche Militärakademie (Royal Military Academy). Nach seinem Dienst im Ersten Weltkrieg ging Glubb 1920 freiwillig in den Irak, wo er unter Beduinen lebte und ihre Sprache und Kultur studierte. Von 1926 bis 1930 war er Verwaltungsinspektor der irakischen Regierung.", "section_level": 1}, {"title": "Glubb und die Arabische Legion.", "content": "Danach wurde er nach Transjordanien entsandt und der dort im Entstehen befindlichen Arabischen Legion zugeteilt. Noch 1930 formte er die (Kamel)-berittenen \"Desert Mobile Force\". Ihre Mitglieder bestanden ausschließlich aus wüstenerfahrenen Beduinen. Innerhalb von wenigen Jahren hatte sein Bemühen sie überzeugt, ihre frühere Lebensweise der Raubzüge und Überfälle aufzugeben. Seit 1939 führte er die Armee des späteren Königs und seines Freundes Abdallah I. im Rang eines Generals mit Hilfe anderer englischer Offiziere. Diese sogenannte Arabische Legion kämpfte 1941 erfolgreich an der Seite der Alliierten im Irak, um eine Gruppe nazifreundlicher Putschisten niederzuwerfen. Ebenso kämpfte er in den von Vichy-Frankreich gehaltenen Mandatsgebieten Syriens und des Libanon mit seinen Truppen. Im Palästinakrieg von 1948 war die Legion die einzig erfolgreiche arabische Armee. Sie besetzte das arabisch besiedelte Westjordanland, das anschließend durch Jordanien annektiert wurde. Wachsende antibritische Opposition innerhalb des Landes erzwang im März 1956 die Entlassung Glubbs infolge der Auseinandersetzungen der Suezkrise. Nach der Aufhebung des Militärpakts mit Großbritannien von 1948 zogen am 2. Juli 1957 die letzten britischen Truppen aus Jordanien ab, nachdem dieses bereits mit der Neuregelung von Truppenstationierungen am 15. März 1948 die volle Souveränität erlangt hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Glubb war verheiratet und hatte einen leiblichen Sohn sowie zwei Adoptivsöhne und eine Adoptivtochter. Die adoptierten Kinder waren arabische Kriegswaisen. Glubbs Sohn Faris (1939–2004) wurde als Autor und Historiker zur Palästina-Thematik unter dem Namen Faris Yahya bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Sir John starb 1986 in seinem Haus in Mayfield, East Sussex. Er ist dort auf dem Dorffriedhof an der St.-Dunstan’s-Kirche bestattet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sir John Bagot Glubb, alias Glubb Pascha (* 16. April 1897 in Preston, Lancashire, England; † 17. März 1986 Mayfield, East Sussex) war britischer Offizier, Militärstratege und Nahostexperte. Bekannt wurde er vor allem durch seine Tätigkeit im Rahmen der Mandatsausübung Großbritanniens über Transjordanien sowie danach im unabhängigen Jordanien. Er war verantwortlich für die Errichtung und Führung der Arabischen Legion, der effizientesten arabischen Militäreinheit ihrer Zeit.", "tgt_summary": null, "id": 1027349} {"src_title": "Ennetbirgische Feldzüge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Canarium luzonicum\" ist ein immergrüner Baum, der bis zu 35 m Wuchshöhe und einen Durchmesser von 100 cm oder mehr erreichen kann. Die 4–6(–8) mm dicken, verkahlenden Zweige sind mit Lentizellen besetzt. Die Rinde der Zweige enthält Harzgänge. Das Mark weist zahlreiche, randlich angeordnete Leitbündel auf. Die Laubblätter sind schraubig gestellt. Die meist früh abfallenden Nebenblätter sind am Blattstiel entweder an seinem Grund oder bis maximal 5 mm ober seiner Ansatzstelle am Zweig eingefügt. Sie sind kreisförmig, haben etwa 8 mm im Durchmesser, sind ganzrandig und flaumig behaart. Die gestielten und unpaarig gefiederten, kahlen Blattspreiten bestehen aus etwa drei bis neun Fiederpaaren. Die kurz gestielten, schwach ledrigen, eilanzettlichen bis länglichen oder elliptischen, ganzrandigen Fiederblättchen sind 6,5–25 cm lang und 3,5–8,5 cm breit. Sie besitzen einen keilförmigen bis abgerundeten, stumpfen, teils herzförmigen Grund und sind vorne spitz bis zugespitzt oder bespitzt bis abgerundet. Die Nervatur der Blättchen ist parallel schräg-vorwärts, teils wechselnd gefiedert. Die Seitennerven sind randseitig nach vorne abgebogen, den Rand nicht erreichend.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die Geschlechtsverteilung ist zweihäusig. Die Blütenstände sind blattachselständige Rispen, die zu mehreren gehäuft im Bereich der Zweigenden stehen. Durch das frühe Abfallen ihrer Tragblätter wird ein endständiger Gesamtblütenstand vorgetäuscht. Die männlichen Blütenstände sind 10–25 cm, die weiblichen 5–18 cm lang. Ihre bis zu 4,5 cm langen Hauptäste sind bei den männlichen Blütenständen reichblütig, bei den weiblichen tragen sie bis fünf Blüten. Die Achsen der Blütenstände verkahlen. Die Tragblätter und Vorblätter im Blütenstand leiten sich von paarweise miteinander verwachsenen Nebenblättern her und ähneln diesen. Die radiärsymmetrischen, dreizähligen, eingeschlechtigen, duftenden Blüten sind grünlich bis cremefarben. Die fast sitzenden, männlichen Blüten sind 2,5–4 mm lang. Die steif gestielten, weiblichen Blüten besitzen einen konkaven Blütenboden und sind 6–8 mm lang. Die drei am Grund miteinander verwachsenen, in der Knospe klappigen Kelchblätter sind an der Außenseite flaumhaarig. In männlichen Blüten ist der Kelch ungefähr 1,5 mm hoch, in weiblichen etwa 5 mm. Die drei freien, in der Knospe dachziegelig deckenden Kronblätter haben einwärts gekrümmte, klappig deckende Spitzen. Sie sind im zentralen Teil verdickt und mit Ausnahme der Basis und der Ränder an der Außenseite flaumig behaart. Die Staubblätter sind kahl. Die Staubbeutel sind in der Nähe ihres Grundes dorsifix, also an ihrem Rücken dem Staubfaden angeheftet. Sie öffnen sich in Längsrichtung und sind intrors, also mit ihren Pollensäcken zum Blütenzentrum hin gewandt. In männlichen Blüten sind in der Regel sechs freie Staubblätter vorhanden, es können aber auch die drei vor den Kronblättern stehenden reduziert sein. In weiblichen Blüten sind die sechs reduzierten und sterilen Staubblätter am Grund etwas miteinander verwachsen. Der Nektardiskus liegt innerhalb der Staubblätter. In männlichen Blüten bildet er ein massives, flaches, etwa 1/3 mm hohes, dicht filzig behaartes Kissen. In weiblichen Blüten ist der kahle Diskus mit dem Blütenboden verwachsen, besitzt aber einen freien Rand. In männlichen Blüten fehlt der Stempel oder ist verkümmert, in weiblichen Blüten besitzt der oberständige, behaarte Stempel einen kugeligen Fruchtknoten und einen kurzen, einfachen Griffel mit kugeliger Narbe. In jedem Fach des dreifächerigen Fruchtknotens sind zwei zentralwinkelständige Samenanlagen vorhanden. Die 4–10 cm langen, kahlen Fruchtstände umfassen ein bis fünf Früchte. Der im Fruchtzustand persistente und flach ausgebreitete kleine Kelch hat einen Durchmesser von 10–12 mm. Bei den Früchten handelt es sich um pflaumenähnliche, blau-schwarze, kahle Steinfrüchte mit fleischigem Mesokarp. Sie sind eiförmig bis ellipsoid, im Querschnitt rundlich bis leicht dreieckig und 3–5 cm lang sowie 1,5–2,5 cm breit. Der glatte, leicht kantige Steinkern besteht aus drei Kammern, von denen meist nur eine, selten auch eine zweite, jeweils einen einzigen Samen enthält und die anderen reduziert, klein und steril sind. Der Steinkern öffnet sich bei der Keimung mit einem 2,5 mm dicken Deckel. Der Same ist nährgewebslos d. h. er enthält kein Endosperm, aber die fleischigen Keimblätter sind ölhaltig. \"Canarium luzonicum\" blüht hauptsächlich in den Monaten August und September. Die Blütezeit erstreckt sich aber insgesamt von April bis Oktober. Die Art kann in der Zeit vom August bis in den Mai hinein fruchten, der Höhepunkt der Fruchtzeit liegt aber in den Monaten Jänner und Februar.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "\"Canarium luzonicum\" ist auf den nördlichen und zentralen Philippinen endemisch. Die Art ist dort von den Inseln Luzon, Alabat, Mindoro, Ticao, Masbate und Bohol bekannt. Die Art kommt in primären tropischen Regenwäldern in niedrigen bis mittleren Höhenlagen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Art wurde zuerst im Jahr 1837 vom spanischen Ordenspriester und Botaniker Francisco Manuel Blanco als \"Canarium album\" beschrieben. Der deutsch-niederländische Botaniker Carl Ludwig Blume beschrieb sie im Jahr 1850 noch einmal unter dem Namen \"Pimela luzonica\", nachdem er erkannte hatte, dass die von Blanco behandelte Art nicht mit der schon länger bekannten \"Pimela alba\" Lour. (= \"Canarium album\" (Lour.) DC.) übereinstimmte. Den heute gültigen Namen \"Canarium luzonicum\" erhielt die Art 1854 durch den US-amerikanischen Botaniker Asa Gray. \"Canarium carapifolium\" Perkins, \"Canarium commune\" Fern.-Vill., \"Canarium oliganthum\" Merr., \"Canarium polyanthum\" Perkins, \"Canarium triandrum\" Engl. sind weitere Synonyme.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Der Baum sondert ein weiches, weißes Harz, das Manilaelemi, ab, das an der Luft erhärtet und als Räucherwerk verwendet wird. Die Samen (Pilinüsse) sind essbar, auch kann ein Pflanzenöl (Pilinussöl) aus ihnen gewonnen werden. Pilinüsse liefert auch \"Canarium ovatum\". Das Fruchtfleisch wird gekocht gegessen, auch kann ein Öl daraus gepresst werden. Junge Sprossen werden auch gegessen. Die Rinde und das Harz werden medizinisch verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Canarium luzonicum, auch Manilaelemi oder Manilaelemibaum, ist eine Baumart aus der Familie der Balsambaumgewächse (Burseraceae), die auf den Philippinen beheimatet ist.", "tgt_summary": null, "id": 2467070} {"src_title": "Mike Reid (Musiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Status.", "content": "Aus dem Status der Reichsunmittelbarkeit ergaben sich eine Reihe von Freiheiten und Privilegien. Sie genossen Immunität, waren keinem Fürsten lehnsabhängig und konnten selbst große Territorien erwerben, in denen sie die Landeshoheit besaßen und meist auch die niedere und hohe Gerichtsbarkeit ausüben konnten. Insbesondere die Hochgerichtsbarkeit stellte sie den Fürsten gleich. Sie besaßen die Reichsstandschaft und waren neben den Fürsterzbischöfen und Fürstbischöfen, mit denen sie die Geistlichen Gebiete des Reiches beherrschten, Mitglieder der Reichskirche. Den wenigsten Reichsprälaten wurden jedoch eigene Virilstimmen verliehen, was Bedingung dafür gewesen wäre, sie nunmehr als Fürstabt oder Fürstpropst den übrigen geistlichen und weltlichen Reichsfürsten gänzlich gleichzustellen. Die Reichsprälaten mit lediglich einer Kuriatsstimme auf einer Prälatenbank des Reichstages werden auch \"Reichsabt\" bzw. \"Reichsäbtissin\" oder \"Reichspropst\" genannt, manche von ihnen wurden aber traditionell ebenfalls als Fürstäbte oder Fürstäbtissinnen bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Zusammensetzung in der Neuzeit.", "content": "Einige der wohlhabendsten Reichsklöster entstanden im Hochmittelalter im Bodenseegebiet bzw. in Oberschwaben, wo nach der Auflösung des Herzogtums Schwaben sehr vielen Städten und Klöstern die Reichsunmittelbarkeit gewährt wurde. Die Reichsmatrikel von 1521 zählt insgesamt 83 Reichsprälaten auf, deren Anzahl sich bis 1792 durch Mediatisierungen, Säkularisation, Abtretungen an andere europäische Staaten und Erhebungen in den Reichsfürststand auf 40 verringerte. Zu Beginn der Frühen Neuzeit gehörten die 14 Äbtissinnen von Quedlinburg, Essen, Herford, Niedermünster in Regensburg, Thorn, Obermünster in Regensburg, Kaufungen, Lindau, Gernrode, Buchau, Rottenmünster, Heggbach, Gutenzell und Baindt sowie die Balleien des Deutschen Ordens von Koblenz, Elsass und Burgund, Österreich und an der Etsch dem Reichsprälatenstand an. Weiterhin gehörten der Hochmeister des Deutschen Ordens und der Großmeister des Johanniterordens dazu. Zum Ende der Frühen Neuzeit waren von den Balleien nur diejenige in Koblenz und von Elsass und Burgund übrig geblieben, wohingegen von den Äbtissinnen nur zwei, eine durch Säkularisation, die andere durch Erhebung in den Reichsfürstenstand nicht mehr zum engeren Kreis der Reichsprälaten zählten. Die Äbte und Pröpste von Fulda, Kempten, Weißenburg, Muri, Ellwangen, Murbach-Lüders, Corvey, Stablo, Berchtesgaden und Prüm wurden gefürstet und erhielten Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat des Reichstages. Die Reichsabteien in Hersfeld, Saalfeld, Walkenried, Maulbronn, Herrenalb und Königsbronn wurden säkularisiert und einige andere, wie z. B. Reichenau, St. Blasien, Riddagshausen, Selz und St. Peter auf dem Schwarzwald verloren ihre Reichsstandschaft. Aber auch der Austritt der Schweizer Eidgenossenschaft trug zur Verringerung der Zahl der Reichsprälaten bei, da unter anderem St. Gallen, Schaffhausen und Einsiedeln und damit die dortigen Klöster nicht mehr zum Reich gehörten. Die Gebiete, die zu den Reichsprälaten gehörten, waren meist sehr klein und umfassten manchmal nur ein paar Gebäude. Dennoch waren sie häufig kulturelle Zentren. Im Zuge der Säkularisation und Mediatisierung wurde zwischen 1802 und 1806 den Reichsklöstern die Reichsunmittelbarkeit entzogen. Die meisten von ihnen wurden anschließend gänzlich aufgehoben – ihr territorialer und materieller Besitzstand kam zu den nutznießenden größeren weltlichen Fürstentümern wie Baden, Bayern oder Württemberg.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle der Reichsprälaten im Reichstag.", "content": "Die Reichsprälaten gehörten im Reichstag entweder dem schwäbischen oder dem rheinischen Prälatenkollegium an und hatten mit den anderen Prälaten je eine gemeinsame Stimme (= Kuriatstimme), die dann so viel wie die Einzelstimme (Virilstimme) eines Reichsfürsten zählte. Im rheinischen Kollegium waren 19 Prälaten aus der südlichen und westlichen Reichshälfte versammelt, darunter die von Werden, Corneli-Münster, der Abtei St. Emmeram in Regensburg und die zwei dortigen Damenstifte von Obermünster und Niedermünster. Weiterhin waren Mitglied die Äbtissin der wichtigen Frauenabtei Essen, die Zisterzienserabtei Kaisheim und St. Ulrich und Afra in Augsburg. Das schwäbische Kollegium umfasste ausschließlich die vielen kleinen Prälaturen aus dem oberschwäbischen Raum. Darunter waren die Abteien von Elchingen, Irsee, Roggenburg, Schussenried, Ursberg, Rot an der Rot, Wettenhausen, Marchtal, Ochsenhausen, Zwiefalten und Weingarten. Dem Kollegium gehörte auch die Benediktinerabtei von Ottobeuren an, die aber nicht im Reichstag vertreten war. Faktisch waren es im Schwäbischen Reichsprälatenkollegium meist die Benediktiner und Prämonstratenser, die sich gegenseitig die wichtigsten Positionen zuspielten und abwechselnd die Direktoren des Kollegiums stellten. Am häufigsten stellte die Abtei Weingarten den Direktor. Der Reichsabtei Salem, die in der Rangfolge zwar an der Spitze stand, gelang es nur einmal, mit Anselm Schwab, den Direktor zu stellen. Das Schwäbische Reichsprälatenkollegium bildete sich 1575 aufgrund des durch die geografische Nähe der Prälaturen entwickelten Zusammenhalts und stärkte diesen. Durch den Zusammenhalt der Kollegiumsmitglieder erreichte es wesentlich größeres politisches Gewicht als das rheinische Kollegium. So durften die schwäbischen Reichsprälaten stets einen Vertreter in interständische Ausschüsse entsenden und hatten im Abt des oberschwäbischen Klosters Weingarten einen bereits seit 1555 rechtlich festgeschriebenen Vertreter im Ordentlichen Reichsdeputationstag.", "section_level": 1}, {"title": "Zum Reichsfürstenrat gehörige Reichsprälaten.", "content": "Die Namen sind dem Rang nach geordnet. Als Fürstabteien werden auch erwähnt:", "section_level": 2}, {"title": "Schwäbisches Reichsprälatenkollegium.", "content": "Zisterzienser: Benediktiner: Prämonstratenser: Augustiner-Chorherren: Klarissen: weltliche Chorherren: Kanonissen:", "section_level": 2}, {"title": "Rheinisches Reichsprälatenkollegium.", "content": "Angaben für 1792", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Reichsprälaten bezeichnete man die Äbte, Äbtissinnen sowie Pröpste und Prioren der reichsunmittelbaren Klöster, Kartausen, Abteien, Domkapitel, Kollegiat- und Frauenstifte im Heiligen Römischen Reich, die direkt dem Kaiser unterstanden. Sie waren im Reichstag vertreten und in zwei Kollegien, der rheinischen und schwäbischen Prälatenbank, eingeteilt, die ihnen je eine Kuriatstimme und damit Mitbestimmung in Sachen der Reichspolitik gewährten.", "tgt_summary": null, "id": 1156461} {"src_title": "Seelenblindheit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Feuersteins Vorfahren stammten aus dem Kleinwalsertal. Sein Vater war der Bildhauer Johann Martin Feuerstein, seine Mutter Marie Agathe Catharine Feuerstein geborene Müller. Bis 1870 besuchte er das Gymnasium in Colmar und studierte zunächst in München. 1878 siedelte er nach Paris über, von 1880 bis 1882 arbeitete er als Genremaler im Elsass. 1882/1883 unternahm er eine Reise nach Italien und ging dann nach München, wo er sich der religiösen Malerei zuwandte. Von 1898 bis 1924 war er Professor für Religiöse Malerei an der Münchner Kunstakademie. Für seine Leistungen verlieh ihm König Ludwig III. 1914 das Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone. Mit der Verleihung war die Erhebung in den persönlichen Adelsstand verbunden und er durfte sich nach der Eintragung in die Adelsmatrikel \"Ritter von Feuerstein\" nennen.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Werke Feuersteins finden sich in Münchner Museen, in der Münchner Kirche St. Anna im Lehel, in der Kirche Ss. Corpus Christi in Berlin, in der Kirche Maria Opferung in Riezlern (Kleinwalsertal), in Regensburger Kirchen (Karmelitenkirche St. Theresia und Pfarrkirche St. Wolfgang), in der Kirche St. Klara in Nürnberg, in elsässischen Kirchen (Liebfrauenkirche in Thierenbach, St. Ludwig in Straßburg, St. Joseph in Straßburg-Königshofen, Dominikanerkirche Colmar), im Breisgau und in der deutschen Kapelle der Basilika des Heiligen Antonius in Padua. Zwei grosse Seitenaltar-Gemälde (Muttergottes bzw. heilige Familie) sind in der Kirche St. Agatha in Dietikon (Schweiz) zu finden. Außerdem befinden sich viele Werke in Privatbesitz. Feuerstein war mit einer Schwester von Emil Keyser verheiratet. Da diese aus Stans stammte und ihre Schwester mit Ernst Zimmermann verheiratet war, verbrachten sie oft zusammen ihre Ferien in Stans wo sie sich auch mit Eduard Zimmermann trafen.", "section_level": 1}, {"title": "Schüler.", "content": "Zu den Schülern von Martin von Feuerstein zählten der Düsseldorfer Porträtmaler Franzjosef Klemm sowie die Maler Theodor Baierl, Heinrich Barth, Hermann Bergenthal, Franz Xaver Dietrich, Klaas Koster, Georg Vogt und die Kirchenmaler Leonhard Götz, Georg Kau und Josef Wittmann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Martin Feuerstein, ab 1914 Ritter von Feuerstein, (* 5. Januar 1856 in Barr; † 13. Februar 1931 in München) war ein deutscher Maler und Hochschullehrer. Er war ein später Repräsentant der Nazarener, nahm aber in seinem von religiösen Motiven geprägten Werk auch Elemente des Impressionismus und des Jugendstils auf.", "tgt_summary": null, "id": 580523} {"src_title": "Maria Stuart, Königin von Schottland (1971)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Filmhandlung stellt hauptsächlich das Ende der so genannten Hundert-Tage-Herrschaft Napoleons im Jahr 1815 dar, nachdem er von der Insel Elba geflohen war. Im ersten Drittel des Films wird auf die Begleitumstände eingegangen, die schließlich zur Schlacht bei Waterloo führten. Napoleon landet in Frankreich an und marschiert an der Spitze seiner Getreuen vom Süden her nach Paris. Der amtierende König Ludwig XVIII. befiehlt Marschall Ney, den ehemaligen Regenten aufzuhalten und zu verhaften. In einer bemerkenswerten Szene wird das Charisma Napoleons dargestellt, mit dem er die zu seiner Verhaftung angetretenen Soldaten beeindruckt. Im Anschluss unterwirft sich der Kommandeur jener Truppe, Marschall Ney, dem neuen Machthaber. Danach sieht man einen äußerst schmachvollen Abgang des Königs von Frankreich, Ludwigs des Achtzehnten, der in eine Kutsche einsteigt und sich davonfahren lässt. Im zweiten Drittel des Films wird die gesellschaftliche und politische Seite dargestellt, die Napoleon in Paris antrifft und die er innerhalb kürzester Zeit wieder dominiert. Bezeichnend ist die Unterwürfigkeit der militärischen Kommandeure, die bis dato eigentlich auf den abgedankten Herrscher eingeschworen waren. Ebenso ausführlich wird der Nimbus Napoleons im Volk dargestellt, das ihn offensichtlich als Nationalhelden verehrt. In kürzester Zeit kann der alte und neue „Kaiser“ wieder genügend Getreue um sich versammeln, um gegen den militärischen Widerstand der europäischen Alliierten, geführt durch den britischen General Wellington und den preußischen Marschall Blücher, anzukämpfen. Er hat dabei auch Erfolg und kann die gegnerischen Heere immer wieder zur Flucht zwingen. Obwohl der Film hauptsächlich von militärischen Themen beherrscht wird, werden doch in einigen Szenen auch private Dinge des „kleinen Korsen“ beleuchtet, wie zum Beispiel sein Verhältnis zu seiner Ex-Frau und seinem Sohn. Im letzten Drittel des Films kommt es schließlich zu jener Schlacht, deren Ausgang das politische Gesicht Europas ein ganzes Jahrhundert lang prägte. Während Napoleon glaubt, schon der sichere Sieger zu sein, weil er kurz zuvor die Preußen zur Flucht zwingen und damit von der verbündeten Streitmacht der Briten trennen konnte, wird offensichtlich, dass eine Entscheidung über Sieg oder Niederlage in nicht geringem Umfang auch vom Funktionieren der Kommunikation abhängt. Zunächst kann das französische Heer die Briten zurückdrängen und in einen blutigen Verteidigungskampf zwingen, doch dann macht das Wetter in der Nacht einen Strich durch die Rechnung des Taktikers: Es regnet in Strömen, und somit wird am nächsten Morgen der Angriffsbeginn verzögert. Das wiederum gibt der preußischen Armee die Zeit, sich im Rücken von Napoleons Streitmacht neu zu formieren und in die Schlacht einzugreifen. Nachdem dann noch die französische Kavallerie einen unkoordinierten Angriff unternommen hat, bei dem sie schwere Verluste erleidet, wendet sich das Blatt endgültig gegen Napoleon. Obwohl er noch seine „alte Garde“ in die Schlacht wirft, wird sein Heer zwischen den immer wieder angreifenden Preußen und den in Verteidigungsstellung befindlichen britischen Truppen aufgerieben. In den Abendstunden wird die Niederlage durch den ungeordneten Rückzug der französischen Truppen besiegelt. Die Preußen verfolgen die zurückflutenden Franzosen bis in den Abend und die Nacht hindurch. Der Rückzug aus der Schlacht wird zur heillosen Flucht. Zurück auf dem Schlachtfeld bleibt nicht nur Napoleons legendärer Zweispitz, sondern auch das Synonym für eine Redewendung, die manch einen auch heute noch „sein Waterloo“ erleben lässt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Columbia Pictures veröffentlichte zur Filmpremiere ein 28 Seiten starkes, farbig bebildertes Programmheft. Gemäß diesem Heft hatte der italienische Produzent Dino De Laurentiis Schwierigkeiten, finanzielle Unterstützung für dieses massive Filmprojekt zu finden, bis er in den späten 1960er Jahren Kontakt mit Russland aufnahm und eine Vereinbarung mit der Organisation Mosfilm erreichte. Die finalen Kosten lagen bei über 12 Millionen £ (entsprechend 38.3 Millionen US-Dollar im Jahr 1970). Zu seiner Zeit war Waterloo einer der teuersten Filme, die je produziert wurden. Wäre der Film in der westlichen Welt gedreht worden, hätten die Kosten das Dreifache betragen. Mosfilm übernahm mehr als 4 Millionen £ der Kosten, stellte nahezu 16.000 Soldaten der Sowjetarmee und eine ganze Brigade Sowjetkavallerie als Statisten zur Verfügung, sowie Ingenieure und Arbeiter, um das Ackerland bei Uschhorod in der Ukraine (damals Teil der Sowjetunion) als Schlachtfeld vorzubereiten. Um das Schlachtfeld authentisch herzurichten, wurden zwei Hügel mit Planierraupen abgetragen, 5 Meilen Straßen gebaut, 5.000 Bäume verpflanzt, Felder mit Roggen, Gerste und Sonnenblumen angelegt, sowie historische Gebäude nachgebildet. Um den vielen Schlamm auf dem Schlachtfeld zu erzeugen, wurden 6 Meilen unterirdischer Bewässerungsanlagen gelegt. Die meisten der Schlachtszenen wurden simultan mit 5 Panavision-Kameras gefilmt, in Augenhöhe, von 30 m hohen Türmen, von einem Hubschrauber und von auf Schienen etwas oberhalb des Schlachtfeldes fahrenden Kamerawagen aus. Dennoch ist ein Fehler enthalten: Eine Nahaufnahme der Kavallerie zeigt aufwirbelnden Staub – was dem historischen Wetter und Aussagen der Filmhandlung gleichermaßen widerspricht. Die Dreharbeiten in der Ukraine wurden nach über 28 Wochen abgeschlossen, welche 16 Ausfalltage durch schlechtes Wetter beinhalteten. Viele der Schlachtszenen wurden im Sommer 1969 bei drückender Hitze aufgenommen. Zusätzlich zum Schlachtfeld in der Ukraine wurden weitere Außenaufnahmen in Caserta, Italien gedreht. Die Innenaufnahmen entstanden in den De Laurentiis Studios in Rom. Einige Monate vor Beginn der Dreharbeiten nahmen die 16.000 Sowjetsoldaten ihr Training auf, um Exerzier- und Schlachtformationen aus der Zeit von 1815 ebenso zu erlernen wie die Handhabung von Säbeln, Bajonetten, und damaligen Kanonen. Zusätzlich ausgewählte 2.000 Mann wurden im Laden und Abfeuern von Musketen ausgebildet. Diese Armee lebte in einem großen Lager neben dem Schlachtfeld. Jeden Tag nach dem Frühstück marschierten die Männer zu einem großen Umkleide-Gebäude, zogen ihre französischen, britischen, oder preußischen Uniformen an und waren 5 Minuten später in Position. Die Soldaten wurden von Offizieren kommandiert, die ihre Anweisungen vom Regisseur Sergei Bondartschuk per Walkie-Talkie erhielten. Um die Regie in diesem riesigen multi-nationalem Unternehmen zu unterstützen, hatte der russischsprachige Regisseur ständig vier Übersetzer an seiner Seite: jeweils einen für Englisch, Italienisch, Französisch und Serbo-Kroatisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Waterloo ist ein italienisch-sowjetischer Historienfilm des sowjetischen Regisseurs Sergei Bondartschuk aus dem Jahr 1970, der die Schlacht bei Waterloo behandelt.", "tgt_summary": null, "id": 536430} {"src_title": "Ausbund (Gesangbuch)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Im Süden grenzt Hellerhof an den Kreis Mettmann mit den Städten Monheim, (Stadtteil Monheim-Baumberg) sowie Langenfeld. Nördlich liegen die Düsseldorfer Stadtteile Garath und Urdenbach.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrswege.", "content": "Die Autobahn A 59 (über eine schallgeschützte Brücke) sowie die Landesstraße 219 verlaufen mitten durch Hellerhof und trennen diesen Stadtteil in zwei Hälften, Hellerhof-Ost, wo neben der Wohnbebauung auch Gewerbebetriebe existieren und das durch eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer, die über die L 219 führt an den S-Bahnhof angebunden ist, und Hellerhof-West, wo nur Wohnbebauung und das Einkaufszentrum vorhanden sind. Von der S-Bahn-Haltestelle Hellerhof-S fahren die S-Bahnen der Linie S6 in Richtung Essen (über Düsseldorf Hauptbahnhof) – die Innenstadt von Düsseldorf ist mit der Bahn in 19 Minuten zu erreichen – sowie in die Gegenrichtung nach Köln über Langenfeld und Leverkusen. An vier Bushaltestellen verkehren Busse der Linie 789 in Richtung Monheim und Düsseldorf-Holthausen, eine fünfte – die „Eichsfelder Straße“ – verbindet das Industriegebiet Hellerhof-Ost mit Monheim. Mit der SB57 ab \"Eichsfelder Straße\" ist innerhalb von 19 min ein direkter Anschluss zur Heinrich-Heine-Universität vorhanden.", "section_level": 1}, {"title": "S-Bahn-Haltepunkt.", "content": "Der 1982 in Betrieb genommene S-Bahn-Haltepunkt Düsseldorf-Hellerhof () liegt etwa 14 Kilometer südlich des Düsseldorfer Hauptbahnhofs. Er befindet sich an der Bahnstrecke Köln–Duisburg und gehört zur Bahnhofskategorie 4. Der Bahnhof liegt in zentraler Lage im Stadtteil Düsseldorf-Hellerhof. Er befindet sich in Hochlage oberhalb des Hellerhofwegs. Er besitzt einen Mittelbahnsteig mit Zugängen zum Hellerhofweg sowie einen Aufzug zu den Bahnsteigen. Zurzeit wird der Bahnhof von zwei Linien der S-Bahn, der S6 und S68, sowie der Schnellbuslinie SB 57 und der Buslinie 789 angefahren.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Da \"Hellerhof\" erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus dem südöstlichen Drittel des damaligen Stadtteils Garath gebildet wurde, hat dieser Stadtteil keine ältere Geschichte. Allerdings hat neben Garath auch ein großer Bauernhof auf dem Gebiet von Hellerhof eine lange und ältere Geschichte. Dieser Hof wurde bereits 1447 in einer Urkunde als „Hoff zum Hellendaill“ erwähnt. Der Name leitet sich vom Tal des Garather Baches ab, dessen Ufer im Bereich des Hofes schluchtartig steil abfällt. Das Tal wurde \"Höllental\" genannt und ist damit der Namensgeber. In der bereits angeführten Urkunde von 1447 wurde der Hof durch Vererbung Eigentum des damaligen Eigentümers von Haus Garath. In einer weiteren Urkunde wird der Hof auch 1503 erwähnt. Weil der Hof zu dieser Zeit an der Durchgangsstraße von Düsseldorf nach Mülheim (Köln) lag, wurde er im Dreißigjährigen Krieg durch häufiger durchziehende Gruppen von Landsknechten völlig verwüstet. Die Straße wurde 1670 um etwa 500 m nach Osten verlegt. Der Hof lag ab diesem Zeitpunkt abseits der Straße und wurde wieder aufgebaut und verpachtet. 1676 wurde erstmals der Name eines Pächters in einem Kirchenbuch angeführt. 1788 wurde der Hof an Gottfried Klein verkauft und war nun ein selbständiges Bauerngut. Später wurde unter Zukauf von Ländereien der Hof in die zwei Höfe Neu- und Althellerhof aufgeteilt. Die Gebäude des Neuhellerhofes wurden im 19. Jahrhundert auch \"Haus an der Chaussee\" genannt. Um 1850 erwarb Fürst Peter von Arenberg den Neuhellerhof und verpachtete diesen 1895. 1909 übernahm Paul Poensgen, der bereits 1890 Haus Garath erworben hatte, auch den Neuhellerhof. 1936 endete das Pachtverhältnis des Althellerhofes. Nach der Aufhebung des Pachtvertrages des Neuhellerhofes 1939 wurden Neu- und Althellerhof wieder zu einem Gut zusammengelegt. Der letzte Besitzer des Hofes aus der Familie \"von Burgsdorff\" verkaufte 1962/1971 Flächen auf beiden Seiten der Koblenzer Straße an die Stadt Düsseldorf für eine Bebauung. Der Name des Stadtteils leitet sich vom als „Musterhof“ bekannten Althellerhof ab. Da Hellerhof relativ spät gebildet wurde, hat es die bei weitem jüngste Bevölkerung aller Stadtteile von Düsseldorf. Mit der Bebauung des Stadtteils wurde 1976 begonnen. Es gibt in der Regel meist Ein- und Zweifamilienhäuser und es sind nur wenige Mehrfamilienhäuser und Hochhäuser gebaut worden, um südlich von Garath eine gut ausgebildete, wohlhabende Bevölkerung, die vor allem aus jungen Familien besteht, ansiedeln zu können, die sonst in die südlichen Nachbarstädte Langenfeld und Monheim am Rhein abgewandert wäre. In den 1980er und 1990er Jahren lautete der Werbeslogan: „Wohnen in Düsseldorf – grünes Hellerhof.“. Das dazugehörige Logo stellte einen rosa Schmetterling im Grünen dar, der früher am Einkaufszentrum als Skulptur aufgestellt war.", "section_level": 1}, {"title": "Wohnen.", "content": "In Hellerhof wohnt man sehr ruhig, die Straßen im Viertel sind großteils verkehrsberuhigt durch Bremsschwellen und von den Durchgangsstraßen B 8 und Hellerhofweg sind die Wohnviertel durch Lärmschutzwälle abgeschirmt. Oberhalb der Lärmschutzwälle ist in Hellerhof-West eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer errichtet worden, über die der Hellerhofweg gefahrlos überquert werden kann. Von Hellerhof-Ost führt eine oberhalb des Lärmschutzwalles beginnende Fußgängerbrücke, die die B 8 und ein Fließgewässer überquert, zum S-Bahnhof Hellerhof. Außerdem wurden viele Grünflächen an den Straßen in den Wohngebieten angelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Gewerbegebiet Hellerhof.", "content": "In Hellerhof-Ost gibt es seit den 1990er-Jahren ein großes Gewerbeflächen-Gebiet mit verschiedenen Produktions- und Dienstleistungsbetrieben wie z. B. die Unternehmen A. u. K. Müller (Produktion von Magnetventilen für die Medizin-, Sanitär- und Lebensmitteltechnik), die Firma Bilfinger HSG FM Rhein-Ruhr (Facility Management und Dienstleistungen), die Firma Eifeler Werkzeuge (Hightechbeschichtungen für die industrielle Anwendung) und das Unternehmen Rhein Biotech/Dynavax Europe (Entwicklung von Impfstoffen und Biopharmazeutika), die Großbäckerei Pass sowie weitere Handwerksbetriebe und Bürobetriebe weiterer Unternehmen, die hier ihren Firmensitz haben.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Kirchen und Gemeinschaften.", "content": "Zeugen Jehovas haben seit vielen Jahren auf der Duderstädter Straße ein Gemeindehaus.", "section_level": 2}, {"title": "Umgebung.", "content": "Die nahe Baumberger Aue (bzw. Urdenbacher Kämpe), die der Urdenbacher Altrhein durchfließt, umschließt den Stadtteil und wird am Wochenende gerne als Ausflugsziel und zum Sporttreiben, meist Fahrradfahren und Joggen, genutzt. Ein Reiterhof ermöglicht Pferdesport.", "section_level": 1}, {"title": "Freizeitmöglichkeiten.", "content": "Im \"Hellerhofer Sportverein e.V.\" können die Hellerhofer Bürger Sport treiben. Der Verein hat über 500 Mitglieder und bietet u. a. die Sportarten Hockey, Tennis, Volleyball, Beachvolleyball, Bogensport, Walking und Wandern an. Sponsor ist das BWM-Autohaus Hans Brandenburg GmbH, dessen Stammsitz sich in Hellerhof befindet. Für Freizeitsportler wurden zwei Fußballplätze und ein Basketballplatz eingerichtet. Im Oktober 2006 wurde ein neues Tartan-Kleinspielfeld mit vier Basketballkörben und zwei Toren gebaut. Kindergerechte Spielplätze sind in Hellerhof in großer Anzahl vorhanden. Die Kleingartenanlage \"KGV Am Alten Rhein 1987 e.V.\" wurde für Naturliebhaber angelegt. Der Bürgerverein Hellerhof e.V. setzt sich für den Stadtteil ein und bietet regelmäßige Ausflüge an. Seit 1985 gibt es den Kleingartenverein Hellerhof 1985 e. V. mit eigener Anlage auf der Graf-von-Stauffenberg-Straße. Einmal im Monat findet auf dem Parkplatz hinter ALDI an der Carlo-Schmid-Straße ein Trödelmarkt statt.", "section_level": 1}, {"title": "Einkaufsmöglichkeiten.", "content": "In Hellerhof ist der Einzelhandel durch eine Aldi- und eine Edeka-Filiale, worin sich ein Verkauf der Bäckerei Pass befindet, einen Kiosk mit Poststelle, eine Apotheke, ein Blumengeschäft, ein Fachgeschäft für schlesische Spezialitäten und eine Filiale der Bäckerei Busch vertreten. Eine Facharztpraxis für Allgemeinmedizin befindet sich neben der Edeka-Filiale. Im Sommer 2017 wurde eine neue Fahrschule im Einkaufszentrum eröffnet. Die Gastronomie besteht aus einem Döner-Schnellimbiss und einer Sport-Kneipe. Seit dem 1. Dezember 2016 bot die Sparkasse nur noch einen 24h-Geldautomaten und einen kleinen Bereich mit Selbstbedienungs-Terminals an. Nach einem Sprengung des Automaten gibt es seit dem 1. September 2019 auf unbestimmte Zeit keinen auch keinen Geldautomaten mehr. Vor der Aldi-Filiale befindet sich ein großer zweiteiliger Parkplatz, wobei der größere vordere Parkplatz zum Aldi-Einkaufsbereich gehört und Parkscheibenpflicht besteht. Gegenüber dem Einkaufszentrum befindet sich die Firma Hans Brandenburg GmbH Düsseldorf, der einzige BMW-Händler in Düsseldorf-Süd.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hellerhof ist der südlichste Stadtteil der Landeshauptstadt Düsseldorf und wird überwiegend durch Wohnnutzung in Einfamilienhäusern geprägt. Es ist der Stadtteil mit der jüngsten Bevölkerung. Hellerhof hat rund 6.050 Einwohner (Stand: 12/2016) und gehört zum Stadtbezirk 10.", "tgt_summary": null, "id": 1443697} {"src_title": "Cala Vadella", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 50 bis 150 cm. Der Stängel wächst aufsteigend, ist kahl, verzweigt und besitzt teilweise niederliegende, ausläuferartige, sich bewurzelnde Stängel. Die unteren Stängelblätter sind fiederspaltig bis kammförmig mit linealen bis lanzettlichen, spitzen Abschnitten. Sie sind in einen kurzen Stiel verschmälert und etwa 7 bis 15 cm lang. Die oberen Stängelblätter sind sitzend, lineal bis lanzettlich und am Grunde nicht oder kaum geöhrt. Sie sind fast ganzrandig bis scharf gezähnt. Die Kelchblätter sind etwa 2,5 bis 4 mm lang. Die Kronblätter sind goldgelb, etwa 3,5 bis 6,5 mm lang, verkehrt-eiförmig und abgerundet. Die Frucht ist eiförmig, etwa 2 bis 5 mm lang und 1 bis 3 mm breit. Sie sitzt an etwa 8 bis 15 mm langen, waagerecht bis leicht nach unten gebogenen Stielen. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16 oder 32.", "section_level": 1}, {"title": "Variabilität der Art.", "content": "Die Blattform ist sehr variabel. Bei Wasserformen sind die Stängel dick, hohl, röhrenförmig und nicht gefurcht.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Standortansprüche.", "content": "Die Wasser-Sumpfkresse wächst in Sümpfen auf nährstoffreichen, meist schlammigen und zeitweise auch trockenfallenden Böden an stehenden oder langsam fließenden Gewässern. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Oenantho-Rorippetum aus dem Phragmition-Verband, kommt aber auch in anderen Gesellschaften dieses Verbands sowie im Phalaridetum arundinaceae des Verbands Magnocaricion oder des Agropyro-Rumicion vor.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeine Verbreitung.", "content": "\"Rorippa amphibia\" kommt praktisch in ganz Europa und Asien vor. Sie ist ein eurasisches Florenelement. In Österreich findet man die Art zerstreut bis selten. In der Schweiz kommt sie ebenfalls sehr zerstreut vor.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung in Deutschland.", "content": "Die Wasser-Sumpfkresse kommt im Norden des Gebiets zerstreut bis teilweise verbreitet vor. Im übrigen Gebiet ist sie zerstreut bis selten zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Blüten werden von Insekten bestäubt. Eine vegetative Vermehrung ist jedoch durch abgebrochene Sprossstücke leicht möglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wasser-Sumpfkresse (\"Rorippa amphibia\"), auch als Ufer-Sumpfkresse, Wasserkresse oder Teichkresse bezeichnet, ist ein in Mitteleuropa sehr zerstreut vorkommender Angehöriger der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Sie blüht vorwiegend von Mai bis August.", "tgt_summary": null, "id": 695064} {"src_title": "Ekmeleddin İhsanoğlu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Passive Sensoren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Akustische Glasbruchmelder.", "content": "Akustische Glasbruchmelder reagieren auf Luftschall und werden im Raum der zu überwachenden Glasfläche montiert. Sie haben ein eingebautes Mikrofon und reagieren auf charakteristische Frequenzen, die bei Bruch eines Glases entstehen. In der Regel sind dies tiefe Frequenzen (Einschlagen) und anschließend hohe Frequenzen (Glassplittern) sowie ggf. auch Infraschallwellen (Luftdruckänderungen), die beim Scheibendurchbruch entstehen. Die typische Mindestscheibengröße zur Auslösung beträgt etwa 30 cm × 30 cm. Dies verhindert sicher ein Auslösen durch zerbrechende Trinkgläser. Der maximale Abstand des Glasbruchmelders zur Scheibe beträgt sieben bis zehn Meter. Es werden dabei alle Scheiben innerhalb dieses Radius überwacht. Akustische Glasbruchmelder benötigen eine Versorgungsspannung, die von einer herkömmlichen Batterie oder über die Verdrahtung geliefert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Passive Glasbruchmelder.", "content": "Passive Glasbruchmelder arbeiten ebenfalls akustisch, werden jedoch direkt auf die zu überwachende Glasfläche geklebt und registrieren Körperschall. Ein piezoelektrischer Sensor reagiert auf typische Glasbruchschwingungen im Bereich um 100 kHz, die bei Zerstörung der Scheibe entstehen. Ein Auslösen durch Klopfen an die Glasscheibe ist nicht möglich. Der Überwachungsradius auf der Scheibe beträgt ein bis zwei Meter. Von Glasschneidern hervorgerufenen Geräusche werden meist nicht erkannt. Passive Glasbruchmelder sind in drei Ausführungen erhältlich:", "section_level": 2}, {"title": "Aktive Glasbruchmelder.", "content": "Aktive Glasbruchmelder bestehen aus einem Ultraschallsender und einem oder mehreren Empfängern. Sender und Empfänger sind auf der Scheibe angebracht und sind heutzutage oft im selben Gehäuse untergebracht. Wird die Scheibe eingedrückt oder beschädigt, so ändert sich das Übertragungsmedium (Glas) zwischen Sender und Empfänger. Aktive Glasbruchmelder benötigen eine eigene Versorgungsspannung und entsprechen der höchsten Sicherheitsklasse (bis VdS Klasse C).", "section_level": 1}, {"title": "Glasbruchmelder mit Alarmdrähten.", "content": "Beim Alarmglas ist in einer Ecke der Glasscheibe ein Netz aus elektrischen Leitern, eine „Alarmspinne“, auf dem Glas aufgebracht oder im Glas eingelassen. Bei Bruch des Glases werden die Leiter der Alarmspinne unterbrochen und es wird Alarm ausgelöst. Früher fanden auch Glasbruchmelder mit Alarmdrähten oder Alarmfolien (Normbezeichnung: \"Flächenschutz\", Kurzzeichen: \"FÜ\") als Alarmmelder zur Absicherung von Flächen gegen Durchbruch Verwendung. Dabei wurde der Alarmdraht zwischen den Glasscheiben der zu sichernden Glasfläche angebracht. Wenn der stromdurchflossene Draht zerriss, wurde durch das Unterbrechen des Stromkreislaufes der Alarm ausgelöst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Glasbruchmelder dienen dazu, den Bruch einer Fensterscheibe zu erkennen, um vor Einbrüchen zu schützen. Sie dienen der Außenhautüberwachung bei Einbruchmeldeanlagen. ", "tgt_summary": null, "id": 2253045} {"src_title": "Hugo von Hohenlandenberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Berg-Königsnatter ist eine mittelgroße Schlange und erreicht eine Körperlänge von bis zu 109 cm. Ihre Schnauze ist gewöhnlich weiß oder cremefarben, manchmal schwarz mit weißen Flecken. Der Körper zeigt schwarze, weiße und rote Ringe, die roten habe auf beiden Seiten einen schwarzen Rand. Die weißen Ringe werden zu den untersten Schuppenreihen hin nicht breiter, die schwarzen werden schmäler und verschwinden an den Seiten. Die Anzahl Ventralia beträgt 213 bis 238. Bei der Nominatform sind gewöhnlich mehr als 43, bei der Unterart \"Lampropeltis pyromelana woodini\" weniger als 43 weiße Ringe vorhanden. Bei beiden Unterarten verlaufen weniger als die Hälfte davon vollständig über den Bauch. Auf jeder Seite entlang der Unterkieferkante der Mundöffnung befinden sich bei beiden Unterarten 10 Unterlippenschilde. Die Anzahl Subcaudalia minus der weißen Ringe auf Körper und Schwanz beträgt bei der Nominatform 17 oder weniger, bei \"Lampropeltis pyromelana woodini\" 17 oder mehr. Bei \"Lampropeltis pyromelana infralabialis\" verlaufen die Hälfte oder mehr weiße Ringe vollständig über den Bauch und auf jeder Seite sind nur 9 Unterlippenschilde vorhanden.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Unterarten.", "content": "Neben der Nominatform \"Lampropeltis pyromelana pyromelana\" (, 1867) werden zwei weitere Unterarten anerkannt, die farblich von ihr abweichen. \"Lampropeltis pyromelana knoblochi\" gilt heute als eigene Art, Crother et al. 2017 sehen die Art gar als monotypisch und \"Lampropeltis pyromelana infralabialis\" als Synonym. Populationen aus Mexiko (Nordosten Sonoras und Süden und Westen Chihuahuas) sind allerdings möglicherweise alle \"Lampropeltis knoblochi\".", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Die Berg-Königsnatter bewohnt bevorzugt felsige, montane Habitate, oft in der Nähe von Flüssen oder Quellen. Sie ist jedoch auch in tiefergelegenen Gebieten, in von Feuchtigkeit beeinflussten Canyons (Mesic Canyons) zu finden. Die Vegetation ihres Lebensraum besteht aus Kiefer und Wacholder Wäldern, Eichen und Wacholder Wäldern, Kiefer und Eichen Wäldern, Kiefer Douglasien Wäldern sowie Chaparral. Während des Tage hält sich die Berg-Königsnatter zwischen Steinen, Baumstämmen oder dichter Vegetation auf, zeigt sich aber auch in offenem Gelände. Diese Königsnatter ist hauptsächlich tagaktiv, gelegentlich aber auch in warmen, feuchten Nächten unterwegs. Auf Nahrungssuche geht sie häufig vormittags oder kurz vor Sonnenuntergang und erbeutet Eidechsen, Nagetiere, Vögel und Fledermäuse. In erster Linie ist sie ein Bodenbewohner, sie kann aber auch gut klettern und kommt gelegentlich in Bäumen oder hoch auf Felsblöcken vor. Berg-Königsnattern paaren sich im Frühjahr, im späten Frühling oder Frühsommer wird ein Gelege von bis zu 9 Eiern angelegt. Die Jungtiere schlüpfen im Spätsommer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Berg-Königsnatter (\"Lampropeltis pyromelana\") ist eine Art aus der Gattung der Königsnattern (\"Lampropeltis\") innerhalb der Familie der Nattern (Colubridae). Sie gehört zu den kleinsten Vertretern der Gattung. In ihrer Heimat, den von Buschland und lichten Wäldern durchzogenen Gebirgsregionen Nordamerikas, kann die Berg-Königsnatter in Höhen bis zu 2500 Meter gesichtet werden. ", "tgt_summary": null, "id": 539241} {"src_title": "Haji Yakub Qureshi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Phänomen.", "content": "Fotografische Materialien weisen einen typischen Verlauf der Schwärzungskurve auf. Diese beschreibt das Verhältnis zwischen der Belichtung und der daraus folgenden Schwärzung, der Dichte, ist aber unter anderem auch von den Entwicklungsbedingungen abhängig. Die vereinfachte Grafik rechts zeigt zwischen den Punkten A und B den Bereich der Unterbelichtung eines Negativfilms, sowie den normalen Arbeitsbereich B bis D. Rechts vom Punkt D kann die lichtempfindliche Schicht die weiter zunehmende Belichtungsstärke nicht mehr adäquat umsetzen, bis schließlich beim Punkt E die maximal mögliche Dichte erreicht ist. Wird die Belichtung noch weiter erhöht, tritt der Effekt der Solarisation ein: Die Schwärzung des Films nimmt wieder ab. Durch diesen Effekt können extrem helle Partien eines Fotos, häufig die Sonne, wenn sie mit aufs Bild kommt, im Negativ zunächst heller und im Positiv dann dunkler erscheinen als die Umgebung. Exemplarisch für dieses Phänomen sind \"The Black Sun, Owens Valley, California\" von Ansel Adams, \"The Black Sun\" (1955) von Minor White sowie die Serie \"1h\" (2005–2010) von Hans-Christian Schink zu nennen.", "section_level": 1}, {"title": "Erklärungsmodelle.", "content": "Die Solarisation war schon Daguerre bekannt und ist wohl eines der frühesten bekannten Phänomene der Photographie. John William Draper war der erste, der den Effekt \"Solarisation\" nannte. 1840 schon beobachtete J.W.F. Herschel, dass durch starke Überbelichtung eine Umkehrung des Bildes von Negativ zum Positiv erfolgen kann. Auch N.M.P. Lerebours beobachtete 1842 dieses Phänomen (ohne dass er erkannte, was es war), als er eine Daguerreotypie von der Sonne erstellte. Das Resultat wurde als unbefriedigend angesehen, weil die Sonnenscheibe (das Sonnenbild auf der Daguerreotypieplatte) überbelichtet und solarisiert war. 1843 berichtete L. Moser: \"... daß das Licht in der Camera obscura das zuerst längst bekannte negative Bild liefert; bei fortgesetzter Wirkung des Lichts geht das Bild in ein zweites positives über... und in neuester Zeit habe ich in der Tat schon einige Male das dritte Bild erhalten, welches negativ ist\". Dies wurde 1880 von Janssen bestätigt, der bei stärkstem Sonnenlicht das Repetieren des Solarisationsphänomens erhielt. Im Jahre 1857 wurde die Solarisation von William Henry Jackson beschrieben, wobei die extreme Überbelichtung eine genaue Umkehrung der chemischen Prozesse auslöste. Ebenso zeichnete der Fotopionier Hermann Krone 1888 den scheinbaren Verlauf der Sonne auf. In der digitalen Fotografie tritt die Solarisation nicht auf. Außerdem ist bei technologisch modernem Filmmaterial der Effekt der Solarisation weitgehend unterdrückt. Es kann durch eine lange Belichtung zwar die gewünschte Schwärzung der Sonnenlinie erfolgen, jedoch ist die Landschaft meist nur schemenhaft zu erkennen. In der Literatur wurden anfänglich zwei Theorien diskutiert, die Rehalogenierungstheorie oder Regressionstheorie und die Koagulationstheorie. Nach der Rehalogenierungstheorie entwickeln sich die Silberkeime bei Überbelichtung zurück zu Silberhalogenid und verlieren ihre Entwicklungsfähigkeit. Dieser Prozess kann sich mehrmals wiederholen, so dass die Schwärzungskurve mehrere Höhepunkte aufweisen kann. Durch einen Halogenakzeptor kann die Solarisation aufgehoben werden, was für die Theorie spricht. Im Gegensatz dazu steht die Koagulationstheorie, mit der Auswirkungen von Lichtintensität und Doppelbelichtungseffekte vereinbar sind. „Die Koagulationstheorie geht von der Vorstellung aus, daß die Keime nur bis zu einer bestimmten Größe als Entwicklungskeime wirken. Bei stärkerer Belichtung (Solarisationsgebiet) koagulieren sie zu größeren Gebilden, die nicht mehr als latentes Bild wirken.“ 1929 stellte H. Frieser Spekulationen an über die Möglichkeit einer Bromatomwanderung in Form von Defektelektronen. Das Phänomen der Solarisation ist noch immer nicht völlig geklärt, aber es wird allgemein angenommen, dass Koagulation und Rehalogensierung dafür verantwortlich sind. Rezente Versuche führen aber dazu, das Auftreten eines im Korninnern liegenden latenten Bildes als Anlass für das Auftreten des Umkehreffektes anzusehen. Dieses latente Bild ist offenbar eine viel wirksamere Fangstelle für das in einem späteren Zeitpunkt der Belichtung entstehende latente Bild, als es die Reifkeime der Kristalloberfläche sind. Es wird ebenfalls eine Zusammenwirkung von Rehalogenierungstheorie und Koagulationstheorie angenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Solarisation \"(Echte Solarisation)\" ist eine Verfremdung des fotografischen Bildes durch starke Überbelichtung. Sie ist nicht mit der Pseudo-Solarisation (eigentlich: \"Sabattier-Effekt)\" zu verwechseln. Die \"echte Solarisation\" betrifft nur die Analogfotografie, da der Effekt nur bei fotografischem Film auftritt. ", "tgt_summary": null, "id": 1373787} {"src_title": "Narrenzunft Überlingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Vicuña liegt etwa 54 Kilometer östlich der Küstenstadt La Serena im bergigen Landesinneren. Die Stadt liegt am Fluss Río Elqui auf einer Höhe von. Etwa zehn Kilometer westlich der Stadt wird der Río Elqui am Puclaro-Staudamm (\"Embalse Puclaro\") aufgestaut. Während im Tal Landwirtschaft mit Bewässerung möglich ist, gedeihen auf den sehr trockenen Bergen nördlich und südlich der Stadt nur niedrige Büsche. Die Stadt ist durch die Nationalstraße 41 (\"Ruta CH-41\"), die nach La Serena führt, an das Straßenverkehrsnetz des Landes angeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Wahrzeichen der Stadt ist der \"Torre Bauer\" im Zentrum von Vicuña, in dem heute die Tourist-Information untergebracht ist. Der Turm wurde unter Bürgermeister Adolfo Bauer, der auch Namensgeber für den Turm war, errichtet und 1905 fertiggestellt. Aufgrund der meist sehr klaren Tage und Nächte befinden sich bei Vicuña mehrere astronomische Observatorien. Etwa 17 Kilometer südwestlich vom Stadtzentrum Vicuñas liegt der über 2.200 Meter hohe Cerro Tololo, auf dem sich das Cerro Tololo Inter-American Observatory befindet. Es ist mit mehreren astronomischen Teleskopen und Instrumenten ausgestattet. Im Gegensatz zum Cerro-Tololo-Observatorium, das nur für Tagestouristen zu besichtigen ist und das nur von Astronomen benutzt werden kann, ist das \"Mamalluca-Observatorium\" etwa 10 Kilometer nördlich von Vicuña auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Noch einmal zehn Kilometer südlich Cerro-Tololo-Observatoriums befinden sich auf dem etwa 2.700 Meter hohen \"Cerro Pachón\" das internationale Observatorium Gemini Süd sowie das SOAR Telescope. Gut einen Kilometer westlich des Gemini-Observatoriums ist das Large Synoptic Survey Telescope in Bau, das 2019 bis 2022 fertiggestellt werden soll.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Stadt Vicuña hatte beim Zensus 2002 insgesamt 24.010 Einwohner, davon lebten 12.910 in der Stadt selbst und 11.100 in deren Umland. 12.302 Einwohner waren Männer und 11.708 Frauen. Aufgrund der großen Fläche von 7.609,8 km2, von der die meisten Teile unbewohnt sind, hat Vicuña eine Bevölkerungsdichte von nur 3,2 Einwohnern pro Quadratkilometer.", "section_level": 1}, {"title": "Tochter der Stadt.", "content": "In der Stadtmitte befindet sich ein Platz, den man der berühmtesten Einwohnerin Gabriela Mistral gewidmet hat. Die Dichterin wurde 1889 hier geboren und gewann 1945 den Nobelpreis für Literatur. Heute befindet sich in Vicuña auch ein Museum über das Leben und die Werke der Dichterin.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Vicuña ist ein Hauptzentrum der Produktion des chilenischen Nationalgetränks Pisco. Der größte Piscohersteller Chiles, die Cooperativa Agrícola Pisquera Elqui Limitada (\"CAPEL\"), ist in dieser Region ansässig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vicuña ist eine Stadt in der Región de Coquimbo im Norden Chiles und befindet sich 54 Kilometer östlich von La Serena im Landesinneren. Die Stadt hatte 24.010 Einwohner im Jahr 2002, davon lebten 12.910 in der Stadt selbst und 11.100 in deren Umland. Mit einer Fläche von 7.609,8 km2 ist Vicuña die flächengrößte Stadt in der Region Coquimbo. ", "tgt_summary": null, "id": 2016173} {"src_title": "Carlstadt (Düsseldorf)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Menasse ben Israel wurde 1604 als Sohn des Marranen Gaspar Rodrigues Nunes in Lissabon oder La Rochelle geboren. Sein Taufname war Manoel Dias Soeiro. Vermutungen, dass er auf Madeira geboren wurde, konnten nicht belegt werden. Seine Eltern waren Verfolgungen der Inquisition ausgesetzt und verließen Portugal, nachdem der Vater bei einem Autodafé hatte als Reumütiger auftreten müssen. Im Jahr 1613 oder 1614 ließ sich die Familie in Amsterdam nieder und kehrte zum Judentum zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Der junge Menasse begann eine erfolgreiche Ausbildung. Als Mitglied der \"Santa Irmandade\" \"Talmud Torah\" von Amsterdam besuchte er die Jeschiwa seit dem 14. Altersjahr. Sein Lehrer war der aus Marokko stammende Rabbi Isaac Uziel. Mit fünfzehn Jahren hielt er nach eigenen Angaben die erste Predigt auf Portugiesisch; mit siebzehn schrieb er ein erstes Buch, eine hebräische Grammatik. Als sein Lehrer 1622 verstarb, soll Menasse ben Israel zu dessen Nachfolger als Prediger der Gemeinde \"Neve Shalom\" ernannt worden sein. Die offizielle Ernennung als \"Predicator\" (Prediger) erfolgte erst 1628. Im Jahr 1622 wird er auch als \"Ribi\" (Lehrer) der \"Talmud Torah\"-Gemeinde erwähnt. Im selben Jahr verstarben seine Eltern. Im darauffolgenden Jahr heiratete der 19-jährige Menasse die 21-jährige Rachel Abarbanel, die ihre Abstammung auf die bekannte spanisch-jüdische Familie der Abrabanel zurückführte. Zusammen hatten sie drei Kinder, die Tochter Gracia (Hannah) und die beiden Söhne Joseph und Samuel.", "section_level": 2}, {"title": "Drucker und Autor.", "content": "Neben seinem Amt als Lehrer betätigte sich Menasse als Buchhändler und ab 1626 als Drucker. Er gründete die erste hebräische Druckerei Amsterdams (\"Emeth Meerets Tisma`h\"). Das erste Buch, ein hebräisches Gebetbuch, verließ im Januar 1627 die Druckerpresse. Mit der Gründung dieser Druckerei entwickelte sich Amsterdam zum bedeutendsten hebräischen Druckzentrum Europas. Menasse verlegte und druckte Bücher in Hebräisch, Jiddisch, Latein, Spanisch, Portugiesisch und einige in Holländisch und Englisch. Insgesamt verließen an die 80 Titel seine Druckerei. Finanziert wurden seine Drucke meistens von seinem Freund Ephraim Bueno oder von seinem Schwager \"Jonas Abarbanel\". Im Jahr 1628 erschienen bei Menasse das \"Sefer Selim\" und das \"Mayan Gannim\" seines Freundes und bedeutenden jüdischen Gelehrten Joseph Salomo Delmedigo. Diese Werke mit sowohl religiösen wie wissenschaftlichen Inhalt und mit zahlreichen mathematischen Illustrationen erregten einiges Aufsehen und wurden in der sephardischen Gemeinde kontrovers diskutiert. Für einige Kapitel wurden von den Parnassim der Druck sogar untersagt. Im Jahr 1632 erschien der erste Teil des von ihm geschriebenen Werkes \"Conciliador\" (\"Conciliador o de la conveniencia de los Lugares de la S. Escriptura que repugnantes entre si parecen\"), in dem Widersprüche und Unstimmigkeiten in biblischen Stellen ausgeglichen (span. \"conciliar\"=versöhnen) werden sollten. Dem Buch, das in erster Linie an die ehemaligen Conversos gerichtet war, um deren Unsicherheiten in Glaubenssachen zu beseitigen, wurde auch außerhalb der jüdischen Gemeinde große Aufmerksamkeit geschenkt. Bereits 1634 wurde es von \"Dionysius Vossius\", dem Sohn des bekannten Amsterdamer Gelehrten Gerhard Vossius, ins Lateinische übersetzt. Der \"Concilador\", von dem zwischen 1641 und 1650 drei weitere Bände erschienen, machten Menasse in Humanistenkreisen ganz Europas bekannt. Nach diesem Erfolg verfasste er eine Reihe weiterer Schriften, die auch für Nicht-Juden von Interesse waren (\"De Creatione Problemata\", 1635; \"De Termino Vitae\", 1634; \"De Resurrectione Mortuorum\" 1636; \"De Fragilitate Humana\", 1642). \"De Resurrectione Mortuorum\" wurde 1656 durch die römisch-katholische Glaubenskongregation auf den Index gesetzt. Menasse leitete die Druckerei bis 1642. Später ging sie in die Hände seiner beiden Söhne über. Die letzte Arbeit, die in seiner Druckerei erschien, war ein offener Brief an Oliver Cromwell (\"To his highnesse the Lord Protector\", 1651).", "section_level": 2}, {"title": "Beziehungen.", "content": "Obwohl Menasse in Teilen der sephardischen Gemeinde ein hohes Ansehen besaß und von den wohlhabenden Familien der Buoenos, Abravanels, Pintos, Abudientes und anderen wohlhabenden Familien unterstützt wurde, litt er meist unter knappen finanziellen Verhältnissen. Innerhalb der Gemeinde war er nicht unumstritten. Er stellte sich klar gegen die jüdischen Freigeister wie Uriel da Costa, Juan de Prado und seinen einstigen Schüler Spinoza und antwortete in mehreren Büchern auf deren Angriff auf die Idee der Unsterblichkeit der Seele (\"De Resurrectione Mortuorum\", 1636). Gegenüber den orthodoxen Rabbinern musste er sich wiederum wegen seiner Nähe zu den Karaiten zur Wehr setzten. Sein Verhältnis zu seinen ehemaligen Mitschüler Rabbi Isaac Aboab da Fonseca war getrübt, seit er das Hauptwerk \"Sefer Elim\" von Joseph Salomo Delmedigo in seiner Druckerei 1629 veröffentlicht hatte. Dass Menasse auch in der nichtjüdischen Welt großes Ansehen genoss, ist schon sichtbar in seiner Beziehung zum Maler Rembrandt van Rijn, der im selben Viertel Amsterdams lebte. Rembrandt verewigte ihn 1636 in einem Porträt und erstellte vier Radierungen zum Buch \"Piedra gloriosa\". Seine Beziehung zur nichtjüdischen Gelehrtenwelt kommt in seinem reichen Briefwechsel zum Ausdruck. Er korrespondierte mit bekannten Gelehrten wie Gerhard Johannes Vossius und dessen Söhnen Isaac und Dionysius Vossius, mit Grotius, Salmasius, Christian Ravis, Jan van Beverwijck, Simon Episcopius, Barlaeus, Petrus Cunaeus, David Blondel, Anna Maria von Schürmann, Pierre Daniel Huet und anderen mehr. Diese Korrespondenz setzte vor allem nach der Veröffentlichung des \"Consiliador\"s ein. Seine messianischen Publikationen brachten ihn in Kontakt mit António Vieira, Paul Felgenhauer, Isaac de La Peyrère, John Dury, Nathaniel Holmes, Henry Jessey, Henry More sowie anderen Puritanern Englands. Obwohl Menasse verschiedene Funktionen in der Amsterdamer Gemeinde ausübte, war er nie deren Oberrabbi. Als 1639 die drei jüdischen Gemeinden vereinigt wurden, fühlte er sich als dritter Rabbi übergangen. 1640 wurde er wegen Streitigkeiten von den Parnassim für einen Tag mit dem Herem belegt und ein Jahr lang als Prediger suspendiert. Dies und die anhaltenden finanziellen Engpässe veranlassten ihn, eine Ausreise nach Niederländisch-Brasilien zu planen. Erst die 1642 erfolgte Anstellung als Leiter der von Abraham und Isaac Pereira gegründeten Jeschiwa ließ ihn seine Auswanderungsabsichten aufgeben.", "section_level": 2}, {"title": "Mission in England.", "content": "Als nach der puritanischen Revolution von 1649 philosemitische Kräfte die Rückkehr der seit 1290 aus England vertriebenen Juden verlangten, wurde Menasse zum prominenten Verhandlungspartner. Der jüdische Messianismus und der englische Millenarismus wiesen einige Berührungspunkte auf. Nach der angeblichen Entdeckung der zehn verlorenen Stämme Israels durch den marranischen Reisenden Antonio de Montezinos sollte mit der Wiederzulassung der Juden in England eine weitere Endzeitbedingungen erfüllt werden. 1650 widmete Menasse die lateinische Version der \"Hoffnung Israel\", in welcher die Geschichte Montezinos enthalten war, dem englischen Parlament. Aus politischen und gesundheitlichen Gründen überließ er die Verhandlungen vorerst seinem Freund David Abravanel und seinem Sohn Samuel Soeiro und schrieb 1651 einen offenen Brief an den Lordprotektor von England, Schottland und Irland Oliver Cromwell. Im Jahr 1655 begab er sich persönlich nach England und traf sich mit verschiedenen Persönlichkeiten. Er hatte die Gelegenheit, die Gründe für eine Rückkehr der Juden nach England bei Cromwell darzulegen. An der von Cromwell einberufenen \"Whitehall Konferenz\" vom Dezember 1655 kam es zu keiner Einigung über eine Neuansiedlung. Immerhin wurde in der Folge die Erlaubnis für eine Synagoge und einen Friedhof gewährt. Während seines Aufenthaltes in England schrieb Menasse die \"Vindicae Judaeorum\", eine Verteidigungsschrift gegen die Angriffe, denen er ausgesetzt war. Obwohl er von Cromwell mit einer jährlichen Pension von 100 £ ausgestattet wurde, kehrte er schwer enttäuscht im Herbst 1657 nach Holland zurück. Schon bald nach seiner Ankunft verstarb er in Middelburg. Er wurde im jüdischen Friedhof von Beth Haim (Ouderkerk aan de Amstel) beerdigt, wo sein Grab noch heute besichtigt werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur (Auswahl).", "content": "Sach-, Fachbücher: Belletristik:", "section_level": 1}], "src_summary": "Menasse ben Israel (geboren 1604 in Lissabon oder La Rochelle; gestorben am 20. November 1657 in Middelburg, Niederlande) war ein sephardischer Jude, Gelehrter, Diplomat, Schriftsteller, Kabbalist, Drucker und Verleger. Er ist auch unter dem hebräischen Akronym MB\"Y bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 880656} {"src_title": "U-Bahnhof Ruhleben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Familie.", "content": "Maria Altmann war die Tochter des Rechtsanwalts Gustav Bloch-Bauer (geb. 22. September 1862 in Jungbunzlau, Böhmen; gest. 2. Juli 1938 in Wien) und dessen Ehefrau Therese Bauer (geb. 26. Mai 1874 in Augsburg, Bayern; gest. 1961 in Kanada). Ihr Großvater väterlicherseits war der Zuckerindustrielle David Bloch (um 1819–1892), Großvater mütterlicherseits war der Direktor des Wiener Bankvereins Moritz Bauer (1840–1905) aus Buttenwiesen in Bayern. Ihr Vater war der Bruder von Ferdinand Bloch-Bauer und ihre Mutter war die Schwester von Adele Bloch-Bauer (geb. Bauer). Beide Brüder Bloch, Ferdinand und Gustav, änderten ihren Familiennamen 1917 von Bloch in Bloch-Bauer, weil alle Söhne der Familie Bauer entweder kinderlos geblieben waren oder ausschließlich Töchter hatten. Maria Altmann war neun Jahre alt, als ihre Tante Adele starb. Am 9. Dezember 1937 heiratete sie in der Synagoge Turnergasse in Wien Fritz Altmann, einen Bruder des Textilfabrikanten Bernhard Altmann. Ferdinand Blochs Hochzeitsgeschenk, ein Diamantcollier samt Ohrringen aus dem Besitz Adele Blochs, wurde später von den Nationalsozialisten geraubt und gelangte in den Besitz der Familie von Hermann Göring. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich wurde die gesamte Familie zum Ziel antisemitischer Verfolgung. Fritz Altmann wurde in das KZ Dachau gebracht. Maria Altmann kam nach Berlin und wurde von der Gestapo gezwungen, der Arisierung des Betriebes von Bernhard Altmann zuzustimmen. Fritz Altmann kam nach einiger Zeit frei, wurde aber unter Hausarrest gestellt, aus dem er mit Maria Altmann flüchten konnte. Der Weg ins Exil führte sie über die Niederlande nach Großbritannien und schließlich in die USA. 1942 erreichten sie Los Angeles, wo Maria Altmann bis zu ihrem Tod lebte. 1945 erhielt sie die US-Staatsbürgerschaft. Maria Altmann hatte vier Kinder und sechs Enkelkinder. Bis zu ihrem Ruhestand betrieb sie eine Boutique in Beverly Hills.", "section_level": 1}, {"title": "Restitution der Klimt-Bilder.", "content": "Maria Altmanns Name ist durch die Restituierung der enteigneten Kunstschätze, die ehemals im Besitz der Familie waren und 1938 auf der Flucht zurückgelassen werden mussten, in den Medien präsent. Bis jetzt wurden 36 Bilder an die Familie Altmann zurückgegeben, 16 davon waren Klimt-Zeichnungen. Im Jänner 2006 erhielt Maria Altmann, die von ihrem Anwalt E. Randol Schoenberg vertreten wurde, einem Enkel des Komponisten Arnold Schönberg, durch einen Schiedsgerichtsspruch fünf teilweise sehr bedeutende Klimt-Bilder zurück, die in der NS-Zeit der Familie enteignet worden waren. Es waren die Gemälde \"Adele Bloch-Bauer I\", \"Adele Bloch-Bauer II\", \"Apfelbaum\", \"Buchenwald/Birkenwald\" und \"Häuser in Unterach am Attersee\". Österreich hatte die Rückgabe der Bilder lange Zeit verweigert. Eine Artikel-Serie des österreichischen Journalisten Hubertus Czernin hatte jedoch 1998 die angeblichen Eigentumsrechte der Republik Österreich als nicht wahrheitsgemäß entlarvt.", "section_level": 1}, {"title": "Weiteres Schicksal der fünf Klimt-Bilder.", "content": "Vor dem Urteil des Schiedsgerichts wurde mit Maria Altmann trotz ihrer Briefe und ihrer Vorsprache im zuständigen Ministerium nicht über die Klimt-Bilder verhandelt. Laut Bundesministerin Elisabeth Gehrer habe dafür keine rechtliche Grundlage bestanden. Diese formalistische Haltung wirkte sich nicht zum Vorteil Österreichs aus. Ursprünglich war es laut Aussagen von Maria Altmann ihre Intention gewesen, die Bilder in der Österreichischen Galerie Belvedere zu belassen, wohin sie, wie Adele Bloch-Bauer in ihrem Testament erbat, nach dem Tod ihres Gatten hätten gelangen sollen. Die hartnäckige Weigerung Österreichs, darüber zu verhandeln, ließ Altmann ihr Ansinnen ändern. Nach der Rückgabe der Kunstwerke, die weltweites Aufsehen erregte, wurde die österreichische Bitte um eine Leihgabe von ihrem Anwalt negativ beschieden. Dagegen bot Maria Altmann dem österreichischen Staat ein Vorkaufsrecht an. Die Kunstwerke sollten einen Schätzpreis von 300 Millionen Dollar besitzen, etwa 250 Millionen Euro. Der Direktor der Österreichischen Galerie, Gerbert Frodl, suchte nach Mäzenen, welche die Gemälde kaufen und dem Staat zur Verfügung stellen sollten. Einen Verkauf direkt an Sponsoren schloss der Rechtsanwalt Maria Altmanns jedoch aus. Nach Altmanns Wunsch sollten die Bilder auch nach einem Verkauf der Öffentlichkeit zugänglich sein, weshalb sie Museen oder Galerien als Käufer vorzog. Am 2. Februar 2006 beschloss die Bundesregierung Schüssel II, von dem ihr eingeräumten Vorkaufsrecht keinen Gebrauch zu machen. Die Bilder wurden daher am 14. Februar 2006 aus dem Depot der Österreichischen Galerie nach Los Angeles gebracht.", "section_level": 2}, {"title": "„Goldene Adele“.", "content": "Im Juni 2006 erwarb der US-amerikanische Unternehmer und Philanthrop Ronald S. Lauder für die von ihm gegründete \"Neue Galerie\" in Manhattan, New York, das wohl berühmteste der fünf Bilder, \"Adele Bloch-Bauer I\", bekannt auch als „Goldene Adele“. Er soll nach Angaben der \"New York Times\" an Altmann und ihre Miterben 135 Millionen Dollar (106,7 Mio. Euro) bezahlt haben (da es ein nicht-öffentlicher Privatverkauf war, ist diese Angabe nicht verifizierbar). Dies wäre damit der bis dahin höchste Kaufpreis für ein Gemälde gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Auktion in New York.", "content": "Am 8. November 2006 gelangten die restlichen vier restituierten Klimt-Bilder bei einer der größten Kunstauktionen in New York durch das Auktionshaus Christie’s in Anwesenheit von Maria Altmann zur Versteigerung. Dabei erzielte das Gemälde \"Adele Bloch-Bauer II\", von Klimt im Jahr 1912 gemalt, 87,936 Mio. Dollar (68,8 Mio. Euro) inkl. Zuschläge. Es wurde von einem anonymen Bieter über Telefon ersteigert. Es handelte sich dabei um den fünfthöchsten Preis, der jemals für ein Gemälde bezahlt wurde. \"Apfelbaum I\", entstanden 1912, um das zwischen mehreren Telefonbietern ein Wettbewerb entstanden war, erbrachte bei der Auktion 40,336 Mio. Dollar (31,6 Mio. Euro). \"Buchenwald/Birkenwald\", 1903, wurde für 33,056 Mio. Dollar (25,9 Mio. Euro) ersteigert. \"Häuser in Unterach am Attersee\", um 1916 entstanden, ersteigerte eine Dame im Saal für 31,376 Mio. Dollar (24,6 Mio. Euro). Die Käufer blieben anonym, der Wunsch Maria Altmanns, dass die Werke der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten, wurde vorerst nur von Ronald Lauder erfüllt, der das Gemälde, allerdings auch nicht dauernd, in seiner Neuen Galerie zeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Restitution ihrer Aktien.", "content": "In einer namentlich nicht genannten Zürcher Bank hatte Familie Altmann ein Aktienpaket der Österreichischen Zuckerindustrie AG (ÖZAG) deponiert, das auf Druck der Nationalsozialisten weit unter Wert an den Investor Clemens Auer verkauft werden musste. Mit 21,9 Millionen Dollar erhielten sie und weitere Erben der Familien Ferdinand Bloch-Bauer sowie Otto Pick vom zuständigen New Yorker Bundesrichter Edward Korman die größte Einzelrestitution aus dem Schweizer Bankvergleich zugesprochen. Das so genannte „Claims Resolution Tribunal“ hat damit gut 254 Millionen Dollar an anspruchsberechtigte Kontoinhaber ausbezahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "2006 erschien der Dokumentarfilm \"Die Affäre Klimt\" (Originaltitel: \"Stealing Klimt\", Regie: Jane Chablani, Drehbuch: Martin Smith, Produktion: \"Films of Record\", Großbritannien, 89:52 min.,) in dem Zeitzeugen wie Maria Altmann, Hubertus Czernin, Tina Walzer, Jonathan Petropoulos, Willi Korte und Randy Schoenberg zu Wort kommen und die Geschichte der Restitution zeichnen. Das 2015 in den Kinos angelaufene Drama \"Die Frau in Gold\" erzählt nicht als Dokumentarfilm, sondern in freier Geschichtsinterpretation die Geschichte von Altmann und der Restitution. Altmann wird in dem Film von Helen Mirren gespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Artikel", "section_level": 1}], "src_summary": "Maria Altmann (geb. 18. Februar 1916 in Wien, Österreich-Ungarn als \"Maria Victoria Bloch\"; gest. 7. Februar 2011 in Cheviot Hills, Los Angeles) war eine amerikanische Unternehmerin. In der Zeit des Nationalsozialismus als Jüdin verfolgt, emigrierte sie in die USA. Sie wurde als Erbin des Wiener Industriellen Ferdinand Bloch-Bauer bekannt. Nach jahrelangem Rechtsstreit wurden ihr im Jahr 2006 fünf Gemälde von Gustav Klimt aus dem Besitz ihres Onkels übergeben, die bis dahin in der Österreichischen Galerie im Schloss Belvedere in Wien ausgestellt waren, darunter auch das Porträt Adele Bloch-Bauer I. ", "tgt_summary": null, "id": 362406} {"src_title": "Klien-Lindner-Hohlachse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mülln ist die wohl älteste Vorstadt der mittelalterlich befestigten Stadt Salzburg und ist aus einem Mühlendorf hervorgegangen. Der Stadtteil wird erstmals 790 als „ad molendina“, ‚bei den Mühlen‘ genannt. Diese Mühlen wurden zuerst mit dem Überwasser des Riedenburger Moores und des angrenzenden Wildmooses (heute Leopoldskroner Moor) und später durch einen Arm des Almkanals gespeist. Spätestens seit dem 12. Jahrhundert hat die Gegend und der Siedlungskern am Nordfuß des Mönchsberges den Namen Mülln. Die ältesten urkundlich erwähnten Mühlen von Mülln sind Heute sind fast alle Mühlen im Raum Mülln verschwunden, die Stifts- und Salzachmühle gehörte früher den Barmherzigen Schwestern und steht heute im Eigentum des Stiftes St. Peter mit Sitz im Aiglhof. Mülln besaß einst fünf Stadttore, die teilweise schon vor 1480, der Zeit der zweiten Stadtbefestigung der Stadt Salzburg bestanden:", "section_level": 1}, {"title": "Die Pfarrkirche.", "content": "Die Augustinerkirche „zu Unseren Lieben Frau zu Mülln“ ist seit 1835 inkorporierte Pfarre der Benediktinerabtei Michaelbeuern. Eine erste Kapelle in Mülln wurde 1148 erstmals erwähnt. Erzbischof Gebhard hatte damals den baufällig gewordenen Altar der Marien-Kapelle erneuern lassen. Mülln wurde als vermutlich älteste Salzburger Vorstadt bald als Vorbefestigung der Stadt militärisch gesichert und mit Mauern und Wehrtürmen versehen. Auch die Kirche, damals vermutlich an der Müllner Hauptstraße gelegen, wurde dabei mit einbezogen. Aus dieser Zeit ist ein romanisches Kruzifix erhalten. Erzbischof Johann II. von Reisberg begann für eine nun deutlich gewachsene Kirchengemeinde im Jahr 1439 mit dem Neubau der Kirche in Form einer gotischen Saalkirche, die in ihrer Grundsubstanz bis heute erhalten ist. Diese Kirche wurde kurz nach 1460 Pfarrkirche, die aber später immer mehr verfiel. Erzbischof Wolf Dietrich erneuerte die Kirche, baute sie um und übergab sie den Augustiner-Eremiten als neue Klosterkirche. 1674 bekam die Kirche ihren barocken Zwiebelhelm und einen straßenseitigen Vorbau, hinter dem sich das geräumige Stiegenhaus mit seinen Malereien und seiner Dreifaltigkeitskapelle verbirgt. Turm und Vorhaus wurden von Baumeister Sebastian Stumpfegger, der auch als Mitarbeiter von Fischer von Erlach arbeitete, errichtet. 1833 wurde die Kirche den Benediktinern zu Michaelbeuern übergeben. Bekannt ist in der Kirche der Hochaltar mit seiner Gnadenmadonna samt Jesuskind (um 1460 entstanden).", "section_level": 1}, {"title": "Das alte Kloster.", "content": "Neben der Pfarrkirche von Mülln befindet sich das ehemalige Kloster der Augustiner-Eremiten, die von 1605 bis 1818 hier wirkten. Zuvor war nach 1465 an dieser Stelle ein Kollegiatstift der Augustiner-Chorherren, das aber vor 1605 bereits verwaist war. Das Klostergebäude besteht aus verschiedenen Bauten, die wesentlich im frühen 17. Jahrhundert ausgestaltet wurden, teilweise aber im Kern aus dem 15. Jahrhundert stammen. Die Augustiner gründeten hier 1621 auch ihre bis heute bestehende Brauerei zu Mülln. Seit 1890 ist das ehemalige Klostergebäude als Braugasthof genutzt. Diesbezügliche Saaleinbauten erfolgten 1907, 1913/14 und 1927. Die heutige Augustinerbrauerei mit dem angrenzenden \"Müllner Bräustübl\" ist Österreichs größte Biergaststätte mit drei holzgetäfelten Sälen, Imbiss-Ständen, einer großen Ausschank und einem Biergarten unter Kastanien.", "section_level": 1}, {"title": "Mülln und seine Teile.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Inneres Mülln (Die alte Vorstadt).", "content": "Der historische Ortskern Mülln liegt am nördlichsten Ausläufer des Mönchsberges unter der landschaftlich dominanten Müllner Pfarrkirche mit seiner schmucken Friedhofskapelle und bildet den nördlichen Eckpfeiler der mittelalterlichen Bebauung des Salzburger Altstadtgebietes. Der Kern von Mülln war im Mittelalter weitgehend ungeschützt, erst um 1600 wurden dort zur militärischen Sicherung niedrige Wehrmauern errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Leprosenhaus (Landespflegeanstalt).", "content": "Die Landespflegeanstalt mit ihrer Leprosenhauskirche und ehemaligen Leprosenhaus \"Sundersiechenhaus\" wurde erstmals schon im 13. Jahrhundert erwähnt. Der bestehende viergeschossige Bau stammt aus dem 18. Jahrhundert und besitzt einen fast quadratischen Grundriss. Die Leprosenhauskirche ist ein eher schlichter Saalbau, der den Heiligen Hieronymus und Antonius Eremit geweiht ist. Das Altarbild ist eine Kopie des Gnadenbildes Maria Dorfen.", "section_level": 3}, {"title": "Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern.", "content": "Es wurde 1862/63 erbaut, die zugehörige Kirche 1885. Die Figur des heiligen Michael (vor 1720 geschaffen) im Garten des Mutterhauses aufgestellt, zierte einst den Michaelsbrunnen am Michaelplatz, dem heutigen Mozartplatz. Die Statue des heiligen Nepomuk wurde von Josef Anton Pfaffinger geschaffen und stand ursprünglich am altstadtseitigen Portal der Stadtbrücke (heute Staatsbrücke).", "section_level": 3}, {"title": "Müllner Hauptstraße.", "content": "Die Müllner Hauptstraße hat ihren mittelalterlichen Vorstadtcharakter weitgehend bewahrt. Bemerkenswert ist die Gabelung zum Bärengässchen mit dem dortigen Gasthof Bärenwirt, der im Kern aus dem 15. – 16. Jahrhundert stammt. Auch das Gasthaus Krimpelstätter (Nr. 31) ist als „Weißes Schwanenwirtshaus“ ein im Kern mittelalterlicher Bau. Die Häuser Nr. 11 und 13 sind Handwerkshäuser des 17. Jahrhunderts. Nr. 14 und Nr. 17 besitzen je ein spätgotisches Portal.", "section_level": 3}, {"title": "Mühlen.", "content": "Am Bärengässchen und Salzachgässchen sind einige ehemalige Mühlen in ihrem heutigen Kern aus dem 16. – 18. Jahrhundert erhalten.", "section_level": 3}, {"title": "Delphinbrunnen.", "content": "Der Delphinbrunnen vor dem Haus Müllner Hauptstraße 26 wurde 1727 von Sebastian Stumpfegger geschaffen. Das achteckige Brunnenbecken besitzt vertiefte Felder und skulptierte Rosetten mit Spiralgitter. Die Brunnenfiguren zeigen zwei Delphine um einen Felsen und einen Putto.", "section_level": 3}, {"title": "Die Klausenkaserne.", "content": "Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun erbaute 1695–1697 hier ein Militärkrankenhaus. Während die Hohe Salzburger Landschaft sich um die Liegenschaft kümmerte, wurden die medizinischen Versorgung und die Verpflegung aus Mitteln des jeweiligen Soldes der Soldaten bestritten. In den napoleonischen Kriegen wurde neben dem Klausenspital in Anbetracht der vielen Verwundeten 1809 auch das Theatinerkloster als Truppenspital verwendet. Seit 1813 wurde das Klausenspital dann zu einer Kaserne umgewandelt. Seit dem Ersten Weltkrieg wird das Gebäude vor dem Klausentor nicht mehr als Kaserne genutzt. Trotzdem wird es bis heute vielfach unter diesem Namen bekannt.", "section_level": 3}, {"title": "Die Müllner Schanze.", "content": "Nächst dem Stadtteil Mülln befindet sich am Nordabhang des Mönchsberges die Müllner Schanze, ein dreistufiges Wehrbauwerk mit zwei starken Wehrtürmen (Monikapforte und Augustinerpforte). Das Bauwerk wurde unter Erzbischof Paris Lodron im Dreißigjährigen Krieg errichtet. Es ist das letzte erhaltene Stadttor Salzburgs aus dieser Kriegszeit und in seiner Anlage nördlich der Alpen einzigartig. Derzeit wird eine Wiederherstellung dieser wertvollen Anlage überlegt. (Siehe auch Befestigungen der Stadt Salzburg.)", "section_level": 3}, {"title": "Das Müllner Schifferkreuz.", "content": "Schon Anfang des 18. Jahrhunderts und wohl schon früher stand am Salzachufer in Mülln ein Kruzifix, das hier als wundertätig verehrt wurde. Dieses Kreuz musste 1801, morsch geworden, abgetragen werden. Daraufhin wurde ein Doppelkreuz, von der Salzach aus für Schiffer und von der Fahrstraße in die Stadt aus gut sichtbar, errichtet. Diese Flusskreuz schenkte um 1900 der damalige Eigentümer der Pfarre Mülln.", "section_level": 3}, {"title": "Das einstige Bad in Mülln.", "content": "1820 errichtete der Zimmermann Josef Stock ein hölzernes Badehaus gleich nördlich des Stiegenaufganges vom Franz-Josef-Kai zur Müllner Hauptstraße. Ab 1823 wurden hier einfache Salzachbäder angeboten, die wegen ihrer mineralischen aus dem Gebirge stammenden Feinteile als sehr gesundheitsfördernd galten. Schon 1824 folgten hier aber schon Solebäder, wobei Stock die Sole aus der Sudhütte Hallein bezog. Seit 1830 konnten zudem hier Moorschlammbäder genommen werden. 1908 wurde die Badeanstalt von der Familie Wüstrich übernommen, der hölzerne Badehaus abgerissen und ein langgestrecktes gemauertes neues Badehaus errichtet. 1944 endete der Badebetrieb, eine Bombe hatte das Badehaus schwer beschädigt.", "section_level": 3}, {"title": "Die einstige Überfuhr.", "content": "Um sich mühsame Umwege zu ersparen, ließ Kronprinz Ludwig von Bayern, der im Schloss Mirabell residierte und häufig ins Schloss Kleßheim fuhr, in Mülln die Überführ, eine Bootsfähre über die Salzach, errichten. Sie war dem Kronprinzen und seinem Gefolge vorbehalten. Nach 1820 wurde diese Fähre aber wiedereröffnet und diente nun der Allgemeinheit. Die Fähre verkehrte danach zwischen fünf Uhr und dem Abendläuten täglich von April bis in den Spätherbst. Sie war bis zur Eröffnung des Kreuzersteges später Müllnersteges in Betrieb. (Kreuzersteg deshalb, weil für die Benützung eine Maut in der Höhe eines Kreuzers eingehoben wurde. Ein Kreuzer war ein hundertstel Gulden.)", "section_level": 3}, {"title": "Der Almkanal.", "content": "Durch Mülln fließt der Müllner Arm des Almkanals, eines künstlich angelegten Kanalsystems, das von verschiedenen Bächen und Flüssen gespeist wird. Von diesem wurden bzw. werden noch immer Wasserkraftanlagen betrieben. Früher waren es in Mülln nur die namensgebenden Mühlen. Die letzte große Mühle war die Heilmayer-Mühle und Brotwerk. Heute werden auch Anlagen nur zur Gewinnung von elektrischer Energie betrieben. Die neueste ist eine Wasserschnecke, die von der Augustiner Brauerei Mülln errichtet wurde. Der Kanal verläuft ab dem Gasthaus Krimpelstätter unterirdisch der Salzach zu und mündet in diese zirka hundert Meter oberhalb der Eisenbahnbrücke bzw. der S-Bahn Station Mülln-Altstadt.", "section_level": 2}, {"title": "Äußeres Mülln.", "content": "Dieser Siedlungsraum liegt außerhalb des historischen Ortskernes und nächst der Chirurgie West der Landeskrankenanstalten und der Aiglhofstraße und der Augustinergasse.", "section_level": 2}, {"title": "Die Müllner Volksschule.", "content": "Die Ursprünge der Müllner Schule dürften in die frühe Neuzeit zurückreichen und in der damaligen Klosterschule Mülln zu finden sein, neben der sich schon bald vermutlich eine Stadtschule entwickelte. Markus Sittikus erließ jedenfalls bereits 1613 eine Schulordnung, in der unter den „bestätigten deutschen Schulen“ auch Mülln erwähnt ist. In diesen Schulen wurden neben dem Trivium (Lesen, Rechnen, Schreiben) religiöse Inhalte vermittelt. 1632 muss der Prior von Mülln ermahnt werden, die Kinderlehre, die damals in der unruhigen Zeit des Dreißigjährigen Krieges elf Jahre nicht abgehalten worden war, fortan alle Sonntage wieder durchzuführen. Neben der Schule in Mülln bestand in diesem Vorstadtraum noch eine Soldatenschule im Johannisschlössl am Mönchsberg. 1812 wurde die Schule Mülln zweiklassig und 1871 dreiklassig. 1871 wurde auch der Turnunterricht eingeführt. Das heutige Schulgebäude wurde 1897 eingeweiht. Es war nach Plänen der Stadtgemeinde Salzburg (Architekt Franz Drobny) errichtet worden.", "section_level": 3}, {"title": "Der Aiglhof.", "content": "Erstmals taucht der alte Hof im 14. Jahrhundert auf, als die Herrn von Kuchl das Lehen 1377 samt den umgebenden Gründen an Paul Köllerer (Köllrer) verkauften. Köllerer seinerseits schenkt den Hof seiner Tochter anlässlich deren Vermählung mit Georg Aigl, der einer alten Salzburger Patrizierfamilie entstammte. 1511 erwarb Pachaimer, der damalige Hofkanzler, den Hof, welcher dann 1525 im Zuge der Bauernkriege schwer beschädigt wurde. 1588 kaufte die bekannte Familie Thenn den Hof, 1592 Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau. 1596 übernimmt dessen Münzmeister Christoph Geizkofler den Besitz, im Jahr 1600 dann der Dompropst Michael von Wolkenstein. Seit 1604 steht der Hof bis heute ständig im Eigentum des Stiftes St. Peter. 1796–1799 ließ dabei Abt Dominikus von Hagenauer den Aiglhof erneuern und erweitern. Er ließ dabei auch die dortige Schlosskapelle mit dem Altarblatt von Martin Johann Schmidt (Kremser Schmidt) erbauen, welches die Begegnung Christi mit dem ungläubigen Thomas darstellt. Im 19. Jahrhundert wurde der Aiglhof zu einer Klosterwäscherei erklärt. 1921 wurde begonnen, die Gründe des Aiglhofs zu parzellieren und an die Stadt Salzburg zu verkaufen. 1940 entstand auf dem Gelände durch die DAF die \"Neue Heimat\" (Aiglhofsiedlung). 1954 wurde hier eine Gärtnerei eingerichtet, die auf dem Gelände des dem Stift Sankt Peter gehörenden Schlossareals untergebracht ist.", "section_level": 3}, {"title": "Der Spitalsbezirk St. Johann.", "content": "Am stadtauswärts liegenden Ende der Müllner Hauptstraße befindet sich das Landeskrankenhaus Salzburg, ein Krankenhaus, das den Hauptteil der medizinischen Versorgung der Stadt Salzburg und ihrem Umland sicherstellt. Im Volksmund wird für das LKH (Landeskrankenhaus) auch der bis 1938 offizielle Name \"St. Johanns-Spital\" gebraucht. Um 1900 war hier das Blindenheim und angrenzend die Landesgebäranstalt. Auch ein Friedhof war hier angelegt. Heute beherbergen die Salzburger Landeskrankenanstalten eine Vielzahl von Abteilungen in einer ständig wachsenden Zahl an Bauobjekten auf einem viele Hektar großen Areal, in dem auch parkartige Grünflächen mit Spazierwegen Platz finden. Im Hof des Verwaltungsgebäudes der Landeskrankenanstalten (schräg hinter der Spitalskirche) wurde im 19. Jahrhundert bei Grabungsarbeiten eine unterirdische, fünf Meter tiefe und aufwändig gestaltete Brunnenanlage mit Konglomerattreppe zu einem tief liegenden Wasserbecken ausgegraben, die aus der Zeit um 1280 stammt. Das Landeskrankenhaus gehört heute zusammen mit der Christian-Doppler-Klinik zu den Universitätskliniken Salzburg. Die noch aus dem 19. Jahrhundert stammenden Bauten stehen unter Denkmalschutz.", "section_level": 2}, {"title": "Die Pfarrkirche St. Johannes.", "content": "Die ursprüngliche barocke Spitalsanlage mit der Kirche St. Johannes, heute die Pfarrkirche des Spitals-Pfarrsprengels, wurde im Auftrag des Erzbischofs Johann Ernst von Thun, dem die soziale Arbeit ein besonderes Anliegen war, von Fischer von Erlach auf den Fundamenten des älteren Grimmingschlosses erbaut und 1704 eingeweiht. Johann Ernst von Thun belebte mit dem neuen Spitalnamen einen alten Namen wieder, hieß doch schon das alte Spital der Erhardkirche nach dem heiligen Johannes dem Täufer. Die Altarblätter der Kirche wurden von Johann Michael Rottmayr selbst oder nach seinen Entwürfen angefertigt. Beiderseits der Kirche finden sich die alten symmetrisch angeordneten ursprünglichen Spitalstrakte, wobei die eine Seite jene den Männern und die andere den Frauen vorbehalten war. Seit 1891 ist die Spitalskirche eine eigene Pfarrkirche.", "section_level": 3}, {"title": "Der Spitalsfriedhof.", "content": "Der Spitalsfriedhof von St. Johannes besaß einen Teil für männliche Verstorbene und getrennt davon für weibliche. Der Männerteil wurde 1695 eröffnet, der Frauenteil 1703. Vermutlich im Jahr 1818 wurde die Trennung der beiden Teile aufgehoben. Der Friedhof war für die verstorbenen Patienten und Pfleger vorgesehen. Später kamen die verstorbenen Kinder des nahen Waisenhauses hinzu, aber auch gelegentlich andere Bürger aus Mülln oder der Riedenburg. Der Friedhof wurde etwa 1895 aufgelassen. Hier wurden insgesamt über 16.000 Bestattungen vorgenommen.", "section_level": 3}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Zuge der Realisierung der S-Bahn Salzburg wurde die S-Bahn-Station Salzburg Mülln-Altstadt errichtet, von welcher direkte Verbindungen zum Hauptbahnhof und nach Deutschland (Freilassing - Berchtesgaden) bestehen. Zusätzlich ist Mülln mit den Obuslinien 4, 7, 8 und 9 sowie den Autobuslinien 22, 27 und 28 erreichbar. Hinsichtlich des Individualverkehrs ist die stark befahrene Müllner Hauptstraße mit einer Ausnahme die einzige Straße mit Kfz-Verkehr im Inneren Mülln. Sie ist Durchzugsstraße vom Zentrum Richtung Lehen sowie Äußeres Mülln. Für Radfahrer existiert ein Weg entlang der Salzach.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mülln ist ein kleiner Stadtteil der österreichischen Stadt Salzburg. Er liegt links der Salzach nördlich des historischen Zentrums. Mülln grenzt im Westen an Lehen, im Süden an Riedenburg und im Südwesten an Maxglan. Die nördliche Grenze bildet die Eisenbahnstrecke Richtung München, die Aiglhofstraße begrenzt den Stadtteil gegen Maxglan. Die Grenze zum Stadtteil Riedenburg ist die Reichenhallerstraße. Die alte Vorstadt Mülln (Inneres Mülln) gehört mit zum Weltkulturerbe der Stadt Salzburg. In dem kleinen Stadtteil leben gut 1000 Bewohner.", "tgt_summary": null, "id": 93753} {"src_title": "Nebelhornbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Höhlenkloster von Karla liegt an einer alten Handelsstraße zwischen dem Meer und dem Dekkan-Plateau, etwa auf dem halben Weg zwischen Mumbai und Pune im indischen Bundesstaat Maharashtra in einer Höhe von etwa 770 m ü. d. M. Die Häfen an der nahegelegenen Küste der Arabischen See (z. B. \"Chaul\", \"Semylla\") waren seit etwa 1000 v. Chr. im Westen mit dem Roten Meer und den Mittelmeerkulturen bzw. mit Sumatra, Java, Kambodscha und China im Osten verbunden. Die nächstgelegene – mit dem Zug erreichbare – Stadt ist Lonavla; von dort sind es noch etwa 12 km mit einer Motorriksha. Ein etwa 20-minütiger Aufstieg über eine etwa 100 m hohe und ca. 800 m lange Treppe führt zum Kloster. Die meisten Pilger, unter ihnen viele Fischer von der Küste, kommen nicht wegen der buddhistischen Höhlen, sondern wegen eines Hindu-Tempels unmittelbar vor der Haupthöhle.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Karla-Höhlen entstammen zumeist dem Zeitraum vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 2./3. Jahrhundert n. Chr.; die Chaitya-Halle dürfte einer frühen Bauphase angehören. Auch danach wurden noch skulpturale Arbeiten ausgeführt; wann genau das Höhlenkloster aufgegeben wurde ist unklar. Vor dem Eingang zur Haupthalle befindet sich ein Jahrhunderte alter Tempel der regional verehrten Hindu-Göttin \"Ekviradevi\", der viele Pilger aus der Umgebung (bis hin nach Mumbai) anzieht; bei ihr könnte es sich um eine lokale Form der Göttin Kali handeln, denn ihr werden beinahe täglich Tieropfer dargebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Wie alle von Menschenhand geschaffenen Höhlen, so wurden auch die Bauten von Karli von vorn nach hinten und von oben nach unten aus dem Fels herausgehauen. Diese Technik erleichterte den Abtransport des Steinschutts, der einfach nach unten wegrutschen konnte; gleichzeitig mussten keine Gerüste errichtet werden und die Arbeiter waren vor herabfallenden Steinen besser geschützt. Ob die Mönche beim Bau ihres Klosters selbst Hand anlegten ist unklar – in der ersten Bauphase dürften sie noch selber mitgearbeitet haben, mit zunehmenden Einkünften des Klosters (Schenkungen, Stiftungen, Pilgergaben) wurden die äußerst mühe- und kunstvollen Arbeiten jedoch meist von bezahlten Steinmetzen erledigt.", "section_level": 1}, {"title": "Eingangsbereich.", "content": "Links vor dem Eingang zur Chaitya-Halle steht eine mächtige, 15 m hohe und komplett aus dem Felsgestein herausgehauene kannelierte Säule mit einem glockenförmigen Kapitell und einem aus vier – in alle Himmelsrichtungen blickenden – Löwen bestehenden Aufsatz. Dieses Thema findet sich bereits in den Ashoka-Säulen des 3. Jh.s v. Chr. (vgl. Sarnath) und ist hier vielleicht ein Jahrhundert später nachgeahmt worden; ein ehemals gegenüber stehendes Pendant ist verschwunden. Beim Figurenschmuck im eigentlichen Eingangsbereich sind zwei Stilphasen zu unterscheiden: die an den Wänden links und rechts des Eingangsportals angebrachten Reliefs mit kleinen – in europäischer Manier und auf einem Löwenthron – sitzenden und von Liebespaaren (\"mithunas\") flankierten Buddhafiguren könnten wegen ihres antiquierten Figurenstils noch dem späten 4. Jh. angehören; die drei aus den Seitengewänden herausgearbeiteten großen Elefanten mit darauf im Lotossitz sitzenden Buddhafiguren sollten – aufgrund der deutlich besseren Steinbearbeitung – dem 5. Jh. zuzurechnen oder aber von anderer Hand geschaffen worden sein. Der Eingang selbst wird dominiert von einem riesigen Fenster (\"chandrasala\" oder \"kudu\") mit einem Kielbogen als äußere Blende. Der Fensterbogen ruht auf steinernen – in konstruktiver Hinsicht völlig überflüssigen – Balken; die unteren Bogenenden sind eingezogen, so dass der Bogen insgesamt einen Hufeisenbogen ausbildet. Der kleinere Bogen oberhalb der Eingangstür wiederholt das Motiv des Fensters und wird ebenfalls von einem vorgeblendeten Kielbögen überfangen, dessen Spitze in das obere große Fenster hineinragt.", "section_level": 2}, {"title": "Chaitya-Halle.", "content": "Hauptattraktion der buddhistischen Klosteranlage von Karla ist die etwa 14 m hohe und ca. 45 m tiefe Chaitya-Halle, die durch zwei Reihen von jeweils 15 oktogonalen Säulen in ein breites Mittelschiff und zwei schmale – einen Umgang ausbildende – Seitenschiffe geteilt ist. Die kahlen Seitenwände sind vollkommen schmucklos belassen. Die z. T. noch mit alten Inschriften bzw. Graffiti versehenen Säulen haben eine topfartig gebauchte Basis und kannelierte glockenförmige Kapitelle. Der jeweils darüber aufruhende Block ist reich skulptiert: kniende bzw. liegende Elefanten mit Liebespaaren (\"mithunas\") als Reiter tragen das Gewölbe des Tempels und haben gleichzeitig Unheil abwehrende (apotropäische) sowie hoheitliche Bedeutungen. Das aus dem harten Fels herausgearbeitete gewölbte Dach der Halle wird noch von einem – statisch völlig überflüssigen, aber beinahe 2000 Jahre alten – Teakholzgewölbe unterfangen; eine im Gewölbescheitel durchlaufende, stabilisierende Firstpfette, wie sie an früheren freistehenden und komplett aus Holz errichteten – jedoch allesamt nicht erhaltenen – Bauten sicherlich vorhanden war, fehlt jedoch. In der Apsis der Halle erhebt sich ein – ebenfalls aus dem natürlichen Fels herausgearbeiteter – etwa 3,50 m hoher und mehrfach leicht abgestufter Stupa, der sowohl unmittelbar als auch in den Seitenschiffen der Halle von Mönchen und Pilgern umwandelt werden konnte (\"pradakshina\"), wobei davon auszugehen ist, dass die nahe Umschreitung mit Berührung des Stupa nur Mönchen, weltlichen Würdenträgern oder wohlhabenden Kaufleuten vorbehalten war. Der Stupa hat einen original erhaltenen, aus zwei Teilen bestehenden quadratischen Schirmaufsatz (\"chhatri\"), dessen unterer, mehrfach abgestufter Teil aus Stein gearbeitet ist; der eigentliche Schirm dagegen besteht aus Holz. Die sieben Säulen der Apsis, d. h. in unmittelbarer Nähe zum Stupa, haben weder Basen noch Kapitelle.", "section_level": 2}, {"title": "Vihara-Höhlen.", "content": "In der Nähe der Chaitiya-Halle liegen einige – z. T. dreigeschossige – Vihara-Höhlen mit in die Seitenwände hineingehauenen Zellen, die als Aufenthalts- und Schlafräume der Mönche dienten. In diesen \"viharas\" befanden sich ursprünglich weder Stupas noch Kultbilder – letztere wurden erst ab dem 5. Jh. hinzugefügt. Vielleicht dienten einige dieser Wohnhöhlen (vor allem in späterer Zeit) auch als Herbergen und Lagerräume für die mit ihren Karawanen vorbeiziehenden Kaufleute, die sich für derartige Dienstleistungen – und in der Hoffnung auf bzw. nach guten Geschäften – sicherlich dankbar zeigten; die Diener der Karawanenherrn blieben jedoch auch des Nachts bei den Tieren und Handelswaren am Fuß der Felswand.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die handwerklich und künstlerisch in hervorragender Manier aus dem Fels herausgearbeitete Chaitya-Halle von Karla (seltener: Karli) gehört zu den ältesten, besterhaltenen und künstlerisch bedeutsamsten frühen Felsbauten Indiens. Sie ist Indiens größter Höhlentempel.", "section_level": 1}, {"title": "Umgebung.", "content": "Die buddhistischen Höhlenheiligtümer von Bhaja und Bedsa sowie die beiden Forts von Lohagad und Visapur liegen ganz in der Nähe. Die drei Höhlenanlagen im Umkreis von Lonavla müssen im Zusammenhang gesehen werden mit anderen Höhlenklöstern in der Umgebung von Mumbai (z. B. Kanheri und Mahakali), den Pandavleni-Höhlen bei Nashik und denen bei Aurangabad (Aurangabad-Höhlen, Ellora und Ajanta). Letztere werden dem UNESCO-Weltkulturerbe zugerechnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karla (auch Karli) ist eine aus dem Granitgestein des Dekkan-Plateaus (Indien) herausgeschälte buddhistische Tempel- und Klosteranlage aus der Zeit zwischen dem 2. vorchristlichen und dem 2./3. nachchristlichen Jahrhundert. Der Komplex besteht aus mehreren Wohnhöhlen (\"viharas\") und einer großen Gebets- bzw. Umwandlungshalle (\"chaitya\").", "tgt_summary": null, "id": 416681} {"src_title": "Friedrich Eckstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend und Schulzeit.", "content": "Chris Bosh wurde am 24. März 1984 in Dallas geboren, wobei er im texanischen Hutchins einen Großteil seiner Jugend verbrachte. Er hatte bereits im Alter von vier Jahren durch seinen Vater ersten Kontakt zum Basketball und begann ab der 4. Klasse diesen Sport auch aktiv zu betreiben. Da er auch in seiner Jugend schon deutlich größer war als seine gleichaltrigen Mitspieler, hatte er schon früh große Vorteile beim Rebounden. Nebenbei interessierte er sich auch für Baseball, wobei er bis zur Highschool auch immer Teil der Schulmannschaften war. Als größten Einfluss bezeichnet Bosh seine Eltern, wobei im Basketball Kevin Garnett sein großes Vorbild war, was sich auch an seiner Spielweise erkennen lässt. Schon bald wurde sein großes Talent sichtbar, als er seinem Team von der Lincoln Highschool zu einer perfekten Saison mit 40:0 Siegen verhalf. Er spielte meist überragend und erreichte mehrere Auszeichnungen. So wurde er während seiner Highschoolzeit von den texanischen Trainern zum \"Mr. Basketball\" in Texas ernannt und gewann auch den Award als \"Highschool Player of the Year\". Aufgrund dieser Leistungen erhielt er Angebote von mehreren Colleges, die ihm Sportlerstipendien in Aussicht stellten. Aufgrund des positiven Gesprächs mit dem dortigen Basketballcoach Paul Hewitt entschied sich Chris Bosh zur Georgia Tech zu gehen. Dort bestätige er seine schon zuvor erbrachten Leistungen und erzielte in 31 Spielen durchschnittlich 15,6 Punkte, 9,0 Rebounds und 2,2 Blocks. Auch führte er seine Conference in Wurfgenauigkeit an (56 %). Er ist nach Antawn Jamison erst der zweite Spieler, der diesen Wert in seinem ersten Collegejahr als Freshman erreichte. Sein eigentlicher Plan war es, das College mit einem Diplom abzuschließen, doch aufgrund seiner Leistungen und Überlegenheit entschied er sich, sein Studium abzubrechen und sich zum NBA Draft 2003 anzumelden. Er plant, den Abschluss nach seiner Profikarriere nachzuholen.", "section_level": 1}, {"title": "NBA.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Draft.", "content": "Er wurde im Entry Draft 2003, welche als eine der stärksten aller Zeiten galt, an vierter Stelle hinter LeBron James, Darko Miličić und Carmelo Anthony vom einzigen kanadischen NBA-Team, den Toronto Raptors, ausgewählt. Dabei traf er damals im Draft schon auf seine späteren Mitspieler LeBron James und den an fünfter Stelle ausgewählten Dwyane Wade.", "section_level": 2}, {"title": "Toronto Raptors.", "content": "Bald nach dem Draft erhielt Toronto mehrere Angebote, Bosh gegen einen anderen Spieler zu tauschen, da das Team einen erfahrenen Scorer suchte und viele andere Teams das enorme Potenzial von Bosh erkannten. Dennoch lehnten die Raptors ab. Aufgrund des Wechsels von Antonio Davis zu den Chicago Bulls hatte Bosh zwar seinen Platz im Team sicher, musste aber meist auf die für ihn ungewohnten Center-Position spielen. Dort hatte er ziemliche Probleme, da er seinen Gegnern trotz seiner Größe meist körperlich unterlegen war und sich erst an das sehr physische Spiel in der NBA gewöhnen musste. Dennoch überzeugte er vor allem durch seinen großen Einsatz und hatte mit durchschnittlich 11,5 Punkte, 7,4 Rebounds, 1,4 Blocks, und 33,5 Minuten in seinen 75 Spielen die meisten Rebounds und Blocks aller Rookies. Auch setzte er in seinen 63 Spielen, in denen er startete, neue Teamrekorde für Rebounds und Blocks eines Rookies. Für diese Leistungen wurde er in das NBA All-Rookie First Team berufen. In der folgenden Saison gab es für Boshs Karriere eine wichtige Veränderung, als der Superstar des Teams, Vince Carter, im Dezember nach New Jersey wechselte und mit Alonzo Mourning ein neuer Center kam. So konnte Bosh zum einen nun hauptsächlich als Power Forward spielen und zum anderen waren seine Führungsqualitäten mehr gefragt als zuvor. In den Wochen nach dem Trade spielte er besser denn je und konnte sich in jeder positiven Statistik (Punkte, Rebounds, Assists, Steals und Blocks) steigern. So wurde er auch erstmals zum Spieler der Woche in der Eastern Conference ernannt. Dennoch konnte sich sein Team mit deutlichem Abstand erneut nicht für Play-offs qualifizieren. Seine Entwicklung hielt auch in der Saison 2005/06 an. Er wurde zum Teamkapitän ernannt und führte sein Team in Punkten, Rebounds und Wurfgenauigkeit an und erzielte regelmäßig Double-double. Für diese Leistungen wurde er erstmals für das All-Star Game nominiert und war damit erst der dritte Spieler in der Geschichte der Toronto Raptors, der dies schaffte. Jedoch verletzte sich Bosh im März so schwer, dass für ihn die Saison beendet war. Sein Team verlor danach neun der letzten zehn Spiele. Nach dieser Saison unterschrieb Chris Bosh einen neuen Vertrag über drei Jahre mit einer Spieleroption für ein viertes Jahr. Dieser brachte ihm 65 Millionen US-Dollar ein. Das Jahr 2006/07 sollte das erfolgreichste werden, seitdem Bosh in der NBA spielte. Er steigerte sich erneut und schaffte endgültig den Sprung zum Superstar. Er wurde erstmals in die Startaufstellung des All-Star Games gewählt und stellte am 7. Februar mit 41 Punkten einen neuen persönlichen Rekord auf. Darauf gab es erstmals \"MVP-Rufe\" im heimischen Air Canada Centre. Am 28. März wurde er der Spieler mit den meistens double-double in der Geschichte der Raptors. Am Ende der Saison landete Toronto auf dem 3. Platz im Osten und musste in den Play-offs gegen New Jersey antreten. Trotz der besseren Bilanz und einem überzeugenden Chris Bosh verloren die Raptors die Serie 1:4. Am Ende der Saison erzielte Chris Bosh mit 22,6 Punkten und 10,7 Rebounds pro Spiel durchschnittlich ein double-double und wurde ins All-NBA Second Team gewählt. Nachdem es nun erstmals seit Jahren wieder zu einem Einzug in die Play-offs gereicht hatte, wurden die Hoffnungen auf weitere Erfolge gestärkt, da Toronto ein junges Team mit Potential und starken Frontcourts um Chris Bosh und Andrea Bargnani war, welches mit dem starken Distanzschützen Jason Kapono eine hoffnungsvolle Ergänzung bekam. Dennoch reichte es nur zu einer ausgeglichenen Bilanz mit je 41 Siegen und Niederlagen, wobei Bosh 15 Spiele verletzt fehlte. Dennoch konnte er seine Statistiken weiter verbessern, indem er Karriererekorde bei der Dreipunktwurfquote und Freiwurfquote erreichte. In den Play-offs kam es zum Duell mit dem anderen jungen und aufstrebenden \"Big Man\" der Liga Dwight Howard, wobei dieser trotz einer überzeugenden Serie von Bosh mit unter anderem 39 Punkten und 15 Rebounds in Spiel 4 mit seinem Team die Serie 4:1 gewann. Obwohl das Team mit gestandenen Spielern wie Hedo Türkoğlu und Jermaine O’Neal verstärkt wurde und hoffnungsvolle Talente wie DeMar DeRozan verpflichtet werden konnten, verpasste das Team in den folgenden beiden Jahren die Play-offs. Bosh spielte weiter auf konstant hohem Level und wurde wie in den Jahren zuvor für das Allstar-Game nominiert. Während er das Spiel 2009 aufgrund einer Verletzung absagen musste, konnte er 2010 sein viertes Spiel bestreiten. In seinem letzten Jahr in Toronto konnte er sich nochmal deutlich steigern. Er hatte die meisten Würfe pro Spiel in seiner Karriere und konnte dabei seine Trefferquote auch auf ein Karrierehoch von 51,8 % verbessern. Dies resultiere in einem weiteren persönlichen Rekord von durchschnittlich 24 Punkten pro Spiel, wobei er auch mit 10,8 Rebounds die beste Quote seiner Karriere vorweisen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Miami Heat.", "content": "Nachdem sein Vertrag auslief, konnte Bosh zur Saison 2010/11 frei wechseln. Im Vorfeld wurde viel spekuliert, da 2010 sehr viele Superstars und erfahrene Spieler zum Free Agent wurden. Am 9. Juli gaben Bosh und LeBron James bekannt, dass sie in der neuen Saison für das Team von Miami Heat spielen werden. Auch der bisherige Heat-Spieler Dwyane Wade, dessen Vertrag auslief, gab seine Verlängerung bekannt, so dass es zur Bildung der sogenannten \"Big Three\" kam. Er verließ Toronto mit mehreren Franchise-Rekorden, so unter anderen die für die meisten Punkte und Rebounds. Nach einem unerwartet schlechten Start des neuen Teams in die Saison mit 9 Siegen bei 8 Niederlagen konnte sich das Team um Chris Bosh steigern und schloss die Saison auf dem 3. Platz der Eastern Conference ab, wobei sie zwischenzeitlich eine 21:1 Serie erzielen konnten. Bosh war auch Teil des NBA All-Star Game 2011, wobei er im Gegensatz zu seinen Teamkameraden James und Wade, die beide starteten, nur Ersatz war. Am 27. März 2011 gelang es diesem Trio, jeweils mindestens 30 Punkte und 10 Rebounds zu erreichen. Dies passierte in der NBA-Historie erst zum zweiten Mal, zuletzt vor 50 Jahren, als das Trio Oscar Robertson, Wayne Embry und Jack Twyman von den Cincinnati Royals im Februar 1961 dieselbe Mindestausbeute erzielte. In den Play-offs konnte Miami überraschend bis in die Finals vordringen, wobei unter anderem auch der Meister der Eastern Conference, die Chicago Bulls, mit ihren MVP Derrick Rose geschlagen werden konnte. Im Finale unterlag jedoch das nun favorisierte Team aus Miami gegen die Dallas Mavericks in 4:2 Spielen. Während der Saison 2011/12 spielte Bosh teilweise sehr unkonstant, was ihm viel Kritik einbrachte. Teilweise wurden die drei Stars des Teams aufgrund Boshs durchwachsener Leistung in Anspielung auf die gleichnamige Sendung nur \"Two and a Half Men\" genannt. Erst in den Play-offs lieferte Chris Bosh regelmäßig gute Leistungen ab. So erzielte er im dritten Spiel der Finals die entscheidenden Punkte zum 88:86 Auswärtssieg der Heat bei den Oklahoma City Thunder. Miami gewann 2012 die Meisterschaft. Während seine Wurfquoten relativ konstant blieben, sanken jedoch seine daraus resultierenden Werte. So erreichte er durchschnittlich nur noch 18,7 Punkte und 8,3 Rebounds pro Spiel, was aber vor allem daran lag, dass auf ihn nicht mehr der alleinige Fokus der Offensive liegt wie es in Toronto der Fall war und er sich den Aktionsradius mit denen im Spiel noch dominanteren Dwyane Wade und LeBron James teilen muss. Dennoch reichte es erneut zum Gewinn der Meisterschaft 2013 über die San Antonio Spurs. 2014 erreichten die Heat das Finale. Dieses Mal gelang den Spurs jedoch die Revanche. Zum Saisonende liefen die Verträge von Bosh, Wade und James bei den Heat aus. Während Bosh und Wade ihre Verträge verlängerten, wechselte James zurück zu den Cavaliers. Infolgedessen verloren die Heat ihre Favoritenrolle. Bosh jedoch kam durch den Wechsel von James wieder eine größere Rolle im Angriff zuteil. Am 21. Februar 2015 gaben die Miami Heat bekannt, dass bei Chris Bosh ein Blutgerinnsel in der Lunge diagnostiziert wurde. Bosh begab sich am 19. Februar in ein Krankenhaus zur ärztlichen Behandlung. Nach Angaben von Heat-Coach Erik Spoelstra bestand aber keine Lebensgefahr. In einer Pressekonferenz am 9. März 2015 gaben die Miami Heat bekannt, dass sie Chris Bosh zur Saison 2015/16 zurückerwarten. Bosh begann ab April mit dem Krafttraining und kehrte bis September wieder voll in das Training zurück. Bosh gab sein Comeback zur neuen Saison. Nach 53 Spielen wurde bei ihm ein erneutes Blutgerinnsel im Bein diagnostiziert und Bosh setzte erneut den Rest der Saison und die Play-offs aus. Bosh setzte die darauffolgende Saison 2016–17 aufgrund der Blutgerinnungsprobleme vollständig aus. Die NBA urteilte, dass Boshs Bluterkrankung eine karrierebedingte Erkrankung sei, womit ihn die Heat im Juli 2017 entließen. Im Februar 2019 verkündete Bosh sein Karriereende. Seine Trikotnummer 1 wird von den Heat, zu seinen Ehren, nicht mehr vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Nachdem seine NBA-Karriere begann und sich abzeichnete, dass Bosh zu einem der besten Spieler auf seiner Position heranreifte, rückte er bald ins Blickfeld der US-amerikanischen Nationalmannschaft. Bosh war Teil der Mannschaft, welche bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2006 Bronze gewann. Dabei besiegten sie im Spiel um Platz 3 den amtierenden Olympiasieger Argentinien. Er erreichte während des Turniers die sechstbeste Trefferquote aus dem Feld. Er wurde auch für das Team nominiert, welches an den Olympischen Spielen 2008 in Peking teilnahm. Bosh wurde meist als Backup des Centers Dwight Howard eingesetzt und gewann ungeschlagen mit seinem Team die Goldmedaille. Er erzielte im Turnier durchschnittlich 9,1 Punkte und war mit 6,1 Rebounds bester Rebounder im Team.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "2012 verdiente Chris Bosh 14 Millionen Euro (18,3 Mio. US-Dollar) und zählte damit zu den Top 10 der bestbezahlten NBA-Spielern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christopher Wesson „Chris“ Bosh (* 24. März 1984 in Dallas, Texas) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler, der insgesamt 14 Jahre in der NBA aktiv war. Ab 2003 spielte zunächst für die kanadischen Toronto Raptors, die ihn drafteten, bis er sich 2010 den Miami Heat anschloss und bei diesen bis 2017 blieb. ", "tgt_summary": null, "id": 391693} {"src_title": "Elisabethmarkt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wirkung.", "content": "Sufentanil vermittelt seine Wirkung über Opioidrezeptoren, die vor allem im zentralen Nervensystem zu finden sind. Als Opioid mit rein agonistischer Wirkung bindet Sufentanil mit hoher Affinität an μ-Opioidrezeptoren, jedoch auch an κ-Rezeptoren und führt so zu den typischen Opioidwirkungen wie Analgesie, Atemdepression, Euphorie und Miosis. Es besitzt die 7–10-fache relative analgetische Potenz von Fentanyl und die 700–1000-fache von Morphin (Referenz-Opioid). Damit ist es von allen klinisch angewendeten Opioiden das potenteste. Nach intravenöser Gabe verteilt sich Sufentanil aufgrund seiner Lipophilie rasch in fetthaltigen Geweben. Die Wirkdauer beträgt ca. 30 Minuten. Der Abbau findet vorwiegend in der Leber statt, ein kleiner Anteil wird unverändert über die Niere ausgeschieden. Bei gesunden Versuchspersonen führte Sufentanil im Vergleich mit Fentanyl zu einer stärkeren und länger anhaltenden Analgesie bei geringerer und kürzer anhaltender Atemdepression. Die Ursache könnte auf einer höheren Affinität von Sufentanil zum μ-Subrezeptor und vergleichsweise niedrigerer Affinität zum μ-Subrezeptor beruhen, da die Analgesie vor allem über μ-Subrezeptoren, die Atemdepression dagegen vorrangig über μ-Subrezeptoren induziert wird. Eine unterschiedliche Involvierung beider μ-Opioid-Subrezeptoren in die analgetische und atemdepressorische Wirkung konnte durch Versuche mit dem selektiven μ-Antagonisten Naloxonazin gezeigt werden, welches die analgetische Wirkung von Morphin, nicht aber die atemdepressorische Wirkung aufheben kann. Im Vergleich zu Fentanyl zeichnet sich Sufentanil durch eine wesentlich stärkere hypnosedative Wirkung aus. Während die hypnotische Dosis Sufentanil mit 3,5 μg/kg angegeben wird, liegt die vergleichbare Dosis Fentanyl bei 20–50 μg/kg.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Sufentanil wird hauptsächlich in der Anästhesie und in der Intensivmedizin als Schmerzmittel angewendet. Es kann repetitiv oder kontinuierlich mittels einer Spritzenpumpe zugeführt werden. Auch eine transdermale Applikationsform wurde entwickelt. Aufgrund seiner hohen analgetischen Potenz sollte es nur unter Überwachung verabreicht werden, um eine eventuelle Atemdepression nicht zu übersehen. In der Intensivmedizin wird Sufentanil bevorzugt zur kontinuierlichen Analgosedierung benutzt, da es besser steuerbar ist und eine größere therapeutische Breite als Fentanyl aufweist, gleichzeitig aber auch eine stärkere sedierende Wirkung besitzt und seltener zu Atemdepression führt.", "section_level": 1}, {"title": "Wechselwirkungen.", "content": "Die Wirkung von Sufentanil kann durch bestimmte Calciumantagonisten beeinflusst werden. Die kombinierte Gabe von Nimodipin mit Sufentanil soll dessen analgetische Potenz – abhängig von den genauen experimentellen Bedingungen – um das 3,25–50-fache steigern. Im Vergleich dazu wird die atemdepressorische Potenz von Sufentanil durch Nimodipin in geringerem Ausmaß erhöht. Gleichzeitig wird die Toleranzentwicklung zurückgedrängt. Weitere Untersuchungen ergaben, dass die Toleranzentwicklung unter anderem auf einer \"Up-Regulation\" der Proteinkinasen GRK2, GRK3, GRK6 und beta-Arrestin 2 beruht, die durch Nimodipin verhindert wird. Verbunden mit der Toleranzentwicklung ist eine \"Down-Regulation\" der μ-Opioidrezeptoren mit einer Konzentrationsabnahme um 55–67 %, welche durch gleichzeitige Gabe von Nimodipin verhindert wird. Im Gegensatz zu Calciumantagonisten verstärkte der Calcium-Agonist Bay K 8644 die Entwicklung von Toleranz gegenüber der analgetischen Wirkung von Sufentanil.", "section_level": 1}, {"title": "Unerwünschte Wirkungen.", "content": "Wie alle Opioide kann auch Sufentanil die typischen Opioid-Nebenwirkungen erzeugen. Zu diesen zählen Atemdepression bis zur Apnoe, Euphorie, Verstopfung sowie Übelkeit und Erbrechen.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsstatus in Deutschland.", "content": "Sufentanil ist in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund seiner Aufführung in der Anlage 3 BtMG ein verkehrsfähiges und verschreibungsfähiges Betäubungsmittel. Der Umgang ohne Erlaubnis oder Verschreibung ist grundsätzlich strafbar. Weitere Informationen sind im Hauptartikel Betäubungsmittelrecht in Deutschland zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Sufentanil wurde 1976 erstmals von Paul Janssen veröffentlicht, der bereits das weit verbreitete Opioidderivat Fentanyl synthetisiert hatte. Der Wirkstoff wurde Ende der 80er Jahre ein gängiges Mittel in der operativen Anästhesie.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Monopräparate Sufenta (D, A, CH), diverse Generika (D, A, CH)", "section_level": 1}], "src_summary": "Sufentanil ist ein synthetisches Opioid, das als stärkstes in Deutschland in der Humanmedizin zugelassene Schmerzmittel vor allem in der Anästhesie angewendet wird und mit Fentanyl strukturell verwandt ist.", "tgt_summary": null, "id": 1538353} {"src_title": "Joseph von Boos zu Waldeck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegründet wurde die Gruppe im Jahr 1976 in Florida von Tom Petty. Neben ihm zählen Mike Campbell, Benmont Tench, Ron Blair und Stan Lynch zu den Gründungsmitgliedern. In dieser Besetzung wurden die ersten vier Alben eingespielt, das erste (nach der Band benannte) wurde 1976 veröffentlicht. Der internationale Durchbruch gelang 1979 mit dem dritten Album \"Damn the Torpedoes\". 1982 verließ der Bassist Ron Blair die Band und wurde durch Howie Epstein ersetzt. 1991 kam Scott Thurston dazu. Im selben Jahr veröffentlichte die Band ihr erfolgreichstes Studioalbum \"Into the Great Wide Open,\" welches die Single \"Learning to Fly\" enthielt. 1994 trennte sich Stan Lynch von der Gruppe, und Steve Ferrone nahm seinen Platz am Schlagzeug ein. Blair stieß Anfang 2002 wieder zu den Heartbreakers, da Epstein aufgrund von Drogenproblemen zunehmend weniger dazu in der Lage war, seinen Aufgaben in der Band nachzukommen. Epstein starb am 23. Februar 2003 an einer Überdosis Heroin. 2002 wurden Tom Petty & the Heartbreakers (unter Anwesenheit von Blair und Epstein) in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 2008 trat die Band in der Halbzeitshow der Super Bowl XLII auf. Im ausverkauften \"University of Phoenix-Stadium\" spielten sie ihre Hits \"American Girl\", \"I Won’t Back Down\", \"Free Fallin’\" und \"Runnin’ Down a Dream\". Tom Petty, der Gründer der Band, starb am 2. Oktober 2017 im Alter von 66 Jahren nach einem Herzinfarkt, nur wenige Tage nach dem Ende einer großen Nordamerika-Tournee der Heartbreakers.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Studioalben Livealben Kompilationen Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}, {"title": "Gastbeiträge.", "content": "Weitere Gastbeiträge", "section_level": 2}], "src_summary": "Tom Petty & the Heartbreakers war eine US-amerikanische Rockband, die 1976 in Gainesville, Florida, gegründet wurde. Bis zu seinem Tod im Jahr 2017 wurde die Band von Tom Petty angeführt.", "tgt_summary": null, "id": 870738} {"src_title": "Catharina Margaretha Linck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ernst Kapp wurde als letztes von 12 Kindern in Ludwigsstadt in Oberfranken geboren. Sein Vater, ein Justizamtmann, starb, als der Sohn sechs Jahre alt war. Er wuchs danach bei Verwandten und teils bei Fremden auf, da auch seine Mutter früh starb. Von 1824 bis 1828 studierte Ernst Kapp an der königlichen preußischen Universität Bonn Altphilologie und wurde zunächst Gymnasiallehrer in Hamm. 1830 promovierte er im Fach Geschichte mit der Dissertation \"De re navali Atheniensium\". Von 1830 bis 1849 war Kapp Lehrer für Geschichte und Erdkunde am Gymnasium in Minden. Hier tat er sich mit fachdidaktischen Werken hervor, die eine Betrachtung der Geographie unter historischen und der Geschichte unter geographischen Aspekten fordern. „Als reifes Ergebnis langjährigen Nachdenkens“ (so Viktor Hantzsch in der \"Allgemeinen deutschen Biographie\") mündeten diese Vorüberlegungen schließlich in die \"Vergleichende allgemeine Erdkunde\" von 1845. Als bekennender Liberaler – siehe \"Der constituirte Despotismus und die constitutionelle Freiheit\" (1849) – sah sich Kapp, als er seine Stellung zu verlieren drohte, gezwungen, 1849 nach Amerika zu emigrieren. Seine Frau und seine fünf Kinder folgten ihm 1850 nach, ebenso sein Bruder Alexander Kapp, Gymnasiallehrer in Soest, und sein Neffe Friedrich Kapp, der später als Geschichtsschreiber und Parlamentarier hervortrat. Ernst Kapp „vertauschte die Feder mit dem Spaten“ (Victor Hantsch), er und seine Familie gründeten Sisterdale im texanischen Kendall County, das man auch als ein „Latin Settlement“ bezeichnet, und ließen sich dort als Baumwollfarmer nieder. Kapp entfaltete daneben eine Reihe von Aktivitäten: Er wurde zum Präsidenten des „Vereins freier Männer“, einer Freidenkervereinigung, gewählt und beteiligte sich an der Herausgabe der deutschsprachigen \"San Antonio Zeitung\". Als er im Sezessionskrieg für die Sklavenbefreiung Stellung bezog, erregte er in Texas Ärgernis, was ihn zum Verkauf der Zeitung zwang. 1865 kehrte Kapp mit seiner Familie gesundheitlich angeschlagen nach Deutschland zurück und ließ sich in Düsseldorf als Privatdozent nieder. Hier besorgte er die zweite verbesserte Auflage seiner \"Vergleichenden allgemeinen Erdkunde\" (1868) und verfasste die \"Grundlinien einer Philosophie der Technik. Zur Entstehungsgeschichte der Cultur aus neuen Gesichtspunkten\" (1877). Am 30. Januar 1896 starb Kapp in Düsseldorf im Alter von 87 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Mit seiner \"Vergleichenden allgemeinen Erdkunde\" von 1845 erwies sich Kapp als Schüler Carl Ritters, des Begründers der modernen wissenschaftlichen Geographie, sowie Hegels kulturanthropologischen und universalhistorischen \"Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte\" (1832–1845). Dabei zeichnete sich Kapps spezifisches Entwicklungsdenken ab, das die gegenseitige Bedingtheit der materiellen Voraussetzungen der menschlichen Umwelt und des Geistes betont. Dabei blieb Kapp dem Hegelschen Apriori des Geistes verpflichtet. Das Buch enthält weiter Überlegungen zur Biogeographie, Anthropogeographie oder Kulturgeographie, die später von Friedrich Ratzel ausgearbeitet wurden, ferner zum Verhältnis von Land, Meer, Kultur und Geschichte, wie sie später ähnlich in Oswald Spenglers \"Der Untergang des Abendlandes\" (1923) und in Carl Schmitts geopolitischen Überlegungen in \"Land und Meer\" (1942) zu finden sind. Kapp unterschied drei politisch-geographische Kulturkreise: Als deren bestimmendes und strukturierendes Moment sah er dabei stets das Wasser an. Die \"Grundlinien einer Philosophie der Technik\" von 1877 stellen vielleicht das erste genuin moderne Werk der Technikphilosophie dar, weil sie die bis dahin vorherrschende cartesianische Metaphorik des Organischen als etwas bloß Mechanischem komplett umkehrt und weil sie das technische Verhalten des Menschen in eine spezifisch moderne Anthropologie des Mängelwesens Mensch einbettet, wie es zuerst in den Schriften Johann Gottfried Herders und später deutlicher bei Arnold Gehlen zu finden ist. Das zweite Kapitel der \"Grundlinien einer Philosophie der Technik\" – „Die Organprojektion“ (1877, S. 29 ff.) – findet sich auch heute noch in vielen Anthologien zur Technikphilosophie und Anthropologie. Zentrale These des Werkes ist, dass alle technischen Artefakte letztlich als Organprojektionen zu verstehen seien. So sei ein Hammer als Faust und der Kran Karl Culmanns als menschlicher Oberschenkelknochen zu verstehen, eine Säge bilde die Schneidezähne ab, ein Fernrohr bilde unbewusst den inneren Aufbau des Auges nach. Die Entwicklung des Buches folgt dabei einer zunehmenden Komplexität der technischen Apparaturen, über die damals aufkommende Telegraphie, die als ein Nervensystem verstanden wird, bis hin zum Staat als Abbild des menschlichen Organismus insgesamt. Die technische Entwicklung als Motor der kulturellen Entwicklung ist dabei stets ein Herausstellen von etwas, das bereits im Menschen organisch wie geistig angelegt ist, um im selben Moment als ihre Konkretion dessen geistige Entwicklung herauszufordern und voranzutreiben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernst Christian Kapp (* 15. Oktober 1808 in Ludwigsstadt, Oberfranken; † 30. Januar 1896 in Düsseldorf) war Pädagoge, Geograph und Philosoph. Mit seinem Werk \"Grundlinien einer Philosophie der Technik\" von 1877 gilt er als einer der Begründer der modernen Technikphilosophie.", "tgt_summary": null, "id": 1466085} {"src_title": "Stephan Grundy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines und taktisch-technische Daten.", "content": "Nach der Eroberung Norfolks, Virginia, und der Marinewerft Gosport hatten die Konföderierten die dort bis auf die Wasserlinie abgebrannte 4636 tn.l. verdrängende US-Schraubenfregatte \"Merrimack\" gehoben. Den Rumpf dieses am 15. Juni 1855 auf der Marinewerft Boston vom Stapel gelaufenen Schiffes verwendeten sie nun als Grundlage für ihr Panzerschiff, das nach seiner Fertigstellung den Namen \"Virginia\" erhielt. Die ohnehin stark zerstörten Aufbauten der Fregatte wurden bis fast zur Wasserlinie hinunter entfernt. Auf dem hier gebildeten 10 cm starken Oberdeck wurde eine 52 m lange und 2,13 m hohe Kasematte mit um 45° angeschrägten Seiten errichtet. Dieser Aufbau bestand aus 50 cm starken Fichtenbohlen und darüberliegenden 10-cm-Eichenholzbohlen. Als Panzerung standen den Konföderierten nicht genügend Eisenplatten zur Verfügung, darum wurden stattdessen zwei Lagen (horizontal und vertikal) miteinander verschraubter Eisenbahnschienen aufgebracht. In dem Aufbau wurden insgesamt zehn Geschütze aufgestellt, je eines vorne und achteraus und vier an jeder Seite. Dies waren je zwei der Kaliber 17,8 cm und 16,2 cm mit gezogenem Lauf und sechs 22,8-cm-Dahlgren-Glattrohrkanonen; darüber hinaus wurden zwei mobile 7,5-cm-Haubitzen auf dem Dach der Kasematte aufgestellt. Da die südstaatlichen Konstrukteure außerdem erfahren hatten, dass auch die Nordstaaten an gepanzerten Kriegsschiffen – nämlich der \"USS Monitor\" – bauten, versahen sie die \"Virginia\" zusätzlich mit einem eisernen Rammsporn. Die Konföderierten arbeiteten im Eiltempo an der \"Virginia\", jedoch bereitete vor allem ihr Antrieb Probleme. Ihre Geschwindigkeit sank von 8,7 auf 7,5 kn, und für eine Wendung brauchten sie eine halbe Stunde. Sie erwies sich insgesamt als äußerst schwerfällig und schlecht zu manövrieren.", "section_level": 1}, {"title": "Schlacht von Hampton Roads.", "content": "Als sie am 8. März 1862 ihrer ersten Schlacht entgegenfuhr, der zweitägigen Schlacht von Hampton Roads, hatte die \"Virginia\" noch keine Seeerprobungen durchgeführt und es befanden sich noch Arbeiter an Bord. Am 8. März gelang es der \"Virginia\" zunächst, die Fregatten \"USS Cumberland\" und \"USS Congress\" der Unions-Blockadeflotte in der Mündung des Elizabeth Rivers zu versenken. Damit läutete sie das Ende der hölzernen, ungepanzerten Kriegsschiffe ein. Das Gefecht mit der bei ihrer Flucht auf eine Sandbank aufgelaufenen Schraubenfregatte \" USS Minnesota\" wurde wegen hereinbrechender Dunkelheit abgebrochen. Als die \"Virginia\" am nächsten Tag (9. März) wieder auslief, um ihr Werk zu vollenden, wartete die gerade eingetroffene \"Monitor\" auf sie. Das Gefecht mit der wesentlich schwächer bewaffneten, aber dafür wendigeren \"Monitor\" war das erste Seegefecht zwischen Panzerschiffen. Es endete mit einem taktischen Unentschieden, weil die Geschosse die Panzerungen der Gegner nicht durchdringen konnten. Dennoch belauerten sich beide Schiffe noch mehrere Wochen bei Hampton Roads.", "section_level": 1}, {"title": "Verbleib.", "content": "Im Zuge von McClellans Halbinsel-Feldzug waren die Konföderierten schließlich im Mai 1862 gezwungen, Norfolk und die Umgebung zu räumen. Aufgrund ihres Tiefgangs konnte die \"Virginia\" nicht den James hinauf nach Richmond fliehen. Da auch kaum Aussicht bestand, über das offene Meer und an der wartenden Unionsflotte vorbei zu entkommen, wurde sie am 11. Mai 1862 auf Craney Island auf Grund gesetzt, angezündet und von Kapitän Catesby Jones durch Sprengung der Pulverkammer zerstört. Im Jahr 2002 konnte eine Schiffsglocke vom Chefkurator des Historischen Zentrums der United States Navy in Washington, D.C. als authentische Schiffsglocke der \"Merrimack/Virginia\" identifiziert werden. Die aus Privatbesitz stammende Glocke kam schließlich als Spende in das Marinemuseum der USA.", "section_level": 1}, {"title": "Der Schiffsname.", "content": "Im Norden war das konföderierte Panzerschiff weiterhin als \"Merrimack\", von der es seinen Rumpf hatte, bekannt. Deswegen wird auch heute die \"Virginia\" oft als CSS \"Merrimack\" bezeichnet. Für die \"Merrimack\" gibt es obendrein auch noch die Schreibweise ohne k, die allerdings nicht korrekt ist. Sie rührt daher, dass viele Zeitgenossen meinten, die \"Merrimack\" sei nach der Landschaft Merrimac in New Hampshire benannt. Tatsächlich war allerdings der Merrimack River in Neuengland Namensgeber des Schiffes. In Erinnerung an die Schlacht von Hampton Roads wurde einer der Straßentunnel im Bereich Hampton Roads als Monitor-Merrimack-Tunnel bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Virginia, in der Literatur regelmäßig als CSS \"Virginia\" bezeichnet, war ein Panzerschiff der Confederate States Navy im Sezessionskrieg. Sie wurde aus dem Rumpf der erbeuteten Fregatte \"Merrimack\" aufgebaut und war der erste Entwurf der Südstaaten für ein gepanzertes Kriegsschiff.", "tgt_summary": null, "id": 1553986} {"src_title": "Ana Jelušić", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abgrenzung und Geographie.", "content": "Zur Zeit der ersten Namensnennungen im Hochmittelalter war die genaue Ausdehnung zunächst wenig festgelegt. Ab dem 14. Jahrhundert galten als Grenzen Schwarzrutheniens der Oberlauf des Njemen im Norden, der Ptitsch im Osten, die Pripjetsümpfe im Süden und das waldreiche Quellgebiet der Narew (östlich von Białystok). Das Gebiet wird im Wesentlichen vom westlichen Teil des Weißrussischen Landrückens bedeckt, der im Norden zur Niederung der Memel und im Süden zum Tiefland von Polesien abfällt. Wichtige Städte: Zentral gelegen und größte Stadt auf dem Gebiet des alten Schwarzruthenien ist Baranowitschi, das aber vor dem Ende des 19. Jahrhunderts völlig unbedeutend war. Schon im Mittelalter bedeutsam waren Nawahradak, Wolkowysk, Slonim, Sluzk, Njaswisch.", "section_level": 1}, {"title": "Der Name.", "content": "Der Name \"Schwarzruthenien\" ist abgeleitet vom polnischen Namen \"Ruś Czarna\" (weißrussisch: \"Чорная Русь\") bzw. seiner lateinischen Übersetzung \"Ruthenia Nigra\". Die alternative Latinisierung \"Russia Nigra\" führte zu den im Deutschen ebenfalls gebräuchlichen Formen \"Schwarzreußen\" und \"Schwarzrussland\". Die Übersetzung \"Schwarze Rus\" käme dem Slawischen am nächsten, wurde aber in der Vergangenheit (bis heute) kaum benutzt. Außerdem besteht Verwechslungsgefahr mit der Kiewer Rus, die gelegentlich mit dem gleichen Namen belegt wird und zu deren Herrschaftsgebiet Schwarzruthenien im Hochmittelalter gehörte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Hochmittelalter taucht der Name erstmals auf, seine Bedeutung ist umstritten. Anfang des 13. Jahrhunderts gehörte Schwarzruthenien überwiegend zu den Fürstentümern Polazk und Turow-Pinsk. Um 1220/40 eroberte der litauische Fürst Mindaugas I. das Land und konnte es gegen Angriffe Daniel Romanowitsch von Galizien behaupten. Spätestens ab 1300 galt Schwarzruthenien für ein halbes Jahrtausend als fester Bestandteil des Großfürstentums Litauen. Im 14. Jahrhundert wurde die Woiwodschaft Nowogródek (weißruss. Nawahradak, mit der gleichnamigen Hauptstadt) in den oben angeführten Grenzen gebildet, häufig auch \"Woiwodschaft Schwarzruthenien\" genannt. Damit war die Landschaft räumlich klar umrissen. Sitz des Landtages war Slonim. Im Zuge der Teilungen Polen-Litauens kam 1793 der Osten Schwarzrutheniens um Sluzk an das Russische Reich und gehörte fortan zum Gouvernement Minsk, das Restgebiet folgte 1795 und wurde dem Gouvernement Grodno zugeteilt. Diese Einteilung sollte 130 Jahre lang Bestand haben. Da die Landschaft Schwarzruthenien nun ohne verwaltungsmäßige Grundlage war, wurde die Verwendung des Namens im 19. Jahrhundert immer weniger gebräuchlich und schließlich im 20. Jahrhundert (außer in historischen Abhandlungen) ganz unüblich. 1921 kam der Hauptteil der schwarzruthenischen Gebiete an das wiedererstandene Polen, der Osten um Sluzk an die Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik als Teil der Sowjetunion. 1939, endgültig 1945 wurde auch der Westen dazugeschlagen. Im Rahmen des seit 1991 unabhängigen Weißrussland verteilen sich die schwarzruthenischen Gebiete auf die Woblasze Hrodna, Brest und Minsk.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schwarzruthenien (auch \"Schwarzreußen\" oder \"Schwarzrussland\") ist die deutsche Bezeichnung einer historischen Landschaft im Südwesten des heutigen Weißrussland. Der Name war für das betreffende Gebiet etwa vom 13. an bis ins 19. Jahrhundert im allgemeinen Gebrauch, heute ist seine Verwendung dagegen unüblich.", "tgt_summary": null, "id": 1078200} {"src_title": "Taprogge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zunächst gab es den Dedra von Frühjahr 1989 bis Mitte 1994 ausschließlich als Stufenhecklimousine. Mit der Überarbeitung Mitte 1994 wurde das Fahrzeug auch als Kombi unter der Bezeichnung Dedra \"Station Wagon\" (kurz SW) produziert. Das Serienausstattungsniveau übertraf den damals üblichen Umfang. Lancia erhob den Anspruch, einen Konkurrenten zu Mercedes 190, BMW 3er und Audi 80 geschaffen zu haben. In der Praxis jedoch sahen Kunden den Dedra (auch wegen des vergleichsweise günstigen Anschaffungspreises) eher als Alternative zu VW Golf/Vento, Opel Astra und Ford Escort/Focus. Bei Modelleinführung war der Wagen fahr- und sicherheitstechnisch vergleichsweise gut ausgestattet, u. a. mit ABS (in allen Fahrzeugen mit Motoren ab 1,8 l Hubraum serienmäßig), Sicherheitsfahrwerk und vier Kopfstützen. Mit der Überarbeitung im Sommer 1994 erfuhr er dann weitere aufwändige Verbesserungen im passiven (Seitenaufprallschutz, den Karosserieversteifungen, durch das Fire-Prevention-System, stärkere Bremsen) und in der aktiven Sicherheit (Airbag, Gurtstraffer etc.). Diese Ausstattungsmerkmale zählten damals nicht zum Klassenstandard. Ein Beifahrer-Airbag konnte allerdings bis zum Ende der Produktion nicht geliefert werden. Im September 1999 wurde der Lancia Lybra als Nachfolger des Dedra eingeführt. Wie dieser war er als Stufenhecklimousine sowie als Kombi erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Motoren.", "content": "Die Motorenauswahl durchlief zahlreiche Änderungen, insbesondere die Ottomotoren waren in vielen Varianten und Ausbaustufen erhältlich. Als Basis wurden Ottomotoren mit 1,6 Litern Hubraum, 1,8 Litern Hubraum, 2,0 Litern Hubraum ohne und mit Abgasturbolader verbaut. Alternativ konnte auch ein Turbodiesel-Motor mit 1,9 Liter Hubraum bestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Alle Dedras waren serienmäßig mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet, mit Ausnahme des 2.0 i. e. Automatic, welcher ein 4-Stufen-Automatikgetriebe aus dem VW-Konzern erhielt. Konzipiert war der Dedra als Fronttriebler. Allradantrieb konnte in der ersten Serie in Kombination mit dem 2-Liter-Turbomotor als \"Integrale\" geordert werden, in der zweiten Serie dagegen nur noch als Kombi mit 2.0-16V-Motor. Die Allradtechnik basierte im Wesentlichen auf dem Delta HF Integrale und gilt als sehr robust. Neben dem Dedra findet sich der baugleiche Antrieb auch im Fiat Tempra 4×4 oder dem Alfa 155 Q4. Außergewöhnlich war das optional erhältliche elektronisch geregelte Fahrwerk (computergesteuerte Dämpfereinstellung zwischen \"weich\" und \"hart\", je nach Fahrbahn und Fahrsituation), daneben auch das optionale digitale (\"optoelektronische\") Armaturenbrett oder die automatische Leuchtweitenregulierung. Im Laufe des Produktionszyklus wurden eben jene Ausstattungsoptionen nach und nach aus den Zubehörlisten beziehungsweise der Serienausstattung gestrichen.", "section_level": 1}, {"title": "Dimensionen.", "content": "Abmessungen (die \"Integrale\"-Versionen weisen ein kleineres Kofferraumvolumen und eine abweichende Spurweite an der Hinterachse auf):", "section_level": 1}, {"title": "Modellhistorie.", "content": "Modelle auf gleicher Plattform: Fiat Tipo/Tempra, Fiat Bravo/Brava, Fiat Coupé, Lancia Delta II, Alfa Romeo 155, Alfa Romeo 145, Alfa Romeo 146, Alfa Romeo GTV und Alfa Romeo Spider. Technisch, wenn auch nicht optisch, hat das Fiat Coupé die meisten Gemeinsamkeiten mit dem Lancia Dedra, dicht gefolgt von Fiat Tempra und Lancia Delta II.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Lancia Dedra (interne Bezeichnung: 835) ist ein Modell der Marke Lancia und wurde von April 1989 bis Januar 2000 gebaut. Er löste damit das seit Ende 1982 gebaute Vorgängermodell Prisma ab. ", "tgt_summary": null, "id": 572519} {"src_title": "Sergen Yalçın", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County eine Fläche von 1708 Quadratkilometern, davon sind 217 Quadratkilometer Wasserflächen. Es grenzt im Uhrzeigersinn an die Countys: Cache County, Rich County, Morgan County, Davis County und Box Elder County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Weber County wurde am 3. März 1852 gegründet. Er hat den Namen vom Weber River erhalten. Der Weber River wurde nach dem Trapper und Siedler John Henry Weber (1779–1859) benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Weber County 196.533 Menschen. Es gab 65.698 Haushalte und 49.536 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 132 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 87,69 % Weißen, 1,40 % Afroamerikanern, 0,77 % amerikanischen Ureinwohnern, 1,28 % Asiaten, 0,16 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 6,59 % aus anderen ethnischen Gruppen; 2,12 % stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 12,65 % der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 65.698 Haushalten hatten 40,30 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 60,20 % waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 10,70 % waren allein erziehende Mütter. 24,60 % waren keine Familien. 20,00 % waren Singlehaushalte und in 7,60 % lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,95 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 3,42 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 31,00 % Einwohnern unter 18 Jahren, 12,60 % zwischen 18 und 24 Jahren, 27,90 % zwischen 25 und 44 Jahren, 18,10 % zwischen 45 und 64 Jahren und 10,30 % waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 29 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 100,60 männliche Personen, auf 100 Frauen im Alter ab 18 Jahren kamen statistisch 98,20 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 44.014 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 49.724 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 36.239 USD, Frauen 24.719 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 18.246 USD. 9,30 % der Bevölkerung und 6,90 % der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. 11,10 % davon waren unter 18 Jahre und 5,50 % waren 65 Jahre oder älter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Weber County ist ein County im Bundesstaat Utah der Vereinigten Staaten. Der Sitz der Countyverwaltung (County Seat) und zugleich die größte Stadt ist Ogden. Die Weber Staats-Universität (gegründet 1889) befindet sich in Ogden.", "tgt_summary": null, "id": 2118392} {"src_title": "Operationstechnischer Assistent", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau und Funktion.", "content": "LPDA können aus Drähten, festen Stäben als auch in Form von Leiterbahnen auf einer Isolierstoffplatte gebaut werden, die über eine alle Elemente verbindende Leitung erregt werden. Die speisende Leitung kann aus einer Streifenleitung, einer Bandleitung oder aus den Stützträgern bestehen: Hierbei sind in Längsrichtung der Antenne an zwei parallelen Trägern (sogenannten \"boom\"s) in bestimmten Abständen wechselseitig Dipol-Elemente angebracht. LPDAs bestehen somit aus einer räumlichen Abfolge von gestreckten Dipolen, die mit einer elektrisch leitfähigen Verbindung zwischen jedem gestreckten Dipol gekreuzt sind, um die Dipole phasenrichtig zu erregen. Wesentliches Kriterium für die Dimensionierung der logarithmisch-periodischen Antenne sind zwei Geometrieparameter: Der Speisepunkt der LPDA befindet sich an der Spitze der Antenne bei dem kleinsten Element. Die auf der erregenden Leitung zurücklaufende Hochfrequenzwelle findet die passenden in Resonanz befindlichen Dipole und wird vorrangig dort abgestrahlt. Durch die davor befindlichen zu kurzen Elemente wird die Welle nur unwesentlich beeinflusst. LPDA weisen über einen großen Frequenzbereich hinweg einen gleichmäßigen Antennengewinn und auch eine gute Impedanzanpassung auf. Auch ohne parasitäre Elemente, die als Reflektoren oder Direktoren dienen, erreichen LPDA ein hohes Vor-Rück-Verhältnis (VRV). Teilweise werden zusätzliche Reflektoren verwendet, um das VRV bei niedrigen Frequenzen zu verbessern. Vorgesetzte Direktoren verbessern den Antennengewinn bei hohen Frequenzen. Durch unterschiedliche Steigung des Elementeabstands und der -länge lassen sich sowohl extrem breitbandige LPDA mit geringerem Gewinn als auch weniger breitbandige LPDA mit höherem Gewinn herstellen. Der Antennengewinn hängt zudem von der Anzahl der Dipolelemente ab. Er beträgt in etwa 6 dB bis 10 dB.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Anwendungen liegen bei der Breitbandkommunikation, als Fernseh-Empfangsantennen da entsprechende Antennen sowohl im Ultrakurzwellen- (VHF) als auch im Dezimeterwellen-Bereich (UHF) arbeiten können, bei Messungen zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) in Prüflabors, bei militärischer und ziviler Funkkommunikation wie Amateurfunk, sowie als mobile Anwendung an Peilgeräten zum Orten von Funkstörungen. Eine leicht abgewandelte Version der logarithmisch-periodischen Antenne findet man auch in der Veranstaltungstechnik. Für Funkmikrofone und in umgekehrter Richtung für drahtloses In-Ear-Monitoring werden sie verwendet, da durch die Richtwirkung (ca. 100°) das Signal verstärkt wird. Deswegen heißt die Antenne in der VA-Technik auch Richtantenne oder Paddelantenne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine logarithmisch-periodische Antenne, abgekürzt LPDA für logarithmisch-periodische Dipolantenne, kurz auch als \"Logper\" bezeichnet, ist eine Breitbandantenne, die aus einer Anzahl von Dipolantennen besteht, deren Länge und Abstand zur Strahlungsrichtung hin abnehmen. ", "tgt_summary": null, "id": 1943903} {"src_title": "Johann von Geyso", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über das Leben von Luo Guanzhong ist fast nichts bekannt. Aus den Aufzeichnungen von Jia Zhongming (), der ihn im Jahre 1364 getroffen hat, weiß man, dass er am Ende der Yuan-Dynastie und in der frühen Ming-Dynastie gelebt haben muss. Er soll aus Taiyuan stammen, einige Literaturhistoriker bezweifeln das jedoch, und vermuten unter anderem Hangzhou und Jiangnan als seine Heimat. Laut Meng Fanren () taucht Luo Guanzhong im Stammbaum der Familie Luo auf. Dann wäre sehr wahrscheinlich, dass seine Heimatstadt Taiyuan ist. Neuere Forschungen haben ergeben, dass sein Geburtsdatum wohl zwischen 1315 und 1318 liegt. Literaturhistoriker sind sich nicht sicher, ob Shi Nai’an und Luo Guanzhong dieselbe Person sind, oder ob der Name vom Herausgeber von \"Die Räuber vom Liang-Schan-Moor\" als Pseudonym benutzt wurde, um nicht mit regierungskritischen Motiven seiner Arbeit in Verbindung gebracht zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Es wird vermutet, dass die Erzählungen, die den Kern von \"Die Geschichte der Drei Reiche\" und \"Die Räuber von Liang-Schan-Moor\" bilden, von mehreren Erzählern unabhängig entwickelt wurden. Shi Nai’an gilt als der erste, der die \"Räuber\" als Gesamtwerk zusammengestellt hat. Luo Guanzhong brachte das Buch in die aus hundert Kapiteln bestehende Form. Luo Guanzhong gilt gemeinhin als Autor von \"Die Geschichte der Drei Reiche\", Shi Naian wird jedoch vereinzelt auch als Herausgeber vermutet. \"Sansui Pingyao Zhuan\" (), kurz auch bekannt als \"Pingyao Zhuan\" (), ist eine Gespenstergeschichte in zwanzig Kapiteln, die Luo Guanzhong zugeschrieben wird. Sie entstand aus Geschichten über einen Aufstand gegen Ende der nördlichen Song-Dynastie. Später wurde sie von Feng Menglong () auf 40 Kapitel erweitert. \"Can Tang Wudai Shi Yanyi\" () berichtet vom Ende der Tang-Dynastie und von der folgenden Fünf Dynastien und Zehn Reiche. Es handelt sich um eine Zusammenstellung von Erzählungen über die Rebellion von Zhu Wen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luó Guànzhōng (), geboren als \"Luó Běn\" (; * um 1330 in Taiyuan oder Qiantang; † vermutlich um 1400 in Qiantang) war ein chinesischer Schriftsteller, dem Die Geschichte der Drei Reiche sowie die Herausgabe von Die Räuber vom Liang-Schan-Moor zugeschrieben wird. Es handelt sich dabei um zwei der bedeutendsten Abenteuer-Epen der chinesischen Literatur.", "tgt_summary": null, "id": 2479252} {"src_title": "Medizinische Psychologie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Kalifornischen Längstal, rund 100 km östlich der San Francisco Bay Area und hat eine Fläche von 3694 km2. Es grenzt an folgende Countys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das County wurde 1850 gegründet. Der San Joaquin River, der durch das County fließt, gab ihm den Namen. Auf einer Expedition in den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts entdeckte Gabriel Moraga die heutige Gegend und benannte sie San Joaquin nach der spanischen Bezeichnung für den Heiligen Joachim. 35 Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im San Joaquin County 563.598 Menschen. Es gab 181.629 Haushalte und 134.768 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 156 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 58,13 % Weißen, 6,69 % Afroamerikanern, 1,13 % amerikanischen Ureinwohnern, 11,41 % Asiaten, 0,35 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 16,26 % aus anderen ethnischen Gruppen; 6,05 % stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 30,53 % der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung, die verschiedenen der genannten Gruppen angehörten. Von den 181.629 Haushalten hatten 40,50 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 54,30 % waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 14,00 % waren allein erziehende Mütter. 25,80 % waren keine Familien. 20,70 % waren Singlehaushalte und in 8,40 % lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße lag bei 3.00 und die durchschnittliche Familiengröße bei 3,48 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 31,00 % Einwohnern unter 18 Jahren, 10,00 % zwischen 18 und 24 Jahren, 28,80 % zwischen 25 und 44 Jahren, 19,60 % zwischen 45 und 64 Jahren und 10,60 % waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 32 Jahre. Auf 100 weibliche kamen statistisch 99,90 männliche Personen, auf 100 Frauen im Alter ab 18 Jahren kamen statistisch 97,20 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 41.282 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 46.919 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 39.246 USD, Frauen 27.507 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 17.365 USD. 17,70 % Prozent der Bevölkerung und 13,50 % der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. 23,70 % davon waren unter 18 Jahre und 10,00 % waren 65 Jahre oder älter.", "section_level": 1}, {"title": "Städte und Gemeinden.", "content": "Citys Census-designated places (CDP)", "section_level": 1}], "src_summary": "Das San Joaquin County ist ein County im US-Bundesstaat Kalifornien. Bei der Volkszählung im Jahr 2010 hatte das County 685.306 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 189,1 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Stockton.", "tgt_summary": null, "id": 2174281} {"src_title": "Sac County", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Tammsaare wurde in der Region Järvamaa (\"Jerwen\"), in der Gemeinde Albu (\"Alp\") als Bauernsohn geboren. Er kam aus armen Verhältnissen, vermochte aber genügend Geld für seine Ausbildung zusammenzubringen. Er ging in Väike-Maarja (\"Kl. Skt. Marien\") und im Gymnasium von Hugo Treffner in Tartu (\"Dorpat\") zur Schule und studierte danach Recht an der Universität Tartu. Sein Studium wurde von einer Tuberkulose-Erkrankung unterbrochen. Über ein Jahr verbrachte er in einem Sanatorium bei Sotschi am Kaukasus und danach sechs weitere Jahre auf dem Bauernhof seines Bruders Jüri in Koitjärve. In dieser Zeit las er Werke von Cervantes, Shakespeare und Homer. 1919, unmittelbar nachdem Estland unabhängig geworden war, heiratete Tammsaare Käthe-Amalie Weltman (1896–1979) und zog nach Tallinn. Hier verfasste er die Werke, die ihm einen dauerhaften Platz in der estnischen Literatur einbringen sollten. Obwohl Tammsaare seine Themen aus der Geschichte und dem Leben des estnischen Volkes bezog, haben seine Romane einen engen Bezug zu den Ideen von Henri Bergson, Carl Gustav Jung und Sigmund Freud und Schriftstellern wie Knut Hamsun und André Gide. Tammsaare war Mitglied der Künstlergruppe Noor-Eesti (Jung-Estland), die sich gegen die kulturelle Dominanz Russlands richtete.", "section_level": 1}, {"title": "Bibliografie.", "content": "Tammsaares frühe Werke sind geprägt von naturalistisch und ländlich orientiertem Realismus. Einige seiner Geschichten spiegeln die Atmosphäre des Revolutionsjahres 1905 wider. Als seine zweite Schaffensperiode gelten die Jahre zwischen 1908 und 1919, in denen er verschiedene Stadtromane und Kurzgeschichten schrieb. In \"„Poiss ja liblik“\" (Der Junge und der Schmetterling, 1915) zeigt Tammsaare Einflüsse Oscar Wildes. Später wandte er sich dem Neorealismus und Existenzialismus zu. \"Wahrheit und Recht\" umfasst fünf Bände: Für die deutsche und lettische Übersetzung hatte Tammsaare den dritten Band gekürzt, so dass er mit Band 2 kombiniert erschien. In Estland ist der zweite Band mit seinen Unterrichtsszenen aus einer Bildungsanstalt (dem verschlüsselten Treffner-Gymnasium) in Tartu am beliebtesten. Internationalen Literaturkritikern gilt der erste Band als stärkster; es ist ein klassischer Bauernroman, der, an Hamsun erinnernd, am meisten über den estnischen Charakter erzählt, besonders verkörpert in der Gegenüberstellung der beiden Bauern Andres und Pearu. Tammsaare selbst sagte später, dass die verschiedenen Bände die Beziehung des Menschen (resp. des Handelnden) 1. zum Land, 2. zu Gott, 3. zu Staat und Gesellschaft, 4. zu sich selbst sowie 5. die Resignation behandelten. Von \"Wahrheit und Gerechtigkeit\" gibt es zwei deutsche Gesamtausgaben (s. Bibliographie unten), von denen die erste ebenfalls die Bände 2 und 3 kombiniert. Sein Roman \"„Põrgupõhja uus Vanapagan“\" (Satan mit gefälschtem Pass, 1939) erfuhr international neben „Wahrheit und Recht“ die weiteste Verbreitung.", "section_level": 1}], "src_summary": "A. H. Tammsaare (Pseudonym, von dem es andere Varianten gibt; Geburtsname \"Anton Hansen\", * auf dem Hof Tammsaare in der Gemeinde Albu; † 1. März 1940 in Tallinn) war ein estnischer Schriftsteller, dessen fünfteiliger Romanzyklus \"Tõde ja õigus\" (\"Wahrheit und Recht\"; 1926–1933) als eines der wesentlichen Werke der estnischen Literatur gilt.", "tgt_summary": null, "id": 2061505} {"src_title": "Shelby County (Iowa)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Vorbild des Münchner Marienplatzes wurde der Kreuzungspunkt der historischen, würmbegleitenden Dorfachse (heute: Planegger Straße) mit der in Ost-West-Richtung verlaufenden einstigen herzoglichen Salzstraße (heute: Landsberger Straße und Bodenseestraße) als Marienplatz benannt. Dazu wurde am 31. Oktober 1880 die Pasinger Mariensäule eingeweiht, die damals aus einer schlanken, gusseisernen Säule und der noch heute verwendeten Madonnenstatue bestand. Schon im Jahr 1908 wurde die Mariensäule wieder abgebaut, da die neue Trambahnlinie (Linie 19 und zeitweise auch 29) hier ihren Endpunkt hatte und der Platz für Rangiergleise bzw. eine Wendeschleife benötigt wurde. Infolge des zunehmenden Verkehrs entstand auf dem Marienplatz eine längliche Verkehrsinsel, an der zunächst Autos geparkt werden konnten. Später befand sich unmittelbar um die Verkehrsinsel herum ein Taxistandplatz. Nachdem sich ab 1977 der \"Verein Pasinger Mariensäule e.V.\" für die Wiedererrichtung der Mariensäule einsetzte, wurde 1980 der Platz erneut umgestaltet. Es wurde eine dreieckige Verkehrsinsel angelegt, in deren Mitte die Mariensäule stand. Auf dem neuen viereckigen Sockel befand sich ein ebenfalls viereckiger Pfeiler, an dessen Spitze eine Überdachung angebracht wurde, in der die Madonnenstatue stand. Die Blickrichtung der Statue war wie früher in Richtung Norden auf das sog. \"Kopfmiller-Haus\". Der Rand der Verkehrsinsel war durch Pfeiler und Ketten bis auf die Nordseite eingefriedet und um die Säule herum befanden sich mehrere breite, fassähnliche Blumenkübel. Im Rahmen der Umgestaltung und Verkehrsberuhigung des Pasinger Zentrums durch den Bau der \"Nordumgehung Pasing\" wurde der Marienplatz ab 2013 erneut umgebaut und die Mariensäule etwas nach Norden versetzt. Nach Planungen der Landschaftsarchitekten \"Burger und Kühn\" befindet sich der alte Pfeiler nun auf einem kreisförmigen Sockel, um den Ringe aus hellem Granit und dunklem Basalt gruppiert wurden. Die Blickrichtung der Statue wurde in Richtung Osten (also in Richtung München) gedreht.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Marienplatz wird im Norden vom \"Gasthof zu Post\" und dem \"Kopfmiller-Haus\" begrenzt. Auf der Ostseite stehen das so genannte \"Kring-Haus\" und das \"Röder-Haus\" in denen Einzelhandelsgeschäfte untergebracht sind. Es folgt das \"Apothekerhaus\" mit der 1880 gegründeten St. Jakobs Apotheke; einer der ehemaligen Eigentümer war \"Fritz Dürrfeld\". Die Südseite des Marienplatzes schließt das Institut der Englischen Fräulein ab. An der Westseite steht die so genannte \"Pappschachtel\", ein Behelfsbau mit Läden und Gaststätte aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, der 1921 geschaffene kleine Marienbrunnen und das denkmalgeschützte \"Confetti-Haus\".", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Das Zentrum Pasings war in den letzten Jahrzehnten durch starkes Verkehrsaufkommen belastet, wodurch die Attraktivität des Stadtteils litt und auch die Entwicklungsmöglichkeiten für den Einzelhandel eingeschränkt waren. Die früher über den Marienplatz verlaufende B 2 wurde Ende 2012 auf die am Pasinger Bahnhof verlaufende Nordumgehung Pasing verlagert und der Marienplatz wurde vom Ost-West-Durchgangsverkehr befreit. Die Trambahn wurde zum Pasinger Bahnhof verlängert und streift nun den Marienplatz nur noch am Rande, wenn sie aus der vom Norden kommenden \"Gleichmannstraße\" in die nach Osten führende \"Landsberger Straße\" abbiegt. Für Autos ist dies neben der Abbiegemöglichkeit aus der vom Westen verlaufenden Bodenseestraße in die nach Süden führende \"Planegger Straße\" (und umgekehrt) die einzige Möglichkeit den Pasinger Marienplatz zu befahren. Lediglich Busse und Taxis dürfen nach wie vor den Platz von der \"Planegger Straße\" aus überqueren.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Neugestaltung des Pasinger Marienplatzes wird unterschiedlich bewertet. Positiv hervorgehoben wird oft der enorme Rückgang der früheren Verkehrsbelastung und die Idee, eine Fußgängerzone anzulegen. Kritiker bemängeln allerdings, dass der Platz durch fehlende Bepflanzung (Blumen oder Bäume) oder fehlende Sitzmöglichkeiten trist und leer wirke und so nicht zu einem Begegnungsort werde. Auch die nachträglich aufgestellten metallenen Stühle könnten allenfalls als Provisorium Abhilfe schaffen. Ebenso wird kritisiert, dass das Muster des Straßenpflasters seine Wirkung nur aus der Luftperspektive erziele und vom Boden aus unstrukturiert wirke. Außerdem fehlt einigen Kritikern wie früher eine Einfriedung um den Sockel der Mariensäule, damit z. B. Gebete in einem abgetrennten Bereich gesprochen werden könnten, oder die wiederholte Beschädigung der Leuchte am Sockel durch Verkehrsteilnehmer verhindert werden könnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Pasinger Marienplatz ist der zentrale Platz der ehemals selbständigen Stadt Pasing. Pasing ist seit 1938 ein Stadtteil von München. Um den Platz vom Münchner Marienplatz zu unterscheiden, trägt er seitdem den Zusatz \"Pasinger\" Marienplatz.", "tgt_summary": null, "id": 2092546} {"src_title": "Washington County (Iowa)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Drechsler war Sohn des späteren Landdrosten. Zunächst wollte er Berufsoffizier werden und trat im Jahr 1914 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment \"Lübeck\" (3. Hanseatisches) Nr. 162 ein. Im August 1916 wurde er in der Schlacht an der Somme erstmals zum Chef einer aus den Resten des \"Eutiner Bataillons (III. Batl.)\" neu erstellten Kompanie ernannt. Am 16. Juni 1917 übernahm er, als beide Führer des Sturmbataillons (7. und 8. Komp.) während des Angriffs ausfielen, die Führung einer der Kompanien. Nachdem er sich bereits mehrfach als temporärer Kompaniechef ausgezeichnet hatte, wurde er im September 1918 in Flandern zum Nachfolger des zu den Fliegern versetzten Chefs der 3. Kompanie ernannt. In der letzten Schlacht des Regiments, der Abwehrschlacht von Le Câteau, wurde am 16. Oktober 1918 der Leutnant so schwer am Bein verwundet, dass es amputiert werden musste. Die Reichswehr musterte ihn im Jahre 1920 aus. In der Weimarer Republik begann Drechsler ein Studium der Zahnmedizin und wurde 1922 in Rostock zum Dr. med. dent. promoviert. In der Zeit trat er der Nordischen Gesellschaft, 1925 auch der NSDAP bei. Dort stieg er zum Oberstaffelführer der SA-Motorstaffel auf. Ab 1925 war er Leiter der NSDAP-Ortsgruppe von Kröpelin. Im August 1930 trat er in die SA ein und wurde SA-Staffelführer der SA-Motorstaffel sowie 1934 SA-Standartenführer, 1936 SA-Oberführer und 1942 SA-Brigadeführer. Vom 1. August 1932 bis zum 31. Mai 1933 war er stellvertretender NS-Gauleiter für den Gau Mecklenburg und Lübeck, das am 26. Mai 1933 gemeinsam mit den beiden Mecklenburgischen Freistaaten Friedrich Hildebrandt als Reichsstatthalter unterstellt wurde. Dieser zog am 8. Juni 1933 mit großem Pomp in Lübeck ein und ernannte seinen Kampfgefährten zum Präsidenten des Senats und \"Regierenden Bürgermeister\", Friedrich Völtzer zum Senator für \"Finanzen und Wirtschaft\", Emil Bannemann zum Senator für \"Arbeit und Wohlfahrt\", Walther Schröder zum Innensenator, Ulrich Burgstaller zum \"Senator für Schule und Theater\" sowie Hans Böhmcker zum \"Justizsenator\". Von 1935 bis 1937 war er Gaubeauftragter der NSDAP für Lübeck. Von 1933 bis 1945 amtierte er als Lübecker Bürgermeister, auch nachdem Lübeck 1937 mit dem Groß-Hamburg-Gesetz seine Eigenstaatlichkeit verloren hatte. Seit 1933 war er zudem Mitglied des Aufsichtsrates des Hochofenwerkes Lübeck AG sowie Preußischer Staatsrat. Ab 1. April 1937 wurde er erster \"Oberbürgermeister des preußischen Stadtkreises Hansestadt Lübeck\", gleichzeitig vom 17. Juli 1941 bis 1944 Generalkommissar im Reichskommissariat Ostland in Riga, zuständig für die Konzentrationslager in Lettland. Drechsler bezog Anfang August 1941 Quartier in Riga; zu einem Zeitpunkt, als das Gebiet von der Militärverwaltung noch nicht an die Zivilverwaltung übergeben worden war. Ein führender Mitarbeiter des für die Zivilverwaltung zuständigen Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete (RMfdbO), Otto Bräutigam, notierte in seinem Tagebuch, dass sich deshalb Konflikte mit den militärischen Stellen ergeben hätten. Diese Streitigkeiten mit der Wehrmacht, wie sie sich insbesondere auch bei Drechslers unmittelbarem administrativen Vorgesetzten, Reichskommissar Hinrich Lohse, zeigten, sind niemals gänzlich ausgeräumt worden. Vom September 1941 bis Dezember 1944 war er formal Generalkommissar des Generalbezirkes Lettland auf der Grundlage einer Anordnung des RMfdbO. Nachdem er von der British Army bei der Besetzung Lübecks verhaftet worden war, beging er am 5. Mai 1945 Selbstmord in Mölln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Otto-Heinrich Drechsler (* 1. April 1895 in Lübz; † 5. Mai 1945 in Mölln) war ein promovierter deutscher Zahnarzt, Bürgermeister von Lübeck und während des Zweiten Weltkriegs zwischen 1941 und 1944 gleichzeitig Generalkommissar von Lettland im Reichskommissariat Ostland in Riga.", "tgt_summary": null, "id": 221181} {"src_title": "Kaukasus-Salamander", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "UPN und The WB begannen beide ihren Sendebetrieb im Januar 1995. Zu dieser Zeit gelang es FOX erstmals, einen erwähnenswerten Marktanteil in der US-Fernsehlandschaft zu erkämpfen. Trotz einiger quotenstarker Serien gelang es den Networks in ihrer elfjährigen Geschichte nicht den Erfolg von FOX zu erreichen oder sogar mit den „Big Three“ (ABC, CBS und NBC), die den US-Fernsehmarkt dominieren, zu konkurrieren. UPN konzentrierte sich zunehmend auf Comedy-Serien, die insbesondere auf die afroamerikanische Bevölkerung der USA ausgerichtet war. Dagegen versuchte sich The WB an Drama-Serien, die die Zielgruppe der 18- bis 34-Jährigen ansprechen sollten. Während UPN jahrelang nur einen geringen Marktanteil vorzuweisen hatte, konnte The WB seinen Marktanteil stetig ausbauen. Seit 2003 gelang es jedoch The WB nicht mehr, neuartige und erfolgreiche Serien zu starten, wodurch der Marktanteil schnell sank. Infolge der relativ niedrigen Einschaltquoten machten beide Networks insgesamt einen Verlust von fast 2 Milliarden US-Dollar, so dass die Betreiber von UPN und The WB am 23. Januar 2006 die Fusion der Networks zu The CW verkündeten. The CW konzentriert sich, wie bereits seine Vorgänger UPN und The WB, auf die Zielgruppe der 18- bis 34-Jährigen. Die Betreiber CBS Corporation und Warner Bros. Entertainment erhoffen sich aus der Kombination der besten Programme und der stärksten Fernsehstationen, dass The CW irgendwann mit den großen Networks ABC, CBS, NBC und FOX gleichziehen wird. Im Gegensatz zu den großen Networks hat The CW derzeit jedoch keine Pläne nationale Nachrichten- und Sportformate zu senden. The WB beendete seinen Sendebetrieb am 17. September 2006 mit einer Übertragung der Pilotfilme seiner erfolgreichsten Serien (\"Felicity\", \"Buffy – Im Bann der Dämonen\", \"Angel – Jäger der Finsternis\" und \"Dawson’s Creek\"). Die letzte Sendung von UPN am 15. September 2006 bestand aus der üblichen Übertragung von WWE Friday Night SmackDown. Das unspektakuläre Ende des Networks war nicht überraschend, da UPN in vielen Gebieten der USA nicht mehr länger empfangen werden konnte. Dies war dadurch begründet, dass seit dem 5. September 2006 viele ehemalige UPN-Stationen das Programm von MyNetworkTV übertragen. MyNetworkTV wurde von FOX als Reaktion auf die Fusion von UPN und The WB zu The CW gegründet.", "section_level": 1}, {"title": "Reichweite.", "content": "The CW kann in den gesamten USA sowie in Kanada, Mexiko und Puerto Rico empfangen werden. Das Network verfügt über 174 angegliederte Fernseh-Stationen, die zusammen 95,3 % der USA und über 105 Millionen Fernseh-Haushalte abdecken. 16 Stationen stellt die Tribune Company (ehemaliger Anteilseigner The WB) und weitere 11 Stationen steuert die CBS Television Stations Group hinzu. Gemeinsam erreichen diese 27 Stationen 48 % der USA, alle anderen Bereiche werden mit Fernseh-Stationen erreicht, die weder Tribune noch CBS gehören. Nicht alle ehemaligen UPN- und The-WB-Stationen übertragen auch das Programm von The CW. In jedem Fernsehmarkt wurde die „stärkste“ Station ausgewählt, in seltenen Fällen auch eine ganz andere. Die verbleibenden Stationen sind entweder unabhängig geworden oder übertragen nun das Programm von MyNetworkTV. FOX besitzt diverse ehemalige UPN-Stationen und stand nach der Ankündigung der Fusionspläne von UPN und The WB vor dem Problem, dass auf den eigenen Stationen in Kürze kein Primetime-Programm mehr ausgestrahlt würde. Daher gründete FOX selbst ein neues Network (MyNetworkTV), das nun von vielen ehemaligen UPN- und The-WB-Stationen übertragen wird. Im Gegensatz zu UPN und The WB hatte The CW von Anfang an eine sehr große Reichweite. So erreichten die beiden Vorgänger-Networks selbst nach ihrer elfjährigen Sendezeit nur 85 % der USA – The CW selbst und das neue Konkurrenz-Network MyNetworkTV haben eine Reichweite von über 95 %.", "section_level": 1}, {"title": "Programmplan.", "content": "The CW übernahm das 30 Stunden wöchentlich umfassende Programmschema von The WB. Das Network sendet 13 Stunden in der Primetime – Montag bis Freitag von 20:00 bis 22:00 Uhr und Sonntag von 19:00 bis 22:00 Uhr. Außerdem wird Programm am Sonntag von 15:00 bis 19:00 Uhr (Wiederholungsblock) und wochentags von 15:00 bis 17:00 Uhr (Wiederholungsblock mit Serien, die nicht auf The CW laufen) übertragen. Zusätzlich sendet das Network jeden Samstagmorgen einen fünfstündigen Trickfilmblock (Kids’ WB on The CW). Am 18. Mai 2006 gab The CW seinen ersten Primetime-Programmplan für die im September beginnende Fernseh-Saison 2006/2007 bekannt. Aufgrund der Zusammenlegung zweier Network-Programmpläne kam es zu zahlreichen Absetzungen. Bei UPN fielen ausschließlich afroamerikanische Comedy-Serien (\"Half And Half\", \"One On One\", \"Love\", \"Inc.\" und \"Eve\") der Fusion zum Opfer. Bei The WB traf es neben einigen Comedy-Serien (\"Twins\", \"Related\", und \"Hallo Holly\") auch die neben \"Gilmore Girls\" am meisten gelobte Serie von The WB, \"Everwood\". The CW und die Produzenten von \"Charmed – Zauberhafte Hexen\" hatten sich im Zuge der Fusion bereits vor der Bekanntgabe des Programmplanes auf eine Einstellung der Serie geeinigt. Überraschend verlängerte The CW die von den Kritikern hoch gelobte aber quotenschwache Serie \"Veronica Mars\" und das ebenfalls quotenschwache \"One Tree Hill\". Auch \"Eine himmlische Familie\" erhielt von The CW eine weitere Staffel, obwohl die Serie bereits vom Vorgänger-Network The WB abgesetzt wurde. Die seit 2005 auf The WB ausgestrahlte Mysteryserie Supernatural wird seit 2006 auf The CW weitergeführt. Für die Programmsaison 2008/2009 wurden zwei neue Serien, darunter \"90210\", ein Spin-off zu \"Beverly Hills, 90210\" und weitere Doku-Soaps produziert. Im Jahr 2009 begann der Sender die Ausstrahlung der Mysteryserie \"Vampire Diaries\", der kurzlebigen Jugendserie \"The Beautiful Life\" und der Neuauflage \"Melrose Place\". 2010 startete das Reboot \"Nikita\" der von 1997 bis 2001 ausgestrahlten Actionserie. Für den Herbst 2011 wurden die Serien \"The Secret Circle\", die auf dem Roman von L. J. Smith basiert, der auch schon die Vorlage zu der Serie \"Vampire Diaries\" lieferte, \"Hart of Dixie\" sowie \"Ringer\" bestellt. Für die Season 2012–2013 hat The CW mit insgesamt fünf neuen Serien eine für den Sender übermäßig große Anzahl bestellt, darunter \"Arrow\", \"Beauty and the Beast\", \"The Carrie Diaries\", \"Cult\" und \"Emily Owens\". Als erste Serie für die Season 2013–2014 erhielt das \"Vampire-Diaries\"-Spin-off \"The Originals\" grünes Licht, gefolgt von \"The Tomorrow People\", \"The 100\", \"Reign\" und \"Star-Crossed\". Für die Season 2014–2015 wurde das \"Arrow\"-Spin-off \"The Flash\" sowie die auf dem DC Comics basierende Fernsehserie \"iZombie\" bestellt. Außerdem erhielten \"The Messengers\" und \"Jane the Virgin\" eine Serienbestellung. Am 5. Oktober 2016 wurde die Pilotenfolge der Serie Frequency erstmals ausgestrahlt.", "section_level": 1}], "src_summary": "The CW Television Network, häufiger als The CW bezeichnet, ist ein US-amerikanisches Fernseh-Network, das am 18. September 2006 seinen Sendebetrieb aufnahm. ", "tgt_summary": null, "id": 1821798} {"src_title": "Pentanatriumtriphosphat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Thalia wurde 1919 in Hamburg gegründet; 1997 hatte das Unternehmen 12 Filialen in Hamburg. Am 20. März 1997 eröffnete es eine Filiale in Bremen. 2001 geben Thalia und die zur Douglas Holding gehörende Buchhandelsgruppe Phönix-Montanus ihren Zusammenschluss bekannt. Die Gruppe firmiert unter dem einheitlichen Markennamen Thalia. Seit September 2005 firmieren die österreichischen Thalia-Erwerbungen unter Thalia.at und die schweizerische Jäggi-Gruppe unter Thalia.ch. Anfang 2006 hatte Thalia als Marktführer im deutschsprachigen Raum einen Marktanteil von knapp sieben Prozent. Nach der Vereinigung der Hugendubel-Buchhäuser mit den über 350 Verkaufsstellen der Verlagsgruppe Weltbild fiel Thalia auf den zweiten Platz hinter den dadurch neugebildeten Buchhandelskonzern DBH zurück. Im Rahmen der 50. IFA stellte Thalia ihr E-Book-Lesegerät OYO vor, das im Herbst 2010 und damit früher als das Konkurrenzgerät von Amazon (Kindle) in den deutschen Handel kam. Einen Marktplatz für Direktveröffentlichungen bot Thalia am 21. April 2011 aber noch nicht an. Ab Ende November 2012 war mit dem E-Book-Reader Odyssey HD FrontLight von Bookeen ein Konkurrenzprodukt zu Amazons Kindle Paperwhite im Angebot. Die Gesellschafter der Thalia Holding GmbH waren bis 2012 die Könnecke-Beteiligungs-GmbH (25 %) und die Buch & Medien GmbH (75 %). Letztere befand sich zu 100 % im Eigentum der Douglas Holding. Gesellschafter der Könnecke-Beteiligungs-GmbH sind Mitglieder der Familie Könnecke, die 1931 das Unternehmen Thalia erworben hatte. Bis Ende 2012 gehörte Thalia komplett zur Douglas Holding. Im selben Jahr stieg der US-Finanzinvestor Advent in den Konzern ein und die Douglas-Gründerfamilie Kreke blieb mit 20 Prozent am Unternehmen beteiligt. Im März 2013 hat Thalia gemeinsam mit Partnern der Buchhandelsbranche und der Deutschen Telekom als Technikpartner die Marke tolino gelauncht und seither zahlreiche eReader herausgebracht. 2013 schließt sich Thalia auch mit dem Schweizer Buchhandelsunternehmen Orell Füssli zusammen. An der Orell Füssli Thalia AG sind beide Unternehmen mit je 50 % beteiligt. Im März 2015 wurde Buch.de mit der Thalia Holding verschmolzen und ist nicht mehr als eigenständiges Unternehmen tätig. Die Gesellschafterversammlung der Thalia Holding GmbH vom 6. Oktober 2015 beschloss die Umfirmierung in \"Thalia Bücher GmbH\". 2016 wird Thalia wieder familiengeführt. Ein Eigentümerkonsortium um die Verlegerfamilie Herder, die Unternehmerfamilie Kreke, den Unternehmer Leif Göritz und den geschäftsführenden Gesellschafter von Thalia, Michael Busch, erwirbt das Unternehmen. 2019 geben Mayersche und Thalia ihren Zusammenschluss bekannt. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im August 2019 feierte Thalia 100-jähriges Jubiläum; zum Abschluss des Jubiläumsjahres fand im November 2019 eine Gala in Hamburg statt", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsmodell.", "content": "Thalia betreibt neben den Buchhandlungen auch einen Online-Shop sowie eine eigens entwickelte mobile App und den eReader tolino. Die Omni-Channel-Strategie des Unternehmens zielt darauf ab, die verschiedenen Vertriebskanäle miteinander zu verzahnen und für ein unkompliziertes Einkaufserlebnis zu sorgen. Mit Serviceangeboten wie Click & Collect bzw. Reserve & Collect, mobiles Bezahlen in der Buchhandlung oder der Möglichkeit eBooks in der Buchhandlung zu kaufen, reagiert Thalia auf das veränderte Kaufverhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Konzernstruktur.", "content": "Seit Juli 2016, nach Abschluss umfangreicher Sanierungsmaßnahmen, ist ein Konsortium um die Verlegerfamilie Herder im Besitz des Großteils der Thalia-Gruppe; die Douglas-Gründerfamilie Kreke hält weiterhin eine Minderheitsbeteiligung.", "section_level": 1}, {"title": "Engagement und Leseförderung.", "content": "Seit 2009 ist Thalia exklusiver Buchpartner des größten internationalen Literaturfestivals lit.Cologne und seit 2017 auch Partner der lit.Ruhr. Außerdem ist das Unternehmen seit 2018 im Stifterrat der Stiftung Lesen. Mit mehr als 3.000 Veranstaltungen im Jahr ist das Unternehmen einer der größten Lese- und Literaturförderer in Deutschland. Auch lokal engagiert sich Thalia für die Leseförderung und kooperiert mit öffentlichen Institutionen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der intensive Wettbewerb im Buchhandel und der Trend zur Filialisierung gehen seit Jahren mit Übernahmen inhabergeführter Buchhandlungen und Neugründungen von Buchhäusern durch stark expandierende Ketten wie die Thalia-Gruppe, die Verlagsgruppe Weltbild oder die Mayersche Buchhandlung einher. Die zentrale Einkaufsmacht von Großanbietern wie Thalia gilt zunehmend als geeignet, die Vertriebskonditionen der Verlage zu beeinflussen, wodurch besonders kleinere Verlage unter Druck geraten könnten. 2006 wurde Thalia für den Vorschlag kritisiert, die Verlage mögen sich finanziell am Ausbau und der Einrichtung neuer Firmenfilialen beteiligen. Mehr als ein Jahrzehnt später sind solche Aufforderungen weiterhin Teil der Verlagspolitik. Ein weiterer Kritikpunkt waren Versuche Thalias, durch Angriffe auf die Buchpreisbindung inhabergeführten Buchhandlungen aus dem Markt zu drängen. Widerstand gab es ab 2007 gegen die Pläne der Thalia-Gruppe zur Eröffnung einer Großfiliale im denkmalgeschützten Metropol-Kino in Bonn, was durch ein Bürgerbegehren mit 16.000 Unterschriften im Rahmen der Initiative \"Rettet das Metropol\" verhindert werden sollte. Allerdings blieben die Proteste erfolglos und die umstrittene Thalia-Filiale wurde nach Restaurierungsarbeiten im Herbst 2010 eröffnet und als Kulturort erhalten. Ebenfalls im Jahr 2010 wurde Thalia Österreich beschuldigt, einen lokalen Verlagsbuchhändler durch Androhung der Einstellung bestehender Lieferantenbeziehungen zum Verkauf zwingen zu wollen. Im Jahr 2017 verschickte Thalia Rechnungen für eine Werbekostenzuschuss-Pauschale an rund 1000 Verlage. Thalia verweist auf das zukünftige Entwicklungspotenzial und die „langfristige Sicherung unserer Geschäftsbeziehungen“, mit dem Ziel, die bei Thalia angebotenen Produkte der Lieferanten reichweitenstark zum Kunden zu bringen. Nach verschiedenen Enthüllungen im Börsenblatt über die Praktiken wird dem Unternehmen von Fachjournalisten „die Methodik der Schutzgelderpresser“ vorgeworfen, sodass \"Thalia\" künftig wohl als „Muse der Mafia“ zu gelten habe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Thalia Bücher GmbH (bis Oktober 2015: Thalia Holding GmbH) mit Sitz in Hagen ist ein Buchhandels- und Serviceunternehmen. Nach dem Zusammenschluss mit der Mayerschen Buchhandlung im Jahr 2019 gehören heute über 340 Buchhandlungen in Deutschland und Österreich sowie 50 % der Anteile an den mehr als 30 Buchhandlungen der Orell Füssli Thalia AG in der Schweiz zum Unternehmen. Die Thalia-Gruppe gilt (gemessen am Umsatz) als Marktführer im Sortimentsbuchhandel im deutschsprachigen Raum.", "tgt_summary": null, "id": 493667} {"src_title": "Hut (Fechten)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Chopper werden aus Kieselsteinen oder anderen Flussgeröllen hergestellt. Die Oldowan-Chopper bestehen größtenteils aus Phonolith, einem vulkanischen Gestein von grünlich-grauer Farbe. Die Herstellung erfolgt mittels eines Schlagsteines, der in einem bestimmten Winkel auf eine Seite des zu bearbeitenden Steines trifft; dadurch werden auf einer Seite Splitter abgeschlagen, und es entsteht ein Werkzeug mit einer scharfen Kante. Werden daraufhin weitere Abspaltungen durchgeführt, so wird die Kante länger. Die Zurichtung des Steingerätes mittels eines Schlagsteins (ohne Zwischenstücke) wird \"Hartschlagtechnik\" genannt. Bei der \"Weichschlagtechnik\" wird dagegen zum Beispiel mit einem Geweihhammer, einem Knochen oder Hartholzstück geschlagen. Die Herstellung von Choppern erfolgte teilweise auf einem steinernen Amboss. Bereits in dieser primitiven Technik der Artefaktherstellung sind konstitutive Elemente späterer Bearbeitungstechniken enthalten. Im weiteren Verlauf des Altpaläolithikums entwickelte sich diese ein-, später zweiseitige Bearbeitung in zwei Richtungen: Einerseits in die \"Abschlags-,\" andererseits in die \"Zweiseiter\"-Kulturen.", "section_level": 1}, {"title": "Typenspektrum.", "content": "Mary Leakey legte Anfang der 1960er-Jahre in ihren Monographien zu den Ausgrabungen in der Olduvai-Schlucht dar, dass trotz der Simplizität der Bearbeitungen von Choppern eine weitere Unterteilung dieser frühen Artefakte möglich sei. Diese Unterteilung basiere auf der Relation der Schlagkante zur Originalgestalt des Steins, welche sich häufig aufgrund der Einfachheit der Modifikationen nachträglich rekonstruieren lasse. Generell sei es möglich, fünf Unterarten der Chopper festzustellen. Dies sind erstens die \"Side-Chopper\" (hier ist die bearbeitete Fläche identisch mit einer der seitlichen Kanten des ursprünglichen Steins), zweitens die \"End-Chopper\" (für gewöhnlich aus annähernd rechteckigen Steinen gefertigt. Die \"End-Chopper\" definieren sich dadurch, dass die Länge des Abstands der bearbeiteten Kante zur Unterseite von allen Choppern die größte ist. Die bearbeitete Kante befindet sich demnach am weitesten vom „Ende“ des Steins entfernt, wenngleich der Begriff „Ende“ in diesem Zusammenhang nicht wirklich zu passen scheint, adäquater wäre das Wort \"Unterseite,\" also die unbearbeitete, gerundete Seite des Artefakts), drittens die von Leakey so genannten \"two edged-Choppers\" und letztens Varianten der seitlichen oder \"End-Chopper\". Bezüglich ihrer prozentualen Verbreitung nehmen die \"Side-Chopper\" eine definitive Vorrangstellung ein; in Olduvai beispielsweise lag ihr Anteil an allen gefundenen Choppern bei 64,4 %. \"End-Chopper\" stellen den zweitgrößten Posten mit immerhin noch 21,9 % dar; die \"two-edged Chopper\" sind mit 8,4 % vertreten. Die Varianten des \"Side-\" und des \"End-Choppers\" bilden den restlichen Anteil. In dem Zusammenhang mit Mary Leakeys Einteilung der Chopper ist insbesondere die Existenz der \"two-edged-Chopper\" fragwürdig; diese Form des Gerätes würde heute eher dem Chopping Tool zugerechnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Der Verwendungszweck von Choppern bestand hauptsächlich im Aufspalten der Langknochen von größeren Säugetieren, um an das fetthaltige Knochenmark zu gelangen. Da das menschliche Gebiss nicht zum Zerreißen von rohem Fleisch geeignet ist, kann auch die Funktion des Zerteilens und Zerschneidens von Fleisch angenommen werden. Während die Verwertung von Aas umstritten ist, konnten Hack- und Schnittspuren auf Knochen von erlegten Tieren in einigen Fällen den direkten Beweis der Nutzung von Choppern erbringen. Dabei wurde stets die scharfe, bearbeitete Kante benutzt. In manchen Fällen gibt es auch Spuren der Verwendung der unteren, gerundeten Oberfläche des Choppers; diese wurde als Hammer benutzt. Nachgewiesen wird eine solche Verwendung durch die Untersuchung der Kortexoberfläche an dieser Stelle: Weist sie geringfügige Rissspuren auf, kann man davon ausgehen, dass sie auf weiches, organisches Material auftraf. Aus den Ländern Ostafrikas stammen die ältesten, bis 2,6 Millionen Jahre alten Chopper, wie beispielsweise aus Tansania (Olduvai-Schlucht), Kenia (Koobi Fora) und Äthiopien (Kada Hadar). Funde sind aber auch aus Ägypten und aus Südafrika bekannt. In Asien reichen die Alter von Choppern bis 1,66 Millionen Jahre zurück. Fundländer sind China, Pakistan, Iran, Israel und Georgien (Dmanisi). Sehr viele Steinwerkzeuge, darunter auch Chopper, wurden im Norden Thailands bei Sao Din entdeckt. Oldowan-Chopper wurden in Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Russland, Spanien, Tschechien und Ungarn gefunden. Selbst im Süden und im Südwesten Nordamerikas tauchten Chopper auf, beispielsweise in Oklahoma.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Chopper (engl. Verb: \"to chop\" = ‚hacken‘) wird in der Archäologie ein meist rundliches oder ovales Geröllgerät (engl.: \"pebble tool\") der frühen Altsteinzeit bezeichnet, dessen Schneide durch einseitige Bearbeitung einer Kante erzeugt wurde. Chopper sind die ältesten Steingeräte der Menschheit und zugleich die ersten Kerngeräte. Die ältesten Belege hierfür sind etwa 2,6 Millionen Jahre alt. Chopper sind eine Leitform des frühen Oldowan in Ostafrika; in dieser Zeit besaßen sie eine starke, dominante Stellung. Im \"developed Oldowan\" nahm ihre Verbreitung stark ab – sie sank von vormals über 60 % Anteil an allen gefundenen Werkzeugen auf nur mehr ca. 28 %. Als neues, weit verbreitetes und nahezu universal verwendetes Werkzeug setzte sich das \"Chopping Tool\" durch. ", "tgt_summary": null, "id": 355175} {"src_title": "Anissa Jones", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Leys arbeitete von 1829 bis 1832 in dem Atelier seines Schwagers Ferdinand de Braekeleer und brachte 1833 in Brüssel ein Bild, Kampf zwischen einem französischen Grenadier und einem Kosaken, zur Ausstellung. Mehr Aufmerksamkeit zog er auf sich durch das Bild \"Kampf der Burgunder und Vlamingen\" und durch das Gemälde \"Die Weißkappen\". 1835 begab er sich nach Paris und schloss sich hier den französischen Romantikern an. Teils in dieser modernen Manier, teils in der Art von van Dyck und Rembrandt sind gehalten: 1839 machte er eine Reise nach Holland, wo er die holländischen Genremaler näher kennenlernte, in deren Manier er Bilder wie: beide in der Berliner Nationalgalerie etc. malte. Nach einer Reise nach Deutschland (1852) wandelte er allmählich seinen Stil und malte in der glänzenden, bunten Manier der Schule von Quentin Massys, wobei er anfangs auch die Naivität und Unbeholfenheit der alten Meister nachahmte. Zu dieser Richtung gehören die Bilder: endlich sechs Kompositionen zu einem \"Hochzeitszug\", welche Leys in seinem eignen Speisesaal zu Antwerpen in Fresko ausführte. 1855 erhielt er die große goldene Medaille der Pariser Weltausstellung, bereiste 185. zum zweitenmal Deutschland und wurde 1862 in den erblichen Freiherrenstand erhoben. Nachdem Leys 1863 wiederum Deutschland besucht hatte, nahm er die Ausschmückung des großen Saals des Rathauses zu Antwerpen mit Fresken in Angriff. In vier Gemälden stellte er das \"Bürgerrecht und die Selbstverteidigung, die Selbständigkeit und die Selbstverwaltung\" durch vier Episoden aus der Antwerpener Geschichte von 1514 bis 1567 dar. Noch vor Vollendung dieser Arbeit starb er 25. Aug. 1869 in Antwerpen, wo er auf dem Friedhof Schoonselhof beerdigt wurde. Leys hat auch verschiedene treffliche Radierungen in Nachahmung Rembrandts ausgeführt, ferner eine Lithographie und einen Holzschnitt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hendrik Baron Leys (Jean Auguste Henri Leys) (* 18. Februar 1815 in Antwerpen; † 25. August 1869 ebenda) war ein belgischer Maler und Radierer.", "tgt_summary": null, "id": 197213} {"src_title": "Radio SRF 2 Kultur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Es handelt sich hierbei um einen Holzkasten, der an den Längs- und Stirnseiten mit drei untereinander angeordneten Friesen verziert ist. Das Bildwerk ist eine Einlegearbeit von Muschel- (teilweise graviert) und Sandstein auf einem Grund von Lapislazuli. Es zeigt Menschen sowohl im Frieden wie auch im Krieg, unter anderem Abbildungen von Eselgespannen. Auf einer Seite, der „Kriegsseite“, wird ein Kampfgeschehen gezeigt. Man sieht den Einsatz vierrädriger Kriegswagen, ein Handgemenge und wie die Gefangenen vor den übergroß dargestellten König geführt werden. Auf der anderen, der „Friedensseite“, gibt es eine Symposions- oder Festszene, die der Kriegsszene entspricht. Wahrscheinlich wird hier das überregionale Verhältnis der sumerischen Kleinstaaten gezeigt. Die Funktion des Objektes selbst ist unbekannt. Ausgräber/Finder: Leonard Woolley, nach 1920. Es befindet sich heute im Britischen Museum in London.", "section_level": 1}, {"title": "Datierung.", "content": "Von Johannes Boese wurde die \"Standarte von Ur\" in seiner Dissertation aus dem Jahr 1970 in dem Stil des Mesilim, einem König der 3. Dynastie von Kish gestellt. Mesilim war in seiner Zeit ein sehr anerkannter Stadtfürst der den Grenzstreit zwischen Lagaš und Umma für einige Zeit schlichten konnte. Mag sein, dass die Standarte von Ur dieses Ereignis des Krieges und der Einigung darstellt. Der Begriff Mesilim-Stil ist ein altsumerischer Darstellungstil der unmittelbar vor der Akkad-Zeit angesetzt wird. Demselben Stil gehört auch die sogenannte Geierstele an, die ebenfalls einen frühen Wagen zeigt, wobei der wesentliche Teil leider abgebrochen ist. Diese wird einem Nachfolger von Mesilim, dem König Eanatum von Lagaš zugeschrieben, der letztendlich Umma besiegte. Die Geierstele dokumentiert seine Siege und berichtet von einem Vertrag der Umma zu Tributen verpflichtete und mit der Vernichtung drohte. Die Standarte könnte also auch dies darstellen. Sein Sohn Entemena vernichtete Umma dann tatsächlich. Die Regierungszeit von Eanatum wird auf 2470 v. Chr. angesetzt. Die Regierungszeit von Mesilim wird auf 2530 bzw. 2500 v. Chr. datiert, was damit die früheste Datierung der Standarte von Ur wäre.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Standarte von Ur ist ein Holzkasten aus einem Königsgrab (Nr. 779) auf dem Königsfriedhof von Ur, heute Irak. Datiert wird das Grab in die Frühdynastische Zeit, was in etwa dem Zeitraum von 2850 bis 2350 v. Chr. entspricht.", "tgt_summary": null, "id": 54029} {"src_title": "Diether von Nassau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Dokumentationsarchiv wurde am 11. Februar 1963 u. a. von Ludwig Jedlicka, August Maria Knoll, Paul Schärf, Ludwig Soswinski, Jonny Moser und Herbert Steiner mit finanzieller Unterstützung des KZ-Verbands/VdA, genauer dem \"Bundesverband österreichischer Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus\", einer 1948 gegründeten überparteilichen Organisation sowie dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) und der Bank BAWAG gegründet. Die relativ späte Gründung – 18 Jahre nach Kriegsende – hat nach Darstellung des DÖW seine Ursache darin, dass das innenpolitische Klima Österreichs in den vierziger und fünfziger Jahren nicht von Widerstandskämpfern, Verfolgten, Vertriebenen und Antifaschisten, sondern von Weltkriegsteilnehmern sowie ehemaligen NS-Anhängern und NSDAP-Mitgliedern geprägt wurde. Auf die Interessen und Einstellungen dieser Kriegsgeneration nahmen die tragenden politischen Kräfte Rücksicht, sie wurden keiner geistig-politischen Entnazifizierung unterzogen, und nicht wenige ihrer Angehörigen verharrten in alten Vorstellungen und Denkmustern. Diese zahlenmäßig starken Bevölkerungsgruppen standen dem Widerstand skeptisch bis feindselig gegenüber; Widerstandskämpfer wurden als „Eidbrecher“, als „Feiglinge“ und „Verräter“, als „Verbrecher“ und „Mörder“ angesehen (bzw. nicht selten auch offen bezeichnet); der österreichische Widerstand wurde angezweifelt, bagatellisiert oder geleugnet. Der Kolumnist Staberl kritisierte das DÖW 1971 in der \"Kronen Zeitung\" als \"„Dokumentationsarchiv eines in Wirklichkeit doch niemals existent gewesenen österreichischen Widerstandes“\". Anerkennung fanden die Widerstandskämpfer bestenfalls in Sonntagsreden von Politikern, oder sie dienten als Argument für außenpolitische Zwecke, etwa zum Beweis für Österreichs „eigenen Beitrag zur Befreiung“ (im Sinne der Moskauer Deklaration von 1943) bei den Staatsvertragsverhandlungen mit den Alliierten. Das DÖW und die von ihm ausgehende Widerstandsforschung entsprangen nicht der vom offiziellen Österreich vertretenen Opferthese (Österreich als erstes Opfer von Hitlers Aggressionspolitik), sondern dem Bemühen um Selbstdarstellung der Widerstandskämpfer und Verfolgten und deren Selbstbehauptung gegen Ignoranz und Verdrängung. Erst 1983 wurde neben dem privaten Verein DÖW eine Stiftung ins Leben gerufen, die von der Republik Österreich (Wissenschaftsministerium) und der Stadt Wien getragen wird. Bis heute wirken Widerstandskämpfer und NS-Opfer im DÖW mit, unter anderem auch als Zeitzeugen und bei Führungen für Jugendliche.", "section_level": 1}, {"title": "Widerstand und Verfolgung.", "content": "In der Anfangsphase des DÖW, unter dem Zwang des \"Unter-Beweis-Stellens des Widerstandes\" gegenüber gehässigen Anfechtungen, musste es vorerst darum gehen, seriöse archivarische und wissenschaftliche Grundlagen zu schaffen, auf denen die Widerstandsforschung aufbauen konnte. 1970 wurde mit den Arbeiten für die Reihe Widerstand und Verfolgung in den österreichischen Bundesländern begonnen, in der mittlerweile insgesamt 13 Bände (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg) erschienen sind. Später wurden diese Dokumenteneditionen durch ein \"Oral-history-Projekt\" ergänzt, von dem inzwischen über 2.600 Kassetten von 830 Interviews vorliegen und vier Bände (über die Arbeiterbewegung, das katholisch-konservative Lager, Juden und Jüdinnen sowie Kärntner Slowenen) publiziert sind.", "section_level": 2}, {"title": "Holocaust, Exil.", "content": "Über den politischen Widerstand hinaus hat das DÖW von Anfang an auch alle Formen der NS-Verfolgung in seiner Arbeit berücksichtigt und insbesondere zu den Themen Juden- und „Zigeuner“-Verfolgung in Österreich die ersten wissenschaftlichen Arbeiten geliefert. Erst in den achtziger Jahren wurden auch die geistig und körperlich behinderten NS-Opfer in die DÖW-Forschungsarbeiten einbezogen. Der Erkenntnis, dass die Juden und Jüdinnen die mit Abstand größte Opfergruppe sind und der Holocaust als industriell organisierter Massenmord ein singuläres Verbrechen ist, wurde insbesondere mit der Durchführung des – von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem initiierten – Großprojekts „Namentliche Erfassung der österreichischen Holocaustopfer“ Rechnung getragen. Schließlich zählte auch die Erforschung des Schicksals der mehr als 130.000 1938 aus Österreich Vertriebenen von Anfang an zum Aufgabengebiet des DÖW. In der Reihe Österreicher im Exil sind seit 1984 bislang Bände über Frankreich, Belgien, Spanien, Großbritannien, die USA, die Sowjetunion und Mexiko erschienen; an einem Österreich-Band des Biographischen Handbuchs der deutschsprachigen Emigration nach 1933 wird gearbeitet. Im Jahre 1987 regte \"Yad Vashem\" ein Projekt zur namentlichen Erfassung der österreichischen Holocaustopfer an. In den Jahren 1992 bis 2001 konnten über 62.000 österreichische Holocaustopfer von mehr als 65.000 insgesamt identifiziert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Täterforschung.", "content": "Im Zuge der durch die „Waldheim-Affäre“ im Jahr 1986 ausgelösten kontroversiellen zeitgeschichtlichen Auseinandersetzungen wurde das DÖW erstmals auch mit Kritik von antifaschistischer Seite konfrontiert. Das DÖW und der österreichische Widerstand wurden als Alibiaktionen, als Instrumente der Imagepflege Österreichs im Ausland hingestellt; Österreich brauche kein Dokumentationsarchiv des Widerstandes, sondern eines der Mittäterschaft oder des Nationalsozialismus. In diesen gegen die offizielle Opfertheorie gerichteten kritischen Stimmen jüngerer Antifaschisten und Historiker wurden die zweifellos vorhandenen Defizite und Versäumnisse in der Erforschung der gesamten österreichischen Zeitgeschichte dem DÖW zur Last gelegt, das als kleines Institut mit beschränkter Aufgabenstellung nicht die gesamte Geschichte des Nationalsozialismus in Österreich aufarbeiten kann. Die Erforschung des Verhaltens der Österreicher, des Anteils der Österreicher am Nationalsozialismus und die so genannte Täterforschung sind nicht vom DÖW zu bewältigen, das aber Ansätze geleistet (z. B. Broschüre über den ehemaligen SS-Sturmbannführer und verurteilten Kriegsverbrecher Walter Reder) und mit dem vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung finanzierten Projekt über die Wiener Volksgerichtsverfahren (gegen „Kriegsverbrecher“) eine wichtige Quellengrundlage erschlossen hat. Eine Publikation über österreichische NS-Verbrecher ist in Vorbereitung.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtsextremismus.", "content": "In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre begann sich das DÖW auch mit dem aktuellen Rechtsextremismus in Österreich auseinanderzusetzen, nicht zuletzt deswegen, weil Organisationen und Publikationen den Widerstand diffamierten, die Verbrechen des NS-Regimes verharmlosten oder leugneten, die Kriegsschuld des Deutschen Reiches in der Zeit des Nationalsozialismus verneinten und somit ein völlig einseitig zugunsten des Nationalsozialismus verzerrtes Geschichtsbild produzierten. 1979 wurde, in Zusammenwirken mit Mitarbeitern österreichischer Universitätsinstitute, erstmals das umfangreiche Werk „Rechtsextremismus in Österreich nach 1945“ publiziert, das bis 1981 fünf Auflagen erlebte und zu einem Standardwerk wurde. 1993 gab das DÖW ein völlig neu strukturiertes „Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus“ heraus, das den Schwerpunkt auf die Darstellung und Analyse des organisierten Rechtsextremismus legte. Besonders intensiv ging das Werk auf die FPÖ unter Führung Jörg Haiders ein. Gerichtliche Schritte Haiders gegen das Cover des Buches, auf dem ein Porträt von ihm veröffentlicht wurde, aber auch das durch den rechtsextremen Terrorismus (vgl. Briefbombenanschläge (1993–1997) des Franz Fuchs) hervorgerufene Interesse ließen das Buch zu einem Bestseller unter wissenschaftlichen Publikationen werden, von dem mehrere Auflagen mit über 20.000 Exemplaren erschienen. Die Beschäftigung mit dem aktuellen Rechtsextremismus, insbesondere die Einbeziehung der FPÖ in das Untersuchungsfeld, hat das DÖW stärker als zuvor in politische Konflikte verstrickt. Vor allem von Seiten dieser Partei kommt es seit den späten 1980er-Jahren zu heftigen Polemiken und Attacken auf das DÖW. So wurden zum Beispiel 1991 nicht weniger als sieben parlamentarische Anfragen über angebliche „kommunistische Umtriebe“ des DÖW an Regierungsmitglieder gestellt. Das DÖW hat dem mehrmals widersprochen und festgestellt, dass sich der von ihm vertretene Antifaschismus an der pluralistischen Demokratie und an den Menschenrechten orientiert. Mit diesem Selbstverständnis schließen Vertreter des DÖW Sympathien für diktatorische Regime jeder politischen Orientierung ebenso aus wie eine Gutheißung von Terrorismus. Dennoch wurde im November 2018 ein Gutachter im Prozess um angeblich nationalsozialistisch inspirierte Liederbücher aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit für das DÖW und des daher bestehenden „Anscheins seiner Befangenheit“ durch das Oberlandesgericht Wien abberufen. Die in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung des DÖW angewandte Definition von Rechtsextremismus basiert auf der Arbeit des Klagenfurter Universitätsprofessors für Geschichte Willibald I. Holzer. Hervorgehoben wird dabei die Abgrenzung des Begriffs Rechtsextremismus von Nationalsozialismus, Neonazismus, Neofaschismus und Rechtsradikalismus. Rechtsextremismus ist demnach unter anderem durch die Berufung auf ein „Prinzip der Natur/Natürlichkeit“ gekennzeichnet, wobei, was als „natürlich“ angesehen wird, jeder Kritik oder Infragestellung entzogen wird. Umgekehrt wird alles nicht dieser „biologischen“ Ideologie Entsprechende als „widernatürlich“ diffamiert. Im Zentrum dieser „natürlichen“ Ordnung steht das „Volk“ und die „Volksgemeinschaft“, die als patriarchalisch-hierarchisch gegliederte Idylle der modernen Industriegesellschaft gegenübergestellt wird. Die Bedeutung des Individuums, das den ihm entsprechenden Platz in dieser Ordnung zugewiesen bekommt, ergibt sich dabei aus seinen Verpflichtungen gegenüber der Ganzheit der „Volksgemeinschaft“. Der Staat hat in diesem System nach innen wie auch nach außen Stärke zu demonstrieren. Seine Legitimation erhält er auf Basis „völkischer“ Gesichtspunkte, Volk und Führung bilden eine idealisierte Einheit. Stört jemand diese Harmonie, wird das als „widernatürlich“ betrachtet, woraus sich der ideologische Gegensatz zum Pluralismus parlamentarischer Demokratien ebenso ergibt wie zu Sozialdemokratie, Liberalismus, Kommunismus, Emanzipationsbestrebungen benachteiligter Gruppen und Gewerkschaftsbewegungen. Außerhalb der eigenen „Volksgemeinschaft“ Stehendes, also der oder das „Fremde“, wird dem eigenen Wir-Gefühl gegenübergestellt und muss von der Gemeinschaft ferngehalten werden. Aus diesem Ethnozentrismus ergibt sich die Propagierung des Ethnopluralismus, nach dem jede „Volksgemeinschaft“ ihr eigenes Territorium bewohnen soll und eine Durchmengung als Bedrohung empfunden wird (vgl. „Umvolkung“, „Überfremdung“). Eng mit diesen biologistischen Konzepten verbunden ist die Ausgrenzung von Gruppen, die als Sündenböcke instrumentalisiert werden (z. B. Ausländer, sprachliche oder religiöse Minderheiten, Politiker anderer Parteien). Sie dienen zur Entlastung und zur Integration nach innen, indem gesellschaftlich und ökonomisch begründete Ängste auf die „Anderen“ abgelenkt werden. Statt rationaler Analysen werden Verschwörungstheorien zur Erklärung etwa der negativen Folgen des sozialen Wandels herangezogen. Holzer nennt weiters die „nationalisierende Geschichtsbetrachtung“ als wesentliches Element rechtsextremer Ideologie. Aus dem Deutschnationalismus ergibt sich demnach, dass das deutsche Volk nicht nur ein zu verteidigender Wert, sondern die Deutschen unter allen Völkern eines der besten, wenn nicht das beste, seien. Aus dieser Sichtweise lassen sich die Verbrechen, die in der Vergangenheit vorgeblich im Namen des deutschen Volkes begangen wurden, schwer eingestehen. Die Gewaltverbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus werden verharmlost und geleugnet, hingegen die als positiv betrachteten Seiten hervorgehoben (Autobahnbau, Kinderbeihilfen, Beschäftigungspolitik u. Ä.). Die Geschichte selbst wird zum Gegenstand des „Revisionismus“ (so die Selbstbezeichnung; vgl. Geschichtsrevisionismus), in dem als einer der zentralen Punkte die Leugnung des Holocaust betrieben wird. Andere Aspekte umfassen etwa die Glorifizierung des „edlen“ deutschen Landsers.", "section_level": 2}, {"title": "Revisionismus.", "content": "Das DÖW setzt sich seit den 1990er Jahren auch mit dem Geschichtsrevisionismus auseinander, da bei Lehrern und Schülern merkbare Verunsicherungen eingetreten seien. Nach einer kleineren Broschüre über den österreichischen Gaskammern-Leugner Emil Lachout wurde 1991 in Zusammenarbeit mit dem Unterrichtsministerium die Publikation „Amoklauf gegen die Wirklichkeit“ herausgebracht, die auf zahlreiche Argumentationsmuster von Revisionisten, bis hin zu chemischen Gutachten, eingeht und die Manipulations- und Fälschungstechniken von Fred A. Leuchter, des Neonazis Robert Faurisson, des Holocaustleugners David Irving und anderen aufzeigt. 1995 erschien eine völlig überarbeitete, um deutsche Bezüge erweiterte Fassung unter dem Titel: „Wahrheit und ‚Auschwitzlüge‘“. Insbesondere im Zusammenhang mit der neonazistischen Geschichtspropaganda hat das DÖW immer wieder auf die Anwendung der einschlägigen österreichischen Gesetze und damit die strafrechtliche Verfolgung von NS-Wiederbetätigern gedrängt und die Verschärfung bestehender Gesetze gefordert. Diese auch vom Holocaust-Überlebenden und in der Öffentlichkeit als „Nazijäger“ bekannten Simon Wiesenthal maßgeblich getragenen Bemühungen führten 1992 zu einer Novellierung des NS-Verbotsgesetzes, durch die nun jede Leugnung, Verharmlosung, Rechtfertigung oder Verherrlichung des NS-Völkermordes unter Strafe gestellt ist. Führende österreichische Neonazis wie Gottfried Küssel und Hans Jörg Schimanek jun. wurden in der Zwischenzeit zu langjährigen Haftstrafen (elf bzw. acht Jahre Gefängnis) verurteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Archiv und Bibliothek.", "content": "Der Aufbau einer Bibliothek und deren Ausbau zu einer Fachbibliothek sowie die Erweiterung und fachliche Betreuung der Archivbestände, insbesondere um verschiedene Sammlungen, erfolgte vor allem durch Herbert Exenberger, der von 1970 bis zu seiner Pensionierung 2003 als Bibliothekar für das DÖW tätig war. Exenberger war an mehreren Forschungsprojekten und Veröffentlichungen des DÖW beteiligt und publizierte auch selbst zu zeitgeschichtlichen Themen. Im Zuge der oben angeführten Forschungsprojekte sind die Archiv- und Bibliotheksbestände des DÖW beträchtlich angewachsen; zu den Sammlungen zählen:", "section_level": 2}, {"title": "Aufklärung und Information.", "content": "Ein weiteres Aufgabengebiet sieht das DÖW in Aufklärungs- und Informationsarbeit, insbesondere für Jugendliche und Schüler. In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie vielen Schulen und Lehrer werden Aktivitäten, wie Erstellung von Lehrmaterialien, Zeitzeugengespräche, Veranstaltungen, Schülerwettbewerbe und Ausstellungen durchgeführt. Private Sponsoren wie Joseph und Mary Buttinger (New York) und Ernest Goldblum (Florida) ermöglichten die Förderung von wissenschaftlichen und pädagogischen Projekten. Die Gründer des DÖW verstanden die Dokumentation des österreichischen Widerstandes von Anfang an als gemeinsame Aufgabe aller demokratischen Kräfte Österreichs. Kuratorium, Vorstand und Mitarbeiter rekrutieren sich aus jenen politischen und weltanschaulichen Gruppen, die am Widerstand beteiligt waren und Opfer von Verfolgungen wurden. Die gemeinsame Grundhaltung sei, dass alles getan werden muss, um nazistische und rassistische Strömungen zu bekämpfen. Nach Auskunft des DÖW werde eine Zusammenarbeit praktiziert, die von den Veränderungen und Kontroversen der österreichischen Innenpolitik unbeeinflusst ist. Der damalige österreichische Bundespräsident Rudolf Kirchschläger brachte in seiner Rede vor dem DÖW 1986 seine Anerkennung zum Ausdruck:", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltliche Schwerpunkte.", "content": "Widerstand und Verfolgung, Exil, NS-Verbrechen, insbesondere Holocaust und NS-Medizinverbrechen, NS- und Nachkriegsjustiz, Rechtsextremismus nach 1945, Restitution und „Wiedergutmachung“ nach 1945. Daneben besteht unter anderem eine Zusammenarbeit mit dem Verein „Memorial Österreich“, der sich um die Aufarbeitung des Schicksals der österreichischen Stalinopfer bemüht.", "section_level": 1}, {"title": "Tätigkeitsschwerpunkte.", "content": "Sammlung, Archivierung und wissenschaftliche Auswertung thematisch relevanter Quellen. Archiv- und Bibliotheksbetrieb mit Beratungs- und Betreuungstätigkeit für Studenten, Journalisten u. a. Ebenfalls im Mittelpunkt steht die Aufklärungs- und Informationsarbeit insbesondere für Jugendliche und Schüler, aber auch auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung (Erstellung von Lehrmaterialien, Zeitzeugengespräche, Ausstellungen, Führungen etc.).", "section_level": 1}, {"title": "Projekte.", "content": "Das DÖW initiiert und betreut viele unterschiedliche Projekte mit folgenden Schwerpunkten:", "section_level": 1}, {"title": "Publikationen.", "content": "Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes hat eine Reihe von Publikationen zu folgenden Themen herausgebracht: Weitere DÖW-Publikationen im Einzelnen:", "section_level": 1}, {"title": "Vorstand.", "content": "Kuratorium, Vorstand und Mitarbeiter kamen ursprünglich insbesondere aus jenen politischen und weltanschaulichen Gruppen, die am Widerstand beteiligt waren und Opfer von Verfolgungen wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) ist eine Stiftung, die gemeinsam von der Republik Österreich, der Stadt Wien und dem Verein Dokumentationsarchiv getragen wird. Verein und Stiftung betreiben Informationsarbeit durch Buchveröffentlichungen und im Internet und sammeln, archivieren und werten Quellen zu folgenden Themen wissenschaftlich aus: Widerstand, Verfolgung und Exil während der Zeit des Nationalsozialismus, NS-Verbrechen, NS- und Nachkriegsjustiz, Rechtsextremismus in Österreich und Deutschland nach 1945, Restitution und Wiedergutmachung von NS-Unrecht. Neben Dokumentation, dem Bibliotheksbetrieb und der Archivierung findet eine regelmäßige Beratung und Betreuung von Journalisten und Studenten bei Recherchen und wissenschaftlichen Arbeiten statt. Das Archiv stand von Dezember 2004 bis April 2014 unter der wissenschaftlichen Leitung der Historikerin Brigitte Bailer-Galanda und wird seit Mai 2014 von Gerhard Baumgartner geleitet. ", "tgt_summary": null, "id": 244339} {"src_title": "United States Army Security Agency", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kritik.", "content": "Als einziges der fünf großen deutschen Meinungsforschungsinstitute gibt Allensbach bei der Sonntagsfrage Werte für die Parteien im Dezimalstellenbereich an, obwohl die Fehlerquote bei dieser Art von Erhebung bei etwa zwei bis drei Prozentpunkten liegt. Für öffentliche Kritik sorgten Umfragen zu den Landtagswahlen in Baden-Württemberg 1992 und 1996, bei denen das Institut die Werte der Partei Die Republikaner viel zu niedrig ansetzte. Allensbach prognostizierte 4,5 bzw. 4 Prozent Stimmenanteil. Die tatsächlichen Wahlergebnisse der Republikaner lagen jedoch bei 10,9 und 9,1 Prozent. In einem Interview zu den Vorfällen sagte Renate Köcher sinngemäß, sie habe aufgrund steigender Werte in den Umfragen ein höheres Ergebnis erwartet. Man habe aber zu dem Zeitpunkt nicht sicher wissen können, ob dieser Trend verlässlich sei und sich deshalb entschlossen, nur mit den Rohdaten (4,5 Prozent) an die Öffentlichkeit zu gehen. Ein anderes Vorgehen wäre im Nachhinein als Versuch ausgelegt worden, die Republikaner hochzureden. Dieses Vorgehen stieß in Publizistik und Wissenschaft auf Kritik. In einem Interview mit dem SWF entgegnete Köcher: \"„Wir wollten nicht durch die Veröffentlichung der Umfragedaten vor der Wahl eine Sensation schaffen in dem Sinne, daß dann jeder nur noch über die Republikaner gesprochen hätte.“\" Kurz vor der Bundestagswahl 2013 behauptete Bernd Lucke, einer der damaligen Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD), in einem Interview mit dem Handelsblatt, dass Allensbach Rohdaten vorlägen, die die AfD bei deutlich über fünf Prozent sähen. Renate Köcher wies die Vorwürfe zurück und antwortete, dass die AfD bei den Rohzahlen noch nie annähernd bei fünf Prozent gewesen wäre. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa, dem Lucke denselben Vorwurf machte, erwirkte daraufhin am 17. September 2013 vor dem Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung gegen Lucke, in deren Rahmen diesem unter Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 250.000 Euro verboten wurde, seine Aussage zu wiederholen. Auch die Nähe zwischen Elisabeth Noelle-Neumann und Helmut Kohl führte zu negativen Kritiken. Hans Magnus Enzensberger bezeichnete 1965 das Institut als \"Orakel vom Bodensee\", da er eine „strukturelle Ähnlichkeit mit den mantischen Praktiken der Alten Welt“ sah. „Demoskopische Befragungen werden im Allgemeinen in Auftrag gegeben: Der Unwissende bringt den Priestern von Allensbach seine Opfergaben dar und stellt seine Fragen. Die Pythia antwortet nicht auf eigene Faust, sie gibt die Fragen an eine höhere Instanz weiter, an die Stimme Gottes, die im Jargon der Demoskopen „repräsentativer Querschnitt“ heißt.“ In der Tat hat Noelle-Neumann die Bedeutung der Intuition auch in der Wissenschaft nie gering geschätzt. Noelle-Neumann hat sich in der Folge auch als Pythia in Delphi für die FAZ-Anzeigenkampagne Dahinter steckt immer ein kluger Kopf fotografieren lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Seit 1947 erscheinen im mehrjährigen Rhythmus die \"Allensbacher Jahrbücher für Demoskopie\", anfangs im Verlag K. G. Saur in München, herausgegeben von Elisabeth Noelle-Neumann. Das zwölfte Allensbacher Jahrbuch wurde am 3. März 2010 in Berlin von Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Herausgeberin Renate Köcher vorgestellt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Institut für Demoskopie Allensbach – Gesellschaft zum Studium der öffentlichen Meinung mbH (IfD) mit Sitz in Allensbach am Bodensee wurde laut Handelsregisterauszug am 16. Juni 1948 von Elisabeth Noelle-Neumann gegründet. Seit 1988 ist Renate Köcher Geschäftsführerin, bis 2010 an der Seite der Gründerin. Das Institut hat Niederlassungen in Bonn und Berlin. Unter den 95 Mitarbeitern befinden sich 25 Wissenschaftler. Darüber hinaus arbeiten beim IfD rund 1600 nebenberufliche Interviewer. Es gilt als dem konservativen politischen Spektrum zugehörig. Neben der Meinungsforschung arbeitet das Institut auch im Feld der Medienforschung (u. a. mit den Studien Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse (AWA), Allensbacher Computer- und Technik-Analyse (ACTA, TOPLevel)). Als einziges deutsches Institut arbeitet Allensbach nicht mit Zufallsstichproben, sondern mit Quotenverfahren, erzielt damit allerdings ähnliche Ergebnisse wie seine Konkurrenten.", "tgt_summary": null, "id": 2057974} {"src_title": "Gustav Spörer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg bestand erhöhter Bedarf an Waffen und anderen Ausrüstungsgegenständen. Da die Fertigungskapazitäten für M1911-Pistolen bei den damaligen Herstellern der M1911-Pistole, der Firma Colt, der Springfield Armory, Massachusetts, Remington und der \"North American Arms Company\" in Quebec, Kanada an ihre Grenze stiessen, was für die Produktion von grossrahmigen Revolvern sowohl bei Smith & Wesson als auch Colt nicht der Fall war. Die beiden Firmen wurden daraufhin mit der Fabrikation der \"U.S. Revolver, Model of 1917, Caliber.45\" beauftragt.", "section_level": 1}, {"title": "Colt.", "content": "Die Fa. Colt hatte den Revolver \"Modell M1909\" im Kaliber.45 Colt (Revolverpatrone) entworfen, der jedoch der Pistole M1911 unterlegen war, so dass die Pistole im Jahre 1911 eingeführt wurde. Bei Colt wurde die Waffe als eine Variante des \".45 Colt New Service Revolvers Model 1909\" gemäss den Vorgaben der Armee im Pistolenkaliber.45 ACP, Lauflänge 5 1⁄2 Zoll, mit einer hinten verkürzten Trommel zwecks Verwendung des Half-Moon Clips (.45 ACP-Patronen konnten auch ohne Clips verschossen werden, der Hülsenauswerfer funktionierte jedoch nicht). Die nicht gerieften Griffschalen waren aus Nussbaumholz. Am Griffrahmen war unten ein Tragering angebracht. Bis Kriegsende wurden 150.700 Revolver hergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Smith & Wesson.", "content": "Die Fa. Smith & Wesson hatte für die britischen Streitkräfte \".455 S & W Hand Ejector\" Revolver gefertigt, da auch die Briten an mangelnden Produktionskapazitäten litten. Bei Smith & Wesson wurde der \"U.S. Revolver, Model of 1917\" als Variante des auf dem N-Rahmen hergestellten \".455 Hand Ejector\", wie bei Colt gemäss den Vorgaben der Armee hergestellt. Auch diese Waffen hatten nicht geriefte Griffschalen aus Nussbaumholz. Griffrahmen mit Tragering. Bis zum Kriegsende wurden 163.476 dieser Revolver hergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Der Half Moon Clip.", "content": "Da es sich bei der verwendeten Munition.45 ACP um eine randlose Munition handelte, musste sichergestellt werden, dass die Patronen, die in Revolvern verschossen wurden in der Trommel fixiert waren und dass die abgeschossenen Hülsen unter Verwendung des Handauswerfers ausgeworfen werden konnten. Dazu dienten die von S & W entwickelten Half-Moon-Clips. Dabei handelt es sich um die von Joseph Wesson entwickelte flachen halbkreisförmigen Blechteile, in die drei Patronen an ihrer Auszieherrille eingesteckt werden konnten. Mit zwei solcher Clips konnte der Revolver geladen werden. Später wurden auch Clips für 6 Patronen eingesetzt. Die Entwicklung der Half Moon Clips wird durch S & W wird folgendermassen bergründet: \"Der von Mr. Joseph Wesson entwickelte und patentierte Lade-Clip erlaubt die Verwendung der randlosen.45 ACP Patronen in einem Revolver, was vorher befriedigend nicht möglich war.\" (Text \"Dokument von Smith & Wesson Model 1917 Revolver und Half-Moon Clip\").", "section_level": 2}, {"title": "Spätere zivile Fertigungen.", "content": "Colt stellte nach dem Krieg 1000 \"Civilian Model 1917.45 ACP\" Revolver, gebläut, in den Seriennummern 335.000 bis 336.000 mit 5 1/2 Zoll - Läufen her. Die Läufe trugen links die Einschrift \"COLT MODEL 1017.45 AUTO. CTGE.\" Smith & Wesson Der Model 25-2 ist zivile Variante M1917 mit gerieften Griffschalen, der von Smith & Wesson zwischen den beiden Weltkriegen hergestellt wurde. Vom Vorgänger des \"Model 25-2\", dem \".45 Hand Ejector\" wurden 1937 rund 25.000 nach Brasilien geliefert. Die nach Brasilien gelieferten Waffen hatten geriefte Nussbaumgriffe mit Medaille, zudem war anstelle des S&W Logos auf dem Rahmen hinter der Trommel das brasilianische Wappen (Stern) eingeschlagen. Mit der Wiederbelebung des Schießsports wurde zunächst das \"Model 1950 (Target)\" herausgebracht. Dem folgte das \"Model 1955\" mit schwererem Lauf das ab 1957 als \"Model 25\" benannt wurde. Ab 1957 gab es auch das \"Model 26\" welches allerdings auf das frühere Modell von 1950 zurückging. Für Revolver im Kaliber.45 wurde die Bezeichnung \"Model 25-2\" eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Die.45 Auto-Rim Patrone.", "content": "Da nach dem Ersten Weltkrieg größere Stückzahlen der M1917 Revolver auf dem Zivilmarkt verkauft wurden, stellte die \"Peters Cartridge Company\" 1920 eine neue Patrone vor, die im Wesentlichen eine.45 ACP mit einem dicken Rand ist. Damit war die Verwendung der Clips überflüssig. Die Patrone wurde als \".45 AUTO RIM\" bezeichnet. Sie war mit einem Bleigeschoss bestückt, um die übermäßige Laufabnutzung durch die Vollmantelgeschosse der.45 ACP zu vermeiden. Die Colt- und S&W - Revolver, welche die.45 ACP mit einem Clip, respektive die.45 AUTO RIM Patrone verschiessen sind am größeren hinteren Zwischenraum zwischen Trommel und Rahmen zu erkennen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der U.S. Revolver, Model of 1917, Caliber.45, kurz M1917 Revolver, ist ein sechsschüssiger Revolver der US-Streitkräfte im M1911-Pistolenkaliber.45 ACP. Er wurde durch die US-Armee gegen Ende des Ersten Weltkrieges beschafft. COLT’S PAT. F.A. M’F’G. CO und Smith & Wesson fabrizierten den Revolver unter der gleichen Armeebezeichnung, bei Colt entsprach dieser konstruktiv dem \".45 Colt New Service Revolver Model 1909\", bei Smith & Wesson dem an die ab 1918 an die britische Regierung gelieferten \".455 S & W Hand Ejector\"", "tgt_summary": null, "id": 2305868} {"src_title": "Lufttransportgeschwader 62", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beruf.", "content": "Die gebürtige Danzigerin hatte mit 18 Jahren Schauspielunterricht erhalten und wenig später (noch 1941) erste kleinere Auftritte am Theater in Gießen absolviert. Mit Beginn der 1950er Jahre wurde Fritz Rémond der wichtigste Förderer Käte Jaenickes, an dessen Frankfurter Kleines Theater am Zoo (heute Fritz Rémond Theater) sie auftrat. Später spielte Käte Jaenicke auch in Berlin (u. a. am Theater am Kurfürstendamm, am Hebbel-Theater sowie ab 1964 zusammen mit Joachim Kemmer und Dieter Kursawe im Kabarett-Ensemble \"Die Wühlmäuse\") und arbeitete mit Theatergrößen wie Erwin Piscator und Rudolf Noelte zusammen. Außerdem sah man sie am Renaissance-Theater und am Nationaltheater Mannheim. Einem größeren Publikum bekannt wurde die blonde, oft als Küchenhilfe oder Dienstbotin agierende und teilweise mit ostpreußischem Dialekt sprechende Mimin als Faktotum Lenchen in der Fernsehserie \"Alle meine Tiere\". In der Fernsehserie der 1960er Jahre \"Die Firma Hesselbach\" war sie in einigen Folgen als Sekretärin Fräulein Sauerberg zu sehen. Den Spitznamen „Das Suppenhuhn“ erhielt sie aus der Serie \"Kleinstadtbahnhof\"/\"Neues vom Kleinstadtbahnhof\", und dieser sollte sie auch weiterhin begleiten. Im Kino spielte Käte Jaenicke zuerst in dem 1959 entstandenen Streifen \"Der letzte Fußgänger\" (mit Heinz Erhardt) und später auch in \"Willy, der Privatdetektiv\". Hauptsächlich wurde Käte Jaenicke auf der Leinwand als Nebendarstellerin beschäftigt. Doch als Mutter Truczinski in der \"Blechtrommel-Verfilmung\" (1979 von Volker Schlöndorff) war sie ebenfalls erfolgreich. 1984 spielte sie in dem von Antonio Skármeta gedrehten Film \"Abschied in Berlin\" zusammen mit ihrer Tochter Anja Jaenicke und verkörperte eine chilenische Großmutter.", "section_level": 1}, {"title": "Synchrontätigkeit.", "content": "Als Synchronsprecherin lieh sie u. a. Carol Burnett (\"Wer hat in meinem Bett geschlafen?\"), Glynis Johns (\"Mary Poppins\"), Elsa Lanchester (\"Seemann, ahoi!\"), Angela Lansbury (\"Die Welt der Jean Harlow\") und Giulietta Masina ihre Stimme.", "section_level": 1}, {"title": "Kinderbuchautorin.", "content": "Neben ihrer Schauspielkarriere verfasste Käte Jaenicke auch ein Kinderbuch (\"Kleines Mädchen zu verleihen\", Dressler 1971). Der Roman schildert humorvoll die sozialen und kulturellen Unterschiede zwischen den Bewohnern eines Mietshauses. Dabei werden zeittypische Konflikte der bundesdeutschen Gesellschaft wie der Umgang mit Gastarbeitern oder langhaarigen Studenten beleuchtet.", "section_level": 1}, {"title": "Privat.", "content": "Aus einer Beziehung mit dem Schriftsteller Aras Ören ging die Tochter Anja Jaenicke (* 9. Oktober 1963 in Berlin) hervor, die ebenfalls den Schauspielberuf ergriff. Käte Jaenicke verbrachte ihren Lebensabend in einem Münchner Altersheim und verstarb dort am 1. November 2002 im Alter von 79 Jahren. Ihre letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Münchener Ostfriedhof.", "section_level": 1}], "src_summary": "Käte Jaenicke, manchmal im Filmabspann auch als Käthe Jaenicke gelistet, (* 22. März 1923 in Danzig; † 1. November 2002 in München) war eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin.", "tgt_summary": null, "id": 972998} {"src_title": "Claudine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet des heutigen Logan City wurde zuerst 1842 besiedelt. Es wurde am 8. Juni 1978 als Shire gegründet und bekam am 1. Januar 1981 Stadtrechte. Benannt wurde die Stadt nach Captain Patrick Logan, einem brutalen Kommandanten der Sträflingskolonie Moreton Bay. Logan ist der Namensgeber für viele Örtlichkeiten in der Region, wie z. B. dem Logan River, den Ortsteilen \"Loganlea\", \"Logan Village\" (Beaudesert Shire), \"Loganholme\", \"Logan Reserve\" und \"Logan Central\", dem \"Logan Motorway\" und der \"Logan Road\", welche Logan City mit der Landeshauptstadt Brisbane verbindet. Im Juni 2006 schlug das Stadtratsmitglied \"Aiden McLinden\" vor, die Stadt in \"Silver City\" umzubenennen. Die Gründe für seinen Vorschlag waren, dass die Stadt einen schlechten Ruf habe, da viele Logan City mit einer hohen Kriminalitätsrate assoziieren. Außerdem sei die Stadt nach einem Mann benannt, der als unbarmherziger Tyrann bekannt war. Der Vorschlag wurde jedoch abgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Verschiedenes.", "content": "Einige Stadtteile von Logan City, wie z. B. Springwood oder die älteren Teile von Woodridge, ragen als \"reich\" heraus, während andere, wie bspw. Kingston, Marsden oder die neueren Teile von Woodridge / Logan Central als ärmer gelten und ihren Ursprung in sozialen Siedlungen haben. Logan City ist eine sehr multikulturelle Stadt, die die Einflüsse von über 160 verschiedenen Kulturen verbindet. Trotz dieser kulturellen Vielfalt, gibt es kaum rassistisch oder kulturell bedingte Konflikte.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Logan City verfügt über eine gute Verkehrsanbindung. Die Stadt liegt am Pacific Highway, der die Stadt u. a. mit Brisbane oder der Gold Coast verbindet, aber auch die wichtigste Fernstraße in Richtung Süden ist und direkt nach Sydney (ca. 980 km) führt. Eine weitere wichtige Verkehrsader ist der mautpflichtige \"Logan Motorway\", der Logan City im Westen mit Ipswich verbindet und im Nordosten mit dem \"Gateway Motorway\", welcher wiederum die schnellste Verbindung zum Flughafen und den nördlichen Stadtteilen von Brisbane darstellt. Logan City ist im Ortsteil \"Browns Plains\" an das Stadtbusnetz von Brisbane angebunden. Lokale Buslinien verbinden die übrigen Stadtteile mit \"Browns Plains\". Über die Anbindung an die Gold Coast/Beenleigh-Bahnlinie ist Logan auch an das Stadtbahnnetz von Brisbane angeschlossen. Die verfügbaren Bahnhöfe in Logan City sind: \"Trinder Park\", \"Woodridge\", \"Kingston\" und \"Loganlea\". Seit der Harmonisierung der verschiedenen Verkehrsbetriebe in Brisbane und Umgebung, die ein gemeinsames Fahrkarten- und Fahrpreissystem umfasst, hat sich die Situation im öffentlichen Nahverkehr weiter verbessert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Logan City ist eine Stadt im Südosten Queenslands in Australien. Die Stadt grenzt im Norden an Brisbane und im Süden an Gold Coast. \"Logan City\" gilt als eines der am schnellsten wachsenden Stadtgebiete in Australien. Es erstreckt sich über eine Fläche von 247,9 km und hat etwa 170.000 Einwohner. Logan City ist der Verwaltungssitz des gleichnamigen lokalen Verwaltungsgebiets (LGA) Logan City Council.", "tgt_summary": null, "id": 1859851} {"src_title": "Mission Beach (Queensland)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ein grundlegender Unterschied zu monotheistischen Religionen ist die schon in der Antike enorme Varianz der polytheistischen Religion, sowohl synchron in den unterschiedlichen Landschaften als auch diachron durch die spätere Einführung fremder Gottheiten wie Kybele und Isis. Auch war die antike Religion keine Glaubensreligion wie die heutigen abrahamitischen Religionen, sondern eine Religion der Gemeinschaft, in der der „Glaube“ sekundär war. Die gemeinschaftliche Kultpraxis (z. B. öffentliche Tieropfer mit anschließendem Festmahl) stand im Vordergrund. Der Begriff Hellenismos ist literarisch erstmals im 2. Makkabäerbuch (4:13), einem Text aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., belegt. Er bezeichnet dort die Nachahmung griechischer Sitten wie den Bau eines Gymnasions und das Tragen griechischer Hüte. Das altgriechische Wort „hellenizein“ bedeutet „griechisch sprechen, griechisch sein (wollen)“. Die latinisierte Form Hellenismus wird kulturgeschichtlich für die Epoche von Alexander dem Großen bis Kleopatras Tod verwendet (ausgehend von Johann Gustav Droysen). Die Verwendung der Bezeichnung für eine Religion geht heute von „hellenistischen“ Gruppen in den USA aus.", "section_level": 1}, {"title": "Die moderne Sicht.", "content": "Hellenistische Gruppen existieren unter anderem in Griechenland, den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, Belgien, Österreich und Deutschland. Im Wesentlichen beschränken sich wohl die meisten dieser Gruppen auf die Verehrung der Hauptgottheiten (s. u.) und die Kulthandlungen der klassischen Epoche. Auf Grund der Vielfalt der antiken Ideen in Hinblick auf Ursprung, Wesen und Verehrung der Gottheiten existieren auch bei modernen Hellenisten oftmals unterschiedliche Sichtweisen. Manche beschränken sich auf die Rekonstruktion der klassisch-homerischen Riten aufbauend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, andere beziehen die Gedanken der antiken Philosophen mit ein, bis hin zum Neuplatonismus der Spätantike. Da es keine verbindlichen „heiligen Bücher“ und auch keine regulative religiöse Organisation gibt (wie es auch in der Antike keine gab), ist es den jeweiligen Gruppen vorbehalten, wie sie ihre Schwerpunkte setzen. Die griechischen Organisationen (siehe Weblinks) sind vermehrt bestrebt, offizielle religiöse Anerkennung als ursprüngliche ethnische Religion zu erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Aspekte.", "content": "Wichtige Aspekte der Lehre sind:", "section_level": 1}, {"title": "Gottheiten.", "content": "Als Hauptgottheiten werden die „zwölf Olympier“ (die nach der griechischen Mythologie auf dem Olymp leben) verehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede zu anderen neuheidnischen Glaubenssystemen.", "content": "Wesentliche Unterschiede zu synkretistischen und eklektischen Ausprägungen des Neuheidentums sind: In der Ablehnung dieser Elemente stimmen alle rekonstruktionistischen Richtungen des Neuheidentums überein, also beispielsweise Hellenismos, Ásatrú und Celtoi.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hellenismos oder hellenischer Polytheismus (), auch Dodekatheismus, nach den zwölf Göttern der klassischen griechischen Religion, ist eine neue religiöse Bewegung, die sich an der traditionellen Religion des klassischen Griechenlands orientiert, nach antiken und wissenschaftlichen Quellen rekonstruiert und an die moderne Welt angepasst ist.", "tgt_summary": null, "id": 1898347} {"src_title": "Karel Gut", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Pat Roberts stammt aus einer Familie, die zeitungsverlegerisch und politisch aktiv war. Sein Urgroßvater hatte die Zeitung \"Oskaloosa Independent\" im Kansas-Territorium gegründet, sein Vater C. Wesley Roberts war 1953 unter Präsident Dwight D. Eisenhower Vorsitzender des Republican National Committee gewesen, der Bundesparteiorganisation der Republikaner. 1958 schloss er sein Journalismusstudium an der Kansas State University mit dem Bachelorgrad ab. Er war von 1958 bis 1962 Captain beim United States Marine Corps. Danach arbeitete er als Reporter und Redakteur bei mehreren Zeitungen in Arizona. 1967 kehrte er nach Kansas zurück und arbeitete für den damaligen US-Senator Frank Carlson. 1969 wurde er Assistent des Kongressabgeordneten Keith Sebelius, des Schwiegervaters der späteren Gouverneurin und US-Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius. Roberts ist seit 1969 mit seiner Frau Franki verheiratet. Sie haben drei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Nachdem Sebelius angekündigt hatte, sich 1980 nicht mehr zur Wahl zu stellen, kandidierte Roberts bei der Wahl 1980 für dessen bisheriges Mandat im 1. Kongresswahlbezirk von Kansas. Dieser Wahlkreis umfasste den Großteil des Bundesstaates, insbesondere den ländlichen, stark republikanisch dominierten Westen. Roberts gewann ohne Schwierigkeiten und zog am 3. Januar 1981 ins Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten ein, dem er acht Legislaturperioden lang bis zum 3. Januar 1997 angehörte. Bei der Wahl 1996 wurde er mit 62 Prozent der Stimmen gegen die Demokratin Sally Thompson zum Senator für Kansas gewählt und trat die Nachfolge Nancy Kassebaums am 3. Januar 1997 an. 2002 wurde er ohne einen Gegenkandidaten der Demokraten mit 82,5 Prozent der Stimmen bestätigt, 2008 gewann er mit 60 Prozent der Stimmen gegen den ehemaligen Kongressabgeordneten Jim Slattery, bei der Wahl 2014 gegen den Unabhängigen Greg Orman mit 53 zu 43 Prozent der Stimmen, nachdem er die Vorwahl der Republikaner nur knapp gewonnen hatte. Im Senat sitzt Roberts unter anderem im Ausschuss für die Streitkräfte und war zwischen 1999 und 2001 (mit einer 17-tägigen Unterbrechung) Vorsitzender des Ethikausschusses. Von 2003 bis 2007 war er Vorsitzender des Geheimdienstausschusses und leitete als solcher die Untersuchung zur Informationslage der Nachrichtendienste vor dem Irakkrieg, deren im Juli 2004 vorgelegter Abschlussbericht auch \"Roberts Report\" genannt wird. Roberts sprach zusammenfassend von einem „globalen Nachrichtendienstversagen“. Seit Januar 2015 sitzt er dem Landwirtschaftsausschuss vor. Roberts gab im Januar 2019 bekannt, bei der Senatswahl 2020 nicht wieder anzutreten, weshalb sein Mandat am 3. Januar 2021 endet. Bei den Republikanern zeigte eine Reihe von Kandidaten Interesse an seiner Nachfolge. Für die Demokraten tritt möglicherweise der frühere United States Attorney Barry Grissom an.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "Roberts vertritt generell konservative Positionen, insbesondere in der Gesellschaftspolitik. So hat er sich gegen Schwangerschaftsabbrüche (Pro-Life) und gegen gleichgeschlechtliche Ehen ausgesprochen. Im Senat stimmte Roberts 2002 für die Ermächtigung der Regierung Bush zum Irakkrieg und sprach sich generell für höhere Militärausgaben aus. Unter dem demokratischen Präsidenten Barack Obama stritt Roberts gegen viele Initiativen der Regierung, darunter insbesondere 2010 gegen die Gesundheitsreform Obamacare. In Donald Trumps Präsidentschaft unterstützte Roberts unter anderem die im Dezember 2017 beschlossene Steuerreform, die insbesondere Unternehmens- und Spitzensteuersätze senkte. Im Mai 2017 war er unter den 22 Senatoren der Republikaner, die Präsident Donald Trump in einem offenen Brief aufforderten, das Pariser Klimaabkommen zu verlassen. Der \"Guardian\" berichtete in dem Zusammenhang, dass Roberts zwischen 2012 und 2016 über 400.000 US-Dollar an Spenden von Öl-, Gas- und Kohleunternehmen erhalten hatte. Im Juni 2018 forderte er als einer von 13 republikanischen Senatoren Trump auf, die Trennung von illegal eingewanderten Familien vorläufig zu beenden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Patrick „Pat“ Roberts (* 20. April 1936 in Topeka, Kansas) ist ein amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Der frühere Journalist ist seit 1997 einer der beiden US-Senatoren für den Bundesstaat Kansas, den er zuvor ab 1981 im US-Repräsentantenhaus vertreten hatte. Roberts tritt 2020 nicht zur Wiederwahl an.", "tgt_summary": null, "id": 2049643} {"src_title": "Selim Palmgren", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Niethammer wurde als achtes von neun Kindern des Papierfabrikanten und sächsischen Landtagsabgeordneten Konrad Niethammer geboren.", "section_level": 1}, {"title": "Studium und Beginn der akademischen Laufbahn.", "content": "Im April 1927 immatrikulierte sich Niethammer zunächst in Leipzig. Schon im Mai des Jahres begab er sich für ein halbes Jahr als „Autoführer“ ins ehemalige Deutsch-Südwestafrika (Namibia). Sein Onkel, der mit dem völkischen Schriftsteller Hans Grimm befreundete Rudolf Böhmer, war bis 1915 in der deutschen Kolonialverwaltung tätig gewesen und hatte Niethammer eingeladen, ihn und Hans Grimm 1927 auf der Reise in die ehemalige deutsche Kolonie zu begleiten. Aus Namibia zurückgekehrt, wechselte Niethammer im November 1927 von Leipzig an die Universität Tübingen, wo er für vier Semester im Fach Allgemeine Zoologie eingeschrieben war und Mitglied der \"Verbindung Saxonia\" wurde. Von 1929 bis 1932 setzte er das Studium wiederum in Leipzig fort, wo er Hans Kummerlöwe begegnete, ein Alter Kämpfer und seit 1925 Mitglied der NSDAP, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. In Leipzig wurde Niethammer 1933 mit der Arbeit \"Anatomisch-histologische und physiologische Untersuchungen über die Kropfbildung der Vögel\" promoviert. Ab 1937 war er Kurator im Zoologischen Museum und Reichsinstitut (A. Koenig) in Bonn. Erwin Stresemann betraute ihn mit der Erstellung eines \"Handbuches der deutschen Vogelkunde\", welches in drei Bänden von 1937 bis 1942 erschien und das ornithologische Standardwerk für die nächsten Jahrzehnte wurde. 1937 trat Niethammer in die NSDAP ein; seine Mitgliedsnummer war 5613683.", "section_level": 1}, {"title": "Niethammer im Zweiten Weltkrieg.", "content": "Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 und erneut Anfang 1940 meldete sich Niethammer freiwillig zum Dienst bei der Luftwaffe. Trotz einer Fluglizenz für Sportflugzeuge wurde er wegen seines Alters nicht angenommen. Im April 1940 wurde er – laut eigener Aussage „auf Betreiben“ seines Freundes, des späteren Direktors Hans Kummerlöwe – Abteilungsleiter im Naturhistorischen Museum Wien. Im Frühjahr 1940 unternahm Niethammer einen weiteren Versuch, in die Wehrmacht aufgenommen zu werden, und wurde abermals abgelehnt. Ende Mai 1940 meldete er sich schließlich freiwillig zur Waffen-SS (SS-Nr. 450730) – der Allgemeinen SS war er bereits Mitte Mai 1940 beigetreten – und erhielt im September 1940 einen Stellungsbefehl zur SS nach Oranienburg. Dort erfolgte eine sofortige Versetzung ins KZ Auschwitz, der sich eine kurze militärische Grundausbildung bis November 1940 anschloss. Entgegen seiner Erwartung kam Niethammer damit nicht zu einer SS-Fronteinheit, sondern gehörte als Angehöriger des zu den SS-Totenkopfverbänden zur Bewachung und Verwaltung der von der SS errichteten Konzentrationslager. Mit Unterbrechungen blieb Niethammer von Oktober 1940 bis Oktober 1942 in Auschwitz stationiert. Am 16. Oktober 1940 wurde der SS-Mann Mitglied der 3. Wachkompanie, die am Haupttor des KZs eingesetzt war. Niethammer, der es offensichtlich bedauerte, dass ihm sein „Dienst bei der Waffen-SS in den Herbst- und Wintermonaten und auch im zeitigen Frühjahr (...) nur wenig Zeit zu ornithologischen Beobachtungen“ gelassen hatte, stellte einen Antrag an den Lagerkommandanten Rudolf Höß auf Zuteilung anderer Dienstpflichten. Im Juni 1941 wurde er vom Wachdienst entbunden und erhielt von Höß „ornithologische Sonderaufgaben“ im Umfeld des Konzentrationslagers zugeteilt. Unter völliger Ausblendung der Geschehnisse im Konzentrationslager untersuchte Niethammer ab Mitte 1941 die „Vogelwelt von Auschwitz“, beschrieb die „Biotopgestaltung“ des Gebiets zwischen Weichsel und Soła, stellte Bestandsübersichten einzelner Vogelarten auf und präparierte Vogelbälge für die örtliche Schule. Der passionierte Jäger, der sich 1941 in einem Brief aus Auschwitz selbst als „so eine Art K.L. SS-Jägermeister“ titulierte, hatte von Höß am 9. Juni 1941 die Erlaubnis bekommen, an den dem Lager nahen Teichen „Vögel und Raubzeug“ zu schießen, um mit dem Wild das SS-Wachpersonal, aber auch Höß persönlich zu beliefern. Eine gemeinsame Jagd mit Höß und mehrere Jagden mit dessen Sohn Klaus sind ebenfalls dokumentiert. Am 1. Juli 1941 erfolgte seine Ernennung zum SS-Sturmmann. Niethammers rund 3500 Hektar großes „Jagd- und Untersuchungsgebiet“ schloss die Ortschaft Birkenau ein. Niethammer gehörte damit „zu jenem anfangs überaus exklusiven Kreis der SS-Angehörigen, die den Aufbau des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau ab Oktober 1941, die ersten Versuche in den Gaskammern und schließlich den Beginn von Selektion und Massenvernichtung im Sommer 1942 unmittelbar miterlebten.“ Bereits 1942 erschien, herausgegeben von Hans Kummerlöwe, Niethammers Aufsatz \"Beobachtungen über die Vogelwelt von Auschwitz\" in den \"Annalen des Naturhistorischen Museums Wien\", dem 1943 noch ein Nachtrag folgte und dessen Titel Arno Surminski zu seiner Novelle \"Die Vogelwelt von Auschwitz\" anregte. Zu Beginn des Aufsatzes dankt Niethammer ausdrücklich dem Lagerkommandanten Höß und dessen Adjutanten Erich Frommhagen für deren „große[s] Verständnis“, das sie „der wissenschaftlichen Erschließung dieses Gebietes und den Forschungsaufgaben, die der deutsche Osten an die Wissenschaft stellt, stets entgegenbrachten.“ Nach der Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 1945 fand sich in Höß' ehemaligem Dienstzimmer ein gebundenes Exemplar des Sonderdrucks des Niethammer-Aufsatzes. Von Ende 1941 bis Ende August 1942 wurde Niethammer nach einer Intervention Fritz von Wettsteins zum Oberkommando der Wehrmacht Abteilung Wissenschaft abkommandiert und arbeitete als Zoologe im besetzten Griechenland bzw. auf Kreta. Die Ergebnisse seiner „biologischen Forschungsreise nach dem Peloponnes und nach Kreta 1942, ausgeführt im Auftrage des Oberkommandos der Wehrmacht und des Reichsforschungsrates“ veröffentlichte Niethammer 1943 unter dem Titel \"Beiträge zur Kenntnis der Brutvögel des Peloponnes\". Von September bis Oktober 1942 war er nochmals im KZ Auschwitz eingesetzt und setzte dort seine „ornithologischen Sonderaufgaben“ fort. Am 12. Oktober 1942 erfolgte seine Versetzung zum „Sven Hedin-Reichsinstitut für Innerasien und Expeditionen“ bzw. Sonderkommando K (Kaukasus) in München unter Ernst Schäfer; im Dezember 1942 Ernennung zum SS-Untersturmführer (F) („Fachführer“). Er nahm an Expeditionen der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe teil, die den Auftrag hatte, wissenschaftliche Beweise für die NS-Rassentheorie zu finden. Im Mai 1944 wurde er als Zoologe zum Hygiene-Institut der Waffen-SS in Berlin versetzt. Noch 1944 erfolgten Forschungsaufenthalte in Bulgarien und Triest. Im Juni 1944 wurde Niethammer letztmals befördert und erhielt rückwirkend zum 1. Mai 1944 den Rang eines SS-Obersturmführers (F). Vom 22. April bis 8. Mai 1945 war er Soldat der 269. Infanterie-Division und nahm an Kampfhandlungen in Sachsen teil.", "section_level": 1}, {"title": "Internierung und Haft.", "content": "Mit Zivilkleidung und einem Fahrrad des Ornithologen Richard Heyder floh Niethammer in die westlichen Besatzungszonen und ließ sich mit seiner nachkommenden Familie zunächst in Marburg nieder. Bis Anfang 1946 hatte er verschiedene Arbeitsstellen, darunter als Wächter in einem Waisenhaus und als Arbeiter in der Landwirtschaft. Als er sich Anfang Februar 1946 bei der britischen \"320. Field Security Section\" in Bonn meldete, wurde er verhaftet. Über zwei Internierungslager in Recklinghausen und Neuengamme wurde er am 22. November 1946 nach Polen ausgeliefert. Dort wurde er am 4. März 1948 von einem Gericht in Krakau wegen Mitgliedschaft in der Waffen-SS, Wachdienst im KZ und Beihilfe zu dortigen Verbrechen in erster Instanz zu acht Jahren Haft, ferner Verlust der öffentlichen und bürgerlichen Rechte für acht Jahre und Beschlagnahme seines Eigentums verurteilt. Niethammer versuchte sofort, eine Revision des Urteils zu erreichen. Britische Ornithologen hatten sich an den \"Judge Advocate General\" (Generalverteidiger) der britischen Armee gewandt, um Auskunft über den Fall zu erhalten. Dieser fragte bei der Kommission der Vereinten Nationen zur Untersuchung von Kriegsverbrechen (UNWCC) wegen individueller Schuldvorwürfe nach. Am 7. Dezember 1948 erfolgte eine Revision des Ersturteils. Niethammer wurde nun zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Gerichtsakten sind heute im Institut für Nationales Gedenken in Warschau archiviert. Er verbrachte seine Haft im Mokotów-Gefängnis in Warschau. Zwischen dem 10. und 12. November 1949 wurde er aus Polen ausgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Akademische Laufbahn in der Bundesrepublik.", "content": "Niethammer wurde Anfang 1950 Leiter der ornithologischen Abteilung im Museum Koenig und in demselben Jahr Schriftleiter der \"Bonner Zoologischen Beiträge\". 1951 wurde er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn habilitiert und 1957 zum apl. Professor für Ornithologie und Tiergeographie ernannt. Von 1968 bis 1973 war er Präsident der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft und von 1962 bis 1970 Herausgeber der Fachzeitschrift \"Journal für Ornithologie\". In dieser Zeit galt Niethammer als einer der bedeutendsten westdeutschen Ornithologen. Seit 1971 wohnte Niethammer in Meckenheim-Merl bei Bonn. Er wurde 1973 in Bonn pensioniert und starb am 14. Januar 1974 während einer Jagd im Morenhovener Teil des Kottenforstes an Herzversagen. Niethammers Zeit in der Waffen-SS und seine Verurteilung und Haft in Polen wurden in der Bundesrepublik, obwohl bekannt, von Weggefährten und Fachkollegen mit \"Wehrdienst\" bzw. \"polnische Kriegsgefangenschaft\" kaschiert. Eine kritische und historische Aufarbeitung von Niethammers NS- und SS-Vergangenheit begann innerhalb der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft erst Ende der 1990er Jahre und löste intern heftige Kontroversen aus.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Er bearbeitete die deutsche Ausgabe des Peterson/Mountford/Hollom (\"Die Vögel Europas.\" Parey Verlag), von \"Pareys Vogelbuch\", von \"Die Vögel der Meere\" (von Wilfrid Alexander) bei Parey und dem Readers Digest Buch der Vögel Mitteleuropas (die Originale erschienen jeweils im Englischen).", "section_level": 1}], "src_summary": "Günther Theodor Niethammer (* 28. September 1908 in Waldheim; † 14. Januar 1974 in Morenhoven) war ein deutscher Ornithologe und Angehöriger der Waffen-SS, der zeitweilig zur Wachmannschaft des Konzentrationslagers Auschwitz gehörte.", "tgt_summary": null, "id": 1823245} {"src_title": "Lipie (Rąbino)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 6 bis 20 cm. Die Spreite sind im Umriss linealisch bis lineal-lanzettlich, glanzlos, fiederschnittig, mit beiderseits jeweils neun bis zwölf halb-kreisrunden bis eiförmigen, ganzrandigen Abschnitten. Die Blattunterseite ist mit bleibenden, einander ziegeldachig deckenden, hellbraunen, eiförmigen Spreuschuppen bedeckt. Diese stehen am Blattrand etwas vor und verleihen so dem Wedel einen silbrigen Saum. Bei Trockenheit rollen sich die Blätter zusammen. Die spreuschuppige Seite schützt dann die Pflanze vor Verdunstung. Die Sporen erlangen ihre Reife zwischen Juni und August. Die Chromosomenzahl ist 2n = 144, nur bei der Unterart subsp. \"bivalens\" ist sie 2n = 72.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das Hauptverbreitungsgebiet des Milzfarns befindet sich in mediterranen Gebieten von der Ebene bis in höhere Gebirgslagen steigend. In Frankreich wurden mehrere interessante Fundstellen im Süden des Savoyen in Höhenlagen zwischen 1100 und 1600 m bestätigt. Ohne Schaden zu nehmen, widersteht die Pflanze in dieser Region Trockenheitsperioden und beträchtlichen Temperaturunterschieden. In Österreich ist sie sehr selten im Burgenland und vom Aussterben bedroht; in Vorarlberg gilt sie als ausgestorben. In Deutschland findet man sie in wintermilden Lagen und insbesondere in Weinbaugebieten der Flusstäler, wie z. B. dem Rheintal. Der Milzfarn gedeiht in Fels- und Mauerspalten. Im gemäßigten Europa werden diese eher in sonnigen Lagen, in Südeuropa vorzugsweise an schattigen Stellen besiedelt. Er ist eine Charakterart der Klasse Asplenietea trichomanes.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Als Xerophyt ist der Milzfarn in verschiedener Weise an trockene Standorte angepasst. Bei Wasserverlust schränkt diese wechselfeuchte Pflanze ihre Stoffwechselprozesse ein, stirbt jedoch nicht ab. Bei Trockenheit schrumpfen die Zellen auf der Wedeloberseite stärker ein, wodurch sich die mit Spreuschuppen besetzte Blattunterseite nach oben wendet und sich das Blatt schließlich nach innen einrollt. Die Verdunstungsrate wird hierdurch reduziert. Die rostbraunen Spreuschuppen reflektieren das einfallende Sonnenlicht in hohem Maße, wodurch das Chlorophyll geschützt wird. Sie unterstützen auch eine rasche Wasseraufnahme, da sie bereits bei kurzfristiger Feuchte, wie beispielsweise Nachttau, eine schnelle kapillare Wasserleitung fördern.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Milzfarn wurde 1753 von Carl von Linné in \"Species Plantarum\" erstveröffentlicht. Es gibt drei Unterarten, die sich hauptsächlich durch ihre Chromosomenzahl und ihre Sporengröße unterscheiden:", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Im Mittelalter wurde der als \"ceterac\" und \"cetrac\" (von arabisch \"chet[e]rak\") bezeichnete Farn als Arznei gegen Milzerkrankungen und zum Austreiben von Fieber verwendet. Insbesondere in pulverisierter Form fand Milzfarn Anwendung, so etwa bei einer im 15. Jahrhundert tätigen Laienärztin namens \"Polhaimerin\" in Niederbayern, die sich auf das Austreibung von Harnsteinleiden spezialisiert hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Trivialnamen.", "content": "Für den Milzfarn bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Cetarad, Ceterac, Ceterrad, Cetrac, Kleine Hirschzunge (Thüringen), Milzfarn (Schlesien), Milzkraut, Nösselfahrn, Steinfarn und Zecht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Milzfarn (\"Asplenium ceterach\", syn. \"Ceterach officinarum\") wird auch Schriftfarn oder Apothekerfarn genannt und ist eine Art der Familie der Streifenfarngewächse (Aspleniaceae), die in Mitteleuropa anzutreffen ist. In Deutschland steht sie unter Naturschutz. Sie gehört zu den poikilohydren Pflanzen (Wechselfeuchte Pflanzen, so genannte „Auferstehungspflanzen“). Nach längerer Trockenheit sehen die Pflanzen eingerollt und vertrocknet aus; sobald es feucht wird, ergrünen sie.", "tgt_summary": null, "id": 476768} {"src_title": "Johanna Melzer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bevölkerung.", "content": "Auf der Insel leben etwa 160 Menschen, die überwiegend Schottisch-Gälisch sprechen. Die meisten Bewohner arbeiten auf dem Festland, da in der Landwirtschaft nur noch wenige Arbeiter benötigt werden und der Steinbruch geschlossen wurde. Im Mittelalter war die Insel ein Zentrum, weil man Zugang zum Meer hatte. Im 17. Jahrhundert lebten noch rund 1500 Menschen auf der Insel. Heute ist die geografische Lage aber eher isoliert, so dass viele, insbesondere junge Menschen, abwandern. Daher liegt das mittlere Alter über dem Landesdurchschnitt. Ein Grund hierfür ist auch die mangelhafte Bildungsinfrastruktur. Die Kinder können nur in Oban zur Oberschule gehen und kehren nach dem Schulabschluss oft nicht mehr zurück. Die Zuwanderung wird auch durch hohe Immobilienpreise behindert, die einen Umzug auf die Insel unattraktiv machen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Eine polierte Steinaxt aus der Jungsteinzeit (etwa 3500 v. Chr.) von großer Handwerkskunst wurde 1974 gefunden. Aus der Bronzezeit gibt es 14 Cairns, die meisten davon im Südwesten der Insel, mit Ausnahme von Cnoc Aingeal (Fire Hill) fünf Kilometer von der Nordspitze der Insel. Sie sind weitgehend unberührt. Aus der Eisenzeit stammen sechs Duns (Dun Chruban, Dun Fiart, Sean Dun, Dun Slochd ein Bhridhe, Dun Chuilean, Dun Mor und Dun Chillchearan) und der Broch von Tirefour. Im Jahre 562 kamen christliche Missionare auf die Insel. Noch heute gehen drei Familiennamen der Einheimischen auf die Missionare zurück. Um 1150 wurde Lismore Verwaltungssitz des Bistums Argyll und blieb dies 350 Jahre. Die heutige Kirche ist ein Teil der Kathedrale aus dieser Zeit (siehe auch Leabhar Deathan Lios Mòir, „Das Buch des Dekans von Lismore“).", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Es gibt auf der Insel wenige öffentliche Einrichtungen. Das einzige Geschäft im Dorf ist die Post, der auch ein Warenladen angeschlossen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Einziger öffentlicher Zugang sind eine Autofähre von Oban nach Achnacroish, die mehrmals täglich zur Insel fährt, und eine Personenfähre von Port Appin nach Lismore Point (oder Port Ramsay an der Nordspitze), die täglich außer Sonntag jeweils zur vollen Stunde fährt.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Insel hat eine Grundschule, die von der ersten bis zur sechsten Klasse reicht, mit integriertem Kindergarten. Insgesamt besuchten 2007 rund zehn Kinder die Einrichtung. Die Schule wird von zwei Lehrkräften und einer Kindergärtnerin betrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheit.", "content": "Anders als viele andere schottischen Inseln hat Lismore eine Gemeindekrankenschwester, die täglich ihre Sprechstunde abhält. Sie hat Sonderbefugnisse, die sie dazu berechtigen, Rezepte auszustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Internet-Pilotprojekt Digital Communities.", "content": "Die regionalen Behörden versuchen, der Abwanderung entgegenzuwirken. Hierzu wurde im Jahr 2002 das Projekt \"Digital Communities\" ins Leben gerufen. Auf 13 schottischen Inseln, darunter Lismore, erhielten die Bewohner kostenlos einen voll ausgerüsteten Computer sowie einen Internetanschluss. Dies soll die Isolation reduzieren und neue Arbeitsplätze schaffen. 75 Computer wurden auf Lismore ausgegeben, darunter die Mehrzahl an Menschen, die vorher noch nie mit einem Computer gearbeitet hatten. Einige Zuzüge und neue Arbeitsplätze über das Internet sind durch das Projekt zu verzeichnen. Das Gesundheitssystem profitiert am meisten davon, da durch die DSL-Leitungen auch Videokonferenzen mit Ärzten auf dem Festland möglich sind. Das verhindert in vielen Fällen, dass ein Arztbesuch auf dem Festland, für den mehrere Tage einkalkuliert werden müssten, nötig wird. Kritiker des Projekts sehen die Vorteile allerdings eher bei den Sponsoren HP, Microsoft und BT, die durch das Projekt mehr Nutzer gewonnen und damit auch höhere Einnahmen haben. Die Abwanderung jüngerer Inselbewohner konnte durch das Projekt nicht gestoppt werden. Das langfristige Ziel des Projekts besteht in der Vernetzung des Bildungswesens, um so Unterricht online anbieten zu können und die bisher notwendige Abwanderung zum Besuch einer Oberschule unnötig zu machen. Erste Lehrmaterialien sind schon verfügbar.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Neben den Cairns, Duns und dem Broch gibt es drei mittelalterliche Burgruinen. Auf der Insel befindet sich ein Heimatmuseum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lismore (schottisch-gälisch: \"Lios Mòr\", deutsch: „Großer Garten“) ist eine Insel an der schottischen Westküste. Sie liegt im Loch Linnhe und ist rund 16 Kilometer lang und etwa zwei Kilometer breit. Lismore gehört zur traditionellen Grafschaft Argyll beziehungsweise zum Verwaltungsbezirk Argyll and Bute. Der höchste Berg ist der 127 Meter hohe Barr Mòr.", "tgt_summary": null, "id": 1035240} {"src_title": "Spiegelladung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "Michael Petrović begann seine Profikarriere in seiner Heimatstadt beim Fußballverein FK Rad und wechselte noch innerhalb der Saison 1977/78 zum FK Roter Stern Belgrad. Nach zwei Jahren wechselte er zu Olimpija Ljubljana in Slowenien, wo er sechs Jahre blieb. Sein dritter Verein war der kroatische Traditionsverein Dinamo Zagreb. 1985 erhielt er zum ersten Mal ein Auslandsangebot, das ihn nach Österreich führte. Er wechselte zum damaligen Mittelständer SK Sturm Graz. Dort trug Petrović die Nr. 10. Die ersten Jahre hatte er die Rolle des Spielgestalters inne, später wechselte er in die Abwehr und spielte den klassischen Libero. Petrović wurde in seiner letzten Saison für Sturm Graz im Alter von 36 Jahren aus dem Kader entlassen. Er war für den finanziell schwer angeschlagenen Verein zu teuer geworden, zudem wollte der Verein „über Nacht“ auf junge Spieler setzen. Der Streit um die Vertragsauflösung endete schließlich vor Gericht.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Michael Petrović schlug wie viele ehemalige Fußballer nach seiner aktiven Karriere die Trainerlaufbahn ein. Da er aufgrund seiner Familie in Graz wohnhaft bleiben wollte, kamen für ihn vorerst nur Österreich und Slowenien als Arbeitsplatz in Frage. Seine erste Station als Cheftrainer war der SV Pöllau in der Oststeiermark. Er übernahm den Verein der 1.400-Seelen-Gemeinde in der Oberliga (5. Leistungsstufe) und führte den Klub in die steirische Landesliga (4. Leistungsstufe). 1996 war er mit Sturm Graz wieder ausgesöhnt und übernahm den Trainerposten bei den Amateuren des Vereins. Hier hatte er die Möglichkeit, mit jungen Spielern zu arbeiten und diese aufzubauen. Sein Vertrag endete 1998. Die Jahre von 1993 bis 1998 können als Lehrjahre des Michael Petrović angesehen werden. 1998 erhielt er schließlich ein Angebot aus der ersten slowenischen Liga. Dort betreute er vier Jahre lang kleinere Vereine, die in den Abstiegskampf verwickelt waren. 2002 ging er als Assistenztrainer zu seinem Ex-Klub Olimpija Ljubljana. Im September 2003 erhielt er das Angebot, Cheftrainer von Sturm Graz zu werden. Er sollte den am Boden liegenden Verein wieder aufrichten und junge Spieler in die Mannschaft einbauen. Petrović sorgte in Österreich auch für ein Novum. Er wurde zum wohl „ersten freien Mitarbeiter“ in der Coaching-Zone. Petrović erhielt bei Sturm nur einen Angestelltenvertrag, der jederzeit kündbar war, des Weiteren war dieser stark leistungsbezogen. Er schaffte in der ersten Saison mit Sturm Graz den Klassenerhalt, in der zweiten Saison wurde es immerhin Rang 7. Dies bedeutete zudem die Qualifikation für den UI-Cup. Michael Petrović betreute bis 2006 nur Vereine, die zu Saisonbeginn als Abstiegskandidaten galten. Bekannt wurde sein Ausspruch „ein Mischa Petrović steigt nicht ab“. Im Mai 2006 reichte Michael Petrović seine Kündigung ein und unterschrieb einen neuen Vertrag beim FC Kärnten. Die Sturm-Fans versuchten ihn zwar mit einer Unterschriftenaktion zum Umdenken zu bewegen, doch trotz 4.000 Unterschriften entschied sich Petrović zu gehen. Doch nur drei Wochen, nachdem er beim FC Kärnten unterschrieben hatte, löste er diesen Vertrag auch schon wieder auf, als er ein lukratives Angebot von Sanfrecce Hiroshima aus Japan erhalten hatte. Dieser Verein war zur Saisonmitte in den Abstiegskampf verwickelt und wollte Petrović holen, um die erste Leistungsklasse zu halten. Petrović blieb mit Hiroshima zunächst in der japanischen J-League, doch das zweite Jahr in Japan verlief nicht so erfolgreich. Zum ersten Mal in seiner Trainerlaufbahn musste Petrović mit einem Verein absteigen. Durch den Gewinn des japanischen Ligapokales konnte er allerdings noch einmal aufzeigen und wurde in seinem Amt bestätigt, um den sofortigen Wiederaufstieg zu verwirklichen. In seiner dritten Saison in Japan, schaffte er diesen. Von 2012 bis 2017 trainierte er die Urawa Red Diamonds. Am 10. Januar 2018 übernahm er das Traineramt beim Ligakonkurrenten Hokkaido Consadole Sapporo.", "section_level": 1}, {"title": "Wertschätzung, Kritik, Philosophie und Probleme.", "content": "Vor allem während seiner Zeit bei Sturm Graz deutete Petrović öfter an, dass er sich mehr Wertschätzung für seine Arbeit wünschen würde. Michael Petrović hat im fußballerischen Sinn die typische „jugoslawische“ Philosophie. Er möchte vor allem eine spielerisch starke Mannschaft sehen, die schönen Fußball bietet. Jede Aktion, jedes Tor, soll aus dem Spiel entstehen.", "section_level": 1}, {"title": "Wettskandal.", "content": "Petrović wurde 2006 aufgrund von polizeilich abgehörten Telefonaten weltweit in Medien im Zusammenhang mit einem großen Wettskandal gebracht. Ein deutsches Gericht sah es daraufhin im Verfahren gegen Dragan Antic als erwiesen an, dass Antic Petrovic Geld übergab, damit jener Spielergebnisse von Sturm Graz im Sinne von Wettbetrügern beeinflusse. Petrović beteuerte stets seine Unschuld. Drei Jahre später stellten die österreichischen Behörden die Ermittlungen gegen Petrovic ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael „Mischa“ Petrović (* 18. Oktober 1957 in Belgrad) ist ein ehemaliger Fußballspieler und jetziger Fußballtrainer. Der gebürtige Jugoslawe hat seit 1989 die österreichische Staatsbürgerschaft.", "tgt_summary": null, "id": 695800} {"src_title": "Wunderwarzenschwein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mitglieder.", "content": "Die nichtjüdischen Mitglieder waren eine kleine Gruppe Niederländer, hauptsächlich Freunde, Bekannte und Kollegen von Joop. Die jüdischen Mitglieder waren Teenager oder Twens. Zusätzlich gab es einen Anteil von jungen Halutzim (zionistische Jugendbewegung), unter anderem Max Windmüller und Menachem Pinkhof.", "section_level": 1}, {"title": "Der Name.", "content": "Der Name Gruppe Westerweel wurde erst nach Kriegsende von ehemaligen Mitgliedern zu Ehren Joop Westerweels angenommen. Solange sie bestand hatte sie keinen festen Namen.", "section_level": 1}, {"title": "Aktionen.", "content": "Als die deutschen Besatzer im Jahre 1942 mit der Deportation der niederländischen Juden begannen, lernte Westerweel eine kleine Gruppe junger Zionisten (Halutzim) um Joachim („Schuschu“) Simon kennen, welche sich auf einem Bauernhof in der Nähe seines Hauses auf ein Leben in Israel vorbereiteten. Sofort begann er mit der Organisation von Verstecken für die jungen Halutzim und Anfang August waren 60 von ihnen versteckt. Danach begannen Westerweel und Simon, Fluchtmöglichkeiten für die Jugendlichen zu sondieren. Dies gelang ihnen auf Wegen durch Belgien, Frankreich, der Schweiz und Spanien. Simon reiste 1942 nach Frankreich, um Kontakte mit dem jüdischen Untergrund zu knüpfen. Im Dezember 1942 und Januar 1943 wurden die ersten Gruppen von Halutzim über Belgien nach Frankreich geschmuggelt. Von dort aus konnten sie dann über die grüne Grenze nach Spanien fliehen. Bei einer dieser Aktionen wurde Simon dann im Januar 1943 im Süden der Niederlande von den Deutschen verhaftet und starb in Haft. Die Nachricht vom Tod Simons spornte die Aktivitäten der Gruppe Westerweel an, die bald 20 Mitglieder umfasste. Im Februar 1944 begleitete Westerweel eine Gruppe Halutzim zur französisch-spanischen Grenze in den Pyrenäen. Weniger als einen Monat später wurde er selbst bei dem Versuch verhaftet, zwei Jungen über die Niederländische Grenze nach Belgien zu schmuggeln. Er wurde zum Konzentrationslager Vught gebracht und gefoltert, verriet aber keinerlei Informationen über seine Mitstreiter. Am 11. August 1944 wurde er hingerichtet. Seine Gruppe fuhr jedoch mit der Arbeit fort und schmuggelte noch weitere 200 Juden nach Frankreich. Insgesamt unterstützte die Gruppe Westerweel ca. 300–400 Halutzim und rettete einen Großteil von ihnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gruppe Westerweel war eine niederländische Widerstandsgruppe während der Zeit des Nationalsozialismus. 1942 gegründete sich die Gruppe, um den überzeugten Pazifisten und Lehrer Joop Westerweel und bestand über dessen Tod hinaus bis Kriegsende. Die Mitglieder der Gruppe Westerweel organisierten Ausweispapiere, Verstecke und Fluchtmöglichkeiten vor allem für aus NS-Deutschland geflohene jüdische Kinder und Jugendliche. Die Gruppe war schon dadurch ungewöhnlich, dass sie aus Juden und Nichtjuden bestand, die zusammenarbeiteten, um jüdische Leben zu retten.", "tgt_summary": null, "id": 553965} {"src_title": "S3 Chrome", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Thomas wurde in Big Stone Gap, Virginia als eines von sieben Kindern geboren. Sein Bruder Julius Jones wurde ebenfalls Footballspieler in der NFL. In seiner Heimatstadt ging er zur Schule und lernte dort Football. 1996 wurde Thomas in der \"Sports Illustrated\" für die Reihe \"Faces in the Crowd\" ein Artikel gewidmet.", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "Jones besuchte die University of Virginia, wo er von 1996 bis 1999 für das Collegeteam Football spielte. Er brach währenddessen mehrere Rekorde der Atlantic Coast Conference (ACC). Er beendete das College mit acht Conference- und fünfzehn Teamrekorden. 1999 wurde er von der Associated Press, den Football News, der Football Writers Association of America, der Walter Camp Foundation und der The Sporting News zum All-American gewählt. Bei der Wahl für die Vergabe der Heisman Trophy 1999 wurde er Achter. Während seiner Zeit auf dem College machte er seinen Bachelor in Psychologie.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Arizona Cardinals.", "content": "Thomas Jones in der ersten Runde des NFL Drafts 2000 als siebter Spieler von den Arizona Cardinals ausgewählt. In den drei Spielzeiten bei Arizona erlief er 1.264 Yards und neun Touchdowns. Er hatte dabei häufig Verletzungsprobleme und konnte in nur einer Saison in jedem Spiel auflaufen. Jones wurde 2003 zu den Tampa Bay Buccaneers getauscht.", "section_level": 2}, {"title": "Tampa Bay Buccaneers.", "content": "In Tampa Bay spielte Jones eine verletzungsfreie Saison, in der er 627 Yards und drei Touchdowns erlief.", "section_level": 2}, {"title": "Chicago Bears.", "content": "2004 verpflichteten die Chicago Bears den Free Agent Jones, welcher einen mehrjährigen Vertrag unterschrieb. In seiner ersten Saison bei den Bears lief er 948 Yards und sieben Touchdowns. In seiner zweiten Saison erlief er 1.335 Yards und neun Touchdowns. Am 27. Juli 2006 verletzte sich Jones am Oberschenkel. In Anschluss an die Verletzung kämpfte er gegen Cedric Benson um die Rolle des ersten Runningbacks, welche er letztendlich gewann. 2006 wurde Jones und sein Bruder Julius das erste Geschwisterpaar, welches gleichzeitig eine 1000-Yards-Saison erreichte. 2006 zog er gemeinsam mit den Bears in den Super Bowl ein. Dort traf Jones auf seine Collegemitspieler John St. Clair und Terrence Wilkins von den Indianapolis Colts, welche Zimmergenossen auf der University of Virginia waren. Im Super Bowl XLI erlief Jones 112 Yards und fing Pässe für 18 Yards. Trotz durchschnittlichen 7,5 Yards je Lauf verloren die Bears mit 17:29 gegen die Colts.", "section_level": 2}, {"title": "New York Jets.", "content": "Am 5. März 2007 tauschten die Bears Jones und ihren Zweitrundenpick für den NFL Draft 2007 zu den New York Jets für deren Zweitrundenpick. Jones unterschrieb einen Vier-Jahres-Vertrag über 25 Millionen US-Dollar. 2007 lief Jones in 310 Versuchen 1.119 Yards, seine dritte 1000-Yards-Saison in Folge. Zusätzlich erzielte Jones seinen ersten Touchdown durch einen Fang, insgesamt erzielte er zwei Touchdowns. 2008 erzielte Jones 15 Touchdowns, davon zwei nach einem Pass, und lief 1.312 Yards. Für seine Leistungen wurde er in den Pro Bowl gewählt. 2009 folgte die fünfte 1,000-Yards-Saison in Folge. Die Saison beendete er mit den Jets im AFC Championship Game, wo sie gegen die Indianapolis Colts verloren. Im März 2010 gaben die Jets bekannt, dass sie den Vertrag mit Jones auflösen würden.", "section_level": 2}, {"title": "Kansas City Chiefs.", "content": "Jones unterschrieb am 9. März 2010 einen Zwei-Jahres-Vertrag bei den Kansas City Chiefs. Im 15. Woche der Saison 2010 erreichte er die Marke von 10.000 erlaufenen Yards. Er war der 25. Spieler in der Geschichte der NFL, welchem dies gelang.", "section_level": 2}, {"title": "Statistik.", "content": "Statistik zum Laufspiel Statistik zum Passspiel", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Jones gab bekannt, dass er vorhabe nach seinem Tod sein Gehirn dem Sports Legacy Institute, welches den Zusammenhang zwischen Sport und Hirnverletzungen untersucht, zu spenden. 2015 hatte Jones in der Serie Being Mary Jane des Senders BET einen Gastauftritt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Quinn Jones (* 19. August 1978 in Big Stone Gap, Virginia) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler. Er spielte von 2000 bis 2011 auf der Position des Runningbacks in der National Football League (NFL).", "tgt_summary": null, "id": 610993} {"src_title": "Liang Nüying", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Struktur.", "content": "Das Institut besteht aus vier Abteilungen, jeweils unter der Leitung eines gleichberechtigten Direktors. Die Arbeit in den Abteilungen wird durch \"Technologieentwicklungs- und Service-Gruppen\" unterstützt. Außerdem arbeiten am MPL verschiedene Max-Planck-Forschungsgruppen. Am Institut ist zudem eine \"International Max-Planck-Research-School for Optics and Imaging\" angesiedelt, die der strukturierten Doktorandenausbildung dient. Das Institut arbeitet über die Universitäts-Professuren der Direktoren, über mehrere assoziierte Gruppen, sowie den Cluster of Excellence und Graduiertenschulen eng mit dem Institut für Optik und einzelnen Lehrstühlen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zusammen. Quellen für weißes Licht, die ein Vielfaches heller sind als Glühlampen, die Manipulation einzelner Photonen oder der kleinste Brennfleck der Welt – das sind nur ein paar der Aktivitäten am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts. Prinzipiell wird daran gearbeitet, Licht in jeder Hinsicht zu kontrollieren: in Raum und Zeit, in der Polarisation – das ist vereinfacht gesprochen die Schwingungsrichtung der Lichtwelle – und in seinen Quanteneigenschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Biologische Optomechanik – Abteilung Guck.", "content": "Am 1. Oktober 2018 wurde Jochen Guck zum Direktor der neuen Abteilung „Biologische Optomechanik“ ernannt. Er forscht mit seinem Team im Bereich der Biophysik und an der interdiziplinären Schnittstelle zwischen Physik und Medizin. Guck wird in den kommenden Jahren in das Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin (MPZPM) umziehen, das gemeinsam mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und dem Universitätsklinikum Erlangen entsteht.", "section_level": 2}, {"title": "Theorie – Abteilung Marquardt.", "content": "Die Theorie-Abteilung am MPL wird von Florian Marquardt geleitet. Sie befasst sich mit der klassischen und quantenmechanischen Dynamik von Systemen, die in der modernen Optik relevant sind, speziell an der Schnittstelle zwischen Nanophysik und Quantenoptik. Die Forschungsthemen umfassen die Theorie der Optomechanik, Quantenoptik in supraleitenden Schaltkreisen, Transport in photonischen Systemen, fundamentale Fragen der Quantenvielteilchenphysik, nichtlineare Dynamik im Nichtgleichgewicht und Dekohärenz. Die Gruppe wendet eine Vielzahl von Methoden an, von analytischen Zugängen bis hin zu numerischen Simulationen.", "section_level": 2}, {"title": "Photonische Kristallfasern – Abteilung Russell.", "content": "Der Forschungsfokus der Abteilung Russell liegt auf dem Gebiet der nano- und mikrostrukturierten Materialien und ihrer Anwendungen in Optik und Photonik. Ein besonderer Schwerpunkt sind die photonischen Kristallfasern (PCF) – eine neue Art optischer Fasern, die 1991 von Philip Russell vorgeschlagen wurden. Das erste Beispiel einer funktionierenden PCF gab es 1996 und seitdem arbeiten Gruppen weltweit an der Entwicklung von PCF und deren mannigfaltigen Anwendungen. Die Abteilung nutzt die erstaunlichen Eigenschaften von PCF in einer ganzen Reihe von Experimenten. Wissenschaftliche Anwendungen beinhalten zum Beispiel nichtlineare Gaslaser mit niedriger Pumpschwelle und phononischen Bandlücken. Technologische Anwendungen sind u. a. biomedizinische Sensoren, Superkontinuumsquellen und die Manipulation von Partikeln mit Laserpinzetten in Hohlkern-PCF.", "section_level": 2}, {"title": "Nanooptik – Abteilung Sandoghdar.", "content": "Am 1. September 2010 wurde Vahid Sandoghdar zum Direktor einer neuen Abteilung ernannt. Mit seiner Ernennung wurde ihm eine Alexander-von-Humboldt-Professur an der Universität Erlangen-Nürnberg verliehen. Sandoghdar setzt am MPL seine bisherigen Arbeiten aus den Bereichen der Nanooptik, Biophotonik und Plasmonik fort. Er war zuvor Professor an der ETH Zürich.", "section_level": 2}, {"title": "Optik und Informationsverarbeitung – Emeritus-Gruppe Leuchs.", "content": "Die Emeritus-Gruppe Leuchs geht auf die Abteilung von Gerd Leuchs zurück, der 2019 emeritiert wurde. Das Forschungsspektrum der Emeritus Gruppe Leuchs umfasst das Gebiet von der klassischen Optik bis zur Quantenoptik, wobei das Augenmerk sowohl auf grundlegende Fragestellungen als auch auf praktische Anwendungen gerichtet ist.", "section_level": 2}, {"title": "Max-Planck-Forschungsgruppen.", "content": "Es gibt einige unabhängige Forschungsgruppen außerhalb der vier Abteilungen des MPL.", "section_level": 2}, {"title": "Max Planck – University of Ottawa Centre for Extreme and Quantum Photonics.", "content": "\"Max Planck – University of Ottawa Centre for Extreme and Quantum Photonics\" bietet eine Plattform für die enge Zusammenarbeit und den wissenschaftlichen Austausch zwischen uOttawa und der Max-Planck-Gesellschaft. Seit 2012 pflegen uOttawa und das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts eine intensive Forschungszusammenarbeit durch Studenten- und Mitarbeiteraustausch, internationale Workshops und gemeinsame Forschungsprojekte. Besondere Schwerpunkte sind die Entwicklung von sehr hochintensiven Laserquellen, die Entwicklung von für die Quanteninformationswissenschaft relevanten optischen Methoden und die Herstellung von Bauelementen für die klassische und Quantenphotonik.", "section_level": 2}, {"title": "Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin.", "content": "Das MPZPM ist als Gemeinschaftsprojekt des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts (MPL), der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) und des Universitätsklinikums der FAU in Erlangen konzipiert. Das neue wissenschaftliche Zentrum zielt darauf ab, fortgeschrittene Methoden der Experimentalphysik und Mathematik auf die biomedizinische Grundlagenforschung mit Schwerpunkt auf der interzellulären Mikroumgebung anzuwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Optik hat an der Universität Erlangen-Nürnberg eine lange Tradition sowohl in der Naturwissenschaftlichen als auch in der Technischen Fakultät. Schon 1868 wurde mit Eugen Lommel ein Wissenschaftler an die Universität Erlangen berufen, dessen Schwerpunkt die Optik war. In der Physik wurde in den 1970ern diese Tradition mit dem Lehrstuhl für Optik unter Adolf Lohmann weitergeführt, auch in der Technischen Fakultät gewann die Laserforschung und ihre Anwendung zunehmend an Bedeutung. Basierend auf diesen Erfahrungen wurde von 2003 bis 2008 die Max-Planck-Forschungsgruppe für Optik, Information und Photonik eingerichtet, von der Friedrich-Alexander-Universität betrieben und gemeinsam von der Max-Planck-Gesellschaft und dem Freistaat Bayern finanziert. Nach erfolgreicher Evaluierung wurde am 1. Januar 2009 das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts gegründet. Nach der Grundsteinlegung des neuen Gebäudes im Juli 2011 und dem Richtfest im November 2014 zog das Institut im Sommer 2016 in seinen Neubau in der Staudtstraße ein. Der Neubau liegt direkt am Südcampus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts (MPL) ist ein Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Erlangen. Es verfolgt Grundlagenforschung in den Bereichen optische Messverfahren, optische Kommunikation, Quantenoptik, optische Materialien sowie Optik in Biologie und Medizin. Es entstand am 1. Januar 2009 durch die Umwandlung der 2004 zu diesem Zweck gegründeten \"Max-Planck-Forschungsgruppe für Optik, Information und Photonik\" der Universität Erlangen-Nürnberg. ", "tgt_summary": null, "id": 546033} {"src_title": "FOM – Hochschule für Oekonomie und Management", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Lamivudin ist seit 1995 in Deutschland zugelassen. In der Fixkombination Kivexa mit Abacavir (ABC) ist es der derzeit zweithäufigste NRTI-Backbone einer HIV-Therapie nach Truvada (Tenofovir plus Emtricitabin).", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakologie.", "content": "Lamivudin wird intrazellulär in ein 5'-Triphosphat umgewandelt. So kann es, wie andere Nukleosid-Analoga, in die virale DNA eingebaut werden und führt zum Abbruch der DNA-Synthese.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakokinetik.", "content": "Die Bioverfügbarkeit von Lamivudin nach peroraler Gabe beträgt etwa 80 %. Die maximalen Serumkonzentrationen liegen nach üblicher Dosierung (2-mal täglich 2 mg/kg Körpergewicht) bei 1,5 bis 1,9 mg/l. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst die Bioverfügbarkeit nicht signifikant. Das Verteilungsvolumen wird mit 1,3 l/kg Körpergewicht angegeben. Der Arzneistoff wird mit einer Halbwertzeit von 5 bis 7 Stunden überwiegend unverändert renal eliminiert. Die Bindung an Plasmaproteine ist gering. Bei renaler Insuffizienz (Clearance < 50 ml/min) wird eine Dosis von 150 mg nur alle 24 Stunden verabreicht; falls die Nierenfunktion in höherem Maße eingeschränkt ist, soll die Einzeldosis zunächst halbiert und dann entsprechend der individuellen Situation weiter angepasst werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Nebenwirkungen, die möglicherweise im Zusammenhang mit der Behandlung auftreten, sind: Häufig: Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Husten, nasale Symptome, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Hautausschlag, Alopezie, Arthralgien, Muskelbeschwerden, Müdigkeit, Unwohlsein, Fieber Gelegentlich: Neutropenie, Anämie, Thrombozytopenie, vorübergehende Erhöhung der Leberenzyme Selten: Pankreatitis, Erhöhung der Serumamylase, Hepatitis, Angioödem, Rhabdomyolyse Sehr selten: Erythroblastopenie, Laktatazidose, Periphere Neuropathie", "section_level": 1}, {"title": "Resistenzen.", "content": "HI-Viren entwickeln bei Monotherapie relativ leicht Resistenzen gegen Lamivudin: Eine einzige Mutation im Erbgut (M184V oder M184I) genügt, um HIV gegen Lamivudin hochgradig resistent werden zu lassen. Daher muss Lamivudin zur HIV-Therapie grundsätzlich in Kombination mit mindestens einem anderen antiretroviralen Arzneistoffen gegeben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Darreichungsformen.", "content": "Lamivudin wird peroral verabreicht: etwa in Form von Tabletten zu 100 mg, 150 mg oder 300 mg sowie einer Lösung zum Einnehmen. Ferner gibt es fixe Kombinationen mit Zidovudin oder Abacavir. 3TC (CH), Epivir (D, A), Zeffix (D, CH), Combivir (D, A, CH), Kivexa (D, A, CH), Trizivir (D, CH), Dovato (D)", "section_level": 1}], "src_summary": "Lamivudin, kurz 3TC (Handelsnamen: \"Epivir\", \"Zeffix\"; Hersteller: GlaxoSmithKline) ist ein Arzneistoff zur Behandlung von HIV-1-infizierten Patienten im Rahmen einer antiretroviralen Therapie (HAART) und der chronischen HBV-Infektion. ", "tgt_summary": null, "id": 50044} {"src_title": "Franz Osten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Newsrooms stammen aus den USA. Die Tageszeitung The Philadelphia Inquirer soll im Herbst 1994 einen der ersten eingerichtet haben.", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile.", "content": "Ein Vorteil dieser Lösung, die von immer mehr Zeitungsredaktionen übernommen wird, ist eine bessere Koordination der Ressorts. Sie schränkt jedoch das selbständige Arbeiten der klassischen Ressorts ein und ermöglicht eine stärkere Kontrolle der Arbeitsabläufe und Beiträge. Voraussetzung für die Einrichtung von Newsdesks ist ein Redaktionssystem, das jederzeit einen Zugriff auf alle im Entstehen befindlichen Zeitungsseiten und digitalen Medien ermöglicht. Solche Redaktionssysteme wurden seit den 1990er-Jahren eingeführt. Immer mehr Tageszeitungen organisieren ihre Online- und Printausgaben von einem einzigen Newsroom aus, so etwa die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Rundschau. Im Newsroom des Axel-Springer-Hochhauses in Berlin werden seit 2002 Die Welt und Welt am Sonntag sowie bis Ende 2013 auch die Berliner Morgenpost und bis Ende 2019 Die Welt Kompakt von einem Newsroom mit zeitweilig bis zu rund 400 Mitarbeitern gestaltet. Im Newsroom der Blick-Publikationen in Zürich arbeiten rund 200 Leute.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Ein Kritikpunkt am Newsroom-Konzept ist, dass damit Redakteurstellen eingespart werden. Die Artikel kommen immer häufiger von freien Mitarbeitern und nicht mehr von fest angestellten Reportern und Lokaljournalisten. So hat z. B. der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes Michael Konken zum Tag der Arbeit am 1. Mai 2008 die Bedrohung der unabhängigen Presse durch immer mehr Leiharbeit in den Redaktionen scharf kritisiert:. Er verwies auf mehr als ein Dutzend Zeitungsverlage in Deutschland, die seinen Angaben zufolge qualifizierte Redakteursstellen ausschließlich dauerhaft mit Leiharbeitnehmern besetzen. Redakteure, die an Newsdesks arbeiten, bemängeln zudem räumliche Enge und Störung ihrer Arbeit durch Geräuschbelästigung in einem Großraumbüro.", "section_level": 1}], "src_summary": "Newsdesk (engl. Begriff für „Nachrichtentisch“) auch Newsroom, \"zentrale Produktionseinheit\" oder umgangssprachlich \"Balken\" bezeichnet eigentlich den Arbeitsplatz, an dem aktuelle Meldungen eingehen. Davon abgeleitet bedeutet es eine neue Organisationsform in Redaktionen von Zeitungen, bei denen Ressortleiter aus verschiedenen Ressorts an einem gemeinsamen Tisch sitzen und die Themen und Nachrichten festlegen und platzieren, also die Zeitung produzieren. Oft werden mehrere Zeitungen des gleichen Verlagshauses und auch dessen digitale Medien wie Websites, TV- und Radio-Nachrichten durch den Newsroom abgedeckt. Davon getrennt sind zum Teil die Journalisten, die die Beiträge schreiben.", "tgt_summary": null, "id": 1764362} {"src_title": "Gassensor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Produktpalette.", "content": "Die Ogo-Produktpalette bietet gängige Applikationen wie E-Mail, Instant Messaging, SMS, RSS, Telefonie, Webbrowser und Multimedia (nur CT-25E) auf dafür optimierten und einfach zu bedienenden Endgeräten für die mobile Nutzung. Ogo wird weltweit von Netzbetreibern und Internet Service Providern vermarktet. Hersteller ist das kalifornische Unternehmen IXI Mobile, Inc. in Redwood City. In Deutschland sind bislang zwei Modelle auf dem Markt: Der Ogo CT-17 wird unter dem Namen \"Pocket Web\" exklusiv vom Unternehmen 1&1 vertrieben, der Ogo CT-25E von debitel, wie jetzt auch von 1&1. Die Ogos verbinden sich via GPRS (CT-17) sowie EDGE (CT-25E) mit dem Internet.", "section_level": 1}, {"title": "Ogo CT-25E.", "content": "Seit Ende November 2007 ist der Ogo CT-25E in Deutschland erhältlich. Das Gerät wurde zunächst exklusiv über das Unternehmen debitel und deren Partner vertrieben. Das Gerät vereint eine Vielzahl an Kommunikationsmöglichkeiten wie E-Mail, Push-E-Mail, Instant Messaging (Windows Live Messenger und ICQ), SMS und RSS sowie Musik- und Video-Player. Im Rahmen des von debitel innerhalb des Vodafone-Netzes angebotenen Flatrate-Tarifes von 4,95 Euro könnten bis zu drei E-Mail-Konten verwaltet werden. Die Nutzung von ICQ und des Windows Live Messengers ist unbegrenzt möglich. Die nun von Vodafone und debitel zum selben Preis vertriebenen Geräte verfügen nur noch über ICQ. Ein Downgrade auf die ältere Softwareversion ist nicht möglich! Handygespräche, SMS und der Zugang zum Internet werden über den Vodafone-Prepaid-Tarif CallYa Comfort abgerechnet. Seit 2009 wird das Gerät mit schwarzem Gehäuse auch von 1&1 angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Ogo CT-17 (\"Pocket Web\").", "content": "Der Ogo CT-17 wurde von April 2006 bis Dezember 2009 von 1&1 in Kooperation mit Vodafone unter dem Namen \"Pocket Web\" vertrieben. Der Nutzer hat die Möglichkeit, Kurznachrichten (SMS) zu versenden und einen HTML- und WAP-Webbrowser zu verwenden. Dementsprechend empfiehlt es sich, für WAP oder für PDAs optimierte Seiten zu verwenden, um eine übersichtliche Darstellung und erträgliche Ladezeiten zu gewährleisten. Seit einem Firmware-Update im Dezember 2006 ist es auch möglich, bis zu 10 RSS-Web-Feeds mit dem Gerät zu abonnieren. Die Instant-Messaging-Dienste ICQ oder MSN-Messenger lassen sich beim \"PocketWeb\" über bestimmte Pakete dazubuchen. Die E-Mail-Funktionalität ist beim \"PocketWeb\" auf eine einzige Adresse beschränkt, welche bei United Internet (d. h. GMX, Web.de oder 1&1) liegen muss. Durch das Hinzubuchen eines weiteren Paketes können allerdings noch bis zu vier weitere E-Mail-Adressen von beliebigen Anbietern verwaltet werden. Mit Hilfe eines Bluetooth- oder bei neuen Geräten Kabel-Headsets kann man mit dem von 1&1 vertriebenen Gerät auch mobil über das Vodafone-Netz telefonieren. Eine Synchronisation der Kontakt- und Termindatenbank mit Outlook auf dem PC ist beim deutschen PocketWeb seit dem letzten Firmware-Update möglich. Einige Händler bieten eine eingeschränkte Version des CT-17 ohne Instant-Messaging-Dienste weiter an. Bei diesen Geräten können die Zugangsdaten (APN), im Gegensatz zum Gerät von 1&1, frei konfiguriert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geräte.", "content": "Der Ogo CT-25E verfügt über eine Standby-Zeit von rund einer Woche (ca. 160 Stunden), einen gegenüber dem Vorgängermodell vergrößerten Speicher von 64 MB RAM und Bluetooth 2.0. Zum Speichern eigener Bilder, Videos und Musik gibt es darüber hinaus einen integrierten Flash-Speicher mit 128 MB sowie eine Schnittstelle für MicroSD-Karten. Der QVGA-Bildschirm stellt 64K Farben dar, das monochrome Display auf der Oberseite informiert den Nutzer über eingehende Nachrichten. Neben einem integrierten Quadband-Telefon bietet der Ogo CT-25E unter anderem auch einen Multimedia-Player, Webbrowser (HTML und WAP), RSS-Feedreader sowie Kontakt- und Kalenderfunktionen. Das bisher in der Schweiz vertriebene Gerät ist das \"CT-12\", das in Deutschland und Ghana die Bezeichnung \"CT-17\" trägt. In den USA sind die Bezeichnungen entsprechend \"CT-10\" und \"CT-15\". Es ist ungefähr handgroß und aufklappbar. An der oberen Innenseite befindet sich ein 21⁄2\"-Display und an der unteren Innenseite eine Tastatur mit 50 Tasten, inklusive einer kompletten Texttastatur (deutsche Umlaute können allerdings nur mittels längerem drücken des entsprechenden Vokals eingegeben werden) und einer 2 mal 4-Wege-Navigationstaste.", "section_level": 1}, {"title": "Street-Art-Werbung.", "content": "Beachtung fand eine Werbekampagne des Unternehmens, wobei in Form von Pseudo-Streetart großflächige Graffiti und Paste-Ups an Hauswänden angebracht und Sticker auf Stadtmöbel geklebt werden. Dabei handelt es sich in vielen Fällen um Wildplakatierung. Die an 120 Hauswände gesprühten Motive sind jedoch im Gegensatz zu den meisten anderen Graffiti legal unter Absprache mit den Hauseigentümern angebracht worden, was wiederum von der Streetart-Szene als Vereinnahmung und Kommerzialisierung der Jugendkultur kritisiert wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ogo (on-the-go) ist ein PDA, der dafür konzipiert wurde, ortsunabhängig den Instant-Messaging-Dienst Windows Live Messenger zu benutzen. Außerdem lassen sich auf dem Gerät, je nach Firmware, bis zu fünf E-Mail-Adressen einrichten, die man dann bei genügend Empfang verwalten kann. Hersteller ist das israelische Unternehmen IXI Mobile (R&D) Ltd. in Ra’anana; regionale Niederlassungen gibt es z. B. in Berlin oder Redwood City, Kalifornien (USA). ", "tgt_summary": null, "id": 2050900} {"src_title": "Kognitive Archäologie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als Erbauer des Schulgleiters SG 38 gelten der Flugzeugbauer und Konstrukteur Edmund Schneider (Grunau Baby), der Produktionsleiter und Erprobungspilot Ludwig Hofmann sowie der Prüfer Rehberg aus dem Flugzeugwerk Schneider in Grunau (heute Jeżów Sudecki in Polen). Diese hatten wahrscheinlich bereits 1936 einen Prototyp des Schulgleiters SG 38 auf Basis der Grunau 9 / ESG 29 (dem legendären „Schädelspalter“), sowie der Muster Zögling 31 und Zögling 35 entwickelt und damit begonnen, ihn in Grunau zu erproben. Bereits nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass dieses Flugzeug für die damals übliche Einsitzer-Schulung besonders geeignet war, da es auch härtere Landungen überstand. Kaum ein Gleitflugzeug wurde häufiger gebaut und geflogen. Tausende von Piloten machten ihre ersten Sprünge auf einem SG 38. 15 Jahre Entwicklungsarbeit an einfachen Gleitflugzeugen führten im Jahr 1938 zum ausgereiftesten Schulgleiter für die Anfängerschulung. Eine Leistungssteigerung wurde durch die Verbesserung eines Zöglingprofiles erreicht; eine starke, in die Querruder integrierte Schränkung sorgte für ein extrem gutmütiges Überziehverhalten. Neben den industriell gefertigten etwa 8750 Exemplaren entstand auch in den folgenden Jahrzehnten in den Segelflugvereinen eine unbekannte Anzahl des Gleiters. Er wurde in vielen Ländern geflogen und war in der DDR bis etwa 1960 das Standard-Schulflugzeug. So wurden in den 1950er-Jahren im VEB Nagema Schmiedeberg 68, sowie im VEB Waggonbau Gotha 329 Schulgleiter gebaut. Insgesamt entstanden in der DDR 420 SG 38. In Großbritannien produzierte die Firma Elliots of Newbury (EoN) nach dem Krieg den SG 38 nahezu baugleich als EoN Primary, während Slingsby einen ähnlichen Rumpf mit Flügeln und Leitwerk des Vorkriegs-Übungsseglers T 7 Kadet ausstattete. Unter der Bezeichnung T 38 Grasshopper fand diese Konstruktion weite Verbreitung im Rahmen der vormilitärischen Air-Cadets-Trainingsorganisation. Die letztgenannten Versionen aus der DDR und Großbritannien wurden neben Gummiseil- und Windenstart auch für den Flugzeugschlepp zugelassen. Kürzlich wurde diese Zulassung auch für einige (leicht modifizierte) „westdeutsche“ SG 38 möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Durch den einfach gehaltenen Aufbau eignet sich der SG 38 zur serienmäßigen Herstellung in Flugzeugwerften, aber auch zum Bau in Fliegergruppen. Der Schulgleiter SG 38 ist ein stahlseilverspannter Hochdecker in Holzbauweise. Der Rumpf, Spannturm und Gitterschwanz sind als ebenes Holzfachwerk ausgebildet. Der zweiholmige Flügel ist zweigeteilt und hat eine geringe V-Form. Gespleißte Drahtseile zwischen dem Spannturm, Flügeln und Rumpf geben der Fläche den notwendigen Halt und dem Rumpfgerüst Torsions- und Biegesteifigkeit. Eine zentrale Spannvorrichtung oben am Spannturm ermöglicht die einfache und schnelle Montage: Ein aufwendiges Vermessen und Einstellen einzelner Spannseile bei jeder Montage, wie es bei den Vorgängertypen notwendig war, erübrigt sich dadurch. Der als Gitterschwanz ausgebildete Leitwerksträger wird mit Bolzen am Spannturm angesteckt. Die Anlenkung der Ruderflächen erfolgt über zahlreiche Drahtseile und Umlenkrollen, die am Rumpf, Gitterschwanz sowie in den Tragflächen angebracht sind. Die Verwindungen der Querruder am Ruderaußenende nach oben dienen als Flügelschränkung, erhöhen die Querstabilität und beugen Randbogenbeschädigungen am Boden vor. Zum Austrimmen werden je Pilotenmasse Stahlzylinder-Gewichte am Rumpf unter den Steuerpedalen beziehungsweise am hinteren Spannturm angebracht. Sie ermöglichen das korrekte Austrimmen für Piloten von etwa 40 bis 90 kg. Die gefederte Kufe ist aus Eschenholz gefertigt und über energieabsorbierende Dämpfer mit dem Rumpf verbunden. Optional kann der offene Sitz zur Leistungssteigerung mit einem einfach demontierbaren „Boot“ verkleidet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungsvermessung.", "content": "Im August 2009 wurde der SG 38 D-8985 von Mario Selss während des Idaflieg-Sommertreffens auf dem Flugplatz Aalen-Elchingen mit der Messanlage des IFF der TU Braunschweig im Höhenstufen-Verfahren leistungsvermessen. Heraus kamen eine beste Gleitzahl von 8,3 bei rund 58 km/h, ein Geringstes Sinken von 1,85 m/s bei 53 km/h sowie eine Mindestgeschwindigkeit von 48 km/h bei einer auf 197,3 kg normierten Flugmasse. Sein DAeC-Index wurde danach mit 22 festgelegt. Im Winter 2020 flog eine SG38 mit der Kennung D-1234 den bisher weitesten Flug mit über 360 km.", "section_level": 1}, {"title": "Der Gummiseilstart.", "content": "Der Gummiseilstart war (nach dem Laufstart) das früheste Startverfahren für Segelflugzeuge. Er wurde auf dem ersten Rhön-Segelflugwettbewerb 1920 von Aachener Studenten der Flugwissenschaftlichen Vereinigung Aachen (FVA) mit der FVA-1 „Schwatze Düvel“ erstmals vorgeführt. Dazu wird ein etwa 2–3 cm starkes Gummiseil in der Mitte an einem Haken an der Nase des Flugzeugs eingehängt. An den Enden des V-förmig ausgelegten Gummiseils sind normale Seile befestigt, die von den beiden Startmannschaften aus jeweils vier bis sechs Personen – den sogenannten „Gummihunden“ – besetzt werden. Am Rumpf des Flugzeugs wird ein kurzes Seil befestigt, das von zwei bis vier Personen festgehalten wird (Haltemannschaft) oder aber in einer Startfalle befestigt wird. Nach dem Herstellen der Startbereitschaft hält der Fluglehrer den Flügel waagerecht und gibt nun Startkommandos. Auf das Kommando „Ausziehen!“ beginnen die Startmannschaften ihr Seilende zu straffen und auszuziehen. Auf das Kommando „Laufen!“ laufen die Startmannschaften los und bringen das Seil auf die optimale Spannung. Sobald diese erreicht ist, gibt der Fluglehrer das Kommando „Los!“, worauf die Haltemannschaft ihr Seil loslässt oder die Startfalle durch den Fluglehrer entriegelt wird. Das Flugzeug wird vom Gummiseil beschleunigt und hebt ab. Beim Überfliegen der „Gummihunde“ fällt das Gummiseil aus dem Haken heraus. Idealerweise startet man am Hang, da bei Ausklinkhöhen unter zehn Metern der Flug sehr schnell zu Ende wäre. Auf der Wasserkuppe kann heute bei Südwind (nur so kann der längste Hang genutzt werden) eine Flugdauer von über einer Minute erreicht werden, in den 1930er-Jahren wurden durch die Ausnutzung von Hangaufwinden Flugzeiten von mehreren Stunden erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Erhaltene Exemplare.", "content": "Gegenwärtig gibt es weit mehr als ein Dutzend flugfähige Gleiter in Deutschland, davon mindestens vier aus der DDR-Zeit. Einer davon wurde von der Jugendgruppe des Baden-Württembergischen Luftsportverbandes gebaut. Er hat abweichend zu den obenstehenden Angaben eine Leermasse von 95 kg, was bei ebenfalls 210 kg maximaler Startmasse eine Zuladung von 115 kg ermöglicht. Bei geringerer Zuladung kann eine Gleitzahl von 10 erreicht werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schulgleiter SG 38 ist das meistgebaute Flugzeug der Alleinflugausbildung der 1940er-Jahre. Dieses Gleitflugzeug wurde ab 1936 entwickelt und ab 1938 in großer Stückzahl sowohl im Amateur- als auch im Industriebau hergestellt. Der SG 38 wurde hauptsächlich zur Anfängerschulung eingesetzt. Die Abkürzung „SG“ bezieht sich ursächlich nicht auf die Bezeichnung Schulgleiter, sondern auf „Schneider“ in „Grunau“. „38“ steht für das Einführungsjahr 1938.", "tgt_summary": null, "id": 1255005} {"src_title": "Friedrich Ernst (Siedler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erbauer.", "content": "Die Verteidigungsanlagen wurden im Rahmen der Konflikte zwischen dem Haus Habsburg und dem Königreich Frankreich im 17./18. Jahrhundert errichtet, vor allem während des Pfälzischen und Spanischen Erbfolgekrieges. Nach den Vorkommnissen von 1689 (u. a. Zerstörung des Heidelberger Schlosses) erhielt Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655–1707), aufgrund seiner Verdienste und Auszeichnungen im Großen Türkenkrieg auch „Türkenlouis“ genannt, den kaiserlichen Oberbefehl zur Verteidigung Deutschlands gegen die vorrückenden Franzosen. Zwischen 1692 und 1701 ließ der Markgraf ein ausgedehntes, defensives Befestigungssystem in Form miteinander verbundener Schanzen am Oberrhein errichten. Diese fest in die so genannten „Linien“ eingebauten Verteidigungsbollwerke konnten bei Bedarf kurzfristig um weitere Anlagen erweitert werden. Einige der Schanzen entstanden allerdings bereits im Dreißigjährigen Krieg oder integrierten noch ältere, teils spätmittelalterliche Befestigungen in ihr System. Erbaut wurden die Anlagen von zum Dienst gezwungenen Bewohnern der anliegenden Dörfer und Städte, in späteren Jahren auch von Soldaten.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf und markante Anlagen.", "content": "Das weitläufige Verteidigungssystem erstreckt sich über 200 Kilometer durch den Schwarzwald zwischen dem Hochrhein im Süden und Heidelberg im Norden. Zwischen Bad Säckingen bis zum Feldberg teilt sich das System in eine ältere „Hintere Linie“ der 1680er- und 1690er-Jahre und eine jüngere „Vordere Linie“. Den südlichen Beginn markiert die „Rothausschanze“ westlich von Murg, die während des Dreißigjährigen Krieges errichtet wurde. Sie wurde im Jahr 2007 aus Anlass des Neubaus der A98 archäologisch und geophysikalisch untersucht, wobei sich zeigte, dass der Redoute ein 8,3 Meter breiter und mindestens 3,6 Meter tiefer Graben vorgelagert war. Die Befestigungsmauer mit einer Breite von circa zwei Metern wurde in Trockenmauerweise an die inneren Flanken des Grabens gesetzt. Im Norden schließen die Schwarzwaldlinien an die Eppinger Linien an, die sich von Pforzheim bis Neckargemünd erstrecken und von 1695 bis 1697 angelegt wurden. Nach dem Bau der französischen Festung Fort-Louis gegen Ende des 17. Jahrhunderts am Rhein nördlich von Straßburg ließ Ludwig Wilhelm die Bühl-Stollhofener Linie anlegen, die vom Fort durch die badische Rheinebene bis zum Schwarzwald reichte und nach ihrer Zerstörung 1707 durch die Ettlinger Linie ersetzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Verteidigungsanlage Böllener Eck.", "content": "Ausgesprochen gut erhalten sind die Anlagen am sogenannten „Böllener Eck“ bei Neuenweg im Kleinen Wiesental, wo sich eine Sternschanze und eine quadratische Redoute befinden, die zur Vorderen Linie gehören. Das Befestigungssystem fällt zum Teil mit dem „Landhag“, einer spätmittelalterlichen Befestigung, zusammen. Die fünfzackige Sternschanze besitzt einen Durchmesser von etwa 30 Metern und heute noch etwa 2 bis 3 Meter tiefe Gräben. Die quadratische Redoute ist an jeder Seite 20 Meter lang. Zwischen den beiden Anlagen finden sich Spuren einer Schanzlinie, die aus einem Graben und einem Wall bestand und sich nach Süden fortsetzt. Das Epitaph des 1691 gestorbenen Schanzkommandanten Johann Marckloffksy von Zabrak befindet sich an der Ostseite der Kirche von Neuenweg. Im Februar 2016 wurde die Holder-Schanze, eine Linear-Schanze auf der Passverbindung Hau zwischen Böllen und Neuenweg entdeckt: Mit einer Länge von 120 m sowie einer Breite von 30 m komplettiert sie u. a. drei weiteren Schanzen zu einer kompletten solitären Rundum-Verteidigungsanlage.", "section_level": 2}, {"title": "Wagensteigtal.", "content": "Eine weitere wichtige Verteidigungslinie bestand im Wagensteigtal bei Kirchzarten, das im späten 17. Jahrhundert mit einem System aus Redouten, Wällen und Gräben versehen wurde. Es beginnt oberhalb des Höllentals und findet seinen Abschluss im Norden beim „Hohlen Graben“. Für das Jahr 1690 sind Kämpfe bei Breitnau belegt, doch bereits Anfang des 18. Jahrhunderts hatten die meisten Anlagen ihre militärische Bedeutung nahezu verloren. Die nördliche Anlage am „Hohlen Graben“ ist die größte Schanze des Befestigungssystems und wurde bereits vor 1638 errichtet. 1679 lagerten an dieser Stelle über 4.000 Mann und auch in den folgenden Jahren gab es immer wieder einzelne Gefechte. 1734 sind die letzten Baumaßnahmen an der Schanze dokumentiert, ehe die militärische Bedeutung nach einem letzten Gefecht im Jahre 1796 endete.", "section_level": 2}, {"title": "Kinzigtal.", "content": "Auch durch das Kinzigtal führte eine wichtige Straße über den Schwarzwald, weswegen hier zahlreiche Schanzanlagen zu finden sind. Einige Anlagen befinden sich nahe der Kinzig, andere sicherten Nebenstraßen. An der Wasserscheide zwischen Elz und Gutach befand sich ein Befestigungssystem, das die Überquerung nach Hornberg verhindern sollte. Die Linie beginnt westlich des Rensberges und setzt sich über den Schnallenkopf und den Ziegelkopf nach Osten bis Hornberg fort. Eine andere Linie führt über den Horniskopf und den Höchst zum Scheibeneck und diente der Sperrung einer Straße von Oberprechtal nach Gutach im Breisgau, wo sich heute die L107 befindet.", "section_level": 2}, {"title": "Erschließung und Inventarisierung.", "content": "Bis 2002 waren etwa sechs bis acht Schanzanlagen bekannt und in der Literatur dokumentiert. Durch die \"AG Minifossi\" an der Friedrich-Ebert-Schule in Schopfheim wurden weitere Schanzen erfasst, sodass heute über 100 Anlagen bekannt sind. Im Rahmen seiner Aktivitäten trieb das Projekt u. a. den Nachbau der Schanze von Gersbach-Mettlen voran, wo sich die Vordere und die Hintere Linie trennten. Die Rekonstruktion wurde am 21. Mai 2008 eröffnet und ist frei zugänglich. Um Gersbach führt der etwa 10 km lange Wanderweg „Schanzenweg“ entlang einiger Anlagen. Die historischen Schanzen sind heute teilweise noch im Gelände erkennbar, zum Teil aber nur durch archäologische Spuren nachzuweisen. Die Inventarisation der zahlreichen Bauwerke ist noch im Gange.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Barocken Verteidigungsanlagen im Schwarzwald, auch \"Barockschanzen\" oder Schwarzwaldlinien genannt, sind Schanzen (Erdbefestigungen) im Schwarzwald, die zur Verteidigung gegen feindliche Einmärsche Frankreichs seit dem 17. Jahrhundert gebaut wurden. Mit den angrenzenden Linien bilden die Schwarzwälder Anlagen von Norden nach Süden ein über 200 Kilometer langes Verteidigungssystem.", "tgt_summary": null, "id": 634469} {"src_title": "Enno Rudolph Brenneysen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Etwa seit der Mitte des 16. Jahrhunderts lebten im Weichseldelta in Westpreußen Mennoniten von ursprünglich niederländischer Herkunft. Weil dort ihre Zahl stetig wuchs, brauchten die Siedler ständig neues Land. Als Westpreußen 1772 im Zuge der polnischen Teilungen zum Königreich Preußen kam, wurden von der preußischen Regierung Gesetze erlassen, die den Landerwerb für die Mennoniten erschwerten. Dadurch verarmten große Teile der mennonitischen Bevölkerung und waren gezwungen, in die umliegenden Städte zu ziehen, vor allem nach Danzig. 1763 erließ Katharina II. ein Manifest zur Einladung deutscher Bauern nach Russland, die in Deutschland von Werbern propagiert wurde. Einer davon war Georg von Trappe, der 1786 die Mennoniten in Danzig besuchte. Auf seine Vermittlung wurden zwei Abgesandte nach Russland geschickt: Jakob Höppner und Johann Bartsch. Nach Verhandlungen mit der russischen Regierung wurden u. a. folgende Bedingungen vereinbart: Die Ansiedlung sollte am Dnjepr-Ufer stattfinden, in der Nähe der heutigen Stadt Cherson. Diese Ländereien waren erst seit kurzem unter russischer Herrschaft. Nach der Rückkehr der Abgesandten machten sich im Winter 1787/88 mennonitische Siedler nach Russland auf. Insgesamt kamen 228 Familien im Herbst 1788 in Dubrowno (heute in Weißrussland) an, wo sie überwinterten. Im Frühjahr 1789 reisten sie dann auf dem Fluss Dnjepr zur Siedlungsstätte. Da der ursprünglich vereinbarte Ort zu nahe am Kriegsschauplatz lag, mussten sie umsiedeln und bekamen Land gegenüber der heutigen Insel Chortitza, in der Nähe der heutigen Stadt Saporischschja (damals \"Alexandrowsk\"). Von dieser Insel bekam die gesamte Kolonie ihren Namen. In den nächsten Jahren kamen weitere Siedler – bis 1797 sollen insgesamt etwa 400 Familien von Westpreußen nach Russland gekommen sein. Der Beginn der Ansiedlung verlief unter schwierigen Bedingungen. Einerseits kamen die Hilfen der russischen Regierung nur schleppend an, andererseits waren die Ansiedler innerlich zerstritten und ohne geistige Führung. Im Laufe der Zeit wurden 21 Dörfer gegründet: Als 1803 die nächste mennonitische Siedlerwelle nach Russland kam um die Kolonie Molotschna zu gründen, überwinterten die neuen Siedler bei ihren Glaubensbrüdern in Chortitza. Weil sie dort Geld ausgaben, half das auch der Siedlung Chortitza. Schließlich kam die Wirtschaft in Chortitza in Gang und die Siedlung erblühte. Im Laufe des 19. Jahrhunderts vervielfachte sich die Bevölkerung von Chortitza, so dass Tochterkolonien gegründet wurden. Ein Teil zog auch nach 1870 nach Kanada. Da Chortitza als erste mennonitische Siedlung gegründet wurde, wird sie auch Alt-Kolonie genannt. Die Nachkommen der Auswanderer aus Chortitza in Nordamerika werden zum Teil als Altkolonier-Mennoniten (englisch: \"Old Colony Mennonites\") bezeichnet, sie sind konservativer als die meisten anderen mennonitischen Einwanderer aus Russland in Nordamerika. Es waren bei der Gründung viele Handwerker nach Chortitza gekommen, die nun als die Siedlung die ersten wirtschaftlichen Schwierigkeiten überwand, ihr Handwerk ausüben konnten. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Industrie in Chortitza, vor allem Mühlenwesen, Landmaschinen- und Uhrenherstellung. In den Fabriken konnte auch die anwachsende landlose Bevölkerung Arbeit finden. Drei große Fabriken: Lepp & Wallmann, Abram J. Koop, Hildebrand & Pries und zwei kleinere Fabriken Thiessen und Rempel stellten in Chortitza und Rosental landwirtschaftliche Maschinen her. Die hergestellten Landmaschinen waren nicht nur zum Eigenverbrauch der Mennoniten in Russland bestimmt. Aus einer Vereinigung von drei großen Fabriken ging ein Betrieb hervor, in dem später (nach der Revolution 1917) Traktoren und Autos der Marke \"Saporoschetz\" hergestellt wurden. Heute gehört der Betrieb zu Saporisky Awtomobilebudiwny Sawod (ZAZ). Die ehemaligen mennonitischen Besitzer wurden schon kurz nach 1917 enteignet. Nach einer langen Prosperität brachte der Weltkrieg (1914–1918) und der anschließende Bürgerkrieg einen Einschnitt in das Leben der Einwohner von Chortitza. Während des Kriegs mussten die Mennoniten als Sanitäter dienen. Sie versorgten dort verletzte Soldaten. Nach dem Krieg wurde die Ukraine und damit auch die Siedlung Chortitza für kurze Zeit von der deutschen Armee besetzt. Als Deutschland Ende 1918 den Krieg gegen die Entente verlor, mussten die Soldaten abgezogen werden. Von der deutschen Armee wurde deshalb der russlanddeutsche Selbstschutz organisiert und mit Waffen versorgt. An dem Selbstschutz nahmen auch Mennoniten teil, obwohl sie ursprünglich aus religiösen Gründen gegen den Waffendienst waren. Wegen der kommunistischen Machtübernahme 1917 entstand der Bürgerkrieg, der bis etwa 1921 dauerte. Während dieser Zeit herrschten in der Ukraine chaotische Zustände. Die wohlhabenden deutschen Kolonien wurden von verschiedenen Banden angegriffen. Besonders ausgezeichnet hat sich dabei Nestor Machno. Eine Zeit lang versuchte man sich mit Hilfe der Selbstschutzorganisation zu verteidigen. Als sich schließlich Machno mit der sowjetischen Regierung verbündete, musste man aufgeben. Die mennonitischen Siedlungen waren zur Ausraubung freigegeben. Nachdem die Kommunisten Kontrolle über das Gebiet übernommen hatten, begannen sie die Landbevölkerung mit Nahrungsmittelkontributionen auszupressen. Schließlich fingen die Menschen zu hungern an und es breiteten sich Epidemien aus. In dieser Zeit begann man die Auswanderung der Mennoniten nach Kanada zu organisieren. Als sich die Situation normalisierte, wanderten in den 1920ern viele Menschen aus, darunter auch nach Paraguay, wo um 1930 die Kolonie Fernheim gegründet wurde. Beim Bau des DneproGES Staudamms am Dnjepr musste 1926 das Dorf Einlage wegen Überflutung verlegt werden. Wie viele andere Mennoniten musste man auch in Chortitza unter Entkulakisierung in den 1920ern und Kollektivierung 1930 leiden. Als der Zweite Weltkrieg 1941 begann sollten die Einwohner von Chortitza nach dem Willen der sowjetischen Regierung nach Sibirien deportiert werden. Da die Wehrmacht so schnell voranschritt, konnten diese Pläne nicht verwirklicht werden. Unter der deutschen Besatzung konnte sich die Bevölkerung von Chortitza etwas erholen. Aber schon 1943 musste die deutsche Bevölkerung in den Warthegau evakuiert werden, da die Wehrmacht sich aus der Sowjetunion zurückziehen musste. Bei ihrem Einmarsch in Deutschland bekam die Rote Armee diese Flüchtlinge zu fassen. Einige konnten sich weiter ins Landesinnere retten. Aber auch sie mussten von den Alliierten als sowjetische Bürger an die Sowjetunion ausgeliefert werden. So wurden mit wenigen Ausnahmen die ehemaligen Einwohner von Chortitza nach Sibirien und Kasachstan deportiert. Dort wurden sie vielfach in der nackten Steppe ausgesetzt. Viele überlebten das nicht. Sie mussten das Schicksal der anderen Russlanddeutschen teilen. Nach Abschaffung der Kommandantur 1956 (Beschränkungen der Reisefreiheit) kehrten nur wenige in ihre alte Heimat Chortitza zurück. Dort wohnen heute Ukrainer und Russen. Die wenigen Mennoniten, die noch dort leben, haben entweder russische Elternteile oder Ehepartner. In Kasachstan sammelten sich die Mennoniten vielfach in den entstehenden Industriestädten wie Karaganda. Ende der 1980er-Jahre begann schließlich die Auswanderung nach Deutschland. Heute befinden sich die meisten noch lebenden ehemaligen Einwohner von Chortitza und ihre Nachkommen in Deutschland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kolonie Chortitza (plautdietsch \"Gortiz\" bzw. \"Ooltkelnie\", ukrainisch Chortyzja/Хортиця, russisch Chortiza/Хортица) ist eine ehemalige russlandmennonitische Siedlungskolonie nordwestlich der Dneprinsel Chortyzja und liegt heute teilweise im Stadtgebiet von Saporischschja sowie in den Rajonen Saporischschja (Oblast Saporischschja) und Tomakiwka (Oblast Dnipropetrowsk) in der Ukraine. ", "tgt_summary": null, "id": 1285948} {"src_title": "Zimri-Lim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technische Daten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antrieb.", "content": "Die R 1200 GS wird von einem luft- und ölgekühlten Boxermotor angetrieben. Der Viertaktmotor hat zwei Zylinder und je zwei Nockenwellen (ab dem Modelljahr 2010, vorher je eine) und vier Ventile pro Zylinder sowie eine zentrale Ausgleichswelle. Die zwei Zylinder haben eine Bohrung von Ø 101 mm Durchmesser, die Kolben einen Hub von 73 mm bei einem Verdichtungsverhältnis von 12,0:1. Die Einscheibentrockenkupplung wird hydraulisch betätigt. Das Getriebe hat sechs Gänge. Im Sekundärantrieb überträgt eine Kardanwelle mit zwei Gelenken das Drehmoment vom Getriebeausgang zur Hinterachse.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrwerk.", "content": "Das Fahrwerk setzt sich zweiteilig aus Vorder- und Heckrahmen zusammen und hat eine mittragende Motor-Getriebe-Einheit. Der vordere Hilfsrahmen besteht aus Aluminiumguss, der Heckrahmen aus Stahlrohr. Die vordere Telelever-Gabel hat 41 mm Standrohrdurchmesser und 190 mm Federweg. Die hintere Aluminium-Einarmschwinge mit Paralever-Momentabstützung hat ein Zentralfederbein und 200 mm Federweg. Die Federvorspannung ist vorn fünffach mechanisch einstellbar, hinten ist die Federvorspannung mittels Handrad hydraulisch stufenlos verstellbar, auch die Zugstufendämpfung ist einstellbar. Eine schwimmend gelagerte Doppelscheiben-„Evo“-Bremse mit 305 mm Durchmesser und einem 4-Kolben-Festsattel verzögert das Vorderrad. Am Hinterrad arbeitet eine Einscheibenbremse mit 265 mm Durchmesser und Doppel-Kolben-Schwimmsattel. Die R 1200 GS wird serienmäßig mit Leichtmetall-Gussrädern, die GS Adventure mit Kreuzspeichenrädern ausgeliefert. Die Felgengrößen betragen 2,50×19′′ vorn und 4,00×17′′ hinten. Die Bereifung hat vorne die Maße 110/80R19 und hinten 150/70R17. Kreuzspeichenräder werden als Sonderausstattung angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Leistung-/Verbrauchswerte.", "content": "Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch beträgt 4,3 Liter auf 100 km bei einer Geschwindigkeit von 90 km/h bzw. 5,5 Liter auf 100 km bei 120 km/h. Der Kraftstofftank fasst 20 Liter, davon sind 4 Liter Reserve. Der Hersteller empfiehlt die Verwendung von Motorenbenzin mit einer Klopffestigkeit von mindestens 95 Oktan. Der Betrieb mit ethanolhaltigem Kraftstoff E10 ist möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Maße und Gewichte.", "content": "Die von März 2006 bis 2013 angebotene BMW R 1200 GS Adventure K255 hat gegenüber der R 1200 GS fahrwerksseitig längere Federwege und dank eines größeren Tankvolumens mehr Reichweite.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Die R 1200 GS war in den Farben rot, gelb, blau und granit-metallic erhältlich. Als Sonderausstattung konnten Teilintegral-ABS, verchromte Auspuffrohre, weiße Blinkergläser, Kofferhalter, Topcase, Sturzbügel, Handprotektoren, Heizgriffe sowie im Volumen verstellbare Koffer und weiteres Zubehör geordert werden. Ab 2004 war die BMW R 1200 GS mit dem aufpreispflichtigen Sonderzubehör Integral-ABS von FTE automotive mit Bremskraftverstärker (BKV) erhältlich. Konstruktive Schwächen führten zu einem Modell- und Herstellerwechsel. Ab Mitte August 2006 war die BMW R 1200 GS mit der aufpreispflichtigen Sonderausstattung Integral-ABS von Continental Teves erhältlich. Da sich auch bei diesem ABS-Bremssystem Probleme zeigten, leitete BMW im April 2008 einen offiziell als „technische Umrüstaktion“ bezeichneten Rückruf ein, bei der die Bremsleitungen am ABS-Druckmodulator ausgetauscht werden sollten. Am 5. Mai 2010 veröffentlichte das Kraftfahrt-Bundesamt unter der KBA-Referenznummer 2895 die Information, dass diese Aktion „mit identischem Sachverhalt“ von Baujahr 2006–2009 wiederholt werden müsse. Am 11. Juli 2008 informierte das Kraftfahrt-Bundesamt im EU-Schnellwarnsystem RAPEX die Behörden der EU-Mitgliedstaaten über eine Verletzungsgefahr bei Verwendung der als Sonderzubehör erhältlichen Handprotektoren. Modelle ab Oktober 2007 sind von der Gefahr von plötzlichen Radblockaden während der Fahrt nicht betroffen, hier sind neu entwickelte Handprotektoren verbaut worden, die weder Brems-, noch Kupplungshebel berühren können. In der Grundausstattung kostete die R 1200 GS im August 2012 in Deutschland 14.390 Euro, die R 1200 GS Adventure 15.600 Euro bzw. 16.950 und 18.800 Euro im Januar 2013 in Österreich.", "section_level": 1}, {"title": "Neuzulassungen.", "content": "Seit 2005 ist die R 1200 GS das am häufigsten neu zugelassene Motorrad in Deutschland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die BMW R 1200 GS ist ein Motorrad des deutschen Fahrzeugherstellers BMW. Die Reiseenduro kam im März 2004 auf den Markt und war das erste Modell von BMW mit dem von 1130 cm3 minimal auf 1170 cm3 hubraumerweiterten Boxermotor. Die Modellbezeichnung GS bedeutet \"Gelände/Straße\", der interne Modellcode lautet K25. Von 2004 bis 2012 wurden 184.409 GS im BMW-Werk Berlin in Spandau hergestellt. ", "tgt_summary": null, "id": 1001039} {"src_title": "Siebanalyse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Zwei Häftlinge, der unbeugsame lebenslänglich Verurteilte Oscar „Manny“ Manheim und der jüngere Buck, der wegen Vergewaltigung, nach eigenen Angaben wegen Verführung Minderjähriger, für Jahre einsitzt, fliehen im tiefsten Winter aus einem Hochsicherheitsgefängnis im verschneiten Alaska. Sie erreichen einen Bahnhof und verstecken sich im Führerstand einer Lokomotive eines Zuges, der aus vier schweren Diesellokomotiven besteht. Beim Rangieren erleidet der Lokführer einen Herzanfall. Er versucht noch, den Zug durch eine Notbremsung zu stoppen, stirbt dann aber und stürzt aus dem Zug. Dessen Antrieb wird durch die angezogenen Bremsen nur vorübergehend gebremst und er wird nach dem Verschmoren der Bremsbeläge unaufhaltsam schneller. Manny und Buck ahnen in ihrem Versteck nichts vom Geschehen am anderen Ende des Zugs und freuen sich, dass dieser in Richtung freier Strecke aus dem Bahnhof fährt. Manny wird schließlich als Erster misstrauisch, da sich der Zug immer schneller bewegt und keine der üblichen Warnsignale zu hören sind. Währenddessen suchen die Verantwortlichen der Eisenbahngesellschaft verzweifelt nach einer Möglichkeit, den Zug zu stoppen. Ein entgegenkommender Zug wird auf ein Ausweichgleis geleitet, ist allerdings zu langsam, so dass der nun bereits mit sehr hoher Geschwindigkeit fahrende Lokzug mit dem letzten Wagen (ein Caboose) kollidiert und diesen zerfetzt, was den Lokzug aber nicht aufhält. Manny und Buck versuchen, auf die vorderen Lokomotiven zu gelangen, und treffen auf die Arbeiterin Sara, die sich in einer der Loks vor der Kälte versteckt hatte und dort eingeschlafen war. Sie war durch den Unfall aufgewacht und hatte die Fanfare der Lok betätigt, was die Leitzentrale davon in Kenntnis setzte, dass Menschen auf dem Zug sind, worauf diese den Plan, den Zug entgleisen zu lassen, zunächst aufgeben und fieberhaft nach einer Möglichkeit suchen, den Zug heil über die Strecken zu führen, um der Besatzung Zeit zu verschaffen. Von Sara erfahren die beiden Ausbrecher, dass der Zug nicht gestoppt werden kann, da durch das Zusammenkuppeln die Kontrolle auf den vorderen Führerstand geschaltet ist. Diese Führungslok ist nicht ohne weiteres zu erreichen, da die Lok dahinter, eine alte EMD F7 mit stromlinienförmigem Führerhaus, keinen vorderen Laufgang besitzt und durch die Kollision die vordere Tür im Führerstand verklemmt ist. Unter Anleitung von Sara gelingt es den beiden Ausbrechern, die Steuerkabel der beiden hinteren Loks zu trennen, die daraufhin abschalten. Dadurch verringert sich die Geschwindigkeit so weit, dass eine ältere Brücke gerade noch mit einer Geschwindigkeit passiert werden kann, die diese nicht kollabieren lässt. Manny beschließt daraufhin, auf die vordere Lok zu springen, wird jedoch von Buck aufgehalten, der den Versuch selbst übernehmen will, da Mannys Hand seit dem Ausbruch verletzt ist. Buck scheitert und zieht sich zurück, woraufhin ihn Manny erst nicht wieder in die Lok lassen will und ihm danach deutliche Vorwürfe macht, weil er zu weich sei. Da die Gefahr droht, dass der Zug in den engen Kurven bei einem Chemiewerk entgleist und eine Umweltkatastrophe auslöst, entschließen sich die Verantwortlichen der Bahngesellschaft widerwillig, ihn auf einem toten Gleis entgleisen zu lassen. Der Gefängnisdirektor Ranken und andere Justizbeamte verfolgen den Zug unterdessen mit einem Helikopter. Einer der Beamten stürzt bei dem Versuch, auf den Zug zu springen, in ein Fenster der zweiten Lok, bevor er vom Zug fällt. Manny wird von der Anwesenheit Rankens angespornt, da ihn mit diesem eine langjährige und tiefe persönliche Feindschaft verbindet. Er klettert durch das zuvor zerstörte Fenster auf die Spitze der zweiten Lok und versucht, auf die Führungslok zu springen. Er fällt in die Verbindungskabel der Loks, deren Kupplungen ihm die schon verletzte linke Hand zerquetschen. Er schafft es trotzdem auf die führende Lok und versteckt sich im durch die Kollision zerstörten Führerstand. Währenddessen erreicht der Gefängnisdirektor die Lok. Manny schlägt ihn nieder und fesselt ihn mit dessen Handschellen im Führerstand. Er schafft es, die Kupplung zu den restlichen Loks zu lösen, um Buck und Sara zu retten. Er selbst winkt den beiden zu, steigt aufs Dach der Lok, streckt die Arme aus und fährt frei im Wind dem Tod entgegen. Das absehbare Entgleisen des Zuges wird nicht mehr gezeigt und der Film endet mit der Einblendung eines Shakespeare-Zitates: „Selbst das wildeste Tier kennt doch des Mitleids Regung“ – „Ich kenne keins und bin deshalb kein Tier“ (\"Richard III\").", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film wurde international bekannt und erhielt sehr gute Kritiken. Roger Ebert schrieb in der Zeitung \"Chicago Sun Times\" vom 17. Januar 1986, der Film sei ein „großes Abenteuer“, allerdings – anders als viele Filme dieser Zeit – nicht durch Spezialeffekte, sondern durch die Charaktere. Er verglich den Film mit dem Film \"Die sieben Samurai\" von \"Akira Kurosawa\", der eine Vorlage für das Drehbuch lieferte. Er meinte, dem Regisseur sei es „perfekt“ gelungen, die Ideen der Drehbuchautoren visuell umzusetzen. James Berardinelli verglich den Film auf \"ReelViews\" mit dem Film \"Speed\", meinte jedoch, dass \"Expreß in die Hölle\" ein besseres Drehbuch und besser ausgearbeitete Charaktere habe. Er bezeichnete den Thriller als „intelligent“, was, seiner Meinung nach, nur bei ganz wenigen Filmen des Genres in dieser Zeit zutreffe. Auf \"www.prisma-online.de\" wurde der Film als „rasant“, „packend“ und „knallhart“ bezeichnet. Das \"Lexikon des internationalen Films\" befand: „Brillant inszenierter Action-Thriller; der erste im Westen entstandene Film des russischen Regisseurs Kontschalowskij.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Jon Voight und Eric Roberts wurden für den Oscar nominiert, eine weitere Nominierung erhielt Henry Richardson für den Schnitt. Jon Voight gewann den Golden Globe Award, für den außerdem Eric Roberts und der Film als \"Bester Film – Drama\" nominiert wurden. Andrej Konchalovsky wurde für die Goldene Palme nominiert. Henry Richardson wurde für den \"American Cinema Editors Award\" nominiert. Der Film gewann den \"Motion Picture Sound Editors Award\".", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Film entstand in Zusammenarbeit mit der Alaska Railroad, die jedoch untersagte, das Logo des Unternehmens zu zeigen. Bei den verwendeten Loks handelt es sich um eine EMD GP40-2 mit niedriger Fronthaube, eine Stromlinienlok EMD F7 sowie zwei hochhaubige EMD GP7. 2001 ereignete sich in den USA tatsächlich ein sehr ähnlicher Vorfall mit einem „durchgehenden“ Zug. Hierauf nimmt der Film Unstoppable – Außer Kontrolle aus dem Jahr 2010 Bezug.", "section_level": 1}], "src_summary": "Runaway Train (Alternativtitel: Express in die Hölle) ist ein US-amerikanischer Thriller aus dem Jahr 1985. Der Regisseur war Andrej Konchalovsky, das Drehbuch schrieben Edward Bunker, Djordje Milicevic und Paul Zindel. Die Hauptrollen spielten Jon Voight und Eric Roberts. Im deutschsprachigen Raum lief der Film unter seinem Originaltitel in den Kinos, \"Expreß in die Hölle\" ist der spätere Titel für Fernsehausstrahlungen.", "tgt_summary": null, "id": 1543389} {"src_title": "William Montague Browne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirkung.", "content": "Winchester, gelernter Schreiner, machte sein Geld als Hemdenfabrikant und investierte es 1854 in die neu gegründete \"Volcanic Repeating Arms Company\", die das Volcanic-Gewehr, ein frühes Repetiergewehr, produzierte. Um 1857 gingen die Volcanic-Werke bankrott und Winchester wurde der Hauptaktionär, verlagerte sie nach New Haven und änderte den Namen in \"New Haven Arms Company\". Er beauftragte Benjamin Tyler Henry, den Volcanic Unterhebelrepetierer zu verbessern. Das Resultat war das Henry-Rifle, benannt nach Winchesters Werksmeister. Die Firma wurde kurz zu \"New Haven Repeating Arms Company\" umbenannt und stellte das Henry-Gewehr während des Bürgerkrieges her. Winchester konnte während des Bürgerkrieges ca. 13.000 Stück im Kaliber.44 Henry Flat absetzen. Nach dem Krieg nahm Winchester größeren Einfluss auf die Geschicke der Firma, welche reorganisiert und 1866 in \"Winchester Repeating Arms Company\" umbenannt wurde. Das erste Winchester-Gewehr war das Modell 1866, eine gründliche Überarbeitung des Henry-Gewehrs mit einem verbesserten Systemkasten. Die Waffe erhielt nun eine seitliche Ladeklappe und das Röhrenmagazin musste nun nicht mehr umständlich von vorn geladen werden. Von dem Modell 1866 erhoffte sich Winchester lukrative Aufträge der Armee. Die bekam er schließlich, allerdings von der Regierung des Osmanischen Reichs, statt von der eigenen. Winchester verkaufte ab 1870 ca. 50.000 1866er-Gewehre und Karabiner an das Osmanische Reich. Dieser Kontrakt rettete die damals vor dem Aus stehende Firma, denn das amerikanische Militär sah zu dem Zeitpunkt keine größere Verwendung für die Winchester-Repetierer. Obwohl Repetierer zum Teil auch im Bürgerkrieg Verwendung fanden (meist privat von den Soldaten angeschafft wegen der überlegenen Schussfolge und Patronenzahl), vertraute die US Army mehr auf getestete Technologien und erwarb erprobte Schusswaffen. Erst das verbesserte und stärkere Modell 1876 wurde in Nordamerika offizielles Militärgewehr – allerdings wieder nicht in den USA, sondern in Kanada. Winchester war auch in der Politik aktiv und diente als \"City Commissioner\" von New Haven, republikanischer Wahlmann bei der Präsidentschaftswahl 1864 sowie als Vizegouverneur von Connecticut zwischen 1866 und 1867. Des Weiteren gilt Winchester als Erfinder des sogenannten Winchesterkragens. Beim Winchesterkragen sind sowohl der Kragen als auch die Manschetten eines Hemdes weiß.", "section_level": 1}, {"title": "Das Winchester-Gewehr und das Geschick der Firma.", "content": "„The Gun that won the West“: Auch wenn Karl May es glauben macht, das \"Henry-Rifle\" ist nicht das Gewehr, das den „Wilden Westen“ erobert hat. Sicher spielten Winchesters Gewehre im amerikanischen Bürgerkrieg (1861–1865) schon eine kleine Rolle („Das Gewehr, das sonntags geladen wird und die ganze Woche schießt“), aber die wenigsten konnten sich solch eine Waffe leisten. 1878 kostete z. B. ein Modell 1866 20 $ und ein 76er Jagdgewehr sogar 35 $, wobei ein Cowboy damals nur ca. 30 $ im Monat verdiente. Auch die Leistung der Munition für die Gewehre war noch nicht besonders hoch, so dass die meisten Trapper, Jäger, Cowboys und Siedler immer noch einschüssige Vorder- oder Hinterlader in starken Kalibern bevorzugten. Erst als 1873 die Firma Colt ihren Revolver 1873 SAA (das berühmte Modell „Peacemaker“) im Kaliber.44-40 herausbrachte, begann auch der Siegeszug des Winchester-Gewehrs: Denn ebenfalls 1873 kam Winchesters Modell 1873 in eben demselben Kaliber auf den Markt, und die wenigsten Cowboys wollten mehrere Munitionssorten mit sich herumschleppen. Als es nun möglich war, ein und dasselbe Kaliber aus Revolver und Gewehr zu verschießen, war dies ein enormer Kaufanreiz, auch wenn das Modell 1873 mit Revolvermunition eigentlich keine geeignete Jagdwaffe darstellt – der Titel „The Gun that won the West“ gebührt also der Winchester 1873.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Sarah Winchester, die Frau von William, dem Sohn von Oliver, erfuhr durch ein Medium, dass die Familie von den Geistern der mit Winchester-Repetierern Getöteten verflucht sei, und zog nach Kalifornien. Dort errichtete sie mit ihrem Erbe eine verwinkelte Villa, mit Treppen und Türen, die teilweise ins Nichts führen, um die Geister, die Rache suchten, zu verwirren. Die Geschichte fand Eingang in die Folge \"Haus des Schreckens (131) der Hörspielserie Die drei???. Allerdings wurde der Name \"Winchester\" in \"Marriott\" abgewandelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oliver Fisher Winchester (* 30. November 1810 in Boston, Massachusetts; † 11. Dezember 1880 ebenda) war ein US-amerikanischer Geschäftsmann und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1161757} {"src_title": "Teresa Heinz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung und Geschichte.", "content": "Der Ort ist eine bedeutende paläoanthropologische Fundstätte. So kamen im Gebiet des heutigen Bratislava 1957 in diesem Stadtteil 7 Skelette des Primaten \"(Epi)Pliopithecus vindobonensis\" zum Vorschein. Diese wurden auf ein Alter von 25 bis 15 Millionen Jahren datiert. Jüngeren Datums (14–10 Mio. Jahre vor heute) sind die Zahnfunde eines \"Griphopithecus suessi\" (früher als \"Dryopithecus darwini\" oder \"Sivapithecus darwini\" bezeichnet), welche im gleichen Gebiet schon im Jahre 1902 entdeckt worden waren. Eine wichtige Fundstätte für Fossilien ist der Sandberg am Westhang des Devínska Kobyla. Arbeitswerkzeuge des Neandertalers aus der Altsteinzeit wurden hier entdeckt, außerdem gab es hier nachgewiesene Siedlungen im Neolithikum, Äneolithikum, in der Bronzezeit, Hallstattzeit, La-Tène-Zeit, römischen Zeit, eine von mehreren Siedlungen/Wallburgen umgebene großmährische Wallburg und frühe slowakische Siedlungen. Zudem wurden Grabstätten aus der Jungbronzezeit, Völkerwanderungszeit, eine riesige slawisch-awarische und awarische Grabstätte aus dem 7. Jahrhundert (sie ist u. a. für die Beschreibung der Verhältnisse zu Beginn des Reichs des Samo wichtig) und eine großmährische Grabstätte entdeckt. Der Ort hieß zunächst einfach nur Neudorf (mit Entsprechungen im Slowakischen und Ungarischen) und wurde in dieser Form 1451 (nach anderen Quellen erst 1553) zum ersten Mal erwähnt. Er war der Burg Theben tributpflichtig. In den 1530er Jahren siedelten sich hier vor den Türken Zuflucht suchende Kroaten an und waren lange Zeit die Hauptbevölkerung des Dorfes. Seit dem 16. Jahrhundert hieß die Gemeinde Kroatisch-Neudorf (mit Entsprechungen im Slowakischen und Ungarischen). Obwohl der offizielle Name bereits im 18. Jahrhundert \"Nowa Wass\" / \"Dévén-Uj-Falu\" / \"Theeben-Neudorf\" lautete, blieb der Anteil der kroatischstämmiger Einwohner hoch. Sie waren vor allem in der Landwirtschaft tätig. 1910 gab es im Ort 2817 Einwohner, von denen 1164 kroatisch, 917 slowakisch, 365 ungarisch und 201 deutsch als ihre Mutter- bzw. am häufigsten verwendete Sprache angaben. Seit dem 1. Januar 1972 gehört die bis dahin selbstständige Gemeinde als Stadtteil zur Stadt Bratislava (Pressburg). Heute befindet sich hier die für die slowakische Wirtschaft äußerst wichtige Volkswagen-Fabrik.", "section_level": 1}, {"title": "Amoklauf am 30. August 2010.", "content": "Siehe Hauptartikel \"Amoklauf in Devínska Nová Ves\"", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Bahnhof des Ortes mündet die aus Marchegg in Österreich kommende Bahnverbindung aus Wien (Marchegger Ostbahn mit Brücke über die March) nach Bratislava in die aus dem Norden kommende Hauptstrecke von Prag nach Bratislava (Bahnstrecke Devínska Nová Ves–Skalica na Slovensku). Bis Ende 2007 war der Bahnhof daher Grenzstation Richtung Österreich; seither bestehen hier keine Grenzkontrollen mehr. Fahrradbrücke der Freiheit: Im September 2012 wurde eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die March zwischen dem Ort und Schloss Hof eröffnet. Das Projekt hat mediale Aufmerksamkeit durch eine Internetabstimmung in der Slowakei erreicht, bei der sich in den ersten Tagen die Mehrheit der Teilnehmer für eine Benennung der Brücke nach dem Schauspieler Chuck Norris ausgesprochen hat.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtteilgliederung.", "content": "Der Stadtteil gliedert sich in folgende Viertel:", "section_level": 1}], "src_summary": "Devínska Nová Ves (deutsch \"Theben-Neudorf\", ungarisch \"Dévényújfalu\", kroatisch \"[Devinske] Novo Selo\") ist ein Stadtteil im Nordwesten Bratislavas (Pressburgs) an der March (Morova) nördlich des Thebener Kogels (slowakisch \"Devínska Kobyla\") gelegen. Die March bildet hier die Grenze zu den niederösterreichischen Gemeinden Marchegg und Engelhartstetten im Bezirk Gänserndorf.", "tgt_summary": null, "id": 2019559} {"src_title": "Römerpark Ruffenhofen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Barbara John und der Berliner Senat förderten in den 1980er Jahren in der Jugendarbeit Türkische Hip-Hop-Projekte. Eine der ersten bekannt gewordenen türkischen Rap-Crews Islamic Force wäre beispielsweise laut dem Migrationsforscher Mark Terkessidis „ohne institutionelle Unterstützung in Jugendtreffs etc. wahrscheinlich (gar) nicht zustande gekommen“. Die Gruppe bestand aus Boe-B, Maxim, Cut’ em T, Dj Derezon und Killa Hakan, war in den 1980er Jahren aktiv, rappte in türkischer und englischer Sprache und veröffentlichte mehrere Maxi Singles: \"My Melody / Istanbul\" (1990), \"The Whole World is Your Home\" (1992), den Sampler \"Halt keine Gewalt\" (1992) und das Album \"Mesaj\" (1998). Als erste türkische Hip-Hop-Band gilt allerdings Karakan aus Nürnberg. Diese hat bereits Mitte der 1980er Jahre auf türkisch gerappt und auch veröffentlicht. Sie entstand als Soloprojekt des Rappers \"alper aga\", der gleichzeitig Mitglied in der Gruppe „King Size Terror“ war, eine der ersten Hip-Hop-Bands in Deutschland, die bereits 1991 eine LP mit dem Titel \"The Word is Subversion\" veröffentlichten. Mastermind und Produzent der Gruppe K.S.T war „Chill Fresh“. Seit der deutschen Wiedervereinigung und der zunächst ansteigenden Zunahme fremdenfeindlicher Anschläge in Deutschland verzeichnete die deutsch-türkische Hip-Hop-Kultur, deren Motive gern mit der schwarzen Hip-Hop-Bewegung in Amerika verglichen werden, ein besonderes Wachstum und Erfolg. Die Fresh Familee wurde nach dem Mordanschlag von Solingen als erste migrantische Hip-Hop-Band aus Türken und anderen Ausländern auch außerhalb der Migrantengemeinschaft bekannt, allerdings aufgrund ihrer englischsprachigen Darbietung ohne dezidiert als „Türkische Hip-Hop“-Gruppe wahrgenommen zu werden. Türkischsprachige Bands arbeiteten textlich zu dieser Zeit alles andere als Massen kompatibel zum damaligen deutschen Markt: International und auch in der deutschen Mehrheitsgesellschaft wirklich bekannt gemacht hat türkischsprachigen Hip-Hop erst der deutsche Band-Zusammenschluss Cartel. Cartel bestand aus verschiedenen türkischen Rapgruppen und einzelnen Rappern wie Cinai Sebeke, Erci E, Karakan etc. Neben einem ersten größeren Widerhall Türkischen Hip-Hops in europäischen Medien hatten die Deutschtürken in der ursprünglichen Heimat ihrer Eltern großen Erfolg, nach Einschätzung der Islamwissenschaftlerin Maria Wurm „weil sie aus dem Westen stammte(n) und noch mehr, weil sie etwas Türkisches darstellte(n), das im Westen anerkannt war“. Erst nach dem Erfolg von Cartel entstand in der Türkei überhaupt eine Hip-Hop-Szene. Gruppengründungen in Deutschland stiegen jetzt noch stärker an. Zum türkischen Hip-Hop werden gemeinhin neben türkischsprachigen Künstlern auch die englisch und deutschsprachigen (die in der Türkei erfolgreichen Cartel sangen neben türkisch auch bereits englisch und deutsch) Rapper türkischer Abstammung gerechnet. Insbesondere die deutschsprachigen Vertreter werden in den letzten Jahren aber meist zum Deutschen Hip-Hop gerechnet. Aziza A. brachte zum Beispiel 1997 als gleichsam erste türkische Rapperin ihr Album \"Es ist Zeit\" (1997) auf den Markt.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart und Ausblick.", "content": "Der Deutschtürke Kool Savas gilt derzeit als einer der besten Rapper einer sich mehr und mehr kommerzialisierenden deutschsprachigen Undergroundszene. Killa Hakan, früher Islamic-Force-Mitglied, rappt auch heute noch auf türkisch. Fuat, früher MOR-Mitglied, lebte bis vor kurzem in Berlin und jetzt in Istanbul. Sagopa Kajmer aus Istanbul ist auch als Produzent unter dem Namen DJ Mic Check erfolgreich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Türkischer Hip-Hop wird der Ende der 1980er Jahre und Anfang der 1990er Jahre in Deutschland entstandene türkisch sprachige Hip-Hop bezeichnet, der eine zu dieser Zeit als Folge der Einwanderung aus der Türkei in die Bundesrepublik Deutschland entstehende deutsch-türkische Jugendsubkultur hervorgebracht hat. Er vereinigt Elemente des deutschen und amerikanischen Hip-Hop mit traditionellen türkischen Instrumenten, Harmonien und der Türkischen Sprache und wurde später insbesondere in der Türkei zu einem erfolgreichen Genre. In deutschsprachigen und europäischen Ländern lebende Interpreten türkischer Abstammung bieten „türkischen Hip-Hop“ bisweilen auch in deutscher oder englischer Sprache dar.", "tgt_summary": null, "id": 472043} {"src_title": "Konduktor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die flügellosen Weibchen, die eine hell orangerote, gelbe oder braune Körperfarbe haben, haben im ersten Larvenstadium eine Körperlänge von 5 Millimetern, nach dem dritten Larvenstadium erreichen sie als ausgewachsene Imagines eine Körperlänge von bis zu 15 Millimetern. Dabei ist der Eisack, den sie mit sich tragen, wesentlich für die Länge ausschlaggebend, da er 2 bis 2,5 mal länger als das Weibchen ist. Der Körper ist rundlich bis oval und nach außen gewölbt. Junge adulte Weibchen bedecken Körper, Beine und Fühler sehr bald mit Wachs, das seitlich vom Körper in Form von langen Fäden produziert wird. Der Eisack wird dann aus dicken weißen Schichten verschiedener wachsartiger Drüsensekrete gebildet und ist an das Abdomen angefügt. Er ist stets längsgerillt (14–16 Rillen). In ihm werden die länglich oval geformten, rötlich gefärbten Eier abgelegt. Sie haben eine glatte Oberfläche. Die Anzahl der Eier im Eisack kann zwischen 100 und 1500 betragen. Die sehr selten vorkommenden Männchen sind etwa 3 bis 5 Millimeter lang und haben einen dunkelroten Körper. Sie besitzen ein Paar funktionelle, metallisch blau gefärbte Flügel. Die Fühler, der Thorax und die Beine sind braun.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die ursprünglich in Australien vorkommenden Tiere sind durch Hilfe des Menschen, der ihre Futterpflanzen weltweit verbreitet hat, ebenso weltweit in den wärmeren Gebieten vorkommend. Insbesondere in Kalifornien treten die Tiere zahlreich in den Zitrusplantagen auf.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Schildläuse saugen Pflanzensaft, bevorzugt von Pflanzen der Gattungen der Zitruspflanzen (\"Citrus\") und der Klebsamen (\"Pittosporum\"). In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet findet man sie auf Akazien (\"Acacia\"), mit denen sie auch um 1868 oder 1869 in Kalifornien eingeschleppt wurden. Man findet sie aber auch auf anderen derblaubigen, immergrünen oder holzigen Pflanzen. Sie Verursachen Verfärbungen, Missbildungen bis hin zur Vertrocknung an den Pflanzen. Die Sekundärschädigung liegt in der Absonderung des Honigtaus, da sich dadurch leicht Schimmelpilze ansiedeln können. Die Tiere sind verheerende Schädlinge und überall häufig, vor allem dort, wo Zitruspflanzen kultiviert werden, da ihre natürlichen Feinde fehlten.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Weibchen sind Zwitter mit der Fähigkeit zur Selbstbefruchtung. Sie paaren sich aber auch mit den nur selten vorkommenden Männchen. Nur aus solcherart entstandenen Eiern können Männchen schlüpfen. Es kommen durchschnittlich drei Generationen im Jahr zustande.", "section_level": 1}, {"title": "Natürliche Feinde.", "content": "Zu den natürlichen Feinden zählt insbesondere der Marienkäfer \"Rodolia cardinalis\", der ebenfalls aus Australien stammt sowie die Fliege \"Cryptochaetum iceryae\". Im Winter 1888 wurde der Marienkäfer zur biologischen Schädlingsbekämpfung von Charles Valentine Riley nach Kalifornien gebracht, um der Schildlausplage Herr zu werden. Der Erfolg stellte sich schon im folgenden Herbst ein. Dies war der erste Erfolg für die biologische Schädlingsbekämpfung. Bis heute wurden etwa 500 Millionen Marienkäfer dieser Art in Kalifornien gezüchtet und freigelassen.", "section_level": 1}, {"title": "Quellen.", "content": "Biologie, Schadwirkung sowie biologische und chemische Bekämpfungsmöglichkeiten der Australischen Wollschildlaus (I.p. M.) von Dipl.-Ing.(FH) Marina Smerkol", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Australische Wollschildlaus (\"Icerya purchasi\") ist eine Schildlaus aus der Familie der Höhlenschildläuse (Margarodidae) (griech. margarodes = perlenartig) und wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts in Australien sowie Neuseeland als Schädling an Zitrusgewächsen bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1555269} {"src_title": "Grafen von Freiburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Ramiro war ein unehelicher Sohn des Königs Sancho III. von Navarra und der Sancha von Aibar. Eine Urkunde seines Vaters vom 21. Oktober 1022 lässt vermuten, dass er dessen zweiter Sohn gewesen war. Seine Halbgeschwister waren:", "section_level": 1}, {"title": "Herrschaft.", "content": "Nach dem Tod des Vaters 1035 erhielt Ramiro aus dessen umfangreichen Erbe die ehemalige Grafschaft Aragón, die ursprünglich zur spanischen Mark des Frankenreichs gehört hatte, aber schon vor einigen Generationen von den Königen Pamplonas annektiert worden war. Ihr Territorium entsprach in etwa dem der heutigen Comarca Jacetania, also das Land um den Hauptort Jaca. Offenbar bestanden bezüglich Ramiros Status unterschiedliche Auffassungen, insbesondere bezüglich seines Verhältnisses zum ältesten legitim geborenen Bruder García III., dem vom Vater vermutlich die Rolle eines Familienseniors zugewiesen worden war. Jedenfalls betrachtete sich Ramiro selbst, wie seine anderen Brüder auch, als eigenständigen König, mit welchem Titel er sich erstmals anlässlich seiner ersten Eheschließung am 22. August 1036 urkundlich nennt. In einer Urkunde Garcías aus dem Jahr 1048 hingegen wird er in deutlicher Unterscheidung zu den anderen Brüdern lediglich als „sogenannter König“ \"(quasi pro rege)\" bezeichnet. Die Beziehung zwischen Ramiro und García war offenbar von Anfang an konfliktbeladen, indem Ersterer gegen das dynastische Seniorat des Letzteren und der damit verbundenen politischen Unterordnung aufbegehrte. Im Jahr 1043 begann Ramiro schließlich einen Krieg mit García, gegen den er sich mit den maurischen Königen von Huesca, Saragossa und Tudela verbündete. Allerdings verlor er den Krieg schnell durch seine Niederlage in der Schlacht von Tafalla. Dadurch nach Westen hin in die Schranken gewiesen, lenkte Ramiro seine Expansionsbestrebungen in andere Richtungen. Zunächst konnte er 1045 die Ermordung seines Bruders Gonzalo ausnutzen und die östlich an Aragón grenzenden Landschaften Sobrarbe und Ribagorza dauerhaft annektieren. Am 16. August 1045 konnte er erstmals mit einer entsprechend erweiterten Titulierung beurkunden. Im Jahr 1054 vermochte Ramiro ebenfalls vom Tod seines Bruders García zu profitieren, der gegen Ferdinand in der Schlacht von Atapuerca gefallen war, indem er seinen Neffen Sancho IV. unter seinen Schutz stellte und sich dies mit der Abtretung einiger Burgen entlohnen ließ. Danach richtete Ramiro sein Augenmerk nach Süden gegen das maurische al-Andalus, wo er vor allem auf Kosten des Taifa-Königreichs von Saragossa Land zu gewinnen suchte. Ziel war es hier, Positionen im Vorpyrenäengebiet entlang des Vero bis zu seinem Zusammenfluss mit dem Cinca bei Barbastro zu sichern, von wo aus der weitere Vormarsch in das Ebro-Tal erfolgen konnte. Allerdings geriet er hier in Gegensatz zu seinem jüngsten Bruder Ferdinand, der sich mittlerweile als König von León-Kastilien etabliert hatte und außerdem einen Oberherrschaftsanspruch über alle spanischen Reiche, auch über die maurischen, erhob. Angesichts der Bedrohung durch Aragón sah der König von Saragossa, al-Muqtadir, sich genötigt, freiwillig Vasall Ferdinands zu werden, um von diesem Schutz zu erhalten. Als Ramiro im Frühjahr 1063 einen Angriff auf die Grenzstadt Graus am Vero unternahm, zog ihm al-Muqtadir mit seinen Truppen entgegen. Unter den maurischen Kriegern befand sich auch eine Gruppe kastilischer Ritter, die von Ramiros Neffen Sancho angeführt wurden. In der Schlacht von Graus erwies sich das maurische Heer als überlegen und Ramiro fiel. Nach der Überlieferung des Al-Turtūshī \"(Sirāj al-mulūk)\" wurde er von einem maurischen Krieger, der sich als christlicher Ritter verkleidet in das Lager der Aragónesen schmuggeln konnte, getötet. Er wurde in der Abtei San Juan de la Peña bestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "In erster Ehe war Ramiro seit 1036 verheiratet mit Gisberga-Ermensinde, einer Tochter des Grafen Bernhard Roger von Foix-Bigorre († 1049). Der Ehevertrag wurde am 22. August 1036 in San Juan de la Peña aufgesetzt. Ihre Kinder waren: In zweiter Ehe war er seit etwa 1054 mit Agnes verheiratet, einer die Tochter des Herzogs Wilhelm VII. von Aquitanien († 1090). Diese Ehe blieb kinderlos. Mit einer unbekannten Frau namens Amuña hatte er einen unehelichen Sohn, Sancho Ramirez, Herr von Aybar. Dieser ist als ältester Sohn Ramiros urkundlich bezeugt.", "section_level": 1}, {"title": "Signum.", "content": "Das Signum (Bild 1), mit dem Ramiro I. die meisten seiner Urkunden bezeugt hatte, wurde ab dem 14. Jahrhundert rückwirkend als silbernes Kreuz aufgetragen heraldisch rechts oben auf einem blauen Schild als Wappen der ersten Königsdynastie Aragóns anerkannt (Bild 2). Der Historiker Jéronimo Zurita \"(Anales de la corona de Aragón)\" identifizierte dieses Kreuzzeichen mit dem legendären „Kreuz des Iñigo Arista“ (Bild 3), das diesem während einer Schlacht gegen die Mauren als göttliches Zeichen am Himmel erschienen sein soll. Heute ist dieses Wappen ein Bestandteil des Wappens der spanischen Region Aragón (Bild 4).", "section_level": 1}], "src_summary": "Ramiro I. (* um 1000; † 8. Mai 1063 bei Graus) war von 1035 bis 1063 der erste König von Aragón aus dem Haus Jiménez.", "tgt_summary": null, "id": 1361364} {"src_title": "Jugendforschung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ligen.", "content": "Der SAFV organisiert jährlich die Schweizer Meisterschaft der Herren und Junioren im Tackle und Flag Football, sowie den Betrieb der Schweizer Nationalmannschaft. Der Schweizer Tackle Football Meister wird jährlich im Swiss Bowl ermittelt. Die Saison 2019 der Herren wird mit 24 Mannschaften, unterteilt in drei verschiedenen Ligen, ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalliga A.", "content": "Die Nationalliga A (NLA) wird seit dem Eintritt der Hohenems Blue Devils in die Schweiz im Jahr 2010 mit sechs Mannschaften ausgetragen. Bis im 2009 wurde die NLA mit fünf Teams ausgetragen. Seit 2013 tragen die Blue Devils ihre Spiele wieder im Rahmen des AFBÖ aus, die NLA behielt jedoch den Modus mit sechs Mannschaften bei. Jedes Team bestreitet jeweils ein Heim- und ein Auswärtsspiel gegen alle anderen Teams, was insgesamt zehn Spiele ergibt. Nach der regulären Saison spielen die ersten vier Plätze in den zwei Playoff-Halbfinalspiele um den Einzug in den Swiss Bowl. Wie im American Football üblich, werden die Playoffs jeweils mit lediglich einem Spiel ausgetragen. Die Mannschaft, welche in der regulären Saison besser platziert war, geniesst dabei Heimvorteil. Der Gewinner der regulären Saison spielt gegen den Viertplatzierten, der Zweite spielt gegen den Dritten.", "section_level": 2}, {"title": "Liga B.", "content": "Die Liga B wird ebenfalls mit sechs Mannschaften ausgetragen. Jedes Team bestreitet jeweils ein Heim- und ein Auswärtsspiel gegen alle anderen Teams, was insgesamt zehn Spiele ergibt. Der Gewinner der regulären Saison spielt im Aufstiegsspiel gegen das letztplatzierte NLA Team um den Aufstieg.", "section_level": 2}, {"title": "Liga C.", "content": "Die Liga C ist eine Aufbauliga. Sie wird mit den restlichen Teams ausgetragen, die weder in der NLA noch in der Liga B teilnehmen. Im Jahr 2019 sind es insgesamt zwölf in zwei Gruppen. Jedes Team bestreitet jeweils zwei Spiele gegen alle anderen Teams in seiner Gruppe, was insgesamt zehn Spiele ergibt.", "section_level": 2}, {"title": "Bisherige Meister.", "content": "Aktueller Meister sind die Calanda Broncos, die mit zehn nationalen Titeln zugleich Rekordmeister sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Schweiz wird American Football seit den 1980er Jahren gespielt. Organisator der nationalen Meisterschaft ist der Schweizerische American Football Verband (SAFV). Daneben existiert in der Westschweiz eine wilde Plauschliga mit dem Namen \"Non Professional Swiss Romande American Football League\" (NSFL), deren sportliche Bedeutung allerdings bestenfalls als marginal bezeichnet werden kann. Auch in der Westschweiz spielen die starken Mannschaften in der offiziellen Meisterschaft beim SAFV mit.", "tgt_summary": null, "id": 814183} {"src_title": "Kleine Fabel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Formen.", "content": "Man unterscheidet eine angeborene (kongenitale) Form mit einer Manifestation bei Geburt als „floppy infant“ (muskelschwaches Neugeborenes) von einer adulten Form mit einem Erkrankungsgipfel in der zweiten bis dritten Lebensdekade. Die kongenitale Form wird in der Regel von der Mutter vererbt. Es besteht eine Antizipation, das bedeutet eine Zunahme der Symptome und der Ausprägung, sowie eine Abnahme des Manifestationsalters mit der Vererbung von den Eltern auf den Nachkommen. Klinisch äußert sich die adulte Form durch fortschreitende Muskelschwäche besonders im Gesichts-Halsbereich sowie im Bereich der Beine, Herzrhythmusstörungen, Linsentrübungen, Hormonstörungen (Hypogonadismus) mit Hodenatrophie, Stirnglatze bzw. Menstruationsstörungen, Schwangerschaftskomplikationen und bei fortschreitender Krankheit durch starke Schmerzen in den Gelenken sowie Muskelkonvulsionen.", "section_level": 1}, {"title": "Ursache.", "content": "Die Ursache der myotonen Dystrophie Typ 1 ist ein autosomal-dominant vererbter genetischer Defekt auf dem Chromosom 19 mit (CTG) Trinukleotid-Repeat-Expansion (instabile CTG-Repeats im DMPK-Gen). Folge dieses Defektes ist die verminderte Produktion der Myotonin-Proteinkinase und dadurch bedingten Schäden an der Muskelfasermembran und an der Calciumpumpe SERCA. Die Erkrankung gehört zu den adulten segmental progeroiden Syndromen.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Die Untersuchung und Diagnose erfolgt mit Messung der elektrischen Muskelaktivität im Elektromyogramm (EMG) (ehemals beschrieben als Sturzkampfbombergeräusch) sowie direkter Gendiagnostik aus Leukozyten. Allerdings ist die Aussagekraft über die Ausprägung eingeschränkt, da die Trinukleotidverlängerung in unterschiedlichen Gewebearten stark variiert. Dies trifft insbesondere auch auf die pränatale Diagnostik aus Chorionzotten zu. Auch Klinik, Familienanamnese und Laboruntersuchungen werden herangezogen (Creatin-Kinase (CK) und Insulin erhöht, Sexualhormone erniedrigt) gestellt. Differentialdiagnostisch ist an die progressive Muskeldystrophie und an die Myotonia congenita Thomsen zu denken.", "section_level": 1}, {"title": "Prognose, Therapie.", "content": "Die Erkrankung ist nicht heilbar. Die Lebenserwartung ist auf durchschnittlich 50–60 Jahre verkürzt (Tod durch Herzversagen). Die Behandlung besteht in Krankengymnastik und medikamentöser Therapie mit Mexiletin, Tocainid oder Phenytoin. Sexualhormongabe und Herzschrittmacher können ebenfalls notwendig sein. Fenoterol zur Wehenhemmung in der Schwangerschaft bzw. zur Behandlung von obstruktiven Atemwegserkrankungen sind ebenso wie Succinylcholin bei Narkosen kontraindiziert, da beide Substanzen die myotone Symptomatik massiv verstärken können. Narkosen mit Propofol sind zu bevorzugen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Myotone Dystrophie Typ 1, kurz DM1, auch \"Myotonia dystrophica\", \"Dystrophia myotonica\", \"Morbus Curschmann-Steinert\" oder \"Morbus Curschmann-Steinert-Batten\" genannt, nach den Erstbeschreibern Hans Curschmann (deutscher Internist, 1875–1950) und Hans Gustav Wilhelm Steinert (deutscher Internist, 1875–1911) ist eine Form der myotonen Muskelerkrankung mit Muskeldystrophie, Linsentrübung und Hormonstörung (Hypogonadismus). Mit einer Inzidenz von 5/100.000 pro Jahr ist es die häufigste Myotonie und befällt Jungen öfter als Mädchen. Die Vererbung der fortschreitenden multisystemischen Erkrankungen erfolgt autosomal-dominant.", "tgt_summary": null, "id": 512999} {"src_title": "English Harbour", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In seiner kurzen Web-Autobiographie \"Two Sunsets & Still Flying\" beschreibt Maynard L. Hill, dass er seit 1996 das Ziel eines Transatlantikfluges mit einem Modellflugzeug verfolgte. Bis dahin hatte er mehrere FAI-offizielle Langstreckenrekorde für Modellflugzeuge aufgestellt. Die konkrete Konstruktion und Fertigung der Trans-Atlantik-Modelle begann 1999. Zunächst wurden fünf Exemplare für Flugtests gebaut. In den Folgejahren entstanden 23 weitere Maschinen, die zum Einfliegen der Komponenten und für die Rekordversuche vorgesehen waren. Mit Maschine Nummer 19, sie erhielt den Namen \"TAM 1\", wurde am 8. August 2002 der erste Rekordversuch unternommen. Dieser Versuch wie auch drei weitere scheiterten. Die Maschine \"TAM 5\", Seriennummer 25, war erfolgreich. Der von Hill für TAM 5 vergebene Zusatzname „The Spirit of Butts Farm“ soll zum einen an die Spirit of St. Louis der ersten Solo-Atlantiküberquerung als auch an R. Beecher Butts erinnern, einen Unterstützer des Projekts.", "section_level": 1}, {"title": "Rekordflug.", "content": "Die Maschine startete am 9. August 2003 um 6:00 Uhr von Cape Spear nahe St. John’s, Neufundland, Kanada. Nach einem anfänglich unruhigen Flug bei Rückenwind mit Fluggeschwindigkeiten bis 88 km/h (48 kn) stabilisierte sich das Modell, wie die mittels Satellit übertragenen Daten zeigten, auf die geplante Geschwindigkeit über Grund von 69 km/h (37 kn). Das Flugmodell erreichte nach 3.030 km und 38,5 Flugstunden Mannin Beach nahe Clifden in Irland. Dave Brown übernahm die Kontrolle des Modells vom Boden aus und landete es um 14:08 Uhr Ortszeit unter dem Beifall von zahlreichen Zuschauern nur wenige Meter neben dem ausgelegten Landekreuz. Über 99 Prozent der Flugzeit wurde das Hightech-Modell durch einen Autopiloten gesteuert. Nach der Landung befanden sich noch 0,043 kg (1,9 Prozent) Kraftstoff der Ausgangsmenge von 2,261 kg im Tank. TAM 5 ist nach dem Flug dem amerikanischen \"National Model Aviation Museum\" übergeben worden.", "section_level": 1}, {"title": "FAI Rekord-Eintrag.", "content": "Der Rekord bestand \"FIA-CIAM\"-offiziell von 2003 bis 2009. Im Jahre 2009 beschloss die \"Commission Internationale Aeromodelling\" der FIA bei ihrer Versammlung vom 23. und 24. März in Lausanne die Kategorie F8 \"Autonomous Flight\" nicht weiter als Modellflug anzuerkennen. Die Rekorde wurden gestrichen. Maynard L. Hill erhielt stattdessen eine Sonderauszeichnung der FIA-CIAM.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Die Maschine wurde von Hill und seinem Team speziell für den Rekordflug über den Atlantik konstruiert. Das Modell war in traditioneller Weise aus Balsaholz und Hartholz mit einer Bespannung aus Mylarfolie gebaut. Bei einer zu überfliegenden Strecke von rund 3.040 Kilometern und einem vorgegebenen Kraftstoffverbrauch des 10-cm3-Motors musste eine Geschwindigkeit des Modells erreicht werden, die bei der vorhandenen Kraftstoffmenge für einen Überflug ausreichend war. Der gesamte Kraftstoff befand sich in einem 330 mm (13 in) langen und 114 mm (4,5 in) breiten Tank mit 3 Kammern, der gleichzeitig tragendes Bauelement war. Da das Modell außer bei Start und Landung lediglich geradeaus zu fliegen hatte, wurde zur Gewichtseinsparung auf das Seitenruder und rechte Querruder verzichtet. Die Maschine gehörte zur FAI-Klasse F8 Open.", "section_level": 1}], "src_summary": "TAM 5 (TransAtlantikModell) ist ein ferngesteuertes Modellflugzeug mit Autopilotfunktion der TAM-Serie von Maynard L. Hill (USA) und seinem Team Barrett J. Foster und David G. Brown. Die \"TAM 5 – The Spirit of Butts Farm\" genannte Maschine dieses Baumusters überquerte vom 9. bis 11. August 2003 im Nonstopflug den Nordatlantik. Durch die Autopilotfunktion ist es auch ein unbemanntes Luftfahrzeug.", "tgt_summary": null, "id": 48312} {"src_title": "Das Wunder des Malachias", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Synthese.", "content": "2,4-Dichloracetophenon wird in siedendem Methanol mit Brom zu 2,4-Dichlorphenacylbromid umgesetzt, das anschließend mit Imidazol zu 2,4-Dichlor-α-(1-imidazolyl)acetophenon kondensiert wird. Dessen Reduktion mit Natriumborhydrid in siedendem Methanol liefert 1-(2,4-Chlorphenyl)-2-(1-imidazolyl)ethanol, das schließlich mit Allylchlorid und Natriumhydrid in siedendem Dimethylformamid zu Imazalil alkyliert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsweise.", "content": "Enilconazol hemmt die Synthese von Ergosterin durch Blockierung der 14-Demethylierung von Lanosterin. Dadurch verändern sich bei Hefe- und Schimmelpilzen sowie Dermatophyten die Zellmembran und somit die Permeabilität. Zudem wird die Aufnahme von Ribonukleinsäure- und Desoxyribonukleinsäure-Bausteinen gehemmt und der Fettsäurestoffwechsel sowie oxidative und peroxidative Enzymsysteme werden gestört. Dies führt zu Zellmembranschäden und zum Zelltod. Enilconazol wirkt fungistatisch, in hohen Konzentrationen auch fungizid. Zudem wirkt Enilconazol auch gegen grampositive Bakterien.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pflanzenschutz.", "content": "Imazalil wird beim Anbau von Obst, Gemüse und Zierpflanzen verwendet. Die Substanz ist in Beizmitteln für Getreidesaatgut enthalten. Sie hat eine gute Wirkung gegen die Streifenkrankheit bei Gerste. In der Schweiz darf Imazalil im Gewächshaus in Form von Räucherkerzen gegen den Echten Mehltau an Tomaten und Gurken eingesetzt werden. Es ist auch Bestandteil eines zugelassenen Präparats zur Behandlung von Saatkartoffeln. Außerdem ist es in Wundverschlussmitteln für Obst- und Ziergehölze enthalten. In Deutschland ist Imazalil ausschließlich zur Beizung von Getreidesaatgut zugelassen. In Österreich wird Imazalil neben der Saatgutbeizung auch zum Schutz von Pflanzkartoffeln vor Fusarium-Lagerfäule, Phomafäule und Silberschorf verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Konservierungsmittel.", "content": "Ähnlich wie Thiabendazol, Orthophenylphenol oder Biphenyl schützt Imazalil Zitrusfrüchte vor Schimmelbildung. Soweit sie der EU-Vermarktungsnorm unterliegen, müssen mit Imazalil behandelte Zitrusfrüchte gekennzeichnet werden. Behandelte Schalen sollten nicht gegessen werden. Imazalil hat bislang noch keine E-Nummer.", "section_level": 2}, {"title": "Tiermedizin.", "content": "In der Tiermedizin wird Imazalil unter dem Markennamen \"Imaverol ad us. vet.\" als Breitspektrumantimykotikum gegen Pilzerkrankungen der Haut (Dermatomykosen) und der Nase (Sinunasale Aspergillose) sowie bei der Aspergillose der Vögel eingesetzt. Es wird örtlich (topisch) verabreicht.", "section_level": 2}, {"title": "Toxikologie.", "content": "Versuchstiere bekamen als Symptom einer akuten Vergiftung eine Gänsehaut. Imazalil scheint über das Nervensystem die Haarfollikel zu erregen. Daneben kam es zu Koordinationsstörungen, niedrigem Blutdruck, Tremor und Erbrechen. Bei einigen empfindlichen Individuen trat eine Kontaktdermatitis auf. Die LD bei oraler Aufnahme lag bei 227 mg/kg Körpergewicht (Rattenweibchen) und 343 mg/kg Körpergewicht (Rattenmännchen). Bei Langzeitstudien an Ratten traten leicht veränderte Leberwerte auf, die Gewichtszunahme war vermindert und es waren Auswirkungen auf den Bilirubin-Haushalt feststellbar. Ansonsten wurden keine Auswirkungen der Imazalil-Gaben beobachtet. Imazalil wird im Körper metabolisiert und innerhalb weniger Tage ausgeschieden, es reichert sich nicht im Fettgewebe an. Die WHO gibt eine erlaubte Tagesdosis von 0,03 mg/kg an. Von der amerikanischen Umweltbehörde EPA wird Imazalil als wahrscheinlich krebserregend eingestuft, weil im Tierversuch Adenome der Leber sowie Adenome kombiniert mit Karzinomen aufgetreten waren. Bei Ratten fand man nach der Gabe von Imazalil auch Adenome und Karzinome der Schilddrüse. Ein möglicherweise erhöhtes Risiko besteht nach Einschätzung der EPA nur für Personen, die direkt mit Imazalil umgehen oder Zitrusfrüchte abpacken. Bei Mäusen führte Imazalil zu Reproduktions- und Entwicklungsstörungen. In ihrem Sicherheitsdatenblatt weist die Firma Bayer auf die Toxizität des Pestizids für Forellen hin: demnach verenden bei einer Expositionszeit von 96 h und einem Gehalt im Wasser von 1,48 mg/l 50 % der Versuchsorganismen.", "section_level": 1}, {"title": "Umweltwirkungen.", "content": "Vögel sind relativ unempfindlich gegen Imazalil, die LD für Enten oder Wachteln liegt bei etwa 6000 mg/kg Körpergewicht. Für Fische ist es hingegen giftig, die LC für Forellen liegt bei 2,5 mg/L. Für Bienen wurde eine orale LD von 40 μg/Biene ermittelt, damit gilt Imazalil als nicht bienentoxisch. Die Halbwertszeit für den Abbau im Boden beträgt etwa ein halbes Jahr. Imazalil verbleibt im Boden und wird nicht ausgewaschen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Imazalil – INN Enilconazol – ist ein systemisches Fungizid aus der Gruppe der Imidazole. Es wurde von der belgischen Firma Janssen Pharmaceutica entwickelt. Die Substanz wird auch in Form ihrer Salze, z. B. als Imazalil-Nitrat oder als Imazalil-Sulfat verkauft.", "tgt_summary": null, "id": 2259534} {"src_title": "Armee der Republik Serbische Krajina", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beginn der Eidgenössischen Expansion nach Süden 1403–1478.", "content": "Die wirtschaftlichen Verbindungen der Innerschweizer Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden nach der Poebene waren im 13. und 14. Jahrhundert stärker geworden durch den Ausbau des Gotthardpasses. Die Bergbauern exportierten Vieh und Milchprodukte nach Norditalien und profitierten vom Säumerverkehr zwischen Mailand und der Nordschweiz. Nach dem Tod Gian Galeazzo Viscontis, des Herzogs von Mailand, 1402 brach ein kurzer Bürgerkrieg um seine Nachfolge aus. Dies veranlasste die Talschaft Leventina, Uri und Obwalden um Schutz anzurufen. Beide Kantone nahmen die Leventina darauf in ihr Landrecht auf, behielten sich aber das Recht vor, über Krieg und Frieden zu entscheiden und die Richter in der Talschaft einzusetzen. Die Leventiner mussten Uri und Obwalden bedingungslosen Gehorsam schwören, gewannen aber gegenüber der Mailänder Herrschaft mehr Freiheit, da ihnen die Gemeindeautonomie gewährt wurde. Mit den Freiherren von Sax, welche die Talschaft Misox beherrschten, und der Talschaft Ursern folgten weitere Landrechtsverträge 1407 und 1410. Bis 1418 eroberten Uri und Obwalden das Eschen-, Verzasca und das Maggiatal. Kaiser Sigismund erkannte diese Eroberungen noch im gleichen Jahr an. 1419 zwangen Uri und Obwalden die Herren von Sax-Misox die starke Festung Bellinzona an sie abzutreten, womit ihre Herrschaft über die Leventina abgesichert schien. Die starken Burgen bei Bellinzona sperrten den Eingang in die Poebene. 1422 rückte jedoch Herzog Filippo Maria Visconti von Mailand mit einem riesigen Söldnerheer gegen Norden aus, besetzte Bellinzona mit seinen Befestigungen und schlug die eilig ausgesandten Truppen von Uri, Obwalden und der sie unterstützenden Orte Luzern und Schwyz am 30. Juni 1422 in der Schlacht bei Arbedo mit achtfacher Übermacht vernichtend. Mit dem Friedensschluss (1. Mailänder Kapitulat) 1426 wurde die Grenze des Herzogtums Mailand erneut an den Gotthard vorverlegt, die eidgenössischen Kaufleute erhielten jedoch Zollfreiheit bis Mailand. Die Beraubung einiger eidgenössischer Kaufleute im Herzogtum Mailand bot 1439 den Vorwand für einen neuen Vorstoss der Urner über die Alpen. Da Herzog Filippo Maria seine Kräfte überspannt hatte, musste er Uri darauf 1441 die Leventina bis Pollegio als Pfand überlassen. Nach dem Tod Filippo Marias 1447 versuchten die Urner vergeblich im Bündnis mit den Herren von Locarno und Sax-Misox Bellinzona wieder in ihre Hand zu bringen. Der neue Herr von Mailand, der Condottiere Francesco Sforza, sicherte sich Bellinzona durch seinen Sieg über die Urner und ihre Verbündeten in der Schlacht bei Castione am 6. Juli 1449 wieder. Herzog Galeazzo Maria Sforza von Mailand versprach zwar 1466 den Urnern, die Leventina abzutreten und schloss mit der Eidgenossenschaft 1467 einen Freundschaftsvertrag, zögerte jedoch die Übergabe des Gebiets immer weiter hinaus. Als die Eidgenossenschaft in einen Krieg mit Herzog Karl dem Kühnen von Burgund verwickelt wurde (→ Burgunderkriege), schloss der Mailänder Herzog sogar ein Bündnis mit Burgund. Die Truppen Uris stiessen deshalb über den Gotthard in die Leventina vor, wo sie als Befreier empfangen wurden und von den Einheimischen starke Unterstützung erhielten. Hilfstruppen aus der übrigen Eidgenossenschaft stiessen ebenfalls zu den Truppen Uris. Eine Belagerung des Festungsriegels Bellinzona scheiterte jedoch nach zwei Wochen, weshalb sich die Truppen der Eidgenossen wieder über den Gotthard zurückzogen. Kurz darauf traf ein ca. 10'000 Mann starkes Heer aus Mailand bei Bellinzona ein, das die Festung entsetzen sollte. Als dieses Heer in die Leventina vorrückte, gelang es einem schwachen Urner Kontingent von 175 Mann, das von ca. 400 Einheimischen unterstützt wurde, in der Schlacht bei Giornico \"(Battaglia dei Sassi Grossi)\" am 28. Dezember 1478 das Heer Mailands in die Flucht zu schlagen. Damit fiel die Leventina dauerhaft an Uri, Bellinzona verblieb jedoch bei Mailand.", "section_level": 1}, {"title": "Mailänderkriege.", "content": "Mit dem Italienfeldzug König Karls VIII. von Frankreich 1494 begann der langjährige Kampf zwischen Habsburg und Frankreich um die Vorherrschaft in Italien. Noch während des Schwabenkriegs zwischen der Eidgenossenschaft und dem Schwäbischen Bund 1499 nahm König Ludwig XII. mit der Hilfe von ca. 6000 Schweizer Söldnern die Stadt und das Herzogtum Mailand ein, da er das Erbe der Familie Visconti für sich beanspruchte. Zu diesem Zweck hatte er ein Soldbündnis mit der Eidgenossenschaft abgeschlossen. Die Söldnerwerbung, das sog. «Reislaufen» hatte aber in der Eidgenossenschaft mittlerweile derart überhandgenommen, dass eidgenössische Söldner bald in allen grossen Heeren der an den Mailänderkriegen teilnehmenden Parteien vertreten waren. Dabei wurden junge Männer entweder einzeln angeworben oder zogen in Gruppen nach Italien, um sich dort als Söldner zu verdingen. Daneben lieferten die eidgenössischen Orte auch Söldnertruppen an ausländische Interessenten auf der Basis von sog. Kapitulationen, d. h. Soldverträgen zwischen den Kantonen, die Werbung, Ausbildung und Organisation der Truppe übernahmen und dem ausländischen Auftraggeber, der über den Einsatz entschied. Dass nun Schweizer auf allen Seiten vertreten waren, war bereits für die Zeitgenossen ein Problem. Auch führte das «schnelle Geld» durch das Söldnerwesen zu einem Sittenzerfall, so dass z. B. der Zürcher Reformator Ulrich Zwingli gegen die Praxis des Reislaufens Stellung bezog. Ludovico Sforza warb dank reichlich vorhandener Geldmittel nun ebenfalls tausende Schweizer Söldner an und eroberte sein Herzogtum bis ins Frühjahr 1500 wieder zurück. Ludwig XII. warb nun neuerlich über 14'000 Schweizer an und fiel in die Lombardei ein. Bei Novara weigerten sich aber die Schweizer Söldner auf beiden Seiten, gegeneinander zu kämpfen. Beim Abzug der Schweizer aus der Stadt Novara versuchten sie, den Herzog aus der eingeschlossenen Festung herauszuschmuggeln, was jedoch nicht gelang. Angeblich soll ein Urner aus dem französischen Heer den dunkelhäutigen Herzog – er trug den Beinamen «il moro» – gegen Geld verraten haben. Dieser Verrat von Novara wurde in der Eidgenossenschaft oft beklagt. Ein Chronist habe dies mit den Worten zusammengefasst, dass die Schweizer aus Novara viel Geld, ewige Schande und gar keine Ehre heimgebracht hätten. Die eidgenössische Tagsatzung versuchte in der Folge, das Reislaufen stärker zu reglementieren, lange jedoch ohne Erfolg. Der französische König hatte den Eidgenossen zwar die Abtretung Bellinzonas und anderer Tessiner Täler zugesagt, als er jedoch das Herzogtum Mailand nach dem Sieg bei Novara fest in der Hand hielt, zögerte er, die Verpflichtungen zu erfüllen. Die Urner hatten aber seit 1495 das Bleniotal, die Riviera und 1500 auch Bellinzona bereits besetzt. Im Frieden von Arona trat Ludwig XII. 1503 diese Gebiete den Ständen Uri, Schwyz und Nidwalden ab. Unter dem Einfluss des Walliser Bischofs und Kardinals Matthäus Schiners verzichtete die Eidgenossenschaft 1509 auf die Erneuerung des Soldbündnisses mit Frankreich. Dafür wurde im folgenden Jahr ein Bündnis mit dem Papst geschlossen. Unter Führung von Papst Julius II., der die französische Herrschaft in der Lombardei brechen wollte, zogen die Eidgenossen wiederholt nach Italien. Die Auszüge nach Pavia 1512, nach Novara und Dijon 1513 blieben siegreich und brachten der Eidgenossenschaft und dem verbündeten Graubünden weitere Gebietsgewinne in der Poebene. Locarno, Lugano, Mendrisio, Cuvio, Travaglia, Chiavenna, Bormio, Veltlin und die tre pievi. Der Beginn der Reformation entzweite die Eidgenossen und schwächte ihre Position in den italienischen Streitigkeiten zwischen Habsburg, dem Papst und Frankreich. 1515 bezwang König Franz I. von Frankreich ein durch den Abzug zahlreicher Stände dezimiertes eidgenössisches Heer bei Marignano. Im Ewigen Frieden von 1516 gestand Franz I. den Eidgenossen und den Bündnern zwar ihre Eroberungen zu, das Eschental kam aber wieder zu Mailand. Damit war die Südgrenze der Eidgenossenschaft bis 1797 im Wesentlichen gefestigt. Die Erwerbungen der Eidgenossenschaft im Tessin wurden als sog. Ennetbirgische Vogteien von Landvögten als Gemeine Herrschaften verwaltet. 1521 schloss die Eidgenossenschaft ein neues Soldbündnis mit Franz I., das sie zur Stellung von bis zu 16'000 Mann verpflichtete. Im weiteren Ringen um Mailand zwischen Franz. I. und Kaiser Karl V. spielten die Eidgenossen deshalb immer noch eine wichtige Rolle. Beide Schlachten mit substanzieller eidgenössischer Beteiligung bei Bicocca 1522 und Pavia 1525 endeten jedoch mit einer Niederlage Frankreichs. Damit endete die eidgenössische Grossmachtpolitik in Europa definitiv.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ennetbirgischen Feldzüge waren eine Reihe von Auseinandersetzungen von 1402 bis 1515 zwischen der Eidgenossenschaft, dem Herzogtum Mailand, Frankreich, dem Haus Habsburg, dem Papst und verschiedenen italienischen Staaten um die Vorherrschaft in Oberitalien, insbesondere um die Herrschaft über das Herzogtum Mailand \"(siehe auch: Italienische Kriege)\". Im Zuge der Ennetbirgischen Feldzüge eroberten die Eidgenossenschaft und ihre Verbündeten das Tessin, Veltlin und Chiavenna.", "tgt_summary": null, "id": 2314219} {"src_title": "BMW R 25", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mike Reid war zunächst als Footballspieler erfolgreich, bevor ihn Verletzungen zur Aufgabe zwangen. Bereits während seiner Sportlerkarriere hatte er in verschiedenen Bands gespielt. Außerdem hatte er als Kind eine klassische Klavierausbildung absolviert. Nach einer Knieverletzung begann mit dem Schreiben von Country-Songs. 1975 war er Mitglied der Apple Butter Band. 1980 zog Reid nach Nashville, wo er vom Musikverlag ATV Publishing als Songwriter engagiert wurde. Nach 18 Monaten wechselte er zu Milsap Music. 1982 erzielte Ronnie Milsap mit seinem Song \"Stranger In My House\" einen Nummer-1-Hit. Nur wenig später erreichte Sylvia mit \"I Never Quite Go Back\" Platz Drei der Country-Charts. 1983 wurde \"Stranger In My House\" mit einem Grammy Award in der Kategorie „Bester Country-Song“ ausgezeichnet. Ein Jahr später schaffte Milsap mit \"Still Loosing You\", \"She Keeps the Home Fires Burning\" und \"Lost in the Fifties Tonight\" erneut Nummer-1-Hits. 1990, nach einer langen Serie von erfolgreichen Kompositionen, spielte Reid für das Columbia Label ein eigenes Album ein. Die ausgekoppelte Single \"Walk on Faith\" erreichte Platz Eins der Country-Charts. Drei weitere Songs erreichten mittlere Hitparadenpositionen. Außerdem schrieb Reid mit James Allen Shamblin III den Song \"I Can't Make You Love Me\", den Bonnie Raitt 1991 veröffentlichte und Prince auf seinem Album \"Emancipation\" (1996) coverte. 1992 erschien mit \"Twilight Town\" das zweite Album von Reid. Als Songwriter produzierte er weiterhin Erfolgstitel für andere Interpreten. Unter anderem war er als Koautor an Tim McGraws Top-Hit \"Everywhere\" beteiligt. 2005 wurde Mike Reid in die Nashville Songwriters Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}], "src_summary": "Mike Reid (* 24. Mai 1947 in Altoona, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Country-Musiker und Songwriter, der in den 1980er und 1990er Jahren mehrere Nummer-1-Hits schrieb.", "tgt_summary": null, "id": 77548} {"src_title": "Flüssigkeitskühlung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Themenbereiche.", "content": "Der Park ist in sechs Bereiche unterteilt: \"Buena Vista Street & Sunshine Plaza\", \"Paradise Pier\", \"The Golden State\", \"Hollywood Pictures Backlot\", \"„A Bug’s Land“\" und „Cars Land“.", "section_level": 1}, {"title": "Buena Vista Street & Sunshine Plaza.", "content": "Der Haupteingang führt in die \"Buena Vista Street\", die an die 1920er von Los Angeles erinnert. Kurz nach dem Eingang muss der Besucher unter einem Replikat der Golden Gate Bridge durchgehen. Die \"Buena Vista Street\" ist dasselbe Konzept wie die \"Main Street\" im Disneyland und Magic Kingdom. Sie führt den Besucher in die Mitte des Parkes an Souvenirshops vorbei. Am Ende der \"Buena Vista Street\" kommt der Besucher in die Mitte des Parks, genannt Sunshine Plaza. Ein Replikat des California Zephyr findet sich dort. Am Ende des Weges befindet sich ein Brunnen mit einer großen metallenen Sonne. Von der Sunshine Plaza lassen sich sämtliche weitere Regionen des Parks erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "The Golden State.", "content": "Der Golden State ist in fünf weitere Areale aufgeteilt: \"Condor Flats\", \"Grizzly Peak Recreation Area\", \"Golden Vine Winery\", \"Bayside\" und \"Pacific Wharf\". Die \"Condor Flats\" wurden der Mojave-Wüste nachempfunden. In ihnen befindet sich die Attraktion \"Soarin' Over California\", welche ebenso im 50-Jahr-Jubiläum des Walt Disney Worlds im Epcot realisiert wurde. \"Grizzly Peak Recreation Area\" ist den kalifornischen Nationalparks nachempfunden und beherbergt die River-Rafting-Attraktion \"Grizzly River Run\" und den \"Redwood Creek Challenge Trail\", mit einem Spielplatz und einer Show mit dem Thema Bärenbrüder. Es gibt hier auch einen direkten Abstecher ins nahe \"Disney’s Grand Californian Hotel\". Die \"Golden Vine Winery\" ist dem Napa Valley nachempfunden, welches für den Weinanbau berühmt ist. Neben Weindegustationen findet der Besucher dort eine wechselnde Ausstellung im \"Walt Disney Imagineering Blue Sky Cellar\", welche die geplanten Neuerungen des Parkes zeigen. \"Bayside\" ist nach der San Francisco Bay Area benannt und darin steht eine kleine Kopie der Palace of Fine Arts. Die Hauptattraktion ist ein Film \"Golden Deams\" über Kalifornien mit Whoopi Goldberg in der Hauptrolle. \"Pacific Wharf\" ist vom Roman Die Straße der Ölsardinen inspiriert worden, der in Monterey spielt. In diesem Areal befinden sich vor allem diverse Restaurants und Verpflegungsstände.", "section_level": 2}, {"title": "Hollywood Pictures Backlot.", "content": "Der \"Hollywood Pictures Backlot\" ist einem Backlot eines Hollywood Filmstudios nachempfunden und hat als Hauptattraktion den Twilight Zone Tower of Terror. Als weitere Attraktionen gibt es diverse 3D-Filme und Shows wie \"Monsters, Inc. Mike & Sulley to the Rescue!\", \"Disney’s Aladdin: A Musical Spectacular\" oder \"Muppet Vision 3-D\". Sowohl \"Muppet Vision 3-D\" sowie \"Twilight Zone Tower of Terror\" sind Kopien der gleichnamigen Attraktionen in Disney’s Hollywood Studios.", "section_level": 2}, {"title": "Paradise Pier.", "content": "Die \"Paradise Pier\" ist ein künstlicher Pier an einem See. Sie beinhaltet viele klassische, schaustellerartige Fahrgeschäfte, wie zum Beispiel die Achterbahn \"California Screamin’\", Karussells, ein wippendes Schiff und andere. Ein Abschnitt ist der historischen Route 66 nachempfunden. Ein Highway, welcher Chicago mit Kalifornien verband, und damals die Hauptverkehrsachse der USA darstellte.", "section_level": 2}, {"title": "„A Bug’s Land“.", "content": "Diese Region ist dem Pixar-Film \"A Bug’s Life\" nachempfunden. Dazu wurde eine Kulisse entworfen, welche die Welt aus der Sichtweise eines Insektes erscheinen lässt. So sind übergroße Gräser und Pflanzen mit übergroßen Blättern vorhanden. Die Hauptattraktion in dieser Region ist ein 3D-Film mit zusätzlichen Effekten wie dem Einsatz von Nebelmaschinen und im Sitz eingebauten mechanischen Effekten.", "section_level": 2}, {"title": "Cars Land.", "content": "Der Bereich \"Cars Land\" wurde 2012 eröffnet und adaptiert den Ort \"Radiator Springs\" sowie die benachbarte Landschaft an der Route 66 aus dem Pixar-Film Cars. \"Cars Land\" beinhaltet neben drei Fahrattraktionen mehrere Läden und Restaurants. Die Hauptattraktion sind die \"Radiator Springs Racers\", die ein vergleichbares Fahrsystem zu EPCOTs Test Track aufweisen. In elektrisch angetriebenen Autos werden die Besucher durch Szenen des Films Cars geführt. Abschließend wird im Freien ein Rennen simuliert. Weitere Attraktionen sind \"Mater's Junkyard Jamboree\", ein Zamperla Demolition Derby und \"Luigi's Flying Tires\", eine Attraktion, bei der übergroße durch Druckluft schwebende Reifen mittels Gewichtsverlagerung manövriert werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Disney California Adventure Park (bis Mai 2010 „Disney’s California Adventure Park“) ist ein Freizeitpark der Walt Disney Company in Anaheim, Kalifornien. Zusammen mit dem nahegelegenen Vergnügungspark Disneyland gehört der am 8. Februar 2001 eröffnete Park zum Disneyland Resort. Mit schätzungsweise 8,8 Millionen Besuchern war der Park im Jahr 2014 der am zehntstärksten besuchte Freizeitpark weltweit.", "tgt_summary": null, "id": 722842} {"src_title": "Ruth Lapide", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werk.", "content": "Canfora verfasste zahlreiche Beiträge zur Geschichte des Altertums, der Altertumskunde, der Nachreformation und der Moderne. Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der \"Society of Classical Tradition\" (Boston), der \"Instituto Gramsci\"-Stiftung (Rom), der \"Association pour l’encouragement des Etudes Grecques\" (Paris) sowie der Redaktion der Zeitschriften \"Historia y critica\" (Santiago-Spanien), \"Limes\" (Rom) und \"Filosofia dei diritti umani\". Zudem gibt er die geschichtswissenschaftliche Zeitschrift \"Quaderni di Storia\" heraus und betreut die Buchreihen \"La città antica\" des \"Sellerio\"-Verlags und \"Paradosis\" des \"Dedalo\"-Verlags.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse um sein Buch \"Kurze Geschichte der Demokratie\".", "content": "In Deutschland wurde Ende 2005 kontrovers über seine \"Kurze Geschichte der Demokratie\" diskutiert. Das Buch sollte als ein Band der von Jacques Le Goff herausgegebenen Reihe \"Europa bauen\" erscheinen, an der die Verlage Basil Blackwell (Großbritannien), Le Seuil (Frankreich), Laterza (Italien), Crítica (Spanien) und C. H. Beck (Deutschland) beteiligt sind. Nachdem es in Italien, Frankreich und Spanien bereits erschienen war und in England vorbereitet wurde, kündigte C. H. Beck an, es in Deutschland nicht zu veröffentlichen. Nach einem vom Verlag in Auftrag gegebenen Gutachten des Historikers Hans-Ulrich Wehler handle es sich „nicht nur um eine extrem dogmatische Darstellung, sondern um eine so dumme, dass sie an keiner Stelle den Ansprüchen der westlichen Geschichtswissenschaft genügen kann“. Die \"Süddeutsche Zeitung\" unterstützte die Entscheidung des Verlages, das Manuskript abzulehnen: „Dass ein Verlag so ein Buch in der Reihe ‚Europa bauen‘ nicht drucken will, ist kein Skandal, sondern verdient jede Unterstützung.“ Auch in anderen Medien wurden Canforas Thesen über die Rolle Stalins und die Bundesrepublik Deutschland unter Adenauer kritisiert, dennoch wandte man sich teilweise gegen die Absicht des Verlags, das Buch nicht zu veröffentlichen. Einige der besonders strittigen Passagen seien auf fehlerhafte Übersetzungen zurückzuführen. Die \"Kurze Geschichte der Demokratie\" wurde im Januar 2006 vom Kölner Verlag Papyrossa veröffentlicht, nachdem das Manuskript neu übersetzt worden war. Canfora reagierte auf die Vorwürfe mit der Schrift „Das Auge des Zeus“, die im Konkret Literatur Verlag erschien, und kritisierte ebenfalls die ursprüngliche Übersetzung des Beck-Verlags. Auch Georg Fülberth, ein Verteidiger Canforas in Deutschland, vertrat die Meinung, die Kritik basiere auf einer böswilligen Missinterpretation einer fehlerhaften Übersetzung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luciano Canfora (* 5. Juni 1942 in Bari) ist ein italienischer klassischer Philologe. Er lehrt als Professor für griechische und lateinische Philologie in Bari, ist Mitglied der \"Partito dei Comunisti Italiani\" und gilt als engagierter Intellektueller der italienischen Linken. Seit 1999 ist er korrespondierendes Mitglied der Accademia Roveretana degli Agiati.", "tgt_summary": null, "id": 1260189} {"src_title": "Caterpillar D9", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichtliche Vorbedingungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vor der Taika-Reform.", "content": "Bereits in den ältesten japanischen Schriften aus dem achten und neunten Jahrhundert ist die bedeutsame Rolle des Shintō und vor allem der Shintō-Schreine für das japanische Staatswesen belegt. Zwar findet sich in diesen Schriften eine starke Vermischung von Mythologie und geschichtlichen Fakten. Aber auch ausländische Schriften über die japanische Geschichte wie das chinesische Wei Zhi aus der Zeit der drei Reiche bestätigen etliche überlieferte politische Umstände. Dazu gehörte die Verschränkung des dominanten japanischen Klan-Wesens mit den Schreinen. Jeder Klan hatte einen eigenen Kami (vgl. Ujigami). Die diesem gebührende, gemeinsam im Schrein praktizierte Verehrung einte den jeweiligen Klan. Im Zuge der Konsolidierung und Hierarchisierung der Machtverhältnisse gewannen die Schreine als Hauptorte der Verehrung der Kami der Klans, die über immer größere Gebiete und mehr Menschen herrschten, mehr und mehr an geopolitischer Bedeutung. Den vorläufigen Höhepunkt fand diese Entwicklung in der Errichtung des Yamato-Hofes als zentrale Autorität des japanischen Nationalstaats im frühen vierten Jahrhundert. Eng damit zusammenhängend, verlief die Entwicklung des Ise-Schreins, der spätestens seit der Regierungszeit von Kaiser Yūryaku als bedeutendste und wichtigste Stätte des nationalen Shintō galt. Seit der Regierungszeit von Kaiser Sujin bekleidete jeweils eine unverheiratete Prinzessin des japanischen Kaiserhauses, eine sogenannte Saiō (), dort das Amt der Hohepriesterin. Seit langer Zeit und auch noch gegenwärtig wird in ihm auch der Heilige Spiegel \"yata no kagami\", eine der drei Throninsignien Japans aufbewahrt, die unverzichtbar zur Thronbesteigung des japanischen Kaisers sind.", "section_level": 2}, {"title": "Taika-Reform.", "content": "Die Taika-Reform beendete die Zeit der Klan-Herrschaft in Japan und begründete das japanische Kaiserreich mit dem japanischen Kaiserhof als oberste und zentrale Autorität der neu gegründeten Provinzen und Distrikte. Zeitgleich mit den gesetzlichen Regelungen zur Uniformierung des japanischen Nationalstaats wurden mehrere staatliche Bestimmungen für die Ausübung des Shintō festgelegt. Besonders bedeutsam waren in diesem Zusammenhang die umfassenden Gesetzestextsammlungen des Taihō-Kodex von 701 sowie des Yōrō-Kodex von 718. Mit dem letzteren wurde das zentrale Kami-Amt \"(jingikan)\" begründet. Ebenfalls im achten Jahrhundert entstand der \"jingiryō\" (Kodex über die Kami des Himmels und der Erde). Dieser beinhaltete konkrete Anweisungen für Zeremonien, Feste und die administrativen Angelegenheiten der Schreine. Der \"denryō\" (Kodex über Landpachtung) machte besondere Ausnahmen für Schreine und Tempel, Land länger als die üblichen 6 Jahre zu pachten. 927 wurden mit dem Engishiki ( ‚Codex der Engi-Ära‘) umfassende Erhebungen und Unterteilungen in Bezug auf das Schrein-System gemacht. In ihm wurde die Gesamtzahl der Schreine auf etwa 30.000 geschätzt. 3.000 davon wurden als \"kanpaisha\" (Regierungsschrein) oder \"kansha\" (Zentralregierungsschrein) klassifiziert, denen damit kaiserliche Opfergaben \"(kanpei)\" durch das Kami-Amt am Frühlings-Gebetsfest \"(toshigoi no matsuri)\" zukamen. Ähnliche von staatlicher Seite verpflichtende Opfergaben \"(kokuhei)\" existierten bereits seit 798 für die großen Schreine der Provinzen (später National-Schreine bzw. Volks-Schreine \"(kokuheisha)\") und die Gouverneure der Provinzen.", "section_level": 2}, {"title": "Militärherrschaft / Shōgunat.", "content": "Die 1185 mit Minamoto no Yoritomo beginnende Militärherrschaft des Shōgunats brachte keine wesentlichen politischen Veränderungen für den Shintō hervor. Die rechtlichen Privilegien der Schreine, die zu dieser Zeit bereits oftmals aktiv mit den vielzähligen neu entstandenen und mächtigen Shōen zusammenarbeiteten, wurden von den Shōgunen nicht angetastet. Auch wurde dem Shintō im Vergleich mit dem im 6. Jahrhundert in Japan eingeführten Buddhismus keine Vorzugsstellung eingeräumt. Ab der Herrschaftszeit des Shōgun Ashikaga Yoshimasa brachen mehrere Bürgerkriege (wie der Ōnin-Krieg) und innere Machtkämpfe im Reich aus, die Aggressionen gegen die jeweils miteinander im Streit liegenden Familien richtete sich infolgedessen auch gegen die ihnen zugehörigen Shintō-Schreine und buddhistische Tempel gleichermaßen, wobei viele Gebäude zerstört wurden. In diese Zeit fällt auch die Begründung des Yoshida-Shintō durch Yoshida Kanetomo (1435–1511), einer Schule des Shintō, die erstmals den Begriff Shintō als Eigenbezeichnung übernahm und bis zu Beginn der Meiji-Restauration die führende Autorität in verwaltungstechnischen Fragen der Organisation des Shintō innehatte. Die Periode der kriegerischen Auseinandersetzungen endete mit der Herrschaft des Shōgun Toyotomi Hideyoshi. Ihr folgte eine Periode des zentral gesteuerten Wiederaufbaus, die ab 1635 auch in verwaltungstechnischer Hinsicht abgeschlossen war und in religionspolitischer Hinsicht in der Einrichtung des Magistrats für Tempel und Schreine ( \"jisha bugyō\") kulminierte. Diese Institution des Bakufu bestimmte über eine neue, pyramidale Hierarchie von Haupt- und Zweigtempeln und -schreinen ( \"honmatsu seido\"; zu Deutsch etwa „Haupt-und-Nebentempel-System“) die rechtlichen Normen und Grundlagen der religiösen Praxis. Das im Rahmen der Christenverfolgung des frühen 17. Jahrhunderts eingeführte Volkszählungssystem wurde bezeichnenderweise hauptsächlich über die buddhistischen Tempel praktisch umgesetzt ( \"terauke seido\"; zu Deutsch etwa „System der Tempel-Bestätigungen“). Dieses System besagte, dass jeder Japaner über einen Tempel seinen Glauben zu registrieren habe (was danach durch eine Glaubensbescheinigung (\"terauke\") bestätigt wurde).", "section_level": 2}, {"title": "Meiji-Zeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Meiji-Restauration – Hirata-Shintō, Shinbutsu-Bunri und das Kami-Amt.", "content": "Der Beginn der Meiji-Restauration, welche die Einigung Japans unter der symbolischen Figur des Tennō im neuen japanischen Kaiserreich zum Ziel hatte, zeichnete sich durch blutige Bürgerkriege aus. Vor allem zum Gedenken an den nationalen Verdienst der Gefallenen des Boshin-Krieges wurde 1869 der Yasukuni-Schrein errichtet, in dem noch heute alle japanischen Militärs verehrt werden, die für ihr Land gestorben sind. Von Anfang an war der Shintō die wesentliche ideologische Grundlage der politischen Reformer, die mit Verweis auf die direkte Verwandtschaft des Tennō mit dem mythischen Kaiser Jimmu die Wiederherstellung des japanischen Kaiserreichs anstrebten. Dies war insbesondere auch eine Forderung der Shintōisten der Hirata-Fraktion, einer Gruppierung, die sich auf den edozeitlichen Kokugaku-Gelehrten Hirata Atsutane (1776–1843) berief. Gefordert wurde eine durch philologische Studien der klassischen japanischen Literatur zu befördernde nationale Rückbesinnung auf den reinen, ursprünglichen Shintō, ohne die Beeinflussung durch Buddhismus und Konfuzianismus. Weiterhin sollte mit der Rückgabe der Regierungsgewalt an den als Kami verehrten Kaiser auch die Einheit von Religion und Staat hergestellt werden. Ein weithin akzeptierter Grundmythos für diesen ideologischen Kern der staatlichen Politik (auch bekannt als „nationales Gemeinwesen“ oder „Nationalwesen“; \"kokutai\") ist der folgende Auszug aus dem Nihonshoki, in welchem die Sonnengöttin Amaterasu-ō-mi-kami ihren Enkelsohn Jimmu zur Herrschaft über die japanischen Inseln beruft: \"Eine englische Übersetzung der Passage jüngeren Datums lautet:\" Die Meiji-Regierung setzte diese Forderungen des sogenannten Restaurations-Shintō ( \"fukko shintō\") um. Noch im Februar des ersten Jahres des politischen Umbruchs 1868 durch die Restauration wurden die Shinbutsu-Bunri-Gesetze zur Trennung des Shintō vom Buddhismus erlassen. Bis dato waren buddhistische Tempel und shintōistische Schreine aufs engste in religiöser und philosophischer Tradition, aber auch in konkreten Standorts- und Verwaltungsfragen miteinander verflochten gewesen (vgl. Shinbutsu-Shūgō). Durch die Shinbutsu-Bunri-Gesetze wurden diese Verflechtung gesetzlich aufgehoben und die Trennung von Tempeln und Schreinen gesetzlich vorgeschrieben. Im Rahmen dieser Gesetzgebungen kam es zu massiver staatlicher als auch öffentlicher Unterdrückung der Buddhisten in Japan. Auch wurden wesentlich religiöse Einrichtungen und Aufgaben (wie das Begräbnis) gesetzlich Stück für Stück von der Verantwortlichkeit bzw. der Eigentümerschaft des Buddhismus in die des Shintō überführt. Im selben Jahr wurde auf Anraten Hirata Kanetanes (1801–1882) das zentrale Kami-Amt \"(jingikan)\" aus dem Yōrō-Codex der Nara-Zeit wieder ins Leben gerufen. Seine Aufgabe war die Bestimmung der gesetzlichen und verwaltungstechnischen Regeln des Staats-Shintō, darunter die Verstaatlichung des Schrein-Eigentums, die Abschaffung der Erblichkeit des Priestertums und die Einführung eines verbindlichen Rangsystems von Priestern und Schreinen. Mitte 1868 wurden der Ise-Schrein, sowie weitere große Schreine \"(taisha)\" und die Schreine, die durch kaiserliche Boten verehrt worden waren \"(chokusaisha)\" dem zentralen Kami-Amt direkt unterstellt, die übrigen Schreine fielen unter die Zuständigkeit regionaler Verwaltungsstellen. Im Dezember 1868 wurden alle Regierungsbezirke, Daimyate und Präfekturen angewiesen, genaue Berichte über alle Schreine in ihrem Verwaltungsbereich anzufertigen, die im Engishiki Erwähnung gefunden hatten, sowie solche, die sonstwie besondere lokale Bedeutung hatten. Weitere ähnliche Berichte wurden bis 1870 angefordert. Mitte 1869 wurde das Kami-Amt innerhalb der Regierung dem Staatsrat an Befugnisgewalt gleichgestellt. 1869 begründete das Kami-Amt die Institution der Propagandisten der Shintō-Lehre ( \"senkyōshi\") „zur geistigen Führung des Volkes, um das Fundament der neuen Regierung zu festigen“. Diese setzten sich zunächst aus der Gesamtheit der Shintō-Priester und der lokalen Gouverneure sowie ihrer Räte zusammen. 1870 erging ein kaiserlicher Erlass, der die Große Lehre ( \"taikyō\") verkündete. Dies wurde zum Anlass genommen, in den Städten und manchen ländlichen Gegenden Propagandabüros einzurichten. Dabei wurde den Anhängern des Hirata-Shintō eine Vorrangstellung eingeräumt.", "section_level": 2}, {"title": "Tennō, Gleichschaltung und Verstaatlichung.", "content": "Als Resultat der Restaurations-Bewegung kam dem Tennō immense Bedeutung für den staatlichen Shintō-Kult zu. War vormals nur die Verehrung der Schreine durch kaiserliche Boten üblich, besuchte der Meiji-Kaiser nun persönlich den Kamo-Schrein in Kyōto, bevor er seine Residenz nach Tokio verlegte. Dort angekommen besuchte er unmittelbar den Hikawa-Schrein (in der Nähe von Omiya). 1869 besuchte er als erster Tennō den Ise-Schrein. Gleichzeitig wurde die politische Gleichschaltung der Schreine und Tempel vorbereitet. Am 19. Februar 1869 wurde den Schreinen und Tempeln das Recht auf Ernennung und Entlassung der Dorfbeamten und die Zuständigkeit für die Religionsregister entzogen und den Daimyaten übertragen. Davon unangetastet blieb zunächst die Eigentümerschaft über den Grundbesitz aus der Feudalzeit und die damit verbundenen Einkünfte durch Steuereinziehung, wobei die Festlegung der Höhe mittlerweile auch Sache der Daimyōs geworden war. Am 23. Februar 1871 dann jedoch wurde den Schreinen und Tempeln die Übertragung der Rechte an sämtlichen Ländereien an den Staat befohlen (mit Ausnahme lediglich der unmittelbaren Schrein- bzw. Tempelgelände und der Ländereien, die von den Schreinen oder Tempeln direkt selbst bestellt wurden). Die zukünftige Finanzierung der Schreine sollte durch staatliche Zuschüsse in Form von Reis-Einheiten geschehen, wobei die Menge nach den Durchschnittseinnahmen der letzten sechs Jahre errechnet wurde, wozu im Juli 1871 umfangreiche Erhebungen über Eigentumsverhältnisse und Bilanzen der Schreine durchgeführt wurden. 1871 wurde die Abschaffung des erblichen Priesteramts gesetzlich realisiert, indem eine Erklärung des Staatsrates verkündete, die Ausführung der Shintō-Riten sei keiner einzelnen Familie vorbehalten, vielmehr seien sie Riten des Staates \"(kokka no sōshi)\". Im Zuge dessen wurde das Shintō-Schrein-Priestertum vollständig den nationalen, präfekturalen und lokalen Regierungsstellen unterstellt. Diese hatten über Zulassung, Unterstützung, Disziplinarverfahren und Ausschluss der Priester zu entscheiden. In der Mitte desselben Jahres wurde ebenfalls eine systematische Abstufung der Schreine auf einem pyramidalen Prinzip mit dem Ise-Schrein an der Spitze etabliert. Erstmals waren damit alle Schreine bis zum niedersten Dorfschrein in eine umfassende Hierarchie erfasst. Nach der vorläufig endgültigen Festlegung sah das System wie folgt aus: Die Unterscheidung zwischen \"kanpeisha\" und \"kokuheisha\" war in weiten Teilen nur nominell. Der wesentliche Unterschied bestand darin, dass für die offiziellen Feste der \"kanpeisha\" das Schrein-Amt zuständig war, für die Feste der \"kokuheisha\" waren dies die Regionalbehörden. Für eine Aufnahme in den Rang eines \"kanpeisha\" war eine Erwähnung im Engishiki oder eine sonstige Nennung in den sechs offiziellen japanischen Reichsgeschichten \"(rikkokushi)\" notwendiges Kriterium. Alle \"kansha\" wurden zudem komplett durch die jeweils zuständigen Regierungsstellen finanziert. Die \"shōsha\" waren sämtlich den Regionalbehörden unterstellt. Die Einstufung zu den \"gōsha\" war anfänglich noch an die unscharfe Definition der Lokalgottheiten (\"ubusunagami\", vgl. Ujigami) gebunden, später dann durch eine regionale Deckung der \"gōsha\" mit den Familienregister-Bezirken bestimmt, wobei mind. etwa 1.000 Haushalte in mehreren Dörfern vorausgesetzt wurden. Traten in einer Region mehrere Schreine auf, die für den Rang des \"gōsha\" in Frage kamen, wurde der lokal geeignetste ausgewählt und die übrigen Schreine diesem untergeordnet. Die Klasse dieser übrigen Schreine wurde später zu einer selbständigen, die der \"sonsha\". Außerdem kam am 4. Juni 1872 noch die Sonderklasse der \"bekkaku-kanpei-taisha\" bzw. \"bekkaku-kanpeisha\" mit der Erhebung des Minatogawa-Schrein in diesen Rang hinzu. Diese Klasse war den kan/kokuhei shōsha gleichgestellt, war jedoch nominell den kanpei shōsha untergeordnet. Zu ihnen gehörte seit dem 4. Juni 1879 der Tokioter Shōkonsha, der gleichzeitig in Yasukuni-jinja umbenannt wurde. Darüber hinaus bildete der Ise-Schrein eine eigene Klasse für sich, die über allen anderen Schreinklassen stand.", "section_level": 2}, {"title": "Taikyō – die Große Lehre.", "content": "1872 änderte sich die Religionspolitik Japans wesentlich. Mit der im März erfolgten Abschaffung des Shinto-Religionsministeriums \"(jingishō)\" und der Gründung des neuen Religionsministeriums \"(kyōbushō)\" waren nun erstmals alle Religionsgemeinschaften Japans bis auf das Christentum einer zentralen Regierungsinstitution untergeordnet. Gleichzeitig wurde die bisherige Institution der Propagandisten der Shintō-Lehre in die neue der Ethik-Lehrer \"(kyōdōshoku)\" überführt, in der nun auch buddhistische Priester an der Verkündigung der Großen Lehre teilnehmen durften. Durch die Einbindung der einflussreichen buddhistischen Priester erhoffte man sich eine (bis dato erfolglos gewesene) Indoktrination auch der ländlichen Gegenden Japans, deren religiöse Tradition überwiegend buddhistisch geblieben war. Außerdem erlaubte man auch anderen religiösen Gemeinschaften und Individuen, die Funktion der Ethik-Lehrer auszuüben, um eine möglichst vollständige legale Einbindung der relevanten religiösen Kräfte des Landes in die Propagierung der staatlichen Ideologie zu gewährleisten. Grundvoraussetzung für eine Anerkennung als Ethik-Lehrer war die verbindliche Beachtung der vom Religionsministerium formulierten drei Lehrgebote \"(sanjō kyōken)\" der Großen Lehre: Der tatsächliche Inhalt dieser Lehrgebote, wie auch die Große Lehre selbst, blieb größtenteils vage. Die genaue Interpretation wurde den einzelnen Ethik-Lehrern anheimgestellt. Zumeist handelte es sich dabei um eine allgemeine, an konfuzianischen Idealen orientierte, Erziehung des japanischen Volkes zu guten Staatsbürgern, die pünktlich ihre Steuern zahlen, ihre Kinder zur Schule schicken und die Wehrpflicht annehmen sollten, darüber hinaus ging es aber auch um die Austreibung diverser, als von der Regierung abergläubisch und rückständig gescholtener Bräuche, wie die Verwendung des traditionellen japanischen Mondkalenders (siehe Japanische Zeitrechnung). Gleichzeitig wurde die Ausübung von Shintō-Riten propagiert. Die Hohepriester des Ise-Schreins wurden als oberste Instanz der Ethik-Lehrer eingesetzt, in vielen Regionen waren aber de facto auch buddhistische Priester, ehemalige Daimyō und andere ehemalige Mitglieder des alten Adels für die Indoktrination der Bevölkerung zuständig. Überall im Land wurden systematisch Lehrstellen eingerichtet. Mit etwa 100.000 solcher Einrichtungen, die im kleinsten Fall sogar in Privatwohnungen untergebracht waren, betrieb die Regierung die umfassende Propagierung des neuen japanischen Kaiserreichs im Sinne der Großen Lehre. Dieser Ansatz schlug jedoch praktisch fehl. So ließ sich die buddhistische Lehre nicht völlig unter die staatliche Doktrin subsumieren, und eigenständige buddhistische Ideen begannen so auf von der Regierung unerwünschte Weise neben der staatlichen Propaganda das japanische Volk zu erreichen, was der Idee der Regierung von der Einung von Kult und Staatswesen im Volksglauben widersprach. Insbesondere Vertreter des Auslands beklagten darüber hinaus in der internationalen Öffentlichkeit die massive staatlich betriebene Verletzung der Religionsfreiheit. Ab Mai 1875 wurde die Arbeit der Ethik-Lehrer weitestgehend eingestellt und die oberste Lehranstalt, das \"daikyōin\" auf Antrag von buddhistischer Seite aufgelöst. Als Ersatz wurde das halb-staatlich, halb-privat geführte Shinto-Sekretariat ( \"shintō jimukyoku\") als zentrale Geschäfts- und Verbindungsstelle des nicht über die Schreine organisierten Shintō gegründet. Die von 1876 bis 1882 selbständig gewordenen Shintō-Sekten bestanden zum größten Teil aus sich vom Shinto-Sekretariat abspaltenden Formierungen. 1886 wurde das Sekretariat zur eigenständigen Sekte ( \"shintō honkyoku\" bzw. \"shintō taikyō\"). Von nun stand jedoch nicht mehr die Lehre, sondern der Kult im Vordergrund der Planung des Staats-Shintō.", "section_level": 2}, {"title": "Die Säkularisierung der Schreine.", "content": "Nach der Abschaffung des Religionsministeriums im Januar 1877 wurde im Innenministerium die neue Schrein- und Tempelbehörde \"(shajikyoku)\" eingerichtet. Trotz der Eingliederung in ein eigenständiges Ministerium behielt diese Behörde bis ins Jahr 1900 die Zuständigkeit für alle religiösen Fragen (erstmals auch der christlichen) inne. Die Geschäftsverteilung der Schrein- und Tempelbehörde von 1878 sah unter anderem die Regelung folgender Aufgabenbereiche vor: 1882 wurde Shintō-Priestern von der Schrein- und Tempelbehörde die Ausübung der Funktion des Ethik-Lehrers offiziell verboten (1884 wurde die Institution der Ethik-Lehrer als solche schließlich auch formal abgeschafft), ebenso die Durchführung von Begräbniszeremonien. Im Mai des Jahres 1882 erging ein Erlass, der die Registrierung aller Shintō-Sekten als eigenständige Organisationen unter dem Namenszusatz \"kyōha\" (Sekte) statt der bis dato üblichen Registrierung über die staatlich anerkannten Schreine \"(jinja)\" befahl. Sie wurden damit als selbständige Religionsgemeinschaften eingestuft. Ihre Kultstätten durften fortan auch nicht mehr als Schreine \"(jinja)\" bezeichnet werden, sie erhielten stattdessen die Bezeichnung \"kyōkai\" (Lehrstätte). 1889 wurde die Meiji-Verfassung verabschiedet. Artikel 28 garantierte die Religionsfreiheit. Dort heißt es: Der Shintō fand in der Verfassung keine besondere Erwähnung. In seinem damals nicht veröffentlichten Kommentar zum Artikel 28 hatte Hermann Roesler, einer der wichtigsten Berater bei der Ausarbeitung der Verfassung, bereits auf die Möglichkeit einer eventuellen Einrichtung einer Staatsreligion hingewiesen. Der Artikel 28 sah, anders als die anderen Artikel, keine gesetzliche Bestimmung und Begrenzung seines Inhalts vor. Das am 30. Oktober 1890 ergangene Kaiserliche Erziehungsedikt appellierte in konfuzianischem Ton an die Bürger, soziale Grundwerte zu ehren, die seit ewigen Zeiten der japanischen Nation zu eigen gewesen wären, darunter durchaus bereits geläufigen Werte wie Ehrfurcht vor den Eltern, die Güte gegenüber den Geschwistern und die Wahrhaftigkeit unter Freunden, gleichzeitig aber auch moderne Forderungen wie Respekt gegenüber der Verfassung, Einhaltung der Gesetze und Opferbereitschaft gegenüber dem Staat zur Wahrung des kaiserlichen Throns. Die gemahnten Gebote wurden sämtlich auf die göttlichen kaiserlichen Ahnen und ihre ewige geltende Unfehlbarkeit zurückgeführt. Dieser legendäre Ursprung der postulierten Sitten und der Gehorsam ihnen gegenüber wurde als „Glorie des fundamentalen Charakters Unseres Reichs“ \"(kokutai no seika)\" bezeichnet. 1891 wurden die Shintō-Priester unter die disziplinarrechtliche Verfügungsgewalt gewöhnlicher, öffentlicher Staatsbeamte gestellt. 1899 erging eine Weisung der Schrein-Behörde, die den Religionsunterricht an öffentlichen und privaten Schulen verbot. Die Lehren des Schrein-Shintō standen hingegen auf jeder Schule im Moralunterricht auf dem Plan. Für Privatschulen über dem Grundschulniveau wurde die Weisung nicht besonders streng umgesetzt. Im April 1900 erfolgte dann die Abschaffung der Schrein- und Tempelbehörde und die gleichzeitige Gründung zweier neuer Behörden im Innenministerium: Der Schreinbehörde \"(jinjakyoku)\" und der Religionsbehörde \"(shūkyōkyoku)\". Die Kaiserliche Verfügung Nr. 136 vom 26. April teilte Schreine und Schrein-Shintō in das Aufgabenressort der Schreinbehörde, „alle Angelegenheit in Bezug auf Religion“ in das Aufgabenressort der Religionsbehörde ein. Der Schrein-Shintō wurde damit bis Ende des Zweiten Weltkriegs seitens der Regierung als rein staatlicher Kult eingestuft. 1911 erging ein Erlass des Bildungsministeriums, dass Schulkinder von nun an die Schreine regelmäßig aufzusuchen hätten. Tatsächlich konnten diese Verpflichtungen von Bürgern zur Teilnahme an den staatlichen Riten explizit mit dem Artikel 28 der Verfassung begründet werden, da dieser die Religionsfreiheit eben dort einschränkte, wo die Religion ansonsten die Ausübung der bürgerlichen Pflichten behindert hätte und „Frieden und Ordnung“ ein soziales Primat war, dessen Definition ungenau genug war, um von Staats wegen seine Einhaltung mit nahezu allen Mitteln zu fordern.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Meiji-Zeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Taishō-Zeit.", "content": "Die kurze Periode der Taishō-Zeit brachte keine wesentlichen Änderungen im Staats-Shintō. Jedoch zeigten sich bereits die ersten theoretischen Probleme bei der genauen Definition des Wesens des Schrein-Shintō. 1913 wurde die Religionsbehörde dem Innenministerium aus- und dem Bildungsministerium eingegliedert, in welchem sie bis 1942 tätig sein sollte. Auf allgemeinen Protest der verschiedenen nicht-shintōistischen Konfessionen und auch der weltlichen ausländischen Presse wurden immer wieder von der Regierung neue Bekanntmachungen erlassen, die im Wesentlichen die Auffassung bekräftigten, es handele sich beim Staats-Shintō nicht um eine Religion, sondern um einen Staats-Kult und dass eine Ablehnung eines solchen einzig auf mangelnde vaterländische Gesinnung zurückzuführen sein könne. Im April 1916 erklärte die Schreinbehörde: 1926 wurde der Ausschuss zur Untersuchung des religiösen Systems (shūkyō seido chōsakai) gegründet. Er sollte das Verhältnis von Schreinen zur Religion klären, um die theoretische Vorlage für ein geplantes, neues Religionsgesetz zu liefern. Der Ausschuss kam jedoch zu keinem Ergebnis und der dem Parlament 1927 vorlegte Entwurf des Religionsgesetzes wurde abgelehnt.", "section_level": 2}, {"title": "Shōwa-Zeit bis Kriegsende.", "content": "Die 1929 erfolgte Gründung des Ausschusses zur Untersuchung des Schrein-Systems \"(jinja seido chōsakai)\" machte deutlich, dass zur rechtlichen Klärung der komplizierten, theoretischen Trennung von Schrein-Shintō und Religion nicht nur ein Religionsgesetz, sondern auch ein Schreingesetz nötig sein würde. Der neue Ausschuss sollte trotz langwieriger und detailreicher Untersuchungen und Debatten jedoch bis Kriegsende zu keinem Ergebnis kommen. 1935 wurde ein neuer Entwurf für ein „Gesetz über die Religionsgemeinschaften“ ( \"Shūkyō dantai hō\") erarbeitet, welches am 8. April 1939 verabschiedet wurde und am 1. April 1940 mit dem Kaiserlichen Erlass ( \"chokurei\") Nr. 855 vom Dezember 1939 in Kraft trat. Es stellte einen durch ultranationalistische Politiker hergestellten Kompromiss umfassender vorhergehender Debatten dar, ein ähnlicher Entwurf war 1929 abgelehnt worden. Der erste Artikel des Gesetzes, welcher seine Objekte definierte, erwähnte nicht den Schrein-Shintō: Die kritischen Stimmen der anderen Konfessionen in Japan verstummten fast vollständig mit Beginn des Pazifikkriegs 1937. Am 7. Dezember 1941 erklärte Japan mit einem Kaiserlichen Edikt den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Britischen Empire den Krieg. Es wurde in den Folgejahren am Jahrestag der Kriegserklärung in Schreinen überall in Japan nochmals in Zeremonien verlesen, wobei erwartet wurde, dass jeder japanische Haushalt mittels mindestens eines Repräsentanten an ihnen teilnahm.", "section_level": 2}, {"title": "Shōwa-Zeit nach Kriegsende.", "content": "Mit der bedingungslosen Kapitulation Japans am 15. August 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit einer Niederlage Japans. Die Alliierte Besatzungsmacht in Japan war vertreten durch den \"Supreme Commander for the Allied Powers\" (SCAP). Die Potsdamer Deklaration vom 26. Juli (nicht zu verwechseln mit dem Potsdamer Abkommen) forderte von der japanischen Regierung, alle Hindernisse für eine Wiederbelebung und Stärkung demokratischer Tendenzen im japanischen Volk zu beseitigen. Die Redefreiheit, Religions- und Gedankenfreiheit sollten ebenso wie der Respekt vor den fundamentalen Menschenrechten hergestellt werden. Im Sinne der Umsetzung dieser Forderungen erließ SCAP am 15. Dezember 1945 die „Direktive über die Abschaffung der von der Regierung ausgehenden Trägerschaft, Unterstützung, Bewahrung, Kontrolle und Verbreitung des Staats-Shintō“ \"(Directive on the Abolition of Governmental Sponsorship, Support, Perpetuation, Control, and Dissemination of State Shinto)\", in Japan einfach auch als Shintō-Direktive ( \"Shintō Shirei\") bekannt. Das Hauptziel der an die japanische Regierung gerichteten Direktive war die tatsächliche und vollständige politische und ökonomische Trennung von Religion und Staat. Darüber hinaus untersagte sie den Missbrauch der Religion, insbesondere des Shintō, zur Verbreitung militaristischer und ultranationalistischer Ideologien. Die Unterstützung der Schreine durch öffentliche Gelder wurde durch die Direktive verboten, die Shintō-Doktrin aus den Schulbüchern verbannt. Letzterer Umstand war teilweise Ursache für den später immer wieder neu entfachten Streit um den Inhalt der Schulbücher und dessen Bestimmung durch den japanischen Staat. Ungefähr zur gleichen Zeit war, ebenfalls auf Betreiben des SCAP, das Gesetz über die Religionsgemeinschaften abgeschafft und durch den neuen Erlass über die Religionsgesellschaften abgelöst worden, der nun erstmals Shintō-Schreine auch als potentielle Religionsgesellschaften definierte. Alle die religiöse Angelegenheiten administrativ direkt kontrollierenden Regierungsinstitutionen wurden bis März 1946 abgeschafft. Bereits zuvor, am 23. Januar, hatten sich 80.000 der etwa 100.000 landesweit registrierten Schreine unter dem neuen, privat geführten Dachverband, der Assoziation der Shintō-Schreine ( \"Jinja-Honchō\") zusammengeschlossen. Artikel 20 der am 3. Mai 1947 in Kraft getretenen, neuen Japanischen Verfassung garantierte erneut die Glaubensfreiheit und verbot gleichzeitig die Privilegierung religiöser Organisationen durch den Staat, die Ausübung jeglichen Zwangs auf Personen, an religiösen Aktivitäten teilzunehmen, sowie die Ausübung jeglicher religiöser Aktivitäten seitens des Staates. Artikel 89 der Verfassung untersagte darüber hinaus jegliche finanzielle Unterstützung zu Verwendung, Nutzen oder Erhalt religiöser Einrichtungen oder Assoziationen. Der Artikel 89 war in den folgenden Jahrzehnten noch oft Gegenstand langwieriger juristischer und politischer Diskussionen und Interpretationen (vergleiche hierzu den Rechtsstreit um das Jichinsai von Tsu). Die tief in die Gesellschaft und Kultur reichenden Wurzeln der Religionen Japans machten eine absolute Trennung von Staat und Religion unmöglich und hätte, wortwörtlich umgesetzt, sogar zu einer Diskriminierung religiöser Organisationen geführt. Gegenstand ständiger Kontroversen ist auch die mögliche staatliche Trägerschaft für so bedeutende Schreine wie den Yasukuni-Schrein, die nationale Stätte der Verehrung der Kriegstoten Japans.", "section_level": 2}, {"title": "Institutionen.", "content": "Diese Tabelle bietet einen Überblick über die wesentlichen Regierungs-Institutionen Japans seit der Meiji-Restauration bis zur Gegenwart, unter deren Zuständigkeit die religiösen Gruppierungen in Japan standen bzw. stehen, gekennzeichnet durch dunkelgraue Einfärbung der jeweiligen Zellen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Staats-Shintō (jap. \"kokka shintō\") war im engeren Sinn der von der Meiji-Restauration bis zur Niederlage im Zweiten Weltkrieg in Japan von der Regierung als Staatsideologie geförderte Shintō, ab 1900 ausschließlich der Schrein-Shintō. ", "tgt_summary": null, "id": 376608} {"src_title": "Harvey Fuqua", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung.", "content": "1927 begann Thomas Parnell, Professor an der Universität von Queensland in Brisbane, Australien, mit den Vorbereitungen zum Experiment. Er goss erwärmtes Pech in einen unten verschlossenen Trichter und ließ dem Stoff drei Jahre Zeit, sich zu setzen. 1930 wurde der Trichter geöffnet und das Pech begann zu fließen. Der erste Tropfen fiel im Jahr 1938, weitere folgten 1947, 1954, 1962, 1970, 1979, 1988, 2000 und 2014. Das Experiment findet nicht unter kontrollierten Bedingungen statt. Insbesondere Temperaturschwankungen über die Jahrzehnte haben Einfluss auf die Tropfenfolge. Die Installation einer Klimaanlage brachte das Experiment sogar nur noch weiter durcheinander, da es statt warmen Sommern und kalten Wintern nun warme Winter und kalte Sommer gab. Das hatte zur Folge, dass sich der Tropfen von 2000 nicht im Sommer, sondern im Winter ablöste. Er war außerdem so groß, dass der Raum zwischen Trichter und Becherglas nicht ausreichte, um abzutropfen. Bis zum neunten Tropfen, der im April 2014 fiel, konnte kein fallender Tropfen beobachtet werden, da zu den entsprechenden Zeitpunkten nie ein Auge auf das Experiment gerichtet war, bzw. die Webcam, die seit den 1990er Jahren zur Beobachtung des Experiments installiert war, beim Fall des vorletzten Tropfens am 28. November 2000 versagte. Vom neunten Tropfen konnte im Jahr 2014 dann endlich ein Film aufgenommen werden, als dieser den Boden berührte. Jedoch bleibt er noch mit dem Trichter verbunden, wie auch der achte Tropfen sich bis 2014 noch nicht vollständig gelöst hatte. Bei einem gleichartigen Experiment, das am Trinity College in Dublin im Oktober 1944 begonnen wurde, gelang es bereits im Juli 2013, einen fallenden Tropfen zu filmen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2003 erfolgte die Aufnahme ins Guinness-Buch der Rekorde als das „am längsten andauernde Laborexperiment“ der Welt. Für die wissenschaftliche Leistung wurde Thomas Parnell (posthum) zusammen mit John Mainstone, der das Experiment nach Parnells Tod leitete, im Jahr 2005 in der Kategorie Physik mit dem satirischen Ig-Nobelpreis ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Chronologie.", "content": "Der erste Bericht über die Teertropfen erschien 1976 in einer Zeitung. Bis zum Erscheinen des wissenschaftlichen Papers verstrichen weitere acht Jahre. Im Foyer der Fakultät für Physik der Universität von Queensland in Brisbane wird das \"pitch drop\"-Experiment durchgeführt, um zu Unterrichtszwecken die Fließfähigkeit und die sehr hohe Viskosität von Pech zu veranschaulichen, das 1927 von Professor Thomas Parnell, dem ersten Professor für Physik an der Hochschule, ins Leben gerufen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Pechtropfenexperiment ist ein Langzeitversuch zur Beobachtung des Tropfverhaltens von Pech, einem bei Zimmertemperatur superzähen Stoff, der augenscheinlich ein Feststoff ist.", "tgt_summary": null, "id": 244835} {"src_title": "Grammy Awards 1987", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Konstantins Erziehung unterlag der strengen Aufsicht von Friedrich von Lütke. Ohne Rücksicht seines Ranges als Großfürst, erhielt er eine Marineausbildung wie alle anderen Kadetten und hatte so auch Einblick in das normale russische Alltagsleben. Er sprach neben Russisch auch fließend Englisch, Deutsch und Französisch. Auf Seiten der Österreicher war er als junger Offizier 1849 bei der Niederschlagung des Aufstandes in Ungarn beteiligt und erhielt dafür das St.-Georgs-Kreuz IV. Klasse. Ein Jahr später wurde er mit in die Regierung einbezogen. 1855 wurde sein Bruder als Alexander II. russischer Zar und Konstantin verantwortlich für alle Marineangelegenheiten. Er hatte ein sehr vertrautes Verhältnis mit dem Bruder und unterstützte ihn in seinem Reformwillen, besonders bei der Garantie der Verfassung von 1881. 1862 wurde er Vizekönig (Namiestnik) von Polen und schon am zweiten Tag nach seiner Ankunft bei einem Attentat verwundet. Trotz seiner Bemühungen um die polnische Bevölkerung revoltierten die Polen gegen die russische Fremdherrschaft und Konstantin verhängte das Kriegsrecht. Nach seiner Rückkehr nach Russland war er 16 Jahre Präsident der Regierung und trat zurück, als sein Neffe Alexander III., der seinen Onkel als zu liberal einstufte, die Verfassung aufhob. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er auf der Krim. 1889 erlitt er einen Schlaganfall und starb rund zwei Jahre später.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Konstantin heiratete 1848 Alexandra von Sachsen-Altenburg, Tochter von Herzog Joseph von Sachsen-Altenburg, mit der er folgende Kinder hatte: Obwohl Konstantin seine Frau sehr verehrte, fing er zum Anfang der 1870er Jahre ein Verhältnis mit einer Ballerina namens Anna Wassiljewna Kusnezowa an. Auch sie schenkte ihm eine Reihe von Kindern, von denen allerdings nur zwei Mädchen die Kindheit überlebten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Großfürst Konstantin Nikolajewitsch von Russland (; * in Sankt Petersburg; † in Pawlowsk) war ein Sohn des russischen Zaren Nikolaus I. Pawlowitsch und dessen Gemahlin Charlotte, Tochter des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen.", "tgt_summary": null, "id": 1790830} {"src_title": "Deisterbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Hauptfigur Yuri Orlov eröffnet den Film, indem er direkt in die Kamera die folgenden Sätzen spricht: \"Es befinden sich weltweit über 550 Millionen Schusswaffen im Umlauf. Das heißt auf diesem Planeten hat jeder zwölfte Mensch eine Schusswaffe. Das führt zu der einen Frage: Wie bewaffnet man die anderen elf?\" Der Vorspann zeigt nun dokumentarisch den Weg einer Gewehrpatrone – von der Produktion in der Fabrik über den Handel, die Verschiffung, das Einlegen in eine Waffe, das Abfeuern der Waffe und den Flug des Geschosses bis in den Kopf eines afrikanischen Jungen. Da die Kamera unmittelbar mit der Patrone verbunden ist, verfolgt man das Geschehen quasi aus der \"Ich-Perspektive\" der Gewehrpatrone. Danach erzählt Yuri rückblickend aus dem Off, wie er aufwuchs und zum Waffenhändler wurde. Seine Familie wanderte aus der Ukraine in die USA ein, als er noch ein Kind war. Seine Familie hatte in der Sowjetunion vorgegeben, jüdisch zu sein, um flüchten zu können. Yuri wächst in Little Odessa in Brighton Beach, New York auf, wo viele ukrainische Einwanderer leben. Seine Familie betreibt dort ein Restaurant. Nachdem zwei Menschen vor Yuris Augen erschossen worden sind, beschließt er, zusammen mit seinem Bruder Vitaly Schusswaffen zu verkaufen. Er fängt klein an, indem er Uzis und M16-Gewehre aus dem Libanonkrieg 1982 verkauft. Bald trifft er mit einem seiner Schmuggelschiffe zum ersten Mal auf Jack Valentine, einen unermüdlichen und unbestechlichen Interpol-Agenten. Doch vor dessen Erscheinen lässt er den Schiffsnamen kurzerhand umlackieren und hisst eine andere Flagge, womit er Valentine austrickst und dieser ihn laufen lassen muss. Damit Yuri im großen Stil Waffenhandel betreiben kann, schlägt er dem renommierten Waffenhändler Simeon Weisz auf einer Waffenmesse im West-Berlin der 1980er Jahre eine Zusammenarbeit vor, die dieser jedoch ablehnt und ihn als Amateur bezeichnet. Yuri verkauft 1984 erstmals im größeren Umfang Waffen nach den Selbstmordattentaten im libanesischen Beirut und an den brutalen Diktator von Liberia, André Baptiste. Im Laufe des Filmes stellt er vier Regeln auf: Nach einem Geschäft mit einem kolumbianischen Drogenboss, der darauf besteht, Yuri mit Kokain zu bezahlen, wird er angeschossen. Anschließend beginnen die Brüder, einen Teil der Drogen selbst zu konsumieren. Nach zwei Wochen Abgeschiedenheit und exzessivem Kokainkonsum wird Vitaly süchtig. Yuri schickt ihn in eine Entziehungsklinik und wird von nun an Alleinunternehmer. Er beginnt, das von ihm schon lange begehrte Model Ava Fontaine zu umwerben, und erreicht mit seinem Geld und Lügen, dass sie ihn heiratet. Bald darauf wird ihr Sohn geboren. Yuri verschweigt Ava seine Waffengeschäfte und gibt stattdessen lediglich vor, im Transportgeschäft tätig zu sein. Sie ahnt von seiner Kriminalität, bittet ihn aber, ihr nichts davon zu erzählen. Das Ende des Kalten Krieges und der Zusammenbruch der Sowjetunion stellen den Wendepunkt in Yuris Karriere dar. Er setzt sich mit seinem Onkel Dimitri, einem Armeegeneral, in Verbindung und deckt sich günstig mit Panzern und Kalaschnikows aus ukrainischen Armeebeständen ein. Valentine gelingt es beinahe, Yuri beim Verladen eines Kampfhubschraubers vom Typ Mi-24 zu verhaften, doch dieser nutzt eine Gesetzeslücke, indem er vorgibt, dass der Hubschrauber und die dazugehörenden Startbehälter und Raketen zwar zusammen verschifft, jedoch an verschiedene Kunden ausgeliefert werden. Kurz darauf stirbt Onkel Dimitri durch eine Autobombe, mit der Yuris Konkurrent Weisz eigentlich ihn töten wollte. Bei der Durchsuchung von Yuris Hausmüll entdeckt Agent Valentine nach dem Zusammensetzen geschredderter Dokumente Yuris nächstes Ziel: Sierra Leone. Dort wird sein mit leichten Waffen beladenes Transportflugzeug vom Typ Antonow An-12 von einem Abfangjäger (im Film eine Aero L-39C „Albatros“; im Skript eine MiG-25 Foxbat) der Luftwaffe unter Waffeneinsatz aufgefordert, den nächstgelegenen Flughafen in Kabala anzusteuern. Um einer möglichen Verhaftung zu entgehen, drängt Yuri seine Piloten zu einer Landung auf einer unbefestigten Straße in der Savanne. Damit die Behörden bei ihrer Ankunft keine Beweise vorfinden, verschenkt Yuri die gesamte Ladung an die Bevölkerung. Als Valentine schließlich ankommt, gibt es nichts mehr, wofür er Yuri verhaften könnte. In dem von den beiden geführten Gespräch verurteilt Valentine Yuris Geschäfte und macht ihm klar, dass neun von zehn Kriegsopfern durch AK-47-Sturmgewehre umkommen – solche, wie sie Yuri verkauft. Valentine fügt hinzu, dass es für ihn selbst doch prestigeträchtigere Jobs gebe, z. B. Nuklearwaffendepots im Auge zu behalten. Seiner Meinung nach befinden sich die Nuklearwaffen tief in ihren Silos, aber Yuris AK-47-Sturmgewehre seien die wahre Massenvernichtungswaffe. Da Valentine Yuri, auch nach Yuris eigener Aussage über die Rechtslage, nicht verhaften kann, hält er ihn lediglich 24 Stunden fest. In dieser Zeit zerlegt die Bevölkerung das Transportflugzeug in seine Einzelteile und transportiert diese ab. Liberias Diktator Baptiste macht Yuri ein „Geschenk“: Den gefesselten Simeon Weisz, den Yuri als Revanche für seinen getöteten Onkel erschießen soll. Er zögert, weshalb Baptiste ihm anbietet, es gemeinsam zu tun. Baptiste führt Yuris Hand an die Waffe und bietet ihm an, dass dieser jederzeit „Stopp!“ sagen könne, doch tut er dies erst, nachdem Baptiste den Abzug betätigt hat. Yuri nimmt daraufhin starke Drogen und läuft benommen durch die Straßen. Ein kleines Mädchen mit amputiertem Arm fragt ihn, ob ihr Arm nachwachsen werde, denn der weiße Mann wisse bestimmt die Antwort. Erschrocken von diesem Anblick torkelt er weiter, als ihm der Geist von Simeon Weisz in einer dunklen Gasse erscheint und ihn mahnt, Partei zu ergreifen. Nachdem er von zwei bewaffneten Männern geschlagen worden ist und nur dank einer Ladehemmung nicht erschossen wird, hat Yuri anscheinend ungeschützten Sex mit einer Prostituierten. Inzwischen offenbart Valentine Yuris Frau Ava dessen wirklichen Beruf. Yuri verspricht ihr daraufhin, damit aufzuhören, und verdient sein Geld ein halbes Jahr mit legaler Arbeit. Doch Baptiste und sein Sohn nutzen ein Treffen der Vereinten Nationen zu einem Besuch bei Yuri. Es gelingt ihnen mit einem riesigen Diamanten ihn für weitere Geschäfte zu gewinnen. Ava folgt ihm heimlich und findet in seinem Container-Büro Beweise, dass er wieder als Waffenhändler tätig ist. Gemeinsam mit ihrem Sohn verlässt sie ihn. Yuri nimmt an, dass die Tatsache, dass er das Geburtsdatum seines einzigen Sohnes als Code für das Container-Zahlenschloss benutzt hat, ausschlaggebend für ihren Weggang gewesen sei. Yuri überredet den widerstrebenden Vitaly, ihn nach Liberia und schließlich nach Sierra Leone zu begleiten. Vitaly bekommt jedoch Gewissensbisse, als er am Treffpunkt bemerkt, wie die Verhandlungspartner das Zeltdorf von Zivilisten umkreisen, die mit den Waffen massakriert werden sollen. Dann beobachtet er, wie ein Junge und dessen Mutter brutal ermordet werden. Vergeblich versucht er, Yuri dazu zu bringen, den Handel abzubrechen, doch dieser erkennt, in welcher Gefahr sie sich befänden, wenn sie das Geschäft nicht abwickeln würden. Vitaly sprengt mit einer Handgranate die Hälfte der gelieferten Sturmgewehre, wodurch auch der Sohn von André Baptiste umkommt. Vitaly wird daraufhin erschossen und kann das Massaker an den Dorfbewohnern somit nicht verhindern. Ein bei der Entfernung der Gewehrkugeln übersehenes Projektil in Vitalys Brustkorb wird bei der Überführung des Leichnams vom New Yorker Zoll bemerkt, worauf Yuri festgenommen wird. Zusammen mit den Funden aus Yuris Containerbüro meint Valentine, genug Beweise für eine lebenslange Verurteilung gegen ihn in der Hand zu haben, und versteht Yuris Gelassenheit trotz der erdrückenden Beweislast nicht. Yuri erklärt ihm, der Ernst seiner Lage sei ihm sehr wohl bewusst, schließlich sei er von seiner Familie verlassen, von seinen Eltern enterbt und sein Bruder getötet worden. Er eröffnet Valentine, dass dessen Chef, der Präsident der Vereinigten Staaten, faktisch immer noch der erfolgreichste Waffenhändler der Welt sei. Ein Übel – zweifellos –, das sei dieser Yuri Orlov, jedoch ein notwendiges Übel. Denn Waffenschieber wie er unterstützten lediglich die inoffiziellen und nicht „politikfähigen“ Aspekte des Regierungswillens. Valentine selbst sollte deshalb seinen flüchtigen, kurzzeitigen Triumph genießen. Wie Yuri prognostiziert, wird Valentine als Nächstes aus dem (einer Theaterbühne ähnelnden) Verhörraum gebeten. Ein hochrangiger Armeeoffizier und alter Geschäftspartner von Yuri fordert Jack Valentine schließlich auf, den Mann gehen zu lassen. Dieser macht nach seinem Hafttag so weiter wie bisher. In der Schlussszene besticht er bei einer Waffenlieferung Zollbeamte in der Sahara, um Waffen über die Grenze zu bringen. Der Film endet in derselben Kameraeinstellung wie zu Filmbeginn. Wieder steht Orlov da und zieht ein Fazit: „Wissen Sie, wer die Erde übernehmen wird? Waffenhändler. Denn alle anderen sind viel zu beschäftigt damit, einander zu erschießen. Das ist das Geheimnis des Überlebens. Ziehe niemals in den Krieg. Besonders nicht mit dir selbst.“ Die Kamera schwenkt auf die Patronenhülsen auf dem Boden, und das Bild wird schwarz. Im Abspann wird darauf hingewiesen, dass die fünf größten Waffenexporteure der Welt – die USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und China – auch die fünf ständigen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat seien.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Drehbuch.", "content": "Andrew Niccol schrieb das Drehbuch innerhalb von nur vier Monaten, da er schon vor der Filmidee Informationen rund um das Thema sammelte, in der Hoffnung, es später in einen Film einbauen zu können. Um den Film nicht langweilig werden zu lassen, hat er nicht die ganze Geschichte um den Waffenhandel, sondern den Protagonisten Yuri Orlov nach Wiktor Anatoljewitsch But in den Vordergrund gestellt. Es erwies sich als sehr schwer, diesen Charakter glaubhaft darzustellen, denn die Figur sollte märchenhaft, charmant und zugleich zynisch sein.", "section_level": 2}, {"title": "Casting.", "content": "Als Niccol die Figur Yuri Orlov entwarf, hatte er nicht von Anfang an Nicolas Cage im Auge. Doch als er mit dem Drehbuch fertig war, kam für ihn kein anderer Schauspieler in Frage. Cage nahm die Rolle auch ohne Zögern an. Um den Waffenhändler im Film glaubhaft darzustellen, kam Cage mit bekannten Waffenhändlern ins Gespräch, um sich perfekt auf die Rolle vorbereiten zu können. Für die Figur des Agent Valentine besetzte Niccol Ethan Hawke, der sichtlich an der Rolle sowie der Story interessiert war. Die beiden sind seit den Dreharbeiten zu \"Gattaca\" im Jahr 1997 befreundet. Was Niccol an der Rolle des Agenten Valentine schätzt, ist, dass dieser kein Heiliger und Weltverbesserer sei. Er ist eine Person mit einem großen Ego, die den Bösewicht überführen will, zugleich aber auch Ruhm sucht.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Auch wenn es eine Diskussion um den weltweiten Waffenhandel in den Medien gibt, ist \"Lord of War\" der erste Spielfilm, der sich so intensiv mit diesem aktuellen Thema befasst. Diese Nähe zu tatsächlichen Ereignissen wurde zum Problem, die Finanzierung des Projekts zu sichern. Da der Film auch nicht davor zurückschreckt, die Rolle der Vereinigten Staaten im weltweiten Waffenhandel zu zeigen, und man unfreiwillig das Skript eine Woche vor Beginn des Irak-Kriegs eingereicht hatte, verbaute man sich die Finanzierung durch amerikanische Gelder. Mit diesem Hintergrund brauchte Produzent Philippe Rousselet eineinhalb Jahre, um einen Investor zu finden. Doch schließlich fand sich eine Gruppe ausländischer Investoren, die sich bereit erklärten, den Film zu finanzieren. Der Film hatte ein Budget von 50 Millionen US-Dollar und hat weltweit gut 72 Millionen US-Dollar eingespielt. Dazu kam ein erfolgreicher DVD-Verkauf. In den Vereinigten Staaten wurden allein in der ersten Woche über 2,5 Millionen DVDs verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten begannen am 2. August 2004 in New York. Es wurde an mehreren verschiedenen Stellen gedreht, darunter in Manhattan sowie am Brighton Beach in Coney Island. Neun Drehtage später flog das Team ins südafrikanische Kapstadt, um dort für zehn Wochen zu drehen. Die Dreharbeiten fanden am 2. November 2004 und nach weiteren drei Drehtagen in Tschechien ihr Ende. Die osteuropäische Landschaft sowie einen ehemaligen sowjetischen Militärstützpunkt nutzte man für den Filmschauplatz in der Ukraine. Die Schauspieler und die Filmcrew waren vom sehr hohen Aufwand und Drang zur Perfektion beeindruckt, mit dem Andrew Niccol seine Recherchen noch vor Beginn der Arbeit an seinem Drehbuch betrieben hatte. Niccol eignete sich Unmengen an Hintergrundinformationen und Fachwissen an, um den Film realistisch darzustellen. So entschloss er sich auch dazu, in einer der gefährlicheren Gegenden von Kapstadt zu drehen. Auch wenn es zahlreiche Sicherheitsbedenken gab, hielt Niccol die Szenerie für perfekt. Es handelt sich um eine Straßenszene in der liberischen Hauptstadt Monrovia. Die südafrikanische Landschaft eignete sich nicht nur dafür, mehrere afrikanische, asiatische und südamerikanische Länder darzustellen, sondern musste auch teilweise für Gegenden wie die Ukraine oder Karibik herhalten. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn der Protagonist Yuri bereist im Film eine Vielzahl verschiedener Länder. Die im Film aneinandergereihten echten T-72-Kampfpanzer gehörten einem tschechischen Waffenhändler, der die rund 50 Panzer später an Libyen verkaufen wollte und deshalb auf ein schnelles Drehen der Szenen drängte. Vor den Aufnahmen musste die NATO informiert werden, damit sie nicht anhand von Satellitenbildern auf eine Truppenbewegung geschlossen hätte. Ebenso gehört das Transportflugzeug des Typs Antonow An-12 einem russischen Waffenhändler (Wiktor But), der dieses wenige Wochen vor dem Dreh für einen realen Waffendeal im Kongo genutzt hatte. In der Filmszene wurden jedoch keine echten Waffen benutzt. In der Szene, in der ein Bunker mit 3000 AK-47 zu sehen ist, wurde dieser tatsächlich mit echten Sturmgewehren gefüllt. Der Regisseur Andrew Niccol sagte dazu, dass es billiger war, 3000 echte Gewehre zu kaufen, als 3000 Nachbildungen herstellen zu lassen, und verwendete vz. 58 aus tschechischer Fertigung, die der russischen AK-47 äußerlich sehr ähnlich sehen. Nachdem Nicolas Cage mit den Dreharbeiten zu \"Lord of War\" fertig war, schloss er sich der Organisation Control Arms an.", "section_level": 2}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Diamanten aus Liberia, die im Film vorkommen, darunter ein unwahrscheinlich großer, erinnern an einen der größten geschliffenen Diamanten mit 189,6 Karat, der in der Diamantenfonds-Exposition des Moskauer Kremls aufbewahrt wird und nach Graf Grigori Grigorjewitsch Orlow benannt wurde, der ihn 1755 Katharina II. geschenkt hatte, die ihn in das Zepter der russischen Zaren einsetzen ließ. Einige Quellen geben an, der Orlow-Diamant sei ein Teilstück des Großmoguls, der ebenfalls im klassischen indischen Rosenschliff gearbeitet ist. Der politische Hintergrund ist realitätsnah. Alle im Film gezeigten Lieferungen gehen in tatsächliche Krisengebiete. Von dem drogenfinanzierten Contra-Krieg über die Unterstützung des Bürgerkriegs im Libanon bis zu den westafrikanischen Konflikten, die über Blutdiamanten abgewickelt werden, sind auch die Zahlungsmittel weitestgehend glaubwürdig. Der gewaltige Ausverkauf und Diebstahl der Restposten der Arsenale der sowjetischen Armee werden sehr drastisch geschildert. Eine wichtige Rolle ist die des liberianischen Präsidenten, der im Film André Baptiste heißt. Die Ähnlichkeiten mit dem auf internationalen Druck hin verdrängten Charles Taylor sind nicht nur visuell mehr als deutlich. Auch der im Film verwendete Nachname „Baptiste“ könnte eine Anspielung auf Charles Taylor sein, der Baptistenprediger war. Taylors streng autoritärer Kurs und seine zahlreichen Menschenrechtsverletzungen werden angemessen dargestellt. Insbesondere ist seine Unterstützung der barbarischen Revolutionary United Front historisch richtig eingeordnet, und auch die Parteinahme der Amerikaner (Weisz wird wohl bei einer Waffenlieferung an die Rebellen gefasst) für Taylors Gegenspieler. Im Film ist Baptiste zuerst als selbsternannter Präsident an die Macht gekommen. Die durchgeführten Wahlen werden im Film stark angezweifelt, und Baptiste wird Wahlbetrug nachgesagt. Allerdings ist Taylors Sohn, im Gegensatz zum Sohn von Baptiste, nicht bei einer Waffenlieferung zu Tode gekommen, sondern er ist derzeit in Miami inhaftiert. Der hochrangige US-Militäroffizier (im Englischen von Donald Sutherland gesprochen), der Yuri beschützt, nennt sich „Colonel Oliver Southern“, eine Anspielung auf den real existierenden Lieutenant Colonel Oliver North, der an der Finanzierung eines contra-nicaraguanischen Projekts beteiligt war, wobei illegale Waffenverkäufe an den Iran durchgeführt wurden (siehe auch: Iran-Contra-Affäre). Der Name \"Kono\", den Yuri über den alten Schiffsnamen \"Kristol\" malen lässt, ist auch der Name einer Provinz mit großem Diamantenvorkommen in Sierra Leone. \"Kristol\" wiederum ist der Name von Irving Kristol, einem amerikanischen Neokonservativen, der für die militärisch gestützte Hegemonie der USA weltweit und eine umfassende Revision des Völkerrechts plädierte. Am Filmende ist zu lesen, dass die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, Russland und China (die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen) die fünf größten Waffenexporteure seien. Das ist nicht ganz korrekt: Im Erscheinungsjahr 2005 waren nach den USA, Russland, (das nicht genannte) Deutschland, Frankreich sowie Großbritannien die fünf größten Waffenexporte, China hatte zu diesem Zeitpunkt erst Platz 11 (laut dem Ranking des „Stockholm International Peace Research Institute“ (SIPRI))", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Soundtrack \"The Lord of War\" von Antonio Pinto wurde am 24. Februar 2006 als Audio-CD veröffentlicht. Die CD wird vom Label edel records publiziert und umfasst 15 Lieder. Die Musik selbst besteht größtenteils aus einer ruhigen Hintergrundmusik, in der vor allem akustisches Gitarrenspiel dominiert. Neben der Musik Pintos begleitet der Oldie \"For What It’s Worth\" von Buffalo Springfield den Vorspann des Films. Weitere eingespielte Musikstücke sind unter anderem \"Cocaine\" von Eric Clapton, Leonard Cohens Hallelujah in der Version von Jeff Buckley, \"Fade Into You\" von Mazzy Star, Schwanensee von Tschaikowski, \"Money\" von The Flying Lizards, der \"Ritt der Walküren\" von Richard Wagner, \"La Vie En Rose\" von Grace Jones und \"Glory Box\" von Portishead.", "section_level": 2}, {"title": "DVD/Blu-ray-Veröffentlichung.", "content": "Die DVD, am 8. August 2006 in Deutschland herausgebracht, enthält neben dem Film noch umfangreiches Bonusmaterial. Dazu gehören ein 20-minütiges Making-of, sieben entfallene Szenen, ein Audiokommentar des Regisseurs Andrew Niccol, ein Amnesty-International-Spot mit Nicolas Cage, verschiedene Trailer sowie ein 15-minütiger Dokumentarfilm mit dem Titel „Ein lukratives Geschäft – Internationaler Waffenhandel“. Die Bildübertragung ist im anamorphen Widescreen (2,40:1) und der Ton in Dolby Digital 5.1. Die veröffentlichte DVD-Version in Großbritannien beinhaltet, als Vorspann, einen Beitrag von Amnesty International, in dem eine AK-47 auf einem Teleshopping-Sender präsentiert und zum Verkauf angeboten wird. Am 4. März 2011 erschien die Blu-ray zum Film.", "section_level": 2}, {"title": "Filmplakat.", "content": "Es gibt eine Vielzahl verschiedener Filmplakate. Auf dem amerikanischen Filmplakat ist Nicolas Cages Kopf bis zu den Schultern auf weißem Hintergrund abgebildet. Von weitem sieht es wie ein Foto aus, doch bei näherem Betrachten erkennt man, dass Cage vollständig aus einzelnen, unterschiedlich farbigen Waffenpatronen besteht. Das deutsche Filmplakat zeigt Nicolas Cage mit einem edlen Anzug und einem Koffer, ähnlich dem Filmplakat des Filmes \"Family Man\", auf dem Cage fast identisch abgebildet ist. Im Hintergrund sind eine große Explosion, ein blauer Himmel und ein Flugzeug zu sehen. Auf den französischen, italienischen und vielen anderssprachigen Filmplakaten ist Nicolas Cage, wie auf dem deutschen, mit Anzug und Koffer abgebildet. Jedoch steht er in diesen Versionen in einem Meer von Patronenhülsen. Dies ist auch der Schauplatz der Anfangs- und Endsequenz des Filmes.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation wurde von Berliner Synchron GmbH unter der Regie von Tobias Meister durchgeführt, wofür Michael Nowka das Dialogbuch verfasste.", "section_level": 1}, {"title": "Rezensionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film bekam 2005 vom National Board of Review einen Filmpreis in der Kategorie \"Special Recognition For Excellence In Filmmaking\" (Besondere Anerkennung hervorragender Leistung in der Filmproduktion) verliehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lord of War – Händler des Todes ist ein im Jahr 2005 veröffentlichtes Drama von Andrew Niccol in dem mit Nicolas Cage, Ethan Hawke und Jared Leto die Geschäfte internationaler Waffenhändler dargestellt werden.", "tgt_summary": null, "id": 2341784} {"src_title": "Totenberg (Bramwald)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Alter von achtzehn Jahren wird Maria Stuart, Gemahlin des Kronprinzen von Frankreich, Witwe. Nach dem Tod ihres Gatten ist sie am französischen Königshof nicht mehr willkommen und kehrt in ihre Heimat Schottland zurück, wo nach dem Tod ihrer Mutter ihr Halbbruder James Stuart regiert. Maria sieht sich bald gefangen in einem Netz aus Intrigen. James stellt sich gegen seine Halbschwester, die ebenfalls Ansprüche auf den englischen Thron vorweisen kann. Zunehmend sieht sich die neue Regentin mit dem protestantischen schottischen Adel konfrontiert, der eine Ausbreitung des Katholizismus durch die in Frankreich aufgewachsene Maria befürchtet. Maria Stuart ist erst bestürzt über die Politik am schottischen Königshof, kann sich aber in den Jahren ihrer Regentschaft profilieren und den Thron verteidigen. Ihre Cousine, Elizabeth I. von England, die einer heimlichen Affäre mit ihrem Stallmeister frönt, beobachtet argwöhnisch das Handeln Marias, die eine wenig erfolgreiche Ehe mit dem schwächlichen und selbstverliebten Lord Henry Darnley eingeht und danach mit Lord Bothwell, die sich als großer Fehler erweist. Zudem fällt auch einer ihrer engsten Vertrauten David Rizzio einem Mordkomplott zum Opfer. Die Heirat mit Bothwell, Marias großer Liebe, stürzt die schottische Königin ins Verderben, da er einem Gerücht zufolge in den Tod um ihren ersten Ehemann Lord Darnley verwickelt ist. Die rebellischen schottischen Adligen stellen sich gegen Maria Stuart, die vor dem Aufstand nach England flieht. Die kalt berechnende Elizabeth sieht jedoch eine Gefahr in der katholischen Maria, die von der katholischen Minderheit in England als rechtmäßige Erbin auf den britischen Thron angesehen wird. Nach einem Treffen der beiden Cousinen, das zum finalen Schlagabtausch zwischen Maria und Elizabeth avanciert, lässt Elizabeth Maria inhaftieren. Maria Stuart, die darauf beharrt, nach Treu und Glauben gehandelt zu haben und bedauert, durch die Haft von ihrem Sohn getrennt zu sein, wird zum Tode verurteilt. Maria schließt Frieden mit Gott und wird auf Schloss Fotheringhay durch Enthauptung hingerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte, Dreharbeiten.", "content": "Das Historiendrama entstand zwei Jahre nach Charles Jarrotts erfolgreichen Kinodebüt \"Königin für tausend Tage\", an dem ebenfalls der Produzent von \"Maria Stuart, Königin von Schottland\" Hal B. Wallis, Drehbuchautor John Hale, die Kostümdesignerin Margaret Furse und der Filmeditor Richard Marden mitgewirkt hatten, sowie das Filmstudio Universal Pictures als US-Filmverleiher beteiligt war. Ursprünglich hatte man geplant, das Historiendrama über Maria Stuart mit der franko-kanadischen Schauspielerin Geneviève Bujold zu verfilmen, die mit der Titelrolle der Anne Boleyn in \"Königin für tausend Tage\" ihren internationalen Durchbruch gefeiert hatte. Bujold, die bei Universal Pictures unter Vertrag stand, entschied sich jedoch aus der Produktion auszusteigen, was dazu führte, dass das Filmstudio eine Schadensersatzklage in Höhe von 750.000 US-Dollar gegen sie einreichte. Als Ersatz konnte die Britin Vanessa Redgrave gewonnen werden, während ihre Landsfrau Glenda Jackson als Gegenspielerin Königin Elizabeth mimte. Zum Schauspielensemble, das vorwiegend aus britischen Darstellern bestand, gesellten sich später u. a. Patrick McGoohan, Timothy Dalton, Trevor Howard, Daniel Massey und Ian Holm hinzu. Die Handlung des Films entstammt einem Original-Drehbuch von John Hale, der, um die Dramatik des Stoffes zu erhöhen, ein Treffen zwischen Maria Stuart und Elizabeth I. inszenierte, ähnlich wie es bereits Friedrich Schiller in seinem bekannten im Jahr 1800 erschienenen Drama \"Maria Stuart\" getan hatte. Tatsächlich sind sich die beiden Königinnen nie begegnet. Die Dreharbeiten fanden in Frankreich Château de Chenonceau, England und Schottland statt. Als Kulisse für Holyrood Palace, der zeitweiligen schottischen Residenz von Maria Stuart, dienten die englischen Schlösser Alnwick Castle und Bamburgh Castle in Northumberland. Für das Schloss Fotheringhay, auf dem im Film Maria Stuart und Elizabeth I. zusammentreffen, stand Parham Park in West Sussex Pate. Weitere Dreharbeiten entstanden im schottischen Hermitage Castle, während die Studiodrehs in den bekannten Shepperton Studios im englischen Surrey stattfanden. Wie auch schon bei \"Königin für tausend Tage\" wurde bei \"Maria Stuart, Königin von Schottland\" auf den branchenüblichen 35-mm-Film sowie Kameras von Panavision zurückgegriffen.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "Vanessa Redgrave war zu Beginn der Dreharbeiten der französischen Sprache nicht mächtig. So hatte sie den Titelsong des Films, „Vivre et Mourir“, phonetisch zu erlernen. Maria Stuart war bei ihrer Ankunft im schottischen Leith am 19. August 1561 neunzehn Jahre alt, was im Gegensatz zum Alter von Redgrave steht, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 34 Jahre alt war. Mit dem Honorar, das die politisch engagierte Vanessa Redgrave bei \"Maria Stuart, Königin von Schottland\" und dem darauf folgenden Horrorfilm \"Die Teufel\" von Ken Russell verdiente, gründete sie 1973 die \"Vanessa Redgrave Nursery School\", einen Kindergarten in einem verarmten Vorort von London.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Maria Stuart, Königin von Schottland\" feierte seinen landesweiten US-Kinostart am 2. Februar 1972 in New York. Der Kinostart in der Bundesrepublik Deutschland folgte am 30. März 1972. Charles Jarrotts zweite Kinoproduktion wurde vor allem für das Spiel der beiden Hauptdarstellerinnen Vanessa Redgrave und Glenda Jackson gerühmt, die in den 1970er Jahren zu den renommiertesten Theater- und Leinwandschauspielerinnen gehörten. Jackson spielte im selben Jahr erneut die englische Monarchin in der sechsteiligen TV-Mini-Serie \"Elizabeth R\", für die u. a. auch John Hale als Drehbuchautor tätig war. Allgemein wurde die Inszenierung als historische Seifenoper bezeichnet und als zu pathetisch angesehen, was auf Schwächen in John Hales Filmskript zurückgeführt wurde. Für Regisseur Charles Jarrott war es der letzte Erfolg im internationalen Kino. Nachdem er 1973 erfolglos Frank Capras Klassiker \"Lost Horizon\" (1937) als Musical \"(dt. Der verlorene Horizont)\" unter anderem mit Peter Finch und Liv Ullmann inszenierte, blieben ihm Engagements für große Filmproduktionen verwehrt. Daraufhin arbeitete Jarrott mit Erfolg vorwiegend im US-amerikanischen und kanadischen Fernsehen. \"Maria Stuart, Königin von Schottland\" ist am 11. Februar 2011 mit einer deutschen Tonspur auf DVD erschienen, Herausgeber: Alive- Vertrieb und Marketing.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "„Frisch nach ihrem Triumph von ‘Königin für tausend Tage’ hielt es das Team von Regisseur Charles Jarrott und Produzent Hall Wallis nicht für erforderlich bei ihrer nächsten historischen Seifenoper über die Rivalität zwischen Maria und Elizabeth hinauszublicken... Vanessa Redgrave ist eine große, direkte und temperamentvolle Maria und Glenda Jackson gibt eine perfekte zänkische, weise Elizabeth ab.“ – \"Chicago Sun-Times\", Chicago „... Hal B. Wallis’ ‘Maria, Königin von Schottland’, in den Hauptrollen zwei wie gewöhnlich großartige Schauspielerinnen – Vanessa Redgrave in der Titelrolle und Glenda Jackson als Elizabeth – in einem ungewöhnlich lieblosen, leidenschaftslosen Kostümdrama.“ – \"The New York Times\", New York „Steifer und zähflüssiger Historienfilm, der sich vor allem auf die Inszenierung teurer Schauwerte im Stil alter Gemälde und auf das allerdings souveräne Spiel seiner Darsteller verläßt.“ – \"Lexikon des internationalen Films\" (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997 „Psychokammerspiel feudal-klerikaler Machtpolitik.“ – \"Abendzeitung\", München „Nicht sehr authentisches, opulent fotografiertes Lebensbild (...); ein exzellentes, ausgewogenes Darstellerteam lässt ein etwas zu glattes Bild des Tudor-England in facettenreichen Episoden erstehen.“ (Wertung: 3 Sterne = sehr gut) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in \"Lexikon „Filme im Fernsehen“\" (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 547. \"Kino.de\" war der Meinung: „Opulente historische Seifenoper, die es mit den Fakten nicht immer so genau nimmt, dafür aber neben hohen Schauwerten mit zwei glänzenden Hauptdarstellerinnen aufwarten kann: Vanessa Redgrave (...) in der Titelrolle, Glenda Jackson (...) als ihre englische Rivalin Elisabeth.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei der Verleihung der Oscars am 10. April 1972 (offizielle Zählung 1971) im Dorothy Chandler Pavillon in Los Angeles war \"Maria Stuart, Königin von Schottland\" für fünf Oscars nominiert, darunter Hauptdarstellerin Vanessa Redgrave, die sich ihrer US-amerikanischen Schauspielkollegin Jane Fonda (\"Klute\") geschlagen geben musste. Nicht nominiert wurde Glenda Jackson, die in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ den Vorzug für John Schlesingers Beziehungsdrama \"Sunday, Bloody Sunday\" erhalten hatte. Bei der Golden Globe-Verleihung zwei Monate zuvor war das Historiendrama ebenfalls für fünf Auszeichnungen nominiert worden, darunter Jackson und Redgrave in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerinnen in einem Drama“ und der Film in der Kategorie „Bestes Filmdrama“, wo ebenfalls Jane Fonda bzw. William Friedkins Thriller und späterer Oscar-Gewinner \"French Connection – Brennpunkt Brooklyn\" triumphierten. Ferner wurden Vanessa Regrave und Glenda Jackson im selben Jahr für ihre Leistungen als \"Maria Stuart\" bzw. \"Elizabeth I.\" mit dem italienischen Filmpreis David di Donatello ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere.", "content": "David di Donatello 1972 Evening Standard British Film Awards 1972", "section_level": 2}], "src_summary": "Maria Stuart, Königin von Schottland (Originaltitel \"Mary, Queen of Scots\") ist ein Spielfilm des britisch-kanadischen Regisseurs Charles Jarrott aus dem Jahr 1971. Das Historiendrama basiert auf einem Original-Drehbuch von John Hale und wurde von dem Filmstudio Universal Pictures produziert. Die Titelrolle ist mit Vanessa Redgrave, die ihrer Widersacherin Königin Elizabeth I. mit Glenda Jackson besetzt. In tragenden Rollen sind Patrick McGoohan, Timothy Dalton und Nigel Davenport zu sehen. Der Film war für fünf Oscars nominiert.", "tgt_summary": null, "id": 1862291} {"src_title": "St. Maria und Clemens (Schwarzrheindorf)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Daten zum Damm.", "content": "Der breiteste Mündungsarm des Rheins, die Nieuwe Merwede, und die Maas erreichen nach ihrem Zusammenfluss über das Haringvliet die Nordsee. Den Kern des Haringvlietdamms bildet Europas größtes Tidesperrwerk, auf Niederländisch de „Haringvlietsluizen“ genannt. Mit dem Südufer ist er durch eine künstliche Insel verbunden, deren Verbindung mit dem Deich der Insel Goeree-Overflakkee von einem Schifffahrtskanal mit Schleuse durchschnitten wird. Die Verbindung zur Insel Voorne-Putten im Norden bildet ein geschütteter Damm. Das Tidesperrwerk besteht aus 17 je 62 Meter breiten Durchlässen. Im Unterschied zu einem klassischen Siel wird bei Flut in geringem, genau kontrolliertem Umfang Salzwasser aus der Nordsee eingelassen. Auch der Abfluss von Flusswasser in die Nordsee bei Ebbe wird dosiert. Liegt die Wasserführung des Rheins beim Eintritt in die Niederlande (Pegel Lobith) unter 1100 m3/s, bleiben die Hubtore geschlossen, damit dann das vereinte Wasser von Nieuwe Merwede und Maas über die Wasserwege Dordtsche Kil und Noord, sowie das Spui, den Nieuwe Waterweg durch Rotterdam erreicht und hier für ausreichend Wasser sorgt. Wenn bei Lobith mehr als 9000 m3/s anströmen, werden die Tore ganz geöffnet, und der weitaus größte Teil des Abflusses aus dem Flusssystem des Rheins erreicht durch die Toröffnungen des Haringvlietdamms das Meer. Jährlich gelangen so rund 30 Milliarden Kubikmeter Flusswasser in die Nordsee, was einem mittleren Durchfluss (MQ) von rund 950 m3/s entspricht. Der Damm ist 5 Kilometer lang und 56 Meter breit. Über den Damm führt die vierspurige Autostraße N 57, die als Teil der Dammroute die Provinz Zeeland mit Rotterdam und somit mit der Provinz Südholland verbindet.", "section_level": 1}, {"title": "Bauarbeiten.", "content": "Im November 1958 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Es wurden insgesamt 21.800 Pfähle in den Boden gerammt. Danach wurden ab 1961 die Sperranlagen gebaut. Als diese fast fertig waren, wurde ab 1966 der Damm geschüttet. Dessen Kern bilden 93.000 riesengroße Betonklötze, die man aus einer Seilbahn ins Wasser fallen ließ. 1970 war der Haringvlietdam fertig. Er wurde am 15. November von der niederländischen Königin Juliana eröffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Haringvlietdamm ist das sechste Bauwerk der niederländischen Deltawerke. Er schließt mit einer Reihe großer Siele das Haringvliet, ein Ästuar des Rheins, ab und liegt zwischen \"Voorne-Putten\" im Norden und \"Goeree-Overflakkee\" im Süden.", "tgt_summary": null, "id": 1864536} {"src_title": "Mae Clarke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Spranger gehörte zu den angesehensten Malern seiner Zeit. Schon als Kind zeigte sich seine malerische Begabung, und er lernte seit seinem elften Geburtstag unter anderem bei Jan Mandyn in Antwerpen und bei Cornelis van Dalem. Nach seiner Ausbildung begab er sich nach Paris, Lyon. 1565 traf er im damaligen Mekka der Malerei, in Italien, ein. Er arbeitete in Mailand, bei Bernardino Gatti in Parma und für Alessandro Farnese in Rom. Für diesen beteiligte er sich an der Gestaltung des Palazzo Farnese in Caprarola. Auf Empfehlung war er 1570 bis 1572 als päpstlicher Maler bei Pius V. tätig. Auf dessen Veranlassung malte er Passionsbilder sowie eine Kopie des Jüngsten Gerichts von Michelangelo. Nach dem Tod des Papstes arbeitete er für römische Kirchen und ging – bereits als künstlerische Persönlichkeit – 1575 auf Empfehlung von Giovanni Bologna an den Hof von Kaiser Maximilian II. nach Wien. Nach dem Tod des Kaisers bewarb er sich bei Kaiser Rudolf II., wurde angenommen und siedelte 1580 nach Prag um. Hier knüpfte er Kontakte zu zahlreichen damaligen Größen der Kunst, unter anderem zu Adrian de Vries, Hans von Aachen und Giuseppe Arcimboldo. Spranger war nicht nur für den Hof tätig, sondern erhielt auch Aufträge von einflussreichen Persönlichkeiten. 1582 heiratete Spranger, ging kurz darauf nach Wien, kehrte 1584 zurück und erhielt 1584 ein eigenes Wappen. 1595 erhob man ihn in den Adelsstand. 1602 besuchte er als wohlhabender Mann die Niederlande, wo er Verwandten hatte, und triumphal gefeiert wurde. Karel van Mander bescheinigte ihm in seinem \"Schilder-Boeck\", es habe von Anfang an apellische Grazie in seinen Bildern gewaltet. Zurück in Prag, erhielt er neue, immer schwierigere Aufgaben, die er mit neuen Techniken löste. Durch den steten Wechsel der Künstler auf der Prager Burg lernte er neue Trends kennen und ließ sich für den frühbarocken Stil begeistern. Der berühmteste Kupferstecher seiner Zeit, Hendrick Goltzius, wählte vielfach Gemälde Sprangers als Vorlagen und war ihm auch als Maler stilistisch verbunden. Spranger vermittelte zusammen mit Frans Floris den italienischen Manierismus nach Nordeuropa und war ein Wegbereiter für die barocke Malerei insbesondere seines flämischen Landsmannes Peter Paul Rubens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bartholomäus Spranger (* 21. März 1546 in Antwerpen; † 27. Juni 1611 in Prag) war ein flämischer Maler, der zumeist in Prag lebte und arbeitete.", "tgt_summary": null, "id": 2238360} {"src_title": "Bahnhof Berlin-Friedenau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fundort und Entdeckung.", "content": "Die Landzunge Uluburun (auch \"Ulu Burun\") ragt 8,5 km südöstlich von Kaş ins Meer und ist ein bei Hobbytauchern beliebter Ort. 60 m vor ihrer östlichen Küste liegt das Frachtschiff aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. am Meeresboden. 1984 begannen die Taucharbeiten bei dem antiken Schiff, um archäologische Funde zu bergen. Während der Arbeiten ist das Wrack schließlich bis in 61 m Tiefe abgedriftet. Die geborgenen Funde sind in Bodrum im Unterwassermuseum zu besichtigen.", "section_level": 1}, {"title": "Umfang der Bergung.", "content": "Die ersten gefundenen Gegenstände stellten sich als sogenannte \"Ochsenhautbarren\" heraus. Damit werden antike Rohkupferplatten bezeichnet, deren Form an die getrockneten Häute von Ochsen erinnert, eine damals übliche und weit verbreitete Form für den Metall-Transport, die das Tragen bzw. die Befestigung an Tragtieren und auf Schiffen erleichtert haben dürfte. Die Bergung weiterer Funde war durch die Lage an einem Abhang in bis zu 60 Metern Tiefe erschwert und erstreckte sich so auf den Zeitraum von 1984 bis 1994. Insgesamt waren mehr als 22.000 Tauchgänge mit über 6.600 Tauchstunden notwendig. Beteiligt waren amerikanische und türkische Forscher, geleitet durch den Unterwasserarchäologen George Fletcher Bass von der Texas A&M University (Institute of Nautical Archaeology, INA) und seinen türkischen Kollegen \"Cemal Pulak\". Die Bergung wurde nach zehn Jahren abgeschlossen, die wissenschaftliche Analyse und die Konservierung der enormen Fundfülle hält jedoch bis heute an.", "section_level": 1}, {"title": "Datierung.", "content": "Über die Artefakte, insbesondere die mykenische Keramik, konnte der Zeitpunkt des Untergangs in die späte Bronzezeit, genauer in das Späthelladikum III A2 datiert werden. Das entspricht in der absoluten Chronologie der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts v. Chr. Die Radiokohlenstoffdatierung und die Dendrochronologie weisen ebenfalls auf das Ende des 14. Jahrhunderts v. Chr. hin. Ein Skarabäus der Nofretete (ca. 1360–1335 v. Chr.) verweist auf denselben Zeitraum und stellt einen \"terminus ante quem non\" dar, d. h. das Schiff kann nicht vor der Regierungszeit Nofretetes gesunken sein.", "section_level": 1}, {"title": "Die politische Lage zum Zeitpunkt des Untergangs.", "content": "Die Staatenwelt im östlichen Mittelmeerraum zum Zeitpunkt des Untergangs des Schiffes befand sich in einem stetigen Wandel: Die Hethiter waren auf dem Vormarsch und beherrschten große Teile Anatoliens; sie expandierten in Richtung Levante mit den nördlicher gelegenen Hafenstädten, etwa Ugarit. Das Reich von Mittani war um 1335 v. Chr. dem hethitischen Großreich unterlegen und von ihm einverleibt worden. Der große Gegenspieler der Hethiter waren die Ägypter des Neuen Reiches, genauer die 18. Dynastie, die ihrerseits den südlichen Teil der Levante mit den phönikischen Städten Byblos, Sidon, Tyros und anderen besetzt hatten. Die Ägypter waren gegen die Hethiter etwas in die Defensive geraten und hatten Teile Syriens verloren. Südöstlich des Hethiterreiches im Zweistromland bildete sich das assyrische Reich, noch weiter südlich das babylonische Reich. Das griechische Festland im Westen, die Inseln im ägäischen Meer und ein kleiner Teil Westanatoliens waren Teil der mykenischen Kultur. Zwischen Kreta (ägyptisch: Keftiu) sowie dem griechischen Festland und Ägypten bestanden spätestens seit Thutmosis III. intensivierte Handelsverbindungen.", "section_level": 1}, {"title": "Fundgegenstände und Einordnung.", "content": "Das Schiff hatte 354 Kupferbarren in Ochsenhautform (Ochsenhautbarren) (insg. ca. 10 Tonnen) und 121 plankonvexe (Brotlaibform) Zinnbarren (ca. 1 Tonne), Blauglas (ca. 350 kg), Terebinthen-Harz, Ebenholz sowie Elfenbein an Bord. Daneben wurden Eicheln, Mandeln, Feigen, Oliven, Granatäpfel, Töpferwaren sowie Schmuck aus Gold und Silber, Bronzewerkzeuge und Waffen an Bord gefunden. Die meisten Gegenstände waren offensichtlich für den Export bestimmt, andere gehörten zum persönlichen Eigentum der Besatzung oder zur Schiffsausrüstung. Nach und nach fanden sich Keramik und Schmuck aus den kanaanitischen Stadtstaaten der Levante, Schmuck und Glas aus Ägypten, Kupfer von Zypern (die Herkunft konnte durch Bleiisotopenanalyse geklärt werden, Kupfer begründete das Aufblühen der zyprischen Kultur), Rollsiegel aus Assur, ein ägyptisches Siegel in Skarabäenform, Waffen und Keramik aus dem mykenischen Raum, ein Schwert und eventuell auch Lanzenspitzen aus Sizilien und sogar Bernstein von der Ostsee. Letzteres stellt den ersten Beweis dafür dar, dass bereits so früh eine Handelsverbindung bestand. Die Waren wurden meist in Amphoren und Pithoi transportiert. Drei Pithoi waren mit Keramik aus Zypern gefüllt. Die Gefäße enthielten auch Oliven, Olivenöl, Granatäpfel und Pistazienharz, das vermutlich aus dem Gebiet um das Tote Meer stammte. Die 175 blauen und türkisgrünen Glaszylinderbarren kamen vermutlich aus dem syrisch-palästinensischen Raum. Das Glas stimmt in seiner Zusammensetzung verblüffend mit Funden aus Ägypten der 18. Dynastie und Perlenfunden aus Mykene überein und beweist, dass Glas in dieser Zeit im gesamten östlichen Mittelmeerraum gehandelt wurde. Solch farbiges Glas diente oft zur Imitation von Edel- und Schmucksteinen wie Lapislazuli, Türkis und Amethyst. Unter den vorhandenen Luxuswaren sind afrikanisches Ebenholz, Elfenbein, Nilpferdzähne, Bergkristall, Achat und Fayence sowie drei Straußeneier zu erwähnen, sowie die zahlreichen Goldfunde. Neben kleinen Bruchstücken und Barren fand man typisch kanaanäischen Schmuck, darunter auch eine kleine Göttinnenfigur mit zwei Gazellen in den Händen, wahrscheinlich eine Verkörperung der Astarte. Zu den wichtigsten Funden dieser Gruppe gehört ein goldener Skarabäus der ägyptischen Königin Nofretete. Er wird als der bedeutendste ägyptische Fund außerhalb Ägyptens angesehen, so dass Spekulationen darüber angestellt wurden, ob das Schiff eine diplomatische Mission hatte. Ein goldenes Pektorale (Halsschmuck) in Form eines Falken findet sich ähnlich ebenfalls aus Ägypten. Die Taucher fanden auch eine aufklappbare Holztafel. Solche zum Schreiben gedachten kleinen „Bücher“ sind in der Ilias des Homer erwähnt und hier zum ersten Mal konkret gefunden worden. Auch wurden Fertigprodukte aus Elfenbein gefunden, so zwei entenförmige Behälter mit beweglichen Flügeln als Deckel. Sie dienten vermutlich der Aufbewahrung von Kosmetika und waren ein typisches Erzeugnis des syro-palästinensischen Handels. Viele tausend Perlen aus Bernstein, Achat, Karneol, Bergkristall, Gold, Bein/Knochen, Muscheln, Straußeneierschalen, Fayence und Glas wurden gefunden. Ein steinerner Zepterkopf aus Andesit wurde ebenfalls gefunden. Aus Vergleichsfunden kann geschlossen werden, dass er für einen lokalen Herrscher an der heutigen bulgarischen Schwarzmeerküste bestimmt gewesen sein muss. Auf dem Schiff fanden sich auch 149 Gewichte aus Stein und Bronze, mit denen Waren exakt abgewogen werden konnten. Sie waren in festgelegte Einheiten unterteilt und zum Teil in Tiergestalt ausgeführt. 24 schwere Steinanker konnten nur durch mehrere Besatzungsmitglieder gehoben werden, da sie bis zu 200 Kilogramm wogen. Diese Ankerform, die in der Ägäis unbekannt war, stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum. Der Steintyp verweist evtl. auf eine Fertigung in der Levante; Tell Abu-Hawam und Tell Nami (Israel) kommen dafür in Frage. Diese Anker dienten wegen der großen Zahl wohl u. a. als Ballast. An persönlichem Besitz fanden sich neben Waffen aus dem nordgriechisch-thrakischen Raum auch eine vorderasiatische Schuppenpanzerrüstung sowie kanaanitische, italische und mykenische Schwerter. Daneben fand man ein Rasiermesser, einige Trinkbecher in Widderkopfform und mehrere offensichtlich benutzte Öllampen. Werkzeug wie Sicheln, Ahlen, Bohrer, Sägen usw. fanden sich ebenso wie Angelhaken, Netzgewichte, eine Harpune und ein Dreizack zur Nahrungsergänzung auf der Reise. Auch Brot wurde offensichtlich frisch gebacken, da sich eine Reibschale zum Mahlen von Getreide fand. Die Funde belegen ausführlich Umfang und Bedeutung des Handels des 14. Jahrhunderts, der bislang nur aus Keilschriftquellen bekannt war. Das betrifft u. a. den Rohstoffhandel: Die naturwissenschaftlichen Analysen zeigen, dass ein wichtiger Teil der Ladung, nämlich das Kupfer, von der Insel Zypern stammte, während die Herkunft des Zinns noch nicht geklärt ist. Zinnbarren stellen den bisher ältesten bekannten Fund von Zinn in Barrenform dar und beweisen, dass auch Zinn in der gleichen Form gehandelt wurde wie Kupfer. Altassyrische Quellen legen nahe, dass Zinn damals bereits lange aus dem Osten eingeführt wurde, vielleicht aus Zentralasien. Andere Forscher denken an das anatolische Taurusgebirge. Interessanterweise wurden die beiden Metalle im Verhältnis 10 Teile Kupfer und ein Teil Zinn gefunden, dem Mischungsverhältnis, das für die Herstellung von Bronze benötigt wird. Das Schiff von Uluburun war offenbar ein Handelsschiff auf einer Rundroute im östlichen Mittelmeer und gilt somit als Nachweis einer regen Handelstätigkeit im Gebiet. Die Route selbst ist nicht geklärt, da das Schiff Waren aus vielen verschiedenen Gegenden enthielt. Es wird einerseits vermutet, dass es aus dem östlichen Mittelmeerbereich, der Levante, via Zypern unterwegs in die Ägäis war. Andererseits kann die Route auch über die afrikanische Nordküste mit anschließender Direktfahrt via Kreta verlaufen sein. Die technischen Schiffsverbesserungen, die diese Handelsroute ermöglichten, fallen in die Regierungszeit von Echnaton. Die mykenischen Waren auf dem Schiff, insbesondere die beiden Schwerter, lassen mehrere Deutungen zu. Entweder sind sie über mykenische Handelsvertreter auf das Schiff gelangt oder, falls die beiden mykenischen Schwerter zu zwei mitreisenden Personen gehörten, handelte es sich um Abgesandte eines mykenischen Palastes oder eines Herrschers, für den die mykenischen Güter bestimmt waren. Die altägyptischen Waren wären bei dieser Route im Hafen von Marsa Matruh oder vorher im Nildelta ergänzend zu der bereits bestehenden levantinischen Ladung gelangt. Die Öllampen des Schiffes waren eindeutig levantinisch und deuten auf die phönikischen Städte hin. Eine Bestätigung dieser These erfolgte jüngst durch die Analyse eines nur 13 mm langen Unterkiefers einer Hausmaus. Thomas Cucchi von der Universität Durham konnte nachweisen, dass die Form der Molaren mit heutigen Hausmaus-Populationen der syrischen Levante übereinstimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Das Schiff.", "content": "Das Schiff gilt als das älteste bekannte Überseeschiff und wurde aus Zedernholz, nach einigen Quellen aus Pinienholz, und Klammern aus Eiche gefertigt. Es war etwa 15 Meter lang und 5 Meter breit. Die Steinanker und die Verteilung der Ladung deuten auf eine Traglast von 20 Tonnen hin. Allerdings ist nicht bekannt, wie viel Ladung abhandenkam, so dass jede Schätzung der Tragfähigkeit unsicher bleibt. Leider sind vom Rumpf nur wenige Reste (etwa 3 %) erhalten. Das ursprüngliche Aussehen konnte aber anhand von Abbildungen rekonstruiert werden. Die türkische Gruppe \"360 Derece\" (360 Grad) baute die \"Uluburun II\", einen Nachbau des Originals, der sich als absolut seetüchtig erwies. Sie kreuzte bereits einige Monate im Mittelmeer und dem Schwarzen Meer. Angetrieben wird dieser Nachbau durch ein rechteckiges Segel, dabei erreicht er Geschwindigkeiten bis zu sieben Knoten. Manövriert wird mit zwei Steuerrudern. Wenn dieser Nachbau nicht auf den Meeren unterwegs ist, befindet er sich im Museum in Bodrum.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die gefundene Vielfalt an Objekten der unterschiedlichsten Herkunft ist für diese Zeit einmalig. Bisher war die Wissenschaft auf schriftliche und bildliche Überlieferungen angewiesen, um das damalige Wirtschaftssystem und den Handel der späten Bronzezeit zu rekonstruieren. Nun ist bewiesen, dass alle damaligen Staatsgebilde des östlichen Mittelmeerraums (und auch einige darüber hinaus) an diesem Handel teilnahmen. Es existierte ein weit gespanntes Handelsnetz, das sogar so entfernte Regionen wie die Ostsee – über Zwischenhändler – mit einbezog. Produkte aus dem östlichen Mittelmeerraum, wie z. B. die Ochsenhautbarren, fanden sich unter anderem auch in Süddeutschland (Depot von Oberwilflingen) und Südfrankreich (Sète).", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Fragestellungen.", "content": "Die zahlreichen Funde konnten zwar einige Fragen beantworten, haben aber auch viele neue Fragen aufgeworfen. Seehandel im 14. Jahrhundert v. Chr. – auch über größere Distanzen hinweg – scheint durch den Fund nachgewiesen; eine Aussage über Umfang und Details dieses Handels ist jedoch nur bedingt möglich. So stellt sich die Frage nach Auftraggebern dieser Handelsfahrt – vielleicht handelte es sich um frühzeitige Handelshäuser –, dem Schiffseigner, den Händlern und Käufern. Es ist nicht klar, ob das Schiff im Etappenhandel an der Küste entlang pendelte oder im Fernhandel einem Ziel zustrebte, an dem alle mitgeführten Waren verkauft oder getauscht werden sollten. Welchen Weg die Güter nahmen, woher sie ursprünglich stammten und ob sie einzeln an verschiedenen Häfen gekauft und aufgenommen oder zentral an einem Ort, an den sie vorher gehandelt worden waren, bedarf weiterer Klärung. Im Dunkeln liegen auch die Umstände des Untergangs des Schiffes. Denkbar sind z. B. Sturm, Überladung oder ein Überfall durch Piraten.", "section_level": 1}, {"title": "Museale Aufbereitung.", "content": "Das Wrack und die Funde befinden sich heute im Museum für Unterwasserarchäologie in Bodrum (Türkei), angegliedert an die Kreuzritterburg Bodrum. Mit dem unter der Leitung von Osman Erkurt entstandenen Nachbau des Schiffes werden Reisen zu Forschungszwecken im Mittelmeer unternommen. Vom 16. Oktober 2005 bis 16. Juli 2006 fand im Deutschen Bergbau-Museum Bochum eine Sonderausstellung über das Wrack statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Schiff von Uluburun wird das Wrack eines Frachtseglers bezeichnet, der im 14. Jahrhundert v. Chr. vor der Südwestküste der Türkei gesunken ist und 1982 von Schwammtauchern wiederentdeckt wurde. Der einzigartige Fund ermöglicht wichtige Aufschlüsse über Wirtschaft und Handel in der Levante am Ende der Bronzezeit. Die geborgene Schiffsfracht wird heute im Museum für Unterwasserarchäologie in Bodrum ausgestellt. Der Name leitet sich vom Fundort, dem Kap Uluburun bei Kaş in der türkischen Provinz Antalya her.", "tgt_summary": null, "id": 171875} {"src_title": "Putzgruppe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Michael Fitzgerald trat der Ordensgemeinschaft der Gesellschaft der Missionare von Afrika- bekannt als «Weiße Väter» - bei. Nach seiner theologischen Ausbildung empfing er am 3. Februar 1961 die Priesterweihe. Nach einem Doktoratsstudium an der Päpstlichen Universität Gregoriana (1961/65) studierte er Arabistik an der Universität London (1965/68). Von 1968 bis 1978 lehrte er am Päpstlichen Institut für Arabische und Islamische Studien (PISAI) in Rom und von 1969 bis 1978 an der Makerere-Universität in Kampala, Uganda. Von 1972 bis 1978 war er Rektor des PISAI in Rom. 1978 wechselte er als Seelsorger nach Halfa el Jadida im Kassala, ein Bundesstaat im Osten des Sudan. 1980 wurde er in der Generalkurie der «Weißen Väter» tätig. 1987 wurde er von Papst Johannes Paul II. als Sekretär in das Sekretariat für die Nichtglaubenden, den späteren Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog berufen. Am 16. Dezember 1991 wurde Michael Fitzgerald von Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von \"Nepte\" ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm der Papst am 6. Januar 1992 im Petersdom. Mitkonsekratoren waren die Kurienerzbischöfe Giovanni Battista Re und Josip Uhač. Mehr als zehn Jahre lang bekleidete er das Amt des Sekretärs im Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog, bis er am 1. Oktober 2002 zum Titularerzbischof ernannt und, als Nachfolger von Francis Kardinal Arinze, zum Präsidenten des Rates bestellt wurde. Am 15. Februar 2006 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Apostolischen Nuntius in Ägypten und Ständigen Beobachter der Arabischen Liga. Am 23. Oktober 2012 nahm Papst Benedikt XVI. seinen altersbedingten Rücktritt an. Seit 2012 lebt er an der St.-Anna-Kirche in Jerusalem Am 1. September 2019 gab Papst Franziskus bekannt, ihn im Konsistorium vom 5. Oktober 2019 ehrenhalber als Kardinaldiakon in das Kardinalskollegium aufnehmen zu wollen. Wegen der Überschreitung der Altersgrenze ist er bei einem Konklave nicht wahlberechtigt. Bei der Kardinalskreierung wies ihm der Papst am 5. Oktober 2019 die Titeldiakonie Santa Maria in Campitelli zu. Die Besitzergreifung seiner Titeldiakonie fand am 1. Februar 2020 statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Louis Kardinal Fitzgerald MAfr (* 17. August 1937 in Walsall, Großbritannien) ist ein römisch-katholischer Geistlicher, emeritierter Erzbischof und Diplomat des Heiligen Stuhls.", "tgt_summary": null, "id": 94398} {"src_title": "Berliner Kunstpreis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anlage.", "content": "Die U-Bahn fährt hier zwar erst seit Beginn der 1940er Jahre, doch die Station wurde bereits mehr als siebzig Jahre zuvor als Bahnhof einer Vorortseisenbahn gebaut. Das Stationsgebäude weist noch immer zahlreiche architektonische Merkmale aus viktorianischer Zeit auf. Neben Mill Hill East gehört Finchley Central zu den ältesten erhalten gebliebenen Teilen der London Underground. Der Haupteingang, der direkt in die Schalterhalle führt, befindet sich am Chaville Way, der bei einem Parkplatz endet. Der Nebeneingang befindet sich in der Station Road, wenige Meter von der Regent’s Park Road entfernt. Die Station ist dreigleisig: Am Gleis 3 halten alle Züge in Richtung Süden, am Gleis 2 jene in Richtung High Barnet. Gleis 1 dient den Zügen in Richtung Mill Hill East und solchen, die in Finchley Central wenden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Bahnhof wurde am 22. August 1867 durch die Edgware, Highgate and London Railway (EH&LR) zusammen mit der eingleisigen Strecke Finsbury Park – Edgware eröffnet. Im Juli 1867, kurz vor der Eröffnung, übernahm die größere Great Northern Railway (GNR) die EH&LR. Die Zweigstrecke in Richtung High Barnet folgte am 1. April 1872. Zu Beginn hieß der Bahnhof \"Finchley & Hendon\", am 1. Februar 1894 erhielt er den Namen \"Finchley (Church End)\". Mit dem Railways Act 1921 wurden sämtliche Bahngesellschaften des Landes zu vier großen Gesellschaften vereinigt, die GNR ging dabei 1923 in die London and North Eastern Railway (LNER) auf. Im Rahmen des Northern Heights-Projekts wurden die Eisenbahnstrecken nach Edgware und High Barnet in das U-Bahn-Netz integriert. Am 1. April 1940 fuhr der letzte LNER-Zug und der Bahnhof erhielt seinen heutigen Namen. Der U-Bahn-Betrieb begann am 14. April 1940. Am 18. Mai 1941 folgte die kurze Zweigstrecke nach Mill Hill East. In der Nähe der Station wohnte einst Harry Beck, der Designer des Liniennetzplans der London Underground. Daran erinnert eine Gedenktafel auf dem Bahnsteig.", "section_level": 1}, {"title": "Songtitel.", "content": "Der Bahnhof wird im Lied \"Finchley Central\" der New Vaudeville Band aus dem Jahr 1967 besungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Finchley Central ist eine oberirdische Station der London Underground im Stadtbezirk London Borough of Barnet. Sie liegt in der Travelcard-Tarifzone 4 an der Ballards Lane und der Regent's Park Road, im Stadtteil Finchley. Im Jahr 2013 nutzten 5,33 Millionen Fahrgäste diese von der Northern Line bediente Station.", "tgt_summary": null, "id": 970210} {"src_title": "Christian Orlainsky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Farrell begann im Alter von elf Jahren eine Klarinettenausbildung, mit sechzehn Jahren wechselte er zum Tenorsaxophon. Nach dem Studium an der University of Illinois ging er 1959 nach New York City. Dort gehörte er bis 1961 der Big Band von Maynard Ferguson an und arbeitete 1962 mit Slide Hampton. Er spielte Aufnahmen mit Charles Mingus, Dizzy Reece und Jaki Byard ein und gehörte zwischen 1966 und 1969 dem Thad Jones/Mel Lewis Orchestra und zwischen 1967 und 1970 der Combo von Elvin Jones an. Als Sideman arbeitete er auch mit George Russell, Horace Silver, Woody Herman, Louis Hayes, Ray Barretto, Billy Cobham („Spectrum“, 1973), Chick Corea und „Return to Forever“, Pat Martino (1968), Antônio Carlos Jobim (1970), und Santana („Welcome“, 1973), Hubert Laws, Ron Carter. Einer größeren Hörerschaft bekannt wurde Farrell als Mitglied der ursprünglichen Besetzung von Chick Coreas Fusion-Band „Return to Forever“. Außerdem spielte er Anfang der 1970er-Jahre eine Reihe von Alben für das Label CTI ein. Diese Aufnahmen, allen voran „Moon Germs“ von 1972, dokumentieren Energie und Sensibilität in seinem Spiel auf Sopran- und Tenorsaxophon und Querflöte, und werden von einigen zu den Klassikern der Epoche gezählt. Allerdings fanden diese Aufnahmen wenig Beachtung, trotz der hochkarätigen Sidemen wie Stanley Clarke am akustischen Bass, Herbie Hancock, Jack DeJohnette, Joe Beck, John McLaughlin und anderen. „Der oft unterbewertete, vor allem im Straight Ahead Jazz, weniger im Fusionkontext überzeugende Joe Farrell bestach durch seine Kraft auf dem Tenor, sein Swingfeeling auf dem Sopran und seine lyrische Stärke auf der Flöte.“ Seine Karriere wurde zunehmend durch Drogenkonsum beeinträchtigt. Farrell starb 1986 in Los Angeles an MDS.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Carl Firrantello, auch Giuseppi Carl Firrantello (* 16. Dezember 1937 in Chicago Heights, Illinois; † 10. Januar 1986 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Tenor- und Sopransaxophon, Flöte).", "tgt_summary": null, "id": 482734} {"src_title": "Waggonfabrik Wismar Typ Hannover", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Arne Næss war mit 21 Jahren einer der jüngsten Magister Norwegens. Drei Jahre später promovierte er mit der Abhandlung \"Erkenntnis und wissenschaftliches Verhalten\" zum Doktor der Philosophie. 1939, mit 27 Jahren, wurde er an der Universität Oslo als Professor angestellt, was er bis 1970 blieb. Arne Næss engagierte sich besonders in den Jahren 1940–1955 in der Friedensbewegung. 1948/49 leitete er in Paris ein UNESCO-Projekt zum Ost-West-Konflikt. Der Philosoph hatte auch einen Namen als Bergsteiger und nahm 1950 unter anderem an der Erstbesteigung des Tirich Mir im Hindukusch teil. In Europa war Næss als Anhänger „grüner Politik“ bekannt. Seit 1970 engagierte er sich in „The Deep Ecology Movement“. Als Begründer der Tiefenökologie wurde Næss 1997 zum Ehrenmitglied der Umwelt- bzw. Grünen Partei Norwegens (Miljøpartiet De Grønne) ernannt, die er mit seinen tiefenökologischen Ansätzen nicht nur dort, sondern u. a. auch in Taiwan und Chile mitgeformt hatte. Seit der Parteigründung im Jahr 1987 hatte er auf den Wahllisten der Partei zu Kommunal- und Parlamentswahlen einen Ehrenplatz. In den Jahren vor seinem Tod war Arne Næss damit beschäftigt, den Menschen seine Philosophie zu vermitteln, unter anderem durch mehrere Bucheditionen in Zusammenarbeit mit Inga Bostad. Im Jahr 2005 wurde Næss wegen seines gesellschaftsdienlichen Engagements zum „Kommandanten mit Stern“ („Kommandør med stjerne“) des Königlichen Sankt-Olav-Ordens ernannt. Nach eigener Aussage fühlte er sich zumeist noch immer wie ein Kind und drückte oft aus, dass er es als wichtig erachte, den Kontakt mit dem Kind in sich selbst nicht zu verlieren.", "section_level": 1}, {"title": "Philosophie.", "content": "Als Philosoph gehörte Arne Næss der neopositivistischen Tradition an, und zwar sowohl als deren Sprecher als auch als deren Kritiker. Neopositivismus oder Logischer Empirismus wurde zunächst als theoretisches Programm der Zwischenkriegszeit durch den so genannten Wiener Kreis geformt, mit dem Næss während seines Aufenthalts in Wien in der Mitte der 1930er Jahre Kontakt hatte. In seiner Variante erhielt der Neopositivismus teils eine wissenschaftsphilosophische sowie teils auch eine sprachphilosophische Gestalt. In seiner Doktorarbeit \"Erkenntnis und wissenschaftliches Verhalten\" von 1936 versuchte Næss eine theoretische Begründung für den positivistischen Grundgedanken zu formulieren, dass lediglich eine Form der Erkenntnis der Wirklichkeit existiert, nämlich die wissenschaftliche, und dass es nur eine Form von Wissensschaffung gibt, nämlich die naturwissenschaftliche. Alle anderen Formen von Erkenntnis, traditionelle Philosophie, Kunst oder Religion verwarf er als Metaphysik. In späteren Schriften, unter anderem \"Notes on the Foundation of Psychology as a Science\" (‚Anmerkungen über die Psychologie als Wissenschaft‘) von 1948, führte Næss diese Position näher aus. Seit den 1960er Jahren war er mehr und mehr an den problematischen Seiten des positivistischen Programms über „Einheitswissenschaften“ interessiert. In seiner Arbeit \"Pluralist and Possibilist Aspect of the Scientific Enterprise\" (‚Pluralistischer und possibilistischer Aspekt der wissenschaftlichen Betätigung‘) von 1972 wurde Positivismus schließlich durch Pluralismus ersetzt. Die Parole war nicht länger „Einheitswissenschaft“, sondern „Theorievielfalt“. Zu jeder Zeit kann und soll eine Reihe von konkurrierenden und miteinander unvereinbaren wissenschaftlichen Theorien vorhanden sein, über die gesagt werden kann, dass sie in Übereinstimmung mit der „Wirklichkeit“ seien. Während Næss früher die objektive und positivistische Wissenschaft als ein wichtiges Werkzeug gegen die Ausbreitung einer totalitären Politik betrachtete, ist diese Wissenschaft seiner Ansicht nach nun ebenfalls ein Teil der herrschenden Ideologie geworden.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachphilosophie – Die empirische Semantik.", "content": "Arne Næss’ Sprachphilosophie, \"Die empirische Semantik\", wurde bereits 1938 in der Untersuchung \"Truth as conceived by those who are not Professional Philosophers\" vorgestellt. Das stellte einen Versuch dar, das traditionelle philosophische Problem der Wahrheit zu lösen, indem man untersucht, was die Menschen unter dem Begriff „Wahrheit“ verstehen. Sein sprachphilosophisches Hauptwerk ist \"Interpretation und Präzisierung\" von 1953, dessen Interpretations- und Präzisierungslehre in der veröffentlichten Ausgabe \"En del elementære logiske emner\" (deutscher Titel: \"Kommunikation und Argumentation\") zum obligatorischen Stoff für Studenten wurde, die sich auf die Grundlagenprüfungen in Philosophie an den norwegischen Universitäten vorbereiteten. Næss’ empirische Semantik hatte dadurch großen Einfluss auf die intellektuelle Denkweise der norwegischen Nachkriegszeit, hatte aber weit weniger philosophische Bedeutung als seine wissenschaftstheoretischen Untersuchungen.", "section_level": 1}, {"title": "Arne Næss’ Normen für eine sachliche Diskussion.", "content": "Besondere Bedeutung ist Arne Næss’ Ausarbeitung von sechs Normen für eine sachliche Diskussion beizumessen. Diese Normen gingen in den Philosophieunterricht ein und sollen im Folgenden vorgestellt werden. (Die Übersetzung wurde von Armin von Stechow übernommen, der das Buch \"En del elementære logiske emner\" in die deutsche Version \"Kommunikation und Argumentation\" übersetzt hat.) Sechs Normen für eine sachliche Diskussion A. Gegen tendenziöses Drumherumgerede Ausgangsformulierung: Halte dich an die Sache. Diese Norm ist verletzt, wenn: (1) Ein Beitrag als Argument betrachtet zu wenig Relevanz hat, oder er ist, als isolierte Behauptung betrachtet, zu wenig haltbar, als dass er einen Standpunkt zum Thema, um das es in der Diskussion geht, stützen oder schwächen könnte. (2) Der Beitrag ist nicht dazu geeignet, Missverständnisse aufzuklären. (3) Der Beitrag ist geeignet, auf Zuhörer oder Leser so einzuwirken, dass diese mehr der einen Partei der Diskutanten zuneigen, der Beitrag hat also eine Tendenz. Beispiele für die Verletzung dieser Norm: Personencharakteristika, Behauptungen über die Motive des Gegenübers, Ursachenerklärungen als Argumente. B. Gegen tendenziöse Wiedergabe Ausgangsformulierung: Eine Formulierung, deren Zweck es ist, in einer ernsthaften Diskussion einen Standpunkt wiederzugeben, muss neutral sein in Bezug auf jeden Streitpunkt. Durch das Wort „Wiedergabe“ wird angedeutet, dass Standpunkte bereits im Voraus vorliegen, Die Norm betrifft somit nicht die erste Ausarbeitung eines Standpunktes. Sie ist besonders wichtig, wenn es um die Formulierung von Standpunkten unserer Gegner geht. C. Gegen tendenziöse Mehrdeutigkeiten Ausgangsformulierung: Ein Diskussionsbeitrag soll keine Mehrdeutigkeiten von einer Art aufweisen, welche bei den Zuhörern oder Lesern falsche Vorstellungen darüber erwecken könnte, wofür die Diskutanten einzustehen bereit sind. Mehrdeutigkeiten führen dazu, dass Argumente der Kritik angepasst werden. D. Gegen das Aufbauen von Buhmännern Ausgangsformulierung: Unterstelle dem Gegner keine Standpunkte, für die er nicht eintritt. In anderen Worten, dem Standpunkt des Gegenübers ist kein Inhalt hinzuzufügen, für den dieser nicht einsteht. Die Verletzung dieser Norm besteht darin, dass die Wiedergabe der Standpunkte des Gegenübers in tendenziöser Weise vom Original abweicht. E. Gegen tendenziöse Originaldarstellungen Ausgangsformulierung: Eine Darstellung, ein Bericht oder eine Theorie sollte es vermeiden, dem Zuhörer oder Leser ein schiefes Bild zu vermitteln, das den Interessen der einen Partei auf Kosten der anderen dient. Das bedeutet, dass Informationen, die dargestellt werden, nicht unwahr und unvollständig sein dürfen und/oder es darf keine relevante Information zurückgehalten werden. Diese Norm ist mit der Norm B verwandt. F. Gegen tendenziöse Präparierung von Diskussionsbeiträgen Ausgangsformulierung: Der Kontext oder äußere Umstände, die nichts mit der Sache zu tun haben, sollten neutral gehalten werden. Eine Äußerung in einer ernsthaften Diskussion ist eine Verletzung dieser Norm, wenn der Äußerungskontext oder die äußere Situation die Eigenschaft haben, den Einfluss der einen Partei zu stärken, ohne dass diese Einflüsse dem argumentativen Gehalt der Äußerungen zugeschrieben werden können. Beispiele für Verletzungen dieser Norm: Ironie, Sarkasmus, Schimpfwörter, Übertreibungen und Drohungen. Quelle: Arne D. Næss: \"Kommunikation und Argumentation. Eine Einführung in die angewandte Semantik.\" Script-Verlag, Kronberg 1975.", "section_level": 1}, {"title": "\"Deep Ecology\" – Die Tiefenökologie.", "content": "Arne Næss prägte den Begriff Deep Ecology (dt. \"Tiefenökologie\") in einem 1973 erschienenen Artikel mit dem Titel \"The Shallow and the Deep. Long-Range Ecology Movements: A Summary\". In dieser Vision nehmen wir alle die Umwelt als einen Teil von uns selbst wahr und betrachten sie in keiner Weise als Gegenspieler der Menschheit. Seine persönliche Definition von „Deep Ecology“ formulierte er in einem Interview 1999 wie folgt: Viele Persönlichkeiten haben sich über diesen Ansatz Gedanken gemacht. Thomas Berry zum Beispiel interpretiert die Tiefenökologie in seinem Essay \"The Viable Human\" wie folgt: Tiefenökologen stehen dafür, die Nutzung der natürlichen Ressourcen durch die Menschen unter Kontrolle zu stellen, außer sie dient der Befriedigung lebensnotwendiger Bedürfnisse. So ist der Anbau von Getreide durch einen afrikanischen Stamm, um sein Überleben zu sichern, ein solches Bedürfnis, nicht aber die Umwandlung eines Sumpfes in einen exklusiven Golfplatz. Es ist offensichtlich, dass unter dieser Betrachtungsweise ein großer Teil des Bergwesens, Erntewesens und der allgemeinen Entwicklung unseres Technologiezeitalters nicht den Anforderungen des Prinzips der lebensnotwendigen Bedürfnisbefriedigung entsprechen. Anstatt sich damit zu beschäftigen, die Automobilproduktion anzuheben oder Autobahnen, Straßen und Parkplätze zu bauen, ist diese Ethik daran interessiert, das Problem der Mobilität auf anderen Wegen zu lösen. Sie rebelliert gegen eine industrialisierte Weltanschauung, wie sie in einem Zitat von Peter Drucker ausgedrückt wird: „Bevor besessen und benutzt ist jede Pflanze Unkraut und jedes Mineral ist nur ein weiterer Stein.“ Samuel A. Trumbore beschreibt die Tiefenökologie von einem ökozentristischen Standpunkt. Statt des oberflächlichen Ansatzes, Umweltverschmutzung als ein Kontroll-, Unterbringungs- und Verteilungsproblem zu betrachten, um die Vergiftung der Menschen zu begrenzen, hinterfragt die Tiefenökologie die Herstellung von jeglichem giftigen Abfall überhaupt und bewertet deren Auswirkung auf die gesamte Biosphäre. Eine oberflächliche Vorgehensweise gegen sauren Regen wäre, widerstandsfähige Pflanzen anzubauen, anstatt den sauren Regen selbst zu eliminieren, um die originäre Flora und Fauna zu erhalten, etwa indem man die Wirtschaft weg von einer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen lenkt. Die Tiefenökologie steht dafür, indigene Industrien sowie traditionelle Feldfrüchte und Technologien zu unterstützen, um die Zerstörung kultureller Regionen zu begrenzen, anstelle des heute angewandten Aufbaus einer Schwerindustrie in unterentwickelten Ländern, deren Exporte zu niedrigen Preisen in entwickelte Märkte gefördert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Arne Næss’ weitere Bedeutung für die Philosophie.", "content": "Næss spielte eine entscheidende Rolle in der Etablierung einer neuen Gesellschaftsordnung in Norwegen nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit seiner vielseitigen Orientierung, seinem theoretischen Scharfsinn und empirischen Interesse wurde er der selbstverständliche Mittelpunkt. Unter anderem leitete er das große UNESCO-Projekt „Democracy, Ideology and Objectivity“ im Jahr 1956, weiter gründete und leitete er \"Inquiry\" ab dem Jahr 1958, eine interdisziplinäre Zeitschrift für Philosophie und Gesellschaftstheorie. Næss hat sich bei verschiedenen Gelegenheiten mit radikalen politischen Standpunkten hervorgetan. Im Jahr 1952 gab er zusammen mit Vilhelm Aubert, Harald Ofstad und Arild Haaland \"Tenk en gang til\" (frei übersetzt: „Denk nochmal nach“) heraus, einen pazifistischen Beitrag gegen Antikommunisten und Propaganda des Kalten Krieges. Er schrieb Analysen über Mahatma Gandhis Philosophie des gewaltlosen Widerstands, und seit den 1970er Jahren engagierte er sich in der Umweltbewegung sowie der Organisation „Fremtiden i våre hender“ („Die Zukunft in unseren Händen“). In diesem Zusammenhang steht auch sein Buch \"Økologi, samfunn og livsstil\" (‚Ökologie, Gesellschaft und Lebensstil‘) von 1976, das auf deutsch unter dem Titel \"Die Zukunft in unseren Händen\" von David Rothenberg herausgegeben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Umstritten ist Næss wegen seiner Betonung der Bevölkerungspolitik und seines Postulats nach Reduzierung der Menschheit auf ein „vertretbares Mindestmaß“. Kritisch gesehen wird ferner Næss’ Kritik an vermeintlich zu liberalen Einwanderungskonzepten, der zufolge aufgrund der „in den reicheren Ländern [...] gigantische[\"n\"] Pro-Kopf-Verschwendung [...] jeder Einwanderer von einem armen in ein reiches Land ökologischen Streß“ schaffe. Es liege „auf der Hand, daß die Kinder der Einwanderer gleichermaßen das fatale Konsummuster der reichen Länder übernehmen und so weiterhin zur ökologischen Krise beitragen.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Ehrendoktorate Ehrenmitgliedschaften", "section_level": 1}, {"title": "Bibliographie.", "content": "Arne Næss schrieb etwa 30 Bücher und zahlreiche Artikel.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Die folgenden Weblinks führen zu Artikeln und Interviews über, von und mit Arne Næss. Sie dienten auch als wesentliche Quellen für diesen Beitrag.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arne Dekke Eide Næss (* 27. Januar 1912 in Slemdal bei Oslo; † 12. Januar 2009) war ein norwegischer Philosoph, der durch seine Lehrbücher in Logik, Methodologie und Philosophiegeschichte dazu beitrug, der Philosophie eine Schlüsselstellung im akademischen und intellektuellen Leben im Norwegen der Nachkriegszeit zu geben. Er wird zu den Begründern der Tiefenökologie („Deep Ecology“) und der so genannten \"Oslo-Schule\" gezählt. ", "tgt_summary": null, "id": 2043885} {"src_title": "Fremdkörpererkrankung der Wiederkäuer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Fluss entspringt 182 km entfernt von seiner Mündung im zum Vorfeld der Appalachen gehörenden Piedmont-Hügelland in Maryland. Von dort aus fließt er in etwa südsüdwestlicher Richtung durch die dicht besiedelte Region zwischen Baltimore und Washington, D.C. und bildet südöstlich von Bowie (Maryland) ein etwa 80 km langes, maximal 3,7 km breites, schiffbares und für die Gezeiten offenes Delta (ein sog. Ästuar). Wichtige Zuflüsse sind der Little Patuxent River, der Middle Patuxent River und der Western Branch.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Name des Flusses ist erstmals auf einer von John Smith nach einer 1608 unternommenen Erkundungsfahrt angefertigten Karte zu lesen. Die ersten europäischen Besucher in der Region waren wahrscheinlich aber spanische Seeleute, die im Juni 1588 in der Mündung des Fußes ankerten. Die Besiedlung durch Europäer begann in der Mitte des 17. Jahrhunderts, mit dem Beginn des Tabakanbaus in dieser Zeit wurden die ökonomischen Grundlagen für die nächsten zweihundert Jahre geschaffen. In der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich auch eine Eisenindustrie, der Patuxent wurde zu einem rege genutzten Transport- und Verkehrsweg. Ab den 1820er Jahren setzte man Dampfschiffe ein. Militärische Bedeutung gewann der Fluss im August 1814, als im Krieg von 1812 britische Truppen an der Mündung landeten, eine Kanonenbootflottille der US Navy zur Selbstzerstörung zwangen und entlang des Patuxent auf Washington vorstießen, das sie nach ihrem Sieg in der Schlacht bei Bladensburg teilweise niederbrannten. Der Niedergang der Tabakplantagen durch die Kriegsschäden und das Auslaugen des Bodens führten zu einer lange andauernden wirtschaftlichen Stagnation der Region, die bis in die 1930er Jahre andauerte. Im 20. Jahrhundert wurden am Patuxent durch die Errichtung zweier Dämme (Brighton Dam und Rocky Gorge) zwei große Stauseen geschaffen, die ein wichtiges Trinkwasserreservoir für Maryland bilden. Insbesondere der Bau der Stadt Columbia (Maryland) im Quellgebiet des Middle und Little Patuxent ab den 1960er Jahren und die daraus resultierende Verschmutzung des Flusses durch Sedimente und Abwässer führte zu massiven Umweltschäden und dem weitgehenden Absterben der Fischereiindustrie im Deltagebiet. Seitdem wurden – teils unter dem Druck von Prozessen – erhebliche Verbesserungen erreicht und große Flächen unter Naturschutz gestellt. Hieraus resultierte die Entwicklung eines mittlerweile florierenden Tourismus in der Region.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Patuxent River ist ein Fluss, der durch den US-Bundesstaat Maryland fließt und in die Chesapeake Bay mündet. Zusammen mit dem westlich gelegenen Potomac River und dem nordöstlich gelegenen Patapsco River ist er einer der drei größten Flüsse dieses Bundesstaates und der größte, der ausschließlich durch Maryland fließt.", "tgt_summary": null, "id": 87168} {"src_title": "Werner von Bolton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Kleomenes war 235 v. Chr. in Sparta an die Macht gelangt und setzte eine Reformpolitik in Gang, wie sie vor ihm bereits Agis IV. in Angriff genommen hatte, der aber letztlich gescheitert war. Ziel war die Restauration der Verfassung des Lykurg, wobei die innere Konsolidierung die Voraussetzung der Wiedererlangung der spartanischen Vormachtstellung in Griechenland sein sollte, die im Verlauf des 4. Jahrhunderts v. Chr. zunächst an Theben, dann an Makedonien verloren gegangen war.", "section_level": 1}, {"title": "Krieg gegen den Achaiischen Bund.", "content": "Anlass des Krieges war die Eroberung des zu Megalopolis gehörenden Belbina durch Sparta, woraufhin Megalopolis, traditionell Gegner der Spartaner, den Achaiischen Bund um Hilfe rief, dessen Politik vom Strategen Aratos von Sikyon geleitet wurde. Ein erster Angriff der Achaiier gegen die von Sparta beherrschten Städte Orchomenos und Tegea scheiterte zunächst, stattdessen gelang Kleomenes die Einnahme von Methydrion. Der Versuch des Aratos, von Elis, also von Westen her, anzugreifen, wurde von Kleomenes am Berg Lykaion abgewehrt, doch konnte er nicht verhindern, dass die Achaier die Festung Mantineia in Arkadien eroberten (227 v. Chr.). Daraufhin gelang Kleomenes, der wegen der Niederlagen in Sparta in die Kritik geraten war, bei Megalopolis ein Befreiungsschlag, bei dem der achaiische Feldherr Lydiadas fiel. Die oppositionellen Ephoren ließ Kleomenes daraufhin gewaltsam beseitigen. Im Jahr 226 v. Chr. drangen die Spartaner bis nach Korinth und zur Argolis vor; der Achaiische Bund erlitt bei Hekatombaion nahe Dyme eine schwere Niederlage, sodass sich der Bund Hilfe suchend an Antigonos III. Doson von Makedonien wandte, obwohl seit der handstreichartigen Vertreibung der makedonischen Garnison aus Korinth durch Aratos von Sikyon wenige Jahre zuvor das achaiisch-makedonische Verhältnis belastet war.", "section_level": 1}, {"title": "Eingreifen Makedoniens.", "content": "In ihrer Notlage verpflichteten sich die Achaier, Korinth an Makedonien zurückzugeben, wenn Antigonos ihnen gegen Sparta beistehe. 224 v. Chr. nahm Antigonos auf einer Versammlung in Aigion das Bündnis an unter der Bedingung, dass er selbst den Vorsitz im Synhedrion und als Stratege erhalte, was ihm gewährt wurde. Die Lage hatte sich für das Bündnis mittlerweile verschlechtert, da Sparta nunmehr fast die ganze Halbinsel Peloponnes beherrschte und am Isthmus von Korinth eine Verteidigungsstellung gegen die Makedonen errichten konnte; allerdings scheiterte Kleomenes bei dem Versuch, Sikyon zu erobern, woraufhin sich Argos gegen ihn erhob und er sich aus Korinth nach Arkadien zurückziehen musste. Der folgende Feldzug im Jahre 223 v. Chr. in Arkadien verlief wechselhaft und zum Teil äußerst blutig: Auf der einen Seite eroberte Kleomenes die Stadt Megalopolis, die er dem Erdboden gleichmachen ließ, auf der anderen Seite nahm Antigonos unter anderem die Städte Tegea, Orchomenos und vor allem die bedeutende Festung Mantineia ein. Die Lage gestaltete sich aber für Kleomenes zunehmend verzweifelter, da er den Makedoniern und Achaiiern zahlenmäßig unterlegen war und schließlich auch die finanzielle Unterstützung durch Ptolemaios III. verlor, sodass er sich genötigt sah, die spartanischen Heloten freizulassen, um so seine Kriegskasse aufzufüllen.", "section_level": 1}, {"title": "Niederlage Spartas.", "content": "Schließlich drangen die Truppen der antispartanischen Koalition aber in das spartanische Kernland Lakonien ein und es kam im Sommer 222 v. Chr. vor den Toren Spartas bei Sellasia zur Entscheidungsschlacht. Die Spartaner wurden dabei vernichtend geschlagen, Kleomenes musste nach Ägypten fliehen. Antigonos behandelte das besiegte Sparta mit Großmut, doch war durch die Niederlage Spartas dessen Machtstellung endgültig zerstört und es fristete fortan in der griechischen Welt kaum mehr als ein Schattendasein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kleomenische Krieg fand von 228 v. Chr. bis 222 v. Chr. zwischen Sparta und dessen König Kleomenes III., nach dem der Krieg benannt ist, auf der einen Seite und dem Achaiischen Bund auf der anderen Seite, dem sich im Verlauf des Krieges weitere Staaten – vor allem Makedonien – anschlossen, statt.", "tgt_summary": null, "id": 569693} {"src_title": "SC-ESV Parndorf 1919", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Regularität eines Freimaurers.", "content": "Die Regulärität eines Freimaurers wird von sämtlichen Systemen annähernd einheitlich entschieden. Ein Freimaurer ist \"regulär\", wenn er in rechtmäßiger Weise in einer regulären Loge zum Freimaurer gemacht wurde. Ist er in einer \"irregulären\" Loge oder in \"irregulärer\" Form initiiert worden, so kann er \"regularisiert\" werden.", "section_level": 1}, {"title": "Regularität einer Loge.", "content": "Nach der 8. Verordnung der Andersonschen Konstitution ist eine Loge regulär, wenn sie nach den Regeln des ihr erteilten Konstitutionspatents arbeitet. Danach bestätigen die Großlogen „Regularität“ der jeweilig anerkannten Mitgliedslogen mit Patenten:", "section_level": 1}, {"title": "Regularität einer Großloge.", "content": "Die Beurteilung der Regularität einer Großloge wird stark durch die von der Vereinigte Großloge von England (UGLoE) beanspruchte Führungsrolle innerhalb der Freimaurerei geprägt. Sie verlangt für die Regularität die Anerkennung durch eine andere (reguläre) Großloge. Die Kriterien hierfür, die (Basic Principles) in der Fassung von 1989 verlangen: Treffen diese Kriterien bei einer Großloge nicht zu, betrachtet die UGLoE diese als freimaurerisch irregulär. Mit der Folge, dass auch ihre Tochterlogen und deren Mitglieder als irregulär betrachtet werden. Die UGLoE verbietet daher den regulären Großlogen \"freimaurischen Verkehr\" mit diesen Logen. Dieser Standpunkt ist nicht unbestritten. Insbesondere unter Hinweis auf die alleinige Jurisdiktion einer Großloge wird der UGLoE das Recht abgesprochen, in die Kompetenzen der übrigen Großlogen einzugreifen. Im Wesentlichen halten sich jedoch die von der UGLoE anerkannten Großlogen an diese Verpflichtung.", "section_level": 1}, {"title": "Irreguläre Freimaurerei.", "content": "Daneben hat sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Liberale Freimaurerei entwickelt. Zwischen dem Großorient von Frankreich (GOdF) und der Vereinigten Großloge von England bestand ursprünglich eine gegenseitige Anerkennung. Erst als 1877 der Grand Orient de France auf Antrag des calvinistischen Pastors Frédéric Desmons aus Gründen der Gewissensfreiheit auf die Formel vom \"Allmächtigen Baumeister aller Welten\" verzichtete, brach die Vereinigte Großloge von England 1913 einseitig die Kontakte ab und erkennt seither den Großorient von Frankreich und die von ihr anerkannten Großlogen und Logen nicht mehr als regulär an. Dieser hingegen betrachtet die Vereinigte Großloge von England und die von ihr anerkannten Großlogen und Logen weiterhin als regulär. In der heutigen Zeit wird diese Nichtanerkennung durch die Vereinigte Großloge von England vor allem damit begründet, dass die vom Großorient von Frankreich ausgehenden liberalen Logen gegen die eigenen \"„Basic Principles“\" der Vereinigten Großloge von England verstoßen, indem sie keinen Glauben an ein Höchstes Wesen voraussetzen und Frauenlogen und gemischtgeschlechtliche Logen anerkennen. Seit dem 10. März 1999 untersagt die Vereinigte Großloge von England in einer öffentlichen Erklärung offiziell den Besuch von rituellen Versammlungen \"liberaler\" Logen. Obwohl die Mitglieder der von der Vereinigten Großloge von England anerkannten Freimaurerei keinen maurerischen Kontakt zu Logen haben dürfen, die Frauen aufnehmen, kommen dennoch stillschweigend vereinzelt gemeinsame Arbeiten zustande – trotz Ausschlussgefahr wegen regelwidrigen Verhaltens. Prinzipiell bestehen gute Beziehungen zwischen beiden Richtungen der Freimaurerei. Der Bund der Freimaurerei ist seinem innersten Wesen nach ein einiger und allgemeiner; alle Logen auf der ganzen Erde bilden ideell nur eine Loge.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff der Regularität entstammt dem internen Sprachgebrauch der verschiedenen freimaurerischen Lehrarten und Systeme. Man unterscheidet die Regularität eines Freimaurers, einer Loge und der Großloge. Sie richtet sich nach der Abstammung, den Prinzipien und der Einhaltung der freimaurerischen Regeln bei der Arbeit. Teilweise wird daher auch die Regularität des Ursprungs, der Prinzipien und die der Arbeit unterschieden. ", "tgt_summary": null, "id": 186424} {"src_title": "Casomai – Trauen wir uns?!", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und Beruf.", "content": "De Michelis entstammte einer Methodistenfamilie und graduierte 1963 in industrieller Chemie an der Universität Padua. Er war von 1963 bis 1972 zunächst als Assistent, später als Universitätsdozent in allgemeiner Chemie tätig. Von 1972 bis 1980 war er Privatdozent der allgemeinen Chemie an der Universität Venedig. Von 1980 bis 1990 schloss sich eine außerordentliche Professur an.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "De Michelis gehörte seit 1976 dem Parteivorstand des Partito Socialista Italiano (PSI) an, wo er für die Organisation der Partei auf nationaler Ebene Verantwortung besaß. Zu jener Zeit definierte er sich als antikommunistisch und anti-Democrazia Cristiana. Von 1992 bis 1993 war er stellvertretender Generalsekretär seiner Partei. Von 1997 bis 2001 war er Generalsekretär (= Vorsitzender) seiner Partei. Von 1964 bis 1980 und von 1990 bis 1995 war De Michelis in Venedig Stadtrat mit Zuständigkeit für die Stadtplanung. Zwischen 1974 und 1994 gehörte er auch der Camera dei deputati an. Von 1987 bis 1988 war er hier Fraktionsvorsitzender seiner Partei. Als Minister für Industriebeteiligungen gehörte er von 1980 bis 1983 den Kabinetten Arnaldo Forlani, Giovanni Spadolini und Amintore Fanfani an. 1986 war er vorübergehend Arbeitsminister im Kabinett Bettino Craxis. Von 1988 bis 1989 bekleidete er unter Ciriaco De Mita das Amt des stellvertretenden Ministerpräsidenten. Danach gehörte De Michelis bis 1992 dem Kabinett Giulio Andreottis als Außenminister an. In dieser Eigenschaft bearbeitete er für die Europäische Union gemeinsam mit seinen Amtskollegen den Balkankonflikt. Wiederholt reiste er mit dem „Kleeblatt“ nach Belgrad, um Slobodan Milošević zur Einhaltung abgeschlossener Waffenstillstandsvereinbarungen für Slowenien und Kroatien aufzufordern. Als der PSI infolge der massiven Korruption im Umfeld von Bettino Craxi Anfang der 1990er Jahre kollabierte, gründete De Michelis aus den Überresten des rechten Flügels der PSI 1997 eine kleine Partei, die sich \"Partito Socialista\" nannte. 2001 gründete er dann gemeinsam mit Bettino Craxis Sohn Bobo die Nuovo PSI, die zum Mitte-rechts-Bündnis Casa delle Libertà gehörte, das Silvio Berlusconi unterstützte. De Michelis war bis 2007 Nationaler Sekretär dieser Kleinpartei (0,95 % bei der Parlamentswahl 2001). Bei der Europawahl 2004 erhielt er einen Sitz für den Wahlkreis Süditalien auf der Liste der \"Socialisti Uniti per l’Europa\", eines Wahlbündnisses verschiedener Kleinparteien aus dem ex-sozialistischen Spektrum. Als Europaabgeordneter gehörte De Michelis dem Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie an und war ein Stellvertreter für den Justizausschuss, Mitglied der Delegation für die Beziehungen zur Volksrepublik China und Stellvertreter für die Delegation in Parlamentarische Versammlung des Euro-Mittelmeerraums. Außerdem gehörte er dem Unterausschuss Sicherheit und Verteidigung an. Ab 2003 war De Michelis Mitglied der ASEM-Taskforce. 2007 wandte sich De Michelis von der Nuovo PSI ab, weil er die Koalition mit Berlusconi nicht mehr mittragen wollte und gründete stattdessen mit anderen ehemaligen Mitgliedern der PSI die Partito Socialista, die sich dem Mitte-links-Lager anschloss und 2009 den Namen ihrer historischen Vorläuferin – also PSI – annahm. Von 1984 bis 1992 war De Michelis Vorsitzender und ab 2001 war er Mitglied des Verwaltungsrats des Aspen-Instituts in Italien. Ab 2002 war er Vorsitzender des Instituts für Lateinamerika und den Nahen Osten IPALMO.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gianni De Michelis (* 26. November 1940 in Venedig; † 11. Mai 2019 ebenda) war ein italienischer Politiker. Er war 1988/89 stellvertretender Ministerpräsident, von 1989 bis 1992 Außenminister seines Landes und von 2004 bis 2009 fraktionsloser Abgeordneter der Wahlliste Socialisti Uniti per l’Europa im Europäischen Parlament.", "tgt_summary": null, "id": 1607573} {"src_title": "Werkbundsiedlung Breslau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der U-Bahnhof Ruhleben der heutigen U-Bahn-Linie U2 wurde 1929 errichtet und am 22. Dezember des gleichen Jahres eröffnet. Er stellt bis heute den Endpunkt der ehemaligen \"Stammlinie\" dar. Der Architekt Alfred Grenander errichtete auf einem Damm einen funktionalen Bahnhof mit überdachtem Mittelbahnsteig und einer Empfangshalle darunter. Da die Gleise hinter dem Bahnsteig nicht weitergeführt werden, müssen die Züge am Bahnsteig wenden; die Annahme, die Kapazität des Bahnhofs sei daher stark eingeschränkt, ist aber falsch. Im Jahr 1946 kam es zu einem Unfall, als ein Zug über das Bahnsteigende hinausfuhr und erst auf der steil abfallenden Böschung zum Stendelweg zum Stehen kam. Bis zur Eröffnung der U-Bahn-Linie U7 im Jahr 1984 zum Rathaus Spandau war der Bahnhof Ruhleben Hauptanschluss Spandaus an das Berliner U-Bahn-Netz und wurde in der Hauptverkehrszeit rund alle drei Minuten bedient. Mehrere Omnibus-Linien verteilten von hier aus die Fahrgäste bis in die Spandauer Ortsteile Gatow/Kladow, Staaken, Falkenhagener Feld und Hakenfelde. Der starke Umsteigeverkehr zwischen Bus und U-Bahn wurde durch entsprechend eingebaute Rolltreppen organisiert. Eine Besonderheit in Berlin war auch die bis heute erhaltene Uhr zur Anzeige der nächsten U-Bahn-Abfahrt an der Vorderseite (Bus-Ankunft aus Spandau) des Bahnhofs. Andersherum wurde den Busfahrern mittels einer roten Signallampe an der Haltestelle angezeigt, ob eine U-Bahn gerade den Bahnhof erreicht hat. In diesem Falle hätte der Bus noch etwas länger gewartet. Die Lampe ist ebenfalls noch erhalten und wurde in ähnlicher Form auch auf anderen U-Bahnhöfen verwendet. Eine seit den 1920er Jahren geplante Streckenverlängerung der U2 über Rathaus Spandau nach Hakenfelde bzw. später zum Falkenhagener Feld wurde zugunsten der damals umstrittenen U-Bahn-Linie U7 zurückgestellt. Im U-Bahnhof Rathaus Spandau entstanden aber bereits Bauvorleistungen für die Verlängerung der U-Bahn-Linie U2. Ruhleben gehört heute eher zu den schwächer genutzten U-Bahnhöfen, dafür hatte die BVG jedoch schon 1984 durch die drastische Reduzierung der Zubringerbusse gesorgt. Daher lässt die BVG viele U-Bahn-Züge inzwischen nur noch bis zum Theodor-Heuss-Platz fahren. Dies liegt aber auch an der starken Konkurrenz des U-Bahnhofs Ruhleben, was den Umsteigeverkehr angeht: Der weniger leistungsfähige Regionalverkehr über Westkreuz und Jungfernheide nach Spandau spielt hierbei eine Nebenrolle. Seit 1996 besitzt der Endbahnhof der U2 eine Aufzugsanlage, sodass ein barrierefreier Zugang zum Bahnsteig möglich ist. In den Jahren 2010/2011 erfolgten umfangreiche Arbeiten zur Grundinstandsetzung des Bahnhofs und zur Sanierung des Bahndamms, nachdem bereits seit 2007 das Gleis 2 wegen abgerutschter Böschungen gesperrt war. Der U-Bahn-Betrieb war während der Bauarbeiten im Abschnitt Olympia-Stadion – Ruhleben eingestellt. Die Baukosten lagen bei 7,7 Millionen Euro. Auf der Wiese am Südausgang des Bahnhofs befindet sich ein Findling, der aus der Murellenschlucht an diese Stelle transportiert wurde und als Naturdenkmal gelistet ist (siehe \"Findlinge in der Murellenschlucht\").", "section_level": 1}, {"title": "Anbindung.", "content": "Am U-Bahnhof bestehen Umsteigemöglichkeiten von der Linie U2 zu den Omnibuslinien 130, 131 und M45 der Berliner Verkehrsbetriebe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der U-Bahnhof Ruhleben ist ein Berliner U-Bahnhof der Linie U2 in der Ortslage Ruhleben des Ortsteils Westend im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Er wurde 1929 eröffnet und ist bis heute die westliche Endstation der U-Bahn-Linie U2.", "tgt_summary": null, "id": 1029016} {"src_title": "Bully – Diese Kids schockten Amerika", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Krone entspricht in ihrer Form einem byzantinischen Stirnreif von 3,5 cm Breite. Ihr Durchmesser beträgt heute 12,5 cm. Die Krone ist an den Kopfumfang der Goldenen Madonna angepasst. Der Steinbesatz der Krone ist regelmäßig und auf den Umfang abgestimmt. Die Krone besteht aus einem stark silberlegierten Goldreif, auf den außen ein zweiter Reif aus reinerem Gold aufgelötet ist. Im Inneren der Krone ist ein eiserner Verstärkungsring sichtbar. Der obere und untere Rand der Krone sind mit Perlenschnüren verziert, wobei der diese durchziehende Draht mit Metallringen auf die Unterlage gelötet ist. Auf den vier Lilienzacken und auf dem Reif selbst befinden sich zahlreiche Perlen und Edelsteine, wobei die direkt unter den Lilienzacken angebrachten Steine besonders kostbar gefasst sind. Unter den Steinen befindet sich eine spätrömische, aus einem roten Almandin geschnittene Gemme mit einem Medusenhaupt sowie ein Saphir in einer dreieckigen Goldfassung auf der Vorderseite der Krone. Vergleichbare, allerdings jüngere Kronen in kirchlichem Besitz befinden sich in den Kirchenschätzen von Hildesheim und im französischen Conques.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Herkunft der Krone ist nicht geklärt. Lange wurde davon ausgegangen, dass die Krone 983 für die Krönung Ottos III. geschaffen wurde und von diesem an das Stift Essen geschenkt wurde. Das Stift Essen hatte unter der Leitung der Äbtissin Mathilde, die selbst eine Enkelin Kaiser Ottos I. war, eine besonders enge Beziehung zu dem ottonischen Herrscherhaus, die sich in bedeutenden Schenkungen der Könige wie auch darin niederschlug, dass die Schwester Ottos III., die wie die Äbtissin Mathilde hieß, in Essen erzogen wurde. Zu Beginn des Februars 993, also um Mariä Lichtmess, stattete Otto III. dem Stift Essen einen Besuch ab, bei dem er nach Vermutung lokaler Historiker dem Stift Essen zwei bedeutende Geschenke machte. Das eine Geschenk war ein Schwert aus Damaszener Stahl, das vermutlich um 950 angefertigt worden war und in Schlachten benutzt worden ist, wie Gebrauchsspuren an der Klinge erkennen lassen. Dieses wohl wegen seines Trägers verehrenswürdige Schwert wurde in Essen mit einer kostbaren Umhüllung aus Gold versehen. In der Folgezeit wurde das Schwert als das Richtschwert der Essener Stifts- und Stadtpatrone Cosmas und Damian angesehen und fand dadurch Aufnahme in das Essener Stadtwappen. Für die heutige Forschung wäre die Antwort auf die Frage, wer der ursprüngliche Träger des Schwertes war, zum besseren Verständnis des Verhältnisses des Stifts Essens und der Familie der Ottonen interessant. Das zweite Geschenk Ottos III. war möglicherweise die goldene Krone. Hierfür fehlt jeder schriftliche Beleg, aber trotzdem gibt es für diese These Argumente. Zum einen wurde die Krone aufgrund kunsthistorischer Vergleiche auf das ausgehende 10. Jahrhundert datiert. Aus dem eisernen Verstärkungsring wird auf Anpassungsarbeiten an die Kopfgröße der Madonna geschlossen, so dass die Krone ursprünglich für einen anderen Zweck angefertigt worden sein soll. Dieser andere Zweck kann nur die Krönung eines Kindes gewesen sein, da man auf die ursprüngliche Kronengröße schließen könne. Die Krönung Ottos III. 983 im Aachener Dom ist die einzige Kinderkrönung im passenden Zeitraum. Auch der Umstand, dass der mittelalterliche Brauch, am Fest Mariä Lichtmess am 2. Februar Marienstatuen zu krönen, als erstes in Essen nachgewiesen ist, soll dafür sprechen, dass Otto III. bei seinem Besuch in Essen, der mit dem Feiertag zusammentraf, zu Beginn des Februars 993 die Krone dem Stift übergab. Modernere Formelemente (deren Datierungsansatz in der Forschung auch angezweifelt wird) lassen eine Umarbeitung der Krone in der Mitte des 11. Jahrhunderts vermuten. Im gleichen Zeitraum entstanden mit dem Theophanu-Kreuz und dem Kreuznagelreliquiar der Äbtissin Theophanu Kunstwerke, bei denen Emails wiederverwendet wurden, die vom Nimbus der Goldenen Madonna stammten, der bei einer Krönung der Statue hinderlich war und daher entfernt wurde. Eine Herstellung der Krone vor etwa 1040/50 ist daher wahrscheinlich. In der neueren Forschung wird erwogen, die ganze Krone aufgrund bestimmter Zierformen, sogenannter Blütenkronen und Bienenkörbe, die sich sehr ähnlich an Kunstwerken finden, die dem Umfeld Heinrichs II. zugeordnet werden, in das beginnende 11. Jahrhundert zu datieren. Die Krone wäre dann originär für die Krönung der goldenen Madonna geschaffen worden. Im Essener Domschatz finden sich diese Zierformen auf den Kreuzenden des Kreuzes mit den großen Senkschmelzen, die mutmaßlich unter Äbtissin Sophia (1011–1039) umgestaltet wurden. Für eine Erschaffung der Krone als Marienkrone spricht auch, dass der regelmäßige Steinbesatz eine Verkleinerung der Krone unwahrscheinlich macht. Teilweise wird die Krone in die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts datiert. Als ein herausragendes Beispiel der ottonischen Goldschmiedekunst war die Krone 1988 auf einer Wohlfahrtsmarke der Bundespost abgebildet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Essener Krone ist eine goldene, ottonische Krone im Essener Domschatz. Es wurde vormals angenommen, dass es sich möglicherweise um die Krone handeln könnte, mit der der dreijährige Otto III. 983 zum römisch-deutschen König gekrönt wurde, aufgrund dessen ist die Bezeichnung Kinderkrone Ottos III. verbreitet. Allerdings gilt diese Ansicht, wohl zurückzuführen auf Wunschdenken Essener Geschichtsschreiber des frühen 20. Jahrhunderts, inzwischen weithin als überholt. Sicherlich stellt sie jedoch die älteste erhaltene Lilienkrone der Welt dar.", "tgt_summary": null, "id": 1401182} {"src_title": "Franklin County (Virginia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gratia Maria Margretha, aus dem Geschlecht der Schimmelpenninck, wurde als dritte Tochter von Baron Alphert Schimmelpenninck van der Oye und der Jungherrin Henriette Huyssen van Kattendijke geboren. Durch ihren Vater, der Vorsitzender des Niederländischen Olympischen Komitees und Mitglied des IOC war, kam sie sehr früh mit dem Leistungssport in Berührung. Gratia Schimmelpenninck van der Oye wuchs mit ihrer Mutter in Österreich auf und fand so zum Skisport. Sie trainierte zunächst mit der örtlichen Jugend und später mit französischen und englischen Läuferinnen in der Schweiz und in Südtirol. Bei den internationalen Abfahrten konnte sie sich Mitte der 1930er Jahre einen Namen machen. 1935 wurde sie bei der Skiweltmeisterschaft im schweizerischen Mürren Sechste im Abfahrtslauf und siegte in Kitzbühel beim Hahnenkammrennen sowohl in Abfahrt, Slalom und Kombination. Im Jahr darauf gewann sie in St. Anton die Abfahrt des Arlberg-Kandahar-Rennens und blieb auch in der Kombinationswertung des Hahnenkammrennens in Kitzbühel erneut siegreich. Schließlich war sie 1936 in Garmisch-Partenkirchen die erste Frau, die für die Niederlande bei Olympischen Winterspielen an den Start ging. Ihre Teilnahme war von einem Skandal überschattet. Am Vorabend ihres Wettkampfs erhielt sie in ihrem Hotel einen Anruf und man teilte ihr mit, sie sei wegen eines Verstoßes gegen die Amateurregeln nicht startberechtigt. Nach einem Protest ihres Vaters beim Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten, dem dieser Vorfall nicht bekannt war, ging Schimmelpenninck am Morgen des 7. Februar 1936 an den Start. Beim Abfahrtslauf wurde sie 13., im Slalom tags darauf kam sie im zweiten Durchgang zu Fall und belegte am Ende in der kombinierten Wertung aus beiden Wettkämpfen den 14. Rang. Gratia Schimmelpenninck van der Oye gewann fünfmal die seit 1935 ausgetragenen Niederländischen Meisterschaften: 1935, 1936, 1937, 1939 und nochmals 1947, als die Meisterschaften nach einer siebenjährigen Pause erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wieder ausgetragen wurden. Nach ihrer Heirat mit Henri van den Bergh 1939 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie Mitglied des Exekutivrats des Internationalen Skiverbandes (FIS).", "section_level": 1}, {"title": "Varia.", "content": "Am 16. Dezember 1938 eröffnete Gratia Schimmelpenninck van der Oye als Ehrendame einen der ersten Skilifte der Schweiz, den Skilift Tschuggen in Arosa, indem sie in kurzem Rock und einem Blumenstrauss im Arm als erste auf Skiern das Band durchfuhr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gratia Maria Margretha Baronesse Schimmelpenninck van der Oye (* 10. Juli 1912 in Doorn; † 12. Februar 2012 in Den Haag) war eine niederländische Skirennläuferin. Sie war die erste und bislang einzige Athletin ihres Landes, die im alpinen Skisport zur Weltspitze vordrang.", "tgt_summary": null, "id": 1076209} {"src_title": "Greene County (Virginia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war der erste Sohn von Simon IV. zur Lippe und Margaretha von Braunschweig-Grubenhagen. Da sein Vater verstarb, als Bernhard noch kein Jahr alt war, stand er bis 1446 unter vormundschaftlicher Regierung seines Onkels Otto, danach unter der seines Großonkels, des Kölner Erzbischofs Dietrich II. von Moers, und dem von diesem eingesetzten Amtmann Johann von Möllenbeck. Bernhard schloss 1444 mit dem Herzog Adolf von Kleve-Mark einen Vertrag, wonach er diesem die bis dahin verpfändete Stadt Lippstadt zur Hälfte abtrat. Zugleich wurde zwischen beiden Häusern ein Bündnis errichtet, das Bernhard in die sogenannte Soester Fehde mit dem Kölner Erzbischof Dietrich verwickelte. Letzterer rief 1447 ein böhmisches Heer zu Hilfe, das die lippischen Lande verwüstete und die Stadt Blomberg nahezu dem Erdboden gleichmachte, die Städte Lippstadt und Soest jedoch vergebens belagerte. Nach der 1449 erfolgten Beilegung des Streites wohnte Bernhard zunächst auf der Burg Blomberg. 1468 wählte er Detmold, damals mit etwa 350 Einwohnern die kleinste unter den lippischen Städten, zu seiner ständigen Residenz. An den anschließenden Wiederaufbau des Schlosses erinnert unter anderem eine Inschrift im alten Schlossturm des Detmolder Schlosses mit der Jahreszahl 1470. Bernhard focht seine Fehden mit wechselnden Gegnern und Verbündeten. So leistete er 1469 dem Landgrafen Ludwig II. von Hessen Beistand gegen dessen Bruder Heinrich III., war aber andererseits eine der wichtigsten Stützen seines Bruders Simon, des Fürstbischofs von Paderborn, gegen Landgraf Ludwig II. während der 1464 wegen der Burg Calenberg ausgebrochenen und bis 1471 dauernden Hessen-Paderbornischen Fehde. Sein Grabmal und das seiner Frau befindet sich im Chor der Blomberger Klosterkirche, die bis 1769 Grabstätte der lippischen Edelherren blieb.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus der Ehe mit Anna Gräfin von Holstein-Schauenburg (Tochter von Otto II.) hatte er folgende Kinder: Daneben hatte er (mindestens) zwölf illegitime Kinder von drei Konkubinen: Kinder mit der ersten Konkubine NN: Kinder mit der zweiten Konkubine Ilse NN: Kind mit der dritten Konkubine NN Budde:", "section_level": 1}], "src_summary": "Bernhard VII. zur Lippe (* 4. Dezember 1428; † 2. April 1511) war von 1429 bis 1511 Landesherr der Herrschaft Lippe. Wegen vieler blutiger Fehden, in die er verwickelt war, wurde er auch „Bellicosus“ (= der \"Kriegerische\") genannt. Er war mit über 81 Jahren der am längsten regierende Adlige Europas.", "tgt_summary": null, "id": 1153401} {"src_title": "Grammy Awards 1985", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spiel.", "content": "Jeder Spieler beginnt mit einer eigenen, \"schwarzen\" Stadt, während noch alle anderen Städte neutral bzw. \"grün\" sind (gegnerische Städte und Einheiten sind rot). Städte auf dem Land können Panzer und Flugzeuge herstellen, während Hafenstädte auch Schiffe produzieren. Zunächst ist die ganze Spielkarte in noch unerforschtem Zustand – man kennt also die Geografie der Umgebung gar nicht, denn nur die acht Spielfelder rings um die Startstadt sind \"aufgedeckt\". Als erstes werden die Spieler ihre Umgebung erkunden, um so auf möglichst schnellem Weg die noch neutralen Städte der Insel zu erobern. Ist eine Stadt dann erobert worden, kann der Spieler wählen, was in dieser hergestellt werden soll. Diese vorläufige Wahl kann aber jederzeit geändert werden. Ein \"fog of war\" (Kriegsdunst) verhindert, dass man die gegnerischen Truppen zu schnell feststellt – man bekommt den Gegner erst zu Gesicht, wenn er sich auf einem angrenzenden Spielfeld befindet. Sucht man die gegnerische Einheit nicht an jedem Spieltag auf – zum Beispiel mit Flugzeugen – so verschwindet sie wieder in der Unkenntnis. Man kann Einheiten spezielle Befehle geben, wie zum Beispiel \"Position halten\" oder \"Zufällige Bewegungsrichtung\"; diese Befehle gelten bis auf Widerruf (d. h. über mehrere Spieltage). Dies kann sehr sinnvoll sein, zum Beispiel ein Zerstörer durchkreuzt dann den ganzen Ozean, bis er auf einen Gegner trifft. Ein Spieltag ist dann zu Ende, wenn alle Einheiten des Spielers Anweisungen erhalten haben.", "section_level": 1}, {"title": "Die Einheiten.", "content": "Alle Einheiten können sich pro Spieltag eine gewisse Anzahl Felder weit bewegen, und alle Einheiten verfügen über verschiedene Kampfstärken. Bei Angriffen muss man die geeignete Truppengattung auswählen – trotz gleichem \"strength\" (Kampfkraft) ist ein U-Boot sehr viel geeigneter zum Bekämpfen eines Schlachtschiffes als ein Zerstörer; denn das Spiel orientiert sich durchaus an realen Kriegsverhältnissen. Es braucht auch unterschiedliche Zeitspannen, um die entsprechende Einheit herzustellen. Eine kurze Übersicht:", "section_level": 1}, {"title": "Armee.", "content": "Bodentruppen (im Spiel als Panzer dargestellt) bewegen sich pro Spieltag ein Feld weit bewegen können als einzige Städte einnehmen. Über Ozeane müssen sie mit dem Transportschiff bewegt werden. Sie sind sehr verletzlich gegenüber Schlachtschiffen, welche an den Küsten die Bodentruppen beschießen können. Es ist meist ineffizient, Panzer mit Flugzeugen zu bekämpfen.", "section_level": 2}, {"title": "Kampfflugzeug.", "content": "Sie sind dank ihrer großen Reichweite sehr sinnvoll beim Überwachen von Gebieten. Mit Kampfflugzeugen kann man sehr effektiv U-Boote und Bomber vernichten. Bei Bodentruppen und gegnerischen Kampfflugzeugen verliert man leicht mehr Flugzeuge als man gegnerische Einheiten zerstört. Falls eigene Schiffe oder Panzer nicht in Reichweite sind, werden Flugzeuge auch gegen Panzer und Transportschiffe eingesetzt. Kampfflugzeuge fliegen pro Spieltag 20 Felder weit und können in der Luft \"übernachten\", wobei sie aber Treibstoff verbrauchen. Will man deren Absturz aus Treibstoffmangel vermeiden, haben sie einen Einsatzradius von 10 Feldern (je zehn für Hin- und Rückflug).", "section_level": 2}, {"title": "Transportschiffe.", "content": "Diese Schiffe sind das einzige Mittel, um Bodentruppen auf andere Inseln zu verfrachten, und da Städte bzw. Inseln schließlich nur mit Bodentruppen eingenommen werden können, ist zur Eroberung von Inseln eine wohlüberlegte Logistik notwendig. Transporter müssen auch gut geschützt werden – die Versenkung eines solchen Schiffes, beladen mit der Maximalzahl von Panzern, vernichtet den kumulativen Effort von vielen Spieltagen.", "section_level": 2}, {"title": "Zerstörer.", "content": "Zerstörer sind die schnellsten Schiffe – sie bewegen sich pro Tag vier Felder weit statt nur drei – und man benötigt sie hauptsächlich, um gegnerische U-Boote, Flugzeuge und Truppentransporter zu zerstören.", "section_level": 2}, {"title": "U-Boot.", "content": "Unterseeboote haben den Zweck, Schiffe (außer Zerstörer und U-Boote) zu versenken. Sie sind verletzlich gegenüber Kampfflugzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Flugzeugträger.", "content": "Manchmal sind Inseln so weit voneinander entfernt, dass für Transferflüge ein Flugzeugträger als Zwischenlandeplatz benötigt wird; oder mittels Flugzeugträgern können Flugzeuge auch mehr als 10 Felder von einer Stadt entfernt operieren. Flugzeugträger sind am verletzlichsten gegenüber U-Booten.", "section_level": 2}, {"title": "Schlachtschiffe.", "content": "Schlachtschiffe sind potente Waffen, um gegnerische Panzer und Schiffe zu zerstören. Sie müssen sich eigentlich nur vor U-Booten und Bombern fürchten.", "section_level": 2}, {"title": "Bomber.", "content": "Bomberflugzeuge spielen eine wichtige Rolle, weil man mit ihnen jegliche gegnerische Truppen zerstören kann. Ihre Produktionszeit und ihr Zerstörungsradius nehmen im Laufe der Spieldauer zu. Bomber sind eigentlich \"Bomben\", da sie nach dem Angriff nicht wieder zu verwenden sind. Dauerte das Spiel genügend lange an, lassen sich mit einem einzigen Bombenangriff durchaus große Teile einer Insel von gegnerischen Truppen befreien. Bomber zerstören auch eigene Bodentruppen und Schiffe, falls sie sich im Zerstörungsradius aufhalten; und sie machen aus der gegnerischen Stadt eine neutrale. Bomber werden sehr leicht von allen möglichen Waffengattungen abgeschossen. Dementsprechend kann man auf dem Spielfeld, auf dem der Bomber \"übernachtet\", zwecks Verteidigung auch mehrere Kampfflugzeuge postieren – oder Bomber sollte man mit dem \"Sleep\"-Befehl in einer sicheren, vom Feind abgelegenen Stadt bis zum Einsatz lagern.", "section_level": 2}, {"title": "Version 4: Helikopter und Artillerie.", "content": "Zusätzlich zu allen vorhin genannten Truppen ist in der vierten Version des Spieles auch die Herstellung von Helikoptern und Artillerie möglich. Helikopter dienen dann als aggressiv wirkende Flugzeuge, und mittels der Artillerie lässt sich ein größeres Stück Land oder Meeresküste beherrschen von Panzern oder Schiffen freihalten.", "section_level": 2}, {"title": "Schwierigkeitsstufen.", "content": "Die dritte und die vierte Version von Strategic Conquest bieten 15 verschiedene Schwierigkeitsgrade an, falls man gegen den Computer spielt. Sie unterscheiden sich in der Anzahl zur Verfügung stehenden neutralen Städte. In einer ersten Stufe der Erschwerung nimmt die Zahl der zu erobernden Städte auf der Heimatinsel ab (das gleiche Produktionsniveau lässt sich dann nur dank der schnellen Eroberung anderer Inseln erhalten); und in den höheren Schwierigkeitsstufen nehmen die Anzahl der neutralen Städte generell ab – so dass sich zum Beispiel die Truppen auf einer Insel bei der Spielfeldmitte treffen; und Nachschub muss von den abgelegenen Randgebieten herangeschafft werden. Zusätzlich hat der Gegner auf höheren Schwierigkeitsgraden den Vorteil, dass jede Stadt die Truppen innerhalb kürzerer Fristen herstellen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Spielweise des Computers.", "content": "Der Computer setzt oft auf eine starke Seestreitmacht, welche sich in zufälliger Art und Weise durch die Ozeane pflügt; und sobald ein Feindkontakt stattfindet, bewegen sich alle seine Schiffe auf diesen Punkt zu. Diese Anmaßung lädt geradezu zu einem ausweichenden Flankenangriff ein. Ein weiterer Schwachpunkt besteht darin, dass der Computer stets jene Waffentypen herstellt, welche gerade benötigt werden, anstelle zum Beispiel Bomber herzustellen und diese dann später in einem wohlorganisierten Angriff einzusetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Strategic Conquest ist ein klassisches Strategiespiel für zwei Spieler, das auf dem Apple Macintosh läuft. Es gehört zur Gruppe der \"Empire\"-Spiele. Ähnlich wie zum Beispiel beim Schachspiel wechseln sich die Spieler bei ihren Spielaktionen ab, anstelle dass es in Echtzeit geschieht (z. B. bei StarCraft). Im Spiel geht es darum, mittels moderner Kriegsführung seinen Gegner – der ein Mensch oder der Computer sein kann – zu besiegen und die Landkarte zu erobern. Strategic Conquest kann auch über ein AppleTalk-Netzwerk gespielt werden. ", "tgt_summary": null, "id": 1312599} {"src_title": "Bahnhof Ilmenau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Oleguers Fußballkarriere begann bei Lepanto, einem Verein aus seiner Heimatstadt Sabadell. Anschließend spielte er noch bei Sant Gabriel ehe er 1997 zu UDA Gramenet wechselte, bei welchem er 41 Spiele in der dritten spanischen Liga bestritt. 2001 nahm ihn der FC Barcelona unter Vertrag, wo er anfangs für ein Jahr bei der B-Mannschaft zum Einsatz kam. Sein Debüt für die A-Mannschaft gab er 2002 bei einem Champions-League-Spiel gegen Galatasaray; in der Primera División am 12. Januar 2003 gegen den FC Málaga. In der Saison 2004/05 war er einer der stärksten Spieler Barcelonas und trug mit zum Gewinn der spanischen Meisterschaft bei. Obwohl er zumeist als rechter Verteidiger aufläuft, spielte er in dieser Saison oft als Innenverteidiger, da Barça Verletzungssorgen hatte. In der darauffolgenden Saison duellierte er sich mit den offensiver ausgerichteten Juliano Belletti um die Position des Rechtsverteidigers und behielt dabei die Oberhand. Er gewann in dieser Saison erneut die spanische Meisterschaft und die Champions-League, wo er zwar im Finale zur Startformation gehörte, aber später gegen den Siegtorschützen Belleti ausgewechselt wurde. In der Saison 2006/07 stieg Oleguer aufgrund der Neuzugänge Zambrotta und Thuram zum Ersatzspieler ab und bestritt nur 25 Ligaspiele meistens als Einwechselspieler. Zur Saison 2007/08 konnte er seinen Stammplatz anfangs zurückerobern, verlor ihn aber alsbald wieder und bestritt insgesamt nur 12 Ligaspiele. Oleguer wechselte zur Saison 2008/2009 für drei Millionen Euro zum holländischen Traditionsklub Ajax Amsterdam, wo er den abgewanderten Johnny Heitinga ersetzen sollte. In seiner ersten Saison gehörte Oleguer noch zum Stammpersonal, doch in den darauffolgenden Spielzeiten reduzierte sich die Anzahl seiner Ligaeinsätze auf sechs beziehungsweise drei. Nach Ablauf seines Dreijahresvertrages bei Ajax beendete er seine Karriere.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Oleguer spielte für die katalanische Fußballauswahl, die von FIFA und UEFA allerdings nicht offiziell als Nationalmannschaft anerkannt ist und somit an keinem internationalen Turnier teilnehmen darf. Trotz seiner Unterstützung des katalanischen Separatismus und damit verbundener Spekulationen in den Medien – er würde sich weigern, für die spanische Fußballnationalmannschaft zu spielen –, reiste Oleguer ins Vorbereitungslager des vorläufigen spanischen Kaders für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, in den er von Trainer Luis Aragonés berufen wurde. Am Ende wurde er jedoch nicht in den finalen Kader berufen.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "Oleguer ist überaus aktiv in der linken Szene. Im Zuge der Zwangsräumung einer illegalen Jugendkneipe in Sabadell im September 2003 wurden elf Demonstranten verhaftet, darunter Oleguer, laut Polizeiangaben wegen Verdachts auf Körperverletzung an einem Polizisten. Wegen dieses Vergehen steht Oleguer seit Herbst 2007 vor Gericht. Im September 2008 forderte der zuständige Staatsanwalt eine Haftstrafe von zwei Jahren. Zur Hausbesetzer-Szene soll er nach wie vor gute Kontakte haben, beschränkt sich aber derzeit auf das Schreiben von Büchern mit sozialistischem Inhalt und Auftritte auf Kundgebungen. Oleguer polarisierte im März 2006, indem er sein neustes Buch im besetzten sozialen Zentrum Can Vies in Barcelona vorstellte, zwei Tage vor dem Klassiker gegen Real Madrid, der nach wie vor Sinnbild für den katalanischen Kampf gegen den spanischen Zentralstaat ist. Im Februar 2007 verlor er einen Sponsorenvertrag mit dem Sportschuhhersteller Kelme, nachdem er in einem Interview für einen wegen 25-fachen Mordes zu mehr als 3000 Jahren Haft verurteilten ETA-Terroristen die Freilassung wegen schlechten Gesundheitszustandes gefordert hatte. Der Terrorist befand sich in Hungerstreik und wurde im Gefängnis zwangsernährt. Anfang 2006 machte Oleguer an der Autonomen Universität Barcelona seinen Abschluss in Volkswirtschaftslehre. Anschließend begann er ein Studium der Geschichtswissenschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oleguer [] (* 2. Februar 1980 in Sabadell; voller Name \"Oleguer Presas i Renom\") ist ein ehemaliger spanischer Fußballspieler. Der Verteidiger spielte den Großteil seiner Karriere beim FC Barcelona, mit dem er u. a. 2005 und 2006 spanischer Meister sowie 2006 Champions-League-Sieger wurde. Zwischen 2008 und 2011 spielte er für Ajax Amsterdam und beendete nach dem Gewinn der niederländischen Meisterschaft 2011 im Alter von 31 Jahren seine Karriere.", "tgt_summary": null, "id": 547440} {"src_title": "LOHRO", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Benannt wurden der Elisabethplatz und die Elisabethstraße 1898 nach der Kaiserin Elisabeth von Österreich, besser bekannt als Sisi. Sie war die Tochter des Herzogs Max Joseph in Bayern und Cousine von König Ludwig II. 1854 heiratete sie Kaiser Franz Joseph I., nach dem bereits 1894 die Franz-Joseph-Straße benannt worden war. Das Paar weilte des Öfteren bei der Verwandtschaft in Schwabing. Der Markt am Elisabethplatz wurde 1903 gegründet. Seine Wurzeln reichen allerdings viel weiter zurück, denn beim Elisabethmarkt handelt es sich um den ehemaligen Markt am Maffeianger, gegründet 1880, der jedoch wegen geplanter Straßenbauarbeiten vom Maffeianger auf den Elisabethplatz verlegt werden musste. So wurde am 1. Oktober 1903 per Magistratsbeschluss der Markt am Elisabethplatz ins Leben gerufen. Bei Mobilmachung zum Ersten Weltkrieg hatte der Markt ein eigenes Inskriptions­büro, in dem Kriegsanleihen gezeichnet werden konnten. Der Markt selbst bestand aus ein paar ständigen Plätzen sowie aus Tagesverkaufsplätzen, die der Magistrat alle 5 Jahre versteigerte oder vom Marktinspektor verlosen ließ. Die bereits 1903 errichtete Markthalle am Elisabethplatz fiel im Zweiten Weltkrieg den Bomben zum Opfer, die auch den Markt insgesamt schwer beschädigten. Der Betrieb wurde aber, so weit als möglich, durch die Händler und die Stadtverwaltung aufrechterhalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Markt wieder aufgebaut und man ersetzte die Markthalle durch Verkaufshäuschen, die noch heute das Bild des Elisabethmarktes prägen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Der Elisabethmarkt wird von den Markthallen München verwaltet, einem Eigenbetrieb der Stadt München. Die Nutzung des Marktes für Händler, Käufer und Passanten regelt sich über die Lebensmittelmarktsatzung. Diese Satzung gilt auch für den Viktualienmarkt, den Pasinger Viktualienmarkt und den Wiener Markt. Die Händler des Marktes haben keinen Mietvertrag, sondern eine so genannte Zuweisung (Verwaltungsakt). Dies hat zum einen historische Gründe, da der Markt Teil der Stadtverwaltung war und ist. Zum anderen ist es in der Lebensmittelmarktsatzung so festgelegt. Die Gebühren setzen sich zusammen aus einer Grundgebühr und einer Umsatzgebühr und richten sich nach der Gebührensatzung für die Lebensmittelmärkte. Eine pauschale Aussage über die Gebühren für einen Stand ist nicht möglich, da durch viele Faktoren (Stand, Keller, Sortiment) für jeden Stand praktisch eine eigene Gebühr zustande kommt. Anfragen nach einem Stand auf dem Markt kommen auf eine Vormerkliste. Wird ein Stand frei, werden die entsprechenden Vorgemerkten angeschrieben. Prinzipiell wird ein freiwerdender Stand wieder mit dem gleichen Sortiment besetzt, um das Marktgleichgewicht zu erhalten. Die Stände werden nach verschiedenen Kriterien vergeben: Konzept, Erfahrung, wirtschaftlicher Hintergrund usw.", "section_level": 1}, {"title": "Rund um den Markt.", "content": "Im Süden befindet sich ein kleines Umspannwerk der Stadtwerke München. Die westliche Marktfläche wird durch die Arcisstraße begrenzt, auf deren gegenüberliegender Seite das staatliche Gisela-Gymnasium und das Berufsbildungszentrum (in dem 1901 von Theodor Fischer als Volksschule errichteten Gebäude Elisabethplatz 4) liegen. Im nördlichen Bereich sind die Grünanlagen des Elisabethplatzes und die Gaststätte Wintergarten. Entlang der östlich gelegenen Nordendstraße ziehen sich Wohn- und Geschäftshäuser und die Schauburg (München), das Theater der Jugend.", "section_level": 1}, {"title": "Graffiti.", "content": "Auf dem südlich vom Markt gelegenen Gebäude der Stadtwerke München wurde Anfang der 1990er Jahre ein überlebensgroßes Graffiti zum Thema Energie angebracht. Dies gefiel den Händlern so gut, dass sie, um den Markt etwas hervorzuheben, auch so ein Graffiti wollten. 1996 wurde von Studenten der Hochschule für angewandte Wissenschaften München auf der dem Markt zugewandten Seite ein Graffiti zum Elisabethmarkt gestaltet, das auch heute noch dem Betrachter ins Auge fällt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der zur Nordendstraße gelegene Pavillon, das Milchhäusl, stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts. Den Bau hatte der Arzt und Abstinenzler \"Carl Brendel\" angeregt, der dann persönlich darüber wachte, dass hier jeden Morgen ab 5 Uhr früh Milch ausgegeben wurde. Er hatte sich die Gesundheit der Bevölkerung, speziell die „Eindämmung des Völkergifts Alkohol“, zum Ziel gesetzt. Dies jedoch nur mit eingeschränktem Langzeiterfolg, denn heute ist hier ein kleines Lokal namens \"Wintergarten\" mit Biergarten eingezogen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Elisabethmarkt (auch: Markt am Elisabethplatz) ist einer der vier ständigen Märkte für Lebensmittel und Blumen in München. Er findet auf dem Elisabethplatz im Stadtteil Schwabing statt. Nachdem 2011 ein TÜV-Gutachten an Ständen Mängel bei Hygiene- und Brandschutz festgestellt hatte, plant die Stadt München den Umbau des Marktes. Anfang 2020 stimmte der Bezirksausschuss den Umbauplänen einschließlich dem Bau einer Tiefgarage unter der Marktfläche zu.", "tgt_summary": null, "id": 1680377} {"src_title": "Center for Organizational Research and Education", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Michelle Monaghan studierte zunächst Journalismus in Chicago und finanzierte ihren Lebensunterhalt als Model. In diesem Metier war ihr Erfolg so groß, dass sie das Studium dafür aufgab. 2000 gab Monaghan ihr Schauspieldebüt in der Fernsehserie \"Rawley High – Das erste Semester\". 2002 spielte sie neben Diane Lane und Richard Gere in der Rolle der \"Lindsay\" in dem Beziehungsdrama \"Untreu\" erstmals in einem Kinofilm mit, kehrte jedoch für \"Boston Public\" zunächst wieder in die Welt der High-School-Serien zurück. Nach einer kleinen Rolle in dem Thriller \"Die Bourne Verschwörung\" (2004) spielte sie 2005 neben Keanu Reeves und Rachel Weisz im Mystery-Thriller \"Constantine\". Ihre Szenen wurden jedoch aus Zeitgründen aus dem Film geschnitten. Dasselbe passierte ihr – zusammen mit Gina Gershon – im selben Jahr auch mit dem Politfilm \"Syriana\". Monaghans Rolle als schnellzüngige Heldin in Shane Blacks Actionkomödie \"Kiss Kiss, Bang Bang\", die ihr eine Nominierung für den Satellite Award einbrachte, und als Minenarbeiterin \"Sherry\" neben Charlize Theron und Sean Bean in \"Kaltes Land\" sicherten ihr 2005 jedoch Aufmerksamkeit. 2006 spielte Monaghan neben Tom Cruise und Philip Seymour Hoffman die Rolle der \"Julia Meade\" in \"\". Im selben Jahr begann sie unter der Regie von Ben Affleck die Dreharbeiten zu dem Kriminalfilm \"Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel\", nach einem der „Kenzie & Gennaro“-Romane des Autors Dennis Lehane um die düsteren Fälle zweier in Boston tätiger Privatdetektive. Neben ihr als \"Angela Gennaro\" spielte Afflecks Bruder Casey Affleck ihren Partner \"Patrick Kenzie\". 2007 verkörperte sie in der Komödie \"Nach 7 Tagen – Ausgeflittert\" den Grund, weshalb ein – von Ben Stiller gespielter – Flitterwöchner an die Scheidung von seiner frisch angetrauten Frau denkt. 2008 war sie in der Komödie \"Verliebt in die Braut\" zu sehen und spielte im selben Jahr eine der Hauptrollen in dem Thriller \"Eagle Eye – Außer Kontrolle\". Weitere Film- und Fernsehrollen folgten, darunter in der ersten Staffel von \"True Detective\" und seit 2016 eine tragende Rolle in \"The Path\". 2018 war sie an der Seite von Tom Cruise wieder als \"Julia Meade\" in \"\" zu sehen. 2017 wurde sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) aufgenommen, die jährlich die Oscars vergibt. Monaghan ist seit August 2005 mit ihrem langjährigen Partner Peter White, einem australischen Grafikdesigner aus New York City, verheiratet. Sie sind Eltern einer Tochter (* 2008) und eines Sohnes (* 2013). Im Oktober 2011 gab sie bekannt, dass sie an Hautkrebs erkrankt war und inzwischen davon geheilt ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michelle Lynn Monaghan (* 23. März 1976 in Winthrop, Iowa) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Filmproduzentin und ehemaliges Model deutsch-irischer Abstammung.", "tgt_summary": null, "id": 1552960} {"src_title": "Marguerite Friedlaender", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Börse in Warschau wurde am 21. März 1817 errichtet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich hier ein bedeutender Aktienhandel. In der Zwischenkriegszeit gab es in anderen polnischen Städten (Kattowitz, Krakau, Lemberg, Łódź, Posen und Wilna) weitere Börsen, doch über die Warschauer Börse wurden zu jener Zeit 90 % des polnischen Handelsvolumens abgewickelt. Nach dem deutschen Überfall auf Polen wurde die Börse 1939 geschlossen und blieb bis zum Ende der Volksrepublik Polen außer Betrieb. Am 16. April 1991 wurde die Börse wieder eröffnet. Sitz war das ehemalige Gebäude der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei. Vorstandsvorsitzender wurde Wiesław Rozłucki und am ersten Handelstag waren fünf Unternehmen notiert. 1998 waren 138 Unternehmen notiert.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Die Warschauer Wertpapierbörse ist einer der schnellstwachsenden Börsenplätze der Welt. Sie ist eine der größten Börsen im östlichen Mitteleuropa und hatte im Jahr 2004 die Wiener Börse in Bezug auf die Börsenkapitalisierung eingeholt. Die schnelle Entwicklung der GPW seit 2002/03 basiert auf einem konstant hohen Wirtschaftswachstum (5,3 % und 3,3 % in den Jahren 2004 und 2005), dem EU-Beitritt Polens und einer hohen Anzahl an Privatisierungen über die Börse in den letzten Jahren. Im Jahr 2004 fanden an der Börse 36 Börsengänge mit einem Volumen von 8,34 Milliarden Euro statt – darunter vier ausländische Unternehmen – und die GPW war im Hinblick auf die Anzahl der Börsengänge auf Platz zwei in Europa nach der London Stock Exchange. Im darauffolgenden Jahr waren es 35 Börsengänge – darunter zwei ausländische Unternehmen – und die GPW erreichte Platz drei in Europa. Der größte Börsengang war dabei der der Bank PKO BP S.A. im Herbst 2004, der mit einem Volumen von 1,78 Milliarden Euro der zweitgrößte Börsengang in Europa im Jahr 2004 war. Auch in den nächsten Jahren stehen mehrere große Privatisierungen von staatlichen Großunternehmen an, wie der polnischen Staatsbahnen PKP, der polnischen Post Poczta Polska S.A. und des Börsenbetreibers GPW S.A. selbst. Daneben streben auch immer mehr polnische und ausländische Privatunternehmen eine Platzierung an der GPW an. Die Investoren sind ebenso international wie die Emittenten. Sie setzt sich etwa zu jeweils einem Drittel aus polnischen Privatanlegern, polnischen institutionellen Investoren und ausländischen Anlegern zusammen. Die Hauptindizes, der WIG (\"Warszawski Indeks Giełdowy\") und der WIG 20, stiegen 2004 um 27,98 % bzw. 24,56 % und 2005 um jeweils etwa 36 % und erreichten am 27. Dezember 2005 mit über 35.000 bzw. 2.700 Punkten neue Rekordhöhen. 2005 zahlten die börsennotierten Gesellschaften etwa 8 Milliarden polnische Złoty Dividende bei einem Jahresumsatzvolumen von fast 200 Milliarden. Die Börsenkapitalisierung betrug Ende 2004 214,3 Milliarden Złoty und Ende 2005 311 Milliarden Złoty, was einem Drittel des Bruttoinlandproduktes entspricht. Ende des Jahres 2009 waren verschiedene internationale Börsenbetreiber an einer Übernahme der Warschauer Wertpapierbörse interessiert, darunter auch die Deutsche Börse AG. Am 9. November 2010 erfolgte der Börsengang der Warschauer Wertpapierbörse. Die polnische Regierung hat dabei 64 Prozent der Aktien verkauft und damit etwa 300 Millionen Euro eingenommen. Die Papiere waren 25-fach überzeichnet. Der WIG30-Index wurde am 23. September 2013 eingeführt und soll bis Ende 2015 den WIG 20-Index ablösen. Als Stichtag zur Ermittlung des Basiswertes wurde der 23. Dezember 2012, mit 2582,98 Punkten, genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Sitz.", "content": "Die alte Börse befand sich von 1817 bis 1828 im Sächsischen Palast, danach in dem Gebäude der Polnischen Bank und ab 1877 in einem eigenen Gebäude am Sächsischen Garten. In den 1990er Jahren war die Börse in der ehemaligen Zentrale der Vereinigten Arbeiterpartei untergebracht, bis sie schließlich in einen Neubau in der Książęca-Straße (nahe Plac Trzech Krzyży) zog, der vom Architekturbüro AMC – Andrzej M. Chołdzyński entworfen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "New Connect.", "content": "Seit dem 30. August 2007 betreibt die Warschauer Wertpapierbörse einen weiteren Handelsplatz – New Connect, der sich an kleine, junge, dynamisch entwickelnde Gesellschaften z. B. aus der High-Tech-Branche richtet, die sich durch ihr IPO nicht mehr als 5 Mio. Euro beschaffen wollen. New Connect orientiert sich an Alternative Investment Market in London, an First North im Rahmen der skandinavischen Börsengruppe OMX sowie an Deutsche Börse – Entry Standard. Ein Privatangebot (\"private placement\") kann sich an maximal 99 private und institutionelle Anleger richten und bedarf nur eines einfachen Informationsdokuments, das von einem autorisierten Berater bestätigt sein muss. Wer zu diesen Beratungen ermächtigt ist, legt die Börse fest. Die Vorbereitung eines Börsengangs (IPO) der New Connect soll nur 2 bis 3 Monate dauern (bei einem Emissionswert unter 2,5 Mio. Euro sogar nur 5 Tage), während man für ein IPO an der Warschauer Börse 6 bis 9 Monate einplanen muss. Die Emissionskosten belaufen sich schätzungsweise auf 5 bis 7 % des Emissionswertes. An der New Connect notierte Gesellschaften müssen nicht quartalsweise, sondern nur halbjährlich oder jährlich Berichte erstatten. Die Notierungen erfolgen über das Handelssystem WARSET täglich von 10 bis 14 Uhr. An der Warschauer Börse dauert die Sitzung von 9 bis 16.30 Uhr.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenfassung 2007.", "content": "Vom 30. August 2007 bis zum 31. Dezember 2007 zählte die New Connect 24 IPOs. Der Wert ihrer Offerten erreichte insgesamt 150 Mio. Złoty. Führend war die Gesellschaft LUG (20,5 Mio. Złoty) gefolgt von 5 AGs mit jeweils 10 Mio. Złoty: Stark Development, Inwest Connect, Mera Schody, WDM und MW Trade. Dagegen brachte der Musikhändler e-muzyka bei seinem IPO nur Aktien für 1,6 Mio. Złoty auf den Markt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Warschauer Wertpapierbörse (, GPW) ist die polnische Wertpapierbörse mit Sitz in Warschau. Betreiber der Börse ist die Aktiengesellschaft \"Giełda Papierów Wartościowych w Warszawie S.A.\"", "tgt_summary": null, "id": 2474938} {"src_title": "Siegfried I. (Mainz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Grundy wuchs hauptsächlich in Dallas im US-Bundesstaat Texas auf. Bereits während seiner Schulzeit verfasste er zahlreiche Geschichten – teils rein fiktiv, teils bereits stark an mythologischen Themen oder Legenden wie der Artus-Sage ausgerichtet. Unter dem Pseudonym „Kveldulf Gundarsson“ veröffentlichte der Neuheide Grundy, zeitweilig Angehöriger des nordamerikanischen „Ring of Troth“ und anderer neuheidnischer Organisationen, bereits vor seinem ersten Roman zwei Sachbücher, die sich mit germanischer Religion und Magie befassen und unter Kennern bis heute einen guten Ruf genießen.", "section_level": 1}, {"title": "\"Rheingold\".", "content": "Die Arbeit an seinem ersten vollständigen Roman begann Grundy in seinem ersten Jahr an der Southern Methodist University in Dallas, wo er englische und deutsche Philologie studierte. Sollte dem Roman zunächst noch das angelsächsische Heldenepos \"Beowulf\" zugrunde liegen, so ließ Grundy sich von seinem damaligen Professor Dr. Stephen Flowers (Autor von \"Feuer und Eis\") überzeugen, dass das Nibelungenlied sowie die Wälsungensage aufgrund von Grundys starkem Interesse am „Ring“-Zyklus Richard Wagners eine geeignetere Grundlage für einen ersten Roman darstellen würde. Den Großteil dieses Romans verfasste Grundy in einer Studentenwohnung in St. Andrews, Schottland, wo er ein Jahr als Austauschstudent verbrachte. Ebenfalls ein Jahr als Austauschstudent verbrachte er – praktisch am Fuße des Drachenbergs – in Bonn, was er mit seinen Recherchen für den Roman verband (die Grundy auch quer durch Skandinavien führten). Als der Roman schließlich 1992 – versehen mit Widmungen unter anderem an Richard Wagner und John Ronald Reuel Tolkien – unter dem Titel \"Rheingold\" (Original: \"Rhinegold\") erschien, entwickelte er sich rasch zu einem internationalen Bestseller. Der Spiegel führte den Roman monatelang auf seiner Bestsellerliste. Im selben Jahr promovierte Grundy an der Universität Cambridge über den germanischen Kriegsgott Wotan (\"The Cult of Óðinn: God of Death?\").", "section_level": 2}, {"title": "\"Wodans Fluch\".", "content": "1996 erschien der Roman \"Wodans Fluch\" (Original: \"Attila’s Treasure\"), in dessen Mittelpunkt weniger der Hunnenkönig Attila als vielmehr Grundys Lieblingsgestalt der germanischen Sagenwelt, Hagen, steht. Auch dieser Roman wurde zu einem internationalen Erfolg, wenngleich in geringerem Maße als sein Vorgänger \"Rheingold\".", "section_level": 2}, {"title": "\"Gilgamesch, Herr des Zweistromlandes\".", "content": "1999 folgte \"Gilgamesch, Herr des Zweistromlandes\" – eine moderne Aufbereitung des sumerischen Gilgamesch-Epos. Die Reaktionen der Leserschaft auf diese Veröffentlichung fielen stark gespalten aus, und insgesamt gilt Grundys dritter Roman als weniger gelungen als seine beiden Vorgänger.", "section_level": 2}, {"title": "„Falken-Trilogie“.", "content": "Die „Falken-Trilogie“ um die Figur der jungen Gräfin Margerite von Hirschenberg schrieb Grundy gemeinsam mit seiner Frau Melodi. Die zuerst in deutscher Sprache veröffentlichte Geschichte spielt im 14. Jahrhundert und bewegt sich zwischen den häufigen Motiven von Liebesgeschichte, Rittertum und Verschwörungen eines Geheimordens, der Margerites Sohn in düstere pseudoreligiöse Machenschaften verstrickt. Der erste Band der Trilogie, \"Adler und Falke\" (\"Eagle and Falcon\"), erschien 1999. Im folgenden Jahr wurde die Fortsetzung \"Die Flucht des Falken\" (\"Falcon’s Flight\") veröffentlicht. Den Schluss der Reihe bildet \"Die Nacht des Falken\" (\"Falcon's Night\") aus dem Jahr 2001.", "section_level": 2}, {"title": "\"Beowulf\".", "content": "2010 erschien \"Beowulf\". Bislang wurde dieser Roman nicht in deutscher Sprache veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Nachdem Stephan Grundy und seine Frau Melodi Lammond Grundy 1995 zunächst ein Jahr lang in einem restaurierten Schloss (Emmel Castle) in Shinrone (Südirland) lebten, bewohnen die beiden nunmehr zusammen mit drei norwegischen Waldkatzen ein gregorianisches Haus aus dem 18. Jahrhundert, ebenfalls in Südirland. Grundy versteht sich unter anderem auf klassischen Gesang, Bierbrauen, Fechten und das Harfespiel.", "section_level": 2}], "src_summary": "Stephan Grundy (* 1967 in New York, USA) ist ein amerikanischer Schriftsteller. Versiert insbesondere in der germanischen Mythenwelt und Kulturgeschichte, ist Grundy vor allem für seine moderne Aufbereitung mythischer Sagenstoffe bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 776453} {"src_title": "Pomerode", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Erste internationale Erfolge feierte Jelušić 2001 mit Siegen in den Slaloms des Trofeo Topolino und des Whistler Cups. Nach einigen Starts bei FIS-Rennen ab Dezember desselben Jahres startete die damals 15-Jährige im Februar 2002 als jüngste Teilnehmerin bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City. Sie wurde 23. im Slalom und 37. im Riesenslalom. Ab dem nächsten Winter startete Jelušić auch im Weltcup. Bei ihrem Debüt am 26. Oktober 2002 im Riesenslalom auf dem Rettenbachferner in Sölden gewann sie mit Platz 23 auf Anhieb Weltcuppunkte. Bei der Weltmeisterschaft 2003 in St. Moritz wurde Jelušić 24. im Slalom und 28. im Riesenslalom. Drei Wochen später gewann sie bei der Juniorenweltmeisterschaft die Silbermedaille im Slalom. Nachdem Jelušić im Winter 2003/04 erste Top-20-Ergebnisse im Weltcup erreichte hatte, überraschte sie zu Beginn der Saison 2004/05 mit dem fünften Platz im Slalom von Aspen. Ein weiteres Top-10-Ergebnis gelang ihr im Januar 2005 mit Platz neun im Slalom von Zagreb. Ebenfalls den neunten Platz erreichte sie im Slalom der Weltmeisterschaft 2005 in Santa Caterina. Bei der Juniorenweltmeisterschaft 2005 in Bardonecchia gewann sie die Bronzemedaille in dieser Disziplin. Den 15. Slalomrang erzielte Jelušić bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin, im Riesenslalom schied sie im zweiten Durchgang aus. Im Weltcup erreichte sie in der Saison 2005/06 wie im Vorjahr zwei Top-10-Resultate im Slalom. Neben zahlreichen Riesenslaloms, in denen sie jedoch nie an ihre Slalomresultate herankam und sich meistens nicht für den zweiten Durchgang der besten 30 qualifizierte, nahm sie im März 2006 in Kvitfjell zum einzigen Mal an einer Super-Kombination im Weltcup teil. Diese beendete sie auf dem 31. Platz. Zu Jelušićs erfolgreichster Saison wurde der Winter 2006/07. Nachdem sie in den Slaloms von Levi und Semmering zweimal Vierte geworden war, erreichte sie am 4. Januar 2007 im Slalom von Zagreb mit dem zweiten Platz hinter Marlies Schild ihre erste Podestplatzierung und zugleich ihr bestes Weltcupergebnis. Mit weiteren zwei fünften Plätzen in Kranjska Gora und in der Sierra Nevada wurde sie Siebte im Slalomweltcup. Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Åre verfehlte sie als Vierte des Slaloms trotz Bestzeit im zweiten Durchgang die Medaillenränge um 34 Hundertstelsekunden. Nur wenig schlechter waren Jelušićs Resultate in den nächsten drei Jahren. Am 25. November 2007 stand sie als Dritte des Slaloms von Panorama zum zweiten Mal auf dem Podest, weitere Top-10-Resultate folgten. Einen Platz unter den besten zehn im Slalomweltcup verfehlte sie in den Saisonen 2007/08 (11.), 2008/09 (12.) und 2009/10 (13.) nur knapp. Bei der Weltmeisterschaft 2009 in Val-d’Isère erreichte sie den siebenten und bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver den zwölften Platz im Slalom. In der Saison 2010/11 konnte Jelušić nicht mehr mit der absoluten Weltspitze mithalten. Sie fuhr zwar noch in drei Slaloms unter die schnellsten 20, darunter ein elfter Platz in Zagreb, fiel im Slalomweltcup jedoch auf Rang 25 zurück. Bei der Weltmeisterschaft 2011 in Garmisch-Partenkirchen wurde sie 17. im Slalom. Im April 2011 gab Jelušić bekannt, dass sie im Winter 2011/12 wegen anhaltender Asthma-Problemen an keinen Wettkämpfen teilnehmen wird. Nach einjähriger Rennpause erklärte sie im April 2012 ihren Rücktritt vom aktiven Skirennsport.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ana Jelušić [] (* 28. Dezember 1986 in Rijeka) ist eine ehemalige kroatische Skirennläuferin. Sie zählte während mehrerer Jahre zu den besten Slalomläuferinnen im Weltcup. Daneben startete sie auch im Riesenslalom, war in dieser Disziplin aber weniger erfolgreich. Neben zwei Medaillen bei Juniorenweltmeisterschaften erreichte Jelušić zwei Podestplätze im Weltcup und drei Top-10-Platzierungen bei Weltmeisterschaften.", "tgt_summary": null, "id": 235214} {"src_title": "Edwin Dutton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Marianne Moore wurde als Tochter von John Milton Moore und seiner Frau Mary Warner in Kirkwood (Missouri), einem Vorort von St. Louis, am 15. November 1887 geboren. Sie wuchs zusammen mit ihrem Bruder bei ihrem Großvater mütterlicherseits auf. Ihr Vater, mit dem sie nie Kontakt hatte, erlitt vor ihrer Geburt einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. 1894 zog sie mit ihrem Bruder und ihrer Mutter nach Carlisle in Pennsylvania, wo sie ab 1905 die private Mädchenschule Bryn Mawr in Pennsylvania besuchte. Marianne Moore war keine herausragende Schülerin, doch sie trug zur Entstehung der schuleigenen literarischen Zeitschrift bei. Freundschaften bestanden unter anderem zu Peggy James, der Tochter des Psychologens William James. 1909 graduierte Marianne Moore in Biologie und Gewebelehre und gab für vier Jahre Unterricht in Schreiben, Buchhaltung und Englisch in Carlisle. Einer ihrer Schüler war der Athlet Jim Thorpe. 1915 veröffentlichte sie ihre ersten Gedichte und es kam zu Kontakten mit weiteren jungen aufstrebenden Dichtern und Schriftstellern wie Wallace Stevens und William Carlos Williams. Als Marianne Moore 34 Jahre alt war, erschien ihr erstes Buch, das ohne ihr Wissen von den befreundeten Schriftstellern Hilda Doolittle und Robert McAlmon veröffentlicht wurde. Von 1925 bis 1929 arbeitete sie als verantwortlicher Herausgeber der Zeitschrift The Dial in New York. Sie bekam mehrere Preise. Unter anderem 1952 den Pulitzer-Preis und den National Book Award für das Werk \"Collected Poems\". 1947 wurde sie in die American Academy of Arts and Letters und 1962 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt und war Mitglied im Pen and Brush Club, einer Organisation für Künstlerinnen und Schriftstellerinnen. Am 5. Februar 1972 verstarb Marianne Moore im Alter von 84 Jahren in New York.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marianne Craig Moore (* 15. November 1887 in Kirkwood, Missouri; † 5. Februar 1972 in New York) war eine US-amerikanische Dichterin und Schriftstellerin der Moderne.", "tgt_summary": null, "id": 2214017} {"src_title": "Andreas Poach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt leicht südlich des geografischen Zentrums von Iowa und wird vom Des Moines River durchflossen. Es hat eine Fläche von 1533 Quadratkilometern, wovon 58 Quadratkilometer Wasserfläche sind. An das Polk County grenzen folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits drei Jahre vor der Gründung des Countys kam Captain James Allen in die Gegend um die heutige Stadt Des Moines, um ein Fort zu errichten. Dieses wurde nach dem Des Moines River benannt, dem größten und wichtigsten Fluss im Gebiet zwischen den Strömen Mississippi und Missouri. Die Siedlungen Brooklyn, Polk City, Dudley und Fort Des Moines beschlossen, ein neues County zu bilden. 1845 wurden Abgeordnete in die gesetzgebende Versammlung des Iowa-Territoriums gesandt, die die Festlegung der Grenzen des neuen Countys betrieben. Am 13. Januar 1845 wurde schließlich ein Gesetz verabschiedet, das die Gründung des Countys und die Festlegung von dessen Grenzen beinhaltete. Am 17. Januar 1846 erfolgte dann die Organisation des Polk County, benannt nach dem Präsidenten James K. Polk (1795–1849). Im gleichen Jahr wurde Brooklyn als Sitz der Verwaltung ausgewählt, das heute ein Teil der Stadt Des Moines ist. Das erste Gerichts- und Verwaltungsgebäude wurde ebenfalls 1846 errichtet. Im Jahr 1858 wurde bereits mit dem Bau eines neuen Gebäudes begonnen, dessen Bau sich aber durch den Bürgerkrieg bis 1866 hinzog. 1887–1888 bekam das Gebäude ein neues Dach, eine Kuppel und einen Anbau. Im Jahr 1900 wurde der Bau des heutigen Polk County Courthouse beschlossen, das 1906 seiner Bestimmung übergeben wurde. 1962 wurde das Gebäude modernisiert. Da das Gebäude aber nicht mehr allen Anforderungen genügte, wurde 1975 das alte Postamt renoviert, um einen Teil der Verwaltung dort unterzubringen.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Polk County 430.640 Menschen in 168.352 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 292 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 168.352 Haushalten lebten statistisch je 2,44 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 84,7 Prozent Weißen, 6,0 Prozent Afroamerikanern, 0,3 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 3,5 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 2,4 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 7,6 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 25,5 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 63,7 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 10,8 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,0 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 56.094 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 29.246 USD. 10,3 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften.", "content": "Citys und Census-designated places (CDP): Von der Volkszählung nicht separat erfasste Unincorporated Communities:", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Polk County ist in 21 Townships eingeteilt: Daneben gibt es noch das \"Saylorville Reservoir UT\", ein Unorganized Territory, das keiner Township angehört.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Polk County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte das County 430.640 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 292 Einwohnern pro Quadratkilometer. Bis 2013 erhöhte sich die Einwohnerzahl geringfügig auf 451.677. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Des Moines. ", "tgt_summary": null, "id": 599001} {"src_title": "Grammy Awards 1979", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im mittleren Nordwesten von Iowa und wird in Nord-Süd-Richtung vom nördlichen Quellfluss des Raccoon River durchflossen, der über den Des Moines River zum Einzugsgebiet des Mississippi gehört. Das Sac County hat eine Fläche von 1498 Quadratkilometern, wovon sieben Quadratkilometer Wasserfläche sind. An das Sac County grenzen folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Sac County wurde am 15. Januar 1851 aus ehemaligen Teilen des Greene County gebildet. Benannt wurde es nach dem Indianervolk der Sac.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Sac County 10.350 Menschen in 4482 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 6,9 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 4482 Haushalten lebten statistisch je 2,26 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich im Jahr 2015 die Bevölkerung zusammen aus 98,0 Prozent Weißen, 0,3 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten und 0,1 Polynesiern; 1,0 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,8 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 22,6 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 54,9 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 22,5 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,6 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 48.581 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 27.224 USD. 10,8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften.", "content": "Inkorporierte Citys: Von der Volkszählung nicht separat erfasste Unincorporated Community:", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Sac County ist in 16 Townships eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Sac County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte das County 10.350 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 6,9 Einwohnern pro Quadratkilometer. Bis 2015 verringerte sich die Einwohnerzahl auf 10.021. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Sac City.", "tgt_summary": null, "id": 529057} {"src_title": "Volkswagenstiftung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im Südosten von Iowa zwischen dem Iowa River und dem Skunk River und ist im Osten etwa 45 km vom Mississippi entfernt, der die Grenze zu Illinois bildet. Das Washington County hat eine Fläche von 1473 Quadratkilometern, wovon fünf Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt an folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Siedler siedelten sich 1835 an. Das Washington County wurde am 18. Januar 1838 original als \"Slaughter County\" gebildet. Kurze Zeit später wurde es in Washington County umbenannt, zu Ehren von George Washington.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Washington County 21.704 Menschen in 8767 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 14,8 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 8767 Haushalten lebten statistisch je 2,44 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,8 Prozent Weißen, 0,7 Prozent Afroamerikanern, 0,3 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,3 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 1,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 5,2 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 25,2 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 57,5 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 17,3 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,0 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 50.710 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 23.979 USD. 10,7 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Washington County.", "content": "Citys Unincorporated Communities", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Washington County ist in 15 Townships eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Washington County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte das County 21.704 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 14,8 Einwohnern pro Quadratkilometer. Bis 2013 erhöhte sich die Einwohnerzahl auf 22.015. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Washington. ", "tgt_summary": null, "id": 2166176} {"src_title": "Grammy Awards 1978", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spiel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Entwicklung von \"Air\" wurde nach der Fertigstellung von \"Kanon\" angefangen. Der Executive Producer war Takahiro Baba von Visual Art’s. Die Planungen wurden von Jun Maeda geleitet, der neben Takashi Ishikawa einer der beiden leitenden Szenario-Schreiber war. Für das Charakter-Design war Itaru Hinoue verantwortlich. Die Musik wurde von Shinji Orito und Magome Togoshi komponiert.", "section_level": 2}, {"title": "Spielmechanik.", "content": "Das Spiel ist in drei Abschnitte eingeteilt: \"Dream\", \"Summer\" und \"Air\". Der \"Summer\"-Abschnitt wird nach Erreichen der drei guten Enden von \"Dream\" freigeschaltet und \"Air\" nach dem Abschluss von \"Summer\". In \"Dream\" trifft der Spieler als Yukito nacheinander die drei Mädchen Misuzu Kamio, Kano Kirishima und Minagi Tohno. Abhängig von den getroffenen Entscheidungen seitens des Spielers erfährt man die Geschichte eines der drei Mädchen. Der nächste Abschnitt, \"Summer\", verläuft linear ohne Wahlmöglichkeiten. Der Erzähler ist Ryūya und die Ereignisse spielen 1000 Jahre in der Vergangenheit während der Heian-Zeit. Der letzte Abschnitt \"Air\", das Finale des Spiels, handelt von Misuzu, während der Protagonist eine Krähe namens Sora ist. Die Ereignisse des ersten Abschnitts \"Dream\" werden aus dem Blickwinkel der Krähe wiederholt und die abgebrochene Handlung fortgeführt. Die beiden anderen Mädchen, Kano und Minagi, haben nur kurze Auftritte. Das Spiel verlangt, wie üblich für japanische Adventures, wenig Interaktion vom Spieler ab, der sich hauptsächlich nur die Dialoge auf dem Bildschirm durchlesen muss. Nur gelegentlich muss er an Entscheidungspunkten aus einer Menge von Möglichkeiten wählen um die weitere Handlung des Spiels zu beeinflussen. Wegen der langen Lade- und Speicherzeiten bei Konsolen, springt das Spiel bei den Konsolenportierungen bei einer Fehlentscheidung automatisch zurück um diese korrigieren zu können, außer wenn ein schlechtes Ende erreicht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "\"Air\" wurde am 8. September 2000 für den PC als limitierte Version auf 2 CDs zusammen mit dem Soundtrack \"Ornithopter\" für 8.800 Yen erstveröffentlicht. Am 19. Juli 2001 folgte die reguläre und am 27. Juli die jugendfreie Version. Am 20. September folgte durch NEC Interchannel eine Konsolenportierung für die Sega Dreamcast und am 8. August 2002 für 7.140 Yen für die PlayStation 2. Im Gegensatz zur PC-Fassung wurden in der Dreamcast-Fassung alle Charaktere bis auf den Protagonist und in der PlayStation-2-Fassung alle Charaktere vertont. Wegen der guten Verkäufe der PlayStation-2-Fassung folgte am 1. September 2005 eine verbilligte Neuauflage namens \"Best Version\" für 2.980 Yen. Wie üblich wurden für die Konsolenportierungen die Sexszenen entfernt und dafür zusätzliche andere Szenen aufgenommen. Am 8. April erfolgte eine Neuauflage als \"Air Standard Edition\" für den PC auf DVD für 3.990 Yen. Am 1. Mai 2007 folgte durch Prototype eine Portierung für das SoftBank-3G-Mobiltelefon und am 22. November 2007 für die PlayStation Portable. Eine Neuveröffentlichung der jugendfreien Fassung unter dem Titel \"Air Memorial Edition\" () erschien am 28. Mai 2010.", "section_level": 2}, {"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "\"Dream\".", "content": "Yukito Kunisaki (, \"Kunisaki Yukito\") reist durch das Land und verdient sein Geld mit einer Puppe, die er nur mit der Kraft seiner Gedanken bewegt. Wie schon seine Mutter sucht er ein Mädchen, das seit Ewigkeiten im Himmel umherfliegt. In einer neuen Stadt angekommen trifft er drei sehr eigene Mädchen: die tollpatschige, kindlich-unschuldige Misuzu Kamio (, \"Kamio Misuzu\"), die auf Unannehmlichkeiten mit einem traurigen, leisen \"gao\" (Dinosauriergebrüll) reagiert, die aufgedrehte Kano Kirishima (, \"Kirishima Kano\"), die glaubt später einmal zaubern zu können, sowie die ruhige Minagi Tōno (, \"Tōno Minagi\"), die stets nur langsam und leise mit Verzögerung antwortet und sich mit Reiscoupons bedankt. Kano erzählt ihm von ihrem Armband, das sie bis zu ihrer Volljährigkeit nicht abnehmen darf um dann zaubern zu können. Nachts sehen Yukito und Misuzu wie Kano am Schrein in ein gleißenden Licht gehüllt wird und finden sich dann in einer Vision wieder, bis Kano zusammenbricht. Nachdem Yukito Kano bei deren großer Schwester Hijiri (, \"Kirishima Hijiri\") abgeliefert hat, belauscht er, wie eine „andere“ Kano zu Hijiri meint, dass Kano ihr gehöre. Nachdem Kano ein paar Tage später verschwunden ist, finden sie sie in Trance redend wieder am Schrein, wo sie versucht Yukito zu erwürgen. Hijiri erzählt, dass sich Kano so seltsam verhält, seit sie vor Jahren im Schrein eine gleißende Feder berührte. Kano versuchte damals sich auch die Pulsadern aufzuschneiden. Um eine Wiederholung zu verhindern, band Hijiri ihr das Armband um und erzählte ihr die Magiegeschichte. Kano hört dies unbemerkt mit und verschwindet, eine Notiz hinterlassend, dass sie ihrer toten Mutter in den Himmel nachfolgen wolle. Sie finden Kano bewusstlos am Schrein. Yukito legt die gleißende Feder auf Kanos Brust, worauf alle eine Vision aus einer fernen Vergangenheit, von einer Frau und ihrem Kleinkind mit einem Mal am Handgelenk (an derselben Stelle wie Kanos Schnittverletzung), sehen. In einer anschließenden Vision verabschiedet sich Kano von ihrer Mutter und die Feder löst sich auf. Nach gemeinsam verbrachter Zeit mit Minagi und deren jüngerer Freundin Michiru () begleitet Yukito Minagi nach Hause. Dort angekommen wird diese jedoch von ihrer Mutter als Michiru begrüßt. Am nächsten Tag will er Minagi abholen, aber ihre Mutter meint keine Tochter zu haben. Von Hijiri erfährt er, dass Minagis Mutter die Fehlgeburt ihrer jüngsten Tochter Michiru damit kompensierte Minagi als Michiru wahrzunehmen. Gestern jedoch träumte sie von der Fehlgeburt und akzeptierte Michirus Nichtexistenz ohne jedoch Minagi wieder als Minagi wahrzunehmen. Yukito führt schließlich Minagi und ihre Mutter zusammen. Michiru erzählt Yukito, dass sie ein, durch eine Feder des Mädchens im Himmel, verwirklichter Traum sei, aus der Sehnsucht und Trauer Minagis geboren. Beide verabschieden sich voneinander und Michiru löst sich als Feder auf. Yukito, zieht bei Misuzu und ihrer Tante Haruko (, \"Kamio Haruko\") ein. Misuzu scheint dieser egal zu sein und da Misuzu Weinkrämpfe bekommt, wenn sie Freundschaft/Liebe verspürt, hat sie auch keine Freunde. Yukitos Mutter freundete sich einst mit einem Mädchen an, dass sobald es einen geliebten Menschen traf, zuerst anfing von einem anderen Selbst im Himmel träumen. Mit jedem weiteren Traum verschlechterte sich ihr Zustand, sie vergaß diesen geliebten Menschen und mit dem letzten Traum stürben beide. Seit Yukito bei Misuzu ist, wiederholt sich dieses mit ihr. Als sie bettlägerig wird will er erst fortgehen, damit sie beide leben können. Schließlich wünscht er sich, mit den in seiner Puppe innewohnenden Wünschen und Kräften seiner Vorfahren, wieder von Anfang an für immer bei ihr sein zu können. Daraufhin löst er sich auf und Misuzu gesundet.", "section_level": 2}, {"title": "\"Summer\".", "content": "Vor 1000 Jahren (994) bekommt der Soldat Ryūya () den Auftrag die geflügelte Botin der Götter Kanna-bi no Mikoto () zu beschützen. Trotz ihrer Streitereien freundet er sich mit ihr und ihrer Dienerin, der magiebegabten Uraha () an. Kanna will unbedingt ihre Mutter sehen ist aber eine Gefangene im Palast. Kurz vor ihrem alljährlichen Palastwechsel fliehen sie und machen sich auf die Suche in Kishū. Als sie einen für Frauen verbotenen heiligen Ort betreten, werden sie von Kriegermönchen angegriffen und finden schließlich in einem Kerker Kannas Mutter: die Yao Bikuni. Kurz darauf werden sie von Soldaten des Kaisers angegriffen, wobei Kannas Mutter von einem Pfeil getroffen wird und kurz darauf verstirbt. Kanna küsst Ryūya und fliegt in den Himmel. Von Pfeilen der Soldaten getroffen und den Flüchen/Sutrarezitationen der buddhistischen Mönche gebannt löst sie sich auf. Ryūya und Uraha entkommen in einem Tempel, dessen Vorsteher ihnen erzählt, dass die geflügelten Wesen von den Mächtigen wegen ihrer gewaltigen Kräfte als Kriegswerkzeuge benutzt wurden. Der Kaiserhof wollte die geflügelten Wesen auslöschen um das Land vereinen und die alte Religion des Shintō durch den die neue des Buddhismus ablösen zu können. Kanna erlebt im Himmel durch den Fluch der Mönche ständige Alpträume. Der Fluch wird sich im Laufe der Zeit abbauen und Kanna in einem Menschen wiedergeboren werden. Aber durch die Größe ihres Geistes als geflügeltes Wesen wird der Mensch zugrunde gehen. Da beide zu ihren Lebzeiten dieses Problem nicht lösen können werden, und Ryūya durch einen anderen Fluch binnen eines Jahres sterben wird, bittet Uraha ihn ihr ein Kind zu machen, damit es ihren Nachfahren eines Tages möglich sein wird.", "section_level": 2}, {"title": "\"Air\".", "content": "Misuzus Geschichte wird wieder vom Anfang an diesmal aus dem Blickwinkel der Krähe Sora (, wörtlich: „Himmel“) erzählt. Haruko distanzierte sich immer von Misuzu, weil sie Angst hatte das Misuzu eines Tages wieder von ihrem Vater zurückgeholt wird. Als Misuzu bettlägerig wird entschließt sie sich ihr eine gute „Mutter“ zu sein. Nach Yukitos Wunsch erinnert sich die Krähe kurzzeitig daran er gewesen zu sein. Als es Haruko und Misuzu gelingt ein normales „Mutter“-Tochter-Verhältnis führen, verschlimmert sich Misuzus Zustand wieder und sie vergisst Haruko, die ihr nun eine Fremde ist. Misuzus Vater Keisuke Tachibana (, \"Tachibana Keisuke\") kommt um sie zurückzuholen, aber Haruko bittet ihn um noch drei weitere Tage. Misuzu erinnert sich wieder an Haruko und darf bei ihr bleiben. Haruko versucht erfolglos Misuzu aus Furcht vor dem letzten Traum nicht schlafen zu lassen. Am Morgen nach ihrem letzten Traum versucht Misuzu wieder zu laufen. Als sie Haruko erreicht, sagt sie, dass sie ihr Ziel erreicht hat, einmal glückliche Sommerferien verbracht zu haben, und stirbt in Harukos Armen. Die Krähe fliegt in den Himmel um das geflügelte Mädchen zu suchen. Die Serie springt am Ende wieder zum Anfang, diesmal aus dem Blickwinkel eines kleinen Jungen und eines kleinen Mädchens, und schließt mit den Worten des Jungen: „Für sie [Yukito und Misuzu] grausame Tage, für uns der Anfang.“", "section_level": 2}, {"title": "Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehserie.", "content": "Am 17. November 2004 wurde ein Teaser auf DVD namens \"Air ~prelude~\" produziert. Auf der DVD waren Interviews, Vor- und Abspann ohne Texte und Szenen aus der folgenden Serie. Von der DVD wurden 20.000 Exemplare gepresst. Die erste Folge des Anime von Kyōto Animation unter der Regie von Tatsuya Ishihara wurde am 7. Januar 2005 auf dem TBS-Satellitensender BS-i ausgestrahlt. Auf dem Sendeplatz löste es \"Rozen Maiden\" ab und wurde wiederum selber von \"Kore ga Watashi no Goshujin-sama\" abgelöst. Der Anime besteht aus 12 Hauptfolgen und einer abschließenden Zusammenfassungsfolge. Er folgt ebenfalls der Unterteilung des Spiels in drei Abschnitte: \"Dream\" (Folgen 1–7), \"Summer\" (Folgen 8–9) und \"Air\" (Folgen 10–12). Die Folgen 3 und 4 decken dabei Kanos, die Folgen 5 und 6 Minagis und die Folge 7 Misuzus Handlungspfad des Spiels ab. Das Vorspannlied \"Tori no Uta\" und das Abspannlied \"Farewell song\", je von Lia gesungen, wurden ebenfalls aus dem Spiel übernommen. Am Ende 13. Folge wurden zwei Spezialfolgen namens \"Air in Summer Zenpen: Yamamichi – Mountain Path\" und \"Air in Summer Kōhen: Ametsuchi – Universe\" als \"Air in Summer\" beworben, die am 28. August bzw. 4. September 2005 auf BS-i ausgestrahlt wurden. Eine DVD erschien am 5. Oktober 2005. Am 22. Dezember 2006 wurde \"Air\" als eine der ersten Anime-Serien auf Blu-ray Disc veröffentlicht. Diese Veröffentlichung enthielt die 12 Haupt- und 2 Spezialfolgen auf 4 BDs für 29.800 Yen. Am 14. August 2007 erschien die erste DVD in den USA bei ADV Films. Nachdem diese September 2009 ihre Geschäftstätigkeit beendeten gingen die US-Lizenzen auf Funimation über.", "section_level": 3}, {"title": "Kinofilm.", "content": "Am 5. Februar 2005 kam der Film \"Air\" von Regisseur Osamu Dezaki in die japanischen Kinos. Der Film wurde diesmal von Toei Animation animiert. Er erzählt die Handlung neu und konzentriert sich auf Yukito und Misuzu. Der Film erschien später in drei verschiedenen DVD-Versionen: eine „normale“ Version, eine \"Collector’s Edition\" und eine \"Special Edition\". Der Abspann \"If Dreams Came True\" wurde von Eri Kawai gesungen.", "section_level": 3}, {"title": "Manga.", "content": "Zwischen dem 10. August 2004 und dem 10. Februar 2006 erschien in dem Computerspielmagazin \"Comptiq\" ein Manga zu \"Air\". Die einzelnen Kapitel wurden später als 2 Tankōbon (Sammelbände) durch den Verlag Kadokawa Shoten erneut herausgebracht. Die Handlung folgt dem Computerspiel und die Illustrationen stammen von dem Mangaka Yukimaru Katsura. Der erste Band besteht aus 9 und der zweite Band aus 6 Hauptkapiteln mit zusätzlichen Bonuskapiteln am Ende jedes Bandes. Der Manga behandelt detailliert die Abschnitte \"Dream\" und \"Air\" während \"Summer\" nur kurz angerissen wird. Der Fokus liegt auf Misuzus Geschichte und Kano und Minagi spielen nur Nebenrollen. Im letzten Bonuskapitel wird jedoch auch Minagis Geschichte erklärt.", "section_level": 2}, {"title": "Hörspielserie.", "content": "Es wurden neun Hörspiel-CDs für \"Air\" produziert. Die ersten sechs Hörspiel-CDs behandeln den Spielabschnitt \"Dream\" mit je 2 CDs für jede der drei weiblichen Heldinnen. Die ersten drei CDs (\"Kamio Misuzu – Dream Zempen\" (), \"Kirishima Kano – Dream Zempen\" () und \"Tōno Minagi – Dream Zempen\" ()) wurden gemeinsam am 24. August 2005 und nächsten drei CDs (\"Kamio Misuzu – Dream Kōhen\" (), \"Kirishima Kano – Dream Kōhen\" () und \"Tōno Minagi – Dream Kōhen\" ()) ebenfalls gemeinsam am 21. Oktober 2005 veröffentlicht. Die am 25. November 2005 erschienene 7. Hörspiel-CD \"Summer\", die am 22. Dezember 2005 erschienene 8. Hörspiel-CD \"Air Zempen\" () und die am 25. Januar 2006 erschienene 9. Hörspiel-CD \"Air Kōhen\" () handeln von den jeweiligen beiden anderen Spielabschnitten.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Zwischen 2002 und 2005 wurden 6 Alben zu \"Air\" veröffentlicht: 5 zum Computerspiel (\"Ornithopter\", \"Natsukage / nostalgia\", \"Air Original Soundtrack\", \"Kanon Air Piano Arrange Album „Re-feel“\" und \"Air Analog Collector’s Edition „Tori no Uta / Farewell“ song\" (, \"Air Anarogu Korekutāzu Edishon „Tori no Uta/Farewell song“\")) und eines zum Film (\"Air Movie Soundtrack\"). Die Alben zum Spiel erschienen bei Keys Hausplattenlabel Key Sounds Label und das zum Kinofilm bei Frontier Works. 2005 wurde bekannt, dass der Sänger Shaun Yu das Titellied \"Tori no Uta\" plagiierte. Nachdem auch ein 2. Lied unter Plagiatsverdacht stand, entschuldigte sich seine Plattenfirma Sony BMG Taiwan öffentlich und zog alle Kopien des betroffenen Albums von Yu zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Bei seiner Veröffentlichung war \"Air\" auf Platz 1 der meistverkauften Bishōjo-Spiele. Auch noch 20 Monate später (Mai 2002) belegt es Platz 43. Die 2001 erschienene reguläre Version startete auf Platz 13 und die jugendfreie Version auf Platz 7. \"Air Standard Edition\" stieg ebenfalls wie die Originalversion mit dem ersten Platz ein. Die Dreamcast-Version verkaufte 42.445 Exemplare in der ersten Woche und war in dieser das am viertmeisten verkaufte Dreamcast-Spiel in Japan. Insgesamt wurden von dieser 50.406 Exemplare verkauft. Charaktere aus \"Air\" erschienen in Dōjin Games wie \"Eternal Fighter Zero – Blue Sky Edition\" von Twilight Frontier. Im Oktober 2007 veröffentlichte die Zeitschrift \"Dengeki G’s Magazine\" eine Liste der 50 besten Bishōjo-Spiele. Dabei belegte \"Air\" von 249 Titeln den 8. Platz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Air ist ein Erogē-Ren’ai-Adventure von Visual Art’s/Key von 2000. Das Spiel wurde in einer jugendfreien Version später für PC sowie für die Dreamcast, PlayStation 2, für das Mobiltelefon SoftBank-3G und für PlayStation Portable erneut veröffentlicht. Des Weiteren wurde es sowohl als 13-teilige Anime-Fernsehserie mit weiteren zwei Spezialfolgen als auch als -Kinofilm verfilmt. Weitere Umsetzungen erfolgten als Manga und Hörspielserie.", "tgt_summary": null, "id": 1004165} {"src_title": "Böddiger Berg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Sonogno ist die hinterste Gemeinde im Verzascatal und liegt in einer Mulde beim Zusammenfluss der Gebirgsbäche aus dem Redorta- und Vogornessotal. Westlich des Ortes liegt der \"Monte Zucchero\" (), dessen Gipfel auf der Gemeindegrenze liegt. Nachbargemeinden im Verzascatal sind Frasco, Cugnasco-Gerra und Brione. Nördlich grenzen an die Gemeinde die Bezirke Vallemaggia und Leventina. Sonogno ist Ausgangspunkt für viele Wanderungen. Im Winter kann man hier Schlittschuh laufen und Skilanglauf betreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Sonogno hiess um 1200 \"Sornono\", 1417 \"Senognio\" und gehörte im Mittelalter zur «Nachbarschaft Verzasca». Von 1395 bis 1843 bildete das Dorf mit dem Nachbarort Frasco eine Gemeinde. Ab 1850 setzte eine Auswanderungswelle nach Übersee und später in die städtischen Zentren ein, die zu einer spürbaren Abnahme der Bevölkerung führte. 1974 wurde in Sonogno das Museum des Verzasctals eröffnet, das Zeugnis gibt vom bäuerlichen Leben des Tales in der Vergangenheit.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsbürgergemeinde.", "content": "Ortsbürgerfamilien und ihre Beinamen: Cattori (Cépp, Canòm); Fratessa (Cròstòi, Kaiser); Garatti; Genardini (Calinéscia, Tüna, Ciochina, Driss); Gianettoni (Coripp, Pipòi, Grépitt, Porèta, Sprélétt, Lüs’c, Morinèe); Macciantelli; Martella (S’gianitt, Carcòi); Matasci (Büss, Pilètt, Nasòi, Falà, Falaritt, Falaròi, Sciavatitt, Mateìtt, Scartéscia, Orègitt); Patà (Pélégritt, Rüza, Spénée, Comüna, Zarèpp, Cadrighiòi, Bündi, Manìta, Céncia); Pelucca (Ciòrlitt, Tüpp, Orücch, Cöscia, S’ghiandòi, Néritt, Gabitt); Perozzi (Còcòi, Padèla, Möcia, Bocöra); Pinana (Pili, Léta, Négritt); Sonanini; Sonognini (Pöra, Caricc, Bröcch, Strécc, Zepòi); Tamò (Brüscèla).", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In Sonogno beginnt und endet die Handlung des bekannten Kinder- und Jugendbuches Die schwarzen Brüder von Kurt Held und Lisa Tetzner.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sonogno ist eine politische Gemeinde im Verzascatal im Kreis Verzasca. Sie gehört zum Bezirk Locarno im Kanton Tessin in der Schweiz.", "tgt_summary": null, "id": 1070340} {"src_title": "Tanztherapie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundsätzliches.", "content": "SourceSafe ist ein Vertreter des Lock-Modify-Write-Versionsverwaltungskonzeptes, was bedeutet, dass Dateien vor einer Änderung \"ausgecheckt\" werden müssen. Beim \"Einchecken\" werden die veränderten Dateien in die Datenbank übernommen. SourceSafe erlaubt, im Gegensatz zu reinen Lock-Modify-Write-Vertretern, das gleichzeitige Auschecken derselben Dateien auf verschiedenen Rechnern, der Benutzer erhält jedoch eine entsprechende Warnung, so dass er selbst entscheiden kann, ob seine beabsichtigte Änderung eventuell mit der Änderung des anderen Entwicklers kollidiert. SourceSafe versioniert jede Datei einzeln, es gibt keine Informationen darüber, welche Versionen verschiedener Dateien zusammengehören. Es werden jedoch sogenannte „Labels“ unterstützt, mit denen ein bestimmter Stand eines Verzeichnisbaums markiert werden kann (z. B. eine Version für eine Produktfreigabe). Als Besonderheit unterstützt VSS neben den „Branches“ (Aufsplittung der Entwicklungspfade einer Datei) sogenannte „Shares“: Dateien, die in mehreren Verzeichnissen eingebunden sind. Wird die Datei in einem Ast aktualisiert, ändert sie sich automatisch auch in allen verknüpften Ästen des Baums. Microsoft etablierte den Team Foundation Server als Nachfolger von Microsoft Visual SourceSafe, welches nicht mehr von Microsoft gepflegt wird. Ab der Version 2010 kann der Team Foundation Server auch auf einem Client-Betriebssystem installiert werden. Hierfür wird eine Basis-Konfiguration angeboten, welche die Express-Version des Microsoft SQL Servers zur Datenhaltung benutzt. Diese Installationsform ist für Einzelentwickler gedacht, die den Team Foundation Server benutzen wollen. Per 2018 wird seitens Microsoft die cloudbasierte Azure DevOps Services (vormals \"Visual Studio Online\" bzw. später \"Visual Studio Team Services\") empfohlen.", "section_level": 1}, {"title": "Server.", "content": "Serverseitig gibt es kein spezielles Programm oder einen Dienst, vielmehr wird lediglich eine normale SMB-Dateifreigabe benutzt. Dadurch ist die Installation einer SourceSafe-Datenbank sehr einfach und ohne serverseitige Veränderungen möglich. Darin besteht aber gleichzeitig eines der größten Probleme von VSS: Da jeder Client direkt auf die Dateistruktur der Serverdatenbank zugreift, können clientseitige Abstürze oder Probleme dazu führen, dass die Datenbank inkonsistent wird. Zum Funktionsumfang gehören daher Tools, die eine Datenbank reparieren können. Auch eine manuelle Manipulation der Dateien in der Dateistruktur des Servers ist prinzipiell durch jeden Entwickler mit Zugriff auf die Datenbank möglich. Da die Versionsverwaltungsdatenbank bei vielen Entwicklungsteams zum zentralen Arbeitsmittel für sämtliche Projekte gehört, ist daher ein solides Backupkonzept erforderlich. Erst mit Visual SourceSafe 2005 wurde eine zusätzliche Server-Komponente – der \"Visual SourceSafe 2005 LAN booster service\" – eingeführt, der die Netzwerkkommunikation beschleunigen soll. Visual SourceSafe Clients funktionieren jedoch auch ohne diese Komponente.", "section_level": 1}, {"title": "Client.", "content": "Clientseitig stehen der Visual SourceSafe-Client oder eine der für sämtliche Microsoft-Entwicklungsumgebungen verfügbaren SourceSafe-Integrationen zur Verfügung. Der Client braucht in der Regel eine direkte SMB-Dateifreigabe-Verbindung zum Server, was eine Verwendung von SourceSafe im Internet praktisch unmöglich macht – wofür es jedoch auch nie konzipiert worden ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Visual SourceSafe (VSS) ist eine nicht mehr weiterentwickelte Client-/Server-Anwendung von Microsoft zur Versionsverwaltung von Dateien, welche hauptsächlich im Zusammenhang mit Software-Quelltext verwendet wird. Es wurde vorwiegend zur Verwendung auf Einzelplatzsystemen oder für kleine Teams entwickelt. Es war Bestandteil älterer Visual-Studio-Distributionen und ist daher recht verbreitet. ", "tgt_summary": null, "id": 637506} {"src_title": "Weißenberg (Frankenweide)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie und frühe Betätigung.", "content": "Diether war der älteste Sohn des Grafen Walram II. von Nassau und der Adelheid von Katzenelnbogen. Nach dem Tod seines Vaters Walram 1276 sollen Diethers Mutter und seine Schwestern im Kloster Klarenthal zu Wiesbaden ein sehr frommes Leben geführt haben. Sein jüngerer Bruder Adolf von Nassau wurde 1292 zum König gewählt und fand 1298 nach seiner Abwahl in der Schlacht bei Göllheim den Tod. Diether war seit 1292 Dominikaner in Mainz und verfügte über den Grad eines Magisters der Theologie. Den Orden der Dominikaner unterstützte er später als Erzbischof noch tatkräftig. Ab 1295 stand Diether im Dienst von Papst Bonifaz VIII. Nicht nur der Papst bediente sich Diethers, um auf König Adolf einzuwirken; er wurde 1297 auch als Unterhändler zu König Philipp IV. dem Schönen von Frankreich entsandt, als König Adolf in Verkennung der Lage glaubte, sein Bündnis mit König Eduard I. von England zu politischem Doppelspiel nützen zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Erzbischof und Kurfürst von Trier.", "content": "Obwohl das Trierer Domkapitel für den Kölner Dompropst Heinrich II. von Virneburg gestimmt hatte, erhob der Papst aus politischen Überlegungen Diether am 18. Januar 1300 zum Erzbischof von Trier. Es war dem Papst nämlich wichtig, dem König Albrecht I. eine Person entgegenzustellen, die aus familiären Gründen – wegen des Todes von Königsvorgänger Adolf – nicht zur Versöhnung neigte. Diether ließ ab 1300 die Burg Ramstein anlegen und an anderen Orten Burgen weiter befestigen. Im selben Jahr verlieh er Wittlich die Stadtrechte. 1302 gründete er das Kollegiatstift Unserer Lieben Frau in Oberwesel. Im sogenannten Zollkrieg von 1301, den König Albrecht gegen die verbündeten vier rheinischen Kurfürsten führte, wurden nacheinander Rudolf I. von der Pfalz sowie die Erzbischöfe Gerhard II. von Mainz und Wigbold von Köln zur Unterwerfung genötigt. Im November 1302 rückte Albrecht auch vor Trier und zwang den von seinem Lande verlassenen Diether zu einem demütigenden Frieden. Diethers Regierungszeit war von Konflikten mit dem Domkapitel, dem Klerus und den Untertanen gezeichnet. Die Stadt Trier litt unter Finanznöten, und in anderen Städten des Kurfürstentums gab es Machtkämpfe zwischen den Ständen. Im Frühjahr 1303 musste Diether der Stadt Trier nach einem Aufstand der Zünfte volle Freiheit ihrer Gemeindeverwaltung zusichern. Bereits ab 1276 hatten die Bürger von Koblenz nach mehr Unabhängigkeit gestrebt, sogar einen Stadtrat aufgestellt und 1280 den Weiterbau der Stadtmauer sowie der Alten Burg verhindert. 1304 unterwarf Diether die Stadt nach heftigen Kämpfen, und Koblenz musste in der Folge auf den Stadtrat verzichten. Waren schon infolge des Kriegs mit König Albrecht die Geldverlegenheiten des Erzbischofs bedeutend gewesen, so wuchsen sie nun in doppeltem Maße. Auch innerhalb der Kirche schuf Diether sich Gegner. So konfiszierte er Vermögen und Einkommen von Pfarrkirchen und ließ sich 1303 vom Domkapitel für Zugeständnisse bezahlen. Als er auch anfing, Reliquien in seinen Privatbesitz zu nehmen, beschwerten sich 1306 die Stifte des Trierer Doms, von St. Simeon und St. Paulin sowie das Kloster St. Maximin bei Papst Clemens V. Dieser forderte Diether auf, zu den Anschuldigungen Stellung zu nehmen, was dieser jedoch nicht tat. Auch den päpstlichen Legaten behandelte er schlecht, worauf die Exkommunikation und später die Suspendierung folgten. Diether starb, noch bevor er weiteren Aufforderungen, endlich vor den Papst zu treten, nachkommen konnte. Sein Land hinterließ er in der größten Verwirrung und mit Schulden belastet. Er wurde in der Dominikanerkirche zu Trier begraben. Diese wurde im Jahr 1812 zerstört.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diether von Nassau (* um 1250; † 23. November 1307 in Trier) war ein Geistlicher aus der walramischen Linie des Hauses Nassau. Er war von 1300 bis 1307 als \"Diether III.\" Erzbischof und Kurfürst von Trier.", "tgt_summary": null, "id": 499023} {"src_title": "Le pont des soupirs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Stadtanlage und Geschichte.", "content": "Da die alte Bezirkshauptstadt Muang Khoun während des Krieges zwischen den Pathet Lao und den USA fast vollständig zerbombt wurde, wurde Phonsavan Mitte der 1970er Jahre als neue Provinzhauptstadt gebaut. Die Stadt wurde großflächig mit schnurgeraden und teilweise sehr breiten Straßen angelegt. Straßenschilder und Hausnummern sucht man allerdings bis heute vergebens. Phonsavan dehnt sich zu beiden Seiten des Flusses Nam Kat aus. Mitten in der Stadt befinden sich Reisfelder. Krankenhaus, Polizeihauptquartier, Kaserne, Oberschule und die meisten Behörden liegen an einer breiten Allee im Süden der Stadt, während sich die meisten Geschäfte, die Märkte und das Postamt in der Hauptstraße im nördlichen Teil der Stadt befinden. Seit 2002 sind alle wichtigen Straßen der Stadt asphaltiert, der Anschluss an das Stromnetz erfolgte 2004.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "In der Stadt selbst sind – abgesehen von einem SOS-Kinderdorf mit angeschlossener Schule – zwei Denkmäler sehenswert, von denen man jeweils einen schönen Blick auf die Stadt hat. Das Denkmal zur Erinnerung an die gefallenen Laoten wurde 1998 im Südosten der Stadt errichtet. Hier sollen 4000 Menschen bestattet sein, auf den Namenstafeln sind bis jetzt 1500 Namen verzeichnet. Etwa einen Kilometer entfernt entstand bereits 1992 das Denkmal zur Erinnerung an die gefallenen Vietnamesen im Südwesten der Stadt. Die Asche der ursprünglich hier bestatteten Soldaten wurde 1996 nach Vietnam überführt, anschließend wurde die Anlage zu einem Denkmal der Freundschaft zwischen Laos und Vietnam umgestaltet. Besuchenswert ist ebenfalls der alte Friedhof von Phonsavan mit verschiedenen buddhistischen, chinesischen und auch einigen christlichen Grabstätten. Er liegt an und auf einem Hügel im Nordosten der Stadt, von dem sich auch eine schöne Aussicht auf die Umgebung bietet.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsverbindungen.", "content": "Phonsavan hat einen kleinen Inlandsflughafen Xieng Khouang (IATA-Code: XKH), von dem aus täglich eine Flugverbindung von und nach Vientiane besteht. Der Busbahnhof für überregionale Busse liegt etwa vier Kilometer westlich des Zentrums. Von hier verkehren täglich mehrere Busse nach Vientiane sowie ein Bus nach Luang Prabang. Der Busbahnhof für Busse in die unmittelbare Umgebung der Stadt befindet sich im Südwesten der Stadt. Von hier aus erreicht man mehrmals täglich Muang Khoun und die Ebene der Tonkrüge.", "section_level": 1}, {"title": "Umgebung.", "content": "Wenige Kilometer südlich der Stadt ist die Ebene der Krüge, eine der Hauptattraktionen des Landes, sehenswert. Etwa 30 Kilometer südöstlich von Phonsavan liegt die alte Stadt Muang Khoun, die über eine gute Straße zu erreichen ist und ein lohnendes Ausflugsziel darstellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Phonsavan (laotisch: ໂພນສະຫວັນ) ist die Hauptstadt der laotischen Provinz Xieng Khouang. Phonsavan wird auch \"Muang Pek\" oder wie der Bezirk selbst \"Xieng Khouang\" genannt. Touristisch ist die 57.000 Einwohner zählende Stadt durch die nahe gelegene Ebene der Tonkrüge bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1407225} {"src_title": "Harris-Todaro-Modell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Er forschte auf dem Gebiet der Sonnenflecken und der Sonnenflecken-Zyklen. In diesem Zusammenhang wird er oft zusammen mit Edward Walter Maunder erwähnt. Spörer wies zuerst auf einen Zeitabschnitt niedriger Sonnenfleckenaktivität von 1645 bis 1715 hin. Dieser ist heute als Maunderminimum bekannt. Spörer war ein Zeitgenosse von Richard Christopher Carrington, einem englischen Astronomen. Carrington gilt als Entdecker von Spörers Gesetz, das die Variation des Breitengrades während der Dauer eines Sonnenfleckenzyklus beschreibt. Spörer trug zu Carringtons Forschung auf dem Gebiet der Sonnenflecken-Wanderung bei. Er wird manchmal als deren Entdecker genannt. Das von ihm entdeckte Spörerminimum war eine Periode niedriger Sonnenfleckenaktivität von circa 1420 bis 1570.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensdaten.", "content": "Spörer besuchte von 1833 bis 1840 das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Berlin und studierte danach bis 1843 an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität Mathematik und Naturwissenschaften. Er promovierte bei Johann Franz Encke am 14. Dezember 1843 mit einer Arbeit zu einem Kometen von 1723. Ab 1844 arbeitete er an der Neuen Berliner Sternwarte, deren erster Direktor Encke war. Nach Erwerb der Lehrbefähigung („facultas docendi“) arbeitete er als Lehrer für Mathematik und Naturwissenschaft in Bromberg, Prenzlau und ab 1849 am Städtischen Gymnasium Anklam, dort ab 1855 als Oberlehrer und ab 1862 als Professor. Spörer war in dieser Zeit auch Mathematiklehrer Otto Lilienthals. 1860 begann Spörer in Anklam mit astronomischen Beobachtungen auf dem Pulverturm der Stadt. 1868 erhielt er ein Fernrohr als Geschenk des Kronprinzen Friedrich Wilhelm. 1865 wandte sich Spörer mit einem Brief unter Erwähnung der Kirchhoffschen Spektralanalyse an Wilhelm Julius Foerster, den Nachfolger Enckes als Direktor der Berliner Sternwarte. Auf eine Anregung Försters geht die Errichtung des Potsdamer Astrophysikalischen Observatoriums zurück. Mit dessen Gründung im Jahr 1874 wechselte Spörer aus dem Schuldienst an das Observatorium in Potsdam. Im Jahr 1882 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Nach langjähriger Tätigkeit als „1. Observator“ ging Spörer 1894 in den Ruhestand und verstarb nur ein Jahr später. Seine Wirkungsstätte trägt heute den Namen „Spörer-Turm“. Der Mondkrater Spörer ist nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friederich Wilhelm Gustav Spörer (* 23. Oktober 1822 in Berlin; † 7. Juli 1895 in Gießen) war ein deutscher Astronom.", "tgt_summary": null, "id": 66370} {"src_title": "Edgar Wickner Percival", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Gegenwart.", "content": "Das am 1. Oktober 1959 aufgestellte LTG 62 hatte seinen Standort zunächst auf dem Heeresflugplatz Celle und war mit der Noratlas N 2501 ausgerüstet. Von Celle aus wurden im Frühjahr 1960 Versorgungsflüge für die Opfer des Erdbebens vom 29. Februar 1960 in Agadir (Marokko) durchgeführt. Im weiteren Verlauf des Jahres wurde das Geschwader auf den Flughafen Köln-Wahn verlegt. Sein Kommodore zu dieser Zeit war Werner Guth. Ab April 1963 war Standort der Flugplatz Ahlhorn. Dort übernahm die Luftwaffe im April 1968 die erste Transall C-160. Zum 30. September 1971 wurde das LTG 62 offiziell aufgelöst, Teile des Personals aber nach Wunstorf verlegt. Der Fliegerhorst Ahlhorn wurde an das Hubschraubertransportgeschwader 64 (HTG 64) übergeben. Am 1. Oktober 1978 wurde die schon damals auf dem Fliegerhorst Wunstorf beheimatete Flugzeugführerschule „S“ in das LTG 62 umbenannt und neu gegliedert. Die Tätigkeiten der Flugzeugführerschule wurden in das Geschwader integriert und seitdem ist die fliegerische Ausbildung des Nachwuchses eine der Kernaufgaben des LTG 62. Hierzu gehört auch die 4. Staffel, der die zukünftigen Transportflieger truppendienstlich unterstellt sind, während sie fachdienstlich zur Lufthansa Verkehrsfliegerschule in Bremen gehören. In ihr werden neben den Transportflugzeugführern auch die Flugschüler ausgebildet, die später bei der Marine die Seefernaufklärer (heute die P-3 Orion) fliegen sollen. Das HTG 64 wurde Anfang 1994 aufgelöst und seine UH-1D Hubschrauber als jeweils 2. Staffel den Lufttransportgeschwadern 61, 62 und 63 angegliedert. Dem LTG 62 wurden in diesem Rahmen die in Ahlhorn verbliebenen Reste des HTG 64 als Luftransportgruppe unterstellt. Im März des gleichen Jahres übernahm das LTG auch den Fliegerhorst Holzdorf und unterhielt dort anschließend ein SAR-Kommando. Die Lufttransportgruppe in Ahlhorn wurde Anfang 1996 ebenfalls nach Holzdorf verlegt. Am 1. Oktober 2010 wurde die Lufttransportgruppe des LTG 62 in Holzdorf aufgelöst und bildete die personelle und materielle Grundlage für das neu aufgestellte Hubschraubergeschwader 64. Am 18. Dezember 2014 wurde die erste Maschine des neuen Airbus A400M Atlas an die Bundeswehr ausgeliefert; die Überführung geschah am 19. Dezember 2014. Den „Fly-out“ der Transall erlebte der Fliegerhorst Wunstorf am 2. Juli 2015. Dem Geschwader wurden laufend weitere Exemplare der A400M zur Verfügung gestellt; bis November 2019 war der Bestand auf 31 Maschinen angewachsen. Vom Bundesministerium für Verteidigung wurde Anfang 2019 der Beschluss bekannt gegeben, eine kleinere Einheit mit dem A400M zusätzlich zum Standort Wunstorf aufzubauen. Diese soll in auf dem Fliegerhorst Lechfeld als multinationale Lufttransportgruppe (LTGrp) eingerichtet werden und 10 der 50 bestellten Maschinen des A400M umfassen. Ein Stab des LTG62 wird die Arbeit 2026 aufnehmen, um die Aufstellung der Lufttransportgruppe (LTGrp) am Standort Lechfeld bis 2028 zu bewerkstelligen.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Der komplexe fliegende Verband der Luftwaffe besteht unter anderem aus zwei Gruppen und vier fliegenden Staffeln:", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Auf dem Fliegerhorst Wunstorf ist auch eine Ausbildungswerkstatt der Luftwaffe untergebracht. Die Bundeswehr bildet hier Fluggerätmechaniker Fachrichtung Instandhaltungstechnik und Elektroniker für Systeme und Geräte aus.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen des LTG 62.", "content": "Das Geschwaderwappen des LTG 62 ziert Hans Huckebein, ein Rabe aus einer Bildergeschichte von Wilhelm Busch. Das aktuelle LTG 62 hat dieses Wappen von der 1978 aufgelösten Flugzeugführerschule „S“ übernommen, das Wappen des \"alten\" LTG 62 zierte ein weißer Elefant auf schwarzem Grund.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Lufttransportgeschwader 62 (LTG 62) ist ein Geschwader der deutschen Luftwaffe, das auf dem Fliegerhorst Wunstorf in der Nähe von Hannover stationiert ist. Mit Auflösung des Kommandos Einsatzverbände Luftwaffe ist das LTG 62 seit dem 1. Juli 2015 dem Luftwaffentruppenkommando in Köln-Wahn unterstellt, wobei die Einsatzführung dem European Air Transport Command (EATC) obliegt.", "tgt_summary": null, "id": 726307} {"src_title": "Bob Bednarski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Chemie.", "content": "Pregabalin ist ein Derivat der γ-Aminobuttersäure (GABA). Es kann auch als strukturverwandt mit L-Leucin aufgefasst werden. Beide strukturellen Ähnlichkeiten werden im Zusammenhang mit seiner pharmakologischen Wirkung diskutiert. Das Pregabalinmolekül ist ein Zwitterion mit einem isoelektrischen Punkt bei 7,4: In wässrigen Medien ist es bei pH-Werten unterhalb von 3,7 leicht löslich.", "section_level": 1}, {"title": "Synthese.", "content": "Bei der enantioselektiven Synthese von Pregabalin wird zunächst ausgehend von Isobutyraldehyd und Acrylnitril mehrstufig das Salz aus dem \"tert\"-Butylammonium-Kation und dem Anion 3-Cyano-5-methyl-3-hexenoat hergestellt, dessen C=C-Doppelbindung dann einer enantioselektiven Hydrierung unterworfen wird und (\"S\")-3-Cyano-5-methylhexansäure liefert. Die Reduktion der Nitrilgruppe liefert dann Pregabalin. Es gibt auch alternative Synthesen bei denen eine Racematspaltung der Schlüsselschritt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Pharmakologie.", "content": "Der Wirkmechanismus von Pregabalin wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt. Er unterscheidet sich von demjenigen der γ-Aminobuttersäure (GABA), denn Pregabalin wirkt nicht an den GABA-Rezeptoren, sondern die GABA-ähnliche Wirkung wird über andere Mechanismen hervorgerufen. Pregabalin bindet im zentralen Nervensystem (ZNS) an eine Untereinheit von spannungsabhängigen Calcium-Kanälen vom P/Q-Typ, das bedeutet in den „Purkinje-Zellen“ des Cerebellum und als R-Typ „r“emaining VGCCs vorkommende spannungsgesteuerte Calciumkanälen (Abkürzung VGCCs für \"voltage-gated Ca channels\"). Das Einströmen von Calcium in die Nervenendigung wird gedrosselt, so dass eine gesteigerte Freisetzung der Neurotransmitter Glutaminsäure, Noradrenalin und Substanz P normalisiert wird. Dieser Wirkansatz als Calciumkanalblocker verbindet die so unterschiedlichen Anwendungsgebiete, neuropathischen Schmerz, generalisierte Angststörung und Epilepsie. Pregabalin wird rasch resorbiert und hat eine geschätzte Bioverfügbarkeit von über 90 Prozent. Es wird so gut wie nicht metabolisiert und unverändert über die Nieren ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 6,3 Stunden.", "section_level": 1}, {"title": "Medizinische Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "Pregabalin wird bei erwachsenen Menschen zur Behandlung von Epilepsie (mit und ohne sekundäre Generalisierung), bei peripheren und zentralen neuropathischen Schmerzen (beispielsweise bei Diabetes mellitus, Gürtelrose, Fibromyalgie oder Rückenmarksverletzungen) und generalisierter Angststörung eingesetzt. Es ist in Tagesdosen von 150 bis 300 mg wirksam, eine Steigerung auf bis zu 600 mg pro Tag ist möglich. Die Einstellung der Dosierung erfolgt individuell. Pregabalin ist in der Lage, Entzugssymptome bei Opiatabhängigkeit zu reduzieren, und wird hierzu aufgrund der relativ einfachen Zugänglichkeit (oft auch über den Schwarzmarkt) von Opiatabhängigen bezogen und angewendet. Einige Studien haben gezeigt, dass Pregabalin ebenfalls erfolgreich (als Off-Label-Therapie) bei der Behandlung der sozialen Phobie eingesetzt werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Klinische Wirksamkeit und Sicherheit.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Neuropathische Schmerzen.", "content": "Die Wirksamkeit konnte in Studien bei diabetischer Neuropathie, postherpetischer Neuralgie und nach Rückenmarkverletzung gezeigt werden. In anderen Modellen zum neuropathischen Schmerz wurde die Wirksamkeit nicht untersucht. Pregabalin wurde in 10 kontrollierten klinischen Studien untersucht, bei zweimal täglicher Gabe bis zu 13 Wochen und bei dreimal täglicher Gabe bis zu 8 Wochen. Insgesamt waren die Sicherheits- und Wirksamkeitsprofile bei zweimaliger und bei dreimaliger Gabe ähnlich. In klinischen Studien über bis zu 12 Wochen wurde sowohl bei peripheren als auch zentralen neuropathischen Schmerzen eine Schmerzverringerung innerhalb der 1. Woche festgestellt und blieb während der gesamten Behandlungsperiode erhalten. In kontrollierten klinischen Studien bei peripheren neuropathischen Schmerzen kam es bei 35 % der mit Pregabalin behandelten Patienten und bei 18 % der Patienten unter Placebo zu einer 50%igen Verbesserung des Schmerzscores. Unter den Patienten, bei denen es nicht zu Schläfrigkeit kam, kam es bei 33 % der mit Pregabalin behandelten Patienten zu einer derartigen Verbesserung und bei 18 % der Patienten unter Placebo. Bei den Patienten, bei denen es zu Schläfrigkeit kam, betrugen die Responder-Raten unter Pregabalin 48 % und 16 % unter Placebo. In der kontrollierten klinischen Studie bei zentralen neuropathischen Schmerzen kam es bei 22 % der mit Pregabalin behandelten Patienten und 7 % der Patienten unter Placebo zu einer 50%igen Verbesserung des Schmerzscores.", "section_level": 3}, {"title": "Epilepsie.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Zusatztherapie.", "content": "Pregabalin wurde in drei kontrollierten klinischen Studien sowohl bei zweimal täglicher als auch bei dreimal täglicher Gabe über jeweils 12 Wochen untersucht. Insgesamt war das Verträglichkeits- und Wirksamkeitsprofil bei zweimal und bei dreimal täglicher Gabe ähnlich. Eine Reduktion der Anfallshäufigkeit wurde innerhalb der ersten Woche beobachtet.", "section_level": 4}, {"title": "Kinder und Jugendliche.", "content": "Die Wirksamkeit und Sicherheit von Pregabalin als Zusatztherapie von Epilepsie wurden bei pädiatrischen Patienten unter 12 Jahren und Jugendlichen nicht nachgewiesen. Die Nebenwirkungen, die in einer Studie zur Pharmakokinetik und Verträglichkeit unter Beteiligung von Patienten ab einem Alter von 3 Monaten bis 16 Jahren (n = 65) beobachtet wurden, waren jenen, die bei Erwachsenen beobachtet wurden, ähnlich. Die Ergebnisse einer einjährigen unverblindeten Sicherheitsstudie unter Beteiligung von 54 pädiatrischen Epilepsiepatienten ab einem Alter von 3 Monaten bis 16 Jahren zeigen, dass die Nebenwirkungen Fieber und Infektionen der oberen Atemwege häufiger als in Studien bei Erwachsenen beobachtet wurden. Monotherapie (neu diagnostizierte Patienten): In einer kontrollierten klinischen Studie über 56 Wochen wurde Pregabalin bei zweimal täglicher Gabe untersucht. Bezogen auf den Endpunkt einer sechsmonatigen Anfallsfreiheit zeigte Pregabalin im Vergleich zu Lamotrigin keine Nichtunterlegenheit. Pregabalin und Lamotrigin waren gleichermaßen sicher und gut verträglich.", "section_level": 4}, {"title": "Generalisierte Angststörungen.", "content": "Pregabalin wurde in 6 kontrollierten Studien über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen sowie in einer 8-wöchigen Studie mit älteren Patienten und in einer Langzeitstudie zur Rückfallprävention mit einer doppelblinden Rückfallpräventionsphase von 6 Monaten untersucht. Eine Besserung der Symptome von generalisierten Angststörungen gemäß der Hamilton-Angst-Skala (HAM-A) wurde innerhalb der 1. Woche beobachtet. In kontrollierten klinischen Studien über 4 bis 8 Wochen zeigten 52 % der mit Pregabalin behandelten Patienten und 38 % der Patienten unter Placebo eine im Vergleich zu den Ausgangswerten mindestens 50%ige Verbesserung des HAM-A-Gesamt-Scores.", "section_level": 3}, {"title": "Nebenwirkungen und Anwendungsbeschränkungen.", "content": "Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Schwindel, Müdigkeit, Benommenheit, nachlassende Aufmerksamkeit, Trunkenheitsgefühl, insbesondere zu Beginn der Behandlung. Des Weiteren kann es zu verschwommenem Sehen, Doppeltsehen, Gleichgewichtsstörungen, Erektionsstörungen, Ödemen, Übelkeit und Erbrechen kommen. Eine Gewichtszunahme ist häufig. Gelegentliche Nebenwirkungen sind Muskelzucken, Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Kraftlosigkeit und Stürze. Selten auftretende Nebenwirkungen sind Schluckbeschwerden, hoher Blutzucker, Muskelschäden, Nierenversagen, Brustschmerzen und Veränderungen der Sicht (Tiefenwahrnehmung, Lichtblitze, optische Helligkeit). Weitere Nebenwirkungen, die nach Markteinführung berichtet wurden und deren Häufigkeit nicht bestimmt werden kann, sind Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), Änderung der Aufnahme von elektrischen Veränderungen (EKG) des Herzens, die mit Herzrhythmusstörungen zusammenhängen, Flüssigkeit in der Lunge, Verlust des Bewusstseins, Krampfanfälle sowie Überempfindlichkeits- und allergische Reaktionen. Nach Absetzen einer Pregabalin-Therapie wurden bei einigen Patienten zum Teil schwere Entzugs-Symptome festgestellt. Pregabalin sollte deshalb nicht plötzlich abgesetzt, sondern ausschleichend dosiert werden, da es sonst auch zu einer Häufung epileptischer Anfälle kommen kann. Benommenheit und Schläfrigkeit können vor allem bei älteren Patienten zu Stürzen führen. Es bestehen Hinweise auf ein Abhängigkeitspotenzial von Pregabalin, entsprechende Berichte gibt es aus Deutschland und Schweden. Die Fachinformationen wurden um den Hinweis erweitert: „Fälle von nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch, Missbrauch und Abhängigkeit wurden berichtet. Bei Patienten mit Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte ist Vorsicht geboten und der Patient sollte hinsichtlich Symptomen eines nicht bestimmungsgemäßen Gebrauchs, des Missbrauchs oder der Abhängigkeit von Pregabalin (...) überwacht werden.“ Der Wirkstoff Pregabalin kann die Wirkung von ZNS-dämpfenden Substanzen wie Lorazepam und Alkohol verstärken, bis hin zu Atemschwäche (respiratorischer Insuffizienz) und Koma. Er verstärkt vermutlich auch kognitive und grobmotorische Beeinträchtigungen nach Einnahme von Oxycodon. Eine gleichzeitige Verwendung von Pregabalin und oralen hormonellen Kontrazeptiva („Antibabypille“) ist möglich. Bei Niereninsuffizienz muss die Dosierung reduziert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung bei Kindern und Jugendlichen.", "content": "Es liegen keine Untersuchungen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vor. Es kann deswegen nicht empfohlen werden, dass diese Personengruppen Pregabalin anwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung bei Schwangeren und in der Stillzeit.", "content": "Es gibt keine kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Pregabalin bei schwangeren Frauen. Tierversuche lassen jedoch vermuten, dass möglicherweise Gefahren für den Fötus bestehen könnten. Pregabalin sollte deshalb in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Nach Angabe des Herstellers Pfizer ist die Anwendung bei Schwangerschaft ausgeschlossen, es wird explizit darauf hingewiesen, dass gebärfähige Frauen eine „wirksame Verhütungsmethode“ anwenden müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit.", "content": "Durch die Einnahme von Pregabalin kann es zu Benommenheit und Schläfrigkeit kommen. Deshalb wird Patienten davon abgeraten, Auto zu fahren, komplexe Maschinen zu bedienen oder andere potenziell gefährliche Tätigkeiten auszuführen, solange nicht bekannt ist, ob die Fähigkeit zur Ausübung solcher Tätigkeiten beeinträchtigt wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pregabalin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Antikonvulsiva. Zugelassen ist es EU-weit seit 2004 zur Behandlung neuropathischer Schmerzen, der Epilepsie sowie der Generalisierten Angststörung (GAS). Die bekannteste Handelsmarke ist \"Lyrica\". Seit dem 1. Dezember 2014 sind in Deutschland Generika verfügbar. ", "tgt_summary": null, "id": 436955} {"src_title": "August Schumann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Fairey Albacore\", die in Großbritannien auch mit dem Spitznamen „Applecore“ (Apfelkern) versehen wurde, war eigentlich als Ersatz für den seit 1936 eingesetzten, veralteten Torpedobomber Fairey Swordfish vorgesehen. Tatsächlich wurden dann jedoch beide Flugzeugtypen parallel eingesetzt und die \"Albacore\" wurde sogar noch vor der Swordfish außer Dienst gestellt, um ihrerseits von der Fairey Barracuda abgelöst zu werden. Die Prototypen der Albacore entstanden auf Basis der Spezifikation S. 41/36 der Air Ministry für ein dreisitziges Torpedobomber/Beobachtungs- und Aufklärungsflugzeug für die Fleet Air Arm (FAA) der Royal Navy. Die ersten beiden Prototypen starteten am 12. Dezember 1938 und die Serienproduktion begann 1939. Zunächst wurden 98 Flugzeuge gebaut. Die ersten Albacores wurden mit dem Bristol Taurus II-Triebwerk ausgerüstet, spätere erhielten den stärkeren Taurus XII. Im März 1940 wurde eigens für den Einsatz der ersten Albacores die No. 826 Squadron FAA aufgestellt. Die ersten trägergestützten Einheiten nahmen ihren Betrieb 1941 auf. Schließlich gab es 15 FAA-Squadrons, die mit Albacores ausgerüstet waren. Diese kämpften unter anderem im Mittelmeer, in der Schlacht bei Kap Matapan, 1942 in der Schlacht von El Alamein, 1943 bei der Landung in Sizilien und der Landung bei Salerno. Zwischen September 1941 bis Ende Juni 1943 operierte die No. 828 Squadron FAA von Hal-Far auf Malta aus während schwerer Angriffe bei der Belagerung Maltas durch die Achsenmächte hauptsächlich gegen italienische Schiffe und küstennahe Ziele in Sizilien. 1943 wurden die Albacores gegen Fairey Barracudas ausgetauscht. Als letzte britische Albacore-Squadron wurde die No. 841 Squadron FAA gegen Ende 1943 aufgelöst. Die Royal Canadian Air Force übernahm die Flugzeuge und setzte sie bei der Invasion in der Normandie ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fairey Albacore (englisch für „Weißer Thun“) war ein von der britischen Firma Fairey Aviation zwischen 1939 und 1943 für die Fleet Air Arm der Royal Navy gebauter einmotoriger, trägergestützter Torpedobomber in Doppeldecker-Auslegung. Die \"Albacore\" wurde auch für den Einsatz als Beobachtungsflugzeug und Aufklärer ausgelegt, weshalb die Besatzung aus drei Mann bestand.", "tgt_summary": null, "id": 424083} {"src_title": "Neuendorf (Brück)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hinduismus.", "content": "Die Lokapalas des Hinduismus sind ehemalige Hochgötter, die in der Zeit des Erstarkens brahmanistisch dominierter Glaubensvorstellungen und -spekulationen auf den Rang von Himmelswächtern herabgestuft wurden. Im \"Amarakosha\" des Grammatikers Amara Simhan erscheint folgende Liste der Lokapalas: Darstellungen aller Lokapalas oder Dikpalas finden sich u. a. am Rajarani-Tempel in Bhubaneswar. Im Tantra gibt es noch Brahma für den Zenit und Vishnu für den Nadir.", "section_level": 1}, {"title": "Buddhismus.", "content": "Im Buddhismus zählt man zu den Lokapalas: Im thailändischen Buddhismus treten sie zu viert als \"lokaban\" (โลกบาล) auf: Thotsarot (Ost), Wirunhok (Süd), Wirunpak (West) und Wessuwan (Nord). Die Lokapalas schützen die vier Himmelsrichtungen und Horizonte am Weltenberg Meru (im Caturmaharajika-Himmel) und bewachen die Eingänge zum Paradies Indras. Schon in der frühbuddhistischen Kunst gab es Darstellungen von ihnen – aus dieser Zeit kennt man sie als Schützer der Reliquien, die die vier Himmelsrichtungen der Stupas bewachen. Der Legende nach waren sie bereits bei der Geburt Buddha Shakyamunis anwesend. Später schenkten sie ihm Almosenschalen, die er als Zeichen der Nicht-Dualität in eine einzige verwandelte. Auch beim Parinirvana Buddhas sollen sie zugegen gewesen sein. Sie sind die Schützer der buddhistischen Lehre und der Welt. Nach dem Mahaprajnaparamita-Sutra sind sie die Beschützer Buddha Shakyamunis, nach dem Shi-tenno-kyo sind sie sechs Tage abwesend, um in dieser Zeit alle Herrscher, deren Minister, ganze Völker, Insekten, Fische und die Nagas und Pretas der Paralleluniversen zu inspizieren und nach ihrem spirituellen Fortschritt zu schauen, während sie die Welt umrunden. Während sie in der frühbuddhistisch-indischen Kunst als Stupaschützer mit nackten Oberkörper und Lanzen und Keulen gezeigt werden, sieht man sie auf den späteren Abbildungen als königliche Wächter und Schützer der Lehre in Kriegerkleidung und geharnischt. Sie werden heroisch dargestellt – meistens auf Schlangen stehend (seltener: sitzend), mit Rüstung oder Kettenpanzer und Arm- und Beinschutz und Helm mit Federbusch, einem Hut aus Elefantenhaut oder einer Krone. Dazu tragen sie kostbaren Schmuck. Meistens haben sie nach mongolischer Art Schnauzbärte und einen strengen Blick. Zeitweilig sind sie von Weisheitsflammen umgeben.", "section_level": 1}, {"title": "Wächter.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dhritarashtra.", "content": "„Bewahrer des Staates“, tib. \"Yulbkhor Bsrungs\", jap. \"Jikokuten\" Dhritarashtra regiert im Osten und ist der Schützer der Lehre und der „Bewahrer des Staates“. Ihm untersteht das Heer der himmlischen Musikanten (Gandharvas) und dämonischer Vampire. Dhritarashtra ist von weißer Körperfarbe. Als König der Gandharvas ist sein Attribut die Laute oder ein anderes Saiteninstrument. Er wird nur in der Vierergruppe dargestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Vaishravana.", "content": "„Der alles Wissende“, tib. \"Rnam Thas-kyi Bu\", jap. \"Bishamonten\" Vaishravana regiert im Norden und ist das Oberhaupt der vier Lokapalas – er ist der, „der wissend ist“. Er ist derjenige, der alles im Königreich hört und es jederzeit kraftvoll und vortrefflich verteidigen kann. Der Legende nach vermutete man im Norden riesige Reichtümer und Schätze, daher sieht man ihn auch als eine Ausstrahlung des Reichtümer bergenden Kubera an. Kubera steht in Zusammenhang mit weltlichem Reichtum oder der Ausweitung von materiellen Dingen. Aufgrund dessen ist Vaishravanas wichtigstes Attribut die Manguste – diese hat für Kubera erfolgreich gegen die Schlangen gekämpft, die die irdischen Schätze bewachen. Vaishravana ist von gelber Körperfarbe. Als König der schatzhütenden Yakshas sind seine Attribute das Rundbanner und die juwelenspeiende Manguste (seltener: Juwel und Schlange). Als der wichtigste der Lokapalas kann er sowohl einzeln, als auch in der Vierergruppe dargestellt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Virudhaka.", "content": "„Der das Königreich vergrößert“, tib. \"Hphags Skyes-po\", jap. \"Zōjōten\" bzw. \"Zōchōten\" Virudhaka regiert im Süden und ist „der Mächtige, der das Königreich vergrößert“. Im unterstehen die Khumbhandas; Riesen oder Gnome. Virudhaka ist von grüner (seltener: blauer) Körperfarbe, manchmal mit Bart. Als König der Khumbhanda (Giganten oder Gnome) ist sein Attribut das Schwert (seltener: ein Sonnenschirm). Er wird nur in der Vierergruppe gezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Virupaksha.", "content": "„Der alles Beobachtende“, jap. \"Kōmokuten\" Virupaksha regiert im Westen und ist der Schützer „der alles beobachtet, was sich im Königreich tut“. Virupaksha ist von roter Körperfarbe. Sein Attribut ist eine geöffnete Sutrarolle, ein Stupa oder metallenes Gefäß, in dem Nagarjuna buddhistische Schriften fand. Er wird nur in der Vierergruppe gezeigt. DE:
", "section_level": 2}, {"title": "Torhüter des Mandala.", "content": "Im Rahmen der Benennung der Lokapalas muss auch eine weitere Gruppe von vier Gottheiten nennen, die auch aus dem Bardo Thödöl bekannt sind, genau betrachtet aber zu den großen Heruka (Bluttrinkern) des Mahayoga zählen. Es handelt sich hier um die Torhüter des Mandala, die auch im tibetischen Totenbuch erwähnt werden, sie gehören zu den Erscheinungen der friedlichen Visionen des sechsten Tages nach dem Tod, sie gelten als Manifestationen der eigenen gereinigten Projektionen. Während das Mandala die fünf Aspekte der Erleuchtung verkörpert, werden die Eingänge der vier Himmelsrichtungen von den Torhütern bewacht, die die Güte, das Mitgefühl, die Mitfreude und den Gleichmut repräsentieren. Osten: Der weiße Vijaya mit seiner Gefährtin Ankusha (Stachelstockträgerin). Der Haken des Ankusha symbolisiert die grenzenlose Liebe zu allen fühlenden Wesen, der die Herzen einfängt – zur Überwindung des Leids. Süden: Der gelbe Yamantaka mit seiner Gefährtin Pasha (Schlingenträgerin). Die Schlinge symbolisiert das allumfassende, fesselnde Mitgefühl, das uns innewohnt. Westen: Der rote Hayagriva mit seiner Gefährtin Shrinkala (oder: Sphota), (Kettenträgerin). Die Ketten symbolisieren die unermessliche Freude, der sich niemand entziehen kann, da sie ein Teil unseres ursprünglichen Selbst ist. Norden: Der grüne Amritadhara (Amritakundali) mit seiner Gefährtin Ghanta (Glocke). Die läutende Glocke symbolisiert den grenzenlosen, nicht unterscheidenden Gleichmut für alle fühlenden Wesen.", "section_level": 2}, {"title": "Zehn tantrische Beschützer der Weltenrichtungen.", "content": "Darüber hinaus gibt es noch die zehn kraftvoll-schützenden Wächter der zehn Weltenrichtungen, die die vier Haupt- und Nebenhimmelsrichtungen, Zenit und Nadir schützen. Auch helfen sie dabei, die Gefahr des Krieges abzuwenden. Sie gelten als Khrodagottheiten (zornvolle Gottheiten). Sie alle tragen den Schmuck der zornvollen Gottheiten und stehen im rechten oder linken Ausfallschritt in Vereinigung mit ihrer Gefährtin. Sie haben jeweils drei Gesichter und sechs Arme. Wächter und Gefährtin tragen spiegelgleich dieselben Attribute (Schwert, Rad, Lotus, Beil, Vajra, Lanze).", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Gerhard J. Bellinger, Knaurs Lexikon der Mythologie, Knaur, München 1999, Lokapala", "section_level": 1}], "src_summary": "Lokapalas (), auch Dikpala (; Weltenhüter, auch: königliche Wächter, Caturmaharajas, tibetisch: Jigten Kyong), sind in der Mythologie des Hinduismus und des Buddhismus die Wächter der vier bzw. acht Himmelsrichtungen. Jedem von ihnen ist ein Elefant als Helfer beigegeben. Die acht Elefanten werden Diggajas genannt. Sie wurden traditionell paarweise am Eingang eines Grabes dargestellt, um das Grab zu beschützen.", "tgt_summary": null, "id": 2032553} {"src_title": "Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erreger und Pathogenese.", "content": "Mehrere Erreger der felinen infektiösen Anämie werden unterschieden, die durch neuere molekularbiologische Untersuchungen taxonomisch den Mykoplasmen zugeordnet werden. Die große Form wird heute als \"Mycoplasma haemofelis\" bezeichnet, für die kleine Form wurde der Name \"Mycoplasma haemominutum\" vorgeschlagen. Beide Erreger wurden bis 2001 als \"Haemobartonella felis\" (daher der Name „Hämobartonellose“) oder \"Eperythrozoon felis\" bezeichnet und zu den Rickettsien gezählt, das frühere „Ohio-Isolat“ entspricht \"Mycoplasma haemofelis\", das „California-Isolat“ \"Mycoplasma haemominutum\". 2005 wurde ein dritter Erreger isoliert, für den der Name \"Mycoplasma turicensis\" vorgeschlagen wurde. Die drei Erreger werden als hämotrope Mykoplasmen zusammengefasst. Es handelt sich um obligat epizellulare (nur auf lebenden Zellen überlebensfähige), gram-negative Bakterien. Der in allen Studien am häufigsten nachgewiesene Erreger ist \"Candidatus Mycoplasma haemominutum\". Die Erreger befallen die roten Blutkörperchen und führen zu einer Membranschädigung. Die geschädigten Erythrozyten werden daraufhin von weißen Blutkörperchen (v. a. Monozyten, seltener durch neutrophile Granulozyten) phagozytiert. Ein Großteil der Eryrthrozytenelimination erfolgt durch die Makrophagen in der Milz, weshalb Katzen mit entfernter Milz (Splenektomie) besonders gefährdet sind. Bei der Passage durch die rote Milzpulpa (vgl. Anatomie der Milz), dem Ort der Aussonderung geschädigter oder gealterter Erythrozyten, wurde auch die Ablösung und Phagozytose der Mykoplasmen ohne Phagozytose des Erythrozyten beobachtet. Die Menge des beim Abbau der Erythrozyten (Hämolyse) freigesetzten roten Blutfarbstoffs (\"Hämoglobin\") kann im Regelfall von der Leber verarbeitet werden. Nur sehr selten kommt es zu einem Anstieg des Blutfarbstoffs im Blut (Hämoglobinämie) und dann zu einer Ausscheidung über den Harn (Hämoglobinurie). Für die Pathogenese ist weiterhin von Bedeutung, dass das Immunsystem nicht nur Antikörper gegen die Erreger, sondern auch gegen die Erythrozyten selbst produziert, so dass die Erkrankung zum Teil eine Autoimmunkrankheit darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Epizootiologie.", "content": "Die Krankheit wurde erstmals 1942 in Südafrika beobachtet. Hämotrope Mykoplasmen kommen jedoch weltweit latent bei vielen Katzen vor, diese Tiere stellen das Erregerreservoir dar. Neben Hauskatzen ist der Erreger auch bei Tigern nachgewiesen worden. In einer Studie zur epizootiologischen Situation in der Schweiz (Lit.: Willi, 2006) waren etwa neun Prozent der Hauskatzen durch hämotrope Mykoplasmen infiziert. Über akute Erkrankungen gibt es in Europa bislang nur einzelne Fallberichte, darunter auch aus Deutschland und der Schweiz. Der natürliche Übertragungsweg ist unbekannt. Es wird vermutet, dass blutsaugende Parasiten (Flöhe, Zecken und Läuse) beteiligt sind, sie also eine Feline Vector-borne Disease darstellen, oder auch Biss- und Kratzverletzungen. Eine Übertragung von der Kätzin auf die Welpen ist ebenfalls möglich, allerdings ist bislang unklar, ob diese über die Muttermilch (\"laktogen\") oder bereits vor der Geburt über den Mutterkuchen (\"transplazentar\") erfolgt. Ein weiterer Übertragungsweg ist der über Bluttransfusionen (iatrogene Infektion). Experimentell wurde weiterhin die Möglichkeit einer peroralen sowie intraperitonealen Übertragung nachgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Klinisches Bild.", "content": "Die Inkubationszeit beträgt bei experimenteller parenteraler Infektion zwischen 2 und 17 Tagen, bei experimenteller peroraler Infektion zwischen drei und sieben Wochen. Im Regelfall verläuft die Infektion symptomlos. Klinisch tritt eine Erkrankung meist nur bei Schwächung des Immunsystems auf, zum Beispiel durch Stress oder andere Erkrankungen, vor allem bei Katzenleukämie und Immundefizienzsyndrom der Katzen. Oft sind junge Tiere (unter 3 Jahre) von der Erkrankung betroffen. Daneben gelten Katzen mit Freilauf, unzureichend geimpfte Tiere und bereits einmal an von Katzenbissen verursachten Abszessen erkrankte Tiere als Risikogruppe. Das Geschlecht, die Anzahl der im Haushalt lebenden Katzen und der Befall der Tiere mit Flöhen sind keine signifikanten Risikofaktoren. Die akute FIA zeigt sich in Fieber, reduzierter Nahrungsaufnahme, allgemeiner Schwäche, blassen Schleimhäuten und Milzvergrößerung. Eine Gelbsucht oder Hämoglobinurie tritt nur sehr selten auf. Nach Überstehen der ersten akuten Krankheitsphase treten die Symptome mit jeder erneuten Bakteriämie immer wieder schubweise (intermittierend) auf. Dazwischen liegen symptomlose Intervalle. In seltenen Fällen treten Hautirritationen wie Hyperästhesie und Haarausfall auf. Bei der chronischen FIA sind die klinischen Symptome schwächer ausgeprägt, oftmals fehlen sie ganz. Die Körpertemperatur ist normal oder leicht erniedrigt.", "section_level": 1}, {"title": "Labordiagnostische Befunde.", "content": "Bei der labormedizinischen Untersuchung zeigt sich eine makrozytäre, normo- oder hypochrome hämolytische Anämie, welche durch drei Hauptkriterien (auch: Majorkriterien) charakterisierbar ist. Weitere mögliche Veränderungen im Blut sind ein erhöhter Gehalt von Protein (\"Hyperproteinämie\"), Bilirubin (\"Hyperbilirubinämie\") und von stickstoffhaltigen Abbauprodukten (Azotämie) sowie eine erhöhte Aktivität der Enzyme ALAT und LDH.", "section_level": 1}, {"title": "Differentialdiagnosen.", "content": "Das klinische Bild ist wenig aussagekräftig. Bei Fieber und Anämie muss diese Erkrankung aber stets in das Diagnosespektrum einbezogen werden. Andere Infektionskrankheiten, die mit einer Anämie einhergehen, sind Katzenleukämie (FeLV), ansteckende Bauchfellentzündung (FIP) und Katzenaids (FIV), allerdings herrscht hier eine nicht-regenerative Anämie vor. Auch in starker Befall mit Endo- oder Ektoparasiten kann eine Anämie verursachen. Die Feline Babesiose (Erreger \"Babesia felis\") ist klinisch nicht von der FIA abzugrenzen und kommt zum Teil mit ihr vergesellschaftet vor. Die Cytauxzoonose (Infektion mit \"Cytauxzoon felis\") spielt in Mitteleuropa keine Rolle, sondern kommt vor allem in den Südstaaten der USA vor. Die Bedeutung der autoimmunbedingten hämolytischen Anämien (AIHA) ist bei Katzen noch ungeklärt. Bislang wurde sie nur im Zusammenhang mit der FIA selbst sowie der Katzenleukose beschrieben. Des Weiteren müssen nichtinfektiöse Ursachen für eine Anämie ausgeschlossen werden, wie beispielsweise Eisenmangel und chronische Blutverluste (Magengeschwüre, chronische Blasenentzündungen). Ein Erythropoetin-Mangel kommt v. a. bei chronischem Nierenversagen vor, die bei älteren Katzen häufig ist. Schädigungen des Knochenmarks (zum Beispiel durch Zytostatika oder Schwermetalle) verursachen nicht-regenerative Anämien. Verschiedene Medikamente werden von Katzen relativ schlecht vertragen und können als Nebenwirkung eine Anämie verursachen, wie Azathioprin, Griseofulvin, Paracetamol, Phenazopyridin, Phenylbutazon und Propylthiouracil. Auch genetisch bedingte Enzymdefekte (Pyruvatkinasemangel und Phosphofructokinase-Mangel) können eine Anämie verursachen, für diese existieren DNA-Nachweise.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Eine exakte Diagnose der felinen infektiösen Anämie ist nur durch den Erregernachweis möglich. Eine regenerative Anämie unterstützt die Diagnose. Nicht-regenerative Anämien durch Mykoplasmen treten vermutlich nur bei gleichzeitiger Infektion mit dem felinen Leukosevirus (FeLV) auf, allerdings ist die Katzenleukose die häufigste Grundkrankheit, die eine FIA begünstigt. Der Erregernachweis kann über eine Anfärbung von Blutausstrichen erfolgen. Zur Untersuchung sollte möglichst frisches Kapillarblut verwendet werden, da sich die Erreger vor allem bei Zugabe von chelatbildenden Gerinnungshemmern (zum Beispiel EDTA) auch von den Erythrozyten ablösen können. Außerdem müssen Blutproben über mehrere Tage entnommen und untersucht werden, da der Erreger nur schubweise im Blut auftritt. Bei der mikroskopischen Untersuchung lassen sich die Erreger als kleine, etwa 0,1 bis 1 μm große Kokken, Stäbchen oder Ringe in der Peripherie der etwa 5 bis 7 μm großen Erythrozyten nachweisen. Bei einer antibiotischen Vorbehandlung kann der Erregernachweis im Blut negativ sein. Außerdem können Artefakte und je nach Färbung erythrozytäre Einschlusskörperchen wie Howell-Jolly- (Reste des Zellkerns der normalerweise kernlosen Erythrozyten) oder Heinz-Körper (denaturiertes Hämoglobin, treten bei Katzen physiologisch auf) mit Mykoplasmen verwechselt werden. Die Sicherheit des Nachweises über einen Blutausstrich wird mit nur etwa 50 % angegeben. Weitaus sicherer und spezifischer ist der Erregernachweis über Polymerase-Kettenreaktion (PCR), der heute von allen größeren Untersuchungseinrichtungen angeboten wird.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung.", "content": "Eine klinisch manifeste Erkrankung ist in etwa 30 % der Fälle tödlich, wenn keine Behandlung erfolgt, wobei die Todesursache die vom Erreger ausgelöste schwere Anämie ist. Die hämotropen Mykoplasmen sind empfindlich gegenüber Doxycyclin und anderen Tetracyclinen sowie Fluorchinolonen (Enrofloxacin, Marbofloxacin und Pradofloxacin). Die antibiotische Therapie sollte über zwei bis drei Wochen erfolgen. Eine unterstützende Therapie zur Stabilisierung des Allgemeinbefindens ist empfehlenswert. Bei schwerer Anämie sind Bluttransfusionen angezeigt (etwa 40 bis 50 ml Blut, die Spendertiere müssen auf Erregerfreiheit getestet sein). Da die schädigende Wirkung des Erregers zum Teil über immunvermittelte Mechanismen erfolgt, wird bei schwerer Erkrankung die Verabreichung von Prednisolon empfohlen. Nach erfolgreicher Behandlung bleiben die Katzen jedoch zumeist lebenslang Träger des Erregers.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbeugung.", "content": "Da der genaue Übertragungsweg unbekannt ist, ist eine gezielte Prophylaxe schwierig. Empfehlenswert ist eine regelmäßige Vorbeugung und Bekämpfung von Ektoparasiten. Hierfür eignen sich Depotpräparate. Katzen, die als Blutspender dienen sollen, sind vorher gründlich auf das eventuelle Vorhandensein der Erreger zu untersuchen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Feline Infektiöse Anämie (Abkürzung FIA, Synonyme: \"Hämobartonellose\", \"Hämolytische Anämie\") ist eine weltweit vorkommende bakterielle Infektionskrankheit der Katzen. Sie wird durch \"hämotrope Mykoplasmen\" hervorgerufen, das sind Bakterien, welche die roten Blutkörperchen (\"Erythrozyten\") befallen. Bei gesunden Tieren ist die Infektion zumeist harmlos und verläuft ohne klinische Symptome. Bei geschwächten Tieren kann sie jedoch eine akute oder chronische Blutarmut (Anämie) hervorrufen. Die Krankheit ist heilbar, allerdings bleiben die Tiere lebenslang Träger des Erregers und stellen somit eine Infektionsquelle für andere Katzen dar. In der Praxis ist sie insbesondere als Begleiterkrankung von Viruskrankheiten, die zu einer weiteren Verschlechterung des Gesundheitszustandes führt, und als potenzielle Gefahr bei Bluttransfusionen bei Katzen von Bedeutung. Da die Erreger eine hohe Wirtsspezifität besitzen, sind Menschen und andere Tiere als Katzen für diese Krankheit nicht empfänglich.", "tgt_summary": null, "id": 1959827} {"src_title": "Arvo Tuominen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erreichbarkeit.", "content": "Die nur 7,5 Quadratkilometer große stark gegliederte Insel ist wegen ihres guten touristischen Ausbaus eine der meistbesuchten Inseln Australiens. Sie verfügt als eine der wenigen Inseln an der Ostküste über einen kleinen Flughafen, den Great Barrier Reef Airport, früher Hamilton Island Airport, der die Insel mit den Städten Sydney, Melbourne, Cairns und Brisbane verbindet. Vom Festland aus ist die Insel im regelmäßigen Fährverkehr von Airlie Beach und Shute Harbour in etwa 30 Minuten erreichbar.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Hamilton Island ist eines der beliebtesten Touristenziele Australiens. Die Insel verfügt über ein großes Resort und mehrere Hotels. In der zweiten Augusthälfte beherbergt sie die jährliche Hamilton Island Race Week, ein Segelrennen, zu dem sich mehr als 250 australische und neuseeländische Yachten einfinden. Von Juli bis September ist die Saison der Walbeobachtung (Whale Watching). Weitere touristische Aktivitäten sind Bootsausflüge nach Whitehaven Beach auf der Insel Whitsunday Island, Tauchfahrten in die Atolle des nahegelegenen Great Barrier Reef, Segelausflüge, mehrtägige Segeltörns und Golf. Auf der Insel sind Motorfahrzeuge verboten; es lassen sich elektrische Golfkarren mieten, die als Nahverkehrsmittel dienen. Der Großteil der hügeligen Insel gehört zum Whitsunday-Islands-Nationalpark, weshalb keine Haustiere erlaubt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Hamilton Island ist im Besitz der australischen Regierung und wurde 1975 von Keith Williams und Bryan Bryt gepachtet. 1978 begann Keith Williams mit dem Bau des \"Hamilton Island Harbour\" und des Ferienresorts, das 1982 bis 1984 eröffnet wurde. 1985 zerstörte ein Brand große Teile davon, die 1986 wieder aufgebaut wurden. In der Folge wurden Ferienappartements und das Reefview Hotel gebaut. Von 1995 bis 2003 war das Resort von BT Australia gepachtet und wurde von der Hotelkette Holiday Inn geführt. 2003 erwarb der Weinproduzent Bob Oatley die langfristige Pacht von Hamilton Island und baute die Tourismusstruktur weiter aus. 2009 war der Ausbau der Insel weitgehend abgeschlossen, der Hamilton Island Yacht Club wurde während der Hamilton Island Race Week eröffnet. Im selben Jahr wurde der 18-Loch-Golfplatz auf der unmittelbar benachbarten Insel Dent Island eröffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hamilton Island ist die größte ständig bewohnte Insel von 74 Inseln der Whitsunday Islands. Die Insel befindet sich im nordöstlichen Australien zwölf Kilometer vor der Küste des australischen Bundesstaates Queensland, in Luftlinie ca. 890 km nördlich von Brisbane und 500 km südöstlich von Cairns. 2011 wurden 1208 Einwohner gezählt.", "tgt_summary": null, "id": 878720} {"src_title": "Kolonie Neuland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Tod des Herzogs Konrad II. von Schlesien 1273/74 wurde dessen Erbe unter seine drei Söhne Konrad III. „Köberlein“, Primislaus I. und Heinrich III. geteilt. Das Gebiet von Sagan wurde für Konrad III. „Köberlein“ ausgegliedert. Da Primislaus I. schon 1289 verstarb, fiel Sagan nach Konrads III. Tod 1304 an Heinrich III. „Sperling“, der es wiederum mit Glogau verband. Er starb 1309 und hinterließ die Söhne Heinrich IV. „den Treuen“, Konrad I., Boleslaus, Johann und Primislaus II. Sie verwalteten ihr Erbe bis 1312 unter der Vormundschaft ihrer Mutter Mechthild zunächst gemeinsam. Um einer Zersplitterung ihrer Gebiete vorzubeugen, teilten sie ihren Besitz am 29. Februar 1312 zunächst in zwei Teile, wobei Heinrich IV. und seine beiden jüngsten Brüder Johann und Primislaus/Primko II. das westliche Gebiet mit Sagan erhielten. 1314 verloren sie u. a. Sagan, das sich ihr Verwandter, der Brandenburger Markgraf Waldemar pfandweise angeeignet hatte. Nach dessen Tod 1319 erhielten sie es wieder zurück und teilten es neu auf. Sagan fiel an Heinrich IV., der nun als \"Herzog von Sagan\" titulierte. Er übergab sein Gebiet 1329 in Breslau freiwillig als ein Lehen an den böhmischen König Johann von Luxemburg und damit an die Krone Böhmen, was 1335 mit dem Vertrag von Trentschin bestätigt wurde. Nach Heinrichs IV. Tod 1342 folgte ihm sein gleichnamiger Sohn Heinrich V. „der Eiserne“ als Alleinerbe. Er hinterließ 1369 die Söhne Heinrich VI. d. Ä., Heinrich VII. „Rumpold“ und Heinrich VIII. Sie verwalteten ihr Erbe bis 1378 zunächst gemeinsam, anschließend titulierte Heinrich VI. d. Ä. als \"Herzog von Sagan\". Nach dessen Tod 1393 folgte ihm Heinrich VIII. „Sperling“, der Sagan mit seiner Hälfte von \"herzoglich\" Glogau verband. Da bei dessen Tod 1397 seine Söhne Johann I., Heinrich IX., Heinrich X. und Wenzel noch unmündig waren, führten sie bis 1403 die Regentschaft über das ungeteilte Erbe zunächst gemeinsam mit ihrer Mutter aus, wobei sie unter der Vormundschaft ihres Onkels Ruprecht I. von Liegnitz standen. 1403 übernahm der älteste Bruder Johann I. die Regentschaft über Sagan und \"herzoglich\" Glogau, zugleich für seine jüngeren Brüder. 1413 wurde für ihn das nun wieder eigenständige Gebiet von Sagan ausgegliedert, wobei er gleichzeitig auf die Erbfolge im \"herzoglichen\" Anteil von Glogau verzichten musste. 1414 konnte er von den v. Hakenborn die (nieder-)lausitzische Herrschaft Priebus erwerben. Sie wurde dadurch an das Herzogtum Sagan und damit an Schlesien angeschlossen. Wie seine Brüder huldigte Johann 1420 in Breslau dem böhmischen Landesherrn Sigmund. Nach dem Tod des Bruders Heinrich X. 1423 befehdete sich Johann I., der sich mit Sagan nicht zufriedengeben wollte, mit seinem Bruder Heinrich IX. um das Erbe Heinrichs X. Johann I. starb 1439 und vererbte Sagan an seine vier Söhne Balthasar, Rudolf, Wenzel und Johann II. Er führte den Kampf seines Vaters um Glogau gegen Heinrich IX. fort. Mit einem 1450 geschlossenen Teilungsvertrag erhielt der älteste Bruder Balthasar das Herzogtum Sagan und Johann II. das davon abgetrennte Gebiet von Priebus. Da sich Johann II. benachteiligt fühlte, machte er Balthasar seinen Besitz streitig und bemächtigte sich 1461 Sagans. Zwar gelang es Balthasar, der ein Anhänger des böhmischen Königs Georg von Podiebrad war, 1467 Sagan zurückzuerobern, jedoch nahm es Johann II., der den Gegenkönig Matthias Corvinus unterstützte, 1472 erneut ein. Er ließ seinen Bruder Balthasar im Rundturm der Stadtfestung Priebus festsetzen, wo dieser am 15. Juli 1472 am Hungertod verstarb. Anschließend vereinigte Johann II. die Herrschaften Priebus und Sagan wieder und verkaufte das Herzogtum noch im selben Jahr am 12. Dezember an den sächsischen Herzog Albrecht den Beherzten. Während der Herrschaft der Wettiner, die im Fürstentum Sagan die Reformation einführten, wurde die Zugehörigkeit zu Schlesien gelockert. 1549 musste Herzog Moritz von Sachsen Sagan an den böhmischen Landesherrn König Ferdinand I. abtreten, der ihm im Tausch dafür einige böhmische Enklaven übergab. Dadurch gelang es Ferdinand I., das Haus Wettin aus dem Kreis der schlesischen Fürsten auszuschalten. Drei Jahre später übergab Ferdinand I. Sagan pfandweise an den Markgrafen Georg Friedrich I. von Hohenzollern, der im Tausch dafür auf das Herzogtum Oppeln-Ratibor verzichten musste. Nach Auslösung des Pfandes durch die Krone Böhmen verlor er es jedoch schon 1558. Im selben Jahr verpfändete es Ferdinand I. an den Breslauer Bischof Balthasar von Promnitz. Nach dessen Tod 1562 erbte es sein Neffe Seyfried von Promnitz, bei dessen Nachkommen es bis 1601 blieb. 1628 übertrug Kaiser Ferdinand II. in seiner Eigenschaft als König von Böhmen das heimgefallene Lehen seinem Feldherrn Albrecht von Wallenstein, wobei er es gleichzeitig wieder zu einem Herzogtum erhob. Nach Wallensteins Tod 1634 wurde das Herzogtum Sagan von Ferdinand II. konfisziert, der es am 2. Juli 1646 seinem Parteigänger, dem Fürsten Wenzel Eusebius von Lobkowitz auf Raudnitz überließ, der als Herzog von Sagan titulierte. Lobkowitz verfolgte die von Wallenstein eingeleitete Gegenreformation zunächst nicht weiter. Die 1602 an die Stadt Sagan verkauften Kammergüter kaufte er zielstrebig zurück und zog erledigte Lehen ein. Dadurch konnte er den Grundbesitz des Herzogtums erheblich erweitern. Er ließ das Schloss in Sagan nach Plänen des italienischen Architekten Antonio della Porta neu bauen. Mehr als ein Jahrhundert später verkaufte sein Nachkomme Joseph Franz Maximilian von Lobkowitz († 1816) das Fürstentum Sagan am 29. März 1786 dem kurländischen Herzog Peter von Biron, der im Jahre 1800 verstarb. Ihm folgte dessen älteste Tochter Wilhelmine, die 1839 von ihrer Schwester Pauline beerbt wurde. Von ihr erwarb es 1842 deren Schwester Dorothea, die mit dem Grafen Edmond de Talleyrand-Périgord, einem Neffen des französischen Außenministers Charles-Maurice de Talleyrand verheiratet war. Für sie und ihre Nachkommen wurde 1844 vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. das \"Preußische Thronlehen Fürstentum Sagan\" geschaffen, dessen Fürst Mitglied im schlesischen Provinziallandtag sowie im Preußischen Herrenhaus war. 1929 erlosch der Herzogtitel, 1935 die Lehnseigenschaft. Politisch bildete das Gebiet ab 1741 den schlesischen Kreis Sagan, der 1932 aufgelöst und auf die Kreise Sprottau, Grünberg i. Schles. und Rothenburg (Ob. Laus.) aufgeteilt wurde. Bis zur Enteignung 1945 blieb die einstige Standesherrschaft mit dem Schloss Sagan im Besitz der Herzöge von Talleyrand-Périgord.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Herzogtum Sagan entstand 1274 durch Ausgliederung aus dem Herzogtum Glogau. Unter Herzog Heinrich IV. wurde es 1329 als ein Lehen der Krone Böhmen unterstellt und bis 1472 vom Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten regiert. Danach gelangte es nacheinander an die sächsischen Wettiner, an Albrecht von Wallenstein, an die böhmischen Lobkowitz sowie an den kurländischen Herzog Peter von Biron und dessen Nachkommen. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel es 1742 mit fast ganz Schlesien an Preußen. 1844 wurde es vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. als \"Preußisches Thronlehen Fürstentum Sagan\" konstituiert, das bis 1919 bestand. Residenzort war die Stadt Sagan (heute Żagań in der Woiwodschaft Lebus in Polen).", "tgt_summary": null, "id": 1301611} {"src_title": "Karl Molitor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1918 besuchte Melzer die Handelsschule, im Jahr 1923 wurde sie Mitglied des Kommunistischen Jugendverbands Deutschland. Ein Jahr darauf wurde sie Mitglied der KPD sowie Mitglied der Bezirksleitung im Ruhrgebiet, ab 1930 war sie dann auch Mitglied der Bezirksleitung Erfurt. Wegen illegaler Tätigkeiten in Dortmund/Ruhrgebiet während des Jahres 1933 erfolgte am 26. August 1934 ihre Verhaftung. Im Jahr 1935 wurde sie im anschließenden Prozess zu 15 Jahren Zuchthaus wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt. Zwischen dem 19. März 1935 und 1945 war Melzer zehn Jahre lang zunächst in der Strafanstalt Ziegenhain und dann im Frauenzuchthaus Cottbus inhaftiert und bekam den Namen „Eiserne Johanna“, da sie beharrlich schwieg und keine belastenden Aussagen machte, obwohl sie Wochen in Handfesseln gehalten wurde. Nach ihrer Entlassung ging sie bis 1946 einer Tätigkeit in Thüringen nach, bevor sie im selben Jahr nach Dortmund zurückkehrte und dort Mitglied der Bezirksleitung der KPD Ruhr wurde. Von 1947 bis 1950 war Johanna Melzer Mitglied des Landtages Nordrhein-Westfalen. Sie war zudem Mitbegründerin des Demokratischen Frauenbunds Deutschlands (DFD) in der Bundesrepublik im Jahr 1947 und Mitglied des Bundesvorstandes. „Wegen ihres Engagements gegen die Re-Militarisierung der BRD hatte sich Johanna Melzer 1952 erneut einem Gerichtsverfahren zu stellen. Sie wurde beschuldigt, Flugblätter mit der Überschrift ‚Alliierter Plan für Wehrmacht fertig‘ gedruckt zu haben, in denen zur Durchführung einer Volksbefragung aufgerufen wurde. 1953 entzog sie sich einem erneuten Haftbefehl, bevor sie 1956 in die DDR übersiedelte.“", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Zu Ehren von Johanna Melzer und der Widerstandskämpferin Martha Gillessen benannte die Stadt Dortmund 1989 zwei Straßen im Hafenviertel.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Widerstand gegen den Nationalsozialismus", "section_level": 1}], "src_summary": "Johanna Melzer (* 7. August 1904 in Oberwaldenburg; † 3. Oktober 1960 in Berlin) war Abgeordnete und Funktionärin der KPD und Widerstandskämpferin im Ruhrgebiet.", "tgt_summary": null, "id": 1538705} {"src_title": "William P. Yarborough", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schule und Studium, Familie.", "content": "Erich Isselhorst wurde am 5. Februar 1906 in St. Avold als Sohn des Sergeanten im Feldartillerie-Regiment Nr. 69 Johann Heinrich Isselhorst und dessen Frau Karoline Isselhorst, geb. Schiller, geboren. Isselhorst besuchte die Volksschule in Recklinghausen und Düsseldorf und anschließend ab 1916 das humanistische Hohenzollern-Gymnasium Düsseldorf, wo er im März 1925 seine Schullaufbahn mit dem Abitur beendete. Es folgte zunächst eine Ausbildung in der Verwaltung der \"Pahlschen Gummi- und Asbest-Gesellschaft\" in Düsseldorf-Rath. Ab Mai 1927 studierte er dann Rechtswissenschaft an den Universitäten München und Köln und durchlief anschließend von 1930 bis 1934 das Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht Düsseldorf. Mitte Juni 1931 promovierte Isselhorst bei Hans Carl Nipperdey in Köln mit einer Dissertation zum Thema \"Die Schlichtungsnotverordnung\". Am 30. September 1935 heiratete Isselhorst Auguste Anna Josefine „Gustel“ Tack (1907–2002), die er seit 1926 kannte. Er hatte ein uneheliches Kind.", "section_level": 1}, {"title": "Während des Nationalsozialismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge und SS.", "content": "Während seines Studiums in München erlebte Isselhorst im Wintersemester 1928/1929 erstmals eine Hitler-Rede und begann daraufhin, sich näher mit dem Nationalsozialismus zu beschäftigen, mit dem er zuvor nur oberflächlich in Kontakt gekommen war. Noch vor der nationalsozialistischen „Machtübernahme“ trat er am 1. August 1932 der NSDAP (Mitgliedsnummer 1.269.847) bei und wurde umgehend Zellenleiter der Partei sowie ehrenamtlicher Rechtsberater für die Ortsgruppe Düsseldorf-Friedrichstadt. Ab März 1933 gehörte er dem BNSDJ an. Anfang Mai 1933 trat er in die SA ein, in der er den Rang eines Rottenführers erreichte, bevor er am 15. Oktober 1934 zur SS (SS-Nr. 267.313) wechselte. Dort stieg er in den folgenden Jahren zunächst zum Untersturmführer (1935), dann zum Obersturmführer (1936), zum Sturmbannführer (1938), zum Obersturmbannführer (1941) und schließlich zum Standartenführer (1944) auf. In einer Denkschrift, die er 1947 in französischer Haft verfasste, gab Isselhorst (freilich auch im Bewusstsein des heraufziehenden Ost-West-Konflikts) an, er sei.", "section_level": 2}, {"title": "Bei der Gestapo in Erfurt, Köln, Klagenfurt und München.", "content": "Nach dem Rechtsreferendariat wurde Isselhorst am 3. Oktober 1934 zum Gerichtsassessor ernannt, wechselte aber bereits Mitte des Monats als hauptamtlicher Referent für wirtschaftspolitische Fragen zum SD-Oberabschnitt West in Düsseldorf. Am 14. Februar 1935 trat er in die Gestapo ein und leistete zunächst einen probeweisen Dienst beim Geheimen Staatspolizeiamt Berlin, bevor ihm Anfang April 1935 die kommissarische Leitung der Gestapo Erfurt übertragen wurde. Anfang Februar 1936 wurde Isselhorst Leiter der Gestapo in Köln, war zwischenzeitlich nach dem „Anschluss“ Österreichs von März bis Juni 1938 mit dem Aufbau der Gestapo-Dienststelle in Klagenfurt betraut und wurde schließlich im Dezember 1939 von Köln nach München versetzt. Dort leitete er die Gestapo offiziell bis November 1942, wurde aber offenbar bereits im November 1941 aufgrund eines Disziplinarverfahrens aus seinem dortigen Amt entfernt. Ihm wurde vorgeworfen, durch Missbrauch seiner Stellung Lebensmittel ohne entsprechende Befugnis bezogen und einen weiblichen Häftling als Schneiderin beschäftigt zu haben. Ende Januar 1942 erhielt Isselhorst daraufhin einen strengen Verweis wegen „SS-unwürdigen Verhaltens“ und es wurde ein zweijähriger Beförderungsstopp gegen ihn verhängt. Er selbst vermutete hinter diesen Vorgängen und der kurz darauf folgenden Abkommandierung nach Russland eine Intrige in Münchener Führungskreisen. In Isselhorsts Zeit in Köln fielen die Beschlagnahmung jüdischen Vermögens und die Deportation von Juden nach Dachau und Oranienburg; in die Münchener Dienstzeit die Errichtung von Fremdarbeiter- und Arbeitserziehungslagern sowie die Internierung des ehemaligen österreichischen Bundeskanzlers Kurt Schuschnigg im Gestapo-Gefängnis.", "section_level": 2}, {"title": "Bei den Einsatzgruppen in der Sowjetunion.", "content": "Im Februar 1942 wurde Isselhorst zu den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD in die Sowjetunion abkommandiert. Dort übernahm er zunächst die Leitung der Abteilungen I und II (Verwaltung und Haushalt) der Einsatzgruppe B in Smolensk, war im Herbst 1942 kurzzeitig Führer des Einsatzkommandos 8 der Einsatzgruppe B und anschließend bis Sommer 1943 Führer des Einsatzkommandos 1 der Einsatzgruppe A mit Standort in Krasnogwardeisk. Danach übernahm er schließlich bis Oktober 1943 die Funktion des Kommandeurs der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) für Weißruthenien in Minsk und war zugleich Führer des Sonderkommandos 1b der Einsatzgruppe A. Isselhorst war während dieser Zeit vornehmlich mit Verwaltungstätigkeiten befasst, war aber vereinzelt auch selbst bei Einsätzen zur Partisanenbekämpfung und der Räumung bzw. Vernichtung jüdischer Ghettos vor Ort. Zur Vernichtung des Ghettos in Glebokie vom 18. bis 20. August 1943 notierte er in seinem Tagebuch:", "section_level": 2}, {"title": "Als BdS in Straßburg.", "content": "Nach Beendigung seines Osteinsatzes und einer Kur im Herbst und Winter 1943 wurde Isselhorst von Januar bis Dezember 1944 als Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) in Straßburg und Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD des Wehrkreises V in Stuttgart verwendet. Im Oktober 1944 wurde er zum Oberst der Polizei ernannt. Isselhorsts Einsatz als BdS in Straßburg bzw. Ereignisse aus diesem Zeitraum sind der einzige Abschnitt seiner Tätigkeit, der nach dem Krieg in Gerichtsverfahren untersucht wurde (siehe unten). Seine übrigen Einsätze bei der Gestapo oder in der Sowjetunion wurden nicht näher verfolgt. Ab Herbst 1944 wurde die Region von den Alliierten eingenommen, Straßburg im November durch die 2. französische Panzerdivision befreit. Isselhorst führte die Entbindung von seinen Aufgaben im Dezember 1944 darauf zurück, dass er es in seiner Amtsführung an der aus Sicht Ernst Kaltenbrunners, des Leiters des Reichssicherheitshauptamtes, „nötigen Härte“ habe fehlen lassen. Isselhorst war anschließend ohne Amt im Amt IV (Gestapo) des Reichssicherheitshauptamtes in Berlin tätig, bevor er im April 1945 die Leitung der Ausweichstelle des Amtes IV des Reichssicherheitshauptamtes in Hof ausübte.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsende.", "content": "Noch am 6. Februar 1945 schrieb Isselhorst zur Beruhigung an seine über den Kriegsverlauf besorgte Frau Kurz vor Kriegsende übernahm er für wenige Tage im April und Mai 1945 die Leitung einer Waffen-SS-Gruppe bei Jachenau zur Besetzung eines Tals nahe dem Chiemsee, es kam jedoch zu keiner Feindberührung. Am 12. Juni 1945 wurde Isselhorst in Sachenbach von Soldaten der 7. US-Armee gefangen genommen.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Krieg.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Britisches Militärgerichtsverfahren.", "content": "Nach der Gefangennahme durch amerikanische Truppen wurde Isselhorst zunächst in verschiedenen Gefängnissen und Internierungslagern in Augsburg, Karlsruhe, Heidelberg, Frankfurt-Oberursel, Dachau und Stuttgart-Zuffenhausen festgehalten und befragt, bevor er Ende Januar 1946 in ein britisches Internierungslager in Recklinghausen und schließlich Anfang Mai 1946 nach Wuppertal überstellt wurde. Dort musste er sich vor einem britischen Militärgericht wegen der Tötung von 32 Fallschirmjägern des 2nd Special Air Service Regiments und eines RAF-Angehörigen in den Vogesen bzw. im Elsass im Herbst 1944 verantworten. Isselhorst hatte die Erschießung der gefangengenommenen Soldaten auf Grundlage des Kommandobefehls angeordnet bzw. genehmigt. Seine Verteidigung argumentierte, die Fallschirmjäger hätten wegen Kooperation mit der Résistance nicht als reguläre Soldaten, sondern als Freischärler gegolten und daher keinen Anspruch auf Behandlung als Kriegsgefangene gehabt. Ihre Erschießung ohne Militär- oder auch nur Standgerichtsverfahren sei daher rechtmäßig gewesen; insbesondere, weil Isselhorst eine Verbindung zwischen gefangenen Fallschirmjägern und der Résistance geprüft und, wenn diese nicht nachgewiesen werden konnte, sie in mindestens einem Fall (entgegen dem Wortlaut, aber im Rahmen einer nach Isselhorsts Meinung zulässigen Interpretation des Kommandobefehls) als Kriegsgefangene behandelt habe. Die Anklage hielt dem entgegen, der Kommandobefehl an sich sei aufgrund der Haager Landkriegsordnung völkerrechtswidrig gewesen und hätte daher nicht befolgt werden dürfen. Zudem hätte die Kooperation regulärer Soldaten mit der Résistance, selbst wenn dies sie überhaupt zu Freischärlern gemacht hätte, in einem Militärgerichtsverfahren überprüft werden müssen. Bereits die Art und Weise der Exekutionen in Form geheimer Erschießungen im Wald, die Verbrennung oder das Verscharren der Leichen in Bombenkratern und die fehlende Aktenmäßigkeit der Aktionen seien ein Indiz für ihre mangelnde Rechtmäßigkeit. Am 11. Juli 1946 wurde Isselhorst zum Tode verurteilt. Nach dem Urteil wurde er zunächst in das Zuchthaus Werl eingeliefert, Anfang August 1946 zwischenzeitlich als Zeuge in den Nürnberger Prozessen gehört und im September 1946 von Werl zurück nach Wuppertal gebracht, um als Zeuge in weiteren Prozessen auszusagen. Dort gelang ihm bei einem Transport innerhalb Wuppertals am 12. April 1947 die Flucht, als der LKW, auf dem er transportiert wurde, an einer Straßenkreuzung im Stadtzentrum kurz halten musste. Bereits nach wenigen Tagen wurde er jedoch in Kettwig vor der Brücke wieder aufgegriffen, Ende April an Frankreich ausgeliefert und in das Militärgefängnis La Citadelle in Straßburg gebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Französische Militärgerichtsverfahren.", "content": "Mitte Mai wurde der erste von zwei Prozessen gegen Isselhorst vor dem Ständigen Militärgericht der 6. Region in Straßburg eröffnet. Ihm wurde vorgeworfen, er habe dem Gestapo-Chef von Straßburg, Julius Gehrum, im November 1944 den Befehl erteilt, Mitglieder der Widerstandsgruppe \"Alliance\" zu töten. Gehrum hatte sich in dieser Zeit mehrere gefangene Angehörige der \"Alliance\" aus Gefängnissen in Straßburg und verschiedenen Orten Badens ausliefern und sie hinrichten lassen. In seinem eigenen Verfahren behauptete Gehrum, den Hinrichtungsbefehl von Isselhorst erhalten zu haben, was dieser aber entschieden bestritt. Entlastungszeugen wurden aus Zeitmangel nicht gehört; nach wenigen Tagen wurde am 17. Mai 1947 das Todesurteil verhängt. Es folgte ein zweiter Prozess wegen der Weitergabe eines Befehls des Gauleiters Robert Wagner (in seiner Eigenschaft als Reichsverteidigungskommissar) zur Erschießung von vier Zivilisten, darunter zwei Frauen, aus Hüningen/Elsass im November 1944, die durch Lichtsignale mit der französischen Armee in Kontakt gestanden hatten. Auch in diesem Prozess wurde Isselhorst am 23. Juli 1947 (zum insgesamt dritten Mal) zum Tode verurteilt. Kassations-Anträge und ein Gnadengesuch beim französischen Staatspräsidenten hatten keinen Erfolg. Am 23. Februar 1948 wurde Isselhorst in Straßburg erschossen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Erich Heinrich Georg Isselhorst (* 5. Februar 1906 in St. Avold/Lothringen; † 23. Februar 1948 Hinrichtung in Straßburg) war ein deutscher Jurist, Polizist und SS-Führer zur Zeit des Nationalsozialismus. Isselhorst stieg zum SS-Standartenführer, Oberregierungsrat und Oberst der Polizei auf und war als Leiter der Gestapo-Stellen in Erfurt, Köln, Klagenfurt und München, bei den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD in der Sowjetunion sowie als Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Minsk und Straßburg tätig.", "tgt_summary": null, "id": 978967} {"src_title": "Separator (Batterie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1982 schrieb die \"Komsomolskaja Prawda\" einen Wettbewerb für junge Musiker aus, betitelt als \"Solotoj Kamerton ()\" (dt. \"Goldene Stimmgabel\"). DDT sandte drei Kompositionen zu: „Inoplanetjane ()“ (dt. \"Außerirdische\"), „Tschornoje solnze ()“ (dt. \"Schwarze Sonne\") und „Ne streljai ()“ (dt. \"Schieß nicht\"). Während des laufenden Wettbewerbs veröffentlichte die Band ihr erstes Album (auf Tonband). „Swinja na raduge ()“ (dt. \"Das Schwein auf dem Regenbogen\"). Dieses Album enthält Elemente von Rock ’n’ Roll, Blues und Country-Musik. Zu diesem Zeitpunkt war die russische Pop-Musik eingeteilt in offizielle Künstler, denen die Mitgliedschaft in der offiziellen Musikunion erlaubt war und die staatliche Unterstützung bekamen, und in inoffizielle Künstler. Inoffizielle Künstler waren meist gut ausgebildete Musiker, aber sie standen in anderen Berufen (die sprichwörtliche „Generation der Hausmeister und Wächter“). In den 1980er Jahren entstanden komplexe Vertriebsnetze für Tonbänder und inoffizielle Künstler konnten auf diese Weise weite Rezeption (ohne finanzielles Entgelt) erreichen (vgl. auch Samisdat). Solche Untergrund-Künstler wurden häufig weitbekannt und ihre inoffiziellen Alben wurden sogar manchmal in der offiziellen Presse erwähnt. DDT befand sich in den 80er Jahren stets am Rande zwischen Untergrund und erlaubtem Status. Veröffentlichen konnte die Gruppe aber nur im Untergrund. Die von DDT eingesandten Kompositionen an „Solotoj Kamerton“ gelangten bis in die Endausscheidung und die Band wurde nach Moskau eingeladen, wo sie im „Orljonok Komplex ()“ gemeinsam mit der Gruppe „Rok-sentjabr ()“ (dt. \"Rock-September\") aus Tscherepowez, ein Konzert gab. Gemeinsam mit drei Mitgliedern von „Rock-September“, Wjatscheslaw Korbin, Jewgeni Belosjorow und Andrei Maslennikow, spielte DDT kurze Zeit später ein Album (auf Tonband) ein: „Monolog w Saigone ()“ (dt. \"Monolog in/im Saigon\"; doppeldeutig: das Café an der Ecke Newski-/Wladimir-Prospekt mit dem inoffiziellen Szenenamen „Saigon“ war ein wichtiger Treffpunkt für Untergrund-Künstler im Leningrad der 1980er-Jahre). Nachdem das Album eingespielt war, kehrten Sigatschow und Schewtschuk nach Ufa zurück. Sigatschow distanzierte sich von der Band, während Schewtschuk neue Mitglieder aufsammelte. Neben Rodin den Schlagzeuger Sergei Rudogo, den Gitarristen Rustam Reswanow und den Keyboard-Spieler Wladislaw Strotschillo. Im Mai 1983 trat DDT mit großem Erfolg im Moskauer Luschniki-Stadion auf, im Rahmen des dreitägigen Festivals „Rock sa mir ()“ (dt. \"Rock für den Frieden\"). Ihr Beitrag wurde allerdings aus dem offiziellen TV-Programm über dieses Ereignis herausgeschnitten. Nach ihrer Umformierung veröffentlichte die Gruppe 1984 das Album „Periferija ()“ (dt. \"Peripherie\"). Nach dieser Veröffentlichung wurden einige der Bandmitglieder vom KGB kontaktiert und bewacht. Schewtschuk verbrachte einige Zeit in Swerdlowsk, wo er mit der Band Urfin Juice (russisch \"Urfin Dschus ()\") auftrat. Im November 1985 veröffentlichte DDT in Swerdlowsk das Album „Wremja (Время)“ (dt. \"Zeit\"). 1986 zog Schewtschuk mit Frau, Sohn und Mutter nach Leningrad. 1987 organisierte Schewtschuk DDT erneut um. Die neuen Mitglieder waren: Im Juni 1987 trat DDT beim Leningrader Rock-Festival auf, wo sie vor 3.000 Zuhörern spielten, obwohl das Konzert für nur 1.000 Besucher zugelassen war. Im Sommer 1988 machte DDT eine Tournee durch die UdSSR und nahm ein neues Album auf: „Ottepel ()“ (dt. \"Tauwetter\"). 1989 machte DDT gemeinsam mit der Band Alisa eine Tour, die sie auch nach Ungarn führte. 1990 trat DDT auf mehreren Konzerten in den Vereinigten Staaten und Japan auf. Ebenso traten sie bei einem Konzert zu Ehren von Wiktor Zoi auf. 1991 veröffentlichte die Gruppe zwei Alben: „Plastun ()“ (dt. \"Schleicher\") und „Aktrissa Wesna ()“ (dt. \"Schauspielerin Frühling\"). Dann änderte die Gruppe ihre Aufführungsstrategie und nahm weitere Programme in ihr Repertoire auf: gut vorbereitete, konzeptverbundene Konzerte. Zwischen Dezember 1992 und Januar 1993 führte DDT sein erstes Programm vor: „Tschorny Pjos Peterburg ()“ (dt. \"Schwarzer Hund Petersburg\") und begann eine Tournee durch die GUS-Staaten. Am 27. Mai 1993 wohnten einem DDT-Konzert auf dem Schlossplatz in Sankt Petersburg 120.000 Menschen bei. Im Sommer 1994 nahm DDT am „Weiße-Nächte-Konzert“ in Berlin teil. Im Herbst desselben Jahres erhielt die Gruppe den „Owazija-Preis“ für die beste Rock-Gruppe des Jahres in Russland. Juri Schewtschuk wurde als bester russischer Rockmusiker des Jahres gewürdigt. Zu Beginn des Jahres 1995 wurde das nächste Album aufgenommen: „Eto wsjo... ()“ (dt. \"Das ist alles...\"). Im Januar dieses Jahres begab sich Schewtschuk nach Tschetschenien auf eine Friedenstour. Er trat auf 50 Veranstaltungen bei russischen Truppen und in tschetschenischen Städten auf. Zwischen Ende 1995 und 1996 arbeitete DDT in den USA, wo sie ihr Album „Ljubow ()“ (dt. \"Liebe\") bei Long View Farm in Massachusetts aufnahm. Neue Musiker stießen hinzu: I. Tichomirow und D. Galizki (Keyboard).", "section_level": 1}], "src_summary": "DDT () ist eine russische Rockband. Sie wurde von Juri Schewtschuk, ihrem Leadsänger, 1981 in Ufa gegründet. Mit ihrem in die Singer-Songwriter-Richtung gehenden Stil sind sie, zusammen mit den Bands Aquarium und Kino, bedeutende Exponenten der russischen Rockmusik der Perestroika-Ära und, im allgemeinen Sinn, der modernen russischen Popmusik. ", "tgt_summary": null, "id": 1838612} {"src_title": "Biegeversuch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Partei wurde 1973 gegründet, nachdem die Sozialistische Partei Amerikas von Anhängern Max Shachtmans übernommen und in \"Social Democrats USA\" (SDUSA) umbenannt worden war. Eine eigenständige Gruppe, das \"Democratic Socialist Organizing Committee\" (später \"Democratic Socialists of America\" [DSA]), spaltete sich ebenfalls 1973 ab und ist ebenfalls aktiv in der Politik. Alle drei Organisationen nehmen für sich in Anspruch, die wahren Erben von Eugene Debs und Norman Thomas zu sein. Die DSA und SDUSA sind mit der Sozialistischen Internationale verbunden. 1980 war es die SPUSA, die als erste amerikanische Partei überhaupt einen bekennenden Homosexuellen zum Präsidentschaftskandidaten ernannte. Es handelte sich um den Antikriegs-Aktivisten David McReynolds. Im Jahr 2000 trat er ein zweites Mal für das Amt des Präsidenten an. In den letzten Jahren stieg die Anzahl der Mitglieder der SPUSA von 600 auf nahezu 1500 an. In einer Reihe von Wahlen haben die Sozialisten für eine Überraschung gesorgt. Der bekannteste Fall ereignete sich 2000 in Milwaukee, wo der Sozialist Wendell Harris bei der Wahl zum Bürgermeister nahezu 20 % der Stimmen erhielt, auf kommunaler Ebene war die Partei u. a. zeitweise im Stadtrat von Iowa City vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Programmatik.", "content": "Die SPUSA beschreibt sich selbst als die einzige eindeutige demokratisch-sozialistische Partei in den Vereinigten Staaten. Sie ist gleichermaßen gegen einen Kommunismus nach sowjetischem Vorbild und gegen den Kapitalismus. Die Partei lehnt die Anwendung des demokratischen Zentralismus ab, was bedeutet, dass ihre Mitglieder die Freiheit besitzen, sich öffentlich gegen die Parteipolitik zu stellen. Die Mitgliedschaft in der Partei basiert auf Gebühren, welche von Bewerbern gezahlt werden, die sich mit der Prinzipienordnung der Partei einverstanden erklären. Die Partei betrachtet sich selbst als demokratisch-sozialistisch, obwohl es verschiedene Ansichten unter den Mitgliedern gibt, wie der Sozialismus herbeigeführt werden kann. Einige Mitglieder der SPUSA vertreten einen entwicklungstheoretischen Ansatz des Sozialismus, indem sie eine Periode des sozialdemokratischen Übergangs begrüßen. Sie führen die sozialdemokratischen Systeme von Nationen wie Schweden an. Andere wiederum betrachten die schwedische Sozialdemokratie als in hohem Maße kapitalistisch, weshalb sie eine radikalere und revolutionäre Umwandlung der Gesellschaft vom Kapitalismus zum Sozialismus bevorzugen. Die Partei betreibt einen „sozialistischen Feminismus“, arrangiert zahlreiche Pro-Choice-Aktivitäten und steht für Geschlechtergleichheit unter ihren Funktionären ein. Die Parteiprogrammatik betrachtet Abtreibung als ein individuelles Recht der Frau auf Gesundheit. Es gibt in der Partei eine aktive Frauenkommission, die ein vierteljährlich erscheinendes Informationsblatt, \"Socialist Women\", herausgibt. Die SPUSA setzt den Fokus bei der nationalen Politik. Dies schließt Kampagnen zur Abschaffung des militärisch-industriellen Komplexes und die Durchsetzung von Bürgerrechten mit ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sozialistische Partei der USA (SPUSA, englisch \"Socialist Party USA\") ist einer der Erben der Sozialistischen Partei Amerikas von Eugene Debs und Norman Thomas. Sie ist eine demokratisch-sozialistische Partei, die eine breitangelegte demokratische soziale Revolution befürwortet. Ihre Jugendorganisation ist die \"Young People's Socialist League\".", "tgt_summary": null, "id": 1337821} {"src_title": "Kasungu-Nationalpark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren wurde Morcinek in einer armen Bergmannsfamilie im Mährisch-Schlesischen Industriegebiet, im Teschener Schlesien, sein Vater starb bei einem Grubenunglück im \"Schacht Johanna\" drei Jahre später. Morcinek begann mit 16 Jahren ebenfalls unter Tage zu arbeiten. Als er 19 Jahre alt war, sammelten die Bergleute Geld, damit er das Lehrerseminar für die Volksschule im galizischen Biala besuchen konnte. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er in das österreichisch-ungarische Heer eingezogen. Als Soldat beteiligte er sich im Oktober 1918 an der Erstürmung der Garnison in Teschen und somit am propolnischen Umsturz im Teschener Schlesien. Seit Beginn der 1920er Jahre arbeitete Morcinek als Lehrer in Skoczów, wo heute ein Museum an ihn erinnert. Parallel wirkte er als Redakteur bei der Teschener Zeitschrift \"Zaranie Śląskie\" (Schlesische Morgenröte) mit und veröffentlichte Artikel in der Zeitung \"Dziennik Cieszyński\". Zwischen 1936 und 1939 lebte er im Ausland, u. a. in Frankreich, Italien, Österreich, Dänemark und Deutschland. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kehrte er in seine Heimat zurück und wurde nach dem deutschen Einmarsch sofort inhaftiert, weil man ihm deutschfeindliche Aktivitäten in seinen Artikeln und literarischen Werken vorwarf – u. a. hatte er den Hund eines Romanhelden „Bismarck“ genannt. Die folgenden über fünf Jahre verbrachte Morcinek in den NS-Konzentrationslagern Škrochovice, Sachsenhausen und Dachau. Nach der Befreiung kehrte er nach Oberschlesien zurück und engagierte sich für das neue kommunistische System, das ihm eine Reihe von Privilegien zuteilwerden ließ. Von 1952 bis 1957 wirkte er als Abgeordneter des Wahlkreises Kattowitz im Sejm. In dieser Funktion wurde er – der als typischer Repräsentant des polnischen Oberschlesiens galt – von den obersten Organen 1953 gezwungen, einen offiziellen Antrag zur Umbenennung der Stadt Kattowitz in Stalinogród zu stellen. Morcinek starb 1963 und wurde im Kommunaler Friedhof in Teschen beigesetzt. Sein Leben wurde in den 1980er Jahren von dem oberschlesischen Regisseur und Volkskundler Antoni Halor unter dem Titel \"Siedem zegarków Gustawa\" (Gustaws sieben Uhren) verfilmt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Morcinek gilt als der wichtigste Vertreter polnischsprachiger schlesischer Literatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er verfasste eine Reihe von Romanen, in denen er sich u. a. mit dem Leben der Bergarbeiter und der einfachen Leute beschäftigte. Neben der authentischen Darstellungsweise wurde er wegen seines Humors gelobt. Vor allem in den Jahren vor 1939 war der literarische Zögling der Schriftstellerin Zofia Kossak auch beim Publikum äußerst erfolgreich. Er verfasste auch Kinder- und Jugendbücher sowie Märchen, zudem war er als besessener Briefeschreiber bekannt. Seine Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt und erhielten einige staatliche Auszeichnungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gustaw Morcinek (eigentlich Augustyn Morcinek; * 25. August 1891 in Karwin, damals Österreich-Ungarn; † 20. Dezember 1963 in Krakau) war ein polnischer Schriftsteller, Publizist und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1711738} {"src_title": "Europäische Expansion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familiärer Hintergrund.", "content": "Liang Nüyings Geburtsdatum ist unbekannt, aber schon in ihrer Jugend erreichte sie eine ehrenhafte Stellung. Sie war die Tochter des Großmarschalls Liang Shang und die Schwester der Kaiserin Liang Na, Kaiser Shuns Gemahlin und spätere Regentin für seinen Sohn Kaiser Chong und zwei seiner Nachfolger, Zhi und Huan. Kaiser Huan wurde sogar nur deswegen eingesetzt, weil sie ihm versprochen war. Er war zu der Zeit, als Liang Nüyings Bruder Liang Ji den Kaiser Zhi vergiftete (146), Marquis von Liwu. Nachdem er Kaiser geworden war, heiratete er Liang Nüying 147 und erhob sie zur Kaiserin.", "section_level": 1}, {"title": "Als Kaiserin.", "content": "Als Kaiserin stand Kaiserin Liang stets im Schatten ihrer Schwester, der Kaiserinmutter, und ihrem Bruder. Über sie ist wenig bekannt. In der traditionellen Geschichte heißt es, dass Kaiser Huan es zu Beginn nicht wagte, Konkubinen zu nehmen, weil er sie als Schwester der Kaiserinmutter zu sehr respektierte. Ihr Lebensstil wird als so luxuriös beschrieben, dass ihre Ausgaben die der vorigen Kaiserinnen weit überstiegen. Nach dem Tode ihrer Schwester im Jahre 150 sank sie in Kaiser Huans Ansehen, was sie sehr eifersüchtig machte. Weil sie ohne Sohn blieb, wollte sie nicht, dass irgendeine der Konkubinen einen Sohn gebar. Sie hätte jede, die schwanger würde, getötet. Da ihr Bruder Liang Ji die Kontrolle über die Regierung innehatte, wagte Kaiser Huan keine Schritte gegen sie, aber seine geschlechtliche Beziehung zu ihr brach ab. Kaiserin Liang starb 159 im Ärger und wurde mit kaiserlichen Ehren bestattet. Noch in demselben Jahr stürzte Kaiser Huan mit den Eunuchen Liang Ji und löschte die Liang-Sippe aus. Das Grab der Kaiserin Liang wurde zum Grab einer Konkubine herabgesetzt, was einer postumen Absetzung gleichkam.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kaiserin Liang Nüying († 159), formell Kaiserin Yixian (\"sanftmütige und weise Kaiserin\"), war eine Kaiserin der Han-Dynastie. Sie war die erste Gemahlin des Kaisers Huan.", "tgt_summary": null, "id": 127409} {"src_title": "Elektrochemisches Abtragen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Erbe einer Dynastie von Textilfabrikanten aus Manlleu war Rusiñol eine Laufbahn im Familienunternehmen vorgezeichnet, die er jedoch im Alter von 28 Jahren aufgab, um sich ganz der Kunst zu widmen. Zwecks Studium der Malerei ging er (unter Zurücklassung von Frau und Kind) nach Paris, wo er von 1889 bis 1893 am Montmartre wohnte. Er schulte sich in der Malerei des Plein-air und stellte zusammen mit anderen spanischen und katalanischen Künstlern – wie seinen Freunden Ramon Casas und Ignacio Zuloaga – erste Werke aus. Zu dieser Zeit begann er auch mit dem Schreiben und veröffentlichte regelmäßig Artikel in der spanischen Zeitung La Vanguardia. Seine finanzielle Lage erlaubte ihm ausgedehnte Reisen. Er führte das Leben eines Bohemiens, der sich ganz dem l’art pour l’art hingeben konnte. Nach seiner Rückkehr nach Katalonien gründete er in dem kleinen Küstenort Sitges nahe Barcelona das Werkstatt-Museum \"Cau Ferrat\" („Eiserne Höhle“), in dem er eine große Sammlung traditioneller Schmiedeeisenkunst anlegte. Es wurde zu einem bedeutenden Künstlertreffpunkt. In Barcelona war Rusiñol häufig Gast im Café-Restaurant \"Els Quatre Gats\" („Die vier Kater“), wo er mit dem jungen Pablo Picasso und weiteren Künstlern zusammentraf und zahlreiche Ausstellungen und Lesungen organisierte. Rusiñol i Prats starb 1931 und ist im Cementiri de Montjuïc in Barcelona begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Rusiñols Malerei ist stark vom Impressionismus beeinflusst und umfasst zunächst unterschiedlichste Thematiken – ländliche ebenso wie urbane Szenen, Porträts ebenso wie symbolische Kompositionen. Ab 1894 bestimmte eine zerstörerische Morphiumsucht sein Leben und Schaffen. Aus diesem Zeitraum stammen einige seiner bekanntesten Gemälde, wie \"La morfina\" („Die Morphiumabhängige“) und \"La medalla\" („Die Medaille“). Nach einer Entzugskur im Jahre 1899 wendete er sich ganz einem neuen Sujet zu, dem er bis zu seinem Lebensende treu blieb: Gärten und Parks, die er fast immer menschenleer darstellt. Hierfür reiste er unter anderem nach Mallorca, Ibiza, Valencia, Girona, Cuenca und Aranjuez. Neben dem Malen betrieb Rusiñol gleichermaßen intensiv das Schreiben. So lieferte er sich etwa in seiner Glosse für die Zeitung \"L’Esquella de la Torratxa\" von 1907 bis 1925 unter dem Pseudonym \"Xarau\" einen langanhaltenden, eloquenten Schlagabtausch mit dem Schriftsteller Eugeni d’Ors, der unter dem Namen \"Xènius\" in der Zeitung \"La Veu de Catalunya\" zu einem der populärsten Vertreter des Noucentisme geworden war, einer Strömung des katalanischen Kulturlebens, die Anfang des 20. Jahrhunderts als Gegenbewegung zum Modernisme aufkam. Darüber hinaus verfasste Rusiñol zahlreiche Bücher und Theaterstücke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Santiago Rusiñol i Prats (* 25. Februar 1861 in Barcelona; † 13. Juni 1931 in Aranjuez) war ein katalanischer Maler, Schriftsteller, Journalist und Theaterautor. Er war einer der herausragenden und produktivsten Künstler des Modernisme.", "tgt_summary": null, "id": 1063955} {"src_title": "Louis Waldman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Filmfestival wurde 2001 vom Deutschen Filminstitut gegründet. Nach dem Entwurf des Konzepts, unter anderen durch Claudia Dillmann als erste Leiterin und Swetlana Sikora, die bis 2010 die künstlerische Leitung des Festivals innehatte, wurde das Festival unter die Schirmherrschaft von Hilmar Hoffmann gestellt und bekam bis heute drei neue erfolgreiche Leiterinnen, Christine Kopf (2005–2008) und Nadja Rademacher (2009–2010). Im Spätsommer 2010 übernahm Gaby Babic die Festivalleitung und vereint erstmals Festival- und Künstlerische Leitung in Personalunion. 2018 folgte Heleen Gerritsen auf Gaby Babić. Seit der Gründung hat sich goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films fest als internationale Bühne für den Austausch zwischen der Filmkultur von Ost und West etabliert. Das Festival empfängt jährlich rund 200 Gäste, darunter Regisseure und Schauspieler wie Krzysztof Zanussi, Jiří Menzel, István Szabó, Hanna Schygulla, Béla Tarr, Jerzy Stuhr, Kira Muratova, Martin Šulík, Otar Iosseliani, Franziska Petri und Julia Jentsch.", "section_level": 1}, {"title": "Sektionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wettbewerb.", "content": "Im goEast-Wettbewerb konkurrieren zehn Spiel- und sechs Dokumentarfilme der letzten beiden Herstellungsjahre um hochdotierte Preise. Es sind reine mittel- und osteuropäische Produktionen oder Koproduktionen mit maßgeblicher Beteiligung aus diesen Ländern.", "section_level": 2}, {"title": "Symposium.", "content": "(Film-)Wissenschaftler und Historiker, Filmexperten und Filmschaffende beleuchten Themen mit gesellschaftlicher Relevanz und kontextualisieren künstlerische Strömungen. Die interdisziplinäre Debatte ästhetischer und theoretischer Sichtweisen ist in dieser Sektion von zentraler Bedeutung. Eine eigens kuratierte Filmreihe begleitet die Vorträge und Diskussionen, die allen Interessierten offenstehen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwuchsförderung.", "content": "Die festivaleigene Nachwuchsförderung präsentiert sich seit 2014 unter einem neuen Namen und setzt neue Schwerpunkte. Das East-West Talent Lab konzentriert sich weiterhin auf die Vernetzung junger Filmschaffender, Künstler und Filmstudenten aus den mittel- und osteuropäischen Ländern und Deutschland. Es ist in vier Programmbereiche unterteilt: Screen, Meet, Learn und Present.", "section_level": 2}, {"title": "Hommage/Porträt.", "content": "Die im Wechsel stattfindenden Sektionen Porträt und Hommage bieten Gelegenheit, eine filmische Handschrift näher kennenzulernen: Das Porträt beleuchtet das Schaffen je eines/r RegisseurIn der mittleren Generation – einer Generation, die von der Wendezeit und den einschneidenden Transformationsprozessen stark geprägt wurde. Die Hommage widmet sich dem Lebenswerk ausgewählter großer Filmschaffender. Bisher standen im Fokus: Šarūnas Bartas, Benedek Fliegauf, Otar Iosseliani, Miklós Janscó, Fatmir Koçi, Sergej Loznitsa, Kira Muratova und Sergej Paradžanov, Jan Švankmajer, Jan Svěrák, Małgorzata Szumowska und Juliusz Machulski.", "section_level": 2}, {"title": "Beyond Belonging.", "content": "Die von der ehemaligen Festivalleiterin Gaby Babic eingeführte Sektion verschreibt sich der geographischen Öffnung von goEast: Hier haben Filme auch jenseits des mittel- und osteuropäischen Kinos ihren Platz, wobei ein MOE-Bezug sichtbar bleibt. Im sich verändernden Europa ist ein anderer Blick gefordert. Jenseits von nationalen und regionalen Schranken gilt es eine gemeinsame Perspektive auf die Transformationsprozesse zu entwerfen, denen die postkommunistischen wie auch westlichen Gesellschaften unterliegen.", "section_level": 2}, {"title": "Highlights.", "content": "Box-Office-Hits! Genrekino meets Publikumsliebling. Diese Sektion präsentiert populäre Filme des mittel- und osteuropäischen Mainstreams.", "section_level": 2}, {"title": "Specials.", "content": "Filmarchive und Partnerfestivals, Matinee und Schulfilmtage, Konzert und Party: Die goEast-Specials komplettieren das Festivalprogramm mit Präsentationen, Gästen und Musik.", "section_level": 2}, {"title": "Preise.", "content": "Eine international besetzte Jury vergibt den Škoda Filmpreis, bis 2012 Škoda-Preis „Die Goldene Lilie“, für den Besten Film (10.000 Euro), den Preis der Stadt Wiesbaden für die Beste Regie (7.500 Euro) sowie den Preis des Auswärtigen Amtes (4.000 Euro). Eine Jury der FIPRESCI vergibt zudem den internationalen Preis der Filmkritik. Weiterhin vergibt seit 2007 auf dem Festival die Robert-Bosch-Stiftung den Filmförderpreis für internationale Zusammenarbeit in den Kategorien Animations-, Dokumentar- und Kurzspielfilm. Seit 2014 wird der mit 5000 Euro dotierte Open Frame Award für Experimentalfilm und Videokunst der BHF-BANK-Stiftung vergeben. Ebenfalls 2014 wurde erstmals der \"East-West Talent Lab Award\" des Kulturfonds Frankfurt RheinMain ausgelobt.", "section_level": 1}], "src_summary": "goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films findet jährlich in Wiesbaden statt. Die erste Ausgabe wurde im Jahr 2001 veranstaltet. Es ist, obwohl ein relativ junges Festival, beim Filmproduzentenverband FIAPF als internationales Filmfestival mit spezialisiertem Wettbewerb akkreditiert. Das 19. goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films fand vom 10. bis 16. April 2019 statt.", "tgt_summary": null, "id": 855563} {"src_title": "A. Nageswara Rao", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein Vater war Charles-Gaspard de la Rive. De la Rive wurde 1823 Professor an der Akademie in Genf. Seine experimentellen Untersuchungen bezogen sich auf die Elektrizität und den Magnetismus. Er leistete wichtige Beiträge zur Elektrolyse und zeigte, dass die Polarität der Metallplatten in der Elektrolyse von der Lösung abhängt. Durch seine Erfindung, Silber und Kupfer in galvanischen Bädern zu vergolden, legte er den Grund zur weiteren Entwicklung der Galvanoplastik. 1841 erhielt er für seine Erfindung von der französischen Akademie der Wissenschaften einen Preis von 3000 Franken. Er lieferte auch Untersuchungen zu Problemen der Thermodynamik und der Wellenoptik. Mit François Marcet untersuchte er die Spezifische Wärmekapazität von Gasen und machte Beobachtungen zur Bestimmung der Temperatur der Erdkruste. Er machte Studien zur Theorie der Voltaischen Zelle und zur elektrischen Entladung in verdünnten Gasen, was ihn zu einer Theorie zur Aurora Borealis führte. Am 18. August 1826 heiratete er die Schriftstellerin Jeanne-Mathilde Duppa (* 14. März 1808; † 18. August 1850). 1834 wurde ihr Sohn Lucien de la Rive in Choulex geboren. De La Rive redigierte zwischen 1836 und 1841 die \"Bibliothèque universelle de Genève\", 1841 bis 1845 die \"Archives de l’électricité\", 1846 bis 1850 die \"Archives des sciences physiques et naturelles\". Zudem schrieb er \"Traité d’électricité théorique et appliquées\" (3 Bände. Paris 1854–1858). Als die Franzosen 1860 Savoyen und Nizza annektierten, fürchteten auch die Genfer französische Aggressionen. Er erlangte von der britischen Regierung eine Erklärung an die Franzosen, dass ein Angriff auf Genf eine Casus belli sei. 1830 wurde er korrespondierendes Mitglied und 1864 \"associé étranger\" der Académie des sciences. 1835 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Im Jahr 1858 wurde er zum Mitglied der Leopoldina sowie zum Ehrenmitglied (\"Honorary Fellow\") der Royal Society of Edinburgh gewählt. 1859 wurde er auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1862 gründete er in Genf gemeinsam mit Marc Thury die \"Société pour la construction d’instruments de physique\" (SIP) zur Herstellung wissenschaftlicher Instrumente. 1868 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Im selben Jahr wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. Die Universität Oxford wollte ihm 1873 die Ehrendoktorwürde verleihen. Auf dem Weg dorthin verstarb er plötzlich bei Marseille.", "section_level": 1}], "src_summary": "Auguste Arthur de la Rive (* 9. Oktober 1801 in Genf; † 27. November 1873 in Marseille) war ein Schweizer Physiker.", "tgt_summary": null, "id": 1976157} {"src_title": "Herbie Hide", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Franz Osten erlernte zunächst den Beruf des Fotografen. Das damals neue Medium Film nutzte er zuerst, um Dokumentarfilme zu drehen. Zusammen mit seinem Bruder Peter Ostermayr gründete er 1907 ein Wanderkino, die „Original-Physograph Company“. Nach Filmvorführungen begann er auch mit dem Drehen von Filmen. Er schuf 1919 den ersten in Geiselgasteig gedrehten Film der Emelka, der Filmproduktionsgesellschaft seines Bruders. Unterbrochen wurde sein Filmschaffen durch den Ersten Weltkrieg. Daraus zurückgekehrt, sicherte sich Franz Osten die Filmrechte an den Romanen von Ludwig Ganghofer. Die bei der Verfilmung gewählte Mischung von schöner Umgebung, heiler Welt, edlen Menschen, Bedrohung und Verrat, großen Gefühlen, Dramatik und Happy End bewirkten große Erfolge des Studios. Der in London lebende indische Rechtsanwalt und Philosoph Himansu Rai, der gelegentlich schauspielerte, wollte ein indisches Filmstudio aufbauen. Rai wollte zunächst Filme über Religionen des Ostens für ein westliches Publikum drehen und nahm Kontakt zu den Gebrüdern Ostermayr auf. Diese sahen eine Chance, in der exotischen Umgebung mit Maharajas, Tigern und Urwäldern Filme zu drehen, die das deutsche Publikum faszinieren sollten. 1924 ging Osten mit den Emelka-Kameramännern Willi Kiermeier und Josef Wirsching sowie dem Regieassistenten und Dolmetscher Bertl Schultes nach Indien und drehte dort die deutsch-indische Koproduktion \"Die Leuchte Asiens\" (\"Prem Sanyas\", 1925), einen Film über Gautama Buddha. Nach seiner Rückkehr filmte er wieder in München, ging jedoch etwa zwei Jahre später wieder nach Indien und inszenierte \"Das Grabmal einer großen Liebe\" (\"Shiraz\", 1928), eine historische Romanze in der Mogulzeit, und \"Schicksalswürfel\" (\"Prapancha Pash\", 1929). Der Film \"Schicksalswürfel\" war nicht nur kommerziell ein großer Erfolg, er förderte wegen seiner Opulenz auch außerordentlich den Stolz der indischen Filmindustrie. 1934 kam Osten wieder nach Bombay und begann mit Himansu Rai, dessen Frau Devika Rani und anderen Schauspielern für Bombay Talkies indische Filme zu drehen. In den vier Jahren von 1935 bis 1939 führte Franz Osten dort bei sechzehn Spielfilmen Regie und gehörte zu den Pionieren der Bollywood-Filmproduktionen des indischen Films. 1939 begann er mit den Dreharbeiten zu \"Kangan\" (\"Der Armreif\"), doch er konnte diesen Filmdreh nicht beenden. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges im September 1939 wurde er von den Briten als \"feindlicher Ausländer\" verhaftet und in Indien interniert. Somit wurde der Film von seinen indischen Kollegen fertiggestellt. Im Jahr 2001 porträtierte Gerald Koll Franz Ostens Tätigkeit in Indien in der Dokumentation \"Ein Sonderling im Orient\".", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie.", "content": "\"als Regisseur, wenn nicht anders angegeben\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Franz Osten (* 23. Dezember 1876 in München; † 2. Dezember 1956 in Bad Aibling; eigentlich \"Franz Ostermayr\") war ein deutscher Filmregisseur. Er war sowohl in Deutschland als auch in Indien tätig.", "tgt_summary": null, "id": 487012} {"src_title": "Aftokinitodromos 7", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wirkprinzip.", "content": "Die Flachdichtung stellt einen Hilfsstoff in der Flanschverbindung dar. Dieser wird nach dem Einbau in der Verbindung verpresst. Dabei muss in der Dichtverbindung ein lokal höher Druck erzeugt werden, als der anliegende Druck des Fluides in der Anlage. Das Verpressen der Dichtung dient dabei dem Zweck die Leckage auf die vorgegebene technische Dichtheit herabzusetzen, welche für die Anwendung gefordert ist. Die Pressung wird über die Flanschflächen auf die Dichtung aufgebracht. Die Kraft, welche zur Erzeugung der geforderten Flächenpressung nötig ist, wird meist mit Schraubverbindungen erzielt, bei niedrigen abzudichtenden Drücken werden auch Klemmverbindungen eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Einflüsse auf die Dichtverbindung.", "content": "Die Flachdichtung ist zu meist die schwächste Komponente in der Dichtungverbindung. Da sie häufig aus weicheren, leichter zu verformenden Materialien gefertigt ist, als die Flansche welche aus Stahl oder GFK bestehen. Damit die Flachdichtung ihrer Funktion gerecht wird, kann sie und die auf sie wirkenden Einflüsse nur bedingt isoliert voneinander betrachtet werden. Einwirkende Faktoren auf die Flachdichtung sind vor allem Druck, das abzudichtende Medien und die daraus resultierenden chemischen Beanspruchungen, die Temperatur, aber Faktoren wie abrupter Temperatur- und Druckabfall/-anstieg die zum Versagen der Dichtverbindung aufgrund der Trägheit der Flachdichtung führen kann. Einflüsse der von den Flansch- und Schraubenverbindung sind hingegen die Beschaffenheit der Flansche (Rauheit, Welligkeit), Geometrie der Verbindung (rund, oval, Spezialform beispielsweise Oberfläche Getriebegehäuse), die Werkstoffeigenschaften der Schrauben oder der Grad des Verschleiß.", "section_level": 1}, {"title": "Flachdichtungsarten und Werkstoffe.", "content": "Faserdichtungen und PTFE-Flachdichtungen werden bei hohen mechanischen Beanspruchungen teilweise noch mittels Metalleinlage verstärkt. Die aufgeführten Werkstoffe stellen nur einen Auszug aus dem möglichen Grundwerkstoffspektrum dar.", "section_level": 1}, {"title": "Ummantelte Flachdichtungen.", "content": "Ummantelte Flachdichtungen bestehen aus einem Kern (beliebiger Flachdichtungswerkstoff zumeist Faserdichtung), der von einer PTFE- oder Metallhülle (Stahl oder korrosionsbeständige Nickellegierungen) umhüllt ist. Dabei kann die Hülle die Flachdichtung vollkommen bzw. auch nur teilweise umschließen. Die Ummantelung schützt den Kern gegen chemischen Angriff vom abzudichtenden Medium. Der Kern selbst hat eine Stützfunktion, der durch den Anpressdruck nachgibt. Der erforderliche Anpressdruck muss höher gewählt werden als bei einer einfachen Flachdichtung ohne Hülle, zum Erreichen dessen sind stabile Flansche eine Voraussetzung. Ein besonderes Beispiel für eine (teil-)ummantelte Flachdichtung ist in der Automobiltechnik die Zylinderkopfdichtung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Flachdichtungen gehören meist zu den statischen Dichtungen und werden überwiegend im Apparatebau oder Rohrleitungsbau als Dichtelement zwischen zwei Flanschen eingebaut.", "tgt_summary": null, "id": 847977} {"src_title": "Imperial Chemical Industries", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gewinner und Nominierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bester Film.", "content": "Ben Hur – Sam Zimbalist", "section_level": 2}, {"title": "Beste Regie.", "content": "William Wyler – Ben Hur", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller.", "content": "Charlton Heston – Ben Hur", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin.", "content": "Simone Signoret – Der Weg nach oben \"(Room at the Top)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller.", "content": "Hugh Griffith – Ben Hur", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin.", "content": "Shelley Winters – Das Tagebuch der Anne Frank \"(The Diary of Anne Frank)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes adaptiertes Drehbuch.", "content": "Neil Paterson – Der Weg nach oben \"(Room at the Top)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Original-Drehbuch.", "content": "Clarence Greene, Maurice Richlin, Russell Rouse, Stanley Shapiro – Bettgeflüster \"(Pillow Talk)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Kamera (Farbe).", "content": "Robert Surtees – Ben Hur", "section_level": 2}, {"title": "Beste Kamera (Schwarz-Weiß).", "content": "William C. Mellor – Das Tagebuch der Anne Frank \"(The Diary of Anne Frank)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Szenenbild (Farbe).", "content": "Edward C. Carfagno, William A. Horning, Hugh Hunt – Ben Hur", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Szenenbild (Schwarz-Weiß).", "content": "George W. Davis, Stuart A. Reiss, Walter M. Scott, Lyle R. Wheeler – Das Tagebuch der Anne Frank \"(The Diary of Anne Frank)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Kostümdesign (Farbe).", "content": "Elizabeth Haffenden – Ben Hur", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Kostümdesign (Schwarz-Weiß).", "content": "Orry-Kelly – Manche mögen’s heiß \"(Some Like It Hot)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Filmmusik (Drama/Komödie).", "content": "Miklós Rózsa – Ben Hur", "section_level": 2}, {"title": "Beste Filmmusik (Musical).", "content": "Ken Darby, André Previn – Porgy und Bess \"(Porgy and Bess)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Filmsong.", "content": "„High Hopes“ aus Eine Nummer zu groß \"(A Hole in the Head)\" – Sammy Cahn, Jimmy Van Heusen", "section_level": 2}, {"title": "Bester Schnitt.", "content": "John D. Dunning, Ralph E. Winters – Ben Hur", "section_level": 2}, {"title": "Bester Ton.", "content": "Franklin Milton – Ben Hur", "section_level": 2}, {"title": "Beste Spezialeffekte.", "content": "A. Arnold Gillespie, Milo B. Lory, Robert MacDonald – Ben Hur", "section_level": 2}, {"title": "Bester Cartoon.", "content": "Moonbird – John Hubley", "section_level": 2}, {"title": "Bester Kurzfilm.", "content": "Histoire d’un poisson rouge – Jacques-Yves Cousteau", "section_level": 2}, {"title": "Beste Dokumentation (Kurzfilm).", "content": "Glas – Bert Haanstra", "section_level": 2}, {"title": "Beste Dokumentation.", "content": "Serengeti darf nicht sterben – Bernhard Grzimek", "section_level": 2}, {"title": "Bester fremdsprachiger Film.", "content": "Orfeu Negro von Marcel Camus – Frankreich", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Oscarverleihung 1960 fand am 4. April 1960 im RKO Pantages Theatre in Los Angeles statt. Es waren die 32nd Annual Academy Awards. Im Jahr der Auszeichnung werden immer Filme des vergangenen Jahres ausgezeichnet, in diesem Fall also die Filme des Jahres 1959.", "tgt_summary": null, "id": 1599516} {"src_title": "William Kirkcaldy of Grange", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pierre Philippe Denfert-Rochereau entstammte einer adligen protestantischen Familie. Er besuchte die École polytechnique und die Applikationsschule (École d'application de l'artillerie et du génie) in Metz. Nach deren Abschluss trat er 1847 als Sous-lieutenant in das 2. Genieregiment eintrat. Beim Ausbruch des Krimkrieges hatte Denfert-Rochereau bereits den Rang eines Capitaine erreicht. Er wurde vor Sewastopol beim ersten Sturm auf das Fort Malakow schwer verwundet. Nach seiner Genesung wirkte er als Lehrer in der Applikationsschule zu Metz. 1860 wurde er nach Algerien versetzt und dort 1863 zum Chef de bataillon befördert. 1864 wurde Denfert-Rochereau Kommandant der Festung Belfort. Er wurde zum Lieutenant-colonel und am 17. Oktober 1870 zum Colonel befördert. Während des Deutsch-Französischen Krieges verteidigte die Besatzung der Festung unter seinem Befehl Belfort gegen alle Angriffe der preußischen Belagerer. Daraufhin erreichte Denfert-Rochereau am 16. Februar 1871 eine ehrenvolle Kapitulation, nachdem er die Festung auf Anweisung Jules Favres übergeben musste. Dass die Festung 103 Tage lang so zäh behauptet worden war, trug dazu bei, dass Belfort – obwohl die Stadt damals zum Département Haut-Rhin (Oberelsass) gehörte und historisch ein Teil des Sundgaus war – nicht in das neu gebildete Reichsland Elsaß-Lothringen eingegliedert wurde, sondern als Territoire de Belfort bei Frankreich verblieb. Nach dem Friedensschluss nahm Denfert-Rochereau den Abschied, obwohl er die vorgeschriebene Altersgrenze noch nicht erreicht hatte. Am 8. Februar 1871 wurde er in die Nationalversammlung gewählt, legte aber sein Mandat nieder, als die Versammlung den Friedenspräliminarien zugestimmte. Am 2. Juli 1871 wurde er erneut gewählt und auch bei den Neuwahlen im Oktober 1877 erhielt er wieder ein Mandat zur Deputiertenkammer, wo er sich der \"Union républicaine\" anschloss. Pierre Marie Aristide Denfert-Rochereau starb am 11. Mai 1878 in Versailles.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Ihm zu Ehren wurde dem Fort Bellevue in Belfort sein Name beigelegt. Am 21. September 1879 weihte man in Montbéliard und am 16. Mai 1880 in St. Maixent jeweils ein Standbild von Denfert-Rochereau ein. In Paris trägt ein Platz seinen Namen, die Place Denfert-Rochereau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pierre Marie Philippe Aristide Denfert-Rochereau (* 11. Januar 1823 in Saint-Maixent-l’École, Département Deux-Sèvres; † 11. Mai 1878 in Versailles) war ein französischer Oberst, der durch seine Rolle bei der Verteidigung von Belfort Berühmtheit erlangte.", "tgt_summary": null, "id": 996422} {"src_title": "Pernell Whitaker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Renfrew erläuterte seinen Ansatz erstmals am Beispiel der Würfel aus Mohenjo-Daro, einem Ort im Industal. Diese Würfel sind 4000 Jahre alt, wurden aus sorgfältig bearbeitetem Steinmaterial hergestellt und verschiedenfarbig bemalt. Sie wurden ganz offensichtlich über beträchtliche Entfernungen transportiert. Diese Steinwürfel sind unterschiedlich groß, aber ihre Gewichte stellen immer ganzzahlige Vielfache einer bestimmten Einheit dar. Die kleinsten sind etwas über 800 Gramm schwer, andere haben das vierfache, achtfache und 64-fache Gewicht. Schließlich fand man noch pfannenartige Platten, die 320 – beziehungsweise 1600 mal so schwer waren wie die kleinsten Steine. Renfrew folgerte daraus: Ferner sei zu vermuten, dass sie dies taten, um beispielsweise Waren quantitativ zu erfassen. Dies würde bedeuten, dass die Menschen der Mohenjo-Daro-Kultur Handel trieben und eine Verbindung hergestellt haben zwischen dem Gewicht einer Ware und ihrem Handelswert.", "section_level": 1}, {"title": "Die Hypothese der egalitären Kulturen (von 1984).", "content": "Ein ergänzendes Beispiel bietet Renfrews Abhandlung \"Die Megalithkulturen\", in der er neben weiterem auf das Fehlen von Rangunterschieden zwischen den Bestatteten im Inneren der großen, oft über Jahrhunderte in Gebrauch gewesenen Gemeinschaftsgräber auf dem Gebiet des heutigen Britanniens hinweist. Aus diesem Befund, der sich auf durchschnittlich acht weibliche und neun männliche Verstorbene pro Generation bezieht, schlussfolgert der Autor in einer zusammenfassenden Hypothese, dass es „egalitäre Gruppen“ gewesen seien, die die megalithischen Bauten errichteten und nutzten. Im Gegensatz dazu stünden Kulturen, die ihre pyramidale Machthierarchie durch gelegentlich monumentale Gräber für Einzelherrscher zum Ausdruck brächten. Diese in der Archäologie neue Art des Interpretierens bezeichnet der Autor als \"cognitive-processual-\"Methode. Hierfür sind auch „symbolische“ Aspekte zugelassen, nicht nur die bekannten „Funktionen“, die etwa die technologischen Fortschritte erörtern, welche von einem Volk im Laufe der Jahrhunderte erzielt wurden und allgemein zur These der \"Neolithischen Revolution\" führten. Befunde, wie die keine Rangordnung erkennen lassende Unterschiedslosigkeit der Bestatteten innerhalb einer Gemeinschaftsgruft, ließen hingegen auf Aspekte der \"Mentalität\" der Urheber solcher Anlagen schließen, beispielsweise auf ihr soziales Verhalten im alltäglichen Miteinander. Eine weitere mentale Eigenart zeige sich an den im Laufe der Zeit zunehmen größer, zugleich imponierender gestalteten Megalithmonumente, nämlich ein Sachverhalt, der nach Auffassung Renfrews darauf hindeutet, dass zwischen den verschiedenen benachbarten Gruppen dieser Kulturen ein ausgeprägt territorialer Konkurrenzwettbewerb geherrscht habe, ein Art Wettrüsten. Kombiniert man diese Methode des Schlussfolgerns nun mit der der „Funktionen“, werde eine ganzheitliche Betrachtung ermöglicht.", "section_level": 2}, {"title": "Problematik der Fachwissenschaften.", "content": "Renfrew befasst sich ausführlich mit hypothetischen Funktionen wie der im prähistorischen Britannien nach und nach künstlich angehobenen Bodenproduktivität, der durchschnittlichen Tages- und Jahresleistungskraft einzelner Menschen und ganzer Bevölkerungsgruppen, deren Wachstum (Reproduktion) und dem erforderlichen Aufwand zur Errichtung der verschiedenen megalithischen Monumente. So berechnet er für Silbury Hill an die 18 Millionen Arbeitsstunden bei einer Bauzeit von geschätzt nur zwei Jahren, und für Stonehenge 30 Millionen, welche von 7500 Arbeitern binnen 40 Monaten hätten erbracht werden können. Die Erörterung solcher Faktoren ist zweifellos unverzichtbar für das ambitionierte Vorhaben, die Entstehung und den Werdegang einer prähistorischen Kultur im Detail zu rekonstruieren. Leider lässt Renfrews Abhandlung die hierfür mindestens ebenso wichtige Frage offen, ob die hypothetische \"Egalität\" der megalithischen Völker eine politisch-ideologische Übereinkunft zum Hintergrund gehabt haben könnte, oder zurückzuführen sei auf das soziale Verhalten einer bestimmten Lebensform, deren Wurzeln ggf. in der biologischen Herkunft des Menschen zu suchen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Interdisziplinärer Holismus (Perspektive Psychoanalyse).", "content": "Hierfür wäre vor allem zu klären, ob der Mittelwert von 17 Toten beiderlei Geschlechts pro Generation der durchschnittlichen Größe einer solchen Lebensform entsprechen könnte. Darüber hinaus, ob die angenommene \"Egalität\" ihrer Mitglieder allgemein ein Ergebnis des Prinzips der natürlichen Selbstorganisation sei, respektive der arteigenen Sozialisation während der Kindheit. Dieses besondere unter der Vielfalt selbstorganisatorischer Phänomene bedarf keiner machthierarchischen Verhaltenssteuerung von 'Oben' anhand Strafe und Belohnung. Wie Brian Goodwin in seiner beeindruckenden evolutionstheoretischen Untersuchung zeigt, stellt sich in Kindergruppen, die sich selbst überlassen bleiben, nach einer anfänglich scheinbar destruktiven Phase eine ausgeglichene, harmonische Sozialdynamik ein – quasi Ordnung aus dem Chaos, so wie bei vielen Prozessen in der belebten und unbelebten Natur. Solche Unterscheidungen übersteigen die Mittel und das Aufgabengebiet der kognitiven Archäologie. Ihr Anspruch auf \"ganzheitliche\" Betrachtung hätte jedoch hinweisen können auf die bereits ebenfalls gut untersuchte Lebensform der evolutionsgeschichtlich nächsten Verwandten des Homo sapiens, denn durch den Vergleich zwischen Primaten- und Humanethologie wird es möglich, die Beschaffenheit sowohl der angenommenen Egalität als auch des territorialen Wettbewerbs unter den megalithischen Völkern aus einer von Grund auf biologischen Perspektive zu beleuchten. Siehe dazu \"Der Schimpansenkrieg von Gombe\", die Dokumentation eines relativ jungen Wissenschaftszweiges, zu dessen Begründung Jane Goodall ihrerseits durch einen interdisziplinär motivierten Auftrag angeregt wurde, erteilt von ihrem Mentor und Paläoanthropologen Louis Leakey. Folgende hier wesentliche Aspekte förderte dieser Bericht zu Tage: Diese Feststellung entspricht Aristoteles' Definition des Menschen als \"Zoon politikon\": „Wer nicht teil hat an politischen Bündnissen, ist entweder ein Gott oder ein Tier.“ Freud, den Unterschied vor Augen, der zwischen instinktiv gebildeten Gemeinschaften und solchen existiert, die aufgrund politischer Vereinbarungen zustande kommen, fügt dieser polarisierenden Ansage die Forderung hinzu, sowohl das Verhalten der Primaten in ihren jeweiligen Lebensformen, als auch das der prä-/historischen Menschheit künftig genauer zu erkunden, aufgestellt in dem Bewusstsein, dass sein Model des natürlichen Zusammenlebens in der „\"Darwinschen Urhorde\"“ eine Hypothese ist, die sich ohne Erkenntnisse dieser Art weder bestehtigen, noch korrigieren lässt. Lange Zeit galten Wissenschaftler, die auf die \"kognitiven Prozesse\" hinter den dafür geeigneten Objekten hinweisen, als Außenseiter in der auf materiell fassbare Belege bestehenden Forschergemeinde. Freuds Deutung der Symbole uralter Mythen und seinen Vergleich der Seelenforschung mit einer archäologischen Ausgrabung – nicht zuletzt seine Aufforderung zur Auseinandersetzung mit Darwins Hypothese über die Urform des sozialen Miteinanders, nahm man oft nicht ernst, und auch die den symbolischen Gehalt in ihrem Gebiet zur Anwendung bringenden Archäologen wurden gelegentlich als Paläopsychologe belächelt, indem man ihre Interpretation der materiellen Hinterlassenschaften als reine Spekulationen abtat. Der Begründer dieser Disziplin, Colin Renfrew, wies solche Kritik zurück, erkannte aber auch die Grenzen seiner Methode: „Die kognitive Archäologie kann nicht herausfinden, was die Menschen früher dachten. Wohl aber, wie sie dachten“. Streben nach Ganzheitlichkeit in der wissenschaftlichen Forschung erweitert den Horizont. Es waren Befunde wie die von Jane Goodall und Colin Renfrew, deren damaliges Fehlen Freud nötigte, seinen metapsychologischen Versuch, das Modell der gesunden menschlichen Seele in ihren ebenso natürlichen Sozialbeziehungen fundiert zu gestalten, an die Generationen nach ihm weiterzureichen: „...die Zeit für solche theoretische Festlegung war noch nicht gekommen.“", "section_level": 2}, {"title": "Kognitive Archäologie heute.", "content": "Die modernen Kognitionswissenschaften haben der Kognitiven Archäologie zusätzliche Impulse verliehen. Seither versuchen Wissenschaftler, Erkenntnisse aus benachbarten Disziplinen zu integrieren, insbesondere aus der Anthropologie sowie der Evolutionspsychologie. Zentrale Fragestellungen dieser Forschungsrichtung lauten: Diese Fragen versuchen die Forscher anhand archäologischer und anthropologischer Funde zu beantworten. Zu den heute wichtigsten Vertretern der kognitiven Archäologie gehört Steven Mithen. In seinem Buch „The prehistory of the mind“ beschreibt er, wie sich der menschliche Geist entwickelt hat. Er greift dabei zurück auf die heute etablierte Vorstellung der kognitiven Domänen und setzt sie in Verbindung zu den materiellen Hinterlassenschaften. Diese zeigen laut Mithen, dass die frühen Vertreter der Gattung \"Homo\" – vor dem \"Homo sapiens\" – zwar in vieler Hinsicht kognitive Fähigkeiten aufwiesen, die mit heutigen Menschen vergleichbar sind, aber nur, solange diese Fähigkeiten lediglich eine Domäne beanspruchten, etwa die „intuitive Physik“, die „intuitive Biologie“ oder die „intuitive Psychologie“. Demnach funktionierte der menschliche Geist wie ein Taschenmesser: Für jede Aufgabe gibt es im Gehirn bestimmte zuständige Module. Doch erst \"Homo sapiens\" sei in der Lage gewesen, Verbindungen zwischen diesen Domänen herzustellen. Demnach sei die Entstehung von Kunst, Religion und wissenschaftlichem Denken vor knapp 50.000 Jahren auf eine Entwicklung zum \"kognitiv fluiden Geist\" zurückzuführen. Mit Felsbildern beschäftigt sich David Lewis-Williams, der einen Lehrstuhl für kognitive Archäologie in Südafrika innehat. Einen Teil der südafrikanischen Felsbilder interpretiert er als Ausdruck eines prähistorischen Schamanismus. In einigen der dargestellten Motive wie Nasenbluten, klatschende Personen oder Tier-Mensch-Mischwesen sieht er typische Merkmale von Trancezuständen. Kritiker bezweifeln jedoch, dass diese Erklärung auf alle Felsbilder anwendbar ist. Lewis-Williams' These deckt sich jedoch mit Vermutungen, wonach auch einige der Höhlenmalereien in Frankreich in Trance bzw. unter Drogeneinfluss entstanden seien. Die Frage nach den kognitiven Wurzeln betrifft, neben den Felsbildern, alle Formen vorgeschichtlicher Kunst. In vielen Fällen konkurrieren dabei schamanistische Erklärungsansätze mit solchen, die die frühen Kunstwerke als Ausdruck von magischem Denken, Religion oder sozialem Prestige deuten. In den 2000er Jahren griff Colin Renfrew selbst die kognitive Archäologie wieder auf. Wie interagieren Menschen und Dinge? Wird in einer Gesellschaft eine symbolische Bedeutung zunächst abstrakt im Bewusstsein entwickelt und dann mit Objekten umgesetzt oder entsteht sie durch Ritualisierung des praktischen Umgangs mit Dingen? In einer Dauerausstellung über „menschliches Verstehen“ wird im Monrepos Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution in Neuwied seit 2014 erläutert, wie die frühe Menschheitsgeschichte unser Verhalten bis heute bestimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Kognitive Archäologie im deutschsprachigen Raum.", "content": "Die kognitive Archäologie ist ein Forschungszweig geblieben, der weitgehend im angelsächsischen Bereich verfolgt wird. Allerdings gibt es Ausnahmen. So benutzt der Frankfurter Archäologe Peter Cornelis Bol kognitionswissenschaftliche Methoden, um den Übergang von der Archaik zur Klassik im alten Griechenland (ca. 700 bis 500 v. Chr.) zu analysieren. Dieser Umbruch ging mit vielen künstlerischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen einher. Laut Bol hat dabei ein kognitiver Umbruch stattgefunden, bei dem seinerseits bildhafte Darstellungen einen wichtigen Einfluss ausübten. Bols Untersuchungen sind zugleich ein Beispiel für die Anwendung kognitionswissenschaftlicher Methoden innerhalb der Klassischen Archäologie. Die österreichische Wissenschaftsjournalistin und Prähistorikerin Elisabeth Pühringer wiederum hat sich – ähnlich wie Colin Renfrew – mit Maßeinheiten und Gewichtssystemen befasst. Anhand der Gewichtsrelationen von Gusskuchen bzw. Teilstücken davon versucht sie, ein Gewichtsschema für die frühe Bronzezeit nachzuweisen. Für jede Form von Handel sind Maßeinheiten nötig, um Wert und Gegenwert der gehandelten Waren zu definieren. Das von Pühringer erstellte Schema der Gewichtsrelationen von Rohmetallbarren für Gusskuchen weist auf eine Art Zahlensystem im mitteleuropäischen Raum vor 5000 Jahren hin. Bei den Rohmetallstücken handelt es sich demnach möglicherweise um ein prämonetäres Zahlungsmittel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die kognitive Archäologie versucht, aus den archäologischen Hinterlassenschaften der frühen Menschen Rückschlüsse auf ihr Denken und ihre kognitiven Fähigkeiten zu ziehen. Der britische Archäologe Colin Renfrew hat die Bezeichnung \"kognitive Archäologie\" in den 1980er-Jahren geprägt und gilt als Begründer dieser Fachrichtung.", "tgt_summary": null, "id": 1947010} {"src_title": "Holt County (Nebraska)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konzept.", "content": "Seit 2002 kaufte das Amt für ländliche Entwicklung Ansbach bisherige landwirtschaftliche Flächen auf, unter denen das Kastell und Teile des Lagerdorfes liegen. Noch bis 2003 unter Acker, wurde der größte Teil der Befestigung zur Förderung des Tourismus in den umliegenden Gemeinden sowie zur Bestandssicherung als „Römerpark Ruffenhofen“ deklariert. Auf dem seit 2003 angelegten Freigelände werden die Ausmaße des römischen Kastells durch Heckenanpflanzungen, Ausmähungen und Wege erfahrbar gemacht. Hinweistafeln auf dem Gelände geben weitere Informationen, die mit Abbildungen veranschaulicht werden. Auch Bauten aus der zugehörigen Zivilsiedlung werden entsprechend veranschaulicht. Am 1. April 2004 wurde Matthias Pausch als Archäologe vom Zweckverband angestellt. Seit 2006 unterstützt der zusätzlich gegründete Förderverein „Römerpark Ruffenhofen e. V.“, als gemeinnütziger Verein das Projekt ideell und finanziell. Von einem Aussichtshügel lässt sich das gesamte Gelände überblicken.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Flächenübergabe an den Zweckverband und damit die Gründung des Römerparks fand am 1. August 2003 statt. Seitdem wird die Fläche als archäologischer Park ausgebaut. Am 21. April 2008 erfolgte der Spatenstich zu einem maßgeblichen Bauabschnitt. Dieser beinhaltete die Fertigstellung und Bepflanzung des Aussichtshügels mit heimischen Sträuchern und unmittelbar daneben ein etwa 700 Quadratmeter großes Modell im Maßstab 1:10 mit dem das mögliche Aussehen des Kastells optisch veranschaulicht wird. Zudem wurde das Wegenetz ausgebaut. Inzwischen gibt es zahlreiche weitere Einrichtungen in der Fläche, darunter ein Labyrinth, ein Spielplatz, Abgüsse römischer Steindenkmäler und vieles mehr. Wie der Zweckverband betont, soll das Freigelände speziell auf die Interessen von Kindern zugeschnitten werden.", "section_level": 1}, {"title": "Museum.", "content": "Am 13. Oktober 2012 konnte ein eigenes Museum, das Limeseum, eröffnet werden. Dort befinden sich auch der Römerpark Ruffenhofen sowie die ursprüngliche Ausstellung aus Weiltingen.", "section_level": 1}, {"title": "Kastell- und Forschungsgeschichte.", "content": "Kleinere Ausgrabungen führte Ende des 19. Jahrhunderts Wilhelm Kohl, Streckenkommissar der Reichs-Limeskommission durch. Seine publizierten Ergebnisse bildeten bis in die späten 1970er Jahre den aktuellen Forschungsstand. Die Luftbildarchäologie konnte seitdem neue Erkenntnisse zum Limeskastell, seiner Struktur und dem umgebenden Lagerdorf (\"Vicus\") beitragen. Mithilfe geophysikalischer Prospektionen durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege konnte ein Gesamtplan der Anlage erstellt werden. Im Sommer 2005 wurde durch den Zweckverband erneut eine Ausgrabung im Bereich der Kastellmauer durchgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Römerpark Ruffenhofen ist ein Archäologischer Park in der Region Hesselberg im Süden des Landkreises Ansbach (Bayern). Auf einer Gesamtfläche von etwa 40 Hektar sind das römische Kastell Ruffenhofen sowie weite Teile der zugehörigen Zivilsiedlung untertägig und unüberbaut erhalten. ", "tgt_summary": null, "id": 81837} {"src_title": "Polk County (Nebraska)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Sund liegt nördlich der Seward-Halbinsel und wird östlich durch die Baldwin-Halbinsel begrenzt. Er ist 161 km lang und bis zu 113 km breit. Der etwa 65 km breite Eingang zum Kotzebue-Sund wird im Norden durch das Kap Krusenstern auf der Lisburne-Halbinsel und im Süden durch das Kap Espenberg im Bering Land Bridge National Preserve begrenzt. Dieses liegt fast genau auf dem Polarkreis, der den Sund mittig teilt. Über das Hotham Inlet münden der Kobuk River und das Wasser des Selawik Lake in den Sund. Außerdem münden im Norden der Noatak und im Süden über die Eschscholtz-Bucht der Buckland River in den Sund. Unter der Sandschicht der Küste, die sich nur an einigen Stellen bis etwa 100 m Höhe erhebt, lagert blauer Ton, der große Mengen fossiler Mammut- und Mastodon-Reste birgt.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Der Sund ist nach dem deutschbaltischen Seefahrer und Entdecker Otto von Kotzebue benannt, der ihn am 1. August 1816 auf der Suche nach der Nordwestpassage entdeckte und ihm seinen Namen gab. Viele Landmarken im Sund sind nach weiteren Teilnehmern dieser russischen Expedition benannt, zum Beispiel die Chamisso-Insel, die den Namen des Naturforschers und Dichters Adelbert von Chamisso trägt, und die Eschscholtz-Bucht, die nach dem Naturforscher und Schiffsarzt Johann Friedrich Eschscholtz benannt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Besiedlung.", "content": "Am nördlichen Ende der Baldwin-Halbinsel liegt die Stadt Kotzebue. Die nördliche Küste des Sunds ist nahezu unbesiedelt und umfasst den Nationalpark \"Cape Krusenstern National Monument\". An der südlichen Küste befinden sich die Kleinstädte Deering und gegenüber der Chamisso-Insel Kiwalik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kotzebue-Sund () ist ein Meeresarm der Tschuktschensee, der nördlich der Beringstraße in die Landmasse Alaskas hineinragt und in den sich mehrere fischreiche Flüsse ergießen.", "tgt_summary": null, "id": 1795536} {"src_title": "Grafschaft Hanau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erfolge.", "content": "Bondarewski erschien Ende der 1930er Jahre auf der Szenerie des sowjetischen Schachs: bei seiner ersten Teilnahme an einer sowjetischen Meisterschaft 1937 teilte er Platz 10–13 und erhielt den Titel \"Sowjetischer Meister\" verliehen. Bei der Meisterschaft 1939 wurde er Sechster. Seinen größten Erfolg feierte er ein Jahr später, als er 1940 gemeinsam mit Andor Lilienthal die Meisterschaft gewann und \"Großmeister der UdSSR\" wurde. Anstelle eines Stichkampfes der beiden Sieger veranstaltete der Sowjetische Schachverband allerdings 1941 ein Turnier um die \"Absolute Meisterschaft\" der UdSSR, ein in der Schachgeschichte einzig dastehendes Turnier mit sechs Teilnehmern und 20 Runden (jeder gegen jeden vier Partien). Dieses Turnier, das den offiziellen sowjetischen Herausforderer von Weltmeister Alexander Aljechin ermitteln sollte, wird allgemein als im Interesse von Michail Botwinnik arrangiert angesehen, denn der sowjetische Spitzenspieler wurde bei der Meisterschaft (welche ursprünglich den WM-Herausforderer ermitteln sollte) Fünfter, siegte aber in der \"Absoluten Meisterschaft\" überlegen mit 13,5 aus 20. Bondarewski und Lilienthal belegten in diesem Weltklasseturnier die letzten Plätze. 1942 gewann Bondarewski die Meisterschaft von Moskau. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges nahm er am erstmals von der FIDE ausgerichteten Interzonenturnier 1948 in Saltsjöbaden teil und teilte Platz 6 bis 9, was eine Qualifikation zum Kandidatenturnier 1950 in Budapest bedeutete, doch konnte er krankheitsbedingt nicht daran teilnehmen. Bondarewski beteiligte sich 1951 an der UdSSR-Meisterschaft (12.–13. Platz), spielte ab da aber nur noch sporadisch Turnierschach. 1954 wurde er zum Internationalen Schiedsrichter ernannt. Sein letztes bedeutendes Ergebnis war der zweite Platz in Hastings 1960/1961. Bondarewski, der 1950 von der FIDE zum Großmeister ernannt worden ist, widmete sich in den 1950er und 1960er Jahren intensiv dem Fernschach. Bei der 3. Fernschacholympiade spielte er am ersten Brett der UdSSR-Auswahl, die die Goldmedaille gewann. 1961 verlieh ihm der ICCF den Fernschach-Großmeistertitel. In die 1960er Jahre fällt auch Bondarewskis Arbeit als Sekundant von Boris Spasski, den er bei seinen Weltmeisterschaftskämpfen gegen Tigran Petrosjan 1966 und 1969 unterstützte. Daneben erschien in der UdSSR eine Anzahl Schachbücher aus der Feder Bondarewskis. Nach Bondarewski ist eine Variante in der Richter-Rauser-Variante der Sizilianischen Verteidigung benannt: 1. e2–e4 c7–c5 2. Sg1–f3 Sb8–c6 3. d2–d4 c5xd4 4. Sf3xd4 Sg8–f6 5. Sb1–c3 d7–d6 6. Lc1–g5 g7–g6 (das Bondarewski-Abspiel).", "section_level": 1}], "src_summary": "Igor Sacharowitsch Bondarewski (, wiss. Transliteration \"\"; * 12. Mai 1913 in Samsonow bei Rostow am Don; † 14. Juni 1979 in Pjatigorsk) war ein sowjetischer Schachspieler, der in den 1940er Jahren zur Weltelite gehörte.", "tgt_summary": null, "id": 1873061} {"src_title": "Owsley County", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Raniero wurde vermutlich 1267 – nach anderen Quellen um 1272 – als Sohn des Lanfranco Grimaldi († 1293) in Genua – nach anderen Quellen in Nizza – geboren. Nach den wenig wahrscheinlichen Angaben des wichtigsten Genealogen der Grimaldi, Ch. de Venasque-Farriol, war sein Vater angeblich ein Raniero, sein Großvater Francesco Grimaldi detto Malizia (genannt „die Bosheit“) oder \"il furbo\" („der Listige“), der Eroberer des Felsens von Monaco im Jahr 1297. Die beiden Ranieros dürften identisch sein, da der Generationsabstand sonst zu gering wäre, und Francesco war sein Cousin. In den im 13. Jahrhundert tobenden Kämpfen zwischen Ghibellinen und Guelfen standen die Grimaldi auf Seiten der Guelfen. 1293 war Raniero bereits Galeerenkapitän und kaperte ein Schiff bei Messina. Er kehrte nach Genua zurück, wurde aber 1295 wie die anderen Parteigänger der Guelfen von den Anhängern der Ghibellinen aus Genua vertrieben. 1296 rüstete er auf eigene Kosten ein Schiff aus und führte von Nizza aus Piratenzüge im Tyrrhenischen Meer durch. Am 8. Januar 1297 gelang es Raniero mithilfe seines Cousins Francesco Grimaldi, der sich – als Franziskaner verkleidet – Zugang verschaffte, die neapolitanische Festung Monaco einzunehmen und für die Familie Grimaldi und die Guelfen in Besitz zu nehmen. Am 23. Juli 1298 organisiert Karl II. von Anjou eine Lebensmittel- und Nachrichtensperre gegen Monaco und die Grimaldi, bleibt damit aber zunächst erfolglos. Allerdings verschärft sich die Situation, so dass Rainier die Festung am 11. April 1301 an den König von Neapel übergeben muss. Monaco wurde wieder ghibellinisch, Raniero wurde mit einer Summe von ca. 6000 Pfund entschädigt und erhielt seinen Besitz in Genua zurück. In der Folgezeit kämpfte Raniero als Condottiere auf Seiten von Philipp dem Schönen von Frankreich und wurde dadurch europaweit berühmt. Als Kommandant der französischen Flotte errang er 1304 bei Zierikzee den entscheidenden Sieg der Franzosen über die zahlenmäßig überlegene Flotte der Flamen unter dem Grafen von Namur. Philipp erhob ihn für seine Verdienste noch im gleichen Jahr zum Admiral (\"Renerius de Grimaudis, admirandus noster\") und sprach ihm eine jährliche Rente von 1000 Pfund (\"lire tornesi\") zu. Als Admiral erhielt er außerdem die \"Seigneurie de Cagnes\", ein königliches Schloss in Villeneuve de Veuve sowie die Baronie (Freiherrschaft) San Demetrio Corone in Kalabrien. Gemeinsame Flottenoperationen im Mittelmeer mit den Venezianern scheiterten jedoch, da diese ihn als Piraten betrachteten. 1307 kehrte er nach Genua zurück. 1308 erhielt er erneut das Kommando über Schiffe von Karl II. von Anjou, an dessen Hof in Neapel er seine letzten Lebensjahre verbrachte. 1312 erhielt er noch einmal das Kommando über dessen Flotte und schlug eine Flotte der Pisaner vernichtend bei Meloria. Raniero war zweimal verheiratet, zuerst mit seiner Cousine Speciosa Del Carretto, dann mit Margherita Ruffo, Tochter des Fürsten von Sinopoli. Mit ihr hatte Raniero einen Sohn Carlo oder Charles (Charles I. von Monaco), der ihm als Familienoberhaupt und späterer Herr von Monaco nachfolgte. Dieser Ehe entstammen auch zwei weitere Söhne und eine Tochter: Antonio († 1358), der 1348 die Herrschaft Prats als Lehen erhielt, von der sich auch die Herrschaft von Antibes ableitete, Vinciguerra († vor 1348), die die Baronie von San Demetrio in Kalabrien erhielt, und Luciano, einem Piraten im Dienste Johannas I. von Anjou, der zuletzt 1351 erwähnt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raniero Grimaldi (auch mit der französischen Namensform als \"Rainier I.\" oder \"Rainer I. von Monaco\" genannt) (* 1267 in Genua oder Nizza; † 1314) war ein genuesischer Politiker, französischer Admiral und von 1297 bis 1301 erster Herr von Monaco aus der Familie der Grimaldi.", "tgt_summary": null, "id": 999174} {"src_title": "Objekterkennung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Nutzung.", "content": "Der D9 wird meistens als Planierraupe ausgestattet, obwohl er auch in anderen Modellvarianten verfügbar ist, darunter auch eine schwer gepanzerten Version (D9R), um das Schlachtfeld von Trümmern zu säubern bzw. Straßen und Pisten wieder befahrbar zu machen. Er wurde und wird in verschiedenen Operationen der Israelischen Streitkräfte zur Zerstörung und Räumung bereits stark beschädigter Infrastruktur verwendet (Hauszerstörung im israelisch-palästinensischen Konflikt). Dies war zuletzt in der Operation Gegossenes Blei 2008/2009 der Fall. Seine hohe Lebenserwartung, seine Zuverlässigkeit, die Größe und die niedrigen Betriebsmittelkosten haben den D9 zu einer der beliebtesten Planierraupen weltweit gemacht, zusammen mit dem Komatsu D275A, der den größten Konkurrenten des D9 darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz beim israelischen Heer.", "content": "Die Pioniereinheiten der israelischen Streitkräfte (IDF) nutzen seit Jahrzehnten D9L, D9N und D9R, welche sie als „Bär“ bezeichnen. Aufgabengebiet ist die Räumung von verminten Gebieten, Freilegung von Straßen, Erstellung von Sandwällen und die Bergung von liegen gebliebenen Panzern. Während der Terrorangriffe in den 90er-Jahren gegen Israel wurden Methoden entwickelt, um in urbanen Gebieten, welche stark vermint und mit Sprengfallen gespickt waren, verlustfrei zu operieren. Ziel war es, die Häuser, in denen sich bewaffnete Terroristen versteckten oder in denen die Familien von Selbstmordattentätern wohnen, einzuebnen. Da die Terroristen oft improvisierte Sprengfallen (IED) mit einer Sprengkraft von 200 bis 500 kg in solchen Gebieten versteckten, erwiesen sich normale Kampfpanzer als ungeeignet, da diese vor allem gegen Angriffe von vorn gepanzert sind. Die Umbauten und Zusatzpanzerungen an Motor und Kabine erledigte IMI in Zusammenarbeit mit dem Hersteller. Weiter sind Feuerlöschanlage, Nebelwurfkörper und bei Bedarf ein MG zur Selbstverteidigung montierbar. Die D9R wurden in der 3. Generation mit Gitterrosten versehen, um gegen den Beschuss von RPG-7-Panzerfäusten resistenter zu sein. Für den Einsatz gegen Sprengfallen können die Planierraupen auch ferngesteuert werden. Bei ihren Einsätzen wurden die Planierraupen oft von Heckenschützen mit Scharfschützengewehren und mit ferngelenkten Panzerabwehrlenkwaffen beschossen.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz beim USMC / U.S. Army.", "content": "Bereits im Vietnamkrieg nutzte die U.S. Army den D9 Bulldozer um Waldflächen freizulegen. Dies war nötig, um Flugplätze, Artilleriestellungen und Stützpunkte feldmäßig zu erstellen. Ab 1975 wurden die schweren Planierraupen durch die leichteren D7G ersetzt und dienen seither in \"US combat engineering battalions\". Das USMC nutzte in den Einsätzen im Irak und Afghanistan ihre D9.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Caterpillar D9 ist eine Planierraupe, die von Caterpillar entworfen und hergestellt wird. Produziert wird das Modell im Werk East Peoria. ", "tgt_summary": null, "id": 1885168} {"src_title": "Tête-bêche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Municipio Mulegé liegt im Norden des Bundesstaates Baja California Sur auf einer Höhe von bis zu. Es reicht von der Grenze zwischen Baja California und Baja Californis Sur bei Guerrero Negro im Norden bis kurz vor die Stadtgrenze von Loreto im Süden. Es zählt zur Gänze zur physiographischen Provinz der Halbinsel Niederkalifornien. Die Geologie des Municipios setzt sich zu etwa 35 % aus Extrusivgestein, zu etwa 28 % aus Sedimentgestein, zu 21 % aus äolischem Sediment und zu 8 % aus Alluvionen zusammen. Vorherrschende Bodentypen sind der Regosol (38 %) und Leptosol (27 %). Mehr als 90 % der Gemeindefläche sind von Gestrüpplandschaft bedeckt. Begrenzt wird das Municipio von den Municipios Loreto und Comondú, dem Bundesstaat Baja California, dem Golf von Kalifornien und dem Pazifik. Zum Municipio gehören unter anderem auch die Inseln San Marcos und Tortugaim Golf von Kalifornien sowie die Isla Natividad im Pazifik.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Das Municipio zählt laut Zensus 2010 59.114 Einwohner in etwa 16.500 Wohneinheiten. Davon wurden 3037 Personen als Sprecher einer indigenen Sprache registriert, darunter 780 Sprecher des Nahuatl und 589 Sprecher des Mixtekischen. Etwa 5,8 % der Bevölkerung waren Analphabeten. 26.117 Einwohner wurden als Erwerbspersonen registriert, wovon ca. 69 % Männer bzw. 2,1 % arbeitslos waren. 5,6 % der Bevölkerung lebten in extremer Armut.", "section_level": 1}, {"title": "Orte und Gliederung.", "content": "Das Municipio Mulegé umfasst 459 bewohnte \"localidades\", von denen vom INEGI neben dem Hauptort auch Guerrero Negro, Villa Alberto Andrés Alvarado Arámburo, Heroica Mulegé und Bahía Tortugas als urban klassifiziert sind. Drei Orte wiesen beim Zensus 2010 eine Einwohnerzahl von über 5000 auf, 13 weitere Orte hatten zumindest 500, mehr als 400 Orte weniger als 100 Einwohner. Die größten Orte sind: Weiter untergliedert ist der Verwaltungsbezirk in sieben \"delegaciones\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Mulegé ist ein Municipio im mexikanischen Bundesstaat Baja California Sur. Das Municipio hat 59.114 Einwohner (Zensus 2010), seine Fläche beläuft sich auf 32.112 km2. Verwaltungssitz ist Santa Rosalía, Namensgeber ist der Ort Heroica Mulegé, einwohnerstärkster Ort des Municipios ist hingegen Guerrero Negro.", "tgt_summary": null, "id": 856751} {"src_title": "Karl M. Baer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Fuqua, Neffe des Ink-Spots-Sängers Charlie Fuqua, wurde in Louisville geboren und gründete 1951 die Crazy Sounds, die sich im Folgejahr in The Moonglows umbenannten. 1954 hatte die Band bei Chess Records mit \"Sincerely\", einer Fuqua-Komposition, ihren größten Hit. Um 1957 löste sie sich dann auf. Fuqua begann daraufhin zusammen mit einer Band namens The Marquees (mit Marvin Gaye als Leadsänger) unter dem Namen Harvey & the Moonglows, später dann als The Moonlighters, Aufnahmen zu machen. 1958 verließ er die Band wieder und zog zusammen mit Gaye nach Detroit um dort für Anna Records zu arbeiten. Er produzierte dort unter anderem Aufnahmen von Etta James (das Duett \"If I can’t have you\" belegte Rang in den R & B - Charts und Platz 52 in den Pop - Charts), Lamont Dozier und Johnny Bristol, bis er 1961 zwei eigene Labels, Tri-Phi und Harvey Records, gründete. Auf diesen Labels konnte er Interpreten wie die Spinners, Jr. Walker and the All-Stars und Shorty Long verpflichten, arbeitete eine Zeit lang mit diesen zusammen und bekam schließlich von Berry Gordy einen Job bei Motown angeboten. Fuqua brachte zunächst Bristol und die Spinners zu dem legendären R&B-Label und produzierte später dann Aufnahmen von Marvin Gaye und Tammi Terrell, sowie Solo-Werke des Temptations-Sängers David Ruffin. 1971 verabschiedete Fuqua sich von Motown und wechselte zu RCA Records, wo er unter anderem den Nite-Liters und New Birth im Studio half. Im Folgejahr beteiligte er sich dann an einer Reunion der Moonglows. Zusammen mit Gaye nahm er 1982 das Album \"Midnight Love\" auf, das es bis in die Top 10 der Pop-Charts schaffte und die Hit-Single \"Sexual Healing\" enthielt. Harvey Fuquas Neffe ist der Filmregisseur Antoine Fuqua.", "section_level": 1}], "src_summary": "Harvey Fuqua (* 27. Juli 1929 in Louisville, Kentucky; † 6. Juli 2010 in Detroit, Michigan) war ein US-amerikanischer Doo-Wop-Sänger und Rhythm-and-Blues-Produzent.", "tgt_summary": null, "id": 1050808} {"src_title": "Rhondda", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Konzession für die Hauptstrecke nach Altenbeken sowie den Abzweig nach Haste wurde am 25. November 1868 an die \"Hannover-Altenbekener Eisenbahn-Gesellschaft\" erteilt. Die Bahnstrecke wurde hauptsächlich zum Transport von Schüttgut (Deisterkohle, Steine sowie Zuckerrüben aus dem Calenberger Land) erbaut. Der Abschnitt Weetzen–Barsinghausen wurde am 1. Mai 1872, der restliche Teil bis Haste am 15. August 1872 in Betrieb genommen. Zu diesem Zeitpunkt existierten die Haltepunkte Winninghausen, Lemmie, Kirchdorf und Bantorf noch nicht. Die Strecke bis Barsinghausen wurde zunächst mit zwei Zugpaaren täglich, nach der Verlängerung bis Haste die gesamte Strecke mit drei Zugpaaren bedient. Die Strecke wurde sofort auch für die Postzustellung zu den Bahnhöfen Barsinghausen und Wennigsen (Deister) verwendet. Am 1. Oktober 1901 wurde der Haltepunkt Winninghausen eröffnet. Seit spätestens 1902 gab es Bemühungen der Bauern aus Lemmie und Sorsum eine Initiative zur Einrichtung eines Haltepunktes bei Lemmie. Unterstützt wurden sie dabei ebenfalls von den Bauern aus Bönnigsen. Für sie war der Weg zum Bahnhof Wennigsen zwar deutlich kürzer, wegen einer starken Steigung mit Pferdefuhrwerken aber mühsamer. Schließlich erfolgte am 15. Dezember 1904 die Eröffnung des Haltepunktes Lemmie auf Land des geheimen Regierungsrates Ditfurth. Dieser bewohnte das angrenzende Rittergut Lemmie und hatte es unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die Haltepunkte Kirchdorf (1955, auf Egestorfer Gebiet) und Bantorf (1975) folgten wesentlich später. Am 22. März 1969 fuhr zum letzten Mal eine Dampflokomotive mit einem regulären Personenzug über die Strecke und der Zugbetrieb wurde auf Dieseltraktion umgestellt. Nach Einstellungsplänen der DB Ende der 1960er Jahre wurde die Strecke mit finanzieller Unterstützung durch den Zweckverband Großraum Hannover (Großraumverband, GVH), einem Rechtsvorgänger der heutigen Region Hannover, elektrifiziert und am 31. Mai 1970 mit der ersten Fahrt einer Elektrolokomotive eröffnet. Zunächst wurden Wendezüge mit n-Wagen, ab 1989 mit Citybahn-Wagen eingesetzt, die hauptsächlich durch Elektrolokomotiven der Baureihe 141 gezogen bzw. geschoben wurden. Die Lok zog im Regelfall in Fahrtrichtung Haste. Ende der 1990er Jahre wurden im Zuge der Einrichtung der S-Bahn Hannover für die kommende Expo 2000 die Bahnhöfe bzw. Haltepunkte modernisiert bzw. umgebaut oder verlegt (Egestorf) sowie die Teilstrecke von Weetzen bis Egestorf zweigleisig ausgebaut. Dabei kamen Y-Stahlschwellen zum Einsatz. Lediglich ein kurzes Teilstück direkt am Bahnhof Weetzen ist nach wie vor eingleisig, da ein zweigleisiger Ausbau hier bei nur geringem Nutzen eine erhebliche Kostensteigerung verursacht hätte. Bis zum zweigleisigen Ausbau bestanden im Abschnitt Weetzen–Egestorf nur in den beiden Bahnhöfen Wennigsen und Egestorf Ausweich­gleise. Die planmäßigen Zugkreuzungen fanden in Egestorf statt. Die Bahnhöfe in Weetzen, Wennigsen, Egestorf und Barsinghausen verfügten früher über weitere Nebengleise zur Abfertigung von Stückgut. Die Güterabfertigung in Egestorf wurde Anfang der 1970er Jahre, die in Wennigsen in den 1980er Jahren aufgegeben und die entsprechenden Nebengleise größtenteils bei den Umbaumaßnahmen zur Einrichtung der S-Bahn entfernt. In Wennigsen blieb die Kopframpe zurück, die jedoch weder straßen- noch gleisseitig noch angeschlossen ist. Ebenfalls bis in die 1980er Jahre hinein befanden sich mechanische Stellwerke in den Bahnhöfen Egestorf und Wennigsen, bevor die Weichen und Signale von den Gleisbildstellwerken im benachbarten Barsinghausen und Weetzen aus gesteuert wurden. Im Zuge dieser Umstellung wurden die bisherigen Formsignale durch H/V-Lichtsignale ersetzt. Der Trennungsbahnhof Bad Nenndorf, der über ein eigenes Stellwerk verfügte, wurde nach der Aufgabe der Süntelbahn zu einem Haltepunkt zurückgebaut. In Barsinghausen gab es früher östlich des Bahnhofs Anschlüsse zum Klosterstollen in Richtung Süden sowie zum Schacht IV in Richtung Norden. Der nordwärts führende Anschluss beginnt hinter der Überführung über die Hannoversche Straße und ist mit einer Schutzweiche ausgestattet. Er dient heute als Industriestammgleis Barsinghausen und führt nur noch bis ins Gewerbegebiet Brunslohe. In den Jahren 2014 und 2015 wurde in Haste eine Straßenüberführung gebaut und der Fußgängertunnel im Bereich des Bahnhofs verlängert. Der Bahnübergang an der Waldstraße direkt südlich des Bahnhofs wurde daraufhin aufgehoben.", "section_level": 1}, {"title": "Streckenverlauf.", "content": "Die Strecke verläuft im nordöstlichen Vorland des Deisters. Sie zweigt in Weetzen auf dem Gebiet der Stadt Ronnenberg von der Bahnstrecke Hannover–Altenbeken ab und verläuft von dort durch das Gebiet der Stadt Gehrden, der Gemeinde Wennigsen sowie der Städte Barsinghausen, Bad Nenndorf und der Gemeinde Haste an der Bahnstrecke Hannover – Minden. Im Bereich des Bahnhofs Egestorf (Deister) verläuft die Trasse unmittelbar am Rand des Deisters. Der gesamte Verlauf ist weitgehend eben und tunnellos. Nahe dem Abzweig Weetzen wird die Bundesstraße 217 über-, hinter dem Bahnhof Wennigsen die Landesstraße 391 in einem Einschnitt unterquert. Die meisten anderen Straßenkreuzungen erfolgen über höhengleiche Bahnübergänge, so z. B. in Weetzen, Lemmie, Wennigsen, Egestorf und weiteren Stellen im Gebiet von Barsinghausen, Bad Nenndorf und Haste. Da ein erheblicher Teil der Trasse sozusagen am Fuße des hannoverschen „Hausgebirges“ verläuft, des namengebenden Deisters (Höhe bis zu 405 Meter), wird sie auch an Wochenenden stark von Ausflüglern und Wanderern genutzt. Im Bahnhof Haste endet die Deisterbahn auf einem separaten Gleis neben der Bahnstrecke Hannover–Minden–Ruhrgebiet. Die Bahnhöfe in Weetzen und Haste sind von der DB Station&Service in die Kategorie 4 eingeordnet, die Haltepunkte Kirchdorf und Winninghausen in die Kategorie 6, alle anderen Bahnhöfe und Haltepunkte in die Kategorie 5.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Heute wird die Strecke von den Linien S1, S2 und seit dem 15. Dezember 2013 auch von der S21 der S-Bahn Hannover befahren. Von 5:00 bis 22:00 Uhr besteht montags bis freitags mit einem Halbstundentakt die beste Bedienung der Deisterbahn in ihrer Geschichte. Die planmäßigen Kreuzungen der Linien S1 und S2 auf dem westlichen Streckenabschnitt finden im Bahnhof Bantorf statt. Im östlichen Abschnitt finden Fliegende Kreuzungen im Abschnitt zwischen Egestorf und Weetzen statt. Der Güterverkehr spielt kaum mehr eine Rolle, lediglich im Industriegebiet Barsinghausen werden zwei Betriebe mit Gaskesselwagen und Hauben-/Planenwagen für Stahlprodukte von Hannover-Linden aus etwa einmal täglich bedient. Dieser Verkehr wird von der Lindener Hafenbahn durchgeführt. Die Verkehre werden in der Regel mit einer Voith Gravita durchgeführt und verkehren von Hannover-Linden kommend über Weetzen nach Barsinghausen. Der Rückweg führt seit der Einführung der S21 auf Grund von Trassenkonflikten in der Regel über Haste. Bei der Fahrplangestaltung ist darauf geachtet worden, dass in Haste ein beidseitiger Anschluss und in Weetzen ein Anschluss in Richtung Hameln gegeben ist. Zusammen mit den Busanschlüssen wird im Gebiet der Deisterbahn das Ziel eines integralen Taktfahrplans nahezu erreicht. Bei Störungen im Umfeld des Hauptbahnhofs Hannover wird die Strecke gelegentlich als Umleitungsstrecke für Fernverkehrszüge benutzt, daher sind hier von Zeit zu Zeit auch IC- oder Intercity-Express-Züge zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Situation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Betrieblich ist die Strecke von Weetzen bis Barsinghausen als Hauptbahn und von Barsinghausen bis Haste als Nebenbahn eingestuft. Die Strecke ist durchgängig elektrifiziert und im Abschnitt von Weetzen (ausschließlich der Bahnhofseinfahrt) bis Egestorf zweigleisig, ansonsten eingleisig. Es existiert lediglich in Barsinghausen noch ein Industrieanschluss, der nicht elektrifiziert ist. Weiterhin existieren im Bahnhof Barsinghausen noch Reste des ehemaligen dritten Bahnhofsgleises, das aber nicht mehr an die Strecke angeschlossen ist. Alle anderen Nebengleise sind vollständig abgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherungssysteme.", "content": "Die Strecke wird von 2 Stellwerken aus gesteuert. Der östliche Streckenteil bis einschließlich des Bahnhofs Wennigsen wird vom Relaisstellwerk Weetzen aus gesteuert, der Abschnitt von Egestorf bis Bantorf vom Stellwerk im Bahnhof Barsinghausen. Ein weiteres Stellwerk befindet sich im Bahnhof Haste, das allerdings nur den Bereich des dortigen Bahnhofs kontrolliert. Auf der gesamten Strecke kommen H/V-Lichtsignale zum Einsatz, teilweise in Kompaktbauform. Die beiden Bahnübergänge direkt südlich des Bahnhofs Weetzen und direkt westlich des Bahnhofs Barsinghausen sind mit Vollabschlüssen (vierschlägige Schranke) gesichert. Die dazwischen liegenden Bahnübergänge sind sämtlich mit Halbschranken gesichert, ebenso wie die meisten Bahnübergänge westlich von Barsinghausen. Auf dem westlichen Abschnitt gibt es auch nur mit Andreaskreuz gesicherte Bahnübergänge.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Planungen.", "content": "Im Bahnhof Barsinghausen soll der Bahnsteig am Gleis 2 für etwa 2 Millionen Euro auf 210 Meter ausgebaut werden. Für den Bundesverkehrswegeplan 2030 ist ein Ausbauprojekt für eine verbesserte Güterumfahrung des Stadtgebiets Hannover angemeldet, in dem eine neue Verbindungskurve im Bereich Weetzen vorgesehen ist. Die Region plant einen weiteren Haltepunkt in Hannover-Waldhausen. Um die dadurch entstehende Fahrzeitverlängerung auszugleichen, soll der Abschnitt zwischen Bantorf und Winninghausen zweigleisig ausgebaut werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Deisterbahn, auch Bahnstrecke Weetzen–Haste ist eine elektrifizierte Hauptbahn in Niedersachsen. Sie verläuft am Nordrand des Deisters zwischen Weetzen und Haste. Die Strecke gehört heute zum Netz der S-Bahn Hannover.", "tgt_summary": null, "id": 1469263} {"src_title": "Johann Baptist Pflug", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Julian Steward war das zweite Kind von Thomas und Grace Steward. Sein Vater leitete die Prüfungskommission im US-Patentamt. Sein Onkel war der Chef der Wettervorhersage beim US Weather Bureau. Während der Vater Thomas Steward ein überzeugter Atheist war, konvertierte die Mutter Grace Steward im Jahr 1911 zur Christian Science. Die unterschiedliche religiöse Einstellung der Eltern endete mit einer Scheidung der Ehe. Als Kind zeigte Julian Steward zunächst kein großes Interesse an der Anthropologie, aber mit sechzehn Jahren kam er an das exklusive Deep Springs College in Kalifornien, nahe am Owens Valley gelegen. Die hier gesammelten Erfahrungen mit der Arbeit auf einer Ranch, in den Hochgebirgen der Umgebung und mit den örtlichen Stämmen der Shoshone und Paiute weckten sein Interesse am amerikanischen Westen. Von 1921 bis 1922 studierte Julian Steward an der University of California, Berkeley und wechselte dann zur Cornell University nach Ithaca (New York). Da letztere keine anthropologische Abteilung besaß, studierte er Zoologie und Biologie und erwarb seinen B.A. Der Präsident des Colleges, Livingston Farrand (1867–1939), ein Schüler von Franz Boas, konnte Stewards Interesse an der Anthropologie weiterhin fördern. 1925 kehrte Steward nach Berkeley zurück und machte 1926 den M.A. in Anthropologie. 1929 promovierte er zum Ph.D. in Anthropologie über den rituellen Clown mit der Dissertation: \"The Clown in Native North America\". Anthropologie wurde an der University of California, Berkeley von Alfred Kroeber mit der finanziellen Unterstützung von Phoebe Hearst am Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet, Kroeber, Robert Lowie und Edward Gifford machten Berkeley in den 1920er Jahren zur wichtigsten Universität für Anthropologie an der Westküste. 1928 wurde Steward Dozent in Ann Arbor an der University of Michigan, deren anthropologische Abteilung er aufbaute. Der Evolutionist Leslie White machte sie später bekannt. Steward ging 1930 an die University of Utah und führte von dort umfangreiche Feldforschung in Kalifornien, Nevada, Idaho und Oregon durch. Von 1935 bis 1946 war Julian Steward im Bureau of Indian Affairs bei der Reform der Organisation in einer leitenden Funktion tätig. Die Reform wurde als \"New Deal for the American Indian\" bekannt. Steward war dabei in diverse politische und finanzielle Angelegenheiten involviert, wodurch er einen beachtlichen Einfluss hatte. Er gab das siebenbändige \"Handbook of South American Indians\" heraus. Er nahm auch eine Stelle am Smithsonian Institute in Washington, D.C. an, wo er 1943 das Institute for Social Anthropology gründete. Er arbeitete außerdem in einem Komitee zur Neuorganisation der \"American Anthropological Association\" und war an der Schaffung der \"National Science Foundation\" beteiligt. Er war bei archäologischen Tätigkeiten aktiv, wobei er den Kongress zur Einrichtung des \"Committee for the Recovery of Archaeological Remains\" (der Beginn dessen, was man heute „bergende Archäologie“ nennt) veranlasste. Zusammen mit Wendell Bennett errichtete er das Viru Valley Project, ein ambitioniertes Forschungsprogramm in Peru. Steward übernahm 1946 den Vorsitz der anthropologischen Abteilung an der New Yorker Columbia University, dem Zentrum der Anthropologie in den USA. Es gab damals einen enormen Zustrom von Weltkriegs Veteranen, denen die G. I. Bill of Rights ein Studium ermöglichte, Steward soll 35 Doktoranden betreut haben. Eine Gruppe seiner Studenten, von denen viele einen bedeutenden Einfluss in der US-amerikanischen Anthropologie haben sollten, bildeten die Gruppe \"Mundial Upheaval Society\". Zu ihr gehörten: Viele dieser Studenten nahmen an einer groß angelegten Forschungsstudie über die Modernisierung in Puerto Rico teil. Virginia Kerns nennt ferner David Aberle, Pedro Carrasco, Clifford Evans, Louis Faron, Frederic K. Lehman, Robert Murphy, Raymond Scheele und Elliott Skinner. Elena Padilla und Vara Rubin waren anscheinend die beiden einzigen weiblichen Studentinnen, von denen Steward überzeugt war. Steward ging 1952 von Columbia zur University of Illinois at Urbana-Champaign, wo er bis zu seiner Emeritierung 1968 lehrte. Dort führte er eine weitere Studie – eine vergleichende Analyse der Modernisierung in elf Gesellschaften der Dritten Welt – durch. Die Ergebnisse dieser Forschung veröffentlichte er in dem dreibändigen Werk \"Contemporary Change in Traditional Societies\". 1954 wurde Steward in die National Academy of Sciences gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Position.", "content": "Julian Steward leistete Beiträge zur Entwicklung einer Theorie der kulturellen Evolution, zum Neoevolutionismus sowie zur Modellbildung einer Kulturökologie: Während der ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts kritisierte man die amerikanische Anthropologie wegen ihrer Generalisierungen und ihrer Weigerung, weitreichendere Schlüsse aus den akribisch genauen Monographien zu ziehen. Steward brachte die Anthropologie weg von diesem partikularistischen Ansatz und entwickelte das Konzept eines multilinearen Evolutionismus: Dieser Ansatz war nuancierter als Leslie Whites Theorie der unilinearen Evolution, die von Denkern wie Herbert Spencer beeinflusst war. Stewards Interesse an der Evolution der Gesellschaft veranlasste ihn auch, Prozesse der Modernisierung zu untersuchen. Als einer der ersten Anthropologen erforschte er, wie die nationalen und lokalen Ebenen der Gesellschaft verbunden sind. Er bezweifelte die Möglichkeit, eine soziale Theorie der gesamten Evolution der Menschheit zu erstellen, aber er sagte, dass Anthropologen nicht auf die Beschreibung spezifischer, existierender Kulturen beschränkt seien. Er hielt es für möglich, eine Theorie aufzustellen, mit der man eine typische, gemeinsame Kultur, die spezielle Zeitalter oder Regionen repräsentiert, analysieren kann. Als entscheidende Faktoren für die Entwicklung einer Kultur nannte er Technologie und Ökonomie und sekundäre Faktoren wie das politische System, Ideologien und Religion. All diese Faktoren führen die Evolution einer bestimmten Gesellschaft in mehrere Richtungen gleichzeitig, weshalb man hier von der multilinearen Evolution spricht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Julian Haynes Steward (* 31. Januar 1902 in Washington, D.C.; † 6. Februar 1972 in Urbana, Illinois) war ein US-amerikanischer Anthropologe, der durch seine Kulturökologie und die Weiterentwicklung der anthropologischen Theorie der kulturellen Evolution in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1099001} {"src_title": "Joan Higginbotham", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde in der italienischen Stadt Val Seriana im Jahr 1919 der Verein \"Albinese Calcio\" gegründet. Dieser Verein hatte sein Zuhause in Albino, einem Ort in der Lombardei. Sein Spielfeld lag zunächst auf dem Gelände der Grundschule von Albino. Wenige Jahre später wurde das Stadio Centro Sportivo Comunale gebaut. In der Folgezeit wurde Albinense Calcio ein sehr beliebter Verein für Jugendliche. Zur gleichen Zeit gab es in der Nachbarschaft von Albino, Leffe, einen Verein namens ASC Leffe, der damals in der Serie C spielte. Es herrschte eine Rivalität zwischen den beiden Vereinen. Im Sommer 1998 trafen die Präsidenten von Albino Calcio und ASC Leffe die Entscheidung zur Fusion beider Clubs zur UC AlbinoLeffe. Erster Präsident des Vereins wurde Pietro Zambaiti, erster Trainer wurde Oscar Piantoni. Als Stadion diente dem Verein das Stadio Martinelli di Leffe, das eine Kapazität von 2260 Zuschauerplätzen aufwies. In der ersten Saison spielte der neu gegründete Verein in der Serie C2, wo man sofort den Aufstieg in die Serie C1 feiern konnte. In der Spielzeit 2002/03 sicherte sich der UC AlbinoLeffe hinter dem FBC Treviso den zweiten Platz in der Serie C1. Nach erfolgreichen Play-Off-Spielen gegen Padova Calcio und Pisa Calcio gelang der Aufstieg in die Serie B, wo AlbinoLeffe in der ersten Saison Platz 18 belegte, was den Klassenerhalt bedeutete. Für diese Zweitligasaison zog der Verein ins Stadio Atleti Azzurri d’Italia im nahegelegenen Bergamo um, wo auch der Erstligaverein Atalanta Bergamo seine Heimspiele austrägt, da das Stadion in Albino nicht den Statuten der Serie B entsprach. In den letzten Jahren konnte sich der UC AlbinoLeffe in der Serie B behaupten. Nachdem 2004/05 Rang 12 erreicht wurde, musste man in der Folgesaison Relegationsspiele gegen den Abstieg gegen US Avellino bestreiten, die man mit 2:0 und 2:3 für sich entschied und damit in der zweiten Liga bleiben durfte. Ein Jahr später wurde man Zehnter und 2006/07 belegte die Mannschaft Rang 4. Diese Platzierung ermöglichte AlbinoLeffe die Teilnahme an Play-Offs um den Aufstieg in die Serie A. Dort scheiterte der Verein jedoch im Finale am drittplatzierten US Lecce. In den zwei nachfolgenden Spielzeiten belegte der Verein mit den Plätzen 9 und 11 jeweils einen Mittelfeldrang. Zur Saison 2019/20 verließ der Club das Stadio Atleti Azzurri d’Italia, da es umgebaut wird. Die UC AlbinoLeffe zog in das Stadio Comunale Città di Gorgonzola im lombardischen Gorgonzola um. Der Club plant einen Stadionbau in Zanica.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Unione Calcio AlbinoLeffe ist ein italienischer Fußballverein, der in den in der Nähe von Bergamo gelegenen Ortschaften Albino und Leffe in Italien beheimatet ist.", "tgt_summary": null, "id": 1363067} {"src_title": "Kessel (Goch)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Immanuel Wallerstein zeichnet in seinen vier Bänden „The Modern World System“ nach, wie die kapitalistische Weltwirtschaft durch die Geschichte hindurch entstanden sei. Will man soziale Phänomene untersuchen, gelte es, zuallererst diese in den historischen Kontext einzubetten: „one cannot analyze social phenomena unless one bounds them in space and time.“ (Wallerstein 1974: 245) Nachdem es den Habsburgern im 16. Jahrhundert misslang, ein Weltreich zu errichten, entstand hiernach – laut Wallerstein – das Zentrum der europäischen Weltwirtschaft, wobei hierzu vor allem die Niederlande und England gezählt werden konnten. Zu dieser Zeit sei beim Adel eine Abkehr von der Subsistenzwirtschaft hin zur gewinnorientierten Nutzung der bewirtschafteten Ländereien zu verzeichnen gewesen. In diesem Anfangsstadium habe es noch Länder gegeben, welche sich außerhalb der kapitalistischen Weltwirtschaft bewegten, wie beispielsweise Russland. Mit dem aufkommenden Imperialismus entsteht zuerst in England im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts der Industriekapitalismus und breitet sich hiernach weltweit aus. Mit dessen globalen Siegeszug gebe es laut Wallerstein außer der kapitalistischen Weltwirtschaft bis hin zum 19. Jahrhundert keine anderen Weltsysteme mehr. Es komme in den Zentrumsgesellschaften zwangsläufig zur Krise: Zwar gelangten die Gesellschaften mit voranschreitender Industrialisierung zu Prosperität und damit einhergehendem Wohlstand, doch würden die Arbeiter immer mehr zur reinen Produktionskraft degradiert und ausgebeutet, weshalb es zu Krisensituationen komme. Am Anfang des 20. Jahrhunderts spaltet sich nach Wallerstein die Welt in zwei sich feindselig gegenüberstehende Lager, ein sowjetisch-sozialistisches und ein westlich-kapitalistisches. In den kapitalistischen Zentrums- bzw. Kernländern habe die Sozialdemokratie Wohlfahrtsstaaten errichtet, womit der angedeuteten Krise der Arbeitschaft Einhalt habe geboten werden sollen. Die Vereinigten Staaten von Amerika lösten das Vereinigte Königreich als Hegemonialmacht ab. Diese Stellung hätten die USA unbestritten bis in die späten 1960er-Jahre halten können. Danach seien durch das wirtschaftliche Erstarken Westeuropas und die stark gestiegenen Rüstungsausgaben Amerikas erste Abnutzungserscheinungen festzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Weltsystem.", "content": "Wallerstein geht davon aus, dass schon im Spätmittelalter jenes soziale System entstanden ist, welches sich ab dem 16. Jahrhundert zu einer kapitalistischen Weltwirtschaft entwickelte. Bis dahin typische Produktionsweisen in Europa wandelten sich zum „Modernen Weltsystem“ der kapitalistischen Weltökonomie. Seither verbreitet sich die kapitalistische Weltökonomie auf der ganzen Welt. Nach Wallersteins Verständnis sind zyklisch auftretende Aufschwungs- und Schrumpfungsphasen für die kapitalistische Weltökonomie charakteristisch.", "section_level": 1}, {"title": "Welthierarchie.", "content": "Wallerstein unterscheidet insgesamt drei Schichten des Weltsystems, wobei jede dieser Schichten spezifische ökonomische Strukturen aufweist. Durch diese Unterscheidung wird eine hierarchische Ordnung der Weltgesellschaft aufgezeigt. Diese Einordnung in eine der drei Schichten ist keineswegs starr, sondern jedem Land ist es prinzipiell möglich auf- bzw. abzusteigen.", "section_level": 1}, {"title": "Kern / Zentrum.", "content": "Die Territorien der Weltwirtschaft, die als Kern („core“) bzw. als Zentrum klassifiziert werden können, zeichnen sich durch eine hohe Produktivität aus, somit kommt es hier zum Wohlstand. Dieser Wohlstand führt zu einer Reihe relativ starker Staaten, da hierdurch ein konfliktloses Agieren der Staaten auf internationaler Ebene garantiert werde. In den Zentren kommt es überdies zu \"zyklischen Rhythmen\", die durch Wachstums- und Rezessionsphasen geprägt sind und für Wallerstein einen Hinweis auf die kapitalistische Orientierung der Zentren darstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Semi-Peripherie.", "content": "Die Staaten, welche der Semi-Peripherie zugerechnet werden können, sind laut Wallerstein größtenteils als autoritär einzustufen, was als ein Indikator für die Schwäche ihres politischen Gerüsts angesehen werden kann. Sie werden von den Zentren über ungleiche Produktionsverhältnisse ausgebeutet. Die Produktionsverhältnisse in den Semi-Peripherien (etwa hoher Anteil verarbeitender Industrie und Lohnsklaven) sind so gestaltet, weil sie in den Zentren nicht mehr rentabel oder unmöglich geworden sind und daher ausgelagert werden. Die autoritären staatlichen Strukturen ergeben sich, weil die Zentren zu ihrem eigenen Vorteil so die sozialen Standards wie Arbeitsbedingungen und Entlohnung dadurch möglichst niedrig halten können. Letztlich soll die semi-periphere Zone verhindern, dass die Polarisierung zwischen Zentrum und Peripherie zu einer Gefährdung des ganzen Systems führt. Somit kommt der Semi-Peripherie die Funktion der politischen Stabilisierung zu.", "section_level": 2}, {"title": "Peripherie.", "content": "Die Peripherie zeichnet sich durch die Bereitstellung von Ressourcen und die Produktion von Primärgütern für die Semi-Peripherien und Zentren aus, wobei diese Produktion auf verhältnismäßig niedrigem Niveau stattfindet: „The periphery of a world-economy is that geographical sector of it wherein production is primarily of lower ranking goods“ (Wallerstein 1974: 302). Im Gegensatz zu Zentrumsstaaten sind diese Staaten schwach, da sie durch fehlenden Wohlstand interne Konflikte zu Tage treten, die den Staat von innen her destabilisieren. Diese internen Konflikte resultieren laut Wallerstein auch daraus, dass die Regierungen und Eliten dieser Staaten ausschließlich im Interesse der Eliten der Zentren agieren und nicht im Interesse der eigenen Bevölkerung.", "section_level": 2}, {"title": "Beziehung zwischen den Schichten.", "content": "Es besteht eine enge Verbindung zwischen den drei unterschiedenen Schichten, welche sich in einer bestehenden Arbeitsteilung Ausdruck verschafft. Das Zentrum, das hochwertige Güter herzustellen im Stande ist, ist auf die Rohstoffe und Arbeitskraft der Peripherie angewiesen. Dem Zentrum gelingt es, aus dem ungleichen Tausch mit der Peripherie Mehrwert zu schöpfen, was sich durch Wohlstand und Luxus manifestiert. Wie angedeutet ermöglicht die Semi-Peripherie als Zwischenschicht das Fortbestehen des Systems auf möglichst konfliktarme Weise, indem es eine Art Puffer-Funktion einnimmt und dem gesamten System auf stabilisierende Weise hilft. Es gibt auch andere Möglichkeiten, ein spezifisches Land dem Zentrum, der Semi-Peripherie oder der Peripherie zuzuordnen. Mit einer empirisch basierten streng formalen Definition der Dominanz in einer Beziehung zweier Länder definierte Piana 2004 das Zentrum als bestehend aus „freien Ländern“, die andere dominieren, ohne dominiert zu werden, während sich die beherrschten Länder in der Peripherie befinden und in der Semi-Peripherie die Länder anzusiedeln sind, die dominiert werden (üblicherweise – aber nicht zwingend – von Zentrums-Ländern) und gleichzeitig andere Länder dominieren (meistens die der Peripherie).", "section_level": 2}, {"title": "Zentrale Institutionen.", "content": "Für Wallerstein ist das heutige Weltsystem ein marktförmig organisiertes Weltwirtschaftssystem. Andere Systeme sind Minisysteme, die auf reziproken Tauschbeziehungen basieren, oder Imperien, die sich durch Umverteilung der Ressourcen am Leben halten. Grund für die Entwicklung und die Funktionalität dieses Weltwirtschaftssystems sind laut Wallerstein einige zentrale Institutionen. Diese sind der Markt, Firmen, Haushalte, Staaten, Klassen und Statusgruppen.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungen.", "content": "Wallersteins Betrachtung der Geschichte der Neuzeit unter gesellschaftswissenschaftlicher Perspektive übernahm Janet Abu Lughod und erweiterte die Theorie bis zum Zeitalter der mongolischen Herrschaft im 13. Jahrhundert. Archäologisch wurde das Weltsystem sogar auf die späte Kupfersteinzeit und frühe Bronzezeit erweitert, in der Uruk ein Gebiet von Ägypten bis zum Indus beherrschte.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Kritiker der der Weltsystem-Theorie werfen Wallerstein vor allem einen ökonomischen Determinismus vor. Er führe in seiner Theorie alle Begebenheiten und Entwicklungen in den internationalen Beziehungen auf reine ökonomische Interessen zurück. Dadurch würde er sozialen Akteuren, Staaten und auch internationalen Organisationen faktisch keinen Handlungsspielraum einräumen. Lediglich in der Krise des kapitalistischen Weltsystems könnten diese Akteure für Wallerstein eine Rolle spielen. Zudem kritisieren Historiker die Ursachen und den Ursprung von Wallersteins Kapitalismustheorie. Ein Argument ist, dass die Ausbeutung des globalen Südens durch die Kolonisation nicht zwangsläufig zur Etablierung des Kapitalismus im Europa des beginnenden 16. Jahrhunderts führte, wie Wallerstein behauptet, da der Kapitalismus nicht in den Gesellschaften der damaligen Kolonialmächte Spanien und Portugal, sondern in England aufkam, somit auch nicht \"exportiert\" wurde. Dabei wird jedoch ignoriert, dass die Ursprungsländer des Kapitalismus, nämlich die Niederlande und England, ebenfalls Kolonialmächte waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weltsystem-Theorie ist eine Entwicklungstheorie, die die Beziehungen zwischen Gesellschaften und die daraus resultierenden Veränderungen untersucht. Sie steht damit im bewussten Gegensatz zu früheren soziologischen Theorien, die Modelle des sozialen Wandels bieten, die auf die Ebene einzelner Gesellschaften beschränkt sind. Sie wurde ursprünglich von André Gunder Frank, Immanuel Wallerstein, Samir Amin und seinen Kollegen als Antwort auf neue Entwicklungen in der kapitalistischen Weltwirtschaft während der 1970er-Jahre entwickelt und basiert auf zwei intellektuellen Quellen, nämlich der neomarxistischen Literatur über Entwicklung sowie der französischen Annales-Schule. Wichtige weitere Vertreter sind Giovanni Arrighi und Beverly Silver. ", "tgt_summary": null, "id": 42979} {"src_title": "Sylvan Ebanks-Blake", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die \"Oncidium\"-Arten wachsen sympodial: An einem Rhizom stehen Sprosse mit jeweils begrenztem Wachstum. Die Sprossachse ist zu Pseudobulben verdickt. Diese sind grün, oval und häufig seitlich zusammengedrückt. Unterhalb der Pseudobulben stehen Niederblätter, deren oberste laubblattartig ausgebildet sind. An der Spitze der Pseudobulben stehen ein bis zwei, selten drei Laubblätter. Sie sind lanzettlich bis linealisch geformt und in der Knospe längs der Mittelrippe gefaltet. Jungpflanzen besitzen keine Pseudobulben und unifaziale Blätter, erst später entwickeln sich die verdickte Sprossachse und bifaziale Blätter. Der Blütenschaft ist meist verzweigt und vielblütig und kann sehr lang werden. Er entspringt seitlich unterhalb der Pseudobulbe. Die resupinierten Blüten sind meist gelb oder braun. Die Blütenblätter sind nicht miteinander verwachsen. Die Lippe ist dreilappig und steht ungefähr senkrecht zur Säule. An der Basis der Lippe befindet sich eine deutliche Schwiele. Die Säule selbst ist kurz, an der Spitze befinden sich zwei seitliche Anhängsel. Das Staubblatt enthält zwei gefurchte Pollinien.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Verbreitungsgebiet der Gattung \"Oncidium\" sind die Tropen Amerikas von Mexiko über Westindien bis Bolivien und Paraguay. Die größte Artenvielfalt ist in höher gelegenen Wäldern zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und botanische Geschichte.", "content": "\"Oncidium\" wurde im Jahr 1800 von Olof Peter Swartz erstmals beschrieben. Typusart war \"Oncidium variegatum\". Der Name \"Oncidium\" bezieht sich auf eine wulstförmige Erhebung des Lippengrundes (griechisch \"onkos\" „Wulst, Schwiele“). In der Folgezeit wurden sehr viele Arten unter dem Namen \"Oncidium\" beschrieben, von teilweise recht unterschiedlichem Aussehen. Insbesondere die Typusart und eine kleine Gruppe naher Verwandter erwies sich als gar nicht typisch für den Rest der Gattung. Nach den Regeln der Nomenklatur hätte der Name \"Oncidium\" bei der Typusart bleiben müssen, was die Umbenennung von hunderten Pflanzennamen bedeutet hätte. Um dies zu vermeiden, musste eine neue Typusart festgelegt werden (\"Oncidium altissimum\" ), die ursprüngliche Typusart wurde in \"Tolumnia\" umbenannt. Weitere ehemalige \"Oncidium\"-Arten finden sich in den Gattungen \"Caucaea, Rossioglossum, Cyrtochilum, Cyrtochiloides, Otoglossum, Psychopsis, Trichocentrum\" und \"Zelenkoa\". Es verbleiben immer noch hunderte Arten in der Gattung \"Oncidium\", die durch diese Abspaltungen längst nicht monophyletisch ist. Weitere Änderungen der Gattungsgrenzen sind zu erwarten. Mittlerweile wurde die Gattung \"Odontoglossum\" revidiert und in die Gattung \"Oncidium\" integriert. Eine Liste der 336 anerkannten Arten (Stand 2020) findet sich bei R. Govaerts.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Einige Arten werden aufgrund ihrer Blüten kultiviert. Es sind zahlreiche Hybriden, auch mit nahe verwandten Gattungen, erzielt worden. Die meisten Arten erfordern einen kühlen bis temperierten, hellen Stand. Hohe Luftfeuchtigkeit, gute Frischluftzufuhr und eine Ruheperiode sind zu beachten.", "section_level": 1}, {"title": "Belege.", "content": "Die Informationen dieses Artikels stammen hauptsächlich aus:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gattung Oncidium aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae) enthält zahlreiche, in der Neotropis beheimatete Arten. Je nach Konzept werden etwa 336 bis 800 Arten unterschieden. Die Pflanzen wachsen meist epiphytisch, d. h. als Aufsitzer auf anderen Pflanzen, meist Bäumen.", "tgt_summary": null, "id": 2222444} {"src_title": "Ambrosius Moibanus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nach ersten Erfolgen im Nachwuchsbereich – er wurde 1974 und 1975 Österreichischer Schülermeister in Slalom und Riesenslalom und gewann 1975 den Riesenslalom des Trofeo Topolino – bestritt der damals 16-Jährige in der Saison 1978/79 seine ersten Weltcuprennen. In seinem zweiten Rennen, dem Riesenslalom von Kranjska Gora vom 23. Dezember 1978, kam er mit hoher Startnummer 57 auf Rang 6. Dem folgte am 5. Februar 1979 (mit erneuter hoher Startnummer 49) Rang 4 beim Slalom von Jasná, wobei er im ersten Lauf noch auf Rang 8 gelegen war. Mit diesen und weiteren guten Resultaten fand er auch gleich Anschluss an die Weltspitze. Im selben Winter wurde er in Achenkirch Junioreneuropameister in Slalom und Riesenslalom und in Bad Gastein Österreichischer Meister im Riesenslalom. In der Saison 1979/80 stand Orlainsky als Dritter der Slaloms von Chamonix und Cortina d’Ampezzo bereits zweimal auf dem Podest. Mit drei weiteren Top-10-Resultaten erreichte er den sechsten Platz im Slalomweltcup, im Riesenslalom fuhr er zweimal unter die schnellsten zehn. Bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid wurde Orlainsky zunächst 13. im Riesenslalom, fiel vier Tage später im Slalom jedoch nach zweitbester Zwischenzeit im ersten Durchgang aus. Im nächsten Winter war Orlainsky im Riesenslalom erfolgreicher und feierte am 4. Jänner 1981 in Ebnat-Kappel seinen einzigen Weltcupsieg, wobei er mit Startnummer 23 und nach dem ersten Lauf auf Rang 9 liegend, seinem Teamkollegen Hans Enn noch den sicher geglaubten Sieg wegschnappte. Er war damals 18 Jahre und elf Monate alt, womit er bis heute der jüngste österreichische Alpin-Weltcupsieger ist. In derselben Saison wurde Orlainsky in Adelboden Zweiter und schließlich Sechster im Riesenslalomweltcup. Auch im Slalom stand er einmal auf dem Podest, als Dritter des Hahnenkamm-Slaloms in Kitzbühel, womit er den zehnten Platz im Gesamtweltcup erreichte. Die Saison 1981/82 verlief etwas weniger erfolgreich. Im Weltcup waren je ein fünfter Platz im Slalom von Garmisch-Partenkirchen bzw. im Riesenslalom von Kranjska Gora seine besten Resultate und bei der Weltmeisterschaft 1982 in Schladming kam er nur im Riesenslalom als 15. ins Ziel. In der Saison 1982/83 konnte sich der Vorarlberger nochmals steigern. Die Saison begann er mit einem zehnten Platz im ersten Super-G der Weltcupgeschichte in Val-d’Isère. Am 22. Dezember 1982 erreichte er mit Platz zwei in der Kombination der 3-Tre-Rennen von Madonna di Campiglio wieder einen Podestplatz. In der Kombination waren dies seine einzigen Weltcuppunkte überhaupt, denn Orlainsky nahm kaum an Abfahrten teil. Im Jänner und Februar erreichte er weitere zwei Podestplätze in den Slaloms von Kitzbühel und Le Markstein, womit er Zehnter im Slalomweltcup und 15. im Gesamtweltcup wurde. In den nächsten Jahren konnte Orlainsky wegen mehrerer Verletzungen kaum noch an seine früheren Leistungen anschließen. In der Saison 1983/84 musste er fast drei Monate pausieren, weshalb er auch die Olympischen Spiele in Sarajevo versäumte, und zu Beginn des nächsten Winters wurde seine Karriere erneut durch eine Verletzung unterbrochen, worauf er vorwiegend im Europacup und einige Zeit nur sporadisch im Weltcup zum Einsatz kam. Im Winter 1986/87 nahm Orlainsky wieder an allen Weltcupslaloms teil, erreichte aber nicht mehr die Konstanz früherer Jahre und so blieb ein siebenter Platz in Kranjska Gora sein einziges Top-10-Ergebnis. In der Saison 1987/88 gewann er zwar die Slalomwertung im Europacup und wurde Österreichischer Meister im Riesenslalom, im Weltcup konnte er sich aber nicht entscheidend steigern und mit zwei Top-10-Platzierungen gelang ihm innerhalb der österreichischen Mannschaft nicht die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Calgary. Nach dem Winter gab er seinen Rücktritt bekannt. Von 1990 bis 1993 nahm Orlainsky wieder an Wettkämpfen teil, diesmal aber bei Profirennen in den Vereinigten Staaten, und feierte dort noch einige Erfolge. 1990 gewann er zwei Slaloms in Vail und im kalifornischen Skigebiet Snow Summit und bis 1992 stand er weitere sechsmal auf dem Podest. Orlainsky ist verheiratet, hat zwei Söhne und arbeitet als Devisenhändler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christian Orlainsky (* 17. Februar 1962 in Tschagguns, Vorarlberg) ist ein ehemaliger österreichischer Skirennläufer. Der Spezialist für die technischen Disziplinen Slalom und Riesenslalom gewann im Weltcup ein Rennen und stand weitere siebenmal auf dem Podest. Bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften fuhr der zweifache Österreichische Riesenslalommeister zweimal unter die besten 15.", "tgt_summary": null, "id": 1278701} {"src_title": "Cassius McDonald Barnes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Bread and Puppet Theater wurde Anfang der 1960er-Jahre von dem Deutschen Peter Schumann in New York City gegründet. Das Theater hat seit 1974 seinen Sitz auf einem früheren Bauernhof mit Molkerei in Glover, das im US-Bundesstaat Vermont und etwa 40 km südlich der Grenze zu Kanada liegt. Dort befindet sich seit 1998 auch das schon 1963 eingerichtete eigene Puppenmuseum. Es begreift sich als „eine ständige Werkstatt für Skulptur, Pantomime, Tanz, Geschichtenerzählen und Puppenbau und -spiel, Musik und Instrumentenbau. Die Teilnehmer wechseln von Produktion zu Produktion, und zwar zwischen 2 und 100 Schauspielern, Pantomimen, Musikern, Puppenspielern. Oft nehmen auch Kinder an der Produktion teil [...]“ Der Name der Theatergruppe leitet sich von ihrem Brauch ab, den Zuschauern bei Aufführungen frisch gebackenes Brot anzubieten. Sinnbildlich steht der Name für „Brot und Spiele“ und für das Motto „Brot und Rosen“. Die Inhalte der Theaterproduktionen basieren auf (tages)politischen Themen, die auf christliche und religiöse Berührungspunkte untersucht werden. Seine erste Aufführung hatte das Theater 1961 mit dem Stück \"Totentanz\" in der New Yorker Judson Memorial Church. 1963 unterstützte Schumann die Antikriegsbewegung gegen den Vietnamkrieg mit einem Happening vor der St. Patrick’s Cathedral. Aus Protest gegen die Segnung der Besatzung von B-52-Bombern durch den Kardinal zog das Theater unter dem Motto „Napalm Jesus Baby“ vor der Kirche auf. Bei der Aktion wurden die Masken von einer früheren Weihnachtsaufführung auf lange Stöcke gesetzt und hochgehalten. 1967 wurde die Theatertruppe von einem französischen Talentsucher bei der Aufführung ihres Stückes \"Fire\" entdeckt. Er lud sie zu einem Festival 1968 in Nancy ein, wo ihr Spiel auf große Resonanz stieß. Es folgten Auftritte in europäischen Großstädten wie Paris, London und Berlin. 1969 folgte eine neunmonatige Tournee durch Europa, die Peter Schumann von seinen finanziellen Problemen befreite. Nach der Rückkehr in die USA erhielt das Theater um 1970 eine Einladung vom Goddard College in Plainfield/Vermont, sich auf einem Bauernhof niederzulassen. Einzige Bedingung war, die Studenten und Dozenten in seine Produktionen einzubeziehen. Peter Schumann nahm an und zog mit seiner Frau sowie seinen fünf Kindern nach Vermont. 1974 zog das Theater auf den Bauernhof in Glover, in dem es noch heute ansässig ist. Als durchgängige Themen über die Jahre zeigten sich:", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten ab 1998.", "content": "Das Theater trat zum Beispiel während des Jugoslawienkriegs in Sarajevo und bei Protesten gegen die Weltbank sowie die Welthandelsorganisation auf. Bei einem Auftritt im Jahre 2000 zur Republican National Convention, die George W. Bush nominierte, wurden 79 Personen verhaftet und misshandelt, darunter auch zahlreiche Puppenspieler. Außerdem wurden Puppen beschlagnahmt und zerstört. Im Dezember 2005 wurde das Stück \"Theater for The New City\" in New York aufgeführt. 2006 fand eine Werkstattveranstaltung für Puppenspiel-„Lehrlinge“ in Glover statt. Zwischen 1975 und 1998 fand auf dem Farmgelände in Glover der jährliche Domestic Resurrection Circus and Pageant (deutsch: „häuslicher Wiederauferstehungszirkus“) statt. Dabei handelte es sich um ein eintrittsfreies Sommerfest, bei dem Peter Schumann und seine Stammgruppe an zwei Tagen Workshops, Kurse und Seminare unter freiem Himmel veranstalteten. Während der Expo 2000 im Jahre 2000 in Hannover beteiligte sich das Bread and Puppet Theater in den ersten Wochen nahezu täglich an der Parade von Darstellergruppen auf dem Festivalgelände.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfall 1998.", "content": "Bei der Veranstaltung des Domestic Resurrection Circus and Pageant im Jahre 1998 ging es um den 150. Geburtstag des Kommunistischen Manifests und um Brechts 100. Geburtstag. Dazu wurde eine Freilichtaufführung mit mehreren hundert Aktiven erarbeitet und aufgeführt, bei der Schumann auf über 3 Meter hohen Stelzen auftrat. Am 19. August 1998 verkündete Schumann das vorläufige Ende dieser Aktionen. Zuvor hatten Teilnehmer Hunde und Drogen auf das Gelände mitgebracht, außerdem wurden mehrere Dutzend Besucher wegen der Hitzebelastung, aber vorwiegend wegen Drogenmissbrauchs in Krankenhäuser eingeliefert und auf dem nahe gelegenen Zeltplatz war ein 41-jähriger Mann bei einer Schlägerei getötet worden. Zudem überstieg die jährlich anwachsende Zuschauer- und Teilnehmermenge mit bis zu 40.000 Besuchern in den 1990er-Jahren zunehmend die Kapazitäten der Veranstalter. Peter Schumann sagte als verantwortlicher Leiter: „Wir gehen aber nicht weg, wir werden kleinere Formen von Theater im Sommer hier auf unserer Bread-and-Puppet-Farm abhalten.“ Seitdem fanden anstatt eines großen Festivals an den Wochenenden während der Sommermonate Vorstellungen des Bread and Puppet Circus statt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung.", "content": "Das Bread and Puppet Theater ist durch Aufführungen, Seminare und gelegentliche Aktionen sowie seine Studenten und Schüler immer noch aktiv. Dabei ist das Kollektiv in der Verbindung von Öffentlichkeit und Theater wegweisend. Es gilt durch die Aufhebung der Trennung zwischen Wohnen und Arbeiten sowie die spätere Aufnahme von Landwirtschaft auch als Modell alternativer und selbstbestimmter Lebensformen. In einem Interview bei CBC Radio One resümiert Schumann selbst, dass die Puppenspielerei in der Lage sei, „die Welt mit einem unfragmentierten und unkontrollierbaren großen Bild vor sich selbst zu bewahren, ein Bild, das nur das Puppenspiel zeichnen kann, ein Bild, das gleichzeitig beten und attackieren kann, ein \"theatrum mundi\", das das Verlangen der Welt zu sein, was sie sein könnte, beinhaltet.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bread and Puppet Theater ist eine US-amerikanische Theatergruppe, die sich der Mittel des Puppentheaters bedient und sich dem Genre des politischen Theaters zurechnen lässt. Herausragendes Merkmal des Kollektivs ist die Verwendung von Masken und von bis zu fünf Meter hohen Großpuppen, die wie Stabfiguren bewegt werden können. Da die Hauptaufführungsorte öffentliche Plätze sind, gilt das Kollektiv als ein typisches Straßentheater. ", "tgt_summary": null, "id": 1317126} {"src_title": "Häns’che Weiss", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Magali Noël wurde in der Türkei als Tochter französischer Diplomaten aus der Provence, die in dem Land tätig waren, geboren und besaß schon von klein auf eine Affinität zur Bühne. Sie begann früh mit einer Ballettausbildung und nahm zehn Jahre Geigenunterricht an der Schule von César Franck. Mit 15 bekam sie Schauspielunterricht, danach spielte sie Theater an verschiedenen Bühnen, in Deutschland als Molière-Interpretin. Später kehrte sie immer wieder für Engagements ans Theater zurück; sie spielte an verschiedenen Pariser Bühnen, unter anderem mit Peter Ustinov. Im Alter von 18 Jahren gab sie in einer kleinen Rolle in \"Demain nous divorçons\" ihr Filmdebüt, ein Jahr später bekam sie in \"Seul dans Paris\" an der Seite von Bourvil (als dessen Ehefrau) ihre erste größere Rolle. Wegen der geschmeidigen und erstaunlichen Einfachheit ihrer Darstellung wurde sie oft als Femme fatale besetzt. Noël war bis zuletzt im Filmgeschäft tätig. Sie spielte in Frankreich, Italien, Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten in unterschiedlichen Genres, von Komödie (etwa mit dem italienischen Starkomiker Totò) über Krimi und Thriller \"(Die Schlange)\" bis hin zur sozialkritischen Tragödie \"(Der Mann, der die Frauen beherrschte)\". Ihre Filmografie enthält so bekannte Titel wie \"Rififi\", \"Der Wendekreis des Krebses\" und \"Der Tod des Mario Ricci\". Dreimal stand sie auch für Federico Fellini vor der Kamera, 1959 als \"Fanny\" in \"Das süße Leben\", 1969 als \"Fortunata\" in \"Fellinis Satyricon\" und 1973 als \"Gradisca\" in \"Amarcord\". Ihr berühmtester Song war \"Fais-moi mal, Johnny,\" geschrieben von Boris Vian. Das Lied war einer der ersten Rock-’n’-Roll-Titel mit französischem Text.", "section_level": 1}], "src_summary": "Magali Noël (* 27. Juni 1932 als \"Magali Françoise Noëlle Camille Guiffray\" in Izmir, Türkei; † 23. Juni 2015 in Châteauneuf-Grasse) war eine französische Schauspielerin und Sängerin.", "tgt_summary": null, "id": 1990494} {"src_title": "Comporta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Stefania und Tommaso fahren aus der Großstadt Mailand hinaus aufs Land, um dort zu heiraten. Schon bei ihrem ersten Treffen mit Priester Don Livio ahnen sie, dass ihre Hochzeit etwas ganz besonderes werden wird. Am Tag der Hochzeit nimmt die Zeremonie eine überraschende Wendung. Der Priester entwirft für das Paar den potenziellen Fortgang ihrer Beziehung. Dabei verarbeitet er die Folgen der modernen Leistungsgesellschaft und führt ihnen vor Augen, wie sich ihr Leben entwickeln könnte.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Die Komponisten Aldo De Scalzi und Pivio De Scalzi kommen aus der italienischen Independent Szene. Ihr Soundtrack zu Casomai bietet einen Mix von Technorhythmen, Ambientsounds, sowie mediterranen und Salsa-Klängen. Der Soundtrack wurde auf eine Stunde komprimiert und ist auf CD bei CAM Records erschienen. Weiterhin steuerte die italienische Sängerin und Songwriterin Elisa mit \"Heaven out of Hell\" den Titelsong und mit \"Dancing\" einen weiteren Titel zum Film bei.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Hamburger Abendblatt schrieb über Casomai \"Die Geschichte einer Liebe, schon oft erzählt, aber nicht so originell und ungewöhnlich wie hier.\" Der Kinofilm wurde in vielen Kritiken für seinen komischen und kritischen Blick auf die moderne mitteleuropäische Gesellschaft gelobt. Der Weser Kurier schreibt \"\"Casomai\" ist nicht bloß ein bezaubernder Liebesfilm, sondern auch ein hochaktueller Film über die Liebe, der uns trotz Happy End mit dem schlechten Gewissen zurücklässt, Genosse einer liebesfeindlichen Zeit zu sein.\" Auch die beiden Hauptdarsteller Fabio Volo und Stefania Rocca kommen gut weg. So schreibt die italienische Zeitung Corriere della Sera \"Ein politischer Film, weil er von etwas erzählt, das im Alltag verloren gehen kann... Stefania Rocca und Fabio Volo spielen beide großartig...\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Casomai – Trauen wir uns?! ist ein italienischer Kinofilm aus dem Jahr 2002. Regie führte Alessandro D’Alatri. Der Film ist ein komisches, gesellschaftskritisches Werk über die Beziehung der Hauptcharaktere Stefania und Tommaso. Bei ihrer Hochzeit prophezeit ihnen der Priester Don Livio wie sich ihr Leben in der schnelllebigen Welt entwickeln kann. In Deutschland wird Casomai vom Schwarz-Weiss Filmverleih verlegt. In Italien war er einer der erfolgreichsten Filme des Jahres.", "tgt_summary": null, "id": 637773} {"src_title": "Christoph Schappeler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Anders als an der Ausstellung in Stuttgart wurden in Breslau sowohl fortschrittliche als auch eher konservative Architekten tätig. Es waren jedoch nur Mitglieder der schlesischen Abteilung beteiligt. Die treibende Kraft hinter der Ausstellung war Heinrich Lauterbach. Er trieb die Gründung eines Schlesischen Landesverbandes des Werkbundes voran und übernahm mit Adolf Rading die künstlerische Leitung. Die Ausstellung umfasste 37 Wohngebäude: freistehende Einfamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser, verschiedene Typen von Mehrfamilienhäusern, darüber hinaus später wieder abgebaute 1:1-Modelle eines Bürohauses und eines Bauerngutshofes. Adolf Rading entwarf ein modernes Hochhaus, dessen Realisierung wegen Bedenken des Bauamtes unter Stadtbaudirektor und Stadtbaurat Fritz Behrendt nur unproportioniert viergeschossig erfolgte. Besonders interessant ist das als Einküchenhaus konzipierte Ledigenheim von Hans Scharoun, das zu den ersten \"Split-level\"-Wohnbauten weltweit gehört. Auch die Innenräume der Gebäude wurden mit Gegenständen ausgestattet, die von Werkbund-Mitgliedern, wie z. B. Anna Rading, Josef Vinecky und Li Vinecky-Thorn, entworfen worden waren. Die Gestaltung der Ausstellung hatte Johannes Molzahn übernommen. Im Gegensatz zur Weißenhofsiedlung wurden bei der Planung Freizeitgrünanlagen berücksichtigt und sogar eine Kindertagesstätte gebaut. Die Gesamtanlage scheint jedoch chaotisch und willkürlich zu sein, die Anordnung der einzelnen Gebäude zufällig und die Bautechnik- und Planungsfehler beachtlich.", "section_level": 1}, {"title": "Weiternutzung.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Einfamilienhäuser und kleinere Mehrfamilienbauten an Privatleute für einen Zeitraum von 99 Jahren verpachtet. Durch sie wurden die Gebäude teilweise umgestaltet. Ein Haus wurde abgerissen, um an seiner Stelle ein Fußballfeld anlegen zu können. Diese Fläche wurde in der Folge jedoch zum Parkplatz umgestaltet. Die beiden großen Mehrfamilienbauten wurden zu Beginn des 21. Jahrhunderts renoviert und zu einem Hotel bzw. einem Studentenheim umgenutzt. Im Juli 2006 brannte der aus Holz erbaute und mehrere Jahre ungenutzte Kindergarten unter ungeklärten Umständen nieder. Einige Tage davor ging ein Gesuch auf einen Bauvorbescheid zum Bau dreier Reihenhäuser auf demselben Grundstück bei der zuständigen Stadtverwaltung ein. Dieses wurde allerdings nicht vom Grundstückseigentümer gestellt. Infolgedessen wurde ein Verfahren zur Eintragung in die Baudenkmalliste eingeleitet. Da die Eintragung ungeachtet des Brandes rechtskräftig wurde, verpflichtete die Stadtverwaltung den Eigentümer zum Wiederaufbau. Im Jahr 2013 erfolgte der Wiederaufbau nach Originalplänen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Werkbundsiedlung Breslau wurde 1929, im Rahmen der Werkbundausstellung Wohnung und Werkraum (WuWa), als Versuchssiedlung errichtet. Letztere hatte in der Siedlung ihren Schwerpunkt, wurde aber ergänzt durch weitere Präsentationen im nahegelegenen Ausstellungsgelände rund um die Jahrhunderthalle und den Scheitniger Park. Die Organisation oblag der schlesischen Abteilung des Deutschen Werkbundes. ", "tgt_summary": null, "id": 1287015} {"src_title": "Medienereignis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Greene County liegt im mittleren Norden von Virginia und hat eine Fläche von 407 Quadratkilometern, wovon ein Quadratkilometer Wasserfläche ist. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Madison County, Orange County, Albemarle County, Rockingham County und Page County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Gebildet wurde es 1838 aus Teilen des Orange County. Benannt wurde es nach Nathanael Greene, einem Helden im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Greene County 15.244 Menschen in 5574 Haushalten und 4291 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 38 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 90,99 Prozent Weißen, 6,45 Prozent Afroamerikanern, 0,19 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,45 Prozent Asiaten, 0,03 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 0,64 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,25 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 1,32 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 5574 Haushalten hatten 38,3 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 61,9 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 10,4 Prozent waren allein erziehende Mütter, 23,0 Prozent waren keine Familien, 18,0 Prozent waren Singlehaushalte und in 5,3 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,71 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 3,07 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 27,4 Prozent Einwohnern unter 18 Jahren, 6,7 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren, 33,2 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren, 23,0 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren und 9,7 Prozent waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 36 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 98,4 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen statistisch 94,7 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 45.931 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 48.548 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 32.020 USD, Frauen 26.864 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 19.478 USD. 4,8 Prozent der Familien und 6,6 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. Davon waren 7,7 Prozent Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahre und 7,1 Prozent waren Menschen über 65 Jahre.", "section_level": 1}], "src_summary": "Greene County ist ein County im Bundesstaat Virginia der Vereinigten Staaten. Im Jahr 2000 hatte das County 15.244 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 38 Einwohner pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Stanardsville. Das County gehört zu den Dry Countys, was bedeutet, dass der Verkauf von Alkohol eingeschränkt oder verboten ist.", "tgt_summary": null, "id": 2235114} {"src_title": "Daniel Kreutzer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Montgomery County liegt im mittleren Südwesten von Virginia, ist im Norden etwa 30 km von West Virginia entfernt und hat eine Fläche von 1009 Quadratkilometern, wovon drei Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Roanoke County, Floyd County, Pulaski County, Giles County und Craig County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Gebildet wurde es 1772 aus Teilen des Fincastle County. Benannt wurde es nach Richard Montgomery, einem General im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Montgomery County 83.629 Menschen. Davon wohnten 9.160 Personen in Sammelunterkünften, die anderen Einwohner lebten in 30.997 Haushalten und 17.203 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 83 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 90,00 Prozent Weißen, 3,65 Prozent Afroamerikanern, 0,18 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 3,97 Prozent Asiaten, 0,04 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 0,63 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,53 Prozent stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 1,58 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 30.997 Haushalten hatten 25,3 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 44,8 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 7,6 Prozent waren allein erziehende Mütter, 44,5 Prozent waren keine Familien, 25,5 Prozent waren Singlehaushalte und in 6,6 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,40 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 2,87 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 17,1 Prozent Einwohnern unter 18 Jahren, 31,3 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren, 25,6 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren, 17,3 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren und 8,6 Prozent waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 26 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 110,0 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen statistisch 110,9 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 32.330 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 47.239 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 33.674 USD, Frauen 23.555 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 17.077 USD. 8,8 Prozent der Familien und 23,2 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. Darunter waren 14,6 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren und 8,8 Prozent der Einwohner im Alter ab 65 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Montgomery County ist ein County im Bundesstaat Virginia der Vereinigten Staaten. Im Jahr 2000 hatte das County 83.629 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 83 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Christiansburg. Das County gehört zu den Dry Countys, was bedeutet, dass der Verkauf von Alkohol eingeschränkt oder verboten ist.", "tgt_summary": null, "id": 669618} {"src_title": "Waagner-Biro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung, Mitglieder und Finanzierung.", "content": "CORE ist als amerikanische Non-Profit-Organisation nicht zur Auskunft über ihre Mitglieder und Geldgeber verpflichtet und nutzt dies, nach eigenen Angaben, um die Herkunft von Spendengeldern zu verbergen. Durch Mitteilungen an die Finanzbehörden sowie Veröffentlichungen von Geldgebern sind einige Mitgliedsunternehmen wie Philip Morris und Coca-Cola bekannt geworden. Die Gründung der vormals als \"Guest Choice Network\" bekannten Organisation ging von dem Tabakunternehmen Philip Morris International aus, die ein Anfangskapital von 600.000 US-Dollar zur Verfügung stellte, das im darauf folgenden Jahr um weitere 300.000 Dollar erhöht wurde. Nach einer internen Mitteilung des Unternehmens Philip Morris im Jahr 1996 war das Unternehmen zu jenem Zeitpunkt der einzige Geldgeber. Betrieben wird das \"Center for Consumer Freedom\" von dem PR-Unternehmen Berman & Company. Im Dezember 1996 gehörte auch die Firmen Alliance Gaming (Geldspielautomaten), Anheuser-Busch (Bier), Bruss Company (Fleischprodukte), Cargill Processed Meat Products, Davidoff (Zigarren), Harrah's (Casinos), Overhill Farms (Tiefkühlprodukte), Philip Morris und Standard Meat Company (Fleischprodukte) zu den Unterstützern der Organisation. Die leitenden Gremien der Organisation bestanden bzw. bestehen aus Repräsentanten vieler Unternehmen und Vertretern des Nahrungsmittelgewerbes, sowie Carl Vogt als Vertreter der Rechtsanwaltskanzlei Fulbright & Jaworski, James Spector von Philip Morris und John Doyle vom American Beverage Institute. Im Jahr 2001 benannte sich die Organisation in \"Center for Consumer Freedom\" um und nahm – neben dem Thema Tabakkonsum – die Themen Ernährung und Getränke als Schwerpunkte ihrer Aktivitäten auf. Das Wortkonstrukt \"Consumer Freedom\" soll das Recht der Verbraucher bezeichnen, „selbst zu entscheiden, wie sie leben, was sie essen und trinken, wie sie ihre Finanzen regeln und wie sie sich amüsieren“. In den Folgejahren gewann die Organisation weitere Geldgeber, war aber im Wesentlichen noch auf die finanzielle Unterstützung der großen Unternehmen angewiesen. Steuermitteilungen der Jahre 2002 bis 2005 können im Internet eingesehen werden. In der letzten verfügbaren Veröffentlichung für das Jahr 2005 werden Einnahmen von 3,7 Millionen USD und Ausgaben von 3,8 Millionen USD ausgewiesen (steuerbefreite Organisationen müssen gewisse finanzielle Grunddaten angeben). Für das Jahr 2005 gab die Organisation mehr als 1.000 Einzelpersonen als Mitglieder an und hatte – laut ihrem Direktor Richard Berman – 100 Mitgliedsunternehmen. Zu den Unternehmen, die ihre Unterstützung für CCF bestätigt haben, gehören Coca-Cola, Wendy’s, Tyson Foods und Pilgrim's Pride. Neben den aufgeführten Unternehmen gehören laut veröffentlichten Dokumenten unter anderem Outback Steakhouse und Cargill zu den weiteren Finanzierern. Pepsi und Kraft Foods haben sich von den Methoden des CCF distanziert und gehören nach eigenen Angaben nicht zu den Mitwirkenden. Im Jahr 2014 wurde die Organisation in \"Center for Organizational Research and Education\" umbenannt, die Kampagne \"Center for Consumer Freedom\" betrieb sie als eines ihrer Projekte weiter. Sie griff als weiteren Schwerpunkt das Thema Umwelt auf und gründete ein Projekt namens \"Environmental Policy Alliance\". Im Jahr 2016 war Richard Berman, der Präsident der PR-Firma Berman & Company, vorsitzender Direktor von CORE. Laut \"Media Matters for America\" ist Berman noch Direktor zahlreicher weiterer Organisationen, die er im Kundenauftrag einrichtet und die wiederum, Schicht auf Schicht, das Dach von jeweils mehreren Frontgruppen und Kampagnen bilden. Dazu gehören das \"Employment Policies Institute (EPI)\", das \"American Beverage Institute (ABI)\", \"Center for Union Facts (CUF)\" und \"Enterprise Freedom Action Committee\".", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten.", "content": "Ein großer Teil der Ausgaben von CORE erfolgt für größere Werbekampagnen (Ausgaben 2005 insgesamt 2,2 Millionen USD) wie etwa Plakaten auf zentralen Plätzen und Werbeanzeigen in großen Medien wie der New York Times. Rund 850.000 USD wurden nach den Angaben 2005 für den Betrieb der Websites ausgegeben. In einem Vortrag vor Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie, dessen Inhalt der Presse zugespielt wurde, führte der Direktor von CORE, Richard Berman, die bevorzugte Strategie für seine Öffentlichkeitsarbeit aus. Sie bestehe darin, die moralische Autorität der Gegner zu zertrümmern und soziale und ökologische Bewegungen als nicht glaubwürdig zu brandmarken. Zudem liefe sie darauf hinaus, Zweifel in der Öffentlichkeit über das richtige politische Vorgehen zu säen. Dadurch würde man in den Gedanken der Leute ein „Unentschieden“ erzeugen. „Ein Unentschieden genügt mir jederzeit, wenn ich den Status-Quo behaupten will.“ CORE bedient sich, laut einer Untersuchung über Umweltkommunikation, in der Verfolgung seiner Strategie unter anderem des Mimikry, also bewusster Ähnlichkeiten zum Gegner, um Verwirrung zu stiften und die Stimmen von Umweltaktivisten zu untergraben. So setzt CORE mit seiner Kampagne \"Environmental Policy Alliance\", die das gleichen Kürzel wie die durch sie angegriffenen amerikanischen Umweltbehörde Environmental Protection Agency (EPA) hat, die PR-Technik des Greenscamming ein. Stand 2016 betrieb CORE in vier Themenbereichen u. a. folgende Kampagnen:", "section_level": 1}, {"title": "Center for Consumer Freedom.", "content": "Ein wesentlicher Teil der Veröffentlichungen des CCF behandelt Themen rund um Nahrungsmittel; so wird etwa die Auffassung vertreten, dass viele Lebensmittel großer Nahrungshersteller sehr gesund seien und dass auch bei der Verwendung von Pestiziden keine Gesundheitsgefahr bestehe. Die Aktivitäten einiger Organisationen, das zunehmende Übergewicht in der Gesellschaft und das damit verbundene Gesundheitsrisiko durch bessere Ernährung zu senken, seien unpatriotisch und gegen die Freiheit gerichtet. Ein weiterer Teil der Aktivitäten konzentriert sich auf die Kritik an Verbraucherschutzorganisationen und Gesundheitsbehörden (z. B. eine Kampagne gegen die Centers for Disease Control and Prevention), die nach Darstellung des CCF Gesundheitsgefahren zu sehr regulieren und mit gesetzlichen Höchstwerten von gesundheitsgefährdenden Stoffen die Freiheit verletzen würden. Richard Berman, der Leiter der hinter dem CCF stehenden PR-Agentur \"Berman and Company\", machte darauf aufmerksam, dass Verbraucherschützer das Konsumentenverhalten in Bezug auf z. B. Fett, Zucker und Tabak beeinflussen. Daher sei es wichtig, die Glaubwürdigkeit entsprechender Organisation zu diskreditieren. Daneben wirkt CCF auch gegen Tierrechtsorganisationen, insbesondere gegen PETA. Laut der vom CCF betriebenen Website „PETA kills Animals“ würde PETA unnötigerweise Tiere in ihrer Obhut einschläfern. Die Tierrechtsorganisation selbst bezeichnet diesen Vorwurf als gezielte Falschdarstellung.", "section_level": 2}, {"title": "Environmental Policy Alliance.", "content": "Das Projekt \"Environmental Policy Alliance\" betreibt eine Reihe von Kampagnenwebseiten, wie biggreenradicals.com oder epafacts.com, „um die Öffentlichkeit über Umweltaktivisten aufzuklären“. Das Projekt gab 2014 gut 1 Mio. USD aus, mehr als die Hälfte davon für Inserate, es griff klima\"skeptische\" Positionen auf und attackierte im Jahr 2015, unter anderem mit einem Film namens \"Breaking Up\" (2015), die stark an Einfluss gewinnende Divestment-Bewegung, um ihre moralische Glaubwürdigkeit zu untergraben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Center for Organizational Research and Education (CORE) ist eine 1995 unter dem Namen Guest Choice Network gegründete und von 2001 bis 2014 Center for Consumer Freedom (CCF) benannte amerikanische Non-Profit-Organisation mit Sitz in Washington, D.C. Unter dem Dach von CORE werden zahlreiche Projekte betrieben, die nach eigenen Angaben über „Aktivistengruppen“ in Umweltschutz, Verbraucherschutz und Wissenschaft „recherchieren und aufklären“ wollen. Forscher haben das Zentrum wiederholt als Frontorganisation für Interessen u. a. der Lebensmittelindustrie oder fossiler Energieunternehmen bezeichnet. ", "tgt_summary": null, "id": 828770} {"src_title": "Staphylococcaceae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Erstmals urkundlich erwähnt wird Rogalin 1294 als Besitz einer Familie aus polnischem Uradel. Im 16. Jahrhundert gehört das Dorf dem Geschlecht der Arciszewski. Krzysztof Arciszewski, Flottenadmiral in niederländischen Diensten und General der polnischen Artillerie unter König Władysław IV. Wasa, wird 1592 hier geboren. 1768 erwirbt Kazimierz Raczyński, wohlhabender Adeliger und königlich-polnischer Reichsschreiber, das Dorf sowie die umliegenden Güter und verwandelt Rogalin in den Stammsitz der aufsteigenden Familie der Raczyński. Noch im selben Jahr beginnt der neue Grundherr mit dem Bau einer Residenz \"entre cour et jardin\". Der Bau macht rasche Fortschritte, sodass 1774 das Schloss bezogen werden kann. 1776 werden die Wirtschaftsgebäude übergeben, ein Jahr später folgt die Weihe der Schlosskapelle. Die Anlage befindet sich bis 1939 in Familienbesitz, letzter adeliger Eigentümer ist Graf Edward Raczyński, 1979 bis 1986 Staatspräsident Polens im Exil. Nach der Zweiten Teilung Polens 1793 gelangt Großpolen unter preußische Herrschaft, 1815 wird dieser Zustand für ein ganzes Jahrhundert befestigt. 1831 hält sich Polens Nationaldichter Adam Mickiewicz in Rogalin auf. 1848 kommt es bei dem Ort zu Gefechten zwischen polnischen Aufständischen und preußischen Truppen. 1918 kehrt Rogalin an Polen zurück. Seit 1949 befindet sich Schloss Rogalin im Besitz des Nationalmuseums Posen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Der monumentale Komplex aus Schloss, Schlossgarten und Museum ist Hauptsehenswürdigkeit in Rogalin und verbindet es hinsichtlich seiner Bedeutung mit ähnlichen Bauensembles in anderen Orten Großpolens – vor allem mit dem nur 10 km entfernt gelegenen Kórnik, sowie mit Gołuchów, Śmiełów und Rydzyna.", "section_level": 1}, {"title": "Schloss.", "content": "Das Raczyński-Schloss ist ein monumentaler Adelspalast im spätbarocken Stil mit klassizistischen Elementen. Von seinem Baumeister ist nichts Näheres überliefert, vermutlich handelte es sich um einen der zahlreichen, im 18. Jahrhundert in Warschau und im übrigen Polen tätigen sächsischen Architekten. Das Schloss besteht aus einem Hauptgebäude mit zwei sich an den Seiten anschließenden Nebenflügeln, die gemeinsam die halbkreisförmige Einfassung des weiten, nach Osten hin offenen Paradehofes (\"cour d'honneur\") bilden, auf den vom reich verzierten Schlosstor eine Allee führt. Nahe dem Schlosstor befindet sich die als Mausoleum dienende katholische Schlosskapelle, ein frühklassizistischer Bau in der Art eines römischen Tempels.", "section_level": 2}, {"title": "Schlossgarten.", "content": "Auf der Westseite des Palastes schließt sich der Schlossgarten an, eine weitläufige Anlage im französischen Stil, mit symmetrisch angeordneten Ziergewässern, Bäumen, Beeten und Hecken. Auffallend sind die Statuen griechischer Gottheiten. Den Garten schließt ein \"Parnass\" genannter Kunsthügel gegen den Uferbereich der Warthe hin ab.", "section_level": 2}, {"title": "Museum.", "content": "Schloss und Garten sind Teil des Nationalmuseums Posen und können besichtigt werden. Die Kunstsammlungen sind bemerkenswert, sie enthalten Werke polnischer und europäischer Künstler wie Jacek Malczewski, Stanisław Wyspiański oder Claude Monet und setzen sich aus Besitzständen des Nationalmuseums und der 1990 ins Leben gerufenen Raczyński-Stiftung zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "Naturpark und Eichen.", "content": "Rogalin und das Schloss bilden das Zentrum des Rogaliński Park Krajobrazowy (\"Naturpark Rogalin\"), in dem seit 1997 weite Teile der Uferlandschaft der Warthe als Reservat unter Naturschutz stehen. Besonders geschützt sind die uralten Stieleichen, deren Bestand in Rogalin der größte in Europa ist. Sie erreichen hier einen Stammumfang von bis zu 9 Metern. Die bekanntesten Exemplare heißen \"Lech\", \"Czech\" und \"Rus\". Sie sind über 700 Jahre alt, ihre Namen nehmen Bezug auf Legenden über die gemeinsame Genese dreier slawischer Völker: der Polen, der Tschechen und der Russen (siehe Lech, Čech und Rus).", "section_level": 2}], "src_summary": "Rogalin [] (deutsch 1940–45 \"Eichenhain\", älter \"Groß Rogalin\") ist ein Dorf mit 700 Einwohnern im westlichen Polen und Teil der Stadt- und Landgemeinde Mosina, die zum Powiat Poznański der Woiwodschaft Großpolen gehört. Es liegt etwa 20 Kilometer südlich von Posen am rechten Ufer der Warthe.", "tgt_summary": null, "id": 2387194} {"src_title": "Drosera peltata", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Dutton begann in Berlin in der Jugendabteilung des BTuFC Britannia 1892 mit dem Fußballspielen. Sein Vater war Tom Dutton, ein englischer Sport-Pionier und bedeutender Importeur englischer Sportartikel, der als Fußballer und Cricketer den genannten Verein mitbegründet hatte, ebenso wie in Breslau den \"FC Breslau 1895\". Der Senior schickte Edwin, geboren im preußisch-schlesischen Mittelwalde, zum Schulbesuch in die deutsche Hauptstadt. Zur Saison 1906/07 rückte er in die erste Britannia-Mannschaft auf. Bis Saisonende 1907/08 kam er in den Berliner Meisterschaften zum Einsatz, die der Verband Berliner Ballspielvereine organisierte. Beide Male schloss das Team die Saison als Zweitplatzierter ab. Anschließend spielte Dutton junior für den Lokalrivalen BFC Preussen, mit dem er am Saisonende 1909/10 die Berliner Meisterschaft gewann. Aufgrund des Erfolges wurde er in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft im Viertelfinale gegen Holstein Kiel eingesetzt, das mit 1:4 verloren wurde. Im Oktober 1910 unterzeichnete Dutton einen Vertrag mit dem Erstligisten und amtierenden FA Cup-Sieger Newcastle United, dem er bis Saisonende 1911/12 angehörte. In Pflichtspielen blieb er für Newcastle ohne Einsatz. 1912 nach Berlin zurückgekehrt, erhielt er im Januar 1913 durch Beschluss des DFB-Bundestages den Amateurstatus wieder zuerkannt – eine Ausnahme von der eigentlich vorgesehenen zweijährigen Wartezeit. Fortan war er wieder für den BTuFC Britannia 1892 spielberechtigt und wirkte im März desselben Jahres im mit 0:1 verlorenen Städtevergleich in Paris mit. Die Saison 1913/14 absolvierte er im Verband Brandenburgischer Ballspielvereine und schloss sie mit der Mannschaft als Fünftplatzierter ab. Vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs überrascht, wurde er, der immer noch als Brite galt, wie auch alle anderen in Deutschland tätigen britischen Zivilisten – darunter zahlreiche Sportler – auf der Trabrennbahn Ruhleben festgesetzt, die als Internierungslager diente. Schilderungen des Alltags im Lager, in dem sich mehrere Tausend Zivilpersonen befanden, variieren stark, doch fand zeitweise ein reger Sportbetrieb statt und spielten Lagerteams Fußballwettbewerbe aus. Trotz seiner Erfahrungen kehrte Dutton erneut nach Deutschland zurück. Er trainierte von 1924 bis 1926 die Stuttgarter Kickers und führte sie am Ende seines ersten Trainerjahres zur Bezirksmeisterschaft Württemberg/Baden und anschließend in er Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft auf den vierten Platz. Abermals nach England zurückgekehrt, trainierte er von 1927 bis 1932 Ipswich Town.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Trotz seiner britischen Abstammung kam er zu einem Länderspieleinsatz für die A-Nationalmannschaft des DFB, den er am 4. April 1909 in Budapest beim 3:3-Unentschieden gegen die Nationalmannschaft Ungarns hatte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Edwin Dutton (* 8. April 1890 in Mittelwalde, Landkreis Habelschwerdt, Provinz Schlesien; † 24. Mai 1972 in Bucklow, Cheshire) war ein deutscher Fußballspieler britischer Abstammung.", "tgt_summary": null, "id": 1758652} {"src_title": "Paul Deichmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hauptkategorien.", "content": "Single des Jahres (Record of the Year): Album des Jahres (Album of the Year): Song des Jahres (Song of the Year): Bester neuer Künstler (Best New Artist):", "section_level": 1}, {"title": "Pop.", "content": "Beste weibliche Gesangsdarbietung – Pop (Best Pop Vocal Performance, Female): Beste männliche Gesangsdarbietung – Pop (Best Pop Vocal Performance, Male): Beste Darbietung eines Duos oder einer Gruppe mit Gesang – Pop (Best Pop Performance By A Duo Or Group With Vocals): Beste Instrumentaldarbietung – Pop (Best Pop Instrumental Performance):", "section_level": 1}, {"title": "Rhythm & Blues.", "content": "Beste weibliche Gesangsdarbietung – R&B (Best R&B Vocal Performance, Female): Beste männliche Gesangsdarbietung – R&B (Best R&B Vocal Performance, Male): Beste Darbietung eines Duos oder einer Gruppe mit Gesang – Pop (Best R&B Performance By A Duo Or Group With Vocals): Beste Instrumentaldarbietung – R&B (Best R&B Instrumental Performance): Bester R&B-Song (Best R&B Song):", "section_level": 1}, {"title": "Country.", "content": "Beste weibliche Gesangsdarbietung – Country (Best Country Vocal Performance, Female): Beste männliche Gesangsdarbietung – Country (Best Country Vocal Performance, Male): Beste Countrydarbietung eines Duos oder einer Gruppe mit Gesang (Best Country Performance By A Duo Or Group With Vocal): Bestes Darbietung eines Countryinstrumentals (Best Country Instrumental Performance): Bester Countrysong (Best Country Song):", "section_level": 1}, {"title": "Jazz.", "content": "Beste Jazz-Gesangsdarbietung (Best Jazz Vocal Performance): Beste Jazz-Instrumentaldarbietung, Solist (Best Jazz Instrumental Performance, Soloist): Beste Jazz-Instrumentaldarbietung, Gruppe (Best Jazz Instrumental Performance, Group): Beste 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"Beste gesprochene Aufnahme (Best Spoken Word Recording):", "section_level": 1}, {"title": "Comedy.", "content": "Beste Comedy-Aufnahme (Best Comedy Recording):", "section_level": 1}, {"title": "Musical Show.", "content": "Bestes Cast-Show-Album (Best Cast Show Album):", "section_level": 1}, {"title": "Komposition / Arrangement.", "content": "Beste Instrumentalkomposition (Best Instrumental Composition): Bestes Album mit Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial (Best Album Of Original Score Written For A Motion Picture Or A Television Special): Bestes Instrumentalarrangement (Best Instrumental Arrangement): Bestes Arrangement mit Gesangsbegleitung (Best Arrangement Accompanying Vocals): Bestes Gesangsarrangement (Best Arrangement For Voices):", "section_level": 1}, {"title": "Packages und Album-Begleittexte.", "content": "Bestes Album-Paket (Best Album Package): Bester Album-Begleittext (Best Album Notes):", "section_level": 1}, {"title": "Historische Aufnahmen.", "content": "Bestes historisches, neu aufgelegtes Album (Best Historical Repackage Album):", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Technik.", "content": "Beste technische Aufnahme, ohne klassische Musik (Best Engineered Recording, Non-Classical): Beste technische Klassikaufnahme (Best Engineered Recording, Classical): Produzent des Jahres (Producer Of The Year):", "section_level": 1}, {"title": "Klassische Musik.", "content": "Bestes Klassik-Album (Best Classical Album): Beste klassische Orchesterdarbietung (Best Classical Orchestral Performance): Beste Opernaufnahme (Best Opera Recording): Beste Chor-Darbietung, Klassik (ohne Oper) (Best Choral Performance, Classical, Other Than Opera): Beste Soloinstrument-Darbietung mit Orchester (Best Classical Performance Instrumental Soloist or Soloists with Orchestra): Beste Soloinstrument-Darbietung ohne Orchester (Best Classical Performance Instrumental Soloist or Soloists without Orchestra): Beste Kammermusik-Darbietung (Best Chamber Music Performance): Beste klassische Solo-Gesangsdarbietung (Best Classical Vocal Soloist Performance):", "section_level": 1}, {"title": "Special Merit Awards.", "content": "Der Grammy Lifetime Achievement Award wurde 1979 nicht vergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei den Grammy Awards 1979 wurden zum 21. Mal die US-amerikanischen Musikpreise vergeben. Die Grammys gingen dabei an Musikschaffende in 52 Kategorien aus 17 Feldern.", "tgt_summary": null, "id": 742121} {"src_title": "Björn Barta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Stiftung verdankt ihre Entstehung einem Vertrag, mit dem die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen die nach dem Krieg unklaren Eigentumsverhältnisse am Volkswagenwerk regelten und gleichzeitig die Errichtung einer (wie sie damals hieß) „Stiftung Volkswagenwerk“ beschlossen. Die damalige Volkswagenwerk GmbH wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, das Aktienkapital zu 60 % in private Hände gegeben. Bund und Land blieben mit je 20 % am damaligen Grundkapital der neuen Aktiengesellschaft beteiligt. Mit dem Erlös aus den veräußerten Aktien von rund 1 Milliarde DM und dem Anspruch auf den Gegenwert der jährlichen Gewinne aus den Bund und Land verbliebenen Aktien als Vermögensausstattung wurde am 19. Mai 1961 die Stiftung gegründet. Die konstituierende Kuratoriumssitzung fand am 27. Februar 1962 in Hannover statt. Der Bund hat seine Beteiligung an der heutigen Volkswagen AG inzwischen veräußert; der Erlös steht der Stiftung zu. Hauptzweck der Stiftung war und ist die Förderung der Wissenschaft in Forschung und Lehre.", "section_level": 1}, {"title": "Stiftungsvermögen.", "content": "Die Stiftung verfügte Anfang 2020 über ein Kapital von rund 3,5 Milliarden Euro. Die Stiftung ist wirtschaftlich autark und in ihren Entscheidungen autonom. Seit 1962 hat sie mit mehr als 5 Milliarden Euro über 30.000 Projekte unterstützt, im Jahr 2017 stellte sie rund 158,5 Millionen Euro für neue Vorhaben bereit. Mit den Erlösen aus dem Stiftungsvermögen werden Projekte von Wissenschaftsorganisationen (Universitäten, Forschungseinrichten u. ä.) auf Antrag und nach wissenschaftlicher Begutachtung gefördert.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Auf Grundlage des Urteils von Gutachtern, zu denen die Stiftung angesehene Wissenschaftler beruft, werden beantragte Projekte vom Generalsekretär, seit Januar 2020 Georg Schütte, und dem Kuratorium vergeben. Das Kuratorium der Volkswagenstiftung besteht aus für je fünf Jahre berufenen 14 Mitgliedern; sie werden je zur Hälfte von der Bundesregierung und der Niedersächsischen Landesregierung berufen. Den Vorsitz führt ein Vertreter des Landes Niedersachsen. Die Stiftung verfügt über gut 100 Mitarbeiter, die die Fördervorhaben (u. a. die Lichtenberg-Professur und die Freigeist-Fellowships) bearbeiten, die wissenschaftliche Begutachtung sicherstellen und denen die Vermögensverwaltung des Stiftungskapitals obliegt.", "section_level": 1}, {"title": "Freigeist-Fellowships.", "content": "Die Freigeist-Fellowships sind ein 2012 eingerichtetes Förderprogramm für Wissenschaftler aller Fachrichtungen mit dem Ziel, diesen in der Frühphase ihrer wissenschaftlichen Laufbahn Freiräume für unabhängige Forschung zu eröffnen. Sie sind thematisch offen gehalten und richten sich insbesondere an die Nachwuchswissenschaftler, die sich zwischen etablierten Fachgebieten bewegen.", "section_level": 1}, {"title": "Niedersächsisches Vorab.", "content": "Nach § 8 Abs. 2 der Satzung setzt sich das „Niedersächsische Vorab“ aus drei Vermögensmassen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Millionen Euro VW-Aktien, der der Stiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Millionen Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Fördermittel. Es wird auf Vorschlag des Landes Niedersachsen nach Beschluss durch das Kuratorium der Volkswagenstiftung niedersächsischen Wissenschaftsorganisationen zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2016 betrug das Niedersächsische Vorab etwa 57,5 Millionen Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Tochterfirma.", "content": "Als Tochterfirma der Stiftung für die Verwaltung von Immobilien existiert die Immobilien-Verwaltungs- und Anlagegesellschaft Dr. A. Steiger KG (IVA), die auch in der Anlage des Stiftungsvermögens involviert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Förderpreis.", "content": "Der Förderpreis Opus Primum wird seit 2011 jährlich für die beste wissenschaftliche Nachwuchspublikation des Jahres verliehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Volkswagenstiftung (Eigenschreibweise \"VolkswagenStiftung\") ist eine gemeinnützige Stiftung privaten Rechts mit Sitz in Hannover. Sie fördert Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre, die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften ebenso wie die Natur- und Ingenieurwissenschaften und die Medizin. Die Stiftung ermöglicht Forschungsvorhaben in zukunftsträchtigen Gebieten und hilft wissenschaftlichen Institutionen bei der Verbesserung der strukturellen Voraussetzungen für ihre Arbeit. Besondere Aufmerksamkeit widmet sie dem wissenschaftlichen Nachwuchs sowie der Zusammenarbeit von Forschern über disziplinäre und staatliche Grenzen hinweg. ", "tgt_summary": null, "id": 1646129} {"src_title": "The Calypso", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Geschichte der Tanztherapie.", "content": "Der Beginn der Entwicklung der Tanztherapie lag in den 1920er Jahren in Deutschland. Eine Pionierrolle spielte dabei Rudolf von Laban (1879–1958). Eine Schülerin von Labans war die deutsche Tänzerin Mary Wigman (Karoline Sofie Marie Wiegmann 1886–1973), die in ihrem Buch „Die Sprache des Tanzes“ den Ausdruckstanz und ihr Erleben als Tänzerin beschrieb und somit wichtige Impulse zur Entwicklung der Tanztherapie gab. Weitere Schülerinnen von Rudolf von Laban und Mary Wigman waren Irmgard Bartenieff, Franziska Boas, Liljan Espenak und Mary Whitehouse. Als Emigrantinnen verfolgten sie in den USA die theoretischen und praktischen Gedanken ihrer Lehrer weiter und entwickelten daraus neue. Durch ihre Arbeit mit Behinderten und psychisch kranken Menschen entdeckten sie kontinuierlich neue therapeutische Möglichkeiten des Tanzes. Die Bühnentänzerinnen Trudi Schoop und Marian Chace trugen ebenfalls zur Entwicklung der Tanztherapie bei. Sie erprobten ab etwa 1950 die positive Wirkung von Tanz bei psychisch schwer gestörten Menschen. Heute werden Franziska Boas, Marian Chace, Liljan Espenak, Mary Whitehouse und Trudi Schoop als „die Mütter der Tanztherapie“ bezeichnet. Sie alle wuchsen in der Zeit des Ausdruckstanzes auf und hatten bereits viele Erfahrungen im Tanz als künstlerisches Ausdrucksmittel gemacht. Durch Erlebnisse in ihren Tanzstudios und Kontakten zu tiefenpsychologischen Therapeuten wurde die Tanztherapie von ihnen wiederentdeckt. Zunächst war aber keine von ihnen Klinikerin, Psychologin oder Psychotherapeutin.", "section_level": 1}, {"title": "Die Pionierinnen der Tanztherapie.", "content": "Franziska Boas versuchte schon 1941 zusammen mit einer Fachärztin für Kinderpsychiatrie in einer Klinik mit psychisch kranken Kindern im Alter von 12 Jahren tänzerisch zu arbeiten. Liljan Espenak (1905–1988) hatte an der Hochschule für Leibeserziehung in Berlin studiert und ließ sich nach ihrer Ausbildung bei Mary Wigman am Alfred-Adler-Institut in Individualtherapie ausbilden. Sie versuchte für jeden ihrer Patienten und Schüler Bewegungsfreiheit zu erzielen, indem sie durch die bewusste Koordination von Körperteilen und rhythmischen Improvisationen Veränderungen im Lebensstil des Tanzenden anstrebte. Diesen Vorgang vollzog Liljan Espenak mit jedem Patienten einzeln als Vorbereitung für die Gruppentherapie. In der Gruppenarbeit wurden Rollenspiele gemacht, die den Patienten helfen sollten, zu lernen, mit verschiedenen Situationen klarzukommen. Außerdem wurden Dehn- und Kräftigungsübungen durchgeführt um einen größtmöglichen Bewegungsausdruck zu ermöglichen. Liljan Espenak nutzte Musik, um Emotionen zu unterstreichen oder hervorzulocken. Espenaks erste Patientengruppe bestand aus geistig behinderten Kindern. Später arbeitete sie auch mit neurotischen und psychosomatischen Menschen in Einzel- und Gruppentherapie. Sie hatte 1969 in New York den ersten Tanztherapiestudiengang gegründet. Mary Whitehouse (1911–1979) entwickelte ihren Ansatz zur Tanztherapie aus ihrer tänzerischen Erziehung in Europa und Amerika und durch den Kontakt mit der Tiefenpsychologie Carl Gustav Jungs. Sie entwarf die Jungianische Tanztherapie, die heute in den USA weit verbreitet ist. Trudi Schoop (1903–1999) war eine Bühnentänzerin und wanderte Anfang des Zweiten Weltkrieges aus der Schweiz nach Kalifornien aus. Dort begann sie ihre Tanztherapie für chronisch psychotische Menschen zu entwickeln. Marian Chace (1896–1970) war die bekannteste und bisher einflussreichste Pionierin der Tanztherapie. Sie bezeichnete sich selbst nie als Psychotherapeutin, aber ihre Arbeit mit den Patienten kam der Psychoanalyse doch sehr nahe. Marian Chace legte großen Wert darauf, dass ihre Patienten lernten, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, um sie besser zu verarbeiten. Es gelang ihr, deren Bewegungen aufzugreifen und widerzuspiegeln, wodurch sie sich ihren Gefühlen leichter bewusst wurden. Heute ist Bewegungsspiegeln eine der Hauptmethoden der Tanztherapie. Marian Chace war der Meinung, dass Tanztraining in vielen Tanzformen für Tanztherapeuten wichtig sei, aber durch akademisches Wissen abgesichert werden müsse. Sie war die treibende Kraft, die 1965/66 maßgeblich zur Gründung der American Dance Therapy Association beitrug. Der ersten Generation der „Mütter der Tanztherapie“ folgte die zweite Generation, die „Töchter“. Die „Töchter“ waren Frauen mit Tanzausbildung und zum Teil auch mit Bühnenerfahrung, die sich in der theoretischen Begründung der Tanztherapie an psychotherapeutischen Konzepten orientierten. Sie ließen ihren Tanzausbildungen psychotherapeutische Ausbildungen folgen. Repräsentativ für die Arbeit dieser Generation sind die Beiträge von Erma Dosamantes-Alperson, Penny Lewis-Bernstein und Elaine von Siegel.", "section_level": 2}, {"title": "Der Stand der Tanztherapie heute.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Akademisierung.", "content": "In den USA wurde Anfang der 1980er Jahre das 2-jährige Studium für einen Master-Abschluss in Tanztherapie mit vorgegebenen Standards etabliert. Andere Formen der Ausbildung wurden dann vom ADTA nicht mehr anerkannt. Damit war der Prozess der Akademisierung in den USA abgeschlossen. In Europa zeigt sich eine uneinheitliches Bild: In einigen Ländern (England, Spanien, Niederlande) sind die Ausbildungen ebenfalls an den Universitäten etabliert. In der überwiegenden Zahl der europäischen Staaten werden Tanztherapeuten an privaten Instituten ausgebildet. Auch in Deutschland hat sich seit den 1970er Jahren ein differenziertes Angebot an privaten Ausbildungen etabliert. Der Prozess der Akademisierung wurde von S.C. Koch eingeleitet, auf deren Initiative im Jahr 2012 der Studiengang Tanz- und Bewegungstherapie (M.A.) an der SRH Hochschule Heidelberg entstand. Diese Entwicklung stellt einen bedeutenden Schritt hin zur dringend benötigten Evidenzbasierung der Tanztherapie dar.", "section_level": 3}, {"title": "Berufsverband und Ausbildungsstandards in Deutschland.", "content": "In Deutschland wurde 1995 der Berufsverband der TanztherapeutInnen Deutschlands (btd) gegründet, der Standards für die vierjährige berufsbegleitende Ausbildung zur Tanztherapeutin vorgibt. Pionierinnen der Tanztherapie in Deutschland wie Susanne Bender, Marianne Eberhard-Kaechele, Petra Klein, Sabine Trautmann-Voigt und Elke Willke hatten in jahrelanger Vorbereitung die Grundlagen für die Standards entwickelt. Diese Standards garantieren eine fundierte Ausbildung, so dass die Absolventen einen sicheren Umgang mit den psychotherapeutischen Interventionen der Tanztherapie erlangen. Ausbildungsinstitute müssen für die Anerkennung durch den Berufsverband die Ausbildungsstandards erfüllen, vertreten aber durchaus unterschiedliche theoretische Ausrichtungen (psychoanalytische, systemische, Gestalt-Grundlagen), die Schwerpunkte erlauben ohne die grundsätzlichen Kenntnisse und Fertigkeiten zu vernachlässigen. Das Niveau der Standards orientiert sich an anderen psychotherapeutischen Ausbildungen und den entsprechenden nationalen und internationalen Entwicklungen. Da der Begriff „Tanztherapie“ als Berufsbezeichnung nicht geschützt ist, werden auch Fortbildungen von kürzerer Dauer angeboten, die nicht nur unzureichend qualifizieren, sondern häufig auch in ihren Methoden nicht dem international gängigen Verständnis der Tanztherapie entsprechen. Derzeit wird an der Etablierung eines europäischen Tanztherapieverbandes gearbeitet, der die berufspolitischen Interessen innerhalb Europas vertreten kann.", "section_level": 3}, {"title": "Theorie.", "content": "Tanztherapie nutzt Tanz und Bewegung in psychotherapeutischer Weise zur Integration körperlicher, emotionaler und kognitiver Prozesse sowie als Medium zur Persönlichkeitserweiterung des Menschen. Sie ist zum einen eine Form der künstlerischen Therapie, zum anderen eine Form der Körperpsychotherapie mit einem besonderen Fokus auf der Symbolik der Bewegung. Seit den 1980er Jahren im Gesundheitswesen etabliert, integriert sie Erkenntnisse aus Psychologie, Psychotherapieforschung (z. B. Psychotraumatologie, nonverbaler Kommunikationsforschung, Kreativitätsforschung und den Körperpsychotherapien). Seit den 90er Jahren werden zunehmend evidenzbasierte Studien durchgeführt (Koch & Bräuninger, 2006). Ziele der Tanztherapie sind: - Integration vorsprachlicher Erlebnisse durch Einbeziehung der Körpersprache und des Körpergedächtnisses - Förderung der Körperwahrnehmung - Entwicklung eines realistischen Körperbildes - Förderung des persönlichen Bewegungsausdrucks und authentischer Bewegung - Förderung der Eigen- und Fremdwahrnehmung - Bearbeitung emotionaler Erlebnisinhalte - Bearbeitung intra-/interpsychischer Konflikte - Erwerb neuer Möglichkeiten von Beziehungsgestaltung / Handlungskompetenzen - sprachliche Aufarbeitung und Reflexion des Bewegungsgeschehens - Bewusstwerdung und Integration des Erlebten. Als Einzel- bzw. Gruppentherapie findet sie durch ihre Methodenvielfalt bei allen Altersgruppen Anwendung. Ausdrucks-, Anpassungs- und Kommunikationsverhalten sind in Muskelspannung, Atmung, Rhythmus, Form, Haltung und Bewegungsdynamik beobachtbar und durch tanztherapeutische Interventionen beeinflussbar. (Infoblatt Berufsverband der TanztherapeutInnen Deutschlands e.V., Koch & Bräuninger,04/2008)", "section_level": 2}, {"title": "Die Anwendungsbereiche der Tanztherapie.", "content": "Die Einsatzbereiche der Tanztherapie sind vielfältig. Im Folgenden seien die wichtigsten genannt : Psychiatrie, Tageskliniken, psychosomatische Einrichtungen, Psychotherapie, sonderpädagogische Einrichtungen, ambulante Praxen für Tanztherapie (nach HeilprG, z. B. neurotische und psychosomatische Klienten), Onkologie, Neurologie, Geriatrie, Kinder, Palliativmedizin, Rehabilitation, Suchteinrichtungen, Krisenintervention bei Klienten mit starken körperlichen Veränderungen (z. B. nach Unfällen, Krebserkrankungen etc.), Prävention-, Paar- und Familientherapie, Beratungsstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Diagnose.", "content": "Mit der Bewegungsanalyse versucht der Therapeut durch Körperhaltung, Gesten, Mimik, Rhythmus, Tempo, Beziehung zum Raum und Atemmuster des Patienten mehr über dessen Probleme zu erfahren. Um mehr über diese einzelnen Themenbereiche zu erfahren, arbeiten die Therapeuten vor allem zu Beginn der Therapie mit speziell für den betreffenden Bereich geeigneten Diagnosetests.", "section_level": 1}, {"title": "Die Methoden der Tanztherapie.", "content": "Weit verbreitete Instrumente der Tanztherapie sind die Laban-Bewegungsanalyse (LMA), das Movement Psychodiagnostic Inventory (MPI) und das Kestenberg-Bewegungsprofil (KMP) sowie deren Weiterentwicklung zum phänomenologischen Bewegungsbeobachtungsinstrumentarium RES (rhythmisch-energetische Struktur sichtbarer und unsichtbarer Bewegung), die sowohl für Assessment und Diagnostik als auch für Interventionen und Therapieevaluation eingesetzt werden. Methodische Hauptelemente der Tanztherapie sind die Tanztechnik, Nachahmung, Improvisation und die Gestaltung. Diese Bereiche bauen aufeinander auf und ergänzen sich: Durch die Arbeit mit der Tanztechnik wird ein gewisses Repertoire an Bewegung gelernt, das für die Improvisation nötig ist. In der Gestaltung werden Elemente aus den beiden Bereichen miteinander verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Die psychoanalytische Tanz- und Bewegungstherapie.", "content": "In den 60er und 70er Jahren integrierten besonders Elaine von Siegel und Zoe Avstreih psychoanalytische Konzepte in ihre Arbeit. Elaine von Siegel hat für ihre Arbeit folgende Leitlinien entwickelt: Durch die Entwicklung der psychoanalytischen Tanz- und Bewegungstherapie wurden zwei Therapieformen miteinander verbunden, die ihre Grundlagen in gänzlich unterschiedlichen Medien haben: Einmal die Psychoanalyse mit ihrem sprachlichen Ausdruck als Medium und zum anderen die Tanztherapie mit ihrem Ausdruck durch Bewegung. Dabei werden auch verschiedene Entwicklungsmodelle der Ich-Psychologie und der Laban’schen Bewegungskategorie in theoretische Annahmen der psychoanalytischen Tanz- und Bewegungstherapie eingebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Studien zur Tanztherapie.", "content": "Die Wirksamkeit von Tanztherapie wurde bereits bei unterschiedlichen Störungsbildern, wie z. B. Schizophrenie, Onkologie (Mammakarzinom), Schmerz, Depression, Demenz, Posttraumatische Belastungsstörung und Essstörungen erforscht. Marion Spors konnte in ihrer Göttinger Dissertation (bei Arnd Krüger) zeigen, dass es mit Hilfe der Tanztherapie möglich war, die Ursachen von Essstörungen zu ergründen und z. B. Missbrauch im familiären Umfeld aufzuzeigen, da es einfacher ist, Gefühle und Erfahrungen durch Bewegung auszudrücken als zu verbalisieren Bräuninger konnte in einer randomisierten Kontrollstudie nachweisen, dass durch Tanztherapie in der ambulanten Versorgung die Verbesserung der Lebensqualität und Stressbewältigung erreicht werden kann. Lier-Schehl erkannte mit der Analyse des Kestenberg Movement Profiles die Bewegungsmuster bei Beziehungsstörungen postpartal erkrankter Frauen und ihrer Säuglinge in einer stationären psychiatrischen Mutter-Kind-Station. Im Bereich der Onkologie konnte eine Studie deutliche Verbesserungen in den Bereichen Lebensqualität, Krankheitsverarbeitung und Selbstwert feststellen. Zur Wirksamkeit von Tanztherapien bei Depression liegen noch zu wenige aussagekräftige Studien vor. Immer mehr Tanztherapeuten liefern durch Promotionsarbeiten Beiträge zur wissenschaftlichen Unterstützung der Tanztherapie. Seit den 1990er Jahren werden zunehmend evidenzbasierte Studien durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtlicher Status der Tanztherapie.", "content": "Nach dem Psychotherapeutengesetz darf Psychotherapie als Krankheitsbehandlung nur von Ärzten mit Psychotherapie-Weiterbildung (inklusive Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie), Psychologischen Psychotherapeuten oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten mit den gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet werden. Tanztherapie ist jedoch nicht abrechnungsfähig, da die Tanztherapie derzeit kein in den Psychotherapie-Richtlinien anerkanntes Verfahren ist. Approbierte Psychotherapeuten (Verhaltenstherapeuten, Tiefenpsychologen, Analytiker oder Gesprächspsychotherapeuten) mit entsprechender Ausbildung in Tanztherapie arbeiten jedoch manchmal mit Elementen der Tanztherapie. Personen mit Berechtigung zur Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz (HPG, „Kleiner Heilpraktikerschein“) können Tanztherapie als Therapiemethode anbieten, der Klient muss in der Regel allerdings privat zahlen. Nach dem geltenden Psychotherapeutengesetz dürfen sich diese Heilpraktiker jedoch nicht „Psychotherapeut/in“ nennen. Derzeit sind in Deutschland weder die Zulassung zur Ausbildung (Voraussetzungen) noch die Ausbildung (Inhalte), Abschlussverfahren (Prüfungen) oder die Zulassung zur Ausübung der Tätigkeiten in der Tanztherapie gesetzlich geregelt. Die Ausbildung zur TanztherapeutIn findet vorwiegend in privatrechtlichen Aus- und Weiterbildungen statt. Seit 2012 existiert an der SRH Hochschule Heidelberg ein Masterstudiengang Tanztherapie unter der Leitung von Sabine Koch. Diejenigen privaten Aus- und Weiterbildungsträger, die vom BTD anerkannt sind, erfüllen Standards für die Zulassung und Inhalte der Ausbildung, die mit anderen Ausbildungen der Künstlerischen Therapien, Körperpsychotherapien und anderer psychotherapeutischer Verfahren vergleichbar sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tanztherapie ist eine psychotherapeutische Disziplin aus dem Bereich der künstlerischen Therapien. Der frei improvisierte Tanz dient dem individuellen Ausdrücken, Verstehen und Verarbeiten von Gefühlen und Beziehungen. Der Tanz, als jede Art von Bewegung mit kreativem Ausdruck und Kommunikation, ist der Kernbestandteil der Tanztherapie, die sich in den 1940er Jahren in den USA entwickelte. Marian Chace, Trudi Schoop, Lilian Espenak und Mary Whitehouse sind die wichtigsten Begründerinnen verschiedener tanztherapeutischer Richtungen. ", "tgt_summary": null, "id": 1714357} {"src_title": "Liebermann-Villa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Weißenberg liegt im Zentrum des Mittleren Pfälzerwalds im Naturpark Pfälzerwald. Er erhebt sich etwa 6,5 km ostnordöstlich von Merzalben und 8 km nördlich von Hauenstein in der Nähe des zu Wilgartswiesen gehörenden Weilers Hermersbergerhof. Der Berg ist Teil der Frankenweide, eines zentralen Massivs des Pfälzerwalds, und der südlichste einer Reihe von vier Gipfeln, die mehr als Höhe erreichen. Nach Norden folgen der Hortenkopf (), der Mosisberg (etwa ) sowie der Eschkopf ().", "section_level": 2}, {"title": "Naturräumliche Zuordnung.", "content": "Der Weißenberg gehört zum Naturraum Pfälzerwald, der in der Systematik des von Emil Meynen und Josef Schmithüsen herausgegebenen Handbuches der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und seinen Nachfolgepublikationen als Großregion 3. Ordnung klassifiziert wird. Betrachtet man die Binnengliederung des Naturraums, so gehört er zur Frankenweide bzw. zum Hohen Pfälzerwald, einem Kerngebiet des Mittleren Pfälzerwalds. Zusammenfassend folgt die naturräumliche Zuordnung des Weißenberges damit folgender Systematik:", "section_level": 2}, {"title": "Berghöhe und Gipfel.", "content": "Die Höhe des hohen Weißenbergs wird unterschiedlich mit rund bzw. angegeben. Der höhere Wert wird seit dem Jahr 2011 offiziell empfohlen. Damit sind Weißenberg und Mosisberg (ebenfalls etwa ) vor Eschkopf () und Hortenkopf () die höchsten Erhebungen im Westen des Gebirges. Der Berg, dessen sattelförmige Kuppe sich von Süd nach Nord erstreckt, hat zwei Gipfel: Der Südgipfel ist, der 280 m entfernte Nordgipfel hoch.", "section_level": 2}, {"title": "Dominanz und Schartenhöhe.", "content": "Die am nächsten gelegenen Berge, die den Weißenberg an Höhe übertreffen, sind der Roßberg () und der Steigerkopf (); sie befinden sich in einer Entfernung von 15 km Luftlinie in der Haardt am Ostrand des Pfälzerwalds (Dominanz des Weißenbergs). Außerdem ist der Weißenberg kein isolierter Einzelgipfel, sondern Teil eines Systems von langgestreckten Höhenzügen, die den inneren Pfälzerwald in verschiedenen Richtungen durchziehen und seine Oberflächengestalt prägen. Zieht man vom Weißenberg eine Verbindungslinie auf größtmöglicher Höhe (Bergkamm) zum nächsthöheren Gipfel, so ist dies der Steigerkopf mit Höhe. Der tiefste Punkt auf dieser Linie ist die \"Scharte\" mit dem Forsthaus Heldenstein auf Höhe. Die Differenz zwischen der Höhe des Weißenbergs und der des Forsthauses Heldenstein (= Schartenhöhe bzw. \"Prominenz\" des Berges) beträgt. Dieser relativ geringe Wert erklärt sich durch die oben beschriebene morphologische Struktur des zentralen Pfälzerwalds. So ist es möglich, vom Weißenberg aus bis Leimen, Kaiserslautern-Mölschbach, Elmstein und über die Forsthäuser Taubensuhl und Heldenstein bis fast nach Neustadt auf Höhenzügen zu wandern, ohne die 450-m-Höhenlinie zu unterschreiten.", "section_level": 2}, {"title": "Gewässer.", "content": "Der Weißenberg empfängt als Teil der Frankenweide vergleichsweise hohe Niederschlagsmengen (siehe Abschnitt Niederschlag) und ist deshalb Quellgebiet einer Reihe kleinerer und größerer Fließgewässer. Da seine Sandböden sehr wasserdurchlässig sind, kann das Niederschlagswasser schnell in den Boden einsickern und als Grundwasser, vor allem in den Felszonen des Unteren \"(Trifels- und Rehbergschichten)\" und Mittleren Buntsandsteins \"(Karlstalschichten)\", gespeichert und weitergeleitet werden. Dabei dienen wasserstauende Tonschichten der \"Rehbergformation\", die sich im Bereich des Weißenbergs auf etwa 350 bis Höhe befinden, als Quellhorizont, an dem das Grundwasser in einer Reihe von Quellen und Brunnen austritt. Von Norden kommend knickt die Wasserscheide zwischen Rhein und Mosel bereits beim Hortenkopf nach Südwesten ab. Die Gewässer nordwestlich davon fließen über Schwarzbach, Blies und Saar zunächst der Mosel zu, ehe ihr Wasser den Rhein erreicht. Die Wasserläufe östlich und südlich davon, also auch diejenigen im Gebiet des Weißenbergs, streben dem Rhein direkt zu: Westlich des Weißenbergs entspringen \"Wartenbach\" und \"Scheidbach\", die beiden Quellbäche der Lauter, auf und Höhe (siehe auch Abschnitt Kernzone „Quellgebiet der Wieslauter“). Sie wendet sich, am Oberlauf als \"Wieslauter\", zuerst nach Süden und fließt später als \"Lauter\" entlang der deutsch-französischen Grenze ostwärts dem Rhein entgegen. Östlich des Weißenbergs haben sich \"Kalten-\" und \"Modenbach\" tief in das Buntsandsteinpaket eingegraben; sie münden am \"Zwiesel\" in den Wellbach, dessen Wasser über die Queich ebenfalls ostwärts dem Rhein zuströmt.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Der Weißenberg wird durch Gesteine des Buntsandsteins gebildet, die zu Beginn der Trias (251–243 Millionen Jahre) bei vorwiegend wüstenhaften Bedingungen abgelagert wurden. Diese Gesteinsschichten erfuhren im Paläogen (65–23,8 Millionen Jahre) während der Bildung des Oberrheingrabens tektonisch bedingte Umlagerungen, die unter anderem zur Aufwölbung, Verschiebung und Schrägstellung des Gesteins führten. Aus diesem Sandsteinpaket wurde in der Folge (23,8–0,01 Millionen Jahre) durch Verwitterungs- und Abtragungsprozesse die heutige Oberflächengestalt des Pfälzerwalds und damit auch der Bergrücken des Weißenbergs herausmodelliert.", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau (Stratigraphie).", "content": "Aufgebaut ist der Weißenberg in erster Linie von Gesteinsschichten des Unteren und Mittleren Buntsandsteins. Da diese schräggestellt sind (vgl. Abschnitt Entstehung) und von Ost nach West absinken, sind am Weißenberg die Schichten des Unteren Buntsandsteins schon in geringerer Höhe anzutreffen, als dies weiter östlich zum Beispiel in der Haardt der Fall ist. So prägen dort die besonders stark verfestigten Quarzsandsteine der Trifelsschichten auf etwa 300 bis Höhe die Oberflächengestalt, während sie am Weißenberg nur in den tief eingeschnittenen Kerbtälern des Kalten- und des Modenbachs aufgeschlossen sind. Größeren Raum beanspruchen dagegen die Formationen der Rehberg- und Schlossbergschichten, welche die Trifelsschichten überdecken und in den Tallagen des westlichen Weißenberggebiets und an seinen Hängen bis etwa Höhe an die Oberfläche treten. In diesen Gesteinsschichten wechseln sich kleinräumige Felszonen mit dünnen Tonschichten ab, wobei letztere oft als Quellhorizont fungieren (siehe Abschnitt Gewässer). Dabei handelt es sich häufig um rote, teilweise geröllführende Sandsteine unterschiedlicher Korngröße, die vor allem in höheren Bereichen eine eher feinkörnigere, geringer kristallisierte Struktur aufweisen und damit weniger verwitterungsbeständig sind. Diese Formationen werden im Gipfelbereich des Weißenbergs ab etwa Höhe durch die Gesteine des Mittleren Buntsandsteins überdeckt, wobei graue bis hellrote Mittel- bis Grobsandsteine dominieren. Charakteristisch sind dabei besonders Felsformationen der Karlstalschichten, deren Felszone aus bis zu 40 m dicken, verkieselten Gesteinspaketen besteht, die häufig als harte Felsblöcke mit mehreren Metern Durchmesser an die Oberfläche treten. Darüber erstrecken sich die Oberen Karlstalschichten und die Obere Felszone (9–26 m), deren ebenfalls stark verkieselte Mittel- und Grobsandsteine besonders im inneren Bereich des Pfälzerwalds (Pfälzer Mulde) häufig Steilwände bilden. Eindrucksvolle Felsbereiche können in diesem Zusammenhang besonders am Südwesthang des Weißenbergs in einer Höhe zwischen 450 und beobachtet werden. Allerdings ist dieser Bereich seit 2007 für Wanderer nicht mehr zugänglich, da dort eine umfangreiche Kernzone des Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen eingerichtet wurde. Aber auch im direkten Gipfelbereich des Weißenbergs lassen sich Felsblöcke des Mittleren Buntsandsteins nachweisen, die beim Aufstieg zum Gipfel unterhalb des Luitpoldturms sofort ins Auge fallen.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Niederschlag.", "content": "Aufgrund seiner exponierten Lage im Südwesten der Frankenweide unterliegt der Weißenberg besonders stark atlantischen Einflüssen. Mäßig warme und feuchte Luftmassen, die hauptsächlich aus Westen einströmen, werden zum Aufsteigen gezwungen (Luv-Effekte), so dass es zu vermehrter Wolkenbildung und überdurchschnittlich hohen Niederschlägen kommt. Besonders aussagekräftig sind dabei Daten des nur 1,5 km östlich gelegenen Hermersbergerhofs, für den ein durchschnittlicher Jahresniederschlag von 1095 mm gemessen wird. Auch die Werte weiter nordwestlich (Leimen 1071 mm) oder nördlich gelegener Stationen (Johanniskreuz 1005 mm) weisen tendenziell in die gleiche Richtung. Damit ist im Falle des Weißenbergs von ähnlichen Niederschlagssummen auszugehen, wobei aufgrund seiner größeren Höhe und seiner Südwestexposition sogar Werte zwischen 1100 und 1200 mm Jahresniederschlag zu erwarten sind. Vergleicht man die Niederschlagssummen der einzelnen Monate, so zeigen insbesondere die Wintermonate Dezember und Januar ein ausgeprägtes Niederschlagsmaximum. Dies ist ein für Mittelgebirge typisches Phänomen, da vor allem im Winterhalbjahr regenbringende atlantische Tiefdrucksysteme Mitteleuropa beeinflussen und dadurch in Gebirgslagen verstärkt Steigungsniederschläge ausgelöst werden.", "section_level": 2}, {"title": "Temperatur.", "content": "Die mittlere Jahrestemperatur beträgt in mittleren Lagen des Weißenbergs 7 bis 8 °C und sinkt in seinem Gipfelbereich auf 6 bis 7 °C ab; dabei liegen die Werte im Januar bei etwa −1 bis −2 °C und erreichen im Juli 15 bis 16 °C. Im Vergleich dazu belaufen sich die entsprechenden Daten für die Weinstraßenregion (Oberrheinische Tiefebene) auf 9 bis 10 °C für das gesamte Jahr, 0 bis 1 °C im Januar und 18 bis 19 °C im Juli, wobei in einem schmalen Streifen von Landau bis Bad Dürkheim – bedingt durch Föhneffekte – im Hochsommer sogar eine Durchschnittstemperatur von bis zu 20 °C gemessen wird. Die mittlere Jahresschwankung der Lufttemperatur liegt am Weißenberg bei etwa 16,5 °C, ein relativ geringer Wert, der ebenfalls auf die ozeanische Prägung dieser Region verweist.", "section_level": 2}, {"title": "Wind.", "content": "Im Gegensatz zu anderen Mittelgebirgen, die kontinentaler geprägt sind, werden im Gebiet des linksrheinischen Gebirges (Pfälzerwald/Vogesen) im Durchschnitt stärkere und länger anhaltende Luftbewegungen beobachtet. Dies gilt insbesondere für den zentralen Gebirgskamm mit dem Weißenberg im Südwesten, der für atlantische Frontensysteme die erste nennenswerte Barriere bildet und deshalb den vorherrschenden Südwest- und Westwinden mit einer Häufigkeit von über 50 Prozent voll ausgesetzt ist. Vor allem bei Sturmereignissen werden deshalb an verschiedenen Stationen des Deutschen Wetterdienstes im Pfälzerwald auffällig hohe Windgeschwindigkeiten registriert, was zum Beispiel durch Messwerte der Wetterstation auf dem Weinbiet (), eines im Nordosten des Pfälzerwalds gelegenen Berges, immer wieder belegt wird. Es ist deshalb davon auszugehen, dass bei entsprechenden Wetterlagen auf dem Weißenberg aufgrund seiner südwestlicheren Lage noch höhere Windgeschwindigkeiten zu verzeichnen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Bioklimatische Aspekte.", "content": "Aus bioklimatischer Sicht kann das Klima der Weißenbergregion als mäßiges Reizklima mit ziemlich niedrigen Temperaturen, hohen Niederschlägen, oft stärkerem Wind und großer Luftreinheit beurteilt werden. Der Erholungsuchende ist deshalb im Gegensatz zum Tiefland stärkeren klimatischen Reizen ausgesetzt, so dass dieser Klimatyp unter anderem bei Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch rheumatischen Beschwerden und depressiven Störungen positive Wirkungen entfalten kann. Auf einer siebenstufigen Skala thermaler Belastungsstufen wird das Weißenberggebiet deshalb in die niedrigste Belastungsstufe \"frisch\" eingestuft.", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zonierung im Bereich des Weißenbergs.", "content": "Der Weißenberg gehört als Teil des Pfälzerwalds zum grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. In Umsetzung der UNESCO-Leitlinien \"Man and Biosphere\" (MAB) erließ das Land Rheinland-Pfalz 2007 eine Rechtsverordnung, in der ein Zonierungskonzept mit unterschiedlichen Schutzzielen und abgestufter Schutzintensität enthalten ist. Dabei wird der Pfälzerwald in drei Zonen, nämlich Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen eingeteilt, wobei der Gipfelbereich des Weißenbergs, ferner seine Nord- und Osthänge Zone 2, der „Pflegezone“, zugeordnet sind, während die westlichen und südlichen Regionen in die Kernzone „Quellgebiet der Wieslauter“ fallen (siehe Abschnitt Kernzone „Quellgebiet der Wieslauter“). Besonderer Schutzzweck von Zone 2 ist „die Ergänzung, Pufferung und Vernetzung der Kernzonen und die Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung der nutzungs- oder pflegeabhängigen Teile der Landschaft, ihrer Arten und Lebensgemeinschaften, auch zur Bewahrung des typischen Kulturlandschaftscharakters. Dazu sollen naturschonende, die Belange des Arten- und Biotopschutzes und den Landschaftscharakter berücksichtigende oder fördernde Wirtschaftsweisen möglichst erhalten oder wiederhergestellt werden“ (§ 4,3). Für den Weißenberg bedeutet dies vor allem eine ökologisch orientierte Form forstwirtschaftlicher Nutzung, die sich an den Prinzipien der Nachhaltigkeit orientiert und die Entwicklung naturnaher Mischwälder mit entsprechender Bodenflora anstrebt. Dagegen unterliegen Kernzonen besonders strengen Nutzungseinschränkungen. Schutzzweck der Kernzonen ist es, „einen vom Menschen weitestgehend unbeeinflussten Ablauf der natürlichen Prozesse zu gewährleisten und hierüber die Eigendynamik natürlicher oder naturnaher Ökosysteme einschließlich der Böden und Gesteine sowie der sich daraus ergebenden Vielfalt an Lebensräumen, Tieren und Pflanzen auf Dauer zu schützen“ (§ 4,2). Dies bedeutet, dass zum Beispiel in der Kernzone „Quellgebiet der Wieslauter“ keine Forstwirtschaft mehr betrieben wird und sich Jagd wie auch Erholungsnutzung an diesem Schutzzweck zu orientieren haben. Es wird angestrebt, die Wälder der Weißenbergregion nicht nur in ihrem jetzigen Zustand zu erhalten, sondern mittel- und langfristig zu urwaldähnlichen Naturwäldern, sogenannten „Wildnisgebieten“, weiterzuentwickeln.", "section_level": 2}, {"title": "Kernzone „Quellgebiet der Wieslauter“.", "content": "Die Kernzone umfasst eine Fläche von 2.399,532 Hektar und ist damit unter den 16 Kernzonen im Naturpark Pfälzerwald das bei weitem größte Schutzgebiet. Es liegt in den Gemarkungen von Wilgartswiesen, Münchweiler an der Rodalb und Merzalben im Landkreis Südwestpfalz und erstreckt sich, vom Gipfelbereich des Weißenbergs ausgehend, im Uhrzeigersinn etwa 3 bis 7 km in südlicher bis nordwestlicher Richtung. Seine südöstliche Begrenzung bildet ein langgezogener Höhenrücken, der sich bis zum unteren Horbachtal hinabzieht und mit den „Bollen“ – zum Beispiel Spitze Boll oder Breite Boll – mehrere markante Berggipfel trägt. Von dort wendet sich das Schutzgebiet nach Westen, um dann bei Hinterweidenthal-Kaltenbach nach Norden über den Rotenstein bis zum Schloßberg mit Burg Gräfenstein zu verlaufen. Ab hier folgt seine Außengrenze – nun eher nordöstlich – dem Kamm des Winschertberges; später schlängelt sie sich an mehreren Südwest- bis Nordwesthängen im engeren Weißenberggebiet entlang und erreicht schließlich am „Holländerklotz“ wieder das eigentliche Gipfelplateau. Ein wesentliches Merkmal des Schutzgebietes ist sein reich gegliedertes Relief mit komplexem Entwässerungssystem (siehe Abschnitt Gewässer) und verschiedenartigen Bergformen, von denen unter anderem Kegelberge – zum Beispiel Große, Breite und Spitze Boll –, langgezogene Höhenrücken – zum Beispiel Wartenberg und Schmaler Hals – und hochflächenartige Strukturen – Hochplateau der Frankenweide mit Gipfelbereich des Weißenbergs – das Landschaftsbild bestimmen. Dabei handelt es sich um einen ausgedehnten, praktisch unzerschnittenen Biotopkomplex, der sich hauptsächlich aus naturnahen Buchen- (Hainsimsen-Buchenwald, wiss. \"Luzulo-Fagenion\") und Eichen-Buchen-Wäldern zusammensetzt. Sie bilden FFH Lebensraumtypen von internationaler Bedeutung mit Naturverjüngung, gemischter Altersstruktur und hohem Totholzanteil und wachsen hauptsächlich im Gipfelbereich und an Steilhängen mit Felsriffen, Felskanten, Blockfeldern und Blockschutt, die aus Gesteinen des Mittleren Buntsandsteins bestehen (siehe Abschnitt Geologie). Eingelagert sind Auflichtungen mit blütenpflanzenreichen Magerwiesen und Heidebrachen. Im Bereich der Bodenflora dominieren bodensäureliebende Arten wie zum Beispiel Draht-Schmiele, Wald- und Pillen-Segge, daneben Wald-Hainsimse, Weiße Hainsimse und verschiedene Farnarten; außerdem finden sich Heidel- und Walderdbeeren und auf geeigneten Standorten auch Preiselbeeren. Das reichlich vorhandene Grundwasser tritt in Form von Schicht- und Sturzquellen – eher in Hanglagen – oder in Sicker- oder Sumpfquellen – eher in Mulden- oder Tallagen – an die Oberfläche und bildet viele Quellbäche, die in tief eingeschnittenen Kerbtälern hauptsächlich nach Westen und Südwesten fließen und sich schließlich am Wieslautereck zum Oberlauf der Wieslauter vereinigen. Charakteristisch für das obere Wieslautertal (Zieglertal) und seine Seitentäler sind Feucht- und Magerwiesen, die durch beidseitiges Ufergehölz reich strukturiert sind. Dabei werden die Glatthaferwiesen des unteren Zieglertals als Mähwiesen und teilweise zur Beweidung genutzt. lm Uferbereich der Wieslauter findet man feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie das Bittere Schaumkraut, den Gemeinen Blutweiderich und das Rohrglanzgras, während das Fließgewässer selbst typische Pflanzen des Vegetationstyps „Ranuncolion fluitantis“ wie den Flutenden Hahnenfuß (unbestimmt) und den Schmalblättrigen Merk enthält.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Gebiet des Weißenbergs befinden sich mehrere Felsblöcke, die als Steinmarken bzw. Rittersteine auf historisch bemerkenswerte Ereignisse hinweisen bzw. diese dokumentieren.", "section_level": 1}, {"title": "Dreiherrenstein.", "content": "Eine dieser Steinmarken ist der südlich des Weißenbergs in Richtung Hermersbergerhof in einem Sattel gelegene \"Dreiherrenstein\" (Ritterstein Nr. 57); er liegt etwas versteckt im Wald in der Nähe der Kreisstraße 56 bzw. eines mit „blauem Kreuz“ markierten Wanderwegs.", "section_level": 2}, {"title": "Luitpoldstein.", "content": "Etwa 400 m südlich des Luitpoldturmes, aber noch im eigentlichen Gipfelbereich des Weißenbergs, befindet sich auf einer Waldlichtung mit kleinem Parkplatz der \"Luitpoldstein\", ein weiterer als Ritterstein gestalteter Felsblock (Ritterstein Nr. 70). Er wurde zur Erinnerung an den 90sten Geburtstag des damaligen Prinzregenten Luitpold von Bayern aufgestellt und trägt folgende Inschrift: \"Prinzregent Luitpold, 12. März 1911, 90 Jahre alt\". Außerdem steht neben dem Luitpoldstein eine Eiche, die zu Ehren des Prinzregenten an seinem Geburtstag gepflanzt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Holländerklotz.", "content": "Nördlich des Weißenberggipfels erreicht man nach ungefähr 0,7 km den \"Holländerklotz\", der auf Höhe ebenfalls auf einer größeren Lichtung in der Nähe der K 56 steht. Dieser Ritterstein (Nr. 71) verweist auf den intensiven Holzhandel, der im 17. und 18. Jahrhundert zwischen der Pfalz und holländischen Schiffsbauern vor allem mit Eichen betrieben wurde. Am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts verwendete man für diesen Platz auch die Bezeichnung „Zwisslerruhe“, die sich aber in der Folge aus unbekannten Gründen nicht durchsetzen konnte. Mit dieser Bezeichnung sollten die besonderen Verdienste von August Zwissler gewürdigt werden, die sich dieser bei der touristischen Erschließung des Pfälzerwalds erworben hatte. Zwissler arbeitete von 1891 bis 1897 als Forstamtsassesor in Leimen und war damals maßgeblich bei der Entwicklung eines übergreifenden, einheitlichen Markierungssystems für den gesamten Pfälzerwald beteiligt.", "section_level": 2}, {"title": "Gipfelpanorama.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einführung.", "content": "Vom 35 m hohen Luitpoldturm, der 1909 auf dem Südgipfel eingeweiht wurde, besteht wegen der zentralen Lage des Berges die umfassendste Aussicht über den gesamten Pfälzerwald und weit darüber hinaus bis zu Hunsrück, Donnersberg, Taunus, Odenwald, Schwarzwald und Vogesen. Nach geometrischen Untersuchungen lassen sich von dort aus bei guten Sichtverhältnissen 457 namentlich bekannte Ziele, darunter mehr als 350 Berggipfel, identifizieren, wobei zwölf Zielplaketten, die auf der Aussichtsplattform des Turmes angebracht sind, die Orientierung erleichtern.", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Blickt man vom Turm nach Osten, breitet sich zu Füßen des Betrachters das – abgesehen von einigen kleinen Weilern und Forsthäusern – unbesiedelte Kerngebiet des inneren Pfälzerwalds aus. Das Landschaftsbild ist durch langgezogene oder trapezförmige Bergformen mit dichten Mischwäldern, komplexen Talsystemen und einer Vielzahl kleinerer oder größerer Fließgewässer geprägt. Im Vordergrund fallen die tief eingeschnittenen Täler des \"Moden-\" und des \"Kaltenbachs\" ins Auge, an die sich dahinter der auffällige Bergklotz des Almersbergs () und das Berggebiet um das \"Forsthaus Taubensuhl\" () anschließen. In einer Entfernung von etwa 15 bis 25 km Luftlinie sieht man die langgezogene Gebirgskette der Haardt, die den Pfälzerwald zur Rheinebene hin begrenzt und eine Reihe bekannter Berggipfel trägt. Von Nord nach Süd sind dies Eckkopf () bei Bad Dürkheim und Weinbiet () bei Neustadt, wobei der letztgenannte Berg durch seinen Sendemast leicht zu identifizieren ist. Südlich des Speyerbachtales folgen mit Kalmit (; Entfernung 20 km Sichtchance 82 Prozent), Steigerkopf (), Kesselberg () und Roßberg () die höchsten Erhebungen des Gebirges, die mit dem Orensberg () oberhalb des Queichtals schließen. Noch weiter südlich, schon jenseits der Queich, bestimmen die vielfältigen Bergformen des Wasgaus das Landschaftsbild. Auffällig sind im Raum Annweiler die Kegelberge der „Burgdreifaltigkeit“ Trifels (; Entfernung 13 km; Sichtchance 94 Prozent), Anebos () und Scharfenberg (Münz) (), die von der ebenfalls 13 km entfernten prägnanten Bergpyramide des Rehbergs (), des höchsten Berges des pfälzischen Wasgaus, überragt wird. Daran anschließend erkennt man die Hohe Derst () bei Bad Bergzabern und in einem Abstand von 34 km den Großen Wintersberg () bei Bad Niederbronn im Elsass. Bei guten Sichtverhältnissen erscheint am Horizont die etwa 80 bis 90 km entfernte Bergkette des Nordschwarzwalds, wobei beispielsweise der Mehliskopf () und die Hornisgrinde (; Entfernung 77 km; Sichtchance 14 %), der höchste Berg im nördlichen Teil des Schwarzwalds, deutlich hervortreten. Bei extrem guter Fernsicht können sogar in einer Distanz von etwa 150 km mit dem Feldberg (), dem Schauinsland () und dem Belchen () die höchsten Berge des gesamten Schwarzwalds identifiziert werden. In Richtung Südwesten präsentieren sich dem Betrachter die umfänglichen Waldgebiete des südlichen Pfälzerwalds, die sich jenseits der deutsch-französischen Grenze in den Nordvogesen bis zum Horizont hin fortsetzen. Im Vordergrund ragen die prägnanten Bergformen der \"Bollen\" auf, der \"Breite Boll\" (), der \"Spitze Boll\" () und der \"Große Boll\" (), hinter denen sich im Mittelgrund das Dahner Felsenland ausbreitet. In einer Entfernung von etwa 20 bis 25 km im Grenzgebiet Pfalz/Elsass überragen Wegelnburg (; Entfernung 21 km, Sichtchance 80 Prozent), die höchstgelegene Burgruine der Pfalz, ferner – schon im Elsass – der Mohnenberg () und der \"Dürrenberg\" () die Kuppen des Wasgaus. Bei besonders klarer Luft sind in einem Abstand von etwa 80 bis 100 km jenseits der Zaberner Steige sogar die noch weiter im Südwesten gelegenen höheren Gipfel der Nordvogesen mit Schneeberg (), Ungersberg () und Donon (; Sichtchance 8 Prozent) auszumachen. Nach Westen überblickt man im Vordergrund zuerst das Quellgebiet der Wieslauter (siehe Abschnitt Gewässer), an das sich die Berge in der Umgebung von Merzalben mit Burg Gräfenstein () anschließen. Auf einer gerodeten Verebnungsfläche liegt in 5 km Entfernung Leimen (; Sichtchance nahezu 100 Prozent), die höchstgelegene Gemeinde der Pfalz. Weiter im Westen gehen die großen Waldgebiete des Gebirges in die eher landwirtschaftlich genutzten Hochflächen der Westricher Hochfläche und des nordöstlichen Lothringens über. Gut zu erkennen sind Teile der Stadt Pirmasens (z. B. Wasserturm, ; Entfernung 16 km; Sichtchance 89 Prozent) und die zwischen 10 und 30 km entfernten Höhendörfer wie Heltersberg (), Hermersberg () und Martinshöhe (), wobei letztere durch Windkraftanlagen besonders auffallen. Ganz am Horizont erstrecken sich in einer Distanz von 40 bis 50 km die Berg- und Hügellandschaften des Bliesgaus und Saarkohlenwalds im Saarland, zum Beispiel der Große Stiefel bei St. Ingbert (), die Gemeinde Spiesen-Elversberg (), das Kraftwerk bei Bexbach (; Sichtchance 40 Prozent) und darüber der Höcherberg (). Nach Nordwesten begrenzt die Landstufe der Sickinger Höhe die Westpfälzische Hochfläche, hinter der sich das etwa 40 km entfernte Nordpfälzer Bergland mit Potzberg () und Königsberg (; Sichtchance 45 Prozent) ausbreitet. Noch weiter nordwestlich sind an klaren Tagen der Schaumberg (; Entfernung etwa 60 km) im mittleren Saarland und die Höhenzüge des Schwarzwälder Hochwalds im Hunsrück mit dem Erbeskopf (; Entfernung 75 km), dem höchsten Berg von Rheinland-Pfalz, zu sehen. Ihre Fortsetzung finden diese Bergrücken im Soonwald und im südwestlichen Taunus, die bei geeignetem Wetter ebenfalls wahrgenommen werden können. Nach Norden und Nordosten sieht man im Vordergrund im Abstand von zwei bis 11 km den langgestreckten Gebirgskamm der Frankenweide mit Hortenkopf (; mit Sender), Mosisberg () und Eschkopf (). Dahinter verlängern Schindhübel () und Bloskülb () bei Elmstein den zentralen Gebirgskamm nach Nordosten, der bei guter Sicht vom 42 km entfernten Bergmassiv des Donnersbergs (; Sichtchance 42 Prozent), des höchsten Berges der Pfalz, überragt wird. Weiter nordöstlich, Abstand etwa 25 km, schließen Drachenfels (; Sichtchance 72 Prozent) und Hinterer Stoppelkopf (), die höchsten Berge des nördlichen Pfälzerwalds, den Panoramablick ab.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten und Tourismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erreichbarkeit.", "content": "Aus südlicher Richtung kommend verlässt man etwa 1 km westlich von Wilgartswiesen die Bundesstraße 10 und befährt die K 56 in Richtung Hermersbergerhof, den man nach etwa 7 km erreicht. Ab hier nutzt man eine schmale, für den öffentlichen Verkehr freigegebene Forststraße, die nach etwa 1 km einen kleinen, am Luitpoldstein gelegenen Wanderparkplatz berührt. Von diesem Parkplatz sind auf einem markierten Waldweg (PWV-Markierung „blaues Kreuz“ und Wegelogo des Pfälzer Waldpfades) zu Fuß noch etwa 400 m zurückzulegen, wobei bis zum Gipfelbereich ungefähr 50 Höhenmeter zu bewältigen sind. Aus Richtung Norden nutzt man ebenfalls die besagte Forststraße, die etwa 4 km östlich Leimen von der Landesstraße 496 abzweigt und nach 3,6 km am Holländerklotz einen weiteren Wanderparkplatz erreicht. Von dort führt ein schmaler Waldpfad (Markierungen „blaues Kreuz“ und Wegelogo des Pfälzer Waldpfades) nach ca. 700 m und der Überwindung von 60 Höhenmetern zum Gipfel. Für nicht motorisierte Besucher des Weißenbergs bietet es sich an, aus Richtung Vorderpfalz bis Wilgartswiesen oder Hauenstein, die Bahnstrecke Landau–Rohrbach zu benutzen. Von Wilgartswiesen erreicht man den Weißenberg auf einem markierten Wanderweg (Markierung „blaues Kreuz“) nach etwa 8 km, hierbei ist eine Steigung von fast 400 Höhenmetern zu überwinden. Ähnliches gilt für Hauenstein, von wo man einen Wanderweg mit der Markierung „rot-weißer Strich“ und dem Wegelogo des Pfälzer Waldpfades benutzt, der nach etwa 9 km und ebenfalls fast 400 Höhenmetern den Weißenberggipfel erreicht. Für Besucher aus Richtung Westen (Westpfalz, Saarland) besteht die Möglichkeit, mit der Bahn nach Münchweiler oder Rodalben zu fahren und von dort aus den Bus nach Merzalben zu nehmen. Von hier verläuft ebenfalls ein markierter Wanderweg (Markierung „blau-weißer Strich“ oder Logo des Pfälzer Waldpfades) in etwa 9 km zum Gipfel des Weißenbergs; bei dieser Variante sind etwa 350 Höhenmeter zu bewältigen.", "section_level": 2}, {"title": "Wandermöglichkeiten.", "content": "Die ausgedehnten, naturnahen Laub- und Mischwälder des Weißenberggebietes sind völlig menschenleer, unzerschnitten und deshalb mit einer vielfältigen Flora und Fauna ausgestattet. Damit steht für den Besucher das Erleben dieser Besonderheiten im Mittelpunkt, sie bilden die eigentlichen Sehenswürdigkeiten dieses Naturreservats.", "section_level": 2}, {"title": "Zum Gipfel.", "content": "Wie schon im Abschnitt Erreichbarkeit beschrieben, führen von den Parkplätzen am Luitpoldstein oder Holländerklotz kleine Spaziergänge in 10 bis 20 Minuten Gehzeit zum Gipfel des Weißenbergs. Ein etwas längerer Spaziergang beginnt am Hermersbergerhof und nutzt den schon mehrfach erwähnten Wanderweg mit der Markierung „blaues Kreuz“. Er erfordert für Hin- und Rückweg eine Stunde reine Gehzeit, wobei eine Gesamtsteigung von etwa 80 Höhenmetern zu bewältigen ist. Größere Zielwanderungen sind zum Beispiel von den nächstgelegenen Waldgemeinden Wilgartswiesen, Hauenstein, Hinterweidenthal, Merzalben oder Leimen möglich, wobei Markierungen des Pfälzerwald-Vereins wie blaues Kreuz, weiß-roter, blau-roter und weiß-blauer Balken oder das Wegelogo des Pfälzer Waldpfades Orientierungshilfen leisten können (siehe auch Abschnitt Erreichbarkeit). Wegen ihrer Länge (Hin- und Rückweg etwa 15 bis 25 km) und erheblicher Steigungen (300 bis 500 m Gesamtsteigung) sind diese Wanderungen als Tageswanderungen zu konzipieren. Sie verlaufen ausschließlich durch dichte Wälder, wobei weder Ortschaften noch einzelstehende Waldgaststätten und, mit Ausnahme der Merzalbener Hütte, auch keine Hütten des Pfälzerwald-Vereins berührt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Im Weißenberggebiet.", "content": "Die Wanderparkplätze am Luitpoldstein, Holländerklotz oder Hermersbergerhof sind Ausgangspunkt einer Reihe kleinerer und größerer Rundwanderungen. Ein nicht markierter kleinerer Rundweg von etwa 5 km Länge beginnt am Luitpoldstein und führt in die Kernzone des Biosphärenreservates zu den Otterfelsen, die eine umfassende Aussicht nach Südwesten über das Quellgebiet der Wieslauter bieten. Auf gleichem Weg kehrt man zum Luitpoldstein zurück und umrundet anschließend den Weißenberg auf seiner West- und Nordwestseite. Man erreicht den Holländerklotz und nutzt von dort aus den mit blauem Kreuz markierten Wanderweg, der über den Gipfel des Weißenbergs wieder zurück zum Ausgangspunkt am Luitpoldstein führt. Auf einer größeren Rundwanderung von etwa 19 km Länge durchquert man ebenfalls Teile der Kernzone „Quellgebiet der Wieslauter“ mit ihren charakteristischen Wald- und Felsbildern. Vom Luitpoldstein nutzt man zunächst den „Forstmeisterweg“ (PWV-Markierung weiß-blauer Balken), um über den Schmalen Hals und das Wartenbachtal nach etwa 7 km die Burg Gräfenstein zu erreichen. Anschließend führt die Rundwanderung entweder auf einem mit grünem Kreuz markierten Wanderpfad oder dem Pfälzer Waldpfad zum Winschertberg und Mühlenberg, wobei der Pfälzer Waldpfad noch den Aussichtsfelsen auf dem Winschertkopf berührt. Man bleibt auf diesem Wanderweg, der sich nun am Westhang des Hortenkopfes entlangschlängelt und kommt wieder zum Holländerklotz; von dort erwandert man wie schon beschrieben den Weißenberg und erreicht schließlich wieder den Luitpoldstein. Eine andere Tageswanderung mit einer Länge von etwa 17 km und einer Gesamtsteigung von etwa 530 Höhenmetern verläuft vom Hermersbergerhof oder Luitpoldstein mit der Markierung blaues Kreuz zunächst zum Gipfel des Weißenberges und anschließend hinunter zum Holländerklotz. Von dort leitet die Markierung blau-roter Strich in den zu Wilgartswiesen gehörenden einsam gelegenen Weiler Hofstätten, wo ein Wanderweg mit der PWV-Markierung „blau-gelber Strich“ abzweigt und nach Durchquerung des Eiderbachtales zur momentan geschlossenen Ausflugsgaststätte „Annweilerer Forsthaus“ führt; ab hier ist ein Abstecher zum Kirschfelsen mit Panoramablick unter anderem auf Trifels und Rehberg möglich. Man folgt nun der blaugelben Markierung hinab ins Kaltenbachtal und wechselt dort auf den Wanderweg mit der Markierung „blau-weißer Strich“, der in stetigem Anstieg zurück zum Hermersbergerhof oder Luitpoldstein führt. Das Weißenberggebiet wird auch von mehreren Fernwanderwegen durchquert. So führt zum Beispiel der schon mehrfach genannte Pfälzer Waldpfad auf seiner sechsten Etappe (Merzalben–Hauenstein) unter anderem zum Gipfel des Weißenberges (siehe oben). Auch der vom Pfälzerwald-Verein mit der Markierung „blaues Kreuz“ gekennzeichnete Hauptwanderweg überquert den Weißenberg. Er verläuft – von Kaiserslautern kommend – durch die ausgedehnten Wälder des nordwestlichen Pfälzerwalds und erreicht bei Johanniskreuz die pfälzische Hauptwasserscheide. Von dort durchquert er die Frankenweide, ein Kerngebiet des Pfälzerwalds (siehe auch Abschnitt naturräumliche Zuordnung) und überschreitet dabei auch den Weißenberg. Er verlässt schließlich bei Wilgartswiesen den Mittleren Pfälzerwald und führt durch einen Teil des Wasgaus, bis schließlich am Sankt Germanshof in der Nähe der französischen Stadt Weißenburg (frz. \"Wissembourg\") der Endpunkt des Weitwanderweges erreicht ist.", "section_level": 3}], "src_summary": "Der Weißenberg im Gemeindegebiet von Merzalben im rheinland-pfälzischen Landkreis Südwestpfalz ist ein hoher Berg des Pfälzerwalds. Er besitzt eine sich von Süd nach Nord erstreckende sattelförmige Kuppe mit zwei nahezu gleich hohen Gipfeln, die 280 m voneinander entfernt sind. Der Weißenberg wird durch Gesteine des Buntsandsteins gebildet, die zu Beginn der Trias abgelagert wurden und im Paläogen bei der Bildung des Oberrheingrabens tektonisch bedingte Umlagerungen erfuhren. Aus diesem Sandsteinpaket wurde in der Folge durch Verwitterungs- und Abtragungsprozesse die heutige Oberflächengestalt des Pfälzerwalds und damit auch der Bergrücken des Weißenbergs herausmodelliert. ", "tgt_summary": null, "id": 2069755} {"src_title": "Sächsisches Eisenbahnmuseum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und frühe Jahre.", "content": "Grahams Eltern stammten beide aus alten schottischen Adelsgeschlechtern. Sein Vater John Graham, 4. Earl of Montrose, der Kanzler des Königreiches Schottland gewesen war, verstarb 1626. Nach dessen Tod führte Graham den Titel \"Earl of Montrose\" und war das Oberhaupt des Clans Graham. Im Alter von 17 Jahren heiratete er Magdalene Carnegie, die Tochter von David Carnegie, Lord Carnegie, der später zum \"Earl of Southesk\" erhoben wurde. Nach Schulausbildung in Glasgow, dem Besuch der Universität St Andrews und anschließender Reise auf dem Kontinent, wo er insbesondere Taktik studierte, kehrte er nach Großbritannien zurück, um Karl I. von England seine Dienste anzubieten. Von dem Herzog von Hamilton, Karls Berater in schottischen Angelegenheiten, wurde er jedoch schroff zurückgewiesen. Nach Schottland zurückgekehrt, schloss er sich als überzeugter Presbyterianer der entstehenden Partei der Covenanters an und diente als General im Ersten Bischofskrieg. Als die schottische Bewegung immer mehr unter den Einfluss von Archibald Campbell, 8. Earl of Argyll, geriet, der seine persönliche Machtposition ausbauen wollte, geriet Montrose in die Opposition und wurde verhaftet. Durch Intervention des Königs kam er nach sechs Monaten frei.", "section_level": 1}, {"title": "General des Königs.", "content": "In der Folgezeit näherte sich Montrose dem König an. Er zog sich zunächst für einige Zeit aus dem öffentlichen Leben zurück. Als die Schotten im Englischen Bürgerkrieg Partei gegen den König nahmen und 1643 nach England einfielen, sah dieser die Möglichkeit, den Kampf nach Schottland zu tragen. Graham wurde zum \"Marquess of Montrose\" erhoben und zum General der königlichen Streitkräfte in Schottland ernannt. Auf sich allein gestellt, schlug er sich durch die Armee der Covenanter nach Schottland durch. Dort war inzwischen eine Expeditionsarmee aus Irland unter Alasdair MacColla (Alexander MacDonald) gelandet, die überwiegend aus irischen Katholiken und nach Irland emigrierten MacDonalds bestand. Montrose setzte sich an ihre Spitze und sammelte weitere Anhänger um sich. Im August 1644 hisste er die königliche Standarte in Blair Atholl. Im folgenden Jahr besiegte er die Covenanter bei Tippermuir, nahe Perth, Aberdeen, Inverlochy (Fort William), Auldearn, Alford und Kilsyth (nördlich Glasgow). Damit umfasste sein Einflussbereich nahezu ganz Schottland. Es gelang Montrose aber nicht, seine Eroberungen zu sichern. Zwar flüchteten die führenden Covenanter nach der Schlacht von Kilsyth nach England und Irland, doch nur wenige ihrer Anhänger schlossen sich ihm an. Dazu schmolz seine Armee dahin. Die Highlander begaben sich nach Hause, um ihre Beute in Sicherheit zu bringen und die Ernte einzubringen, Alasdair MacColla hielt den Kampf gegen die Campbells für vordringlich und zog nach Argyll, und die Gordons, das Rückgrat seiner Kavallerie, wurden von ihrem Oberhaupt, dem Marquess of Huntly, aus persönlichen Gründen heimgerufen. Mit einer Restarmee, mit der kampferprobten Irischen Brigade unter Manus O’Cahan als Kern, zog Montrose auf die englische Grenze zu, um den Druck auf die schottischen Truppen in England zu verstärken, und um Rekruten aus den Borders anzuwerben. Am 13. September 1645 wurden er von einer Armee des Covenant unter David Leslie bei Philiphaugh (nahe Selkirk) geschlagen. Montrose versuchte, den Feldzug fortzusetzen, musste jedoch auf Befehl des Königs seine Waffen niederlegen und verließ am 3. September 1646 Schottland.", "section_level": 1}, {"title": "Exil.", "content": "Um der Sache Karls I. zu dienen bereiste er Fürstenhöfe in ganz Europa. Kaiser Ferdinand III. ernannte ihn zum Marschall des Heiligen Römischen Reiches und erteilte die Genehmigung, Truppen zu werben. Nach der Hinrichtung Karls I. bot er Karl II. seine Dienste an und landete mit einer kleinen Schar im Frühjahr 1650 auf den Orkney-Inseln, von wo er nach Caithness übersetzte. Da jedoch Karl II. Verhandlungen mit den Covenantern begonnen hatte, waren nur wenige bereit, sich einem so riskanten Unternehmen anzuschließen. Sein kleiner Heerhaufen, der vornehmlich aus deutschen und dänischen Söldnern und einigen hundert ungedienten Orcadiern bestand, wurde am 27. April von Strachan bei Carbisdale überrascht und aufgerieben. Montrose gelang die Flucht. Nachdem er einige Tage in Verkleidung durch das Hochland geirrt war, wurde er von Neill MacLeod of Assynt in Ardvreck Castle festgesetzt und an die Regierungstruppen ausgeliefert. Ein Todesurteil war bereits seit längerem gefällt worden; dieses wurde am 21. Mai 1650 in Edinburgh vollstreckt. Montrose wurde gehenkt, Kopf und Gliedmaßen abgetrennt und in den fünf bedeutendsten Städten des Landes zur Schau gestellt. Nach der Restauration Karls II. erhielt er als dessen treuester Anhänger ein Staatsbegräbnis. Neben seinen militärischen Verdiensten, die ihm die Beinamen „the Great Montrose“ und „the Great Marquess“ einbrachten, war James Graham ein bekannter Dichter. Seine berühmteste Zeile „He either fears his fate too much, Or his deserts are small, that puts it not unto the touch, To win or lose it all“ wurde zum Beispiel von Feldmarschall Montgomery am Vorabend des D-Day zitiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Graham, 1. Marquess of Montrose (* 1612 (vermutlich) in Montrose; † 21. Mai 1650 in Edinburgh) war ein schottischer Adeliger, der im Englischen Bürgerkrieg von 1644 bis 1650 in Schottland für die königliche Seite kämpfte und hingerichtet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 705281} {"src_title": "Wassermusik (Roman)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau des Modells.", "content": "Das Modell unterscheidet einen permanenten städtischen und einen ländlichen Sektor, wobei in ersterem Industriegüter, in letzterem Agrarprodukte hergestellt werden. Weiterhin wird im ländlichen Sektor von einer Arbeiterschaft ausgegangen, die entweder vollständig zur Produktion der Agrarprodukte eingesetzt wird, oder in den städtischen Sektor migriert. Das einzelne Individuum dieser Arbeiterschaft trifft also die Entscheidung, ob sich die Migration in die Stadt auf Grund eines erhöhten Einkommens lohnt. Damit wird angenommen, dass sobald der erwartete Lohn des städtischen Sektors und des ländlichen Sektors ausgeglichen sind (Gleichgewichtsbedingung), keine weitere Migration stattfinden wird. Migration wird damit als eine Art „Arbitrage-Bewegung“ gesehen, die nur solange stattfindet, bis ein Gleichgewicht der erwarteten Löhne erreicht wurde. Dabei ist das erwartete Einkommen entscheidend, das heißt das Einkommen unter Berücksichtigung einer gewissen Wahrscheinlichkeit von Arbeitslosigkeit in der Stadt. So kann das Modell erklären, warum Menschen in Städte vom Land in die Stadt migrieren, auch wenn in der Stadt hohe Arbeitslosigkeit herrscht. Das Modell geht davon aus, dass die Arbeiterschaft der Stadt dieselbe nicht verlässt, um auf dem Land zu arbeiten. Des Weiteren wird ein Mindestlohn angenommen, der sich aus dem Anteil der Beschäftigten zur Arbeiterschaft in der Stadt, multipliziert mit den hergestellten Gütern ergibt. Im Verlauf des Originaltextes wird der Mindestlohn auch über die Agrargüter definiert, was an dem Ergebnis hinsichtlich des Entstehens von Arbeitslosigkeit im Gleichgewicht, nichts ändert.", "section_level": 1}, {"title": "Formalismus.", "content": "formula_1 = Marginalprodukt der Industriearbeit (Produktionsfunktion: formula_2) formula_3 = Kapital (fix) im Agrarsektor formula_4 = Kapital (fix) im Industriesektor formula_5 = Land (fix) formula_6 = Größe der Arbeiterschaft auf dem Land (keine Arbeitslosigkeit) formula_7 = Anzahl der Beschäftigten im Industriesektor formula_8 = Größe der Arbeiterschaft in der Stadt formula_9 = Preis eines Agrarproduktes (ausgedrückt als Anteil des Outputs der Agrarprodukte am Output der Industriegüter) formula_10 = Marginalprodukt der Agrararbeit (Produktionsfunktion: formula_11) formula_12 = Reallohn in Agrarsektor (Land) formula_13 = Reallohn im Industriesektor (Stadt) formula_14 = erwarteter Reallohn im städtischen Sektor", "section_level": 1}, {"title": "Mathematischer Hintergrund (gekürzt).", "content": "\"Für eine vollständige und richtige Darstellung des Modells von Harris und Todaro wird dem Leser empfohlen den Originalartikel zu konsultieren.\" Reallohn im Agrarsektor (Land): formula_15 Reallohn des Industriesektors(Stadt): formula_16 Erwarteter Lohn des städtischen Sektors: formula_17 Das Gleichgewicht wird folgendermaßen beschrieben: formula_21, daraus folgt durch Ersetzungen: formula_22 Auf der rechten Seite innerhalb der Klammer findet sich in dieser Formel der erwartete Reallohn im städtischen Sektor, abzüglich des Reallohns im ländlichen Sektor (beziehungsweise dem Marginalprodukt der Arbeit im Agrarsektor). Die gesamte städtische Arbeiterschaft wird also als Ableitung über die Zeit zu einer bestimmten Bruchteil formula_23 über diesen Lohnunterschied beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse des Modells.", "content": "Eine Hauptaussage des Modells ist, dass Migration weiterhin stattfinden wird, solange der erwartete Lohn im städtischen Sektor, den Lohn im ländlichen Sektor überschreitet. Genauer: Wenn der Lohn im städtischen Sektor, korrigiert für Arbeitslosigkeit, das Marginalprodukt von Arbeit im Agrarsektor, ausgedrückt in Industriegütern überschreitet, findet Migration statt. Eine weitere Aussage dieses Modells bezieht sich auf den implizit angenommenen Mindestlohn und folgert, dass ein festgelegter Mindestlohn oberhalb des Niveaus, das der freie Markt erreichen würde, zu einem Gleichgewicht mit Arbeitslosigkeit führt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Harris-Todaro-Modell ist ein Modell aus dem Bereich der Volkswirtschaftslehre, welches im Jahre 1970 von John R. Harris und Michael P. Todaro in dem Artikel: 'Migration, Unemployment and Development: A Two Sector Analysis' veröffentlicht wurde. Das vorgestellte Modell versucht Migration zwischen zwei Sektoren zu begründen, dabei verzichten die Autoren absichtlich darauf, von Vollbeschäftigung und flexiblen Löhnen auszugehen. Im genannten Artikel werden überdies die Einfuhr sogenannter \"Shadow Prices\" und die restriktive Behandlung von Migration diskutiert.", "tgt_summary": null, "id": 409396} {"src_title": "Stadtwiki Karlsruhe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kolonialherrschaft und Nachkriegsteilung.", "content": "Mitte der 1920er Jahre konzentrierte die japanische Kolonialherrschaft die industrielle Entwicklung im Norden der koreanischen Halbinsel. Dies führte zu einer Abwanderung der Bevölkerung aus dem landwirtschaftlich geprägten Süden der Halbinsel nach Norden. Dieser Trend kehrte sich mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges um, als nach der Teilung Koreas in eine amerikanische und eine sowjetische Besatzungszone mehr als zwei Millionen Koreaner in den Süden übersiedelten. Dieser Exodus setzte sich nach der Gründung der Demokratischen Volksrepublik Korea 1948 und während des Korea-Krieges 1950–1953 fort. Lebten nach der Volkszählung im Oktober 2008 knapp 24,05 Millionen Menschen im Norden, beträgt die Bevölkerungsgröße in Südkorea 46,4 Millionen. Die Teilung Koreas nach dem Zweiten Weltkrieg führte zu einer ungleichmäßigen Verteilung von natürlichen und menschlichen Ressourcen, mit Nachteilen für beide Staaten. Nach den meisten wirtschaftlichen Maßstäben stand der Norden besser da, der Süden beherbergte hingegen etwa zwei Drittel der arbeitsfähigen Bevölkerung. 1945 befanden sich zwar 65 Prozent der Schwerindustrie, jedoch nur 31 Prozent der Leichtindustrie, 37 Prozent der Landwirtschaft und nur 18 Prozent des gesamten Gewerbes im Norden der Halbinsel. Sowohl der Norden als auch der Süden litten stark unter den Zerstörungen des Korea-Krieges. In den unmittelbar auf den Krieg folgenden Jahren gelang es, durch den Drei-Jahres-Plan (1954–56) die Industrieproduktion auf Vorkriegsniveau zu heben. Unterstützung erhielt Nordkorea von anderen sozialistischen Staaten, insbesondere der Sowjetunion und China, die dem Regime zu einem starken Wirtschaftswachstum in den Nachkriegsjahren verhalfen.", "section_level": 1}, {"title": "Strukturmerkmale der nordkoreanischen Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planwirtschaft.", "content": "Die Wirtschaft Nordkoreas ist eine Planwirtschaft. Von den 1950er-Jahren bis in die 1990er-Jahre hinein wurde die Wirtschaft des Landes durch sechs unterschiedlich lange zentrale Pläne gesteuert, deren Laufzeit teilweise über das Planende hinaus verlängert wurde. Folgende Pläne galten: Im Dezember 1993 erklärte Nordkorea, die Ziele des dritten Sieben-Jahres-Plans seien nicht erreicht worden. Die Regierung kündigte eine dreijährige Anpassungsphase an. In dieser Zeit legte sie den Fokus auf Leichtindustrie, Landwirtschaft und Außenhandel. Jedoch blieb die Getreideernte wegen Düngermangels, Naturkatastrophen und unzureichenden Transport- und Lagerkapazitäten über eine Million Tonnen hinter dem Minimum zur Selbstversorgung. Zusätzlich konnten durch den Devisenmangel keine Ersatzteile für Maschinen oder Öl zur Stromerzeugung eingekauft werden, was zur Schließung vieler Fabriken führte. Nach dem Ende der Übergangsphase wurde kein neuer Wirtschaftsplan aufgestellt. Während des VII. Parteitag der PdAK 2016 wurde wieder ein Fünf-Jahres-Plan beschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Massenbewegung.", "content": "Neben der zentralen Planung ist die nordkoreanische Wirtschaft gekennzeichnet von Elementen der Massenbewegung, die in der Tradition der sowjetischen Stachanow-Bewegung stehen. Hierzu gehört insbesondere die Ch’ŏllima-Bewegung, die 1956 von Kim Il Sung ins Leben gerufen wurde und das Ziel hatte, die Arbeiter durch ideologische Maßnahmen zu schnellerer Arbeit zu bewegen. Noch in den 1980er-Jahren berief sich Kim Jong-Il auf die Ch’ŏllima-Bewegung. Weitere Elemente waren die Ch'ŏngsan-ni-Methode und das Taean Arbeitssystem.", "section_level": 2}, {"title": "Modernisierungsbestrebungen.", "content": "Seit den 1970er-Jahren gab es mehrere Ansätze, das Wirtschaftssystem des Landes zu modernisieren. Diese Schritte waren jeweils kurzfristiger Natur und hatten keine oder nur geringe Erfolge.", "section_level": 1}, {"title": "Importe westlicher Technologie.", "content": "Während der frühen 1970er Jahre unternahm Nordkorea ein groß angelegtes Modernisierungsprogramm durch den Import westlicher Technologie, insbesondere im Bereich der Schwerindustrie. Zwischen 1972 und 1974 importierte Nordkorea komplette Fabrikanlagen aus Westeuropa. Hierzu gehörte eine Raffinerie aus Frankreich, eine Anlage zur Zementherstellung, eine Fabrik für Kunstdünger, eine Schweizer Uhrenfabrik und eine finnische Papiermühle. Nordkorea ging zur Finanzierung der Importe Verbindlichkeiten bei westeuropäischen Banken ein. Ziel war es, die Kredite mit den Einnahmen zu tilgen, die durch die Exporte der mit diesen Fabriken hergestellten Waren erzielt werden konnten. Diese Vorstellung ließ sich nicht realisieren. Bereits 1975 standen einige der Fabrikanlagen still. Teilweise ließen sie sich nicht sinnvoll mit den stachanowitischen Arbeitsmethoden Nordkoreas betreiben; teilweise fehlte auch die Infrastruktur, die zu einer effektiven Anbindung der Anlagen erforderlich war. Nordkorea war wegen der schrumpfenden Exporte, hauptsächlich während und nach der Ölkrise, allerdings nicht in der Lage, seine Verbindlichkeiten zu begleichen. 1974 stellte Nordkorea den Import westlicher Fabrikanlagen ein. Hauptsächlich wegen dieser Schuldenproblematik, einhergehend mit einer langen Dürre und Missmanagement in der Wirtschaft fiel das Pro-Kopf-Bruttonationaleinkommen unter das des Südens. Ende 1979 lag es etwa bei einem Drittel des Südens. Die Ursachen für diese relativ schlechte Entwicklung sind komplex, allerdings sind die überproportional hohen Militärausgaben (etwa 25 % des Bruttonationaleinkommens) ein Hauptgrund. Nach Angaben der WAZ lag das Bruttoeinkommen 2006 bei ca. 200 US-$ (Südkorea 21.000 US-$).", "section_level": 2}, {"title": "Stärkung der Landwirtschaft.", "content": "Im April 1982 kündigte Kim Il-Sung eine neue wirtschaftliche Strategie an, die die Priorität auf die Stärkung der Landwirtschaft durch Gewinnung nutzbarer Ackerfläche, den Ausbau der nationalen Infrastruktur, insbesondere Elektrizitätswerke und Transporteinrichtungen, und die Nutzung nordkoreanischer Produkte legte. Außerdem wurden die Handelsaktivitäten gestärkt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderwirtschaftszonen.", "content": "Im September 1984 kündigte Nordkorea ein Gesetz zur Ansiedlung ausländischer Investitionen und Technologie an, das allerdings nicht von der Änderung der Prioritäten weg vom Militär begleitet war. Das Projekt war nur von kurzfristiger Bedeutung. Nachdem Nordkorea mit Beginn des Jahres 1985 seine wirtschaftlichen Beziehungen zur Sowjetunion wieder intensivieren konnte, verlor Kim Il-Sung zunächst das Interesse an Sonderwirtschaftszonen. 1991 kündigte die Regierung die Einrichtung einer Sonderwirtschaftszone in den nordöstlichen Regionen Rajin-Seonbong und Ch’ŏngjin an. Die Investitionen dieser Zonen bleiben jedoch wegen Problemen mit der Infrastruktur, der Bürokratie und der Unwägbarkeiten der Sicherheit und Realisierbarkeit der Investitionen hinter den Erwartungen zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Schuldenproblematik.", "content": "In den 1970er-Jahren begann Nordkorea, sich im (westlichen) Ausland zu verschulden. Erster Anlass hierfür war der Import westlicher Industrieanlagen, der durch Kredite finanziert wurde. Nach dem Scheitern dieser Projekte konnte das Land die notwendigen Mittel zur Kredittilgung nicht mehr erwirtschaften. Nordkorea stellte daraufhin bereits 1976 die Kredittilgung ein. Es wurde das erste sozialistische Land, das seine Schulden am freien Markt nicht mehr bezahlte. 1979 konnte Nordkorea zwar die Neuverhandlungen der Verbindlichkeiten erreichen, geriet aber bereits 1980 wieder in Zahlungsverzug gegenüber allen Kreditgebern außer Japan. Ende 1986 beliefen sich die Schulden bei westlichen Kreditgebern auf mehr als eine Milliarde US-Dollar. Zusätzlich belasteten Kredite in einer Höhe von knapp zwei Milliarden US-Dollar von anderen sozialistischen Staaten, vornehmlich der Sowjetunion, das Land. Auch die Verbindlichkeiten gegenüber Japan konnten nicht mehr beglichen werden. Im Jahr 2000 beliefen sich die Verbindlichkeiten und Zinsen auf eine Höhe von 10 bis 12 Milliarden US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenbruch des Ostblocks.", "content": "Im Jahr 1984 kam es zu einer Reaktivierung der Beziehungen mit der Sowjetunion. Während einer 45-tägigen Reise durch die UdSSR und einige osteuropäische Staaten schloss Kim Il-Sung eine Reihe von Wirtschaftsabkommen, in deren Folge der nordkoreanisch-sowjetische Handel innerhalb eines Jahres um 94 % anstieg. Die UdSSR blieb bis 1990 einer der wichtigsten Handelspartner Nordkoreas. Nach dem Kalten Krieg und dem Zusammenbruch des Ostblocks und der Sowjetunion fielen Finanzhilfen und Handelsprivilegien der ehemaligen Partnerstaaten weg. Im September 1990 unterrichtete der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse Kim Il-Sung persönlich davon, dass die UdSSR ab 1991 keine Investitionen in Nordkorea mehr tätigen werde und der gegenseitige Handel künftig in Devisen abzuwickeln sei. 1991 brach der Handel Nordkoreas mit der Sowjetunion daraufhin um 47,7 % ein. China wurde in den folgenden Jahren zum wichtigsten Handelspartner Nordkoreas. Auch China reduzierte seine Hilfslieferungen stetig. Diese Entwicklung führte Nordkorea in die schwerste Wirtschaftskrise seit Bestehen des Staates. Andere Gründe waren die nach wie vor überproportional hohen Militärausgaben und das anhaltende Missmanagement. Zwischen 1992 und 1998 schrumpfte die Wirtschaft in etwa um die Hälfte. In dieser Zeit sollen bis zu zweieinhalb Millionen Menschen, gut ein Zehntel der Gesamtbevölkerung Nordkoreas, verhungert sein.", "section_level": 1}, {"title": "Nord-Süd-Verbindungen der koreanischen Wirtschaft.", "content": "Die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Nord- und Südkorea sind seit der Trennung bis zum Jahrtausendwechsel immer weiter zurückgegangen. In den letzten Jahren sind die Beziehungen jedoch etwas enger geworden und einige südkoreanischen Firmen beginnen, in den Norden zu investieren. Diese Investitionen wurden allerdings in den meisten Fällen nur getätigt, weil die südkoreanische Regierung sämtliche Verluste übernimmt, sollten die Investitionen keinen Gewinn abwerfen. Trotzdem bleiben diese Beziehungen relativ schwach, weil im Moment nur wenige große Firmen die Anlage ihres Kapitals im Norden wagen. Im Anschluss an eine Entscheidung der südkoreanischen Regierung 1988, die den Handel mit dem nördlichen Partnerland ermöglicht, begannen südkoreanische Firmen, Güter aus Nordkorea zu importieren. Direkte Handelsbeziehungen begannen im Herbst 1990 nach einem ersten Treffen der Ministerpräsidenten beider Staaten im September desselben Jahres. Das Handelsvolumen beider Länder stieg von 18,8 Millionen US-Dollar im Jahr 1989 auf 333,4 Millionen US-Dollar im Jahr 1999 an. Ein Großteil dieses Volumens basiert auf Verarbeitung und Montage südkoreanischer Produkte in Nordkorea. Im selben Jahrzehnt besuchte der Aufsichtsratsvorsitzende des südkoreanischen Konzerns Daewoo Nordkorea und handelte eine Vereinbarung zum Bau eines Leichtindustriekomplexes im nordkoreanischen Namp’o aus. In weiteren Verhandlungen erreichte Hyundai Asan, eine Gesellschaft der Hyundai-Gruppe, die Erlaubnis, Touristengruppen nach Kŭmgangsan zu bringen, um die dortigen Diamantenberge zu besuchen. In jüngerer Zeit erhielt der Konzern auch die Erlaubnis, die Industrieregion Kaesŏng, einen 3,2 km2 großen Komplex unweit der Demilitarisierten Zone zu errichten und tätigte damit Investitionen von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Im Anschluss an das Gipfeltreffen zwischen Kim Jong Il und Kim Dae-jung im Jahr 2000 kamen beide Staaten überein, die Eisenbahnverbindung Seoul – Pjöngjang durch die Demilitarisierte Zone wiederherzustellen. Zusätzlich wurde die Vereinbarung getroffen, eine vierspurige Straße zur Verbindung beider Staaten in der Nähe des Ortes Panmunjeom zu errichten, an dem die Military Armistice Commission (MAC), die die Einhaltung des Waffenstillstands überwacht, ihr Hauptquartier unterhält. Sobald diese Verbindungen hergestellt sind, besitzt die Industrieregion Kaesŏng eine direkte Anbindung an südkoreanische Märkte und Häfen.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehungen zu anderen Staaten.", "content": "Die engsten wirtschaftlichen Beziehungen bestehen zu China, das auch auf außenpolitischer Ebene der engste Verbündete Nordkoreas ist. Es wird geschätzt, dass 70 bis 80 % der in Nordkorea verkauften Waren aus der Volksrepublik China stammen. Dies zeigt auch, auf welch niedrigem Niveau sich die eigene Industrieproduktion Nordkoreas bewegt. Letztere ist ebenfalls auf den Import von Rohstoffen aus China angewiesen. Der Warenexport nach China ist weit geringer als der Import. Zusätzlich zu den Sonderwirtschaftszonen Kaesŏng und Kŭmgangsan wurden zwei weitere Regionen an der Nordgrenze eingerichtet. Zum einen die besondere Verwaltungsregion Sinŭiju an der Grenze zu China, und zum anderen die Region Rasŏn, die an China und an Russland grenzt.", "section_level": 1}, {"title": "Bruttoinlandsprodukt.", "content": "Die Vereinten Nationen schätzen, dass das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf Nordkoreas mit 600 USD nur ein Vierzigstel des Bruttoinlandsproduktes pro Kopf Südkoreas beträgt.", "section_level": 1}, {"title": "Erwerbsbevölkerung.", "content": "Die Erwerbsbevölkerung beträgt etwa 9,6 Millionen, wovon 36 Prozent in der Landwirtschaft tätig sind und 64 Prozent in sonstigen Wirtschaftsbereichen. Arbeitslosigkeit existiert offiziell nicht. Das Recht auf Arbeit hat Verfassungsrang.", "section_level": 1}, {"title": "Industrie.", "content": "Die Hauptzweige der nordkoreanischen Industrie sind:", "section_level": 1}, {"title": "Stromwirtschaft.", "content": "Nordkorea betreibt ein isoliertes Stromnetz mit einer Frequenz von 60 Hertz. Die Stromerzeugung beruht gemäß der Staatsideologie auf den im Lande vorkommenden Primärenergieträgern Wasserkraft und fossilen Brennstoffen. Es gibt keine verlässlichen Zahlen zur Stromerzeugung. Für die letzten Jahre wird die Stromerzeugung -je nach Quelle- auf etwa 20 bis 30 TWh geschätzt. Der Anteil von Wasserkraft ist etwa gleich hoch wie der Anteil fossiler Energien mit Schwankungen über die Jahre (und je nach Schätzung). Die aktuelle Stromerzeugung liegt deutlich geringer als noch 1990, als rund 50 TWh produziert wurden und damit weit unter dem Bedarf von industriellen und privaten Verbrauchern. Sie ist ein Schwachpunkt bei der Entwicklung der nordkoreanischen Wirtschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Ausländische Investitionen und Geschäftsaktivitäten.", "content": "Seit 2002 haben ausländische Investitionen und Gründungen ausländisch-nordkoreanischer Gemeinschaftsunternehmen zugenommen. Europäische Unternehmen haben 2005 in Pjöngjang die \"European Business Association\" gegründet, welche faktisch die europäische Handelskammer darstellt und die Interessen der vor Ort angesiedelten europäischen Gemeinschaftsunternehmen und Firmenrepräsentanzen vertritt. Inzwischen liegen auch Erfahrungsberichte in Nordkorea tätiger ausländischer Investoren und Geschäftsleute vor. Die pro-nordkoreanische Vereinigung der in Japan lebenden Koreaner (Chongryon) strahlte auf ihrem Fernsehsender 2008 einen dreiteiligen Film über ausländische Investitionen und Geschäftsaktivitäten aus. Dieser Film sowie weitere Videos über ausländische Investitionen und Unternehmen in Nordkorea wurden einer weiteren Öffentlichkeit auf Youtube zugänglich gemacht. Die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtete im März 2016 davon, dass nordkoreanische Arbeiter im Ausland, vor allem in Russland und China, arbeiten und der Lohn als Devisen direkt an den nordkoreanischen Staat zurückfließen, um die Wirtschaftssanktionen gegen das Land zu unterlaufen.", "section_level": 2}, {"title": "Schulung nordkoreanischer Führungskräfte in moderner Unternehmensführung und Betriebswissenschaft.", "content": "Die \"Pyongyang Business School\" wurde 2004 mit Unterstützung der Schweizer Regierung und Beiträgen ausländischer Unternehmen und Einzelpersonen gegründet. Führungskräfte nordkoreanischer Unternehmen und Ministerien können an regelmäßigen Seminaren teilnehmen. Hauptzweck ist es, nordkoreanischen Unternehmen zu helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, die Einkommen in Hartwährung zu erhöhen und Arbeitsplätze zu schaffen.", "section_level": 2}, {"title": "Landwirtschaftliche Produkte.", "content": "Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte Nordkoreas sind: Seit 1995 unterstützt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen Nordkorea, das nach einer Serie von Naturkatastrophen wirtschaftliche Rückschläge zu verkraften hatte. 2004 wurden 484.000 Tonnen Nahrungsmittel im Rahmen dieses Programms eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Außenhandel.", "content": "Die Exporte Nordkoreas beliefen sich 2003 auf eine Höhe von 1,044 Milliarden US-Dollar. Hauptexportprodukte waren Mineralien, Metallprodukte, Rüstungserzeugnisse, landwirtschaftliche und Fischereiprodukte. Hauptexportpartner waren 2003 Südkorea (28,5 %), China (28,4 %) und Japan (24,7 %). Eine Besonderheit der nordkoreanischen Wirtschaft ist der Export von Arbeitskraft. So sind viele Nordkoreaner in der Forstwirtschaft des russischen Fernen Ostens beschäftigt. Bei einem tschechischen Automobilzulieferer in Náchod wurden ebenfalls lange Zeit nordkoreanische Arbeiterinnen beschäftigt. Die hierbei bezahlten Löhne fließen größtenteils direkt in den nordkoreanischen Staatshaushalt bzw. an die politische Elite Nordkoreas. Im August 2009 wurde berichtet, Nordkorea tausche – mangels Devisen – gemäß einer geheimen Übereinkunft zwischen Moskau und Pjöngjang Arbeitskraft gegen russisches Erdöl. Hierzu würden nordkoreanische Arbeiter im russischen Fernen Osten nicht nur in der Forstwirtschaft, sondern auch auf Baustellen eingesetzt. Im Dienstleistungsbereich ist unter anderem das SEK-Trickfilmstudio als Auftragsproduzent von Zeichentrickfilmen bekannt geworden. Die Importe Nordkoreas beliefen sich 2003 auf eine Höhe von 2,042 Milliarden US-Dollar. Hauptimportprodukte waren Erdöl, Koks, Maschinen, Konsumgüter und Getreide. Die Hauptimportpartner waren 2002: China (39,7 %), Thailand (14,6 %), Japan (11,2 %), Deutschland (7,6 %), Südkorea (6,2 %), Vietnam und Kuba.", "section_level": 1}, {"title": "Geldfälschung und Markenpiraterie.", "content": "Es gibt Hinweise darauf, dass Nordkorea jedenfalls seit den 1990er-Jahren einen erheblichen Teil seiner Einnahmen aus Geldfälschung und Markenpiraterie erzielt. So wird Nordkorea verdächtigt, Ursprungsland des sog. Superdollar zu sein, einer besonders hochwertigen Kopie der US-amerikanischen 100-Dollar-Note. Die Scheine sind seit 1989 im Umlauf und sind nach Ansicht von Experten kaum vom Original zu unterscheiden. Nach Aussagen nordkoreanischer Überläufer und einiger europäischer Schmuggler verfüge das Land über mehrere Produktionsstätten, die in der Umgebung von Pyongsong angesiedelt seien. Die falschen Scheine würden von nordkoreanischen Diplomaten vornehmlich in Staaten der Dritten Welt in Umlauf gebracht; auch ein Mitglied der nordirischen IRA steht im Verdacht, die Superdollars verbreitet zu haben. Die Vorwürfe werden allerdings wiederholt in Frage gestellt. So wird angezweifelt, dass Nordkorea technisch in der Lage ist, derart hochwertige Fälschungen mit schnellen Anpassungen an veränderte Vorlagen herzustellen. Darüber hinaus wird vermutet, dass Nordkorea gefälschte Zigaretten, insbesondere Nachahmungen japanischer und US-amerikanischer Tabakmarken, herstellt und ins Ausland verkauft. Mit 500 bis 700 Millionen US-Dollar pro Jahr soll es sich bei diesem Geschäft um den größten Einzelposten der Einnahmenseite des nordkoreanischen Staatshaushaltes handeln. Etwa 10 Betriebe in der gesamten Republik sind angeblich mit der Produktion solcher Plagiate beschäftigt.", "section_level": 1}, {"title": "Auslandsschulden.", "content": "Die Auslandsschulden Nordkoreas beliefen sich 1996 auf etwa 12 Milliarden US-Dollar. Es gibt keine offiziellen Zahlen über Wirtschaftshilfen, die Nordkorea erhalten hat. Der Staat hat 1997 humanitäre Hilfe in Höhe von 200 und 300 Millionen US-Dollar von den USA, Südkorea, Japan und der Europäischen Union erhalten. Zusätzlich hat der Staat noch große Mengen an Hilfen von den Vereinten Nationen und Nichtregierungsorganisationen erhalten. Im September 2012 gab das russische Finanzministerium bekannt, dass es Nordkorea 90 % seiner noch aus der Zeit der Sowjetunion stammenden Schulden in Höhe von umgerechnet insgesamt elf Milliarden US-Dollar erlasse und der Rest im Rahmen einer Umschuldung in Bildungs-, Gesundheits- und Energieprojekte investiert würde.", "section_level": 1}, {"title": "Währung.", "content": "Der Wechselkurs ist von der nordkoreanischen Regierung auf 2,20 KPW = 1 USD festgelegt worden, was einer erheblichen Überbewertung des Wons entspricht. Ausgebende Bank ist die Zentralbank der Demokratischen Volksrepublik Korea.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die stagnierende Wirtschaft Nordkoreas und der Zusammenbruch von Handelsbeziehungen mit dem früheren Ostblock, insbesondere nach dem Sturz der realsozialistischen Regierungen in Osteuropa und dem Zerfall der Sowjetunion, haben die nordkoreanische Regierung in Pjöngjang vor schwierige strategische Entscheidungen gestellt. Andere Planwirtschaften haben sich in ähnlichen Situationen für Reformen der nationalen Wirtschaft und die Liberalisierung des Handels entschieden. Unabhängig von aktuellen Entwicklungen einer eingeschränkten wirtschaftlichen Öffnung des Landes, so z. B. in der Industrieregion Kaesŏng, der Touristenregion Kŭmgang-san und der Besonderen Verwaltungsregion Sinŭiju, ist Nordkorea nicht willens, grundsätzliche Änderungen einzuleiten. Die Führung ist entschlossen, die strikte politische und ideologische Kontrolle im Land aufrechtzuerhalten. ", "tgt_summary": null, "id": 161051} {"src_title": "Günther Zainer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gestaltung.", "content": "Den äußeren Weg zum Tor säumt links eine etwa 45 Meter lange Mauer. Rechts wird das Tor durch eine Verdickung der Mauer, die einem Turm gedient haben könnte geschützt. Diese Konstruktion bildet einen 17 Meter langen und zehn Meter breiten Vorhof, der die Verteidigung des Zugangs erleichterte. Unmittelbar hinter dem Tor auf der rechten Seite, führt ein enger Treppenaufgang hinauf auf die Mauer. Das Tor besteht aus insgesamt vier Monolithblöcken, die eine Öffnung mit einer Höhe von 3,1 Metern und einer Breite von drei Metern bilden. Die Blöcke sind ohne Mörtel zusammengefügt. Die tragenden Monolithblöcke sind mit zwei Aussparungen versehen, in die ein Querbalken eingesetzt wurde, um das Tor zu verschließen. Das Tor soll aus zwei hölzernen, mit Bronze verstärkten Flügeln bestanden haben. Die Angeleinlassungen für die Torflügel sind heute noch in der Torschwelle und dem Sturz zu sehen. Der Türsturz besteht aus einem etwa zwölf Tonnen schweren Monolithen. Über ihm befindet sich das namengebende Entlastungsdreieck mit dem Löwenrelief. Die Löwen stehen links und rechts einer zentralen, minoischen Säule, die auf zwei ausgehöhlten Opferaltären steht. Die Vorderbeine der Löwen ruhen auf dieser sockelartigen Basis. Die Säule, die das Symbol des Königshauses von Mykene ist, besitzt ein einzigartig gestaltetes Kapitell. Unmittelbar auf der Kapitellabdeckplatte befinden sich vier Kreise, die wahrscheinlich die Enden von tragenden Balken eines Daches imitieren sollen. Die Köpfe der Löwen sollen aus Bronze oder Steatit bestanden haben, wurden jedoch bei den Ausgrabungen nicht gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Bau des Tores wird dem mythischen mykenischen König Atreus zugeschrieben. Es soll um 1250 v. Chr. erbaut worden sein. Es bezeugt zusammen mit der zyklopischen Ringmauer die Größe und den einzigartigen Reichtum der antiken Stadt. Während der ersten Ausgrabungen in Mykene im Jahre 1841 unter der Leitung des griechischen Archäologen Kyriakos Pittakis wurde das Löwentor entdeckt, freigelegt und wiederaufgebaut. Die Mauerabschnitte in diesem Bereich lagen nahezu komplett unterhalb der Oberfläche. 1874 setzte Heinrich Schliemann die Ausgrabungen auf dem gesamten Gelände fort.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Löwentor ist das Haupttor der antiken Stadt Mykene und befindet sich im Nordwesten der befestigten Anlage. Es führt zur sogenannten \"großen Rampe\", die weiter hinauf durch die Stadt zum Palast (\"Megaron\") führt. ", "tgt_summary": null, "id": 2284527} {"src_title": "Thurwieserspitze", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Movsesjan kam, wie auch Tigran Petrosjan, als Armenier in Georgien zur Welt. Sein enormes Schachtalent wurde bereits früh gefördert. Er wurde noch vor Zusammenbruch der UdSSR in die Sowjetische Schachschule aufgenommen, doch war eine weitere Unterstützung Anfang der 1990er Jahre, kurz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, zweifelhaft und Movsesjans Eltern siedelten sich mit den beiden Söhnen 1993 in Pardubice an. Movsesjan lernte die Tschechische Sprache und nahm sowohl an der tschechischen (2. Platz 1997, 1. Platz 1998) als auch an der slowakischen Meisterschaft (1. Platz 1995, 2. Platz 2002) teil. Bei der armenischen Meisterschaft 1996 wurde er Fünfter. 1997 siegte er in Hamburg. Bei der FIDE-Weltmeisterschaft nach K.-o.-System, 1999 in Las Vegas, schaltete er im Achtelfinale Péter Lékó nach einem Stichkampf im Schnellschach aus, verlor dann im Viertelfinale gegen den späteren Vizeweltmeister Wladimir Hakobjan. Movsesjan vertrat international zunächst Armenien und spielte dann für Tschechien, doch verweigerte man ihm die tschechische Staatsbürgerschaft, worauf er 2002 Slowake wurde. 2002 gewann er in Sarajevo vor Alexei Schirow, Ivan Sokolov und Alexei Drejew. 2003 besiegte er in Reykjavík den Isländer Hannes Stefánsson in einem Wettkampf mit 4,5-1,5 (+3 =3 −0). 2003 und 2004 wurde er jeweils Zweiter in Sarajevo. Movsesjan feierte außerdem zahlreiche Siege im Schnellschach: 1999 gewann er den \"Porzellan-Cup\" in Dresden, außerdem Schnellschachturniere in Prag 1999 und Warschau 2004. Im Januar 2008 siegte Movsesjan in der B-Gruppe des Corus-Schachturniers in Wijk aan Zee, einem Rundenturnier der Kategorie 15 (Elo-Schnitt 2618), und qualifizierte sich damit für das Hauptturnier im Jahr 2009. Movsesjan kündigte im Dezember 2010 an, dass er in Zukunft erneut für Armenien spielen will, die slowakische Staatsbürgerschaft aber auf jeden Fall behalten möchte. Mit der tschechischen Schachgroßmeisterin Petra Krupková (* 1976), von der er seit 2008 geschieden ist, hat er drei Kinder. Movsesjan lebt in Prag mit seiner Ehefrau Júlia (geb. Kočetková).", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Movsesjan nahm an acht Schacholympiaden teil, 1998 und 2000 für die tschechische Nationalmannschaft, 2002, 2004, 2008 und 2010 für die Slowakei sowie 2012 und 2014 für Armenien. 2012 wurde er mit der armenischen Mannschaft Olympiasieger. Mit Armenien nahm er außerdem an den Mannschaftsweltmeisterschaften 2011 und 2013 teil, er gewann 2011 mit der Mannschaft und erreichte gleichzeitig das drittbeste Einzelergebnis am zweiten Brett. An der Mannschaftseuropameisterschaft nahm Movsesjan 1997 und 1999 mit Tschechien, 2011 und 2013 mit Armenien teil.", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "In der tschechischen Extraliga spielte Movsesjan in der Saison 1995/96 für den \"ŠK Sokol Kolín\", seit 1996 spielt er für den \"ŠK Pardubice\", mit dem er 2000, 2005, 2006 und 2007 tschechischer Mannschaftsmeister wurde. In der deutschen Schachbundesliga spielte Movsesjan von 1997 bis 2005 für den Berliner Verein \"SF Neukölln\", seit 2005 spielt er für die \"OSG Baden-Baden\", mit der er von 2006 bis 2015 zehnmal in Folge und erneut von 2017 bis 2019 dreimal hintereinander deutscher Meister wurde. In der österreichischen Bundesliga (bis 2003 Staatsliga) spielte er von 1999 bis 2002 für den \"SV NÖ Melk-Wachau\", in der Saison 2008/09 für den Meister \"SK Husek Wien\" und in der Saison 2019/20 für den \"SK Sparkasse Bad Vöslau\". In der spanischen Mannschaftsmeisterschaft spielte Movsesjan 2005, 2006 und 2008 für \"CA Reverté Albox\" und wurde mit diesen 2005 Meister, 2017 für \"CAC Beniajan Duochess\". Die niederländische Meesterklasse gewann Movsesjan 2000, 2001, 2004, 2005 und 2006 mit \"De Variant Breda\", in der russischen Mannschaftsmeisterschaft spielt er seit 2006 für die \"Schachföderation Sankt Petersburg\" und wurde mit dieser 2013 Meister. In der bosnischen Premijer Liga spielte er von 2002 bis 2008 für den \"ŠK Bosna Sarajevo\" und wurde mit diesem in den Jahren 2002 bis 2005 sowie 2008 bosnischer Mannschaftsmeister, in Frankreich spielte er bei \"Vandœuvre Echecs\" und \"Asnières - Le Grand Echiquier\". In der slowakischen Extraliga spielte er von 1994 bis 1998 für den \"ŠK Medea Martin\", in der Saison 2000/01 für den \"ŠK Bestex Nové Zámky\" und in der Saison 2014/15 für den Meister \"ŠO ŠKM Angelus Stará Ľubovňa\". Movsesjan nahm seit 2000 vierzehnmal am European Club Cup teil und gewann diesen 2000 und 2002 mit dem \"ŠK Bosna Sarajevo\" sowie 2011 mit der \"Schachföderation Sankt Petersburg\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Sergej Movsesjan (in englischer Transkription \"Sergei Movsesian\", ; * 3. November 1978 in Tiflis) ist ein slowakischer Schachmeister der Weltspitze, der für Armenien spielt und zur armenischen Diaspora in Prag gehört.", "tgt_summary": null, "id": 297683} {"src_title": "Sabrina Kruck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Jonathan Cryer kam 1965 als Sohn der Broadway-Schauspieler und -Sänger Donald David Cryer und Gretchen Cryer zur Welt. Im Alter von zwölf Jahren entschied er sich, selbst eine Karriere als Schauspieler zu verfolgen. Bereits in seiner Schulzeit besuchte Cryer während der Ferien Schauspielkurse am Theatercamp \"Stagedoor Manor\". 1983 machte er seinen High-School-Abschluss an der Bronx High School of Science, im folgenden Jahr begann er ein Studium an der Royal Academy of Dramatic Art in London.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "Im Jahr 1984 spielte Jon Cryer seine erste Rolle als Protagonist in Jerry Schatzbergs Spielfilm \"Eine starke Nummer\" an der Seite von Demi Moore. In den folgenden Jahren hatte er hauptsächlich Auftritte in Komödien und Brat Pack-Filmen wie etwa als „Duckie“ Dale in \"Pretty in Pink\" (1986), wodurch er seinen Bekanntheitsgrad weiter steigern konnte. Außerdem war Cryer 1987 als Hauptdarsteller in \"Dudes – Halt mich fest, die Wüste bebt!\" und in \"Superman IV – Die Welt am Abgrund\" als Gegenspieler von Christopher Reeve zu sehen. Der Slapstick-Fliegerfilm \"Hot Shots! – Die Mutter aller Filme\" von 1991 brachte ihn erstmals mit Charlie Sheen und Ryan Stiles zusammen ins Kino. In den 1990er Jahren spielte Cryer Hauptrollen in diversen Sitcoms wie \"The Famous Teddy Z\", \"Getting Personal\" oder \"The Trouble with Normal\", die jedoch alle wegen ihres geringen Erfolges relativ früh eingestellt wurden. Außerdem trat er in London im Theater auf. Eine Bewerbung für eine später von Matthew Perry übernommene Hauptrolle in der erfolgreichen Fernsehserie \"Friends\" scheiterte, da das per Post verschickte Castingvideo zu spät am Zielort eintraf. Für die Filme \"Die Sache mit den Frauen\" (1986) und \"Went to Coney Island on a Mission from God.... Be back at five\" (1998) fungierte er jeweils als Hauptdarsteller und Drehbuchschreiber. Der Durchbruch als Fernsehdarsteller gelang Cryer 2003 mit der Sitcom \"Two and a Half Men\", für die er erneut mit Charlie Sheen und Ryan Stiles, aber auch mit Ashton Kutcher und Angus T. Jones vor der Kamera stand. Die Rolle des Tollpatsches Alan Jerome Harper brachte ihm in den Jahren 2006 bis 2008 drei Emmy-Nominierungen in Folge ein. Bei der Verleihung von 2009 konnte er dann den Emmy als bester Nebendarsteller in einer Comedy-Serie gewinnen. Mit einem Verdienst von 550.000 US-Dollar pro Folge gehörte Cryer zudem zu einem der bestbezahlten Comedy-Stars im US-Fernsehen. Die Serie endete im Februar 2015 nach 262 Folgen. Am 19. September 2011 erhielt er einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in der Kategorie Fernsehen. Es handelt sich um die insgesamt 2449. Plakette. 2011 spielte er am Broadway neben Neil Patrick Harris eine Rolle im Musical \"Company\".", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Von 1999 bis 2004 war Jon Cryer mit der britischen Schauspielerin Sarah Trigger verheiratet. Beide haben einen gemeinsamen im Jahr 2000 geborenen Sohn. Im Juni 2007 heiratete Cryer die Journalistin und Fernsehmoderatorin Lisa Joyner, mit der er 2009 eine Tochter adoptierte.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen und Nominierungen.", "content": "Primetime Emmy Award Screen Actors Guild Awards Austin Film Festival WorldFest Flagstaff TV Land Awards Walk of Fame", "section_level": 1}], "src_summary": "Jonathan „Jon“ Niven Cryer (* 16. April 1965 in New York City, New York) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Drehbuchautor und Filmproduzent, Fernsehregisseur. Für seine langjährige Rolle als Alan Harper in \"Two and a Half Men\" erhielt er unter anderem zwei Emmys. Im April 2015 erschien sein Buch „so that happened“ über seine bisherige Karriere.", "tgt_summary": null, "id": 824532} {"src_title": "Edgecombe County", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Brandon Routh wurde 1979 in Des Moines, Iowa, als Sohn des Zimmermanns Ron Routh und seiner Ehefrau Katie, einer Lehrerin, geboren. Er wuchs mit zwei Schwestern und einem Bruder auf und zog später mit seiner Familie nach Norwalk. An der Highschool tat er sich als Schwimmer, Fußball- und Lacrossespieler hervor und war in mehreren Theaterproduktionen am örtlichen \"Norwalk Theater of Performing Arts\" zu sehen. Nach seinem Schulabschluss studierte er ein Jahr an der University of Iowa Literatur, ehe er sich dazu entschloss, eine Karriere als Schauspieler zu verfolgen. Frühere Berufswünsche waren unter anderem Grafikdesigner und Schriftsteller.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Brandon Routh, dessen Vorfahren aus Deutschland, England und Frankreich stammen, ist seit 2007 mit seiner langjährigen Freundin und Schauspielkollegin Courtney Ford verheiratet. Das Paar trat 2006 auch gemeinsam in Joel Kellys 15-minütigen Kurzfilm \"Denial\", den Ford mitproduzierte, auf. Ein im August 2012 geborener Junge ist das erste Kind des Paares, das in Los Angeles lebt.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Karriere.", "content": "Rouths erste Fernsehrolle war 1999 ein Auftritt in der Episode \"You’ve Got Female\" der kurzlebigen ABC-Fernsehserie \"Odd Man Out\". Im selben Jahr war er zudem in dem Musikvideo für Christina Aguileras Single \"What A Girl Wants\" zu sehen. Im Jahr 2000 stellte Routh in der MTV-Fernsehserie \"Undressed – Wer mit wem?\" in vier Folgen der dritten Staffel \"Wade\" dar. Nachdem er 2001 einen Gastauftritt in der Episode \"Concertus Interruptus\" der Fernsehserie \"Gilmore Girls\" absolviert hatte, erhielt Brandon Routh im selben Jahr eine wiederkehrende Rolle in der Fernsehserie \"Liebe, Lüge, Leidenschaft\", in der er vom 23. Mai 2001 bis 17. April 2002 als \"Seth Anderson\" zu sehen war. 2003 folgte ein Gastauftritt in der Episode \"Zeit des Hasses\" der Krimiserie \"Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen\". 2004 war Routh in der Episode \"Der Frustknabe\" der erfolgreichen NBC-Sitcom \"Will & Grace\" zu sehen und absolvierte außerdem einen Auftritt in der Episode \"Dibs\" der zweiten Staffel der FOX-Sitcom \"Oliver Beene\".", "section_level": 3}, {"title": "\"Superman\"-Darstellung.", "content": "Im November 2004 wurde offiziell bekannt gegeben, dass Brandon Routh im geplanten Kinofilm \"Superman Returns\" die Nachfolge von Christopher Reeve als \"Superman\" antreten würde. Reeve hatte zwischen 1978 und 1987 in vier Kinofilmen den ersten Superhelden der Comicgeschichte dargestellt. Seitdem die Filmreihe jedoch aufgrund des schlechten Einspielergebnisses des letzten Teils \"Superman IV – Die Welt am Abgrund\" ruhte, hatte das Filmstudio Warner Bros. mehr als zehn Jahre lang mit Regisseuren wie Tim Burton, Wolfgang Petersen, McG und Brett Ratner versucht, eine Fortsetzung zu inszenieren. Für die Titelrolle waren über die Jahre neben Nicolas Cage auch David Boreanaz, James Caviezel, Brendan Fraser, Josh Hartnett, Ashton Kutcher, Jude Law, Jerry O’Connell, Jared Padalecki, Ian Somerhalder, Paul Walker und Tom Welling, \"Superman\"-Darsteller der Fernsehserie \"Smallville\", für die Rolle im Gespräch gewesen. Brandon Routh hatte ursprünglich bereits bei McG für die Rolle \"Superman\" vorgesprochen, doch der Regisseur verließ das Projekt wieder. Bryan Singer, der schließlich bei dem neuen \"Superman\"-Film die Regie übernahm, kam auf Routh zurück, da er den weitgehend unbekannten Schauspieler aufgrund seiner Abstammung aus dem Mittleren Westen für die Rolle favorisierte. Rouths Verpflichtung wurde von den Superman-Zeichnern John Byrne und Alex Ross sowie der weltweiten Comic-Fangemeinde kritisch kommentiert, da ihn diese für zu jung und nicht muskulös genug befanden. Nachdem Kate Bosworth für die Rolle der \"Lois Lane\" und Kevin Spacey für die des \"Superman\"-Gegenspielers \"Lex Luthor\" verpflichtet worden waren, begannen die Dreharbeiten zu \"Superman Returns\" schließlich am 16. März 2005 in Australien. Der Film spielte in den Kinos weltweit 391 Mio. US-Dollar ein, erhielt jedoch durchwachsene Kritiken: Während US-Kritiker das Werk insgesamt wie auch die Darstellung Brandon Rouths überwiegend lobten, kritisierte man den Actionfilm im deutschsprachigen Raum als „\"überflüssigste[n] Film aller Zeiten\"“ und den Titelhelden als eindimensional und langweilig. Routh verkörperte diesen in keinem weiteren Film, Henry Cavill trat im 2013 erschienenen \"Man of Steel\" seine Nachfolge als \"Superman\" an.", "section_level": 3}, {"title": "Spätere Projekte.", "content": "Ebenfalls 2006 stand Routh in einer Nebenrolle in Joel Benders Thriller \"Karla\", der sich der wahren Geschichte um die kanadischen Serienmörder Karla Homolka und Paul Bernardo angenommen hat, vor der Kamera. 2012 war er festes Mitglied der Besetzung der kurzlebigen CBS-Sitcom \"Partners\", ehe diese nach sechs ausgestrahlten Episoden wegen mäßiger Einschaltquoten vorzeitig eingestellt wurde. Von 2014 bis 2015 verkörperte Routh die Rolle des Industriellen \"Raymond „Ray“ Palmer\" in der Fernsehserie \"Arrow\", die sich dort langsam zum Alter Ego Atom entwickelt. Seit 2016 ist Routh einer der Protagonisten im dazugehörigen Spin-off \"DC’s Legends of Tomorrow\".", "section_level": 3}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Saturn Award ShoWest Convention Teen Choice Award", "section_level": 2}], "src_summary": "Brandon James Routh [] (* 9. Oktober 1979 in Des Moines, Iowa) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Bekannt wurde er als Titelheld \"Superman\" in der Comicverfilmung \"Superman Returns\".", "tgt_summary": null, "id": 1240875} {"src_title": "Pitt County", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg und erste Erfolge bis 1939.", "content": "Karl Molitor kam als Sohn eines Schuhmachers und Inhabers eines Sportfachgeschäftes bereits sehr früh mit dem Skisport in Berührung und zeigte schon in seiner Kindheit grosses Talent für diesen Sport. Im Alter von 13 Jahren machte er als jüngster Teilnehmer am Jungfrau-Sprunglauf auf sich aufmerksam, entschied sich dann aber, sein Hauptaugenmerk doch auf die alpinen Disziplinen Abfahrtslauf und Slalom zu legen. Trotzdem nahm er in seiner Karriere auch immer wieder an Sprungbewerben teil und erzielte dabei so manchen Weitenrekord. Sein grosses Pech, das er mit vielen Sportlern seiner Generation teilte, war, dass es in den Jahren seiner grössten Leistungsfähigkeit aufgrund des Zweiten Weltkrieges keine internationalen Konkurrenzen gab und auch die Weltmeisterschaften und Olympischen Spiele in diesem Zeitraum ausfielen. Mit 19 Jahren wurde Karl Molitor mit dem Gewinn der Lauberhornabfahrt in der gesamten Schweiz bekannt. Besonders der Umstand, dass er trotz eines Sturzes neun Sekunden vor dem Zweitplatzierten, dem Österreicher Willi Walch, ins Ziel kam, sorgte für besonderes Aufsehen. Erst später wurde bekannt, dass Schüler ihm im Schlussteil der Strecke eine 200 m lange Abkürzung in den Schnee gestampft hatten, die Molitor auch nützte. \"«So etwas war damals noch möglich, weil die Kontrolltore weit auseinander lagen»\", erzählte Molitor später in einem Interview und führte weiter aus: \"«Sie erwies sich aber als so steil und schmal, dass ich nicht bremsen konnte und beim Einbiegen auf die Normalpiste prompt stürzte»\". Ebenfalls 1939 gewann er auch vor der gesamten Elite aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland den Abfahrtslauf von Megève und die zweite Abfahrt beim Arlberg-Kandahar-Rennen in Mürren. Bei den später zur Weltmeisterschaft erhobenen FIS-Rennen im polnischen Zakopane erreichte er hinter den deutschen Stars Hellmut Lantschner und Josef Jennewein den dritten Platz im Abfahrtslauf, wobei wiederum ein Sturz eine noch bessere Platzierung unmöglich machte. Im Anschluss an die Weltmeisterschaft gewann Molitor noch den Titel im Abfahrtslauf bei den Schweizer Meisterschaften in Unterwasser. Seine Grundkondition für den Sport holte sich Molitor im Sommer als Bergführer. Im Winter trainierte er gemeinsam mit den anderen Wengener Skigrössen seiner Zeit, wie Otto von Allmen, Heinz von Allmen, Rudolf Graf und Karl Schlunegger. Der Skisport wurde damals noch auf reiner Amateurbasis betrieben, weshalb die Sportler die Trainingseinheiten an ihre Berufstätigkeit anpassten. Am frühen Morgen lief die Trainingsgruppe um Karl Molitor auf Langlaufskiern Richtung Mettlenalp und zurück, trainierte im Anschluss noch Slalom und ging danach bis Mittag ihrer beruflichen Tätigkeit nach. Während seine Mannschaftskollegen in den Wintermonaten durchwegs als Skilehrer tätig waren, half Molitor daneben auch noch im elterlichen Sportgeschäft aus. In der Mittagspause ging es aufs Lauberhorn zum Abfahrtstraining, danach wieder an die Arbeit und am späten Nachmittag zum Training auf die Sprungschanze.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolgsserie in den 1940er Jahren und Olympische Spiele 1948.", "content": "Durch den Zweiten Weltkrieg wurde das internationale Renngeschehen zunächst stark eingeschränkt und später ganz eingestellt. Für die Schweizer Skifahrer bedeutete dies eine Beschränkung des sportlichen Kräftemessens auf die nationale Konkurrenz. Karl Molitor befand sich in diesen Jahren auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn und errang unzählige Siege in Abfahrt, Slalom und in der Alpinen Kombination. 1942 feierte er den Gewinn des Slalom und des Kombinationsbewerbes beim Grand Prix in Megève. Von 1939 bis 1947 wurde er mit sechs Siegen in Abfahrtsläufen, zwei in Slaloms und drei gewonnenen Kombinationswertungen der bis heute erfolgreichste Teilnehmer an den Lauberhornrennen. Bis 1948 gewann er insgesamt acht Schweizer Meistertitel in der Abfahrt (2), im Slalom (3) und in der Kombination (3). Im schwedischen Örnsköldsvik gewann er 1944 das Fare-West-Kandahar-Rennen, danach trainierte er bis 1946 den alpinen Kader des Schweizer Skiverbandes. 1947 verbrachte er zwei Monate in den Vereinigten Staaten und gewann auf seinen «Attenhofer-Skiern» die amerikanischen Meisterschaften in Abfahrt, Slalom und Kombination, was ihm auch den Gesamtgewinn der \"American ski championships\" einbrachte. Mit 28 Jahren nahm er 1948 an den Olympischen Winterspielen in St. Moritz teil und erfüllte sich den Traum einer olympischen Medaille. Im Abfahrtslauf errang er zeitgleich mit seinem Landsmann Ralph Olinger die Bronzemedaille hinter Henri Oreiller und Franz Gabl. Seine zweite Medaille holte er sich in der alpinen Kombination, in der er sich nur dem Sieger Henri Oreiller geschlagen geben musste. Bei den darauf folgenden Meisterschaften des Schweizer Skiverbandes, die ebenfalls in St. Moritz abgehalten wurden, kürte er sich in Slalom und Kombination letztmals zum Schweizer Meister und beendete danach seine aktive Karriere. Abseits des Alpinzirkus’ blieb er aber noch bis Mitte der 1950er Jahre als gelegentlicher Skispringer aktiv.", "section_level": 2}, {"title": "Privat- und Geschäftsleben.", "content": "Karl Molitor zog sich vorübergehend vom alpinen Skisport zurück und konzentrierte sich gemeinsam mit seiner Frau Antoinette Meyer-Molitor, einer ebenfalls erfolgreichen Skifahrerin, auf sein Privat- und Geschäftsleben. Nachdem er jahrelang neben dem Skisport auch als Bergführer und Skilehrer gearbeitet hatte, übernahm er nun das Sportgeschäft seiner Eltern und wurde Eigentümer einer Skischuhmanufaktur. Nach kurzer Zeit zog es ihn aber bereits wieder zum Sport zurück und er war von 1951 bis 1972 Mitglied des Abfahrts- und Slalomkomitees des Internationalen Skiverbandes (FIS). 1952 übernahm Molitor auch das Amt des Präsidenten des Skiclubs Wengen und die Funktion des Renndirektors bei den Lauberhornrennen, die er 35 Jahre lang ausübte. Karl Molitor blieb auch in seinen späteren Lebensjahren ein Sportler sondergleichen, spielte Tennis und Hockey, betrieb regelmässig Bergtouren und Schwimmen und erlernte auch noch das Golfspiel, das er zu seinen grössten Hobbys zählte. 1986 übertrug er die Geschäftsführung an seinen Sohn Rico, half aber noch immer im Geschäft aus. Molitor starb am 25. August 2014 im Alter von 94 Jahren im Altersheim in Grindelwald.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl «Moli» Molitor (* 29. Juni 1920 in Wengen; † 25. August 2014 in Grindelwald) war ein Schweizer Skirennfahrer. Der Berner Oberländer ist mit elf Siegen der erfolgreichste Skifahrer in der über 90-jährigen Geschichte des Lauberhornrennens und zweifacher Medaillengewinner der Olympischen Spiele 1948 von St. Moritz.", "tgt_summary": null, "id": 959258} {"src_title": "Urusei Yatsura", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Bei einem Zauberwürfel in Standardgröße handelt es sich um einen Würfel mit einer Kantenlänge von 57 mm, gemessen an den Mittelachsen. Es gibt allerdings auch größere oder kleinere Varianten wie mit einer Kantenlänge von 54,4 mm. Der Würfel ist in der Höhe, Breite und Tiefe in jeweils drei Lagen unterteilt, die sich durch 90-Grad-Drehungen um ihre jeweilige Raumachse drehen lassen. Dadurch können Position und Lage von 20 der insgesamt 26 Steine (die Mittelsteine sind fest verbaut) fast beliebig verändert werden. Auf die nach außen sichtbaren Flächen der Steine sind kleine Farbflächen geklebt oder die Steine selbst sind gefärbt. In der Grundstellung sind die Steine so geordnet, dass jede Seite des Würfels eine einheitliche, aber von Seite zu Seite andere Farbe hat. Der Standardwürfel ist in der Grundfarbe schwarz und die Farbgebung der Flächen entspricht Weiß gegenüber von Gelb, Blau gegenüber von Grün und Rot gegenüber von Orange. Die Orientierung der Farben beim Betrachten des weiß-blau-roten Ecksteins entspricht Weiß oben, Blau rechts und Rot links. Bei einem Würfel in der Grundfarbe Weiß wird die weiße Fläche oftmals durch eine schwarze getauscht. Ziel ist es für gewöhnlich, den Würfel wieder in seine Grundstellung zu bewegen, nachdem die Seiten in eine zufällige Stellung gedreht wurden. Auf den ersten Blick erscheint diese Aufgabe außerordentlich schwierig, jedoch wurden schon frühzeitig Strategien entwickelt, deren Kenntnis ein relativ leichtes Lösen gestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Komponenten.", "content": "Der Zauberwürfel hat insgesamt 26 einzelne Steine:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der Sendung \"Der große Preis\" erklärte der Erfinder, er habe durch ein dreidimensionales Geduldsspiel seinen Studenten eine Möglichkeit geben wollen, ihr räumliches Denkvermögen zu trainieren, als ihm auffiel, dass sie schlechte Geometrie-Kenntnisse von der Schule mitbrachten. Schon früher brachte Rubik seine Interessen für Bildhauerei, Gestaltung und Geometrie in Einklang und bastelte phantasievolle, dreidimensionale Holzfiguren. Innerhalb weniger Wochen im Jahre 1974 konstruierte Rubik den ersten Zauberwürfel, der aus 27 kleinen Holzblöcken bestand. Um die Bewegung der Steine zu ermöglichen, experimentierte er zunächst mit elastischen Bändern, die jedoch zu leicht rissen. Schließlich kam er auf die Idee, in den Prototyp ein Mittelstück, eine Art Stern aus drei sich kreuzenden Achsen zu integrieren. Die Kanten und Eckstücke ordnete er so an, dass sie um das Würfelzentrum verschoben werden konnten. Schließlich beklebte Rubik jede Seite der kleinen Würfel mit Papier in verschiedenen Farben und stellte so das Lehrmittel für seine Studenten fertig. Doch als er an dem Würfel zu drehen begann, bekam er plötzlich Probleme, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Rubik sagte später: „Es war wie ein Geheimcode, den ich selbst erfunden hatte, aber nicht mehr entschlüsseln konnte!“ Als er seinen Würfel wieder geordnet hatte, empfand er ein Gefühl der Freiheit. Da begriff Rubik, dass in seiner Erfindung viel mehr steckte als nur ein Lehrmittel. Recherchen ergaben, dass es noch kein ähnliches Spielzeug auf der Welt gab. Nachdem Rubik für den Würfel am 28. Oktober 1976 das ungarische Patent Nr. 170062 erteilt worden war, hielt der Würfel im Dezember 1977 Einzug in die „kapitalistische Welt“, als ein Exemplar des Würfels der in Großbritannien ansässigen Firma \"Pentangle\" zugesandt wurde. Dieses Unternehmen erwarb daraufhin die Lizenz zum Vertrieb des Würfels in Großbritannien. Die Regierung in Ungarn vergab allerdings 1979 die weltweiten Verkaufsrechte für den Würfel an den US-amerikanischen Hersteller \"Ideal Toy Corporation\" (in Europa auch unter \"Arxon\" bekannt). Darin waren vertragswidrig auch die Rechte für das Vereinigte Königreich enthalten. \"Ideal Toy Corporation\" erlaubte \"Pentangle\" den Verkauf des Würfels an Geschenk-, aber nicht an Spielzeuggeschäfte. Anfangs machte Rubiks Idee unter Wissenschaftlern die Runde. Auf einem internationalen Mathematik-Kongress in Helsinki drehten Professoren stundenlang an ihrem Spielzeug herum. 1979 wurde der „Rubik’s Cube“ auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vorgestellt. Ab dem 2. Juni 1980 war er in der Bundesrepublik im Verkauf erhältlich. 1981 hatte die Nachfrage nach dem mechanischen Geduldsspiel ihren Höhepunkt. \"Ideal Toy Corporation\" konnte die Nachfrage nicht befriedigen, was es fernöstlichen Billigprodukten ermöglichte, den Markt zu überschwemmen. Insgesamt wurden wohl etwa 160 Millionen Würfel allein bis zum Höhepunkt des Booms verkauft. Anfang 1982 brach die Nachfrage für den Würfel ein und mit ihr auch die Nachfrage nach vielen anderen Geduldsspielen. Ernő Rubik war nicht der Erste, der sich mit dem Thema eines Spiels dieser Art beschäftigte. Schon 1957 entwickelte der Chemiker Larry D. Nichols einen ähnlichen Würfel, der allerdings nur aus 2 × 2 × 2 Teilen bestand und durch Magnete zusammengehalten wurde. Er ließ seinen Entwurf 1972 patentieren. 1984 gewann Nichols eine Patentklage gegen das Unternehmen, das den \"Rubik’s Cube\" in den USA vertrieb. Allerdings wurde dieses Urteil 1986 teilweise aufgehoben, sodass es nur noch den 2 × 2 × 2 großen \"\", engl. ‚Taschenwürfel‘, betraf. Auf der CeBIT 2009 wurde auch eine digitale Version des Würfels vorgestellt, die mit Leuchtdioden und Touchfeldern ausgestattet war. Der deutsche Spielzeughersteller Simba Toys hat im November 2006 die Markenlöschung für die diesbezügliche europäische 3D-Marke beantragt. Nichtigkeitsabteilung und Beschwerdekammer des vormaligen HABM verwarfen den Antrag jeweils als eindeutig unbegründet, das erstinstanzliche Gericht der Europäischen Union (EuG) bestätigte diese Entscheidung 2014. Mit Urteil vom 10. November 2016 hob der Europäische Gerichtshof (EuGH) die Entscheidungen der Beschwerdekammer und des EuG zur erneuten Entscheidung auf. Die Entscheidung des EuGH bescheinigt dabei dem Löschungsantrag, dass für ihn gute Gründe sprächen, die die Vorinstanzen nicht berücksichtigt haben; eine Löschung wurde erwartet. Am 24. Oktober 2019 hat das Gericht der Europäischen Union (EuG) erneut entschieden und die Unionsmarke „Rubik’s Cube“ für nichtig erklärt. Das EuG stellte dabei fest, dass diese Form nie als Unionsmarke hätte eingetragen werden dürfen, da die wesentlichen Merkmale dieser Form zur Erreichung der technischen Wirkung erforderlich sind, die in der Drehbarkeit des Rubik’s Cube besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Lösungsstrategie für den Zauberwürfel.", "content": "Strategien, die mit möglichst wenigen Bewegungen des Würfels auskommen, sind meist nur mithilfe eines Computers oder umfangreicher Stellungstabellen umzusetzen. Andere, leichter zu merkende Strategien kommen mit wenigen Basiszügen aus, erfordern aber im Allgemeinen eine höhere Zahl von Bewegungen. Algorithmen zur Lösung des Würfels werden mittels verschiedener Notationen aufgeschrieben. Der geläufigste Lösungsweg, bei dem die drei Ebenen des Würfels nacheinander geordnet werden, wird als „Layer-by-Layer“-Methode bezeichnet. Sie ähneln der publizierten Lösung, die der Spiegel (Nr. 4/1981) veröffentlichte. Im Bereich Speedcubing, wo es besonders auf die Schnelligkeit ankommt, werden zur Lösung des Zauberwürfels andere Varianten angewendet, zu nennen sind \"Jessica-Fridrich-Methode\" oder die nach \"Lars Petrus\".", "section_level": 1}, {"title": "Buchstabennotation.", "content": "Um Zugkombinationen für den Würfel zu notieren, wird jeder Aktion ein Buchstabe zugeordnet. Ein Buchstabe bedeutet dabei stets eine Drehung der Seite um 90° im Uhrzeigersinn, ein ′ oder gegen den Uhrzeigersinn relativ zur gerade betrachteten Seite. So ist beispielsweise die Drehung der Unterseite um 90° im Uhrzeigersinn (D) genau entgegengesetzt zur Drehung der Oberseite um 90° im Uhrzeigersinn (U). Eine 2 steht für eine Drehung der Ebene um 180°. Klein geschriebene Buchstaben bzw. Buchstaben, an denen ein kleines „w“ angehängt ist, die sich auf Seiten beziehen, bedeuten die Drehung von zwei Ebenen von der entsprechenden Seite aus betrachtet; beispielsweise für r bzw. Rw die rechte und dazu parallele mittlere Ebene. Manchmal werden noch weitere Buchstaben für Mittelschichtzüge verwendet. Um Fingertechniken oder \"Solves\" zu beschreiben, wird manchmal auch 2′ verwendet, um eine Drehung der rechten Seite um 180° gegen den Uhrzeigersinn zu verdeutlichen. Um sich Zugfolgen besser merken zu können, werden manchmal auch mehrere Züge in Klammern gesetzt. Beispiel: Die folgende Kombination kippt zwei Kantensteine und lässt alle übrigen unverändert:", "section_level": 2}, {"title": "Grafische Notation.", "content": "Alternativ dazu verwenden manche Anleitungen auch grafische Notationsformen, z. B. als dreidimensionale Würfeldarstellungen oder als 3×3-Ansicht der Vorderseite mit Pfeilen, die die Drehung der Würfelflächen angeben. Letztere haben den Nachteil, dass Operationen der (von vorne gesehen) mittleren und hinteren Würfelebene nur schwer darstellbar sind, beispielsweise durch eine zusätzliche Abwicklung der Oberseite. Es ist auch möglich, auf die Darstellung eines Würfels zu verzichten und ausschließlich Pfeile zu verwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Optimale Lösungen.", "content": "Um den Zauberwürfel aus einer gegebenen Stellung in die ursprüngliche Ausgangsstellung zu überführen, benötigt man eine bestimmte \"Mindest\"anzahl an Zügen. Ein Weg, der nur aus dieser Mindestanzahl an Schritten besteht, stellt somit eine optimale Lösung dar. (Zwischen den beiden Stellungen kann es mehrere verschiedene, aber gleich kurze Wege geben.) Die Methode, von einer beliebigen Stellung aus einen solchen kürzesten Weg zu finden, wird als \"Gottes Algorithmus\" (engl. \"God’s Algorithm\") bezeichnet. Diese Bezeichnung stammt von dem englischen Gruppentheoretiker John Conway oder einem seiner Kollegen in Cambridge. In Anlehnung daran wird diejenige Anzahl Züge, die man mindestens zur Lösung des Zauberwürfels aus irgendeiner Stellung heraus benötigt – also die Länge der optimalen Wege für die „am weitesten“ von der Ausgangsstellung entfernten Stellungen –, \"Gottes Zahl\" genannt. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Würfelbewegungen zu zählen: Zählt man nur Vierteldrehungen, so kann man alleine durch Bewerten der Stellung des Würfels schon sagen, ob eine gerade oder ungerade Anzahl an Drehungen zum Lösen nötig ist. Den ersten Algorithmus zum Finden einer optimalen Lösung formulierte Richard E. Korf, der 1997 zeigte, dass die durchschnittliche optimale Lösung 18 Züge (\"mit\" halben Drehungen) benötigt. Er ging außerdem davon aus, dass nie mehr als 20 Züge erforderlich sind, jedoch konnte er das nicht beweisen. Bereits 1992 hatte Dik T. Winter eine Stellung (den sogenannten \"Superflip\") gefunden, die 20 Züge benötigt. Den Beweis, dass diese Stellung tatsächlich nicht in weniger Zügen zu lösen ist, erbrachte Michael Reid im Jahr 1995. Im März 2008 konnte der US-amerikanische Informatiker Tomas Rokicki mit gewaltigem Rechenaufwand zeigen, dass die Anzahl der Züge, die man bei richtiger Strategie maximal dazu benötigt, einen Rubik’s Cube aus jeder beliebigen Stellung in seine Ausgangslage zurückzudrehen, höchstens 25 sein kann, was er im August durch verbesserte Computerunterstützung (durch den Software-Ingenieur John Welborn von Sony Pictures) auf 22 reduzieren konnte. Im Juli 2010 bewies Tomas Rokicki zusammen mit Morley Davidson, John Dethridge und Herbert Kociemba die Vermutung, dass nie mehr als 20 Züge notwendig sind. Es wurden 12.000.000 Stellungen gefunden, die nicht in weniger als 20 Zügen gelöst werden können. Vermutlich gibt es insgesamt 490.000.000 solche Stellungen. Im August 2014 erfolgte dann die Berechnung, wenn man ausschließlich in Vierteldrehungen zählt. Zur Lösung sind nie mehr als 26 Vierteldrehungen notwendig. Die Stellung, die in nicht weniger als 26 Zügen gelöst werden kann, wurde bereits 1998 gefunden. Bei einem Würfel, der in dieser Maximalstellung ist, sind alle Ecken richtig platziert, aber die Kanten gedreht. Außerdem sind zwei (der drei) Paare von gegenüberliegenden Mitten getauscht. Damit sind drei mögliche Maximalstellungen bekannt, die sich aber mathematisch nicht unterscheiden. Der Beweis, dass dies die einzigen sind, steht noch aus.", "section_level": 2}, {"title": "Speedcubing.", "content": "\"Speedcuber\" können mit 45 bis 60 Bewegungen einen beliebig verdrehten Rubik’s Cube lösen. Beim Speedcubing, also dem Lösen auf Zeit, kommt es auf das schnelle Erkennen von Stellungen, das Verinnerlichen einer hohen Anzahl von Algorithmen, das Vorausplanen und Fingerfertigkeit an. Im Speedcubing werden Landes-, Kontinental- und Weltmeisterschaften von der \"World Cube Association\" (\"WCA\") ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Normales Lösen.", "content": "Die erste Weltmeisterschaft, veranstaltet vom Guinness-Buch der Rekorde, fand am 13. März 1981 in München statt. Die Würfel waren 40-mal verdreht und mit Vaseline eingerieben. Gewinner der Meisterschaft war Jury Fröschl aus München mit einer Rekordzeit von 38 Sekunden. Der aktuelle Weltrekord für einen 3×3×3-Würfel liegt bei und wurde von bei aufgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Einhändiges Lösen (One-handed).", "content": "Der Rubik’s Cube ist das einzige Drehpuzzle, für das Wettkämpfe im einhändigen Lösen von der WCA veranstaltet werden. Wenn im Löseprozess beide Hände den Cube berührt haben (das muss nicht gleichzeitig passieren), wird der Versuch als \"DNF\" (Did not finish) angesehen, d. h. nicht gewertet. In der Inspektionsphase dürfen allerdings beide Hände den Cube berühren. Der aktuelle Weltrekord, aufgestellt bei von, liegt bei.", "section_level": 2}, {"title": "Blindfold Cubing.", "content": "Eine andere bekannte Disziplin ist das \"Blindfold Cubing\". Dabei prägt man sich zunächst den verdrehten Zauberwürfel ein und löst ihn dann mit verbundenen Augen, ohne ihn ein weiteres Mal zu sehen. In die Zeit fließen Inspektionszeit und Lösezeit ein. Tatsächlich prägt man sich nicht den ganzen Würfel ein, sondern oft nur die Reihenfolge der Algorithmen. Zur Lösung werden von „Anfängern“ meist Methoden eingesetzt, die möglichst wenige andere Steine pro Algorithmus ändern. Der aktuelle Weltrekord, aufgestellt bei von, liegt bei.", "section_level": 2}, {"title": "Multiple Blindfold Cubing.", "content": "Zudem gibt es auch das \"Multiple Blindfold Cubing\", eine Steigerung des \"Blindfold Cubings\". Dabei prägt man sich zuerst so viele Würfel wie möglich ein, um sie danach mit verbundenen Augen alle blind zu lösen. Punkte gibt es nicht für die Zeit, sondern für die Anzahl gelöster Würfel minus die Anzahl ungelöster Würfel, die nach einer Stunde übrigbleiben. Der aktuelle Weltrekord, aufgestellt bei von, liegt bei.", "section_level": 2}, {"title": "Lösen mit möglichst wenigen Zügen (Fewest Moves).", "content": "In dieser Disziplin versuchen die Teilnehmer den Würfel in möglichst wenig Zügen zu lösen. Dafür haben sie nach offiziellen WCA-Regeln 60 Minuten Zeit. Danach müssen sie eine maximal 80 Züge umfassende Lösung erarbeitet haben, welche sie dem \"Judge\" zur Prüfung übergeben. Der Weltrekord von n wurde bei von aufgestellt. Wie oben dargestellt kann jeder Würfel in 20 oder weniger Zügen gelöst werden; die meisten Stellungen sogar in 18 Zügen.", "section_level": 2}, {"title": "Maschinelle Lösung.", "content": "Es gibt eine Reihe von Maschinen, die den Würfel mittels Bilderkennung und automatisierter Mechanik lösen können. So wurde der offizielle menschliche Rekord im Jahr 2011 erstmals von einer Robotik unterboten: \"CubeStormer 2\" löste den Würfel in 5,27 Sekunden – der von einem Menschen (Feliks Zemdegs) aufgestellte Rekord lag bei 5,66 Sekunden. 2014 löste \"CubeStormer 3\" mittels eines Galaxy S4 und acht Lego Mindstorms EV3 den Würfel in 3,25 Sekunden. Im Januar 2016 wurde ein Video veröffentlicht, in dem ein Roboter den Zauberwürfel in 1,047 Sekunden lösen konnte. Weitere Lösungsversuche blieben beständig unter 1,2 Sekunden. Der Roboter „Sub1“ analysiert den Würfel mit vier USB-Webcams, gedreht wird er mit Hilfe von Schrittmotoren. Im November 2016 hat der Roboter „Sub1 reloaded“ auf der Münchner Fachmesse Electronica einen Zauberwürfel in 0,637 Sekunden gelöst. Eingebaut war der für das autonome Fahren entwickelte Microcontroller Infineon Aurix. Im März 2018 stellten Ben Katz und Jared Di Carlo eine weitere Maschine vor, die den Würfel in einer Rekordzeit von 0,38 Sekunden löst.", "section_level": 1}, {"title": "Muster erstellen.", "content": "Neben dem üblichen Lösen des Zauberwürfels ist eine weitere beliebte Spielart, mit dem Zauberwürfel regelmäßige und unregelmäßige Muster zu erstellen. Bei vielen Mustern werden nur Würfel der gegenüber liegenden Seiten vertauscht („Pepita-Grundmuster“, „Vierfach Kreuzmuster“, „Sechsfach T-Muster“) bei anderen Mustern nur die Würfel von jeweils drei aneinander liegenden Seiten („Mittelpunkt-Muster“, „Sechsfach Kreuzmuster“, „Würfel-im Würfel“ (auch „2 × 2“ in „3 × 3 × 3“), „Umlaufender Wurm“ / „Schlange“). Darüber hinaus gibt es farblich gemischte Muster wie den \"Superflip\" (alle Kantensteine gekippt) oder eine umlaufende Diagonale durch jeweils zwei farblich unterschiedliche „Dreier-Ecken“. Prinzipiell sind beim Erstellen von Mustern drei Vorgehensweisen zu unterscheiden: Das Phänomen bei einigen erdachten Mustern ist, dass sich bedingt durch die Konstruktion des Würfels nicht alle Muster tatsächlich realisieren lassen. Häufig ist zum Schluss ein Eckwürfel an seiner Position nicht in der richtigen Stellung oder es sind zwei Kantenwürfel an falscher Position (Beispiele: sechsfach umlaufende Diagonale, diverse Pepita-Varianten bei nebeneinander liegenden Seiten). Bei anderen Mustern benötigte man eine andere Kombination der Farbflächen der Eck- oder Kantenwürfel oder ein Kantenwürfel würde doppelt benötigt. Eine weitere Spielart in diesem Zusammenhang ist es, aus einem im Muster gedrehten Würfel mit nur wenigen Zugfolgen wieder die Original-Ausgangsstellung des Zauberwürfels mit den sechs Farbflächen herzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Es gibt einige Varianten dieses mechanischen Puzzles. Etwas schwieriger ist ein mit Bildern bedruckter Würfel, da durch die allgemein bekannten Lösungsstrategien zwar die Farbflächen an der richtigen Stelle zu liegen kommen, jedoch die mittleren Flächen nicht immer mit der richtigen Orientierung. Beim \"Rubiks Kalender-Cube\" (Datumswürfel) sind die Flächen mit Zahlen und Texten versehen, aus denen sich auf der Frontfläche das aktuelle Datum mit Wochentag, Monat und Tag zusammenstellen lässt. Es gibt einfachere Würfel, die aus nur zwei Ebenen in jeder Raumrichtung bestehen wie der Pocket Cube, und kompliziertere Varianten, die aus vier Ebenen (\"Rubik’s Revenge\", auch bekannt als \"Rubiks Rache\" beziehungsweise \"Rubik’s Master Cube\"), fünf Ebenen (\"Professor’s Cube\" oder \"5×5×5 Cube\" bzw. \"Rubiks Wahn\") oder zwei und mehr versetzt ineinander integrierten Würfeln \"(Rubik’s Fusion)\" bestehen. Der größte n×n×n massenproduzierte Zauberwürfel ist der 17×17 aus dem Hause Yuxin (Stand 2019). Dieser nennt sich Yuxin Huanglong 17×17. Auch gibt es quaderförmige und dodekaederförmige Drehpuzzles. Ferner gibt es Drehpuzzles in Tonnen- oder Pyramidenform und Bälle (Masterball), ebenfalls in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Bereits seit Mitte der 1980er Jahre gibt es den Fisher Cube. 2005 wurde erstmals ein Würfel mit sechs Ebenen präsentiert. Der zugrundeliegende Mechanismus erlaubt auch Würfel mit bis zu elf Ebenen. Diese müssen aber tonnenförmig – die Mitten der Flächen nach außen – verzerrt werden, damit die Befestigung der Ecksteine noch vollständig innerhalb des Würfels liegt. Diese Verzerrung zusammen mit der notwendigen Größe und dem Gewicht werden dem Spieler einiges an Geschick bei der Handhabung abverlangen. Die Lösungsmethoden für diese großen Würfel benötigen keine Züge, die nicht schon vom vier oder fünf Ebenen umfassenden Würfel her bekannt sind. Seit Juni 2008 sind auch 6×6×6- und 7×7×7-Zauberwürfel auf dem Markt. Mittlerweile gibt es auch größere Zauberwürfel, die offizielle Meisterschaften werden aber seit Februar 2009 nur für maximal 7×7×7-Zauberwürfel ausgetragen. Ein wegen seiner sternförmigen Form sehr beliebtes mechanisches Puzzle ist der 4D8-Zauberwürfel. Diese ist abgeleitet von einem Sterntetraeder, (Stella Octangula) auch \"Keplerstern\" genannt. Allerdings sind dabei seine Spitzen abgeschnitten, es verbleiben Pyramidenstümpfe (Truncated Pyramids). Bei Computerprogrammen, die den Zauberwürfel simulieren, lassen sich auch noch mehr Ebenen einstellen. Infolge des Booms in den 1980er Jahren tauchten auch mechanische Puzzles auf, denen eine andere Mechanik zu Grunde lag, beispielsweise Rubik’s Magic, die Teufelstonne, Back to Square One, Rubik’s Triamid, Rubik’s Clock, Alexander’s Star oder der Zauberturm. Das mechanisch anspruchsvollste Puzzle dieser Art ist wohl das Dogic in Form eines Ikosaeders (Zwanzigflächner).", "section_level": 1}, {"title": "Mathematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Würfel als mathematische Gruppe.", "content": "Der Würfel kann als mathematische Gruppe aufgefasst werden. Dafür wird jede Stellung als eine Verknüpfung der sechs möglichen Basis-Permutationen formula_1 betrachtet. Alle möglichen Permutationen (Stellungen) bilden die Menge formula_2. Jede Stellung ist durch eine Verknüpfung der sechs Grundpermutationen formula_3 zu erreichen, die mit der zweistelligen Verknüpfung formula_4 verbunden werden. Außerdem existiert sowohl ein neutrales Element, die Grundstellung formula_5 (entspricht einer „Nulloperation“ ausgeführt auf dem gelösten Würfel), denn für alle möglichen Permutationen (Gruppenelemente) formula_6 gilt formula_7, als auch ein inverses Element, da zu jeder Permutation formula_6 ein Element formula_9 mit formula_10 existiert, zum Beispiel formula_11 oder formula_12. Weiterhin gilt für alle formula_13. Das Tripel formula_14 bildet daher eine Gruppe im Sinne der Algebra. Diese ist nicht kommutativ, da die Verknüpfung formula_15 nicht kommutativ ist: Zum Beispiel gilt formula_16.", "section_level": 2}, {"title": "Lösungen des Würfels.", "content": "Sei jetzt eine Permutation formula_17 gegeben (ein verdrehter Würfel), so besteht die Aufgabe darin, eine endliche Folge formula_18 von Permutationen aus der Menge formula_19 zu finden, die genau diese Permutation formula_20 erzeugt: Die Lösung ist nicht eindeutig, das heißt, es gibt viele Lösungen, von denen die kürzeste gesucht ist. Der Durchmesser der Gruppen, also die maximale Länge einer Permutation, mit der alle Elemente aus formula_22 erreicht werden, ist für formula_2 20. Im Juli 2010 berechneten die drei US-Amerikaner Tomas Rokicki, Morley Davidson und John Dethridge und der Darmstädter Herbert Kociemba, dass jede Stellung in höchstens 20 Zügen (\"mit\" Halbdrehungen) gelöst werden kann. Im August 2014 zeigten Tomas Rokicki und Morley Davidson, dass höchstens 26 Züge notwendig sind, wenn als Zug nur Vierteldrehungen erlaubt sind (Halbdrehungen sind dann zwei Züge).", "section_level": 2}, {"title": "Ordnung der Gruppe \"G\".", "content": "Die Ordnung einer Gruppe formula_24 entspricht der Mächtigkeit ihrer Trägermenge formula_25. Da es nur eine endliche Zahl möglicher Stellungen gibt, entspricht diese der Anzahl der möglichen Stellungen: Diese ergeben sich aus: Der Nenner ergibt sich aus drei Bedingungen, die gelten, wenn der Würfel verdreht, aber nicht auseinandergenommen wird:", "section_level": 2}, {"title": "Untergruppen.", "content": "Wenn man die Menge der erzeugenden Permutationen begrenzt, entstehen Trägermengen mit geringerer Mächtigkeit, die Teilmengen von formula_28 sind. Diese Untergruppen sind für das Lösen des Würfels mit Computern von entscheidender Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mathematik.", "content": "\"Die folgenden Titel befassen sich mit den mathematischen Eigenschaften des Zauberwürfels, enthalten aber auch Anleitungen, die u. U. leichter nachzuvollziehen sind als die informellen Einführungen.\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Zauberwürfel (manchmal auch wie im englischsprachigen Raum, \"Rubiks Würfel\", genannt) ist ein Drehpuzzle, das 1974 von dem ungarischen Bauingenieur und Architekten Ernő Rubik erfunden wurde. 1980 wurde es mit dem Sonderpreis \"Bestes Solitärspiel\" des Kritikerpreises \"Spiel des Jahres\" ausgezeichnet. Er erfreute sich insbesondere Anfang der 1980er Jahre großer Beliebtheit, die Speedcubing-Community wächst seit den 2000er Jahren stetig.", "tgt_summary": null, "id": 1898587} {"src_title": "Lucas Bacmeister (Theologe, 1530)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Sandal Castle wurde vermutlich bereits im 12. Jahrhundert errichtet, auch wenn die erste Erwähnung erst auf 1240 datiert. Als Erbauer kommt William de Warenne, 2. Earl of Surrey in Frage, der bereits einige Festungen besaß. Sandal Castle blieb im Besitz der Familie Warenne bis zu ihrem Erlöschen mit dem Tod von John de Warenne, 7. Earl of Surrey 1347. Die Festung ging samt den weiteren familiären Besitztümern in Yorkshire auf die Krone über. Eduard III. belehnte im gleichen Jahr seinen vierten überlebenden Sohn Edmund of Langley im Alter von sechs Jahren mit diesen Gütern. Auch nachdem Edmund 1385 durch seinen Neffen Richard II. zum Duke of York erhoben wurde, nutzte seine Familie Sandal Castle eher selten. 1460 meldete Edmunds Enkel Richard Plantagenet, 3. Duke of York, in den Rosenkriegen Ansprüche auf den Thron an und traf mit Heinrich VI. die Vereinbarung, dass er nach dem Tode des Königs den Titel erben würde. Da die Frau Heinrichs VI., Margarete von Anjou, die Enterbung ihres Sohnes Edward of Westminster nicht akzeptierte, führte dies im Herbst und Winter 1460 zu einer erneuten Kampagne, in deren Verlauf es am 30. Dezember 1460 zur Schlacht von Wakefield nahezu vor den Toren der Festung kam. Die Truppen der Yorks hatten das sichere Sandal Castle verlassen und wurden durch die überlegenen Einheiten Lancasters vernichtend geschlagen. Richard wie auch sein zweitältester Sohn Edmund, Earl of Rutland überlebten die Schlacht nicht. Richard III., jüngster Sohn Yorks, baute Sandal Castle aus, doch kamen die Arbeiten nach dessen Tod 1485 in der Schlacht von Bosworth Field zum Erliegen. In der Folgezeit wurden eher moderate Renovierungsarbeiten durchgeführt. Im Englischen Bürgerkrieg war Sandal Castle eine bedeutende Festung für die königliche Armee. 1645 kam es zu wenigstens drei Belagerungen durch die Parlamentstruppen und am 1. Oktober 1645 erfolgte die Übergabe. 1646 erging der Parlamentsbeschluss, die durch die militärischen Aktionen bereits schwer beschädigte Festung endgültig zu schleifen.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Sandal Castle ist heute wegen seiner landschaftlichen Lage ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger. Dieser Umstand führt jedoch zu ständigen Konflikten zwischen Denkmalschützern und Wanderern. Um die anhaltende Beschädigung der Ruine geringstmöglich zu halten, wurde 2003 ein hölzerner Gehweg über die Ruinen gelegt zur Verhinderung der anhaltenden Erosion.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sandal Castle ist eine Festungsruine in der Nähe der Stadt Wakefield in West Yorkshire, England. Historische wie auch literarische Bedeutung erlangte Sandal Castle durch die Schlacht von Wakefield, die Belagerung der Festung durch Oliver Cromwell sowie durch diverse dort spielende Szenen aus William Shakespeares \"Heinrich VI.\"", "tgt_summary": null, "id": 1546337} {"src_title": "Segestrioides", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Während es Ziel der meisten Algorithmen zum Rendern von Computergrafiken ist, ein Ergebnis zu erzeugen, welches möglichst nahe an das Vorbild eines Fotos gelangt, wird diese Beschränkung beim NPR aufgehoben. Mithilfe derzeitiger Algorithmen ist es so, ausgehend von denselben dreidimensionalen Modellen, beispielsweise möglich, Bilder zu erzeugen, die wie Strichzeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde o. ä. aussehen. Diese Art von Algorithmen, die geometrisch korrekte Formen nicht fotorealistisch darstellen, sind am häufigsten vertreten und (zumeist) auch als rein bildbasierte Varianten (also ohne Betrachtung der zugrundeliegenden Geometrie) möglich. Es gibt jedoch auch weitere Bereiche des NPR wie z. B. nicht fotorealistische Beleuchtung oder nicht fotorealistische Projektion: hierbei wird mit optischen Gesetzen gebrochen und so Darstellungen ermöglicht, die in der Realität physikalisch unmöglich sind. Beispiele hierfür sind inverse Perspektive (parallele Linien divergieren, Objekte werden mit zunehmender Entfernung von der Kamera größer), mehrere Kamerastandpunkte, die in einem Bild vereint sind, nicht planare Projektionsflächen.", "section_level": 1}, {"title": "Missverständnisse.", "content": "Oft werden auch Verfahren, die mithilfe der herkömmlichen fotografischen Herangehensweisen möglich sind, als NPR bezeichnet. Zum Teil handelt es sich hierbei um Verfahren, bei denen trotz der Anwendungsmöglichkeit in der Fotografie kein mathematisches Bild vorhanden ist (die scharfe Projektion auf eine gekrümmte Fläche ist in einem gewissen Rahmen durchaus möglich, wenn z. B. eine hinreichend kleine Blende bei der Bildvergrößerung gewählt wird, einem physikalischen Abbild entspricht dies jedoch nicht), zum Teil handelt es sich um bildbasierte Verfälschungen, die nicht im Rahmen der \"klassischen\" fotografischen Verfahren vertreten sind (als Beispiele hierfür seien der Bromöldruck und das Sabattier- Verfahren genannt), oder aber es handelt sich um physikalisch mögliche, aber den Anwendern der Computertechnik scheinbar nicht bekannte Verfahren, wie z. B. der Bildkorrektur nach Scheimpflug. All diese, dem Begriff nach durchaus als \"fotorealistisch\" zu bezeichnendende, Darstellungsmethoden werden in der Literatur gelegentlich als NPR bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Die Anwendung des NPR ist vielfältig: Strichzeichnungen sind im Bereich technischer Anleitungen oft besser verständlich als Fotos, auch in medizinischen Fachbüchern bilden Fotos eher eine Ausnahme. In anderen Bereichen, in denen es bisher üblich war, Zeichnungen von Hand anzufertigen, werden heute CAD-Programme eingesetzt. Um hierbei dieselben Ergebnisse wie früher zu erreichen, ist oft ebenfalls NPR nötig (als Beispiel sei die Zeichnung von Architekten genannt, bei der der Detailgrad einer Strichzeichnung den Stand der Planung widerspiegelt). Ferner spielt NPR im künstlerischen Bereich und in Computerspielen eine große Rolle, siehe auch Cel Shading.", "section_level": 1}], "src_summary": "Non-photorealistic Rendering (kurz: NPR) bezeichnet eine Methode zum Erzeugen („Rendern“ oder Bildsynthese) von Computergrafiken, die bewusst nicht dem physikalisch korrekten Abbild eines Modells entsprechen.", "tgt_summary": null, "id": 2126831} {"src_title": "Liste von ehemaligen Eisenbahngesellschaften im Vereinigten Königreich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufgabe und Aufbau.", "content": "Der Separator hat die Aufgabe einer Barriere, die die beiden Elektroden elektrisch voneinander isoliert, um interne Kurzschlüsse zu vermeiden. Gleichzeitig muss der Separator jedoch durchlässig für Ionen sein, damit die elektrochemischen Reaktionen in der Zelle ablaufen können. Ein Separator muss dünn sein, damit der Innenwiderstand möglichst gering ist und eine hohe Packungsdichte erzielt werden kann. Nur so sind gute Leistungsdaten und hohe Kapazitäten möglich. Weitere wichtige Funktionen des Separators sind, den Elektrolyten aufzusaugen und bei geschlossenen Zellen den Gasaustausch zu gewährleisten. Während früher u. a. Gewebe und Papier verwendet wurden, sind heutzutage überwiegend sehr feinporige Materialien im Einsatz wie Vliesstoffe und Membranen. Als Separator kann auch eine einfache Konstruktion aus spritzgegossenen Kunststoffstegen dienen, wenn es nur darum geht, die Elektroden in einem bestimmten Abstand zu halten. Eine Sonderform des Separators ist die Röhrchentasche. Diese wird aus zwei Lagen Gewebe bzw. Vliesstoff hergestellt, die zunächst mit einem Harz getränkt, dann miteinander vernäht und in eine bestimmte Röhrchenform gebracht wurden. Diese Röhrchen werden mit aktiver Masse befüllt und werden dann in Bleiakkumulatoren als Elektroden eingesetzt. Für unterschiedliche chemische Systeme müssen auch unterschiedliche Separatoren eingesetzt werden. Ihre Zusammensetzung richtet sich nach dem Elektrolyten, dem sie im Verlaufe der Lebensdauer ausgesetzt sind. Ein weiteres Kriterium für die Separatorauswahl ist der Preis. Separatoren, die über viele Lade- bzw. Entladezyklen bzw. mehrere Jahre hinweg stabil sein müssen, sind aus höherwertigen Materialien gefertigt als solche, die in kurzlebigen Primärzellen eingesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Einsatzfälle.", "content": "Batterien, welche hohen Temperaturen ausgesetzt sind, erfordern temperaturbeständigere Materialien, z. B. temperaturbeständige Polymere oder auch in Einzelfällen Asbest. Zu Separatoren in Brennstoffzellen siehe dort.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Hersteller", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Separator in elektrochemischen Elementen wie elektrolytischen und galvanischen Zellen hat die Aufgabe, Kathode und Anode, d. h., die negative und positive Elektrode in Akkumulator-Zellen und Primärelementen räumlich und elektrisch zu trennen. Der Separator muss jedoch für die Ionen durchlässig sein, welche die Umwandlung der gespeicherten chemischen Energie in elektrische Energie bewirken. Als Materialien kommen vorwiegend mikroporöse Kunststoffe sowie Vliese aus Glasfaser oder Polyethylen zum Einsatz.", "tgt_summary": null, "id": 1131584} {"src_title": "Pressglas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ablauf.", "content": "Je nach Art des Biegeversuchs werden unterschiedliche Prüfeinrichtungen verwendet. Allen gemein ist, dass die Lasteinleitung/-en und die Auflager parallel zueinander angeordnet und abgerundet sind (z. B. Rollen). Wenn nicht gewährleistet werden kann, dass die Prüfkörperober- und -unterseite planparallel zueinander ausgerichtet sind, müssen die Lasteinleitung/-en sowie ein Auflager in der zur Längsachse des Prüfkörpers senkrechten Ebene kippbar gelagert werden; der Prüfkörper hat dann nur linienförmigen Kontakt zur Prüfeinrichtung. Der Prüfkörper wird mittig in die Prüfeinrichtung platziert und durch die Lasteinleitung/-en mit einer langsam stetig steigenden Kraft (quasi-statisch) bis zum Bruch belastet. Die Höchstlast nennt man Bruchkraft. Bei kleiner Durchbiegung erhält man mit der Formel der Biegelinie eine analytische Näherung für die Verformung des Prüfkörpers.", "section_level": 1}, {"title": "2-Punkt-Biegeversuch.", "content": "Beim 2-Punkt-Biegeversuch wird die Prüfprobe an einem Ende eingespannt und auf der freiliegenden Seite mit einem Prüfstempel belastet. Der Biegemodul berechnet sich bei einer Flachprobe wie folgt:", "section_level": 1}, {"title": "3-Punkt-Biegeversuch.", "content": "Beim 3-Punkt-Biegeversuch wird die Prüfprobe auf zwei Auflagen positioniert und in der Mitte mit einem Prüfstempel belastet. Dies ist wahrscheinlich die am häufigsten verwendete Form des Biegeversuches. Der Biegemodul berechnet sich bei einer Flachprobe wie folgt:", "section_level": 1}, {"title": "4-Punkt-Biegeversuch.", "content": "Beim 4-Punkt-Biegeversuch wird die Prüfprobe auf zwei Auflagen positioniert und in der Mitte mit einem Prüfstempel mit zwei Druckpunkten belastet. Dies führt dazu, dass zwischen den beiden Auflagepunkten ein konstantes Biegemoment herrscht. Hierdurch entsteht ein querkraftfreier Bereich, in dem die Probe nur auf Biegung beansprucht wird. Dies hat den Vorteil, dass nicht zusätzlich noch Querkräfte wirken wie beim 3-Punkt-Biegeversuch. Der Biegemodul berechnet sich bei einer Flachprobe wie folgt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Biegeversuch oder Biegezugversuch ist eine Methode der zerstörenden Werkstoffprüfung. Es gibt verschiedene Arten des Biegeversuches, deren Ablauf ähnlich ist und die sich durch die Art der Probenlagerung und die Anzahl der Lasteinleitungen unterscheiden. Aus den aufgezeichneten Biegekraft- und Durchbiegungswerten lassen sich verschiedene Materialkennwerte sowie die Spannungs-Dehnungs-Linie der Biegebeanspruchung ermitteln.", "tgt_summary": null, "id": 1737869} {"src_title": "Hermann Kallenbach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der Band.", "content": "Vor der Gründung der Band hatten die meisten Mitglieder Erfahrungen als Straßenmusiker gemacht. 1987 fanden sich die Musiker bei \"Les Maitres\" zusammen, aus denen kurz darauf \"Les Négresses Vertes\" entstanden. Ihre aus zahlreichen Stilrichtungen gemischte Musik versahen sie mit teils recht politischen Texten, die zumeist vom charismatischen Frontmann Noel \"Helno\" Rota stammten. Die erste Studioaufnahme der Gruppe erfolgte auf dem Kleinstlabel \"Off the Track\" des Schotten Peter Murray. „200 Ans D'Hypocrisie“ erschien auf einem Sampler zur 200-Jahr-Feier der Französischen Revolution und war die französische Variante des Beitrags der Sex Pistols zum Krönungsjubiläum der britischen Königin 1977. 1989 veröffentlichte die Band das erste Album „Mlah“, was im arabischen Nordafrika \"alles ist gut\" bedeutet, im Vordergrund der Musik stand Canaveses Akkordeon. Das Album wurde ebenfalls auf \"Off the Track\" veröffentlicht, es verkaufte sich über 500.000 Mal und machte die Gruppe europaweit bekannt. Bei ihren Auftritten erschienen die Bandmitglieder meist in bunten Gewändern und Kostümen, die während des Konzertes mehrfach gewechselt wurden, und führten neben den Songs auch Zirkusnummern auf. Binnen kurzer Zeit genoss die Band in Frankreich Kultstatus. Ihre einzige englischsprachige Plattenaufnahme entstand 1990. Auf dem Cole-Porter-Tribut-Album \"Red Hot + Blue\" zugunsten der AIDS-Hilfe interpretierten sie den Evergreen \"I love Paris\". 1991 folgt mit „Famille Nombreuse“ das zweite Album und gleichzeitig der kommerzielle Höhepunkt ihrer Karriere. War die Band auf der ersten Platte von einem vierstimmigen Chor begleitet worden, so bestand die elfköpfige Truppe auf dem zweiten Album aus den acht Stammmusikern und drei weiteren Percussionisten. Helnos traurige Texte von gescheiterten Existenzen standen in erstaunlichem Kontrast zur fröhlichen, lebhaften Folk-Punk-Mischung der Musik. Die Single-Auskopplung „Bodega“ platzierte sich in der französischen Hitparade. Am 22. Januar 1993 starb Helno im Alter von 29 Jahren an einer Überdosis Heroin. Sein Tod bedeutete aber nicht das Ende der Band, die verbliebenen vier Gründungsmitglieder teilten die Gesangsparts unter sich auf, bei Konzerten rückte Stéfane Mellino stärker in die Bühnenmitte. Verstärkt um die mittlerweile fest zur Band gehörende Iza Mellino produzierten die nun noch fünf Négresses Vertes das Album „Zig Zague“, das 1994 als Hommage an den verstorbenen Frontmann erschien. Das von Rupert Hine produzierte Album war stark von lateinamerikanischer Musik geprägt. Es folgte eine zweijährige Tournee, die auf dem Livealbum „Green Bus“ dokumentiert ist. Namensgeber für das Live-Album war der alte grüne Mercedes, der der Gruppe in ihrer Anfangszeit als Tourneebus gedient hatte. 1999 erschien mit „Trabendo“ ein ehrgeiziges Projekt, in dem die Band verschiedene Musikstile des Mittelmeerraums mit elektronischen Klängen kombinierte, der britische Musikproduzent Howie B steuerte die elektronischen Samples bei. Auf der anschließenden Tour präsentierten sie neue und alte Lieder in akustischem Gewand und neuen Arrangements. Das funkige Material erschien im Oktober 2001 auch als Album. 2002 erschien das bisher letzte Album als „Best of“ mit dem Titel: Le Grand Déballage 2002.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Die Gruppe verfolgte von Anfang an das Konzept, viele Stile miteinander zu mischen. Zu den europäischen Einflüssen aus Polka, Walzer, Chanson, Flamenco, Folk wurden lateinamerikanische Musikrichtungen, sowie Ska und Raï hinzugefügt. Alle Musikinstrumente wurden von Beginn an akustisch gespielt, also ohne elektronische Hilfsmittel, wobei das Resultat in seiner Punk-Attitüde an die Stilmelange der Pogues erinnerte, nur dass hier anstelle der anglo-irischen Einflüsse die französischen und nordafrikanischen Musikstile vorherrschend waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Les Négresses Vertes (\"zu dt.:\" die grünen Negerinnen) ist eine französische Musikgruppe, die dem Genre Weltmusik zuzuordnen ist. Insbesondere der algerische Raï beeinflusste die Band.", "tgt_summary": null, "id": 2295924} {"src_title": "Katzenklappe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Blaue Pfeifengras ist ein ausdauerndes, meist große Horste bildendes, recht vielgestaltiges Gras, das zahlreiche, außerhalb der untersten Blattscheiden emporwachsende Erneuerungssprosse bildet. Die Wuchshöhe beträgt 50 bis 100 Zentimeter. Da die Halme nur an der Basis Knoten aufweisen, wirkt der Stängelgrund zwiebelartig verdickt. Die Blattscheiden werden 3 bis 8 (10) Millimeter breit. Die Blütenrispen werden 5 bis 50 Zentimeter lang und sind meist stark blauviolett überlaufen; die Ährchen sind dabei zwei- bis fünfblütig. Pfeifengras blüht von Juli bis September. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36, es handelt sich jedoch um einen formenreichen Polyploid-Komplex, dessen Systematik noch nicht hinreichend geklärt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Das Blaue Pfeifengras ist eine sommer- bis wintergrüne Horstpflanze. An den sogenannten „Bestockungsknoten“ bilden sich neue Pflanzen. Einzelne der kurzen Internodien schwellen an und dienen als Speicherorgane in Form von Reservezellulose. Es haben sich folgende Trockenheitsanpassungen herausgebildet: Die Wurzel reicht bis zu einem Meter in die Tiefe, die Blätter rollen sich bei Wassermangel ein. Es finden sich aber auch Anpassungen an nährstoffarme Standorte, z. B. auf Streuwiesen: Die Pflanze verlagert im Herbst die Mineralstoffe in die Sprossbasis, so dass diese beim Mähen nicht verloren gehen. Bei einer frühen Mahd wird die Pflanze aber zurückgedrängt. Es liegt VA-Mykorrhiza vor, was bei Gräsern relativ selten ist. Ungewöhnlicherweise ist das Blaue Pfeifengras in der Lage, sich aktiv gegen Insekten zur Wehr zu setzen, die die Blüte fressen wollen. Die Spelzen sind gespannt und können sich sehr schnell schließen, dabei fangen sie das Insekt, ähnlich einem Tellereisen. Einen Vorteil, vom Schutz der Blüte abgesehen, zieht die Pflanze aus dem Fang jedoch nicht. Die Blüten sind windblütig vom „Langstaubfädigen Typ“ und selbststeril. Blütezeit ist von Juli bis September. Die Früchte sind Spelzfrüchte mit Lufteinschluss, dadurch ist Windausbreitung als Ballonflieger und Windstreuer möglich, sowie Schwimmausbreitung. Fruchtreife ist von August bis September. Vegetative Vermehrung erfolgt zuweilen durch unterirdische Ausläufer, sowie durch in Laubsprosse umgewandelte Ährchenanlagen. Es liegt also eine sogenannte Pseudoviviparie vor.", "section_level": 1}, {"title": "Standort und Verbreitung.", "content": "Das Gewöhnliche Pfeifengras wächst auf feuchten, wechselfeuchten bis wechselnassen, nährstoffarmen und mäßig sauren Standorten mit Sand- und Moorböden (Torf). In Nasswiesen, (teil-)entwässerten Mooren, Moorheiden und in lichten Laub- und Nadelwäldern ärmerer Standorte ist es verbreitet. Es handelt sich um die namensgebende Kennart der pflanzensoziologischen Ordnung der Pfeifengras-Streuwiesen (Molinion caeruleae). In Deutschland ist die Art in kalkarmen Regionen häufig und verbreitet; es steigt im Schwarzwald bis auf 1280 Meter und in den Alpen bis auf 2500 Meter. In den Allgäuer Alpen steigt es im Tiroler Teil am Nagelskopf bei Hägerau bis zu 1800 Metern Meereshöhe auf. Das Verbreitungsgebiet insgesamt umfasst Europa bis Kasachstan, den Mittelmeerraum mit Nordafrika und Äthiopien. In den Vereinigten Staaten ist es ein Neophyt.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Das Blaue Pfeifengras ist eine wertvolle Streupflanze, aber eine schlechte Futterpflanze, hochwüchsige Sippen werden neuerdings auch als Zierpflanzen für Gärten angeboten. Über Jahrhunderte wurden die langen, harten, knotenlosen Halme zum Reinigen langer Tabakspfeifen genutzt, daher der Name.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Blaue Pfeifengras (\"Molinia caerulea\") ist eine Art aus der Gattung der Pfeifengräser innerhalb der Familie der Süßgräser. Weitere Trivialnamen sind Gewöhnliches Pfeifengras, Kleines Pfeifengras, Besenried, Benthalm oder Bentgras. Der Name Besenried rührt daher, dass aus den Halmen Besen gebunden wurden; Benthalm weist auf die Verwendung beim Aufbinden unter anderem von Weinreben hin. In Norddeutschland wird in der Regel einfach von \"Pfeifengras\" (oder Bentgras) gesprochen, da der andere mitteleuropäische Vertreter der Gattung \"Molinia\", das Rohr-Pfeifengras, dort nicht vorkommt. Ebenfalls als \"Bentgras\" wird das Weiße Straußgras (\"Agrostis stolonifera\") bezeichnet, welches Sportrasen eingesetzt wird.", "tgt_summary": null, "id": 2462932} {"src_title": "Hans Hermann Eschke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und akademischer Werdegang.", "content": "Hirt, Sohn eines Schweizer Kaufmanns, besuchte das Karl-Friedrich-Gymnasium in Mannheim. 1914 meldete sich der Gymnasiast freiwillig zur Teilnahme am Ersten Weltkrieg. Im Oktober 1916 wurde er durch einen Durchschuss des Oberkiefers verletzt. Ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse kehrte Hirt nach Mannheim zurück und legte 1917 sein Abitur ab. Anschließend studierte er an der Universität Heidelberg Medizin. Er war Mitglied der Burschenschaft Normannia zu Heidelberg. 1921 nahm er zusätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft an. Hirt promovierte 1922 mit der Schrift \"Der Grenzstrang des Sympathicus bei einigen Sauriern\". Anschließend war er am Anatomischen Institut der Universität Heidelberg tätig, 1925 habilitierte er sich mit der Habilitationsschrift \"Über den Faserverlauf der Nierennerven\". Ab 1930 war er außerordentlicher Professor am Institut. August Hirt trat im September 1932 dem Kampfbund für deutsche Kultur bei. Am 1. April 1933 folgte die Mitgliedschaft in der SS (SS-Nr. 100.414), in der Hirt bis 1944 zum Sturmbannführer aufstieg. Ab dem 1. März 1942 gehörte er dem Persönlichen Stab Reichsführer SS an. Am 1. Mai 1937 wurde Hirt Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 4.012.784). Ab dem 1. April 1936 war Hirt ordentlicher Professor und Direktor des Anatomischen Instituts der Universität Greifswald, zum 1. Oktober 1938 ging er in gleicher Position an die Universität Frankfurt. Als Oberarzt im Heer von August 1939 bis April 1941 nahm Hirt am Westfeldzug teil. Ab dem 1. Oktober 1941 war er Direktor des Anatomischen Instituts der neugegründeten Reichsuniversität Straßburg. Hirt war verheiratet und Vater eines Sohnes und einer Tochter.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliches Wirken und Menschenversuche.", "content": "August Hirt beschäftigte sich seit den Anfängen seiner beruflichen Tätigkeit vor allem mit dem Einfluss des Sympathikus auf Organsysteme. Ab Ende der 1920er Jahre kam die Beschäftigung mit der sogenannten Intravitalmikroskopie, einer Form der Fluoreszenzmikroskopie zur Untersuchung lebenden Gewebes, hinzu. Diese Forschungen führte Hirt größtenteils in Zusammenarbeit mit dem Pharmakologen Philipp Ellinger durch, der 1933 gemäß dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums entlassen wurde und daraufhin nach England emigrierte. Hirt propagierte den Einsatz dieser Technik bei der Therapie von Krebserkrankungen und von Schäden durch den Kampfstoff Lost (Senfgas).", "section_level": 2}, {"title": "Lostversuche.", "content": "Während seiner Einberufung zur Wehrmacht war Hirt 1939 kurzzeitig an das Institut für Pharmakologie und Wehrtoxikologie der Militärärztlichen Akademie in Berlin abkommandiert, wo er Versuche mit dem Kampfstoff Senfgas (Lost) durchführte. In den Versuchen hatte Hirt die therapeutische Wirkung von Trypaflavin bei Lostschädigungen untersucht, sowohl im Tierversuch als auch an zwei Probanden der Militärakademie. Laut Hirt wurde die Heilung des geschädigten Gewebes „zweifellos beschleunigt.“ Der Leiter des Instituts, der Toxikologe Wolfgang Wirth, äußerte in einer Vernehmung nach Ende des Krieges, dass man sich davon überzeugt habe, „daß an der Sache nichts ist. Hirt selbst hat Versuche bei uns gemacht und auch welche vorgeführt. Das Ganze entwickelte sich immer mit sehr viel Getöse“. Laut Wirth bat man um die Ablösung Hirts und äußerte sich hinsichtlich seiner Versuche ablehnend gegenüber der Heeresinspektion. Hirt stellte die „Beschränkung seines Kommandos“ als Grund für die unvollendeten Versuche dar. In Frankfurt hatte Hirt Ratten prophylaktisch Retinol (Vitamin A) in hohen Dosen verabreicht, wodurch nach seiner Darstellung die Überlebenszeit der Tiere verlängert werden konnte. Entsprechende Versuche am Menschen fanden laut Aussage Hirts nicht statt, da er zu Beginn des Westfeldzugs zu seiner Einheit zurückkehren musste. Zur Eröffnung der Reichsuniversität Straßburg am 23. November 1941 traf Hirt mit Wolfram Sievers, Reichsgeschäftsführer der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe, zusammen. Zum Jahresende wies Rudolf Brandt, Referent Heinrich Himmlers, Sievers schriftlich an, dass man Hirt „die Möglichkeit geben möge, mit Gefangenen und mit Berufsverbrechern, die sowieso nicht mehr in Freiheit kommen und mit den für eine Hinrichtung vorgesehenen Personen Versuche jeder Art anzustellen.“ Am 17. Januar 1942 fragte Sievers bei Hirt hinsichtlich einer möglichen Mitarbeit an einem Projekt zur „Erforschung und Bekämpfung der auf den Menschen einwirkenden Insekten“ an, das Himmler angeordnet hatte. Im Laufe des Frühjahrs plante man Hirt schließlich für Forschungen zur Rattenbekämpfung ein. Hirt zog die Möglichkeit des Einsatzes von Lost in Erwägung und nahm trotz eines Mangels an Mitarbeitern und Versuchstieren die Experimente an Tieren in Straßburg auf. Für Menschenversuche schlug Wolfram Sievers das KZ Dachau vor, ausgewählt wurde letztlich das KZ Natzweiler-Struthof. Im Juli wurde das \"Institut für wehrwissenschaftliche Zweckforschung\" im „Ahnenerbe“ begründet und Hirt zum Leiter der \"Abteilung H (Hirt)\" ernannt. Um seine erneute Einberufung in die Wehrmacht zu vermeiden, wurde Hirt in die Waffen-SS übernommen. Im November 1942 begann August Hirt gemeinsam mit dem Luftwaffenarzt Karl Wimmer und dem Anatomen Anton Kiesselbach mit den Menschenversuchen im KZ Natzweiler-Struthof. Bereits im Oktober hatte man Häftlinge für die Experimente ausgewählt und ihre Tauglichkeit für die Versuche mittels erhöhter Nahrungsrationen herzustellen versucht. Die erste Versuchsreihe wurde aufgrund unzureichender Qualität der Chemikalie abgebrochen, mit einer neuen Lieferung verliefen die Experimente hingegen zu Hirts Zufriedenheit. Die Versuche beschrieb der ehemalige Kapo Ferdinand Holl nach Ende des Krieges: Unter Aufsicht Hirts brachte Karl Wimmer den flüssigen Kampfstoff auf die Unterarme der Häftlinge auf, nach zehn Stunden traten an den Körpern Brandwunden auf, die Häftlinge erlitten starke Schmerzen, einige erblindeten. Die Wunden wurden täglich photographisch dokumentiert. Nach fünf oder sechs Tagen starb der erste Häftling, ihm folgten sieben weitere. Die zerstörten inneren Organe der Toten wurden entnommen und untersucht, die Überlebenden transportierte man nach etwa zwei Monaten in andere Lager. Nach Aussage von Josef Kramer, ab Mai 1942 Kommandant des Lagers, und eines ehemaligen Häftlings war auch der Internist Otto Bickenbach an diesen Versuchen beteiligt. Weitere Versuche mit der Lost-Prophylaxe durch Vitamingabe wurden unter Hirts Verantwortung größtenteils von Otto Bickenbach durchgeführt. Am 12. April 1943 meldete der Lagerkommandant von Natzweiler-Struthof die Fertigstellung einer zwanzig Kubikmeter großen Gaskammer. Jeweils vier von Bickenbach ausgewählte Häftlinge mussten die Kammer betreten und dann eine gasgefüllte Ampulle zertreten. Laut Holl wurden während dessen Zeit im Lager (bis 1943) insgesamt etwa 150 Personen, aufgeteilt in Gruppen zu 30 Häftlingen, diesen Versuchen unterzogen. In den ersten Gruppen starben durchschnittlich sieben oder acht Häftlinge, die Überlebenden wurden in andere Konzentrations- und in Vernichtungslager verbracht. Die Dringlichkeit der Versuche mit Kampfstoffen wurde im März 1944 von Karl Brandt angemahnt, worauf Wolfram Sievers diesem einen Bericht über die Versuche Hirts zukommen ließ. Weiterhin wurde ein \"Behandlungsvorschlag für Kampfstoffverletzungen mit Lost\" übergeben, den Hirt und Wimmer auf Grundlage der durchgeführten Versuche verfasst hatten.", "section_level": 3}, {"title": "Skelettsammlung.", "content": "Hirts Bericht zu seinen bisherigen Lost-Forschungen und den Möglichkeiten seiner als „Intravitalmikroskopie“ bezeichneten Fluoreszenzmikroskopie, der am 9. Februar 1942 von Sievers an Brandt weitergeleitet wurde, war ein „Vorschlag zur Sicherstellung der Schädel von jüdisch-bolschewistischen Kommissaren“ beigelegt, nach dem gefangengenommene Politkommissare systematisch zu vermessen und anschließend zu ermorden seien, um deren Schädel einer Sammlung in Straßburg zuzuführen. Ob der Vorschlag tatsächlich von Hirt stammte, wurde wiederholt unterschiedlich beurteilt. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main ging bei der Anklage des Anthropologen Bruno Beger 1968 davon aus, dass dieser den Text verfasst hatte. In seinem Urteil vom April 1971 kam das Landgericht Frankfurt am Main hingegen zu dem Schluss, dass Beger bei seiner Vermessungstätigkeit das endgültige Schicksal der Betroffenen nicht bekannt war. Bruno Beger, für das „Ahnenerbe“ tätig, kam durch die Vermittlung von Wolfram Sievers mit August Hirt in Kontakt. Innerhalb des „Ahnenerbes“ trug das Vorhaben, das später zu einer „Skelettsammlung Fremdrassiger“ umkonzipiert wurde, den Namen „Auftrag Beger“. Im Juni 1943 suchten Bruno Beger und Hans Fleischhacker im KZ Auschwitz 115 jüdische Häftlinge aus. Die Frauen unter ihnen waren zuvor alle in Block 10 im Stammlager Auschwitz untergebracht. Es war ein Ort für medizinische Versuche. Die Opfer wurden anthropometrisch vermessen und ihre persönlichen Daten festgehalten. Anfang August 1943 trafen 86 dieser Häftlinge im KZ Natzweiler-Struthof ein. Sie wurden im Verlauf des August in der Gaskammer des Lagers vom Lagerkommandanten Josef Kramer ermordet; das benötigte Blausäuresalz hatte ihm Hirt persönlich übergeben. Die Absicht, die Skelette für eine Sammlung zu präparieren, wurde nicht verwirklicht. Die Leichen wurden bei der Befreiung Straßburgs entdeckt und 1951 auf dem jüdischen Friedhof in Strasbourg-Cronenbourg beigesetzt. 2015 wurden im Gerichtsmedizinischen Institut der heutigen Universität Straßburg weitere sterbliche Überreste von Opfern Hirts gefunden. Sie sollen neben den anderen Opfern auf dem jüdischen Friedhof in Straßburg bestattet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Kriegsende und Tod.", "content": "Während eines Bombenangriffs auf Straßburg kamen am 25. September 1944 Hirts Ehefrau und Sohn ums Leben. Nach der Befreiung Straßburgs Ende November 1944 floh August Hirt mit seiner Tochter nach Tübingen, wo er sich bis zur Besetzung Württembergs durch die Alliierten aufhielt, dann tauchte er bei Bauern im Schwarzwald unter. Am 2. Juni 1945 erschoss er sich in Schönenbach und wurde auf dem Friedhof in Grafenhausen beerdigt. In der Schweiz wurde noch bis Ende der 1950er Jahre nach Hirt gefahndet, ein französisches Militärgericht in Metz verurteilte ihn am 23. Dezember 1953 in Abwesenheit zum Tode.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "Der Historiker Hans-Joachim Lang veröffentlichte 2004 das Buch \"Die Namen der Nummern,\" in dem er seine Recherchen über das Verbrechen und die 86 Opfer veröffentlichte. Lang hat anhand der Häftlingsnummern, die ein elsässischer Mitarbeiter am Straßburger Institut für Anatomie, Henry Henrypierre, notiert hatte, die Namen der Opfer identifiziert und anhand umfangreicher weiterer Recherchen auch Lebensläufe rekonstruieren können. Auf dieser Grundlage konnte an dem Massengrab auf dem jüdischen Friedhof von Straßburg, in dem die Opfer beigesetzt sind, ein Grabstein errichtet werden, auf dem alle 86 Namen verzeichnet sind. Der Grabstein wurde am 11. Dezember 2005 im Rahmen einer öffentlichen Feier, an der auch Angehörige der Opfer teilnahmen, enthüllt. Rolf Hochhuths Erstlingswerk \"Der Stellvertreter\" von 1963 lässt Hirt in der zweiten Szene des ersten Akts im Kreise anderer Personen des Nationalsozialismus wie Adolf Eichmann beim Kegeln auftreten. Er repräsentiert hier den Typus des NS-Wissenschaftlers, der sich durch „wissenschaftlich gepflegte Idiotie und Grausamkeit, [die] selbst noch das branchenübliche Maß vieler prominenter SS-Mediziner übertraf“ (Hochhuth) auszeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "August Hirt (* 29. April 1898 in Mannheim; † 2. Juni 1945 in Schönenbach) war ein Anatom deutscher und schweizerischer Nationalität. Er hatte Professuren an den Universitäten Heidelberg, Greifswald und Frankfurt sowie der Reichsuniversität Straßburg inne. Hirt führte Versuche mit dem Kampfstoff Senfgas (Lost) an Häftlingen des KZ Natzweiler-Struthof durch und war maßgeblich an der Ermordung von 86 jüdischen Häftlingen aus dem KZ Auschwitz beteiligt, die zur Anlage der Straßburger Schädelsammlung am dortigen Anatomischen Institut dienen sollten.", "tgt_summary": null, "id": 1268186} {"src_title": "Yannic Seidenberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Wesentlichstes Merkmal der ECM-Verfahren ist der fehlende Kontakt zwischen Werkzeug und Werkstück. Somit werden keine mechanischen Kräfte übertragen und Werkstoffeigenschaften wie Härte oder Zähigkeit nehmen keinen Einfluss auf den Prozess. Von Bedeutung sind Eigenschaften wie Schmelzpunkt, Wärme- und elektrische Leitfähigkeit. Das Werkstück wird als Anode (positiv) und das Werkzeug als Kathode (negativ) polarisiert. Um den dafür erforderlichen Stromfluss zu erzeugen, bedient man sich in den häufigsten Fällen einer äußeren Spannungsquelle. In manchen Fällen jedoch, wie in der Metallographie zum Sichtbarmachen der Gefügestruktur, wird das elektrochemische Ätzen verwendet. Die Potentialdifferenz im Mikrobereich (Lokalelement) dient hier als innere Spannungsquelle, um den gewünschten Materialabtrag zu erreichen. Die Form der Werkzeugkathode gibt die Form des Werkstückes vor. ECM ist also ein abbildendes Verfahren. Am Werkzeug findet prozessbedingt kein Verschleiß statt. Zwischen Werkzeug und Werkstück muss in Abhängigkeit von den elektrischen Parametern und von den Strömungsverhältnissen des Elektrolyten ein Spalt eingestellt werden. Die Spaltweite beträgt 0,05–1 mm. Den Ladungstransport im Arbeitsspalt übernimmt eine Elektrolytlösung, z. B. wässrige Lösung von Natriumchlorid (NaCl, Kochsalzlösung) oder Natriumnitrat (NaNO). Der entstehende Elektronenstrom löst Metallionen vom Werkstück. Die gelösten Metallionen gehen dann an der Anode Reaktionen mit Teilen des gespaltenen Elektrolyten ein. An der Kathode reagiert der Elektrolytrest mit Wasser. Als Endprodukt fällt Metallhydroxid an, welches sich als Schlamm absetzt und entfernt werden muss. Wegen der Abhängigkeit des Spaltes zwischen der Anode und Kathode von elektrischen und strömungsmechanischen Bedingungen ist eine Vorausberechnung der Form der Kathode schwierig. Wegen der einfacher zu beherrschenden Zusammenhänge werden flache Formen (z. B. Turbinenschaufeln) mit geringerem Vorbereitungsaufwand hergestellt. Die erzielbaren Oberflächengüten liegen bei Rz = 3–10 μm. Die Randzonen werden nicht beeinflusst (einziges trennendes Verfahren ohne Randzoneneinfluss). Der spezifische Abtrag beträgt 1–2,5 mm3/A.min. Die Senkgeschwindigkeit ist variabel und liegt zwischen 0 und bis zu 20 mm/min. Der Elektrolyt sollte durch Zentrifugieren aufbereitet werden, um die Metallhydroxide von der Elektrolytlösung zu trennen. Der anfallende Schlamm wird mit Filterpressen weiter entwässert, um dann als Sondermüll entsorgt zu werden. ECM ist also ein Verfahren zur Bearbeitung elektrisch leitfähiger Werkstücke, die einen gezielten Werkstoffabtrag verlangen. Materialien, bei denen ECM angewendet wird, sind z. B. Kohlenstoffstähle, austenitische Stähle und Nickelbasislegierungen. Es geht über die Grenzen der konventionellen Zerspanung hinaus. Das Fertigungsverfahren wird angewandt für:", "section_level": 1}], "src_summary": "Elektrochemisches Abtragen (, \"ECM\") oder Elysieren ist der Oberbegriff für eine Anzahl abtragender Fertigungsverfahren, die sich die Elektrolyse zunutze machen. ", "tgt_summary": null, "id": 915655} {"src_title": "Burg Frauenstein (Wiesbaden)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Elmiger begann im Jahr 1992 bei seinem Heimatverein \"RMV Cham-Hagendorn\" mit dem Radsport. Nachdem er bei den Straßenweltmeisterschaften 2000 den elften Platz im Straßenrennen der U23 belegte, wurde er 2001 Profi beim Post Swiss Team. Einen ersten großen Sieg erreichte Elmiger 2001 mit dem Gewinn der Schweizer Meisterschaften. Nach der Auflösung des \"Post Swiss Teams\" unterschrieb Elmiger 2002 beim späteren UCI ProTeam Phonak und erzielte beim Circuito de Getxo seinen ersten internationalen Erfolg. In der Saison 2003 gewann Elmiger in seiner Heimat beim GP Kanton Aargau in Gippingen und wurde 13. im Eliterennen der Weltmeisterschaften 2002. Im Jahr 2004 stand mit der Tour de France auch seine erste Grand Tour auf dem Programm, die er als 108. beendete. Danach nahm er für sein Land an den Olympischen Spielen teil. Nachdem sich das \"Phonak-Team\" aufgelöst hatte, wechselte Elminger 2007 zur französischen Equipe Ag2r La Mondiale. Bei seinem ersten Einsatz für den neuen Arbeitgeber konnte er einen der größten Erfolge seiner Laufbahn mit dem Gewinn der Tour Down Under in Australien feiern – nur drei Sekunden vor dem Zweitplatzierten Karl Menzies. Im September gewann er den Grand Prix d’Isbergues. Bei der anschließenden Straßenweltmeisterschaft wurde er Zehnter. Ein weiterer größerer Erfolg gelang ihm 2010 mit dem Gesamtsieg bei den Vier Tagen von Dünkirchen. Maßgeblich hierfür war der Solosieg auf dem vierten Tagesabschnitt. Bei den Schweizermeisterschaften holte er Bronze im Zeitfahren und seinen dritten Meistertitel im Straßenrennen. 2013 wechselte er zur Schweizer Mannschaft IAM Cycling und gewann im selben Jahr seinen vierten nationalen Titel im Straßenrennen. Nach vier Jahren bei IAM wechselte er für ein Jahr zum BMC Cycling mit dem Ziel, an der Tour de Suisse 2017 teilzunehmen, deren Startwochenende von seinem Heimatverein \"RMV Cham-Hagendorn\" organisiert und ein Etappenrundkurs durch seinen Wohnort führte. Auf derselben Strecke hatte er als Elfjähriger sein erstes Rennen bestritten. Neben Albert Zweifel ist er der Radsportler mit den meisten Teilnahmen (16) an der Tour de Suisse. Zum Ende der Saison 2017 beendete er seine aktive Radsportlaufbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliches.", "content": "Martin Elmiger hat eine Ausbildung als Tiefbauzeichner abgeschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin Elmiger (* 23. September 1978 in Hagendorn) ist ein ehemaliger Schweizer Radrennfahrer und viermaliger Schweizer Meister. Er gilt als Allrounder mit Sprintqualitäten und guter Helfer.", "tgt_summary": null, "id": 1195576} {"src_title": "Jahrmarkt (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sie war die Tochter des englischen König Heinrich IV. aus dem Haus Plantagenet-Lancaster und seiner Gattin Gräfin Mary de Bohun. Ihr Geburtsort war die Burg in Peterborough auch Berg Thodor genannt, direkt neben der späteren Kathedrale Peterborough, erbaut von Wilhelm dem Eroberer, später zerstört von Abt Martin de Bec. Eine Ehe zwischen der ältesten Tochter Heinrichs IV., Blanca (auch Blanche), und dem ältesten Sohn des neugewählten deutschen Königs Ruprecht, Ludwig III., sollte die beiden neuen und nicht unumstrittenen königlichen Häuser festigen (\"pfälzisch-englische Beziehung\"). Heinrich IV. war dem abgesetzten König Richard II. (1399) gefolgt, König Ruprecht I. (= gleichzeitig Kurfürst Rupprecht III. von der Pfalz) hatte aktiv die Absetzung von König Wenzel (1400) betrieben. Der Heiratsvertrag wurde nach Festsetzung einer Mitgift von 40.000 Nobel und sonstiger Vereinbarungen unter Vermittlung der Stadt Köln am 7. März 1401 in London abgeschlossen. Als Heiratsgut brachte die Braut u. a. auch die sogenannte „Böhmische Krone“ bzw. „Pfälzische Krone“, in den Wittelsbacher Familienbesitz ein, die sich noch heute in der Schatzkammer des Residenzmuseums zu München befindet. Es ist die älteste erhaltene englische Krone und war vermutlich die Brautkrone der Königin Anne von England. Die Mitgiftverhandlungen wurden vom Mainzer Dompropst Gottfried von Leiningen als königlichem Gesandten in England geführt. Die Hochzeit zwischen der zehnjährigen Prinzessin und dem 24 Jahre alten Prinzen fand am 6. Juli 1402 im Dom zu Köln statt. Trotz der politischen Heirat soll die Ehe glücklich gewesen sein. Vier Jahre später gebar Blanca vierzehnjährig einen Sohn, Ruprecht den Engländer (1406–1426). Im Jahre 1409 starb die neuerlich schwangere Pfalzgräfin Blanca an Fieber zu Hagenau/Elsass. In feierlichem Zug überführte man die Leiche nach Neustadt und setzte sie in der Stiftskirche bei. Ihr Mann berichtete seinem Schwiegervater in einem von dort am 4. Juni 1409 datierten Brief, dass Blanca im Mai, während eines gemeinsamen Aufenthalts mit ihm in Hagenau, von intermittierenden Fieberschüben befallen wurde, was umso bedenklicher gewesen sei, als sie im sechsten Monat schwanger war. Nachdem der Anfall sich gelegt hatte und man schon auf völlige Genesung der Kranken hoffte, sei ein dauerhaftes Fieber eingetreten, welches seine zarte junge Frau so stark mitnahm, dass man täglich mit ihrem Ableben rechnete. Es stellten sich auch zahlreiche Ohnmachten und Nasenbluten ein, welch letztere die Ärzte zwar mit Gottes Hilfe hätten stillen können; man erteilte der Prinzessin aber trotzdem die Sterbesakramente. So \"„ist an dem unseligsten 22. Mai, im Morgengrauen, meine Gemahlin von dieser schlechten Welt in eine bessere eingegangen“\", wie es Ludwig III. selbst formulierte. Am folgenden Tage habe in Neustadt die Beisetzung stattgefunden, an der auch König Ruprecht mit Gemahlin und Ludwigs Brüder teilgenommen hätten. Kurfürst Ludwig III. ging erst acht Jahre nach dem Ableben Blancas mit Mathilde von Savoyen, Tochter des Fürsten Amadeus von Savoyen, eine neue Ehe ein, der sechs Kinder entsprangen. Blancas Grabstätte befindet sich bis heute im katholischen Chor der Neustädter Stiftskirche, etwas nördlich von jener des Kurfürsten Ruprecht I. (Pfalz) und seiner Gemahlin Beatrix von Berg. Die beiden nebeneinanderliegenden, kurfürstlichen Gräber sind durch Bronzeinschriften im neuzeitlichen Fußboden des Mittelganges sichtbar gemacht, das von Pfalzgräfin Blanca lediglich durch ein kleines, eingehauenes Kreuz, da Kirchenbänke darauf stehen. Die originale Abdeckplatte, mit gotischer Majuskelinschrift, aber ohne Bilddarstellung, befindet sich derzeit (2010) an einer Wand in der nördlichen Chorkapelle. Bei der Entnahme bzw. Sicherung der im Kirchenboden verlegten Originalgrabplatten wurden im Dezember 1906 die drei gemauerten Gräber unversehrt aufgefunden, jedoch mit Schutt und Grundwasser angefüllt. Aus Pietätsgründen wurden sie „nicht weiter untersucht, sondern wieder zugedeckt“, wie es im damaligen Bericht an das Bayerische Innenministerium heißt (LA Speyer, H3, 8370, Seite 71). An der Chordecke der als Memoria des Hauses Wittelsbach gegründeten Stiftskirche zu Neustadt befindet sich eine Darstellung des „Jüngsten Gerichtes“ aus der Zeit um 1420, mit vor Christus knienden Großfiguren von Kurfürst Ludwig III., seiner Eltern und seiner ersten Gattin Blanca von England. Man geht davon aus, dass Ludwig III. die prachtvollen Gemälde fertigen ließ, um die Grabstätte seiner von ihm sehr betrauerten ersten Frau auszuschmücken. Das komplette „Jüngste Gericht“ war in der bilderfeindlichen Reformationszeit übermalt und erst 1885 wieder freigelegt worden. Blancas Vater, der englische König Heinrich IV., ist die Hauptfigur von William Shakespeares zweiteiligem \"Drama „Heinrich IV.“\"; mit dem Leben ihres Bruders Heinrich V. befasst sich dessen dramatisches Werk \"„Heinrich V.“\" Ein weiterer Bruder, John of Lancaster, 1. Duke of Bedford, war Englischer Regent von Nordfrankreich. Er ließ die Hl. Jeanne d’Arc 1431 verurteilen und hinrichten. Blancas Schwester Philippa von England (1394–1430) war durch Heirat Königin von Dänemark, Norwegen und Schweden. Sie hielt sich oft am Grab der Hl. Birgitta von Schweden, im Kloster Vadstena auf, wurde eine Wohltäterin des Konvents und ist auch dort bestattet. Der Selige Ferdinand von Avis und sein Bruder, Heinrich der Seefahrer, waren Cousins von Pfalzgräfin Blanca.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prinzessin Blanca von England LG (* Frühjahr 1392, Peterborough Castle; † 22. Mai 1409, Hagenau, Elsass) war durch Heirat Pfalzgräfin in der Kurpfalz. Sie starb, bevor ihr Ehemann Ludwig III. von der Pfalz 1410 als Kurfürst zur Regierung gelangte.", "tgt_summary": null, "id": 1453374} {"src_title": "Klassifikation der Parodontalerkrankungen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Basingstoke befindet sich im Norden Hampshires in den North Downs, 72 km westlich von London am Loddon River. Die Autobahn M3 von London nach Southampton führt im Süden an der Stadt vorbei. Die Stadt hat Bahnverbindung nach London, Reading, Exeter und Southampton (Southwestern Main Line). Im Norden und Nordosten verfügt die Stadt über einen Grüngürtel. Durch das Wachstum der Stadt wurde eine Reihe von Dörfern in der Umgebung aufgesogen und zu Stadtvierteln von Basingstoke, darunter Chineham, Winklebury, Kempshott und Hatch Warren. Basingstoke ist zugleich ein Wahlkreis für das Britische Unterhaus und wird dort gegenwärtig (2017) von der konservativen Abgeordneten Maria Miller vertreten. Innerhalb von Hampshire gehört Basingstoke zum Distrikt Basingstoke and Deane.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Basingstoke wurde bereits im Domesday Book unter dem Namen \"Basingestoches\" als Marktflecken erwähnt und hat vor 1203 die entsprechenden Marktprivilegien erhalten. In Old Basing, rund drei Kilometer östlich des heutigen Stadtzentrums, entstand 1535 Basing House als Residenz für William Paulet, dem Marquess of Winchester und königlichen Schatzmeister. Heute stehen von dem Bau nur noch die Grundmauern. Um 1755 gründeten die Gebrüder May in der Stadt die May-Brauerei und machten Basingstoke so zu einem Zentrum der Bierherstellung. Als die Heilsarmee Ende des 19. Jahrhunderts in der Stadt aktiv wurde, um gegen den Alkohol zu predigen, kam es in der Stadt immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Prohibitionisten und ihren Gegnern. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr Basingstoke eine Modernisierung seines Stadtbildes durch einfache und funktionale Betonbauten, was zum Teil in der Bevölkerung auf Kritik stieß.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Im Herbst 2002 erhielt Basingstoke mit dem \"Festival Place\" einen neuen Mittelpunkt, der durch die Umwandlung des früheren \"The Walks Shopping Centre\" und des \"New Market Square\" entstanden ist. Hier sind heute neben einer Filiale von Marks and Spencer verschiedene Läden, Cafés und ein Kino entstanden. Mit \"The Malls\" und \"Top of Town\" gibt es in der Stadt zwei weitere Einkaufszentren. In der Altstadt befindet sich das \"Willis Museum\", das \"Haymarket Theatre\", der \"Marquet Square\" und die Hauptpost der Stadt. Das Nachtleben findet vor allem rund um den Festival Place statt. Basingstoke verfügt über eine Reihe von Pubs und vier Nightclubs. Am Porchester Square befindet sich ein großes Sportzentrum mit Sporthalle und Schwimmbad. Im Stadtzentrum ist außerdem das \"Anvil\", ein Konzertsaal, zu finden. Etwas außerhalb des Stadtzentrums befindet sich ein Freizeitpark mit einem Aquadrom, einer Eisbahn und einem Kino sowie das \"Milestones Museum\", das sich mit der Geschichte Hampshires befasst. Etwa 2,5 Kilometer nördlich von Basingstoke liegt das Tudor-Herrenhaus \"The Vyne\" mit seinem bekannten Portikus und der Treppenanlage.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Basingstoke ist Heimat des Fußballclubs Basingstoke Town F.C., der in der englischen Süd-Liga spielt. Daneben hat die Stadt einen Rugby-Club, die Eishockey-Mannschaft Basingstoke Bison und eine Schwimm-Mannschaft, die \"Basingstoke Bluefins\". 1989 war Basingstoke Austragungsort der Eishockey-Junioren-Weltmeisterschaft. Es gibt außerdem noch das \"Basingstoke Gymcenter\", einer Turnhalle mit professioneller Ausstattung.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Mit dem \"Queen Mary’s College\" und dem \"Basingstoke College of Technology\" verfügt die Stadt über zwei Hochschulen. Daneben existieren eine Reihe von weiteren Schulen.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "Basingstoke hat einen eigenen Radio-Sender: \"Kestrel-FM\". Außerdem werden hier zwei Tageszeitungen herausgegeben, die \"Basingstoke Gazette\" und der \"Basingstoke Observer\".", "section_level": 1}, {"title": "Partnerstädte.", "content": "Basingstoke ist Partnerstadt von", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "In der Stadt lebten bzw. wurden geboren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Basingstoke ist eine Stadt in Hampshire im Süden Englands. Der Verwaltungssitz des Bezirks Basingstoke and Deane ist eine wohlhabende Stadt mit geringer Arbeitslosigkeit. Hier befinden sich die Zentralen der \"British Automobile Association\" und des Unternehmens \"Sun Life Financial of Canada\". Außerdem ist Basingstoke Standort von Pharmazie- (Shire Pharmaceuticals), Versicherungs- und Elektronikfirmen.", "tgt_summary": null, "id": 800607} {"src_title": "Sport in Japan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im England des Jahres 1554 ist der englische König Heinrich VIII. bereits seit sieben Jahren tot. Das Land ist geteilt in Katholiken und Protestanten. Heinrichs älteste Tochter Maria, eine überzeugte Katholikin, herrscht als Königin. Da sie kinderlos ist, fürchten die Katholiken, dass Marias junge Halbschwester Elisabeth, eine Protestantin, die Thronfolge nach ihr antreten wird. Um dies zu verhindern, wird Elisabeth unter dem Vorwurf der Häresie, des Verrats und der Verschwörung mit Thomas Wyatt festgenommen und in den Tower von London gesperrt. Nach einem Zwiegespräch mit Maria, die Elisabeth vergeblich das Versprechen abzuringen versucht, im Falle ihrer Thronbesteigung dem katholischen Glauben im Land die Macht zu sichern, wird Elisabeth unter Hausarrest gestellt. Als sich 1558 eine vermeintliche Schwangerschaft Marias als Tumor herausstellt und sie daran stirbt, wird Elisabeth zur neuen Königin ernannt. Angesichts leerer Staatskassen und der Bedrohungen von außen durch Frankreich und Spanien wird Elisabeth nach ihrer Krönung von ihrem loyalen Freund und Berater William Cecil nahegelegt, sobald wie möglich zu heiraten, einen Erben zu bekommen und so ihre Macht zu festigen. Der aus dem französischen Exil zurückgekehrte Sir Francis Walsingham soll ihr zudem als Berater und Kopf eines Spionagenetzwerks fortan tatkräftig zur Seite stehen. Erste Heiratsangebote der Spanier und Franzosen werden von Elisabeth jedoch ignoriert. Sie will sich lieber weiterhin mit Robert Dudley, dem Earl of Leicester, treffen, mit dem sie seit Längerem eine heimliche Liaison verbindet. Als Marie de Guise in Schottland ihre französischen Truppen verstärkt, drängen Elisabeths Berater, allen voran der machthungrige Herzog von Norfolk, zum Krieg. Elisabeth gibt nur widerwillig nach. In der folgenden Schlacht werden ihre Truppen vernichtend geschlagen. Daraufhin wird ihr erneut das Angebot gemacht, den Herzog von Anjou zum Mann zu nehmen, um damit einen Frieden mit Frankreich zu gewährleisten. Im Hinblick auf ihre geschwächte politische Position willigt sie schließlich ein, Anjou zu treffen, und lädt ihn zu sich nach England ein. Auch erkennt sie, dass ihr Volk niemals zur Ruhe kommen wird und ihr Thron unsicher bleibt, solange die Kämpfe zwischen Katholiken und Protestanten in ihrem Land andauern. Es gelingt ihr, ein Religionsgesetz zu verabschieden, durch das der anglikanische Protestantismus vereinheitlicht und zur alleinigen Staatsreligion erklärt wird. Der Vatikan bezeichnet Elisabeth daraufhin als „Dienerin der Gottlosigkeit“ und reagiert mit einem Erlass des Papstes, der Elisabeth den Thron abspricht und jedem Bürger, der den Versuch unternimmt, die Königin zu ermorden, die Aufnahme ins Himmelreich zusichert. Elisabeth empfängt schließlich den Herzog von Anjou, der mit seiner frivolen und vulgären Art bei ihr sofort auf Missfallen stößt. Bei einem königlichen Fest mit anschließendem Feuerwerk, wird ein Anschlag auf Elisabeth verübt. Zurück in ihren königlichen Gemächern erfährt sie von Cecil, dass Dudley bereits verheiratet ist, was zum Bruch mit diesem führt. Auch lehnt sie Anjou, den sie bei einem privaten Gelage in Frauenkleidern antrifft, endgültig als Ehemann ab. Als eine ihrer Hofdamen während eines Schäferstündchens mit Dudley ein mit Gift versetztes Kleid trägt, das als Geschenk der Franzosen für Elisabeth bestimmt war, und qualvoll darin stirbt, begibt sich Walsingham nach Schottland, um sich dort heimlich mit Marie de Guise zu treffen und dieser eine mögliche Allianz vorzugaukeln. Am nächsten Morgen wird de Guise in ihrem Bett ermordet aufgefunden. Als Elisabeth Cecil in den Ruhestand schickt – sie will nur noch ihrem eigenen Rat folgen – warnt er sie vor ihren politischen Feinden. Mit Hilfe von Walsingham kann sich Elisabeth jedoch gegen ihre Gegner behaupten. Eine vom Herzog von Norfolk angeführte und vom Vatikan unterstützte Verschwörung, die Maria Stuart an ihrer Stelle auf den Thron setzen soll, wird aufgedeckt und alle Beteiligten der Intrige werden hingerichtet. Nur Dudley, der sich mit dem spanischen Botschafter zusammengetan und sich damit den Katholiken angeschlossen hatte, will sie verschonen, um stets daran erinnert zu werden, wie nah sie der Gefahr gekommen war. Entschlossen, nie einem Mann untertan zu sein und nicht mehr von Gefühlen geblendet zu werden, lässt sich Elisabeth die Haare abschneiden und nach dem Vorbild der Jungfrau Maria zurechtmachen. Vor ihrem Hofstaat verkündet sie, mit England verheiratet zu sein, und besteigt als jungfräuliche Königin den Thron.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Für den indischen Regisseur Shekhar Kapur war \"Elizabeth\" der erste englischsprachige Spielfilm. Laut eigener Aussage sei es ihm bei der Umsetzung des Stoffs weniger um historische Fakten als um die menschliche Seite hinter der Fassade der englischen Königin gegangen. „Ich musste eine Entscheidung treffen: ob ich wollte, dass historische Details oder die Emotionen und der Kern der Geschichte überwiegen“, so Kapur. Die historischen Ereignisse, vor allem die vielen Komplotte gegen Elisabeth, seien so komplex gewesen, dass eine historisch korrekte Darstellung innerhalb eines zweistündigen Films zu sehr auf Kosten von Elisabeths Charakterzeichnung gegangen wäre. Für die Hauptrolle sah Kapur ursprünglich die Schauspielerin Emily Watson vor, die das Angebot jedoch ablehnte. Zwischenzeitlich war auch Kate Winslet für die Rolle der Elisabeth im Gespräch. Kapur entschied sich schließlich für die Australierin Cate Blanchett, nachdem er sie in einem Trailer zu dem Film \"Oscar und Lucinda\" (1997) gesehen hatte. Im Zuge ihrer Vorbereitung las Blanchett Originaltexte über die englische Monarchin, konzentrierte sich dabei aber wie Kapur mehr auf den menschlichen Aspekt ihrer Figur. „Der Film ist eher metaphorisch im Bezug darauf, was es heißt, Königin zu sein“, so Blanchett. Für das Szenenbild und die Ausstattung des Films waren John Myhre und Peter Howitt verantwortlich. Die Kostüme entwarf Alexandra Byrne. Als Produzenten traten Tim Bevan, Eric Fellner und Alison Owen in Erscheinung. Neben Bevans Tochter Daisy Bevan in der Rolle von Arundels Tochter traten auch Owens Kinder in kleinen Nebenrollen im Film auf: Alfie Allen als Arundels Sohn sowie Sarah Owen und Lily Allen als Hofdamen. Jahre später erlangte Lily Allen Bekanntheit als Popsängerin und Alfie Allen als Darsteller des Theon Graufreud in der HBO-Serie \"Game of Thrones\".", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten begannen Anfang September 1997 und fanden in England statt. Als Drehort der Schlacht zwischen den Truppen von Elisabeth und Marie de Guise diente Alnwick Castle in Northumberland, wo auch die Szenen mit den auf dem Scheiterhaufen brennenden protestantischen Märtyrern am Anfang des Films und Elisabeths Festnahme entstanden. Im nahegelegenen Chillingham Castle wurden Innenaufnahmen gedreht. Weitere in Northumberland gelegene Drehorte waren Bamburgh Castle, Warkworth Castle, das im Film die Verliese des Tower of London ersetzte, und Aydon Castle, das für Szenen mit Walsingham und John Ballard genutzt wurde. Als Vorplatz des Tower of London diente Bolton Castle in North Yorkshire, wo auch die Szene entstand, in der Elisabeth den Herzog von Anjou in Frauenkleidern entdeckt. Haddon Hall in Derbyshire wurde als herrschaftliches Anwesen genutzt, auf dem Elisabeth im Film aufgewachsen ist und wo sie ihren Hausarrest absitzen muss. Ihre Krönungszeremonie wurde an Stelle der Westminster Abbey im York Minster in York inszeniert. Das Kostümdesign sowie Haare und Make-up von Elisabeth und die Kameraeinstellung dieser Szene wurden von ihrem überlieferten Krönungsporträt inspiriert. Das im Film stattfindende Fest auf der Themse wurde im Burggraben vor Raby Castle in Durham inszeniert. Die Durham Cathedral mit ihren markanten großen Säulen war der Drehort für einen Großteil der Innenaufnahmen, die Elisabeths königlichen Hof zeigen und damit den 1698 durch einen Großbrand zerstörten Palace of Whitehall repräsentieren. Das im Tudorstil erbaute Herrenhaus Dorney Court in der Nähe von Maidenhead in Berkshire war im Film der Wohnsitz des Grafen von Arundel, wo dieser und John Ballard gegen Ende des Films gefangen genommen werden. Als Drehort für die Feierlichkeiten nach Elisabeths Krönung und für die letzte Szene mit Elisabeth als jungfräulicher Königin diente das Landmark Arts Centre im Londoner Stadtteil Teddington, das 1889 als Kirche im Stil der Neugotik erbaut worden war. Weitere Aufnahmen wurden in Leeds Castle in Kent und in Middle Temple in London sowie in den Shepperton Studios gedreht.", "section_level": 2}, {"title": "Historische Ungenauigkeiten.", "content": "Der Film ist an historische Tatsachen angelehnt, erlaubt sich jedoch für eine dramatischere Erzählweise der Handlung Abweichungen und künstlerische Freiheiten bei der Gestaltung der Personen und von Ereignissen, die zum Teil hinzugedichtet wurden oder erst Jahre später stattfanden. Deutliche Abweichungen von den historischen Tatsachen ergaben sich bei der Darstellung von William Cecil. Im Film erscheint er als alter Mann, während er in Wirklichkeit nur 13 Jahre älter war als Elisabeth. Tatsächlich hegte er stets Heiratspläne mit der Königin, doch diese führten nicht dazu, dass er entlassen wurde. Cecil war Elisabeths wichtigster Berater bis zu seinem Tod im Jahr 1598. Im Film konfrontiert Cecil, der spätere Baron Burghley, Elisabeth zudem mit der Tatsache, dass Robert Dudley verheiratet ist. Tatsächlich wusste Elisabeth längst von seiner Ehe und zeigte sich dennoch öffentlich mit ihm, was in ganz Europa zu Gerede führte. Dudleys Frau, Amy Robsart, war schwer (wahrscheinlich an Brustkrebs) erkrankt, erlag jedoch nicht ihrem Leiden, sondern starb unter mysteriösen Umständen – durch den Sturz von einer Steintreppe. Robert Dudley wurde des Mordes verdächtigt und kam, obwohl nun Witwer und frei, wegen des Skandals als Ehemann für Elisabeth nicht mehr in Frage. Dudley hat zudem nie an einer Verschwörung gegen Elizabeth teilgenommen. Er war ihr bis zu seinem Tod treu ergeben. Elisabeths Cousin, der Herzog von Norfolk, wird im Film als katholische Leitfigur dargestellt. Tatsächlich war er Protestant. Historisch korrekt ist seine Hinrichtung wegen einer Verschwörung gegen Elisabeth – er hatte Heiratspläne mit Maria Stuart, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits in englischer Haft befand. Die Intrige erfolgte jedoch 1572, also erst 14 Jahre nach Elisabeths Thronbesteigung. John Ballard war wiederum erst bei der Babington-Verschwörung im Jahr 1586 der Drahtzieher. Im Film verbringt Marie de Guise eine Liebesnacht mit Sir Francis Walsingham und wird anschließend von ihm ermordet. In Wahrheit starb die französische Königin von Schottland und Mutter von Maria Stuart 1560 an Wassersucht in Edinburgh Castle. Der Herzog von Anjou war auch nicht, wie im Film dargestellt, der Neffe von de Guise. Obwohl eine Heirat Elisabeths mit ihm für kurze Zeit und dies auch erst 1570 – Elisabeth war seinerzeit 37, Anjou 19 – tatsächlich in Erwägung gezogen wurde, fand ein Treffen der beiden nie statt. Auch ist eine Vorliebe des Herzogs für Frauenkleider nicht belegt.", "section_level": 2}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Neben der für den Film komponierten Musik von David Hirschfelder sind in \"Elizabeth\" auch Kompositionen aus der Zeit der Renaissance, des Barock und vom Ende des 19. Jahrhunderts zu hören:", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die Weltpremiere von \"Elizabeth\" wurde am 8. September 1998 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig gefeiert. Am 13. September 1998 folgte eine Vorführung beim Toronto International Film Festival. Am 2. Oktober 1998 fand die London-Premiere statt. Nach der Veröffentlichung des Films in Italien, den USA, Australien und weiteren europäischen Ländern kam der Film am 29. bzw. 30. Oktober 1998 auch in die deutschen, österreichischen und Schweizer Kinos. Während der Film in den USA von der MPAA ein R-Rating und damit eine Freigabe ab 17 Jahren erhielt und in anderen Ländern, darunter Österreich, ab 16 Jahren zu sehen war, wurde er in Deutschland und der Schweiz ab 12 Jahren freigegeben. Im Zuge seiner Veröffentlichung warf die US-amerikanische Catholic League dem Film vor, „antikatholisch“ zu sein, und berief sich dabei auch auf die Filmkritik der \"New York Times\". Die Filmkritiker selbst wiesen bisweilen auf historische Ungenauigkeiten hin, zeigten sich aber mehrheitlich positiv über den Film und lobten vor allem die aufwändigen Bilder und Hauptdarstellerin Cate Blanchett. Diese erhielt in der Folge ihre erste und eine von insgesamt sieben Oscar-Nominierungen des Films. Da Judi Dench in \"Shakespeare in Love\" in der Rolle von Elisabeth I. ebenfalls für einen Oscar nominiert war (in der Kategorie Beste Nebendarstellerin), war 1998 das einzige Jahr, in dem zwei Schauspielerinnen für die gleiche Rolle in zwei verschiedenen Filmen für den Oscar nominiert waren. Einzig in der Kategorie Bestes Make-up konnte sich Kapurs Filmbiografie am Ende gegen die Konkurrenz durchsetzen. In der Kategorie Bester Film unterlag sie dem Liebesfilm \"Shakespeare in Love\", in dem Geoffrey Rush und Joseph Fiennes ebenfalls als Darsteller mitwirkten. Das Historiendrama, dessen Budget 30 Millionen Dollar betrug, spielte weltweit rund 82 Millionen Dollar ein. In Deutschland sahen bei 131 Kopien 629.145 Zuschauer den Film. Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden verlieh ihm das Prädikat „Besonders wertvoll“. In der Begründung hieß es unter anderem: „Die handwerkliche Perfektion der filmischen Gestaltung verselbständigt sich nicht, sondern schafft eine atmosphärische Dichte, in der Elisabeths schrittweise Entkörperlichung und Eingliederung in den Machtapparat mit unaufdringlicher Symbolik überhöht wird. Selten gelingt es in einem Film, ein so deutliches Ende seiner Erzählung zu finden.“ Der Soundtrack des Films wurde 1998 von Decca Records auf einer CD mit 15 Kompositionen herausgebracht. Im Mai 1999 erschien der Film erstmals in Deutschland auf DVD. 2010 folgte die Veröffentlichung auf Blu-ray.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "„Die opulent-verschwenderische Ausstattung, Kamera und Musik sowie ein beeindruckendes Schauspielerensemble ergeben ein gelungenes Gesamtkunstwerk“, lobte das \"Lexikon des internationalen Films\". „Moderner Geist in alten Kostümen“, lautete auch das positive Fazit der Filmzeitschrift \"Cinema\". Die Fernsehzeitschrift \"Prisma\" bezeichnete \"Elizabeth\" als „einen über weite Strecken überfrachtet wirkenden Historienfilm“, der jedoch durch seine aufwändige Optik in Sachen Ausstattung, Kostüme und Maske „eine Augenweide“ sei. Herausragend seien dabei „die überaus finsteren Bilder der Niederschlagung intriganter Meucheleien“. Volker Marquardt vom \"Spiegel\" empfand den Film mit seinem Sujet – „der Unvereinbarkeit von Liebe und Raison“ – als „sehr modern“. Dabei sei er auch von „erstaunlich formaler Geschlossenheit“. Marquardt zog zudem Vergleiche mit Josef von Sternbergs Historiendrama \"Die scharlachrote Kaiserin\", in dem Marlene Dietrich Katharina die Große gespielt hatte und diese sich wie Elisabeth mit zahlreichen Verschwörungen konfrontiert sah. „Anders als die scharlachrote Kaiserin setzt Elizabeth aber nicht ihre erotische Anziehungskraft ein, sondern ihre Unantastbarkeit.“ Kerstin Decker vom \"Tagesspiegel\" zufolge sei \"Elizabeth\" „der beste [Historienfilm], der seit langem im Kino zu sehen war“. Dass eine Australierin in die Rolle der englischen Regentin geschlüpft sei und ein Inder die Regie übernommen habe, sei eine gute Wahl gewesen. „Es hätte keine besseren geben können.“ Während Cate Blanchett ihrer Rolle „das Durchscheinende und Verletzliche der Jugend und dabei eine beinahe knochige Stärke“ verleihe, wirke Joseph Fiennes als Robert Dudley „etwas bläßlich“. Dem Regisseur wiederum sei „traumsicher die Balance zwischen menschlichem Schicksal und historischem Geschehen“ gelungen. Richard Williams vom \"Guardian\" fand Kapurs Film „beeindruckend schön“, „unglaublich resonant“ und „stets unterhaltsam“. Hätte Shakespeare einen Film über „seine Königin“ gedreht, wäre er womöglich so, wie ihn Kapur inszeniert habe. Im Angesicht dessen, dass Elisabeth I. bereits von zahlreichen Schauspielerinnen gespielt worden sei, darunter Sarah Bernhardt, Glenda Jackson, Flora Robson, Bette Davis oder Jean Simmons, steche Blanchett dahingehend heraus, dass ihr „eine durchweg überzeugende Darstellung“ der jungen Elisabeth und ihres ereignisreichen und leidgeprüften Aufstiegs zur Macht gelungen sei. In einigen Szenen sei sie geradezu „elektrisierend“. Geoffrey Rush wiederum habe der Figur des Sir Francis Walsingham „eine kühle, gefährliche und wachsame Aura“ in einer „denkwürdigen Darbietung“ verliehen. Williams zufolge könne man nur hoffen, dass die Macher des Films bereits eine Fortsetzung in Planung hätten. „Die Krone der jungfräulichen Königin gehört nun Blanchett“, verkündete Matthew Sweet vom \"Independent\". Während vor allem der politische Handlungsstrang Blanchett Gelegenheit gebe, schauspielerisch zu glänzen, sei der romantische Teil „weniger überzeugend“. Die restliche Besetzung mit Kathy Burke, Christopher Eccleston und Geoffrey Rush sei „gewaltig“. Kapurs Regie attestierte Sweet „eine freigebige, teuflische Energie, die von einer Sensibilität für die potentielle Albernheit eines Films gemäßigt wird, der eine Legion britischer Schauspieler in Strumpfhosen steckt“. Auch wechsle der Film mit Leichtigkeit von entsetzlichen zu komischen Szenen. Leider könne das Drehbuch mit seinen langweiligen Dialogen nicht mit „den üppigen monumentalen Bildern“ mithalten, wie etwa in der letzten Szene des Films, die von „einer visuellen Pracht“ sei, „die selten im britischen Kino zu sehen ist“. Der \"Time Out Film Guide\" konstatierte, dass der Film es mit der Historie nicht so genau nehme, aber dennoch „ein beeindruckendes Porträt“ der jungen Elisabeth biete. Janet Maslin schrieb in der \"New York Times\", dass „Kapurs lebhafte, extravagante Herangehensweise zur jungen Elizabeth [passt]“. Cate Blanchett verleihe ihrer Rolle „Geist, Schönheit und Substanz“, die andernfalls auch „nichtssagend“ hätte wirken können. David Rooney von \"Variety\" bezeichnete den Film, der nur so vor Intrigen, Verschwörungen, Gewalt, Sex, Verrat und Mord und Totschlag strotze, als „überragende historische Seifenoper“, die die typischen Klichees britischer Kostümfilme mit ihrer „gewagten, oftmals modernen“ Umsetzung „geschickt“ umgehe. Cate Blanchett zeige „mit Anmut, Haltung und Intelligenz“, wie weit Elisabeth I. ihrer Zeit voraus gewesen sei. Rooney lobte auch die Nebendarsteller und vor allem den visuellen Stil. In Patrice Chéreaus von religiösen Spannungen geprägten Historienfilm \"Die Bartholomäusnacht\" sah er ein Vorbild des Films, dem man ein bisschen von \"Der Pate\" beigemischt habe, was sich vor allem im „Coppola-esk“ anmutenden Schnitt jener Szenen zeige, in denen Elisabeths Feinde einer nach dem anderen ausgeschaltet werden. James Berardinelli von \"ReelViews\" meinte, dass der Film dem Zuschauer „einen ziemlich guten Überblick über den Charakter und das Leben der Monarchin aus dem 16. Jahrhundert“ verschaffe. Im Detail könne er zwar nicht überzeugen, er sei aber dennoch „ein gelungenes Historiendrama“, was vor allem an „der hervorragenden Darstellung von Cate Blanchett“ liege, die „der hochverehrten historischen Figur Leben [einhaucht]“. Auch die Nebendarsteller seien „erstklassig“. Roger Ebert von der \"Chicago Sun-Times\" gab \"Elizabeth\" 41⁄2 von fünf Sternen und attestierte dem Film, „voll von reichen, gesättigten Farben und Emotionen“ zu sein. Auch Ebert merkte kritisch an, dass der Film die historischen Tatsachen „nach eigenem Gutdünken“ kürze und verändere, was jedoch typisch sei für englische Geschichtsdramen. Wirklich gelungen sei die Darbietung der Hauptdarstellerin. Gewonnen: Nominiert: Gewonnen: Nominiert: Gewonnen: Nominiert:", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Fassung.", "content": "Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Interopa Film in Berlin. Das Dialogbuch schrieb Elke Seiler, die Dialogregie führte Hagen Mueller-Stahl.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Im Jahr 2007 erschien unter dem Titel \"Elizabeth – Das goldene Königreich\" eine Fortsetzung des Films über die spätere Regentschaft der englischen Königin und ihre Auseinandersetzungen mit Maria Stuart und der Spanischen Armada. Cate Blanchett und Geoffrey Rush wiederholten dabei ihre Rollen und Shekhar Kapur übernahm erneut die Regie. Auch die Produzenten Tim Bevan und Eric Fellner, Drehbuchautor Michael Hirst, Kameramann Remi Adefarasin, Cutterin Jill Bilcock, Kostümdesignerin Alexandra Byrne und Maskenbildnerin Jenny Shircore kamen wieder zum Einsatz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elizabeth ist ein britischer Historienfilm von Shekhar Kapur aus dem Jahr 1998 über Königin Elisabeth I. Die Filmbiografie konzentriert sich auf die jungen Jahre der englischen Monarchin und die Anfangszeit ihrer Regentschaft. Die Weltpremiere fand am 8. September 1998 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig statt. Der australischen Schauspielerin Cate Blanchett gelang in der Titelrolle, für die sie ihre erste Oscar-Nominierung und mehrere Filmpreise erhielt, der internationale Durchbruch. Im Jahr 2007 erschien eine Fortsetzung über die späteren Jahre von Elisabeths Herrschaft unter dem Titel \"Elizabeth – Das goldene Königreich\".", "tgt_summary": null, "id": 155213} {"src_title": "Cyrix 5x86", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Waldman wurde in der Ukraine geboren. Als Jugendlicher siedelte er nach New York City über. Nachdem er zuerst eine Ingenieursschule besuchte, wechselte er später zu einem Studium der Rechtswissenschaften. 1917 wurde er als Sozialist in die New York State Assembly gewählt und 1919 in dieser Funktion bestätigt. 1919 wurden dann alle fünf sozialistischen Mitglieder ausgeschlossen. Waldman war der Führer eines als antikommunistisch geltenden Flügels der Sozialistischen Partei Amerikas. Er war auch ein großer Gegner von Leo Trotzki als er in Manhattan lebte und dort in der Partei aktiv war. Er wurde 1928 Vorsitzender der Sozialistischen Partei im US-Bundesstaat New York und war in diesem Jahr und 1932 auch Kandidat für das Amt des Gouverneurs. In dieser Zeit wurde er schnell zu einer Führungspersönlichkeit in der „Alten Garde“ der Partei, die gegen die Positionen des größtenteils von Jugendlichen besetzten militanten Flügels war. Dieser Flügel wollte eine Wiedervereinigung mit der Kommunistischen Partei der USA. Die „Alte Garde“ verließ die Partei, nachdem der militante Flügel 1934 die Kontrolle über die Partei gewonnen hatte. Nach dem Austritt gründeten sie die Social Democratic Federation (SDF). Viele Mitglieder der SDF traten der American Labor Party (ALP) bei, als diese 1936 gegründet wurde, und unterstützten den von David Dubinsky geführten Flügel der Partei. Waldman jedoch trat 1940 aus der ALP aus, da er das Gefühl hatte, die Partei unter die Kontrolle des pro-kommunistischen Flügels geraten, der von Sidney Hillman geführt wurde. Nicht einmal vier Jahre später kamen Dubinsky und seine Anhänger zum gleichen Schluss und traten aus der Partei aus um die Liberal Party of New York zu gründen. Nach seinem Austritt aus der ALP hatte Waldman praktisch keine Verbindungen mehr zur Politik, weshalb er sich vollständig dem Anwaltsberuf hingab. Bei seiner Arbeit setzte er sich verstärkt für Arbeitnehmerrechte ein und diente in zahlreichen Kommissionen des Bundesstaates New York. Den Anwaltsberuf übte er bis zu seinem Tod 1982 aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Waldman (* 5. Januar 1892; † 12. September 1982 in New York City) war eine Führungspersönlichkeit in der Sozialistischen Partei Amerikas und ein prominenter Anwalt für Arbeitsrecht.", "tgt_summary": null, "id": 2026247} {"src_title": "Hofpfisterei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Amateurkarriere.", "content": "Als Amateur bestritt Hide nur 10 Kämpfe mit 8 Siegen und 2 Niederlagen. 1989 wurde er bei der britischen Amateurmeisterschaft im Schwergewicht Zweiter, er verlor im Finale gegen Henry Akinwande.", "section_level": 1}, {"title": "Profikarriere.", "content": "Hide gab bereits im Alter von 18 Jahren 1989 sein Profidebüt und schlug zunächst 25 weitgehend unbekannte Gegner. Er hatte eine hohe KO-Quote, Schnelligkeit und Schlagkraft, wurde allerdings von Craig Peterson erstmals selbst zu Boden geschlagen. Bereits in dieser Phase deuteten sich seine eher schlechten Nehmerfähigkeiten an.", "section_level": 1}, {"title": "Zweimaliger Gewinn des WBO-Titels.", "content": "Nach 25 Siegen konnte er gegen Michael Bentt am 19. März 1994 WBO-Weltmeister werden. Bereits bei seiner ersten Titelverteidigung am 11. März 1995 verlor er jedoch den Gürtel an Riddick Bowe. Er musste in diesem Kampf sieben Mal zu Boden, bevor er in der sechsten Runde endgültig ausgezählt wurde. Nach zwei gewonnenen Aufbaukämpfen durfte er am 28. Juni 1997 gegen den früheren IBF-Weltmeister Tony Tucker wieder um den vakanten WBO-Gürtel boxen, da Bowe den Titel zuvor niedergelegt hatte. Er gewann durch technischen KO in der zweiten Runde. Nach zwei Titelverteidigungen, unter anderem gegen Willi Fischer, ging er 1999 gegen Vitali Klitschko in der zweiten Runde KO und verlor den Titel erneut.", "section_level": 2}, {"title": "Rücktritt und Neuanfang im Cruisergewicht.", "content": "Er trat zunächst vom Boxsport zurück und startete zwei Jahre später ein Comeback. Bereits seinen zweiten Comeback-Kampf im September 2001 verlor er gegen Joseph Chingangu durch KO und blieb für weitere eineinhalb Jahre inaktiv. Im Jahre 2003 konnte er Chingangu zwar seinerseits durch Erstrunden-KO besiegen, doch nach einer weiteren vorzeitigen Niederlage im März 2004 gegen den unbekannten Litauer Mendauga Kulikauskas schien seine Karriere endgültig beendet. Im September 2006 kehrte Hide nach zweijähriger Abstinenz in den Ring zurück. Er boxt seitdem im Cruisergewicht, das für ihn durch das angehobene Gewichtslimit (200 englische Pfund statt der früheren 190) inzwischen ohne zu starken Substanzverlust erreichbar war und in welchem er sich mehr Chancen ausrechnete, noch einmal die Weltspitze anzugreifen. Herbie Hide steht mittlerweile bei Arena Box-Promotion unter Vertrag. Nach seiner Rückkehr in den Ring bestritt er 4 Kämpfe gegen Aufbaugegner, die er alle vorzeitig für sich entscheiden konnte. Am 23. Dezember 2007 kämpfte er um den vakanten WBC-International-Cruisergewicht-Titel gegen Mikhail Nasyrov und besiegte ihn durch TKO in Runde 6. Er verteidigte seinen Gürtel drei Mal: Gegen Rüdiger May, den er durch TKO in Runde 2 besiegte, gegen Ehinomen Ehikhamenor und gegen Nuri Seferi. In drei weiteren Nicht-Titelkämpfen gegen Aleksejs Kosobokovs, Lukasz Rusiewicz und Sandro Siproshvili konnte er siegreich den Ring verlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderes.", "content": "Am 18. September 1993 gewann er über 10 Runden nach Punkten gegen Martin Everett; dies sollte bis zu seinem Kampf gegen Ehinomen Ehikhamenor am 30. Mai 2008 sein einziger Punktsieg seiner bis zum damaligen Zeitpunkt 47 Kämpfe bleiben. Hide ist dafür bekannt, manchmal unfair zu boxen. Es ist schon vorgekommen, dass er auf am Boden liegende Gegner weiter einschlug oder nach dem Kommando \"„Break“\" des Ringrichters, was den Stopp des Kampfes für einen kurzen Moment bedeutet, nachschlug. Seit Anfang 2009 war Graciano Rocchigiani sein neuer Trainer, der von ihm verlangte, disziplinierter zu boxen. Hide boxt seitdem ruhiger und gewinnt nach Punkten, was ungewöhnlich für den sonst so starken und schnellen Hide ist, der seine Gegner meist vorzeitig besiegt hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Herbie Hide (* 27. August 1971 in Owerri, Nigeria als \"Herbert Okechukwu Maduagwu\") ist ein ehemaliger nigerianisch-britischer Profiboxer. Er war zweimaliger WBO-Schwergewichtsweltmeister. Zuletzt kämpfte er im Cruisergewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1766137} {"src_title": "Dismissal (Cricket)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Petteri Nummelin begann seine Karriere 1989 in seiner Heimatstadt Turku bei TPS in der A-Jugend. Im Jahr 1990 startete er seine Profikarriere bei Kiekko-67 Turku. Nachdem er dort und bei den Pelicans Lahti einige Saisons gespielt hatte, wechselte er 1995 in die schwedische Elitserien zu Västra Frölunda. 1997 spielte er in der Schweiz für den HC Davos. Erst beim NHL Entry Draft 2000 wurde der inzwischen 27-jährige Nummelin als 133. von den Columbus Blue Jackets gedraftet. Diese holten ihn zur Saison 2000/01 in die National Hockey League, doch nach einer Saison verließ er die NHL und wechselte zum HC Lugano. Mit Lugano gewann er zweimal den Schweizer Meistertitel und einige Auszeichnungen z. B. als MVP der NLA. Nach seinem zweiten Schweizer Meistertitel mit dem HC Lugano wechselt er, trotz weiterlaufenden Vertrages für zwei weitere Jahre (bis 2008), für zwei Jahre in die NHL zu den Minnesota Wild. Ab der Saison 2008/09 spielte er wieder beim HC Lugano, da er einen Dreijahres-Vertrag mit Option auf zwei weitere Jahre unterschrieben hatte. Im Herbst 2012 wurde Nummelin für insgesamt acht Spiele an seinen Stammverein TPS ausgeliehen. Im März 2013 hatte Nummelin zunächst vor, seine Karriere nach 568 NLA-Partien (und 624 Scorerpunkten) zu beenden, entschied sich dann aber für eine Fortsetzung seiner Karriere bei Lukko Rauma. Ab Mai 2014 stand er wieder bei seinem Heimatverein TPS unter Vertrag und agierte dort bis 2016 als Assistenz- bzw. Mannschaftskapitän.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Finnland nahm Nummelin an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 1992, sowie den A-Weltmeisterschaften 1995 bis 2007 teil. Des Weiteren stand er im Aufgebot Finnlands bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin. In seiner Karriere hat Nummelin über 250 Spiele für die Nationalmannschaft bestritten.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Finnland bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Petteri Timo Nummelin (* 25. November 1972 in Turku) ist ein finnischer Eishockeyspieler, der zuletzt bei den Nikkō IceBucks in der Asia League Ice Hockey unter Vertrag stand.", "tgt_summary": null, "id": 2042411} {"src_title": "Rechtslage Deutschlands nach 1945", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die A7 orientiert sich weitestgehend am Verlauf der Nationalstraße 7 (E.O. 7), ist mit deren Verlauf aber nicht identisch (Abweichung zwischen Tripoli und Korinth). Von Korinth aus führt die A7 in südsüdwestlicher Richtung zwischen den Bergen Penteskoufa und Kastro auf Nemea zu. Nemea wird im Süden passiert, wonach sie zwischen den Bergen Panagoraki und Mega Vouno nach Südwesten schwenkt. Entlang der Ostflanke des Mega Vouno und des weiter südwestlich gelegenen Berges Melidoni im Tal des Flusses Inachos läuft die A7 auf die nordsüdlich ausgerichtete Bergkette des Artemisio zu, die im Artemisio-Tunnel unterquert wird. Nach Verlassen des Artemisio-Tunnel führt sie im Osten von Tripoli vorbei und verschwenkt nach Westsüdwest. Assea wird im Süden passiert, und die Trasse der A7 läuft auf die Nordausläufer des Berges Tsemberou zu. Im Rapsomatis-Tunnel werden diese Ausläufer unterquert. Anschließend biegt sie in südsüdwestliche Richtung ab und führt im Osten an Megalopoli vorbei auf Kalamata zu, wobei das Tal zwischen den Bergen Bouzouri (Südosten) und Koula (Nordwesten) durchquert wird, bevor die Talebene von Kalamata erreicht wird. Entlang des Flusses Pamisos führt die A7 östlich von Messini und des Flughafens von Kalamata in die Stadt Kalamata.", "section_level": 1}, {"title": "Bau und Ausbau.", "content": "Der Abschnitt von Korinth bis nach Thouria/Messini ist durchgängig mit zwei Richtungsfahrbahnen mit je zwei Fahrspuren und einem Standstreifen als Autobahn gebaut. Lediglich zwischen den Anschlussstellen Nr. 15 und 16 in Höhe von Filia ist die Autobahn im Bereich einer in Bau befindlichen Brücke jeweils einspurig. Der letzte ca. 10 km lange Abschnitt von Thouria nach Kalamata ist in Bau, wird frühestens 2016 fertig.", "section_level": 1}, {"title": "Mautpflicht.", "content": "Die Autobahn 7 ist von Korinth bis Kalamata mautpflichtig. Die zurzeit im Bau befindliche Umgehung der Stadt Kalamata selbst wird nicht mautpflichtig sein. Im Oktober 2014 betrug die Mautgebühr für PKW von Athen bis nach Messini rund 17 Euro. Von Korinth bis Messini passiert man 5 Mautstellen. Die Gebühren liegen dort zwischen 1,20 und 2,80 Euro. Barzahlung ist an allen Mautstellen möglich. Mit dem sogenannten \"e-Pass\" ist es seit 2008 möglich, Fahrspuren, die für die elektronische Mauterhebung ausgerichtet sind, zu nutzen und dadurch Zeit zu sparen. Der e-Pass ist an verschiedenen Mautstationen erhältlich. Für Besitzer des e-Passes stehen mehr Durchfahrten an den Mautstellen zur Verfügung als für Barzahler.", "section_level": 1}, {"title": "Vernetzung.", "content": "Durch die Autobahn 7 werden die Flughäfen von Tripoli und Kalamata verbunden. Von der Abfahrt Messini sind es ca. 3 km bis zum Flughafen von Kalamata.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Die Autobahn 7 verfügt über fünf Tunnelbauwerke mit jeweils einer Tunnelröhre pro Richtungsfahrbahn: Artemisio-Tunnel (1,4 km Länge), Rapsommati (1,3 km Länge), Kalogeriko (750 m Länge), Neochori (700 m Länge) und Sterna (900 m Länge). Direkt nach dem Artemisio Tunnel kommt in Fahrtrichtung Kalamata eine Raststätte mit einer sehr schönen Aussicht, allerdings ist das Essenangebot relativ bescheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Von der Autobahn 7 sind das antike Korinth, der Kanal von Korinth (via A8), das antike Nemea und das umliegende Weinanbaugebiet und die antiken Stätten Mykene, Mantineia, Assea und Megalopoli erreichbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Aftokinitodromos 7/Αυτοκινητόδρομος 7 (griechisch für ‚Autobahn 7‘), auch \"Aftokinetodromos Moreas\" genannt, ist eine griechische Autobahn, die Korinth im Norden des Peloponnes mit Kalamata im Süden des Peloponnes verbindet. Er ist Teil der Europastraße 65.", "tgt_summary": null, "id": 1114072} {"src_title": "Bengt-Åke Gustafsson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "William Kirkcaldy of Grange soll an der Ermordung David Beatons am 29. Mai 1546 in St Andrews beteiligt gewesen sein. Danach verteidigte er mit den \"Castilians\" das Schloss St Andrews gegen die Truppen des schottischen Regenten James Hamilton, 2. Earl of Arran. Nach der Einnahme des Schlosses durch französische Truppen im Juli 1547 wurde Kirkcaldy als Gefangener in die Normandie gebracht. Dort musste er sich bis 1550 aufhalten. Während seines Aufenthaltes in Frankreich arbeitete Kirkcaldy als Agent für England. 1557 durfte er nach Schottland zurückkehren und schloss sich den protestantischen \"Lords of the Congregations\" um Lord James Stewart, dem späteren Earl of Moray, an. Aber Kirkcaldy wechselte später die Seiten und unterstützte die Regentin Maria de Guise. Kritisch schrieb Kirkcaldy am 1. Juli 1559 an den Engländer Henry Percy: \"„Die Art unserer Reformation ist diese, die Klöster niederzureißen und dabei das Gebetbuch des frommen Königs Eduard VI. in die Hand zu nehmen.“\" Seit 1561 diente Kirkcaldy Maria Stuart als Feldherr. Er beteiligte sich am Feldzug Maria Stuarts und James Stewarts, jetzt Earl of Moray, vom September bis Oktober 1562 gegen George Gordon, 4. Earl of Huntly. Aufgrund der Eheschließung zwischen Maria Stuart und Henry Stewart, Lord Darnley, beteiligte sich Kirkcaldy im August und September 1565 am Aufstand Morays gegen die Königin. Nach der Niederschlagung des Aufstandes beschlagnahmte die Königin Kirkcaldys Besitztümer. Am 15. Juni 1567 zogen Aufständische unter Führung von James Douglas, 4. Earl of Morton und Kirkcaldy aus Edinburgh in Richtung Musselburgh. Wenige Stunden später bezogen die Truppen Maria Stuarts unter dem Befehl Bothwells ihre Stellung bei Carberry Hill. Kirkcaldys Truppen schlugen die Truppen der Königin. Zwei Tage später wurde Maria Stuart auf Loch Leven Castle gefangengesetzt und am 24. Juli zur Abdankung zugunsten ihres einjährigen Sohnes James, Jakob VI., gezwungen. Am 2. Mai 1568 gelang ihr die Flucht. Innerhalb weniger Tage konnten die ihr verbliebenen Gefolgsmänner eine etwa 6.000 Mann starke Armee mobilisieren. Der Regent Moray und Kirkcaldy führten sofort ihre Truppen gegen die von Archibald Campbell befehligte Armee Maria Stuarts. Am 13. Mai 1568 wurden die Truppen der Königin in der Schlacht bei Langside besiegt. In dieser Schlacht bewährte sich William Kirkcaldy of Grange als herausragender und umsichtiger Feldherr. Nach der Ermordung des Regenten Moray am 23. Januar 1570 brach in Schottland der Krieg zwischen dem König Jakob VI. und den Anhängern Marias aus. Unter dem Einfluss von William Maitland of Lethington näherte sich Kirkcaldy der Partei der Königin an. Seit August 1572 verteidigten Kirkcaldy und Maitland das Edinburgh Castle gegen die Anhänger des Königs. Mit Hilfe englischer Truppen konnte der schottische Regent Morton das Edinburgh Castle im Mai 1573 einnehmen. Am 3. August 1573 wurde William Kirkcaldy of Grange in Edinburgh öffentlich gehängt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir William Kirkcaldy of Grange (* 1520 in Grange; † 3. August 1573 in Edinburgh) war ein schottischer Politiker und Feldherr. Er entstammte einem in Fife ansässigen schottischen Adelsgeschlecht und war der älteste Sohn von Sir James Kirkcaldy of Grange († 1556), der von 1537 bis 1543 Schatzkanzler von Schottland (\"Lord High Treasurer of Scotland\") war. William war als Hauptbefehlshaber maßgeblich beteiligt an den entscheidenden Siegen des aufständischen schottischen Adels gegen Maria Stuart bei \"Carberry Hill\" (1567) und \"Langside\" (1568).", "tgt_summary": null, "id": 1862297} {"src_title": "Michael Timm (Boxtrainer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Glaubenslehre.", "content": "Die Unterwelt wird im griechischen Urtext des 1. Brief des Petrus (\"κατελθόντα εἰς) τὰ κατώτατα\" genannt, wörtlich „das Unterste“, in der lateinischen Übersetzung \"inferos\" („die unten sind“). An anderen Stellen in der übersetzten Bibel wird die Unterwelt Hades oder Hölle genannt. Einige Theologen verwenden die Begriffe Scheol oder Limbus, um den von Christus betretenen Teil der Unterwelt von der Hölle der Verdammten abzugrenzen. Im apostolischen und athanasischen Glaubensbekenntnis wird es in den lateinischen Worten \"descendit ad inferos\" ausgedrückt, was mit „hinabgestiegen in das Reich des Todes“ oder „herabgestiegen zur Unterwelt“ übersetzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften der Kirchenväter.", "content": "Diese Vorstellung vom Abstieg Christi in die Unterwelt wurde von den Kirchenvätern mit verschiedenen biblischen Aussagen teils in intendiert wörtlicher, teils in allegorischer Deutung in Verbindung gebracht. In der Patristik wurde „der Glaubensartikel vom Abstieg Jesu in das Reich der Toten gegen die Gnosis als eine Glaubenslehre betont.“. In apokryphem Schrifttum, insbesondere in den Pilatusakten \"(Evangelium Nicodemi)\", wird der Hinabstieg Jesu in die Unterwelt als Sieg über die Mächte der Unterwelt mit einer Vielzahl von Handlungselementen dramatisch und anschaulich erzählend ausgeschmückt. Das Motiv fand Eingang in die Liturgie und in die mittelalterliche Jenseitsliteratur, aber auch in die mittelalterlichen Passionsspiele, die den Streit mit den Teufeln zuweilen für breit ausgeführte komische Einlagen (Diablerien) nutzen.", "section_level": 2}, {"title": "Ostkirche.", "content": "Für die Ostkirche gilt der österlich gedeutete Abstieg ins Totenreich als das zentrale Heilsereignis. (KEK I, S. 196). „Dass der Auferstehung (Anastasis) Jesu ein Hinabsteigen (Katabasis) Jesu in das Reich des Todes (Hades) vorausging, ist [...] in der östlichen Kirche [...] das zentrale Motiv der Oster-Ikone.“", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeitliche theologische Deutungen.", "content": "In der Neuzeit wird die historisch bedingte Abhängigkeit vom damaligen Weltbild betont (vgl. KEK, s. o.) und gefragt, wie der Glaubensartikel heute zu verstehen ist:", "section_level": 2}, {"title": "Ikonographie.", "content": "Der Abstieg Christi in die Unterwelt wurde zu einem der wichtigsten Themen in der christlichen Ikonographie und stellt bis heute in der Ostkirche das zentrale Osterbild dar. Meist sieht man auf solchen Ikonen der Anastasis Christus (zuweilen begleitet von Dismas, dem guten Schächer) auf dem zerbrochenen Tor zur Unterwelt, wie er als Sieger über den Tod Adam und Eva als erste der Erlösten aus der Unterwelt herausführt. Das Bildthema \"Christus in der Unterwelt\" findet sich in der westlichen Kunst fast nur in ausführlichen Bildzyklen des Lebens Christi.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Abstieg Christi in die Unterwelt (lat. \"Descensus Christi ad inferos\"), volkstümlich auch \"Höllenfahrt Christi\", bezeichnet die überlieferte christliche Vorstellung, dass Jesus Christus in der Nacht nach seiner Kreuzigung in die Unterwelt hinabgestiegen sei und dort die Seelen der Gerechten seit Adam befreit habe. Hintergrund dieser Vorstellung ist unter anderem die Frage, wo Jesu Christi Seele zwischen Kreuzigung und Auferstehung gewesen sei. Man beruft sich dabei auf die biblischen Aussagen in Epheser und 1. Petrus.", "tgt_summary": null, "id": 633386} {"src_title": "Christoph Gawlik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Liu Siu-jian, ein chinesischer Polizist, reist nach Paris, um dort einen chinesischen Drogenhändler festzunehmen. Dort arbeitet er mit einer Spezialeinheit der Polizei von Paris zusammen. In einem Nobelhotel wartet jener Drogenhändler auf ein Treffen mit seinem französischen Kontaktmann. Um sich die Zeit zu vertreiben, werden für ihn zwei Prostituierte engagiert. Das Ganze verfolgt die Spezialeinheit und ihr überaus cholerischer und zynischer Chef Inspektor Jean-Pierre Richard zusammen mit Liu am Bildschirm. Der Sex mit einer der beiden Prostituierten endet für den Drogenhändler tödlich und Liu, von Richard herablassend „John“ genannt, läuft in jenes Zimmer und setzt dort die Prostituierte außer Gefecht, während die zweite an dem ganzen Geschehen nicht teilnimmt, da sie sich auf der Toilette aufhält. Aber plötzlich taucht Richard auf und erschießt die Prostituierte, die den Drogenhändler mit einer versteckten Stichwaffe ermordet hatte, mit Lius Waffe und somit gerät dieser in eine Falle und wird so zum Mordverdächtigen. Richard erweist sich als jener Kontaktmann, der den Drogenhändler treffen sollte und er beschäftigt außerdem auch Zuhälter und Drogendealer. Doch Liu gelingt die Flucht mit einem Videoband, auf dem der Mord genau zu sehen ist, den ihm Richard in die Schuhe schieben möchte. Er taucht bei seinem Kontaktmann Tai in Chinatown unter, den er zur Tarnung als seinen Onkel ausgibt. Dort lernt er die freundliche und hilfsbereite Prostituierte Jessica Kamen kennen. Währenddessen durchkämmt Richard Paris nach dem Videoband, welches ein Beweismittel für seinen Mord wäre. Liu arrangiert ein Treffen mit dem chinesischen Botschafter, dieser jedoch wurde von der Polizei beschattet und wird während des Treffens getötet. Liu gelingt mit einer schweren Armverletzung erneut die Flucht. Das Videoband kommt wieder in die Hände von Richard. Im Unterschlupf von Tai kommt es zu einer Schießerei mit dem Zuhälter von Jessica, seinen Komparsen und einem Mitarbeiter von Richard, welcher Tai erschießt. Siu-jian flüchtet mit Jessica ins Nachtleben von Paris. Nach einer Auseinandersetzung zwischen den beiden stellt sich heraus, dass Jessica jene Prostituierte ist, die an jenem anderen Abend in der Toilette im Hotel war, während der Mord geschah. Liu bittet sie um Hilfe, um Richard das Handwerk zu legen, doch sie erzählt ihm, dass Richard ihre kleine Tochter Isabel festhält. Liu verspricht ihr, Isabel zu befreien, und im Gegenzug soll Jessica ihn auf der Jagd auf Richard unterstützen. Die beiden schleichen sich in der Nacht in das Waisenhaus, in dem Isabel lebt, doch dort geraten sie in eine von Richard gestellte Falle. Jessica erleidet eine schwere Schussverletzung, doch Liu gelingt gemeinsam mit ihr die Flucht und er bringt sie in ein Krankenhaus. Daraufhin stürmt er die Polizeiwache, in der Richard und seine Handlanger Isabel festhalten. Nach einem langen Kampf kommt Liu in das Büro von Richard, welcher Isabel eine Pistole an den Kopf hält. Doch Liu überwältigt ihn und steckt ihm eine seiner akupunktur-ähnlichen Nadeln, mit denen er schon zahlreiche Gegner überwältigte, ins Genick. Die Methode wird „Der Kuss des Drachen“ (engl. „Kiss of the Dragon“) genannt. Ein Stich in jenen Punkt bewirkt, dass das ganze Blut in den Kopf steigt, aber von dort nicht wieder zurück in den Körper fließt. Somit stirbt Richard eines schmerzhaften Todes, indem ihm das Blut aus Nase, Mund, Ohren und Augen tritt. Liu bringt Isabel zu ihrer Mutter ins Krankenhaus und befreit diese somit von ihrem Leben als Prostituierte.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Roger Ebert schrieb in der \"Chicago Sun-Times\" vom 6. Juli 2001, er möge den Film auf einer „einfachen physikalischen Ebene“, auch wenn er keinen „tieferen Sinn“ ergebe. Ebert bescheinigte dem Film eine gewisse „stilistische Eleganz“ und lobte Jet Li in der Hauptrolle. Stephen Hunter schrieb in der \"Washington Post\" vom 6. Juli 2001, im Film werde jede Minute eine Person getötet, es gebe aber nicht mal eine ganze Minute Spannung. Die Handlung bezeichnete er als einen „schwachen Vorwand“ („feeble pretext“) für die Prügeleien. Er schrieb, in den letzten Minuten würde sich der Film bessern. Kenneth Turan schrieb in der \"Los Angeles Times\" vom 6. Juli 2001, der Film sei ein Angebot für die „Hardcore“-Anhänger der Actionfilme und verglich ihn mit dem Film \"Romeo Must Die\". Die Chemie zwischen Jet Li und Bridget Fonda verglich er mit der Chemie zwischen Ariel Scharon und Jassir Arafat. Turan lobte einige Actionszenen. Johannes Pietsch bezeichnete den Film auf \"www.filmstarts.de\" als „Martial-Arts-Vergnügen reinsten Wassers“, welches „die großen Klassiker des Genres“ zum Vorbild nehmen würde. Er lobte die „Großstadtkulisse“ von Paris und verglich den Film mit einigen Filmen von Bruce Lee. Das \"Lexikon des internationalen Films\" schrieb: „Düsterer und spannender Kriminalfilm mit glaubhaften Hauptfiguren, angereichert mit zahlreichen Martial-Arts-Kämpfen, deren Virtuosität aber vielfach in hektischen Schnitten untergeht.“", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Die Produktionskosten des Films betrugen ungefähr 25 Millionen US-Dollar, er spielte in den Kinos weltweit ca. 64,4 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kiss of the Dragon ist ein französischer Actionfilm aus dem Jahr 2001. Die Hauptrollen spielen Jet Li, Bridget Fonda und Tchéky Karyo.", "tgt_summary": null, "id": 2095768} {"src_title": "Spaltsatz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "PRINCE () wurde ursprünglich 1989 von der britischen Central Computer and Telecommunications Agency (CCTA) als Regierungsstandard für Projektmanagement im Bereich der Informationstechnik (IT) entwickelt, wurde jedoch bald regelmäßig auch außerhalb von reinen IT-Umgebungen angewendet. Aus der Erkenntnis, dass die Methode für alle Arten von Projekten verwendet werden soll, wurden einige Vereinfachungen vorgenommen und PRINCE2 wurde 1996 als allgemeine Projektmanagement-Methode veröffentlicht. PRINCE2 wurde zunehmend populärer und entwickelte sich zum \"De-facto\"-Standard für Projektmanagement in Großbritannien. Die Anwendung ist mittlerweile in mehr als 50 anderen Ländern verbreitet. Die Methode wird auf Basis der Erfahrungen von Benutzern und Anmerkungen zur Anwendung regelmäßig aktualisiert. 1998, 2002 und 2005 wurden neue Versionen veröffentlicht, um diese Erkenntnisse mit aufzunehmen. PRINCE2:2009 Refresh: Seit 2006 wurde die Methode grundlegend überarbeitet und am 16. Juni 2009 als PRINCE2:2009 vom Office of Government Commerce (OGC) veröffentlicht, das mittlerweile von der AXELOS abgelöst wurde. Die Beibehaltung der Bezeichnung „PRINCE2“ (anstatt „PRINCE3“ o. ä.) soll ausdrücken, dass die Methode den Grundprinzipien treu bleibt. Dennoch handelt es sich hierbei um eine Anpassung der Methode von 1996 an die veränderte Geschäftswelt einschließlich einer starken Verschlankung der Methode, der Klärung von bisherigen Kritikpunkten und Missverständnissen sowie der besseren Integration von PRINCE2 mit anderen Methoden (ITIL, P3O, P3M3, MSP, M_o_R usw.). Beispiele der Veränderungen in PRINCE2:2009: AXELOS veröffentlichte im Juli 2017 die neuste Version PRINCE2® 2017 in englischer Sprache. Seit Mitte 2018 gibt es auch eine deutsche Version des Handbuchs.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Zwischen 1996 und Ende 2010 wurden weltweit über 750.000 PRINCE2-Zertifikate ausgestellt. Wöchentlich kommen etwa 2.250 neue hinzu. PRINCE2 hat aufgrund seiner historischen Entwicklung auch heute noch die stärkste Verbreitung in Großbritannien. Dort ist PRINCE2 der De-facto-Standard für Projektmanagement. In hohem Maße angewendet wird PRINCE2 außerdem in Australien, Südafrika, Indien, Niederlande, Belgien, Luxemburg und Dänemark. Insbesondere in den letzten Jahren hat in Kontinentaleuropa die Verbreitung von PRINCE2 bedeutend zugenommen. Hierzu zählen vor allem Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich und Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Grundannahmen und Unterschiede zu anderen Methoden.", "content": "In PRINCE2 wird ein Projekt folgendermaßen definiert: „Ein Projekt ist eine für einen befristeten Zeitraum geschaffene Organisation, die mit dem Zweck eingerichtet wurde, ein oder mehrere Produkte in Übereinstimmung mit einem vereinbarten Business-Case zu liefern.“ Mit dieser Definition verfolgt PRINCE2 im Projektmanagement einen anderen Fokus als andere Projektmanagementmethoden. Im Unterschied zu jenen trägt der Projektmanager nur für einen klar begrenzten Bereich, genauer eine Phase, die Verantwortung. PRINCE2 ist darauf ausgerichtet, zusätzliche Verantwortliche z. B. aus dem Unternehmensmanagement mit einzubinden. So wird die Gesamtverantwortung für das Projekt durch den Lenkungsausschuss getragen, und die Verantwortung für den Nutzen des Projektes trägt der Benutzervertreter. In PRINCE2 wird außerdem davon ausgegangen, dass in einem Projekt sechs Dimensionen (Variablen, Aspekte) in unterschiedlicher Ausprägung auf den jeweiligen Managementebenen geplant, delegiert, überwacht und gesteuert werden müssen, um das Projekt zum Erfolg zu führen. Diese sechs Dimensionen sind zum einen die aus dem klassischen „Magischen Dreieck“ bekannten drei: Kosten, Zeitrahmen und Qualität. Sie werden bei PRINCE2 ergänzt durch \"Umfang\", \"Risiken\" und den erwarteten \"Nutzen\" eines Projektes. Letzteres, kombiniert mit dem zuvor beschriebenen erweiterten Rollenmodell, führt zu einem verstärkten Fokus auf den Nutzen, den das initiierte Projekt dem Unternehmen stiften soll. Ein erfolgreiches Projekt ist in diesem Sinne erst dann gegeben, wenn neben den eingehaltenen Zeit-, Kosten- und Qualitätstoleranzen auch der erwartete Nutzen – üblicherweise nach Projektende – erreicht wurde. Da der Projektmanager selbst nur einen bedingten Einfluss auf diese Größe hat und er nach Projektende möglicherweise gar nicht mehr verfügbar ist für eine Bewertung des Projekterfolges, bekommen andere Stakeholder der Benutzer- und Unternehmensseite als Teil des Lenkungsausschusses eine tragende Rolle in einem PRINCE2-Projekt. Als Begründung für diese vergleichsweise „breite Aufhängung“ eines Projektes innerhalb einer Organisation wird angeführt, dass die Gründe für das Scheitern von Projekten häufig nicht in der mangelnden Kompetenz des Projektmanagers zu finden, sondern dem gesamten Umfeld des Projektes zuzuschreiben seien.", "section_level": 1}, {"title": "Die 4 Elemente der Methode.", "content": "PRINCE2 besteht aus vier integrierten Bausteinen: (siehe Millersche Zahl)", "section_level": 1}, {"title": "7 Grundprinzipien.", "content": "Die sieben Grundprinzipien bilden das Fundament der PRINCE2-Methode und dürfen daher nicht verändert werden. Sie sind allgemein formuliert und ermöglichen dadurch eine Anwendung in jedem Projekt in jedem Unternehmen. Die Anwendung dieser 7 Grundprinzipien bestimmt, ob ein Projekt tatsächlich nach PRINCE2 geleitet wird oder nicht:", "section_level": 2}, {"title": "7 Themen.", "content": "Die sieben PRINCE2-Themen, auch als Wissensbereiche zu verstehen, beschreiben Aspekte des Projektmanagements, die bei der Abwicklung eines Projekts kontinuierlich behandelt werden müssen. Jeder Projektmanager, der diese Aspekte ausführlich beachtet, wird damit den Anforderungen seiner Rolle gerecht.", "section_level": 2}, {"title": "7 Prozesse.", "content": "„Das Projektmanagement nach PRINCE2 folgt einem prozessbasierten Ansatz. Ein Prozess ist eine strukturierte Abfolge von Aktivitäten, die auf die Erreichung eines bestimmten Ziels gerichtet ist. In einem Prozess wird ein definierter Input in einen definierten Output umgewandelt. Die insgesamt sieben Prozesse in PRINCE2 definieren die für das erfolgreiche Lenken, Managen und Liefern eines Projekts notwendigen Aktivitäten.“ Insgesamt gibt es sieben Prozesse: Wichtig ist die Trennung der o.a. Prozesse von den Projektphasen (\"Stages\"). Eine Phase besteht aus mehreren Prozessen. Der Prozess \"Vorbereiten eines Projekts\" ist dem Projekt vorgelagert und gehört damit zu gar keiner Phase. Ein PRINCE2-Projekt muss aus mindestens zwei Phasen bestehen: der Initiierungsphase und mindestens einer Managementphase (Ausführungsphase). Die Initiierungsphase besteht aus den Prozessen \"Initiieren eines Projekts\" und \"Managen eines Phasenübergangs\", eine Managementphase aus den Prozessen \"Steuern einer Phase, Managen der Produktlieferung\" und \"Managen eines Phasenübergangs\". Wenn die Managementphase die letzte ist, wird der Prozess \"Managen eines Phasenübergangs\" durch den Prozess \"Abschließen eines Projekts\" ersetzt. Der Prozess \"Lenken eines Projekts\" bezieht sich auf die gesamte Projektdauer. Typische Managementphasen eines Projekts können z. B. eine „Konzeptphase“ und eine „Implementierungsphase“ sein.", "section_level": 2}, {"title": "Vorbereiten eines Projekts.", "content": "Das Ziel dieses Prozesses ist es, festzustellen ob es sich bei diesem Projekt um ein durchführbares (machbar) und lohnendes Projekt handelt und daher eine Initiierung / Planung des Projektes überhaupt gerechtfertigt ist. Es ist ein Prozess vor Beginn des eigentlichen Projektes, bevor also die Ressourcen festgelegt werden. Seine Haupt-Eingangsgröße ist das Projektmandat, welches dem Auftraggeber des Projektes erteilt wird. Das Projektmandat kann von einer ausführlichen Unternehmensdirektive bis hinunter zum sogenannten „Linsensuppenmandat“, d. h. beim Mittagessen erteilt reichen. Der Prozess beinhaltet neben der Ernennung des Auftraggebers und des Projektmanagers, die Identifizierung weiterer leitender Entscheider, die zur Besetzung des Lenkungsausschusses (\"project board\") benötigt werden, und die das Projekt überwachen. Die Gründe für das Projekt, der Umfang und der Lösungsansatz des Projektes werden in einer Projektbeschreibung dargestellt. Zusätzlich wird ein Plan für die Initiierungsphase erstellt um zu erkennen, welchen Aufwand die Planung für dieses Projekt ausmacht. Die Aktivitäten des Prozesses „Vorbereiten eines Projekts“ sind:", "section_level": 3}, {"title": "Lenken eines Projekts.", "content": "Dieser Prozess ist durch die Funktionen des Lenkungsausschusses definiert, der für das gesamte Projekt verantwortlich ist. Der Projektmanager informiert den Lenkungsausschuss mit regelmäßigen Berichten, die täglichen Management-Aufgaben des Projekts bleiben dem Projektmanager überlassen. Der Lenkungsausschuss wird im Idealfall nur an den Phasengrenzen eingebunden, wo er den bisherigen Fortschritt billigen und den Übergang in die nächste Phase freigeben muss. Getreu dem Grundprinzip „Steuern nach dem Ausnahmeprinzip“ (\"Management by Exception\"), greift der Lenkungsausschuss während einer laufenden Phase nur ein, wenn der Projektmanager eine voraussichtliche Überschreitung seiner Phasentoleranzen meldet oder es zwingende (externe) Gründe gibt, in das Geschehen einzugreifen. Außerdem trägt der Lenkungsausschuss die Verantwortung für die Kommunikation mit den Stakeholdern. Die Aktivitäten des Prozesses „Lenken eines Projekts“ sind:", "section_level": 3}, {"title": "Initiieren eines Projekts.", "content": "„Zweck des Prozesses Initiieren eines Projekts ist es, eine solide Grundlage für das Projekt zu schaffen, die der Organisation ein klares Bild davon vermittelt, was mit den geplanten Arbeiten verbunden ist, bevor größere finanzielle Mittel zugesagt werden.“ Damit ein Projekt genehmigt werden kann, muss es sorgfältig geplant werden und zeigen, wie es seine Ziele erreicht. Um Klarheit für die Zusammenarbeit im Projekt zu schaffen, werden vorerst die 4 Managementstrategien erstellt (Kommunikationsmanagementstrategie, Qualitätsmanagementstrategie, Risikomanagementstrategie, Konfigurationsmanagementstrategie). Hierbei wird unter anderem eine Stakeholderanalyse angewendet und verschiedene Register für die Steuerung des Projektes eingerichtet. Anschließend wird der Projektplan mittels der Produktbasierten Planungstechnik erstellt und parallel die Projektsteuerungsmittel (Berichtswesen und Phasenaufteilung) eingerichtet. Die während der Planung gewonnenen Schätzungen fließen nun in einen detaillierteren Business-Case. Alle Managementstrategien sowie der Projektplan und wichtige Aspekte aus der Projektbeschreibung (Prozess Vorbereiten eines Projektes) fließen nun in die Projektleitdokumentation (\"Project Initiation Documentation, PID\"), welche auch als Vertrag zwischen Projektmanager und Lenkungsausschuss bezeichnet werden kann. Anschließend folgt der Prozess \"Lenken eines Projektes\", um zu entscheiden ob eine Freigabe für das Projekt als Ganzes erteilt werden kann. Die Aktivitäten des Prozesses „Initiieren eines Projekts“ sind:", "section_level": 3}, {"title": "Steuern einer Phase.", "content": "„Der Zweck des Prozesses Steuern einer Phase ist, die anfallenden Arbeiten zuzuweisen und zu verfolgen, offene Punkte zu bearbeiten, erzielte Fortschritte an den Lenkungsausschuss zu berichten und ggf. Korrekturmaßnahmen einzuleiten, damit die Phase innerhalb der Toleranzen bleibt.“ Dieser Prozess beschreibt das tagtägliche Management durch den Projektmanager. Die Aktivitäten des Prozesses „Steuern einer Phase“ sind:", "section_level": 3}, {"title": "Managen der Produktlieferung.", "content": "PRINCE2 arbeitet nach dem Grundprinzip der Produktorientierung. Ein Produkt kann ein körperlicher Gegenstand wie ein Buch oder ein eher immaterieller Gegenstand wie ein Dienstleistungsvertrag sein. Tatsächlich ist alles, was von PRINCE2 erzeugt wird, ein Produkt, einschließlich der Dokumente. Im Gegensatz zu Spezialistenprodukten (d. h. den Dingen, die das Projekt eigentlich liefert) sind die von der Methode PRINCE2 definierten Produkte zur Steuerung des Projektes, Managementprodukte. Die Produkterstellung wird von Teammanagern verantwortet, welche intern aus der Organisation des Auftraggebers oder von einem externen Lieferanten stammen und nicht zwingend Personalverantwortung tragen. Im Prozess \"Managen der Produktlieferung\" wird die Beziehung zwischen Projektmanager und Teammanager geregelt. Hier werden schließlich die Produkte des Projekts erzeugt und somit der größte Teil der Projektressourcen eingesetzt. Die Aktivitäten des Prozesses „Managen der Produktlieferung“ sind:", "section_level": 3}, {"title": "Managen eines Phasenübergangs.", "content": "Mit diesem Prozess wird das Grundprinzip „Steuern über Managementphasen“ umgesetzt. Jeweils gegen Ende einer laufenden Managementphase beginnt der Projektmanager mit der Vorbereitung/Planung der nächsten Phase. Er sammelt Informationen, aktualisiert den Business-Case und den Projektplan um dem Lenkungsausschuss zu ermöglichen eine objektive Entscheidung über den weiteren Verlauf des Projektes zu treffen. Dieser Prozess wird ebenfalls verwendet um während einer laufenden Phase, nach der Meldung einer Ausnahme seitens des Projektmanagers (verursacht durch das Überschreiten von Toleranzen), eine Phasenkorrektur zu managen (Ausnahmeplan erstellen). Die Aktivitäten des Prozesses „Managen eines Phasenübergangs“ sind:", "section_level": 3}, {"title": "Abschließen eines Projekts.", "content": "„Der Zweck des Prozesses Abschließen eines Projekts ist es, einen Punkt zu definieren, an dem die Abnahme des Projektendprodukts bestätigt wird, und anzuerkennen, dass die in der ursprünglichen Projektleitdokumentation definierten Ziele (oder auch genehmigte Änderungen dieser Ziele) erreicht worden sind oder mit dem Projekt keine weiteren Ergebnisse erzielt werden können.“ Egal ob das Projekt abgebrochen oder wie geplant abgeschlossen wird, der Prozess „Abschließen eines Projektes“ erfolgt immer als letzter vom Projektmanager auszuführender Prozess. Hierbei findet die finale Übergabe des Projektendproduktes statt, der Projektmanager nimmt (sofern noch nicht geschehen) die Erfahrungen aus dem gesamten Projekt auf, er kümmert sich darum, dass noch ausstehende Offene Punkte von der Linie übernommen werden können und spricht schlussendlich gegenüber dem Lenkungsausschuss die Empfehlung aus, das Projekt zu schließen. Die Aktivitäten des Prozesses „Abschließen eines Projekts“ sind: Nach dem Prozess „Abschließen eines Projekts“ wird ein letztes Mal der Prozess „Lenken eines Projektes“ ausgeführt um den Projektabschluss freizugeben, dafür zu sorgen, dass noch ausstehende Arbeiten von der Linie verantwortet werden und der Nutzenrevisionsplan an die hierfür vorgesehene Instanz übergeben wird. Letzte Aktionen sind dann die Ankündigung des Projektabschlusses an das Unternehmen und die Auflösung des Lenkungsausschusses.", "section_level": 3}, {"title": "Anpassung an die Projektumgebung.", "content": "Ob kleines Miniprojekt oder gigantisches Riesenprojekt, ob in der IT-Software Branche, Automobilindustrie, Baugewerbe, Metallindustrie oder Medienwelt, PRINCE2 kann in allen Projekten angewendet werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine sinnvolle Anpassung an die jeweilige Projektumgebung. So gibt es beispielsweise 26 definierte Managementprodukte (häufig als Dokumente geführt), die bei einer unangepassten Verwendung z. B. in einem 10.000-€-Projekt zu einem gigantischen Overhead führen würden. Richtschnur für die Anpassung an die Projektumgebung sind die Grundprinzipien: sie dürfen nicht angepasst werden, müssen also in jedem Falle immer angewendet werden. Beispiele für die Einflussfaktoren der Anpassung sind: Externe Einflussfaktoren: Interne Einflussfaktoren: Die Anpassung an die Projektumgebung sollte nicht verwechselt werden mit der Integration von PRINCE2 im Unternehmen. Während letzteres sich mit der grundsätzlichen Einführung von PRINCE2 im Unternehmen befasst, bezieht sich die Anpassung auf das Anpassen der Methode an die Bedürfnisse eines einzelnen Projektes. Eine Schnittstelle zwischen beiden ist z. B. das Einführen von Projektmodellen. Beispiele von Anpassungsmöglichkeiten sind:", "section_level": 2}, {"title": "Anpassen der Themen.", "content": "Sämtliche Themen können in ihrem Umfang und in der Ausprägung der Anwendung angepasst werden. Dies geschieht durch gezielte Definition in den jeweiligen Managementstrategien oder den Projektsteuerungsmitteln.", "section_level": 3}, {"title": "Anpassen der Terminologie.", "content": "PRINCE2 schlägt zwar Begriffe für die jeweiligen Elemente, Prozesse, Aktivitäten und Managementprodukte vor, diese Begrifflichkeiten müssen jedoch hinterfragt werden. Gibt es zum Beispiel im Unternehmen bereits ein Dokument mit der Bezeichnung „Projektauftrag“, welches sich bereits bewährt hat und in der Funktion und Umfang einer Projektbeschreibung entspricht, so sollte dieser Begriff beibehalten werden.", "section_level": 3}, {"title": "Anpassen der Produktbeschreibungen für die Managementprodukte.", "content": "Alle 26 Managementprodukte in vollem Umfang anzuwenden kommt lediglich für sehr große Projekte in Frage. Doch selbst hier sollte eine Anpassung der Inhalte stattfinden um die Akzeptanz der Anwender zu steigern. Bei kleineren Projekten können Managementprodukte zusammengefasst werden. So können z. B. Risiken und offene Punkte in einem gemeinsamen Register geführt werden, der Business-Case kann ein Kapitel der Projektleitdokumentation sein und Erfahrungsberichte werden nur als Abschnitte in den anderen Berichten geführt.", "section_level": 3}, {"title": "Anpassen der Rollenbeschreibungen.", "content": "Gerade in kleineren Projekten ist es oftmals notwendig, dass eine Person mehrere Rollen im Projektmanagementteam übernimmt. Minimum hierbei sind drei Personen: ein Kunde (Benutzervertreter & Auftraggeber), ein Lieferantenvertreter und ein Projektmanager (übernimmt die Rolle des Teammanagers und der Projektunterstützung). Sollte sich zeigen, dass lediglich ein Mitglied im Lenkungsausschuss identifiziert werden kann (Auftraggeber = Benutzervertreter = Lieferantenvertreter) so empfiehlt PRINCE2 zu prüfen ob es sich hierbei überhaupt um ein Projekt oder vielleicht doch nur einfach um eine Aufgabe in der Linie handelt.", "section_level": 3}, {"title": "Anpassen der Prozesse.", "content": "Entsprechend der Projektumgebung müssen auch die Prozesse angepasst werden. So könnte man z. B. bei einem qualifizierten umfangreichen Projektmandat die Prozesse Vorbereiten eines Projektes und Initiieren eines Projektes zusammenlegen.", "section_level": 3}, {"title": "Anpassungen für besonders kleine Projekte.", "content": "Sollte ein Projekt z. B. besonders geringe Risiko, geringe Kosten, eine geringe Bedeutung und kaum Gefährdung der Organisation bei einem Fehlschlag vorweisen und zudem nur an einem Standort und mit lediglich einem beteiligten Unternehmen stattfinden, so könnte man beispielsweise die folgenden Anpassungen vornehmen:", "section_level": 3}, {"title": "Techniken.", "content": "PRINCE2 verweist an etlichen Stellen im offiziellen Handbuch auf viele verschiedene mögliche anwendbare Techniken, die im Buch selbst allerdings nicht detailliert beschrieben werden, da sie allgemein bekannt sind oder an anderer Stelle bereits ausreichend dokumentiert sind. So wird zum Beispiel bei Schätztechniken jeweils in drei bis vier Sätzen auf die folgenden Techniken eingegangen: Top-down-Schätzung, Bottom-up-Schätzung, Top-down- und Bottom-up-Ansatz, Vergleichsbasiertes Schätzen, Parametrische Schätzung, Ein-Punkt-Schätzung, Drei-Punkt-Schätzung, Delphi-Methode. Lediglich zwei Techniken werden in PRINCE2 detailliert beschrieben, da sie explizit PRINCE2-spezifisch sind:", "section_level": 2}, {"title": "Produktbasierte Planung.", "content": "Im Gegensatz zur rein aktivitätenbasierten Planung empfiehlt PRINCE2 zusätzlich die produktbasierte Planung der Planung von Aktivitäten voranzustellen. Diese Planung geschieht idealerweise unter Einbeziehung der hierfür relevanten Stakeholder von der Benutzer- und Lieferantenseite. Nach PRINCE2 beginnt somit das „Planen“ für alle drei Planungsebenen (Projektplan, Phasenplan, Teamplan) stets mit den folgenden 4 Aktivitäten: Im Produktstrukturplan wird das Projektendprodukt (z. B. das Haus) in einzelne Produkte (z. B. Rohbau, Innenausbau, Keller, Zaun, Garten, Hofeinfahrt etc.) zerlegt und schematisch dargestellt. Dabei werden einfache und zusammengesetzte Produkte in Form eines Rechtecks, Produktgruppen (Produktcluster – z. B. Außenbereich (Zaun, Garten, Hofeinfahrt)) als Raute und externe Produkte (Produkte, die nicht im Rahmen des Projekts hergestellt, aber für ein Projektprodukt benötigt werden – z. B. geerbtes Grundstück) als Ellipse dargestellt. Das Produktflussdiagramm stellt dagegen die zeitliche Abfolge der Produkterstellung dar und ist die Basis für die Aufteilung des Projekts in Phasen. Eine Produktbeschreibung ist die Spezifikation des einzelnen zu erstellenden Produkts und enthält sämtliche Qualitätsaspekte wie z. B. Qualitätskriterien, Qualitätstoleranzen, Ersteller des Produktes, Prüfer, Abnahmeberechtigte und Prüfmethoden dieses Produkts. Vorteile dieser Planungstechnik: Im Anschluss an eine erfolgte produktbasierte Planung werden die weiteren Planungsaktivitäten ausgeführt: Risiken analysieren, Aktivitäten und Abhängigkeiten identifizieren, Schätzungen durchführen, Zeitplan aufstellen, Plan dokumentieren.", "section_level": 2}, {"title": "Die PRINCE2-Qualitätsprüfungstechnik.", "content": "Ziel der Qualitätsprüfungstechnik ist die Überprüfung eines Produktes auf zuvor definierte Qualitätskriterien, die Einbeziehung wichtiger interessierter Parteien in die Kontrolle der Produktqualität, die Bestätigung, dass das Produkt abnahmebereit ist und eingefroren / „gebaselined“ werden kann. Die Qualitätsprüfungstechnik beinhaltet die folgenden drei Schritte: Diese Technik verwendet eigene Rollen: Vorsitzender, Produktpräsentator, Prüfer, Prüfungsadministrator", "section_level": 2}, {"title": "Integration von PRINCE2 im Unternehmen.", "content": "Aufgrund der starken Einbindung eines PRINCE2 Projektes in die jeweilige Organisation, der hierbei notwendigen Anpassung der Methode an die Situation des Unternehmens und der in diesem Zusammenhang entstehenden Risiken und möglichen Akzeptanzproblemen, empfiehlt PRINCE2 die Einführung von PRINCE2 im Unternehmen als Projekt zu organisieren. Vorschlag der hierbei zu berücksichtigenden Kernpunkte:", "section_level": 1}, {"title": "Ergänzende Methoden.", "content": "Das 2011 aufgelöste britische \"Office of Government Commerce\" (OGC) hatte neben PRINCE2 noch weitere Methoden entwickelt, die kompatibel mit PRINCE2 sind. Über darin definierte Schnittstellen kann PRINCE2 mit folgenden Methoden des OGC zusammenarbeiten:", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stärken.", "content": "Der PRINCE2-Methode werden folgende Stärken zugeschrieben:", "section_level": 2}, {"title": "Schwächen.", "content": "Folgende Eigenschaften werden als Schwächen benannt:", "section_level": 2}, {"title": "Risiken bei der Implementierung und Anwendung.", "content": "Insbesondere die starke Verankerung im Unternehmen und die Notwendigkeit der Anpassung birgt einige Risiken bei der Implementierung und Anwendung von PRINCE2:", "section_level": 1}, {"title": "Personenzertifizierungen.", "content": "Für PRINCE2 gibt es drei Zertifizierungen für Personen. Die 'Agile Examination' wird ab Ende 2015 den klassischen Projektmanagementansatz mit einem agilen Ansatz kombinieren, wird zunächst allerdings nur in englischer Sprache verfügbar sein.", "section_level": 1}, {"title": "\"Foundation Examination\".", "content": "Die Foundation Examination (deutsch: Grundlagen-Prüfung) ist ein Wissenstest über die Inhalte der Themen und Prozesse der Projektmanagement-Methodologie. Die Prüfung dauert eine Stunde und besteht aus einem Multiple-Choice-Test mit 75 Fragen. Zum Bestehen muss man mindestens 35 Fragen richtig beantworten. 5 Fragen sind Testfragen, die als solche nicht zu erkennen sind und somit beantwortet werden müssen, sie werden aber nicht gewertet. Diese Testfragen werden nach Auswertung durch die OGC zur Erweiterung des offiziellen Fragenpools genutzt. Voraussetzungen für die Teilnahme an einem Foundation Examination gibt es keine.", "section_level": 2}, {"title": "\"Practitioner Examination\".", "content": "Kandidaten für die PRINCE2 Practitioner Examination (deutsch: Praktiker-Prüfung) müssen zuvor die Foundation Examination bestanden haben. Die Fragen der 150-minütigen Prüfung basieren auf einem fiktiven Projekt, das in einem sogenannten Szenarioheft separat beschrieben wird. Der Prüfkandidat beginnt also zunächst damit, sich in die Details des Projektes einzulesen. Das Szenario wird bei einigen Fragen um weitere Informationen ergänzt, welche je nach Menge in einem separaten Dokument ausgegeben werden. Die Fragen selbst sind in acht Kategorien unterteilt. Sechs Kategorien beschäftigen sich mit den sieben Themen, zwei mit Prozessen von PRINCE2. Zu jeder Kategorie werden mehrere, teilweise recht komplexe, Multiple-Choice-Fragen gestellt. Die Antworten werden in ein separates Antwortformular durch Schwärzung des entsprechenden Antwortfeldes mittels Bleistift eingetragen. Erreichbar sind 10 Punkte pro Kategorie, insgesamt also 80 Punkte, von denen mindestens 55 % (entspricht 44 Punkten) erreicht werden müssen. Jeder, der diese Prüfung bestanden hat, sollte in der Lage sein, innerhalb einer bestehenden PRINCE2-Umgebung die Methode anzuwenden.", "section_level": 2}, {"title": "\"Re-Registration Examination\".", "content": "Frühestens drei, spätestens fünf Jahre nach Bestehen der Practitioner-Prüfung muss zur Verlängerung des Status als Practitioner eine „Re-Registration“ in Form einer einstündigen Prüfung erfolgreich abgelegt werden. Diese Maßnahme soll einen stets aktuellen Wissensstand sicherstellen. Die Prüfung ist analog der Practitioner-Prüfung aufgebaut, jedoch auf 3 Kategorien reduziert. Um die Re-Registration-Prüfung zu bestehen, werden mindestens 17 von 30 möglichen Punkten, also 55 % benötigt. Die Prüfung kann auch online und ohne vorheriges Training abgelegt werden, ist jedoch kostenpflichtig (Stand Juli 2011, ca. 180 EUR).", "section_level": 2}, {"title": "\"Professional Examination\".", "content": "Anfang 2012 hat die APMG eine weitere PRINCE2 Qualifikation auf dem Markt präsentiert: Die PRINCE2 Professional Zertifizierung. Im Rahmen eines Assessment-Centers werden die Fähigkeiten des Projektmanagers betrachtet. Dabei werden in einem praxisorientierten Szenario die Anwendung von PRINCE2 und die Projektmanagementfähigkeiten analysiert. Im Unterschied zu PRINCE2 Foundation und Practitioner Ausbildungen wird für den PRINCE2 Professional kein Seminar in Form eines Trainings angeboten. Anstelle eines Trainings werden die Teilnehmer an einem 2,5 Tage andauernden Assessment-Center teilnehmen. In einem realistischen Projektszenario müssen die Teilnehmer in Gruppen und Einzelarbeiten ihre Fähigkeiten und Erfahrungen im Projektmanagement nach PRINCE2 präsentieren. Innerhalb dieser 2,5 Tage werden die Teilnehmer von mehreren Assessoren bei ihrer Arbeit beobachtet, um Nachweise für die Fähigkeiten und Erfahrungen zu erlangen. Die Teilnehmer werden dabei während der Gruppenarbeiten beobachtet, zu ihren Tätigkeiten befragt und in einem persönlichen Interview mit einem Assessor „auf den Zahn“ gefühlt. Bewertet wird dabei gegen einen Kriterienkatalog, welcher 19 Kompetenzbereiche umfasst. Jedes Kriterium wird dabei zwischen Level 0 und Level 3 bewertet. Ein Teilnehmer erlangt die PRINCE2 Professional Zertifizierung, wenn sein Schnitt 1,6 im Minimum erreicht. Interessenten müssen als Voraussetzung eine gültige PRINCE2 Practitioner Zertifizierung mitbringen.", "section_level": 2}, {"title": "Akkreditierte Anbieter von Schulungen.", "content": "Nur die \"AXELOS Ltd.\" akkreditierte Organisationen dürfen Schulungen zur Vorbereitung auf die PRINCE2-Zertifizierung anbieten. Diese bieten offizielles Kursmaterial an und nehmen auch die Prüfungen ab. Die Prüfungen sind in vielen Sprachen erhältlich, unter anderem auch in Deutsch.", "section_level": 2}], "src_summary": "PRINCE2 () ist eine prozessorientierte und skalierbare Projektmanagementmethode. PRINCE2 bildet einen strukturierten Rahmen für Projekte und gibt den Mitgliedern des Projektmanagementteams anhand des Prozessmodells konkrete Handlungsempfehlungen für jede Projektphase. Die Entwicklung der Methode folgt dem Best-Practice-Gedanken. Eigentümer der Methode ist AXELOS, ein Joint Venture zwischen CAPITA (51 %) und Cabinet Office (49 %). ", "tgt_summary": null, "id": 626444} {"src_title": "Joris Mathijsen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Ursprünge.", "content": "Die Ursprünge von NJ Transit liegen in den 1960er Jahren, als das Verkehrsministerium des Bundesstaates (NJDOT) begann, den hochdefizitären Nahverkehr der finanziell angeschlagenen US-Eisenbahngesellschaft Central of New Jersey (CoNJ) zu subventionieren. Kurze Zeit später wurden auch die Vorortverkehre (Commuter Trains) von Erie Lackawanna (EL), Pennsylvania-Reading Seashore Lines (PRSL) und Penn Central (PC) bezuschusst. Viele der Vorortstrecken sind bis heute elektrifiziert. Die meisten enden im Bahnhof Hoboken Terminal (gegenüber Manhattan gelegen), die elektrischen Züge des Northeast Corridor, der New Jersey Küstenstrecke und der Essex- und Morris-Linie führen überwiegend direkt bis zur Penn Station in New York. Zeitlich parallel wurde der zum Teil private Omnibusverkehr im Bundesstaat von der Commuter Operating Authority übernommen sowie die teilweise im Tunnel verlaufene Straßenbahn in Newark. Mit der Gründung der US-Frachtbahngesellschaft Conrail 1976 wurde der Eisenbahnvorortverkehr der CoNJ, EL, PRSL und PC von dieser übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Auf dem Weg zur Eisenbahngesellschaft.", "content": "Alle Nahverkehrsaufgaben wurde ab 1979 von der neu gegründeten New Jersey Transit Corporation koordiniert. 1982 wurde schließlich die heutige NJ Transit Railroad als Tochter der Corporation gegründet. Dies erfolgte im Hinblick darauf, dass das im gleichen Jahr vom US-Kongress verabschiedete Gesetz \"„Northeast Service Railroad Act“\" der Conrail erlaubte, sich von allen Nahverkehrsdiensten zu trennen und diesen regionalen Verkehrsbehörden zu übertragen. Ab Jahresbeginn 1983 betrieb NJ Transit alle bisherigen Conrail-Regionalbahnlinien mit eigenem Personal selbst. Dazu gehört auch der im US-Bundesstaat New York liegende Streckenteil der früheren EL, der formal von der Metro-North Railroad, einer Tochter des New Yorker Verkehrsbetriebs MTA, verwaltet, aber in deren Auftrag von NJ Transit mit Fahrzeugen der Metro North betrieben wird. Erste Maßnahme der NJ Transit war 1984 die Umstellung der elektrischen Bahnen von 3000 Volt Gleichstrom auf 27.000 Volt Wechselstrom, ein Vorhaben, welches schon von Conrail begonnen wurde. Erste neue Strecke von NJ Transit war die Übernahme der Strecke Atlantic City-Lindenwood von der Fernverkehrsgesellschaft Amtrak im Jahr 1989. Weitere Streckeneröffnungen gab es 1991 (New Jersey Coast Line), 1994 (Netcong – Hackettstown) und 1996 mit der Strecke aus Dover, die ebenfalls seit dem zur Penn Station führte. Fast alle Strecken die NJ Transit befährt sind Eigentum dieser Gesellschaft. Ausnahmen sind der Nordostkorridor (Boston – New York –Philadelphia –Washington) und die Atlantic City Linie, die beide zu Amtrak gehören, die Strecken im Bundesstaat New York (zu Metro-North) ins Pascack Valley, und die Strecke nach Port Jervis (New York) die heute der Norfolk Southern-Güterbahn gehört. In Trenton, der Hauptstadt des US-Bundesstaates New Jersey, kann zu den Nahverkehrszügen der SEPTA aus Philadelphia umgestiegen werden. Eine erhebliche Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im Pendlerverkehr New Yorks bedeutete 2001 die Eröffnung der neuen Frank-R-Lauterberg-Station in Secaucus, auf Fahrplänen, Netzplänen, Tickets und Beschilderung Secaucus Junction genannt. Damit kann zwischen den einzelnen Linien nach Hoboken und Manhattan freizügig umgestiegen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bahnlinien.", "content": "Aktuell betreibt NJ Transit die folgenden Eisenbahnlinien:", "section_level": 2}, {"title": "Neue Projekte.", "content": "Ein neues Projekt der NJ Transit ist die neue Stadtbahn Hudson-Bergen Light Rail in Hoboken und Bergen, die in Sichtweite Manhattans zum Teil direkt am Hudson River entlang fährt. Sie wurde 2000 eröffnet. Außerdem wurde die Stadtbahn Newark um eine von der zentralen Penn Station ausgehende Strecke zum Bahnhof Newark Broad Street verlängert. Diese Verlängerung ging 2006 in Betrieb. Zur Anbindung des Meadowlands Sports Complex wurde von NJ Transit eine ca. 3,2 km lange Stichstrecke von der Pascack Valley Line (zwischen den Bahnhöfen Secaucus Junction und Wood-Ridge) zum Bahnhof im Meadowlands Sports Complex gebaut. Diese Strecke ging am 20. Juli 2009 in Betrieb. Dafür wird von Hoboken aus ein Shuttle-Service eingerichtet, der an Spieltagen 3 1/2 Stunden vor Beginn des Spieles beginnt, und auf dem Weg von Hoboken zum Meadowlands Sports Complex einen Stop in Secaucus Junction einlegt. Dort werden dann auch die normalerweise im Grand Central Terminal endenden Züge der New Haven Line der MTA Metro-North Railroad hinverlängert. Metro-North bewirbt diese Züge unter dem Markennamen \"Train to the Game\". Seit 2004 verkehren zwischen der Hauptstadt Trenton und Camden die Züge der zur New Jersey Transit gehörenden River Line. Jüngstes Vorhaben war der Bau einer weiteren neuen zweigleisigen Tunnelröhre unter dem Hudson River zwischen Newark und Manhattan, um den Amtrak-Tunnel zu entlasten. Dieses Access to the Region's Core (kurz ARC) genannte Projekt wurde im Jahre 2010 durch New Jerseys Gouverneur Chris Christie beendet. Als Begründung führte er an, dass New Jersey alleine evtl. auftretende Mehrkosten des Projekts tragen müsse. Amtrak hat mit dem \"Gateway Project\" einen Vorschlag für ein Nachfolgeprojekt gemacht, um die Kapazitätsengpässe zwischen New York und Newark anzugehen. Dieses Projekt befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Auch besteht noch kein Vorschlag wie das Projekt finanziert werden soll. Erste Kostenschätzungen gehen von einem Kostenrahmen von 15 bis 20 Mrd. US-Dollar aus.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeugpark.", "content": "Für den Eisenbahnverkehr unterhält NJ Transit einen bunten und vielfältigen Fahrzeugpark. Auf den elektrifizierten Strecken kommen neben Triebwagenzügen auch lokbespannte Wendezüge zum Einsatz. Die ersten von NJT eingesetzten Elektrolokomotiven waren PRR-Klasse GG1 auf der Küstenlinie nach Long Branch, E 60 PH und E44 von General Electric, welche mittlerweile alle ausrangiert sind. Heute sind die ALP-44 von ABB (heute Bombardier) und die aus der deutschen Intercity-Elektrolok DB-Baureihe 101 entwickelte ALP-46 in Gebrauch. Außerdem wurden von NJ Transit 26 neue Zweisystem-Loks der Baureihe ALP-45DP für den Einsatz auf elektrifizierten und nicht elektrifizierten Strecken bei Bombardier bestellt, um den Lokwechsel wie z. B. auf der North Jersey Coast Line (bis Long Branch elektrifiziert, Dieselbetrieb bis Bay Head) zu vermeiden. Die Dieselzüge fahren überwiegend ebenfalls als Wendezüge und werden mit verschiedenen Ausführungen der F40PH (die Amtrak jahrelang verwendete) und unterschiedlichen Varianten der für Passagierdienste modifizierten Standard-Güterzugloks des Typs GP40 geführt. Neuester Diesel-Typ bei NJ Transit ist die PL42AC von EMD und Alstom, die in ihrem Aufbau der alten F40PH von Amtrak ähnelt. Auf der Nord-Ost-Korridor-Strecke New York–Trenton dominieren die Arrow-III-Triebwagen von Budd/General Electric, die ab 1978 beschafft wurden. Teilweise ist auch der Vorgängertyp Arrow noch im Einsatz. Die Arrow-Triebwagen sollen ab 2023 durch Doppelstocktriebzüge von Bombardier ersetzt werden. Der Reisezug-Wagenpark besteht heute aus Fahrzeugen des Typs „Comet“ von Pullman-Standard, Bombardier und Alstom einschließlich passender Steuerwagen sowohl mit ausschließlichen Endtüren als auch zusätzlichen Mitteltüren der gleichen Bauart sowie Doppelstockwagen. Auf der Strecke von Trenton nach Camden werden inzwischen Dieseltriebzüge des Typs GTW eingesetzt. Die Stadtbahnstrecken in Hoboken und Newark werden von sechsachsigen Niederflurstadtbahnwagen (ähnlich dem Kölner Typ K 4000) von Kinki Sharyo aus Japan befahren. Im Omnibussektor werden die in den USA üblichen Busse eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "Am 29. September 2016 fuhr zur morgendlichen Hauptverkehrszeit ein aus Spring Valley kommender, aus einer Diesellokomotive und vier Comet V-Wagen bestehender Nahverkehrszug der \"Pascack Valley Line\" in Hoboken mit dem Steuerwagen voraus praktisch ungebremst in den Kopfbahnhof \"Hoboken Terminal\" ein, durchbrach den Prellbock und kam erst an einer Wand zum Stehen. Dabei stürzte ein Teil des Bahnhofsdaches ein. Eine Person starb, über 100 wurden verletzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "New Jersey Transit (NJ Transit) ist die landeseigene Verkehrsgesellschaft des US-Bundesstaates New Jersey. Diese betreibt Eisenbahnen im Vorortverkehr, Stadtbahnen und Omnibuslinien im gesamten Staat, mit Schwerpunkten in den Großräumen New York und Philadelphia. NJ Transit betreibt ein Netz von 760 Kilometern Länge, überwiegend auf eigenen Gleisen, mit 163 Bahnhöfen. Werktäglich werden mehr als 900.000 Fahrgäste befördert.", "tgt_summary": null, "id": 784434} {"src_title": "Bernhard Letterhaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt etwas südöstlich des geografischen Zentrums von Nebraska und hat eine Fläche von 2526 Quadratkilometern, wovon 19 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt an folgende Countys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Buffalo County wurde 1855 aus ehemaligem Indianerland gebildet. Benannt wurde es nach den damals hier vorbeiziehenden Büffelherden. 17 Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 10. Februar 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Buffalo County 42.259 Menschen. Davon wohnten 2.788 Personen in Sammelunterkünften, die anderen Einwohner lebten in 15.930 Haushalten und 10.227 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 17 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,18 Prozent Weißen, 0,55 Prozent Afroamerikanern, 0,33 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,68 Prozent Asiaten, 0,03 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 2,20 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen. 1,03 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 4,66 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung, die verschiedenen der genannten Gruppen angehörten. Von den 15.930 Haushalten hatten 32,7 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 52,9 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 8,3 Prozent waren allein erziehende Mütter, 35,8 Prozent waren keine Familien, 26,1 Prozent waren Singlehaushalte und in 9,6 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße lag bei 2,48 und die durchschnittliche Familiengröße bei 3,02 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 25,0 Prozent Einwohnern unter 18 Jahren, 17,8 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren, 26,6 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren, 19,0 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren und 11,5 Prozent waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 30 Jahre. Auf 100 weibliche kamen statistisch 96,0 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen statistisch 92,4 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 36.782 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 46.247 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 30.182 USD, Frauen 21.977 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 17.510 USD. 6,3 Prozent der Familien und 11,2 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. Davon waren 10,5 Prozent Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahre und 8,5 Prozent waren Menschen über 65 Jahre. Townships", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Buffalo County ist ein County im US-Bundesstaat Nebraska. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Kearney, das nach dem Fort Kearny benannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 227266} {"src_title": "Windows Search", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckung.", "content": "2002 TX wurde am 15. Oktober 2002 durch das NEAT-Programm entdeckt. Nach seiner Entdeckung ließ sich 2002 TX auf Fotos vom 27. August 1954 identifizieren und so seine Umlaufbahn relativ genau berechnen. Seither wurde der Planetoid durch verschiedene Teleskope beobachtet. Im Januar 2018 lagen 374 Beobachtungen über einen Zeitraum von 63 Jahren bei 20 Oppositionen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Umlaufbahn.", "content": "2002 TX umkreist die Sonne auf einer elliptischen Umlaufbahn (Bahnexzentrizität = 0,123) zwischen 37,75 und 48,38 AE Abstand. Die Bahn ist 25,86° gegenüber der Ekliptik geneigt. Die Umlaufzeit beträgt 282,62 Jahre. Er wird sein Perihel Mitte 2059 erreichen. Zurzeit ist er etwa 42,5 AE von der Sonne entfernt. Er ist Mitglied der Haumea-Familie und ein Stück von Haumeas ursprünglichem Eismantel. Alle bekannten Mitglieder der Haumea-Familie – inkl. 2002 TX und dem Haumea-Mond Hiʻiaka – haben zusammengenommen jedoch nur etwa 2 % von Haumeas Masse.", "section_level": 2}, {"title": "Größe.", "content": "Anlässlich einer Sternbedeckung am 9. Oktober 2009 konnte der Durchmesser von 2002 TX auf 286 ± 10 km bestimmt werden. Zuvor wurde er mit Schätzungen bis zu 640 km Durchmesser noch als Zwergplanetenkandidat betrachtet.", "section_level": 2}, {"title": "Rotation.", "content": "2002 TX rotiert in 8 Stunden und 7 Minuten einmal um seine Achse. Eine doppelt so lange Rotationsperiode kann jedoch – sollte der Planetoid unregelmäßig geformt sein – nicht gänzlich ausgeschlossen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Oberfläche.", "content": "Das Objekt hat eine sehr hohe Albedo von 0,88, weswegen seine Größe anfänglich um ein Mehrfaches überschätzt wurde. Die helle Oberfläche besteht überwiegend aus Wassereis, worauf starke entsprechende Absorptionsbanden in seinem Spektrum hinweisen. Die mineralogische Analyse lässt auf einen nennenswerten Anteil größerer (HO)-Eispartikel schließen. Demgegenüber ist das Vorkommen von Tholinen außerordentlich gering, was auf eine kürzlich erfolgte weitere Kollision zurückgeführt wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "(55636) 2002 TX ist ein transneptunisches Objekt, das im Oktober 2002 entdeckt wurde. Das Kuipergürtelobjekt ist als Cubewano klassifiziert und hat einen Durchmesser von 286 ± 10 Kilometern.", "tgt_summary": null, "id": 2004018} {"src_title": "Collegium Humanum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im mittleren Nordosten von Kentucky und hat eine Fläche von 735 Quadratkilometern, wovon zwölf Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Fleming County, Rowan County, Menifee County, Montgomery County, Bourbon County und Nicholas County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bath County wurde am 15. Januar 1811 aus Teilen des Montgomery County gebildet. Benannt wurde es nach den hier reichlich vorkommenden natürlichen Quellen. Ein Feuer zerstörte am 15. Januar 1811 das Gerichtsgebäude. Da die meisten Dokumente ausgelagert waren, blieben sie erhalten. 9 Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 6. September 2017).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach den Angaben des United States Census 2000 lebten im Bath County 11.085 Menschen in 4.445 Haushalten und 3.195 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 15 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 96,87 Prozent Weißen, 1,85 Prozent Afroamerikanern, 0,21 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,02 Prozent Asiaten und 0,40 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,66 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 0,80 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 4.445 Haushalten hatten 32,3 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 57,7 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 10,3 Prozent waren allein erziehende Mütter, 28,1 Prozent waren keine Familien, 25,3 Prozent waren Singlehaushalte und in 12,0 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,47 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 2,93 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 24,2 Prozent Einwohnern unter 18 Jahren, 8,6 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren, 28,8 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren, 23,8 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren und 14,6 Prozent waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 37 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 97,6 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren alt oder darüber kamen statistisch 94,8 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 26.018 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 31.758 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 27.786 USD, Frauen 20.986 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 15.326 USD. 16,4 Prozent der Familien und 21,9 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. Davon waren 29,6 Prozent Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahre und 21,2 Prozent waren Menschen über 65 Jahre.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bath County ist ein County im Bundesstaat Kentucky der Vereinigten Staaten. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Owingsville, das nach dem Landeigentümer \"Thomas Dye Owings\" benannt wurde, der das Land für die Stadt zu Verfügung gestellt hat. Das County gehört zu den Dry Countys, was bedeutet, dass der Verkauf von Alkohol eingeschränkt oder verboten ist.", "tgt_summary": null, "id": 987947} {"src_title": "Walther von Goethe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Süden von Kentucky, grenzt an den Bundesstaat Tennessee und hat eine Fläche von 860 Quadratkilometern, wovon drei Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Barren County, Metcalfe County, Cumberland County und Allen County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Monroe County wurde am 19. Januar 1820 aus Teilen des Barren County und des Cumberland County gebildet. Benannt wurde es nach dem Präsidenten James Monroe. Sechs Bauwerke des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 19. Oktober 2017).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Monroe County 11.756 Menschen. Davon wohnten 131 Personen in Sammelunterkünften, die anderen Einwohner lebten in 4.741 Haushalten und 3.380 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 14 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,57 Prozent Weißen, 2,76 Prozent Afroamerikanern, 0,13 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,01 Prozent Asiaten, 0,03 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 0,93 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,59 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 1,45 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 4.741 Haushalten hatten 31,1 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 57,4 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 10,4 Prozent waren allein erziehende Mütter, 28,7 Prozent waren keine Familien, 26,3 Prozent waren Singlehaushalte und in 12,6 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,45 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 2,94 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 23,9 Prozent Einwohnern unter 18 Jahren, 8,9 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren, 27,7 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren, 24,3 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren und 15,3 Prozent waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 38 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 94,2 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren alt oder darüber kamen statistisch 91,0 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 22.356 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 27.112 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 21.820 USD, Frauen 17.783 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 14.365 USD. 20,0 Prozent der Familien und 23,4 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. Davon waren 27,6 Prozent Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahre und 30,3 Prozent waren Menschen über 65 Jahre.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mercer County ist ein County im US-Bundesstaat Kentucky. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Harrodsburg, das nach \"James Harrod\", einem Mitbegründer der Stadt, benannt wurde. Das County gehört zu den Dry Countys, was bedeutet, dass der Verkauf von Alkohol eingeschränkt oder verboten ist.", "tgt_summary": null, "id": 2411080} {"src_title": "Bahnhof Limburg Süd", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Seit 2000 startete die aus dem Stamm der Nandi stammende Läuferin bei Straßenläufen vorwiegend in Italien. 2000 wurde sie Dritte bei Roma – Ostia und 2001 Vierte beim Udine-Halbmarathon. 2003 wurde sie Vierte beim Prag-Halbmarathon und stellte beim Südtiroler Frühlings-Halbmarathon einen Streckenrekord auf. In der darauffolgenden Saison wechselte sie auf die Marathonstrecke und siegte beim Stockholm-Marathon und beim Mailand-Marathon. Außerdem gewann sie den Halbmarathonbewerb des Nairobi-Marathons. 2005 wurde sie Dritte beim Turin-Marathon, Siebte bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Helsinki und Zweite beim Delhi-Halbmarathon. 2006 gewann sie nach dem Paris-Halbmarathon den Boston-Marathon. Bei den Straßenlauf-Weltmeisterschaften in Debrecen über 20 km holte sie Bronze in 1:03:47 h hinter Lornah Kiplagat und Constantina Tomescu, die beide unter der alten Weltrekordzeit blieben, und beim New-York-City-Marathon wurde sie Vierte. 2007 gewann sie nach einem fünften Platz beim RAK-Halbmarathon den Lissabon-Halbmarathon. Einem vierten Platz in Boston, einem dritten beim Great Manchester Run und einem siebten beim Marathon der Weltmeisterschaften in Ōsaka folgte der Sieg beim Obudu-Berglauf. Im Jahr darauf wurde sie Dritte in Boston, siegte beim Great Wales Run und beim Portugal-Halbmarathon. und wurde Vierte in New York City. 2013 lief sie als Dritte beim RAK-Halbmarathon in 1:06:27 h nicht nur persönliche Bestzeit, sondern die fünftschnellste Zeit einer Frau über diese Distanz. Im gleichen Jahr gewann sie zum zweiten Mal den Boston-Marathon, für den sie 2:26:25 h benötigte. Beim Chicago-Marathon konnte sie ihre persönliche Bestzeit von 2:22:04 h, aufgestellt im Jahr 2012 an gleicher Stelle, um über zwei Minuten auf 2:19:57 h verbessern und markierte damit Weltjahresbestzeit. 2014 wurde sie beim RAK-Halbmarathon in 1:08:49 h Fünfte. Ihr erster Platz beim Boston-Marathon 2014 wurde ihr wegen Dopings aberkannt.", "section_level": 1}, {"title": "Dopingsperre 2014.", "content": "Ende September 2014 wurde Jeptoo bei einer Dopingkontrolle positiv auf die illegale Einnahme von Epo getestet. Die damals 33-Jährige wurde dafür vom kenianischen Verband für zwei Jahre bis zum 29. Oktober 2016 gesperrt. In der ARD-Dokumentation \"Geheimsache Doping: Im Schattenreich der Leichtathletik\" (2015) berichtete sie vom mangelhaften Anti-Doping-Kampf in Kenia. Im Oktober 2016 erwirkte der Leichtathletikweltverband IAAF vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS wegen erschwerender Umstände eine Verlängerung von Jeptoos Sperre auf vier Jahre bis zum 30. Oktober 2018. Die Siege beim Boston-Marathon und Chicago-Marathon 2014 wurden ihr aberkannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Rita Jeptoo Sitienei (* 15. Februar 1981 in Kapsabet) ist eine ehemalige kenianische Langstreckenläuferin, die sich auf den Marathon spezialisiert hatte.", "tgt_summary": null, "id": 815831} {"src_title": "Cognitive Walkthrough", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Briefmarkenkunde.", "content": "Einzelne Schalterbögen müssen nicht immer durch Leerfelder getrennt sein. Wenn kein Bogenrand vorgesehen war wie zum Beispiel bei Bögen, aus denen Seiten für Markenheftchen hergestellt wurden, wurden diese Leerfelder weggelassen. Um die einzelnen Bögen bzw. Heftchenseiten besser voneinander unterscheiden zu können, wurden die Briefmarken an der Trennlinie um 180° zueinander gedreht gedruckt. Die zwei zusammenhängenden, zueinander kopfstehenden Briefmarken bezeichnet der Philatelist als Kehrdrucke. Bei manchen Ausgaben gibt es auch Kehrdrucke mit Zwischenstegen. Kehrdrucke wie auch Marken mit anhängenden Zwischenstegen sind von Interesse für spezialisierte Sammler. Vereinzelt werden sie auch durch irrtümlich kopfstehend eingesetzte Klischees verursacht.", "section_level": 1}, {"title": "Druckmedien.", "content": "Kombinierte Druckmedien (z. B. Zeitschriften), welche in Form einer \"Wendezeitung\" (auch \"Kombiheft\" genannt) zusammengeführt sind, werden auch als \"Tête-bêche\"-Publikation bezeichnet. Beide Zeitungen sind dabei mit einer Heftung verbunden und jede Zeitung für sich kann von außen nach innen gelesen werden. Man bezeichnet solche Ausgaben auch als, gebunden. Bekanntes Beispiel \"dos-à-dos\" gebundener Taschenbücher sind die vom amerikanischen Verlag Ace Books zwischen 1952 und 1973 publizierten \"Ace Doubles\", bei denen jeweils zwei Romane verschiedener Autoren – meist ein bekannterer zusammen mit einem weniger bekannten Autor – \"dos-à-dos\" zusammengebunden wurden. Diese Bindeform fand nicht ausschließlich, aber ganz überwiegend bei amerikanischen Science-Fiction-Reihen Verwendung. Neben den \"Ace Doubles\" sind die bei Tor Books erschienenen \"Tor Doubles\" zu nennen.", "section_level": 1}, {"title": "Elektronische Bauteile.", "content": "Werden elektronische Bauteile \"tête-bêche\" angeordnet, so ist damit eine antiparallele (gegensinnige) Anordnung von Bauteilen (z. B. Dioden, Transistoren etc.) gemeint.", "section_level": 1}, {"title": "Gemüse.", "content": "Wird Gemüse in mehr als einer Lage angeboten, so dürfen die Erzeugnisse Herz gegen Strunk (\"tête-bêche\") gelegt werden, sofern die Lagen oder Köpfe durch geeignetes Material geschützt oder getrennt sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tête-bêche ( im Sinne von ‚entgegengesetzt‘, ‚antiparallel‘) ist die in der Philatelie international übliche Bezeichnung für den deutschen Begriff Kehrdruck. Er entstammt dem französischen Sprachgebrauch. Der Begriff wird auch in anderen Bereichen verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 595875} {"src_title": "St. Marien (Marienberg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Martha Baer.", "content": "Baer wurde aufgrund von Pseudohermaphroditismus, einer Form von Intersexualität, irrtümlich als Mädchen bestimmt und aufgezogen. Martha Baer war nach ihrer Ausbildung in Nationalökonomie, Soziologie und Pädagogik in Berlin und Hamburg als Sozialarbeiterin („Volkspflegerin“) tätig und engagierte sich als Frauenrechtlerin. Sie setzte sich ab Mai 1904 zwei Jahre als Abgesandte der Hamburger Loge des B'nai Brith in Galizien aktiv gegen dort praktizierten Frauenhandel und für Frauenbildung ein. In Lemberg lernte Martha Baer \"Beile Halpern\" kennen, die ihre Lebensgefährtin und später Karl Baers erste Ehefrau wurde. Wahrscheinlich musste Baer ihre Tätigkeit in Galizien beenden, weil es ihr immer schwerer fiel, die Rolle glaubhaft weiter zu leben, wie der Fallbeschreibung Hirschfelds zu entnehmen ist. Anlässlich eines kurzen Krankenhausaufenthaltes in Berlin nach einem kleinen Unfall Baers stellte der behandelnde Arzt die Diagnose Pseudohermaphroditismus. Die Geschlechtskorrektur erfolgte im Dezember 1906, das Standesamt Arolsen korrigierte den Geburtseintrag am 8. Januar 1907. Im Verfahren von 1907 auf amtliche Feststellung der männlichen Geschlechtlichkeit trat als Gutachter der Berliner Arzt Georg Merzbach auf.", "section_level": 2}, {"title": "Karl M. Baer.", "content": "Im Oktober 1907 heirateten Karl Baer und Beile Halpern. Diese starb jedoch eineinhalb Jahre später im März 1909. Kurz darauf heiratete Baer in zweiter Ehe \"Elza Max\" (1887–1947). Von 1908 bis 1911 war Baer Versicherungsangestellter in Berlin. Ab 1911 war er Mitarbeiter der jüdischen Gemeinde in Berlin. Im Dezember 1920 wurde er Direktor der Berliner Sektion der Loge B'nai Brith. Bis zu deren gewaltsamer Schließung durch die Gestapo im April 1937 spielte Baer eine wichtige Rolle im Berliner jüdischen Kulturleben, das er stark beeinflusste. Zusammen mit seiner Frau emigrierte er mit Hilfe der Alija im Juli 1938 nach Palästina. Zwischen 1942 und 1950 arbeitete er dort als Buchhalter, bis er wegen fast völliger Erblindung seinen Beruf aufgeben musste. Über Baers weiteres Leben bis zu seinem Tod 1956 ist nichts mehr bekannt. Er ist unter dem Namen \"Karl Meir Baer\" auf dem Kirjat-Schaul-Friedhof von Tel Aviv begraben.", "section_level": 2}, {"title": "Buch und Film.", "content": "Über seine Kindheit und Jugend im weiblichen Geschlecht veröffentlichte Karl Baer 1907 unter dem Pseudonym \"N. O. Body\" das autobiografische Buch \"Aus eines Mannes Mädchenjahren\". 1919 wurde das Buch von Karl Grune unter dem Titel \"Aus eines Mannes Mädchenjahren\" verfilmt. Der Film gilt als verschollen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl M. Baer, Pseudonym N. O. Body, (geboren am 20. Mai 1885 in Arolsen als Martha Baer; gestorben am 26. Juni 1956 in Bat Jam, Israel) war ein deutsch-israelischer Schriftsteller, Sozialarbeiter und Zionist. Das Initial in Baers Namen steht für seinen ursprünglichen Vornamen \"Martha\". Soweit offizielle Zwecke eine Erklärung des Initials verlangten, gab Baer aber stets den Vornamen \"Max\" an.", "tgt_summary": null, "id": 193198} {"src_title": "Nibelungenwerk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Gionta studierte auf dem Boston College und spielte dort auch Eishockey. Beim NHL Entry Draft 1998 wurde er in der dritten Runde als 82. von den New Jersey Devils aus der National Hockey League gezogen. Er blieb bis 2001 auf dem College und spielte 2000 sowie 2001 mit dem Team USA bei der Weltmeisterschaft. Zur Saison 2001/02 holten die New Jersey Devils Gionta in ihr Team. Sie setzten ihn zuerst in ihrem Farmteam, den Albany River Rats, in der American Hockey League ein. Gionta absolvierte 33 Spiele in der NHL. In den beiden folgenden Jahren hatte er sich im Kader der Devils festgesetzt, zeichnete sich jedoch nicht als großer Scorer aus. Während des Lockouts in der NHL-Saison 2004/05 absolvierte er abermals 15 Spiele für die Albany River Rats in der AHL und wechselte anschließend in die Deutsche Eishockey Liga, um die Saison bei den Iserlohn Roosters zu beenden. Aufgrund der Schwangerschaft seiner Frau kehrte die Familie noch vor seiner Lizenzierung zurück nach Nordamerika. Als die NHL den Spielbetrieb im Herbst 2005 wieder aufnahm, kam Gionta stark wie nie zuvor zurück. Er beendete die Saison 2005/06 als Topscorer der Devils und erzielte mit 48 Toren mehr als je ein Spieler im Dress der Devils in einer Saison erzielt hatte; im Februar 2006 spielte er mit dem Team USA bei den Olympischen Winterspielen in Turin. Nachdem sein Vertrag bei den New Jersey Devils zuvor nicht verlängert worden war, unterzeichnete Gionta am 1. Juli 2009 als Free Agent bei den Canadiens de Montréal. Im September 2010 wurde er zum Mannschaftskapitän der Canadiens ernannt. Im Anschluss an die Saison 2013/14 wurde sein Vertrag in Montréal nicht verlängert. Im Juli 2014 unterschrieb er erneut als Free Agent einen Dreijahresvertrag bei den Buffalo Sabres. Dort führt er die Mannschaft – ebenso wie bereits in Montréal – als Kapitän an. Am Ende der Saison 2016/17 absolvierte Gionta sein 1000. Spiel in der NHL. Über diese Spielzeit hinaus erhielt er jedoch keinen weiterführenden Vertrag in Buffalo, sodass er sich ab Juli 2017 auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber befand. Er nutzte die Gelegenheit, um an den Olympischen Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang teilzunehmen, bevor er anschließend im Februar 2018 einen bis zum Saisonende gültigen Vertrag bei den Boston Bruins unterzeichnete. Dieser wurde in der Folge nicht verlängert, sodass er seine aktive Karriere im September 2018 für beendet erklärte und zugleich zu den Buffalo Sabres zurückkehrte, bei denen er eine Funktion im Management übernahm. Im Jahre 2019 wurde Gionta mit der Aufnahme in die United States Hockey Hall of Fame geehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die USA bei:", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Sein Bruder Stephen Gionta war ebenfalls professioneller Eishockeyspieler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brian Joseph Gionta (* 18. Januar 1979 in Rochester, New York) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler. Der rechte Flügelstürmer absolvierte zwischen 2001 und 2018 insgesamt über 1100 Spiele in der National Hockey League, wobei er den Großteil dieser Zeit bei den New Jersey Devils verbrachte, mit denen er in den Playoffs 2003 den Stanley Cup gewann. Anschließend lief er für die Montréal Canadiens und die Buffalo Sabres auf, die er jeweils als Kapitän anführte, bevor er seine Laufbahn bei den Boston Bruins ausklingen ließ. Die Nationalmannschaft der USA vertrat er unter anderen bei den Olympischen Winterspielen 2006 und 2018. Seit 2019 ist er Mitglied der United States Hockey Hall of Fame.", "tgt_summary": null, "id": 2142535} {"src_title": "Fritz Walter (Fußballfunktionär)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Sohn von Küfermeister und Essigfabrikant Christian Pflug und seiner Frau Antonia Rauh, beide aus Biberach, wurde Johann Baptist 1785 in Biberach geboren. Er besuchte die katholische Volksschule und Lateinklasse in Biberach, wurde 1797 Sängerknabe im Kloster Weingarten und erhielt dort eine fundierte Schulbildung. Nach Aufhebung des Klosters 1803 rieten die Patres zum Beruf des Kirchenmalers, doch wurde Pflug zu einem Bortenmacher in die Lehre gegeben. Johann Franz Schefold, Geheimer Rat und Regierungsdirektor in Buchau, förderte Pflugs Zeichentalent, erteilte ihm zusammen mit seinem Vater, dem Kirchenmaler Johannes Schefold, Unterricht und öffnete ihm seine Bibliothek und Galerie. Seit 1806 setzte Pflug sein Studium in den Galerien und an der Münchener Akademie fort und kopierte auf Anraten Christian von Mannlichs vorwiegend Gemälde von Rubens und die Niederländer des 17. Jh. Verkauft wurden diese Kopien beim Münchner Kunsthändler Dietz, der mit diesen Bildern ein schwunghaftes Geschäft machte. Bei Bühnenmaler Angelo Quaglio nahm er Unterricht in Perspektive. Nach 3-jährigem Studium zwang ihn der Tiroler Volksaufstand 1809 zur Rückkehr nach Biberach. Aufgrund einer vorzüglich bestandenen Kunstprüfung in Stuttgart erhielt Pflug 1810 die neu geschaffene Stelle eines Zeichenlehrers am Biberacher Gymnasium, die er bis 1856 innehatte. Neben der Lehrtätigkeit betätigte er sich zunächst vorwiegend als Porträtist, wobei er realistische Detailtreue mit qualitätvoller Stoffmalerei in der Manier der Niederländer verband. Seit 1813 schilderte er als Maler und Zeichner seine ländliche und kleinstädtische Umgebung in einer großen Zahl von Genredarstellungen (darunter auch Militär- u. Räuberszenen sowie Trachten). Der \"Heiratskonsens\" (1815) wurde vom württembergischen König angekauft. 1825–1830 erschien in Stuttgart unter dem Titel \"Ländliche Gebräuche in Württemberg\" eine Folge von kolorierten Umrissradierungen. Als 1827 der Württembergische Kunstverein gegründet wurde, erhielt Pflug den Auftrag, zwei Gemälde einzusenden. Mit \"Die Spieler\" und \"Hauswasch\" (beide 1827) erwarb er sich große Anerkennung. Das Werk Pflugs enthält nur wenige Landschaften, von seinem Fleiß als Zeichner zeugen die erhaltenen Skizzenbücher. – Pflug entdeckte und förderte junge Künstler, die später als \"Biberacher Schule\" bezeichnet wurden. Zu ihr gehören die Maler Franz Xaver Müller, Karl Martini, Karl Friedrich Göser, Eberhard Emminger, Franz Xaver Förg, Hermann Volz, Carl Martin Gramm Edler v. Ebersberg, Adalbert Gebel und Anton Braith. Gemeinsam mit seinen erst 1874 veröffentlichten Lebenserinnerungen stellen seine Werke eine nahezu lückenlose Präsentation des damaligen Volkslebens dar und sind daher von größtem kulturhistorischem Gewicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Baptist Pflug (* 13. Februar 1785 in Biberach an der Riß; † 30. Mai 1866 ebenda) war ein deutscher Genremaler.", "tgt_summary": null, "id": 1971276} {"src_title": "Martin Walter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend und beruflicher Aufstieg.", "content": "Ernest Cassel wurde als Ernst Cassel in Köln geboren. Er war das jüngste von drei Kindern des Ehepaars Amalaia und Jacob Cassel. Sein Vater war ein in Köln niedergelassener jüdischer Bankier. Mit vierzehn Jahren begann Cassel eine Banklehre in der Bank von \"J. L. Eltzbacher\" in Köln, die sich auf die Finanzierung großer Industriekonzerne und von Auslandsgeschäften spezialisiert hatte. 1869 kam Cassel im Alter von knapp 17 Jahren nach England, wo er in einer Firma in Liverpool, die sich auf den Handel mit Getreide spezialisiert hatte, Anstellung fand. Dank seines feinen Geschäftssinns und seiner außerordentlichen Arbeitskraft, die es ihm ermöglichte täglich ein gewaltiges Pensum zu bewältigen, fand er bald darauf Beschäftigung bei der \"Anglo-Egyptian Bank\" in Paris. Der Deutsch-Französische Krieg von 1870 und die durch ihn hervorgerufene antideutsche Stimmung in Paris nötigte den aus Preußen stammenden Cassel dazu, nach London zurückzukehren. Dort übernahm er eine Position als Buchhalter beim Bankhaus \"Bischoffsheim & Goldschmidt\". Der erst neunzehnjährige Ernst freundete sich schnell mit der Familie des Teilhabers Louis-Raphaël Bischoffsheim (1800–1873) an. Cassels gute Beziehungen zur Familie Bischoffsheim, sowie seine rasche Auffassungsgabe, ein zäher Wille und ein instinktsicheres Urteil in finanziellen Angelegenheiten führten ihn mit nur zweiundzwanzig Jahren in die Führungsebene des angesehenen Bankhauses. Dort gelang es ihm, einige schon lange verloren geglaubte riskante Investitionen zu sichern, aber auch sein eigenes Gehalt binnen eines Jahres von 200 auf 5000 Pfund Sterling zuzüglich Provision zu steigern. Auch sein eigenes Geld vermochte er gewinnbringend anzulegen. Noch vor seinem 30. Lebensjahr verfügte Cassel über ein beträchtliches privates Vermögen in Höhe von über 150.000 Pfund Sterling.", "section_level": 1}, {"title": "Der arrivierte Geschäftsmann.", "content": "Der zunehmende Erfolg öffnete Cassel den Zugang zu den angesehensten Londoner Kreisen aus Adel, Politik und Hochfinanzen. 1878 heiratete er Annette Maxwell, aus der Ehe ging eine Tochter, Amalia Mary Maud (Maudie) Cassel hervor, die Sir Wilfred Ashley – den späteren 1. Baron of Temple – heiratete. Cassels Enkeltochter aus dieser Verbindung war Edwina Ashley, die als Gemahlin von Louis Mountbatten 1922 Mitglied der weiteren königlichen Familie wurde. Annette Maxwell Cassel starb 1881 nach nur drei Jahren Ehe an Tuberkulose. Ihrem Wunsch auf dem Sterbebett folgend konvertierte Cassel, der sich selbst freilich immer als Jude fühlte, zum Katholizismus. Nach dem Tod seiner Mutter (1874) sowie seines Vaters und seines Bruders Max (1875) überließ Cassel seinen eigenen Erbteil der Schwester Wilhelmina und ihren Kindern Felix und Anna. Später holte er Wilhelmina Cassel und deren Kinder nach London und ließ sich von ihr den Haushalt führen. 1884 begann Cassel, eigene Geschäfte zu führen, operierte aber nach wie vor von seinen Räumen im Bankhaus der Bischoffheims in der Throgmorton Street aus. Ein eigenes Büro eröffnete er erst 1898. Er investierte in sibirische Goldminen und die Erzförderung in Schweden. Daneben hielt er Anteile an Stahlkonzernen und Eisenbahngesellschaften, finanzierte Bewässerungsprojekte in Ägypten und Staatsanleihen für Mexiko, China und Uruguay. 1889 gründete er zusammen mit Lord Willoughby de Broke ein eigenes Gestüt. Ab 1896 begann er, mit selbstgezüchteten Rassepferden an Pferderennen teilzunehmen. Bei einem dieser Rennen lernte er Edward, Prince of Wales – einen bekannten Pferdenarren und häufigen Besucher von Rennen – kennen, dem er zeit seines Lebens freundschaftlich verbunden blieb. Daneben unterhielt Cassel auch Beziehungen zu den liberalen Politikern und späteren Premierministern Herbert Henry Asquith und Winston Churchill, den er vor allem in seinen Anfangsjahren finanziell förderte. 1913 war Cassel Mitbegründer der GAG Immobilien Köln. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts vollzog er den Namenswechsel von Ernst Cassel zu Ernest Cassel. 1902 ernannte sein Freund Edward, nun mehr als Edward VII. zum König gekrönt, Cassel zu seinem privaten Finanzberater und Geheimkämmerer. Außerdem wurde er 1902 zum Privy Councillor. Cassel, der sein ganzes Leben lang karitativ gewirkt hatte, spendete im Lauf der Jahre mehr als 2.000.000 Pfund Sterling. 1910 gründete er die King Edward VII Foundation zum freundschaftlichen Austausch von Briten und Deutschen untereinander. 1921, kurz vor seinem Tod, gründete er das Cassel Hospital für psychisch Geschädigte des Ersten Weltkrieges. Bereits im Jahr 1900 stiftete Cassel der schwedischen Gemeinde Grängesberg ein Bürgerzentrum mit Konzertsaal, Bibliothek und Versammlungslokal, Badehaus, einem Park mit Sportplatz sowie eine Schulküche. Als Cassel 1921 starb, wurde er auf dem Kensal Green Cemetery in London vor der anglikanischen Friedhofskapelle beigesetzt. Cassel hinterließ ein Vermögen, das nach heutiger Währung etwa 270 Millionen Euro entsprechen würde. Den Großteil seines Vermögens bekam seine Enkeltochter Edwina Ashley: Zwei Millionen Pfund, seinen Landsitz in Hampshire und sein Londoner Stadthaus Brooke House. Zahlreiche Orden und Auszeichnungen zeugen von dem hohen gesellschaftlichen Rang, den Cassel zu seiner Zeit innehatte. Seine im schweizerischen Riederalp gelegene Villa Cassel wird heute von der Naturschutzorganisation Pro Natura als Zentrum genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Cassel als Kunstsammler.", "content": "Cassel zählt zu den bedeutendsten Kunstsammlern der Edwardianischen Epoche. Seine Sammlung in der Londoner Park Lane umfasste, neben Gemälden von van Dyck und Reynolds, insbesondere das sogenannte \"Cassel Silver\". Dabei handelt es sich um ein Besteckset, ein Erzeugnis der frühen englischen Silberschmiedekunst, dessen Einzelteile zwischen 1496 und 1799 entstanden. Es beinhaltet unter anderem Schokoladentassen und eine vergoldete und versilberte Wasserkanne. Da kein britisches Museum die finanziellen Mittel besaß, um alle Stücke des Cassel Silvers zu erwerben, formten acht Museen zusammen ein Interessenkonsortium, das das Set gemeinsam erwarb, um die Gegenstände auf mehrere Museen aufzuteilen. So finden sich elf seiner Teile heute im British Museum in London.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Ernest Cassel, GCB, GCMG, GCVO, PC (* 3. März 1852 in Köln; † 21. September 1921 in London), aufgrund seines „schlossherrenhaften“ Reichtums und seiner guten Beziehungen zur königlichen Familie auch „Windsor-Cassel“ genannt, war ein britischer Bankier deutscher Abstammung.", "tgt_summary": null, "id": 1984751} {"src_title": "Belagerung von Cahir Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Higginbotham wuchs in Chicago, der drittgrößten Stadt der USA auf. Nach dem Besuch der Grund- und weiterführenden Schule ging sie 1982 von der Chicagoer Whitney M. Young Magnet High School ab. Danach studierte sie an der Southern Illinois University (SIUC) in Carbondale Elektrotechnik. Während der Sommermonate arbeitete sie bei IBM, um sich etwas Geld zu verdienen. Sie hatte auch vor, nach der Uni dort anzufangen. Aber als Higginbotham 1987 ihren Abschluss machte, stellte IBM keine neuen Mitarbeiter im Bereich Elektronik ein. Stattdessen schlug man ihr vor, für die Firma im Außendienst zu arbeiten und sie als Ingenieurin zu beschäftigen, sobald eine Stelle frei würde. Sie war nicht sehr begeistert darüber, aber zu ihrem Glück kam es anders: Regelmäßig besuchten Vertreter der US-Raumfahrtbehörde IBM Chicago, um Techniker für sich zu suchen. Ausgerechnet in diesem Jahr kam niemand von der NASA vorbei. Stattdessen erhielt sie eines Tages einen Anruf von einem Mann. Er erklärte, er sei von der NASA und man suche Techniker für das Kennedy Space Center (KSC) in Florida. Sie sagte zu und trat nur zwei Wochen nach ihrem Bachelor-Examen ihren Dienst beim KSC an. Zunächst arbeitete Higginbotham in der Electrical and Telecommunications Systems Division des KSC als Elektrikerin für Nutzlasten. Ein halbes Jahr später wurde ihr die Leitung der Experimentbetreuung für den Orbiter Columbia übertragen. Anschließend war sie bei allen Shuttle-Missionen dafür zuständig, dass die gesamte in der Nutzlastbucht untergebrachte technische Ausrüstung ausreichend mit Strom versorgt war und keine Kurzschlüsse verursachte. Ihr Arbeitseifer sprach sich herum. Und so trat eines Tages die Leitung des KSC an Higginbotham heran, um sie zu fragen, ob sie dem Direktor für den Betrieb der Raumfähren unterstützend zur Seite stehen wolle. Dieser beauftragte sie mit der Bildung einer Arbeitsgruppe zur Analyse der Abläufe an den Orbitern. Im nächsten Schritt entwickelte ihr Team eine Anzeige für das Besucherzentrum des KSC, das eine detaillierte grafische Darstellung ermöglichte, um zu erkennen, in welcher Phase der Fertigstellung sich jedes Shuttle befindet. Higginbotham fing dann wieder an zu studieren und erhielt 1992 vom Florida Institute of Technology (FIT) in Melbourne einen Master in Betriebsführung. Danach wurde sie zur stellvertretenden Projektingenieurin für die Atlantis ernannt. Sie half mit, den Orbiter im Rahmen des Shuttle-Mir-Programms mit einem von Russland entwickelten Kopplungsstutzen auszurüsten. So konnte die Atlantis als erste Fähre im Sommer 1995 (STS-71) an die Raumstation Mir andocken. Nach zwei Jahren wurde Higginbotham die gesamte technische Verantwortung für die Columbia übertragen. Als Leitende Ingenieurin hatte sie den dienstältesten Orbiter der NASA-Flotte auf seine Missionen vorzubereiten. Das reichte von der Ankunft in der Montagehalle (Orbiter Processing Facility) bis zum Start, wo sie im Kontrollzentrum saß. Daneben studierte sie weiter und schloss Mitte 1996 das FIT mit einem Master im Fach Raumfahrtsystemtechnik ab.", "section_level": 1}, {"title": "Astronautentätigkeit.", "content": "Higginbotham hatte nie vor, Astronautin zu werden. Einer ihrer Vorgesetzten trat an sie heran und sagte, sie hätte das Zeug dazu und solle sich bewerben. 1994 reichte sie ihre Unterlagen ein. Sie kam auch in die engere Wahl und wurde im Juni nach Texas ins Johnson Space Center (JSC) eingeladen, um Bewerbungsgespräche zu führen sowie medizinisch und psychologisch untersucht zu werden. Am Ende reichte es nicht – sie wurde abgelehnt. Sie war bestürzt und fühlte sich an ihrem Ego getroffen, sagt sie, wenn sie erklärt, warum sie sich im folgenden Jahr gleich erneut bewarb. Higginbotham kam mit der 16. Astronautengruppe zur NASA, die mit einer Stärke von 35 Anwärtern die größte Gruppe seit den legendären „Thirty Five New Guys“ 1978 (NASA-Astronautengruppe 8) bildete. Higginbotham zählte zu den insgesamt 2.432 Bewerbern, die den formalen Auswahlkriterien entsprachen. Daraus gingen 123 Finalisten hervor, die zwischen Oktober 1995 und Februar 1996 das JSC in Houston für die einwöchigen Tests besuchten. Mitte August 1996 begann Higginbotham zusammen mit den 43 anderen Bewerbern – 10 Piloten, 25 Missionsspezialisten und 9 internationale Anwärter – das zweijährige Basistraining. Es folgten Einsätze in der Nutzlastenabteilung des Astronautenbüros und im sogenannten Shuttle Avionics Integration Laboratory, wo neue Computerprogramme und Instrumente erprobt werden, bevor sie in den Shuttle integriert werden. Danach kam sie als Astronautin ans Kennedy Space Center zurück und betreute Bauteile für die Internationale Raumstation (ISS), bis sie mit dem Shuttle in eine Umlaufbahn gebracht wurden. Bevor sie ihre erste Nominierung für einen Raumflug erhielt, war sie CapCom und stand dann der Systems Crew Interfaces Section für die ISS vor. Higginbotham wurde im August 2002 für ihre erste Mission aufgestellt und trainierte als Missionsspezialistin auf STS-117 unter der Leitung von Mark Polansky. Wegen des Columbia-Unglücks Anfang 2003 wurden alle weiteren Shuttle-Flüge ausgesetzt. Deshalb wurde auch der für Oktober 2003 geplante Einsatz von STS-117 verschoben. Im Februar 2005 nahm die NASA eine kleine Umstellung bei der Mannschaft vor und teilte Polansky und Higginbotham dem Flug STS-116 zu, der im Dezember 2006 durchgeführt wurde. Nur einen Monat nachdem sie im Oktober 2007 für die Mission STS-126 ausgewählt wurde, verließ Higginbotham Ende November 2007 die NASA, um eine Position in der Wirtschaft anzunehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Higginbotham ist geschieden und kinderlos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joan Elizabeth Miller Higginbotham (* 3. August 1964 als Joan Elizabeth Higginbotham in Chicago, Illinois, USA) ist eine ehemalige amerikanische Astronautin.", "tgt_summary": null, "id": 380496} {"src_title": "Tetrabrombisphenol A", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Bitterling ist eine kleine Fischart mit relativ hohem Rücken und halbunterständigem Maul. Den Körper schützen große Schuppen, die Poren der unvollständigen Seitenlinie sind nur auf den ersten 4 bis 7 Schuppen hinter dem Kopf erkennbar. Den größten Teil des Jahres ist der Rücken graugrün gefärbt, Seiten und Bauch sind silbrig. Über die Mitte der Seiten zieht sich ein opalisierender Streifen blaugrüner Farbe. In der Laichzeit intensivieren sich die Farben der Männchen – Kehle, Brust und vordere Bauchseite werden rötlich, Rücken und Hinterkörper schillern grün. An zwei Stellen über den Augen und dem Maul erscheinen Laichwarzen und hinter den Kiemendeckeln je ein blauer Fleck.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzungsverhalten.", "content": "Die Laichzeit findet je nach Wassertemperatur zwischen April und Juni statt. In dieser Zeit wächst den Weibchen hinter der Afteröffnung eine 5 bis 6 cm lange Legeröhre. Diese hilft dem Weibchen, die Eier (pro Weibchen insgesamt 40 bis 100 Stück mit bis zu 3 mm Durchmesser) in den Kiemenraum großer Süßwassermuscheln abzulegen, wobei jede Muschel nur ein bis zwei Eier erhält. Die intensiv gezeichneten Milchner zeigen ein ausgesprochenes Territorialverhalten gegenüber ihren Rivalen. Die Aggression zu Beginn der Territorienbildung jedoch nimmt ab, sobald der Rogner seine Eier abgelegt hat. Die Spermien der Männchen gelangen durch das Atemwasser in den Kiemenraum der Muscheln und befruchten dort die Eier. Bis die Larven schwimmen können, bleiben sie – vor Feinden weitgehend geschützt – in den Muscheln. Die Muscheln profitieren von den Fischen, in dem sich ihre Larven (Glochidien) an sie anheften und durch sie verbreitet werden. Bitterlinge leben meist in Flussunterläufen, alten Flussarmen und einigen Seen, wo sie Buchten mit schlammigem Grund aufsuchen, in denen die Große Flussmuschel (\"Unio tumidus\") oder die Große Teichmuschel (\"Anodonta cygnea\") vorkommen. Die Männchen suchen sich im Frühjahr eine Muschel aus und vertreiben anfangs auch die Weibchen von ihr. Die Anwesenheit von Muscheln löst beim Männchen erst die Umfärbung zum „Hochzeitskleid“ und das Balzverhalten aus. Nähert sich dann ein geschlechtsreifes Weibchen, beginnen sie, es in einem komplizierten Ritual zu ihrer Muschel zu locken. Schließlich schiebt das Weibchen die Legeröhre in den Kiemenraum der Muschel und legt dort ihre Eier ab. Das Männchen lässt über der Einsaugöffnung des Weichtieres seine Samenflüssigkeit (\"Milch\") ab, die mit dem Wasser zum Rogen gelangt. Die befruchteten Eier entwickeln sich im Innern der Muschel und die kleinen Bitterlinge verlassen sie nach zwei bis vier Wochen. Das Männchen lockt sogar gelegentlich mehrere Weibchen zu seiner Muschel. Dieselbe Muschel nutzen mitunter aber auch andere Bitterlingspaare, so dass man dann in ihr über 100 verschiedene Entwicklungsstadien der jungen Bitterlinge zählen kann. Die vier bis fünf Jahre alt werdenden Fische erlangen im zweiten Lebensjahr die Geschlechtsreife.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die Weltnaturschutzunion IUCN führt den Bitterling in der Roten Liste gefährdeter Arten insgesamt als nicht gefährdet (\"Least Concern\"). Es werden aber lokale Bedrohungen durch Wasserverschmutzung, Unkrautentfernung und den Besatz mit Raubfischen angeführt. Aufgrund seiner speziellen Fortpflanzungsbiologie, also der Abhängigkeit vom gleichzeitigen Vorkommen bestimmter Muschelarten, ist der Bitterling in manchen Regionen Mitteleuropas eine bedrohte Fischart geworden. Durch Gewässerverschmutzung und -unterhaltungsmaßnahmen (Baggerarbeiten etc.) sind die Bestände dieser Muscheln vielerorts zurückgegangen oder sogar ausgerottet worden. Rote Liste-Einstufungen in Europa Gesetzlicher Schutzstatus in Europa Vom Verband Deutscher Sportfischer (VDSF) und dem Österreichischen Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) wurde der Bitterling zum \"Fisch des Jahres 2008\" gewählt. Der Wahl angeschlossen haben sich erstmals der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bitterling (\"Rhodeus amarus\", Syn.: \"Rhodeus sericeus amarus\" Pallas, 1776) ist ein Karpfenfisch (Cyprinidae). Er ist in pflanzenreichen, flachen, langsam fließenden oder stehenden Gewässern mit sandigem oder schlammigen Grund zu finden. Die Bitterlinge sind bei der Fortpflanzung auf Muscheln angewiesen, die denselben Lebensraum bewohnen. Die 6 bis 9 cm großen Fische ernähren sich von Wirbellosen und Algen des Planktons. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Mitteleuropa nördlich der Alpen, nach Westen bis zum Rhonegebiet, nach Osten bis zum Kaspischen Meer. Sie fehlen jedoch in Skandinavien, Dänemark und einem Großteil Großbritanniens. Der Bitterling ist in Deutschland 1985 und 2008 sowie in Österreich 2008 zum \"Fisch des Jahres\" ernannt worden. Der Bitterling kommt auch im Teufelssee in Berlin-Grunewald vor.", "tgt_summary": null, "id": 1849433} {"src_title": "Unser lautes Heim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Programminhalte.", "content": "Neben vielen vordefinierten Standardlösern für Strömungsmechanik inklusive Mehrphasenströmungen existieren weitere Löser, unter anderem für folgende physikalische Problemstellungen: Weitere Löser können in der OpenFOAM-eigenen Syntax hinzugefügt werden. Turbulenz kann mittels RANS, Grobstruktur-Simulation oder direkter numerischer Simulation abgebildet werden. Um Systeme von partiellen Differentialgleichungen lösen zu können, sind in OpenFOAM folgende Diskretisierungsschemen als C++-Programmbibliothek implementiert: Das Vorbereiten einer Simulation (Preprocessing) erfolgt in OpenFOAM mithilfe beigelegter Tools auf der Kommandozeile ohne GUI. Es ist aber auch möglich, externe Programme zu benutzen und die erzeugten Netze anschließend in OpenFOAM zu importieren. Das Einstellen der Simulationsparameter erfolgt auch hier über die Kommandozeile. Die grafische Aufbereitung der Simulationsergebnisse (Postprocessing) geschieht standardmäßig mithilfe der Software ParaView. Alternativ können die Ergebnisse in Formate einiger weit verbreiteter, kommerzieller Visualisierungsprogramme wie etwa Tecplot360 oder FieldView exportiert werden. OpenFOAM wird in zunehmendem Maße an Universitäten in Lehrveranstaltungen verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Entwicklung von FOAM (\"Field Operation And Manipulation\") wurde um 1989 von Henry Weller am Imperial College London in der Forschungsgruppe von Professor A.D. Gosman begonnen. Doktoranden wie Hrvoje Jasak aus der Forschungsgruppe nutzten und erweiterten FOAM im Rahmen ihrer Doktorarbeit. Weller, Jasak und weitere Mitglieder aus der Forschungsgruppe wie Greenshields und Janssens gründeten 2000 die Firma Nabla Ltd. um FOAM kommerziell anzubieten. 2004 wurde die Firma aufgelöst und die Entwickler Weller (OpenCFD Ltd.) und Jasak (Wikki Ltd.) arbeiteten fortan getrennt an dem nun unter der GNU General Public Licence stehenden \"OpenFOAM\" weiter. Am 15. August 2011 wurde die Übernahme der Entwicklerfirma OpenCFD Ltd. durch SGI bekanntgegeben. Zu gleicher Zeit wurde in Delaware, USA das aktienlose Unternehmen bzw. eine Non-Profit-Organisation mit dem Namen OpenFOAM Foundation, mit den Direktoren Mark Barrenechea (CEO, SGI) und Henry Weller (Begründer von OpenFOAM), gegründet, mit dem Auftrag, die gegenwärtige und zukünftigen Versionen von OpenFOAM unter der GPL zu verbreiten. Etwas mehr als ein Jahr später, am 12. September 2012, wurde bekannt gegeben, dass die ESI Group die Firma OpenCFD Ltd., die OpenFOAM Foundation sowie sämtliche Markenrechte übernimmt. 2014 verließen Henry Weller und Chris Greenshields OpenCFD Ltd., um die nach UK verschobene OpenFOAM Foundation als Direktoren zu leiten und mit der Firma CFD Direct Schulungen und Softwareentwicklungen für OpenFOAM anzubieten.", "section_level": 1}], "src_summary": "OpenFOAM (\"Open Source Field Operation and Manipulation\") ist ein in C++ geschriebenes, numerisches, freies Simulationssoftwarepaket für kontinuumsmechanische Probleme. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Lösen von Strömungsproblemen (Numerische Strömungsmechanik (englisch) CFD).", "tgt_summary": null, "id": 932213} {"src_title": "Otto Zöckler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Nick Dinsmore absolvierte seine ersten größeren Auftritte bei World Championship Wrestling, wo er jedoch nur vier Matches bestritt. Einen Großteil der Anfangszeit seiner Karriere verbrachte er bei der heutigen WWE-Aufbauliga Ohio Valley Wrestling, deren Besitzer Danny Davis maßgeblich an Dinsmores Training beteiligt war.", "section_level": 1}, {"title": "Ohio Valley Wrestling.", "content": "Bei OVW bildete Dinsmore lange zusammen mit Rob Conway das Tag Team \"Lords of the Ring\". Im März 1998 gewannen sie ein Turnier um die OVW Southern Tag Team Championship, deren erster Titelträger er bereits im vorhergehenden Jahr zusammen mit Flash Flanagan gewesen war. Das Team wurde sehr erfolgreich und konnte sich bis Juni 2002 den Titel insgesamt zehn Mal sichern. Zu dieser Zeit unterschrieb Dinsmore einen Entwicklungsvertrag mit der WWE, woraufhin er gezielt für das Hauptroster der Liga aufgebaut wurde. Er verblieb jedoch noch einige Monate bei OVW und gewann insgesamt acht Mal die OVW Heavyweight Championship.", "section_level": 2}, {"title": "World Wrestling Entertainment.", "content": "Ab Juli 2003 trat Dinsmore gelegentlich in Dark Matches bei WWE-Shows auf, war jedoch gleichzeitig noch bei OVW aktiv. Bei \"Vengeance 2003\" hatte er seinen ersten PPV-Auftritt, als er als „Doink the Clown“ an einem \"Bar Room Brawl\" teilnahm. Ebenfalls unter diesem Gimmick bestritt er bei \"SmackDown!\" ein Match gegen Chris Benoit, welches er verlor. Erst im März 2004 wurde Dinsmore ein fester Teil des Hauptrosters. Bei \"RAW\" debütierte er als Eugene; einem Charakter mit Down-Syndrom, der womöglich durch das Savant-Syndrom gute Wrestlingfähigkeiten besaß. Eugene, der laut Storyline der Neffe des damaligen \"General Managers\" Eric Bischoff ist, verwendete vor allem eher unspektakuläre Moves, wie sie z. B. in den 1970er Jahren benutzt wurden, sowie Signature Moves aktueller Wrestler. Seine erste bedeutsame Fehde hatte er gegen seinen \"Lieblingswrestler\" Triple H, der Eugene zunächst eine Freundschaft vorspielte, um ihn später zusammen mit seinem Stable Evolution brutal zu attackieren. Eugene revanchierte sich, indem er wenige Wochen später in ein Match zwischen Triple H und Chris Benoit eingriff und für die erfolgreiche Titelverteidigung des damaligen World Heavyweight Champion Benoit sorgte. Ab Oktober 2004 teamte Eugene mit William Regal und gewann mit ihm die World Tag Team Championship von Sylvain Grenier und Rob Conway. In einem Match gegen Christian und Tyson Tomko bei \"New Year's Revolution\" zog sich Eugene eine schwere Knieverletzung zu und musste mehrere Monate pausieren. Bei \"WrestleMania 21\" hatte er einen kurzen Auftritt und wurde von Muhammad Hassan und Khosrow Daivari angegriffen, bis schließlich Hulk Hogan zu seiner Rettung eilte. Im Juli 2005 kehrte Eugene zurück und begann eine Fehde gegen Kurt Angle, dessen olympische Goldmedaille er in einem Match gewann. Beim \"SummerSlam\" wurde er von Angle besiegt und musste die Medaille wieder abgeben. Später bestritt er einige Matches gegen seinen ehemaligen Partner Rob Conway und bekam dabei zwischenzeitlich die Unterstützung früherer WWE-Wrestler wie \"Hacksaw\" Jim Duggan, Kamala und \"Superfly\" Jimmy Snuka. Zusammen mit Snuka besiegte er Conway und Tyson Tomko am 1. November bei \"Taboo Tuesday\". Am 18. November 2005 wurde auf wwe.com berichtet, dass Nick Dinsmore während der Europa-Tour in einer Hotel-Lobby bewusstlos geworden und umgehend ins Krankenhaus gebracht worden war. Kurz darauf wurde bekannt gegeben, dass Dinsmore regelmäßig verschreibungspflichtige Medikamente wie Carisoprodol (Handelsname: Soma) einnahm und bis zum erfolgreichen Abschluss einer Entziehung suspendiert wurde. Nach seiner Rückkehr beim \"Royal Rumble 2006\" wurde Eugene hauptsächlich in der B-Show Sunday Night HEAT eingesetzt. Im Sommer verbündete er sich mit \"Hacksaw\" Jim Duggan und wurde zunächst von ihm zum Ring begleitet; später traten sie regelmäßig als Tag Team an. Während einer kurzen Fehde gegen die Spirit Squad wurde von Eric Bischoff, der während einer Ausgabe von \"RAW\" wieder als \"General Manager\" fungierte, ein Match der beiden gegen die Squad-Mitglieder Kenny und Johnny festgelegt. Die Regeln des Matches besagten, dass sich das unterlegene Team trennen müsse. Durch das Eingreifen der restlichen Spirit Squad verloren Eugene und Duggan den Kampf, woraufhin Eugene aus nicht näher beleuchteten Gründen durchdrehte und seinen Partner angriff. Durch diese Aktion wurde Eugene erstmals zum Heel.", "section_level": 2}, {"title": "Independent-Bereich.", "content": "Am 1. September 2007 wurde Dinsmore im Zuge der Wellness-Politik von der WWE entlassen, nachdem ihm eine längerfristige Einnahme von Schmerzmitteln ohne medizinische Notwendigkeit nachgewiesen worden war. Seit Februar 2008 ist er wieder bei Ohio Valley Wrestling aktiv, welche jetzt jedoch nicht mehr zur WWE gehört. Daneben tritt Dinsmore derzeit in zahlreichen kleineren Wrestling-Ligen an. Er verkörpert dort meist das bereits in der WWE verwendete Eugene-Gimmick. Im August 2009 wurde Eugene wieder in der WWE eingestellt, indem er in einem Match Ricky Ortiz besiegte. Doch zugleich wurde er wieder entlassen, da er körperlich nicht in Form war.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nicholas Adam Dinsmore (* 17. Dezember 1975 in Jeffersonville, Indiana) ist ein US-amerikanischer Wrestler und hauptsächlich wegen seines Engagements bei der WWE bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 942049} {"src_title": "St. Martinus (Borschemich)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der in England geborene Lee spielte anfangs in der kanadischen Ontario Hockey League für die Ottawa 67’s, wo er 1976 CHL Player of the Year wurde, und wechselte 1976 für zwei Jahre in die American Hockey League zu den Nova Scotia Voyageurs. Bereits in diesem Jahr wurde er für die World Hockey Association von den Toronto Toros in der zweiten Runde an 21. Stelle und beim NHL Amateur Draft 1976 von den Montréal Canadiens in der ersten Runde an zwölfter Position gedraftet. Er wechselte jedoch gemeinsam mit Pete Mahovlich nach zwei Monaten in der Saison 1977/78 zu den Pittsburgh Penguins und spielte fünf Jahre erfolgreich in der \"„besten Liga der Welt“\". Seine Bestleistung erzielte er in der Saison 1980/81 mit 64 Punkten in 80 Spielen. Zur Saison 1982/83 spielte er aber nicht nur im NHL Team der Penguins, sondern auch zeitweise im AHL Team der Baltimore Skipjacks. Im Jahr darauf entschloss er sich, sein Glück in Europa zu versuchen. Die in den frühen 80er Jahren sich in einer sportlichen Krise befindliche Düsseldorfer EG suchte dringend einen guten ausländischen Spieler für den ebenfalls neu zur DEG geholten Russen Victor Nechaew, von dem man sich viel versprach, und verpflichtete Lee für die Saison 1983/1984. Mit 49 Punkten in 46 Spielen wurde Lee Topscorer des Teams und stellte Nechaew damit in den Schatten. Trotzdem war man nicht hundertprozentig mit ihm zufrieden und überlegte, einen anderen Spieler zu holen. Die DEG plante aber trotzdem weiter mit ihm, warf Nechaew raus und verpflichtete zur darauf folgenden Saison 1984/1985 mit dem Kanadier Chris Valentine vom NHL Club Washington Capitals einen Landsmann, was zum Startschuss zu einer unvergleichlichen Karriere beider Spieler in Deutschland führen sollte. Der Center Valentine und der Außenstürmer Lee wurden zu kongenialen Partnern, die sportlich bei der DEG und im deutschen Eishockey überhaupt für ein Jahrzehnt zu den Topstars gehörten. Jahr für Jahr gehörten sie zu den Topscorern in der Bundesliga. Da die DEG zudem im Laufe der Jahre weitere wichtige Spielerverpflichtungen wie die Verteidiger Ulrich Hiemer, Mike Schmidt und Andreas Niederberger, sowie die Stürmer Dieter Hegen, Gerd Truntschka, Roy Roedger und Manfred Wolf tätigen konnte, wurde man auch wieder ernstzunehmender Meisterschaftsaspirant. 1990 war es dann soweit. Nach zwei verlorenen Finalteilnahmen 1986 und 1989 wurde die DEG nicht zuletzt durch Peter Lee und Chris Valentine Deutscher Meister 1990 und verteidigte den Titel noch weitere drei Mal (1991, 1992 und 1993). Der mittlerweile 36-jährige Lee beendete nach dem vierten Meistertitel in Folge mit der DEG seine aktive Laufbahn und siedelte zurück nach Kanada. Nachdem auch Chris Valentine seine Karriere beendete, entschloss sich die DEG umgehend die Rückennummern von Peter Lee (12) und Chris Valentine (10) zu sperren und zur Erinnerung an zwei der größten Spieler der Vereinsgeschichte und des deutschen Eishockeys nie mehr zu vergeben. Seitdem hingen Banner mit diesen beiden Rückennummern unter dem Dach des Düsseldorfer Eisstadions an der Brehmstraße. Zur Saison 2006/07, als die DEG den neuen ISS-Dome als künftige Spielstätte einweihte, wurden die Banner zusammen mit den acht Meisterbannern in die neue Sportstätte gebracht und hängen nun dort. Lees weitere Berufsplanungen sahen die Leitung einer Eishockeyschule für Kinder vor, zudem engagierte er sich als Trainer für sein früheres Team, den Ottawa 67's, wo er als Coach in der OHL-Saison 1994/1995 22 Siege, 38 Niederlagen und 6 Unentschieden verbuchen konnte. Jedoch mit dieser Tätigkeit unzufrieden, zog es ihn wieder zurück nach Europa, wo er sich dem zweitklassigen Team des EHC Wolfsburg anschloss. Für Wolfsburg erzielte er in 16 Spielen 25 Punkte, konnte aber nicht mehr sportlich derart überzeugen, so dass die Fachpresse überwiegend von einem Fehler sprach, überhaupt nochmal die Spielerkarriere begonnen zu haben. Umso erstaunlicher erschien das Angebot des DEL-Clubs Eisbären Berlin, dem nun mittlerweile 39-jährigen Lee einen Vertrag für das DEL-Team zu unterbreiten. Lee nahm an und spielte noch zwei Jahre sehr ansprechend für den Club aus Berlin-Hohenschönhausen, bis er 1997 endgültig seine aktive Karriere beendete.", "section_level": 1}, {"title": "Trainer und Manager.", "content": "Die Eisbären Berlin sicherten sich Lees Dienste auch nach seinem Karriereende. Die darauf folgenden drei Jahre fungierte er als Trainer des DEL-Teams, jedoch ohne größere Erfolge einzufahren. Resigniert nahm er Abstand vom Trainerjob und wechselte in den Managementbereich des Clubs, der mittlerweile vom US-Milliardär Philip F. Anschutz übernommen wurde. Dieser steckte hohe finanzielle Beträge in den Klub und legt Wert auf ein solides Management. Im Laufe der folgenden Jahre gelang es Manager Lee durch kluge Einkaufspolitik von Überseeprofis und der Einbindung von Spielern der fundierten Eisbären-Nachwuchsarbeit immer wieder, ein schlagkräftiges Team zu formen, welches die Deutschen Meistertitel der Jahre 2005, 2006, 2008, 2009, 2011, 2012 und 2013 sowie 2008 den Deutschen Eishockeypokal erringen konnte. Zusätzlich war er zeitweise als Assistent von Ralph Krueger bei der Schweizer Nationalmannschaft engagiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter-John Lee (* 2. Januar 1956 in Ellesmere, England) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler (Stürmer) der Düsseldorfer EG und der Eisbären Berlin, sowie früherer Trainer und heutiger Manager der Eisbären Berlin. Sein Sohn Chris Lee war ebenfalls Eishockeytrainer.", "tgt_summary": null, "id": 1900410} {"src_title": "Hannu Toivonen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Karriere des afroamerikanischen Soulsängers Eddie Kendricks begann zunächst in den späten 1950er Jahren bei dem Gesangstrio The Primes, ehe er 1960 mit seinem Freund Paul Williams zusammen zu den Temptations stieß. 1962 erhielt die Gruppe einen Plattenvertrag beim legendären Motown-Label. Eddie Kendricks sanfte, glockenhelle Falsettstimme prägte die ersten Hits der Temptations wie \"The Way You Do The Things You Do\", \"I’ll Be In Trouble\", \"The Girls Is Alright With Me\" und \"Girl (Why You Wanna Make Me Blue)\". Doch durch den Erfolg von \"My Girl\" wurde er zunehmend von David Ruffin als Leadsänger in den Hintergrund gedrängt. 1971 verließ Kendricks die Temptations, um eine Karriere als Solist zu starten. \"Just My Imagination (Running Away with Me)\" war der letzte Hit der Temptations, bei dem seine Stimme zu hören war. Seine erste Solo LP war \"All by Myself\". Mit \"Keep On Truckin’\", der ersten Single-Auskopplung aus seinem nächsten Solo-Album \"Eddie Kendricks\" glückte ihm 1973 ein Nr. 1-Hit in den US-Charts. Ein Jahr später konnte er diesen Erfolg mit der Tanznummer \"Boogie Down\" aus der gleichnamigen LP wiederholen. Sie erreichte Platz zwei der US-Charts. Beide Hits waren auch Platz eins in den amerikanischen R&B-Charts, wo Kendricks mit \"Shoeshine Boy\" 1975 ein weiterer Spitzenreiter gelang. \"He’s A Friend\" verpasste die Spitze 1976 nur knapp und war gleichzeitig auch sein letzter Top-40-Hit in den Hot 100 von Billboard. Danach flaute das Interesse an der Musik der ehemaligen Temptations-Stimme, trotz weiterer gelungener Solo-Alben, ab. Auch seine Hinwendung zur seinerzeit ungemein erfolgreichen Disco-Musik auf den Alben \"He’s a Friend\" (1975) und \"Goin’ up in Smoke\" (1976) konnte die Abwärtsspirale nicht aufhalten, obwohl diese Werke gute Platzierungen in den Disco-Charts erreichten. Nach wenig erfolgreichen Alben für Arista und Atlantic stieg Kendricks 1982 kurzzeitig wieder bei den Temptations für eine Reunion-Tour und -LP ein. Auch David Ruffin war wieder mit von der Partie. Drei Jahre später sangen beide als Stargäste bei einem Konzert des stark vom Soul beeinflussten US-Popduos Hall & Oates. Dies ermöglichte sowohl Kendricks als auch Ruffin ein gewisses Comeback, denn der danach veröffentlichte Live-Mitschnitt erhielt eine Gold-Auszeichnung in den USA. 1987 nahmen Ruffin und Kendricks als Duo schließlich die LP \"Ruffin & Kendrick\" auf. Hierfür hatte Kendricks das „S“ seines Nachnamens gestrichen und wieder seinen Geburtsnamen angenommen. Mit \"I Couldn’t Believe It\" und \"One More for the Lonely Hearts Club\" gelangen Ruffin und Kendricks noch einmal zwei kleinere Erfolge in den R&B-Charts. Es sollten die Letzten bleiben. 1989 wurde Kendricks als Gründungsmitglied der Temptations in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Kendricks starb am 5. Oktober 1992 im Alter von 52 Jahren an Lungenkrebs. Er selbst führte seine Erkrankung auf seinen rund 30-jährigen Zigarettenkonsum zurück. Bobby Womack organisierte wenig später eine Serie von Tribut-Konzerten zum Gedenken an Kendricks, bei denen er von Künstlern wie Chaka Khan, Bill Withers, Freda und Scherrie Payne sowie Mary Wilson unterstützt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Eddie Kendricks (* 17. Dezember 1939 als \"Edward James Kendrick\" in Montgomery, Alabama; † 5. Oktober 1992 in Birmingham, Alabama) war ein US-amerikanischer Soulsänger, der fast zwei Jahrzehnte die Erfolgsgeschichte der Plattenfirma Motown mitgestaltete. Er wurde zunächst als Leadsänger und Gründungsmitglied der Temptations international bekannt. Nachdem er die Gruppe Anfang 1971 verlassen hatte, startete er eine erfolgreiche Solo-Karriere, die in dem US-Nummer-eins-Hit \"Keep On Truckin’\" ihren Höhepunkt fand. Er war das einzige Mitglied der Temptations, dem das gelang. Das Standardwerk \"Top R&B Singles 1942-1995\" von Joel Whitburn listet ihn auf Platz 25 der erfolgreichsten Künstler der 1970er Jahre.", "tgt_summary": null, "id": 467098} {"src_title": "Erik Sprague", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Im Spätsommer 1843 wurde Großfürst Nikolaus als zweites Kind von Großfürst Alexander und Marie von Hessen-Darmstadt in Zarskoje Selo geboren. Innerhalb der Familie war Nikolai als \"Nixa\" bekannt. In seiner leutseligen Art ähnelte er seiner Mutter. Seine Lehrer, die ihn auf seine zukünftige Rolle als Zar von Russland vorbereiteten, beschrieben ihn weiterhin als intelligent und menschlich und sahen in ihm den idealen Mann an der Spitze des Russischen Reiches. Mit dem Tod seines Großvaters Zar Nikolaus I. Pawlowitsch und der Thronbesteigung seines Vaters wurde Nikolaus am 2. März 1855 als dessen ältester Sohn neuer Thronfolger. Um ihn dem Volk näherzubringen, aber auch motiviert durch seine eigene harte Ausbildung, schickte Alexander II. seinen 17-jährigen Sohn auf mehrere Reisen durch das ganze Reich. Diese Reisen und das raue Klima machten dem Zarewitsch sehr zu schaffen. Er klagte zunehmend über Rückenschmerzen. Die Ärzte konnten sich nicht einigen. Die einen sagten, er habe sich die Wirbelsäule verletzt, als er vom Pferd gefallen sei. Die anderen wiederum vermuteten eine rheumatische Erkrankung. Ohne eine genaue Diagnose erstellt zu haben, riet man ihm auf gut Glück zu einem Aufenthalt im niederländischen Seebad Scheveningen. Trotz Medikamenten und Massagen verschlimmerten sich die Schmerzen von Tag zu Tag, sodass Nikolaus bald nicht mehr aufrecht stehen konnte. Die Ärzte schickten ihn zur weiteren Behandlung nach Nizza. Als er im November 1863 dort ankam, war er nur noch Haut und Knochen und konnte sich kaum noch bewegen. Zudem diagnostizierte man Tuberkulose. Trotz allem hoffte man auf eine baldige Besserung seines Zustandes. Seine Eltern arrangierten im Sommer 1864 die Verlobung mit Prinzessin Dagmar von Dänemark, Tochter des dänischen Königs Christian IX. Zu einer Hochzeit kam es jedoch nicht mehr. Auf seinem Sterbebett äußerte Nikolaus den Wunsch, dass Dagmar seinen jüngeren Bruder und baldigen Zarewitsch Alexander heiraten sollte. Sie wurde später an dessen Seite unter dem Namen \"Maria Fjodorowna\" Zarin von Russland. Nikolaus blieb zur Behandlung in Nizza, wo sich nun auch seine Mutter niederließ. Verzweifelt verfolgte sie den weiteren Krankheitsverlauf ihres Lieblingskindes. In der Nacht vom 23. auf den 24. April 1865 starb Nikolaus plötzlich an einer Meningitis. Von Nizza aus wurde sein Leichnam nach Villefranche gefahren, von wo er an Bord des russischen Schiffes \"Alexander Newski\" nach Sankt Petersburg gebracht und in der Peter-und-Paul-Kathedrale beigesetzt wurde. Am Sterbeort des Thronfolgers Nikolaus ließ der Zar eine Gedenkstätte einrichten. Von 1903 bis 1913 wurde in der Nähe eine russisch-orthodoxe Kirche errichtet, die bald zur Kathedrale erhoben wurde. Die Kirche liegt in einem kleinen Park am \"Boulevard du Tzarévitch\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Nikolai Alexandrowitsch Romanow (, wiss. Transliteration \"\"; * in Zarskoje Selo, heute Puschkin; † in Nizza) war ein russischer Zarewitsch.", "tgt_summary": null, "id": 743123} {"src_title": "Josef Marx (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn des Schuhmachers Georg Moiban und seiner Frau Magarethe, stammte aus gutbürgerlichen Verhältnissen. Er besuchte die Pfarrschule St. Maria Magdalena seiner Heimatstadt, wo er auf sein Talent aufmerksam machte und man ihn ungefähr im zehnten Lebensjahr an die Jakobi-Pfarrschule in Neiße, der Residenzstadt des bischöflichen Fürstentums Neisse schickte. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung kehrte Moibanus nach Breslau zurück, wo er Lehrer an der Schule Zum Heiligen Leichnam wurde. 1510 bezog er die angesehene Universität Krakau, aus der zahlreiche Humanisten, Dichter, Mathematiker und Astronomen hervorgingen. Traditionsgemäß absolvierte Moibanus das Studium der Sieben freien Künste, das er Pfingsten 1514 mit der Erlangung des akademischen Grades eines Baccalaureus der Artes liberales abschloss. Im Wintersemester 1515 findet man ihn an der Universität Wien, wo er unter Ambrosius Salzer (1476–1568) sein philosophisches Studium weiterführte und 1517 den Magistergrad der philosophischen Wissenschaften erwarb. Dort gab er 1517 unter dem humanistischen Namen \"Ambrosius Mecodiphrus\" drei heroische Hymnen des italienischen Mystikers Pico de Mirandola heraus, ein Gedicht auf den Ursprung der verschiedenen Religionen und einen Hymnus auf das Mysterium der Heiligen Dreifaltigkeit mit Abdrucken, begleitet von einem empfehlenden Beigedicht des Gräzisten Jacobus Bedrotus Pludentinus († 1541). Nach einer Gelehrtenreise durch Süddeutschland, wo er unter anderem Johannes Reuchlin kennenlernte, berief ihn der Rat in Breslau 1520 zur Leitung der Pfarrschule bei St. Maria Magdalena. Für seine Schüler gab er dort 1520 eine Sammlung von kürzeren Briefen des Erasmus von Rotterdam heraus und 1521 eine eigene lateinische Grammatik „Paedia artis Grammaticae“, der „Erasmus’ Libellus de constructione octo partium orationis“ als Syntax beigedruckt ist. Nach dem Tode des Bischofs trat er von der Leitung der Domschule zurück und übernahm stattdessen die Schule an der Magdalenenkirche (ab 1643 Maria-Magdalenen-Gymnasium). In Leipzig ließ er 1522 eine lateinische Grammatik und andere Lehrbücher erscheinen und mühte sich um die Hebung des Bildungsstandes. Da seinen Bemühungen kein Erfolg beschieden war, gab er das Schulamt auf und widmete sich seit 1523 in Wittenberg ausschließlich der Theologie. Als Freund der Reformation hatte sich Moiban Anfang 1520 zeitweilig zu Philipp Melanchthon an die Universität Wittenberg begeben, um sich von diesem über pädagogische Fragen in Beziehung auf Partikularschulen belehren zu lassen. Ende 1521 begab er sich wieder nach Wittenberg, wo er die Anfänge der Wittenberger Bewegung erlebte. Da sein Vater 1522 gestorben war, zog es ihn kurze Zeit wieder nach Breslau, von wo er 1522 nach Wittenberg zurückkehrte. Am 16. April 1523 immatrikulierte er sich abermals in Wittenberg zum Studium der Theologie. Seine Lehrer waren damals natürlich Martin Luther, Caspar Cruciger, Johannes Bugenhagen und Justus Jonas der Ältere. Zu Joachim Camerarius, Paul Eber und Veit Dietrich baute er ein freundschaftliches Verhältnis auf und wandelte sich vom Humanisten zum evangelischen Theologen. In Wittenberg hielt er philosophische Vorlesungen, dichtete den Choral „Eyn Lobgesang vom Vater uneser“, der 1525 Eingang ins Zwickauer Gesangbuch und 1618 ins Breslauer Gesangbuch fand. Als sich 1524 in Breslau die Reformation durchgesetzt hatte, wurde Moibanus auf Vorschlag seines Freundes Johann Heß vom Rat zum Pfarrer an der Elisabethkirche gewählt. Am 16. Mai 1525 erfolgte seine Berufung und ihm wurden die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt, so dass er sich, nachdem er Lizentiat geworden war, am 26. Juni 1525 in Wittenberg zum Doktor der Theologie promovieren konnte. Nachdem ihm auch Jakob von Salza als Bischof am 3. August 1525 die Investitur erteilt hatte, begann er in Breslau zunächst verhalten zu wirken. Die Durchsetzung der reformatorischen Ordnung erfolgte zögerlich. Auch Johann Heß war vorsichtig. Das Abendmahl unter beiderlei Gestalt wurde nur heimlich denen gereicht, die danach begehrten. Das römische Messopfer wurde noch gefeiert. Beide Prediger verständigten sich nun, konsequenter vorzugehen und eine neue Gottesdienstordnung aufzustellen. Alles, was dem evangelischen Gewissen nicht anstößig war, wurde beibehalten. Verschwinden musste das Messopfer. Von allen Neuerungen machte der Rat dem Bischof Mitteilung. Gottesdienste mit der Predigt im Mittelpunkt wurden an allen Festtagen und Wochentagen gehalten. Für den Abendmahlsgottesdienst wurde ein eigener Kanon aufgestellt. Indirekt fand diese Ordnung die Bestätigung der Obrigkeit. Den Gegnern war Moibanus, der neben Heß als tatkräftigster Reformator galt, ein Dorn im Auge. Sie streuten Pulver in seinen Predigtstuhl, wo er bei der Frühpredigt den Docht des Lichtes hinzuwerfen pflegte. Als Seelsorger muss er größere Gaben besessen haben denn als Prediger. Auch katechetisch war er begabt. Sein Katechismus von 1533 wurde mehrfach lateinisch nachgedruckt. Die Vorrede zur deutschen Ausgabe stammt von Caspar Cruciger, die der lateinischen Ausgabe von Melanchthon. Die Darstellung in Gesprächsform hat seinen Schüler Zacharias Ursinus später zur Gestalt des Heidelberger Katechismus angeregt. Auch biblische Texte verarbeitete er literarisch. Zu aktuellen kirchlichen Fragen nahm er Stellung: Kinderkommunion, Zeremonialwesen, Fürstenpflichten und die Stellung in den Türkennöten. Mit dem Bischof mühte er sich, zu einer freundlichen Lösung der Reformationsprobleme zu kommen. Noch Ende 1539 und bis in die 1540er Jahre wandte er sich an den neuen Bischof mahnend mit einer Gratulationsepistel. Aber die Gegner, vor allem Johannes Cochläus, ruhten nicht, so dass er bald die Hoffnung, den Bischof zu gewinnen, aufgab. Auch innere Kämpfe hatte er in der Breslauer Kirche zu bestehen, vor allem mit den Anhängern Kaspar Schwenckfelds und Valentin Krautwalds. Diese Auseinandersetzungen, die brieflich ausgetragen wurden, gingen über ganz Schlesien. Melanchthon unterstützte ihn dabei von Wittenberg aus. 1537 schrieb er sein Hauptwerk gegen die Spiritualisten „Das herrliche Mandat Jesu Christi unseres Herrn und Heilandes Marci 16. Denen zu einem Unterricht, so das Predigtamt und die Sacrament Christi für unnötig zur Seelen Heil achten wollen, gehandelt!“. Die Schrift erschien mit einer Vorrede Luthers. Durch diese Auseinandersetzung gewann er Verbindung mit dem Liegnitzer Herzog Friedrich II. und Herzog Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach. Er zeigte sich durch seine Fürsorge für die Schule und die Studien als Schüler Melanchthons und sorgte für die Verbreitung der Schriften Melanchthons in Schlesien. Auch mit Johannes Calvin stand er in Verbindung und Lelio Sozzini war sein Gast. Über dogmatische Streitigkeiten war er erhaben.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Moibanus hatte sich am 30. April 1526 mit Anna Broncke († 6. April 1569) der Tochter eines Bürgers in Schweinitz verheiratet. Aus der Ehe gingen 12 Kinder hervor. Neun Kinder überlebten ihren Vater. Von den Kindern sind bekannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ambrosius Moibanus, auch \"Moyben, Moiban, Moybin, Moywen, Mecodiphrus,\" (* 4. April 1494 in Breslau; † 16. Januar 1554 ebenda) war ein deutscher Humanist, evangelischer Theologe und Reformator.", "tgt_summary": null, "id": 729121} {"src_title": "Mel Brooks’ letzte Verrücktheit: Silent Movie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berufliche Laufbahn.", "content": "Sargsjan studierte von 1970 bis 1979 an der philologischen Fakultät der Staatlichen Universität Jerewan, unterbrochen 1972 bis 1974 vom Militärdienst. Anschließend arbeitete er als Funktionär der KPdSU und der Jugendorganisation Komsomol in seiner Geburtsstadt Stepanakert und in Bergkarabach. Sargsjan setzte sich in der Bewegung für die Unabhängigkeit Bergkarabachs von der Aserbaidschanischen SSR ein, war von 1989 bis 1993 Chef der Selbstverteidigungskräfte der Republik Bergkarabach und zusätzlich von 1990 bis 1993 Abgeordneter der Nationalversammlung von Armenien. Seit 2004 ist er Präsident des armenischen Schachverbandes. Im Zusammenhang mit der Ermordung aserbaidschanischer Zivilisten beim Massaker von Chodschali während des Bergkarabach-Krieges am 26. Februar 1992 sagte der damalige Anführer der Selbstverteidigungskräfte der Karabach-Armenier Sargsjan in einem Interview mit dem britischen Journalisten und Kaukasusforscher Thomas de Waal: „Bis Chodschali dachten Aserbaidschaner, dass die Armenier ihre Hand nicht gegen die Zivilbevölkerung erheben würden. Wir waren in der Lage, dieses Stereotyp zu durchbrechen.“ Von 1993 bis 2007 war Sargsjan Verteidigungsminister Armeniens (der offizielle Titel wechselte). Zwischen März 2007 und April 2008 bekleidete er das Amt des Ministerpräsidenten. Im Februar 2008 gewann er die Präsidentschaftswahlen und wurde Nachfolger von Staatspräsident Robert Kotscharjan, dessen Wunschkandidat Sargsjan war. Obgleich die OSZE-Wahlbeobachter den Wahlgang als weitgehend fair bezeichneten, rief der Kandidat Lewon Ter-Petrosjan nach der Wahl zu Demonstrationen auf und forderte eine Annullierung der seiner Meinung nach gefälschten Wahl. Am 1. März 2008 wurde eine Massendemonstration für diese Forderungen gewaltsam aufgelöst. Acht Demonstranten kamen dabei ums Leben. Bei den armenischen Präsidentschaftswahlen am 18. Februar 2013 wurde er im Amt bestätigt. Laut Bewertung durch die Delegation Parlamentarische Versammlung des Europarates wurde die Wahl durch die künstlich gesteigerte Wahlbeteiligung entschieden. Berichten zufolge war sie durch den unzulässigen Einsatz administrativer Ressourcen, Stimmenkauf, Einschüchterung von Wählern und Manipulation bei der Auszählung der Stimmen gekennzeichnet. Am 10. Oktober 2014 unterzeichnete er in Minsk ein Abkommen zum Beitritt Armeniens in die Eurasische Wirtschaftsunion. In der Folge kam es deswegen mehrfach zu Demonstrationen gegen Sargsjan, an denen sich mehr als 10.000 Menschen beteiligten. Nachdem Sargsjan nach zwei Amtszeiten bei den Präsidentschaftswahlen 2018 nicht erneut antreten durfte, wurde Armen Sarkissjan als sein Nachfolger gewählt. Sargsjan wurde am 17. April 2018 Ministerpräsident mit deutlich größeren Befugnissen als sein Vorgänger Karen Karapetjan, da dieses Amt 2015 durch eine Verfassungsreform, bei der das bisherige semi-präsidiale in ein parlamentarisches System geändert wurde, stark aufgewertet wurde. Das Parlament erhält dadurch größere Kompetenzen, die Machtfülle des Staatsoberhauptes hingegen wird auf weitgehend repräsentative Funktionen reduziert. Noch im April 2014 versprach Sersch Sargsjan bei einem Treffen mit den Mitgliedern der Sonderkommission für die bevorstehenden Verfassungsänderungen, er werde nicht mehr für das Amt des Präsidenten kandidieren und wolle auch nicht Premierminister werden. Nach seinem Amtsantritt als Premierminister kam es im April 2018 zu Massenprotesten in der Hauptstadt Jerewan und in weiteren Städten des Landes, an denen sich zum Teil rund 50.000 Demonstranten beteiligten. Die Protestierenden warfen ihm vor, unter anderem für Korruption und Vetternwirtschaft in Armenien verantwortlich zu sein. Am 23. April 2018 beugte er sich den Protesten und reichte seinen Rücktritt vom Amt des Premierministers ein. Anfang Dezember 2019 erhob die Sonderermittlungsbehörde Armeniens eine Anklage gegen Sargsjan wegen Zweckentfremdung und Veruntreuung staatlicher Gelder. Ihm wird vorgeworfen, im Rahmen eines 2013 lancierten Subventionsprogramms für armenische Landwirte den regierungsnahen Unternehmern staatliche Aufträge zugespielt und dabei eine Summe in Höhe von 490 Millionen Dram (ca. 920. Tausend Euro) unterschlagen zu haben. Sargsjan selbst bezeichnete die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen als „politische Verfolgung“.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Sargsjan ist seit 1983 mit der Musiklehrerin Rita Aleksandri Sargsjan (* 6. März 1962) verheiratet und hat zwei Töchter, Anusch und Satenik (* 17. August 1986). Neben seiner Muttersprache Armenisch spricht Sargsjan fließend Russisch. Daneben hat er gute Kenntnisse der türkischen und aserbaidschanischen Sprache und versteht rudimentär Englisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sersch Asati Sargsjan (, in wissenschaftlicher Transliteration \"Serž Azati Sargsyan\"; * 30. Juni 1954 in Stepanakert, Autonome Oblast Bergkarabach, Aserbaidschanische SSR, Sowjetunion) ist ein armenischer Politiker (Republikanische Partei), der von 2008 bis 2018 Staatspräsident Armeniens und vom 17. bis 23. April 2018 armenischer Ministerpräsident war.", "tgt_summary": null, "id": 1041154} {"src_title": "Kikowo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "Seinen ersten sportlichen Auftritt hatte er 1953, als er Schülermeister über 1000 Meter wurde. Zwei Jahre später gewann er die Juniorenmeisterschaft über 1500 Meter. Als 20-Jähriger nahm er an den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne teil, kam jedoch nicht in den Endlauf. Besser lief es für ihn 1958 bei den Europameisterschaften in Stockholm, wo er sich über 1500 Meter als Zehnter platzieren konnte. Von nun an profilierte Michel Jazy sich auf allen Strecken zwischen 1500 und 5000 Metern. Nachdem er 1964 in Tokio den einzigen Tiefpunkt seiner Karriere – über 5000 Meter lag er 50 Meter vor dem Ziel an der Spitze und wurde dann um Zentimeter geschlagen Vierter – erlebt hatte, gelang ihm im darauffolgenden Jahr über 2 Meilen in Weltrekordzeit ein Sieg über Ron Clarke und schließlich als krönender Abschluss der Gewinn der Europameisterschaft über 5000 Meter. Der Sohn eines aus Polen nach Frankreich emigrierten Bergarbeiters erlernte bei der Sportzeitung \"l'Equipe\" den Beruf eines Schriftsetzers. 1960, 1962 und 1965 wurde er von der Sportzeitung L’Équipe zu Frankreichs Sportler des Jahres („Champion des champions“) gewählt. 1965 war er auch Europas Sportler des Jahres. Michel Jazy ist noch heute dem Sport eng verbunden. 1979 rief er den Herbst-Klassiker „20 km de Paris“ ins Leben.", "section_level": 1}, {"title": "Training.", "content": "Während in den meisten Ländern Europas ein Training entsprechend neueren Erkenntnissen der Trainingswissenschaft praktizierte wurde, orientierte sich das Training Jazys an den Erkenntnissen früherer erfolgreicher Athleten. So trainierte er auf den Spuren Gunder Häggs bei Gösta Olander, der zurückgezogen in den Wäldern Nordschwedens ein Trainingslager in Vålådalen unterhielt. Sein Training war durch Fahrtspiel gekennzeichnet, d. h., er machte eine Vielzahl von Wiederholungstempoläufen im Gelände, auf Aschenbahnen lief er nur selten. Durch die Natürlichkeit im Training konnte er selbstbestimmt trainieren, ein striktes Intervalltraining Freiburger Prägung nach Woldemar Gerschler und Herbert Reindell hielt er für \"faschistisch\" und völlig unfranzösisch. In Frankreich stand er mit der scheinbaren Leichtigkeit des Trainings in harter Konkurrenz zu Michel Bernard, der wesentlich umfangreicher (und damit langsamer) trainierte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michel Jazy (* 13. Juni 1936 in Oignies) ist ein ehemaliger französischer Leichtathlet polnischer Abstammung, der zwischen 1953 und 1966 als Mittel- und Langstreckenläufer erfolgreich war. Er stand von 1956 bis 1966 59-mal in der französischen Nationalmannschaft. Er lief 9 Weltrekorde, 17 Europarekorde und 51 französische Landesrekorde und gewann bei Europameisterschaften zwei Gold- und eine Silbermedaille, verlor aber bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom über 1500 Meter gegen Herb Elliott. Er startete für den Club Atlétique in Montreuil und wurde trainiert von Roger Frassinelli und Jo Malléjac. Er ist 1,77 m groß und wog in seiner aktiven Zeit 65 kg.", "tgt_summary": null, "id": 48105} {"src_title": "Erich Mönch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Naturgebiete.", "content": "Comporta grenzt einerseits an die Halbinsel Tróia und andererseits an den Naturpark des Sado, die Reserva Natural do Estuário do Sado, ein Gebiet von 23.160 Hektar von Feuchtgebieten im Flussdelta. Hier wird traditionell Reisanbau, Fischerei und Salzgewinnung betrieben. Bekannt wurde das Naturreservat durch das Vorkommen von Süßwasserdelfinen, welche im Sadodelta leben. Neben großen Mengen an Störchen, die die Ufer des Naturreservats und die Reisfelder nach Fröschen absuchen gibt es ca. 100 seltene und geschützte Vogelarten. Seit einigen Jahren gibt es in Comporta auch eine geschlossene Siedlung für Feriengäste. Der nahe liegende Strand (Ilha de Arroz) gilt als eine Attraktion und man hat eine wunderbare Sicht auf die quer ab liegende Küste von Setúbal und der Serra da Arrábida.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten belegbaren Bewohner der Gegend um Carvalhal und Comporta waren Kelten in der Epoche der Steinzeit. Sie hatten entlang des Rio Sado verschiedene Siedlungen gegründet und Spuren ihrer Kult- und Grabstätten reichen bis weit in das Hinterland hinein. Auch das römische Reich hinterließ in der Gegend seine Spuren. Hier ist insbesondere der Seehafen und Fischverarbeitungsort von auf der Halbinsel Tróia gegenüber von Cetóbriga zu nennen. Nach der christlichen Eroberung im 12. Jahrhundert fielen die Ländereien links des Sado an das Adelshaus der Infantados. Erst im Jahre 1836 in der Folge der liberalen Revolution in Portugal wurde das Gebiet frei verkauft und die Ländereien gingen teilweise in den Privatbesitz der größten Bankiersfamilie Portugals, Espírito Santo, (siehe Herdade de Comporta).", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Seit den neunziger Jahren entwickelt sich in der Gegend von Comporta und Carvalhal ein lebhafter Tourismus. Nachdem die Ferienprojekte auf der nahe gelegenen Halbinsel Tróia fertig gestellt wurden, verlagert sich nun die Bautätigkeit in die Sanddünen und den Pinienwald dieser Gegend. Der Verkauf von zwei großen Grundstücken der Herdade de Comporta, wurde im Jahre 2018 abgeschlossen. Die aktuellen Projekte (ADT2 und ADT3) beziehen sich auf 365 und 551 Hektar, wofür die Landkreise von Alcácer do Sal und Grândola bereits Entwicklungspläne vorgelegt haben. Diese Pläne umfassen Zonen für Luxushotels, Feriendörfer/Apartments und Golfplätze mit der maximalen Anzahl von 11.911 Betten. Die Projekte werden große Teile der bisher intakten Dünenlandschaft und des Pinienwaldes, der diese Dünen sichern soll, zerstören. Die Folgen sind daher unabsehbar für das Küstengebiet um Comporta. Der durch Golfplatz und Pools absehbar steigende Trinkwasserverbrauch wird den in diesem Gebiet sowie niedrige Grundwasserspiegel weiter senken.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Im Juli 2011 fanden in Comporta die Europameisterschaften der Nachwuchsspringreiter statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Comporta ist eine portugiesische Gemeinde die zum Kreis Alcácer do Sal gehört, mit einer Fläche von km2 und Einwohnern (Stand ). Dies ergibt eine Bevölkerungsdichte von Einwohnern/km2. ", "tgt_summary": null, "id": 202262} {"src_title": "Ohne Worte (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung dreht sich um Ryudo, einen Geohound (eine Art Söldner), und seinen sprechenden Vogel Skye. Zusammen nehmen sie einen Auftrag der Kirche an, Elena – eine Sängerin von Granas – als Bodyguards auf ihrem Weg zum Garmia Tower zu begleiten. Am Garmia Tower angekommen dreht sich die Handlung und Ryudo und Skye müssen um die ganze Welt reisen, um sie zu retten.", "section_level": 1}, {"title": "Kampfsystem.", "content": "Das Kampfsystem von Grandia II funktioniert ähnlich wie das aus dem Vorgänger: Auf einem Zeitbalken wird dargestellt, wann die Protagonisten des Kampfes (Partymitglieder und Monster) ein Kommando geben können. Bis dieses dann ausgeführt wird, braucht es noch etwas Zeit, dann wird z. B. angegriffen oder gezaubert. Das Besondere an dem Kampfsystem Grandias ist die Möglichkeit, Attacken der Gegner zu unterbrechen (bzw. abzubrechen) wenn diese sich in der Zeit zwischen dem Kommando und der Ausführung befinden. So ist es möglich selbst Kämpfe gegen Bossgegner zu überstehen, ohne dass man einen Treffer hinnehmen musste. Weiterhin gibt es verschiedene Strategien, um während des Kampfes Schaden zu vermeiden bzw. mehr Schaden anzurichten, wie Konter (einen Gegner kurz vor dessen Angriff angreifen) oder Ausweichmanöver. Zauber werden in Grandia II charakterunabhängig über sogenannte \"Mana Eggs (Mana-Eier)\" gelernt. Diese verfügen über die Möglichkeit, bestimmte Zauber zu „erlernen“ (jeden Zauber in fünf Stufen), und derjenige Charakter, der mit dem Ei ausgerüstet ist, kann diese dann zaubern (sofern er genügend Magiepunkte besitzt) Weiterhin besitzt jeder Charakter eigene Spezialfertigkeiten, die im Laufe des Spiels ausgebaut bzw. erlernt werden können (Reihenfolge und Stärke sind dabei komplett vom Spieler bestimmbar). Als Unterstützung gibt es auch noch \"Skillbooks (Fertigkeitenbücher)\", die vom Prinzip wie Mana-Eier funktionieren, nur stellen sie keine neuen Zauber zur Verfügung, sondern erhöhen beispielsweise die HP oder die Intelligenz eines Charakters permanent.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Details.", "content": "Ursprünglich wurde \"Grandia II\" für die Sega Dreamcast entwickelt, wurde jedoch 2002 auf die PlayStation 2 und den PC portiert. Für seine Zeit bot es überragende Grafik und Musik. Die PlayStation-2-Version verfügte exklusiv über 20 Minuten mehr Zwischensequenzen. Die Sega Dreamcast Version war das 64. meistverkaufte Spiel 2000, in Japan, mit 198.354 verkauften Einheiten. Im Rahmen des \"Game Arts Game Archives Festival\"s veröffentlichte man am 19. November 2014 das Computerspiel auf der PlayStation 3 unter der Kategorie \"PS2 Classics\", jedoch nur in Japan. Am 24. August 2015 veröffentlichte man über Steam weltweit eine überarbeitete HD-Version mit der Bezeichnung \"15th Anniversary Edition\". Neu hierbei ist, dass sich die Version an der Dreamcast Version orientiert und neben der besseren Grafik die Auswahl zwischen englischer und japanischer Sprachsynchronisation zur Verfügung gestellt wird, außerdem ein neuer Schwierigkeitsgrad hinzugefügt wurde. Schließlich wurde auch ermöglicht seine alten Speicherstände von der Dreamcast übertragen zu können. Einen Tag nach der Veröffentlichung gab es bereits auch schon den ersten Patch mit dem Titel 1.02. Hierbei gab es eine Reihe von Verbesserungen, so wurden die Videosequenzen an das 4K-Format angepasst, die Option verschiedene Töne mit einer Lautstärke einzustellen und viele weitere Kleinigkeiten wurden freigegeben und verbessert. Im August 2018 wurde bekanntgegeben, dass der Titel als „HD Remaster“ gemeinsam mit Grandia im Winter 2019 für Nintendo Switch weltweit veröffentlicht werden soll. Anspielbar war der Titel erstmals auf der PAX 2018 in Seattle. Der ursprüngliche Veröffentlichungszeitraum wurde nicht eingehalten, aber im Juni 2019 verkündete GungHo nähere Informationen, dass das Spiel zusätzlich deutsche und französische Texte beinhalten wird, die in der Originalversion nicht vorhanden waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grandia II (jap. ; Gurandia Tsū) ist ein Computer-Rollenspiel, das von Game Arts für die Dreamcast, PlayStation 2 und den PC produziert wurde. Obwohl die Geschichte von \"Grandia II\" nicht an den ersten Teil Grandia anknüpft, ist es der offizielle zweite Titel der gleichnamigen Serie. Veröffentlicht wurde das Spiel erstmals im August 2000, in Japan. Anschließend veröffentlichte man es auch in Nordamerika und in Europa, allerdings nur auf englischer Sprache.", "tgt_summary": null, "id": 1020999} {"src_title": "Queichheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "DEG, Oberhausen und Kassel (1996–2002).", "content": "Daniel Kreutzer begann seine Profikarriere in der Saison 1996/97 bei der Düsseldorfer EG, für die auch bereits sein Bruder Christof Kreutzer aktiv war. In seiner ersten Saison spielte der Stürmer lediglich 14 Spiele für Düsseldorf und wurde mit einer Förderlizenz ausgestattet, sodass er gleichzeitig beim EV Duisburg in der zweitklassigen 1. Liga Erfahrung sammeln konnte. Bereits in seinem ersten Jahr schoss der Linksschütze für die Düsseldorfer EG sein erstes Tor in der DEL. Im Folgejahr wechselte er zu den ECR Revier Löwen, um mehr Spielpraxis zu erlangen. 1998/1999 wechselte Kreutzer wiederum den Verein und spielte für die kommenden vier Spielzeiten bei den Kassel Huskies. Unter dem damaligen Huskies- und Nationaltrainer Hans Zach wurde Daniel Kreutzer zum deutschen Nationalspieler. In der Saison 2000/01 erzielte der Angreifer zum ersten Mal mehr als 40 Scorerpunkte in einer Saison (41) und beendete die Spielzeit mit einer positiven Plus/Minus-Bilanz von +9.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zur DEG (seit 2002).", "content": "2002 kehrte Daniel Kreutzer nach Düsseldorf zu den mittlerweile umbenannten DEG Metro Stars zurück, wo er die Rückennummer 23 erhielt. In der Saison 2005/06 wurde er zum Kapitän ernannt und trug damit das \"C\" auf dem Düsseldorfer Trikot. Sein größter Erfolg mit der DEG war der Pokalsieg 2006 und die Vizemeisterschaft in den Jahren 2006 und 2009. Als persönlichen Erfolg kann er den inoffiziellen Titel als bester deutscher Scorer der Saison 2005/06 für sich verbuchen, welcher auf die gute Zusammenarbeit mit seinen Reihenkollegen Tore Vikingstad sowie Klaus Kathan zurückzuführen ist und als Angriffsformation die Abkürzung \"KVK\" trug. Des Weiteren wurde er 2006 zum zweiten Mal nach 2004 von der Fachzeitschrift \"Eishockey News\" zum besten Deutschen in der DEL ausgezeichnet. 2008 wurde Kreutzer wegen mehrerer Verstöße gegen die Meldeauflagen der Nationalen Anti-Doping Agentur für drei Monate gesperrt. Im November 2009 verlängerte Kreutzer seinen ursprünglich bis 2010 datierten Vertrag um drei weitere Jahre bis 2013 zu geringeren Bezügen, um den Club aufgrund der finanzieller Schwierigkeiten zu entlasten. In der Saison 2010/2011 konnte Kreutzer zudem zum fünften Mal in der Vorrunde die 50-Punkte-Marke erreichen. Mit seinen 52 Scorerpunkten (18 Tore) schloss er die Vorrunde als fünfterfolgreichster Spieler ab. Im Dezember 2014 erhielt der Linksschütze erneut die Auszeichnung als bester Spieler des Monats durch die \"Eishockey News\". Im Januar 2015 verlängerte er seinen Vertrag erneut bis 2017. Aufgrund einer Schulterverletzung zu Beginn der Saison und folgender Operation derselben verpasste Kreutzer einen Großteil der Saison 2016/17. Zudem zog er ein Ende seiner Profi-Karriere in Betracht. Im Juni 2017 bestätigte die DEG den Abschied von Kreutzer. Mitte August wurde das Ende seiner Spielerlaufbahn verkündet. Ende Januar 2018 wurde er als Co-Trainer Mitglied des Stabes der Düsseldorfer EG. Am 2. Februar 2018 wurde Daniel Kreutzers Rückennummer 23 unter die Decke des ISS Domes gehängt, die 23 wird in Düsseldorf nicht mehr vergeben. Im März 2018 wurde Kreutzer für eine Länderspielreise nach Russland als Co-Trainer in den Stab der deutschen Nationalmannschaft berufen. Mit Beginn der Saison 2018/19 wurde Kreutzer als Leiter Scouting und Mitglied der Sportlichen Leitung im Management der Düsseldorfer EG verpflichtet.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Der 201-malige Nationalspieler debütierte am 5. November 1998 gegen Slowenien (1:1) in der Deutschen Nationalmannschaft. Der damalige Bundestrainer Hans Zach nominierte ihn auch für die B-Weltmeisterschaft 1999, bei welcher dem deutschen Team der Wiederaufstieg in die A Gruppe gelang. Er vertrat die DEB Auswahl bei den Olympischen Winterspielen 2002 und 2006 sowie bei insgesamt 12 Weltmeisterschaften. Unter Zach (1998–2004) und seinem Nachfolger Greg Poss (2004–2005) war Kreutzer Stammspieler der Nationalmannschaft und erhielt Nominierungen zu allen großen Turnieren. Unter Bundestrainer Uwe Krupp (2005–2011) verlor der Angreifer seinen Stammplatz innerhalb der Mannschaft und musste die Weltmeisterschaft 2008 in Kanada aus gesundheitlichen Gründen absagen. 2010 bei der Heim-WM in Deutschland wurde er von Krupp nach nominiert und erreichte mit seinem Team das Halbfinale, wo man gegen Russland ausschied. Im August 2011 gab Kreutzer schließlich seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Rekorde.", "content": "Kreutzer ist der Spieler mit den meisten Toren (217), Assists (425), Spielen (780), Scorerpunkten (642) und Strafminuten (1.163) der Düsseldorfer EG seit deren Bestehen in der DEL. Am 4. Oktober 2015 absolvierte er seine 1000. DEL-Partie und erhielt von der DEL einen Ehrenring, welcher zuvor bereits Nikolaus Mondt und Mirko Lüdemann überreicht wurde. Am 23. Februar 2016 erzielte er seinen 786. Scorerpunkt und ist damit vor Robert Hock alleiniger DEL-Rekordhalter. Insgesamt bestritt Kreutzer 1066 DEL-Spiele, in denen er 796 Scorerpunkte erzielen konnte und liegt damit auf Rang 16 der besten Scorer in der höchsten deutschen Spielklasse (1. Bundesliga und DEL). Zudem belegt er mit 59 Assists Rang 1 der erfolgreichsten Tor-Assistenten und ist mit insgesamt 82 Punkten der dritterfolgreichste Scorer der DEL-Playoffs (Stand März 2020).", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Die Eltern von Daniel Kreutzer sowie sein Bruder Christof betrieben direkt an der früheren Spielstätte der DEG Metro Stars das Restaurant „Kreutzer“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Daniel Kreutzer (* 23. Oktober 1979 in Düsseldorf) ist ein ehemaliger deutscher Eishockeyspieler, der zuletzt von 2002 bis 2017 bei der Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey Liga unter Vertrag stand. Er bestritt 201 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 2465563} {"src_title": "Jeanne Crain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Quellenlage.", "content": "Es gibt nur wenige Quellen zu Blanche, da sie sehr jung gestorben ist und damals die Angelegenheiten von Frauen offiziell von Männern geregelt wurden. Daher erscheint ihr Name, wenn überhaupt, meist in Verbindung mit ihrem Vater oder ihrem Ehemann. Was Blanches Leben angeht, ist man deshalb größtenteils auf Vermutungen angewiesen. Einige Rückschlüsse lassen sich allerdings aus der Biographie ihres Ehemannes John of Gaunt ziehen. Tatsächlich gibt es – von einer Ausnahme abgesehen – keine Belege, die vor 1359, also ihrer Ehe mit Gaunt datieren. So befassen sich die meisten Quellen zu Blanches Leben mit ihrer Heirat und ihrem Tod, oder aber stehen in irgendeiner Weise mit ihrem Besitz oder mit religiösen und karitativen Fragen in Verbindung. Da von Blanche keine zeitgenössischen Bildnisse und Darstellungen überliefert sind, lassen sich, was ihr Aussehen und ihren Charakter betrifft, lediglich vage Beschreibungen in Chaucers \"Book of the Duchess\" finden. Diese sollten aber mit Vorsicht betrachtet werden, da es sich bei der angeblich Blanche ähnelnden \"Lady “White”\" lediglich um eine fiktive Gestalt handelt und Übertreibung und Idealisierung wichtige Stilmittel der damaligen Dichtung waren.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Jugend von Blanche.", "content": "Blanche wurde als jüngste Tochter von Henry of Grosmont und Isabel de Beaumont geboren. Ihr Vater gehörte der englischen Königsfamilie an und war ein enger Freund und Vertrauter von Edward III. Er zählte neben dem König und dem Prince of Wales zu den wohlhabendsten und einflussreichsten Männern Englands. Während des Hundertjährigen Krieges zeichnete er sich durch militärische Erfolge aus und wurde 1351 zum \"Duke of Lancaster\" erhoben. Blanche und ihre ältere Schwester Maud waren die gemeinsamen Erben seines Besitzes, da der Duke keine weiteren Kinder hatte. Bezüglich des genauen Geburtsdatums von Blanche gibt es keine eindeutigen Belege, Marjorie Anderson geht in ihrem Aufsatz von 1948 aufgrund einiger von ihr entdeckter, unterschiedlicher Altersangaben allerdings davon aus, dass Blanche wahrscheinlich in den Jahren von 1340 bis 1342 geboren wurde. Linda Ann Loschiavo wies 1978 jedoch nach, dass man zwei der frühesten belegten Daten von Blanches Leben, nämlich ihre Heirat im Jahr 1359 und den Erhalt ihrer Erbschaft beim Tode ihres Vaters 1361 als Fixpunkte zur Bestimmung des Geburtsjahres heranziehen kann, wodurch theoretisch selbst das Jahr 1347 noch in Frage käme. Demnach hätte sich Blanche sowohl beim Zeitpunkt ihrer Hochzeit im für die damalige Zeit akzeptablen Heiratsalter von zwölf Jahren befunden und wäre zudem auch zwei Jahre später beim Tod ihres Vaters – mit dann vierzehn Jahren – nach damals gültigem Recht volljährig und damit erbberechtigt gewesen. In aktuellen genealogischen Werken wird als Geburtsdatum in der Regel der 25. März und als Geburtsjahr entweder 1341 oder 1345 angegeben. Vermutlich wäre 1347 tatsächlich auch das spätest mögliche Jahr für Blanches Geburt, da auf den 3. Mai desselben Jahres das erste nachweisbare Dokument ihres Lebens datiert ist. Es handelt sich dabei um einen Vertrag, der eine zukünftige Ehe zwischen Blanche und John de Segrave arrangierte, welche allerdings nie zustande kam. Stattdessen entschied man sich, sie mit John of Gaunt, dem drittältesten Sohn von Edward III., zu verheiraten.", "section_level": 1}, {"title": "Blanches Heirat mit John of Gaunt.", "content": "Die Ehe, die zwischen Blanche of Lancaster und John of Gaunt arrangiert wurde, ermöglichte es Edward, seinem Sohn Zugang zu einem Teil der größten Erbschaft Englands zu verschaffen und gleichzeitig die Verbindungen zur Familie seiner Frau Philippa von Hennegau zu stärken, da Maud, die Schwester von Blanche, mit Wilhelm III. von Hennegau verheiratet war. Aufgrund der verwandtschaftlichen Verhältnisse zwischen den Brautleuten musste Edward III. vor der Heirat zunächst Papst Innozenz VI. um einen Dispens ersuchen. Da die beiden allerdings nur Cousins 3. Grades und damit nur entfernte Blutsverwandte waren, wurde dieser im Januar 1359 gewährt. Die Hochzeit zwischen Blanche und dem neunzehnjährigen John of Gaunt, Earl of Richmond wurde schließlich am Sonntag, dem 19. Mai 1359 in der Abtei Reading, Berkshire, vollzogen, was der folgende Chronikeintrag belegt: Die Trauzeremonie wurde unterschiedlichen Quellen zufolge entweder von Thomas de Chynham oder, nach John Capgrave, einem Autor des 15. Jahrhunderts, vom Bischof von Salisbury vollzogen. König Edward III. und seine Familie machten der neuen Countess of Richmond am 20. Mai wertvolle Hochzeitsgeschenke in Form von Schmuck und Tafelgeschirr, während Gaunt seiner Gemahlin zur Hochzeit ein kostbares Juwel und einen goldenen Diamantring übergab. Zur Unterhaltung der Gäste wurden während der Hochzeitsfeierlichkeiten zahlreiche Turniere zu Ehren der Braut veranstaltet. Die ersten Turniere fanden bereits in Reading statt, denen viele andere auf der Reise des Paares nach London folgten, wo der Tradition entsprechend eine Woche nach der Heirat das aufwändigste Turnier abgehalten wurde. Bei diesem herausragenden Ereignis, welches als Demonstration der guten Beziehungen zwischen dem König und den Londoner Bürgern dienen sollte, waren auch die Könige von Frankreich und Schottland zugegen. Obwohl sie nicht zum Kämpfen ausgebildet waren, kündigten der Bürgermeister und einige der Sheriffs und Ratsherren von London ihre Teilnahme an diesem Turnier an. Sie verpflichteten sich außerdem dazu, das Feld während der drei Bitttage gegen alle Herausforderer zu halten, was ihnen auch gelang. Es stellte sich allerdings nach ihrem Sieg heraus, dass nicht die Stadtoberen unter dem Wappen von London gekämpft hatten, sondern dass sehr zur Freude der Bürger der König und seine vier Söhne Edward, Lionel, John und Edmund und neunzehn andere Adelige die Ehre der Stadt erfolgreich verteidigt hatten. Dieses Turnier wurde später bei Hofe wahrscheinlich als \"the merchant’s fair\" bezeichnet und war der Höhepunkt der glanzvollen Hochzeitsfeierlichkeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Blanche als Duchess of Lancaster.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Lancaster-Erbe.", "content": "Mit dem Tod von Blanches Vater, Henry of Grosmont, durch die Pest am 23. März 1361, erlosch der Titel des \"Duke of Lancaster\". Seine Baronien fielen wahrscheinlich in die Schwebe, während die Earlswürden, vermutlich dem damaligen Erbrecht zufolge, auf seine beiden Töchter und gemeinsamen Erben übergingen, welche diese unter sich aufzuteilen hatten. Im Juli 1361 wurden in gegenseitigem Einvernehmen Regelungen bezüglich der Aufteilung des Besitzes des verstorbenen Duke of Lancaster getroffen: Demnach erhielt Maud hauptsächlich Ländereien im Westen Englands, nämlich in Gloucestershire, Herefordshire, Leicestershire und den Welsh Marches und den Titel der Countess of Leicester. Während der Großteil von Blanches Erbe nördlich des Flusses Trent in Lancashire, Nottinghamshire, Staffordshire und Cheshire lag und außerdem die Earlswürden von Derby und Lancaster einschloss. Blanche erhielt vermutlich den Titel der \"Countess of Derby\". Maud war nach dem Tod ihres Vaters nach England zurückgekehrt, wo sie völlig unerwartet und kinderlos am 10. April 1362, vermutlich ebenfalls an der Pest, verstarb. Sie hinterließ Blanche – gemäß damaligem Erbrecht – ihre Hälfte des väterlichen Erbes inklusive der Earlswürde von Leicester. Damit waren von diesem Zeitpunkt an Blanche und ihr Ehemann Gaunt im Besitz der umfangreichen Ländereien des verstorbenen ersten Duke of Lancaster. Wie sein Schwiegervater zuvor, wurde dementsprechend auch John of Gaunt am 13. November 1362 in einer Parlamentssitzung in Westminster von Edward III. zum \"Duke of Lancaster\" ernannt. Durch das Erbe seiner Frau und neuen Duchess of Lancaster stieg Gaunt zu einem der mächtigsten und einflussreichsten Männer Englands auf.", "section_level": 2}, {"title": "Die herzoglichen Residenzen.", "content": "In welchen Residenzen sich Blanche zeit ihres Lebens aufhielt, lässt sich nur noch schwer nachvollziehen, da dazu nur wenige Quellen vorliegen. Mehr Angaben sind diesbezüglich von ihrem Gatten überliefert: Als Earl of Richmond hatte Gaunt seinen Hauptsitz zunächst in Richmond Castle in Yorkshire. Da dies zu weit entfernt vom Königshof lag, überließ ihm Edward III. Hertford Castle nahe London. 1362 gehörten zum Erbe dann zusammen mit den weitreichenden, herzoglichen Ländereien, die Gaunt zu Verwaltungszwecken regelmäßig aufsuchen musste, auch zahlreiche Burgen, Schlösser und Herrenhäuser, deren Großteil sich in Mittel- und Nordengland, einige aber auch in Wales befanden. Zu den wichtigsten unter ihnen zählten Kenilworth Castle in Warwickshire, Tutbury Castle in Staffordshire, Pontefract Castle in Yorkshire, Leicester Castle in Leicestershire und das Savoy Palace in London. Ob und inwiefern Blanche ihren Gatten regelmäßig auf diesen Reisen zu seinen verstreuten Gütern begleitete, lässt sich nur vermuten. Mit Sicherheit lässt sich nur belegen, dass sie sich im Juni 1362 während der Besichtigungen der neuen Ländereien zusammen mit Gaunt in Leicester befand. Während dieses Aufenthaltes wurden einigen Quellen zufolge Vorwürfe laut, wonach ihre Schwester Maud vergiftet worden sei, da ihr plötzlicher Tod angeblich viel zu gelegen kam. Diese hauptsächlich vom Chronisten Henry Knighton überlieferten Gerüchte wurden allerdings nur mit Gaunt und nie mit Blanche in Verbindung gebracht, der man scheinbar keinerlei Schuld zudachte. Abgesehen von diesem Besuch in Leicester existieren bezüglich ihrer wahrscheinlichen Aufenthaltsorte außerdem Hinweise, die nahelegen, dass Gaunt und wahrscheinlich auch Blanche sich in den frühen 1360er Jahren oftmals in Bolingbroke Castle aufhielten. Fest steht, dass diese südöstlich von Lincoln gelegene Residenz in Blanches Biografie eine besondere Rolle spielt: In Bolingbroke Castle brachte sie ihren Sohn Henry zur Welt, welcher nach seinem Geburtsort auch Henry of Bolingbroke genannt wurde, und hier ist sie auch einigen Quellen zufolge gestorben. Blanche hielt sich sicherlich oft im Savoy Palace auf, welcher sich schon seit dem 13. Jahrhundert im Besitz ihrer Familie befand und Gaunts bevorzugte Londoner Residenz war. Ursächlich hierfür war sicherlich, dass das Savoy nach dem Umbau durch Blanches Vater als \"„the most beautiful house in England“\" galt.", "section_level": 2}, {"title": "Das soziale und religiöse Leben.", "content": "Da es von Blanche anders als von Königin Philippa keine Berichte gibt, nach denen sie ihren Mann auf seinen Feldzügen begleitet hätte, und sie mit Gaunts politischen Aktivitäten wohl auch weniger zu tun hatte, kann man wahrscheinlich davon ausgehen, dass ihr gemeinsames soziales Leben der Bereich war, in dem sie sich, zum Beispiel als Gastgeberin, hervortat. Als eine der Hauptbühnen diente hierbei sicherlich das Savoy, wo sie vielleicht auch von den Dichtern Jean Froissart und Geoffrey Chaucer gesehen und bewundert wurde. Beide verfassten nach ihrem Tod Gedichte, in denen sie ihre Schönheit und Tugend priesen. So lobt Chaucers trauernder \"Schwarzer Ritter\" aus seinem \"“Book of the Duchess”\" ihre Qualitäten mit folgenden Worten: Geoffrey Chaucer könnte eine Zeit lang sogar ein Mitglied des herzoglichen Haushaltes gewesen sein, zumindest bestanden enge Verbindungen zwischen ihm und dem Hause Lancaster: Chaucers Frau Philippa Roet stand als Hofdame von Gaunts zweiter Gemahlin Konstanze von Kastilien im Dienste des Dukes, während deren Schwester Catherine Swynford einem Dokument vom 24. Januar 1365 zufolge zuvor bereits eine \"ancille\", also eine Dienerin von Blanche, gewesen war. Nach Blanches Tod wurde Catherine dann zur Erzieherin ihrer Töchter und zur Mätresse und späteren dritten Ehefrau von Gaunt. Ein Hinweis darauf, dass Chaucer als Dichter von der herzoglichen Familie geschätzt wurde und Blanche sogar eine seiner frühen Gönnerinnen gewesen sein könnte, liefert eine Anmerkung zu seinem frühen Gedicht \"An ABC\" in Speghts 1602 erschienener Ausgabe von Chaucers Werken, welche wie folgt lautet: Die Anmerkung dient auch gleichzeitig als ein Beweis für Blanches Religiosität, für welche es auch noch mehrere andere Quellen gibt. So sind zahlreiche von ihr und Gaunt an den Papst gesandte Petitionen belegt. Außerdem finden sich auch einige im Interesse anderer an den König adressierte Anfragen, was als Beweis für Blanches Hilfsbereitschaft gegenüber andern Menschen und speziell Angehörigen ihres eigenen, herzoglichen Haushalts dienen könnte.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkommen von Blanche.", "content": "Blanche of Lancaster hatte vermutlich sieben Kinder, von denen allerdings nur drei das Erwachsenenalter erreichten. Ihr erstes Kind war eine Tochter, welche am 31. März 1360 in Leicester Castle zur Welt kam und wie die Königin, deren Patenkind sie wahrscheinlich war, auf den Namen Philippa getauft wurde. Bei der Geburt wurde Blanche vermutlich von einer Hebamme begleitet, die von Gaunt in einem Brief als \"„Ilote the wise woman“\" und im herzoglichen Register als \"„our well-beloved Elyot the midwife of Leycestre“\" bezeichnet wurde. Nach dem Tod ihrer Mutter, bei dem Philippa erst acht Jahre alt war, wurde sie zunächst von Alyne Gerberge, der Frau eines herzoglichen Landjunkers, umsorgt. Später wird Catherine Swynford als Erzieherin für sie und ihre jüngere Schwester Elizabeth benannt, welche diesen Posten nachweislich im Juli 1376 und noch immer im Jahr 1380/81 innehatte. Philippa of Lancaster wurde erst im Alter von 26 Jahren mit João I. de Aviz verheiratet und wurde daraufhin Königin von Portugal. Diese im Februar 1387 geschlossene Ehe wurde von John of Gaunt arrangiert, um die ein Jahr zuvor im Vertrag von Windsor eingegangene anglo-portugiesische Allianz gegen das von Frankreich unterstützte Kastilien endgültig zu besiegeln. Elisabeth, die zweite Tochter von Blanche und Gaunt, war verschiedenen Quellen zufolge entweder im Jahr 1364 oder aber vor dem 21. Februar 1362/63 in Burford, Shropshire geboren. Anders als ihre ältere Schwester wurde sie bereits 1380 mit dem damals erst achtjährigen John Hastings, 3. Earl of Pembroke, in Kenilworth Castle vermählt, wahrscheinlich um dessen Erbschaft für das Haus Lancaster zu sichern. Die junge Braut war mit dieser Heirat allerdings nicht einverstanden, so dass diese 1383 annulliert wurde, noch bevor ihr erster Gatte alt genug war, sie zu vollziehen. Stattdessen verfiel sie John Holland, 1. Duke of Exeter, dem Turnierhelden und Halbbruder von Richard II., den sie im Jahr 1386 ehelichte. Kurz nach dessen Lynchmord ging Elisabeth 1400 ihre dritte und letzte Heirat ein, diesmal mit dem vom sozialen Rang her niedriger stehenden, aber ebenfalls berühmten Turnierkämpfer, Sir John Cornwall. Blanche brachte wahrscheinlich insgesamt vier Söhne zur Welt, von denen drei allerdings früh starben und in St. Mary’s Church in Leicester bestattet wurden und deren Lebensdaten nicht genau bestimmbar sind. Zwei ihrer Söhne sollen den Namen John getragen haben, von denen einer zwischen 1362 und 1364 und der andere vor dem 4. Mai 1366 geboren wurde, während ein dritter Sohn namens Edward entweder 1364 oder 1365 zur Welt kam. Von ihrem einzig überlebenden Sohn Henry lässt sich mit Sicherheit nur sagen, dass er auf Bolingbroke Castle das Licht der Welt erblickte, während das genaue Datum nicht überliefert ist. Am häufigsten findet man allerdings Angaben, welche seine Geburt im April oder Mai des Jahres 1366 beziehungsweise 1367 ansiedeln. Henry Bolingbroke enthob 1399 seinen Cousin Richard II. des Thrones und wurde daraufhin als Henry IV. zum englischen König gekrönt. Er war der erste von drei englischen Königen aus dem Hause Lancaster, welches später in den sogenannten Rosenkriegen um seinen Machterhalt kämpfte. Vermutlich brachte Blanche vor ihrem frühen Tod 1368 noch ein letztes Kind zur Welt, eine Tochter mit Namen Isabel, welche wahrscheinlich ebenfalls noch im Säuglingsalter verstarb.", "section_level": 1}, {"title": "Tod und Gedenken an Blanche.", "content": "Im Allgemeinen wurde angenommen, dass Blanche am 12. September 1369 auf Bolingbroke Castle ums Leben kam. Da im selben Jahr auch Königin Philippa an der Pest verstorben ist, schrieb man Blanche dieselbe Todesursache zu. Neuere, von Dr. John Palmer 1973/74 veröffentlichte Erkenntnisse weisen jedoch auf 1368 als das Jahr ihres Todes hin, so dass aktuelle Werke meist zwischen diesen beiden Angaben schwanken. Da vermutet wird, dass Blanche 1368 noch ein Kind zur Welt brachte, welches nach einigen Angaben eine Tochter, nach anderen ein Sohn war, gibt es Spekulationen, nach denen sie auch bei der Geburt ihres letzten Kindes gestorben sein könnte. Einigkeit herrscht zumindest, was den 12. September als Datum ihres Todes angeht, da nachweislich jedes Jahr an diesem Tag eine Messe zu ihrem Gedenken gehalten wurde.", "section_level": 1}, {"title": "John of Gaunts Grabmal in der St Paul’s Cathedral.", "content": "Blanche wurde in der im Großen Brand von London 1666 zerstörten alten St Paul’s Cathedral beigesetzt. John of Gaunt ließ ihr dort in den Nordarkaden des Chors neben dem Hauptaltar ein prachtvolles Monument aus Alabaster und daneben einen eigenen mit Messbuch, Abendmahlskelch und Messgewand ausgestatteten Altar errichten, an dem Unterlagen von 1372 zufolge zwei Geistliche bezahlt wurden, um dort Messen für die Seele von Blanche zu singen. Das Grabmal wurde in der Folgezeit prunkvoll ausgebaut und 1374 durch Bildnisse der Verstorbenen aus Alabaster, 1379 durch eine dekorative Umzäunung und 1380 durch eine aufwändige Bemalung ergänzt. Der Ruf des prächtigen Monuments reichte selbst bis ins Ausland, so dass ein Mönch von St. Denis verlauten ließ, dass die Verstorbene \"„in sepultura incomparabili“\" (in einer unvergleichlichen Grabstätte) läge. Gaunt ordnete nach ihrem Dahinscheiden außerdem an, dass jedes Jahr zu ihrem Todestag am 12. September eine Gedenkfeier zu Ehren von Blanche abgehalten werden sollte. Dieser im Mittelalter übliche Brauch stellte fortan ein wichtiges Ereignis im liturgischen Kalender des Hauses Lancaster dar und wurde auch von ihrem Sohn Henry IV. nach dem Tode seines Vaters weitergeführt. Gaunt scheint zum ersten Mal im Jahr 1374 an den Festivitäten persönlich teilgenommen zu haben, da er sich in den Jahren zuvor nicht in England aufhielt. Vom selben Jahr sind uns auch Aufzeichnungen über die Ausgaben für die Gedenkfeier erhalten geblieben, so dass man sich ein ungefähres Bild von deren Ausgestaltung machen kann. Hauptsächlich bestanden sie demnach aus der feierlichen Hochmesse in der schwarz drapierten St Paul’s Cathedral, bei der das Grab von 24 armen Männern umstellt war, die Fackeln hielten und Umhänge und Kapuzen in weiß und blau, den Farben des Hauses Lancaster, trugen. Außerdem wurden später Almosen an die Armen verteilt und verschiedene Mahlzeiten für die Gäste gereicht. In seinem letzten Willen ordnete Gaunt an, dass er in der St Paul’s Cathedral in der Nähe des Hauptaltars neben seiner sehr geschätzten Blanche beigesetzt werden möchte: Das Grabmonument der beiden wurde entweder in der Regierungszeit von Edward VI. (1547–1553) oder von Elisabeth I. (1558–1603) zerstört und ist der Nachwelt nur noch durch den oft reproduzierten Stich aus William Dugdales \"History of St Paul’s Cathedral\" aus dem Jahr 1658 bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Geoffrey Chaucers “The Book of the Duchess”.", "content": "In der Literatur geht man im Allgemeinen davon aus, dass Geoffrey Chaucers erstes eigenes Werk ein Klagelied für Blanche of Lancaster darstellt und demnach irgendwann nach ihrem Tod verfasste wurde. Als Beleg für diese Annahme gibt es zwei Quellen: Zum einen der Prolog zu “The Legend of Good Women”, in dem ein Gedicht namens \"the Deth of Blaunche the Duchesse\" erwähnt wird und zum anderen der Widerruf in den Canterbury Tales wo unter anderem \"the book of the Duchesse\" aufgelistet wird. Vermutlich handelt es sich bei beiden Werken um dasselbe Gedicht, welches deshalb traditionell unter dem Titel “The Book of the Duchess” \"(Das Buch der Herzogin)\" bekannt ist. In der von Thynne herausgegebenen Ausgabe von Chaucers Werken von 1532, in der “The Book of the Duchess” zum ersten Mal in gedruckter Form erschien, trägt es allerdings den Titel \"The Dreame of Chaucer\". Dieser Titel ist durchaus passend, da das Gedicht von einem schlaflosen Poeten handelt, der eines nachts, nachdem er die Geschichte von Ceys und Alcyone gelesen hat, wundersamerweise eingeschläft und solch einen außergewöhnlichen Traum hat, dass er ihn niederschreibt und seinem Publikum vorlegt. Im Traum begegnet der Dichter während der Jagd dem \"Schwarzen Ritter\", welcher den Tod seiner geliebten \"Lady “White”\" betrauert, deren Schönheit und Tugenden er verehrungsvoll schildert. In den Zeilen 1318/19 und einigen anderen Stellen des Gedichtes finden sich einige der im Mittelalter durchaus üblichen Wortspiele, welche auf das Haus Lancaster und speziell auf Blanche und Gaunt hinweisen: Es wird generell angenommen, dass der \"Schwarze Ritter\" symbolisch für John of Gaunt und die \"Lady “White”\" für Blanche of Lancaster steht, wobei man die fiktiven Gestalten allerdings nicht komplett mit den realen Menschen gleichsetzen kann. Vielmehr werden sie genauso wie ihre Gefühle von Trauer und Liebe idealisiert und verherrlichend dargestellt. Als Basis für die Charaktere könnten allerdings tatsächlich die historischen Personen gedient haben, insbesondere da man bei der Darstellung der \"Lady “White”\" originale Elemente findet, welche durchaus der wirklichen Blanche entlehnt worden sein könnten. Die \"Lady “White”\" wird demnach im Gedicht beschrieben mit großer, gerader Statur, goldenem Haar, ausdrucksstarken Augen, einem wunderschönen, lebendigen Gesicht und einem ebenmäßigen Hals, sowie mit breiten Hüften, runden Brüsten, schönen Schultern, fleischigen Armen und weißen Händen mit roten Nägeln. Sie besitzt außerdem die von Hofdamen erwarteten Fertigkeiten von Tanz und Gesang, beherrscht ein Musikinstrument und hat eine ausgewählte und angenehme Sprache. Ihr Charakter zeichnet sich durch ein freundliches Gemüt, eine hohe Selbstachtung, fehlende Arglist und durch Vernunft, Geradlinigkeit und Gerechtigkeitsliebe aus, wobei sie aber immer gemäßigt und tolerant in ihren Ansichten ist. Chaucer zeichnete mit seiner \"Lady “White”\" das perfekte Porträt einer Art weißscheinenden Frauenfigur, welche in allem den Idealvorstellungen der Kultur der höfischen Liebe entsprach.", "section_level": 2}, {"title": "Jean Froissarts Loblied in “Joli Buisson de Jonece”.", "content": "Ein Jahr nach Blanches vermutlichem Tod starb die Königin Philippa, woraufhin ihr Landsmann und Sekretär Jean Froissart (ca. 1337–1405) in seinem “Joli Buisson de Jonece” 1373 ein Loblied auf beide Verstorbenen verfasste. Froissarts Trauer erscheint aufrichtig und genauso wie Chaucer preist er Blanches gute Qualitäten:", "section_level": 2}], "src_summary": "Blanche of Lancaster, Duchess of Lancaster, Countess of Derby, eigentlich \"Blanche Plantagenet\", (deutsch: \"Blanka von Lancaster\"; * wahrscheinlich 25. März 1341 oder 1345; † wahrscheinlich 12. September 1368 auf Bolingbroke Castle, Lincolnshire) war die Tochter und spätere Alleinerbin von Henry of Grosmont, 1. Duke of Lancaster. Historische Bedeutung erlangte sie als erste Frau von John of Gaunt, dem sie durch ihr Erbe zu Reichtum, Einfluss und Titeln verhalf. Ihr gemeinsamer Sohn Henry IV. bestieg als erster König des Hauses Lancaster den englischen Thron. ", "tgt_summary": null, "id": 922007} {"src_title": "Margarete Berent", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Kalwaria Zebrzydowska verdankt seine Gründung dem Krakauer Woiwoden Mikołaj Zebrzydowski. Im Jahre 1600 ließ er auf dem Berg Zarek eine kleine Heilig-Kreuz-Kirche nach dem Vorbild der Golgota-Kapelle zu Jerusalem bauen. Er glaubte in der Gegend eine Ähnlichkeit mit Jerusalem auszumachen. Zuerst wurden das Bernhardinerkloster und eine Kirche errichtet. Später entstanden weitere von Jerusalem inspirierte Objekte. Einer der Berge wurde zu Golgota, ein anderer zum Ölberg und der Fluss Skawinka im örtlichen Lauf zum Bach Cedron umbenannt. Die 40 Kapellen liegen malerisch auf den umliegenden Hügeln und im Cedron-Tal verstreut. In der Karwoche finden hier die berühmten Passionsspiele mit Hunderttausenden von Menschen statt. Zebrzydowa erhielt 1617 das Stadtrecht. Während der Ersten Teilung Polens 1772 wurde der Ort Teil Österreichs. 1884 wurde der Ort an das Schienennetz angeschlossen, verlor allerdings einige Jahre später, 1896, sein Stadtrecht. Dieses erhielt er 1934 wieder. Am 5. März 1912 erhielt der Ort seinen Namenszusatz \"Zebrzydowska\" zur Unterscheidung von mehreren gleichnamigen Orten. Um 1942 bestand im Kloster der Barmherzigen Brüder in Kalwaria Zebrzydowska eine Heilanstalt. Bis 1950 verfügte das Städtchen nur über 128 Hektar und umfasste nicht mehr als das heutige enge Zentrum sowie die Kloster. In diesem Jahr wurden große Teile der Dörfer Brody (am linken Ufer des Flusses Skawinka) und Zebrzydowice eingemeindet. Während einer Verwaltungsreform wurde der Ort 1975 Teil der Woiwodschaft Bielsko-Biała. Seit einer erneuten Reform 1999 ist der Ort Teil der Woiwodschaft Kleinpolen.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinde.", "content": "Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) gehören neben der Stadt Kalwaria Zebrzydowska 13 Dörfer mit Schulzenämtern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kalwaria Zebrzydowska (früher \"Kalwarya\") ist eine Kleinstadt im Powiat Wadowicki der Woiwodschaft Kleinpolen am Rande der Beskiden im Süden Polens mit etwa 4600 Einwohnern. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwa 20.000 Einwohnern.", "tgt_summary": null, "id": 2219370} {"src_title": "John Woo’s Blackjack", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Provinz Lunda Norte liegt im äußersten Nordosten Angolas, etwa 500 km östlich der Hauptstadt Luanda. Sie grenzt im Norden und Osten an die Demokratische Republik Kongo, im Süden an die Provinz Lunda Sul sowie im Westen an die Provinz Malanje. Kleine Gebiete im Norden und Westen der Provinz sind mit Feuchtsavanne bedeckt, der größte Teil des Gebietes zählt jedoch zur Trockensavanne. Lediglich im Flusstal des Cassai finden sich noch Reste tropischen Regenwaldes. Die größten Flüsse sind Cuango im Westen, Cuilo im Zentrum und Cassai im Osten der Provinz.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der frühere Kolonialdistrikt Lunda wurde am 13. Juli 1895 von der Portugiesischen Kolonialverwaltung in die neuen Distrikte Lunda Norte und Lunda Sul geteilt. Am 4. Juli 1978 wurde auch der Distrikt Lunda Norte in Provinz Lunda Norte umbenannt. Hauptstadt blieb Lucapa, bis 2013 Dundo Regierungssitz der Provinz wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Die Provinz Lunda Norte teilt sich in neun Kreise (Municípios) auf, die sich weiter in 25 Gemeinden (Comunas) gliedern. Hauptstadt der Provinz ist seit 2013 Dundo (zuvor Lucapa). Die Volkszählung 2014 ergab 862.566 Einwohner, die Schätzung für 2019 beträgt 1.001.000 Einwohner. Die Kreise der Provinz Lunda Norte:", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Eines der wichtigsten Landwirtschaftsprodukte in Lunda Norte ist Baumwolle, die vor allem in den Tälern von Cuango und Cuilo angebaut wird. Darüber hinaus werden Reis, Mais und Cassava für den Eigenbedarf produziert. Die Provinz ist reich an Diamantvorkommen. Die wichtigsten liegen um Canzar im äußersten Nordosten sowie bei Lucapa. Im letzteren Gebiet werden auch häufiger einzelne Diamanten über 100 Karat gefunden. Der größte jemals entdeckte Diamant in Angola von 404 Karat mit einem Wert von rund 18 Millionen Euro wurde im Februar 2016 ebenfalls dort gefunden. Im Jahr 2016 gab es in Lunda Norte 10 Projekte, bei denen Diamanten industriell abgebaut wurden. Diese beschäftigten 3334 Arbeiter. Im gleichen Jahr vergab die Regierung weitere 301 Lizenzen an Kooperativen von jeweils einem Hektar Land zur halbindustriellen und handwerklichen Exploration von Diamanten, in denen 2434 junge Angolaner organisiert sind, um die Armut in der Provinz zu bekämpfen. Seit Jahrzehnten werden dort Diamanten unter informellen Verhältnissen von sogenannten Garimpeiros abgebaut, die zum größten Teil aus der Demokratischen Republik Kongo stammen. Die dadurch eingetretene Umweltzerstörung ist vielfältig. Mit der „Operation Transparenz“ geht die Regierung seit 2017 dagegen vor. Nach einer Stellungnahme des Auswärtigen Amtes der Bundesregierung führe der industrielle und informelle Rohstoffabbau in den Provinzen Lunda Norte und Lunda Sul zu signifikanten Menschenrechtsverletzungen in den betroffenen Regionen. Die Hauptverbindungsstraße von Luanda nach Lubumbashi im Copperbelt durchquert die Provinz im westlichen Teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lunda Norte ist eine Provinz des afrikanischen Staates Angola. Sie hat rund 1 Mio. Einwohner (Schätzung 2019) auf einer Fläche von 102.782 km2. Die Hauptstadt der Provinz ist Dundo.", "tgt_summary": null, "id": 1169599} {"src_title": "Universal Soldier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Flusslauf.", "content": "Der \"Pilcomayo\" entspringt in einer Höhe von etwa 3950 m über dem Meeresspiegel in den Ausläufern der Anden-Kordillere, zwischen dem bolivianischen Departamento Potosí und dem Departamento Oruro, südöstlich des Poopó-Sees. Von dort fließt er über 2.000 km in südöstlicher Richtung durch das Departamento Chuquisaca und das Departamento Tarija, anschließend durch die argentinischen Provinzen Salta und Formosa und die Ebenen des Gran Chaco in Paraguay entlang der Grenze zwischen den beiden Ländern, bevor er nahe der Hauptstadt Asunción in den \"Rio Paraguay\" mündet. Das Tal des \"Pilcomayo\" gliedert sich in den Oberlauf, der fast ausschließlich auf bolivianischem Boden zwischen 5.700 m und 400 m über dem Meeresspiegel liegt, und dem Unterlauf in der Chaco-Region. Die letzten 40 Kilometer des Oberlaufs bilden die Staatsgrenze zwischen Bolivien und Argentinien. Danach, unterhalb von Hito Esmeralda, bildet der Fluss seit 1876 für weitere 180 Kilometer die Grenze zwischen Argentinien und Paraguay. In diesem Teil hat die starke Sedimentation und das geringe Gefälle dazu geführt, dass der Fluss sein Bett verlässt und sich durch Versickern, Verdunstung und Abfluss auf wenige stehende Gewässer reduziert. Die starke Ablagerung von etwa 98 Millionen Tonnen Sediment in diesem Teil hat ebenso geologische wie anthropogene Ursachen und hat dazu geführt, dass sich der Punkt, an dem der obere Pilcomayo seine Ufer überschwemmt, allein von 1968 bis 1976 um mehr als 100 Kilometer flussaufwärts verschoben hat. Erst 200 Kilometer unterhalb der Versickerungsregion des oberen Pilcomayo bildet sich durch Niederschlag und Grundwasser der untere Pilcomayo, der gewässertechnisch in keiner direkten Beziehung zum oberen Pilcomayo steht.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologische Probleme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vergiftung.", "content": "Aufgrund der Kontamination mit hochgiftigen Metallverbindungen wie Silber, Arsen, Cadmium, Quecksilber, Blei und Zink aus den bolivianischen Bergbaubetrieben des Anden-Hochlandes zählt der obere Pilcomayo heute zu den am stärksten belasteten Flüssen der Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Fischsterben.", "content": "Bereits seit der Zeit vor dem Chaco-Krieg gab es das Problem, dass über Kanäle aus dem Río Pilcomayo Wasser für die Landwirtschaft und zur Energiegewinnung abgeleitet wird: Seit 1932 für Bewässerungsanlagen in der argentinischen Provinz Formosa, seit den 1990er Jahren für landwirtschaftliche Bewässerung im Departamento Boquerón in Paraguay. Gegen Ende der 2000er Jahre, verstärkt durch die Auswirkungen des Klimawandels, entwickelte sich vor allem das Bewässerungsprojekt „Proyecto Pantalón“ () in Paraguay besorgniserregend für die Nachbarn Argentinien und Bolivien. Die im vergangenen Jahrzehnt zunehmende Ableitung des Wassers nach Paraguay führt in der argentinischen Landwirtschaft und im Fischfang der Region zu Produktionsausfällen. Das Fischsterben im mittleren Teil des Río Pilcomayo hat darüber hinaus auch Folgen für den Fischfang in Bolivien. Die hier lebenden Fische wie z. B. der Sábalo (\"Prochilodus lineatus\") sind während der Geschlechtsreife zum Laichen bisher in den Oberlauf des Pilcomayo geschwommen. Durch die geringe Wasserführung und neue Bewässerungsbauwerke ist die Fischmigration inzwischen so stark behindert, dass der indigene Fischfang in der bolivianischen Region Municipio Villamontes im Departamento Tarija nahezu zum Erliegen gekommen ist. Ein trinationaler Gipfel in Villamontes am 3. Juni 2011 mit mehr als zwanzig teilnehmende Institutionen aus Argentinien, Paraguay und Bolivien sollte sich der Problematik annehmen und Lösungsvorschläge erarbeiten. Dazu gehörte eine verstärkte trinationale Zusammenarbeit ebenso wie die mögliche Schaffung eines Nationalparks Pilcomayo; dazu alternative Wirtschaftsformen wie Bienen- und Fischzucht sowie eine Stärkung touristischer Angebote in der Region.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Río Pilcomayo (Guaraní: \"Araguay\") ist ein Fluss in den zentralen Teilen von Südamerika, längster westlicher Nebenfluss des Río Paraguay. Sein Einzugsgebiet dehnt sich über eine Fläche von 272.000 km2 aus. ", "tgt_summary": null, "id": 2100207} {"src_title": "Aviva", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anatomische Beinlängendifferenz.", "content": "Echte Beinlängendifferenz infolge seitendifferenter Länge von Oberschenkel und/oder Unterschenkel: Mögliche Ursachen:", "section_level": 1}, {"title": "Funktionelle Beinlängendifferenz.", "content": "Ohne anatomische Längendifferenz aufgrund von:", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Die Untersuchung mit der Frage einer Beinlängendifferenz erfolgt im Rahmen der körperlichen Untersuchung routinemäßig mittels Beurteilung des Beckenkammes. Da dabei Asymmetrien des Beckenskelettes mit eine Rolle spielen können, kann auch klinisch eine direkte Längenbestimmung zwischen Spina iliaca anterior inferior über den Kniegelenksspalt bis zum Außenknöchel erfolgen. Zur klinischen Abgrenzung, ob eine Beinlängendifferenz den Ober- oder den Unterschenkel betrifft, werden beide Beine im Knie um etwa 120° angewinkelt, so dass die Schienbeine nahezu vertikal stehen. In der Seitansicht erkennt man dann eine Überlänge des Oberschenkels bzw. in der Vorderansicht eine Überlänge des Schienbeins. Allerdings finden sich besonders bei idiopathischen Beinlängendifferenzen oft Differenzen sowohl des Unter- als auch des Oberschenkels. Radiologisch kann eine exakte Längenbestimmung auf Ganzbein-Standaufnahmen mit integriertem oder angelegtem Maßstab vorgenommen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheitliche Folgen.", "content": "Da die Beine die Basis unserer Statik darstellen, kann eine große Beinlängendifferenz Veränderungen in der Körperhaltung beziehungsweise in der Wirbelsäule hervorrufen, aber auch einen sekundären Spitzfuß nach sich ziehen. Durch den Beckenschiefstand kommt es zu einer mehr oder weniger schwerwiegenden Skoliose, das heißt Seitwärtskrümmung der Wirbelsäule. Der menschliche Körper hat zwar Kompensationsmöglichkeiten, dennoch sind bei zu großen Beinlängendifferenzen meist schmerzhafte Veränderungen die Folge. Die Kompensation kann auf zwei Arten erfolgen:", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Längenunterschiede und Therapiemethoden: Ältere Patienten weisen oft arthrotische Hüftgelenke auf, so dass im Zuge der arthrotischen Gelenkveränderungen die Patienten zuerst eine funktionelle Beinlängendifferenz (durch Ausweichen des Schmerzes) und nach einer Hüft-TEP-OP (TEP=Totalendoprothese=Hüftkopfersatz) oft eine anatomische Beinlängendifferenz zeigen, bei der ein Ausgleich über orthopädische Schuhsohlen möglich ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Beinlängendifferenz wird in der Medizin der mögliche Längenunterschied der Beine, also der unteren Extremität von Hüfte bis Fuß bezeichnet. Kleinere Unterschiede sind nicht behandlungsbedürftig, da die meisten Menschen geringe asymptomatische Beinlängendifferenzen aufzeigen. Erst ab einer Differenz von 6–7 mm sollte eine Therapie erwogen werden. Beinlängendifferenzen bei Kindern müssen beobachtet und unter Umständen behandelt werden. Oft verschwinden diese aber im Laufe des weiteren Wachstums. ", "tgt_summary": null, "id": 1680432} {"src_title": "Lykische Salamander", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im nordöstlichen Zentrum von Missouri am linken Ufer des Missouri River und ist im Osten etwa 50 km von dem US-Bundesstaat Illinois und dem Mississippi River entfernt. Es hat eine Fläche von 1399 Quadratkilometern, wovon 7 Quadratkilometer Wasserfläche sind. An das Montgomery County grenzen folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Montgomery County wurde am 14. Dezember 1818 aus Teilen des St. Charles County gebildet. Benannt wurde es nach Richard Montgomery (1736–1775), der im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg während des Angriffs auf die kanadische Stadt Québec getötet wurde. Ein Ort hat den Status einer National Historic Landmark, die archäologische Fundstätte Graham Cave.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Montgomery County 12.236 Menschen in 4869 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 8,8 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 4869 Haushalten lebten statistisch je 2,45 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 96,0 Prozent Weißen, 1,9 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,3 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 1,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,6 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 23,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 57,6 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 19,1 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,1 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 39.369 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.634 USD. 14,8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Montgomery County.", "content": "Citys Village Unincorporated Communities", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Montgomery County ist in sechs Townships eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Montgomery County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Missouri. Im Jahr 2010 hatte das County 12.236 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 8,8 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Montgomery City.", "tgt_summary": null, "id": 1827502} {"src_title": "Lord Peter Wimsey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "William James Pirrie wurde am 31. Mai 1847 in Québec als Sohn von James Alexander Pirrie und Eliza Swan Montgomery geboren und verbrachte seine Kindheit in Conlig, County Down. Im Alter von 15 Jahren begann er seine Ausbildung bei der Werft Harland & Wolff in Belfast, wo er später Partner und Vorstandsvorsitzender (\"chairman\") wurde. Von 1906 bis 1907 war Pirrie Oberbürgermeister von Belfast. Nach dem Ersten Weltkrieg war er unter anderem Hauptrechnungsprüfer des Handelsschiffbaus. Er wurde 1906 durch König Eduard VII. als \"Baron Pirrie\", of the City of Belfast, geadelt und 1921 von König Georg V. zum \"Viscount Pirrie\", of the City of Belfast, erhoben. Seit 1908 war er Ritter des Order of Saint Patrick. Pirrie starb am 7. Juni 1924 während einer Schiffsreise auf See, womit beide Titel erloschen. Seine Schwester Eliza Pirrie war die Mutter von Thomas Andrews (1873–1912), dem Architekten der \"Titanic\", und von John Miller Andrews, dem zweiten Premierminister von Nordirland.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Wirken.", "content": "Pirrie trat der Belfast Corporation bei, seine Position als Unionist war später jedoch so aufgeweicht, dass ihm die Ernennung zum Parlamentskandidaten der Unionist Party 1902 verweigert wurde. Als Oberbürgermeister von Belfast trieb er unter anderem durch den Bau eines neuen Rathauses und des späteren Royal Victoria Hospitals die Abschottung der Stadt voran. Durch seine Unterstützung der Home Rule Bill aus dem Jahre 1912 machte er sich die Belfaster Bevölkerung zum Feind und wurde dort nach Teilnahme an einer von Winston Churchill initiierten Versammlung der Ulster Liberal Association auf offener Straße ausgepfiffen.", "section_level": 1}, {"title": "Pirries Rolle im Schiffbau.", "content": "Nachdem Pirrie 1874 Partner der beiden Firmengründer Sir E. J. Harland und Gustav Wolff bei Harland & Wolff geworden war, verkörperte er eine treibende Kraft in der Werft, deren Vorsitzender er mehrere Jahre war. Er war einer der vordersten Streiter in der Weiterentwicklung von Seefahrtstechnik und mariner Architektur, unter anderem auch durch den Bau von Ozeanriesen wie der Titanic und ihrer Schwesterschiffe in Zusammenarbeit mit der britischen Reederei White Star Line. Pirries \"Schwimmende Hotels\" nahmen eine Vormachtstellung auf der Nordatlantikroute ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "William James Pirrie, 1. Viscount Pirrie KP (* 31. Mai 1847 in Québec; † 7. Juni 1924) war ein irischer Schiffsbauer und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1960766} {"src_title": "Braune Ragwurz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fernzugeinsatz.", "content": "Schon 1952 plante die Deutsche Bundesbahn eine Triebwagen-Schnellverbindung zwischen Frankfurt/Main und Zürich einzurichten. Jedoch verhinderte der damalige Triebwagenmangel die Verwirklichung zu diesem Zeitpunkt. Als Ersatz gab es eine Tw-Verbindung Frankfurt/Main – Stuttgart – München als FT 29/30. Der Verkehr in die Schweiz wurde mit einem lokbespannten Zug als Fernzug F 77/78 gefahren, der Frankfurt/Main mit Basel SBB verband. Weitere Halte waren Basel Badischer Bahnhof, Freiburg im Breisgau, Offenburg, Karlsruhe, Mannheim-Friedrichsfeld (Lokwechsel) und Darmstadt. Morgens wurde in Basel gestartet, abends erfolgte die Rückfahrt. Im Sommer 1953 waren genügend neue Dieseltriebwagen der Baureihe VT 08 vorhanden, so dass die neue Verbindung auf diesen Triebzug umgestellt werden konnte. Gleichzeitig wurde der Zuglauf nach Zürich ausgedehnt. Bereits zum Winterfahrplan 1953/54 wurde der Ferntriebzug von Frankfurt über Kassel, Hannover, Hamburg Hbf nach Hamburg-Altona geführt. Mit einer Fahrzeit von nur 12 Stunden für die 959 Kilometer lange Gesamtstrecke war der Zug bei Reisenden äußerst beliebt. Bereits zum Sommerfahrplan 1954 wurde der Lauf über die Main-Weser-Bahn nach Kassel aufgegeben und der schnellere Weg über Fulda und Bebra eingeschlagen. Ebenso entfielen die Zughalte in Offenburg. 1955 wurde zwischen Frankfurt und Mannheim die ebenfalls schnellere Riedbahn benutzt und somit der Halt in Darmstadt aufgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "TEE-Einsatz.", "content": "Der Helvetia gehörte zu den ersten Zügen, die in das 1957 eingerichtete TEE-Netz integriert wurden. Obwohl dies bereits zum Sommerfahrplan 1957 geschah, wurde weiterhin mit Triebwagen der Baureihe VT 08 gefahren. Teilweise wurden die Züge mit Vorkriegs-Triebwagen der Bauart Hamburg im Verband geführt. Erst im Oktober konnte der Zuglauf auf die neuen Diesel-TEE-Züge der neuen Baureihe VT 11.5 umgestellt werden. Damit konnte der „Helvetia“ nun mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h gefahren werden. Der Zug gehörte zu den schnellsten der Bundesbahn überhaupt und war oft ausgebucht. Nach dem großen Erfolg der Fernzüge Rheingold und Rheinpfeil wurde ab 1965 der Helvetia ebenfalls auf einen Wagenzug mit Lokbespannung umgestellt. Dafür kamen brandneue Wagen der Rheingold-Bauart mit kleineren Modifizierungen wie dem Steildach zum Einsatz. Typisch für diesen Zug waren einstöckige Neubau-Speisewagen der Bauart WRümh-64 (später WRmz) und Barwagen der Bauart ARDümh-64 (später ). Statt des Kobalt-Blau-Beige des Rheingold wurden die neuen Wagen im TEE-Farbschema Rot-Beige (RAL 3004 und 1001) gestrichen. Zwischen Hamburg und Zürich wurde der Zugstamm aus zwei Avmh später Avmz, einem Apmh (später Apmz) sowie dem Speise- und dem Barwagen gebildet. Zwei weitere Avmh und bei Bedarf bis zu zwei Apmh waren zwischen Hamburg und Basel zusätzlich dem Zug beigestellt. Als Zuglok kamen auf dem DB-Abschnitt neue E-Loks der Baureihe E 10, zum Einsatz, die TEE-Lok E 10.12, die spätere 112 war nur im Abschnitt Mannheim – Frankfurt vor TEE 78 vertreten. Erst 1968 kamen diese Lokomotiven generell vor dem Helvetia zum Einsatz, seine Höchstgeschwindigkeit wurde gleichzeitig auf 160 km/h angehoben. Ab 1967 gab es Kurswagen Zürich – Amsterdam, die in Mannheim auf den TEE Rembrandt (München – Amsterdam) übergingen. Bereits 1971 übernahmen die neuen DB-Schnellzuglokomotiven der Baureihe 103 die Bespannung des Zuges. Der Kurswagen nach Amsterdam entfiel gleichzeitig. Im Winterfahrplan 1971/72 fuhren:", "section_level": 1}, {"title": "IC-Einsatz.", "content": "Das neue InterCity-Netz der DB vom Herbst 1971 mit seinem Zwei-Stunden-Takt blieb auf den TEE Helvetia vorerst ohne Auswirkung. Er wurde in das Fahrplankonzept der IC-Linie 3 (Hamburg-Frankfurt-Basel) integriert. Erst 1979 mit dem Start des zweiklassigen IC-Netzes „InterCity '79“ wurde der Zug in den zweiklassigen IC 178/179 umgewandelt. Er verkehrte nunmehr von und nach Westerland (Sylt), wobei er zwischen Hamburg und Westerland als D-Zug eingestuft war. Gleichzeitig führte er einen Kurswagen zweiter Klasse Westerland – Saarbrücken. Zwischen Sylt und der Mainmetropole Frankfurt führte der Zug sogar einen ABm 225-Wagen, einmalig für einen IC. Mit der Inbetriebnahme des neuen Intercity-Express-Systems (ICE 9) wurde der Helvetia 1991 kurzzeitig eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "ICE-Einsatz.", "content": "Bereits im Jahr 1992 ließ die DB den Helvetia jedoch wieder aufleben. Er verkehrte von nun an mit einer ICE-Garnitur zwischen Hamburg und Zürich, als ICE 70/71. Dafür wurden eigens einige ICE-Triebköpfe mit schweizerischen Stromabnehmern und Zugsicherungen ausgerüstet. Mit der Abschaffung der ICE-Zugnamen 2002 verlor auch der Helvetia seine Exklusivität. Heute verkehrt er als namenloser ICE 70/71 zwischen Hamburg-Altona und Basel SBB.", "section_level": 1}, {"title": "Unfall.", "content": "Der TEE Helvetia war am 12. August 1965 in einen schweren Unfall verwickelt, als er im Bahnhof Lampertheim mit dem nicht profilfrei stehenden letzten Wagens eines Güterzuges zusammenstieß und entgleiste. Vier Menschen starben, zahlreiche wurden verletzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Helvetia ist der Name eines internationalen Fernschnellzuges, der Hamburg und Frankfurt/Main mit Zürich verband. Der Begriff „Helvetia“ steht für den lateinischen Namen der Schweiz. Ab 1957 wurde dieser Zug als TEE, ab 1979 als Intercity und zuletzt als ICE gefahren.", "tgt_summary": null, "id": 518} {"src_title": "Braunschweiger Verkehrs-GmbH", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte und Bau.", "content": "Die infolge des Ersten Weltkrieges entstandene Republik Polen besaß anfangs nur kleinere und ältere Marineeinheiten, die großteils aus den Beständen der Kaiserlichen Marine stammten. Die polnische Küste zur Ostsee war mit einer Länge von 142 km relativ kurz und beschränkte sich hauptsächlich auf die Danziger Bucht, weshalb eigentlich keine größeren Überwassereinheiten für nötig befunden wurden. Zu Beginn der 1920er Jahre wurde infolge des Polnisch-Sowjetischen Krieges die Sowjetunion als möglicher Gegner gesehen, und der polnischen Marine fiel die Aufgabe zu, in einem möglichen Konflikt die Nachschubkonvois aus dem verbündeten Frankreich zu sichern. Ab 1924 begannen die Planungen für den Bau von neun U-Booten. Nach dem Zollkrieg mit Deutschland geriet Polen in finanzielle Schwierigkeiten, und die Regierung Władysław Grabski musste einen Kredit in Frankreich aufnehmen. Es wird vermutet, dass mehrere einflussreiche Mitglieder der französischen Regierung Aktionäre der neu gegründeten Werft \"Chantiers Naval Français\" in Caen waren. Jedenfalls wurde die Kreditvergabe an die Bedingung geknüpft, dass die polnische Marine dieser Werft einen Rüstungsauftrag gab. Die neue Werft hatte aber keinerlei Erfahrung mit der relativ neuen und komplizierten U-Boot-Waffe, weshalb die ursprünglichen U-Boot-Pläne auf die drei Boote der \"Wilk\"-Klasse reduziert und stattdessen am 2. April 1926 zwei Zerstörer in Auftrag gegeben wurden. Die beiden Schiffe wurden 1927 auf Kiel gelegt. Die Klasse wurde aus der französischen \"Bourrasque\"-Klasse weiterentwickelt. Die Konstruktion hatte von Anfang an schwere Mängel. Die Zerstörer waren relativ langsam, hatten mit ihren drei großen Schornsteinen eine sehr hohe Silhouette und waren mangelhaft bewaffnet. Die zu schwach konstruierten Schotte stellten ein Problem dar, da sie die Schiffe sehr verwundbar gegen Unterwasserschäden machten. Schließlich mangelte es den Schiffen auch noch an Stabilität, da die Tanks ungünstig angeordnet waren. Einige der Konstruktionsfehler konnten später korrigiert werden. Der Bau selbst verzögerte sich im Falle der \"Wicher\" um zwei Jahre. Die \"Burza\" wurde sogar fast vier Jahre zu spät ausgeliefert. Die Dampfturbinen wurden von Ateliers et Chantiers de la Loire in Saint-Nazaire gebaut, die Bewaffnung vom französischen Marinearsenal in Cherbourg geliefert. Die Baukosten für die beiden Zerstörer betrugen 22 Mio. Złoty.", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "Einer der Hauptkritikpunkte an den Schiffen war die mangelhafte Bewaffnung, weshalb diese mehrfach verändert wurde. Im Falle der \"Burza\", die 28 Jahre im Einsatz war und in verschiedenen militärischen Bündnissen diente, gab es auch politische Gründe für die Umbaumaßnahmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die \"Wicher\"-Klasse war eine Zerstörer-Klasse der polnischen Marine im Zweiten Weltkrieg und danach. Die beiden polnischen Schiffe wurden zwischen 1927 und 1932 in Frankreich gebaut. Die \"Burza\" wurde noch vor Kriegsbeginn in der Operation Peking erfolgreich mit zwei weiteren größeren polnischen Schiffen nach Großbritannien evakuiert. ", "tgt_summary": null, "id": 2034131} {"src_title": "Zora Folley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Filme.", "content": "Fred Louis Lerch begann seine Laufbahn als Filmschauspieler im Alter von 20 Jahren mit kleinen Rollen in österreichischen Spielfilmen, deren Titel heute kaum noch ein Begriff sind. So trat er unter anderem in Jakob und Luise Flecks Film \"Die Tochter der Frau von Larsac\" (1924/25) auf; die weibliche Hauptrolle in diesem Streifen spielte die junge Tessy Harrison, mit der Lerch in einer Nebenrolle anschließend auch für Max Neufelds deutsch-österreichische Koproduktion \"Der Walzer von Strauß\" (1925) vor der Kamera stand. Im Jahr 1926 war er neben der Berliner Kabarettistin Claire Waldoff in dem deutschen Filmlustspiel \"Der Jüngling aus der Konfektion\" zu sehen. Anschließend drehte er in Berlin die Schnitzler-Adaption \"Liebelei\"; Lerch spielte darin die männliche Hauptrolle des Studenten Fritz Lobheimer. Seine Partnerin war die achtzehnjährige Evelyn Holt. Weitere Rollen als Liebhaber folgten in österreichischen und in zunehmendem Umfang auch in deutschen Filmen. Durch die männliche Hauptrolle in Jacques Feyders Carmen (1926) international bekannt geworden, spielte er 1927 Hauptrollen in den deutsch-schwedischen Koproduktionen \"Versiegelte Lippen\" und neben Ruth Weyher und Margit Manstad in dem Dreiecksdrama \"Dr. Monnier und die Frauen\", die beide von Gustaf Molander inszeniert wurden. 1928 trat er als Hauptdarsteller in zwei Filmen von Richard Eichberg auf: In \"Rutschbahn\" spielte er neben Fee Malten und Heinrich George, und in \"Großstadtschmetterling\" war er als russischer Bohémien in Paris zu sehen, der eine schöne Chinesin mit zweifelhafter Vergangenheit liebt und durch sein Misstrauen ins Unglück stürzt. Die Titelrolle in diesem Film verkörperte die bedeutende chinesisch-amerikanische Schauspielerin Anna May Wong. Nach vier Tonfilmen endete Lerchs Schauspielkarriere 1932. Er war damals erst 30 Jahre alt. Erst zwanzig Jahre später trat er wieder in Erscheinung. Als Aufnahmeleiter arbeitete er seit 1951 für wechselnde deutsche Filmproduktionsgesellschaften, die damals vor allem Heimatfilme produzierten. Die bekanntesten Filme, für die er die Dreharbeiten organisierte, waren Rudolf Jugerts Anzengruber-Adaption \"Der Meineidbauer\" (1956, mit Carl Wery und Heidemarie Hatheyer) und \"Kleiner Mann – ganz groß\" (1957). Lerch war mit der Schauspielerin Grete Reinwald verheiratet.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie.", "content": "Darsteller: Aufnahmeleiter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Fred Louis Lerch, eigentlich \"Alois Lerch\", (* 28. März 1902 in Ernsdorf, Niederösterreich; † 26. August 1985 in München) war ein österreichischer Filmschauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1122912} {"src_title": "Kavernom", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensgebung.", "content": "Der Name Ur wurde 1993 von John J. W. Rogers vorgeschlagen. Der Name leitet sich von der deutschen Vorsilbe ur- für ursprünglich, alt ab, spielt aber auch auf die mesopotamische Stadt Ur an, eine der ältesten Großstädte der Welt und soll darauf hinweisen, dass es sich um den ersten und ältesten Superkontinent handelt. Obwohl Ur relativ klein war und in der Größe nicht mit den späteren Superkontinenten konkurrieren konnte, trifft die Bezeichnung \"Superkontinent\" insoweit zu, als vor 3 Milliarden Jahren eine zusammenhängende Landmasse von allen oder zumindest beinahe allen damals existierenden Kontinentalkernen auf der Erde entstanden war.", "section_level": 1}, {"title": "Bestandteile.", "content": "Ur bestand aus vier größeren Kratonen, dem Western Dharwar- und dem Singhbhum-Kraton Indiens, dem Kaapvaal-Kraton Südafrikas und dem Pilbara-Kraton Australiens. Dazu kommen wahrscheinlich noch drei kleinere Kratone in der Antarktis und ev. zwei weitere kleinere Kratone in Indien, der Eastern Dharwar-Kraton und der Bhandara-Kraton. Es ist denkbar, dass sich Ur aus mehreren kleineren Kontinenten bildete. So nahmen Nelson et al. (1999) aufgrund der sehr ähnlichen geologischen Geschichte an, dass Kaapvaal- und Pilbara-Kraton einmal einen Kleinkontinent bildeten, den sie \"Vaalbara\" nannten.", "section_level": 1}, {"title": "Ur als Kontinent.", "content": "Ur wurde um 2500 mya durch die Akkretion des Zimbabwe-Kratons an den Kaapvaal-Kraton entlang des Limpopo-Belt sowie die Akkretion des Yilgarn-Kratons an den Pilbara-Kraton vergrößert. Dieser Kontinent wird als \"extended Ur\", übersetzt als „größeres Ur“ bezeichnet. Dieser durch weitere Krustenteile vergrößerte Kontinent schloss sich nach diesem plattentektonischen Modell mit Ost-Antarctica, Nena und Atlantica vor 1,1 bis 1 Milliarde Jahren zum globalen Superkontinent Rodinia zusammen. Er bildete den Kern des späteren Gondwana. Heute sind seine Krustenanteile auf die Kontinente Afrika, Antarktis und Australien sowie den Subkontinent Indien verteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Ältere Krustensplitter.", "content": "Seit der Entdeckung des möglicherweise bis zu 4,3 Milliarden Jahre alten Nuvvuagittuq-Grünsteingürtels aus dem östlichen Kanadischen Schild, der 4030 mya alten Acasta-Gneise und ähnlich alter Splitter auf verschiedenen Kontinenten kann angenommen werden, dass bereits im Hadaikum Festlandinseln existierten. Solche Gesteinsfunde wurden in Montana, Wyoming, im Enderby-Land der Antarktis, an der chinesisch-koreanischen Grenze, in Goa, rund um die grönländische Hauptstadt Nuuk, in Brasilien und Afrika gemacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ur ist ein hypothetischer erster Superkontinent, der sich vor 3 Milliarden Jahren, im frühen Archaikum, in Äquatornähe gebildet haben soll. Es wird angenommen, dass er kleiner als das heutige Australien war.", "tgt_summary": null, "id": 2144449} {"src_title": "Schnellspanner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schiffsgeschichte.", "content": "Das Kreuzfahrtschiff \"The Calypso\" wurde 1967 von der Italcantieri S.p.A. (heute Fincantieri) südlich von Neapel in Castellammare di Stabia als Fährschiff \"Canguro Verde\" gebaut. Das Schiff wurde von der \"Navigazion Traghetti Sardi\" in Cagliari in Dienst gestellt und zwischen Genua, Barcelona, Cagliari und Porto Torres eingesetzt. 1974 wurde die \"Canguro Verde\" an die \"Società Linee Canguro\" ebenfalls in Cagliari verkauft, 1981 wechselte sie erneut den Besitzer und fuhr für \"Fayez Trading&Shipping\" in Dschidda unter Saudi-Arabischer Flagge als \"Durr\" zwischen Suez und Dschidda. Wegen eines schweren Maschinenschadens war von November 1982 bis Februar 1983 ein Werftaufenthalt in Malta notwendig. Ein weiterer Verkauf 1989 an die \"Strintzis Lines\" in Piräus führte unter dem Namen \"Ionian Harmony\" zu Einsätzen zwischen Patras, Dubrovnik und Ancona. Im Oktober 1990 wurde sie unter dem neuen Besitzer \"Thomas Ltd\" in Nassau als \"Sun Fiesta\" zwischen Puerto Rico and St. Thomas vorgesehen, kam aber letztlich nicht zum Einsatz. Stattdessen wurde das Schiff im September 1992 an den griechischen Reeder Antonios Lelakis verkauft, 1993 in ein Kreuzfahrtschiff umgebaut und an \"Regency Cruises\" in Nassau weiterverkauft, die das Schiff von New York aus als \"Regent Jewel\" operieren ließ. Im Dezember 1994 erfolgte der Verkauf an den Eigner \"Jule Cruises\" in Nassau, der das nun \"Calypso\" genannte Schiff bis 1998 an die \"Transocean Tours\" vercharterte. Die \"Calypso\" operierte in dieser Zeit von Piräus und Nizza aus. Von 1998 bis 2000 war das Schiff stillgelegt und wurde generalüberholt. Im Juni 2000 wurde es bei einer Schiffsauktion durch die Louis Cruise Lines in Limassol erworben, im Mai 2005 an ihren letzten Betreiber Shineco Inc in Athen übertragen. Im Januar 2013 wurde das Schiff zum Verschrotten nach Alang (Indien) verkauft. Im April 2013 begannen die Abbrucharbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Brand im Maschinenraum.", "content": "Auf dem Weg vom belgischen Seebrügge zur Kanalinsel Guernsey brach am Samstag, dem 6. Mai 2006 um 4:47 h (MESZ) morgens etwa 25 Kilometer südlich des Badeortes Eastbourne ein Brand im Maschinenraum aus (Meldung der Küstenwache Dover nach Empfang eines Mayday-Rufs der Calypso). Der Brand konnte von eingeflogenen britischen und französischen Feuerwehrleuten gelöscht werden. Die 708 Menschen an Bord mussten ihre Rettungswesten anlegen, die Rettungsboote wurden ausgeschwenkt, aber nicht zu Wasser gelassen. Unmittelbar nach Abschluss der Löscharbeiten wurde die Calypso in den südenglischen Hafen Southampton geschleppt, wo die Passagiere und Besatzung sämtlich unverletzt von Bord gingen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kreuzfahrtschiff The Calypso wurde 1967 als \"Canguro Verde\" gebaut (danach oft umbenannt \"Durr\", \"Ionian Harmony\", \"Sun Fiesta\", \"Regent Jewel\", \"Calypso\" bis 2007) und gehörte dem griechischen Eigner Shineco Inc in Athen. Zuletzt fuhr es unter der Flagge Zyperns und war an die Kreuzfahrtreederei Louis Cruise Lines verchartert.", "tgt_summary": null, "id": 733285} {"src_title": "Shaolin Kickers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Max Liebermann.", "content": "Der Maler Max Liebermann (1847–1935) war Mitbegründer und Vorsitzender der Berliner Secession und Präsident der Preußischen Akademie der Künste (1920–1933). Er wurde von den Nationalsozialisten von seinem Amt abgelöst und verfemt. In der Villa entstanden etwa 200 Gartenbilder, von denen einige im Obergeschoss ausgestellt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Die Villa.", "content": "Um der Hektik der Großstadt Berlin entfliehen zu können, erwarb Max Liebermann im Jahr 1909 ein etwa 7260 m2 großes, schmales Wassergrundstück am Wannsee. Dieses lag auf dem Gebiet der Villenkolonie Alsen, die 1863 von Wilhelm Conrad gegründet wurde. Auf dem Grundstück \"Große Seestraße 24\" (ab 1933: \"Am Großen Wannsee 42\"; heute: Colomierstraße 3) ließ er sich von dem Architekten Paul Otto Baumgarten eine Sommervilla bauen. „Der Mitteltrakt des Godeffroyschen Landhauses – 1790 durch Christian Frederik Hansen erbaut – diente dabei als Vorbild für die Vorderfront, während die Rückseite Ähnlichkeiten des Roosen- sowie der klassizistischen Fassade des Wesselhoeftschen Hauses aufweist.“ 1910 bezog der damals 63-jährige erfolgreiche Maler die Villa mit seiner Familie. Das Atelier Liebermanns befand sich im Obergeschoss der Villa; der Raum hat ein Tonnengewölbe. In den folgenden 25 Jahren verbrachte er die Sommermonate in seinem „Schloss am See“ – fern seines ererbten Stadtpalais’ direkt am Brandenburger Tor. Seine unmittelbaren Nachbarn waren der Verleger Carl Langenscheidt und der AEG-Direktor Johann Hamspohn. Gegenüber befand sich das Haus des Verlagsgründers Ferdinand Springer und nicht weit entfernt wohnte der Chirurg Ferdinand Sauerbruch.", "section_level": 2}, {"title": "Der Garten.", "content": "Den großen, zum See hin gestreckten Garten ließ er von dem späteren Stadtgartendirektor von Berlin, Albert Brodersen, anlegen und sich dabei von dem auch als „Gartenreformer“ bekannten Alfred Lichtwark, dem damaligen Direktor der Hamburger Kunsthalle, beraten. Der Garten wird durch die Villa unterteilt. Durch die Mittelachse des Hauses und über eine große Rasenfläche hinweg ergibt sich ein ungehinderter Blick auf den Wannsee. Zu diesem hin befindet sich vor dem Haus eine Gartenterrasse. Davor erstreckt sich eine Rasenfläche, die an der Westseite durch den häufig malerisch dargestellten Birkenweg mit seinen wie zufällig gewachsenen Bäumen, auf der anderen Seite durch drei Heckengärten begrenzt ist. Im rückwärtigen Teil des Grundstücks befindet sich das Gärtnerhäuschen und der Stauden- und Nutzgarten. Viele der rund 250 Bilder des Impressionisten, die hier entstanden, sind vom Garten und der Villa inspiriert.", "section_level": 2}, {"title": "Enteignung und spätere Nutzung.", "content": "Im Jahr 1940, fünf Jahre nach Liebermanns Tod, wurde seine Witwe Martha von den Nationalsozialisten gezwungen, die Villa unter Verkehrswert an die Reichspost zu verkaufen. (Ein formloser Brief mit dem „Angebot“, die Villa an die Reichspost zu verkaufen, und weitere Dokumente erpresserischer Ausgrenzung sind im Erdgeschoss ausgestellt). Der lächerlich geringe Verkaufspreis wurde ihr nie ausbezahlt. Ab 1944 diente die Villa dann als Lazarett. Martha Liebermann selbst wählte 1943 den Freitod, um nicht in das KZ Theresienstadt deportiert zu werden. Ein Stolperstein vor Liebermanns ehemaliger Stadtvilla, dem heutigen Max-Liebermann-Haus der Stiftung Brandenburger Tor am Pariser Platz (unmittelbar neben dem Brandenburger Tor), erinnert an ihr Schicksal. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Villa weiterhin bis 1969 als Krankenhaus genutzt. Die Erben in den USA (Tochter Käthe Riezler) erhielten die Villa nach dem Krieg zurück. Das Land Berlin erwarb 1958 das Anwesen und verpachtete es 1972 an einen Tauchverein.", "section_level": 2}, {"title": "Das Museum.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Erst die langjährigen Bemühungen der 1995 gegründeten Max-Liebermann-Gesellschaft e. V. führten dazu, dass die Villa – nach gelegentlichen Besichtigungsmöglichkeiten ab September 2002 – am 30. April 2006 als Museum \"Liebermann-Villa am Wannsee\" eröffnet wurde. Obwohl eines der kleinsten Museen in Deutschland, ist das Gesamtensemble einschließlich des Gartens mit ungefähr 80.000 Besuchern im Jahr stark frequentiert und stellt u. a. ein Naherholungsziel für die Berliner Bevölkerung dar. Die rund drei Millionen Euro teure Sanierung wurde von der Max-Liebermann-Gesellschaft und privaten Spenden finanziert. Bezuschusst wurde die Sanierung 2004 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Bei der Restaurierung kam ein vergessenes Wandgemälde Liebermanns in der Loggia zutage. Aufgrund der zahlreichen Gemälde, die den Garten festhielten, konnten die Gartenanlagen wieder originalgetreu rekonstruiert werden. Im Inneren des Hauses gaben Reste von Tapeten und Anstrichen Hinweise auf die ursprüngliche Ausstattung. Das originale Mobiliar ist nicht mehr vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Struktur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erdgeschoss.", "content": "Das Erdgeschoss der Liebermann-Villa wird als Eingangs- und Empfangszone genutzt. Hier befindet sich ein Informationsraum mit Medien zu Leben und Werk Max Liebermanns und seiner Familie sowie Dokumentationen zur Geschichte des Hauses und des Museums. Ebenfalls im Erdgeschoss ist das Café angesiedelt. Über eine Treppe gelangt man ins Obergeschoss.", "section_level": 3}, {"title": "Obergeschoss.", "content": "Das Obergeschoss wurde nach Museumsstandards klimatisiert und beleuchtet. Nur hier können deshalb Originale gezeigt werden. Im ehemaligen Atelier Liebermanns mit seinem markanten Tonnengewölbe werden Gemälde und Papierarbeiten des Künstlers aus dem Besitz des Museums gezeigt. Den Schwerpunkt der Sammlung bilden dabei die Werke Liebermanns mit Wannseemotiven, die vor Ort entstanden sind. Ein weiterer Sammlungsfokus liegt auf Bildnissen Max Liebermanns von anderen Kunstschaffenden. Wenige Werke befinden sich dabei im Eigentum des Hauses. Die Mehrzahl ist als Dauerleihgabe im Sammlungsbesitz, darunter auch Stücke aus der Alten Nationalgalerie, mit der die Liebermann-Villa am Wannsee kooperiert. In den übrigen Räumen werden bis zu drei Wechselausstellungen im Jahr zu verschiedenen Themen gezeigt. Zwischen den Wechselausstellungen werden alle Räume des Obergeschosses mit Werken der Sammlung nach verschiedenen Konzepten gehängt.", "section_level": 3}, {"title": "Gärtnerhaus.", "content": "Im ehemaligen Gärtnerhäuschen befinden sich die Museumskasse und der Museumsladen.", "section_level": 3}, {"title": "Garten.", "content": "Der Garten der Liebermann-Villa ist wie das Gebäude selbst ein „Ausstellungsstück“ des Museums. Straßenseitig liegt der Nutz- und Blumengarten, seeseitig der Schmuckgarten mit Rasenflächen, Blumenrabatten, Heckenräumen, Birkenallee, einer Fischotterplastik von August Gaul, Teehäuschen und Bootssteg.", "section_level": 3}, {"title": "Team.", "content": "Das Museum Liebermann-Villa am Wannsee arbeitet mit wenigen hauptamtlich Beschäftigten und mehr als 120 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die in Museumsladen, -kasse und Garten wirken und als Gästeführer Besuchende durch das Museum begleiten. Gründungsdirektor der Liebermann-Villa am Wannsee war Martin Faass, der das Haus von 2006 bis 2018 geleitet hat. Seit Februar 2020 leitet Lucy Wasenseiner die Liebermann-Villa am Wannsee.", "section_level": 3}, {"title": "Trägerschaft.", "content": "Die Liebermann-Villa am Wannsee ist ein privates Museum. Träger des Museums ist die Max-Liebermann-Gesellschaft e. V. 2008 wurde die Max-Liebermann-Gesellschaft e. V. für ihr herausragendes Engagement mit dem Europäischen Denkmalschutz-Preis ausgezeichnet. Die Liebermann-Villa am Wannsee muss bisher ohne institutionelle Förderung der Öffentlichen Hand auskommen. Alle Mittel werden durch Spenden, Mitgliederbeiträge und Einnahmen aus Eintritten, Verkäufen und Vermietungen erwirtschaftet und durch Sponsoren- und Drittmittelakquise eingeworben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Liebermann-Villa wird das Sommerhaus von Max Liebermann bezeichnet. Sie liegt im Berliner Ortsteil Wannsee (Bezirk Steglitz-Zehlendorf), direkt am Großen Wannsee, und ist seit 2006 ständig als privat geführtes Museum zugänglich. Das Museum wird als \"Liebermann-Villa am Wannsee\" geführt.", "tgt_summary": null, "id": 1567601} {"src_title": "Porzellan-Manufaktur Ludwigsburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Großbritannien nach dem Siebenjährigen Krieg.", "content": "Das Gesetz war eine der Maßnahmen, mit denen George Grenville, seit April 1763 zugleich Premierminister und Schatzkanzler, die Staatsfinanzen zu entlasten und zugleich die Verwaltung des wachsenden Empire effektiver zu gestalten versuchte. Dieses verstärkte Eingreifen der Regierung in die Belange der Kolonien beendeten die Ära des \"salutary neglect\", also der Politik der „wohltuenden Vernachlässigung“, mit der London in den Jahrzehnten zuvor die weitreichende Selbstverwaltung und -besteuerung der Kolonisten befördert hatte. Aus dem Siebenjährigen Krieg war Großbritannien zwar siegreich hervorgegangen und hatte etwa den größten Teil des französischen Kolonialreichs in Nordamerika hinzugewonnen, doch belastete der Krieg die Staatsfinanzen in einem zuvor ungekannten Ausmaß. Am 31. Januar 1763 beliefen sich die britischen Staatsschulden auf 122.606.336 Pfund Sterling, mehr als 4 Millionen Pfund mussten jährlich allein für die Tilgung der Zinsen aufgebracht werden. In den Kriegsjahren waren im Inland bereits zahlreiche Steuern erhöht und neue eingeführt worden, die britische Bevölkerung litt unter einer enormen Steuerlast, die zunehmend zu Unmut führte. Dennoch brachte Grenville eine Reihe von neuen Steuergesetzen durch das Parlament, die in England teils zu gewaltsamen Protesten führten, so die Erhöhung der Steuer auf Cider in den Apfel-Anbaugebieten im Südwesten des Landes. Die Haushalte der britischen Kolonien in Nordamerika erholten sich im Gegensatz dazu in den Nachkriegsjahren schnell, vor allem da sie für ihren Beitrag am Krieg (also für Requisitionen und Kontributionen) mit Millionen aus der britischen Staatskasse entschädigt worden waren. Die Kolonisten waren von unmittelbarer Besteuerung ausgenommen, führten Steuern also ausschließlich an die Regierungen der verschiedenen Kolonien ab. Die Zolleinnahmen aus dem Außenhandel waren die einzigen Abgaben, die davon in die britische Staatskasse flossen. Schon Grenvilles Vorgänger John Stuart, 3. Earl of Bute unternahm daher Anstrengungen, die Zolleinnahmen in den Kolonien zu erhöhen und dem blühenden Schmuggel Einhalt zu gebieten. Zwar waren auch zuvor besonders in Kriegszeiten Gelder aus den Haushalten der Kolonien in den britischen Staatshaushalt geflossen, doch hatte die britische Schatzkanzlei für alle Kontributionen förmlich die Gouverneure der einzelnen Kolonien ersuchen müssen. Die Unzulänglichkeit dieses Vorgehens hatte sich gerade im vergangenen Franzosen- und Indianerkrieg gezeigt, in dem die Kolonien nur langsam und widerwillig auf Kontributionsforderungen reagierten, obwohl sie selbst zum Kriegsschauplatz geworden waren. So brachte Bute 1762 ein Gesetz auf den Weg, das die Provision für die Zolloffiziere auf die Hälfte der beschlagnahmten Schmuggelware erhöhte; ferner autorisierte er die Royal Navy, verdächtige Schiffe zu durchsuchen; im Falle einer erfolgreichen Verurteilung sollten die Offiziere der beteiligten Schiffe die Hälfte der Provision der Zöllner zu Land erhalten. Ein Rundbrief an die Gouverneure aller Kolonien schwor diese darauf ein, die Einhaltung der alten wie der neuen Zollbestimmungen zu gewährleisten. Nicht zuletzt war der Gedanke, der hinter dem Ziel einer stärkeren Besteuerung der amerikanischen Kolonien stand, die Überzeugung, dass der Krieg, wenn auch nicht vor allem zum Wohle der amerikanischen Kolonisten geführt worden war, sie auch entsprechend an seinen Kosten und Folgekosten beteiligt werden sollten. Dabei sollten nach dem Willen Grenvilles die Mehreinnahmen aus den amerikanischen Zöllen vor allem den Unterhalt des in den Kolonien selbst stationierten Militärs finanzieren. Nach dem Frieden von Paris wurde ein 10.000 Mann starkes stehendes Heer in Amerika stationiert, ein großer Teil davon in den von Frankreich respektive Spanien abgetretenen neuen Kolonien Kanada sowie Ost- und Westflorida, da man sich offenbar der Loyalität der neuen Untertanen nicht allzu sicher schien: Die Truppen sollten die westliche Siedlungsgrenze (\"frontier\") der „alten“ Kolonien gegen befürchtete indianische Angriffe schützen, nach dem Erlass der Königlichen Proklamation vom Oktober 1763 aber auch die indianischen Gebiete vor einem illegalen Eindringen britischer Siedler. Die Kosten für den Unterhalt der Armee in Nordamerika schätzte Grenville auf rund 220.000 Pfund im Jahr. Es schien ihm angemessen, dass die Kolonien einen Beitrag zur Finanzierung des Heeres leisten sollten, zumal es in ihrem eigenen Interesse vor Ort seinen Dienst verrichtete. Insgesamt sollten die neuen Zollbestimmungen nach Berechnungen von Grenvilles Finanzministerium Einnahmen von rund 78.000 Pfund pro Jahr erbringen, also kaum mehr als ein Drittel der für das Heer veranschlagten Kosten, für den Rest würde Westminster selbst aufkommen.", "section_level": 2}, {"title": "Der Molasses Act von 1733.", "content": "Grundlage für die Bestimmungen des Sugar Acts wurde ein Bericht, den die oberste Zollkommission (die \"Commissioners of the Customs\") im September 1763 den königlichen Schatzmeistern (den \"Lords of the Treasury\") vorlegte. Es lenkte besonderes Augenmerk auf das Versagen des \"Molasses Act\" von 1733, das den Handel mit verschiedenen Handelsgütern, insbesondere aber den von Melasse, in den Kolonien regelte. Demnach hatten die Produzenten in den britischen Westindischen Inseln einen Ausfuhrzoll von 41⁄2d. pro Gallone zu zahlen, die Importeure in den nordamerikanischen Kolonien einen Einfuhrzoll von 6d. pro Gallone (was gut 100 % des gängigen Einkaufspreises entsprach). Der Bericht errechnete das gesamte Zollaufkommen aus dem \"Molasses Act\" und zeigte so eine merkliche Diskrepanz zwischen den Erlösen aus den westindischen und den nordamerikanischen Zollbehörden auf: Der Bericht stellte also den offensichtlichen und allgemein bekannten Umstand fest, dass der Molasses Act systematisch umgangen würde. Besonders ungeniert wurde der Melasseschmuggel in Rhode Island betrieben, der Kolonie, deren Wirtschaft am stärksten von der Rumbrennerei abhängig war; der Bericht vermerkte, dass aus dieser Kolonie seit 1744 überhaupt keine Einnahmen aus dem \"Molasses Act\" überwiesen worden waren. Weiter wies der Bericht auf den Umstand hin, dass die Zollerlöse aus den nordamerikanischen Kolonien sich auf zuletzt rund 1,800 Pfund pro Jahr beliefen, während allein der Unterhalt der Zollverwaltung im Jahr 1763 7,600 Pfund kostete. Der Bericht schloss mit einem weitreichenden Katalog empfohlener Abhilfemaßnahmen, die bald Niederschlag im Gesetzestext des Sugar Acts fanden. Grenvilles Entwurf wurde im Verlauf der Haushaltssitzungen des Frühjahres 1764 verabschiedet. Am 22. März stimmte das House of Commons fast mit Dreiviertelmehrheit für das Gesetz, das House of Lords nickte es fast ohne Debatte ab. Am 5. April wurde das Gesetz vom König unterzeichnet und trat am 29. September 1764 in Kraft. Grenville stieß mit seinen Vorschlägen kaum auf nennenswerten Widerstand. Die Opposition um William Pitt hatte sich im Februar des Jahres in der Debatte um die Anklage von John Wilkes verausgabt und diese Machtprobe mit Grenville verloren. Im Gegensatz zu diesem politischen Präzedenzfall brachte Grenvilles Haushaltspolitik die Gemüter der Parlamentarier kaum in Wallung; seine zumindest nach dem Zeugnis Horace Walpoles recht langatmige Rede zum Budget wurde mit einer Mischung aus Gähnen und Applaus quittiert. Die Vorstellung, dass die Kolonien mindestens einen Teil der Kosten für das in ihnen stationierte Heer zu tragen hätten, stieß offenbar auf ungeteilte Zustimmung. Die Kolonien waren im Parlament nicht repräsentiert. Ihre Interessen suchten sie in London über Agenten zu vermitteln, welche die Regierungen ihrer Kolonien über die politische Lage unterrichteten und dem britischen Kabinett etwa mittels Memoranden und Protestnoten die kolonialen Standpunkte vermittelten. Im Falle des Sugar Acts war die Handlungsfähigkeit dieser Mittelsleute jedoch schon deswegen eingeschränkt, weil die Winterstürme über dem Nordatlantik eine zügige Kommunikation verhinderten, so dass etwa die von den Regierungen von Massachusetts und Rhode Island vorbereiteten Einwendungen erst in London eintrafen, als das Gesetz bereits verabschiedet war.", "section_level": 2}, {"title": "Bestimmungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Änderungen der Ein- und Ausfuhrzölle.", "content": "Der Sugar Act führte zahlreiche neue Importzölle auf ausgewählte Handelsgüter wie Kaffee, Indigo, Piment und Zucker ein. Auf Madeirawein, der sich in den Kolonien großer Beliebtheit erfreute, wurde ein besonders hoher Zoll von 7 Pfund pro Tonne erhoben. Auf diese Art sollten die Amerikaner ermuntert werden, ihren (zollfreien) Wein von englischen Händlern zu erwerben. Neben der Einführung neuer Zölle sah der Sugar Act auch die Abschaffung von Rückzöllen auf verschiedene in die Kolonien reexportierte Handelswaren vor, etwa auf französische Spitze oder chinesische Seide, was wiederum den Absatz der dadurch umso billigeren britischen Textilien ankurbeln sollte. Für andere Handelsgüter wurden rigide Ausfuhrbeschränkungen eingeführt. Schon seit der Navigationsakte von 1660 durften bestimmte Handelsgüter ausschließlich nach Großbritannien und in britische Kolonien ausgeführt werden, so etwa Zucker, Baumwolle, Tabak, Farbhölzer, später auch Reis. Mit dem Sugar Act wurde die Liste dieser so genannten \"enumerated goods\" um Häute und Pelze, Pottasche sowie Holz erweitert. Unter all den verschiedenen Maßnahmen war der neu festgelegte Importzoll auf Melasse besonders einschneidend. Die zahlreichen Brennereien in den Kolonien erzeugten rund 80 % ihres Rums aus französischer Melasse. Besonders in Neuengland stellte die Rumbrennerei einen bedeutenden Wirtschaftszweig dar, in Rhode Island war sie die größte Industrie überhaupt. Umgekehrt stellten die französischen Antillen mit ihren riesigen, mit hunderttausenden Sklaven bewirtschafteten Zuckerrohrplantagen einen bedeutenden Exportmarkt für amerikanisches Holz, Getreide und Fleisch dar. Der seit dem Erlass des \"Molasses Act\" zumindest auf dem Papier erhobene Einfuhrzoll von 6d. pro Gallone auf importierte Melasse wurde durch Korruption und Schmuggel systematisch umgangen; Zollbeamte ließen sich mit einem Bestechungsgeld von 1⁄2 bis 11⁄2d. pro Gallone „beschwichtigen“. Da offenkundig war, dass der Zoll zu hoch war, als dass es sich nicht gelohnt hätte, ihn zu umgehen, senkte der Sugar Act den Zoll auf französische Melasse auf 3d. je Gallone, allerdings in der erklärten Absicht, diesen Zoll tatsächlich auch eintreiben zu wollen. Der Festlegung auf 3d ging ein Tauziehen der beteiligten Interessengruppen voraus. Die Zuckerrohrpflanzer der britischen Karibikinseln hatten hinnehmen müssen, dass die französischen „Zuckerinseln“ Guadeloupe und Martinique, die Großbritannien im Krieg zwischenzeitlich erobert hatte, im Frieden von Paris wieder an Frankreich übergingen und fürchteten umso mehr deren Konkurrenz auf dem neuenglischen Markt. Sie traten daher für einen besonders hohen Schutzzoll von 4d pro Gallone ein. Die Agenten der neuenglischen Kolonien hingegen drängten auf einen möglichst niedrigen Zoll. Jasper Mauduit etwa, der Massachusetts in London vertrat, arbeitete zunächst auf einen Zoll von 1d hin, als sich dies als allzu unwahrscheinlich erwies, sandte er gemeinsam mit den Agenten der Kolonien Rhode Island, New Hampshire und New York ein Memorandum an Grenville, in dem sie für einen Zoll von 2d warben, doch ließ sich Grenville nicht mehr erweichen.", "section_level": 2}, {"title": "Reform der Zollverwaltung und -gerichtsbarkeit.", "content": "Die Umsetzung der neuen Steuerpolitik erforderte auch eine grundlegende Reform der Zollverwaltung. Vor dem Sugar Act war die Eintreibung der Zölle die Aufgabe von Hafenoffizieren, die von der Regierung in London ernannt wurden. Viele von ihnen betraten jedoch kaum je amerikanischen Boden, sondern delegierten ihre Aufgaben an Untergebene, während sie in England ihre Regierungsgehälter genossen. Die Hafenaufsichten in den Kolonien setzten sich so meistenteils aus schlecht bezahlten Handlangern zusammen, die für Korruption besonders anfällig waren. Bereits vor der Verabschiedung des Sugar Act wurden 1762 alle Zöllner aufgefordert, sich unverzüglich auf ihren Posten zu begeben oder ihr Amt zu räumen (was, wie sich zeigte, tatsächlich viele einem Umzug nach Amerika vorzogen). Die Strafen für der Korruption überführte Zollbeamte wurden drastisch verschärft; selbst die Gouverneure der Kolonien wurden per Eid verpflichtet, für die Durchsetzung der Gesetze zu sorgen und regelmäßig Berichte über die Zolleinnahmen nach London zu übersenden. Mit dem Sugar Act wurden die Zollbeamten nun mit einer weitreichenden Immunität ausgestattet. Die Schadensersatzansprüche von Reedern und Händlern, deren Schiffe und Waren zu Unrecht wegen Schmuggels konfisziert wurden, wurden begrenzt; auch sollten in solchen Fällen die Prozesskosten nicht mehr auf die Zöllner abgewälzt werden können. Zuvor hatten zumeist örtliche Geschworenengerichte derartige Fälle entschieden, die allzu oft im Interesse der Händler ihrer jeweiligen Stadt entschieden; auch sahen sich örtliche Richter, die gegen die Interessen der örtlichen Händlerklasse entschieden, oft der Feindseligkeit ihrer Nachbarn oder gar der Gewalt bestellter Mobs ausgesetzt. Zwar hatten die Staatsanwälte die Verhandlung auch Admiralitätsgerichten antragen können, doch wurden Urteile dieser unabhängigen Gerichte nicht nur allzu oft von den örtlichen ordentlichen Gerichten wieder kassiert, und die Admiralitätsrichter selbst liefen Gefahr, im Falle einer solchen Revision auf Schadensersatz verklagt zu werden. Um derartige Einflussnahmen durch lokale Interessengruppen zu unterbinden, kündigte der Sugar Act die Einrichtung eines neuen Admiralitätsgerichts an, dessen Jurisdiktion ganz Amerika umfassen sollte. Dieses neue Gericht, der \"Vice-Admiralty Court for All America\", wurde noch im Mai des Jahres eingesetzt – auffälligerweise nicht durch einen Parlamentsbeschluss, sondern durch einen königlichen Erlass. Zum Sitz des neuen Gerichts wurde Halifax in der Kolonie Nova Scotia bestimmt, die zum einen zu weit entfernt von den großen Hafenstädten Neuenglands lag, als dass sich für viele Kläger der Weg zu einer Verhandlung gelohnt hätte, zum anderen als Garnisonsstadt von tausenden britischen Soldaten geschützt wurde. Um den florierenden Schmuggel zu zerschlagen, wurden alle Handelsschiffe einem ausgefeilten Kontrollsystem unterworfen, wie es in den Häfen Großbritanniens schon seit langem im Gebrauch war: Reeder mussten ab jetzt für jedes ihrer Schiffe vor dem Auslaufen eine hohe Kaution bei den Zollbehörden hinterlegen. Kapitäne wurden verpflichtet, ihre gesamte Ladung vom Hafenzoll begutachten zu lassen und eine vom Zoll versiegelte Frachturkunde (\"cocket\") mit sich zu führen; im Zielhafen musste die Ladung wiederum von Zöllnern mit dieser Urkunde verglichen werden, bevor sie gelöscht werden durfte. Jede Abweichung von der in der Frachturkunde aufgelisteten Fracht konnte einen Verlust der Kaution und eine Anklage wegen Schmuggels nach sich ziehen.", "section_level": 2}, {"title": "Förmliche Proteste der Kolonien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Massachusetts.", "content": "Als die Nachrichten von Grenvilles Absichten im Herbst 1763 die Kolonien erreichten, lösten sie unter den vom Seehandel abhängigen Händlereliten der neuenglischen Küstenstädte, besonders in Massachusetts und Rhode Island, eine rege publizistische und später zunehmend politische Tätigkeit aus. Da diese Klasse in den Parlamenten und Ämtern der Kolonien dominierte, konnte sie erwirken, dass die Regierungen der Kolonien bald offizielle Petitionen, Remonstranzen und Memoranden an die Adresse des britischen Parlaments oder des Königs aufsetzten. Die öffentliche Meinung in den Kolonien suchten sie durch eine Flut von zumeist anonymen Zeitungsartikeln und Pamphleten zu beeinflussen. In Massachusetts waren die Händler der Hauptstadt Boston federführend beim Widerstand gegen die Einführung des Sugar Acts. Waren sie schon zuvor lose organisiert, so veranlasste sie das drohende Gesetz, sich förmlich in einer \"Society for Encouraging Trade and Commerce\" zusammenzuschließen. Im Dezember 1763 setzte diese ein an den Rat der Kolonie gerichtetes Memorandum zu Zustand und Zukunft des Handels (\"State of Trade\") auf, von dem sie Kopien an befreundete Händler in anderen Städten sandten. Bald bildeten sich nach dem Bostoner Vorbild ähnliche Zusammenschlüsse, so in Plymouth, Marblehead, Salem, im Februar dann in New York City, später auch in anderen Kolonien. In den nächsten Monaten und Jahren standen diese Händlerclubs in zunehmend intensiver Korrespondenz; sie sind so ein direkter Vorläufer der „\"Committees of Correspondence\"“, denen im späteren Verlauf der Amerikanischen Revolution eine Schlüsselrolle bei der Koordination des Vorgehens der verschiedenen aufständischen Kolonien zukam. Im Falle des Sugar Acts bewirkte die Intervention der \"Society\" indes noch keine offizielle Stellungnahme. Eine Kopie des \"State of Trade\" wurde zwar an William Bollan geschickt, einen der Agenten von Massachusetts in London, doch kam bei ihm nur das Begleitschreiben an, und das auch erst am 10. April 1764, fünf Tage, nachdem der König das Gesetz unterzeichnet hatte. Jasper Mauduit, ein weiterer Agent der Kolonie in London, begann im Februar und März des Jahres in Ermangelung neuer Anweisungen aus Boston, auf eigene Faust eine Petition an Grenville zu entwerfen und die Agenten der anderen Kolonien dazu zu bewegen, sie zu unterstützen; die Bemühungen zur Kooperation gestalteten sich aber schwierig. Schließlich unterschrieben neben Mauduit nur drei weitere Agenten für Rhode Island, New Hampshire und New York. Es ist zweifelhaft, ob die Einreichung jemals Grenvilles Beachtung fand, in den Parlamentsdebatten kam sie nicht zur Sprache.", "section_level": 2}, {"title": "Rhode Island.", "content": "In Rhode Island war Stephen Hopkins, der Gouverneur der Kolonie, selbst die treibende Kraft beim Protest gegen die Einführung des Sugar Acts. Hopkins hatte früh die Bedeutung der Presse bei der Beeinflussung der öffentlichen Meinung erkannt und gehörte sowohl zu den Gründern als auch zu den führenden Autoren der \"Providence Gazette\", einer der Zeitungen Rhode Islands. Hier veröffentlichte er am 14. und 21. Januar 1764 in zwei Teilen anonym seinen \"Essay on the Trade of the Northern Colonies of Great Britain in North America\", in denen er in drastischen Worten vor den wirtschaftlichen Folgen des Gesetzes warnte. Schließlich forderte er den Gouverneur der Kolonie – also sich selbst – auf, die Generalversammlung zu einer außerordentlichen Sitzung einzuberufen. Dies erfolgte zwar zunächst nicht, doch folgten viele der führenden Händler und Politiker dem Aufruf des Autors, sich am 23. Januar im Gerichtshaus des kleinen Dorfes South Kingstown zu treffen. Diese bildeten ein Komitee (seine Mitglieder wurden nicht bekannt gegeben), das nach dem Vorbild der Bostoner \"Society\" ein Pamphlet mit dem Titel \"State of Trade\" aufsetzte. Nur einen Tag später fand sich an gleicher Stelle eine außerordentliche, aber offizielle Sitzung der Generalversammlung ein. In den nächsten Tagen erarbeitete sie auf Grundlage des \"State of Trade\" eine offizielle Remonstranz der Kolonie an die Adresse des britischen Parlaments. Sie erreichte Providence aber erst Mitte Februar, wo zunächst kein Schiff bereitstand, so dass die Remonstranz London erst im April erreichte, als das Gesetz schon unterzeichnet war. Die Verantwortung für diese Verzögerung trug vermutlich Henry Ward, der Sekretär der Kolonie, mit dem Hopkins seit langer Zeit in einer innigen privaten wie politischen Fehde verbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Passiver und aktiver Widerstand der Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sabotageakte gegen die Royal Navy.", "content": "Die Umsetzung des Sugar Acts führte bald zu teils gewaltsamen Konflikten zwischen der Bevölkerung der neuenglischen Hafenstädte einerseits und den neuen Zollbeamten und der Royal Navy andererseits. Insbesondere der Navy wurde bald ein Übereifer bei der Bekämpfung des Schmuggels nachgesagt. Da ihre Offiziere an der von ihnen beschlagnahmten Schmuggelware beteiligt wurden und so eine lukrative Erwerbsquelle witterten, brachten britische Kriegsschiffe nun in den Küstengewässern von Georgia bis Massachusetts jede noch so unscheinbare Schaluppe auf, selbst in den Hafengewässern und auf dem Delaware River bis nach Philadelphia hinauf. Das Verhältnis zwischen der Zivilbevölkerung und der Navy war von jeher angespannt, da insbesondere in Kriegsjahren bisweilen Trupps der Navy anlandeten und nichtsahnende junge Männer einfingen, um sie in den Marinedienst zu „pressen“; umgekehrt fanden viele Marinedeserteure auf Handelsschiffen einen Erwerb. Das gegenseitige Misstrauen verschärfte sich mit dem Sugar Act noch, da die Navy nun, selbst wenn sie schon keine Schmuggelware vorfand, oft versuchte, Matrosen der aufgebrachten Schiffe als vermeintliche Deserteure festzunehmen und in den Dienst zu pressen. Die Gegenmaßnahmen der Kolonisten nahmen vielerlei Gestalt an; zu den harmloseren Aktionen zählten noch anonyme Briefe Bostoner Kaufleute an die Behörden in London, in denen sie sich über die „unanständigen Weiber“ beklagten, die die Offizier der Navy angeblich mit sich nach Boston brächten und das dortige Moralempfinden verletzten. In vielen Häfen wurde sichergestellt, dass keine Lotsen bereitstanden, wenn ein Kriegsschiff nach Geleit verlangte; Lotsen, die diesen Dienst dennoch übernahmen, wurden drangsaliert. Verirrten sich kleinere Gruppen von Soldaten der Navy beim Landgang, wurden sie oft von Mobs tätlich angegriffen. Nicht immer blieb es bei Handgreiflichkeiten; auf einem Passagierschiff, das zwischen Boston und Neufundland pendelte, wurden im Herbst 1764 Soldaten der britischen Kriegsschiffe \"HMS Cygnet\" und \"HMS Jamaica\" gar mit Äxten angegriffen und von Bord geworfen. Der Widerstand gegen die Navy wurde von den örtlichen Kolonialbeamten teils tatkräftig unterstützt, so im Falle des britischen Schoners \"St. John\", der im Sommer 1764 in der Narragansett Bay kreuzte, die Küstenschiffer drangsalierte und auch einige Einwohner des Umlands in ihren Dienst gepresst hatte. Den Versuch eines Trupps der St. John, anzulanden, um einen Deserteur einzufangen, schlug eine Gruppe Einheimischer mit einem Steinhagel zurück, zudem gelang es ihr, einen Offizier in ihre Gewalt zu bringen und zu entführen. Wenig später beschuldigten einheimische Bauern Soldaten der \"St. John\", ihnen Hühner und Schweine gestohlen zu haben. Der Sheriff von Newport verlangte daraufhin vom Kapitän des Schiffes vergeblich die Auslieferung der Diebe und wandte sich danach an den Rat des Gouverneurs. Dieser wies seine Miliz an, eine Ausfahrt der St. John aus der Narrangansett Bay zu verhindern, bis der Fall geklärt sei. Als die \"HMS St. John\" dennoch lossegelte, eröffneten die Kanoniere des Fort George das Feuer auf das Schiff, das jedoch unbeschadet entkommen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Sabotageakte gegen die Zollverwaltung.", "content": "In anderen Fällen wurden die Zollbeamten Ziel der Angriffe. So stellte im Frühjahr 1765 John Robinson, der neue Zöllner von Newport, mit Hilfe der Navy die verdächtige Slup \"Polly\" an der Küste nahe Dighton und machte sich darauf auf den Weg nach Newport, um eine Anklage gegen den Schiffseigentümer vorzubereiten und eine Mannschaft für die Überführung des beschlagnahmten Bootes zu rekrutieren. Kurz darauf überlisteten Männer mit geschwärzten Gesichtern die zurückgelassene Wachmannschaft, löschten die Ladung mitsamt der Segel, Seile und Anker und schlugen Löcher in den Rumpf des Bootes. Als Robinson zurückkehrte, nahm ihn ein Sheriff fest: der Schiffseigentümer hatte ihn beim örtlichen Gericht auf 3.000 Pfund Schadensersatz für den Verlust der Ladung und die Schäden an seinem Boot verklagt. Robinson wurde genötigt, unter den Augen eines johlenden Mobs acht Meilen bis Taunton zu laufen, wo er für zwei Tage im Gefängnis verbringen musste, bis sich schließlich ein Bürge für ihn fand. Trotz der gestiegenen Gefahr, gefasst zu werden, blühte der Schmuggel also weiterhin, wie mindestens die offiziellen Statistiken zum Steueraufkommen in den Jahren nach 1764 nahelegen. Die geübten Schmuggler landeten an abgelegenen Küstenabschnitten an und transportierten die Ladung über Land zu den Destillerien. Die neue Generation von Zollbeamten zeigte sich gegenüber Bestechungsversuchen zwar nicht so offen wie die alte, doch fanden sich Alternativen. So stationierten die amerikanischen Importeure Agenten auf den Westindischen Inseln, um die dortigen Zöllner zu bestechen und so an falsche Papiere zu gelangen. Die Melasse wurde in diesem Arrangement zunächst von den niederländischen oder französischen auf die britischen Zuckerinseln gebracht, dort zu einheimischen Erzeugnissen umdeklariert und anschließend nach Norden verschifft.", "section_level": 2}, {"title": "Boykott britischer Importe.", "content": "Schließlich zeigten sich 1764 erste Ansätze zu einem organisierten Boykott britischer Waren; dieses so genannte \"non-importation movement\" wurde im weiteren Verlauf der Amerikanischen Revolution zu einem gewichtigen wirtschaftlichen Druckmittel der Kolonien gegenüber dem Mutterland. In Neuengland ermunterten Zeitungsartikel die weibliche Bevölkerung, ihre Eitelkeit zu überwinden, auf importierte Stoffe und Spitze zu verzichten, und stattdessen vor Ort produzierte Kleidung zu kaufen. In Philadelphia gelobten die Freiwilligen Feuerwehren, dem Verzehr von importiertem Bier zu entsagen, um die Brauereien der Stadt zu unterstützen, und kein Lammfleisch mehr zu essen, um die heimische Wollproduktion anzukurbeln. In New York bildete sich eine \"Society for the Encouragement of the Arts, Agriculture, and Economy\" und lobte Prämien für die erfolgreiche Herstellung von Waren aus, die bislang importiert worden waren. Robert R. Livingston bemerkte, dass es in der Stadt nun verpönt war, sich in importierten Kleidern zu zeigen, selbst Cadwallader Colden, der Gouverneur der Kolonie, folgte dieser neuen politischen Mode. Zeitgenössische Dokumente zum Sugar Act und seinen Folgen finden sich in zahlreichen englischen und amerikanischen Archiven. Für die offiziellen Dokumente der Parlamente und Gouverneure der meisten Kolonien liegen umfangreiche Quelleneditionen vor. Einschlägige Editionen für den Universitätsgebrauch mit einer Auswahl wichtiger Zeugnisse sind etwa: Einige Quelleneditionen sind auch online verfügbar, so:", "section_level": 2}], "src_summary": "Sugar Act () ist die gebräuchlichste Bezeichnung für ein im April 1764 vom britischen Parlament beschlossenes Zollgesetz (4 Geo. III c. 15 gemäß der Zählung der \"Statutes at Large\"), das die britischen Kolonien in Nordamerika betraf. Andere Bezeichnungen des Gesetzes sind \"American Revenue Act\" („Gesetz zum amerikanischen Steueraufkommen“) oder schlicht \"Revenue Act\". ", "tgt_summary": null, "id": 1096016} {"src_title": "Hermann Müller (Botaniker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anwendungen.", "content": "Die Autoradiographie war über drei Jahrzehnte hin ein integraler Bestandteil der DNA-Sequenzierung nach Frederick Sanger. Ein Protagonist war der Pathologe Elmar Stöcker. 48 seiner Publikationen stützen sich auf die Autoradiographie. Seit den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts werden allerdings vermehrt fluoreszierende anstelle von radioaktiv markierten DNA-Nukleotiden zur Sequenzanalyse benutzt. Autoradiographie findet weiterhin Verwendung bei der Produktion von rekombinanten Proteinen, Analyse von enzymatischen Reaktionen, oder Identifizierung von Enzym-Substraten. Außerdem wird sie in der Pharmakokinetik angewendet, um z. B. Liberation Absorption Distribution Metabolism Excretion-Studien (LADME) zu erstellen. Die Verbindung von Autoradiographie und Neutronenaktivierung wird als Neutronenautoradiografie eingesetzt, um lokale elementare Zusammensetzungen bei Gemälden zu untersuchen.", "section_level": 1}, {"title": "Durchführung.", "content": "Für die Autoradiographie müssen in die zu analysierenden Moleküle radioaktive Nuklide eingeschleust werden. Aufgrund des häufigen Vorkommens der entsprechenden stabilen Isotope in Biomolekülen und ihrer relativ geringen Gefährlichkeit werden oft die Radionuklide C (Kohlenstoff), S (Schwefel), P (Phosphor) und H (Tritium) eingesetzt. \"1. Beispiel – Markierung rekombinanter Proteine\" Ein mit einem Expressionsplasmid transformierter Bakterienstamm wird mit einem Nährmedium versetzt, das die radioaktiv markierte Aminosäure S-Methionin enthält. S-Methionin wird in das rekombinante Protein, das auf dem Plasmid codiert ist, eingebaut. Ein Bakterienextrakt wird per SDS-PAGE aufgetrennt, das Gel wird getrocknet, und ein Film wird aufgelegt. Nach „Belichtung“ des Films durch die vom Schwefel-35 ausgehenden Betastrahlen ist auf dem entwickelten Film die Position des rekombinanten Proteins sichtbar. \"2. Beispiel – Analyse von Enzymaktivität\" Eine ATPase – also ein Enzym, das ATP spaltet – wird mit radioaktiv markiertem P-ATP inkubiert. Die Mischung wird nach unterschiedlichen Zeiten durch Dünnschichtchromatografie aufgetrennt, die Chromatographieplatte wird getrocknet und auf Film gelegt. Die Schwärzung des Films durch P-Phosphat spiegelt die Aktivität des Enzyms wider.", "section_level": 1}], "src_summary": "Autoradiographie oder Radiographie (häufige Abkürzung AURA) bezeichnet die Sichtbarmachung einer chemischen Komponente durch radioaktive Nuklide, ursprünglich durch Schwärzung eines fotografischen Filmes, inzwischen vermehrt mit Hilfe eines Strahlungsdetektors. Die dabei erhaltene Aufnahme wird Autoradiogramm genannt.", "tgt_summary": null, "id": 152777} {"src_title": "Buffalo (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Das Buch erzählt die Geschichte des (historischen) schottischen Afrikaforschers Mungo Park, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts zwei Entdeckungsreisen ins Innere Afrikas unternimmt. Er ist besessen von dem Wunsch, den Niger zu entdecken, was ihm nach allerlei Mühen auch gelingt. Doch nach seiner Rückkehr in die Heimat hält er den normalen Alltag nicht lange aus und sehnt sich nach neuen Abenteuern. Er will nach Afrika zurückkehren und sich nun an die weitere Erkundung des Nigers machen, speziell von dessen Mündung in den Golf von Guinea. Von diesem Verlangen können ihn weder seine Frau Ailie, die während der ersten Reise jahrelang auf ihn gewartet hatte, noch seine Kinder abhalten. Und so bricht er erneut auf. Unter Mungos Begleitern befindet sich auch der Afrikaner Johnson. Er ist Mungos Dolmetscher und hat eine bewegte Geschichte vorzuweisen. Als Junge wird er zunächst von Sklavenhändlern nach Amerika verkauft, von wo ihn ein ihm wohlgesinnter englischer Adliger nach London mitnimmt. Dort entwickelt sich der inzwischen ziemlich gebildete Johnson zu einer Art Dandy. Doch nach einem für ihn erfolgreich verlaufenen Pistolenduell wird Johnson verhaftet und nach Afrika verbannt. Parallel zu Parks Geschichte spielt die von Ned Rise, der stets aufs Neue versucht, sein Glück zu machen und es beinahe auch schafft, bevor er wieder auf den Boden fällt. Sein Unglück beginnt bereits bei seiner Geburt. Er wird seiner Mutter (einer Säuferin) gleich nach der Geburt von einer alten Vettel (die im Verlauf des Romans immer wieder mal auftaucht) abgeluchst. Später kommt er unter die „Obhut“ eines faulen Säufers, der Ned an einer Hand verstümmelt, damit er als Bettler arbeiten kann. Doch Ned hat Glück und wird von einem Lord aufgenommen, der ihn beinahe liebevoll großzieht und ihm einen respektablen Bildungsgrad beschert. Nachdem sein Versorger bei besagtem Duell von Johnson erschossen wird, findet Ned sich wieder ganz unten. Im Verlaufe der Geschichte ist dies nicht das letzte Mal. (Doch nicht umsonst heißt er mit Nachnamen „Rise“ – engl. für „auf(er-)stehen“.) Gegen Ende der Geschichte, auf Mungos zweiter Afrikareise, kreuzen sich schließlich die Wege von Ned Rise, Mungo Park und Johnson. Dabei erkennt Rise in Johnson den Mann, der seinen Ziehvater im Duell tötete, allerdings erst nachdem Johnson die Gruppe schon wieder verlassen hat. Die Expedition endet mit dem Tod aller Beteiligten, mit Ausnahme von Ned Rise, der von Pygmäen aufgenommen wird und nicht mehr nach Europa zurückkehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Hörspiel.", "content": "Der Roman wurde 2005 vom Norddeutschen Rundfunk als Hörspiel in fünf Teilen (ca. 273 Minuten) produziert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wassermusik (engl. Water Music) ist ein Roman des US-amerikanischen Schriftstellers T.C. Boyle, der 1982 in den USA und 1987 auf deutsch erschien (Übersetzer: Werner Richter, 2014 neu übersetzt von Dirk van Gunsteren).", "tgt_summary": null, "id": 1044566} {"src_title": "Linda Fröhlich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Sloan wurde in Lock Haven, einer kleinen Stadt am Westufer des Susquehanna River, als Sohn von James Dixon Sloan und seiner Frau Henrietta (geb. Ireland) geboren. Sein Vater war Schreiner und Hobbykünstler, seine Mutter Lehrerin an der dortigen Mädchenschule. Auf der Central High School war er Mitschüler des späteren, bekannten Kunstsammlers Albert C. Barnes, dem Stifter der Barnes Foundation. Im Alter von 20 Jahren wurde er Illustrator bei der Tageszeitung The Philadelphia Inquirer. Abends belegte er Kurse an der Pennsylvania Academy of the Fine Arts in Philadelphia. Dort traf er 1892 seinen späteren Mentor Robert Henri, den Verfasser von \"The Art Spirit\". 1901 heiratete er „Dolly“ (Anna Maria) Wall. 1904 zog das Paar nach New York und bezog ein Dachatelier in Chelsea. Sloan begann, typische städtische Motive zu malen, zu zeichnen und zu radieren. Seit 1906 lehrte er an der New York School of Art, zu seinen Schülern gehörten George Wesley Bellows (1882–1925) und Edward Hopper (1882–1967). Im Jahr 1913 war er Mitglied des Organisationskomitees der Armory Show mit Arthur B. Davies, Walt Kuhn und Walter Pach in New York und stellte zugleich dort zwei Gemälde und fünf Grafiken aus. Sloans Stil ist stark beeinflusst durch europäische Künstler des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, so befasste er sich mit den Werken von Vincent van Gogh, Pablo Picasso und Henri Matisse. Sloan ließ sich im New Yorker Viertel Greenwich Village nieder, wo er beispielsweise die Werke \"McSorley’s Bar\", \"Sixth Avenue Elevated at Third Street\" und \"Wake of the Ferry\" schuf. Die letzten Jahre verbrachte Sloan in Gloucester, Massachusetts und in Santa Fe, New Mexico. Sloan war Mitglied der Künstlergruppe \"The Eight\"; einige Mitglieder, darunter Sloan, begründeten in der Folge die New Yorker Künstlergemeinschaft Ashcan School. Einer seiner bekanntesten Schüler war Norman Raeben.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "1929 wurde Sloan in die American Academy of Arts and Letters und 1948 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "John French Sloan (* 2. August 1871 in Lock Haven, Pennsylvania; † 7. September 1951 in Hanover, New Hampshire) war ein amerikanischer Grafiker und Maler, bekannt für seine künstlerischen Schilderungen des Alltagslebens in New York.", "tgt_summary": null, "id": 2041139} {"src_title": "Höhe (Geodäsie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckung.", "content": "Der Komet wurde am 2. Mai 1930 von den beiden Astronomen Friedrich Karl Arnold Schwassmann und Arthur Arno Wachmann auf der Hamburger Sternwarte entdeckt. Er näherte sich am 31. Mai 1930 bis auf 0,062 AE an die Erde an und erreichte eine scheinbare Helligkeit von rund 6 mag. Dieser Komet ist der dritte kurzperiodische Komet, der von Schwassmann und Wachmann aufgefunden wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Trotz seiner Umlaufzeit von nur etwas mehr als fünf Jahren blieb der Komet nach 1930 für lange Zeit unbeobachtet. Erst von seiner Wiederkehr in den Jahren 1979 und 1990 liegen Beobachtungen vor, der Komet zeigte sich dabei allerdings wenig auffällig. Im Jahr 1995 überraschte der Komet die Astronomen mit einem starken, unerwarteten Anstieg seiner Helligkeit von etwa 13 mag auf rund 7 mag (250-fache Helligkeit) innerhalb weniger Tage. Der Grund dafür war, dass der Kometenkern in mehrere Teile zerbrach und dabei offenbar große Mengen von Gas und Staub freigesetzt wurden. Zunächst konnten drei, dann insgesamt fünf Teile des Kometen beobachtet werden, die mit den Kennziffern A bis E bezeichnet wurden. Bei der nächsten Wiederkehr zum Jahreswechsel 2000/2001 konnten nur noch drei Fragmente (B, C und E) wieder aufgefunden werden. Bei der nächsten Wiederkehr des Kometen im Frühjahr 2006 folgte ein weiteres Auseinanderbrechen der Kometenteile, was sich für Beobachter auf der Erde in zunehmender Helligkeit bemerkbar machte. Bei seiner größten Annäherung an die Erde am 13. Mai 2006 mit 0,074 AE erreichten die beiden größten Bruchstücke (B und C) eine Helligkeit von rund 5 mag. Insbesondere die Gestalt von Fragment B änderte sich Anfang Mai 2006 mehrfach, es kam zu starken Helligkeitsausbrüchen. Mitte Mai 2006 waren über 60, teilweise extrem lichtschwache, Fragmente bekannt. Das Hubble Space Telescope und das Spitzer-Weltraumteleskop machten spektakuläre Bilder von dem zerbrechenden Kometen. Auch mit erdgebundenen Teleskopen, darunter auch dem Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte, wurden die Ereignisse verfolgt. Selbst Amateurastronomen konnten mit hochempfindlichen CCD-Kameras das Auseinanderbrechen des Kometen sehr gut beobachten. 73P/Schwassmann-Wachmann 3 war ursprünglich Ziel der US-amerikanischen Mission CONTOUR, die den Kometen am 18. Juni 2006 erreichen und sich auf nur rund 100 Kilometer Entfernung annähern sollte. Die Raumsonde verunglückte allerdings kurz nach dem Start im Jahr 2002. Insbesondere seit seinem Zerbröseln, aber auch schon zuvor wegen seiner zeitweiligen Lichtschwäche wird der Komet in Astronomenkreisen inoffiziell auch kurz „Schwachmann“ genannt. Nahe seinem bislang letzten Perihel erreichte er am 10. Februar 2017 eine Helligkeit von 12 mag. Zuvor konnte er bereits am 13. Februar 2016 am Lowell-Observatorium in Flagstaff wieder beobachtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Meteorstrom.", "content": "73P/Schwassmann-Wachmann 3 ist der Ursprungskörper der Tau-Herkuliden, eines Meteorstroms, der vom 19. Mai bis zum 19. Juni aktiv ist.", "section_level": 1}, {"title": "Voraussichtliche Wiederkehr.", "content": "Die voraussichtliche Wiederkehr ist für 2022 berechnet. (da: Umlaufzeit: 5,36 Jahre, letztes Perihel: Juni 2006, Okt. 2011, Feb. 2017).", "section_level": 1}], "src_summary": "73P/Schwassmann-Wachmann 3, kurz auch SW3, ist ein kurzperiodischer Komet. Er ist vor allem deshalb bekannt, weil in den Jahren 2001 bis 2006 das Zerbrechen seines Kerns in zahlreiche Fragmente beobachtet werden konnte.", "tgt_summary": null, "id": 797223} {"src_title": "Johannes Parenti", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Günther Zainer stammte wie der Ulmer Drucker Johann Zainer, der vermutlich sein Bruder, gewiss aber ein Verwandter von ihm war, aus Reutlingen. 1463 ist seine Heirat mit Agnes Krieg im Bürgerbuch der Stadt Straßburg verzeichnet, wo er auch als Straßburger Bürger Mitglied der Maler- und Goldschmiedezunft war. Das Drucken lernte er dort vermutlich bei Johannes Mentelin. 1468 ist der Druck von ihm in Augsburg nachgewiesen. 1472 wurde er Bürger von Augsburg. Zainer war auch neben anderen Meistern Leiter der neu eingerichteten Druckerei des Augsburger Klosters St. Ulrich und Afra.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Der Umfang der aus seiner Augsburger Offizin hervorgegangenen Produktion mit mindestens 80 Drucken gilt als beachtlich für den Zeitraum von zehn Jahren, in denen Günther Zainer als Drucker tätig war. Ein großer Teil dieser Produktion war im Auftrag des Klerus entstanden; Zainer druckte aber auch volkstümliche Literatur in deutscher Sprache, Erbauungschriften, Arzneibücher und Kalender. 1468 erschienen \"S. Bonaventurae meditationes vite domini\" als erster nachgewiesener Druck aus Zainers Presse. Mit der deutschen Ausgabe der \"Legenda Aurea\" des Jacobus de Voragine, \"Heiligenleben\", gab er sein erstes illustriertes Werk heraus. 1472 erschien ein Druck der \"Etymologiae\" des Isidor von Sevilla in seiner Offizin in Augsburg. Um 1475 druckte Zainer eine deutsche Bibelausgabe, der er 1477 eine zweite Auflage folgen ließ. Der Text dieser Ausgaben wurde für die folgenden deutschen Bibeldrucke bis zur Lutherbibel maßgeblich. Günther Zainers Drucke gelten, was das Papier, die Ausführung und die verwendete Type angeht, als von besonders hoher Qualität; 32 illustrierte Drucke und Einzeldrucke mit zum Teil mehr als 100 Abbildungen dokumentieren auch sein Interesse am gedruckten Buchschmuck. So entwickelte Zainer nach dem Vorbild mittelalterlicher Handschriften Blumenranken für den Rand des Satzspiegels, die als Vorläufer der gedruckten \"Randleiste\" gelten. Seine erste deutsche Bibel schmückte er mit 73 großen gedruckten Initialen, die ebenfalls nach dem Vorbild der Buchmalerei gestaltet waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Günther Zainer, auch \"Zeyner\" oder \"Zeiner\" († 13. April 1478), gilt als erster Drucker der Inkunabelzeit in Augsburg, wo er von 1468 bis zu seinem Tod wirkte; aus seiner Offizin stammten mindestens 80 Drucke, darunter auch zwei deutsche Bibelausgaben und der erste gedruckte Kalender.", "tgt_summary": null, "id": 529254} {"src_title": "Drogenkriminalität", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wrestling-Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Jeff Jarrett begann seine Karriere im professionellen Wrestling als Ringrichter in der Wrestlingliga seines Vaters, der USWA. In derselben Liga folgte im April 1986 auch sein Debüt als Wrestler. Zunächst trat er zusammen mit Pat Tanaka im Tag Team an, dann versuchte er sich auch als Einzelwrestler. 1986 gewann Jarrett den Mid–South Tag Team Champion Titel und den NWA Mid–America Champion Titel. 1988 fing er an, parallel noch für die AWA und die WCCW zu wrestlen. In letzterer Liga hat Jeff im gleichen Jahr seine erste lang anhaltende Fehde gegen Eric Embry um den WCWA Light Heavyweight Champion Titel, welchen er zweimal hielt. Weitere Titelgewinne zu dieser Zeit waren WCWA Tag Team Championtitel unter anderem mit Kerry von Erich sowie der Gewinn des CWA Titels von Dutch Mantell. Jarrett kämpfte anschließend wieder nur für die USWA, da die AWA 1991 aufgelöst die WCCW 1990 von der USWA übernommen wurde. 1989 holte er sich erstmals die USWA Tag Team Titel und hielt diese im Verlauf seiner Karriere mit 14 Mal so oft wie niemand zuvor. Dasselbe gilt für den USWA Southern Heavyweight Titel, welchen er zehnmal sein Eigen nennen durfte und den er 1990 erstmals von Dick Slater und im darauf folgenden Jahr unter anderem auch von Steve Austin erkämpfte.", "section_level": 2}, {"title": "World Wrestling Federation (1992–1996).", "content": "Durch gute Kontakte Jeff Jarretts und Jerry Lawlers zu Vince McMahon Jr. wurde Jarrett 1993 bei der WWF unter Vertrag genommen. Da aber die Einsatzmöglichkeiten von Jarrett begrenzt waren, wurde er zunächst in die USWA zurückgeschickt. Ende 1993 kehrte er mit Countrymusic–Gimmick zurück. Sein Auftritt war dabei so gewählt, dass dieser an den erfolgreichen Wrestler Ric Flair erinnern sollte. Seinen ersten Titelgewinn verbuchte Jeff Jarrett gegen Razor Ramon, als er den WWF Intercontinental Champion Titel erringen konnte. Diesen gewann er mit Hilfe seines neuen Ringbegleiters, dem Road Dogg. Mit dessen Hilfe konnte er den Titel auch einige Male verteidigen. Nach einem kontroversen Finish gegen Thurman Sparky Plugg (heute Hardcore Holly) am 19. April 1995 wurde der Titel für vakant erklärt. Jarrett holte sich diesen aber durch einen klaren Pin wieder. Gut einen Monat später musste er bei einer Veranstaltung seinen Titel an Razor Ramon abgeben, gewann diesen aber drei Tage später zurück. Bei \"In Your House II\" stellte Jeff seine Gesangeskünste unter Beweis und sang live den Titel \"With my baby tonight\", wofür der Heel viel Applaus bekam. Beim selben Event verlor Jarrett den Intercontinental Title an Shawn Michaels. Nach Streitigkeiten zwischen Jarrett und der WWF-Führung verließ er für einige Zeit die WWF und kehrte nur kurz für eine Fehde gegen Ahmed Johnson beim Royal Rumble 1996 zurück. Da er wegen der Differenzen mit der Liga-Führung kaum noch eingesetzt wurde, ließ er seinen Vertrag auslaufen (die Pause nutzte er zum Auskurieren einer Bandscheibenverletzung) und wechselte schließlich im selben Jahr zu World Championship Wrestling; die WCW befand sich anfangs ihrer stärksten Phase und bildete mittlerweile eine ernsthafte Konkurrenz für die WWF.", "section_level": 2}, {"title": "World Championship Wrestling (1996–1997).", "content": "Im Oktober 1996 debütierte Jarrett in der World Championship Wrestling, lehnte aber Angebote der New World Order ab und wandte sich den Four Horsemen, dem Stable seines Idols Ric Flair zu. In dessen Namen legte er sich bei seinen ersten Großveranstaltungs-Teilnahmen mit dem US-Champion Paul Wight an, kassierte aber bei „Halloween Havoc“ und „World War III“ Niederlagen. Obwohl er ein angesehener Teil des Kaders wurde und fleißig Matches bekam, so stagnierte doch auch hier in Ted Turners Promotion seine Karriere auf dem Niveau eines Durchschnittswrestlers. Erst nachdem er wieder ohne Stable antrat, taten sich erste Titelgelegenheiten auf. Bei einer Nitro–Ausgabe nach Slamboree besiegte er US-Champion Dean Malenko, um sich dessen Titel zu sichern. Es folgte eine Fehde mit Steve McMichael, dessen Ex-Frau Debra jetzt Jarretts Managerin war. Bei „Clash of the Champions“ 1997 verlor Jarrett dann seinen Titel an Widersacher McMichael. Im September 1997 war jedoch vorläufig Schluss mit Jarretts WCW-Karriere. Er hatte zur Verbesserung seiner Situation in der Öffentlichkeit Details seines WCW-Gehaltzettels offenbart und sich damit den Zorn der WCW-Führung zugezogen. Nach einer Niederlage gegen Booker T bei Nitro am 29. September 1997 verließ er die WCW.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zur WWF (1997–1999).", "content": "Trotz turbulenter Vergangenheit heuerte Jarrett wieder bei der WWF an und kehrte bei einer RAW–Veranstaltung im Dezember auf die Federation–Bildschirme zurück. Im Rahmen einer neuerlichen Zusammenarbeit mit der NWA versuchte sich Jarrett als Anführer nebst Manager Tennessee Lee (Col. Robert Parker) an einer Invasion selbiger in der WWF und kopierte dadurch Passagen des New World Order–Angles von 1996. Da diese Storyline aber erfolglos blieb, kehrte Jeff Jarrett wieder zu seinem Countrymusic-Outfit zurück. In der Folgezeit sank seine Bedeutung innerhalb der WWF zusehends. Beim Summerslam zog er die Aufmerksamkeit erneut auf sich: In einem Hair vs. Hair–Match verlor er gegen D-Generation X–Mitglied X-Pac und musste sich von seinen langen blonden Locken trennen, welche bis zu diesem Zeitpunkt sein optisches Markenzeichen waren. Mit neuem Bürstenhaarschnitt und neuem Utensil, einer Gitarre mit Schriftzug „Don’t p*** me off!“, kehrte er kurz darauf zurück und scharte im Kampf gegen die D-Generation X das Tag Team Southern Justice um sich, welches aus den früheren Godwinns bestand. Bei \"In your House\" verloren sie gegen X-Pac und die New Age Outlaws. Dafür traten Owen Hart und eine alte Bekannte auf den Plan: Debra McMichael, welche fortan als ihre Managerin fungierte. Zusammen konnten sie die WWF Tag Team Championship gewinnen. Ihre Zeit als Champions war recht erfolgreich, am 30. März 1999 verloren sie die Titel aber an X-Pac und Kane. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Owen Hart nahm ein jähes Ende, als dieser bei \"In Your House-„Over the Edge“\" tödlich verunglückte. Eigentlich hätte bei dieser Veranstaltung Hart als Blue Blazer verkleidet die WWF Intercontinental Championship vom Godfather gewinnen sollen, so gewann nun Jarrett an dessen Stelle wenig später den Gürtel. Jarretts nun folgende Titelregentschaft war von mehrfachem Verlust und Wiedergewinn geprägt: So verlor er ihn kurz an Edge, konnte sich das Gold aber wenig später wieder sichern. Kurz vor dem Summerslam konnte WWF European Champion D-Lo Brown den Titel erringen, beim eigentlichen Event hinterging Mark Henry seinen Partner D-Lo und Jarrett gewann beide Titel, die auf dem Spiel standen. Den European–Titel übertrug er bei RAW am folgenden Tag dann auf Henry, da dieser ihm geholfen hatte. Hinter den Kulissen waren für Jarrett aber wieder dunkle Wolken aufgezogen. Angestachelt durch seine Aussage, Steve Austins Markenspruch „Austin 3:16“ käme mit Blasphemie und Gotteslästerung gleich, verhinderte Austin den Aufstieg Jarretts zum Maineventer. Durch eine unglückliche Verkettung von Ereignissen wurde Jarretts auslaufender Vertrag mit der WWF nicht mehr verlängert und er wechselte in die WCW. Vince McMahon hatte versucht, die in seinem Auftrag durch Jim Ross geleiteten Vertragsverhandlungen noch zu retten. Insbesondere da Jarrett noch den Intercontinental Champion Titel hielt, war es ihm ein Anliegen, dass dieser den WWF-Titel nicht mit zur Konkurrenz nimmt. Doch Jarrett hatte bereits bei der WCW unterschrieben. So soll ihm der Eigentümer der WWF eine horrende Summe dafür überlassen haben, dass er den Titel zuerst noch an Chyna verliert. (Nicht das erste Mal, auch im Juli 1996 als Jeff Jarretts Vertrag mit der WWF abgelaufen war und er bereits einen WCW-Vertrag hatte, war er noch der aktuelle Intercontinental-Champion. Um die Schmach zu verhindern, dass Jarrett als unbesiegter Champion bzw. sogar mit dem Gürtel zur Konkurrenz wechselte, bot ihm die WWF widerwillig ein sehr hoch dotierten Honorarcheck an, damit Jarrett den Gürtel am 23. Juli 1996 bei In Your House II an Shawn Michaels verlieren würde, was er auch tat.) Dass er diesmal seinen Championgürtel an eine Frau verlieren sollte, war eine Art Demütigung für Jarrett seitens der WWF, die sich von ihm hintergangen gefühlt hatte. Nachdem Jarrett die WWF verlassen hatte, verkündete McMahon, dass wegen der Unzuverlässigkeit Jarretts von nun an die Tür zur WWF für ihn für immer verschlossen bleiben würde.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zur WCW (1999–2001).", "content": "Einen Tag nach seinem letzten WWF-Event No Mercy kehrte Jarrett in die WCW zurück. Nachdem er bei Starrcade gegen Dustin Rhodes in einem Bunkhouse–Brawl verlor, bestritt er im Co–Main Event sein zweites Match gegen Chris Benoit. Im besten Kampf des Abends, einem Leitermatch um den WCW United States Heavyweight Championship-Titel, unterlag Jarrett zwar, gewann den Titel aber im Rückmatch einen Tag später. In derselben Nacht tat er sich außerdem mit Bret Hart, Kevin Nash und Scott Steiner zur Neuauflage der New World Order zusammen. Da die Veranstaltungen der WCW zu dieser Zeit schlechte Zuschauerzahlen und Kritiken hatten, schlossen sich Eric Bischoff und Vince Russo zusammen, um einen neuen Umbruch zu starten. Dies alles geschah im Vorfeld von Spring Stampede. Alle Titel wurden für vakant erklärt und bei der Veranstaltung neu ausgekämpft, auch der US-Titel. Jeff Jarrett und Diamond Dallas Page sollten dort nun den Heavyweight–Titel unter sich auskämpfen. Double J gewann das Match unter Mithilfe von DDPs Valet Kimberley. Damit gewann Jarrett seinen ersten World Heavyweight Titel. Zwar verlor er diesen kurze Zeit darauf, aber er konnte ihn sich bei Slamboree in einem Triple Cage Match zurückholen. Mit einigen kurzen Unterbrechungen hielt Jarrett den Titel dann auch bis zu \"Bash At The Beach 2000\". Hinter den Kulissen setzte Hulk Hogan seinen Einfluss dazu ein, beim Bash wieder Champion zu werden. Doch beim eigentlichen Match legte sich Jarrett einfach hin und wurde lässig von Hogan gecovert. Im Anschluss daran hielt WCW-Teilchef Vince Russo eine Shootrede gegen Hogan und feuerte ihn daraufhin. Jarrett und Booker T kämpften schließlich im Main Event um den Titel, welchen sich Booker sicherte. Bei den folgenden Rückmatches musste sich Jarrett ebenfalls geschlagen geben. Im letzten Jahr der WCW war er Teil von Ric Flairs Heel-Gruppierung Magnificient Seven. Die WCW wurde dann an die WWF verkauft und Jarrett wurde nicht in die Federation übernommen, auch aufgrund der alten Querelen mit WWF-Besitzer Vince McMahon. Dies zeigte sich am letzten Abend der WCW, denn McMahon feuerte Jarrett zu Beginn der Show vor laufenden Kameras.", "section_level": 2}, {"title": "World Wrestling All-Stars (2001–2003).", "content": "Ohne Arbeitsplatz tourte Jarrett durch die Independent-Szene, um dann bei World Wrestling All-Stars zu landen. Beim Inception PPV in Sydney, Australien, sicherte er sich dabei in einem Stahlkäfigmatch gegen seinen früheren Partner Road Dogg den \"WWA World Heavyweight Champion\"-Titel. Diesen Titel gab er allerdings im Jahr 2002 ab, um sich gemeinsam mit seinem Vater Jerry seinem bisher wohl wichtigsten Projekt zu widmen: einer eigenen Wrestling–Promotion.", "section_level": 2}, {"title": "Total Nonstop Action Wrestling (2002–2011).", "content": "Jeff Jarrett beschloss in Zusammenarbeit mit seinem Vater und der NWA eine eigene Wrestling-Promotion auf die Beine zu stellen: NWA Total Nonstop Action Wrestling. Am 20. November 2002 wurde Jeff Jarrett zum ersten Mal NWA-World-Heavyweight-Champion, als er Ron Killings besiegen durfte. Durch einen Sieg über WWA-Champion Sting in einem Titelvereinigungsmatch schloss Jarrett dann auch das Kapitel „World Wrestling All-Stars“ endgültig ab. Erst im Juni 2003 verlor Jeff seinen NWA-World-Heavyweight-Titel an A.J. Styles. Er holte ihn sich Ende des Jahres zwar von selbigem zurück, verlor den Gürtel aber im April 2004 nach langer Fehde erneut an Styles. Gegen Raven konnte er sich den Titel im September 2005 zurückholen und hielt den Titel mit kurzer Unterbrechung durch Rhino bis Februar 2006. Da verlor er ihn gegen Christian Cage. Bei TNA Slammiversary 2006 konnte sich Double J aka Jeff Jarrett den NWA World Heavyweight-Championship aber erneut in einem speziellen Gímmickmatch sichern. Er setzte sich unter anderem gegen Sting, Christian Cage und Ron Killings durch. Jim Cornette erkannte ihm zwar den Titel noch während der Veranstaltung ab, jedoch wurde Jarrett in der nächsten Ausgabe von „TNA Impact!“ wieder zum Champ erklärt. Beim PPV \"TNA Bound for Glory\" verlor er seinen Titel an Sting. In diesem Match ging es um den Titel Jarretts sowie Stings Karriere. Daraufhin nahm er eine aktive Auszeit. Im April 2007 kehrte Jeff Jarrett dann zurück vor die Kameras, wo er in die Fehde zwischen Team Angle und der Christian Coalition involviert wurde, wobei er sich als fünften Mann für das Team von Kurt Angle für das Lethal Lockdown-Match bei Lockdown 2007 präsentierte. Danach folgte eine Fehde gegen Robert Roode. Jarrett zog sich daraufhin vorerst von seinen aktiven Rollen bei TNA zurück, nachdem seine Frau Jill an Krebs erkrankte und daran auch verstarb. Neben seinen Aufgaben im Backstagebereich kümmerte er sich um die Erziehung der gemeinsamen Töchter. Jarrett feierte sein Comeback bei No Surrender 2008, wo er im Match um den TNA World Heavyweight Championship eingriff und Kurt Angle mit einem Schlag mit einer Gitarre das Match kostete. Dies führte zu einer Fehde, in der er auch Mick Foley als neuen TNA-Worker involvierte und u. a. das Match zwischen Jarrett und Angle bei Bound for Glory 2008 leitete, welches Jarrett gewann. Die Fehde entwickelte sich weiter, als Angle mit Sting, Booker T und Kevin Nash die Main Event Mafia bildete. Jarrett selber verbündete sich mit der TNA Frontline. Die Fehde dauerte bis Juni 2009, worauf Jarrett sich erneut zurückzog und erst Ende des Jahres wieder als Wrestler zurückkehrte. 2010 folgte eine erneute Fehde gegen Sting. In diese wurden auch neu verpflichtete Legenden wie Hulk Hogan und Ric Flair involviert, welches in einem Lethal Lockdown-Match zwischen Team Hogan und Team Flair mit Sting mündete. Jarrett war hierbei auf der Seite von Hogans Team, welches letztendlich auch gewann. Es folgten eine Reihe von Matches bei darauffolgenden PPVs und Impact-Ausgaben. Bei Bound for Glory 2010 turnte er wieder zum Heel, als er zuerst Samoa Joe in einem Tag Team-Match im Stich ließ und später ein Teil einer Storyline wurde, in der eine Gruppierung um Hulk Hogan, zu denen auch namhafte Wrestler wie Jeff Hardy, Abyss, AJ Styles oder Beer Money Inc. dazugehörten, die Macht über TNA übernahm. Dies war die Gründung des Stables \"Immortal\". Kurz darauf begann Jeff Jarrett im Zuge des MMA-Booms eine MMA-Storyline, in der er mehrere Exhibitionmatches mit Amateurfightern stellte. Dies führte dann zu einer Fehde mit Kurt Angle, die auf einem realen Hintergrund basiert: Schon 2008 hatte Jarrett eine Affäre mit Angles Frau Karen, die sich daraufhin vom Olympiasieger scheiden ließ und Jarrett heiratete. Für die Storyline wurde dieser Hintergrund einbezogen. Nachdem die Fehde im Juni 2011 endete, war Jeff Hardy der nächste Gegner. Im Zuge dessen wurden Jarrett sowie Karen nach einem verlorenen Match im Dezember 2011 entlassen. Seitdem trat er für wenige Matches in Japan, Indien und bei der mexikanischen Liga AAA auf. Am 6. Januar 2014 schied Jarrett komplett aus der TNA-Ligenführung aus und ist nunmehr stiller Teilhaber.", "section_level": 2}, {"title": "Global Force Wrestling (seit 2014).", "content": "Am 7. April 2014 gab Jarrett die Gründung einer neuen Promotion mit Namen Global Force Wrestling bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zur TNA Wrestling (2015, 2017).", "content": "Jarrett kehrte zusammen mit seiner Frau Karen Jarrett am 24. Juni 2015 zur TNA Wrestling zurück. Jarrett gab bekannt, dass er Teil des King of the Mountain-Maches bei Slammiversary XIII sein wird. Jarrett gewann sein drittes King of the Mountain-Match und wurde somit am 28. Juni 2015 der neue TNA King of the Mountain Champion. Am 12. August wurde Jarrett von TNA-Präsident Dixie Carter zum neuen General Manager von Impact Wrestling ernannt, nachdem General Manager Bully Ray angegriffen worden war. In der darauf folgenden Woche wurde bekannt, dass Karen Jarrett die Angriffe auf Bully Ray und Drew Galloway inszenierte hatte. Jarrett kehrte Carter den Rücken zu und entschied sich dafür, sich mit seiner Frau zu verbünden. In der Episode vom 16. September von Impact Wrestling forderte Carter Jarrett heraus in einem 10-Man-Tag-Team-Match um die volle Kontrolle über TNA. Bei der Ausgabe des Impact Wrestling vom 16. September besiegte das Team TNA das Team GFW in einem Lethal Lockdown Match. Dadurch erwarb Dixie Jarretts Anteile und die volle Kontrolle über TNA. Später wurde berichtet, dass Jarrett seine Minderheitsbeteiligung an Panda Energy verkauft hatte. Am 5. Januar 2017 wurde bekannt gegeben, dass Jarrett sich Impact Wrestling angeschlossen hatte, jetzt im Besitz von Anthem Sports & Entertainment. Am 28. Juni wurde berichtet, dass Impact Wrestling Global Force Wrestling erworben hatte. Am 5. September wurde bekannt gegeben, dass Jarrett eine \"unbefristete Beurlaubung\" von Impact Wrestling nehmen werde. Am 23. Oktober bestätigte Impact Wrestling die Beendigung seiner Beziehung zu Jarrett und seiner Firma Global Force Entertainment Inc.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Rückkehr zur WWE (seit 2018).", "content": "Am 19. Februar 2018 kündigte WWE an, dass Jarrett in die WWE Hall of Fame aufgenommen werden würde. Jarrett wurde am 6. April von seinem langjährigen Freund Road Dogg aufgenommen. Im Januar 2019 wurde Jarrett von der WWE als Producer eingestellt. Er erschien, mit der Startnummer zwei, als überraschender Teilnehmer im Royal Rumble-Match, wo er Elias ein Duett vorschlug. Elias schlug Jarett mit seiner Gitarre und eliminierte ihn. In der folgenden Nacht bei Raw unterbrach Jarrett Elias und sang mit seinem ehemaligen Partner Road Dogg. Die beiden sangen \"With My Baby Tonight\", bis Elias Jarrett als auch Road Dogg mit einer Gitarre angriff.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jeffrey Leonard Jarrett (* 14. April 1967 in Nashville, Tennessee), besser bekannt unter seinem Ringnamen Jeff Jarrett ist ein US-amerikanischer Wrestler. Jarrett trat für alle großen Wrestlingligen Nordamerikas auf. Seine bisher größten Erfolge waren der sechsfache Gewinn des NWA World Heavyweight Champion Titels, der vierfache Gewinn des WCW World Heavyweight Champion Titels, sowie der vierfache Gewinn des WWF Intercontinental Champion Titels. ", "tgt_summary": null, "id": 646102} {"src_title": "Tetanus (Physiologie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Kontrolle des Zellzyklus.", "content": "Verschiedene Cyclin-Cdk-Komplexe leiten den Beginn verschiedener Schritte im Zellzyklus ein. Cyclin-Cdk-Komplexe starten die Kaskade, bestimmen aber nicht das Wie. Sie besitzen keine instruierende Information und haben in der Regel keinen Einfluss auf den Wachstumszyklus der Zelle (siehe Phänotyp der cdc Mutanten). Cyclin-Cdk-Komplexe üben gleichzeitig eine positive und negative Kontrollfunktion aus. S-Cdk‘s lösen DNA-Replikation aus und verhindern gleichzeitig die Re-Replikation bereits verdoppelter DNA. M-Cdk‘s triggern den M-Phase-Beginn, verhindern aber gleichzeitig den Beginn der Cytokinese. Cdk‘s sind wie die Ampellichter an einer Kreuzung, grün in eine Richtung, gleichzeitig rot in die andere.", "section_level": 1}, {"title": "Die Entdeckung des cdc2-Gens.", "content": "cdc2 wurde zum ersten Mal 1987 von Leland H. Hartwell, R. Timothy (Tim) Hunt und Paul M. Nurse in der Spalthefe Schizosaccharomyces pombe gefunden, die 2001 den Nobelpreis in Physiologie oder Medizin für ihre Entdeckungen betreffend „Die Kontrolle des Zellzyklus“ erhielten. Leland Hartwell vom \"Fred Hutchinson Cancer Research Center\", Seattle, USA, entdeckte in dem Modellorganismus Backhefe (\"Saccharomyces cerevisiae\") eine Kategorie von Genen, die für Proteine kodieren, die den Zellzyklus kontrollieren. Darunter befand sich ein Gen, cdc28, dessen Protein eine zentrale Rolle für den Beginn eines neuen Zellzyklus spielt und daher von ihm als „Start“ bezeichnet wurde. Darüber hinaus führte Hartwell den Begriff der Kontrollpunkte („Checkpoint“) ein. An diesen Punkten wird der Zellzyklus angehalten, falls in der Zellzyklus-Phase zuvor etwas schiefläuft. Paul Nurse vom Imperial Cancer Research Fund, London, identifizierte mit genetischen und molekularbiologischen Methoden das Protein, nämlich die Cyclin-abhängige Kinasen (CDK). Darüber hinaus konnte er zeigen, dass das defekte Cdk-Gen der Hefe durch das homologe/verwandte Gen des Menschen ersetzt werden kann. Dieses Experiment bewies auf eindrucksvolle Weise die Verwandtschaft zwischen Mensch und Hefe, einem der einfachsten Eukaryonten. Tim Hunt vom Imperial Cancer Research Fund, London, entdeckte die Cycline, jene Proteine, die die katalytische Aktivität der CDK regeln. Er zeigte, dass die Cycline im Zusammenhang mit der Zellteilung abgebaut werden, ein Mechanismus, der sich als zentral für die Kontrolle des Zellzyklus erwiesen hat. Das cdc28-Genprodukt der Bäckerhefe (Saccharomyces cerevisiae), sowie das funktional homologe cdc2-Genprodukt in S. Pombe sind der Cdk des Menschen (CDC2Hs) und des Frosches sehr ähnlich. Cdk-Komplexe bilden die Grundlage des Zellzykluskontrollsystems.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Cyclin-abhängige Kinase 1 (CDK1) ist das Enzym im Zellkern von Eukaryoten, das durch Phosphorylierung des NuMA-Proteins und der RNA-Polymerase II die S-Phase, und damit die nächste mitotische Zellteilung einleitet. Es handelt sich also um eine Proteinkinase. Als Teil eines Proteinkomplexes mit Cyclin B wird CDK1 als \"Mitose-promoting factor\" selbst durch Phosphorylierung reguliert; damit kann der in Gang gebrachte Prozess der S-Phase kurzfristig wieder abgeschaltet werden. Für die Ingangsetzung der Zellteilung sind möglicherweise weitere Kinasen notwendig, um das NuMA-Protein freizusetzen.", "tgt_summary": null, "id": 494603} {"src_title": "Julie Hausmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "In der Zeit der Sowjetunion.", "content": "Die Basketballabteilung des ZSKA Moskau wird erstmals 1924 erwähnt. Von 1928 bis 1951 trug der Klub den Namen ZDKA (Zentralny Dom Krasnoj Armii – Zentrales Haus der Roten Armee). Als solcher beteiligte er sich an der Sowjetischen Basketballmeisterschaft und gewann diese 1945 zum ersten Mal. Mit der Umbenennung der Roten Armee 1951 wurde ZDKA in ZDSA (Zentralny Dom Sowetskoj Armii – Zentrales Haus der Sowjet Armee) umbenannt. Seinen heutigen Namen bekam der Klub 1960. Im gleichen Jahr begann auch die Ära der Dominanz des ZSKA auf nationaler Ebene. So wurden von 1960 bis 1992 (Zerfall der Sowjetunion) von 32 Meisterschaften 23 gewonnen. Diese Überlegenheit war dadurch bedingt, dass die besten Spieler des Landes von anderen Klubs zum ZSKA abkommandiert wurden. So war es nicht verwunderlich, dass in dieser Zeit die meisten sowjetischen Nationalspieler vom ZSKA kamen. Neben den nationalen kamen auch internationale Erfolge dazu. So gewann die Mannschaft viermal den Europapokal der Landesmeister, stand weitere dreimal im Finale dieses Wettbewerbs und wurde einmal Dritte.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1992.", "content": "Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1992 wurde der Klub umstrukturiert und bekam das Kürzel PBK vor den Namen. An die Stelle der Armee traten Konzerne als Sponsoren auf und sicherten dem Klub eine führende wirtschaftliche Position in Europa. Zurzeit befindet sich der Klub im Besitz der Norilsk Nickel. Durch die starke finanzielle Unterstützung konnte ZSKA seine landesinterne Dominanz weiter ausbauen und gewann bis auf zwei Ausnahmen sämtliche russischen Meisterschaften. Auch in Europa blieb ZSKA eine sehr erfolgreiche Mannschaft. Zwischen 2000 und 2012 erreichte der Klub außer 2002 und 2011 jedes Jahr das Final Four der Euroleague, darunter zwischen 2002 und 2010 achtmal in Folge, das bisher keinem weiteren europäischen Klub gelungen ist. Dabei konnte die Mannschaft unter der Führung vom Trainer Ettore Messina 2006 und 2008 das Turnier gewinnen, stand weitere dreimal im Finale und wurde einmal dritte. Unter den acht Euroleague MVP seit 2005 befinden sich mit Theodoros Papaloukas, Ramūnas Šiškauskas und Andrei Kirilenko drei Spieler von ZSKA. Neben der russischen Meisterschaft und der Euroleague gewann ZSKA noch weiter regionale Meisterschaften, wie 2000 die NEBL sowie 2010 und 2012 die VTB United League. Am 17. Oktober 2010 gelang es ZSKA mit 90:87 gegen Cleveland Cavaliers einer von insgesamt zwei Auswärtssiegen eines europäischen Klubs gegen einen NBA Klub. In der Saison 2011/12 verlor ZSKA von 63 Spielen in allen Wettbewerben nur 5, darunter aber das denkwürdige Finale der Euroleague gegen Olympiakos nach einer +19 Führung mit 62:61.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der PBK ZSKA Moskau (Professioneller Basketballklub Zentraler Sportklub der Armee Moskau, russ.: ) ist der aus ZSKA Moskau hervorgegangene Basketballclub aus der russischen Hauptstadt Moskau, der wegen seiner Verbindungen oftmals im Zusammenhang mit der Roten Armee genannt wird.", "tgt_summary": null, "id": 53183} {"src_title": "Sturmtrupp-Pfadfinder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "1985, im Alter von vier Jahren, begann Sabrina Kruck mit dem Eislaufen. Durch ihren Vater und ihren Bruder kam Sabrina zum Eishockeysport. Sie durchlief die Nachwuchsmannschaften des TuS Geretsried, für dessen Frauenteam sie ab 1997 in der Fraueneishockey-Bundesliga spielte und mehrfach an den Endrunden um die deutsche Meisterschaft teilnahm. 2001 wechselte Kruck nach der Auflösung der \"Geretsried Moskistos\" gemeinsam mit ihren Mannschaftskolleginnen innerhalb der Süd-Staffel der Bundesliga zum SC Riessersee. Mit dem SCR erreichte Kruck, wie schon in der Vorsaison mit den Moskitos, 2002 das Finale um die deutsche Meisterschaft, in dem der SCR mit 1:2 nach Verlängerung dem TV Kornwestheim unterlag. Zur Saison 2002/03 wechselte sie zunächst zum EHC Memmingen, für den sie bis Ende Dezember 2002 spielte, und im Januar 2003 weiter zum TV Kornwestheim, mit dem sie 2003 den deutschen Meistertitel gewann. Nach diesem Erfolg kehrte sie zum SCR zurück. Nach Abschluss ihrer Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskaufrau wurde sie 2003 in die Sportfördergruppe der Bundeswehr aufgenommen. Sie hatte den Rang einer Stabsunteroffizierin. Zwischen 2007 und 2009 spielte Kruck für den ESC Planegg und gewann mit diesem 2008 ihre zweite deutsche Meisterschaft. Anschließend spielte sie beim EC Bergkamen, ehe sie ihre Karriere zunächst beendete. Seit 2013 läuft sie wieder für den ESC Geretsried in der zweitklassigen Landesliga Bayern auf. Seit Dezember 2019 leitet sie zudem die Geschäftsstelle des ESC Geretsried.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Sabrina Kruck debütierte während der Saison 1997/98 für die deutsche Nationalmannschaft und bestritt 1999 ihre erste Weltmeisterschaft. Weitere Weltmeisterschaftsteilnahmen folgten 2002, 2004, 2005, 2007 und 2008, wobei sie 2005 mit dem fünften Platz die beste Platzierung erreichte. Weiterhin spielte sie bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City und 2006 in Turin für Deutschland. Insgesamt absolvierte Sabrina Kruck 159 Länderspiele, in denen sie 7 Tore und 23 Torvorlagen erzielte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sabrina Kruck (* 3. November 1981 in Starnberg) ist eine deutsche Eishockeyspielerin, die seit 2013 für das Frauenteam des ESC Geretsried in der Landesliga Bayern spielt.", "tgt_summary": null, "id": 1078196} {"src_title": "Neerdar (Wilde Aa)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfangszeit.", "content": "Watkins studierte Medizin an der Universität von Liverpool und beendete sein Studium 1952. Danach arbeitete er fünf Jahre lang für das Royal Army Medical Corps in West-Afrika, kehrte aber sofort darauf nach Großbritannien zurück, um sich an der Universität Oxford auf Neurochirurgie zu spezialisieren. Zu dieser Zeit begann er sich auch für Motorsport zu interessieren und arbeitete in seiner Freizeit als Rennarzt auf dem Silverstone Circuit. Watkins ging nach Syracuse um Professor der Neurochirurgie an der State University of New York zu werden. Er kehrte jedoch bald nach England zurück und wurde Chef der Neurochirurgie am London Hospital.", "section_level": 2}, {"title": "Formel-1-Karriere.", "content": "Im Jahr 1978 traf er Bernie Ecclestone, der zu dieser Zeit Manager des Brabham-Teams war und Watkins anbot, den Posten als offizieller Formel-1-Rennarzt zu übernehmen. Watkins nahm den Posten an und die FIA erkannte im Laufe der Jahre, dass er einen großen Anteil an der Modernisierung der medizinischen Standards der Formel 1 hatte. Als Chefarzt saß Watkins bei jedem Rennen bzw. Rennwochenende im Medical Car. Beim freien Training zum Großen Preis von Australien 1995, dem Saisonfinale in Adelaide, musste Rennarzt Sid Watkins bei dem schwer verunglückten Mika Häkkinen noch vor Ort einen Luftröhrenschnitt vornehmen. Am 20. Januar 2004 verkündete Watkins seinen Rücktritt von allen medizinischen Posten der FIA, blieb aber weiterhin Präsident des \"FIA Institute for Motor Sport Safety\". FIA-Präsident Max Mosley ernannte Watkins’ langjährigen Stellvertreter Gary Hartstein zum Nachfolger. Anlässlich des Rennens in Monza 2011 präsentierte das FIA-Institut unter der Leitung von Präsident Sid Watkins, wie die Köpfe der Fahrer in Zukunft noch besser geschützt werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrentitel.", "content": "2002 wurde Watkins Mitglied des Order of the British Empire. Die Universität von Liverpool verlieh ihm bei einer Zeremonie am 8. Juli 2004 ein Ehrendoktorat. Am 8. Oktober 2004 wurde er erster Präsident der \"FIA Foundation for the Automobile and Society\" und am 10. Dezember desselben Jahres wurde er erster Präsident des FIA Institute for Motor Sport Safety (FIA Institut für Motorsport-Sicherheit), die beide aufgrund des hundertjährigen Bestehens der FIA gegründet worden waren. Watkins war auch Autor und Co-Autor von mehreren Büchern über Rennsicherheit. Er war verheiratet und hatte vier Söhne und zwei Töchter. Sid Watkins verstarb am 12. September 2012 im Alter von 84 Jahren im Londoner King-Edward-VII-Krankenhaus an Krebs. Im Oktober 2014 gab ein Krankenhaus in Watkins' Heimatstadt Liverpool bekannt, ein neues Gebäude nach ihm zu benennen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eric Sidney Watkins, OBE (* 6. September 1928 in Liverpool, Großbritannien; † 12. September 2012 in London), allgemein auch als Professor Sid bekannt, war ein britischer Neurochirurg, der von 1978 bis 2004 offizieller Chefarzt der FIA für Formel-1-Rennen war.", "tgt_summary": null, "id": 792640} {"src_title": "ACT (Examen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Brüder Jared (Gesang, Gitarre) und Shannon Leto (Schlagzeug) musizierten bereits als Jugendliche gemeinsam. Mit wechselnden Bandnamen traten sie in kleinen Clubs auf, bis sie schließlich 1998 von Immortal Records (Virgin Records) als \"30 Seconds to Mars\" von dem Zürcher Beni Frei unter Vertrag genommen wurden. Der Bandname ist nach Aussage von Jared Leto einer Kapitelüberschrift aus dem Thesenpapier eines früheren Harvard-Professors entnommen. Hierin setzte sich der Verfasser mit dem exponentiellen technischen Wachstum und dessen Bezug zur Menschheit auseinander, nach welchem wir uns – theoretisch gesehen – nur dreißig Sekunden vom Mars entfernt befinden. Im August 2002 veröffentlichten sie das selbstbetitelte Debütalbum, produziert von Bob Ezrin und Brian Virtue. Allein in den USA verkaufte sich das Album in den folgenden drei Jahren über 100.000 Mal. Für die anschließende Tour im Jahr 2002/2003, auf der sie für bekannte Bands wie beispielsweise The Used, Puddle of Mudd und Incubus eröffneten, schlossen sich ihnen Bassist Matthew Wachter sowie die beiden Gitarristen Solon Bixler und Kevin Drake an. Letztere verließen die Band nach kurzer Zeit, an ihre Stelle trat Gitarrist und Keyboarder Tomislav Miličević.", "section_level": 1}, {"title": "2005–2008: \"A Beautiful Lie\".", "content": "Am 30. August 2005 erschien das zweite Album \"A Beautiful Lie\". Produzent war diesmal Josh Abraham, der bereits das mit dem Grammy Award ausgezeichnete Album von Velvet Revolver produziert hatte. Ein Teil der Texte für das Album war bereits auf der Tour des Debütalbums und am Dreh-Set zu \"Alexander\" entstanden. Aufgenommen wurde \"A Beautiful Lie\" schließlich auf vier verschiedenen Kontinenten in fünf verschiedenen Ländern, neben den USA unter anderem Marokko, Thailand und Südafrika. Aus einer Auswahl von vierzig Songs schafften es lediglich 10 auf das Album, dazu kamen zwei Bonus-Tracks, die noch hinzugefügt wurden, nachdem das Album bereits einige Monate vor dem offiziellen Erscheinungstermin im Internet kursierte (darunter ein Cover des Björk-Liedes \"Hunter\"). Das Album weist mit einer Kapitelstruktur Anleihen eines Konzeptalbums auf. Nach fünf Monaten übertrumpfte \"A Beautiful Lie\" das Debütalbum, am 12. Januar 2006 waren über 100.000 Kopien über den Ladentisch gegangen. Bis Januar 2008 sind weltweit über 1.000.000 CDs verkauft worden. Knapp acht Monate war die Band 2005 ununterbrochen auf Promotion-Tour für \"A Beautiful Lie\" und eröffnete Shows für Bands wie Audioslave, Seether und My Chemical Romance. Von Anfang März bis zum 1. Juni 2006 befanden sie sich in den USA auf ihrer ersten offiziellen und – mit zahlreichen restlos ausverkauften Konzerten – sehr erfolgreichen eigenen Tour namens \"Forever Night – Never Day\". Letzten Endes bekam die Band einen Chainsaw Award verliehen. Am 1. November 2007 erhielt die Gruppe bei den MTV Europe Music Awards in München den „Rock Out Award“. 2008 gewann die Gruppe bei den Kerrang Awards. Als einziger Act wurden sie in diesem Jahr gleich zweimal für Beste internationale Band und Beste Single (für From Yesterday) ausgezeichnet. Die Band war persönlich in England um die begehrten Trophäen entgegenzunehmen und sich in der Dankesrede direkt bei ihren Fans zu bedanken. Am 14. Oktober 2008 erhielten sie in Mexiko die begehrte Auszeichnung „Beste internationale Band“ bei den MTV Awards von Lateinamerika. Am 6. November 2008 folgten zwei weitere Auszeichnungen bei den European Music Awards in den Kategorien „Beste Rock-Band“ und „Bestes Video“. Bei den European Music Awards 2010 in Madrid gewann die Band den Award für „Best Rock“.", "section_level": 2}, {"title": "2009–2011: \"This Is War\".", "content": "Am 6. Oktober 2009 war Radiopremiere für die Single \"Kings and Queens\". Das Album \"This Is War\" erschien in Deutschland am 4. Dezember 2009. This Is War, der Titel des neuen Albums, ist weit mehr als lediglich eine Reverenz an die inneren Kämpfe, die die Band im Zuge der Albumproduktion ausgefochten hat. Es ist mehr eine Reverenz an die globalen wirtschaftlichen und klimabedingten Krisen und eine Hommage an den berüchtigten Rechtsstreit mit Virgin Records um 30 Millionen Dollar. This Is War ist das Ergebnis einer 18 Monate währenden kreativen Arbeit, die die Band mit aller Heftigkeit, aber in der privaten Abgeschiedenheit eines Studios geführt hat, das sie sich in einem Haus in den Hollywood Hills eingerichtet hatte. Auf dem Album werden „Instrumente“ kuriosester Art verwendet, Falkenschreie, Gesang tibetanischer Mönche, vor allem aber der zusammengeschnittene Klang von 100.000 euphorischen Fans. Zweite Single wurde \"This Is War\", dessen offizielles Video aber erst im Februar 2011 veröffentlicht wurde. Mitte 2010 erschien die dritte Singleauskopplung \"Closer to the Edge\". Die schon vorher geschriebene Single \"Hurricane 2.0\" mit Kanye West befand sich wegen Unstimmigkeiten mit der Plattenfirma nicht auf der normalen Albumversion, sondern nur auf der 2010 veröffentlichten Deluxe-Edition. Der Song erschien dann doch noch als vierte Auskopplung im September 2010. Im Juli 2011 wurden sie dreimal für die MTV Video Music Awards nominiert. Das Video zu \"Hurricane\" wurde für \"Best Editing, Best Cinematography\" und \"Best Direction\" vorgeschlagen. Am 19. August erschien \"MTV Unplugged: Thirty Seconds to Mars\", darauf befinden sich Unpluggedaufnahmen von \"Hurricane\", \"Night of the Hunter\", \"Kings and Queens\" und \"Where the Streets Have No Name\", einem Song der Band U2. Das Album war in den folgenden Tagen das meistverkaufte Musikalbum der deutschen iTunes-Charts. Am 24. August stieg es sogar auf Platz 1 der Gesamtalbencharts bei iTunes. Am 20. September wurden sie für den MTV Europe Music Award nominiert, in den Kategorien \"Best World Stage\", \"Best Alternative\" und \"Biggest Fans\", welche sie bis auf Letztere auch gewinnen konnten. Als Band mit den meisten Shows während eines einzigen Albums gelangten Thirty Seconds to Mars ins Guinness-Buch der Rekorde. Am 7. Dezember gaben sie ihr 300. Konzert zu This Is War in New York. Zu dem Auftritt erschien außerdem ein Konzertfilm unter dem Namen \"Mars 300.\" Seit Ende 2011 setzen sie sich außerdem für die Erdbebenopfer in Haiti ein, indem sie dort mehrere Videos drehten und den Erlös ihrer Merchandising-Produkte an die betroffenen Gebiete spenden.", "section_level": 2}, {"title": "2012–2016: \"Love Lust Faith + Dreams\".", "content": "Jared Leto verriet im April 2012 der Zeitschrift Rolling Stone, dass sie an einem neuen Studioalbum arbeiten. Er äußerte sich dabei auch zur Zusammenarbeit mit Kanye West beim Song \"Hurricane\" und erklärte, dass er für das neue Album an weiteren Kollaborationen interessiert sei. Noch im November 2012 deutete Jared Leto in einem Interview an, dass das Album noch vor ihrem Auftritt auf dem Download Festival im Juni herauskommen könnte. Am 28. Februar 2013 verkündete die Band über Twitter, dass der Name der ersten Single \"Up in the Air\" sei. Eine Kopie des Songs wurde zur NASA und SpaceX geschickt, um sie – passend zum Songtitel – ins Weltall zu senden. Am 1. März wurde sie mit einer Falcon 9 Rakete ins All geschossen, womit \"Up in the Air\" der erste kommerzielle Song ist, der je in den Weltraum geschossen wurde. Drei Tage später war es für die Crew-Mitglieder der ISS-Expedition 35 bereits möglich, die Single als erste Außenstehende zu hören. Am 18. März wurde das Lied über NASA TV erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und am 19. März erschien es als Download. Am Tag der Weltpremiere der Single gab die Band bekannt, dass ihr viertes Studioalbum \"Love Lust Faith + Dreams\" am 21. Mai erscheinen werde. Daneben wurde auch das Cover des Longplayers, das vom Künstler Damien Hirst gestaltet wurde, und die Titelliste veröffentlicht. In Deutschland erschien das Album bereits am 17. Mai. In den USA wurde am 30. Juli \"City of Angels\" als digitale Promo-Single veröffentlicht, als zweite internationale Single soll der Song \"Do or Die\" am 9. September erscheinen, zu dem die Band am 5. August ein Video herausbrachte. Der Kurzfilm zu \"City of Angels\", dessen Dreharbeiten im August stattfanden, wurde erstmals am 12. Oktober auf einem ihrer Konzerte vorgestellt. In dem Film erzählen verschiedene Personen – unter ihnen berühmte Persönlichkeiten wie Kanye West, Lindsay Lohan oder James Franco, aber auch normale Bürger sowie die Bandmitglieder selbst – was sie mit Los Angeles verbinden. Bei den MTV Video Music Awards 2013 wurde ihr Kurzfilm zu \"Up in the Air\" als bestes Rock-Video ausgezeichnet. Nach Veröffentlichung des Albums starteten sie ihre Welttournee, bei der sie unter anderem bei Festivals wie Rock in Rio, Rock am Ring und beim iTunes Festival auftraten. Im März 2014 kündigte Jared Leto zusammen mit Chester Bennington und Mike Shinoda an einer Pressekonferenz die 25 Konzerte in den USA umfassende Carnivores-Tour mit Linkin Park als Co-Headliner sowie AFI an.", "section_level": 2}, {"title": "2017: \"A Day in the Life of America\".", "content": "Am 22. August 2017 wurde die Single \"Walk on Water\" veröffentlicht, welche ein Teil eines neuen Albums sein wird. Der Titel ist nicht nur Teil eines neuen Albums, sondern auch des Dokumentarfilms \"A Day in the Life of America\", welcher von dem neuen Album der Band begleitet wird.", "section_level": 2}, {"title": "2018: \"AMERICA und Monolith Tour\".", "content": "Mit dem am 6. April 2018 veröffentlichten Album \"AMERICA\" folgte auch die Welttournee namens \"Monolith Tour\". Gestartet hat die Tour am 12. März 2018, noch vor der Publizierung des Albums. Nach den ersten gemeinsamen Konzerten verließ Tomo allerdings die Tour aus persönlichen Gründen. Im Juni 2018 gab Tomo auf seinem Twitter-Account offiziell bekannt, dass er die Band verlässt und erklärte und entschuldigte sich bei den Fans in Form eines Briefes. Jared und Shannon setzten die Tour alleine fort.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung und Stil.", "content": "In Bezug auf die Außenwirkung legt Frontmann Jared Leto Wert darauf, dass die Band nicht wegen seiner Filmkarriere, sondern wegen der musikalischen Qualität Achtung erfährt. So wurden aus Trotz in der Vergangenheit bereits Auftritte abgesagt, weil das Konzert mit seinem Namen beworben worden war. Thirty Seconds to Mars machen Gebrauch von einer bandeigenen Ikonografie oder Symbolik. Verschiedene Grafiken werden von ihnen genutzt und die Band hat des Öfteren in Interviews erwähnt, dass Thirty Seconds to Mars in seiner Gesamtheit ein „Kunstprojekt“ sei. Die Bedeutung der meisten Symbole und Grafiken ist unklar, Interpretationen wurden von der Band nie bestätigt. Leitspruch der Band ist das lateinische Sprichwort \"provehito in altum\", das wahlweise als „Spring vorwärts in die Tiefe (ins Unbekannte)“ oder auch als „Marschiere weiter zu höheren Ebenen“ übersetzt werden kann. Zwischen Band und der \"Echelon\" genannten Fangemeinde besteht enger Kontakt in einem internen Internetforum (\"Acropolis\") und über Twitter. Der Name der Fangemeinde stammt von dem gleichnamigen Song auf ihrem Debütalbum. Der Sänger Jared Leto äußerte sich über \"Echelon\" folgendermaßen: Mit ihrer Single \"A Beautiful Lie\" versuchen Thirty Seconds to Mars auf den Klimawandel hinzuweisen. Sie werden dabei von \"Buzznet\" und Natural Resources Defense Council unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "Thirty Seconds to Mars (häufig 30 Seconds to Mars geschrieben und mit 30STM abgekürzt) ist eine aus Los Angeles stammende Alternative-Rock-Band, die vom Schauspieler Jared Leto und seinem Bruder Shannon Leto gegründet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2244758} {"src_title": "James Hanratty", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im mittleren Nordosten von North Carolina, ist im Norden etwa 60 km von Virginia entfernt und hat eine Fläche von 1312 Quadratkilometern, wovon 4 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Halifax County, Martin County, Pitt County, Wilson County und Nash County. Edgecombe County ist in 14 nummerierten Townships aufgeteilt: 1 (Tarboro), 2 (Lower Conetoe), 3 (Upper Conetoe), 4 (Deep Creek), 5 (Lower Fishing Creek), 6 (Upper Fishing Creek), 7 (Swift Creek), 8 (Sparta), 9 (Otter Creek), 10 (Lower Town Creek), 11 (Walnut Creek), 12 (Rocky Mount), 13 (Cokey) und 14 (Upper Town Creek).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Edgecombe County wurde am 4. April 1741 aus Teilen des Bertie County gebildet. Benannt wurde es nach Richard Edgcumbe, einem britischen Adligen, Parlamentsmitglied und Finanzminister. 1987 war das County und Tarboro Drehort für den Film Summer Heat. Im County liegt eine National Historic Landmark, das Plantagenhaus Coolmore. 37 Bauwerke und Stätten des Countys sind insgesamt im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 2. März 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Edgecombe County 55.606 Menschen in 20.392 Haushalten und 14.804 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 43 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 40,06 Prozent Weißen, 57,46 Prozent Afroamerikanern, 0,20 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,13 Prozent Asiaten, 0,01 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 1,56 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,58 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 2,79 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 20.392 Haushalten hatten 32,8 Prozent Kinder unter 18 Jahren, die bei ihnen lebten. 46,2 Prozent davon waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 21,5 Prozent waren allein erziehende Mütter und 27,4 Prozent waren keine Familien. 24,0 Prozent waren Singlehaushalte und in 10,1 Prozent lebten Menschen mit 65 Jahren oder älter. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,67 und die durchschnittliche Familiengröße war 3,16 Personen. 27,1 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt. 8,6 Prozent zwischen 18 und 24 Jahre, 28,4 Prozent zwischen 25 und 44 Jahre, 23,4 Prozent zwischen 45 und 64, und 12,5 Prozent waren 65 Jahre alt oder Älter. Das Durchschnittsalter betrug 36 Jahre. Auf alle weibliche Personen kamen 86,8 männliche Personen. Auf alle Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen 80,8 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 30.983 $ und das jährliche Durchschnittseinkommen einer Familie betrug 35.902 $. Männer hatten ein durchschnittliches Einkommen von 27.300 $ gegenüber den Frauen mit 21.649 $. Das Prokopfeinkommen betrug 14.435 $. 19,6 Prozent der Bevölkerung und 16,0 Prozent der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. 27,5 Prozent von ihnen sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre und 18,4 Prozent sind 65 Jahre oder älter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edgecombe County ist ein County im Bundesstaat North Carolina der Vereinigten Staaten. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Tarboro, das nach dem in der Nähe fließenden Tar River benannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1876966} {"src_title": "Schwebegarnelen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Im August 1941 wurde Major Hermann Giskes zum Leiter der Gegenspionage (III F) des OKW-Amtes Ausland/Abwehr in Holland zwecks Klärung von Agentenverbindungen mit London ernannt. Durch V-Männer, die er in die Untergrundbewegung eingeschleust hatte, erhielt er im November Kenntnis von einer Gruppe britischer Agenten in Den Haag. Huub Lauwers, ein niederländischer Journalist und Agent der SOE im Rang eines Leutnants, war am 7. November 1941 zusammen mit Thijs Taconis vom Vereinigten Königreich aus über den Niederlanden mit dem Fallschirm abgesprungen. Er schickte am 3. Januar 1942 seinen ersten verschlüsselten Bericht ins Vereinigte Königreich. Die Funküberwachung der Ordnungspolizei, die der Abwehr unterstellt war, ortete den Sender (Rufzeichen RLS) mit Gegenstelle in London und überwachte ihn. Sie erfasste Verkehrszeiten, Frequenzen und Wechsel, Funkdauer u. a. Giskes plante nach Aushebung ein Gegenspionage-Funkspiel, was Erfolg versprach, da es auch hier gelang, einen V-Mann einzuschleusen.", "section_level": 1}, {"title": "Beginn des Englandspiels.", "content": "Beim Zugriff auf die „Gruppe RLS“ (britischer Deckname: “Ebenezer”) wurden vier Personen einschließlich Lauwers am 6. März 1942 von der deutschen Abwehr gleichzeitig festgenommen. Die erbeuteten Schlüssel ermöglichten die Entschlüsselung des aufgezeichneten Funkverkehrs, woraus sich für die Abwehr ein Bild über die Aufgaben, Pläne und Ziele der Gruppe ergab. Demnach sollten sichere Landeplätze zum Empfang von Waffen, Sabotagematerial und Agenten aus der Luft ausfindig gemacht, das Material gelagert sowie Mitarbeiter angeworben und ausgebildet werden. Für die Deutschen war dies eine einmalige Chance, weitere Geheimagenten in die Hände zu bekommen und den Briten irreführende Informationen zu geben. Um die Kontinuität und Eigentümlichkeiten des Funkverkehrs zu sichern, war es für Giskes unbedingt nötig, den Funker einzubeziehen. Lauwers wurde im Gefängnis von Scheveningen festgehalten. Anfangs weigerte er sich, mit den Deutschen zusammenzuarbeiten, ließ sich aber durch Giskes umstimmen, um das Leben von Thijs Taconis zu retten. Außerdem wollte er die SOE mit seinen Funksprüchen auf Basis vereinbarter Sicherheitscodes heimlich über seine Festnahme informieren. Während seiner Ausbildung hatte Lauwers bei der SOE gelernt, in seinen Morse-Telegrammen einen absichtlichen Fehler einzubauen – der so genannte Security Check – und diesen Fehler wegzulassen, sobald er festgenommen war. Bei der Abwehr wusste man vom vorher festgenommenen Radiotelegraphisten Willem van der Reyden schon von der Existenz von Security Checks, aber man kannte nicht den individuellen Security Check jedes einzelnen Agenten. Lauwers machte die Deutschen glauben, sein Security Check bestünde aus dem Senden von „stip“ statt von „stop“. In Wirklichkeit hatte ihm die SOE beigebracht, jeden 16. Buchstaben falsch zu senden. Im Auftrag von Giskes sendete er am 8. März einen ersten Bericht nach London. Obwohl er in diesem Bericht seinen angeblichen Security Check („stip“ statt „stop“) an Stelle seines echten Security Checks verwendete, kam aus London keine entsprechende Reaktion. Lauwers tat über die falschen Security Checks hinaus alles, was er konnte, um die Briten wissen zu lassen, dass er gefangen genommen war. So begann er am 28. März sein Telegramm mit den Buchstaben „GHT“ und beendete es mit „CAU“, was zusammengesetzt „CAUGHT“ (gefangen) bildete. Mitte Mai schickte er sogar drei Mal in einem Bericht das Wort „CAUGHT“. Auch diese Hinweise wurden von der SOE nicht beachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Das „Spiel“.", "content": "Im April 1942 wurde Giskes durch „fremden“ Funkverkehr mit der SOE-Leitstelle sowie einen zufällig gefundenen toten Agenten, der beim Absprung umgekommen war, gewahr, dass die SOE weitere Unternehmungen dieser Art unabhängig von \"Ebenezer\" durchführte. Durch für sie günstige Umstände gelang es der Abwehr, diese Unternehmungen zu kontrollieren: Beim Absetzen dreier weiterer Agentenpaare waren zwei Funkgeräte unbrauchbar geworden. Die Agenten nahmen Kontakt zueinander auf und sandten über das intakte Gerät der Gruppe „Trumpet“ nach London, woraufhin sie von dort beauftragt wurden, RLS zu kontaktieren. So fielen der Abwehr auch deren Chiffriermaterial, Kurzsignaltabellen u. a. in die Hand. Die Abwehr war nicht befugt, Verhaftungen vorzunehmen. Die Festnahmen und die Internierung der feindlichen Agenten erfolgten daher unter Leitung von Kriminalrat Joseph Schreieder, der die gleichfalls mit Gegenspionage befasste Abteilung IV E beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD Wilhelm Harster in den besetzten Niederlanden leitete. Das Verhältnis zwischen der Abwehr und der Sicherheitspolizei (Sipo) war Giskes zufolge \"kühl und korrekt.\" Auch Schreieder stellte die Zusammenarbeit rückblickend als problemlos dar. Im Mai 1942 verfügte Giskes über drei selbstständige Funklinien nach London sowie über Informationen über deren Abwurfplätze. Der am 27. Juni 1942 abgesetzte Agent George Louis Jambroes sollte Kontakt zum Ordedienst, einer niederländischen Widerstandsbewegung, aufnehmen und mit dessen Hilfe siebzehn Sabotage- und Widerstandsgruppen von je hundert Mann aufbauen, wobei jede zwei leitende Agenten (Funker und Instrukteur) aus England bekäme (Aktion Marrow). Dieses Schema entsprach auch dem Aufbau von Teilen der französischen Résistance. Giskes übermittelte nach London, dass der Ordedienst von deutschen Agenten durchsetzt sei und er bzw. RLS stattdessen „unabhängige Patrioten“ heranziehen würde. In der Folge sprangen bis November 1942 neunzehn weitere Agenten ab, darunter fünf Funker mit eigenen Codes. Die Abwehr meldete der SOE, dass inzwischen 1.500 Agenten in Ausbildung seien. Die SOE sandte auf Anfrage fünf Tonnen Ausrüstungsmaterial. Bis Mai 1943 sprangen siebzehn weitere angekündigte Agenten, darunter sieben Funker mit eigenen Linien, der Abwehr direkt in die Arme. Zeitweilig bestanden vierzehn Funklinien nach London, die die Berichte von über fünfzig Agenten zu übermitteln hatten. Giskes sechs Funker schafften die Bewältigung dieser Aufträge nicht mehr, weshalb er hierfür bereits eigenes Personal einsetzte. Er schlug der SOE in London vor, aus Sicherheitsgründen einige Marrow-Sender stillzulegen. Im August 1942 forderte die SOE die Sprengung der Antennenanlage des Funksenders Radio Kootwijk, über den die deutsche Admiralität den Funkverkehr mit den U-Booten im Atlantik führte. Im Frühjahr 1943 ordnete die SOE die Ermordung von Vertretern der Nationaal-Socialistische Beweging und anderen kollaborierenden Niederländern an und übermittelte eine Liste mit vierzehn Todeskandidaten. Diese beiden Befehle konnten die Deutschen jedoch mit mehr oder weniger überzeugenden Ausreden im Sande verlaufen lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Ende des Englandspiels.", "content": "Das Ende zeichnete sich ab, seitdem die SOE ab Juni 1943 ihre Agenten absetzte, ohne sie vorher anzukündigen. Dadurch verloren die Deutschen, die die Fallschirmspringer bisher stets direkt nach der Landung verhaften konnten, die Kontrolle über die neuen in den Niederlanden tätigen SOE-Agenten, die ihrerseits zumindest zum Teil erkennen konnten, dass das bereits existierende Agentennetz nur ein von der Abwehr vorgegaukeltes Phantasieprodukt war. Am 31. August 1943 gelang den Agenten Johan Bernard Ubbink und Pieter Dourlein der Ausbruch aus dem Gefängnis der Sicherheitspolizei in Haaren, wo die rund fünfzig SOE-Agenten in einem vierstöckigen Gebäude eines früheren Priesterseminars gefangen gehalten wurden. Eine Großfahndung blieb erfolglos. Um die SOE irrezuführen, übermittelte Giskes, dass die beiden Agenten zum deutschen Geheimdienst übergegangen seien und vermutlich versuchen würden, im deutschen Auftrag England zu erreichen. Im Oktober 1943 erfolgte der letzte avisierte Materialabwurf. Anfang Dezember wurden die Nachrichten „derartig fade und farblos“, dass kein Zweifel mehr daran erlaubt war, dass die Briten das Spiel durchschaut hatten. Einige Linien des Funkspiels, die von der SOE anscheinend für noch intakt gehalten wurden, wurden im Dezember 1943 von London gewarnt. Die anderen wurden nicht mehr gerufen. Die Deutschen ließen sich vorerst nichts anmerken und warteten darauf, was die SOE sich als Gegenspiel ausdenken würde. Die Funksprüche wurden aber zunehmend belangloser. Im März 1944 schlug Giskes der Abwehr-Abteilung Berlin vor, das sinnlos gewordene Spiel zu beenden. Am 1. April 1944 wurde das Englandspiel mit einer unverschlüsselten Nachricht an die SOE über alle noch aktiven Kanäle beendet:", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Die SOE unterstützte die Organisation in Holland mit knapp zweihundert Abwurfaktionen, bei denen zwölf viermotorige Bomber auf dem Rückflug von deutschen Nachtjägern abgeschossen wurden. Den Deutschen fielen im Rahmen des Englandspiels neben einundfünfzig SOE-Agenten auch umfangreiches Spionage- und Sabotagematerial in die Hände: Geliefert wurden auch Brandsätze mit Zeitzündern, Peilgeräte, Lautlose Pistolen, Sprechgeräte, Infrarotstablampen, Fahrradreifen, Regenmäntel, Gummistiefel, Schmierfett für Achsbrände an Zügen, magnetische Haftminen mit Unterwasser-Zeitzündern, pulverisierte Glassplitter für die Wäsche deutscher Soldaten, Totschläger u. a. Ferner zum Aufbau von Kurierlinien über Brüssel-Paris nach Spanien und in die Schweiz erhebliche Geldmittel in den Währungen dieser Länder, sowie Blankopässe und Ausweise aller Art mit dazugehörigen Stempeln und Informationen über Stützpunkte im Raum Brüssel und Paris. Den Erfolg des Englandspiels umschrieb Giskes wie folgt:", "section_level": 1}, {"title": "Das Schicksal der gefangenen Agenten.", "content": "Die Sicherheitspolizei (SIPO) nahm unter Leitung von Kriminalrat Schreieder zwischen dem ersten im Rahmen des Englandspiels angekündigten Agentenabwurf am 28. März 1942 und dem letzten am 22. Mai 1943 einundfünfzig SOE-Agenten gefangen. Die meisten von ihnen wurden von der SIPO anschließend in Haaren in einem ehemaligen Priesterseminar, das seit 1941 als Polizei- und Untersuchungsgefängnis diente, festgehalten. Major Giskes von der Abwehr hatte sich im Juni 1942 vom Reichssicherheitshauptamt schriftlich zusichern lassen, dass die gefangenen Agenten nicht zur Höchststrafe verurteilt und somit am Leben bleiben würden. Dennoch haben nur drei von ihnen überlebt. Nachdem am 22. November 1943 erneut drei Häftlinge – Van der Giessen, Van Rietschoten und Wegner – aus Haaren ausgebrochen waren, wurden die übrigen – mit Ausnahme von Huub Lauwers, Hendrik Jordaan und Beatrice Terwidt – in ein Gefängnis bei Assen verlegt, das als ausbruchssicherstes Gefängnis in den Niederlanden galt. Gleichzeitig verlor Schreieder, den man für den Ausbruch verantwortlich machte, die Verfügungsgewalt über die SOE-Agenten. Nach Abbruch des Englandspiels, als Giskes Begründung, er müsse die Männer ständig für Rückfragen zur Verfügung haben, entfiel, wurden die Gefangenen in das Gefängnis von Rawicz fünfzig Kilometer nördlich von Breslau verlegt, wo mehrere umkamen. Im September 1944 kamen sie in das KZ Mauthausen. Fünfunddreißig der im Rahmen des Englandspiels gefassten niederländischen Agenten wurden dort am 6. und 7. September 1944 von der SS liquidiert.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischen 28. März 1942 und 22. Mai 1943 verhaftete Agenten.", "content": "Querverbindungen zwischen der SOE und dem britischen Auslandsgeheimdienst MI6 brachten die Sipo auch auf die Spur von unabhängig operierenden Agenten, von deren Existenz ursprünglich nichts bekannt war. Hierzu gehörte der in der obigen Tabelle genannte Niermeijer. Im Mai 1942 wurden die MI6-Agenten Ernst de Jonge und Felix Dono Ortt, die bereits vor Beginn des Englandspiels in den Niederlanden abgesetzt worden waren, verhaftet. Sie kamen unter unbekannten Umständen ums Leben. Die weiter unten erwähnten Agenten Alblas, Emmer, ter Laak und Radema, die ebenfalls vor Beginn des Englandspiels vom MI6 abgesetzt worden waren, wurden in Mauthausen ermordet.", "section_level": 2}, {"title": "Denkmal im KZ Mauthausen.", "content": "Die \"Nederlands Oorlogsgravenstichting\" hat 1968 hinter dem Arrestgebäude des KZ Mauthausen eine Tafel mit den Namen von siebenundvierzig im September 1944 liquidierten SOE-Agenten angebracht. Auf drei weiteren Tafeln in niederländischer, englischer und deutscher Sprache steht dort: Unter den siebenundvierzig Opfern auf diesem Denkmal waren", "section_level": 2}, {"title": "Überlebende.", "content": "Huub Lauwers blieb dieses Schicksal erspart. Auf Veranlassung von Giskes blieb er zunächst in Haaren. Wegen der Isolierung der Abwehr nach dem „Fall Hans Oster“ und ihrer späteren Umstrukturierung hatte Giskes jedoch kaum noch Einfluss auf das Schicksal der Gefangenen, die formell der Sicherheitspolizei unterstanden. Am 26. April 1945 wurde Lauwers bei Rathenow aus dem KZ Oranienburg durch sowjetische Streitkräfte befreit. Pieter C. Dourlein und Johan Bernard Ubbink überlebten, weil ihnen am 31. August 1943 die Flucht aus Haaren und im Februar 1944 die Rückkehr nach England gelang. Allerdings wurden sie dort als deutsche Doppelspione verdächtigt, im Mai 1944 verhaftet und fanden in Brixton weitaus schlimmere Haftbedingungen als vorher in deutschem Gewahrsam. 1950 wurden ihnen dritt- und viertklassige Auszeichnungen verliehen, was indirekt ihre Rehabilitierung bedeutete. Beatrice Terwindt, die einzige Frau unter den niederländischen SOE-Agenten, kam in das KZ Ravensbrück und Anfang 1945 nach Mauthausen, wo sie das Kriegsende überlebte.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Krieg.", "content": "Nach dem Krieg wurde Huub Lauwers, der nachweisen konnte, dass er im Rahmen seiner Kollaboration mit der deutschen Abwehr immer wieder – allerdings in London ignorierte – Warnungen in seine Funksendungen eingebaut hatte, von der niederländischen Königin Wilhelmina geehrt. Hermann J. Giskes gehörte nach seiner Internierung in Großbritannien und den Niederlanden ab 1946 zu den ersten Mitarbeitern der Organisation Gehlen und des späteren Bundesnachrichtendienstes. 1951 veröffentlichte er seine Erinnerungen unter dem Titel „Spione überspielen Spione“ mit einem Nachwort von Huub Lauwers. Die 1953 englische Buchversion „London Calling North Pole“ führte im Vereinigten Königreich zu einer Parlamentsanfrage der oppositionellen Labour Party zur Klärung des Wahrheitsgehalts. Der Regierungssprecher teilte mit, dass der Sachverhalt „unhappily true“ sei. Eine parlamentarische Untersuchung wurde abgelehnt, da es nicht im öffentlichen Interesse sei, Angelegenheiten des Geheimdienstes öffentlich zu debattieren. Joseph Schreieder wurde erst am 17. März 1949 nach eingestellten Verfahren und einem Freispruch von den Niederländern nach Deutschland abgeschoben und kam anschließend ebenfalls bei der Organisation Gehlen unter. Er veröffentlichte 1950 seine Erinnerungen unter dem Titel \"Das war das Englandspiel\". 1955 drehte Duilio Coletti den italienischen Spielfilm „Londra chiama Polo Nord“ (dt.: \"London ruft Nordpol\") frei gestaltet nach \"Spione überspielen Spione\" von Hermann J. Giskes. Die Handlung wurde nach Amsterdam verlegt und Giskes als „Bernes“ von Curd Jürgens „in seiner besten Rolle seit langem“ besetzt. Sein Gegenspieler Joseph Schreieder wurde als „Hermann“ von René Deltgen gespielt und eine Liebesgeschichte mit einer von Dawn Addams dargestellten „Mary“ hinzugefügt. 1968 brachte die Stiftung Niederländische Kriegsgräberfürsorge im KZ Mauthausen hinter dem Arrestgebäude Gedenktafeln für die umgebrachten SOE-Agenten an, wo 1944 deren Asche verscharrt worden sein soll. Am 3. Mai 1980 weihte Königin Juliana, die wenige Tage zuvor zu Gunsten ihrer Tochter Beatrix abgedankt hatte, im Van Stolkpark in Den Haag in der Nähe des ehemaligen Sitzes der niederländischen Außenstelle der Abteilung III F der Abwehr im Hogeweg die Skulptur „Der Fall des Ikarus“ von Titus Leeser in Erinnerung an das Englandspiel ein. Der niederländische Text lautet: Ebenfalls am 3. Mai 1980 wurde im Binnenhof, wo die deutsche Sicherheitspolizei ihren Sitz hatte und die gefangenen Agenten als erstes untergebracht wurden, eine Gedenktafel mit folgendem niederländischen Text enthüllt: Die Namen der vierzig niederländischen in Mauthausen umgebrachten SOE-Agenten sind auch unter den 1660 Namen auf den Bronzeplatten des niederländischen Monuments von Appie Drielsma zu finden, das 1986 im KZ Mauthausen eingeweiht wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Englandspiel, auch Unternehmen Nordpol genannt, war eine gemeinsame Spionageabwehroperation der deutschen Abwehr und der Sicherheitspolizei im Zweiten Weltkrieg in den Niederlanden. Niederländische Agenten, die im Vereinigten Königreich von der Special Operations Executive (SOE) für Spionage und Sabotage ausgebildet worden waren, gerieten in die Hände der Deutschen. Ihre Sendeanlagen wurden genutzt, um falsche Informationen nach Großbritannien zu übermitteln. Die SOE warf in den Niederlanden zwischen März 1942 und Mai 1943 über 50 weitere Agenten sowie Tonnen von Waffen, Sprengstoff und Sabotagematerial per Fallschirm ab, die bei der Landung von den Deutschen in Empfang genommen wurden.", "tgt_summary": null, "id": 2442786} {"src_title": "Pyrotechnischer Satz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bacmeister wurde als Sohn des Lüneburger Braumeisters Johann Hans Bacmeister († 1548) und dessen Frau Anna, geb. Lübbing († 1556), in Lüneburg geboren. 1548 immatrikulierte er sich an der Universität Leucorea in Wittenberg. Um sich der ständig anhaltenden Pestgefahr in Wittenberg zu entziehen, wechselte er 1552 an den Hof Christian des III. von Dänemark, um als Erzieher dessen Kinder tätig zu werden. 1555 nahm er erneut in Wittenberg ein Studium auf, erwarb im 1557 den akademischen Grad eines Magisters, wurde 1558 als Adjunkt an die philosophische Fakultät aufgenommen und wandte sich einem Jura- und dann einem Theologiestudium zu. 1559 wurde er Hofprediger in Kolding, wo er bei der dänischen Witwe Dorothea von Sachsen-Lauenburg-Ratzeburg wirkte. Auf Empfehlung Philipp Melanchthons ging er nach Rostock. Dort übernahm er Ostern 1562 das Amt des Superintendenten und wurde zugleich Professor der Theologie. Da er als Professor auch den akademischen Doktorgrad benötigte, absolvierte er 1564 seine Promotion. 1574 war er wegen des Saligerschen Streites in Lübeck. 1581 führte er auf Beschluss der evangelischen Stände in Niederösterreich eine Visitiaton durch, indem er die evangelischen Prediger auf vier Synodalversammlungen examinierte: für das Viertel ober dem Manhartsberg in Horn, für das Viertel ober dem Wienerwald in Schallaburg, für das Viertel unter dem Wienerwald im Schloss Rodaun und für das Viertel unter dem Manhartsberg in Feldsberg und Enerzdorf. Die Maßnahme zielte insbesondere auf eine Zurückdrängung der Flacianer. 1581 war er wegen Sakramentsangelegenheiten in Bremen und 1582 wegen der Apologetik des Konkordienbuches in Güstrow. Er war eine bedeutende Person für die mecklenburgische Kirchengeschichte. Seine im Auftrage des geistlichen Ministeriums zu Rostock verfasste Schrift über den Bann hat lange über Rostock hinaus in kanonischer Geltung gestanden. Auch hat er die Schlussredaktion der mecklenburgischen Kirchenordnung von 1602 geleitet, da David Chyträus während der Vorarbeiten starb. Des Weiteren hat er das Rostocker Gesangbuch 1577 herausgegeben, das Joachim Burmeister veranlasste, 1601 sein Choralbuch herauszugeben. Sein geistliches Lied „Ach leue Her im höchsten thron“ entstand 1565 in der schwersten Pestzeit Rostocks.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Lucas Bacmeister, der Stammvater der traditionsreichen Bacmeister-Familie und ihrer verschiedenen bis heute noch bestehenden Linien, heiratete am 11. Februar 1560 in Kolding Johanna Bording (1543–1584), Tochter des Rostocker Medizinprofessors Jacob Bording (1511–1560) und dessen Ehefrau Francesca Bording, geb. Negrone (1523–1582). Mit ihr zusammen hatte er zehn Söhne und eine Tochter, wovon die Söhne Jacob Bacmeister (1562–1591) und Lucas Bacmeister der Jüngere (1570–1638) ebenfalls bekannte lutherische Theologen wurden. Die Söhne Johann Bacmeister der Ältere (1563–1631) und Matthäus Bacmeister (1580–1626) brachten es zu erfolgreichen Medizinprofessoren und Leibärzten in Rostock. Ein weiterer Sohn, Heinrich Bacmeister (* Rosock 1. Februar 1584 † Lüneburg 5. April 1629), verheiratet in Lübeck am 19. August 1619 mit Sara Dorothea Reiser (1599–1634), der Tochter des Lübecker Syndicus Heinrich Reiser, wurde Rechtswissenschaftler sowie Begründer der württembergischen Linie. Die Tochter Margaretha (1568–1641) heiratete den Lübecker Pastor Johann Stolterfoht und wurde die Mutter von Jacob Stolterfoht. Der um 1573 geborene Sohn Marcus Bacmeister wurde vom Vater enterbt, er übernahm die provisorische Verwaltung des Küchenmeisteramtes in Grabow bis 1601 und wurde dann in Livland durch Verwendung seines Vaters königlicher Landrentmeister. Am 19. April 1607 heiratete er Cordula Plagwitz, Tochter des herzoglich kurländischen Leibarztes Dr. med. Plagwitz, wodurch Marcus ein kleines Gut erbte, das aber im Zuge der Auseinandersetzungen während der Polnisch-schwedischen Kriege (1600–1629) um die Vorherrschaft im Baltikum von Polen überfallen und zerstört und er mit seiner Frau und Tochter gefangen wurde, deren letztes Lebenszeichen ein Brief vom 17. September 1622 ist. Nach dem Tod seiner ersten Frau Johanna heiratete Lucas Bacmeister 1585 Katharina Beselin (1536–1593), Witwe des Rostocker Ratsherrn Johannes von Herverden, sowie nach deren Ableben 1593 Anna Vischer (1560–1613) aus Aalst in Flandern, mit denen er aber keine weiteren Kinder mehr hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lucas Bacmeister, genannt \"der Ältere\" (* 18. Oktober 1530 in Lüneburg; † 9. Juli 1608 in Rostock), war ein lutherischer Theologe und Kirchenliedkomponist.", "tgt_summary": null, "id": 1011741} {"src_title": "Blind Horizon – Der Feind in mir", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die \"Segestrioides\"-Arten sind in Südamerika verbreitet. Sie wohnen unter Felsen oder Steinen und haben wenig Gemeinsamkeiten mit ihren Netzbauenden Verwandten der Gattung \"Diguetia\".", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die vier Arten der Gattung haben einen länglichen und abgeflachten Vorderkörper ohne federige Behaarung und eine breite, tief eingedrückter Rückenfurche, sechs Augen (die Mittelaugen sind zurückgebildet) in drei Zweiergruppen. Der Vorderkörper ist meist rötlich bis gelblich orange-grau gefärbt. Die Cheliceren stehen an der Basis dicht beieinander. In den Palpen befinden sich Stridulationsorgane. Der Vorderleib der Nominatform \"Segestrioides bicolor\" ist leuchtend orange-rot mit einem Paar schwarzer Streifen, die mit schwarzen Setae besetzt sind. Sternum, Mundpartie und Cheliceren sind rötlich orange. Das erste und teilweise das zweite Bein sind rötlich orange, die anderen Beine sind heller. Die Beinformel lautet 1423. Die Gattung hat Tarsen mit drei Klauen. Die oberen Klauen sind mit zahlreichen Zähnchen in leicht gekrümmter Reihe besetzt; die unteren Klauen nur mit einem einzelnen Zahn. Der Tarsus des ersten Beines der Männchen ist im sklerotisierten Bereich gebogen, aber nicht pseudosegmentiert. Der längliche Hinterleib ist hoch aufgewölbt mit sechs Spinnwarzen und einem Collulus. Die männliche Gonopore ist deutlich hervorgewölbt. Der Hinterleib ist grau mit seitlich hellerer Zeichnung. Männchen und Weibchen leben zusammen ohne Feindschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der World Spider Catalog listet für die Gattung \"Segestrioides\" aktuell vier Arten. (Stand: Juni 2016)", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung und Wiederentdeckung.", "content": "Die Gattung \"Segestrioides\" blieb lange seit der ersten Beschreibung von \"Segestrioides bicolor\" 1883 sehr rätselhaft. Keyserling fand ein einziges Weibchen in 3500 m Höhe auf dem San Mateo in Peru und ordnete es der Familie der Dysderidae zu. Dieses erste und lange das einzige Präparat ging wahrscheinlich in den 1930er oder 1940er Jahren verloren. Der Rest der Sammlung befindet sich heute in der Polska Akademia Nauk, Warschau, und über den Verbleib des vermissten Präparates ist nichts bekannt; vermutlich ist es zerstört. Zwischenzeitlich wurde die Gattung von mehreren Arachnologen den Sicariidae, Scytodidae oder Segestriidae allein nach der Beschreibung zugerechnet. Im Norden Chiles wurde einige wenige Spinnen gefunden, die der Beschreibung von Keyserlings Exemplar ähnelten, aber der Familie der Diguetidae zugeordnet wurden. Auch hier musste wegen des verschollenen Original-Exemplars die Verwandtschaftsverhältnisse weiterhin im Dunkeln bleiben. Erst 1988 brach eine Expedition unter Dr. Frederick A. Coyle von der Western Carolina University nach Peru auf, um an dem Fundort des Originals nach Spinnen zu suchen, denn die Funde in Chile nährten die Hoffnung, dass auch die beschriebene Art dort noch immer zu finden sein könnte. Das Team fand unter Felsbrocken in einem Eucalyptuswald in 3100 m Höhe an der Westflanke des San Mateo eine ansehnliche Auswahl juveniler Tiere, die als \"Segestrioides\" identifiziert werden konnten. Nach weiteren Funden aus der Gattung in Peru (\"S. copiapo\" und \"S. tofo\") ordnet sie Platnick 1989 den Diguetidae zu.", "section_level": 2}], "src_summary": "Segestrioides ist eine Gattung aus der Familie der Diguetidae innerhalb der Echten Webspinnen und umfasst vier Arten. (Stand: Juni 2016)", "tgt_summary": null, "id": 877506} {"src_title": "Thinner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Bourne war ein Mittelklassenkind. Sein Vater Peter hatte eine ertragreiche Import-Export-Firma gegründet. James war das erste Kind der Familie Bourne, ihm folgten Nick, Melissa und Chris. Aufgrund seiner Pollenallergie war es beinahe unmöglich für Bourne die Schulpause im Freien zu verbringen. Als Zeitvertreib spielte er Gitarre, wodurch er seine Liebe zur Musik entdeckte. Als Teenager gründete er die Band \"Sic Puppy\", die aus zwei weiteren Mitgliedern bestand und hauptsächlich Nirvana- und Green Day-Songs coverte. Da sie wenig erfolgreich waren, trennten sie sich schließlich. Bourne ging aufs College, um an einem Kurs für Musikwissenschaften teilzunehmen. Auf einem Konzert in Southend traf er seinen Freund Matthew James Willis. Sie gründeten die Band Busted mit Charlie Simpson. Bourne verließ das College und übernahm den Gesang, das Songschreiben und die E-Gitarre. Besonders erfolgreich war die Band in England und Japan. 2005 trennte sich Busted schließlich, da Simpson mit seiner Band Fightstar auf Tournee gehen wollte. Bourne gründete eine neue Band namens Son Of Dork. Sie konzentrierten sich auf England, wo sie einige Erfolge verzeichnen konnten. Nachdem sich Son of Dork 2008 ebenfalls getrennt hatte, begann Bourne verschiedene Solo-Projekte wie Future boy und sein 2009 veröffentlichtes Album. Des Weiteren hat Bourne zusammen mit Elliot Davis das Musical \"Loserville\" geschrieben und komponiert, welches 2012–2013 in Londoner Westend aufgeführt wurde. Hierfür wurden viele Son-of-Dork-Lieder umgeschrieben und verwendet. Die Zusammenarbeit mit Davis klappte so gut, dass sie kurz darauf ein zweites Musical schrieben namens \"Out There\". 2013 vereinten Bourne und Matt Willis Busted wieder. Da Charlie Simpson jedoch auf Tour mit seinem Soloalbum war, erbaten sie Hilfe von der befreundeten Band McFly und formten so \"McBusted\". McBusted hat sich 2015 wieder getrennt, weil nun auch Simpson die Wiedervereinigung wollte. Somit hat sich Busted 2015 neu gegründet.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Elliot Bourne (* 13. September 1983 in Southend, Essex) ist ein englischer Musiker. Nachdem sich seine erste Band Busted (bestehend aus Charles Robert Simpson, Matthew James Willis und James Elliot Bourne) getrennt hatte, gründete er die Band Son of Dork.", "tgt_summary": null, "id": 988529} {"src_title": "Heinrich von Badewide", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Hans Hermann Eschke war Sohn des Landschafts- und Marinemalers Hermann Eschke (1832–1900) aus Berlin. Die Verbindung seines Vaters zur Umgebung des Kaisers waren wahrscheinlich nicht unerheblich für Eschkes Karriere im Auswärtigen Dienst, die zu seiner Position in Singapur führte.", "section_level": 1}, {"title": "Singapur.", "content": "Nach dem Eintritt in das preußische Justizministerium wurde der Jurist Hans Hermann Eschke 1889 als Konsul und damit als erster hauptamtlicher deutscher Diplomat nach Singapur entsandt. Das Deutsche Reich hatte Interesse an einem Ausbau der Präsenz in der Region, insbesondere mit Blick auf Tsingtau (China). Hier bewegte sich Eschke in den Kreisen der angesehenen deutschen Kaufleute und lernte gleich zu Beginn seines Aufenthalts Olga Sohst, die Tochter des in Singapur bekannten Kaufmanns und deutschen Honorarkonsuls Theodor Sohst, kennen. Nur drei Monate nach seiner Ankunft in Singapur heiratete er sie. Von Olgas Mitgift konnte sich das junge Paar ein Haus (Mount Rosie) kaufen. Mit den guten Verbindungen der angestammten Familie Sohst gelang es Eschke und seiner Frau Olga schnell, erfolgreich im Sinne der Deutschen Gemeinschaft vor Ort zu wirken. Ende 1898 bis 1899 nahm Eschke die Ministerresidentengeschäfte in Bangkok wahr und wurde in der Zeit von seinem Schwiegervater Theodor Sohst vertreten, der vor ihm die Position eines deutschen Honorarkonsuls in Singapur wahrgenommen hatte. Im Januar 1902 wurde Eschke zusätzlich zum Konsul für den unter britischer Herrschaft stehenden Teil der Insel Borneo, die Kolonie Labuan und die vereinigten Schutzstaaten der Halbinsel Malakka mit Sitz in Singapur. 1903 erfolgte die Umwandlung des Konsularamts in Singapur in ein Generalkonsulat und Eschke erhielt die Ernennung zum Kaiserlichen Deutschen Generalkonsul. 1903 wurde der Amtsbezirk auf das Sultanat Johore ausgedehnt. Darüber hinaus verwaltete Eschke das österreich-ungarische, sowie ab Dezember 1903 auch das türkische Generalkonsulat.", "section_level": 1}, {"title": "Nachruf.", "content": "Das hohe Ansehen, das Eschke in der Vertretung der Interessen Deutschlands in den Straits gefunden hat, wird in der dortigen Presse (Straits Times 1904) in einem Nachruf zu seinem Tode zum Ausdruck gebracht: „Alle Konsulate und großen Geschäftshäuser sowie auch die deutschen Schiffe im Hafen hatten anlässlich seines Ablebens gestern auf halbmast geflaggt, die Banken und einige andere Geschäfte schlossen übrigens zum Zeichen der Trauer bereits um 1 Uhr ihre Räume.“", "section_level": 1}, {"title": "Grabmal.", "content": "Das Grab von Hans Hermann Eschke befand sich ursprünglich auf dem Alten Friedhof und wurde im Jahre 1971 bei der Aufhebung des Friedhofs in den Park des Fort Canning (National Park) am Canning Rise verlegt. Dort wird an die frühen europäischen Bewohner Singapurs in Gestalt von zehn Stelen erinnert. Zwei Stelen erinnern an deutsche Einwohner, eine ist die von Hans Hermann Eschke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Hermann Eschke (* 10. November 1856 in Berlin; † 19. Juli 1904 in Singapur) war erster deutscher Generalkonsul in Singapur.", "tgt_summary": null, "id": 1350254} {"src_title": "Wendel Hipler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "In England hatte die Reformation besonders gravierende Auswirkungen für die katholische Kirche gehabt. 1534 vollzog Heinrich VIII. die Trennung der englischen Kirche von der römisch-katholischen Kirche, weil der Papst ihm die Scheidung von seiner Ehefrau und die Heirat mit Anne Boleyn verweigerte. Nach der Gründung seiner eigenen Anglikanischen Kirche war England offiziell protestantisch. Viele Protestanten betrachteten damals die Staatskirche als noch von katholischen Einflüssen geprägt. Die Kirche behielt viele römisch-katholischen Rituale bei, es gab immer noch einen von Bischöfen geleiteten Klerus, und der Gottesdienst wurde auf Latein gehalten. Jene Protestanten, die die englische Staatskirche von allen katholischen Elementen \"reinigen\" (engl.: \"purify\") wollten, wurden als Puritaner bezeichnet. Sie traten ab etwa 1560 in nicht-organisierten Strukturen auf. 1582 traten die \"Brownists\" auf, die sich vollständig von der anglikanischen Kirche trennten (deshalb \"Separatisten\"). Nach ihrem Verständnis waren die Einzelgemeinden vom Staat unabhängig (engl.: \"independent\"). Die Bezeichnung \"Independents\" wurde ab 1653 verwendet. Die \"Independents\" wandten sich gegen eine zentralisierte Kirche und lehnten die anglikanische Kirche und deren Klerus ab. Diese Richtung wurden von der Theologie Johannes Calvins geprägt war, die die Autonomie der einzelnen Kirchengemeinden (engl.: \"congregation\") betonte, zu deutsch: Kongregationalismus.", "section_level": 1}, {"title": "Hochzeit.", "content": "Die Hochzeit der Independents war von 1640 bis 1660. Während des Englischen Bürgerkriegs (1642–46) war Oliver Cromwell der Führer dieser Glaubensrichtung. Die Vorstellungen der Independents fanden Anklang bei Bevölkerungsschichten mit kleinem Wohlstand, darunter die Yeomen (Freibauern). Die Independents fanden daher die meiste Unterstützung in Englands industriell entwickeltem Süden und den wirtschaftlich starken Hafenstädten. Cromwell gehörte dieser Gesellschaftsschicht an. Im zweiten Bürgerkrieg (1648–49) kämpfte seine independentistische Bauernarmee, die New Model Army, gegen die schottischen Presbyterianer und besiegte sie.", "section_level": 1}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Die Angehörigen der aus England hervorgehenden protestantischen Kirchen werden nicht mehr als \"Independents\", \"Dissenters\" oder \"Puritans\" bezeichnet. Sie verstehen sich nicht als radikal oder als revolutionär. Die heutige Bezeichnung ist \"Free Churches\" (Freikirchen).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Independents (auf deutsch: \"Unabhängigen\") bezeichnet die Anhänger einer religiöse Bewegung in England aus dem 17. Jahrhundert. Sie postulierten die Abkehr von der zentralisierten, hierarchisch geführten Anglikanischen Kirche. Eine andere Bezeichnung dieser Bewegung ist Kongregationalismus.", "tgt_summary": null, "id": 732131} {"src_title": "Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einordnung.", "content": "Mitte der 90er Jahre begann der Wechsel hin zur fünften Prozessorgeneration. Modelle wie der Pentium waren aber inkompatibel zu allen bisherigen Sockeltypen. Die Anschaffung einer leistungsstarken CPU zog somit den Kauf eines kompletten Computers nach sich. Der Cyrix 5x86 sollte genau dort ansetzen: eine CPU mit der Leistung eines Pentium, die sich auch in vorhandenen älteren Mainboards nutzen ließ.", "section_level": 1}, {"title": "Technisches.", "content": "Im Gegensatz zum Ende 1995 vorgestellten AMD Am5x86 besitzt der Cyrix 5x86 bereits viele Merkmale der fünften Generation. Teile des Designs wurden dem später erschienenen Cyrix 6x86 entnommen. Damit ist die CPU eine echte Weiterentwicklung im Vergleich zu CPUs der vierten Generation. Dies wird auch daran deutlich, dass Cyrix die Leistung eines Intel Pentium 75 schon mit etwa 100 MHz erreicht, während der Am5x86 dafür 133 MHz benötigt. Vordergründig liegt dies an der hohen FPU-Leistung. Damit ist eine eindeutige Einordnung der CPU zur vierten oder fünften Generation nicht objektiv möglich. Um die CPU im Pentium-Markt zu positionieren, wurden die beiden bekanntesten Modelle mit einem P-Rating genannten Modell-Rating ausgestattet: der 5x86-100 (100 MHz =3 × 33 MHz) mit P75 und der 5x86-120 (120 MHz = 3 × 40 MHz) mit P90. Es existieren weitere, aber eher seltene Varianten. Die schnellste Version mit 133 MHz (4 × 33 MHz) kam nicht in den freien Handel und wurde nur kurzzeitig Anbietern von Upgrade-Modulen verkauft. In dem Fall ergab sich nur eine Aufrüstmöglichkeit, da die erhöhte Betriebsspannung von 3,7 V lediglich mit geeigneten Zwischensockel möglich war und keine aktuellen Mainboards mit Einstellmöglichkeiten über 3,45 V mehr für den Sockel 3 erschienen. In Deutschland fand der 5x86-100GP durch den 1995 verkauften ersten Aldi-PC eine große Verbreitung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Im August 1995 brachte die Firma Cyrix mit dem Cyrix 5x86 einen der letzten und schnellsten Mikroprozessoren für den Sockel 3 – den letzten CPU-Sockel der 80486-Generation – heraus. Der Prozessor war mit seiner Bauweise und durch sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zum Aufrüsten älterer Systeme gedacht. Wie bei Cyrix üblich, wurde auch diese CPU wieder von den Fertigungspartnern unter eigenen Namen als IBM 5x86 und ST 5x86 verkauft.", "tgt_summary": null, "id": 433896} {"src_title": "Grubenunglück von Lengede", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bedeutung.", "content": "Die Bedeutung von Los Katíos liegt in seiner außergewöhnlich hohen Artenvielfalt und dem Schutz von nur in der Region Darién vorkommenden Arten. Auf Grund der geographischen Lage im nördlichen Kolumbien am Südrand der mittelamerikanischen Landbrücke diente diese Region im Tertiär und Pleistozän als Filter für den Wechsel von Tierarten zwischen Nord- und Südamerika. Dieser Prozess setzt sich auch heute noch fort. Los Katíos ist die einzige Region in Südamerika, in dem mittelamerikanische Eiben (taxus) vorkommen. Der Park dient auch dem Schutz bedeutender Landschaftselemente wie dem 25 m hohen Tendal- und dem 100 m hohen Tilupo-Wasserfall und den Tumaradó-Sümpfen. 1990 wurde der Park durch Pfade und Unterkünfte für kleine Besuchergruppen erschlossen, die über die Parkverwaltung in Sautatá Zugang zum Nationalpark haben.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Der Park erstreckt sich zwischen 50 und 600 m Höhe entlang der Ausläufer der Serranía del Darién und besteht aus einer sanft geschwungenen Hügellandschaft. Er umfasst im Wesentlichen zwei Hauptregionen, je etwa zur Hälfte die Berglandschaft der \"Serranía del Darién\" im Westen und die Flusslandschaft des Atrato. Der Atrato ist der am schnellsten fließende Fluss der Erde und ergießt 4900 m3 Wasser pro Sekunde in das Karibische Meer. Die Durchschnittstemperatur innerhalb des Parks liegt bei 27 °C und der Jahresniederschlag mit 2000–4500 mm ist sehr hoch, so dass die Luftfeuchtigkeit zwischen 75 % und 95 % liegt. Die geringsten Niederschlagswerte weisen die Monate Dezember bis März auf.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Region wurde ursprünglich von den Kuna bewohnt, einer indigenen Gruppe, die nach internen Kämpfen die Choco-Region den Katío-Embera überlassen musste und nach Panama abwanderte. Die Region Darién, zu der auch Los Katíos gehört, war historisch wichtig für die ersten Besiedler, die vor rund 20.000 Jahren die Landbrücke von Nord- nach Südamerika benutzten. In der nachkolumbischen Zeit waren es die spanischen Konquistadoren Rodrigo de Bastidas, Alonso de Ojeda und Vasco Núñez de Balboa, die im Jahr 1501 als erste diese Region entdeckten. In neuerer Zeit waren etwa ein Prozent des Parks im Raum Sautatá landwirtschaftlich erschlossen und wurden in erster Linie für den Anbau von Zuckerrohr genutzt. Nach der Einrichtung des Parks im Jahr 1974 wurden in den folgenden sieben Jahren die ansässigen rund 150 Familien in die nahegelegenen Ortschaften Unguía, Puente América, Tumaradó und Cacarica umgesiedelt.", "section_level": 1}, {"title": "Vegetation und Tierwelt.", "content": "Tiefland-Sumpfwälder bedecken etwa die Hälfte des Parks, während die andere Hälfte von tropische Bergregenwäldern bedeckt ist. Die Caesalpinie Cativo erreicht Höhen von bis zu 50 m, und im Tropenwald kommen vor allem \"Ceiba petandra\", \"Cavanillesia platanifolia\" und \"Hura crepitans\" vor. 1993 wurden im Park 669 Pflanzenspezien nachgewiesen, von denen 20–25 % endemisch sind, d. h. nur in dieser Region auftreten. Los Katíos beherbergt eine Reihe von Tierarten, die charakteristisch für Mittelamerika sind und in Südamerika nur in dieser Region vorkommen, wie zum Beispiel die Maus \"Heteromys desmarestianus\" und der Graukopfguan \"Ortalis cinereiceps\", außerdem bedrohte Tierarten wie das Spitzkrokodil \"Crocodylus acutus\", der Waldhund \"Speothos venaticus\", der Große Ameisenbär \"Myrmecophaga tridactyla\" und der Mittelamerikanische Tapir \"Tapirus bairdii\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Los Katíos ist ein Nationalpark im südamerikanischen Kolumbien, der im Jahr 1994 zum Weltnaturerbe ernannt worden ist. Zwischen 2009 und 2015 war das Gebiet wegen der anhaltenden Abholzung im und an den Grenzen des Nationalparks von der UNESCO als gefährdet eingestuft. Des Weiteren war das Gebiet durch die illegale Rodung von Edelhölzern sowie das illegale Fischen und Jagen gefährdet. Signifikante Verbesserungen bei der Verwaltung des Nationalparks brachten das World Heritage Committee dazu, den Park 2015 von der roten Liste des gefährdeten Welterbes zu streichen. ", "tgt_summary": null, "id": 382364} {"src_title": "Ernst Anrich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und militärische Karriere.", "content": "Henry Brackenbury war ein Sohn von William Brackenbury, der im 61. Regiment gedient hatte, und Maria, Tochter von James Atkinson und Witwe von James L. Wallace. Brackenbury wurde erzogen und ausgebildet in Tonbridge, am Eton College und an der Royal Military Academy in Woolwich. Am 7. April 1856 trat er in die Königliche Artillerie ein. Während des Sepoy-Aufstandes (1857–58) wurde er in Zentralindien eingesetzt (Banda, Kirwee; Medaille mit Spange). 1870–71 nahm er am Deutsch-Französischen Krieg als Beobachter teil. 1873–1874 nahm Brackenbury an der Goldküste am Aschanti-Krieg unter Garnet Joseph Wolseley teil (Amouful, Kumasi; Medaille mit Spange). Brackenbury gehörte zu den 35 Offizieren die Wolseley für diesen Einsatz ausgewählt hatte und die später den sogenannten \"Ashanti-Ring\" bildeten (Die Gruppe erlangte durch gegenseitige Unterstützung einen bedeutenden Einfluss auf die viktorianische British Army und übernahm bis zum Ende des Jahrhunderts die führenden Positionen). 1879–80 kämpfte er im Zulukrieg (Medaille mit Spange). Brackenbury wurde 1880 Privatsekretär Lord Lyttons, des Vizekönigs von Indien, 1881–82 war er Militärattaché in Paris und 1882 zweiter Untersekretär des Lord Lieutenant of Ireland. Brackenbury nahm 1884–85 an Wolseleys \"Gordon Relief Expedition\" zur Rettung von Gordon Pascha und zum Entsatz von Khartum während des Mahdi-Aufstandes im Sudan teil. Während die Hauptstreitmacht (\"River Column\"), unter Generalmajor William Earle von Kurti aus mit Dampfern auf dem Nil vorrücken sollte, marschierte das so genannte Camel Corps unter Sir Herbert Stewart direkt durch die Wüste. Nach dem Tode Earles führte Brackenbury 1885 die \"River Column\". Wegen seiner Verdienste wurde er zum Generalmajor befördert. Vom 1. Januar 1886 bis 20. Januar 1891 war er Direktor des militärischen Nachrichtendienstes, 1891–96 Militärisches Mitglied des Rates des Vizekönigs von Indien, 1896–99 Präsident des \"Ordnance Committee\", seit 1897 \"Colonel Commandant Royal Artillery\" und 1899–1904 \"Director-General of Ordnance\" im Kriegsministerium. 1901 wurde er zum \"Full General\" ernannt und nahm 1904 seinen Abschied aus dem aktiven Dienst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Henry Brackenbury RA, GCB, KCSI, PC (* 1. September 1837 in Bolingbroke, Lincs; † 20. April 1914) war ein britischer General und Autor.", "tgt_summary": null, "id": 402578} {"src_title": "Britische Fußballnationalmannschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die T-Labs wurden 2004 als zentrales Forschungs- und Entwicklungsinstitut der Deutschen Telekom unter der Leitung von Manfred Jeromin gegründet. Als An-Institut der TU Berlin folgen sie einem konsequenten Open-Innovation-Ansatz und sind in dieser Konstruktion selbst eine Innovation und wurden damit Wegbereiter einer neuen Form der Forschung und Entwicklung. In einem Bericht für die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wurden die T-Labs als Benchmark-Beispiel für modernes Innovationsmanagement herausgestellt. Zu Beginn arbeiteten 25 Telekom-Mitarbeiter und etwa 50 Wissenschaftler aus vielen Ländern bei den T-Labs. Die Leitung übernahm von November 2004 bis 2011 Peter Möckel. Unter seiner Leitung wurden mehrere Professuren an der TU Berlin geschaffen und 2009 ein Team im Silicon Valley aufgebaut. Zur Festlegung der akademischen Ausrichtung wurde ein wissenschaftliches Leitungsgremium geschaffen, dem zu Beginn Prof. Bernd Girod von der Stanford University und dann Prof. Dr. Wolfgang Wahlster vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und Prof. Dr.-Ing. Sahin Albayrak von der TU Berlin angehörten. 2008 wurden 100 weitere Telekom-Experten in die T-Labs integriert und parallel auch weitere Wissenschaftler eingestellt. Erste Unternehmen wurden ausgegründet. Im Jahre 2010 verantwortete Heinrich Arnold die Neuausrichtung der Telekom Laboratories auf stärker anwendungs- und umsetzungsorientierte Themen. Im Zuge dieser Neuausrichtung übernahm er 2011 die Leitung der T-Labs, die er bis 2016 innehatte. In diesem Zeitraum wurden unter anderem die Grundlagen für drei neue Business Units im Bereich Cloud Computing, Connected Home sowie Mobile Payment für und innerhalb der Telekom gelegt. Darüber hinaus wurden weitere Fokusfelder mit den Themen Gesundheit, Energie, M2M und Medien etabliert. In der Folge wurden etliche branchenübergreifende Projekte für die digitale Industrie durchgeführt, wie zum Beispiel im Jahre 2012 im Hamburger Hafen gemeinschaftlich mit industriellen Partnern wie SAP, Adidas, Claas, Osram, Siemens, Kuka und Trumpf. Unter der Leitung von Heinrich Arnold wurden etwa 20 Geschäftsneugründungen (Spin-offs) durchgeführt. Dazu gehören unter anderem Trust2Core, SureNow, Litedesk, Motionlogic, Benocs, Soundcall, Zimory, Bitplaces, Schaltzeit sowie der digitale cloudbasierte Telekommunikationsdienst immmr (2016). Zum Ausbau der internationalen Zusammenarbeit wurde 2016 zusammen mit der TU Berlin das EU-Labs-Programm gestartet. Die erste neue Einrichtung im Rahmen dieser Strategie wurde 2016 in Ungarn an der Fakultät für Informatik der Eötvös Loránd Universität geschaffen. Die neue Professur „Data Science and Engineering“ befasst sich unter anderem damit, wirtschaftliche und umweltrelevante Daten mit Hilfe von Mobilfunknetzen zu gewinnen und auszuwerten. 2017 wurde eine weitere Stiftungsprofessur an der Fakultät für Informatik der TU Wien eingerichtet. Seit 2017 werden die T-Labs durch Dr. Alex Choi und John Calian gemeinsam geleitet. Im Januar 2017 wurde innerhalb der Deutschen Telekom der neue Vorstandsbereich Technologie und Innovation geschaffen. Dr. Choi berichtet direkt an Claudia Nemat (Vorstand Technologie und Innovation).", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Themenfelder.", "content": "Die T-Labs arbeiten innerhalb der Deutschen Telekom für alle Konzernbereiche. Zugleich sind sie ein An-Institut der Technischen Universität Berlin, eine privatrechtlich organisierte wissenschaftliche Einrichtung, die mit dem normalen Lehr- und Forschungsbetrieb der TU eng verzahnt ist. Darüber hinaus wurden an etlichen weiteren Universitäten Stiftungsprofessuren eingerichtet. Mit diesem Konzept wird ein intensiver Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie hergestellt. Experten, Unternehmer und Forscher arbeiten an praxisbezogenen Innovationen und disruptiven Technologien im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie. Seit 2017 konzentrieren sich die T-Labs auf folgende drei Themenschwerpunkte: Die folgenden Fachgebiete der TU Berlin gehören oder gehörten zu den T-Labs: Inhaltliche Schwerpunkte der weiteren Partner sind Rund 120 Telekom-Experten und etwa 180 Wissenschaftler, Praktikanten, Studenten, Diplomanden, Doktoranden und Gastwissenschaftler aus mehr als 25 verschiedenen Ländern arbeiten in den T-Labs in einem modernen Arbeitsumfeld, das die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern eines Unternehmens und Wissenschaftlern einer Universität fördert. Der Hauptsitz der T-Labs in Berlin befindet sich im Telefunken-Hochhaus der TU Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Einige der Experten und Wissenschaftler, die bei den T-Labs gearbeitet haben, sind unter folgenden Wikipedia Seiten zu finden:", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Im Oktober 2009 führten die T-Labs zusammen mit den Bell Labs von Alcatel-Lucent, dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut und dem Antennenlieferanten Kathrein Feldversuche zu einer Technologie namens Coordinated Multipoint Transmission (CoMP) zur Erhöhung der Datenübertragungsrate des Funknetzstandards Long Term Evolution (LTE) durch. CoMP wurde später in den 4G-Standards als eine Unterart von kooperativem MIMO eingeführt. Weiterhin wurde im Jahr 2012 ein Weltrekord im Datentransfer mit 512 Gbit/s in einem Wellenlängenkanal in einer Glasfaser aufgestellt, der erste FlowVisor für SDN entwickelt und der größte iBeacon Feldtest im Jahr 2014 durchgeführt. Zu den Erfolgen zählt auch die Mikrokern-Technologie, die bei den T-Labs u. a. mit dem Security-Lehrstuhl von Prof. Jean-Pierre Seifert entwickelt wurde. Seit ihrem Bestehen haben die T-Labs über 900 nationale und internationale Erfindungen zum Patent angemeldet.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die T-Labs bzw. ihre Mitarbeiter haben bereits über 50 Auszeichnungen erhalten, darunter die folgenden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Telekom Innovation Laboratories (kurz: T-Labs) sind die F&E-Einheit der Deutschen Telekom und zugleich über ein An-Institut mit der Technischen Universität Berlin verbunden. Über 300 internationale Experten und Wissenschaftler treiben Themen wie die Blockchain-Technik, Smart-City-Konzepte, künstliche Intelligenz und neue Medienerlebnisse voran. An den Standorten in Berlin, Darmstadt, Be’er Scheva (Israel), Budapest und Wien sind die T-Labs von weltweit führenden Universitäten, Start-ups, Investoren, Forschungsinstituten und industriellen Innovationseinrichtungen umgeben, um mit diesen gemeinsam die Zukunft der Kommunikationsdienste zu gestalten. Die T-Labs kooperieren seit 2006 mit der israelischen Ben-Gurion-Universität des Negev und auch mit weiteren Universitäten, wie beispielsweise der Universität der Künste Berlin, der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest und der TU Wien.", "tgt_summary": null, "id": 657717} {"src_title": "VIVA Schweiz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Amateurkarriere.", "content": "Als 11-Jähriger begann Michael Timm 1973 bei Empor Zarrentin und Traktor Wittenburg mit dem Boxsport. Bei beiden Betriebssportgemeinschaften trainierte er jeweils einmal in der Woche, bevor er im Jahre 1976 zum SC Traktor Schwerin delegiert wurde. Als Amateurboxer wurde Timm 1979 DDR-Jugendmeister und 1980 Juniorenmeister. Bei den Senioren gewann er 1981 und 1982 den Meistertitel im Weltergewicht und 1983 im Halbmittelgewicht. Sein Trainer war Fritz Sdunek. In den Jahren 1984 und 1985 gewann Michael Timm den Chemiepokal in Halle (Saale). Außerdem belegte er 1985 beim Weltcup in Seoul einen dritten Platz und wurde in Budapest Europameister im Halbmittelgewicht. Wenig später beendete er seine Boxkarriere.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "1986 wurde Timm Trainer beim Schweriner SC. Von 1987 bis zu ihrer Auflösung 1990 trainierte er zusätzlich die Juniorennationalmannschaft der DDR. Unter seiner Führung wurden Enrico Berger 1989 und Torsten Bengston 1990 Juniorenweltmeister, sowie Jan Schwank 1990 Junioreneuropameister. Ab 1991 trainierte er die Landesauswahl Mecklenburg-Vorpommerns. Von 1997 bis 2012 war Michael Timm angestellter Trainer beim Hamburger Profi-Boxstall Universum Box-Promotion; seit 2010 als Nachfolger Fritz Sduneks in der Funktion des Cheftrainers. Zu den von ihm betreuten Boxern gehörten unter anderem Jürgen Brähmer, Serhij Dsindsiruk, Andreas Kotelnik, Ina Menzer, Wladimir Sidorenko, Dieter und Egon Roth, Lukas Wilaschek, Felix Sturm, Ruslan Chagayev, Stipe Drviš, Luan Krasniqi, Thomas Ulrich, Juan Carlos Gómez, Daisy Lang und Bert Schenk. Ab August 2012 ist Timm als Nachfolger von Willi Ramin Leiter des Bundesstützpunktes des Deutschen Boxsport-Verbandes in Schwerin. Seine Trainingsgruppe umfasst 16 Boxer zwischen 17 und 23 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Michael Timm ist verheiratet, hat zwei Töchter (* 1983/1986) und lebt in Schwerin. 1984 wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze und 1986 in Silber ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Timm (* 13. November 1962 in Hagenow, Bezirk Schwerin, DDR) ist ein deutscher Boxtrainer und ehemaliger Amateurboxer der DDR.", "tgt_summary": null, "id": 2400842} {"src_title": "Einlaufkind", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Ryder Hesjedal begann seine Radsportkarriere als erfolgreicher Mountainbiker. Er wurde Vize-Juniorenweltmeister 1998, U23-Vizeweltmeister 2001 und Dritter 2002 sowie Vizeweltmeister bei den Männern 2003. 2002 und 2003 war Hesjedal in der Nachwuchs-Mannschaft des Straßenradsportteams Rabobank unter Vertrag. 2004 wechselte er zum US Postal-Team von Lance Armstrong und 2006 zum Schweizer Phonak Cycling Team. 2006 wurde er Vierter der Gesamtwertung der Katalonien-Rundfahrt 2006. Als Mitglied des US-amerikanischen Teams Garmin-Slipstream gewann er die zwölfte Etappe der Vuelta a España 2009 und erzielte damit seinen ersten Sieg in einem internationalen Straßenrennen. 2010 hatte Hesjedal das bis dahin erfolgreichste Jahr seiner Karriere: Im Frühjahr gewann er eine Etappe der Kalifornien-Rundfahrt und wurde Zweiter beim Amstel Gold Race, als er sich nur dem Belgier Philippe Gilbert geschlagen geben musste. Bei der Tour de France 2010 übernahm er nach dem Sturz des etatmäßigen Kapitäns Christian Vande Velde dessen Rolle und erreichte überraschend den siebten Platz im Gesamtklassement. Die neueingeführten UCI ProTour-Rennen in seiner kanadischen Heimat, den Grand Prix Cycliste de Québec und den Grand Prix Cycliste de Montréal beendete er als Vierter bzw. Dritter. 2012 holte Hesjedal den Gesamtsieg beim Giro d'Italia. Nachdem er das Maglia Rosa zweimal an Joaquim Rodríguez verloren hatte, konnte er es sich im abschließenden Zeitfahren in Mailand zurückerobern und somit als erster Kanadier eine \"Grand Tour\" gewinnen. Nachdem der wegen Dopingvergehen bereits bestrafte Michael Rasmussen in einem Buch erklärte, er habe im Jahr 2003 Hesjedal in der Anwendung von EPO unterwiesen, räumte Hesjedal Ende Oktober 2013 öffentlich ein, dass er 2003 EPO als Doping verwendet hatte. Die kanadische Antidopingagentur CCES teilte hierzu mit, dass Hesjedal bereits im Frühjahr 2013, also vor der Anschuldigung durch Rasmussen, gegenüber der CCES und der US-amerikanischen Antidopingagentur USADA eingeräumt und mit diesen Institutionen kooperiert habe. Die CCES äußerte sich allerdings enttäuscht darüber, dass Hesjedal das Geständnis erst zehn Jahre nach dem Vergehen ablegte. Eine Sperre habe Hesjedal nicht zu befürchten, weil der eingeräumte Dopinggebrauch des Jahres 2003 außerhalb der achtjährigen Verjährungsfrist des WADA-Codes liege. Hesjedal konnte an seinen Erfolg bei der Italien-Rundfahrt danach aber nur noch bedingt anknüpfen. In den Jahren 2014 und 2015 fuhr er unter die besten Zehn des Giro d’Italia und gewann 2014 eine weitere Etappe der Vuelta a España. Ryder Hesjedal beendete seine aktive Radsportlaufbahn zum Ende der Saison 2016.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ryder Hesjedal (* 9. Dezember 1980 in Victoria, British Columbia) ist ein ehemaliger kanadischer Radrennfahrer. Durch seinen Gesamtsieg des Giro d’Italia 2012 ist er der erste Kanadier, der eine Grand Tour gewinnen konnte.", "tgt_summary": null, "id": 1177428} {"src_title": "Alpstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grabung.", "content": "Die Siedlung wurde im Zuge einer Rettungsgrabung wegen des Baus des Atatürk Staudamms (\"Atatürk Barajı\") unterhalb von Samsat in sieben Kampagnen 1983, 1985–87 und 1989–1991 von einem Team der Universität Heidelberg unter der Leitung des Prähistorikers Harald Hauptmann in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Museum Şanlıurfa untersucht.", "section_level": 1}, {"title": "Datierung.", "content": "Die relativchronologische Zeitstellung von Nevalı Çori ergibt sich aus dem Typenspektrum der Silexindustrie, das aufgrund der hier auftretenden Byblosspitzen von schmaler Gestalt und fehlender Flächenretusche einen Ansatz der Siedlung in die Phase 3 nach O. Aurenche rechtfertigt, was dem frühen bis mittleren präkeramischen Neolithikum B (PPNB, ca. 8800 – 7000 v. Chr.) entspricht. Verschiedene Geräteformen belegen jedoch eine Fortdauer der Besiedlung bis in Phase 4, die mit dem späten PPNB gleichzusetzen wäre. Eine noch feinere chronologische Einteilung in der Phase 3 ergibt sich durch die Architektur der Siedlung, da der für die Schichten I–IV typische Haustyp mit Unterbodenkanälen auch für die „Kanalplanphase“ in Çayönü charakteristisch ist, während der einzige Baubefund der Schicht V, Haus 1, mit seinem abweichenden Grundrisstyp schon stärker an den Gebäuden der Zellplanschicht in Çayönü orientiert ist. Zur absoluten Zeitstellung der Siedlung von Nevalı Çori liegen vier C-Daten vor. Drei davon stammen aus der Schicht II und datieren diese mit einiger Sicherheit in die zweite Hälfte des 9. vorchristlichen Jahrtausends (8600–8000), was den frühen Daten aus Çayönü Mureybet IVA entspricht und die Einordnung in die Phase 3 nach Aurenche unterstützt. Das vierte dagegen datiert ins 10. Jahrtausend, womit in Nevalı Çori eine sehr frühe Phase des PPNB belegt wäre.", "section_level": 1}, {"title": "Häuser.", "content": "Die Siedlung weist fünf Bauschichten auf. Lang rechteckige Häuser mit 2 bis 3 parallelen zellenartigen Raumfluchten werden als Magazine gedeutet. Daran schließt sich ein ebenfalls rechteckiger, durch Mauervorsprünge gegliederter Vorbau an, der als Wohnraum zu interpretieren wäre. Charakteristisch für diese Hausform sind dicke, mehrlagige Fundamentpackungen aus großen Bruchsteinen mit kleineren Steinen in den Zwischenräumen als Auflage für das aufgehende Mauerwerk. Diese sind im Abstand von 1–1,5 m von quer zur Längsachse angeordneten, steingedeckten Unterbodenkanälen durchzogen, die nach außen hin einer Belüftung offenstanden und möglicherweise zur Entwässerung, Kühlung oder Belüftung dienten. Es wurden 23 dieser Gebäude ergraben, die große Ähnlichkeit mit den sogenannten Kanalbauten (\"channeled subphase\") aus Çayönü aufweisen. Der Ausgräber nimmt leichte Flachdächer an. Im nordwestlichen Teil der Siedlung fand sich eine in den Hang eingetiefte Kultanlage, die aus drei übereinander liegenden Bauten besteht, von denen die jüngste zur Bauschicht III, die mittlere zu Schicht II und die älteste zu Schicht I gehören dürfte. In den beiden jüngeren Bauten wurde ein in Terrazzotechnik verlegter Zementfußboden freigelegt, der in der ältesten Bauphase nicht nachzuweisen war. Parallelen finden sich in Çayönü und auf dem Göbekli Tepe. In dem Gebäude fanden sich monolithische Pfeiler, die denen auf dem Göbekli Tepe ähneln und ähnlich angeordnet sind, zwei zentrale, die anderen rings um diese angeordnet und in eine Art umlaufender Sitzbank eingebaut. In der Ostwand dieses Gebäudes (der jüngsten und mittleren Bauphase) eingemauert fanden sich mehrere Bruchstücke großer Kalkskulpturen (siehe Skulpturen). Auch die Westseite des Tals wurde mit einigen Grabungsschnitten untersucht, wobei ebenfalls Architektur in Rechteckbauweise in 2–3 Bauschichten zutage kam.", "section_level": 1}, {"title": "Skulpturen.", "content": "Aus dem örtlich anstehenden Kalkstein wurden zahlreiche Statuen und Kleinplastiken angefertigt; sie waren bei ihrer Entdeckung die ersten Großplastiken aus dem Neolithikum. In der Ostwand des Sondergebäudes (jüngste Bauphase) vermauert wurden unter anderem ein überlebensgroßer Kopf mit Schlange am Hinterkopf und abgeschlagenem Gesicht und ein Vogel gefunden, dessen Schnabel in einem menschlichen Gesicht endet. Aus der mittleren Bauphase des Gebäudes stammen eine pelikanähnliche Vogelskulptur, der Körper eines weiteren Vogels und fragmentarisch ein merkwürdiges Wesen mit menschlichem Kopf und vogelartigem Körper. In einem der Häuser wurden Skulpturenfragmente gefunden, deren Einzelteile sich zu einer totempfahlartigen, aus Vogel- und Vogel-Mensch-Mischfiguren bestehenden Skulptur zusammensetzen ließen. Auch einige der Pfeiler tragen Reliefs. Die T-förmigen Pfeiler (analog zu Funden in Göbekli Tepe) werden als menschengestaltige Wesen (vielleicht Götter, Ahnen, überirdische Wesen) gedeutet, wobei das T-Stück den Kopf darstellt (der kürzere Teil als Hinterkopf). Mitunter sind auf den Breitseiten des Schafts abgewinkelte Arme als Hochrelief dargestellt, die auf der vorderen Schmalseite in die Hände übergehen. Dort findet man auch zwei gerade, parallel zueinander herabhängende Bänder, die von den Ausgräbern als stolaähnliches Kleidungsstück interpretiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Funde.", "content": "Weiterhin wurden über 700 Keramikfiguren gefunden, wobei Darstellungen von Menschen überwiegen, nur 30 zoomorphe Darstellungen sind bekannt. Auffällig ist, dass männliche und weibliche Figurinen in fast gleicher Anzahl nachweisbar sind. Die Darstellung der beiden Gruppen erfolgte bis auf sehr wenige Ausnahmen immer nach demselben Schema.", "section_level": 1}, {"title": "Bestattungen.", "content": "Einige der Häuser enthalten Schädeldeponierungen und unvollständige Skelette.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nevalı Çori ist eine frühe neolithische (PPNB) Siedlung am mittleren Euphrat, in der Provinz Şanlıurfa in der Türkei gelegen. Die Siedlung liegt zu beiden Seiten des Kantara-Bachs, eines Zuflusses des Euphrat im hügeligen Taurusvorland, und ist seit 1992 vom Atatürk-Stausee überschwemmt.", "tgt_summary": null, "id": 694544} {"src_title": "Karl-Heinz Kipp", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Aufgewachsen sind Charles Hatcher und seine beiden Brüder Roger und Willie, die ebenfalls Soulsänger waren, in Cleveland, Ohio. Seine Gesangskarriere begann Hatcher 1957 mit seiner Band \"The Future Tones\", einer Doo-Wop-Band. 1960 folgten zwei Jahre bei der Armee und danach gehörte er einige Zeit zur Bill Doggett Combo, bei der er auch seinen Künstlernamen \"Edwin Starr\" erhielt. Mitte der 1960er Jahre nahm er dann eigene Platten auf für das Detroiter Plattenlabel \"Ric-Tic\", das ab 1968 zu Motown gehören sollte. Sein erster Erfolg war der Song \"Agent Double-O-Soul\" im Jahr 1965, eine Anspielung auf „Double 'O' Seven“ (007) und den James-Bond-Hype zu der Zeit. Das Lied erreichte die US-Top-20. Mit \"Stop Her on Sight (SOS)\" wurde er im Jahr darauf auch international bekannt. Weitere Hits folgten und mit dem Wechsel zu Motown kam 1969 sein nächster großer Erfolg zustande. Mit \"25 Miles\" stieß er bis auf Platz 6 der Pop-Charts vor. Das Lied, für das er bis heute bekannt ist, sollte aber erst folgen. 1970 bekam er die Gelegenheit, den Protestsong \"War\" von den Temptations zu übernehmen und als Single zu veröffentlichen, weil das Antikriegslied nicht zu ihrem Image passte. Für Starr war es ein Nummer-eins-Hit. Außerdem eröffnete es ihm die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit dem Liedautor und Produzenten Norman Whitfield. Das sofort nachgeschobene \"Stop the War Now\" konnte zwar noch von der Stimmung gegen den Vietnamkrieg profitieren, erreichte aber nur noch Platz 26. Bis Mitte der 70er veröffentlichte er weitere Singles, die aber allesamt nicht an den Erfolg anknüpfen konnten. Nachdem er sich 1974 an dem Soundtrack zu dem Film \"Hell up in Harlem\" versuchte, der aber floppte, endete die Zusammenarbeit mit Motown und er begab sich auf Labelsuche. Erst Ende der 1970er Jahre kehrte er, mittlerweile in England zuhause, in die Charts zurück. Voll im Trend des Disco-Soul gelang ihm mit dem Song \"Contact\" ein Nummer-6-Hit in Großbritannien, und in den US-Dance-Charts eroberte er die Spitzenposition. Auch mit der Nachfolgesingle \"H.A.P.P.Y. Radio\" konnte er einen ähnlichen Erfolg feiern. Die ganzen 1980er Jahre hindurch veröffentlichte Edwin Starr weiterhin Singles, ein großer Hit war aber nicht mehr darunter. 1987 beteiligte er sich an dem Wohltätigkeitsprojekt Ferry Aid, das mit einer Aufnahme von \"Let It Be\" gemeinsam von verschiedenen Künstlern Spendengelder sammelte und in Großbritannien Platz 1 erreichte. In den 1990er Jahren wurde es ruhiger um ihn, nur eine Neuaufnahme von \"War\" erreichte 1993 noch einmal die britischen Charts. Ab 2000 machte er noch mehrere Aufnahmen zusammen mit anderen Künstlern, bei den Utah Saints sang er auf deren Hitsingle \"Funky Music\" (einem seiner 70er-Jahre-Hits) mit, dafür nahm er mit ihnen 2002 ein weiteres Mal \"War\" auf. Und mit den britischen Produzenten The Three Amigos spielte er noch einmal seinen zweitgrößten US-Hit \"25 Miles\" ein, mit dem er ein letztes Mal in den britischen Charts landete, bevor er Anfang April 2003 an den Folgen eines Herzanfalls im Alter von 61 Jahren verstarb. Sein letzter Auftritt war eine Woche zuvor bei der \"Porsche Oldie Night\" in der Stuttgarter Schleyerhalle.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Edwin Starr (* 21. Januar 1942 in Nashville, Tennessee, USA; † 2. April 2003 in Beeston, Nottinghamshire, England; richtiger Name \"Charles Edwin Hatcher\") war ein US-amerikanischer Soulsänger.", "tgt_summary": null, "id": 852668} {"src_title": "Luftangriffe auf Heilbronn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Schon ein Jahr bevor die USA in den Ersten Weltkrieg eintraten, wurde 1916 in Luxeuil die \"Escadrille Américaine\" gebildet, die später in \"Escadrille La Fayette\" umbenannt wurde. Edmund L. Gros, der Direktor des amerikanischen Ambulanzdienstes, und Norman Prince, ein amerikanischer Auswanderer, der bereits für Frankreich flog, überredeten die Französische Regierung, eine amerikanische Einheit aus Freiwilligen für Frankreich fliegen zu lassen. Das Ziel dieses Angebots war es, die Akzeptanz des amerikanischen Volkes für den Krieg zu fördern und die amerikanische Regierung zur Aufgabe ihrer Neutralität und zum Eintritt in den Krieg zu bewegen. Bereits nach kurzer Zeit wurde die Schwadron näher an die Front nach Bar-le-Duc verlegt. Eine Demarche Deutschlands bei der US-Regierung führte im Dezember dazu, dass die Schwadron sich nicht mehr amerikanische Kampfeinheit bezeichnete und sich fortan nach dem französischen General La Fayette benannte, der im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg auf Seiten der USA gekämpft hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Ausrüstung und Mitglieder.", "content": "Die Flugzeuge, Mechaniker und Uniformen wurden von Frankreich gestellt. Der Kommandeur, Captain Georges Thenault, war ebenfalls Franzose. Auch fünf französische Piloten gehörten zur Schwadron. Raoul Lufbery, ein in Frankreich geborener Amerikaner, wurde ihr erstes sogenanntes Fliegerass.", "section_level": 1}, {"title": "Einsätze und Erweiterung.", "content": "Ihren ersten Kampfeinsatz, bei dem sie schwere Verluste erlitt, erlebte die Schwadron in der Schlacht um Verdun. Danach wurde die Hauptgruppe von 38 Mann rasch durch neue Piloten ergänzt, die gerade aus den USA eingetroffen waren. Als immer mehr Freiwillige eintrafen, wurde das Lafayette Flying Corps gegründet. Auch andere Amerikaner, die ursprünglich nicht zur Escadrille La Fayette gehörten, darunter Fred Zinn, der ein Wegbereiter der Luftbildfotografie war und in der Fremdenlegion diente, traten dem Korps bei. Insgesamt dienten während des Krieges 256 Freiwillige in dem neu gegründeten Korps.", "section_level": 1}, {"title": "Opfer und Leistungen.", "content": "Im Laufe des Krieges kamen 63 Mitglieder der Schwadron ums Leben, davon 51 im Kampfeinsatz. Dem Korps werden insgesamt 159 Abschüsse deutscher Flugzeuge zugeschrieben. Seine Piloten wurden 31 Mal mit dem Croix de guerre, sieben Mal mit der Médaille Militaire und vier Mal mit dem Kreuz der Légion d'Honneur ausgezeichnet. Elf Piloten galten als sogenannte Fliegerasse. Die Hauptgruppe verzeichnete insgesamt neun Verluste und 34 Siege.", "section_level": 1}, {"title": "Eingliederung in die US-Armee.", "content": "Am 8. Februar 1918 wurde die Schwadron als \"103rd Pursuit Squadron\" (103. Jagdstaffel) in die US-Armee eingegliedert. Für kurze Zeit behielten sie noch ihre alten Flugzeuge und Mechaniker. Die meisten Veteranen wurden Fluglehrer und bildeten neue amerikanische Piloten aus.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Der erste schwarze Kampfpilot, Eugene Bullard, flog mit dem \"Lafayette Flying Corps\". Die Escadrille hatte den Ruf, wagemutig und draufgängerisch zu sein. Der Offiziersclub war legendär. Die Maskottchen der Schwadron waren zwei Löwenjunge, „Whiskey“ und „Soda“.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Mehrere Filme beschäftigen sich mit der Lafayette Escadrille. Eine frühe Verfilmung ist \"The Legion of the Condemned\" (1928) mit Fay Wray und Gary Cooper in den Hauptrollen. Der Stummfilm wurde inszeniert von William A. Wellman, der im Ersten Weltkrieg selbst hochdekorierter Pilot der Escadrille war. Wellmans letzte Regiearbeit \"Lafayette Escadrille\" aus dem Jahre 1958 thematisierte abermals die Fliegerstaffel, es spielten Tab Hunter sowie in einer Nebenrolle Clint Eastwood mit. Im Fernsehfilm \"Der junge Indiana Jones – der Angriff des roten Baron\" (1995) ist Indiana Jones dort für zwei Wochen als Aufklärer stationiert, wo er unter anderem Raoul Lufbery und \"Whisky\", den Löwen, trifft. In jüngerer Vergangenheit entstand unter Regie des Piloten Tony Bill der Film \"Flyboys\" (2006) mit James Franco, der die Geschichte der Lafayette Escadrille in leicht abgewandelter Form und mit veränderten Heldenrollen nacherzählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Escadrille La Fayette war eine Einheit der französischen Luftstreitkräfte (Aéronautique Militaire) im Ersten Weltkrieg, die überwiegend aus Kriegsfreiwilligen amerikanischen Piloten bestand. Eine Escadrille umfasste etwa sechs Flugzeuge, also deutlich weniger als die heutigen kleinsten Einheiten in Staffel- oder Squadron-Stärke.", "tgt_summary": null, "id": 690911} {"src_title": "Barbara Babcock", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster Auftritt von Fitz.", "content": "Fitz ist ein Antiheld. Er betrügt seine Frau, ist Alkoholiker, Kettenraucher, spielsüchtig, übergewichtig, zynisch und sarkastisch, zuweilen sogar misanthropisch. Schon bei seinem allerersten Auftritt in der ersten Episode „\"The Mad Woman in the Attic\"“ bekommen die Fernsehzuschauer eine Ahnung vom widersprüchlichen Innenleben des Psychologen. Er verliert beim Wetten all sein Geld, betrinkt sich und soll in diesem Zustand im Rahmen einer Gastdozentur an der Universität eine Vorlesung halten. Während der „Vorlesung“ doziert er nicht, sondern bewirft die Psychologiestudenten mit den Werken von Descartes, Sigmund Freud und Carl Gustav Jung und beschimpft sie anscheinend grundlos, bevor er mit den Worten „end of lecture“ den Hörsaal verlässt. Er kehrt allerdings sofort zum Rednerpult zurück, ist nun wie verwandelt und doziert schließlich – völlig nüchtern – über die Moral und über Ethik. Andererseits ist Fitz klug, mitfühlend, empathisch, sensibel und witzig. Um sich in die Köpfe der Kriminellen „hineinzudenken“, lässt er seine eigenen Laster stets beiseite und schafft es, die eigenen Probleme komplett auszublenden. Seine Patienten, die ihn in seiner Praxis aufsuchen, langweilen ihn. Wirklich „gefesselt“ ist er nur von den Fällen, die er schließlich für die Mordkommission bearbeitet.", "section_level": 2}, {"title": "Handlungsablauf der Serie und erzählerischer Spannungsbogen.", "content": "In den ersten neun Doppelfolgen werden „Typen“ mit völlig verschiedener Persönlichkeit dargestellt, deren Verbrechen bzw. ihr Motiv, warum sie töten, ein Spiegel ihrer komplexen, gestörten Psyche ist. Sexuelle Obsessionen, religiöser Fanatismus, unterdrückte Homosexualität, Hass auf Frauen oder Rassismus sind einige Motive der Täter. Aber nicht nur das Seelenleben der Mörder wird in der Serie erzählt, auch die Entwicklungen der an ihrem Beruf psychisch zerbrechenden Polizisten (die von Fitz ebenfalls analysiert werden) und die Entwicklung von Fitz' Frau Judith und seines Sohnes Mark nehmen einen großen und wichtigen Raum im Handlungsablauf ein. Es gibt in der Serie praktisch drei Handlungsstränge: den jeweils aktuellen Fall, das Verhältnis der Polizisten zueinander und zu ihrem Beruf und die Entwicklung der Familie Fitzgerald. In den späteren Folgen werden die Polizisten schließlich selbst zu Tätern und zu Opfern; Judith und Mark werden mehrmals von Fitz' „Fällen“ bedroht; er selbst gerät immer tiefer in den Bann seiner Arbeit als „Profiler“, aus dem ihn nur der Beinahtod seines Sohnes Mark retten kann. Da nach dem Ende der neunten Episode \"True Romance\" 1995 die Serie eigentlich eingestellt werden sollte, wird in der letzten Szene von \"True Romance\" ein „open ending“ dargestellt, das viel Raum für Spekulationen lässt. Fitz und Judith sind getrennt und doch unauflöslich miteinander verbunden. Mark weiß nicht, wie seine eigene Zukunft und die Zukunft der Familie wird. Jane Penhaligon muss sich entscheiden, ob sie ihren Beruf aufgeben soll oder ob sie – nach allen Schmerzen, die auch ihr zugefügt wurden – weiterhin als Polizistin arbeiten kann, was allerdings ihren baldigen psychischen Untergang bedeuten würde. Und auch D.C.I. Wise steht vor der Entscheidung, auf Kosten seines Seelenfriedens entweder einen neuen Mitarbeiterstab aufzubauen oder das Morddezernat zu verlassen, um in Liverpool wieder Kleinkriminelle zu verhaften.", "section_level": 2}, {"title": "Explizite filmische Darstellung der Verbrechen.", "content": "Obgleich die Serie sehr gute Einschaltquoten erzielte, über literarisch hochwertige Drehbücher verfügte und schauspielerische Leistungen in höchster künstlerischer Vollendung (\"„strongest artistic perfection“\") aufwies (selbst die kleinsten Nebenrollen waren mit exzellenten Schauspielern besetzt), erfuhr der Sender ITV nach Ausstrahlung jeder Episode dennoch eine „Masse“ an empörten und entsetzten Reaktionen vieler Zuschauer. Im britischen Fernsehen noch nie zuvor so explizit gezeigte, bis ins kleinste Detail gehende und ultrarealistische Darstellungen von Gewalt und Mord verstörten einen Teil des Publikums derart, dass der Sender ITV nach Ausstrahlung der fünften Episode \"The Big Crunch\" – in der eine minutenlang dauernde Folterszene gezeigt wird – die Serie beinahe einstellen musste. Dazu kam es allerdings nicht. Der Rest der Serie durfte ebenfalls – und unzensiert – gezeigt werden, allerdings musste sich ITV verpflichten, den Sendetermin auf nach 23.00 Uhr zu verlegen. Der Journalist Tim Schleider schreibt in seiner Rezension über die vierte Episode: „\"Obwohl es sich um eine Mordszene handelt, die an Abscheulichkeit eigentlich nicht mehr zu überbieten ist, sitzt man dennoch wie gebannt vor dem Fernsehapparat. Robert Carlyle und Christopher Eccleston treiben die schauspielerische Kunst derart auf die Spitze, daß man sich die Szene wieder und wieder ansehen könnte – wie ein Gemälde an der Wand.\"“", "section_level": 1}, {"title": "Episoden.", "content": "→ siehe Episodenliste", "section_level": 1}], "src_summary": "Für alle Fälle Fitz (Originaltitel: Cracker) ist eine britische Krimiserie von Jimmy McGovern, die von 1993 bis 1995 von Granada Television für den Sender ITV produziert wurde. 1995/96 wurde die Synchronfassung vom ZDF ausgestrahlt, bei der Erstausstrahlung teilweise in gekürzten Fassungen. ", "tgt_summary": null, "id": 325512} {"src_title": "FA Women’s Premier League", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Franz Adam war der dritte Sohn von Emanuel Philibert von Waldstein-Wartenberg und dessen Frau Maria Anna Theresia von Liechtenstein. Er war mit Carolina Ferdinandi (1777–1844) verheiratet. Als Soldat nahm er am Krieg gegen die Türken und in Russland teil. Er widmete sich von 1789 an der Botanik und reiste mit Paul Kitaibel (1757–1817) durch Ungarn. Sein Herbarium ist in Prag archiviert. Zusammen mit Kitaibel ist er der Hauptautor von \"Francisci comitis Waldstein... et Pauli Kitaibel... Descriptiones et icones plantarum rariorum Hungariae\" (M.A. Schmidt, Wien, drei Auflagen 1802–1812; Folio (465 × 332 mm)). Seine Witwe Carolina ließ 1823 auf dem Friedhof der Pfarrkirche St. Michael in Oberleutensdorf die Gräflich Waldsteinische Gruftkapelle errichten. Das für 1000 Gulden geschaffene Denkmal für Franz Adam von Waldstein ist ein Werk des Dresdner Bildhauers Franz Pettrich. Franz Adam von Waldstein-Wartenberg war der Bruder von Joseph Karl Emanuel, Johann Friedrich und Ferdinand Ernst von Waldstein und Wartenberg.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Das Buch hat für die Flora von Mitteleuropa Bedeutung und ist prächtig ausgestattet; die Tafeln, 16 davon in Doppelformat, sind von Hand koloriert. Die \"Descriptiones et Icones\" sind außerordentlich selten; sie gehören zu den Raritäten der botanischen Literatur; insbesondere gilt dies für den letzten, in den Napoleonischen Kriegswirren erschienenen Band.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1804 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. Seit 1814 war er Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Die Pflanzengattung \"Waldsteinia\" aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) ist nach ihm benannt worden. Auch die Benennung der Waldstein-Glockenblume (\"Campanula waldsteiniana\") geschah ihm zu Ehren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franz de Paula Adam Norbert Wenzel Ludwig Valentin von Waldstein-Wartenberg (* 14. Februar 1759 in Wien; † 24. Mai 1823 in Oberleutensdorf, Böhmen) war ursprünglich ein österreichischer Militär, dann k.k. Kämmerer, Botaniker, Forscher und Naturwissenschaftler. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „“", "tgt_summary": null, "id": 98353} {"src_title": "Zebraducker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Charakter der niederländischen Besitzungen.", "content": "Zu keinem Zeitpunkt besaßen die Niederländer eine „Niederländische Kolonie Goldküste“. Ziel der Festungsgründungen war bis ins 19. Jahrhundert die Gewinnung sicherer Handelsorte und nicht koloniale Eroberung. Die Festungen wurden vor Ort auch nicht vom Niederländischen Staat selbst verwaltet, sondern von halbstaatlichen Gesellschaften, von denen die Niederländische Westindien-Kompanie die Bedeutendste war. Der Einfluss der Niederländer endete zumeist direkt hinter den Mauern ihrer Festungen. Eine Ausnahme bildete hier die Stadt Elmina, in der die Niederländer fast 250 Jahre lang zwei mächtige Festungen besaßen und teilweise auch die Kontrolle über die Stadt und ihr direktes Umland ausübten. Die Niederländer betrachteten die Bewohner dieser Stadt bald als ihre Untertanen – die Einwohner Elminas sahen das allerdings zumeist anders. Die Stadt verwaltete sich weitgehend selbst und das prekäre Hierarchieverhältnis zwischen Europäern und Stadtbewohnern wurde ständig neu austariert. Wie die anderen europäischen Mächte auch, zahlten die Niederländer zudem für die Mehrheit ihrer Festungen eine Art Pacht an eine afrikanische Macht. Zumeist ging diese an den lokalen afrikanischen Herrscher. Um diese afrikanische Oberhoheit über europäische Festungen wurden ebenfalls etliche Kriege geführt. Im Falle Elminas z. B. wechselte der Pachtvertrag (die „Note von Elmina“) mehrfach den afrikanischen Besitzer, gelangte schließlich in die Hände des inländischen Aschantireiches und begründete für 150 Jahre eine besondere Beziehung zwischen dem Reich der Aschanti und den Vereinigten Niederlanden.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Entwicklung der niederländischen Besitzungen.", "content": "Von 1470 bis Ende des 16. Jahrhunderts waren die Portugiesen die unangefochtene europäische Macht an der Goldküste. Die niederländischen Kaufleute beschränkten sich auf die Rolle von Zwischenhändlern zwischen Nordeuropa und Portugal bzw. Spanien. Mit dem Aufstand der Niederlande gegen Spanien ab 1560 waren ihnen jedoch die spanischen Häfen verschlossen. Als 1594 Philipp II. von Spanien und Portugal ihnen auch den entscheidenden Hafen von Lissabon verschloss, sahen sich die niederländischen Kaufleute geradezu gezwungen, sich direkt zu den Quellen der exotischen Güter zu begeben, die sie bisher von Spaniern und Portugiesen erhandelt hatten. Zwei Jahre später geriet ein holländischer Kapitän auf dem Weg nach Brasilien vom Kurs ab und landete an der Goldküste, wo er eine Zeit lang von den Portugiesen gefangen gehalten wurde. Er erkannte dabei das Ausmaß der Möglichkeiten für Geschäfte. Nach seiner Freilassung erhandelte er noch eine größere Menge Goldes, verbreitete die Nachricht von dieser neuen Goldquelle in seiner Heimat und löste eine Welle von kaufmännischer Unternehmungen Richtung Goldküste aus. Die Niederländer traten bald als ernstzunehmende Konkurrenten der Portugiesen auf und auch einheimische Herrscher erkannten den Vorteil in dem Umstand, dass nun ein zweiter europäischer Käufer und Verkäufer vor ihren Küsten aufgetaucht war. Von 1612 bis zur Eroberung von Elmina 1637 war das Fort Nassau in Mori Hauptquartier der Niederländer an der Goldküste. Mit der Eroberung von Elmina 1637, das fast 200 Jahren portugiesischer Besitz gewesen war, war das portugiesische Monopol endgültig gebrochen. Hauptkonkurrenten wurden in der Folge die Briten, mit denen man erst Anfang des 18. Jahrhunderts in eine Phase relativ friedlicher Koexistenz eintrat. Nachdem die Briten 1850 die dänischen Besitzungen an der Goldküste aufgekauft hatten, drängten sie auch die Niederländer zum Verkauf. Aus innenpolitischen Gründen war für die Niederlande ein Verkauf zunächst nicht möglich, 1868 einigten sich Briten und Niederländer aber auf einen Austausch ihrer Forts nach geographischen Gesichtspunkten zwecks Vereinfachung der Verwaltung. Alle niederländischen Forts östlich von Elmina wurden den Briten, alle britischen Forts westlich von Elmina den Niederländern übergeben. Die Niederländer trafen jedoch in mehreren ehemals britischen nun niederländischen Forts auf entschiedenen Widerstand der vor ihren Mauern lebenden Bevölkerung, so z. B. in Kommenda oder in Dixcove. Für 47.000 holländische Gulden (etwa 24.000 britische Pfund) verkauften die Niederländer 1872 nicht zuletzt wegen dieses Widerstandes ihre Besitzungen an der Goldküste komplett an die Briten (in den 1850er Jahren hatten die Briten noch 50–60.000 Pfund geboten).", "section_level": 1}], "src_summary": "Niederländische Besitzungen an der Goldküste (heutige Küste von Ghana) in Westafrika gab es zwischen 1598 und 1872 in Form etlicher Stützpunkte, teils gering befestigte Handelsstationen, teils mächtige Festungen. Die Siedlung wurde die wichtigste Niederländische Kolonie nach der Eroberung von Fort Elmina im Jahre 1637. ", "tgt_summary": null, "id": 1596437} {"src_title": "Und am Abend wartet das Glück", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Während ihr Ehemann Paco arbeitslos zu Hause auf der Couch sitzt, sorgt die attraktive Raimunda mit verschiedenen Jobs für das spärliche Auskommen der kleinen Familie. So nimmt die Mutter der 14-jährigen Paula neben ihrer Arbeit als Putzfrau auf dem Madrider Flughafen zusätzliche Nebenjobs an. Als sie eines Tages von der Arbeit nach Hause kommt, findet Raimunda ihre Tochter verstört vor. Paula führt ihre Mutter in die Küche, in der Paco erstochen auf dem Boden liegt. Der betrunkene Ehemann hatte sich Paula sexuell genähert, die daraufhin mit dem Messer zustach. Während Raimunda die Spuren der von ihrer Tochter in Notwehr begangenen Tat beseitigt, erhält sie einen Anruf ihrer älteren Schwester Sole, die ihr mitteilt, dass ihre geliebte Tante Paula, nach der Raimunda ihre eigene Tochter benannt hat, gestorben ist. Da Raimunda aber den Tod ihres Mannes vertuschen muss, bleibt ihr keine Zeit, mit zur Beerdigung der Tante nach La Mancha zu reisen und sagt daher Sole mit einer fadenscheinigen Begründung ab. Das Heimatdorf der beiden Schwestern in Zentral-Spanien wird von einem tückischen Ostwind heimgesucht. Dieser soll die hohe Anzahl an Geisteskranken ebenso verschulden wie die Flächenbrände im Sommer, bei denen Raimundas und Soles Eltern wenige Jahre zuvor den Tod fanden. Sole wird während der Trauerfeier in Gerüchte eingeweiht, die sich die abergläubischen Frauen im Dorf erzählen. Unter diesen befindet sich auch die mit der Familie befreundete Agustina, deren Mutter seit dem Feuertod von Soles und Raimundas Eltern vermisst wird. Angeblich soll Soles verstorbene Mutter Irene von den Toten auferstanden sein und die kranke und verwirrte Tante Paula die letzten Jahre über gepflegt haben. Als Sole nach Madrid zurückkehrt und ihren Wagen vor ihrem Zuhause abstellt, vernimmt sie plötzlich Geräusche aus dem Kofferraum. Eine Stimme, die darauf beharrt, ihre verstorbene Mutter zu sein, bittet sie, den Kofferraum zu öffnen, um sie zu befreien. Als sie dies tut, steht die tot geglaubte Mutter Irene vor ihr. In ihrer Wohnung angekommen fragt Sole ihre Mutter, wie lang sie gedenkt zu bleiben. Irene antwortet daraufhin, so lange wie Gott will. So lebt Sole von nun an mit ihrer Mutter zusammen und lässt diese in ihrem häuslichen illegalen Friseurbetrieb arbeiten. Irene, die auch für andere Menschen sichtbar ist, wird den Kunden als russische Obdachlose vorgestellt, die Sole aus Mitleid aufgenommen hat. Die Mutter selbst gibt sich als Russin aus und wechselt mit den Kunden kein Wort, sondern wäscht diesen nur die Haare. Sole verheimlicht Raimunda die Rückkehr ihrer Mutter. Raimunda wiederum hat erfolgreich die Tötung vertuschen können und täuscht ihrer Umgebung vor, von ihrem Ehemann verlassen worden zu sein. Tatsächlich aber hat Raimunda Pacos Leichnam in einer Tiefkühltruhe eines benachbarten Restaurants versteckt, welches geschlossen ist, da der befreundete Inhaber dieses verkaufen will. Sie nimmt das Restaurant ohne Wissen des Inhabers wieder in Betrieb und macht damit tatsächlich Gewinn, als eine Filmcrew bewirtet werden will. Schließlich gelingt es Raimunda auch, sich der Leiche ihres Mannes zu entledigen. Mit Hilfe einer Freundin transportiert sie die Kühltruhe mit Pacos Leichnam an einen abgelegenen Ort am Fluss Júcar in La Mancha. Dort heben die beiden Frauen eine Grube aus, in der sie die Kühltruhe mit der Leiche vergraben. Nachdem Raimunda entdeckt hat, dass die angebliche Russin, die in Soles Friseurbetrieb aushilft, ihre tot geglaubte Mutter ist, kommt es nach Intervention Paulas, der sich ihre Großmutter schon vorher offenbart hatte, endlich zum Gespräch zwischen Mutter und Tochter. Dabei erfährt der Zuschauer, dass Irenes Mann ihre gemeinsame Tochter Raimunda einst missbraucht hatte und nicht nur der Großvater, sondern auch zugleich der Vater von Raimundas Tochter Paula ist. Aus Verbitterung darüber, dass Irene damals von dem Missbrauch nichts geahnt hatte, brach Raimunda mit ihrer Mutter. Als Irene schließlich doch davon erfahren hatte, beschloss sie, ihren Mann zu bestrafen. Sie legte Feuer an die Waldhütte, in der sich dieser zusammen mit seiner Geliebten, Agustinas Mutter, aufhielt. Die beiden wurden im Schlaf vom Feuer überrascht und kamen bei dem Brand ums Leben. Nach der Tat versteckte sich Irene einige Zeit im Wald, beschloss dann aber, für ihre Schwester Paula zu sorgen und in deren Haus versteckt zu leben. Die Leiche von Agustinas Mutter wurde für Irene gehalten, so dass Irene als tot galt, Agustinas Mutter hingegen galt seit jenem Tag als vermisst. Der Film endet damit, dass Irene und Raimunda sich nach ihrem Gespräch schließlich versöhnen. Da Irene aber weiterhin versteckt leben muss, um nicht für den Tod ihres Mannes und Agustinas Mutter belangt zu werden, beschließt sie, zu Agustina ins Haus zu ziehen und die schwer an Krebs Erkrankte zu pflegen. Raimunda hingegen will das Restaurant nun offiziell weiter betreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "\"Volver\" (dt.: \"„zurückkehren“, „etwas wieder tun“\") basiert auf einem Original-Drehbuch von Pedro Almodóvar, der die Geschichte in der Region von La Mancha ansiedelte, in der der Filmemacher seine Kindheit verbrachte. Für die Produktion seines sechzehnten Spielfilms konnte Almodóvar auf seinen gewohnten Kameramann und Filmkomponisten zurückgreifen. José Luis Alcaine war für die Bilder von Almodóvars letztem Film \"La Mala Educación – Schlechte Erziehung\" (2003) zuständig, Komponist Alberto Iglesias hatte für \"Alles über meine Mutter\" (1999) und \"Sprich mit ihr\" (2002) die Filmmusik geschrieben. Für die Produktion zeigte sich Esther García Rodríguez verantwortlich, die seit \"Matador\" (1986) an zehn Produktionen Almodóvars beteiligt gewesen war. Die Dreharbeiten für \"Volver – Zurückkehren\" fanden vom 26. Juli bis 17. Oktober 2005 an Original-Schauplätzen statt, darunter die spanische Hauptstadt Madrid und Almagro in der Provinz Ciudad Real, Kastilien-La Mancha. Für die Hauptrollen wurden Penélope Cruz, Carmen Maura und Lola Dueñas verpflichtet. Cruz hatte 1997 in Almodóvars \"Live Flesh – Mit Haut und Haar\" zum ersten Mal mit dem Regisseur zusammengearbeitet, der ihr zwei Jahre später durch die Rolle der AIDS-kranken Nonne \"María Rosa\" in \"Alles über meine Mutter\" zu internationaler Bekanntheit verholfen hatte. Trotz Hollywood-Filmrollen wie in Cameron Crowes \"Vanilla Sky\" (2002) und Breck Eisners Actionfilm \"Sahara – Abenteuer in der Wüste\" (2005) war Cruz der Erfolg als Schauspielerin in den USA verwehrt geblieben und sie hatte nur durch ihre Liaisons mit Filmpartner Tom Cruise (\"Vanilla Sky\") und Matthew McConaughey (\"Sahara\") für Schlagzeilen in der internationalen Boulevardpresse gesorgt. Carmen Maura hatte seit ihrem ersten Spielfilm \"Pepi, Luci, Bom und der Rest der Bande\" \"(Pepi, Luci, Bom y otras chicas del montón)\" (1980) mit Pedro Almodóvar zusammengearbeitet und 1988 mit der Hauptrolle der \"Pepa\" in seiner Tragikomödie \"Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs\" das Lob der internationalen Kritiker erhalten. Lola Dueñas hatte eine Nebenrolle in \"Sprich mit ihr\" (2002), die Darstellerin der Tante Paula, Chus Lampreave, bekleidete zahlreiche Rollen seit \"Entre tinieblas\" (1983).", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film feierte seine Premiere am 10. März 2006 in Puertollano, Kastilien-La Mancha, und startete eine Woche später, am 17. März, mit großem Erfolg in den spanischen Kinos. Am 19. Mai 2006 lief \"Volver – Zurückkehren\" im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes, wo er die Gunst der Kritiker errang. Gelobt wurde die heitere Inszenierung Almodóvars, mit der er an frühere Werke wie \"Womit hab’ ich das verdient?\" (1984) oder \"Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs\" (1987) anknüpfe. Ebenfalls im Fokus der Kritiker standen die Leistungen des Darstellerensembles. Besonders herausgehoben aus der Riege der Schauspieler wurde Hauptdarstellerin Penélope Cruz, deren Spiel mit so renommierten Aktricen wie Sophia Loren oder Anna Magnani verglichen wurde. Pedro Almodóvar sprach davon, dass \"Volver – Zurückkehren\" die innigste Rückkehr zu seinem Ursprung darstelle. „Es ist das Thema, das mich berührt. Ich fühlte etwas wirklich besonderes, eine Art Versöhnung mit meinen Wurzeln. Ich wurde in La Mancha geboren, ich lebte in Madrid, ich reiste sehr viel, aber dieser Film versöhnt mich vor allem mit meiner Jugend... In \"Volver\" spreche ich von den Frauen rings um mich herum, als ich ein Kind war. Ich wurde von Frauen erzogen, die Männer, die ich praktisch nie sah, waren in den Feldern. \"Volver\" erzählt von der Art, wie ich aufwuchs und diesen Frauen zuhörte.“ Negative Stimmen merkten an, dass Almodóvar nach Themen wie Gier, Mord, Krebstod und tödlicher Eifersucht versäumt hätte, ein weiteres großes Sujet in seinem neuesten Film aufzugreifen. Die Lebens- und Menschenfreundlichkeit, mit der er seine Figuren in \"Volver – Zurückkehren\" umgebe, wirke schal, so Wolfgang Höbel in seiner Online-Kritik für den Spiegel. Der Film startete am 3. August 2006 in den deutschen Kinos. In den USA, wo der Film am 20. Oktober 2006 im Verleih von Sony Pictures Classics unter dem englischen Titel \"Return\" in ausgewählten Kinos veröffentlicht wurde, erhielt \"Volver\" von der Motion Picture Association of America (MPAA) eine „R“-Bewertung. Dies hat zur Folge, dass Jugendliche unter 17 Jahren nur in Begleitung eines Elternteils oder Erwachsenen den Film anschauen können. Im deutschen Free-TV wurde der Film erstmals am 25. Juni 2009 um 22.45 Uhr in der ARD ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei den 59. Internationalen Filmfestspielen von Cannes war Pedro Almodóvar mit \"Volver – Zurückkehren\" zum zweiten Mal nach 1999 im Wettbewerb vertreten. Sieben Jahre zuvor war der Spanier für \"Alles über meine Mutter\" mit dem Regiepreis und dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet worden. 2006 konkurrierte die spanische Produktion unter anderem mit Werken Alejandro González Iñárritus (\"Babel\"), Aki Kaurismäkis (\"Lichter der Vorstadt\") und Nanni Morettis (\"Der Italiener\") um die Goldene Palme für den Besten Film, musste sich jedoch Ken Loachs \"The Wind That Shakes the Barley\" geschlagen geben. Mit Penélope Cruz, Carmen Maura, Lola Dueñas, Yohana Cobo, Chus Lampreave und Blanca Portillo erhielt das weibliche Schauspielensemble gemeinsam den Preis als beste Darstellerin. Pedro Almodóvar erhielt den Preis für das \"Beste Drehbuch\". Ferner wurde der Film mit vier Europäischen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter Regisseur Almodóvar und Penélope Cruz als \"Beste Darstellerin\". Bei der Verleihung der Golden Globe Awards 2007 erhielt der Film zwei Nominierungen, während sich bei den Oscars Hauptdarstellerin Penélope Cruz der favorisierten britischen Schauspielerin Helen Mirren (\"Die Queen\") geschlagen geben musste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Volver – Zurückkehren ist ein tragikomischer Spielfilm des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar. Er beruht auf einem Originaldrehbuch Almodóvars und wurde vom Filmstudio El Deseo S.A. produziert. Der Film startete am 17. März 2006 in den spanischen Kinos, der deutsche Kinostart war am 3. August 2006.", "tgt_summary": null, "id": 2146166} {"src_title": "Kufenstechen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Collegium, dessen Haus 50 Betten und Platz für bis zu 150 Gäste bot, gab Raum für Veranstaltungen im Bereich der Umweltbewegung. Ab 1972 war das Collegium Mitglied der deutschen Sektion des Weltbundes zum Schutz des Lebens (WSL-D). Im Vorfeld der Europawahlen 1979 fanden im \"Collegium Humanum\" vorbereitende Gespräche zur Gründung der Sonstigen Politischen Vereinigung Die Grünen (SPV) statt, in der konservative und bürgerliche Umweltinitiativen organisiert waren. Zur selben Zeit wurde dort das „Ökologische Manifest“ der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands erarbeitet. Daneben stellte Haverbeck sein Bildungswerk folgenden Organisationen zur Verfügung: der Deutschen Hochschulgilde, der Freisozialen Union, der Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft sowie später auch zahlreichen rechtsextremistischen Gruppen wie etwa dem Bund Heimattreuer Jugend, dem neuheidnischen „Bund der Goden“, der Wiking-Jugend und der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei. Ab 1981 bzw. Haverbecks Unterzeichnung des Heidelberger Manifests entwickelte sich der Verein zu einem Zentrum für völkischen Nationalismus, Antisemitismus und Holocaustleugnung. Er diente als Anlaufpunkt für Rechtsextremisten von der Neuen Rechten bis hin zu Freien Kameradschaften. So tagte 1984 das „Komitee zur Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hitlers“ dort. Musikveranstaltungen mit folkloristischen Gruppen, nationalistischen Liedermachern bis hin zur schottischen Blood-and-Honour-Band \"Nemesis\" fanden ebenfalls statt. Ab Mitte der 1990er Jahre waren Holocaustleugner wie der Schweizer Bernhard Schaub und der NPD-Anwalt und ehemalige APO-Aktivist Horst Mahler zu Gast. Nach dem Tod ihres Mannes 1999 übernahm Ursula Haverbeck-Wetzel den Vorsitz des Vereins. 2001 überführte Haverbeck-Wetzel den deutschen „Weltbund zum Schutze des Lebens“ (WSL-D) und dessen Publikation \"Lebensschutz-Informationen LSI – Stimme des Gewissens\" (Auflage: 1700 – 3000 Exemplare) ins \"Collegium Humanum\". Die Publikation erschien zweimonatlich in 3000 Exemplaren. 2003 wurden zwei Ausgaben wegen Holocaustleugnung beschlagnahmt. Die regelmäßigen Teilnehmer und Referenten Schaub und Mahler gründeten am 9. November 2003 in Vlotho den dem Collegium nahestehenden „Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“. Im Oktober 2000 nahm das rechtsextremistische Liedermacher-Duo Eichenlaub aus dem Umfeld des Thüringer Heimatschutzes am „Ersten Tanz- und Musikfest“ der Zeitschrift \"Wir selbst\" teil, das im Haus des Collegiums stattfand. Besonderes Gewicht hatte für das Collegium die Beeinflussung Jugendlicher mit holocaustleugnender Propaganda. So fand im November 2006 eine „Geschichtswerkstatt“ zur Holocaustleugnung statt. Eine weitere ähnliche Veranstaltung speziell für 16- bis 25-Jährige fand vom 23. bis 25. März 2007 statt; als Referenten wurden Schaub und Olaf Rose genannt. Damit reagierte der Verein auf die Holocaustleugnungskonferenz im Iran 2006 von Antizionisten, Geschichtsrevisionisten und Holocaustleugnern, bei der verstärkte Kampagnen gegen die gültige Rechtsprechung, die die Holocaustleugnung in vielen europäischen Staaten unter Strafe stellt, gefordert und organisiert wurden. Schaub war einer der Hauptredner. Rose, Vorstandsmitglied der rechtsextremistischen Gesellschaft für freie Publizistik und parlamentarischer Berater der sächsischen NPD-Landtagsfraktion, war ebenfalls Gast der Konferenz. Das Collegium Humanum wurde über Seminargebühren und Spenden finanziert.", "section_level": 1}, {"title": "Verbot.", "content": "Am 7. Mai 2008 (Datum der Verbotsverfügung: 18. April 2008) verbot das Bundesministerium des Innern das Collegium Humanum einschließlich dessen Teilorganisation „Bauernhilfe e. V.“ gemäß des Vereinsgesetzes, da es sich „gegen die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik Deutschland (richte) und (...) durch (...) fortgesetzte Leugnung des Holocaust gegen geltendes Recht (verstoße).“ Im Anschluss an die Verbotsverfügung wurden Hausdurchsuchungen in mehreren Bundesländern – vor allem in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen – durchgeführt und umfangreiches Schrift- und Propagandamaterial sowie erhebliche Vermögenswerte beschlagnahmt. Die Vermögensbeschlagnahme umfasst insbesondere das Seminargebäude des Collegium Humanums in Vlotho, das sich zuletzt im Eigentum der „Bauernhilfe e. V.“ befand. Auch das umfangreiche Finanzvermögen des Collegium Humanums und der „Bauernhilfe e. V.“ konnte sichergestellt werden. Im März 2007 hatte die Linksfraktion im Bundestag das Collegium als „Zentrum für offen neonazistische und antisemitische Aktivitäten“ bezeichnet und wollte wissen, ob die Bundesregierung Erkenntnisse über verfassungsfeindliche oder verfassungswidrige Betätigung des Vereins hat und ob sie Möglichkeiten dafür sieht, auf das Land Nordrhein-Westfalen einzuwirken, ihm die Gemeinnützigkeit zu entziehen. Nach kritischen Äußerungen der Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, wurde diese am 30. Januar 2008 in einem Brief von der Vereinsvorsitzenden bedroht und stellte daraufhin Strafanzeige. Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen forderte am 20. Februar 2008 die Bundesregierung auf, ein Verbot des Vereins „Collegium Humanum“ nach dem Vereinsgesetz zu prüfen. Am 25. August 2008 lehnte das Bundesverwaltungsgericht einen Antrag auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung der Klage gegen den Bescheid des Bundesministeriums des Innern ab, ebenso einen Antrag auf Prozesskostenhilfe. Am 5. August 2009 bestätigte der 6. Senat des Bundesverwaltungsgerichts die Verbotsverfügung des Bundesinnenministers endgültig. Zur Begründung hieß es, der Verein habe in mehreren Artikeln den Holocaust geleugnet und damit den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt. Der Verein habe eine „Wesensverwandtschaft“ zum Nationalsozialismus und glorifiziere die NS-Herrschaft. Weiterhin untergrabe er die verfassungsgemäße Ordnung Deutschlands.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Collegium Humanum (Internationales Studienwerk – Collegium Humanum e. V.) war ein 1963 von Werner Georg Haverbeck, einem ehemaligen Nationalsozialisten, sowie Pfarrer der anthroposophischen Christengemeinschaft, als „Heimvolkshochschule für Umwelt und Lebensschutz“ im ostwestfälischen Vlotho gegründeter Verein und Veranstaltungsort, der zuerst in der deutschen Ökologiebewegung aktiv war, sich ab den frühen 1980er Jahren dem Rechtsextremismus, Antisemitismus und der Holocaustleugnung zuwandte. Als eingetragener – und als gemeinnützig anerkannter – Verein war das \"Collegium Humanum\" beim Amtsgericht Bad Oeynhausen registriert (Eintragsdatum: 10. Dezember 1968) und hatte seinen Sitz im Vlothoer Stadtteil Valdorf. Das Stammhaus war zentraler Ort des „Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“. 2008 wurde der Verein vom Bundesminister des Innern Wolfgang Schäuble aufgrund „fortgesetzter Leugnung des Holocaust“ verboten. Als Nachfolgezentrum ist das Holocaustleugner Zentrum in Guthmannshausen anzusehen.", "tgt_summary": null, "id": 1249683} {"src_title": "Evrim Sommer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Protomen sind plastische Kunstwerke, die den vorderen oder oberen Teil eines Tieres, eines Fabelwesens oder eines Menschen in Frontalansicht darstellen. Unter dem vorderen oder oberen Teil versteht man dabei eine Maske, einen Kopf mit oder ohne Hals, eine Büste oder eine Halbfigur. Protomen waren meist als unselbständige Kunstwerke (Appliken) mit Gefäßen, Geräten, Schmuck, Skulpturen oder Bauwerken verbunden. Selbständige Kunstwerke waren die bei den Griechen als Weihegeschenke verwendeten Kopfprotomen weiblicher Gottheiten. Viele Objekte, die definitionsgemäß Protomen sind, werden üblicherweise mit eigenen Begriffen bezeichnet. Dies trifft z. B. zu für entsprechend gestaltete Büsten, Hermen, Masken und Maskarone, Engelköpfchen, Bildnismedaillons, Attaschen, Wasserspeier und Akrotere.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "\"Zahl in Klammern: Nummer eines Bildbeispiels.\" Eine umfassende und systematische Untersuchung der geschichtlichen Entwicklung der Protomen fehlt bisher. Die ältesten Beispiele von Protomen finden sich an Tierkopfrhyta, z. B. an minoischen Stierkopfrhyta aus dem 16. Jahrhundert vor Christus (2) und an hethitischen aus dem 15.–13. Jahrhundert vor Christus (12). Protomen wurden auch zur Verzierung von Kesseln mit Dreifußuntersatz verwendet. Die frühesten Exemplare stammen aus dem 8. Jahrhundert vor Christus, z. B. Kessel mit Stierprotomen aus Urartu, die die mit Greifen- und anderen Tierprotomen verzierten archaischen Kessel aus Olympia (14) und Samos beeinflussten (ab dem 7. Jahrhundert vor Christus). In etruskischen Gräbern des 7. Jahrhunderts vor Christus wurden Kessel mit Schlangenprotomen (Tomba Bernardini in Palestrina) und mit Pantherprotomen (Tomba Regolini-Galassi in Cerveteri) gefunden. Aus der achämenidischen Zeit sind aus Susa und Persepolis Stier-, Löwen- und Greifenprotomen an Schmuck (9), Geräten (6), Gefäßen (15) und monumentalen Sattelkapitellen (10) bekannt. Zur Verwendung der Protomen nach dem Altertum gibt es bisher keine zusammenfassende Darstellung. Die Galerie zeigt einige Beispiele aus der Neuzeit (3, 7, 8, 11, 13).", "section_level": 1}, {"title": "Wortherkunft.", "content": "Das Wort \"Protome\" leitet sich ab von altgriechisch προτομή (protomé) „der vordere oder obere Teil eines Tieres“, dem das Verb προτέμνω (protémno) „vorn abschneiden“ zugrunde liegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Protome ist ein plastisches Kunstwerk, das den vorderen Teil eines Tieres oder Menschen darstellt und meist mit einem anderen Objekt verbunden ist.", "tgt_summary": null, "id": 2486432} {"src_title": "American Society for Training & Development", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Justo Rufino Barrios war der Sohn eines wohlhabenden Landbesitzers aus dem Departement San Marcos. Seine Schulausbildung absolvierte er in San Marcos, Quetzaltenango, und zuletzt in Guatemala-Stadt. Anschließend studierte er an der Universidad San Carlos de Guatemala Jura. Nach Abschluss des Studiums im Jahre 1862 war er einige Jahre als Notar in San Marcos tätig. Wegen seiner liberalen Gesinnung und einer Liebesaffäre mit der Tochter des Verwaltungschefs (\"corregidor\") des Departements San Marcos geriet Barrios jedoch bald in Konflikt mit den lokalen Behörden und zog sich auf sein Landgut „Malacate“ zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Die liberale Revolution.", "content": "Ab 1867 sammelte Barrios eine Gruppe Gleichgesinnter um sich und begann einen Guerillakrieg gegen die konservative Regierung unter Präsident Vicente Cerna Sandoval. Nachdem er anfangs nur mäßig erfolgreich war, schloss er sich 1869 der Gruppe des liberalen Feldmarschalls Serapio Cruz an, der gleichfalls bereits seit mehreren Jahren gegen die konservative Regierung kämpfte. Als der Aufstand Anfang 1870 von Regierungstruppen niedergeschlagen und Cruz hingerichtet wurde, floh Barrios nach Mexiko. Dort traf er Miguel García Granados, mit dem zusammen er in Chiapas mit Unterstützung von Benito Juárez eine liberale Streitmacht aufstellte. 1871 marschierten Barrios und García Granados mit ihrer Truppe nach Guatemala ein. Sie errangen mehrere Siege gegen die Regierungstruppen unter dem persönlichen Befehl Cernas, in denen sich Barrios als mutiger und taktisch geschickter Heerführer erwies. Am 30. Juni 1871 nahmen sie Guatemala-Stadt ein und bewirkten den Sturz der Regierung Cerna. Unter der anschließenden provisorischen Regierung von Miguel García Granados war Barrios oberster Befehlshaber des Heeres und erster Stellvertreter des Präsidenten. Er entzweite sich politisch jedoch schon bald mit García Granados, da ihm dessen Reformen nicht weit genug gingen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Präsidentschaft.", "content": "1873 gewann Barrios für die Liberale Partei die Präsidentschaftswahlen. Als Präsident führte er radikale Reformen durch. Diese wandten sich in erster Linie gegen den Einfluss der katholischen Kirche. So verwies er beispielsweise sämtliche kirchlichen Ordensgemeinschaften des Landes und verstaatlichte ihren Besitz. Viele der ehemaligen Klöster wurden zu öffentlichen Gebäuden, so zum Beispiel das Franziskanerkloster zur Postdirektion und das Kapuzinerkloster zum Polizeipräsidium. Außerdem schaffte er die kirchliche Gerichtsbarkeit ab und minderte den Einfluss der Kirche auf die Bildung durch Einführung öffentlicher Schulen. Barrios gründete 1874 die Nationalbank (\"Banco Nacional de Guatemala\") und 1879 die Nationalbibliothek. Er führte eine allgemeine Wehrpflicht, eine landesweite Heeresstruktur und ein zentrales Grundbuchamt ein. Im Jahre 1879 wurde die erste Verfassung Guatemalas verabschiedet. Diese trat ein Jahr später in Kraft. Trotz seiner liberalen und modernen Einstellung war sein Regierungsstil sehr autoritär. Zahlreiche politische Gegner mussten unter seiner Regierung das Land verlassen und ins Exil gehen. 1879 wurde Barrios für weitere sechs Jahre wiedergewählt. In dieser zweiten Amtszeit wurde unter anderem zwischen 1880 und 1884 die erste Eisenbahnlinie des Landes zwischen Puerto San José an der Pazifikküste und Guatemala-Stadt gebaut. Außerdem wurde durch Erlass aus dem Jahre 1883 die Grundlage für den Bau der Eisenbahnlinie an die Atlantikküste nach Puerto Barrios gelegt (die allerdings erst im Jahre 1908 fertiggestellt wurde). 1882 wurde auf Betreiben Barrios’ der Herrera-Mariscal-Vertrag zwischen Guatemala und Mexiko abgeschlossen. Durch diesen Vertrag verzichtete Guatemala (entschädigungslos) auf das seit 1823 zwischen den beiden Ländern umstrittene Gebiet des Soconusco sowie auf die Rückzahlung gewährter Kredite.", "section_level": 1}, {"title": "Die Konföderation.", "content": "Wie die meisten Liberalen Mittelamerikas trat Barrios für die Wiederherstellung der Zentralamerikanischen Konföderation ein. Dies war eines der zentralen Themen seiner zweiten Amtszeit. Nachdem zahlreiche Verhandlungen nicht zu einem Ergebnis führten, entschloss sich Barrios, Fakten zu schaffen. Im Einverständnis mit den Präsidenten von El Salvador und Honduras, Rafael Zaldívar und Luis Bográn Barahona, erklärte er mit Erlass vom 6. März 1885 die Zentralamerikanische Konföderation für wiederhergestellt und ernannte sich selbst zum Oberbefehlshaber des konföderierten Heeres. Wenige Tage später änderte der salvadorianische Präsident Zaldívar jedoch seine Meinung und sprach sich gegen die Konföderation aus. Daraufhin kam es am 30. März zu ersten bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Guatemala und El Salvador. Barrios fiel am 2. April in der Schlacht von Chalchuapa, in der er der die guatemaltekischen Truppen angeführt hatte. Mit ihm starb auch der Plan zur Wiederherstellung der Zentralamerikanischen Konföderation.", "section_level": 1}], "src_summary": "General Justo Rufino Barrios Auyón (* 19. Juli 1835 in San Lorenzo, San Marcos, Guatemala; † 2. April 1885 bei Chalchuapa, El Salvador) war ein guatemaltekischer Präsident.", "tgt_summary": null, "id": 972082} {"src_title": "Bahnstrecke Weimar–Gera", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Goethe war das älteste Kind des August und der Ottilie von Goethe. Ihm zu Ehren dichtete sein Großvater am 9. April zu seiner Geburt das „Wiegenlied dem jungen Mineralogen“, dem sein späterer Lebensweg jedoch nicht gerecht wurde. Immer schwächlich, wuchs er auf, ohne eine öffentliche Schule zu besuchen. Ersten Musikunterricht erhielt er erst mit fünfzehn Jahren beim Weimarer Kapellmeister Carl Eberwein, der auch Goethegedichte vertont hat. Später unterrichtete Felix Mendelssohn Bartholdy ihn am Klavier, da er ein ausgesprochenes musikalisches Talent zeigte. Robert Schumann widmete ihm seine \"Davidsbündlertänze\". Goethe errang später aber weder im Lied noch in der Oper Erfolge und trug schwer unter der Last seines Namens. 1825 erhielt er durch den Weimarer Stadtrat gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder Wolfgang Maximilian auf ewige Zeit das Bürgerrecht der Residenzstadt Weimar verliehen. Vor allem er war es, der sich dem Ansinnen des Deutschen Bundes widersetzte, 1842 das Weimarer Goethehaus und den Nachlass des Dichters für die Nation zu erwerben. Er wohnte meistens in der Mansarde des Goethehauses. 1859 wurde er von Großherzog Carl Alexander zusammen mit seinem Bruder in den erblichen Freiherrnstand erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Tod und Vermächtnis.", "content": "Goethe starb auf einer Reise in Leipzig. Das Erbe seines Großvaters – insbesondere Goethes Wohnhaus in Weimar, dessen Bibliothek und dessen umfangreiche Sammlungen – war durch sein Testament vom 24. September 1883 für den Fall seines Todes dem Staat Sachsen-Weimar-Eisenach zugewiesen worden, was die Entstehung des Goethe-Nationalmuseums ermöglichte. Goethe war der letzte Nachkomme des Dichters und hatte wie sein Bruder Wolfgang Maximilian und seine Schwester Alma keine Nachkommen. Auf seinem Grab steht:", "section_level": 1}, {"title": "Nachleben.", "content": "Sigrid Damm verarbeitete in dem 2007 erschienenen Roman \"Goethes letzte Reise\" eine Reise Johann Wolfgang von Goethes mit seinen Enkeln Walther und Wolfgang nach Ilmenau im Jahre 1831. Heute lagern von und über Goethe in diversen Archiven einige Kompositionen und Handschriften. Die Walther von Goethe Foundation des Berliner Konzeptkünstlers Wolfgang Müller gibt die „Schriften der Walther von Goethe Foundation“ heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Literarisches Schaffen.", "content": "Walther von Goethe war neben seinem Wirken als Komponist auch literarisch tätig. So veröffentlichte er 1848 das Buch \"Fährmann, hol über\". Darin sind 3 Erzählungen enthalten: Wirtschaftlich war das Buch kein Erfolg. Es wurden nur 163 Exemplare verkauft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Walther Wolfgang Freiherr von Goethe (* 9. April 1818 in Weimar; † 15. April 1885 in Leipzig) war ein deutscher Kammerherr und Komponist. Er war ein Enkel und der letzte Nachfahre Johann Wolfgang von Goethes.", "tgt_summary": null, "id": 2230416} {"src_title": "A-Rosa Donna", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bau des Flughafens wurde 1929 begonnen. In den 1970er- und 1980er-Jahren waren die Fluggesellschaften des Ostblocks wie Aeroflot, Interflug, Czech Airlines und LOT häufig hier zu Gast. Seit den 1990er-Jahren gibt es wieder Charterflüge in die Vereinigten Staaten, etwa mit Gulfstream International Airlines. Nachdem zunächst nur Flüge aus Miami, Los Angeles und New York zugelassen waren, autorisierte die US-Regierung im Rahmen der von Präsident Barack Obama erlassenen Reiseerleichterungen ab Anfang 2011 acht weitere Flughäfen, Charterflüge von und nach Kuba abzuwickeln.", "section_level": 1}, {"title": "Terminals.", "content": "Der Flughafen besitzt drei Terminals: Terminal 1 dient zur Abfertigung von Inlandsflügen, Terminal 2 wird für Flüge von den und in die USA und Terminal 3 für die Abfertigung des restlichen internationalen Flugverkehrs verwendet. Im Jahr 2011 wurde Terminal 2 modernisiert. 2013 sollte Terminal 3 folgen. Am 7. November 2013 brach während Bauarbeiten am Terminal 3 ein Feuer aus, in dessen Zuge der Flughafen vorübergehend evakuiert werden musste.", "section_level": 1}, {"title": "Fluggesellschaften und Ziele.", "content": "Havanna verfügt neben einigen Inlandsrouten – beispielsweise nach Cayo Largo del Sur und Camagüey – über zahlreiche Direktverbindungen zu Zielen in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie einige wenige Routen nach Europa. Angeflogen werden beispielsweise Toronto, Panama-Stadt, Nassau und Lima. Direktverbindungen in die USA durften lange Zeit aufgrund anhaltender Embargos nur als Charter mit teils eingeschränktem Kundenkreis angeboten werden, Flüge nach Kanada waren und sind hiervon nicht betroffen. Im Zuge des sich normalisierenden Verhältnisses zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten und der Wiederaufnahme von diplomatischen Beziehungen 2015 wurden viele Restriktionen deutlich gelockert. Verbindungen nach Europa bestehen beispielsweise mit Condor nach Frankfurt am Main, Eurowings ab Düsseldorf, Air France nach Paris, Edelweiss Air nach Zürich, und Virgin Atlantic nach London. Lufthansa bietet einen Codeshare Flug ab Frankfurt am Main mit Copa und Umstieg in Panama an. JetBlue und American Airlines wollen ab Herbst 2016 Linienflüge in die USA anbieten.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfall.", "content": "Am 18. Mai 2018 stürzte Flug 972 der Cubana de Aviación nach Holguín kurz nach dem Start von Havanna ab. Die knapp 39 Jahre alte Boeing 737-200 der mexikanischen Fluggesellschaft Damojh Aerolíneas (Markenname: Global Air) war im Auftrag von Cubana unterwegs. Mehr als 100 Insassen des Inlandsfluges kamen dabei ums Leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Aeropuerto Internacional José Martí (IATA-Code: HAV, ICAO-Code: MUHA; zuvor \"Aéropuerto El Rancho Boyeros\") ist der internationale Verkehrsflughafen der kubanischen Hauptstadt Havanna und gleichzeitig der größte und wichtigste des Landes. Im Jahr 2015 fertigte er 1,69 Millionen Passagiere ab. Er dient als Heimatbasis für Cubana, Aerocaribbean und Aerogaviota und befindet sich etwa 15 Kilometer südlich des Stadtzentrums. Der Flughafen ist nach dem kubanischen Nationalhelden und Poeten José Martí benannt. Im Zuge einer Privatisierung soll künftig Aéroports de Paris als Betreiber fungieren.", "tgt_summary": null, "id": 1293691} {"src_title": "ISO 8583", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ziele.", "content": "Mit einem Cognitive Walkthrough wird vor allem die leichte Erlernbarkeit der Bedienung eines Produktes ermittelt. Ziel eines Cognitive Walkthroughs ist es, dem Designer zu erklären, ob, wo und warum das Design die Interaktion zwischen Benutzer und Produkt beeinträchtigen wird. Differenzen zwischen der Sicht des Benutzers und des Entwicklers bezüglich der Bewältigung von Aufgaben werden aufgedeckt. Auch eine schlechte Menübezeichnung und unzureichende Rückmeldungen des Systems können durch einen Cognitive Walkthrough erkannt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Durchführung.", "content": "Der Ablauf eines Cognitive Walkthrough gliedert sich in vier Schritte.", "section_level": 1}, {"title": "1. Schritt: Input definieren.", "content": "Zunächst muss der Cognitive Walkthrough gut vorbereitet werden.", "section_level": 2}, {"title": "2. Schritt: Untersuchung der Handlungssequenz.", "content": "Der Gutachter prüft nun die Einzelschritte des korrekten Lösungswegs, wobei für jede Benutzereingabe die zuvor nötigen Voraussetzungen, sowie die daraus resultierenden Folgen zu durchdenken sind. Folgende Fragen können dazu hilfreich sein:", "section_level": 2}, {"title": "3. Schritt: Protokollierung kritischer Informationen.", "content": "In dieser Phase des Cognitive Walkthroughs hält der Gutachter zwei Arten von Informationen fest, die er während der Analyse des Produkts gewonnen hat: Während des Tests sollen die zuvor festgelegten Abläufe nicht mehr verändert werden.", "section_level": 2}, {"title": "4. Schritt: Revision des Interfaces.", "content": "Um aus einem Cognitive Walkthrough Verbesserungsvorschläge abzuleiten, können verschiedene Möglichkeiten bei der Behebung dieser Fehler helfen. Dabei ist es entscheidend zu wissen, welches Problem auftritt. Wie zuvor bei den Handlungssequenzen können auch hier die vier Fragen helfen, die möglichen Lösungen zu erkennen. \"Beispiel\": Wird der Benutzer nicht erkennen, dass die richtige Funktion zur Verfügung steht, bieten sich verschiedene Ansätze zur Lösung des Problems an:", "section_level": 2}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Die Vorteile des Cognitive Walkthroughs im Vergleich zu anderen Methoden liegen darin, dass er die einzige Methode zur Überprüfung der Handhabung eines Produktes ist. Weiterhin ist positiv zu vermerken, dass er schnell und einfach durchführbar ist und nur geringe Kosten verursacht. Darüber hinaus kann er schon in einem frühen Entwicklungsstadium eingesetzt werden, wenn Benutzertests noch undurchführbar sind. Nachteilig ist, dass Experten testen und kein tatsächlicher Anwender. Aufwendig ist die vorausgehende detaillierte Aufgabenanalyse und dass für jede Aufgabe ein eigener Cognitive Walkthrough entwickelt werden muss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Cognitive Walkthrough (\"CW\"), zu deutsch \"kognitiver Durchgang\", \"Durchdenken eines Problems\", ist eine Usability-Inspektionsmethode und gehört zu den analytischen Evaluationsverfahren im Gegensatz zu empirischen Evaluationsverfahren wie dem Usability-Test. Beim Cognitive Walkthrough versetzt sich ein Usability-Experte in einen hypothetischen Benutzer und analysiert konkrete vorgegebene Handlungsabläufe. Dabei geht er davon aus, dass der Anwender den Weg des geringsten kognitiven Aufwands gehen wird. ", "tgt_summary": null, "id": 1506078} {"src_title": "Küstenlänge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Scott ist der verwaiste Sohn einer Prostituierten, der in seiner Stadt für fast alle niederen Aufgaben zuständig ist. Die Bewohner der Stadt dulden ihn zwar, jedoch wird er mehr wie ein Tier behandelt als wie ein Mensch. Als der bekannte Revolverheld Frank Talby in die Stadt kommt, ist Scott voller Bewunderung für den scheinbar unbesiegbaren und unnahbaren Talby. Die beiden kommen ins Gespräch, als Scott das Pferd für Talby in den Stall bringt und dieser ihn im Saloon auf einen Drink einlädt. Dort bekommt Scott zu spüren, dass er als Gast nicht erwünscht ist. Doch zum ersten Mal stellt sich nun jemand (Talby) vor ihn, und er nimmt den ersten Drink seines Lebens zu sich. Talby erschießt einen Mann, der gegen Scotts Anwesenheit protestiert und seine Waffe zieht. Fasziniert von Talby und weil nach dem Vorfall im Saloon, jetzt ohne Schutz durch Talby, für ihn schwere Zeiten anbrechen würden, reitet Scott Talby hinterher, als dieser die Stadt verlässt, und er bittet ihn, bei ihm bleiben zu dürfen. Talby willigt zunächst nicht ein. Doch nachdem Scott ihm in der nächsten Stadt das Leben rettet, darf er bei ihm bleiben. Talby lehrt ihn das Schießen und wichtige Grundregeln für das Überleben eines Revolverhelden. Außerdem rüstet er ihn mit neuer Kleidung und einem Revolver aus. Die zwei Gefährten kehren nun in Scotts Heimatstadt zurück. Nun lässt sich Scott nicht mehr herumschubsen und demütigen. Mit Erpressung, Drohungen und Mord übernehmen Talby und Scott nach und nach die Gewalt über die Stadt. Talby beschließt, in dieser Stadt zu bleiben, und will einen neuen Saloon bauen. Dafür legt er kurzerhand ein Feuer im bestehenden. Im Anschluss wird nicht einmal mehr davor zurückgeschreckt, den Sheriff zu töten. Jeder, der sich den beiden in den Weg stellt, wird erschossen. Der einzige Mensch, der Scott zu Beginn des Films nicht wie einen Menschen zweiter Klasse behandelt hatte, versucht Scott auf dessen Weg zu einem reuelosen und kaltblütigen Menschen noch einmal gut zuzureden. Er warnt ihn, dass Talby bald versuchen würde, auch Scott aus dem Weg zu räumen, weil dieser für ihn zu stark und zu schnell mit der Pistole werden würde. Scott kann ihm nicht glauben. Dieser alte Freund wird nun zum Sheriff. Er versucht, ein Waffenverbot in der Stadt durchzusetzen. Als er Talby entwaffnen will, wird er von ihm erschossen. Das ist selbst für Scott zu viel. Er stellt sich nun gegen seinen Lehrer und Vorbild, und Talby setzt seine anderen Männer auf Scott an. Dieser bringt sie jedoch alle zur Strecke. Beim finalen Duell wird Talby von Scott erschossen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Valerii war assistierender Regisseur bei Sergio Leones Genreklassikern \"Für eine Handvoll Dollar\" und \"Für ein paar Dollar mehr\". Die Einflüsse von Sergio Leone sind in diesem Film deutlich zu spüren. Es war das einzige Mal, dass die beiden Italo-Western-Stars Giuliano Gemma und Lee Van Cleef zusammen vor der Kamera standen. Der Film liegt international in verschiedenen Schnittfassungen und Längen vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tod ritt dienstags (Originaltitel: \"I giorni dell'ira)\" ist ein Italowestern des italienischen Regisseurs Tonino Valerii aus dem Jahr 1967 nach einem Roman von \"Ron Barker\" (Rolf O. Becker).", "tgt_summary": null, "id": 2318997} {"src_title": "Madeline Kahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebenslauf.", "content": "Nach Flucht vor Antisemitismus und Krieg in die USA wuchs er bei seiner Familie in New York auf. Später studierte er Medizin in Bern und machte seinen Abschluss an der Columbia-Universität in New York. Er gründete 1974 in New York das \"Bisexual Forum\", eine Selbsthilfegruppe für Bisexuelle. Ende der 1970er Jahre zog er nach San Diego in Kalifornien und gründete auch hier 1982 ein \"Bisexual Forum\". Durch die Veröffentlichung seiner Thesen im \"Journal of Homosexuality\" 1985 sowie zahlreicher Aufsätze zum Thema Bisexualität wurde ihm viel Aufmerksamkeit zuteil. Weltweite Vortragsreisen und Besuche von internationalen Bi-Konferenzen steigerten seine Popularität und gaben mancherorts der örtlichen Bi-Bewegung entscheidende Anstösse. Ende der 1980er Jahre begründete Fritz Klein das \"Journal of Bisexuality\", eine regelmäßig erscheinende Fachzeitschrift. Zusätzlich förderten zwei auf ihn zurückgehende Internetplattformen den grenzüberschreitenden Diskurs Bisexueller. 1998 rief er das \"American Institute of Bisexuality\" (AIB) ins Leben, eine Einrichtung zur Förderung von Forschung und Bildung im Bereich Bisexualität. Dieser Einrichtung stand er bis zu seinem Tode im Jahre 2006 vor.", "section_level": 1}, {"title": "Theorieansatz.", "content": "Ausgehend von der Kinsey-Skala entwickelt er das \"Klein Sexual Orientation Grid\" (auch \"Klein Grid\" genannt), das er 1978 erstmals veröffentlichte. Klein betonte die mehrdimensionale Verwobenheit und Wandelbarkeit sexueller Orientierung beim Menschen. Die von Kinsey eingeführte Kategorisierung sexueller Orientierung zwischen null und sechs lehnte er ab. Auch eine getrennte Betrachtung sexueller Neigungen, wie „heterosexuell“, „homosexuell“ oder „bisexuell“ stellte er in Frage. Vielmehr wies er darauf hin, dass gleiche sexuelle Erfahrungen von jedem Menschen individuell, also „anders“, empfunden und zugeordnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahme an Bi-Konferenzen.", "content": "1991 hält Fritz Klein die Eröffnungsrede zur 1. Internationalen Bisexuellen-Konferenz in Amsterdam (Niederlande). Sie wird von ihm und einem kleinen Kreis von Aktiven nach dem Vorbild der seit 1984 in Großbritannien stattfindenden BiCon ausgetragen. Hierzu gehört u. a. auch Robyn Ochs. 1996 Teilnahme am 4. Internationalen bisexuellen Symposium (IBIS) in Berlin mit dem Motto „The many faces of bisexuality – Vielfalt bisexueller Beziehungen“ mit u. a. Oswalt Kolle und Erwin J. Haeberle. 2001 Teilnahme an der 1. European Bisexual Conference (EBC1) in Rotterdam (Niederlande) mit dem Motto „Same preferences, different lifestyles“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fritz Klein (* 27. Dezember 1932 in Wien, Österreich; † 24. Mai 2006 in San Diego, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Psychiater und Therapeut und gilt als ein Wegbereiter der Bi-Bewegung.", "tgt_summary": null, "id": 2150571} {"src_title": "Letov LF 107 Luňák", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Profikarriere.", "content": "Wepner begann seine professionelle Boxkarriere 1964. Er galt als durchschnittlicher Boxer mit Defiziten bei Schlagkraft, Schnelligkeit und Boxtechnik, verdiente sich aber einen gewissen Respekt für seinen ausgeprägten Kampfgeist und überdurchschnittliche Nehmerfähigkeiten. Mehrere seiner vorzeitigen Niederlagen wurden durch seine Anfälligkeit für Platzwunden verursacht, was ihm den Spitznamen \"The Bayonne Bleeder\" einbrachte. Er verlor in der Aufbauphase bereits gegen namenlose Gegner, aber auch angesehene Boxer wie Buster Mathis. Er war im August 1969 Gegner von George Foreman in dessen vierten Profikampf. Trotz seiner deutlich größeren Erfahrung von 24 Kämpfen wurde er von dem 20-jährigen Foreman klar deklassiert und verlor schon in der dritten Runde durch technischen K. o. 1970 besiegte er mit Manuel Ramos erstmals einen bekannteren Gegner. Im gleichen Jahr fand eine Begegnung mit dem Ex-Weltmeister Sonny Liston statt. Es war Listons letzter Kampf. Liston hatte seit seiner letzten Niederlage gegen Muhammad Ali alle seine Kämpfe siegreich gestalten können und nur gegen den hart schlagenden Leotis Martin, der hoch in der Weltrangliste geführt wurde, verloren. Obwohl Liston seinen Zenit als Boxer schon überschritten hatte, beherrschte er Wepner immer noch klar und gewann vorzeitig, da dieser wieder wegen verschiedener Platzwunden aus dem Kampf genommen wurde. Gegen Joe Bugner verlor Wepner anschließend erneut nach Cuts, gegen den unbekannten Jerry Judge durch K. o. 1973 kam es zum dubiosesten Kampf seiner Laufbahn, als ihm gegen Ernie Terrell ein schmeichelhafter Punktsieg zugesprochen wurde. Fernsehaufzeichnungen von diesem Kampf existieren nicht, die Journalisten führten das Ergebnis weniger auf das Ringgeschehen als auf die Einflussnahme seines Managers Al Braverman zurück. Braverman-Freund Don King vermittelte Wepner mit 36 Jahren als WM-Herausforderer an Muhammad Ali. Ali gewann den Kampf am 24. März 1975 durch K. o. in der 15. Runde, nachdem er in der 9. Runde überraschend zu Boden gegangen und bis 8 angezählt worden war. Eine spätere Analyse von Film- und Fotodokumenten ergab, dass Wepner Ali auf den Fuß getreten und so Ali zu Fall gebracht hatte. 1976 verlor Wepner gegen Duane Bobick und im Juni einen Show-Boxkampf gegen den 2,13 m großen und über 200 kg schweren Wrestler André the Giant. 1978 beendete er schließlich seine Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "Späteres Leben.", "content": "Sylvester Stallone hatte Wepners Kampf gegen Ali gesehen und schrieb kurz danach das Drehbuch für den Film \"Rocky\". Im Jahr 2003 verklagte Wepner Stallone für die Verfilmung seiner Geschichte. Stallone und Wepner einigten sich außergerichtlich in unbekannter Höhe. 2011 entstand unter der Regie von Jeff Feuerzeig der Dokumentarfilm \"The Real Rocky\". Ebenso von Feuerzeig als Autor stammt der Film Chuck – Der wahre Rocky, der Wepners Geschichte fiktionalisiert darstellt. Seit Anfang der 2000er Jahre arbeitet Wepner für den Spirituosenhändler \"Majestic Wines and Spirits\" in Carlstadt, New Jersey.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles „Chuck“ Wepner (* 26. Februar 1939 in Bayonne, New Jersey) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Schwergewichtsboxer. Nach eigener Aussage inspirierte Wepners Kampf gegen Muhammad Ali am 24. März 1975 Sylvester Stallone zum Drehbuch für \"Rocky\". Dieser Aspekt seines Lebens wurde wiederum 2016 verfilmt.", "tgt_summary": null, "id": 924030} {"src_title": "Fuji (Apfel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Martin Walter, der im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie nach Deutschland zog, nach seinen Anfängen beim EHC Waldkraiburg, spielte er im Nachwuchs von Rosenheim, wo er ab 1999 für das Junioren- und seit der Saison 2000/01 für das DNL-Team der Starbulls Rosenheim antrat. Danach wechselte der Verteidiger für ein Jahr in die Oberliga zum EHC Bad Aibling. Im Frühjahr 2002 unterschrieb der Rechtsschütze einen Vertrag bei den München Barons aus der DEL und zog mit ihnen um, als diese zu den Hamburg Freezers wurden. In der Saison 2002/03 spielte Walter hauptsächlich nicht für die Freezers, sondern mit einer Förderlizenz ausgestattet in der 2. Bundesliga, wo er mit dem EHC Freiburg die Meisterschaft gewann und in die Deutsche Eishockey Liga aufstieg. Seinen Vertrag in Hamburg erfüllend blieb der gebürtige Tscheche bei den Hamburg Freezers, wo er auf Anhieb zum Stammspieler avancierte. Mit den Freezers erreichte der Abwehrspieler stets die Play-offs, größter Erfolg war jedoch das Erreichen des Halbfinals 2004. In der Saison 2008/09 spielte Martin Walter beim HC Litvínov in der tschechischen Extraliga. Mit Litvínov erreichte er den dritten Tabellenrang nach der Hauptrunde, schied mit dem Verein allerdings anschließend im Play-off Viertelfinale mit 0:4 Niederlagen gegen den späteren Meister HC Energie Karlovy Vary aus. Der Rechtsschütze absolvierte 52 Hauptrundenpartien und erzielte dabei vier Scorerpunkte. Im Sommer 2009 kehrte er nach Hamburg zurück, wo er einen Vertrag bis 2011 unterschrieb. Im Juli 2010 wurde sein Vertrag mit den Freezers einvernehmlich aufgelöst, nachdem Stéphane Richer schon im März angekündigt hatte, dass er mit Walter nicht plane. Im August 2010 absolvierte Walter ein Probetraining beim KLH Chomutov, wo er sich im zweiten Vorbereitungsspiel eine Verletzung an der Hand zuzog. Am 29. Oktober 2010 erhielt Walter einen Kurzzeit-Vertrag bis zum 18. November bei den Grizzly Adams Wolfsburg, die damit auf Verletzungen zweier Verteidiger reagierten. Am 30. Dezember 2010 verpflichteten die Thomas Sabo Ice Tigers Martin Walter. Sein Vertrag lief 2012 aus und im September 2012 wurde Walter abermals durch die Grizzly Adams Wolfsburg unter Vertrag genommen, vorerst befristet bis Ende November 2012, später bis zum Saisonende. Am Ende der Saison bekam Walter kein neues Vertragsangebot in Wolfsburg. Im November 2013 unterschrieb er bei den Fishtown Pinguins aus der DEL2 einen Vertrag bis zum Saisonende. Nachdem Walter mit den Penguins die Meisterschaft in der DEL2 gewinnen konnte, beendete er nach der Saison seine aktive Profikarriere.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "2003 spielte Walter erstmals für eine Auswahl des DEB bei der Junioren-Weltmeisterschaft. Außerdem spielte er für die A-Nationalmannschaft bei der Division-I-Weltmeisterschaft, wo er mit dem Team von Uwe Krupp den Aufstieg schaffte.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "In Tschechien belegte Martin Walter einen Fernlehrgang im Bereich Sportmanagement, den er im Jahr 2009 erfolgreich als Sportfachwirt beendete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin Walter (* 23. Oktober 1983 in Ostrava, Tschechoslowakei) ist ein deutsch-tschechischer Eishockeyspieler, der zuletzt bei den Fishtown Pinguins in der DEL2 unter Vertrag stand.", "tgt_summary": null, "id": 2410687} {"src_title": "Tropischer Sturm Bilis (2006)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Serie dreht sich um die Familie Seaver, die auf Long Island in New York lebt. Als die Mutter Maggie beschließt, wieder in ihren Beruf als Journalistin zurückzukehren, muss Vater Jason, der zu Hause eine psychotherapeutische Praxis betreibt, die Kindererziehung übernehmen, was ihm nicht immer leicht fällt. Der älteste Sohn Mike, zu Beginn der Serie 15 Jahre alt, ist ein miserabler Schüler und hat jede Menge Flausen im Kopf. Ständig gerät er in irgendwelche Schwierigkeiten und hält seine Eltern ganz schön auf Trab. Die zu Beginn 14-jährige Carol ist das genaue Gegenteil von ihrem großen Bruder. Sie ist hochintelligent und will unbedingt Karriere machen. Der jüngste Sohn Ben ist anfangs neun Jahre alt und bewundert seinen großen Bruder Mike. Später kommt noch Töchterchen Chrissy dazu, außerdem nehmen die Seavers gegen Ende der Serie den Straßenjungen Luke auf, der jedoch nach einer Weile zu seinem leiblichen Vater zurückkehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "Einige Jahre später entstanden zwei Filme, die erzählen, wie sich das Leben der Seavers weiterentwickelt hat. Mike hat Kate geheiratet und Karriere als Leiter einer Werbeagentur gemacht. Die beiden sind Eltern von vier Adoptivkindern. Auch Carol hat ihr Ziel erreicht und arbeitet als Anwältin. Nur Ben weiß noch nicht so Recht, was er aus seinem Leben machen will und jobbt derzeit als Poolreiniger. Die kleine Chrissy ist mittlerweile ein rebellischer Teenager. Als Maggie beschließt, für den Kongress zu kandidieren, kommt die ganze Familie wieder zusammen, um das große Ziel zu erreichen. Dabei findet Carol endlich auch die Liebe ihres Lebens. Carol ist schwanger und fürchtet, Kind und Karriere nicht unter einen Hut bringen zu können. Mike hat derweil die Chance, für ein Jahr in Tokio zu arbeiten, weiß aber nicht, ob er seine Frau Kate mit den vier Kindern alleine lassen kann. In dieser Situation brauchen die beiden dringend die Hilfe ihrer Eltern, doch die planen, umzuziehen. Nun versuchen die erwachsenen Seavers-Kinder, den Verkauf des Familienhauses durch Sabotageakte zu verhindern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unser lautes Heim (Originaltitel: \"Growing Pains\") ist eine US-amerikanische Sitcom, die von 1985 bis 1992 vom Sender ABC produziert wurde und 1993 erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen war. Auf DVD sind in Deutschland bislang die erste Staffel mit den Folgen 1 bis 22 und Ende April 2011 die zweite Staffel mit den Folgen 23 bis 44 erschienen.", "tgt_summary": null, "id": 1040185} {"src_title": "James Bacque", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die katholische Pfarrkirche St. Martinus wurde in den Jahren 1906 und 1907 nach den Plänen des Kölner Diözesanbaumeisters Heinrich Renard unter der Leitung des Bauunternehmers Max Sauer aus Köln erbaut. Die feierliche Einsegnung fand am 27. Oktober 1907 durch Dechant Hermann Josef Kamp aus Erkelenz im Auftrage des Kardinals Anton Fischer von Köln statt. Am 9. Oktober 1915 erfolgte die Weihe der Kirche zu Ehren des Heiligen Bischofs Martinus durch den Kölner Weihbischof Peter Josef Lausberg. Die neue Kirche ersetzte die alte kleine Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die im Jahre 1451 erneuert, im Jahre 1784 nach Umbau und Erweiterung neu benediziert wurde, aber im 19. Jahrhundert nicht mehr ausreichte. Die alte Kirche stand auf dem heutigen Friedhof hinter dem Treppenaufgang und wurde nach Fertigstellung der an anderer Stelle errichteten neuen Kirche Anfang der 1920er Jahre abgebrochen. Die neue Kirche der Pfarrgemeinde St. Martinus wird im \"Handbuch des Bistums Aachen\" offiziell so beschrieben: \"Einschiffige Backsteinkirche in drei Jochen im Langschiff, hinter spitz geschlossenem Triumphbogen schmäleres Chorjoch und dreiseitig geschlossener Chor; das Schiff hat spitzbogiges Kreuzgratgewölbe; der dreigeschossige Turm, 35 m hoch, steht an der Südecke der westlichen Vorhalle, 150 Sitz- und 100 Stehplätze.\" Im Kriegsjahr 1945 erlitt der Kirchenbau einige Schäden; 1950 wurden diese repariert; 1982 erfolgte eine umfassende Außen- und Innenrenovierung.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchenschließung.", "content": "Die Kirchenschließung in Form einer Entwidmung und Profanierung des Kirchengebäudes und des Altares fand am 23. November 2014 statt. Nach Verlesen der Profanierungsurkunde des Aachener Bischofs durch den Domkapitular Pfarrer Rolf Peter Cremer wurde nach der letzten Eucharistiefeier in der Kirche das Ewige Licht ausgelöscht. In einer feierlichen Prozession wurde das Allerheiligste in die Heilig Kreuz Kirche des Nachbarortes Keyenberg geleitet. Später erfolgt dann der Abriss des Gebäudes, weil der gesamte Ort Borschemich dem heranrückenden Tagebau Garzweiler weichen muss. Am neuen Umsiedlungsstandort Borschemich (neu) entstand eine Martinus-Kapelle als Ersatzbau. Am 10. Dezember wurden die Glocken, die Turmuhren und das Turmkreuz ausgebaut, um sie in die Kapelle in Neu-Borschemich einbauen zu können. Am 15. Februar 2016 wurde damit begonnen, die Kirche abzureißen.", "section_level": 2}, {"title": "Geläut.", "content": "Die Glocken stammen zum Teil noch aus der alten Kirche. In den Kriegsjahren wurden viele Glocken für Rüstungszwecke eingeschmolzen. Auf Grund des hohen Alters der Glocken wurde teilweise hiervon Abstand genommen, so dass heute noch die alten Glocken vorhanden und noch in Gebrauch sind. Motiv: Te Deum Die Glocken, die Turmuhr und das Turmbesteck (Kreuz und Wetterhahn) wurden am 10. Dezember 2014 ausgebaut. Sie werden künftig am Umsiedlungsstandort Borschemich (neu) in der Martinus-Kapelle verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die vom Orgelbauer Johannes Klais aus Bonn im Jahr 1911 gebaute Orgel hat 16 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal, pneumatische Traktur, und wurde 1971 repariert und 1988 generalüberholt durch Josef Wilbrand, Übach-Palenberg. Die Orgel wurde wegen des anstehenden Tagebaues bereits im März 2013 ausgebaut. Sie wurde restauriert und in die Pfarrkirche St. Lambertus Erkelenz eingebaut. Seit der feierlichen Orgel-Neu-Weihe am 29. September 2013 ist sie dort als Chororgel im Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Fenster.", "content": "Die ursprüngliche Verglasung der Kirche wurde durch Kriegseinwirkung 1945 zerstört. Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurden die achtzehn Fenster der Kirche in der Nachkriegszeit durch neue Bleiglasfenster ersetzt. Im Jahr 1949 erfolgte der Einbau der vier Chorfenster nach Entwürfen von Maria Katzgrau. Ein Jahr später gestaltete die Künstlerin zwei weitere Fenster im Eingangsbereich und über der Eingangspforte. Die zwei Fenster der Kapelle nach Entwürfen von Marianne Hilgers wurden 1951 fertiggestellt. Die sechs Fenster aus Ornamentglas – von der gleichen Künstlerin entworfen – ersetzten ab 1960 die Verglasung aus Klarglas, die notdürftig nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Im Zuge des Abrisses der Kirche sind die meisten Fenster zerstört worden. Einzelne Glasmalereien sind in die neue Kirche in Borschemich (neu) transloziert worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ehemalige Filialkirche St. Martinus war ein Kirchengebäude in dem Erkelenzer Ortsteil Borschemich. Der Ort liegt im Abbaugebiet des Tagebaus Garzweiler und soll diesem in den kommenden Jahren weichen; daher entsteht im Norden von Erkelenz westlich von Mennekrath Borschemich (neu) als neuer Stadtteil von Erkelenz. Die Kirche wurde am 23. November 2014, nach einem letzten Gottesdienst, profaniert. Am 15. Februar 2016 wurde mit dem Abriss des Gebäudes begonnen. Es gehörte zuvor zur Pfarrei St. Lambertus Erkelenz. ", "tgt_summary": null, "id": 2332201} {"src_title": "Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Abutilon\"-Arten sind meist verholzende Pflanzen: Halbsträucher, Sträucher oder kleine Bäume. Die meisten Arten stammen aus Südamerika und sind immergrün; einige Arten sind in den kühleren Gebirgswäldern Chiles beheimatet und sind laubabwerfend. Die vegetativen Pflanzenteile sind behaart. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite ist einfach, selten gelappt (\"Abutilon pictum\") und fiedernervig mit herzförmiger Basis. Die Blattränder sind gekerbt bis gesägt. Nebenblätter fallen früh ab.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die meist gestielten Blüten sind einzeln oder in Paaren in den Blattachseln oder in wenigblütigen Blütenständen angeordnet. Es ist kein Nebenkelch vorhanden. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf grünen, oft haltbaren Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Die fünf meist gelben bis orangefarbenen, seltener roten (oft dunkler im Zentrum) Kronblätter sind an ihrer Basis verwachsen und bilden meist eine Glocke, selten ein Röhre (\"Abutilon pictum\"). Bei ihnen haben die herabhängenden Blüten einen aufgeblasenen Blütenkelch über einer Glocke aus fünf überlappenden Kronblättern. Bei der Unterfamilie Malvoideae sind die vielen Staubblätter zu einer den Stempel umgebenden Röhre verwachsen, der sogenannten Columna. Es sind fünf bis viele Fruchtblätter sind zu einem fünf- bis vielfächerigen Fruchtknoten verwachsen. Je Fruchtblatt sind zwei bis neun Samenanlagen vorhanden. Es sind fünf bis viele Griffeläste vorhanden. Die bei Reife oft schwärzlichen Spaltfrüchte sind fast kugelig bis halbkugelförmig und zerfallen meist in fünf bis viele Teilfrüchte, die ein ledriges Perikarp besitzen. Die nierenförmigen Samen sind kahl oder leicht flaumig behaart.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "Einige der Arten zeigen mit ihrer Blütenform eine Anpassung an die Bestäubung durch Kolibris.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Der Gattungsname \"Abutilon\" wurde 1754 durch Philip Miller in \"Gardener’s Dictionary... Abr.\", 4. Auflage erstveröffentlicht. Ein Synonym für \"Abutilon\" ist \"Abortopetalum\" Die Gattung \"Abutilon\" gehört zur Tribus Malveae in der Unterfamilie Malvoideae innerhalb der Familie der Malvaceae. Die Gattung \"Abutilon\" umfasst 150 bis 200 Arten (Auswahl): Nicht mehr zur Gattung \"Abutilon\" gehört seit 2012:", "section_level": 1}], "src_summary": "Abutilon (oft wird für einige Arten der deutschsprachige Trivialname Schönmalve verwendet) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Die 150 bis 200 Arten gedeihen hauptsächlich in den Tropen bis Subtropen fast weltweit. Von einigen Arten werden zahlreiche Sorten als Zierpflanzen verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 2199238} {"src_title": "Theodate Pope Riddle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Das auf den Entwurf des polnischen Bildhauers Stanisław Kazimierz Ostrowski zurückgehende Grabmal befand sich unterhalb des zentralen Teils des Sächsischen Palais, dem damaligen Sitz des polnischen Kriegsministeriums. Der zentrale Gedenkstein war umgeben von fünf ewigen Flammen und vier Gedenksteinen mit Namen und Daten von Schlachten, die polnische Soldaten während des Ersten Weltkrieges und des polnisch-sowjetischen Krieges geschlagen haben. Hinter dem Grabmal wurden zwei Stahlgitter mit Symbolen der höchsten polnischen Militärorden – Virtuti Militari und Krzyż Walecznych – hinzugefügt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1923 setzten Warschauer Einwohner vor dem Sächsischen Palais und dem angrenzenden Sächsischen Garten einen Gedenkstein für die unbekannten polnischen Soldaten des Ersten Weltkriegs und des nachfolgenden polnisch-sowjetischen Krieges. Diese Initiative ging auf verschiedene Warschauer Zeitungen und den General Władysław Sikorski zurück. Am 4. April 1925 wählte das polnische Kriegsministerium aus über 40 Schlachten das Schlachtfeld der Schlacht von Lemberg aus, von dem die Asche eines unbekannten Soldaten nach Warschau gebracht wurde. Im Oktober 1925 wurden auf dem Łyczakowski-Friedhof in Lemberg drei Särge unbekannter Toter exhumiert: eines Unteroffiziers, eines Korporals und eines Gefreiten. Den nach Warschau transportierten Sarg wählte Jadwiga Zarugiewiczowa aus, die Mutter eines bei Zadwórze gefallenen Soldaten, dessen Leichnam nie gefunden wurde. Am 2. November 1925 wurde der Sarg nach einer Messe in der Warschauer Johanneskathedrale von acht Trägern des Ordens Virtuti Militari zu seinem letzten Ruheplatz geleitet, unterhalb des Säulengangs, der die beiden Flügel des Sächsischen Palais verbindet. Der Sarg wurde zusammen mit 14 Urnen, die Erde von ebenso vielen Schlachtfeldern enthielten, einem Virtuti-Militari-Orden und einer Errichtungsurkunde beigesetzt. Seither wird – mit Unterbrechung während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg – eine Ehrenwache vor dem Grabmal gehalten. Während des polnischen Verteidigungskrieges 1939 wurde das durch deutsche Luftangriffe leicht beschädigte Gebäude instand gesetzt und von den deutschen Behörden beschlagnahmt. Nach dem Warschauer Aufstand im Dezember 1944 zerstörte die Wehrmacht das Palais, nur der Teil des zentralen Säulenganges, der das Grabmal schützte, blieb erhalten. Nach Kriegsende im Jahre 1945 begann der Wiederaufbau unter Leitung und nach Entwürfen von Henryk Grunwald. Zunächst wurde nur ein kleiner Teil des Palais, der das Grabmal selbst enthielt, restauriert und am 8. Mai 1946 wieder öffentlich zugänglich gemacht. Weitere Gedenktafeln für polnische Schlachten während des Zweiten Weltkriegs und Erde von 24 zusätzlichen Schlachtfeldern kamen hinzu. Die kommunistischen Behörden entfernten aber alle Spuren des polnisch-sowjetischen Krieges von 1920, außer einem Teil der Schlachten der polnischen Armee im Westen. Nachdem Polen im Jahr 1990 seine politische Autonomie zurückerlangt hatte, korrigierte die neue Stadtverwaltung die Darstellung. Das Grabmal des Unbekannten Soldaten ist die Stelle, an der heutzutage alle wichtigen staatlichen Feierlichkeiten stattfinden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Grabmal des Unbekannten Soldaten () ist eine nach dem Ersten Weltkrieg errichtete symbolische Grabstätte zum Gedenken an die im Kampf um die Freiheit Polens gefallenen polnischen unbekannten Soldaten. Das Grabmal befindet sich unter den Arkaden des ehemaligen Sächsischen Palais am Piłsudski-Platz in Warschau.", "tgt_summary": null, "id": 2262576} {"src_title": "Johannes Ranke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Der Sohn eines Schulmeisters und Organisten begann 1627 ein mehrjähriges Studium der Mathematik, Botanik, Astronomie, Chemie und Medizin, wobei er die Universitäten in Straßburg, Basel, Ingolstadt, Altdorf, Erfurt, Wittenberg, Leipzig, Greifswald, Rostock, Stettin und Leyden besuchte. 1638 nahm er als einer der jüngsten Teilnehmer zusammen mit anderen Wissenschaftlern und Künstlern wie Willem Piso, Frans Post und Albert Eckhout an der mehrjährigen Brasilien-Expedition des Fürsten Johann Moritz von Nassau-Siegen teil. Dabei kartierte er drei Jahre lang die Küste zwischen dem 5. und 11. Breitengrad. Mehrere Exkursionen führten Marggraf auch ins Innere des Landes zwischen dem Rio Grande im Norden und dem Rio São Francisco im Süden. Während dieser Exkursionen trieb er umfangreiche Studien über Astronomie und Botanik und führte Wetterbeobachtungen und -aufzeichnungen durch. Dabei verfasste er u. a. die erste wissenschaftliche Beschreibung einer Sonnenfinsternis in der Neuen Welt (3./13. November 1640). An der Konzeption eines zoologisch-botanischen Gartens in Recife war er maßgeblich beteiligt. Marggraf starb 1644 im Alter von 34 Jahren in S. Paulo de Loanda (Angola) an Tropenfieber. Seine wissenschaftlichen Aufzeichnungen gelangten nach seinem Tod über Moritz von Nassau nach Europa und von dort in verschiedene Hände, weite Teile sind bis heute verschollen. Johannes de Laet, der Marggraf für die Brasilien-Expedition empfohlen hatte, verarbeitete dessen Aufzeichnungen über die Vögel Brasiliens erstmals in der 5. Ausgabe der \"Historia Naturalis Brasiliae\". Ein Teil seiner Karten wurden in Kupfer gestochen und im \"Atlas Basiliensis\" herausgegeben. Einige der Flussläufe sind weit bis ins Landesinnere dargestellt. Noch weit bis ins 18. Jahrhundert prägten seine Karten das Bild Brasiliens. Verschollen blieb dagegen ein Großteil der mathematisch-astronomische Aufzeichnungen. Dabei ist es gerade in diesem Wissenschaftsbereich möglich, dass Marggraf hier Beobachtungen niederschrieb, die zum Teil erst Jahrzehnte später publiziert wurden, wie z. B. das erste Sternenverzeichnis des Südhimmels (vorgelegt 1679 von Edmond Halley). Von Marggraf stammen wohl auch die zwei Bände der \"Libri Principis\", Libri Picturati A 36-37, die heute zusammen mit dem vierbändigen \"Theatrum rerum naturalium Brasiliae\" sowie den \"Miscellanea Cleyeri\" aus dem Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin in der Jagiellonischen Bibliothek verwahrt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Marggrafs Herbarium.", "content": "Marggraf hatte während seiner Brasilienzeit ein umfangreiches Herbarium angelegt, das neben den Zeichnungen von Albert Eckhout als Vorlage für Abbildungen in der 1848 erschienenen Historia Naturalis Brasiliae diente. 1653 war es in den Besitz von Villum Worm (1633–1704) gelangt und von ihm an den dänischen König Frederik III. 1783 wurde es schließlich dem Botanischen Institut Kopenhagen übereignet, wo es noch heute in Gebrauch ist. Es enthält 173 Pflanzen und einige weitere sind verstreut. Carl von Linné bemerkte 1751 über Marggraf und sein Herbarium: „Er macht gute Schilderungen, eine hervorragende Sammlung.“", "section_level": 2}, {"title": "Problematisches Verhältnis zu Willem Piso.", "content": "Das Verhältnis zwischen den beiden Wissenschaftlern Georg Marggraf und Willem Piso wurde im Laufe des Brasilienaufenthaltes immer angespannter und Piso wurde später vorgeworfen, teilweise bei Marggraf abgeschrieben zu haben. Diese Vorwürfe sind mitunter sehr tendenziös, während Carl von Linné zum direkten Vergleich der beiden Autoren aufforderte. Tatsache ist aber, dass Johannes de Laet, der Herausgeber des ersten gemeinsamen Werkes von 1648, große Probleme hatte, Marggrafs stark verschlüsselte Texte und weitgehend ungeordnete im Feld gemachten Notizen zu entziffern und zu ordnen. Er fügte eigenständig zahlreiche Ergänzungen und Hinweise auf den jeweils anderen Autor hinzu. Auch ist er für wortgleiche Passagen verantwortlich. Bei näherer Analyse lassen sich die Anteile Pisos und Marggrafs durchaus voneinander abgrenzen, wie das jüngst exemplarisch für die Paradiesnuss \"Lecythis pisonis\" und die Mangrovenbaumkrabbe \"Aratus pisonii\" erfolgte. Wie eng zusammenhängend das Werk beider Forscher von späteren Naturwissenschaftlern wie Carl Friedrich Philipp von Martius eingeschätzt wurde, zeigt unter anderem die Tatsache, dass einige Tier- und Pflanzenarten nach beiden benannt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Charles Plumier benannte ihm zu Ehren die Gattung \"Marcgravia\" der Pflanzenfamilie der Marcgraviaceae. Carl von Linné übernahm später diesen Namen. Darüber hinaus wurden nach Marggraf diverse Arten benannt (Artepitheta \"marcgravii\" etc.).", "section_level": 1}], "src_summary": "Georg Marggraf auch \"Marcgrave\", \"Marcgraf\" oder \"Markgraf\", (* 20. September 1610 in Liebstadt, Kursachsen; † Juli / August 1644 in São Paulo de Loanda, Angola) war ein deutscher Naturforscher und Forschungsreisender in Südamerika im 17. Jahrhundert. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Marcgr.“.", "tgt_summary": null, "id": 1103705} {"src_title": "Lothrop Withington", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprünge.", "content": "Der Sozialtypus der \"Flapper\" entstand in der Zeit der amerikanischen Prohibition, die in den USA weithin unpopulär war. Nach der Schließung legaler Bars und Cabarets bekamen Flüsterkneipen mit illegalem Alkoholausschank großen Zulauf. Die Diskrepanz zwischen der religiös begründeten und staatlich gestützten Abstinenzpolitik einerseits und dem tatsächlich allgegenwärtigen Alkoholgenuss andererseits führten zu einer weit verbreiteten Verachtung für jegliche Autorität. Als ein mögliches Vorbild für den Typus der \"Flapper\", der unabhängigen jungen Frau, gilt das \"Gibson Girl\", ein weiblicher Idealtypus, den der amerikanische Grafiker Charles Dana Gibson zu Beginn des 20. Jahrhunderts in zahlreichen Zeichnungen schuf. Zwar besteht zwischen dem \"Gibson Girl\" und der \"Flapper\" keine äußerliche Ähnlichkeit, doch waren auch für das \"Gibson Girl\" Unabhängigkeit und selbstbewusste Weiblichkeit typisch. Die Bezeichnung \"Flapper\" erschien zuerst in Großbritannien und spielt auf das Flügelflattern junger Vögel an, die ihr Nest zu verlassen versuchen. In den USA wurde die Etymologie des Wortes auf eine Mode zurückgeführt, bei der die Trägerin Gummischuhe unverschlossen ließ, so dass diese beim Gehen flatterten; in Großbritannien jedoch ist der Sprachgebrauch schon für das Jahr 1912 belegt, als es die bezeichnete amerikanische Schuhmode noch nicht gab. In den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wird mit dem Ausdruck \"Flapper\" jedes ungestüme junge Mädchen bezeichnet, im weiteren Sinne auch jede solche junge Frau unter 30. In den 1920er Jahren erlebte der Begriff eine Einengung und bezeichnete nun die Anhänger der Mode und der Einstellungen der Flapper-Generation. Umgangssprachlich wurde das Wort \"Flapper\" weiterhin benutzt, um unreife junge Frauen zu bezeichnen. Amerikanische Schriftsteller und Künstler wie F. Scott Fitzgerald, John Held Jr. und Anita Loos haben die Mode und den Lebensstil der \"Flapper\" in ihrem Werk immer wieder dargestellt und weithin populär gemacht. Zu den Kritikern der Flapper-Generation gehörte die Schriftstellerin Dorothy Parker.", "section_level": 1}, {"title": "Verhaltensweisen.", "content": "Zum Lebensstil der \"Flappers\" gehörten nächtliche Besuche von Jazzclubs, in denen sie provokativ tanzten, ebenso wie das Rauchen von Zigaretten durch lange Halter und Verabredungen mit Männern. Sie fuhren Fahrrad und Automobil. Sie tranken öffentlich alkoholische Getränke, was in der Zeit der Prohibition besonders aufsässig erschien. Sexuelle Intimität ohne Geschlechtsverkehr (Petting) gewann an Verbreitung. \"Flapper\" trugen kussechten Lippenstift, viel Schminke und schweren Schmuck, vor allem Perlenketten und Armbänder. Als Frisur setzte sich der jungenhafte Bob, ein knapp kinnlanger Haarschnitt durch; oft wurden die Haare tiefschwarz gefärbt.", "section_level": 1}, {"title": "Jargon.", "content": "\"Flappers\" hatten ihren eigenen Jargon oder Slang, mit dem sie Elemente ihres Lebensstils (Sexualität, Alkoholgenuss) bezeichneten. Eine Vielzahl von Ausdrücken stand auch zur Verfügung, um eine Sache als besonders gut bzw. hervorragend zu bezeichnen (z. B. \"That’s so Jake\", \"That’s the bees knees\", \"the cat’s pajamas\"). Im amerikanischen Slang haben sich manche \"Flapper\"-Ausdrücke bis in die Gegenwart erhalten (z. B. \"baloney\").", "section_level": 1}, {"title": "Kleidung und Tanz.", "content": "Über ihr respektloses Verhalten hinaus zeichneten \"Flappers\" sich durch ihre Mode aus, die ihre Ursprünge weitgehend in der Jazz-Musik und der Popularisierung des dazugehörigen Tanzes hatte. Der kurze Bob-Haarschnitt wurde populär, später jedoch vom kürzeren Eton- oder Shingle-Haarschnitt abgelöst, bei dem das Haar pomadisiert an den Ohren in Locken gelegt wurde. Die bis dahin verbreitete Korsettmode wurde durch moderne Unterwäsche ersetzt, die beim Tanzen praktischer war. Die frühen Büstenhalter ließen die Brust flacher erscheinen – statt üppiger Kurven war eine knabenhafte Erscheinung modern. Die Kleider waren glatt und hingen lose am Körper, die Arme blieben unbedeckt, und die Gürtellinie rückte auf Hüfthöhe. Strümpfe aus Kunstseide wurden an einem Hüftgürtel befestigt. Der Rock endete unterhalb der Knie und ließ das Knie beim Tanzen gelegentlich sichtbar werden. Die Knie wurden aus diesem Grunde häufig mit Puder oder Rouge geschminkt. Als Kopfbedeckung setzte sich ein runder Hut namens \"Cloche\" durch. Die am meisten Aufsehen erregende modische Neuerung war der Gebrauch von Schminke, der bis dahin vor allem Schauspielern und Prostituierten vorbehalten geblieben war. Üblich war ein Hellschminken des Gesichts, während die Lippen rot angemalt und die Augen schwarz umrahmt wurden. Passend zu dieser Kleidung entstanden als schockierend empfundene Tänze wie der Charleston, der Shimmy, der Bunny Hug und der Black Bottom. Trotz aller Skandale, für die \"Flappers\" sorgten, setzte die Mode sich in gemäßigter Form auch bei respektablen älteren Frauen durch. Die wichtigsten Neuerungen, die bald für alle Frauen in Frage kamen, waren Kurzhaarschnitte und die Abschaffung des Korsetts. Unter den Schauspielerinnen, die am engsten mit der \"Flapper\"-Mode in Verbindung gebracht werden, sind Clara Bow, Louise Brooks und Colleen Moore zu nennen, jedoch auch Zeichentrickfiguren wie Minnie Maus und Betty Boop.", "section_level": 1}, {"title": "Ende der Flapper-Ära.", "content": "Trotz ihrer Popularität überlebten Mode und Lebensstil der \"Flapper\" nicht die Weltwirtschaftskrise von 1929. In der ökonomisch schweren Zeit der 1930er Jahre war für die Lebenslust und den Hedonismus der \"Flappers\" kein Raum. Dennoch kommt den \"Flappers\" in vielerlei Hinsicht das Verdienst zu, die moderne Frau geschaffen und als dauerhaftes Element in die westliche Welt eingeführt zu haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "In den 1920er Jahren bezeichnete der Ausdruck Flapper (englisch: jemand, der flattert) junge Frauen, die kurze Röcke und kurzes Haar trugen, Jazz hörten und sich über die Regeln des guten Benehmens selbstbewusst hinwegsetzten. Die \"Flappers\" galten in ihrer Zeit als keck und frech, weil sie sich schminkten, hochprozentigen Alkohol tranken und rauchten.", "tgt_summary": null, "id": 1614952} {"src_title": "Heinrich Mertens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Eichenfarn ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit einem langen, dünnen und kriechenden Rhizom. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 40 Zentimetern. Der Blattstiel sowie die Blattspindel sind drüsenlos. Die Blattspreite ist hellgrün, dünn und kahl oder spärlich drüsig behaart. Die Spreite besteht aus drei bis fünf Hauptfiedern. Die Sori sind nackt und stehen nahe am Blattrand. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 160.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Der Eichenfarn ist ein Rhizom-Geophyt, der meist in größeren Herden wächst. Die Sporen verbreiten sich als Körnchenflieger über den Wind. Sporenreifezeit ist von Juli bis August. Vegetative Vermehrung erfolgt über das Rhizom.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Der Eichenfarn hat ein zirkumpolares Areal mit meridional/montaner bis arktischer Verbreitung bei subozeanischer Tönung. In Deutschland und Österreich ist die Art häufig. Das gesamte Verbreitungsgebiet umfasst die Länder Europas sowie die Türkei, Georgien, China, Japan, Ostsibirien, Alaska, Kanada und die Vereinigten Staaten. Der Eichenfarn wächst insbesondere in schattigen, bodensauren Wäldern der submontanen bis subalpinen Höhenstufe, kommt aber auch im Flachland und an der Küste vor. Er wächst in Mitteleuropa gern in Gesellschaften des Fagion, aber auch des Adenostylion oder des Piceion. In den Allgäuer Alpen steigt er am Diedamskopf in Vorarlberg bis zu 2080 m Meereshöhe auf.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Der Eichenfarn wurde 1753 von Carl von Linné in \"Species Plantarum\" unter dem Basionym \"Polypodium dryopteris\" L. erstveröffentlicht. Er wurde 1851 von Edward Newman in die Gattung \"Gymnocarpium\" gestellt und erhielt seinen anerkannten Artnamen \"Gymnocarpium dryopteris\" Weitere Synonyme sind: \"Thelypteris dryopteris\", \"Phegopteris dryopteris\", \"Dryopteris disjuncta\", \"Nephrodium dryopteris\", \"Lastrea dryopteris\", \"Dryopteris linnaeana\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Eichenfarn (\"Gymnocarpium dryopteris\") ist ein in Mitteleuropa heimischer Farn aus der Familie der Wimperfarngewächse (Woodsiaceae). In vielen Werken wird er noch in der Familie der Wurmfarngewächse (Dryopteridaceae) geführt.", "tgt_summary": null, "id": 1429479} {"src_title": "Adolf von Scholz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Kikowo liegt in Hinterpommern, 22 Kilometer südöstlich der Stadt Belgard (Białogard). Der östliche Dorfteil wird von der Leitznitz (Liśnica) durchflossen, im Westen bildet ein kleiner Höhenzug entlang der Persante (Parsęta) die Ortsgrenze. Kikowo ist über die Landstraße 167 (Koszalin \"(Köslin)\" – Tychowo \"(Groß Tychow)\" – Ogartowo \"(Jagertow)\") über den Abzweig Krosinko \"(Klein Krössin)\" zu erreichen. Bahnstation ist das sechs Kilometer entfernte Tychowo an der Bahnstrecke Szczecinek–Kołobrzeg.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das pommersche Kieckow, urkundlich bereits im Jahre 1477 erwähnt, ist ein altes Rittergutsdorf, das seit der Ortsgründung eng mit dem Namen der Familie von Kleist verbunden ist, die das Gut Kieckow bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs besaß. Anfangs noch ein Bauerndorf mit mehreren Halb- und Vollbauernstellen, wurden diese nach Groß Tychow und Klein Krössin umgesiedelt, so dass Kieckow ein reines Gutsdorf wurde. Kieckow war dabei eng mit Klein Krössin verbunden, da beide Güter im Besitz derer von Kleist waren. Im 18. Jahrhundert gab es an der Leitznitz noch eine Wassermühle, die später durch eine Windmühle ersetzt wurde. Über den pommerschen Raum hinaus bekannt wurde das 1850 in Kieckow errichtete „Rettungshaus“, das nach Königin Elisabeth, der Gemahlin von Friedrich Wilhelm IV., den Namen „Elisabeth“-Stiftung bekam. Aufgenommen wurden verwaiste und gefährdete Jungen im Alter zwischen sechs und vierzehn Jahren. Bis Ende 1926 fanden hier 727 Jungen eine neue Heimat. Im Jahr 1856 gab es in Kieckow 18 Wohnhäuser. Bei der Volkszählung von 1939 wurden 88 Haushaltungen gezählt. Die Gemeindefläche betrug damals 1560 Hektar. Neben dem Gut gab es einige Nebenerwerbsstellen. Bis 1945 gehörte Kieckow zum Amtsbezirk Zadtkow (heute polnisch: Sadkowo) und zum Standesamtsbezirk Groß Tychow. Das zuständige Amtsgericht war in Belgard. Letzte Amtsinhaber waren Bürgermeister Gerlach, Amtsvorsteher Fiek und Standesbeamter Treichel. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzten Anfang März 1945 Truppen der Roten Armee Kieckow. Ein vorher aufgebrochener Flüchtlingstreck wurde nach 40 Kilometern von der sowjetischen Front eingeholt und zurückgeschickt. Der letzte Gutsherr auf Kieckow und Klein Krössin, Hans Jürgen von Kleist-Retzow, wurde trotz seiner aktiven NS-Widerstandstätigkeit von den Russen verschleppt und erst 1947 nach zwei Jahren Gefangenschaft wieder nach Deutschland entlassen. Nachdem Hinterpommern nach der russischen Besetzung unter polnische Verwaltung gestellt worden war, übernahm eine polnische Behörde von Groß Tychow \"(Tychowo)\" aus die Bewirtschaftung des ehemaligen Kieckower Guts. In der darauf folgenden Zeit wurden die Einwohner aus dem Ort vertrieben. Kikowo ist heute der Landgemeinde Tychowo angegliedert.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1821 war Kieckow als selbständige Kirchengemeinde eine Tochtergemeinde von Groß Tychow (heute: Tychowo). Als die Kirchengemeinde Neu Buckow (Bukówko) in das Kirchspiel integriert wurde, blieb Kieckow lediglich als Kapellengemeinde erhalten. Im Jahre 1818 war die alte Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen worden. Im Jahr 1848 errichtete der Gutsherr Hans Hugo von Kleist-Retzow eine neue Kapelle: ein Ziegelbau mit Feldsteinfundament, einem kleinen Choranbau und Dachreiteraufbau. Bis 1945 gehörte das Kirchspiel Groß Tychow zum Kirchenkreis Belgard der Kirchenprovinz Pommern in der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Pfarrer war Werner Braun. Heute liegt Kikowo in der Parochie Koszalin \"(Köslin)\" der polnischen Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. Kirchort ist Białogard.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kikowo (deutsch \"Kieckow\") ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es liegt im Powiat Białogardzki und gehört zur Gmina (Landgemeinde) Tychowo \"(Groß Tychow)\".", "tgt_summary": null, "id": 839235} {"src_title": "Martin Kobler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Georgs Vorfahren waren adliger Abstammung. Sein Vater Sebastian Franck von Franckenau jedoch lebte in bürgerlichen Verhältnissen und beteiligte sich als Kirchenältester am Gemeindeleben in Naumburg. Dessen Frau und die Mutter von Georg war Barbara Winecke, welche ebenfalls aus angesehenen Bürgerverhältnissen stammte. In seiner Geburtsstadt und in Merseburg hatte Georg die schulische Ausbildung durchlaufen. Mit achtzehn Jahren immatrikulierte er sich im Sommersemester 1662 an der Universität Jena, wo er mit seiner Geschicklichkeit glänzte und sich die Dichterkrone erwarb. Hier hatte er anfänglich philosophische Sprachstudien absolviert und sich später der Medizin zugewandt. Nach einigen Jahren war er an die die Universität Straßburg gewechselt, wo er sich 1666 den medizinischen Doktorgrad erwarb. 1671 folgte Franck einen Ruf an die Universität Heidelberg, wo er als Professor und als Leibarzt der Kurfürsten Karl Ludwig (1617–1680) und Karl (1651–1685) tätig war. Hier beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war mehrmals Dekan der medizinischen Fakultät, 1678 Rektor und 1686 Prorektor. Aufgrund des Pfälzischen Erbfolgekrieges verließ er 1688 Heidelberg und siedelte nach Frankfurt über. Hier erhielt er 1689 einen Ruf als Professor der Medizin an die Universität Wittenberg. In Wittenberg beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war im Wintersemester 1691 Rektor der Alma Mater. Nachdem er den sächsischen Kurfürsten 1693 auf dessen Reichsfeldzug nach Frankreich begleitete hatte, mehrere Angebote an andere Höfe abgelehnt hatte, folgte er 1694 einer Berufung als Leibarzt der Familie des dänischen Königs Christian V. Nachdem er in Dänemark 1695 angekommen war, wurde er zum Hof- und Justizrat ernannt und war auch Leibarzt des nachgefolgten Königs Friedrich V. 1692 wurde er von Kaiser Leopold I. geadelt; am 30. November 1693 wurde er als Mitglied („Fellow“) in die Royal Society aufgenommen. Bereits seit 15. August 1672 gehörte er mit dem Beinamen \"Argus I.\" der deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina an. In einer 1682 unter dem Namen seines aus Frankfurt am Main stammenden Doktoranden Johannes Richier veröffentlichten Abhandlung mit dem Titel \"De ovis paschalibus\" erwähnt Franck erstmals den in den protestantischen Gebieten des Elsass und der Pfalz sich ausbreitenden Volksglauben an den Osterhasen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Georg Franck von Franckenau (auch \"Georgius Francus\" und \"Georg Frank\"; * 3. Mai 1644 in Naumburg (Saale); † 16. Juni 1704 in Kopenhagen) war ein deutscher Mediziner und Botaniker. Er ist der Vater von Georg Friedrich Franck von Franckenau.", "tgt_summary": null, "id": 1910838} {"src_title": "Gisela von Collande", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Baikalente hat eine Höhe von 30 bis 40 cm und eine Länge von 40 bis 43 cm. Sie wiegt etwa 500 g. Die Baikalente ist eine kleine Gründelente, auffällig ist der gestreckte Körper mit langen Handschwingen und der kräftige und lange Schnabel. Erpel und Ente weisen verschiedene Farbbilder auf. Während der Erpel mit einem bunten Kopf in den Farben grün, schwarz, gelb und weiß auffällt, zeichnet sich die Ente durch einen weißen Wangenfleck aus. Beim Erpel sind die einzelnen Farbpartien dabei deutlich voneinander getrennt. Die Brust hat einen warmen, gelbbraunen Ton. Die Flanken sind grau. Die Schulterfedern sind verlängert und sind rotbraun, cremefarben und schwarz. Sie fallen auffällig über die Körperseiten. Das Weibchen gleicht den anderen Weibchen der Gattung der Eigentlichen Enten. Vom charakteristischen hellen Wangenfleck abgesehen, unterscheidet es sich auch durch die dunklere Punktung, die besonders auffällig an den Flanken ist. Durch das Auge verläuft ein halbmondförmiger schwarzer Streifen und ein dunkler Augenstreifen läuft außerdem zum Nacken.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Baikalenten findet man den Sommer über hauptsächlich an den Ufern großer sibirischer Flüsse in nicht zu großen Höhenlagen, die Hauptüberwinterungsgebiete sind dagegen die Seen in Japan und der Volksrepublik China. Im Juli setzt die Mauser ein. Einige Erpel ziehen dafür ans Nördliche Eismeer, andere bleiben im Brutgebiet. Baikalenten überwintern im Süden Japans sowie im Osten Chinas und Taiwans. Einige Baikalenten erreichen während ihres Überwinterungszuges auch Assam und Nordindien. Seit 1840, dem Jahr des Erstimports, wird sie auch in Europa als Zuchtente gehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Baikalente ernährt sich von Kleintieren und Pflanzen, die sie beim Gründeln ausfiltern.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Baikalente ist ein häufiger Brutvogel in Ostsibirien, man trifft sie in Sümpfen, Auen und Flussdeltas an. Nach der Paarung Mitte Mai werden schnell die Nester im Ufergras, unter Zweigen versteckt gebaut. Dafür werden Mulden gegraben und mit Daunen ausgelegt. Das Gelege besteht aus sieben bis neun grüngrauen Eiern. Es brütet allein das Weibchen. Das Männchen zieht noch während der Brut des Weibchens in die Mausergebiete. Nach etwa 26 Tagen schlüpfen die jungen Entenküken mit einem Gewicht von 30 g.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die Baikalente war in Asien einst eine der am weitesten verbreiteten und häufigsten Enten. Das Verbreitungsgebiet und die Populationszahlen nahmen jedoch auf Grund intensiver Bejagung und Habitatverlusten stark ab. Gegenwärtig steigt die Populationsgröße wieder, die Baikalente gilt auf der Roten Liste der IUCN (Version 2013.2) als nicht gefährdet (\"Least Concern\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Baikalente (\"Sibirionetta formosa\", Syn.: \"Anas formosa\", \"Nettion formosum\"), auch Gluckente genannt, ist ein asiatischer Entenvogel (Anatidae). Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Nordosten Sibiriens bis zur Halbinsel Kamtschatka. Das Männchen weist im Prachtkleid eine ausgesprochen kontrastreiche Färbung auf. Darauf weist auch die wissenschaftliche Artbezeichnung hin, \"formosa\" bedeutet schön.", "tgt_summary": null, "id": 287389} {"src_title": "TDC (Unternehmen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Gilbert Noble lebt in einer Kleinstadt in Indiana, er jagt beruflich entlaufene Hunde. Über seinem Bett hängt ein Poster mit Suzanne Somers, die er erotisch anziehend findet. Die Friseurin Josephine Wingfield wohnt bei ihren Eltern Walter und Valdine. Gilbert braucht einen neuen Haarschnitt und geht zu Josephine, die ihn verletzt. Er und Josephine lernen sich näher kennen, später verloben sie sich. Als sie im Bett mit Sex beschäftigt sind, ruft ein Privatdetektiv an. Er sagt, er habe die leibliche Mutter von Gilbert gefunden, es sei Valdine Wingfield. Josephine zieht nach Oregon, der niedergeschlagene Gilbert verliert seine Arbeit. Der echte Sohn von Valdine taucht auf und kann seine Herkunft beweisen. Josephine soll ihren ehemaligen Freund heiraten; Gilbert fährt nach Oregon, um die Hochzeit zu verhindern. Einige Versuche schlagen fehl, aber Josephines Vater erzählt ihr die Wahrheit. Sie kehrt nach Indiana zurück. Gilbert bekommt seinen alten Job zurück. Josephine und Gilbert treffen sich wieder und heiraten. Kurz nach der Hochzeit erscheint der Privatdetektiv und sagt, er habe Gilberts Mutter gefunden, es sei Suzanne Somers.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Desson Howe schrieb in der Washington Post vom 23. März 2001, die Witze über tote Tiere und Inzest seien „flach“, und kritisierte die Darstellung von Heather Graham, die in diesem Film ihre „am wenigsten witzige“ („unfunniest“) Rolle habe. Verglichen mit den Komödien \"Dumm und Dümmer\" und \"Verrückt nach Mary\" sei dieser Film noch „geschmackloser“. Mick LaSalle schrieb in der San Francisco Chronicle vom 23. März 2001, der Film sei schlechter als jene, die die Farrelly-Brüder als Regisseure gedreht haben. Die Charaktere könne man nicht ernst nehmen. Er lobte aber die „starke“ Besetzung der Rollen, darunter Sally Field und Richard Jenkins.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Gilbert B. Combs und Jacob Rupp wurden im Jahr 2002 für den Taurus Award nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ohne Worte (Originaltitel: \"Say It Isn’t So\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2001. Die Regie führte James B. Rogers, das Drehbuch schrieben Peter Gaulke und Gerry Swallow. Die Hauptrollen spielten Chris Klein und Heather Graham.", "tgt_summary": null, "id": 590711} {"src_title": "Frederick Walker Pitkin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach einer Ausbildung an der Moskauer Schauspielschule entschied Akim Tamiroff sich 1932 während einer USA-Tournee, in Amerika zu bleiben. Gemeinsam mit seiner Frau, der Schauspielerin Tamara Shayne und Schwester des Schauspielers Konstantin Shayne, schloss er sich Nikita Balieffs „Théâtre de la Chauve-Souris“ an. Daneben trat er auf verschiedenen New Yorker Bühnen auf und führte dort eine Schule für Maskenbildnerei. Als Filmdarsteller begann er nach der Einführung des Tonfilms in kleinen Rollen in Filmen großer Hollywood-Unternehmen wie Universal Pictures, MGM und RKO Pictures. Tamiroffs Markenzeichen waren seine untersetzte Statur, sein dunkles Haar, dicke Augenbrauen und eindringliche Augen; oft trug er einen schwarzen Schnurrbart. Bereits seit den 1930er Jahren wurde er – nicht zuletzt wegen seines schweren russischen Akzents – häufig als Ausländer eingesetzt, z. B. als Zigeuner \"(Storm at Day Break)\", Spanier \"(Königin Christina)\", Türke \"(The Merry Widow)\", Italiener (\"Sadie McKee\", \"The Winning Ticket\"), Deutscher \"(The Great Flirtation)\", Franzose (\"New and Forever\", \"Paris in Spring\"), Inder \"(Bengali)\", Mexikaner (\"Chained\", \"Go Into Your Dance\") und natürlich auch als Russe (z. B. \"Whom the Gods Destroy\", \"Black Fury\", \"China Seas\"). Seine erste größere Rolle spielte Tamiroff 1936 in einem Kriminalfilm der Paramount Pictures – \"Woman Trap\" –, in dem er einen mexikanischen Ganoven verkörpert, der aus seiner Komplizenschaft mit einem New Yorker Gangster Profit zu schlagen versucht. Weitere wichtige Nebenrollen folgten in \"The General Died at Dawn\", \"The Jungle Princess\" (1936, mit Dorothy Lamour), \"Her Husband Lies\", dem Michael Strogoff-Film \"The Soldier and the Lady\" und \"King of Gamblers\" (alle drei 1937). Seine erste Hauptrolle spielte Akim Tamiroff 1937 in Charles Vidors Kriminalfilm \"The Great Gambini\", in dem er neben Marian Marsh einen berühmten Zauberkünstler verkörpert, der in allerlei Verbrechen verwickelt ist. 1938 folgte eine weitere große Rolle in Cecil B. DeMilles Piratenfilm \"The Buccaneer\". Gleich danach stand Tamiroff für Robert Floreys Meisterwerk \"Dangerous to Know\" (1938) vor der Kamera. Neben Anna May Wong und Gail Patrick erscheint er darin in der Rolle eines machtvollen Gangsters, der mit kriminellen Mitteln die Liebe einer reichen, aber integren Frau zu gewinnen versucht. In dem Western \"Ride a Crooked Mile\" spielte Tamiroff einen harten russischen Einwanderer, der sich einer Bande von Viehdieben anschließt und darüber seinen moralisch weniger unzuverlässigen erwachsenen Sohn verliert. 1939 trat er in \"King of Chinatown\" erneut neben Anna May Wong auf, diesmal in der Rolle eines mächtigen Unterwelt-Bosses, der von den eigenen Leuten gestürzt wird. Weitere Hauptrollen spielte er in Floreys Spionagethriller \"The Magnificent Fraud\" (1939) und in Louis Kings Schicksalsfilm \"The Way of All Flesh\" (1940). Einen Golden Globe als bester Nebendarsteller und eine Oscar-Nominierung in der gleichen Kategorie errang Akim Tamiroff 1943 mit der Rolle des Guerilleros Pablo in Sam Woods Hemingway-Adaption \"Wem die Stunde schlägt\" Im selben Jahr hatte er eine weitere bedeutende Rolle als ägyptischer Hotelbesitzer in Billy Wilders \"Fünf Gräber bis Kairo\". Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erschien er in zahlreichen weiteren Filmen, mit einer größeren Rolle unter anderem in Richard Thorpes Filmmusical \"Mexikanische Nächte\" (\"Fiesta\") (1947). In den 1950er Jahren ließ Tamiroffs Erfolg nach; ein Kassenerfolg war in dieser Zeit nur Anatole Litvaks Melodram \"Anastasia\" (1956, mit Ingrid Bergman). Aus seiner Mitwirkung an zahlreichen Fernsehproduktionen (seit 1951) lässt sich ablesen, dass er Geld brauchte. Auch in billigen Horrorfilmen (z. B. \"The Black Sleep\") trat er in dieser Zeit gelegentlich auf. Aus filmhistorischer Sicht waren die 1950er Jahre für Tamiroff andererseits jedoch auch die wichtigsten, denn sie waren auch die Zeit der Zusammenarbeit mit Orson Welles. Erstmals in Berührung gekommen waren die beiden Männer während der Dreharbeiten für Gregory Ratoffs Historienabenteuer \"Black Magic\" (1949), in dem Welles die Rolle des Alchemisten und Hochstaplers Cagliostro spielte; Tamiroff stand als sein Komplize Gitano vor der Kamera. 1955 trat Tamiroff in Welles’ in Europa gedrehtem Thriller \"Herr Satan persönlich\" als Schneider Jakob Zouk auf. Im selben Jahr arbeitete Welles auch an einer Adaption des Romans \"Don Quijote\", bei der Tamiroff neben Francisco Reiguera als Sancho Pansa auftrat; das Filmprojekt musste jedoch aufgegeben werden und konnte erst 1992 in einer nachträglich bearbeiteten Version herausgebracht werden. 1958 folgte Welles’ Meisterwerk \"Im Zeichen des Bösen\", in dem Tamiroff den mexikanischen Drogenboss „Onkel Joe Grandi“ spielte. In der Kafka-Verfilmung \"Der Prozess\" (1962) hatte er nur eine winzige Rolle. In den 1960er Jahren arbeitete Akim Tamiroff meist in Europa, wo er in Filmen wie \"Die schwarze Tulpe\" (1962, mit Alain Delon) erschien. Kleine Rollen spielte er in den erfolgreichen amerikanischen Abenteuerfilmen \"Topkapi\" (1964) und \"Lord Jim\" (1965). Seinen letzten Auftritt hatte er 1970 in dem israelisch-französischen Spionagefilm \"Moto Shel Yehudi\". Tamiroff starb im Alter von 72 Jahren am 17. September 1972 an Krebs.", "section_level": 1}, {"title": "Preise.", "content": "Sein Auftritt in Lewis Milestones Abenteuerfilm \"The General Died at Dawn\" (1936) brachte Akim Tamiroff 1937 eine Nominierung für den Oscar (Bester Nebendarsteller) ein; den Preis gewann Walter Brennan \"(Come and Get It)\". 1944 gewann Tamiroff als Nebendarsteller in \"Wem die Stunde schlägt\" einen Golden Globe; auch für den Oscar wurde er nominiert, unterlag jedoch gegen Charles Coburn \"(The More the Merrier)\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Akim Tamiroff (/\"Akim Tamirow\"; * 29. Oktober 1899 in Tiflis, Russisches Kaiserreich, heute Georgien; † 17. September 1972 in Palm Springs, Kalifornien, USA) war ein russisch-amerikanischer Schauspieler armenischer Herkunft.", "tgt_summary": null, "id": 2472300} {"src_title": "Benno Fiala von Fernbrugg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beispiele.", "content": "mit n = 3: Adenosintriphosphat (ATP), Pentanatriumtriphosphat NaPO mit n = 15 bis 20: (NaPO); trägt häufig den sachlich falschen Namen \"Natriumhexametaphosphat\". mit n = Hunderte bis Tausende: Volutin (stabilisiert mit Ca, Mg) in Prokaryoten, sowie in Acidocalcisomen in Einzeller-Eukaryoten.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "(NaPO) war ehemals Hauptbestandteil (neben Metaphospaten) von \"Calgon\"TM, einem Produkt zur Wasserenthärtung für Haushaltsgeräte. Die Chemikalie trägt häufig den sachlich falschen Namen \"Hexametaphosphat\". Polyphosphate werden in der Lebensmitteltechnik als Komplexbildner, Säurepuffer, Schmelzsalze, Festigungsmittel und Stabilisatoren eingesetzt. Natrium-, Kalium-, Natriumcalcium- und Calcium-Polyphosphat sind in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer \"E 452\" für bestimmte Lebensmittel mit jeweils unterschiedlichen Höchstmengenbeschränkungen zugelassen. Nach der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung sind dies – für die meisten zugelassenen Phosphate weitgehend einheitliche – einzelne Festlegungen für eine breite Palette mit zahlreichen unterschiedlichen Lebensmittelsorten. Die zugelassenen Höchstmengen variieren von 0,5 über meist um 5 bis hin zu 50 Gramm pro Kilogramm (in Getränkeweißer für Automaten) oder auch dem Fehlen einer festen Beschränkung (quantum satis – nach Bedarf, bei Nahrungsergänzungsmitteln). Phosphor steht im Verdacht Hyperaktivität, allergische Reaktionen und Osteoporose auszulösen. Es wurde eine erlaubte Tagesdosis von 70 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht für die Gesamtmenge aufgenommener Phosphorsäure und Phosphate insgesamt festgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Biologische Funktionen.", "content": "Alle eukaryotischen und prokaryotischen Zellen enthalten Polyphosphate. Bei Bakterien und Hefen dienen die Polymere der Energiespeicherung und sind in Acidocalcisomen gespeichert. Thrombozyten enthalten homologe Polyphosphat-speichernde Strukturen sogenannte dichte Granula (dense granules), die Polyphosphate-reich sind. Die Aktivierung von Thrombozyten führt zur Sekretion der Polymere, die dann über eine Aktivierung des Blutgerinnungsfaktors XII (Hageman-Faktor, FXII) die Bildung von Fibrin und die Freisetzung des Entzündungsmediators Bradykinin starten und so prokoagulant und proinflammatorisch wirken.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Polyphosphatmoleküle sind labil. Eine Hydrolyse wird durch Temperaturerhöhungen (auf 60–70 °C), eine Absenkung des pH-Wertes (auf pH 3,5–4), Anwesenheit von Kationen beziehungsweise durch Heraufsetzung der Ionenstärke des Mediums in dem sie sich befinden gefördert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Polyphosphate sind Kondensationsprodukte von Salzen der ortho-Phosphorsäure (HPO) mit der allgemeinen Summenformel M′PO und der Struktur (M′ = einwertiges Metall). ", "tgt_summary": null, "id": 1497890} {"src_title": "RTHC Bayer Leverkusen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Südwesten von Idaho, ist im Westen etwa 45 km von Oregon entfernt und hat eine Fläche von 2746 Quadratkilometern, wovon 14 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Boise County, Elmore County, Owyhee County, Canyon County und Gem County. Es liegt nahezu vollständig in der Ebene der Snake River Plain.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ada County wurde am 22. Dezember 1864 aus Teilen des Boise County gebildet. Benannt wurde es nach \"Ada Riggs\", dem ersten unter den Pionieren geborene Kind in dieser Gegend und Tochter von \"H. C. Riggs\", einem der Mitbegründer von Boise. 1811 zogen die ersten britischen Trapper durch diese Gegend und 1834 wurde Fort Boise, in der Nähe von Parma, erbaut. Es diente auch als Handelsposten und Haltepunkt des Oregon Trails. Nachdem das alte Fort 1954 aufgegeben worden war, wurde 1963 ein Fort desselben Namens an der Stelle der heutigen Stadt Boise gegründet. Im Sommer 1862 gab es die ersten Goldfunde, die das County bekannt werden ließen. Ab 1864 gab es durch die \"Ben Holladay's Stage Company\" mittels Pferdekutschen die ersten regelmäßigen Personentransportverbindungen nach Walla Walla (Washington) und Salt Lake City (Utah). Ab 1869 führte die Eisenbahnlinie von Council Bluffs, Iowa, nach Sacramento, Kalifornien, durch diese Gegend, was den Siedlern die Möglichkeit gab ihre Erzeugnisse im weiteren Umkreis zu verkaufen. 1882 kam noch die \"Oregon Short Line Railroad\" dazu und die erste Industrie entwickelte sich. Ab 1887 gab es auch noch eine Anbindung an die \"Idaho Central Railroad\". 1890 wurde dank der vorhandenen Thermalquellen das erste Thermalbad mit Indoor-Pool und Erholungsbereichen eröffnet und das County war das erste durch Anwendung der Geothermie mit Warmwasser versorgte County in den Vereinigten Staaten. Ab 1900 nahm die Holzwirtschaft an Bedeutung zu. 1905 wurde das erste Sägewerk errichtet und 1906 das erste Kraftwerk, was die Elektrifizierung im County vorantrieb. Ebenso wurde mit der zentralen Wasserversorgung begonnen. Im \"Federal Highway Act von 1921\" wurde der Bau von zwei Highways beschlossen und danach begonnen. 1926 wurde der U.S. Highway 30, auch bekannt als \"Old Oregon Trail Highway\", freigegeben und ab 1928 verkehrten sogenannte \"Auto Stage Lines\" (Buslinien) als Alternative zur Eisenbahn und der 20 Jahre zuvor gebauten, etwa 100 km langen schienengebundenen Trolley-Linie im County. Am 6. April 1926 wurde mit einem Doppeldecker der erste reguläre Luftpostdienst aufgenommen. Dies war gleichzeitig der eigentliche Start von United Airlines, die im Dezember 1929 gegründet wurde. Im Zuge des Zweiten Weltkriegs wurde im County die Militärbasis \"Whitney Field\", später umbenannt in \"Gowen Field\", eingerichtet. Sie war spezialisiert auf die Schulung von Bomberpiloten und brachte der Region einen rasanten Wirtschaftsaufschwung verbunden mit einem Anstieg der Einwohnerzahl. Im Ada County steht eine National Historic Landmark, das Assay Office. 154 weitere Stätten und Bauwerke sind im National Register of Historic Places eingetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Ada County 300.904 Menschen in 113.408 Haushalten und 77.344 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 110 Personen pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 92,86 Prozent Weißen, 0,65 Prozent Afroamerikanern, 0,69 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 1,74 Prozent Asiaten, 0,15 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 1,67 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,24 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 4,48 Prozent der Bevölkerung sind Spanier oder Lateinamerikaner. Von den 113.408 Haushalten hatten 36,2 Prozent Kinder unter 18 Jahren, die bei ihnen lebten. 55,1 Prozent davon waren verheiratete, zusammenlebende Paare. 9,4 Prozent waren allein erziehende Mütter und 31,8 Prozent waren keine Familien. 23,8 Prozent waren Singlehaushalte und in 6,7 Prozent lebten Menschen mit 65 Jahren oder älter. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,59 und die durchschnittliche Familiengröße war 3,11 Personen. 27,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 10,3 Prozent zwischen 18 und 24 Jahre, 32,5 Prozent zwischen 25 und 44 Jahre, 20,8 Prozent zwischen 45 und 64 Jahre. 9,1 Prozent waren 65 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter betrug 33 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 100,6 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren und darüber kamen 98,9 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen der Haushalte betrug 46.140 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien 54.416 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 37.867 USD, Frauen 26.453 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 22.519 USD. 5,4 Prozent der Familien und 7,7 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Ada County.", "content": "Citys Census-designated places (CDP)", "section_level": 1}], "src_summary": "Ada County ist ein County im Bundesstaat Idaho der Vereinigten Staaten. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Boise, das gleichzeitig die Hauptstadt von Idaho ist. Der Bezirk wurde nach Ada Riggs benannt, sie war das erste weiße Kind, das in dieser Region geboren wurde.", "tgt_summary": null, "id": 546829} {"src_title": "Bahnhof Göttingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Egerberg wurde um das Jahr 1241 von den Herren von Egerberg erbaut, ging um die Mitte des 14. Jahrhunderts an die Herren von Schönburg, 1386 an Heinrich von Skopek von Dauba, 1411 an Nikolaus von Prag und 1422 an Wend von Ilburg über. Vor den Herren von Schönburg war die Burg Sitz derer von Seeberg gewesen. In den achtziger Jahren des 14. Jahrhunderts wurde diese durch Heinrich Skopek von Dubá († 6. Mai 1395) dann zu der heutigen Größe ausgebaut, was einem Neubau gleichkam. Es entstand eine Burg mit zwei großen Palasbauten, aber ohne den sonst allgemein üblichen Bergfried oder Wohnturm. Befestigt war die Burg durch Mauern mit turmartigen, nach innen offenen Eingangstoren. Ilburg wurde am Pfingstsamstag 1444 von seinem Nachbar Wilhelm von Schönburg überfallen, gefangen und in den Turm geworfen, wo er bei einem Bündel Heu und einem Kruge Wasser verhungerte. Wilhelm von Schönburg eignete sich Egerberg an und verkaufte es im Jahre 1448 an den Hussitenhauptmann Jakoubek z Vřesovic, der aber den unrechtmäßigen Besitz im Jahre 1457 an Botho von Ilburg zurückgeben musste, worauf dieser Egerberg im Jahr 1460 an Bosso von Vitzthum abtrat. Dietrich und Georg von Vitzthum verkauften das Gut am 26. Januar 1557 an ihren Schwager Bohuslav Felix von Lobkowitz und Hassenstein. Dessen Sohn Bohuslaw Joachim von Lobkowitz verkaufte das Schloss mit allen Zubehör an Leonard Stampach von Stampach im Jahre 1591. Dieser kaufte 1598 auch das 1554 erbaute Schloss Felixburg an der Eger (\"Zámek Felixburk\" in Roschwitz/Rašovice, heute Ortsteil von Klášterec nad Ohří, geringe Reste erhalten), zog mit seinem Amtspersonal dorthin und überließ Egerberg seinem Verfall. Im Jahr 1880 wurde der Tourismus durch das Erzgebirgskomitee unter Leitung von Josef Richard Sobitschka, Edler von Wiesenhag aus Böhmisch Wiesenthal (Loučna), durch finanzielle Hilfe aus dem österreichischen Kaiserhaus unterstützt. Diese Unterstützung betraf neben Wegeausbau auch das Gasthaus Egerberg in der Ortschaft Leskau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Egerberk, auch Lestkov (deutsch \"Egerberg\", \"Egerburg\") befindet sich an der Nordflanke des Duppauer Gebirges, auf dem 545 m hohen \"Leskauer Schloßberg\", südlich von Klášterec nad Ohří (\"Klösterle an der Eger\") in Tschechien. Von der einst stattlichen Burg sind auch heute noch größere Teile der Außenmauern und der beiden mächtigen Palase erhalten.", "tgt_summary": null, "id": 1073357} {"src_title": "Losartan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Eine erste, viel diskutierte Hirnrindenkarte entwarf Karl Kleist (1879–1960), ein Schüler von Carl Wernicke (1848–1905).", "section_level": 1}, {"title": "Begriffliche und methodische Abgrenzungen.", "content": "Von der histologischen Differenzierung in Isocortex und Allocortex ist die entwicklungsgeschichtliche Einteilung des Cortex in Neocortex, Archicortex und Palaeocortex in methodischer Hinsicht prinzipiell abzugrenzen. Die Beantwortung der Frage, ob es allerdings Beziehungen zwischen histologischen und entwicklungsgeschichtlichen Kriterien gibt, ist weiterer Forschung vorbehalten. Beim Menschen ist der überwiegende Anteil (90 %) der Großhirnrinde aus sechs gut abgrenzbaren Schichten, den sogenannten \"Laminae\" aufgebaut. Diese unterscheiden sich in ihrer zellulären Zusammensetzung und im Verlauf der dominierenden Bahnen. Den sechsschichtigen Cortex nennt man Isocortex oder homogenetische (gleich aufgebaute) Rinde. Einige entwicklungsgeschichtlich alte Großhirnabschnitte, vor allem das Riechhirn und der Hippocampus, sind dagegen durch eine weniger große Anzahl von Schichten, in der Regel zwei oder drei \"Laminae\" charakterisiert. Diese Gebiete werden \"Allocortex\" oder \"heterogenetische\" (d. h. „anders aufgebaute“) Rinde genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Schichten des Isocortex.", "content": "Nach Ariëns Kappers soll sich der im Folgenden dargestellte Sechsschichtentypus der Rindenfelder phylogenetisch aus einer primitiven Dreischichtung entwickelt haben. Eine solche Dreischichtung ist für den Allocortex typisch. Gegen diese vielversprechende und naheliegende Theorie wurden jedoch Einwände erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Physiologie der Hirnrinde.", "content": "Vorstehend aufgeführte Strukturen erlauben noch keineswegs eine verständliche Einsicht in die Physiologie des Neo- und Allocortex im Sinne einer funktionellen Anatomie. Diese entsteht bekanntlich erst aus einer Kombination struktureller, systematischer und topologischer Gesichtspunkte.", "section_level": 1}, {"title": "Zelltypen.", "content": "Die Hirnrinde enthält bei Darstellung mit der Golgi-Färbung im Allgemeinen 5 verschiedene Typen von Neuronen, die abgesehen von ihrer Verteilung in den verschiedenen Schichten an unterschiedliche Funktionen denken lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Schichten des Allocortex.", "content": "Zum Allocortex gehören die Formationen des Palaeopallium und des Archipallium wie z. B. der Gyrus dentatus mit Ausnahme des Gyrus cinguli, der zum Isocortex gehört – vgl. auch die bereits oben genannten Formationen des Riechhirns und des Hippocampus. Als die phylogenetisch alten, zum Allocortex gehörenden Strukturen haben sich auch die Bezeichnungen Archicortex und Palaeocortex eingebürgert. Der Allocortex weist folgende Schichten auf:", "section_level": 1}], "src_summary": "Isocortex und Allocortex ( und ) sind die nach histologischen Kriterien definierten und voneinander unterschiedenen Bereiche der Großhirnrinde. Die Einteilung des Isocortex entspricht den Forschungsergebnissen von Korbinian Brodmann, des Ehepaars Oskar Vogt und Cécile Vogt sowie den Arbeiten von Constantin von Economo.", "tgt_summary": null, "id": 1621423} {"src_title": "Bahnhof Eisenach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Brennmaterial.", "content": "Birkenrinde und Birkenkork sind selbst im feuchten Zustand brennbar durch den Gehalt an ätherischen Ölen. Feine Birkenrindenstreifen können als Zunder genutzt werden. Aus Birkenrinde lassen sich einfache Fackeln mit einer Brenndauer von etwa 2 Minuten herstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Klebstoff.", "content": "Bereits in der Altsteinzeit, etwa seit 400.000 Jahren, nutzte \"Homo heidelbergensis\", später auch Neandertaler und \"Homo sapiens\", erhitzte und polymerisierte Bestandteile des Birkensaftes aus Birkenrinde in Form von Birkenpech als Klebstoff, besonders zur Schäftung. Auch in der Mittelsteinzeit wurde Birkenpech verwendet. Brauchbare Mengen an Birkenpech können durch das Verbrennen von Birkenrinde nahe Stein- oder Knochenoberflächen hergestellt werden. Das Birkenpech kann anschliessend von den Oberflächen abgekratzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Baumaterial.", "content": "Birkenrinde benutzte man als Hütten- und Dachabdeckung, auch für Wigwams in Nordamerika, sowie als Unterlage bei Schwellen und Balken. Einige Indianerstämme Kanadas bauten oder bauen Kanus aus Birkenrinde, so die Anishinabe und die ausgestorbenen Beothuk. Aufgrund der langanhaltenden weichen und biegsamen Eigenschaften der Rinde werden Körbe, Tabakdosen und vieles mehr aus ihr hergestellt. In den skandinavischen Ländern, in Russland und Finnland wurden auch Schuhe, Rucksäcke, Kleidungsteile, Umhüllungen für Glasflaschen, Messerscheiden und Signalhörner aus Birkenrinde angefertigt. Die Birkenrinde wurde durch spezielle und traditionelle Verfahren elastisch gemacht und für die Laminierung bzw. für die Bespannung von Bögen verwendet. In der slawischen Kultur wurde diese Methode gerne angewendet, um ihre Kompositbögen vor Witterung zu schützen. Größere Birkenrinden-Platten konnten auch zu Köchern verarbeitet werden, zum Beispiel der ungarische Bereitschaftsköcher oder der slawische Köcher aus Birkenrinde. Kleinere Stücke oder Reste können zu (Messer-)Griffen verarbeitet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Dämmstoff.", "content": "Wegen der Dämmeigenschaften des Korkes wurden Matten als Schlafunterlagen vielfältig eingesetzt, so aus der Mittelsteinzeit z. B. an der Fundstelle Duvensee nachgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Das Kambium, die untere Schicht der Birkenrinde, ist essbar, es enthält unter anderem den Zuckeralkohol Xylit.", "section_level": 1}, {"title": "Medizin.", "content": "Dünne Birkenrinde kann als Verbandmittel verwendet werden. Die Birkenrinde wurde schon seit dem Mittelalter als Naturheilmittel verwendet. Die in der Birkenrinde enthaltenen Triterpene, darunter insbesondere Betulin, sind einer Wundheilung förderlich. Sie dienen der Pflanze zur Abwehr von Schädlingen und zum Schutz vor UV-Strahlung und sind bakterizid wirksam, neben weiteren Inhaltsstoffen. Darüber hinaus wurden antivirale Wirksamkeiten erkannt, so gegen HIV. Auch Wirksamkeiten gegen Malaria und Tumore wurden gezeigt. Im Januar 2016 hat die Europäische Kommission dem Betulin-haltigen Medikament \"Episalvan\" die europäische Zulassung für die Behandlung von dermalen Wunden bei Erwachsenen erteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Schreibmaterial.", "content": "Birkenrinde ist an verschiedenen Orten der Welt als Beschreibstoff verwendet worden. Aus Nowgorod sind die Birkenrindentexte erhalten, eine Sammlung von über 1000 Texten auf Birkenrinde aus dem 11. bis 15. Jahrhundert. Hierunter befindet sich auch der Birkenrindentext Nr. 292, das älteste bekannte Dokument in einer ostseefinnischen Sprache. Im indischen Kulturraum wurde Birkenrinde vor allem im Himalaya-Gebiet verwendet, wo die Himalaya-Birke (\"Betula utilis\") vorkommt. Einige der ältesten erhaltenen indischen Manuskripte sind auf Birkenrinde geschrieben, so etwa die buddhistischen Handschriften, die zwischen dem 1. Jahrhundert v. Chr. und den 2. Jahrhundert n. Chr. in Gandhara produziert wurden. Auch das Bakhshali-Manuskript, das eventuell den ältesten Beleg für die Verwendung der Zahl Null enthält, ist auf Birkenrinde geschrieben. Hinweise auf das Schreiben auf Birkenrinde finden sich auch in literarischen Quellen. So lässt der Dichter Kalidasa die Protagonistin Urvashi in seinem Drama \"Vikramorvashiya\" auf ein Stück Birkenrinde schreiben. Derselbe Autor beschreibt in seinem Kunstepos \"Kumarasambhava\" wie die Vidyadharas (Halbgötter) im Himalaya-Gebirge Birkenrinde zum Schreiben von Liebesbriefen benutzen. Unter den Hindus in Kaschmir blieb Birkenrinde bis ins 18. Jahrhundert als Beschreibstoff in Gebrauch.", "section_level": 1}, {"title": "Kunst.", "content": "Heute wird Birkenrinde vor allem für Gegenstände des Kunstgewerbes verwendet, wie Vorratsbehälter (Tujes), Schatullen, Dosen, Schmuck und anderes. Die Oberfläche der Birkenrinde eignet sich ideal für das Bemalen mit Tusche oder Acrylfarbe. In der traditionellen russischen Kunst gibt es Tuschezeichnungen, welche die natürlichen Verwachsungen in das Gemälde einbeziehen. Schatullen oder Tujes werden in Russland u. a. mit „Mesenskaya Rospis“ verziert. Die naturbelassene Birkenrinde kann wie ein Bild oder eine Collage aufgehängt werden. Die Weißfärbung der Rinde wird durch das eingelagerte pentazyklische Triterpen Betulin hervorgerufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Birkenrinde wird die weiche und biegsame Rinde der Birke bezeichnet, sie fand früher einen vielfältigen Gebrauch. Die Rinde der in Mitteleuropa wachsenden Birken lässt sich allerdings nicht so leicht in großen Stücken abschälen wie die der Birken der schwedischen, finnischen, russischen, aber auch nordamerikanischen Taiga.", "tgt_summary": null, "id": 1905155} {"src_title": "Trenta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verwaltetes Vermögen.", "content": "Das verwaltete Vermögen (AUM) wurde im Jahr 2008 auf 875 Milliarden US-Dollar, im Jahr 2010 auf 625 Milliarden US-Dollar geschätzt, das seit ihrer Gründung im März 1976 investierte Förderungskapital wiederum zwischen 500 und 950 Milliarden Dollar. Die meisten Investitionen gehen nach eigenen Angaben nach Nordamerika.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1967 schuf das Emirat Abu Dhabi das \"Financial Investment Board\" als Teil des Finanzministeriums (Abu Dhabi Ministry of Finance). 1976 wurde von Scheich Zayid bin Sultan Al Nahyan, dem Gründer der VAE und Herrscher des Emirats Abu Dhabi, beschlossen, das Financial Investment Board durch eine von der Regierung unabhängig agierende Organisation zu ersetzen. Daher wurde im März 1976 die \"Abu Dhabi Investment Authority\" gegründet. 2006 wurde parallel zur ADIA das Abu Dhabi Investment Council (ADIC) gegründet, in die neben der damaligen \"Abu Dhabi Investment Company\" (heute \"Invest AD\"; im Februar 1977 als erste Investmentgesellschaft von Abu Dhabi gegründet) u. a. die inländischen Immobilien der ADIA eingebracht wurden. Das ADIC ist deutlich kleiner als die ADIA und wird mitunter \"ADIA II\" genannt. ADIC hat 2008 zu 90 % das Chrysler Building in New York City erworben. Im Dezember 2016 verkaufte ADIA 15 Ibis-Hotels für 200 Millionen US-Dollar an die französische Hotelgruppe Accor.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "ADIA ist zu einhundert Prozent im Eigentum der Regierung des Emirats Abu Dhabi. Scheich Hamed bin Zayed Al Nahyan ist Managing Director von ADIA und Scheich Chalifa bin Zayid Al Nahyan ist Chairman des Board of Directors. 2015 beschäftigte ADIA weltweit rund 1700 Mitarbeiter aus über 60 Nationen, davon 26 % aus den VAE, 27 % aus Europa, 25 % aus Asien und 13 % aus Nordamerika. Der europäische Immobilien-Investmentarm der ADIA ist die in Luxemburg sitzende \"Tamweelview European Holdings SA\", die Kapitalgeber der operativ-tätigen \"Freo-Gruppe\" ist. Von 2015 bis 2017 ist über diese die \"Mall of Switzerland\", ein Freizeit- und Einkaufszentrum mit einem Investitionsvolumen von 450 Millionen Franken in Ebikon bei Luzern, realisiert worden.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Weitere Staatsfonds in Abu Dhabi sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) ist ein Staatsfonds des Emirats Abu Dhabi, des größten der sieben Emirate der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Die Aufgabe des ADIA besteht u. a. darin, die Vereinigten Arabischen Emirate auf die Zeit nach der Erschöpfung der Öl- und Gasvorkommen \"(siehe globales Ölfördermaximum)\" vorzubereiten. Dazu setzt der Fonds verstärkt auf den Dienstleistungs- und Technologiesektor. ADIA galt einige Jahre als der größte Staatsfonds der Welt. ", "tgt_summary": null, "id": 1487151} {"src_title": "Alessandro Bonci", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wirtz studierte von 1929 bis 1934 Physik, Chemie und Mathematik an der Universität Bonn, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Universität Breslau. 1934 wurde er bei Clemens Schaefer an der Universität Breslau promoviert (Das ultrarote Reflexionsspektrum von Silikaten). Er war Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl von Karl Friedrich Bonhoeffer an der Universität Leipzig. Während dieser Zeit wurde er Mitglied beim Nationalsozialistischer Lehrerbund (NSLB), gleichwohl kein Mitglied der NSDAP. Als NSLB-Mitglied konnte er sich 1938 an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität (heute: Humboldt-Universität zu Berlin) habilitieren. Karl Wirtz war ab 1937 in der Arbeitsgruppe von Werner Heisenberg und Petrus Debye am Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin tätig. 1938 habilitierte er sich mit der Arbeit \"Über den Mechanismus der elektrolytischen Wasserstoffabscheidung\" (über die elektrolytische Gewinnung von Schwerem Wasser). 1941 wurde er Dozent an der Universität Berlin. Während des Zweiten Weltkriegs nahm er am deutschen Uranprojekt teil (siehe auch Forschungsreaktor Haigerloch) und wurde dort 1944 Leiter der experimentellen Abteilung. Im Alter von 35 Jahren gehörte er 1945 zu den zehn von den Alliierten im Rahmen der Operation Epsilon in Farm Hall (Südengland) internierten deutschen Wissenschaftlern, zusammen mit Otto Hahn, Max von Laue, Carl Friedrich von Weizsäcker, Werner Heisenberg, Walther Gerlach, Erich Bagge, Horst Korsching, Kurt Diebner und Paul Harteck. 1947 fasste er für die FIAT Reviews of German Science der Alliierten die Reaktorversuche von Haigerloch mit Heisenberg zusammen. Nach seiner Entlassung arbeitete er von 1946 bis 1957 als Abteilungsleiter am Max-Planck-Institut für Physik in Göttingen im Bereich der Neutronenphysik und Reaktortechnik. Dort leitete er auch die Planungsgruppe für Reaktorkonstruktion, zu der neben anderen Rudolf Schulten gehörte. Er lehrte auch an der Universität Göttingen. Im April 1957 unterschrieb er das Göttinger Manifest von 18 führenden Kernphysikern, das sich gegen die geplante Aufrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen wandte. Wirtz war maßgeblich an der Gründung des Kernforschungszentrums Karlsruhe beteiligt und war ab 1957 in diesem Zentrum Leiter des Instituts für Neutronenphysik und Reaktortechnik sowie Ordinarius an der Universität Karlsruhe. Dort leitete er die Planungen zum Forschungsreaktor 2, dem ersten Kernreaktor in Deutschland, der nach eigenem Konzept und in eigener Verantwortung gebaut wurde. Er gilt als Pionier und Gründervater für die friedliche Nutzung der Kernenergie in Deutschland. Ab 1960 arbeitete er an der Entwicklung schneller Brutreaktoren, was ein Schwerpunkt seiner Forschung und der seines Instituts werden sollte, und er befasste sich mit Sicherheitsfragen von Leichtwasserreaktoren. Er betreute mehr als 130 Dissertationen. 1965 bis 1967 war er Vorsitzender des wissenschaftlichen Rats des Kernforschungszentrums Karlsruhe und 1974 bis 1976 Dekan der Fakultät für Maschinenbau. 1979 wurde er emeritiert. 1969 bis 1975 war er regelmäßig Gastprofessor an der University of Washington. Er war Mitglied der deutschen Atomkommission. 1972 bis 1977 war er im Präsidium des Deutschen Atomforums. Er beriet die Bundesregierung bezüglich des Atomwaffensperrvertrags. 1975 erhielt er das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Wirtz war Fellow der American Nuclear Society, Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Ehrenmitglied der Deutschen Kerntechnischen Gesellschaft und der European Nuclear Society. 1966 bis 1968 war er Vizepräsident der European Atomic Energy Society. Bis 1989 war er Herausgeber für Europa der Zeitschriften \"Nuclear Science and Engineering\", \"Nuclear Technology\" und \"Fusion Technology\". Ihm zu Ehren hat die Kerntechnische Gesellschaft e. V. (KTG) den \"Karl-Wirtz-Preis\" gestiftet. Er wird alle drei Jahre an junge Wissenschaftler oder Ingenieure für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Kerntechnik oder verwandter Disziplinen verliehen. Mit dem Preis soll der Fortschritt von Wissenschaft und Technik auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie gefördert werden. Neben Kerntechnik befasste er sich auch mit Physikalischer Chemie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Eugen Julius Wirtz (* 24. April 1910 in Köln; † 12. Februar 1994 in Karlsruhe) war ein deutscher Neutronen- und Reaktorphysiker.", "tgt_summary": null, "id": 2260410} {"src_title": "Petermann von Gundoldingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ortsteile.", "content": "In den Ortsteilen Halfweg und Spaarndam-Oost bestehen Industriegebiete, die stark wachsen und der vormals ruhigen Gemeinde auf dem platten Land zunehmend ihr Gepräge geben. Die Gemeinde besteht aus folgenden Ortsteilen:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gemeinde Haarlemmerliede en Spaarnwoude ist am 8. September 1857 durch Zusammenschluss der beiden Gemeinden Haarlemmerliede und Spaarnwoude entstanden. Die ursprüngliche Vorstellung war, dass die Gemeinde den Namen Haarlemmerliede erhält. Auf Druck der Bürger von Spaarnwoude wurde schließlich aber doch der Name ihrer Gemeinde angefügt. Schließlich war Spaarnwoude auch das ältere der beiden Dörfer und diente jahrhundertelang als Zentrum für Gottesdienst und Schule für die umliegenden Dörfer. Am 27. September 1863 kamen die Gemeinden Houtrijk, Polanen (Halfweg und Umgebung) und Zuidschalkwijk (das gegenwärtige Stadtviertel Schalkwijk in Haarlem Zuidoost) dazu. Nach der Einpolderung des Houtrak, einem Teil der IJ-Bucht, vergrößerte sich das Gemeindegebiet 1874 um den recht großen Houtrakpolder. Am 1. Mai 1927 erfolgte eine Neueinteilung der Grenzen rings um die Gemeinde Haarlem, wodurch sich diese kräftig ausbreitete. Die Gemeinden Schoten und Spaarndam gingen in Haarlem auf. Für Haarlemmerliede en Spaarnwoude bedeutete dies den Verlust des Waarderpolders und von Teilen des Veerpolders, des Zuiderpolders und des Romolenpolders an Haarlem. Am 1. Oktober 1963 wurde der Rest dieser Polder an Haarlem übertragen. Dabei wurde das ganze Dorf Zuidschalkwijk Teil der Gemeinde Haarlem. 1963 und 1970 kam ein Großteil des Houtrakpolders zur Gemeinde Amsterdam, die ihren Hafen ausbauen wollte. Das ging nicht ohne Konflikte ab: So wurde die Insel Ruigoord, ein Teil des Polders, von Gegnern der „Annexion“ besetzt, nachdem die ursprünglichen Bewohner umgesiedelt waren. Auch der damalige Bürgermeister Frank IJsselmuiden hat sich immer deutlich gegen die Ausbreitung des Amsterdamers Hafengebiets ausgesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fusion.", "content": "Im Jahr 2016 beschloss man, die Gemeinde nach Amsterdam, Haarlemmermeer oder Velsen einzugliedern. Am 28. Juni 2016 entschied man sich schließlich, eine Eingemeindung nach Haarlemmermeer einzugehen. Der Zeitpunkt der Zusammenschließung war auf den 1. Januar 2019 datiert.", "section_level": 2}, {"title": "Sitzverteilung im Gemeinderat.", "content": "Die Kommunalwahlen vom 19. März 2014 ergaben folgende Sitzverteilung: Aufgrund der Fusion zum 1. Januar 2019 fanden die Wahlen für den Rat der (neuen) Gemeinde \"Haarlemmermeer\" am 21. November 2018 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Vom 1. Februar 2013 bis zum Zeitpunkt der Gemeindeauflösung war Pieter Heiliegers (VVD) amtierender Bürgermeister, sein Vorgänger war Bert Bruijn (PvdA), der ab 2007 das Amt bekleidet hatte. Zu seinem Kollegium zählten die Beigeordneten Raymond van Haeften (D66), Bob Graal (VVD) und der Gemeindesekretär Fred Koot.", "section_level": 2}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Partnergemeinden waren Lanckorona in Polen und Saxilby in Großbritannien.", "section_level": 2}], "src_summary": "Haarlemmerliede en Spaarnwoude () war eine Gemeinde in der niederländischen Provinz Nordholland mit einer Fläche von 21,19 km2 und 6054 Einwohnern (Stand 30. September 2018). Zum 1. Januar 2019 wurde die Gemeinde mit Haarlemmermeer zusammengeschlossen. ", "tgt_summary": null, "id": 559340} {"src_title": "Ubi arcano Dei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Die Geschichte des Personennahverkehrs in Braunschweig begann bereits in den 1870er Jahren. Die zu dieser Zeit betriebenen Buslinien wurden zunächst ausschließlich mittels Pferdeomnibussen befahren. Für den 10. Mai 1877 sind drei Linien verzeichnet: Nur zwei Jahre später, 1879, wurde die Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft, der Rechtsvorgänger der heutigen Braunschweiger Verkehrs-GmbH gegründet. Im selben Jahr begann die Personenbeförderung mittels Pferdebahnen auf Lochschienen, ab 1881 auf Rillenschienen. Das Netz wurden sukzessive ausgebaut, so dass 1893 bereits vier Strecken mit einer Gesamtlänge von 13,5 km betrieben wurden:", "section_level": 2}, {"title": "Bis zum Zweiten Weltkrieg.", "content": "18 Jahre nach der Gründung fuhr ab 1897 die erste elektrisch betriebene Straßenbahn in Braunschweig. Sie verkehrte unter anderem bis in das nahe gelegene Wolfenbüttel. Zusätzlich zum Personenverkehr wurde die Tram zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel von 1899 bis 1921 für den Güterverkehr genutzt. Das Unternehmen wollte seit 1902 zudem vierachsige Großraumwagen aus den USA auf dieser Strecke betreiben, welche jedoch zu breit waren. Ab 1915 wurden Großraumwagen von Herbrand eingesetzt. Eine Besonderheit der Braunschweiger Straßenbahn ist ihre Spurweite von 1100 Millimetern. In Deutschland gab es diese Spurweite nur noch in Lübeck und Kiel. Bis 1909 wurden zusätzlich weitere Strecken in Betrieb genommen. Damit besaß Braunschweig bereits ein Straßenbahnnetz mit einer Gesamtlänge von 30,6 km. Die ersten Omnibusse wurden ab 1928 zu Personenbeförderung eingesetzt. Sie bedienen seither sowohl den innerstädtischen Personennahverkehr als auch den in der Region. Am 14. Oktober 1941 wurde der neue Betriebshof in der Georg-Westermann-Allee eingeweiht.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Obwohl während des Zweiten Weltkrieges zahlreiche Busse und Straßenbahnen, aber auch die Infrastruktur zum Teil schwer beschädigt oder zerstört worden waren, gelang es bereits im Mai 1945, nur wenige Wochen nach der Übergabe der Stadt Braunschweig an US-amerikanische Truppen am 12. April 1945, wieder eine erste Straßenbahnlinie im Stadtgebiet zu betreiben. Die Verbindung nach Wolfenbüttel wurde 1954 eingestellt, was sich später als Fehlentscheidung herausstellte, wie auch die Einstellung des Schienenverkehrs nach Riddagshausen und nach Ölper (1963). Seit dieser Zeit gibt es keinen Schienennahverkehr über die Stadtgrenze mehr.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuell.", "content": "Die am 12. Oktober 2008 neu eingeführten Metrolinien, welche sowohl Bus- als auch Straßenbahnlinien waren, wurden am 3. September 2012 von ehemals zehn Linien auf fünf reduziert, bevor die Bezeichnung Metrolinien am 7. Januar 2016 komplett aufgegeben wurde. Das einheitliche Qualitätsmerkmal, der 10-Minuten-Takt unter der Woche tagsüber, wurde auch nach der Aufgabe der Metrolinien zunächst beibehalten. Im Zuge einer Fahrplanänderung wegen Bauarbeiten auf der Stobenstraße wurde dieser jedoch zugunsten eines 15-Minuten-Grundtakts mit regelmäßigen Verstärkerfahrten zu den Hauptverkehrszeiten aufgegeben. Einzelne Linien in der Stadt Braunschweig werden nicht von der Braunschweiger Verkehrs-GmbH, sondern von anderen Verkehrsunternehmen betrieben: Im Juni 2019 wurde der Rufname der Braunschweiger Verkehrs-GmbH in die BSVG geändert. Zudem wurde das Erscheinungsbild der BSVG im Zuge dessen verändert. Der Slogan heißt seitdem \"Wir bringen dich hin.\".", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeuge (Omnibus).", "content": "Im Fuhrpark der Braunschweiger Verkehrs-GmbH befinden sich zurzeit moderne Niederflurbusse vier namhafter Hersteller MAN, Mercedes-Benz, Neoplan und Solaris. Mit der Marke MAN ist die Stadt Braunschweig besonders verbunden, da das MAN-Logo den Braunschweiger Burglöwen zeigt. Das kommt daher, dass MAN den ehemaligen Braunschweiger Hersteller Büssing und somit auch dieses Symbol übernahm. Die Fahrzeuge der Verkehrs-GmbH haben typische Merkmale wie die rote Bauchbinde und weitere Besonderheiten.", "section_level": 1}, {"title": "Straßenbahn.", "content": "Das Straßenbahnnetz umfasst 6 Linien mit einer Spurweite von 1100 mm und wird hauptsächlich von Niederflurwagen befahren. Die neueste Generation von Triebwagen bilden 18 Solaris Traminos mit einer Länge von 36,0 m und ersetzen einen Großteil der verbliebenen Hochflurwagen. Um im Planbetrieb einen vollständig barrierefreien Zugang zu gewährleisten, werden sieben Triebwagen des Typs \"Tramino Braunschweig II\" beschafft. Diese werden von Stadler Pankow gebaut und werden seit dem 22. August 2019 ausliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Künftige Entwicklung.", "content": "Mit einer geplanten RegioStadtBahn sollte das Braunschweiger Umland nach dem Karlsruher Modell an die Innenstadt angeschlossen werden. In der Stadt sollten Gleise der Braunschweiger Straßenbahn genutzt, im Umland sollten Strecken der Deutschen Bahn befahren werden. Geplant waren Endpunkte in Salzgitter, Goslar, Bad Harzburg, Schöppenstedt, Gifhorn und Uelzen. Weil die Braunschweiger Straßenbahn eine Spurbreite von 1100 mm hat, wurde die Innenstadtstrecke der RegioStadtBahn in Vorleistung mit einem Dreischienengleis ausgerüstet. Die erste Ausbaustufe der RegioStadtBahn sollte 2014 in Betrieb genommen werden. Da die Eisenbahnstrecken des Umlandes nicht elektrifiziert sind, sollten wegen der gemischt befahrenen Durchfahrtsstrecke Hybrid-Fahrzeuge angeschafft, die ihren Fahrstrom sowohl über einen eigenen Dieselgenerator als auch aus der städtischen Oberleitung (15 kV bzw. 600 V) beziehen. Aufgrund stark gestiegener Kosten dieser Fahrzeuge wurde allerdings das Projekt im Jahr 2010 beendet. Stattdessen wird nun ein Alternativkonzept geplant, das ebenfalls zum Jahr 2014 in Betrieb gehen soll und eine bessere Verknüpfung des Bahn-Regionalverkehrs mit dem Braunschweiger Stadtverkehr vorsieht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die BSVG betreibt den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Stadtgebiet sowie teilweise im Großraum Braunschweig mit mehreren Bus- sowie Straßenbahnlinien zusammen mit anderen Verkehrsunternehmen innerhalb der Verkehrsverbundes Region Braunschweig (VRB). Das Unternehmen beförderte im Jahr 2018 40,4 Mio. Fahrgäste. ", "tgt_summary": null, "id": 2206036} {"src_title": "Trinomial Triangle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Nach einer Theorie leitet sich der Name von den Aymara-Worten \"qulla\" und \"wayu\" her – das eine heißt \"Kräutermedizin\", das zweite \"tragen\". Die Callawayas wären demnach \"Heilkräuter-Tragende\". (Nach Oblitas Poblete, Cochabamba 1970, zitiert in Ina Rösing, Die Verbannung der Trauer, zuerst Nördlingen 1987). In der frühen Kolonialzeit wurden jedoch die Schreibweisen Kallawaya (Callahuaya), Calavaya und Carabaya gleichwertig verwendet und es entstanden die \"Provinzen\" Hatun Calavaya(Groß-Calavaya) und Calavaya la chica (Klein-Caravaya). Erstere umfasste das östliche Andenhochland von der Cordillera de Carabaya (daher der Name) bis zur aktuellen peruanisch-bolivianischen Grenze, letztere ab der Grenze bis zu heutigen Provinz Larecaja in Bolivien. Interessant war das Gebiet bis in die jüngere Zeit aufgrund seiner Goldvorkommen und weil es Zugänge zum Tiefland gibt. In der Geschichte wurde das Kallawaya-Volk in erster Linie als Händler, Kunsthandwerker (Amulette) und natürlich als Heiler wahrgenommen. Bekannt ist aber auch die Abbildung des indigenen Chronisten Felipe Guaman Poma de Ayala aus dem Werk \"Nueva Corónica y Buen Gobierno\". Auf Seite 331 sieht man die Darstellung des Inka-Herrscherpaares Topa Yupanqui und Mama Ocllo getragen in einer Sänfte. In der Abbildung liest man: \"llevan al ynga los yndios callauaya\" – \"Callauaya-indios tragen den Inka\".", "section_level": 1}, {"title": "Region.", "content": "Die Kallawaya gehören zu einer quechuasprachigen Ethnie, die im Nordosten des Titicaca-Sees lebt, und zwar an der Grenze von Bolivien zu Peru im Bereich der Cordillera Apolobamba und der Cordillera Muñecas in den Anden.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Bekannt ist das Kallawaya-Volk durch seine Heilkunde, in welcher Medizin aus pflanzlichen, tierischen und mineralischen Produkten mit Ritualen verbunden wird. Die Webarbeiten des Kallawaya-Gebietes sind herausragend in ihrer Technik und Verarbeitung. Der typische Tanz der Kallawaya-Ethnie ist der Qantu (Khantu), welcher auf Panflöten (Sikus) begleitet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Die Kallawaya sprechen im Allgemeinen Quechua, jedoch verwenden die Heiler eine besondere Geheimsprache, \"Machchaj-Juyai\" oder \"Callahuaya\" genannt, die sich durch die Vermischung des früher in dieser Region gesprochenen Puquina mit dem Quechua entwickelt hat. Der Wortschatz entstammt dabei hauptsächlich dem Puquina, die Morphologie dem Quechua.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kallawaya (manchmal auch \"Qallawaya\", span. \"Callahuaya\") ist der Name einer Ethnie in Bolivien und zugleich die Bezeichnung für deren Medizinmänner bzw. Heiler, die auf Grund ihrer Heilkünste bei Indigenen in bestimmten Regionen der Anden bekannt sind. ", "tgt_summary": null, "id": 2249734} {"src_title": "Donald R. Griffin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Salamé gehört der griechisch-katholischen Religionsgemeinschaft im Libanon (Melkiten) an. Er hat zwei Töchter; die ältere, Léa Salamé (* 1979), ist in Frankreich als Rundfunk- und Fernsehjournalistin tätig. Nach dem Studium der Politikwissenschaften und Literaturwissenschaften an der Université Saint-Joseph in Beirut wurde er Professor an der Amerikanischen Universität Beirut und an seiner Alma mater. Im Jahre 1987 wurde er CERI-CNRS-Forschungsdirektor am Institut d’études politiques de Paris \"(Sciences Po)\", wo er bis zu seiner Emeritierung als Professor tätig war. Salamé war 2010 Mitbegründer der \"Paris School of International Affairs\" (PSIA) und deren erster Dekan. Seit 2011 gehört Ghassan Salamé dem Board des Schweizer Zentrums für humanitären Dialog an. 2017 wurde er als auswärtiges Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Als Wissenschaftler beschäftigt er sich mit der Politik im Nahen Osten, der dortigen Demokratisierung und den religiös-politischen Konflikten. Er forschte über die Rolle der Kultur in den internationalen Beziehungen sowie über praktische Erfahrungen der arabischen und islamischen Welt. Von 2000 bis 2003 war er libanesischer Kulturminister in der Regierung des Premierministers Rafiq al-Hariri. In dieser Funktion war er auch Vorsitzender der Ministerkonferenz der Organisation internationale de la Francophonie (Zusammenschluss der französischsprachigen Länder). Er war im Jahr 2003 politischer Berater von Sérgio Vieira de Mello, dem UNO-Sonderbeauftragten im Irak. Anders als dieser überlebte Salamé den Bombenanschlag auf das Canal Hotel in Bagdad am 19. August 2003. Von 2003 bis 2007 sowie erneut 2012 war er Berater des UNO-Generalsekretärs (Kofi Annan bzw. Ban Ki-moon). Eine erneute Nominierung als Kulturminister in der libanesischen Regierung Nadschib Miqati im April 2005 lehnte er aus politischen und beruflichen Gründen ab. Am 22. Juni 2017 wurde er von den Vereinten Nationen zum Leiter der United Nations Support Mission in Libya (UNSMIL) als Nachfolger von Martin Kobler ernannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ghassan Salamé,, (* 1951) ist ein libanesischer Politikwissenschaftler, Politiker und UN-Berater. Er ist emeritierter Professor für Internationale Beziehungen an der Sciences Po in Paris. Salamé war von 2000 bis 2003 Kulturminister des Libanon; seit 2017 ist er Leiter der United Nations Support Mission in Libya (UNSMIL). Am 2. März 2020 reichte er seinen Rücktritt ein.", "tgt_summary": null, "id": 1819374} {"src_title": "Christoph Meinel (Informatiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Häufigkeit.", "content": "Zerebrale kavernöse Fehlbildungen sind zumeist nicht erblich und treten bei rund 0,5 Prozent der Bevölkerung auf. Fehlbildungen im Gehirn können aber durch familiär-vererbte Mutationen in den Genen CCM1, CCM2 oder CCM3 auftreten. Hieran leidet etwa eine von 3000 Personen. Die Mutation im Gen CCM3 geht mit einem frühen Einsetzen und schweren Verlauf einher. Bei der Autopsie fallen asymptomatische Kavernome des zentralen Nervensystems in 0,3–1 % der Fälle auf. Kavernome werden mitunter zufällig bei einer Magnetresonanztomographie gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Kavernome können durch epileptische Anfälle oder neurologische Ausfallserscheinungen (Lähmungen, Sinnesstörungen etc.) auffällig werden. Wichtigste Komplikation ist die Hirnblutung. Für die Blutungswahrscheinlichkeit gibt es keine zuverlässigen Daten. Die Schätzungen belaufen sich, je nach Größe des Befundes, auf 0,5 % bis 10 % pro Jahr.", "section_level": 1}, {"title": "Pathologie.", "content": "Histologisch bestehen Kavernome aus mittel- bis großlumigen pathologischen Blutgefäßen, deren dünne Wände häufig exzentrisch fibrosiert erscheinen. Im Gegensatz zu arteriovenösen Malformationen ist in Kavernomen weder eine arterielle noch eine venöse Differenzierung nachweisbar. In der Umgebung finden sich häufig Ablagerungen von Blutabbauprodukten (Hämosiderin) als Hinweis auf ältere Einblutungen. Trotz dieser Einschränkung ist ein Kavernom eine arteriovenöse Malformation und kein Hämangiom.", "section_level": 1}, {"title": "Genetik.", "content": "Die meisten Kavernome treten sporadisch auf, ohne dass eine erkennbare Erbkrankheit vorliegt. Selten ist ein familiäres Auftreten, die sogenannte Kavernomatose. Bei den Betroffenen (bei denen häufig mehrere Kavernome auftreten) konnten unter anderem Mutationen der Gene \"CCM1\", \"CCM2\" oder \"CCM3\" nachgewiesen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung.", "content": "Insbesondere nach Blutung oder bei nicht anders kontrollierbaren epileptischen Anfällen werden Kavernome durch eine Operation entfernt. Die Operationsindikation wird bei asymptomatischen Zufallsbefunden eher zurückhaltend gestellt. In vorklinischen Studien verhinderte von mehr als 5000 zugelassenen Verbindungen vor allem Indirubin-3-Monoxime, das bei Leukämien eingesetzt wird, Verwachsungen in menschlichen Blutgefäßzellen. Zudem löst es nur geringe Nebenwirkungen aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kavernom (lat. \"Haemangioma cavernosum\") ist eine arteriovenöse Malformation, also eine Gefäßmissbildung, und kann prinzipiell in allen Geweben vorkommen. Klinische Relevanz haben in erster Linie Kavernome des zentralen Nervensystems, also des Gehirns und des Rückenmarks. In der englischsprachigen wissenschaftlichen Literatur werden die Bezeichnungen \"cerebral cavernous malformation (CCM)\" und \"cavernoma\" synonym verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 2193763} {"src_title": "DJ-Mixer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film erzählt die Geschichte von Sing, einem ehemaligen Shaolin und Meister des Kung Fu, der sich nun durchs Leben schlägt. Dieser lernt eines Tages den gealterten Fung kennen, der einst ein großer Fußballstar gewesen ist und aufgrund seiner Erfolge den Namen \"Goldenes Bein\" trug. Dieser wurde damals jedoch, nachdem er selbst überheblich und korrupt war, von seinem damaligen Mannschaftskameraden Hung hintergangen, der zudem seine Schergen beauftragte, Fungs Knie zu brechen, um seiner Karriere ein abruptes Ende zu bereiten. Hung ist heute Trainer der erfolgreichen, aber finsteren Teufelsdrachen (im Original \"Evil Team\"), Fung hingegen kam nie wieder richtig auf die Beine. Nachdem Fung Sing kennengelernt hat, ist er ganz begeistert von Sings Fertigkeit, hat dieser doch einen ungemein festen Tritt (daher \"Bein aus Stahl\") und überredet ihn, sein Kung Fu zum Fußballspielen einzusetzen und will ihn trainieren. Nicht nur Sing, auch seine fünf anderen Brüder waren mit ihm als Kinder in dem Shaolin-Kloster und wurden zu Kung Fu-Meistern. Als Sing versucht, diese ebenfalls zum Fußballspiel und der Gründung einer Mannschaft zu überreden, wiegeln diese allerdings ab. Später, nachdem alle noch ein Mal in sich gegangen sind, kommt es doch zur Gründung der Mannschaft namens \"Kung Fußballer\" und diese beginnen mit dem Training. Hier zeigt sich jedoch, dass die ehemaligen Shaolin nicht nur kaum Ahnung vom Fußball selbst haben, sondern dass diese, Sing ausgenommen, in ihrem Kung Fu stark eingerostet sind. Nach einem harten Testspiel gegen einige Raufbolde, werden ihre Fähigkeiten und ihr Geist jedoch wieder aktiviert. Von nun an steigert sich die Mannschaft ständig und nimmt schließlich sogar am nationalen Turnier teil. Nach meist mühelos errungenen Siegen stehen die \"Kung Fußballer\" im Endspiel den \"Teufelsdrachen\" gegenüber. Diese wurden durch Spritzen derart gedopt, dass sie nun sogar den Shaolin in ihren Fähigkeiten überlegen scheinen und sie regelrecht vorführen und mit ihrer harten Spielweise niedermachen. Nun droht auch noch der Spielabbruch, weil die \"Kung Fußballer\" durch die zahlreichen ausgefallenen Spieler bereits in rapider Unterzahl spielen. Fung kommt in Personalnot, da kein Ersatzspieler mehr zur Verfügung steht, der die Mindest-Spielerzahl erfüllen könnte. In diesem Moment erscheint die Bäckerin Amui, mit der sich Sing zuvor schon angefreundet hatte, und bietet an, den schwer verletzten Torwart zu ersetzen. Amui, die ebenfalls Shaolin Kung Fu beherrscht, bewirkt tatsächlich die Wende und der Sieg kann errungen werden. Letztlich wird Hung lebenslang wegen Dopings gesperrt, während das Kung Fu-Liebespärchen Sing und Amui im Land eine neue Kampfsportbegeisterung auslöst.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film gewann bei den 21. Hong Kong Film Awards unter anderem in den Kategorien bester Film, beste Regie, bester Darsteller (Stephen Chow), bester Nebendarsteller (Wong Yat-Fei) und beste visuelle Effekte. Außerdem gewann er die Preise für den besten Film, den Besten Darsteller (Stephen Chow) und den besten Nebendarsteller (Wong Yat-Fei) bei den 7. Golden Bauhinia Awards.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films: „Mit viel Sinn für Slapstick inszenierter, artistisch und kameratechnisch furios komponierter Mix aus Martial-Arts-, Fußballfilm und sentimentalem Hongkong-Drama. Die gegenüber dem Original um gut 20 Minuten gekürzte internationale Fassung büßt viel an Charme und Logik ein.“", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Shaolin Kickers () ist eine Action-Filmkomödie aus Hongkong aus dem Jahr 2001. Regie führte Stephen Chow, der ebenfalls die Hauptrolle spielt. Mit diesem Film gelang ihm der internationale Durchbruch. In China entwickelte sich der Film bei Erscheinen zum dort erfolgreichsten Film aller Zeiten. Dieser Erfolg wurde nur später vom Nachfolgefilm Kung Fu Hustle, bei dem Stephen Chow ebenfalls Regie und Hauptrolle innehatte, übertroffen. ", "tgt_summary": null, "id": 532904} {"src_title": "Ableton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Jugend.", "content": "El Inca Garcilaso de la Vega war der Sohn des spanischen Conquistadors \"Capitán\" Sebastián Garcilaso de la Vega y Vargas (ca. 1500–1559) und einer Nichte des Inka-Herrschers Huayna Cápac (\"Wayna Qhapaq\"), genannt Isabel Suárez Yupanqui, geborene Chimpu Ocllo (\"Uqllu\"). Gómez’ Vater stammte aus dem hochadeligen extremenischen Ricohombre-Geschlecht der Suárez de Figueroa und war ein Neffe des damals sehr bekannten Dichters Garcilaso de la Vega († 1536). Zur Verwandtschaft seines Vaters gehörten weitere bekannte Renaissance-Dichter wie Jorge Manrique († 1479) und der Marquis von Santillana († 1458). Der Junge wuchs im Haus eines spanischen Freundes in Cuzco mit seinen beiden jüngeren Geschwistern, Garcilaso und Leonor, bei seiner Mutter auf, wurde zweisprachig in Quechua und Spanisch erzogen und genoss zusammen mit anderen Abkömmlingen der Inkaherrscher und der führenden Conquistadoren in der ehemaligen Inka-Hauptstadt eine hervorragende Ausbildung. Mütterlicherseits hatte sein Großvater Huallpa Túpac Yupanqui (1481–1533) als Vollbruder des Inkas eine herausragende Stellung in der Reichsverwaltung innegehabt, und ein Großonkel und verschiedene frühere Inka-Offiziere verkehrten regelmäßig im Hause der \"Palla\" („Edelfrau“) Chimpu Ocllo und vermittelten den Kindern ihr Wissen. Auch sein Onkel Francisco Huallpa Túpac Yupanqui, der jüngere Bruder seiner Mutter, lebte im Haus und hatte auch später noch Kontakt zum Inca Garcilaso, als dieser schon in Spanien lebte. 1542 siedelten sie in ein eigenes Haus an der zentralen Plaza Cusipata um, während der Vater in der Stadtregierung tätig war. Die Wirren des Bürgerkriegs (1544–1548) erlebte der etwa 9-jährige Gómez mit, als das Haus in Abwesenheit seines Vaters von verfeindeten Conquistadoren tagelang belagert und die Familie mit dem Tod bedroht wurde. Nach der Wiederherstellung der Ordnung durch den königlich ernannten Präsidenten der \"Audiencia\", Don Pedro de la Gasca, trennte sich Sebastián Garcilaso de la Vega von seiner indianischen Lebensgefährtin, mit der er wie praktisch alle Conquistadoren nicht offiziell verheiratet war, und heiratete die Spanierin Luisa Martel de los Ríos, mit der er weitere Kinder bekam. Das entsprach der damaligen Politik des spanischen Indienrates, die von strengen Moralvorstellungen und dem Protorassismus der in Spanien herrschenden Blutreinheitsideologie geprägt war und den irregulären Verbindungen der spanischen Führungsschicht mit Indianerfrauen ein Ende bereiten wollte. Die Vermischung zwischen Spaniern und Indigenen wurde nach offizieller Doktrin als Gefahr für die künftige Entwicklung der Kolonie begriffen. El Inca Garcilaso de la Vega kritisiert dieses Verhalten seines Vaters, das er mit etwa 12 Jahren miterleben musste, später im VI. Buch seiner \"Comentarios\" (1609) recht offen.", "section_level": 2}, {"title": "Auswanderung und Frühwerk.", "content": "Nach dem Tode seines Vaters reiste er 1560 als knapp 20-Jähriger nach Spanien, da sein Vater ihm Geld mit der Auflage vermacht hatte, in Spanien zu studieren. Dort angekommen und von Verwandten seines Vaters gut aufgenommen – vor allem in Montilla im Haus seines Onkels Alonso de Vargas y Figueroa († 1570), der ihm nach der Ankunft 1561 zu einer Vaterfigur wurde –, versuchte er, bei Hof bestimmte Vorrechte geltend zu machen, die ihm nach seiner Meinung als ältestem Sohn und – wie er meinte – Erben eines spanischen Adligen, der der ersten Conquistadoren-Generation angehört hatte und von 1554 bis 1556 sogar Gouverneur (\"Corregidor\") von Cuzco gewesen war, zustanden. Dies wurde ihm jedoch wegen dessen angeblicher Beteiligung an der gegen die Krone gerichteten Rebellion des Gonzalo Pizarro abgeschlagen. Das väterliche Erbe konnten ohnehin nur die ehelich geborenen, jüngeren Halbgeschwister antreten. Nach anfänglicher Enttäuschung beantragte er 1563 die Rückreise ins Vizekönigreich Peru, schob die Abreise aber immer wieder auf, bis ihm schließlich ein Sohn geboren wurde und seine eigene Mutter im fernen Peru einen anderen Spanier geheiratet hatte. Letztendlich kehrte er nie mehr nach Amerika zurück. Ab 1564 verdingte er sich als Soldat, beteiligte sich an der Niederschlagung des Moriskenaufstands (1568–1571) in der Sierra Nevada unter Juan de Austria und wurde zum königlichen Hauptmann befördert. Er setzte die Militärlaufbahn aber nicht fort, sondern zog nach Montilla und begann – finanziell durch seinen Onkel abgesichert, der ihm sein Haus vererbte – zu schreiben. Er arbeitete zunächst an Übersetzungen und schrieb verschiedene kleinere dichterische Werke, jedoch beschäftigte ihn offenbar von Anfang an der Gedanke, die Erinnerungen an das verlorene Inkareich für die Nachwelt zu dokumentieren. Inzwischen war seine Mutter 1571 gestorben. Aus Gründen, die nie ganz klar geworden sind und vermutlich mit der durch seine Herkunft und die Übersiedlung in eine völlig fremde Welt ausgelösten Identitätskrise zusammenhängen, änderte er mehrmals seinen Namen und nannte sich schließlich \"El Inca Garcilaso de la Vega\", indem er den Namen seines Vaters mit der Titelbezeichnung kombinierte, die seine adlige Abkunft mütterlicherseits zum Ausdruck brachte. Dies tat er, obwohl er zunächst dafür gekämpft hatte, als vollgültiger Erbe seines Vaters anerkannt zu werden, und wohl wissend, dass ihm der angemaßte Titel „Inca“ eigentlich nicht zustand (es durfte sich nur Inka nennen, wer in direkter männlicher Linie aus der Herrscherdynastie stammte). Nach Auffassung von Remedios Mataix sicherten ihm der bekannte Dichtername und der exotische Titel innerhalb der für ihn fremden Gesellschaft die nötige Aufmerksamkeit und gaben ihm zugleich die Außenseiterrolle, die ihm die schriftstellerische Existenz als Berichterstatter aus einer für die Spanier ihrerseits gänzlich unbekannten Welt ermöglichte. Garcilaso besaß eine Kapellenpfründe, die ihm sein Onkel beschafft hatte, und empfing um 1579 die niederen Weihen zum Kleriker. Eine weitere kirchliche Laufbahn kam aber aufgrund seiner illegitimen Herkunft nicht in Frage. Seine erste literarische Arbeit war eine Übersetzung der \"Dialoghi d’amore\" des León Hebreo aus dem Italienischen, die 1590 in Madrid veröffentlicht wurde. Das König Philipp II. gewidmete Werk war die erste gedruckte Bucherscheinung eines peruanischen Autors in Spanien. Garcilaso nutzte die Arbeit an diesem beinahe enzyklopädischen Werk des Renaissance-Neuplatonismus, um sich in Eleganz und Stilsicherheit einzuüben und sein Allgemeinwissen zu vertiefen. Nach dem Tod seiner Tante siedelte er sich 1591 in Córdoba an und gewann Zugang zu den dortigen humanistischen Kreisen. Er schaffte sich eine gut sortierte Bibliothek an und las und kommentierte die darin befindlichen Werke ausgiebig. El Inca Garcilaso sprach gut Latein, studierte historische Werke von Plutarch und Julius Caesar ebenso wie die zeitgenössischen Chroniken der Entdeckung und Eroberung Amerikas und las die damals populären italienischen Dichter wie Ariost oder Boccaccio. Als erstes Buch, das sich mit der Neuen Welt beschäftigt, veröffentlichte Garcilaso 1605 eine Chronik der Entdeckungsreisen Hernando de Sotos in Florida (\"La Florida del Inca\"), für die er die Berichte verschiedener Informanten zusammentrug. In der Schilderung der Entdeckungsreisen durch Inca Garcilaso erkennen einige Ausleger verdeckte Angriffe auf die Politik Spaniens in Peru, an dessen Eroberung seinerzeit auch Hernando de Soto zusammen mit Francisco Pizarro und dem Vater des Verfassers teilgenommen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Wirken als Historiker.", "content": "Sein schon seit 1586 angekündigtes und vorbereitetes, aber erst 1609 in Lissabon veröffentlichtes Hauptwerk, die „Wahrhaftigen Kommentare über die Incas“ (\"Comentarios Reales de los Incas\"), verfasste er aus der Erinnerung an die mündlichen Überlieferungen, die ihm aus seiner Familie und Ausbildung bekannt waren, ergänzt durch Auskünfte, die er bei in Peru lebenden Verwandten und Bekannten einholte. Sein Anliegen war es, dem spanischen Leser anhand der Geschichte der Inka von ihren mythischen Ursprüngen bis zum Sieg des Atahualpa (\"Atawallpa\") über seinen Halbbruder Huáscar (\"Waskar\") die andine Wirklichkeit nahezubringen. Das Buch endet mit der Niederlage des aus der Sicht Garcilasos rechtmäßigen Inkas Huáscar und dem anschließenden Blutbad, das Atahualpa am Vorabend der Eroberung des Reiches durch die Spanier unter den Verwandten und Anhängern seines Thronrivalen anrichten lässt und dem Garcilasos Mutter nur knapp entkommen war. Der Erscheinungsort des Werkes erklärt sich aus der Widmung an die Herzogin von Bragança, Prinzessin Katharina von Portugal (1540–1614), eine Enkelin König Manuel I. von Portugal. Um 1612/13 stellte er als zweiten Teil der \"Comentarios\" die „Allgemeine Geschichte Perus“ (\"Historia General del Perú\") fertig, in welcher die Ereignisse der Eroberung Perus durch Francisco Pizarro, die Bürgerkriege zwischen den Conquistadoren und das Schicksal der Nachfahren der Inkaherrscher bis zur Hinrichtung des letzten Inkakönigs Túpac Amaru (1572) beschrieben werden. Dieses Werk erschien postum im Jahr nach seinem Tod, 1617, in Córdoba. Einige Ausleger sehen im ersten Teil seiner Kommentare eine Hommage des Incas an seine Mutter und deren Familie, während er sich im zweiten Teil mit der Rolle seines Vaters in den Wirren und Streitigkeiten nach der Conquista auseinandersetze und dessen Verhalten zu erklären und rechtfertigen suche (Don Sebastián Garcilaso hing der Ruf der Illoyalität an, da er seine Partei oft gewechselt haben soll; unter Peruveteranen gab man ihm den Spitznamen „der Getreue für drei Stunden“). Aus dieser Interpretation heraus betrachten einige den ersten Teil seines Hauptwerks als Anklage gegen den untreuen Vater, die sich als Protest des Inkas gegen den Raub seiner Heimat darstellt, während im zweiten Teil eine Versöhnung mit dem Vater stattfinde, die mit dem Heimischwerden des Incas Garcilaso in seiner neuen, spanischen Heimat einhergeht. Die letzten Lebensjahre widmete er der Überarbeitung einer von der Inquisition verbotenen Dichtung seines Vorfahren Garci Sánchez de Badajoz († 1526), dessen Familiengeschichte und Genealogie er bereits 1596 auf Vorschlag eines Freundes niedergeschrieben hatte. Das umstrittene Werk, die \"Liçiones de Job apropiadas a las pasiones de amor\", war eine parodistische Travestie des biblischen Hiob-Buches; und El Inca – als Kleriker selbst im kirchlichen Dienst stehend – versucht, die verfänglichsten Passagen in eine für die Kirchenzensur annehmbare Form umzudichten. Der Inca Garcilaso de la Vega starb am 23. April 1616 im Alter von 77 Jahren. Er wurde in einer von ihm gestifteten Seitenkapelle in der Kathedrale von Córdoba bestattet und ließ sein Epitaph mit einer selbst verfassten Grabinschrift versehen. Zur Zeit des Aufstands von José Gabriel Condorcanqui im achtzehnten Jahrhundert wurde die Veröffentlichung der \"Comentarios Reales\" in Lima durch Karl III. auf Grund ihres „gefährlichen Inhalts“ verboten. Das Buch wurde auf dem amerikanischen Kontinent zum ersten Mal erst 1918 wieder gedruckt, wenn auch vorher einzelne Exemplare im Umlauf waren. Eine Besonderheit in der Biografie und im Werk Garcilasos, die ihn von anderen Chronisten der Kolonisation Amerikas unterscheidet, besteht darin, dass er seine spanischen Wurzeln bis in die Herkunftsgesellschaft seines Vaters hinein zurückverfolgt hat und Teil einer „alten“ Kultur wurde, die auf ihn ebenso fremdartig „neu“ wirken musste wie für die ursprünglichen Entdecker die „Neue Welt“ selbst. Als einziger in Amerika geborener Schriftsteller mestizischer Herkunft hat er den Weg einer Auswanderung in umgekehrter Richtung vollzogen und ist nicht in der Kolonialgesellschaft geblieben und deren Teil geworden, sondern in die „alte Welt“ ausgezogen. Wiewohl er in der südamerikanischen Geschichtsschreibung als \"der\" Mestize schlechthin gilt, lässt er sich daher kaum als typischer Vertreter lateinamerikanischer \"Mestizaje\" betrachten und mit jenen indianischen, mestizischen oder kreolischen Autoren vergleichen, die immer Teil der Kolonialgesellschaft waren und die kontinentalspanische Wirklichkeit nie aus erster Hand zur Kenntnis nehmen konnten. Bei Inca Garcilaso de la Vega findet daher weniger Vermischung als vielmehr tatsächliche Gegenüberstellung der inkaischen/andinen mit der hispanischen/okzidentalen Kultur statt, ohne die Gegensätze in einem neuen kulturellen Kontext wie der \"Mestizaje\" aufzuheben. Nostalgie und Heimweh nach dem Verlorenen, sei es die untergegangene Kultur der Inka oder der Verlust der ursprünglichen Heimat, stehen damit in Garcilasos Werk stärker im Vordergrund als bei den in der kreolischen Umwelt beheimateten Geschichtsschreibern.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Das Stadion in Cuzco (\"Estadio Garcilaso de la Vega\") wurde 1950 nach ihm benannt. Eine Universität in Lima trägt ebenfalls seinen Namen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der historische Roman \"Das Schwert und der Mond\" von Laura Pariani behandelt das Leben des Inca Garcilaso de la Vega.", "section_level": 1}], "src_summary": "El Inca Garcilaso de la Vega (»El Inca«; * 12. April 1539 in Cuzco, Peru, als Gómez Suárez de Figueroa; † 23. April 1616 in Córdoba (Spanien)) war ein peruanischer Schriftsteller und anerkannter Chronist der Geschichte der Inka sowie der Eroberung Perus durch die Spanier.", "tgt_summary": null, "id": 1007503} {"src_title": "Riding the Bullet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Höhendefinitionen.", "content": "Im Allgemeinen wird erwartet, dass Höhen können durch die unterschiedliche Schwerkraft am Äquator und an den Polen aber nicht gleichzeitig geometrisch (1.) und physikalisch (2.) korrekt sein. Um Punkt 2. zu erfüllen, müssen Punkte das gleiche Schwerepotential aufweisen und somit auf einer Äquipotentialfläche der Schwere liegen. Nur ist die Schwerkraft an den Polen 1/189 stärker als am Äquator, so dass diese an den Polen um 1/189 enger zusammen liegen. Daher werden einige rein geometrisch bzw. physikalisch definierte Höhen verwendet: Beim Nivellement erhält man abweichende Höhendifferenzen, wenn man entlang verschiedener Wege nivelliert. Grund für diesen sogenannten \"theoretischen Schleifenschlussfehler\" ist, dass die Höhenübertragung entlang der nicht parallelen Äquipotentialflächen erfolgt, die Differenzen aber in Meter gemessen werden. Um die Widersprüche zu beseitigen, ist für ausgedehnte Gebiete mit größeren Höhendifferenzen eine Berücksichtigung des Schwerefeldes notwendig. Für die Praxis sind verschiedene metrische Höhensysteme, die die Schwere berücksichtigen, entwickelt worden: Zwischen den Höhensystemen bestehen merkliche Unterschiede, die im Hochgebirge Größenordnungen von Zentimetern bis Dezimetern pro Kilometer erreichen können. Die Unregelmäßigkeiten im Erdschwerefeld wurden seit Ende des 19. Jahrhunderts unter den Begriffen Lotabweichung bzw. Schwereanomalie und Geoid erforscht und heute ausreichend genau messtechnisch erfasst.", "section_level": 1}, {"title": "Ellipsoidische Höhen.", "content": "Geometrisch definierte Höhen werden heute als ellipsoidische Höhe \"h\" bezeichnet. Sie geben den Abstand eines Punktes von einem geodynamisch definierten Referenzellipsoid entlang der Ellipsoidnormalen an. Zwei Punkte gleicher ellipsoidischer Höhe liegen jedoch nicht auf derselben Äquipotentialfläche, so dass zwischen ihnen Wasser fließen kann. Ellipsoidische Höhen können direkt mittels GPS bestimmt werden. Eine einfache Umrechnung von nivellierten in ellipsoidische Höhen ohne Kenntnis der Schwerestörungen ist nicht möglich. Alternativ können ellipsoidische Höhen durch Anlegen eines Raumpolygonzuges bestimmt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Geopotentielle Koten.", "content": "Eine Geopotentielle Kote \"C\" ist die negative Schwerepotentialdifferenz eines Oberflächenpunktes der Erde zum Geoid. Punkte mit einer gleichen geopotentiellen Kote bilden eine Äquipotentialfläche. Da es sich um eine Schwerepotentialdifferenz handelt, ist die SI-Einheit Joule pro Kilogramm (J/kg) bzw. (m2/s2). Zum Teil werden auch \"geopotential units\" (gpu) als Einheit verwendet (1 gpu = 10 J/kg). Früher wurden geopotentielle Koten auch in der Einheit \"geopotentieller Meter\" (gpm) und davon abgeleitet \"geopotentieller Dekameter\" (gpdm) angegeben. 1 gpm = 10 gpdm entspricht 9,80665 J/kg. Der Betrag entspricht dem der dynamischen Höhe. Geopotentielle Koten können aus nivellierten Höhenunterschieden formula_2 und Schweremessungen formula_3 bestimmt werden. bzw.", "section_level": 2}, {"title": "Dynamische Höhen.", "content": "Dynamische Höhen \"H\" werden aus den Geopotentiellen Koten in der Regel mit der Normalschwere auf Meeresniveau bei 45° Breite formula_6 in die Dimension Meter umgerechnet. Sie drücken den Abstand aus, den die Äquipotentialflächen bei formula_6 hätten. Der tatsächliche (metrische) Abstand variiert allerdings aufgrund der geringeren Schwerebeschleunigung am Äquator gegenüber den Polen um etwa formula_8. Dynamische Höhen sind wegen der großen dynamischen Korrektionen für die geodätische Praxis unbrauchbar. Sie ergeben sich aber direkt durch eine Umskalierung der geopotentiellen Kote. Bedeutung haben sie in der synoptischen Meteorologie und Atmosphärenforschung (Hauptdruckflächen).", "section_level": 2}, {"title": "Orthometrische Höhen.", "content": "Die orthometrische Höhe \"H\" resultiert aus dem Abstand entlang der gekrümmten Lotlinie zwischen einem Punkt auf der Erdoberfläche und dem Geoid. Die geopotentiellen Koten werden mit der mittleren Schwerebeschleunigung formula_11 entlang der Lotlinie umgerechnet. Die Schwere kann im Erdinneren nicht gemessen werden, so dass sie nur durch Aufstellen einer Hypothese über die Masseverteilung berechnet werden kann. Orthometrische Höhen sind somit hypothesenbehaftet. Punkte gleicher orthometrischer Höhe liegen in der Regel nicht auf der gleichen Niveaufläche. Die Abweichung zwischen der ellipsoidischen und der orthometrischen Höhe wird Geoidundulation formula_14 genannt. Sie beträgt global bis zu 100 m, innerhalb der Schweiz z. B. maximal 5 m.", "section_level": 2}, {"title": "Normalhöhen.", "content": "Normalhöhen formula_16 beschreiben den Abstand eines Punktes entlang der leicht gekrümmten normalen Lotlinie (vgl. oberste Abb.) vom Quasigeoid. Sie wurden von dem sowjetischen Geophysiker Michail Sergejewitsch Molodenski entwickelt und sind – anders als orthometrische Höhen – hypothesenfrei bestimmbar: Dabei wird für die Umrechnung der geopotentiellen Koten die mittlere Normalschwere formula_18 benutzt: Die Abweichung zwischen der ellipsoidischen Höhe und der Normalhöhe wird Höhenanomalie oder Quasigeoidhöhe formula_20 genannt und beträgt in Deutschland zwischen 36 und 50 m: Orthometrische und Normalhöhen unterscheiden sich wegen der Abweichung der tatsächlichen Schwere formula_11 von der Normalschwere formula_18. Die Unterschiede können im Hochgebirge bis zu einem Meter oder mehr betragen, im Flachland liegen sie oft nur im Millimeterbereich; in den alten Bundesländern betragen sie −5 bis +4 cm.", "section_level": 2}, {"title": "Normal-orthometrische Höhen.", "content": "Liegen keine Schweremessungen vor, kann die Schwerekorrektur der beobachteten Höhenunterschiede nur mit der Normalschwere durchgeführt werden. Die abgeleiteten Höhen nennt man dann normal-orthometrische Höhen oder sphäroidisch-orthometrische Höhen \"H\". Die Abweichungen zu Normalhöhen fallen gering aus, da sich die Korrekturen nur wegen des kleinen Anteils des Oberflächenfreiluftgradienten unterscheiden.", "section_level": 2}, {"title": "Korrektionen.", "content": "Die eigentliche Messgröße der Höhenmessung sind keine Höhen über dem Meeresspiegel, sondern Höhenunterschiede formula_26. Diese werden in der Landesvermessung üblicherweise durch Nivellement bestimmt. Um die gemessenen Höhenunterschiede formula_27 in eine der Höhendefinitionen umzurechnen, sind Korrektionen formula_28 anzubringen.", "section_level": 1}, {"title": "Dynamische Korrektion.", "content": "Durch dynamische Korrektion lassen sich die nivellierten Höhenunterschiede in dynamische Höhenunterschiede umrechnen.", "section_level": 2}, {"title": "Orthometrische Korrektion.", "content": "Bei der orthometrischen Korrektion kommen zum streng bestimmbaren dynamischen Anteil zwei hypothesenbehaftete ortsabhänge Anteile. Unter der Annahme der mittleren Erdkrustendichte von 2,67 g/cm3 gilt für die mittlere Schwere formula_11:", "section_level": 2}, {"title": "Normale Korrektion.", "content": "Analog dazu können mit der normalen Korrektion Normalhöhenunterschiede berechnet werden. Hier werden anstelle der mittleren Schweren formula_11 die hypothesefreien mittleren Normalschweren formula_18 verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Normal-orthometrische Korrektion.", "content": "Bei der normal-orthometrischen Korrektion wird anstelle der gemessenen Schwere formula_3 die Normalschwere formula_38 zur dynamischen Korrektion benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Übersicht.", "content": "Roter Text: Nachteilige Eigenschaft der jeweiligen Höhendefinition. \"(-), (--), (---)\": Stärke der Nachteile. Grüner Text: Vorteilhafte Eigenschaft der jeweiligen Höhendefinition.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Höhe wird in der Geodäsie der lotrechte Abstand eines bestimmten Punktes von einer Referenzfläche bezeichnet. Befindet sich dieser Punkt an der Erd- bzw. Geländeoberfläche, spricht man auch von der Geländehöhe oder der geographischen Höhe. Mit der Höhe als dritter Koordinate – neben der geographischen Breite und Länge bzw. dem Rechts- und Hochwert eines kartesischen Koordinatensystems – kann die Lage eines jeden Punktes an, über oder unter der Erdoberfläche eindeutig beschrieben werden. Als Höhenreferenzfläche im Sinne der höheren Geodäsie können verschiedene geometrische Figuren dienen, beispielsweise das Geoid, ein Quasigeoid oder ein national gültiges, dem jeweiligen Land angepasstes Referenzellipsoid. Als Nullniveau einer solchen Bezugsfläche wurde meist jener mittlere Meeresspiegel festgelegt, der sich aus langjährigen Pegelmessungen einer geeigneten Küstenstation ergab. Je nach Land oder Anwendung werden unterschiedliche Höhendefinitionen und unterschiedliche Nullniveaus verwendet (siehe Höhe über dem Meeresspiegel).", "tgt_summary": null, "id": 2699} {"src_title": "Gerry Weber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Streit um das Amt und Armutsstreit.", "content": "Johannes setzte sich mit aller Kraft für ein Festhalten an der strengen Regel und an der Befolgung des Armutsideals des Gründers ein. Er gehörte damit zur radikaleren Richtung der Brüder, die nach dem Tod Franz’ von Assisi in Streitigkeiten verfielen. Viele Minderbrüder, die wegen des starken Anwachsens des Ordens in ganz Europa (es waren inzwischen etwa 5000 Brüder) den Gründer nicht mehr persönlich kennengelernt hatten, sahen die radikale Armut des Franziskus als unpraktikabel an. Sie wollten die Lebensweise der Brüder an die der Benediktiner angleichen und ein Minimum an Eigentum und Absicherung erreichen. (Siehe dazu auch Armutsstreit.) Der radikalere Ordensflügel setzte im ersten Pfingstkapitel nach dem Tod des Franziskus, am 31. Mai 1227, die Wahl des Johannes Parenti gegen Elias von Cortona durch. Im gleichen Kapitel protestierte Parenti heftig gegen die Aufweichung der Regel, er nannte sie klar verständlich und durchaus befolgbar. Auf dem nächsten Pfingstkapitel 1230 versuchte Elias von Cortona, der der anderen Partei angehörte, Parenti gewaltsam zu stürzen. Doch der Umsturzversuch misslang. Parenti hatte sich als amtierender Generalminister vor den versammelten Kapitularen nackt ausgezogen, um seine Verbundenheit mit dem Prinzip der absoluten Armut auszudrücken. Um den Streit beizulegen, wurde eine Delegation von Brüdern im Anschluss an das Pfingstkapitel zu Papst Gregor IX. gesandt, um zu den strittigen Punkten eine klare Festlegung zu erreichen. Gregor IX. reagierte mit der Bulle \"Quo elongati\" und stellte darin fest, dass es in der 1223 bullierten Regel einige zweideutige und schwer verständliche Stellen gebe, dass das eigentliche Problem jedoch das Testament von Siena darstelle, das Franziskus im April 1226 kurz vor seinem Tod verfasst hatte und in dem er sein Ideal angesichts der schon zu seinen Lebzeiten zunehmenden Konflikte noch einmal radikal darlegte. Gregor IX. entschied, dass das Testament keine bindende Kraft habe. Der radikale Flügel unter Johannes Parenti hatte damit eine schwere Niederlage erlitten. Auf dem Pfingstkapitel 1232 (nach anderen Quellen vielleicht auch erst 1233) unterlag Johannes Parenti dem Elias von Cortona bei der Wahl unter tumultartigen Umständen. Die Anhänger des Elias von Cortona trugen diesen zum Kapitelsaal, brachen die Türe auf und setzten ihn schließlich auf den Platz des künftigen Generalministers des Ordens. So kürten sie ihn – ohne eigentliche Wahl – \"gewaltsam\" zum neuen Generalminister.", "section_level": 1}, {"title": "Amtsführung.", "content": "In die Amtszeit des Johannes Parenti fiel die Heiligsprechung des Franziskus am 19. Juli 1228 sowie der vom Papst und Elias von Cortona vorangetriebene Bau der Kirche San Francesco in Assisi, in die beim Pfingstkapitel 1230 die Gebeine des Franziskus feierlich übertragen wurden. Typisch für die Amtsführung von Parenti soll der Ausspruch gewesen sein: Darin zeigt sich, dass Parenti neben dem Armutsstreit auch die zunehmende Gelehrsamkeit der Brüder und ihr Engagement in der Theologie (zum Beispiel an der Universität von Paris) als eine Gefahr für die Lebensweise der Brüder ansah. Auf diese Gefahr hatte auch Franziskus schon im \"Brief an Bruder Antonius\" hingewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Johannes Parenti schrieb möglicherweise das Buch \"Sacrum Commercium Beati Francisci cum Domina Paupertate\" (\"Der Bund des Seligen Franziskus mit der Herrin Armut\"), eine allegorische Erzählung, die die erste Zeit des Ordens und die Armut glorifiziert. Andere Forscher schreiben das Werk jedoch Johannes von Parma zu.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes Parenti oder Johannes Parens (* in Carmignano, Toskana; † 28. Juni 1250) war als Nachfolger des hl. Franziskus (je nach Zählweise) der zweite Generalminister des Franziskanerordens von 1227 bis 1232. Sein Vorgänger war bis zu seinem Tod Franz von Assisi, der jedoch Elias von Cortona 1221 als Stellvertreter eingesetzt hatte, sein Nachfolger war ebenfalls Elias von Cortona. Johannes Parenti war ebenso wie Franziskus und Elias von Cortona Laie, besaß also keine Priesterweihe. Er war vor seinem Ordenseintritt Richter in Città di Castello gewesen. Er hatte vor seiner Wahl zum Generalminister wahrscheinlich im Konvent in Florenz gelebt und war Provinzialminister in Spanien gewesen. Über sein Schicksal nach seiner Abwahl und über die Umstände seines Todes ist nichts bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 2436560} {"src_title": "Einflussgröße und Zielgröße", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hypothesen und Voraussetzungen.", "content": "Für den Test bzgl. der beiden Mediane formula_1 und formula_2 gibt es drei mögliche Hypothesenpaare: Eine Voraussetzung ist, dass die Stichprobenvariablen formula_9 unabhängig, identisch verteilt und symmetrisch sind. Die letzte Voraussetzung wird jedoch oft vernachlässigt.", "section_level": 1}, {"title": "Teststatistik.", "content": "Zunächst wird für die Teststatistik der Rang formula_11 der absoluten Differenzen berechnet: Die Teststatistik formula_13 berechnet sich als das Minimum der negativen und der positiven Rangsummen: Dabei bezeichnet formula_15 die Indikatorfunktion. Im Fall, dass eine oder mehrere Differenzen formula_16 sind, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Teststatistik ist approximativ normalverteilt für formula_20: Außerdem sollte für formula_22 noch eine Stetigkeitskorrektur durchgeführt werden Approximation mit der Normalverteilung beim zweiseitigen Test Berechnet man – als Näherung – daraus den normalverteilten z-Wert: Aus der Standardnormalverteilungstabelle ergeben sich für den zweiseitigen Test Damit haben die Rinder zu einem 10 % Signifikanzniveau eine Vorliebe für eine der beiden Sorten. Dies scheint ein Widerspruch zu sein zu dem Ergebnis aus dem exakten zweiseitigen Test. Jedoch ist der mittels der angegebenen Formel berechnete z-Wert nur eine Näherung und nur für einen Stichprobenumfang formula_20 zuverlässig! Für die Approximation spielt es bei zweiseitigen Test keine Rolle, ob in der Formel der Wert formula_41 oder formula_42 (oder das Minimum von beiden) eingesetzt wird, denn es folgt D. h., die Testentscheidung wäre die gleiche.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich mit dem Vorzeichentest.", "content": "Fünf Stichproben tragen ein positives Vorzeichen (+), eine ein negatives (-). Gemäß der Tabelle der kritischen Werte (MacKinnon, 1964) kann man bei diesem Beispiel lediglich von p < 0,5 ausgehen (d. h. weniger als 50 Prozent Irrtumswahrscheinlichkeit). Hätten alle sechs Stichproben das gleiche Vorzeichen, läge p zwischen 0,02 und 0,1 – hier wurde also eindrücklich gezeigt, dass das Verfahren von Wilcoxon besonders bei kleineren Stichproben-Umfängen brauchbare Resultate liefert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test ist ein nichtparametrischer statistischer Test. Er prüft anhand zweier \"gepaarter\" Stichproben die Gleichheit der zentralen Tendenzen der zugrundeliegenden (verbundenen) Grundgesamtheiten. Im Anwendungsbereich ergänzt er den Vorzeichentest, da er nicht nur die Richtung (d. h. das Vorzeichen) der Differenzen, sondern auch die Höhe der Differenzen zwischen zwei gepaarten Stichproben berücksichtigt. ", "tgt_summary": null, "id": 629349} {"src_title": "Svend Grundtvig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Studium der katholischen Theologie und Philosophie empfing Sardi am 29. Juni 1958 durch Giuseppe Dell’Omo in Acqui das Sakrament der Priesterweihe für das Bistum Acqui. Nach dem Studium promovierte er an der katholischen Universität Sacro Cuore in Mailand im kanonischen und im allgemeinen Recht. Anschließend folgte bis 1976 ein Lehrauftrag in Moraltheologie an der Universität Turin. Danach trat er in den diplomatischen Dienst ein und wurde in das Staatssekretariat berufen, wo er das für die Bearbeitung der Texte und Reden des Papstes zuständige Büro koordinierte. Papst Paul VI. verlieh ihm am 30. Juni 1978 den Ehrentitel \"Kaplan Seiner Heiligkeit\" (Monsignore); am 24. Dezember 1987 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den Titel \"Ehrenprälat Seiner Heiligkeit\". 1992 wurde er zum Vizeassessor, 1997 zum Assessor der Sektion für die allgemeinen Angelegenheiten im Vatikanischen Staatssekretariat berufen. Am 10. Dezember 1996 von Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von \"Sutrium\" und Offizial des Staatssekretariates als Nuntius für Sonderaufgaben ernannt, spendete ihm am 6. Januar 1997 der Papst die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren die Kurienerzbischöfe Miroslav Stefan Marusyn und Giovanni Battista Re. Am 23. Oktober 2004 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Vize-Camerlengo. Er war zudem langjähriger Leiter der Übersetzungsabteilung und war über dreißig Jahre für die Papstansprachen zuständig. Sardi war Ehren- und Devotions-Großkreuz-Bailli des Malteserordens. Papst Benedikt XVI. bestellte ihn am 6. Juni 2009 in Nachfolge von Kardinal Pio Laghi zum Pro-Patron des Malteserordens. Dessen Kardinalpatron war Sardi vom 30. November 2010 bis zum 8. November 2014. Im feierlichen Konsistorium vom 20. November 2010 nahm ihn Benedikt XVI. als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie \"Santa Maria Ausiliatrice in via Tuscolana\" in das Kardinalskollegium auf. Er war Mitglied der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens., der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse und des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur. Am 22. Januar 2011 nahm Papst Benedikt XVI. das von Paolo Sardi aus Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch vom Amt des Vize-Camerlengos an. Er nahm am Konklave 2013 teil, das Papst Franziskus wählte. Sardi starb am 13. Juli 2019 im Alter von 84 Jahren in Rom.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paolo Kardinal Sardi (* 1. September 1934 in Ricaldone, Provinz Alessandria, Italien; † 13. Juli 2019 in Rom) war ein Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche und Diplomat des Heiligen Stuhls.", "tgt_summary": null, "id": 1648205} {"src_title": "HMS Escapade (H17)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "\"Hinweis: Die genannten Frequenzen unterscheiden sich in der Literatur sehr stark. Oftmals ist dies durch die Art der experimentell genutzten Muskeln bzw. deren Ursprungsorganismus (z. B. Mensch, Frosch) bedingt.\" Bei Reizfrequenzen im niedrigen Bereich (~ 5 Hz) reagiert der Skelettmuskel mit Einzelzuckungen, da das im Rahmen der elektromechanischen Kopplung freigesetzte Calcium, welches durch den Einstrom in das Cytosol der Muskelzelle die Kontraktion ermöglicht, durch eine Ca-ATPase vollständig aus dem Cytosol der Muskelzelle entfernt werden kann. Wird die Frequenz der nervalen Erregungen auf ca. 10 Hz gesteigert, entweder durch das Zentralnervensystem oder im Experiment durch direkte Reizung der zum jeweiligen Muskel führenden efferenten Nervenbahn, so kommt es zur Überlagerung (Superposition) von Einzelzuckungen. Dabei nehmen die Spannungsmaxima zu, sind aber noch voneinander abgrenzbar (\"unvollständiger\" Tetanus). Grundlage dieses Effekts ist eine länger anhaltende erhöhte cytosolische Calcium-Konzentration, da die Kapazität und Geschwindigkeit der Ca-ATPase bei dieser Reizfrequenz nicht ausreichend sind, um die Calcium-Konzentration auf den Ruhewert von ungefähr 10 mol/l zu senken. Ab einer Frequenz von ca. 30 Hz kommt es zu einem \"glatten\" bzw. \"vollständigen\" Tetanus, bei dem die Einzelzuckungen nicht mehr voneinander abgrenzbar sind. Die erhöhte Kontraktilität durch den länger erhöhten cytosolischen Calciumspiegel geht mit einer Steigerung der Kontraktionskraft auf das 2- bis 8-fache einher.", "section_level": 1}, {"title": "Fusionsfrequenz.", "content": "Die Reizfrequenz, bei der ein Übergang vom unvollständigen zum vollständigen Tetanus stattfindet, wird als \"Fusionsfrequenz\" oder \"Verschmelzungsfrequenz\" bezeichnet. Das Intervall der auslösenden nervalen Reize muss dafür weniger als 1/3–1/4 der Zeit, die eine Einzelzuckung des Muskels andauert, betragen. Limitierend wirkt allerdings die Refraktärzeit der Muskelfasern, d. h. die Zeitspanne, in der nach einer vorherigen Erregung an der Zellmembran kein weiteres Aktionspotential auslösbar ist. Beim Skelettmuskel beträgt diese Refraktärzeit wenige Millisekunden. Während dieser Phase eintreffende Reize werden ausgelöscht. Die Herzmuskulatur ist aufgrund ihrer langen Refraktärphase von 0,2 bis 0,3 Sekunden nicht tetanisierbar. Dadurch wird die lebensnotwendige regelmäßige Herzaktion ermöglicht, welche aus Phasen der Erschlaffung (Füllung) und Kontraktion (Auswurf des Blutes) besteht. In der Skelettmuskulatur sind willkürliche Kontraktionen in der Regel überlagerte Einzelzuckungen. Soll eine höhere Kraft generiert werden, werden entweder weitere (einzeln zuckende) motorische Einheiten rekrutiert (räumliche Summation) oder die motorischen Einheiten mit steigender Frequenz aktiviert (zeitliche Summation). Bei dieser schnelleren Reizung kann es zu Überlagerung der Einzelzuckungen mit einer Kraftsteigerung bis hin zum vollständigen Tetanus kommen, anhaltende tetanische Kontraktionen aber sind insbesondere bei geringen generierten Kräften nicht die Regel. Die Kontraktionen des Skelettmuskels erscheint \"glatt\", d. h. es können keine Einzelzuckungen aufgelöst werden und die Kontraktion verläuft homogen. Eine glatte Kontraktion ist jedoch nicht automatisch tetanisch, die vollständige tetanische Kontraktion aber ist andersherum immer glatt (zur Definition der tetanischen Kontraktion s. oben).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Tetanus (aus altgriechisch τέτανος (tetanos) = Spannung, Krampf; auch tetanische Kontraktion oder Elektrotonus) bezeichnet in der Physiologie die durch elektrischen Strom bewirkte Form des Muskelkrampfes. Dabei unterscheidet man den \"unvollständigen\" vom \"vollständigen\" bzw. \"glatten\" Tetanus.", "tgt_summary": null, "id": 1702972} {"src_title": "Wilhelm Roser", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unterscheidung.", "content": "Grundsätzlich wird zwischen Bogenmaschinen (zum Schreiben auf Blindenschriftpapier) und Stenografiermaschinen (mit Rollenstreifen) unterschieden. Diese Maschinen ermöglichten blinden Verhandlungsstenografen schnelles Schreiben. Es gibt rein mechanische und elektrische Punktschriftmaschinen. Die ersten wurden um das Jahr 1880 entwickelt; zuvor wurde ausschließlich mit Punktschrifttafel und Griffel geschrieben. Aufgrund der geringen Größe, des geringen Gewichts und von Spezialversionen für besondere Papierformate (wie etwa Karteikarten) kommen Punktschrifttafeln immer noch zum Einsatz – ähnlich wie Kugelschreiber und Notizblock nicht durch die Schreibmaschine abgelöst wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Der Perkins-Brailler.", "content": "Die heute am weitesten verbreitete mechanische Punktschriftmaschine ist der Perkins-Brailler, benannt nach Thomas Handasyd Perkins, dem Förderer der von Samuel Gridley Howe gegründeten \"Perkins School for the Blind\": eine einfache Schreibmaschine zum Schreiben von Punktschrift. Jede der sechs Tasten entspricht einem der sechs Punkte der Brailleschrift, die von blinden Menschen gelesen und geschrieben wird. Neben diesen sechs Tasten, die gleichzeitig oder einzeln gedrückt werden können und so die verschiedenen Buchstaben und Zeichen in das Punktschriftpapier prägen, befinden sich vorne an der Maschine eine Leertaste, eine Rücktaste (ein Zeichen zurück) und eine Zeilenschaltung. Der Zeilenrücktransport geschieht wie bei einer Schreibmaschine für Schwarzschrift manuell mit einer weiteren Taste. Seitlich befinden sich Drehknöpfe zum Weitertransport des Papiers, auf dem der Text eingeprägt wird. Das Blatt im Format A4 wird mit diesen zuerst komplett ins Innere der Maschine, auf eine Wickel, eingerollt, und dann beim Schreiben Zeile für Zeile wieder ausgerollt. Außer Punktschriftpapier lässt sich mit dem Perkins-Brailler zum Beispiel auch selbstklebende Punktschriftfolie beschreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Mit mechanischen Punktschriftmaschinen kann üblicherweise nur Sechs-Punkt-Braille geschrieben werden. Zum Schreiben von Acht-Punkt-Braille (Eurobraille) wird heutzutage meist die elektrische Elotype verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Punktschriftmaschine ist ein technisches Hilfsmittel, mit dem blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen Punktschrift bzw. Brailleschrift schreiben können. Eine Punktschriftmaschine besitzt nur sechs beziehungsweise acht Schreibtasten, oft eine Leertaste, sowie mehrere Funktionstasten. Wenn keine Leertaste vorhanden ist, wird der Leerschritt durch leichtes Drücken einer beliebigen anderen Taste ausgelöst, so dass es zu keiner Prägung kommt. Durch Akkord-Anschlag auf mehrere Tasten werden die einzelnen Buchstaben dargestellt.", "tgt_summary": null, "id": 1631816} {"src_title": "Gruppenanalyse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung der Sturmtrupp-Pfadfinder.", "content": "Ab 1923 begannen junge Mitglieder innerhalb der alkoholfreien Bewegung des Internationalen Guttemplerordens spontan, freie Pfadfindergruppen zu gründen. Diese Gruppen waren stark vom Wandervogel beeinflusst und hatten engen Kontakt zu den Neupfadfindern, dessen Elemente und Stil sie auch dann noch fortführten, nachdem diese 1925 in der Deutschen Freischar aufgegangenen waren. In den Niederlanden, Schweden, Norwegen und Großbritannien kam es zu ähnlichen Entwicklungen im IOGT, die eine zeitgemäße Erneuerung der Jugendarbeit anstrebten und nach neuen Formen und Möglichkeiten suchten. 1927 bildeten die Stämme Jukkasjärvi (Stuttgart), Rüppurr (Karlsruhe) und Wölfe (Mannheim) den „Sturmtrupp Süd“ innerhalb des Wehrlogenwerkes. Danach gelang es an vielen anderen Orten im Deutschen Reich neue Stämme zu gründen, so dass auf dem Bundeslager am Hohen Meißner „Sturmtrupp Nord“ und „Sturmtrupp Mitte“ hinzukamen. Andere Gruppen stießen von Wandervogel- oder von Pfadfinderbünden hinzu, die der Woodcraft-Bewegung nahestanden und nach „Urpfadfindertum“ strebten. Grundlage des „Urpfadfindertums“ waren die Bücher von John Hargrave (Der weiße Fuchs, Kunst Einsamkeit, Kibbo Kift, Stammeserziehung u. a.). Nach einem Bundesthing in Roßlau an der Elbe wurde schließlich der neue Bund „Sturmtrupp-Pfadfinder, eine deutsche Waldritterschaft“ gegründet. Zum Reichsfeldmeister wurde Dr. Helmut Hövetborn (Pfadfindername: Doktor) und zum Hauptfeldmeister Erich Mönch (Pfadfindername: Schnauz) bestimmt. Dieser Bund pflegte zahlreiche Kontakte zu Pfadfindergruppen des IOGT in Skandinavien und den Niederlanden und zeitweise kam es sogar zu Bestrebungen einen länderübergreifenden Nordeuropäischen Pfadfinderverband zu gründen.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsinhalte.", "content": "Der Bund arbeitete auf der Basis der von Ernest Thompson Seton vertretenen „Lehre vom einfachen u. geistigen Leben“. Er vereinigte in seinen Reihen raue Fahrtengesellen im Sinne alter Vaganten und Landsknechte, aber auch feinsinnige, künstlerische und intellektuelle Menschen. Jedes Bundesmitglied war angehalten eine Jahreswerkarbeit herzustellen, die auf den Bundeslagern ausgestellt wurden. Außerdem unternahm die Gruppen mehrere Großfahrten, die sie vor allem nach Schweden und Norwegen führten. Durch den Anspruch großer Leistung und eiserner Disziplin erfolgte eine natürliche Auslese. Der Bund war interkonfessionell und politisch neutral. Unterstützt wurde er durch den „Ring der Freunde des Sturmtrupp“, dem Eltern der Mitglieder und die Älteren des Bundes angehörten. Die Bundesschrift hieß Jugendland. Zwischen Ostern 1929 und Jahresende 1933 erschienen 24 Ausgaben. Die Hefte 25–27 erschienen zwischen 1946 und 1948.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung des Bundes.", "content": "Die Gruppen des Bundes waren im ganzen damaligen Deutschen Reich verteilt, der Schwerpunkt lag jedoch in Süddeutschland. Der Stamm der „Füchse“ in Tübingen und die „Grauen Reiter“ aus Soldin in der Neumark seien besonders genannt, da sie für die Nachkriegsarbeit von Erich Mönch als Vorbild herangezogen wurden. Geistiger Förderer und Reichsfeldmeister des Bundes war der Grafiker Dr. Helmut Hövetborn, der dem Bund von Anfang an musische Impulse gab. Es gab keine geschriebene Bundesordnung, die Angehörigen mussten aber die Kernsätze des Bundes kennen. Form des Zusammenlebens war eine Art Basisdemokratie. Im Bundesthing waren alle Stammesführer stimmberechtigt; die Stämme hielten eigene Things ab. Durch ihr Vorbild forderten die Führer unbedingte Gefolgschaft. Der Sturmtrupp führte große Auslandsfahrten durch und nahm auch an internationalen Zeltlagern mit Pfadfindergruppen des IOGT aus Skandinavien, Großbritannien und den USA teil. 1927 erwarb der Bund bei Döffingen im Kreis Böblingen eine große Heidefläche auf einem Berg. Hier, auf dem so genannten „Jugendland“, entstand das Bundesheim im Blockhausstil. Am 1. Mai 1932 trennte sich der Bund endgültig von den Wehrlogen, nachdem deren Leitung den Antrag ablehnte, dass die „Sturmtrupp-Pfadfinder“ einen eigenständigen Zweig im Guttemplerorden bilden. Daraufhin legten die Gruppen die Guttemplerabzeichen ab und waren ein eigenständiger Pfadfinderbund.", "section_level": 1}, {"title": "Auflistung bekannter Gruppen.", "content": "Gründungsstämme des „Sturmtrupp-Süd“: Weitere Gruppen des Sturmtrupp-Süd: Sturmtrupp Nord: Sturmtrupp Mitte", "section_level": 2}, {"title": "Verbotszeit.", "content": "Im August 1934 fand das letzte Bundestreffen, bereits in der Illegalität, auf dem Jugendland statt, an dem fast alle Bundesangehörigen teilnahmen. Kurz darauf kam der letzte Bundesbefehl heraus, der die Selbstauflösung anordnete; das gesamte Bundesinventar wurde vernichtet, die Heime verbrannt, um der Eingliederung in die Hitler-Jugend zuvorzukommen. Es fanden aber weiterhin geheime Treffen und Fahrten statt. Nach der Auflösung des Bundes war das Schicksal der Stämme sehr unterschiedlich und hing von den örtlichen Gegebenheiten ab. Die Karlsruher Gruppen schlossen sich der Reichsschaft Deutscher Pfadfinder an, die zu einem Sammelbecken der zerschlagenen bündischen Jugend wurden und bald darauf ebenfalls aufgelöst wurde. Eine geplante Bundesfahrt nach Nordafrika wurde 1934 wegen des Ausreiseverbots kurzfristig in eine Deutschland-Sternfahrt mit Treffpunkt in Leipzig umgewandelt. Dr. Helmut Hövetborn wurde in Stuttgart angeboten in die Bannleitung der Hitlerjugend einzutreten und ihr seinen Stamm geschlossen zuzuführen. Dies wies er zurück mit dem Hinweis, dass der Bund aufgelöst sei und er keine Möglichkeit hätte etwas zu tun. Darauf folgten mehrere Festsetzungen und Verhöre durch die Gestapo. Das Jugendland wurde vom Verein auf ihn unter Übernahme aller Schulden übertragen und entging damit gerade noch rechtzeitig der Zwangsauflösung und Beschlagnahme. Die Mitglieder des berittenen Stammes „Grauer Reiter“ in Soldin verweigerten die befohlene Auflösung und ritten auch weiterhin am helllichten Tag in ihrer Pfadfinderuniform durch den Ort. Nachdem sie zum Militär eingezogen wurden, fielen sie einer nach dem anderen an der Ostfront. Von diesen Grauen Reitern leitet sich der Name der späteren Pfadfinderschaft Grauer Reiter ab. Der „Braune-Bären-Stamm“, 1928 von Erich Mönch (Schnauz) in Berlin gegründet, beschloss sich zu tarnen und trat unter dem Namen „Technische Bereitschaft“ als Stabjungenzug dem Jugendbann 155 des Jungvolks in Berlin-Kreuzberg bei. Ihr Gruppenzeichen war die längshalbierte Pfeillilie des Sturmtrupps, die als wikingischer Enterhaken ausgegeben wurde. Noch bis 1939 wurde den zuverlässigsten Jungen das Pfadfinderversprechen abgenommen, dann löste sich auch diese Zelle geheimer bündischer Arbeit auf ein vorbereitetes Stichwort hin auf. Damit hat der Sturmtrupp-Pfadfinderbund aufgehört zu existieren.", "section_level": 1}, {"title": "Neubeginn.", "content": "Nach 1945 sammelte Dr. Helmut Hövetborn erneut die verbliebenen Mitglieder des Bundes und es gab Überlegungen einer Neugründung des Bundes. Schon 1946 trafen sich die überlebenden Mitglieder des Stamm Rüppur unter Ernst Kurzenberger in Ettlingen. Im Frühjahr 1947 wurde die Landesmark Nordbaden mit Gruppen in Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe ausgerufen. Im selben Jahr wurde in Tübingen der „Tübinger Bund“ von Erich Mönch (Schnauz) gegründet und von der französischen Militärregierung lizenziert. Am 14. März 1948 verstarb der Bundesfeldmeister Dr. Helmut Hövetborn (Dr.) an einem Herzinfarkt. Zu seinem Nachfolger wurde Richard König (Alter) vom Gründerstamm Rüppurr gewählt. Die Gruppen unterhielten Verbindungen zu hessischen und bayrischen Pfadfindern und dem Sekretariat von Dr. Alexander Lion in Bad Aibling der mit einem Rundbrief versuchte ein Sammelbecken für alle Pfadfinder in Deutschland zu bilden. Es gab zahlreiche Lager und um den Zusammenhalt zu wahren erschien der Rundbrief „Jugendland“ des Freundeskreises ehemaliger Sturmtrupp-Pfadfinder. In diesen Heften Ausgabe 25–27 wurde die Neugründung des Bundes sehr intensiv diskutiert. Dieser Gedanke wurde jedoch zu Gunsten des Engagements im neu gegründeten „Bund Deutscher Pfadfinder“ entschieden, in den alle Jugendgruppen überführt wurden. Man glaubte, dass die Bundessatzung, an deren Entstehung auch Erich Mönch beteiligt war, genügend Freiheiten für ein Eigenleben der Gruppen erlaube, dass auch eine musisch-künstlerische Entfaltung im Geiste der Sturmtrupp-Pfadfinder möglich erschien. Zudem wollten sie die Einheit der deutschen Pfadfinderbewegung und der Aufnahme vom International Bureau nicht im Wege stehen. Nur wenn die Einheit der gesamten Pfadfinderbewegung nicht möglich sei, sollte ein eigener Bund entstehen. Die weitere Geschichte der Sturmtrupp-Pfadfinder ist eng mit der Geschichte der Grauen Reiter verbunden. Es besteht heute noch ein Freundeskreis ehemaliger Sturmtrupp-Pfadfinder innerhalb der „Fördergemeinschaft Grauer Reiter e.V.“, einem überbündischen Freundes- und Elternkreis zum Erhalt der Burg Hohenkrähen für die Jugendarbeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bund der Sturmtrupp-Pfadfinder, eine Deutsche Waldritterschaft wurde 1926 als Pfadfinderorganisation in Anlehnung an die International Organization of Good Templars (IOGT) gegründet. Der Bund hatte nie mehr als 500 Mitglieder und war der erste koedukativ arbeitende Pfadfinderbund in Deutschland. Der Name sollte ausdrücken, dass er sich an der Spitze einer Erneuerungsbewegung in der deutschen Jugendbewegung sah. Der Bund zeichnete sich durch ein sehr intensives Bundesleben aus.", "tgt_summary": null, "id": 976046} {"src_title": "Koblenz Hauptbahnhof", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "Die Band ist bekannt für ihre spartanische Cover-Art, die Naturmotive wie Bären schematisch darstellt, und für ihre extravaganten Bühnenshows. In den Anfangsjahren gehörten Naturrequisiten ebenso wie doppeldeutige Stahlhelme zur Bühnendekoration. Die auch unter der Abkürzung BSP bekannte Band wurde unter anderem von New Order/Joy Division, den Manic Street Preachers, New Model Army und Echo and the Bunnymen beeinflusst und wird daher musikalisch auch oft dem sogenannten Post-Punk zugeordnet. Wie Joy Division spielt British Sea Power mit faschistischen Symbolen. Die frühe Single \"Remember Me\" wurde in den britischen Charts geführt, aber als Konzeptband liegt das Gros der Verkäufe auf dem Albummarkt, seit dem Debüt \"The Decline of British Sea Power\" (2003) haben alle Alben die offiziellen britischen Verkaufscharts erreicht. Das bisher erfolgreichste Album der sechsköpfigen Band war im Jahr 2008 das Werk \"Do You Like Rock Music?\", das mit Platz 10 in den britischen Top Ten platziert war. Neben den bisher vier regulären Studioalben veröffentlichten British Sea Power im Jahr 2009 einen Filmsoundtrack, der eine Besonderheit darstellt. Es handelt sich dabei um eine neu vertonte Version des Dokumentarfilms \"Man of Aran\" (Deutscher Titel: Die Männer von Aran). Diesen hatte der US-Amerikaner Robert J. Flaherty im Jahr 1934 auf den irischen Aran-Islands vor der irischen Westküste gedreht. Er wurde nun in DVD-Form inklusive Soundtrack-CD veröffentlicht. Die Musiker von British Sea Power waren während einer Tour durch die Republik Irland auf den Film aufmerksam gemacht worden. Der unter anderem beim Edinburgh Film Festival mit Live-Konzerten vorgestellte Film ist nun mit experimentellem Gitarrenpop unterlegt. Das Innen-Cover der bei Rough Trade Records erschienenen Soundtrack-CD enthält ein Zitat des Gitarristen Martin Noble: \"We made this soundtrack because we liked the romantic notion of people living on the edge of existence. It’s something I’d like to think I could do, but know I never will.\" In den offiziellen britischen Verkaufscharts erreichte die Soundtrack-CD Platz 68. Ende 2010 wurde zunächst die EP \"Zeus\", Anfang 2011 das damit verbundene, fünfte Album \"Valhalla Dancehall\" bei Rough Trade veröffentlicht. Nach diesem Album begann die Band zudem, das eigene Label \"Golden Chariot\" neu zu beleben. Auf diesem Label war bereits im Jahr 2001 die erste Single \"Fear of Drowning\" veröffentlicht worden. Seit dem Jahr 2011 veröffentlichen British Sea Power auf diesem Label regelmäßig neue EPs mit Remixen und alternativen Versionen, zudem werden hierüber EPs mit Live-Aufnahmen der eigenen \"Krankenhaus Klub night\" in Brighton vertrieben. Am 1. April 2013 veröffentlicht die Band über Rough Trade das Album \"Machineries of Joy\". Der Longplayer vereint zehn Songs, die im Jahr zuvor bei den eigenen Club-Nächten und in Demo-Versionen auf den dazugehörigen EPs vorgestellt worden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur & Filmmusik.", "content": "Im Jahr 2011 wurde mit \"Do It for Your Mum\" ein Roman über die Geschichte der Band im Verlag des Labels Rough Trade veröffentlicht. Der Autor dieses Werks ist Roy Wilkinson. Der Bruder der beiden Bandgründer Yan Scott Wilkinson und Neil Hamilton Wilkinson ist in England als Autor und Journalist bekannt, er schrieb lange Jahre für Magazine und Tageszeitungen wie \"The Independent\", \"The Guardian\" oder \"Q\". Bis 2005 war Roy Wilkinson der Manager von British Sea Power. Nach der von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeierten Musik zum Dokumentarfilm \"Man of Aran\" setzte die Band ihre Arbeit im Bereich Filmmusik fort. Im Januar 2013 wurde die DVD zum Dokumentarfilm \"From the Sea to the Land Beyond\" von Regisseurin Penny Woolcock veröffentlicht. Für diese Dokumentation über die Küstenlandschaft der britischen Inseln wurde Filmmaterial aus 100 Jahren verwendet, das aus dem Archiv des British Film Institute (BFI) stammt. Der komplette Soundtrack zu diesen Bildern stammt wie schon bei \"Man of Aran\" von British Sea Power. Im Dezember 2013 wurde der Soundtrack zu \"From the Sea to the Land Beyond\" in der Kombination CD + DVD über das Label Rough Trade veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "British Sea Power ist eine Band aus Großbritannien, die melodischen Gitarrenpop mit experimentellen Elementen aus Post-Punk, Elektro und auch Krautrock produziert. Die Musiker Yan Scott Wilkinson (Gesang, Gitarre), Martin Noble (Gitarre, Keyboard), Neil Hamilton Wilkinson (Bass, Gesang, Gitarre), Matthew Wood (Schlagzeug), Abi Fry (Violine, Keyboard) und Phil Sumner (Keyboard, Gitarre) stammen aus Cumbria, Yorkshire, Ealing und Shropshire. Lange lebte und arbeitete die Band in Brighton. Heute leben die Musiker in East Sussex und auf der schottischen Isle of Skye.", "tgt_summary": null, "id": 1943284} {"src_title": "Robert Sterling Clark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Das Vichy-Regime errichtete im Ort ein Sammel- und Gefangenenlager, das \"Camp de Vénissieux\", auf dem Terrain des Güter- und Verschiebebahnhofs (\"Dépôt SNCF\"), Gelände \"l'Arsenal\", von dem aus jüdische Menschen nicht-französischer Herkunft aus dem gesamten Südosten und Osten Frankreichs in das Sammellager Drancy transportiert wurden, von wo aus die Züge unmittelbar nach Auschwitz fuhren. Das Lager wurde dadurch bekannt, dass es verbündeten Résistance- und christlichen Gruppen im August 1942, in der Nacht vor einer Weiter-Deportation nach Drancy, mittels Sabotage gelungen ist, sämtliche 108 Kinder herauszuholen und damit zu retten; auch etliche Erwachsene konnten flüchten. Die Sabotage betraf das örtliche Elektrizitätsnetz, das komplett abgeschaltet wurde, wodurch der um das Lager gezogene Stacheldrahtzaun stromlos wurde und zerschnitten werden konnte. An der Aktion war von Seiten der Christen Madeleine Barot beteiligt. Vénissieux war Hauptort der beiden bis 2015 bestehenden Kantone Vénissieux-Nord und Vénissieux-Sud.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Bevölkerungsstruktur der Gemeinde veränderte sich radikal, als in den 1960er Jahren die Großwohnsiedlung \"Minguettes\" mit über 9000 Wohneinheiten errichtet wurde, die zum Wohnquartier für zahlreiche Gastarbeiter der Industrie und weitere Einwanderer wurde, die zunächst aus Italien, Spanien und Portugal kamen, später vor allem aus dem Maghreb. In den 1980er Jahren entstand hier eine Art Bürgerrechtsbewegung der maghrebinischen Einwanderer und ihrer Nachkommen (\"beurs\"), die sich gegen Rassismus und Diskriminierung zur Wehr setzte und den \"marche des beurs\" organisierte, einen Sternmarsch auf Paris, an dem über 60.000 Menschen teilnahmen. Heute sind mehr als die Hälfte der Bewohner der Stadt Einwanderer und sie hat einen sehr hohen muslimischen Bevölkerungsanteil. Sie gilt als eine der Hochburgen des fundamentalistischen Islam in Frankreich.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Bürgermeisterin \"(maire)\" von Vénissieux und erste Frau in diesem Amt ist seit 2009 Michèle Picard von der PCF. Die kommunistische Partei stellt in dem traditionellen Arbeitervorort bereits seit 1944 ununterbrochen den Bürgermeister. Die Sitze im Gemeinderat \"(conseil municipal)\" für die Amtszeit von 2015 bis 2020 wurden bei der Gemeindewahl im März 2014 wie folgt verteilt: Nach Annullierung durch den französischen Staatsrat war eine Neuwahl im März 2015 erforderlich, die zu folgendem Ergebnis führte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Vénissieux ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) in der Métropole de Lyon in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie ist die drittgrößte Gemeinde der Métropole de Lyon und an die Lyoner Metro, Linie D, sowie die Lyoner Straßenbahn, Linie 4, angebunden.", "tgt_summary": null, "id": 2290973} {"src_title": "Heinrich Georg Bronn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Leistungen.", "content": "Frank Finlay hatte englische, irische und schottische Vorfahren. Er absolvierte die Londoner Royal Academy of Dramatic Art. Die ersten Fernsehrollen spielte er Anfang der 1960er Jahre. Für die Rolle des \"Jago\" im Filmdrama \"Othello\" (1965) (nach dem Shakespeare-Stück gleichen Namens) wurde Finlay 1966 für den Oscar und für den Golden Globe Award nominiert. In dem Abenteuerfilm \"Die drei Musketiere\" (1973) von Richard Lester trat er neben Oliver Reed, Raquel Welch, Richard Chamberlain und Michael York in der Rolle von \"Porthos\" auf. Dieselbe Rolle übernahm er in der Fortsetzung \"Die vier Halunken der Königin\" aus dem Jahr 1974. Dieser Film wurde mit seinem Vorgänger in einem einzigen Drehplan gefertigt, die Schauspieler wurden jedoch nur für einen Film bezahlt, was auch bei Finlay für Unmut sorgte. Für die Rolle in dem Filmdrama \"The Return of the Soldier\" (1982), in dem er an der Seite von Julie Christie, Alan Bates und Ian Holm zu sehen war, wurde er 1983 für den BAFTA Award nominiert. In dem SF-Horrorfilm \"Lifeforce – Die tödliche Bedrohung\" (1985) spielte er neben Steve Railsback und Peter Firth, in dem Abenteuerfilm \"König der Winde\" (1989) trat er neben Richard Harris auf. In dem Filmdrama \"Der Pianist\" (2002) von Roman Polański verkörperte er den \"Vater Szpilman\". Finlay spielte die Titelrolle\" Van der Valk\" in der ARD (\"Van der Valk und das Mädchen\", Oktober 1972; \"Van der Valk und die Reichen\", Dezember 1973; \"Van der Valk und die Toten\", Juni 1975). Sein Schaffen umfasst mehr als 120 Film- und Fernsehproduktionen. Finlay war Mitglied der \"British Catholic Stage Guild\". Er wurde mit dem Order of the British Empire (CBE) ausgezeichnet. Frank Finlay war verheiratet und hatte drei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frank Finlay (* 6. August 1926 in Farnworth, Lancashire, England; † 30. Januar 2016 in Weybridge, Surrey) war ein britischer Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 513168} {"src_title": "Frank Strobel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Cabrera arbeitete zunächst als Caddy im Golfklub seines berühmten Landsmannes Eduardo Romero, seinem späteren Mentor. Im Alter von 20 Jahren wurde er Berufsgolfer und versuchte sich dreimal vergeblich für die European Tour zu qualifizieren. Mit der finanziellen Unterstützung von Eduardo Romero probierte es Cabrera 1995 ein viertes Mal und schaffte es. Danach etablierte er sich auf der Tour mit drei Siegen und verbesserte sein Ranking stetig bis er 2005 als Fünfter der Geldrangliste abschloss. 2006 konnte Cabrera beim The Masters in Augusta, Georgia, einen beachtlichen 8. Platz erreichen. Seit der Saison 2007 spielt er hauptsächlich auf der nordamerikanischen PGA Tour. Im Juni 2007 gewann Cabrera mit der US Open sein erstes Major und war damit der erste Argentinier, der dieses bedeutende Turnier für sich entschied. Im Oktober 2007 wurde ihm die \"Honorary Life Membership of The European Tour\" zuerkannt und am Ende jenes Jahres wurde er in seinem Heimatland zum Sportler des Jahres gekürt. Im April 2009 sicherte er sich im Playoff mit dem Sieg im The Masters seinen zweiten Major-Titel. Auch dieses Turnier wurde zuvor von keinem Argentinier gewonnen. Im Jahre 2013 gelang es Cabrera fast erneut, das Masters für sich zu entscheiden. Erst am zweiten Extra-Loch unterlag er im Stechen dem Australier Adam Scott. Angel Cabrera vertrat sein Land, gemeinsam mit Eduardo Romero von 1998 bis 2005 kontinuierlich beim World Cup und wurde 2005, 2007, 2009 und 2013 ins Internationale Team beim Presidents Cup einberufen.", "section_level": 1}, {"title": "PGA Tour Siege.", "content": "Majors fett gedruckt!", "section_level": 1}, {"title": "Resultate in Major Championships.", "content": "WD = aufgegeben
DNP = nicht teilgenommen
CUT = Cut nicht geschafft
\"T\" geteilte Platzierung
Grüner Hintergrund für Sieg
Gelber Hintergrund für Top 10", "section_level": 1}], "src_summary": "Ángel Cabrera (* 12. September 1969 in Villa Allende, Córdoba, Argentinien) ist ein argentinischer Profigolfer, der hauptsächlich auf der PGA Tour spielt. Sein Spitzname ist \"\"El Pato\"\", die Ente. Der Longhitter ist zweifacher Major-Sieger.", "tgt_summary": null, "id": 1166501} {"src_title": "Prié Blanc", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Graf von Holstein und Stormarn.", "content": "1138 fiel Heinrich der Stolze, Herzog von Sachsen und Bayern aus dem Hause der Welfen, in die Reichsacht. Neuer Herzog von Sachsen wurde der Askanier Albrecht der Bär. Dieser machte den Ritter Heinrich von Badewide zum Grafen von Holstein und Stormarn. Der bisherige Amtsinhaber, der welfentreue Adolf II. von Schauenburg, musste weichen. Im Winter 1138/39 verwüstete Heinrich von Badewide in einem Vergeltungsfeldzug das Gebiet der Wagrier, ohne jedoch ihre Burgen in Plön, Lütjenburg und Oldenburg einzunehmen. Erst im Sommer 1139 wurde die stark befestigte Burg Plön von einem Aufgebot der Holsten wohl unter Führung ihres Overboden Marcrad I. erobert.", "section_level": 1}, {"title": "Graf von Wagrien.", "content": "1139 versuchte Heinrich der Stolze, das Herzogtum Sachsen zurückzuerobern, starb aber überraschend am 20. Oktober in Quedlinburg. Dennoch musste Heinrich von Badewide unter dem Druck Adolfs II. von Schauenburg Nordalbingien räumen; bei seinem Rückzug zerstörte er die gräfliche Burg in Hamburg und die Siegesburg in Segeberg. Danach gelang es ihm, gegen Zahlung einer entsprechenden Summe, von Gertrud, der Witwe Heinrichs des Stolzen und Mutter Heinrichs des Löwen, die dem Grafen Adolf II. nicht gewogen war, die Herrschaft über das von ihm 1138/39 eroberte Wagrien zugesprochen zu bekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Graf von Ratzeburg.", "content": "Im Mai 1142, nachdem Heinrich der Löwe von König Konrad III. mit dem väterlichen Herzogtum Sachsen belehnt worden war, fand der Herzog einen Ausgleich zwischen den Grafen Heinrich von Badewide und Adolf II. von Schauenburg. Adolf II. erhielt Holstein und Stormarn sowie (für einen angemessenen Kaufpreis) Wagrien, und Heinrich von Badewide erhielt stattdessen das Land der Polaben, als neu geschaffene Grafschaft. Hauptort war die alte abodritische Gauburg von Ratzeburg, nach der die Grafschaft schließlich auch benannt wurde. Herzog Heinrich behielt den Elbübergang (Ertheneburg) und die Sadelbande (das südliche Lauenburg). Bis 1154 wird Heinrich von Badewide als Graf der Polaben (\"Comes Polaborum\") bezeichnet, und erst danach als Graf von Ratzeburg. 1162 ist er auch als Vogt des Bistums Ratzeburg bekundet. Bei dessen Neugründung im Jahre 1154 stellte er 300 Hufen Land als Ausstattung des Bistums zur Verfügung und überließ dem neu ernannten Bischof Evermod die Insel im Ratzeburger See in der Nähe der Burg als für den Bau des Ratzeburger Doms und der Wohnstätten von Bischof und Domkapitel. Im Sommer 1149 nahmen er und Adolf II. am Feldzug Heinrichs des Löwen zur Unterwerfung Dithmarschens teil, und in der Folge war er bis zu seinem Tod ein treuer Gefolgsmann des Sachsenherzogs. Zur Besiedlung seines Gebiets warb er viele Westfalen an. Nach Heinrichs Tod im Jahre 1164 folgte ihm sein ältester Sohn Bernhard I. von Ratzeburg als Graf von Ratzeburg. Dieser ließ seinem Vater auf dem Domhof Ratzeburg einen noch heute erhaltenen Gedenkstein errichten. Der Stein trägt die (lateinische) Inschrift: „Zu Zeiten König Konrads und Herzog Heinrichs von Sachsen kam Graf Heinrich nach Ratzeburg und gab dort als erster dem Christentum eine feste Grundlage. Seine Seele ruhe in Frieden. Amen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich von Badewide (auch: \"Heinrich von Bodewide\", \"Bodwide\", \"Badewin\", \"Badwide\") (* unbekannt; † 1164) war 1138–1139 Graf von Holstein und Stormarn, dann Graf in Wagrien, und ab 1142 Graf von Polabien bzw. Ratzeburg. Er war der Begründer des nach ihm benannten kurzlebigen Grafengeschlechts der Badwiden. ", "tgt_summary": null, "id": 200128} {"src_title": "Stoßtrupp Gold", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bei der Datierung prähistorischer Relikte in der Arktis kommt der Forschung der Umstand zugute, dass sich die Erdoberfläche nach der letzten Eiszeit (also nach ca. 8000 v. Chr.) vielerorts infolge Verschwindens des gewaltigen Druck der Gletschermassen angehoben hat und sich große Meeresflächen in Festland umgewandelt haben (sog. „Isostatischer Reboundeffekt“). Inseln in der prähistorischen (wissenschaftlich als Tyrell-Meer bezeichneten) Hudson Bay bilden nunmehr Anhöhen, und große Teile des ehemaligen Tyrell-Meeresbodens liegen heute mehr als 30 m über dem Spiegel der Hudson Bay. Damit wurde die Seehöhenmessung ein recht genauer Maßstab für prähistorische Zeitangaben. Die ältesten Fundstätten, nämlich die der Prä-Dorset-Kultur, liegen überwiegend in oberen Bergregionen. Tiefer gelegen sind Siedlungsrelikte aus der Zeit der Dorset-Kultur und darunter noch solche der Thule-Kultur. Aus archäologischen Funden, darunter Werkzeugen und Waffen aus Knochen, Felsstücken und Holz, geht hervor, dass das Gebiet des Wapusk-Nationalparks bereits vor etwa 4000 Jahren von nomadischen Jägern besiedelt worden war, die in erster Linie der Prä-Dorset-Kultur angehörten. Nachweislich jagten diese Prä-Dorset-Menschen im Sommer Karibus auf dem Festland, im Winter Ringelrobben auf dem Eis der Hudson Bay. Ihre Nachfahren, die Angehörigen der Dorset-Kultur, besiedelten die Region um 600 v. Chr. Von ihnen zeugen weiter entwickelte Jagdwaffen wie Pfeil und Bogen oder Harpunen sowie Reste von aus Tierhäuten gefertigten Kajaks, mit denen sie auf Robben-, Walross- und Weißwaljagd gingen. Um das Jahr 1000 n. Chr. tauchten – wie alle Vorgänger wiederum aus Alaska – die ersten Thule-Menschen auf, die direkten Vorfahren der heutigen Inuit, und die Dorset-Leute verschwanden. Kennzeichen der Thule-Kultur sind ein anderer Wohnstil, verbesserte Jagdwaffen und der von bis zu 20 Personen besetzbare Umiak. Vgl. hierzu auch generell den Artikel Inuit-Kultur. In der sog. „Vorkontaktzeit“, d. h. vor der Ankunft von Europäern und auch dem Auftreten von Métis im 17. Jahrhundert, lebten auf dem Gebiet des Wapusk-Nationalparks Inuit, Chipewyan- und Cree-Indianer als Nomaden und in Camps. Die ersten Europäer kamen im Winter 1619 auf der Suche nach der Nordwestpassage in die Region – eine 64-köpfige dänische Expedition unter dem Kommando von Jens Munk. Die Seeleute waren jedoch auf die infolge der Kleinen Eiszeit härter gewordenen Bedingungen der Arktis nicht vorbereitet; so kam es zur Katastrophe, und nur Jens Munk und zwei seiner Männer kehrten wieder nach Dänemark zurück. In der nachfolgenden Zeit brachten die Aussichten auf reiche Pelzvorkommen englische und französische Truppen und Händler ins Land, die sich um Besitzrechte stritten. Die englische Hudson’s Bay Company begann 1732 den 40 Jahre dauernden Bau des Forts Prince of Wales zum Schutz vor französischen Angriffen, doch schon 1782 wurde es von einer französischen Flotte zerstört. Zu jener Zeit entstanden nahe dem westlich des Wapusk-Nationalparks gelegenen Fort und der im Süden gelegenen York Factory (Manitoba) erste permanente Siedlungen der Ureinwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die flache Kalkstein-Ebene des Wapusk-Nationalparks ist erdgeschichtlich sehr jung. Vor 4000 Jahren lag noch der größte Teil des Gebiets unter dem Spiegel des Tyrell-Meeres, und nur kleine Inseln zeigten sich über der Wasseroberfläche. Unter der Wirkung des isostatischen Reboundeffekts als Folge der Druckentlastung durch das Wegschmelzen der Eiszeitgletscher kam es seither zu einer kontinuierlichen Anhebung des Meeresbodens auf teilweise mehr als 30 m Seehöhe, und noch heute hebt sich der Boden im Laufe eines Jahrhunderts um rund einen Meter. Die Veränderungen lassen sich an lang gezogenen stufenförmigen Rinnen ablesen, die bis zu 100 Kilometer im Landesinnern parallel zu den Stränden der Hudson Bay verlaufen.", "section_level": 1}, {"title": "Landschaft.", "content": "Die Parkregion umfasst 4 Biome – vom Küstengebiet mit Gezeitenniederungen bis zu borealem Forst mit Fichten-, Lärchen- und Weidenbewuchs, dazwischen ausgedehnte Tundra mit sich an den Boden schmiegenden Pflanzen und Taiga mit einem Gemisch von nassem und trockenem Habitat, Marschgebieten und Grasflächen sowie sporadischem Baumbewuchs. Die Landschaft des Wapusk-Nationalparks wird somit geprägt von Mehr als die Hälfte des Gebiets ist von Torfmoor bedeckt. Die Schicht ist bis zu 4 Meter dick und weist somit ideale Bedingungen für das Graben von Wurfhöhlen auf.", "section_level": 1}, {"title": "Klimatische Verhältnisse.", "content": "Die Hudson Bay umspült mit großen Mengen eisigen Wassers des arktischen Ozeans die Nordostküste Manitobas und erzeugt so südlich des 60. Breitengrads ein Mikroklima, das wesentlich dem Klima der Arktis gleicht und weite Teile der Umgebung in eine arktische Wüste mit weniger als 300 mm Niederschlag verwandelt. Der Wapusk-Nationalpark zählt so im Winter mit zu den kältesten und unwirtlichsten Regionen Kanadas. Selbst während heißer Sommer können die Temperaturen plötzlich extrem fallen und infolge Windchills lebensbedrohlich sein.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Innerhalb des Wapusk-Nationalparks erstreckt sich das vermutlich bedeutendste Eisbären-Geburtshöhlengebiet der Welt. Die Eisbären jagen auf dem Meereseis der Hudson Bay von November bis zur frühsommerlichen Eisschmelze ihre Lieblingsnahrung, Ringel- und Bartrobben. Im Frühling paaren sie sich auf dem Meereseis. Sobald das Eis zu schmelzen beginnt, sind die Bären gezwungen, sich an Land zurückzuziehen. Hier müssen sie dann ca. 4 Monate warten und fasten, bis sich von neuem Meereseis bildet und sie wieder jagen können. In Spitzenzeiten dürften sich 1200 Eisbären im Parkgebiet aufhalten. Trächtige Weibchen beginnen im Herbst, ihre Geburtshöhlen auszuheben, indem sie Löcher in Eskerhänge graben, die dann vom winterlichen Schnee eingehüllt werden. Im Januar bringen sie ihre Jungen zur Welt. Zwei Jahre bleiben die Jungen bei der Mutter, und erst danach ist diese wieder empfängnisfähig. Zwar variieren die Zahlen von Jahr zu Jahr, doch bleiben jeden Winter durchschnittlich etwa 200 Bärenmütter im Nationalpark, um ihre Jungen aufzuziehen. Die Artenvielfalt des Nationalparks ist ungewöhnlich groß, was dadurch begründet ist, dass hier Arktis (Tundra) und Subarktis (Taiga) zusammentreffen. Insgesamt wurden 44 Arten von Meeres- und Landsäugern gezählt, darunter die Cape-Churchill-Karibuherde mit mehr als 3000 Tieren, Polarfüchse und Schneehasen, Ringel- und Bartrobben sowie Weißwale. In der Tat gibt es nur wenige Gegenden, wo Eisbären, Schwarzbären, vereinzelt auch Grizzlybären, Elche, Karibus, Eisfüchse, Rotfüchse mit ihrer Unterart Kreuzfüchse und Weißwale gemeinsam vorkommen. Man schätzt im Übrigen, dass in der Hudson Bay mehr als 10.000 Weißwale leben, davon allein etwa 3500 in der Region um Cape Churchill, wo sie unmittelbar nach dem Eisaufbruch zur Aufzucht ihrer neu geborenen Jungen in die wärmeren Flüsse ziehen. Daneben bietet der Park Lebensraum für etwa 200 Vogelarten – Hunderttausende See- und Küstenvögel, die teils an den Hudson-Bay-Küsten und Seeufern nisten, teils während ihrer jährlichen Wanderungen geeignete Rast- und Futterplätze vorfinden. Vor allem Kanadagänse, Schneegänse und Pfeifschwäne (Tundraschwäne) haben ihre Brutplätze in den Tümpeln und flachen Seen, die sich aus dem Wasser von Niederschlägen bilden, das wegen des Permafrostuntergrunds nicht versickern kann. Ganze Landstriche im Park wurden von ihnen schon des Pflanzenwuchs beraubt, der ihnen zur Nahrung dient. Bekannt ist die Region auch für das Vorkommen der aus Sibirien stammenden, sehr seltenen Rosenmöwe. Schneehuhn und Bartkauz fliegen immer wieder in der Tundra auf, und auf den Seen zeigt das Odinshühnchen seine flinken Bewegungen. Sperber- und Schnee-Eulen, Raufußkäuze, Wander- und Gerfalken, Küstenseeschwalben, Raubmöwen, Kolkraben, Amerikanische Pfeifenten und Amerikanische Sandregenpfeifer sind immer wieder zu beobachten.", "section_level": 1}, {"title": "Flora.", "content": "Tundraböden sind infolge des starken Flechtenbewuchses sehr sauer, und sie produzieren größere Mengen an Methan- und Kohlendioxid-Gas. Die verbreitete Annahme, Tundra sei gefrorenes Land, ist nicht ganz richtig: Der Permafrost, der dauerhaft gefrorene Teil der Tundra, beginnt erst 20 bis 60 cm unter der Erdoberfläche; die darüber befindlichen Schichten des Bodens tauen im Sommer auf und gefrieren nur im Winter und bilden so eine Erdkrume, die einer Vielzahl arktischer Pflanzen das Überleben ermöglicht. Da die meisten Pflanzen für ihr Wachstum Mindesttemperaturen von 10 Grad Celsius benötigen, halten sie sich üblicherweise möglichst tief am Grund (unter 5 cm Höhe), wodurch sie den kalten Winden entgehen. Man hat auf dem Gebiet des Wapusk-Nationalparks mehr als 400 verschiedene Pflanzenarten bestimmt, eine Zahl, die auf den 4 unterschiedlichen Biomen beruht, welche die Region umfasst. Die einzelnen Arten zeigen zum Teil größere Unterschiede zu ihren unmittelbaren Verwandten in südlicheren Gebieten und in der höheren Arktis. Dies gilt vor allem hinsichtlich der Färbung, die vermutlich auf einer geringfügig veränderten Wellenlänge des Sonnenlichts im Vergleich mit anderen Regionen beruht (Rotverschiebung).", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Tier- und Pflanzenreichtum machen den Wapusk-Nationalpark und die Churchill-Region für Natur liebende Touristen nicht nur während der „Eisbärenmonate“ Oktober und November interessant, sondern auch in den Sommermonaten. Mehr als 15 000 Besucher halten sich jährlich überwiegend in der westlich vom Wapusk-Nationalpark gelegenen Stadt Churchill und deren Umgebung auf. In den Nationalpark selbst aber kommen kaum mehr als 100 – 200 Menschen. Beide Gebiete liegen zwar unmittelbar nebeneinander, sie unterscheiden sich jedoch wesentlich. Die Landschaft um Churchill liegt am Ende eines Küstenstreifens, der von Cape Churchill nach Westen führt. Dort reicht Kanadischer Schild bis an die Erdoberfläche und bildet so einen festen bewohnbaren Untergrund. Der Wapusk-Park dagegen ist eine fast unzugängliche, praktisch nur mit dem Hubschrauber erreichbare Landschaft mit mehreren tausend Seen und sumpfigen Torfmooren ohne gebahnte Wege, im Sommer von Myriaden von Stechmücken beherrscht. Einige Besonderheiten gilt es deshalb zu beachten, so u. a.:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Wapusk-Nationalpark (, ) erstreckt sich im Hudson-James-Tiefland (Hudson James Lowlands) etwa 50 km östlich der Stadt Churchill (Manitoba) an den Küsten der Hudson Bay vom Cape Churchill nach Süden bis zur Mündung des Nelson River. Er wurde 1996 als heute neuntgrößter kanadischer Nationalpark etabliert und ist 11.475 km2 groß. Damit ist er gleichzeitig der größere der beiden Nationalpark in der Provinz Manitoba. Wapusk ist das Cree-Wort für „Weißer Bär“; der Name verweist darauf, dass sich innerhalb der Parkgrenzen das vermutlich bedeutendste Eisbären-Geburtshöhlengebiet der Welt befindet.", "tgt_summary": null, "id": 1540515} {"src_title": "Miklós Kállay", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Fürstendienst.", "content": "Hipler entstammte einer begüterten Familie aus Hohenlohe, die enge Beziehungen zu den Grafen von Hohenlohe hatte. Der studierte Jurist trat zuerst als Vertrauensmann im Dienst von Graf Albrecht II. in Neuenstein auf, später (1492) bei Graf Kraft IV. in Amorbach, anschließend 1496 als Sekretär und danach als Kanzler der Grafen, möglicherweise als Nachfolger des Pronotators Heinrich Boxberg, für dessen unmündige Söhne Hipler zwei Lehen in Tiefensall und Ohrntal empfing. Mit seiner ersten Frau, einer geborenen Mettelbach, stiftete er 1501 zwei Messen in der Öhringer Spitalkirche. Hipler soll im Rahmen seiner Tätigkeit für die Grafen von Hohenlohe zu weiterem Reichtum gekommen sein und empfing Lehen in Ammertsweiler, Wüstenrot, Schwöllbronn, Stakenhofen und Unterohrn, außerdem Höfe in Westernbach und Büttelbronn. In Finsterrot soll die Anlage der Dorfsiedlung auf Hipler zurückgehen. In Öhringen soll ihm darüber hinaus eine Walkmühle gehört haben, zu deren Benutzung die Tucher der Stadt verpflichtet waren.", "section_level": 2}, {"title": "Zerwürfnis mit den Hohenloher Grafen.", "content": "Anlässlich eines Rechtsstreits um zwei Fischseen, die Hipler ungebührlich aufgestaut haben soll und die er per Gerichtsspruch mitsamt den zugehörigen Höfen an die Grafen abzutreten hatte, kam es zum Zerwürfnis zwischen Hipler und den Hohenlohern. Hipler gab sein Amt als hohenlohischer Kanzler auf und zog sich um 1515 nach knapp 30 Jahren in hohenlohischem Dienst zunächst nach Wimpfen, dem Heimatort seiner zweiten Frau, zurück. In Neustadt an der Hardt war er vorübergehend als Ratsschreiber in pfälzischen Diensten tätig, 1524 war er wieder in Wimpfen. Zu dieser Zeit, im Vorfeld des Deutschen Bauernkrieges, sahen viele, die gegen die Grafen über Unrecht Klage führten, in dem von den Grafen enttäuschten Juristen einen willkommenen Helfer. Hipler wurde Anwalt mehrerer Kläger vor dem Reichsregiment in Esslingen und griff die damals unter der Bauernschaft formulierten \"Zwölf Artikel der deutschen Bauernschaft\" (Reformforderungen der Bauern) auf.", "section_level": 2}, {"title": "Hipler als Bauernführer.", "content": "Nachdem sich im Odenwald und im Neckartal bereits Bauern erhoben hatten, bildete sich auch in Öhringen ein Bauernhaufen, zu dessen Feldschreiber Hipler wurde und der Öhringen einnahm. Hipler zählte zu den Stimmen, die einen Ritter mit Kriegserfahrung als Anführer der Bauern wünschten, namentlich Götz von Berlichingen, für den er sich in Neckarsulm und Gundelsheim aussprach und der letztlich dann auch in dieses Amt gedrängt wurde. Hipler zog mit dem Bauernheer nach Würzburg, wo die Fürsten Zustimmung zu den \"zwölf Artikeln\" signalisierten, die Bauern jedoch weitere Forderungen erhoben und vier Wochen die dortige Festung Marienberg belagerten. Die mehrwöchige Belagerung gab den Länderfürsten Gelegenheit, ihre Heere zu koordinieren und gegen die Bauern zu rüsten. Auf Hiplers Drängen beschloss der fränkische Bauernrat daraufhin, gemeinsam mit den schwäbischen, rheinischen und elsässischen Bauern eine feste Organisation zu bilden, die eine Kanzlei in der Reichsstadt Heilbronn errichten sollte. Zur Gründung des \"Bauernparlaments\" wurde Hipler im Mai 1525 als einer der drei fränkischen Abgeordneten nach Heilbronn entsandt. Er hatte gemeinsam mit dem Heilbronner Prokurator Hans Berlin, der das Vertrauen sowohl des Stadtrats zu Heilbronn als auch der Bauern genoss, und dem Rentamtmann Friedrich Weigandt aus Mainz die \"Amorbacher Erklärung\" zu den \"Zwölf Artikeln\" erarbeitet. In der Erklärung wurden die Artikel den örtlichen Gegebenheiten angeglichen. Damit sollte der Weg zu einer Reformation geebnet werden. Bei der Eröffnung des \"Bauernparlaments\" am 12. Mai 1525 im Schöntaler Hof in Heilbronn leitete Hipler dieses als \"Bauernkanzler\". Die \"Heilbronner Tagesordnung\" sah sowohl eine Volksvertretung als auch eine Opposition vor und wollte Münzen, Maße und Gewichte vereinheitlichen sowie Binnenzölle abschaffen. Letztendlich sollte die Handelswirtschaft im Gegensatz zur Feudalwirtschaft gefördert und somit privates Eigentum statt des feudalen Großgrundbesitzes gestärkt werden. Doch die Vereinigung der Bauern kam zu spät. Bereits am Tage des \"Bauernparlaments\", am 12. Mai 1525, erlitten die schwäbischen Bauern bei Böblingen eine Niederlage gegen den Schwäbischen Bund. Die Stadt Heilbronn schickte Hans Berlin zum Truchsessen von Waldburg, um mit ihm über die Übergabe der Stadt zu verhandeln. Die Bauern flohen aus der Stadt. Wendel Hipler versuchte noch, eine Aufnahmestellung für die flüchtenden Bauern bei Weinsberg zu errichten, und ritt dann nach Würzburg, wo er wieder zum fränkischen Bauernhaufen stoßen wollte. Aber auch Würzburg öffnete am 7. Juni 1525 dem Truchsessen die Tore, und der fränkische Haufen löste sich auf. Hipler geriet in Gefangenschaft des Pfalzgrafen, in dessen Gefängnis in Heidelberg er im September 1526 noch vor seinem Prozess zu Tode kam.", "section_level": 2}], "src_summary": "Wendel Hipler (* um 1465 in Neuenstein; † September 1526 in Heidelberg) war ein Sekretär und Kanzler der Grafen von Hohenlohe, der im Mai 1525 im Bauernkrieg als \"Bauernkanzler\" das große \"Bauernparlament\" in Heilbronn leitete.", "tgt_summary": null, "id": 949933} {"src_title": "Herrn Arnes Schatz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von etwa 25 Millimeter. Sie haben schwarze Vorderflügel, die aber stark von roten Flecken, die gelb umrandet sind und miteinander mehr oder weniger zusammenhängen, dominiert werden. Am Thorax findet sich zum Kopf hin ein roter Kragen und meist zwei gelbe Längsstreifen. Am Hinterleib tragen die Männchen einen über drei, die Weibchen einen über zwei Segmente reichenden roten Ring. Die Raupen werden ca. 18 Millimeter lang. Sie sind hellgrün und tragen auf den Seiten eine abwechselnd weiße und gelbe Seitenlinie. Darüber sind parallel schwarze Punkte gereiht. Das Nackenschild und der Nachschieber sind rosa.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Tiere kommen in Mitteleuropa nur mehr sehr selten vor und sind in ihren Bestandszahlen stark rückläufig. Man findet sie aber noch auf der Schwäbischen Alb, im Frankenjura (etwa in Neuburg an der Donau), in den Alpen und besonders auch im westlichen Mittelmeergebiet. Die Vorkommen in Bayern südlich der Donau sind mittlerweile erloschen. In Österreich wurde die Art in Vorarlberg und Tirol (Lechtal) nachgewiesen. Sie leben an warmen Waldrändern, mit kalkigen Böden und Beständen ihrer Futterpflanze und in den Alpen gerne auf mit Geröll bedeckten Lawinenhängen. An ihren Fundorten sind sie oft auf sehr kleinen Flächen in großen Stückzahlen zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Falter sitzen abends oft in Gruppen auf violetten und rosafarbenen Blüten, besonders auf Witwenblumen, Skabiosen und Oregano.", "section_level": 1}, {"title": "Flug- und Raupenzeiten.", "content": "Das Bergkronwicken-Widderchen fliegt in einer Generation von Mitte Juli bis Mitte August. Die Raupen können ab September und nach der Überwinterung bis Juni beobachtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung der Raupen.", "content": "Die Raupen ernähren sich im außeralpinen Mitteleuropa ausschließlich von den Blättern der Berg-Kronwicke (\"Coronilla coronata\"), in Südeuropa und den Alpen fressen sie auch andere Kronwickenarten (\"Coronilla\").", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Weibchen legen ihre gelben Eier in kleinen Spiegeln nebeneinander auf die Ober- oder Unterseite der Blätter ihrer Futterpflanzen. Die Raupen leben gemeinschaftlich. Sie überwintern und verpuppen sich erst im nächsten Jahr am Boden in einem tönchenförmigen, glänzend weißen Kokon am Ende der Blütezeit ihrer Fraßpflanzen. Die Puppe ist graubraun und hat helle Flügelscheiden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bergkronwicken-Widderchen (\"Zygaena fausta\") wird auch Gelbkronwicken-Rotwidderchen oder Glückswidderchen genannt und ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Widderchen (Zygaenidae).", "tgt_summary": null, "id": 1295494} {"src_title": "Koburger Ehrenzeichen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gestalt.", "content": "Geologisch ist der Alpstein, anders als die überwiegend aus Granit bestehenden Zentralalpen, ein Kalksteinmassiv und stellt damit eine Art westliche Fortsetzung der weiter östlich zwischen Deutschland und Österreich verlaufenden nördlichen Kalkalpen dar. Der Kalkstein ist mit zahlreichen Rissen, Höhlen und Dolinen durchsetzt. Das dadurch abfliessende Wasser führt zu Wassermangel, der von manchen Hütten und Alpen durch das Auffangen von Regenwasser kompensiert werden muss. Morphologisch betrachtet haben die tektonischen Faltungen im Wesentlichen drei von Südwest nach Nordost verlaufende, an der Saxer Lücke durch den Sax-Schwende-Bruch gegeneinander verschobene, Grate gestaltet. Sie enden im Osten mit Ebenalp, Alp Sigel und Kamor. Nur der Lisengrat, die Verbindung zwischen den beiden Gipfeln Altmann und Säntis, verläuft quer zu den Hauptgraten. Zwischen diesen Gebirgszügen sind auf Appenzeller Seite in die Täler des Alpsteins kleine Bergseen eingebettet: Seealpsee, Sämtisersee und Fälensee. Zwei der drei Seen verfügen über keinen oberirdischen Abfluss; das Wasser des Fälen- und Sämtisersees fliesst durch den südöstlich vorgelagerten Gebirgskamm in den Rhein. Der östlichste Grat des Alpsteins fällt steil zum Rheintal hin ab. Im westlichen Alpstein sind nur die nördliche sowie die mittlere Alpsteinkette bis zum Durchbruch der Thur bei Starkenbach ausgebildet, wobei bei letzterer die Kammlinie deutlich niedriger liegt (höchster Punkt: Spisslen mit 1439 m. ü. M.). Dazwischen erstreckt sich das Gräppelental mit dem Gräppelensee und der Senke von Hintergräppelen. Der Gebirgszug ist eher steil und die Täler sind tief eingeschnitten. Der Alpstein ist ein ideales, teils anspruchsvolles Wandergelände. Im Winter, vor allem zwischen Februar und April, sind Abfahrten mit Ski oder Snowboard für Geübte vom Säntismassiv aus hinunter nach Appenzell, Wasserauen oder Brülisau oder ins Toggenburg nach Unterwasser oder Wildhaus möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima im Alpstein wird durch seine Lage am Alpennordrand sowie das stark ausgeprägte Relief geprägt. So fallen im Alpstein verbreitet über 1500 mm, in ausgeprägten Staulagen (Schwägalp) sowie in den Hochlagen (Säntis) deutlich über 2500 mm Niederschlag pro Jahr. Im Jahr 1922 fielen auf dem Säntis sogar 4173 mm Jahresniederschlag, im April 1999 wurde hier mit 816 cm auch die höchste je in der Schweiz gemessene Gesamtschneehöhe registriert. Generell sinken die Temperaturen mit zunehmender Höhe; so beträgt die Jahresmitteltemperatur in Ebnat-Kappel (623 m. ü. M.) 7,7 °C, auf dem Säntis (2502 m. ü. M.) −1,2 °C. In den durch Karstprozesse ausgebildeten Senken ohne oberirdischen Abfluss (Sämtisersee, Fälensee, Hintergräppelen, Furgglen) ergeben sich bei günstigen Witterungsbedingungen (trocken-kalte Luftmasse, frisch gefallener Neuschnee, klarer Himmel, Windstille) deutliche Abweichungen von dieser Regel und es bilden sich starke Inversionen aus. Dabei kann die Temperatur in diesen Kaltluftseen um mehr als 25 Grad unter die Temperatur fallen, welche auf gleicher Höhe in freier Atmosphäre herrscht. Sowohl am Sämtisersee als auch in der Senke auf der Alp Hintergräppelen wurden bereits Minimaltemperaturen von unter −30 °C gemessen, in Hintergräppelen wurde am 7. Januar 2017 mit −38,2 °C die tiefste Temperatur dieses Jahres in der Schweiz registriert.", "section_level": 1}, {"title": "Gipfel.", "content": "Der höchste Gipfel ist der Säntis (), welcher mit der Bergbahn von der Schwägalp aus erreicht werden kann. Zweithöchste Erhebung nach dem Säntis ist der Altmann (), dritthöchste der Wildhauser Schafberg (). Weitere markante Punkte sind die Staubernkanzel, der Hohe Kasten und die Ebenalp, alle drei mit Luftseilbahnen erschlossen. Der Kronberg (ebenfalls mit Luftseilbahn) und die Hundwiler Höhi, beides Nagelfluhberge, gehören nicht mehr zum Alpstein, sondern bereits zum Appenzeller Vorland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Alpstein ist eine Untergruppe der Appenzeller Alpen und gehört zu den Schweizer Kantonen Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen. Trotz seiner im Vergleich zu anderen Alpengipfeln eher geringen Höhe – höchster Berg ist der Säntis mit – wirkt der Alpstein aufgrund seiner nördlichen «Vorpostenlage» mit nur geringer Entfernung zum Bodensee (Luftlinie knapp 30 km) sehr mächtig.", "tgt_summary": null, "id": 2234792} {"src_title": "Rationale Rekonstruktion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Methoden.", "content": "Vor der OP werden vom Operateur die überschüssigen Haut- und Fettareale vermessen und eingezeichnet. Die Hautschnitte sollen so geführt werden, dass sie eine unauffällige Narbenbildung gewährleisten. Überschüssige Hautareale werden zusammen mit dem darunter liegenden Fettgewebe entfernt. Hierzu macht der Chirurg einen wellenförmigen Schnitt (W-Schnitt), der oberhalb der Schamhaargrenze beginnt und an den Beckenknochen entlang bis zu deren Ende verläuft. Der zweite Hautschnitt wird um den Bauchnabel gesetzt, um diesen von der Bauchhaut abzulösen. Der geöffnete Bauchlappen kann bis zum Rippenbogen angehoben werden. Gegebenenfalls wird zusätzlich die erschlaffte Bauchmuskulatur gestrafft. Der gelöste Hautlappen wieder nach unten geklappt und dann gestrafft. Mit exakten Nähten werden die offenen Wundränder geschlossen, durch einen Schnitt wird der Bauchnabel neu positioniert. Die OP wird durch das Anlegen kleiner Drainageröhrchen, über die überschüssige Gewebeflüssigkeit und kleine Blutmengen nach außen abgeleitet werden können, beendet. Diese Schläuche werden nach ca. ein bis zwei Tagen entfernt. Eine Kompressionsbandage wird noch im OP angelegt. Eine erschlaffte Bauchdecke mit überflüssiger Haut kann auch das Resultat einer Rektusdiastase sein. Wenn dieser Fall vorliegt oder es nur um die Straffung der Bauchmuskulatur geht, kann der Eingriff auch endoskopisch durchgeführt werden. Bei dieser inneren Bauchdeckenstraffung wird dann nicht die komplette Haut angehoben und auch der Nabel kann in seiner ursprünglichen Position verbleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Medizinische Risiken.", "content": "Die relativ großen Wundflächen, die bei dieser Operation unvermeidlich sind, können als sehr belastend empfunden werden. Zu den möglichen Komplikationen zählen zudem unschöne Narbenbildung, Dellen und Asymmetrien, Durchblutungsstörungen im Bereich des Bauchnabels und der Bauchhaut darunter sowie die allgemeinen Operationsrisiken wie Thrombosen mit nachfolgender Lungenembolie und bakterielle Infektionen. In jedem Fall ist angeraten, die Operation nur bei einem ausgebildeten plastischen Chirurgen durchführen zu lassen. In der Regel sind dies nur „Fachärzte für Plastische Chirurgie“ bzw. „Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bauchdeckenstraffung (auch Bauchdeckenplastik oder Abdominoplastik) ist eine Operation der Plastischen Chirurgie zur Straffung der Bauchdecke, wobei auch überschüssiges Fettgewebe entfernt wird (Fettabsaugung). Einsatz der Bauchdeckenplastik ist oft bei Menschen mit Hängebauch (etwa nach wiederholten Schwangerschaften wie bereits im 19. Jahrhundert wissenschaftlich erkannt war) und als Hernioplastik bei übergroßer Bruchpforte (einschließlich Rektusdiastase) gegeben. ", "tgt_summary": null, "id": 2258875} {"src_title": "Endokrine Orbitopathie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprung und Hintergrund.", "content": "Nachdem das Königreich Italien nach dem Fall des Faschismus am 8. September 1943 einen einseitigen Waffenstillstand mit den Alliierten geschlossen hatte (Waffenstillstand von Cassibile), besetzten die deutsche Wehrmacht und die Waffen-SS Norditalien und entwaffneten die dort stehenden italienischen Truppen, sofern diese nicht gewillt waren, den Kampf an deutscher Seite fortzusetzen. Die Gründung der Sozialrepublik Italien am 23. September 1943 mit Benito Mussolini als Staatschef ermöglichte es, auch Italiener in die Waffen-SS zu rekrutieren. Am 2. Oktober 1943 entwarfen Heinrich Himmler und Gottlob Berger daher ein \"Programm zur Aufstellung der italienischen Miliz-Einheiten durch die Waffen-SS\", welches die Zustimmung Adolf Hitlers und Benito Mussolinis fand.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstellung.", "content": "Ende Oktober 1943 begannen etwa 15.000 Freiwillige ihre Ausbildung auf dem Truppenübungsplatz Münsingen, wobei bald darauf etwa 9.000 Rekruten wegen Untauglichkeit ausgemustert und zur Ordnungspolizei, oder als Arbeiter in die Rüstungsindustrie überstellt wurden. Allerdings trugen die Soldaten an den Kragenspiegeln ihrer Uniformen die SS-Runen zunächst auf rotem, statt schwarzem Untergrund. Am linken Ärmel umfasste der Reichsadler statt des Hakenkreuzes ein Liktorenbündel. Das Divisionsabzeichen zeigte ebenfalls ein Liktorenbündel, wenn auch in etwas abgewandelter Form, mit der Axt über den Ruten, statt wie sonst üblich dazwischen. Am 23. November 1943 wurden 13 Miliz-Bataillone vereidigt und an den \"SS-Ausbildungsstab Italien\" unter Führung des SS-Brigadeführers Peter Hansen abgegeben, wo sie in einem „blutigen Bruderkrieg“ gegen Partisanen eingesetzt wurden. Die Einheit unterstand SS-Obergruppenführer Karl Wolff in seiner Funktion als Höchster SS- und Polizeiführer (HöSSPF) Italiens und wurde nun als \"Italienische SS-Freiwilligen-Legion\" bezeichnet, kurz darauf aber in \"1. Sturmbrigade Italienische Freiwilligen-Legion\" umbenannt. Die Angehörigen dieses Verbandes wurden vor allem in Italien selbst als \"Legionari\" (Legionäre) bezeichnet. Zuerst im allgemeinen Sprachgebrauch, sowie praktisch unmittelbar danach, auch in den offiziellen Berichten.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Im April 1944 wurden drei Bataillone der Brigade auch gegen den alliierten Brückenkopf bei Anzio und Nettuno mit überraschend gutem Erfolg eingesetzt. Für diese Leistungen erhielten die Soldaten vom Reichsführer-SS Heinrich Himmler die Erlaubnis, die SS-Runen nunmehr auf dem wie üblich schwarzen, statt wie bisher roten, Untergrund zu führen. Mehrere Soldaten erhielten Auszeichnungen und die Regimentsfahne wurde mit einem silbernen Orden versehen. Mit dem Befehl vom 7. September 1944 erfolgte die Umbenennung in \"Waffen-Grenadier-Brigade der SS (italienische Nr. 1)\" und wurde dem Generalkommando \"Lombardia\" der Heeresgruppe C unterstellt. Im September 1944 übernahm der italienische SS-Brigadeführer Pietro Mannelli das Kommando für kurze Zeit, bevor er wieder mit internen Diensten und der Anwerbung von weiterem Personal betraut wurde. Er war einer von nur zwei Italienern, die bei der Waffen-SS Generalsrang erreichten. Durch den Zulauf weiterer Rekruten wuchs die Personalstärke bis Dezember 1944 auf 15.000 Mann. Im Frühjahr 1945 bildete die Division unter dem Kommando von SS-Oberführer Ernst Tzschoppe (ihrem zugleich letzten Kommandeur) die \"Kampfgruppe Binz\", welche bis zum Zusammenbruch der deutschen Front in Italien Mitte April, gegen französische Einheiten an den westlichen Grenzen im Piemont, sowie gegen italienische Partisanen in der Lombardei kämpfte. Die letzten Teile der Division ergaben sich am 30. April 1945 US-amerikanischen Panzertruppen in der Stadt Gorgonzola.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 29. Waffen-Grenadier-Division der SS (italienische Nr. 1), auch bekannt als Legione SS Italiana (Italienische SS-Legion), entstand am 10. Februar 1945 als zweite SS-Division mit dieser Nummer – (vergleiche 29. Waffen-Grenadier-Division der SS „RONA“, die vorzeitig aufgelöst wurde) – aus der bereits im November 1943 aufgestellten \"Waffen-Grenadier-Brigade der SS (italienische Nr. 1)\". In manchen Publikationen wird als Divisions-Beiname auch \"„Italia“\" genannt.", "tgt_summary": null, "id": 798108} {"src_title": "Bernd Dost", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Anna war eine Tochter des späteren Kaisers Ferdinand I. (1503–1564) aus dessen Ehe mit Anna Jagiello (1503–1547), Tochter des Königs Vladislav II. von Böhmen und Ungarn. Anna wurde schon als kleines Mädchen mehrfach verlobt, zunächst mit Prinz Theodor von Bayern (1526–1534), dann mit Herzog Karl von Orleans. Doch starben beide schon vor der Eheschließung. Anna heiratete schließlich 17-jährig am 4. Juli 1546 in Regensburg den nachmaligen Herzog Albrecht V. von Bayern (1528–1579), den Bruder ihres ersten Verlobten. Die Mitgift betrug 50.000 Gulden. Das Paar lebte bis zum Regierungsantritt Albrechts auf Schloss Trausnitz in Landshut. Durch die damit hergestellte enge Verbindung Bayerns mit dem Kaiserhaus, gewährte Herzog Wilhelm IV. von Bayern den Truppen des Schwiegervaters seines Sohnes den Durchzug durch bayerisches Gebiet und die Belagerung von Ingolstadt im Schmalkaldischen Krieg. Anna und Albrecht von Bayern hatten großen Einfluss auf das geistige Leben der Residenz und begründeten durch erhebliche finanzielle Zuwendungen und Gründungen verschiedener Museen den Ruf Münchens als Kunststadt. Anna und Albrecht gelten auch als Förderer der Maler Hans Mielich, holten Orlando di Lasso an den Hof und legten mit ihrer Buchsammlung den Grundstein der Bayerischen Staatsbibliothek. Die als fromm beschriebene Anna unterstützte das katholische Kloster Vadstena im reformierten Schweden durch erhebliche Geldzuwendungen und galt als Unterstützerin des Franziskanerordens. In der Neuen Veste in München hatte Anna auch Anteil an der strengen Erziehung ihres Enkels, des späteren Kurfürsten Maximilian I. von Bayern, der nach ihrem Bruder benannt worden war. Für die kunstsinnige Anna wurde der so genannte Witwenbau in der Münchner Residenz errichtet, in dem sie nach dem Ableben ihres Mannes 1579 bis zu ihrem eigenen Tod Hof hielt. Dabei stand ihr ein Witwengeld von 200.000 Gulden zur Verfügung. Als direkter Nachfahre von Erzherzogin Anna gründete der nachmalige Kaiser Karl VII. Albrecht seinen Anspruch auf die habsburgischen Erblande. Er berief sich dabei auf das Testament Kaiser Ferdinands I., der darin bestimmt hatte, dass nach dem Aussterben seiner männlichen Leibeserben, seine Tochter Anna und deren männliche Nachkommenschaft das Erbe erhalten sollten. Diese Bestimmung war auch Bestandteil des Ehevertrages von Anna und Albrecht in dem festgelegt wurde, dass nach dem Aussterben der deutschen Habsburger Böhmen, Schlesien und Mähren und nach Erlöschen der Linie der spanischen Habsburger auch Ungarn und die Erblande an Anna und ihre männlichen Nachkommen fallen sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus ihrer Ehe hatte Anna folgende Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Anna von Österreich (* 7. Juli 1528 in Prag; † 16. Oktober 1590 in München) war eine Erzherzogin von Österreich und durch Heirat Herzogin von Bayern.", "tgt_summary": null, "id": 418457} {"src_title": "1000 Meisterwerke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Entdeckt wurde Kutscher vom mehrfachen Olympiasieger Ludger Beerbaum, der ihn seit 1999 in seinem Stall als Einreiter für junge Pferde einsetzt. 2003 konnte Kutscher als ersten großen Erfolg die deutsche Meisterschaft in Gera gewinnen. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen gewann er mit seinem Pferd Montender die Bronzemedaille im Einzel. Allerdings war der Ostfriese erst nachträglich auf das Treppchen gerückt, nachdem der ursprüngliche Sieger Cian O’Connor seine Goldmedaille wegen Disqualifikation an Rodrigo Pessoa abgeben musste. Eine ähnliche Situation hatte sich beim Mannschaftswettbewerb ergeben: Ursprünglich gewann Marco Kutscher zusammen mit seinen deutschen Kollegen in Athen Mannschafts-Gold – das dritte für eine Deutsche Equipe in Folge und das neunte insgesamt, musste die Goldmedaille aber durch die Disqualifikation von Ludger Beerbaum nachträglich an die Mannschaft der US-Amerikaner abgeben. Die Deutschen wurden auf den dritten Platz gesetzt. Dennoch erhielt er mit seiner Mannschaft am 16. März 2005 das Silberne Lorbeerblatt. 2005 siegte Marco Kutscher bei den Europameisterschaften in San Patrignano (Italien) sowohl mit der Mannschaft als auch im Einzel. Beim Weltcupfinale 2011 lag Kutscher bis einschließlich des ersten Umlaufs der dritten Wertungsprüfung mit \"Cash\" in Führung, fiel am Ende jedoch auf Rang vier zurück. Marco Kutscher schloss im April 2011 seine Prüfung zum Pferdewirtschaftsmeister erfolgreich ab. Er wohnte und trainierte bis zum Sommer 2014 in Riesenbeck, wo er im Stall von Ludger Beerbaum tätig war. Seitdem betreibt er zusammen mit Eva Bitter einen Turnierstall in Bad Essen.", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Spiele 2008.", "content": "Marco Kutscher nahm mit \"Cornet Obolensky\" als Teil der deutschen Springreitermannschaft an den Olympischen Sommerspielen 2008 teil. Nach dem ersten Umlauf des Mannschaftswettbewerbes, den Kutscher mit 13 Strafpunkten abschloss, hatte eine Pflegerin dem Pferd von Marco Kutscher eine Spritze mit Arnika und Lactanase verabreicht. \"Cornet Obolensky\" erlitt anschließend einen kurzzeitigen Schwächeanfall, wurde jedoch am Folgetag im zweiten Umlauf des Nationenpreises eingesetzt, obwohl die verabreichten Mittel nicht beim zuständigen Turniertierarzt angemeldet waren. Dieser Vorfall wurde ausschließlich durch Medienberichte und Zeugenaussagen erst nach den Olympischen Spielen öffentlich, eine Dopingprobe wurde während des Wettbewerbs nicht entnommen. Mit Urteil vom 15. Juni 2010 entschied die FEI, Kutscher nachträglich aufgrund dieser unerlaubten Medikation zu disqualifizieren und darüber hinaus, zu einer fünfstelligen Geldstrafe zu verurteilen. Aufgrund der langen Verfahrensdauer verzichtete das FEI-Tribunal jedoch auf eine zusätzliche Sperre von Marco Kutscher. Da mit Christian Ahlmann bereits ein Mitglied der deutschen Springreiter-Olympiamannschaft disqualifiziert worden war (dieser jedoch aufgrund von Dopings), verbleiben nur noch zwei zu wertende Ergebnisse von deutschen Springreitern, so dass die deutsche Springreitermannschaft in der Mannschaftswertung der Olympischen Spiele 2008 ohne Ergebnis ist (es wären zumindest die Ergebnisse von drei Mannschaftsreitern erforderlich).", "section_level": 2}, {"title": "Nach den Olympischen Spielen 2008.", "content": "Nach einer hoch erfolgreichen Saison 2010 (unter anderem Zweiter in der Global Champions Tour-Gesamtwertung) wurde Kutscher mit \"Cash\" für die Weltreiterspiele 2010 nominiert. Aufgrund einer Verletzung von \"Cash\" kurz vor Abflug zu den Wettbewerben musste er jedoch auf die Teilnahme verzichten, Reservereiterin Janne Friederike Meyer rückte für ihn in die Mannschaft nach. Als ersten Reiter erhielt Marco Kutscher einen Bonus von 250.000 Euro beim 2015 geschaffenen \"Longines Masters Grand Slam Indoor of Show Jumping\". Diesen erhielt er für den Sieg in zwei von drei Großen Preisen des Grand Slams, in Los Angeles (Oktober 2015) und in Hongkong (Februar 2016). Im Februar 2016 befand er sich in der Springreiter-Weltrangliste der FEI auf Rang 18.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Marco Kutscher wohnt mit seiner Lebensgefährtin, der deutschen Springreiterin Eva Bitter, in Bad Essen. Aus vorhergehender Beziehung hat er zwei Töchter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marco Kutscher (* 2. Mai 1975 in Norden, Niedersachsen) ist ein deutscher Springreiter. Seine herausragenden Einzelerfolge waren eine olympische Bronzemedaille 2004 und der Europameistertitel 2005.", "tgt_summary": null, "id": 520571} {"src_title": "Alexander Wrabetz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Auf der rechten Seite sitzt auf einem hohen Thron ein König mit Zepter und Krone und mit langen Eselsohren. Mit niedergeschlagenen Augen lauscht er den Einflüsterungen zweier weiblicher Personen, der \"Dummheit\" und der \"Anmaßung\". Vor dem dreistufigen Thron steht ein in einen zerfetzten Kapuzenmantel gehüllter Mann, der die linke Hand anklagend dem König entgegenstreckt und mit seiner dürren Rechten die Hand einer schönen jungen Frau mit einer brennenden Fackel umklammert hält. Es sind der \"Hass\" und die \"Verleumdung\". Diese zerrt einen fast nackten Mann an den Haaren hinter sich her, der seine Hände bittend erhoben hat: Es ist der angeklagte und verleumdete Apelles. Um die \"Verleumdung\" bemühen sich zwei schöne junge Frauen, die \"Schurkerei\" und – mit flatternden pastellfarbenen Gewändern herbeieilend – der \"Betrug\", der im Italienischen weiblichen \"fraude\". Hinter dieser dicht gedrängten Gruppe wendet sich ein dürres, in Lumpen gehülltes Weib mit verhülltem Haupt – Personifikation der \"Reue\" – einer nackten und schönen jungen Frau zu, die den Kopf erhoben hat und zum Himmel zeigt, es ist die nackte \"Wahrheit\", die nichts zu verbergen hat und den Himmel als Zeugen anruft. Die Szene spielt in einem Innenraum, der sich durch eine prächtige Renaissancearchitektur auszeichnet. Drei mit Tonnengewölben und dekorierten Kassettendecken überspannte und von mächtigen Pfeilern gestützte Durchgänge erlauben den Blick in eine unbestimmte Ferne. Kämpferzone, Basis und Sockel der Pfeiler sind mit antikisierenden Reliefs dekoriert, die Pfeiler selbst und die Rückwand des Throns mit Rundbogennischen und Skulpturen. Bei den Reliefs handelt es sich um Szenen aus dem Kampf der Zentauren und aus dem Mythos von Ariadne und Bacchus. Von den Figuren ist nur die hinter dem Thron sicher als Judith mit dem Kopf des Holofernes zu identifizieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Verleumdung des Apelles (it. \"La Calunnia di Apelle\") ist ein allegorisches Gemälde des italienischen Malers Sandro Botticelli. Das Thema des Bildes geht zurück auf die berühmte Beschreibung eines verschollenen Gemäldes des antiken Malers Apelles, Zeitgenosse Alexanders des Großen, die im vierten Band der Schriften des Lukian überliefert ist. Das vermutlich nicht im Auftrag entstandene Bild, das wohl als ein \"Bravourstück\" von potentiellen Mäzenen wahrgenommen werden sollte, hat Botticelli später an seinen Freund Antonio Segni verschenkt. ", "tgt_summary": null, "id": 136724} {"src_title": "Franciscus Bernardus Jacobus Kuiper", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Heilbronn wurde im Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg ein häufiges Ziel der Alliierten. Die Eisenbahnlinien, der Heilbronner Güterbahnhof und der Kanalhafen nahe der Stadt waren von einer gewissen strategischen Bedeutung, ebenso die Industrie in einer der bedeutendsten Industriestädte Württembergs, die mit fortschreitendem Kriege weitestgehend der Kriegswirtschaft diente. Im näheren Umkreis lagen die Heeresmunitionsanstalt in Siegelsbach und in den späteren Kriegsjahren etliche in die Stollen des Neckartals ausgelagerte Rüstungsbetriebe. Heilbronn war kein vorrangiges Angriffsziel alliierter Bomber, lag aber auf der Strecke der von Nordwesten nach Südwestdeutschland einfliegenden Verbände und wurde häufig zum Ausweichziel, wenn das Wetter oder starke Luftabwehr einen Angriff auf ein anderes Ziel unmöglich machte. Wie im gesamten Deutschen Reich galt auch in Heilbronn ab Mai 1939 die Verdunkelungsverordnung, welche vorschrieb, dass ab Einbruch der Dunkelheit Fenster und Türen lichtundurchlässig zu verdecken waren. Das Entrümpeln der Dachböden und die Anlage von Schutzräumen waren bereits im Mai 1937 verordnet worden. Heilbronn wurde vom Luftgau-Kommando in Stuttgart in die Luftschutz-Klasse I eingeteilt. Da die Errichtung von Hochbunkern deshalb zunächst verboten war, wurden hauptsächlich die zahlreichen tiefen Weinkeller der Altstadt zu Luftschutzräumen ausgebaut. Nach Kriegsausbruch ordnete Polizeidirektor Heinrich Wicke am 4. September 1939 die Einstellung des privaten Wohnhausbaus und den Einsatz aller Bauarbeiter zum Ausbau der Luftschutzräume an. Auf dem Wartberg wurde eine Beobachtungsstelle des Flugwach-Kommandos Stuttgart eingerichtet, die Meldungen über einfliegende Flugzeuge an die Befehlsstelle weitergab. Ebenso gab es Luftbeobachter auf dem Silo der Firma Knorr und auf dem Turm der Augustinuskirche. Die örtliche Luftschutzleitung postierte einen Doppelposten auf dem Turm der Kilianskirche. Noch im September 1939 gab es mehrmals Luftalarm, da unbekannte Flugzeuge nahe der Stadt gesichtet wurden. Die Reserve-Flak-Abteilung 253, die im August 1939 (nach Ausrücken des Heilbronner Infanterie-Regiments 34 an den Westwall) einberufen worden war, gab mehrfach Alarmschüsse ab, wurde aber im Frühjahr 1940 nach Laupheim abgezogen. Lediglich eine leichte Flak-Batterie blieb zum Schutz der Stadt zurück. Ende Mai 1940 war eine städtische Sirenenanlage einsatzbereit, die ihren ersten Einsatz bereits in den frühen Morgenstunden des 4. Juni 1940 hatte. Im Sommer 1940 war vorübergehend wieder schwere Flak in Heilbronn. Im Herbst 1940 wurde der Theresienturm (früher General-Wever-Turm) errichtet, ein Hochbunker auf der Theresienwiese, darüber hinaus gab es je einen Tiefbunker am Kaiser-Friedrich-Platz und am Industrieplatz. Außer einigen Splitterschutz-Unterständen wurden keine weiteren Bunkeranlagen gebaut, da man die alten Keller der Innenstadt aufgrund ihrer Tiefe und ihrer massiven Mauern für sicher genug hielt. So wurden Innenstadtkeller durch Durchbrüche verbunden und Verordnungen erlassen, die bestimmten, wie die Ausgänge zu sichern seien. Völlig vernachlässigt wurde, dass manche der massiv wirkenden Keller stellenweise nur zehn Zentimeter dicke Decken hatten, die der Belastung eines einstürzenden Gebäudes nicht standhalten würden.", "section_level": 1}, {"title": "Angriffe bis Sommer 1944.", "content": "In der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 1940 fand der erste Luftangriff auf Heilbronn statt. Der Abwurf von drei Sprengbomben und etwa 100 Stabbrandbomben zerstörte 20 Häuser in der Altstadt und beschädigte etwa 70 weitere. Drei Tote und rund ein Dutzend Verletzte waren zu beklagen. Zwei Tage nach dem Angriff kam nochmals kurzfristig schwere Flak nach Heilbronn, wurde jedoch rasch wieder an die Fronten abberufen, so dass künftig nur noch leichte Flak-Einheiten oder von Schülern bediente so genannte „Heimat-Flak“ für die Luftabwehr zur Verfügung standen. Von August bis November 1941 folgten vier weitere Bombennächte, die jedoch nur begrenzten Schaden anrichteten. Einzelne Jagdbomber hatten zudem tagsüber die Eisenbahnstrecken um Heilbronn zum Ziel. Im Jahr 1942 wurde 33 Mal Luftalarm ausgelöst, die vermeldeten Bomber hatten jedoch zumeist andere Ziele. Lediglich am 7. Mai 1942 fielen große Mengen an Spreng- und Brandbomben auf die Innenstadt, wobei mehr als 150 Häuser zerstört oder beschädigt und sieben Menschen getötet wurden. Dies waren die ersten Angriffe gemäß der neuen \"„Anweisung zum Flächenbombardement“\" (Area Bombing Directive) des britischen Luftfahrtministeriums vom 14. Februar 1942. Bei der Casablanca-Konferenz im Januar 1943 vereinbarten Amerikaner und Engländer eine „Aufgabenteilung“ bezüglich der Bombardierung deutscher Städte. Auf der einen Seite sollten die United States Army Air Forces (USAAF) für die Bombardierung der Verkehrsknotenpunkte und der Schlüsselindustrie und auf der anderen Seite die Royal Air Force für die Bombardierung der Innenstädte zuständig sein. Künftig flogen die Amerikaner relativ präzise Angriffe auf einzelne strategische Ziele (Rüstungsfabriken, Bahnhöfe, Flugplätze, Häfen), die Engländer setzten dagegen auf massive Angriffe im Großverband, wobei flächenhaft mit einer Mischung aus Spreng- und Brandbomben bombardiert wurde mit dem Ziel, die angegriffenen Städte vollständig zu zerstören. Während im Jahr 1943 daraufhin zahlreiche vernichtende Angriffe auf andere deutsche Städte stattfanden, blieb es in Heilbronn noch verhältnismäßig ruhig. Zwar wurde 71 Mal Luftalarm ausgelöst, doch im Jahr 1943 galt nur ein einziger Angriff am 28. August Heilbronn. Im Januar und Februar 1944 fand in Heilbronn eine zweiwöchige Vorführung des Löschens britischer Phosphorbrandbomben statt. Am 25. Februar 1944 ging ein abgeworfener voller Treibstofftank auf der \"Allee\" nieder. Ende April 1944 warfen die Alliierten nachgemachte Lebensmittelmarken über der Stadt ab, deren Verwendung unter Strafe gestellt wurde. Immer wieder wurde vereinzelt Brandmunition abgeworfen. Luftalarm war beinahe alltäglich. Im Juli 1944 wurden die Ladenöffnungszeiten verlängert. Falls vormittags Flugzeuge über eine Stunde lang angriffen, begann die Mittagspause erst um 14 Uhr. Im Sommer 1944 wurden die Heilbronner Kulturschaffenden zur Wehrmacht eingezogen, der Spielbetrieb von Theater und Orchester endete. Der Heilbronner Polizeidirektor ordnete die Entfernung leicht brennbarer Dekorationsstoffe aus den Schaufenstern der Stadt an. Am 5. August 1944 zeigte sich Gauleiter Wilhelm Murr zufrieden mit den Luftschutzvorkehrungen. Bis Anfang September wurden im Jahr 1944 schon 160 Luftalarme gezählt.", "section_level": 1}, {"title": "Luftangriff vom 10. September 1944.", "content": "Die Alliierten hatten sich bereits im Frühjahr und Sommer intensiv mit Heilbronn als möglichem Ziel eines Luftangriffs befasst, im Mai 1944 Luftaufnahmen für den internen Gebrauch und am 27. Juni 1944 ein \"Target Information Sheet\" veröffentlicht, das insbesondere den Heilbronner Rangierbahnhof und den Heilbronner Kanalhafen als Ziele nannte. Damit rückte die Stadt ins Ziel der im Herbst 1944 intensiv betriebenen Angriffe auf das deutsche Verkehrssystem. Anfang September war beinahe täglich Luftalarm, die Stadt lag auf dem Weg der Bomber zum Angriffsziel Nürnberg. Am 8. September war vier Mal Luftalarm: von 01:45 bis 02:31 Uhr, von 11:34 bis 12:42 Uhr, von 14:38 bis 15:48 Uhr und von 22:30 bis 23:42 Uhr. Am 9. September war lediglich ein Alarm von 10:20 bis 11:55 Uhr. Am Vormittag des 10. September 1944 flogen rund 100 Flugzeuge der 8. US-Air Force einen Angriff auf das Flugzeugwerk bei Günzburg mit Ausweichziel Rangierbahnhof in Ulm. Da jedoch über beiden Zielen eine dichte Wolkendecke lag, kam Heilbronn als zweites Ausweichziel an die Reihe. Hier war es wolkenlos und der Angriff erfolgte auf Sicht. Kurz nach 11:30 Uhr begann die Bombardierung der Heilbronner Bahnhöfe und Häfen und des Rangierbahnhofs im Winkel zwischen der Württembergischen Nordbahn von Stuttgart nach Heilbronn und der Kraichgaubahn. Die Amerikaner führten ihren Angriff ausschließlich gegen die im \"Target Information Sheet\" genannten militärisch relevanten Anlagen. Aufgrund der Größe der Bomberverbände, der Ballistik der Brandbomben sowie der geografischen Verhältnisse wurden jedoch auch umliegende zivile Ziele getroffen. Der „Bombenteppich“ am 10. September reichte daher von den angrenzenden Wohngebieten am Rangierbahnhof über das Heilbronner Südviertel mit dem Südbahnhof und dem Heilbronner Hauptbahnhof bis zur Heilbronner Kilianskirche und zum Rathaus in der Heilbronner Stadtmitte. Abgeworfen wurden 406 500-Pfund-Streubomben, 736 250-Pfund-Streubomben und 26.400 Vier-Pfund-Stabbrandbomben. Um 12:26 Uhr wurde Vorentwarnung und um 13:11 Uhr Entwarnung signalisiert. Bei diesem Angriff wurden über 300 Häuser zerstört oder unbewohnbar. 281 Menschen verloren ihr Leben, und mehr als 400 Verletzte waren zu versorgen. Die alliierten Auswerter bezeichneten die erzielten Schäden angesichts schwer beschädigter Bahnhöfe mit unterbrochenen Gleisen und 80 bis 100 schwer beschädigten oder zerstörten Waggons als „very good results“ (sehr gute Ergebnisse). Die Heilbronner Feuerwehr und der Sicherheits- und Hilfsdienst konnten die zahlreichen Brände im Stadtgebiet nicht alleine unter Kontrolle bekommen, so dass Freiwillige Feuerwehren aus Gronau, Lauffen, Untereisesheim, Schwaigern, Weinsberg und anderen Orten einrückten. Die Brandbekämpfung dauerte mehrere Tage, alleine das Löschen des in Brand geratenen Rathauses dauerte drei Tage. Da die Verantwortung für die Brandbekämpfung in Abhängigkeit vom zu löschenden Objekt und den dafür eingesetzten Truppen teils bei Kreisleiter Drauz, bei Polizeipräsident Karl d’Angelo und bei Luftschutzoffizier Wasmer lag, kam es zu Verzögerungen durch Kompetenzgerangel. In Böckingen war außerdem eine große Menge Vieh durch Bombensplitter verletzt worden, weshalb die Veterinäre des Sicherheits- und Hilfsdienstes mehrere Tage lang notschlachten mussten.", "section_level": 1}, {"title": "Luftangriffe 27. September bis 30. Oktober 1944.", "content": "Im Sommer und Herbst 1944 errichteten die Alliierten ihr \"OBOE\" genanntes Funknavigationssystem in Nordfrankreich und Belgien. Die süddeutschen Angriffsziele befanden sich etwa 500–600 km von den Sendeanlagen entfernt. Da sich Funksignale der verwendeten Frequenzen linear ausbreiten und nicht der Erdkrümmung folgen, mussten Flugzeuge in einer Höhe von etwa 10.000 Metern über das Zielgebiet geleitet werden, wofür die leichten und beinahe vollständig hölzernen Mosquito-Flugzeuge am geeignetsten erschienen. Die Mosquitos waren mit jeweils einer 4.000-Pfund-Bombe (sogenannte \"Luftmine\") bestückt. Von Ende September bis Ende Oktober erfolgten Test- und Übungsangriffe auf verschiedene südwestdeutsche Städte, neben Heilbronn auch auf Aschaffenburg, Darmstadt, Pforzheim und Karlsruhe. Da für einzelne Flugzeuge kein Fliegeralarm ausgelöst wurde und die Flugzeuge wegen ihrer sehr großen Flughöhe auch nicht zu hören waren, kamen die Bombentreffer für die Bevölkerung zumeist völlig überraschend. Am 27. September 1944 begann ab 21:30 Uhr der erste mittels OBOE gelenkte Angriff von sechs Mosquitos auf Heilbronn, von denen drei die Bahnanlagen und zwei die Innenstadt bombardierten. Am 28. September konnten gegen 21:00 Uhr fünf Mosquitos drei Treffer auf die Bahnanlagen erzielen. Am 30. September flogen gegen 20:40 Uhr abermals sechs Maschinen die Stadt an, wobei ein Treffer auf die Bahnanlagen und mindestens zwei Treffer auf die Innenstadt zu verzeichnen waren. Am 1. Oktober griffen gegen 20:30 Uhr zwei von sechs Mosquitos die Innenstadt an, während die restlichen vier Maschinen ihre Bomben im Umland abwarfen. Am 4. Oktober erfolgten gegen 22:00 Uhr Bombenabwürfe auf die Innenstadt von drei der fünf an diesem Tag anfliegenden Maschinen, eine Mosquito ging verloren. Am 12. Oktober flogen gegen 5:00 Uhr vier Maschinen die Innenstadt an. Am 30. Oktober erfolgten gegen 20:20 Uhr drei erfolgreiche Bombenabwürfe über dem Rangierbahnhof. Es wurde spekuliert, ob die im Volksmund „Bombenkarle“ genannten Flieger emigrierte Heilbronner Juden (Ritchie Boys) sein könnten, da man in Unkenntnis der Funknavigation den hoch fliegenden Piloten genaue Ortskenntnisse unterstellte.", "section_level": 1}, {"title": "Luftangriff vom 4. Dezember 1944.", "content": "Am Abend des 4. Dezember 1944 flogen 282 Lancaster-Bomber der 5. Bombergruppe der RAF und zehn Begleitflugzeuge die Stadt Heilbronn in loser Formation an. Gleichzeitig erfolgten Scheinangriffe auf das Ruhrgebiet, um die deutsche Luftabwehr zu täuschen. Die nahenden Flugzeuge wurden zwischen 18:49 Uhr und 18:57 Uhr erstmals von deutschen Funkmessgeräten nördlich von Saarbrücken erfasst. Um 19:10 Uhr meldete die deutsche Abwehr \"„Schneller Bomber nordostwärts von Heilbronn“\", erfasst wurden wahrscheinlich Fernnachtjäger auf ihrem Weg zu den deutschen Nachtjagdflugplätzen in Schwäbisch Hall oder Kitzingen, die im Vorfeld des Angriffs ebenfalls die deutsche Luftabwehr ablenken sollten. Am Abend des 4. Dezember war es stark bewölkt, was im weiteren Verlauf zu einer Änderung der Anflughöhe der Flugzeuge führte. Um 19:18 Uhr flog die erste Lancaster-Maschine des Erstmarkierer-Verbandes der \"83 Squadron\" unter Leutnant Pereira in einer Höhe von rund 4500 Metern über Heilbronn und warf grüne Annäherungsmarkierungen ab. Eine halbe Minute später folgte ihm eine weitere Lancaster unter Oberleutnant Phillip. Dieser warf zehn 1.000-Pfund-Sprengbomben mit Langzeitzündern ab und drehte zum Rückflug. Anschließend wurden gegen 19:20 Uhr Leuchtbomben abgeworfen, um den inzwischen eingetroffenen Mosquito-Bombern der \"627 Squadron\" die Orientierung beim Abwurf von rot und gelb brennenden so genannten „Target Indicators“ (TIs, Zielmarkierer, Rot für die Innenstadt, Gelb für den Rangierbahnhof) zu erleichtern. Oberleutnant Duncan warf aus einer weiteren Lancaster gegen 19:20 Uhr nochmals grüne Zielmarkierer über der Stadt ab sowie eine Blitzlichtbombe, die in etwa 600 Metern Höhe explodierte und das Fotografieren des Zielgebiets ermöglichte. Anschließend wurden sehr viele Leuchtbomben abgeworfen, die das Zielgebiet taghell machten. Die Leuchtbomben sollten ursprünglich zehn Minuten lang abgeworfen werden, jedoch wurde die Leuchtwirkung von den anfliegenden Bomberpiloten bereits gegen 19:23 Uhr als „ausgezeichnet“ bezeichnet, so dass „Master Bomber“ Maurice A. Smith, der mit seiner Mosquito DZ 518 über der Stadtmitte kreiste, bereits um 19:27 Uhr befahl: „Come in and bomb, red TIs as planned“. Nach den vorangegangenen \"Supporter\"-Bomben (Leuchtbomben, Zielmarkierer und zeitverzögerte Sprengbomben) fiel jetzt die eigentliche Bombenlast. Die Lancaster PB 251 unter Oberstleutnant Fugger warf gegen 19:29 Uhr eine erste 4.000-Pfund-Sprengbombe und 1.800 4-Pfund-Stabbrandbomben aus einer Höhe von 3.800 Metern. Bis 19:38 Uhr fielen dann weitere rund 1.200 Tonnen Bomben auf die Stadt. Die \"Bomber Command Summary of Operations\" zählt folgende Bombenmengen auf, die über dem Stadtgebiet abgeworfen wurden: Der gegen den Rangierbahnhof gerichtete Angriff begann um 19:32 Uhr und dauerte bis 19:55 Uhr. Die Piloten, die den Rangierbahnhof anfliegen sollten, hatten oftmals Schwierigkeiten, die gelben Zielmarkierungen vor dem Hintergrund der bereits hell brennenden Stadt zu erkennen, so dass sie ihre Bombenlast ebenfalls über der Innenstadt entluden. Die wenigsten Piloten sahen, wo ihre Bomben niedergingen, da bereits nach den ersten Einschlägen Rauchwolken die Erdsicht versperrten. Insgesamt gingen über dem Rangierbahnhof weitere 380 Bomben nieder. Bemerkenswert ist der Anteil von knapp 66 Prozent Sprengbomben an der gesamten abgeworfenen Bombenmenge. Arthur Harris, der damalige britische Oberkommandierende des Bomber Command, hat später erklärt, dass viele der deutschen Städte durch vorangegangene Bombardierungen bereits stark verbrannt waren, so dass die Royal Air Force gegen Ende des Jahres 1944 wieder bevorzugt mit Sprengbomben angriff, um die Zerstörung zu maximieren. Weder Heilbronn noch das bei der Operation Tigerfish eine Woche zuvor ebenfalls mit starker Sprengwirkung bombardierte Freiburg im Breisgau wiesen jedoch entsprechend große Brandschäden auf, so dass die Gründe für die auf Sprengwirkung bedachte Zusammensetzung der Bombenfracht beim Angriff auf Heilbronn unklar sind. Durch den Angriff vom 4. Dezember 1944 wurde die gesamte Altstadt komplett zerstört, die Randbereiche wurden schwer beschädigt. Was der Druck der Detonationen nicht beschädigte, wurde Opfer der Flammen. Von den hunderten historischen Gebäuden der Stadt sind heute deswegen nur noch etwa zwei Dutzend erhalten, die zumeist wiederaufgebaut wurden. Die deutsche Luftabwehr konnte dem Angriff nur wenig entgegensetzen: Zwei Flak-Stellungen am Neckar und 14 deutsche Nachtjäger Junkers Ju 88 kämpften unter Kommandeur Ernst Wallner gegen die britischen Bomber. Wallner und zwei Besatzungsmitglieder starben bei Winzerhausen. Die RAF verlor elf ihrer 282 Maschinen. Die Bevölkerung, die sich an diesem Montagabend zur Feierabendzeit noch zahlreich in der Heilbronner Innenstadt aufhielt, flüchtete zu Beginn des Angriffs in einen Hochbunker (General-Wever-Turm), in zwei Tiefbunker (am Industrieplatz und am Kaiser-Friedrich-Platz) und in die 54 als sicher geltenden öffentlichen Luftschutzkeller, in denen 13.945 Menschen Platz fanden. Die Innenstadt wurde jedoch wegen des von Brandbomben angefachten und ab etwa 20 Uhr wütenden heftigen Feuers zur tödlichen Falle. Diejenigen, die zuerst Zuflucht in den Kellern gesucht und während des „Feuersturms“ versucht hatten, die Stadt zu verlassen, verbrannten auf den Straßen. Die im Keller verbliebenen Personen starben an Kohlenmonoxidvergiftung oder durch den Einsturz von Luftschutzkellern. Nach dem Krieg wurden schwere Vorwürfe gegen den NS-Oberbürgermeister Heinrich Gültig und den Kreisleiter Richard Drauz erhoben, die es versäumt hatten, die zum Beispiel bei dem Luftangriff auf Kassel im Oktober 1943 gewonnene Erkenntnis an die Bevölkerung weiterzugeben, dass ein sofortiges Verlassen der Stadt bei Fliegeralarm die größte Überlebenschance bot. Anstelle dessen galt in Heilbronn der Befehl, die Schutzräume aufzusuchen und dort bis zur Entwarnung zu verharren, was zu vielen Erstickungsopfern führte. Es wird angenommen, dass innerhalb der halben Stunde des Bombenangriffs über 6500 Menschen starben, darunter etwa 1.000 Kinder unter 10 Jahren. Die genaue Anzahl der Opfer des Bombenangriffs ist unbekannt, denn Hunderte verbrannten oder waren durch die Hitze zur Hälfte ihrer normalen Körpergröße zusammengeschrumpft und nicht identifizierbar. Durch den starken Funkenregen und die Bomben mit Zeitzündern brachen die ganze Nacht hindurch weitere Brände aus, so dass erst nach Stunden wieder ein Zugang möglich war, an manchen Stellen auch erst nach Tagen. Die städtischen Krankenhäuser waren zerstört; dem Pflegepersonal war es jedoch gelungen, die meisten Kranken zu retten. Einzig in der Augenabteilung und in der Kinderklinik waren Tote zu beklagen. Im zum Lazarett umfunktionierten Karlsgymnasium, das erst am Abend vor dem Angriff mit Verwundeten der Front im Elsass belegt worden war, konnten sich nur die wenigsten beim Brand des Gebäudes retten. Am Tag nach dem Angriff suchten daher 600 bis 800 Menschen mit Brandverletzungen, Rauch- und Kohlenmonoxidvergiftungen, Entzündungen der Schleimhäute usw. die städtischen Rettungsstellen an der Wilhelmstraße und am Kaiser-Friedrich-Platz auf, welche den Angriff leicht beschädigt überstanden hatten. Sehr viele Verletzte wurden in die zum Notlazarett umfunktionierte und völlig überfüllte Heilanstalt in Weinsberg gebracht. Beim Verlöschen der Brände begannen die Aufräum- und Rettungsarbeiten, zu denen auch Helfer aus den umliegenden Städten herangezogen wurden. Am Abend des 5. Dezember verkündeten Lautsprecherwagen Opferzahlen von 4.000 Toten und 3.000 Verletzten. Da sich jedoch, ähnlich wie bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945, zahlreiche Flüchtlinge in der Stadt aufhielten, sprachen in der Bevölkerung kursierende Gerüchte von bis zu 25.000 Toten. Zur Bergung der Toten wurde auf Anordnung von Kreisleiter Richard Drauz die Staatspolizei eingesetzt, die unter dem Kommando eines Polizeioffiziers Bergungstrupps zusammenstellte, wofür man auch etwa 50 Häftlinge des KZ-Außenlagers Neckargartach heranzog. Die Polizei übernahm die Sicherstellung der bei den Toten gefundenen Wertsachen. Die Toten wurden zunächst zum Stadtfriedhof gebracht, wo ihre Zahl dermaßen anstieg, dass an eine Beisetzung auf dem Friedhof selbst nicht zu denken war. Da sich das Leichenhaus auf dem Friedhof schnell als zu klein erwies, wurden die Toten im Freien gelagert. Auch konnten nicht genug Särge bereitgestellt werden, obwohl aus Stuttgart, Ulm und anderen Städten etwa 1.000 Särge geliefert wurden. Eine Kommission unter Friedhofsverwalter Ruf besichtigte ein südlich an den Friedhof angrenzendes Gelände (das ehemalige Schlizsche Grundstück), beschied aber auch hier, dass es zu wenig Platz bot. Schließlich fiel die Entscheidung, im stadtnahen Köpfertal einen Ehrenfriedhof am Waldrand anzulegen. Die Toten wurden auf Transportwagen ins Köpfertal gebracht. Kreisleiter Drauz untersagte die Bestattung von Toten des Angriffs in bestehenden Familiengräbern oder auf auswärtigen Friedhöfen, teilweise mussten dazu privat initiierte Leichentransporte wieder zurückgehen. Ab 6. Dezember begannen die Arbeiten am Ehrenfriedhof, wo auf 120 Ar zehn Sammelgräber angelegt wurden, in denen mindestens 5.000 Tote beigesetzt sind. Ab 8. Dezember wurden die Luftschutzkeller der Innenstadt geöffnet und die Toten geborgen. Im Keller \"Ehrmann\" in der Klostergasse (Klosterkeller) starben 600 und im Keller \"Wüst\" in der Lammgasse 200 Menschen. In manchen Kellern muss der plötzliche Sauerstoffmangel die Anwesenden überrascht haben, da oftmals Keller vorgefunden wurden, in denen die Toten ohne Anzeichen von Fluchtversuchen oder Panik auf ihren Plätzen sitzend vorgefunden wurden. In anderen Luftschutzkellern gab es dagegen vermutlich Auseinandersetzungen über einen weiteren Verbleib oder einen Ausbruchsversuch, da Hieb- und Schlagwunden an den Toten festgestellt und Zusammenballungen von 30 bis 40 Menschen gefunden wurden. Das Bergen der Leichen dauerte über drei Wochen und zog sich bis nach Weihnachten 1944 hin. In besonders schwer beschädigten Straßenzügen konnten viele Tote nicht geborgen werden. So werden im Bereich der Unteren Turmstraße, wo die Trümmer der Stadtmauer Keller verschütteten, bis heute noch Skelette im Erdreich vermutet.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Angriffe bis Kriegsende.", "content": "Vom 27. Dezember 1944 bis zum 31. März 1945 gab es noch weitere 49 Luftangriffe, überwiegend durch einzelne Jagdbomber der \"1st Tactical Air Force\". Am Nachmittag des 29. Dezember 1944 fielen 22 75-Gallonen-Napalm-Bomben auf den Rangierbahnhof. In der Nacht von 20. auf 21. Januar wurden insbesondere die Neckarbrücken und abermals der Rangierbahnhof getroffen. Am 2. Februar erfolgten zwei Angriffe auf den Rangierbahnhof im Abstand von etwa sechs Stunden. Auch am 11. und am 15. Februar 1945 wurde der Bahnhof Ziel von Angriffen. Am 28. Februar 1945 fielen lediglich Flugblätter mit Aufforderungen zur Kapitulation und Passierscheine für Deserteure auf die Stadt. Am 1. März fand ein Großangriff von 1.200 Bombern und 400 Begleitjägern auf zwölf Ziele in Süddeutschland statt, von denen eines erneut der Heilbronner Rangierbahnhof war. Am 25. März wurden mit sieben Angriffen kleiner Jagdbomberverbände die meisten Angriffe innerhalb eines Tages gezählt, dabei wurde u. a. das bis dahin noch funktionierende Gaswerk zerstört. Ab Anfang April richteten sich die Angriffe weniger auf die Bahnanlagen, sondern konzentrierten sich mit Hinblick auf die nahenden Frontkampfhandlungen auf die Heilbronner Kasernen sowie die Verteidigungsstellungen auf dem Wartberg und im Jägerhauswald. Der letzte Jagdbomber-Angriff auf Heilbronn hatte am 12. April 1945 Truppenverbände und Nachschublager auf dem Gaffenberg zum Ziel. Insgesamt wurden durch die Luftangriffe auf Heilbronn von vormals 14.500 Gebäuden 5.100 vollständig zerstört und 3.800 schwer beschädigt. Die Amtsgebäude und alle im Besitz der Stadt befindlichen Anwesen in der Innenstadt mit Ausnahme des Fleischhauses und des Schießhauses wurden vernichtet, von den 14 Schulen der Stadt wurden zehn zerstört. Der Gesamtschaden am städtischen Eigentum wurde am 12. August 1948 mit 77 Millionen Mark beziffert.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenken.", "content": "Die erste Gedächtnisfeier für die Toten sowie deren Einsegnung fand auf dem Ehrenfriedhof am 26. August 1945 statt. Alljährlich wird hier bis heute am 4. Dezember der Opfer in einer Trauerstunde gedacht. Das beim Luftangriff bis auf die Grundmauern zerstörte Stadtarchiv am Heilbronner Rathaus wurde am 4. Dezember 1963 zur Ehrenhalle für die Toten des Weltkriegs umgewidmet. Nicht nur die völlige Zerstörung und der nachfolgende Wiederaufbau, sondern auch die Entsorgung der Trümmer haben das Stadtbild bleibend geprägt. Nicht verwertbare Trümmer der Innenstadt wurden beim Bollwerksturm in den alten Neckararm geschüttet, worauf dieser im Bereich des heutigen Hallenbads und des Europaplatzes völlig verschwand und das neue Gelände überbaut wurde. Im Stadtteil Böckingen wurde der Böckinger See mit Kriegstrümmern aufgefüllt und trockengelegt, heute befinden sich dort die Böckinger Sportplätze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 durch die britische Royal Air Force (RAF) zerstörte rund 62 Prozent des Stadtgebiets von Heilbronn, darunter fast die gesamte historische Innenstadt. Dabei kamen rund 6500 Menschen ums Leben. ", "tgt_summary": null, "id": 802251} {"src_title": "Gumuz (Volk)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ihre Eltern waren Jadwiga Noskowiak und Conrad Stanton Babcock jr. Ihre in Chile geborene Mutter hatte eine klassische Gesangsausbildung und spielte in ihrer Jugend die weibliche Hauptrolle in Shakespeares \"Romeo und Julia\". Obwohl Barbara in den USA geboren wurde, verbrachte sie einen Teil ihrer Kindheit in Tokio, Japan, da ihr Vater General der United States Army war. Laut eigener Aussage lernte Barbara Japanisch, noch bevor sie Englisch sprach. Kurz vor dem Angriff auf Pearl Harbour 1941 kehrte sie zusammen mit ihrer Mutter zurück in die USA, nach Carmel-by-the-Sea in Kalifornien, während ihr Vater für 9 Monate in japanische Kriegsgefangenschaft geriet. Ursprünglich war ihr größter Traum, als Entdeckerin nach Afrika oder Südamerika zu reisen, aber da sie dies für nicht realisierbar hielt, entschied sie sich für eine Schauspielkarriere. Babcock hatte ihren ersten Auftritt in einem Fernsehfilm 1963 in \"The Many Loves of Dobie Gillis\". Seit den 1960er Jahren ist sie als Gastdarstellerin in zahlreichen Fernsehserien aufgetreten, so unter anderem in Quincy, \"Mord ist ihr Hobby\", \"Remington Steele\", \"Chicago Hope\" u. v. a. In \"Raumschiff Enterprise\" spielte sie als Mea III in \"A Taste of Armageddon\" (dt. \"Krieg der Computer\") und als Philana in \"Plato’s Stepchildren\". Einem breiteren Publikum wurde sie vor allem durch ihre Rollen in den TV-Serien \"Dallas\", \"Polizeirevier Hill Street\" und vor allem als Dorothy Jennings in \"Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft\" bekannt. Für die letztere Rolle wurde sie für einen Emmy Award als „Best Supporting Actress“ nominiert, soll jedoch froh gewesen sein, dass sie ihn nicht gewann, nachdem sie kurz zuvor an einer Elefanten-Expedition in Afrika teilgenommen hatte. Im Kino war sie unter anderem in \"In einem fernen Land\" und \"Space Cowboys\" zu sehen. 1994 wurde sie vom Magazin \"People\" zu einem der 50 schönsten Menschen der Welt gekürt. 2004 wurde bei ihr die Parkinson-Krankheit diagnostiziert. Seit dieser Zeit lebt sie meistens in dem ehemaligen Haus ihrer Eltern in Carmel-by-the-Sea, und zeitweise in Irland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Barbara Babcock (* 27. Februar 1937 in Pasadena, Kalifornien oder Fort Riley, Kansas) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Für ihre Hauptrolle in der Fernsehserie \"Polizeirevier Hill Street\" wurde sie 1981 mit einem Emmy ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 2311972} {"src_title": "Johann Ludwig Schönleben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Hai wird 1,5–2,5 Meter, meist um 1,85 m lang, wobei die Weibchen deutlich kleiner und leichter als Männchen sind. Er besitzt einen torpedoförmigen Körper mit einer breiten, runden Schnauze. Die Rückenflosse beginnt meist auf Höhe des freien Endes der Brustflossen; der Graue Riffhai besitzt keinen Interdorsalkamm. Die Oberseite des Körpers zeigt eine hell- bis dunkelgraue, seltener bräunliche Färbung, die Schwanzflosse weist einen schwarzen Saum auf. Die erste Rückenflosse trägt meist keine Zeichnung; bei Populationen im Roten Meer und Indischen Ozean kommt ein weißer Hinterrand der ersten Rückenflosse vor. Die Körperunterseite ist deutlich heller gefärbt. Die Lebenserwartung liegt bei maximal 25 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Graue Riffhai ist im Indopazifik (Madagaskar, Seychellen, Malediven, Thailand, Australien, Hawaii, Tahiti) und im Roten Meer beheimatet. Er hält sich vorwiegend in Lagunen, Kanälen und Außenriffen auf. Der Hai bevorzugt den Bereich zwischen der Wasseroberfläche und maximal 275–280 Metern Wassertiefe; am Riff hält er sich meist am äußeren Riffabhang (\"Aussenriff\") und in Lagunen in der Nähe starker Strömung auf. Die Tiere wurden aber auch am inneren Riffabhang oder über Sandplateaus gefunden. Die Art zeigt zusammen mit dem Schwarzspitzen-Riffhai eine Mikrohabitat-Trennung, wobei der Graue Riffhai den tieferen, der etwas kleinere Schwarzspitzen-Riffhai den Flachbereich des Habitats bewohnt. Fehlt dieser, so bewohnt der Graue Riffhai beide Areale. Zusammen mit dem Weißspitzen-Riffhai gehören beide zu den häufigsten Arten in den Korallenriffen Ozeaniens.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Der Hai ist neugierig, aktiv und meist schnell schwimmend. Das soziale Tier bildet teils am Tag Schulen; auffällig sind Schulen von juvenilen und subadulten Tieren. Der Graue Riffhai ist zwar am Tag auffindbar, aber eher nachts aktiv und auf Beutefang. Adulte Tiere zeigen ein ausgeprägtes Revierverhalten; die Fläche des Territoriums liegt meist bei rund vier Quadratkilometern. Eindringlinge werden durch Drohverhalten wie schnelles Schwimmen mit übertriebenen Bewegungen der Schwanzflosse, Senken der Brustflossen, Kopfrollen und Buckelbildung gewarnt (\"Hunching\"); danach folgt ein einzelner, meist nicht tödlicher Biss. Die Populationen im Pazifik sind dabei deutlich aggressiver als die des Indischen Ozeans und Roten Meeres.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung.", "content": "Der Graue Riffhai ernährt sich vorwiegend von Rifffischen wie Muränen, Hornhechten, Soldaten-, Falter- und Doktorfische, aber auch von Kopffüßern und Krebsen. Er frisst meist in Bodennähe. Durch harpunierte Fische kann eine Fressorgie ausgelöst werden. Nachts wurden Gruppen von Grauen Riffhaien beobachtet, die Schwarmfische – ähnlich wie ein Rudel Wölfe – an einer Riffwand zusammentrieben, bevor die Beutetiere angegriffen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Graue Riffhaie werden im Alter von sieben Jahren und einer Größe zwischen 130 und 145 cm geschlechtsreif. Sie sind lebendgebärend und bekommen pro Wurf ein bis sechs Junge; diese sind bei der Geburt 40–60 cm lang. Bei der Paarung kommt es nicht selten zu Bissen mit sichtbaren Verletzungen, wobei die größeren Männchen die weiblichen Tiere in Flossen und Hinterleib beißen.", "section_level": 2}, {"title": "Gefährdung für den Menschen.", "content": "Trotz des deutlichen Drohverhaltens adulter Tiere wurde über Angriffe des Grauen Riffhais auf Menschen berichtet. Dies ist jedoch auch auf das häufige, nicht pelagische Vorkommen der Art an Riffen zurückzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Gefährdung und Populationsentwicklung.", "content": "Der Graue Riffhai ist eine immer noch recht häufige Art. Dennoch setzte die IUCN den \"Carcharhinus amblyrhynchos\" seit dem Jahr 2000 wegen des Populationsrückgangs auf die \"Rote Liste gefährdeter Arten\" und stuft die Art seither als \"near threatened\" (\"gering gefährdet\") ein. Als Gefährdungsursache wird das eingeschränkte Habitat \"Korallenriff\", die Standorttreue, der langsame Reproduktionszyklus der Art und der hohe Druck durch die Fischerei im Großteil seines Verbreitungsgebietes angesehen. Genaue Daten zur Entwicklung der Populationen fehlen. Er wird dabei teils als Beifang, teils durch Jagd speziell auf diese Haiart – wie auf den Malediven – gefangen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Graue Riffhai (\"Carcharhinus amblyrhynchos\") ist ein Vertreter der Requiemhaie (Carcharhinidae). Der mittelgroße Hai bewohnt weltweit Lagunen, Kanäle und Außenriffe der tropischen Regionen. Der gelegentlich verwendete, abgekürzte Name \"Grauhai\" ist nicht eindeutig und kann auch den deutlich größeren Sechskiemerhai bezeichnen.", "tgt_summary": null, "id": 2481076} {"src_title": "Senait Ghebrehiwet Mehari", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Umgebung.", "content": "Der Piz Kesch gehört zur Kesch-Gruppe, einer Untergruppe der Albula-Alpen. Über dem Gipfel verläuft die Gemeindegrenze zwischen Bergün Filisur und Zuoz. Zu den Nachbargipfeln gehören der Kesch Pitschen im Norden, der Piz Porchabella und der Piz Val Müra im Osten, der Piz Cotschen, der Piz Pischa, der Piz Blaisun und der Piz Üertsch im Süden, sowie die Tschimas da Tisch, der Piz Darlux und der Piz Fregslas im Westen. Von Norden bis Osten ist der Piz Kesch von einem Gletscher umgeben, dem \"Vadret da Porchabella\". Südöstlich des Berges befindet sich ein weiterer Gletscher, der \"Vadret d'Es-cha\". Talorte sind Bergün und Madulain. Häufige Ausgangspunkte sind die Kesch-Hütte und die Es-cha-Hütte.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung des Namens.", "content": "Der deutsche Name „Kesch“ stammt vermutlich vom Personennamen \"Quesch\" ab, eine Kurzform von \"Arquisch\", \"Hartwig\". Der romanische name stammt vom gallischen Wort ab, kollationiert mit für „Weide“.", "section_level": 1}, {"title": "Routen zum Gipfel.", "content": "Der einfachste Aufstieg erfolgt von der Kesch-Hütte (). Beim Aufstieg läuft man zunächst über einen Gletscher bis ca. 200 Höhenmeter unterhalb des Gipfels. Beim Punkt 3008, Porta d’Es-cha, stösst zuvor noch die Route von der Es-cha-Hütte dazu. Der Gipfelaufstieg ist im Winter nur mit Steigeisen und Pickel empfehlenswert. Die Keschhütte ist erreichbar von Bergün aus oder via Sertigpass vom Sertig in der Landschaft Davos. Der längste Zugang besteht von der Engadiner Seite her, von S-chanf kommend. Eine mehrtägige Wanderung heisst \"Kesch-Trek\" und führt vom Dischma via Scalettapass aus nördlicher Richtung zur Keschhütte. Sie verbindet die Keschhütte mit der Es-cha-Hütte und damit beide Hütten am Piz Kesch.", "section_level": 1}, {"title": "Sommerrouten.", "content": "Der Piz Kesch wurde auf unzähligen Routen und Varianten erstiegen, von denen in unserer Zeit nur noch zwei regelmässig benutzt werden. Wegen der schlechten Felsqualität, die in keinem Verhältnis zu den Schwierigkeiten steht, meidet man die anderen Routen.", "section_level": 2}, {"title": "Über den Nordostsporn.", "content": "Route der Erststeiger", "section_level": 3}, {"title": "Über den Keschgrat.", "content": "Erstbesteigung: Paul Güssfeld mit Hans Grass, 28. September 1877 (vielleicht schon Jakob Planta, 1863)", "section_level": 3}, {"title": "Über den Cotschengrat.", "content": "Erstbesteigung: David Stokar und Karl Linnebach mit Peter Mettier, 26. Juli 1896", "section_level": 3}], "src_summary": "Der Piz Kesch () ist mit der höchste Berg der Albula-Alpen und der Gemeinden Bergün und Zuoz in der Schweiz. Mit einer Schartenhöhe von mehr als 1500 Metern gehört der Piz Kesch zu den so genannten \"\". Dank seiner zentralen Lage ist er einer der aussichtsreichsten Berge der Bündner Alpen und deshalb oft besucht. Die Weitsicht reicht von den Ötztaler Alpen und Grödner Dolomiten, dem Ortler und Adamello über die Berninagruppe bis zu den Walliser und Berner Viertausendern. ", "tgt_summary": null, "id": 1885179} {"src_title": "Santa Barbara FR 8", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die raubehaarte ausdauernde Kletterpflanze wächst an geeigneten Standorten sehr schnell und kann dort je nach Rankgrundlage mehrere Dutzend Quadratmeter bedecken. Rankt sie an einem Baum, kann die Chayote durchaus bis über fünf Meter hoch wachsen. Die Chayote bildet ein Rhizom, aus dem sie an Standorten mit Jahreszeiten im Frühjahr von neuem sprießt. Die herzförmigen, gestielten und einfachen Blätter können handgroß, etwa 15–25 Zentimeter, groß werden. Die rippigen Blattstiele sind etwa 7–20 Zentimeter lang. Die Blätter sind im Umriss eiförmig bis rundlich. Sie sind am Rand mit einigen kleinen und drei bis sieben großen Zähnen oder kleinen Lappen und meist spitz oder bespitzt. Die Blätter sind oberseits auf den Adern behaart. Oft hängen Triebe mit trockenen Blättern an der Pflanze, deren Ranken keiner Rankmöglichkeit begegnet sind. Die kahlen Ranken sind drei- bis fünfteilig. Die jungen Blätter sind haarig und verkahlen dann. Die weißen bis gelben, fünfzähligen, kurz gestielten Blüten mit doppelter Blütenhülle erscheinen in den Blattachseln. Die in Trauben erscheinenden männlichen Blüten wachsen zusammen mit der allein oder zu zweit stehenden weiblichen Blüte an derselben Pflanze. Die Pflanzen sind also einhäusig monözisch. Die grünen Kelchzipfel sind schmal-dreieckig und die Petalen sind dreieckig bis länglich. Die fünf Staubblätter der männlichen Blüten sind röhrig verwachsen und oben kurzästig. Der einkammerige Fruchtknoten der weiblichen Blüten ist unterständig, die Narbe ist lappig. Im Blütenbecher sind behaarte Nektarien vorhanden. Die Pflanze ist insektenbestäubt. Die einsamigen Früchte, Beeren (Scheinfrucht, Panzerbeere) hängen meist unterhalb des Blattwerks und werden ausgereift etwa 5–25 Zentimeter groß. Sie sind in Form, Größe und Farbe je nach Sorte unterschiedlich. Meist hat die oft schrumpelige, mehr oder weniger gerippte Frucht eine ei- bis birnenförmige Form, seltener rundlich. Die dünne, wachsige und glatte bis manchmal etwas haarige bis weichstachelige Schale ist meist grünlich. Manchmal hat sie auch bei Kultivaren eine weißliche oder gelbe Farbe. Dunkelgrüne Chayoten können kürzere, weiche bis härtere Stacheln haben. Das Innere der Frucht ist blassgrün-weißlich und schmeckt sehr dezent nach einer Mischung aus Kartoffel und Gurke. Manche Varietäten schmecken wie Kohlrabi und können roh gegessen oder auch gekocht werden. Der weichschalige, eiförmige, flache und glatte, gelbliche, etwa 2,5–5 Zentimeter große Kern (Samen), aus dem die Pflanze bei passender Luftfeuchtigkeit von selbst, ohne Bodenunterlage, schon an der Mutterpflanze (nur bei kultivierten Pflanzen) sprießt (Echte Viviparie), ist ebenfalls essbar. Bei wilden Pflanzen löst sich die Frucht vor der Keimung erst ab. Der Samen schmeckt wie die Frucht neutral, jedoch mit einer leicht nussigen Note. Anders als viele andere Pflanzen der Kürbisgewächse hat die Chayote nur einen Kern. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24, 26 oder 28.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Erstbeschreibung des Basionyms \"Sicyos edulis\" erfolgte 1760 durch Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin in Enumeratio Systematica Plantarum, quas in insulis Caribaeis 32. Die Umteilung in die Gattung \"Sechium\" zu \"Sechium edule\" erfolgte 1800 durch Olof Peter Swartz in Flora Indiae Occidentalis 2(2): 1150. Die Chayote (\"Sechium edule\" ) wird in der Taxonomie unterteilt in die in Mexiko wild vorkommende \"Sechium edule\" subsp. \"sylvestre\" und die kultivierte \"Sechium edule\" subsp. \"edule\".", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Die Pflanze ist nicht frostbeständig. Sie stellt keine hohen Anforderungen an den Boden. Eine gute Drainage ist für das Gedeihen jedoch förderlich.", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung und Verbreitung.", "content": "Die Chayote hat ihren Ursprung bei den Azteken und Maya Mesoamerikas. Heute wird die Chayote in vielen tropischen und subtropischen Ländern angebaut. Es gibt jedoch keine archäologischen Nachweise für die Chayote, aufgrund derer auf ihr Alter geschlossen werden könnte. Berichte von Conquistadoren lassen auf eine vorkolumbianische Verwendung schließen.", "section_level": 1}, {"title": "Anbau.", "content": "Die Chayote wird vorwiegend als Gemüse angebaut. Dazu wird meist ein Gerüst erstellt, auf dem die Pflanze ranken kann. Das Gerüst ist so hoch, dass man sich zum Ernten darunter bewegen kann. Die Früchte werden dann von unterhalb des Blattwerks geerntet. Die Chayote ist eine beliebte Pflanze in der Permakultur, da sie einen hohen Ertrag für wenig Aufwand liefert. So muss sie zum Pflanzen lediglich auf den Boden gelegt werden, die Früchte müssen nicht ausgegraben werden, alle Teile der Pflanze sind essbar und sie wächst ohne Pflege mehrere Jahre fruchtbringend. Außerdem dient sie als Schattenspender für halbschattenliebende Gemüsesorten, die unter ihrem Blätterdach angebaut werden können, wenn ein Gestell zum Ranken gebaut wird, das Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen zulässt. Eine Pflanze kann bis etwa 200–300 Früchte tragen. Kommerzielle Pflanzungen erreichen Hektarerträge von bis etwa 28 Tonnen pro Jahr. Die tropische Pflanze wird auch bei uns in der Gemäßigten Zone als Gemüse im Garten wie Kürbis gern angebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "Die Chayote enthält wie die verwandte Gurke überwiegend Wasser und hat daher einen sehr geringen physiologischen Brennwert. Sie enthält viele Aminosäuren, Vitamin C und die Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Eisen Die Frucht enthält etwa 2 % Protein und sehr wenig Stärke, so dass das Protein-Stärke-Verhältnis bei der Chayote im Vergleich zur ähnlich verwendeten Kartoffel erheblich höher ist. Die Stängel enthalten viel Vitamin A.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "In der Küche.", "content": "Die Chayote ist eine der wenigen Pflanzen, von denen alle Teile gegessen werden. Sie wird meist gekocht. Dabei kann die Schale mitgekocht und, wenn sie nicht zu zäh ist, auch mitgegessen werden. Chayote kann wegen des neutralen Geschmacks gut als Beilage verwendet werden. Der Kern wird manchmal separat als Delikatesse serviert. Die Frucht kann aber auch roh gegessen, gegrillt oder gebraten werden. Als Spezialität gilt auch die Wurzel der Chayote. Die jungen Blatttriebe sind ebenfalls essbar und können als Suppenbeigabe verwendet werden oder wie Spinat zubereitet werden. Aus der Chayote werden auch Süßigkeiten hergestellt, so etwa kandierte Chayote oder Chayotenkompott. Die Chayote kann nicht über einen längeren Zeitraum gelagert werden, da sie sehr schnell auskeimt.", "section_level": 2}, {"title": "In der Medizin.", "content": "Aus den Blättern wird in der traditionellen Pflanzenheilkunde ein Tee zur Linderung von Nierensteinen zubereitet.", "section_level": 2}, {"title": "Im Handwerk.", "content": "Aus den getrockneten Stängeln werden auf der französischen Insel Réunion Hüte hergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Handel.", "content": "Chayote wird hauptsächlich und in großem Umfang auf lokalen Märkten in den Anbauländern gehandelt. Ein kleiner Teil der Produktion wird jedoch auch exportiert. Herkunftsländer für den europäischen Markt sind u. a. Brasilien und Costa Rica. Costa Rica exportiert etwa 10.000 Tonnen jährlich in die USA.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und alternative Namen.", "content": "Das Wort Chayote ist die spanische Bezeichnung der Frucht und stammt aus dem Nahuatl, heißt dort \"hitzayotli\" und bedeutet etwa „stacheliger Kürbis“. Die Pflanze und ihre Frucht sind je nach Land oder sogar Region unter verschiedenen Namen bekannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Chayote (\"Sechium edule\") ist eine rankende Pflanze der Subtropen und Tropen, deren essbare Früchte ebenfalls Chayote genannt und als Gemüse angebaut werden. Sie stammt aus der Familie der Kürbisgewächse.", "tgt_summary": null, "id": 1060069} {"src_title": "Wolfgang Rosenthal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "9-5 (YS3E, 1997–2010).", "content": "Wie auch die erste Version des Saab 9-3 baut der im Herbst 1997 eingeführte 9-5 auf der bei Opel konstruierten GM2900-Plattform von General Motors auf, die u. a. auch im Opel Vectra B zum Einsatz kam. So ist das Fahrwerk mit MacPherson-Federbeinen vorne und einer Mehrlenker-Einzelradaufhängung hinten, jeweils mit Stabilisatoren, ausgerüstet. Mit dem 9-5 führte Saab die Tradition der Marke fort, diverse Sicherheitsfunktionen in ihren Fahrzeugen anzubieten. So bietet der 9-5 als erstes Serienfahrzeug Sitze mit aktiven Kopfstützen (SAHR, Saab Active Head Restraints), die sich im Falle eines Heckunfalls an die Köpfe anlegen und so einem Schleudertrauma und einer Nackenwirbelverletzung vorbeugen, und als erster Pkw ventilierte Sitze. Beim 9-5 wurde mit der Tradition der Fließheckkarosserie mit Heckklappe gebrochen. Dafür erschien im Frühjahr 1999 als Ersatz der SportCombi. Die Limousine hatte einen Luftwiderstandsbeiwert (C) von 0,29, der Kombi von 0,32.", "section_level": 1}, {"title": "Modellpflege.", "content": "Im Sommer 2001 wurde die Baureihe ein erstes Mal überarbeitet. Dabei erhielt sie an der Front Klarglasscheinwerfer und hellere Blink- sowie Rückfahrleuchten am Heck. Des Weiteren wurden zwei neue Dieselmotoren, einer mit 2,2 Litern Hubraum und 88 kW Leistung und einer mit 3,0 Litern Hubraum und 130 kW Leistung, eingeführt. Im Folgejahr wurde auch der 2,3T ersetzt, der nun 162 kW leistete. Das zweite Facelift im September 2005 umfasste umfangreichere Modifikationen am Fahrzeug. Die Front wurde hierbei der neuen, am Saab 9-2X entwickelten, Designlinie angepasst, die Stoßstangen in die Karosserie integriert, sowie neue Heckleuchten und in Wagenfarbe lackierte Türgriffe eingeführt. Das Fahrwerk wurde härter abgestimmt und das Armaturenbrett in weiten Teilen ebenfalls neu entworfen (Drehregler, Einzelinstrumente). Auch wurden alle bisher verwendeten Dieselmotoren (88 und 130 kW, letzterer ein V6 von Isuzu) durch einen Motor (110 kW, von GM-Fiat-Powertrain) ersetzt, der bereits auch im 9-3 verwendet wurde. Der letzte 9-5 SportSedan wurde Ende Juni 2009 hergestellt, während der letzte SportCombi im Februar 2010 vom Band rollte. Er ist damit das letzte von insgesamt 483.593 hergestellten Exemplaren der ersten Generation des 9-5. General Motors veräußerte Werkzeuge und Nutzungsrechte der ersten Generation des 9-5 an die Beijing Automobile Works, die den Wagen optisch stark überarbeitet als Senova D-Serie auf den Markt gebracht haben.", "section_level": 2}, {"title": "Motorisierungen.", "content": "Außer verschiedenen Ottomotoren mit 2,0 bis 3,0 Litern Hubraum waren auch drei Dieselmotoren im Angebot, die zum Teil aus einer Kooperation mit Fiat entstammten, Fahrzeuge mit V6-Dieselmotoren (Isuzu Y30DT bzw. Saab Bezeichnung D308L) bis einschließlich Baujahr 2004 waren jedoch bekannt für Probleme durch Laufbuchsenabsenkung, die sich anfangs häufig durch erhöhten Kühlwasserverbrauch bzw. Ruckeln des Motors bemerkbar machten und in der Regel einen kompletten Motorenaustausch schon nach wenigen tausend Kilometern Fahrleistung nötig machten. 2005 präsentierte Saab zudem mit dem Modell \"2.0t BioPower\" erstmals in der Firmengeschichte ein Automobil, das für den Betrieb mit Bio-Ethanol (E85) oder Super-Benzin ausgelegt ist. Alle Motoren sind serienmäßig mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe oder optional mit einer Fünfstufen-Sentronic ausgestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Im Euro-NCAP-Crashtest erhielt der Saab 9-5 1998 bei der Bewertung der Insassensicherheit von Erwachsenen 31 Punkte und vier von fünf möglichen Sternen. Damit war er das beste bis zu diesem Zeitpunkt getestete Fahrzeug seiner Klasse. Beim Fußgängerschutz erreichte das getestete Fahrzeug 12 Punkte und zwei von vier möglichen Sternen. Nachdem der Saab 9-5 im Juni 2003 mit Gurtwarnern für die Vordersitze ausgestattet worden war, wurde die Bewertung der Insassensicherheit von Erwachsenen auf 33 Punkte und fünf von fünf möglichen Sternen aufgewertet. Der Saab 9-5 (Typ YS3E) lag von seiner ersten Ausweisung im Folksam-Report 2003 bis 2009 durchgängig in der höchsten Sicherheitskategorie, 2003 alleinig in einer Sonderkategorie, wodurch er als \"„säkraste bilen“\" (schwedisch für \"„sicherstes Auto“\") ausgezeichnet wurde. Im Report 2005 wurde er gemeinsam mit dem Saab 9-3 (Typ YS3D) als sicherstes Auto ermittelt.", "section_level": 2}, {"title": "9-5 (YS3G, 2010–2011).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Planungen für ein Nachfolgemodell des 9-5 reichen bis Anfang der 2000er-Jahre zurück, als Saab mit GM und Fiat eine \"Premium\" genannte Plattform entwickelte. Auf dieser Bodengruppe basierten auch die Modelle Alfa Romeo 159 (2005–2011) und der Alfa Romeo Brera (2005–2010). Bereits 2002 entschied GM, diese Plattform nicht für die zweite Generation des Saab 9-5 zu verwenden. Dadurch verzögerte sich die Neuentwicklung erheblich. Der bekannte 9-5 der ersten Generation wurde stattdessen im Sommer 2001 und im Herbst 2005 durch zwei Facelifts aktualisiert. Erste Bilder der Limousine wurden bereits im Juli 2009 veröffentlicht. Saab präsentierte den neuen 9-5 zuerst am 27. August 2009 auf der Unternehmenswebsite, bevor er dann einen Monat später auf der IAA einem breiten Publikum gezeigt wurde. Wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten Saabs verzögerte sich der Produktionsbeginn der Limousine von Herbst 2009 auf Mitte 2010. Die Preise lagen zwischen 33.700 (1.6T Linear) und etwa 70.000 Euro (2.8T Aero mit allen derzeit verfügbaren Ausstattungen) (Stand: Februar 2011). Im Laufe des Jahres 2011 musste die Produktion wiederholt unterbrochen werden, da verschiedene Zulieferer das Unternehmen aufgrund von Zahlungsrückständen nicht mehr hinreichend mit Neuteilen versorgten. Der Produktionsbeginn des SportCombi war zunächst für den Spätsommer 2011 angekündigt, dann auf Anfang 2012 verschoben worden. Aufgrund der Insolvenz von Saab sowie einer Verweigerung der Lizenzen seitens General Motors wurde der SportCombi im Gegensatz zur Limousine nie in Serie produziert. Es entstanden lediglich 33 Vorserienmodelle, die Ende 2012 in Schweden von einem Auktionshaus versteigert wurden. Im Dezember 2011 wurde die seit April unterbrochene Produktion beendet. Ursache ist die Insolvenz von Saab und die Weigerung von General Motors, dem neuen Eigentümer von Saab Lizenzen für das Modell zu erteilen. Vom zweiten 9-5 wurden insgesamt nur 11.280 Fahrzeuge produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Der neue Saab 9-5 basierte wie der Opel Insignia A, der Buick LaCrosse und der Cadillac XTS auf der Epsilon-II-Plattform von General Motors und war auch mit deren Ecotec-II-Vierzylindermotoren (mit 1,6 und 2 l Hubraum versehen, gebaut von Opel in Kaiserslautern) und \"High-Feature\"-V6-Motoren (2,8 l Hubraum, gebaut von Holden in Port Melbourne, Australien). Die 2.0-Dieselmotoren stammten ursprünglich von Fiat. Die Motoren waren quer eingebaut. Der bereits offiziell angekündigte 2.0-l-Dieselmotor mit zwei Turbos und 140 kW Leistung war ab Modelljahr 2011 verfügbar; ein 3.0-l-V6-Diesel mit ca. 170 kW Leistung (entwickelt von VM Motori) war von General Motors abgesagt worden. Das neue Modell war 17 cm länger als die erste Generation und maß nun 5,01 m, wobei der Radstand gegenüber dem Insignia um knapp 11 cm länger ist. Es wurde im Saab-Stammwerk Trollhättan gebaut. Beim Fahrwerk kam bei bestimmten Versionen statt der normalerweise eingebauten MacPherson-Federbeine eine HiPerStrut genannte Konstruktion zum Einsatz, an der Hinterachse eine Multilink-Aufhängung. HiPerStrut ist eine Variante des MacPherson-Federbeins, die auch beim Opel Insignia OPC verwendet wird. Bei dieser hat der Radträger eine eigene unabhängige Achse, so dass bei Lenkbewegungen der Radträger unabhängig von der Achse des Federbeins dreht. Hierdurch soll die Änderung des Radsturzes während des Lenkens reduziert werden, was zu einem verbesserten Kurvenverhalten führt. Weitere Vorteile sind laut Opel eine verbesserte Federungsqualität, eine verringerte Masse, und besseres Lenkverhalten (keine Antriebseinflüsse auf die Lenkung).", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattungen.", "content": "Es waren unter anderem folgende – teils bereits aus dem Insignia bekannte – Ausstattungen verfügbar: Die Fahrwerksteuerung verwendete Eingaben von Sensoren für Geschwindigkeit, Bremsstärke, Geschwindigkeit der Bremspedalbetätigung, Motorleistungsabgabe und Querbeschleunigung zur Bestimmung von Fahrsituationen, denen jeweils Profile der Einstellung von Dämpferhärte, des Ansprechverhaltens des Gaspedals, der Kennlinie der Servolenkunterstützung, der Eingreifschwelle des ESP, der Reaktionszeit des Kurvenlichts, des Schaltzeitpunkts (Automatik), und der Drehmomentverteilung (Allrad) zugeordnet sind.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Insgesamt wurden bei Crashtests 110 Fahrzeuge in 71 verschiedenen Testsituationen eingesetzt, um das Kollisionsverhalten des 9-5 zu optimieren. Ein Gyrosensor erfasst einen Überschlag des Fahrzeugs, um auch in diesem Fall die seitlichen Kopf-Airbags auszulösen. Ebenso wurden Tests bei Kollisionen mit Elch-Simulatoren durchgeführt. Im Euro-NCAP-Crashtest erhielt der neue 9-5 Ende 2009 fünf von fünf möglichen Sternen. Bei der Bewertung der Insassensicherheit von Erwachsenen erreichte das getestete Fahrzeug 94 % und bei der Insassensicherheit von Kindern 80 % der maximal möglichen Punktzahl. Im Bereich Fußgängerschutz erhielt das Fahrzeug 44 % der Punkte, die serienmäßige Ausstattung mit unterstützenden Sicherheitssystemen wurde mit 86 % der möglichen Punktzahl bewertet.", "section_level": 2}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Neuzulassungen in Deutschland.", "content": "Aufgeführt sind die jährlichen Neuzulassungen von Saab 9-5 in Deutschland jedes Jahres seit 1999 laut Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Saab 9-5 war ein vom schwedischen Fahrzeughersteller Saab gebautes Pkw-Modell der oberen Mittelklasse, das von Sommer 1997 bis Ende 2011 hergestellt wurde. Es ersetzte den seit Frühjahr 1985 angebotenen Saab 9000 und war zunächst als Stufenhecklimousine erhältlich, ab Anfang 1999 auch als „Sport-Combi“. ", "tgt_summary": null, "id": 1588004} {"src_title": "Abwärts (1927)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der NK (\"nogometni klub\" = Fußballklub) Maribor wurde 1960 gegründet und ist der erfolgreichste Fußballverein in Slowenien seit der Unabhängigkeit. Der Rekordmeister der höchsten slowenischen Spielklasse (Prva Liga) ist zudem Rekordpokalgewinner mit acht Siegen und Rekordsuperpokalgewinner mit vier Siegen. In der Saison 1999/2000 qualifizierte sich der Verein unter Trainer Bojan Prašnikar für die Champions League. In der Saison 2011/12 zog man erstmals seit 1999 wieder in die Gruppenphase eines europäischen Wettbewerbs ein, als man sich für die Gruppenphase der UEFA Europa League qualifizierte. In der Play-off-Runde setzte NK Maribor sich gegen die Glasgow Rangers durch. In der Saison 2013/14 qualifizierte sich NK Maribor als erster slowenischer Verein für die K-O.-Phase eines internationalen Wettbewerbs. In der Saison 2014/15 spielte man erneut in der Champions League. Nachdem man sich in der Qualifikation gegen Maccabi Tel Aviv und gegen Celtic Glasgow durchgesetzt hatte, wurde die Mannschaft in einer Gruppe mit Sporting Lissabon, dem FC Schalke 04 und dem FC Chelsea Letzter und schied aus.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Slowenischer Meister (15 – Rekord): Slowenischer Pokalsieger (9 – Rekord): Slowenischer Superpokalsieger (4 – Rekord): Champions-League-Teilnahme (3): UEFA Intertoto Cup Sieger:", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Der Verein trägt seine Heimspiele im \"Stadion Ljudski vrt\" aus. Das Stadion wurde von 2006 bis 2008 fast von Grund auf neu gebaut – lediglich die 1964 errichtete Haupttribüne blieb erhalten. Nach der Fertigstellung der Umbauarbeiten hatte das Stadion eine Kapazität von 12.435 überdachten Sitzplätzen, welche 2010 nochmals erhöht wurde (auf 12.881 Plätze). Im Zuge des Stadionumbaus wurde in die neuen Tribünen auch ein Einkaufszentrum integriert. Die Neueröffnung wurde am 10. Mai 2008 beim Meisterschaftsspiel zwischen dem NK Maribor und NK Nafta Lendava gefeiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "NK Maribor ist ein slowenischer Fußballverein aus Maribor. Der Verein ist mit 15 Meisterschaften und neun Pokalsiegen der erfolgreichste Verein des Landes.", "tgt_summary": null, "id": 1434162} {"src_title": "72er-Regel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bezirk Chiyoda besteht aus dem Kaiserpalast, der ehemaligen Burg Edo, und den umgebenden Gebieten im Radius von etwa einem Kilometer. Bereits zur Edo-Zeit war der Kaiserpalast als Sitz des Shōgun das politische Zentrum Japans. Um die Burg herum lagen die Residenzen der einzelnen Daimyō, die dazu verpflichtet waren, ihre Familien nach Edo zu bringen und selbst dort die Hälfte ihrer Zeit zu verbringen. 1860 wurde der Shōgunatsbeamte Ii Naosuke vor dem Sakurada-Tor der Burg Edo ermordet. Während der Meiji-Restauration wurden 1871 die Daimyate abgeschafft und das Land von der neuen Zentralregierung konfisziert. In der Burg residierte von nun an der Kaiser, während die Ländereien der Daimyō für Regierungsgebäude genutzt wurden. 1932 fand hier das Attentat auf den Premierminister Inukai Tsuyoshi statt. Auch der Putschversuch vom 26. Februar 1936 hatte sein Zentrum in Chiyoda. Ein Bezirk wurde Chiyoda am 15. März 1947 durch die Vereinigung der ehemaligen Stadtbezirke Kanda, des nordöstlichen Bereichs um den Bahnhof Akihabara herum, und Kōjimachi, des Kaiserpalastes und ehemaligen Samuraiviertels der Stadt Tokio. Bis 1991, als die Präfekturverwaltung nach Shinjuku umzog, war Chiyoda Verwaltungssitz der Präfektur Tokio. Am 30. August 1974 verübte die East Asia Anti-Japan Armed Front einen Bombenanschlag auf die Zentrale der Mitsubishi Heavy Industries mit 8 Toten und 376 Verletzten. Der Giftgasanschlag der Ōmu Shinrikyō (Aum-Sekte) auf die Tokioter U-Bahn am 20. März 1995 wurde durchgeführt, als die Züge gerade den Bezirk Chiyoda durchquerten.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtteile.", "content": "Der Bezirk Chiyoda besteht unter anderem aus folgenden Stadtteilen (Für eine vollständige Aufzählung, siehe Liste der Stadtteile des Tokioter Bezirks Chiyoda):", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In Chiyoda befinden sich eine bezirksbetriebene, zwei präfekturbetriebene und zahlreiche private Oberschulen. Unter anderem zwei renommierte private Universitäten haben ihren Hauptsitz in Chiyoda, die jesuitische Sophia-Universität und die Hōsei-Universität, eine der elitären Sechs Universitäten von Tokio. Daneben unterhalten die zentralstaatliche Hitotsubashi-Universität und mehrere private Hochschulen Campus im Bezirk, vor allem in Kudan und Kanda im Norden und Nordosten. Daneben befinden sich mehrere Gedächtnisinstitutionen in Chiyoda, darunter die Nationale Parlamentsbibliothek, das Nationalarchiv, die Bibliothek Chiyoda (, \"Chiyoda Toshokan\"), die Yonbanchō-Bibliothek (, \"Yonbanchō Toshokan\"), die Kanda-Machikado-Bibliothek (, \"~ Toshokan\"), die Shōhei-Machikado-Bibliothek (, \"~ Toshokan\"), das Wissenschaftsmuseum Tokio (, \"Kagaku Gijutsukan\"), das Hauptgebäude und die Kunsthandwerksgalerie des Nationalmuseums für moderne Kunst, das Idemitsu-Kunstmuseum, das Mitsuo-Aida-Museum oder die frühere Sammlung der Satake-Fürstenfamilie Senshū Bunko.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Bürgermeister von Chiyoda ist in fünfter Amtszeit Masami Ishikawa, ehemals Präfekturbeamter und Vorstandsmitglied der Shuto Kōsokudōro. Er wurde zuletzt im Februar 2017 mit Unterstützung von Gouverneurin Yuriko Koike deutlich gegen den von der LDP unterstützten Makoto Yosano (ein Neffe von Kaoru Yosano, früher für den 1. Wahlkreis Tokio im Abgeordnetenhaus) und Asao Igarashi (Bruder von Tatsuo Igarashi, dem Bürgermeister der Stadt Tsukuba in Ibaraki) im Amt bestätigt. Das Kommunalparlament hat regulär 25 Mitglieder und wird bei einheitlichen Regionalwahlen (zuletzt: 2019) gewählt. 2019 bewarben sich 37 Kandidaten, 522 Stimmen genügten für eine Wahl. Für das Präfekturparlament hat der Bezirk das zweithöchste Stimmgewicht vor dem Inselwahlkreis. Der Einmandatswahlkreis wurde für mehr als vier Jahrzehnte von Liberaldemokraten vertreten, bevor bei der Wahl 2009 der damals 26 Jahre alte Demokrat Zenkō Kurishita die Siegesserie beendete. Bei der Wahl 2013 gewann der Liberaldemokrat Shigeru Uchida, der den Sitz vorher seit 1989 gehalten hatte, Chiyoda für die LDP zurück. Zur Wahl im Juli 2017 zog sich Uchida zurück, bei der präfekturweiten LDP-Erdrutschniederlage ging Chiyoda an Takaaki Higuchi von Koikes Präfekturpartei Tomin First no Kai. Für das nationale Abgeordnetenhaus bildet Chiyoda zusammen mit Teilen von Shinjuku und Minato den Wahlkreis Tokio 1, den bei der Abgeordnetenhauswahl 2017 knapp der Konstitutionelle Demokrat Banri Kaieda (40,7 %) gegen die Liberaldemokratin Miki Yamada (39,4 %) gewann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chiyoda (, \"-ku\") ist einer der 23 „Sonderbezirke“ im Osten der japanischen Präfektur Tokio. Der Bezirk liegt im Zentrum Tokios, der Hauptstadt Japans, und ist Standort des Kaiserpalasts, des nationalen Parlaments, des Amtssitzes des Premierministers sowie zahlreicher weiterer Regierungseinrichtungen. Außerdem befinden sich die Hauptsitze zahlreicher Großunternehmen in Chiyoda. ", "tgt_summary": null, "id": 2214382} {"src_title": "Bahnhof Kinding (Altmühltal)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erreger.", "content": "Der Erreger ist das Virus der infektiösen Lachsanämie (wissenschaftlich,, ISAV). Das ISAV wurde als bislang einzige Spezies in das neue monotypische Genus \"Isavirus\" der Familie \"Orthomyxoviridae\" klassifiziert. Das ISAV hat eine gewisse stammesgeschichtliche Nähe zum \"Humanen Parainfluenzavirus Typ 2\" und eine ähnliche Morphologie wie Influenzaviren. Das Genom besteht aus acht Segmenten einer einzelsträngigen RNA mit negativer Polarität; das gesamte Genom ist etwa 13,5 kb groß. Die Segmente sind innerhalb der Virushülle in einzelnen helikalen Kapsiden angeordnet. Die Segmentierung legt die Möglichkeit eines genetischen Austausches (Reassortment) zwischen verschiedenen Varianten des Virus nahe und erklärt möglicherweise auch seine hohe Variabilität. Die viralen Glykoproteine der Virushülle besitzen Hämagglutinin-Aktivität (HA) und Acetylesterase-Aktivität. Eine antigene Ähnlichkeit zum Hämagglutinin von Influenzaviren besteht jedoch nicht. Der Wirt bildet hauptsächlich Antikörper gegen das ISAV-HA und Nukleoprotein (NP); nur Antikörper gegen das HA wirken neutralisierend und dienen der Viruselimination. Derzeit können alle Isolate des ISAV zwei serologischen Subtypen auf der Basis des ISAV-HA zugeordnet werden. Das ISAV kann \"in vitro\" Erythrozyten einer ganzen Reihe von Fischarten agglutinieren, nicht jedoch Vögel- und Säugetier-Erythrozyten. In der Zellkultur hat das Virus ein Temperaturoptimum zwischen 15 und 20 °C, jenseits von 20 °C ist die Vermehrung um 99 % reduziert, über 25 °C vollständig gehemmt. In der Zellkultur können Actinomycin D und α-Amanitin die Vermehrung des Virus unterbinden.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragung und Vorkommen.", "content": "Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit Virusträgern oder durch mit deren Ausscheidungen kontaminiertes Wasser. Auch Fischläuse (\"Caligulus elongatus\" und \"Lepeophterius salmonis\") können die Krankheit übertragen. Die Erkrankung trat erstmals 1984 in norwegischen Fischzuchten bei Atlantischen Lachsen (\"Salmo salar\") auf und wurde seitdem auch in anderen Aquakulturen dieser Fischart in Nordeuropa und Nordamerika beobachtet. Ein Ausbruch ist auch beim Silberlachs (\"Oncorhynchus kisutch\") in Chile beschrieben. In Deutschland ist die Erkrankung noch nie aufgetreten. Andere Forellenfische können zwar experimentell infiziert werden, entwickeln aber keine Krankheit.", "section_level": 1}, {"title": "Klinisches Bild.", "content": "Die Ansteckende Blutarmut der Lachse geht mit blassen Kiemen, Leberschwellung, Milzschwellung, Aszites, petechialen Blutungen der Magenanhänge, des Bauchfetts und der Schwimmblase sowie einer schweren Anämie einher.", "section_level": 1}, {"title": "Bekämpfung.", "content": "Die Bekämpfung erfolgt durch den Versuch, die Ausbreitung der Erkrankung zu verhindern. Nach geltendem EU-Recht sind betroffene Fischbestände zu töten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ansteckende Blutarmut der Lachse (engl. \"Infectious Salmon Anemia\", ISA) ist eine hochansteckende Viruskrankheit bei bestimmten Lachsarten. Sie zeigt sich in einer Abnahme der roten Blutkörperchen und punktförmigen Blutungen. Die Erkrankung ist in Deutschland eine anzeigepflichtige Tierseuche. Betroffene Bestände werden getötet, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.", "tgt_summary": null, "id": 978112} {"src_title": "Schmeiß’ die Mama aus dem Zug!", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Nachrichtenstruktur.", "content": "Eine ISO-8583-Nachricht besteht aus folgenden Teilen:", "section_level": 1}, {"title": "Message Type Indicator (MTI).", "content": "Der \"Message Type Indicator\" (MTI, „Nachrichtentypkennzeichen“) ist ein vierstelliges numerisches Feld, das die Hauptfunktion der Nachricht klassifiziert. Dieses Kennzeichen umfasst die verwendete Version von ISO 8583, eine Nachrichtenklasse und eine Nachrichtenunterklasse.", "section_level": 2}, {"title": "ISO-8583-Version.", "content": "Unterschiedliche Versionen des ISO-8583-Standards werden in der ersten Stelle des Nachrichtentypkennzeichens gekennzeichnet. Die Position von Feldern variiert in unterschiedlichen Versionen des Standards. Zum Beispiel werden die Währungselemente der Versionen von 1987 und 1993 in der Version von 2003 nicht mehr verwendet, weil diese die Währung jeweils als Teil der einzelnen Beträge enthält.", "section_level": 3}, {"title": "Nachrichtenklasse.", "content": "ISO 8583 unterscheidet folgende Nachrichtenklassen.", "section_level": 3}, {"title": "Nachrichtenunterklassen.", "content": "ISO 8583 unterteilt die Nachrichtenklassen weiter in folgende Unterklassen. Die vierte Stelle wird in wiederholten Anforderungen um 1 erhöht (außer in x300-Nachrichten). Zum Beispiel ist 1100 eine Anforderung zur Autorisierung und 1101 deren Wiederholung.", "section_level": 3}, {"title": "Bitmaps.", "content": "Bitmaps sind eine Indextechnik, die in ISO-8583-Nachrichten dazu verwendet wird, anzuzeigen, welche Datenelemente vorhanden sind. Eine Nachricht enthält mindestens eine Bitmap, die erste Bitmap (\"primary bitmap\"), die das Vorhandensein der Datenelemente 1 bis 64 anzeigt. Datenelement 1 kann eine zweite Bitmap enthalten, daher gibt das erste Bit in der ersten Bitmap an, ob eine zweite Bitmap existiert. Die zweite Bitmap zeigt die Existenz der Datenelemente 65 bis 128 an. In der neuesten Version des ISO-8583-Standards kann eine Nachricht bis zu drei Bitmaps enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "Datenelemente.", "content": "Datenelemente (\"Data Elements\") enthalten die eigentlichen Transaktionsdaten. Der ursprüngliche Standard von 1987 definierte bis zu 128 Datenelemente, spätere Ausgaben bis zu 192. Für jedes Datenelement sind Bedeutung und Format spezifiziert. ISO 8583 enthält außerdem einige Mehrzweck- und system-spezifische Datenelemente, die von abgeleiteten Standards unterschiedliche verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Format der Datenelemente.", "content": "Jedes Datenelement hat ein Standardformat. Dieses besteht aus dem erlaubten Inhalt des Feldes (numerisch, binär usw.) und seiner erlaubten Länge. Diese werden gesondert als „erlaubter Inhalt“ (\"allowed content\"), gefolgt von „Länge“ (\"length\") angegeben, wie in den folgenden Abschnitten beschrieben.", "section_level": 3}, {"title": "Feldlänge.", "content": "Die Länge eines Datenelements kann fest oder variabel Länge sein. Feldern variabler Länge ist in einer Nachricht ein Längenkennzeichen (\"length indicator\") vorangestellt.", "section_level": 3}, {"title": "Datenelemente fester Länge.", "content": "Die Längen von Datenelementen fester Länge sind im Standard festgelegt, daher wird kein Längenkennzeichen in der Nachricht benötigt. Felder fester Länge werden im Standard dadurch gekennzeichnet, dass ihrem Typkennzeichen die Länge angehängt wird. Z. B. hat das Datenelement 3 das Format „n6“, das ein Zahlenfeld fester Länge mit 6 Ziffern definiert.", "section_level": 4}, {"title": "Datenelemente variabler Länge.", "content": "Andere Datenelemente können variable Längen haben, daher ist ihnen in der Nachricht ein Längenkennzeichen vorangestellt. Das Längenkennzeichen hat selbst eine definierte Länge: So reicht zum Beispiel Längenkennzeichen der Länge 1 nur für variable Feldlängen von 1 bis 9. Ein Längenkennzeichen der Länge 3 reicht für Feldlängen bis zu 999. Variable Felder werden im Standard durch zwei Punkte „..“, gefolgt von der Maximallänge des Feldes definiert. Das Längenkennzeichen wird durch eine Anzahl von Ls dargestellt, die der Länge des Längenkennzeichens entsprechen. Zum Beispiel hat das Datenelement 2 das Format „n..19, LLVAR“. Das bedeutet, dass das Feld höchstens 19 Ziffern enthält und ein zweistelliges Längenkennzeichen besitzt.", "section_level": 4}, {"title": "Definitionen.", "content": "Im Folgenden sind einige wichtige Datenfelder beschrieben.", "section_level": 3}, {"title": "Nachrichtentyp.", "content": "Der Nachrichtentyp (\"Message Type Indicator\", MTI) wird für alle ISO-8583-Nachrichten benötigt, um die Nachrichtenklasse zu bestimmen. Er hat das Format „n4“, ist also eine natürliche Dezimalzahl der Länge 4. Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl von Nachrichtentypen.", "section_level": 3}], "src_summary": "ISO 8583 (\"Standard for Financial Transaction Card Originated Messages – Interchange message specifications\", deutsch etwa „Standard für Meldungen, die von Finanz-Transaktionskarten erzeugt werden – Spezifikationen der Übertragungsmeldungen“) ist ein Standard der Internationalen Organisation für Normung (ISO), der festlegt, wie elektronische Zahlungskarten-Transaktionen zwischen Computersystemen ausgetauscht werden. ", "tgt_summary": null, "id": 1264154} {"src_title": "Eduard Vilde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Erste Anregungen zu einer „Europäischen Sicherheitskonferenz“ gab es bereits in den 1950er Jahren. Am 5. Juli 1966 gab es bei der Tagung des Politischen Beratenden Ausschusses (PBA) des Warschauer Paktes in Bukarest in der „Deklaration über die Festigung des Friedens und der Sicherheit in Europa“ den Vorschlag der Einberufung einer „Konferenz über Fragen der Europäischen Sicherheit“. Die Konferenz sollte vor allem zur Auflösung der bestehenden Allianzen beitragen und die USA – als nicht-europäischen Staat – aus Europa verdrängen. Vom 24. bis 26. April 1967 tagte eine Konferenz der kommunistischen und Arbeiterparteien Europas in Karlsbad und unterstützten auch in der „Karlsbader Erklärung“ über Frieden und Sicherheit in Europa die Position zur Schaffung eines Systems zur kollektiven Sicherheit. Der Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die ČSSR im August 1968 führte wieder zu einer Verschärfung der Lage. Am 17. März 1969 folgte der „Budapester Appell“ des Politischen Beratenden Ausschusses des Warschauer Paktes zur Einberufung einer „Gesamteuropäischen Konferenz“. Am 11. April 1969 erklärten die NATO-Minister in Washington sich bereit, mit den osteuropäischen Staaten Themen für Verhandlungen zu erörtern und alle Regierungen mit politischer Verantwortung in Europa müssten daran teilnehmen. Am 9. Mai 1969 folgte ein Memorandum der finnischen Regierung mit dem Angebot, die Konferenz und die Vorbereitungstreffen in Helsinki abzuhalten. Am 1. März 1971 gab es ein erstes Treffen des „Unterausschusses KSZE“ des Politischen Komitees im Rahmen der Europäischen Politischen Zusammenarbeit (EPZ) der Staaten der Europäischen Gemeinschaften in Paris. Am 10. Dezember 1971 erklärten sich die NATO-Minister in Brüssel bereit zu multilateralen KSZE-Verhandlungen bei Abschluss des Viermächteabkommen über Berlin. Im Zuge der weltweiten Entspannungspolitik sowie nach Inkrafttreten der Ostverträge und des Grundlagenvertrages Anfang der 70er Jahre wuchs dann in Ost und West das Interesse an einer weitreichenden Verständigung.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitungen und erste KSZE-Konferenz in Helsinki.", "content": "Die Verhandlungen über die KSZE-Schlussakte gliederten sich in zwei Phasen. Am 22. November 1972 trat in Helsinki die erste Vorbereitungskonferenz zusammen. Auf Botschafterebene verhandelten die beteiligten Staaten über die Struktur des Schlussdokumentes und über die Arbeitsweise der eigentlichen Konferenz. Bei diesen Vorverhandlungen gelang es sowohl dem Ostblock als auch dem Westen, die jeweils für sie bedeutsamen Themen, vor allem die Unveränderlichkeit der Grenzen, respektive Menschenrechte und Freizügigkeit, als Themen für die Hauptverhandlungen festzulegen. Die Vorbereitungskonferenzen gliederten sich in vier Runden: Schließlich wurde als 2. Phase die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) am 3. Juli 1973 in Helsinki eröffnet. An der Konferenz nahmen die sieben Staaten des Warschauer Vertrages, 13 neutrale Länder und die 15 NATO-Staaten teil. Albanien war nicht vertreten. Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik nahmen gleichberechtigt an der KSZE teil. Für die SED-Regierung war dies ein wichtiger Schritt zur internationalen Anerkennung. Der DDR ging es vor allem um die Anerkennung des Status quo in Europa und um die Nichteinmischung in ihre inneren Angelegenheiten. Die Menschenrechte wurden jedoch auch nach Unterzeichnung der Schlussakte nicht beachtet. Deshalb sprach sich die CDU/CSU-Opposition im Bundestag gegen die KSZE aus. Für sie täuschten die Beschlüsse von Helsinki nur über die Wirklichkeit hinweg. Die Beteiligung der USA und Kanadas erfolgte auf ausdrücklichen Wunsch der Staaten der Europäischen Gemeinschaft (EG). Die Verhandlung über den eigentlichen Text der Schlussakte begann mit einer Konferenz der Außenminister der beteiligten Staaten vom 3. bis 7. Juli. Die Kommissionsphase der KSZE in Genf begann am 18. September 1973. Bei den Hauptverhandlungen wurde vor allem um die Frage des Verhältnisses zwischen dem Prinzip der staatlichen Souveränität und des Rechtes der Individuen auf Freizügigkeit und freien Zugang zu Informationen gerungen. Aus Sicht der Bundesrepublik Deutschland zählte auch das Offenhalten der Möglichkeit für friedliche Grenzänderungen mit Hinblick auf eine angestrebte Wiedervereinigung mit der DDR zu den zentralen Verhandlungsgegenständen. Nach teilweise sehr zähen Verhandlungen einigten sich alle Staaten im Mai 1975 auf Kompromissformeln zu allen strittigen Bereichen, die den Weg zur Unterzeichnung der Schlussakte freimachten.", "section_level": 1}, {"title": "Schlussakte von Helsinki.", "content": "Nach zweijährigen Verhandlungen vom 18. September 1973 bis zum 21. Juli 1975 in Genf wurde am 1. August 1975 die KSZE-Schlussakte in Helsinki unterschrieben. Die unterzeichnenden Staaten verpflichteten sich in dieser Absichtserklärung zur Unverletzlichkeit der Grenzen, zur friedlichen Regelung von Streitfällen, zur Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten sowie zur Wahrung der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Außerdem wurde die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Umwelt vereinbart. In Folgekonferenzen sollte die Umsetzung der KSZE-Schlussakte in den einzelnen Staaten geprüft werden. Die Schlussakte von Helsinki ist kein völkerrechtlicher Vertrag, sondern eine selbstverpflichtende Aussage der Staaten. In ihr wurden Vereinbarungen über die Menschenrechte, die Zusammenarbeit in Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und Umwelt, Sicherheitsfragen sowie Fragen der Zusammenarbeit in humanitären Angelegenheiten getroffen. Ziel war es, Ost und West in Europa zu einem geregelten Miteinander zu verhelfen. Das Dokument ist in vier Abschnitte gegliedert: Außerdem enthält die Schlussakte eine Präambel sowie einen Schlussteil mit dem Titel „Folgen der Konferenz“, der die Willensbekundung der Teilnehmerstaaten zur Anwendung der Konferenzbeschlüsse enthält sowie die Verabredung zur Fortsetzung des Konferenz-Prozesses in Nachfolgekonferenzen. Das Dokument zu vertrauensbildenden Maßnahmen in Abschnitt 1 enthielt konkrete sicherheitspolitische Vereinbarungen. Hierzu gehörte die Ankündigung von Manövern ab 25.000 Soldaten mindestens 21 Tage im Voraus und die Einladung von Beobachtern zu diesen Manövern. Nicht Gegenstand der KSZE-Verhandlungen waren konkrete Abrüstungsvereinbarungen. Diese wurden parallel bei den MBFR-Verhandlungen in Wien diskutiert und 1989 nach 16 Jahren ergebnislos abgebrochen.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen der Konferenz.", "content": "Die Konferenz war von einem Tauschgeschäft geprägt: Für den Ostblock brachte sie die Anerkennung der Grenzen der Nachkriegsordnung und einen stärkeren wirtschaftlichen Austausch mit dem Westen. Im Gegenzug machte der Osten Zugeständnisse bei den Menschenrechten. Unmittelbar nach der Konferenz galt in den Augen vieler Beobachter der Ostblock als eigentlicher Gewinner der Konferenz, da erstmals die Grenzen der osteuropäischen Staaten (insbesondere Polens und der DDR) in einem internationalen Vertrag anerkannt wurden, das Prinzip der „Nichteinmischung“ in die inneren Angelegenheiten festgeschrieben und auch die Grundlagen für (vom RGW-Raum gewünschte) Wirtschaftsbeziehungen geschaffen wurden. Erst später zeigte sich, dass das Kapitel VII der Schlussakte („\"Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten, einschließlich der Gedanken-, Gewissens-, Religions- oder Überzeugungsfreiheit\"“), das von den RGW-Staaten wohl zunächst nicht ernst genommen worden war, ein größeres Gewicht besaß. Er gab den Anstoß für die Gründung zahlreicher „Helsinki-Gruppen“ in der Sowjetunion, darunter die Moskauer Helsinki-Gruppe, die Ukrainische Helsinki-Gruppe, die litauische Helsinki-Gruppe, die lettische Helsinki-Gruppe, die estnische Helsinki-Gruppe und die georgische Helsinki-Gruppe. Kapitel VII wurde zur Grundlage für die Arbeit vieler osteuropäischer Dissidenten und Menschenrechtsorganisationen. Dazu zählen zum Beispiel die Bürgerrechtsbewegung in der DDR, die Charta 77 in der ČSSR, Solidarność in Polen oder Human Rights Watch, die sich auf die Akte von Helsinki beriefen. Sie trugen zum Zusammenbruch des Ostblocks bei, so dass die KSZE maßgeblich zum Ende des Ost-West-Konflikts beitrug. Im Rahmen des KSZE-Prozesses meldete die NATO am 22. August 1975 erstmals das Militärmanöver „Große Rochade“, an dem 68.000 Soldaten teilnahmen. Von 1979 bis 1985 wurden von Seiten des Warschauer Paktes keine Beobachtereinladungen zu Manövern mehr ausgesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "KSZE-Folgekonferenzen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Belgrad 1977–1979.", "content": "Vom 15. Juni bis 5. August 1977 begannen die Vorbereitungstreffen für das KSZE-Folgetreffen, darunter auch Gespräche vom 20. Juni bis 28. Juli 1977 für das „Wissenschaftliche Forum“ der KSZE in Bonn. Das erste Folgetreffen der KSZE vom 4. Oktober 1977 bis zum 9. März 1979 in Belgrad war allerdings praktisch ergebnislos. Die Sowjetunion rief weiterhin zur Entspannung in den Ost-West-Beziehungen auf, schränkte aber ihre interventionistische Politik auf anderen Gebieten nicht ein. Ein KSZE-Expertentreffen über friedliche Streitschlichtung fand vom 31. Oktober bis 1. Dezember 1977 in Montreux statt. Ein weiteres KSZE-Expertentreffen über wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit im Mittelmeerraum wurde vom 13. Februar bis 26. März 1979 in Valletta abgehalten. Neun Monate nach dem Abschluss der ersten KSZE-Folgekonferenz 1979 gab es einen Rückschlag im KSZE-Prozess durch den NATO-Doppelbeschluss und die sowjetische Invasion im Nachbarland Afghanistan.", "section_level": 2}, {"title": "Madrid 1980–1983.", "content": "Vom 18. Februar bis 23. März 1980 tagte das „Wissenschaftliche Forum“ der KSZE in Hamburg. Vom 9. September bis 10. November 1980 begannen die Vorbereitungstreffen für das KSZE-Folgetreffen ab 11. November 1980 in Madrid. Die westlichen Teilnehmerstaaten der KSZE brachten die Ereignisse in Afghanistan auf die Tagesordnung. Auch die Ausrufung des Kriegszustandes in Polen am 13. Dezember 1981 und die Behandlung politischer Dissidenten in der Sowjetunion, die sich auf die Schlussakte von Helsinki beriefen, wurden während des Konferenzzeitraums ein Thema, so dass am 12. März 1982 die KSZE-Verhandlungen abgebrochen und erst 9. November 1982 fortgeführt wurden. Wichtigstes Abschlussergebnis war dann bei der Schlusskonferenz am 9. September 1983 in Madrid schließlich im Korb I ein Übereinkommen zu einem Mandat für eine „Konferenz über Sicherheits- und Vertrauensbildende Maßnahmen und Abrüstung in Europa (KVAE)“ mit Verhandlungsbeginn im Januar 1984 in Stockholm. Durch das Scheitern der INF-Verhandlungen (Intermediate Range Nuclear Forces, nukleare Mittelstreckenwaffen) im November 1983 wurde auch der KSZE-Prozess schwer belastet. Vom 21. März bis 30. April 1984 fand erneut ein KSZE-Expertentreffen über friedliche Streitschlichtung in Athen statt. Ein KSZE-Treffen über wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit im Mittelmeerraum tagte vom 16. bis 26. Oktober 1984 in Venedig.", "section_level": 2}, {"title": "KVAE: Stockholm 1984–1986.", "content": "Die Vorbereitungstreffen zur Konferenz über Sicherheits- und Vertrauensbildende Maßnahmen und Abrüstung in Europa (KVAE) begannen hierzu ab 25. Oktober 1983 in Helsinki und der Beginn der Konferenz war am 17. Januar 1984 in Stockholm, als ein neues Forum für den Sicherheitsdialog in Europa und integraler Bestandteil des Prozesses der KSZE-Teilnehmerstaaten. Entsprechend dem Mandat des 2. KSZE-Folgetreffens von Madrid vom 6. September 1985 wurden in der ersten Phase „Vertrauens- und Sicherheitsbildende Maßnahmen (VSBM)“ vereinbart, die militärisch bedeutsam, politisch verbindlich und angemessen verifizierbar waren und als Anwendungsgebiet ganz Europa vom Atlantik bis zum Ural umfasste. Bis zum 3. KSZE-Folgetreffen in Wien sollten die Treffen der KVAE abgeschlossen sein. Am 19. September 1986 wurde die KVAE mit einem Schlussdokument beendet, in dem die vertrauensbildenden Maßnahmen aus der Schlussakte von Helsinki weiter ausgebaut wurden. Die Ankündigungen kleinerer Manöver und die Einladung von Manöverbeobachtern der Gegenseite wurden zur Pflicht. Zur Überprüfung der Einhaltung der Vereinbarungen konnten nun auch Inspektionen zu Land und aus der Luft bereits 36 Stunden nach der Ankündigung eingesetzt werden. Eine Ablehnung durch das betroffene Land war nicht möglich. 1985 wurden außerdem die INF-Verhandlungen wieder aufgenommen und führten im Dezember 1987 zu einem bedeutenden Abkommen zwischen den USA und der Sowjetunion zur weltweiten Beseitigung aller amerikanischen und sowjetischen landgestützten nuklearen Mittelstreckenraketen. Der Rückzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan 1989 führte weiterhin zur Entspannung.", "section_level": 2}, {"title": "Wien 1986–1989 und Charta von Paris 1990.", "content": "Vom 21. November bis 4. Dezember 1984 gab es ein KSZE-Vorbereitungstreffen für ein Kulturforum im Herbst 1985 in Budapest zur Erörterung der kulturellen Aspekte des KSZE-Prozesses. Dieses wich vom traditionellen Rahmen der KSZE-Treffen ab: nicht ausschließlich Regierungsvertreter der einzelnen Länder, sondern Künstler und andere Persönlichkeiten aus dem kulturellen Leben nahmen daran teil. Gerade sie beeinflussten maßgeblich Themen und Verlauf der Diskussion. Vom 23. April bis 17. Juni 1984 gab es in Bezug auf Korb III ein KSZE-Expertentreffen über Menschenrechte und Grundfreiheiten in Ottawa und vom 2. April bis 26. Mai 1986 ein Expertentreffen über menschliche Kontakte in Bern. Das KSZE-Informationsforum tagte vom 26. April bis zum 10. Mai 1989 in London. Vom 23. September bis 6. Oktober 1986 begannen die Vorbereitungstreffen zur 3. KSZE-Folgekonferenz in Wien. Die Folgekonferenz begann dann im November 1986 und endete am 19. Januar 1989. Von Mai bis zum 23. Juni 1989 gab es ein Expertentreffen auf dessen Konferenz über die Menschliche Dimension der KSZE in Paris gesprochen wurde. Vom 23. September bis zum 19. Oktober 1989 tagte in Palma erneut die KSZE-Expertenkonferenz über Zusammenarbeit im Mittelmeerraum. Vom 19. März bis 11. April 1990 tagte die KSZE-Konferenz über wirtschaftliche Zusammenarbeit in Bonn. Vom 5. bis 28. Juni 1990 folgte in Kopenhagen ein Expertentreffen über die Menschliche Dimension der KSZE. Mit der Charta von Paris auf dem Gipfeltreffen vom 19. November 1990 wurde der Ost-West-Konflikt auf der normativen Ebene beendet. Damit hat auch die KSZE ihre bisherige Funktion verloren. Auf dem KSZE-Gipfeltreffen in Paris wurde auch der Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) von 22 Regierungschefs der NATO- und Warschauer Pakt-Staaten unterzeichnet. Dieser führte bis November 1995 zu einer Reduzierung von mehr als 50.000 angriffsfähigen konventionellen Waffensystemen in den Kategorien Kampfpanzer, gepanzerter Schützenpanzer, Artilleriesysteme, Angriffshubschrauber und Kampfflugzeuge in Europa. Anfang der 1990er Jahre bildete die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) damit eine zentrale Rolle bei der Neugestaltung der gesamteuropäischen Sicherheit, was einem Bedürfnis der neuen Demokratien in Ostmitteleuropa, aber auch von Deutschland und der Sowjetunion (später Russland) entsprach. Ab 22. November 1990 galt folgende Beteiligung der Staaten an die finanziellen Kosten der KSZE, den ein „Ausschuß Hoher Beamter“ überwachte und die Kostenwirksamkeit von Institutionen, Tätigkeiten und Personal der KSZE prüfte:", "section_level": 2}, {"title": "Moskauer Mechanismus 1991.", "content": "Es bestand seit 1991 die Möglichkeit, zur Überwachung der Umsetzung der Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechte auf Antrag von mindestens zehn Teilnehmerstaaten unabhängige Experten einzusetzen, wobei das betroffene Land eigene Experten hinzu abordnen konnte. Der Mechanismus wurde von 1991 bis 2018 insgesamt sieben Mal in Gang gesetzt. So wurde der Mechanismus im Jahr 2010 wegen Grundrechtsbeschränkungen in Belarus aktiviert. Im Jahr 2018 wurden auf Antrag von 16 Ländern die Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien untersucht.", "section_level": 2}, {"title": "Helsinki 1992.", "content": "Vom 15. Januar bis 5. Februar 1991 gab es erneut ein Treffen über friedliche Streitbeilegung in Valletta. Vom 28. Mai bis 7. Juni 1991 gab es ein Symposium in Krakau über das kulturelle Erbe. Am 14. und 15. November 1991 gab es ein Expertentreffen über demokratische Institutionen in Oslo. Am 10. März 1992 folgten die Vorbereitungstreffen und das vierte KSZE-Folgetreffen begann am 24. März 1992 in Helsinki. Die teilnehmenden Staats- und Regierungschefs unterzeichneten am 10. Juli 1992 das sogenannte Helsinki-Dokument. Es enthält die Erklärung, dass sich die KSZE als eine Regionale Abmachung gemäß Kapitel VIII der Charta der Vereinten Nationen versteht. Sie ist die Grundlage für eine Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen und der KSZE. Zu den wichtigsten Ergebnissen des Gipfeltreffens gehört das Instrumentarium zur Frühwarnung, Konfliktverhütung durch das neu eingerichtete „Konfliktverhütungszentrum (KVZ)“ in Wien und Krisenbewältigung einschließlich der Möglichkeit friedenserhaltender Maßnahmen. Zudem wurden die bis dahin in getrennten Bereichen geführten Rüstungskontrollverhandlungen zusammengefasst und das „KSZE-Forum für Sicherheitskooperation (FSK)“ in Wien mit einem neuen Mandat für die Rüstungskontrolle in Europa wird am 22. September 1992 eingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Budapest 1994 und Umbenennung in OSZE.", "content": "Vom 30. November bis 1. Dezember 1993 gab es das vierte Treffen des Rates der Außenminister der KSZE-Teilnehmerstaaten in Rom. Am 26. Mai 1994 folgte in Paris eine Konferenz für Stabilität in Europa und am 8. Juli 1994 tagte die Parlamentarische Versammlung der KSZE in Wien. Am 28. November 1994 verabschieden die KSZE-Staaten nach fünfjährigen Verhandlungen das Wiener Dokument 1994 über Vertrauens- und Sicherheitsbildende Maßnahmen. Das Dokument enthält einen umfangreichen Katalog von Maßnahmen über den jährlichen Austausch detaillierter Informationen über Streitkräfte, zur Verminderung von Risiken, gegenseitige Kontakte auf militärischem Gebiet, der Ankündigung und Beobachtung militärischer Aktivitäten, der Verifikation und Kommunikation sowie jährlicher Treffen zur Beurteilung der Durchführung. Beim KSZE-Gipfeltreffen am 5. und 6. Dezember 1994 in Budapest wurde beschlossen, die KSZE in eine Organisation umzuwandeln, die mit Wirkung vom 1. Januar 1995 als Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) fortgeführt wird.", "section_level": 2}, {"title": "KSZE als Vorbild für die Bearbeitung anderer Konflikte.", "content": "Die KSZE gilt als erfolgreiches System zur Entspannung und Bearbeitung zwischenstaatlicher Konflikte. 2002 schlug der ehemalige Bundesaußenminister Klaus Kinkel die Einrichtung einer \"KSZ-Nahost\" unter Beteiligung regionaler Mächte für den israelisch-palästinensischen Konflikt vor. Eine solche Initiative müsse von der Europäischen Union ausgehen. 2014, vor dem Hintergrund des Kriegs in Syrien und wachsender Spannungen im Persischen Golf, insbesondere zwischen Saudi-Arabien und Iran, forderte der damals amtierende Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, die KSZE zum Vorbild zu nehmen. Die Formel von Helsinki sei \"echte Sicherheit miteinander statt trügerischer Sicherheit voreinander, und das auf der Grundlage langsam wachsenden gegenseitigen Vertrauens.\" In einem Konzeptpapier der Bertelsmann Stiftung 2015 entwarfen die Politikberater Christian-Peter Hanelt und Christian Koch Grundlagen einer \"KSZ-Golf\", die als \"Sicherheitsnetz\" fungieren könnte, falls etwa die Nuklearverhandlungen mit Iran scheitern sollten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) war eine Folge von blockübergreifenden Konferenzen der europäischen Staaten zur Zeit des Ost-West-Konfliktes. Die erste Konferenz fand vor allem auf Initiative der Warschauer Vertragsstaaten ab dem 3. Juli 1973 in Helsinki statt. Teilnehmer waren 35 Staaten: die USA, Kanada, die Sowjetunion und alle europäischen Staaten mit Ausnahme von Albanien und Andorra, die erst später der KSZE beitraten. 1995 wurde die KSZE mit dem Nachfolger Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) institutionalisiert.", "tgt_summary": null, "id": 787872} {"src_title": "Christel Guillaume", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sie wurde als Tochter einer jüdischen Familie geboren und erhielt den Namen \"Madeline Gail Wolfson\". Ihre Mutter Paula war 17 Jahre alt, als Madeline zur Welt kam. Ihre Eltern, deren Ehe das Resultat einer Jugendliebe war, ließen sich scheiden, als sie zwei Jahre alt war. Danach zog sie mit ihrer Mutter nach New York. Die Mutter heiratete einige Jahre später erneut und Madeline wuchs mit zwei Stiefbrüdern, Jeffrey and Robyn, auf. 1948 kam sie in ein Internat in Pennsylvania, wo sie bis 1952 blieb. In dieser Zeit förderte die Mutter ihre Bestrebungen, Schauspielerin zu werden, und Kahn trat in einigen Schulaufführungen auf. 1960 machte sie ihren Abschluss an der „Van Buren High School“ in Queens Village (New York) und erhielt ein Stipendium für die Hofstra University. Dort studierte sie Musik, Schauspiel und Sprachtherapie und wirkte in mehreren Theateraufführungen mit. 1964 schloss sie ihr Studium mit einem Diplom in Sprachtherapie ab.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Bühnenrollen.", "content": "Kurz nach ihrem Abschluss an der Hofstra University begann Kahn für Rollen vorzusprechen; nebenbei unterrichtete sie an Privatschulen in Levittown (New York). Kurz bevor sie ihren Künstlernamen \"Madeline Kahn\" annahm („Kahn“ war der Nachname ihres Stiefvaters), hatte sie ihr Theaterdebüt in einer Neuinszenierung von \"Kiss Me, Kate\" gegeben und war direkt danach der Schauspielergewerkschaft beigetreten. Ihre Rolle in \"How Now, Dow Jones\" wurde gestrichen, bevor das Stück 1967 an den Broadway gelangte, genauso erging es ihr mit der Rolle der „Miss Whipple“ in \"Promises, Promises\". Ihren Durchbruch am Broadway hatte sie mit \"New Faces of 1968;\" im selben Jahr erhielt sie auch ihre erste Hauptrolle in der Operette \"Candide\" aus Anlass des 50. Geburtstag von Leonard Bernstein. 1969 trat sie in der Off-Broadway-Produktion \"Promenade\" auf. In den 1970er Jahren trat sie in zwei Broadway-Musicals auf, in einer kleineren Rolle in Richard Rodgers \"Two by Two\" (1970) und in der Hauptrolle als Lily Garland in \"On the Twentieth Century\" (1978). Bei letzterer wurde sie jedoch nach kurzer Zeit entlassen, und ihre Zweitbesetzung Judy Kaye übernahm die Rolle, was deren Karriere einen enormen Schub gab. Kahn hatte danach ebenfalls eine größere Rolle in der Neuinszenierung von \"She Loves Me,\" neben Barry Bostwick und der Originalbesetzung aus London, Rita Moreno.", "section_level": 1}, {"title": "Filmrollen.", "content": "Ihr Filmdebüt gab sie 1968 in \"De Düva\" und spielte ihre populärsten Rollen in den 1970er Jahren. Der Durchbruch gelang ihr 1972 mit der Darstellung der Eunice Burns, Howard Bannisters (Ryan O’Neal) hysterischer Verlobten, in Peter Bogdanovichs Screwball-Komödie \"Is’ was, Doc?\" mit Barbra Streisand. Es folgten \"Paper Moon\" (1973) und Mel Brooks Filmkomödien \"Frankenstein Junior\" (1974), \"Is’ was, Sheriff?\" (1974) und \"Höhenkoller\" (1977). Von Brooks wurde in Hollywood behauptet, dass er in der Lage gewesen sei, das Beste aus ihrem komödiantischen Talent herauszuholen. Ihre letzte Zusammenarbeit kam bei \"Mel Brooks – Die verrückte Geschichte der Welt\" (1981) zustande. Für ihre Auftritte in \"Paper Moon\" und \"Is’ was, Sheriff? (Der wilde, wilde Westen)\" erhielt die Schauspielerin jeweils eine Oscar-Nominierung als beste Nebendarstellerin. 1974 wurde sie in Rolle der Agnes Gooch in der Verfilmung des Musicals \"Mame\" besetzt. Wegen künstlerischer Differenzen mit Lucille Ball, die die Titelrolle verkörperte, wurde sie jedoch entlassen. Kahns Rollen waren hauptsächlich komödiantischer und weniger dramatischer Natur, obwohl sie auch in zwei Filmen auftrat, die beides miteinander vereinten, \"In the Boom Boom Room\" (1974) und \"Marco Polo Sings a Solo\" (1977). Nach ihren Erfolgen mit den Filmen von Brooks spielte sie in den 1980er Jahren in weitaus weniger erfolgreichen Filmen mit, so etwa als Mrs. White in \"Clue: The Movie (Alle Mörder sind schon da)\".", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Jahre.", "content": "Gegen Ende ihrer Karriere kehrte sie wieder auf die Bühne zurück, zunächst 1989 für die Wiederaufnahme von \"Born Yesterday\". Einen Tony Award erhielt sie 1993 für ihre Rolle als „Dr. Gorgeous“ in \"The Sisters Rosensweig\" von Wendy Wasserstein. Sie spielte Angela Lansburys Rolle in einer CD-Einspielung von \"Anyone Can Whistle\". In den frühen 1990er Jahren war Kahns Stimme im Animationsfilm \"The Magic 7\" mit John Candy zu hören. Zuletzt hatte sie eine Rolle in der Sitcom \"Cosby\" und übernahm die Stimme der Motte Gypsy in \"Das große Krabbeln\". 1998 wurde bei ihr Eierstockkrebs diagnostiziert. Sie starb am 3. Dezember 1999 im Alter von 57 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Madeline Gail Kahn (* 29. September 1942 als \"Madeline Gail Wolfson\" in Boston, Massachusetts; † 3. Dezember 1999 in New York) war eine US-amerikanische Film-, Fernseh- und Theaterschauspielerin.", "tgt_summary": null, "id": 1822397} {"src_title": "Międzyrzecze (Sławoborze)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Finte im Sport.", "content": "Finten gehören zu den taktischen Möglichkeiten des Sports. Da die Informationsverarbeitungskapazität des Menschen begrenzt ist, nutzt die Finte dies, indem durch die Andeutung von bestimmten Bewegungen eine falsche Reaktion des Gegners provoziert wird, da man selbst eine andere Bewegung durchführt. Dies muss entsprechend durch Drills trainiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kampfsportarten.", "content": "In die Sprache des Sportes ist die Finte wohl über das Fechten gekommen. Eine Finte ist hier eine Bedrohung (also etwa das Strecken des Arms), auf die jedoch kein Stoß folgt; stattdessen soll sie lediglich eine Verteidigungsaktion des Gegners provozieren, der der Angreifer dann zum Beispiel mit einer Umgehung der gegnerischen Klinge ausweicht. Dadurch öffnet sich beim Verteidiger auf der gegenüberliegenden Seite eine Blöße, auf die der eigentliche Angriff zielen kann. Der Angreifer kann auch mehrere Finten nacheinander ausführen, man spricht dann von Doppel- oder Mehrfachfinten. Eine Analyse der Finten im Boxen bei den Olympischen Spielen 2000 zeigte, dass die besseren Kämpfer schneller die Finten finden, die den betreffenden Gegner bezwingen, während die weniger erfolgreichen bis zum Ende des Kampfes nicht die passenden Finten finden. Es zeigte sich zudem, dass die erfolgreichen Nationen ausgeprägte eigene Fintierschulen haben und dass die Kämpfer dieser Nationen (unabhängig von den Gewichtsklassen) diese anwenden. Im Kendo kann ein Tsuki-Angriff angetäuscht werden, um dann ein kleines Men zu schlagen. Im Budo (Karate, Aikido u. a.) heißen die Täuschungstechniken Kensei-Waza. Beim Judo und ähnlichen Sportarten kann ein angedeuteter Griff als Finte dienen. Im Judo kommt es oft zur Reihung von zwei oder mehr Wurftechniken, um Uke aus dem Gleichgewicht zu bekommen und dann einen Wurf auszuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Ballsportarten.", "content": "Bei Ballsportarten kann man Lauffinten anbringen, mit denen man seinen Gegenspieler in die falsche Richtung laufen lässt. Wurffinten verleiten zu Abwehraktionen. Beim Fußball kann ein mit Ball durchgeführtes Täuschungsmanöver den Gegner irritieren und zu taktischen Fehlern zwingen. Finten müssen situationsbedingt eingesetzt werden, zum Beispiel beim Dribbling, kurz vor dem Torschuss oder bei der Ballannahme. Ein Beispiel für eine Finte ist der Übersteiger, bei dem der Gegner über die einzuschlagende Richtung getäuscht wird. Das gleiche Ziel verfolgt auch der sogen. Elastico oder der Hokus-Pokus-Trick. Es können Schritt-, Schuss-, Einwurf- und Passfinten durchgeführt werden. Auch ein Verteidiger kann fintieren. Beim (Beach)-Volleyball ist eine Finte ein mit oberem Zuspiel in einen leeren Bereich des gegnerischen Spielraums gespielter Ball. Sie wird zumeist vom Zuspieler angewandt, um den Gegner, der ein Aufspiel zu einem Schmetterschlag erwartet, zu überraschen. Beim Tischtennis werden häufig, vor allem beim Aufschlag, Armbewegungsfinten eingesetzt, um dem Gegenspieler zu einer Fehleinschätzung von Flugrichtung, Länge, Tempo und Rotation des gespielten Balles zu bringen. Beim American Football wird in diesem Zusammenhang von \"Fakes\" gesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Finte als politische oder militärische Taktik.", "content": "In der Politik oder bei militärischen Manövern können Finten ebenso ein wirksames Mittel sein, um die Gegner zu täuschen. Beispielsweise können Truppenbewegungen vorgetäuscht werden, um von einem anderen Kriegsschauplatz abzulenken. Das wohl bekannteste Ablenkungsmanöver der Geschichte dürfte der Mythos des Trojanischen Pferdes sein. Weiteres Beispiel ist das parthische Manöver, bei dem ein Rückzug vorgetäuscht, in Wirklichkeit jedoch ein Angriff vorbereitet wird. In der Politik und dem Krieg wird die Finte auch Kriegslist oder Strategem genannt. Der Unterschied zum Betrug liegt hier in der moralischen Wertung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Finte (vom italienischen \"fingere\") bedeutet so viel wie Ausflucht oder Täuschung. Eine Finte ist eine Aktion, die dem Gegner eine Absicht suggeriert, um diesen zu einer vorhersehbaren Reaktion zu bewegen. Führt der Gegner seine Reaktion aus, ist dies eine günstige Gelegenheit, die eigentlich beabsichtigte Aktion auszuführen. Finten sind nur dann erfolgversprechend, wenn sie nicht als solche zu erkennen sind. Sie müssen überzeugend vorgebracht werden und nicht zur Gewohnheit werden, da sie sonst als Täuschungsversuch erkannt werden können und so den Fintierenden in Gefahr bringen.", "tgt_summary": null, "id": 248913} {"src_title": "Warburg-Hypothese", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Spieler schlüpft in die Rolle des Willy Beamish, einem Kind der Generation Y, das in einer typisch amerikanischen Familie aufwächst. Er hat eine ältere (Tiffany) und eine jüngere Schwester (Briana), um die Willy sich oft kümmern muss. Er spielt gerne Videospiele und zieht mit seiner Bande durch die Stadt. Auch interessiert er sich für das Übernatürliche, zum Beispiel erhält er oft Besuch aus dem Jenseits von seinem verstorbenen Großvater. Willy will sich für das nationale \"Nintari\"-Turnier (Ein Kunstwort aus Nintendo und Atari) qualifizieren. Doch bald muss er erkennen, dass dies ein sehr schwer zu erreichendes Ziel ist, da es einige Schwierigkeiten gibt: Seine Videospielfähigkeiten versagen, sein Vater verliert seinen Job, der Babysitter ist ein Vampir, eine Bande Jugendlicher terrorisiert die Stadt und die Klempner planen einen Aufstand.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip und Technik.", "content": "Durch das Handeln des Spielers wird der Spielverlauf beeinflusst. So muss Willy beispielsweise zu Beginn des Spiels in der Schule nachmittags nachsitzen, da sein Frosch „Horny“ bei der Abschlussversammlung zum Schuljahresende dem Direktor die Perücke gestohlen hatte. Gleichzeitig kommt zu Hause sein Schulzeugnis mit der Post an. Willy muss verhindern, dass seine Eltern das Zeugnis zu Gesicht bekommen, da er in Musik ein „C“ (entspricht in etwa der Note 3 in Deutschland) erhalten hat, was seinen Eltern gar nicht gefallen würde. Der Spieler hat die Wahl, ob Willy sein Nachsitzen zu Ende bringt oder diesem entflieht um sein Zeugnis zu fälschen. Ein so genanntes Trouble-O-Meter zeigt dem Spieler, ob seine Handlungen richtig waren. Bei falschen Entscheidungen steigt die Anzeige. Hat sie den Höchststand erreicht, wird Willy von seinen Eltern auf eine Militärschule geschickt und der Spieler ist Game over.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Die 1993 erschienene Sega Mega-CD-Version hatte einige Besonderheiten: 2017 erschien auf der digitalen Vertriebsplattform GOG eine auf modernen Windows-Rechnern lauffähige Version.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Eva Hoogh stellte \"The Adventures of Willy Beamish\" in der \"ASM\" in eine Reihe mit früheren Adventures von Sierra, es sei aber \"liebevoller\" als jene und biete thematisch Abwechslung vom üblichen Sierra-Portfolio. Hoogh hob den Humor des Spiels positiv hervor, kritisierte aber eine schwammige Zielgruppendefinition – zahlreiche Insiderwitze machten \"Willy Beamish\" für eine jüngere Zielgruppe unzugänglich, während sich ältere Spieler eventuell nicht mit dem kindgerechten Szenario anfreunden könnten. Die \"Power Play\" bezeichnete das Spiel als „Lernsoftware mit eingestreuten Minimalaufgaben“, das für Englisch lernende Kinder geeignet sei, von dem Adventure-Fans aber „deutlich die Finger (...) lassen“ sollten.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Adventure of Willy Beamish ist ein Point-and-Click-Adventure, das von Dynamix entwickelt und 1991 von Sierra On-line veröffentlicht wurde. Das Spiel ist eine Parodie auf die Adventures der damaligen Zeit. Zunächst wurde das Spiel nur für DOS und Amiga veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 1602070} {"src_title": "Rodolfo Cerrón Palomino", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Bacque studierte am Upper Canada College in Toronto Geschichte und Philosophie und beendete sein Studium 1952 mit einem \"Bachelor of Art Grad\". Seit dem Jahr 1989 wurden politische Bücher von Bacque über das Schicksal deutscher Soldaten als Kriegsgefangene der Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlicht. Bacque versuchte nachzuweisen, dass die Amerikaner gezielt und systematisch die Lebensgrundlagen der Deutschen dauerhaft zu zerstören versuchten und dass sie einen Völkermord an Deutschen zu verantworten hätten. Bacque spricht in seinem Buch von mehr als fünf Millionen deutschen Soldaten, die in amerikanischen und französischen Kriegsgefangenenlagern (insbesondere Rheinwiesenlager) unter angeblich menschenverachtenden Umständen interniert gewesen seien. Laut James Bacque habe der General und spätere US-Präsident Dwight D. Eisenhower toleriert, dass 800.000 bis eine Million deutsche Kriegsgefangene in vornehmlich US-amerikanischen Lagern verhungert seien und dass dies geplant gewesen war. Der Berliner Professor Peter Steinbach weist darauf hin, dass Bacques geschichtspolitische Absicht spätestens dann deutlich wurde, als Bacque die Zahl der Opfer der amerikanischen Besatzungspolitik auf exakt 6 Millionen Opfer bezifferte, die in etwa der Zahl der Opfer des Holocaust entspricht. Eine Reihe von Historikern, insbesondere im Rahmen einer Konferenz und Publikation der University of New Orleans, widersprachen Bacques These bereits Anfang der 90er Jahre und warfen Bacque eine Vielzahl schwerwiegender Fehler vor. Bacque wird selektive Rezeption von Quellen und Fachliteratur, die Manipulation von Zitaten, methodische Mängel hinsichtlich der Zeitzeugenaussagen, gravierende Fehler bei der Quellenauslegung sowie das Ignorieren historischer Zusammenhänge und Kausalitäten vorgeworfen. Vor allem habe Bacque die Statistiken der Gefangenenlager völlig falsch interpretiert: Die Historikerin Brigitte Bailer-Galanda fasst Bacques Stellenwert folgendermaßen zusammen: „Mit seinem Buch gelang dem Kanadier wohl als erstem \"Revisionisten\" zumindest kurzfristig die Anerkennung durch die öffentliche Meinung. (...) Bacques These vom absichtlich herbeigeführten massenhaften Tod deutscher Soldaten (wurde) mittlerweile längst als unwissenschaftlich und unhaltbar entlarvt.“ Die 2002 erschienene, stark erweiterte Neuausgabe von \"Verschwiegene Schuld. Die alliierte Besatzungspolitik in Deutschland nach 1945\" stützt sich zusätzlich auf die mittlerweile zugänglichen Archive der Roten Armee und des sowjetischen Geheimdienstes NKWD, Material, das zur Zeit der Erstausgabe noch nicht zur Verfügung stand. Bacque nimmt in der Neuauflage auch ausführlich Stellung zu Ambrose/Bischof: \"Eisenhower and the German POWs: facts against falsehood\".", "section_level": 1}], "src_summary": "James Bacque (* 19. Mai 1929 in Toronto; † 13. September 2019) war ein kanadischer Publizist und Romanautor, der durch seine Arbeiten über deutsche Kriegsgefangene in alliierter Hand bekannt wurde. Kritiker sehen in ihm einen Vertreter des Geschichtsrevisionismus.", "tgt_summary": null, "id": 1362105} {"src_title": "USS Turner Joy (DD-951)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kooperationen.", "content": "Neben zahlreichen regionalen Kooperationen und enger Zusammenarbeit mit den Kliniken und Instituten der Ruhr-Universität Bochum ist das Herz- und Diabeteszentrum NRW mit nationalen und internationalen Einrichtungen über Austausch- und Forschungsprojekte verbunden. Internationale Kooperationen bestehen mit:", "section_level": 1}, {"title": "Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie.", "content": "In der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie werden sämtliche herzchirurgischen Operationsverfahren einschließlich minimalinvasiver herzchirurgischer Verfahren, jährlich rund 3.500 Operationen am Herzen und den herznahen Gefäßen. 2016 wurden dort 82 Herztransplantationen vorgenommen. Mehr als 1.400 Patienten pro Jahr werden in Bad Oeynhausen an der Herzklappe operiert. Mehr als 1.000 Patienten erhalten hier pro Jahr einen Herzschrittmacher oder Defibrillator. Zu den Schwerpunkten der Klinik zählen neben den minimalinvasiven Operationsverfahren auch Bypassoperationen am schlagenden Herzen, kombinierte Eingriffe, Kunstherzoperationen sowie Hybridverfahren, die in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Kardiologie durchgeführt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie.", "content": "Die Klinik behandelt die koronare Herzkrankheit, Herzklappenfehler und Herzmuskelerkrankungen. Insgesamt 250.000 Herzkatheteruntersuchungen dokumentieren die Erfahrung der Bad Oeynhausener Kardiologen. Alle modernen Kathetertechniken und diagnostischen Verfahren der Echokardiographie bis zu intrakoronarem/-kardialem Ultraschall sind verfügbar. Hinzu kommen bildgebende Verfahren. Neben zwei Tageskliniken für die apparative Behandlung betreut die allgemeine kardiologische Ambulanz jährlich rund 9.000 Patienten. Dabei gibt es unter anderem Ambulanzen für angeborene Herzfehler, für sonstige Herzklappenerkrankungen, für Kardiomyopathien, für arterielle Hypertonie und für Gefäßkrankheiten bis zur pAVK sowie eine Lipid-Ambulanz und eine Einheit für Sportmedizin. Des Weiteren steht eine Intensivstation mit Kreislaufunterstützungssystemen und eigenem Herzkatheterlabor zur Verfügung. Auch ein Schlaflabor zur Diagnostik und Behandlung zentraler und obstruktiver schlafbezogener Ventilationsstörungen ist vorhanden.", "section_level": 1}, {"title": "Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie.", "content": "Die Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie des HDZ NRW unter der Leitung von Philipp Sommer ist spezialisiert auf die Behandlung von Herzrhythmusstörungen mit einem Leistungsspektrum von rd. 1000 Ablationen jährlich. In der Klinik werden elektrophysiologische Untersuchungen und intrakoronarer Ultraschall mittels modernster, strahlungsarmer Technologie zur Behandlung von Rhythmusstörungen durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Kinderherzzentrum/Zentrum für angeborene Herzfehler.", "content": "Die Spezialklinik wurde 1986 als Erweiterung des damaligen Herzzentrums NRW in Betrieb genommen und gehört heute zu den führenden Zentren für Kinderkardiologie und Kinderherzchirurgie. Die Klinik für angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie umfasst zwei Stationen sowie eine Kinderintensivstation. Neben Diagnose und Therapie von angeborenen Herzfehlern zählt in Zusammenarbeit mit der Herzchirurgie die interdisziplinäre Betreuung von Jugendlichen und Erwachsenen zu den wichtigsten Aufgaben der Klinik. Ein eigenes Kinder-Herzkatheterlabor (500 Verfahren pro Jahr), moderne Ultraschalldiagnostik und eine Lungenfunktions-Messeinrichtung in der Herzambulanz stehen zur Verfügung. Zum Versorgungsprogramm der Klinik zählen die gemeinsame Unterbringung von Mutter und Kind und das Elternhaus der McDonald’s Kinderhilfe. In der Klinik für Kinderherzchirurgie und angeborene Herzfehler werden pro Jahr rund 500 Operationen angeborener Herzfehler durchgeführt. Das Spektrum der operierten Fehlbildungen reicht vom Atriumseptumdefekt oder Ventrikelseptumdefekt bis zu komplexen Herzfehlern wie Fehlbildungen des gesamten Herzens und der angrenzenden Gefäße.", "section_level": 1}, {"title": "Diabeteszentrum.", "content": "Hier werden Menschen jeden Alters mit Diabetes mellitus und seinen Folgeerkrankungen einschließlich endokrinologischer und gastroenterologischer Erkrankungen behandelt. Besondere Schwerpunkte bilden die kardiovaskuläre Risikoabschätzung und Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen sowie die Behandlung von Nervenschäden und Durchblutungsstörungen, dazu gehört auch die Wundheilung bei Diabetischem Fußsyndrom.", "section_level": 1}, {"title": "Institute.", "content": "Folgende Institute ergänzen das Angebot des Herz- und Diabeteszentrums NRW:", "section_level": 1}, {"title": "Institut für Anästhesiologie und Schmerztherapie.", "content": "Schwerpunkt im Institut für Anästhesiologie und Schmerztherapie (Leitung: Vera von Dossow) sind Narkosen bei schwer herzkranken Patienten vom Frühgeborenen bis zum über 90-Jährigen. 2013 wurden 6.400 Narkosen durchgeführt. Das Institut ist beteiligt an der studentischen Lehre an der Ruhr-Universität Bochum und führt Fortbildungen für perioperatives Herzecho mit Simulatorsystemen durch. Im Institut sind 23 Anästhesisten mit Facharztstatus sowie 28 erfahrene Anästhesiepflegekräfte (23 Vollkräfte), davon 13 Fachpflegekräfte, beschäftigt.", "section_level": 2}, {"title": "Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin.", "content": "Das Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin ist Referenzinstitut der Bundesärztekammer für die Durchführung von Ringversuchen. Eine weitere wesentliche Zielsetzung des Universitätsinstituts sind Forschung und Lehre. Der Bereich Laboratoriumsmedizin bietet den Kliniken des Zentrums und anderen Krankenhäusern der Region ein umfassendes Programm laborärztlicher Untersuchungen. Mit über 500 verschiedenen Methoden werden pro Jahr mehr als 5,9 Mio. Analysenergebnisse erstellt. Hierbei finden molekularbiologische Verfahren zur Gendiagnostik und zum Nachweis von Infektionserregern Anwendung. Das Institut ist Referenzinstitut der Bundesärztekammer und organisiert in Zusammenarbeit mit dem Referenzinstitut für Bioanalytik in Bonn die Durchführung der immunhämatologischen und durchflusszytometrischen Ringversuche.", "section_level": 2}, {"title": "Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung.", "content": "Das Institut unterstützt nicht nur das Herz- und Diabeteszentrum NRW, sondern auch andere Kliniken. Ein Arbeits- und Forschungsschwerpunkt ist dabei, die ionisierende Strahlung der medizintechnischen Großgeräte für Patienten und Mitarbeiter zu reduzieren. Das Institut arbeitet mit modernen Untersuchungsmethoden (SPECT/CT, PET, MRT) unter Berücksichtigung internationaler Standards sowohl bei der Diagnostik von stationären Patienten mit Herz- oder Stoffwechselerkrankungen als auch im ambulanten Bereich, beispielsweise bei nuklearmedizinischen Verfahren zur Behandlung von Tumoren oder Schilddrüsenerkrankungen.", "section_level": 2}, {"title": "Zertifikate (Auswahl).", "content": "Das Herz- und Diabeteszentrum NRW ist neben den gesetzlich geforderten Prüfverfahren verschiedentlich zertifiziert:", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen geriet im Jahr 2000 in die öffentliche Kritik, als dort und in anderen Kliniken einer türkischsprachigen Patientin, die der deutschen Sprache nicht mächtig war, eine Herztransplantation verweigert wurde. Die Compliance der Patientin für die jahrelange Nachsorge wurde aufgrund der mangelnden Sprachkenntnisse als unzureichend eingeschätzt. Die Patientin wurde am Universitätsklinikum Münster transplantiert, zur Nachsorge hatte sich die Universitätsklinik Gießen bereiterklärt. Neun Tage nach der Operation verstarb die 56-jährige Kranke an einer akuten Abstoßungsreaktion.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Personen.", "content": "Bekannte Personen, die am HDZ NRW tätig sind oder waren, sind unter anderem:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen – 1980 gegründet und seit 1989 Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum – dient mit 500 Betten der Behandlung von Patienten mit Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. Bekannt ist die Einrichtung auch als Europas größtes Herztransplantationszentrum (über 2.300 Herztransplantationen seit 1989). Das Zentrum bietet mit vier kooperierenden Kliniken, drei Universitätsinstituten und zahlreichen weiteren Einrichtungen sowohl stationäre als auch ambulante Versorgung. Im September 2012 wurde ein Erweiterungsbau eröffnet, in dem zwei sogenannte „Komfort-Pflegestationen“ und ein Operationsbereich mit acht Sälen auf einer Ebene einschl. Hybrid-OP bereitgehalten werden. 2015 ging ein weiterer Neubau in Betrieb, der eine Station für Patienten mit künstlicher Herzunterstützung, eine herzchirurgische Intensivstation und einen Physiotherapie-Bereich in modernster Ausstattung bereithält. ", "tgt_summary": null, "id": 1712813} {"src_title": "HMS Defender (H07)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Veranstalter.", "content": "Der Begriff \"VLN\" bedeutet Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Die Clubs der Veranstaltergemeinschaft schreiben die „VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring“ im Automobilsport aus. Bis 2015 wurden 39 Saisons ausgetragen. Die Langstreckenmeisterschaft Nürburgring bezeichnet sich als erfolgreichste Breitensportserie Europas. Tatsächlich findet inzwischen schon eine Art Export statt, denn nach dem 24-Stunden-Rennen von Dubai wurde 2006 auch einmalig in Bahrain ein 24-Stunden-Rennen veranstaltet. Federführend war dort der MSC Ruhr-Blitz Bochum. Das vom ADAC Nordrhein ausgerichtete 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zählt derzeit nicht zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, die Veranstalter kooperieren jedoch.", "section_level": 1}, {"title": "Namensgebung.", "content": "Diese Clubs veranstalten die lange Jahre als „Veedol Langstreckenpokal“ bekannte Serie von Langstreckenrennen für Tourenwagen auf der Nordschleife des Nürburgrings. Das \"V\" in VLN wurde früher oft mit den langjährigen Sponsoren Valvoline bzw. später Veedol in Verbindung gebracht, bevor von 2001 bis 2009 der Reifenhersteller BFGoodrich Namensgeber wurde. Zudem wurde 2001 der Serie vom Deutschen Motor Sport Bund der Status einer Meisterschaft verliehen. Die Serie hieß forthin „BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring“ (BFGLM), ab 2010 „VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring“.", "section_level": 1}, {"title": "Rennformat.", "content": "Eine Rennrunde ist 24,358 km lang und besteht aus der Sprintstrecke mit Mercedes-Arena und Motorrad-Schikane des Grand Prix-Kurses sowie der Nordschleife. Die Zeitdistanzen sind unterschiedlich: Bis 2016 wurden insgesamt zehn Rennen ausgetragen, nach dem Austritt des AC Monheim aus der Veranstaltergemeinschaft reduzierte sich die Anzahl auf derzeit neun, von denen acht über vier Stunden gehen, während der traditionelle Saisonhöhepunkt, das \"6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen\", sechs Stunden dauert. Historisch bedingt haben einige Rennen Bezeichnungen, die mit der tatsächlichen Renndistanz kaum noch etwas zu tun haben, so etwa das 250-Meilen-Rennen. Auch das 4-Stunden-Rennen wurde teilweise nur über die kürzeste Zeitspanne von 3,5 Stunden angesetzt, die inzwischen zugunsten einer fast einheitlichen Länge von vier Stunden kaum noch ausgefahren wird. Ausnahmen sind Veranstaltungen, bei denen zwischen Training und Rennen eine Gastserie ein kurzes Rennen durchführt, sowie natürlich das seit 1993 durchgeführte 6-Stunden-Rennen. Die meisten Fans beobachten die Rennen an der Nordschleife. Um zu bestimmten Streckenabschnitten zu gelangen, muss teilweise einige Meter gewandert werden. Denn mehrere Streckenabschnitte, darunter „Schwedenkreuz“, „Adenauer Forst“, „Karussell“ und „Wippermann“, sind zum Teil einige hundert Meter von der nächsten Hauptstraße entfernt. Gut zu erreichen und stets gut besucht hingegen sind z. B. „Breidscheid“, „Brünnchen“ und „Pflanzgarten“. An der gesamten Nordschleife muss kein Eintrittspreis bezahlt werden. Nur für das Fahrerlager und die geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings sind Tickets zum Preis von 18 Euro (Stand 2019) erforderlich.", "section_level": 1}, {"title": "Wertungssystem.", "content": "Das Wertungssystem der Meisterschaft berücksichtigt die Anzahl der Starter in der jeweiligen Wertungsklasse. Es gab in der Saison 2009 33 Fahrzeugklassen, verteilt auf vier Fahrzeugarten, die „Division“ genannt werden. Je mehr Fahrzeuge in einer Klasse am Start sind, desto mehr Punkte können Sieger und Platzierte gewinnen. Deshalb gewinnt nicht automatisch das stärkste Auto am Ende der Saison den Meistertitel, sondern in der Regel das Fahrzeug, das sich in der Klasse mit den meisten Startern am häufigsten vorne platzieren konnte. Für den Klassensieger werden fast zehn Punkte berechnet, für den Letztplatzierten fast keine Punkte. Ausgeschiedene bekommen keine Punkte. Die Formel lautet \"Punkte= 10*(Starter +0,5 – Platzierung)/Starter\", es wird auf zwei Stellen gerundet. Ein einzelnes Fahrzeug erzielt somit 5,00 Punkte, bei zwei Startern werden 7,5 und 2,5 Punkte verteilt, bei fünfen sind es 9, 7, 5, 3 und 1 Punkt. Bei zehn Wagen in der Klasse bekommt der Sieger 9,5 Punkte, bei Zwanzig sind es 9,75. Bei hundert Fahrzeugen in einer Klasse, bekommt der Sieger 9,95 Punkte. Ein Rennen gilt grundsätzlich als Wertungslauf, sobald es gestartet wurde. Finden alle neun Läufe statt, dann gibt es in der Meisterschaftswertung zwei Streichresultate, somit werden die besten sieben der neun Läufe gewertet. Fällt dagegen ein Rennen aus (was insbesondere bei der ersten und letzten Veranstaltung des Jahres witterungsbedingt vorkommen kann), so gibt es nur ein Streichergebnis. Fast immer stellen die preisgünstigen seriennahen Klassen unter zwei Liter Hubraum die Meister, da dort aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen die meisten Punkte vergeben werden, und auch noch ein zweiter Platz bei 18 Startern soviel Punkte einbringt wie ein Sieg bei sechs Startern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring ist eine Breitensport-Rennserie und wird seit dem Jahr 1977 auf der Nürburgring-Nordschleife ausgetragen, bis 2000 allerdings unter der Bezeichnung \"Langstreckenpokal\". Fahrer unterschiedlichster Fahrzeuge – vom serienmäßigen Auto bis zum reinrassigen Rennfahrzeug – treten in verschiedenen Klassen gegeneinander an. Die Rennen dauern vier bzw. sechs Stunden und finden auf der Nordschleife in Verbindung mit der Sprintstrecke (Kurzanbindung) des Grand-Prix-Kurses statt. Im Schnitt sind bei einem Rennen mehr als 175 Fahrzeuge am Start, die in der Regel von mehreren Fahrern pilotiert werden, die sich am Steuer abwechseln. Ausgewählte Events der VLN zählten 2010 und 2011 zusätzlich zur Deutschen GT-Meisterschaft für GT3-Fahrzeuge.", "tgt_summary": null, "id": 1437268} {"src_title": "Sim Van der Ryn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Prinzip Infrarotstrahler.", "content": "Das Prinzip der Geräte ist einfach und lässt sich am besten mit dem Sonnenbad auf einem Gletscher erklären. Obwohl die Umgebungstemperatur unterhalb 0 °C liegt, ist es in der Sonne warm. Das liegt an der Wärmestrahlung der Sonne. Dort, wo diese auftrifft, wird sie (teilweise) absorbiert und in Wärme umgewandelt, beispielsweise auf unserer Haut. Infrarotstrahlung stellt nur einen kleinen Teil des elektromagnetischen Spektrums dar. Strahlung mit kürzeren Wellenlängen als Infrarot liegt im sichtbaren oder gesundheitsschädlichen Bereich (Ionisierende Strahlung) und ist daher unerwünscht. Strahlung mit höherer Wellenlänge hingegen wird zunehmend schlechter absorbiert (beispielsweise Radar, Rundfunk). Generell gilt, dass jede Strahlung von Materie absorbiert wird, wenn die jeweiligen Atome und Moleküle das Energieniveau, das der jeweiligen Strahlungsfrequenz entspricht, aufnehmen können. Die Frequenzbereiche der Moleküle in der Luft unterscheiden sich von denen von flüssigen oder festen Körpern. Beispielsweise erwärmt Infrarotstrahlung Luft nur vergleichsweise wenig, anders als Festkörper. Die Energieübertragung erfolgt damit zielgerichtet und direkt und unterscheidet sich deutlich von der Konvektion, d. h. der Erwärmung der Umgebungsluft. Ziel ist es, den konvektiven Verlust (aufsteigende Warmluft) so gering wie möglich zu halten. Durch eine Abstimmung von abgestrahlter Frequenz und Ziel (z. B. ein bestimmtes Metall) kann die Übertragung noch selektiver werden.", "section_level": 1}, {"title": "Infrarotheizung.", "content": "\"Infrarotheizungen\" gehören zu den Strahlungs- oder Wärmewellenheizungen und werden vornehmlich in Hallen eingesetzt, wo herkömmliche Konvektionsheizungen unwirtschaftlich wären, deren Warmluft weitgehend nutzlos unter dem Hallendach hängen würde. Dieser Vorteil ist ausgeprägter bei \"Hellstrahlersystemen\", die mit höherer Temperatur und geringerer Fläche des Strahlers arbeiten. Von \"Dunkelstrahlersystemen\" geht eine geringere Brandgefahr aus. Für den Wohnbereich werden Strahler hinter einer Schutzschicht angeordnet, um Verbrennungen bei kurzzeitiger Berührung der (80–100 °C bei Flächenstrahlern, IR-Heizstäbe deutlich mehr) heißen Heizung zu verhindern. Die Heizungen werden in vielen verschiedenen Varianten als Fläche, Spiegel, Bild oder Kugel, fixiert oder transportabel produziert. Aufgrund der gleichmäßigen Strahlungswärme, der geringen Lufterwärmung und -bewegung und des damit einhergehenden geringeren Heizbedarfs kommen Infrarotheizgeräte z. B. in großen oder schlecht gedämmten Räumen zur Anwendung. Im Unterschied zu konventionellen Heizkörpern wird nicht die Raumluft schichtweise erwärmt, sondern lediglich die angestrahlten Körper, welche die Wärme anschließend wieder abgeben. Infrarotheizungen werden mit diesem Argument oft als sehr sparsame Heizungen beworben, bei Dauerbetrieb zur Raumheizung ist eine Infrarotheizung allerdings ähnlich ineffizient wie jede andere Form der Elektroheizung.", "section_level": 1}, {"title": "Elektrischer Betrieb.", "content": "Grundsätzlich werden Lichtquellen unterteilt nach Art der Emission: Infrarotlampen, wie auch normale Glühlampen und die meisten Lichtquellen gehören zu den thermischen Strahlern, das heißt, sie geben Strahlung aufgrund und entsprechend ihrer Temperatur ab. Siehe dazu auch Schwarzer Körper. \"Schwarz\" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Strahlung nur aufgrund der körpereigenen Temperatur abgegeben wird und nicht aufgrund von Reflexionen oder Ähnlichem „verfälscht“ wird. Umgekehrt gilt, dass jeder Körper mit einer Temperatur über null Kelvin thermische Strahlung abgibt. Nach dem wienschen Verschiebungsgesetz hängt die „Hauptfarbe“ der Wärmestrahlung eines (schwarzen) Körpers nur von dessen Temperatur ab: Je kälter er ist, desto niederfrequenter ist das Maximum der von ihm abgegebenen Strahlung. Beispiel: Ein moderat erhitzter Eisendraht glüht dunkelrot (niederfrequent); wenn der Draht weiter erhitzt wird, erhöht sich die Frequenz, was mit einer hellroten, orangen, gelben oder gar bläulich-weißen Farbe einhergeht. Besitzt der Draht dagegen beispielsweise nur Zimmertemperatur, so liegt seine Strahlung noch „unter“ dem dunkelsten Rot, was menschliche Augen noch erkennen können, mit anderen Worten: Ein solcher Draht scheint nicht von selbst zu leuchten. Es hängt also von der Art der Lampe und damit der Glühtemperatur ab, wie viel sichtbares Licht und wie viel infrarotes Licht sie abstrahlt. So betrachtet wären daher relativ kühle Lampen recht effiziente Infrarotlampen, doch aufgrund des Stefan-Boltzmann-Gesetzes sinkt die gesamte Strahlungsleistung eines Körpers mit der vierten Potenz seiner Temperatur. Zuletzt sei noch kurz auf das plancksche Strahlungsgesetz verwiesen. Es beschreibt die gesamte Frequenzverteilung der Strahlung eines schwarzen Körpers, nicht nur das Maximum. Eine bekannte Ausnahme von der Gruppe der thermischen Strahler (als Lichtquelle) ist die Leuchtdiode: Die abgegebene Strahlung entsteht aus einem Elektronenübergang, der idealerweise nichts mit der Temperatur im Innern der Diode zu tun hat.", "section_level": 1}, {"title": "Quarzstrahler.", "content": "Bei einem Quarzstrahler befindet sich der vom elektrischen Strom durchflossene Heizwiderstand in einem mit Inertgas gefüllten leicht opakem Quarzglasrohr. Daher kann die Temperatur des Drahtes höher als bei einem konventionellen Heizstrahler gewählt werden. Rohre von Quarzstrahlern haben typisch 8–15 mm Außendurchmesser und sind zumeist zylindrisch-gerade. Sie können mit Drahtklammern aus Niro-Stahl gehaltert und mit 6,3-mm-Flachsteckern elektrisch kontaktiert werden. Das Rohrmaterial besteht aus quarzreichem Glas, reinem Quarzglas oder häufig dem etwas trüben Quarzgut Rotosil. Betriebstemperaturen bewegen sich um 600 °C bis 950 °C.", "section_level": 2}, {"title": "Halogenstrahler.", "content": "Bei einem Halogenstrahler ist der Wirkungsgrad höher als beim Quarzstrahler. Er wird auch zu Kochzwecken unter Ceranplatten eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Infrarotlampen.", "content": "Infrarotlampen (auch Rotlichtlampen oder Wärmelampen genannt) sind Lampen, die ganz überwiegend nicht sichtbare Wärmestrahlung abgeben. Dazu wird in die Lampe ein zumeist roter Filter eingebaut, um das restliche (nicht-rote) sichtbare Licht herauszufiltern. Auch können die eingesetzten Leuchtmittel diese Filter in ihrer Glasumhüllung direkt enthalten. Die emittierte Strahlung umfasst dann neben dem (noch sichtbaren) roten Lichtanteil hauptsächlich nur noch sogenannte \"nahe\" Infrarotstrahlung (NIR). Infrarotlampen werden zum Beispiel in Kükenaufzuchtstationen und Terrarien eingesetzt. Sie geben Infrarotstrahlung in dem Bereich ab, den viele Lebewesen als angenehm empfinden. Dies lässt sich durch den hohen Anteil an NIR-Strahlung erklären, dem energiereichsten Infrarot mit der zugleich höchsten Eindringtiefe (von trotzdem nur wenigen Millimetern, siehe Eindringtiefen von IR-Strahlung): Die entstehende Wärme wird durch die auftreffende Strahlung also knapp unterhalb der Hautoberfläche erzeugt, und nicht direkt auf der Hautoberfläche, welches zumindest Menschen mitunter als unangenehm empfinden (Hautaustrocknung und Verbrennungsgefühl). Zugleich lösen diese Infrarotlampen trotz ihrer Leistung durch ihre milde und tiefrote Strahlung keinen Fluchtreflex bei Tieren aus, die ansonsten direktes Sonnenlicht meiden. Die Intensität von modernen Infrarotlampen kann auch gedimmt werden. Die Glühwendel leuchtet dann nicht mehr grell weiß bis hellgelb, sondern nur noch rötlich. Die Intensität des Infrarotlichts wird dadurch – aufgrund der Verschiebung des Strahlungsmaximums (siehe wiensches Verschiebungsgesetz) – nur wenig geringer. Es gibt auch modifizierte Infrarotlampen, die eher als Infrarot\"strahler\" ausgelegt sind. Bei diesen wird der Anteil an sichtbarer Strahlung weiter reduziert und dafür anteilsmäßig mehr mittleres Infrarot (MIR) emittiert. Lampen auf der Basis von Glühwendeln können so noch einen Wellenlängenbereich von 5–10 μm erreichen. Diese Art der Infrarotlampe wird benutzt, wenn Körper aufgewärmt werden sollen, die für den NIR-Bereich (weitgehend) unsichtbar sind, d. h., die entsprechende Strahlung ungehindert passieren lassen. Ein Beispiel dafür ist Wassereis. Es ist im sichtbaren Bereich und im NIR praktisch durchsichtig. Erst im fernen Infrarot (FIR) wird es undurchsichtig, nimmt also die gesamte Energie der Strahlung auf und wird somit erwärmt. Wirksame „Eis-Auftau-Infrarotheizungen“ müssen also einen hohen Anteil an FIR-Strahlung abgeben. Auch in industriellen Heizprozessen werden elektrische Infrarotstrahler z. B. beim Thermoformen eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Gasbetrieb.", "content": "Heizstrahler in der Industrie und beim Camping sind hingegen meist mit Brenngas betrieben, meist mit Flüssiggas, bei stationärem Einsatz seltener auch mit Erdgas. Dabei erhitzt die Gasflamme den Glühkörper. Industrieheizstrahler können zur alleinigen Hallenheizung verwendet werden. Für die Gasstrahler sind die für Gasgeräte gültigen Aufstellungsbestimmungen einzuhalten. Aufgrund dieser Eigenschaften sind sie für den Wohnbereich kaum geeignet. In den letzten Jahren kamen immer mehr \"Terrassenstrahler\" (auch „Heizpilze“ genannt) in Außenbereichen wie Straßencafés zum Einsatz. Diese Außenheizungen stehen wegen ihrer „Ästhetik“ und Klimaschädlichkeit in der Kritik, sind aber in den meisten deutschen Städten noch zugelassen. Im Wesentlichen unterscheidet man heute bei direktgasbefeuerten Geräten zwei Infrarotstrahlerarten: Hellstrahler und Dunkelstrahler.", "section_level": 1}, {"title": "Hellstrahler.", "content": "Hellstrahler werden durch einen atmosphärischen Brenner direkt beheizt und mit Erdgas, Petroleum oder Flüssiggas betrieben. Sie werden an Wand oder Decken installiert. Sie heißen Hellstrahler, weil die Erzeugung von Infrarotstrahlen durch eine sichtbare Verbrennung eines Gas-Luft-Gemisches an der Geräteunterseite vonstattengeht. Dabei glühen Keramikplatten „hell“. Die perforierten Keramikplatten bilden gleichzeitig das Herzstück der Hellstrahler. Durch sie strömt das Gas-Luft-Gemisch und verbrennt an deren Oberflächen. Die Keramikplattenoberfläche erhitzt sich dabei bis auf 950 °C und gibt Infrarotstrahlung ab. Reflektoren reflektieren die Strahlung nach unten in den Aufenthaltsbereich.", "section_level": 2}, {"title": "Platten.", "content": "Früher waren die Keramikplatten relativ einfach aufgebaut. Im Durchschnitt besaßen sie circa 1200 Löcher und erreichten lediglich ein Viertel der Größe heutiger Platten. Die Oberfläche der rechteckigen Platten war eben. Entwickler fingen bereits in den 1970er Jahren an, die Keramikplatte zu verbessern. Sie hatten erkannt, dass Leistungsausbeute und Emission zum Großteil von der Oberflächenbeschaffenheit und vom Aufbau der Platte abhängig sind. Heute befinden sich zwischen 3000 und 4000 Löcher mit 1–1,3 mm Durchmesser auf einer Tafel. Die Oberfläche, die so genannte Tiefeneffektstruktur, ähnelt einer gleichmäßig angeordneten Bienenwabe. Durch sie vergrößert sich die spezifische Oberfläche und damit auch die Wärmeübertragungsfläche und die Strahlungsausbeute um rund 60 %. In jedem Loch brennt quasi eine kleine Flamme. Dadurch entsteht eine sehr heiße Keramikoberfläche, obwohl die eigentlichen Flämmchen relativ kühl bleiben. Dies reduziert die Stickoxid-Werte (NO) auf einen kaum messbaren Bereich. Die Kohlenmonoxid-Werte (CO) liegen im Bereich von modernen Brennwertkesseln, die oftmals die gleichen Keramikplatten und den Effekt heiße Oberfläche und kühle Flamme nutzen. Eine hochwertige Keramikplatte hat eine sehr hohe Lebensdauer. Durch fortschrittliche Herstellungsverfahren besitzen sie ein außerordentlich dichtes und homogenes Gefüge. Das ist vor allem bei den unzähligen Wechselwirkungen kalt/heiß, verursacht durch Ein- und Ausschaltvorgänge vieler Betriebsjahre, wichtig.", "section_level": 3}, {"title": "Reflektoren.", "content": "Um den Ansprüchen auf hohe Leistungsausbeute gerecht zu werden, gibt es neben unisolierten Geräten auch vollisolierte. Die Isolation bewirkt, dass der Wärmeübergang zur Reflektoraußenseite sehr gering ist, dadurch entsteht im Strahler ein Heißluftpolster, die Reflektoren werden heiß und strahlen ihrerseits Wärme ab. Diesen Effekt nennt man Kombistrahlung. Ein weiterer „Reflektor“, jedoch in Gitterform, das so genannte Strahlungsgitter, sitzt direkt unter den Keramikplatten. Er bewirkt, dass die Strahlung von den Keramikplatten zum Teil zu ihnen reflektiert wird. Die Strahlung wird an der Oberfläche in Wärme umgewandelt und die Temperatur der Keramikplatte fängt an zu steigen, ein „Pingpong“ der Strahlung.", "section_level": 3}, {"title": "Infrarotleistung.", "content": "Die Leistung der Geräte hat sich in den letzten Jahren rapide gesteigert. Erreichten früher Geräte durchschnittlich nur 40–50 %, liegt die abgestrahlte Leistung (Strahlungsfaktor) heute zwischen 65 % und 77 %. Der Strahlungsfaktor ist demzufolge ein direkter Indikator der Energieausbeute.", "section_level": 3}, {"title": "Einsatzgebiete.", "content": "Hellstrahler eignen sich besonders für höhere Hallen mit Deckenhöhen über 6 m, zur Beheizung schlecht gedämmter Hallen oder zur Freiluftbeheizung. Sie kommen in Industrie, Werkstätten, Ausstellungshallen, Museen, Lagerhallen, Flugzeughangars, Kirchen und vielen weiteren Anwendungsbereichen zum Einsatz. Als besondere Anwendungsfälle können die Beheizung von Lagern zur Kondensatfreihaltung und die Beheizung von Fußballstadien genannt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Vorschriften zur Abgasführung.", "content": "Die Abgase von Hellstrahlern können aufgrund der fast schadstofffreien Verbrennung indirekt über die Raumluft abgeführt werden. Es muss eine Frischluftzufuhr von 10 m3/(h·kW) gewährleistet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Regelung.", "content": "Die Strahler lassen sich entweder in Stufen oder modulierend regeln. Je nach Planung und Temperaturprofil der Halle können unterschiedliche Temperaturen in einem Raum realisiert werden. So kann auf individuelle Temperaturanforderungen einzelner Zonen bzw. Arbeitsplätze flexibel eingegangen werden. Die Bedienung der Geräte erfolgt durch einfache Zeitschaltuhren oder komplexe Steuerungen, die die An- und Abschaltvorgänge mit Strahlungsfühlern regeln. Moderne Steuerungen ermitteln selbstständig den optimalen Einschaltzeitpunkt. PC-Anbindung oder Anbindung an die Gebäudeleittechnik ist ebenfalls möglich.", "section_level": 3}, {"title": "Dunkelstrahler.", "content": "Dunkelstrahler erzeugen die Wärme ebenfalls durch Verbrennung eines Sauerstoff-Gas-Gemisches, jedoch in geschlossenen Brennern mit Strahlrohren. Die Verbrennung ist also nicht sichtbar, daher der Name Dunkelstrahler. Durch die erzeugten Heißgase wird die Oberfläche der Strahlrohre erhitzt, die die Wärme überwiegend als Strahlung abgeben. Als Brennstoff wird Erd- und Flüssiggas, sowie Heizöl eingesetzt, wobei Letzteres nur wenige Hersteller anbieten.", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau.", "content": "Dunkelstrahler sind relativ einfach aufgebaute Geräte bestehend aus einem Brenner, einem Ventilator, einem Strahlungsrohr und darüber angeordneten Reflektoren. Ein linear oder U-förmig ausgebildetes Rohr dient als Strahlfläche. Der Brenner, der an einem Ende des Strahlrohres montiert ist, erzeugt eine Flamme, die relativ weit in das Rohr hineinreicht. Moderne Geräte arbeiten mit einem drückenden System. Das heißt, der Ventilator sitzt an der gleichen Stelle des Brenners und „drückt“ die Flamme weit in das Strahlungsrohr. Somit wird eine lange und laminare Flamme erreicht, die den Strahler über die gesamte Länge gleichmäßig erwärmt. Zudem ist der Ventilator nicht den heißen Abgasen ausgesetzt. Ältere Konstruktionen nutzen noch das Sauggebläse am anderen Ende des Rohres. Die Ventilatoren erzeugen dabei einen Unterdruck, der die Gase durch das Strahlrohr transportiert. Jedoch sind hier die Ventilatoren immer den heißen Gasen ausgesetzt, was eine kürzere Lebensdauer der Ventilatoren zur Folge hat. Das Strahlungsrohr wird von einem Reflektor abgedeckt, der die Wärmestrahlung in den gewünschten Bereich lenkt. Zur Steigerung des Strahlungsfaktors kann das Reflektorblech mit einer Wärmedämmung aus einer mineralischen Faser hinterlegt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Infrarotleistung.", "content": "Die Rohroberflächentemperatur beträgt je nach Leistung und Ausführung zwischen 300 und 650 °C. Abhängig von der Bauart und Brennertechnologie arbeiten Dunkelstrahler aufgrund der relativ niedrigen Temperaturen mit Strahlungsfaktoren zwischen 45 % und 55 %. Der Strahlungsgrad moderner, isolierter Geräte (Strahlungsfaktor bis 77 %) ist kaum noch zu steigern und wird niemals das hohe Niveau von Hellstrahlern erreichen. In der Praxis wird dies dadurch relativiert, dass bei Hellstrahlern in geschlossenen Hallen eine Belüftung installiert werden muss, die viel eingebrachte Wärme abtransportiert. Durch die Einhaltung gesetzlich vorgeschriebener Abgaswerte stoßen die Entwickler hier an ihre Grenzen.", "section_level": 3}, {"title": "Abgasführung.", "content": "Dunkelstrahler müssen ihre Abgase direkt aus der Halle abführen. Diese werden über entsprechende Abgasrohre entweder einzeln pro Gerät oder gesammelt von mehreren Geräten direkt über einen Kamin aus der Halle abgeführt. Die Abgasanlage bedarf einer jährlichen Prüfung durch den Schornsteinfeger.", "section_level": 3}, {"title": "Einsatzgebiete.", "content": "Dunkelstrahler strahlen in geringerer Intensität als Hellstrahler, versorgen aber aufgrund ihrer Länge ein größeres Strahlungsfeld pro Gerät. Aufgrund der geringeren Oberflächentemperatur können sie bereits in Räumen ab einer Deckenhöhe von ca. 4 m eingesetzt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Regelung.", "content": "Die Regelung entspricht der von Hellstrahlern. Lediglich müssen bei Sammelabgasanlagen die Abgasventilatoren zusätzlich gesteuert werden.", "section_level": 3}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Infrarotstrahlen benötigen kein „Trägermedium“ zum Transport ihrer Energie. Das heißt, sie gelangen nahezu verlustfrei vom Gerät zu den angestrahlten Oberflächen, statt durch die Konvektion der Luft. Natürlich erwärmen alle Körper, die beispielsweise innerhalb einer Halle per Infrarotstrahlung erwärmt wurden, auch ihrerseits per Wärmeleitung die Luft. Dieser Effekt ist allerdings unter Umständen deutlich geringer, als es bei den konventionellen Systemen der Fall wäre. Da die Luft nicht direkt erwärmt wird, entstehen unter Umständen geringere Warmluftpolster unter dem Dach. Je nach Gerätetyp und Hersteller soll sich so unter bestimmten Bedingungen Energie gegenüber herkömmlichen Elektroheizungen einsparen lassen. Eine Infrarotheizung kann also vorteilhaft sein, wenn in einem großen Raum nur lokal geheizt werden soll, ohne die gesamte Raumluft zu erwärmen. Der Einsatz kann auch sinnvoll sein, wenn z. B. Kellerräume nur wenige Stunden pro Woche genutzt werden sollen, weil sich Oberflächen unter der Infrarotstrahlung sehr schnell erwärmen. Um aber einen ganzen Raum inklusive der Raumluft dauerhaft auf eine bestimmte Temperatur zu heizen, verbraucht eine Infrarotheizung genauso viel Energie wie jede andere Elektroheizung. Daher raten Verbraucherzentralen in der Regel aufgrund der hohen Betriebskosten von Infrarotheizungen im häuslichen Umfeld ab.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkungsgrad.", "content": "Mit elektrischem Strom betriebene Infrarotstrahler geben bis zu 86 % der zugeführten Energie als Strahlung ab. Die Glühfäden emittieren die Wärme mittels Infrarotstrahlung. Der Verlust von Energie ist auf die Leitungen und die Konvektion zurückzuführen, insgesamt werden jedoch (wie bei jeder anderen Elektroheizung auch) nahezu 100 % der Energie in Wärme umgewandelt. Ein hoher energetischer Wirkungsgrad einer einzelnen Komponente ist jedoch nicht zwingend mit hoher Energieeffizienz gleichzusetzen. Bezieht man die Energieabgabe bei der Stromerzeugung und -verteilung ein, sind elektrische Direktheizungen meist ineffizient, um Niedertemperaturraumwärme bereitzustellen. Wird bei der Stromerzeugung Primärenergie mit Kohlenstoffdioxidgehalt verwendet (Erdöl, Erdgas), ergibt sich eine hohe Klimabelastung durch den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß. Da elektrische Energie meist drei- bis viermal teurer ist als beispielsweise thermische Energie aus einer Gasheizung, sind die Betriebskosten relativ hoch.", "section_level": 1}, {"title": "Absorption.", "content": "Grundsätzlich ist die Absorption der Strahlung eines Infrarotstrahlers abhängig von dessen emittierter Wellenlänge in Bezug auf das Absorptionsspektrum des zu erwärmenden Materials (vgl. Infrarotstrahlung). Eine sorgfältige Auswahl des geeigneten Infrarotstrahlers ist erforderlich, um die Absorption zu erhöhen. Mittleres oder klassisches (normales) Infrarot (MIR; Wellenlänge: 3–50 μm): Wasser beispielsweise besitzt ein Absorptionsspektrum mit einer Spitze von ungefähr 3,0 μm. Dies bedeutet, dass die Emissionsstrahlung von mittelwelligen Strahlern oder Karbon-Infrarotstrahlern von Wasser und Wasser-basierten Schichten (menschlicher Körper) besser absorbiert wird als die kurzwellige Strahlung. Selbiges gilt für zahlreiche Kunststoffe wie Polyvinylchlorid (PVC) oder Polyethylen. Deren Absorptionsspitze liegt um die 3,5 μm. Nahes Infrarot (NIR; Wellenlänge: 0,78–3,0 μm): Umgekehrt absorbiert eine Vielzahl an Metallen Infrarotstrahlung nur im Bereich der Kurzwelle und zeigt eine hohe Reflexion bei Lang- und Mittelwellen. Keramik-Heizelemente arbeiten mit einer Temperatur zwischen 300 und 700 °C und generieren Infrarotstrahlung im Wellenlängenbereich bereits ab 2–10 μm. Die meisten Kunststoffe und zahlreiche andere Materialien absorbieren die Infrarotstrahlung am besten in diesem Bereich, weshalb Keramikstrahler bei diesen Materialien bevorzugt verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Tiefenwirkung.", "content": "Der infrarote Spektralbereich unterteilt sich in folgende Abschnitte (DIN 5031). Entscheidend für eine Nutzung in Außenbereichen ist die Tiefenwirkung unter die Hautschichten, die trotz Luftbewegungen als Wärme spürbar ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Infrarotstrahler sind Bauteile oder eigenständig funktionierende Geräte, die Infrarotstrahlung erzeugen, welche für Erwärmungs- oder Trocknungszwecke eingesetzt werden. Einsatzbereiche sind z. B. Tierhaltung, elektrische Sauna, Hallenbeheizung, Wohnraumheizung oder in der Medizin. Als Energiequelle für Infrarotstrahler wird brennbares Gas oder elektrischer Strom verwendet. Das Prinzip der Infrarotstrahlung ist bei elektrisch wie auch mit Gas betriebenen Infrarotstrahlern identisch. ", "tgt_summary": null, "id": 2466740} {"src_title": "Bukówko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Geschichte.", "content": "David Horn und Shmuel Kirschstein, Anhänger von Betar, entschieden sich 1936 eine Fußballmannschaft zu gründen. \"Hadar\" (Selbstachtung) und \"Hod\" (Ehre), als Grundprinzipien der Betar-Bewegung, sollten auch die Grundprinzipien dieser Mannschaft sein. Deswegen bestand die Mannschaft zunächst ausschließlich aus Anhängern Betars. Aufgrund der politischen Verwicklungen mit der revisionistischen Partei kam es zu Auseinandersetzungen zum einen mit Anhängern Hapoel Jerusalems, die zu der Zeit der Sozialistischen Partei nahestanden, und andererseits mit der britischen Autorität, da Palästina unter britischem Mandat stand. Einige Mitglieder Beitar Jerusalems waren zudem bei Irgun Tzwa’i Le’umi oder Lechi, zwei militärischen Untergrundorganisationen, die für die Unabhängigkeit von der britischen Kontrollmacht kämpften. Viele Spieler wurden deshalb verhaftet und ins Exil nach Eritrea oder Kenia gebracht, kehrten jedoch nach der israelischen Staatsgründung 1948 wieder zurück. Um Verbindungen zur Irgun zu leugnen, nannte David Horn die Mannschaft für kurze Zeit in \"Nordia Jerusalem\" um.", "section_level": 2}, {"title": "1950er/1960er.", "content": "Beitar begann in den 1950er Jahren in der \"Bet League\", der seinerzeit zweithöchsten Spielklasse Israels. 1953 gelang der Aufstieg in die \"Aleph League\", jedoch musste der Verein nach nur einem Jahr wieder absteigen. Zwar gelang 1958 die Meisterschaft in der \"Bet League\", jedoch wurde die Liga neu strukturiert und Beitar verblieb in der jetzt in \"Aleph League\" umbenannten Liga. Ziel war es nun, in die neu geschaffene \"National League\", die höchste Spielklasse, aufzusteigen. 1968 gelang dieses Ziel.", "section_level": 2}, {"title": "Die stürmischen 1970er.", "content": "1975 machte Beitar negative Schlagzeilen: Während eines Spiels gegen Hapoel Petakh Tiqwa stürmten die Anhänger Beitars das Spielfeld und attackierten Spieler und Fans von Hapoel. Als Strafe mussten einige Heimspiele vor leeren Rängen in anderen Städten ausgetragen werden. Ein geplanter Zwangsabstieg wurde durch die Intervention der Knesset-Abgeordneten Jossi Sarid und Ehud Olmert vom Likud abgewehrt. Im folgenden Jahr gelang der erste größere Erfolg, als der Pokal im Finale gegen Maccabi Tel Aviv mit 2:1 gewonnen werden konnte. 1979 konnte der Erfolg gegen den gleichen Gegner mit dem gleichen Ergebnis wiederholt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Die erfolgreichen 1980er.", "content": "1980 musste Beitar als Tabellenletzter absteigen, schaffte aber schnell den Wiederaufstieg. 1984 spielte man um die Meisterschaft mit. Am letzten Spieltag genügte ein Unentschieden gegen Hapoel Tel Aviv. Allerdings verlor man und der Titel ging an Maccabi Haifa. Seither sind die Anhänger Hapoel Tel Avivs und Beitars untereinander verhasst. 1985 gelang der erneute Pokalsieg, der 1986 wiederholt wurde. 1987 spielte Beitar die gesamte Saison in Tel Aviv im Bloomfield-Stadion, wurde aber dennoch zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte israelischer Meister. 1989 erreichte man erneut das Pokalfinale und schlug Maccabi Haifa im Elfmeterschießen.", "section_level": 2}, {"title": "Die wilden 1990er.", "content": "1991 musste Beitar in die zweite Liga, die \"Liga Artzit\", absteigen. Der sofortige Wiederaufstieg gelang und Beitar feierte 1993 als Aufsteiger zum zweiten Mal den israelischen Meistertitel. 1997 wurde Beitar erneut Meister und verteidigte den Titel im folgenden Jahr. Wegen schlechter Finanzpolitik stand der Verein allerdings kurz vor dem Bankrott. Das Trainingsgelände musste verkauft werden. Die Firmengruppe von Kobi Ben Gur übernahm den Verein.", "section_level": 2}, {"title": "Seit den 2000ern.", "content": "Durch die Zweite Intifada und die dadurch drohende Gefahr auf öffentlichen Plätzen und Veranstaltungen verlor Beitar massiv an Zuschauerzuspruch. Auch die finanziellen Probleme setzten dem Verein stark zu. Im August 2005 wurde Beitar vom russischstämmigen Milliardär Arcadi Gaydamak gekauft. Sein Engagement ist allerdings bei den Beitar-Fans sehr umstritten. Vor allem eine diplomatische Geste, als er FC Bnei Sachnin 400.000 US-Dollar überwies, und der Rauswurf des beliebten Trainers Eli Ohana erzürnte die Anhänger. Die Ankündigung Gaydamaks, einen arabischen Spieler (Abbas Suan) verpflichten zu wollen, wurde aufgrund der massiven Fanproteste nicht vollzogen. Bis 2013 hatte der Verein keine arabischen Spieler aufgenommen. 2008 konnte Beitar sowohl die israelische Meisterschaft als auch den Landespokal gewinnen und letzteren 2009 verteidigen. Im Jahr 2018 kündigte der Verein an, wegen der Verlegung der amerikanischen Botschaft nach Jerusalem zu Ehren des US-Präsidenten Donald Trump in den Vereinsnamen den Bestandteil „Trump“ aufzunehmen. Der Soziologe Tamir Sorek hält eine offizielle Umbenennung für unwahrscheinlich, da der israelische Fußballverband nur verstorbene Personen in Vereinsnamen erlaubt und aus den Reihen der Vereinsfans in den sozialen Medien heftiger Widerstand gegen die Umbenennung registriert wurde. Im August 2018 erwarb der Blockchain-Investor Moshe Hogeg den Verein für 26,5 Millionen Schekel.", "section_level": 2}, {"title": "Stadion.", "content": "Beitar spielt im Teddy-Stadion. Das 32.700 Zuschauer fassende Stadion ist wegen der hitzigen Stimmung unter dem Spitznamen \"Gehinnom\" (Hölle) bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Rassismus und Islamfeindlichkeit.", "content": "Rund 20 Prozent der israelischen Staatsbürger sind Araber muslimischen Glaubens, doch Beitar Jerusalem weigert sich seit mehr als siebzig Jahren, muslimische Araber in die Mannschaft aufzunehmen. Einige Anhänger der Mannschaft sind bekannt für ihre rechtsextreme politische Ausrichtung und vor allem für ihren rabiaten Rassismus. Bei einem Spiel kurz vor dem Holocaust-Gedenktag 2013 zeigten sie im Stadion ein Banner mit der Aufschrift „Beitar ewig rein“ () und „70 Jahre Prinzipien“ (), um gegen die Pläne zu protestieren, zwei muslimische Spieler aus Tschetschenien in die Mannschaft aufzunehmen. Ein früherer muslimischer Spieler, Ibrahim Nadallah aus Nigeria, musste die Mannschaft aufgrund der ständigen rassistischen Beschimpfungen durch die eigenen Fans verlassen. Christliche Spieler werden jedoch durchaus akzeptiert. Im März 2012 griffen hunderte Beitar-Anhänger nach einem verlorenen Spiel arabische Angestellte eines Einkaufszentrums an und riefen rassistische Parolen. Die Polizei schritt nicht ein. Die Ausschreitungen wurden in Israel selbst vielfach als Pogrom charakterisiert, darunter vom stellvertretenden Bürgermeister von Jerusalem, Pepe Alalu. Einige Fan-Gruppierungen sind offen rassistisch und stolz darauf: Wenn die Mannschaft zum Aufwärmen auf das Spielfeld kommt, intonieren die Fans: „Hier kommt sie, die rassistischste Mannschaft des Staates [Israel]“ (). Weitere gängige Schlachtrufe sind „Tod den Arabern“ und „Vernichtet die Amalekiter“. 2011 veröffentlichte die israelische Zeitung Haaretz ein Foto, das die Beitar-Fankurve mit einer riesigen Kach-Fahne zeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Beitar Jerusalem Football Club (, auch bekannt als \"Beitar Yerushalayyim\") ist ein israelischer Fußballverein in Jerusalem. Entstanden in den 1920er Jahren als Teil der Betar-Bewegung, hat der Verein eine große Nähe zur konservativen Partei Likud und Anhänger vor allem im politisch rechten Spektrum. Nachdem der US-Präsident Donald Trump im Mai 2018 die US-Botschaft nach Jerusalem verlegen ließ, kündigte Beitar Jerusalem an, \"Trump\" in den Vereinsnamen aufzunehmen.", "tgt_summary": null, "id": 727723} {"src_title": "William H. Rupertus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Van der Vaart ist der Sohn eines Niederländers und einer aus dem andalusischen Chiclana de la Frontera stammenden Spanierin. Seine Familie gehörte väterlicherseits zur sozialen Randgruppe der \"woonwagenbewoners\" (abschätzig auch \"kampers\" genannt, bevorzugte Eigenbezeichnung: reizigers), die um die Mitte des 19. Jahrhunderts aus verarmten Schichten der niederländischen Bevölkerung entstand und als interne Gruppensprache \"Bargoens\", einen niederländischbasierten Rotwelschdialekt, spricht. Van der Vaart lebte bis zu seinem 18. Lebensjahr auf einem Standplatz solcher \"woonwagenbewoners\" und bezeichnete dies später als „die schönste Jugend, die man sich wünschen kann“ (\"de mooiste jeugd... die je je maar kunt wensen\").", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Bereits mit vier Jahren spielte er bei \"De Kennemers\" (1987–1993). Im Alter von zehn Jahren schrieben van der Vaarts Eltern den jungen Rafael bei einer Jugendspielersichtung von Ajax Amsterdam ein. Sein Talent wurde schnell erkannt und der Niederländer unterschrieb einen Jugendspielervertrag bei Ajax.", "section_level": 2}, {"title": "Ajax Amsterdam.", "content": "Mit 17 Jahren gab van der Vaart am 19. April 2000 gegen den FC Den Bosch sein Pflichtspieldebüt für Ajax’ Profimannschaft. In der Saison 2000/01 konnte sich der Mittelfeldspieler bei Ajax durchsetzen und wurde unter Trainer Co Adriaanse zum Stammspieler. Wegen seiner Spielübersicht und seiner Technik wurde er von Adriaanse auf der Position hinter den Spitzen eingesetzt. In diesem Jahr wurde er von den Ajax-Fans zum Talent des Jahres gewählt. Weiterhin erhielt er die gleiche Auszeichnung auf europäischer Ebene vom italienischen Fußballmagazin \"Calcio Manager\". In der darauffolgenden Saison 2001/02 verletzte sich van der Vaart am 10. Februar 2002 schwer am Knie und musste sich am Meniskus operieren lassen. Bei einer weiteren Operation am 2. April 2002 wurde sein gesamter Meniskus entfernt. Dennoch erzielte er 14 Pflichtspieltore für Ajax. Im August 2002 gewann er beim \"Amsterdam Tournament\" mit Ajax gegen den FC Barcelona und Manchester United. Van der Vaart selbst schoss zwei Tore gegen Barcelona und wurde zum Spieler des Turniers gewählt. Am 7. September 2002 zog er sich in einem Länderspiel gegen Weißrussland acht Minuten nach seiner Einwechslung einen Innenbandriss zu und fiel bis Ende Oktober 2002 aus. Eine weitere Verletzungspause folgte von Dezember 2002 bis März 2003. Trotz allem absolvierte er in dieser Saison noch 21 Spiele in der niederländischen Ehrendivision und erzielte 18 Tore. In der Saison 2004/05 wurde er von Ajax-Trainer Ronald Koeman zum Kapitän der Mannschaft befördert; die „Binde“ wurde ihm allerdings bereits nach wenigen Monaten wieder abgenommen, nachdem er sich unter anderem geweigert hatte, in einem Champions-League-Spiel gegen den FC Bayern München am 8. Dezember 2004 im linken Mittelfeld zu spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Hamburger SV.", "content": "Ende Mai 2005 unterschrieb van der Vaart einen Fünfjahresvertrag beim Hamburger SV. In seiner ersten Saison gewann er mit dem HSV den UI-Cup und qualifizierte sich für den UEFA-Cup, aus dem das Team im Achtelfinale gegen Rapid Bukarest ausschied. Am Saisonende qualifizierten sich die Hanseaten mit dem dritten Tabellenplatz für die nächste Champions-League-Saison. 2006/07 wurde van der Vaart Mannschaftskapitän des HSV. Nach einer Verletzungspause griff er erst spät in die Meisterschaft ein. Bis zu seinem Comeback hatte der HSV erst einen Sieg in der Bundesligasaison erzielt und befand sich in der Abstiegszone. Trotz starker Leistungen in der Champions League, in der van der Vaart drei Tore in drei Spielen erzielte, wurden die Hamburger Gruppenletzter und schieden aus. Schlussendlich konnten sich die Hanseaten noch für den UI-Cup qualifizieren. Zu Beginn der Saison 2007/08 sprach van der Vaart öffentlich Wechselabsichten zum FC Valencia aus. Der Verein bot bis zu 15 Millionen Euro für den Niederländer; van der Vaart ließ sich mit einem Trikot des FC Valencia ablichten. Angenommen wurde, dass van der Vaart sogar den Wechsel forcierte, indem er vor dem UEFA-Cup-Qualifikationsspiel gegen Honvéd Budapest eine Rückenverletzung vorgab und nicht auflaufen konnte. Der Wechsel kam aber durch die Intervention des HSV nicht zustande. Am 6. Oktober 2007 stellte van der Vaart einen historischen HSV-Rekord ein: Er traf in sieben aufeinanderfolgenden Bundesligaspielen je einmal. Dies gelang für den Hamburger SV vorher nur Uwe Seeler in der Saison 1963/64.", "section_level": 2}, {"title": "Real Madrid.", "content": "Am 4. August 2008 wechselte Rafael van der Vaart für eine Ablösesumme von 15 Millionen Euro zu Real Madrid. Van der Vaart bekam bei den \"Königlichen\" einen Fünfjahresvertrag. Der Niederländer debütierte in einem Freundschaftsspiel gegen Independiente Santa Fé, in dem er einen Treffer erzielte und einen weiteren vorbereitete. Am 24. September 2008 gelang van der Vaart der erste, wenngleich nicht lupenreine Hattrick seiner Karriere beim 7:1-Liga-Sieg gegen Sporting Gijón. Ende des Jahres wurde er zur Wahl des Weltfußballers des Jahres nominiert. In der zweiten Saisonhälfte kam van der Vaart allerdings häufig nur noch als Einwechselspieler zum Einsatz. Als zur Saison 2009/10 mit Manuel Pellegrini ein neuer Coach Real übernahm, wurde der Niederländer aussortiert und seine Rückennummer 23 anderweitig vergeben. Nach einer Verkleinerung des Kaders musste van der Vaart den Verein doch nicht verlassen, auch weil er keinen neuen Arbeitgeber gefunden hatte. Als sich der Brasilianer Kaká verletzte, wurde der Wiederaufgenommene sogar als Stammspieler eingesetzt. Trotzdem wollte er Real Madrid nach Ablauf der Saison verlassen. Bei Real, wo er zweimal Vizemeister wurde, stand er bei seinen 58 Ligapartien, in denen er elf Treffer erzielte, nur fünfmal über die gesamte Spielzeit auf dem Platz. Bei seinen zehn torlos gebliebenen Champions League-Einsätzen war er nur einmal über die vollen 90 Minuten auf dem Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Tottenham Hotspur.", "content": "Nachdem Trainer José Mourinho van der Vaart nicht für den Kader zum ersten Ligaspiel Reals gegen RCD Mallorca nominiert und ihm einen Wechsel nahegelegt hatte, wechselte van der Vaart am 31. August 2010 kurz vor Ende der Transferperiode zu Tottenham Hotspur. Am 1. September 2010 bestätigte die Premier League den gültigen Transfer van der Vaarts; zuvor war fast 24 Stunden lang unklar, ob alle Regularien vor Ablauf der Transferfrist am Vortag fristgerecht erledigt worden waren. Sein Debüt für die von Harry Redknapp trainierten Hotspurs gab van der Vaart beim 1:1 gegen West Bromwich Albion. Sein erstes Tor erzielte er eine Woche später bei seinem Heimdebüt per Strafstoß zum 1:1 gegen die Wolverhampton Wanderers; das Spiel endete 3:1 für die Spurs. Van der Vaart gelangen auch im zweiten, dritten und vierten Heimspiel Tore für seinen neuen Verein. Beim ersten Spiel gegen den FC Arsenal sicherte er seiner Mannschaft mit einem Tor und zwei Vorlagen den Sieg, was ihn zum Fanliebling aufsteigen ließ. Er etablierte sich als Führungsspieler und Spielgestalter und war in seiner ersten Saison erfolgreichster Torschütze und Topscorer des Klubs. Die Hotspurs beendeten die Liga als fünfte Im FA-Cup drangen sie bis ins Halbfinale vor, unterlagen dort aber Chelsea mit 1:5. In der Champions League schieden die Hotspurs im Viertelfinale gegen Real Madrid mit 0:4 und 0:1 aus. In seiner zweiten Saison erreichte van der Vaart mit den Spurs die bis dahin höchste Punktzahl in der Premier-League-Geschichte des Vereins und wurde Vierter. Man konnte sich trotzdem nicht für die Champions League qualifizieren, weil der FC Chelsea als Champions-League-Sieger trotz des sechsten Platzes in der Liga qualifiziert war. In der Europa League schied Tottenham bereits in der Gruppenphase aus, da Redknapp dort vornehmlich eine B-Elf einsetzte. Zu Beginn der Saison 2012/13 kam van der Vaart unter dem neuen Trainer André Villas-Boas vor seinem Abschied zum HSV noch zu zwei weiteren Ligaeinsätzen. Insgesamt kam er auf 63 Spiele in der Premier League bei denen er sechsmal ein- und 36 Mal ausgewechselt wurde, letzteres oft in den letzten Spielminuten. Er erzielte dabei 24 Tore. In der Champions League spielte er sieben Mal für die Hotspurs, wobei er fünfmal ausgewechselt wurde. Einmal wurde sein Einsatz durch eine Gelb-Rote karte verkürzt.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zum Hamburger SV.", "content": "Am 31. August 2012 wechselte Rafael van der Vaart zurück zum Hamburger SV in die Bundesliga. Er unterschrieb einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2015 und erhielt – wie schon von 2005 bis 2008 – die Rückennummer 23. Der HSV überwies rund 13 Millionen Euro Ablöse, die van der Vaart zum bis dahin teuersten Spieler des HSV machten. Vier Jahre später wurde er von Filip Kostić abgelöst, der für rund 14 Mio. Euro vom VfB Stuttgart zum HSV wechselte. Sein (nach seiner Rückkehr) erstes Spiel für den HSV bestritt van der Vaart am 16. September 2012 (3. Spieltag) bei der 2:3-Auswärtsniederlage bei Eintracht Frankfurt. Am 5. Spieltag erzielte er beim 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach die zwischenzeitliche 1:0-Führung für den HSV und damit seinen ersten Bundesliga-Treffer seit mehr als vier Jahren. Die Bundesliga-Saison 2012/13 beendete der HSV auf dem 7. Platz. Am 9. April 2013 übernahm van der Vaart die Kapitänsbinde von Heiko Westermann, der entlastet werden sollte. Am 11. Mai 2013 bestritt er beim 4:1-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim sein 100. Bundesligaspiel für den HSV. Die Saison 2013/14 verlief für den HSV schlecht; der HSV-Trainer Thorsten Fink wurde am 17. September 2013 entlassen. Sein Nachfolger Bert van Marwijk wurde am 15. Februar 2014 entlassen; sein Nachfolger wurde Mirko Slomka. Van der Vaart schoss in der Hinrunde sieben Tore und gab sechs Vorlagen. Während der Rückrunde war er zeitweise verletzt und konnte nicht an seine alten Leistungen anknüpfen. Daher wurde er zur Symbolfigur des Niedergangs des HSV, der am Saisonende in der Relegation die Klasse halten konnte und somit den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte vermied. Vor der Saison 2014/15 kamen Diskussionen über einen Verkauf van der Vaarts auf, da dieser nach der schlechtesten Saison der bisherigen Vereinsgeschichte des HSV als „in die Jahre gekommen“ galt. Letztendlich blieb van der Vaart beim HSV und führte das Team als Kapitän mit einem Freistoßtor und einem verwandelten Elfmeter im Elfmeterschießen gegen Energie Cottbus in die zweite Runde des DFB-Pokals. Am 1. November 2014 erzielte van der Vaart per Elfmeter sein erstes Tor seit dem 21. Dezember 2013 und führte das Team somit zum 1:0-Sieg über Bayer 04 Leverkusen. Im Laufe der Hinrunde zog der neue HSV-Trainer Josef Zinnbauer van der Vaart aus taktischen Gründen von der Spielmacherposition teilweise ins defensive Mittelfeld zurück. Beim Auswärtsspiel am 3. Mai 2015 gegen den 1. FSV Mainz 05 bestritt van der Vaart sein 150. Bundesligaspiel für die \"Rothosen\". Der damalige Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer bezeichnete van der Vaart als einen „der besten und bedeutendsten Spieler der jüngeren HSV-Vergangenheit.“ Nach Auslaufen seines Vertrages verließ van der Vaart den Verein. Nach seiner Karriere besteht die Möglichkeit, in einer anderen Position zum HSV zurückzukehren. In seinem letzten Spiel im Rückspiel der Relegation sicherte er mit dem HSV gegen den Karlsruher SC den Klassenerhalt.", "section_level": 2}, {"title": "Betis Sevilla.", "content": "Zur Saison 2015/16 kehrte van der Vaart in die Primera División zurück und schloss sich Betis Sevilla an. Er erhielt beim Aufsteiger einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2018. Sein Ligadebüt für Betis gab van der Vaart am 24. September 2015 bei der 1:2-Heimniederlage gegen Deportivo La Coruña. Dabei wurde er nach 49 Minuten beim Stand von 0:0 für Dani Ceballos ausgewechselt. Unter dem Trainer Pepe Mel konnte sich der zeitweise verletzte van der Vaart nicht durchsetzen und kam bis zu dessen Entlassung im Januar 2016 nur auf sieben Ligaeinsätze (zwei in der Startelf, kein Spiel über die vollen 90 Minuten) und stand teilweise nicht im Kader. Unter den folgenden Trainern Juan Merino und Gustavo Poyet kam van der Vaart auf keinen Einsatz mehr.", "section_level": 2}, {"title": "Karriereausklang in Dänemark.", "content": "Am 10. August 2016 wechselte van der Vaart in die dänische Superliga zum FC Midtjylland, bei dem er einen bis zum 30. Juni 2018 datierten Zweijahresvertrag erhielt. Grund war die Nähe zum Wohnsitz seiner Lebenspartnerin Estavana Polman in Esbjerg. Van der Vaart absolvierte sein Ligadebüt am 7. Spieltag beim 0:0-Unentschieden gegen Viborg FF; sein erster Pflichtspieltreffer gelang ihm beim 5:2-Heimsieg gegen den AC Horsens (11. Spieltag), als er für den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich sorgte. Zum Start der Saison 2017/2018 war van der Vaart nicht mehr im Kader der ersten Mannschaft von Midtjylland. Am 21. und 23. Spieltag (jeweils eingewechselt) kam er schließlich doch insgesamt für acht Minuten zum Einsatz. Am Saisonende sicherte sich der FC Midtjylland die dänische Meisterschaft. Van der Vaarts Vertrag lief am 30. Juni 2018 aus. Im August 2018 wurde bekannt, dass van der Vaart künftig für Midtjyllands Ligakonkurrenten Esbjerg fB spielt. Zuvor hielt sich der Mittelfeldspieler beim niederländischen Erstligisten PEC Zwolle fit. Van der Vaart erhielt einen Einjahresvertrag. Am 9. September 2018 gab van der Vaart sein Karriereende nach seinem Abgang von Esbjerg fB bekannt; am 1. November 2018 gab er das Ende seiner aktiven Karriere zum Ende der Saison 2018/19 bekannt, doch bereits am 4. November 2018 verkündete van der Vaart nach diversen Verletzungen das sofortige Ende seiner Karriere. Am 13. Oktober 2019 fand vor gut 30.000 Zuschauern im Volksparkstadion ein Abschiedsspiel statt, bei dem eine Auswahl ehemaliger HSV-Mitspieler (u. a. Aílton, Piotr Trochowski oder Nigel de Jong) gegen eine Auswahl ehemaliger internationaler, hauptsächlich niederländischer, Mitspieler (u. a. Ruud van Nistelrooy, Arjen Robben oder Mark van Bommel) antrat. Es fielen 13 Tore zum Endstand von 7:6 für „Rafas Allstars“ gegen „Rafas HSV-Stars“. Zwei Treffer erzielte van der Vaart, der je eine Halbzeit pro Team absolvierte, selbst. Auch sein in der 84. Minute eingewechselter Sohn Damian traf einmal.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Van der Vaart gab sein Debüt für die \"Oranje\" am 6. Oktober 2001 gegen Andorra. Er nahm mit der niederländischen Nationalmannschaft an der EURO 2004 in Portugal und der WM 2006 in Deutschland teil. Obwohl er bei der EURO 2004 (unter Dick Advocaat) und bei der WM 2006 (unter Marco van Basten) nicht erste Wahl war, kam er zu drei Einsätzen bei der Europameisterschaft und drei bei der Weltmeisterschaft. Auch bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz gehörte er zum Kader der \"Elftal\" und absolvierte wiederum drei Spiele. Bei der WM 2010 in Südafrika absolvierte er fünf Spiele für die Niederlande, war aber meist nur Einwechselspieler. Bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine zählte er erneut zum Kader der Elftal. Allerdings konnte auch sein Tor im dritten Vorrundenspiel gegen Portugal das Ausscheiden in der Vorrunde nicht verhindern. Am 15. August 2012 machte er bei der 2:4-Niederlage in Brüssel gegen Belgien sein 100. Länderspiel. Sein letztes Spiel für die niederländische Nationalmannschaft absolvierte van der Vaart am 19. November 2013 beim torlosen Unentschieden in einem Testspiel in Amsterdam gegen Kolumbien. Wegen einer Verletzung nahm er nicht an der WM 2014 in Brasilien teil. Am 13. Oktober 2018 wurde van der Vaart nach einem Spiel in der UEFA Nations League gegen Deutschland aus der Nationalmannschaft verabschiedet und vom niederländischen Fußballverband zum \"Bondsritter\" ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Von 2005 bis 2013 war van der Vaart mit der niederländischen Moderatorin Sylvie Meis verheiratet, mit der er einen Sohn (* 2006) hat. Von Frühjahr 2013 bis August 2015 war er mit Sabia Boulahrouz liiert. Ende März 2016 wurde öffentlich bekannt gegeben, dass Rafael van der Vaart mit der niederländischen Handballspielerin Estavana Polman liiert ist. Beide wohnen in Esbjerg. Mit Polman hat van der Vaart eine Tochter (* 2017).", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Im Rahmen der Fußball-EM 2016 in Frankreich, der Fußball-WM 2018 in Russland sowie der Finalrunde der UEFA Nations League 2019 in Portugal fungierte van der Vaart jeweils als TV-Experte für den niederländischen Fernsehsender NOS. Seit 2019 versucht sich Rafael van der Vaart bei der BDO (British Darts Organisation) durchzusetzen. Er bestreitet dafür zwei Turniere, um sich als Profi im Dartsport einen Namen zu machen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rafael Ferdinand van der Vaart (* 11. Februar 1983 in Heemskerk, Niederlande) ist ein ehemaliger niederländischer Fußballspieler. Der Mittelfeldspieler bestritt 109 Länderspiele für die niederländische Nationalmannschaft mit der er 2010 Vizeweltmeister wurde. Er nahm mit ihr insgesamt an zwei Weltmeisterschaften und drei Europameisterschaften teil. ", "tgt_summary": null, "id": 1501900} {"src_title": "Sulmeck-Greith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "Im Jahr 1879 wurde \"Kjøbenhavns By- og Hustelegraf\" von dem Telegrafieingenieur Severin Lauritzen und dem Telefonisten Th. Thaulow gegründet. Die Firma errichtete private Telefonleitungen über kurze Distanzen, zum Beispiel zwischen einem Büro und einer Fabrik. Außerdem bot sie in Kopenhagen den Telegrafendienst an, insbesondere mit kleinen Telegrafiestationen in der ganzen Stadt, die miteinander telefonisch kommunizierten. 1881 etablierte sich die amerikanische The International Bell Telephone Co. in Dänemark und eröffnete die erste öffentliche Telefonzentrale. Carl Frederik Tietgen sah die großen Perspektiven für die Telefonie voraus und arbeitete daran, das Telefonnetz in dänische Hände zu bekommen. Das gelang 1882, als die \"Kjøbenhavns Telefon-Selskab\" gegründet wurde, welche die beiden bestehenden Telefongesellschaften übernahm. Die Gesellschaft wechselte 1894 ihren Namen und hieß nun \"Kjøbenhavns Telefon Aktie-Selskab\" (KTAS). In den Jahren von 1883 bis 1884 wurden 57 Telefongesellschaften in den größeren Städten Dänemarks gegründet, von denen 32 weniger als 100 Teilnehmer hatten. Nach 1890 wurde erkannt, dass die Telefonie ein wichtiges Kommunikationsmittel mit großer gesellschaftlicher Bedeutung geworden war. Der dänische Reichstag beschloss, dass dieser Bereich reguliert werden sollte. Mit dem Gesetz von 1897 wurde der staatliche Einfluss auf die Telefonie festgelegt. Der dänische Staat gab die Rechte zum Betreiben eines Telefonnetzes in Konzessionen an eine Anzahl von regionalen Telefongesellschaften.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "1900 gab es nur noch elf konzessionierte Gesellschaften und zwei weitere, die ihre Netze zwar betreiben durften, aber nicht expandieren durften. In den folgenden Jahrzehnten fusionierten die Gesellschaften. Bei der Erneuerung der Konzessionsrechte in den Jahren 1921 bis 1922 waren noch sieben, und nach 1947 nur noch drei Gesellschaften übrig: KTAS, Fyns Kommunale Telefonselskab (vor 1991 Fyns Telefon A/S) und Jydsk Telefon-Aktieselskab. Daneben gab es noch eine Reihe von staatlichen Telefongesellschaften, unter anderem in Sønderjylland, das erst 1920 zu Dänemark gekommen war, und Møn, die zum staatlichen Post- und Telegrafenwesen gehörten. Das staatliche Telefonwesen war außerdem für die Telefonleitungen zwischen den Landesteilen und dem Ausland zuständig. In der Zeit von 1939 bis 1942 übernahm der dänische Staat ungefähr 50 % der Aktien der privaten Telefongesellschaften und hielt Anteile an der \"Fyns Kommunale Telefonselskab\". 1987 wurde die Postbehörde (Post- og Telegrafvæsenet) aufgelöst. Die Aufgaben in der Telekommunikation gingen in den \"Statens Teletjeneste\" (ab 1990 \"Telecom A/S\") über. Das Telefonnetz in Sønderjylland og auf Møn wurde der neu gegründeten \"Tele Sønderjylland\" (ab 1990 \"Tele Sønderjylland A/S\") og KTAS übertragen. Ende 1990 wurde die Holding \"Tele Danmark A/S\" ins Leben gerufen, die zu 100 % in staatlichem Besitz war. Alle bestehenden Aktivitäten des dänischen Staates innerhalb der Telekommunikation wurden hier zusammengefasst. Privaten Aktieninhabern wurden Übernahmeangebote unterbreitet, bzw. gezwungen, ihre Aktien umzutauschen. 1994 wurde der staatliche Anteil an den Aktien auf 41 % begrenzt. Die dafür erforderliche Neuemission von Aktien am Kapitalmarkt erbrachte 19,3 Milliarden Dänische Kronen (rund 2,4 Milliarden Euro). Erst 1995 wurde eine große nationale Telefongesellschaft gegründet, die den Namen \"Tele Danmark\" erhielt. 1996 wurde der Markt für das Festnetz in Dänemark liberalisiert und Tele Danmark verlor seine Monopolstellung wieder. 1997 verkaufte der Staat 42 % seiner Anteile an die amerikanische Telefongesellschaft Ameritech. Ein Jahr darauf wurden auch die letzten Aktien in Staatsbesitz verkauft und gleichzeitig wurde Ameritech von SBC übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "21. Jahrhundert.", "content": "Im Jahr 2000 änderte Tele Danmark ihren Namen zu \"TDC\". Seit 2004 wurden die Anteile durch SBC wieder verkauft, so dass TDC zunächst keinen Großaktionär mehr hatte. Im November 2005 boten fünf internationale Private Equity-Gesellschaften für 90 % der Aktien der TDC 76 Milliarden Kronen (rund 10 Mrd. Euro). Die Minderheitsbeteiligung am österreichischen Mobilfunkanbieter one wurde am 20. Juni 2007 an Orange und den ungarischen Investor Mid Europa verkauft. Ein im Mai 2014 eröffnetes, dänischsprachiges Call-Center in der Flensburger Holm-Passage mit 200 Arbeitsplätzen nutzt den Standortvorteil der Dänischen Minderheit in Südschleswig. TDC kooperiert mit Vodafone, so dass Vodafone-Kunden bei der Einreise nach Dänemark im Netz von TDC registriert sind und Sprach- sowie Datenroaming samt Hochgeschwindigkeitsdaten in Anspruch nehmen können.", "section_level": 2}], "src_summary": "TDC A/S (\"Tele Danmark Communications\") ist die größte Telefongesellschaft Dänemarks. Das Unternehmen ist auch in verschiedenen europäischen Ländern aktiv, unter anderem in Deutschland. Insgesamt hat das Telekommunikationsunternehmen TDC mehr als 13 Millionen Kunden (2005). In Dänemark hat TDC einen hohen Anteil am Festnetz- und Mobiltelefonmarkt. ", "tgt_summary": null, "id": 425174} {"src_title": "Uranophan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Varianten.", "content": "Die im 18. Jahrhundert in Großbritannien erfundene Schildkrötensuppe hat ein dunkel bernsteinfarbenes Aussehen, einen sehr aromatischen Geruch und einen speziellen, pikanten Geschmack. Sie erlangte bald den Ruf, die „Königin der Suppen“ zu sein, sicher auch wegen der für Europäer zum Teil exotischen Zutaten. Später wurde sie auch in Konservendosen als Feinkost angeboten. Bei der Variante \"Lady Curzon\" (benannt nach Mary Victoria Curzon) wird sie noch mit Schlagsahne bedeckt, mit Curry gewürzt und kurz gratiniert. Schildkrötensuppe \"Sir James\" ist mit Cognac und Madeira aromatisiert. Die ebenfalls klassische Variante mit Sterlet (\"claire de tortue au sterlet\") enthält eine Einlage aus Streifen von Sterletfleisch, Sterletklößchen und Aalruttenleber. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts war allerdings die Suppenschildkröte durch die Beliebtheit der Schildkrötensuppe und anderer Gerichte aus Schildkrötenfleisch vom Aussterben bedroht, was der Suppe zunächst nur zu mehr Exklusivität verhalf. Seit 1988 jedoch steht die Suppenschildkröte durch das Washingtoner Artenschutzabkommen unter internationalem Schutz – seitdem ist Schildkrötensuppe nicht mehr legal erhältlich. Weltweit größter Hersteller von Schildkrötensuppe war nach dem Zweiten Weltkrieg die Firma Eugen Lacroix in Frankfurt-Niederrad. 1959 wurden dort 250 Tonnen Schildkröten verarbeitet. Nach Übernahme der Firma durch die Campbell Soup Company im Jahr 1979 wurde die Herstellung von Schildkrötensuppe 1984 aufgegeben. Das Frankfurter Lacroix-Werk wurde am 27. Juli 1996 geschlossen. 2002 wurde in Deutschland kurzzeitig eine aus nicht geschützten Schildkrötenarten hergestellte Suppe zum Verkauf angeboten, nach Protesten von Tierschützern (und weil keine nennenswerte Nachfrage bestand) nahm der Verkäufer das Produkt wieder vom Markt. Schildkrötensuppe wurde traditionell in kleinen Tassen aus Porzellan serviert, die oft mit Schildkröten bemalt waren. Solche Tassen sind heute noch gelegentlich auf dem Antiquitätenmarkt anzutreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Mockturtlesuppe.", "content": "Ursprünglich als preiswerter Ersatz für die Schildkrötensuppe gedacht, gibt es bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts die Mockturtlesuppe (englisch \"mock turtle soup\", „unechte Schildkrötensuppe“), für die – bei sonst fast gleicher Zubereitung – statt Schildkrötenfleisch Kalbfleisch vom Kopf, teilweise auch Rindfleisch verwendet wird. Aufgrund der von 1714 bis 1837 währenden Personalunion zwischen den Königreichen Großbritannien und Hannover wurde die Mockturtlesuppe Teil der Landesküche von Niedersachsen. In Fleischereien und Lebensmittelmärkten wird die Suppe auch in Dosen angeboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schildkrötensuppe (englisch \"turtle soup\", französisch \"claire de tortue\") gehört zu den Suppen der klassischen Küche. Sie ist eine klare Brühe aus dem Fleisch der Suppenschildkröte sowie Rind und Kalbsfuß, die mit einer speziellen Kräutermischung, Schildkrötenkräuter genannt, gewürzt und meist mit Sherry oder Madeira verfeinert wird. Das Schildkrötenfleisch wird vor dem Servieren fein gewürfelt hinzugegeben.", "tgt_summary": null, "id": 2026450} {"src_title": "Azteca", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mel Carnahan war der Sohn von A. S. J. Carnahan, der acht Wahlperioden lang für Missouri im US-Repräsentantenhaus saß. Er wuchs in Rolla auf und erwarb 1954 einen Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre an der George Washington University. Anschließend trat er der Air Force bei, in der er während des Koreakrieges diente. Anschließend besuchte er die University of Missouri in Columbia. Nachdem er dort seinen juristischen Abschluss gemacht hatte, wurde er in Rolla 1960 zum städtischen Richter gewählt. Zwei Jahre später zog er als Abgeordneter in das Repräsentantenhaus von Missouri ein; nach seiner ersten Wiederwahl übernahm er dort die Funktion des \"Majority Leader\" der Demokraten. Er übte auch zahlreiche Ehrenämter aus, unter anderem als Präsident der städtischen Schulbehörde von Rolla und Vorsitzender des örtlichen Roten Kreuzes. 1980 wurde Carnahan zum State Treasurer (Finanzminister) von Missouri gewählt; die Wahl zum Vizegouverneur seines Staates erfolgte 1988. Vier Jahre später gewann er gegen den Republikaner William L. Webster die Wahl zum Gouverneur von Missouri. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod bei einem Flugzeugabsturz am 16. Oktober 2000 aus. Bei dem Absturz kam auch sein Sohn Roger ums Leben; er war der Pilot der Unglücksmaschine. Da zu diesem Zeitpunkt keine Änderung des Wahlzettels mehr möglich war, verblieb Carnahan als der demokratische Kandidat für die Senatswahl darauf und erhielt dann tatsächlich auch mehr Stimmen als der republikanische Amtsinhaber John Ashcroft. Daraufhin wurde seine Frau Jean zu seiner Nachfolgerin ernannt. Die folgende Wahl für die verbleibende Amtsperiode verlor sie jedoch gegen Jim Talent. Zwei Kinder von Mel Carnahan wurden ebenfalls politisch tätig. Sein Sohn Russ war langjähriger Abgeordneter im Kongress, Tochter Robin fungierte als Secretary of State von Missouri.", "section_level": 1}], "src_summary": "Melvin Eugene „Mel“ Carnahan (* 11. Februar 1934 in Birch Tree, Missouri; † 16. Oktober 2000 nahe Hillsboro, Missouri) war ein US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei. Von 1993 bis 2000 war er Gouverneur des Bundesstaates Missouri. Während seines Wahlkampfs um einen Sitz im Senat der Vereinigten Staaten wurde er Opfer eines Flugzeugabsturzes.", "tgt_summary": null, "id": 1782492} {"src_title": "Marktsackpfeife", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einführung.", "content": "Curt Sachs hat in seiner Eröffnungsrede zum ersten internationalen Kongress jüdischer Musik in Paris 1957 die jüdische Musik wie folgt definiert: „Jüdische Musik ist diejenige Musik, die von Juden für Juden als Juden gemacht wurde“. In einer solchen funktionalen Definition werden die Bereiche von Beschreibung, Analyse und daraus zu ziehenden Folgerungen offen gelassen. Wie bei allen anderen Nationen und Kulturen wird auch die jüdische Musik durch ihren Ursprung bestimmt und durch geschichtliche Eigenarten modifiziert. Im Ursprung gelten dieselben Prinzipien, die bei allen Abkömmlingen der nahöstlichen Hochkulturen gewirkt haben. Die Musik selbst wird durch mündliche Überlieferung geschaffen, ausgeführt und weitergegeben. Die Praxis steht im Rahmen von religiösen und literarischen Überlieferungen, die ihrerseits schriftlich festgelegt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Biblische Periode.", "content": "Die Bibel ist die wichtigste und reichste Quelle für das Wissen über das musikalische Leben im alten Israel bis zur Rückkehr aus dem Babylonischen Exil. Sie wird durch mehrere Zusatzquellen ergänzt: archäologische Funde von Musikinstrumenten und von Abbildungen musikalischer Szenen, vergleichbares Material aus benachbarten Kulturen sowie nachbiblische Quellen wie die Schriften von Philo, Flavius Josephus, die Apokryphen und die Mischna. Allerdings wird die Bibel mit ihrer Mischung aus teils mythologischer Geschichtsschreibung, Poesie und religiös-politischer Propaganda von der modernen Forschung als historische Quelle inzwischen sehr skeptisch bewertet (Siehe hierzu auch Historische Exodus-Forschung). Die biblischen Aussagen zur Musikpraxis widersprechen teilweise den archäologischen Befunden. Eine Rekonstruktion der damaligen Musik ist nicht möglich. Es ist kaum möglich, die biblischen Zeugnisse über Musik chronologisch genau einzuordnen, da oft in einer relativ späten Quelle bestimmte Ereignisse einer früheren Periode zugeordnet werden. Ein Beispiel dafür ist der Bericht des Chronisten über die Aufstellung der Tempelmusik durch König David. Zahlreiche Einzelheiten, vor allem der prominente Status der levitischen Sänger, der auf König David zurückgeführt wird, werden dabei wohl aus der Zeit des Chronisten zurück projiziert, um die levitische Position zu stärken. Die mythische Dimension der Musik erscheint in der biblischen Tradition nur in der Erzählung von Jubal, \"dem Vater aller \"Kinnor\"- und \"Ugaw\"-Spieler\" (, zu den Instrumentennamen siehe unten). Die meisten biblischen Beispiele für die Erwähnung von Musik betreffen ihre kultische Bedeutung. In Berichten über das Stiftszelt in der Wüste Sinai fehlt die Musik gänzlich. Die \"Glocken\" (\"Pa'amon\", vielleicht auch \"Rasseln\") auf dem Gewand des Oberpriesters hatten keine musikalische, sondern apotropäische Funktion. Die Trompeten dienten hauptsächlich zur Anleitung der Volksmassen, sowie zur \"Erinnerung\" an Gott bei Opferungen und in Kriegszeiten (). Der Bericht über den Umzug der Bundeslade nach Jerusalem durch David, der durch Instrumentalspiel begleitet wird, steht im Zusammenhang eines spontanen Volksfestes und beschreibt kein etabliertes Ritual. Nicht einmal die Beschreibung der Einweihung von Salomos Tempel im 1. Buch der Könige enthält explizite Musikbeschreibungen. Erst bei der Wiedererrichtung des Tempeldienstes in der Zeit von König Joasch werden Trompeten erwähnt (). Im 2. Buch der Chronik erscheint dann das musikalische Element auf einen Schlag als wichtigster Teil des Tempeldienstes, mit ausführlichen, wiederholten Listen und Genealogien der levitischen Sänger und Instrumentalisten, von David geplant und von Salomo eingerichtet. Da die Listen der Rückkehrer aus dem babylonischen Exil im Buch Esra und Nehemia einige Familien von Tempelsängern enthält, kann angenommen werden, dass es mindestens gegen Ende des salomonischen Tempels schon eine gewisse organisierte kultische Musik in Jerusalem gab. Andererseits ist anzunehmen, dass Musik im ersten Tempel nur eine sehr geringe Rolle spiele und in den Heiligtümern außerhalb Jerusalems viel mehr gepflegt wurde. Dies ergibt sich aus der Erwähnung des \"Prophetenorchesters\" in Gibea () und den Zornreden des Propheten Amos gegen den äußerlichen Pomp in einem Kultort des Nordreiches (). Nach der Rückkehr aus Babylon erhielt Musik als sakrale Kunst und als künstlerisch sakrale Handlung einen bedeutenden Platz in der Organisation des Tempeldienstes. Der Psalm 137 \"An den Flüssen Babylons\" beschreibt keine abstrakte Personifizierung, sondern levitische Sänger, die im Dienste ihrer Eroberer das Lob der assyrischen und babylonischen Könige singen mussten. So wurden Hof- und Tempelorchester in Mesopotamien zum Prototyp der Tempelmusik, die nach der Rückkehr der Juden in Jerusalem errichtet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Die Entstehung des synagogalen Gesangs.", "content": "Die Zerstörung des Tempels zu Jerusalem im Jahre 70 erforderte eine vollständige Neuausrichtung im religiösen, liturgischen und geistigen Bereich. Die Abschaffung des Tempeldienstes bedeutete ein abruptes Ende der durch Leviten ausgeführten Instrumentalmusik. Das Verbot des Gebrauchs von Instrumenten in der Synagoge hat sich mit wenigen Ausnahmen bis in die heutige Zeit erhalten. Da die musikalischen Traditionen der Leviten und ihre beruflichen Regeln ausschließlich mündlich überliefert wurden, sind davon keine Spuren erhalten geblieben. Der synagogale Gesang war demnach ein Neubeginn in jeglicher Beziehung – vor allem auch hinsichtlich der geistigen Grundlage. Das Gebet übernahm von nun an die Rolle des Opferdienstes, um Vergebung und Gnade Gottes zu erlangen. Es musste in der Lage sein, einen weiten Bereich menschlicher Gefühle auszudrücken: Freude, Dankbarkeit und Lob sowie Flehen, Sündenbewusstsein und Zerknirschung. In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten herrschte in den verschiedenen jüdischen Gemeinden im Nahen Osten eine große stilistische Einheit bei der Rezitation der Psalmen und weiterer biblischer Bücher. Derselbe Rezitationsstil findet sich auch in den ältesten Traditionen der katholischen, orthodoxen und syrischen Kirchen. Da ein enger Kontakt zwischen den christlichen Glaubensrichtungen nur zu einem sehr frühen Zeitpunkt bestand, müssen die gesanglichen Strukturen vom Christentum zusammen mit den Heiligen Schriften selbst übernommen worden sein. Der Pentateuch und Ausschnitte aus den Propheten werden im synagogalen Gottesdienst regelmäßig vorgetragen, während die anderen biblischen Bücher für gewisse Festtage vorbehalten sind. Es ist für die Synagoge charakteristisch, dass der biblische Text niemals vorgelesen bzw. deklamiert wird, sondern stets mit musikalischen Akzenten (Teamim) und Kadenzen versehen wird. Der Kirchenvater Hieronymus bezeugt diese Praxis um das Jahr 400 mit den Worten: \"decantant divina mandata\": „sie (die Juden) singen die göttlichen Gebote“. In der talmudischen Zeit wurden die musikalischen Akzente ausschließlich mündlich überliefert, und zwar durch die Praxis der \"Chironomie\": Hand- und Fingerbewegungen zum Anzeigen der verschiedenen Kadenzen. Die Chironomie war schon von Sängern im alten Ägypten ausgeübt worden und wurde später auch von den Byzantinern übernommen. Bis vor kurzem wurde diese Überlieferung in Italien und Jemen gepflegt. In der zweiten Hälfte des ersten christlichen Jahrtausends wurden von den Masoreten nach und nach schriftliche Akzente eingeführt. Einige Gemeinden, vor allem jemenitischer und bucharischer Herkunft, verzichten bis heute auf schriftliche Anweisungen zum Vortrag des Bibeltextes und tragen die Bibel in einer sehr einfachen Weise vor, indem sie ausschließlich psalmodische Kadenzen verwenden. Die Beschränkung des biblischen Vorsingens auf einen kleinen Notenbereich und beschränkte Verzierungen ist beabsichtigt und dient der verschärften Wahrnehmung des Wortes. Curt Sachs nennt diese Art von Musik \"logogenisch\": sie entsteht aus dem Wort und dient dem Wort.", "section_level": 1}, {"title": "Musik in der mittelalterlichen Diaspora.", "content": "Der Beginn einer neuen Periode in der jüdischen Musik kann um die Mitte des 10. Jahrhunderts angesetzt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Akzentsystem des biblischen Textes abgeschlossen. Musik wurde zu einem Thema der philosophischen Betrachtung, und die Poesie erhielt durch die Einführung des musikalischen Metrums und der damit verbundenen ästhetischen Werte einen neuen Charakter. Gleichzeitig ereigneten sich wichtige politische Änderungen. Die islamische Expansion trennte die lokalen jüdischen Gemeinden von den babylonischen Akademien. Die Juden hatten sich als Dhimmis in die allgemein herrschende Kultur zu integrieren, mussten dafür ihre administrative Autonomie aufgeben. In sehr unterschiedlicher Weise konnten sich religiöse Forschung, Lehre und Kultur weiter entwickeln, abhängig vom jeweiligen Kalifen. Da die traditionelle Schriftproduktion der Antike noch ca. zwei Jahrhunderte während der islamischen Expansion fortbestand, erfuhr die Geisteswissenschaft hier nicht sofort den Bruch, der das übrige Europa (Ende der Papyruslieferungen) in das Mittelalter führte. Mit Posten und Sonderrechten wurden etwa die Juden in Spanien gegen andere Dhimmis,(die Christen) ausgespielt. Dieser politisch erzeugte Gegensatz wurde zum Auslöser des mit der Reconquista beginnenden modernen Antisemitismus. Der Begriff des Chasan geht auf die Zeit des Römischen Reiches zurück und bezeichnete zunächst den Vertreter des \"Archisynagogos\", d. h. des Leiters einer jüdischen Gemeinde. Dies war eine ehrenvolle Funktion: im Codex Theodosianus von 438 wurden seine Inhaber von Steuern befreit, und Papst Gregor der Große bestätigte diese Bestimmung", "section_level": 1}, {"title": "Wanderungen und Mischung musikalischer Stile (um 1500–1800).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sephardische Juden im Orient und Okzident.", "content": "1492 wurden die Sephardim aus Spanien vertrieben, sechs Jahre später aus Portugal. Viele von ihnen emigrierten in den Herrschaftsbereich des Osmanischen Reiches. Safed wurde zu einem Zentrum der mystischen Bewegung (Kabbala) unter der geistigen Führung von Isaak Luria. Mit dem Hymnus \"Lecha dodi\" („Geh, mein Freund, der Braut entgegen“), der von sechs einleitenden Psalmen – entsprechend den sechs Werktagen – und zwei abschließenden Psalmen umrahmt wird, legten die Kabbalisten in Safed den Ritus des Freitagabendgottesdienstes (\"Kabbalat Schabbat\") fest, an welchem bis heute in jüdischen Gemeinden weltweit festgehalten wird. Zwar hielten die sephardischen Juden auch nach ihrer Vertreibung an ihrer Sprache, dem Ladino, einer nur leicht abgewandelten Variante des Kastilischen, fest, nahmen jedoch zahlreiche Einflüsse der orientalischen Musik, besonders der türkischen Musik auf. Israel Nadschara (1555–1628), ein jüdischer Dichter aus Damaskus, scheint der erste gewesen zu sein, welcher hebräische Gedichte nach dem Makam-System vertonte. Ein Makam (türk.) bzw. Maqam (arab.) entspricht ungefähr dem westlichen Modus und ist ein System von Tonleitern sowie", "section_level": 2}, {"title": "Humanismus und Renaissance.", "content": "Die Humanisten des 16. Jahrhunderts wandten sich von den mittelalterlichen Dogmen ab und suchten stattdessen den direkten Kontakt mit den antiken Klassikern in der Originalsprache. Dazu gehörte auch die Beschäftigung mit der Bibel und späteren Werken der hebräischen Literatur. Mehrere christliche Gelehrte wurden zu \"Hebraisten\", die sich eingehend mit der hebräischen Sprache und Grammatik befassten. Johannes Reuchlin, Sebastian Münster und Johann Böschenstein schrieben Abhandlungen über die hebräischen Akzente und die Rechtschreibung. Vor allem in den Stadtstaaten der Toskana und Oberitaliens wurde auch die jüdische Bevölkerung vom Geist der Renaissance erfasst. Der Arzt und Rabbiner Abraham ben David Portaleone (1542–1612) aus Mantua verfasste das Buch \"Shilte ha-Gibborim\" („Schilde der Mächtigen“), das 1612 in Venedig im Druck erschien.", "section_level": 2}, {"title": "19. Jahrhundert: Reformbewegung und chassidischer Nigun.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Voraussetzungen.", "content": "Der Prozess der Verwestlichung der aschkenasischen Musik begann und entwickelte sich zunächst am Rande der jüdischen Gesellschaft. Klezmerim waren ursprünglich professionelle Wandermusiker, die Laute spielten oder als Streichtrio auftraten, meistens mit zwei Violinen und einer Gambe. In größeren Städten traten sie zu Ehren ihrer christlichen Herrscher bei feierlichen Prozessionen auf: in Prag 1678, 1716 und 1741, und in Frankfurt am Main ebenfalls 1716. Da diese festlichen Anlässe aber sehr selten waren, waren die jüdischen Musikanten auf behördliche Privilegien angewiesen, um auch an Sonn- und Feiertagen auf Wunsch von christlichen Persönlichkeiten auftreten zu können. Seit dem 17. Jahrhundert war es in wohlhabenden jüdischen Kreisen in Westeuropa üblich geworden, die Kinder, vor allem die Töchter, in Gesang und Instrumentalmusik zu unterrichten. Glückel von Hameln berichtet in ihren Memoiren, dass ihre Schwester eine gute Cembalospielerin war. Im Laufe des späten 18.", "section_level": 2}, {"title": "Zur Entwicklung der chassidischen Melodik.", "content": "Das osteuropäische Judentum, unter dem Druck zunehmender Verarmung und der ständigen Bedrohung durch Ausrottung seit den Pogromen unter der Führung des Hetmans Bogdan Chmielnicki, verlor nach dem Scheitern der messianischen Erwartungen, die von Shabbetaj Zvi geweckt worden waren, die Hoffnung auf baldige Erlösung. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts entstand die chassidische Bewegung und verkündete die Idee, dass mittels geistiger Werte die Seele sich aus dem Körper befreien und somit an einer höheren Existenz teilnehmen könne. In der mystischen Tradition von Safed galt \"ein fröhliches Herz\" als wichtigste Voraussetzung für", "section_level": 2}, {"title": "Reformbewegung und jüdische Kunstmusik.", "content": "In Westeuropa wurde die Erneuerung des Synagogengesangs durch Napoleon eingeleitet. Zur Zentralisierung und Förderung der sozialen Integration der französischen Juden wurde 1808 in jedem Département mit einer jüdischen Bevölkerung von über 2000 Personen ein Consistoire gegründet, unter der Leitung eines \"Grand rabbin\" (Oberrabbiner), dessen Wahl von den staatlichen Behörden bestätigt werden musste. Diese Reformen erstreckten sich auch auf einige Gebiete, die von französischen Truppen besetzt waren, wie zum Beispiel das Königreich Westphalen. Israel Jacobson, Hoffaktor von Jérôme Bonaparte, gründete in Seesen und Kassel Reformsynagogen, in denen Choralmelodien zu Orgelbegleitung gesungen wurden. Nach dem Sturz von Napoleon zog Jacobson nach Berlin, wo er seine Reformbemühungen fortsetzte. In seinem eigenen Haus eröffnete er 1815 einen Gebetsraum und zog zwei Jahre später in die private Synagoge von Jakob Herz Beer, dem Vater von Giacomo Meyerbeer, um. Doch die preußische Regierung, welche von orthodoxen Juden des Öfteren Beschwerden erhielt, untersagte 1818 die Weiterführung der Gottesdienste. Bald breitete sich die Reformbewegung auf weitere Gemeinden aus. Der ungarische Rabbiner Aaron Chorin veröffentlichte 1818 ein Buch zur Verteidigung der Orgel in der Synagoge. In Frankfurt (1816), Hamburg (1817) und während der Leipziger", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert: Zunehmende Verfolgung und nationale Wiedergeburt.", "content": "Nachdem im 19. Jahrhundert Kantoren damit begonnen hatten, die mündliche Tradition des Synagogengesangs zu notieren und zu sammeln, wurde diese Aufgabe zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter wissenschaftlichen Aspekten weitergeführt und auf die Musik der orientalischen Juden ausgeweitet. Dies ist hauptsächlich das Verdienst des Musikwissenschaftlers Abraham Zvi Idelsohn (1882–1938), der in Russland als Kantor ausgebildet worden war, in den Westen emigrierte und ein Studium an führenden deutschen Konservatorien und der Leipziger Schule für Musikwissenschaft absolvierte. Unter dem Patronat der Wiener Akademie nahm Idelsohn von 1906 bis 1921 Gesänge orientalischer Juden in Jerusalem auf Schallplatten auf und transkribierte sie. Diese Transkriptionen füllen fünf Bände seines zehnbändigen Hauptwerks \"Hebräisch-orientalischer Melodienschatz\". Idelsohn definierte jüdische Musik als \"von Juden für Juden geschaffene Musik\", worauf Curt Sachs (siehe Einleitung) später zurückgegriffen hat. Idelsohn war auch als Komponist tätig und hat eine chassidische Melodie zum berühmten Volkslied Hava Nagila verarbeitet und mit Worten versehen. Die Wiederbelebung nationaler Werte in der jüdischen Musik ging von Russland aus, wo Rimski-Korsakow seine jüdischen Studenten 1902 in Sankt Petersburg aufforderte, \"ihre wunderbare Musik zu pflegen\". Von 1908 bis 1918 bestand die „Sankt Petersburger Gesellschaft für jüdische Volksmusik“, die jedoch außerhalb eines interessierten jüdischen Publikums nur wenig Anklang fand. Größere Breitenwirkung hatte die Gründung von jüdischen Theatern nach der Oktoberrevolution, darunter auch Habima, das heutige israelische Nationaltheater, das 1917 in Moskau errichtet wurde. In der Sowjetunion gab es jedoch aus politischen Gründen bald keinen Platz mehr für spezifisch jüdische Kunst, so dass deren Vertreter in den Westen emigrierten. Nach einem kurzen Aufenthalt in Berlin zu Beginn der 1920er Jahre zogen die meisten weiter in die USA und nach", "section_level": 1}, {"title": "Musik in Israel.", "content": "Der Aufbau eines organischen Musiklebens begann in Palästina in den 1930er Jahren mit der Einwanderung zahlreicher Juden aus Mitteleuropa. 1936 gründete der polnische Geiger Bronisław Huberman das \"Palestine Orchestra\", das nach der Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel zu Israel Philharmonic Orchestra umbenannt wurde. Zu den bedeutendsten israelischen Komponisten dieser Zeit gehört Paul Ben-Haim (1897–1984), der ab 1933 in Tel Aviv lebte (siehe dazu auch Liste israelischer Komponisten klassischer Musik). Die wichtigsten Konzertsäle in Israel sind das Charles Bronfman Auditorium in Tel Aviv (hebr. \"Heichal Hatarbut\" „Kulturpalast“) (1957 eröffnet) und", "section_level": 1}, {"title": "Jüdische Musik in der klassischen Musik.", "content": "Auffallend selten sind Elemente jüdischer Musik in der Klassik zu finden. Seit der Renaissance (Salamone Rossi) ist eine Vielzahl jüdischer Komponisten aktiv und einige von ihnen gehörten zu den erfolgreichsten ihrer Generation (Offenbach, Mendelssohn, Meyerbeer), doch erst Komponisten des 20. Jahrhunderts arbeiten bewusst mit jüdischen Motiven. Ob beispielsweise Mendelssohn sein Elias bewusst aus einer Melodie, die am Versöhnungstag gesungen wird, schöpfte, ist in der Forschung umstritten und eher zweifelhaft, da er ohnehin oft antisemitische Kritik abzuwehren hatte. Gleiches gilt für Gustav Mahler: Max Brods These, dass Mahler seine Rhythmen und Konstruktionen bis hin zum \"Lied von der Erde\" aus der jüdischen Musik entlehnte, ist zwar plausibel, aber wissenschaftlich kaum beweisbar. Erst eine Generation später treten besonders mit Ernest Bloch und Dmitri Schostakowitsch Komponisten in Erscheinung, die ausdrücklich jüdisches Material verarbeiten. Bloch versuchte systematisch, jüdisches Denken in die klassische Musik zu integrieren. Schostakowitsch verwendet nur gelegentlich jüdische Motive (besonders in den Werken zwischen Op. 67 und Op. 91), aber möglicherweise durch seinen Erfolg und seine bejahende Einstellung zur jüdischen Volksmusik wurde die Verwendung jüdischer Elemente in der Klassik als legitim akzeptiert. Seitdem sind Verarbeitungen jüdischer Melodien und Rhythmen im Konzertsaal häufiger anzutreffen. Als Beispiel kann der Erfolg von Mieczysław Weinberg dienen, über den die Pianistin Elisaveta Blumina in einem Interview sagte: \"Einen jüdischeren Komponisten kann ich mir einfach nicht vorstellen\". Frühere Komponisten wie Max Bruch (zu Lebzeiten so anerkannt wie Brahms) und Felix Mendelssohn Bartholdy (so anerkannt wie Beethoven) wurden in der NS-Zeit aufgrund ihrer jüdischen Motive aus dem Konzertleben praktisch verbannt und ihre Musik konnte auch in der Ära nach Schostakowitsch nicht wieder die Anerkennung finden, die sie vor der NS-Zeit genoss.", "section_level": 1}, {"title": "Berühmte Werke der Klassik mit Motiven aus jüdischer Musik.", "content": "Max Bruch Gustav Mahler Felix Mendelssohn", "section_level": 2}, {"title": "Schostakowitsch über jüdische Volksmusik.", "content": "In den \"Memoiren\" Schostakowitschs ist zu lesen (S. 176): Das Buch wurde zwar", "section_level": 2}], "src_summary": "Jüdische Musik erstreckt sich über einen Zeitraum von rund 3000 Jahren, von der biblischen Periode über die Diaspora und die Gründung des Staates Israel bis in die Gegenwart. Sie umfasst sowohl religiöse als auch weltliche Musik. Dieser Artikel behandelt hauptsächlich die religiös geprägte Musik, weitere Angaben zu weltlicher jüdischer Musik finden sich unter Klezmer. Die Texte der religiösen jüdischen Musik sind zum größten Teil in hebräischer Sprache, in geringem Ausmaß auch in aramäisch verfasst (siehe dazu Kaddisch und Kol Nidre); diejenigen der weltlichen Musik hingegen meist in der jüdischen Umgangssprache (Ladino bzw. Jiddisch) oder auch in der Landessprache. - Der Aufbau dieses Artikels folgt im Wesentlichen der Vorlage der Encyclopaedia Judaica.", "tgt_summary": null, "id": 573812} {"src_title": "HMCS Fraser (H48)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge im Motorsport.", "content": "Wegen des tragischen Unfalltodes seines prominenten Onkels, Ayrton Senna, im Jahr 1994 sowie des Todes seines Vaters bei einem Motorradunfall 1996 unterdrückte Senna in Jugendjahren den Wunsch nach einer Rennfahrerkarriere. Erst im Alter von zwanzig Jahren eröffnete er seiner Mutter Viviane, der Schwester Ayrton Sennas und Vorsitzenden des Instituto Ayrton Senna, seine Pläne. Wie sein Onkel Ayrton begann auch Bruno Senna seine Karriere im Vereinigten Königreich, ohne je ein Autorennen in Brasilien gefahren zu sein. Die Vorbedingungen für seine Karriere waren jedoch grundlegend verschieden: Anders als sein Onkel hatte Senna keine Erfahrung im Kartsport gesammelt, da er dafür zu Beginn seiner aktiven Karriere bereits zu alt war. Private Trainingsstunden mit seinem Onkel im Alter von fünf Jahren waren die einzige Grundlage für Sennas erste Runden in einem Formel BMW in Großbritannien. Doch sein Talent war zu erkennen und seine Familie willigte in einige Proberennen ein. Der ehemalige Formel-1-Pilot Gerhard Berger, der ein enger Freund Ayrton Sennas war, suchte für das Debüt ein Formel-BMW-Cockpit beim erfahrenen Carlin-Team von Trevor Carlin aus. Senna startete zu sechs Rennen. Darüber hinaus nahm er an einem Rennen der asiatischen Formel Renault Challenge als Gaststarter teil. Dabei erreichte er das Ziel innerhalb der ersten drei Piloten. Ende 2004 durfte Senna anlässlich des Großen Preises von Brasilien der Formel 1 in Interlagos zunächst einige Schaurunden mit einem ehemaligen Rennwagen seines Onkels fahren.", "section_level": 2}, {"title": "Formel 3.", "content": "Weil Senna 2004 bereits 21 Jahre alt war und in der Formel BMW erste Erfahrungen im Formelsport gesammelt hatte, riet ihm Gerhard Berger, eine volle Saison in der britischen Formel-3-Meisterschaft zu absolvieren und er erhielt ein Cockpit bei Räikkönen Robertson Racing, dem Rennstall des Formel-1-Piloten Kimi Räikkönen. Bereits bei seinem Debütrennen erreichte er den sechsten Platz. Nach Mitte der Saison gelang ihm ein zweiter Startplatz in Silverstone und mit Platz drei im Rennen der erste Podestplatz. Wenig später errang er seine erste Pole-Position am Nürburgring und beendete das Rennen als Zweiter. Beim Finallauf in Silverstone holte er einen weiteren zweiten Platz. Somit standen nach seiner ersten kompletten Saison im Motorsport drei Podestplätze und eine Pole-Position bei 22 Starts sowie mit 75 Punkten der zehnte Gesamtrang zu Buche. Seinem Teamkollegen Dan Clarke, der mit 160 Punkten Fünfter wurde, unterlag er. Allerdings verfügte Clarke im Gegensatz zu Senna schon über einige Erfahrung im Formelsport. Auch die Saison 2006 bestritt Senna in der britischen Formel 3 für Räikkönen Robertson Racing. Bereits zum Auftakt im Oulton Park gelang Senna der erste Sieg, nachdem er bereits die Qualifikation für sich entschieden hatte. Auch den zweiten und dritten Lauf gewann Senna und führte damit zunächst unangefochten das Klassement an. Am Saisonende musste er sich im Kampf um den Titel aber Mike Conway, der zugleich sein Teamkollege war, geschlagen geben und er wurde mit fünf Siegen Dritter in der Meisterschaft. Das Duell verlor er mit 250 zu 321 Punkten. Außerdem startete er 2006 bei je einem Rennen im Porsche Carrera Cup Deutschland und im Porsche Supercup sowie bei vier Rennen der australischen Formel 3, von denen er drei für sich entschied.", "section_level": 2}, {"title": "GP2-Serie.", "content": "Zur Saison 2007 wechselte Senna in die GP2-Serie, wo er für das Team Arden International an den Start ging. Bereits am zweiten Rennwochenende gelang ihm in Barcelona der erste Sieg, der jedoch der einzige der Saison blieb. Am Ende hatte Senna 34 Punkte auf dem Konto und belegte damit den achten Platz in der Gesamtwertung. Intern setzte er sich gegen Adrian Zaugg, der 10 Punkte erzielt hatte, deutlich durch. Nach dem Ende der Saison wechselte er zum amtierenden Meisterteam iSport International und wurde Teamkollege des Inders Karun Chandhok. Beide Piloten traten zunächst in der ersten Saison der GP2-Asia-Serie an. Senna erreichte zwei zweite Plätze und belegte den fünften Gesamtrang. In der regulären GP2-Serie blieb Senna 2008 zusammen mit Chandhok bei iSport. In Monaco gewann er sein zweites GP2-Rennen. Der Sieg wurde weltweit beachtet, da Senna auf den Tag genau 15 Jahre nach dem letzten Erfolg seines Onkels in Monaco triumphiert hatte. Im weiteren Verlauf der Saison zeigte sich, dass Senna Meisterschaftschancen hatte. Er sammelte insgesamt sechs Podiumsplätze und siegte noch ein weiteres Mal, unterlag jedoch im Finale dem Italiener Giorgio Pantano um neun Punkte. Im November 2008 absolvierte Senna erste Testfahrten für das Formel-1-Team des japanischen Automobilherstellers Honda – mit dem Ziel, für 2009 ein Renncockpit zu erhalten. Dabei erzielte er insgesamt bessere Zeiten als sein Landsmann und direkter Konkurrent Lucas di Grassi. Nach dem überraschenden Rückzug Hondas Ende 2008 entschied sich das Nachfolgeteam Brawn GP wenige Wochen vor Beginn der Saison 2009 gegen Senna und für Rubens Barrichello; danach wurde er mit einem DTM-Einstieg in Verbindung gebracht und hat dort für Mercedes im März 2009 erste Testfahrten absolviert. Zu einem Engagement für die DTM-Saison 2009 kam es letztlich aber nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Le Mans Series.", "content": "Nach diversen geplatzten Vertragsverhandlungen unterzeichnete Senna beim französischen Rennstall ORECA und fuhr in der Saison 2009 in der Le Mans Series. An der Seite von Stéphane Ortelli beendete er den ersten Lauf des Jahres unter den ersten drei. Beim 1000-km-Rennen in Spa hatte Senna hingegen einen schweren Unfall in der \"Bus-Stop-Schikane\", entstieg dem ORECA 01 jedoch aus eigener Kraft. Für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans wurde das Team Ortelli/Senna zudem von Tiago Monteiro verstärkt. Nach einigen Problemen mit dem Fahrzeug fiel das Trio im Rennen zurück und wurde zugunsten des in den Top-5 platzierten Schwesterfahrzeugs aufgegeben. Monteiro nahm sein Heimrennen in Algarve nun gemeinsam mit Senna in Angriff. Wie beim Auftaktrennen in Spanien beendete Senna den Meisterschaftslauf auf dem Podium. Danach splittete das Team die Einsätze der Fahrzeuge, um sowohl in der American Le Mans Series, Asian Le Mans Series als auch am letzten Rennen der Le Mans Series teilzunehmen. Im Gegenzug trat ORECA jedoch nur noch mit einem Le-Mans-Prototyp pro Rennwochenende an und so blieb Senna ein weiterer Rennstart in dieser Saison verwehrt.", "section_level": 2}, {"title": "Formel 1.", "content": "Ende Oktober 2009 wurde offiziell bekannt gegeben, dass Senna in der Saison 2010 für das spanische Team Campos Grand Prix in der Formel 1 starten sollte. Allerdings wurde Campos wenige Wochen vor Saisonende verkauft und Senna wurde vom Nachfolgeteam HRT weiterverpflichtet. Bei HRT traf er erneut auf Karun Chandhok, der sein Teamkollege wurde. Sein ehemaliger iSport-Teamchef Paul Jackson lobte das Team für diese Fahrerwahl, da sich die beiden Piloten in ihrer gemeinsamen GP2-Saison kollegial für das Team engagiert hatten. Nachdem er bei den ersten zwei Rennen mit technischen Defekten ausgeschieden war, erreichte er beim Großen Preis von Malaysia als 16. zum ersten Mal das Ziel. Beim Großen Preis von Großbritannien wurde er einmalig durch Sakon Yamamoto ersetzt. Zum nächsten Grand Prix löste Yamamoto Chandhok ab. Im weiteren Verlauf der Saison erhielt er mit Christian Klien einen weiteren Teamkollegen. Am Saisonende belegte Senna mit einem 14. Platz als bestes Resultat den 23. Platz in der Gesamtwertung. Nachdem Senna für die Saison 2011 zunächst kein Stammcockpit erhalten hatte, wurde er Testfahrer bei Renault. In dieser Funktion nahm er an einem Freitagstraining in Ungarn teil. Zum nachfolgenden Grand Prix in Belgien löste er schließlich Nick Heidfeld als Einsatzfahrer ab. Bereits in seinem zweiten Rennen in Italien erzielte er als Neunter seine ersten und in dieser Saison einzigen Punkte in der Formel 1. Am Saisonende lag er auf dem 18. Platz in der Weltmeisterschaft. 2012 wechselte Senna zum Team Williams, für das schon sein Onkel Ayrton an den Start gegangen war. Er ersetzte dort seinen Landsmann Rubens Barrichello. Beim zweiten Rennen, dem Großen Preis von Malaysia erzielte er mit dem sechsten Platz seine bis dahin beste Platzierung, die sein bestes Saisonergebnis blieb. Senna fuhr regelmäßig in die Punkteränge und schloss die Saison auf dem 16. Platz ab. Intern unterlag er Pastor Maldonado, der ein Rennen gewonnen hatte, mit 31 zu 45 Punkten.", "section_level": 2}, {"title": "Langstrecken-Weltmeisterschaft.", "content": "2013 verließ Bruno Senna die Formel 1. Er wechselte in die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft und ging für Aston Martin Racing an den Start. Er bestritt jedes Rennen, war aber keinem Fahrzeug permanent zugeordnet. Er kam insgesamt in vier Fahrzeugen zum Einsatz. Senna gewann die GT-Wertung in Silverstone und Austin und entschied die GTE-Am-Klasse in Fuji für sich. Er beendete den Weltcup der GT-Fahrer auf dem achten Rang.", "section_level": 2}, {"title": "Formel E.", "content": "2014/15 trat Senna für Mahindra Racing in der neugegründeten FIA-Formel-E-Meisterschaft an. Chandhok ist erneut sein Teamkollege. Beim ersten Rennen, dem Beijing ePrix, schied Senna bei einer Startkollision aus. Auch im zweiten ePrix in Putrajaya kam Senna nicht ins Ziel. Diesmal hatte er in den Top-10 liegend einen Unfall in der Schlussrunde. Im dritten Rennen, dem Punta del Este ePrix, erreichte er mit dem sechsten Platz seine erste Top-10-Platzierung. Am Saisonende belegte er den zehnten Gesamtrang. 2015/16 ging Senna erneut für Mahindra in der Formel E an den Start. In London erzielte er als Zweiter eine Podest-Platzierung. Er beendete die Saison mit 52 Punkten auf dem elften Gesamtrang und lag damit einen Punkt und eine Position hinter seinem Teamkollegen Heidfeld. Nach der Saison verließ Senna Mahindra Racing.", "section_level": 2}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "content": "Diese Statistik umfasst alle Teilnahmen des Fahrers an der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bruno Senna Lalli (* 15. Oktober 1983 in São Paulo) ist ein brasilianischer Automobilrennfahrer und Neffe des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Ayrton Senna. Er wurde 2008 Vizemeister der GP2-Serie und startete von 2010 bis 2012 in der Formel 1. 2013 fuhr er in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft. Von 2014 bis 2016 ging er in der FIA-Formel-E-Meisterschaft an den Start.", "tgt_summary": null, "id": 477890} {"src_title": "2 Tage in L. A.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Pavilionis legte sein Abitur 1962 an der Abendschule in Šiauliai ab, während er tagsüber in einem Fahrradwerk arbeitete. Im gleichen Jahr schrieb er sich an der Universität Vilnius an der Philologischen Fakultät ein. Das Studium wurde von 1963 bis 1966 durch den zweijährigen Grundwehrdienst in der Sowjetarmee unterbrochen. 1968 beendete Pavilionis das Diplomstudium und wechselte zur Aspirantur im Fachbereich Logik an die Akademie der Wissenschaften der Ukrainischen SSR, die er als Kandidat der Wissenschaften beendete.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung und Lehre.", "content": "Nach mehreren Jahren Dozententätigkeit in Vilnius konnte Pavilionis von 1977 bis 1978 einen Forschungsaufenthalt bei dem Exillitauer Algirdas Julius Greimas an der Sorbonne durchführen, den er mit der Habilitation abschloss. 1982 wurde Pavilionis zum Professor an der Universität Vilnius berufen. Im Zuge von Glasnost und Perestroika war er einer der Protagonisten der Hochschulreform und der Beseitigung ideologisch geprägter Lehrinhalte von der Universität. Von 1988 an war er Prorektor und von 1990 bis 2000 Rektor. Pavilionis war ordentliches Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Akademien und Träger verschiedener Orden und Auszeichnungen.", "section_level": 1}, {"title": "Seimas-Mitglied.", "content": "In der Kadenz von 2000 bis 2004 war Pavilionis als Parteiloser Abgeordneter des Seimas für die Naujoji Sąjunga. Hier war er in mehreren parlamentarischen Komitees und Ausschüssen tätig, insbesondere als Vorsitzender des Komitees für Bildung und Wissenschaft. Nach den Ereignissen des 11. September 2001 und der folgenden Eskalierung war er der einzige litauische Politiker, der sich offen gegen eine militärische Option und den Anschluss an die Koalition der Willigen aussprach.", "section_level": 1}, {"title": "EP-Mitglied.", "content": "2004 wurde Pavilionis ins Europäische Parlament gewählt. Er war Stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Union für ein Europa der Nationen, Mitglied im Ausschuss für Kultur und Bildung, Mitglied in der \"Delegation für die Beziehungen zu den Ländern Mittelamerikas\", Stellvertreter im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres, Stellvertreter im \"Unterausschuss Menschenrechte\" und Stellvertreter in der \"Delegation für die Beziehungen zu Weißrussland\". Nach seinem Tod rückte Eugenijus Maldeikis für ihn nach.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Pavilionis war verheiratet mit Marija Aušrinė Pavilionienė (* 1944), Philologin, Professorin und Politikerin. Sein Sohn ist Žygimantas Pavilionis (* 1971), Botschafter.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Eine Auswahl in litauisch, russisch oder englisch erschienener Veröffentlichungen von Pavilionis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rolandas Pavilionis (* 3. Juli 1944 in Šiauliai; † 10. Mai 2006 in Vilnius) war ein litauischer Wissenschaftler, Philosoph und Politiker und von 2004 bis zu seinem Tod Mitglied des Europäischen Parlaments für die Liberalų Demokratų Partija als Teil der Fraktion Union für ein Europa der Nationen.", "tgt_summary": null, "id": 2446264} {"src_title": "Optical Landing System", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und Aufstieg.", "content": "Frederick Pitkin besuchte bis 1858 die Wesleyan University. Nach einem anschließenden Jurastudium an der \"Albany Law School\" wurde er 1859 als Rechtsanwalt zugelassen. Im Jahr 1860 zog er nach Milwaukee in Wisconsin, wo er Teilhaber einer erfolgreichen Kanzlei wurde. Durch eine Krankheit war er im Jahr 1872 gezwungen, diese Stellung aufzugeben. Stattdessen trat er eine zweijährige Reise nach Europa an, um seine Krankheit auszukurieren. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1874 zog er in das südwestliche Colorado. Dort verbesserte sich sein Gesundheitszustand und er wurde wieder als Anwalt tätig. Außerdem stieg er in das Bergbaugeschäft ein.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Colorado.", "content": "1878 wurde Pitkin zum Gouverneur seines Staates gewählt. Er trat sein neues Amt am 14. Januar 1879 an und konnte nach einer Wiederwahl im Jahr 1880 bis zum 9. Januar 1883 im Amt bleiben. Während seiner zwei Amtszeiten als Gouverneur hatte er es mit verschiedenen Krisen zu tun. Hierzu zählt der „Eisenbahnkrieg“, in den die Atchison, Topeka-Santa Fe und die Denver-Rio Grande-Eisenbahnen verwickelt waren. Außerdem ließ er einen Aufstand der Ute-Indianer in der Schlacht am Milk Creek niederschlagen und verhängte zur Bekämpfung eines Bergarbeiterstreiks in Leadville das Kriegsrecht. Seine Kandidatur für den US-Senat im Jahr 1882 blieb erfolglos. Nach dem Ende seiner Amtszeit zog sich Pitkin aus der Politik zurück. Er war wieder als Anwalt tätig und widmete sich dem Bergbau. Frederick Pitkin starb im Dezember 1886. Er war mit Fidelia M. James verheiratet, mit der er vier Kinder hatte. Das Pitkin County in Colorado wurde nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frederick Walker Pitkin (* 31. August 1837 in Manchester, Connecticut; † 18. Dezember 1886 in Denver, Colorado) war ein US-amerikanischer Politiker (Republikanische Partei) und von 1879 bis 1883 der zweite Gouverneur des US-Bundesstaates Colorado.", "tgt_summary": null, "id": 1343572} {"src_title": "Benno Kusche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ein Rat, der Conseil de l’Ordre de la Libération, bestehend aus fünf Mitgliedern, beriet über die Aufnahme neuer Mitglieder und war für die Ordensangelegenheiten verantwortlich. Georges Thierry d’Argenlieu war von 1941 bis 1958 erster Kanzler. Ihm folgten: Per Dekret wurde die Verleihung des Ordens am 23. Januar 1946 eingestellt. De Gaulle in seiner Funktion als Großmeister des Ordens machte aber zwei Ausnahmen und verlieh am 18. Juni 1958 Winston Churchill und am 2. April 1960 König Georg VI. den Ordre de la Libération. Insgesamt erfolgten 1.059 Verleihungen, davon fünf an französische Gemeinden (Grenoble, Nantes, Paris, Vassieux-en-Vercors, Île de Sein) und 18 an Militäreinheiten. 271 Verleihungen wurden posthum ausgesprochen. Nach dem Ableben de Gaulles verständigte man sich darauf, keinen neuen Großmeister einzusetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Ordensklassen.", "content": "Der Orden besteht aus nur einer Klasse.", "section_level": 1}, {"title": "Ordensdekoration.", "content": "Das Ordenszeichen ist aus Bronze gefertigt und zeigt eine kleine quadratische Platte, auf der senkrecht ein Schwert aufliegt. Der Schwertgriff und die -spitze ragen über die Platte hinaus. Auf der Scheide des Schwertes liegt ein schwarzes Lothringer Kreuz auf. Statt des Lothringer Kreuzes ist auf der Rückseite die vierzeilige Inschrift PATRIAM SERVANDO VICTORIAM TULIT (Durch Dienst am Vaterland verhalf er ihm zum Sieg) zu lesen.", "section_level": 1}, {"title": "Trageweise.", "content": "Getragen wird der Ordre de la Libération an einem hellgrünen Band mit zwei schmalen schwarzen Mittel- und einem breiten Randstreifen auf der linken Brustseite. Die Farben symbolisieren die Hoffnung und die Trauer des Landes.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheit.", "content": "Charles de Gaulle erhielt aufgrund seiner einzigartigen Verdienste um Frankreich am 31. August 1947 eine Collane verliehen. Diese Collane besteht abwechselnd aus grün emaillierten Lothringer Kreuzen und paarweise gravierte Kettengliedern. Darauf sind die Namen der französischen Kolonien verzeichnet: Afrique équatoriale française, Nouvelles Hébrides, Cameroun, Nouvelle-Calédonie, Océanie, Guyane, Indes, Levant, Somalis, La Réunion, Saint-Pierre-et-Miquelon, Madagascar, Afrique occidentale française, Indochine, Afrique du Nord, Antilles. An der Collane hängt ein hochovales Medaillon, das das Ordenszeichen zeigt, das von strahlenden Flammen umgeben ist. Über dem Medaillon zwei nach unten gekreuzte Schwerter und ein halbrund geformtes Kettenglied mit der Ordensdevise PATRIAM SERVANDO VICTORIAM TULIT als Inschrift.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ordre de la Libération wurde durch den Führer des Freien Frankreich und späteren französischen Staatspräsidenten General Charles de Gaulle per Dekret Nr. 7 am 16. November 1940 in Brazzaville gestiftet. Er war zur Auszeichnung von Personen, Militäreinheiten, Gemeinden und Institutionen vorgesehen, die sich um die Befreiung Frankreichs und seiner Kolonien während des Zweiten Weltkriegs außergewöhnliche Verdienste erworben hatten. ", "tgt_summary": null, "id": 450845} {"src_title": "Gino Lettieri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Design.", "content": "Die Karosserie des Fusion lehnte sich an das weiterentwickelte New-Edge-Design des Fiesta ’02 an, wobei die Form der Frontscheinwerfer ähnlich dem Ford Transit und dem kleineren Ford Transit Connect war. Nachdem ab Frühjahr 2006 bei sämtlichen anderen aktuellen Ford-Modellen neue Modellgenerationen im „Kinetic Design“ eingeführt wurden, unterschied sich der Fusion optisch stark von der restlichen Modellpalette. Wegen seiner höheren Sitzposition bot er einen bequemeren Einstieg als herkömmliche Kleinwagen und besaß mit einem ladekantenfreien Gepäckraum von 337 Liter ein zusätzliches Laderaumvolumen von 53 Liter im Vergleich zum fünftürigen Fiesta.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattungsvarianten.", "content": "Der Fusion wurde zunächst in den Ausstattungsvarianten \"Ambiente\", \"Trend\", \"Elegance\" und \"Fusion+\" angeboten. Alle Fusion-Modelle verfügten über Servolenkung (beim 1,6-Liter-Dieselmotor elektro-hydraulisch), ABS, innenbelüftete Scheibenbremsen vorn, Trommelbremsen hinten, vier Airbags, Seitenaufprallschutz, höhenverstellbaren Fahrersitz wie auch Lenksäule, Pollenfilter, Drehzahlmesser und eine 40:60 teilbare Rücksitzbank und -lehne. Sondermodelle für den deutschen Markt: Sondermodell für den österreichischen Markt: Gegen Aufpreis waren für alle Modelle eine dritte Kopfstütze hinten und Kopf-Schulterairbags vorn und hinten lieferbar. Das ESP mit ASR und Bremsassistent war nur in Verbindung mit einem Bordcomputer erhältlich. ESP konnte jedoch nicht bei Fahrzeugen mit dem 59 kW (80 PS)-Ottomotor, mit Durashift-EST oder dem Automatikgetriebe bestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Motorenpalette.", "content": "Angeboten wurden drei Otto- und zwei Dieselmotoren mit Leistungen zwischen 50 und 74 kW, auch in Verbindung mit einer 4-Gang-Vollautomatik bzw. einem automatisierten 5-Gang-Schaltgetriebe (Durashift-EST, Electronic Shift Technology). Mit einem Verbrauch von 4,5 Litern auf 100 km und einem Kohlenstoffdioxid-Ausstoß von 119 g/km gehörte die 50-kW-Dieselversion des Fusion im Frühjahr 2007 zu den weniger umweltbelastenden Fahrzeugen. Alle Motoren erreichten die Abgasnorm Euro 4. Der 1,4-Liter-Dieselmotor (50 kW) mit ESP bzw. mit Durashift-Getriebe (ohne ESP) verfügte anfangs nur über die Einstufung Euro 3. Beide Dieselmotoren besaßen ab Werk keine Partikelfilter, sie konnten aber nachgerüstet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Modellpflege.", "content": "Im September 2005 wurde der Fusion einer Modellpflege unterzogen. Äußerlich durch die gelb abgesetzten Blinker in den Frontscheinwerfern, anderen Heckleuchten und breiteren Seitenschutzleisten zu erkennen, wurden auch die Armaturentafel (nun gepolstert), die Sitzbezüge und die Ausstattungsvarianten geändert. Anfang 2011 wurde das Motorenangebot stark eingeschränkt. Es waren von da an nur noch zwei Ottomotoren mit 1,4 und 1,6 Litern Hubraum erhältlich (59 bzw. 74 kW), die jedoch nun die Abgasnorm Euro 5 erfüllten. Dieselmotoren standen keine mehr im Angebot, was den Auslaufcharakter der Modellreihe unterstrich. Zum selben Zeitpunkt wurde der Fusion auf einigen Märkten mit verchromten Türgriffen außen und einer Chromzierleiste in den lackierten Seitenschutzleisten ausgeliefert. Anfang 2012 wurde schließlich die höherwertige Version \"Fusion+\" als auch der 1,6-Liter-Ottomotor aus dem Programm genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "In Österreich waren bis auf den 1,25-Liter-Ottomotor sämtliche Motoren erhältlich, die auch in Deutschland angeboten werden. In der Schweiz waren nur die jeweils stärkste Otto- und Dieselmotorisierung erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Fusion wurde bei Ford in Köln-Niehl produziert und von dort in über 50 Länder exportiert, darunter nach Angola, Australien, Hongkong, Japan, Neuseeland, Singapur und Südafrika. Als das am weitesten entfernte Ziel galt die Pazifikinsel Tahiti. Die Exportquote des Kölner Werkes lag bei 83 Prozent, die größten Auslandsmärkte waren Großbritannien, Italien, Frankreich, Benelux und Russland. Die Produktion des Fusion endete im Juni 2012, das Modell ist aufgrund seiner Nutzung als Einsatzwagen des Kölner Ordnungsamtes im Stadtbild der Stadt immer noch sehr präsent. Nachfolger des Fusion wurde der auf dem Autosalon in Genf 2011v präsentierte Ford B-MAX, dessen Fertigung im Sommer 2012 begann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ford Fusion war ein Pkw-Modell des Automobilherstellers Ford. Es handelte sich dabei um einen Minivan, der von Herbst 2002 bis Mitte 2012 produziert wurde. Der Fusion wurde ausschließlich als Fünftürer angeboten und schloss die Lücke zwischen Ford Fiesta und Ford Focus. ", "tgt_summary": null, "id": 1726247} {"src_title": "Odd Nordstoga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Zur Betreuung der Breiten- und der Leistungssportler stehen 18 hauptberufliche Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit sowie 20 Trainer- und Übungsleiter zur Verfügung. Die Sportstätten des RTHC Bayer Leverkusen liegen an drei Standorten. Das Stammquartier der Ruderabteilung befindet sich am Rhein im Kölner Stadtteil Stammheim, am Stammheimer Schlosspark: Oberhalb des Bootsstegs im Rhein liegt das Bootshaus mit allgemein zugänglicher Gastronomie, mit Bootshallen, mit Ruder-Trainingsbecken und Gymnastikraum. Das Trainingszentrum der Renn-Ruderer ist am Fühlinger See, der WM-erprobten Kölner Regattastrecke, eingerichtet. Das zentrale Sport- und Verwaltungszentrum des RTHC stellen die Anlagen am Kurtekotten dar. Rund um das Clubhaus, ebenfalls mit öffentlicher Gastronomie betrieben, gruppieren sich 26 Tennis-Freiplätze, eine Tenniswand, zwei Tennishallen mit zusammen sieben Courts und eine Mehrzweckhalle mit Fitnessraum. Dem Hockeysport stehen dort jeweils zwei Kunst- und Naturrasenplätze sowie eine Halle zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der RTHC ist am 13. Juli 1951 entstanden durch den Zusammenschluss dreier ehemals selbstständiger Vereine: des 1910 gegründeten Rudervereins, des Tennis-Clubs von 1913 und des Hockey-Clubs von 1919. Direktor Fritz Jacobi wurde zum Vorsitzenden des neu gegründeten Clubs mit einem Mitgliederbestand von 859 gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Optimierung durch Zusammenwachsen.", "content": "Die bestehende Nachbarschaft der Sportanlagen von Hockey- und Tennisclub sowie Bootshaus am Werkskai konnte durch ein gemeinsames Clubhaus hinsichtlich besserem Zusammenwachsen stetig optimiert werden. Zielsetzung war über die Vergrößerung der Mitgliederzahlen das Heranwachsen eines weiteren Clubriesen neben TUS 04 und SV Bayer 04 Leverkusen, in dem die bis dato getrennten Sportarten Rudern, Tennis und Hockey in einem großen Verein ausgeübt werden konnten. Des Weiteren bot eine Fusion finanzielle Vorteile bei der Ausweitung der Anlagen und andere gemeinsame Investitionen ohne eine zwingende Erhöhung der Mitgliedsbeiträge.", "section_level": 2}, {"title": "Werksgeförderter Sport.", "content": "Der RTHC gehört zu den 29 werksgeförderten Sportvereinen, in denen über 50.000 Mitglieder registriert sind. Darin drückt sich die Förderung des Sports als fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie der Bayer AG aus, bei der der Schwerpunkt im Bereich Freizeit-/ Breitensport und Nachwuchsförderung liegt. Nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden Werner Wenning betrachtet es die Bayer AG als sozialpolitische Aufgabe, den Beschäftigten des Unternehmens und ihren Familienangehörigen durch ein breites Sportangebot Möglichkeiten zum beruflichen Ausgleich und zur Selbstverwirklichung zu schaffen. So steht auch die Vereinsarbeit des RTHC unter dem Motto „den Breitensport zu fördern, ohne den Spitzensport zu vernachlässigen“.", "section_level": 2}, {"title": "Kernsportarten.", "content": "Die drei Kernsportarten des RTHC Bayer Leverkusen sind: Neben den drei Kernsportarten bietet er eine Vielzahl abwechslungsreicher Fitness- und Wellness-Kurse. Gerade Breitensportler profitieren dabei von der langjährigen Erfahrung des RTHC im Leistungssportbereich: Die Betreuung und Förderung aller Aktiven erfolgt nach neuesten sportwissenschaftlichen Erkenntnissen.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Zu den herausragenden Erfolgen zählen zwei Olympiasiege (1992 in Barcelona, 1996 in Atlanta), sieben olympische Silbermedaillen, eine Bronzemedaille und sieben Weltmeistertitel. Erfolgreichste Ruderer sind Stephan Volkert und Kathrin Marchand. Die Tennismannschaften der Damen und Herren spielen in der 2. Bundes-, bzw. in der Oberliga. Athleten der Hockeyabteilung waren am Gewinn zahlreicher olympischer Medaillen sowie Welt- und Europameister-Titel beteiligt, die Damenmannschaft wurde mehrfach Deutscher Meister. Die vielfache Paralympics-Siegerin im Schwimmen, Britta Siegers, stieg mit Erfolg auf Rollstuhltennis um und belegte als Bestleistung in der Weltrangliste Position acht im Einzel und Position sieben im Doppel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der RTHC Bayer Leverkusen ist einer der größten Sportvereine in Leverkusen und gehört zu den von der Bayer AG geförderten Sportvereinen.", "tgt_summary": null, "id": 981455} {"src_title": "Christopher Browning", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wirkungsprinzip.", "content": "Thiamazol hemmt die Bindung von Iod an das Enzym Thyreoperoxidase und unterbindet so die Bildung der aktiven Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin.", "section_level": 1}, {"title": "Kontraindikationen.", "content": "Beim Menschen ist das Mittel bei Leberschäden und vorausgegangenen Überempfindlichkeitsreaktionen (v. a. bei manifester Thrombozytopenie) kontraindiziert. Bei Katzen darf das Mittel auch nicht bei Diabetes mellitus eingesetzt werden, bei Menschen und Katzen sollte bei Schwangerschaft oder Laktation auf die Anwendung verzichtet werden. Der Wirkstoff könnte den Schilddrüsenhormonspiegel beim Ungeborenen oder bei einem durch die Muttermilch ernährten Kleinkind negativ beeinflussen.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Die Nebenwirkungen sind dosisabhängig und treten deshalb vor allem bei Behandlungsbeginn auf, da hier mit höheren Dosen gearbeitet wird. Die Nebenwirkungen sind reversibel, verschwinden also mit Absetzen des Präparats wieder. Beim Menschen häufig auftretende Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen (wie Quaddeln, Hautausschlag und Juckreiz); gelegentlich kommt es zu Übelkeit und Erbrechen, Durchfall oder Agranulozytose (in 0,3 bis 0,6 % der Fälle), selten zu Störungen beim Geschmacksempfinden oder Arzneimittelfieber. In Einzelfällen kann es zu Muskel- und Gelenkschmerzen, Gelbsucht, Gallestau, Lymphknotenerkrankungen, Speicheldrüsenschwellungen, Entzündungen der Leber, Nieren, oder Bauchspeicheldrüse, Gefäß- oder Nervenentzündung, Verminderung der Blutplättchen und Blutzellen, Nervenerkrankungen, Missempfindungen, Wassereinlagerungen im Gewebe, Haarausfall, Immunerkrankungen (Lupus erythematodes) oder schweren Überempfindlichkeitsreaktionen (Erythema exsudativum multiforme) kommen. Bei Katzen werden bei etwa 20 % der Patienten Nebenwirkungen beobachtet. Dabei können Erbrechen, Anorexie, Lethargie, schwerer Juckreiz und Hautläsionen an Kopf und Nacken auftreten. Eine erhöhte Blutungsneigung und Gelbsucht sowie Blutbildveränderungen können auftreten, weshalb das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden muss.", "section_level": 1}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Das Imidazol-Derivat Thiamazol ist ein weißes bis mattbraunes, kristallines Pulver mit charakteristischem Geruch. Der Siedepunkt liegt bei 280 °C (Zersetzung). Thiamazol ist löslich in Wasser, Ethanol und Chloroform, jedoch kaum löslich in Ether. Galenische Zubereitungen sind Injektionslösungen und Tabletten. \"Favistan\" (D), \"Methizol\" (D), \"Thyrozol\" (D), Generika (D, A) \"Felimazole\", \"Felidale\", \"Thiamatab\", \"Thyronorm\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Thiamazol ist eine chemische Verbindung aus den Gruppen der Imidazoline und Thioharnstoffe. Die Verbindung hemmt die Funktion der Schilddrüse und wird daher in der Medizin als Arzneistoff (\"Thyreostatikum\") zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose, Feline Hyperthyreose) eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 643363} {"src_title": "Kate Wilhelm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klinische Angaben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Patientengruppen (Diabetiker, Nierenkranke).", "content": "Da der Qo-Wert von Losartan hoch ist (Qo= 0,95), ist keine Dosisanpassung bei eingeschränkter Nierenfunktion notwendig. Bei vielen Arzneimitteln mit hohem Qo-Wert entstehen renal eliminierte Metaboliten, deren Aktivität nicht immer bekannt ist. Entsprechend ist bei schweren Einschränkungen der Nierenfunktion grundsätzlich Vorsicht geboten.", "section_level": 2}, {"title": "Pharmakologisch-toxikologische Eigenschaften.", "content": "Der Arzneistoff Losartan (Angiotensin-II-Rezeptor-Subtyp-1-Antagonist, AT-Rezeptorantagonist, Angiotensin-Rezeptorblocker, Sartan) hat eine hohe Affinität zum Subtyp 1 des Angiotensin-II-Rezeptors und blockiert die Kontraktilität von glatten Muskelzellen, vermindert die Blutdrucksteigerung infolge von exogen zugeführtem Angiotensin II und senkt den Blutdruck bei angiotensin-II-abhängiger Hypertension durch kompetitive Blockade der Rezeptoren. Losartan unterliegt nach der peroralen Verabreichung einer Verstoffwechselung zu seinem carboxylierten aktiven Metaboliten E 3174, wobei Losartan keineswegs nur als Prodrug agiert, sondern selbst auch eine hohe Aktivität aufweist. Im Gegensatz zu Losartan zeigt sein Metabolit E 3174 eine nicht kompetitive Form der Rezeptorhemmung, die zudem noch wesentlich länger in ihrer Wirkung anhält und somit zu einer effektiven Verstärkung der Angiotensin-II-Hemmung führt. Durch die lange Halbwertszeit ist daher die einmalige tägliche Verabreichung von Losartan ausreichend, um eine effektive Blutdrucksenkung über 24 Stunden zu erzielen. Die LD beträgt bei der Ratte 1000 mg·kg nach peroraler Verabreichung. Es existieren nur beschränkte Angaben zur Überdosierung beim Menschen. Das wahrscheinlichste Anzeichen von Überdosierung müssten Hypotonie (Blutdruckabfall) und Tachykardie (schneller Puls) sein. Infolge parasympathischer, (vagaler Stimulation) kann eine Bradykardie auftreten. Bei symptomatischem Blutdruckabfall sollen die Vitalfunktionen engmaschig kontrolliert werden, und es müsste eine kreislaufstützende Therapie erfolgen. Losartan und sein aktiver Metabolit können nicht durch Hämodialyse eliminiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Chemische Informationen.", "content": "Bei allen galenischen Arzneiformen wird das Monokaliumsalz mit der Summenformel CHClKNO, molaren Masse 461,00 g·mol, und der CAS-Nummer 124750-99-8 verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung und Vermarktung.", "content": "Losartan wurde 1986 von der Firma DuPont entwickelt und 1995 von der Pharmafirma MSD Sharp & Dohme als erster AT-Antagonist in den Markt eingeführt. Losartan wurde 1997 mit dem Galenus-von-Pergamon-Preis ausgezeichnet, einen Wissenschaftspreis für pharmazeutische Forschung in Deutschland. Seit Anfang 2010 sind Generika von Losartan erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Verunreinigung mit Nitrosaminen.", "content": "Wie der strukturverwandte Wirkstoff Valsartan ist auch Losartan vom Auftreten von Nitrosaminverunreinigungen betroffen. Ab Dezember 2018 kam es deswegen zu Rückrufen von losartanhaltigen Arzneimitteln.", "section_level": 2}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Monopräparate Kombinationspräparate", "section_level": 1}], "src_summary": "Losartan ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der AT-Antagonisten (syn.: Sartane) und wird unter anderem zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt. ", "tgt_summary": null, "id": 734561} {"src_title": "Die Passion des Darkly Noon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Legenden und Geschichte.", "content": "Der Legende nach wurde der Jokhang im Jahre 639 von König Songtsen Gampos nepalesischer Gemahlin, der Prinzessin Bhrikuti (tib.: khri btsun) errichtet, nachdem der ehemals an dieser Stelle gelegene Milchsee (tib. ’o thang gi mtsho) mit Hilfe der Divination von Songtsen Gampos chinesischer Gemahlin Wen Cheng trockengelegt worden war. Der zwischen 642 und 653 fertiggestellte Bau wurde von den in Begleitung Bhrikutis in das Schneeland gekommenen nepalesischen Künstlern vollendet. Ursprünglich dürfte es sich um ein relativ kleines Gebäude gehandelt haben. Indem die Anlage des Jokhang später – vermutlich insbesondere zur Zeit Tsongkhapas (1357–1419) – um zahlreiche Nebengebäude und weitere Stockwerke erweitert wurde, erhielt sie den Namen Lhasa Tsuglagkhang. Die Gesamtanlage besaß damit eine Fläche von etwa 21.500 m2. und bildete von dieser Zeit an die Stätte zur Abhaltung des „Großen Gebetes“ des sogenannten Mönlam Chenmo (tib.: smon lam chen mo). Während des Aufstandes von 1959 achtete die Volksbefreiungsarmee peinlich darauf, den Tempel nicht zu beschädigen, doch während der Kulturrevolution von 1966 bis 1976 wurde der Jokhang unter Beteiligung der Bevölkerung von Lhasa geplündert und schließlich als Hauptquartier der Roten Garden sowie als Gästehaus und Filmtheater genutzt. Im Jahr 1981 wurde der Jokhang unter nationalen Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 2000 wurde er zusammen mit dem Potala-Palast als „Historisches Ensemble Potala-Palast in Lhasa“ zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. 2001 kam noch der Norbulingka dazu. Am 17. Februar 2018 brach einen Tag nach Beginn der traditionellen tibetischen Neujahrsfeiern in den Abendstunden ein Feuer im Tempel aus. Über die konkreten Schäden machten die ersten offiziellen Berichte in China keine Angaben.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Das mit vergoldeten Bronzeziegeln gedeckte Dach ist mit einem von Gazellen flankierten Dharma-Rad geschmückt. In der Haupthalle befinden sich unter anderem die vergoldete Statue des Jobo Shakyamuni, einer speziellen, mit dem Bodhisattva-Schmuck versehenen Form des Buddha Shakyamuni, sowie Statuen des Avalokiteshvara, Maitreya und Padmasambhava sowie von Songtsen Gampo und seinen beiden Gemahlinnen, der chinesischen Wen Cheng und der nepalesischen Bhrikuti. Der im Zentrum gelegene Jokhang wird von einem Wandelgang mit Gebetsmühlen umgeben, \"Nangkhor\" (‚Innerer Weg‘) genannt – der ‚mittlere‘ Weg ist der Pilgerweg der \"Barkhor\" rund um das Kloster, der äußere Weg der \"Lingkhor\" rund um die Altstadt. Die Anlage ist ein Musterbeispiel der tibetischen Architektur und wurde mehrfach ausführlich beschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Jokhang ist das bedeutendste Heiligtum innerhalb des Lhasa Tsuglagkhang und liegt inmitten der Altstadt von Lhasa, der Hauptstadt des Autonomen Gebiets Tibet der Volksrepublik China. Für die Tibeter bildet er eine Art Zentralheiligtum, zu dem man nach Möglichkeit mindestens einmal im Leben gepilgert sein sollte.", "tgt_summary": null, "id": 1358546} {"src_title": "William Wynn Westcott", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn beim FC Arsenal.", "content": "Nach Rocastle im Sommer 1983 die Schule verlassen hatte, schloss er sich der Nachwuchsabteilung des FC Arsenal an und spielte zwei Jahre lang in den dortigen Jugendmannschaften, bevor er einen Profivertrag vor Beginn der Saison 1985/86 unterschrieb. Seinen Einstand gab er gegen Newcastle United und wurde schnell zum Stammspieler in der ersten Mannschaft. Noch vor seinem 20. Geburtstag gewann er 1987 mit dem Ligapokal seinen ersten Titel, nachdem er im Finale mit seinem Team den FC Liverpool im Wembley-Stadion besiegt hatte. Auch im anschließenden Jahr stand er im gleichen Wettbewerb im Endspiel, in dem Arsenal jedoch eine 2:1-Führung noch verspielte und nach einem Gegentreffer in der letzten Minute gegen Luton Town mit 2:3 unterlag. Der Mittelfeldspieler konnte mit dem FC Arsenal zwei englische Meisterschaften gewinnen und stand bei seinem ersten Titel 1989 in nahezu jeder Partie auf dem Feld. Arsenals Erfolg wurde dabei am letzten Spieltag mit einem 2:0-Sieg und einem Treffer in den letzten Minuten im Anfield-Stadion gegen den FC Liverpool sichergestellt, wodurch Arsenal bei Punktgleichheit eine bessere Tordifferenz gegenüber dem Gastgeber aus Liverpool aufwies. Aufgrund der Tragödie im Heysel-Stadion im Jahre 1985 und der daraus bis 1990 resultierenden Sperre für englische Vereine, bezogen auf europäische Vereinswettbewerbe, durfte Rocastle mit Arsenal jedoch im anschließenden Jahr nicht am Europapokal der Landesmeister teilnehmen. In der Saison 1989/90 schloss Rocastle mit Arsenal auf dem vierten Platz ab und verpasste erneut die Rückkehr in den europäischen Fußball, da lediglich dem Vizemeister eine Teilnahme am UEFA-Cup eingeräumt wurde. Aufgrund einer Knieverletzung kam Rocastle in der Saison 1990/91 nur auf 18 Ligaeinsätze für Arsenal, konnte aber in einer Spielzeit, als Arsenal nur eine einzige Partie in der Meisterschaft verlor, den zweiten Titel einfahren. In der folgenden Saison war er erneut Stammspieler und verpasst von 42 Meisterschaftspartien nur drei davon. Während seiner Zeit beim FC Arsenal absolvierte Rocastle vierzehn Länderspiele für die englische Nationalmannschaft, verlor dabei kein einziges Spiel und ihm wurde eine erfolgreiche internationale Karriere prophezeit. Dennoch sollte sein 14. Länderspiel im Jahre 1992 sein letzter Einsatz für England sein.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungen nach dem FC Arsenal.", "content": "Zum Ende der Saison 1991/92 wurde Rocastle für zwei Millionen Pfund an den neuen Meister Leeds United verkauft, wo er nach den Planungen von Trainer Howard Wilkinson den altgedienten Gordon Strachan mittelfristig ersetzen sollte. Als Leeds in die neu geschaffene Premier League startete, stellte sich jedoch heraus, dass Strachan noch drei weitere Spielzeiten als Stammspieler an der Elland Road agieren sollte. Die zusätzliche Konkurrenz anderer Spieler sowie Verletzungen sorgten dann dafür, dass sich Rocastle nicht in die Mannschaft spielen konnte. Es folgte im Dezember 1993 der Weiterverkauf für ebenfalls zwei Millionen Pfund an Manchester City, wo er David White vertreten sollte, der wiederum früher im gleichen Monat schon nach Leeds gewechselt war. Aber auch der Aufenthalt an der Maine Road war nicht von Erfolgen gekennzeichnet. Am Ende der Saison verpflichtete Citys Trainer Brian Horton den Flügelspieler Nicky Summerbee – Sohn des ehemals bei Manchester aktiven Mike Summerbee – und verschlechterte damit Rocastles Perspektiven. Vor Beginn der Spielzeit 1994/95 war er auch für 1,25 Millionen Pfund an den FC Chelsea verkauft. In seiner ersten Saison für Chelsea spielte er wieder regelmäßig und kam in fast 40 Partien zum Einsatz. Er schoss im Verlauf des Europapokals der Pokalsieger zwei Tore, als Chelsea das Halbfinale erreichen konnte und dort gegen den späteren Titelträger Real Saragossa knapp unterlag. Die Verletzungen kehrten in dem folgenden Jahr jedoch wieder zurück und er spielte nur noch einmal – im Oktober 1995 gegen die Blackburn Rovers – für den FC Chelsea, obwohl er noch bis zum Sommer 1998 unter Vertrag stand. Rocastle wurde in der Saison 1996/97 an Norwich City und in der anschließenden Spielzeit an Hull City kurzzeitig ausgeliehen und kam zudem nicht über Einsätze in der Reservemannschaft von Chelsea hinaus. Nach Beendigung der Vertragslaufzeit in Chelsea wechselte er ablösefrei nach Malaysia zu den „Sabah Rhinos“, wo er kurze Zeit später aufgrund anhaltender Verletzungsprobleme seine Karriere beendete.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheit.", "content": "Im Februar 2001 verkündete Rocastle, dass er an dem Non-Hodgkin-Lymphom, einer besonders aggressiven Krebsform, die das Immunsystem angreift, leide. Er unterzog sich einer Chemotherapie und war sehr optimistisch in Bezug auf seine Heilungschancen. Dennoch verstarb er am 31. März 2001 im Alter von nur 33 Jahren und wurde sechs Tage später beigesetzt. Der Beerdigung wohnten viele bekannte Fußballspieler aus der Vergangenheit und Gegenwart bei. Er hinterließ seine Frau Janet, Sohn Ryan sowie die beiden Töchter Melissa und Monique. Sechs Wochen nach seinem Tod durfte Ryan Rocastle dem FA Cup-Endspiel des FC Arsenal – das der Verein gegen den FC Liverpool nach einer 1:0-Führung noch durch zwei Tore von Michael Owen mit 1:2 verlor – als Glücksbringer beiwohnen. Fünf Jahre und ein Tag nach seinem Tod wurde anlässlich der letzten Saison im Highbury – im Rahmen einer thematisch unterteilten Serie – ein spezieller „David Rocastle Day“ abgehalten. Vor dem Spiel, in dem Arsenal Aston Villa mit 5:0 schlug, zollte das Publikum Rocastle durch einen einminütigen Applaus seine Anerkennung.", "section_level": 1}], "src_summary": "David Carlyle „Rocky“ Rocastle (* 2. Mai 1967 in Lewisham, London; † 31. März 2001 in Slough) war ein englischer Fußballspieler und zweifacher englischer Meister mit dem FC Arsenal. Er kam zudem zwischen 1988 und 1992 in 14 Länderspielen für die englische Nationalmannschaft zum Einsatz.", "tgt_summary": null, "id": 1730900} {"src_title": "Enno Lolling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Motoren und technische Daten.", "content": "Das Einstiegsmodell \"CL 500\" war ab April 2006 auf Wunsch auch mit dem Allradantrieb 4MATIC lieferbar. Der bereits in der S-Klasse (Baureihe 221) eingesetzte Allradantrieb hat ein Mehrgewicht von 70 kg, erreicht jedoch durch diverse Maßnahmen dieselben Fahrleistungs- und Verbrauchswerte wie die Version mit Standardantrieb. Bei den Allradversionen wird aus Platzgründen das sonst serienmäßige Active Body Control durch die ebenfalls aus der S-Klasse bekannte Luftfederung \"Airmatic DC\" ersetzt. Beide Antriebsvarianten verfügen ebenso wie der \"CL 63 AMG\" serienmäßig über das Automatikgetriebe 7G-TRONIC. Eine Sonderstellung nehmen die Zwölfzylindermodelle \"CL 600\" und \"CL 65 AMG\" ein. Sie werden aufgrund ihres hohen Drehmoments nur mit Fünf-Gang-Automatikgetriebe angeboten. Mit der Modellpflege wurde der \"CL 500\" durch den \"CL 500 BlueEFFICIENCY, \"der ab Mai 2013 wieder als \"CL 500\" bezeichnet worden ist, mit 320 kW (435 PS) ersetzt. Des Weiteren wurde der CL 63 AMG überarbeitet und leistet fortan 400 kW (544 PS); ebenso der CL 65 AMG, der es nun auf 463 kW (630 PS) bringt. * Die Motorbezeichnung ist wie folgt verschlüsselt: M = Motor, OM = Oelmotor, Baureihe = 3 stellig, E = Saugrohreinspritzung, KE = Kanaleinspritzung, DE = Direkteinspritzung, ML = Kompressor, L = Ladeluftkühlung, A = Abgasturbolader, red. = reduzierte(r) Leistung/Hubraum, LS = Leistungssteigerung", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Optional wird erstmals ein Infrarot-Nachtsichtassistent eingesetzt. Zusätzlich zu den Bi-Xenonscheinwerfern leuchten weitreichende Infrarotscheinwerfer die Straße aus. Das reflektierte Licht und Wärmestrahlung von Objekten (Personen, Tiere, Fahrzeuge etc.) wird von einer Videokamera erfasst und das Bild auf der Flüssigkristallanzeige im Kombiinstrument dargestellt. Dadurch wird die optische Sichtweite auf 120 m gesteigert, gegenüber ca. 60 m mit Abblendlicht. Bei entgegenkommenden Fahrzeugen, die mit dem gleichen System ausgestattet sind, funktioniert das System jedoch nicht einwandfrei. Zur Serienausstattung gehören unter anderem auch folgende Sicherheitsfunktionen: Adaptives Bremslicht (LED), Pre-Safe mit Bremsassistent BAS Plus, Pre-Safe-Bremse, elektromechanische Feststellbremse sowie gegen Aufpreis die um ein Nahbereichsradar erweiterte Distronic Plus. Auf dem nordamerikanischen Markt kommt zudem seit November 2009 das vom Vorgängermodell übernommene, automatische Notrufsystem mbrace – als Nachfolger des abgelösten Tele-Aid Systems zum Einsatz. Des Weiteren ist die Kontrolllogik des elektronischen Bedien- und Anzeigesystems \"COMAND\" grundlegend erneuert worden und wird nun zentral von einem Dreh-Drück-Schiebe-Steller vorgenommen, ähnlich dem Audi MMI oder BMW iDrive. Zudem war ab Oktober 2006 eine Mobiltelefonvorrüstung (Code 386) mit dem SIM Access Profile erhältlich. Die \"Baureihe C 216\" bietet außerdem eine volldigitale und diskret integrierte 5.1-Surround-Sound-Anlage. Möglich macht dies die DTCP-Technik (Digital Transmission Content Protection). Diese digitale Verschlüsselung von Harman Kardon ermöglicht eine kopiergeschützte Übertragung der Signale mittels Lichtwellenleiter von der Quelle bis zum Verstärker. Damit entfällt die Umwandlung digitaler Signale in analoge, wodurch erstmals moderne Multikanal-Formate von DVD-Audio und -Video sowie DTS-CDs verlustfrei im Fahrzeug abgespielt werden können. Der Wagen ist mit einer Vielzahl von technischen Besonderheiten ausgestattet. Serienmäßig gehören dazu: Sowie gegen Aufpreis z. B.:", "section_level": 1}, {"title": "Modellpflege.", "content": "Am 1. Juni 2010 wurden die ersten Bilder des überarbeiteten CL gezeigt, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde er auf der Paris Motor Show 2010. Bei dem Facelift wurden die Schürzen an Front und Heck überarbeitet. Zudem wurden der Kühlergrill sowie die Scheinwerfer erneuert. Die Außenspiegel und die Auspuffendrohre sind eckiger wie schon bei der S-Klasse. Die Motorhaube zeigt durch längslaufende Sicken mehr Profil. Ebenso wurden die Fahrerassistenzsysteme optimiert. Eine aktive Motorhaube, die Pre-Safe-Bremse verfügt nun über eine vollautomatische Notbremsfunktion bis zum Stillstand und der Nachtsichtassistent wurde verbessert (Personenerkennung). Der \"Adaptive Fernlichtassistent\" (Adaptive Hell-Dunkel-Grenze) aus der \"E-Klasse\" sorgt seit der Modellpflege auch in der \"CL-Klasse\" für eine optimierte Ausleuchtung der Straße bei Nacht: die Leuchtweite wird immer so eingestellt, dass der Lichtkegel vor dem Stoßfänger des vorausfahrenden oder entgegenkommenden Fahrzeuges endet. Wenn kein anderer Verkehrsteilnehmer erkannt wird, wird das Fernlicht mit einem weichen Übergang aktiviert. Ebenfalls aus der \"E-Klasse\" bekannt ist die Verkehrsschilderkennung, die Geschwindigkeitsbeschränkungen erkennt und dem Fahrer in einem Display anzeigt, der Spurwechselassistent oder der \"Spurhalteassistent\", der vor ungewolltem Abkommen von der Straße mittels einer Lenkradvibration warnt. Darüber hinaus gibt es seit der Modellpflege einen Seitenwindassistenten, der es verhindert, bei starkem Seitenwind aus der Spur zu geraten. Dieses System ist nur in Verbindung mit dem Active Body Control-Fahrwerk zu erhalten. Die serienmäßige Sicherheitsausstattung wurde durch den sogenannten Attention Assist ergänzt. Der Aufmerksamkeits-Assistent überwacht eine Reihe von Messgrößen wie beispielsweise das Lenkverhalten des Fahrers und warnt bei drohender Übermüdung. Am Heck erhielten die Rückleuchten neue Grafiken. Auch der Kennzeichenausschnitt im Heckdeckel wurde geändert. Zudem sollte sich die Modellbezeichnung von \"CL\" auf \"S-Klasse Coupé\" ändern, jedoch wurde diese Planung aus nicht bekannten Gründen verworfen.", "section_level": 1}, {"title": "Zulassungszahlen.", "content": "Zwischen 2006 und 2016 sind in der Bundesrepublik Deutschland 5.269 Mercedes-Benz C 216 neu zugelassen worden. Mit 1.532 Einheiten war 2007 das erfolgreichste Verkaufsjahr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mercedes-Benz C 216 ist ein zweitüriges Coupé der Oberklasse und die dritte Generation der Mercedes-Benz CL-Klasse. Es löste im September 2006 das Vorgänger-Coupé Mercedes-Benz C 215 ab. Der C 216 basiert auf leicht veränderter Plattform der S-Klasse-Limousine der Baureihe 221. Gegenüber dem Vorgänger wuchs die Karosserie in der Länge um 75 auf 5065 mm (ab Sommer 2010 auf 5095 mm), in der Breite um 14 auf 1871 mm und in der Höhe um 20 auf 1419 mm. ", "tgt_summary": null, "id": 445002} {"src_title": "Geschichte des Fernsehens in Deutschland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Petermann von Gundoldingen war der Sohn des Werner Gundoldingen. Er war in erster Ehe mit Berchta von Garten und später mit Agnes von Moos verheiratet. Werner war vermutlich Gerber und 1352 der grösste Steuerzahler, das heisst, er war reichster Bürger von Luzern. Als Nachfolger seines Vaters war Gundoldingen Luzerner Schultheiss von 1361 bis zu seinem Rücktritt durch eine Verfassungsänderung im Dezember 1384. Unter ihm wurde Luzerns Wandel von einer Landstadt zur Territorialherrin eingeleitet. 1366 übernahm Luzern die Pfandschaft über die Vogtsteuer von den Erben des Grafen Johann von Frohburg, was eine Grundlage der städtischen Erwerbspolitik bildete. 1370 wurde Gundoldingen von Grossmünster-Propst Bruno Brun (Sohn des Rudolf Brun) entführt, was zur Verfassung des sogenannten Pfaffenbriefs führte. 1379 wurde die Vogtei Ebikon an Petermann von Gundoldingen und seinen Sohn als österreichisches Lehen übertragen; im Folgejahr erwarb er die Vogtei Weggis für Luzern; ab 1380 kam es zu Burgrechtserteilungen im nachmaligen Luzerner Gebiet (Sempacherkrieg). Gundoldingen war als Schiedsrichter für die eidgenössischen Orte und Österreich tätig. 1384 wurde er Altschultheiss. Am 3. Januar 1386 marschierte Gundoldingen mit den Eidgenossen nach Wolhusen, wo sie mit Jubel empfangen wurden. Sie verjagten den Vogt Peter von Thorberg und zerstörten seine beiden Burgen. 1386 erhielt er den Oberbefehl über die Luzerner Truppen, die er mit den Eidgenossen im Sempacherkrieg gegen Österreich führte. Gemäss der Legende von Sempach fand er seinen Tod während der Schlacht. Dort heisst es: \"Ein Luzerner nach dem andern stürzte ins Gras. Das stolze Banner von Luzern wankte und fiel. Sechzig Männer lagen in ihrem Blute. Der Luzerner Führer Petermann von Gundoldingen sank sterbend zu Boden, und drohend begann sich jetzt die Speermauer zu bewegen.\" Petermann konnte sich unter den eidgenössischen Identifikationsfiguren nicht gegen Arnold Winkelried durchsetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschlecht «von Gundoldingen».", "content": "Die Luzerner Magistratsfamilie ist wahrscheinlich nach dem Hof Gundoldingen südlich von Hochdorf benannt. Dem mit Arnold von Gundelvingen 1312 erstmals in Luzern bezeugten Zweig gelang spätestens in der zweiten Generation ein rascher politischer und ökonomischer Aufstieg ohne formale Ritterqualifizierung, worauf Schiedsgerichtsleitungen sowie verwandtschaftliche Beziehungen zu den von Moos, von Büttikon und von Garten hinweisen. Ab 1329 waren die Gundoldingen Lehensleute des Klosters Luzern. Vor 1379 erfolgte eine österreichische Belehnung mit den Vogteien Ebikon und Rotsee. Mitglieder des Geschlechts lassen sich in der Herkunftsregion noch in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts nachweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrung.", "content": "Eine Inschrift an der Ostseite des Zürcher Rathauses besagt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Petermann von Gundoldingen (* 14. Jahrhundert in Luzern; † 9. Juli 1386) war Schultheiss von Luzern und nahm an der Schlacht bei Sempach teil.", "tgt_summary": null, "id": 1679335} {"src_title": "Heinz Pagels", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der DNS-Namensraum.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Regeln.", "content": "Die Darstellung des DNS-Namensraumes erfolgt als Wurzelbaum. Jeder Knoten dieses Baumes besitzt einen Namen, der ohne die Angabe eines vollständigen Namens nicht eindeutig ist. So lässt sich beispielsweise der Knoten \"example\" nicht eindeutig bestimmen, weil dieser Name zum einen unter \"example.com\" und zum anderen unter \"example.org\" zugeordnet sein könnte. Jeder Domain-Name besteht also aus mehreren Namensteilen (Labels), die durch Punkte voneinander getrennt sind. Der ganz rechts stehende Name steht in der Hierarchie des Wurzelbaums am höchsten, der ganz linke Knotenname am niedrigsten. Die höchste Ebene in der DNS-Hierarchie hat dabei die sogenannte Root-Domain (bzw. Null- oder Root-Label genannt). Sie hat einen leeren Knotennamen aus einem einzelnen Oktett gefüllt mit Nullen. Topologisch unterhalb, und damit links von der Root-Domain aufgeführt, folgt der Name einer Top-Level-Domain (TLD). Unterhalb bzw. im Namen links von der \"Top-Level-Domain\" folgen die Namen der Second-Level-Domains gefolgt von Third-Level-Domains oder schlicht Subdomains.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "(root) Label der 0. Ebene, Null-Label", "section_level": 2}, {"title": "Fully Qualified Domain Name (FQDN).", "content": "Der vollständige Name einer Domain wird als \"Fully Qualified Domain Name\" (FQDN) bezeichnet. Der Domain-Name ist in diesem Fall eine absolute Adresse. Der FQDN \"www.example.com.\" ergibt sich durch: 3rd-level-label. 2nd-level-label. Top-Level-Domain. root-label und lautet damit Da das Root-Label immer leer ist (es besteht aus einer leeren Zeichenkette), wird bei den meisten Benutzer-Anwendungen (zum Beispiel Browsern) in der Regel auf die Eingabe des Punktes zwischen dem Label der \"Top Level Domain\" und dem \"root-label\" verzichtet. Streng genommen handelt es sich bei dieser Schreibweise nicht mehr um eine absolute, sondern um eine relative Adresse und damit nicht mehr um einen FQDN. Bei der Angabe in Resource Records auf Nameservern muss zwingend der volle Name mit Punkt angegeben werden. Als Oberbegriff für FQDN und IP-Adresse wird in einigen RFCs der Begriff Fully-Qualified Host Name (FQHN) verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Subdomain.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Funktion.", "content": "Als Subdomain bezeichnet man eine Domain, welche in der Hierarchie unterhalb einer anderen liegt. Im allgemeinen Sprachgebrauch sind damit meist Domains in der dritten oder einer weiteren Ebene gemeint. Eine Domain, die direkt unterhalb der Top-Level-Domain liegt, wird umgangssprachlich -nicht- als Subdomain, sondern als Second-Level-Domain oder nur als Domain bezeichnet. Betrachten wir als Beispiel die Top-Level-Domains codice_1 und codice_2. Unter diesen Domains sind die Second-Level-Domains codice_3 bzw. codice_4 angesiedelt. Jede Subdomain ist eigenständig wieder eine Domain, in der andere Domains und Hostnamen liegen können. Beispielsweise ist codice_4 eine Second-Level-Domain der Top-Level-Domain codice_2 oder codice_7 eine Subdomain von codice_4. In einigen Top-Level-Domains gibt es eine Einschränkung der Second-Level-Domains: z. B. waren früher unter codice_9 nur eine Handvoll Domains wie codice_10, codice_11, codice_12 angesiedelt. Universitäten erhielten Third-Level-Domains unter codice_10, Behörden unter codice_11, kommerzielle Firmen unter codice_12. In Österreich wird ein gemischtes System verwendet: Second-Level-Domains unter codice_16 werden frei vergeben, unter codice_17 erhalten nur Hochschulen und unter codice_18 nur Behörden eine Third-Level-Domain. Zur logischen und physischen Trennung von Diensten innerhalb der Domain einer Organisation werden traditionell Sub-Domains, z. B. codice_19 für den Webserver oder codice_20 für den Mailserver verwendet. Dabei handelt es sich aber nur um eine Konvention; ein Webserver kann genau so gut auf einem Computer mit dem Domainnamen codice_21 oder codice_22 betrieben werden. Konventionelle Namen für verschiedene Services:", "section_level": 2}, {"title": "Vorteile von Subdomains.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Logische Gliederung.", "content": "Die logische Gliederung wird zum Beispiel für verteilte Filialen oder Abteilungen einer Firma verwendet, für eigenständige Web-Auftritte, Sprachversionen oder um E-Mails an Filialen mit eigenem Mailserver zu leiten. Eine Subdomain zu diesem Zweck anzulegen ist nur sinnvoll, wenn die entstandenen Domainnamen unterschiedliche Zielseiten oder Server verwenden, zum Beispiel mail.extern.wikipedia.de und ftp.extern.wikipedia.de. Andererseits kann man auch Subdomains anlegen, um so auf bestimmte Abteilungen und Bereiche innerhalb einer Firma oder Organisation weiterzuleiten. Beispiele für eine Subdomain zur Weiterleitung an einzelne Bereiche oder Standorte einer Firma und/oder Organisation: Da man Umleitungen festlegen kann, kann man mit der Subdomain auch auf bestimmte Bereiche der bestehenden Domain um- bzw. weiterleiten. Durch das zusätzliche Einrichten von Subdomains kann man so unter Umständen auch die Besucherzahlen der Seite steigern.", "section_level": 3}, {"title": "Verteilte Verwaltung mit Subdomains.", "content": "Eine Subdomain kann wie jede Domain auf einem beliebigen Nameserver verwaltet werden. So könnte z. B. de.example.com auf einem Nameserver in Deutschland verwaltet werden, während example.com in den USA liegt (vgl. DNS-Delegierung). Einige Dienstleister nutzen diese Möglichkeit und bieten Third-Level-Subdomains mit Weiterleitung zu einem längeren URI an. Dies hat für die Anbieter den Vorteil, dass sie diese anders als bei Second-Level-Domains selbst einrichten können und dadurch nur minimale Kosten entstehen. Beliebte Subdomains für deutsche Seiten sind \"subdomain\".de.\"TLD\" mit unterschiedlichen Top-Level-Domains.", "section_level": 3}, {"title": "Sonderfälle.", "content": "Einige Länder, zum Beispiel die Türkei oder Australien, vergeben ausschließlich \"Third-Level-Domains\". So ist eine Registrierung von codice_30 oder codice_31 nicht möglich, stattdessen werden Domains wie \"[example].com.au\" angeboten. \"Siehe auch:\" Top-Level-Domain Die Domainnamen \"example.com\", \"example.net\" und \"example.org\" wurden von der IANA reserviert, damit man sie in eigenen Dokumentationen und Testumgebungen verwenden kann. Sinn dieser Reservierung ist, Konflikte mit real existierenden Domainnamen zu vermeiden. Zu diesem Zweck wurden auch die Top-Level-Domains \".test\", \".example\", \".invalid\" und \".localhost\" reserviert. Alle reservierten Namen sind in RFC 2606 definiert.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliches.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsnatur.", "content": "Die Rechtsnatur von Domains war umstritten, doch in den vergangenen zehn Jahren haben Urteile des Bundesverfassungsgerichts, des Bundesgerichtshofs (Domainpfändung), des Bundesfinanzhofs (Steuerliche Absetzbarkeit) und des Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR ) diese geklärt: Einem Domain-Inhaber steht ein vertraglicher Anspruch gegen die Registry DENIC e.G. auf Nutzung der Domain zu. Dieser ist von der Eigentumsgarantie ( Grundgesetz) geschützt und pfändbar. Er ist kein absolut, d. h. gegenüber jedermann, geschütztes Recht. Der Streit lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Nach einer Ansicht ist die Domain-Adresse ein Recht eigener Art (sui generis). Dieses sei dem Eigentum vergleichbar und ein gegenüber jedermann, d. h. absolut, geschütztes Vermögensrecht. Damit könne die Domain-Adresse selbst Gegenstand der Pfändung sein. Begründet wird diese Ansicht u. a. damit, dass Domain-Adressen \"gekauft, verkauft, vermietet und versteigert\" werden kann. Diese Ansicht lehnen das Bundesverfassungsgericht und der Bundesgerichtshofs ab. Die Domain selbst sei eine technische Internet-Adresse. Der \"Inhaber\" einer Domain erwerbe an der Internet-Adresse weder Eigentum, noch ein sonstiges absolut geschütztes Recht. Es fehle einerseits an der Verdinglichung, anderseits habe der Gesetzgeber die Internet-Adresse selbst nicht ausschließlich gegenüber jedermann geschützt. Die faktische ausschließliche Stellung, die darauf beruhe, dass die Registry DENIC e.G. der eine marktbeherrschende Stellung zukomme, eine Internet-Adresse nur einmal vergebe, begründe keinen absoluten Schutz im Rechtssinne. Damit sei eine Domain-Adresse auch keine Lizenz. Dies schließt nicht aus, dass an einer Zeichenfolge, die eine Domain-Adresse bildet, absolut geschützte Marken- oder Kennzeichenrechte des Domain-Inhabers oder anderer Personen bestehen können. Diese bestünden jedoch unabhängig von der Rechtsstellung des Domain-Inhabers an der (technischen) Internet-Adresse als Domain-Adresse. Der Domain-Inhaber habe einen Vertrag mit der Registry DENIC e.G. Dieser berechtige ihn gegenüber der Registry DENIC e.G., eine Internet-Adresse zu nutzen und sich als Inhaber der Internet-Adresse registrieren zu lassen. Diese Registrierung habe u. a. die Funktion, ihn als Inhaber der Internet-Adresse auszuweisen (sog. WHOis-Abfrage). Diese vertraglichen Rechte sind nach dem Bundesverfassungsgericht von der Eigentumsgarantie in Grundgesetz umfasst.", "section_level": 2}, {"title": "Zwangsvollstreckung.", "content": "Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshof sind die vertraglichen Ansprüche als Vermögen im Sinne des Zwangsvollstreckungsrechts pfändbar. Gegenstand der Pfändung sind damit nicht die Internet-Adressen selbst, sondern die vertraglichen Nutzungsrechte. Bei der Pfändung einer.de-Domain ist die DENIC e.G. die richtige Drittschuldnerin.", "section_level": 2}, {"title": "Europarecht.", "content": "Europarechtlich ist geklärt, dass der Nutzungsanspruch Eigentumsrecht nach Abs. 1 GRC, der Charta der Grundrechte der Europäischen Union, ist. Dies entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) mit Urteil vom 18. September 2007: Der durch den Registrierungsvertrag mit einer Domain-Vergabestelle erworbene Anspruch auf Nutzung einer bestimmten Internet-Domain stellt eine geschützte Eigentumsposition nach zur Europäischen Menschenrechtskonvention EMRK dar.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Domain (von [] ‚Bereich‘, ‚Domäne‘) ist ein zusammenhängender Teilbereich des hierarchischen Domain Name System (DNS). Im Domain-Vergabeverfahren ist es ein im Internet weltweit einmaliger und eindeutiger und unter gewissen Regeln frei wählbarer Name unterhalb einer Top-Level-Domain. Die exakten Regeln für die Namensvergabe legt die Vergabestelle (NIC = Network Information Center) der jeweiligen Top-Level-Domain fest. Einer Domain können – jeweils mit einem Punkt abgetrennt – weitere Subdomains hinzugefügt werden. Jeder Abschnitt (Domain und Subdomain) darf maximal 63 Zeichen enthalten. Die Gesamtlänge des voll qualifizierten Domain-Namens (FQDN = Fully Qualified Domain Name) darf jedoch 255 Zeichen nicht überschreiten. Mit jedem so gebildeten FQDN kann ein beliebiges physisches oder virtuelles Objekt weltweit eindeutig adressiert werden. Die Verbindung zwischen dem FQDN und dem tatsächlichen Aufenthaltsort des Objektes wird über Einträge in Nameservern hergestellt, die letztlich auf die IP-Adresse eines Servers verweisen.", "tgt_summary": null, "id": 1163395} {"src_title": "Fritz Hirsch (Bauhistoriker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Ausbildung, 1909–1932.", "content": "Der Vater von Schoeps war Julius Schoeps, praktischer Arzt in Berlin. Die Mutter Käthe geb. Frank (1886–1944) stammte aus Brandenburg. Der bekennende Bisexuelle Hans-Joachim Schoeps heiratete im schwedischen Exil Dorothee Busch (1915–1996), eine Enkelin des Bankiers Ernst von Mendelssohn-Bartholdy. Der Ehe entstammen der Historiker Julius H. Schoeps und der Immobilienunternehmer Manfred Schoeps. Wie sein jüngerer Bruder wurde Hans-Joachim Schoeps in preußischem Geist erzogen, einer Grundhaltung, die er im Laufe seines Lebens vertiefte und verteidigte. Schoeps begann in den 1920er Jahren Religionsphilosophie, Geschichtswissenschaft und Literaturwissenschaft an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin zu studieren. 1928 wurde er im Corps Rhenania Straßburg an der Philipps-Universität Marburg recipiert. Beheimatet war er damals im niederschlesischen Warmbrunn. 1930 – als die Kösener Corpslisten in Druck gingen – legte er das Rhenanenband aus unbekannten Gründen nieder. Er wechselte an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und die Universität Leipzig. Während seiner Studienzeit schloss er sich der deutschen bündischen Jugendbewegung an, wo er unter anderen Hans Blüher und Friedrich Kreppel kennenlernte. 1932 promovierte er mit einer Doktorarbeit bei Joachim Wach von der Universität Leipzig zum Dr. phil. In der Weimarer Republik fühlte sich Schoeps der Konservativen Revolution und besonders dem Preußischen Sozialismus verbunden. Als wichtige Lehrer und Mitstreiter nannte er:", "section_level": 2}, {"title": "Politik und Exil, 1933–1945.", "content": "Im Februar 1933 gründete Schoeps als Nationalkonservativer den Verein \"Der deutsche Vortrupp. Gefolgschaft deutscher Juden\", der dem Nationalsozialismus positiv gegenüberstand und national gesinnte Juden in den Nationalsozialismus integrieren wollte, und führte ihn bis 1935. Schoeps schrieb in der Zeitschrift \"Der Vortrupp:\" „Der Nationalsozialismus rettet Deutschland vor dem Untergang; Deutschland erlebt heute seine völkische Erneuerung.“ Er forderte eine „Beschleunigung der unbedingt notwendigen Trennung von deutschen und undeutschen Juden sowie Erfassung aller deutschbewußten Juden unter einheitlicher autoritärer Führung bei möglichster Umgehung der alten Organisationen.“ 1933 legte er zusätzlich das Staatsexamen für das Lehramt in Deutsch, Geschichte und Philosophie ab, wurde jedoch als Jude nicht zum Referendardienst zugelassen. Seine beharrlichen Versuche, im nationalsozialistischen Deutschland eine Existenz aufzubauen, misslangen. Er war als Privatlehrer und Verleger (Vortrupp-Verlag, Berlin) tätig und hielt Vorträge u. a. beim Reichsbund jüdischer Frontsoldaten. Die Exilzeitung \"Pariser Tageblatt\" vom 29. Juni 1936 bezeichnete Schoeps als „hitlertreu“. Aufgrund seiner Kontakte zu Ernst Niekisch und Otto Strasser wurde er von der Gestapo zunehmend unter Druck gesetzt. Es gelang ihm am Heiligabend 1938, mit Hilfe von Werner Otto von Hentig vom Auswärtigen Amt nach Schweden zu fliehen. Zunächst in Stockholm, ab 1941 in Uppsala schrieb er als Bibliothekar und Privatgelehrter umfangreiche Abhandlungen zur Geschichte des Judentums und zu Problemen jüdisch-christlicher Religionsbeziehungen, vor allem aus der Zeit des frühen Christentums und des Barock. Im schwedischen Exil war der nach wie vor deutsch-national eingestellte Schoeps als Wissenschaftler weitgehend isoliert. Seine Eltern blieben in Deutschland zurück. Sein Vater starb Ende 1942 im KZ Theresienstadt, seine Mutter wurde 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet. 1941 lernte er in Schweden Dorothee Busch kennen. Die beiden heirateten und bekamen 1942 und 1944 je einen Sohn. Die Ehe hielt rund fünf Jahre. Im Zuge der Scheidung wurde die Abmachung getroffen, dass die Söhne bei ihrem Vater aufwachsen sollten, wenn er wieder nach Deutschland zurückkehre. Der ältere Sohn Julius H. Schoeps wurde Historiker und Politikwissenschaftler.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit, 1945–1959: Bedeutung als Religionshistoriker.", "content": "Im Herbst 1946 kehrte er nach Deutschland zurück. Im Februar 1947 gelang es ihm auf Basis bisheriger Publikationen und unveröffentlichter Manuskripte, sich an der Universität Marburg zu habilitieren. Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen berief ihn noch im selben Jahr als a.o. Professor für Religions- und Geistesgeschichte. 1948 gründete Schoeps die einflussreiche \"Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte\" (ZRGG). Ab 1950 war er ordentlicher Professor und Vorstand des Seminars für Religions- und Geistesgeschichte der Universität Erlangen. Zu seinen Schülern zählten u. a. Hellmut Diwald, Robert Hepp, Werner Maser, Günther Deschner, Sven Thomas Frank und Hans-Dietrich Sander. Schoeps konnte 1954 das Gerlach-Archiv für die Universität Erlangen akquirieren und entfaltete in den folgenden Jahrzehnten eine rege Forschungs- und Publikationstätigkeit um die Bestände des Archivs. Schoeps war Monarchist aus Überzeugung und forderte 1951 die Wiederherstellung Preußens. Er bezeichnete sich als antinationalistisch (und sprach vom Verrat Preußens durch Bismarck an Deutschland im Zuge der Reichseinigung) und antiliberal. Er wollte mit Bundestagsmitgliedern den \"Volksbund für die Monarchie\" gründen, was nach der Veröffentlichung eines Berichtes des Nachrichtenmagazins Der Spiegel 1954 aber nicht geschah. Schoeps war Ehrenmitglied des 1956 gegründeten Vereins Tradition und Leben. 1958 gründete er in Erlangen die Gesellschaft für Geistesgeschichte, deren Vorsitzender er war. Er verfasste zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen zur Religionsgeschichte und Religionsphilosophie des Judentums. Auf diesem Gebiet sieht sein Biograf Micha Brumlik seine eigentliche Bedeutung. Bahnbrechend seien vor allem seine Forschungen über das frühe „Judenchristentum“; die sogenannten Ebioniten waren religiöse Gruppen, die in den ersten zwei Jahrhunderten noch zwischen Kirche und Synagoge, zwischen dem rabbinisch geprägten jüdischen Glauben und dem frühen Christentum changierten. Schoeps könne hier als Vordenker heutiger Forscher gelten.", "section_level": 2}, {"title": "Das Spätwerk, 1960–1980.", "content": "Noch Anfang der 1960er Jahre schrieb Schoeps, dass „manches von dem, was Oswald Spengler in dem erregenden Schlusswort seiner Schrift \"Preußentum und Sozialismus\" gesagt hat, weiter gültig ist“. Beim Kongress des Kösener Senioren-Convents-Verbands 1965 in Würzburg hielt Schoeps den Festvortrag \"Otto von Bismarck, der Gründer des Deutschen Reiches\". Er war Beiratsmitglied der Deutschland-Stiftung. 1969 war er Mitgründer der \"Konservativen Sammlung\" und Autor in der Zeitschrift \"Konservativ Heute\". Ab Anfang der 1970er Jahre war Schoeps auch im „Zollernkreis“ aktiv. Dieser veröffentlichte postum 1987 Schoeps’ Festschrift \"Louis Ferdinand, Prinz von Preußen: Erbe und Auftrag: Festschrift zum 80. Geburtstag\". Schoeps war außerdem im Beirat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Er war Doktorvater von Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen, dessen Promotion nach Aufdeckung umfangreicher Plagiate 1971 zurückgenommen wurde. Schoeps’ Erlanger Lehrstuhl, der als Wiedergutmachung eingerichtet worden war, wurde noch zu seinen Lebzeiten abgewickelt und in einen Konkordatslehrstuhl umgewandelt. Schoeps wurde auf dem Neuen Israelitischen Friedhof in Nürnberg bestattet. Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten wurden die Gebeine des Verstorbenen, auf seinen noch zu Lebzeiten geäußerten Wunsch, am 24. September 1996 nach Berlin überführt, wo sich auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee das Familiengrab (Feld K 7) befindet. In den 1960er-Jahren war er einer der ersten deutschen Intellektuellen, die sich als homosexuell „geoutet“ haben; er hat seinerzeit „eine Wiedergutmachung für die von den Nationalsozialisten verfolgten Homosexuellen gefordert“.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "\"Gesammelte Schriften\".", "content": "\"Gesammelte Schriften\", hrsg. vom Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Verbindung mit Manfred P. Fleischer, Hans-Joachim Hillerbrand, Friedrich Wilhelm Kantzenbach, Joachim H. Knoll und Gary Lease; Redaktion: Julius H. Schoeps, Olms Verlag, Hildesheim u. a. – Die Gesammelten Schriften von Hans-Joachim Schoeps enthalten seine wichtigsten Arbeiten aus den Gebieten Urchristentum, historische Theologie, Wissenschaft vom Judentum, preußisch-deutsche Geschichte und allgemeine Geistesgeschichte des 17. bis 20. Jahrhunderts.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hans-Joachim Schoeps (* 30. Januar 1909 in Berlin; † 8. Juli 1980 in Erlangen) war ein deutscher Hochschullehrer für Religions- und Geistesgeschichte an der Universität Erlangen und Jude. Dem Nationalsozialismus stand er anfangs positiv gegenüber und gründete 1933 den Verein \"Der deutsche Vortrupp. Gefolgschaft deutscher Juden;\" dennoch musste er während des Dritten Reiches nach Schweden fliehen. Er war zeitlebens ein deutsch-national eingestellter Monarchist.", "tgt_summary": null, "id": 1222338} {"src_title": "Bahnstrecke Göttingen–Bebra", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Die formula_3-te Zeile entspricht den Koeffizienten der Polynomentwicklung der formula_3-ten Potenz von formula_13, also eines speziellen Trinoms: oder symmetrisch Daraus ergibt sich auch die Bezeichnung Trinomialkoeffizienten und die Beziehung zu den Multinomialkoeffizienten: Des Weiteren sind interessante Folgen in den Diagonalen enthalten, etwa die Dreieckszahlen. Die Summe der Elemente der formula_3-ten Zeile ist formula_18. Die alternierende Summe jeder Zeile ergibt Eins: formula_19. Formal folgen beide Formeln aus der ersten Formel für \"x=1\" und \"x=-1\".", "section_level": 1}, {"title": "Rekursionsformel.", "content": "Die Trinomialkoeffizienten lassen sich mit folgender Rekursionsformel berechnen: wobei formula_23 für formula_24 und formula_25 zu setzen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Die mittleren Einträge.", "content": "Die Folge der mittleren Einträge () wurde bereits von Euler untersucht: Sie ist explizit gegeben durch Die zugehörige erzeugende Funktion ist Euler bemerkte auch das \"exemplum memorabile inductionis fallacis\" (bemerkenswertes Beispiel trügerischer Induktion): mit der Fibonacci-Folge formula_30. Für größere formula_3 ist die Beziehung jedoch falsch. George Andrews erklärte dies durch die allgemeingültige Identität.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kombinatorik.", "content": "In der Kombinatorik gibt der Koeffizient von formula_34 in der Polynomentwicklung von formula_35 an, wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt, um ungeordnet formula_2 Karten aus einem Paket von zwei identischen Kartenspielen je formula_3 unterschiedlicher Karten auszuwählen. Hat man beispielsweise zwei Kartenspiele mit den Karten A,B,C, so sieht das folgendermaßen aus: Insbesondere ergibt sich daraus formula_38 für die Anzahl der unterschiedlichen Hände im Doppelkopf. Alternativ lässt sich die Zahl dieser Möglichkeit auch berechnen, indem man über die Anzahl formula_39 der Pärchen in der Hand aufsummiert; dafür gibt es formula_40 Möglichkeiten und für die verbleibenden formula_41 Karten gibt es formula_42 Möglichkeiten, sodass sich daraus folgende Beziehung zu den Binomialkoeffizienten ergibt: Beispielsweise gilt In obigem Beispiel entspricht das dann für die Auswahl von 2 Karten den 3 Möglichkeiten mit 0 Pärchen (AB, AC, BC) sowie den 3 Möglichkeiten mit einem Pärchen (AA, BB, CC).", "section_level": 2}, {"title": "Schachmathematik.", "content": "formula_4 entspricht auch der Zahl der möglichen Pfade eines Schachkönigs, um in minimaler Zahl von Zügen ein Feld des Schachbretts zu erreichen, das von seinem aktuellen Aufenthaltsort formula_46 Felder entfernt ist. Dies gilt nur unter der Bedingung, dass die möglichen Pfade nicht durch den Brettrand eingeschränkt sind.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Trinomial Triangle (, etwa \"Trinomiales Dreieck\") ist eine Abwandlung zum Pascalschen Dreieck. Der Unterschied besteht darin, dass ein Eintrag die Summe der \"drei\" (statt wie im originalen Pascalschen Dreieck der \"zwei\") darüberstehenden Einträge ist. Bisher hat sich wegen der geringen mathematischen Relevanz kein allgemein anerkannter deutscher Begriff durchsetzen können; ein Beispiel für einen praktisch verwendeten Begriff ist „Pascalsches 3-arithmetisches Dreieck“. ", "tgt_summary": null, "id": 1287229} {"src_title": "Heinz Magenheimer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Donald Griffin wuchs in einem ländlichen Gebiet in der Nähe von Scarsdale, Westchester County (New York) auf, wo seine Eltern ein Farmhaus aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gemietet hatten. Sein Vater, Henry Farrand Griffin (1880–1954) hatte an der Yale University Sprachen und Literatur studiert und zunächst als Reporter für die Zeitung New York Evening Sun gearbeitet, nach der Geburt des Sohnes aber ein einträglicheres Auskommen als Werbetexter mit eigener Agentur gefunden. Die Mutter, Mary Whitney Redfield (1885–1968), machte ihn bereits als Kind mit naturkundlichen Zeitschriften vertraut. 1924 zog die Familie nach Barnstable (Massachusetts) um, von wo aus er häufig das \"Boston Museum of Natural History\" (heute: \"Boston Museum of Science\") aufsuchte. Seine allmonatlichen Besuche – Folge einer langwierigen kieferorthopädischen Behandlung – fielen mehreren Kuratoren auf, die ihm bereits im Alter von 15 Jahren Zugang zu fachwissenschaftlichen Publikationen ermöglichten. In Scarsdale hatte Griffin den Kindergarten und angesehene private Grundschule besucht, die Grammar School von Barnstable hingegen hielten die Eltern für derart wenig fordernd und die Lehrkräfte zudem gegen die Evolutionstheorie eingestellt, dass sie ihren Sohn nach einem Jahr von der Schule nahmen und ihn zuhause privat unterrichteten: der Vater lehrte Englisch, Geschichte, Latein und Französisch, eine pensionierte Lehrerin unterrichte Mathematik und Deutsch. Zwei Jahre danach wurde er von der Phillips Academy aufgenommen, die sein Vater bereits besucht hatte, und 1938 wechselte er ans \"Harvard College\" der Harvard University. Bereits in den Jahren zuvor hatte er an einem Programm zur Vogelberingung mitgewirkt, wodurch seine Neugier geweckt wurde, solche Markierungen auch bei Fledermäusen anzubringen. Dies gelang ihm im Sommer 1932 bei der Kleinen Braunen Fledermaus (\"Myotis lucifugus\"), wie er 1934 – in einer der ersten wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Fledermausberingung überhaupt – im Fachblatt Journal of Mammalogy berichtete. Seine Erfahrungen im Zusammenhang mit der Erforschung des Vogelzugs und des Zugs der Fledermäuse führten dazu, dass Griffin sich in Harward der Arbeitsgruppe von Karl Lashley anschloss, der bereits 1915 über das Heimfindeverhalten von Seeschwalben publiziert hatte. Mit dem Physiker George W. Pierce, dessen Messgeräte er nutzte, wies er 1938 nach, dass Fledermäuse Ultraschalllaute benutzten, und in Zusammenarbeit mit Robert Galambos wies er deren Echoortung (ein Begriff den er 1944 einführte) von Hindernissen mit Ultraschall nach. Donald Griffin wurde Junior Fellow in Harvard, beschäftigte sich im Zweiten Weltkrieg mit kriegswichtiger Forschung (auch am Rande mit der skurrilen Idee des Einsatzes von Fledermäusen als Bombenträger, das er als nicht-praktikabel beurteilte) und lehrte ab 1946 an der Cornell University. 1953 war er wieder als Professor an der Harvard University, an der er 1962 bis 1965 der Fakultät für Biologie vorstand. 1965 bis 1989 war er an der Rockefeller University, wo er das Institute for Research in Animal Behavior gründete. Neben der Forschung an Fledermäusen befasste er sich auch weiterhin mit der Orientierung von Vögeln auf Wanderungen, was er mit Flugzeugen, Radar und Höhenballons erforschte. In seinem Buch \"Animal Awareness\" argumentierte er, dass Tiere genau wie Menschen Bewusstsein besitzen, denkende Wesen sind und nicht nur von Instinkt geleitete Automaten. Zuletzt befasste er sich mit der Kommunikation von Bibern. Er war Mitglied der National Academy of Sciences (1960), deren Daniel Giraud Elliot Medal er 1958 erhielt, der American Academy of Arts and Sciences (1952) und der American Philosophical Society.", "section_level": 1}], "src_summary": "Donald Redfield Griffin (* 3. August 1915 in Southampton (New York); † 7. November 2003 in Lexington (Massachusetts)) war ein US-amerikanischer Zoologe. Er leistete wesentliche Beiträge zur Navigation von Tieren, besonders Fledermäusen, wo er mit Robert Galambos ein Pionier der Echoortung war, und Vögeln, und zur Biophysik von Sensoren.", "tgt_summary": null, "id": 595951} {"src_title": "Limmu-Ennarea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Heute zählen insbesondere Eröffnungen ohne 1. d4 (Geschlossene Spiele) und 1. e4 (Offene und Halboffene Spiele), aber auch ohne 1. c4 (Englische Eröffnung), 1. f4 (Bird-Eröffnung) und 1. Sf3 (Réti-Eröffnung) zu den unregelmäßigen Eröffnungen. Diese werden in den ECO-Codes unter den Schlüsseln A00 und A01 (Larsen-System) klassifiziert. Einige der hier aufgeführten Eröffnungsnamen sind vor allem im englischen Sprachgebrauch anzutreffen, im Deutschen hat sich (noch) keine einheitliche Bezeichnung durchgesetzt. Gebräuchliche deutsche Benennungen sind an der entsprechenden Stelle durch Verweise auf eigenständige Artikel gekennzeichnet. Von den 20 möglichen Eröffnungszügen, sind 16 Bauerzüge. Ohne 1. c4, 1. d4, 1. e4, 1. f4 verbleiben folgende 12: Von vier möglichen Springerzügen werden die folgenden drei zu den unregelmäßigen Eröffnungen gezählt.", "section_level": 1}, {"title": "Bauernzüge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anderssen-Eröffnung.", "content": "Diese Eröffnung beginnt mit 1. a2–a3. Siehe Anderssen-Eröffnung.", "section_level": 2}, {"title": "Ware-Eröffnung.", "content": "Bei der Ware-Eröffnung beginnt Weiß mit dem ersten Zug a2–a4. Sie ist nach dem US-amerikanischen Schachspieler Preston Ware benannt (1821–1891), der oft unregelmäßige Eröffnungen spielte. Der Doppelschritt des Randbauern ist sicher einer der schwächsten weißen Eröffnungszüge: Der Bauer auf a4 nimmt keinerlei Einfluss auf das Zentrum, öffnet keine Zugbahnen für die weißen Läufer und schwächt den weißen Damenflügel. Es ist für Schwarz somit frühzeitig abzusehen, dass Weiß kaum die lange Rochade anstreben wird. Zudem lässt dieser Randbauernzug dem Schwarzen die freie Wahl beim eigenen Zentrumsspiel bzw. Figurenaufbau. Gute Entgegnungen sind die natürlichen Züge 1.... d7–d5 oder 1.... e7–e5. Die Ware-Eröffnung spielt keine Rolle im modernen Turnierschach.", "section_level": 2}, {"title": "Larsen-Eröffnung.", "content": "Diese Eröffnung beginnt mit 1. b2–b3. Siehe Larsen-System.", "section_level": 2}, {"title": "Orang-Utan-Eröffnung.", "content": "Diese Eröffnung beginnt mit 1. b2–b4. Siehe Sokolski-Eröffnung.", "section_level": 2}, {"title": "Saragossa-Eröffnung.", "content": "Diese Eröffnung beginnt mit 1. c2–c3. Siehe Saragossa-Eröffnung.", "section_level": 2}, {"title": "Mieses-Eröffnung.", "content": "Diese Eröffnung beginnt mit 1. d2–d3. Siehe Mieses-Eröffnung.", "section_level": 2}, {"title": "Van’t-Kruijs-Eröffnung.", "content": "Die Van’t-Kruijs-Eröffnung wird durch 1. e2–e3 eingeleitet. Sie ist nach dem Amsterdamer Spieler Maarten van ’t Kruijs (1813–1885) benannt, der die sechste niederländische Meisterschaft 1878 gewann. 1. e2–e3 ist kein populärer Zug, nach Angaben von Chessbase ist er der elftpopulärste der zwanzig möglichen ersten Züge von Weiß. Er befreit den Königsläufer und beansprucht das Zentrum auf moderate Art und Weise für sich, aber der Zug ist passiv, auch indem er dem Schwarzen freie Hand in der Entgegnung lässt. Die Entwicklung des Damenläufers ist durch den Bauern auf e3 behindert, und Weiß will gewöhnlich mehr als eine zurückhaltende Besetzung des Zentrums erreichen. Obwohl der Zug nicht sehr aggressiv ist, kann das Spiel in die Englische Eröffnung, das Damenbauernspiel oder in eine vertauschte Art der Französischen Verteidigung (mit verspätetem d2–d4), bzw. der Holländischen Verteidigung übergehen (f2–f4 nebst möglichem Stonewall-Aufbau mit d2–d4 und c2–c3). Die Van’t-Kruijs-Eröffnung ist keine gewöhnliche Wahl für Großmeister, aber ihre Fähigkeit, in viele verschiedene Eröffnungen überzugehen, erklärt die Attraktivität der Eröffnung für einige Spieler wie den tschechischen Großmeister Pavel Blatný. Die Amsterdam-Attacke ist eine Variante der Van’t-Kruijs-Eröffnung, bei der auf 1. e2–e3 die Züge 1.... e7–e5 2. c2–c4 (Dadurch wird schon Sizilianisch im Anzuge erreicht.) d7–d6 3. Sb1–c3 Sb8–c6 4. b2–b3 Sg8–f6 folgen.", "section_level": 2}, {"title": "Barnes-Eröffnung.", "content": "Die Barnes-Eröffnung oder Gedult-Eröffnung wird durch 1. f2–f3 eingeleitet. Von den zwanzig möglichen ersten Zügen wird 1. f2–f3 als der schlechteste angesehen. Der Zug attackiert zwar das Zentralfeld e4, aber falls die Kontrolle von e4 das weiße Spielziel darstellt, welches es nicht ausschließlich sein sollte, so ist noch 1. d2–d3 oder 1. Sb1–c3 zu bevorzugen, obwohl diese Züge für sehr passiv gehalten werden. 1. f2–f3 tut nichts für die Entwicklung, in Wirklichkeit behindert der Zug eher noch die weiße Entwicklung, da dem Königsspringer das natürliche zentralwirksame Feld f3 genommen wird. Außerdem schwächt 1. f3 die Königsstellung unnötig. Da 1. f3 ein schwacher Zug ist, wird er nicht oft gespielt. Trotzdem ist er vielleicht nicht der seltenste Eröffnungszug. Einige Spieler spielen diesen Zug mit einer gewissen Arroganz, um damit dem Gegner zu zeigen, dass man alles gegen ihn spielen kann. Nach 1. f2–f3 e7–e5 spielen manche Spieler sogar den unsinnigen Zug 2. Ke1–f2?, diese Eröffnung wird manchmal die Wanderkönig-Eröffnung genannt. Sie wurde sogar schon bei den britischen Schachmeisterschaften 1999 bei einer für den Turnierausgang unwesentlichen Partie gespielt. Die Widerlegung von 1. f2–f3 ist jedoch nicht so einfach wie man denkt. Schwarz kann zwar einfach einen Vorteil realisieren, indem er das Zentrum besetzt und eine schnelle Figurenentwicklung anstrebt, jedoch ist es nicht selbstredend zu einem Gewinn zu verwerten. Die Barnes-Eröffnung kann zum Narrenmatt, 1. f2–f3 e7–e5 2. g2–g4?? Dd8–h4# führen. Neben 2. h2–h3?? Dd8–h4+ 3. g2–g3 Dh4xg3# ist dies jedoch der einzige Zug, der ein frühes Schachmatt ermöglicht, und nur durch gravierende Fehler des Weißen ermöglicht wird. Die Eröffnung ist nach Thomas Wilson Barnes (1825–1874), einem englischen Schachspieler benannt, der achtmal gegen Paul Morphy gewann, darunter mit einer Partie, bei der er auf 1. e2–e4 mit 1.... f7–f6 antwortete. Als Gedult-Eröffnung wurde sie nach dem Franzosen David Gedult (* 10. Mai 1897 in Polen; † 20. Mai 1981 in Paris) benannt.", "section_level": 2}, {"title": "Königsfianchetto.", "content": "Das Königsfianchetto wird mit dem Zug 1. g2–g3 eingeleitet, mit dem Ziel, den Königsläufer nach g2 zu fianchettieren. Meist geht die Eröffnung in Stellungen der Englischen Partie oder den Königsindischen Angriff über. Weiß kann sich auch gemäß der Pirc-Ufimzew-Verteidigung aufbauen, mit einem Mehrtempo.", "section_level": 2}, {"title": "Grobs Angriff.", "content": "Diese Eröffnung beginnt mit 1. g2–g4. Siehe Grobs Angriff.", "section_level": 2}, {"title": "Clemenz-Eröffnung.", "content": "Die Clemenz-Eröffnung wird mit dem Zug 1. h2–h3 eingeleitet. Sie ist nach dem estnischen Spieler Hermann Clemenz (1846–1908) benannt. Wie die Anderssen-Eröffnung, 1. a2–a3, ist 1. h2–h3 ein zeitraubender Zug. Er beansprucht keinerlei Zentralfelder für sich und hilft auch keiner Figur bei der Entwicklung. Der Zug bedeutet außerdem eine leichte Schwächung der Bauernstruktur am Königsflügel, obwohl die Schwächung nicht so schwerwiegend ist wie bei 1. g2–g4 (Grobs Angriff) oder 1. f2–f3 (Barnes-Eröffnung). Aus diesen Gründen ist es wohl einer der am seltensten gespielten zwanzig möglichen ersten Züge für Weiß. Schwarz hat viele spielbare Antworten, die gewöhnlichsten sind 1.... d7–d5 und 1.... e7–e5, womit das Zentrum besetzt wird. Schwarz kann sich allerdings keinen großen Vorteil erhoffen, da Weiß mit der Clemenz-Eröffnung praktisch nur den Anzugsvorteil verschenkt.", "section_level": 2}, {"title": "Desprez-Eröffnung.", "content": "Die Desprez- oder Kadas-Eröffnung ist durch den ersten Zug 1. h2–h4 charakterisiert. Die Eröffnung ist nach dem französischen Schachspieler Marcel Desprez bzw. nach dem ungarischen Schachspieler Gabor Kadas benannt. Wie 1. a2–a4, die Ware-Eröffnung, ist 1. h2–h4 ein unwichtiger Bauernzug, der nichts für den Kampf um die Zentralfelder und nichts für die Entwicklung tut. Die einzige Figur, die befreit wurde, ist der Königsturm, der jedoch zumeist für die kurze Rochade benötigt bzw. praktisch nie nach h3 entwickelt wird. Daher ist Weiß nahezu gezwungen, lang zu rochieren und gibt Schwarz somit die Möglichkeit, vom ersten Zug an sein Spiel auf einen Angriff auf die Stellung der langen Rochade auszurichten. Außerdem erzeugt 1. h2–h4 eine Schwächung auf dem Königsflügel. Aus diesen Gründen ist 1. h2–h4 einer der am seltensten gespielten ersten zwanzig möglichen Eröffnungszüge von Weiß. In der Regel antwortet Schwarz mit der Besetzung des Zentrums mit 1.... e7–e5 oder 1.... d7–d5, auch 1.... Sg8–f6 ist als gesunder Entwicklungszug möglich. Selten wird hier jedoch der Königsläufer mittels 1.... g7–g6 fianchettiert, da durch den nun möglichen Bauernhebel h4–h5, mit Öffnung der h-Linie, der weiße Eröffnungszug nunmehr gerechtfertigt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Springerzüge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Durkin-Eröffnung.", "content": "Die Durkin-Eröffnung, im Englischen auch bekannt als die Sodium-Attack, wird mit dem Zug 1. Sb1–a3 eingeleitet. Diese seltsame Entwicklung des Damenspringers tut wenig um den weißen Anzugsvorteil zu gebrauchen. Von a3 aus hat der Springer keinen Einfluss auf das Zentrum und keine Aktivität. Es ist wahrscheinlich, dass Weiß den Springer bald wieder zieht, um ihn vielleicht nach 2. c4 auf c2 oder nach Tausch auf c4 zu postieren. Wenn dies der weiße Plan ist, so ist es stärker 1. c4 zu ziehen, und damit die Englische Eröffnung zu spielen. So gesehen kann man den einzigen Sinn des Zuges darin sehen, von der Eröffnungstheorie abzuweichen. Die Eröffnung ist nach dem amerikanischen Schachspieler Robert Durkin benannt. Der Name „Natrium-Attacke“ ist eine ironische Bezeichnung dieser Eröffnung, die in der englischen Notation des Zuges 1. Sa3 begründet ist. Im Englischen wird dieser Zug 1. Na3 notiert, (N für kNight) und Na ist das chemische Symbol für das Element Natrium.", "section_level": 2}, {"title": "Sleipner-Eröffnung.", "content": "Die Sleipner-Eröffnung – benannt nach Sleipnir, dem achtbeinigen Pferd Odins – beginnt mit 1. Sb1–c3. Der Springerzug nach c3 ist ein sinnvoller Entwicklungszug in Richtung des Zentrums. Obwohl der Zug gut spielbar ist, ist er wenig populär. Zum einen legt sich der Anziehende mit der Springerentwicklung fest, bevor die Bauernstruktur im Zentrum geklärt ist. Zum anderen hat der Nachziehende eine freie Auswahl an Eröffnungszügen wie etwa 1.... e7–e5, 1.... d7–d5 oder 1.... c7–c5, so dass er den Charakter der Eröffnung wesentlich gestalten kann. Dennoch haben sich einige Spieler mit dem Zug intensiv beschäftigt und ihn vielfach erprobt, wie etwa der dänische Fernschach-Großmeister Ove Ekebjærg oder der niederländische Fernschach-Großmeister Dirk Daniel van Geet (* 1. März 1932). Nach 1. Sb1–c3 sind vielfältige Übergänge in andere bekannte Eröffnungen möglich. Nach 1.... e7–e5 2. e2–e4 erreicht man die Wiener Partie. Nach 1.... d7–d5 2. e2–e4 können verschiedene Halboffene Spiele wie die Caro-Kann-Verteidigung, die Aljechin-Verteidigung oder die Französische Verteidigung entstehen. Die Antwort 1.... c7–c5 erreicht nach 2. e2–e4 die Sizilianische Verteidigung. Einen zumeist eigenständigen Charakter haben dagegen die folgenden Varianten:", "section_level": 2}, {"title": "Andere Namen der Eröffnung.", "content": "Im anglo-amerikanischen Sprachraum trägt die Eröffnung zumeist den Namen \"Dunst Opening\" (nach dem New Yorker Schachmeister Ted A. Dunst); es kommen aber auch Bezeichnungen wie \"Heinrichsen Opening\", \"Baltic Opening\", \"van Geet’s Opening\", \"Sleipnir Opening\", \"Kotrč's Opening\", \"Meštrović Opening\" oder \"Queen’s Knight Opening\" vor.", "section_level": 3}, {"title": "Amar-Eröffnung.", "content": "Die Amar-Eröffnung oder Paris-Eröffnung beginnt mit dem Randspringerzug 1. Sg1–h3?!. Der Pariser Amateur \"Charles Amar\" spielte diese Eröffnung in den 1930er Jahren. Sie wurde vermutlich von Savielly Tartakower so genannt, der beide Namen für diese Eröffnung benutzte. Wie bei der Durkin-Eröffnung entwickelt Weiß bei dieser Eröffnung seinen Königsspringer auf ein Randfeld, und eine solche Entwicklung ist zumeist wenig empfehlenswert. (Wie schon Siegbert Tarrasch zu sagen pflegte: „Ein Springer am Rande bringt Kummer und Schande.“). Immerhin bereitet die Entwicklung des Königsspringers die kurze Rochade vor. Die meistgespielte schwarze Antwort ist 1.... d7–d5, dies beabsichtigt die Bauernstruktur am Königsflügel mit 2.... Lc8xh3 zu zerstören. Daher spielt Weiß auf 1.... d7–d5 meistens 2. g2–g3, um dies zu verhindern, worauf Schwarz jedoch nach 2.... e7–e5 das Zentrum besetzen kann. Hier gibt es eine Gambit-Variante dieser Eröffnung, die das \"Pariser Gambit\" genannt wird. Es ist jedoch sehr zweifelhaft, da nach seiner Zugfolge 1. Sg1–h3?! d7–d5 2. g2–g3 e7–e5 3. f2–f4?! Schwarz nicht nur das Zentrum, sondern nach 3.... Lc8xh3 4. Lf1xh3 e5xf4 5. 0–0 f4xg3 6. h2xg3 auch einen gesunden Mehrbauern besitzt (so gespielt zuerst in einer Partie Tartakower-Lilienthal, Paris 1933).", "section_level": 2}], "src_summary": "Bei den Unregelmäßigen Eröffnungen handelt es sich um wenig gespielte Eröffnungen beim Schachspiel. Die hier behandelten Eröffnungen zählen alle zu den geschlossenen Spielen. Die unregelmäßigen Eröffnungen sind somit alle die nicht beginnen mit 1. e2–e4 (offene und halboffene Spiele je nach schwarzer Antwort) und auch nicht mit 1. d2–d4 (Damenbauernspiel) oder 1. c2–c4 (Englische Eröffnung). Ursprünglich wurden damit namentlich nicht erfasste und theoretisch nicht aufgearbeitete Eröffnungen bezeichnet. Mit zunehmender Entwicklung der Eröffnungstheorie erlebt der Begriff eine entsprechende Einengung.", "tgt_summary": null, "id": 2352259} {"src_title": "William Greer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Meinel studierte von 1974 bis 1979 Mathematik und Informatik an der Humboldt-Universität Berlin, wurde dort 1981 zu Fragen der Komplexitätstheorie promoviert (Dr. rer. nat.) und habilitierte (Dr. sc. nat.) sich 1988 mit der Schrift \"Modified branching programs and their computational power\". Von 1992 bis 2004 war er Professor für Theoretische Konzepte und neue Anwendungen der Informatik an der Universität Trier. Von 1996 bis 2002 war er Gründungsdirektor des Instituts für Telematik e. V. in Trier, das sich unter Betreuung der Fraunhofer-Gesellschaft mit Fragestellungen aus dem Gebiet der Internet- und Web-Technologien befasste. Von 1995 bis 2007 gehörte er dem wissenschaftlichen Direktorium des Internationalen Begegnungs- und Forschungszentrums für Informatik Schloß Dagstuhl an. Von 2002 bis 2010 war er Gastprofessor und Senior Research Fellow an der Universität Luxemburg, er ist Honorarprofessor an der \"School of Computer Sciences\" an der Technischen Universität von Peking (Volksrepublik China), und Gastprofessor an den dan Universitäten von Shanghai und Dalian. Seit 2004 ist Meinel Institutsdirektor und Geschäftsführer des Hasso-Plattner-Instituts für Digital Engineering gGmbH (HPI) und Dekan der „Digital Engineering“-Fakultät an der Universität Potsdam. Er ist Mitglied von acatech, der nationalen deutschen Akademie der Technikwissenschaften, sowie Lehrer an der HPI-School-of-Design-Thinking.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Meinels Arbeitsschwerpunkt lagen zunächst in der theoretischen Informatik, und hier im Bereich Komplexitätstheorie und binäre Entscheidungsdiagramme. Später befasste er sich mit Internettechnologien, IT-Sicherheit sowie neuen Formen des Lehrens und Lernens im Internet, etwa Teleteaching und E-Learning mit tele-TASK und \"openHPI\". Danach forschte er zu Fragen der Information- und Internetsicherheit, z. B. dem hochsicheren Netzwerkschutz Lock-Keeper, dem Schutz vor unerwünschten und anstößigen Inhalten und der Sicherheit in Service-basierten Architekturen mit Anwendungen in der Telemedizin. Außerdem beschäftigt er sich wissenschaftlich mit Fragen des Wissensmanagements im Internet und neuen Formen des internetbasierten Lehrens und Lernens tele-TASK. Er leitet das HPI-Stanford Forschungsprogramm zum Design-Thinking und entwickelt Werkzeuge zur Remote-Kooperation verteilter Design-Teams. Die unter seiner Leitung entwickelte Online-Plattform \"openHPI.de\" bietet interaktive online Kurse, sogenannte MOOCs (Massive Open Online Course) zu Themen der Digitalisierungstechnologien. Mehr als 700.000 Lerner sind eingeschrieben (Stand Feb. 2020). openHPI bietet auch qualifizierte Zertifikate für die Durchführung von Online-Kursen an. Dabei wird über die Webcam die Identität der Kursteilnehmer verifiziert und Online-Lernangebote und Zertifizierungen bekommen Gewicht. Außerdem engagiert sich Christoph Meinel im Bereich der digitalen Bildung in den Schulen und steht bundesweiten Arbeitsgruppen vor, die Konzepte und sichere Arbeitsumgebungen für das Lernen der Zukunft entwickeln. Auf seine Initiative gehen die Projekte „Bildungscloud“ und „HPI Schul-Cloud“ zurück, die einen niedrigschwelligen Einstieg zu digitalen Bildungsangeboten liefern und die Nutzung digitaler Bildungsangebote im deutschen Bildungssektor und in deutschen Schulen datensschutzkonform ermöglichen. Die inzwischen vom BMBF geförderte und unter seine Leitung entwickelte HPI Schul-Cloud bietet Lehrern und Schülern eine datenschutzkonforme digitale Lernumgebung, in der sie ihre Text, Präsentationen und Daten sicher speichern und austauschen und im Unterricht pseudonymisiert auf Lernsoftware verschiedener Anbieter zugreifen können. Die HPI Schul-CLoud ist an mehr als 300 Schulen (Stand Febr. 2020) in verschiedenen Bundesländern im Einsatz Meinel ist Inhaber verschiedener internationaler Patente (zum Beispiel Lock-Keeper) und hat das Teleteaching-Systems tele-TASK und das Online-Kollaborationstools Tele-Board entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Herausgeber.", "content": "Meinel ist Initiator und verantwortlich für die Online-Lernplattform \"openHPI\". Er ist Herausgeber der Buchreihe \"Understanding Innovation\" des Springer-Verlags sowie des wissenschaftlichen E-Journals \"ECDTR - Electronic Colloquium on Design Thinking Research.\" Meinel war Mitbegründer und Entwickler des \"ECCC - Electronic Colloquium on Computational Complexity\" und war bis 2016 Herausgeber des Online-Journals zu Komplexitätstheorie.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftsorganisation.", "content": "Meinel leitet das Steering Committee des HPI Future SOC Labs, ist Chairman des German IPv6-Councils, Vorstandsmitglied im MINT-EC Verein und ist Mitglied im Security Advisory Board von SAP. Er war mit Hasso Plattner Gastgeber des \"1. Nationalen IT-Gipfels\" (HPI, Potsdam, 2006) der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und ist mit Larry Leifer von der Stanford University Initiator und Programmdirektor des 2008 gestarteten HPI-Stanford Design Thinking Research Programs. 2019 wurde Christoph Meinel in die \"New Internet IPv6 Hall of Fame\" aufgenommen. Damit wurde sein über Jahrzehnte andauerndes Engagement bei der Entwicklung und Verbreitung des neuen IPv6-Internetprotokollstandards gewürdigt.", "section_level": 1}, {"title": "Meinel zum Kreditwürdigkeits-bezogenen Data-Mining im Zusammenhang mit einer ehemals geplanten Kooperation mit der Schufa.", "content": "Nach öffentlicher Kritik gab das von Meinel geleitete Hasso-Plattner-Institut 2012 den Plan auf, im Auftrag der Schufa zu erforschen, welche Informationen aus dem Internet Aussagen über die Kreditwürdigkeit von Personen zulassen. Meinel verteidigte das Projekt des Data-Minings, da es wichtig sei, zu erforschen, welche Aussagekraft öffentlich zugängliche Daten haben, wenn Unternehmen diese unkritisch einsammeln würden und Rückschlüsse z. B. zu Überschuldung zögen. Er machte darauf aufmerksam, dass Technik immer bivalent eingesetzt werden kann und es die Aufgabe der Wissenschaft sei, das Technisch-Mögliche zu hinterfragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christoph Meinel (* 14. April 1954 in Meißen) ist ein deutscher Informatiker und Professor für Internet-Technologien und Systeme der Universität Potsdam. 2019 wurde er in die „New Internet IPv6 Hall of Fame“ berufen.", "tgt_summary": null, "id": 1767191} {"src_title": "Fußball in San Marino", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "DJ-Mixer haben ähnliche Aufgaben und Funktionen wie ein Mischpult, nur dass sie den Bedürfnissen der DJs (Disk Jockeys) angepasst sind. DJ-Mixer sind in der Regel sehr robust. Mit Hilfe von diversen Potentiometern können verschiedene Audiosignale zu einer Signalsumme (häufig als \"Master-Signal\" bezeichnet) zusammengeführt werden. Je nach Ausstattung des Gerätes ist es möglich, die Einzelsignale vor der Summierung im Frequenzspektrum zu bearbeiten. DJ-Mixer arbeiten mit Zwei- oder Mehrkanal-Stereotechnik, die sich individuell anpassen lässt. Weit verbreitet sind mittlerweile auch DJ-Controller als Komplettsysteme, in welche ein Mixer enthalten ist. Manche Controller erlauben auch den zusätzlichen Anschluss externer Soundquellen an den integrierten Mixer.", "section_level": 1}, {"title": "Parameter.", "content": "Im folgenden Abschnitt werden die wichtigsten Parameter des DJ-Mixers vorgestellt. Da es viele Hersteller in dem Bereich der DJ-Mixer gibt, gibt es auch viele verschiedene Bezeichnungen der Funktionen. Die hier besprochenen sind die am häufigsten gebrauchten; abweichende Bezeichnungen lassen sich herleiten. Aufgrund der Fülle an verschiedenen Mixern beschreibt diese Liste nur die Standardfunktionen.", "section_level": 1}, {"title": "Trim/Level/Gain.", "content": "Dieser Regler bringt das Signal auf einen optimalen Arbeitspegel. Durch korrekte Anpassung der eingehenden Signale an den Arbeitspegel des Mixers können Verzerrungen (durch zu hohen Signalpegel) und Rauschen (durch zu geringen Signalpegel) minimiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Linefader.", "content": "Der Linefader macht die Einzelsignale lauter bzw. leiser. Meistens weist er einen Faderweg von 45 mm bis 100 mm auf. Mit ihm lassen sich sowohl langsame Fades als auch schnelle Breakes verwirklichen. Auch für einige Scratchtechniken wird er eingesetzt. Im Bereich der Housemusik werden auch DJ-Mixer eingesetzt, die anstelle der Linefader große als Rotary oder Dial Fader bezeichnete Drehregler aufweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Crossfader.", "content": "Der wohl bedeutendste Unterschied zum Mischpult ist der Crossfader. Dieser kann zwei oder mehrere Kanäle überblenden, ohne dass man die Linefader benutzen muss. Der Crossfader ist eine von DJs häufig benutzte Funktion. Gerade im Battlebereich kommt ihm eine besondere Bedeutung zu. Mit einem Crossfader kann man z. B. Tracks ineinanderspielen. Da der Crossfader der am meisten bewegte Fader des Mischpultes ist, wird er häufig in höherer Qualität ausgeführt als die Linefader.", "section_level": 2}, {"title": "C.F.-Curve.", "content": "Die C.F.-Curve ist nicht in allen DJ-Mixern einstellbar. Sie definiert die Strecke, die der Crossfader (C.F.) braucht, um ein Signal voll einzublenden. Ein geringer Curvewert lässt den aktiven Faderweg auf ein Minimum schrumpfen. Damit lassen sich Übergänge in einem Bruchteil einer Sekunde verwirklichen. Diese Funktion ist für das Scratchen wichtig.", "section_level": 2}, {"title": "EQ.", "content": "Der Equalizer (EQ) besteht beim DJ-Mixer meist aus einem dreibandigen Filter, der sich in der Regel breitbandig verhält. Das bedeutet bei diesen Mixern, dass es meist für Höhen, Mitten und Bässe jeweils ein Dreh-Potentiometer gibt, der es ermöglicht, die Lautstärke des jeweiligen Frequenzbereiches zu ändern.", "section_level": 2}, {"title": "Killswitch.", "content": "Einige Mixermodelle verfügen über eine Killswitch-Taste bzw. einen Killswitch-Schalter. Diese Funktion entfernt alle Frequenzen des jeweiligen Frequenzbandes sofort. Diese Funktion wird hauptsächlich bei elektronischer Musik verwendet. Die Ausblendung des jeweiligen Frequenzbandes erfolgt mit einem steilwandigen Filter. Die Flankensteilheit beträgt dabei mindestens 12 dB pro Oktave.", "section_level": 2}, {"title": "Pan.", "content": "Das Panorama-Potentiometer erlaubt dem DJ eine Anpassung der Signale im Stereoverhältnis. L bedeutet links und R steht für rechts. Man kann das Audiosignal damit auf L oder R herunterregeln, ohne den anderen Kanal zu verändern. Einige Mixer der Firma Vestax begrenzten das Panning auf die Mitten und Höhen und ließen die Bassfrequenzen unangetastet. Mixer mit Effektsektion haben meist einen automatisch ablaufenden Pan-Effekt, der sich z. B. bei den Mixern der Pioneer-DJM-Serie ab Modell 500 beatgenau einstellen lässt.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatzgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Clubmixer.", "content": "Clubmixer sind häufig fest in gastronomischen Betrieben eingebaut und benötigen deshalb eine Vielzahl an Kanälen, damit lästiges Umstecken von Kabeln nicht erforderlich ist. Sie besitzen meist mindestens vier Kanäle und einen Crossfader, der sich den einzelnen Kanälen zuweisen lässt. Auch ein Mikrofoneingang für Ansagen und kleine Performancekünste ist in den Clubmixern ein Standard. Auch hinsichtlich Robustheit und Klangqualität müssen diese für den Clubeinsatz geeignet sein. Manche Modelle weisen eine Breite von 19\" auf, um sie in ein Rack einbauen zu können. Neben den oben beschriebenen Standardfunktionen besitzen Clubmixer oft weitere technische Merkmale, wie beispielsweise eine Effektsektion, die es dem DJ erlaubt, seinen Mix mit Hall, Delay oder Choruseffekten etc. zu verzieren. In einigen Mixern sind sogar ganze Sampler integriert, die Loopsampling unterstützen. Weit verbreitete Clubmixer sind die DJM Serie von Pioneer (DJM-500 bzw. seine Nachfolger) und der XONE:92 von Allen & Heath, ein bekannter 19\" Mixer ist die MX180 Serie von Rodec.", "section_level": 2}, {"title": "Battlemixer.", "content": "Battlemixer unterscheiden sich hauptsächlich in der Ausstattung von den Clubmixern. Sie sind besonders schmal, damit man die Plattenspieler möglichst nah zusammen aufbauen kann und so den Weg, den die Hände von Platte zum Fader nehmen müssen, minimiert. Sie sind somit den speziellen Anforderungen eines Battles angepasst. Man kann generell sagen, dass Battlemixer weniger Funktionen haben als Clubmixer, da sie zum Scratchen und zum Juggling entworfen sind, und sich deshalb auf die nötigste Ausstattung beschränken. Neben den zwei Kanälen, die ein Battlemixer aufweist, sind viele Hersteller dazu übergegangen, noch einen Sessioneingang in die Geräte zu integrieren, der dazu dient, zwei Battlemixer miteinander zu kombinieren. Battlemixer sind extrem robust, und ihr Design ist schnell überschaubar. Die Fader sind sehr leichtläufig und haltbar, in ihnen liegen auch die größten qualitativen Unterschiede unter den Battlemixern. Fast alle Bauteile des Mixers sind austauschbar und werden von den Herstellern separat angeboten. Ein typischer Battlemixer ist der PMC-07 Pro von Vestax.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein DJ-Mixer ist ein spezielles Mischpult für DJs. Die prägnantesten Unterschiede eines DJ-Mixers zu den meisten Audio-Mischpulten für den PA-Bereich sind das Vorhandensein eines Crossfaders, die Beschränkung auf Line-Signale (weniger oder gänzlich fehlende Mikrofonvorverstärker) sowie die einfachere Ausstattung mit Filtern in den Kanalzügen.", "tgt_summary": null, "id": 2219803} {"src_title": "Terry Gordy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der Kreuzschule ist eng mit der der Kreuzkirche verknüpft. Deren Vorläufer war eine auf diesen Namen geweihte „Nikolaikirche“. In dieser Zeit des Hochmittelalters bekam Bildung einen neuen Stellenwert. Schulen wurden häufig an Stadtkirchen angeschlossen. Für die Unterweisung unter anderem in Theologie war ein Schulmeister verantwortlich, wie er für die Stadt seit 1300 belegt ist. Die Kirche besaß außerdem eine Reliquie mit einem Splitter vom Kreuz Christi und wurde wegen der hohen Bedeutung der katholischen Kreuzverehrung im Jahre 1319 als \"ecclesia sanctae crucis\" (Kreuzkirche) erwähnt. Mit ihr wurde auch die 1371 erstmals urkundlich erwähnte städtische Schule etabliert. 1393 wurde das erste Schulgebäude an der Südseite der Kreuzkirche eröffnet. Durch die enge Verbindung von Stadt und nunmehriger \"Kreuzkirche\" wurde sukzessive der Begriff \"Kreuzschule\" für den eigentlich städtischen Schulbau geläufig. Erst 1866 entstand ein deutlich geräumigerer Neubau am Georgplatz. Dieses Gebäude fiel 1945 den Zerstörungen während der Luftangriffe auf Dresden zum Opfer. Seither befindet sich die Schule in dem Gebäude des ehemaligen Freimaurerinstituts in der Eisenacher Straße im Stadtteil Striesen. Die Schule war eine von neun Schulen der DDR, die altsprachlichen Unterricht anboten (Latein und Altgriechisch). Von 2007 bis 2009 wurde es einer Generalsanierung unterzogen, sodass der Schulbetrieb vorübergehend im ehemaligen \"Erich-Wustmann-Gymnasium\" in Dresden-Prohlis stattfand. Die Wiedereinweihung fand am 10. August 2009 durch Landesbischof Jochen Bohl statt. Am 16. Juli 1882 gründeten 7 ehemalige Schüler der Kreuzschule auf der Rudelsburg den „Litterarischen Abend zu Leipzig“, ein studentischer Stammtisch während des gemeinsamen Studiums in Leipzig. Wie für studentische Zusammenschlüsse jener Jahre üblich, wählten die Gründer Farben für ihren Stammtisch. In Erinnerung an die Kreuzschule war dies hellblau-silber-hellblau, was jedoch aufgrund von Einwänden einer älteren Studentenverbindung in hellblau-silber-dunkelblau abgewandelt werden musste. Der „Litterarische Abend“ entwickelte sich zu einer akademischen Turnerschaft, die noch heute als \"Leipziger Turnerschaft Fridericiana zu Mannheim/Heidelberg im Coburger Convent\" die Dresdner Tradition fortführt. Den Wappenschild Fridericianas ziert rechts oben noch heute ein silbernes Kreuz auf hellblauem Grund.", "section_level": 1}, {"title": "Schulprofil.", "content": "Alle Schüler lernen Englisch ab der 5. Klasse. Ebenso kann seit dem Schuljahr 2010/2011 ab der 5. Klasse zwischen Latein und Französisch als zweite Fremdsprache gewählt werden. Als dritte Fremdsprache kann zusätzlich noch Griechisch erlernt werden. Ab der 8. Klasse können sich alle Schüler zwischen einem künstlerischen, naturwissenschaftlichen, sprachlichen oder geistes- und sozialwissenschaftlichen Profil entscheiden. Trotz des evangelischen Trägers können auch Schüler anderer Konfessionen oder nicht konfessionelle Schüler die Schule besuchen. Jedoch ist für alle Schüler die Teilnahme am Religionsunterricht verpflichtend. Das Fach Ethik wird nicht angeboten. Mitglieder des Kreuzchors werden in der 5.–7. Klasse separat unterrichtet, um die Doppelbelastung durch Chor und Schule sowie Unterrichtsausfälle durch Proben und Tourneen auszugleichen. Bereits ab der 3. Klasse können Jungen bei entsprechender Eignung in eine Vorbereitungsklasse des Kreuzchores aufgenommen werden, die der 63. Grundschule zugeordnet ist. Die Schüler nehmen regelmäßig an Gottesdiensten (in der Kreuzkirche oder in benachbarten Gotteshäusern) und an Andachten in der Schule sowie Projekt- und Besinnungstagen mit religiösem Hintergrund teil und unterstützen karitative Projekte.", "section_level": 1}, {"title": "Schulgeld.", "content": "Als Schule in freier Trägerschaft erhebt das Kreuzgymnasium Schulgeld. Zusätzlich wird ein Beitrag von den Eltern in Form des „Kultureuro“ erbracht, welcher der Unterstützung besonderer Aktivitäten und Vorhaben dient.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Evangelische Kreuzgymnasium (auch bekannt unter seinem lateinischen Namen \"schola crucis\") ist die älteste noch bestehende Schule in Dresden und eine der ältesten in Deutschland. Erstmals im Jahr 1300 wurde ein Schulmeister (\"Cunradus rector puerorum\") erwähnt. Sie war eine Pfarrschule, die ab Ende des 14. Jahrhunderts in die Hoheit der Stadt überging und 1413 die erste Schulordnung Dresdens erhielt. Ausgebildet wurden in ihr die Sänger der \"capella sanctae crucis\" (Kreuzkirche), dem heutigen Dresdner Kreuzchor. ", "tgt_summary": null, "id": 1368124} {"src_title": "Elmer Gantry (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Fridolin Ambongo Besungu trat am 12. November 1980 in den Orden der Kapuziner ein und legte am 4. Oktober 1986 seine Ewigen Gelübde ab. Er studierte in seiner Heimat und in Rom, wo er akademische Grade im Fach Moraltheologie an der Accademia Alfonsiana erwarb. Im Jahr 1988 empfing er das Sakrament der Priesterweihe. Danach hatte er folgende Ämter inne: Pfarrer, Professor an der katholischen Fakultät in Kinshasa, Ordensoberer und Vizeprovinzial der kongolesischen Kapuzinerprovinz, Vorsitzender der ASUMA und der CONCAU (Regionale Zusammenschlüsse der Kapuziner in Afrika) und des Komitees „Cri du Pauvre“ der Kapuziner in Rom. Er wurde am 22. November 2004 von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Bokungu-Ikela ernannt. Die Bischofsweihe empfing er am 6. März 2005 durch den Erzbischof von Mbandaka-Bikoro, Joseph Kumuondala Mbimba. Mitkonsekratoren waren der Apostolische Nuntius in der Demokratischen Republik Kongo, Erzbischof Giovanni d’Aniello, und der Erzbischof von Kinshasa, Frédéric Kardinal Etsou-Nzabi-Bamungwabi. Vom 30. Oktober 2008 bis zum 9. August 2015 war er während der Sedisvakanz Apostolischer Administrator des Bistums Kole. Am 5. März 2016 wurde er zum Apostolischen Administrator \"sede plena\" des Erzbistums Mbandaka-Bikoro ernannt. Durch den Tod des Erzbischofs nur einen Tag später wurde er zum Administrator \"sede vacante\". Papst Franziskus ernannte ihn am 12. November 2016 zum Erzbischof von Mbandaka-Bikoro. Für die Dauer der Sedisvakanz wurde er zum Apostolischen Administrator von Bokungu-Ikela berufen. Die Amtseinführung fand am 11. Dezember desselben Jahres statt. Am 6. Februar 2018 ernannte ihn Papst Franziskus zum Koadjutorerzbischof von Kinshasa. Mit dem altersbedingten Rücktritt Laurent Monsengwo Kardinal Pasinyas am 1. November desselben Jahres folgte er diesem als Erzbischof von Kinshasa nach. Die feierliche Amtseinführung fand am 25. November desselben Jahres statt. Das Erzbistum Mbandaka-Bikoro verwaltete er bis zur Amtseinführung seines Nachfolgers am 26. Januar 2020 als Apostolischer Administrator. Am 1. September 2019 gab Papst Franziskus bekannt, ihn im Konsistorium vom 5. Oktober 2019 als Kardinalpriester in das Kardinalskollegium aufnehmen zu wollen. Bei der Kardinalskreierung wies ihm der Papst am 5. Oktober 2019 die Titelkirche San Gabriele Arcangelo all’Acqua Traversa zu. Am 21. Februar 2020 ernannte ihn Papst Franziskus zum Mitglied der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fridolin Ambongo Kardinal Besungu OFMCap (* 24. Januar 1960 in Boto, Belgisch-Kongo) ist ein kongolesischer Ordensgeistlicher und römisch-katholischer Erzbischof von Kinshasa.", "tgt_summary": null, "id": 2015464} {"src_title": "Auswechslung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Metz-Tessy liegt auf, etwa 5 km nordnordwestlich der Stadt Annecy (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am nördlichen Rand des Beckens von Annecy im Alpenvorland, am Südostfuss der Höhen der Montagne de Mandallaz, im Genevois. Metz-Tessy besteht aus den beiden nahe beieinander gelegenen Ortsteilen Metz und Tessy. Weitere Nachbarorte sind Pringy im Norden, Annecy-le-Vieux im Osten, Meythet im Süden sowie Épagny im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet von Metz-Tessy war bereits während der Römerzeit besiedelt. Metz wird im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Die erste schriftliche Nennung von Tessy datiert von 1392. Dieser Ortsname geht auf den Geschlechtsnamen \"Tessius\" zurück und bedeutet so viel wie \"Landgut des Tessius\". Im 19. Jahrhundert fusionierten die beiden vorher selbständigen Gemeinden, wobei zunächst der Name Metz beibehalten wurde. Erst im Jahr 1935 wurde der heutige Doppelname Metz-Tessy eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Dorfkirche von Tessy wurde im Stil der Neugotik errichtet. Von den profanen Bauwerken ist das Château de Metz zu erwähnen.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Seit Beginn der 1970er Jahre wurde dank der Nähe zu Annecy eine markante Bevölkerungszunahme verzeichnet, und die Einwohnerzahl hat sich fast vervierfacht. Außerhalb des alten Ortskerns wurden zahlreiche Einfamilienhäuser errichtet. Das Siedlungsgebiet ist heute beinahe lückenlos mit demjenigen von Épagny zusammengewachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Metz-Tessy war lange Zeit ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Im Verlauf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgte die rasche Entwicklung zu einer Vorortsgemeinde von Annecy. In den letzten Jahrzehnten wurden in der Nähe der Hauptverkehrsachsen größere Gewerbezonen gebaut. Hier ließen sich Dienstleistungsbetriebe, Einkaufsgeschäfte sowie Unternehmen der Verpackungs- und Möbelindustrie nieder. Die Ortschaft ist verkehrsmäßig sehr gut erschlossen. Sie liegt nahe der Hauptstraße N201, die von Annecy nach Saint-Julien-en-Genevois und nach Genf führt. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Épagny und Meythet. Der nächste Anschluss an die Autobahn A41 befindet sich in einer Entfernung von rund 2 km. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde in der Ebene südlich des Dorfes der Flughafen Annecy-Meythet erbaut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Metz-Tessy ist eine ehemalige französische Gemeinde mit zuletzt 3.051 Einwohnern (Stand 2013) im Département Haute-Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehörte zum Arrondissement Annecy und zum Kanton Annecy-le-Vieux. ", "tgt_summary": null, "id": 1369759} {"src_title": "Karl Ludwig Schweisfurth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der 21-jährige Student Alan Parker versucht sich an Halloween im Jahr 1969 das Leben zu nehmen und wird von Ärzten gerettet. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wird er von seiner Freundin verlassen. Ständig wird Alan von Todesvisionen heimgesucht. Er erfährt, dass seine Mutter nach einem Schlaganfall dem Tod nahe ist, und beschließt, statt mit seinen Freunden zum John-Lennon-Konzert nach Toronto zu fahren, in seine Heimat zu seiner Mutter zu trampen, um sie im Krankenhaus zu besuchen. Als er in den Wagen von George Staub einsteigt, beginnt Alans Höllentrip. George rast wie verrückt, nimmt keine Rücksicht und scheint alles über Alan zu wissen. Es stellt sich heraus, dass George bereits tot ist. Er führt Alan zurück in seine Erinnerungen und in seine Kindheit. Dabei steht „The Bullet“, eine Achterbahn die Alan sich nie getraut hat zu fahren, im Vordergrund. Alan muss schließlich die denkbar schwerste Entscheidung seines Lebens fällen. George sagt, er wird einen Menschen mit in den Tod nehmen. Die Entscheidung liegt bei Alan, ob dies seine Mutter oder er selbst sein wird. Alan ringt lange mit sich und entscheidet sich letztlich für sein Leben und damit den Tod seiner Mutter. Als Alan im Krankenhaus ankommt, wird ihm mitgeteilt, dass sich seine Mutter auf dem Weg der Besserung befinde. Tatsächlich erholt sie sich von dem Schlaganfall, wird aus dem Krankenhaus entlassen und verbringt noch drei Jahre mit ihrem Sohn zusammen, bevor sie stirbt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde in Calgary und Vancouver in Kanada gedreht. Die Dreharbeiten begannen am 11. November 2003. Das Budget des Films belief sich auf geschätzte fünf Millionen US-Dollar. Am 15. Oktober 2004 feierte er seine Premiere in den USA. Am Eröffnungswochenende spielte er in den USA rund 100.000 US-Dollar ein. In Europa war der Film erstmals am 3. Februar 2005 in Portugal in den Kinos zu sehen, während er in den meisten anderen europäischen Staaten als Direct-to-Video-Produktion auf DVD erschien. Die Kurzgeschichte, auf der der Film basiert, sorgte im Jahre 2000 für Aufsehen, da Stephen King sie vorab im Internet als kostenloses E-Book zum Download anbot. Mehr als 700.000 Internetnutzer nahmen dieses Angebot wahr. Im Nachhinein allerdings beklagte sich King im Vorwort zur Kurzgeschichtensammlung \"Im Kabinett des Todes\" darüber, dass die meisten Leser sich nur für die Art und Weise der Veröffentlichung und nicht für die Geschichte selbst interessierten. In Stephen Kings Kurzgeschichte fährt George Staub einen Ford Mustang. Als Hommage an Stephen Kings Werk Christine, die die Liebe und Abhängigkeit eines Schülers zu seinem Auto, einem rot lackierten 1958er Plymouth Fury mit weißem Top, erzählt, wurde der Ford Mustang durch einen 1960er Plymouth Fury mit identischer Lackierung ersetzt. Im Film erzählt Alans Mutter ihrem Sohn, dass sein Vater von einem Auto überfahren wurde, während er mit seinem Reservekanister auf dem Weg zu einer Tankstelle war. Tatsächlich ist Stephen King am 19. Juni 1999 von einem Fahrzeug angefahren und beinahe getötet worden, als er die Route 5 in Lowell in Maine entlang lief.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das \"Lexikon des internationalen Films\" urteilte, „die nachlässige Ausstattung“ des Films würde „durch ordentliche schauspielerische Leistungen und gutes Timing aufgewogen“.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Jonathan Jackson erhielt 2005 eine Nominierung für den Saturn Award als Bester Nachwuchsdarsteller.", "section_level": 1}], "src_summary": "Riding the Bullet ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 2004, der auf der Erzählung \"Achterbahn\" (engl. \"Riding The Bullet\") aus der Kurzgeschichtensammlung \"Im Kabinett des Todes\" von Stephen King basiert. Mick Garris führte Regie, schrieb das Drehbuch und produzierte den Film.", "tgt_summary": null, "id": 896366} {"src_title": "Otto Koischwitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Gerry Weber International AG geht auf die am 1. März 1973 in Halle (Westf.) von Gerhard Weber und Udo Hardieck gegründete Hatex KG zurück. Zunächst produzierte und vertrieb das Unternehmen Damenhosen, rasch wurde das Sortiment im Bereich Damenmode ausgebaut. In den Folgejahren wurden Teile der Produktion an Auftragnehmer ins Ausland vergeben (sogenannte Zwischenmeister). 1986 wurde der Markenname „Gerry Weber“ (nach dem Firmengründer Gerhard Weber) weltweit geschützt und erlangte durch das Sponsoring von Steffi Graf rasch Bekanntheit. Im Jahr 1989 erfolgte der Börsengang und die Umbenennung in Gerry Weber International AG. Ebenfalls 1989 kam als weitere Modelinie die \"Taifun-Collection\" hinzu, 1994 folgte die \"Samoon-Collection\" für Damen mit Anschlussgrößen; die Produktion wurde zunehmend ins Ausland verlagert. Ab dem Jahr 2000 vergab das Unternehmen auch Lizenzen unter dem Label Gerry Weber (Schuhe, Brillen, Düfte, Taschen, Schmuck). 2006 wurde eine Herren-Kollektion unter dem Markennamen \"Gerry Weber Men\" geschaffen, die zunächst als Lizenz vergeben, ab 2008 eigengefertigt und 2009 vom Markt genommen wurde. Im Januar 2015 wurde bekannt, dass Ralf Weber, Sohn des Unternehmensgründers, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens werde. Im Februar 2015 übernahm Gerry Weber nach Zustimmung des Kartellamtes, das Modeunternehmen Hallhuber. 2016 schloss das Unternehmen aus finanziellen Gründen 103 Filialen, davon zwei Drittel im Inland. Im Dezember 2016 wurde bekannt, dass das Unternehmen außerdem eine große Immobilie in Düsseldorf veräußert habe. Im Sommer 2016 startete Gerry Weber eine neue Damenmodemarke mit Namen \"„talkabout“\". Diese wird nicht in den konzerneigenen Geschäften verkauft, sondern über ausgewählte Partner. Am 25. Januar 2019 stellte die Muttergesellschaft Gerry Weber International AG mit rund 580 Mitarbeitern beim Amtsgericht Bielefeld den Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung. Von dem Insolvenzantrag war zunächst ausschließlich die Muttergesellschaft Gerry Weber International AG mit rund 580 Mitarbeitern betroffen. Nicht betroffen waren demnach Tochtergesellschaften wie beispielsweise Hallhuber. Am 8. Februar 2019 wurde mitgeteilt, dass die Gerry Weber Retail GmbH ebenfalls Insolvenzantrag gestellt hat. Somit ist Hallhuber doch betroffen. Für Hallhuber konnte aber eine Brückenfinanzierung durch einen Investor erreicht werden, der auch eine Kaufoption bekam. In einem Interview mit dem Spiegel sagte Unternehmensgründer Gerhard Weber im Frühjahr 2019, der Bau eines Logistikzentrums, das 2015 in Künsebeck in Betrieb ging, sei zu groß und zu teuer gewesen. Im April 2019 wurde die Schließung von 120 Gerry-Weber-Läden in Deutschland bis Ende 2021 im Rahmen der Restrukturierung des Unternehmens bekannt. Im August 2019 legte Gerry Weber einen Insolvenzplan vor, über den die Gläubiger am 18. September 2019 abstimmen sollen. Die Altaktionäre wurden in der Phase aus dem Unternehmen entfernt, Filialen und Stellen wurden abgebaut, die Finanzinvestoren Robus, Whitebox und J.P. Morgan finanzierten das laufende Geschäft. Das Amtsgericht Bielefeld hob das Insolvenzverfahren nach Konzernangaben zum 1. Januar 2020 auf. Im Juni 2020 stimmten die Insolvenzgläubiger mehrheitlich zu, 35 Prozent ihrer Forderungen bis Ende 2023 zu stunden.", "section_level": 1}, {"title": "Börsennotierung.", "content": "Die Aktie des Unternehmens war bis zum 28. Juni 2011 im SDAX der Deutschen Börse notiert. Seit dem 29. Juni 2011 wurde das Unternehmen im MDAX gelistet und ersetzte dort die Aktie des Unternehmens Tognum. Nach einem starken Kurseinbruch aufgrund von Gewinnwarnungen stieg die Aktie am 21. September 2015 wieder in den SDAX ab und musste diesen schließlich am 19. März 2018 verlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmensdaten.", "content": "Die Marke Gerry Weber wird weltweit bei mehr als 6.000 Fachhändlern angeboten. Darüber hinaus sind die in Eigenregie und von Franchise Partnern betriebenen Houses of Gerry Weber und Mono-Label Stores maßgebliche Vertriebskanäle. Produziert wird die Kleidung in Ost- und Südeuropa, der Türkei und Asien. Deutschland ist der wichtigste Absatzmarkt mit einem Anteil am Konzernumsatz von 62,8 %. Ein Anteil von 37,2 % entfällt auf die ausländischen Märkte, dabei wurden 27,1 % innerhalb der Europäischen Union (ohne Deutschland) und 10,1 % außerhalb der EU generiert. Die Logistik erfolgt größtenteils über ein Ende 2015 fertiggestelltes, vollautomatisiertes Logistikzentrum. Die Umschlagkapazität gibt das Unternehmen mit bis zu 30 Millionen Artikeln im Jahr an, mit einer Erweiterungsmöglichkeit auf bis zu 37 Millionen.", "section_level": 1}, {"title": "Sponsoring.", "content": "Bekannt ist das Unternehmen auch durch das im Gerry-Weber-Stadion ausgetragene ATP-Rasen-Tennisturnier Gerry Weber Open und die Sponsorenaktivitäten beim benachbarten Fußballbundesligisten Arminia Bielefeld (Trikot-Sponsor 1996/97 und 1997/98) sowie des Handballbundesligisten TBV Lemgo.", "section_level": 1}, {"title": "Datenschutz.", "content": "Das Unternehmen stattet seit Januar 2011 alle in die Läden gelieferten Artikel mit einem RFID-Chip aus. Auf dem RFID-Chip ist der Elektronische Produktcode (EPC) als Zusammenfassung des vom Barcode bekannten EAN-Code, sowie einer Seriennummer der Bekleidungsstückes, gespeichert. Dieser Chip befindet sich bei der Mehrzahl der Teile im Pflegeetikett, welches meist in der linken unteren Seitennaht eingebracht ist. Auf dem Pflegeetikett ist ein englischsprachiger Hinweis auf die RFID-Technik vorhanden: „RFID inside. Remove before wearing“, übersetzt „Enthält RFID. Vor dem Tragen entfernen“. Für den Einsatz der RFID-Technik erhielt das Unternehmen den ECR-Award 2010 sowie den Retail Technology Award und gewann bei der RFID Journal LIVE! 2011 Konferenz einen Preis für die „beste RFID-Implemetierung“. Gerry Weber geriet 2012 in negative Schlagzeilen, nachdem bekannt wurde, dass Kleidung der Firma auch nach dem Verkauf noch mit RFID-Chips ausgestattet ist. In einem Feldversuch von FoeBuD zeigte sich, dass die weltweit eindeutigen Seriennummern der Chips aus einer Entfernung von bis zu 8 Metern berührungslos auslesbar sind. Der Nummerncode ist nach Unternehmensangaben in einer Datenbank hinterlegt. Die öffentliche Debatte der RFID-Praxis von Gerry Weber bewirkte, dass das Unternehmen Stellung bezog. So konstatiert Gerry Weber, dass einzelne gekaufte Kleidungsstücke über die auf dem RFID-Chip gespeicherten Daten nicht dem jeweiligen Käufer zuzuordnen seien. Zugleich weist das Unternehmen darauf hin, dass die Etiketten beim Kauf auf Wunsch noch an der Kasse entfernt werden können. Für die Kundschaft legte das Unternehmen außerdem ein Informationsblatt zu dem Thema an, das im Internet zu finden ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gerry Weber International AG ist ein börsennotiertes deutsches Unternehmen der Modeindustrie (Damenoberbekleidung) mit Sitz in Halle (Westf.). Vorstandssprecher ist Johannes Ehling. ", "tgt_summary": null, "id": 1554967} {"src_title": "Nicholas Throckmorton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Balduin Hoyoul war der Sohn des Lütticher Bürgers Marcus Hoyoul und trat im Jahr 1561 im Alter von etwa 13 Jahren als Diskant-Sänger in den Chor der Stuttgarter Hofkapelle unter Ludwig Dasers Leitung ein. Als 1563 der Stimmbruch eingetreten war, konnte er noch ein Jahr als Altist und Komponist wirken, wurde dann aber für zwei Jahre als Schüler zu Orlando di Lasso nach München geschickt (1564/65). Lasso schreibt später in einem Brief an Kurfürst August von Sachsen: „Es ist auch bei dem Hertzoge zu Wirtenbergk ein Jung[er] Mann, der ist mei Discipel gewesen, ist im stiefft Lüttich daheim, hatt des Wirtenbergischen Capellmeisters tochter Zum Weybe, Und heisset mit nahmen Balduinus Hoyeux, ein Zimlicher Componist, und weill er jungk ist, kan er von tag zu tag besser werden“; dies als Empfehlung für die Nachfolge des sächsischen Hofkapellmeisters, an zweiter Stelle nach Jakob Regnart. Nach seinen Studien bei dem berühmten Meister kehrte Hoyoul wieder an die Hofkapelle Stuttgart zurück, wo er zuvor, am 11. August 1574, die Tochter des Kapellmeisters, Brigitta, geheiratet hatte, und setzte seine Tätigkeit als Altist und Komponist fort. In den Stuttgarter Chorbüchern stammt der früheste Eintrag eines Werks von ihm vom Jahr 1569. Einige Mitglieder der Kapelle bekamen von ihm Kompositionsunterricht, so 1579/80 der spätere Hofkapellmeister Hans Konrad Raab und 1585/86 Tobias Salomo († 1621). Hoyoul machte im Jahr 1586 eine Reise nach Nürnberg, um bei der Herausgabe seiner \"Sacrae cantiones\" mitzuwirken. Seine Ende der 1580er Jahre ergangene Bewerbung um die bedeutende Stelle des sächsischen Hofkapellmeisters bei Kurfürst August hatte trotz der beschriebenen Empfehlung di Lassos keinen Erfolg, doch wurde ihm an seiner bisherigen Stelle in Stuttgart wachsende Anerkennung zuteil; hier wurde er nach dem Tod Ludwig Dasers 1589 zu dessen Nachfolger ernannt. Seine Ernennung hatte auch die Wirkung, dass an dieser Kapelle das Inventar an Instrumenten und Musikalien einen musikgeschichtlich bedeutsamen Zuwachs bekam (Inventarveröffentlichungen bei G. Bossert 1912 und H. Marquardt 1936). Am 10. Mai 1591 starb Hoyouls Frau Brigitta; am 23. Januar 1593 heiratete er die Witwe Barbara Jörgs. Im Jahr 1593 hat er den Regierungsantritt von Herzog Friedrich durch ein „sonder Te Deum laudamus“ gefeiert, welches jedoch als verschollen gilt. Er begleitete den Herzog mit der gesamten Kapelle im Juni 1594 zum Reichstag nach Regensburg. Wenige Monate später wurde er ein Opfer einer Pestepidemie. Sein Nachfolger in Stuttgart wurde Leonhard Lechner, ebenfalls ein Schüler von Orlando di Lasso. Die beiden Söhne Hoyouls, Ludwig Hoyoul (1575–1612) und Friedrich Hoyoul (um 1577–1652) wurden ebenfalls Musiker. Der letztere war zunächst als Violinist und Zinkenist am Hof in Heidelberg tätig, wirkte vielleicht später am dänischen Hof in Kopenhagen, wurde 1602 am württembergischen Hof angestellt und trat später in den Dienst der Kurpfalz.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Das Wirken von Balduin Hoyoul fällt in eine Zeit, in der sich in ganz Deutschland die Hofkapellen von einer mehr kirchlichen zu einer mehr höfischen und damit zu einem mehr international ausgerichteten Repertoire entwickelt habe, was sich auch an seinem Schaffen ablesen lässt. Er zeigt in seinen Motetten eine Vorliebe für einen klangvollen Satz in verschiedenen Stimmgruppen und für Kontraste zwischen imitatorischen und homophonen Abschnitten in der Nachfolge seines Lehrers Orlando di Lasso. Wie dieser setzte er die Methode der Parodie nicht nur für seine Messen, sondern auch für Magnificats ein. Er versteht sich auch ausgesprochen geschickt auf die Verfahren der musikalischen Textausdeutung, die sich in einem sinnfälligen Einsatz von Melismen, auf- und absteigender Melodiebewegung und der Reduktion eines Satzes zum Duo tiefer Stimmen zum Ausdruck der Selbstverkleinerung bei entsprechenden Texten ausdrückt. Er verwendet auch an vielen Stellen textbedingt einen aufsteigenden Fauxbourdon-Satz bei den Worten „iniquitatem“ (Ungleichheit, Schwierigkeit) oder „miserationum tuarum“ (Mitgefühl mit den Deinen), oder beispielsweise eine Imitation in Gegenbewegung bei den Worten „contra me est semper“ (gegen mich ist immer) in dem Stück „Peccavi super numerum“ (Ich habe ohne Zahl gesündigt); hierzu gehört auch die Darstellung einer eindringlichen Bitte durch eine neunmalige Wiederholung der gleichen Melodieformel bei dem Text „deprecationem nostram“ (unser Gebet) im Gloria der Messe „Rossignoles“. Der Komponist nimmt sich auch die Freiheit absichtlicher Verstöße gegen die Regeln der jeweiligen Kirchentonart, so irreguläre Kadenzen bei Textstellen wie „et malum coram te feci“ (und Böses habe ich vor dir getan), auch durch die mittels Imitation herbeigeführten tonartfremden Intervalltypen auf den Text „tentationis“ (des Versuchs, der Versuchung) in der Motette „Venite exultemus Domino“. Balduin Hoyoul erreichte unter den Lasso-Schülern vielleicht nicht die Genialität von Leonhard Lechner, nimmt aber unter diesen einen bedeutenden Platz ein (Andreas Traub / Bernhard Meier in der Quelle MGG).", "section_level": 1}], "src_summary": "Balduin Hoyoul (* 1547 oder 1548 in Lüttich; † 26. November 1594 in Stuttgart) war ein franko-flämischer Komponist, Sänger und Kapellmeister der Renaissance.", "tgt_summary": null, "id": 880262} {"src_title": "Fünf Millionen suchen einen Erben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das südliche Marokko zwischen Erfoud und Ouarzazate ist geprägt von den Ausläufern des Hohen Atlas. Zerklüftete Schluchten und blühende Oasen bilden faszinierende farbliche Kontraste. Ergänzt wird diese Komposition von der rotbraunen Lehmarchitektur der Berber. In den Oasentälern des Oued Ziz, des Dades und des Drâa oder der Souss-Ebene, liegen die aus Stampflehm errichteten Wehrdörfer (Ksour) und Kasbahs, die seit Jahrzehnten Marokko-Reisende begeistern. Durch den Hohen Atlas und den Anti-Atlas sowie durch das Massiv des Jbel Sirwa begrenzt, bildet die Souss-Ebene ein bis zu 40 km breites und 150 km langes Flusstal, welches sich von seinem höchsten Punkt bei Taroudannt (600 m) zum Atlantik hin absenkt. Die Souss-Ebene ist einer der fruchtbarsten Landstriche Marokkos. Man findet von Plastikplanen geschützte Bananenplantagen, Zitrusanpflanzungen, riesige Gemüsefelder und – an trockeneren Hanglagen – auch Arganienbäume (s. u.). Die üppigen Gärten sind voller Palmen, Bougainvillea und Rosenstöcke wuchern wie wild. Im Fließgebiet des Flusses Oued Souss, der südlich von Agadir in den Atlantik mündet, d. h. zwischen den Gebirgsketten des Hohen Atlas im Norden und des Anti-Atlas im Süden, in dem Gebiet östlich von Agadir bis Taroudannt und Oulad Teima sind die meisten Wasser führenden Schichten bis zu einer Tiefe von 270 Metern total oder fast ausgetrocknet. Ein Gebiet, in dem man noch vor 20 Jahren in 30 bis 40 Metern ausreichend Wasser abpumpen konnte, wird veröden, wenn nicht einschneidende Maßnahmen ergriffen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Die Souss-Ebene.", "content": "Auf dem Hintergrund der beinahe flächendeckenden landwirtschaftlichen Nutzung der Souss-Ebene sind die ursprünglich hier vorkommenden Pflanzen- und Tierarten weitgehend zurückgedrängt worden.", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "Die wichtigsten Kulturpflanzen sind: Ölbäume, Pistazien, Lorbeer, Dattelpalmen, Agaven, Opuntien, Agrumen (Bäume, die die Zitrusfrüchte liefern), Mandel, Pfirsich, Maulbeere, Walnuss, Feige, Wein, Bananen, Baumwolle, Weizen, Gerste, Hirse, Paprika, Artischocke, Aubergine, Mais, Eukalyptus, Akazien, Oleander, Thuja, Zypressen, Zedern, Pappeln und Arganien.", "section_level": 3}, {"title": "Haustiere.", "content": "Nutztiere wie Geflügel, Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde, Kamele, Esel und Maultiere. Hunde und Katzen sind nicht eigentlich „Haustiere“, sondern führen in Marokko ein recht freies, wildes Leben. Kamel, Pferd, Esel und Maultier sind traditionelle Transportmittel – auch heute noch dort, wo man sich kein Motorfahrzeug leisten kann oder die Wegstrecke nicht befahrbar ist. Um andere Tiere wie Rinder, Ziegen und Schafe als „Lieferanten“ von Fleisch und Fellen bzw. von Wolle zur Herstellung von Kleidung, Zelten, Teppichen muss der Mensch sich intensiver kümmern. Rinder stellen dabei auch in quantitativer Hinsicht die höchsten Ansprüche an ihre Weidepflanzen und sind entsprechend selten. Schweine gibt es in der islamischen Welt nicht.", "section_level": 3}, {"title": "Die Bergwelt.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "Die hier natürlich vorkommenden Pflanzen sind stark, genügsam und gedeihen mit wenig Wasser. Vorkommende Arten sind: \"Pistacia atlantica\", \"Acacia gummifera\", \"Argania spinosa\", \"Stipa tenacissima\", \"Artemisia herba-alba\". Verschiedene Kakteenarten wachsen wild in der von Steinen übersäten Landschaft; Blattkakteen (Opuntien) bringen Früchte ('Kaktusfeigen') hervor. Als nahezu einzige Kulturpflanze wird in den steinübersäten Bergregionen des südwestlichen Marokko Gerste angebaut, die wegen des trockenen Klimas nur geringe Erträge liefert und bereits Ende April/Anfang Mai geerntet wird. Obst, Gemüse, Kartoffeln, Mehl etc. müssen auf dem Markt gekauft werden.", "section_level": 3}, {"title": "Arganbaum.", "content": "Die Arganie ist einer der ältesten Bäume der Welt und ist im Südwesten Marokkos endemisch, d. h., sie wächst nirgendwo anders auf der Welt. Der Baum gedeiht gut auf steinigen und trockenen Böden, wo seine Krone einen Umfang von ca. 15 Metern erreichen kann. Die meist krummen Äste des Baumes wurden in früheren Zeiten für Bauzwecke (Decken- und Treppenhölzer) verwendet, werden aber bis auf den heutigen Tag auch als Feuerholz beim Brotbacken genutzt. Die pflaumen- oder olivenähnliche Früchte können von Menschen nicht verzehrt werden; die Blätter sind jedoch für Ziegen sehr begehrlich, die oft in den Bäumen herumklettern. Die im Fruchtfleisch enthaltenen Kerne sind dicker als Haselnüsse und sehr schwer aufzuschlagen. Die paarweise darin enthaltenen Samen sind nur wenig größer als Sonnenblumenkerne. Aus den gerösteten Samen der Frucht des Arganbaumes (\"Argania spinosa\") wird durch Zermahlen und stundenlanges Kneten ein schmackhaftes Öl gewonnen – Öl aus ungerösteten Samen geht zur Herstellung von Hautpflegemitteln in die (französische) Kosmetikindustrie.", "section_level": 3}, {"title": "Fauna.", "content": "Aufgrund der hohen Temperaturen und des ariden Klimas ist der Süden Marokkos ideal für diverse spezialisierte Spezies: Insekten bilden die Nahrungsgrundlage für Reptilien (z. B. Eidechsen, Geckos, Skinke), Vögel, Nagetiere und – systematisch – sogenannte Insektenfresser (beispielsweise Igel und Spitzmäuse). Man findet hier Bienen, Ameisen, Tag- und Nachtfalter, Spinnen, Eidechsen, Tauben, Sperlinge, Nachtigallen, Käuze, Eulen, Mäuse und Igel. Auch Arten, die man bei in Europa kaum zu Gesicht bekommt, leben hier: Landschildkröten, Dungkäfer (Skarabäus) u. a. In den letzten verbliebenen Buschwäldern leben auch Wildschweine.", "section_level": 3}, {"title": "Politische Gliederung.", "content": "Nur die mit M (\"commune municipal\") gekennzeichneten Orte sind als städtische Siedlungen eingestuft; die übrigen gelten als Landgemeinden (\"communes rurales\") bestehend aus mehreren Dörfern.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichtsbetrachtung Marokkos hinsichtlich der Ansiedlungen und ganzer Regionen – ganz gleich, ob man wehrhaften Agadiren im Antiatlas oder trutzigen Kasbahs in Südmarokko begegnet – ist kaum voneinander zu trennen. Die Menschen in früherer Zeit wurden nicht durch eine zentrale Macht geschützt. Die aus Sippen- und Familienverbänden bestehende Bevölkerung lag oft im Streit und führte über Jahrhunderte erbitterte Fehden gegeneinander. Ein weiterer Unruhefaktor waren die nur zeitweise bzw. ständig mit ihren Herden (Schafe, Ziegen) umherziehenden (Halb-)Nomadenstämme. So sind die landestypischen Agadire als das marokkanische Pendant zu den europäischen Burgen und als Vorläufer späterer, mit wachsender Bevölkerung errichteter Befestigungsanlagen ganzer Städte (Stadtmauer Taroudannt) zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheitssituation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Medizinische Versorgung.", "content": "Über Jahrhunderte war die Gesundheitssituation problematisch – vor allem die ländliche Bevölkerung litt lange unter einer schlechten medizinischen Versorgung. Doch durch die Verbesserung der Infrastruktur (Mobilfunknetz, Straßenbau, Gesundheitsstationen) sowie durch die stetig verbesserte Ausbildung des medizinischen Personals hat sich die Situation in der jüngsten Vergangenheit doch erheblich gebessert.", "section_level": 2}, {"title": "Wasserversorgung.", "content": "Fast ein Drittel der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Trinkwasserversorgung ist in Marokko durch starke Disparitäten zwischen Städten und ländlichen Regionen gekennzeichnet. Die städtische Bevölkerung war im Jahr 2000 zu 97 % mit hygienisch unbedenklichem Trinkwasser versorgt, während die ländliche Bevölkerung, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung Marokkos 50 % beträgt, nur zu 30–40 % versorgt war. In den Provinzen Taroudannt und Tiznit leben 80 % der Bevölkerung in ländlichen Gebieten. Ein Großteil dieser Menschen hatte lange Jahre nur unter hygienisch unzureichenden Bedingungen Zugang zu Trinkwasser. Sie versorgen sich größtenteils aus offenen Schachtbrunnen, in den Bergen werden auch Regenwasserzisternen und Quellfassungen genutzt. Die Verfügbarkeit von Wasser unterliegt im Jahresverlauf starken Schwankungen bis hin zum Trockenfallen von Brunnen im Sommer. Durch den Bau von kleinen Talsperren und Wasserleitungen hat sich die Situation in den letzten Jahren jedoch deutlich gebessert. Die meisten Häuser in den ländlichen Gebieten verfügen nur über Abwasser-Sickergruben; Kläranlagen sind – auch in den Städten – noch selten. Häufig befanden sich Schachtbrunnen in der Nähe dieser Sickergruben – dadurch ergaben sich erhebliche Risiken für die Gesundheit der betroffenen Menschen. Doch auch diese Problematik ist durch den forcierten Bau von Wasserleitungen entschärft worden.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rückblick.", "content": "Araber waren die ersten, die den Zuckerrohranbau im größeren Stil betrieben. Ab dem Jahr 700 n. Chr. bauten sie Zuckerrohr in Marokko, Ägypten und Spanien an. Durch sinkende Zuckerrohr-Exporte verlor Taroudannt im 18. Jahrhundert weiter an Bedeutung. Eine wichtige Rolle spielte auch die Schließung des Hafens von Agadir zugunsten des neuen von Essaouira im Jahre 1765.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Zeit.", "content": "Die Landwirtschaft beschäftigt 41 % der Erwerbstätigen. Die zum Teil im Besitz von Europäern verbliebenen Großbetriebe sind für die Marktproduktion wichtig. Daneben herrschen im traditionellen Sektor Kleinbetriebe vor. Angebaut werden Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Oliven, Zitrusfrüchte, Baumwolle, Wein, Mandeln, Datteln und Tabak. Die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Rinder, Esel, Kamele, Pferde) in den Steppen der Meseta, in Ostmarokko und in den Gebirgen wird teilweise nomadisch betrieben. Rund 10 % des Waldbestandes sind Korkeichen (Marokko ist der drittgrößte Korkproduzent der Erde). Der gesunkene Zuckerrohranbau und die Ausdehnung des Obst- und Gemüseanbaus haben zur Erhöhung der volkswirtschaftlichen Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion im Loukkos-Perimeter und zur Schonung der Ressource Wasser beigetragen. Die Indikatoren für die jeweiligen Anbauflächen sind erreicht worden. Nachdem das Land Anfang der 80er-Jahre in eine beinahe ausweglose wirtschaftliche Lage geraten war, konnte Marokko inzwischen mit der Unterstützung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds wichtige Reformen durchsetzen. Begleitet wurden sie von einer Reihe von Umschuldungen mit privaten und öffentlichen Gläubigern. Nach marokkanischen Angaben stiegen die landwirtschaftlichen Einkommen zwischen 1998 und 2002 um rd. 26 %. Marokkos heutige Wirtschaft ist über den Außenhandel stark mit Europa verflochten. Die Globalisierung und die für 2012 vereinbarte Freihandelszone mit der Europäischen Union (EU) bergen jedoch angesichts der ungenügenden Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen große Risiken für die Beschäftigung im Land. Wichtigste Devisenquelle neben dem Tourismus sind die Überweisungen der 1,6 Mio. Gastarbeiter, von denen etwa die Hälfte in Frankreich arbeiten. Die wirtschaftliche Situation hat sich seitdem erheblich verbessert. Heute ist Stadt und Region Taroudannt als Handels- und Handwerkszentrum ein beliebtes Tages-Ausflugsziel der Touristen von Agadir (etwa 80 km).", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Kunsthandwerkliche Tradition Marokkos und der heutige Massentourismus ergänzen sich auf ideale Weise. Beide Sparten sind zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor herangewachsen. Gerade die Region Taroudannt – mit ihrer Ressource alter ursprünglicher Orte und pittoresker Landschaft – kann hier profitieren. Trotzdem ist diese Region Beispiel für sanfte Integration des Tourismus in historische Orte, ohne die Atmosphäre zu stark zu verändern. Agadir dagegen, mittlerweile auf 260.000 Einwohner angewachsen (1960: 50.000), hat dem Touristen nach dem Erdbeben 1960 außer Sonne, Strand und Meer nichts zu bieten.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Vom Busbahnhof in Taroudannt gibt es zahlreiche Verbindungen nach Agadir, Marrakesch, Ouarzazate, Tata und Tafraoute.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Provinz Taroudannt (, ) hat etwa 780.661 Einwohner und gehört seit 2015 zur Region Souss-Massa (davor zu Souss-Massa-Draâ) im Süden Marokkos. Die gleichnamige Hauptstadt der Provinz (Taroudannt) hat 72.797 Einwohner (Stand 2006).", "tgt_summary": null, "id": 650690} {"src_title": "Haldex-Kupplung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konzept nach Foulkes.", "content": "Foulkes zog es vor, von \"Gruppenanalytischer Psychotherapie\" zu sprechen; dennoch hat sich der Terminus \"Gruppenanalyse\" bis heute weitgehend durchgesetzt. Die entsprechende Ausbildung im Rahmen des Psychotherapiegesetzes in Österreich führt zu der Zusatzbezeichnung \"Gruppenpsychoanalyse\" und ist expliziter an der klassischen Psychoanalyse und der Technik der freien Assoziation ausgerichtet. Foulkes entwickelte sein Konzept der Gruppenbehandlung in den 1940er Jahren im Militärkrankenhaus Northfield, an dem auch John Rickman und Wilfred Bion gearbeitet hatten. Er sah in der Gruppenanalyse ein Verfahren zur Erforschung von Gruppenprozessen. Er verstand die Gruppe primär als Abbild der Gesellschaft, ihrer Besonderheiten, ihrer Widersprüche und ihrer Konflikte. Die psychischen Störungen des Einzelnen verstand er als Ergebnis fehlgelaufener sozialer und zwischenmenschlicher Austauschprozesse. Anders ausgedrückt, sind psychische Störungen des einzelnen nur im Kontext seiner sozialen Entwicklung und Umgebung verständlich, heilsame Prozesse können sich nach Foulkes nur entfalten, wenn diese sozialen Bedingungen integriert werden. Dies lässt sich am wirksamsten in der psychotherapeutischen Gruppe durchführen. Er sah die Gruppe als einen Prozess ständig sich ändernder Wechselwirkungen eines jeden Gruppenteilnehmers mit einem jeden anderen, einschließlich des Gruppenleiters. Foulkes sprach in diesem Zusammenhang von \"Gruppenmatrix\". In seinem Standardwerk \"Gruppenanalytische Psychotherapie\" schreibt Foulkes dazu: Jede/r Einzelne bringt unvermeidlich ihre/seine prägenden sozialen Erfahrungen mit in die Gruppe, wo diese sich erneut entfalten und damit erkennbar, verständlich gemacht und ggf. korrigiert werden können. Foulkes sprach davon, dass die Gruppe einen heilsamen Einfluss entwickle, indem sie intuitiv jene Normen aufstelle, von denen der/die Einzelne individuell abweiche. Die stärkste Verbreitung hat die Gruppen(psycho)analyse bis heute in den deutschsprachigen Ländern und in Großbritannien (group analysis) gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppenanalytische Behandlungsprinzipien.", "content": "Im Gegensatz zu anderen psychoanalytisch orientierten Gruppenverfahren sieht Foulkes die analytische Funktion nicht primär in den Händen des Gruppenleiters, sondern in denen der Gruppe. Die wesentliche psychoanalytische Arbeit wird also durch die Gruppe geleistet. Die Aufgabe des Leiters ist dabei, den Rahmen für die Gruppenarbeit zur Verfügung zu stellen und für dessen Aufrechterhaltung zu sorgen. Es geht dabei um den Als eine zweite zentrale Aufgabe des Gruppenanalytikers sieht Foulkes vereinfacht gesagt die Verbesserung der Kommunikation. Störungsbedingte Probleme der Kommunikation behindern den produktiven Verlauf der Gruppensitzung. Indem der Gruppenanalytiker sich diesen zuwendet, wenn sie auftreten, verbessert er die therapeutische Funktion der Gruppe. Je besser die Gruppe arbeitet, desto unwichtiger ist der Gruppenleiter. Foulkes wehrt sich entschieden gegen die (Selbst-)Überschätzung des Gruppenleiters.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppenpsychoanalyse im deutschen Sprachraum.", "content": "Grundlegende Vorarbeiten zur Gruppenanalyse leistete Horst-Eberhard Richter, und zwar ausgehend von der psychoanalytischen Familienforschung und Familientherapie. Wesentliche Erkenntnisse dazu finden sich in seinem Buch \"Die Gruppe\", welches erstmals 1972 erschien. Franz Heigl und Annelise Heigl-Evers entwickelten ab 1967 das dreistufige Göttinger Modell, das vor allem in der klinischen Anwendung auf Zustimmung stößt. Es geht davon aus, dass Gruppenphänomene und Gruppenleistungen wesentlichen Einfluss auf die Tätigkeit des Therapeuten haben. 1976 wurden in Altaussee (Salzkammergut) – durch Alice Ricciardi, Josef Shaked, Michael Hayne und Dieter Ohlmeier – Selbsterfahrungs- und Fortbildungsgruppen im analytischen Verfahren etabliert. Die Internationale Arbeitsgemeinschaft für Gruppenanalyse mit Sitz in Bonn ist Veranstalterin von jährlich zwei Workshops. Neben Shaked und Hayne lehren und leiten Gruppen dort heute auch Jutta Menschik-Bendele, Mohammad Ebrahim Ardjomandi, Felix de Mendelssohn, Paul L. Janssen, Elizabeth Foulkes, Margarethe Seidl, Ursula Volz u. a. 1982 wurde das Seminar für Gruppenanalyse Zürich (SGAZ) gegründet. In drei jährlichen Blockseminaren wird eine Weiterbildung für Gruppenanalyse angeboten. Erweitert wird das Angebot durch Workshops zur Einführung in Gruppenanalyse und das Postgraduate Seminar. Weitere gruppenanalytische Institute im deutschsprachigen Raum sind die Fachsektion Gruppenpsychoanalyse im ÖAGG in Wien für Österreich, das Institut für Gruppenanalyse Heidelberg, das Institut für Therapeutische und Angewandte Gruppenanalyse in Münster, das Berliner Institut für Gruppenanalyse und die Gruppenanalyseseminare GRAS für Deutschland. Die Deutsche Gesellschaft für Gruppenanalyse und Gruppenpsychotherapie (D3G) wurde 2011 gegründet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gruppenanalyse ist ein spezielles Verfahren psychoanalytisch orientierter Gruppenpsychotherapie. Gründerväter waren Joseph H. Pratt, Trigant Burrow und Paul Schilder. Die Psychoanalytiker Samuel Slavson in New York, S. H. Foulkes und Wilfred Bion, beide in London, haben diese Therapieform institutionell etabliert und theoretisch fundiert. ", "tgt_summary": null, "id": 2445642} {"src_title": "SC Jülich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus 1946 bis 1954.", "content": "Die erste fanden noch unter den beiden Wettbewerbe um den Bayern-Pokal wurden noch vom Bayerischen Landes-Sportverband veranstaltet. Die erste Trophäe nach dem Krieg war noch ein bescheidener Holzteller. Ab 1948 übernahm der im Juni 1946 gegründete Bayerischer Fußball-Verband die Rolle des Veranstalters. Teilnahmeberechtigt waren von Beginn an nur Mannschaften der Amateurligen, d. h. 1946 war das bspw. noch die damals zweitklassige Landesliga. In der Saison 1950/51 durften auch Vereine mit Vertragsspielern teilnehmen. Ab 1954, zwei Jahre nach der Wiederaufnahme des DFB-Pokals, wurde der BFV-Pokal nicht mehr ausgetragen. Für die Teilnahme an der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals wurden später lose Qualifikationsspiele in regionalen Pokalwettbewerben ausgetragen, erst 1997/98 wurde wieder ein Verbandspokal eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Aktueller Modus.", "content": "Seit der Saison 2009/10 setzt sich das Teilnehmerfeld von 64 Mannschaften wie folgt zusammen: Grundsätzlich nicht teilnahmeberechtigt sind zweite Mannschaften sowie Vereine aus der 1. und 2. Bundesliga. Alle bayerischen Dritt- und Regionalligisten sind für die 1. Hauptrunde automatisch gesetzt, genauso wie die 24 Kreispokalsieger. Alle Bayern- und Landesligisten sind für die 1. Qualifikationsrunde gesetzt, in der die restlichen Teilnehmer für die 1. Hauptrunde ermittelt werden. Ausgetragen wird der BFV-Pokal in sechs K.-o.-Runden. In den ersten beiden Hauptrunden sowie im Achtelfinale gibt es regionale Lostöpfe. Die 24 Kreispokalsieger dürfen sich – in zuvor ausgeloster Reihenfolge – aus ihren Töpfen den Gegner selbst auswählen. Das klassentiefere Team genießt automatisch Heimrecht, bei Klassengleichheit hat der erstgezogene Verein Heimrecht – auch im Finale. Bei Unentschieden nach 90 Minuten erfolgt automatisch das Elfmeterschießen. Bis 2007 waren zweite Mannschaften zugelassen. Da der BFV zusammen mit dem Niedersächsischen Fußballverband und dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen zu den drei größten Landesverbänden gehört, kann er jährlich zwei Startplätze für den DFB-Pokal statt nur einen vergeben. Bis zur Saison 2009/10 bekam jeweils der unterlegene Finalist diesen zweiten Platz zugesprochen. Von 2010 bis 2012 spielte der unterlegene Finalist gegen den Sieger des Spiels um Platz 3 den zweiten Startplatz aus, seit 2013 geht der zweite Startplatz an den Meister der Regionalliga Bayern.", "section_level": 1}, {"title": "Endspiele.", "content": "In den Klammern hinter dem genannten Fußballverein ist die jeweilige Ligazugehörigkeit aufgeführt: Die fett markierten Vereine haben sich für den DFB-Pokal qualifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "BFV-Pokal der Frauen.", "content": "Seit 2001/02 wird unter der Leitung des BFV auch ein Verbandspokal der Frauen ausgetragen. Der Sieger qualifiziert sich für den DFB-Pokal.", "section_level": 1}, {"title": "Die Endspiele.", "content": "Die fett markierten Vereine haben sich für den DFB-Pokal qualifiziert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bayerische Pokal (offiziell \"Toto-Pokal\", benannt nach dem Hauptsponsor Lotto Bayern) ist der Fußball-Verbandspokal des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV). Bei den Männern wird der Toto-Pokal seit 1998 wieder jährlich ausgetragen. Der Sieger erhält einen der beiden Startplätze des BFV für den DFB-Pokal. ", "tgt_summary": null, "id": 755695} {"src_title": "Das Geheimnis des blauen Schmetterlings", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf der Schlacht.", "content": "In dem Bemühen, seinen Fehlschlag vor Cádiz wettzumachen, segelte Rooke nach Vigo. Er fand die Schatzgaleonen dort im Schutz einer französisch-spanischen Flotte von 30 Kriegsschiffen vor. Chateau-Renault hatte den innersten Teil der Vigo-Bucht, genannt Bucht von Rande, durch eine Barriere aus Masten und Kanonen an Land, nahe dem Ort Redondela, und auf der Insel San Simón befestigt. Rooke ließ am 23. Oktober angreifen, wobei Admiral Thomas Hobson an Bord der Torbay die Barriere im Wasser durchbrechen sollte, während Soldaten des Herzogs von Ormonde die Batterien angreifen sollten. Die Schlacht war ein voller Erfolg für Rooke: Die Landbatterien wurden erstürmt, die \"Torbay\" durchbrach die Barriere im Wasser und alle spanischen und französischen Schiffe wurden verbrannt, versenkt oder erobert. Auf spanisch-französischer Seite gab es ca. 2000 Tote, auf englisch-niederländischer ca. 800. Die Sieger eroberten Silber im Wert von 14.000 Pfund, aber eine viel größere Summe – bis zu 3 Millionen Pfund – waren vor dem Kampf entladen und ins Landesinnere geschafft worden.", "section_level": 1}, {"title": "Die Beute.", "content": "Offiziell erbeuteten die Engländer 1.500.000 Pfund Sterling aus den eroberten oder in flachem Wasser gesunkenen Galeonen. Zusätzlich wird mit einer großen Menge unterschlagenen Geldes zu rechnen sein. Im Jahr 1703 wurden eigens englische Gold- (5, 1, 1/2 Guineen) und Silbermünzen (Crown, Half Crown, Shilling, Sixpence) mit der Inschrift geprägt. Schatzsucher glauben, dass ein Teil des Schatzes bis heute auf dem Grund der Bucht liegt. Diese Vorstellung floss in die Geschichte 20.000 Meilen unter dem Meer von Jules Verne ein, in der Kapitän Nemo seinen Reichtum von diesen Wracks bezieht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Seeschlacht bei Vigo (auch Seeschlacht bei Rande) fand am im Spanischen Erbfolgekrieg in der Bucht von Vigo (deren innerstes Ende als Bucht von Rande bezeichnet wird) an der galicischen Küste statt. Eine englisch-niederländische Flotte unter Admiral Sir George Rooke und Philipp van Almonde besiegte eine spanisch-französische Flotte unter dem Kommando von François Louis Rousselet de Château-Renault und Manuel de Velasco. ", "tgt_summary": null, "id": 1777215} {"src_title": "Männer (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Philosophischer Hedonismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antike.", "content": "Aristippos von Kyrene, der von 435 v. Chr. bis ca. 355 v. Chr. lebte und ein Zeitgenosse des Sokrates und Begründer der kyrenaischen Schule war, gilt als Begründer des Hedonismus. Aristippos unterscheidet drei Zustände der menschlichen Seele, die allesamt unter der Allegorie von Meeresbewegungen verstanden werden können: der Schmerz ist der Sturm der Seele, die Lust sanfte Wellenbewegung und dazwischen liegt die vollkommene Seelenruhe, die Ataraxie. Die Lust wird hier ausdrücklich als „Übergangslust“ verstanden, nämlich als ein Übergangszustand von einem widernatürlichen Zustand in einen natürlichen Zustand. Dabei gibt es jedoch keinen Unterschied zwischen verschiedenen Lüsten. Das heißt, dass jede Lust unabhängig von ihrer Natur die gleiche Qualität hat. Insofern die Lust dem natürlichen Zustand des Menschen entspricht, ist der Weg zum Glück nach Aristippos, die Lust zu maximieren, dem Schmerz aber auszuweichen. Er behauptet gar, die körperliche Lust sei der eigentliche Sinn des Lebens. Allerdings geht es den Kyrenaikern weniger um einen Entwurf gelingenden Lebens \"(eudaimonia)\", sondern eher um ein Konzept des gelingenden, da ganz von Lust bestimmten Augenblicks und – nur über diesen vermittelt – um die quantitative und resultative Beurteilung eines gelungenen Lebens von seinem Ende her. Andere wichtige klassische Vertreter des philosophischen Hedonismus waren Theodoros und Hegesias. Epikur schließt an die Begrifflichkeit des Aristipp an. Aus den wenigen überlieferten Äußerungen wird geschlossen, dass er mit dem Wort 'Lust' die Lebenslust als Prinzip gelingenden Lebens beschreibt. So nannte er auch die Ataraxie als Lust, sogar als höchste Lust. 'Ataraxie' bedeutet u. a. Gelassenheit, die sich einstellt, wenn man für sich die wichtigsten Lebensfragen geklärt hat. Er unterscheidet folglich zwischen vorübergehenden Lustgefühlen (dynamische Lust) und der Zustandslust (katastematische Lust). Das wache Dasein allein, insofern es frei von Schmerz ist, ist höchst lustvoll. Forscher beschreiben diese epikuräische Lebenslust heute als „natürliche und gesunde Verfassung aller vitalen Funktionen“. Dagegen sind andere Vergnügungen nur Variationen, die zeitlich begrenzt vorkommen. Zu einer Aufrechterhaltung der katastematischen Lust führt bei Epikur eine fast asketische, tugendhafte Lebensweise. Es ist für Epikur nicht möglich, lustvoll zu leben, ohne dass man klug, schön und gerecht lebt. Gegenüber den „unvernünftigen“ Begierden stehen „vernünftige“ Begierden – Begierden, die unserer Natur entsprechen, dementsprechend keinen Schaden nach sich ziehen und leicht zu erreichen sind. Ein Mensch mit einem gemäßigten Verlangen, welches nur auf das Notwendigste gerichtet ist, wird dauerhaft die höchste Lust erfahren. Die „unvernünftigen“ Begierden entstehen aus den Fehleinschätzungen des Verstandes über das Natürliche und Notwendige. Sie entspringen irrationalen Vorstellungen und Ängsten – wie z. B. der Angst vor dem Tode. Dementsprechend sieht Epikur die Hauptaufgabe der Philosophie darin, den Menschen über ebendiese irrationalen Vorstellungen und Ängste aufzuklären, um ihn eben von irrationalen Bedürfnissen zu befreien. Seine Naturphilosophie ist darauf ausgerichtet, das Natürliche und Notwendige des Menschseins ans Licht zu bringen und damit jeglichen irrationalen Ängsten zu begegnen, sie zu revidieren und dem Menschen somit eine dauerhafte höchste Lust zu ermöglichen.", "section_level": 2}, {"title": "Moderne.", "content": "Im Gegensatz zur Antike, in der Betrachtungen der Moral immer einhergehen mit Betrachtungen des guten Lebens, vollzieht sich in der Moderne eine Trennung dieser Bereiche. Hedonismus fungiert nunmehr als reine Theorie des individuell Guten (d. h. ein lustvolles bzw. freudvolles Leben ist ein gutes bzw. gelungenes Leben) oder als Werttheorie (d. h. einzig Lust/Freude ist intrinsisch wertvoll). Der Hedonismus als Theorie des guten Lebens trifft zunächst nur eine Aussage darüber, was ein gutes Leben ist. Welche Bedeutung einer Theorie des guten Lebens im Rahmen angemessener Handlungsentscheidungen zukommen soll, wird damit (noch) nicht entschieden. Bestimmte Moralkonzeptionen, die häufig mit dem Hedonismus in Verbindung gebracht werden (d. s. ethischer Egoismus, Amoralismus und hedonistischer Utilitarismus), sollten daher vom Hedonismus differenziert werden. Zumindest der Hedonismus als Theorie des guten Lebens legt keine bestimmte Moraltheorie nahe und kann ebenso mit deontologischen Moralkonzeptionen verknüpft werden. In der französischen Aufklärung erhielt der Hedonismus eine Aktualisierung durch das Buch \"L'art de jouir\" von Julien Offray de La Mettrie. Auch sein Schüler Donatien Alphonse François de Sade vertrat eine hedonistische Theorie des individuell Guten, die er mit dem Amoralismus verknüpfte. Jedoch erst mit Jeremy Bentham und seiner Moralkonzeption des hedonistischen Utilitarismus gewann der Hedonismus wieder an Popularität. Bentham vertritt einen quantitativen Hedonismus, auf den er den Utilitarismus aufbaut. Quantitativer Hedonismus bedeutet, dass ein Leben umso besser verläuft, je mehr Lust/Freude (Engl.: \"pleasure\" – im Folgenden übersetzt als „Freude“) erlebt wird, wobei dieses „mehr“ an Freude aus der Dauer der erwarteten Freude und ihrer Intensität zu berechnen ist. Zur Handlungsentscheidung sollten jedoch weitere Umstände Beachtung finden: wie gesichert es ist, dass die Freude erreicht werden kann (certainty), die zeitliche Entfernung zur erwarteten Freude \"(propinquity/remoteness)\", die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Freude folgt und die Wahrscheinlichkeit \"(fecundity)\", dass Schmerzen oder Leid nach der Freude zu erwarten sind \"(purity)\". Diese Berechnung wird häufig als hedonistisches Kalkül bezeichnet. Der entscheidende Schritt zum Utilitarismus (und damit zu einem vollständigen Kriterium zur Handlungsentscheidung) ist schließlich, dieses hedonistische Kalkül interpersonell anzuwenden und den Gesamtnutzen aller von der Handlung Betroffenen zu maximieren. Zur Begründung des individualethischen Hedonismus (Freude ist das einzige individuell Gute), als auch des von Henry Sidgwick so genannten universellen Hedonismus (d. i. der hedonistische Utilitarismus), führt Bentham den so genannten psychologischen Hedonismus an: Den psychologischen Hedonismus als Begründung für den ethischen anzuführen, wurde stark kritisiert (vor allem wurde dies jedoch John Stuart Mill vorgeworfen, der auch den psychologischen und ethischen Hedonismus vertreten hat), da hier Humes Gesetz nicht beachtet werde, also unzulässig vom Sein auf das Sollen geschlossen werde. Es lässt sich jedoch argumentieren, dass die Herleitung nicht als schlüssiges Argument zu verstehen ist, sondern lediglich das Sein als starker Anhaltspunkt für das Sollen betrachtet wird. Zeitgenössische Vertreter hedonistischer Positionen sind beispielsweise Michel Onfray, Torbjörn Tännsjö, Fred Feldman und Bernulf Kanitscheider. Das internationale Netzwerk Hedonistische Internationale tritt häufig mit linkspolitischem Hintergrund in Aktion, um die Freude am aktionsorientierten Protest zu betonen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hedonismus (von ; Wortbildung mit dem Suffix \"-ismus\") bezeichnet zumeist eine philosophische bzw. ethische Strömung, deren Grundthese lautet, dass einzig Lust bzw. Freude und die Vermeidung von Schmerz bzw. Leid ihre Wirkung intrinsisch entfalten. Im Gegensatz zu dem philosophischen Verständnis wird im alltagssprachlichen Gebrauch mit dem Begriff Hedonismus häufig eine nur an momentanen Genüssen orientierte egoistische Lebenseinstellung bezeichnet. In diesem Sinne wird der Begriff Hedonismus oft abwertend gebraucht und als Zeichen der Dekadenz interpretiert. Unter der Bezeichnung „psychologischer Hedonismus“ wird tatsächlich verstanden, dass der Mensch im Allgemeinen einzig nach Lust bzw. Freude strebt.", "tgt_summary": null, "id": 1537690} {"src_title": "Vikas Swarup", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nachdem sie 1959 eine Schule für Krankenschwestern in Warna absolviert hatte, schloss sie zwei Jahre später zusätzlich eine musikalische Ausbildung in Sofia ab. Ihren Durchbruch schaffte sie mit dem Lied „Samstagabend“ im Jahr 1963. Seit dieser Zeit gab sie weltweit mehr als 12.500 Live-Konzerte.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Lili Ivanova hat bisher 67 Alben, darunter u. a. Vierfach-Platin und zwei Goldene Schallplatten in Frankreich und Griechenland, und ca. 500 Singles in Japan, Frankreich, Großbritannien, Russland, Deutschland, Spanien, Rumänien, Frankreich, Griechenland, Polen, der Türkei, Ungarn und in Südamerika veröffentlicht. Ihr weltweiter Hit \"Camino\" hat sich allein mindestens über 15 Millionen Mal als Single verkauft. In den Republiken der damaligen Sowjetunion wurde die Single über 10 Millionen Mal verkauft. \"Camino\" wurde weltweit bisher über 4.000 Mal gecovert. Bisher gab sie weltweit 15.000 Konzerte, zu ihrem Repertoire gehören inzwischen über 1.000 Songs in über 20 Sprachen. Ihre internationale Anerkennung spiegelt sich in ihren erhaltenen Preisen und Auszeichnungen wider – Goldene Schallplatten in Frankreich und Griechenland, Grand Prix Siege in Paris, Rio de Janeiro, Santiago de Chile, Sofia (2× Goldener Orpheus), Bratislava (Goldener Schlüssel), Barcelona, Istanbul, Tokio, Sopot und Izmir. 2002 entstanden Aufnahmen für den Playboy und Fotos für das Healthier-Magazin. Sie wurde Ende 2005 von Sony Ericsson ausgezeichnet und mit ihrem Song \"Camino\" in die „All Time TOP 40“ gewählt. In West- und Ostdeutschland wurde sie mit deutschsprachigen Liedern bekannt. Als Autoren schrieben unter anderem Klaus Munro, Ralf Arnie, Arnold Fritzsch, Gerhard Siebholz, Horst Krüger, Michael Hansen und Dieter Schneider für die Sängerin. In der Bundesrepublik Deutschland hatte sie ihre ersten Auftritte 1968. Klaus Munro und Ralf Arnie produzierten ihre Tonträger für das damalige Label BASF, es folgten Auftritte mit Nero Brandenburg beim RIAS und Dieter Thomas Heck u. a. bei der Internationalen Funkausstellung im damaligen West-Berlin. In der DFF-Reportage \"Abends im Rampenlicht\" (1981) war sie neben Dorit Gäbler, Rolf Herricht und Helena Vondráčková zu erleben. Sie war u. a. Gast in den TV-Shows Ein Kessel Buntes, Da liegt Musike drin, Bong. Im Berliner Friedrichstadtpalast wirkte sie in mehreren Revuen mit. Gastspiele gab sie im Palast der Republik und im Metropol-Theater. Von 1984 bis 1990 war sie allein in der damaligen DDR in über 1.600 Live-Veranstaltungen zu erleben. Im Jahr 1987 war Lili Ivanova die offizielle Kulturbotschafterin Bulgariens während der 750-Jahr-Feier im damaligen Berlin (Ost). Die deutsche Entertainerin Dagmar Frederic coverte drei Songs von Lili Ivanova: \"Bunte Wagen\" (Original: \"Panairi\"), \"Frühling am Meer\" und \"Lass die Rosen nicht verblühn\". Lili Ivanova sang zu mehreren bulgarischen Filmproduktionen die Titelsongs, unter anderem zu Wassil Mirtschews \"Tango\" (1969) und Walo Radews \"Verdammte Seelen\" (1975). Zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen und Ehrungen hat sie erhalten, u. a. im Dezember 2008 die Auszeichnung „Frau des Jahres 2008“ in Sofia. 2009 gab sie ein ausverkauften Konzert in der legendären Pariser Music Hall Olympia, mehrere TV-Sender zeichneten das Konzert auf. In ihrer Heimatstadt Kubrat organisiert Lili Ivanova jährlich ein Festival für junge Talente, die Sieger werden von ihr gefördert und teilweise auch produziert. Am 22. November 2012 startete ihre Live Tournee \"Lili Ivanova & Grand Li Orchestra\" in der ausverkauften Arena Armeec Sofia vor 15.000 Zuschauern. Das Konzert wurde zu Weihnachten im größten bulgarischen Fernsehsender ausgestrahlt. Lili Ivanova gehörte auch 2012 wieder zu den BG Mode-Ikonen, wie eine Umfrage vom 26. November 2012 vom Fashion Lifestyle Magazine unter Leitung von Prof. Stoykov ergab. Im Moskauer Kreml war sie am 31. März 2013 erneut Star-Gast in einer Show, welche auch im Ersten Fernsehkanal Perwy kanal ausgestrahlt wurde. Am 24. Mai 2013 wurde Lili Ivanova für ihr Mega-Konzert in der Arena Armeec Sofia bei den BG Radio Musik Awards 2013 ausgezeichnet. Zum ersten Mal in der Geschichte von BG Radio haben die Hörer ein Live-Konzert geehrt. In Brüssel gastierte sie mit ihrer Band erneut am 12. Oktober 2013. Premiere feierte der Dokumentarfilm \"Die Unerklärliche\" über das Leben von Lili Ivanova am 21. und 22. Dezember 2013. Der Film von Georgi Toshev wurde im bulgarischen Fernsehen am 28. Dezember 2013 zum ersten Mal ausgestrahlt. In der Staatsoper Sofia präsentierte sie am 13. Februar 2014 die Multimedia-Show \"Liebe in der Oper\". Das Konzert wurde zu Ostern 2014 im bulgarischen Fernsehen ausgestrahlt. Am 8. Mai 2014 veröffentlichte ein Forschungsinstitut aus der Schweiz eine Studie, in der neben Mercedes, Plácido Domingo, dem FC Barcelona Lili Ivanova für beste Qualität steht. Lili Ivanova war Mitglied der internationalen Jury des Festivals \"Slawischer Basar\", welches vom 10 bis 14. Juli 2014 in Witebsk stattfand und trat als Stargast auf. Zusammen mit ihr waren in der Jury der Gewinner des Eurovision Song Contest 2009 Alexander Rybak aus Norwegen, Jadwiga Poplavskaya aus Belarus und der Gewinner des Grammy Marlow Rosado aus den USA. Vorsitzender der Jury war der russische Komponist Kim Breytburg. Mit Andrea Bocelli gastierte sie am 31. August 2014 im \"Stadion der Bulgarischen Armee\" in Sofia. Ihre \"Nationale Tour 2014\" beendete sie am 6. November 2014 in Sofia im Nationalen Kulturpalast (NDK). Im Dezember 2014 sorgte das neue Album \"Der Dichter\" für einen neuen Verkaufsrekord in Bulgarien, welches im Dezember 2014 exklusiv beim Hauptsponsor Lidl vertrieben wurde. Das neue Album \"Der Dichter\" wurde Vierfach-Platin vom IFPI ausgezeichnet und sorgte für einen neuen Verkaufsrekord in der Neuzeit Bulgariens, seit dem Jahr 1990. Am 16. Mai 2015 gastierte Lili Ivanova in London im ausverkauften Konzerthaus \"Troxy\". Die neue Sport- und Entertainment \"Bulstrad Arena\" in Russe eröffnete Lili Ivanova mit einem Konzert in der mit 5100 Zuschauern ausverkauften Halle am 23. Juli 2015. Die Lili Ivanova Tour 2015 führte im Herbst auch nach Kanada, u. a. nach Toronto und Montreal zu ausverkauften Konzerten. Im Dezember 2015 veröffentlichte Lili Ivanova gemeinsam mit Lidl Bulgaria eine CD-Box mit fünf Disc unter dem Titel \"Neveroyatno / Unglaublich\" zum zehnjährigen Jubiläum der Discounter-Kette in Bulgarien. Das Album \"Lili Ivanova\" erschien im Juni 2017, am 26. Oktober beendete sie ihre nationale Tournee mit zwei Konzerten im Nationalen Kulturpalast von Sofia. 2018 und 2019 fanden ihre Stadion-Tourneen in Bulgarien statt. Ihr 80. Geburtstag wurde mit Sondersendungen im bulgarischen und russischen Fernsehen gewürdigt. Im Dezember 2019 wurde das Doppel-Album \"Sevdana\" als LP, CD und Digital-Album veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lili Ivanova (bulgarisch: ; * 24. April 1939 in Kubrat), geboren als Liljana Petrova Ivanova, ist eine international bekannte bulgarische Pop- und Estrada-Sängerin sowie Musikproduzentin. Ihr Auftreten und Wirken in Musik und Fernsehen wie auch in der Mode ließ sie zu einer popkulturellen Medienikone werden. Sie ist in Deutschland bekannt unter ihrem Künstlernamen \"Lili Ivanova\".", "tgt_summary": null, "id": 389484} {"src_title": "6. Sinfonie (Haydn)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Indische Küche.", "content": "Von der Essensplatte abgeleitet wird eine Mahlzeit der indischen Küche als Thali bezeichnet, die aus verschiedenen, regional unterschiedlichen Bestandteilen zusammengestellt wird. Zu den runden Thalis gehören meist kleine Metallschälchen (\"katori\"), die Gemüse, Fleisch oder kleinere Beilagen enthalten, die mit Reis und/oder Fladenbrot serviert werden. Es gibt auch rechteckige Thalis mit mehreren Mulden zur Aufnahme der verschiedenen Speisen. In manchen Restaurants werden bei einem Einheitspreis die Schälchen oder Mulden beliebig oft nachgefüllt. Neben Reis gehören je nach Region Dal, Chapati, Nan, Puri, Papad, Joghurt, Currys, kleine Mengen Chutney oder Pickle und ein süßes Dessert zu den Hauptbestandteilen. Zwar überwiegen vegetarische Zusammenstellungen bei den Thalis, doch es gibt auch nicht-vegetarische Variationen. In Südindien ist der Begriff \"Meals\" gebräuchlicher, wobei in Südindien auch eine auf einem Bananenblatt servierte Mahlzeit als „Thali“ bezeichnet werden kann. Hier überwiegt Reis als Hauptbestandteil, als Beilagen finden sich typisch südindische Gerichte wie Sambar (eine Soße auf Linsen- und Tamarindenbasis) oder Rasam (eine Suppenart auf Basis von Tamarinde und Linsen). Traditionell werden die einzelnen Gerichte ohne gesonderte Behältnisse auf ein Bananenblatt geschöpft.", "section_level": 1}, {"title": "Indische Musik.", "content": "In der nordindischen Volksmusik wird das runde Thali auch als Aufschlagidiophon verwendet, das einem Flachgong wie dem philippinischen \"gangsa\" entspricht. Die indischen Metallteller und die Flachgongs werden mit Holzstöckchen geschlagen. Im Jemen kommt der perkussiv zur Liedbegleitung verwendete Metallteller \"sahn nuhasi\" vor, der mit beiden Händen geschlagen wird. Die in der indischen Musik eingesetzten Thali haben einen Durchmesser von typischerweise 22 Zentimetern. Als Perkussionsinstrument sind übliche Edelstahlteller zu gebrauchen, als besser geeignet gelten jedoch Thalis aus Messing oder Bronze. Der Musiker hängt sich das Thali an einer Kordel um die Schultern, legt es auf seine Knie oder auf den Boden und schlägt mit zwei Holzschlägeln auf die Plattenunterseite. Im nordindischen Bundesstaat Uttarakhand werden Thalis zusammen mit den Sanduhrtrommeln \"hurka\" oder \"daunr\" gespielt. Allgemein gehören sie mit diversen regionalen Namen wie \"tasli\" in Rajasthan und \"jalar\" in Gujarat zur Gesangs- und Tanzbegleitung. Ein indisches Melodieinstrument aus Porzellanschüsseln ist das \"jaltarang\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Thali (Hindi: [] „Platte“) ist in Indien eine meist runde Blechplatte aus Edelstahl mit aufgebogenem Rand, auf der ein Essen serviert wird.", "tgt_summary": null, "id": 879879} {"src_title": "Rudolf Wittkower", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kandidaten.", "content": "Beide großen Parteien versuchten den sehr beliebten Weltkriegsgeneral Dwight D. Eisenhower als Kandidaten für sich zu gewinnen, doch dieser war an einem politischen Amt, anders als 1952, nicht interessiert. Auch eine Offerte Trumans für die Vizepräsidentschaftskandidatur lehnte er ab.", "section_level": 1}, {"title": "Demokraten.", "content": "Demokratische Kandidaten: Die Demokratische Partei ging mit Amtsinhaber Harry S. Truman, der im April 1945 nach dem Tod von Franklin D. Roosevelt Präsident geworden war, ins Rennen. Sein \"Running Mate\" wurde Alben W. Barkley, Senator aus Kentucky. Mit dem konservativen Senator Richard B. Russell gab es zwar einen parteiinternen Gegenkandidaten zum Präsidenten, doch Truman schlug Russell auf dem Nominierungsparteitag im Juli 1948 mit 947 gegen 266 Delegiertenstimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Republikaner.", "content": "Republikanische Kandidaten: Die Republikaner rechneten sich aufgrund ihres Sieges bei den Kongresswahlen 1946 gute Chancen aus, das Präsidentenamt nach vier Niederlagen in Folge wieder zurückzugewinnen. Entsprechend hart umkämpft war daher die Nominierung. Die Vorwahlen brachten nur insofern eine Vorentscheidung, als General Douglas MacArthur nach einem schwachen Ergebnis in Wisconsin vorzeitig aufgeben musste. Gouverneur Thomas E. Dewey aus New York, der Sieger von Wisconsin und republikanischer Kandidat 1944, verlor in der Folge zweimal gegen Harold Stassen, den überraschend starken Exgouverneur von Minnesota, ehe dessen Siegeszug in Ohio vom dortigen Senator Robert A. Taft gestoppt wurde. Da Stassen auch in Oregon gegen Dewey verlor, begann die Convention in Philadelphia ohne klaren Favoriten, weshalb sich auch der kalifornische Gouverneur Earl Warren sowie Senator Arthur H. Vandenberg aus Michigan noch Chancen als Kompromisskandidaten ausrechneten. Letztlich setzte sich Dewey durch, da ihm gegen den vermeintlich unpopulären Truman die besten Erfolgsaussichten eingeräumt wurden. Als Vizepräsidentschaftskandidat stellte man Earl Warren auf.", "section_level": 2}, {"title": "Dixiecrats.", "content": "Die Dixiecrats waren eine neu gegründete Partei, welche aus Südstaaten-Demokraten bestand, die mit Trumans Politik (insbesondere der Verpflichtung, für die allmähliche Aufhebung der Rassentrennung in den Südstaaten einzutreten) nicht einverstanden waren. Als Kandidaten nominierten sie Strom Thurmond mit Fielding L. Wright als Vize.", "section_level": 2}, {"title": "Progressive Party.", "content": "Die Progressive Partei, eine ebenfalls neu gegründete Partei, die sich für weitergehende soziale Reformen im Sinne des New Deal, z. B. eine allgemeine Krankenversicherung, einsetzte und vor allem von Arbeitern sowie der schwarzen Bevölkerung gewählt wurde, stellte den ehemaligen demokratischen Vizepräsidenten Henry A. Wallace auf. Glen H. Taylor war sein Vizepräsidentschaftskandidat.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "Der Wahlkampf im Herbst war vor allem von den für einen amtierenden Präsidenten ungewöhnlich scharfen Angriffen Trumans auf seine politischen Gegner geprägt, insbesondere auf den republikanisch dominierten Kongress, der während einer Sondersession im Sommer eine Reihe von Trumans Gesetzesinitiativen zurückgewiesen hatte und von ihm daher als „Nichtstuer (do nothing)“ Kongress bzw. als „der Schlechteste in meiner Erinnerung“ bezeichnet wurde. Im Gegensatz dazu wurde Dewey bei seinen Wahlkampfauftritten, abgesehen von Kritik am New Deal, selten konkret, sondern beschränkte sich zumeist auf allgemein gehaltene Aussagen und Versprechungen, die von Teilen der Presse als nichtssagend, mitunter sogar als banal („Die Zukunft liegt vor uns“) bezeichnet wurden. Dennoch gingen fast alle Kommentatoren von einem klaren Sieg Deweys aus, vor allem da die beiden neuen Parteien der Dixiecrats und der Progressive Party Abspaltungen der Demokraten waren und in erster Linie diesen zu schaden schienen. Auch signalisierten sämtliche Meinungsumfragen einen deutlichen Vorsprung Deweys von bis zu 10 Prozentpunkten. Hingegen wurde Reporterberichten von ständig wachsendem Zulauf bei Trumans Wahlkampfauftritten, wo ihn das Publikum mit Zurufen wie „Harry give them hell“ („Harry, mach ihnen die Hölle heiß“) lautstark aufforderte, seine Angriffe noch zu verstärken, wenig Beachtung geschenkt. Auch dass sich Truman bis zuletzt – als praktisch einziger – von seinem Sieg überzeugt zeigte, tat man allgemein als Zweckoptimismus ab.", "section_level": 1}, {"title": "Der Wahltag.", "content": "Selbst als am Wahlabend die ersten Auszählungsergebnisse viel knapper als erwartet ausfielen, waren sich die meisten Radiokommentatoren (das Fernsehen spielte noch eine untergeordnete Rolle) in ihrer Einschätzung einig, dass „am Ende“ Dewey klar die Oberhand behalten würde. Die \"Chicago Daily Tribune\" ging bereits mit der bekannt gewordenen Schlagzeile “Dewey Defeats Truman” („Dewey besiegt Truman“) in Druck. Dessen Vorsprung wurde jedoch immer geringer, je mehr Ergebnisse aus den großen Städten bekannt wurden. Als schließlich die Resultate aus dem Westen der USA eintrafen, war klar, dass Truman völlig überraschend einen eindeutigen Sieg errungen hatte. Zudem hatten die Demokraten auch die gleichzeitig stattfindenden Kongresswahlen für sich entschieden, die sie noch bei den Zwischenwahlen 1946 verloren hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Analyse.", "content": "Eine genauere Analyse des Wahlergebnisses zeigte, dass die Dixiecrats zwar tatsächlich einige ursprünglich demokratische Bundesstaaten im Süden für sich entscheiden konnten, dort waren jedoch nur verhältnismäßige wenige Wahlmänner zu vergeben, sodass dieser Verlust für die Demokraten nicht allzu sehr ins Gewicht fiel. Wichtiger war, dass die Progressive Party in den Großstädten viel schlechter abschnitt als erwartet und die Demokraten daher etliche bevölkerungsreiche Bundesstaaten im Nordosten sowie Kalifornien halten konnten. Als entscheidend erwies sich jedoch das Wahlverhalten in den Agrarstaaten des mittleren Westens, die völlig überraschend fast geschlossen den Demokraten zufielen. Offensichtlich war die Furcht der Farmer und der Landbevölkerung vor einer Revision des New Deal, der ihre Lebenssituation deutlich verbessert hatte, viel größer gewesen als vorhergesehen, weshalb Trumans aggressive Wahlkampfrhetorik gerade hier auf besonders fruchtbaren Boden gefallen war.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Das Wahlergebnis wurde allgemein als Sensation betrachtet und löste eine Reihe von Reaktionen aus. So sahen sich beispielsweise die Meinungsforscher schärfster Kritik ausgesetzt, da sie nun schon zum zweiten Mal innerhalb von 12 Jahren völlig falsche Prognosen bezüglich einer Präsidentschaftswahl erstellt hatten. 1936 war allgemein ein knappes Ergebnis vorhergesagt worden, der Erdrutschsieg von Roosevelt kam völlig überraschend. Einige Institute versuchten sich damit zu rechtfertigen, dass sie angesichts des vermeintlich klaren Vorsprungs Deweys ihre Umfragen aus Kostengründen schon Wochen vor dem Wahlgang eingestellt hätten und daher den Stimmungsumschwung zugunsten Trumans in der Endphase des Wahlkampfes nicht mehr registrieren konnten. Viele Zeitungen übten zum Teil heftige Selbstkritik und gelobten, sich in Zukunft wieder mehr auf die Wahrnehmungen ihrer Reporter vor Ort als auf Meinungen aus zweiter Hand zu verlassen. Insgesamt gilt das Ergebnis 1948 bis heute als größte Überraschung in der Geschichte amerikanischer Präsidentschaftswahlen und als bleibende Mahnung an politische Akteure, Meinungsforscher und Journalisten eine Wahlauseinandersetzung vorzeitig als entschieden zu betrachten.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "266 Stimmen waren für die Wahl zum Präsidenten notwendig. Ein Wahlmann aus Tennessee war \"unfaithful elector\" und stimmte gegen seine Parteilinie für Strom Thurmond – ohne weitere Wirkung auf das Wahlergebnis.", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "\"Harry Truman vs. Thomas Dewey\". USA 2016, 41-minütiger Dokumentarfilm (CNN) von Kim Flitcroft für die Serie Race for the White House.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 41. Wahl des Präsidenten der Vereinigten Staaten fand am 2. November 1948 statt. Der amtierende demokratische Präsident Harry S. Truman, der im April 1945 nach dem Tod Franklin D. Roosevelts die Präsidentschaft übernommen hatte, gewann die Wahl. Die Republikaner mit ihrem Kandidaten Thomas E. Dewey konnten trotz Streitigkeiten in der Demokratischen Partei nicht überzeugen. Einige Südstaaten wählten 1948 eine dritte Partei: die Dixiecrats, eine Abspaltung der Demokraten, die jedoch landesweit keine Chancen hatte: Die Dixiecrats siegten in vier Bundesstaaten und erhielten eine Stimme aus Tennessee. Der Ausgang dieser Wahl gilt bis heute als eine der größten Überraschungen in der Geschichte der amerikanischen Präsidentschaftswahlen, da sämtliche Umfragen eine Niederlage Trumans vorhersahen.", "tgt_summary": null, "id": 2262541} {"src_title": "Light Sleeper", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Aufgewachsen im Umfeld des Kinos seiner Eltern, kam Strobel schon früh mit Musik in Berührung. Er erlernte das Filmvorführen und entwickelte eine enge Beziehung zu den Filmen und damit auch zur Filmmusik. Er wurde schließlich Musiker und avancierte später zum Dirigenten. Zu Alfred Schnittke hatte er bis zu dessen Tod eine besondere künstlerische Beziehung, die sich in zahlreichen Premieren und CD-Einspielungen mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) widerspiegelt. Er dirigierte 1992 unter den Augen der Zuschauer des ZDF \"Die letzten Tage von St. Petersburg\" in der Alten Oper in Frankfurt. 1993 spielte er mit den Moskauer Philharmonikern die Michail-Bulgakow-Adaption \"Meister und Margarita\" und mit dem Russischen Nationalorchester die Premiere des \"concerto grosso Nr. 5\" ein. Für Deutschlandradio und ZDF/Arte leitete er u. a. 1997 die Einspielung und die Frankfurter Uraufführung der 130-minütigen Filmmusik für großes Orchester zu „Die Generallinie“ (Eisenstein / Musik: Taras Bujevski) mit dem Radio Sinfonie Orchester Berlin. Bis 1998 war er Chefdirigent des Filmorchesters Babelsberg. Seit 2000 leitet er die Europäische FilmPhilharmonie und ist außerdem künstlerischer Berater des Stummfilmprogramms von ZDF/ARTE. In den Jahren nach 2000 nahm er zusammen mit dem RSB einige Stücke Schnittkes auf, die er auf dessen Wunsch bearbeitet hatte und damit gleichzeitig zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentierte. 2003 und 2004 hatte er in Berlin und Moskau großen Erfolg mit dem Konzert zum Film \"Alexander Newski\" mit der Musik von Sergei Prokofjew, das er erneut mit dem RSB aufführte. Auch hier handelte es sich um eine von Strobel bearbeitete Uraufführung. Er rekonstruierte die Original-Partitur und stellte sie neu zusammen. Dafür erhielt er im November 2004 im Bolschoitheater in Moskau die höchste zivile Auszeichnung Russlands. 2006 wurde der Film \"Rosenkavalier\" zur Musik von Richard Strauss – gespielt von der Sächsischen Staatskapelle Dresden – unter der Leitung Strobels wiederaufgeführt. Nach seiner Arbeit an Originalmusiken und der Schaffung von neuer Musik konnten 40 Stummfilmklassiker vertont werden, erstrahlten unter seiner Leitung in Konzerthäusern und Kinos in neuem Glanz und erfreuen sich eines großen Interesses, vor allem durch die Ausstrahlungen der Fernsehsender ZDF, Arte, SDR, SR und 3sat, die die Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit DeutschlandRadio Berlin größtenteils aufzeichneten. Hervorragendes Medienecho fanden besonders sein Dirigat des RSB bei der Welturaufführung der rekonstruierten Fassung von Metropolis am 12. Februar 2012 im Berliner Friedrichstadtpalast, wo er auch 2016 Fritz Langs Film „Der müde Tod“ in der digital restaurierten Fassung mit der neuen von ZDF/ARTE in Auftrag gegebenen Filmmusik von Cornelius Schwehr zur Uraufführung brachte. Frank Strobel arbeitet auch für neue Kino- und Fernsehfilme und dirigiert dabei führende europäischen Orchester, etwa aus dem Vereinigten Königreich oder den Vereinigten Staaten, wobei er auch für Veröffentlichungen in Rundfunk und auf Schallplatte tätig ist. Legendär sind die Filmkonzerte der Hamburger Symphoniker in der Laeiszhalle unter Strobel, mit denen er gerade unter dem Banner des privaten Radiosenders Klassikradio auf Deutschlandtournee ist. Strobel ist ein Weltenbummler, der durch seine Musik mittlerweile ganz Europa, Teile Nord-, Mittel- und Südamerikas und Asien bereiste. Frank Strobel lebt heute in Berlin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frank Strobel (* 1966 in München) ist ein deutscher Dirigent, der u. a. bekannt ist für Erst- und Wiederaufführungen von Werken der Komponisten Sergei Prokofiev, Franz Schreker und Siegfried Wagner. Er ist autorisierter Bearbeiter und Herausgeber von Werken des Komponisten Alfred Schnittke und hat diesem Komponisten seit 2001 im deutschsprachigen Raum u. a. zu einem Renommee als Filmkomponist verholfen. Darüber hinaus leistet Strobel seit Jahren Pionierarbeit im interdisziplinären Bereich von Film und Musik und ist einer der Protagonisten der \"Film in concert\"-Bewegung.", "tgt_summary": null, "id": 812772} {"src_title": "Christian Albrecht von Dohna", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "1992 gab er sein olympischen Debüt bei den Spielen in Barcelona, wo er den zehnten Platz belegte. Im Jahr darauf errang er bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Stuttgart Gold in 3:41:41 h. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1994 in Helsinki wurde er Vierter, bei den Weltmeisterschaften 1995 in Göteborg Fünfter. Bei den Olympischen Spielen 1996 gab er auf; dafür gewann er im folgenden Jahr bei den Weltmeisterschaften 1997 in Athen Silber mit 13 Sekunden Rückstand auf Robert Korzeniowski, den Mann, der in den folgenden Jahren diesen Sport dominieren sollte. Bei den nächsten drei internationalen Meisterschaften blieb der Erfolg aus: Bei den Europameisterschaften 1998 wurde er disqualifiziert, bei den Weltmeisterschaften 1999 in Sevilla gab er auf, und bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde er lediglich Zwölfter. In den 2000er Jahren war er wieder ganz vorne dabei: Bei den Weltmeisterschaften 2001 in Edmonton gewann er Silber und bei den Europameisterschaften 2002 in München Bronze. 2003 kam er bei den Weltmeisterschaften 2003 in Paris-Saint-Denis auf den sechsten, 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen auf den fünften Platz. Einer Disqualifikation bei den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki folgte der Gewinn der Silbermedaille bei den Europameisterschaften 2006 in Göteborg hinter dem Überraschungssieger Yohann Diniz (FRA). Bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin gewann er über die Strecke vom 50 km in einer Zeit von 3:41:37 h die Bronzemedaille.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "García ist mit der früheren Weltmeisterin in der Rhythmischen Sportgymnastik Carmen Acedo verheiratet. Bei einer Körpergröße von 1,71 m hat er ein Wettkampfgewicht von 62 kg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jesús Ángel García Bragado (* 17. Oktober 1969 in Madrid) ist ein spanischer Geher, der sich auf die 50-km-Distanz spezialisiert hat. Er hält den Rekord für die meisten Teilnahmen eines männlichen Streckenathleten an den Olympischen Spielen und die meisten Teilnahmen überhaupt an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Er ist heute (Stand Oktober 2019) immer noch aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 1609173} {"src_title": "Roma (Schiff, 1908)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Films im Iran.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Entwicklungen.", "content": "Der wahrscheinlich erste Filmemacher des Landes war Mirza Ebrahim Khan Akkas Bashi. Schah Mozaffar ed-Din besucht eine Filmaufführung in Contrexéville und gab daraufhin seinem Hoffotograf Akkas Bashi den Auftrag eine Kamera von Gaumont zu kaufen. Die Filmaufnahmen des Besuches einer Blumenausstellung in Ostende von Mozaffar ed-Din Schah dürften die ersten Filmaufnahmen eines Iraners sein. Das erste Lichtspieltheater in Iran wurde 1904 von Mirza Ebrahim Khan Sahhafbashi in Teheran eröffnet. Es wurden ohne Unterbrechung Kurzfilme gezeigt, während Limonaden oder andere Erfrischungen gereicht wurden. Sahhafbashi war bekannt für seine Unterstützung der konstitutionellen Bewegung, was dazu führte, dass er sein Kino nach einem Monat wieder schließen musste, da sein Haus aus politischen Gründen beschlagnahmt wurde, und er ins Exil ging. Am 5. September 1907 eröffnete Russi Khan ein Kino. Er hatte 1906 zunächst damit begonnen, im Harem von Mohammed Ali Schah Kurzfilme zu zeigen. Ein Jahr später zeigte er seine Filme öffentlich. Russi Khan hielt weiter gute Kontakte zum Kadscharenhof, konnte aber nicht verhindern, dass sein Kino in den Wirren der Konstitutionellen Revolution geplündert und zerstört wurde. Auch Russi Khan verließ das Land und starb 1968 in Paris. Als der Mann, dem es endlich gelingen sollte, ein Kino dauerhaft in Teheran zu betreiben, gilt Aradashes Batmagerian. Als erster persischsprachige Tonfilm erschien 1933 das Melodrama \"Dukhtar-e Lor\" von Abdolhossein Sepanta. Der Film entstand in Bombay bei Ardeshir Iranis Gesellschaft Imperial Films. Sepanta gilt als „Vater des iranische Tonfilms“ und führte auch Regie bei späteren Filmen wie \"Ferdousī\" (1934), der Lebensgeschichte des Dichters Abū l-Qāsem-e Ferdousī, \"Schirin-o-Farhad\" (ebenfalls 1934), einer in Iran bekannten klassischen Liebesgeschichte, und \"Tscheschmhaye siah\" (1936) über den blutigen Angriff Nadir Schahs auf Indien 1738. Sein letztes Werk war die Lovestory \"Laili-o-Majnun\" aus dem Jahr 1937.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Die damalige Filmkunst und -industrie des Landes verdankt seinen Fortschritt zu einem guten Teil zwei umtriebigen Persönlichkeiten, Esmail Koushan und Farrokh Ghaffari. Durch die Gründung der Nationalen Filmgesellschaft am Bastan-Museum 1949 und das Organisieren der ersten Filmwoche, auf der englische Produktionen gezeigt wurden legte Ghaffari den Grundstein für alternative und nicht primär am kommerziellen Erfolg orientierte Filme im Iran. Einige Meilensteine des Films im Iran waren: \"Aruse darya\" (1965), \"Siavash in Persepolis\" (1967), \"Khesht va Ayeneh\" (1967), \"Khaneye khoda\" (1966) und \"Shohar-e Ahu khanom\" (1968). Mit den Filmen \"Gheisar\" von Masud Kimiai und \"Gāv\" von Dariush Mehrjui, die beide 1969 herauskamen, erhielten alternative Filme ihren Platz in der Filmindustrie. Versuche, ein eigenes Filmfestival ins Leben zu rufen, die seit 1954 im Umfeld des Golrizan-Festivals begonnen hatten, trugen mit dem erstmaligen Stattfinden des Sepas-Festivals 1969 Früchte. Ali Mortazawis Bemühungen mündeten in der Gründung der Weltfestspiele von Teheran 1973. Von besonderer Bedeutung für die Ausbildung junger Talente war Gründung des Filmzentrums von Kanun-e Parvaresh, einer Kinder- und Jugendorganisation die auf Initiative von Farah Pahlavi 1965 ins Leben gerufen wurde. Unter der Leitung von Firuz Shirvanlu produzierten Filmemacher wie Abbas Kiarostami und Bahram Bayzai Filme für Kinder und Heranwachsende. Die von den Filmschaffenden im Auftrag der Jugendorganisation produzierten Filme wurden auf dem Kinder- und Jugendfilmfestival gezeigt und mit Preisen prämiert. Zu erwähnen sind hier besonders der Film \"Reise\" mit vier Preisen und der Film \"Golbaran\" („Blumenregen“). Neben Farbfilmen wurden auch Schwarzweißfilme produziert. Der Film \"Rahai\" („Befreiung“) wurden auf dem Filmfestival Venedig gezeigt und in San Francisco mit dem ersten Preis belohnt. Die Filme \"Junge\", \"Saaz\" („Musikinstrument“) und \"Die Vögel\" haben ebenfalls Preise auf dem Filmfestival in Venedig bekommen. Auch die Filme, die in den 3 Monate dauernden Workshops von Kindern und Jugendlichen im 8-mm-Format produziert wurden, nahmen an internationalen Wettbewerben teil und wurden mit Preisen ausgezeichnet. Durch die Arbeit der Filmabteilung des Kanun-e Parvaresh wurden mehrere Generationen junger Iranerinnen und Iraner für den Film begeistert. Auch heute noch sind viele Iraner im In- und Ausland in der Filmproduktion tätig. Das Programm der Kanun-e Parvareshe hat für diese Entwicklung die Grundlagen gelegt. Alle im Rahmen des Programms erstellten Filme wurde archiviert und in Kopien den Filmtheater im Lande für Aufführungen zur Verfügung gestellt. Ein dem Kanun-e Parvareshe angeschlossenes Filmarchiv arbeitete als Medienzentrum des Landes. Es erwarb die Aufführungsrechte an besonders für Kinder und Jugendliche geeignete Filme, synchronisierte sie und zeigte sie kostenlos an Feiertagen in den Kulturzentren der Kinder- und Jugendbibliotheken des Landes. Der hohe Standard des iranischen Films wird auf die vorbildliche und damals weltweit einzigartige Arbeit des Kanun-e Parvaresh auf diesem Gebiet zurückgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Islamische Revolution.", "content": "Im Rahmen der Islamischen Revolution wurden über 125 Kinos bis auf die Grundmauern niedergebrannt, wobei allein der Brandanschlag auf das Cinema Rex in Abadan 430 Todesopfer forderte. 1982 wurde bekannt, dass von den 524 Kinos im Iran nur noch 313 intakt waren. Die provisorische Regierung von Mehdi Bāzargān, die von Ayatollah Khomeini proklamiert worden war, ernannte Parviz Varjavand zum Minister für Kultur. Das zuständige Amt für die Filmvorführung war abgeschafft worden, und es gab keine zuständige Stelle mehr, welche den Filmverleih und Aufführungen regelte.", "section_level": 2}, {"title": "Iranisches Kino heute.", "content": "Heutzutage befinden sich unter den finanziell erfolgreichen Filmen im Iran hauptsächlich kommerzielle iranische Filme. Ausländische Filme werden normalerweise wegen eines Verbots von Filmen, die im Westen produziert wurden, nicht in den Kinos gezeigt. Allerdings werden stark zensierte Versionen von klassischen und auch aktuellen Hollywood-Produktionen im staatlichen Fernsehen gesendet. Unzensierte Versionen sind jedoch leicht auf dem Schwarzmarkt zu bekommen. Iranische Kunstfilme werden oft nicht offiziell gezeigt und können durch leicht erhältliche illegale DVDs eingesehen werden. Dennoch wurden einige dieser mit guten Kritiken versehenen Filmen mit großem Erfolg im Iran gezeigt, zum Beispiel Rasul Sadr Amelis \"Man, taraneh, panzdah sal daram\" („Ich bin Taraneh, 15 Jahre alt“), Rakhshan Bani-E'temads \"Zir-e Pust-e Shahr\" („Unter der Haut der Stadt“), Bahman Ghobadis \"Gomgashtei dar Aragh\" (\"Verloren im Irak\", 2002) und Manijeh Hekmats \"Zendān-e Zanān\" („Frauengefängnis“). Das internationale Preise gewinnende Kino des Iran unterscheidet sich sehr von den innenpolitisch orientierten Filmen. Das Letztere ist auf ein völlig anderes Publikum zugeschnitten, welches größtenteils unter 25 Jahre alt ist. Diese Art des kommerziellen iranischen Kinos ist im Westen weitgehend unbekannt, da die Filme auf das örtliche Publikum ausgerichtet sind. Es gibt 2 Arten dieses Filmtyps: Bei einer Auswahl von 130 iranischen Filmen, die jedes Jahr im Hoffen auf Ausstrahlung produziert werden, tendieren die Kinomanager dazu, die Allgemeinheit-erfreuende Komödien, Romantische Melodramen und Familienkomödien den anderen Genres vorzuziehen. \"Marmoulak\" („Eidechse“, 2004), \"Außenseiter\", \"Aquarium\", \"Waffenruhe\", \"Mim Mesle Madar\" („M wie Mutter“, 2006), \"Glasagentur\", \"Scharlatan\" und \"Verrückte Hunde töten\" waren unter den erfolgreichsten post-revolutionären Filmen.", "section_level": 1}, {"title": "Minderheiten im Film: Kurden und Azeri.", "content": "\"Bād Mā Rā Chāhad Bord\" (deutsch: Der Wind wird uns tragen) von Abbas Kiarostami war 1999 der erste Film, der zumindest teilweise im iranischen Teil Kurdistans gedreht worden war und es auf internationale Filmfeste schaffte. Er wurde in Cannes und Venedig gezeigt. Im Jahr darauf waren bereits zwei Filme aus Kurdistan und sogar in kurdischer Sprache auf dem Festival von Cannes zu sehen: \"Textê Reş, Takhte Siāh\" (Schwarze Tafeln), nach \"Der Apfel\" (\"Sib\", 1998) der zweite Film von Samira Makhmalbaf, und \"Dema Hespên Serxweş, Zamāni barāye Masti Asb-hā\" (Zeit der trunkenen Pferde) des Regisseurs Bahman Ghobadi. Ghobadi, der selbst Kurde ist, war 2002 mit \"Gomgashtei dar Aragh\" (Verloren im Irak) abermals vertreten und konnte mit diesem Film international Erfolge feiern. 2004 erschien sein Erfolgsfilm \"Schildkröten können fliegen\". 2005 gelangte mit Jamil Rostami ein weiterer iranischer Filmregisseur kurdischer Abstammung zu hohen Ehren. Für \"Requiem of Snow\" erhielt er die Auszeichnung als bester Regisseur in Asien und dem Mittleren Osten des Fajr-Festivals in Teheran. 2002 erschien eine Dokumentation des Filmers Mehdi Parizad über das Kino der Aseri, der āzarbāydschānischen Minderheit. Zu diesem Thema wurde am 10. Januar 2005 eine Ausstellung im Teheraner Museum für zeitgenössische Kunst eröffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das iranische Kino (auch \"persisches Kino\") wurde und wird international mit zahlreichen Preisen und Festivals geehrt. Viele Kritiker betrachten Filme iranischer Autoren, Regisseure und Schauspieler wie beispielsweise die der Filmemacher Jafar Panahi, Abbas Kiarostami, Mohsen und Samira Makhmalbaf oder Majid Majidi als künstlerisch führend und vergleichen sie mit dem italienischen Neorealismus und ähnlichen Strömungen der letzten Jahrzehnte. Neben dem eigentlichen iranischen Kino ist mit dem Begriff auch im weiteren Sinne die Filmkultur der mit Iran kulturell eng verwobenen Länder wie Tadschikistan und Afghanistan gemeint. Außerdem zählen auch persischsprachige Filme, die in Europa oder den USA erscheinen, dazu, und auch Werke iranischer Filmschaffender, die andere Sprachen als die iranischen verwenden.", "tgt_summary": null, "id": 324490} {"src_title": "Marcus Behmer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorteile der MID-Technik.", "content": "Die Vorteile der MID-Technik liegen sowohl in der verbesserten Gestaltungsfreiheit und Umweltverträglichkeit, als auch in einem Rationalisierungspotenzial bezüglich des Herstellungsprozesses des Endproduktes. Die verbesserte Gestaltungsfreiheit und die Integration von elektrischen und mechanischen Funktionen in ein Spritzgussteil kann zu einer Miniaturisierung der Baugruppe führen. Außerdem können neue Funktionen realisiert und beliebige Formen gestaltet werden. Die Rationalisierungspotentiale liegen in der Reduzierung der Teileanzahl (Materialeinsparung) und der Verkürzung der Prozessketten. Des Weiteren kann durch die Reduzierung der Montageschritte die Zuverlässigkeit erhöht werden. Durch den Einsatz der MID-Technik kann der Materialmix einer Kombination aus Leiterplatte und Mechanikkomponente (konventionelle Lösung), der meist aus vielen Werkstoffen besteht, durch ein metallisiertes Kunststoffteil (MID) ersetzt werden. MIDs werden aus rezyklierbaren Thermoplasten hergestellt und sind unkritischer bei der Entsorgung als konventionelle Leiterplatten. Das Basismaterial für eine Leiterplatte ist dagegen im Allgemeinen ein schwer entsorgbarer und nicht rezyklierbarer Duroplast.", "section_level": 1}, {"title": "MID-Herstellungsverfahren.", "content": "MIDs können auf verschiedenste Art gefertigt werden. Die wichtigsten Verfahren zur Aufbringung der Leiterbahnen sowie von sendenden bzw. schirmenden Flächen sind der Zweikomponentenspritzguss, das Heißprägen, das Maskenbelichtungsverfahren, die Laserstrukturierung und das Folienhinterspritzen. Grundsätzlich wird zwischen subtraktiv strukturierenden und additiv metallisierenden Verfahren unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Zweikomponentenspritzguss.", "content": "Beim Zweikomponentenspritzguss wird das Werkstück in zwei Spritzgießetappen (engl.: \"two shot molding\") hergestellt. Ein Kunststoff bildet den Grundkörper, ein weiterer ist metallisierbar und bildet das Leiterbahnlayout ab. Es gibt zwei gebräuchliche Methoden, das PCK- und das SKW-Verfahren. Beim PCK-Verfahren (PCK = engl. ) wird für den einen Schuss ein metallisierbarer, nicht elektrisch leitender Kunststoff verwendet. Der andere Schuss wird mit einem nicht metallisierbaren Kunststoff ausgeführt. Je nach Variante werden also die später leitenden Bereiche (Variante a) oder die später nicht leitenden Bereiche (Variante b) aufgefüllt. Das SKW-Verfahren (SKW = engl. ) entspricht im Wesentlichen dem PCK-Verfahren Variante b, es verwendet jedoch zwischen den beiden Spritzgießetappen einen weiteren Prozesschritt: das später leitende, noch freiliegende Strukturteil wird bereits oberflächlich bekeimt, das heißt mit einem Katalysator (z. B. Palladium) versehen. Nach dem zweiten Schuss hat das MID-Basisteil seine endgültige Form und es werden in den nachfolgenden Schritten die entsprechenden Metalle auf den metallisierbaren Kunststoff aufgebracht. Je nach Verfahren muss nun zunächst die Oberfläche des metallisierbaren Kunststoffs aktiviert werden (beim SKW-Verfahren entfällt dies). Auf diese Oberfläche wird galvanisch Metall aufgebracht. Dazu wird erst eine dünne Kupferschicht chemisch abgeschieden und anschließend galvanisch verstärkt.", "section_level": 2}, {"title": "MID-Heißprägen.", "content": "Das Heißprägeverfahren ist ebenfalls ein volladditives Herstellungsverfahren, das jedoch mit sehr wenigen Arbeitsschritten auskommt. Es besitzt nur eingeschränkte Dreidimensionalität und es können nur einfache Formen hergestellt werden. Das Spritzgussteil, das die geometrische Endform bereits besitzt, wird in eine Prägepresse eingelegt. Eine oberflächenmodifizierte Metallfolie wird mit dem Prägewerkzeug gleichzeitig gestanzt und unter Verwendung von Druck und Wärme mit dem Spritzling verbunden. Die Prägefolien sind mit einer Klebstoffschicht versehen oder haben eine Schwarzoxid-Beschichtung, die für die Haftung sorgt. Das Heißprägen hat nur wenige Arbeitsschritte und erfordert geringe Investitionen in die Anlagen.", "section_level": 2}, {"title": "Laser-MID-Verfahren.", "content": "Beim Laser-MID-Verfahren unterscheidet man die Laser-Direkt-Strukturierung (additiv) und die subtraktive Laserstrukturierung:", "section_level": 2}, {"title": "Laser-Direkt-Strukturierung (LDS).", "content": "Die Laser-Direkt-Strukturierung (LDS), auch LDS-Verfahren genannt, wurde 1997 bis 2002 an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo erfunden und im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Unternehmen LPKF entwickelt, von den Erfindern patentiert und zunächst exklusiv an LPKF lizenziert. 2002 wurden die das LDS-Verfahren beinhaltenden Patente an die LPKF übertragen. Das LDS-Verfahren nutzt einen thermoplastischen Kunststoff, dotiert mit einer (nichtleitenden) laseraktivierbaren Metall-Verbindung als Kunststoff-Additiv. Das Basisbauteil wird im Einkomponenten-Spritzguss hergestellt, fast ohne Limitierung bezüglich der 3D-Gestaltungsfreiheit. Ein Laserstrahl schreibt nun die späteren Leiterbahnen auf den Kunststoff. Wo der Laserstrahl auf diesen Kunststoff trifft, wird oberflächlich die Kunststoffmatrix in flüchtige Spaltprodukte zersetzt, also geringfügig abgetragen. Gleichzeitig werden aus dem Additiv Metallkeime abgespalten, die feinst verteilt in der rauen Oberfläche liegen. Diese Metallpartikel katalysieren die nachfolgende chemisch-reduktive Kupfermetallisierung. Darauf lassen sich dann galvanisch Schichten aus Kupfer, Nickel oder ein Goldfinish aufbringen. Siehe auch Kunststoffmetallisieren. Das LDS-Verfahren erreicht bei entsprechender Laserstrahlführung volle Dreidimensionalität in einer Kugelsphäre. Es ist hochflexibel: für einen geänderten Verlauf der Leiterbahnen müssen nur neue Steuerdaten an die Lasereinheit übermittelt werden. Damit können aus einem Basisbauteil verschiedene Funktionsbauteile entstehen. Feinste Leiterbahnen mit einer Breite von < 100 μm sind möglich. Darauf können deshalb sogar integrierte Schaltkreise mit der Flip-Chip-Montage platziert werden. Mit einem speziellen, mit LDS-Additiv dotierten Lack lassen sich beliebige Körper beschichten und strukturieren. Wird also ein Bauteil z. B. in einem 3D-Drucker aus für das Laserstrukturieren ungeeigneter Plaste aufgebaut und mit dem LDS-Lack beschichtet, kann dennoch die Laser-Direkt-Strukturierung erfolgen. Die so erstellten Bauteile dienen z. B. als Funktionsmuster oder Prototyp.", "section_level": 3}, {"title": "Subtraktive Laserstrukturierung.", "content": "Bei der subtraktiven Laserstrukturierung wird die gesamte Bauteiloberfläche metallisiert und anschließend Ätzresist aufgetragen. Mit Hilfe des Lasers wird der Ätzresist strukturiert und die freigelegte Kupferschicht weggeätzt.", "section_level": 3}, {"title": "Maskenbelichtungsverfahren.", "content": "Das Verfahren entspricht dem konventionellen fotochemischen Herstellungsverfahren für Leiterplatten. Nach dem Spritzgießen des Kunststoffteils und der Oberflächenaktivierung erfolgt zunächst ganzflächig eine chemische Grundmetallisierung mit einer dünnen Kupferschicht. Darauf wird ein Fotolack aufgebracht. Das Belichten mit Ultraviolett erfolgt durch eine gekrümmte Photomaske. Der belichtete Photolack wird entwickelt und entfernt und im nächsten Schritt wird die freigelegte Leiterbahngeometrie bis zur gewünschten Schichtdicke galvanisch verstärkt. Nach Entfernen des verbliebenen Photoresists wird die Grundmetallisierung weggeätzt. Das Maskenbelichtungsverfahren erfordert viele Prozessschritte und ist wenig flexibel. Es ist nur eingeschränkt 3D-fähig, jedoch sind feinste Leiterbahnbreiten wie bei konventionellen Leiterplatten möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Folienhinterspritzen.", "content": "Beim Folienhinterspritzen wird eine separat hergestellte, ein- oder mehrlagige flexible Leiterbildfolie in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt und mit geeigneten Kunststoffen hinterspritzt. Das Folienhinterspritzen erlaubt den Strukturierungsprozess vor dem Spritzgießen. Es hat wenige Prozessschritte und beliebige Plastematerialien können verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Direktes Leiterzugschreiben.", "content": "Wesentliche Vorteile der direkten Verfahren sind die chemie- und maskenfreie Herstellung sowie die hohe Flexibilität; es lassen sich durch geänderte Bahnsteuerung auch Einzelexemplare kostengünstig herstellen. Im Folgenden sind beispielhaft zwei der Verfahren genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Flamecon.", "content": "Beim sogenannten Flamecon-Verfahren wird Kupfer aufgeschmolzen und mit Druckluft oder Schutzgas auf die Trägermaterialien aufgespritzt. Zur Verbesserung der Strukturschärfe und -kanten wird vorher strukturiert ein Haftvermittler aufgetragen, sodass nur dort Material haftet. So kann das mit Primer vorstrukturierte Bauteil angeblich auch durch eine Metallschmelze gezogen werden, um die Leiterzüge aufzubringen. Das Verfahren ist hinsichtlich der Substrate und Strukturierung ein optimiertes thermisches Spritzverfahren ähnlich dem Flammspritzen und gestattet Leiterzugbreiten >1 mm und Schichtdicken.", "section_level": 3}, {"title": "Plasmadust.", "content": "Das sogenannte Plasmadust-Verfahren verwendet ein nichtthermisches Plasma bei Normaldruck, zusammen mit sehr feinem Metallpulver (100 nm bis 20 μm). Gegenüber dem konventionellen Plasmaspritzen ist die Plasmatemperatur so gering, dass Thermoplaste beschichtet werden können. Die Oberfläche wird durch das Plasma aktiviert, dadurch haften die Schichten gut.", "section_level": 3}, {"title": "Forschungsvereinigung Räumliche Elektronische Baugruppen 3-D MID e.V..", "content": "Die Forschungsvereinigung Räumliche Elektronische Baugruppen 3-D MID e.V. ist mit 65 Mitgliedsfirmen und 18 Forschungsinstituten der größte industrielle Forschungsverbund im Bereich der 3D-MID-Technologie weltweit. Die Forschungsvereinigung wurde 1993 in Erlangen gegründet. Ziel der Forschungsvereinigung ist die Förderung und Weiterentwicklung der MID-Technologie. Dazu werden Projekte zur Gemeinschaftsforschung durchgeführt, der Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern gefördert und durch geeignete Öffentlichkeitsarbeit die Umsetzung der neuen technischen Möglichkeiten angeregt. Ein besonderes Anliegen ist die Unterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Molded Interconnect Devices (englisch für: \"Spritzgegossene Schaltungsträger\"), kurz MID, werden spritzgegossene Kunststoffbauteile mit nach speziellen Verfahren aufgebrachten metallischen Leiterbahnen bezeichnet, die als Schaltungsträger für elektronische bzw. mechatronische Baugruppen dienen. ", "tgt_summary": null, "id": 1854765} {"src_title": "Eimear Quinn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Das Doppelalbum wurde während der „Clash of the Titans“-Tour in Lakeland, der Wembley Arena in London, und in San Bernardino eingespielt. Alle Stücke der ersten CD wurden am 13. Juli 1991 im Lakeland Colloseum aufgenommen. Für die Stücke der zweiten CD wurden Aufnahmen von den beiden anderen Konzerten zusammengestellt. Lied 1, 2 und 7 stammen aus dem Konzert in der Wembley Arena am 14. Oktober 1990, die Lieder 3–6 und 8–10 stammen vom Konzert im Orange Pavilion, San Bernardino, vom 8. März 1991. Durch das Bearbeiten der Liedaufnahmen ist der Wechsel des Aufnahmeortes nicht deutlich zu erkennen. Im Vergleich zu den Best-of-Compilations anderer Künstlern dieser Zeit ist es ein reines Livealbum. Die Band verwendete ausschließlich Originalaufnahmen und keine Overdubs. Ungewöhnlich an der Abmischung ist, dass jeweils ein Gitarrist ganz auf den linken und einer auf den rechten Stereokanal gelegt wurde. Das jeweilige Gitarrenspiel ist so deutlich zuzuordnen. Das Album stieg am 9. November 1991 in die Billboard 200 ein, war insgesamt zehn Wochen in den Charts und erreichte dort Platz 55.", "section_level": 1}, {"title": "Rezension.", "content": "Billboard schreibt in seiner Besprechung: Bloodchamber.de hält das Album für einen Meilenstein der Metalgeschichte. Thomas Kupfer vom Rock Hard schrieb, dass das Album „all die Songs enthält, die den Aufstieg der Kalifornier in die erste Liga der ThrashBands ermöglicht haben“. Ebenso urteilte \"The Metal Observer\" und merkt an, dass das Album eine gute Gelegenheit sei, sich auch mit dem älteren Material der Band vertraut zu machen.", "section_level": 1}, {"title": "Limited Edition.", "content": "Es gibt noch eine Limited Edition von Decade of Aggression (Metallschuber), bei der auf der zweiten Disc noch \"Skeletons of Society\" und \"At Dawn they sleep\" zwischen \"Born Of Fire\" und \"Postmortem\" enthalten sind. Diese Edition war auf nur 10.000 Stück limitiert. Darüber hinaus sind diese beiden Songs als Bonus-Songs der japanischen Version enthalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Decade of Aggression ist das zweite Livealbum der kalifornischen Thrash-Metal-Band Slayer. Es ist die letzte Veröffentlichung mit Dave Lombardo an den Drums bis zu der im Jahr 2004 erschienene Live-DVD \"Still Reigning\".", "tgt_summary": null, "id": 1851186} {"src_title": "Puchegg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im äußersten Südosten von Mississippi, grenzt im Süden an den Golf von Mexiko, im Osten an Alabama und hat eine Fläche von 2702 Quadratkilometern, wovon 819 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt an folgende Countys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Jackson County wurde am 18. Dezember 1812 aus dem Mobile District gebildet. Benannt wurde es nach Andrew Jackson (1767–1845), dem siebten Präsidenten der Vereinigten Staaten. 68 Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 1. Februar 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Jackson County 131.420 Menschen in 47.676 Haushalten und 35.709 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 70 Personen pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 75,35 Prozent Weißen, 20,87 Prozent Afroamerikanern, 0,33 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 1,57 Prozent Asiaten, 0,04 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 0,72 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,12 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 2,14 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung, die verschiedenen der genannten Gruppen angehörten. Von den 47.676 Haushalten hatten 37,0 Prozent Kinder unter 18 Jahren, die mit ihnen lebten. 55,7 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 14,5 Prozent waren allein erziehende Mütter und 25,1 Prozent waren keine Familien. 20,8 Prozent aller Haushalte waren Singlehaushalte und in 7,1 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die durchschnittliche Haushaltsgröße lag bei 2,72 und die durchschnittliche Familiengröße bei 3,14 Personen. 27,7 Prozent der Bevölkerung war unter 18 Jahre alt, 9,3 Prozent zwischen 18 und 24, 29,8 Prozent zwischen 25 und 44, 22,9 Prozent zwischen 45 und 64 Jahre alt und 10,3 Prozent waren 65 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter betrug 35 Jahre. Auf 100 weibliche kamen statistisch 98,2 männliche Personen und auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen 95,9 Männer. Das durchschnittliche Einkommen eines Haushaltes betrug 39.118 USD, das einer Familie 45.091 USD. Männer hatten ein durchschnittliches Einkommen von 32.996 USD, Frauen 22.770 USD. Das Prokopfeinkommen lag bei 17.768 USD. Etwa 10,5 Prozent der Familien und 12,7 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Städte und Gemeinden.", "content": "Citys Census-designated placess (CDP) Unincorporate Communitys", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Jackson County ist ein County im US-Bundesstaat Mississippi. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Pascagoula, das nach in diesem Gebiet fließenden Pascagoula River benannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1956850} {"src_title": "Schutzweiche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt etwas nordwestlich des geografischen Zentrums von Mississippi und hat eine Fläche von 1979 Quadratkilometern, wovon 21 Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt an folgende Countys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Holmes County wurde am 19. Februar 1833 aus Teilen des Yazoo County gebildet. Benannt ist es nach David Holmes (1769–1832), dem letzten Gouverneur (1809–1817) des Mississippi-Territoriums, ersten Gouverneur des Bundesstaates Mississippi (1817–1820) und US-Senator (1820–1825). 16 Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 1. Februar 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Holmes County 21.609 Menschen in 7.314 Haushalten und 5.229 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 11 Personen pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 20,47 Prozent Weißen, 78,66 Prozent Afroamerikanern, 0,12 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,15 Prozent Asiaten und 0,07 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,52 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. 0,90 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung, die verschiedenen der genannten Gruppen angehörten. Von den 7.314 Haushalten hatten 36,0 Prozent Kinder unter 18 Jahren, die mit ihnen lebten. 34,9 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 31,2 Prozent waren allein erziehende Mütter und 28,5 Prozent waren keine Familien. 26,3 Prozent aller Haushalte waren Singlehaushalte und in 12,1 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die durchschnittliche Haushaltsgröße lag bei 2,86 und die durchschnittliche Familiengröße bei 3,48 Personen. 32,1 Prozent der Bevölkerung war unter 18 Jahre alt, 12,4 Prozent zwischen 18 und 24, 24,8 Prozent zwischen 25 und 44, 18,3 Prozent zwischen 45 und 64 Jahre alt und 12,4 Prozent waren 65 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter betrug 30 Jahre. Auf 100 weibliche kamen statistisch 87,3 männliche Personen und auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen 79,3 Männer. Das durchschnittliche Einkommen eines Haushaltes betrug 17.235 USD, das einer Familie 21.757 USD. Männer hatten ein durchschnittliches Einkommen von 23.720 USD, Frauen 17.883 USD. Das Prokopfeinkommen lag bei 10.683 USD. Etwa 35,9 Prozent der Familien und 41,1 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Städte und Gemeinden.", "content": "Citys Towns Unincorporated Communitys", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Holmes County ist ein County im US-Bundesstaat Mississippi. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Lexington, das nach einem Schlachtplatz im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg benannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2094085} {"src_title": "Moritz von Dietrichstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bill Lawrence wurde 1968 in Ridgefield, Connecticut geboren, wo er auch den größten Teil seiner Kindheit verbrachte. 1990 absolvierte Lawrence sein Studium \"kreatives Schreiben\" am „College of William and Mary“ in Williamsburg (Virginia) mit dem Ziel einer Karriere als Schriftsteller. Lawrence zog nach Kalifornien und begann Drehbücher zu verfassen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Lawrence entwickelte 1996 mit Michael J. Fox und Gary David Goldberg die Erfolgsserie \"Chaos City\" und schrieb später Drehbücher für \"Die Nanny\", \"Friends\" und \"Das Leben und Ich\". 2001 realisierte er seine Idee von einer Krankenhaus-Sitcom namens \"Scrubs – Die Anfänger\". Am 27. November 1999 heiratete er Christa Miller, die in der Serie \"Scrubs\" Jordan, die Ex-Frau von Dr. Cox, spielte. Zwischen 2009 und 2015 produzierte er die Serie \"Cougar Town\", in der sie ebenfalls mitspielte. Zusammen haben sie drei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Filmographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gastauftritte in Scrubs.", "content": "Als Isabella in der Episode „Mein Baby und sein Baby“ geboren wird, sitzt er im Warteraum, als Elliot allen sagt, dass das Baby auf der Welt sei. In „Meine Nebendarsteller“ steht er beim Coffee Bucks an, als Jordan zu Dr. Mickhead sagt, sie hoffe, er bekommt Krebs vom Süßstoff. In der Episode „Meine Bahamas 2“ vollzieht er als Van die Ehezeremonie. Als J.D. am Ende der Episode „Mein Finale“ das Krankenhaus verlässt, spielte er einen Hausmeister, der das Banner vom Eingang entfernt. Er wünscht J.D. eine Gute Nacht, als er ihn sieht. In „Meine Zukunft“ sieht man ihn in einer Traumsequenz im Hintergrund mit einem Teddy. Bei der Welle ist er der erste Pfleger mit einem roten Hemd. Er hat dazu in den Anfängen von Scrubs noch mehrere Auftritte im Hintergrund die man erst bei genauerem hinsehen erkennt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bill Lawrence (* 26. Dezember 1968 in Ridgefield, Connecticut als William Van Duzer Lawrence IV) ist ein US-amerikanischer Produzent, Drehbuchautor und Regisseur von Fernsehserien.", "tgt_summary": null, "id": 1386361} {"src_title": "Staatliche Kunsthalle Karlsruhe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Eine frühe Aussage zu Wasserschall findet sich bei Leonardo da Vinci, der 1490 schrieb: „Wenn Du ein Rohr in das Wasser tauchst und das andere Ende an Dein Ohr hältst, kannst Du Schiffe auf sehr große Entfernungen hören.“ Im Jahr 1827 beschrieben Colladon und Sturm eine Messung der Schallgeschwindigkeit im Wasser im Genfersee. Ihnen ging es dabei um die Bestimmung der Kompressibilität des Wassers. Etwa um 1900 wurde damit begonnen, Wasserschall als Hilfsmittel für die Navigation zu nutzen. Vermutlich als Erster hat der amerikanische Ozeanograph Maury 1855 auf die Nutzung von Schall zur Echolotung der Wassertiefe hingewiesen. Seine eigenen Versuche blieben jedoch erfolglos. Als Erfinder des Echolotes in den Jahren 1912 bis 1914 gelten daher Behm, Fessenden und Richardson völlig unabhängig voneinander, aber offenbar alle drei unter dem Eindruck des Untergangs der \"Titanic\".", "section_level": 1}, {"title": "Grundlegende Wasserschallphänomene.", "content": "Schallwellen sind Druckwellen, die sich longitudinal ausbreiten, d. h., die Moleküle schwingen in die Richtung der Schallausbreitung. Sie brauchen also ein Medium, in dem sie sich ausbreiten können. Wie auch bei anderen Wellen gilt: Hierbei ist: Im Ozean ist der Schall mit etwa 1480 m/s wesentlich schneller als in der Luft, wo er sich unter normalen Bedingungen mit ungefähr 340 m/s ausbreitet. Die Schallgeschwindigkeit nimmt mit der Temperatur, dem Druck und dem Salzgehalt zu. Da der Druck nahezu linear zur Tiefe verläuft, nimmt man oft diese, um die Schallgeschwindigkeit zu berechnen. Es gibt einige empirisch ermittelte Formeln, mit denen sich die Schallgeschwindigkeit relativ gut berechnen lässt. Diese Formeln sind alle recht ähnlich, eine einfache davon lautet: wobei formula_6 die Temperatur in °C, formula_7 der Salzgehalt in psu und formula_8 die Tiefe in Metern ist. Für die Abhängigkeit der Schallgeschwindigkeit kann man sagen: Weil Salzgehalt und Temperatur auch zu Dichteänderungen führen und in Flüssigkeiten horizontale Dichteänderungen statisch keinen Bestand haben, ist das Wasser mit nur schwachen horizontalen Gradienten geschichtet. Entsprechend ist der Gradient der Schallgeschwindigkeit und damit des Brechungsindex ebenfalls horizontal schwach. Dies hat zur Folge, dass Schallstrahlen, die senkrecht verlaufen, kaum gebrochen sind. Der Schall breitet sich in senkrechte Richtung sehr regulär aus, wie im freien, unbegrenzten Medium ohne Schallgeschwindigkeitsänderungen.", "section_level": 1}, {"title": "Wasserschallpegel.", "content": "Als wichtigste Messgröße für den Wasserschall wird wie beim Luftschall der Schalldruckpegel verwendet. Obwohl formal die gleichen Methoden verwendet werden, sind Wasserschall- und Luftschallpegel nur schwer vergleichbar und führen bei Laien immer wieder zu Missverständnissen. Pegel sind logarithmische Größen und nur sinnvoll zu interpretieren, wenn die jeweils verwendeten Bezugswerte beachtet werden. Als Bezugswert für den Schalldruckpegel wird beim Luftschall 20 μPa gewählt, beim Wasserschall dagegen 1 μPa. Der Bezugswert beim Luftschall wurde in Anlehnung an die menschliche Hörschwelle gewählt und entspricht bei Ausbreitung einer ebenen Welle im Ausbreitungsmedium Luft einem Schalldruck von etwa 2 · 10 Pascal (20 μPa). Dieser Referenzschalldruck entspricht einer Intensität von etwa 10 W/m2. Bekanntlich ist Wasser wesentlich härter als Luft, so dass bei gleicher Intensität die akustisch relevante Partikelgeschwindigkeit wesentlich kleiner, dafür aber der Schalldruck größer", "section_level": 2}, {"title": "Schallabsorption.", "content": "Die Schallabsorption wandelt Schallenergie in thermische Energie um. Nach der klassischen akustischen Theorie erfolgt dies einmal durch die adiabatische Temperaturänderung als Folge des Schallwechseldrucks. Durch Wärmeleitung bzw. Wärmestrahlung wird dem Schallfeld dabei Energie entzogen. Dieser Effekt ist im Wasser vernachlässigbar. Die andere klassische Absorptionsursache ist innere Reibung bei der Kompression und Dekompression. Sie spielt bei hohen Frequenzen (über 100 kHz) und in Süßwasser eine Rolle. Diese beiden sogenannten klassischen Ursachen sind aber im Seewasser unter 100 kHz gegenüber der Relaxationsdämpfung, d. h. der durch die verzögerte Einstellung des Gleichgewichtsvolumens bei Druckänderung bewirkten Dämpfung, vernachlässigbar. Einige Komponenten des Seewassers liegen in verschiedenen chemischen Zuständen vor, deren", "section_level": 2}, {"title": "Mehrwegeausbreitung.", "content": "Weil die Schallstrahlen infolge der Temperaturschichtung (aber auch wegen der Druckzunahme mit der Tiefe und bei Salzgehaltschichtung) gekrümmt sind, werden sie bei größeren Übertragungsdistanzen normalerweise an der Meeresoberfläche oder am Boden oder beiden reflektiert. Daher gibt es mehrere Übertragungswege, aber häufig keinen direkten Weg ohne Randreflexion. Diese verschiedenen Wege zwischen Schallquelle und Empfänger haben insbesondere im Flachwasser nahezu die gleiche Laufzeit und werden deswegen am Empfänger häufig gar nicht als verschiedene Übertragungswege wahrgenommen. Sie haben aber unterschiedliche Phasen, was zu Interferenzen führt. Geringe Änderungen der Übertragungswege durch Reflexion an", "section_level": 2}, {"title": "Flachwasser-/Tiefwasser-Schallausbreitung.", "content": "Im Flachwasser tritt schon bei relativ geringen horizontalen Abständen Mehrwegeausbreitung auf. Bei tieferen Frequenzen bilden außerdem die schallweiche Berandung an der Meeresoberfläche und die schallharte Berandung am Meeresboden einen Wellenleiter, der allerdings insbesondere durch unvollständige Reflexion am Meeresboden gedämpft ist. Bei sehr tiefen Frequenzen wird schließlich die Grenzfrequenz des Wellenleiters unterschritten, was zu einer sehr großen Dämpfung führt. Im Tiefwasser spielt außer einer zusätzlichen Reflexion an der Meeresoberfläche beim flachen Sender die Mehrwegeausbreitung dagegen erst bei sehr großen Entfernungen eine Rolle. Sonst sind zumindest die Laufzeitunterschiede sehr groß. Durch den Anstieg der Schallgeschwindigkeit durch die Druckzunahme mit der Tiefe wird schließlich eine Schallübertragung über beliebige Distanzen ohne Bodenreflexion möglich. Von polarnahen Gewässern (und Randmeeren) abgesehen ist die Wassertemperatur an der Meeresoberfläche immer höher als im tiefen Wasser, wo sie auch am Äquator im Tiefenwasser nur wenig über 0 °C liegt. Dort gibt", "section_level": 2}, {"title": "Lloyd-Mirror-Effekt.", "content": "Der Lloyd-Mirror-Effekt ist auch bei der elektromagnetischen Wellenausbreitung bekannt. Beim Wasserschall hat er deswegen Bedeutung, weil die Wasseroberfläche eine sehr schallweiche Begrenzung ist, das heißt, der Schalldruck ist im Verhältnis zur Schallschnelle an der Meeresoberfläche für Wasserschallverhältnisse nur verschwindend gering. Dies bedeutet, dass eine Schallwelle bei der Reflexion an der Meeresoberfläche die Phase um 180° dreht. Dadurch wird der Schalldruck an der Oberfläche durch Interferenz ausgelöscht. Mit zunehmendem Abstand von der Oberfläche nimmt dieser Phasenwinkel weiter zu, so dass keine Auslöschung mehr auftritt. Die Formel hierfür", "section_level": 2}, {"title": "Schattenzone.", "content": "Meistens ist die Temperatur in der Nähe der Oberfläche am höchsten, so dass dort auch die Schallgeschwindigkeit größer ist. Der Schall wird daher nach unten gebrochen, so dass oberhalb des obersten möglichen Strahls (Grenzstrahl) keine Strahlen mehr hingelangen können. Dies gilt im Tiefwasser. Im Flachwasser kann dieses Gebiet durch die bodenreflektierten Strahlen aufgehellt werden. Oberhalb des Grenzstrahls beginnt die Schattenzone oder die „Zone des Schweigens“. Bei tieferen Frequenzen setzt als Folge von Beugung dieser akustische Schatten weich ein. Diese Schattenzone tritt auch auf, wenn an der Oberfläche das Wasser vom Seegang völlig durchmischt wird (durchmischte Schicht, mixed Layer). In", "section_level": 2}, {"title": "Afternoon-Effekt.", "content": "Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hatte die amerikanische Marine festgestellt, dass man morgens ganz gute Sonarbedingungen erhielt, die nachmittags schlechter wurden, so dass häufig eine Ortung gar nicht mehr möglich war. Die Ursache besteht darin, dass morgens häufig durch", "section_level": 2}, {"title": "SOFAR-Kanal.", "content": "Das bereits erwähnte Zusammenspiel der Schallgeschwindigkeitserhöhung an der Meeresoberfläche durch die Temperatur und in großen Tiefen durch den Druckanstieg führt dazu, dass eine Schallausbreitung, und zwar eine Mehrwegeausbreitung, ohne Reflexion an den Berandungen möglich ist. Die Achse dieses Kanals, d. h. die niedrigste Schallgeschwindigkeit, tritt ungefähr in 1000 m Tiefe auf. Dabei breitet sich Schall ähnlich wie Licht in einem Lichtwellenleiter aus. Dies trifft wegen der beträchtlichen Abmessungen im Tiefwasser durchaus auch für recht tiefe Frequenzen zu, die im freien Wasser", "section_level": 2}, {"title": "Konvergenzzonen-Ausbreitung.", "content": "Bei größeren Wassertiefen als der kritischen Tiefe, wenn also die temperaturbedingte höhere Schallgeschwindigkeit durch den Druckanstieg in der Tiefe überschritten wird, tritt ein Phänomen ein, dass der Schall von der Quelle an der Oberfläche zunächst in die Tiefe abtaucht (mit Schattenbildung schon in recht kurzen Abständen von wenigen km) und in größerer Entfernung, typisch irgendwo zwischen 50 und 70 km stark gebündelt wieder auftaucht. Diese sogenannte", "section_level": 2}, {"title": "Akustische Wirkung von Blasen.", "content": "Blasen bilden mit der Masse des umgebenden Wassers und der Kompressibilität des eingeschlossenen Gases ein Schwingungssystem hoher Güte. Bei der Resonanzfrequenz ist der Rückstreuquerschnitt sehr groß im Vergleich zum geometrischen Querschnitt der Blase. Blasen sind daher akustisch äußerst wirksam als Ursache für die Streuung von Schall, aber auch für die Dämpfung und für die Geräuscherzeugung. Die Resonanzfrequenz einer Blase von \"a\" mm Durchmesser in \"z\" m Tiefe (Wasserdruck) beträgt also hat eine Blase von 1 mm Durchmesser nahe der Wasseroberfläche eine Resonanzfrequenz von 3,2 kHz. Unterhalb der Resonanzfrequenz nimmt der Streuquerschnitt", "section_level": 2}, {"title": "Umgebungsgeräusch im Meer.", "content": "Als Geräusch bezeichnet man alle nicht erwünschten beobachteten Schallereignisse im Gegensatz zu den erwarteten „Signalen“. Dabei ist zwischen dem Eigengeräusch (self noise) zu unterscheiden, dem Geräusch, das durch den Schallempfänger oder seine Plattform selbst erzeugt wird, und dem Umgebungsgeräusch, das auch ohne den Schallempfänger vorhanden ist. Das Eigengeräusch kann echter Wasserschall sein, der am Empfänger (Hydrophon) oder", "section_level": 1}, {"title": "Nachhall.", "content": "Als Nachhall bezeichnet man kontinuierliche Reflexionen von Schallwellen (Schallreflexionen) in einem geschlossenen Raum oder in einem natürlich begrenzten Bereich. Echos sind dagegen Reflexionen von einzelnen Objekten. Beim Luftschall wird der Nachhall durch die Nachhallzeit charakterisiert. Beim Wasserschall – bei dem der Nachhall nur bei der Aktivortung (und multistatischen) Ortung von Bedeutung ist – interessiert man sich dagegen für den Entfernungsverlauf des Nachhalls im Vergleich zum Zielecho. Unter Sonaroperateuren hört man oft die Faustregel, dass die erzielbare Ortungsweite so groß sei wie die Nachhallweite. Dies klingt plausibel, weil sowohl für das Echo als auch für den Nachhall die Ausbreitungsdämpfung des Schalls maßgeblich ist. Andererseits kann gerade starker Nachhall – der deswegen weit reicht – das Zielecho maskieren. Dadurch entsteht eine inverse Beziehung zwischen Nachhallweite – d. h. der Entfernung (oder Zeit), in der der Nachhall im Geräusch verschwindet – und der maximalen Ortungsentfernung. Je nachdem, ob die Nachhallentfernung oder die maximale Ortungsentfernung größer ist, spricht man von nachhallbegrenzter oder geräuschbegrenzter Reichweite. Wenn die Reichweite nachhallbegrenzt ist, führt eine Erhöhung des Sendepegels zu keiner größeren Reichweite. Im Flachwasser erhält man meistens nachhallbegrenzte und im Tiefwasser eher geräuschbegrenzte Reichweiten. Aus dem Grund verfügen Sonaranlagen, die für Flachwasser optimiert sind, üblicherweise über eine geringere Sendeleistung als typische Tiefwasser-Sonaranlagen. Zur Verringerung des Nachhalleinflusses gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten. Die eine besteht darin, dass die Echos von Ortungszielen durch die Fahrtgeschwindigkeit des Ziels eine Dopplerverschiebung erfahren, die zumindest bei sich schnell nähernden Objekten größer als der Dopplerfrequenzbereich des Nachhalls ist. Dadurch wird das Ziel durch „Dopplerselektion“ vom Nachhall unterschieden. Die andere Möglichkeit besteht darin, die Zeit- und Winkelauflösung der Anlage zu erhöhen,", "section_level": 1}, {"title": "Technische Anwendungen.", "content": "Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen Anwendungszielen:", "section_level": 1}, {"title": "Echolote.", "content": "Das traditionelle Echolot wird zur Unterscheidung von den Sonderformen als Navigationslot bezeichnet, weil es als Standardausrüstung eines Schiffes zur sicheren Navigation dient. Es hat meistens einen begrenzten Tiefenbereich, weil bei großen Tiefen die Wassertiefe für die Navigation unerheblich ist, und ist üblicherweise nicht gegen die Schiffsbewegungen stabilisiert und wenig gebündelt. Forschungslote oder Vermessungslote sind wesentlich aufwändiger gebaut. Für eine präzise Orts- und Tiefenbestimmung sind sie eng gebündelt (Narrow Beam Sounder, Schelfrandlot), damit die Tiefe nicht als Schrägentfernung bei geneigten Meeresböden gemessen wird. Sie müssen daher auch hinsichtlich der Schiffsbewegungen", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Sonare.", "content": "Beim Ujagdsonar unterscheidet man zwischen Aktivsonar (Echo-Ortung) und Passivsonar. Neuerdings werden auch Mischformen eingesetzt: Bistatisches Sonar, d. h., Sender und Empfänger sind auf örtlich getrennten Plattformen angeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielten zunächst Aktivsonare am Bug des Schiffes eine große Rolle (Bugsonar, Hull mounted Sonar). Sie wurden dann Anfang der 1970er Jahre ergänzt durch Schleppsonare (Towed Array Sonar, TA). Die weitere Geräuschminderung auch bei nuklear betriebenen U-Booten machte die Rückkehr zu Aktivsonar (Echoortung) notwendig, heute vorwiegend durch tieffrequente Schleppsonare, bei denen dem Towed Array eine tieffrequentes nachgeschlepptes Sendeaggregat zugefügt ist („Active Adjunct“). Heute werden aber für diesen Zweck kaum noch die alten Towed Arrays mit ihrer Ausrüstung für sehr große Bandbreiten (z. T. 10 Hz bis 1 kHz) verwendet, die in der Richtung zwischen rechts und links nicht unterscheiden konnten. Stattdessen verwendet man Kardioid- (Triplet-) oder Twin-Arrays, die diese Unterscheidung erlauben, aber im Frequenzbereich auf die Sendefrequenz beschränkt sind. Diese Anlagen arbeiten anders als die herkömmlichen Aktivsonaranlagen, die im Mittelfrequenzbereich (3 kHz bis 20 kHz) betrieben wurden, im Tieffrequenzbereich (100 Hz bis 3 kHz). Während des Kalten Krieges hatte die amerikanische Marine weltweit an", "section_level": 2}, {"title": "Fishfinder Sonar.", "content": "Es handelt sich um hochfrequente Aktivsonare, die Echos der Schwimmblasen orten. Die meisten Fishfinder nutzen nicht akustische Resonanzwirkung der Schwimmblasen,", "section_level": 2}, {"title": "Abbildende Sonare.", "content": "Hierunter wurde zunächst nur das Seitensichtsonar (Side-Scan-Sonar, SSS) verstanden. Einige moderne hochauflösende Fächerlote stellen hinsichtlich der erzielbaren Abbildungsqualität eine echte Konkurrenz zum SSS dar. Zudem geht der Trend zu Mischformen zwischen diesen beiden ursprünglich recht unterschiedlichen Verfahren. Das Fächerlot arbeitet wie ein traditionelles Echolot mit Lotlinien, von denen es aber simultan mehrere parallel aufnimmt, wodurch ein zweidimensionales Tiefenprofil entsteht, also im Grunde (mit der Tiefe) eine dreidimensionale Abbildung. Das SSS erfasst seitlich je gesendetem Ping eine Linie auf dem Meeresboden, die durch die lokale Rückstreustärke des Meeresbodens längs dieses seitlichen Streifens moduliert ist. Mit der Abfolge der Pings entsteht so ein „Bild des Meeresbodens“, in dem sich z. B. Sand und Schlick deutlich unterschieden. Ebenso sind einzelne Objekte auf dem Grund durch eine starke Rückstreuung mit", "section_level": 2}, {"title": "Unterwasserkommunikation.", "content": "Obwohl Wasserschall den heutigen Kommunikationsanforderungen nur sehr unzureichend genügt, sind bei Übertragungsstrecken über (je nach Trübung des Wassers) von 10 bis 300 m hinaus elektromagnetische Wellen praktisch ungeeignet, der Wasserschall also ohne Alternative. Bereits im Zweiten Weltkrieg wurde das Unterwassertelefon, UT oder Gertrude, eingesetzt. Es handelte sich um eine analoge Sprachübertragung", "section_level": 2}, {"title": "Akustische Unterwassernavigation, Releaser.", "content": "Obwohl die Anwendung des Wasserschalls mit der Navigationshilfe angefangen hat, gibt es heute praktisch kein absolutes (die Koordinaten bestimmendes) Navigationsverfahren mehr. Hier haben sich die elektromagnetischen Überwassernavigationsverfahren durchgesetzt. Es werden nur noch lokale relative Systeme verwendet, insbesondere um die Ortsbestimmung eines getauchten Systems relativ zu einer Überwasserplattform zu bestimmen. Dazu werden eine oder mehrere Schallquellen verwendet, mit deren Empfang (mit mehreren Empfängern gebräuchlicher als mit mehreren Sendern) die Position zentimetergenau bestimmt werden kann. Dies erlaubt die genaue Ortsbestimmung von Geräten, die von einem Schiff aus abgesetzt (z. B. ROVs) sind oder geschleppt werden. Aber", "section_level": 2}, {"title": "Akustische Strömungsmessung.", "content": "Das heute wichtigste Messgerät zur Strömungsmessung ist der Acoustic Doppler Current Profiler (ADCP), ein Aktivsonar, das die Doppler-Frequenzverschiebung des Nachhalls von Streukörpern im Wasser (vorwiegend Plankton) zur Bestimmung der lokalen Strömungsgeschwindigkeit nutzt. Grundsätzlich ist die Auflösung durch die Nachhallunschärfe-Relation", "section_level": 2}, {"title": "Akustische Meerestomographie (Ocean Acoustic Tomography, OAT).", "content": "Bei tomographischen Methoden handelt es sich durchweg um physikalisch-mathematische Methoden für die Gewinnung dreidimensionaler Felder bzw. für die Abbildung von Schnitten mit Hilfe inverser Verfahren. Diesen grundlegenden Ansatz hat die akustische Meerestomographie mit anderen tomographischen Verfahren gemeinsam. Durch eine Vielzahl von Schallsendern und -Empfängern soll die Laufzeit der Empfangssignale ausgewertet werden, um daraus die dreidimensionale Schallgeschwindigkeit bzw. die Temperaturverteilung innerhalb des eingeschlossenen Feldes zu erfassen. Allerdings weckt der Begriff Tomographie Erwartungen, die von der akustischen Tomographie nicht erfüllt werden können. Die Schallwellen breiten sich nicht geradlinig aus, wodurch die Beziehung zwischen der", "section_level": 2}, {"title": "Wasserschall und Wale.", "content": "Angesichts der Überlegenheit des Wasserschalls als Kommunikationsmittel unter Wasser verwundert es nicht, dass auch Tiere den Wasserschall nutzen. Bekanntes Beispiel sind Walgesänge zur Kommunikation oder die Echoortung von Walen oder Delfinen. Aufgrund der technischen Nutzung kommt es somit zu Nutzungskonflikten. Nach heutiger Kenntnis betrifft dies insbesondere Meeressäuger. Sie sind ganz entschieden auf das Gehör als wichtigstem Sinn angewiesen. Das Geräusch unter Wasser wird auf der nördlichen Halbkugel inzwischen dauerhaft durch ein diffuses Geräusch von den Schiffen im Frequenzbereich zwischen 100 und 300 Hz geprägt, sofern es nicht durch sehr kräftiges natürliches Geräusch von der Meeresoberfläche bei Stürmen übertönt wird. Zu den lautesten Geräuschen im Meer gehören neben Seebeben, unterseeischen Vulkanen und kalbenden Eisbergen seismische Hochenergie-Sonare (sogenannte Air Guns, auch Schallbomben genannt), die zur Suche von Erdöl und Erdgas im Meeresboden verwendet werden. Sie sind extrem laut (bis über 220 dB) und werden rund um die Uhr im Abstand von wenigen Sekunden erzeugt. Zunehmend geraten aber auch technische Einrichtungen unter Kritik. Zwar sind die festgestellten Schäden durch technischen Schall relativ gering, allerdings ist unbekannt, wie groß die Dunkelziffer ist. Inzwischen kann als gesichert angesehen werden, dass mittelfrequente militärische Sonaranlagen im Frequenzbereich von 2 bis 5 kHz zu Strandungen von Schnabelwalen führen können. Bei mehreren Einzelereignissen sind seit 1996 etwa 50 Schnabelwale gestrandet und dadurch zu Tode gekommen. Bei den einzelnen Ereignissen waren jeweils etwa 10 Wale betroffen. Die Ursache ist eine panische Auftauch-Reaktion der tieftauchenden Schnabelwale, die zu der Taucherkrankheit führen, einer Embolie durch Ausperlen von Stickstoff. Die Gefährdung der Wale durch Schall ist signifikant, aber immer noch gering im Vergleich zur Gefährdung durch Walfang (auch Beifang) und durch Kollisionen mit Schiffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wasserschall ist Schall, der im Wasser übertragen wird. Das zugehörige Fachgebiet der Akustik ist die Hydroakustik. Gelegentlich wird der Begriff Wasserschall auch als Synonym für die technische Anwendung der Hydroakustik gebraucht. ", "tgt_summary": null, "id": 1958544} {"src_title": "Franz Erwein von Schönborn-Wiesentheid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johnson wurde als Sohn schwedischer Emigranten in Ishpeming, Michigan geboren. Sein erstes Flugzeug, ein Wettbewerbsmodell, baute er im Alter von 15 Jahren. Nach dem Universitätsabschluss fing er 1933 im Formenbau von Lockheed an. Zunächst mit Aufgaben im Flugtestbereich, in der Materialprüfung, Aerodynamik und Gewichtsberechnung betraut, wurde er um 1938 einer der führenden Forschungsingenieure, schließlich 1952 Chefingenieur im Lockheed-Stammwerk Burbank. 1956 stieg er zum Vizepräsidenten der Forschungs- und Entwicklungsabteilung auf, 1958 wurde er Vizepräsident des \"Advanced Development Projects (ADP)\", das bald unter dem Namen \"Skunk Works\" bekannt wurde. 1964 wurde er Mitglied des Aufsichtsrats, 1969 schließlich \"Senior Vice President\". 1975 ging er offiziell in Ruhestand, arbeitete jedoch weiter beratend in den \"Skunk Works\". 1980 verließ er auch den Aufsichtsrat. Schließlich wurde 1983 das Werk / die Forschungsanlage (im) Rye Canyon nach ihm benannt. Während seiner gesamten beruflichen Laufbahn war er bei Lockheed beschäftigt und dort unter anderem an der Konstruktion der Typen P-38, A-12, SR-71 \"Blackbird\", U-2 und \"Starfighter\" F-104 beteiligt. In seiner rund vier Jahrzehnte währenden Karriere bei Lockheed arbeitete er an der Konstruktion von über 40 Flugzeugen mit. Johnson, verwitwet nach erster Ehe (1937–1969) mit Althea Louise Young, heiratete 1971 in zweiter Ehe Mary Ellen Elberta Meade. Nach ihrem Tod 1980 ging er im selben Jahr die Ehe mit Nancy Powers Horrigan ein. Seine Autobiographie trägt den Titel \"More Than My Share of it All\" (ISBN 0874744911). Er starb im Alter von 80 Jahren nach langjähriger Krankheit und ist in Los Angeles begraben. 1965 wurde Johnson in die National Academy of Sciences, 1966 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1988 erhielt er die National Medal of Technology and Innovation.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clarence Leonard “Kelly” Johnson (* 27. Februar 1910 in Ishpeming, Michigan; † 21. Dezember 1990 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Flugzeugkonstrukteur.", "tgt_summary": null, "id": 1897202} {"src_title": "American Top 40", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Eines der ersten Maschinengewehre mit Munitionszufuhr durch Gurte war das Maxim-Maschinengewehr. Sein Erfinder, Hiram Maxim, schuf 1885 damit eine Waffe mit einer bis dahin nicht erreichten Feuerdichte. Maxim verkaufte Lizenzen seiner Konstruktion in viele Länder. So entstand eine Reihe von MGs, denen die Standard-Gewehrpatrone des jeweiligen Landes in Gurtform zugeführt wurde. Die Dauergurte der ersten MGs waren meistens aus Textilgewebe hergestellt, das bei Nässe zum Aufquellen neigte und Ladehemmungen verursachte. Während des Ersten Weltkrieges wurden, zunächst bei den Bord-MGs der Jagdflugzeuge wie dem Vickers-Maschinengewehr, nässeunempfindliche Metallgliedergurte eingeführt. Vor allem bei älteren MGs, z. B. M1919, M2, Vickers und Maxim, wird die Patrone nach hinten aus dem Gurt gezogen und dann in das darunter liegende Patronenlager geführt. Auch das PK nutzt diesen Mechanismus bedingt durch die Randpatrone 7,62 × 54 mm R. Bei den meisten modernen MGs wird die Patrone durch den Verschluss direkt nach vorne aus dem Munitionsgurt gestreift und in das Patronenlager geführt. Dies erfordert, dass das Gurtglied die Patrone nicht komplett umschließt.", "section_level": 1}, {"title": "Munitionsgurtarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dauergurte.", "content": "Ursprünglich wurden \"Dauergurte\" eingesetzt, die nach Verwendung wieder aufmunitioniert werden konnten. Die ersten Textilgurte wurden in der Entwicklung später von Metalldauergurten abgelöst, die aus leichten Blechteilen für die Patrone und einer Drahtspirale zwischen den einzelnen Gliedern als Scharnier bestehen. Diese Metallgurte werden – neben Zerfallgurten – bei der Bundeswehr z. B. für das MG3 verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Zerfallgurte.", "content": "Im Laufe der Zeit wurden sogenannte \"Zerfallgurte\" entwickelt, die nach Abgabe des Schusses entweder vom Maschinengewehr zertrennt werden oder durch das Ausschieben der Patronen in das Patronenlager zerfallen. Der Vorteil gegenüber dem Dauergurt liegt in dem geringeren Gewicht und der verbesserten Handhabung der Waffe, da der Gurt nur noch auf der Zuführungsseite an der Waffe hängt. Zerfallgurte bestehen aus Metallgliedern, die miteinander oder durch die eingesteckten Patronen verbunden werden und dadurch im gefüllten, aufmunitionierten Zustand nicht auseinanderfallen. Bereits der Gurt der Vickers-Bord-MGs des Ersten Weltkrieges war ein Zerfallgurt. Zur störungsfreien Zuführung des Zerfallgurts zur Waffe wird manchmal ein Gurtkanal verwendet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Munitionsgurt ist eine Einrichtung der Munitionszuführung, auf dem Patronen nebeneinander aufgereiht eine Feuerwaffe versorgen, typischerweise ein Maschinengewehr. Der Gurt hält dabei die Patronen zusammen, so dass sie gleichmäßig abgefeuert werden können. Gurte werden üblicherweise in sogenannten Gurtkästen zur Verwendung aufbewahrt. Gurte haben eine höhere Kapazität, meistens 100–250 Patronen, als Magazine.", "tgt_summary": null, "id": 1004426} {"src_title": "Woudenberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namen.", "content": "Seit das Tscherwener Burgenland 1340 von der Kiewer Rus zu Polen kam, wurde das neue Gebiet – erweitert um das Teilfürstentum Halytsch – nun als \"Ruś Czerwona\", also \"Rotruthenien\" bezeichnet. Der Name stellte einen Bedeutungswandel dar von ursprünglich \"Tscherwener Burgen\" (um \"Czerwień\"/\"Tscherwen\") zu \"Rote Rus\" (von polnisch \"czerwona\" \"rot\"), in Analogie zu den ebenfalls neu erworbenen Weiße Rus und Schwarze Rus. Während \"weiß\" und \"schwarz\" als ein Unterscheidungsmerkmal in der Bezeichnung verschiedener Gruppen von ursprünglich den gleichen Stämmen durchaus gebräuchlich war, ist die Bezeichnung \"rot\" in diesem Zusammenhang bisher nicht bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tscherwener Burgenland.", "content": "Dieses Gebiet wurde erstmals 981 erwähnt, als Großfürst Wladimir I. der Kiewer Rus das Gebiet auf dem Weg nach Polen einnahm. 1018 wurde das Gebiet polnisch, nach 1031 ging es zurück an die Kiewer Rus. Nach dem machtpolitischen Zerfall des Kiewer Reiches war es ein Teil des ruthenischen Fürstentums Galizien-Wolhynien. Dieses stand ab 1240 unter nomineller Oberherrschaft der Goldenen Horde, eines mongolischen Khanats, welches sich nach dem Tod von Dschingis Khan in Osteuropa herausbildete.", "section_level": 2}, {"title": "Rotruthenien.", "content": "1340 gelang es dem polnischen König, Kasimir III., das Gebiet zurückzugewinnen, das von da ein integraler Bestandteil des Königreichs Polen bis zur Zeit der Teilungen Polens wurde. Der Name „Rothreußen“ wurde von da an für die Landschaft um Przemyśl bis an den oberen Dnister verwendet. In späterer Zeit wurde die Bezeichnung synonym für die Wojewodschaft Ruthenien gebraucht, auch noch, als deren politischer Schwerpunkt sich von Przemyśl in den Osten nach Lemberg verlagert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Rotruthenien, auch Rothreußen oder Rotrussland (ukrainisch \"Червона Русь\", polnisch \"Ruś czerwona\", lateinisch \"Ruthenia rubra\" oder \"Russia rubra\"), war ein Gebiet der Polnischen Adelsrepublik, das aus dem ursprünglichen \"Tscherwener Burgenland\", deutsch auch \"Rotburgenland\" (altrussisch \"Tscherwenskie grody\", polnisch \"Grody Czerwieńskie\") um die Burg Tscherwen (polnisch \"Czerwień\") zwischen den Flüssen Bug und Wieprz hervorgegangen war. ", "tgt_summary": null, "id": 1792333} {"src_title": "Torovirus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Gemäß dem Schlieffen-Plan hatte das Deutsche Reich bei Kriegsausbruch die Masse seiner Landstreitkräfte im Westen konzentriert, um mit einem schnellen Sieg über Frankreich einem Eingreifen Russlands zuvorzukommen und so einen Zweifrontenkrieg zu vermeiden. Lediglich die 8. Armee unter Generaloberst Maximilian von Prittwitz und Gaffron war im Osten des Reiches aufgestellt. Zar Nikolaus II. ordnete am 30. Juli 1914 die russische Mobilmachung an. Obwohl diese Mitte August noch nicht abgeschlossen war (die deutsche Militärführung hatte mit einer Dauer von sechs bis acht Wochen gerechnet), drängten Frankreich und Großbritannien auf ein schnelles Eingreifen, um die Front im Westen zu entlasten und das Deutsche Reich seinerseits in Bedrängnis zu bringen. Zu diesem Zweck wurden schließlich die 1. russische Armee (Njemen-Armee) unter Paul von Rennenkampff und die 2. russische Armee (Narew-Armee) unter Samsonow in Marsch gesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Beteiligte Streitkräfte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Russische Streitkräfte.", "content": "XX. Korps (General Wladimir Wassiljewitsch Smirnow) III. Korps (Nikolai Alexejewitsch Jepantschin) IV. Korps (General Sultan Eris Giray Alijew) I. Kavalleriekorps Nachitschwanski (nicht im Kampf)", "section_level": 2}, {"title": "Gegnerische Truppenstärken.", "content": "Wladimir Letjagin gibt für den 7. August 1914 nach julianischem Datum = 20. August im gregorianischen Kalender folgende Truppenstärken an:", "section_level": 2}, {"title": "Verlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Russischer Angriff.", "content": "Mitte August begann der Angriff der russischen Truppen mit dem Ziel, die deutsche 8. Armee zu umfassen und zu vernichten. Die 1. russische Armee drang bereits am 17. August 1914 auf einer Breite von 40 km zwischen Wischtynjez und Schirwindt (nördlich der Rominter Heide) in Ostpreußen ein. Hier kam es noch am selben Tag zum Gefecht bei Stallupönen mit dem I. Armee-Korps unter General Hermann von François. Maximilian von Prittwitz formierte seine Armee nördlich der Masurischen Seen entlang der Angerapp. Hier wollte er die russischen Verbände anlaufen lassen und sie dann von beiden Seiten umfassen. Lediglich das XX. Armee-Korps unter General Friedrich von Scholtz sollte die südliche Grenze Ostpreußens sichern. Am 19. August griffen die Russen aus dem Raum südlich und östlich von Goldap an mehreren Stellen in Richtung auf Darkehmen an, konnten jedoch abgewehrt werden. Russische Kavallerie rückte gleichzeitig gegen Kraupischken und Schillehnen heran. Das russische XX. Armeekorps stieß mit der 29. Division westlich von Kattenau auf deutsche Truppen.", "section_level": 2}, {"title": "Deutscher Gegenangriff.", "content": "Am 20. August erfolgte der Gegenangriff der deutschen 8. Armee. Die nördliche Flanke deckte die 1. Kavallerie-Division unter Generalleutnant Brecht. Auf dem Nordflügel war der Angriff des I. Armee-Korps unter General von François erfolgreich. Die 2. Division (Generalleutnant von Falk) griff rechts der bereits im Artilleriekampf stehenden 1. Division (Generalleutnant von Conta) in die Schlacht ein und nahm im ersten Anlauf Mallwischken ein. Der rechte Flügel der russischen 1. Armee (XX. Korps und Teile des III.) wurde zurückgedrängt. Ein überraschend angesetzter Gegenstoß der russischen 29. Division drängte die deutschen Truppen bei Niebudszen zurück, auch der linke Flügel der deutschen 2. Division wurde bei Radszen gestoppt. Ein unterstützendes Eingreifen durch das nahe stehende Kavalleriekorps unter General Nachitschewanski unterblieb aus unerklärten Gründen. Die Hauptreserve der Festung Königsberg (Generalleutnant Brodrück) lag südlich der 1. Division in Stellungen von der Rominte westlich Augstupönen bis Springen. Im Mittelabschnitt wurde das zwischen Girnen und Plicken vorgehende deutsche XVII. Armee-Korps unter August von Mackensen nach anfänglichem Erfolg jedoch in die Ausgangsstellung zwischen Walterkehmen-Perkallen zurückgeworfen. Die 35. Division (General von Henning) musste in den Raum nordöstlich von Walterkehmen und die 36. Division (General von Heineccius) sammelte sich erneut bei Perkallen hinter der Rominte. Das Korps Mackensen erlitt schwere Verluste; allein an Infanterie verlor es 8.000 Mann, weitere 1.000 gerieten in Kriegsgefangenschaft. Im Südabschnitt bei Kleszowen beim I. Reserve-Korps (General von Below) und der bei Benkheim stehenden 3. Reserve-Division kam es nur zu kleineren Gefechten mit Truppen des russischen IV. Korps. Beide Seiten formierten sich für den nächsten Tag.", "section_level": 2}, {"title": "Rückzug der deutschen Truppen.", "content": "Als Meldungen eintrafen, dass die russische 2. Armee (Samsonow) die Südgrenze westlich der Masurischen Seen überschritten hatte, ließ Prittwitz die Schlacht abbrechen und befahl den Rückzug hinter die Weichsel. Er sah sich in einer prekären Lage, da von der Obersten Heeresleitung – unter Generaloberst Moltke – die Anweisung bestand, den Verlust seiner Armee nicht zu riskieren, notfalls Ostpreußen aufzugeben und hinter die Weichsel zurückzugehen. Deshalb entzog er sich der Gefahr der Umklammerung oder eines Angriffs in seinen Rücken durch Samsonow. Im Armeestab waren vor allem Generalmajor Paul Grünert als Generalquartiermeister und Oberstleutnant Max Hoffmann als Erster Generalstabsoffizier jedoch der Ansicht, dass am nächsten Tag durchaus Aussicht auf Erfolg bestünde. Prittwitz würde bei einem Rückzug die Chance verpassen, die russische 1. Armee zu schlagen und dann die heranrückende 2. Armee anzugreifen. Diese wäre aus der Marschbewegung heraus nicht sofort kampfbereit. Generaloberst von Prittwitz und sein Chef des Stabes, Generalmajor Georg von Waldersee, blieben jedoch bei ihrem Entschluss. Die Schlacht bei Gumbinnen endete unentschieden; die Russen zogen sich aber nicht zurück. Von der Etappeninspektion der Armee wurde der unbedachte und verhängnisvolle Befehl gegeben, alle Erntevorräte und alles Vieh hinter die Weichsel zu schaffen. Die Folge war ein \"„endloser Strom von Flüchtlingen mit Wagen und Viehherden in Staub und Hitze, ein Zug von Hunderttausenden, wie ihn Europa seit Jahrhunderten kaum erlebt hatte.“\"", "section_level": 2}, {"title": "Ablösung des Generals Prittwitz.", "content": "Im Großen Hauptquartier war man ebenfalls der Ansicht, dass dieser Rückzug übereilt befohlen wurde. Selbst die Weichsellinie halten zu können, bezweifelte Prittwitz bei einem Telefonat mit Moltke. Dieser bekam nach und nach den Eindruck, Prittwitz sei der Situation nicht mehr gewachsen, und empfahl dem Kaiser, die Armeeführung ablösen zu lassen. Der Kaiser folgte dieser Empfehlung. Am 22. August 1914 wurden Prittwitz und Waldersee von ihren Pflichten entbunden. Der neue Armeechef wurde General der Infanterie Paul von Hindenburg; als Chef des Stabes wurde ihm Generalmajor Erich Ludendorff zugeteilt. Hindenburg befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits seit drei Jahren im Ruhestand und wurde reaktiviert. Nach dem Mobilmachungsplan war Ludendorff an der Westfront Generalquartiermeister der 2. Armee. Aus dieser Rückzugsbewegung heraus entwickelte sich dann mit der neuen Armeeführung die Schlacht bei Tannenberg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht bei Gumbinnen fand während des Ersten Weltkriegs vom 19. bis 20. August 1914 statt und war der erste Angriff russischer Truppen auf Deutschland. Folge war die kurzzeitige Besetzung von zwei Dritteln Ostpreußens, die erst mit der Schlacht bei Tannenberg (26.–30. August 1914) und der Schlacht an den Masurischen Seen (6.–14. September 1914) beendet wurde. Ostpreußen war – neben dem Oberelsass, Lothringen und den Kolonien – eines der wenigen Gebiete des Deutschen Kaiserreichs, die von direkten Kampfhandlungen betroffen waren.", "tgt_summary": null, "id": 1853450} {"src_title": "Eisstadion am Pulverturm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebenslauf.", "content": "Bernd Dost kam als Sohn des Werkmeisters Josef Dost und der Schriftstellerin Elisabeth Dost zur Welt. Während des Zweiten Weltkriegs erlebte Dost mit seinen Eltern die Bombardierung von Dortmund und wuchs nach der Evakuierung in Hemer im Sauerland auf. Er machte sein Abitur 1957 in Iserlohn und studierte danach Germanistik, Anglistik und Psychologie in Marburg und München. Er volontierte bei der Westfälischen Rundschau in Iserlohn, arbeitete bei der Münchner Studentenzeitschrift Profil und zeitweilig bei der Firma Insel-Film als Dramaturgie-Assistent. Dost machte sich selbständig und verschuldete sich durch einen privaten Kredit, den er aufnahm, um mit dem Kanadier Richard Archer die Firma \"Werbefilm-Studio\" zu gründen. Das Unternehmen ging bankrott. Durch Archer lernte Dost den damaligen Chefredakteur und Gründer der Münchner Abendzeitung (AZ), Werner Friedmann kennen. Dort schrieb Dost zwischen 1962 und 1964 lokale Geschichten, aber auch Bildzeilen für den Fotografen Kurt Huhle. In dieser Zeit wurde der Münchner Merkur auf Dost aufmerksam und engagierte ihn für Reportagen. Die Zusammenarbeit endete Ende 1966, nachdem Dost in einem Artikel die Geschichte von Josefine Wrbna-Kaunitz, einer Vermögensverwalterin und Vertrauten der Wittelsbacher, die von Angehörigen des Königshauses verstoßen worden war, veröffentlichte. Dost wurde entlassen. Er ging nach Hamburg, um dort für den Stern zu schreiben. Im Mai 1968 wurde Bernd Dost nach Paris geschickt, um dort als Zweiter Korrespondent über die Studentenunruhen zu berichten. Nach Paris begann Dost als Dokumentarfilmer. Anfangs in der Wirtschaftsredaktion des Bayerischen Rundfunks beim damaligen Redakteur Wolf Feller. 1978 heiratete Bernd Dost die Geschäftsfrau Caroline von Harder, die für das Textilhaus Beck in München die PR-Abteilung leitete und sich mit einer Versandfirma für Wohnaccessoires selbständig machte. In den 1990er Jahren gründete Bernd Dost den Vedra Verlag, in dem er eigene Romane unter seinem Namen und dem Pseudonym R. B. van Mattruer sowie Erzählungen seiner Mutter veröffentlichte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bernd Dost (* 16. Mai 1939 in Dortmund; † 14. Februar 2015 in München) war ein deutscher Journalist, Filmemacher, Schriftsteller und Verleger. Er produzierte Dokumentarfilme für die ARD und schrieb Artikel für den Stern, den Münchner Merkur und die Münchner Abendzeitung. Er war der Bruder der Theater- und Fernsehschauspielerin Roswitha Dost.", "tgt_summary": null, "id": 452433} {"src_title": "Associated British Foods", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Ort im Naturpark Český les liegt 10 km westlich der Stadt Poběžovice am Fuße der Velká skála (Großer Fels, 792 m) und des Železný vrch (Eisenberg, 789 m). Die nächstgelegene Stadt ist das 9 km westlich befindliche Bayerische Schönsee. Die Gemeinde Rybník ist von deutscher Seite mit dem Pkw erreichbar über die Grenzübergänge Waldmünchen / Lísková (Haselbach) und Eslarn / Železná (Eisendorf), jeweils ca. 13 km; außerdem für Fußgänger und Radfahrer über die grenzüberschreitenden Wanderwege Stadlern / Rybník (Waier) und Kleinsteinlohe / Hraničná (Paadorf). Nachbarorte sind im Westen das bayerische Waldhäuser und im Süden Závist (Neid). Östlich erhebt sich der 752 m hohe Stráž, hinter dem Šidlákov (Schilligkau) und Šibanov (Schiefernau) liegen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gründung des Dorfes geht zurück auf einen Fischweiher, der um 1571–79 durch Ritter Johann von Wiedersberg angelegt worden sein soll. Das Geschlecht der Wiedersberger stammte ursprünglich aus dem sächsischen Vogtland, bekam gegen Ende des 16. Jahrhunderts die Herrschaft über das nahe Muttersdorf und hatte bis ins 19. Jahrhundert hinein einigen Einfluss in der Region. 1589 wird Waier durch einen Vertrag mit der Stadt Domažlice formell gegründet. Zeitgenössische Quellen erwähnen im Jahre 1630 einen Ort namens \"Chalupy u Rybníka\", „Hütten am Fischweiher“. Die Ansiedlung blieb erhalten, nachdem der Fischweiher, dessen Damm bei dem Weiler Althütten lag, eingegangen war, und bekam den schlichten Namen Waier (tschechisch Rybník). Die eigentliche Besiedlung des Dorfes begann etwa ab 1760. Wichtig für die weitere Entwicklung war zunächst die Errichtung einer Glashütte, der Troithütte, an deren Stelle im Jahre 1789 die Goldbrunnhütte errichtet wurde, die 1810 wieder aufgelassen wurde. Für 1825 ist in Waier ein Zollamt belegt. Danach folgten eine Puchermühle (ein Hammerwerk für die Glasverarbeitung) und 1864 eine Dampfsäge, die 1876 stillgelegt wurde. Vom Namen der ursprünglichen Troithütte leitet sich der Name des Ortsteiles Droht (tschechisch Draha) ab; ein weiterer Ortsteil von Waier hieß Rappauf; dieser ist nicht zu verwechseln mit dem zu dem benachbarten Pleš (\"Plöss\") gehörenden Weiler gleichen Namens. Für das Jahr 1785 sind für Waier selbst bereits 24 Häuser und 129 Bewohner erwähnt, für 1839 37 Häuser und 273 Bewohner, für 1910 42 Häuser und 389 Bewohner, für 1930 65 Häuser und 434 Bewohner, davon 425 Deutsche, und für 1945 71 Häuser und 370 Bewohner. Die Kirche St. Anna wurde 1795–98 erbaut, nachdem bereits eine seit 1786 belegbare Kapelle und der 1787 angelegte Friedhof existiert haben, und erhielt im Zuge einer Erweiterung im Jahre 1827 einen Turm. Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung des Ortes war die Erhebung der Kirche zur Pfarrkirche 1856. Bis dahin waren Waier und die umliegenden Orte eingepfarrt und auch eingeschult nach Muttersdorf. Zur Pfarrei Waier gehörten die drei Gemeinden Weitere vier benachbarte Gemeinden, deren Bewohner der räumlichen Nähe halber in der Regel nach Waier in die Kirche gingen, waren: Diese Gemeinden waren eigentlich eingepfarrt nach Muttersdorf (Schwanenbrückl, Großgorschin, Rindl) bzw. Heiligenkreuz (Neubäu), zählten aber ‚inoffiziell’ und im Bewusstsein der Bewohner zur Pfarrei Waier. Die Gesamteinwohnerzahl aller dieser Orte betrug im Jahre 1930 3329 Menschen. Wie die vielen Ortsnamen auf „-hütten“ zeigen, ist die Gründung von Glashütten der Ausgangspunkt für die Besiedlung und Bewirtschaftung der hart an der Grenze zu Bayern gelegenen Gegend. Nach der Auflassung dieser Glashütten wurden Forst- und Landwirtschaft zu den bestimmenden Erwerbszweigen, daneben das Spitzenklöppeln. Viele Bewohner mussten aber auch als Saisonarbeiter in die Kurstädte Marienbad, Karlsbad oder nach Sachsen zum Hopfenpflücken. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte das Gebiet zum Gerichtsbezirk Ronsperg im Bezirk Bischofteinitz. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Waier und Umgebung zu einer beliebten Sommerfrische. Nach dem Münchner Abkommen kam Waier zum deutschen Landkreis Bischofteinitz, dem es bis 1945 angehörte. Die Hoffnungen auf einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung durch den Fremdenverkehr wurden zunichtegemacht durch den Zweiten Weltkrieg und die Vertreibung der deutschen Bevölkerung. Wegen seiner unmittelbaren Grenznähe lag Rybník im Sperrgebiet und wurde nur spärlich wieder besiedelt. Die Orte Bernštejn (\"Bernstein\") und Hraničná (\"Paadorf\") wurden Standorte einer Kompanie der tschechoslowakischen Pohraniční stráž (Grenzwache). In unmittelbarer Nähe verlief der Eiserne Vorhang in Form einer zweireihigen Zaunanlage. Nicht weit von Rybník entfernt wurde 1978 auf dem Berg Velký Zvon (Plattenberg, 862 m) ein Fernmeldeturm zur Funkaufklärung errichtet, ähnlich den Aufklärungsposten auf dem Čerchov oder dem Dyleň. Auch im Dianin Dvůr (\"Dianahof\"), dem früheren Jagdschloss des Geschlechts der Coudenhove-Kalergi, Herrschaftsbesitzer in Ronsperg, war bis 1962 eine Kompanie der Grenzwache untergebracht. Danach verfiel dieses hart an der Grenze zwischen Schwarzach und Unterhütten gelegene Gut völlig. Die einstige Pfarrkirche St. Anna in Rybník verfiel nach 1945 und wurde 1964 abgetragen. An ihrem Standort wurden ab 1973 eine Schule und insgesamt sieben Mehrfamilienhäuser im Plattenbauweise errichtet. Von den alten Häusern haben sich nur wenige erhalten. Das Ortsbild von Rybník wird heute dominiert von einer ausgedehnten landwirtschaftlichen Anlage, die 1982 als eine Praktikumsschule der pädagogischen Fakultät der Universität Pilsen errichtet wurde. Nach der Grenzöffnung hat die Gemeindeverwaltung in Zusammenarbeit mit ehemaligen deutschen Bewohnern an der Stelle der zerstörten Kirche eine Symbolkapelle errichtet. In Rybník befindet sich ferner eine Gaststätte mit Hotel. Závist wird nach wie vor zu Erholungszwecken genutzt. Von den weiteren umliegenden Orten, welche früher der Pfarrei Waier angehörten, haben sich kaum Spuren erhalten. Bedřichov (\"Friedrichshof\") weist noch ein verlassenes Haus auf, in Bernštejn (\"Bernstein\") und Hraničná (\"Paadorf\") befinden sich nur noch die leer stehenden Kasernengebäude. An der Stelle der früher zwischen Hraničná und Závist stehenden Binhacken-Kapelle wurde ein Gedenkkreuz errichtet, an dem jedes Jahr in Erinnerung an die früheren Wallfahrten eine Maiandacht stattfindet. Alle anderen Orte wurden aufgrund ihrer Grenznähe nach 1945 dem Verfall und der Ausplünderung zur Gewinnung von Baumaterial preisgegeben und schließlich planmäßig zerstört, dies zumeist während des Jahres 1957. Abgesehen von mehr oder weniger deutlich erkennbaren Mauerresten existieren nur noch die Ortsnamen als Flurnamen: Mlynářka (\"Schnaggenmühle\"), Františčina Hut’ (\"Franzbrunnhütte\"), Švarcava (\"Schwarzach\" bzw. \"Böhmisch Schwarzach\"), Horní Hut’ (\"Oberhütte\"), Dolní Hut’ (\"Unterhütte\"), Stará Hut’ (\"Althütten\"), Jánská Hut’ (\"Johanneshütte\"), Velký Horšín (\"Großgorschin\"), Malý Horšín (\"Kleingorschin\"), Horka (\"Putzbühl\"), Kněžská (\"Pfaffenberg\"), Novosedly (\"Neubäu\"), Liščí Hora (\"Fuchsberg\") und Korytany (\"Rindl\"). Die Ortschaften Velký Horšín, Malý Horšín und Liščí Hora waren noch bis in die 1970er Jahre dünn besiedelt und wurden 1974 aufgelassen. Mostek war 1950 als Dorf aufgelassen worden und bildet nun mit seinem einzigen noch bestehenden Haus wieder einen Ortsteil.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Rybník besteht aus den Ortsteilen Rybník (\"Waier\"), Závist (\"Neid\") und Mostek (\"Schwanenbrückl\"). Grundsiedlungseinheiten sind Korytany (\"Rindl\"), Mostek, Novosedly (\"Neubau\"), Rybník, Švarcava (\"Schwarzach\"), Velký Horšín (\"Großgorschin\") und Závist. Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Korytany, Mostek u Rybníku, Novosedly u Rybníku, Rybník nad Radbuzou, Švarcava, Velký Horšín und Závist u Rybníku.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Folgende Quellen wurden benutzt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Rybník (deutsch \"Waier\") ist eine Gemeinde mit 187 Einwohnern in Tschechien. Sie befindet sich in 532 m ü. M. im Tal der Radbuza im Oberpfälzer Wald nahe der bayerischen Grenze. Die Katasterfläche beträgt 3654 ha.", "tgt_summary": null, "id": 35858} {"src_title": "Personenfahndung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Schönleben war Sohn eines angesehenen Bürgers in Laibach, der 1648–1654 dort Bürgermeister und Stadthauptmann war. Die Familie väterlicherseits scheint jedoch aus Württemberg zu stammen, wo 1530 ein Kaspar Schönleben als Bürger in Heilbronn gelebt haben soll. Schönleben trat in den Jesuitenorden, den er jedoch bereits 1654 verließ, und zog es vor, Weltpriester zu bleiben. Er studierte Theologie und erwarb in Padua den Doktorgrad der Theologie. Seine Interessen galten aber auch der Geschichte und der Genealogie. Schönleben war damals einer der wenigen, der die Geschichte Krains nach alten und neuen Quellen, wenn auch nicht immer kritisch genug, bearbeitete. Ihm ist es auch zu verdanken, dass auf seinen Wunsch und seine Anregung hin der im Zuge der Gegenreformation abgeschaffte Bücherdruck in Laibach wieder eingeführt wurde. Den Krainer Landständen gelang es, den Buchdrucker Johann Baptist Mayer zu gewinnen. Im Jahre 1678 verlegte Mayer dann seine Wirkungsstätte mit seinem Arbeitspersonal von Salzburg nach Laibach. Als erstes Druckwerk erschien schon am 25. November 1678 ein „Elogium“ (Lobpreisung) der Mutter Gottes. Schönleben starb am 15. Oktober 1681 in Laibach. Beigesetzt wurde er in der Jesuitenkirche St. Jakob in der Gruft vor den Stufen des Altars des sterbenden Christus. Seine Bücher erbten die Jesuiten, seine Manuskripte und Schriften das Land Krain.", "section_level": 1}, {"title": "Werke und Schriften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptwerke.", "content": "Schönleben verfasste an die 40 Bücher. Sein Hauptwerk – in zwei Bänden geplant – war „Carniola antiqua et nova“. In den Druck im Jahre 1681 kam jedoch nur der erste Band. Dort sind die Ereignisse der krainischen Geschichte von Christi Geburt bis zum Jahr 1000 erfasst. Der zweite Band, der den Zeitraum von 1000 bis 1600 umfassen sollte, blieb unvollendet. Die Krainer Landstände unterstützten diese Arbeit mit großzügigen Geldzuwendungen. In der Zeit von 1668 bis 1675 erhielt Schönleben 1548 Gulden. Weitere Gelder sollten fließen – zunächst vier Jahre lang jährlich 250 Gulden. Die Landstände waren ferner bereit 150 Exemplare zum Vorzugspreis abzukaufen und auch den Korrektor finanziell zu bedenken. Aufgrund seiner theologischen Abhandlungen über die Unbefleckte Empfängnis Marias wurde er Mitglied der Academia Gelatorum in Bologna. Schönleben hinterließ unter anderem außerdem umfangreiche, in lateinischer Sprache verfasste, jedoch unveröffentlichte Genealogien von Adelsgeschlechtern im ehemaligen Herzogtum Krain, die von Valvasor für sein Werk „Die Ehre dess Hertzogthums Crain“ (slow. Slava Vojvodine Kranjske) genutzt wurden. (Lageort: Arhiv Republike Slovenije (Archiv der Republik Slowenien) SLO-1127 Ljubljana, Zvezdarska 1)", "section_level": 2}], "src_summary": "Johann Ludwig Schönleben (* 16. November 1618 in Laibach; † 15. Oktober 1681 ebenda) Jesuit, Domdechant und Protonotarius Apostolicus in Laibach, zuletzt Pfarrer und Archidiakon in Reiffnitz in Unterkrain (slowenisch Ribnica), Valvasors Lehrer, Vorbild und Mentor. Er galt als brillanter Redner und Prediger; mehrere seiner Predigten veröffentlichte er in deutscher und lateinischer Sprache, die Predigten hielt er allerdings auf Slowenisch.", "tgt_summary": null, "id": 2190965} {"src_title": "Ludwig Thudichum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Thorburn wurde 1980 der erste sog. \"Overseas World Champion\", also somit der erste Weltmeister, der nicht aus dem Vereinigten Königreich stammte. Das Finale gewann er mit 18:16 gegen den Nordiren Alex Higgins. Drei Jahre zuvor stand der für sein langsames Spiel bekannte Snookerprofi bei der ersten Snookerweltmeisterschaft im Crucible Theatre bereits im Finale. Dieses verlor er jedoch mit 12:25 gegen John Spencer, der somit seinen dritten Titel holte. Im Achtelfinale der Snookerweltmeisterschaft 1983 gegen Terry Griffiths erzielte Thorburn im vierten Frame das erste Maximum Break bei einer Weltmeisterschaft und das zweite offizielle Maximum Break überhaupt. Dieses Match ging auch aus dem Grund in die Geschichte ein, dass die letzte Session erst um 3:51 Ortszeit entschieden war (Thorburn gewann 13:12) und damit das bislang längste Match in der Geschichte der Snookerweltmeisterschaft ist. In jenem Jahr erreichte Thorburn auch sein drittes und letztes Finale einer Weltmeisterschaft, verlor dieses aber mit 6:18 gegen Steve Davis. Seinen zweiten und letzten Sieg in einem Ranglistenturnier holte er 1985 mit der Matchroom Trophy. Das letzte Mal qualifizierte sich Thorburn 1994 für dien Weltmeisterschaft, verlor in der ersten Runde jedoch mit 9-10 gegen Nigel Bond, nachdem er schon mit 9-2 geführt hatte. Seit 1996 ist Thorburn nicht mehr auf der Snooker Main Tour aktiv, spielt jedoch noch hin und wieder bei Trickshot-Turnieren mit.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Der Kanadier war daran interessiert, den Snookersport weltweit populärer zu machen und reiste mit diesem Auftrag vor allem durch Asien. Bei einer seiner Reisen durch die Volksrepublik China entstand dann der heute noch scherzhaft verwendete Begriff \"Chinese Snooker\". Damit ist eine Spielart gemeint, bei welcher ein Objektball nicht wie bei einem echten Snooker den Weg des Spielballs blockiert, sondern dicht an der anderen Seite des Spielballs liegt und die Führung des Queues erschwert. 2014 wurde er als erster Kanadier in die Snooker Hall of Fame aufgenommen. Er ist damit das erst zweite nicht-europäische Mitglied nach Neil Robertson (AUS), dem diese Ehre zuteilwurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clifford Charles Devlin „Cliff“ Thorburn (* 16. Januar 1948 in Victoria, British Columbia) ist ein ehemaliger kanadischer Snookerspieler, der 1980 zum einzigen Male die Snookerweltmeisterschaft gewann.", "tgt_summary": null, "id": 2170605} {"src_title": "Bibliothek 2.0", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Formel.", "content": "Die Zeit formula_1 (in Jahren), in der sich eine Kapitalanlage mit Zinssatz formula_2 (in Prozent) verdoppelt, ist nach der 72er-Regel: Man kann dieselbe Formel benutzen, um abzuschätzen, welcher Zinssatz formula_2 benötigt wird, um ein Kapital in vorgegebener Zeit formula_1 zu verdoppeln:", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "In welcher Zeit formula_1 wird sich ein Betrag, der zu einem Zinssatz von formula_8 (Prozent) pro Jahr angelegt ist, verdoppeln? Welchen Zinssatz formula_2 (in Prozent) benötigt man, um ein Kapital im Zeitraum formula_11 zu verdoppeln? Selbstverständlich kann die 72er-Regel nicht nur auf die Zinsrechnung, sondern auf jede Art von exponentiellem Wachstum angewandt werden. Beispielsweise beträgt die Generationszeit, also die Zeit, bis sich eine Bevölkerung verdoppelt, bei einem jährlichen Bevölkerungswachstum von formula_13 ungefähr formula_14 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Herleitung.", "content": "Nach der Zinseszinsformel ist das Endkapital formula_15 einer festverzinslichen Anlage mit Anfangskapital formula_16 bei einem Zinssatz von formula_2 (in Prozent) nach einer Laufzeit von formula_1 Jahren bei jährlicher Verzinsung Setzt man nun formula_20, wendet den Logarithmus auf beiden Seiten der Gleichung an und löst nach formula_1 auf, ergibt sich die Anzahl der Jahre bis zur Verdopplung als Nachdem formula_23 für betragsmäßig kleine formula_24 gegen formula_24 konvergiert (siehe Taylor-Reihe) und mit formula_26 ergibt sich als Näherungsformel Nähert man nun formula_28 durch formula_29 oder formula_30, so spricht man von der 69er-Regel oder der 70er-Regel. Als Faustwert hat sich aber die Näherung durch formula_31 bewährt, unter anderem weil die Zahl formula_32 viele kleine Teiler aufweist formula_33. Für die 69er-Regel findet sich in der Literatur auch eine Modifikation der Form die man durch Taylor-Entwicklung der Logarithmusfunktion bis zur zweiten Ordnung erhält.", "section_level": 1}, {"title": "Genauigkeit.", "content": "Die folgende Tabelle vergleicht die Abschätzungen gemäß der 72er-, der 70er-, der 69er-Regel und der modifizierten 69er-Regel mit den tatsächlichen Werten für typische Zinssätze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 72er-Regel ist eine Faustformel aus der Zinsrechnung. Die Regel gibt näherungsweise die Verdopplungszeit an, also die Zeit nach der sich eine verzinsliche Kapitalanlage im Nennwert verdoppelt (durch den Effekt des Zinseszins). Dazu teilt man 72 durch die Prozentzahl des jährlichen Zinssatzes des angelegten Betrages, daher der Name der Regel. Varianten der 72er-Regel sind die 70er-Regel und die 69er-Regel.", "tgt_summary": null, "id": 917261} {"src_title": "Johann Wilhelm Ebel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Marada-Brigade war anfänglich mit der Kata’ib-Partei verbündet. Nachdem jedoch 1978 Suleiman Frangiehs Sohn Tony Frangieh getötet worden war, wurde Frangieh pro-syrisch und hörte auf, an Treffen der Libanesischen Front teilzunehmen. Die Phalange hatte einen Angriff auf Tonys Sommerlandsitz gestartet und versucht Ehden einzunehmen. 35 Männer, Frauen und Kinder, die zufällig auf der Straße waren, wurden getötet, genauso wie zehn der Angreifer und Tony Frangieh, seine Frau und die kleine Tochter. Samir Geagea war bei dem Angriff ernsthaft verletzt worden. Die Mitglieder der Kataeb-Partei Elie Hobeika und Samir Geagea bestritten, an den Tötungen teilgenommen zu haben. Man nahm an, dass Baschir Gemayel den Befehl für den Angriff gegeben hatte. Aber auch er bestritt, für die Tötungen verantwortlich zu sein. Mit dem Angriff auf Ehden begann das Auseinanderbrechen der vereinigten maronitischen Milizen. Suleiman Frangieh schwor Rache für den Tod seines Sohnes und dessen Familie. 1979 wurden Baschir Gemayels Tochter und die Leibwächter durch eine Autobombe getötet, im September 1982 kam Baschir selbst durch eine große Explosion ums Leben. Es ist unklar, ob die Marada-Brigade darin verwickelt war.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Lage.", "content": "Nach der Ermordung Tony Frangiehs schlug der Versuch der Absorbierung der Marada-Brigade durch die Forces Libanaises fehl. Obwohl die Brigade formell keine Miliz mehr ist, besteht sie noch heute als persönliche Schutztruppe von Tony Frangiehs Sohn Suleiman Frangieh II., der ein enger politischer Freund des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und ein starker Vertreter Syriens ist. Er war Innenminister des Libanon, als Rafiq al-Hariri am 14. Februar 2005 in Westbeirut einem Attentat auf seinen Fahrzeugkonvoi zum Opfer fiel. In der seit dem 21. Januar 2020 amtierenden Regierung Diab ist die Marada-Bewegung mit der Arbeitsministerin Lamia Yammine vertreten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Marada-Brigade () war eine maronitische Miliz während des libanesischen Bürgerkrieges und ist heute eine politische Partei unter dem Namen Marada-Bewegung (). Sie ist nach den legendären Marada-Kriegern des frühen Mittelalters benannt. Während ihrer Blütezeit zählte die Gruppierung ungefähr 5.000 Mitglieder. Sie war die persönliche Miliz von Suleiman Frangieh, der bei Kriegsausbruch Staatspräsident des Libanon war. Man nannte sie auch die \"„Zgharta-Befreiungsarmee“\", nach Frangiehs Heimatstadt Zgharta im Nordlibanon. Dort hatte die Miliz auch ihr Hauptquartier.", "tgt_summary": null, "id": 952642} {"src_title": "Jessy de Smet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Das Projekt zum Bau eines Tunnels geht zurück bis ins Jahr 1819, als ein Kanal zwischen Boston und Upstate New York geplant wurde. Der Tunnel sollte den Deerfield River östlich und den Hoosic River westlich der Hoosac Range verbinden. Das Projekt wurde zu den Akten gelegt, jedoch später beim Bau der „Troy and Greenfield Railroad“ wiederbelebt. Treibende Kraft war der Industrielle, Eisenbahnunternehmer und Mitglied des Repräsentantenhauses Alvah Crocker. Es dauerte über 20 Jahre, bis der Tunnel vollendet war, und kostete 21 Millionen Dollar (nach heutigem Wert rund eine halbe Milliarde Dollar). Der Bau wurde stark kritisiert und erhielt den Spitznamen „The Great Bore“ (die große Bohrung). Der spätere Richter am Obersten Gerichtshof Oliver Wendell Holmes, Jr. sagte dazu: „an einem Ende des Tunnels wartet eine Wand von Rechtsanwälten und am anderen Ende soll ein Gewinn herausspringen.“ Erster leitender Bauingenieur war A. F. Edwards. Nachdem der Staat Massachusetts 1855 einen Kredit in Höhe von 2 Millionen Dollar an „Edward Wellman and Company“ gewährt hatte, begannen im folgenden Jahr die Bauarbeiten. 1856 wurde Herman Haupt leitender Ingenieur. Die konkurrierende „Western Railroad“, mit einer südlichen Strecke über Springfield und Pittsfield, wehrte sich gegen den Tunnel und die damit nördlichere Strecke durch den Staat. Ihre Arbeit war erfolgreich. 1861 stellte der Staat seine Unterstützung des Tunnelbaus ein. Haupt musste seine Arbeit unterbrechen und Konkurs anmelden. Bis dahin waren 1295 m, etwas mehr als ein Fünftel der Gesamtlänge, fertiggestellt. Haupt ging zur Union Army, wurde während des Amerikanischen Bürgerkrieges Eisenbahningenieur und brachte es bis zum General. Nachdem die „Troy and Greenfield Railroad“ 1862 mit der Kreditverzinsung und -rückzahlung in Verzug kam, machte der Commonwealth of Massachusetts von seinem Hypothekenrecht Gebrauch und übernahm die Bahngesellschaft und damit auch das Tunnelprojekt. In der Folge wurde der Ingenieur Charles Storrow nach Europa geschickt, um neue Methoden des Tunnelbaues, besonders die Anwendung von Nitroglyzerin und Pressluft (Bohrhammer) beim Tunnelbau, zu studieren. 1863 nahm der Staat den Bau wieder auf und beauftragte Thomas Doane mit der Bauleitung. 1868 wurden weitere 5 Millionen Dollar für den Tunnelbau genehmigt. Der kanadische Ingenieur William Shanly (auch Shanley) und sein Bruder Francis übernahmen das Projekt vom Staat und leiteten die Unternehmung bis zur Fertigstellung der Tunnelbohrung. Letzter leitender Ingenieur war Bernard N. Farren, der am 19. November 1874 seine Tätigkeit aufnahm. Er war für alle Schlussarbeiten zuständig, unter anderem die Vergrößerung einiger Tunnelabschnitte, die Sicherung lockerer Bereiche mit Gewölben, den Bau von Drainagen und die Fertigstellung des östlichen Tunnelportales. Der erste Zug fuhr am 9. Februar 1875 durch den Tunnel. Der reguläre Betrieb zwischen Boston und Troy (New York) wurde 1876 aufgenommen. Die Troy and Greenfield Railroad wurde 1887 von der Fitchburg Railroad erworben, welche ihrerseits 1900 von der Boston and Maine Railroad übernommen wurde. Der Initiator des Projekts, Alvah Crocker, durchschritt als einer der ersten den Tunnel vollständig. Vor der Jungfernfahrt mit dem ersten Zug verstarb er aber an Lungenentzündung.", "section_level": 1}, {"title": "Streckenanschluss und Betrieb.", "content": "Die Troy and Boston Railroad sowie die mit ihr verbundenen „Southern Vermont Railroad“ und „Troy and Greenfield Railroad“ eröffneten 1859 eine Bahnlinie von Troy (New York), wo Verbindungen zur New York Central Railroad und zur Hudson River Railroad bestanden, nach Osten bis North Adams (Massachusetts) am Westportal des Tunnels. Durch den 1863 erfolgten Kauf der „Troy and Greenfield Railroad“ durch den Staat entstand eine Möglichkeit des Wettbewerbes. 1877 gründete sich die Boston, Hoosac Tunnel and Western Railway (BHT&W), um eine Strecke von der Grenze zwischen Massachusetts und Vermont, wo die Strecke der Troy and Greenfield Railroad endete, nach Westen zu bauen. Die Strecke verlief parallel der „Troy and Boston Railroad“ über Johnsonville und Schenectady bis nach Rotterdam Junction, wo 1880 eine Verbindung mit der New York, West Shore and Buffalo Railway hergestellt wurde. Am östlichen Ende begann die Strecke in Greenfield, wo die staatseigene Trasse endete. Die Strecke der BHT&W endete in Winthrop (Massachusetts). In den nächsten Jahren kam es zu heftigen Rivalitäten zwischen der „Troy and Boston Railroad“ und der „Boston, Hoosac Tunnel and Western Railway“, bis hin zu Gerichtsprozessen, die erst mit der Übernahme beider Gesellschaften durch die Fitchburg Railroad 1887 endeten. 1877 wurde das östliche Tunnelportal fertiggestellt. Der Betrieb im Tunnel erhöhte sich immer weiter, so dass 1881 ein zweites Streckengleis im Tunnel verlegt wird. Der am höchsten Punkt der Strecke abgeteufte Schacht reichte bald zur Belüftung nicht mehr aus. So wurden 1899 dampfbetriebene Ventilatoren installiert. Doch auch diese Maßnahmen helfen nicht gegen die starke Rauch- und Gasbelastung im Tunnel. Die Boston and Maine Railroad als nunmehriger Tunneleigentümer stellte deshalb die den Tunnel durchfahrenden Dampflokomotiven auf Öl als Brennstoff um. Durch den Abdampf wurde der Fels und das Mauerwerk im Tunnel geschädigt und die Gase ließen die Telefon- und Signalkabel schneller korrodieren. Da der Dampf auf den Schienen kondensierte, wurden die Traktionsbedingungen verschlechtert. Es war deshalb notwendig, regelmäßig zusätzliche Lokomotiven einzusetzen. Die Züge mussten stets warten bis der Tunnel vom vorhergehenden Zug weitgehend befreit war. Unterhaltungsarbeiten waren auf Grund der Verhältnisse täglich nur für zwei Stunden möglich. 1910 passierten täglich knapp 100 Züge den Tunnel. Zu dieser Zeit wurde die Boston & Maine durch die New York, New Haven and Hartford Railroad kontrolliert. Diese hatte bereits mit der Elektrifizierung ihres Streckennetzes begonnen. So nutzte man auch bei der Elektrifizierung des Hoosac-Tunnels das gleiche System wie bei dieser Gesellschaft. Die Arbeiten begannen am 1. November 1910. Am 27. Mai 1911 wurde der elektrische Zugbetrieb durch den Tunnel mit einer Oberleitung mit 11 kV und 25 Hz Wechselstrom zwischen der Ausweichstelle Hoosac Tunnel im Osten und North Adams im Westen aufgenommen. Die Streckenlänge betrug 12,7 Kilometer. Insgesamt wurden 34,4 Kilometer Gleis elektrifiziert. Auch die Ventilationsanlage stellte man auf elektrischen Antrieb um. Die Stromversorgung erfolgte durch ein 6 MW-Dampfkraftwerk bei Zylonite. An den beiden Tunnelenden befanden sich Schaltanlagen, mit denen die Netzsteuerung erfolgte. Die Oberleitung hing außerhalb des Tunnels an stählernen Tragbrücken. Bei mehr als vier Streckengleisen wurden Querkabel an Stahltürmen installiert. Vor allem der Einbau im Tunnel gestaltete sich schwierig, da dies unter laufendem Betrieb geschah. So musste nach jeder Zugdurchfahrt 10 bis 20 Minuten gewartet werden. Die Arbeitszüge besaßen Personenwagen die mit entsprechenden Luftschleusen versehen waren. Für den Betrieb wurden von Baldwin und Westinghouse fünf Lokomotiven geordert. Diese 118 Tonnen schweren Lokomotiven mit der Achsfolge (1'Bo)(Bo'1) erhielten die Bahnnummern 2501 bis 2505. Bereits im April 1911 wurden sie in die Gruppe 5000 bis 5004 umnummeriert. 1917 wurden zwei weitere baugleiche Lokomotiven mit den Nummern 5005 und 5006 geliefert. Um dem durch den Zweiten Weltkrieg veranlassten erhöhten Verkehr gerecht zu werden, erfolgte ab 1942 der Einsatz von zwei gebraucht erworbenen Elektroloks der New York, New Haven and Hartford Railroad. Für eine Fahrt durch den Tunnel benötigte ein 1450 Tonnen schwerer Güterzug 15 bis 20 Minuten und ein 400 Tonnen schwerer Personenzug 7 bis 8 Minuten. Die Dampflokomotiven blieben mit reduziertem Feuer im Zugverband. Ab dem 24. August 1946 übernahmen Diesellokomotiven den Betrieb. Ein gesonderter elektrischer Zugbetrieb war deshalb nicht mehr notwendig, wurde daraufhin eingestellt und die noch verbliebenen sieben elektrischen Lokomotiven wurden im Februar 1947 verschrottet. 1957 wird das zweite Streckengleis abgebaut, um die Durchfahrt von verladenen LKW-Aufliegern zu ermöglichen. Außerdem erfolgte am Westportal der Bau eines Sturmschutztores. Der letzte planmäßige Personenzug fuhr am 30. November 1958 durch den Tunnel. Am 2. November 1973 wurde der Tunnel mit der Nummer 73000294 ins National Register of Historic Places aufgenommen. Heute wird der Tunnel immer noch durch die Pan Am Railways für Güterzüge genutzt. Nach dem Einsturz eines Teilabschnitts der gemauerten Innenwand des Tunnels nahe dem Westportal und Einbruch von Gestein wurde der Tunnel am 12. Februar 2020 gesperrt. Zur Instandsetzung war der Tunnel bis 4. April 2020 komplett und anschließend im Laufe des Aprils stundenweise gesperrt.", "section_level": 1}, {"title": "Tote während des Baues.", "content": "Während des Tunnelbaues starben 195 Arbeiter. Der Bau erhielt deshalb die Bezeichnung „Der blutige Schacht“ (The bloody pit). Die meisten Toten waren auf das unsichere Nitroglyzerin zurückzuführen. Der schlimmste Unfall ereignete sich am 17. Oktober 1867 beim Bau des 313 m langen zentralen Abluftschachtes. Eine brennende Kerze im Aufzugsgebäude entzündete Benzindampf, der aus einer Lampe austrat, und löste damit eine Explosion aus. Das Gebäude fing Feuer und stürzte in den Schacht. Vier Arbeiter am oberen Ende des Schachtes konnten noch entkommen, aber 13 wurden in 164 m Tiefe eingeschlossen. Da die Pumpen ebenfalls zerstört wurden, begann sich der Schacht mit Wasser zu füllen. Am nächsten Tag wurde ein Arbeiter mit einem Seil hinuntergelassen, der jedoch nur Rauch und keine Überlebenden vorfand.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Beim Bau des Tunnels mussten rund 1,8 Millionen Tonnen Gestein bewegt werden. Man versuchte deshalb mit technischen Hilfsmitteln, den Tunnelbau voranzutreiben und zu erleichtern. Am 16. März 1853 setzte man erstmals die Tunnelbohrmaschine „Wilson's Patented Stone-Cutting Machine“ ein. Sie ging jedoch nach dem Ausbruch von drei Meter Fels kaputt. Der Grund für ihr Scheitern ist, dass es damals keinerlei Erfahrung bezüglich der nötigen Härte der Bohrmeißel gab. Heute wird dazu extrem gehärteter Spezialstahl verwendet, damals setzte man noch auf sprödes Gusseisen, welches den Belastungen nicht standhalten konnte. Dieser aufgegebene Bauversuch ist heute noch links des östlichen Tunnelportales zu sehen. Deshalb kam man für den Tunnelbau wieder auf die herkömmliche manuelle Bauweise zurück. Später setzte man mit dem „Burleigh Rock Drill“ einen der ersten pneumatischen Bohrhämmer ein. Diese Bohrhämmer waren eine verbesserte Version des beim gleichzeitigen Bau des Mont-Cenis-Tunnels in Frankreich erstmals eingesetzten Werkzeugs. Die Drucklufthämmer verbesserten auch die gesundheitliche Situation der Arbeiter vor Ort, da sie für mehr Frischluft sorgten. Erstmals erfolgte auch im großen Stile der Einsatz von Nitroglyzerin und Sprengkapseln. Mit der Fertigstellung des zentralen Abluftkanales 1870 wurde es möglich, den Tunnelbau an zwei weiteren Punkten zu beginnen. Zum Abtransport des Abraums wurde extra ein 305 m langer Aufzug in den Schacht eingebaut. Eine der größten Herausforderungen war die genaue Bestimmung der Baurichtung, damit die vier Tunnelbaustellen auch aufeinandertreffen. Aus diesem Grunde wurde durch den Wald über den Bergen eine gerade Linie zwischen den Tunnelportalen gerodet. Durch verschiedene Vermessungspunkte wurde sichergestellt, dass die Linie ohne Bogen verlief. Anhand dieser „Hilfslinie“ erfolgte dann die Ausrichtung der Tunnelbaurichtung. Am 12. Dezember 1872 erfolgte der Durchbruch zwischen dem Ostportal und dem vom Abluftschacht aus begonnenen Tunnelteil. Die Abweichung der Tunnelachse betrug nur 1,4 cm. Am 27. November 1873 erfolgte dann der Durchbruch des restlichen Tunnels. Da beim Bau des Hoosac-Tunnels viele Grundlagen für den modernen Tunnelbau gelegt wurden und aufgrund seiner Bedeutung als einer der längsten Tunnel der Vereinigten Staaten, erhielt er durch die American Society of Civil Engineers die Bezeichnung „Historic Civil Engineering Landmark“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hoosac-Tunnel (auch Hoosic oder Hoosick Tunnel) ist ein 7,64 km langer Eisenbahntunnel durch die Hoosac Range, eine bis zu 910 m hohe Verlängerung der Green Mountains in Vermont. Dieses Mittelgebirge stellte sich einer Schienenverbindung von Neu-England in den aufstrebenden Westen des Landes massiv entgegen. Das östliche Tunnelportal ist bei Florida in Massachusetts, das Westportal bei North Adams, Massachusetts. Die Bauarbeiten begannen 1851 und wurden 1875 abgeschlossen. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung war er nach dem Mont-Cenis-Tunnel der zweitlängste Tunnel der Welt. Bis zur Fertigstellung des Moffat-Tunnels 1928 war er der längste Tunnel Nordamerikas und ist heute noch der längste Tunnel östlich der Rocky Mountains.", "tgt_summary": null, "id": 1719309} {"src_title": "Der Schatzgräber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hobeika wurde am 22. September 1956 in Kleiat geboren. Als er die Schule mit 16 Jahren abschloss, wurde er Mitglied der Kata’ib-Partei und bei Beginn des Bürgerkrieges trat er in die dazugehörende Miliz ein. Im Jahre 1976 wurden Mitglieder seiner Familie, einschließlich seiner Verlobten, bei dem durch die PLO verübten Massaker von Damur getötet. Im folgenden Jahr wurde Hobeika Kommandeur des südlichen Sektors der Phalange. Während einer Phase der abflauenden Kämpfe arbeitete er für Banco do Brasil, trat jedoch wieder in die Miliz ein und nahm teil an dem Angriff der Phalangisten, der in der Ermordung des rivalisierenden Milizkommandeurs Tony Frangieh und seiner Familie im Juni 1977 gipfelte. Er wurde später zum Oberbefehlshaber der dritten Division der Phalange befördert und für Spezialoperationen verantwortlich. 1979 wurde er Sicherheitschef der Forces Libanaises als Kopf der Aufklärung. Im Jahre 1982 marschierte Israel in den Libanon ein. Hobeika wurde zum Verbindungsoffizier zwischen den Forces Libanaises und ihren israelischen Verbündeten ernannt. Am 15. September besetzte die israelische Armee West-Beirut. Unter ihrem Schutz drang die Phalange-Miliz in die palästinensischen Flüchtlingslager Sabra und Shatila ein, angeblich, um Kämpfer der PLO zu entfernen. Während der folgenden drei Tage ermordete die Phalange unter dem direkten Kommando von Hobeika wahllos mehrere hundert Einwohner des Lagers (Massaker von Sabra und Schatila). 1985 befahl Hobeika den Beiruter Autobombenanschlag vom 8. März 1985 auf Muhammad Hussein Fadlallah, der fehlschlug, bei dem jedoch mehr als 80 Menschen getötet wurden. Nach Bob Woodwards Buch \"Veil: The Secret Wars of the CIA\" hatte die CIA Hobeika den Auftrag gegeben, Fadlallah zu töten, aber einen möglichst geringen Blutzoll verlangt. Das Fiasko veranlasste die CIA ihre Zusammenarbeit mit Hobeika zu beenden. Nachdem während der nächsten Jahre die Unterstützung für die Forces Libanaises abnahm, betrieben Samir Geagea, Karim Pakradouni und Elie Hobeika 1985 die Absetzung des damaligen Kommandeurs der Forces Libanaises Fuad Abu Nadir. Ihm wurde vorgeworfen, zu vertraut mit Amine Gemayel zu sein (er war Gemayels Neffe). Amine war bei den Führern der Forces Libanaises unbeliebt, im Gegensatz zu seinem Bruder Bachir Gemayel. Nach Abu Nadirs Ausscheiden wurde Elie Hobeika dessen Nachfolger. Am 15. Januar 1986 führte Samir Geagea eine Aktion, die Elie Hobeika von der Spitze der Forces Libanaises entfernte, hauptsächlich wegen Hobeikas Unterschrift unter die Dreiparteienvereinbarung mit Nabih Berri und Walid Dschumblat. Hobeika wurde in seinem Hauptquartier belagert (Elias Murr war mit Hobeika im selben Gebäude gefangen) und wurde durch Michel Aoun nach starkem syrischen Druck befreit. Er und seine Anhänger flohen nach Damaskus. Sie kehrten als pro-syrische Abspaltung der FL in den Libanon zurück. 1990 unterstützte Hobeika das Parlament und Syrien in dem von Michel Aoun begonnenen Krieg. Nach dem Ende des Bürgerkriegs im Jahre 1990 wurde Hobeika wie viele andere amnestiert und Minister der Vertriebenen. Im Oktober 1992 wurde er zum Minister für soziale Angelegenheiten und der Behinderten ernannt und 1993 Minister für Elektrizität und Wasser. Er wurde 1996 wieder in dieses Ministerium eingesetzt, zu einer Zeit, die massive Stromsperren verzeichnete, hauptsächlich wegen der israelischen Operation Früchte des Zorns. Als 1998 General Émile Lahoud libanesischer Präsident wurde, beauftragte er Selim al-Hoss mit der Regierungsbildung. Hoss bat Hobeika nicht, Mitglied seines Kabinetts zu werden. Robert Hatem, Hobeikas früherer Bodyguard schrieb später, dass Hobeika 1985 hinter einem Attentat auf Hoss stand, was dessen Entscheidung erklären könnte. Im Jahre 2000 verlor Hobeika seinen Parlamentssitz und demzufolge auch seine Immunität. Im Juni 2001 reichte Chebli Mallat, ein maronitischer Rechtsanwalt, Klage gegen Hobeika in Belgien ein, wo ein Gesetz es erlaubte, Ausländer zu verfolgen, die beschuldigt werden, Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Der Fall wurde später für erledigt erklärt, nachdem das belgische Gesetz geändert worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Attentat auf Hobeika.", "content": "1999 veröffentlichte Hobeikas früherer Leibwächter Robert Hatem (alias Cobra) ein Buch, in welchem er seinen früheren Chef beschuldigte, zahlreiche Attentate und Verbrechen geplant zu haben. Das Buch wurde im Libanon durch das Internet verbreitet und viel gelesen. Die von Hatem erhobenen Beschuldigungen (die meisten von ihnen wurden später durch den früheren Sicherheitschef der LF Assaad Chaftari bestätigt) beinhalteten das Attentat auf das Parlamentsmitglied von Zgharta Tony Frangieh, die Ermordung von rivalisierenden Personen in den FL, die Hinrichtung von vier iranischen Diplomaten, die von den FL 1982 verschleppt worden waren, die Entführung der Geschäftsleute Roger Tamraz und Charles Chalouhi, das Attentat 1984 auf Selim al-Hoss (damals Bildungsminister) und das Attentat auf das Parlamentsmitglied Mustafa Saad im Jahre 1985. Die schockierendste Behauptung des Buches war die Beschuldigung, dass Hobeika mit den Syrern bei dem Attentat auf den Führer der Forces Libanaises und libanesischen Staatspräsident Bachir Gemayel 1982 kooperierte und dass das Blutbad von Sabra und Shatila angeblich von Hobeika und Hafiz al-Assad angezettelt worden war, um Israel bloßzustellen. Selim Hoss war zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung Ministerpräsident und veranlasste eine Untersuchung. Mustafa Saad verlangte auch eine Untersuchung des Autobombenanschlags von 1985, der seine Tochter getötet und ihn selbst verkrüppelt hatte, aber diese Untersuchungen wurden später eingestellt. Allerdings wurden Hobeikas Beziehungen zu Syrien beeinflusst. Im Januar 2002 begann eine Untersuchung von zwei Stellvertretern Hobeikas im Energieministerium, Fadi Saroufim und Rudy Baroudi, wegen Korruption. Da Korruption zu der damaligen Zeit im Libanon weit verbreitet war, ist dies ein Anzeichen, dass Hobeikas gute Beziehungen nicht mehr bestanden. Am Silvesterabend 2001 fuhr Dr. Jean Ghanem, Hobeikas Stellvertreter und zweiter Mann in seiner Partei, gegen einen Baum. Er starb am 14. Januar 2002. Hobeika behauptete, dass Ghanems Tod kein Unfall war. Am 24. Januar 2002 wurde Elie Hobeika zusammen mit seinem Fahrer und seinen Leibwächtern durch eine Autobombe in Hazymieh (Ost-Beirut) in der Nähe seines Hauses getötet, einige hundert Meter von einer Dienststelle des syrischen Geheimdienstes entfernt. Zehn Kilogramm TNT waren in einem geparkten Auto versteckt und explodierten, wobei die Wirkung durch vier Sauerstoffbehälter in Hobeikas Fahrzeug verstärkt wurde. Eine zuvor unbekannte Gruppe „Lebanese for a Free and Independent Lebanon“ schickte ein Fax, in welchem sie sich zu dem Anschlag bekannte, und nannte Hobeika einen „\"syrischen Agenten\"“; die Gruppe trat seitdem nicht wieder in Erscheinung. Am 7. März 2002 wurde Michael Nassar, ein ehemaliges Mitglied der Forces Libanaises, das Hobeika nahe war, in seinem Auto getötet. Nassar hatte nach 1990 Waffen an die LF verkauft. Es wurde behauptet, er habe einen Teil des Geldes an seinen Onkel Antoine Lahad weitergeleitet bzw. für sich selbst behalten. Kurz vor seinem Tod erklärte Elie Hobeika öffentlich seine Absicht, gegen Ariel Scharon über dessen Verwicklung in das Blutbad von Sabra und Shatila in einem belgischen Gerichtsverfahren auszusagen. Der belgische Senator Josy Dubie sagte, dass Hobeika ihm einige Tage vor seinem Tod erzählt habe, dass er \"Enthüllungen\" über das Massaker habe und dass er sich \"„bedroht“\" fühle. Als Dubie ihn fragte, warum er nicht sofort alle Fakten offenlege, antwortete er, er hebe sie für das Verfahren auf. Der libanesische Innenminister Elias Murr beschuldigte Israel, hinter dem Attentat zu stehen; dies wurde vom israelischen Außenminister Schimon Peres entschieden bestritten. Verlässliche Beweise wurden nicht veröffentlicht. Die verschiedenen Gerüchte, wer hinter dem Attentat auf Hobeika stehe, beschuldigten unabhängig voneinander unter anderem Syrien, Israel, palästinensische Organisationen und die CIA.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elie Hobeika (* 1956 in Kleiat; † 24. Januar 2002 in Beirut; ) war ein Mitglied der Phalange-Miliz und ein Befehlshaber der Forces Libanaises (FL) während des Libanesischen Bürgerkrieges. In der Nachkriegszeit war er Politiker und Minister. Hobeika ist allgemein für seine Rolle an dem Blutbad in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila im Jahre 1982 bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1936903} {"src_title": "Drive Letter Access", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Musik.", "content": "In den Anfängen seiner künstlerischen Entwicklung drückte sich Mohr parallel in der Malerei und in seiner Musik aus. Er spielte in mehreren Bands als Jazzmusiker Tenorsaxophon und Oboe. 1957 besuchte er die Kunst + Werkschule Pforzheim, an der er sich mit Gold- und Silberschmiedekunst und Malerei beschäftigte. Der enge Kontakt zu seinem Professor Reinhold Reiling und dem Grafiker Rainer Mürle sollte ihn schließlich in seiner Entscheidung unterstützen, sich der freien Kunst zu widmen. 1959 gründete er mit Jürgen Leudolph einen privaten Jazztreff im Keller einer ehemaligen Metzgerei. An der Kunstschule nahm Mohr eine Schallplatte auf. Bevor Mohr sich vollends der bildenden Kunst widmete, lebte er als reisender Musiker. 1962 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Pforzheim. In dieser Zeit malte Mohr im Stil des Abstrakten Expressionismus. Der Preis beinhaltete ein einjähriges Auslandsstipendium, wofür er sich an der Partnerschule in Barcelona anmeldete, dort aber nie einen Kurs besuchte. Stattdessen schloss sich Mohr der Rock-Band des Sängers Rocky Volcano an und tourte zwei Jahre durch Spanien. Die Musiker nahmen mehrere Schallplatten auf und boten auf der Bühne „geplanten Unsinn“, so Mohr. Mehrfach wurde er von der spanischen Polizei verhaftet. Nach seinem Auslandsaufenthalt kehrte er erst einmal nach Pforzheim zurück, wo er sich wieder der bildenden Kunst widmete. Was er in der Musik nicht ausdrücken konnte, versuchte er in der Malerei zu finden. Noch Jahrzehnte später, als erfolgreicher Digitalkünstler, bezeichnete Mohr sich als Musiker, der keine Musik macht. Für seine Werke fand er Beschreibungen voller Analogien auf die Welt der Musik; „Klang im Raum“, „unglaubliche Rhythmen, die man so nicht erfinden kann“, „ähnlich dem Kontrapunkt zu einer Tonfolge in der Musik“. Es entstand die Hypothese, dass seine computergenerierten Bilder Klangimprovisationen sind, die über das Auge „hörbar“ sind. Mohrs Ziel ist es, die Rationalität und Ausdrucksstärke der Musik auch in die abstrakte Kunst zu übertragen.", "section_level": 1}, {"title": "Digitalkunst.", "content": "In den frühen 1960er Jahren begann Mohr seine Karriere als Action-Maler, wobei er durch die frühen Arbeiten von K. R. H. Sonderborg beeinflusst wurde. 1961 arbeitete Mohr noch plastisch, z. B. beim Werk \"Zerreissprobe\", in dem er einen schwarzen Nylonstrumpf seiner Freundin über eine weiße Holzplatte spannte. Doch schon bald setzte sich das Binäre in seinen Arbeiten durch. Seine frühen Werke seit 1962 waren konsequent in Schwarz-Weiß gemalt, Grau kam fast nicht vor. Der Kontrast zweier Gegensätze inspirierte ihn. Daraus lässt sich eine Parallele zur Musik schließen, der Status von Ton und Nichtton, von Ton und Pause, wie in der Musik Anton Weberns. Eben dieses Thema findet sich auch in der digitalen Kunst wieder, die auf die Computertechnik von 0 und 1 zurückgeht. Mohr möchte nichts sagen, was nicht \"exakt\" zu sagen ist. Zum Wintersemester 1963/64 zog er nach Paris und besucht die École des Beaux Arts. Sein Malstil entwickelte sich in diesen Jahren vom Abstrakten Expressionismus zur „Gegenbewegung“, der geometrischen Hard-Edge-Malerei. 1965 erhielt er den Schulpreis für Lithografie, doch reizte ihn der Unterricht im Großen und Ganzen wenig. Im Jahr 1967 lernte Mohr Pierre Barbaud kennen, einen Pionier für computergenerierte Musik. Das inspirierte ihn, Computer für die Produktion künstlerischer Werke einzusetzen. Zwischen den beiden Männern sollte eine lebenslange Freundschaft entstehen. Ersten Zugang zu einem Computer erhielt Mohr 1968 an der Universität Vincennes. Dort führte er zu später Stunde Rechnungen für Bilder durch, die er später per Hand umsetzte. 1969 erhielt er die Gelegenheit, einen Computer in Kombination mit einem Plotter im Brookhaven National Laboratory in New York zu nutzen und später einen Zuse-Plotter an der Technischen Universität Darmstadt. Doch der kontinuierliche Zugang zu seinem neuen Arbeitsmittel ist einem Zufall zu verdanken. 1968 sah Mohr im Fernsehen, wie im Meteorologischen Institut ein schrankgroßer Computer mithilfe eines Plotters Wetterkarten druckte. Darin erkannte Mohr die Möglichkeit, seine musikalische Notation in die bildende Kunst umzusetzen. Er fragte beim Institut an, ob er die Geräte für seine künstlerische Arbeit verwenden dürfe, und traf auf Wohlwollen. Das Institut war militärisches Sperrgebiet. Um Zugang zu bekommen, stellte sich Mohr auf dem Briefpapier der Universität Vincennes selbst ein Beglaubigungsschreiben aus. Fortan durfte er außerhalb der Arbeitszeiten des Instituts den Plotter nutzen. Er brachte sich nunmehr selbst das Programmieren bei. Den Einsatz von Algorithmen und Regeln nannte er später „surrealistische Geometrie“. Das Arrangement im Meteorologischen Institut hatte über dreizehn Jahre Bestand, bis das Gerät verschrottet wurde. Mohrs erste Einzelausstellung fand 1968 in der Galerie Daniel Templon in Paris statt. Die Ausstellung \"signes géométrique\" zeigte schwarz-weiße Acrylbilder. Zu den Zeiten überwog in seinen Werken das Zeichnerische. So erkennt man elektrische Wellenlinien, elektronische Schaltkreise, magnetische Felder. 1969 war Mohr an der Universität Vincennes Mitbegründer des Seminars „Kunst und Informatik“ (). Die Gruppe bestand aus Künstlern, Musikern und Wissenschaftlern. Der Kreis bot die Gelegenheit, für die kreative Arbeit Zugang zu Computern zu erhalten. Mohr verließ die Gruppe bereits 1970 wieder, da er mittlerweile regelmäßig den Computer des Meteorologischen Instituts nutzen konnte. Seine Arbeiten waren nie Bestandteil der GAI-Ausstellungen. Nach zweijähriger Arbeit veröffentlichte Mohr 1969 sein Kunstbuch \"Artificiata I\". Er selbst nennt es \"Visual Poetry Artist Book\" (frei übersetzt: ). Ein Vorwort schrieb Pierre Barbaud. Mohr beschreibt hier seinen Anspruch wie folgt: Einige der abgebildeten Werke erinnern an Partituren, in der statt Noten gestaltete Notenlinien eine graphische Musik komponieren. Die abgebildeten Werke sind von Hand gezeichnet, wurden jedoch bereits mithilfe von Regeln konzipiert, sozusagen „programmiert“. Das methodische, auf Algorithmen basierende Vorgehen der kommenden Jahre ist hier schon zu erkennen. Allerdings stellte Mohr selbst fest, dass die Arbeit logische Fehler aufweist, denn sie Daher wollte er künftig mit dem Computer arbeiten. Nach seiner ersten Ausstellung mit vom Computer gezeichneten Arbeiten verschwieg Mohr erst einmal, dass die Werke mithilfe des Computers entstanden waren, weil das vom Großteil des Publikums als „unkünstlerische Machart“ angesehen wurde. Mohr sieht den Vorteil im Computer darin, dass die Maschine zum einen fehlerfrei arbeitet und zum anderen die emotionale Subjektivität, die „Psychologie“, herauslässt. Für ihn ist das eine Erweiterung seiner künstlerischen Möglichkeiten. Die Gefahr, sich an Bekanntem zu orientieren und sich zu wiederholen bestehe nicht mehr. Der Computer rechnet ihm die Werke aus, 1971 hatte er die erste museale Einzelausstellung seiner computergenerierten Arbeiten im Musée d’art moderne de la Ville de Paris. Es war die weltweit erste Einzelausstellung von Computerkunst in einem Museum, in der ausschließlich Bilder präsentiert wurden, die an einem Digitalcomputer erzeugt und vollautomatisch gezeichnet worden sind. Als Mohr 1983 endgültig nach New York zog, schuf er sich sein erstes Computersystem für Zuhause an. Es bestand aus einem DEC LSI 11-23 Computer von Charles River Data in Boston. Um sich einen Plotter leisten zu können, stellte er sich als Beta-Tester für einen Alpha Merics-Plotter zur Verfügung. Der rahmenlose Plotter erlaubte es ihm, sehr große Bilder anfertigen zu können. 2014 erschien der Folgeband zu seinem 1969 veröffentlichen Buch \"Artificiata I.\" Auch in \"Artificiata II\" bilden Notenzeilen den Untergrund für seine grafischen Kompositionen. In \"Artificiata II\" zeigen mehrfach gebrochene Linien mit jedem Richtungswechsel den Weg durch eine einzelne Dimension, zweidimensional abgebildet. Diese Geometrie des Klangs erforscht Mohr durch Rhythmus, Wiederholung, Schleifen und Pausen. 2016 folgte eine Ausstellung mit gleichem Namen in London. Hier wurden die Zeichnungen und Gemälde ergänzt durch Skulpturen und Animationen, die errechnete Reisen durch multiple Dimensionen zeigten. Seine Arbeit \"algorithmic modulations\" von 2019 basiert auf 12-dimensionalen Würfeln. Er integrierte die aus früheren Arbeiten bekannten „Notenlinien“, nun durch die Animation nicht mehr statisch.", "section_level": 1}, {"title": "Würfel.", "content": "Mohr hatte den Wunsch, eine graphisches Instrument zu finden, das eindeutig auf das Wesentliche reduziert ist. Über das Koordinatensystem kam er auf die „pure platonische Form“ des Würfels. Seit Mitte der 1970er-Jahre beschäftigt er sich ausschließlich mit dieser geometrischen Form. Die Konzentration auf den Würfel Von diesem Körper leitete er seine Algorithmen ab, kreierte Serien von Geraden, Kanten, Winkeln u. Ä. In der Arbeit mit den Würfeln wendete er beispielsweise mathematische Prozesse an, wie Drehung, Clipping, Mengenlehre und Graphentheorie. Um 1977 erweiterte Mohr seine geometrischen Erkundungen in Richtung des Hyperwürfels, genau genommen zu dem vierdimensionalen Tesserakt. Mohr sagte dazu: Mohr mag das Wort \"Dimension\" genaugenommen nicht, da es laut ihm „mystisch und metaphysisch“ klänge und er lediglich die mathematische Regel meine. 1989 begann Mohr, sich mit fünf- und sechsdimensionalen Hyperwürfeln zu beschäftigen. In den 1990er-Jahren verfolgte er diesen Pfad weiter, weg von den Tesserakten zu mehrdimensionalen Hyperwürfeln, die bis zu fünfzig Dimensionen haben konnten. Das bot ihm schier unzählige Möglichkeiten. Allein bei seinen 1991 erstellten Arbeiten zum sechsdimensionalen Hyperwürfel, hatte Mohr 23.040 Strichvariationen zur Verfügung. Die möglichen Projektionen, die sich dabei ergaben, nannte er visuelle Poesie. In seiner Arbeit \"klangfarben\" (2006 bis 2008) begann Mohr, sich mit einem elfdimensionalen Würfel auseinanderzusetzen, was er in \"parallelResonance\" (2009 bis 2011) fortsetzte. Über den Verlauf von vierzig Jahren hat Mohr mit Würfeln in drei, vier, fünf, sechs und elf Dimensionen gearbeitet; 2019 entwickelte er seine Arbeitsweise weiter auf zwölf Dimensionen.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsweise.", "content": "Mohr erstellt die Programme für seine Kunst nach wie vor selber, was für einen Computerkünstler nicht selbstverständlich ist. Mohr programmiert in Fortran; 1996 schätzte er seinen Bestand auf etwa eintausend Programme, In den Anfangsjahren hat Mohr tagsüber in zwei Stunden etwas programmiert und abends am Plotter gezeichnet. Im Laufe der Jahre wurden die Instruktionen und damit der Arbeitsaufwand umfangreicher. Wenn er auf seinen bereits bestehenden Code zurückgreift, schreibt er ihn häufig um. Bei seinem 2017/2018 Projekt \"Transit-Code\" setzte er sich bewusst mit seinen alten Programmen auseinander und erarbeitete auf deren Basis neue Kunstwerke. Beim Programmieren überlässt er die Definition einiger Parameter dem Zufall, zum Beispiel die Kantenzahl oder die Strichlänge. Mohr nennt den mathematischen Zufall „seine Peitsche“, weil er die Arbeit ins Unbekannte vorantreibt. Mohr betont, dass der Computer nur ein Hilfsmittel ist und nicht selbst gestaltet. Der Rechner setzt das vom Menschen eingegebene Programm um, füllt gegebenenfalls Variablen ein und druckt aus. Bevor der Computer anfängt, Bilder zu kreieren, gilt es viele Einzelschritte in Regeln festzulegen und diese in ein Programm zu übersetzen. Beim Programmieren kommt Mohr an einen „ganz entscheidenden philosophischen Punkt“ (Mohr), ab dem er alles akzeptiert, was das Programm macht, ob es ihm gefällt oder nicht. Wenn der Computer anfängt zu arbeiten, ist der Großteil der Arbeit schon getan. Die grundlegenden Prozesse seiner künstlerischen Arbeit sind die Umsetzung diverser mathematischer Verfahren, neu kreierter Algorithmen und die Auswahl der Ergebnisse. Mit der Anzahl der Dimensionen steigt die Komplexität in Mohrs Arbeiten. Da das Abbilden derart vielschichtiger Strukturen \"nur noch einen schwarzen Fleck\" (Mohr) ergeben würde, ist die Auswahl von Mohr umso wichtiger. Mohr betrachtet alle Bilder als äquivalent, keines ist besser oder schlechter, einige nur interessanter oder erstaunlicher als andere. Oft trifft er die Vorauswahl zufällig und betrachtet die Bilder über mehrere Tage hinweg. Er spricht vom vom \"Reiz des Findens\", vom \"Entdecken der ungeahnten Möglichkeiten\". Die entstandenen Bildserien werden vom Mohr zum Großteil wieder verworfen. Die Ergebnisse sortiert er bereits am Bildschirm in verschiedene Kategorien, die ihre Unterschiede aufzeigen. Rein ästhetische Gesichtspunkte lässt er nicht gelten. Den Prozess der Auswahl beschreibt Mohr als laufenden Kampf. Bilder, die ihm als einst „unglaublich hässlich“ (Mohr) erschienen, entpuppen sich Jahre später als „das Beste“ (Mohr). Bei denen lerne er etwas Neues. Die schönsten Bilder empfindet er nachher oft als langweilig. Ergebnisse, die den Künstler erstaunen, werden visuell umgesetzt, in Acryl, Tusche, aber auch Stahl. So ließ er beispielsweise in seiner Werkphase \"Laserglyphs\", die von 1991 bis 1993 währte, per Laserschnitt Stahlreliefs erstellen, die auf Arbeiten am 6-D Hyperwürfel beruhten. Nachdem Mohr über drei Jahrzehnte in Schwarz-Weiß gearbeitet hat, setzt er für seine Arbeiten \"space.color\" 1999 Farbe ein. Durch die steigende Komplexität seiner Arbeiten sah er sich zu diesem Schritt weg von der binären Darstellung gezwungen. Auf diese Weise will er eine adäquate visuelle Ausdrucksweise der räumlichen Mehrdeutigkeit finden. Die Farben folgen keiner Farbtheorie, sondern sollen als zufällige Elemente erscheinen. Die Farben dürfen weder ganz schwarz noch maximal gesättigt sein. Dieser Arbeitszyklus basiert auf einem sechsdimensionalen Hyperwürfel. Die Werke bestehen aus Drucken und einer Animation, die langsam auf einem Bildschirm läuft. Bereits im Jahr 1973 experimentierte Mohr mit ersten Computeranimationen. Doch im Grunde wollte er etwas erschaffen, was unabhängig von der Dimension Zeit ist; etwas, das man vorwärts und rückwärts lesen kann, im Gegensatz zur Musik. 1996 äußerte er den Wunsch, Bilder zu kreieren, die sich ganz langsam bewegen. Zu dem Zeitpunkt waren jedoch die dafür benötigten LCD Bildschirme noch zu teuer. Nach dreißig Jahren wurden seine Arbeiten so kompliziert und die technische Entwicklung war bereit, so dass er 1999 den Faktor Zeit in sein Schaffen aufnahm. Mit der Animation hat er ein Ausdrucksmittel gefunden, das zeigt, was in den Zwischenzeiten passiert. Für seine Ausstellung \"space.color.motion\" im Jahr 2002 entwarf und baute Mohr PCs, um seine 6-D Programme umzusetzen. Die resultierenden Bilder werden in Echtzeit auf LCD-Flachbildschirmen in langsamer, nicht repetitiver Abfolge dargestellt. Den Bau von Computern für seine Kunstwerke wiederholte er mehrfach.", "section_level": 1}, {"title": "Philosophie.", "content": "Anfang der 1960er Jahre fühlte sich Mohr vom Philosophen – „meinem Mentor“ (Mohr) – Max Bense und dessen Idee einer rationalen Kunst angesprochen. Jener sagt, dass die ästhetische Information der Inhalt der Kunst sei. Mohr erfüllt dieses, indem er mit Logik eine ästhetische Aussage macht. Seit Mohr Computer und Plotter einsetzt, nennt er die Werke „generative Arbeiten“, weil sie durch generative Prozesse entstanden sind. Mit der Mathematik verbindet ihn „eine Art Hassliebe“ (Mohr). Die Mathematik selbst interessiere ihn nicht, doch kommt er ohne sie nicht aus. Mohrs Handschrift spiegelt sich in seinem Wunsch, einen „individuellen Algorithmus“ zu finden, dem die mathematische Formel nur als Hilfsmittel dient. Diese Personalisierung seiner Arbeiten und Arbeitsprozesse zeigt sich auch in seiner Titulierung „êtres-graphiques“ (frei übersetzt: \"grafische Wesen)\", womit er seine zweidimensionalen Zeichen zu Wesen erhebt. Mohr wird als Künstler beschrieben, der die Möglichkeiten digitaler Werkzeuge bereits erforschte, bevor sie wirklich existiert haben. Die Kategorisierung des Mohrschen Œuvres ist schwierig. Während ein klassischer Computerkünstler auf dem Computer Kunst schafft, arbeitet Mohr mit dem Computer vielmehr als neutrale Erweiterung seines Gehirns. Mohr legt Wert darauf, nicht als Computerkünstler betitelt zu werden. Die Maschine sei ihm ausschließlich Mittel zum Zweck. Das Museum of Modern Art erschuf 1980 in der Ausstellung \"Printed Art, a View of Two Decades\" für Mohrs Exponat daher eine eigene Rubrik: \"Computerzeichnung\" () 2016 beantwortete Mohr die Frage auf die Richtung der Digitalkunst mit einem Zitat von Marshall McLuhan: \"Die Maschine ist eine Erweiterung unseres Denkens, sie ist eine Erweiterung von uns.\"", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "Auswahl an Einzelausstellungen und Retrospektiven:", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Auswahl der von Mohr erhaltenen Auszeichnungen:", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Manfred Mohr ist in Pforzheim als Sohn eines Schmuckfabrikanten geboren und ebenda aufgewachsen. Er besuchte das Kepler-Gymnasium und machte eine Goldschmiedelehre.
1962 lebte er in Spanien, die Zeit zwischen 1963 und 1981 verbrachte er in Paris. 1969 lernte er dort seine Lebensgefährtin kennen, die US-amerikanische Mathematikerin Estarose Wolfson. Zwischen 1980 und 1983 lebte Mohr zwischen Paris und New York. 1981 oder 1983 übersiedelte das Paar nach New York City, wo Mohr heute noch lebt und arbeitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Manfred Mohr (* 8. Juni 1938 in Pforzheim) ist ein deutscher Digitalkünstler mit internationalem Renommee. Er gilt als Pionier der computergenerierten Kunst. 1971 hatte er im Musée d’art moderne de la Ville de Paris die weltweit erste museale Einzelausstellung, in der ausschließlich an einem Digitalcomputer erzeugte und vollautomatisch gezeichnete Bilder präsentiert wurden. Seit Mitte der 1970er Jahre beschäftigt er sich ausschließlich mit der geometrischen Form des Würfels in verschiedenen Dimensionen.", "tgt_summary": null, "id": 1739130} {"src_title": "Die Glasmenagerie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Habitus.", "content": "Die Einblättrige Kiefer wächst relativ langsam, erreicht im Allgemeinen Wuchshöhen von etwa 6 bis 12 Meter und Brusthöhendurchmesser von 30 bis 50 Zentimeter. Der jährliche Höhenzuwachs des Jungwuchses liegt bei etwa nur 5 Zentimeter. Zwei Meter hohe und 60 Jahre alte Exemplare sind somit keine Seltenheit. Eines der höchsten Individuen misst 16 Meter in der Höhe. Der mittlere jährliche Durchmesserzuwachs beträgt annähernd 1 bis 5 Millimeter. Der kurze Stamm ist oft zwei- oder dreimal gegabelt. Ist die Krone in der Jugend noch pyramidenförmig, wird sie im Alter runder und offener.", "section_level": 2}, {"title": "Nadeln.", "content": "Kennzeichnend und namengebend für diese Art sind die mit nur einer Nadel besetzten Kurztriebe. Selten kommen auch zweinadelige Bündel vor. Die Einblättrige Kiefer ist somit sehr einfach zu bestimmen; bei allen anderen Kiefernarten wachsen auf den Kurztrieben zwei, drei oder fünf Nadeln. Die ein wenig zum Zweig hin gekrümmten, stumpf graugrünen Nadeln werden im zwischen 2,5 und 6 Zentimeter lang und 1,6 bis 2,3 Millimeter breit. Sie sind kräftig, relativ steif, scharf zugespitzt, harzig und besitzen glatte Ränder. Sie sind im Querschnitt rund und besitzen 2 bis 7 Harzkanäle. In den Vorhöfen der Spaltöffnungen findet man zahlreiche weiße Streifen, die auf Wachsablagerungen zurückgehen. Die Nadeln verbleiben in der Regel fünf Jahre am Baum.", "section_level": 2}, {"title": "Blüten, Zapfen und Samen.", "content": "Die Einblättrige Kiefer ist einhäusig-getrenntgeschlechtig (monözisch) und wird mit etwa 35 Jahren mannbar, wobei erst im Alter von etwa 100 Jahren die maximale Zapfenproduktion erreicht wird. Im späten Frühling oder im frühen Sommer erscheinen die ersten roten, männlichen und die grünen, weiblichen Blütenzapfen. Auf den späten Juni fällt dann der Pollenflug sowie die Bestäubungsbereitschaft. Zwischen Bestäubung und Samenreife vergehen zwei Vegetationsperioden. Wachstum und Entwicklung der Zapfen erfolgt in der ersten Vegetationsperiode nur langsam, sie werden bis Ende des ersten Sommers nur 1,5 bis 1,9 Zentimeter lang. Erst nach der Befruchtung, die ein Jahr später im folgenden Frühjahr stattfindet, beschleunigt sich das Wachstum, welches bei etwa 8 Zentimeter Länge endet. Reif sind die Zapfen meist Anfang September, bis zum Beginn des Novembers kann die Entlassung der etwa 20 keimfähigen, braunen Samen erfolgen. Die, zur Reife glänzend rotbraunen, Zapfen sind kurz gestielt, länger als breit und besitzen eine abgerundete Basis. Die reifen, braunen und ungeflügelten Samen sind 10 bis 22 Millimeter lang und essbar. Das Endosperm ist weiß, mehlig und äußerst stärkereich; der Embryo besitzt 6 bis 9 Keimblätter (Kotyledonen). Von gereinigtem Saatgut beträgt die Tausendkornmasse etwa 408 Gramm. Die Samen fallen direkt unter dem Mutterbaum zu Boden oder werden durch Vögel wie den Nacktschnabelhäher (\"Gymnorhinus cyanocephalus\") und den Kiefernhäher (\"Nucifraga columbiana\") in Bodenverstecken gesammelt (Versteckausbreitung).", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahl.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.", "section_level": 2}, {"title": "Borke.", "content": "Die Borke hat in der Jugend des Baumes eine hellgraue Farbe und ist glatt oder schuppig. Sie bekommt im Alter deutliche Risse. Die Farbe der dann entstandenen Schuppen reicht von dunkelbraun bis dunkelrot. Die Borke der Altbäume bildet schmale und flache Leisten sowie dünne, dicht anliegende, dunkelbraune bis rötliche Schuppen. Die Zweige sind anfangs flaumig und später drüsig behaart.", "section_level": 2}, {"title": "Wurzelsystem.", "content": "Die Art bildet eine kurze und gestauchte Pfahlwurzel aus deren Wachstum vor allem auf flachgründigen Substraten stark eingeschränkt ist. Es werden zahlreiche Feinwurzeln gebildet. Weitstreichende Seitenwurzeln können eine Länge von mehr als dem dreifachen der Baumhöhe erreichen. Die Wurzel der Keimlinge wächst bis zu 15 Zentimeter in den ersten 10 Tagen. Als Mykorrhiza-Partner wird nur \"Cenococcum geophilum\" genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Holz.", "content": "Das blass gelblichbraune Kernholz wird von einem schmalen und fast weißen Splint umgeben. Das weiche und harzreiche Holz der Einblättrigen Kiefer ist auf Grund des langsamen Wachstums engringig. Es ist härter als das Holz der Gelb-Kiefer (\"Pinus ponderosa\"). Über holztechnologische Eigenschaften bestehen nur wenig Informationen. Die Rohdichte liegt zwischen 0,43 und 0,62 g/cm3.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Standort.", "content": "Der Hauptteil des Verbreitungsgebietes der Einblättrigen Kiefer liegt in Nevada, im westlichen Utah sowie im Osten und im Süden Kaliforniens. Kleinere, isolierte Vorkommen gibt es auch noch im Südosten Idahos, im Nordwesten Arizonas und im mexikanischen Baja California. Hauptsächlich werden Höhenlagen von 1.000 bis 2.800 Meter besiedelt. In den kalifornischen White Mountains werden die größten Höhenlagen von 3.050 Meter erreicht. Die Einblättrige Kiefer ist ein Baum des semiariden Klimas und verträgt größere Trockenheit als andere Kiefernarten. Der Niederschlag von 200 bis 460 Millimeter konzentriert sich auf den Winter in Form von Schnee. Im Sommer herrschen heiß-trockene Bedingungen, die Luftfeuchte ist gering, weshalb die potentielle Evapotranspiration hohe Werte erreichen kann. Im Juli liegt die mittlere Höchsttemperatur bei 30 °C während die mittlere Tiefsttemperatur im Januar −6 °C beträgt. Am besten wächst diese Kiefernart auf gut drainierten Böden mit grober Textur und einem pH-Wert von etwa 6 bis 8. Obwohl die Art als wenig schattentolerant gilt findet man die Keimlinge meist unter am Boden liegenden Zweigen oder den Kronendach von Altbäumen und Sträuchern da dort das Mikroklima weniger extrem ist. Die Einblättrige Kiefer ist die dominierende und somit kennzeichnende Baumart in den halbwüstenartigen „Pinyon-Juniper-Woodlands“ des Great Basin. Ergänzt wird diese Baumgesellschaft von einigen Wacholderarten (\"Juniperus\"), hauptsächlich vom Utah-Wacholder (\"Juniperus osteosperma\"). Begleitende Straucharten sind unter anderem \"Artemisia\"-Arten, \"Eriogonum umbellatum\" und \"Purshia tridentata\". Man schätzt die besiedelte Fläche dieser Baumgesellschaft auf etwa 7,1 Millionen Hektar, davon etwa zwei Drittel im US-Bundesstaat Nevada.", "section_level": 1}, {"title": "Krankheiten und Schädlinge.", "content": "Keine der parasitierenden Pilzarten ruft nennenswerte Schäden oder gar Ausfälle hervor. \"Bifusella pini\" ruft eine Nadelfleckung hervor, die sich auf ältere Nadeln im unteren Kronenbereich beschränkt. Der Rostpilz \"Cronartium occidentale\" ruft Schwellungen an Ästen und Stämmen hervor, die auch zu Abgängen führen können, ist aber kaum epidemisch. \"Verticicladiella wagenerii\" ist ein Wurzelparasit, der besonders häufig in den San Bernardino Mountains in Kalifornien vorkommt. Er tötet die Wurzeln und färbt den Splint und das Wurzelholz dunkelbraun bis schwarz. Der Fichtenporling (\"Fomitopsis pinicola\"), der Kiefern-Braunporling (\"Phaeolus schweinitzii\") und der Kiefernfeuerschwamm (\"Phellinus pini\") befallen das Holz, sind aber nur von geringer Bedeutung. Im gesamten Verbreitungsgebiet ruft die Zwergmistelart \"Arceuthobium campylopodum\" erhebliche Schäden durch Ast- und Stammverformungen, Wachstumseinbußen und Totalverlusten hervor. Da diese Art kaum Hexenbesen bildet, fallen die ersten Symptome eines Befalls wenig auf. Der Borkenkäfer \"Ips confusus\" verursacht von allen Schadinsekten die größten Schäden. Er befällt meist großflächig mit \"Arceuthobium\"-Arten befallene oder anderweitig geschwächte Bäume. Die Nadeln werden von der Schildlaus \"Matsucoccus acalyptus\" angesaugt, vergilben danach und fallen ab. Die Nadeln und Stämme werden des Weiteren vom Blattkäfer \"Glyptoscelis aridis\", vom Bockkäfer \"Haplidus testaceus\" und der Buschhornblattwespe \"Neodiprion edulicolis\" befallen. Der Käfer \"Conophthorus monophyllae\", der Zünsler \"Dioryctria albovitella\" und der Nagekäfer \"Ernobius montanus\" befallen und zerstören Zapfen und Samen. Die für die Einblättrige Kiefer gefährlichsten abiotischen Schadursachen sind Trockenheit und Feuer. Obwohl diese Kiefernart Bodentemperaturen von etwa 70 Grad Celsius verträgt, können Sämlinge bei intensiver Sonneneinstrahlung absterben. Bodenfeuer vernichten nur den Jungwuchs, der Altbestand bleibt erhalten. Als gefährlicher für den Altbestand werden Kronenfeuer angesehen. Besonders alte und stammfaule Bäume sind windwurfgefährdet.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Auf Grund der krummen Wuchsform und der nur geringen Dimensionen der Einblättrigen Kiefer besteht nur eine schlechte Nutzholz-Tauglichkeit. Daher wird das Holz hauptsächlich als Brennholz verwendet. Aber auch als Weihnachtsbaum findet diese Kiefer Verwendung. Mitte des 19. Jahrhunderts, zu Zeiten des Silberbergbaues, erfolgte ein großflächiger Kahlschlag der Einblättrige Kiefer vor allem in der Umgebung der Bergwerke. Sie wurde zu Holzkohle verarbeitet und so zur Schmelzung des Erzes verwendet oder als Brennholz benutzt. Bereits für die ehemals heimischen Indianer und auch heute noch sind die Samen eine wichtige Nahrungsquelle für Mensch und Tier. Das Harz und innere Rindenteile fanden in der Volksmedizin als Wundmittel Verwendung. Der Rauch des brennenden Harzes wurde inhaliert um Kopf- und Ohrenschmerzen zu lindern. Ein, aus den Nadeln hergestelltes Getränk, wurde gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt. Die Nadeln selbst wurden gegen die Syphilis eingesetzt. Große Bedeutung haben die Pinyon-Juniper-Wälder nicht nur als Lebensraum für viele bedrohte Tierarten, sondern auch als Schutz der Wassereinzugsgebiete vor allem vor Erosion.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Einblättrige Kiefer wird innerhalb der Gattung der Kiefern (\"Pinus\") zur Sektion \"Parrya\" und zur Untersektion \"Cembroides\" gezählt. Aufgrund des ausgedehnten Verbreitungsgebietes tritt eine große innerartliche Varianz in der Genetik auf. Die Art wurde lange Zeit als eine Varietät der Mexikanischen Nusskiefer (\"Pinus cembroides\") geführt. Es wird heute allgemein angenommen, dass die Einblättrige Kiefer sich aus einer zweinadeligen Art entwickelte, um die Transpirationsverluste in heißen Sommern zu verringern.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Es bestanden lange Zeit Unsicherheiten in der taxonomisch-nomenklatorischen Untergliederung und in der geographischen Verbreitung einiger intraspezifischer Taxa. In ersten Veröffentlichungen wurden diese Populationen \"Pinus edulis\" var. \"fallax\" zugeordnet. Die Art kann in drei Unterarten unterteilt werden: Diese Unterteilung wird durch morphologische und chemotaxonomische Analysen unterstützt.", "section_level": 2}, {"title": "Hybride.", "content": "In den Überlappungsgebieten der Verbreitungsgebiete werden natürliche Hybride mit \"Pinus edulis\", \"Pinus quadrifolia\" und mit \"Pinus juarezensis\" gebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Synonyme.", "content": "Synonyme für \"Pinus monophylla\" sind:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Einblättrige Kiefer (\"Pinus monophylla\"), auch Nusskiefer, Einnadelige Kiefer oder Einnadelige Nuss-Kiefer genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kiefern (\"Pinus\") in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Als einzige Kiefer bildet sie Kurztriebe mit nur einer Nadel. Auf ungünstigen Böden sind Bäume mit einem Alter von 300 Jahren keine Seltenheit. Bäume dieses Alters fehlen aber aufgrund von forstlicher Nutzung, Waldbränden und Wildverbiss auf günstigen Standorten. Das mögliche Höchstalter könnte mehr als 600 Jahre betragen. Sie ist der offizielle Staatsbaum des US-Bundesstaates Nevada.", "tgt_summary": null, "id": 604410} {"src_title": "ATP Tour", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Hobby-Autor Owen Lift besucht die Schriftstellerkurse von Larry Donner und wohnt noch bei seiner Mutter, die ihn terrorisiert. Oft stellt er sich vor, sie umzubringen, aber am Ende traut er sich jeweils nicht. Und so sucht er Zuflucht im Schreiben. Als Owen seinen Lehrer Larry dann um einen Rat für eine gute Geschichte bittet, rät dieser ihm, sich doch zur Anregung einen Film von Hitchcock anzusehen. Owen sieht sich also \"Der Fremde im Zug\" an und glaubt, Larry habe ihm damit eine versteckte Botschaft zukommen lassen wollen. In dem Film geht es darum, dass zwei Männer sozusagen zwei Morde austauschen, so dass zwischen ihnen und den entsprechenden Morden keinerlei Verbindung hergestellt werden kann und sie für „ihren“ Mord jeweils ein Alibi haben. Owen glaubt nun, Larry wolle ihn seine Frau umbringen lassen, die er wegen des Diebstahls seines Buches, das später ein Bestseller wurde, hasst – und dieser würde dafür dann seine Mutter umbringen. Owen plant also den Mord an Larrys Ex-Frau Margaret. Diese verschwindet später während einer Kreuzfahrt spurlos, worauf Ermittlungen einsetzen. Owen geht zu Larry und fordert, dieser möge nun im Gegenzug seine Mutter töten, doch der ist entsetzt über das Missverständnis und kann nicht glauben, dass seine Ex-Frau tot sein soll. Weil er nicht einmal ein Alibi hat und der Hauptverdächtige sein würde, sucht er bei Owen Schutz vor der Polizei, die ihn zu seiner Ex-Frau befragen will, und so freunden sich die beiden mit der Zeit sogar an. Das führt schließlich so weit, dass Larry doch einwilligt, Owens Mutter zu töten, da er inzwischen genauso über sie entsetzt ist wie Owen selbst. Allerdings überlegt es sich Owen doch noch anders und er kann Larry von einem Mord abhalten. Tatsächlich stirbt Owens Mutter kurz darauf eines natürlichen Todes. Larry verarbeitet die ganzen Verwicklungen in einem Buch, das zum Bestseller wird. Wie sich herausstellt, ist seine Frau gar nicht tot, sie fiel nur versehentlich über Bord. Trotz oder gerade wegen der Ereignisse bleiben Owen und Larry gute Freunde.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Anne Ramsey war 1988 in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für einen Oscar nominiert. Sie gewann 1988 den Saturn Award und war zudem für einen Golden Globe nominiert. Danny DeVito war für seine Darstellung für den Golden Globe nominiert. David Newman gewann 1988 den \"BMI Film Music Award\".", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde in Kalifornien und auf Hawaii gedreht. Er spielte in den US-Kinos insgesamt 57,9 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schmeiß’ die Mama aus dem Zug! (Originaltitel: \"Throw Momma from the Train\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1987. Regie führte Danny DeVito, der auch eine Hauptrolle übernahm. ", "tgt_summary": null, "id": 1633048} {"src_title": "Adaptive Resonanztheorie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "Der Sohn eines Fischers aus Scheveningen und seiner Frau, die von der damaligen Insel Urk stammte, war das fünfte von sechs Kindern; mit seinem vier Jahre älteren Bruder Cock Jol ist er auch im Berufsleben verbunden geblieben: Cock wurde zum besten Freund seines Bruders, später seine rechte Hand und Vertrauensperson. Die Familie war streng protestantisch geprägt, mit sonntäglichem Kirchgang und Sonntagsschule. Als Kinder schlossen die Brüder sich der \"Haagse Voetbalvereniging JAC\" in Wassenaar an – Hauptgrund für die Vereinswahl war, dass JAC in Orange spielte, der Trikotfarbe der Nationalmannschaft. Beide spielten in der ersten Mannschaft des Vereins, Martin wurde als damals einziger Spieler eines Amateurklubs in die Jugend-Nationalmannschaft berufen. Mit 16 Jahren erhielt Martin Jol seinen ersten Profivertrag beim FC Den Haag. Von 1973 bis 1978 gehörte er zum Kader des niederländischen Erstligisten und gewann mit ihm bereits zum Abschluss seiner zweiten Spielzeit den KNVB-Pokal. Danach wechselte er nach Deutschland zum Bundesligisten FC Bayern München, für den er lediglich zehn Spiele bestritt. Noch vor dem 1. Spieltag, am 12. August, bei der 0:1-Niederlage im Auswärtsspiel gegen Borussia Dortmund, spielte er eine Woche zuvor in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals beim 5:0-Heimsieg über den SSV Glött. Nach nur einer Spielzeit kehrte er in die Niederlande zurück, war zwei Spielzeiten für den Erstligisten FC Twente Enschede aktiv, bevor er 1982 nach England zum Erstligisten West Bromwich Albion wechselte. Mit diesem Verein – in dem er Bryan Robson ersetzen sollte – erreichte er die Halbfinalspiele sowohl im FA Cup als auch im Ligapokal, der größte Erfolg in drei Jahren. Für eine Saison wechselte er zum Ligakonkurrenten Coventry City und kehrte danach in seine Heimat zurück. Mit dem Zweitligisten FC Den Haag stieg er 1986 als Meister – und bester \"Eerste-Divisie-\", also Zweitligaspieler – in die Eredivisie auf, blieb zwei Jahre erstklassig und stieg 1988 wieder ab. Nach einem Jahr in der Zweitklassigkeit beendete Jol seine aktive Fußballerlaufbahn. Für die A-Nationalmannschaft seines Landes spielte er während seiner Zeit beim FC Twente dreimal. Sein Debüt in \"Oranje\" gab Jol am 11. Oktober 1980 bei einem 1:1-Unentschieden gegen Deutschland; die weiteren Spiele absolvierte er über den Jahreswechsel bei der Mini-WM gegen Uruguay und Italien.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Niederländische Vereine.", "content": "Jol wechselte im Jahre 1991 ins Trainerfach, übernahm dabei die Amateurmannschaft seines Heimatvereins, die im Gegensatz zur Profimannschaft weiter \"ADO\" hieß, und blieb dort bis 1995, bevor er nach einem Jahr beim Amateurklub SVV Scheveningen bei Roda Kerkrade ein Amt in der höchsten niederländischen Spielklasse übernahm. Sein größter Erfolg war dort der Gewinn des niederländischen Pokals im Jahre 1997, der gleichbedeutend mit dem ersten Titelgewinn des Vereins nach 30 Jahren war. Zwischen 1998 und 2004 war Jol dann Trainer des RKC Waalwijk. Diesen Verein führte er während seiner Amtszeit von den Abstiegsregionen in die obere Tabellenhälfte und kämpfte mit der Mannschaft regelmäßig um die Qualifikation für einen europäischen Vereinswettbewerb.", "section_level": 3}, {"title": "Tottenham Hotspur.", "content": "Im Jahr 2004 wurde er von Frank Arnesen – Sportdirektor von Tottenham Hotspur – als Co-Trainer von Jacques Santini unter Vertrag genommen, wobei auch Sir Alex Ferguson zuvor über eine Verpflichtung Jols in der Assistentenfunktion nachgedacht, sich dann aber für Carlos Queiroz entschieden hatte. Nach nur 17 Spielen verließ Santini die \"Spurs\" bereits und Jol übernahm das Traineramt vorerst auf Interimsbasis und später als dauerhafter Cheftrainer. Obwohl seine Amtszeit als Trainer dort mit einer Niederlage begann, konnte er die Leistungen der Mannschaft stetig verbessern und führte den Verein auf den neunten Platz, der in den neun Spielzeiten zuvor nie übertroffen worden war. Die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb verpasste Jol mit Tottenham dabei nur um drei Punkte. Im Dezember 2004 wurde Jol mit dem Titel des besten Trainers im abgelaufenen Monat in der FA ausgezeichnet und es folgten im Frühjahr 2005 Spekulationen über seinen möglichen Wechsel zu Ajax Amsterdam, nachdem der Trainerposten dort vakant geworden war. Die positive Entwicklung Tottenhams konnte Jol in der darauf folgenden Saison 2005/06 fortführen und schloss die Spielzeit mit seinem Team auf dem fünften Tabellenplatz ab, nachdem der Verein während der gesamten Zeit nie außerhalb der besten sechs Mannschaften rangiert hatte. In der Saison 2006/2007 konnte der 5. Platz erneut erreicht werden. Nach einem schlechten Saisonstart mit nur einem Sieg aus zehn Ligaspielen und Tabellenplatz 18 trat Jol am 25. Oktober 2007 bei Tottenham zurück.", "section_level": 3}, {"title": "Hamburger SV.", "content": "Ab der Saison 2008/09 wurde Jol neuer Cheftrainer des Hamburger SV. Sein Vertrag war bis 2010 datiert. Er blieb jedoch nur ein Jahr. Unter Jol gelang dem HSV der Einzug in das UEFA-Pokal-Halbfinale und in das DFB-Pokal-Halbfinale, in denen man jeweils an Werder Bremen scheiterte. Obwohl die Mannschaft in der Bundesliga nach dem 21. Spieltag eine Woche lang die Tabelle angeführt und am 26. Spieltag noch punktgleich mit dem Tabellenführer und späteren Meister VfL Wolfsburg auf Platz zwei gelegen hatte, gelang am Saisonende als Fünfter nur knapp die Qualifikation zur Teilnahme an der neugeschaffenen UEFA Europa League.", "section_level": 3}, {"title": "Ajax Amsterdam.", "content": "Am 26. Mai 2009 verpflichtete Ajax Amsterdam Jol für die neue Saison, nachdem dieser am selben Tag seinen Vertrag beim HSV aufgelöst hatte. Er wurde Nachfolger von Marco van Basten. Mit Ajax erreichte er hinter dem FC Twente Enschede Platz zwei in der Eredivisie. Im Kampf um den KNVB-Pokal erreichte Jols Team das Finale und konnte sich dabei im Mai 2010 mit 2:0 im Heimspiel und mit 4:1 in De Kuip gegen Feyenoord Rotterdam durchsetzen. Die hohen Erwartungen, in der Saison 2010/11 den ersten Platz unter den niederländischen Klubs zurückzuerobern, wurden nicht erfüllt. Die Begegnung um die Johan-Cruyff-Schaal verlor Ajax zu Beginn der neuen Spielzeit mit 0:1 gegen den Meister aus Enschede. Nach Ablauf der Hinrunde stand Ajax in der Tabelle fünf Punkte hinter Spitzenreiter PSV Eindhoven und dem punktgleichen FC Twente auf Rang vier. Jol trat darauf am 6. Dezember 2010 von seinem Amt als Cheftrainer zurück. Für ihn übernahm vorübergehend der ehemalige Ajax-Spieler Frank de Boer, zu diesem Zeitpunkt Trainer der Ajax-A-Jugend und Co-Trainer der Nationalmannschaft, die sportliche Leitung.", "section_level": 3}, {"title": "FC Fulham.", "content": "In der Sommerpause 2011 verpflichtete der FC Fulham Jol als neuen Cheftrainer. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2013 mit Option auf ein weiteres Jahr. In der Saison 2011/2012 erreichte seine Mannschaft den 9. Tabellenplatz, in der darauffolgenden Saison 2012/2013 erreichte seine Mannschaft trotz der Abgänge diverser Leistungsträger immerhin den 12. Tabellenplatz in der Premiere League. Der Verein trennte sich von ihm am 1. Dezember 2013 nach 13 Spieltagen seiner dritten Spielzeit, da die 0:3-Niederlage im Auswärtsspiel gegen West Ham United die fünfte in Folge war.", "section_level": 3}, {"title": "al Ahly Kairo.", "content": "Am 24. Februar 2016 wurde Jol vom ägyptischen Erstligisten al Ahly Kairo als neuer Cheftrainer verpflichtet. Trotz gewonnener Meisterschaft, das Erreichen des Pokalfinales, aber aufgrund extremer Fantumulte wegen verpasster Champions League Finalteilnahme trat Martin Jol nach sechsmonatiger Amtszeit als Cheftrainer zurück.", "section_level": 3}], "src_summary": "Maarten „Martin“ Cornelis Jol [] (* 16. Januar 1956 in Den Haag, Niederlande) ist ein niederländischer Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler. Seit November 2015 ist er Mitglied des Aufsichtsrats bei seinem Heimatverein ADO Den Haag.", "tgt_summary": null, "id": 1628660} {"src_title": "Siavonga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Saint-Germain-la-Chambotte liegt auf, in der Nähe von Aix-les-Bains, etwa 23 km nördlich der Stadt Chambéry (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im westlichen Albanais, in einem breiten Talbecken der Albenche, am Nordostfuß des Mont de Corsuet, welcher das Albanais vom Lac du Bourget trennt. Zu Saint-Germain-la-Chambotte gehörten neben dem eigentlichen Ortskern auch mehrere Weilersiedlungen und Gehöfte, darunter: Nachbarorte von Saint-Germain-la-Chambotte sind Cessens im Norden, Albens im Osten, La Biolle und Brison-Saint-Innocent im Süden sowie Saint-Pierre-de-Curtille und Chindrieux im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Mittelalter gehörte Saint-Germain-la-Chambotte zum Besitz der Herren von Montfalcon. Die im 14. Jahrhundert erstmals erwähnte und dem heiligen Germanus von Auxerre gewidmete Pfarrei war vom Priorat Saint-Innocent abhängig. Im Jahre 1936 wurde die ehemalige Gemeinde von Saint-Germain in Saint-Germain-la-Chambotte umbenannt. Am Uferabschnitt entlang des Lac du Bourget wurde 1856 die Bahnstrecke Culoz–Modane in Betrieb genommen. Im Bereich der Gemeinde verläuft sie teilweise durch den 397 m langen \"Tunnel du Grand Rocher\", der ursprünglich ein in mittelalterlichem Stil gemauertes Tunnelportal besaß, ähnlich wie der weiter südlich gelegene \"Tunnel de Brison\". Wiederkehrende Felsabbrüche aus einer Felsnase oberhalb des Südportals führten 1972 zu der Entscheidung, diese zu sprengen und so etwa 20,000 m brüchigen Gesteins zu beseitigen. Nachdem dies jedoch das Grundproblem häufigen Steinschlags nicht lösen konnte, wurde eine 75 m lange Schutzgalerie über die Bahnstrecke und parallel verlaufende Nationalstraße gebaut, die mögliche Gesteinslawinen in den See leitet.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Pfarrkirche von Saint-Germain-la-Chambotte wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Die Belvédère von La Chambotte wurde 1882 erbaut und 1887 von Königin Victoria besucht. Von La Chambotte bietet sich ein schöner Blick auf den Lac du Bourget.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts rückläufig war, wurde seit Mitte der 1980er Jahre wieder eine deutliche Bevölkerungszunahme verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Saint-Germain-la-Chambotte war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Saint-Germain-la-Chambotte liegt in der Weinbauregion Savoie. Weißweine aus der Rebsorte Altesse (lokal \"Roussette\" genannt) dürfen unter der geschützten Herkunftsbezeichnung Roussette de Savoie vermarktet werden. Für Weißweine anderer Rebsorten sowie Rotweine gilt die AOC Vin de Savoie. Daneben gibt es heute verschiedene Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einem Wohnort entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung sowie im Raum Chambéry und Annecy ihrer Arbeit nachgehen. Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an einer Departementsstraße, die von La Biolle via La Chambotte nach Chindrieux führt. Eine weitere Straßenverbindung besteht mit Rumilly. Der nächste Anschluss an die Autobahn A41 befindet sich in einer Entfernung von rund 10 km.", "section_level": 1}], "src_summary": "Saint-Germain-la-Chambotte eine Commune déléguée mit Einwohnern (Stand ) in der Gemeinde Entrelacs im Département Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehörte zum Arrondissement Chambéry und zum Kanton Aix-les-Bains-1. Die Ortsbewohner von Saint-Germain-la-Chambotte heißen auf Französisch \"Saint-Germinois(es)\". ", "tgt_summary": null, "id": 624939} {"src_title": "Exemplar (Psychologie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Am 27. Oktober 1807 hatten Frankreich und Spanien im Geheimvertrag von Fountainebleau beschlossen, Portugal zu erobern und zu teilen. Dazu hatte Spanien den Truppen Napoleons Durchmarsch- und Stationierungsrechte gewährt. Napoleon schickte mehr Truppen als im Vertrag vorgesehen und bemächtigte sich damit des nördlichen Teils Spaniens bis nach Madrid, ohne dass die Spanier Widerstand leisteten. Als er jedoch die spanische Monarchenfamilie zum Thronverzicht zwang, diese in Frankreich festsetzte und seinen Bruder Joseph zum spanischen König machte, brach in Spanien ein Volksaufstand gegen die Franzosen aus. Mit diesem Volksaufstand begann der Spanische Unabhängigkeitskrieg (1808–1813).", "section_level": 1}, {"title": "Der Rückzug nach La Coruña.", "content": "Im Oktober 1808 war Sir John Moore mit seinem Expeditionsheer von Portugal aus nach Spanien marschiert, um die Spanier gegen die Franzosen zu unterstützen. Vor einer französischen Übermacht musste sich das britische Expeditionsheer dann überstürzt nach La Coruña zurückziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Vigo.", "content": "Dabei teilte er am 31. Dezember 1808 seine Truppen und sandte die leichte Brigade, bestehend aus dem 43. Infanterie-Regiment, 52. Infanterie-Regiment und 95. Schützenregiment sowie den beiden leichten Bataillonen der King’s German Legion unter dem Kommando von Carl von Alten und Robert Craufurd, nach Vigo. Die Truppe erreichte nach einem Gewaltmarsch die dort liegenden britischen Schiffe. Sie schiffte sich in aller Eile ein und segelte, bevor ein drehender Wind dies für Tage unmöglich gemacht hätte, nach La Coruña. Dort traf sie gerade noch rechtzeitig ein.", "section_level": 2}, {"title": "La Coruña.", "content": "Der Hauptteil der Armee zog sich derweil unter ständigen Rückzugsgefechten über Astorga und Lugo nach La Coruña zurück, das sie am 11. Januar 1809 erreichte. Am 16. Januar war die Stadt von den Franzosen eingeschlossen. Die britische Armee stellte sich zum Gefecht auf, wobei sie den Vorteil hatte, dass sie in den Depots der Stadt neue Waffen und Munition vorgefunden hatte. Das Gefecht zog sich den ganzen Tag über hin, wobei einige Orte mehrmals den Besitzer wechselten. Beim Angriff auf Elviña wurde Sir John Moore von einer Kugel getroffen und bei der Hilfe durch seine Soldaten noch zusätzlich von seinem eigenen Säbel verletzt. Er starb am Nachmittag und ist in La Coruña (heute \"A Coruña\") beerdigt. Das Kommando übernahm Sir John Hope. Während der Kämpfe war die Einschiffung weiter gegangen und am Abend zogen sich die restlichen Truppen Richtung Hafen zurück. Am nächsten Morgen deckten die Spanier die Einschiffung der letzten britischen Soldaten, wobei die Kavallerie ca. 290 Pferde erschießen musste, die zu erschöpft für die Überfahrt waren, aber auch nicht dem Gegner überlassen werden sollten. Es spielten sich im Hafen dramatische Szenen ab. Aber es war gelungen, einen großen Teil der Armee zu retten und damit einen erneuten Feldzug nach Portugal und Spanien, dieses Mal unter Sir Arthur Wellesley, dem späteren Duke of Wellington mit der Landung am 22. April 1809 unternehmen zu können.", "section_level": 2}], "src_summary": "Am 16. Januar 1809 bekämpften sich in der Schlacht bei La Coruña (engl. \"Battle of Corunna\", frz. \"Bataille de La Corogne\", span. u. gal. \"Batalla de Elviña\") Teile der französischen Besatzungsarmee unter Marschall Soult und ein britisches Expeditionskorps unter Sir John Moore. Die Schlacht endete unentschieden. Nach der Schlacht zogen sich die Briten auf Schiffe im Hafen von La Coruña zurück und verließen Spanien.", "tgt_summary": null, "id": 831425} {"src_title": "Beatrice Dovsky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Eine starke Biegung und Dehnung des Halses ist im Dressurreiten nichts Neues. Bereits im 19. Jahrhundert beschrieb der französische Reiter François Baucher eine Methode, wonach der Hals des Pferdes stark gedehnt wird. Doch während Baucher eine kurzzeitige, starke Dehnung des Halses zur Seite benutzte, um so die Beweglichkeit des Pferdes für Seitengänge und Wendungen zu fördern, lehnte er die Flexion nach unten ab. Seine Methode wird bis heute von der Reitschule Cadre Noir angewendet. Der Begriff \"Rollkur\" wurde erstmals 1992 in einem Artikel der Zeitschrift St. Georg verwendet. Hier beschrieb der Verhaltensforscher und ehemalige Chefredakteur der Zeitschrift Heinz Meyer den Umgang international erfolgreicher Reiter mit ihren Pferden auf dem Abreiteplatz. Er kritisierte die Untätigkeit der Turnierrichter und der FEI. Der Artikel blieb noch weitgehend unbeachtet. Ein Text der St. Georg-Chefredakteurin Gabriele Pochhammer aus dem Jahr 2005, in dem sie das Thema nochmals aufgriff und niederländische Reiter scharf kritisierte, erregte umso größere internationale Beachtung, auch deshalb weil eine deutsche Journalistin unmittelbar vor den Europameisterschaften die schärfsten Wettbewerber direkt angriff. Der Artikel löste nicht nur in der Pferdewelt ein großes Echo aus. Durch den Artikel von Gabriele Pochhammer fand der Begriff \"Rollkur\" Eingang in das internationale Fachvokabular. Im Januar 2006 führte die Internationale Reitervereinigung FEI eine Expertenanhörung durch. Dort kam man zu dem vorläufigen Schluss, dass es keine wissenschaftlichen Hinweise dafür gebe, dass die Methode bei Verwendung durch geschulte Trainer schädlich sei. Weil das deutsche Wort „Rollkur“ nicht willkommen war, entstand während der Anhörung der neue Begriff \"Hyperflexion of the neck\" („Überdehnung des Halses“). In einer Sitzung der FEI am 9. Februar 2010 mit Befürwortern und Gegnern der Rollkur wurde der Begriff \"LDR\" eingeführt, der auf den niederländischen Nationaltrainer Sjef Janssen zurückgeht. Damit soll zwischen einer kurzzeitigen Hyperflexion ohne Kraftaufwand oder Aggression des Reiters (Low, deep and round – LDR) und Halspositionen, die durch „aggressive Kraft“ entstehen (Rollkur), unterschieden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Positionenstreit.", "content": "Befürworter der Rollkur verstehen unter kurzzeitiger Flexion 20–30 Minuten. Gegner der Rollkur verstehen unter kurzzeitiger Flexion 20–30 Sekunden. Aus dieser unterschiedlichen Sichtweise folgt eine unterschiedliche Begriffsverwendung. Gegner der Rollkur bezeichnen auch das gemäß FEI erlaubte \"LDR\", das eine bis zu 10 Minuten andauernde Hyperflexion erlaubt, als Rollkur. Der Kontra Abschnitt enthält somit sowohl Kritik an LDR als auch an der Rollkur. Der Pro-Abschnitt enthält Stimmen, die LDR oder ein zeitlich verlängerertes LDR befürworten. Die Rollkur mit aggressiver Reitweise befürwortet offiziell niemand.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Bewertung durch die FEI.", "content": "Erstmals mit einer offiziellen Kritik an der Rollkur äußerte sich die FEI im April 2008. Die Ausführung hierzu lautete: In der FEI Sitzung im Februar 2010 wurde die Rollkur sportrechtlich bewertet. Bereits im Voraus war das Interesse aus dem Bereich des Pferdesports groß. So konnte der deutsche Tierarzt Dr. Gerd Heuschmann im Rahmen der Sitzung eine Petition gegen die Rollkur mit über 40.000 Unterschriften an die FEI-Präsidentin Prinzessin Haya v. Jordanien übergeben. Im Voraus bezogen außerdem die Deutsche Reiterliche Vereinigung und eine Reihe bekannter Personen aus dem Reitsport unter Federführung von Xenophon-Gründer Klaus Balkenhol gegen eine mögliche Legitimation der Rollkur Stellung. Die FEI legte fest, dass jede Kopf- und Halsposition, die durch „aggressive Kraft“ entsteht, nicht akzeptabel sei und sanktioniert werden müsse. Im Rahmen dieser Sitzung wurde auch die neue Unterscheidung zwischen der Hyperflexion (bzw. Rollkur) und „Low, Deep and Round“ (LDR) geprägt. Im Gegensatz zur Hyperflexion erfolge LDR ohne Aggressivität und sei somit akzeptabel. Es wurde eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Frank Kemperman, dem Vorsitzenden des Dressurkomitees, eingerichtet, um Hyperflexion und LDR genau voneinander abzugrenzen und Verfahrensrichtlinien für Turnierstewards bei Verdacht auf Rollkur zu entwickeln. Gemäß FEI-Reglement ist nun die Anwendung von LDR bis zu 10 Minuten lang auf dem Abreiteplatz offiziell gestattet. Die Rollkur ist dagegen bei internationalen Wettbewerben auf dem Abreiteplatz verboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit dem Begriff Rollkur (auch \"Hyperflexion\") wird beim Dressurreiten, Springreiten oder Westernreiten eine Trainingsmethode bezeichnet, die durch ein gewolltes Herabziehen des Pferdekopfes mit Hilfe der Zügel in Richtung Brust gekennzeichnet ist. Das Pferd „beißt“ sich in die Brust. Vertreter der klassischen Reiterei lehnen die Methode ab. Es wird außerdem diskutiert, ob sich die Rollkur schädigend auf das Pferd auswirkt.", "tgt_summary": null, "id": 1829423} {"src_title": "Tom Bell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Międzyrzecze liegt etwa 30 Kilometer südwestlich von Białogard (\"Belgard\") und 17 Kilometer nordwestlich von Świdwin (\"Schivelbein\"). Es ist über eine Nebenstraßenverbindung von Sławoborze nach Resko (\"Regenwalde\") zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Meseritz war ein altes Bauerndorf mit Rittergut und Mühle, zu dem das Vorwerk Lonk und das Forsthaus Berkenow (heute polnisch: Berkanowo) gehörten. Es war ein altes Lehen der Familie von Meseritz, einem märkisch-pommerschen Adelsgeschlecht, das nach 1808 ausstarb. Im Jahre 1817 wurde die Bauernregulierung durchgeführt, vier Bauern erhielten zwischen 78 und 100 Morgen Land. 1846 war C.W. Gerstenberg Besitzer, 1854 kaufte Adalbert von Barsewisch das Rittergut, danach 1861 Adolf Peters. 1844 gab es in Meseritz noch drei Bauern, zwei Halbbauern und einen Büdner. 1925 lebten hier 127 Einwohner in 40 Haushaltungen, 1939 waren es 157 in 38 Haushaltungen. Das Rittergut von Karl Thurow umfasste 546 Hektar. Eine Pferdezucht und eine Brennerei gehörten zum Gut. Die Meseritzer Mühle (polnisch: Międzyrzecko) mit Sägewerk hatte eine Betriebsfläche von 460 Hektar und lag in einer beschaulichen Waldlandschaft mit den Bächen Hammer und Pigge. Sie wurde von Hans Lenz bewirtschaftet. Meseritz gehörte seit 1932 – nach Auflösung des Landkreises Schivelbein – zum Landkreis Belgard (Persante) und grenzte im Westen an den Landkreis Regenwalde, im Norden an den Landkreis Kolberg-Körlin. Das Dorf lag im Amts- und Standesamtsbezirk Schlenzig (polnisch Słowieńsko) und im Amtsgerichtsbezirk Schivelbein. Nach der Besetzung durch sowjetische Truppen im März 1945 und der Vertreibung der deutschen Bevölkerung wurde der gesamte Gemeindebereich zu einem polnischen Staatsgut zusammengefasst. Heute gehört Międzyrzecze zur Gmina Sławoborze (\"Landgemeinde Stolzenberg\") im Powiat Świdwiński (\"Schivelbeiner Kreis\").", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Międzyrzecze gehörte bis 1945 zur Kirchengemeinde Semerow (polnisch: Ząbrowo), die mit den Kirchengemeinden Berkenow (Berkanowo) und Kartlow (Kartlewo) das Kirchspiel Semerow bildete. Für Meseritz übte Rittergutsbesitzer Thurow das anteilige Kirchenpatronat aus. Im Jahre 1940 gehörten zum Kirchspiel insgesamt 830 Gemeindeglieder. Es lag im Kirchenkreis Schivelbein der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Nach dem Weggang von Pfarrer Hermann Blumenbach im Jahre 1933 blieb die Pfarrstelle vakant. Die kirchliche Betreuung erfolgte vom Pfarramt Wopersnow (Oparzno). Heute liegt Międzyrzecze in der Parochie Koszalin (\"Köslin\") der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Międzyrzecze (deutsch \"Meseritz\") ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gmina Sławoborze (\"Landgemeinde Stolzenberg\") im Powiat Świdwiński (\"Schivelbeiner Kreis\").", "tgt_summary": null, "id": 680618} {"src_title": "Library of Congress Subject Headings", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Artemidor stammte zwar aus der griechischen Stadt Ephesos in Westkleinasien, benannte sich aber selbst nach der Heimatstadt seiner Mutter, Daldis in Lydien, um sich von den zahlreichen weiteren Traumdeutern in Ephesos abzuheben. Die moderne Forschung unterscheidet ihn so von dem Geographen Artemidor von Ephesos. Seine Lebenszeit fällt wohl in die Jahre nach dem Tod Domitians (96 n. Chr.) bis in die Herrschaft des Antoninus Pius (138 bis 161), der ebenso wie Hadrian im Werk namentlich erwähnt wird. Die oft zu lesende Annahme, Artemidor sei um 180, gegen Ende der Herrschaft des Mark Aurel oder zu Beginn der des Commodus, gestorben, ist hingegen eine bloße Vermutung, da keiner der beiden Kaiser im Werk genannt wird. Aufgrund bestimmter Denkfiguren und Bezüge in seiner \"Traumdeutung\" (so z. B. die Idee der Pronoia und Personifikationen von Sternen, Winden und Wolken) wird mitunter vermutet, dass Artemidor ein Stoiker war. Artemidor unternahm nach eigener Auskunft mehrere Bildungsreisen durch Kleinasien und auf die großen Inseln der Ägäis; er besuchte das griechische Mutterland und Italien. Er übte das Traumdeuten und Wahrsagen, ein zu seiner Zeit übliches Gewerbe, beruflich aus. Artemidor konsultierte auf seinen Reisen auch Wahrsager, die auf Märkten den Leuten ihre Träume deuteten, um auf diese Weise mehr über alte Traumgesichte und deren Erfüllungen zu erfahren. Er hatte einen Sohn, der wie er Traumdeuter wurde. Gebildet und vertraut mit der klassischen griechischen Literatur, rühmt sich Artemidor in der Vorrede zum ersten Buch seiner Traumdeutung, dass es kein Buch über Traumdeutung gebe, das er nicht erworben und studiert habe. Artemidor hatte einerseits das Bestreben, die Traumdeutung unter dem Einfluss der Empirischen Schule auf einer empirischen Methode (Beobachtung, Überlieferung, Analogieschluss) zu begründen, andererseits gibt er an, der Gott Apollon selbst habe ihn in Träumen zum Verfassen seines Traumbuchs inspiriert. Neben der \"Traumdeutung\" verfasste Artemidor auch ein \"Handbuch der Vogelschau\", das aber vollständig verloren ist. Seine \"Traumdeutung\" besteht aus fünf Büchern. Die ersten drei Bücher sind einem gewissen \"Cassius Maximus\" (vermutlich Maximos von Tyros) gewidmet. Ursprünglich war das Werk wohl auf eine Beispielsammlung in zwei Büchern angelegt. Die Bücher 1 bis 3 erschienen zuerst und waren für ein breiteres Publikum bestimmt. Die Bücher 4 und 5 dagegen schrieb Artemidor angeblich ausschließlich für seinen Sohn, der ebenfalls Traumdeuter war: Dieser solle, so die selbstbewusste Behauptung des Textes, diesen Teil des Werkes für sich behalten, um dadurch allen anderen Traumdeutern überlegen zu sein. Das vierte Buch ist dabei eine Verteidigung der Traumdeutung gegen Kritiker und enthält darüber hinaus praktische Ratschläge für den Traumdeuter und Erörterungen theoretischer Probleme der Traumdeutung. Im fünften Buch versucht Artemidor, 95 konkrete Träume und ihre Bedeutung für das wirkliche Leben zu erklären. Träume und Traumsymbole werden als Omina mit günstiger oder ungünstiger Vorbedeutung für den Träumenden ausgelegt. Ein Beispiel: Das Werk des Artemidor gilt heute als interessantes Beispiel für den antiken Aberglauben. Zugleich ist es ein früher Versuch, das scheinbar Chaotische, Sinnlose und Rätselhafte der Träume zu systematisieren und daraus eine gleichsam empirisch gestützte Technik der Deutung zu entwickeln. Darüber hinaus ist das \"Traumbuch\" eine wertvolle historische Quelle für das damalige Lebensgefühl, die Sozialgeschichte und die Vorstellungswelt des antiken Menschen in der hohen Kaiserzeit. Das Interesse der Kundschaft eines griechischen Traumdeuters war, wie aus Artemidors Deutungen zu erschließen ist, nicht etwa ein Gewinn an Selbsterkenntnis, eine Therapie oder eine existenzielle Deutung, sondern einzig der Blick in die Zukunft, der zumeist von materiellen Anliegen bestimmt war: Armut oder Reichtum, Krankheit oder Gesundheit, Erfolg oder Misserfolg in der beruflichen Arbeit, in Wettkämpfen, im öffentlichen Leben, Ehe und Kindersegen, Wetter und Ernte, gefahrvolle oder glückliche Reise etc. sind die Themen, um die der Text kreist. Bis weit ins 18. Jahrhundert war das \"Traumbuch\", das im Renaissance-Humanismus ins Lateinische übersetzt wurde, ein sehr beliebtes und oft zitiertes Werk; in der Aufklärung verlor es an Popularität und geriet weitgehend in Vergessenheit. Erst Sigmund Freud (1856–1939) entdeckte es wieder und zitiert es in seinem Werk \"Die Traumdeutung\" (1899/1900).", "section_level": 1}, {"title": "Liste älterer Autoren und Schriften zum Traum.", "content": "Die älteren Traumbücher, auf die Artemidor zurückgreifen konnte und mit denen er sich auseinandersetzte, sind uns größtenteils nicht überliefert und nur als Titel oder fragmentarisch durch ihre Nennung bei Artemidor selbst oder durch Zitate bei anderen Autoren bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgaben und Übersetzungen.", "content": "Ausgabe des 16. Jahrhunderts Kritische Ausgabe Leseausgaben", "section_level": 1}], "src_summary": "Artemidor von Daldis ( \"Artemídoros ho Daldianós\",, auch \"Artemidor von Ephesos\") war ein kaiserzeitlicher Traumdeuter und Wahrsager aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts. Artemidor ist der Verfasser der \"Oneirokritika\" (griechisch „Traumdeutung“).", "tgt_summary": null, "id": 972150} {"src_title": "Landhaus der toten Seelen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sektion Fußball.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Erfolge.", "content": "Die Fußballabteilung wurde am 14. Oktober 1897 ins Leben gerufen. Frühe Erfolge konnte der WAC schon im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts verzeichnen, als man jeweils dreimal den Challenge- und den Wiener Tagblatt-Pokal gewann. Dies waren seinerzeit die wichtigsten Trophäen, die der noch junge Sport in Österreich anzubieten hatte. Bei der Tournee 1910 des Wiener AC durch Deutschland, mit Spielen in Berlin, München, Karlsruhe und Stuttgart, kam es zu Differenzen zwischen Spielern, die mehr Mitspracherecht im Verein forderten, und dem WAC. Dies führte zur Jahresmitte zum Austritt von fast allen Mitgliedern der Kampfmannschaft, wie Adolf Fischera, Johann Andres, Richard \"Little\" Kohn, Karl und Felix Tekusch sowie zahlreichen Spielern der zweiten Mannschaft, die den neuen Fußballverein Wiener Associationfootball-Club (auch als \"Wiener AF\", oder kurz \"WAF\", referenziert) gründeten. Der Altstar des WAC, Johann Studnicka, der sich bereits auf die Trainerposition zurückgezogen hatte, trat daraufhin wieder als Spieler in Erscheinung und sollte zu künftigen Erfolgen beitragen. Der Wiener AC konnte bei der ersten österreichischen Fußballmeisterschaft 1911/12 eine konkurrenzfähige Mannschaft stellen und belegte – allerdings hinter dem Wiener AF – den vierten Platz.", "section_level": 3}, {"title": "Meisterschaft 1915.", "content": "Schließlich gewann der WAC den Meistertitel 1915, was jedoch der einzige Erfolg auf dieser Ebene bleiben sollte. Diese Meisterschaft wurde kriegsbedingt auf eine einfache Runde, also nur neun Spiele pro Mannschaft in einer Zehnerliga, kondensiert im Frühjahr von 1915 ausgetragen. Zweiter wurden die \"Rebellen\" vom Wiener AF.", "section_level": 3}, {"title": "Pokalerfolge.", "content": "1928 erreichte der Praterklub erstmals das Cupfinale. Auf der Hohen Warte führte die Admira nach sieben Minuten. Walzhofer konnte umgehend ausgleichen, aber der Endstand von 1:2 war bereits in der ersten Halbzeit erreicht. Drei Jahre später, 1930/31 gewann der WAC aber den seinerzeit als \"Wiener Winter Cup\" in einem Ligaformat abgehaltenen Pokalwettbewerb erstmals und konnte sich so für den seinerzeit höchstbedeutenden Mitropapokal qualifizieren.", "section_level": 3}, {"title": "Mitropapokal.", "content": "Der WAC drang bis ins Finale des Mitropapokals 1931 vor, wo allerdings im November gegen den Lokalrivalen First Vienna FC beide Spiele verloren gingen. Im Hinspiel, welches vor 16.000 Zusehern am Hardturm in Zürich ausgetragen wurde, führte die Pratermannschaft bald durch Treffer von Richard Hanke und Heinrich „Wudi“ Müller mit 2:1. Drei Minuten vor Ende der Partie war es aber schließlich ein unglückliches Eigentor, das eine 2:3-Niederlage besiegelte. Im Rückspiel sahen 25.000 auf der Hohen Warte einen 2:1-Erfolg der Döblinger, wobei Hanke eine knappe halbe Stunde vor Spielende nur mehr den Ehrentreffer für die Athletiker beisteuern konnte. 1931 war auch die Geburtsstunde des österreichischen Wunderteams. Rudi Hiden, Georg \"Schurl\" Braun, Karl Sesta und \"Wudi\" Müller waren als WAC-Spieler Teil dieser rot-weiß-roten Fußballlegende, die 1932 selbst den Europapokal der Fußball-Nationalmannschaften gewann.", "section_level": 3}, {"title": "WAC nach 1945.", "content": "1959 gewann der Wiener AC beim Pokalfinale im Praterstadion vor 10.000 Zusehern mit 2:0 gegen SK Rapid Wien. Nach einem Eigentor seitens Rapid war es Kaltenbrunner, der 15 Minuten vor Spielende das Ergebnis fixierte und für den Verein diesen letzten großen Erfolg im Fußball sicherte. In den 1960er Jahren, nach dem Abstieg aus der Nationalliga begründete die Fußballabteilung des WAC eine Spielgemeinschaft mit dem FK Austria Wien, die schließlich in einer Fusion der beiden Kampfmannschaften mündete. Nach dem kurzen Intermezzo als \"FK Austria/WAC Wien\" (der offizielle Sponsorname lautete FK Austria/WAC Elementar Wien) wählte die Wiener Austria 1976 wieder ihren traditionellen Vereinsnamen. Der Name Wiener AC verschwand dadurch bis heute aus der großen österreichische Fußballszene. Die während der gemeinsamen Zeit mit der Austria ruhendgestellte Fußballsektion des WAC bestand aber weiter und wurde 1983 reaktiviert. 2002 wurde die Fußballmannschaft von einer bis dahin als Sponsor auftretenden Transportfirma übernommen. Diese Mannschaft spielte kurz unter der Bezeichnung \"FK Rad Friendly Systems\" und erhielt schließlich den neuen Vereinsnamen \"FC Fireball United\". Der Wiener AC nimmt seit 2002 an keiner Meisterschaft mehr teil. Die aktuelle Fußballsektion besteht derzeit aus einer reinen Hobbymannschaft.", "section_level": 3}, {"title": "Erfolge.", "content": "Der Titel des Österreichischen Pokalsiegers im Jahr 1938 wurde durch den Sportclub Schwarz-Rot Wien errungen. Bei dieser Mannschaft handelte es sich um die kurzfristig vom Gesamtverein abgespaltene Fußballsektion des WAC, die sich nach ein paar Jahren wieder dem Stammverein anschloss.", "section_level": 2}, {"title": "Erstligateilnahmen.", "content": "38 Erstligasaisonen: 1912-21, 1923, 1925-36, 1943-44, 1946-48, 1954 und 1957-65 Zusätzlich nahm der Wiener AC an allen drei Saisonen von 1901 bis 1903 des Tagblatt-Pokals, den man als Vorläufer des österreichischen Ligabetriebes betrachten kann, teil.", "section_level": 2}, {"title": "Sektion Hockey.", "content": "Seit Sommer 2017 Besitz der WAC einen eigenen Kunstrasenplatz auf seiner Heimstätte. Finanziert wurde das Projekt “Heimstätte” durch eines der größten Crowdfunding Projekte im Österreichischen Sport. Heimdressen: Rotes Leiberl, Schwarze Hose, Rot/Schwarz gestreifte Stutzen Auswärtsdresse: Schwarzes Leiberl, Rote Hose, Schwarze Stutzen 1996 erste Klubmannschaft die eine Deutsche Klubmannschaft bei einem Hallen Europacup besiegt.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge der Hockeysektion.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nachwuchs.", "content": "Zahlreiche Meistertitel sowie Turniersiege im In- und Ausland wurden gewonnen. Das Hauptaugenmerk neben den Teams der Ersten gilt dem Rot-Schwarzen Hockeynachwuchs.", "section_level": 3}, {"title": "Sektion Wasserball.", "content": "Die Sektion Wasserball beim Wiener AC wurde 1897 gegründet. Schon bei der ersten Meisterschaft in Wasserball war eine Mannschaft vom Wiener AC dabei und belegte hinter dem Wiener Schwimm-Club \"Austria\" den 2. Platz. Insgesamt gewann der Wiener AC 20 Meistertiteln bevor er sich in SC Diana Wien umbenannte. Als SC Diana Wien gewann er nochmals zwei Meisterschaften. Im Jahr 1961 wurde die Sektion aufgelöst.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Wiener Athletiksport Club, kurz \"Wiener AC\" oder einfach \"WAC\", ist ein österreichischer Sportverein aus der Bundeshauptstadt Wien. Die 1900 gegründete Hockeyabteilung ist das Aushängeschild des Vereines und ist der bedeutendste Vertreter dieses Sports in Österreich. ", "tgt_summary": null, "id": 1666747} {"src_title": "Strider Hiryū", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Universität wurde 1865 gegründet und führte 1890 als erste Universität in den USA die Fachrichtung Soziologie ein. Die KU-Chemieprofessoren Hamilton Cady und David McFarland wiesen 1905 als erste nach, dass auf der Erde große Heliumvorkommen existieren (Helium galt zuvor als selten oder gar nicht auf der Erde vorhanden). Einer der bekanntesten deutschstämmigen Professoren an KU war der Maler Albert Bloch, seit einem langjährigen Deutschlandaufenthalt (1908–1921) Mitglied der deutschen Malergruppe Blauer Reiter. Er war von 1923 bis 1947 Dekan (\"Department Chair\") des Instituts für Malerei und Zeichnen. Das Campusradio \"KJHK\" wird seit 1952 von Studenten betrieben. Derzeitige Kanzlerin der Hochschule ist seit 2009 Bernadette Gray-Little. Auf ihrer Weltreise im Jahr 1927, beschrieben in dem Werk \"Rundherum. Abenteuer einer Weltreise\", besuchten Klaus Mann und seine Schwester Erika die University of Kansas, wo sie einige Vorträge hielten. Maskottchen der Universität ist der Jayhawk, ein nicht real existierender Vogel, der eine Mischung aus zwei Raubvögeln, nämlich einem Falken oder Habicht (englisch „hawk“) und dem Häher (englisch „jay“) darstellt. Das Maskottchen verweist auf die Jayhawkers, Milizen und Guerillakämpfer oder teils einfach Räuberbanden, die während der des Territorialzeit („Bleeding Kansas“) und des Sezessionskrieges in Kansas und den Nachbarstaaten Überfälle verübten und gegen Verfechter der Sklaverei und Unterstützer der Konföderation kämpften.", "section_level": 1}, {"title": "Studienangebot.", "content": "Das Studienangebot umfasst unter anderem: Es besteht eine Partnerschaft mit der Kanagawa-Universität in Yokohama und Hiratsuka (Kanagawa), Japan.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsch-Amerikanische Studien.", "content": "An der University of Kansas ist seit 1968 ein Zentrum für Deutsch-Amerikanische Studien (\"Max Kade Center for German American Studies\") zu Hause, das von der Max-Kade-Stiftung finanziert und vom Institut für Germanistik (\"Department of Germanic Languages and Literatures\") betreut wird. Das Institut beheimatet eine Bibliothek für Exilstudien und folgende Projekte:", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Die traditionelle Stärke der KU ist der Basketballsport, der hier bereits Ende des 19. Jahrhunderts von seinem Begründer James Naismith eingeführt wurde. Die Sportteams der KU sind die \"Kansas Jayhawks\". Die Universität ist Mitglied der Big 12 Conference, einer Liga von 12 Universitäten in den mittleren USA. 2008 wurden die Kansas Jayhawks zum fünften Mal Landesmeister im College-Basketball (1952 und 1988 in der College-Liga NCAA, davor 1922 und 1923 in der \"Helms National Championship\"). Das Football-Team erreichte 2008 die meisten Siege der Universitätsgeschichte und gewann die \"Orange Bowl\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die University of Kansas (auch KU oder Kansas genannt) ist eine staatliche Universität in Lawrence im Osten des US-Bundesstaates Kansas. Mit 28.447 eingeschriebenen Studenten (2017) ist sie die größte Hochschule in Kansas. Neben dem Hauptcampus in Lawrence gibt es ein Universitätskrankenhaus in Kansas City (Kansas), eine Außenstelle in Overland Park (nahe Kansas City), Forschungsinstitute in Parsons und Topeka sowie eine Außenstelle der medizinischen Fakultät in Wichita. Zur Universität gehören das Naturkundemuseum University of Kansas Natural History Museum und das Kunstmuseum Helen Foresman Spencer Museum of Art. Die Universität ist Mitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund führender forschungsintensiver nordamerikanischer Universitäten. ", "tgt_summary": null, "id": 1429314} {"src_title": "Víctor Muñoz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde Hafling liegt im Nordwesten des Tschögglbergs, eines das Etschtal zwischen Meran und Bozen ostseitig begleitenden Höhenzugs. Die zwei größten Siedlungen, Hafling Dorf () und Oberdorf (), befinden sich in tieferen, mittelgebirgigen Lagen des von Wald und Wiesen charakterisierten Gebiets im Westen der Gemeinde. Im Nordosten erreicht das Gemeindegebiet Gipfelpunkte der Sarntaler Alpen: die Verdinser Plattenspitze (), die Hochplattspitze () und den Kleinen Ifinger (). Hafling grenzt im Westen an Meran und im Norden an Schenna. Im Süden liegt die Tschögglberger Nachbargemeinde Vöran. Im Osten bildet die Wasserscheide zum Sarntal größtenteils die Grenze zur gleichnamigen Gemeinde Sarntal.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Siedlungsname ist ersturkundlich im Jahr 1186 als \"„Haueningen“\", 1189 als \"„Heveningen“\" und noch 1370 als \"„Hæfningen“\" bezeugt, ehe sich die Kurzform durchsetzte. Der Name ist nach dem Muster der bajuwarischen -ing-Namen gebildet und dürfte auf ahd. \"hof\" zurückgehen. Hafling war Teil des historischen Burggrafenamts (des engeren Herrschaftsbezirks der Grafen von Tirol). Es gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Gerichtsbezirk Meran und war Teil des Bezirks Meran. Im Jahr 1931 wurde Hafling durch das königliche Dekret Nr. 550 vom 23. April 1931 als Fraktion nach Meran eingemeindet. Erst mit dem Regionalgesetz Nr. 7 vom 18. Mai 1957 erlangte der Ort seine administrative Selbstständigkeit wieder. Von 1923 bis 1984 waren Hafling und Meran-Obermais mit der Musterseilbahn Meran–Hafling verbunden. Hiervon erhalten ist nurmehr die ehemalige Bergstation.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das Wahrzeichen von Hafling ist die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche St. Kathrein in der Scharte.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Beschreibung: Im silbernen Wappenschild steht vor einer grünen Tanne ein braunes Pferd mit goldener Mähne und Schweif auf einem grünen Dreiberg im Schildfuß. Das Pferd stellt einen Haflinger dar, da die Rasse nach dem Ort benannt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Das Ski- und Wandergebiet Meran 2000 befindet sich hauptsächlich auf Haflinger Gebiet. Hafling ist ein beliebtes Sommerwandergebiet. Ein eigener Naturlehrpfad führt zum Sulfner-Weiher, der nahezu vollständig mit weißen Seerosen bedeckt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Bürgermeister seit 1957:", "section_level": 1}], "src_summary": "Hafling ([]; italienisch: \"Avelengo\") ist eine italienische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) in Südtirol, in unmittelbarer Nähe zu Meran. Hafling stand als Namensgeber für die Haflinger-Pferde Pate.", "tgt_summary": null, "id": 1070250} {"src_title": "Chanty-Mansi-Ozean", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Firma wurde 1984 als ein Joint-Venture von ASM International (ASMI) und Philips gegründet, damals noch unter dem Namen „ASM Lithography“. Nach Eröffnung des Hauptquartiers in Veldhoven und einer Niederlassung in Tempe (Arizona) im Jahre 1985 hatte das Unternehmen ca. 100 Mitarbeiter. 1986 wurde das erste Halbleiter-Belichtungssystem unter dem Namen \"PAS 2500\" auf den Markt gebracht. Dieser Stepper arbeitete mit UV-Licht mit einer Wellenlänge von 436 nm. Gleichzeitig begann man eine bis heute andauernde Zusammenarbeit mit dem Optikunternehmen Carl Zeiss. ASML verkaufte 1988 ihre Anteile am Joint-Venture an Philips. Im März 1995 brachte Philips ASML an die Börse. Das Unternehmen ist im AEX und NASDAQ notiert. 2007 kam das erste System (\"TWINSCAN XT:1900i\") auf den Markt, das Immersionslithografie nutzte. Hierbei wird das Licht von der Optik durch eine Wasserschicht zwischen der Optik und dem Wafer projiziert. Um die Entwicklung von Systemen für immer kleinere Strukturen zu finanzieren, beteiligten sich 2012 drei der wichtigsten Kunden (Intel, TSMC und Samsung) an ASML und sicherten finanzielle Unterstützung der Entwicklung für die nächsten fünf Jahre zu. Anfang 2013 wurde die Übernahme der 1986 in San Diego gegründeten \"Cymer, Inc.\" für 1,95 Mrd. US-Dollar abgeschlossen. Mit der Übernahme des Herstellers von Lasern sollte die Entwicklung von Maschinen für die EUV-Lithografie, die zur Herstellung von Halbleitern mit kleineren Strukturgrößen benötigt werden, beschleunigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Markt.", "content": "Die wichtigsten Konkurrenten auf dem Markt der Lithographiesysteme für die Halbleiterindustrie sind Canon, Nikon sowie die seit 2017 zu Veeco gehörende Ultratech. 2017 hat ASML als derzeit einziger Anbieter überhaupt die ersten zwölf EUV-Maschinen an Kunden ausgeliefert. Jede Maschine hat dabei ca. die Größe eines Busses und benötigt drei Boeing 747 für die Auslieferung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ASML Holding N.V. ist ein niederländisches Unternehmen und der weltweit größte Anbieter von Lithographiesystemen für die Halbleiterindustrie. Die überaus komplexen Maschinen spielen eine wichtige Rolle bei der Herstellung von integrierten Schaltkreisen (Mikrochips). 80 % aller Chiphersteller (Foundries und IDMs) weltweit sind Kunden von ASML und der weltweite Marktanteil beträgt 65 %. ASML bietet weltweiten Kundendienst an über 50 Servicestellen in 14 Ländern. ", "tgt_summary": null, "id": 2083694} {"src_title": "Sächsische VIII V2", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Die \"Bogue\" war an der Wasserlinie 141,7 Meter lang und 21,2 Meter breit. Die Länge über Alles betrug 151,2 Meter, die maximale Breite 34 Meter. Bei einem Tiefgang von 7,9 Metern hatte der Träger leer eine Verdrängung von 7800 ts, die Einsatzverdrängung betrug 15.400 ts. Das Schiff besaß ein Flugdeck mit den Maßen 24 m × 135 m. Zwei Wasserrohrkessel mit 19,65 bar Betriebsdruck erzeugten den Dampf für eine einzelne Getriebeturbine, die ihre Leistung von 8500 Wellen-PS an einen einzelnen Propeller abgab. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 18 Knoten, mit den 2413 Tonnen Treibstoff an Bord wurde eine Reichweite von 26.300 Seemeilen bei 15 Knoten und 22.500 Seemeilen bei 17 Knoten erzielt. Die Bewaffnung der \"Bogue\" bestand ursprünglich aus zwei 127-mm-Geschützen auf beiden Seiten am Heck, diese wurden im Laufe der Einsatzzeit durch 40-mm- und 20-mm-Geschütze ergänzt. Ab 1943 wurden an Bord acht 40-mm-Zwillinge sowie 27 20-mm-Einzelgeschütze zur Flugabwehr eingesetzt. Schon von Indienststellung an war die \"Bogue\" mit SG- und SC-Radar ausgestattet, im Mai 1943 erhielt der Träger ein HF-DF-System zur U-Bootortung. An Bord konnten bis zu 28 Flugzeuge mitgeführt werden, während der Einsätze befanden sich aber selten mehr als 24 Flugzeuge an Bord, zumeist vom Typ F4F Wildcat und TBF Avenger.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bau und Indienststellung.", "content": "Die \"Bogue\" wurde ursprünglich 1940 von der Isthmian Steamship Company als Typ-C3-Frachter \"SS Steel Advocate\" bei Seattle-Tacoma Shipbuilding geordert. Am 1. Oktober 1941 wurde das Schiff als „Hull #170“ der Maritime Commission im Dock 9 in Tacoma, Washington auf Kiel gelegt. Nach der Schiffstaufe am 15. Januar 1942 wurde der Frachter vom Stapel gelassen, am 1. Mai 1942 übernahm die US Navy das Schiff, um es zum Geleitflugzeugträger umzubauen. Benannt nach dem Bogue-Sund in North Carolina wurde der Träger am 26. September 1942 bei der Marine unter der Kennung ACV-9 (Auxiliary Aircraft Carrier) unter dem Kommando von Captain Giles E. Short in Dienst gestellt. Erste Fahrten im Seegebiet vor Seattle dienten der Erprobung des neuen Schiffes. Am 17. November 1942 brach die \"Bogue\" dann in Richtung San Diego auf, wo sie mit dem „Composite Squadron 9“ (VC-9) unter Lieutenant Commander William Drane ihre Einsatzstaffel an Bord nahm. Am 11. Dezember verließ der Träger dann die US-Westküste und fuhr durch den Panamakanal nach Norfolk, wo er am 1. Januar 1943 eintraf. In den folgenden eineinhalb Monaten wurden U-Jagdübungen durchgeführt, zudem wurden Verbesserungen an der Schiffstechnik und -bewaffnung vorgenommen, unter anderem wurde das Löschsystem verbessert und Betonballast eingebracht, um die Stabilität zu erhöhen. Am 24. Februar setzte die \"Bogue\" dann Kurs auf Argentia in Neufundland, wo sie vier Tage später eintraf.", "section_level": 2}, {"title": "März bis Juli 1943.", "content": "Nachdem britische Verbindungsoffiziere und Funker an Bord genommen worden waren, welche die Zusammenarbeit mit dem Geleitschutz des Konvois verbessern sollten, verließ der Träger am 5. März den Hafen zusammen mit den beiden Zerstörern \"Belknap\" und \"George E. Badger\", um sich am nächsten Tag dem Konvoi HX-228 anzuschließen, der in Richtung britische Inseln fuhr. Am 10. März sichteten die Flugzeuge des Trägers zum ersten Mal ein U-Boot und griffen es erfolglos an. Am gleichen Tag setzte sich die \"Bogue\" vom Konvoi ab und kehrte nach Neufundland zurück, um am 20. März die Eskorte des Konvois SC-123 zu übernehmen. Bis zum 26. März begleitete der Träger den Schiffsverband, dann fuhr er über Argentia nach Boston, wo eines der Katapulte repariert wurde. Am 20. April traf die \"Bogue\" wieder in Argentia ein, drei Tage später lief sie dann aus, um sich mit dem Konvoi HX-235 zu treffen. Am 28. April wurde ein U-Boot gesichtet, der Angriff auf das Boot blieb jedoch ohne Erfolg. Am Folgetag übernahm der Träger die Voraussicherung des Konvois, am 30. April trennten sich die \"Bogue\" und ihre Eskorten vom Konvoi HX-235 und liefen Belfast an, wo sie am 2. Mai eintrafen. In den folgenden zwei Wochen übten die Einheiten gemeinsam mit britischen Kräften, die in Argentia an Bord genommenen Verbindungsoffiziere verließen die \"Bogue\" wieder. Bei einem Werftaufenthalt wurde der Träger mit dem HF-DF-System ausgerüstet, zusätzlich wurde weitere Avenger-Torpedobomber an Bord genommen. Am 15. Mai lief der Träger von Belfast aus in den Nordatlantik, wo er sich vier Tage vor Island mit dem westwärts fahrenden Konvoi ON-184 traf. Die USS \"Bogue\" übernahm mit ihren Eskorten die Nahsicherung des Verbands. Am 21. Mai griff eine TBF Avenger der \"Bogue\" etwa 500 Seemeilen südöstlich von Grönland das aufgetaucht fahrende U-Boot U 231 an und beschädigte es so schwer, dass es zur Reparatur nach Brest zurückkehren musste. Am folgenden Tag griff eine weitere Avenger U 468 an, aufgrund einer falschen Positionsmeldung fand die ausgesandte Verstärkung das U-Boot aber nicht. Stattdessen wurde U 305 mehrfach von Torpedobombern angegriffen, das U-Boot konnte aber den Angriffen der Flugzeuge sowie dem Zerstörer \"Osmond Ingram\" ausweichen, musste aber ebenfalls wegen schwerer Schäden die Verfolgung des Konvois aufgeben und nach Brest zurückkehren. Am Nachmittag griff dann ein weiterer Avenger-Bomber U 569 an, das sich etwa 20 Seemeilen hinter der \"Bogue\" befand. Das U-Boot tauchte zuerst ab, musste dann aber wegen der Schäden an die Oberfläche zurückkehren, wo es erneut bombardiert wurde. U 569 kenterte durch, konnte aber von der Besatzung wieder unter Kontrolle gebracht werden und wurde, nachdem es erneut an die Oberfläche kam, von seiner Besatzung aufgegeben. Der herbeieilende kanadische Zerstörer HMCS \"St. Laurent\" konnte 24 Überlebende aus dem Wasser retten. Der Konvoi ON-184 erreichte ohne Verluste die amerikanische Küste. Zusammen mit den Zerstörern \"Clemson\", \"George E. Badger\", \"Greene\" und \"Osmond Ingram\" verließ die \"Bogue\" am 30. Mai Neufundland, um U-Boote aufzuspüren und zu jagen, die Konvois zwischen den Vereinigten Staaten und Nordafrika angriffen. Die „hunter killer group“ um die \"Bogue\" begleitete den Konvoi GUS-7A, der nach Gibraltar fuhr. Am 4. Juni griffen Avenger-Bomber des Trägers drei aufgetaucht fahrende U-Boote an, konnten aber keine Treffer erzielen. Am nächsten Tag versenkten dann eine Avenger und eine Wildcat, die zusammen operierten, das U-Boot U 217, das zur Gruppe „Trutz“ gehörte. Am 8. Juni griffen die Flugzeuge der \"Bogue\" wiederholt U 758 an, das aber sowohl den Luftangriffen als auch einem Wasserbombenangriff der USS \"Clemson\" widerstand und trotz einer gefluteten Abteilung entkommen konnte. U 118 und U 460 erhielten den Befehl, die angeschlagene U 758 zu unterstützen, der Befehl wurde jedoch von der amerikanischen Aufklärung abgefangen. Die \"Bogue\" und ihr Jagdverband wurden auf Abfangkurs beordert, am 12. Juni griffen dann sieben Flugzeuge des Trägers das U-Boot an und versenkten es 20 Meilen vom Träger entfernt. Rettungsflöße wurden abgeworfen und 17 Überlebende gerettet, die meisten davon Verwundete, die U 118 zuvor von U 758 übernommen hatte. Am 20. Juni kehrte der U-Jagd-Verband nach Norfolk zurück. Nachdem Captain Joseph B. Dunn das Kommando über die \"Bogue\" übernommen hatte, verließ der Träger, mittlerweile als CVE-9 (Escort Carrier) klassifiziert, Mitte Juli 1943 Norfolk, um den nach Gibraltar fahrenden Konvoi UGS-12 zu unterstützen. Obwohl mehrmals U-Boote mittels Funkpeilung geortet wurden, konnten keine erfolgreichen Angriffe vermeldet werden. Am Morgen des 23. Juli ortete die \"George E. Badger\" U 613, ein mit Minen beladenes U-Boot Typ VIIC per Sonar. Der Zerstörer fuhr vier Angriffe mit Wasserbomben auf das getauchte Boot und konnte über die Hydrophone das Zerbrechen des Boots hören. Zudem wurden Wrackteile und Öl an der Oberfläche beobachtet. Gegen Mittag sichtete dann eine Avenger zwei aufgetaucht fahrende U-Boote, U 527 und U 648. U 648 tauchte ab, U 527 jedoch versuchte, in eine Nebelbank zu entkommen, wurde aber von Wasserbomben des Torpedobombers getroffen und sank. 13 deutsche Seeleute wurden gerettet. \"Bogue\" verließ den Konvoi UGS-12 am 26. Juli, um im Seegebiet um Madeira zu operieren. Am 1. August lief der Trägerverband in Casablanca ein.", "section_level": 2}, {"title": "August bis Dezember 1943.", "content": "Nach einer ereignislosen Atlantiküberquerung lief die \"Bogue\" am 23. August wieder in Norfolk ein. Das Bordgeschwader VC-9 wurde dort vom VC-19 abgelöst. Im September folgte eine weitere Atlantiküberquerung, ohne auf feindliche U-Boote zu treffen, lief der U-Jagdverband am 26. September in Casablanca ein. Drei Tage später lief der Verband erneut aus, um den Konvoi GUS-16, der in die Vereinigten Staaten fuhr, zu unterstützen. Nach einigen Tagen trennte sich die \"Bogue\" vom Konvoi und patrouillierte im Seegebiet östlich der Azoren, bevor sie am 20. Oktober wieder in Norfolk einlief. Am 14. November verließ die \"Bogue\" zusammen mit den Zerstörern \"Du Pont\", \"George E. Badger\", \"Osmond Ingram\" und \"Clemson\" Norfolk, um die Nahsicherung für den Konvoi UGS-24 zu gewährleisten. Haupteinsatzgebiet waren die Gewässer östlich der Bermudas, wo am 30. November U 238 durch Flugzeuge des Trägers so schwer getroffen wurde, dass es nach Europa zurückbeordert wurde. Die \"Bogue\" lief am 5. Dezember 1943 in Casablanca ein. Vier Tage später verließ der U-Jagdverband um den Geleitträger den nordafrikanischen Hafen wieder, um den westwärts fahrenden Geleitzug GUS-23 zu eskortieren. Nachdem der Konvoi ein Seegebiet sicher passiert hatte, in dem Funkpeilungen eine hohe Anzahl deutscher U-Boote vermuten ließen, trennte sich die \"Bogue\" vom Verband, um alleine weiter zu operieren. Am 12. Dezember griff eine TBF Avenger das deutsche U-Boot U 172 mit einem Mark-24-Torpedo an, der das U-Boot beschädigte. Den folgenden Angriffen der Zerstörer \"George E. Badger\" und \"Du Pont\" mit Wasserbomben und Hedgehogs entging U 172, tauchte dann aber gegen Abend auf und versuchte, den amerikanischen Schiffen zu entkommen. An Bord der \"George E. Badger\" wurde das U-Boot jedoch auf dem Radar bemerkt und auf knapp 4000 Meter Entfernung mit Geschützen angegriffen. Ein Torpedo, den das U-Boot auf die Zerstörer abschoss, verfehlte sein Ziel, im Gegenzug wurde U 172 erneut mit Wasserbomben angegriffen und beschädigt. Da der Sonarkontakt zum U-Boot jedoch verloren ging, kehrten die Zerstörer zur \"Bogue\" zurück. Am nächsten Morgen sichtete ein Flugzeug des Trägers einen Ölfleck, der auf ein getauchtes, beschädigtes U-Boot hinwies. Erneut wurden die Zerstörer \"Clemson\", \"George E. Badger\" und \"Osmond Ingram\" abgestellt, um das U-Boot anzugreifen. Nach fünf weiteren Wasserbombenangriffen tauchte U 172 schwer beschädigt auf und ein Teil der Besatzung ging von Bord. Jedoch wurde das Deckgeschütz von U 172 bemannt und es gelang, die \"Osmond Ingram\" zu beschießen. Nach weiteren Angriffen aus der Luft und von den drei Zerstörern explodierte U 172 schließlich und sank. 46 deutsche Seeleute wurden gerettet. Eine Woche später wurde U 850 an der Oberfläche von einer Avenger angegriffen, jedoch verfehlt. Die U-Boot-Besatzung eröffnete mit ihrem Flakgeschütz das Feuer auf das amerikanische Flugzeug, wurde jedoch von F4F Wildcat, die von der Bogue zur Verstärkung beordert worden waren, zum Schweigen gebracht. Eine weitere Avenger warf vier Wasserbomben ab, die das U-Boot beschädigten und es abtauchen ließen. Gerade als das U-Boot wieder an die Oberfläche kam, wurde es von zwei Mark 24 Fido achtern getroffen und sank mit der gesamten Besatzung.", "section_level": 2}, {"title": "U-Jagd-Einsätze 1944.", "content": "Weihnachten 1943 verbrachte die \"Bogue\" auf den Bermuda-Inseln, ihr nächster Auftrag Anfang 1944 war der Transport von P-47 Thunderbolt nach Großbritannien. Bei der Rückkehr wurde der Flugzeugträger durch schweres Wetter beschädigt und musste in Norfolk zur Reparatur ins Dock. Dort kam die neue Luftgruppe, das „Composite Squadron 95“ (VC-95), an Bord, auch erhielt die \"Bogue\" neue Geleitzerstörer als Eskorte. Am 13. März untersuchte die U-Jagdgruppe einen Funkpeilungskontakt, als ein Avenger-Bomber einen Ölfleck an der Wasseroberfläche meldete. Abgeworfene Sonobojen ließen auf ein U-Boot schließen und so wurde der Geleitzerstörer USS \"Haverfield\" zur Untersuchung des Kontaktes beordert. Zusammen mit der kanadischen Fregatte HMCS \"Prince Rupert\" griff die \"Haverfield\" das U-Boot an. Sie wurden später von der USS \"Hobson\" sowie weiteren Avenger-Bombern unterstützt. U 575 wurde an die Oberfläche gezwungen, wo es mit Geschützfeuer und Wasserbomben angegriffen wurde. Sieben Minuten nach dem Auftauchen sank das Boot über Heck. An Bord blieb die auf Wache stehende Heizwache, da das achtere Kugelschott durch nicht geklärte Umstände nicht mehr geöffnet werden konnte. Außerdem blieb der Leitende Ingenieur mit einem Sprengkommando freiwillig im Boot. Weitere Verluste gab es durch den direkten Beschuss der auf dem Wasser treibenden Männer durch die Zerstörer und das Flugzeug. 17 Besatzungsmitglieder fielen, 37 Mann wurden gerettet. In knapp fünf Stunden Verfolgung wurden über 250 Wasserbomben geworfen. U 575 war das erste Schnorchelboot, das von amerikanischen Streitkräften versenkt wurde. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Casablanca setzte der Verband seine Jagd westlich der der Kapverdischen Inseln fort, blieb aber erfolglos. Über Trinidad kehrte der Verband um die \"Bogue\" am 19. April nach Norfolk zurück. Unter dem Kommando von Captain Aurelius B. Vosseller und mit dem „Composite Squadron 69“ an Bord verließ die USS \"Bogue\" am 5. Mai 1944 Hampton Roads, begleitet von den Eskorten \"Haverfield\", \"Francis M. Robinson\", \"Janssen\", \"Willis\" und \"Wilhoite\". Am 13. Mai ortete die \"Francis M. Robinson\" nordwestlich der Kapverdischen Inseln ein U-Boot und griff es mit Hedgehogs an. Das japanische U-Boot, RO-501, ehemals U 1224 der deutschen Kriegsmarine, sank mit der gesamten Besatzung. Am 29. Mai lief der Verband in Casablanca ein, am 15. Mai verließ der U-Jagdverband Nordafrika wieder, um einen Konvoi zu sichern. Am gleichen Tag erhielten die Bogue und ihre Eskorten den Befehl, ein deutsches und ein japanisches U-Boot etwa 850 Seemeilen westlich der Kapverdischen Inseln aufzuspüren. In der Nacht zum 24. Juni ortete ein Avenger-Torpedobomber, geflogen von Lieutenant Commander Jesse D. Taylor, das aufgetaucht fahrende japanische U-Boot I-52 via Radar. I-52, unterwegs nach Bordeaux mit 285 Tonnen kriegswichtiger Fracht für das Deutsche Reich, darunter Molybdän, Wolfram und Gummi, 14 japanischen Technikern sowie 3 Tonnen Gold in 146 Barren als Bezahlung für deutsche Technik, hatte sich wenige Stunden zuvor mit U 530 getroffen, das zwei Funker, einen Lotsen und einen Naxos-Radarwarner an Bord des japanischen Boots übergeben hatte. Der Pilot der Avenger beleuchtete das U-Boot mittels Leuchtbomben, dann warf er zwei 500-Pfund-Wasserbomben ab, die I-52 zum Tauchen zwangen. Von Sonarbojen geleitet, griff Taylor das U-Boot mit einem Mark-24-Torpedo an, dessen Explosion deutlich vernommen werden konnte. Auch wurden Geräusche eines zerbrechenden U-Bootes von den Sonobojen aufgezeichnet. Über eine Stunde später vernahm eine weitere Avenger, geflogen von Lt. (jg) William Gordon, trotzdem noch Schraubengeräusche, worauf ein weiterer Mark-24-Torpedo abgeworfen wurde. 18 Minuten nach dem Abwurf ereignete sich eine schwere, lang anhaltende Unterwasserexplosion und es wurden Geräusche eines zerbrechenden U-Boots aufgezeichnet. Zerstörer, die zum Versenkungsort eilten, fanden einen großen Ölteppich an der Wasseroberfläche und konnten auch Teile der Ladung des U-Boots bergen. Überlebende wurden jedoch nicht gefunden. Mit einer Verdrängung von 3644 Tonnen war I-52 das größte versenkte U-Boot der Achsenmächte während der Schlacht im Atlantik. Fast den gesamten Juli 1944 lag die \"Bogue\" in Norfolk, das „Composite Squadron 69“ wurde durch das „Composite Squadron 42“ abgelöst, das zudem mit Radar und Suchscheinwerfern ausgestattete TBM-1 Avenger mit an Bord brachte. Ende Juli brach der Träger zu einer Übungsfahrt zu den Bermudas auf, von wo aus er am 1. August auslief, um die USS \"Wake Island\" abzulösen. Am 16. August wurde die \"Bogue\" vom deutschen U-Boot U 802 verfolgt, konnte aber den Angriffen des Bootes ausweichen. Ein Luftangriff auf U 802 drei Tage später blieb erfolglos, weil die leichten britischen 250-Pfund-Wasserbomben das U-Boot nicht beschädigen konnten. Auf dem Weg nach Norden kreuzte der Kurs der \"Bogue\" den des U-Boots U 1229, das von Trondheim an die Küste von Maine unterwegs war, um einen Spion abzusetzen. Bei einem Luftangriff wurden die Batterien von U 1229 beschädigt, so dass es getaucht keine Fahrt mehr aufnehmen konnte. Durch weitere Angriffe wurde U 1229 so schwer beschädigt, dass es aufgegeben werden musste und sank. 42 Überlebende wurden gerettet.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsende.", "content": "In den Folgemonaten nahm die Zahl deutscher U-Boote in amerikanischen Gewässern weiter ab, zudem operierten die meisten Boote nun mit Schnorcheln, was die Entdeckung erschwerte. Die \"Bogue\" wurde als Trainingsträger eingesetzt, am 23. Februar 1945 lief sie mit einer Ladung von P-51 Mustang nach Liverpool aus, am 12. März traf sie wieder in Norfolk ein. Am 16. April lief der Träger zu einem letzten U-Jagdeinsatz aus. Zusammen mit zehn Geleitzerstörern verließ die \"Bogue\", unter dem Kommando von Captain George J. Dufek und mit dem „Composite Squadron 19“ an Bord, von Quonset aus nach Westen, wo sich der Verband mit der USS \"Core\" und deren zwölf Eskorten vereinigte, um deutsche U-Boote, die angeblich auf die US-Küste zuhielten, um Raketen abzufeuern, abzufangen. Am 23. April 1945 ortete ein Flugzeug der Bogue U 546 und griff es an. Das U-Boot, das sich nahezu in der Mitte der 70 Seemeilen langen Formation befand, tauchte ab und wurde erst am nächsten Tag wieder geortet. Der Geleitzerstörer \"Frederick C. Davis\", der U 546 geortet hatte, wurde jedoch vom U-Boot torpediert und sank unter schweren Verlusten. Nach weiteren Wasserbomben- und Hedgehogangriffen wurde der Sonarkontakt zum U-Boot mehrmals verloren und wieder aufgenommen. Am frühen Abend riss ein Hedgehog-Angriff den Rumpf des Bootes auf und flutete den Batterieraum, so dass der Kommandant von U 546 gezwungen war, aufzutauchen. An der Oberfläche versuchte er erfolglos, die USS \"Flaherty\" zu torpedieren. U 546 sank dann schließlich um 18:45 Uhr unter dem Geschützfeuer von fünf Zerstörern. 33 deutsche Seeleute konnten gerettet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Verbleib.", "content": "Nach dem Ende des Krieges in Europa wurde die \"Bogue\" in den Pazifik verlegt, wo sie am 3. Juli in San Diego eintraf. Eine Einsatzfahrt führte den Träger nach Guam, wo er am 24. Juli eintraf. Ein weiterer Einsatz fand im Nordpazifik statt, zwischen dem 19. August und dem 6. September war die \"Bogue\" unterwegs nach Adak, im Anschluss daran wurde sie der Operation Magic Carpet zugeteilt und brachte US-Soldaten von den pazifischen Inseln und aus Japan zurück in die Staaten. Am 30. November 1946 wurde der Träger in Tacoma außer Dienst gestellt und der Reserveflotte zugeteilt. Während die \"Bogue\" in Reserve lag, wurde sie am 12. Juni 1955 zum „Escort Helicopter Aircraft Carrier“ (CVHE-9) umklassifiziert. Nach der Streichung aus den Schiffsregistern am 1. März 1959 wurde der ehemalige Flugzeugträger 1960 zur Verschrottung nach Japan verkauft. Die USS \"Bogue\" erhielt für ihren Einsatz drei Battle Stars und wurde mit einer Presidential Unit Citation ausgezeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die USS Bogue (AVG/ACV/CVE-9) war ein Geleitflugzeugträger der United States Navy und das Typschiff der Bogue-Klasse. Der aus einem Handelsschiff umgebaute Träger stand zwischen 1942 und 1946 im Dienst der US-Marine und wurde hauptsächlich in der Atlantikschlacht als U-Bootjäger eingesetzt, ab Sommer 1945 folgten Einsätze auf dem pazifischen Kriegsschauplatz. Elf deutsche und zwei japanische U-Boote wurden während der Einsatzzeit durch Bordflugzeuge oder Eskorten der \"Bogue\" versenkt. Damit gilt sie als erfolgreichster U-Jagdträger während des Zweiten Weltkriegs.", "tgt_summary": null, "id": 1943270} {"src_title": "Neue Deutsche Welle (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Militärische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "1907 trat Rupertus mit Abschluss der High School in die Nationalgarde des District of Columbia ein. Drei Jahre später besuchte er als Kadett die \"United States Revenue Cutter Service School\" in New London, Connecticut, die heutige Akademie der United States Coast Guard. Nach dem Abschluss an dieser Akademie diente er als Kapitän eines Kutters beim \"United States Revenue Cutter Service\", einer Vorgängerorganisation der US Coast Guard. Aufgrund seiner guten Treffsicherheit bei diversen Schießausbildungen wurde das US Marine Corps auf ihn aufmerksam und stellte ihn am 14. November 1913 im Rang eines Second Lieutenant ein. Anschließend besuchte er die Officer Candidate School, die er 1915 als Bester seiner Klasse abschloss.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit.", "content": "Während des Ersten Weltkrieges war Rupertus Chef der US-Marine-Sicherheitswache an Bord der USS Florida, die in der \"6th Battle Squadron\" der britischen Grand Fleet fuhr. Im Oktober 1917 erfolgte die Beförderung zum Captain. Danach übernahm er in Quantico, Virginia, eine speziell für Überseeeinsätze ausgebildete Truppe. Im Zuge der US-amerikanischen Okkupation von Haiti ab 1915, ging Rupertus im Juni 1919 mit der \"1st Provisional Brigade\" in die Hauptstadt Port-au-Prince. Dort war er Inspekteur der Militärpolizei und der Gendarmerie d’Haïti, später sogar Polizeipräsident der Hauptstadt. Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten verbrachte er die Jahre 1924 und 1925 an der \"Field Officers School\" und am Command and General Staff College in Fort Leavenworth, Kansas. Dabei war er einer von nur drei Marines, die diesen Jahrgang besuchen durften. Die folgenden Jahre lehrte er als \"Inspekteur für Übungspraxis in der Operations- und Ausbildungsabteilung\" im Hauptquartier des United States Marine Corps, bis er 1929 nach China versetzt wurde. Die seit der Boxer-Rebellion von 1900 dort stationierte American Legation Guard, hatte im damals noch ruhigen Peking nicht viel zu tun, was Major Rupertus erlaubte, in seiner Freizeit die Söhne seiner Kollegen zu drillen, die die \"Junior Legation Guard\" gründeten. Während dieser Zeit in Peking starben seine erste Frau Marguerite Gorman und seine zwei Kinder Ann Rodney und William Henry an einer Scharlach-Epidemie im Frühjahr 1930. Rupertus kehrte nach Amerika zurück, wo er zahlreiche Posten innehatte, bevor er im Juli 1937 im Rang eines Lieutenant Colonel mit dem Kommando über das 4. US-Marineregiment, den sogenannten China Marines, der 1. US-Marinedivision in Shanghai betraut wurde. Dort wurde er Zeuge der brutalen Methoden, mit der die japanische Armee das chinesische Militär, sowie die Zivilbevölkerung bekämpfte. Dies und die von Japan versuchte Einnahme des internationalen Viertels von Shanghai, kosteten Rupertus viel Geduld und Bodenständigkeit, um nicht in diesen neuerlich eskalierenden Krieg zwischen Japan und China einzugreifen. Nach der Rückkehr aus Asien kommandierte er bis zum Ausbruch des Pazifikkrieges, die Marine Barracks in Washington, D.C., sowie die United States Marine Corps Stützpunkte in Guantanamo-Bucht, Kuba, und San Diego, Kalifornien.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Nach dem Kriegseintritt der USA wurde Brigadier General Rupertus stellvertretender Kommandeur der 1. US-Marineinfanteriedivision unter General Alexander A. Vandegrift, die sich in New River, North Carolina, auf ihren ersten Kampfeinsatz vorbereitete. Während dieser Zeit soll er das \"Rifleman’s Creed\" verfasst haben, sodass seine Soldaten das Vertrauen in ihre Bewaffnung behielten. Als seine Einheit am 7. August 1942 die alliierte Offensive mit der Landung auf der Salomonen-Insel Guadalcanal eröffnete, war Rupertus verantwortlich für die erfolgreiche Eroberung der umliegenden Inseln Tulagi, Gavutu und Tanambogo. Während einer Zeremonie auf Guadalcanal, überreichte ihm Admiral Nimitz das Navy Cross aufgrund seiner bisherigen Verdienste. Nachdem Vandegrift 1943 das Kommando über das neu formierte \"First Marine Amphibious Corps\" übernahm, folgte ihm Rupertus als Divisionskommandeur nach. Im weiteren Verlauf des Krieges nahm er mit der 1. US-Marinedivision an zahlreichen Schlachten im Rahmen der Operation Cartwheel teil. Aufgrund seiner hervorragenden Führungsarbeit im Rahmen der Cape Gloucester-Operationen, bekam er von General MacArthur die Distinguished Service Medal der US Army verliehen. Seinen letzten Kampfeinsatz im Pazifikkrieg bestritt er auf der Palau-Insel Peleliu. Nach dieser, über einen Monat andauernden Kampagne, kehrte Major General William Rupertus im November 1944 in die Vereinigten Staaten zurück und übernahm das Kommando über die Basic School in Quantico, Virginia. Seine dortige Tätigkeit sollte nur von kurzer Dauer sein. Er starb am 25. März 1945 nach einem Herzinfarkt. Seine Auszeichnungen umfassen u. a. das Navy Cross, die Navy Distinguished Service Medal mit zweifachem Eichenlaub, eine Presidential Unit Citation mit einem Blauen Stern, die Victory Medal, die China Service Medal, sowie die \"World War II Victory Medal\".", "section_level": 2}], "src_summary": "William Henry Rupertus (* 14. November 1889 in Washington, D.C.; † 25. März 1945 in Quantico, Virginia) war ein Major General des US Marine Corps. Berühmt wurde er als Autor der sogenannten \"Rifleman’s Creed\" (dt.: Glaubensbekenntnis eines Schützen).", "tgt_summary": null, "id": 2398741} {"src_title": "Samuel Chappuzeau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Das County liegt im äußersten Südwesten Minnesotas auf der Coteau des Prairies genannten Hochebene, die sich vom östlichen South Dakota bis in das südwestlichen Minnesota und das nordwestliche Iowa erstreckt. Das County hat eine Fläche von 1251 Quadratkilometern, wovon ein Quadratkilometer Wasserfläche ist. Von Nord nach Süd wird das County vom Rock River durchflossen, einem Nebenfluss des in den Missouri mündenden Big Sioux River. Im Zentrum des Countys liegt der Blue Mounds State Park, ein 634 Hektar großer State Park. An das Rock County grenzen folgende Nachbarcountys:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Rock County wurde am 23. Mai 1857 aus Teilen des Brown County gebildet. Benannt wurde es nach einem großen Felsplateau, das innerhalb des Countys liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten im Rock County 9687 Menschen in 3942 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 7,7 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 3942 Haushalten lebten statistisch je 2,38 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 96,8 Prozent Weißen, 0,7 Prozent Afroamerikanern, 0,5 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,6 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 1,3 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,3 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 25,8 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 55,4 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 18,8 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,6 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 44.510 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 23.094 USD. 11,1 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Rock County.", "content": "Unincorporated Communities", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Das Rock County ist neben den acht Citys in zwölf Townships eingeteilt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Rock County ist ein County im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota. Im Jahr 2010 hatte das County 9687 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 7,7 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Luverne.", "tgt_summary": null, "id": 855058} {"src_title": "Andreas Bolek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ethik.", "content": "Ethik als philosophisches Fach reflektiert drei Handlungsstrukturelemente:", "section_level": 1}, {"title": "Christlicher Kontext.", "content": "Im christlichen Kontext ist der Terminus \"höchstes Gut\" in der Regel ein Synonym für Gott bzw. Jesus Christus und die sakramentale und ewige Gemeinschaft mit ihm, beispielsweise in dem Kirchenlied \"Gott ist mein allerhöchstes Gut\" von Johannes Olearius (1611–1684) oder in der Kantate Herr Jesu Christ, du höchstes Gut, BWV 113 von Johann Sebastian Bach. Für Thomas von Aquin ist das höchste Gut allein die ewige Glückseligkeit, die – im jenseitigen Leben – durch die unmittelbare Anschauung Gottes erreicht werden kann. Es zeigt sich daran der Primat der Erkenntnis vor dem Wollen. Andererseits wandte sich die christliche Theologie immer gegen die im Averroismus weiterverbreitete Vorstellung, in der intellektuellen Betätigung das höchste Gut zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kant.", "content": "„Höchstes Gut im ethischen Sinn ist daher nach Kants richtiger Bemerkung weder Sittlichkeit noch Glückseligkeit für sich, sondern beider Vereinigung, Einssein von Tun und Sichfreuen des Guten, im weitern, ästhetischen Sinn aber weder kunstmäßiges Schaffen noch künstlerisches Genießen getrennt, sondern die Einigung beider, Einssein von Schaffen und Sichfreuen des Schönen.“ (Meyers Konversationslexikon) Kant und die von Kant abhängige Deontologische Ethik identifiziert also das „höchste Gut“ mit Tugend und Pflicht. Glückseligkeit als höchstes Gut erkennt Kant dann an, wenn wir sie für die anderen anstreben. Für sich selbst ist nur die Sittlichkeit allein Maßstab.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkantischer Subjektivismus.", "content": "Die subjektivistische Ethik, insbesondere der Eudämonismus und der Utilitarismus, verweltlicht das Summum bonum zunehmend. Wird es zunächst noch mit dem höchsten Glück identifiziert, wurden alsbald einerseits ethische Grundbegriffe wie zum Beispiel (Entscheidungs-)Freiheit, Menschlichkeit oder Menschenrechte, aber auch abstrakt-individuelle Werte wie zum Beispiel Gesundheit, Trinkwasser, Lebensqualität, Umwelt, Sicherheit, öffentliche Wertschätzung als „höchstes Gut“ gesehen bzw. bezeichnet. Sowohl viele Vertreter der Lebensphilosophie wie auch des Nihilismus versuchten, das Leben als solches als höchstes Gut zu fassen.", "section_level": 1}, {"title": "Außereuropäische Philosophie.", "content": "In der außereuropäischen antiken Philosophie ist das Buch Laozis über das höchste Wesen und das höchste Gut erwähnenswert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Höchstes Gut oder Ziel (lateinisch \"summum bonum\", griechisch τὸ ἀγαθόν) ist dasjenige Gut, dem unbedingter Wert beigelegt wird. Daher wird es in der philosophischen Ethik auch als letzter Zweck des moralischen Handelns angesehen, als höchster handlungsleitender Wert und höchstes Ziel. ", "tgt_summary": null, "id": 917127} {"src_title": "John Yarker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Fell der Derbywallabys ist an der Oberseite graubraun gefärbt, die Unterseite ist heller, meist gelblich-grau und die Beine sind rötlich. Wie bei den meisten Kängurus sind die Hinterbeine deutlich länger und kräftiger als die Vorderbeine, der Schädel ist langgestreckt und die Ohren groß. Die Art zeigt einen Geschlechtsdimorphismus, Männchen werden deutlich größer und schwerer als Weibchen und haben größere Vorderpfoten mit ausgeprägteren Krallen. Erwachsene Tiere sind rund 45 Zentimeter hoch, erreichen eine Kopfrumpflänge von 52 bis 68 Zentimeter und eine Schwanzlänge von 33 bis 45 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 4 und 9 Kilogramm.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Bis in die 1920er-Jahre waren Derbywallabys in weiten Teilen des südlichen Australiens verbreitet, bevor die Zerstörung ihres Lebensraums sie in kleine, vereinzelte Reliktpopulationen verdrängte. Heute leben sie noch im südwestlichen Western Australia sowie auf einigen Inseln vor der Küste von South Australia, etwa auf der Känguru-Insel. Seit rund 1870 gibt es eine kleine Population auf der neuseeländischen Insel Kawau. Ihr Lebensraum sind mit dichtem Unterholz bestandene Wälder und Buschländer.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Derbywallabys leben in Gruppen von bis zu 50 Tieren, die im Gegensatz zu vielen anderer Känguruarten hierarchisch organisiert sind. Die Männchen kämpfen miteinander um die Führungsrolle in der Gruppe und um das Paarungsvorrecht. Durch Körperhaltungen wie das aufrechte Dastehen und das Beugen der Vorderarme wird Stärke und Dominanz ausgedrückt. Eine Gruppe beansprucht ein Revier von rund 100 Hektar Größe, dieses kann sich aber im Randbereich mit dem anderer Gruppen überlappen. Wie alle Kängurus sind Derbywallabys ausgesprochene Pflanzenfresser, sie ernähren sich fast ausschließlich von Gräsern. Nach einer rund 25- bis 28-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses verbringt seine ersten acht bis neun Monate ausschließlich im Beutel der Mutter, später kehrt es noch zum Säugen dahin zurück. Endgültig entwöhnt werden die Tiere mit 10 bis 11 Monaten, mit einem bis zwei Jahren tritt die Geschlechtsreife ein.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung.", "content": "Die Gründe für den drastischen Rückgang der Populationen Anfang des 20. Jahrhunderts sind nicht genau bekannt. Vermutet wird eine Kombination aus verschiedenen Faktoren, darunter die Zerstörung ihrer Lebensräume zur Schaffung landwirtschaftlich genutzter Flächen, die Konkurrenz durch eingeschleppte Arten wie Kaninchen und Hausschafe und die Nachstellung durch eingeschleppte Räuber wie Hauskatzen und Rotfüchse. Heute haben sich die Bestände stabilisiert und die Art ist laut IUCN „nicht gefährdet“. Die Bestände auf der Känguru-Insel haben sich beträchtlich vermehrt und werden heute als Plage betrachtet, da sie Schäden in landwirtschaftlichen Flächen anrichten. Mehrere tausend Tiere dürfen dort jährlich erlegt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Derbywallaby ist eine von acht Arten aus der Untergattung der Wallabys (\"Notamacropus\") innerhalb der Kängurugattung \"Macropus\". Heute werden keine Unterarten mehr geführt, früher wurden drei Unterarten unterschieden: die Nominatform \"Macropus eugenii eugenii\", die in South Australia lebte und deren Bestände auf de Insel Kawau die einzigen heutigen Vorkommen sind, daneben \"M. e. derbianus\" im südwestlichen Western Australia und \"M. e. decres\" auf der Känguru-Insel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Derbywallaby, auch Tammar- oder Dama-Wallaby genannt (\"Macropus eugenii\"), ist eine Känguruart aus der Untergattung der Wallabys (\"Notamacropus\"). Es ist die kleinste Känguruart und lebt in vereinzelten Gebieten im südlichen Australien.", "tgt_summary": null, "id": 2408371} {"src_title": "Chavuma", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Subgenre Gangsterfilm ist ein weites Feld, in dem der so genannte \"classic circle,\" der die Filme \"Der kleine Caesar, Der öffentliche Feind\" und \"Scarface\" beinhaltet, jedoch als Kernelement verstanden wird. Darin wurden eine Reihe von thematischen, ikonographischen und ideologischen Standards gesetzt, die für sich bereits als Grundmerkmale verstanden werden könnten. Um die über 75-jährige Geschichte des Gangsterfilms aber voll erfassen zu können, dürfen diese Standards nur noch als Referenzpunkt gesehen werden, von dem aus zahlreiche Variationen entstanden sind. Eine ähnliche Gruppe wie der Gangsterfilm innerhalb des Kriminalfilmgenre, stellt die Gaunerkomödie im Genre des Filmhumors, dar.", "section_level": 1}, {"title": "Subgenres des Gangsterfilms.", "content": "Innerhalb dieses Subgenre werden häufig der Heist-Movie und der Serienkillerfilm als einzelne zu unterscheidende Gruppen angesehen. Der Gefängnisfilm war ursprünglich ein reines Subgenre des klassischen Gangsterfilms. Seit den 1970er-Jahren nimmt der Gefängnisfilm zunehmend Aspekte anderer Genres auf, etwa des Actionfilms, des Abenteuerfilms oder des Sportfilms. Poliziottesco ist ein Filmgenre aus Italien. Häufig werden alle italienischen Filme mit Polizei, Mafia oder Gangsterbezug mit diesem Begriff beschrieben. Bei dem klassischen Poliziottesco handelt sich um eine Unterart des Polizeifilms. Ein weiteres Subgenre ist das der Yakuza-Filme. Dabei handelt es sich um spezielle Mafiafilme, die die Aktivitäten der kriminellen Organisation der Yakuza behandeln.", "section_level": 2}, {"title": "Themen.", "content": "Nach dem Zerfall des Studiosystems in den 1970er-Jahren erscheinen diese Klassifizierungen mehr als künstlich. Vielfach wurden seitdem frühere Themen aufgegriffen und in nostalgischer Weise verfilmt (etwa \"Jagd auf Dillinger,\" 1973) oder neu erfunden. Mit \"Der Pate\" (1972) entstand erstmals ein Gangsterfilm epischen Ausmaßes. Auch in die Blaxploitation-Filme floss viel vom Gangsterfilm ein. Eine besondere Vorliebe für Gangstergeschichten hatten die Regisseure des Neuen Deutschen Films:", "section_level": 2}, {"title": "Ikonographie und Ideologie.", "content": "Zwar fanden die frühesten Gangstergeschichten noch im Wilden Westen statt \"(Der große Eisenbahnraub),\" doch schon bald fokussierte das Geschehen auf die Großstadt. Dieser Ort ist nicht nur gekennzeichnet durch Industrie und Massenwaren, sondern auch durch Anonymität verbunden mit individueller Freiheit – beste Voraussetzung für das Treiben verbrecherischer Banden. Die früheren Gangsterfilme waren ein Abbild der Zeit, zu der sie gedreht wurden, meist eng verwoben mit der Alkoholprohibition und der Weltwirtschaftskrise in den Vereinigten Staaten. Beliebte Schauplätze waren neben der offenen Straße vor allem hinterhofartige Spelunken, in denen illegal Getränke abgefüllt und Pläne geschmiedet wurden, ähnlich den damaligen Speakeasys. Ab den späten 1930er-Jahren jedoch, also quasi ab Kriegsanfang, bot die Gegenwart weniger Anreize zu Gangstergeschichten, sodass vermehrt die Ikonographie der klassischen Ära aufgegriffen wurde, beispielsweise in \"Bonnie und Clyde\" (1967). Ein zentraler Aspekt aller Gangsterfilme ist das jeweils beschriebene soziale Gefüge, von dem sich weitergehende Deutungen ableiten lassen. Die Bande, in die sich der Gangster einfügt, ist dabei oft Spiegel oder Modell der Gesellschaft. So können Gangsterbanden bestimmte ethnische Gruppen, Jugendcliquen, oder Familien darstellen, doch auch Liebespaare und Einzelgänger treten als Verbrecher in Erscheinung. Die Gang in \"Der öffentliche Feind\" (1931) fungiert als streng geführte Arbeitsgemeinschaft, in der sich jeder einbringen kann und im Gegenzug von den anderen Mitgliedern geschützt wird – etwas, das die rechtschaffene Gesellschaft der Prohibition nicht bieten konnte. Gangsterfilme fragen fast immer nach den Gründen, warum ein Mensch zum Verbrecher wird. Neben wirtschaftlichem Abstieg zählen zu den wichtigsten Ansätzen etwa falsche Moral, Einflüsse in der Kindheitsentwicklung, ausländische Herkunft der Gangster (die Hauptfiguren der drei Klassiker \"Der kleine Caesar, Der öffentliche Feind\" und \"Scarface\" stammen allesamt aus katholischen Einwandererfamilien) oder einfach unglücklicher Zufall. Allen gemeinsam ist eine Abweichung von sozialer Norm, und somit fordert der Gangsterfilm indirekt eine Einhaltung dieser Norm, damit man selber nicht zum Verbrecher werde. Urtypisch ist die Aussage des klassischen Hollywood-Gangsterfilms: Verbrechen zahlt sich nicht aus. Diese Aussage wurde zu den Zeiten des Production Code kräftig gestützt: Oft gingen den Filmen warnende Texttafeln voran, die eine Glorifizierung der Verbrecher von der Hand zu weisen versuchten, so zum Beispiel in \"Scarface\" (1932), der kurzfristig sogar den Untertitel \"Shame of the Nation\" (Schande der Nation) verpasst bekam.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichtlicher Überblick.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stumme Vorläufer.", "content": "Nimmt man die bloße Darstellung eines Verbrechens als Kriterium, ist \"Der große Eisenbahnraub\" (1903), bekannt als erster Western der Filmgeschichte, der erste Gangsterfilm. Doch die Verbrecherbanden der Großstädte, die ein essenzieller Bestandteil der kommenden Filme sind, stehen vermutlich erstmals in D. W. Griffiths \"The Musketeers of Pig Alley\" aus dem Jahre 1912 im Mittelpunkt. Im europäischen Film waren die Serienhelden des Franzosen Louis Feuillade – \"Fantômas\" (1913/14) und mehr noch die Verbrecherbande \"Les Vampires\" (1915) – die ersten Vertreter des Genres. Viele stilistische Merkmale des späteren Gangsterfilms wurden dann auch in Fritz Langs \"Dr. Mabuse, der Spieler\" (1922) vorweggenommen – neben Schießereien und Verfolgungsjagden beispielsweise die düstere Bildgestaltung. Einen weiteren Schritt machte Josef von Sternberg im Jahre 1927, als er seinen Film \"Unterwelt\" präsentierte. In ihm werden erstmals deutliche Akzente auf die während der Alkoholprohibition in den USA herrschende Realität gesetzt, allerdings bleibt der Film im Wesentlichen doch ein Liebesdrama. Auch \"The Racket\" von 1928 oder \"Alibi\" von 1929 setzen sich mit dem Gangster-Thema auseinander, doch erst der Tonfilm sollte den Durchbruch bringen.", "section_level": 2}, {"title": "Die frühen Klassiker des Gangsterfilm.", "content": "Der ab 1927 aufkommende Tonfilm war in den USA Wegbereiter für eine Reihe neuer Filmgenres, darunter für den Horrorfilm oder den Musicalfilm. Auch für den Gangsterfilm war der Ton maßgebend, da zum Einen Geräusche wie das Quietschen von Reifen, das Klingeln der Telefone oder das MG-Feuer eine realistische Kulisse schufen und zum Anderen die Synchronität der Dialoge eine genauere Charakterisierung erlaubte. Wie schon bei Josef von Sternberg boten die Prohibition, das in den USA von 1919 bis 1933 währende Alkoholverbot sowie die sich entwickelnden Strukturen bzw. das Milieu des Organisierten Verbrechen, Vorlagen für erste Gangsterfilme. Mit \"Der kleine Caesar\" von Regisseur Mervyn LeRoy, der im Januar 1931 erschien, begann der Zyklus der klassischen Gangsterfilme \"(classic circle).\" Der Film, der die Geschichte des Bandenmitglieds Rico Bandello erzählt, lebt vor allem von der psychologisch differenzierten Auseinandersetzung Edward G. Robinsons mit seinem Charakter: Er ist ein geborener Kleinkrimineller, der eine schnörkellose Fassade um sich aufbaut, darunter aber impulsiv, betrügerisch und dumm bleibt. Robinsons Darstellung des „kleinen Caesar“, dessen Ähnlichkeit mit Al Capone unverkennbar ist, machte ihn zum etablierten Verbrecher-Darsteller. Nur wenige Monate später premierte William A. Wellmans \"Der öffentliche Feind,\" nach \"Der kleine Caesar\" ein weiterer Film, der den Aufstieg und Fall eines Bandenmitglieds schildert. Er fokussiert stark auf die gesellschaftlichen Ursachen des Verbrechertums in Zeiten der Depression. Der Anfang des Films ist mehreren Szenen aus der Kindheit von Tom Powers gewidmet. Daraufhin entwickelt er sich rasch zum skrupellosen Gangster, der seine neu gewonnene Freiheit brutal ausnutzt um sich gegen das wirtschaftliche Elend zu verteidigen. Die berühmte Szene, in der er seiner Freundin eine Grapefruit ins Gesicht drückt, zeigt sein krasses Missverhältnis zum anderen Geschlecht. Ein weiterer wichtiger Film ist Howard Hawks’ Meisterwerk \"Scarface\" aus dem Jahre 1932. Dessen mystifizierende Darstellung des Tony Camonte, der einen Bandenkrieg losbricht, setzte neue Maßstäbe für Gewalt im Film. Die Zahl der Morde ist rekordverdächtig, und eine Actionszene folgt auf die andere – dabei war das Drehbuch von Ben Hecht ursprünglich als halbdokumentarisches Werk gedacht. \"Scarface\" spielt viel mehr als seine zwei Vorgänger mit Schatten und Symbolen, stellt Journalisten und Polizisten als rücksichtslose Fanaten dar und problematisiert Tonys Liebe zu seiner Schwester. Die Kamera, die immer auf Distanz bleibt, verleiht dem Film eine bestimmte Nüchternheit. Bemerkenswert ist, welchen Einfluss die Filmzensur, namentlich der Hays Code, auf die Ästhetik der Filme hatte. Laut Code war es untersagt, Morde und Überfälle explizit zu zeigen. Somit mussten die Filmemacher andere, subtilere Wege der Gewaltdarstellung finden – das Spiel mit Schatten, Schüssen im Off und anderen Andeutungen wurde so angeregt und festigte sich als Stilmittel noch über die Zeit des Hays Code hinaus. Im Jahre 1935 erschien \"Der FBI-Agent,\" welcher eine Trendwende im Gangsterfilm bedeutete: Es stehen nicht die Gangster selbst, sondern die Polizisten, die sie verfolgen, im Mittelpunkt. Stilistisch erinnert der Film so sehr an die typischen Gangsterfilme, dass man fast von „Gangstern in Polizeiuniform“ sprechen könnte. Ausschlaggebend für diese Art von Film war unter anderem der Hays Code, der die Darstellung von legaler Gewalt eher billigte als die von illegaler Gewalt. Gegen Ende des Jahrzehnts zelebrierte man dann noch einmal die Klassiker, indem diese in neuen Filmen mehr oder weniger aufgegriffen wurden. Als die bekanntesten Filme der Spätphase des klassischen Gangsterfilms gelten \"Chicago\" (1938) von Michael Curtiz und \"Die wilden Zwanziger\" (1939) von Raoul Walsh, in dem zwei Ikonen des Gangsterfilms, James Cagney und Humphrey Bogart, aufeinandertreffen. Die meisten der 1930er-Jahre-Gangsterfilme wurden von Warner Bros. produziert, der Produktionsgesellschaft, die auch über die bekanntesten Schauspieler des Genres (Robinson, Cagney, George Raft und Bogart) verfügte. Daneben gab es auch noch die kleine Monogram Pictures, die sich halbwegs auf Gangsterfilme spezialisiert hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Gangsterfilm als Film noir.", "content": "Der Gangsterfilm war ein guter Nährboden für den Film noir, dem eine Reihe von US-amerikanischen Filmen der 1940er- und 1950er-Jahre zugerechnet werden. Die typischen Charaktere des Film noir sind schwach, unsicher und desillusioniert, was gut auf eine Gangsterfigur übertragen werden konnte. \"Entscheidung in der Sierra\" (1941), der Film, der Humphrey Bogart zum Star machte, ist der Startpunkt des Gangster-Noir (wobei der französische \"Pépé le Moko – Im Dunkel von Algier,\" 1937, als Wegbereiter gesehen werden kann). Er erzählt nicht wie die Klassiker vom ganzen Werdegang eines Verbrechers, sondern setzt gleich kurz vor seinem letzten Coup ein. Der Tod des Gangsters Roy Earle ist durch die Stimmung des Films vorhersehbar und wird auf einer Bergspitze bedeutungsvoll inszeniert. Der Gangster im Film noir hat sich vom tragischen Außenseiter zum romantischen Antihelden gewandelt. Der Noir-Gangsterfilm festigte sich dann unter anderem mit Werken wie \"Die Narbenhand\" (1942), der einen Auftragskiller, der außer Katzen niemanden mag und für den es am Ende keinen Ausweg als den Tod mehr gibt, porträtiert, \"Rächer der Unterwelt\" (1946) oder \"Gefährliche Leidenschaft\" (1949). Anders, als es in den früheren Gangsterfilmen je vorstellbar gewesen wäre, gehen die Protagonisten der Films noirs oft eine enge Bindung mit anziehenden, aber schwer durchschaubaren Femmes fatales ein, die ihnen später zum Verhängnis wird. In \"Sprung in den Tod\" (1949), einem Film von Raoul Walsh, der den Amoklauf eines manisch Verrückten erzählt, wird dessen psychische Entwicklung besonders hervorgehoben. Der von James Cagney gespielte Gefängnisflüchtling, der den Tod seiner Mutter rächen will, endet auf einem explodierenden Gastank, während er triumphierend sagt: \"„Made it, Ma! Top of the world!“\"", "section_level": 2}, {"title": "Kleine Renaissance in den 1950ern.", "content": "In der Übergangszeit von der Ära des Film noir zum Fall des Studiosystems in den USA (markiert durch den Beginn des New Hollywood) entstanden eine Reihe von Filmen, die die alten Helden der frühen 1930er Jahre wieder aufleben ließen. Gangsterbiografien wie \"Al Capone\" (1959), \"The Bonnie Parker Story\" (1958) oder \"Baby Face Nelson\" (1957) – mit dem vorausdeutenden deutschen Titel \"So enden sie alle\" – sind hier die besten Beispiele. Weitere bekannte Werke dieser Zeit sind \"J.D., der Killer\" und \"Unterwelt\" (beide 1960).", "section_level": 2}, {"title": "Japanischer Gangsterfilm – Yakuza.", "content": "→ \"Hauptartikel: Yakuza-Film\" Der japanische Gangsterfilm, der in den 1960er-Jahren den größten Output hatte, widmete sich hauptsächlich der japanischen Mafia, der Yakuza. Die Yakuza-Filme waren oft blutig-brutal und romantisierten das Verbrechertum. Bedeutende Yakuza-Regisseure sind Seijun Suzuki und Kosaku Yamashita. Ebenfalls hervorgetan hat sich in diesem Genre Takeshi Kitano (\"Brother\", 2000).", "section_level": 2}, {"title": "Französischer Gangsterfilm.", "content": "Mitte der 50er Jahre entstanden die drei französischen Gangsterfilme, die das Genre prägen sollten: \"Wenn es Nacht wird in Paris\" (1954) mit Jean Gabin und Lino Ventura, Jules Dassins \"Rififi\" (1955), und \"Drei Uhr nachts\" von Jean-Pierre Melville. Melville sollte im darauffolgenden Jahrzehnt die wichtigsten französischen Gangsterfilme drehen. Seine Werke \"Der Teufel mit der weißen Weste\" (1962), \"Der eiskalte Engel\" (1967) sowie \"Vier im roten Kreis\" (1970) bilden die Essenz eines besonderen Gangster-Stils. Die Neuerungen der Nouvelle Vague aufgreifend, aber auch Elemente des amerikanischen Gangsterfilms verarbeitend, setzten diese Filme alles auf die pure Ästhetik der Bilder und die Professionalität des dargestellten Verbrechertums. Jean-Luc Godards \"Außer Atem\" (1960) kann als Vorläufer dieser Filme angesehen werden. Weitere wichtige französische Regisseure, die in diesem Genre maßgeblich arbeiteten, waren José Giovanni – auch als Drehbuchautor – (\"Der Mann aus Marseille\", 1972), Henri Verneuil (\"Der Clan der Sizilianer\", 1969) sowie Jacques Deray (\"Flic Story\", 1975). Als wesentliche Darsteller des französischen Gangsterfilms konnten sich Alain Delon, Jean Gabin, Jean-Paul Belmondo und Lino Ventura positionieren.", "section_level": 2}, {"title": "Verbrecher im New Hollywood.", "content": "Das Kino des New Hollywood markierte das Ende des althergebrachten Studiosystems, das den US-amerikanischen Film bis in die 1960er-Jahre hinein bestimmt hatte. Es brach mit den alten Erzählstrukturen, Charakterzeichnungen und Themen, beispielsweise den eskapistisch wirkenden Monumental- oder Musicalfilmen. Zudem waren die Geschichten von den großen Gangstern der Wirtschaftskrise lange Zeit zu abgedroschen gewesen um neu verfilmt zu werden. Das änderte sich spätestens mit \"Bonnie und Clyde\" (1967), dem Film, der zusammen mit \"Die Reifeprüfung\" als Startpunkt des neuen Hollywood gesehen wird. Es geht um die Karriere eines Gangsterpaares im Texas der 1930er-Jahre. In dem Film sind deutliche Anzeichen für eine Trendwende im Gangsterfilm zu erkennen: Die Protagonisten werden mit dem Lebensgefühl und der Aufbruchstimmung der 1960er-Jahre versehen, was sie zu Sympathieträgern des Publikums macht. Ihr Rennen ins Verderben wird mit der sie verfolgenden staatlichen Gewalt begründet, und die Inszenierung ihrer Ermordung fügt der klassischen Moral („Verbrechen zahlt sich nicht aus“) eine emotionale Ebene hinzu. Den Trend der 1960er Jahre, alte Geschichten mit neuer Frische wieder zu verfilmen, fasst der Film \"Chikago-Massaker\" aus dem Jahre 1967 gut zusammen. Er greift die urbanen Gangs, die Syndikate der 1930er-Jahre wieder auf, um sie ganz unparteiisch, ironisch und zum Teil spöttisch unter die Lupe zu nehmen. Filmisches Neuland betraten unter anderem auch die Filme \"Point Blank\" (1967) von Regisseur John Boorman, eine Parabel auf die „schöne neue Welt des High-Tech-Gangstertums, verbunden mit Ehrbarkeit und Anonymität“, und \"Bloody Mama\" (1970) von Roger Corman, der mit der Darstellung einer raubenden Gangsterfamilie im Mittleren Westen der USA an \"Bonnie und Clyde\" erinnert.", "section_level": 2}, {"title": "Neuer Höhepunkt in den 1970ern.", "content": "Einen erneuten Höhepunkt des Subgenres leiteten Regisseure wie Francis Ford Coppola ein. Martin Scorsese mit Hexenkessel und Terence Young mit Die Valachi Papiere bzw. Cosa Nostra trugen ebenfalls zu dieser Renaissance in den 1970er Jahren bei. In Coppolas \"Pate\"-Saga (umgesetzt nach dem Roman von Mario Puzo), bestehend aus \"Der Pate\" (1972) sowie der Fortsetzung \"Der Pate – Teil II\" (1974), wird der Mythos eines mächtigen italo-amerikanischen Verbrecher-Imperiums aufgebaut. Im Gegensatz zum tragischen Schicksal von Einzelgängern wie Al Capone wird hier das Machtgefüge nicht durch den Tod oder das Versagen Einzelner gestürzt, denn für jedes „Familienmitglied“ steht ein Nachfolger bereit. Die Titelfigur des Paten, verkörpert durch Marlon Brando, ist der Drahtzieher in einem riesigen Netzwerk, das eigene Gesetze und Gebote jenseits aller staatlichen Gewalt hat. Der Film stellt somit die genretypische, moralbehaftete Polarisierung von Gut und Böse (im Normalfall ja Staatsgewalt und Verbrecher) gänzlich in Frage.", "section_level": 2}, {"title": "Jüngere Entwicklungen.", "content": "Je weiter man in der Filmgeschichte voranschreitet, desto schwieriger wird es, klar umrissene Untergenres oder typische Stile auszumachen. Den Gangsterfilm gibt es in seiner ursprünglichen Form kaum noch, aber zahlreiche neuere Filme sind mit Verweisen auf zurückliegendes Gangsterkino gespickt. In den 1980er-Jahren haben sich die europäischen Einflüsse auf den US-amerikanischen Film gemehrt – so brachten die Regisseure Louis Malle mit \"Atlantic City, USA\" (1980) und Sergio Leone mit \"Es war einmal in Amerika\" (1984) weitere Vertreter des Genres hervor, die durch eine recht unamerikanische Sichtweise hervorstechen. Weiters entstand 1983 das bekannte Remake \"Scarface,\" das sein Vorbild in puncto exzessive Gewaltdarstellung noch übertraf. Genreübergriffe beispielsweise zum Actionfilm (\"Stirb langsam,\" 1988) oder zur Komödie (\"Die nackte Kanone,\" 1988) haben sich an den Kinokassen als sehr erfolgreich erwiesen. Die vielleicht wichtigste Neuerung im Gangsterfilm der 1980er-Jahre war das plötzliche Auftreten mehrerer Hongkong-Filme wie z. B. \"Police Story\" (1985) oder \"City Wolf\" (1986). Hier schweift das Genre von der üblichen Realitätsnähe teilweise ins Fantastische und Märchenhafte ab. In den 1990er-Jahren ist einerseits ein Trend hin zum Actionfilm auszumachen. Besonders \"Heat\" (1995), ein fatalistisches Bild einer Bande von Verbrechern, sticht hervor. Auch \"Im Körper des Feindes\" (1997) ist ein actionreicher Vertreter des Genres, der viele Elemente des Hongkong-Gangsterfilms enthält. Andererseits entwickelten viele Gangsterfilme einen Hang zu biographischen Dramen. So zum Beispiel \"Bugsy\" (1991), der die Lebensgeschichte des vergnügungssüchtigen Gangsters Bugsy Siegel nacherzählt. In demselben Las-Vegas-Milieu spielt \"Casino\" (1995), eine Schilderung der Machenschaften der Chicagoer Mafia. Vergleichbare Filme sind \"Miller’s Crossing\" (1990), ein neo-klassisches Bild einer 1930er-Jahre-Gang, sowie \"Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia\" (1990), in dem gleich eine ganze Mafiaorganisation, für die Verbrechen nur \"business\" bedeutet, porträtiert wird. Diese Filme haben gemein, dass die Hauptpersonen, also die Verbrecher, verherrlicht und als „Träumer“ dargestellt werden. Frischen Wind in das Genre brachte Quentin Tarantino mit seinen beiden Filmen \"Reservoir Dogs\" (1992) und \"Pulp Fiction\" (1994). Seine komplexen und referenzierenden Werke demontieren sämtliche Genrekonventionen: So mustert Butch in \"Pulp Fiction\" nach seiner Misshandlung nacheinander einen Hammer, einen Baseballschläger und eine Motorsäge – für das Horror- und Actiongenre übliche Waffen –, bevor er schließlich zum „Samuraischwert der Kurosawa-Filme“ greift. Wichtige Gangsterfilme der jüngsten Zeit sind unter anderem \"Fargo\" (1996), \"Donnie Brasco\" (1997), \"L.A. Confidential\" (1997), \"Heist – Der letzte Coup\" (2001), \"Road to Perdition\" (2002), \"Gangs of New York\" (2002) und \"Love Ranch\" (2010). Einen großen ästhetischen Einfluss gewann zumal in den letzten Jahren die Gangsterfilme aus Hongkong. Besonders \"Infernal Affairs\" von Andrew Lau und Alan Mak war ein großer, internationaler Erfolg beschieden, der so eindeutig ausfiel, dass sich Scorsese für ein US-Remake \"Departed – Unter Feinden\" (2006) entschloss.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Gangsterfilm ist ein Subgenre innerhalb des Filmgenres Kriminalfilm. Kennzeichnend für dazugehörende Filme ist die Schilderung von illegalen Aktivitäten, bei der der soziale und/oder psychische Werdegang der Verbrecher, oft im Zusammenhang mit ganzen Verbrecherorganisationen, im Mittelpunkt steht. US-amerikanische Schauspieler wie Edward G. Robinson und James Cagney gaben dem Gangsterfilm, der eine frühe Blütezeit in den 1930er Jahren (vor allem in den USA) hatte, ein erstes Gesicht. Das Subgenre entwickelte sich seitdem in verschiedene Richtungen.", "tgt_summary": null, "id": 903545} {"src_title": "Joseph Joos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kandidaten.", "content": "Um die Präsidentschaft bewarben sich:", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Keiner der Präsidentschaftskandidaten konnte eine absolute Mehrheit im Wahlmännergremium auf sich vereinigen, deshalb hatte das Repräsentantenhaus über die Präsidentschaft zu entscheiden. John Caldwell Calhoun gewann währenddessen die Wahl zum Vizepräsidenten ohne weitere Schwierigkeiten mit einem Ergebnis von 182 Wahlmännerstimmen. Die erforderliche Stimmenanzahl im Wahlmännergremium wäre 131 gewesen; keiner der Kandidaten erreichte diese Mehrheit.", "section_level": 1}, {"title": "Die Wahl im Repräsentantenhaus.", "content": "Durch den 12. Verfassungszusatz durften sich nur die drei Kandidaten zur Wahl stellen, die die meisten Stimmen im Wahlmännergremium erhalten hatten. Henry Clay schied also aus und die Präsidentschaft entschied sich zwischen Andrew Jackson, John Q. Adams und William Crawford. Clay, der Jackson hasste, unterstützte in der Wahl im Repräsentantenhaus (dessen Sprecher er zu der Zeit war) Adams – auch weil sich seine Vorstellungen mit denen Adams’ größtenteils deckten. John Q. Adams erhielt bei der Wahl am 9. Februar 1825 im ersten Wahlgang 87 Stimmen, Jackson 71 und Crawford 54. Ausschlaggebend für den Sieg sind bei einer Wahl im Repräsentantenhaus aber die Staaten, hier ergab sich mit 13 zu 11 – davon 7 für Jackson und 4 für Crawford – Stimmen eine absolute Mehrheit für Adams. Adams’ Sieg schockierte Jackson, der, da er sowohl die meisten Wählerstimmen als auch die meisten Wahlmännerstimmen erhalten hatte, nach seiner Ansicht eigentlich zum Präsidenten hätte gewählt werden müssen. Als Präsident Adams Clay zu seinem Außenminister und damit quasi zu seinem designierten Nachfolger ernannte – Adams und seine drei Vorgänger waren jeweils vorher Außenminister gewesen – beschuldigte Jackson Adams und Clay, einen Kuhhandel gemacht zu haben. Die Anhänger Jacksons trugen das die nächsten vier Jahre auf ihren Fahnen, was schlussendlich zu Jacksons Sieg 1828 führte, als Jackson wiederum gegen Adams antrat, die Wahl dann aber gewann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1824 fand vom 26. Oktober bis zum 2. Dezember 1824 statt und wird allgemein als Neuorientierung angesehen. Die vorhergegangenen Jahre waren die USA von einer Ein-Parteien-Regierung geführt worden, da sich die Föderalisten aufgelöst hatten und somit nur mehr die Demokratisch-Republikanische Partei übrigblieb. In dieser Wahl splittete sich diese Partei auf, als sich vier ihrer Kandidaten um die Präsidentschaft bewarben. ", "tgt_summary": null, "id": 2139244} {"src_title": "Weben (Pferd)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die US-amerikanische Journalistik-Studentin Sondra Pransky verbringt ihren Urlaub in London, wo sie sich eine Vorstellung des Zauberkünstlers Sid Waterman anschaut, der unter dem Namen „Splendini“ auftritt. Sie wird von Sid auf die Bühne geholt und in die Zaubervorstellung integriert. Sie tritt in eine „magischen“ Kiste, in der sie unverhofft dem Geist des kürzlich verstorbenen Journalisten Joe Strombel begegnet. Dieser berichtet, dass der Adlige Peter Lyman vermutlich der gesuchte „Tarotkarten-Mörder“ sei, der es auf brünette, kurzhaarige Prostituierte abgesehen hat. Als Sondra Sid davon erzählt, hält dieser sie für verrückt, bis Strombels Geist erneut erscheint – diesmal in Gegenwart Sids. Sondra und Sid beobachten daraufhin Lyman und fädeln eine Begegnung mit ihm im Schwimmbad seines Clubs ein. Sondra stellt sich Lyman unter dem Decknamen „Jade Spence“ vor und lässt sich von ihm zu seiner Dinner-Party einladen. Sid schlüpft dabei unfreiwillig in die Rolle ihres Vaters. Sie finden Indizien, die Lyman belasten. So war seine verstorbene Mutter ebenfalls brünett und trug eine Kurzhaarfrisur. Im Tresor mit seiner Musikaliensammlung verwahrt er auch ein Tarotspiel. Später ermitteln sie, dass Peter wiederholt eine Prostituierte namens Elisabeth Gibson, auch Betty G. genannt, aufgesucht hat, die dem Anschein nach ebenfalls dem Tarotkarten-Mörder zum Opfer gefallen ist. Die Polizei verhaftet jedoch einen anderen, geständigen Verdächtigen. Sondra hat sich unterdessen in Peter verliebt, während Sid auf weitere belastende Hinweise stößt, als er das Umfeld der getöteten Betty G. beleuchtet. Peter belauscht ein Telefongespräch, in dem Sid Sondra über diese neuen Erkenntnisse informiert, und versucht daraufhin, Sondra zu ertränken. Zuvor gesteht er ihr, dass er Betty G. ermordet habe und es so aussehen lassen wollte, als falle auch dieser Mord dem Tarotkarten-Mörder zur Last. Unter Vortäuschung eines Bootsunfalls ruft Peter die Polizei. Doch Sondra kann unbemerkt zum Ufer schwimmen und Peter überraschen, als er der eintreffenden Polizei den vermeintlichen Unfall darlegen will. Inzwischen hat Sid, der als Amerikaner mit dem Linksverkehr in Großbritannien nicht zurechtkommt, auf dem Weg zu Sondra und Peter einen tödlichen Autounfall. Peter Lyman kann des Mordes überführt werden und Sondra veröffentlicht ihren ersten großen Artikel in der Zeitung. Auf dem Weg ins Jenseits möchte Sid den mitfahrenden, verstorbenen Personen auf dem Boot einen Kartentrick zeigen. Er fragt, ob denn noch Zeit wäre, um einen seiner Zaubertricks zu zeigen, worauf einer der Mitreisenden erwidert: „Ich glaube, die ganze Ewigkeit!“", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Komödie wurde mit einem Budget von 4 Millionen US-Dollar in London gedreht. Sie startete in den US-Kinos am 28. Juli 2006, in Deutschland am 16. November 2006. Weltweit spielte der Film rund 40 Millionen US-Dollar ein, davon 10,5 Millionen US-Dollar in den USA.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Jonathan Rosenbaum kritisierte die Komödie im Chicago Reader als „\"lahm\"“. Heike Maleschka hingegen lobte sie als „\"witzig und geistreich\"“. Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „\"Von pointierten Dialogen und gelungener Situationskomik getragenes, höchst amüsantes Drama von Woody Allen vor dem Hintergrund einer satirisch skizzierten Klassengesellschaft, in der für den Erhalt von Status und Privilegien auch über Leichen gegangen wird.\"“ Stefan Höltgen von F.LM – Texte zum Film lobte den Film und seine Schauspieler: „\"Die Kombination aus fantastischen, komischen und Thriller-Elementen bereichert Allens neuen Film ungemein – ja macht ihn geradezu zu einem Ausnahmewerk in seinem Œuvre. Hinzu kommen die guten schauspielerischen Leistungen von Hugh Jackman und Scarlett Johansson. [...] [Allen] selbst taucht auch wieder vor der Kamera auf und zeigt, dass er auch als 70-Jähriger nichts von seinem schauspielerischen Können verloren hat. Das Wiedersehen mit ihm – gerade als Vaterfigur an der Seite von Scarlett Johansson – gehört zu einem der Kinohighlights des Jahres.\"“ Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Scoop – Der Knüller ist eine britisch-US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2006 unter der Regie von Woody Allen, der auch eine der Hauptrollen übernahm. Scarlett Johansson spielt eine US-Journalistik-Studentin, die einen Serienmörder überführen will, sich aber ausgerechnet in den Verdächtigen (Hugh Jackman) verliebt.", "tgt_summary": null, "id": 370332} {"src_title": "Brunswick CDP (Maine)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Oliva studierte mit 17 Jahren an der Akademie der Bildenden Künste in Prag bei dem Maler und Restaurator František Sequens (1836–1896) und anschließend an der Akademie der Bildenden Künste in München. In München schloss er sich der tschechischen Künstlervereinigung \"Škréta\" an, zu der auch Luděk Marold und Alfons Maria Mucha gehörten. 1888 zog es ihn wie viele tschechische Kunststudenten aus München nach Paris an den Montmartre, wo er Teil der schnell wachsenden Kunstszene wurde. Er lebte mehrere Jahre in der Seine-Metropole und freundete sich mit der originalen „Pariser Bohème“ – böhmische Künstler und Literaten des 19. Jahrhunderts wie Mikoláš Aleš, Jakub Arbes und Karel Vítězslav Mašek an. Oliva war außerdem ein begeisterter Ballonfahrer: 1891 unternahm er mit der Crew des französischen Luftfahrtpioniers Louis Godard eine Ballonfahrt von Prag bis zur Ostsee, die in einem Roman beschrieben wurde, der im Verlag J. R. Vilímek veröffentlicht wurde. Zurück in seinem Geburtsland wurde er 1897 Bildredakteur bei der von Jan Otto verlegten Zeitschrift \"Zlatá Praha (Goldenes Prag)\" und der Enzyklopädie \"Ottův slovník naučný (Ottos Konversationslexikon)\", für die er 19 Jahre lang arbeiten sollte. Etwa zu der Zeit lernte er Anna Adamcová kennen; die beiden heirateten. 1898 wurde der gemeinsame Sohn Viktor Oliva Jr. geboren, der später ebenfalls Künstler werden sollte. Die Ehe hielt jedoch nur kurz: Anna brannte mit einem Sänger namens Mařák durch und Oliva blieb mit seinem Sohn allein zurück. Über ein Vierteljahrhundert war Viktor Oliva sehr produktiv und verbrachte viel Zeit mit seinem langjährigen Freund dem Globetrotter und Schriftsteller Josef Kořenský (1847–1938) dessen Reiseberichte er bebilderte. Oliva war ein vielseitiger „gebrauchsgrafischer“ Künstler: so entwarf er zahlreiche Buchillustrationen und -einbände, Exlibris und Werbeplakate, malte aber auch Landschaftsbilder und Bühnendekorationen für das Theater sowie gestaltete Deckenmalereien in zahlreichen Gebäuden wie dem \"Měšťanská beseda\" (Bürgervereinshaus) in Pilsen. Sein bekanntestes Bild, \"Der Absinthtrinker\" (tschechisch: \"Piják absintu\") aus dem Jahre 1901, hängt im berühmten Prager Café Slavia und zeigt einen vom Absinthkonsum gezeichneten Herrn mit einer „grünen Fee“, wie Absinth auch genannt wird. Weitere Werke Olivas sind unter anderem \"Dame in rot\", \"Dame in weiß\" (Anna Karenina), \"Im Heilbad\", \"Mutter Slavia\" und \"Abschied\". Viktor Oliva starb kurz vor seinem 67. Geburtstag am 5. April 1928 in Prag. Er ist begraben auf dem Olšany-Friedhof in Prag.", "section_level": 1}], "src_summary": "Viktor Oliva (* 24. April 1861 in Nové Strašecí; † 5. April 1928 in Prag) war ein tschechischer Grafiker, Illustrator, Maler und Plakatkünstler des Jugendstils.", "tgt_summary": null, "id": 225589} {"src_title": "Raummode", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hermann war der Sohn von Friedrich Krupp und seiner Frau Therese, geb. Wilhelmi, und wurde als deren drittes Kind geboren. Nach der Schulzeit im königlichen Gymnasium am Burgplatz in Essen absolvierte er in Solingen eine Lehre, während seiner freien Zeit arbeitete er aber auch im väterlichen Betrieb. Wie sein älterer Bruder Alfred Krupp wurde er vorzeitig mit 20 Jahren für volljährig erklärt, damit „ihm die Eltern nicht bei seiner persönlichen Entwicklung im Wege stehen“. Nach der Gründung der Berndorfer Metallwarenfabrik durch den Bruder Alfred wurde er als technischer Leiter in Berndorf eingesetzt. 1847 lernte er Marie Baum kennen, die Tochter des begüterten Daniel Baum, der wie sein Partner Alexander von Schoeller bereits früher ebenso von Hannover nach Wien gekommen war. Noch 1847 heiratete er sie und lebte mit ihr im Sommer in einer Wohnung auf dem Betriebsgelände der Berndorfer Metallwarenfabrik, während die Familie im Winterhalbjahr in Wien in der Wollzeile, vis à vis der Stadtniederlassung der Metallwarenfabrik wohnte. Hermann Krupp war evangelisch, seine Frau Marie katholisch. Der konfessionellen Mischehe entsprechend wurden auch die sechs Kinder unterschiedlich getauft, die Söhne evangelisch, die Töchter katholisch. Hermann Krupp war sehr engagiert im Beruf und hatte immer ein gutes Verhältnis zu seinen Mitarbeitern, die ebenso loyal zu ihm standen. Daher hatte – im Gegensatz zu den Werken in Essen – die Revolution im Jahr 1848 keine negativen Auswirkungen auf die Berndorfer Fabrik, es kam zu keinen Arbeitsniederlegungen (Streiks). Die Auswirkungen in Essen führten dazu, dass Therese Krupp als Eigentümerin das Werk in Essen an Alfred verkaufte, der sich nun aus dem Berndorfer Unternehmen zurückzog, während Hermann im Gegenzug auf sein Erbteil an den Essener Werken verzichtete. Obwohl die Brüder Alfred und Hermann sehr unterschiedliche Charaktere waren, hatten sie immer ein gutes familiäres Verhältnis. Die Gewinne in Berndorf erlaubten auch Darlehen an den Bruder in Essen, durch diese Beteiligungen erhoffte Hermann sich einen Wiedereintritt in das Essener Unternehmen. Erst seine Beteiligung am Stahlwerk von Alexander von Schoeller (den heutigen Schoeller-Bleckmann Stahlwerken in Ternitz) trübte das Verhältnis, da Alfred es als Affront empfand, dass sich Hermann an einem konkurrierenden Stahlwerk beteiligte. Diese Beteiligung wurde erst von Hermanns Sohn Arthur im Jahr 1883 von Schoeller zurückgekauft. Ein weiterer persönlicher Schlag für Hermann Krupp als Deutschen in Österreich war der Ausbruch des Preußisch-Österreichischen Krieges 1866. Im Jahr 1876 fuhr Krupp zur Weltausstellung nach Philadelphia und machte außerdem zahlreiche Firmenbesuche in den Vereinigten Staaten um neue Ideen für die Nickel- und Besteckherstellung mit nach Hause zu nehmen. Nach dieser Reise, die ihn sehr strapazierte, wurde er gesundheitlich zunehmend schwächer und wollte auch „kürzertreten“. Zuerst wollte er seinen Sohn Carl als Nachfolger einsetzen. Nachdem dieser aber nicht seinen Erwartungen entsprach, übergab er das Unternehmen, das für ihn sein Lebenswerk darstellte, an seinen Sohn Arthur. 1879 starb Hermann Krupp überraschend. Er wurde 1884 in einem durch den Architekten Viktor Rumpelmayer errichteten Mausoleum in Berndorf bestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenken.", "content": "1910 ließ Arthur Krupp ein Hermann-Krupp-Denkmal am Fuße des Guglzipfs, des Hausbergs von Berndorf, zu Ehren des Vaters errichten. Sein Standort wurde so gewählt, dass es dem von 1892 bis 1895 errichteten und nach dem Zweiten Weltkrieg zerstörten Herrenschloß „Am Brand“ jenseits der Triesting gegenüberliegt und sowohl von der Stadt als auch der Fabrik aus gesehen werden kann. Das denkmalgeschützte Ehrenmal besteht aus einem runden, zierlichen ionischen Säulentempel mit acht Säulen aus französischem Sandstein und einer kleinen Kupferkuppel. In seiner Mitte erhebt sich die in Bronze ausgeführte Büste Hermann Krupps, die der Bildhauer Ruß entworfen und der Gussmeister Zehle in der Berndorfer Metallwarenfabrik gegossen hat. Die Steinmetzarbeiten besorgte die k. k. Hof-Steinmetz-Firma Franz Grein aus Graz. Das Denkmal wurde am 25. Juli 1910 feierlich enthüllt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hermann Krupp (* 15. Februar 1814 in Essen; † 25. Juli 1879 in Berndorf, Niederösterreich) war ein österreichischer Unternehmer. Er gilt als der Begründer des österreichischen Zweiges der Krupp-Dynastie.", "tgt_summary": null, "id": 1081773} {"src_title": "7. Sinfonie (Haydn)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Schiffes.", "content": "Die spätere HMCS \"Fraser\" (H 48) wurde am 9. Juli 1930 bei Vickers in Barrow als Teil des Bauprogramms 1930 bestellt. Das Schiff wurde unter der Baunummer 668 am 1. Dezember 1930 auf Kiel gelegt und erhielt den Namen HMS \"Crescent\" als es am 29. September 1930 vom Stapel lief. Kiellegung und Stapellauf erfolgten am selben Tag wie das Schwesterschiff HMS \"Cygnet\" (Baunummer 667). Die HMS \"Crescent\" war das 12. Schiff der Royal Navy mit diesem Namen seit 1588. Letzter Neubau mit dem Namen war ein Kreuzer I.Klasse von 1892 der \"Edgar\"-Klasse, der 1920 nach Deutschland zum Abbruch verkauft wurde. Zuletzt hatte das alte Linienschiff \"Glory\" der \"Canopus\"-Klasse den Namen von 1920 bis 1922 als Depotschiff geführt. Die neue \"Crescent\" wurde am 15. April 1932 fertiggestellt und führte anschließend Test mit von italienischen Schiffen genutzten Propellern durch. Bei den Tests waren keine wesentlichen Vorteile gegenüber den von der Admiralität geforderten Propellern festzustellen. Der neue Zerstörer kam zuerst zur „2nd Destroyer Flotilla“ wie ihr Schwesterschiff \"Cygnet\" und nahm auch an der Frühjahrsfahrt 1934 der Home Fleet in die Karibik teil. Während der Abessinien-Krise im Herbst 1935 wurde die Flottille ab September für sechs Monate in das Rote Meer und den Indischen Ozean entsandt. Nach der Rückkehr und Überholung gehörte das Schiff zur internationalen Neutralitätsüberwachung in der Biskaya in der Frühphase des Spanischen Bürgerkriegs. Anschließend wurde das Schiff zur Reservistenausbildung in Chatham eingesetzt. Der Zerstörer wurde dann an die Royal Canadian Navy abgegeben und als HMCS \"Fraser\" am 17. Februar 1937 in Chatham in Dienst gestellt. Sie wurde in Esquimalt an der Pazifikküste stationiert, wo sie am 3. Mai eintraf. Im September 1939 verlegte die \"Fraser\" auf ihre Kriegsstation nach Halifax. Nach dem Kriegsbeginn wurden sie nach Halifax, Nova Scotia, verlegt, wo die \"Fraser\" als erste der Pazifik-Zerstörer am 10. September 1939 eintraf, um als Eskorte von Geleitzügen im Nordatlantik eingesetzt zu werden. Die kanadischen Zerstörer unterstanden der „North America and West Indies Station“ der Royal Navy. Diese verlegte die \"Fraser\" im März 1940 in die Karibik zur sogenannten „Jamaica Force“ und sie wurde dort zur Überwachung der deutschen Schiffe eingesetzt, die Häfen neutraler Staaten angelaufen hatten. Da ab Mai 1940 der Einsatz der Zerstörer wegen der wesentlich größeren U-Boot-Gefahr von den Britischen Inseln aus erfolgen sollte und dort die Schiffe dringender benötigt wurden, verlegte der Zerstörer nach Europa und traf am 3. Juni in Plymouth ein, wo zuvor schon aus Kanada die \"St. Laurent\", \"Restigouche\" und die \"Skeena\" eingetroffen waren. Die ersten Einsätze der HMCS \"Fraser\" erfolgten bei der Evakuierung der britischen Truppen aus Nordfrankreich. Ab dem 21. Juni evakuierte sie Soldaten und Flüchtlinge aus Saint-Jean-de-Luz, fast an der Grenze zu Spanien, zu größeren britischen Schiffen in See. Zu diesem Einsatz trat am 22. auch die \"Restigouche\". Beim Rückmarsch kurz vor Inkrafttreten der kapitulation Frankreichs kollidierte die \"Fraser\" am 25. Juni 1940 in der Gironde bei schlechter Sicht mit dem Kreuzer \"Calcutta\", zerbrach in drei Teile und sank auf. 47 Mann der \"Fraser\" und 19 der \"Calcutta\" kamen ums Leben. 150 Mann von der \"Fraser\" konnten trotz Dunkelheit und kräftigem Seegang von der \"Restigouche\" (117) und der \"Calcutta\" (33) aufgenommen werden, welche die Unternehmung abbrechen mussten und nach Plymouth zurückliefen. Als Ersatz für die gesunkenen \"Fraser\" übernahm die Royal Canadian Navy die HMS \"Diana\" am 6. September 1940 als HMCS \"Margaree\". Diese wurde ab dem 17. Oktober als Eskorte am Konvoi \"OL8\" nach Kanada eingesetzt. Am 22. Oktober kollidierte sie mit dem Motorschiff \"Port Fairy\" (8072 BRT), das von den 176 Mann an Bord der \"Margaree\" nur 34 retten konnte. Unter den 142 Toten befanden sich auch etliche Überlebende der \"Fraser\".", "section_level": 1}, {"title": "Erneute Namensverwendung.", "content": "Von Juni 1957 bis August 1994 gab es erneut eine \"Fraser\" im Dienst der RCN. Sie war ein Schiff der Serie von sieben Destroyer Escorts der \"St. Laurent\"-Klasse von 2263 ts, die in Kanada gebaut wurden. Die Schiffe waren eine Abwandlung der britischen Fregatten der Whitby-Klasse (Type 12).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die HMCS \"Fraser\" (H48) war ein Zerstörer der Royal Canadian Navy im Zweiten Weltkrieg. 1932 als HMS \"Crescent\" (H48) für die Royal Navy in Dienst gestellt, gehörte sie zu der nur fünf Schiffe (statt der üblichen neun) umfassenden C-Klasse der Royal Navy. Die britische Labour-Regierung wollte mit der Halbierung der üblichen Klassenstärke ihre Abrüstungsbereitschaft dokumentieren. Weil die Klasse daher nicht in die Struktur der Royal Navy passte, wurden ihre Schiffe der kanadischen Marine überlassen. Mit ihrem Schwesterschiff \"Cygnet\" wurde die \"HMS Crescent\" wurde am 17. Februar 1937 der Royal Canadian Navy in Chatham übergeben und gleichzeitig in HMCS \"Fraser\" umbenannt. ", "tgt_summary": null, "id": 1725352} {"src_title": "François Méthot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Killer Lee Woods und Dosmo Pizzo überfallen und töten Roy Foxx im Haus seiner Ex-Frau Becky, nachdem sie diese mit einer Spritze betäubt haben. Am Tag darauf schießt Lee auf Dosmo, legt falsche Spuren und sprengt dessen Wagen in die Luft, um ihm die Tat anzuhängen. Während Lee mit seiner norwegischen Freundin Helga Svelgen flieht, kann sich Dosmo dank einer Schutzweste unbemerkt zu einem nahe gelegenen Haus retten. Das Haus bewohnt der junge, exzentrische Kunsthändler Allan Hopper, der sich gerade von einer Nierenkolik erholt. Dosmo nimmt Allan und seine schüchterne Assistentin Susan Perish als Geiseln. Währenddessen treffen Audrey Hopper, die Schwester von Allan, und der selbstmordgefährdete Filmregisseur Teddy Peppers in dem Haus ein. Audrey ist Krankenschwester und war von Allan zuvor angerufen worden. Unterdessen erwacht Becky neben der Leiche von Roy und rennt panisch aus dem Haus. Sie wird von zwei Polizisten der Sitte aufgegriffen, die zufällig auf sie stoßen. Der aggressive Alvin Strayer hält seinen Kollegen Wes Taylor davon ab, weitere Untersuchungen durchzuführen, und fordert ihn auf, den Fall der Mordkommission zu überlassen. Wes fällt jedoch eine absichtlich von Lee hinterlassene Zigarettenschachtel auf, und er schöpft Verdacht gegen Becky, weil diese von mehreren Tätern sprach, die Tat selbst aber gar nicht mitbekommen hatte. Später stellt sich heraus, dass Becky Lee und Helga engagiert hatte, Roy für 30.000 Dollar zu töten. Das Geld befindet sich jedoch noch in Beckys Haus, in das sie nicht zurückkehren will. Statt Becky fährt Lee noch einmal zu dem Haus, obwohl die Mordkommission bereits Ermittlungen im Haus anstellt. Auch Wes lässt der Fall keine Ruhe, und er besucht dort seine Kollegen. Zu allem Überfluss kommt auch noch Dosmo mit seinen Geiseln am Haus vorbei, wo die Geschichte dann ein blutiges Ende findet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times, dass der Film sich mit dem menschlichen Verhalten beschäftige und eine komplexe Handlung habe. Er lobte die Dialoge.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Teri Hatcher wurde 1997 für die Goldene Himbeere nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Film wurde in San Fernando Valley bei Los Angeles gedreht. Er spielte in den US-Kinos etwa 11,1 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "2 Tage in L. A. (Alternativtitel: \"Zwei Tage in L. A.\"; Originaltitel: \"2 Days in the Valley\") ist ein Kriminalfilm von John Herzfeld aus dem Jahr 1996.", "tgt_summary": null, "id": 1981803} {"src_title": "Bernhard Rieger (Weihbischof)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Die Einweisung der anfliegenden Flugzeuge auf Flugzeugträgern wurde ursprünglich von den Landesignaloffizieren übernommen, die die Maschinen mittels Gesten auf den korrekten Landeweg einwiesen. Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Entwicklung der Trägerflugzeuge voranschritt und die Maschinen immer schneller wurden, wurde das bisherige System zu ungenau und zu langsam. Ein britischer Offizier entwickelte daher Anfang der 1950er Jahre ein auf Spiegeln basierendes optisches System, das dem Piloten des anfliegenden Flugzeugs den korrekten Landeanflugwinkel wies. Das Optical Landing System wurde als Mirror Landing Aid vom britischen Lieutenant Commander H. C. N. Goodhart (Royal Navy) erfunden.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Funktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spiegelbasiertes System.", "content": "Ein starker Scheinwerfer, abgeblendet bis auf einen kreuzförmigen Schlitz bestrahlt aus einer gewissen Entfernung waagrecht einen Spiegel ausreichender Größe, der im halben Winkel des anzuzeigenden Anflugpfads gegen die Senkrechte geneigt ist. Zu jeder Seite des Spiegels befindet sich je eine waagrechte Linie aus Reihen grüner Leuchten. Ein Pilot, ausreichend genau am Gleitflug zur Landung sieht – wie durch ein Fenster – im Spiegel das virtuelle Bild des Lichtkreuzes der Blende. Die visierte Lage des Kreuzes in der Lücke der 2 grünen Linien stellt dem Piloten die Lage des Flugzeugs in Bezug auf den gewünschten Gleitpfad dar: Ist etwa der Pilot zu hoch und zu weit rechts erscheint das Kreuz, weil ja im Abstand \"hinter dem Fenster\", höher als die Linien und rechts der Lückenmitte der Linien. Zuletzt muss der Pilot sich allerdings genauer auf die Piste \"neben\" dem Spiegel hin orientieren und den Gleitwinkel in Richtung Waagrechte ausrunden. Der Spiegel kann für unterschiedliche Gleitwinkel justierbar sein und zum leichteren \"Einfangen\" des Fliegers (nur) an seinen Rändern etwas konvex gewölbt. Das Spiegelsystem ist gyroskopisch aufgehängt, um das Rollen und Stampfen des Schiffes auszugleichen.", "section_level": 2}, {"title": "Linsenbasiertes System.", "content": "Da sich das spiegelbasierte System in manchen Situation als zu unzuverlässig erwies, erprobte die United States Navy in den 1960er Jahren ein System, bei dem Fresnellinsen die Projektion des Lichts übernahmen. Gegenüber dem Spiegelsystem ergab sich hier die Änderung, dass der Pilot bei extrem niedrigem Anflug auch ein rotes Licht sah, das ihn zum Abbruch auffordert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Optical Landing System wird ein optisches System zur Unterstützung des Landeanflugs auf Flugzeugträgern und Militärflugplätzen bezeichnet. Das System ist auch unter den Spitznamen Meatball (dt. \"Fleischklops\") bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1304528} {"src_title": "Bahnstrecke Herzberg–Seesen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Lure liegt am südwestlichen Rand der Vogesen auf 293 m Höhe. Das relativ flache Gemeindegebiet wird vom Ognon durchflossen. Die Stadt wird fast vollkommen von einem Waldgebiet umschlossen. Nach Besançon im Südwesten sind es 80 km und nach dem östlich gelegenen Belfort 30 Kilometer. Die Stadt liegt am Rande des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges, mit dem sie assoziiert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In dem Ort ist seit 959 das Benediktinerkloster \"Notre-Dame, St-Pierre und St-Paul\" belegt, das angeblich durch den Columban-Schüler Deicolus/Desle gegründet worden sein soll. Das Kloster wurde von elsässischen Grafen ausgestattet und stand auch später in engem Kontakt mit dem Elsass. Unter anderem wurden der Abtei durch eine Bulle von Papst Alexander III. im Jahre 1178 verschiedene Domänen, darunter Château Brotte zuerkannt. Um 1340 errichteten die Mönche eine Befestigung gegen Übergriffe aus dem Haus Valois. Seit 1392 war es der Herrschaft der Herzöge von Österreich unterstellt. 1543 vereinigte Papst Paul III. das Kloster mit der Abtei Murbach. 1544 erhielt diese durch Kaiser Karl V. das Münzrecht für das auf ihrer Besitzung gewonnene Silber, die Münzstätte war in Guebwiller (Gebweiler). Mit der Französischen Revolution wurde das Kloster 1790 aufgehoben. Während des Winterfeldzuges 1813/1814 war die Gegend um Lure Schauplatz zweier Gefechte. Die napoleonischen Truppen versuchten vergebens, den Vormarsch der Verbündeten aufzuhalten. Die Franzosen unterlagen (Gefecht am 27. Dezember 1813) bzw. flohen (Gefecht am 30. Dezember 1813). Am 2. Januar 1814 rückten die österreichischen und bayerischen Truppen in Lure ein.", "section_level": 1}, {"title": "Burg.", "content": "Die erste Burganlage wurde wahrscheinlich 1265 erbaut; bis 1271 lebte ein „Ponce de Chatenios“ in der Burg. Es folgten wechselnde Besitzer und Zerstörungen. 1835 restaurierte Gräfin von Belay den Wohnturm. Diese Anlage wird zwischenzeitlich z. T. Urlaubern zur Anmietung bereitgestellt. Die ursprüngliche Burg war eine von vier Ecktürmen und Mauern umfasste Anlage. Heute stehen von den Türmen nur noch der große Donjon und Teile eines kleineren Turmes. Die Anlage wurde im Lauf der Jahrhunderte als Steinbruch genutzt, um umstehende Gebäude erbauen zu können. Im Inneren der Anlage standen früher Wohnhäuser und Werkstätten. Zugang zu diesen Gebäuden hatte man über eine Zugbrücke.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Die katholische Kirche St-Martin befindet sich in der Ortsmitte an der Hauptdurchgangsstraße; sie wurde im 18. Jahrhundert wiedererrichtet, wobei sich unter dem Glockenturm eine Kapelle des 16. Jahrhunderts erhalten hat. Die Ausstattung stammt aus der ehemaligen Abteikirche. Die Kanzel errichtete 1745 Cuppillard. Der Altaraufsatz aus polychromen Stuck stammt aus dem 18. Jahrhundert. Die Kirche birgt Reliquien des hl. Deicolus/Desle und des Hl. Columban von Luxeuil.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "In den 1960er und 70er Jahren stieg die Bevölkerungszahl stark an. 1982 wurde mit 9130 Einwohnern der bisherige Höchststand erreicht. Seither nahm die Bevölkerungszahl leicht ab. Einwohner der Gemeinde Lure werden \"Lurons\" genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaft.", "content": "Die Gemeinde Lure ist Partnerstadt von Asperg bei Stuttgart.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lure (früher deutsch: \"Lüders\" bzw. \"Luders\") ist eine französische Stadt mit Einwohnern (Stand ) im Département Haute-Saône in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie ist Sitz der Unterpräfektur des Arrondissements Lure.", "tgt_summary": null, "id": 208147} {"src_title": "Arpke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Odd Nordstoga ist mit Hilde Marit Kvile verheiratet und hat zwei Kinder; die Familie ist in Lambertseter bei Oslo ansässig. Er kommt aus einer besonders musikalischen Familie. Beide Eltern, Ellen und Olav Nordstoga, sind bekannte Sänger in Volksmusikkreisen. Zusammen mit Odds größeren Bruder Aasmund Nordstoga gaben sie die Platte \"Livet er godt\" (Das Leben ist gut) mit Texten von Aasmund Olavsson Vinje heraus. Sein Vater ist Sprecher und Erzähler; der Bruder ein bekannter Moderator im TV, Radiokomiker und Schauspieler. Odd Nordstogas erstes Instrument war das Akkordeon, welches er als Achtjähriger bekam. Seitdem singt er und spielt verschiedene Instrumente. Auf der Lehrerhochschule in Bergen debütierte er 1997 mit der Gruppe \"„Something Odd“\" und gab eine selbstfinanzierte Platte mit gleichem Namen heraus. Nordstoga nannte seine Musik selbstironisch \"„Urban bygderock“\" (\"bygd\" bedeutet etwa so viel wie „Dorf“, „Kirchspiel“). 1998 wurde die Platte \"„Solreven“\" bei der BMG Norway herausgegeben. Dieses Album enthielt zwei kleinere Radiohits, verkaufte sich selbst allerdings sehr schlecht, weswegen die BMG das Album vom Markt nahm. 2000 wurde der Name der Gruppe in \"„Nordstoga“\" geändert; sie brachte bei Grappa ein weiteres Album heraus, welches ebenfalls schlicht \"„Nordstoga“\" heißt. Wiederum beschränkte sich der Erfolg auf zwei respektable, kleinere Radiohits. Trotzdem bekam er den prestigevollen Edvard-prisen für seinen Song \"Bie på deg\"; Wenig später löste sich die Gruppe auf.", "section_level": 1}, {"title": "Blåmann Blåmann.", "content": "In den Jahren 2001 bis 2003 konzentrierte sich Odd Nordstoga auf die traditionelle Volksmusik der Telemark. Mit seiner anderen Gruppe, «Blåmann Blåmann», versammelte er alte Freunde aus Vinje um sich, wie zum Beispiel den Gitarristen Asgaut H. Bakken, die Flötenspielerin Silje Hegg und Lars Underdal, einen Meister der Hardangerfiedel. Diese Formation gab 2001 ein neues Album heraus, das nach dem Bandnamen betitelt war.", "section_level": 2}, {"title": "Spellemannprisen.", "content": "2002 schloss er sich mit der Volksmusikerin Øyonn Groven Myhren zusammen, gemeinsam gaben sie das Album «Nivelkinn» heraus, das auf Texten der Lyrikerin Aslaug Vaa basierte. Diese Zusammenarbeit bescherte Nordstoga wieder zwei kleinere Radiohits. Das Album wurde außerdem 2003 mit dem renommierten Spellemannprisen für das beste Volksmusikalbum des Jahres ausgezeichnet. Erst 2003 wurde die große Allgemeinheit auf Odd Nordstoga aufmerksam, als er für die Édith-Piaf-Vorstellung der Schauspielerin und Sängerin Herborg Kråkevik den Titelsong \"„Eg & Edith“\" („Ich & Edith“) schrieb und spielte. Die Vorstellungen selbst wie auch das Album fanden sehr wenig Interesse, aber der Titelsong wurde ein vielgespielter Hit im Radio.", "section_level": 2}, {"title": "Luring.", "content": "2004 unterzeichnete Nordstoga einen Vertrag mit der \"Universal\" und spielte das Album \"„Luring“\" ein, welches sich mehr als 150 000 mal in Norwegen verkaufte und 14 Wochen lang die Bestsellerliste anführte. Der Hauptsong, der am meisten gehört und nachgesummt wurde, handelt von einem jammernden Schwein: \"Kveldssong for deg og meg\" (\"Abendlied für dich und mich\"). Der Text (des bekannten norwegischen Autors Ragnar Hovland) wurde dem Kinderbuch \"„Elefantmusikken“\" (1985) entnommen, das Gedichte mit unbändigem wie hintersinnigem Humor enthält. Andere Lieder wie \"Texas\", \"Lause ting, Hallo hallo\" und \"Farvel til deg\" erschienen als Single-Auskopplung und wurden ebenfalls vielfach im Radio gespielt.", "section_level": 2}, {"title": "Tournee.", "content": "Die auf den Verkaufserfolg folgende Tournee (die sogenannte \"„Luringturen“\") spielte Nordstoga zusammen mit seinen \"Daz Nordstogaz Allstars\"; über 60.000 Zuhörer besuchten die Konzerte.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeit für das Fernsehen.", "content": "Nordstoga war auch an TV-Produktionen beteiligt. 2004 produzierte er die Musik für die Kinderserie \"„Linus i Svingen“\", welche im öffentlich-rechtlichen Sender NRK 1 ausgestrahlt wurde. Der Titelsong \"Svingensongen\" wurde auf dem Sampler „Tidenes beste barneplate 2“ herausgegeben. Auch die Musik zu der Serie \"„UHU!“\" stammt aus seiner Feder.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Andere Projekte.", "content": "Im Juni 2005 tat sich Nordstoga mit Jazzmusikern aus Norwegen zusammen und spielte das Stück \"„Pilgrim“\" während der Festspiele in Bergen. Der Text wurde von Stein Versto und Ragnar Hovland geschrieben, die beide auch schon zu \"„Luring“\" beigetragen hatten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Odd Nordstoga (* 10. Dezember 1972 in Vinje, Norwegen) ist ein norwegischer Musiker, Sänger und Komponist aus Vinje (Telemark). 2004 hatte er großen Erfolg mit seinem ersten Soloalbum „Luring“. Das Album, eine Mischung aus Popmusik und traditioneller Volksmusik und mit Texten auf Nynorsk, verkaufte sich in Norwegen mehr als 150.000 Mal. 2008 erschien das Album \"Pilegrim\".", "tgt_summary": null, "id": 2091756} {"src_title": "Victor Aronstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kate Wilhelm war die Tochter des Mühlenbauers Jesse Meredith und seiner Frau Ann, arbeitete nach der Highschool als Verkäuferin, Model und Telefonistin, ehe sie mit 19 Jahren Joseph Wilhelm heiratete und zwei Söhne bekam. 1962 ließ sie sich nach fünfzehnjähriger Ehe scheiden und war von 1963 an (bis zu seinem Tod 2002) mit dem Autor und Herausgeber Damon Knight verheiratet, mit dem sie ein weiteres Kind bekam. Sie lebte in Eugene, Oregon, wo sie im März 2018 im Alter von 89 Jahren starb. Als sie 1956 begann, Science-Fiction-Erzählungen zu schreiben, konnte sie noch im selben Jahr eine ihrer Kurzgeschichten verkaufen: \"The Pint-Sized Genie\" wurde in der Oktober-Ausgabe des Magazins \"Fantastic\" gedruckt. In den dann folgenden Geschichten und Romanen bilden sich langsam ihre typischen Themen und Motive heraus. War \"The Clone\" (1965) noch ein Roman, in dem alle Figuren nach und nach vom Monster gefressen werden, ehe sie zu Charakteren werden können, geht es in \"The Nevermore Affair\" (1966) bereits darum, den militärischen Missbrauch eines Langlebigkeitselixiers zu verhindern, und in \"The Killer Thing\" erkennt ein Supersoldat der Zukunft, dass er kaum besser ist als der Kampfroboter, gegen den er auf einem Wüstenplaneten kämpfen muss, und er vernichtet den Roboter, damit diese Technologie nicht seinen Kommandeuren in die Hände fallen kann. Kate Wilhelm profilierte sich mehr und mehr als Vertreterin einer wenig technischen, psychologisch fundierten Science-Fiction; in \"Margaret And I\" wechselt ihre zutiefst unglückliche Protagonistin in eine andere, bessere Realität über, während sie in \"Where Late The Sweet Birds Sang\" eine düstere Welt jenseits der endgültigen ökologischen Katastrophe schildert. Ihre späteren Werke verließen allmählich die Science-Fiction, etwa wenn Kate Wilhelm in \"A Sense Of Shadow\" (1981) beschreibt, wie ein tyrannischer Vater noch nach seinem Tod versucht, seine Familie zu beherrschen, und niemals klar ausspricht, ob es tatsächlich Besessenheit ist oder doch psychischer Druck, der eine der Figuren am Ende in den Selbstmord treibt. Ihre zahlreichen Erzählungen wurden in allen bedeutenden amerikanischen Science-Fiction-Anthologiereihen veröffentlicht, aber auch in Zeitschriften wie Cosmopolitan. Von 1991 an wandte sie sich einer Serie von Anwaltsromanen zu, die um ihre Figur \"Barbara Holloway\" kreist; diese Serie wurde noch nicht ins Deutsche übersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Katie „Kate“ Gertrude Meredith Wilhelm (* 8. Juni 1928 in Toledo, Ohio; † 8. März 2018 in Eugene, Oregon) war eine US-amerikanische Science-Fiction- und Fantasy-Schriftstellerin.", "tgt_summary": null, "id": 1500104} {"src_title": "Marienkirche (Mühlhausen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Aureomycin wurde 1945 vom amerikanischen Botaniker Benjamin Minge Duggar (1872–1956) in den Lederle-Laboratorien entdeckt. Duggar fokussierte seine Forschung auf Mikroorganismen aus dem Boden. Nach der Prüfung von mehr als 3500 Stämmen von Bodenbakterien und Schimmelpilzen, testete er 1945 eine Bodenprobe vom Campus der Universität von Missouri. Eine goldgelbe Substanz, produziert von den Bodenbakterien und Schimmelpilzen, zeigte antibiotische Eigenschaften. Nach umfangreicher Prüfung fand er heraus, dass die Substanz gegen Bazillen, Staphylokokken und Streptokokken aktiv war. Duggar nannte die Substanz, deren Struktur 1952 aufgeklärt war, Aureomycin, vom lateinischen Wort aureus „\"golden\"“ und dem griechischen Wort mykes, für Pilz (obwohl der Produzent kein Pilz, sondern ein Bakterium ist, das Myzel bildet).", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "In der Humanmedizin wird Chlortetracyclin nur als Salbe (Handelsname \"Aureomycin\") für die Behandlung entzündlicher Akne im Gesicht eingesetzt. In der Veterinärmedizin werden Chlortetracyclin-Präparate (meist rezeptiert als Chlortetracyclin-HCl, CAS-Nummer 64-72-2) bei vielen Tierarten zur Behandlung bei Infektionen des Respirations-, Urogenital- und des Magen-Darm-Traktes eingesetzt, wobei aufgrund möglicher Resistenzbildung vorab ein Antibiogramm erstellt werden sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Kontraindikationen.", "content": "Prinzipiell verfügt Chlortetracyclin über vergleichbare Kontraindikationen wie Tetracyclin. In der Veterinärmedizin darf eine orale Gabe bei Wiederkäuern und Pferden nicht erfolgen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Informationen.", "content": "Im Rahmen einer dreijährigen Studie der Universität Paderborn analysierten Chemiker in einem Modellversuch u. a. den Weg von Chlortetracyclin in der Nahrungskette. Dabei wurde festgestellt, dass die in der Tierhaltung eingesetzten Antibiotika durch das Verteilen der Gülle auf Feldern von Nutzpflanzen aufgenommen werden und somit in Nahrungsmittel gelangen. Die Präparate waren in der Gülle noch nach 8 Monaten nachzuweisen, ebenso gelang der Nachweis in den oberen Bodenschichten der damit gedüngten Felder. Sogar in den Wurzel- und den Grünanteilen von erntereifen Pflanzen konnten Antibiotika nachgewiesen werden. So fanden sich z. B. im Korn des Winterweizens noch Spuren an Chlortetracyclin. Der Leiter dieses Projekts, Manfred Grote, meint deshalb: „Die weltweit zunehmenden Risiken durch Antibiotika-Resistenzen können durch den Arzneimitteleinsatz in der landwirtschaftlichen Tierhaltung verstärkt werden, wenn Antibiotika-Rückstände nicht nur in Lebensmittel vom Tier, sondern auch über Nutzpflanzen in die Nahrung gelangen.“", "section_level": 1}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Chlortetracyclin wird in Deutschland unter dem Namen \"Aureomycin\" und in Österreich in Kombination mit Triamcinolonacetonid unter dem Namen \"Aureocort\" im Handel vertrieben. Tiermedizinische Präparate sind \"Animedazon Spray\", \"Citrolan CTC\", \"CTC-HCl\", \"Cyclo Spray\" und \"Cepemycin\" (als Augensalbe für Pferde, Rinder, Hunde und Katzen).", "section_level": 1}], "src_summary": "Chlortetracyclin, auch Aureomycin, ist ein Antibiotikum, das aus \"Streptomyces aureofaciens\" gewonnen wird. Es war das zuerst entdeckte Antibiotikum aus der Klasse der Tetracycline.", "tgt_summary": null, "id": 1008483} {"src_title": "Joe Dolce", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Zu Beginn stolpert ein junger Mann durch einen Wald. Als er bewusstlos zusammenbricht, wird er fast von Jude, dem Fahrer eines Kleinlastwagens, überfahren. Der nimmt ihn mit und bringt ihn mitten in den Wald zu Callie, die hier in der Einsamkeit zusammen mit ihrem stummen Freund Clay in einem Holzhaus lebt. Während der Tischler und Sargzimmerer Clay ein paar Tage unterwegs ist, pflegt Callie den Jungen gesund, der als einzigen Besitz eine Bibel bei sich trägt. Wie sich herausstellt, heißt er Darkly Noon und gehörte mit seinen Eltern einer umstrittenen, fanatischen Sekte an, die bei einem Angriff offenbar regelrecht ausgelöscht wurde. Sein Vorname bezieht sich auf den ersten Brief des Paulus an die Korinther. Callie möchte den stotternden, unsicheren und verklemmten Siebzehnjährigen gerne in ihre kleine Familie aufnehmen, womit Clay zunächst auch einverstanden ist. Darkly entwickelt geradezu eine Besessenheit für die attraktive Callie, die im krassen Gegensatz zu seiner sexualfeindlichen Entwicklung steht. Als er sieht, wie Callie und Clay sich küssen, ist dies zu viel für ihn. Er muss ertragen, wie die beiden sich jede Nacht lieben, obwohl sie nicht miteinander verheiratet sind. Er ist hin- und hergerissen zwischen seinen streng religiösen Überzeugungen und seinem wachsenden sexuellen Verlangen nach Callie, die in ihm wiederum eher das Kind ansieht, das sie nie haben wird. Er ist also einerseits angezogen, anderseits schockiert vom Leben, das Callie führt: sie raucht, trinkt Alkohol, läuft in aufreizender Kleidung herum und lebt in einer außerehelichen Beziehung mit Clay. Als Darkly verzweifelt durch den Wald irrt, trifft er eine ältere Frau in einem Wohnwagen mitten im Wald. Er erfährt, dass sie Clays Mutter ist und ihr Mann einst Callie als Waise im Wald gefunden und mit nach Hause genommen hat. In den Augen von Roxy ist Callie eine Hexe, die ihren Mann verführt und dabei getötet hat (tatsächlich aber wollte dieser das Mädchen missbrauchen und hat dabei einen Herzinfarkt erlitten). Roxy gelingt es, dem Jungen einzureden, dass Callie eine Hexe sei, und er entschließt sich dazu, ihre Sünden dadurch wieder gutzumachen, indem er die junge Frau tötet. Er geißelt sich selbst mit Stacheldraht und bewaffnet sich mit einem Gewehr von Clay. Als er das Paar in seinem Haus aufsucht, werden die beiden gerade intim – sie begehen in seinen Augen die Sünde der Fleischeslust. Er versucht die Liebenden zu töten und es entbrennt ein furchtbarer Kampf. Schließlich kann Callie ihn beruhigen, indem sie behauptet, ihn zu lieben. Zu seinem Pech kommt Jude vorbei und den jungen Leuten zu Hilfe – er erschießt Darkly. Die letzten Worte des Sterbenden sind: „Who will love me now?“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Passion des Darkly Noon ist (nach Schrei in der Stille) der zweite Spielfilm des britischen Dramatikers, Regisseurs und Buchautors Philip Ridley. Das Filmdrama wurde 1995 in der sächsischen Schweiz (Ostdeutschland) sowie auf dem Studiogelände von Potsdam Babelsberg gedreht.", "tgt_summary": null, "id": 45859} {"src_title": "Christmas Humphreys", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit, Ehe, Kinder, Beruf.", "content": "Westcott wurde am 17. November 1848 in Leamington Spa als jüngstes von sechs Kindern geboren. 1858 verlor er beide Eltern, woraufhin ihn sein Onkel \"Richard Westcott Martyn\" adoptierte. Er besuchte die \"Kingston Grammar School\" in \"Kingston upon Thames\" (heute ein Stadtbezirk von London) und graduierte am University College London zum Bachelor in Medizin. Nach diesem Abschluss trat er 1871 als Partner seines Onkels in dessen Arztpraxis in \"Martock\" (bei Yeovil) ein, wo er bis zum Tod seines Onkels 1879 als Arzt praktizierte. Nach einer Auszeit in Hendon, in der er sich dem Studium der Kabbala, Hermetik und Alchemie widmete, wurde er 1881 zum stellvertretenden Gerichtsmediziner in Hoxton und Anfang der 1890er Jahre zum leitenden Gerichtsmediziner für Nordost-London und Teile von Middlesex ernannt. Dieses Amt übte er bis zu seiner Pensionierung 1918 aus. Am 18. Februar 1873 heiratete er \"Elizabeth Burnett\", aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Vier von ihnen starben noch zu seinen Lebzeiten. Häufig wird Westcott als \"Dr.\" Westcott beschrieben, wie bereits erwähnt graduierte er als \"Bachelor of Medicine\", wo und wann er zum Doktor promovierte ist unklar.", "section_level": 2}, {"title": "Freimaurer, Rosenkreuzer, Theosoph.", "content": "1871 trat er in Crewkerne in die dortige Freimaurerloge \"Parrett and Axe\" ein und wurde 1874 zum Meister vom Stuhl (Worshipful Master) gewählt. In den folgenden Jahren trat er weiteren Freimaurerlogen und -organisationen bei, so zum Beispiel \"Lodge of Brotherly Love\", \"Quatuor Coronati Lodge\" oder der \"Lodge of Masonic Research\". Etwa um 1880 trat er der Societas Rosicruciana in Anglia (SRIA) bei, stieg 1882 zum Generalsekretär auf und erreichte dort 1892 den \"Supreme Magus\". Anfang der 1880er Jahre trat er der London Lodge und damit der Theosophischen Gesellschaft bei. In den 1890er Jahren wurde er auch als Probekandidat in der Esoterischen Sektion zugelassen. In der Theosophischen Gesellschaft mit Anna Kingsford und Edward Maitland bekannt geworden, hielt er als Ehrenmitglied eine Reihe von Vorträgen in der Hermetic Society, die von Kingsford und Maitland im Mai 1884, nach ihrem Ausscheiden aus der London Lodge, gegründet worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Der Golden Dawn.", "content": "Die Gründung des Hermetic Order of the Golden Dawn erfolgte unter mysteriösen Umständen. Westcott zufolge fand der Theologe \"A.F.A. Woodford\" 1886 oder 1887 in einem Schrank aus dem Besitz von \"Kenneth Mackenzie\" das sogenannte Cipher Manuscript, anderen Angaben zufolge soll Woodford es in einem Londoner Antiquariat gefunden haben. Dieses Manuskript war aber codiert und für Woodford nicht zu entziffern, deshalb übergab er es an den als Experten geltenden Westcott. Westcott glaubte zu erkennen, dass der Code demjenigen ähnelte, welcher bereits um 1500 von Johannes Trithemius verwendet worden war und tatsächlich gelang ihm zusammen mit William Robert Woodman die Entzifferung. Das Ergebnis war ein skizzenhaftes Einweihungsritual in fünf Graden. Dem Manuskript war weiters ein Zettel beigelegt, demzufolge man bei einer Frau \"Anna Sprengel\", Vorsitzende des Rosenkreuzer-Ordens, in Stuttgart (Nürnberg?) mehr erfahren könnte. Westcott nahm mit Sprengel Kontakt auf und diese soll ihn ermächtigt haben, in England einen Zweig des Rosenkreuzer-Ordens mit dem Namen \"Isis-Urania Temple of the Golden Dawn\" zu gründen. Außerdem übermittelte Sprengel ihm die nötigen Voraussetzungen und Informationen für die Aufnahme der Ordenstätigkeit. Eines Tages aber riss der Kontakt mit Frau Sprengel ab, angeblich war sie verstorben und die anderen Mitglieder des deutschen Rosenkreuzer-Ordens waren zu keiner weiteren Unterstützung bereit. Soweit die Angaben Westcotts. In der Realität konnte bis heute weder die Existenz von Frau Sprengel geschweige denn die eines deutschen Rosenkreuzer-Ordens nachgewiesen werden. Die Vermutungen gehen dahin, dass Westcott die ganze Geschichte erfunden hatte, um eine im Dunkel der Vergangenheit sich verlierende Tradition vorzutäuschen und damit die Gründung des Golden Dawn in ein mystisches Licht zu tauchen. Jedenfalls war es Westcotts Absicht, einen eigenen esoterischen Orden ins Leben zu rufen, dazu benötigte er eine Tradition und diese Geschichte lieferte, gleichgültig ob wahr oder falsch, den nötigen Hintergrund. Das Material in den Händen von Westcott und Woodman, einerlei aus welcher Quelle sie es bekommen hatten, war anscheinend noch zu mager, um darauf eine tiefschürfende Ordenstätigkeit aufbauen zu können. Das eigene Wissen der beiden reichte trotz jahrelanger Beschäftigung mit der Thematik offenbar nicht aus, um die notwendigen lückenlosen Einweihungszeremonien aufstellen zu können. Diese Lücke füllte Samuel Liddell MacGregor Mathers, der über großes magisches Wissen und vermutlich auch mediumistische Fähigkeiten verfügte. Mathers behauptete, in Kontakt mit Wesenheiten (vielleicht Meister der Weisheit?) zu stehen und von diesen okkultes Material übermittelt zu bekommen. Jedenfalls schrieb er in den folgenden Jahren fünf umfangreiche Rituale, von denen jedes der Initiation in einen Grad diente. Damit sollte das Ordensmaterial komplett werden und der Gründung stand nichts mehr im Wege. Westcott, Woodman und Mathers legten am 12. Februar 1888 ein schriftliches Ordensgelübde ab, damit war der Hermetic Order of the Golden Dawn gegründet. Westcott selbst bekleidete das Amt des \"Cancellarius\" (lat. \"Kanzler\"), etwa um 1890 war er \"Praemonstrator\" (lat. \"Amtsträger\", \"Lehrer\") und ab 1892 \"Chief Adept\" (\"Großmeister\"). Nachdem einige interne Papiere Westcotts mit okkultem Inhalt unter ungeklärten Umständen an die Öffentlichkeit gelangt waren, erregte dies Ärgernis. Seitens der Regierung wurde ihm nahegelegt, dass eine gleichzeitige Tätigkeit als Gerichtsmediziner und die Beschäftigung mit Magie als unvereinbar angesehen werde. Er zog daraus die Konsequenzen und gab seine „offizielle“ Stellung beim Golden Dawn im März 1897 auf. Nachfolgerin als Chief Adept wurde Florence Farr, inoffiziell war er jedoch weiterhin als Berater tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Der Autor.", "content": "Er hinterließ ein umfangreiches Œuvre an Übersetzungen und eigenen Werken in den Bereichen Medizin und Esoterik, zum Teil unter seinem Pseudonym „Sapere aude“. Im medizinischen Bereich schöpfte er aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Gerichtsmediziner mit rund 10.000 Leichenöffnungen. Hier befasste er sich in erster Linie mit Suizid und Alkoholismus. Die fruchtbarste Arbeit leistete er auf dem Gebiet der Esoterik. So übersetzte er unter anderem die Sefer Jezirah aus dem hebräischen und Werke von Éliphas Lévi. Als Autor widmete sich Westcott unter anderem den Themenbereichen Astrologie, Wahrsagung, Numerologie, Talismanen, Alchemie und Theosophie. Auch war er Herausgeber eine Reihe von Monografien mit dem Titel \"Collectanea Hermetica\".", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Jahre und Tod.", "content": "Nach seiner Pensionierung als Gerichtsmediziner im Jahre 1918 emigrierte er 1920 zusammen mit einer Tochter und deren Familie nach Südafrika, wo er sich in Durban niederließ. Hier widmete er sich vor allem dem Schreiben, theosophische und freimaurerische Themen standen im Vordergrund. Doch auch hier stand er immer noch schriftlich in Kontakt mit Robert William Felkin, dem er bei seinen neuseeländischen Ableger der Stella Matutina bzw. Whare Ra unterstützte. Am 30. Juli 1925 starb er in Durban im Alter von 76 Jahren.", "section_level": 2}], "src_summary": "William Wynn Westcott (* 17. November 1848 in Leamington Spa, England; † 30. Juli 1925 in Durban, Republik Südafrika) war ein englischer Arzt, Autor, Freimaurer, Rosenkreuzer, Theosoph und einer der Gründer des Hermetic Order of the Golden Dawn.", "tgt_summary": null, "id": 1448234} {"src_title": "International Snowboarding Federation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Lolling schloss seine gymnasiale Schullaufbahn 1908 mit dem Abitur ab. Er studierte Medizin, bestand sein Staatsexamen im August 1914 an der Charité in Berlin und wurde bei Walter Stoeckel an der Universität Kiel zum Dr. med. promoviert.", "section_level": 1}, {"title": "Reichswehrzeit.", "content": "Bei der deutschen Armee leistete er zunächst ein Freiwilligenjahr von 1907 bis 1908 ab, bei der Kaiserlichen Marine diente er vom 1. April 1908 bis 17. Januar 1919, zum Marineunterarzt wurde er am 1. März 1913 ernannt. Nach seiner Approbation 1914 wurde er zum Marineassistenzarzt (MAssA) ernannt, am 24. Mai 1916 zum Marineoberassistenzarzt (MOAssA), zum Marinestabsarzt (MStA) am 18. August 1918. Im Ersten Weltkrieg war er Assistenzarzt an Bord der SMS \"Wittelsbach\" bis November 1915, Schiffsarzt auf der SMS \"Pfeil\" bis Januar 1917, Assistenzarzt auf der SMS \"Hannover\" bis August 1917, Assistenzarzt im Marinelazarett Mürwik bis April 1918, Assistenzarzt bei der I. Seeflieger-Abteilung bis Juni 1918, danach Assistenzarzt des II. Küsten-Bataillons in Flandern bis Kriegsende. Ende Januar 1919 schied er aus der Armee aus und war danach als Mediziner in Neustrelitz tätig. Er war Mitglied und Mensurarzt der Burschenschaft Normannia zu Strelitz (heute Normannia-Nibelungen zu Bielefeld).", "section_level": 1}, {"title": "Karriere im Nationalsozialismus.", "content": "Im Mai 1937 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 4.691.483). Wahrscheinlich war er zuvor schon ab 1923 Mitglied der SA. Am 28. August 1933 trat er in die SS ein (SS-Nr. 179.765). Am 13. September 1936 wurde er zum Hauptsturmführer ernannt. Vom 2. Mai bis 29. Mai 1936 leistete Lolling eine Übung bei der Reichsmarine ab. Am 30. Juli 1936 musste er eine Erklärung abgeben, dass er seit 1932 kein Morphium mehr nehme und somit auch nicht drogenabhängig sei. Lolling wurde als Allgemeinmediziner geführt und war September 1936 als SS-Staffelarzt und Truppenarzt bei der Verfügungstruppe an der SS-Führerschule in Bad Tölz eingesetzt und ab Anfang November 1936 Mediziner im SS-Lazarett Dachau. Ab Anfang Dezember 1939 war Lolling bei der SS-Division Totenkopf eingesetzt. Vom 6. Mai 1940 bis 11. Februar 1941 war er als Lagerarzt im KZ Dachau tätig, zum 12. Februar 1941 berief das SS-Führungshauptamt den \"Chef des Sanitätsamtes Enno Lolling zum leitenden Arzt des KZ Sachsenhausen\". Ab Anfang Juni 1941 war er leitender Arzt bei der Inspektion der Konzentrationslager. Am 3. März 1942 wurde Lolling zum Chef des Amtes D III des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes für Sanitätswesen und Lagerhygiene mit Sitz in Oranienburg und damit zum Leitenden Arzt KL, d. h. zum Vorgesetzten aller Lagerärzte ernannt. Von Mai bis Juli 1942 hatte Lolling den Posten wegen schwerer Krankheit für einige Zeit verlassen müssen und wurde in diesem Zeitraum von Julius Muthig vertreten. Danach war er bis Kriegsende, seit 9. November 1943 im Rang eines SS-Standartenführers, wieder in gleicher Funktion tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Verantwortlichkeiten.", "content": "Die Lagerärzte, für deren Wirken Lolling als Vorgesetzter verantwortlich war, hatten alle Vernichtungsaktionen zu begleiten und waren regelmäßig bei den Vergasungen anwesend. Desinfektoren aller Konzentrationslager, die zentral in Oranienburg zum Umgang mit Zyklon B bei der Entwesung geschult wurden, wurden darüber informiert, dass damit im Osten auch Menschen in Lagern getötet würden. Lolling wies die Kursteilnehmer darauf hin, sie müssten – wenn ein entsprechender Befehl käme – bereit sein, diesen auszuführen. Im Herbst 1941 teilte Lolling dem 1. Lagerarzt des Konzentrationslagers Dachau mit, eine Kommission unter Leitung von Werner Heyde werde dort arbeitsunfähige Häftlinge selektieren und zur Vergasung nach Mauthausen schicken. Vermutlich im Mai 1942 befahl Lolling dem Lagerarzt Friedrich Entress, unheilbar Geisteskranke, unheilbar Tuberkulöse und dauernd Arbeitsunfähige mit Phenolspritzen zu töten. Im Winter 1942 wurde die Anordnung ausgedehnt auf kranke Häftlinge, deren Genesung länger als vier Wochen dauern würde. Lolling genehmigte 1944 Menschenversuche für einen Fleckfieberimpfstoff und war später anwesend, als die tödliche Wirkung einer Zyankalikapsel erprobt wurde. Zum Kriegsende flüchtete Lolling über die sogenannte Rattenlinie Nord nach Flensburg. Der 56-jährige schied dort am 27. Mai 1945 im Reservelazarett durch Suizid aus dem Leben. Lolling wurde nach Kriegsende in den Ravensbrück-Prozessen vom angeklagten medizinischen Personal immer wieder als Verantwortlicher genannt. Andere Täter, die sich vor Gericht verantworten mussten, schilderten Lolling als völlig inkompetent und dem Alkohol verfallen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Enno Lolling (* 19. Juli 1888 in Köln; † 27. Mai 1945 in Flensburg) war ein deutscher Arzt und als Mitglied der SS zunächst als Lagerarzt im KZ Dachau wie auch später an leitender Stelle im KZ Sachsenhausen tätig.", "tgt_summary": null, "id": 1721313} {"src_title": "Fate (Computerspiel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der heutige Hauptbahnhof wurde 1886 durch die Eisenbahn- und Dampfschiffahrtsgesellschaft \"Deutsch-Nordischer-Lloyd\", als \"Lloyd-Bahnhof\" in Betrieb genommen. Die Gesellschaft betrieb die Lloyd-Bahn Neustrelitz – Rostock – Warnemünde und die daran anschließende Postdampferverbindung nach Nykøbing (Falster). 1894 wurde die Lloyd-Bahn durch das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin gekauft und der Großherzoglich Mecklenburgischen Friedrich-Franz-Eisenbahn (M.F.F.E.) angegliedert, die mit dem Friedrich-Franz-Bahnhof bereits einen großen Bahnhof in Rostock betrieb. Der parallele Betrieb beider Bahnhöfe für den Personen- und Güterverkehr erwies sich als unrationell. 1896 übernahm der Lloyd-Bahnhof den größten Teil des Personenverkehrs und wurde zunächst in \"Central-Bahnhof\" und nach der Wende zum 20. Jahrhundert in \"Rostock Hauptbahnhof\" umbenannt. Mit Aufnahme des Eisenbahnfährverkehrs von Warnemünde nach Gedser im Jahr 1903 hielten im Bahnhof die durchgehenden Fernschnellzüge Berlin – Kopenhagen. Nach Umbau der Streckeneinführung aus Richtung Stralsund entfiel der Halt der Züge von und nach Stralsund im \"Friedrich-Franz-Bahnhof\". Der bisherige \"Friedrich-Franz-Bahnhof\" wurde zum Rostocker Güterbahnhof. Der Hauptbahnhof war stets vor allem für den Personenverkehr von Bedeutung. 1913 bekam der Hauptbahnhof eine repräsentative Empfangshalle mit Jugendstilelementen und kleinen Balustraden nach Entwürfen von Paul Korff, 1922 wurden die Bahnsteiganlagen um zwei Bahnsteiggleise erweitert und der Bahnhofstunnel entsprechend ausgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof bei Bombenangriffen beschädigt. Es folgte ein provisorischer Wiederaufbau. Nach der deutschen Teilung wurde Rostock zum wichtigsten Hafenstandort der DDR. Die Bedeutung Rostocks und damit des Hauptbahnhofes nahm spätestens ab 1960 deutlich zu. Die Fahrgastzahlen stiegen stark an, besonders nach dem Aufbau neuer Industriebetriebe und Wohngebiete im Nordwesten der Stadt. Im Fernverkehr nahm die Bedeutung der Nord-Süd-Verbindungen unter anderem nach Dresden, Leipzig und Berlin zu. Direkte Züge nach Prag und Budapest wurden eingerichtet. Die „klassischen“ Fernverbindungen Rostocks nach Hamburg und Kopenhagen führten seit der Deutschen Teilung 1949 nur noch ein Schattendasein. Der Ausbau des Bahnhofs hielt mit den Anforderungen nicht Schritt, immer wieder musste improvisiert werden. Zur Bewältigung des steigenden Fahrgastaufkommens wurden weitere Bahnsteige errichtet. Der Bahnhofstunnel erhielt einen Ausgang in Richtung Südstadt. 1985 erfolgte der Anschluss an das elektrifizierte Netz der Deutschen Reichsbahn. Mit der Wiedervereinigung kam es zu einer Verlagerung des Verkehrs. Zum einen erfolgte ein Verkehrswechsel weg von der Schiene hin zur Straße, zum anderen nahm die Bedeutung der Verbindungen nach Hamburg und Kiel (über Lübeck) stark zu. Die direkten Fernverbindungen nach Dresden, Magdeburg und Leipzig wurden bis Mitte der 1990er Jahre zunächst eingestellt und auch die Verbindung nach Kopenhagen fiel mit der Einstellung des Eisenbahnfährverkehrs nach Gedser weg. Die Relation Rostock – Berlin wurde auf Nahverkehrsniveau reduziert.", "section_level": 1}, {"title": "Umbau des Bahnhofs.", "content": "Aufgrund der begrenzten Kapazität des Bahnhofs gab es bereits zu DDR-Zeiten Pläne zu einem Umbau des Bahnhofs oder sogar zum Bau eines neuen Hauptbahnhofs. In den 1960er Jahren war im Generalverkehrsplan der Stadt ein neuer Durchgangsbahnhof in der Nähe des Ortsteils Brinckmansdorf vorgesehen, wo Züge von Stralsund ohne Fahrrichtungswechsel weiter in Richtung Süden fahren sollten. Der Güterverkehr sollte völlig vom Personenverkehr getrennt werden. Das Projekt wurde jedoch nicht verwirklicht. Planungen um das Jahr 1980 sahen vor, das Mittelempfangsgebäude zu beseitigen, um Platz für Inselbahnsteige zu schaffen. Auch auf der Nordseite des Bahnhofs sollte ein neuer Bahnsteig entstehen. Der Eingang dort sollte bleiben, aber der Haupteingang sollte auf die Bahnhofssüdseite verlegt werden, wo ein neues Empfangsgebäude geplant war. Beim Umbau des Bahnhofs von 1999 bis 2003 wurden teilweise ähnliche Ideen verwirklicht. Das Empfangsgebäude auf der Nordseite wurde unter Einbeziehung der alten Empfangshalle neu gebaut. Eine neue Tunnelebene, der Straßenbahntunnel und ein kleines Südempfangsgebäude kamen hinzu. Das Mittelempfangsgebäude wurde bis auf einen kleinen Teil beseitigt. Auf zwei Ebenen unter den Gleisen ist nun ein direktes Umsteigen vom Fern- und Regionalverkehr zur Straßenbahn möglich. Ein neuer Inselbahnsteig für den S-Bahn-Verkehr entstand und eine neue Nummerierung wurde eingeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Anlagen.", "content": "Seit dem Umbau Anfang des 21. Jahrhunderts besitzt der Bahnhof neben dem Hauptempfangsgebäude an der Nordseite der Gleisanlagen ein weiteres an der Südseite. Die Bahnsteige mit elf Bahnsteiggleisen werden über eine Tunnelebene zwischen beiden Empfangsgebäuden erreicht. In einer zweiten Tunnelebene befindet sich die Haltestelle der Straßenbahn Rostock mit zwei Bahnsteigen. Die Bahnsteige sind wie folgt angeordnet: südwestlich des Hauptempfangsgebäudes liegt ein Inselbahnsteig mit den Gleisen 1 und 2. Sie werden vor allem von den Zügen der Rostocker S-Bahn genutzt. Daran schließt sich ein breiter Inselbahnsteig mit den Durchgangsgleisen 3 auf der Nordost- und 7 auf der Südwestseite an. Auf diesem Bahnsteig befand sich das erste Empfangsgebäude des Bahnhofs, das beim Umbau nach dem Jahr 2000 zu großen Teilen beseitigt wurde. Auf der Ostseite dieses Bahnsteigs liegen die Kopfgleise 4 und 5, auf der Westseite wurde im Dezember 2012 das Kopfgleis 6 in Betrieb genommen, das fallweise von den S-Bahn-Zügen nach Warnemünde genutzt wird. Nach Südwesten schließen sich zwei weitere Inselbahnsteige mit den Gleisen 8 und 9 beziehungsweise 10 und 11 an. Das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs stand bis Ende des 20. Jahrhunderts unter Denkmalschutz. Nach dem Bahnhofsumbau ist es nicht mehr in den Denkmallisten enthalten.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straßenbahn Rostock RSAG.", "content": "seit 4. Januar 2016", "section_level": 2}, {"title": "RSAG Busverkehr.", "content": "seit 4. Januar 2016", "section_level": 2}], "src_summary": "Rostock Hauptbahnhof ist der Hauptbahnhof der mecklenburgischen Hansestadt Rostock und der größte Personenbahnhof in Mecklenburg-Vorpommern. Der Bahnhof befindet sich im Südwesten der Steintor-Vorstadt, etwa fünfzehn Minuten Fußweg vom Stadtzentrum entfernt. In den Nahverkehr der Stadt ist der Bahnhof durch Straßenbahnlinien, Omnibuslinien und die Rostocker S-Bahn eingebunden. Neben dem Südportal befindet sich der Zentrale Omnibus-Bahnhof von Rostock.", "tgt_summary": null, "id": 2431959} {"src_title": "Johann Nepomuk von Nußbaum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Ort liegt in einem engen Talkessel zwischen den dicht bewaldeten Bergen Ostbosniens, die sich hier bis auf etwa 1000 m erheben. Im Süden bildet die Schlucht der Drina die natürliche Grenze zwischen der Gemeinde Srebrenica und Serbien; im Norden befindet sich in der Ebene das Städtchen Bratunac.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Srebrenica wurde unter dem Namen \"Srebrenik\" erstmals im Jahre 1376 erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt hatte es sich jedoch bereits zu einem wichtigen Wirtschafts- und Handelszentrum der westlichen Balkanhalbinsel entwickelt, dessen Bedeutung vor allem auf den reichen Silberbergwerken der Umgebung beruhte. Bereits die Römer wussten von den Erzvorkommen und beuteten sie z. B. nahe ihrer Siedlung Domavia aus. Zum Zeitpunkt der Ersterwähnung Srebrenicas hatte sich dort bereits eine größere Kaufmannskolonie der Ragusaner etabliert, da diese den Silberhandel innerhalb Bosniens kontrollierten und der Export über den Seeweg fast ausschließlich über den Hafen von Ragusa (Dubrovnik) abgewickelt wurde. Im Laufe des 14. Jahrhunderts siedelten sich zahlreiche deutsche Bergleute in der Region an, die den Silberbergbau weiter vorantrieben und ebenso wie in Siebenbürgen als „Sachsen“ bezeichnet wurden. Nach seinem Bosnienfeldzug übergab König Sigismund Srebrenica 1411 an seinen Vasallen Stefan Lazarević, was ab der Mitte der 1420er Jahre zu heftigen Kämpfen zwischen Lazarević und dem bosnischen König Tvrtko II. um die reiche Stadt führte. Vor allem das Königreich Bosnien konnte den Verlust Srebrenicas schwer verkraften, deren Bergwerke nach den damaligen Quellen jährlich an die 20.000 Goldmünzen an Einnahmen brachten. Der Streit um Srebrenica verhinderte lange eine Zusammenarbeit der bosnischen Könige und serbischen Despoten gegen die anrückenden Osmanen, vielmehr wurden die osmanischen Sultane selbst von der einen oder anderen Seite um Hilfe gerufen. Mit der ersten Eroberung Serbiens durch die Osmanen 1439 fiel Srebrenica an das Osmanische Reich. Nach deren Rückzug 1444 bemächtigte sich Stjepan Tomaš der Stadt und wehrte die Versuche von Đurađ Branković ab, die Herrschaft über Srebrenica zu erlangen. Diesem musste er es dennoch nach einem Schiedsspruch des osmanischen Sultans Murad II. im Jahre 1451 überlassen. Die Herrschaft Branković' dauerte ebenfalls nicht lange, da der Nachfolger von Murad, sein Sohn Mehmed II., zur endgültigen Eroberung Serbiens (1458–59) und anschließend Bosniens (1463) ansetzte. Damit wurde auch Srebrenica von den Osmanen erobert. Das ansässige Franziskanerkloster wurde – wie in Jajce oder Zvornik – in eine Moschee umgewandelt. Die große Zahl der „Sachsen“ und Ragusaner, die beide überwiegend römisch-katholischen Glaubens waren, führte allerdings dazu, dass die Islamisierung in Srebrenica nach der osmanischen Eroberung wesentlich langsamer verlief als in den meisten anderen Städten des Landes. Mit dem schwindenden Einfluss der Republik Ragusa im nun zum Osmanischen Reich zählenden Bosnien nahm auch die wirtschaftliche Stärke und Bedeutung Srebrenicas sowie – bedingt durch den Niedergang der ragusanischen und deutschen Kolonien – die Zahl der christlichen Einwohner ab. Der Berliner Kongress stellte 1878 die osmanischen Provinzen Bosnien, Herzegowina sowie den Sandschak von Novi Pazar unter Verwaltung der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Die formale Annexion der Provinzen erfolgte im Jahre 1908. Im Ersten Weltkrieg war eines der Hauptkampfgebiete der Region in Ostbosnien und der Drina gelegen, von wo aus die Einheiten Österreich-Ungarns in Richtung Königreich Serbien vorrückten. Im Spätsommer 1914 wurde Srebrenica von serbischen Freiwilligen unter Kosta Todorović eingenommen. Kurz darauf wurden diese von Einheiten der Doppelmonarchie vertrieben; sie töteten den serbischen Kommandanten und nahmen zusammen mit muslimisch-kroatischen Legionären Vergeltung an der Zivilbevölkerung. Auch im Zweiten Weltkrieg war Srebrenica Kriegsschauplatz. Nach Smail Balić starben in Srebrenica 2000 Muslime durch Tschetniks und andere extreme serbische Organisationen. Nach der Schlacht an der Sutjeska im Mai und Juni 1943 verlor die Jugoslawische Volksbefreiungsarmee (NOV) einige Wochen die Kontrolle über Srebrenica und einige andere Orte. Die kroatische Ustascha beging in dieser Zeit ein Massaker unter der serbischen Zivilbevölkerung; dann eroberte die NOV Olovo, Srebrenica und Zvornik zurück. Im 19. Jahrhundert wurde die Bedeutung der arsenhaltigen Mineralquellen von Guber, etwa zwei Kilometer östlich des Stadtzentrums, erkannt (die bekannteste ist Crni Guber). Zunächst wurde das Wasser abgefüllt und von Mattoni europaweit verschickt. Im 20. Jahrhundert errichtete man Hotels und Kureinrichtungen. 1980 hatte das Kurbad mehr als 25.000 Gäste.", "section_level": 1}, {"title": "Bosnienkrieg.", "content": "Srebrenica wurde am 17. April 1992, elf Tage nach Beginn des Bosnienkrieges, erstmals von serbischen paramilitärischen Kräften angegriffen. Dabei kam es zu Plünderungen und Verwüstungen. Am 6. Mai sammelten sich die bosniakischen Truppen zur Rückeroberung der Stadt. Am 8. Mai wurde Goran Zekić, ein Führer der serbischen Gemeinde, in einem Hinterhalt ermordet, woraufhin erste Serben aus der Stadt flohen oder vertrieben wurden. Am 9. Mai errangen bosniakische Verbände unter Naser Orić die Kontrolle über die Stadt. Zur Vergeltung wurden mehrere serbische Dörfer in der Gegend niedergebrannt, woraufhin die meisten Serben Srebrenica verließen. Die Zahl der tatsächlichen serbischen Opfer ist bis heute umstritten. In einer Dokumentation des Niederländischen Instituts für Kriegsdokumentation wird unter Bezugnahme auf serbische Quellen von mindestens 1000 serbischen Zivilisten ausgegangen. Das \"Research and Documentation Center\" in Sarajevo nennt eine Zahl von 424 bzw. 446 serbischen Soldaten und 119 serbischen Zivilisten. Im Sommer 1992 begann die dreijährige Belagerung der Stadt. Erst im März 1993 traf der erste Hilfskonvoi der UN in Srebrenica ein. Zwischenzeitlich hatte sich die Bevölkerungszahl durch Flüchtlinge aus den umliegenden Gebieten deutlich erhöht. Am 16. April 1993 erklärte der UN-Sicherheitsrat durch die Resolution 819 Srebrenica zur UN-Schutzzone. Internationale Aufmerksamkeit erfuhren im Juli 1995 die Stadt und die Lage der Flüchtlinge in der bosniakischen Enklave – damals eine UN-Schutzzone –, als bosnische Serben unter Führung des Generals Ratko Mladić die Stadt eroberten, über 8000 männliche Personen ab 13 Jahre verschleppten und im \"Massaker von Srebrenica\" ermordeten.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Im Jahre 1991 hatte der Gemeindekreis Srebrenica 36.666 Einwohner; davon bezeichneten sich 75 % als Bosniaken, 23 % als Serben und 2 % als Angehörige anderer Volksgruppen. Die Stadt selbst hatte 11.673 Einwohner, davon 64 % Bosniaken und 28 % Serben. Von den 80 Dörfern in der Gemeinde waren 23 mehrheitlich serbisch, die restlichen überwiegend bosniakisch. Die meisten Dörfer waren ethnisch homogen, gemischte Bevölkerung bildete die Ausnahme. Im Bosnienkrieg änderte sich die Bevölkerungszusammensetzung dramatisch. Die meisten bosniakischen Bewohner wurden vertrieben, flohen oder fielen den Truppen der Republika Srpska zum Opfer. Gleichzeitig gab es Übergriffe bosniakischer Truppen auf die serbischen Dörfer der Region. Mittlerweile sind einige Tausend Bosniaken in die Gemeinde zurückgekehrt, nachdem die Region nach 1995 praktisch verlassen war, so dass heute wieder eine bosniakische Bevölkerungsmehrheit besteht. Die Serben sind zumeist Flüchtlinge aus den Vororten Sarajevos. Zur Volkszählung 2013 hatte die Gemeinde Srebrenica nur noch 13.409 Einwohner, also knapp zwei Drittel weniger als 1991. Davon bezeichneten sich 7.248 als Bosniaken (54,1 %), 6.028 als Serben (44,9 %) und 133 als Angehörige einer anderen oder keiner ethnischen Gruppe (1 %).", "section_level": 1}], "src_summary": "Srebrenica (, dt. veraltet \"Silberin\") ist eine Stadt im Osten von Bosnien und Herzegowina, nahe der Grenze zu Serbien. Seit dem Abkommen von Dayton gehört sie zur Republika Srpska, einer von zwei Entitäten von Bosnien und Herzegowina. ", "tgt_summary": null, "id": 1175287} {"src_title": "Drehfrucht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Osman Duraliew war Angehöriger der türkischen Minderheit in Bulgarien. Er wuchs in Rasgrad auf und begann dort 1956 mit dem Ringen. Nachdem er im Jugendbereich erste Erfolge erzielte und seine große Veranlagung zum Ringen erkennbar war, wurde er zu einem Sportclub in Sofia delegiert. Er fand dort gute Trainingsvoraussetzungen und die damals in einem Ostblockstaat übliche Unterstützung für einen Spitzensportler. Deshalb machte er gute Fortschritte und hatte 1962 die bulgarische Spitzenklasse der Schwergewichtsringer im freien Stil erreicht. Bei einer Größe von 1,82 m wog er ca. 120 kg und wirkte gedrungen, hatte aber sehr viel Kraft. Vorerst kam er in der bulgarischen Ringer-Nationalmannschaft noch nicht zum Einsatz, weil im freien Stil, in dem Duraliew rang, Ljutwi Dschiber Achmedow und Walko Kostow die Szene beherrschten. 1967 löste er jedoch diese Ringer ab und vertrat bis 1972 Bulgarien bei zwei Olympischen Spielen und acht weiteren internationalen Meisterschaften. Bei jedem dieser Turniere belegte er den zweiten Platz. Er gewann also zwei olympische Silbermedaillen und wurde jeweils viermal Vizeweltmeister und Vizeeuropameister. Dabei verlegte ihm achtmal der sowjetische Ringer Alexander Medwed, dem er siebenmal unterlag und gegen den er einmal Unentschieden rang, einmal der deutsche Meister Wilfried Dietrich und einmal der Sowjetbürger Schota Lomidse den Weg auf das oberste Treppchen. Nach den Olympischen Spielen 1972 in München beendete Duraliew seine Laufbahn als aktiver Ringer und wurde bis 1989 ein sehr erfolgreicher Trainer im bulgarischen Ringerverband. Als 1988/89 von den kommunistischen bulgarischen Behörden auf den türkischen Bevölkerungsanteil ein immer größer werdender Assimilierungsdruck ausgeübt wurde, der so weit ging, dass alle türkischen Bestandteile des Namens geändert werden sollten – der vielfache Weltmeister im Gewichtheben Naim Süleymanoğlu hieß beispielsweise plötzlich Naum Schalamanow – siedelte er in die Türkei über und erhielt die türkische Staatsangehörigkeit. Bis 2005 war er in der Türkei Trainer bei verschiedenen Ringerklubs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Osman Duraliew (bulgarisch ; * 15. Januar 1939 in Rasgrad; † 25. April 2011 in Istanbul, Türkei) war ein bulgarischer Ringer.", "tgt_summary": null, "id": 1724679} {"src_title": "Wittener Tage für neue Kammermusik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "1960: Die Beatles – damals in der Besetzung mit John Lennon (Gitarre, Gesang), Paul McCartney (Gitarre, Gesang), George Harrison (Gitarre), Pete Best (Schlagzeug) und Lennons bestem Freund, dem Kunststudenten Stuart Sutcliffe (E-Bass) reisen nach Hamburg, um dort ein Engagement im Musikclub „Kaiserkeller“ anzutreten. Die Zeiten sind hart, die Verpflegung und die Unterkünfte miserabel, die Bezahlung niedrig. Während die Band am Anfang noch vor einem eher desinteressierten, vorwiegend aus Matrosen und Trinkern bestehenden Publikum ihr Bestes gibt, erobert sie nach und nach auch die Herzen einer intellektuellen, jungen Zuhörerschaft. Darunter befindet sich auch die Fotografin Astrid Kirchherr. Sutcliffe und Kirchherr verlieben sich ineinander. Der als Bassist weniger talentierte und eher an Malerei interessierte Sutcliffe vernachlässigt die Band, kommt zu spät zu Auftritten. Paul McCartney muss immer häufiger seinen Job am Bass übernehmen. So auch bei der ersten Schallplattenaufnahme als Begleitband für den Sänger Tony Sheridan. Die Freundschaft zwischen John Lennon und Stuart Sutcliffe droht zu zerbrechen. Sutcliffe beschließt, sich ganz der Malerei zu widmen und scheidet aus der Gruppe aus. Der Film endet mit dem Tod von Sutcliffe 1962 an einer Hirnblutung und einem Wiedersehen der Beatles mit Astrid Kirchherr in Hamburg.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Für den von Don Was produzierten Soundtrack wurden Rock-’n’-Roll-Standards neu aufgenommen, die die Beatles in ihrer frühen Zeit in Hamburg vom Indra bis zum Star Club in ihrem Repertoire hatten. Die Aufnahmen orientieren sich auch in den Arrangements am damaligen Sound der Beatles. Sie wurden eingespielt von einer All-Star-Band aus namhaften Rockmusikern wie Dave Grohl (Nirvana, Foo Fighters), Greg Dulli (Afghan Whigs), Dave Pirner (Soul Asylum), Thurston Moore (Sonic Youth), Don Fleming (Gumball) und Mike Mills (R.E.M.).", "section_level": 1}], "src_summary": "Backbeat ist ein britisch-deutscher Film des Regisseurs Iain Softley aus dem Jahr 1994, der die frühen Jahre der englischen Musikgruppe The Beatles beschreibt. Im Mittelpunkt der Darstellung stehen die Beziehungen zwischen John Lennon, dem damaligen Bassisten Stuart Sutcliffe und Astrid Kirchherr.", "tgt_summary": null, "id": 57295} {"src_title": "Megalithanlagentypen in Mecklenburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Die san-marinesische Nationalmannschaft wurde 1986 gegründet und absolvierte 1990 ihr erstes offizielles Länderspiel gegen die Schweiz. Der Auswahl gelang erst 2004 ihr erster und bislang einziger Sieg, mit einem 1:0 in einem Freundschaftsspiel gegen Liechtenstein. In der FIFA-Weltrangliste wird San Marino als 211. von 211 gelistet (Stand: Juli 2019). San Marinos Spieler gelangen bis heute lediglich 21 Tore. Davon sechs in Qualifikationen zu Europameisterschaften, zehn in Qualifikationen zu Weltmeisterschaften und fünf in Freundschaftsspielen. 1991, 1992, 1993, 1994, 1995, 1998, 2004, 2008, 2013 und 2016 gelangen lediglich ein Treffer, 2003, 2005, 2007 und 2012 immerhin zwei und 2001 sogar drei Tore in einem Jahr. Bis heute traf San Marino gegen Belgien (3×), Bosnien-Herzegowina, England, Finnland, Färöer, Norwegen, Irland, Lettland, Liechtenstein (3×), Österreich, Rumänien, Slowakei, Türkei, Malta (2×), Polen und Wales. Neben dem einzigen 1:0-Sieg gegen Liechtenstein konnte San Marino ein 0:0 gegen die Türkei, ein 1:1 gegen Lettland, ein 2:2 gegen Liechtenstein sowie im November 2014 ein 0:0 gegen Estland in der EM-Qualifikation erreichen. Dies stellte den ersten Punkt aus einem Pflichtspiel seit dem Unentschieden gegen die Türkei 1993 dar. Alle anderen Heimspiele, sowie sämtliche Auswärtspartien gingen verloren. San Marino bestritt gegen Deutschland bislang vier Länderspiele, die sie jedoch mit 0:13, 0:6, 0:8 und 0:7 verloren.", "section_level": 1}, {"title": "Meisterschaft.", "content": "Rekordmeister der 1985 gegründeten san-marinesischen Liga ist SP Tre Fiori mit sieben Titeln. Bis 1996 war sie in eine untere und eine höhere Spielklasse eingeteilt; seitdem wird die Meisterschaft in zwei gleich hohen Spielzügen und einem Play-off zwischen je drei der besten Mannschaften beider Spielzüge ausgespielt. Zurzeit nehmen acht bzw. sieben Clubs am Spielbetrieb beider Staffeln teil. Der Meister San Marinos ist für die erste Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League spielberechtigt, der Vizemeister spielt in der 1. Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League. Erfolge konnten dort aber noch nicht erzielt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Der san-marinesische Pokal.", "content": "Die erste Austragung des nationalen Pokalwettbewerbs Coppa Titano fand 1937 statt, eine regelmäßige Austragung findet seit den 1950er Jahren statt. Rekordsieger ist mit zehn Siegen AC Libertas.", "section_level": 1}, {"title": "Der san-marinesische Supercup.", "content": "Der Supercup, die Supercoppa di San Marino (bis 2011 Trofeo Federale), wird seit dem Jahr 1986 jährlich ausgespielt. Rekordsieger sind mit je vier Titeln AC Libertas, SP La Fiorita, SP Tre Fiori und SP Tre Penne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fußball ist in San Marino die beliebteste Sportart. Der san-marinesische Fußballverband Federazione Sammarinese Giuoco Calcio wurde bereits 1931 gegründet, jedoch erst 1988 in FIFA und UEFA aufgenommen. Dieser organisiert neben dem seit 1937 ausgetragenen Pokal, sowie der seit 1985 ausgetragenen Meisterschaft auch die Nationalmannschaft. Der einzige professionelle Fußballverein des Landes San Marino Calcio nimmt am Spielbetrieb der italienischen Lega Pro Prima Divisione teil.", "tgt_summary": null, "id": 1960908} {"src_title": "Dodge Stratus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Turm wurde im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts im Auftrag des von den in Marrakesch (Marokko) residierenden Almohaden eingesetzten Gouverneurs Abū l-ʿUlāʾ errichtet. Im ursprünglichen Wappen von Cantabria wurde der Torre del Oro als Schifffahrtssymbol dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Von der Basis des Turms aus wurde seinerzeit eine schwere eiserne Kette unter Wasser auf die andere Seite des Flusses Guadalquivir zum nicht erhaltenen ‚Torre de la Fortaleza‘, geführt. Auf diese Weise konnte der Hafen von Sevilla gegen stromaufwärts fahrende (Kriegs-)Schiffe geschützt werden. Es sollte Ramón de Bonifaz jedoch gelingen, die Kette mit der kastilischen Flotte zu durchbrechen, der somit Ferdinand III. im Jahre 1248 half, Sevilla zu erobern (Reconquista). Im Mittelalter diente der Turm als Gefängnis, ab dem 16. Jahrhundert dann als Lagerstätte für Edelmetalle, welche in regelmäßigen Abständen von der spanischen Silberflotte aus den Kolonien in Übersee herbeigeschifft wurden. Diese Funktion könnte eine weitere Ursache für seine Namensgebung sein. Seit dem 24. Juli 1944 beherbergt der Torre del Oro das Schifffahrtsmuseum Museo Naval de Sevilla mit Stichen, Seekarten, Modellen, alten nautischen Instrumenten sowie anderen historischen Dokumenten.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Der zwölfseitige Torre del Oro – ein Dodekagon – ist in wesentlichen Teilen aus Hausteinen gemauert. Teile der Wandflächen – wie auch die nur in geringen Teilen erhaltene Stadtmauer Sevillas – sind allerdings in der aus dem Süden Marokkos stammenden Stampflehmtechnik errichtet; die Ecken wurden jedoch aus Stabilitätsgründen komplett aus Haustein gemauert. Die schlanke, ebenfalls zwölfseitige Laterne ist in gleicher Technik gebaut, hat jedoch im Gegensatz zum Unterbau – möglicherweise in späterer Zeit hinzugefügte – Lisenenvorlagen an den Ecken. Der obere runde Turmaufsatz von Sebastián Van der Borcht stammt aus dem Jahr 1760. Auf Grund seiner militärischen Funktion hatte der Turm – abgesehen von den erwähnten Kacheln – keinerlei Dekor, lediglich ein durch ein kleines Gesims abgesetzter Kranz aus Doppelfenstern lockert die Strenge des Baukörpers im oberen Teil ein wenig auf. Die Plattform des Turms ist von einer Mauer mit aufsitzendem Zinnenkranz umgeben.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Der Torre del Oro kann als einer der wenigen (erhaltenen) Nachfolgebauten des – in seinem Mittelteil wahrscheinlich ebenfalls polygonal gebrochenen und mit einer Laterne abschließenden – Pharos von Alexandria gelten. Ein ähnlicher, allerdings achteckiger Bau aus almohadischer Zeit steht in Badajoz (Estremadura) – der „Torre de Espantaperrus“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Torre del Oro (deutsch: \"Goldturm\") steht in Sevilla, der einstmals wichtigsten Hafenstadt Andalusiens. Es handelt sich um einen – vom Rest der eigentlichen Stadtmauer getrennt stehenden – militärischen Turm. Sein Name ist abgeleitet von einer nicht erhaltenen – möglicherweise gelben und nur oberhalb des Fensterkranzes umlaufenden – Kachelverkleidung, die in der Sonne golden glitzernde Reflexe zeigte.", "tgt_summary": null, "id": 1377252} {"src_title": "Griot (Rapper)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Ein Allgemeines Gleichgewichtsmodell stellt eine hypothetische Ökonomie dar, in der alle Konsumenten vollständige, reflexive und transitive Präferenzen über ihre Konsummöglichkeitenmengen haben, also rational sind. Das Modell ist die größtmögliche mikrofundierte Beschreibung einer Ökonomie und beschreibt, wie Konsumenten und Produzenten, gegeben eine gewisse Anfangsausstattung, gleichzeitig Konsum und Produktion wählen. Ziel dieses Modells ist es, allgemeine Allokationen und das Gleichgewicht einer Ökonomie zu untersuchen, ohne auf das Konzept von Partialmärkten zurückzugreifen. Das Modell lässt sich am einfachsten am Beispiel Edgeworth-Box (einer reinen Tauschwirtschaft) erklären. Es gibt eine feste Zahl von Wirtschaftssubjekten, die mit einer bestimmten Anfangsausstattung an Gütern versehen sind und diese untereinander tauschen können. Wenn jedes Gut zu einem gegebenen relativen Preis (Austauschverhältnis der Güter) auf dem Markt gehandelt wird, wird jedes Wirtschaftssubjekt so viel anbieten bzw. nachfragen, dass es seinen Nutzen optimiert. Dadurch werden sich im Allgemeinen Über- oder Unterangebote für die einzelnen Gütermärkte ergeben. Die zentrale Existenzfrage der Allgemeinen Gleichgewichtstheorie lautet nun, ob es Preissysteme gibt, so dass alle Märkte geräumt werden, d. h., dass genau so viel von einem Gut angeboten wird wie nachgefragt wird. Weiter möchte man wissen, ob die natürlichen Marktkräfte die Ökonomie in Richtung eines Allgemeinen Gleichgewichts bewegen. Dies ist die sogenannte Stabilität des Gleichgewichts. Dieses Model kann um Produktion, Unsicherheit oder andere Bestandteile erweitert werden. Es geht also darum, ein umfassendes Verständnis einer marktwirtschaftlichen Ökonomie durch einen Ansatz zu finden, der von unten nach oben gerichtet ist: Man beginnt mit sämtlichen Individuen und Unternehmen, deren Präferenzen und Produktionsmöglichkeiten, und betrachtet die sich ergebende Interaktion bei frei verfügbarer Information und rationalem Verhalten. Anders als in der Makroökonomie werden Akteure nicht zu verschiedenen Aggregaten zusammengefasst, um die Beziehungen dieser Aggregate zueinander zu modellieren, sondern jedes Individuum einzeln betrachtet.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als erste Vorläufer dieser Theorie können (mit Einschränkungen) die französischen Physiokraten und die Klassische Nationalökonomie von Adam Smith und David Ricardo genannt werden. Der erste Versuch in der Neoklassischen Theorie, ein umfassendes Modell zur Bestimmung der relativen Preise in einer Ökonomie zu entwickeln, stammt von Léon Walras, dem Begründer der Lausanner Schule. Er wollte aus der Klassischen Nationalökonomie von Adam Smith und David Ricardo eine „exakte Wissenschaft“ machen. Daher versuchte er, die Wirtschaft mathematisch zu beschreiben. Abraham Wald und später Maurice Allais, Kenneth Arrow und Gérard Debreu beschrieben die Existenz und die Stabilität eines Allgemeinen Gleichgewichts für eine Marktwirtschaft mit Privateigentum. Arrow, Allais und Debreu erhielten für ihre Arbeiten zur Allgemeinen Gleichgewichtstheorie (AGT) den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeine Gleichgewichtsmodelle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundlegende Allgemeine Gleichgewichtsmodelle.", "content": "Hierzu zählen insbesondere das Edgeworth-Box-Modell, bei dem es keine Produktion gibt und nur zwei Konsumenten, die sich bei einer gegebenen Anfangsausstattung auf eine Allokation einigen müssen, und das Robinson-Crusoe-Modell, bei dem es einen Konsumenten und eine Firma gibt und dann das Gleichgewicht untersucht wird. Hierbei ist zu beachten, dass es in diesen einfachsten Allgemeine Gleichgewichtsmodellen keine Marktmacht gibt. Sie stellen also nicht wirklich eine Ökonomie mit nur einem Konsumenten dar, sondern mit nur einer \"Art\" Konsument. Also einer Ökonomie mit vielen Konsumenten, die alle gleich sind, bzw. beim Edgeworth-Box-Modell zwei \"Arten\" von Konsumenten, die alle gleich sind.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterentwickelte Allgemeine Gleichgewichtsmodelle.", "content": "Das erste Allgemeine Gleichgewichtsmodelle wurde von Léon Walras entwickelt und heißt Walrasianisches Gleichgewichtsmodell. Dieser Begriff wird auch oft als Oberbegriff für alle Allgemeine Gleichgewichtsmodellen benutzt, beschreibt aber im Speziellen nur das grundlegende Modell von Léon Walras. Eine sehr verbreitete und bekannte Weiterentwicklung ist das Arrow-Debreu-Gleichgewichtsmodell, bei dem es beliebig viele verschiedene Konsumenten und Produzenten gibt, die auch Güter beliebiger Qualität und Verfügbarkeit bzgl. Ort und Zeit konsumieren. Außerdem gibt es hier auch Privateigentum an Firmen und Ressourcen, und weder Nutzen- noch Profitmaximierungsprobleme müssen eindeutige Lösungen haben. Damit ist das Arrow-Debreu-Gleichgewichtsmodell eine relativ allgemeine und weitreichende Weiterentwicklung des grundlegenden Walrasianischen Gleichgewichtsmodells. Die für allgemeine Gleichgewichtsmodelle typischerweise untersuchten Probleme sind:", "section_level": 2}, {"title": "Überlappende Generationen, Unsicherheit, Asymmetrische Informationen.", "content": "Aufbauend auf den grundlegenden allgemeinen Gleichgewichtsmodellen gibt es noch viele Erweiterungen, in denen beispielsweise Unsicherheit, überlappende Generationen (OLG-Modell), asymmetrische Informationen oder andere Marktfriktionen eingefügt werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Allgemeines Gleichgewichtsmodell bildet in der Wirtschaftswissenschaft eine Volkswirtschaft als Ganzes ab und untersucht gesamtwirtschaftliche Gleichgewichtszustände. Damit unterscheidet es sich von einem Partialmodell, das nur einzelne Märkte beschreibt. Allgemeine Gleichgewichtsmodelle erklären Phänomene wie Tausch, Produktion, Konsum, Preise oder Arbeitslosigkeit.", "tgt_summary": null, "id": 2313832} {"src_title": "Offshore-Finanzplatz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gliederung und Inhalt.", "content": "ADS ist im lateinischen Original, wie auch in der offiziellen italienischen und französischen Übersetzung nicht weiter gegliedert. An den Abschnitten und sinngemäß ist eine Gliederung erkennbar. In der offiziellen englischen Übersetzung trägt sie 45 Rdnrn. In der offiziellen spanischen und ungarischen Übersetzung gibt es eine Gliederung mit Nummern und Überschriften, die hier vorgestellt werden soll, da sie dem Inhalt angemessen Rechnung trägt. Das Schreiben schließt mit dem Gebet um die Gnade Gottes und dem Apostolischen Segen.", "section_level": 1}, {"title": "Die katholische Ehelehre.", "content": "Den Papst drängte es, die Institution der Ehe, die ein „göttliches Geheimnis“ ist, gegen eine zunehmende Säkularisierung und Omnipotenz des Staates zu verteidigen. Der Staat begann nämlich massiv, gegen die alleinige Zuständigkeit der Kirche in Ehefragen anzukämpfen und wollte die Ziviltrauung als allein wichtig und notwendig herausstellen. Dagegen verwahrte sich der Papst. Die Ehe als Sakrament unterstehe allein kirchlicher Vollmacht, und Ehe als Vertrag sei vom Sakrament nicht zu trennen. Um die Institution der Ehe also ging es und um das zu verteidigende Recht der Kirche, nicht so sehr um Fragen ehelicher Partnerschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Das Sakrament der Ehe.", "content": "So heißt es dann auch in seiner Enzyklika, dass die Ehe deshalb ein Sakrament sei, weil sie ein heiliges Zeichen sei, welches die Gnade bewirkt und gleichnishaft sei. Dieses Gleichnis und dieser Hinweis aber werde durch jenes Band der innigsten Vereinigung ausgedrückt, das Mann und Frau miteinander verbindet und das nichts anderes als eben die Ehe sei. Daraus ergebe sich, dass jede rechtmäßige Ehe unter Christen in sich und aus sich ein Sakrament sei.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Lehraussagen zur Ehe.", "content": "Das kirchliche Lehramt legt immer Wert darauf, die Kontinuität der Lehraussagen zu Ehe und Gesellschaft nachzuweisen. Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil wurden dafür besonders die Aussagen der Päpste Leo XIII. (wie mit dieser Enzyklika) und seinen Nachfolgern herangezogen. Das Zweite Vatikanische Konzil fasste seine Beratungsergebnisse – auch aufbauend auf dieser Enzyklika – über „Die Familie: Lebenszelle der Gesellschaft“ in \"Gaudium et Spes\" zusammen, und zum 50. Jahrestag von \"Arcanum divinae sapientiae\" schrieb Pius XI. am 31. Dezember 1930 die Enzyklika \"Casti connubii\". Später folgte von Papst Paul VI. die Enzyklika \"Humanae Vitae\" und von Papst Johannes Paul II. das Apostolische Schreiben \"Familiaris consortio\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Arcanum divinae (sapientiae) (ADS) ist eine Enzyklika, die Papst Leo XIII. am 10. Februar 1880 infolge des Kulturkampfes veröffentlichte. Sie trägt den Untertitel „Über die christliche Ehe“. Der Titel bezieht sich auf die ersten Worte der Enzyklika, die mit \"Arcanum divinae sapientiae consilium\" („Das Geheimnis der göttlichen Weisheit“) beginnt. ADS ist in \"Acta Sanctae Sedis,\" Nr. 12 (1879), S. 385–402 zu finden. Die als Mahnschreiben formulierte Enzyklika ist adressiert „an die Patriarchen, Primaten, Erzbischöfe, Bischöfe der katholischen Welt, welche in Frieden und Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhle stehen“ und trägt den Untertitel „über die unauflösliche Ehe; ein Segen für die staatliche Gemeinschaft“.", "tgt_summary": null, "id": 2247679} {"src_title": "Uhlenhorst Mülheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre (1910 bis 1967).", "content": "Der Verein wurde am 12. Januar 1910 als \"F.C. Jülich 1910\" gegründet. Damals fusionierten die Vereine \"Alemannia Jülich\", \"Viktoria Jülich\" und \"Jülicher Gymnasial Turn- und Spielverein\". Letzterer wurde im Jahre 1903 als \"FC Juliacum Jülich\" gegründet. Später erfolgte die Umbenennung in SC Jülich. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges pendelte der Verein zwischen Zweit- und Drittklassigkeit. Nach Kriegsende gelang dem SC im Jahre 1947 der Aufstieg in die Rheinbezirksklasse. In der ersten Hälfte der 1950er Jahre gehörten die Jülicher zu den Spitzenmannschaften der Liga, ohne jedoch ernsthafte Aufstiegschancen gehabt zu haben. 1958 ging es zurück in die Kreisklasse. Mit einem 2:0-Sieg im neutralen Düren gegen den \"TuS Eiserfey\" gelang der direkte Wiederaufstieg. Anfang der 1960er Jahre wurde die erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte eingeläutet. Nach dem Aufstieg in die Landesliga gelang im Jahre 1967 der Sprung in die damals drittklassige Verbandsliga Mittelrhein. Gleich in der ersten Saison wurden die Jülicher Dritter hinter dem Bonner SC und den Amateuren des 1. FC Köln.", "section_level": 2}, {"title": "Dreimal Amateurmeister (1968 bis 1971).", "content": "Mit sieben Punkten Vorsprung auf Borussia Brand wurde der SC Jülich 1969 erstmals Mittelrheinmeister. Aus finanziellen Gründen verzichtete der Verein jedoch auf die Aufstiegsrunde zur Regionalliga West. Vereinspräsident Karl Knipprath wollte das Risiko nicht eingehen. Stattdessen nahm der Verein an der Amateurmeisterschaft teil, wo die Jülicher über die Stationen 1. FC Pforzheim, Bremerhaven 93 Amateure und SV Göppingen ins Endspiel einzogen. Im Endspiel setzte sich die Mannschaft von Trainer Martin Luppen vor 12.000 Zuschauern im Krefelder Grotenburg-Stadion mit 2:1 gegen die SpVgg Erkenschwick durch. In der folgenden Saison 1969/70 konnte die Mittelrheinmeisterschaft ungeschlagen verteidigt werden. Erneut verzichtete der Verein auf den möglichen Aufstieg und zog über den Rheydter Spielverein, Arminia Gütersloh und VfL Neckarau ins Endspiel der Amateurmeisterschaft 1970 ein. Im Siegener Leimbachstadion setzte sich der SCJ mit 3:0 gegen die Amateure von Eintracht Braunschweig durch. Obwohl der Verein einige Leistungsträger wie Herbert Mühlenberg an andere Vereine verlor, konnten die Jülicher auch in der Saison 1970/71 ungeschlagen die Mittelrheinmeisterschaft gewinnen. Über die Amateure von Eintracht Braunschweig, Sportfreunde Eisbachtal und FSV Frankfurt qualifizierte sich die Mannschaft zum dritten Mal in Folge für das Endspiel der Amateurmeisterschaft, das in Würzburg gegen die Amateure des VfB Stuttgart mit 1:0 gewonnen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischen Dritt- und Viertklassigkeit (1971 bis 1997).", "content": "Im Jahre 1972 reichte es nur zur Vizemeisterschaft am Mittelrhein hinter dem Bonner SC. Bei der Amateurmeisterschaft setzten sich die Jülicher zunächst gegen den Berliner FC Preussen durch und zogen erst nach Elfmeterschießen gegen den VfB 06/08 Remscheid ins Halbfinale ein. Dort endete gegen den TSV Marl-Hüls die Jülicher Erfolgsserie auf spektakuläre Art und Weise. Zunächst gewannen die Marler das Hinspiel auf eigenem Platz mit 6:0, während Jülich das Rückspiel mit 6:0 nach Verlängerung gewann. Die Entscheidung fiel mit 5:3 zu Gunsten der Marler im Elfmeterschießen. Trainer Martin Luppen wechselte daraufhin zu Fortuna Köln und die Jülicher Mannschaft zerbrach. Für den SCJ reichte es 1974 und 1975 noch zu dritten Plätzen, ehe die Mannschaft sich 1978 für die neu gegründete Oberliga Nordrhein qualifizieren konnte. Aus dieser stiegen die Jülicher prompt als Tabellenletzter ab. Als Verbandsligavizemeister hinter der SpVg Frechen 20 gelang der Wiederaufstieg, da Oberligameister 1. FC Bocholt in die 2. Bundesliga aufstieg. Die folgenden Jahre waren vom Abstiegskampf geprägt. In der Saison 1982/83 gab es eine 0:9-Niederlage beim SC Viktoria Köln. Ein zwischenzeitlicher Erfolg war jedoch der Gewinn des Mittelrheinpokals in der Saison 1983/84. Nach einem fünften Platz in der Saison 1984/85 folgte ein Jahr später der erneute Abstieg in die Verbandsliga. Als Meister kehrten die Jülicher prompt in die Oberliga zurück. Dort kam die Mannschaft erneut nicht über Mittelmaß hinaus. Höhepunkt waren Platz vier in der Saison 1989/90 sowie ein 2:1-Sieg über Hertha BSC im DFB-Pokal 1991/92. Über SV Arminia Hannover zogen die Jülicher in die dritte Runde ein, wo die Mannschaft gegen Borussia Mönchengladbach nur knapp mit 0:1 verlor. Ein Jahr später ging es erneut zurück in die Verbandsliga. Erneut gelang der direkte Wiederaufstieg und die Jülicher wurden in der Saison 1994/95 Dritter der nunmehr viertklassigen Oberliga. Nachdem sich herausstellte, dass der langjährige Hauptsponsor des Vereins seine Zuwendungen durch Unterschlagung erwirtschaftete, musste der Club im September 1997 Konkurs anmelden. Der Verein wurde aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Nachfolgeverein SC Jülich 10/97.", "content": "Unter dem Namen \"SC Jülich 1910/97\" wurde ein Nachfolgeverein gegründet, der bereits im Jahre 2002 in die Bezirksliga und zwei Jahre später in die Landesliga aufstieg. Durch den Sportmoderator Ulrich Potofski und der DSF-Sendung \"Kreisklasse\" kehrten die Jülicher kurzzeitig in die überregionalen Schlagzeilen zurück. Nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem \"TuS Schmidt\" folgte der sofortige Wiederabstieg. Es folgten mehrere Jahre im Mittelfeld der Bezirksliga, ehe im Herbst 2008 neues Unheil über den Verein einkehrte. Durch eine Betriebsprüfung des Finanzamts kamen Unregelmäßigkeiten in der Buchführung zu Tage. Den Verein belasteten Schulden in Höhe von etwa 100.000 Euro, so dass auch der Nachfolgeverein Insolvenz anmelden musste. Die erste Mannschaft wurde aus dem laufenden Spielbetrieb zurückgezogen und musste in die Kreisliga A zwangsabsteigen. Im Jahre 2010 folgte der freiwillige Rückzug in die Kreisliga C, der untersten Spielklasse. Im Juli 2012 konnte das Insolvenzverfahren erfolgreich beendet werden. Der Verein wurde dadurch von seinen Schulden befreit. Mit Beginn der Saison 2012/13 engagiert sich das Jülicher Hochtechnologieunternehmen Enrichment Technology als Partner und Trikotsponsor des SC Jülich 10/97, dem im Jahre 2013 der Aufstieg in die Kreisliga B gelang. In dieser Saison belegte man den 16. Platz und stieg erneut in die Kreisliga C ab. In den kommenden 2 Jahren belegte man jeweils in der Kreisliga C und B den 1. Platz und stieg dann im Jahr 2016 in die Kreisliga A auf. In der Saison 2017/2018 belegte man dann den 7. Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Stadion.", "content": "Der SC Jülich trug seine Heimspiele im Jülicher Karl-Knipprath-Stadion, dem ehemaligen \"Rurstadion\" aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der SC Jülich (offiziell: \"Sport-Club Jülich 1910 e. V.\") war ein Fußballverein im nordrhein-westfälischen Jülich im Kreis Düren. Größte Erfolge des Vereins waren der Gewinn der Deutschen Amateurmeisterschaft in den Jahren 1969 bis 1971. Damit ist der SC Jülich der erfolgreichste Amateurverein Deutschlands.", "tgt_summary": null, "id": 316707} {"src_title": "Finnmarken (Schiff, 2002)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Julius Armbrust ist ein ehrgeiziger Verpackungsdesigner Mitte dreißig. Seine Frau Paula, mit der er zwei Kinder hat, betrügt er mit einer seiner Sekretärinnen. An seinem zwölften Hochzeitstag erfährt er, dass Paula ihn ebenfalls betrügt. Paulas Liebhaber Stefan ist Julius ganz und gar nicht ähnlich. Er ist freischaffender Künstler, hat kein Geld, keine feste Anstellung und keine Ziele. Für Julius bricht eine Welt zusammen, doch davon lässt er sich nicht unterkriegen. Als er erfährt, dass in Stefans WG noch ein Zimmer frei ist, gibt er vor, auf einen Kongress zu fahren, und zieht unter dem Tarnnamen „Daniel“ bei Stefan ein. Unter allen Umständen will Julius seine Frau zurückgewinnen. Als Paula Stefan in der WG besucht, verkleidet sich Julius, als es zu spät für eine Flucht ist, mit einer Affenmaske und sorgt mit dieser Verkleidung (in der er das als romantisch geplante Frühstück von Stefan und Paula stört) dafür, dass es zu ersten Missstimmungen zwischen Paula und Stefan kommt. Julius zeigt Stefan das Leben im Luxus, macht ihm dieses mehr und mehr schmackhaft und verwandelt den bekennenden Hippie und Aussteiger schließlich Schritt für Schritt in einen Erfolgstypen. Gleichzeitig entwickelt sich aber auch eine Freundschaft zwischen den beiden Männern. Sie sehen zusammen Eishockey, kochen miteinander, streiten sich, trinken, philosophieren über Frauen, Sex, Beziehungen. Dennoch verliert Julius sein Ziel, Paula zurückzugewinnen, nicht aus den Augen. Durch seine Verbindungen in der Werbebranche verhilft er Stefan zu einem Posten als Art Director in der Hoffnung, dass Stefan nun nicht mehr genug Zeit für Paula hat. Der Plan geht auf, Julius und Paula finden wieder zueinander. Als Julius in sein Büro zurückkehrt, erfährt er, dass Stefan sein neuer Partner wird. In der Schlussszene – die im Paternoster von Julius' Firma spielt – erkennt Stefan „Daniels“ wahre Identität. Es kommt zu einer letzten Auseinandersetzung, in deren Verlauf sich beide Männer schließlich bis auf die Unterhose ausziehen. Nur noch mit hellblauen Boxershorts (Julius) und Leopardentanga (Stefan) bekleidet, werden sie von Paula und Julius' entsetzten Kollegen im Paternoster entdeckt und beginnen zu lachen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Ursprünglich war der Film eine Auftragsarbeit für das ZDF. Dennoch entschloss sich die Produktionsfirma, den Film im Sommer 1985 ins Kino zu bringen, wo er von über 6 Mio. Zuschauern gesehen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken. So das Lexikon des internationalen Films: \"Geistvolle, mit frechem Witz und treffenden Beobachtungen durchsetzte Filmkomödie über den Kampf der Geschlechter, die mit liebevoll-ironischem Grundton die kleinen und größeren Eitelkeiten der Männer verspottet und dabei ein überraschend sicheres Gespür für Komik beweist.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Männer ist eine als Fernsehspiel gedrehte Komödie von Doris Dörrie aus dem Jahr 1985. Hauptdarsteller sind die deutschen Schauspieler Heiner Lauterbach, Uwe Ochsenknecht und Ulrike Kriener.", "tgt_summary": null, "id": 2082766} {"src_title": "St. Felix (Südtirol)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Tiere erreichen eine Länge von 15 (16) Millimetern und haben einen seitlich stark abgeflachten Körper. Sie sind milchig-weiß bis hellgrau gefärbt, wobei sie bräunliche oder blaue Flecken aufweisen können. Wie alle Flohkrebse besitzen sie keinen Rückenpanzer (Carapax), so dass die einzelnen Brustsegmente sichtbar sind. Die großen, runden Komplexaugen sind schwarz und deutlich erkennbar. Während das erste (obere) Antennenpaar sehr kurz ist, erscheint das zweite – insbesondere bei den Männchen – sehr lang und endet in einer Reihe kleiner, rau gezähnter Glieder. Das Peraeon (Hauptteil des Thorax) verfügt über sieben Paare von Brustbeinen (die meisten davon sind Laufbeine), der umgeschlagene Hinterleib (Pleon) hat drei Paar Schwimmbeine und drei Paar umgewandelte Sprungbeine. Die Extremitäten des zweiten Brustbeinpaares, die sogenannten Gnathopoden, weisen ein klauenartiges Endglied auf.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen, Lebensweise.", "content": "Der Strandfloh besiedelt die oberen Spülsäume (das Supralitoral) der Sandstrände des Atlantiks und seiner europäischen Nebenmeere sowie des Mittelmeeres. Tagsüber bleiben die Tiere im feuchten Sand vergraben oder unter Treibgut (Tang, Holz etc.) versteckt, um nachts in großen Scharen aktiv zu werden und auf Nahrungssuche zu gehen. Sie ernähren sich von angeschwemmten Algen und anderen pflanzlichen und tierischen Bestandteilen. Mit ruckartigen Schlägen des Hinterleibs bzw. der dort ansetzenden drei Paar Sprungbeine können Strandflöhe weite Sätze von bis zu 30 Zentimetern Distanz machen. Auf festem Sand bewegen sie sich fast nur springend vorwärts. Zur einmaligen Überwinterung sowie bei Springfluten graben sie sich mehrere Dezimeter tief in den Sand ein. Um den kürzesten Weg ins Meer und wieder zurückzufinden, sollen sich die Tiere am Stand von Sonne oder Mond orientieren. Außer dieser Art kommen noch weitere „Strandflöhe“ verschiedener Gattungen im gleichen Lebensraum vor. Die neben dieser Art bekannteste Spezies ist \"Orchestia gammarella\". Die Gattung \"Talitrus\" ist mit zehn Arten vor allem circumtropisch verbreitet, \"Talitrus saltator\" in der warm-gemäßigten nordostatlantischen Region. Strandflöhe bilden eine wichtige Nahrungsgrundlage für manche strandbewohnenden Vogelarten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Strandfloh (\"Talitrus saltator\"), auch Gemeiner Strandfloh, Sand- oder Strandhüpfer genannt, ist eine Art aus der Ordnung der Flohkrebse, die oberhalb entlang der Hochwasserlinie von Sandstränden des Atlantiks, der Nord- und Ostsee und des Mittelmeeres häufig anzutreffen ist. Die Vertreter der Familie Talitridae sind die einzigen landbewohnenden Flohkrebse. Entgegen dem deutschen Namen sind diese Krebstiere stammesgeschichtlich weit entfernt von den zu den Insekten gehörenden Flöhen und mit diesen nicht näher verwandt.", "tgt_summary": null, "id": 519849} {"src_title": "Ikki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hugh O’Brian wurde 1925 unter dem Namen \"Hugh Charles Krampe\" in eine deutschstämmige Familie in Rochester, New York geboren. Während der High-School-Zeit hatte er große sportliche Erfolge im Football, Basketball, über Kurzstrecken und im Ringen. Er brach sein Studium an der University of Cincinnati ab, um im Zweiten Weltkrieg vier Jahre bei der Marine zu dienen. Nach seiner Rückkehr 1947 schrieb er sich bei der UCLA ein und geriet durch Zufall in eine kleine Theatergruppe, bei der er erste Rollen spielte. Er wurde bei einer Aufführung von der Regisseurin und Schauspielerin Ida Lupino entdeckt, die ihn in ihrem Film \"Never Fear\" (1949) einsetzte. Seine starke Präsenz in der Rolle eines Krankenhauspatienten und seine gute Leistung führten zu einem Vertrag mit Universal. Im folgenden Jahr spielte er einen Navigator im Science-Fiction-Genreklassiker \"Rakete Mond startet\". In den 1950er-Jahren spielte O’Brian Nebenrollen in größeren Produktionen wie in \"Rhythmus im Blut\" an der Seite von Marilyn Monroe oder als Filmsohn von Spencer Tracy in dem Western \"Die gebrochene Lanze\". In kleineren Filmen übernahm er aber auch selbst die Hauptrolle. Für seine Leistung in dem Western \"The Man from the Alamo\" erhielt er 1954 einen Golden Globe Award als \"Bester Nachwuchsdarsteller\". Im Fernsehen spielte er zwischen 1955 und 1961 die Hauptrolle des Wyatt Earp in der populären Westernserie \"Wyatt Earp greift ein\" (\"The Life and Legend of Wyatt Earp\"). Diese Sendung, von der insgesamt 227 Folgen produziert wurden, machte ihn in Amerika zum Star. Eine weitere Fernseh-Hauptrolle hatte er in den Jahren 1972 und 1973 in der Actionserie \"Search\". Im Fernsehen übernahm er des Weiteren Gastrollen in Fernsehserien wie \"Die Leute von der Shiloh Ranch\", \"Drei Engel für Charlie\", \"Mord ist ihr Hobby\" und \"Fantasy Island\". Ebenfalls war der Schauspieler mehrmals in Komödien am Broadway zu sehen. 1976 spielte er eine Nebenrolle als Glücksspieler in John Waynes letztem Film \"Der letzte Scharfschütze\" (1976), wobei O’Brian die Ehre zukam, die letzte von John Wayne in einem Film getötete Person zu werden. Mit einer Rolle in der Fernseh-Miniserie \"Call of the Wild\" verabschiedete er sich im Jahre 2000 von der Schauspielerei. Sein Schaffen umfasst mehr als 100 Produktionen. 1958 wurde O’Brian von Nobelpreisträger Albert Schweitzer in dessen afrikanische Klinik eingeladen, wo er neun Tage verbrachte. Anschließend gründete er die \"Hugh O’Brian Youth Leadership Foundation\" (HOBY), eine gemeinnützige Organisation, bei der Jugendliche mit großem Potenzial mit führenden Personen der Gesellschaft zusammengebracht werden, damit sie von ihnen lernen können. Insgesamt sind seit Ende der 1950er-Jahre Hunderttausende amerikanische Jugendliche durch HOBY-Seminare gegangen; heute ist die Organisation in allen 50 Bundesstaaten der USA und sogar in anderen Ländern vertreten. Für seine Arbeit wurde Hugh O’Brian unter anderem acht Mal mit dem Titel eines Ehrendoktors gewürdigt. Außerdem besitzt er einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Hugh O’Brian war lange Junggeselle, ehe er 2006 mit über 80 Jahren seine langjährige Lebensgefährtin Virginia ehelichte. Er starb im September 2016 im Alter von 91 Jahren in seinem Haus in Beverly Hills.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hugh O’Brian (* 19. April 1925 als \"Hugh Charles Krampe\" in Rochester, New York; † 5. September 2016 in Beverly Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Philanthrop.", "tgt_summary": null, "id": 1963962} {"src_title": "Josi Meier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wittkowers Vater Henry Wittkower war ein Brite, der in Deutschland lebte. Zunächst studierte Rudolf ein Jahr lang Architektur in Berlin, ehe er beschloss, bei Heinrich Wölfflin an der Universität München Kunstgeschichte zu studieren. Wittkower kam mit Wölfflin nicht zurecht und kehrte nach Berlin zurück, um bei Adolph Goldschmidt zu studieren. Der Besuch eines Seminars bei dem Orientalisten und Archäologen Ernst Herzfeld weckte sein Interesse für die Kunst des Orients. Wittkowers Dissertation handelte von Domenico Morone. 1923 ging er als Assistent von Ernst Steinmann an die Bibliotheca Hertziana nach Rom, um ihm bei der Vervollständigung der Michelangelo-Bibliographie zu helfen. Dort blieb er bis 1927 und verfasste nebenher mehrere Artikel für das \"Allgemeine Lexikon der bildenden Künstler\". In Italien lernte er auch Aby Warburg kennen, der ihn nach Hamburg zur Durchsicht der Warburgschen Bibliothek einlud. Der dortige Besuch 1928 war der Beginn der lebenslangen Freundschaft mit Erwin Panofsky, der ihn für die Ikonologie gewinnen konnte. Wittkower arbeitete in der Folge an der Universität Berlin und ab 1932 an der Universität Köln. Er wurde 1933 nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten aus rassistischen Gründen als Jude entlassen, er ging nach London und arbeitete bis 1956 am Warburg Institute. 1949 erschien mit \"Architectural Principles in the Age of Humanism\" sein Hauptwerk. Zugleich erhielt er eine Professur an der Slade School of Art, die hauptsächlich im Betreuen von Dissertationen bestand. 1954 war Wittkower für ein Jahr als Gastprofessor an der Harvard University tätig. Zwei Jahre später zog er in die USA und wurde Professor in der Abteilung für Kunstgeschichte und Archäologie an der Columbia University in New York. 1958 erschien \"Art and Architecture in Italy 1600-1750\", sein meistverkauftes Buch, das auch mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. 1959 wurde Wittkower in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1969 ging er als \"Avalon Foundation Professor Emeritus of Art History\" in den Ruhestand und kehrte nach England zurück. Dort arbeitet er an der Cambridge University als Slade Professor of Fine Art bis zu seinem Tod 1971 weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften (Auswahl).", "content": "Siehe Donald M. Reynolds: \"The writings of Rudolf Wittkower. A bibliography\". Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1989.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolf J. Wittkower (* 22. Juni 1901 in Berlin; † 11. Oktober 1971 in New York) war ein britischer, in Deutschland ausgebildeter Kunsthistoriker.", "tgt_summary": null, "id": 811214} {"src_title": "Geronimo – Eine Legende", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "John LeTour ist einer von zwei Kurieren für die Drogenhändlerin Ann, die sich in New York auf die Belieferung eines gut betuchten Kundenstamms speziell im Finanz- und Bankensektor spezialisiert hat. LeTour leidet unter Schlaflosigkeit und einem fehlenden Ziel im Leben. Ann dagegen denkt schon länger darüber nach, aus dem Drogengeschäft auszusteigen und stattdessen mit Kosmetikprodukten zu handeln. Eines Nachts begegnet LeTour Marianne Jost, mit der er eine lange, aber selbstzerstörerische weil von Drogenkonsum gezeichnete Beziehung hatte. Obwohl beide inzwischen keine Drogen mehr nehmen, will Marianne die Beziehung nicht wieder aufnehmen. LeTour erfährt, dass Mariannes Mutter auf der Intensivstation liegt. Schließlich verbringen er und Marianne eine Nacht miteinander; ohne es zu wissen, stirbt ihre Mutter während dieser Zeit im Krankenhaus. Als LeTour die Trauerfeier besucht, schlägt Marianne auf ihn ein und fordert ihn auf, aus ihrem Leben zu verschwinden. Währenddessen gerät LeTour ins Visier der Polizei. Eine junge Frau, die mit Tis, einem Schweizer Kunden von Ann, Kontakt hatte, ist ums Leben gekommen. Bei der nächsten Lieferung trifft er in Tis’ Appartement Marianne, die offensichtlich unter starkem Drogeneinfluss steht. Kurz darauf stürzt sie zu Tode. LeTour gibt der Polizei einen Tipp, wo Marianne sich unmittelbar vor ihrem Tod aufgehalten hat. Als Tis wieder eine Drogenlieferung bei Ann in Auftrag gibt und darauf besteht, dass LeTour die Ware ausliefert, ahnt dieser, dass Tis ihn beseitigen will. Ann verlangt mitzukommen, doch Tis’ Leibwächter zwingen sie, die Suite zu verlassen. Es kommt zu einem Schusswechsel, bei dem LeTour Tis und seine Leibwächter tötet, er selbst wird verletzt. In der letzten Szene besucht Ann LeTour im Gefängnis, der sich befreit fühlt und sein Leben ändern will. Ihr Gespräch deutet an, dass Ann auf LeTour warten wird.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Filmstart.", "content": "Die Produktionskosten betrugen geschätzte 5 Millionen US-Dollar. Da die Finanzierung bei Produktionsstart noch nicht zur Gänze gesichert war, aber Paul Schrader Willem Dafoe und Susan Sarandon bereits verpflichtet hatte, finanzierte er die ersten drei Wochen der Preproduction-Phase aus seinem eigenen Vermögen. \"Light Sleeper\" war der erste von mehreren gemeinsamen Filmen von Schrader und Dafoe, den er bei den Dreharbeiten zu Martin Scorseses \"Die letzte Versuchung Christi\" kennengelernt hatte. Schrader wollte ursprünglich Lieder von Bob Dylan aus dessen Album \"Empire Burlesque\" in seinem Film verwenden. Da er und Dylan sich nicht einig wurden, entschied Schrader sich stattdessen für Kompositionen von Michael Been. \"Light Sleeper\" wurde im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin 1992 uraufgeführt, am 21. August 1992 startete der Film in den amerikanischen Kinos. Das Einspielergebnis in den US-Kinos belief sich auf rund eine Million US-Dollar. In Deutschland startete der Film am 12. Mai 1994. Wim Wenders gratulierte Schrader in einem Telegramm für seinen Film und wertete seine Regiearbeit als gleichrangig mit der von Ozu Yasujirō, dem von beiden Regisseuren bewunderten japanischen Filmemacher. In einem Interview im Jahre 2005 bezeichnete Schrader \"Light Sleeper\" als seinen persönlichsten Film.", "section_level": 2}, {"title": "Thema.", "content": "\"Light Sleeper\" war für Schrader nach \"Taxi Driver\" und \"Ein Mann für gewisse Stunden\" der dritte seiner so genannten „Ein Mann in einem Raum“-Filme: „Die Hauptfigur ist älter geworden, so wie ich älter geworden bin. Als er in seinen Zwanzigern war, war er wütend. In seinen Dreißigern war er narzisstisch. Jetzt ist er vierzig, und er sorgt sich. Ich finde, die Zeiten haben eine ähnliche Entwicklung durchgemacht. Ich habe unter anderem versucht, eine persönliche und eine gesellschaftliche Entwicklung in ihm zu vereinen. Ich finde, wir leben in sehr sorgenvollen Zeiten, und die Hauptfigur entspricht dem.“", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Willem Dafoe gewann 1995 den Sant Jordi Award als bester fremdsprachiger Darsteller. Paul Schrader und Kameramann Edward Lachman waren 1993 für den Independent Spirit Award nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Veröffentlichungen.", "content": "\"Light Sleeper\" ist u. a. in den USA und vielen europäischen Ländern auf DVD erhältlich. Die britische Neuauflage der Firma Optimum enthält jedoch, im Gegensatz zur Erstauflage von Momentum, nicht mehr die Audiokommentare von Schrader und seinen Darstellern Dafoe und Sarandon. Auf den in Deutschland erschienenen DVDs von Kinowelt/Arthaus sind diese vorhanden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Light Sleeper ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Paul Schrader aus dem Jahr 1992 mit Willem Dafoe und Susan Sarandon. Der Film erzählt von einem in New York arbeitenden Drogenkurier, dessen Begegnung mit einer ehemaligen Freundin eine Kette von tragischen Ereignissen auslöst.", "tgt_summary": null, "id": 1058942} {"src_title": "Leslie Hotson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Kolkata Mitte der 1950er Jahre lebt die Familie Mazumdar (Subrata, seine Frau Arati, deren Sohn, Subratas Eltern und seine Schwester) unter einem Dach. Subrata arbeitet bei einer Bank und kann mit seinem Einkommen die große Familie nur schwer allein unterhalten – sein Vater braucht neue Brillengläser, das Schulgeld seiner Schwester ist fällig und seine Mutter möchte neuen Tabak haben. Als Subrata Arati von einer respektablen Familie erzählt, in der auch die Frau arbeiten geht, fasst Arati den Plan, entgegen allen Konventionen auch durch Arbeit zum Familieneinkommen beizutragen. Gegen den Willen ihrer Schwiegereltern nimmt sie einen Job als Verkäuferin von Strickmaschinen an. Das Arbeitsleben gewinnt ihr eine neue Lebensdimension, sie ist erfolgreich und wird immer selbstbewusster, Subrata hingegen wird unsicher, auch sein Vater drängt ihn, Arati zur Aufgabe des Jobs zu bewegen. Als sie am nächsten Tag kündigen will, ruft sie Subrata an und teilt ihr mit, dass er gerade seinen Job in der Bank verloren hat; Arati wird damit zum Alleinverdiener der Familie. Subrata leidet zunehmend daran, seine Frau arbeitengehen zu sehen, während er erfolglos Jobangebote sucht. Er entfremdet sich von Arati. Arati hat in ihrer anglo-indischen Kollegin Edith Simmons eine neue Freundin gefunden. Ihr Boss Mukherjee sieht in Edith aufgrund ihrer Abstammung eine Frau mit lockerem Lebenswandel und kündigt sie schließlich. Arati setzt sich für sie bei ihm ein, ihr wird jedoch ebenfalls mit Kündigung gedroht. Daraufhin gibt sie Mukherjee ihr altes Kündigungsschreiben und geht. Auf der Straße trifft sie ihren Mann, der über ihre Neuigkeit schockiert ist. Sie versöhnen sich jedoch und Arati ist sicher, dass in einer so großen Stadt wie Kolkata einer von beiden bestimmt wieder einen Job finden wird. Sie verschwinden in der Menge.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Es ist der erste Film der Schauspielerin Madhabi Mukherjee mit Ray, sie trat auch noch in dessen Filmen \"Charulata\" (1964) und \"Kapurush\" (1965) auf. Ihr Filmdebüt hatte die Schauspielerin jedoch 1959 in einem Film von Mrinal Sen. Jaya Bhaduri hatte in \"Mahanagar\" ihren ersten Filmauftritt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mahanagar (Bengalisch:, ; übersetzt: \"Die Großstadt\") ist ein indischer Spielfilm von Satyajit Ray aus dem Jahr 1963. Er entstand nach der Kurzgeschichte \"Abataranika\" von Narendranath Mitra.", "tgt_summary": null, "id": 169304} {"src_title": "Theodor Brüggemann (Beamter)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Alexander von Dohna wurde als Sohn von Friedrich von Dohna (1621–1688), Gouverneur des Fürstentums Orange, und Sperentia du Puy Montbrun geboren. Er wurde wie sein Bruder Christoph von Dohna unter anderem von Pierre Bayle erzogen und unternahm längere Bildungsreisen.", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Karriere.", "content": "Seit 1679 war er in kurbrandenburgischen Kriegsdiensten und wurde Hauptmann der Ämter Mohrungen und Liebstadt in Ostpreußen. Am 31. Dezember 1686 wurde er Oberst und Geheimer Rat. Der neue Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg sandte ihn mehrmals als Diplomaten nach Polen, so 1688 zur Erneuerung der Verträge zwischen Brandenburg und Polen. In den Jahren 1689 und 1690 nahm er am Feldzug gegen Frankreich teil und wurde beim Sturm auf Bonn am 10. Oktober 1689 verwundet. Am 19. Oktober 1689 wurde er zum Generalwachtmeister befördert. Seit dem 9. Oktober 1690 war er als Generalmajor Chef des Infanterie-Regiments Nr. 16, das seinen Namen trug. Er wurde in diplomatischer Mission nach Stockholm gesandt und am 1. Februar 1691 wirklicher Geheimer Rat. Am 11. April 1692 wurde er Gouverneur von Pillau. Im Jahre 1693 nahm er als Brigadegeneral am Feldzug in den Niederlanden gegen Frankreich teil und wurde am 25. Januar 1695 zum Generalleutnant befördert. Am 11. Februar 1695 erhielt er auf Betreiben der Kurfürstin Sophie Charlotte gegen den Willen des Ersten Ministers von Danckelmann die Bestallung als Oberhofmeister des Kurprinzen und späteren Königs Friedrich Wilhelm. Zusammen mit dem am 8. Mai 1697 hinzugetretenen Hugenotten Jean Philippe Rebeur leitete er die Erziehung des Kurprinzen für die nächsten neun Jahre. Am 17. Januar 1701 wurde er als einer der ersten in den Hohen Orden vom Schwarzen Adler aufgenommen. Als Gegner des Grafen Kolbe von Wartenberg zog er sich 1704 weitgehend vom Hof zurück – er behielt nur seinen Sitz im Geheimen Rat. Nach dem Sturz Wartenbergs übernahm er wieder mehr Verantwortung, wurde Chef der Kommission zur Herstellung des Kammer- und Domänewesens in Preußen. Vom Juni 1712 bis zu seinem Tode war er Vorsitzender der Königsberger Regierung. Am 25. März 1713 wurde er vom neuen König Friedrich Wilhelm I. zum General der Infanterie und am 5. September schließlich zum Generalfeldmarschall befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturelles Wirken.", "content": "Er war Ahnherr des Hauses Schlobitten. Unter ihm war zwischen 1696 und 1736 der großartige Neubau des Schlosses entstanden, der das ältere Herrenhaus integrierte. Die Architekten waren Jean Baptiste Broebes (1660–1720) und Johann Caspar Hindersin (1667–1738).", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Dohna war seit dem 10. September 1684 mit Amalia Emilie Luise Gräfin zu Dohna-Carwinden (* 28. Juli 1661, † 2. April 1724) verheiratet. Er hatte 15 Kinder aus erster Ehe. Nach dem Tod der ersten Gattin ging er am 26. Dezember 1725 eine zweite Ehe mit Johanna Sophie Gräfin zu Dohna-Reichertswalde (* 27. August 1682; † 2. April 1735 in Königsberg (Preußen)) ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Burggraf und Graf zu Dohna-Schlobitten (* 25. Januar 1661 auf Schloss Coppet am Genfersee; † 25. Februar 1728 in Königsberg in Preußen) war kurbrandenburgisch-preußischer Generalfeldmarschall und Diplomat.", "tgt_summary": null, "id": 793740} {"src_title": "The Original Surfaris", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Christian Albrecht von Dohna wurde als Sohn von Christoph von Dohna und Ursula Gräfin von Solms-Braunfels (* 24. November 1594 in Braunfels; † 18. August 1657 in Turnhout) geboren. Seine Brüder Friedrich von Dohna (1621–1688) und Christoph Delphicus von Dohna wurden auch Offiziere. Seine Cousine war die Kurfürstin Luise Henriette von Brandenburg.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Schon 1621 war er Kornett in holländischen Diensten, erhielt seine Ausbildung unter Prinz Friedrich Heinrich von Oranien und wurde 1648 Oberst. Am 6. Oktober 1656 wurde er kurbrandenburgischer Generalleutnant, Geheimer Rat und Gouverneur von Küstrin, am 16. März 1657 dann Statthalter von Halberstadt und Hauptmann zu Gröningen. Im Jahr 1659 nahm er an einem Feldzug in Pommern teil. Er ließ die Festungen von Berlin und Küstrin ausbauen und wurde am 2. März 1666 General der Infanterie. 1671 wurde er Chef eines neu gebildeten Regiments in Küstrin, das fortan seinen Namen trug („Dohna zu Fuß“). Im darauf folgenden Jahr wurde er Generalfeldzeugmeister. In den Jahren 1675 bis 1677 führte ihn ein erneuter Feldzug nach Pommern, wo er 1677 starb.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Seit dem 6. April 1644 war Graf von Dohna verheiratet mit Sophie Theodore Gräfin von Holland-Brederode-Vianen (* 16. März 1620 in Vianen; † 23. September 1678 in Peterhof). Seine sechs Söhne wurden auch Soldaten: Sophie Theodore Gräfin von Dohna, geb. von Holland-Brederode-Vianen war die Tochter einer nassauischen Gräfin und eines holländischen Grafen. Sie gelangte im April 1644 durch ihre Heirat mit dem Grafen Christian Albrecht von Dohna-Schlobitten in die Residenz des Kurfürstentums Brandenburg und erwarb 1664 Niederschönhausen und die dazugehörenden Ländereien für 3000 Taler. Auf dem Gut Niederschönhausen ließ sie ihren Wohnsitz – das sogenannte Petit Palais – errichten und ihr Ehemann zeichnete die Entwürfe. Das gräfliche Paar ließ sich von Experten aus Holland, dem Vaterland der Gräfin Sophie, das feuchte Land an der Panke trockenlegen. Als 1669 Graf Dohna war zum Gouverneur von Küstrin ernannt wurde nutzte das Paar seinen Landsitz nur noch selten. Nach dem Tod der Gräfin verkauften ihre Söhne den Besitz für 4000 Taler an den preußischen General Geheimrat Joachim Ernst von Grumbkow.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christian (auch Christoph) Albrecht Burggraf und Graf zu Dohna (* 10. Dezember 1621 in Küstrin; † 14. Dezember 1677 in Gartz (Oder)) war kurbrandenburgischer General.", "tgt_summary": null, "id": 1188043} {"src_title": "Todestrommeln am großen Fluß", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nordahl Grieg – aus einer gutbürgerlichen Familie stammend – war ein Bruder des Verlegers Harald Grieg sowie ein entfernter Verwandter des Komponisten Edvard Grieg. Er unterbrach sein Studium an der Universität Oslo, um 1922 als Seemann auf einem Frachter verschiedene Länder Europas zu bereisen. Nach der Rückkehr studierte er Philosophie und war journalistisch tätig. Seit seiner Jugend war Nordahl Grieg politisch links eingestellt. Als Lyriker debütierte Grieg 1922 mit der Gedichtsammlung \"Rundt Kap det gode Håp\" (Um das Kap der guten Hoffnung). 1923 erschien der Roman \"Skibet gaar videre\", eine kritische Schilderung des Lebens an Bord und in den Hafenstädten. 1925 veröffentlichte er den Gedichtband \"Stene i strømmen\" (Steine im Strom). 1927 arbeitete Grieg für eine Zeitung als Korrespondent in China und berichtete über die Anfänge des Bürgerkrieges zwischen den Kuomintang und den revolutionären Kommunisten. Seine Erlebnisse schilderte er in der Reportage \"Kinesiske dage\" (Chinesische Tage, 1927). Im selben Jahr schrieb er die Bühnenstücke \"Barabas\", \"En ung manns kjærlighet\" (Die Liebe eines jungen Mannes) und das antikapitalistische Lehrstück \"Atlanterhavet\". Die Zeit von 1933 bis 1935 in Moskau prägten Grieg, er wurde zum Kommunisten. Nach seiner Rückkehr war er Redakteur der antifaschistischen Zeitschrift \"Veien frem\", für die prominente Autoren wie Thomas Mann, Ilja Ehrenburg und Louis Aragon schrieben. In dieser Zeit entstand sein Lehrstück \"Vår ære og vår makt\" (Unsere Ehre und unsere Macht), das ebenso wie das Drama \"Nederlaget\" (Die Niederlage) auch ins Deutsche übersetzt wurde. 1936 schrieb Grieg im südnorwegischen Ny-Hellesund das Gedicht \"Til Ungdommen\", das in vertonter Form sehr populär und zu einem seiner bekanntesten Texte wurde. 1937 war Grieg als antifaschistischer Kriegsreporter im spanischen Bürgerkrieg tätig. 1938 erschien sein Roman \"Ung må verden ennu være\" (Und die Welt bleibt jung), der im Moskauer Milieu handelt. Der Autor vertritt hierbei konsequent die kommunistische Ideologie der sowjetischen Repressionen. Die Hauptperson der Handlung, Ashley, ein englischer Philologe, der in Moskau tätig ist, geht ein Verhältnis mit einer attraktiven Frau ein, die streng ihre kommunistische Parteidisziplin befolgt, und Ashley scheitert, weil er als Humanist nicht imstande ist, revolutionär zu handeln. Ab dem 9. April 1940 meldete Grieg sich freiwillig bei den Norwegischen Streitkräften und war dann im norwegischen Geheimdienst in England tätig. Dort heiratete er im gleichen Jahr die norwegische Schauspielerin Gerd Egede-Nissen, die Schwester der Schauspielerinnen Aud Egede-Nissen und Ada Kramm, die Grieg zuvor kennengelernt hatte und die ihm nach Großbritannien nachgereist war. Als Kriegsreporter der britischen Royal Air Force nahm er an den Luftangriffen und Flächenbombardements auf deutsche Städte teil. Grieg starb am 2. Dezember 1943 beim Angriff auf Berlin, als die Lancaster LM 316, in der er als Kriegsberichterstatter mitflog, abgeschossen wurde. Die acht Leichen der verbrannten Flugzeugbesatzung waren nach der Obduktion durch die Wehrmacht im Olympia-Lazarett auf dem Döberitzer Garnisonsfriedhof beigesetzt worden. 1952 wurde der Friedhof auf Anordnung der sowjetischen Militärverwaltung eingeebnet. Die Absturzstelle liegt am Ufer des Machnower Sees. Dort stellte die Gemeinde Kleinmachnow auf Bitten der norwegischen Botschaft einen Findling als Ehrenmal auf. Bei der Einweihung des Ehrenmals am 23. November 2003 sang die norwegische Sängerin \"Torhild Ostad\" das Lied Til Ungdommen. In der Norwegischen Botschaft in Berlin befindet sich seit dem 4. September 2002 ein Stück der linken Tragfläche des abgeschossenen Flugzeugs, das von 1944 bis zum Frühjahr 2002 als Dach für einen Schafstall gedient hatte. Der Kleinmachnower Lauf Club veranstaltet alljährlich einen Nordahl-Grieg-Gedenklauf. 1945, nach Kriegsende, wurde Nordahl Grieg in seinem Vaterland als antifaschistischer Widerstandskämpfer gegen die deutsche Okkupation geehrt. Eine Statue Griegs wurde zum Gedenken am Theater in Bergen aufgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Griegs Dramen und Romane entstanden zwischen den beiden Weltkriegen. In seinen in Moskau verfassten Dramen übernahm er weitgehend die sowjetische Bühnentechnik und die von Brecht praktizierte Form des epischen Lehrstückes. Im Zentrum seiner Stücke steht die Kritik an der Klassengesellschaft. Das expressionistische Schauspiel \"Barrabas\" geht auf Eindrücke des Autors während seines Aufenthaltes in China zurück. Grieg vergleicht in der Parabel die Friedfertigkeit Jesu mit der Gewalttätigkeit unterdrückter Rebellen. Im Kampf zwischen passivem Widerstand und revolutionärer Befreiung wird ein junger Mann infolge von Brutalitäten überwältigt. Im Lehrstück \"Unsere Ehre und unsere Macht\" (\"Vår ære og vår makt\", 1936) machen norwegische Reeder im Ersten Weltkrieg profitable Geschäfte. Für teures Frachtgeld liefern sie den Engländern Rüstungsmaterial und den Deutschen Kupfer. Der Profit aus diesem Geschäft gestattet ihnen kapitalen Wohlstand; zu gleicher Zeit leben Hunderttausende ihrer Landsleute infolge des Krieges in großem Elend. Nach der Weltwirtschaftskrise, zwanzig Jahre nach der eigentlichen Handlung des Stückes, befinden sich etliche der Matrosen von damals in einem Obdachlosenasyl, während die Reeder für einen neuen imperialistischen Krieg rüsten. Das proletarische Volk tritt nun in einen Generalstreik. Griegs letztes Stück spielt in Paris im März des Jahres 1871. Deutschland hat über Frankreich gesiegt. Die Kommune wird errichtet und schafft zum Wohle des Volkes, aber man streitet über die Anwendung der Gewalt und missbraucht die Macht zu einem schonungslosen Terror. Die Barrikaden fallen, ebenso die Patrioten. Die Niederlage der Kommune ist letztlich nicht vermeidbar, so lehrt es Grieg in seiner Sicht. Er inspirierte mit seinem Lehrstück Bertolt Brecht zu seinem gleichfalls verfassten Lehrstück \"Die Tage der Kommune\" (1949). Nordahl Griegs hinterlassenes englisches Filmscript \"Greater Wars\", verfasst 1942 in London, wurde 1989 aufgefunden und ins Norwegische übersetzt. Seine Kriegsgedichte wurden 1945 in dem Gedichtband \"Friheten\" veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johan Nordahl Brun Grieg (* 1. November 1902 in Bergen, Norwegen; † 2. Dezember 1943 in Kleinmachnow bei Berlin) war ein norwegischer Schriftsteller und Journalist.", "tgt_summary": null, "id": 1940501} {"src_title": "Rhein-Emscher-Express", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "1998 wurde Iljo Keisse erstmals belgischer Meister, in der Einerverfolgung der Jugendklasse. Bis 2016 errang er mindestens weitere 18 nationale Titel auf der Bahn in verschiedenen Altersklassen. So wurde er allein im Jahr 2000 fünffacher belgischer Junioren-Meister, in der Einerverfolgung, im Punktefahren, im Omnium, im 1000-Meter-Zeitfahren sowie im Zweier-Mannschaftsfahren (mit Kristof Sels). 2004 wurde er gemeinsam mit Kenny De Ketele U23-Europameister im Zweier-Mannschaftsfahren. Dreimal – 2005, 2008 und 2011 – wurde er anschließend Europameister im Zweier-Mannschaftsfahren der Elite. 2006 errang er zudem den kontinentalen Titel im Derny hinter dem Schrittmacher Michel Vaarten. Keisse zählt zu den erfolgreichsten Sechstagefahrer. Als Nachwuchsfahrer gewann er Läufe des \"UIV-Cups\", eines Nachwuchswettbewerbes für Sechstagefahrer, alle gemeinsam mit Dimitri De Fauw. 2004 gewannen die beiden Fahrer die Gesamtwertung des Cups. Im Laufe seiner sportlichen Karriere gewann er 30 Sechstagerennen (Stand 2020) mit verschiedenen Partnern, darunter Matthew Gilmore, Robert Bartko, Kenny De Ketele und Franco Marvulli. Zweimal – 2004 und 2008 – startete Keisse bei Olympischen Spielen. 2004 in Athen belegte er gemeinsam mit Gilmore Platz elf im Zweier-Mannschaftsfahren. Vier Jahre später in Peking wurde er Zwölfter im Punktefahren, im Zweier-Mannschaftsfahren wurde er mit De Ketele Vierter. Ab 2013 startete Iljo Keisse verstärkt bei Straßenrennen, bei denen ihm auch zunehmend Erfolge gelangen. 2015 gewann er die Ronde van Zeeland Seaports. Im selben Jahr entschied er die 21. und letzte Etappe des Giro d’Italia von Turin nach Mailand für sich. Keisse selbst, der diesen Giro „schrecklich“ fand, bezeichnete diesen Sieg als den „größten Erfolg“ seiner Karriere. 2016 startete er erstmals bei der Tour de France und belegte Rang 139 in der Gesamtwertung. Im November 2018 gewann Keisse gemeinsam mit dem Italiener Elia Viviani das Sechstagerennen von Gent; es war sein siebter dortiger Sieg. Damit zog er mit dem Australier Danny Clark gleich. Im Januar 2019 wurde Iljo Keisse bei der Vuelta a San Juan Internacional ausgeschlossen, weil er bei einem Selfie mit einem weiblichen Fan eine anzügliche Pose eingenommen habe. Daraufhin drohte Teamchef Patrick Lefevere mit dem Ausstieg seiner Mannschaft von der Rundfahrt und unterstellte der belästigten Frau, die Strafanzeige gestellt hatte, finanzielle Absichten. Zudem nahm das Team nicht an der Podiumszeremonie nach der vierten Etappe teil. Der Sponsor des Teams, der belgische Fensterhersteller Deceuninck äußerte Unverständnis für Keisses Verhalten, das man nicht akzeptieren könne. Keisses Vater wiederum ließ verlauten, die Frau trage eine Mitschuld. Von einem örtlichen Richter wurde Keisse wegen sexueller Belästigung zu einer Geldstrafe von umgerechnet 70 Euro verurteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Doping.", "content": "2008 wurde Keisse nach seinem Sieg beim Sechstagerennen in Gent positiv auf das Stimulanzmittel Cathin sowie die maskierende Substanz Hydrochlorothiazid (HCT) getestet; auch die B-Probe war positiv. Zur Sechstage-Saison 2009/2010 kehrte er dennoch auf die Radrennbahn mit einer Teilnahme am Sechstagerennen in Grenoble zurück, nachdem ihn der belgische Radsport-Verband von den Doping-Vorwürfen freigesprochen hatte. Die Union Cycliste Internationale untersagte jedoch einen Start Keisses beim Sechstagerennen in Rotterdam im Januar 2010, er ging jedoch trotzdem an den Start, nachdem er sein Startrecht bei einem niederländischen Gericht eingeklagt hatte. Die UCI akzeptierte diese Entscheidung nicht und der Internationale Sportgerichtshof bestätigte im Juli 2010 die Sperre von Keisse. Der belgische Gerichtshof erklärte sich für nicht zuständig, so dass Keisse außerhalb Belgiens bis zum 6. August 2011 gesperrt war, in Belgien sogar bis zum 27. Januar 2012, weil er dort vor der Aufhebung der Sperre Rennen gefahren war.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Drei Jahre hintereinander (2014, 2015 und 2016) erhielt Keisse die Auszeichnung \"Kristallen Fiets\" der belgischen Zeitung \"Het Laatste Nieuws\" als bester Helfer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Iljo Keisse (* 21. Dezember 1982 in Gent) ist ein belgischer Radrennfahrer, der auf Bahn und Straße aktiv ist. Er ist der erfolgreichste belgische Bahnradsportler seit Beginn der 2000er Jahre.", "tgt_summary": null, "id": 2043027} {"src_title": "Geschmacksaversion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als Ende 1945 de Havillands neues H.2-Ghost-Strahltriebwerk zum ersten Mal einen Standschub von 22,3 kN (5000 lbst) erreichte, fasste man den Entschluss, die DH. 100 Vampire zu überarbeiten und das H.1-Goblin-Triebwerk der Vampire zu ersetzen. So wurde das Ghost-Triebwerk bereits in die fünfte Serien-Vampire eingebaut, die am 8. Mai 1947 zum ersten Mal flog und am 23. März 1948 mit 18.119 Meter (59.446 ft) einen neuen Höhenweltrekord aufstellte. Den Rekordflug führte de Havillands Cheftestpilot John Cunningham durch. Diese Maschine, eine Vampire F.1 mit der RAF-Seriennummer TG 278, erhielt dazu eine Spannweitenvergrößerung um 2,44 m (8 ft). De Havilland schlug die als Vampire FB.8 oder „Dünnflügel-Vampire“ (thin-wing Vampire) bezeichnete Ghost-Variante als Interimslösung bis zur Verfügbarkeit der als Vampire-Ablösung vorgesehenen Hawker Hunter und Supermarine Swift vor. Entsprechend diesem Vorschlag verfasste das Air Ministry das Pflichtenheft E.15/49, das die technischen Anforderungen festlegte. Nach der Detailkonstruktionsphase wurde klar, dass die Maschine sich stark von der Vampire unterscheiden würde und sie erhielt daraufhin die Bezeichnung DH.112. Im Februar 1949 wurden zwei von English Electric in Lizenz produzierte Vampire-Flugzeugzellen in das de Havilland-Werk in Hatfield transportiert und dort als Prototypen der DH.112 ausgerüstet, die von da an den Zusatznamen „Venom“ trug. Schon nach sechs Monaten konnten die ersten Rollversuche beginnen und am 2. September 1949 der Erstflug durchgeführt werden. Nach der Erprobung beim Aeroplane & Armament Experimental Establishment kehrten beide Prototypen zu de Havilland zurück und wurden modifiziert, um die festgestellten Mängel wie Ruderflattern bei Mach 0,81, hohe Steuerkräfte, unzureichende Luftbremsen usw. zu beheben. Zwischen dem 8. Juli 1949 und dem 28. Februar 1951 erhielt de Havilland, verteilt auf drei Verträge, Aufträge zum Bau von insgesamt 375 Venom FB.1. Zwei weitere Aufträge über 162 FB.1 wurden vor dem Baubeginn wieder storniert.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Um die Konstruktion zu vereinfachen, stützte sich die Auslegung der Venom im Wesentlichen auf die der Vampire. Die Tragfläche wurde jedoch neu entwickelt; sie erhielt eine Vorderkantenpfeilung von 17°, während die Hinterkante gerade verlief. Das Dickenverhältnis war mit 10 % um 4 Prozentpunkte geringer als bei der Vampire. Die Tragfläche wurde so verstärkt, dass das Mitführen von abwerfbaren 340-l-(75-Imp.gal.)-Tragflächenendtanks (Wingtip tanks) möglich wurde. Die Venom war das einzige RAF-Jagdflugzeug, das jemals mit derartigen Tanks ausgerüstet war. Wie bei der Vampire waren auch in der Venom die vier 20-mm-Hispano-Mk.V-Kanonen im unteren Bug eingebaut und die Aufhängevorrichtungen für die Abwurfwaffen befanden sich ebenfalls in der Tragflächenmitte. Die Rumpfgondel der Vampire FB.5 wurde ebenfalls beibehalten, was zur Folge hatte, dass auch in der Venom kein Schleudersitz verwendet werden konnte. Der hintere Teil, der das Triebwerk aufnahm, musste jedoch umkonstruiert werden, da das Ghost-Triebwerk gegenüber dem Goblin einen 7,5 cm größeren Durchmesser und eine 53 cm größere Länge aufwies. Dadurch mussten auch die Lufteinlässe in der Flügelwurzel umkonstruiert werden. Der Leitwerksteil entsprach anfangs vollständig dem der Vampire, wurde jedoch im Laufe der Weiterentwicklung deutlich umkonstruiert.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Für die Streitkräfte des Vereinigten Königreiches wurden folgende Baureihen entwickelt:", "section_level": 1}, {"title": "Export und Lizenzproduktion.", "content": "Exportversionen erhielten bei britischen Herstellern grundsätzlich Variantennummern über 50, wobei die Unterschiede zu den sonstigen RAF- und Fleet-Air-Arm-Ausführungen meistens nur gering waren. So begannen auch bei der Venom die entsprechenden Versionen mit der Mk.50 (FB.50). Insgesamt wurden 345 Venom in Lizenz gefertigt.", "section_level": 1}, {"title": "Australische Marine.", "content": "Im September 1954 begann in Christchurch der Bau von 39 Sea Venom FAW.53 für die Royal Australian Navy, die bis Januar 1956 ausgeliefert wurden. Die Maschinen waren von 1956 bis 1973 auf der HMAS Melbourne eingesetzt. Während dieser Zeit wurden elf Flugzeuge bei Unfällen irreparabel beschädigt und weitere elf als fluguntüchtig verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "Im August 1951 begann die Aéronavale Verhandlungen mit de Havilland für den Bau von 146 Sea Venom, die von der SNCASE hergestellt werden sollten. Zusätzlich waren vier Prototypen aus von de Havilland gelieferten Untergruppen geplant. Gebaut wurden jedoch weniger als 100 Exemplare mit bei Fiat hergestellten Ghost 48/1-Triebwerken, die den Namen \"Aquilon\" erhielten. Die ersten 25 Serienflugzeuge (Aquilon 201) konnten nur von Land aus operieren. Die 25 trägergestützt operierenden Aquilon 202 hatten ein verstärktes Fahrwerk, eine Schiebehaube und ein Westinghouse AN/APQ-65 Radarsystem zur Steuerung zweier Martel 551 Luft-Luft-Raketen (A.A.20?). Die nachfolgenden 40 Aquilon 203 waren einsitzig, hatten einen Turbo-Alternator an dem vorher vom Beobachter besetzten Platz, ein APQ-94-Radar und ein Lenksystem für zwei Nord 5103 Luft-Luft-Raketen. Einige \"201\" wurden zu Aquilon 204 Schulflugzeugen mit Doppelsteuerung modifiziert, die jedoch auch nur an Land eingesetzt werden konnten. Die \"Flottilles\" 11F und 16F flogen die Aquilon zwischen 1960 und 1962 Einsätze von Bord der Clemenceau im Algerienkrieg. Ab 1964 erfolgte die schrittweise Außerdienststellung und der Ersatz durch die Chance Vought F-8E(FN).", "section_level": 2}, {"title": "Irak.", "content": "Im Jahr 1953 bestellte die irakische Luftwaffe (Royal Iraqi Air Force, RIAF) 15 Venom FB.1 (Exportbezeichnung FB.50), die 1954 geliefert wurden. Der Einsatz erfolgte bei der 5 Squ. auf dem Flugplatz RAF Habbaniya, wo die Maschinen die Dienstnummern 352 bis 366 trugen. Zum Ausgleich von zwischenzeitlichen Verlusten erhielt die Luftwaffe 1957 zusätzlich sechs ex-RAF FB.1. Nach dem Sturz der Monarchie 1958 gingen die Flugzeuge an die Iraqi Air Force, IQAF über.", "section_level": 2}, {"title": "Italien.", "content": "Die italienischen Luftstreitkräfte (\"Aeronautica Militare Italiana, AMI\") planten die Venom in Lizenz zu produzieren, mussten diesen Plan aber aufgeben, nachdem die erwartete Finanzierung aus dem amerikanischen Mutual Defense Assistance Act nicht zustande kam. So beschaffte die AMI zur Erprobung lediglich zwei in England produzierte FB.50, die im Januar 1953 geliefert und im Juli 1954 bzw. März 1957 wieder ausgemustert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Neuseeland.", "content": "Die 14 Squ. der neuseeländischen Luftstreitkräfte setzte an der Seite der RAF während des vier Jahre dauernden Einsatzes in Malaya von der britischen Regierung geliehene Venom FB.1 ein.", "section_level": 2}, {"title": "Schweden.", "content": "Im Januar 1951 bestellte die schwedischen Luftstreitkräfte 35 Venom NF.2 mit einer Option auf 25 weitere Exemplare, die später auch wahrgenommen wurde. Die Flugzeuge erhielten bei de Havilland die Exportbezeichnung NF.51 und wurden bei der Luftwaffe als J33 eingesetzt. Die verwendeten Ghost-Triebwerke produzierte Svenska Flygmotor unter Lizenz, die genauso wie die von Gevarsfaktoriet hergestellten 20-mm-Bordkanonen zur Montage nach England geliefert wurden. Die Lieferung der 60 Maschinen erstreckte sich von Dezember 1952 bis Juli 1957, sodass die letzten Exemplare bereits ein Upgrade auf den NF.3-Stand erhielten. Radargeräte erhielten die Venom aus nicht mehr flugfähigen Mosquito NF.XIX. Die Maschinen wurden von 1953 bis 1960 beim Geschwader F1 in Västerås geflogen.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Ein Schweizer Firmenkonsortium bestehend aus Doflug Altenrhein (FFA), den Pilatus Flugzeugwerken und F+W Emmen bauten 126 Venom FB.1 unter Lizenz (Dienstnummern J-1501 bis J-1625). Die zugehörigen Triebwerke stellten, ebenfalls in Lizenz, die Gebrüder Sulzer her. Die 1956 hergestellten 24 FB.1R Fotoaufklärer erhielten Kameras, die in den vorderen Teil der festen Zusatztanks und in den neu konturierten Rumpfbug eingebaut wurden, wo sie zwei der vier 20-mm-Kanonen ersetzten. Die Ablieferung der Maschinen mit den Dienstnummern J-1626 bis J-1649 erfolgte von März bis September 1956. Ebenfalls noch 1956 gab es eine abschließende Lizenzvereinbarung für 100 Venom FB.4A (J-1701 bis J-1800), die mit UHF-Ausrüstung und einem verbesserten Bombenzielgerät zwischen August 1956 und März 1958 geliefert wurden. Die letzten Schweizer Venom wurden 1984 ausgemustert.", "section_level": 2}, {"title": "Venezuela.", "content": "Im Juli 1955 bestellte die venezolanische Luftwaffe (\"Fuerza Aérea Venezolana\") 22 durch Ghost 195 angetriebene Venom FB.54, die von Dezember 1955 bis August 1956 als Schiffsfracht geliefert wurden. Die Luftwaffe stellte ab Februar 1972 die Maschinen nach und nach außer Dienst, wobei die letzte 1973 ausgemustert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Nutzer.", "content": "Die letzte Maschine im militärischen Einsatz wurde 1983 von der Schweizer Luftwaffe außer Dienst gestellt. Vereinzelt werden Flugzeuge dieses Typs noch bei Flugschauen verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die de Havilland DH.112 Venom (bzw. Sea Venom) war ein einstrahliges Jagdflugzeug des britischen Herstellers de Havilland Aircraft Company. Sie war eine Weiterentwicklung der DH.100 Vampire. Der Erstflug erfolgte am 2. September 1949.", "tgt_summary": null, "id": 521563} {"src_title": "U-Bahnhof Sendlinger Tor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Für ein heterologes Immunserum werden Tiere – häufig Pferde, Rind, Schafe oder Kaninchen – mit dem jeweiligen Antigen geimpft. Ein Antigen ist hier ein körperfremdes Protein, beispielsweise ein Krankheitserreger oder ein Teil von diesem, oder ein Gift, welches das Immunsystem als potentiellen Feindkörper erkennt und bekämpft. Im Rahmen dieser Immunantwort werden spezifische Antikörper gegen diesen körperfremden Stoff gebildet. Diese Immunisierung wird mehrfach wiederholt, um die Konzentration der spezifischen Antikörper zu erhöhen. Bei Giften (beispielsweise von Giftschlangen, Skorpionen oder Spinnen) wird dabei mit einer kleinen Dosis begonnen, die langsam gesteigert wird. Das Immunsystem der Tiere bildet dabei Antikörper, ohne gefährlich zu erkranken. Die Antikörper in homologen Immunseren vom Menschen stammen dagegen in der Regel aus natürlichen Kontakten mit diesen Antigenen (beispielsweise als \"Rekonvaleszentenserum\" nach erfolgreich ausgeheilten Erkrankungen). Das nach der Immunisierung aus dem Blut aufbereitete Blutserum enthält nun diese spezifischen Antikörper. Die Immunglobuline im Blutserum werden durch weitere biochemische Verfahren aufgereinigt. Die bei der passiven Impfung (s. u.) verabreichten Antikörper werden in der Regel aus menschlichem Blut hergestellt. Aus bis zu 20.000 gepoolten (zusammengegossenen) Blutkonserven werden die Antikörper extrahiert. Das birgt eine gewisse Gefahr für die Übertragung von Krankheiten, insbesondere solcher, deren Übertragungsmodus nicht bekannt ist (z. B. BSE). Auch bekannte Krankheiten (HIV) könnten bei unsachgemäßer Bearbeitung übertragen werden. Tierische Antikörper, welche im Menschen eingesetzt werden sollen (z. B. gegen Schlangengift, Botulismus u. a.), werden dabei noch fermentativ behandelt, um eine Immunreaktion gegen diese Proteine zu verhindern. Das fertige Immunserum wird schließlich in entsprechenden Forschungseinrichtungen, Klinikabteilungen und Tropeninstituten bereitgehalten bzw. eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung in der Medizin als passive Impfung.", "content": "Eingeführt wurde die passive Impfung 1890 von Emil von Behring und Kitasato Shibasaburō, als sie ein Heilverfahren gegen Diphtherie entwickelten. Bei der passiven Impfung wird der Antikörper direkt gespritzt. Das hat den Vorteil, dass der Organismus nicht erst selbst Antikörper ausbilden muss, was bis zu einer Woche dauern bzw. im Falle eines Gifts das Immunsystem je nach Konzentration überfordern kann, sondern die gespritzten Antikörper die Erreger sofort erkennen und markieren, so dass das Immunsystem des Patienten anschließend auf die Signale der Antikörper reagieren und den Fremdkörper unschädlich machen kann. Die Kontamination von Blutseren des Pferds Jim führte zur Prüfung von Impfseren auf andere Pathogene. In der Regel hält eine solche passive Impfung nur wenige Wochen bis Monate an, dann sind die „geliehenen“ Antikörper ausgeschieden oder abgebaut und der Organismus ist durch eine neuerliche Infektion durch denselben Erreger wieder gefährdet, da das Immunsystem durch diese Form der schnellen Behandlung nicht stimuliert wurde, ein eigenes Immungedächtnis auszubilden. Die passive Impfung ist daher nur eine Notfallmaßnahme, falls schon ein Kontakt mit dem fraglichen Erreger oder Gift stattgefunden hat (Postexpositionsprophylaxe). Beispielhaft hierfür ist ein Verdacht auf eine Infektion mit Wundstarrkrampf (Tetanus). Wenn ein Patient mit unklarem Impfstatus eine verunreinigte Wunde aufweist, wird er neben der aktiven eine passive Impfung erhalten, um eine Infektion auszuschließen. Gleiches gilt für die Tollwut bei Hundebissen.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung in der Forschung und Diagnose.", "content": "Die hohe Spezifität, mit der Antikörper ihr Antigen erkennen, macht man sich in der Medizin und Biologie zu Nutze, um das Antigen, in den allermeisten Fällen ein Protein, sichtbar zu machen. Die Herstellung von polyklonalen Antikörpern aus Immunseren erfolgt dabei wie oben beschrieben (im Gegensatz zu der Herstellung von monoklonalen Antikörpern). Die so gewonnenen Antikörper werden entweder direkt mit einem Enzym (setzt ein Substrat in Farbe oder Chemolumineszenz um), mit Fluoreszenzfarbstoffen oder mit radioaktiven Isotopen gekoppelt (gelabelt) oder werden mit einem Sekundärantikörper, der an den ersten (Primärantikörper) bindet und entsprechend gelabelt ist, nachgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Immunserum ist eine Aufreinigung spezifischer Antikörper, die aus dem Blutserum immunisierter anderer Säugetiere (heterologes Immunserum) oder Menschen (homologes Immunserum) gewonnen werden. Man spricht speziell von Impfserum, wenn das Immunserum zum Zweck der passiven Impfung gewonnen wird. Im Zusammenhang mit der Behandlung von Vergiftungen (beispielsweise von Schlangenbissen u. a.) wird dagegen der Begriff Antiserum verwendet. Heilserum ist ein weiterer, veralteter Begriff für diese besondere Art von Serum. Weitere Einsatzgebiete sind die Behandlung von Infektionskrankheiten sowie in der Forschung und Diagnostik der Medizin und Molekularbiologie.", "tgt_summary": null, "id": 37261} {"src_title": "Aloys Wach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Musikkarriere.", "content": "Die in Dublin geborene Eimear Quinn trat ihrem ersten Chor im Alter von vier bei und im Alter von 15 begann sie mit formalem Gesangsunterricht an der Hochschule der Musik unter Leitung von Jody Beggan. Später absolvierte sie den Abschluss in Musik der National-Universität Irlands Maynooth. Während sie für ihren Abschluss studierte, entwickelte sie Interesse an der Vorklassik und war früher ein Gründungsmitglied des Ensembles \"Zefiro\". Im Jahr 1995 trat sie dem Chor Anúna bei. Sie nahm zwei Alben auf: \"Omnis \"(1996) und \"Deep Dead Blue\" (1996), wobei sie als Solistin bei einigen Stücken mitwirkt. Sie reiste mit dem Chor auch international und nahm teil an Auftritten in Spanien, Frankreich und Großbritannien. Während sie mit Anúna in der St. Patricks Kathedrale an Weihnachten 1995 sang, hörte der Komponist Brendan Graham sie und lud sie ein seine Komposition \"The Voice\" als Irlands Beitrag für den irischen ESC-Vorentscheid zu singen. Ihr Auftritt gewann, worauf sie nach Oslo reiste und sie den Eurovision Song Contest 1996 gewann. Quinn begann solo auf Tournee zu gehen und hatte Auftritte in Australien, Amerika und in ganz Europa und in Örtlichkeiten wie in der Royal Albert Hall, dem \"Sydney State Theatre\" und dem Nationalpark Brüssels. Sie hatte außerdem viele Fernsehauftritte und präsentierte auch Fernseh- und Radiosendungen für RTÉ und TV3. Quinn hat mit einer großen Anzahl von internationalen Komponisten an zahlreichen Musical- und Fernsehprojekten zusammengearbeitet. Unter diesen waren Auftritte und das Co-Schreiben der Filmmusik für die belgische Dramaserie \"Stille Waters\" mit Steve Willaert. Sie trug \"Voice of an Angel\" auf Liam Lawtons Album \"Another World\" vor. Im Jahr 2006 veröffentlichte Quinn das Album \"Gatherings\", eine Sammlung von Musik, die sie in dem vorherigen Jahrzehnt aufgenommen hatte. Das war Eimears dritte Platte, gefolgt von \"Winter Fire and Snow\" und \"Through the Lens of a Tear\", ein Album das sie mit Pol Brennan of Clannad schrieb, welcher auch das Album herausgebracht hat. Quinn führte \"The Voice\" später in diesem Jahr auf, während \"Ireland's Finest in Concert\", einer Gala zum 25. Jahrestag der nationalen Konzerthalle. Dieser Auftritt wurde auf dem Fernsehsender RTÉ ausgestrahlt und das Konzert wurde als DVD veröffentlicht. Im Jahr 2007 wurde Quinn von der National-Universität von Irland ausgewählt, das Studieren von Musik an der NUI Maynooth in einer landesweiten Kampagne zu fördern. In demselben Jahr arbeitete sie mit dem Filmproduzenten Philip King, um eine Dokumentation, welche als Thema ihre Musik und die Zusammenarbeit mit dem in Belfast geborenen Komponisten Neil Martin, für RTÉ1 fertigzustellen. Im Dezember 2007 wurde \"O Holy Night\" veröffentlicht, eine Sammlung von Weihnachtsliedern, uralten Gesängen und Kompositionen von Quinn, welche das Album zusammen mit Martin Quinn bei den JAM Studios auch gestaltete und herausbrachte. Dies führte dazu, dass sie eine Fernseh-Sondersendung namens \"A Christmas Celebration with Eimear Quinn\" auf RTÉ1 im Dezember 2008 präsentierte. Seitdem komponierte Quinn und war auf Tournee. Im Jahr 2011 wurde sie ersucht für England's Queen Elizabeth aufzutreten, um ihren Staatsbesuch in Irland kenntlich zu machen. Im August 2012 trat sie bei \"The Gathering Concert\" auf, im O2 in Dublin. Sie führte ein Spezialkonzert mit dem Symphonie-Orchester in der National-Konzerthalle auf, in Dublin im Oktober 2012. Im Oktober 2013 wirkte sie als Teil des \"RTÉ Big Music Week Ensemble\" mit. Diese Gruppe, unter der auch Marianne Knight, Nono Madolo and Celine Byrne, mitsamt dem \"RTÉ Concert Orchestra\" und den UCD Choralgelehrten waren, veröffentlichte \"The Fair, Fair Land\". Das Stück, welches von Brendan Graham komponiert wurde, wurde für die Barnardo's Kinderwohlfahrt genutzt und erreichte Nummer 34 in den irischen Charts.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Quinn lebt in County Monaghan mit ihrem Ehemann Noel Curran, einem Radio- und Fernsehproduzenten, und momentanem Generaldirektor des RTÉ. Sie haben zwei Töchter: Joelene, geboren im Oktober 2009 und Marlene, geboren im April 2012.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eimear Quinn (* 18. Dezember 1972 in Dublin) ist eine irische Sängerin. International bekannt wurde sie durch ihren Sieg beim Eurovision Song Contest 1996. Mit dem Lied \"The Voice\", das an traditionelle irisch-gälische Volkslieder angelehnt ist, setzte sie sich mit großem Abstand gegen die Konkurrenz durch. Die Single erreichte Platz 40 in den britischen Charts, Platz 21 in den Niederlanden, Platz 31 in Schweden und Platz 3 in ihrer Heimat.", "tgt_summary": null, "id": 134652} {"src_title": "Rohrbach an der Lafnitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hardenbergh ließ sich 1871 als selbstständiger Architekt nieder, nachdem er zuvor fünf Jahre lang in einem New Yorker Architekturbüro seine Ausbildung erhielt. Seinen ersten Auftrag erhielt er für das Rutgers College in New Brunswick. Bei der Auftragsvergabe war die Tatsache, dass sein Großvater Jacob Rutsen Hardenbergh der erste Präsident dieser Institution war, vermutlich mit ausschlaggebend. Die Beziehung zu Edward Clark, dem Präsidenten und Mehrheitsaktionär der Singer Manufacturing Company, erwies sich in den Folgejahren als besonders vorteilhaft. Zunächst entwarf er den Kingfisher Tower im Otsego Lake nahe Cooperstown. Dieser 1876 im Stil der Neugotik und Rheinromantik gestaltete Aussichtsturm befindet sich auf dem Landsitz der Clarks. Als Nächstes erhielt Hardenbergh den Auftrag zum Bau für \"Clark Hall\", einem Gebäude des Geologischen Institutes des Williams College in Williamstown im US-Bundesstaat Massachusetts. Dieses Gebäude für Clarks ehemalige Universität wurde 1880 eingeweiht, jedoch bereits 1907 wieder abgerissen. Den letzten und größten Auftrag erteilte Edward Clark im Oktober 1880 mit dem Bau des Dakota-Building in New York City. Das Gebäude nimmt die gesamte Blockfront zwischen 72. und 73. Street am westlichen Central Park ein und enthält wiederum Stilelemente der Neugotik. Der Bau eines Apartmenthauses mit Luxuswohnungen war damals ein völlig neues Konzept und machte Hardenbergh zum Spezialisten für Apartmenthäuser und Hotels der Luxusklasse. Edward Clark starb bereits 1882, so dass sein Enkel Edward Severin Clark das Gebäude noch vor der Fertigstellung 1884 erbte. Mit den Bauten des Waldorf Hotel 1893 für William Waldorf Astor und des Astoria Hotel 1897 für John Jacob Astor IV schuf Hardenbergh die bekannten Vorläuferbauten des heutigen Waldorf-Astoria-Hotel. Seine Gebäude mussten jedoch 1929 für den Neubau des Empire State Building weichen. Zu den heute noch existierenden Gebäuden gehört das The Plaza Hotel am New Yorker Central Park und das Copley Plaza Hotel in Boston. Zum Spätwerk von Hardenbergh gehört das Palmer Stadium der Princeton University in Princeton in seinem Heimatstaat New Jersey. 1908 wurde Hardenbergh in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen. 1910 wurde er zum assoziierten Mitglied (\"ANA\") der National Academy of Design gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Janeway Hardenbergh (* 6. Februar 1847 in New Brunswick im US-Bundesstaat New Jersey; † 18. März 1918 in New York City) war ein amerikanischer Architekt. Zu seinen bekanntesten Werken gehörten das Dakota-Building und das Plaza Hotel in Manhattan.", "tgt_summary": null, "id": 920842} {"src_title": "Johnossi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Um Unfälle im Eisenbahnverkehr zu vermeiden, muss sichergestellt werden, dass die Fahrwege von Eisenbahnfahrzeugen voneinander getrennt sind. Dieser Schutz ist besonders dann notwendig, wenn im Ereignisfall ein großer Schaden zu erwarten ist. Er muss auch bei menschlichem oder technischem Versagen wirksam sein. In der Regel werden Streckengleise von Rangieranlagen durch technische Maßnahmen geschützt, die auf rein mechanische Art wirksam sind, weil in den meisten Fällen auf den einen Fahrweg bedrohenden Fahrzeugen keine Zwangsbremsung durch die Zugbeeinflussung ausgelöst werden kann. Gleissperren eignen sich, um leichte Fahrzeuge, die sich nur mit geringer Geschwindigkeit bewegen, wie zum Beispiel entrollte Einzelwagen, von Fahrwegen fernzuhalten. Ihre Schutzfunktion besteht darin, dass sie ein gegen den zu schützenden Fahrweg rollendes Fahrzeug zum Entgleisen bringen und dieses durch den wesentlich erhöhten Rollwiderstand im Schotterbett zum Stehen kommt. Sie sind wirkungslos, wenn die Fahrzeuge auf Grund ihrer Maße oder ihrer Geschwindigkeit auch im entgleisten Zustand den zu schützenden Fahrweg erreichen können, weil sich durch die Gleissperre ihre Bewegungsrichtung nicht geändert hat. Gleissperren und Sandweichen dürfen deshalb in Deutschland nur in Rangiergleisen angewendet werden. Um größere Wagengruppen oder Züge von Fahrwegen fernzuhalten, kommen Schutzweichen zum Einsatz. Diese leiten den Fahrweg einer unerwünschten Bewegung vom zu schützenden Fahrweg weg und erreichen dadurch, dass auch entgleiste Fahrzeuge nicht den zu schützenden Fahrweg erreichen können. Hinter der Schutzweiche muss genügend Freiraum vorhanden sein, um Folgegefahren durch entgleiste oder mit dem Prellbock zusammenstoßende Fahrzeuge auszuschließen. In Deutschland ist der Flankenschutz mit Schutzweichen im Zuge der dritten Verordnung zur Änderung Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (nach EBO) nur noch für Gleise in Bahnhöfen und Anschlussstellen vorgeschrieben, die mit mehr als 160 km/h befahren werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ausführung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schutzweiche mit Stumpfgleis.", "content": "In das auf den feindlichen Fahrweg zuführende Gleis ist eine Weiche eingebaut, deren ablenkender Strang in ein etwa zehn Meter langes Stumpfgleis führt, an dessen Ende ein Prellbock steht. Dieses Schutzgleis ist parallel zum zu schützenden Fahrweg so angeordnet, dass auch entgleiste Fahrzeuge diesen nicht gefährden können. Der Prellbock dient dazu, leichte Fahrzeuge, die sich nur mit geringer Geschwindigkeit auf das Gleisende hinzu bewegen, vor einer Entgleisung zu bewahren. Die Schutzweiche wird in dieser Anordnung betrieblich nicht befahren, ist aber meist eine Regelausführung, deren ablenkender Strang mit 40 km/h befahren werden kann. In Anordnungen, bei denen davon ausgegangen werden kann, dass die Schutzfunktion der Weiche nur selten zum Einsatz kommt, kann auch auf den Prellbock verzichtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Entgleisweiche.", "content": "Bei der Entgleisweiche oder Entgleisungsweiche handelt es sich um eine Weiche, deren Schienenstränge unmittelbar nach den Zungen oder nach dem Herzstück enden und dadurch Fahrzeuge zum Entgleisen bringen, bevor sie den Gefahrenpunkt erreichen. Im Gegensatz zu einer Gleissperre wird das Fahrzeug bei der Entgleisung etwas vom zu schützenden Fahrweg abgelenkt, wird aber nicht wie bei einer Schutzweiche vollständig vom Fahrweg weggeleitet. Damit sich das Fahrzeug beim Entgleisen nicht gegen das zu schützende Gleis neigt, endet der vom zu schützenden Fahrweg abgewandte Schienenstrang eine Schwelle früher als der dem Fahrweg zugewandte Strang. Die Ausführung ist in der Regel so gestaltet, dass die entgleisenden Fahrzeuge die Weichenschwellen nicht beschädigen können, womit teure Reparaturarbeiten vermieden werden. Diese Art von Schutzweiche ist vor allem in Großbritannien gebräuchlich und wird dort vor allem bei der Zusammenführung von zwei Streckengleisen angewandt.", "section_level": 2}, {"title": "Zwieschutzweiche.", "content": "Eine besondere Form einer Schutzweiche ist die Zwieschutzweiche. Sie hat die Aufgabe, zwei Fahrwege zu schützen, kann aber diese Funktion nicht gleichzeitig für beide Fahrwege übernehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Betriebliche Schutzweiche.", "content": "Betrieblich befahrene Weichen können die Funktion einer Schutzweiche übernehmen. Bei Industriegleisen, die in Streckengleise münden, können Weichen von Abstellgleisen oder Ausziehgleisen die Funktion einer Schutzweiche übernehmen. Die Weichen sind in solchen Fällen in das Stellwerk des Bahnhofes eingebunden, auch wenn die übrigen Weichen der Rangieranlage vor Ort von Hand bedient werden. Auf Kreuzungsbahnhöfen von einspurigen Strecken sind nach den meisten Fahrdienstvorschriften Schutzweichen auf der Ausfahrseite erforderlich, wenn die Züge gleichzeitig von beiden Richtungen in den Bahnhof einfahren sollen. Dadurch wird verhindert, dass ein nicht rechtzeitig zum Stillstand kommender Zug dem Gegenzug in die Flanke fährt. Die Funktion des Schutzgleises wird meist von Industrieanschlussgleisen, Rampengleisen oder anderen Nebengleisen übernommen. Um einen sicheren Betrieb im Winter zu gewährleisten, müssen die als Schutzweiche dienenden Weichen zu Nebengleisen mit einer Weichenheizung versehen sein.", "section_level": 2}, {"title": "Grenzsperre.", "content": "An der innerdeutschen Grenze wurden auf der Seite der DDR Schutzweichen eingebaut, um einen unberechtigten Grenzübertritt zu verhindern. Die Weichen standen auf ablenkender Stellung und wurden erst nach Beendigung der Kontrolle und nach Zustimmung der Grenzwache auf Durchfahrt umgestellt. Diese Zustimmung war als Sperrkreis so in die Stellwerksmechanik eingebaut, dass ohne diese die Weiche nicht aus der Schutzlage umgestellt werden konnte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Schutzweiche ist eine Eisenbahnweiche, die zu einem Stumpfgleis führt und dazu dient, sich bewegende Eisenbahnfahrzeuge von einem zu schützenden Fahrweg fernzuhalten, damit eine Flankenfahrt verhindert wird. Dabei wird bewusst in Kauf genommen, dass die in das Gleisende geleiteten Fahrzeuge entgleisen oder mit dem Prellbock am Gleisende zusammenstoßen können. Schutzweichen werden an Stellen verwendet, wo ein Schutz durch Gleissperren ungenügend ist.", "tgt_summary": null, "id": 382320} {"src_title": "Christian Weber (Kontrabassist)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Moritz Joseph Johann von Dietrichstein war der Sohn von Karl Johann von Dietrichstein-Proskau-Leslie, 7. Reichsfürst von Dietrichstein (1728–1808) und Bruder des Franz Joseph von Dietrichstein. Er trat 1791 in den österreichischen Militärdienst, wurde Adjutant des Generals Mack 1798 in Neapel, wo er mit seinem Chef in französische Gefangenschaft geriet, und 1805 in Ulm, wurde 1815 Erzieher des Herzogs von Reichstadt (bis 1831) und später Leiter der Hoftheater und kaiserlichen Bibliothek, 1845 Oberstkämmerer und trat 1848 in Ruhestand. Wie sein Bruder, Fürst Franz Joseph, war er dem Metternichschen System abhold. Beethoven wurde von ihm sehr gefördert. 1838 erwarb er für die Hofbibliothek, welcher er schon 1829 Haydns Autographe von \"Gott! erhalte\" geschenkt hatte, auch die Partitur von Mozarts \"Requiem\". Als Direktor des Münz- u. Antikenkabinetts (1833–48) erwarb er sich weitere große Verdienste. Er komponierte Lieder, Tänze, Menuette. 1834 wurde er zum Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Nach dem Tod seines Neffen, Joseph Franz von Dietrichstein-Proskau-Leslie, 9. Reichsfürst von Dietrichstein (1798–1858), folgte ihm Moritz Joseph Johann 1858 als 10. Reichsfürst von Dietrichstein und Inhaber der Herrschaft Nikolsburg in Mähren nach. Moritz Joseph Johann von Dietrichstein hatte drei Töchter und einen Sohn, Joseph Moritz von Dietrichstein (* 4. Juli 1801, † 1852). Dieser diente 1821–1848 als österreichischer Diplomat in Neapel, Paris, London, Kassel, Brüssel, Karlsruhe und Darmstadt, 1844–48 in London. Moritz Joseph Johann von Dietrichstein wurde am Hietzinger Friedhof, Gr. 06, Nr. 15, begraben. Mit seinem Tod am 27. August 1864 starb das Geschlecht der Dietrichstein im Mannesstamm aus. Vier Jahre später wurde der österreichische Staatsmann und Außenminister Alexander Graf von Mensdorff-Pouilly (1813–1871), der seit 1857 mit einer Tochter des 9. Reichsfürsten von Dietrichstein verheiratet war, durch Kaiser Franz Joseph unter dem Namen \"Fürst von Dietrichstein zu Nikolsburg\" in den österreichischen Fürstenstand erhoben und übernahm das Erbe des Hauses Dietrichstein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fürst Moritz Joseph Johann von Dietrichstein-Proskau-Leslie (* 19. Februar 1775 in Wien; † 27. August 1864 ebenda) war ein österreichischer Offizier und Hofbeamter.", "tgt_summary": null, "id": 1607041} {"src_title": "Peter Weish", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gebäude.", "content": "Der Gebäudekomplex war zunächst als Vierflügelanlage konzipiert, wurde schließlich jedoch in Form eines zweigeschossigen Haupttrakts im Rundbogenstil realisiert. Die Hauptfassade zeigt eine Kombination verschiedenartiger Materialien. Erweitert wurde der Bau im Rahmen mehrerer Ausbauphasen, an denen u. a. die Architekten Josef Durm und Heinrich Amersbach beteiligt waren. Die beiden auf Franz Xaver Reich (1815–1881) zurückgehenden Marmorstatuen auf dem Balkon stellen Allegorien der Hauptgattungen der Sammlung, zur linken Malerei, zur rechten Bildhauerei, dar. Weiterhin sind in dem reich gestalteten ikonographischen Programm Reichs, das auf die Funktion des Baus als Mehrspartenmuseum verweist, sinnträchtige Reliefs und Skulpturen auszumachen, die mitunter auf Michelangelo und Raffael, Dürer, Hans Holbein d. J. und Peter Vischer d. Ä. rekurrieren. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg vor allem im Bereich der Dächer schwer beschädigt. Dabei wurden auch die Fresken Moritz von Schwinds im Treppenhaus in Mitleidenschaft gezogen. Der alte Akademiebau, der einen Flügel des Gebäudekomplexes bildete, war so weitgehend zerstört, dass er nicht wieder aufgebaut werden konnte. An seiner Stelle erhielt die Kunsthalle unter Leitung des Architekten Heinz Mohl 1990 den jüngsten Erweiterungstrakt. Seit 1890 wird die benachbarte Orangerie für die Ausstellung zeitgenössischer Kunst genutzt. Zwischen ihr und Hauptgebäude liegt an der Hans-Thoma-Straße die ebenfalls von Heinrich Hübsch erbaute ehemalige Villa des Gartendirektors, die seit 2009 die „Junge Kunsthalle“ beherbergt. Angrenzend an den Gebäudekomplex befinden sich der Botanische Garten der Stadt Karlsruhe und das Bundesverfassungsgericht.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlung.", "content": "Den Grundstock der Sammlung bilden 205 meist französische und niederländische Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts, welche Markgräfin Karoline Luise zwischen 1759 und 1776 erwarb. Aus dieser Sammlung stammen bedeutende Arbeiten, wie das \"Bildnis eines jungen Mannes\" von Frans van Mieris dem Älteren, die \"Winterlandschaft mit Kalkofen\" von Nicolaes Pieterszoon Berchem, \"Die Spitzenklöpplerin\" von Gerard Dou, das \"Stillleben mit Jagdgeräten und totem Rebhuhn\" von Willem van Aelst, \"Der Friede im Hühnerhof\" von Melchior de Hondecoeter sowie ein \"Selbstbildnis\" von Rembrandt van Rijn. Hinzu kommen vier Stillleben von Jean Siméon Chardin und zwei \"Schäferszenen\" von François Boucher, die die Markgräfin bei Künstlern direkt in Auftrag gegeben hatte. Eine erste wesentliche Erweiterung erhielt das Museum 1858 durch die Sammlung des Domkapitulars Johann Baptist von Hirscher (1788–1865) mit Werken religiöser Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts. Zu dieser Gruppe gehören Werke wie zwei Tafeln des \"Sterzinger Altars\" und das Flügelfragment \"Der sakramentale Segen\" von Bartholomäus Zeitblom. Von 1899 bis 1920 bekleidete der aus Baden stammende Maler Hans Thoma die Position des Direktors der Kunsthalle. Er erwarb altmeisterliche Gemälde wie den \"Tauberbischofsheimer Altar\" von Matthias Grünewald und trieb den Ausbau der Sammlung mit Kunst des 19. Jahrhunderts voran. Erst seine Nachfolger erweiterten die Bestände der Kunsthalle um Werke des Impressionismus und der folgenden Künstlergenerationen. Die Dauerausstellung im Hauptgebäude umfasst rund 800 Gemälde und Skulpturen. Zu den herausragenden Kunstwerken der Abteilung deutsche Maler der Spätgotik und Renaissance gehören der \"Christus als Schmerzensmann\" von Albrecht Dürer, die \"Kreuztragung\" und \"Kreuzigung\" von Matthias Grünewald, \"Maria mit dem Kinde\" von Lucas Cranach dem Älteren, das \"Bildnis Sebastian Brants\" von Hans Burgkmair dem Älteren und die \"Die Geburt Christi\" von Hans Baldung. Dessen Markgrafentafel geriet durch Eigentumsstreitigkeiten 2006 in die Schlagzeilen und führte auch zu politischen Auseinandersetzungen. Einer der größten Ankaufserfolge, welche ein deutsches Museum in der Nachkriegszeit verbuchen konnte, betrifft den sukzessiven Erwerb von sechs der sieben bekannten Tafeln eines Passionsaltars um 1450 – der Notname des Malers nach diesem Werk „Meister der Karlsruher Passion“ – eine siebte Tafel befindet sich in deutschem öffentlichen Besitz (Wallraf-Richartz Museum, Köln). In der Abteilung niederländischer und flämischer Malerei des 16. Jahrhunderts finden sich, neben den erwähnten Werken, das \"Bildnis der Marchesa Veronica Spinola Doria\" von Peter Paul Rubens, \"Moses schlägt Wasser aus dem Felsen\" von Jacob Jordaens, das \"Stillleben mit Küchengeräten und Lebensmitteln\" von Frans Snyders, das \"Dorffest\" von David Teniers dem Jüngeren, das \"Stillleben mit Zitrone, Orangen und gefülltem Römer\" von Willem Kalf, ein \"Junges Paar beim Frühstück\" von Gabriel Metsu, \"Im Schlafzimmer\" von Pieter de Hooch, die \"Große Baumgruppe am Wasser\" von Jacob Izaaksoon van Ruisdael, eine \"Flusslandschaft mit Melkerin\" von Aelbert Jacobsz. Cuyp sowie ein \"Augenbetrüger-Stillleben\" von Samuel van Hoogstraten. Weitere Beispiele französischer Malerei des 17. bzw. 18. Jahrhunderts sind \"Die Anbetung des Goldenen Kalbes\" von Claude Lorrain, die \"Vorbereitung zur Tanzstunde\" der Brüder Le Nain, das \"Bildnis des Marschalls Charles-Auguste de Matignon\" von Hyacinthe Rigaud, das \"Bildnis eines jungen Edelmannes im Jagdkostüm\" von Nicolas de Largillière, \"Der Sturm\" von Claude Joseph Vernet und \"Das Menuett\" von Nicolas Lancret. Aus dem 19. Jahrhundert finden sich mit \"Felsiges Waldtal bei Cività Castellana\" von Gustave Courbet, \"Die Beweinung Christi\" von Eugène Delacroix, dem Kinderbildnis \"\" von Édouard Manet, dem \"Bildnis der Madame Jeantaud\" von Edgar Degas, dem Landschaftsbild \"Junimorgen bei Pontoise\" von Camille Pissarro, \"Häuser in Le Pouldu\" von Paul Gauguin und \"Blick auf das Meer bei L’Estaque\" von Paul Cézanne weitere Arbeiten französischer Künstler in der Kunsthalle. Einen Schwerpunkt der Sammlung bildet die deutsche Malerei und Skulptur des 19. Jahrhunderts. Von Joseph Anton Koch besitzt die Kunsthalle eine \"Heroische Landschaft mit Regenbogen\", von Georg Friedrich Kersting das Gemälde \"Der Maler Gerhard Kügelgen in seinem Atelier\", von Caspar David Friedrich das Landschaftsbild \"Felsenriff am Meeresstrand\" und von Karl Blechen den \"Blick auf das Kloster Santa Scolastica\". Weitere bedeutende Werke dieser Abteilung sind \"Die Störung\" von Adolph Menzel sowie das \"Jugendliche Selbstbildnis\", das \"Bildnis Nanna Risi\" und \"Das Gastmahl des Plato\" von Anselm Feuerbach. Für die Präsentation des Werkkomplexes von Hans Thoma wurde 1909 in der Kunsthalle ein ganzer Gebäudetrakt errichtet. Hauptwerke des Künstlers sind etwa das Genrebild \"Die Geschwister\" sowie die, im Auftrag der großherzöglichen Familie geschaffene, \"Thoma-Kapelle\" mit ihren religiösen Themen. Von den deutschen Zeitgenossen Hans Thomas sind Max Liebermann mit \"Am Strand von Noordwijk\" und Lovis Corinth mit einem Bildnis seiner Frau im Museum vertreten. Darüber hinaus besitzt die Kunsthalle Werke von Ferdinand Georg Waldmüller, Carl Spitzweg, Arnold Böcklin, Hans von Marées, Wilhelm Leibl, Fritz von Uhde, Wilhelm Trübner und Max Klinger. Im Gebäude der benachbarten Orangerie sind Werke der Sammlung und Neuankäufe aus den Jahren nach 1952 zu sehen. In zwei integrierten Grafikkabinetten gibt das Kupferstichkabinett Einblick in seinen Bestand zeitgenössischer Kunst auf Papier. Aus der Zeit nach 1945 finden sich die Arbeiten \"Araber mit Fußspuren\" von Jean Dubuffet, \"Schwammrelief >RE 48:Sol.1960<\" von Yves Klein, \"Ehrung des Quadrates: Gelbes Zentrum\" von Josef Albers, das \"Stadtbild F\" von Gerhard Richter und die \"Fixe Idee\" von Georg Baselitz in der Kunsthalle. Die Sammlung der Klassischen Moderne wanderte in das Hauptgebäude. Beispiele für Gemälde aus der Zeit bis 1945 sind \"Der Eiffelturm\" von Robert Delaunay, die \"Improvisation 13\" von Wassily Kandinsky, \"Rehe im Wald II\" von Franz Marc, \"Leute am blauen See\" von August Macke, das Selbstbildnis \"Der Maler\" von Ernst Ludwig Kirchner, das \"Merzbild 21b\" von Kurt Schwitters, \"Der Wald\" von Max Ernst, \"Torturm II\" von Lyonel Feininger, \"Die Sieben Todsünden\" von Otto Dix und der \"Abtransport der Sphinxe\" von Max Beckmann. Darüber hinaus zeigt das Museum regelmäßig Sonderausstellungen.", "section_level": 1}, {"title": "Kupferstichkabinett.", "content": "Vor rund 350 Jahren begann Markgraf Friedrich V. von Baden-Durlach, Zeichnungen und druckgraphische Blätter zu sammeln. Damit legte er den Grundstein für eine der ältesten, bis heute fortlaufend gewachsenen Graphiksammlungen Europas, das Karlsruher Kupferstichkabinett. Mit seinen rund 90.000 Werken besitzt das Kabinett einen herausragenden Bestand der Druckgraphik vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Alle drei Monate stellt die Kunsthalle „Das besondere Blatt“ aus, ein ausgewähltes Werk aus dem Kupferstichkabinett, das im Vorlegesaal präsentiert wird. Im Frühjahr 2014 entdeckte ein Praktikant, der seinerzeit zwanzigjährige Abiturient Georg Kabierske, zwei Alben mit insgesamt 297 Zeichnungen und Grafiken Giovanni Battista Piranesis und seines Umfeldes, die bis dahin Friedrich Weinbrenner zugeordnet waren. Über diese hinaus existierten zu diesem Zeitpunkt weltweit geschätzt zwischen 500 und 600 Exemplare von Piranesi und seiner Werkstatt.", "section_level": 1}, {"title": "Junge Kunsthalle.", "content": "Die Junge Kunsthalle, Kinder- und Jugendmuseum der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, zählt zu den ältesten seiner Art in Deutschland. 1973 lockte die erste Ausstellung „Museum macht Spaß“ junge Besucher zu Alten Meistern. Fortan folgten Jahr für Jahr eine oder auch mehrere Ausstellungen für das junge Publikum. Kunst- und kulturhistorische Inhalte vom Mittelalter bis zur Gegenwart, immer in Beziehung zu den Originalen der Sammlung betrachtet, werden hier methodisch so aufgearbeitet, dass Kindern und Jugendlichen Spaß macht, sich diese selbst zu erschließen. Junge Menschen werden hier früh mit Kunst und Kultur in Berührung gebracht und erfahren dabei Kultur als Teil ihrer eigenen Identität. Abhängig von der jeweiligen Ausstellung knüpfen unterschiedliche Lern- und Spielbereiche an die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen an. Wissen wird spielerisch vermittelt. Bis 2005 war das Kindermuseum in einem der Kopfbauten der Orangerie untergebracht. Die Neugestaltung der Orangerie bedingte eine zwischenzeitliche Unterbringung im Hauptgebäude bis zum Umbau der dafür vorgesehenen Räumlichkeiten. Ende Februar 2009 konnte das Kindermuseum unter dem neuen Namen „Junge Kunsthalle“ eigene Räume im Erdgeschoss der ehemaligen Villa des Gartendirektors an der Hans-Thoma-Straße beziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlungen im Internet.", "content": "Im Januar 2012 wurde ein großer Teil des Sammlungsbestandes online gestellt und ist somit recherchierbar. Dazu kommt das Archiv „Das besondere Blatt“, in dem Werke des Kupferstichkabinetts zu finden sind. Außer in den Online-Katalogen sind die Sammlungen über das BAM-Portal zu durchsuchen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe ist ein Museum der Bildenden Kunst und beherbergt Gemälde von vornehmlich deutschen, französischen und niederländischen Meistern aus insgesamt acht Jahrhunderten. ", "tgt_summary": null, "id": 448719} {"src_title": "Friedrich Westmeyer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Franz Erwein entstammte dem Adelsgeschlecht Schönborn und wurde geboren als der Sohn des aus Aschaffenburg stammenden k.k. Kammerherren und Wirklichen Geheimen Rates Hugo Damian Erwein Franz von Schönborn (1738–1817), sowie dessen Gattin Maria Anna geb. Gräfin Stadion zu Thannhausen und Warthausen (1746–1817). Ab 1792 studierte er Jura an der Universität Würzburg. 1802 heiratete er Fernandine Gräfin von Westphalen aus Hildesheim (1781–1813), Tochter des kaiserlichen Gesandten Clemens August von Westphalen, und übernahm den Fideikommiss der Schönborn-Besitzungen im Reich. 1806 erfolgte im Rahmen der Mediatisierung die Übergabe der Grafschaft Wiesentheid an das Königreich Bayern. Franz Erwein von Schönborn widmete sich in der Folge hauptsächlich der Verwaltung seiner fränkischen Landgüter und der Weinanbaugebiete im Rheingau. 1811 zog er mit seiner Familie nach München, 1812 lernte er den bayerischen Kronprinzen Ludwig kennen, begann sich als Kunstsammler zu betätigen und schloss Kontakte mit bedeutenden Künstlern. Er bekleidete den Rang eines bayerischen Generalmajors. Nach dem Tod seiner Gattin (1813) zog Graf Schönborn auf Schloss Gaibach. Dieses ließ er zwischen 1800 und 1830 umbauen und umgab es mit einem Englischen Park, in dem er der 1818 dem Königreich Bayern von König Max I. Joseph verliehenen Verfassung ein Denkmal setzte, die sogenannte Gaibacher Konstitutionssäule, entworfen von seinem Bekannten Leo von Klenze. Den 1828 vollendeten \"Konstitutionssaal\" des Schlosses malten auf Klenzes Vorschlag zwei Schüler von Peter von Cornelius aus, nämlich Carl Heinrich Hermann und Jakob Götzenberger. Die Kunstsammlung, die Franz Erwein von Schönborn zusammentrug, war zu ihrer Zeit – neben der König Ludwigs I. – die bedeutendste Sammlung zeitgenössischer Kunst im süddeutschen Raum. Als bayerischer Standesherr gehörte Graf Schönborn von 1819 bis zu seinem Tode der Kammer der Reichsräte des Königreichs Bayern an. Zeitweise fungierte er als Vizepräsident des Reichsrates, in welcher Funktion er die Kammer 1819, bei der Beerdigung von Anton Eggstein, dem ersten verstorbenen bayerischen Landtagsabgeordneten, vertrat. Gemäß herzoglich nassauischem Edikt vom 29. Oktober 1831 wurde Franz Erwein von Schönborn-Wiesentheid erbliches ernanntes Mitglied der ersten Kammer der nassauischen Landstände. In den Jahren von 1832 bis 1837 nahm er sein Mandat wahr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franz Erwein Graf von Schönborn-Wiesentheid (* 7. April 1776 in Mainz; † 15. Dezember 1840 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Kunstsammler und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 2085304} {"src_title": "Great Outdoors – Ferien zu dritt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Boorama liegt auf hügeligem Gelände mit grünen Wiesen und Feldern. Die fruchtbare Umgebung bietet Lebensraum für Gazellen, zahlreiche Vögel und wilde Kamele. Angesichts des generell trockenen Somalia mit sehr langen Dürreperioden, ist hier eine vergleichsweise reiche Tierwelt anzutreffen. Im Umland wird in den Tälern und an den Hängen vor allem Viehzucht mit Subsistenz-Landwirtschaft betrieben. Auf den Feldern wird unter anderem Mais und Sorghum angebaut. Gegen die fortschreitende Erosion und in den letzten Jahren zurückgegangene Erträge setzt man inzwischen Gabione und Rückhaltedämme ein.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der historischen Stadt Amoud und in der weiteren Umgebung von Boorama deuten zahlreiche archäologische Funde auf eine bewegte Vergangenheit hin. Neben Gräbern, Ruinen von alten Häusern und Moscheen auch kleinere Fundstücke, wie z. B. Scherben von altem chinesischen Porzellan. Diese stammen zumeist aus dem 15. und 16. Jahrhundert, aus einer Zeit der wirtschaftlichen Blüte unter der Herrschaft des Sultanat Adal. Bei Ausgrabungen im 18. und 19. Jahrhundert wurden an verschiedenen Stellen in der Nachbarschaft Münzen des Sultan Kait-Bay aus der Reihe der Burdschi-Mamluken in Ägypten gefunden. Diese befinden sich heute überwiegend im Britischen Museum in London. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Stadt Teil des Protektorats Britisch-Somaliland, ab 1925 erhielt es den Status als Distriktshauptstadt. \"Abdurahman Sheikh Nuur\", ein Lehrer der Koranschule und Sohn des Qādī von Boraama, begann ab 1933 eine neue Orthographie der somalischen Sprache zu unterrichten, die heute als \"Boraama Alphabet\" oder \"Gadabuursi script\" bekannt ist. Sie fand aber nur im kleinen Kreis seiner Schüler Verwendung. Im Jahr 1993 fand in Boorama eine fünf-monatige Friedenskonferenz statt, auf der die Konflikte zwischen der SNM-Fraktion, sowie den Minderheitenclans der Dir, der Darod und der Isaaq-Mehrheit in Somaliland beigelegt wurden. In 2010 riefen lokale Clanführer das Gebiet als autonomen Teilstaat \"Awdal State of Somalia\" oder auch \"Awdalland\" mit Boorama als Hauptstadt aus und haben sich damit von Somaliland losgesagt.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung, Gesundheit und Infrastruktur.", "content": "Die Stadt ist Standort der Amoud-Universität. Gegründet im Jahr 1998 war sie eine der ersten Universitäten der Region und sie liegt im Ranking regelmäßig weit vorn bei den top-10 Universitäten in Somalia. Daneben gibt es auch noch eine Reihe von Schulen in der Stadt, wie z. B. die \"Adan Isaaq School\", das \"Saw Community College\", die \"Sheikh Cismann Secondary School\" und die \"Al-Aqsa Secondary School\". Mit Unterstützung des Wohn und Siedlungs-Programms Habitat der UN konnte ab 2008 wieder ein funktionierendes Steuersystem eingerichtet und das durch verschiedene UN-Institutionen gebildete \"Joint Program on Local Governance and Decentralized Service Delivery (JPLG)\" brachte den Wiederaufbau der Infrastruktur voran, vor allem das Straßensystem. Im Jahr 2009 wurde Boorama vom JPLG als bei der Projektumsetzung bester Distrikt in Somaliland ausgezeichnet. Boraama ist bekannt für seine zahlreichen Krankenhäuser, wie vor allem das \"Borama General Hospital\". Bereits im Jahr 1921 unter britischer Verwaltung eröffnet, wurde es durch die von Annalena Tonelli eingerichtete Tuberkulose-Station weltweit bekannt, in der sie wichtige Grundlagen für die von der Weltgesundheitsorganisation später unter dem Namen \"DOTS\" empfohlene Tuberkulose-Behandlung gelegt hat. Daran angeschlossen eine Sonderschule für bis zu 250 blinde, gehörlose oder sonst schwer behinderte Kinder und ein Aufklärungszentrum gegen Gefahren und zur Behandlung von AIDS. Außerdem gibt es noch das \"National Borama Fistula Hospital\", gegründet im Jahr 2007 und im Osten der Stadt das an die Amoud Universität angeschlossene \"Al Hayatt medical center\". Im Norden der Stadt liegt ein Sportplatz, der nach dem somalischen Dichter Hassan Sheikh Mumin benannt wurde, der von seiner Jugend an einige Zeit in Boorama gelebt hat. Im Westen liegt die \"Seeraha Range\", der vermutlich größe und älteste Stadtpark in Somaliland. 1940 wurde er von den Briten angelegt und ist weitgehend erhalten. Boorama verfügt mit dem westlich der Stadt gelegenen \"Borama Airport\" (IATA Code: BXX) über den einzigen Flughafen der Region Awdal. Nachdem jedoch 2009 Djibouti Airlines ihren Flugbetrieb eingestellt hat, fliegen nach Somalia nur noch Daallo Airlines und Jubba Airways (Somalia), auf deren Webseiten derzeit (Juli 2013) keine regelmäßigen Flüge nach Boorama angeboten werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boorama (Somali: \"Boorama\"; ), auch Booraama, Borama, Buramo oder Borame geschrieben, ist eine Stadt im Norden Somalias. Sie ist die Hauptstadt der Region Awdal, das heute vom international nicht anerkannten Somaliland beansprucht wird. Boorama liegt an der Grenze zu Äthiopien und hat etwa 68.100 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 2367846} {"src_title": "Klaviersonate Nr. 1 (Beethoven)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vergleich mit anderen Methoden zur Energiespeicherung.", "content": "Der wohl wichtigste Vorteil von SMES ist die nur kurze Verzögerung beim Laden und Entladen. Die Energie ist sofort verfügbar und es kann eine hohe Leistung in einer kurzen Zeit bereitgestellt werden. Andere Methoden zur Energiespeicherung, wie zum Beispiel die Pumpspeicherwerke haben eine wesentlich größere Verzögerung von einigen Minuten, da die Energie von mechanischer in elektrische Energie umgewandelt werden muss. Weitere Vorteile sind, dass der Energieverlust extrem klein ist und dass sie sehr zuverlässig sind, da die wesentlichen Teile des SMES unbeweglich sind. Nachteilig sind der hohe Aufwand an Leistungselektronik und die Notwendigkeit der ständigen Kühlung auf extrem tiefe Temperaturen. Diese Kühlung muss aufgrund der niedrigen Sprungtemperaturen zum Teil mit teurem Helium erfolgen, die Verwendung von Hochtemperatur-Supraleitern ermöglicht zwar die Kühlung mit Stickstoff – jedoch sind diese Supraleiter zur Zeit noch teurer als jene, die mit Helium gekühlt werden. Hinzu kommt, dass die Speicherdichte sehr niedrig ist – so sind im Magnetfeld der Strahlregeldipolmagnete des Large Hadron Collider lediglich 55,3 kWh gespeichert.", "section_level": 1}, {"title": "Berechnung der gespeicherten Energie.", "content": "Um die in einem SMES gespeicherte Energie zu berechnen, multipliziert man die Hälfte der Induktivität mit dem Quadrat der Stromstärke: formula_1 \"E\" = Energie in Joule \"L\" = Induktivität in Henry \"I\" = Stromstärke in Ampere", "section_level": 1}, {"title": "Praktischer Einsatz und Projekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der SMES-Technologie.", "content": "Die ersten theoretischen Vorschläge für supraleitende magnetische Energiespeicher gehen bis in die 1960er Jahre zurück, in den 1980er Jahren wurden experimentelle Systeme in Japan gebaut. In den USA gab es zur selben Zeit Entwicklungen von Bechtel. Im Rahmen von SDI kam es für militärische Applikationen zu einer Reihe von Entwicklungen auf diesem Gebiet. SMES sind Gegenstand einiger F&E-Programme u. a. von NASA, DOE und DARPA.", "section_level": 2}, {"title": "Schneller Kompensator im Sägewerk.", "content": "Der erste SMES in Europa wurde vom Forschungszentrum Karlsruhe und von der Universität Karlsruhe gemeinsam entwickelt und in einem Sägewerk in Fischweier/Albtal am Niederspannungsnetz des Badenwerks eingesetzt. Es hat eine Speicherkapazität von maximal 200 kJ (das sind etwa 0,056 kWh) und eine Leistung von 80 kVA. Der SMES besteht aus sechs Magnetmodulen, die als Solenoid zusammengesetzt sind. Jedes Magnetmodul enthält tausend Windungen des 1,3 mm dicken NbTi-Supraleiters und hat einen Durchmesser von 36 cm. Damit erreicht der Gesamtaufbau eine Induktivität von 4,37 H und kommt mit einem Strom von 300 A aus, um die geforderte Energie zu speichern. Die Energiedichte beträgt etwa 150 kJ/m3, die Kühlung erfolgt mittels Helium.", "section_level": 2}, {"title": "ARPA-E.", "content": "Das vom Department of Energy im Rahmen von ARPA-E (Advanced Research Projects Agency – Energy) mit 4,2 Millionen US-Dollar geförderte Projekt zur Erforschung der SMES-Technologie wird von ABB, SuperPower Inc., der University of Houston und dem Brookhaven National Laboratory gemeinsam durchgeführt. In einer Präsentation im Rahmen der 10. EPRI Superconductivity Conference in Tallahassee 2011 wurde ein Teil eines Prototyps mit 10 MVA Leistung und 20 MJ (etwa 5,5 kWh) Speicherkapazität gezeigt, der in einem Stromnetz mit Wasserturbinen betrieben wird, um die Verbrauchsschwankungen eines Walzwerkes zu kompensieren. Zudem sieht die Präsentation supraleitende Übertragungsleitungen in einem Netz der Zukunft vor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Supraleitende Magnetische Energiespeicher (SMES) speichern Energie in einem durch Gleichstrom in einer supraleitenden Spule erzeugten Magnetfeld. Die Spule wird mittels Kryotechnik unter die Sprungtemperatur des Supraleiters gekühlt. ", "tgt_summary": null, "id": 1654672} {"src_title": "Nabumeton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bezeichnung.", "content": "Bei der Bezeichnung „Amur-Jakutische-Magistrale“ handelt es sich um eine inoffizielle Bezeichnung, die jedoch auch von offiziellen Vertretern der russischen Bahnen verwendet wird; es gibt keine staatliche oder privatwirtschaftliche Bahnverwaltung mit diesem Namen, so wie es in diesem Sinne auch nie eine Transsibirische Eisenbahn gab und seit Juli 1996 keine Baikal-Amur-Magistrale mehr gibt. Der südliche Teil der Strecke bis Nerjungri wird von der \"Fernost-Eisenbahn\" betrieben, der Abschnitt Berkakit/Nerjungri–Tommot von der AG Eisenbahnen Jakutiens (russisch ОАО АК Железные дороги Якутии, OAO AK Schelesnyje dorogi Jakutii).", "section_level": 1}, {"title": "Streckenführung.", "content": "Momentan ist die Strecke 1215 km lang. Sie zweigt bei der Station Bamowskaja im Westen der Oblast Amur von der Transsib in Richtung Norden ab (Streckenkilometer 7273 ab Moskau). Auf den 179 Kilometern bis Tynda wird das Tukuringragebirge überquert. Nach einem 27 km langen gemeinsamen Abschnitt mit der BAM bis Bestuschewo wendet sich die Strecke wieder nach Norden. In diesem Bereich wird der Fluss Giljui zweimal überquert. Kurz nach Erreichen des Territoriums der Republik Sacha wird die Passhöhe des Stanowoigebirges bei ca. 1040 m ü. NN mit dem 1300 m langen Nagorny-Tunnel unterquert. Weiter verläuft die Strecke durch das Aldanhochland, wobei die maximale Höhe von ca. 1200 m ü. NN erreicht wird. Mehrere größere Flüsse, wie die Ijengra und der Tschulman, werden – teils mehrfach – überquert. Das Kohlebergbaugebiet um Berkakit und Nerjungri wird um den Streckenkilometer 400 erreicht, das Regionalzentrum Aldan bei Kilometer 686 und Tommot bei Kilometer 767. Der Bahnhof von Tommot befindet sich am westlichen Ufer des Flusses Aldan, der von der längsten Brücke der Strecke überquert wird. 2006 wurde der provisorische Güterverkehr bis Werchnjaja Amga (Station Amga, Kilometer 869) aufgenommen, wo der gleichnamige Fluss überquert wird. Die Strecke ist nicht elektrifiziert und größtenteils eingleisig. Zweigleisig ist nur der gemeinsame Abschnitt mit der BAM Tynda–Bestuschewo. Beim Bau und Betrieb gab und gibt es die für Eisenbahnen in den meisten Teilen Sibiriens üblichen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Permafrostböden und großem Temperaturgefälle zwischen Winter (unter –50 °C) und Sommer (über +30 °C), hier in Verbindung mit teils komplizierten topographischen Bedingungen besonders im Bereich des Aldanhochlandes.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der Bahnstrecke beginnt in den 1930er Jahren, als im Rahmen des geplanten Baus der Baikal-Amur-Magistrale die Stichbahn Bamowskaja–Tynda (damals Tyndinski) errichtet wurde. Dieser Abschnitt wurde 1935 in Betrieb genommen, jedoch 1941/42 wieder demontiert, als wegen des Krieges der Bau der BAM vorläufig eingestellt und die Schienen für den Neubau frontnaher Strecken („Wolga-Rochade“) benötigt wurden. Schon bevor die sowjetische Führung die Neuaufnahme des Baus der BAM Anfang 1974 propagandistisch überhöht („Bau des Jahrhunderts“) offiziell proklamierte, begannen am 5. April 1972 die Arbeiten zur Rekonstruktion des Abschnittes Bamowskaja–Tynda. Die Aufnahme des provisorischen Betriebes auf dieser nun „Kleine BAM“ genannten Strecke erfolgte im November 1976, der reguläre Betrieb begann im Oktober 1977. Zeitgleich wurde die Strecke Richtung Norden weiter gebaut, der Betrieb bis Berkakit im Oktober 1979, später auch bis Nerjungri aufgenommen. Ab 1989 erfolgte der Bau der Fortführung der Strecke von Nerjungri zunächst in Richtung Tschulman. Seit dieser Zeit wird die Bezeichnung „Amur-Jakutische Magistrale“ für die Strecke in Anlehnung an die „Baikal-Amur-Magistrale“ sowie die Straßenverbindung Newer–Jakutsk, die „Amur-Jakutische Automagistrale“ (inoffiziell; offiziell \"Föderale Automagistrale M56 „Lena“\") verwendet und auch auf die „Stammstrecke“ Bamowskaja–Tynda–Nerjungri, die ehemalige „Kleine BAM“, ausgedehnt. Ausgangspunkt der Fortsetzung ist eine Abzweigung wenige Kilometer vor dem vorherigen Endpunkt Nerjungri Grusowaja (Güterbahnhof). Schrittweise wurde der Verkehr bis Tschulman, Aldan und schließlich bis Tommot aufgenommen (zuerst jeweils Bau- und Güterverkehr, danach Personenverkehr). Die Übergabe in den provisorischen Betrieb der Gesamtstrecke bis Tommot erfolgte am 24. August 2004. Seitdem (nach anderen Angaben bereits seit 2003) verkehrte ein tägliches Personenzugpaar Nerjungri–Tommot. Für diesen 368 Kilometer langen Abschnitt wurden gut 8 Stunden benötigt. Am 22. Mai 2006 wurde der reguläre Betrieb auf der Strecke bis Aldan im Personenverkehr freigegeben. Die Brücke über den neben der Lena im Einzugsgebiet der Strecke größten und hier etwa 400 m breiten Fluss Aldan in Tommot wurde in den 1990er Jahren errichtet, jedoch vorerst nicht in Betrieb genommen. Ein ca. 60 km langer Abschnitt darüber hinaus war im Bau, bevor der Weiterbau hauptsächlich wegen nicht geklärter Verteilung der Finanzierung zwischen der als AG – wenn auch staatlich – geführten Russischen Eisenbahn, dem staatlichen föderalen Budget Russlands (dem „Investitionsfonds“), Eigenmitteln der Republik Sacha und möglichen privaten Investoren unterbrochen wurde. Ab 2005 wurde der Weiterbau dann wieder aufgenommen. Die Gleise waren Anfang 2007 bis Karbykan verlegt (Bauzugverkehr); der damals noch provisorische Güterverkehr endete in Amga. Bis August 2009 waren die Gleise bis Kilometer 575 (Berechnung ab Berkakit, etwa 974 km der Gesamtlänge) bei Uluu verlegt worden. Im Juli 2011 war die Verlegung des Gleises bis etwa 50 km vor Nischni Bestjach vorangekommen. Am 15. November 2011 wurden in Nischni Bestjach im Beisein von Präsident Dmitri Medwedew die ersten Gleise verlegt. Am 27. Juli 2019 erreichte der erste Personenzug aus Tommot kommend Nischni Bestjach.", "section_level": 1}, {"title": "Perspektiven.", "content": "Im Jahr 2006 war die Errichtung einer kombinierten Eisenbahn- und Autobrücke über die Lena bei Jakutsk oder etwa 70 km flussaufwärts, wo das Tal schmaler ist, im Gespräch. Diese Entscheidung hätte noch im Jahr 2017 fallen sollen. Die Inbetriebnahme der Bahnstrecke von Tommot nach Nischni Bestjach war für Ende 2017 geplant, erfolgte jedoch im Personenverkehr erst am 27. Juli 2019. Für die weitere Zukunft gibt es Ideen zur Weiterführung der Strecke nach Osten bis ins Kolymagebiet und weiter nach Tschukotka mit Abzweigungen z. B. nach Magadan, die aber aus heutiger Sicht utopisch erscheinen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Amur-Jakutische-Magistrale (; Abk. AJAM, АЯМ) ist eine Eisenbahnstrecke in Sibirien, Russland, welche die Transsibirische Eisenbahn (Transsib) und die Baikal-Amur-Magistrale (BAM) mit dem Süden der Republik Sacha (Jakutien) verbindet.", "tgt_summary": null, "id": 789217} {"src_title": "Du und keine andere", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konzept der APT-Züge.", "content": "Die Grundidee hinter den APT-Zügen war es, ohne hohe Kosten für Neubaustrecken deutliche Zeitgewinne zu erreichen, um auch bei Entfernungen über 300 Kilometern im Vergleich mit dem neu aufkommenden Flugzeug konkurrenzfähig zu bleiben. Das formulierte Zeitziel gegenüber den bestehenden Verbindungen lag bei etwa 50 %, dafür mussten die Triebzüge über eine Neigetechnik verfügen, die es ihnen erlaubte, schneller durch Kurven mit engen Radien zu fahren; außerdem wurden stark verbesserte Bremssysteme benötigt, um die alten Strecken ohne große Anpassungen des Signalsystems mit nun höherem Tempo zu durchfahren und dennoch rechtzeitig zum Stillstand zu kommen.", "section_level": 1}, {"title": "APT-E.", "content": "In den 1960er-Jahren verfolgte British Rail mit der Entwicklung des High Speed Train HST125 ein Konzept, welches erlaubte, auf bestehenden, nicht immer elektrifizierten Strecken mit relativ konventioneller, aber angepasster Technik hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. 1967 fiel jedoch der Entschluss, ein noch deutlich moderneres Fahrzeug zu entwickeln und viele neue Techniken in einem Zug zu bündeln. Die daraus entstandene erste Generation des APT trägt den Zusatz \"E\" für \"Experimental\". An den Zugenden des APT-E befanden sich zwei Triebköpfe, dazwischen waren zwei Mittelwagen eingereiht. Der Zug verfügte über Wagenkästen aus Aluminium, Jakobs-Drehgestelle, Gasturbinen und eine Neigetechnik, die Neigungswinkel von bis zu 9° erlaubte und auf dem Prinzip basierte, dass sich die Neigung anhand der Neigung des vorausfahrenden Wagens berechnete. Die maximale Überhöhung der Wagenseiten betrug 400 mm. 1973 wurde nach einigen Verzögerungen der Bau einer ersten Einheit genehmigt, die 1975 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Auf Versuchsfahrten erreichte das Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 242 km/h und legte die 159 Kilometer lange, ursprünglich für geringere Geschwindigkeiten ausgelegte Strecke zwischen London und Leicester in unter einer Stunde zurück. Schon 1976 zogen die BR diesen Testzug von den Strecken ab, für eine Verwendung im echten Personenzugdienst war der Zug ohnehin nicht geeignet, da die zwei Mittelwagen und damit die Kapazität in keinem Verhältnis zu den Antriebswagen standen, doch dank der ersten positiven Erfahrungen mit dem Konzept wurde die Weiterentwicklung als APT-P beschlossen. Der äußerliche aufgearbeitete APT-E kann in der Außenstelle des Nationalen Eisenbahnmuseums in Shildon betrachtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "APT-P.", "content": "Der APT-P war eine elektrische Weiterentwicklung, begünstigt wurde seine Konzeption durch die hohen Ölpreise und die geringe Wirtschaftlichkeit der Gasturbinen. Als Linienstrecke wurde die Relation London-Glasgow ausgesucht. Der Linienbetrieb sollte ursprünglichen Planungen zufolge 1977 mit vier vierzehnteiligen Zügen aufgenommen werden (2 Steuerwagen, 10 Sitzwagen und 2 Motorwagen).", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Um die Geschwindigkeit von 240 km/h auf den nicht dafür ausgelegten Strecken fahren zu können, musste neben der Neigetechnik, die aus dem APT-E übernommen wurde, auch die Bremsanlage angepasst werden. Dazu wurden neben den damals neuartigen Magnetschienenbremsen auch eigens entwickelte, \"hydro-kinetische\" Bremsen mit Wasserturbinen eingebaut, die einen Bremsweg von 1830 Metern von Höchstgeschwindigkeit zum Stillstand ermöglichten. Besonderheit der APT-P ist die Reihung der Züge, es handelt sich eigentlich um zwei ständig miteinander verbundene Einheiten mit mittig liegenden Antriebswagen, von denen jeder APT-P zwei hatte. Es gab zwar eine Durchgangsmöglichkeit durch die Motorwagen, diese war jedoch für Fahrgäste verboten und so hatte jeder Zugteil den gleichen Anteil an Plätzen der 1. und 2. Klasse sowie ein eigenes Zugrestaurant. Außerdem wurde bedeutend mehr Personal benötigt. Erst eine Weiterentwicklung, die zwar geplant war, aber nie gebaut wurde, sollte Triebköpfe an den Zugenden haben und somit wirtschaftlicher sein. Nötig war der Schritt mit den zusammengehängten Motorwagen, da auf Grund der schlechten, weil schlaffen Oberleitung nur ein Stromabnehmer anliegen durfte. Ein einziger Triebkopf hätte jedoch nicht genügend Leistung aufbringen können, die steigungsreiche Strecke mit hoher Geschwindigkeit und 13 Eisenbahnwagen zu bewältigen.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die geplante Inbetriebnahme 1977 verschob sich aufgrund von technischen Problemen; erst Ende des Jahres 1979 stand ein Zug zur Testfahrt zur Verfügung, nachdem er ein Jahr zuvor fertiggestellt, gleich darauf jedoch bei 160 km/h entgleist war. Im Frühjahr 1980 wurde der dritte Zug fertiggestellt. Der offizielle Linienbetrieb sollte zunächst im Mai, dann im Oktober 1980 beginnen; nachdem aber noch Anlaufprobleme auftraten, zog sich die Inbetriebnahme bis zum 7. Dezember 1981 hin. Der erste öffentliche Zug fuhr um 7:00 Uhr in Glasgow ab, erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 240 km/h und benötigte etwa 41⁄4 Stunden für die Strecke bis London, wobei einige Passagiere über Übelkeit geklagt haben sollen. Am darauffolgenden Betriebstag richtete die Neigetechnik 6 Wagen des Zuges ruckartig aus der Neigung auf, was zu zerstörtem Geschirr im Restaurant des betroffenen Zugteiles führte. Am dritten Betriebstag blockierten die Bremsen eines APT-P, ein weiterer Zug musste in Crewe wegen starken Schneefalls seine Fahrt unterbrechen. Damit endete der planmäßige Einsatz von APT-P-Zügen drei Tage nach seinem Beginn. Der vierte bestellte Zug wurde nie gebaut, die restlichen drei Züge unternahmen noch bis in den Sommer 1986 Versuchsfahrten für neue Komponenten und wurden teilweise als Reserve für einige Intercity-Linien bereitgehalten, eine Rückkehr in den Plandienst war nicht mehr vorgesehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die britischen Advanced Passenger Trains waren Personenzüge der British Rail (BR), die mit dem Ziel hoher Reisegeschwindigkeiten entwickelt wurden. Dabei sind zwei Unterarten zu unterscheiden: Zum einen existiert der APT-E (E für Experimental), der mit einer Gasturbine betrieben wurde und zum anderen der APT-P (P für Prototype), welcher elektrisch angetrieben wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1162789} {"src_title": "Baltic Way", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Khair ad-Din Barbarossa, der Befehlshaber der Osmanischen Flotte, erschien 1537 im Ionischen Meer, belagerte die venezianische Festung Korfu und verwüstete die Küste Kalabriens in Süditalien. Angesichts dieser Bedrohung kümmerte sich Papst Paul III. im Februar 1538 darum, eine \"Heilige Liga\" zu bilden, in welcher Streitkräfte des Papstes, Spaniens und Venedigs Barbarossas Flotte Paroli bieten sollten. Dessen Geschwader umfasste im Sommer eine Gesamtzahl von 122 großen und kleinen Galeeren. Die aufgebotene Flotte der Heiligen Liga bestand aus 302 Schiffen (162 Galeeren und 140 Barken), wovon unter anderem 55 Galeeren von der Republik Venedig, 49 von Spanien sowie 27 vom Kirchenstaat und dem Johanniterorden gestellt waren. Andrea Doria, der genuesische Admiral im Dienste Kaisers Karls V., hatte den Oberbefehl.", "section_level": 1}, {"title": "Schlachtverlauf.", "content": "Die Mitglieder der Heiligen Liga entschieden sich, ihre Flotten bei der Insel Korfu zu vereinen. Zuerst kamen die päpstliche Flotte unter dem Befehl von Marco Grimani und die venezianische Flotte unter dem Befehl von Vittore Capello an. Am 22. September 1538 gesellte sich die spanisch-genuesische Flotte unter Andrea Doria der Kriegsarmada hinzu. Vor Andrea Dorias Ankunft versuchte Grimani, Truppen nahe der Festung von Preveza zu landen, zog sie aber zurück, als er im Aufeinandertreffen mit Osmanischen Kräften etliche Verluste erlitt. Barbarossa hielt sich zu jener Zeit auf der Insel Kos im Ägäischen Meer auf, erschien aber bald nach einem Überfall auf die Insel Kefalonia mit dem Rest der Osmanischen Flotte bei Preveza. Sinan Reis, ein älterer türkischer General, der Barbarossa den Oberbefehl verübelte, drängte diesen, Truppen bei Actium am Golf von Arta nahe Preveza zu landen. Barbarossa hielt nichts von diesem Plan, stimmte ihm jedoch widerstrebend angesichts des Drängens seiner Soldaten und ihrer Führer zu. Der Versuch, die Position an Land zu sichern, scheiterte, als die von Murat Reis angeführten Truppen unter massives Feuer christlicher Schiffe gerieten und sich auf ihre Schiffe zurückziehen mussten. Da die Osmanen die Festung bei Actium hielten und die Flotte Barbarossas von dort unterstützen konnten, musste Andrea Doria seine Schiffe von der Küste fernhalten. Eine Landung, um Actium einzunehmen, wäre vermutlich nötig gewesen, um einen Erfolg sicherzustellen. Doch Doria befürchtete eine Niederlage an Land, nachdem der anfängliche Versuch durch Grimani vor seiner Ankunft durch Osmanische Kräfte abgewehrt worden war. Obwohl die christlichen Schiffe um das Halten ihres Abstandes zur Küste bemüht waren, trieben sie widrige Winde auf das feindliche Gestade zu und Barbarossa hatte die vorteilhaftere Innenposition. In der Nacht von 27. auf den 28. September segelte Doria 30 Meilen nach Süden, und als der Wind erstarb, ankerte er bei Sessola nahe der Insel Lefkada. Während der Nacht entschieden Doria und seine Kommandanten, dass es die beste Wahl sei, einen Angriff in Richtung Lepanto zu inszenieren und Barbarossa zum Kampf zu zwingen. In der Morgendämmerung musste Doria jedoch überrascht sehen, dass die Osmanen in seine Richtung segelten. Barbarossas Flotte von inzwischen ungefähr 140 Schiffen hatte ihren Ankerplatz verlassen und steuerte südwärts. Turgut Reis bildete mit sechs großen Schiffen die Vorhut, und der linke Flügel kam nah an der Küste daher. Solch eine verwegene Offensive von der zahlenmäßig unterlegenen türkischen Flotte nicht erwartend, kostete es Doria, gedrängt durch Grimani und den Patriarchen von Aquileia, Vincenzo Capello, drei Stunden, um seiner Flotte den Auftrag zu erteilen, die Anker zu lichten und gefechtsbereit zu sein. Der mangelnde Wind war ungünstig für Doria. Das sehr große venezianische Flaggschiff \"„Galeone Di Venezia“\" mit seinen massigen Kanonen lag in einer Flaute vier Meilen vom Land und zehn Meilen von Sessola entfernt fest. Während die christlichen Schiffe damit rangen, in die Nähe stärkerer Unterstützung zu kommen, wurden sie bald durch feindliche Galeeren umzingelt und in eine furiose Schlacht verwickelt, die Stunden dauerte und viele Schäden an Osmanischen Galeeren anrichtete. Als Wind aufkam, näherte sich die restliche christliche Flotte schließlich dem Geschehen, obgleich Doria zuerst eine Anzahl von Manövern durchführen ließ, welche die Osmanen aufs Meer hinauslocken sollten. Ferrante I. Gonzaga, der Vizekönig von Sizilien, agierte am linken Flügel der kombinierten Flotte, während die maltesischen Ritter den rechten Flügel bildeten. Doria unterstellte vier seiner schnellsten Galeeren dem Befehl seines Neffen Giovanni Andrea Doria und positionierte sie in der Mitte der Flotte. Die päpstlichen und venezianischen Galeeren wurden dahinter in Position gebracht. Den Schlussteil bildeten die venezianischen Schiffe unter dem Befehl von Alessandro Bondumier und die Genueser Schiffe unter dem Befehl von Francesco Doria. Barbarossas Hauptoffiziere Turgut Reis, Salih Reis, Murat Reis und Güzelce Kaptan, befehligten die Flügel seiner Flotte und verwickelten die venezianischen, päpstlichen und maltesischen Schiffe in den Kampf. Doria selbst zögerte, mit seinem Zentrum gegen Barbarossa zu agieren, was zu allerlei taktischen Manövern, aber wenig Kämpfen führte. Am Ende des Tages hatten die diszipliniert kämpfenden Osmanen eine erhebliche Anzahl christlicher Schiffe erobert oder versenkt. Am folgenden Morgen mit günstigem Wind setzte Doria Segel und verließ das Schlachtfeld Richtung Korfu – abgeneigt, die spanisch-genuesischen Schiffe zu riskieren und taub gegenüber Einwendungen der venezianischen, päpstlichen und maltesischen Kommandeure, den Kampf fortzusetzen. Am Ende hatte die osmanische Seite etwa 400 Tote und 800 Verwundete zu beklagen, aber keine Schiffe verloren. Die Osmanen versenkten zwei venezianische Galeeren, eine päpstliche Galeere und fünf spanische Schiffe, welche Soldaten transportierten (viele von ihnen wurden gefangen genommen), steckten fünf Handelsschiffe von Venedig und Ragusa in Brand, eroberten 36 christliche Schiffe und nahmen insgesamt rund 3.000 Leute gefangen. Jedoch wurde eine Anzahl Osmanischer Schiffe schwer beschädigt durch das Kanonenfeuer der starken \"Galeone Di Venezia\", des venezianischen Flaggschiffes unter dem Befehl von Alessandro Condalmiero.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung und Folgen.", "content": "Der Sieg der Osmanen in dieser Schlacht bildete die Basis dafür, dass das Osmanische Reich bis zur Seeschlacht von Lepanto 1571 für einige Jahrzehnte die führende Seemacht im Mittelmeer war. Einige Historiker vertreten die Ansicht, dass der Sieg vor Preveza der größte Erfolg in der Osmanischen Marinegeschichte war. Es wird häufig spekuliert, dass Dorias Ausflüchte und Mangel an Eifer an seiner Abneigung lagen, seine eigenen Schiffe (er besaß persönlich eine erhebliche Anzahl der „spanisch-genuesischen“ Flotte) zu riskieren und an seiner seit langer Zeit bestehenden Feindseligkeit gegenüber Venedig, dem heftigen Rivalen seiner Heimatstadt und damaligen Primärziel Osmanischer Angriffe. Im Jahr 1539 kehrte Barbarossa zurück und eroberte fast alle restlichen christlichen Vorposten im Ionischen und Ägäischen Meer. Im Oktober 1540 wurde ein Friedensvertrag zwischen Venedig und dem Osmanischen Reich unterzeichnet, der den Osmanen die Kontrolle über die venezianischen Besitzungen in Morea und Dalmatien und der venezianischen Inseln im Ägäischen, Ionischen und dem östlichen Adriatischen Meer ermöglichte. Venedig musste außerdem 300.000 Golddukaten Tribut an das Osmanische Reich zahlen. Mit dem Sieg in der Schlacht von Preveza 1538 und der Seeschlacht von Djerba 1560 wehrte das Osmanische Reich erfolgreich die Bemühungen der beiden Mittelmeermächte Venedig und Spanien ab, den fortgesetzten Osmanischen Drang, das Mittelmeer zu beherrschen, zu stoppen. Dies änderte sich erst mit der Seeschlacht von Lepanto im Jahr 1571.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Seeschlacht von Preveza fand am 28. September 1538 vor der Küste nahe Preveza in Nordwestgriechenland zwischen einer Flotte des Osmanischen Reichs und jener eines christlichen Bündnisses, das Papst Paul III. zustande gebracht hatte, statt.", "tgt_summary": null, "id": 1357917} {"src_title": "Caspar Isenkrahe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Morphologie.", "content": "Aufgrund der ringförmigen (toroiden) Struktur des Nukleokapsids haben die Viruspartikel der Toroviren im Elektronenmikroskop ein ovales oder scheiben- bis nierenförmiges Aussehen. Sie sind etwa 120 bis 140 nm im größten Durchmesser groß. Wie für die Mitglieder der \"Coronaviridae\" typisch, ist ein doppelter Kranz aus Hüllproteinen (Peplomere, ) in die Virushülle eingelagert; dieser wird aus dem nicht-glykosylierten Membranprotein M (27 kDa) und dem großen glykosylierten Spikeprotein S (200 kDa) gebildet. Die großen \"spikes\" des S-Proteins werden auch wie bei der Unterfamilie \"Coronavirinae\" als Peplomere bezeichnet (). Zusätzlich ist ein Hämagglutinin-Esterase-Protein HE (65 kDa) in die Lipidmembran eingelagert. Bisher konnte bei den Toroviren nicht das bei den \"Coronavirinae\" gefundene kleine Hüllprotein E nachgewiesen werden, weshalb auch aufgrund von Sequenzanalysen eine eigene Unterfamilie \"Torovirinae\" gebildet wurde. Im Inneren der Virushülle liegt das ringförmig gekrümmte (aber nicht zu einem kompletten Ring geschlossene) Nukleokapsid. Es besteht aus dem Nukleokapsid-Protein N (19 kDa), das sich in helikaler Symmetrie anordnet. Das Nukleokapsid umschließt einen linearen Einzelstrang der genomischen (+)ssRNA. Das virale Genom ist etwa 25 bis 28 kb groß und umfasst sechs Offene Leserahmen (ORFs, \"open reading frames\") für die vier Strukturproteine (S, M, HE und N) und zwei Nicht-Strukturproteine (RNA-Polymerase, virale Replikase/Transkriptase). An den Enden der RNA befinden sich zwei Nicht-codierende Regionen (NCR): am 5'-Ende eine 820 Basen lange regulatorische Sequenz und als 3'-NCR eine etwa 200 Basen langer Abschnitt mit einem zusätzlichen Poly(A)-Schwanz. Toroviren vermehren sich im Zytoplasma von Darm-Epithelzellen, von dem aus sich an der Membran des Golgi-Apparates neue Viruspartikel bilden und ohne Zerstörung der Zelle ausgeschleust werden. Die vorkommende (aber nicht notwendige) Zerstörung der infizierten Zelle wird auf die Toxizität von Virusproteinen oder einen immunologischen Effekt zurückgeführt. Es gibt Hinweise aufgrund von Sequenzanalysen, dass eine Rekombination von viraler RNA bei gleichzeitiger Infektion mehrerer Torovirus-Spezies innerhalb derselben Zelle vorkommt.", "section_level": 1}, {"title": "Biologische Eigenschaften.", "content": "Einige Toroviren verursachen Gastroenteritiden. So ist das Bredavirus als Erreger einer Gastroenteritis mit lebensbedrohlicher Diarrhoe bei Kälbern und möglicherweise auch einer Pneumonie gefunden worden. Keine Erkrankung konnte dem Equinen Torovirus (Bern-Virus) zugeordnet werden, das bei Pferden isoliert wurde. Torovirus-ähnliche Viruspartikel wurden bei Menschen, Hunden und Katzen elektronenmikroskopisch beobachtet ohne jedoch einen Beweis für einen Krankheitszusammenhang zu erbringen, da auch chronische Virusinfektionen ohne Symptomatik beschrieben wurden. Bei der Untersuchung von Kindern mit einer schweren, nekrotisierenden Enterokolitis (NEC) wurde jedoch das Humane Torovirus in 48 % der Fälle im Stuhl nachgewiesen, in einer gesunden Kontrollgruppe bei 17 %. Alle Toroviren scheinen gemeinsame Antigene auf dem S-Protein zu besitzen, so dass auch Kreuzreaktionen der Spezies untereinander beschrieben sind. Der Nachweis von Antikörpern gelang auch in Schafen und Ziegen. Hinweis für eine Infektion mit dem Bredavirus ist ein signifikanter Titeranstieg der Antikörper bei einer vorliegenden Symptomatik. Die Infektion mit Toroviren ist weltweit häufig verbreitet und die durch einige Spezies verursachte Gastroenteritis dürfte der wirtschaftlichen Bedeutung der Gattung Coronavirus nicht nachstehen. In Österreich fand man das Bovine Torovirus bei 12 (5,2 %) von 230 untersuchten neugeborenen Kälbern, davon 10 mit Diarrhoe. Vergleichbare Daten liegen für Südkorea mit 2,9 % vor. Untersucht man nur erkrankte Kälber, so findet man beispielsweise in Japan Bovine Toroviren in 15,2 bis 23,7 % der Fälle. Die Spezies \"Humanes Torovirus\" wurde vom International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV) mit Stand November 2018 wieder von der offiziellen Liste gestrichen, es liegt nur ein partielles Genom vor – gleiches gilt für den Subtyp Bern-Virus des \"Equinen Torovirus\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Torovirus ist eine Gattung von derzeit drei Arten (alle zur Untergattung \"Renitovirus\") von behüllten Viren mit einer einzelsträngigen, positive sense-RNA (+ssRNA) als Genom. Der Name der Gattung leitet sich von ihrem charakteristischen Merkmal ab, einem in der elektronenmikroskopischen Darstellung ringförmig erscheinenden Nukleokapsid mit helikaler Symmetrie. Diese geometrische Form wird Torus genannt, was im Lateinischen den Basiswulst an einer Säulenbasis beschreibt. Toroviren sind Erreger einer viraler Gastroenteritis und Diarrhoe bei Menschen und einigen anderen Säugetieren. Sie werden auch ohne eine Krankheit zu verursachen bei einigen Tierspezies gefunden.", "tgt_summary": null, "id": 358254} {"src_title": "Die Coneheads", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgängereinrichtungen.", "content": "König Alfons III. von Aragón richtete von Fall zu Fall ein Beratergremium (Consejo Real) ein, das ihm zu den anstehenden Regierungsentscheidungen Vorschläge machte. Unter Peter IV. wurde das Consejo eine feste Einrichtung der königlichen Regierung. Er richtete auch eine Staatskanzlei (Cancillería real aragonesa) ein und machte ihren Leiter zum Vorsitzenden des Consejos. Durch den Königlichen Erlass vom 19. November 1494 vereinigte Ferdinand II. den Consejo Real der Krone von Aragón und die Cancillerías in einer Behörde die in erster Linie mit Juristen besetzt war. Dieser so entstandene Consejo de Aragón war einer der Consejos die sich mit den jeweiligen Regierungsangelegenheiten der Katholischen Könige befassten z. B. Consejo de Indias, Consejo de Castilla, Consejo de la Suprema y General Inquisición. Nachdem Ferdinand wieder die Herrschaft über Neapel erlangt hatte, richtete er 1505 einen eigenen Consejo für Neapel ein. Eine Zuständigkeit des Consejos de Aragón lehnte er ab, da der Sieg über die französischen Truppen in Italien durch Mittel und Militärs errungen worden war die aus Kastilien stammten. Die Mitglieder des neuen Consejos waren allerdings Juristen des Consejo de Aragon so dass eine enge Beziehung zwischen den beiden Einrichtungen bestand. Nach seiner Rückkehr aus Italien löste Ferdinand den Consejo zwar nicht auf aber er arbeitete unter dem Namen „Auditorio del Rey“ weiter. Im Laufe seiner Regierungszeit schränkte König Karl I. die Kompetenzen des Consejo de Aragon ein sodass die Schwerpunkte der Arbeit des Consejos beim Rechtswesen und der Beratung des Königs und weniger in der direkten Verwaltung lagen. Bezüglich Mailand ist als Vorgängerinstitution der Senat von Mailand anzusehen. Die Einrichtung war von Ludwig XII. von Frankreich gegründete worden um nach dem Modell des französischen Parlamentes Aufgaben der Rechtsprechung und Verwaltung zu vereinigen. Die anfangs 15 Mitglieder gehörten dem lombardischen Hochadel an. Durch Ersetzung eines Teils dieser Mitglieder und die Erweiterung der Anzahl durch Juristen verwandelte Karl V. den Senat in eine juristisch versierte Behörde um.", "section_level": 1}, {"title": "Grund für die Schaffung des Consejo de Italia.", "content": "Die Schaffung des Consejo de Italia durch Philipp II. geschah im Rahmen einer allgemeinen Umstrukturierung der Verwaltung der Herrschaftsgebiete die der König von seinem Vater übernommen hatte. Diese Herrschaftsgebiete waren nicht identische mit den Herrschaftsgebieten der Katholischen Könige, so dass ein Rückgriff auf alte Strukturen nicht sinnvoll war. Ein Grund für die Schaffung eines Consejos, der sich nur mit italienischen Angelegenheiten zu befassen hatte, waren Probleme, die im Consejo de Aragón bei der Berücksichtigung und dem Schutz der sehr unterschiedlichen örtlichen Vorrechte der Herrschaftsgebiete der Krone von Aragón aufgetreten waren.", "section_level": 1}, {"title": "Zuständigkeit.", "content": "Der Consejo de Italia war örtlich zuständig für „beide Sizilien“ also die Insel und das auf dem Festland liegende Königreich Neapel, so wie für das Herzogtum Mailand. Die Insel Sardinien, die heute zu Italien gehört lag weiter im Wirkungsbereich des Consejo de Aragón. Die inhaltlichen Zuständigkeiten wechselten im Lauf der Zeit immer wieder. Grundsätzlich war der Consejo befasst mit allgemeinen Regierungsentscheidungen, der Rechtsprechung, der Wirtschaft, dem Besitz und den Finanzen der Krone und des Staates wie Zöllen und Zehnt und der Ernennung von Inhabern ziviler und militärischer Ämter.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Entsprechend der Aufgabe des Consejos, den König in Fragen des örtlichen Rechts, das zu der Zeit kaum als kodifiziertes Recht vorlag und den traditionellen Verfahrensweisen zu beraten, war der Consejo üblicherweise zur Hälfte mit Juristen aus den Herrschaftsgebieten zu denen beraten werden sollte besetzt. Der Consejo de Italia setzte sich also aus einem Vorsitzenden und je zwei Mitgliedern für Mailand, für Neapel und für Sizilien zusammen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Consejo Supremo de Italia, kurz: Consejo de Italia, war eine Einrichtung die die spanischen Könige bezüglich der Herrschaftsgebiete in Italien beraten und Entscheidungen des Königs vorbereiten sollte. Der Consejo waren aber auch eine Kollegialbehörde die selbständig Regierungs- und Verwaltungsaufgaben erledigte. Der Consejo de Italia wurde 1556 durch König Philipp II. von Spanien geschaffen und in mehreren Stufen bis 1559 aufgebaut.", "tgt_summary": null, "id": 460230} {"src_title": "Gothic (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Gegensatz zum asiatischen Raum haben die historischen Kampfkünste Europas teilweise seit dem 17. Jahrhundert keine lebende Tradition mehr und sind nur noch in Form von Fechtbüchern erhalten. Die historischen Kampfkünste befassen sich hauptsächlich mit Kampftechniken mit Blankwaffen, jedoch auch mit waffenlosem Kampf sowie Kriegs- und Belagerungsgerät aus der damaligen Zeit. Es existierten im Europa des Hochmittelalters und der Renaissance verschiedene Fechtstile, auch „Schulen“ genannt. Diese unterschieden sich in ihrer Herkunft, jedoch vor allem in den gebrauchten Waffen und in dem Zeitalter, in dem sie populär waren. Es wird unterschieden zwischen der deutschen Schule, der italienischen Schule, der spanischen Schule, der englischen Schule und der französischen Schule. Während die früheren Fechtbücher hauptsächlich im deutschen Sprachraum erschienen, verschob sich diese Entwicklung im Laufe des 16. bis 17. Jahrhunderts nach Italien. Aus der italienischen und der französischen Schule entwickelte sich das heutige Sportfechten. Ebenfalls ist der Kontext zu betrachten, in dem die jeweilige Kampfkunst praktiziert wurde. So übten Ritter und andere Kriegsleute Kampftechniken für den militärischen Einsatz auf dem Schlachtfeld. Das Fechten war ebenfalls bürgerliche Kunst zur Selbstverteidigung. Im 15. Jahrhundert war die Blütezeit, es bildeten sich zunftähnlich organisierte „Fechtbruderschaften“. Im deutschen Sprachraum sind vor allem zu nennen die „Marx-Brüder“ und die „Federfechter“, in Frankreich die in Burgund ansässigen \"„Le jeu de la hache“\" („Das Spiel der Axt“). Das Fechten diente auch zur Belustigung; fahrende Schaufechter führten auf Jahrmärkten spektakuläre Schaukämpfe vor. Diese wurden von den seriösen Fechtmeistern abfällig „Klopffechter“ genannt. Aus den historischen Kampfkünsten sind einige europäische Kampfsportarten hervorgegangen, so zum einen das Ringen, welches in einigen Fechtbüchern den waffenlosen Kampf beschreibt, und zum anderen das heutige Sportfechten mit Florett, Degen oder Säbel. Der historische Begriff „Fechten“ bezeichnet jedoch den Kampf allgemein und ist nicht nur auf das Schwertfechten beschränkt. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Vereinen, die sich mit der Rekonstruktion der historischen Kampfkünste beschäftigen. Einige dieser Vereine haben auch Elemente aus den asiatischen Schwertkünsten übernommen. Im Juni 2014 wurde der Deutsche Dachverband Historischer Fechter e.V. (DDHF) gegründet. Er bündelt die Interessen der deutschen HEMA-Gruppen und vertritt sie im internationalen Dachverband IFHEMA (International Federation of Historical European Martial Arts). In Deutschland gibt es ungefähr 4900 historische Fechter an 169 verschiedenen Standorten (Stand Januar 2020). Des Weiteren wird heute das mittelalterliche Tjosten als Sport ausgeübt. In der International Jousting League sind ca. 300 Mitglieder aus 21 Staaten organisiert. In Deutschland ist die International Jousting League mit der Deutschen Tjostvereinigung vertreten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Historische Kampfkünste (auch HEMA genannt, von englisch Historical European martial arts) bezeichnen sich Kampftechniken, die in Europa vom 13. bis zum 17. Jahrhundert verbreitet waren.", "tgt_summary": null, "id": 584662} {"src_title": "Joseph Buttinger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der als Sohn eines Kolonialoffiziers geborene Franchet d’Espèrey schloss die Offiziersschule von Saint-Cyr im Jahre 1876 ab. Anschließend diente er in Indochina, in China während des Boxeraufstandes 1900 und in Marokko. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 kommandierte Franchet d’Espèrey während der Schlacht an der Sambre und bei St. Quentin das I. Armeekorps. Ab 3. September 1914 war er als Nachfolger des glücklosen Generals Lanrezac Oberbefehlshaber der 5. Armee. Die 5. Armee war entscheidend in der Marneschlacht und der Schlacht an der Aisne beteiligt. Zwischen März 1916 und Mai 1918 kommandierte er zwei Heeresgruppen. Zuerst führte er die Heeresgruppe Ost in Lothringen und ab Dezember 1916 die Heeresgruppe Nord an der Somme. Unter seiner Führung erfolgte die Niederlage am Chemin des Dames im Verlauf der dritten Schlacht an der Aisne im Mai 1918. Am 17. Juni 1918 wurde er von der Westfront abberufen und löste General Adolphe Guillaumat als Oberbefehlshaber der alliierten Truppen an der mazedonischen Front ab. Am 15. September 1918 begann eine Großoffensive gegen die \"Heeresgruppe Scholtz\" der Mittelmächte. Bulgarien war gezwungen, aus dem Krieg auszuscheiden; den Erfolg des Durchbruches am Vardar ausnutzend, begann Franchet d’Espèrey einen Sturmlauf durch den Balkan, der erst kurz vor der ungarischen Grenze endete. Truppen unter seinem Befehl intervenierten anschließend zeitweise im Russischen Bürgerkrieg auf der Krim und in Odessa, bis sie sich im April 1919 zurückziehen mussten. Franchet d’Espèrey blieb bis 1920 Oberbefehlshaber der französischen Truppen auf dem Balkan. Am 19. Februar 1921 wurde er zum Marschall von Frankreich ernannt und diente anschließend als Generalinspekteur der Truppen in Nordafrika. 1934 wurde er in die Académie française aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Félix Marie Franchet d’Espèrey (* 25. Mai 1856 in Mostaganem, Algerien; † 3. Juli 1942 in Saint-Amancet, Département Tarn) war ein französischer General und Marschall von Frankreich.", "tgt_summary": null, "id": 568636} {"src_title": "Running Dinner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Podein startete seine Karriere startete auf der High School und der University of Minnesota Duluth. Hier holten ihn die Edmonton Oilers beim NHL Entry Draft 1988 in der achten Runde als 166. 1990 schickten die Oilers ihn in ihr Farmteam zu den Cape Breton Oilers in die American Hockey League. In der Saison 1992/93 kam er erstmals in der NHL zum Einsatz und spielte dort 40 Spiele. Mit Cape Breton gewann er den Calder Cup. Im folgenden Jahr warf ihn eine Verletzung zurück und brachte es nur auf 28 Spiele, vertrat aber auch die US-amerikanische Eishockeynationalmannschaft wie im Jahr zuvor bei der Weltmeisterschaft. Zur Saison 1994/95 wechselte er zu den Philadelphia Flyers und schaffte dort den Durchbruch in der NHL. Er war kein überdurchschnittlich talentierter Spieler, aber er fand seine Rolle als Penalty-Killer und Spieler der mit sehr viel Einsatz für die Mannschaft wertvoll auf dem Eis, aber auch im Mannschaftsgefüge war. 1997 schaffte er es mit den Flyers in die Stanley Cup Finals. Im November 1998 holten ihn die Colorado Avalanche wegen seiner Defensivqualitäten im Austausch für Keith Jones und er enttäuschte nicht. Er war ein wertvoller Baustein im Team der Avalanche, dass in der Saison 2000/01 den Stanley Cup nach Denver holen konnte. Auch abseits vom Eis war Podein sehr positiv aufgefallen, da er sich mit seiner \"Children’s Foundation\" auch sehr stark sozial engagierte. Hierfür wurde er mit der King Clancy Memorial Trophy ausgezeichnet. Er wechselte Anfang 2002 für Mike Keane zu den St. Louis Blues. Hier spielte er noch in der folgenden Saison, bevor er nur für eine Saison in die zweite schwedische Liga zum Växjö Lakers HC wechselte. Nach zwei Jahren dort beendete er seine Karriere im Jahr 2006 nach einer Spielzeit bei den Nikkō IceBucks in der Asia League Ice Hockey.", "section_level": 1}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die USA bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Shjon Podein (* 5. März 1968 in Rochester, Minnesota) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1992 und 2006 unter anderem 826 Spiele für die Edmonton Oilers, Philadelphia Flyers, Colorado Avalanche und St. Louis Blues in der National Hockey League auf der Position des linken Flügelstürmers bestritten hat. Seinen größten Karriereerfolg feierte Podein in Diensten der Colorado Avalanche mit dem Gewinn des Stanley Cups im Jahr 2001. Im selben Jahr erhielt er die King Clancy Memorial Trophy, womit er für sein soziales Engagement ausgezeichnet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 246335} {"src_title": "Ruine Weißenstein (Niederbayern)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Schiffs.", "content": "Die Kiellegung der \"Gallant\" erfolgte am 15. September 1934 auf der Werft Alexander Stephen and Sons in Linthouse bei Govan in Schottland. Die Bauwerft hatte zuletzt im Juli 1919 den Zerstörer \"Sardonyx\" an die Navy geliefert. Die Werft hatte ihren ersten Bauauftrag für Zerstörer für die Royal Navy 1914 erhalten und bis zur vorgenannten \"Sardonyx\" fünfzehn Zerstörer für die Navy gefertigt. Die dritte \"Gallant\" der Navy lief am 26. September 1935 als sechste Einheit der Klasse vom Stapel und wurde am 25. Februar 1936 als vierte Einheit der G-Klasse in Dienst gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Der Zerstörer wurde zunächst gemeinsam mit seinen Schwesterschiffen in der 1. Zerstörerflottille bei der Mediterranean Fleet eingesetzt. Die \"Gallant\" wurde während des Spanischen Bürgerkriegs mehrfach vor der spanischen Mittelmeerküste im Rahmen der so genannten Neutralitätspatrouillen eingesetzt. Während eines dieser Einsätze wurde sie am 6. April 1937 nahe Cabo de San Antonio von national-spanischen Flugzeugen angegriffen, aber nicht beschädigt.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegseinsätze.", "content": "Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs befand sich die \"Gallant\" mit der 1st DF im östlichen Mittelmeer. Zu ihren Aufgaben nach Kriegsbeginn gehörte insbesondere die Sicherung von Geleitzügen und Kriegsschiffen. Vom 19. bis 23. Oktober verlegte sie dann mit \"Glowworm\", \"Grafton\" und \"Greyhound\" nach Großbritannien, wohin wenige Tage später auch vier weitere Einheiten der Flottille folgten. An Einsätzen während des Feldzuges in Norwegen im Zusammenhang mit der Landung deutscher Truppen dort (Unternehmen Weserübung) nahm das Schiff wegen eines Werftaufenthalt nicht teil. Ende Mai/Anfang Juni 1940 wurde \"Gallant\" gemeinsam mit vielen anderen Schiffen bei der Evakuierung der um Dünkirchen eingekesselten alliierten Truppen (Operation Dynamo) eingesetzt. Am 29. Mai 1940 wurde das Schiff von deutschen Bombern durch Nahtreffer beschädigt. Ab Juli 1940 war der Zerstörer als Teil der 8. Zerstörerflottille der Force H in Gibraltar zugeordnet. Er eskortierte mehrmals Flugzeugträger, die Flugzeuge nach Malta ausflogen. Bei einer ausgedehnten U-Boot-Jagd, die aufgrund erbeuteter italienischer Geheimunterlagen möglich wurde, gelang es \"Gallant\" am 20. Oktober 1940 zusammen mit \"Griffin\" und \"Hotspur\", das italienische U-Boot \"Lafolè\" östlich von Gibraltar zu versenken. Bei der Seeschlacht bei Kap Teulada sicherte \"Gallant\" Kreuzer und Schlachtschiffe der Royal Navy.", "section_level": 2}, {"title": "Das Ende der \"Gallant\".", "content": "Anfang 1941 nahm der Zerstörer als Eskorte an einem der Malta-Geleitzüge teil. Dabei lief er am 10. Januar 1941 südwestlich von Pantelleria auf eine Mine. Weil das Schiff manövrierunfähig war, musste es von der \"Mohawk\" nach Malta geschleppt werden. Dort wurde die \"Gallant\" wegen der schweren Schäden auf Strand gesetzt. Bei Luftangriffen erlitt das Schiff wenige Tage später und dann nochmals im April 1942 so schwere weitere Schäden, dass es als nicht mehr reparaturwürdig eingestuft wurde. Im September 1943 wurde die \"Gallant\" als Blockschiff dann versenkt.", "section_level": 2}], "src_summary": "HMS \"Gallant\" (H59) war ein Zerstörer der G-Klasse der britischen Royal Navy. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Zerstörer mit den Battle Honours „Atlantic 1939“, „Dunkirk 1940“, „Spartivento 1940“, „Mediterranean 1940–41“ und „Malta Convoys 1941“ ausgezeichnet. ", "tgt_summary": null, "id": 651922} {"src_title": "LaDainian Tomlinson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zielpersonen.", "content": "Unter Zielpersonen versteht man Personen, die von der Staatsanwaltschaft mit der Zustimmung eines Richters zur gezielten Fahndung ausgeschrieben sind. In der Fahndungsausschreibung ist der Zweck der Personenfahndung angeführt:", "section_level": 1}, {"title": "Durchführung.", "content": "Ein Sonderfall der Personenfahndung ist die \"Alarmfahndung\" im Rahmen der Bewältigung von Sofortlagen. Dabei muss eine Personenbeschreibung von Auskunftspersonen o. Ä. und möglichst auch eine Fluchtrichtung bekannt sein. In diesem Fall werden die Personen nicht nur in die Fahndungsdatenbank aufgenommen, sondern es werden Fahndungsaufrufe über Polizeifunk und gezielte Suche (z. B. Tatortbereichsfahndung) gestartet. Ein weiterer Sonderfall der Personenfahndung ist die \"Zielfahndung\": die planmäßige, aktive Suche nach ausgewählten Straftätern oder Tatverdächtigen, die besonders gefährlich sind oder besonders schwere Gewaltverbrechen oder Wirtschaftsdelikte mit hohen Schadenssummen begangen haben (in Deutschland:,, StPO). Kriminalbeamte stellen zu diesem Zweck intensive Nachforschungen an. Gibt es konkrete Hinweise auf den Aufenthaltsort der Zielperson, reisen sie gegebenenfalls auch selbst in andere Länder, um die dortigen Behörden zu unterstützen. Die Grenzfahndung ist das auf internationale Grenzen priorisierte Fahnden.", "section_level": 1}, {"title": "Instrumentarien.", "content": "Fahndungsinstrumente bei Personenfahndungen sind die Auswertung der Verbindungsdaten der Telekommunikation, das Nachvollziehen von Reisebewegungen (Grenzkontrollen, Passagierlisten u. ä.) sowie die Einschaltung der Öffentlichkeit und gegebenenfalls das Schengener Informationssystem, auch bekannt unter dem Kürzel SIS. Zielfahnder nutzen auch Daten von anderen Behörden wie z. B. Arbeitsagenturen oder von Arbeitgebern, um dort Nachforschungen über die Zielperson anzustellen. Zielfahnder erfinden auch einen Vorwand, um die gesuchte Person z. B. unter einem Vorwand in die Behörde der Arbeitsagentur zu locken, um sie dort dann festzunehmen oder den Aufenthaltsort der gesuchten Person zu ermitteln. Zielfahnder arbeiten im Team mit teilweise über 20 Mitarbeitern. Dieses Zielfahndungskommando fixiert sich dabei nur auf eine gezielt zur Fahndung ausgeschriebene Person, auch Zielperson genannt. Bei der Strafverfolgung gibt es zudem die Schleppnetzfahndung (in Deutschland: StPO) und bei schwerwiegenden Straftaten die Kontrollstelle nach StPO. Beim Ersten Angriff und bei schweren Straftaten kann die Personenfahndung auch mittels einer Ringfahndung durchgeführt werden. Üblich sind: Durchsagen (Funkverkehr), Intranet-/Extranet-Fahndungsaufrufe, Publikationen (Fahndungsbuch) u. ä. Durchgeführt wird sie visuell (Streifendienst, Polizeihubschrauber), olfaktorisch (Polizeihunde) und kommunikativ per Befragung des sozialen Umfeldes sowie technisch (Ortungen, Telefonüberwachung, IMSI-Catcher, Einpflegen in das INPOL-System). Für die Suche kann erkennungsdienstliches Material (Lichtbilder und Fingerabdruckblätter), Personenbeschreibungen (z. B. Phantombilder und Lichtbilder der Justizvollzugsanstalten) zur Hilfe genommen werden. Die Fahndung nach Sachen ist Aufgabe der Sachfahndung (SF). Die Personen- und die Sachfahndung überschneiden sich teilweise, wenn z. B. die Personen in einem (bekannten) Kraftfahrzeug unterwegs sind – hier wird nach dem Kraftfahrzeugkennzeichen gefahndet, um die Person zu fassen. Kriminalistisch ist auch ein Abgleich der Fingerabdrücke mit dem AFIS (Deutschland) sinnvoll, wenn der Täter nicht bekannt ist. Öffentlichkeitsfahndung Die Öffentlichkeitsfahndung ist nur unter bestimmen Voraussetzungen zulässig, und zwar dann, wenn alle anderen Fahndungsmittel nicht zum Erfolg geführt haben. Über Fahndungsplakate, Handzettel, Pressemitteilungen oder Fernsehsendungen wie \"Aktenzeichen XY... ungelöst\" ist eine solche Öffentlichkeitsfahndung möglich. Sie ist ein wichtiges Instrument der Personenfahndung, sofern eine schwerwiegende Straftat, ein Vermisstenfall oder ein unbekannter Toter (mit unnatürlicher Todesursache) vorliegt – „Vermisste/Unbekannte Tote“ (VUT). Hier werden insbesondere die Massenmedien eingeschaltet, um einen großen Kreis von möglichen Hinweisgebern zu erreichen. Ferner finden Fahndungsaufrufe per Steckbrief statt, oder es werden relevante Haushalte besucht. Die erste Fahndung im Fernsehen fand am 7. November 1938 in Berlin im Fernsehsender Paul Nipkow statt.", "section_level": 1}, {"title": "Nichtpolizeiliche Fahndung.", "content": "Auch Detektive, Kopfgeldjäger oder Angehörige (z. B. bei Vermisstenfällen) können Personenfahndung betreiben; insbesondere können auch Privatpersonen oder Institutionen Belohnungen für Hinweise ausloben, die zur Ergreifung/Auffindung einer gesuchten Person führen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Personenfahndung versteht man alle Maßnahmen zur Feststellung des Aufenthaltsortes gesuchter Personen (Tatverdächtige, Vermisste, Zeugen). Zeitlich kann eine Personenfahndung bereits im Sicherungsangriff durch Einsatzkräfte am Einsatzort erfolgen.", "tgt_summary": null, "id": 1081020} {"src_title": "Batavierenrace", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familiärer Hintergrund.", "content": "Michael Ignatieff ist der ältere Sohn des in Russland geborenen kanadischen Diplomaten George Ignatieff und dessen Ehefrau Jessie Grant. Die Vorfahren seiner Mutter sind schottisch-englischer Herkunft und lassen sich bis ins späte 18. Jahrhundert in Nova Scotia zurückverfolgen. Seine beiden Urgroßväter mütterlicherseits sind George Monro Grant, Dekan der Queen’s University, und der Autor George Robert Parkin, sein Onkel ist der Philosoph George Grant. Väterlicherseits entstammt Ignatieff dem russischen Adel. Sein Großvater Pawel Ignatjew war Bildungsminister unter Zar Nikolaus II., dessen Ruf als liberaler Reformer ihn vor der Verfolgung der Bolschewiken verschonte. Sein Urgroßvater war Nikolai Ignatjew, Innenminister unter Zar Alexander II., der maßgeblich zur Unabhängigkeit Bulgariens beitrug. Über die Ehefrau des letzteren stammt Ignatieff von Feldmarschall Michail Kutusow ab. In seinen Büchern \"The Russian Album\" und True Patriot Love nimmt Ignatieff ausführlich Stellung zu seinen zahlreichen bekannten Vorfahren, wobei er jedoch Ethnozentrismus und russischen Nationalismus entschieden ablehnt. Ignatieff ist russisch-orthodox; er spricht fließend Englisch und Französisch (mit einem französischen statt einem Québecer Akzent). Ignatieff ist seit 1999 mit der gebürtigen Ungarin Zsuzsanna Zsohar verheiratet. Aus seiner ersten, von 1977 bis 1998 dauernden Ehe mit der Engländerin Susan Barrowclough hat er einen Sohn und eine Tochter.", "section_level": 2}, {"title": "Jugend und Studium.", "content": "Da Vater George Ignatieff als Diplomat an verschiedenen Orten im Ausland arbeitete, zog die Familie häufig um. Als er elf Jahre alt war, wurde Michael Ignatieff zurück nach Toronto geschickt, wo er das Upper Canada College als Internatsschüler besuchte. Er war dort Präsident des Schülerrates, Kapitän der Fußballmannschaft und Chefredakteur des Jahrbuches. Bei der Unterhauswahl 1965 half er beim Wahlkampf des liberalen Kandidaten im Wahlbezirk \"York South\". 1968 war er in der Jugendorganisation der Liberalen Partei tätig und unterstützte als Parteitagsdelegierter die Wahl von Pierre Trudeau zum neuen Vorsitzenden. Nach dem Schulabschluss studierte Ignatieff Geschichte am Trinity College der University of Toronto. Im vierten Jahr teilte er sich ein Zimmer mit Bob Rae, dem späteren Premierminister der Provinz Ontario. Ignatieff setzte sein Studium an der University of Oxford fort, wo er maßgeblich vom Historiker und Philosophen Isaiah Berlin beeinflusst wurde, über den er später eine Biografie schrieb. Während seiner Zeit in Toronto arbeitete Ignatieff 1964/65 Teilzeit für die Zeitung The Globe and Mail. 1976 erhielt er an der Harvard University den Doktortitel für Geschichte (Ph.D.).", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliche und journalistische Tätigkeit.", "content": "Von 1976 bis 1978 war Ignatieff Assistenzprofessor an der University of British Columbia. Daraufhin zog er nach Großbritannien, wo er bis 1984 am King’s College in Cambridge forschte. Anschließend war er in London verstärkt als Autor und Journalist tätig, während dieser Zeit reiste er viel. Er dozierte an verschiedenen Universitäten in Europa und Nordamerika und lehrte an der University of Oxford, der University of London, der London School of Economics, der University of California sowie in Frankreich. Als Ignatieff in Großbritannien lebte, wurde er einer breiteren Öffentlichkeit als Fernseh- und Radiomoderator bekannt. Unter anderem moderierte er \"Voices\" auf Channel 4 sowie die Diskussionssendung \"Thinking About\" und die Kultursendung \"The Late Show\" auf BBC Two. 1993 wurde die von ihm produzierte mehrteilige Dokumentation \"Blood and Belonging: Journeys into the New Nationalism\" ausgestrahlt. Von 1990 bis 1993 war er auch Kolumnist für die Zeitung The Observer. Von 2000 bis 2005 leitete Ignatieff als Direktor das \"Carr Center for Human Rights Policy\" an der John F. Kennedy School of Government der Harvard University. Nach seiner Zeit als Parlamentsabgeordneter wurde er 2012 Professor für internationale Beziehungen an der \"Munk School of Global Affairs\" der University of Toronto. Von 2012 bis 2015 hatte er außerdem den Centennial Chair am \"Carnegie Council for Ethics in International Affairs\" in New York inne. Zugleich kehrte er 2013 auf seine Professur an der Harvard Kennedy School zurück und wurde dort 2014 \"Edward R. Murrow Professor of the Practice of the Press, Politics and Public Policy\". Seit 2016 ist er Präsident und Rektor der Central European University in Budapest.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Politiker.", "content": "2004 reisten zwei Vertreter der Liberalen Partei nach Cambridge (Massachusetts). Sie überzeugten Ignatieff (der inzwischen weitherum bekannt war), nach Kanada zurückzukehren, bei der nächsten Unterhauswahl zu kandidieren und eventuell den Parteivorsitz zu übernehmen, falls Paul Martin zurücktreten sollte. Noch monatelangen Gerüchten und wiederholten Dementis bestätigte Ignatieff im November 2005, dass er bei der Unterhauswahl 2006 antreten werde und deshalb im Wahlbezirk \"Etobicoke—Lakeshore\" in Toronto die Nomination als Kandidat der Liberalen anstrebe. Einige Mitglieder ukrainischer Herkunft der Wahlbezirksorganisation wandten sich gegen die Nomination, da Ignatieff im Buch \"Blood and Belonging\", in dem er unter anderem die Vorurteile von Russen gegenüber Ukrainern anspricht, angeblich anti-ukrainisch geäußert habe. Andere Kritiker bemängelten, dass Ignatieff über 30 Jahre lang im Ausland gelebt und sich selbst oft als Amerikaner bezeichnet habe. Es gab zwei andere Kandidaten, doch wurde diese wegen Formfehler ausgeschlossen. Am 23. Januar 2006 erzielte Ignatieff in seinem Wahlbezirk mit 43,6 % der Stimmen das beste Ergebnis und zog als Abgeordneter ins Unterhaus ein. Die Liberale Partei verlor ihren Status als stärkste Kraft und ging in die Opposition. Paul Martin gab seinen bevorstehenden Rücktritt als Parteivorsitzender bekannt. Am 7. April 2006 gab Ignatieff seine Kandidatur um dessen Nachfolge bekannt und wurde dabei von zahlreichen Abgeordneten und ehemaligen Ministern unterstützt. Zu Beginn des vom 29. November bis 1. Dezember 2006 stattfindenden Parteikongresses in Montreal galt Ignatieff als Favorit und lag dementsprechend im ersten und zweiten Wahlgang vorne. Im dritten Wahlgang fiel er jedoch hinter Stéphane Dion zurück. Schließlich wurde Dion im vierten Wahlgang eher überraschend zum Vorsitzenden gewählt, nachdem der zuletzt ausgeschiedene Kandidat Bob Rae sich auf dessen Seite geschlagen hatte. Dion ernannte Ignatieff am 18. Dezember zu seinem Stellvertreter. Die Liberalen verloren bei der vorgezogenen Neuwahl am 14. Oktober 2008 weitere Stimmen und Wähleranteile und erzielten das schlechteste Ergebnis in ihrer Geschichte. Einen Monat später erklärte Ignatieff, er stehe erneut als Kandidat für den Parteivorsitz zur Verfügung. Als die Liberale Partei mit den anderen Oppositionsparteien eine Übereinkunft schlossen, eine Koalition zu bilden und die konservative Minderheitsregierung zu stürzen, gab Ignatieff nur sehr zögerlich seine Zustimmung. Premierminister Stephen Harper vermied seinen Sturz durch ein Misstrauensvotum, indem er Generalgouverneurin Michaëlle Jean um die Aussetzung der Parlamentsarbeit bis Ende Januar 2009 bat. Daraufhin erklärte Dion, der bei einem Regierungswechsel neuer Premierminister geworden wäre, er bleibe nur noch so lange im Amt, bis ein neuer Vorsitzender gewählt worden sei. Zwei anderen Kandidaten zogen sich zurück, so dass nur noch Ignatieff übrig blieb. Er wurde am 10. Dezember von der Parlamentsfraktion formell zum neuen Vorsitzenden der Liberalen Partei bestimmt und übernahm damit auch die Rolle des Oppositionsführers. Am 2. Mai 2009 fand in Vancouver ein außerordentlicher Parteitag der Liberalen statt. 97 % der Delegierten bestätigten Ignatieffs Wahl zum Vorsitzenden. Am 25. März 2011 brachte Ignatieff ein Misstrauensvotum gegen die konservative Minderheitsregierung von Stephen Harper ein, das mit 156 zu 145 Stimmen erfolgreich war. Allerdings verzeichneten die Liberalen das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte und wurden nur noch drittstärkste Kraft. Bei der Wahl am 2. Mai 2011 unterlag Ignatieff in seinem Wahlkreis dem Konservativen Bernard Trottier. Am darauf folgenden Tag gab er bekannt, er werde als Vorsitzender zurücktreten. Dies geschah schließlich am 25. Mai, als Bob Rae zum interimistischen Vorsitzenden gewählt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Literarisches Werk.", "content": "Der British Council bezeichnet Ignatieff als „außergewöhnlich vielseitigen Autor“, sowohl was den Stil als auch die gewählten Themen betrifft. Seine Romane \"Asya\", \"Scar Tissue\" und \"Charlie Johnson in the Flames\" handeln vom Leben und den Reisen eines russischen Mädchens, das Leiden einer Mutter an einer Nervenkrankheit und die Erinnerungen, die einen Journalisten in Kosovo verfolgen. In allen drei Werken sind Elemente von Ignatieffs eigener Biographie enthalten; beispielsweise arbeitete er als Journalist in Kosovo und in Kurdistan. In seinen historischen Memoiren \"The Russian Album\" erforscht er die Geschichte seiner Vorfahren in Russland, deren Mühen und schließlich deren Emigration als Ergebnis der Oktoberrevolution. \"A Just Measure of Pain\", Ignatieffs erstes veröffentlichtes Werk als Historiker, ist eine Geschichte des Strafvollzugs während der industriellen Revolution. Seine Biographie von Isaiah Berlin verdeutlicht den Einfluss, den dieser Philosoph auf ihn hatte. Philosophische Werke sind unter anderem \"The Needs of Strangers\" und \"The Rights Revolution\", die stark von Isaiah Berlin beeinflusst sind. Diese wiederum beeinflussen Ignatieffs politische Sachbücher über nationale Selbstbestimmung und die Imperative demokratischer Selbstverwaltung. \"Blood and Belonging\" erforscht die Gemeinsamkeiten des Nationalismus in Jugoslawien und Nordirland. Dieses Buch ist das erste einer Trilogie über moderne Konflikte: \"Warrior’s Honour\" handelt von ethnisch motivierten Konflikten, unter anderem in Afghanistan und Ruanda, während \"Virtual War\" die Probleme der modernen Friedenssicherung beschreibt, mit besonderem Augenmerk auf die Präsenz der NATO in Kosovo. In \"The Rights Revolution\", identifiziert Ignatieff in Kanadas Haltung gegenüber Menschenrechten drei Aspekte, welche die Kultur des Landes beeinflussen: 1) In Fragen der Moral ist das kanadische Recht säkular und ähnelt mehr den europäischen als den amerikanischen Standards; 2) Kanadas politische Kultur ist demokratisch-sozial und Kanadier betrachten es als selbstverständlich, dass die Bürger Anrecht auf kostenlose Gesundheitsversorgung und Unterstützung durch den Staat haben; 3) Kanadier legen besonderen Wert auf Rechte von Gruppen, was beispielsweise in den Sprachgesetzen in Québec in Verträgen mit den Ureinwohnern zum Ausdruck kommt. Ignatieff hat vielfach über internationale Zusammenarbeit, Friedenssicherung und die Verantwortung der westlichen Welt geschrieben. In \"Empire Lite\" kritisiert er die Strategie des geringen Risikos, das die NATO im Kosovokrieg und während des Völkermords in Ruanda praktizierte, und fordert eine aktivere Beteiligung von Bodentruppen westlicher Staaten in zukünftigen Konflikten in Entwicklungsländern. Dabei versucht er sich von Neokonservatismus abzugrenzen, da die Art von Interventionen, die ihm vorschweben, altruistisch motiviert seien. Basierend auf dieser Meinung war Ignatieff zunächst ein prominenter Befürworter des Irakkriegs. Die Vereinigten Staaten hätten eine von freien Märkten, Menschenrechten und Demokratie geprägte globale Hegemonie geschaffen, die von der größten Militärmacht der Welt durchgesetzt werde. Saddam Husseins Sturz sei daher im Interesse der internationalen Sicherheit und der Menschenrechte. Ignatieff war davon überzeugt, der Irak stelle Massenvernichtungswaffen her. Außerdem seien die Übergriffe gegen Schiiten und Kurden Grund genug, im Irak zu intervenieren. Angesichts der Verfehlungen der Regierung von George W. Bush begann Ignatieff seine Meinung zu ändern und leistete schließlich im August 2007 Abbitte für seine früheren Fehleinschätzungen: \"„Die sich ausbreitende Katastrophe im Irak hat die politische Beurteilung eines Präsidenten verdammt, doch sie hat auch die Beurteilung vieler anderer verdammt, mich inbegriffen, die als Kommentatoren die Invasion unterstützt hatten.“\" Ignatieff bezeichnete seinen Fehler als „typisch für Akademiker und Intellektuelle“.", "section_level": 1}, {"title": "Würdigung und Auszeichnungen.", "content": "Ignatieff ist ein anerkannter Historiker, der mehrere Bücher über internationale Beziehungen und Nationenbildung geschrieben hat. Seine Romane und Sachbücher wurden in zwölf Sprachen übersetzt, auch schrieb er Artikel für renommierte Zeitungen wie The Globe and Mail und The New York Times. Das kanadische Nachrichtenmagazin Maclean’s zählt Ignatieff zu den einflussreichsten Personen der kanadischen Gesellschaft. Sein Buch \"The Russian Album\" über die Geschichte seiner Familie im Russland des 19. Jahrhunderts wurde 1987 mit dem Governor General’s Award als bestes Sachbuch sowie mit dem \"Heinemann Prize\" der britischen Royal Society of Literature ausgezeichnet. Zwei weitere Nominierungen erhielt er 1998 für die Biographie von Isaiah Berlin. 2000 wurde er für \"Virtual War: Kosovo and Beyond\" mit dem Orwell Prize als bestes politisches Sachbuch ausgezeichnet. \"Blood and Belonging: Journeys into the New Nationalism\", ein Werk über die Gefahren des Nationalismus in der Zeit nach dem Kalten Krieg, erhielt 1994 den Lionel Gelber Prize der University of Toronto. Es basierte auf der 1993 von ihm produzierten gleichnamigen Fernsehserie, die 1993 den Gemini Award erhielt. Die Zeitschrift \"Literary Review of Canada\" wertete dieses Buch im Jahr 2016 als eines von 25 Büchern, die in Kanada in den letzten 25 Jahre am einflussreichsten gewesen sind. \"The Lesser Evil: Political Ethics in an Age of Terror\", ein philosophisches Werk, das die Situation der Menschenrechte in der Welt nach dem 11. September 2001 analysiert, war für den Lionel Gelber Prize nominiert; es erhielt beträchtliche Aufmerksamkeit für den Versuch, die demokratischen Ideale der liberalen westlichen Gesellschaften mit den Einschränkungen in Einklang zu bringen, die der Krieg gegen den Terror mit sich bringt. Der Roman \"Scar Tissue\" war für den Booker Prize nominiert. 2019 erhielt Ihnatieff einen Dan-David-Preis.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Ignatieff argumentierte, westliche Demokratien müssten „kleinere Übel“ wie unbefristete Inhaftierung von Verdächtigen, gezielte Attentate und Präventivkriege in Kauf nehmen, um das „große Übel“ des Terrorismus zu bekämpfen. Westliche Gesellschaften müssten ihre demokratischen Institutionen stärken, um zu verhindern, dass diese „kleineren Übel“ genauso gefährlich würden wie die Gefahren, die sie abwenden sollten. Prominente Menschenrechtsaktivisten kritisierten diese Haltung, da sie eine Form der moralischen Sprache schaffe, die Folter rechtfertige. Ignatieff stellte später klar, dass er ein umfassendes Verbot von Folter unterstütze. Nach seiner Wahl ins Unterhaus war Ignatieff einer der wenigen Oppositionspolitiker, der den Einsatz kanadischer Truppen im Rahmen der Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan unterstützte. Premierminister Stephen Harper, der nicht über eine Mehrheit verfügte, ersuchte im Mai 2006 um eine Verlängerung der Stationierung. Während der Debatte drückte Ignatieff seine „unmissverständliche Unterstützung für die Truppen in Afghanistan, die Mission, und auch die Erneuerung der Mission“ aus. Er argumentierte, der Einsatz teste den Erfolg von Kanadas Übergang vom „Friedenssicherungs-Paradigma zum Friedenserzwingungs-Paradigma“, wobei letzteres „militärische, aufbauende und humanitäre Anstrengungen“ verbinde. Die liberale Fraktion war gespalten: 24 befürworteten die Verlängerung, 66 waren dagegen und 12 enthielten sich der Stimme. Von den damaligen Kandidaten um den Parteivorsitz waren Ignatieff und Scott Brison dafür. Die Vorlage wurde mit 149 zu 145 Stimmen äußerst knapp angenommen. In einem nachfolgenden Wahlkampfauftritt bestätigte Ignatieff seine Ansichten über die Mission in Afghanistan: „Betreffend Afghanistan müssen die Kanadier verstehen, dass die Ära der Friedenssicherung wie zu Zeiten von Lester Pearson lange vorbei ist.“", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Sachbücher: Romane: Drehbücher:", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Grant Ignatieff [] (* 12. Mai 1947 in Toronto, Ontario) ist ein kanadischer Historiker, Autor, Journalist und Politiker. Von 2008 bis 2011 war er der Vorsitzende der Liberalen Partei Kanadas und somit Oppositionsführer. ", "tgt_summary": null, "id": 2415229} {"src_title": "Anders Askevold", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historisches.", "content": "\"Ende der Oper. 12. November 1918 (am Tage der Ausrufung der Republik Deutschösterreich und dem Anschluss an das Deutsche Reich!) \" Diesen Satz schrieb Franz Schreker als Widmung unter sein Partiturautograph seines \"Schatzgräbers\", einer Oper, die er während des Hungerwinters der Kriegsjahre 1916/17 begonnen hatte, und die er für die zukünftige Republik komponierte. In der Tat wurde \"Der Schatzgräber\" eine der meistgespielten zeitgenössischen Opern der Weimarer Republik. Zwischen 1920, dem Jahr der Uraufführung, und 1932 sind 385 Aufführungen in 50 verschiedenen Städten nachgewiesen, wobei die meisten dieser Aufführungen in die Spielzeiten 1920–1925 fielen, wohingegen für die Folgejahre bis 1932 nur 31 Aufführungen des \"Schatzgräbers\" belegt sind. Ab 1933 galt die Musik Schrekers als „entartet“. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts erschien die Oper in Wien, Hamburg und anderen deutschsprachigen Städten wieder auf dem Spielplan.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Ort und Zeit der Handlung: Stadt und Land im Märchen – Mittelalter Dauer der Oper: ca. 140 min", "section_level": 1}, {"title": "Vorspiel – \"Gemach im Palast des Königs\".", "content": "Die Königin ist krank, weil ihr Goldschatz verschwunden ist, der ihr Schönheit und Fruchtbarkeit verleiht. Alle Versuche, diesen zu ersetzen bzw. wiederzubeschaffen, sind fehlgeschlagen. Deshalb bittet der König seinen Narren um Hilfe. Dieser hat von einem wandernden Sänger namens Elis gehört, einem Schatzgräber, der mit Hilfe seiner Wunderlaute alle verborgenen Schätze auffinden kann. Als Belohnung soll der Narr selbst eine Frau seiner Wahl bekommen.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Akt – \"Eine Waldschänke\".", "content": "Els, die Tochter des Wirtes der Waldschänke, wird von ihrem Vater gezwungen, den brutalen, aber reichen Junker zu heiraten, den sie nicht ausstehen kann. Deshalb lässt sie am Polterabend den Junker von ihrem Knecht Albi beseitigen, wie er es auch schon mit mehreren Verehrern zuvor gemacht hat. Erst soll er ihr aber den Schmuck der Königin von einem Hehler besorgen; der Schmuck soll dem Besitzer ewige Jugend und Schönheit verleihen. Da erscheint Elis in der Waldschenke. Er soll die Hochzeitsgesellschaft unterhalten. Seine Lieder stoßen auf allgemeine Ablehnung, nur Els gefallen sie. Sie hat sich auf Anhieb in den gutaussehenden Sänger verliebt. Elis schenkt ihr auch den Schmuck, den er in der Nähe der Leiche des Junkers gefunden hat. Da wird der Mord entdeckt. Der Vogt, der ebenfalls zur Hochzeitsgesellschaft gehört und sich in Els verliebt hat, lässt Elis verhaften, um bei der Angebeteten freie Bahn zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Akt – \"Platz in einer mittelalterlichen Stadt\".", "content": "Elis soll gehenkt werden. Els ist ihm nachgefahren, um beim König um Gnade für ihren Angebeteten zu bitten. Da trifft sie den Narren. Dieser verspricht ihr, Elis zu retten, obwohl er sich selbst ebenfalls in Els verliebt hat. Elis wird vom Vogt zum Galgen geführt. Els gibt ihm einen Abschiedskuss und bittet ihn, durch eine Ballade Zeit zu gewinnen, da Rettung nahe. Eine letzte Bitte wird dem Sünder noch gewährt. Sein Gesang aber ist so schlecht und provokativ, dass die Meute seine sofortige Hinrichtung wünscht. Im letzten Augenblick erscheint der Herold des Königs und verhindert die Hinrichtung. Elis wird die Freiheit versprochen, wenn er den Schmuck der Königin findet und den Dieb entlarven kann. Els ist entsetzt, denn Elis wird den Schmuck bei ihr finden. Sie beauftragt Albi, ihm die Laute zu stehlen.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Akt – \"In der Kammer von Els\".", "content": "Els wartet auf Elis. Dieser ist verzweifelt, da er seine Laute verloren hat und so seine Aufgabe nicht erfüllen kann. Els zeigt sich ihm in der Liebesnacht mit der ganzen Schönheit ihres Schmucks. Aus Liebe übergibt sie ihm den ganzen Schmuck. Er dürfe aber nie nach dessen Herkunft fragen und solle ihr immer vertrauen.", "section_level": 2}, {"title": "Vierter Akt – \"Festsaal im Schlosse des Königs\".", "content": "Da die Königin ihren Schmuck, dazu ihre Schönheit zurückerhalten hat, veranstaltet die Hofgesellschaft ein großes Fest. Elis ist auf Grund seiner Verdienste zum Ritter von Isenstein ernannt worden. Bei dem Fest soll er erzählen, wie er den Schmuck ohne seine Laute gefunden hat. Er singt eine Ballade, bei der er die Liebesnacht mit Els nochmals in wundervollsten Zügen durchlebt. Voller Wut verlangt er den Schmuck der Königin zurück. Die Hofgesellschaft ist schockiert. Da aber tritt der eifersüchtige Vogt hervor. Er berichtet, dass er Albi verhaftet habe, und unter Folter habe dieser gestanden, dass Els hinter dem Raub des Schmucks sowie hinter der Ermordung ihrer ehemaligen Verlobten stecke. Er verlangt die sofortige Hinrichtung von Els. Da tritt der Narr vor den König und erinnert diesen an sein Versprechen, ihm eine Frau zu geben. Er wolle Els zur Frau und sonst keine. Der König gibt sie ihm, und so rettet er Els vor der Hinrichtung. Aber vom Hofe des Königs sind sie verbannt. Els fleht Elis an, ihr ihre Verbrechen zu verzeihen. Dieser aber wendet sich stumm von ihr ab und verschwindet.", "section_level": 2}, {"title": "Nachspiel – \"In der Klause des Narren im Gebirge\".", "content": "Ein Jahr ist vergangen und der ehemalige Narr lebt mit Els zusammen in den einsamen Bergen. Beide sind sehr stark gealtert und Els liegt im Sterben. Der Narr hat Elis zu sich gerufen. Er singt ihr noch eine letzte Ballade, um ihr das Sterben zu erleichtern. Ihren letzten Atem haucht sie in seinen Armen aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Schatzgräber ist eine Oper von Franz Schreker in einem Vorspiel, vier Akten und einem Nachspiel nach dem Text vom Komponisten. Die Uraufführung fand am 21. Januar 1920 an der Oper in Frankfurt am Main statt.", "tgt_summary": null, "id": 2328868} {"src_title": "U 3008", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County liegt im Südwesten von West Virginia, ist etwa 35 km von der Grenze zu Kentucky entfernt und hat eine Fläche von 1108 Quadratkilometern, wovon vier Quadratkilometer Wasserfläche sind. Es grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Countys: Lincoln County, Boone County, Wyoming County und Mingo County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Logan County wurde am 12. Januar 1824 aus Teilen des Cabell- und Kanawha County sowie den Giles- und Tazewell Countys in Virginia gebildet. Benannt wurde es nach dem Häuptling Logan der Mingo-Indianer, einer Untergruppe der Irokesen. 1921 fand hier mit der Schlacht am Blair Mountain einer der größten bewaffneten Aufstände in der Geschichte der USA statt, als Bergarbeiter versuchten, bessere Arbeitsbedingungen zu erkämpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im Logan County 37.710 Menschen. Davon wohnten 552 Personen in Sammelunterkünften, die anderen Einwohner lebten in 14.880 Haushalten und 10.936 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 32 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 96,33 Prozent Weißen, 2,59 Prozent Afroamerikanern, 0,12 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,30 Prozent Asiaten, 0,02 Prozent Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 0,06 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,59 Prozent stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 0,54 Prozent der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 14.880 Haushalten hatten 30,5 Prozent Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 57,0 Prozent waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 12,6 Prozent waren allein erziehende Mütter, 26,5 Prozent waren keine Familien, 24,0 Prozent waren Singlehaushalte und in 11,4 Prozent lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,50 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 2,95 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 22,1 Prozent Einwohnern unter 18 Jahren, 9,3 Prozent zwischen 18 und 24 Jahren, 28,0 Prozent zwischen 25 und 44 Jahren, 26,1 Prozent zwischen 45 und 64 Jahren und 14,5 Prozent waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 39 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 94,2 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren oder darüber kamen statistisch 91,0 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 24.603 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 29.072 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 31.515 USD, Frauen 20.212 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 14.102 USD. 20,8 Prozent der Familien und 24,1 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. Davon waren 34,6 Prozent Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahre und 14,4 Prozent waren Menschen über 65 Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften im Logan County.", "content": "Citys Towns Census-designated places (CDP) Andere Unincorporated Communities", "section_level": 1}], "src_summary": "Logan County ist ein County im Bundesstaat West Virginia der Vereinigten Staaten. Bei der Volkszählung im Jahr 2010 hatte das County 36.743 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 33,3 Einwohnern pro Quadratkilometer. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Logan.", "tgt_summary": null, "id": 427751} {"src_title": "Bettinaschule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundlegende Struktur.", "content": "Das einfache ART-System gehört zur Klasse der nicht überwacht lernenden Algorithmen. Typischerweise besteht es aus einem Vergleichs-Feld F1 und einem Erkennungs-Feld F2, einem Wachsamkeits-Parameter P und einem Reset-Modul R. Neuronen in F1 repräsentieren Attribute, Neuronen in F2 Kategorien. Daher bestehen beide Felder meist aus einer unterschiedlichen Anzahl von Neuronen. F1 und F2 sind bidirektional voll vernetzt. Jede Verbindung wird mit einem spezifischen Gewicht bewertet. Diese Gewichte sind der Langzeit-Speicher von ART. Alle Gewichte von F1 nach F2 sind in einer Gewichtsmatrix W zusammengefasst, die anderen gehören zur Gewichtsmatrix Z. Der Wachsamkeits-Parameter hat beträchtlichen Einfluss auf das System: ein hoher Wert verursacht feingranulare Erinnerungen (viele, kleine Kategorien), ein niedriger Wert sorgt für mehr Abstraktion (weniger, gröbere Kategorien).", "section_level": 1}, {"title": "Klassifizierung.", "content": "Beim Klassifizieren wird an die F1-Neuronen ein Attribute-Vektor I angelegt. Dieser wird mit den Gewichten in W bewertet und an die F2-Neuronen weitergeleitet. Das F2-Neuron, welches das maximale Signal erhält, bestimmt die Kategorie, zu der I gehört. Die Ausgabe aller anderen F2-Neuronen wird auf Null gesetzt. Das Ergebnis wird mit Z bewertet und an die F1-Schicht zurückgeleitet. Liegt der Unterschied zwischen I und dem zurückkommenden Signal innerhalb der von P festgelegten Grenze, befindet sich das System in Resonanz und die Gewichte können trainiert werden. Ansonsten wird per Reset-Signal das aktive F2-Neuron deaktiviert, bis ein neuer Eingabe-Vektor anliegt. Es folgt ein neuer Durchlauf, der zu einem anderen F2-Neuron (einer anderen Kategorie) führt. Somit werden während der Suche nach und nach solange Kategorien probiert, bis entweder eine Kategorie gefunden wurde, die ähnlich genug ist oder alle Kategorien verglichen wurden. Sollte I in keine der gespeicherten Kategorien passen, so wird ein bisher ungenutztes F2-Neuron verwendet und die Gewichte zu diesem mit den Werten von I initialisiert. Ist kein freies F2-Neuron verfügbar (Speicherkapazität erschöpft), so kann das neue Muster nicht erlernt werden. Im Zustand der Resonanz werden die Gewichte der ausgewählten Kategorie den Attributen von I angepasst. Daher hat das System seinen Namen: Es lernt im Zustand der Resonanz, indem es gespeicherte Kategorien an neue Fälle anpasst, sofern der neue Fall nicht zu sehr von der gespeicherten Kategorie abweicht.", "section_level": 1}, {"title": "Training.", "content": "Es gibt zwei verschiedene Arten, ART-Netze zu trainieren: langsam und schnell. Langsames Lernen passiert dann, wenn eine zufriedenstellende Kategorie gefunden wurde (in Anlehnung an schwingende Systeme wird dieser Zustand Resonanz genannt). Die Gewichte dieser Kategorie werden mit Differentialgleichungen an die Attribute von I angepasst. Der Grad der Anpassung ist abhängig davon, wie lange I präsentiert wird. Beim schnellen Lernen wird die Anpassung der Gewichte mithilfe algebraischer Gleichungen bestimmt. Während schnelles Lernen effektiv und effizient für viele Anwendungen ist, ist langsames Lernen biologisch plausibler.", "section_level": 1}, {"title": "ART Typen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "ART 1.", "content": "ART 1 ist die einfachste und ursprüngliche Variante. ART-1 kann nur binäre Attribute verarbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "ART 2.", "content": "ART 2 erweitert ART-1 und ermöglicht die Verarbeitung von kontinuierlichen Attributen.", "section_level": 2}, {"title": "ART 2-A.", "content": "ART 2-A ist eine rationalisierte Form von ART-2 mit drastisch verbesserter Laufzeit und nur selten schlechteren Resultaten.", "section_level": 2}, {"title": "ART 3.", "content": "ART 3 basiert auf ART-2 und ahmt chemische Vorgänge biologischer neuronaler Netze nach.", "section_level": 2}, {"title": "Fuzzy ART.", "content": "Fuzzy ART erweitert ART 1 um die Nutzung von Fuzzy-Logik. Dies ermöglicht graduelle Zuordnung zu verschiedenen Kategorien gleichzeitig. Durch komplementäres Kodieren der Attribute kann die Abwesenheit von Attributen verarbeitet werden, was unnötiges Wuchern von Kategorien reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Distributed ART.", "content": "Distributed ART", "section_level": 2}, {"title": "ARTMAP.", "content": "ARTMAP, Wird auch Predictive ART (vorhersagendes ART) genannt. Dabei werden zwei ART-Module mit einem Verbindungsnetz V zu einem überwacht lernenden System kombiniert. Das Erste Modul verarbeitet den Attributvektor I und das zweite den Ergebnisvektor C. Das Steuerungssystem S steuert den Wachsamkeits-Parameter des Attribute-Systems in Abhängigkeit von den Ergebniskategorien. Somit können unterschiedlich grobe Kategorien der Attribute erzeugt werden. Wird nur ein einfaches (überwacht lernendes) Klassifikations-System benötigt, so kann das zweite Modul vereinfacht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Fuzzy ARTMAP.", "content": "Fuzzy ARTMAP ist einfach ein ARTMAP aus zwei Fuzzy ART Modulen.", "section_level": 2}, {"title": "Distributed ARTMAP.", "content": "Distributed ARTMAP", "section_level": 2}, {"title": "ARTMAP-IC.", "content": "ARTMAP-IC", "section_level": 2}, {"title": "Default ARTMAP.", "content": "Default ARTMAP ist eine Kombination aus Fuzzy ARTMAP und teilweise Distributed ARTMAP.", "section_level": 2}, {"title": "ARTMAP Übersicht.", "content": "WTA = „the winner takes it all“ Nur das F2-Neuron mit der größten Ausgabe ist aktiv, die Ausgabe aller anderen ist Null. Verteilt = Alle F2-Neuronen sind aktiv. Instanzenzählung = Die Ausgaben der F2-Neuronen werden durch die F3-Neuronen gewichtet. Kategorien, die in den Trainingsfällen häufiger vorkamen, bekommen eine größere Bewertung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Adaptive Resonance Theory (ART) bedeutet übersetzt \"anpassungsfähige Resonanz-Theorie\". ART ist ein Architekturkonzept für neuronale Netze und wurde von Stephen Grossberg und Gail A. Carpenter entwickelt.", "tgt_summary": null, "id": 1390285} {"src_title": "Karl Gatermann der Jüngere", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Inhalte des Sutra nehmen eine zentrale Position für die Ausprägungen des chinesischen, japanischen und tibetischen Buddhismus ein. Es gehört zu den sechs orthodoxen Schriften der Yogācāra-Schulen wie der Faxiang. Es ist außerdem der Grundpfeiler des chinesischen Chan-Buddhismus und seiner japanischen Variante, des Zen-Buddhismus. Es wurde vom Bodhidharma gegen Ende des fünften Jahrhunderts nach China gebracht und erreichte im achten Jahrhundert Japan, im neunten Tibet. Bekannte Übersetzungen ins Chinesische sind: Ins Englische und Japanische wurde es von Daisetz Teitaro Suzuki übersetzt. Seit 1995 liegt eine deutsche Übersetzung aus dem Sanskrit-Text vor.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Das Sutra setzt sich kritisch mit den brahmanistischen Schulen der indischen Philosophie wie der Sāṅkhya und der Pāśupata auseinander und legt mögliche Übereinstimmungen mit dem Mahāyāna dar. Des Weiteren werden charakteristische Themen der Yogācāra wie die Doktrin vom Tathāgatagarbha und den acht Arten des Bewusstseins (aṣṭa-vijñānāni) diskutiert. Die Kernaussage des Sutra kreist um den Begriff des „Cittamātra“: dieser bezeichnet die Totalität des Psychisch-Geistigen als Grundlage für die Mannigfaltigkeit der Phänomene, d. h. sowohl der subjektiv-psychischen als auch der objektiv-materiellen. Cittamātra bedeutet sinngemäß „Geist allein“, im weiteren Zusammenhang „Alles Sein ist bloß Geist“. Die spielerischen Texte des Sutra sollen dieser Aussage zur religiösen \"Erfahrung\" verhelfen. Alles was ist, soll als rein geistig erkannt werden, nicht jedoch im Sinne eines Solipsismus, sondern dass überhaupt die Dinge erst in unserem Bewusstsein \"sind\". Da das Bewusstsein mit seinen Mitteln der Trennung und Unterscheidung als Grundlage für die konventionelle Auffassung der Welt begriffen wird, ist es gleichzeitig der fundamentale Ansatzpunkt, um die falschen Dichotomien von Subjekt und Objekt und schließlich den leidenvollen Kreislauf der Wiedergeburt im Samsara zu überwinden.", "section_level": 1}, {"title": "Zitate.", "content": "Zitiert nach der Übersetzung von Karl-Heinz Golzio (siehe Literatur):", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Lankavatara-Sutra (skt. \"Laṅkāvatāra-sūtra\"; ; jap. \"Ryōga kyō\"; tib.: \"Lang kar gshegs pa'i mdo\"; zu Deutsch etwa: „Sūtra über die Ankunft (Buddhas) in Lankā“ (\"laṅkā\" (लंका)) ist ein Sanskrit-Begriff für einen mythologischen Ort, der in etwa dem heutigen Sri Lanka entspricht) ist eines der wichtigsten Sutras des Mahāyāna-Buddhismus. Traditionsgemäß wird es als wörtliche Überlieferung des Buddha angesehen, auch wenn es wohl erst zwischen der ersten Hälfte des vierten und der ersten Hälfte des fünften Jahrhunderts entstanden ist.", "tgt_summary": null, "id": 581744} {"src_title": "Alvis T-Series 21", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Samantha lebt in einer verschlafenen Kleinstadt im Bundesstaat Kentucky. Sie ist gelangweilt von ihrem Freund und ihrem Leben in dem kleinen Nest. Die größten Probleme bereitet ihr aber der eigene Vater, der im Vietnamkrieg gefallen ist, bevor sie geboren wurde. Sie möchte mehr über ihren Vater und den Krieg, in dem er gefallen ist, erfahren und die Mauer des Schweigens durchbrechen. Ihr Onkel Emmett, bei dem sie lebt, hilft ihr dabei, dieses Thema aufzuarbeiten. Emmett war ebenfalls im Krieg gewesen und leidet heute unter psychischen Problemen. Zusammen versuchen sie, die Geschichte des Krieges zu bewältigen. Zunächst findet Samantha Briefe ihres Vaters an ihre Mutter. Nach der Lektüre dringt sie weiter auf Emmett ein, ihr mehr über den Krieg zu erzählen, was dieser verweigert. Sie trennt sich von ihrem Freund und beginnt eine Affäre mit einem Freund von Emmett, ebenfalls Vietnam-Veteran, die aber ohne Zukunft ist. Sie erfährt von der Existenz von Tagebüchern, die ihr Vater geschrieben hat und bei dessen Eltern lagern. Sie liest diese durch und Emmett öffnet sich etwas und offenbart seine Vorwürfe, die er sich macht, weil er den Krieg überlebte. Samantha geht am Ende auf das Angebot ihrer Mutter ein, bei ihr zu leben und gemeinsam aufs College zu gehen. Dann brechen sie, Emmett und die Mutter ihres Vaters auf zum Vietnam Veterans Memorial, um ihrem Vater erstmals dort ihre Reverenz zu erweisen. Alle drei verabschieden sich und Emmett nutzt die Gelegenheit um sich ebenso von seinen Kameraden zu verabschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bruce Willis wurde für seine Darstellung des Emmett Smith mit einer Nominierung für den Golden Globe für die beste Nebenrolle bedacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zurück aus der Hölle (Originaltitel: \"In Country\") ist ein 1989 in den Vereinigten Staaten gedrehter Spielfilm um einen Vietnam-Veteranen. Das Drama basiert auf dem 1985 veröffentlichten Roman \"Geboren in Amerika\" (Originaltitel: \"In Country\") von Bobbie Ann Mason.", "tgt_summary": null, "id": 1127437} {"src_title": "Philipp Graf Lerchenfeld", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Laté 298 entstand aufgrund einer Forderung der französischen Marine nach einem Schwimmer-Torpedobomber aus dem Jahre 1933. Bei der Entwicklung orientierte man sich an der Latécoère 290 und ihren Nachfolgern. Konzeptionell gesehen war die Laté 298 ein freitragender Mitteldecker in Ganzmetallbauweise mit Normalleitwerk. Die zweiholmigen Tragflächen waren zu den Enden hin spitz zulaufend und konnten bei einigen Ausführungen gefaltet werden. Ein besonderes Merkmal war die längliche Vertiefung unter dem Rumpf, die für die Aufnahme eines Torpedos, einer 500-kg-Bombe oder eines Kraftstoffzusatzbehälters vorgesehen war. Die beiden Schwimmer waren gestuft und gekielt und enthielten je einen Kraftstoffreservebehälter mit 260 Litern Fassungsvermögen. Als Antrieb diente ein 12-Zylinder-V-Motor Hispano-Suiza 12Ycrs-1 mit einer dreiblättrigen Ratier-Verstelluftschraube aus Metall. Die Konstruktionsarbeiten begannen 1934. Der Prototyp \"Laté 298-01\" flog erstmals am 8. Mai 1936. Die erfolgreiche Erprobung veranlasste die Marine, 177 Laté 298 in Auftrag zu geben. Das erste Fertigungslos der Serie A wurde ab Oktober 1938 ausgeliefert und umfasste 29 Maschinen. Bei Kriegsbeginn befanden sich 53 Flugzeuge in vier Escadrilles im Einsatz. Anfangs setzte man sie von ihren Stützpunkten in Cherbourg, Berre und dem Flugzeugmutterschiff \"Commandant Teste\" nur zur Küstenpatrouille ein. Später griffen sie mangels anderer Alternativen auch als Bomber in die Kämpfe ein. So etwa flogen Laté 298 Sturzangriffe gegen deutsche Panzerspitzen oder Torpedoangriffe gegen italienische Schiffe. Nach der Kapitulation Frankreichs setzten sowohl die Vichy-Regierung als auch die Regierung des freien Frankreichs die Latécoère 298 ein, unter anderem als U-Boot-Jäger im Kanalgebiet. Ein Flugzeug wurde bei der E-Stelle Travemünde erprobt. Es ist dort mit dem Kennzeichen D-IHLD vom 21. Oktober 1940 bis zum 6. Juni 1941 nachzuweisen. Nach dem Krieg wurden die letzten Flugzeuge der Escadrille 3.S am Bodensee stationiert und zu Überwachungszwecken eingesetzt. Eine Weiterentwicklung war die für den Flugzeugträgereinsatz bestimmte Latécoère 299 mit Radfahrwerk von 1939.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Latécoère 298, kurz Laté 298, ist ein französisches Schwimmerflugzeug des Zweiten Weltkrieges. Die vielseitig eingesetzte Maschine diente unter anderem zur Aufklärung, U-Boot Bekämpfung, als Bomber, Transporter, Verbindungsflieger, Torpedobomber und sogar als Schlacht- und Sturzkampfflugzeug. Sie blieb den gesamten Krieg über auf beiden Seiten im Einsatz. Die letzten drei Exemplare wurden 1950 außer Dienst gestellt.", "tgt_summary": null, "id": 2086747} {"src_title": "Geschichte des Crickets", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Astleys Vater war Schreiner und wollte seinem Sohn dieses Handwerk weitergeben, doch Philip zog es vor, mit Pferden zu arbeiten. Im Alter von 17 Jahren ging er daher zu den Dragonern (\"Colonel Eliott's Fifteenth Light Dragoon Regiment\"), wurde dort Unteroffizier und leistete Dienst im Franzosen- und Indianerkrieg in Nordamerika. Er war ein brillanter Reiter und hatte Freude am Erfinden und Einstudieren von Kunststücken.", "section_level": 1}, {"title": "Von der Reitschule zum Zirkus.", "content": "Im Jahr 1768 eröffnete Philip Astley eine Reitschule in London, südlich der Westminster Bridge, wo er morgens unterrichtete und nachmittags Vorführungen gab. Er nannte seine Arena nach dem Vorbild des römischen Circus Maximus „Circus“. Er wählte die runde Form, weil das Publikum das Geschehen so am besten überblicken konnte und weil sie den Reitern gestattete, im Kreis zu reiten und damit die Zentrifugalkräfte für ihre Kunststücke zu nutzen, etwa wenn sie beim Voltigieren auf dem Rücken ihres Pferds standen. Nach einigen Jahren ergänzte er seinen „ring“ mit einer Plattform, Sitzen und einem Dach. Astley's Circus hatte ursprünglich einen Durchmesser von etwa 19 Meter, später änderte er ihn auf etwa 13 Meter, was bis heute ein Standard für die Manege im Zirkus geblieben ist.", "section_level": 2}, {"title": "Programmgestaltung.", "content": "Durch seinen guten Ruf und seine wirtschaftliche Geschicklichkeit gelang es ihm bald, zu expandieren. Nach einigen Spielzeiten engagierte er weitere Dressurreiter, ein Orchester, einen Clown, Jongleure und weitere Artisten. So begründete er ein Zirkusunternehmen, wie man es bis heute kennt. Raubtiere im Zirkus zu präsentieren, wurde allerdings erst nach Astleys Tod üblich. Was heute nicht mehr üblich ist, aber bei Astleys Programmen oft im Zentrum stand und sich das 19. Jahrhundert hindurch hielt, sind die sogenannten Hippodramen mit zumeist historischen Handlungen. Häufig waren Schlachtengemälde. Die Szenarien schrieb der populäre Theaterautor Charles Dibdin. Sie hatten großen Einfluss auf das Melodram des 19. Jahrhunderts.", "section_level": 2}, {"title": "Expansion auf dem Kontinent.", "content": "1772 wurde Astley vom französischen König Louis XV. zu einer Vorstellung nach Versailles eingeladen. Seinen Theaterbau \"Astley's Amphitheatre\" eröffnete er 1773 in London. Nach einem Brand im September 1794 wurde er durch \"Astley's Royal Amphitheatre\" ersetzt, in dem zum Ring noch eine Bühne hinzutrat. Astley gründete 1782 auch den ersten Zirkus in Paris, den er \"Amphitheatre Anglais\" nannte. In der Folgezeit eröffnete er 18 weitere Zirkusse in anderen europäischen Städten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Philip Astley (* 8. Januar 1742 in Newcastle-under-Lyme, England; † 27. Januar 1814 in Paris) ist der Begründer des modernen Zirkus. Zirkus ging aus der Pferdedressur hervor, deshalb wurden die Zirkusleute im 19. Jahrhundert oft „englische Reiter“ genannt.", "tgt_summary": null, "id": 507657} {"src_title": "Saar-Pfalz Braves", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Ehepaar Ben und Marian Rolf will mit seinem zwölfjährigen Sohn David und Bens Tante Elizabeth Ferien machen. Sie mieten sich in einer alten, etwas heruntergekommenen neoklassizistischen Villa ein, die von dem etwas exzentrischen älteren Geschwisterpaar Allardyce zu einem extrem niedrigen Preis angeboten wird. Einzige Bedingung ist, dass sie sich um die Mutter der Eigentümer kümmern müssen, die in der Mansarde des Hauses wohnt und ihre Räumlichkeiten nie verlässt. Die Bedenken der Rolfes, sich um ein so großes Haus nicht in Gänze kümmern zu können, werden mit der merkwürdigen Bemerkung entkräftet, das Haus sorge für sich selbst. Und auf Fotografien im Salon wirkt das Haus auf neueren Aufnahmen seltsam jünger. Marian ist sofort von dem Haus eingenommen, während Ben noch zögert. Doch er gibt nach, und die Familie zieht ein. Mit der Zeit häufen sich die merkwürdigen Ereignisse. Eine Glühlampe in der Speisekammer ist defekt, doch Minuten später leuchtet sie wieder, als sei nichts gewesen. Die alte Dame, die unter dem Dach wohnt, tritt nie in Erscheinung und Marian, die sich um sie kümmern soll, macht sich Sorgen, da auch das Essen, das sie ihr ins Vorzimmer der Mansarde stellt, nie angerührt wird. Marian bemerkt dort jedoch unzählige Porträtfotografien von Menschen jeglichen Alters und aus unterschiedlichsten Zeiten, die auf einer Anrichte stehen und ist fasziniert von einer kleinen altertümlichen Spieldose. Da sie sich für die alte Dame verantwortlich fühlt, verbietet Marian den anderen Familienmitgliedern den Zutritt zur Mansarde. Sie beginnt sich liebevoll um das Haus zu kümmern und pflegt den völlig verwahrlosten Wintergarten. Währenddessen kümmern sich Ben und David um den vernachlässigten Swimmingpool. In einem kleinen Wäldchen auf dem weitläufigen Grundstück finden die beiden einen alten Friedhof mit Gräbern der Familie Allardyce, von denen jedoch keines jüngeren Datums ist. Als Vater und Sohn den Pool ausprobieren, rastet Ben plötzlich ohne Grund aus und beginnt, David beim Plantschen wild umherzuschleudern und unter Wasser zu drücken. Der Kleine ertrinkt fast und ergreift panisch die Flucht. Später kann sich Ben sein Verhalten nicht erklären, noch dazu weil er glaubt, seinem Sohn wirklich weh tun zu wollen. Nachts hat er fürchterliche Alpträume von der Beerdigung seiner Mutter, die er als Kind miterlebte. Im Traum begegnet ihm ein unheimlicher Chauffeur mit Sonnenbrille, der ihn diabolisch angrinst. Am nächsten Tag vertragen sich Vater und Sohn wieder. Nach und nach verwandelt sich das Haus anscheinend von selbst von einer heruntergekommenen Villa in ein architektonisches Kleinod. Der Garten wirkt gepflegter, der Pool-Bereich ist wieder wie neu, obwohl Ben und David ihm längst nicht soviel Aufmerksamkeit haben angedeihen lassen, und der Wintergarten erstrahlt mit der Zeit in neuem Glanz. Gegenüber ihrer Familie behauptet Marian, sie sei dafür verantwortlich. Sie hat nur noch Augen für das Haus und ist auch nicht mehr für Bens sexuelle Annäherungen empfänglich. Die alte Mrs. Allardyce ist immer noch nicht in Erscheinung getreten, während Marian immer mehr von dem Haus eingenommen ist und sich auch zusehends altmodischer kleidet und frisiert. Dagegen fühlen sich die anderen Familienmitglieder zusehends unwohl im Haus. Tante Elizabeth, sonst das blühende Leben, wirkt immer matter und entkräfteter. Sie zwingt sich jedoch, wach zu bleiben. Ben versucht sich mit Gartenarbeit abzulenken, hat jedoch plötzlich Halluzinationen von einem altertümlichen Leichenwagen mit dem grinsenden Chauffeur am Steuer. Nachts bemerkt er Gasgeruch vor dem Zimmer seines Sohnes, kann ihn jedoch erst retten, nachdem er die merkwürdigerweise verschlossene Tür von dessen Zimmer eingetreten hat. Marian macht Tante Elizabeth für den Vorfall verantwortlich. Ben stellt seine Frau zur Rede und merkt, wie diese sich mehr und mehr von der Familie entfremdet und von dem Haus besessen ist. Diese Vermutung bestätigt sich, als David aus Versehen eine Vase kaputt macht und Marian überreagiert. Seine Frau streitet jedoch alles ab. Abends bricht sich Tante Elizabeth im Bett liegend ohne einen logisch erkennbaren Auslöser das Becken oder/und den Oberschenkel, verblutet langsam und kann sich kaum rühren. Ben will einen Arzt rufen, jedoch ist jeder Anschluss, den er wählt, besetzt. Als aber Marian versucht zu telefonieren, sagt sie, sie sei problemlos durchgekommen. Ben hält Krankenwache am Bett seiner Tante. Plötzlich hat er wieder Visionen von dem Leichenwagen, der vor der Villa hält. Es scheint sich allerdings nicht um Halluzinationen zu handeln, denn auch seine Tante sieht den Chauffeur, wie er schließlich grinsend in der Tür steht und einen Sarg auf die beiden zurollen lässt. Ben ist völlig unfähig sich zu bewegen. Tante Elizabeth stirbt. Nach der Beerdigung, der Marian zu Bens Verärgerung ferngeblieben ist, ist er entschlossen, das Haus zu verlassen, mit oder ohne Marian, die für immer in der Villa bleiben will. Am Nachmittag bemerkt Ben, dass sich während eines Regenschauers die Außenwände des Hauses wie von selbst erneuern, indem die hölzernen Wandverkleidungen und Dachziegel abspringen und darunter neue unverschmutzte zum Vorschein kommen. Panisch schleppt er seinen verängstigten Sohn zum Auto und versucht zu fliehen. Die Zufahrt zum Grundstück ist jedoch durch einen umgestürzten Baum versperrt. Vergebens versucht er ihn aus dem Weg zu räumen und erleidet, als er versucht, mit dem Auto gegen den Baum zu fahren und mit dem Kopf gegen das Steuer knallt, einen Schock. Die herbeigeeilte Marian fährt den Wagen wieder zum Haus. Auf der Rückfahrt sieht Ben wieder den grinsenden Chauffeur, der statt seiner Frau am Steuer sitzt. Am nächsten Tag sitzt Ben apathisch am Pool, während sein Sohn schwimmt. Plötzlich beginnt das Wasser Wellen zu schlagen, die immer heftiger werden, so dass der Sohn zu ertrinken droht. Ben, unfähig sich zu bewegen, kann sich nur mit Mühe aus dem Rollstuhl erheben und zum Pool kriechen. In letzter Sekunde rettet Marian ihren Sohn, nachdem das Haus durch Verschließen der Türen und Fenster minutenlang versucht hatte, sie davon abzuhalten. Nun willigt endlich auch Marian ein, von hier zu verschwinden. Am Tag der Abreise will Marian noch mal kurz nach der alten Dame sehen und sich verabschieden. Als sie nach einiger Zeit nicht zurückkommt, geht Ben ihr nach. Er betritt das Schlafzimmer von Mrs. Allardyce und sieht eine grauhaarige Frau mit dem Rücken zu ihm im Rollstuhl am Fenster sitzen. Er dreht den Rollstuhl zu sich um. Mit Entsetzen muss er erkennen, wer dort sitzt: Es ist seine Frau, seltsam entstellt und gealtert, die ihn aus blassen Augen abgrundtief böse anblickt. Als sie sich ihm nähert, weicht er zurück und in der nächsten Szene fliegt er durch das Mansardenfenster hinunter auf die Windschutzscheibe seines Wagens. Sein Sohn rennt panisch auf die Straße und wird vom einstürzenden Kaminschornstein des Hauses erschlagen. Das Haus hat sich regeneriert, es steht da wie neu, und auf der Anrichte in der Mansarde sind die Fotografien von Ben, David und Elizabeth hinzugekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Drehort.", "content": "Der Film entstand auf dem Gelände des Dunsmuir House bei Oakland in Kalifornien, das vom Architekten J. Eugene Freeman 1899 für Alexander Dunsmuir im neoklassizistischen Stil errichtet wurde. Das über 37 Räume und 10 offene Kamine verfügende Haus ist mit unzähliger Tiffany-Glaskunst versehen. Die Villa ist ein beliebter Drehort, an dem unter anderem auch der Horrorfilm \"\"Das Böse\"\" und Szenen aus dem James-Bond-Film \"\"Im Angesicht des Todes\"\" gedreht wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Landhaus der toten Seelen ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahre 1976. Der nach einem Roman von Robert Marasco von Dan Curtis inszenierte Horrorfilm dreht sich um ein vom Bösen besessenes Haus, das für eine dort Ferien machende Familie zum Verhängnis wird.", "tgt_summary": null, "id": 713245} {"src_title": "General Dynamics XM307", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Jacobus Johannes Uys wurde 1921 in Boksburg geboren, 20 Kilometer von Johannesburg entfernt. Beide Eltern waren Lehrer; der Vater ein Schulleiter. Die schottisch-stämmigen Nachbarn der Familie nannten ihn \"Jamie\", und diese Abwandlung seines Vornamens behielt er auch als Erwachsener bei. Nach der Schule studierte er zunächst an der Randse Afrikaanse Universiteit und erhielt sein Abschluss-Diplom von der Pretoria Normal College. Dann arbeitete er zwei Jahre in einer Goldmine, bevor er zurück in Boksburg als Mathematiklehrer tätig wurde. Dort lernte er Hettie van Rooyen kennen, ebenfalls eine Mathematiklehrerin. 1945 heirateten die beiden. Uys zog auf die nahe dem Palala River gelegene Farm seines Schwiegervaters und half ihm bei dessen Handelsaktivitäten. Zeitweilig war er auch Laienrichter an einem Friedensgericht.", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge als Filmemacher.", "content": "Sein ersten, autodidaktischen Schritte Richtung Filmbranche unternahm Jamie Uys 1949. Sein Bruder Jok, ein Schulfotograf, konnte für zwei Wochen eine Filmkamera ausleihen, also planten die beiden in der Urlaubszeit einen Spielfilm in Afrikaans zu drehen. Es gab kein Drehbuch, nur ein schnell entworfenes Szenario von Jamie, in welchem sich ein unbeholfener Farmer in die neue Dorflehrerin verliebt, und seine tölpelhaften Umgangsformen zu einiger Situationskomik führen. Jamie und seine Frau Hettie spielten selbst die Hauptrollen; auch sonst gab es in dem aus Freunden und Nachbarn zusammengestellten Team niemanden mit Filmerfahrung. So wurden aus zwei Wochen schließlich zwei Jahre, bis nach vielen Komplikationen, Nachdrehs und Nachsynchronisationen, der Film mit dem Titel \"Daar Doer in die Bosveld\" (wortwörtlich: „Dort drüben im Buschfeld“) fertig gestellt war. Es war der erste südafrikanische Farbfilm, und er hatte das Ehepaar Uys an den Rand des finanziellen Ruins gebracht. Jamie Uys hatte einen starke Verbindung zur Kalahari, in der mehrere seiner Filme gedreht wurden. In seiner Filmografie kommen auch ernste Dramen vor, aber Uys wurde vor allem durch seine Komödien bekannt. \"Die Götter müssen verrückt sein\" war ein internationaler Hit und wurde ununterbrochen drei Jahre lang in den USA gezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Filmografie (Auswahl).", "content": "\"Wo nicht anders ausgewiesen, handelt es sich um einen Spielfilm, und einen Film in englischer Sprache.Kürzel: D=Drehbuch, R=Regie, P=Produktion, F=Filmschnitt, K=Kamera, S=Schauspiel\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacobus Johannes Uys, besser bekannt als Jamie Uys (* 30. Mai 1921 in Boksburg; † 29. Januar 1996 in Johannesburg), war ein südafrikanischer Filmregisseur, Filmproduzent, Drehbuchautor, Filmeditor und Schauspieler. An ein paar seiner Regiearbeiten war er zudem als Kameramann beteiligt. ", "tgt_summary": null, "id": 298486} {"src_title": "Fontane Effi Briest", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Hiryu trat zuerst 1988 im Manga der Firma Kadokawa Shoten auf. Die Serie wurde produziert von einem Künstlerkreis (zunächst „Motomiya-kikaku“ genannt, später abgekürzt zu Moto Kikaku), unter der Leitung von Hiroshi Motomiya. Der Videospielproduzent Capcom interessierte sich für die Serie und schlug vor, ein Spiel basierend auf der Titelfigur zu entwickeln und beteiligte sich an der Produktion des Mangas. Die Urheberrechte an der Figur Strider Hiryu liegen nach wie vor bei Moto Kikaku, während Capcom Vertriebsrechte an der Figur hat.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung des Mangas.", "content": "Itchi Mikashi ist ein Mann, der in einem städtischen Betrieb als Buchhalter arbeitet und immer Probleme mit seinem Chef hat. Eines Tages fällt er während der Arbeit aus einem Fenster des 15. Stockwerks und stirbt. In einer Welt zwischen Leben und Tod trifft er auf den Krieger Strider Hiryu, der behauptet, sein eigenes Ich aus der Vergangenheit zu sein. Strider verschmilzt mit Itchi, wodurch dieser die Reaktionsfähigkeit und Reflexe eines Ninjas und die Schwertkünste und Willenskraft eines Samurai bekommt. Plötzlich wacht er in einem Krankenhaus auf und hält alles, was geschehen ist, für einen Traum. Ein paar Tage später wird sein Arbeitsplatz von einem Gangsterboss namens Gatuin überfallen. Seine Freundin, die bei der Polizei arbeitet, versucht, den Überfall zu verhindern, und wird erschossen. Itchi muss es mit ansehen. Aus Wut und Verzweiflung verwandelt er sich in Strider Hiryu und verfolgt den Verbrecher.", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Der Manga wurde 1988 zuerst veröffentlicht. 1989 erschien er auch als Sammelband (ストライダー飛竜, Kadokawa Shoten COMP COMICS, ISBN 4-04-713009-5), dem jedoch der dreißigseitige Prolog, der in der originalen monatlichen Ausgabe enthalten war, fehlt.", "section_level": 1}, {"title": "Arcade-Spiel.", "content": "OT: jap., \"Sutoraidā Hiryū\". Das Videospiel hat, abgesehen von der gleichnamigen Hauptfigur, wenig mit der Comicserie gemein. Das Arcade-Spiel Strider wurde 1989 erfolgreich veröffentlicht, gefolgt von einer Portierung für Sega Mega Drive als auch eine spielerisch veränderte NES-Version, die jedoch weniger Verbreitung fand als der Arcadeautomat und die Sega-Version. Erfolgreicher waren Portierungen für die damals gängigen Heimcomputer wie Atari ST, Commodore 64 oder Commodore Amiga; insbesondere die Amiga- und ST-Versionen wurden von der Presse gelobt. Nach dem Misserfolg des NES-Spiels verschwand Hiryu für eine Weile von der Bildfläche und hatte lediglich Gastauftritte in Spielen wie \"Capcom World 2\", \"SNK's Card Fighter's Clash\" und \"Marvel vs. Capcom\". Insbesondere spielte er nicht mit in \"Strider Returns: Journey From Darkness\", vermutlich die dunkelste Stunde im Leben von Strider Hiryu. (In diesem Spiel tritt ein Strider namens \"Hinjo\" auf, eine Erfindung des Verlegers U.S. Gold.) Hiryus Auftreten in \"Marvel vs. Capcom\" war so erfolgreich, dass Capcom 1999 \"Strider 2\" veröffentlichte, eine echte Fortsetzung des Original-Videospiels, die somit faktisch \"Strider Returns\" aus dem Handlungsstrang ausschloss. Zwar gilt dieses Spiel allgemein als besser, sowohl im Vergleich zu \"Strider Returns\" als auch zu der NES-Version des Spiels, dennoch konnte es nicht die Erwartungen der Spielgemeinde erfüllen. Ein drittes Spiel der Reihe, welches schlicht \"Strider\" heißt, erschien Ende 2012 sowohl auf Xbox Live als auch im Playstation Network und schließt die in Strider 2 begonnene Handlung ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Strider Hiryū (jap., \"Sutoraidā Hiryū\") ist eine fiktive Figur aus der Arcade-Spiel-Serie \"Strider\" der Firma Capcom. Obwohl der Name der Figur oft als \"Strider\" abgekürzt wird, handelt es sich dabei im Plot der Serie nur um einen Titel. Die \"Striders\" sind eine Organisation von hochtechnisierten, sehr futuristischen Ninjas. \"Hiryū\" („fliegender Drache“) ist ihr prominentestes und fähigstes Mitglied und die Figur, die am häufigsten auch in anderen Spielen auftaucht.", "tgt_summary": null, "id": 1447494} {"src_title": "Brigitte Mohn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Axel Cadier stammt aus Borås. Dort begann er als Jugendlicher beim Athletenklub (AK) auch mit dem Ringen. Er war ein Spätstarter und hatte erst mit 25 Jahren die schwedische Spitzenklasse erreicht. Ab 1932 war er aber auf der internationalen Ringermatte einer der besten Mittel- und Halbschwergewichtsringer der Welt. Axel Cadier beeindruckte vor allem durch seine elegante Ringweise und sein technisches Können. Er verdrängte den für unschlagbar geltenden schwedischen „Ringerkönig“ Ivar Johansson aus der schwedischen Olympiamannschaft im Mittelgewicht, der daraufhin sechs Kilogramm in das Weltergewicht abtrainieren musste. Bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles galt er deshalb als hoher Favorit im Mittelgewicht, unterlag aber als internationaler „Neuling“ dem routinierten finnischen Olympiasieger von 1928 Väinö Kokkinen und ganz überraschend auch dem Hamburger Jean Földeák und musste sich mit der Bronzemedaille begnügen. Bei den Europameisterschaften 1933 in Helsinki, Weltmeisterschaften wurden damals nicht durchgeführt, zeigte er aber kann sein Können und wurde mit einem Finalsieg über Foeldeák in überlegenem Stil Europameister. Ab 1934 startete Axel Cadier im Halbschwergewicht, konnte sich aber in dieser Gewichtsklasse bei den Europameisterschaften in Rom nicht durchsetzen. Er unterlag Erich Siebert aus Mainz und Edvīns Bietags aus Lettland und landete auf dem 4. Platz. 1935 hatte er sich aber im Halbschwergewicht etabliert und wurde in Kopenhagen auch in dieser Gewichtsklasse Europameister im griechisch-römischen Stil mit fünf überlegenen Siegen. Nur Onni Pellinen aus Finnland ließ sich von ihm nicht schultern. Im freien Stil gewann er im gleichen Jahr in Brüssel die Silbermedaille. Im Finale unterlag er dem Ungarn Edvard Virag. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin wurde er, vom finnischen Nationaltrainer der schwedischen Mannschaft Robert Oksa bestens vorbereitet, souveräner Olympiasieger. Er erzielte sechs Siege und schlug dieses Mal im Endkampf Edvīns Bietags klar nach Punkten. Bei den Europameisterschaften 1937 in München gewann er auch seinen ersten Europameisterschaftstitel im freien Stil. Paul Böhmer aus Bad Reichenhall war sein Finalgegner, den er einstimmig nach Punkten schlug. Seinen letzten EM-Titel gewann er schließlich 1938 in Tallinn im griechisch-römischen Stil, wobei sich der Italiener Umberto Silvestri, Werner Seelenbinder aus Berlin und der Este Nikolai Karklin als seine schärfsten Gegner erwiesen. 1940 trat Axel Cadier in den USA zum Berufsringen über. Er gehörte auch dort über 20 Jahre lang zu den Spitzenkönnern, wobei er auch in Europa, vor allem in Frankreich und England „catchte“. Er machte sich ab 1960 auch einen Namen als Trainer im nordamerikanischen „Wrestling“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Axel Vilhelm Teodor Cadier (* 13. September 1906 in Varberg; † 29. Oktober 1974 in Göteborg) war ein schwedischer Ringer.", "tgt_summary": null, "id": 1294627} {"src_title": "Gattergebirge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Reglement.", "content": "Das Reglement des World Cup, das von der FIVB festgelegt wurde, beinhaltet folgende Bestimmungen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der World Cup wurde 1965 erstmals ausgetragen, um die Lücke zwischen den wichtigsten Volleyball-Wettbewerben (Olympische Spiele und Weltmeisterschaft) zu füllen. Er fand zunächst im Jahr nach den Olympischen Spielen statt. Somit gab es innerhalb von jeweils vier Jahren nur ein Jahr ohne großes Turnier. Die ersten beiden Ausgaben 1965 in Warschau und 1969 in Berlin waren allein den Männern vorbehalten. 1973 in Montevideo gab es dann erstmals einen Wettbewerb für die Frauen. Diese drei Turniere fanden an unterschiedlichen Orten statt. Vor dem nächsten Turnier 1977 entschied man sich jedoch für Japan als ständigen Austragungsort des World Cup. Die Einführung der Weltliga und des World Grand Prix in den 1990er Jahren führte dazu, dass die ursprüngliche Idee des World Cup nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Der Weltvolleyballverband FIVB wollte den bewährten Wettbewerb jedoch nicht aus Mangel an Interesse einstellen und entschied sich deshalb 1991 für eine Änderung des Format. Ab sofort fand das Turnier ein Jahr \"vor\" den Olympischen Spielen statt und galt als Qualifikation für Olympia, wobei dem Sieger ein fester Startplatz garantiert wurde. Diese Entscheidung rettete den Wettbewerb. Die Möglichkeit, sich früh für die Olympischen Spiele qualifizieren zu können und damit einer anstrengenden kontinentalen Qualifikation aus dem Weg zu gehen, motivierte die Nationalmannschaften für eine Teilnahme am World Cup. 1995 wurde die Anzahl der für Olympia qualifizierten Teams auf drei erhöht. Diese Regel galt bis 2015.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik Männer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Turniere.", "content": "Die Sowjetunion ist mit vier Siegen die erfolgreichste Mannschaft in der Geschichte des World Cups. Sie entschieden gleich das erste Turnier für sich. Vier Jahre später triumphierte mit der DDR ebenfalls ein Land des Ostblocks. Der für 1973 in Uruguay geplante World Cup fand nicht statt. Anschließend gewannen die Sowjets in Japan zweimal in Folge. 1985 standen sie erneut im Finale, mussten sich aber den USA in fünf Sätzen geschlagen geben. 1989 überraschte Kuba die Favoriten und schlug im Endspiel die aufstrebenden Italiener. Nach der Änderung des Formats gewann 1991 erneut die Sowjetunion um Dmitri Fomin kurz vor der Auflösung ihres Staates. Die Italiener, die vier Jahre zuvor nicht teilgenommen hatten, holten sich 1995 ihren ersten Titel. Russland, das die volleyballerischen Qualitäten nach dem Zusammenbruch des Ostblocks geerbt hatte, war 1999 erfolgreich. 2003 wurde Brasilien seiner Favoritenrolle gerecht und besiegte Italien im Finale. Diesen Titel konnte Brasilien im Jahr 2007 erfolgreich verteidigen. 2011 siegten die Russen, 2015 die US-Amerikaner und 2019 die Brasilianer.", "section_level": 2}, {"title": "Statistik Frauen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Turniere.", "content": "Bei den Frauen haben bisher zwei Mannschaften – China und Kuba – den Wettbewerb geprägt. Die Sowjetunion gewann die erste Ausgabe des World Cup 1973. Vier Jahre später war der vorherige Finalist aus Japan erfolgreich. Angeführt von Lang Ping entschied China die nächsten beiden Turniere (1981 und 1985) für sich. Anschließend begann der Siegeszug der Frauen aus Kuba. Von 1989 bis 1999 gewannen die Spielerinnen aus der Karibik den World Cup viermal in Folge. 2003 siegte wiederum China mit einer sehr offensiven Spielweise. Die Asiatinnen holten damit ihren dritten Titel. 2007 siegten erstmals die Italienerinnen, die in insgesamt 11 Spielen nur 2 Sätze abgaben. Nach den beiden Siegen 2015 und 2019 ist China mit fünf Titeln nun alleiniger Rekordhalter.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Volleyball World Cup ist ein Wettbewerb für Nationalmannschaften der Männer und Frauen. Das Turnier galt von 1991 bis 2015 als Qualifikation für die Olympischen Spiele.", "tgt_summary": null, "id": 514445} {"src_title": "Marron Curtis Fort", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Typen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Orbitale Antisatellitenwaffen („Killersatelliten“).", "content": "Zu den im Weltraum einsetzbaren Antisatelliten-Waffen zählen unter anderem orbitale Antisatellitenwaffen („Killersatelliten“), vor allem jene, die zu autonomen Annäherungsoperationen („Autonomous Proximity Operations“) fähig sind und so andere künstliche Trabanten – oder etwa auch anfliegende Gefechtsköpfe von Atomraketen – angreifen, von ihrer Bahn abbringen, stören oder zerstören können. Mit dem Near Field Infrared Experiment wurde im April 2007 ein US-Militärsatellit gestartet, der Raketenstarts weltweit erkennen kann. Der ursprüngliche Plan, ihn mit einem \"kill vehicle\" auszustatten, wurde nicht weiter verfolgt. Russland hat am 23. Mai 2014 ein Objekt (2014-28E) in eine Umlaufbahn geschossen, das ein Killersatellit sein könnte.", "section_level": 2}, {"title": "Antisatellitenraketen.", "content": "Antisatellitenraketen (kurz oft ASAT-Rakete) sind Flugkörper, die auf Satelliten zielen und diese dann zerstören. Speziell Spionagesatelliten, deren Ausschaltung militärisch interessant ist, befinden sich in niedrigen Umlaufbahnen. Als Abschussplattform für Antisatellitenraketen dienen meist schnell und hoch fliegende Militärjets, sofern die Raketen nicht vom Boden aus gestartet werden. Antisatellitenraketen erreichen im Gegensatz zu Killersatelliten keine Orbitalgeschwindigkeit, sondern fliegen auf suborbitalen Bahnen, welche die Bahn des Zielsatelliten in einem Punkt kreuzen. Beim Zusammenstoß werden der Zielsatellit und die ASAT-Rakete durch die kinetische Energie des Zusammenstoßes zerstört, so dass ein Sprengkopf in der ASAT-Rakete nicht nötig ist.", "section_level": 2}, {"title": "Hochleistungs-Laser.", "content": "Auch boden-, luft- oder weltraumgestützte Laserwaffen können als Antisatellitenwaffe eingesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Jammer – Funkstörsysteme.", "content": "Zu den Weltraumwaffen zählen außerdem elektronische Kampfmittel wie spezielle Jammer, beispielsweise das 2004 offiziell in Betrieb genommene \"Counter Satellite Communications System\", mit dem der Funkverkehr von Kommunikationssatelliten gestört oder blockiert werden kann. Die vorübergehende oder permanente Störung von Satellitenkommunikationssystemen mit elektronischen Mitteln vermeidet deren Zerstörung und somit auch das Entstehen weiteren Weltraummülls, was im ungünstigsten Fall für den Angreifer selbst und seine Objekte im Weltall zur Gefahr werden könnte.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Während des Kalten Krieges entwickelten sowohl die USA als auch die Sowjetunion ab Mitte der 1950er Jahre Antisatellitenwaffen. Neuerdings hat auch die Volksrepublik China Raketensysteme zur Bekämpfung von Objekten in der Erdumlaufbahn entwickelt und getestet.", "section_level": 1}, {"title": "US-amerikanische Entwicklungen.", "content": "Die Entwicklung von Antisatellitenraketen lag auf amerikanischer Seite zunächst bei der United States Air Force, die 1956 das Projekt \"Weapon System WS-199A\" ins Leben rief und verschiedene Firmen mit der Entwicklung derartiger Waffen beauftragte. Ein erstes amerikanisches Projekt, welches die Glenn L. Martin Company entwickelt hatte, nannte sich \"Bold Orion\", basierte auf der Sergeant-Rakete und wurde 1958/59 bei insgesamt zwölf Testschüssen von B-47-Bombern aus abgefeuert. Aufgrund der geringen Zielgenauigkeit, der anvisierte Satellit Explorer 6 wurde um mehr als 6 km verfehlt, wurden ausschließlich nukleare Sprengköpfe als Bewaffnung vorgesehen. Ein zweites Projekt nannte sich \"High Virgo\" und wurde von Lockheed entwickelt. Es basierte ebenfalls auf der Sergeant-Rakete und wurde von Bord von B-58 Hustler gestartet. Die Entwicklung dieser Rakete wurde jedoch zugunsten der AGM-48 Skybolt eingestellt. Keine der genannten Entwicklungen gelangte zur Serienfertigung. Um 1960 hatten diverse Kernwaffentests in der oberen Atmosphäre die Existenz des so genannten elektromagnetischen Pulses und dessen Wirkung auf elektronische Geräte aufgezeigt. Dies legte auch nahe, zu versuchen, diesen Effekt für Antisatellitenwaffen auszunutzen. Entsprechend wurden im Rahmen des Programms 437 diverse Langstrecken- und Höhenforschungsraketen zu Testzwecken mit Atomsprengköpfen ausgerüstet. Dabei wurden 1962 bei der Atomtest-Reihe Operation Dominic, insbesondere bei den Einzeltests Starfish Prime, \"Checkmate\" und \"Bluegill Triple Prime\", Waffen mit einem TNT-Äquivalent von bis zu 1,4 MT in Höhen zwischen 49 und 450 km Höhe getestet, wobei \"Starfish Prime\" neben Stromnetzen noch in 1500 km Entfernung vom Explosionsort auch Kommunikationssatelliten wie Telstar störte oder ihre Elektronik komplett zerstörte. In den Folgejahren wurden Raketen auf Basis der Nike-Zeus-Rakete auf Kwajalein erprobt. Neben der Erprobung von Raketen mit nuklearen oder konventionellen Sprengköpfen wurden ab 1968 vom Lawrence Livermore National Laboratory zur Abwehr von Satelliten auch Konzepte ausgearbeitet, die verschiedene Arten von Energiewaffen einbezogen. Dabei wurden insbesondere Laserwaffen in Betracht gezogen, die an Bord so genannter Killersatelliten in die Umlaufbahn gebracht werden sollten. Diesbezügliche Forschungen an einem Röntgenlaser wurden aber 1977 eingestellt. Nach einigen Jahren geringerer Anstrengungen wurde in den USA nach Bekanntwerden von sowjetischen Entwicklungen ab 1982 wieder verstärkt auf dem Bereich der Antisatellitenwaffen geforscht. Als direkte Reaktion wurde auf Grundlage der AGM-69 SRAM die Vought ASM-135 ASAT entwickelt. Diese Rakete konnte von einem F-15-Jagdflugzeug abgefeuert werden. Ein einziger, wenngleich erfolgreicher Test fand am 13. September 1985 statt und zerstörte das ausrangierte Röntgenweltraumteleskop P78-1. Das amerikanische ASAT-Projekt wurde 1988 eingestellt. Im Rahmen der Strategic Defense Initiative verlagerte sich der Fokus von der Verteidigung gegen Satelliten hin zu jener gegen ballistische Raketen. Dementsprechend kam es auch zu einer technischen Überschneidung zwischen den Projekten. Neueste Entwicklung ist die Standard Missile 3 (SM-3), die eigentlich als Abwehrwaffe gegen Interkontinentalraketen konzipiert ist, jedoch auch erfolgreich gegen Satelliten getestet wurde. So wurde z. B. am 21. Februar 2008 der außer Kontrolle geratene Spionagesatellit USA 193 in 247 km Höhe zerstört. Die SM-3 wird ausschließlich von Schiffen aus abgefeuert.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungen der Sowjetunion.", "content": "Nach Angaben von Sergei Koroljow wurden die ersten Konzepte für Antisatellitenraketen zwischen 1956 und 1959 entwickelt, erhielten jedoch erst 1960 durch Nikita Chruschtschow offiziellen Zuspruch. Somit wurde ab 1961 unter der Leitung von Wladimir Tschelomei im Rahmen des Projektes \"Istrebitel Sputnikow\" (IS, dt.: „Sputnik/Satelliten-Jäger“) die Rakete UR-200 (NATO-Codename: SS-10 Scrag) auch mit Blick auf die Verwendung gegen Satelliten entwickelt. Anders als die amerikanischen Projekte, welche den Abschuss einer Rakete von der Erdoberfläche bzw. Flugzeugen vorsahen, sollten die Killersatelliten des IS-Projektes mit dem vorgegebenen Ziel auf eine gemeinsame Umlaufbahn gebracht werden und sich diesem dann soweit annähern, bis das Ziel in Reichweite des Splittergefechtskopfes war. Tests des Systems erfolgten 1962 und 1964 noch mit der R-7-Rakete. Nachdem die UR-200 zugunsten der R-36 eingestellt worden war, wich das IS-Projekt somit auf die Trägerraketenvariante Zyklon aus. Mit dieser Rakete wurden insgesamt 23 Tests durchgeführt, bis das System im Februar 1973 für einsatzreif erklärt wurde. Als Reaktion auf eine erwartete militärische Variante des Space Shuttle-Programms wurde das IS-System ab 1976 verstärkt ausgebaut und weiterentwickelt. Unter Juri Andropow wurde der weitere Ausbau aber 1983 gestoppt. Als weitere Antisatellitenwaffen wurden neben Lasern zur Störung optischer Sensoren (siehe Terra-3) auch die mit einer NR-23-Kanone bewaffneten Almas-Raumstationen und ähnlich dem amerikanischen ASAT-Programm von der MiG-31 abzufeuernde Raketen erprobt.", "section_level": 2}, {"title": "Chinesische Entwicklungen.", "content": "Die Volksrepublik China führte am 11. Januar 2007 einen Raketentest durch, bei dem der ausgemusterte Wettersatellit Fengyun-1C durch eine modifizierte Mittelstreckenrakete des Typs Dongfeng 21 (NATO: CSS-5) getroffen wurde. Dabei wurde der Satellit durch die kinetische Energie einer Aufschlagswaffe zerstört. Das Waffensystem wurde als \"SC-19\" bezeichnet, der Test rief international großes Aufsehen hervor. Durch den Test entstand eine große Trümmerwolke, die die Internationale Raumstation (ISS) jährlich zu Ausweichmanövern zwingt.", "section_level": 2}, {"title": "Indische Entwicklungen.", "content": "Indien testete am 27. März 2019 als viertes Land eine eigene Antisatellitenrakete. Es handelte sich um die \"PDV Mk II\", eine etwa 18 Tonnen schwere, dreistufige Abfangrakete mit Feststoffboostern. Der zwei Monate zuvor gestartete Satellit Microsat-R wurde von der dritten Raketenstufe getroffen und zerstört. Beobachter werteten den Test einerseits als Bestandteil des laufenden Parlamentswahlkampfs, andererseits als Signal an Pakistan und China.", "section_level": 2}, {"title": "Französische Entwicklungen.", "content": "Frankreich kündigte im Juli 2019 an, eigene weltraumgestützte Laser-Antisatellitenwaffen zu entwickeln. Diese sollen zur Verteidigung eigener Satelliten gegen mögliche Angriffe dienen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Antisatellitenwaffe (kurz oft ASAT-Waffe) ist darauf ausgerichtet, im Orbit befindliche gegnerische Satelliten zu zerstören oder unschädlich zu machen. Als Kollateralschaden würde der Einsatz solcher Systeme sehr große Mengen an Weltraumschrott erzeugen, die für andere Satelliten in den jeweiligen Umlaufbahnen gefährlich werden können.", "tgt_summary": null, "id": 1107718} {"src_title": "Solvabilitätsverordnung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Vater.", "content": "Als erst Sechzehnjähriger erlebte er, wie das NKWD der sowjetischen Besatzungsmacht im Juni 1946 seinen Vater, Karl Oskar Fricke, verhaftete. Dieser arbeitete als Lehrer, Journalist und Fotograf und hatte in der Zeit des Nationalsozialismus in der Kleinstadt Hoym als Presseamtsleiter und stellvertretender Propagandaleiter der NSDAP-Ortsgruppe gearbeitet, war außerdem im NS-Lehrerbund und schrieb Artikel in dessen Lehrerzeitung. Karl Oskar Fricke wurde 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone festgenommen und 1950 im Rahmen der Waldheimer Prozesse zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Er verstarb 1952 im Zuchthaus Waldheim an den Folgen einer Ruhr- und Grippeepidemie. Seinen Sohn, Karl Wilhelm Fricke, prägte diese Erfahrung. Er weigerte sich, in die SED-gesteuerte Freie Deutsche Jugend einzutreten, was die Chancen auf ein Studium erschwerte. Er arbeitete kurze Zeit an der Schule, an der schon sein Vater unterrichtet hatte, als Aushilfslehrer für Russisch. Durch die Denunziation einer Kollegin, er habe sich SED-kritisch geäußert, wurde Karl Wilhelm Fricke am 22. Februar 1949 verhaftet. Er konnte jedoch aus dem Polizeigewahrsam entkommen und über die innerdeutsche Grenze in den Westen fliehen. Nach seiner Flucht studierte er bis 1953 in Wilhelmshaven an der Hochschule für Arbeit, Politik und Wirtschaft Politikwissenschaft. Dann ging Fricke nach West-Berlin, um an der Freien Universität das Studium fortzusetzen und begann journalistisch zu arbeiten. Seine Beiträge für Presse und Rundfunk, in denen er unter anderem Informationen der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit und des Untersuchungsausschusses freiheitlicher Juristen verarbeitete, widmeten sich vorwiegend der Verfolgung Oppositioneller in der DDR durch deren Justizorgane.", "section_level": 2}, {"title": "Entführung.", "content": "Das MfS beobachtete Frickes Publikationen sehr genau und stufte sie als hochgradig schädlich für die DDR ein und entschied, ihn in einer geheimen Operation nach Ost-Berlin zu entführen. Es ließ Karl Wilhelm Fricke im Rahmen seiner journalistischen Recherchen auf den vermeintlichen Journalisten „Kurt Maurer“ stoßen, der als Kommunist von der Gestapo in ein KZ gebracht und nach dem Krieg vom NKWD im Speziallager Sachsenhausen inhaftiert worden war. Fricke interessierte sich für diese komplexe Biografie und hielt deswegen lose Kontakt mit dem vermeintlichen DDR-Kenner und -Kritiker. Am 1. April 1955 ließ er sich von Maurer und dessen Frau in eine Wohnung im Bezirk Schöneberg locken, die angeblich ihre war. In Wirklichkeit hatte das MfS die Wohnung verdeckt angemietet. Maurers Ehefrau bot Fricke ein Glas mit „Scharlachberg-Meisterbrand“ an, in dem sie zuvor Schlaftabletten aufgelöst hatte. Fricke fühlte sich unwohl, wollte ein Taxi rufen, verlor das Bewusstsein und wurde in Haft genommen. Kurt Maurer hatte Fricke zwar nicht über seine eigene Biografie belogen, jedoch den Namen geändert: Er hieß in Wirklichkeit Kurt Rittwagen und das MfS führte ihn als Mitarbeiter IM „Fritz“. Fricke, damals 25 Jahre alt, lief beim MfS unter „Student“. Drei Tage vor der Entführung hatte ein „Hptm. Buchholz“ die dafür entscheidende Einschätzung in einer Aktennotiz des MfS festgehalten:", "section_level": 2}, {"title": "Geheimprozess.", "content": "Es folgten 15 Monate lang Verhöre im zentralen Untersuchungsgefängnis des MfS in Berlin-Hohenschönhausen. Karl Wilhelm Fricke war die meiste Zeit in einer Einzelzelle des \"U-Boots\" ohne natürliches Licht im Keller des Gebäudes untergebracht. Das Oberste Gericht der DDR verurteilte ihn in einem Geheimprozess im Juli 1956 wegen „Kriegs- und Boykotthetze“ zunächst zu 15, dann zu vier Jahren Zuchthaus, die er im Zuchthaus Brandenburg-Görden und in der Sonderhaftanstalt Bautzen II in Einzelhaft verbringen musste.", "section_level": 2}, {"title": "Journalistische Karriere.", "content": "Nach seiner Haftentlassung 1959 ging Fricke nach Hamburg und nahm seine Arbeit als freier Journalist und Publizist wieder auf. Mit seinem Wechsel nach Köln wurde er 1970 (bis 1994) leitender Redakteur beim Deutschlandfunk. Das MfS beobachtete ihn weiter. In einem internen Papier von 1985 hieß es: Frickes Bücher gelten heute als Standardwerke in den Bereichen Widerstand und Opposition in der DDR, Strafjustiz und Staatssicherheit. Der DDR-Forscher Johannes Kuppe, Schüler von Peter Christian Ludz und später Kollege Frickes beim Deutschlandfunk, nannte Fricke den In den 1990er Jahren war Fricke als Sachverständiger zweier Enquête-Kommissionen des Bundestages tätig, die zum einen die \"Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland\" und zum anderen die \"Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozeß der deutschen Einheit\" behandelten. Fricke war langjähriger Vorsitzender des Beirats der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen sowie des Fachbeirates Gesellschaftliche Aufarbeitung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen und Ehrungen.", "content": "Für seine Beiträge zur Geschichte des Widerstandes in der DDR verlieh ihm die Freie Universität Berlin 1996 die Ehrendoktorwürde. 2001 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 2010 wurde er vom Förderverein der Gedenkstätte Berlin‐Hohenschönhausen mit dem Hohenschönhausen‐Preis geehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Karl-Wilhelm-Fricke-Preis.", "content": "Im Juni 2017 erhielt Karl Wilhelm Fricke den von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin erstmals vergebenen Karl-Wilhelm-Fricke-Preis, er ist mit 20.000 Euro dotiert und wurde von seiner Tochter entgegengenommen. Gestiftet wurde der Preis von Burkhart Veigel, langjähriger Fluchthelfer für DDR-Bürger.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Wilhelm Fricke (* 3. September 1929 in Hoym) ist ein deutscher Publizist und Herausgeber mehrerer Standardwerke über Widerstand und staatliche Repressionen in der DDR. Er gehört zu mehreren hundert Personen, die das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gewaltsam in die DDR entführte. Beim Deutschlandfunk war Fricke Redakteur für Ost-West-Angelegenheiten und prägte maßgeblich die politische Sendung \"„Hintergrund“\".", "tgt_summary": null, "id": 968474} {"src_title": "Mercedes-Benz W 21", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Problem Küstensicherung.", "content": "Über Jahre hatte Island die Fischereizonen rund um die Insel vergrößert und als NATO-Mitglied von den Vereinigten Staaten überwachen lassen. 2006 wurde der Stützpunkt Keflavík geschlossen, nachdem die Amerikaner von Island abzogen. Mit dem Rückzug der Amerikaner ist das Land für die Küstensicherung selbst verantwortlich, was Island vor große Probleme stellt, da die vorhandenen Kräfte der Landhelgisgæslan gering sind. Zuletzt hatte die unabhängige 85th Group als Teil der United States European Command die Iceland Defense Force (IDF) gebildet und stand unter dem Kommando des USAF-Colonels Philip Gibbons. Ihm waren sieben Geschwader mit rund 700 amerikanischen und mehr als 700 isländischen Zivilbeschäftigten unterstellt. Die kampfstarke Komponente der 85th Operations Squadron mit McDonnell Douglas F-15, F-18, Lockheed HC-130, Orion und Boeing KC-135 konnte nicht gleichwertig ersetzt werden. Die Aufgaben der 56th Rescue Squadron der Amerikaner mit luftbetankungsfähigen Sikorsky HH-60G Pavehawk-Helikoptern, die bis dato permanent im Nordatlantik stationiert war, um Rettungs- (SAR) und Kampfrettungseinsätze (CSAR) zu fliegen, muss seitdem die Landhelgisgæslan übernehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Ausstattung.", "content": "1954 übernahm die Landhelgisgæslan ein früheres Flugboot der United States Navy, eine Consolidated PBY-6A Catalina, das 1962 von einer mit Radar und Suchscheinwerfern ausgestatteten Douglas C-54 Skymaster abgelöst wurde. Ab 1969 erledigten zwei Flugboote Grumman HU-16C Albatros deren Aufgaben. Eine frühere Fokker F-27-200 von All Nippon Airways löste diese 1972 ab, bevor 1976 die fabrikneue heutige Überwachungsmaschine TF-SYN des gleichen Fokker-Typs angeschafft wurde. 1985 und 1986 folgten dann die ersten beiden Helikopter Aérospatiale AS 350B Ecureuil (TF-GRO) und (TF-SIF). 1995 wurde noch ein Aérospatiale AS 332L2 Super Puma beschafft. Zum Arsenal gehören derzeit noch drei bewaffnete Küstenwachboote der 1100-Tonnen-Klasse mit Flugdeck und Hangar sowie ein Wachboot mit 54 BRT. Aktuell benötigt Island drei Helikopter der Super-Puma-Klasse, die über ordentliche Ausschreibungen in den nächsten Jahren beschafft werden sollen. Zwischenzeitlich sollen zwei gecharterte oder geleaste Maschinen die von den Amerikanern hinterlassene Lücke ausfüllen. Dazu wurde bereits grünes Licht für die Verdoppelung des Personalbestandes des „Air Wing“ der isländischen Küstenwache gegeben. Trotz komplizierter Wetterbedingungen wird stets geflogen, wenn Menschenleben in Gefahr sind und mangels anderer Rettungsorganisationen auch bei Auto- oder Snowmobil-Unfällen auf Straßen und Eisgletschern. Auch Außenlastflüge gehören zur Routine der Hubschrauberpiloten, genau wie das Winschen von fahrenden Schiffen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben.", "content": "Wichtigste Aufgabe ist aber der Schutz der Fischereigrenzen. So hatte z. B. Mitte Juni 2006 die Landhelgisgæslan mit Hilfe eines Aufklärungshelikopters und einer Entermannschaft einen Trawler der Färöer-Inseln aufgebracht, der in der isländischen Fischereizone auf Fang war.", "section_level": 1}, {"title": "Offiziere.", "content": "Unter den bekannten Offizieren der Isländischen Küstenwache, die sich bei der Verteidigung der isländischen ausschließlichen Wirtschaftszone vor dem britischen Eindringen während der Kabeljaukriege auszeichneten, zählen Helgi Hallvarðsson, Pétur Sigurðsson (der die Technik des Netzabschneidens entwickelte) und Eiríkur Kristófersson.", "section_level": 1}, {"title": "Schiffe der Isländischen Küstenwache.", "content": "Die Óðinn ist heute Bestandteil des Reykjavik Maritime Museum und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ursprünge der Isländischen Küstenwache (\"Landhelgisgæsla Íslands\" oder \"Landhelgisgæslan\") können bis ins Jahr 1859 zurückverfolgt werden, als die Korvette \"Ørnen\" mit Patrouillen in isländischen Gewässern begann. Im Jahre 1906 kam das erste eigens für diesen Zweck gebaute Patrouillenboot \"Islands Falk\" nach Island. Die Verteidigung des eigenen Hoheitsgebietes auf See begann ungefähr 1920. Offiziell wurde die Isländische Küstenwache am 1. Juli 1926 gegründet. Eine entscheidende Rolle spielte die Isländische Küstenwache in der Zeit der Kabeljaukriege mit England und weiteren europäischen Fischereinationen zwischen 1958 und 1975 um Fischereirechte in den Gewässern um Island.", "tgt_summary": null, "id": 511592} {"src_title": "Huba (Name)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Konstruktiv waren die Lokomotiven von den Schnellzuglokomotiven Gattung VIII V abgeleitet. Als Personenzuglokomotiven erhielten die VIII V jedoch deutlich verkleinerte Kuppelradsätze. Zur Unterscheidung von den Schnellzuglokomotiven erhielten die neuen Maschinen in der Gattungsbezeichnung eine tiefgestellte „2“ angefügt. Zwischen 1896 und 1902 wurden 118 Lokomotiven von den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen in Dienst gestellt. In die Fertigung der Lokomotiven waren neben dem Hauslieferanten Sächsische Maschinenfabrik in Chemnitz auch Schwartzkopff in Berlin, die Maschinenfabrik Esslingen und Linke-Hofmann in Breslau einbezogen. Im Ersten Weltkrieg ging die Nr. 528 aus der ersten Bauserie verloren. Die Maschine wurde später von der Polnischen Staatsbahn PKP als Od101-1 geführt. Die restlichen Lokomotiven gelangten ab 1920 zur neu gegründeten Deutschen Reichsbahn, welche einige Exemplare schon Anfang der 1920er Jahre ausmusterte. So erhielten 1925 noch 111 Lokomotiven die neuen Betriebsnummern 36 901–919, 36 921–948 und 36 951–1014. Mit dem vermehrten Erscheinen moderner Heißdampflokomotiven wie der sächsischen XII H2, der XIV HT und dem Einsatz preußischer Bauarten in Sachsen wanderten sie bald in untergeordnete Dienste ab. Bis 1931 wurden die Lokomotiven ausgemustert und verschrottet. Für die Nachwelt blieb kein Exemplar museal erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Verwendet wurden die Lokomotiven bevorzugt vor Personenzügen auf den ins Erzgebirge führenden Eisenbahnlinien. Belegt sind jedoch auch Einsätze vor Schnellzügen. Durch die kleinen Treibräder besaßen die Lokomotiven eine gute Beschleunigung, zumal die mögliche Geschwindigkeit von 80 km/h vor Schnellzügen im Bergland ausreichend war. Eingesetzt wurden die Lokomotiven vor allem auf den Strecken von Chemnitz nach Riesa, Annaberg und Aue, von Dresden nach Görlitz und Zittau und auf der Strecke Dresden–Leipzig. Anfang der 1920er Jahre oblag ihnen auch die Beförderung der bis zu 50 Achsen starken Ausflugszüge von Dresden in die Sächsische Schweiz. Zuletzt wurden die Lokomotiven noch im Dresdner Vorortverkehr verwendet, auch Einsätze vor Leig-Zügen sind bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Merkmale.", "content": "Der Kessel besaß eine für die sächsischen Loks typische Belpaire-Feuerbüchse und war zwischen den Rahmenwangen im Feuerbüchsbereich eingezogen. Zur Kesselspeisung dienten zwei Dampfstrahlpumpen der Bauart \"Schäfer & Buddenberg\". Die Dampfmaschine war ein Zweizylinder-Verbundtriebwerk mit Heusingersteuerung und Lindnerscher Anfahrvorrichtung. Angetrieben wurde die erste Kuppelachse. Das vordere zweiachsige Drehgestell besaß einen Achsstand von 2.150 mm und eine Seitenbeweglichkeit von 39 mm. Als Bremse war eine Westinghouse-Druckluftbremse eingebaut. Die Bremse wirkte auf beide Kuppelradsätze beidseitig. Die Laufradsätze im Drehgestell waren ungebremst. Die Loks waren mit Schlepptendern der sächsischen Bauarten sä 3 T 9, sä 2'2' T 16 und 2'2' T 21 gekuppelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Gattung VIII formula_1 bezeichneten die Königlich Sächsischen Staats-Eisenbahnen zweifach gekuppelte Schlepptenderlokomotiven für den Personenzugdienst. Die Deutsche Reichsbahn ordnete die Lokomotiven ab 1925 in die Baureihe 36.9-10 ein.", "tgt_summary": null, "id": 1357725} {"src_title": "Deutsche Werkstätten Hellerau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verbreitung.", "content": "Kildinsamisch wird von rund 500 Menschen in den zentralen Teilen der Kola-Halbinsel, insbesondere der Gegend von Lowosero, gesprochen. Seinen Namen hat die Sprache nach der Insel Kildin nordöstlich von Murmansk. Kildinsamisch ist die größte Sprache aus der Gruppe der ostsamischen Sprachen, sein Fortbestand ist aber wegen der zunehmenden Verbreitung des Russischen fragwürdiger als beim Inarisamischen und Skoltsamischen. Die dem Kildinsamischen am nächsten verwandten Sprachen sind Tersaamisch und das mittlerweile wahrscheinlich ausgestorbene Akkalasamische, das manchmal auch als kildinsamischer Dialekt aufgefasst wird.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtschreibung.", "content": "In den 1930er Jahren wurde erstmals eine kolasamische Schriftsprache auf Grundlage des lateinischen Alphabets entwickelt. Grundlage dieser Schriftsprache waren aber nicht die Dialekte des Kildinsamischen, sondern die der damals größten und geographisch zentralen Dialektgruppe der Skoltsami. Aufgrund der sowjetischen Sprachpolitik wurde das lateinische Alphabet nach dem Zweiten Weltkrieg nicht weiter verwendet, wie auch die sprachliche Erforschung des Samischen in Russland überhaupt zum Erliegen kam. In den 1970er Jahren wurde erneut mit der Arbeit an einer kolasamischen Schriftsprache begonnen. Die samische Lehrerin Alexandra Antonowa schrieb 1982 eine Fibel auf Kildinsamisch, Са̄мь букварь, in einer neuen Orthographie. Grundlage waren die Buchstaben des russischen Alphabets. Besondere kildinsamische Laute wurde mit Hilfe von Diakritika (z. B. Vokallänge ӯ für /u:/) und anderen Modifikatoren (z. B. die stimmlose Sonoranten /l̥/, ӎ /m̥/, ӊ /n̥/ und /r̥/ [jedoch nicht /j̊/]) markiert. Ebenfalls in der Schrift markiert wurde die sogenannte Halbpalatalisierung von /t/, /d/ und /n/ (markiert durch den kirchenslawischen Buchstaben [z. B. -т] oder ebenfalls mit Diakritika [wie z. B. -ӭ], je nach Stellung des entsprechenden Konsonanten im Auslaut oder vor Vokal.) Antonowas Rechtschreibung, die auch Georgi Kert für sein 1986 erschienenes kildinsamisch-russisch-kildinsamisches Schulwörterbuch verwendete, wurde von der Pädagogin und Sprachwissenschaftlerin Rimma Kurutsch weiterentwickelt. Kurutsch arbeitete zusammen mit Antonova und anderen samischen Mitarbeitern in Murmansk an der Weiterentwicklung der kolasamischen Schriftsprache. Neben Lehrbüchern und didaktischem Material für die Lehrerausbildung entstand in der Arbeitsgruppe von Kurutsch auch ein großes kildinsamisch-russisches Wörterbuch. Das Wörterbuch erschien 1985 und enthält eine kurze normierende Übersichtsgrammatik des Kildinsamischen. Antonovas Rechtschreibung wurde dabei ergänzt mit den Buchstaben Һ һ als Zeichen für Präaspiration sowie Ј ј für den stimmlosen palatalen Approximanten /j̊/. Diese beiden Buchstaben wurden jedoch später ausgetauscht durch'(Apostroph) und Ҋ . Diese letzte Version der Rechtschreibung ist in dem 1995 von der Arbeitsgruppe um Kurutsch herausgegebenen Buch über die Grundlagen und Regeln der Orthographie fixiert. Besagte Regeln und die zuletzt hinzugefügten Buchstaben sind aber nie von allen Saami in Russland akzeptiert worden. Deshalb existieren heute in der Praxis alle verschiedenen Versionen der neuen kyrillischen Rechtschreibung für Kildinsamisch nebeneinander. Das kyrillische saamische Alphabet enthält die folgenden Buchstaben: Bemerkungen: Wie in anderen kyrillischen Alphabeten markieren manche Buchstaben (allein oder neben ihrem vokalischen Wert) Merkmale des vorangehenden Konsonanten: Langvokale werden mit einem Makron ( ̄) über dem Vokalbuchstaben gekennzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Phonotaktik.", "content": "Allgemein kann festgehalten werden, dass die Silbenstruktur der kildinsamischen Sprache eng mit deren Betonungsmustern zusammenhängt: Während stamminitiale Silben in der Regel betont werden, sind nicht-initiale Silben unbetont. Weiterhin lassen sich einerseits die vorkommenden Silbentypen zweisilbiger Stämme auf das Proto-Saami zurückführen. Andererseits muss der Nukleus der Silbe ein Vokal sein, sodass keine konsonantischen Silbenkerne auftreten. Zuletzt wird angenommen, dass das Maximum Onset Principle (MOP) im Kildinsaami zutritt. Dies bedeutet, dass konsonantisches Material, das phonotaktisch auf der Grundlage der Sonoritätshierarchie sowohl Coda der letzten Silbe als auch Onset der folgenden Silbe sein könnte, strukturell als Onset realisiert wird. Dies wird dadurch begründet, dass Erstsprachler intuitiv nach diesen Regeln Silben trennen und dass wortfinale, aspirierte Plosive ihre Aspiration verlieren, wenn in der Intonationskurve eine Silbe ohne Onset folgt. Die Literatur zur kildinsamischen Sprache weist zudem auf das Konzept des Konsonanten-Zentrums hin: Zwischen der initialen und folgenden Silbe des Stammes sowie nach monosilbischen Stämmen finden sich notwendigerweise Einzelkonsonanten, Geminaten oder Konsonantencluster. Im Konsonanten-Zentrum gibt es daher mehr Kombinationsmöglichkeiten von konsonantischem Material als an anderen phonotaktischen Positionen. Der Onset der initialen Silbe ist dagegen entweder leer oder enthält einen einzelnen Konsonant, der entweder Sonorant oder stimmloser Obstruent sein muss. Davon ausgenommen sind Lehnwörter. Es zeigt sich weiterhin, dass initiale Silben eine obligatorische Coda besitzen, während nicht-initiale Silben immer einen Onset aufweisen. Der silbeninitiale Onset und die nicht-silbeninitiale Coda sind dagegen fakultativ. In seiner Forschung kommt Joshua Wilbur (2008) zu zehn Silbentypen, die im Kildinsamischen existieren. Ihr Auftreten ist dabei abhängig davon, ob sie monosilbisch oder Teile von multisilbischen Wörtern sind und ob sie initial, intern oder final vorkommen. Auf dieser Grundlage kommt Wilbur zu zwei Modellen prototypischer Silben in Kildinsaami: initial: (C) V(:) C(:) (C) nicht-initial: C V(:) (C(:)) (C) Klammern schließen dabei fakultative Elemente ein, während Zahlen die Nummerierung von Konsonanten darstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Phonologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Die Kildinsamische Sprache besitzt mit 54 Konsonanten (Länge ausgelassen) ein recht großes Konsonanteninventar. Das Vokalinventar hingegen ist mit 7 Vokalen (Länge ausgelassen) wesentlich weniger stark ausgeprägt. Sowohl Palatalisierung als auch Quantitätsunterschied bei Vokalen und Konsonanten spielen im Kildinsamischen eine große Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Konsonanten.", "content": "\"Stimmlose Laute stehen links, stimmhafte Laute rechts\" Jeder Konsonant kann gelängt werden außer /z/, /d͡z/, /ʒ/ und /d͡ʒ/, wobei phonemische Unterschiede der Länge nur im Konsonanten-Zentrum auftreten. Die Kildinsamische Sprache kontrastiert nicht-palatalisierte, palatalisierte und palatale Laute desselben Artikulationsorts und derselben Artikulationsart.", "section_level": 2}, {"title": "Geminaten.", "content": "Geminaten treten ebenfalls nur im Konsonanten-Zentrum auf und kontrastieren dort mit ihren Einzellaut-Gegenstücken. Wilbur (2007) nennt hierzu ein Beispiel von einem Minimalpaar und einem Beinahe- Minimalpaar. Einzelkonsonanten mit Geminaten-Korrelat können hingegen sowohl an jeder Silbenanlautposition im Wort als auch im Konsonanten-Zentrum auftreten. Stimmhafte Obstruenten-Geminaten-Phoneme sind nur zu Beginn stimmhaft realisiert und werden zu Ende stimmlos. So wird zum Beispiel /b:/ als [bp] realisiert oder /d͡z:/ als [dts]. Dass die Plosiv-Geminaten tatsächlich teilweise stimmhaft und nicht zwei Einzellaute sind, zeigt sich an einer einzelnen Verschlusslösung am Ende des Segments. Sie können auch nicht durch eine rein stimmlose Geminate dargestellt werden, z. B. /p:/, wie ihre halbe Stimmhaftigkeit, bzw. Stimmlosigkeit vermuten lässt, da rein stimmlose Geminaten Prä-Aspiration auslösen. So wird das Phonem /p:/ phonetisch als [hp] realisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Monophthonge.", "content": "Jeder dieser Vokale hat eine lange und eine kurze Variante denen jeweils Phonemstatus zugeschrieben wird, was bedeutet, dass es im Kildinsamischen insgesamt 14 Monophthong Phoneme gibt. Diese Quantitäsunterschiede werden, wie im Abschnitt Rechtschreibung schon angesprochen, durch ein Makron gekennzeichnet. Der gerundete offene Hinterzungenvokal [ɒ] wird in manchen Quellen als sein ungerundetes Pendant angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Diphthonge.", "content": "Die Kildinsamische Sprache besitzt je nach Quelle 3–4, sich teils unterscheidende, Diphthongphoneme: /e͜a/, /i͜e/, /u͜a/, /u͜e/ oder /o͜a/, /u͜e/, /u͜a/. Auch die Diphthonge des Kildinsamischen weisen Quantitätsunterschiede auf.", "section_level": 2}, {"title": "Palatalisierung.", "content": "In der Kildinsamischen Sprache haben alle Artikulationsorte, außer den palatalen Lauten, ein palatalisiertes Gegenstück. Dies ist bloß den Saamischen Sprachen auf der Halbinsel Kola zu eigen, weshalb früher behauptet wurde, dies wäre aus dem Russischen entlehnt worden, die in engem Sprachkontakt zum Russischen stehen (Kert 1994). Kusmenko und Rießler(2012) widerlegen dies anhand von sprachinternen etymologischen Daten, räumen aber ein, dass das Russische „ein Katalysator in der Entwicklung gewesen sein könnte“. Ebenfalls in moderner russischsprachiger Literatur zur Kildinssamischen Phonologie(Kert 1971) erwähnt ist das Phänomen der „Halb-Palatalisierung“ in Verbindung mit den dentalen Konsonanten /t, d, n/. Auf diese wird auch in der Orthographie Bezug genommen mit dem historischen kyrillischen Graphem \"yat\" <ѣ> im Gegensatz zum Graphem für die \"Voll-Palatalisierung\" <ь>. Wilbur findet in seinen Daten keinen Beweis, dass es auf tatsächlichen phonetischen oder phonologischen Unterschieden beruht und schließt die durch <ѣ> \"halb-palatalisierten\" Konsonanten als bloße orthographische Konvention vom Phoneminventar aus. Wird die lateinische Umschrift benutzt, so markiert ein <'> die Palatalisierung des vorangegangenen Segments. Ein möglicher Dreierkontrast zwischen nicht-palatalisiertem, palatalisiertem und palatalem Laut wäre: Palatalisierung in der Kildinsamischen Sprache ist ein non-linearer morphosyntaktischer Prozess, der die Palatalisierung oder De-Palatalisierung des Konsonanten-Zentrums in bestimmten morphophonologischen Umgebungen verursacht. Wilbur nennt vier Beispiele: Hier verliert der Stamm \"jurrjt\" 'denken' seine Palatalisierung in Verbindung mit Morphemen, die Singular anzeigen, während sie bei Infinitiv und Plural beibehalten wird. Auf synchroner Sprachebene basiert die Palatalisierung auf morphologischen Paradigmen, kann jedoch auch durch historische Sprachdaten erklärt werden. Durch einen Prozess der regressiven Assimilierung haben ältere geschlossenen und halbgeschlossene Vorderzungenvokale der zweiten Silbe eine Palatalisierung des vorangegenangen Konsonanten-Zentrums verursacht. Während sich dieser Prozess zwar historisch durch das Verschwinden von Auslöser-Material erklären lässt ist es wichtig anzumerken, dass dieser Prozess mittlerweile weder voraussagbar noch produktiv geworden ist. Stattdessen ist er bestimmt von der Inflektionsklasse der Lexeme zu denen er gehört. Da sich diese nicht in linearer Weise von den Stämmen trennen lassen, die sie modifizieren, kommt Wilbur zu dem Schluss, dass es sich bei ihnen um echte non-lineare Morpheme selbst oder zumindest um non-lineare Teile von andererseits veräußerlichen Suffixen handelt.", "section_level": 2}, {"title": "Prosodie.", "content": "Wie im Phonotaktikteil schon erwähnt wurde, korreliert Silbenstruktur des Kildinsamischen mit der Wortbetonung, aber auch mit den Längenkontrasten.", "section_level": 1}, {"title": "Wortbetonung.", "content": "Da im Kildinsamischen eine betonte Silbe immer einer unbetonten entgegengestellt wird, ist es sinnvoll die Wortbetonung mithilfe von den metrischen Füßen darzustellen. Ein Fuß ist eine metrische Einheit des Rhythmus und stürzt sich deswegen auf Wortbetonung. Im Kildinsamischen sind sie trochäisch aufgebaut, d. h. die initiale Silbe jedes Fußes ist betont. Außerdem hat das Kildinsamische bei mehrsilbigen Wörtern ein komplexes System von Nebenbetonungen, wobei es auf die Anzahl von Silben ankommt. Bei mehrsilbigen Wörtern wird die erste Silbe betont, die Nebenbetonung fällt dann auf die dritte Silbe, aber wenn sie gleichzeitig die letzte Silbe ist, wird sie unbetont.", "section_level": 2}, {"title": "Quantität.", "content": "Kontrasten in Vokalquantität (basierend auf den Daten von Wilbur) sind nur für initiale Silbe typisch und nur bei einfachen Silbenstrukturen - Kurzvokal Konsonant vs. Langvokal Konsonant. Unbetonte Vokale sind überwiegend kurz. Das Gleiche gilt für Längenkontraste bei Konsonanten: Zwischen langen und kurzen Konsonanten wird typischerweise bei monosilbischen Wörtern kontrastiert, bei mehrsilbischen - treten Kontraste nur in der initialen Silbe auf.", "section_level": 2}, {"title": "Intonation.", "content": "Für das Kildinsamische, wie für die anderen natürlichen Sprachen der Welt, ist Deklination typisch, die sich in einem graduellen absinken der Grundfrequenz bzw. Tonhöhe im Verlauf einer Äußerungseinheit zeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Grammatik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stufenwechsel.", "content": "Wie das Nordsamische verwendet auch das Kildinsamische den Stufenwechsel. Dieser ist meist das einzige Mittel um bei Wörtern den Unterschied zwischen Nominativ Singular und Genitiv/Akkusativ Singular festzumachen. Die folgende Tabelle verdeutlicht den Stufenwechsel von der starken Stufe im Nominativ zur schwachen Stufe im Genitiv/Akkusativ. In den letzten beiden Beispielen wird ebenfalls deutlich, dass die schwache Stufe nicht verkürzt, sondern verlängert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Kasus.", "content": "Das Kildinsamische verfügt über neun Kasus: Nominativ, Genitiv, Akkusativ, Illativ, Lokativ, Komitativ, Abessiv, Essiv und Partitiv. Der Genitiv und Akkusativ sind jedoch formgleich.", "section_level": 2}, {"title": "Nomen.", "content": "Es gibt im Kildinsamischen fünf distinktive Flexionsklassen innerhalb der Nominalmorphologie, da eine dieser Klassen aber lediglich den Diminutiv bestimmt, variiert die genannte Anzahl der Klassen innerhalb der Literaturen. Die Nominalflexionen werden im Kildinsamischen durch das Anfügen inflexionaler Suffixe an die lexikalischen Stämme gebildet. Da Suffixe im Kildinsamischen nicht nur an die Wurzel, sondern auch an andere Suffixe angefügt werden können, gilt folgende Suffixabfolge: Wortstamm - derivationelles Suffix - Numerus-Marker - Kasussuffix - Possessorsuffix (- Enklitikon).", "section_level": 2}, {"title": "Verbalflexion.", "content": "Die kildensaamische Sprache verfügt über verschiedene Flexionsklassen, die sich wiederum in zwei übergeordnete Flexionsparadigmen aufteilen lassen: einerseits Verben, in denen ein Stufenwechsel vorliegt, andererseits Verben \"ohne\" Stufenwechsel. Das Kildinsamische weist sowohl infinite - mit den Kategorien Infinitiv, Gerundium und Partizip- als auch finite Verbalflexion auf.", "section_level": 2}, {"title": "Finite Verbalflexion.", "content": "Die finite Verbalflexion umfasst die Kategorien Modus, Zeit, Numerus und Person, die in Schachtelmorphemen ausgedrückt werden. Diese Schachtelmorpheme der beiden Flexionsparadigmen ähneln sich und sind innerhalb der jeweiligen Flexionsklasse gleich. Die Modi des Kildensammischen sind Indikativ, Konditional (\"COND\") und Imperativ (\"IMP\"). Der Modus des Potentialis (\"POT\"), der im Skoltsaamischen vorkommt, ist, abgesehen vom Verb „sein“, nicht vorhanden. Im Kildensaamischen existieren zwei synthetische Zeiten (d. h. Zeiten, die nicht aus mehreren Bestandteilen zusammengesetzt werden) des Indikativs: einerseits die „Nicht-Vergangenheit“ (englisch: \"Nonpast, NPST\"), die zur Beschreibung all dessen genutzt wird, was sich nicht in der Vergangenheit abspielt und andererseits die Vergangenheit (englisch \"Past,\" \"PST\"). Wie auch im Deutschen flektieren die Verben nach Singular und Plural, in der 1.–3. Person. Zusätzlich gibt es aber auch eine sogenannte \"4. Person\", die häufig als Impersonal (\"IPS\") bezeichnet wird und die mit \"man\" beziehungsweise \"jemand\" übersetzt werden kann. Die Kategorie Impersonal existiert nur im Indikativ.", "section_level": 3}, {"title": "Flexionstabellen (exemplarisch).", "content": "Im Folgenden werden exemplarische Verbalflexionen beider Flexionsklassen dargestellt. Die mit Bindestrich abgetrennten Suffixe bezeichnen die jeweilige Endung der Verbform.", "section_level": 3}, {"title": "Verben mit Stufenwechsel.", "content": "Auffällig ist bei dieser Flexionsklasse der hochkomplexe Stufenwechsel, durch den der Stamm des Verbes jeweils fünf verschiedene Formen annimmt, wobei sich bestimmte Stämme nur durch marginale Änderungen auszeichnen. Durch diesen Stufenwechsel ist es möglich, gleiche Endungen für verschiedene Verbformen zu verwenden, da sich in dem Fall die Stämme voneinander unterscheiden (vgl. zum Beispiel 1. und 3. Person Singular PST und IMP Singular), ohne dass es dadurch zu einem Formensynkretismus kommt. Die Verteilung der jeweiligen Stämme auf die einzelnen Personen, Zeiten und Modi ist je nach Verb unterschiedlich, bestimmte Regelmäßigkeiten lassen sich aber dennoch feststellen:", "section_level": 4}, {"title": "Verben ohne Stufenwechsel.", "content": "Die Verben, die zu diesem Flexionsparadigma gehören, weisen keinen Stufenwechsel auf, um Synkretismus zu vermeiden hat jede Verbform folglich eine unterschiedliche Endung. Eine Besonderheit stellt bei diesen Verben auch die 3. Person Singular des Indikativs dar. Man geht davon aus, dass sich vor dem letzten Konsonanten der Infinitivendung (\"l\" bzw. \"n\") ein Slot (d. h. ein \"Platz\", an dem eine grammatikalische Information eingefügt werden kann) befindet. Dieser ist durch den ersten Bindestrich angezeigt. Diese Annahme stützt sich darauf, dass die betroffenen Verbformen sich dadurch auszeichnen, dass die Endung bereits vor dem letzten Konsonanten beginnt.", "section_level": 3}, {"title": "Das Verb \"sein\".", "content": "Die Flexion des Verbes \"sein\" im Kildensaamischen unregelmäßig und ist, wie schon erwähnt, das einzige Verb, das über die Kategorie des Potentialis (\"POT\") verfügt. Zudem fehlt die Kategorie Impersonal.", "section_level": 3}, {"title": "Analytische Zeitenbildung.", "content": "Neben den oben aufgeführten synthetisch gebildeten Zeiten, verfügt das Kildensaamische auch über drei analytische -d. h. aus mehreren Elementen zusammengesetzte- Zeiten: Future, Perfekt und Plusquamperfekt; Letztere kommt nur in der geschriebenen Sprache vor. Diese Zeiten bilden sich alle mit einer Form von \"sein\" und einer infiniten Verbform (Infinitiv, Partizip). Das Futur wird beispielsweise mit dem Potentialis von \"sein\" und dem Infinitiv gebildet:", "section_level": 3}, {"title": "Negation.", "content": "Im Kildinsamischen wird zum Ausdruck von Negation ein Syntagma verwendet, welches aus einem finiten Verneinungsverb und einem finiten Hauptverb im Konnegativ (negative Form des Hauptverbs) besteht. Das finite Verneinungsverb wird auch als Negationsauxiliar bezeichnet, da es die Funktion eines Hilfsverbs ausfüllt. Es wird nach Person, Numerus und Modus flektiert. Das Hauptverb des Satzes wird in einer speziellen Form dargestellt, welche man als Konnegativ bezeichnet. Das Tempus (Präsens oder Vergangenheit) wird stets am Hauptverb markiert. Das Verneinungsverb hat in allen Tempora dieselbe Form. Das Flexionsparadigma des Verneinungsverbs sieht wie folgt aus: Negierter Satz im Präsens: Negierter Satz in der Vergangenheit: Bei der Negation des Verbs „sein“ in der dritten Person kommt es zu einer Verschmelzung von Haupt- und Hilfsverb. Dabei entstehen folgende Formen: \"ell ́a\" = „ist nicht“, Zusammensetzung aus \"ejj\" (3. Pers. Sg. Verneinungsverb)und \"lea\" (Konnegativ, Präsens, Hauptverb: „sein“) \"jievla\" = „sind nicht“, Zusammensetzung aus \"jiev\" (3. Pers. Pl. Verneinungsverb) und \"lea\" (Konnegativ, Präsens, Hauptverb: „sein“) \"ell ́ij\" = „war nicht“, Zusammensetzung aus \"ejj\" (3. Pers. Sg. Verneinungsverb) und \"liijja\" (Konnegativ, Vergangenheit, Hauptverb: „sein“) Ausschließlich in der 3. Person Plural der Vergangenheitsform findet keine Verschmelzung des Verneinungsverbs und des Hauptverbs „sein“ statt: \"jiev liijja =\" „waren nicht“, Zusammensetzung aus \"jiev\" (3. Pers. Pl. Verneinungsverb) und \"liijja\" (Konnegativ, Vergangenheit, Hauptverb: „sein“) Negierte Indefinitpronomen werden im Kildinsamischen mithilfe des Negationspräfixes \"ni-\" konstruiert. Es ist das einzige Präfix der kildinsamischen Sprache und wurde aus dem Russischen entlehnt. Das Präfix \"ni-\" wird mit allen Interrogativpronomen verwendet. Die negierten Indefinitpronomen können in verschiedene Kasus abgeleitet werden. Beispiele dafür sind: \"ni-k'ē\" Neg-Wer? Nominativ, Singular „Niemand“ \"ni-k'ējn\" Neg-Wer? Komitativ, Singular „Mit niemandem“ \"ni-k'ēnn\" Neg-Wer? Genitiv, Singular „Niemandes“ \"ni-mī\" Neg-Was? Nominativ, Singular „Nichts“ \"ni-mēnn\" Neg-Was? Akkusativ, Singular „Nichts“", "section_level": 2}, {"title": "Komplementierung.", "content": "Das Kildinsamische bildet Satzgefüge nach dem Muster \"Matrixsatz – Subjunktion – untergeordneter Satz.\" Der untergeordnete Satz kann u. a. eingeleitet werden von \"šte\" (dass), \"koal'e\" bzw. \"jesl'e\" (ob/wenn) und von Interrogativpronomen oder -adverbien. Er kann vom Matrixsatz inhaltlich abhängig sein (als Subjekt- oder Objektsatz) oder als Adverbialsatz einen Umstand beschreiben. Subjektsatz: Objektsatz: Adverbialsatz: Anders als etwa die Äquivalente skoltsamisch \"što\" und nordsamisch \"ahte\" kann kildinsamisch \"šte\" nicht vor anderswie eingeleiteten Sätzen stehen. Auch direkte Rede wird oft ohne \"šte\" angereiht. Anstelle von inhaltlich abhängigen Sätze mit \"koal'e\" (ob) können uneingeleitete Entscheidungsfragen stehen: \"Šte\" kann nach deiktischen Ausdrücken stehen und dem untergeordneten Satz z. B. eine kausale Bedeutung verleihen: Wie oben im Beispiel für Objektsatz mit \"šte\" zu sehen kann auch ein Infinitivgefüge einen Sachverhalt als untergeordnet darstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Pragmatik.", "content": "Die Pragmatik befasst sich mit dem Inhalt von Äußerungen. Dabei wird konkret auf den sprachlichen Ausdruck geachtet, welcher von einem Sprecher artikuliert und von einem Hörer wahrgenommen wird. Hierbei kann man zwischen kontextabhängigen Ausdrücken, welche Bezug auf den Kontext einer bestimmten Situation, und der nicht-wörtlichen Bedeutung, den vom Sprecher tatsächlich intendierten Inhalt, unterschieden werden. Die Pragmatik im Kildinsamischen ist allerdings bis heute ein noch unerforschtes Gebiet. Es gab bisher noch keine konkrete Feldforschung, welche sich allein mit der Frage beschäftigt, wie genau kildinsamische Sprecher ihre Sprache einsetzen. Dennoch kann man anhand des vorhandenen Datenmaterials Vermutungen anstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Deixis.", "content": "Deixis beschreiben die Bezugnahme auf Personen, Lokalitäten, Tempus, Diskurs und die soziale Rolle in einer konkreten Äußerung mithilfe von deiktischen Ausdrücken. Beispiele für deiktische Ausdrücke sind unter anderem Personalpronomen, Adverbien, Orts- oder Zeitangaben.", "section_level": 2}, {"title": "Personaldeixis.", "content": "Um in einer Äußerung Bezug auf eine Person zu nehmen, greift der Sprecher unter anderem auf Personalpronomen und Possessivpronomen zurück. Hierbei weist das Kildinsamische keine Unterschiede zu der deutschen Sprache auf. Lediglich der fehlende Genusunterschied ist eine Besonderheit im Kildinsamischen. Die Sprecher wenden hierbei ein geschlechtsneutrales Pronomen an. Kildinsaamisch: „Munn leä Anna.“ Deutsch: „Ich bin Anna.“ Kildinsaamisch: „Mun nõmm lii Anna.“ Deutsch: „Mein Name ist Anna.“", "section_level": 3}, {"title": "Ortsdeixis.", "content": "Bezug zu einer Lokalität in einer Äußerung findet häufig durch Lokaladverbien Anwendung. Das Wort „ta'st“, zu Deutsch „hier“, ist ein Beispiel für einen lokaldeiktischen Ausdruck im Kildinsamischen. Ein Unterschied zum Deutschen ist, dass das Kildinsamische den Lokativ anwendet. Durch dessen Verwendung wird auf Ortsangaben hingewiesen. Kildinsaamisch: „Munn jaala Bielefelds’t.“ Deutsch: „Ich wohne in Bielefeld.“ Durch die finale Endung wird die Ortsangabe angezeigt.", "section_level": 3}, {"title": "Temporale Deixis.", "content": "Um Bezug auf die Zeit in einer Äußerung zu nehmen, gibt es mehrere Optionen. Durch die verschiedenen Tempora wie Präteritum, Präsens und Futur, aber auch Zeitadverbien wird die Dimension der Zeit beschrieben. Das oben genannte Beispiel für eine Ortdeixis „Munn jaala Bielefelds’t“ kann dementsprechend auch Bezug auf die Zeit nehmen. Da das Verb „jaala“, zu Deutsch „leben“, im Präsens steht, kann man davon ausgehen, dass der Sprecher aktuell in Bielefeld wohnt.", "section_level": 3}, {"title": "Diskursdeixis.", "content": "Diskursdeiktische Ausdrücke beziehen sich auf bereits getätigte Äußerungen. Beispiele im Deutschen wären dafür Demonstrativpronomina wie \"dieses\" oder das Adverb \"also\". An dem folgenden Beispiel lässt sich erläutern, wie diskursdeiktische Ausdrücke eingesetzt werden. Kildinsaamisch: „Kiirhk-es’t lii čall’m ruupps-e.“ Deutsch: „Das Schneehuhn hat ein rotes Auge.“ Kildinsaamisch: „Tes’t čalʹm jevla ruups-e ujn-ak.“ Deutsch: „Hier sind die Augen nicht rot, siehst du.“ „Tes-t“, zu Deutsch „hier“, referiert in diesem Beispiel auf das im ersten Satz erwähnte Schneehuhn. Es ist sowohl ein Ortskasus, als auch ein diskursdeiktischer Ausdruck, der einen Bezug zu einer vorherigen Äußerung schafft.", "section_level": 3}, {"title": "Sozialdeixis.", "content": "Sozialdeiktische Ausdrücke weisen auf den sozialen Status einer Person oder auf die Beziehung zwischen den Gesprächsteilnehmern hin. Im Deutschen wird für eine geschäftliche oder distanzierte Beziehung die Höflichkeitsform verwendet. Diese Höflichkeitsform gibt es im Kildinsamischen in Anlehnung an das russische Höflichkeitsmodell, wird aber selten angewandt. Unter den Kildinsaamen wird kaum die höfliche Form verwendet, Erfahrungsberichte von Feldforschern sagen allerdings aus, dass sie die Höflichkeitsform sehr wohl erfahren haben. Sie stellten anschließend die Vermutung auf, dass die Form gegenüber fremden, neuen Respektspersonen durchaus angewendet wird.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die kildinsamische Sprache (Eigenbezeichnung (Kiillt saam' kiill)) ist eine Sprache aus der östlichen Gruppe der samischen Sprachen und gehört somit zur uralischen Sprachfamilie. Sie wird von etwa 500 Samen auf der Halbinsel Kola im Nordwesten Russlands gesprochen.", "tgt_summary": null, "id": 2266331} {"src_title": "Siemens Nixdorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ursprüngliche Standard-Auflösung war 32×32 Pixel mit 16 Farben. Mit der Einführung von Windows 3.0 waren 256 Farben möglich. Jedes Einzelbild sollte eine gleich große 1-Bit-Grafik enthalten, die angibt, ob das jeweilige Pixel deckend oder mit XOR-Operation über den Hintergrund gezeichnet werden soll, wodurch sich Transparenz oder ein Negativbild des Hintergrunds erhalten lassen, wenn das eigentliche Bild an der Stelle schwarz bzw. weiß ist. Seit Windows XP sind Icons und Cursors mit Alphakanal möglich. Die mitgelieferten Icons haben zumeist Alphakanäle und eine maximale Auflösung von 48×48 Pixel. Seit Windows Vista können ICO-Dateien bis zu 256×256 Pixel groß sein und in dem Fall optional als PNG komprimiert werden. Betriebssystemübergreifende Verwendung findet das Format beim \"Favicon\", einem Icon, das viele Webbrowser neben der URL oder in den Lesezeichen anzeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Dateiformate.", "content": "Mehrere solche Icons können in Programmressourcen von PE- und NE-Dateien eingebunden sein. Technisch gesehen werden in so einer Datei alle Einzelbilder mit einer Nummer versehen und einzeln gespeichert (so genannte Icon Entries), zusätzlich zu einem „Inhaltsverzeichnis“ (Group Icon), das eine Nummer oder (in seltenen Fällen) einen Namen hat und die Einzelbilder wieder zusammenfasst. Die im alphabetisch ersten Group Icon angegebenen Einzelbilder bilden das Standard-Programmsymbol von EXE-Dateien. Sehr ähnlich verhält es sich mit \"Icon-Library\"-Dateien (Endung:.icl), die ebenfalls auf dem PE-Dateiformat basieren, aber nicht ausgeführt werden können. Auch hier wird eine Vorschau als Dateisymbol verwendet. Bei dem Format für Mauszeiger – die auch sogenannten \"Cursor\"-Dateien von Windows (mit der Endung.cur) – handelt es sich, bis auf unterschiedliche Kennbytes im Dateivorspann (Magische Zahl), um das gleiche Format. Zusätzlich kann solch eine Cursor-Datei noch Informationen zum sogenannten \"\" beinhalten, also für den Punkt, mit dem tatsächlich geklickt wird. Zudem können mehrere Cursor in einer RIFF-Datei zu einem sogenannten animierten Cursor zusammengefasst werden. ICO-Dateien können mit verschiedenen Grafikprogrammen bearbeitet bzw. aus anderen Formaten konvertiert werden, etwa CorelDraw, IrfanView, XnView oder GIMP. Allerdings schöpfen nicht alle Mehrzweckprogramme den vollen Funktionsumfang (mehrere Einzelbilder, Alphatransparenz, PNG-Komprimierung) des Dateiformats aus. In dem Fall muss auf spezialisierte Software zurückgegriffen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "ICO ist die Dateinamensendung eines Dateiformats, das im Betriebssystem Microsoft Windows zur Speicherung von Icons verwendet wird. Anders als Windows Bitmaps (BMP) oder viele andere Grafikdateiformate können ICO-Dateien mehrere Einzelbilder enthalten, die das System je nach benötigter Auflösung und Farbtiefe benutzt. Auch andere Betriebssysteme wie Linux oder Mac OS X können mithilfe offen verfügbarer Programmbibliotheken damit umgehen. Der definierte Standard-MIME-Typ ist \"image/vnd.microsoft.icon\". ", "tgt_summary": null, "id": 662669} {"src_title": "Ahmet Haşim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Er entstammte einer adeligen Familie aus dem Poitou und studierte in Châtillon-sur-Loing (heute Châtillon-Coligny, Département Loiret). Nachdem ihn die Ehemänner seiner Schwestern um das elterliche Erbe betrogen hatten, verließ er Frankreich. Als Wirtschaftsflüchtling bestieg er in Le Havre ein Schiff und reiste 1648 in die Niederlande. In Den Haag lebte er bei Freunden, unter ihnen damals führende Wissenschaftler wie Johann Amos Comenius, Claudius Salmasius oder auch Constantijn Huygens. Von 1649 bis 1651 verbrachte er zwei Jahre am Hof der Landgräfin Amalie Elisabeth, wo er als Hofprediger arbeitete. Als diese im Jahr 1651 starb, musste Chappuzeau den Hof auf der Suche nach einem neuen Auskommen verlassen. Er entschied, sich fortan als Schriftsteller zu verdingen, nachdem er bereits 1650 sein erstes Buch veröffentlicht hatte. 1656 kehrte er nach Amsterdam zurück, wo sein zweiter Sohn Christophe Chappuzeau geboren wurde. Im Herbst 1659 wurde er Hauslehrer des späteren Königs Wilhelm III. von England, doch mit dem Tod von Williams Mutter endete diese Anstellung schon 1661 und Chappuzeau musste erneut weiterziehen. Nach dem Tod seiner ersten Frau 1662 heiratete Chappuzeau noch im gleichen Jahr erneut und lebte bis 1672 in Genf, dem Geburtsort seiner Frau. 1666 erwarb er das Genfer Bürgerrecht, was für Protestanten damals eine Seltenheit und Ehre war. Es folgten ausgedehnte Reisen, auf denen er Informationen für seine schriftstellerische Tätigkeit sammelte. In erster Linie handelte es sich um Berichte über die Höfe der Zeit, über die Chappuzeau schmeichelhaft berichtete. Aufgrund einer dieser Schriften verlor er 1671 seine Genfer Bürgerrechte und musste ins Exil gehen, das er z. T. in Lyon und Basel verbrachte 1679 durfte er schließlich wieder nach Genf zurückkehren, doch drei Jahre später, 1682, zog es ihn nach Celle, wo er die letzten 20 Jahre seines Lebens als Hofpagenmeister von Herzog Georg Wilhelm verbrachte. In dieser Zeit arbeitete er an einem nicht fertiggestellten Lexikon und hielt Kontakt zu Gelehrten wie Pierre Bayle und Gottfried Leibniz. Des Weiteren verfasste er zahlreiche Reisebeschreibungen seiner Aufenthalte in England, den Niederlanden, der Schweiz, in Deutschland und in Italien. Sein Werk \"Le théâtre français\" (1674) gilt als bedeutendste Kulturgeschichte des französischen Theaters im 17. Jahrhundert.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Chappuzeau war ein Schwiegersohn des Bibliothekars und Archivars der Stadt Lüneburg, Johann Heinrich Büttner. Einer von Chappuzeaus Söhnen war Christoph(e) Chappuzeau (1656–1734), von 1776 an Kammersekretär von Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg in Celle. Seine Korrespondenz mit Gottfried Wilhelm Leibniz ist erhalten. Unter den Nachfahren Chappuzeaus in Deutschland befanden sich zahlreiche Pastoren, wie etwa Christoph Heinrich Chappuzeau und Adolf von Chappuzeau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Samuel Chappuzeau (* 16. Juni 1625 in Paris; † 31. August 1701 in Celle) war ein reformierter Reisender, Arzt, Schriftsteller und Lehrer aus Frankreich. ", "tgt_summary": null, "id": 2313232} {"src_title": "Vaya con Dios (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Für das Memorieren von Pi werden spezielle Mnemotechniken angewandt. Die Technik unterscheidet sich dabei nach Geschmack des Gedächtniskünstlers, seinen Begabungen und der Menge der zu memorierenden Nachkommastellen. Für weniger als 1000 Nachkommastellen reicht die Major-Methode aus, aber bei mehr wird oft die Dominic-Methode oder die SVO-Methode verwendet. Wenn es darum geht, wenige Ziffern auswendig zu lernen, sind einfache Merksätze am besten geeignet. Bei dem Lernen von 1000 Ziffern oder mehr ist es jedoch notwendig, komplexere Memoriersysteme zu entwickeln bzw. für sich abzuändern.", "section_level": 1}, {"title": "Gedächtniskünstler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Suresh Kumar Sharma.", "content": "Der Inder Suresh Kumar Sharma ist Weltrekordhalter mit 70.030 Nachkommastellen, die er am 21. Oktober 2015 fehlerfrei in einer Zeit von 17 Stunden und 14 Minuten aufsagte.", "section_level": 2}, {"title": "Rajveer Meena.", "content": "Der Inder Rajveer Meena war Weltrekordhalter mit bestätigten 70.000 Nachkommastellen, die er am 21. März 2015 fehlerfrei in einer Zeit von 10 Stunden aufsagte.", "section_level": 2}, {"title": "Chao Lu.", "content": "Der Chinese Chao Lu war offizieller Weltrekordhalter mit bestätigten 67.890 Nachkommastellen, die er am 20. November 2005 fehlerfrei in einer Zeit von 24 Stunden und 4 Minuten aufsagte. Er war sowohl vom Guinness-Buch der Rekorde als auch von der \"Pi World Ranking List\" als Rekordhalter geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Akira Haraguchi.", "content": "Der Japaner Akira Haraguchi prägte sich 100.000 Nachkommastellen ein und brach damit, allerdings nie offiziell bestätigt, seinen alten, ebenfalls inoffiziellen, Rekord mit 83.431 Nachkommastellen. Sein Rekordversuch begann am 3. Oktober 2006 um 9 Uhr morgens und endete am nächsten Tag um 01:28 Uhr. Damit dauerte die Wiedergabe der Zahlenfolge über 16 Stunden. Haraguchi weist den Ziffern japanische Moren (\"Kana\") zu, z. B. der 0 die Moren o, ra, ri, ru, re, ro, wo, on oder oh, und der 1 die Moren a, i, u, e, hi, bi, pi, an, ah, hy, hyan, bya oder byan. Aus diesen bildet er dann Geschichten. So werden die ersten 15 Ziffern zu \"saishi ikokuni mukosan kowakunaku\", was übersetzt etwa „Ehefrau und Kinder sind im Ausland, der Ehemann hat keine Angst“ bedeutet.", "section_level": 2}, {"title": "Hideaki Tomoyori.", "content": "Hideaki Tomoyori hielt den Weltrekord im Memorieren der Zahl Pi von 1987 bis 1995. Für seinen Rekord assoziierte der Japaner zu jeweils einem Zahlenpaar ein japanisches Wort, das dem Namen der Zahl stark ähnelte. Aus jeweils fünf solchen Bildern, also zehn Ziffern, bildete Tomoyori eine kleine Geschichte. Zu dieser Geschichte assoziierte er wiederum ein Schlüsselwort. Diese Schlüsselwörter merkte er sich auch wieder mit Hilfe einer Geschichte.", "section_level": 2}, {"title": "Ben Pridmore.", "content": "Der Gedächtnisweltmeister des Jahres 2004 Ben Pridmore plante 2005, einen neuen Weltrekord mit 50.000 Ziffern aufzustellen. Er schaffte es zwar, die Ziffern so weit zu memorieren, jedoch kam ihm Akira Haraguchi zuvor. Für sein Vorhaben wollte Pridmore ursprünglich nicht an der Gedächtnisweltmeisterschaft 2005 teilnehmen, entschied sich jedoch kurzfristig doch noch dafür und wurde schließlich Fünfter. Er verwendete für diese Gedächtnisleistung die sogenannte Loci-Methode. Dabei legt man auf mentalen Wegpunkten in seinem Kopf Bilder durch Verknüpfen ab. Weiterhin hat Pridmore für die Ziffern von 000–999 jeweils ein Bild. Beim Memorieren verknüpft er jeweils drei solche Bilder, also neun Zahlen zu einer Geschichte, welche er auf einem Wegpunkt ablegt, diese Methode nennt man SVO-Methode. Insgesamt verwendete er also circa 6000 solcher Punkte.", "section_level": 2}, {"title": "Rekorde in Deutschland.", "content": "Den deutschen Rekord stellte Frank Mertens mit 15320 memorierten Ziffern am 16. September 2018 auf. Damit ist er neben Susanne Hippauf (11104 Ziffern) und Klaus Schubert (10904 Ziffern) der einzige Deutsche, der mehr als 10000 Ziffern von Pi memorierte. Er ist damit auf Platz 13 der weltweiten Rangliste und auf Platz 5 im europaweiten Rang. Der deutsche Rechenkünstler Rüdiger Gamm lernte nach eigenen Angaben 5000 Nachkommastellen ohne Mnemotechnik auswendig.", "section_level": 1}, {"title": "Merkregeln.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Immer wieder haben lange Zahlenfolgen zu einfachen Merksätzen geführt, bei denen die Anzahl der Buchstaben jedes Wortes jeweils eine Stelle der Zahl anzeigt: Der im Deutschen sicherlich bekannteste Merksatz ist folgender: Ausführlich bis auf 31 Stellen: Noch eine Stelle mehr – weitere sind nicht möglich, da die nächste Stelle eine 0 ist – liefert die Beschreibung der mathematischen Beziehung formula_1: Es sei denn man wertet Wörter mit mehr als neun Buchstaben als 0(Null): Kürzer ist: Oder: andere Version, mit Einleitungsvers: Oder (durch Substitution der Ziffern durch Geschichtsdaten): Johannes Hus wurde 1415 in Konstanz verbrannt und Brandenburg (lat. Brennabor) wurde 926 durch Feuer zerstört. Ein englisches Gedicht mit 12 Nachkommastellen ist: Viele Stellen hinter dem Komma verbirgt diese englische Folge: Der folgende französische Merkspruch ehrt ebenfalls Archimedes: Weitere Möglichkeiten sind: Besonders lang ist \"Near a Raven\", ein Gedicht von Mike Keith, das er 1995 in Anlehnung an Edgar Allan Poes \"Der Rabe\" geschrieben hat. Mit Hilfe des Gedichtes kann man sich formula_2 auf 740 Stellen genau merken. Griechischer Merkvers:", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Gordon-Bennett-Cup () ist die älteste jährlich stattfindende internationale Ballonsportveranstaltung für Gasballone. Initiator war der Amerikaner James Gordon Bennett junior, der Verleger des New York Herald. Zugelassen sind bis zu drei Ballonteams je Nation. Es siegt das Team, das bei seiner Landung die größte Entfernung zum Startpunkt erreicht hat. Das Heimatland der Gewinner ist jeweils der Austragungsort des übernächsten Rennens.", "tgt_summary": null, "id": 1526996} {"src_title": "Armand Krajnc", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Izquierda Democrática wurde offiziell am 5. Mai 1978 nach dem Ende der Militärdiktatur unter Guillermo Rodríguez Lara bzw. Alfredo Poveda Burbano in das ecuadorianische Parteienregister eingetragen. Bereits vor der Militärdiktatur war jedoch 1970 auf Initiative von Rodrigo Borja, Manuel Córdova und Luis Costales unter anderem in Quito eine politische Gruppierung gleichen Namens gegründet worden, die bei Regionalwahlen in der Provinz Pichincha beachtliche Erfolge erzielte, jedoch die Bürgermeisterwahlen in Quito nicht für sich entscheiden konnte. Die erste \"Izquierda Democrática\" war institutionell und personell Vorläufer der Ende der 1970er endgültig gegründeten Partei. Sie entstand, da Rodrigo Borja, Universitätsprofessor und seit 1966 Abgeordneter der Liberalen Partei angesichts einer informellen Koalition seiner Partei mit dem populistischen Präsidenten Velasco Ibarra sich 1967 von dieser abwandte und die Gründung einer neuen, nicht-marxistischen Partei der Linken anstrebte. 1976 fand der erste offizielle Parteitag der Izquierda Democrática statt, der von vielen als eigentliche Parteigründung angesehen wird. Dieser verabschiedete die Statuten, ein Wahlprogramm für die Präsidentschaftswahlen 1978 und ernannte Borja zum Präsidentschaftskandidaten. Erster Vorsitzender wurde Gonzalo Córdova. Bei den Präsidentschaftswahlen 1978/79 konnte sich Borja aber im ersten Wahlgang nicht für die Stichwahl qualifizieren. Die ID war nicht Partei einer sozialen Bewegung und hatte ihre Wurzeln in einer Gruppe gebildeter Angehöriger der oberen Mittelschicht Quitos. Ihre Struktur war zu Beginn recht reduziert. Erst seit 1984 breitete sich die Partei nachhaltig in ganz Ecuador aus. Im selben Jahr belegte Borja bei den Präsidentschaftswahlen in der Stichwahl knapp nur den zweiten Platz hinter León Febres Cordero (PSC), obwohl er kurz zuvor noch als Favorit gegolten hatte. 1988 gewann Borja die Präsidentschaftswahlen und amtierte bis 1992. Raúl Baca kam 1992 als Kandidat jedoch nicht in die Stichwahl. Bereits während der Präsidentschaft Borjas begann eine Diskussion über Programmatik, Struktur und ideologische Ausrichtung der Partei. Die Führerfigur Borja wurde von mehreren parteiinternen Gruppen zunehmend in den Hintergrund gedrängt. Bei den Präsidentschaftswahlen 1996 nominierte ID keinen eigenen Kandidaten, sondern unterstützte jeweils den Fernsehmoderator Freddy Ehlers, der als unabhängiger Kandidat auch für die Indígena-Bewegung Pachakutik antrat. 1998 und 2002 kandidierte nach längeren Diskussionen erneut Borja und kam als jeweils nicht in die Stichwahl. Bei den Präsidentschaftswahlen 2006 ging ID eine Allianz mit Red Ética y Democracia (RED), einer 2005 von León Roldós gegründeten Gruppierung ein. Roldós war gemeinsamer Präsidentschaftskandidat; sein Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten war Ramiro González von der ID, der bisherige Präfekt der Provinz Pichincha. Das Gespann belegte jedoch mit 14,8 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang lediglich den vierten Platz und kam nicht in die Stichwahl. Die ID gilt heute als am modernsten organisierte und geführte Partei Ecuadors. Sie ähnelt in ihrer Organisation unter den ecuadorianischen Parteien am ehesten dem mitteleuropäischen Vorbild der Volkspartei. Obwohl die Partei in Borja lange Zeit eine dominierende Persönlichkeit hatte, war die Struktur der Partei im Vergleich zu anderen Parteien Ecuadors weniger klientelistisch und weniger de facto von ihrem Parteiführer abhängig. Borja, der als Staatsrechtsprofessor lehrte, betonte die Notwendigkeit rationaler Entscheidungsfindung über Gremien und Kommissionen. Die ecuadorianischen Parteien genießen aber aufgrund der häufig wechselnden Koalitionen im Nationalkongress und damit verbundenen Hinterzimmerverhandlungen insgesamt ein eher geringes Ansehen. ID wird in diesem Zusammenhang vielfach ebenfalls als Teil des Systems etablierter Parteien gesehen und entsprechend bewertet. Dies wurde bei den Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung 2007/08 deutlich, bei der die Partei nur drei der 130 Mandate erreichen konnte, während die neu gegründete Partei des Präsidenten Rafael Correa, Movimiento PAÍS, 80 Sitze erzielte.", "section_level": 1}, {"title": "Programm.", "content": "Die Partei sieht als ihre „Mission“ an, \"„durch demokratischen Sozialismus eine gerechte, humanistische und solidarische Gesellschaft zu errichten, mit einem Projekt für das Land, das den Ecuadorianern sozioökonomische Entwicklung erreiche.“\" Sie strebt soziale Gerechtigkeit und eine in diesem Sinne „gerechtere“ Gesellschaft Ecuadors an und vor allem größere politische, soziale und wirtschaftliche Teilhabe für die benachteiligten Unterschichten. Dieser Ansatz des „sozialen Wandels“ macht sie im Selbstverständnis zu einer sozialen Partei, die aber für diesen Wandel auf demokratische Institutionen und Rechtsstaatlichkeit setzt. Sie legt Wert darauf, sich als institutionenorientierte, dezidiert nicht populistische Partei zu präsentieren. Die Partei tritt in ihrem Programm besonders für größere Bürgernähe der Politik ein, um Demokratie zu stärken und Umsetzung der Ziele der Bevölkerung zu ermöglichen. Dies beinhaltet, dass die Partei auch politische Projekte aus der Bevölkerung, insbesondere den Zielgruppen der Partei, aufgreifen will. Sie strebt eine demokratische Organisation der Partei an und damit eine Politik, die strukturell wie ideologisch von derjenigen der klassischen wirtschaftlichen und sozialen Eliten des Landes abweicht. Wirtschaftspolitisch befürwortet sie weder freie Marktwirtschaft noch Planwirtschaft, sondern einen dritten Weg. In historischer Perspektive nimmt in den Diskursen und Programmen der Partei die Bedeutung des Staates als Wirtschaftsmotor ab und diejenige des Marktes zu. Von linken Gruppierungen wird daher heute eine neoliberale Tendenz in der ID ausgemacht. Sie tritt für Vollbeschäftigung, Modernisierung des Staatswesens und ihrem Namen gerecht werdende soziale Sicherungssysteme ein. Insgesamt ist sie als Mitte-links-Partei anzusehen und definiert sich auch selbst als solche.", "section_level": 1}, {"title": "Vorsitzende seit 1978.", "content": "Angegeben sind alle Vorsitzenden der Partei seit der Eintragung ins Parteienregister", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse.", "content": "Die Wahlergebnisse der ID verbesserten sich im Zeitablauf zwischen 1978 und 1988 kontinuierlich. Nach der Präsidentschaft Borja fiel der Wählerzuspruch bis zu den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen von 1996 merklich. Seit 1998 stieg der Wählerzuspruch erneut, fiel aber bei der Präsidentschafts- und Parlamentswahl 2006 deutlich ab.", "section_level": 1}, {"title": "Letzte Wahlergebnisse (2002, 2004, 2006, 2007, 2009).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaftswahlen (2002, 2006).", "content": "Bei den Präsidentschaftswahlen 2002 erhielt der Kandidat der ID, Rodrigo Borja, 14,0 Prozent der Stimmen und belegte den vierten Platz hinter Lucio Gutiérrez (PSP), Álvaro Noboa (PRIAN) und León Roldós (Movimiento Ciudadano Nuevo País (unabhängig)). Bei den Präsidentschaftswahlen 2006 belegte León Roldós nunmehr als gemeinsamer Kandidat seiner neuen politischen Bewegung Red Ética y Democracia (RED) und der ID wie Borja vier Jahre zuvor den vierten Platz im ersten Wahlgang hinter Álvaro Noboa, dem späteren Präsidenten Rafael Correa (Movimiento PAÍS/PS-FA) und Gilmar Gutiérrez, dem Bruder des 2002 siegreichen Lucio (PSP).", "section_level": 3}, {"title": "Parlamentswahlen (2002, 2006, 2009) und Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung (2007).", "content": "Bei Wahlen zum Nationalkongress 2002 erhielt die Partei insgesamt 12,0 Prozent der Stimmen. Die ID erhielt 13 plus drei in Wählerbündnissen mit anderen Parteien errungenene Sitze (von 100). Hinter PSC und PRE war sie damit drittstärkste Partei. Vor den Wahlen im Oktober 2006 stellte die Partei nach Ausscheiden und Nachrücken von Abgeordneten aus dem Nationalkongress mit 15 Abgeordneten die zweitgrößte Fraktion. Mit Wilfrido Lucero stellt sie bis zum Ende der Legislaturperiode am 5. Januar 2007 auch den Kongresspräsidenten. In den meisten Provinzen trat die ID bei den Parlamentswahlen am 15. Oktober 2006 gemeinsam mit RED an. Auf gemeinsamen Listen errangen beide Parteien 10 Sitze, dazu jeweils einen in Provinzen, in denen sie getrennt antraten. Ihr gemeinsamer Stimmanteil betrug auf nationaler Ebene etwa 12,7 %. Sowohl bezüglich der Sitze als auch auf den Stimmanteil bezogen verlor die Partei damit im Vergleich zur vorhergehenden Wahl deutlich. Sie wurde nur in einer Provinz stärkste Partei, in ihrer traditionellen Hochburg, der Provinz Pichincha, in der ID/RED 25,2 % der Stimmen erhielten. In der größten Provinz des Landes, der Küstenprovinz Guayas, in der ID traditionell nur schwach vertreten ist, traten die Parteien getrennt an und ID erhielt 1,95 % der Stimmen (RED 6,25 %). Nach der Wahl einigten sich beide Parteien darauf, im Nationalkongress keine gemeinsame Gruppe zu bilden, so dass ID zu Beginn der Legislaturperiode 2007–2011 sieben, RED fünf Abgeordnete stellte. Die Legislaturperiode wurde jedoch deutlich verkürzt, da im September 2007 eine Verfassunggebende Versammlung gewählt wurde. Von deren 130 Abgeordneten stellte ID lediglich drei, je einen für die Provinz Carchi, die Provinz Chimborazo und die Provinz Pichincha, wobei letztere beiden über Wahlbündnisse mit MPD und anderen Parteien gewählt wurden. ID stellte damit nur die siebtgrößte Gruppe in der Versammlung. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung 2009 errang die ID nur 2 Abgeordnete.", "section_level": 3}, {"title": "Regional- und Kommunalwahlen (2004).", "content": "Nach den Regional- und Lokalwahlen von 2004 stellt die ID die Präfekten der Provinzen Pichincha, Azuay, Carchi und Loja. Auch der Präfekt der Provinz Tungurahua wurde über ein Wahlbündnis gewählt, an dem ID beteiligt war. Alle genannten Provinzen liegen im Andenhochland, wo die Partei sehr viel bessere Wahlergebnisse als in der von PSC, PRE und PRIAN dominierten Küstenregion erhält. Die Bürgermeister der meisten Provinzhauptstädte des Andenhochlandes gehören der ID an (Quito, Guaranda, Ibarra, Tulcán, Cuenca) oder wurden für Wahlbündnisse, an denen die Partei beteiligt war, gewählt (Loja, Ambato). Insgesamt wurden bei den Wahlen 2004 in 12 der 219 Kantone des Landes von ID allein aufgestellte Kandidaten ins Bürgermeisteramt gewählt sowie in 16 weiteren Kantonen Kandidaten von Wahlbündnissen mit ID-Beteiligung.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die Izquierda Democrática (spanisch für \"Demokratische Linke\"; ID) ist eine politische Partei in Ecuador. Sie ist sozialdemokratisch ausgerichtet und Mitglied der Sozialistischen Internationale. Ihr Vorsitzender ist seit Januar 2007 Andrés Páez. Der Sitz der Partei befindet sich in der Hauptstadt Quito, unter der Adresse \"Polonia N30-83 y Eloy Alfaro\".", "tgt_summary": null, "id": 1253101} {"src_title": "Reversed field pinch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit, Ehe, Kinder.", "content": "Yarker wurde am 17. April 1833 im kleinen englischen Dorf \"Swindale\" geboren. 1840 zog die Familie in die Grafschaft Lancashire und 1849 nach Manchester. Am 4. Januar 1857 heiratete er \"Eliza Jane Lund\", aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor. Von 1876 bis zu seinem Tod wohnte er mit seiner Familie in Withington bei Manchester.", "section_level": 2}, {"title": "Freimaurer und Esoteriker.", "content": "In Manchester wurde er am 25. Oktober 1854 in der Freimaurerloge \"Lodge of Integrity No. 189\" (später No. 163) initiiert. Schon drei Monate später erreichte er dort den Grad des \"Meisters\". Am 27. April 1855 affiliierte er in Dunkinfield bei der \"Fidelity Lodge No. 623\" und wurde 1857 dort Meister vom Stuhl. 1862 verließ er die Loge. Es folgten Mitgliedschaften in Hochgrad-Freimaurerlogen, wo er bis in höchste Grade aufstieg. Dabei wurde er 1870 wegen seiner Verbindungen zum irregulären \"Ancient and Primitive Rite\" aus dem regulären \"Ancient and Accepted Rite\" (AASR) ausgeschlossen. Die Großlogen des Memphis-Misraïm-Ritus von Amerika hatten ihre freimaurerischen Beziehungen zum Grand Orient de France im Jahre 1870 abgebrochen, als Yaker 1872 das Souveräne Sanktuarium des \"Alten und Primitiven Ritus von Memphis-Misraïm\" der Freimaurerei für England und Irland gründete. Dazu ermächtigt war er angeblich durch die Autorität eines Patentes, ausgestellt durch den amerikanischen Souveränen Großmeister-General des Memphis-Ritus Harry J. Seymour. Selbst gutgläubig, geriet er durch den Ritus in Gesellschaft des Schwindlers Theodor Reuß und Aleister Crowley. Für den Ritus wurde in Deutschland in dieser Folge Reuß der offizielle Vertreter Yarkes. Noch bis 1881 arbeiteten der Memphis- und Misraïm-Ritus vor allem separat, ihre letztliche Vereinigung ist auf das Bestreben des italienischen Freiheitskämpfers Giuseppe Garibaldi zurückzuführen, der zum internationalen Großmeister ernannt wurde. Helena Petrovna Blavatsky veröffentlichte am 29. September 1877 mit Isis Unveiled ihr erstes größeres Werk, darin zitierte sie mehrmals aus Werken Yarkers. Ob Blavatsky damals bereits mit Yarker in brieflichem Kontakt war, ist unklar, jedoch anzunehmen. Yarker muss jedenfalls das Buch sofort nach seinem Erscheinen bekommen haben und war davon so beeindruckt, dass er ihr nur zwei Monate später, am 24. November 1877, die Ehrenmitgliedschaft in seiner Memphis-Misraïm-Freimaurerei und den Ehrentitel \"Gekrönte Prinzessin\" verlieh. Blavatsky hatte sich vorher nicht um eine Aufnahme beworben, fühlte sich aber offenbar geehrt und unterschrieb das ihr verliehene Patent. 1879 kam es in den USA zu einem ersten persönlichen Zusammentreffen der beiden und sie verlieh Yarker 1880 im Gegenzug die Ehrenmitgliedschaft in ihrer Theosophischen Gesellschaft. 1876 führte Yarker den Swedenborg-Ritus in England ein. Gérard Encausse alias \"Papus\" wurde Großmarschall im englischen \"Swedenborg-Ritus\", dafür wurde Yarker Mitglied des \"Obersten Rates\" des Martinistenordens von Papus in Frankreich.", "section_level": 2}], "src_summary": "John Yarker (* 17. April 1833 in \"Swindale\" (bei Kendal), Westmorland, England; † 20. März 1913 in Withington, Greater Manchester, England) war ein englischer Hochgrad-Freimaurer, Schriftsteller und Esoteriker. Er war Ehrenmitglied der \"Societas Rosicruciana in Anglia\" und Mitglied der englischen Forschungsloge \"Quatuor Coronati\".", "tgt_summary": null, "id": 1320680} {"src_title": "Corsia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Selbstbehauptung auch: Ich-Beteiligung, Ego-Involvement, Ich-Bezug – bezeichnet die bewusste und unbewusste Bezugnahme eines Individuums zu situativen, personellen oder anderen Stimuli, die meist von zentraler Bedeutung für sein soziales Verhalten sind. „Selbstbehauptung“ ist ein allgemein beschreibender Begriff mit relativ hoher Unschärfe, da der Begriff das Konstrukt des Ich als außerordentlich komplexe Gegebenheit einschließt. Die Selbstbehauptung wird aufgefasst als Ausmaß des Selbstbezugs (als ein Teil der Motivation für ein bestimmtes Verhalten) oder auch als Grad der auf die eigene Person gerichteten bzw. vom eigenen Ich abhängigen Handlungstendenzen sowie als Umfang, in dem das Selbstkonzept, d. h. das Selbstbild, bei anderen psychischen Prozessen (siehe Wahrnehmungspsychologie, Denken, Handlung) mitbeteiligt bzw. mitbewusst ist. Diesen Auffassungen liegt die Vorstellung zugrunde, dass das \"Ich\" sowohl zentrale Instanz als auch zentralisierendes Organisationsprinzip ist. Als solches führt es über aktuell veränderte Einstellungen der Person zu sich selbst zu Aktivitäten, die die eigene Person zum Gegenstand haben bzw. in irgendeiner Weise Störungen des Selbstgefühls anzeigen oder regulieren.", "section_level": 1}, {"title": "Training.", "content": "Selbstbehauptung wird über die Arbeit an häufig auftretenden, teilweise sogar alltäglich stattfindenden Konfliktsituationen trainiert und kann im Alltag kontinuierlich weiter eingeübt werden. Erfahrungsgemäß ist dies eine Grundvoraussetzung, um sich vor sexueller/sexualisierter Gewalt zu schützen. Die Erfahrungen in den Trainings zeigen außerdem, dass bei frühzeitigem Wahrnehmen und Einsetzen der Selbstbehauptungstechniken der Einsatz körperlicher Abwehrtechniken (Selbstverteidigung) oft nicht mehr erforderlich ist. Somit erklärt sich, warum Selbstbehauptung in den kombinierten Trainings den unverzichtbaren Basisteil darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Grenzverletzungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bewusst / vorsätzlich.", "content": "Eine bewusste Grenzverletzung ist die intendierte Überschreitung der Intimsphäre einer Person, durch die Grundrechte (Menschen- und Bürgerrechte) berührt werden (Freiheit, Ehre, Gesundheit, Eigentum). Der Mensch, dem die Grenzverletzung widerfährt, muss sie als solche definieren, da die Intimsphäre bei jedem Menschen, bedingt durch seine Sozialisation, seine Erfahrungen, seine Wahrnehmung etc. unterschiedlich ist. Mit Grenzverletzungen sind keinesfalls nur Straftatbestände gemeint, auch das Hervorrufen eines unguten Gefühles in Alltagssituationen kann durchaus schon als Grenzverletzung empfunden werden.", "section_level": 2}, {"title": "Unbewusst.", "content": "Im Gegensatz zu der bewussten Grenzverletzung sind unbewusste Grenzverletzungen von der grenzverletzenden Person maximal bedingt vorsätzlich oder unbewusst herbeigeführt. Es gibt Situationen, in denen Betroffene solche Grenzverletzungen bewusst hinnehmen, da sie sich an den betreffenden Örtlichkeiten nicht vermeiden lassen (Enge im Fahrstuhl, Bus u. a.). Im Ergebnis lösen sie bei der von der Verletzung betroffenen Person die gleichen Emotionen aus wie bei den vorsätzlichen Grenzverletzungen, und hier können die Betroffenen sich natürlich auch dafür entscheiden, ihre Grenze deutlich zu machen. Im Vordergrund stehen in jedem Selbstbehauptungstraining Grenzverletzungen unterhalb eines körperlichen Angriffs, die Teilnehmer erlebt haben oder die ihnen alltäglich widerfahren können. Konzentrieren sich Teilnehmer darauf, wie sie sich bei der Konfrontation mit einem Gewalttäter verhalten können, setzen sie ihre eigene Messlatte oft so hoch, dass sie an ihrer Zielsetzung scheitern und handlungsunfähig werden. Trainieren die Teilnehmer aber ein selbstbewusstes Auftreten in alltäglichen Situationen, so wächst mit der erfolgreichen Lösung der Alltagsprobleme ihre Selbstsicherheit und sie sind in der Lage, auch schwierige Situationen überlegt und konsequent anzugehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Selbstbehauptung ist die Fähigkeit, sich nach außen hin (Soziale Interaktion) der eigenen Grenzen und Rechte bewusst zu sein und diese kommunizieren zu können.", "tgt_summary": null, "id": 504263} {"src_title": "Niño Valdés", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Reichenbach (auch Rychenbach), von dem der Name des Tales herrührt, fliesst von der Grossen Scheidegg nach Meiringen, wo er in die Aare mündet. Etwa in der Mitte des Tales befindet sich die vorletzte bewohnte Ortschaft, Rosenlaui (1'328 m). Rosenlaui gilt als die „kleinste Ortschaft der Schweiz“ und erinnert mit ihrem historischen Hotel an die Gründerzeiten des Tourismus in der Schweiz. Daher wird das Tal oft auch als Rosenlauital bezeichnet. Oberhalb des Tals öffnet sich ein Panorama auf den Rosenlauigletscher mit Blick auf Wetterhorn und Dossen. Von dort führen alpine Routen zur Engelhornhütte und zur Dossenhütte. Ein Wanderweg erstreckt sich durch eine urtümliche Naturlandschaft, zu deren Linken sich die Engelhörner (2'782 m) und in Wanderrichtung das Wellhorn (3'191 m) erheben. Weiter westlich von Rosenlaui, in Richtung Grindelwald, liegt Schwarzwaldalp. Die Ortschaft markiert das Ende des Strassenabschnittes, der für den Privatverkehr befahrbar ist; ab hier ist die Weiterfahrt nur für Postautos und Fahrräder gestattet (Bergpoststrasse). Diese verkehren von Meiringen über die Schwarzwaldalp und die Grosse Scheidegg bis ins benachbarte Grindelwald, im Regelfall mit Umsteigen in Schwarzwaldalp oder auf der Grossen Scheidegg.", "section_level": 1}, {"title": "Gletscherschlucht Rosenlaui.", "content": "In der Nähe befindet sich die Gletscherschlucht Rosenlaui, ein Naturdenkmal von nationaler Bedeutung. Der Eintritt kostet einige Franken. Ein rund 500 Meter langer Weg führt über steile, von der Gischt nasse Stufen durch die enge Schlucht, in der das Schmelzwasser vom Rosenlauigletscher fliesst und deren Wände teilweise 70 bis 80 Meter hoch sind.", "section_level": 1}, {"title": "Werksteingewinnung.", "content": "Bei Rosenlaui wurden gelegentlich Sturzblöcke zur Werksteingewinnung aufgenommen und in Bern verarbeitet. Bei diesen Gesteinen handelt es sich um Kalksteine und Kalkbrekzien, die im 18. Jahrhundert für Möbelplatten gelegentlich Verwendung fanden.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurde das naturbelassene Tal im Zuge der Wiederentdeckung der Alpen in der Romantik zur Tourismusdestination. Bedeutende Maler wie Caspar Wolf, Joseph Anton Koch, Alexandre Calame und François Diday hielten die wildromantische Landschaft mit dem Rosenlauigletscher und dem Wetterhorn auf der Leinwand fest. Der Regierungsrat des Kantons Bern errichtete den Alpenmalern in der Rosenlaui ein Denkmal. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Heilbad Rosenlaui gegründet, das bis 1914 zum grossen Hotelkomplex in Chalet-Bauweise ausgebaut wurde. Die naturbelassene Berglandschaft mit ihren Gletschern und Schluchten ist heute ein touristischer Anziehungspunkt für den sanften Tourismus. Ab 1860 war das Reichenbachtal ein Anziehungspunkt für die Pioniere der Gebirgsfotografie wie Adolphe Braun und Vittorio Sella. Einheimische Bergführer halfen den Fotografen auf den strapaziösen Bergtouren die hölzernen Kamerakästen und schweren Bildplatten an die Fotostandorte zu tragen und erhielten als Geschenk Fotoalben mit historischen Bildern von Bergtouren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Reichenbachtal ist ein Bergtal in der Berner Oberländer Gemeinde Schattenhalb, oberhalb von Meiringen auf rund 1'350 m ü. M. gelegen.", "tgt_summary": null, "id": 972094} {"src_title": "Nvidia-GeForce-7-Serie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Joseph Haydn schrieb die Sinfonie Nr. 7 C-Dur „Le midi“ (Der Mittag) im Jahr 1761, wahrscheinlich zusammen mit den Sinfonien Nr. 6 „Le matin“ (Der Morgen) und Nr. 8 „Le soir“ (Der Abend). Es ist der einzige zusammenhängende Zyklus innerhalb seiner Sinfonien; er wurde als „Die Tageszeiten“ bekannt. Mehr zur Entstehungsgeschichte und zur Form dieser Sinfonien siehe bei der Sinfonie Nr. 6. Haydn hat das Autograph der Sinfonie überschrieben mit \"„Le Midi. In Nomine Domini. Giuseppe Haydn 761.“\", damit weist das Werk als einzige der „Tageszeitensinfonien“ einen Titel und eine Jahreszahl (1761) auf. Bezüglich der Struktur sind die Sätze der Sinfonie Nr. 7 nicht klar in ein Schema einzuordnen. Die Themen bzw. Motive werden kaum verarbeitet. Es sind also Zwischenformen auf dem Weg von der alten Suite zu neuen Formen wie der Sonatensatzform, von der hilfsweise im Folgenden teilweise Begriffe benutzt werden. – Die folgende Beschreibung und Gliederung ist als Vorschlag zu verstehen. Je nach Standpunkt sind auch andere Abgrenzungen und Deutungen möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Zur Musik.", "content": "\"Besetzung:\" zwei Querflöten, zwei Oboen, Fagott, zwei Hörner, zwei Solo-Violinen, zwei Violinen Ripieno, Viola, Cello Solo, Cello Ripieno, Kontrabass. Im Autograph von „\"Le midi\"“ erscheint mehrmals die Angabe „basso continuo“, was nach der Aufführungspraxis der Zeit ziemlich eindeutig auf ein Cembalo-Continuo hindeutet (und auch ohne diese Angabe um 1760 ganz normal war). Trotzdem gibt es über die Beteiligung eines Cembalos in Haydns Sinfonien (allgemein) unterschiedliche Auffassungen. Die „volle“ Besetzung tritt nur im fünften Satz auf. \"Aufführungszeit:\" ca. 22–27 Minuten (je nach Einhalten der vorgeschriebenen Wiederholungen)", "section_level": 1}, {"title": "Erster Satz: Adagio – Allegro.", "content": "\"Adagio:\" C-Dur, 4/4-Takt, Takt 1–10 Das festlich-feierliche Adagio zeichnet sich durch seine punktierten Rhythmen und eine im Unisono geführte Bewegung aus. Dazu tritt in Takt 7/8 eine aufsteigende Oboenlinie. Die Einleitung erinnert an eine gravitätische französische Ouverture. \"Allegro:\" C-Dur, 3/4-Takt, Takt 11–149 Der Satz beginnt im Stil der Ouvertüre zu einer Neapolitanischen Oper mit der im Tremolo geführten, energischen Unisono-Melodielinie (Violinen: Sechzehntel, übrige Streicher und Fagott: Achtel), die Intervallsprünge bis zur Oktave aufweist. Das sechstaktige Thema wird variiert wiederholt, wobei die 1. Violine gegenstimmenartige Läufe spielt. Nun schließen sich weitere Abschnitte an, für die jeweils ein Motiv prägend ist: Die Passage ab Takt 24 ist durch das erstmalige Auftreten der beiden Solo-Violinen und des Solo-Cellos (mit parallel geführtem Fagott) bestimmt (Motiv 2), gefolgt vom Oboenmotiv 3, das die Dominante G-Dur etabliert, dem Tonwiederholungs-Motiv 4 und dem Schlussmotiv des ersten Satzteils (Motiv 5) mit durchlaufender Sechzehntelbewegung. Der Mittelteil beginnt mit dem neuen Triller-Motiv 6 im Piano, das nach einem Forte-Einschub mit rasanten Unisono-Läufen aufwärts als Variante wiederholt wird. Ab Takt 76 schließt dann wieder eine virtuose Passage für beide Soloviolinen (abwechselnd) an, die nach dem Fortissimo-Ausbruch in Takt 83/84 auf E-Dur–Akkorden endet. Nun beginnt im unerwarteten C-Dur wiederum ein neuer, kadenzartiger Abschnitt, der ab Takt 91 mit einer Motiv 2 ähnlichen, chromatischen Figur sowie virtuosen Läufen der 1. Solovioline in eine Piano-Scheinreprise in E-Dur übergeht. Die eigentliche Reprise setzt dann unvermittelt in Takt 105 im gewohnten C-Dur ein. Bevor der Soloabschnitt für Violinen und Cello analog Takt 26 (Motiv 2) auftritt, ist jedoch das weitere Piano-Motiv 7 mit abgesetzter Achtelbewegung in c-Moll eingeschaltet (Takt 111–117). Der Rest der Reprise entspricht dem Ablauf der Exposition. Exposition sowie Mittelteil und Reprise werden jeweils wiederholt. Als mögliche Gliederung kann man sich den Satz also aus mehreren Abschnitten zusammengesetzt denken, die jeweils durch Motive bzw. Instrumentengruppen geprägt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Satz: Recitativo. Adagio.", "content": "Beginn: c-Moll, Ende: h-Moll; 4/4-Takt, 29 Takte Der Satz erinnert mit seinen abrupten Stimmungsumschwüngen und dem ungewöhnlichen tonalen Fortschreiten von c-Moll über g-Moll nach h-Moll an ein dramatisches „Accompagnato-Rezitativ“ der Oper. Haydn beginnt den Satz piano mit gebrochenen Akkorden in c-Moll, As-Dur und Es-Dur der 1. Violine und flüsternden, gleichmäßig durchlaufenden Begleitfiguren der 2. Violine. Die übrige Begleitung ist äußerst spärlich gehalten. Nach einem D-Dur-Septnonakkord im Forte beginnt die 1. Solovioline ab Takt 6 mit ihrem „sprechenden“ Vortrag, in den Tutti- Abschnitte eingeschaltet sind. Dabei findet auch ein Wechsel von Adagio zu Allegro und wieder zurück statt. In den „Biographischen Nachrichten“ berichtet der Landschaftsmaler Albert Christoph Dies von seinem Besuch bei Haydn am 27. Mai 1806: Ernst Praetorius ordnet den vorliegenden Satz in diesen Zusammenhang ein, Howard Chandler Robbins Landon dagegen das Adagio aus der Sinfonie Nr. 22.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Satz: Adagio.", "content": "G-Dur, 4/4-Takt, 53 Takte Das zweite Adagio, eine \"„weich gelöste Arie“ \" im Gegensatz zum dramatischen Rezitativ des vorigen Adagios, bildet zusammen mit dem vorhergehenden eine „Szene“ (etwa wie Rezitativ und Arie der Oper). Besetzung (erstmals treten die Flöten auf) und Charakter des Satzes greifen den in der Barockmusik beliebten Typus pastoraler Kulissen auf. Der Satz ist so aufgebaut, dass zwischen einigen Hauptmotiven variable, virtuose Abschnitte für die Solo-Violine und das Solo-Cello geschaltet sind, bei denen die Musiker – wie damals üblich – auch einen gewissen Spielraum zur Improvisation hatten. Als Hauptmotive kann man abgrenzen: Ab Takt 17 folgt der zweite Abschnitt, der eine Variante des ersten darstellt, wobei insbesondere die zwischen den Hauptmotiven liegenden Solopassagen abweichen. Bemerkenswert ist die ungewöhnlich lange, \"„große gemeinsame Solokadenz“\" für Solo-Violine und Cello (Takt 36–51). Dabei tritt – wie im vorangehenden Satz – ein Tempowechsel von Adagio zum Allegro und zurück auf.", "section_level": 2}, {"title": "Vierter Satz: Menuetto.", "content": "C-Dur, 3/4-Takt, mit Trio 54 Takte Das Menuett ist eines vom Typ des \"„alten Stils, gravitätisch und würdevoll.“\" Es beginnt volltaktig mit Oktavschritt aufwärts, punktiertem Rhythmus, Triller sowie aufsteigender Dreiklangsfanfare. Der höfische Charakter wird ab Takt 9 von einer „galanteren“ Piano-Figur mit tupfenden Achteln unterbrochen. Im ersten Teil des Menuetts und zu Beginn des zweiten Teils vom Trio hat das Horn kurze solistische Motive. Wie in den anderen beiden Sinfonien des Zyklus wird das Trio vom Einsatz eines Solokontrabasses (bzw. Violone) geprägt.", "section_level": 2}, {"title": "Fünfter Satz: Allegro.", "content": "C-Dur, 2/4-Takt, 131 Takte Ähnlich wie im ersten Satz, kann man sich auch das Allegro aus mehreren Abschnitten zusammengesetzt denken, die jeweils durch Motive bzw. Instrumentengruppen geprägt sind. Das Anfangsmotiv wird von beiden Soloviolinen parallel gespielt. Es basiert auf einem gebrochenen C-Dur–Dreiklang abwärts mit Triller, der von einem Takt Forte-Tutti im Unisono beantwortet wird. Bis Takt 10 findet ein kurzer „Dialog“ zwischen Soloinstrumenten und Tutti statt. Die Flöte greift anschließend die Sechzehntel-Figur vom vorigen Tutti auf und spinnt sie als Solopassage fort, imitiert ab Takt 15 vom Forte-Tutti. Daraufhin folgt wieder eine Piano-Passage für die Flöte, ebenfalls mit (aus dem vorigen Motiv abgeleiteten) virtuosen Läufen über eine Oktave, in die ab Takt 26 beide Soloviolinen einstimmen. Nach der Generalpause mit Fermate in Takt 37 setzt die 1. Solovioline im Piano mit einer Vorschlags-Floskel ein, die abrupt in Laufbewegung im Forte-Unisono übergeht. Der erste Hauptabschnitt des Satzes (Exposition) endet in Takt 52 und wird wiederholt. Im Verhältnis zum ersten Satz ähnelt der folgende Abschnitt (Takt 53–84) insofern mehr einer Durchführung, als Motive der Exposition aufgegriffen und „verarbeitet“ werden: Das „Anfangsmotiv“, die Läufe über eine Oktave sowie die Vorschlags-Floskel. Dabei wechselt Haydn u. a. nach A-Dur (Takt 63 ff.) und bringt hier sogar noch ein kleines neues Motiv in den Oboen. Die Reprise (Takt 85 ff.) ist ähnlich der Exposition strukturiert. Durchführung und Reprise werden wiederholt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Sinfonie C-Dur Hoboken-Verzeichnis I:7 komponierte Joseph Haydn im Jahr 1761 während seiner Anstellung als Vize-Kapellmeister beim Fürsten Paul II. Anton Esterházy de Galantha. Sie trägt den Beinamen „Le midi“ (Der Mittag).", "tgt_summary": null, "id": 444154} {"src_title": "Egidijus Jarašiūnas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Veröffentlichungen der verschiedenen Varianten.", "content": "Die 18XX-Serie entwickelte sich chronologisch betrachtet aus dem von dem Engländer Francis G. Tresham entwickelten und 1974 in seinem Verlag Hartland Trefoil erschienenen Spiel \"1829\", welches die Entstehungsgeschichte der Eisenbahn im Süden von England darstellt. 1981 erschien \"1829\" dann mit einer Karte von Nordengland und Schottland. \"1829\" ist ein Bauspiel, dessen Schwerpunkt auf dem Bau und dem Betrieb eines Eisenbahnnetzes liegt. Als nächstes folgte 1986 beim US-amerikanischen Verlag Avalon Hill das Spiel \"\", welches den Bau der Eisenbahn im Nordosten und Südosten Amerikas darstellt. \"1830\" ist, obwohl \"Eisenbahn\" das Grundthema ist, vor allem eine sehr harte Wirtschafts- und Börsensimulation. Im Jahr 1989 veröffentlichte Tresham dann die Indienvariante \"1853\", und 1990 erschien in Deutschland beim Hans im Glück Verlag mit \"1835\" eine Deutschlandvariante, die nicht von Tresham selbst entwickelt wurde. Nach und nach folgten verschiedene weitere Varianten von verschiedenen Spieleverlagen, die jeweils den Bau der nationalen oder regionalen Eisenbahnnetze simulieren. Der Variantenreichtum der Serie ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Spieler unterschiedlicher Nationalität durch das Nachspielen der Grundvarianten animiert wurden, für die Eisenbahngeschichte ihres eigenen Landes ebenfalls ein Spiel zu entwerfen. Oftmals werden diese zusätzlichen Varianten von den jeweiligen Autoren auch nur im Eigenverlag in sehr kleinen Auflagen vertrieben und sind daher nur schwer oder zum Teil nicht mehr erhältlich. Schon mit den beiden ersten Varianten (\"1829\" und \"1830\") der Serie war der Spannungsbogen der gesamten 18XX-Serie vorgezeichnet. Alle 18XX-Spiele lassen sich grob in Spiele mit Schwerpunkt auf die Bautätigkeit (lineare Entwicklung der Aktienkurse in Abhängigkeit von den Einfahrergebnissen \"1829\") oder Spiele mit Schwerpunkt auf den Aktienmarkt (Aktienhandel und Sonderfunktionen am Aktienmarkt, das Einfahrergebnis spielt dabei weiterhin eine wichtige Rolle \"1830\") unterteilen. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es eine Vielzahl von 18xx-Varianten, in deren Spielanlage eine Mischung aus beidem Einzug gehalten hat. Mit \"18C2C\" ist ein Spiel entstanden, das die komplette USA-Karte darstellt und mit 34 Linien, einer Brettgröße von 1,70 m × 0,92 m und einer Spielzeit von ca. 11 Stunden das Spielprinzip auf die Spitze treibt.", "section_level": 1}, {"title": "Grundsätzlicher Spielablauf.", "content": "Im Wesentlichen haben die verschiedenen Spiele einen ähnlichen Spielablauf, der aber teilweise stark bei den einzelnen Spielen variiert. Hier werden die Grundzüge der 18XX-Spiele beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Spielstart und -ende.", "content": "Jeder Spieler erhält am Anfang einen Geldbetrag, ein bestimmter Geldbetrag bleibt anfangs in der Bank. Geht ein Spieler bankrott, scheidet er aus bzw. das Spiel endet; normalerweise endet das Spiel, wenn das Geld der Bank verbraucht ist. Ziel des Spiels ist es am Ende das meiste Geld zu haben. Hierfür werden auch die Kurswerte der Aktien, die die Spieler besitzen, hinzugezählt. Nachdem der Startspieler und die Sitzreihenfolge ermittelt wurde, findet im Spiel abwechselnd eine Aktienrunde und eine Operationsrunde statt. Im Laufe des Spiels wird die Anzahl der Operationsrunden erhöht, sodass jeweils nach einer Aktienrunde zwei oder drei Operationsrunden durchgeführt werden. In der Aktienrunde führen die Spieler Aktionen durch, in der Operationsrunde die Bahngesellschaften. Derjenige, der die meisten Anteile an einer Bahngesellschaft hat, wird Direktor und führt die Operationsrunde für die Bahngesellschaft aus. Das Spiel kann mit Eintritt eines der nachfolgenden Ereignisse enden: In Abhängigkeit von der gespielten Variante endet das Spiel dann meistens nach der aktuellen Operationsrunde.", "section_level": 2}, {"title": "Aktienrunde.", "content": "Beginnend mit dem Startspieler darf reihum jeder Spieler eine Aktie von der Bank zum Ausgabepreis oder aus dem Bank-Pool zum derzeitigen Aktienkurs kaufen. Außerdem dürfen mehrere Aktien zum derzeitigen Aktienkurs in den Bank-Pool verkauft werden. Wurde eine Aktie einer Gesellschaft verkauft, darf in dieser Aktienrunde von dem Spieler keine Aktie dieser Bahngesellschaft mehr gekauft werden. Das geschieht solange, bis alle Spieler hintereinander einmal nicht gekauft haben (z. B. bei \"1835\") bzw. alle Spieler hintereinander gepasst haben (z. B. bei \"1830\"). Bei der nächsten Aktienrunde wird dann derjenige neuer Startspieler, welcher in dieser Folge zuerst keine Aktie gekauft bzw. gepasst hat. Bei jedem Aktienverkauf sinkt der Aktienkurs; wenn am Ende einer Aktienrunde von einer Gesellschaft keine Aktien bei der Bank oder im Bank-Pool sind, steigt der Kurs. Es dürfen sich nie mehr als 50 % der Aktien einer Gesellschaft im Bank-Pool befinden.", "section_level": 2}, {"title": "Privatgesellschaften.", "content": "Am Anfang des Spiels werden (kleinere) Privatgesellschaften aus der Bank in einer Startauktion versteigert. Im Gegensatz zu den Aktiengesellschaften liefern sie ein konstantes Einkommen, operieren dafür nicht in der Operationsrunde. Privatgesellschaften unterliegen je nach Variante bestimmten Regeln die einen Kauf der Privatbahnen durch die Aktiengesellschaften zulassen oder ausschließen. Je nach Variante bringen diese Privatgesellschaften bestimmte Vorzugsaktien großer Gesellschaften oder Sondereigenschaften mit sich. Diese Sondereigenschaften können von den Eignern (Spieler oder Aktiengesellschaft) in den Operationsrunden genutzt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Preußische Vorbahnen/Kleinbahnen.", "content": "In einigen Varianten (\"1835\"/\"18EU\"/\"1880\") gibt es weitere Gesellschaften, die im Verlauf des Spiels zu großen Gesellschaften umgewandelt oder fusioniert werden. Diese Gesellschaften werden durch einen 100 %-Aktienanteil in Hand eines Spielers repräsentiert. Der Spieler führt die Bahn analog einer großen Aktiengesellschaft, die Ergebnisse werden zu meist als 50/50-Ausschüttung (50 % für den Direktor, 50 % für die Gesellschaft) verteilt.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Vorbahnen/Lokalbahnen.", "content": "Analog dem Konzept der preußischen Vorbahnen in 1835 gibt es bei 1844 ebenfalls Vorläuferbahnen, die allerdings im Gegensatz zum Vorbild am Aktienmarkt handelbar sind und mit mehreren Anteilsscheinen ausgestattet sind. In 1854 wird das Konzept der Vorbahnen zu Lokalbahnen auf einer eigenen Karte erweitert. Diese Vorbahnen fusionieren im späteren Spielverlauf miteinander und agieren ab einer bestimmten Phase nur noch auf der Hauptkarte, das lokale Streckennetz wird nicht mehr weiterentwickelt.", "section_level": 3}, {"title": "Zeitlicher Verlauf.", "content": "Nach dem Verkauf der Privatgesellschaften werden nicht sofort alle Bahngesellschaften zum Verkauf angeboten. Die Aktien der verschiedenen Gesellschaften kommen erst nach und nach in den Handel. Dadurch wird der historische zeitliche Verlauf der Inbetriebnahmen nachempfunden.", "section_level": 3}, {"title": "Inbetriebnahme von Aktiengesellschaften.", "content": "Die erste verkaufte Aktie einer Aktiengesellschaft ist die Direktoraktie. Während Aktien üblicherweise 10 %-Anteile der Gesellschaft darstellen, entspricht die Direktoraktie meistens einem 20 %-Anteil. Sobald ein Mindestanteil einer Aktiengesellschaft verkauft wurde (oft 50 % oder 60 %), geht die Gesellschaft in Betrieb und wird mit dem Geld der Aktienverkäufe der Bank ausgestattet. Der Direktor übernimmt die Verwaltung der Gesellschaft und agiert dann in der Operationsrunde für diese. Bei der Inbetriebnahme wird ein Heimatbahnhof errichtet, indem auf den Spielplan in die Heimatstadt der Aktiengesellschaft ein Bahnhofsmarker gesetzt wird. Durch die Inbetriebnahme einer Gesellschaft wird meist eine weitere Aktiengesellschaft zum Verkauf angeboten.", "section_level": 3}, {"title": "Direktorwechsel.", "content": "Hält jemand im Verlauf des Spiels mehr Aktien an einer Gesellschaft als der Direktor, so erhält dieser die Direktoraktie und wird neuer Direktor der Gesellschaft.", "section_level": 3}, {"title": "Operationsrunde.", "content": "In jeder Operationsrunde erhalten die Besitzer der Privatbahnen ihr festes Einkommen. Falls vorhanden, agieren dann die Kleinbahnen/Vorpreußischen Gesellschaften in einer festgelegten Reihenfolge. Der Direktor entscheidet, was die Gesellschaft an Aktionen ausführt. Die Aktionen sind mit Ausnahme der letzten beiden Aktionen dieselben wie die Aktionen der Aktiengesellschaften. Anschließend agieren die in Betrieb genommenen Aktiengesellschaften in der Reihenfolge der Aktienkurse. Der Direktor entscheidet jeweils, was die Gesellschaft macht. Der Direktor darf Manche Dinge kosten Geld, die aus dem Betriebskapital der Gesellschaft bezahlt werden; ist nicht genügend Geld vorhanden, so kann der Direktor mit seinem (Privat-)Kapital das für den Kauf fehlende Geld hinzuschießen. Eine direkte Einzahlung in das Betriebskapital ist nicht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Spielphasen.", "content": "Je nach Variante gibt es eine unterschiedliche Anzahl von Phasen, wobei die Grundidee beibehalten wurde. Der grundlegende Spielablauf einer Operationsphase ist in allen Phasen gleich, es unterscheiden sich bei den meisten Varianten die Anzahl der Operationsrunden zwischen den Aktienrunden in Abhängigkeit von der jeweiligen Spielphase. Ein Phasenwechsel wird durch die Verfügbarkeit oder den Erwerb einer neuen Lokgeneration gemeinhin eingeleitet. Die Phasen werden entweder nach der Leitlok (die Lok die den Phasenwechsel einleitet) oder der Plättchenfarbe (gelb, grün, braun, grau) benannt. Ein Phasenwechsel kann Auswirkungen auf die Weiterverwendung bisheriger Loks haben. (Zum Beispiel kann der Einsatz der ersten 4er Lok die 2er-Startloks aus dem Spiel entfernen).", "section_level": 3}, {"title": "Gleisteile legen.", "content": "Der Spielplan zeigt eine Landkarte, die in einer hexagonalen Darstellung erscheint. In einigen der Sechsecke (Hexfelder) sind Kreise vorhanden, die (größere) Städte darstellen. Hier können Bahnhöfe errichtet werden. In anderen Sechsecken sind Punkte vorhanden, die Haltepunkte (kleinere Städte) darstellen. Am Anfang des Spiels können nur einfache Gleise (gelbe Plättchen) auf die leeren Sechsecke gelegt werden. Ab einem bestimmten Zeitpunkt des Spiels können komplexere Gleise (grüne Plättchen) die gelben Plättchen ersetzen. Später dann können noch komplexere Gleise (braune Plättchen) dann die grünen ersetzen. Die braunen Plättchen wiederum können bei einigen Varianten durch graue Plättchen als letzte Stufe ersetzt (hochgerüstet) werden. Gleise auf Flüssen oder Gebirgen sind auf der Grundkarte eingezeichnet und kosten bei der Bebauung des Hexfeldes Geld, welches aus dem Betriebskapital zu entrichten ist. Die gelegten Plättchen müssen von einem der Bahnhöfe der Gesellschaft, die dieses Plättchen legen möchte, erreichbar sein. Dabei gibt es enggefasste oder großzügige Regelungen. Die enggefasste Regelung schreibt vor, dass auch beim Austausch eines Plättchens die operierende Gesellschaft alle neuen Streckenteile ohne Richtungswechsel befahren kann. Bei den \"1829\"-Varianten gibt es noch die sogenannten Bauzüge, die eine Gleisbauaktion vorbereiten. Die Anzahl der Gleisteile die pro Operationsrunde eingesetzt werden können, ist von Variante zu Variante verschieden. Standardmäßig gilt, das pro Runde ein Gleisteil neu gelegt oder ein bestehendes Gleisteil durch ein Teil einer anderen Farbe (gelb durch grün, grün durch braun, braun durch grau) ersetzt werden kann. Das Ersetzen des bestehenden Teiles darf nur erfolgen wenn alle bestehenden Verbindungen erhalten werden. Es darf des Weiteren keine Strecke über den Rand der Karte oder in ein Gebiet der Umrandung zeigen auf dem kein Gleisteil abgebildet ist. Bei den auf der Grundkarte verzeichneten Bahnhöfen gibt es als Besonderheit die sogenannten Grenzbahnhöfe (Off-Board-Areas, oder Off-Board-Stations). Diese Bahnhöfe unterliegen einer Progression (oder Degression) des zu erzielenden Einfahrergebnisses in Abhängigkeit von der aktuellen Phase des Spiels. Als Beispiel sei \"1835\" genannt, dort gibt es das Off-Board-Gebiet Elsass-Lothringen, das nur in einer Phase, historisch betrachtet 1871–1918, angefahren werden kann und somit der anfahrenden Gesellschaft Einnahmen bringt. Diese Off-Board-Areas können nicht mit Gleisteilen belegt werden. Jedes Spiel bringt eine Übersicht über die vorhandenen Gleisteile in den jeweiligen Farben, und eine Tabelle mit den möglichen Austauschplättchen mit.", "section_level": 3}, {"title": "Bahnhof errichten.", "content": "Der Direktor kann bei Vorhandensein freier Bahnhofsmarker (Pöppel) und gültiger Strecke, d. h., der freie Bahnhof kann von einem anderen Bahnhof seiner Gesellschaft erreicht werden, in den freien Bahnhof einen Bahnhofsmarker legen und damit den Bahnhof für seine Gesellschaft als Ziel- oder Startbahnhof nutzen.", "section_level": 3}, {"title": "Loks betreiben.", "content": "Die Gesellschaft kann nun ausgehend von einem Bahnhof entsprechend dem Loktyp und der Lokklasse eine Anzahl von Bahnhöfen in einem gedachten Zug anfahren. Das Einfahrergebnis ergibt sich aus dem Wert der angefahrenen Bahnhöfe pro Lok. Dabei darf in einer Operationsrunde von verschiedenen Loks ein und derselben Gesellschaft kein Gleisabschnitt (außer Bahnhöfen und Kreuzungen) doppelt befahren werden.", "section_level": 3}, {"title": "Einfahrergebnisse realisieren.", "content": "Die durch die Loks erzielten Einfahrergebnisse können nach Willen des Direktors, entweder an die Aktionäre ausgegeben werden, oder eingespart werden. Werden die Einfahrergebnisse als Dividende ausgeschüttet, kann sich der Aktienkurs positiv entwickeln. Es gibt auch hier wieder von Variante zu Variante eine Vielfalt von Auswirkungen: Meistens reicht eine minimale Dividende damit sich der Aktienkurs positiv entwickelt, aber es gibt auch Varianten bei denen größere Steigungen möglich sind, oder Varianten bei denen das Einfahrergebnis höher sein muss als der Aktienkurs damit sich der Kurs positiv entwickelt. Gemeinhin führt ein Einbehalten der Dividende durch die Gesellschaft zu einem Kursverfall. Trotzdem kann ein Einsparen sinnvoll sein, um zum Beispiel mit dem gewonnenen direkten Betriebskapital eine neue Lok zu finanzieren.", "section_level": 3}, {"title": "Loks kaufen.", "content": "Die Direktoren können Loks von der Bank in der Reihenfolge des Erscheinens kaufen. Ein Lokkauf kann einen Phasenwechsel hervorrufen und damit z. B. alte Loks der Verschrottung zuführen, oder andere Aktionen ermöglichen je nach Variante. Eine Gesellschaft ist verpflichtet, am Ende einer Operationsrunde eine Lok (allgemein gesprochen, bei einigen Varianten gilt diese Pflicht nur wenn die Gesellschaft eine gültige Strecke aufweist) zu besitzen. Sollte hierfür nicht genügend Betriebskapital vorhanden sein, so muss der Direktor die fehlende Summe bezahlen. Kann dieser das nicht, ist der Spieler bankrott und scheidet aus dem Spiel aus.", "section_level": 3}, {"title": "Loktypen.", "content": "Auf den Karten, die in den jeweiligen Varianten die Loks darstellen, sind historische Informationen zu den jeweiligen Loks dargestellt. Die Hauptinformation ist jedoch die Lokklasse und der Loktyp. Die Lokklasse gibt an, wie viele Bahnhöfe und/oder Haltepunkte oder Hexfelder angefahren werden können. Es gibt verschiedene Typen, in die man die Loks grob vorklassifizieren kann:", "section_level": 4}, {"title": "18XX-Varianten.", "content": "Die 18XX-Varianten unterscheiden sich innerhalb der generellen Spielmechanik an verschieden ausgeführten Details und Regeln. Dabei findet selten ein völlig neues Spielkonzept Anwendung, sondern vielmehr eine Adaption und neue Zusammensetzung bekannter Details und Regeln in anderer Konstellation.", "section_level": 3}, {"title": "Spielhilfen.", "content": "Zur Erleichterung der durchaus komplexen Spielabläufe gibt es verschiedenste Hilfsmittel die von der 18xx-Spielergemeinde in den vergangenen Jahren entwickelt worden sind.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Begriff 18XX bezeichnet eine ganze Reihe von Eisenbahnwirtschaftssimulationen, die als Brettspiele erschienen sind. Die jeweiligen Spiele versuchen auf den nationalen Landkarten die Entstehungsgeschichte der jeweiligen Eisenbahnnetze mehr oder weniger genau zu simulieren.", "tgt_summary": null, "id": 1493547} {"src_title": "Eduard Christian Trapp", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Isaac Blank, der spätere Ted Grant, war gebürtiger Südafrikaner. Seine Mutter war Französin und sein Vater Russe. Die Behandlung schwarzer Landarbeiter durch ihre weißen Chefs empfand der jugendliche Blank als menschenverachtend, sie empörte und politisierte ihn. Die Russische Revolution begeisterte Blank. Nach der Scheidung seiner Eltern nahm die Mutter Untermieter auf, unter welchen sich der Kommunist Ralph Lee befand. Durch ihn kamen der 15-jährige Blank und seine Schwester Zena in Kontakt mit der von Trotzki gegründeten Internationalen Linken Opposition und schlossen sich dieser Bewegung an. Zusammen mit einigen Weggefährten siedelte Blank Ende 1934 nach London über, wo ihm die Umstände für revolutionäre Arbeit besser zu sein schienen. Weil er und sein Genosse Max Basch nur Plätze auf dem Schiff einer deutschen Reederei für die Passage fanden, änderten sie aus Sicherheitsgründen ihre Namen in Edward Grant und Sid Frost, welche sie von Mitgliedern der Besatzung übernahmen. Danach gab Grant statt seines Geburtsnamens stets „Blank“ („unbeschrieben“) als seinen früheren Nachnamen an. In den 30er Jahren wollte er durch diese Geheimhaltung seine Familie vor faschistischer Verfolgung schützen. Seinen Geburtsnamen kannten zeit seines Lebens nur seine Familie und ausgewählte Freunde. Nachdem sich ab 1945 die Weltlage aus revolutionär-marxistischer Sicht weitaus ungünstiger gestaltete, als es der 1940 ermordete Trotzki und seine Anhänger bis dahin erwartet hatten, gehörte Grant zu den ersten Trotzkisten, die diese neuen Gegebenheiten (an)erkannten, analysierten und ihnen praktisch Rechnung trugen. Seine Schriften befassten sich mit zeitgenössischen theoretischen Herausforderungen (sowjetische Besetzung in Osteuropa, Guerillakampf, wirtschaftlicher Aufschwung der westlichen Industrieländer) und sind Zeugnis politischer Auseinandersetzungen, die zu einer Serie von Spaltungen der trotzkistischen Weltbewegung führten. Im Jahre 1983 wurden er und vier andere Mitglieder des Herausgebergremiums der Zeitschrift \"Militant\" auf Veranlassung des Vorsitzenden Michael Foot aus der Labour Party ausgeschlossen. Als Grant 1992 nach internen Konflikten (aus seiner Sicht) aus dem CWI ausgeschlossen wurde, wirkte er, zusammen mit Alan Woods, am Neuaufbau der alten CWI-Struktur mit. Diese Organisation bezeichnet sich seit Sommer 2006 als Internationale Marxistische Tendenz bzw. als \"Internationale Marxistische Strömung\" und errang vor allem durch ihre Website \"In Defence of Marxism\" und die Kampagne „Hands off Venezuela“ internationale Bekanntheit im trotzkistischen Spektrum.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Strategie.", "content": "Ted Grant wird als Begründer der Strategie des „vorbereitenden Entrismus“, also der – böswillig von vielen so genannten – Unterwanderung von bzw. – freundlich ausgedrückt – demokratischen Beteiligung in sozialistischen Parteien und Organisation durch Trotzkisten angesehen. Auch der Begriff des \"Dauerentrismus\" wird mit Ted Grant in Verbindung gebracht, obwohl er diesen Begriff selbst strikt ablehnte, da dieser eine starre Fixierung ausschließlich auf entristische Arbeit impliziere. Ausgangspunkte für die Strategie des vorbereitenden Entrismus waren folgende: Nach dem Zusammenbruch der trotzkistischen Partei \"Revolutionary Communist Party\" (RCP) in Großbritannien (gegründet 1943, Auflösung 1949/50), deren theoretischer Kopf Grant war, stand die Gruppe um Grant sehr alleine in der politischen Landschaft da. Mitte der 1950er Jahre greift die kleine Gruppe die alte Idee wieder auf, der Labour Party beizutreten. Grant gehörte 1935 schon einmal zu einer Gruppe Trotzkisten, die die Mitarbeit in der Labour Party als (vorübergehende) Taktik befürworteten und, bis zur Gründung der RCP, auch praktizierten. Hinzu kam die stets wachsende Enttäuschung der „Grantisten“ über die Entwicklung der „Vierten Internationale“, die 1953 in zwei große Fraktionen splatete, das Internationale Sekretariat um Ernest Mandel und Michel Pablo und das Internationale Komitee um James P. Cannon, und sich 1963 teilweise wiedervereinigte. Die Erfahrungen mit der Arbeit innerhalb von Labour einerseits und die Erfahrungen mit Vierten Internationale andererseits führten Grant zu der Schlussfolgerung, dass eine revolutionäre Strömung ihre Ressourcen auf die Mitarbeit in Labour und den Gewerkschaften, anstelle auf den (von Ted Grant selbst zunehmend sinnlos empfundene) Aufbau der Vierten Internationale verwenden solle. Aufgrund dieser Überlegungen regte Grant seine Gruppe an, ab dem Jahr 1964 die Zeitung \"Militant\" herauszugeben, also einige Monate nach der teilweisen Wiedervereinigung der Vierten Internationale.", "section_level": 1}, {"title": "Sektenbegriff.", "content": "Revolutionäre Gruppen, die sich bewusst außerhalb jener „Massenorganisationen“ bewegten und bewegen werden von Grant und den „Grantisten“ i. d. R. als „Sekten“ bezeichnet. Anders als im linken Spektrum üblich, wird der Sektenbegriff also nicht vorrangig auf die Ideologie und/oder auf die vermeintlich größere/kleinere Mitgliederzahl „konkurrierender“ „revolutionärer“ Gruppen, sondern auf deren Verhältnis zu den „Massenorganisationen der Arbeiterklasse“ bezogen. Wiederholt hat Grant jungen Trotzkisten die Maxime „Wendet euch von den Sekten ab!“ („Turn your back on the sects“) mit auf den Weg gegeben. Grant verstand den Begriff der politischen Sekte also weniger als eine polemische Kampfvokabel, sondern vielmehr als einen objektiven Begriff. Seine Definition war allerdings umstritten. Im Gegenzug ist Grants Strategie als \"Langzeitentrismus\" bezeichnet und oft als eine versteckte Form des Reformismus und Opportunismus kritisiert worden von Seiten solcher revolutionären Kräften, die bewusst außerhalb solcher Verbände arbeiten. Ted Grant zeigte sich auf solche Anwürfen hin unaufgeregt und gab als Antwort häufig: „Laß die Geschichte entscheiden!“ („Let history decide!“). Dabei ging Grant von einer „historisch-politischen“ Betrachtungsweise aus: Revolutionäre Marxisten seien – egal ob ihre Organisationen ein paar Dutzend oder ein paar Tausend Mitglieder umfasst – unter gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen in der Situation einer randständigen Minderheit. Diese könnten das Ziel, irgendwann in der Zukunft die gesamte Gesellschaft zu revolutionieren nur erreichen, wenn sie heutzutage zumindest schafften, die „rechten“ Arbeitermassenorganisationen in ihrem Sinne zu beeinflussen. Die notwendige politische Erfahrung könnten sie nur sammeln in der direkten Auseinandersetzung mit den politischen Ideologien und Repräsentanten des „Klassengegners“.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung des Entrismus.", "content": "Der Entrismus der Vierten Internationale (1930er und erste Hälfte der 1940er Jahre) ging von der Annahme aus, dass mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine revolutionäre Welle unter anderem auch Europa und die Sowjetunion erfassen würde. Die Arbeiter, würden sich dann, aufgrund der Unwilligkeit und Unfähigkeit sozialdemokratischer und sogenannter „kommunistischer“ Parteien, diese Revolutionen zum Sieg zu führen, relativ schnell nach einer neuen revolutionären Führung umsehen. Folglich ging es den Anhängern der „4.“ seinerzeit darum, offensiv eine neue proletarische Führung für die unmittelbar bevorstehende Revolution aufzubauen und diese eigenständig als reguläre Partei organisieren. Entrismus in sozialdemokratischen, sozialistischen und kommunistischen Parteien war also seinerzeit immer ein kurz- bzw. mittelfristig angelegtes taktisches Vorgehen einzelner Sektionen oder Teilgruppen der Vierten Internationale. Grant hingegen kamen im Laufe des Jahres 1944 erste Zweifel daran, ob die Annahme einer unmittelbar bevorstehenden Revolution sich als richtig herausstellen werden würde. Neben Albert Goldman und Felix Morrow war Grant einer der ersten Trotzkisten, der diese Zweifel innerhalb der eigenen Bewegung öffentlich vertrat. Allmählich gelangte Grant, auch angesichts des unerwarteten ökonomischen Aufschwungs sowohl in der westlichen Welt als auch der Stabilisierung in der UdSSR während der 1950er und frühen 1960er Jahre, zu der Überzeugung, dass es nicht mehr darum gehen könne, sich und die Arbeiterschaft auf eine baldige Weltrevolution vorzubereiten, sondern vielmehr darum gehe, den revolutionären Marxismus als realpolitische Option wieder in die Strukturen und das lebendige Gedächtnis der Arbeiterbewegung zurückzubringen. Damit sollte der revolutionäre Marxismus aus den kleinen Zirkeln sich als besonders „revolutionär“ empfindender, jedoch von den Massen isolierter und auf sich selbst zurückgeworfener Gruppen heraus wieder in die breite Öffentlichkeit getragen werden. In beständiger, loyaler und geduldiger Mitarbeit innerhalb der „Massenorganisationen der Arbeiterklasse“ sah Grant den einzig gangbaren Weg, dieses Ziel auf realistische und erfolgversprechende Art und Weise verfolgen zu können. Anstatt als „reformistisch“ oder „kommunistisch“ kritisierte Parteiführungen zu attackieren und womöglich bei kleinen „Verstößen“ solcher Parteiführungen gegen das eigene, marxistische Weltbild die Parteien zu verlassen, ist die Arbeit der „Grantisten“ in jenen „Massenorganisationen“ daraufhin ausgerichtet, innerhalb jener Strukturen der Mitglieder- und Wählerbasis die marxistischen Ideen, Analysen und Politikkonzepte durch eine freundliche Auseinandersetzungen mit den Ideen, Analysen und Politikkonzepten der „Parteibürokratien“ als überlegen darzustellen. Im Jahr 1974 wurde mit der Gründung des \"Committee for a Workers’ International\" (CWI) eine neue internationale Organisation der trotzkistischen Bewegung geschaffen, deren nationale Sektionen sich zunächst konsequent an Grants Maxime des „Langzeitentrismus“ orientierten. Zwischen 1973 und (spätestens) Jahresende 1991 bestand in der Bundesrepublik Deutschland die Gruppe „Voran“ in dem Sinne der „grantistischen“ Orientierung. 1991/92 kam es zur Spaltung im CWI. Die heutigen „Grantisten“ gruppieren sich um die \"Internationale Marxistische Tendenz\" (IMT), welche in Österreich, der Schweiz und Deutschland Zeitschriften mit dem Titel \"Der Funke\" veröffentlicht. Grant hat am Aufbau der IMT engagiert mitgewirkt. Ebenso war er regelmäßiger Autor in der von Alan Woods ab 1992 herausgegebenen Zeitschrift \"Socialist Appeal\". Grant und seine Anhänger gebrauchen zur Charakterisierung der eigenen Arbeit statt „Langzeitentrismus“ den Begriff des „vorbereitenden Entrismus“. Damit wollen sie ausdrücken, dass eine neue, selbständige revolutionär-marxistische Massenpartei nur durch systematisches Arbeiten innerhalb der etablierten Strukturen der real existierenden Arbeiterbewegung aufgebaut werden könne. Die Arbeit in den „traditionellen Massenorganisationen der Arbeiterklasse“ diene der organischen Vorbereitung der Gründung einer neuen revolutionären Massenpartei. Die unmittelbare Gründung von Massenparteien als Wahlplattformen innerhalb des Spiels der bürgerlichen Parteienkonkurrenz hielt Grant dagegen für illusorisch, vorschnell und selbstgefällig und bezeichnete sie als sektiererisch. Für Grant verstand es sich für die Lage im Europa nach ca. 1950 von selbst, dass ein revolutionäres Projekt langfristig angelegt werden müsse.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Nachrufe:", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward „Ted“ Grant, früher Isaac Blank, (* 9. Juli 1913 in Germiston (Südafrika); † 20. Juli 2006 in London) war ein trotzkistischer Politiker und Autor.", "tgt_summary": null, "id": 887399} {"src_title": "Arnstadt Hauptbahnhof", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufgaben und Aussehen.", "content": "\"Xolotl\" oder \"Xōlōtl\" steht in der Nahuatl-Sprache zum einen für „Diener“, „Page“, „Narr“, „Harlekin“ oder auch Federn eines bestimmten Vogels, zum anderen für „Monstrum“, „Ungeheuer“. Xolotl war der Gott des Blitzes, des Todes und des Unglücks. Er war der Herr des Abendsterns und damit der dunklen Seite der Venus. Er war der Gott der Unterwelt, der Beschützer der Zwillinge und der Bewahrer des aztekischen Ballspiels Ulama. Zuweilen wurde er mit Xocotl gleichgesetzt, dem Herrn der Sterne und des Feuers. In Mictlan half er den Verstorbenen bei ihrer Reise durch das Jenseits, so wie er nachts die Sonne auf ihrem gefährlichen Weg durch die Unterwelt begleitete. Xolotl wurde oft als Skelett dargestellt oder als monströs verzerrte Gestalt mit einem Hundekopf (\"xolotl\" heißt auf Nahuatl auch „Ungeheuer“) und verdrehten Füßen. Manchmal ist er bucklig, trägt als Zeichen der Zerstörungskraft eine Axt in der Hand und eine Sonnenscheibe auf dem Rücken.", "section_level": 1}, {"title": "Namensverwandtschaften.", "content": "Der Name des Axolotls (Nahuatl: \"axólotl\" < \"a-tl + xólo-tl\", Wassermonster), eines mittelamerikanischen Lurches, wird von der aztekischen Mythologie mit Xolotl in Verbindung gebracht. Als nämlich Götter geopfert werden sollten um die fünfte Sonne in Bewegung zu setzen hatte sich Xolotl versteckt, um dem Tode zu entgehen. Zunächst verwandelte er sich in eine Agavenpflanze der Spezies \"mexolotl\", dann in andere monströse Dinge und zuletzt in einen Axolotl. Xoloitzcuintle (Nahuatl: \"xóloitzcuintli\" < \"xólo-tl + itzcuin-tli\", monströser Hund) schließlich ist der Name einer mexikanischen haarlosen Hunderasse. Die Rasse war schon in vorkolumbianischer Zeit bekannt. Die Namensverwandtschaft Xolotls mit der Hunderasse verweist auf die mythische Vorstellung der Azteken, dass jeder Verstorbene bei seinem Weg durch die Unterwelt von einem Hund dieser Rasse begleitet wurde. Trotz der wichtigen Stellung der Hunde innerhalb des spirituellen Weltbilds der Azteken diente sein Fleisch vielen Völkern des vorspanischen Mittelamerika auch als Nahrungsquelle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Xolotl war sowohl in der aztekischen Götterwelt als auch in der toltekischen der dunkle Zwillingsbruder Quetzalcoatls. Xolotl und Quetzalcoatl waren die Söhne der Jungfrau Coatlicue.", "tgt_summary": null, "id": 412445} {"src_title": "Psychologische Refraktärperiode", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Schoigu, Sohn eines tuwinischen Vaters und einer russischen Mutter, ist von Beruf Bauingenieur. Nach Abschluss seines Studiums im Jahre 1977 arbeitete er zunächst in diesem Beruf, von 1988 bis 1989 war er Funktionär der KPdSU in Abakan, von 1989 bis 1990 Inspektor des KPdSU-Bezirkskomitees von Krasnojarsk. 1990 wurde er nach Moskau berufen, wo er stellvertretender Leiter des staatlichen Komitees für Architektur und Baufragen der Russischen Föderation wurde. Im Mai 1991 wurde er zum Leiter des Zivilschutzkorps, das im November desselben Jahres in Staatliches Komitee für Notstandssituationen umbenannt wurde. Am 31. Januar 1994 wurde Schoigu Mitglied des Nationalen Sicherheitsrates und am 20. November desselben Jahres Minister für Zivilverteidigung, Notstandssituationen und die Beseitigung der Folgen von Naturkatastrophen. In dieser Funktion hat er sich eine hohe Popularität erworben, durch seine organisatorischen Fähigkeiten, aber auch durch publikumswirksame Auftritte. Im Jahr 1999 erhielt er für seine Tätigkeit die höchste staatliche Auszeichnung Held der Russischen Föderation und wurde zum Generaloberst befördert. Im September 1999 gehörte er zu den Begründern der Partei Jedinstwo (Einheit), die bei den Parlamentswahlen von 1999 auf 23 % der Stimmen kam und die Wahl von Wladimir Putin zum Präsidenten unterstützte. Sie ging im Dezember 2001 in der neuen Partei Einiges Russland auf. Im Mai 2003 wurde Schoigu zum Armeegeneral befördert. Am 4. April 2012 wurde Schoigu von der Partei „Einiges Russland“ für den Posten des Gouverneurs in der Oblast Moskau vorgeschlagen. Am 5. April 2012 wurde er von der Duma der Oblast Moskau einstimmig zum neuen Gouverneur gewählt. Dieses Amt trat Schoigu am 11. Mai 2012 offiziell an und löste seinen Vorgänger, Boris Gromow, der aus Altersgründen nicht mehr antrat, ab. Damit endete auch seine Amtszeit als Zivilschutzminister. Am 6. November 2012 wurde Schoigu zum russischen Verteidigungsminister ernannt, nachdem Präsident Wladimir Putin den bisherigen Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow wegen eines Immobilienskandals entlassen hatte. 2016 gründete er die Jugendorganisation Junarmija (Jugendarmee).", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Schoigu ist verheiratet und Vater zweier Töchter (* 1977 und 1991).", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Im Jahre 2003 sprach sich Schoigu dafür aus, denjenigen die russische Staatsbürgerschaft zu entziehen, die sich dreimal hintereinander nicht an den Wahlen beteiligen. Bürgerrechtler forderten daraufhin seinen Ablösung als Minister für Zivilschutz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sergei Kuschugetowitsch Schoigu (, ; * 21. Mai 1955 in Tschadan, Tuwinisches Autonomes Gebiet, RSFSR, Sowjetunion) ist ein russischer Politiker und Armeegeneral. Von 1994 bis 2012 war er Minister für Katastrophenschutz der Russischen Föderation. Vom 11. Mai bis 6. November 2012 war er Gouverneur der Oblast Moskau. Am 6. November 2012 wurde er Verteidigungsminister.", "tgt_summary": null, "id": 335763} {"src_title": "The Sowetan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Während seiner Studienzeit an der Ohio University spielte Dolce bei einer Band namens Finite Minds. Als ihr Sänger die Gruppe verließ, schloss er sich als Gitarrist mit Gary Gans mit dem Trio Johnathan Edwards und Malcolm und Todd McKinney zusammen. Im Juni 1967 machten sie sich auf große Tour die Ostküste entlang und nannten sich Sugar Creek. Doch es stimmte nicht in der Band und nachdem sie 1969 gerade erst ein Album fertiggestellt hatten und ihnen auch noch die Ausrüstung vom Lkw gestohlen worden war, verließ Joe Dolce die Band und startete eine Solokarriere. Als kurz darauf Jonathan Edwards ebenfalls erfolgreich solo ging, löste sich die Band auf. In den folgenden Jahren war Dolce als Sänger und Songwriter im Country- und Folkbereich unterwegs, aus dieser Zeit stammt auch \"My Home Ain’t in the Hall of Fame\", das ein Country-Standard wurde. Ab 1974 war er mit einer von ihm gegründeten Poetry Music Fusion Group unterwegs, die aber nur mäßig erfolgreich war. So kam für ihn 1978 der Schnitt. Er verließ die USA mit seiner Frau, einer australischen Tänzerin, die ein Engagement in Australien bekommen hatte. Auch als die Beziehung kurz darauf in die Brüche ging, blieb er dort und startete schließlich neu mit dem Joe Dolce Music Theatre. Dabei handelte es sich um eine richtige Show mit eigenen Musikern, in der er eigene Lieder spielte, parodierte und imitierte. Die Nummer, die ihn berühmt machen sollte, war die des italienischen Einwanderers Giuseppi mit Mandoline, der durch die Show führte und selbst immer wieder am Singen gehindert wurde. Da er selbst italienischer Abstammung ist, wirkte seine Imitation von gebrochenem Englisch mit starkem italienischem Akzent besonders authentisch. Der Titel \"Shaddap You Face\" (korrekt eigentlich „Shut up your face“, was etwa soviel heißt wie „Halt die Klappe“) kam in Australien hervorragend an und verkaufte sich über 350 000 Mal. Er wurde auch international zur erfolgreichsten australischen Single aller Zeiten. Das Lied wurde zu einem weltweiten Erfolg und erreichte in 15 Ländern Platz 1 der Hitparade, unter anderem in Großbritannien, in Deutschland, Österreich und der Schweiz, in Kanada und Frankreich. Über vier Millionen Mal verkaufte sich der Titel weltweit. Seine nachfolgende Version des Jimmy-Soul-Klassikers \"If You Want to Be Happy\" blieb dagegen international erfolglos. Auch die weiteren Singles, die alle den Stil von \"Shaddap You Face\" nachzumachen versuchten, waren international gar nicht und in Australien immer weniger erfolgreich. In den folgenden Jahren war er auch als Filmkomponist tätig, z. B. schrieb er den Titel \"Intimacy\" des Soundtracks Terminator 1 (1984). Auch selbst war er Ende der 1980er Jahre in mehreren kleinen Film- und Fernsehrollen in Australien zu sehen, aber eine Schauspielkarriere wurde nicht daraus. In den folgenden Jahren kehrte Dolce wieder zu seinen Shows und dem Komponieren zurück. Mit seiner langjährigen Partnerin Lin Van Hek war er unter anderem mit einer Show namens \"Difficult Women\" unterwegs, die er auch in Kanada und Europa aufführte. Er ist auch auf Folkfestivals unterwegs und ist mit seinen zahlreichen Kompositionen im Bereich Countryfolk und Gospel erfolgreich. 2004 bekam er für \"Hill of Death\" eine australische Auszeichnung für den besten Folk-Gospel-Song.", "section_level": 1}, {"title": "Shaddap You Face.", "content": "Joe Dolce nutzt seine Musik auch immer wieder zur Äußerung von Kritik an der Gesellschaft. Sein erster Song in Australien war \"Boat People\" (1978), in dem es um die vietnamesischen Bootsflüchtlinge ging. Zuletzt schrieb er 2003 auch einen Protestsong gegen den Irakkrieg (\"One Iraqi Child\", 2003). Mit \"Shaddap You Face\" griff er die Situation der italienischen Minderheit in Australien auf. Dies hatte für Australien in den frühen 1980er Jahren auch eine gesellschaftspolitische Bedeutung, weil dort die südeuropäischen Zuwanderer nicht hoch angesehen waren und sich erst ihren Platz in der Gesellschaft erkämpfen mussten. Mittlerweile gibt es weit über 30 weitere Aufnahmen des Liedes von anderen Künstlern, auch auf Spanisch, Französisch und Deutsch. Eine deutsche Version \"Mensch ärger dich nicht\" war 1981 ein Radiohit für Gottlieb Wendehals. Bemerkenswert sind auch die Versionen von EMF und dem Hip-Hopper KRS-One.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph „Joe“ Dolce (* 13. Oktober 1947 in Painesville, Ohio, Vereinigte Staaten) ist ein in Australien lebender US-amerikanischer Musiker, der vor allem durch sein Lied \"Shaddap You Face\" bekannt geworden ist.", "tgt_summary": null, "id": 133571} {"src_title": "Black Athena", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Ambani und seine beiden jüngeren Brüder (darunter Anil Ambani) sind die Söhne des Firmengründers von Reliance, Dhirajlal Hirachand Ambani. Er selbst ist seit 1985 mit Nita Delal verheiratet und hat drei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Ambani schloss sein Studium des Chemieingenieurwesens mit einem Bachelor der University of Bombay ab, danach absolvierte er einen MBA an der Stanford Business School. Seit 1981 arbeitete er bei Reliance und übernahm 2002, nach dem Tod seines Vaters, den Vorstandsvorsitz. 2016 wurde Ambani in die National Academy of Engineering gewählt und erhielt die Othmer-Goldmedaille.", "section_level": 1}, {"title": "Vermögen.", "content": "Man findet ihn seit dem Jahr 2007 auch in der Liste der reichsten Menschen der Welt vom Forbes Magazine. 2010 führt ihn diese mit einem geschätzten Vermögen von 29 Mrd. US-Dollar auf Platz 4. Aufgrund stark gestiegener Börsenkurse der von ihm gehaltenen Aktien war er Presseberichten zufolge im Oktober 2007 mit einem Vermögen von 25,2 Milliarden US-Dollar reichster Mensch der Welt. Im Jahr 2016 stand er mit einem Gesamtvermögen von 20,6 Milliarden US$ auf Platz 36 der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt und war damit Indiens reichste Person.", "section_level": 1}, {"title": "Antilia.", "content": "Ende 2010 bezog Ambani sein Privathaus „Antilia“ im Zentrum Mumbais. Das Haus ist 173 Meter hoch und bietet auf 27 Etagen 37.000 Quadratmeter Platz. Enthalten sind unter anderem eine Privatklinik sowie die Autosammlung Ambanis, für die eigens sechs Etagen vorgesehen sind. Nach Angaben eines Sprechers Ambanis liegen die Baukosten bei 50 bis 70 Millionen US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Die Kosten der Hochzeit seiner Tochter, die indischer Tradition gemäß die Familie der Braut übernehmen muss, betrugen 100 Millionen Dollar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mukesh D. Ambani (* 19. April 1957 in Aden, Jemen) ist ein indischer Unternehmer und Vorstandsvorsitzender der Petrochemiefirma Reliance Industries. Mit einem Vermögen von 55 Milliarden Dollar steht Ambani 2019 auf Platz 13 in der \"The World's Billionaires\"-Liste des \"Forbes Magazine\".", "tgt_summary": null, "id": 46621} {"src_title": "Henri Gobbi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "AnNa R. wuchs in Ost-Berlin auf. Zu DDR-Zeiten versuchte sie, im Musikleben Fuß zu fassen, stieß aber durch ihre kritischen Texte immer wieder auf Schwierigkeiten. Bei der Aufnahmeprüfung an der Musikschule Friedrichshain, zu der sie mit einem Song von Whitney Houston antrat, fiel sie durch. Im Anschluss machte sie eine Ausbildung als Chemielaborantin und versuchte sich neben diesem Beruf auch als ungelernte Musikhändlerin, nahm aber weiterhin Gesangsunterricht. Nach der deutschen Wiedervereinigung gründete sie 1991 gemeinsam mit Peter Plate die Gruppe Rosenstolz, deren Sängerin sie war. Neben ihrer Arbeit für Rosenstolz war sie auch für andere Kulturprojekte tätig. 1998 schrieb sie mit an der offiziellen Rosenstolz-Biographie \"Lieb mich, wenn du kannst, nimm mich, nimm mich ganz\". Sie las unter anderem in der Münchner \"Langen Nacht der Bücher 2002\" Texte von Oscar Wilde. 2005 war sie Gastsängerin bei der deutschen Band Silly. Im Dezember 2012 gab Rosenstolz bekannt, getrennte Wege zu gehen. Im Frühjahr 2013 meldete sich AnNa R. als Sängerin ihrer neuen Band Gleis 8 zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "2002 heiratete sie ihren langjährigen Partner, den MTV-Senior Producer und Regisseur Nilo Neuenhofen, der auch in vielen Videos der Gruppe Rosenstolz die Regie führte (z. B. \"Ich will mich verlieben\"). Im Juli 2013 berichtete sie in einem Interview mit der \"Neuen Osnabrücker Zeitung\", der ihr von Wikipedia zugeschriebene zweite Vorname \"Natalie\" sei eine Erfindung. Das großgeschriebene „N“ in ihrem Künstlernamen stehe nicht für einen Vornamen. Die Schreibweise „AnNa“ sei von ihr 1992 lediglich gewählt worden, weil sie sie „sehr hübsch“ fand. Den Namen Natalie habe sich „jemand ausgedacht, der dem großen N offenbar eine Bedeutung geben wollte“. Dessen ungeachtet wird sie auch im Handbuch \"Wer war wer in der DDR?\" unter dem Namen „Rosenbaum, Andrea Natalie“ geführt. Im selben Interview erzählte sie, dass sie gemeinsam mit ihrem Partner den Boxsport ausübt und Schirmherrin der Boxabteilung eines Kreuzberger Vereins sei.", "section_level": 2}], "src_summary": "AnNa R., bürgerlich \"Andrea Neuenhofen,\" geborene \"Rosenbaum\" (* 25. Dezember 1969 in Berlin-Friedrichshain), ist eine deutsche Sängerin und Texterin. Bekannt wurde sie als Mitglied des Duos Rosenstolz.", "tgt_summary": null, "id": 876073} {"src_title": "HHA Typ DT3", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Admiral der osmanischen Marine.", "content": "1554 wurde er zum Admiral befördert und zum \"Bahriye Beylerbeyi\" (etwa: Erster Lord der Admiralität) ernannt. Im gleichen Jahr verwüstete er mit einer großen Flotte, zu der auch Turgut Reis und Salih Reis mit ihren Geschwadern gehörten, Elba und Korsika. Im folgenden Jahr beauftragte ihn Sultan Süleyman der Prächtige, mit einer Flotte den französischen König Franz II. gegen das habsburgische Spanien zu unterstützen. Die osmanische Flotte traf bei Piombino auf eine spanische, zwang diese zum Rückzug, und eroberte dann mehrere spanische Küstenfestungen. 1558 landeten Piyale und Turgut Reis bei Sorrento, wo sie die umliegende Gegend brandschatzten und Sklaven erbeuteten, und suchten danach die Balearen heim. Diese Erfolge brachten Piyale die Ernennung zum \"Pascha\".", "section_level": 1}, {"title": "Seeschlacht von Djerba.", "content": "Um der osmanischen Bedrohung zu begegnen, brachte Philipp II. von Spanien 1560 eine Allianz zusammen, der außer Spanien noch der Vatikan, die Republik Venedig, die Republik Genua, das Herzogtum Savoyen und die Malteser angehörten. Die Flotte des Bündnisses sammelte sich bei Messina, bestand aus etwa 200 Schiffen und 30,000 Soldaten und war unter dem Oberbefehl von Giovanni Andrea Doria, einem Großneffen von Andrea Doria. Am 12. März 1560 eroberten die Verbündeten die Insel Djerba, die auf Grund ihrer geografischen Lage die Seewege zwischen Algier, Tunis und Tripolis beherrschte. Daraufhin entsandte Sultan Süleyman eine Flotte von 120 Schiffen unter Piyale Pascha, die am 9. Mai vor Djerba eintraf. Die Schlacht dauerte bis zum 14. Mai. Die osmanische Flotte, die am dritten Tag von Turgut Reis mit seinen Schiffen verstärkt worden war, besiegte die christliche Flotte entscheidend. Die Verbündeten verloren etwa 60 Galeeren und 20.000 Mann, aber Giovanni Andrea Doria konnte entkommen. Die Osmanen besetzten Djerba aufs Neue. Piyale Pascha wurde bei seiner Rückkehr nach Konstantinopel entsprechend gefeiert, und er erhielt eine Tochter von Süleymans Sohn Selim II. zur Frau. 1563 eroberte Piyale Pascha als Verbündeter Frankreichs Neapel und das umliegende Hinterland; Frankreich konnte die Stadt jedoch nicht gegen einen erneuten spanischen Angriff verteidigen und verlor sie wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Belagerung von Malta.", "content": "1565 wurden Piyale Pascha und der General Lala Mustafa von Süleyman beauftragt, Malta zu erobern und die Malteser-Ritter von dort zu verjagen. Trotz monatelanger Belagerung von Mai bis September gelang dieses Unterfangen nicht, da die Ritter sich erbittert wehrten und den türkischen Belagerern schwere Verluste zufügten. Dabei fand auch Turgut Reis den Tod. Als schließlich ein Entsatzheer von Sizilien aus auf Malta landete, befahlen Piyale und Mustafa, im Glauben, es handele sich um eine große Streitmacht, den Abzug der Belagerer. 1566 eroberte Piyale die Insel Chios und beendete damit die Präsenz Genuas in der Ägäis. Danach führte er noch einmal eine Flotte nach Süditalien, wo sie die apulische Küste heimsuchte. 1568 wurde Piyale Pascha zum Wesir ernannt. Er war der erste osmanische Admiral, dem diese Ehre zuteilwurde.", "section_level": 1}, {"title": "Eroberung von Zypern.", "content": "Am 17. April 1570 führte Piyale Pascha eine osmanische Flotte von 110 Galeeren und Fusten von Konstantinopel nach Rhodos, um die Eroberung Zyperns, der letzten größeren Besitzung Venedigs im östlichen Mittelmeer, vorzubereiten. Ihm folgte vier Wochen später Kapudan Pascha Ali Pascha mit der osmanischen Transportflotte von insgesamt mehr als 280 Schiffen und 50.000 Mann Landtruppen unter dem Befehl von Lala Mustafa. Die ersten Truppen landeten auf Zypern am 3. Juli. Nachdem alle Truppen ausgeschifft waren, segelte Ali Pascha mit einem Teil der Flotte in die südliche Ägäis, wo er die christliche Entsatzflotte bedrohte und sie schließlich zum Rückzug zwang, während Piyale Pascha mit dem anderen Teil der Flotte Zypern absicherte. Am 22. Juli begann die Belagerung von Nikosia. Die Stadt fiel am 9. September, gefolgt in den nächsten Tagen von Paphos, Limassol und Larnaka. Am 18. September begann die Belagerung von Famagusta, der letzten venezianischen Festung auf der Insel. Die Verteidiger widerstanden bis zum 1. August 1571. Dann waren sie am Ende, und Zypern wurde dem osmanischen Reich einverleibt. Für Piyale Pascha hatte Zypern ein unerfreuliches Nachspiel. Er hatte eine große Galeone mit den auserlesensten Gefangenen von Nikosia beladen lassen, um sie dem Großwesir Sokollu Mehmed Pascha zukommen zu lassen. Am 3. Oktober zerstörte eine gewaltige Explosion das Schiff und zwei daneben liegende im Hafen von Famagusta. Drei Tage später segelte Piyale mit dem Gros seiner Flotte nach Rhodos, wo er seine eigene Kriegsbeute entlud, bevor er dann mit 130 Schiffen nach Konstantinopel zurückkehrte. Dort erwartete ihn ein ungehaltener Großwesir, der ihm vorwarf, die christliche Flotte nicht nach Kreta verfolgt zu haben (ihm vermutlich jedoch wesentlich mehr wegen der ihm selbst entgangenen Beute und Piyales eklatanter Selbstbereicherung grollte). Piyale Pascha wurde gestattet, in den Ruhestand zu gehen. Vermutlich rettete ihm seine Ehe mit des Sultans Tochter das Leben.", "section_level": 1}, {"title": "Letzte Unternehmungen.", "content": "Nach der Niederlage der türkischen Flotte unter Ali Pascha in der Seeschlacht von Lepanto 1571 wurde Piyale Pascha erneut zum Oberbefehlshaber der Flotte berufen. Er ließ die vor Lepanto verlorenen Schiffe in kürzester Zeit durch Neubauten ersetzen und sicherte Konstantinopel schon sechs Monate später wieder die unangefochtene Vorherrschaft über das östliche Mittelmeer. 1573 landete er noch einmal in Apulien. 1574 eroberten er und Kilic Ali Pascha Tunis von der von Spanien unterstützten Hafsidischen Dynastie zurück, ehe er sich dann ins Privatleben zurückzog. Piyale Pascha starb am 21. Januar 1578 und wurde in der Piyale Pascha Moschee in Konstantinopel beerdigt. Die türkische Marine benannte später mehrere ihrer Schiffe nach ihm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Piyale Pascha (, * um 1515 in Viganj, Halbinsel Peljesac, damals Republik Ragusa, heute Kroatien; † 21. Januar 1578 in Konstantinopel, heute Türkei) war ein osmanischer Admiral und Wesir. ", "tgt_summary": null, "id": 1974667} {"src_title": "Ludwig Roth von Schreckenstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühes Leben.", "content": "Er wurde 1519 als Giovanni Dionigi Galeni in dem kalabrischen Dorf Le Castella (oder Licastelli) in Süditalien geboren, Sohn des Seemanns Birno Galeni und seiner Frau Pippa de Cicco. Der junge Bursche verbrachte viel Zeit auf dem Wasser, obwohl sein Vater ihm eine religiöse Erziehung zugedacht hatte. Am 29. April 1535 wurde er von dem muslimischen Korsaren Ali Ahmed, einem der Kapitäne von Khair ad-Din Barbarossa gefangen genommen und als Sklave zum Dienst auf Galeeren gezwungen. Er konvertierte nach einiger Zeit zum Islam und schloss sich den Korsaren an, wie vor und nach ihm viele andere christliche Galeerensklaven. Er stieg schnell auf und wurde Bootsmann auf der Galeere, auf der er zuvor an ein Ruder gekettet gewesen war. In dieser Stellung erwarb er genügend Prisengelder, um einen Anteil an einer algerischen Korsarenbrigantine zu kaufen. Sehr bald wurde er Kapitän und Besitzer einer Galeere und galt als der verwegenste Korsarenkapitän der Piratenküste. Nach Barbarossas Tod schloss er sich dessen Nachfolger Turgut Reis an, damals gleichzeitig osmanischer Admiral und Bey von Tripolis. Er beeindruckte den türkischen Großadmiral Piyale Pascha, mit dem Turgut Reis wiederholt zusammenarbeitete. 1550 wurde ihm die Verwaltung der Insel Samos in der Ägäis übertragen, womit er ein osmanischer Beamter wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Pascha und Beylerbey.", "content": "1565 wurde Uludsch zum \"Bey\" von Alexandria. Noch im gleichen Jahr begleitete er Turgut Reis bei der Belagerung von Malta, als Turgut vor Fort St. Elmo fiel, ernannte ihn Piyale Pascha zu dessen Nachfolger als Bey von Tripolis. Uludsch Reis segelte mit dem Leichnam Turguts nach Tripolis, beerdigte ihn dort, und bemächtigte sich der Sklaven und anderen Besitztümer Turguts. Nachdem ihn der Sultan als Statthalter von Tripolis bestätigt hatte, suchte er die Küsten von Sizilien, Kalabrien und Neapel heim. Im März 1568, nach dem Sturz von Mohammed Pascha in Algier, wurde er auf Vermittlung von Piyale Pascha zum Pascha und \"Beylerbey\" von Algier ernannt, des wichtigsten der zunehmend unabhängig agierenden Korsarenstaaten in Nordafrika. Von dort aus marschierte er im Oktober 1569 mit 5000 Mann über Land nach Tunis, unterwegs verstärkt durch mehrere Tausend berittene Berber, und eroberte Tunis. Der von Spanien gestützte Sultan Hamid aus der Dynastie der Hafsiden floh in den Schutz der spanischen Garnison von Goleta (La Goulette). Damit war Uludsch Ali Pascha von Algier und Tunis und Beylerbey von Nordafrika.", "section_level": 1}, {"title": "Lepanto.", "content": "Im Frühjahr 1571 rebellierten die Janitscharen von Algier, die ihren überfälligen Sold einforderten. Uludsch „regelte“ diese gefährliche Angelegenheit, indem er mit 20 Galeeren davonsegelte und es den Janitscharen überließ, sich ihren Lohn selbst zu besorgen. Als er unterwegs erfuhr, dass sich in Kostantiniyye eine Flotte zu einem Angriff auf die Christenheit bereit machte, segelte er nach Koroni an der Südspitze der Morea, wo die osmanische Flotte unter Ali Pascha kurz darauf ebenfalls eintraf. Die Anwesenheit dieser Flotte und insbesondere die aggressiven Vorstöße Uludschs im Ionischen und Ägäischen Meer hielten die christliche Flotte davon ab, nach Zypern zu segeln, was dadurch ohne Hilfe von außen zur gleichen Zeit von Piyale Pascha und Lala Mustafa Pascha erobert wurde. Am 7. Oktober 1571 befehligte Uludsch Ali Pascha den linken Flügel dieser osmanischen Flotte, die in der Seeschlacht von Lepanto von einer vereinigten christlichen Flotte unter Don Juan de Austria besiegt wurde. Es gelang ihm, seinen direkten Gegner, Gian Andrea Doria (einen Großneffen von Andrea Doria), auszumanövrieren und ihm schwere Verluste zuzufügen. Dabei gelang es Uludsch sogar, das Flaggschiff der Malteser zu erobern. Er nahm es ins Schlepp, um es als Prise mitzunehmen, musste aber die Taue kappen lassen, als Don Juans Reserve unter dem Marquis de Santa Cruz ihm nachsetzte. Da die Schlacht inzwischen verloren war, begnügte sich Uludsch damit, das große Banner der Malteser mitzunehmen. Mit etwa 30 Galeeren und Fustas gelang es ihm, durch die feindlichen Linien zu segeln und zu entkommen. Danach sammelte er weitere im Laufe der Schlacht versprengte Schiffe ein und segelte um die Morea in die Ägäis, wo er nach und nach die meisten der noch dort verbliebenen osmanischen Galeeren seinem Geschwader anschloss. Er erreichte schließlich mit 87 Schiffen Istanbul. Da er Sultan Selim II. die Flagge der Malteser zu Füßen legen konnte, wurden ihm die Beschwerden der Janitscharen von Algier nicht weiter vorgehalten. Er erhielt von Selim II. den Ehrentitel \"Kilic\" (Schwert) und war danach unter dem Namen \"Kilic Ali Pascha\" bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Kaptan-ı Derya.", "content": "Zusammen mit Piyale Pascha rüstete er 1572 eine neue Flotte aus, wobei Kilic Ali viel Wert auf den Bau wendiger Schiffe und ihre Bestückung mit großen Kanonen sowie auf die Ausstattung der Soldaten mit Feuerwaffen legte. Selim ernannte ihn zum \"Kaptan-ı Derya\" (Großadmiral) und bestätigte ihn gleichzeitig in seinem Amt als Pascha von Algier. Im Juni 1572, nur acht Monate nach dem Debakel von Lepanto, segelte er mit 250 Galeeren und einer großen Zahl kleinerer Schiffe zur Südküste der Morea, wo er eine christliche Flotte vorfand; es kam jedoch nicht zur direkten Schlacht, da Kilic es vorzog, seine Gegner durch wiederholte Finten in Abnützungsgefechte zu verwickeln. 1573 wurde Arab Ahmed neuer Pascha von Algier, und Don Juan de Austria eroberte Tunis und übergab es wieder der von Spanien abhängigen Hafsidischen Dynastie. Damit war Kilic Ali Pascha ohne eigene Landbasis. Er konzentrierte sich daher darauf, seine Flotte zu einem erneuten Raubzug an die italienischen Küsten zu führen. Ein Jahr später, 1574, gelang es ihm, zusammen mit Piyale Pascha, den Spaniern Tunis nach 40-tägiger Belagerung mit 230 Schiffen und 40.000 Mann wieder zu entreißen. Dabei eroberte er auch endlich das bis dahin unbesiegte La Goulette. Noch im gleichen Jahr segelte er weiter nach Marokko, wo er eine neue Festung an Spaniens Gegenküste erbaute. 1576 suchte er ein weiteres Mal Kalabrien heim. 1578 beendete er gewaltsam eine erneute Rebellion der Janitscharen in Algier, die Arab Ahmed Pascha ermordet hatten. 1584 führte er eine Flotte zur Krim, und im folgenden Jahr schlug er mit einer osmanischen Flotte aus Alexandria (Ägypten) Aufstände in Syrien und dem Libanon nieder. Kilic Ali Pascha starb am 21. Juni 1587 in Istanbul und wurde dort in der Kılıç Ali Paşa Moschee beerdigt, die er sich 1580 von dem Architekten Sinan hatte erbauen lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwort.", "content": "Die türkische Marine benannte in der Folge mehrere ihrer Schiffe nach ihm. Seine Statue steht auf dem Dorfplatz seines Geburtsortes Le Castella in Kalabrien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kılıç Ali Pascha (türkisch: \"Kılıç Ali Paşa\"), zunächst bekannt als Uludsch Ali Reis und später Uludsch Ali Pascha (türk.: \"Uluç Ali Reis\", dann \"Uluç Ali Paşa\") (* 1519 in Isola di Capo Rizzuto, Kalabrien; † 21. Juni 1587 in Istanbul) war ein muslimischer Korsar und osmanischer Admiral im 16. Jahrhundert. Zu seiner Zeit war er auch unter dem Namen \"Occhiali\" bekannt, und Miguel de Cervantes nannte ihn \"Uchali\" in Kapitel XXXIX seines Meisterwerks \"Don Quijote\". Oft wird er auch einfach als \"Ali Pascha\" bezeichnet, in John Wolfs \"The Barbary Coast\" wird die Schreibweise \"Euldj Ali\" benutzt.", "tgt_summary": null, "id": 60675} {"src_title": "Wenzel Müller", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit, Schule, Ehe, Beruf.", "content": "Humphreys wurde am 15. Februar 1901 in London geboren. Der Vater \"Sir Travers Humphreys\" war Rechtsanwalt und Richter. Er besuchte das \"Malvern College\" in Malvern und Trinity Hall in Cambridge, Abschlüsse als Bachelor of Arts und 1922 Bachelor of Laws. 1927 heiratete er \"Aileen Faulkner\", die mit ihm das Interesse an Theosophie und Buddhismus teilte. Es ist unklar, ob er Kinder hatte. 1924 erhielt er die Zulassung als Rechtsanwalt im Inner Temple und übte diesen Beruf in Folge aus. 1934 folgte die Berufung an den Zentralen Strafgerichtshof als \"Junior Treasury Counsel\". Von 1962 bis zu seiner Pensionierung arbeitete er dort als \"Commissioner\". Daneben betätigte er sich auch als Friedensrichter. Für seine Verdienste wurde ihm der Titel des Kronanwalts (QC) verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Als Theosoph und Buddhist.", "content": "Bereits 1918, im Alter von 17 Jahren, konvertierte er zum Buddhismus. Nachdem er Helena Blavatskys Werk Die Geheimlehre gelesen hatte, sah er darin viele Parallelen zum Buddhismus und trat 1920 in Cambridge der dortigen Loge der Theosophischen Gesellschaft Adyar (Adyar-TG) bei. Wenig später wurde er Präsident der Loge. Im selben Jahr lernte er seine spätere Frau \"Aileen Faulkner\" kennen, welche mit ihm die Neigung zu Theosophie und Buddhismus teilte. Mit einigen gleichgesinnten rief er mit Faulkner im April 1923 eine Studiengruppe innerhalb der Cambridge-Loge ins Leben – zur gemeinsamen Vertiefung in diese Thematik. Am 19. November 1924 wurde daraus eine eigene theosophische Loge, die offizielle \"Buddhist Lodge of the Theosophical Society\" (Buddhistische Loge der Theosophischen Gesellschaft) mit Sitz in London und Humphreys als Präsidenten. Später nannte sich diese Organisation Buddhist Society. [1], [2], [4] Schon bald kam es zu Differenzen mit anderen Theosophen wegen seiner vorrangigen Ausrichtung auf den Buddhismus und dadurch Vernachlässigung anderer theosophischer Themen wie auch seiner Ablehnung des Order of the Star in the East. 1926 trat er deshalb aus der Adyar-TG aus, ebenso spaltete sich seine \"Buddhist Lodge\" von den Theosophen ab und wurde unabhängig. 1943 änderte sich der Name der Gesellschaft auf Buddhist Society, Humphreys blieb bis zu seinem Tod 1983 Präsident. [2] Trotz seines Ausscheidens aus der Adyar-TG blieb er der Theosophie bis an sein Lebensende verbunden und diese prägte auch seinen, manchmal kritisierten, Zugang zum Buddhismus. John Snelling bemerkte dazu in seinem \"Buddhist Handbook\": \"„Humphreys himself was a product of Theosophy and his Buddhism was one with a distinctive Blavatskian slant.“\" [5] (Humphreys selbst war ein Erzeugnis der Theosophie und sein Buddhismus hatte einen ausgeprägten Blavatsky-Einschlag). Die meisten seiner Werke, auch und vor allem jene über den Buddhismus, wiesen einen theosophischen Einschlag auf. In seinem bekanntesten Werk \"Buddhism\", das in 15 Sprachen übersetzt wurde und eine Auflage von über einer Million erreichte, verwendete er durchgehend eine Reihe von theosophischen Begriffen. In seinem Buch \"Karma und Reinkarnation\" waren 20 von 49 Fußnoten theosophischen Ursprungs. [3] Eine Lebenslange Freundschaft verband ihn mit Alan Watts, der eine Zeit lang als Herausgeber der Buddhist-Lodge-Zeitschrift \"Buddhism in England\" fungierte. Ebenso mit Daisetz Teitaro Suzuki, den er 1936 beim Weltparlament der Religionen in London kennengelernt hatte. [2], [4] Eng war er auch mit Jack Austin verbunden, der für die wirtschaftlichen Angelegenheiten der Buddhist Society zuständig war. 1962 wurde er Vizepräsident der \"Tibet Society\" und Vizevorsitzender der \"Royal India, Pakistan and Ceylon Society\". Ebenso war er Vizepräsident der \"World Fellowship of Buddhists\" (internationale buddhistische Dachorganisation). [1],", "section_level": 2}], "src_summary": "Travers Christmas Humphreys (* 15. Februar 1901 in London, England; † 13. April 1983) war ein englischer Rechtsanwalt, Richter, Theosoph, Autor und Buddhist. Er war einer der Gründer der Buddhist Society.", "tgt_summary": null, "id": 1853405} {"src_title": "Insulinähnliche Wachstumsfaktoren", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "In Fate wählt der Spieler eine Spielfigur, deren Geschlecht und Aussehen er teilweise bestimmen kann. Zusätzlich muss man einen Hund oder eine Katze als Haustier auswählen, das als Begleiter zur Seite steht und mit Fischen in Monster transformiert werden kann. Das Haustier kann auch verwendet werden, um Gegenstände zu verkaufen, ohne dass der Spieler den Dungeon verlassen muss. Der Charakter startet mit seinem Haustier in einem Dorf namens Grove, wo ein Eingang zu einem Dungeon ist, in dem ein starkes Monster auf einem Dungeonlevel etwa zwischen 40 und 50 lauert, das als Hauptziel dient. Nachdem dieses besiegt wurde, können Nachkommen des Charakters erschaffen werden. Zusätzlich können für jedes Dungeonlevel vor dem erstmaligen Betreten bis zu drei zufallsgenerierte Aufträge angenommen werden. Diese können auch jederzeit abgebrochen werden, was sogar als Trick vom Programm erzählt wird. Der Charakter verfügt über vier Fähigkeiten: Strength (Stärke), Dexterity (Geschicklichkeit), Vitality (Gesundheit) und Magic (Magie). Durch höhere Strength richtet der Charakter mehr Schaden an, während er durch höhere Dexterity verbesserte Genauigkeit und höhere Ausweichwahrscheinlichkeit erhält. Vitality erhöht die Trefferpunkte, während Magic die Magiepunkte und unter einer bestimmten Punktezahl auch mögliche erlernbare Zauber erhöht. Diese Fähigkeiten können durch Aufstiege des Erfahrungslevels oder im Dungeon herumstehende Lernschreine verbessert werden. Pro Levelaufstieg kann man 5 Fähigkeitspunkte nach Belieben verteilen. Der Lernschrein erhöht eine zufällige Fähigkeit permanent um 0–3 Punkte. Im Gegensatz zu Rollenspielen wie Diablo kann man keine Charakterklasse auswählen. Stattdessen erhält man viele Fertigkeiten, die am Anfang auf Level 0 sind und die man durch Vergabe von Punkten erhöhen kann. Fertigkeitenpunkte erhält man durch einen Aufstieg des Charakterlevels oder Ruhmlevels. Der Ruhm kann durch das Besiegen starker Gegner, erledigte Aufgaben und Bezahlung an einen bestimmten Nicht-Spieler-Charakter erhöht werden. Erfahrungspunkte erhält man durch besiegte Gegner und erledigte Aufgaben. Genretypisch ist es möglich, durch Ausrüstungsgegenstände seine Fähigkeiten zu verbessern. Diese werden auch dann verbessert, wenn noch kein Fertigkeitenpunkt investiert wurde. Die Ausrüstungsgegenstände sind in normale, magische, seltene und Artefakte (einzigartige Gegenstände) unterteilt. Zusätzlich können gesockelte Gegenstände durch Juwelen verbessert werden. Wenn man mit einem so gesockelten Gegenstand nicht zufrieden ist, kann man sich im Dorf die Juwelen aus dem Gegenstand entfernen lassen. Dabei wird entweder der Gegenstand oder die Juwelen vernichtet. Durch einen in machen Dungeonlevels zu findenden Schmiedeplatz kann versucht werden, einen Gegenstand zu verbessern. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Gegenstände mit wenigen magischen Eigenschaften verbessert werden. Es ist jedoch auch möglich, dass eine solche Verbesserung Nachteile bewirkt, indem sie etwa dem Gegenstand eine Eigenschaft gibt, die Fähigkeitspunkte abzieht. Bei Levelaufstiegen erhaltene Fähigkeitspunkte und Fertigkeitspunkte werden permanent verteilt, das bedeutet, man kann sie nicht mehr entfernen, wenn man sie einmal verteilt hat. Die aktuell erhältliche Version des Grundspiels ist mittlerweile auch in Deutsch erhältlich. Dabei wurden zwar die Unterhaltungen und auch die Sprachausgabe übersetzt, die Kreaturen, Gegenstände und Zaubersprüche blieben jedoch weiterhin englisch.", "section_level": 1}, {"title": "Magie.", "content": "Die Zaubersprüche lassen sich in die drei Klassen „Attack“ (Angriff), „Defense“ (Verteidigung) und „Charm“ (Unterstützung) einteilen, für die es jeweils eine Fertigkeit gibt. Man kann gleichzeitig bis zu sechs Zauber in jeder dieser Klassen haben, wobei die Art der erlernbaren Zauber von der Magic abhängt. Mit höherer Magic sind somit mehr Zauber erlernbar. Während die schwächsten Zauber schon mit den Startwerten erlernbar sind, benötigen bessere Zauber hohe Werte in Magic. Durch die Erhöhung der jeweiligen Magieklasse werden die Zauber verstärkt. Ein Beispiel: Der Stadtportalzauber benötigt 10 Magic, um erlernt zu werden und wirkt bis zu zwei Dungeonlevels tief sowie zwei weitere für jeden investierten Fertigkeitspunkt in Charm.", "section_level": 2}, {"title": "Technisches.", "content": "Nachdem das Spiel als Demoversion gratis herunterladen und installiert wurde, kann man bis zu Dungeonlevel 3 oder Charakterlevel 6 spielen. Durch einen kostenpflichtigen Code kann man den Rest des Spieles freischalten. Dazu muss einmalig eine Verbindung mit dem Internet bestehen. Für die Freischaltung wird durch die Struktur der Datenspeicherung auch Windows 2000 oder Windows XP benötigt. Auf anderen Betriebssystemen kann Fate nur als Demoversion gespielt werden. Bei jeder Neuinstallation muss das Spiel erneut freigeschaltet werden. Mittlerweile ist das Spiel aber auch auf Steam erhältlich. Fate wird komplett in 3D gerendert. Der Spieler kann somit hinein- und herauszoomen und das Geschehen auf Tastendruck um 90 Grad nach links und rechts drehen. Der Dungeon enthält theoretisch mehr als 4 Milliarden Levels, die zufällig generiert werden. Für bis zu drei Levels im Voraus werden Aufträge zufallsgeneriert. Wenn auf einem Dungeonlevel alle Aufgaben erledigt sind, kein Stadtportal vorhanden ist und 30 Minuten seit dem letzten Betreten vergangen sind, regeneriert sich der Level, wobei die Gänge bestehen bleiben, aber Monster und Inhalte von Schatzkisten neu verteilt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fate (auch FATE) ist ein von WildTangent entwickeltes und vertriebenes Computerspiel, das in das Genre der Action-Rollenspiele oder Hack-&-Slay-Spiele fällt. Es ist erstmals im Jahr 2005 veröffentlicht worden.", "tgt_summary": null, "id": 300144} {"src_title": "Reinhard Süring", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vom Vater erhielt Johann Andreas die ersten Einweisungen in die Technik des Orgelbaus. Diese Grundkenntnisse baute Stein wie sein Cousin Georg Marcus Stein in der Lehre bei Johann Andreas Silbermann und Johann Heinrich Silbermann in Straßburg aus und arbeitete dann beim Regensburger Meister Franz Jakob Späth. Nach weiteren Lehr- und Wanderjahren in Ulm und Stuttgart kam er erstmals 1750 nach Augsburg und nahm dort im darauf folgenden Jahr seinen ständigen Wohnsitz. 1752 schloss sich der Kunsthandwerker der „Musikliebenden und –übenden Gesellschaft“ des Augsburger Bürgertums an. 1757 erhielt Stein das städtische Bürgerrecht. Die zu Pfingsten im selben Jahr eingeweihte neue Orgel in der Barfüßerkirche betreute ihr Schöpfer als Organist.", "section_level": 1}, {"title": "Orgelbauer.", "content": "In Augsburg gab es um 1750 keinen Orgelbaumeister mehr, doch waren eine Reihe von Orgeln in den Gotteshäusern der Stadt reparaturbedürftig oder einzelne komplett zu erneuern, was einem Fachmann wie ihm genügend Auskommen verschaffte. So sorgte er 1756 durch Überholung der Traktur und 1767 durch eine neue Balganlage für wieder klangvolle Kirchenmusik in der St.-Anna-Kirche in der Fuggerstadt. 1769 reparierte er das Musikinstrument der evangelischen Ulrichskirche. 1780 war die Orgel von St. Peter am Perlach an der Reihe. Die einzige und insgesamt sehr gut erhaltene Orgel Steins steht in der Klosterkirche St. Thekla in Welden bei Augsburg. Bei der letzten Restaurierung musste ein großer Teil der Metallpfeifen ersetzt werden. Die gelegentlich anzutreffende Information, Stein habe im Dom zu Eichstätt eine Orgel gebaut, dürfte auf einem Irrtum beruhen: dieses Instrument war um 1800 mit einer kurzen Oktave ausgestattet worden, die Stein aber als veraltet ansah. Vermutlich führte er lediglich eine Reparatur aus.", "section_level": 2}, {"title": "Klavierbauer.", "content": "Die Anstellung als Organist an der Barfüßerkirche sowie die Aufgabe, die Orgeln in den Augsburger Kirchen zu betreuen, gewährten Stein ein solides Grundeinkommen. Daher konnte er sich zunehmend dem Bau von Hammerklavieren zuwenden. Dabei gelang ihm 1773 die Verbesserung der „Deutschen Pianofortemechanik“, welche das Hammerklavier entscheidend voranbrachte und dem Absatz des Musikinstrumentes kräftig Schub verschaffte. Das Hammerklavier war vom Florentiner Bartolomeo Cristofori um 1700 mit einer Stößel-Mechanik erfunden worden, die sich in den folgenden Jahrzehnten zunächst so nicht etablieren konnte. Johann Andreas Stein gelang es, die Prellmechanik, bei welcher die Hämmerchen direkt an den Tastenhebeln montiert sind, mit einer so genannten Auslösung auszustatten. Dieses Pianoforte wurde damit zuverlässiger, klangvoller und modulationsfähiger. Das neue Klanggefühl begeisterte Leopold Mozart, Wolfgang Amadé Mozart und auch Ludwig van Beethoven. Mit der Übernahme von Steins Entwicklung durch Wiener Klavierbauer entstand die Bezeichnung „Wiener Mechanik“. Neben den Verbesserungen am Pianoforte befasste sich Stein mit Erfindungen anderer Musikinstrumente. Mehrfach baute er so genannte Vis-a-vis-Flügel, bei denen ein Cembalo und ein Hammerflügel sich in einem Instrumentenkorpus gegenüberstehen. Zwei dieser Instrumente sind erhalten geblieben. Die Familie Mozart war mit Johann Andreas Stein gut bekannt. Im Jahr 1763 erwarb Leopold Mozart während des Aufenthalts in Augsburg ein Reiseklavier für seinen Sohn, das Wolfgang Amadé dann jahrelang spielte. 14 Jahre später gab der längst arrivierte Komponist in Augsburg ein Konzert im Fuggerhaus, für das gleich drei Hammerklaviere bereitgestellt worden waren. Der Domorganist Johann Michael Demmler spielte auf dem ersten, Wolfgang Amadé Mozart auf dem zweiten und Johann Andreas Stein auf dem dritten Flügel. Obwohl sich Wolfgang Amadé in einem Brief an seinen Vater begeistert über die Instrumente Steins äußerte, erwarb er selbst nie einen Flügel bei Stein. In Wien spielte er überwiegend Klaviere von Anton Walter, die bereits über Fänger für die von den Saiten zurückprellenden Hämmer verfügten, womit ein schnelleres Repetieren möglich wurde. Stein baute im Laufe seines Lebens in seiner Augsburger Werkstatt etwa 700 Klaviere, die in ganz Europa nachgefragt waren. Im Augsburger Mozarthaus wird eines der Hammerklaviere Steins, hergestellt im Jahr 1785, aufbewahrt. Seine Instrumente signierte er der Mode der Zeit entsprechend mit der französischen Variante seiner Vornamen „Jean André Stein“. Stein-Hammerflügel zählten zu ihrer Zeit um das Ende des 18. Jahrhunderts zu den Spitzenprodukten des Tasteninstrumentenbaus. Zuvor galt dies für Cembali der Antwerpener Familie Ruckers, später für englische Hammerflügel von Broadwood, dann für die französischen Hersteller Pleyel und Erard, und seit Ende des 19. Jahrhunderts für Steinway & Sons. Daher gehören Stein-Flügel zu den Ikonen der historischen Musik-Aufführungspraxis und auch der Sammler.", "section_level": 2}, {"title": "Klavierbauerdynastie.", "content": "Johann Andreas Steins Kinder Matthäus Andreas und Anna-Maria Stein, genannt Nannette, übernahmen nach seinem Tod im Jahr 1792 die väterliche Werkstatt. Zwei Jahre später zogen sie jedoch nach Wien um und eröffneten dort gemeinsam eine Klavierfabrik unter dem Namen „Frère et Soeur Stein“ (deutsch: „Bruder und Schwester Stein“). 1802 trennten sie das gemeinsame Geschäft. Matthäus Andreas führte seine Firma unter dem Namen „André Stein“ weiter. Er war mit Ludwig van Beethoven bekannt, dessen Instrumente er auch wartete. Carl Andreas Stein (* 4. September 1797; † 28. August 1863 in Wien) Auch Matthäus Andreas’ Sohn Carl erlernte das Klaviermacher-Handwerk. Er erhielt 1829 seine Klaviermacherbefugnis und übernahm 1841 das Geschäft des berühmten Klavierbauers Conrad Graf im Mondscheinhaus. 1844 erhielt er den Titel eines „k. u. k. Hof-Pianoforte-Verfertigers“. Unter dem Namen Streicher wurden bis zur Schließung im Jahr 1896 über mehrere Generationen hinweg Klaviere produziert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Andreas Stein (* 6. Mai 1728 in Heidelsheim; † 29. Februar 1792 in Augsburg) zählte zu den weithin gerühmten Instrumentenbauern seiner Zeit. Seine Klaviere wurden von Wolfgang Amadé Mozart gespielt und gelobt. Seine Errungenschaften beim Bau von Hammerflügeln führte die Klavierbauerfamilie Streicher in Wien fort, in Salzburg der Orgel- und Klavierbauer Johann Evangelist Schmidt.", "tgt_summary": null, "id": 1171545} {"src_title": "Robert Neild", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namen.", "content": "Sowohl ihren deutschsprachigen Trivialnamen Drehfrucht als auch den botanischen Namen \"Streptocarpus\" bekam diese Pflanzengattung aufgrund der spiralig gedrehten, langen Früchte, welche von den meisten Arten gebildet werden. Der botanische Gattungsname \"Streptocarpus\" leitet sich aus den griechischen Wörtern: στρεπτός, \"streptos\" für gedreht und καρπός, \"karpos\" für Frucht ab.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild.", "content": "\"Streptocarpus\"-Arten sind ein- bis mehrjährige, also monokarpe hapaxanthe Pflanzen oder meist ausdauernde, also pollakanthe, polykarpische Pflanzen. Sie wachsen als immergrüne, krautige Pflanzen, die selten an ihrer Basis verholzen. Der größere Teil der Arten ist acaulescent, das bedeutet die Sprossachse ist gestaucht. Einige Arten bilden mehr oder weniger lange Sprossachsen aus, die selbständig aufrecht, kriechend bis überhängend sind.", "section_level": 2}, {"title": "Laubblätter.", "content": "Die Laubblätter der meisten Arten sind in grundständigen Rosetten angeordnet. Ausnahmen sind einige Arten, welche nur ein einziges großes Blatt bilden, das durch ein Basalmeristem lebenslang wächst, wie zum Beispiel \"Streptocarpus wendlandii\" und \"Streptocarpus dunnii\". Bei den Arten der Untergattung \"Streptocarpella\" sind die Laubblätter gegenstängig an den Stängeln entlang verteilt; zu ihnen gehört beispielsweise \"Streptocarpus saxorum\". Die meist fein behaarten und leicht brechenden Laubblätter sind bei der Untergattung \"Streptocarpella\" mehr oder weniger lang gestielt und meist ungestielt. Die einfachen Blattspreiten sind bei der Untergattung \"Streptocarpus\" meist länglich und bei der Untergattung \"Streptocarpella\" meist fast kreisförmig, selten verkehrt eiförmig bis elliptisch.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Auf seitenständig an langen Blütenstandsschäften stehen die Blüten selten einzeln, meist zu einigen bis vielen in zymösen Blütenständen. Die einzelnen Blüten halten einen Tag bis mehrere Wochen je nach Art. Die zwittrigen, zygomorphen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind meist frei oder höchstens an ihrer Basis verwachsen. Die fünf Blütenkronblätter sind röhrig verwachsen und die Kronröhre endet zweilippig. Die Farben der Kronblätter reichen von blau über violett und rosa bis rot und weiß. Von den zwei Paaren Staubblättern ist nur eines fertil, von dem anderen zu Staminodien reduziertem Paar fehlt meistens ein Staminodium. Die Staubfäden sind in der Mitte oft verdickt. Die Nektarien sind ringförmig oder kurz becherförmig. Zwei Fruchtblätter sind zu einem eiförmigen bis zylindrischen, unterständigen, meist einkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Die Narbe ist je nach Art unterschiedlich.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die mehr oder weniger zylindrischen, sich während der Entwicklung spiralig drehenden Kapselfrüchte, öffnen sich bei Reife mit einem Schlitz und die Spirale dreht sich auf, wenn sie alt sind. Dann springen sie in vier Klappen auf und enthalten viele Samen. Die sehr feinen (winzigen) Samen besitzen eine netzartige oder warzige Oberfläche. Ein Gramm Samen enthält circa 40.000 bis 80.000 Korn.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "Von einigen Drehfrucht-Arten und -Hybriden werden Sorten als Zimmerpflanzen verwendet. Die Hauptblütezeit der Sorten reicht von Februar bis Oktober, die einzelnen Blüten halten einen bis mehrere Tage je nach Sorte. Die Blütenfarben der Sorten reichen von blau über violett und rosa bis rot und weiß. Auch Züchtungen mit mehrfarbigen Blüten gibt es.", "section_level": 1}, {"title": "Pflege im Zimmer.", "content": "Die Sorten der Drehfrucht mögen es entsprechend ihrer tropischen Herkunft ganzjährig warm ohne direkte Sonne und haben gern eine hohe Luftfeuchtigkeit. Beim Gießen ist darauf zu achten, nur auf die Erde, nicht aber auf oder zwischen die Blätter zu gießen, da dies zur Fäulnis führen kann. Bei mäßigem Gießen blüht die Drehfrucht lange und intensiv. Die Drehfrucht ist ein Lichtkeimer. Meist wird sie jedoch durch Blattstecklinge vermehrt.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Gattung \"Streptocarpus\" wurde 1828 durch John Lindley in \"Botanical Register...\", 14 – \"Appendix to the first... A Sketch of the Vegetation of the Swan River Colony....\", Tafel 1173 aufgestellt. Die Typusart ist \"Streptocarpus rexii\" Es gibt ein Homonym \"Streptocarpus\", das ein Synonym von \"Encalypta\" in der Moosfamilie Encalyptaceae ist. Die Gattung \"Streptocarpus\" gehört zu den Didymocarpoiden Gesneriaceae innerhalb der Familie der Gesneriaceae. Bei manchen Autoren sind auch die Arten der Gattung \"Saintpaulia\" in die Gattung \"Streptocarpus\" eingegliedert. Die vier asiatischen Arten gehören wahrscheinlich zu anderen Gattungen mit gedrehten Früchten. Die Gattung \"Streptocarpus\" ist in die zwei Untergattungen \"Streptocarpus\" (2n = meist 32 und Vielfache davon: 64, 96, 128) und \"Streptocarpella\" Engl. (2n = meist 30) gegliedert. In der Gattung Drehfrucht (\"Streptocarpus\") gibt es etwa 135 Arten (hier mit Angabe des Heimatlandes):", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsobjekt.", "content": "Die Gattung \"Streptocarpus\" ist seit langem ein Forschungsobjekt, bei dem verschiedene Aspekte der Botanik wie die Phylogenie und Ontogenie verschiedener Arten unter anderem mit Hilfe biochemischer und molekularbiologischer Methoden untersucht werden. Dieter Heß entdeckte 1961 die mRNA als Auslöser der Blühinduktion bei \"Streptocarpus wendlandii\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Drehfrucht (\"Streptocarpus\"), auch eingedeutscht Streptokarpus genannt, ist eine Pflanzengattung in der Familie der Gesneriengewächse (Gesneriaceae). Ihre Heimat der etwa 135 Arten liegt hauptsächlich in den Wäldern des tropischen und südlichen Südafrikas und Madagaskars. Viele Sorten werden als Zimmerpflanzen verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 2297018} {"src_title": "Verbindungsbahn (Stuttgart)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits 1936 rief der Komponist Robert Ruthenfranz (1905–1970) die „Wittener Musiktage“ ins Leben. Es scheint bemerkenswert, dass noch im dritten Reich ein Festival für zeitgenössische Musik ins Leben gerufen werden konnte, handelte es sich doch um Musik, die tendenziell als „entartet“ betrachtet wurde. Dies dürfte jedoch auf geschicktes politisches Agieren von Robert Ruthenfranz zurückzuführen sein, der seit 1937 Mitglied der NSDAP war. Nach dem Krieg bezeichnete er sein Engagement für die Wittener Tage als einen Akt „stiller Opposition“. Eine Bewertung dieses Abschnitts der Geschichte, der Verbindung zwischen Festival und Kulturpolitik des Dritten Reiches, scheint zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch schwer möglich. Bereits 1947 setzte Robert Ruthenfranz das Festival in unregelmäßigem Abstand fort (1947, 1948, 1950, 1953 und 1957), erst ab 1960 fanden die Wittener Musiktage jährlich statt. Die Stadt Witten beteiligte sich ab 1957 mit jährlich wachsenden Summen an den Musiktagen. 1964 übernahm das Kulturamt die Veranstaltung und Finanzierung (bis zum Einstieg des WDR) völlig.", "section_level": 1}, {"title": "1969–1989.", "content": "Richtungsweisend für die Wittener Tage wurde das Engagement des WDR, der ab 1969 nicht nur die Festivalkonzerte mitschnitt, sondern auch den damaligen Redakteur für neue Kammermusik Wilfried Brennecke freistellte, in Zukunft über seine Tätigkeit für den Rundfunk hinaus auch die inhaltliche Verantwortung für die Wittener Tage zu tragen. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte auch die Umbenennung der „Wittener Musiktage“ zu den „Wittener Tagen für neue Kammermusik“. 1973 veranstaltete der WDR erstmals offiziell das Abschlusskonzert, annonciert als „Sonderkonzert des Westdeutschen Rundfunks“. Porträtkonzerte waren ab 1978 ein prägender Bestandteil von Brenneckes Dramaturgie. Ein Fokus seiner Programmarbeit lag von Beginn an auch auf Komponisten der Sowjetunion und anderer Länder „hinter dem Eisernen Vorhang“, womit Witten zum maßgeblichen Festival wurde, bei dem die internationale Entwicklung der Neuen Musik in ihrer gesamten Bandbreite dargestellt war. Viele Komponisten waren in Witten erstmals im westlichen Teil Europas zu hören. So war beispielsweise György Kurtág dem Wittener Publikum bekannt, lange bevor Pierre Boulez ihm Jahre später zu seinem internationalen Durchbruch verhalf. Zu den am häufigsten aufgeführten Komponisten der Ära Brennicke gehören neben Kurtág auch Paul-Heinz Dittrich, Helmut Lachenmann und Friedrich Goldmann. Nach 21 Ausgaben legte Brennecke 1989 seine Tätigkeit nieder. Zu seinem Abschied schrieben zahlreiche Komponisten auf Brenneckes Anregung insgesamt 30 „Abschiedsstücke“, die in drei „Intermezzi“ das Programm ergänzten.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1990.", "content": "Seit 1990 liegt die künstlerische Leitung des Festivals beim Redakteur für Neue Musik des WDR, Harry Vogt. Unter seiner Ägide erweiterte das Festival die einbezogenen Spielarten von Kammermusik: neben Klanginstallationen und improvisierter Musik wurden vermehrt auch Aspekte des Musiktheaters berücksichtigt. Die Zahl der Uraufführungen wurde gleichfalls erhöht, andererseits wurden jedoch zahlreiche Komponisten permanent aus den Programmen entfernt, wodurch sich eine deutliche Verschiebung der Koordinaten ergab. Eine tragende Rolle spielen in Vogts Konzeption die Interpreten, dazu zählen regelmäßig trio und ensemble recherche, das Arditti String Quartet, Klangforum Wien, Ensemble Modern u. a. Auch neue Formationen erlebten in den vergangenen Jahren hier ihre Premiere wie u. a. Ensemble Ascolta oder Ensemble 2x2. Unter Vogts Führung konsolidierte sich der Ruf der Wittener Tage als eines \"„Donaueschingen des Ruhrpott“\".", "section_level": 2}, {"title": "The Witten In Nomine Broken Consort Book.", "content": "Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums von Harry Vogt bat das ensemble recherche für die Wittener Tage 1999 zahlreiche Komponisten um ein Überraschungsstück. Die Komposition sollte auf einen beliebten Hymnus des 16. Jahrhunderts von John Taverner Bezug nehmen. Über 50 Komponisten sind seither der Einladung des Ensembles gefolgt, deren Werke zu diesem Anlass im Wittener \"„in nomine“\"-Buch dargestellt wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Krise im Jahr 2012.", "content": "Nachdem die überschuldete Stadt Witten nach Haushaltsauflagen des Landes ihren Beitrag von 40.000 € zum Festival nicht mehr leisten durfte, verfiel auch die vom Land zugesagte Förderung von 30.000 €. Nur durch eine Kostenübernahme durch den WDR konnte das Festival gerettet werden. Für die Zukunft soll laut einem Bericht der NMZ über die Finanzierung neu verhandelt werden.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die Wittener Tage für neue Kammermusik sind ein Musikfestival, das seit 1969 gemeinsam von der Stadt Witten und dem Westdeutschen Rundfunk veranstaltet wird, zurzeit außerdem gefördert durch das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und unterstützt vom Kommunalverband Ruhrgebiet (bis 2004) bzw. Regionalverband Ruhr 2005 sowie dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Als Uraufführungsfestival genießen die Wittener Tage, die jährlich am letzten April-Wochenende stattfinden, internationale Aufmerksamkeit. Die Konzerte erfahren über die Ausstrahlung in WDR 3, den Programmaustausch der ARD und der EBU weltweite Verbreitung.", "tgt_summary": null, "id": 1668079} {"src_title": "Schreckensteiniidae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "In seiner Schulzeit verfasste Jenő Gerő unter seinem Spitznamen „Szőke Szakáll“, was so viel wie „Blond-Bart“ bedeutet, als Pseudonym Sketche und Liedtexte für ein Varieté. Später war er Bankangestellter und diente im Ersten Weltkrieg in der K.u.k.-Armee. 1916 hatte er sein Filmdebüt in dem ungarischen Film \"Az újszülött apa\" von Eugen Illés und trat bis Kriegsende in drei weiteren ungarischen Kurzfilmen auf. Nach dem Krieg war Szakall als Autor und Darsteller an Budapester Bühnen tätig. Anfang der 1920er-Jahre übersiedelte er nach Wien, wo er im \"Kabarett Leopoldi-Wiesenthal\" von Hermann Leopoldi auftrat. Wenige Jahre später spielte er in Berlin am Nelson-Theater, dem Großen Schauspielhaus und dem Metropol-Theater. Als Komiker und Autor kurzer Stücke war er dort erfolgreich und eröffnete mit dem Komponisten Otto Stransky das „Boulevard-Theater“. 1926 kam Szakall als Ko-Autor der Reinhold-Schünzel-Komödie \"Hallo Cäsar!\" erneut mit dem Film in Berührung. Fortan war er ein vielbeschäftigter Darsteller des deutschen und österreichischen Unterhaltungsfilms. Zu seinen erfolgreichen Filmen im Deutschland der Weimarer Republik gehörten Géza von Bolvárys \"Zwei Herzen im 3/4 Takt\" (1930), Joe Mays \"Ihre Majestät die Liebe\" (1930), Hans Steinhoffs \"Die Faschingsfee\" (1931) und Richard Oswalds \"Gräfin Mariza\" (1932). 1933 kehrte Szakall nach Wien zurück, da er als Jude nach Hitlers Machtübernahme in Deutschland keine Rollen mehr spielen durfte. In Wien trat er am Ronacher Theater und an der Staatsoper auf und war als Sprecher beim Rundfunk tätig. Er arbeitete bis 1936 zusätzlich in Wiener und Budapester Filmproduktionen und gehörte in dieser Zeit neben Hans Moser zu den bedeutendsten Vertretern des Wiener Komikerfilms. Sein Humor unterschied sich jedoch grundlegend von jenem Hans Mosers. Während dieser seinen einzigartigen Humor in seiner oft schwer verständlichen, urtümlichen Ausdrucksweise und seiner Mimik und Gestik fand, glänzte Szöke Szakall mit einem intellektuell bissigen bis sadistisch-aggressiven Humor. 1933 hielt er sich in Zürich auf. Friedrich Zelnik holte Szakall 1937 für die Filmproduktion \"The Lilac Domino\" nach London. 1939 floh er vor den Nationalsozialisten in die USA und verkürzte seinen Namen zu „S.Z. Sakall“. Nach Österreich sollte er nicht mehr zurückkehren. Sein erster Hollywood-Film war Joe Pasternaks \"It’s a Date\" (1940). Mit seinem markanten rundlichen Gesicht, seinem prägnanten Akzent und verdrehtem Satzbau trat er bei Warner Brothers in zahlreichen komischen Nebenrollen auf, häufig als liebenswert-onkelhafter Europäer oder als verwirrter Ladenbesitzer. Er spielte vor allem in Screwball-Komödien wie \"Mary und der Millionär\", \"Die merkwürdige Zähmung der Gangsterbraut Sugarpuss\" oder \"Weihnachten nach Maß\". Studioboss Jack L. Warner gab ihm wegen seiner rundlich-liebenswürdigen Erscheinung den von ihm selbst ungeliebten Spitznamen \"Cuddles\", unter dem er sogar gelegentlich im Abspann als \"S. Z. „Cuddles“ Sakall\" aufgeführt wurde. Unter der Regie seines ungarischen Landsmannes Michael Curtiz spielte er die Rolle des Oberkellners Carl in \"Casablanca\" (1942), die ihn weltweit berühmt machte. Szakall engagierte sich in der Truppenbetreuung der US-amerikanischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Seinen letzten Filmauftritt hatte er 1954 als Wirt in Richard Thorpes \"Alt-Heidelberg\"-Verfilmung. Im selben Jahr erschienen Szakalls Memoiren unter dem Titel \"The Story of Cuddles. My Life under the Emperor Francis Joseph, Adolf Hitler, and the Warner Brothers\". Szakall war zweimal verheiratet. Seine erste Frau Giza Grossner starb 1918, zwei Jahre später heiratete er Anne Kardos. Ein Großteil seiner Familie, darunter seine drei Schwestern, wurden von den deutschen Nationalsozialisten im Konzentrationslager ermordet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Szőke Szakáll, eigentlich \"Jenő (Eugen) Gerő\", (* 2. Februar 1883 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 12. Februar 1955 in Hollywood, USA) war ein ungarischer Schauspieler und Autor, der zunächst vor allem in Österreich im Theater und Film arbeitete. Vor dem Nationalsozialismus flüchtete er in die USA und trat dort unter dem Künstlernamen S. Z. Sakall in zahlreichen Hollywood-Filmen auf. Weltberühmt machte ihn die Rolle des Kellners Carl in \"Casablanca\" (1942).", "tgt_summary": null, "id": 1852458} {"src_title": "Ägidius Hunnius der Ältere", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Geschichte.", "content": "In Gabun wurden 1886 erste prähistorische Artefakte entdeckt. Zahlreiche Funde wurden in der Provinz Nyanga gemacht, im äußersten Süden des Landes. Schon die ersten Funde, wie Maboué 5, dehnten um 2000 die Urgeschichte des Landes über 40.000 Jahre aus. Überreste gehören auch der sogenannten \"Tshitolien culture\" an, die sich nach dem Lupemban westwärts Richtung Atlantik ausdehnte. Die ältesten Nachweise menschlicher Anwesenheit in Gabun reichten, folgt man der Literatur bis 2006, bereits etwa 70.000 Jahre zurück. Besonders ergiebig waren in den letzten Jahrzehnten die Grabungen von Lopé-Okanda, die inzwischen zahlreiche prähistorische Artefakte zu Tage förderten, die bis zu 400.000 Jahre zurückreichen. Dabei fanden sich vor allem Artefakte entlang des mittleren Ogooué, der als Hauptmigrationsroute des Landes bis weit in historische Zeit gilt. Diese Fundstätten zählen zum Weltkulturerbe. Die Periodisierung der Urgeschichte, wie man sie aus Europa kannte, passte nicht zur afrikanischen Geschichte, so dass in den 1920er Jahren John Goodwin und Clarence Van Riet Lowe als angemessenere Periodisierung eine Einteilung in \"Early\" (Oldowan und Acheuléen), \"Middle\" (zu ihr gehören immer Kerne und präparierte Klingen oder Projektilspitzen) und \"Late Stone Age\" (Mikrolithen) vorlegten. Diese Einteilung fand 1955 allgemeine Anerkennung. Am Lopé fanden sich spätsteinzeitliche Werkzeuge, ebenso wie aus der Übergangsphase zwischen Stein- und Metallzeitalter (Stone to Metal Period). Archäologische Grabungen brachten Spuren von neolithischen Siedlungen aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. zum Vorschein. Die erste Verarbeitung von Eisen fand nach Ergebnissen der Radiokohlenstoffdatierung zwischen dem 4. und 1. Jahrhundert v. Chr. statt. Frühe Bewohner waren vermutlich – wie in der gesamten Region – Pygmäen, die hier als Jäger und Sammler lebten. Vor etwa 1000 Jahren begannen dann Bantugruppen einzuwandern und die Pygmäen zu verdrängen, die heute nur noch einen sehr kleinen Teil der gabunischen Bevölkerung ausmachen. Diese Einwanderer waren die Vorfahren der heutigen Mpongwe und einiger anderer Völker, als letzte in dieser Reihe von Einwanderern kamen schließlich im 19. Jahrhundert die Fang aus dem Norden. Mehr als 80 % des Landes waren auch damals von dichtem Regenwald bedeckt. Es kam nicht zur Gründung größerer staatlicher Gebilde, sieht man davon ab, dass der nördlichste Teil des Königreichs Loango sich noch auf das heutige Staatsgebiet Gabuns erstreckte.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkoloniale Phase des Kontaktes mit Europäern 1472–1839.", "content": "Als erster Europäer erreichte der portugiesische Seefahrer Lopes Gonçalves 1472 die Küste Gabuns. Gonçalves war im Auftrag des Kaufmanns Fernão Gomes unterwegs, der für die Verpflichtung, jährlich 600 km afrikanischer Küste zu erkunden, vom portugiesischen König das Handelsmonopol an dieser Küste übertragen bekommen hatte. Wahrscheinlich war er es auch, der dem Land seinen Namen gab. Aufgrund der eigenwilligen Form der Mündung des Flusses Komo benannte er das Land nach dem portugiesischen Wort für einen bestimmten Seefahrermantel \"„Gabão“.\" Die Küste wurde in den folgenden Jahrhunderten außer von portugiesischen auch von niederländischen, englischen und französischen Händlern aufgesucht. Gehandelt wurde mit Sklaven, Elfenbein und Ebenholz. Die Sklaven kauften die europäischen Händler von den Küstenvölkern, die diese von den Völkern des Landesinneren durch Handel oder Sklavenjagden erwarben. Im Gebiet nördlich des Flusses Ogooué im Zentrum des heutigen Gabun hatten die Portugiesen gewisse, von den übrigen Europäern anerkannte Handelsrechte, übten jedoch keine koloniale Herrschaft aus. In den Verträgen von Ildefonso und Pardo (1777 und 1778) verzichtete Portugal zugunsten Spaniens auf diese Rechte, aber die Spanier waren bis 1850 in dieser Region kaum aktiv. Ende des 19. Jahrhunderts reduzierte sich der spanische Einfluss auch offiziell auf das sich nördlich an Gabun anschließende Spanisch-Guinea (heute Äquatorial-Guinea).", "section_level": 1}, {"title": "Kolonisierung durch die Franzosen 1839–1914.", "content": "Die erste europäische Macht, die sich dauerhaft an der Küste festsetzte, waren die Franzosen. Am 9. Februar 1839 unterzeichnete der französische Admiral Louis Edouard Bouet-Willaumez einen Vertrag mit einem Mpongwe-Herrscher namens Denis Rapontchombo. Verträge mit anderen Oberhäuptern an der Küste folgten. Aus diesen Verträgen leitete Frankreich für sich den Status einer Protektoratsmacht für die Küste Gabuns ab und begann, seinen Einfluss in der Region systematisch zu verstärken. Die zukünftigen Kolonialherren begründeten ihren Status als Schutzmacht mit dem Kampf gegen den Sklavenhandel. Barnes gibt den Inhalt eines derartigen, 1846 geschlossenen Vertrages wie folgt wieder: \"„Frankreich sicherte sich alles Land, das geeignet schien, für die Gründung militärischer und agrarischer Niederlassungen... im Gegenzug versprachen sie dem einheimischen Herrscher (‚König François‘), was immer die Regierung Frankreichs als angemessenen jährlichen Betrag einschätzen würde“\". 1843 errichteten die Franzosen das Fort Aumale als Marinestützpunkt an der Mündung des Komo. 1849 wurde die spätere Hauptstadt Gabuns offiziell als Siedlung für freigelassene Sklaven gegründet. Nach dem Vorbild der Stadt Freetown im heutigen Sierra Leone erhielt sie den Namen Libreville. Allzu hoch bewerteten die Franzosen ihre entstehende Kolonie allerdings nicht: Noch 1866 waren sie bereit, ihre Besitzungen in Äquatorialafrika gegen das winzige britische Gambia zu tauschen. Zwischen 1886 und 1887 erforschten die Franzosen das von Regenwald bedeckte Landesinnere. Als Pierre Savorgnan de Brazza bis zum Oberlauf des Ogooué vorgedrungen war und eine Station (Franceville) errichtet hatte, war das Gebiet des heutigen Gabun erforscht und aus europäischer Sicht „in Besitz genommen“. Am grünen Tisch per Lineal folgte im Vertrag von Paris 1900 die Grenzziehung gegenüber dem spanischen (Spanisch-Guinea) und deutschem Gebiet (Kamerun) im Norden. 1886 wurde Gabun per Dekret offiziell zur französischen Kolonie erklärt. Bis 1903 war Libreville die Hauptstadt des „französischen Kongo“, der außer Gabun die heutige Republik Kongo umfasste, 1903 erklärte man Brazzaville zur Hauptstadt. Ab 1910 war Gabun Teil von „Französisch-Äquatorialafrika“. 1911 trat Frankreich im Rahmen eines Kompensationsgeschäftes im Gefolge der Agadir-Krise einige Teile des nördlichen Gabun an das deutsche Kamerun ab (das sogenannte Neukamerun). Damit hatte Gabun mit Ausnahme eines Gebietes am Oberlauf des Ogooué, das erst 1946 endgültig Gabun zugeschlagen wurde, seine heutige Gestalt erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Innere Verhältnisse in der Kolonie und Unabhängigkeitsbestrebungen 1914–1960.", "content": "Der Wert der Kolonie bestand für Frankreich vor allem in den natürlichen Vorkommen von Kautschuk, das für die Gummi- und Kriegsindustrie von Bedeutung war. Wo der indirekte Druck zum Kautschuksammeln durch Steuern nicht ausreichte, griffen die Franzosen zu Zwangsarbeit. Während des Ersten Weltkrieges wurden in Gabun – wie in den übrigen französischen Kolonien – Soldaten und Träger rekrutiert, die Zwangsarbeit verschärft und der Druck zum Kautschuksammeln erhöht. In der Folge litten verschiedene Teile Gabuns unter Hungersnöten. Auch in dem darauffolgenden Jahrzehnt führten Zwangsmaßnahmen der Kolonialverwaltung verschiedentlich zu Hungersnöten mit tausenden Toten in einem Land, das seine Bevölkerung bis dahin ernähren konnte. Bis in die 1920er Jahre hinein gab es immer wieder Aufstände unterschiedlicher Völker Gabuns gegen die Kolonialherrschaft. Diese Aufstände, regional begrenzt und nicht landesweit koordiniert, wurden von der Kolonialarmee jedoch mühelos niedergeschlagen. Kautschuk wurde nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ende des Kautschukbooms (der der einheimischen Bevölkerung keinerlei Vorteile gebracht hatte) zunehmend von Holz, insbesondere Okouméholz als Exportprodukt abgelöst. Innerhalb Französisch-Äquatorialafrikas galt das autonome Gabun als „reiche Kolonie“. Dieser relative Wohlstand und der frühe Beginn der Missionierung führte dazu, dass in den 1920er Jahren bereits eine europäisierte, afrikanische Mittelschicht in Gabun existierte und Ansätze für eine nationale Bewegung entstanden. Organ dieser Bewegung war die Zeitschrift \"L ́Echo gabonais\". Daneben gab es einige „Unterstützungsvereine“, die teilweise entlang ethnischer Zugehörigkeit strukturiert waren und etwa von Mpongwe oder Fang getragen wurden. Während des Zweiten Weltkrieges stand die koloniale Verwaltung Gabuns zu Beginn auf Seiten Vichy-Frankreichs und schloss sich als letzte Teilkolonie Französisch-Äquatorialafrikas erst auf Druck der britischen Flotte im November 1940 dem Freien Frankreich General Charles de Gaulles an. 1944 fand unter Leitung de Gaulles in Brazzaville, im benachbarten Französisch-Kongo die bekannte „Konferenz von Brazzaville“ statt, auf der eine komplette Neuordnung des Verhältnisses Frankreichs zu seinen Kolonien beschlossen wurde. Im Ergebnis erklärte das „Mutterland“ auch Gabun zum französischen Überseeterritorium und schaffte die Zwangsarbeit ab. Gabun durfte nun auch Vertreter in die französische Nationalversammlung entsenden. In den 1940er und 1950er Jahren traten die später führenden Politiker des unabhängigen Gabun auf den Plan. Jean-Hilaire Aubame war ein in der Kolonialverwaltung tätiger Fang und Parlamentsabgeordneter in Paris. 1947 gründete er die Union Démocratique et Sociale du Gabon (UDSG, Demokratische und Soziale Union Gabuns). Sein Gegenspieler war Léon M’ba, Mitglied der Territorialversammlung von Gabun und ebenfalls ein Fang, der wegen Verwicklung in einen Ritualmord in den 1930er Jahren erst im Gefängnis gesessen hatte und später bis 1946 im Exil lebte. Er gründete im Oktober 1946 den gabunischen Ableger des im gesamten französischen Afrika vertretenen Rassemblement Démocratique Africain (RDA) unter dem Namen Mouvement Mixte Gabonais (MMG). Ein weiterer Kolonialbeamter, Paul Gondjout, gründete 1952 den Bloc Démocratique Gabonais (BDG, Demokratischer Block von Gabun), dem später Paul Mba beitrat. UDSG und BDG arbeiteten in den späten 1950er Jahren gemeinsam an einer Verfassung für Gabun, traten aber nicht für eine Unabhängigkeit des Landes ein, sondern für den Verbleib in der von de Gaulle gegründeten „Französischen Gemeinschaft“, die die französischen Kolonien bei gewisser Autonomie in der Abhängigkeit von Frankreich lassen sollte. Die loi-cadre Defferre wurde 1956 unter französischer Verwaltung eingeführt und damit das allgemeine aktive und passive Frauenwahlrecht. 1958 löste sich Französisch-Äquatorialafrika auf, 1959 wurde Gabun „autonome Republik“ im Schoße Frankreichs, mit M’ba als Regierungschef und Gondjout als Präsident des Parlaments. Obwohl M’ba ausdrücklich vor verfrühter Unabhängigkeit warnte, die ihm aufgrund der Unterentwicklung Gabuns unweigerlich in „eine Art Neokolonialismus“ zu führen schien, war der Zug zur Entkolonialisierung nicht mehr aufzuhalten. Gabun erklärte am 17. August 1960 seine Unabhängigkeit. das Frauenwahlrecht wurde bestätigt.", "section_level": 1}, {"title": "Die unabhängige Republik Gabun 1960 bis heute.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Demokratie mit Fehlern unter M’Ba: 1960–1967.", "content": "Bei den ersten freien Wahlen des unabhängigen Gabun konnte keine der beiden großen politischen Parteien, weder die BDG unter der Führung Leon M ́Bas noch die UDSG unter der Führung Aubames, eine klare Mehrheit erringen. Regierungschef M’Ba rief zu einer Zusammenarbeit der einzelnen Parteien auf, der die Führung der UDSG und andere oppositionelle Politiker folgten. M’Bas Versuch, die Verfassung in Richtung einer Präsidialdemokratie französisch-gaullistischen Vorbilds zu ändern, stieß allerdings im Parlament auf Widerstand. M’Ba rief daraufhin den Ausnahmezustand aus und löste das Parlament auf. Seinen größten innerparteilichen Konkurrenten und Anführer des parlamentarischen Widerstands, Paul Gondjout, ließ er zu zwei Jahren Gefängnis verurteilen. Mit UDSG-Führer Aubaume einigte er sich auf Neuwahlen im Jahr 1961, die seine Idee einer Präsidialverfassung bestätigte. Aubame wurde Außenminister seiner Regierung. Anfang 1964 versuchte M’Ba erneut auf wenig demokratische Weise seine Macht zu festigen, indem er eine Zwangsvereinigung der BDG mit der UDSG durchzuführen suchte, um so de facto einen Einparteienstaat zu errichten. Der geschwächten UDSG gelang es nicht, für die kommenden Neuwahlen eine Kandidatenliste einzureichen, die den Anforderungen des Wahlrechts genügte. In der Nacht vom 17. auf den 18. Februar 1964 rebellierten Soldaten aus der 400-Mann-Armee Gabuns. M’Ba wurde abgesetzt und etliche Politiker verhaftet. Die putschenden Offiziere setzten eine zivile Regierung mit J. H. Aubame und M’Bas altem Konkurrenten Paul Gondjout ein. Bereits einen Tag später landeten auf Grund eines Appells des Vizepräsidenten von Gabun französische Fallschirmspringer aus dem senegalesischen Dakar in der Hauptstadt Gabuns und setzten Präsident M’Ba erneut in sein Amt ein. 150 Gegner M ́Bas wurden verhaftet, Aubame zu 20 Jahren Haft verurteilt. Die französische Regierung berief sich bei dieser Aktion auf einen am 17. August 1960 nach der Unabhängigkeit abgeschlossenen Schutzvertrag mit Gabun. Dennoch machte der Einsatz der französischen Fallschirmspringer die fortbestehende Abhängigkeit der unabhängigen Republik Gabun von Frankreich offenkundig. M’Ba gewann auch die folgenden Wahlen. Zwar erhielten zwei Oppositionsparteien ein Drittel der Parlamentssitze, doch selbst diese bescheidene parlamentarische Opposition schrumpfte, als wenige Monate später ein Teil der oppositionellen Abgeordneten ins Regierungslager wechselte. Eine Verfassungsänderung 1966 bestimmte, dass beim Tode des Präsidenten automatisch sein Stellvertreter das Amt übernehmen würde. Als M’Ba 1967 in Paris an einer schweren Krankheit starb, wurde sein Vizepräsident Albert Bernard Bongo (später als Omar Bongo bekannt) Präsident Gabuns.", "section_level": 2}, {"title": "Gabun unter Albert (Omar) Bongo: 1967 bis 2009.", "content": "Der neue Mann festigte seine Macht durch den Austausch führender Köpfe in der Partei, aber auch durch Verständigung mit der Opposition im Exil und die Freilassung politischer Häftlinge. Anfang 1968 erklärte er das Parteienwesen zu einem „Erbe des Kolonialismus“, das die ethnischen Rivalitäten des Landes fördere. Er verfügte die Auflösung aller bestehenden Parteien und gründete eine Einheitspartei unter dem Namen „Parti Démocratique Gabonais“ (PDG, Demokratische Partei Gabuns). Er lud alle Gabuner, unabhängig von alten Rivalitäten und vorherigen politischen Bindungen, ein, der Einheitspartei beizutreten. Ab 1972 entwickelte sich ein Personenkult um Albert Bongo, der sich „großer Makaya“ („Vater“) nennen ließ und seine eigene politische Ideologie unter dem Namen „Renovation“ verkündete. Diese Ideologie bezeichnete er als „weder links noch rechts“ und eigenen gabunischen Weg unabhängig von „wildwachsendem Kapitalismus“ und „bürokratischem Sozialismus“. Bongo ließ sich in den kommenden drei Jahrzehnten noch mehrfach mit Ergebnissen über 99 Prozent der Stimmen im Amt bestätigen. Eine Begegnung mit Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi 1973 führte zu seiner Bekehrung zum Islam und seiner Umbenennung in \"Omar\" Bongo bzw. nach seiner Wallfahrt (Haddsch) nach Mekka \"El Hadj Omar Bongo\". 2003 änderte er seinen Namen in \"Omar Bongo Ondimba\". Anfang der 1990er Jahre führten zunehmende wirtschaftliche Schwierigkeiten und der auch in Gabun spürbare Wunsch nach Demokratisierung zu gewaltsamen Demonstrationen. Bongo musste Lohnerhöhungen zugestehen und die Einrichtung einer Nationalversammlung für den März/April 1990 versprechen, die Gabuns politische Zukunft bestimmen sollte. Die PDG und 150 weitere politische Organisationen nahmen an dieser dreiwöchigen Konferenz teil. Die Teilnehmer waren in zwei Blöcke gespalten, in die regierende PDG und ihre Verbündeten sowie in die „Vereinigte Front Oppositioneller Assoziationen und Parteien“, die aus der Morena-Fraktion (Mouvement de Redressement National) und der „Parti gabonais du progrès“ (Fortschrittliche Partei Gabuns) bestand. Die Konferenz führte zu politischen Reformen wie etwa der Bildung eines nationalen Senats und der Dezentralisierung der Verteilung der Staatseinnahmen, zur Versammlungs- und Pressefreiheit und der Abschaffung der Visumspflicht bei Ausreisen. Im Versuch, die Kontrolle über diesen Prozess Richtung Mehrparteiensystem zu behalten, dankte Bongo als PDG-Vorsitzender ab und schuf eine Übergangsregierung unter dem neuen Premierminister Casimir Oyé-Mba. Die neue Regierung nannte sich „Gabunische Sozialdemokratische Gruppierung“ (RSDG) und hatte in ihrem Kabinett auch Vertreter verschiedener ehemals oppositioneller Parteien. Die RSDG entwarf eine provisorische Verfassung, die bürgerliche Grundrechte und eine unabhängige Justiz vorsah, aber auch starke exekutive Rechte des Präsidenten. Nachdem diese Verfassung in der Nationalversammlung und innerhalb eines Verfassungskomitees beraten worden war, trat sie im März 1991 in Kraft. Diese Verfassung sah im Falle des Todes des Präsidenten eine Teilung der Macht zwischen Premierminister, den Präsidenten der Nationalversammlung und den Verteidigungsminister bis zu Neuwahlen vor. Dennoch gab es im September 1990 zwei Putschversuche, die verhindert wurden. Nach dem ungeklärten Tod eines Oppositionspolitikers kam es zu Demonstrationen gegen die Regierung und zu Übergriffen auf Ausländer. Wiederum griff französisches Militär ein, um die Ordnung wiederherzustellen. Bei den ersten Mehrparteienwahlen zur Nationalversammlung nach nahezu 30 Jahren errang dann die PDG im September 1990 eine knappe Mehrheit. Im Dezember 1993 wurde Bongo mit 51 Prozent der Stimmen als Präsident wiedergewählt. Etliche Oppositionskandidaten erkannten dieses Ergebnis nicht an. Unruhen führten schließlich November 1994 zu den sogenannten „Pariser Vereinbarungen“ zwischen Regierung und Oppositionsvertretern, die einige Zugeständnisse der Regierung enthielten und zur Übernahme von Oppositionspolitikern in die Regierung führten. Bongo setzte diese Vereinbarungen jedoch nie wirklich um, und ihm wurden von europäischen Kritikern schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. In den folgenden Jahren gewann die PDG landesweit, musste aber in einigen der großen Städte, unter ihnen Libreville, 1997 eine oppositionelle Mehrheit hinnehmen. 1998 und 2005 errang Bongo mühelose Wahlsiege gegen eine gespaltene Opposition. Obwohl Bongos größte politische Gegner die Ergebnisse anzweifelten, sahen internationale Beobachter das Ergebnis trotz einiger Unregelmäßigkeiten insgesamt als repräsentativ an. Die Parlamentswahlen 2001/2002 wurden von einigen kleineren Oppositionsparteien boykottiert und wegen organisatorischer Schwächen kritisiert. Sie führten zu einer Nationalversammlung, die nahezu komplett von der PDG und ihren Verbündeten dominiert war.", "section_level": 2}, {"title": "Gabun unter Ali-Ben Bongo Ondimba: seit 2009.", "content": "Am 8. Juni 2009 starb Bongo überraschend. Senatspräsidentin Rose Francine Rogombé wurde als Interimspräsidentin bis zur Wahl eines neuen Staatspräsidenten vereidigt. Zur Präsidentschaftswahl am 30. August 2009 traten insgesamt 17 Kandidaten an. Als Favoriten galten Bongos Sohn, der Verteidigungsminister Ali-Ben Bongo Ondimba, der ehemalige Innenminister André Mba Obame sowie der langjährige Oppositionsführer Pierre Mamboundou. Bongo Ondimba wurde am 3. September erwartungsgemäß zum Wahlsieger erklärt. Die Bekanntgabe der Wahlergebnisse führte zu Unruhen in Gabun. Demonstranten warfen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich vor, Bongo unterstützt zu haben, und zündeten das Konsulat des Landes an. Am 27. August 2016 wurde Ali-Ben Bongo Ondimba mit 49,8 % der Stimmen knapp vor Jean Ping, der für das Oppositionsbündnis UFC antrat, wiedergewählt. Nach der Wahl wurde Bongo Ondimba Wahlfälschung vorgeworfen; so soll sein angeblicher Stimmenanteil von über 95 % bei einer Wahlbeteiligung von 99,93 % in seiner Heimatprovinz Haut-Ogooué gefälscht sein. Es kam erneut zu Unruhen, bei denen mehrere Menschen getötet wurden und das UFC-Parteibüro von Soldaten gestürmt wurde. Sinkende Ölpreise führten zu einer Wirtschaftskrise. Seit Oktober 2018 wird Bongo Ondimba in Marokko stationär behandelt. Nach Lesart der Regierung führt er seine Amtsgeschäfte von dort aus weiter. Am 7. Januar 2019 fand in Libreville ein Putschversuch „zur Wiederherstellung der Demokratie“ durch einige junge Offiziere der Streitkräfte Gabuns statt. Nach wenigen Stunden war der Versuch gescheitert. Die Afrikanische Union verurteilte nach Bekanntwerden den Putschversuch.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Geschichte Gabuns umfasst die Geschichte der vorkolonialen Völker, Kulturen und Reiche auf dem Gebiet des heutigen Staates Gabun, erste Kontakte zu außerafrikanischen Mächten, den Europäern ab 1472, die Geschichte der französischen Kolonialherrschaft von 1839 bis 1960 sowie die Geschichte des unabhängigen Staates Gabun seit 1960.", "tgt_summary": null, "id": 431320} {"src_title": "Richard Dix", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mae Murray, die 1889 als ihr Geburtsjahr angab, begann ihre Karriere 1906 als Bühnendarstellerin in der Broadway-Show \"About Town\". Zwei Jahre später wurde sie Gruppentänzerin der \"Ziegfeld Follies\" und stieg bis 1915 zur Einzeltänzerin auf. 1916 debütierte sie als Filmschauspielerin in \"To Have and to Hold\" von George Melford. Viele ihrer Filme enthalten auf sie zugeschnittene Tanzeinlagen, insbesondere jene ihres dritten Ehemannes Robert Z. Leonard, unter dessen Regie sie von 1917 bis 1924 fast ausschließlich spielte. 1922 verdiente sie bereits etwa 10.000 US-Dollar pro Woche. Sie war einer der erfolgreichsten Stars der alten Metro-Studios, als diese 1924 mit anderen Gesellschaften zur MGM verschmolzen. Die meisten ihrer Produktionen während dieser Zeit wurden durch ihre eigene Tiffany-Gesellschaft hergestellt und handelten oft von Liebesaffären in der High Society. 1925 war die Schauspielerin, die wegen ihres in Herzform geschminkten Mundes als \"The Girl with the bee-stung lips\" (dt. Das Mädchen mit den Bienenstich-Lippen) populär war, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Sie hatte ihre heute noch bekannteste Rolle als Sally O’Hara in Erich von Stroheims Version der Operette \"Die lustige Witwe\". Ein Jahr später beendete sie nach einigen heftigen Auseinandersetzungen mit Louis B. Mayer ihren laufenden Vertrag, obwohl ihr Streifen \"Valencia\" zu den größten Erfolgen des Jahres zählte. Der titelgebende Song wird heute noch oft gespielt. Mayer setzte die Schauspielerin daraufhin auf eine branchenweite „schwarze“ Liste, so dass sie keine Rollen mehr angeboten bekam. Ihr letzter Film für das Studio war eine Liebeskomödie mit dem Titel \"Altars of Desire\". Als Grund für den Vertragsbruch wird ihr Ehemann, der georgische Prinz David Mdivani aus dem Mdivani-Clan vermutet. Die Heirat mit einem echten Adligen galt unter weiblichen Hollywoodstars seit Gloria Swansons Eheschließung mit dem Marquis de la Falaise im Jahr 1924 als schick; Pola Negri wurde durch Heirat in die Mdivani-Familie Murrays Schwägerin. Im Sommer 1928 fanden Reporter heraus, dass Murray und Mdivani einen gemeinsamen Sohn, Koran Mdivani (1926–2018), hatten. Murray gab an, Koran sei im Februar 1927 zur Welt gekommen. Tatsächlich hatte sie das Kind schon am 5. Januar 1926, ein halbes Jahr vor der Eheschließung mit David Mdivani, in Paris zur Welt gebracht. In den frühen 1930er Jahren endete die Karriere von Mae Murray: Ihr Tonfilmdebüt mit \"Peacock Alley\" erfolgte 1930 vergleichsweise spät und war ein kommerzieller Misserfolg. Anschließend stand sie 1931 noch in zwei Filmen als Darstellerin von größeren Nebenrollen vor der Kamera, dann war ihre Karriere beendet. Kurze Zeit später ließ sich Murray von Mdivani scheiden. Ihr gesamtes Vermögen hatte sich durch Verschwendung, Gerichtsprozesse und den Börsencrash in Nichts aufgelöst. Als ihr Sohn Koran erkrankte und Mae die Behandlung nicht zahlen konnte, nahm die Familie des behandelnden Arztes den Sohn in Obhut. Nach einem erbitterten Sorgerechtsstreit entschied sich Koran 1940, bei den Pflegeeltern zu bleiben. Im Dezember 1940 wurde er offiziell von ihnen adoptiert und erhielt den Namen Daniel Michael Cunning. In den 1940er-Jahren versuchte sie ein Comeback mit einer von Billy Rose produzierten Nostalgie-Revueshow, allerdings wenig erfolgreich. Mae Murray hatte die letzten Jahrzehnte ihres Lebens sowohl finanzielle als auch psychische Probleme. Mehrmals geriet sie durch exzentrisches Verhalten in die Schlagzeilen, so soll sie etwa orientierungslos und den Walzer der Lustigen Witwe summend von der Polizei aufgegriffen worden sein. 1949 soll Billy Wilder angeblich erwogen haben, Mae Murray als vergessene und weltflüchtige Stummfilmdiva \"Norma Desmond\" – die zum Teil von Mae Murrays Leben inspiriert sein soll – in \"Sunset Boulevard\" zu besetzen. Laut der Recherche des Filmhistorikers Michael G. Ankerich stand dies jedoch nie ernsthaft zur Debatte, weil Mae Murray emotional und psychisch nicht stabil genug war. Auch Murrays häufig zitierter Kommentar über den Charakter der Norma: „None of us floozies was ever that nuts!“ („Keines von uns Mädchen war jemals so verrückt!“) soll nicht der Wahrheit entsprechen. Ihre Autobiographie \"The Self Enchanted,\" die anhand von Interviews von der Journalistin Jane Ardmore aufgezeichnet wurde, fand in der Öffentlichkeit wenig Resonanz. Mae Murray starb 1965 in Woodland Hills im Motion Picture & Television Country House and Hospital, einem Altersheim in Kalifornien für Menschen aus der Filmbranche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mae Murray, eigentlich \"Marie Adrienne Koenig\" (* 10. Mai 1885 in New York City; † 23. März 1965 in Woodland Hills, Los Angeles, Kalifornien), war eine US-amerikanische Schauspielerin und Tänzerin. Mitte der 1920er Jahre zählte sie zu den erfolgreichsten und bestbezahlten Filmstars in Hollywood.", "tgt_summary": null, "id": 1057656} {"src_title": "Villa Torrigiani di Camigliano", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"QF-Test\" (2001 zunächst als qftestJUI veröffentlicht) ermöglicht sowohl automatisierte Regressions- als auch Lasttests und läuft auf Windows, Unix und macOS. Der kommerzielle Einsatz erfolgt primär von Testern oder Entwicklern im Rahmen der Software-Qualitätssicherung. Seit Dezember 2008 steht eine Webtesterweiterung für die Testautomatisierung browserbasierter GUIs (wie Internet Explorer, Mozilla Firefox Browser Chrome, Safari und Microsoft Edge) zur Verfügung, zusätzlich zur existierenden Java-GUI-Testfunktionalität, welche Juli 2014 noch um JavaFX erweitert wurde. Ab 2018 mit der QF-Test Version 4.2 können PDF-Dokumente getestet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Features.", "content": "\"QF-Test\" verfügt über eine mit bekannten Symbolen (beispielsweise von CD-Playern) gestaltete Benutzeroberfläche, vollständige Unterstützung komplexer Strukturen wie Bäume und Tabellen sowie änderungstolerante Komponenten-Wiedererkennung. Die Aufnahme-/Abspielfunktionen ermöglichen dem Neuling, schnell ins Testen einzusteigen, Modularisierung erlaubt die Gliederung und Vereinfachung sehr umfangreicher Tests. Für den fortgeschrittenen Anwender, der noch mehr Kontrolle über die zu testende Anwendung benötigt, bietet das Testtool Zugriff auf deren interne Strukturen über die Standardskriptsprachen Jython, der Java-Implementierung von Python, Groovy und JavaScript. Das Testwerkzeug bietet einen sogenannten Batchmode an, der es erlaubt, Tests unbeaufsichtigt auszuführen und anschließend XML- und HTML-Reports oder Ergebnisse im JUnit-Format zu generieren. Damit kann das Tool auch ohne großen Aufwand in Testausführungssysteme oder Build/Test Frameworks wie zum Beispiel Jenkins, Ant oder Maven integriert werden. Weiterhin gibt es einen Daemonmodus zur verteilten Testausführung und ein Testmanagement für kleinere Projekte (inklusive unterschiedlicher Reportvarianten). Spezielle Anbindungen an etliche Testmanagementwerkzeuge wie HP QualityCenter / HP ALM, Imbus TestBench, QMetry, SQS-TEST/Professional Suite, Rational Quality Manager, Scapa TPP und TestLink sind ebenfalls vorhanden. Zu erwähnen sind außerdem die Durchführbarkeit datengetriebener Tests ohne Skripte, ein Test-Debugger, der beliebiges Stepping und Zugriff auf Variablen zur Laufzeit erlaubt, sowie ein voll automatisiertes Abhängigkeitsmanagement, das für die gewünschten Vor- und Nachbedingungen sorgt und hilft, isolierte Testfälle zu erstellen.", "section_level": 1}], "src_summary": "QF-Test ist eine plattformübergreifende Software des Unternehmens \"Quality First Software\" zum automatischen Testen von grafischen Benutzeroberflächen. Das Programm unterstützt Java-Oberflächen (Java/Swing, SWT, Eclipse-Plugins und RCP-Anwendungen, Java-Applets, Java Web Start, ULC und JavaFX) sowie die browserübergreifende Testautomatisierung statischer und dynamischer Webseiten (HTML und Webframeworks wie Angular, Ext JS, GWT, GXT, ICEfaces, JQuery UI, jQuery EasyUI, Qooxdoo, RAP RichFaces, Smart GWT, Vaadin, PrimeFaces, und ZK). Ab Version 4.1 kamen noch Support für macOS sowie die Browser Apple Safari und Microsoft Edge via Selenium WebDriver hinzu.", "tgt_summary": null, "id": 608513} {"src_title": "Irwin Kostal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der pensionierte Physiker Gordon Zellaby lebt mit seiner Frau Anthea und seinem Schwager Alan in dem kleinen, verträumten Nest Midwich in England. Gordon und Anthea genießen ihre freie Zeit, während Alan als Offizier in einer nahegelegenen Kaserne arbeitet. Eines Tages will Gordon Alan anrufen, verliert jedoch während des Telefonats urplötzlich und ohne erkennbare Ursache das Bewusstsein. Als selbst die Vermittlung von Midwich nicht mehr reagiert, bricht Alan umgehend zu seinem Schwager auf. Er ist bestürzt, als er vor Midwich auf ohnmächtige Passanten stößt und alarmiert Polizei und Militär. Die Behörden errichten eine Sperrlinie und testen den Radius des Phänomens, ohne dabei zu einem Ergebnis bezüglich der möglichen Ursache zu kommen. Ein Erkundungsflugzeug, das über Midwich kreisen soll, stürzt unerklärlicherweise ab. Wenige Stunden später wacht Gordon auf, unverletzt, aber verwirrt. Als Anthea und Alan das Zimmer betreten und berichten, dass ganz Midwich weggetreten war, ist das Unverständnis groß. Da anscheinend niemand im Dorf verletzt oder bestohlen wurde, bleibt den Einwohnern nur, zum gewohnten Alltag zurückzukehren. Einen Monat später stellt Anthea fest, dass sie schwanger ist. Sie und Gordon sind überglücklich, bis sie erfahren, dass insgesamt zwölf Frauen des Dorfes schwanger sind. Als der Tag des Blackouts als Zeitpunkt der Empfängnis errechnet wird, ist der Schreck umso größer. Sogar unverheiratete Frauen sind in anderen Umständen. Nach nur fünf Monaten kommen zwölf kerngesunde Babys zur Welt. Alle Babys haben wasserstoffblondes Haar, dunkle starre Augen und merkwürdig schmale Fingernägel. Es ist offensichtlich, dass alle Neugeborenen von ein und demselben Vater abstammen müssen. Gordon beschließt, seinen „Sohn“ David zu nennen. Einige Zeit später kommt es zu merkwürdigen Zwischenfällen. So muss Gordon seine Frau mit Gewalt davon abbringen, ihre Hände in kochende Milch zu tunken, nachdem diese den kleinen David offenbar mit zu heißer Milch gefüttert hatte. Einige Zeit später beobachtet Gordon, wie David mit Buchstabenwürfeln seinen eigenen Namen zusammensetzt. Gordon ist sprachlos und macht zusammen mit Alan ein Experiment: David und zwei weitere Kuckuckskinder können eine kleine Box mit kompliziertem Schließmechanismus gleich beim ersten Mal richtig öffnen, was Gordon und Alan zu dem Schluss führt, dass die Kinder nicht nur überdurchschnittlich intelligent, sondern auch telepathisch miteinander verbunden sind. Auch können sie andere mit ihrem unheimlichen Blick manipulieren. Die Kinder wachsen ungewöhnlich schnell heran; nach nur drei Jahren haben sie die körperliche Verfassung von Zwölfjährigen erreicht. Die Gruppe sondert sich von anderen Dorfbewohnern ab und fällt durch ihre einheitliche Kleidung und ihr unterkühltes bis ignorantes Verhalten auf. Zudem häufen sich die merkwürdigen Vorkommnisse, die immer irgendwie mit ihnen in Zusammenhang stehen. Die Dorfbewohner haben Furcht und Abscheu vor den Kuckuckskindern entwickelt, meiden sie und verbieten ihren eigenen Kindern jeglichen Umgang mit ihnen. Bald darauf werden Gordon und Allan zu einer Sonderkonferenz des königlichen Militärs in London eingeladen, weil nach Midwich nun auch in Sibirien, in der Mongolei, in Australien und in einer Inuit-Gemeinde in Kanada „Blackout-Kinder“ geboren wurden. Allerdings starben die Säuglinge in Australien zehn Stunden nach ihrer Geburt, und die Inuit töteten die Säuglinge, weil die jungfräulichen Geburten die Tabus der Inuit brachen. Ebenso erging es den Familien in der Mongolei, dort wurden sogar die Mütter getötet. Es sind also nur noch Midwich und das sibirische Dorf übrig. Über die Herkunft der Kinder kann man nur spekulieren. Die Offiziere fürchten die Kräfte der Kinder und wollen sie am liebsten einsperren oder töten. Empört geht Gordon dazwischen und bietet an, die Kinder persönlich zu betreuen und zu unterrichten. Sichtlich überrascht willigen die Behörden ein. Kurz darauf ereignet sich ein rätselhafter „Unfall“: Ein Autofahrer fährt aus Unachtsamkeit eines der Kinder an. Obwohl dem Kind nichts passiert ist, bringen die anderen Kinder den Fahrer dazu, mit Vollgas gegen eine Mauer zu fahren. Der Mann ist augenblicklich tot. Anthea, die Zeugin des Vorfalls war, soll bei einer Gemeindeanhörung aussagen, kann sich aber unerklärlicherweise an kaum etwas erinnern. Daraufhin kommt es im Gerichtssaal zum Tumult, weil der Bruder des Getöteten lauthals Rache schwört. Auf dem Heimweg sehen Anthea, Gordon und Alan ihn mit einem Gewehr an einer Straßenecke lauern. Anthea, Gordon und Alan versuchen, den Mann von seinem Mordplan abzubringen, doch die Kinder stehen plötzlich hinter ihnen und lassen die drei mit ihrem Blick erstarren. Dann bringen sie den Mann dazu, sich selbst zu erschießen. Während Anthea, Gordon und Alan am Abend noch unter Schock stehen, erhält Alan vom Militär telefonisch die Nachricht, dass das sibirische Dorf mittels einer ferngelenkten Atomrakete ausgerottet wurde. Inzwischen eskaliert im Dorf die Situation, ein wütender Mob will das Gebäude, in dem die Kinder untergebracht sind, anzünden. Doch das Vorhaben misslingt, als David den gesamten Mob erstarren lässt und der Rädelsführer sich selbst in Brand steckt. Alan, der zufällig Zeuge wird, stürmt ins Gebäude, um David zur Rede zu stellen, was darin gipfelt, dass Alan stundenlang apathisch im Bett liegt. Als Gordon zu vermitteln versucht, fordert David ihn auf, den Kindern bis kommenden Freitag zur Flucht zu verhelfen. David macht außerdem unmissverständlich klar, dass er jedem schaden wird, dem Gordon etwas verraten sollte. Gordon sieht ein, dass er sich in den Kindern geirrt hat, und beschließt, sie mit einer Zeitbombe im Aktenkoffer zu vernichten. Als er gedankenversunken die Ziegelsteinwand an seinem Kamin betrachtet, kommt ihm eine Idee. Am Freitagmorgen begibt er sich zum Schulgebäude. David merkt sofort, dass mit Gordon etwas nicht stimmt, doch als er dessen Gedanken erspähen will, ist er völlig verblüfft, dass Gordon permanent an eine Ziegelsteinmauer denkt. Daraufhin versucht nun die Gruppe von Kindern, durch telepathische Angriffe Gordons Konzentration zu stören, damit sie hinter die mentale Mauer blicken können. Als sie das Zifferblatt des Zeitzünders in Gordons Gedanken erspähen können, ist es allerdings zu spät. Die Kofferbombe explodiert und vernichtet die Kinder. Auch Gordon kommt ums Leben.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Dreh.", "content": "Gedreht wurde der Film in Letchmore Heath, etwa 12 km nördlich von London. Die Gaststätte \"The Three Horseshoes Pub\" und die Aldenham-School dienten als Kulissen und bestehen heute noch. Zeitpunkt des Drehs war der Winter 1959. Bereits 1957 erwarb Metro-Goldwyn-Mayer die Rechte an Drehbuch und Film. Der Film wäre jedoch beinahe nicht aufgeführt worden, weil katholische Zensoren aufgrund heikler Filminhalte stark gegen die Veröffentlichung protestiert hatten. Die Uraufführung des Films fand schließlich im Juli 1960 in Großbritannien statt, in Deutschland kam er am 3. Februar 1961 in die Kinos. Er gilt als Low-Budget-Film bei einem geschätzten Budget von 200.000 US-Dollar. Im Roman \"The Midwich Cuckoos\" sind es ursprünglich 58 Kinder, die das Dorf Midwich terrorisieren. Für die Verfilmung war diese Zahl nicht realisierbar, sodass sie auf zwölf reduziert wurde, zumal eine so große Anzahl an Darstellern das Budget weit überschritten hätte. Auch gibt es im Roman keinen Anführer der Gruppe. Während die Frau der Hauptperson George Zellaby im Film Anthea heißt, lautet ihr Name im Roman „Angela“.", "section_level": 2}, {"title": "Filmtechnik.", "content": "Die deutsche Filmzentrale schreibt, Wolf Rilla habe bewusst auf Effekthascherei zugunsten einer subtilen und spannenden Atmosphäre verzichtet. Ihm sei es vorrangig darum gegangen, utopisch-philosophische Grundideen und Ängste der zeitgenössischen Gesellschaft zu verarbeiten, indem im Film das beschauliche Leben ahnungsloser Bürger erst nach und nach zerstört wird, statt mit einem Schlag. Unfassbar wirke der Film vor allem dadurch, dass es ausgerechnet Kinder sind, in denen das Böse schlummert. Rillas Film gilt heute als einer der Klassiker des Genres. Besondere Dramatik erreicht der Film durch den Selbstmord eines liebenswerten, exzentrischen Filmhelden, der gutmeinend das Böse zunächst noch in Schutz nimmt. Die Sympathie gegenüber dem Protagonisten wird allgemein der schauspielerischen Leistung von George Sanders zugesprochen. Wolf Rilla setzte die Szenen, in denen die Kinder ihre Opfer mental angreifen, effektiv um, indem er die Kinder dazu animierte, sich völlig untypisch für Kinder ihres Alters zu verhalten. Er selbst sagt dazu, dass die Kinder seiner Meinung nach deshalb so „unheimlich und unkinderhaft“ wirken, weil man von Kindern „wohl eher gewohnt ist, dass sie ständig zappeln und nie stillhalten. Und alles, worum ich sie bat, war stillzustehen und geradeaus zu starren.“. Viele Betrachter des Films fühlen sich heute beim Anblick der blonden Kinder an die Hitlerjugend und deren Ideale vom arischen Männertyp erinnert – ein Effekt, der von Wolf Rilla überhaupt nicht geplant, geschweige denn vorausgesehen war. Im Film beginnen die Augen der Kinder zu glühen, wenn sie ihre mentalen Kräfte benutzen. Dieses Glühen wurde nachträglich im Filmlabor eingearbeitet, indem Negativablichtungen der Augenpartien über die Positive gelegt wurden; in Rillas Drehbuch war der Spezialeffekt eigentlich gar nicht eingeplant gewesen. In der Britischen Urfassung wurde der Augen-Effekt wieder heraus zensiert. Die platinblonden Perücken, welche die Kinder während der Dreharbeiten trugen, sollten den Eindruck vermitteln, dass ihre Köpfe unnatürlich groß seien. Der Film war bereits 1957 mit Ronald Colman in der Hauptrolle begonnen worden, wurde dann aber auf Eis gelegt, weil er wegen der düsteren Schilderung der jungfräulichen Geburt als zu heikel galt, weshalb auch die Produzenten wiederholter Hetzkampagnen durch katholische Zensoren ausgeliefert waren. Nachdem Colman 1958 gestorben war, wurde er schließlich mit George Sanders realisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung.", "content": "George Sanders wirkte auch in anderen bekannten Filmen mit, so zum Beispiel in Rebecca von Alfred Hitchcock, aber auch in der Serie Mission: Impossible aus dem Jahr 1971. Martin Stephens wurde durch die Rolle des \"David Zellaby\" als damals 12-Jähriger berühmt und spielte danach auch in anderen Horrorfilmen mit, wie zum Beispiel in \"Schloß des Schreckens\". An den Film \"Das Dorf der Verdammten\" erinnert er sich nach eigenen Angaben mit Humor, seiner Meinung nach habe es ihn „amüsiert [...] diese sehr erwachsenen Qualitäten und die Kontrolle über Erwachsene zu haben“. Andererseits sei ihm während des Drehs bewusst geworden, wie „machtlos man als Kind doch eigentlich ist“. Schauspieler Michael Gwynn spielte mehrfach auch in anderen Filmen die Rolle eines Offiziers, neben \"Das Dorf der Verdammten\" auch den „Secret Agent“ in \"Danger Man\" und „Captain Branscombe“ in \"Poison Island\". In \"Justice – Nicht schuldig\" spielte er den Brigadier „Craig Astley“ und in \"Spy Trap\" verkörperte er den Helden „Carson“. Schauspielerin Barbara Shelley wurde durch mehrere Rollen in verschiedenen Horror- und Sci-Fi-Filmen und Serien berühmt. So spielte sie unter anderem „Lady Barbara Webster“ in der Fernsehserie \"The Third Man\" und „Sorasta“ in \"Doctor Who\". Die weiteren „Kuckuckskinder“ – neben \"David\" – wurden unter anderem gespielt von June Cowell, Mark Milleham und Teri Scoble. Die Ladenbesitzerinnen Mrs. Ogle und Mrs. Plumpton wurden von Rosamund Greenwood und Susan Richards dargestellt. Filmkomponist Ron Goodwin erlangte Berühmtheit durch seine Musikstücke zu den Miss-Marple-Filmen mit Margaret Rutherford.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "In der modernen Psychologie und Soziologie dienen Film und Romanvorlage gleichermaßen als ein Exempel für das Darstellen und Aufzeigen gesellschaftlicher Probleme und Tabus. Im Vordergrund steht das Thema Kuckuckskinder, das zeitlos ist und heutige Gesellschaften in besonderem Maße betrifft. Gemäß dem Literaturwissenschaftler Klaus Johann wird im Film \"Das Dorf der Verdammten\" sehr gut aufgezeigt, wie Erwachsene auf fremde Kinder reagieren, wenn diese außer Kontrolle geraten: Wie auch im realen Leben, bestimmen im Film Angst und Vorverurteilung das Handeln, das aus der beidseitigen Unfähigkeit, sich anzupassen, erwächst. \"„Mißlingt dieser Anpassungsprozeß [...], bleibt [...] der Jugendliche das personifizierte Andere der Gesellschaft, vor dem diese sich nicht selten fürchtet, weil es unberechenbar und deshalb nicht beherrschbar [...] ist.“\" Der Film schürt laut dem Filmkritiker Gary Giddins außerdem ganz gezielt gesellschaftliche Ängste, wie sie typisch für die Menschen der Nachkriegszeit waren: Zum Beispiel, dass der Mann vom Krieg heimkehrt und seine Frau zwischenzeitlich von einem anderen geschwängert wurde. Oder eben die Angst vor unehelichen und aufgezwungenen Kuckuckskindern. Allerdings zensierte MGM auch Wörter wie „Jungfräulichkeit“ und „Schwangerschaft“. \"Das Dorf der Verdammten\" präsentiere laut Cynthia Hendershot zudem „recht eindrucksvoll, wenn auch etwas klischeehaft“, typische soziale Klassen: Die Zellabys sind ihrer Ansicht nach definitiv der gehobenen Gesellschaft zuzuordnen, während der Rest von Midwich überwiegend aus Arbeiterfamilien besteht. Unterstrichen wird die Klassenaufteilung durch das Verhalten der Dorfbewohner. Während die Zellabys, allen voran Gordon, eher passiv-abwartend mit der Situation umgehen, sind die Arbeiterfamilien den Kindern gegenüber von Anfang an feindselig gesinnt. In diesem Zusammenhang nehmen die Kuckuckskinder erneut eine Sonderstellung ein: Sie sind quasi „klassenlos“ und trotzdem einander völlig gleich. Sie verfügen, bedingt durch ihren intellektuellen Gleichstand und ihr kognitives, synchronisiertes Denken und Handeln über keinerlei individuelle Persönlichkeiten. Veranschaulicht wird dies in der Szene, in der David als Kleinkind eine chinesische Puzzlebox öffnen kann und andere Kuckuckskinder dies dann ebenfalls automatisch beherrschen. Diese überdurchschnittliche Intelligenz und vermeintliche „Abnormalität“ sind es, die speziell von der Arbeiterklasse missbilligt und letztlich mit Gewalt geahndet werden (zuerst der Mordversuch des Mannes mit Gewehr, dann die versuchte Inbrandsetzung). Im Gegenzug reagieren die Kinder mit zunehmender Rücksichtslosigkeit zwecks Selbsterhaltung – David sagt seinem Onkel in einer Schlüsselszene: „Wir müssen überleben. Egal, was es kostet.“ Die Idee von einem intelligenten Arbeiterkind als Freak findet denn auch in der Fortsetzung \"Children of the Damned\" Anklang.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Das Dorf der Verdammten\" hatte unterschiedlichen Erfolg bei den Kritikern. Einige von ihnen beurteilen den Film erst in neuerer Zeit positiv, so zum Beispiel Autoren wie Adolf Heinzelmeier und Berndt Schulz im \"Lexikon Filme im Fernsehen\" von 1990, welche den Film als „Klassiker des Genres, in dem das Grauen auf leisen Sohlen einherkommt“ bezeichneten. Die New York Herald Tribune nannte den Film „Weit und breit das Gelungenste, Gescheiteste und Glaubhafteste in dem unglaublichen Genre, das manchmal Horror, manchmal „Pseudo“-Wissenschaft genannt wird.“ Auch der Kritiker Alan Frank äußerte sich lobend: „Eine außergewöhnlich gelungene Adaption von Wyndhams SF-Klassiker The Midwich Cuckoos mit nahezu unerträglicher Spannung und einer verblüffenden Anfangssequenz. Regie, Drehbuch (mit Ausnahme einiger langweiliger Ausflüge in häusliche Konflikte) und schauspielerische Leistungen sind vorzüglich. Der Film steht den Klassikern des Genres kaum nach.“ Der Deutsche Filmdienst äußert sich hingegen eher verhalten: „Suggestiv inszeniertes fantastisches Kino, dessen leise Thrill-Effekte von pseudowissenschaftlichem Geschwätz gestört werden.“ Variety hingegen sprach anlässlich der Premiere 1961 von einem „ziemlich müden und dummen Film, der sehr verheißungsvoll beginnt, dann aber bald sturzflugartig eingeht.“ Katholische Zensoren bezeichneten den Film damals als „schlicht widerlich“.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung und Neuverfilmungen.", "content": "1963 drehte Regisseur Anton Leader unter dem Titel \"Children of the Damned\" eine Art Fortsetzung, die jedoch mehr als Neuverfilmung anzusehen ist und in Deutschland nicht in die Kinos kam. Für eine DVD-Veröffentlichung erhielt der Film den Titel „Die Kinder der Verdammten“. Die Hauptrolle dieser Verfilmung übernahm Ian Hendry. 1995 produzierte John Carpenter eine Neufassung des Films mit Christopher Reeve und Kirstie Alley. Der Film floppte jedoch und wurde für die Negativ-Auszeichnung Goldene Himbeere nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Medien.", "content": "Der Film wurde 1961 bei den Hugo Awards als \"Best Dramatic Presentation\" nominiert. Er erhielt den Preis jedoch nicht. \"Das Dorf der Verdammten (1960)\" wird inzwischen als DVD und als Hörspiel vermarktet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Dorf der Verdammten (Originaltitel: \"Village of the Damned\") ist ein britischer Spielfilm von Wolf Rilla aus dem Jahr 1960. Er basiert auf der Romanvorlage \"Kuckuckskinder\" (1957, \"The Midwich Cuckoos\") von John Wyndham. Der Film startete am 3. Februar 1961 in den deutschen Kinos. ", "tgt_summary": null, "id": 13601} {"src_title": "Dan Lilker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Morris’ Eltern, Mitglieder von HaSchomer HaTzair, waren 1947 aus Großbritannien ins Land gekommen und zählten zu den Gründern des Kibbuz Jas'ur. 1949 zog die Familie nach Jerusalem um. 1957 wurde Vater Jaakov als Diplomat nach New York versetzt. Die Familie lebte dort zunächst für vier Jahre und dann ab 1963 noch einmal für zwei Jahre. Nach der Schule wurde Morris zu den Fallschirmjägern eingezogen. Im Sechstagekrieg wurde sein Reservebataillon an der Golan­front eingesetzt, nahm aber nicht aktiv am Krieg teil. 1969 erlitt Morris im Abnutzungskrieg am Sueskanal eine Granatsplitterverletzung und wurde vier Monate später aus dem Militär entlassen. Er nahm danach ein Geschichtsstudium an der Hebräischen Universität von Jerusalem auf und wurde an der Universität Cambridge promoviert. Seine Doktorarbeit beschäftigt sich mit den englisch-deutschen Beziehungen. Nach seiner Rückkehr nach Jerusalem arbeitete er zwölf Jahre für die Jerusalem Post und forschte in der Freizeit in israelischen Regierungsarchiven zur Geschichte des Palmach. Nachdem ihm der Zugang zu diesen Archiven schließlich verwehrt wurde, beschäftigte er sich mit dem palästinensischen Flüchtlingsproblem infolge des Krieges von 1948 und veröffentlicht 1988 in der Cambridge University Press eine detailreiche Forschungsarbeit zu dem Thema (\"„The Birth of the Palestinian Refugee Problem“\"), die ihn bekannt machte. Im gleichen Jahr kam er für drei Monate in Haft, weil er sich weigerte, in den besetzten Gebieten Reservedienst zu leisten. Als Conrad Black 1990 die Jerusalem Post übernahm, wurde Morris mit fünfunddreißig anderen linken Journalisten entlassen. Zwischen 1990 und 1995 arbeitet er als freiberuflicher Historiker. In dieser Zeit veröffentlicht er weitere Bücher: \"„1948 and After: Israel and the Palestinians“\" (1990), \"„Israel's Secret Wars“\" (1991), \"„The Roots of Appeasement“\" (1992), \"„Israel's Border Wars“\" (1993). Im Jahre 1997 wurde er als Professor für Nahoststudien an die Ben-Gurion-Universität von Be’er Scheva berufen. Im Jahre 2005 übernahm er eine Gastprofessur an der University of Maryland in College Park. Im Wintersemester 2010/2011 war Benny Morris Allianz-Gastprofessor für Islamische und Jüdische Studien an der Ludwig-Maximilians-Universität München, am Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur. Morris ist verheiratet und hat drei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "In seinem Buch \"The Birth of the Palestinian Refugee Problem, 1947-1949\" (1988) schreibt Morris, die geschätzten 700.000 palästinensischen Flüchtlinge des Palästinakrieges hätten ihre Häuser 1947 meist deshalb verlassen, weil sie fürchteten ins Kreuzfeuer zu geraten, Angst vor israelischen Aktivitäten hatten, aber nicht wegen eines existierenden Vertreibungsplanes. Dies war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung eine sehr umstrittene Position. Der offizielle israelische Standpunkt war, die Palästinenser hätten (ausschließlich) freiwillig, oder nach Druck und Ermutigung durch palästinensische oder arabische Führer ihre Häuser verlassen. Zu Beginn des Buches veranschaulicht Morris mit einer Karte das palästinensische Flüchtlingsproblem. Laut seiner Karte wurden 228 Dörfer wegen des Angriffs israelischer Truppen evakuiert, aus 41 Dörfern wurden die Bewohner von militärischen Einheiten vertrieben und aus 90 Dörfern flohen die Dorfbewohner in Panik, nachdem andere Dörfer angegriffen worden waren. Nur 6 Dörfer wurden laut dieser Darstellung von ihren Bewohnern verlassen, weil örtliche arabische Führer sie dazu aufforderten. Zu 46 weiten Dörfern konnte er keine Angaben machen. Zur selben Zeit dokumentierte Morris mögliche Gewalttaten der israelischen Armee, einschließlich mutmaßlicher Fälle von Vergewaltigung, Folter und Ethnischer Säuberung. In seinem Buch \"The Birth of the Palestinian Refugee Problem Revisited\" (2004) änderte er die Perspektive und schrieb nun die Hauptverantwortung jüdischen militärischen Verbänden zu. Morris schreibt, solche Verbände seien für Massaker verantwortlich gewesen, denen viel mehr Palästinenser zum Opfer fielen als bisher angenommen. Die Vertreibung von Palästinensern sei geteiltes Ziel der Hauptverantwortlichen der jüdischen Führung der Zeit gewesen. Israels erster Ministerpräsident David Ben-Gurion habe nach der Aussage des israelischen Politikers Aharon Cohen 1948 Befehle zur Zerstörung von palästinensischen Dörfern gegeben. In der Version von 2004 unterstreicht Morris, die jüdische Führung habe bereits vor der Staatsgründung so wenige Araber wie möglich in den eroberten Gebieten haben wollen. Aus demographischen Gründen hätten sie gewollt, dass so viele Palästinenser wie möglich flüchteten. Die Palästinenser seien eine politisierte, bewaffnete Gemeinschaft gewesen, die sich dem Kampf gegen Israel verpflichtet fühlte. Morris wurde früher als Vertreter der israelischen radikalen Linken angesehen und wurde als „Israelhasser“ bezeichnet. Später zeigte sich seine Desillusionierung mit dem Friedensprozess an immer kritischeren Aussagen, die eher mit dem konservativen politischen Spektrum in Verbindung gebracht werden. Er selbst fühlt sich weiterhin der Linken zugehörig. In einem Interview von Ari Schavit in \"Haaretz\" (Januar 2004) sagte Morris unter Bezugnahme auf die Entwicklung seiner Ideen seit den Ausbrüchen palästinensischer Gewalt gegen Israelis nach der Unterzeichnung der Verträge von Oslo: In demselben Interview erklärte Morris seine gewandelte Haltung zu der von ihm untersuchten Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung: Morris ging sogar noch weiter und behauptete, Israel hätte damals einen kompletten Transfer der arabischen Bevölkerung bis zum Jordan durchführen sollen. Dies hätte Israel für Jahrzehnte stabilisiert. Die arabische Minderheit in Israel bezeichnete Morris als \"Zeitbombe\" und verglich sie mit einem \"Serienmörder\". Er sagte: In seinem Buch \"One State Two States\" wirft Morris der palästinensischen Elite vor, die postulierte säkular-demokratische Ordnung des zukünftigen palästinensischen Staates aus rein taktischen Gründen gegenüber westlichem Publikum vorzuschieben. Das eigentliche Ziel sei die Errichtung eines autoritär-islamisch-fundamentalistischen Regimes, welches weiterhin die Vernichtung Israels zum Ziel habe. Bei einer Veranstaltung an der Universität Wien Anfang Mai 2008 rief Benny Morris zu einem Präventivschlag gegen den Iran auf: „Mit konventionellen Waffen. Und wenn das nicht reicht, dann mit unkonventionellen [...] Viele unschuldige Menschen würden dabei sterben“, sagte Morris. Aber das sei immer noch besser als ein nuklearer Holocaust in Israel. In einem Interview mit der österreichischen Zeitung Der Standard behauptete Morris, nur ein atomarer Präventivschlag seitens Israels könne das Atomprogramm des Iran stoppen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik an Morris.", "content": "Wie die anderen neuen israelischen Historiker sah sich auch Morris als ihre wichtigste Figur starker Kritik von etablierten Historikern ausgesetzt. Efraim Karsh, Professor für Kriegsstudien am King’s College London, behauptete wiederholt, Morris' Daten über Kriegsverbrechen der israelischen Armee seien falsch. Andere Historiker hätten dieselben Dokumente untersucht, seien aber zu ganz anderen Schlüssen gekommen. Karsh wies außerdem darauf hin, dass einige Texte aus dem Tagebuch von David Ben-Gurion von Morris falsch wiedergegeben werden. Seitdem stritten sich Karsh und Morris in gegenseitigen Stellungnahmen über diese Fragen und sparten auch nicht an persönlichen Angriffen. Morris wurde auch von Norman Finkelstein kritisiert, der im dritten Kapitel seines \"Image and Reality of the Israel-Palestine Conflict\" (2001) behauptet, Morris habe wiederholt Quellen missinterpretiert, um Mitglieder der israelischen Regierung und Armeeangehörige von Verbrechen gegen Palästinenser freizusprechen. Diese Vorwürfe wurden von Finkelstein vor der überarbeiteten Auflage von Morris' \"The Birth of the Palestinian Refugee Problem\" an diesen gerichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benny Morris (geboren 8. Dezember 1948 in Ein HaHoresh) ist ein israelischer Historiker. Er gilt als einer der einflussreichsten und produktivsten der Neuen israelischen Historiker, einer Gruppe von Wissenschaftlern, die die gängige Geschichtsschreibung Israels und des Zionismus in Frage stellen.", "tgt_summary": null, "id": 1443087} {"src_title": "Azemiops", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Barozzi, der sich auf den Titelseiten seiner Werke als \"Patritio Veneto\", „Venezianischer Patrizier“, zu bezeichnen pflegte, war ein wohlhabender Adeliger, der, wie in seinem Inquisitionsurteil von 1587 festgehalten wurde, über ein Jahreseinkommen von 4000 Dukaten verfügte. Seine Mutter, Fiordiligi di Nicolò Dorro, stammte aus Rethymno, sein Vater Iacopo gehörter jener Linie der Barozzi an, die in Venedig seit dem 12. Jahrhundert im Pfarrbezirk San Moisè ihren Stammsitz hatte. Auf Kreta soll seine Familie seit 1252 an der Gründung der venezianischen Kolonie in Iraklio beteiligt gewesen sein. In Venedig residierte Barozzi in San Moisè, während er auf Kreta ein Haus in Agios Konstandinos im heutigen Bezirk Nikiforos Fokas besaß. Barozzi lernte in seiner Jugend Latein und bei Andreas Donos Griechisch und studierte dann Philosophie und Mathematik in Padua, wo der Philosoph Marco Antonio de' Passeri, genannt Genua, zu seinen Lehrern gehörte. 1559, im achten Jahr seiner Studien, begann er dort seine Vorlesungen in Mathematik, mit einer Antrittsrede, die im darauffolgenden Jahr im Druck erschien. Sechs Vorlesungen aus diesem Jahr, die den Kommentar von Proklos zum ersten Buch der Elemente Euklids behandelten, haben sich handschriftlich erhalten; im darauffolgenden Jahr brachte Barozzi dann auch seine kommentierte lateinische Übersetzung dieses Kommentars heraus. Wie sich aus einer Bemerkung in seiner \"Cosmographia\" (1585) ergibt, hielt er 1559 auch eine Vorlesung über das \"Tractatus de Sphaera\" von Johannes de Sacrobosco, dessen Werk seit dem späten Mittelalter zu den Grundlagen der Astronomie an den europäischen Universitäten gehörte. In seiner \"Cosmographia\" wies er ihm 84 „Irrtümer“ nach, über die er nach dem Erscheinen dieses Werks dann noch einen Briefwechsel mit Christophorus Clavius führte. Barozzi veröffentlichte eine kommentierte lateinische Übersetzung der beiden Schriften des sogenannten Heron von Byzanz über Kriegsmaschinen und Landvermessung (1572), einen Kommentar zu der „dunkelsten“ Stelle im Werk Platons, nämlich über die geometrische Zahl im achten Buch der Politeia (1566), und eine Schrift über Asymptoten, in der er einen Zirkel für die Erstellung von Kegelschnitten beschrieb (1586). Eine von ihm 1572 in Venedig in italienischer Sprache veröffentlichte Schrift über das mittelalterliche Zahlenkampfspiel wurde von August II. von Braunschweig-Wolfenbüttel ins Deutsche übersetzt (\"Rythmomachia. Ein vortrefflich / und uhraltes Spiel / deß Pythagorae\"), der diese Übersetzung dann seiner 1616 unter dem Pseudonym Gustavus Selenus veröffentlichten Beschreibung des Schachspiels angefügt hat. Von Barozzis Interesse für Prophetien und Prognostik zeugt, außer einer zweisprachigen handschriftlichen Ausgabe leonischer Vatizinien (siehe unten), ein von ihm 1566 in italienischer Sprache veröffentlichtes \"Pronostico universale\" für die Zeit bis 1570 auf der Grundlage von Nostradamus. Nur handschriftlich erhalten sind außerdem eine Rede vom 4. Januar 1562 (in venezianischer Rechnung auf 1561 datiert) vor der von ihm zu dieser Zeit auf Kreta gegründeten Accademia dei Vivi, philologische Bearbeitungen und Kommentare zu Werken von Pappos, Archimedes und Abraham bar Chija (Savasorda), eine mit Widmung vom 13. April 1577 erhaltene, prachtvoll illustrierte Bearbeitung und lateinische Übersetzung der Kaiser Leo VI. zugeschriebenen Vatizinien, eine Erläuterung aller Sterne der achten Himmelssphäre, außerdem 30 noch größtenteils unveröffentlichte Briefe und eine geographische Beschreibung Kretas, die auch von epigraphischem Wert ist. Als verloren gilt ein von ihm unter dem Titel \"Theoricae planetarum liber\" verfasstes Werk, das seine \"Cosmographia\" als deren fünftes Buch ergänzen sollte. Barozzi befasste sich offenbar auch mit Magie, wenn den Geständnissen zu trauen ist, die ein in mehreren Abschriften erhaltenes Urteil der Inquisition vom 16. Oktober 1587 beschreibt. In diesem Urteil wurde er der Apostasie und des Verdachts auf Häresie für schuldig befunden und nicht nur eigener Ausübung, sondern auch der Anstiftung einiger Verwandter zu Aberglauben und Hexerei bezichtigt. Konkret wurde ihm zur Last gelegt einen Geist in Gestalt eines Kindes beschworen und Liebes- und Regenzauber nach den Unterweisungen des Cornelius Agrippa und Petrus von Abano, zum Teil auch unter Missbrauch der Sakramente, praktiziert oder sich daran beteiligt zu haben. Verurteilt wurde er zu einer Geldstrafe von je 50 Dukaten an den Erzbischof von Iraklio und den Bischof von Rethymno, zu diversen Bußstrafen und zu einer auf unbestimmte Zeit festgesetzten Kerkerhaft, über deren Dauer sich die Inquisition die Entscheidung vorbehielt. Nach der Entlassung aus der Haft, deren Datum nicht bekannt ist, soll er, so zumindest behauptet es der geistliche Biograph Giovanni degli Agostini im 18. Jahrhundert, aus Einsicht in seine Verfehlungen ein neues Leben geführt und sich hauptsächlich noch mit biblischen und patristischen Texten beschäftigt haben. 1604, während eines Besuches in einer Buchhandlung im Pfarrbezirk San Moisè, in dem sich auch seine Wohnung in Venedig befand, erlitt er dann einen Anfall, in den Pfarrdokumenten als Katarrh bezeichnet und später als Schlaganfall interpretiert, der innerhalb weniger Stunden durch Erstickung den Tod herbeiführte. Barozzi heiratete 1572 Florida Foridi, die Tochter eines Iacopo di Prato (oder Prata), mit der er eine Tochter namens Fiordiligi hatte und die 1574 verstarb. Ein Sohn namens Andrea wurde möglicherweise schon vor 1572 geboren. In zweiter Ehe war er seit 1585 mit Elisabetta Barozzi di S. Francesco aus venezianischem Adel verheiratet.", "section_level": 1}, {"title": "Codices Barocciani.", "content": "Barozzi hinterließ seinem Neffen Iacopo Barozzi eine bedeutende Sammlung von Handschriften antiker, biblischer und anderer Texte, die Iacopo noch um Neuerwerbungen erweiterte und in einem Katalog verzeichnete. William Herbert, dritter Earl of Pembroke und Kanzler der Universität Oxford, erwarb diese Sammlung 1629 und stiftete sie der Bodleian Library, wo sie noch heute bewahrt wird. Während Barozzi selbst seine Werke mit der Namensform \"Barocius\" zu veröffentlichen pflegte, hat sich bei der Zitierung von Handschriften seiner Sammlung die Schreibung \"(Codex) Baroccianus\" etabliert.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Mondkrater Barocius ist nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Francesco Barozzi (latinisiert \"Franciscus Barocius\" oder \"Baroccius\", \"Barozzius\"; * 9. September 1537 in Iraklio; † 23. November 1604 in Venedig) war ein venezianisch-kretischer Mathematiker und Philologe der Renaissance.", "tgt_summary": null, "id": 126154} {"src_title": "Mirau-Interferometer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wirtschaftsstruktur.", "content": "Wichtige Standortfaktoren in Offshore-Zentren sind niedrige oder keine Steuern, ein geringes Maß an Regulierung, ein gutes Bankgeheimnis, ein relativ hoher Bildungsstand, wenig Korruption, Rechtssicherheit und politische Stabilität. Der Finanzsektor ist in Offshore-Finanzplätzen zumindest in der Außenwirkung der dominierende Faktor. Angesiedelt sind Banken, Versicherer (zum Beispiel Eigenversicherer) sowie Trusts oder Fonds zur Vermögensverwaltung. Auch werden von Onshore-Unternehmen Firmen gegründet, die Teile ihres Geschäfts abwickeln, um beispielsweise Haftungsgefahren zu verringern, aber auch um kriminelle Aktivitäten zu verschleiern und Steuerzahlungen zu minimieren. Weiter gibt es Privatpersonen, die in Offshore-Finanzplätzen Vermögen verwalten, meistens mit dem Ziel, die höheren Steuersätze in ihren Heimatländern zu umgehen. Die Rechtssicherheit und Stabilität der Standorte ist im Vergleich zu vielen Schwellen- und Entwicklungsländern hoch, was dazu führt, dass wohlhabende Privatpersonen und Firmen ihre Finanzen häufig hier verwalten. Etwa sechs bis acht Prozent des weltweiten Vermögens werden nach Schätzungen der OECD in Offshore-Standorten verwaltet. Die wirtschaftliche Struktur der verschiedenen Standorte unterscheidet sich allerdings sehr stark. Während beispielsweise Vanuatu dem Klischee einer Steueroase mit einem hohen Anteil an Briefkastenfirmen (siehe auch Briefkastenbank) und wenigen materiell dort stattfindenden Geschäftsaktivitäten entspricht, sind Standorte wie Luxemburg (nach der Schweiz eines der größeren Zentren von Privatbanken in Europa) oder die Bermudas (besonders im Bereich Rückversicherungen aktiv) inzwischen komplexe Standorte, die in ihren Märkten wichtige Cluster gebildet haben. Ein wenig beachteter Bereich der Geschäftsaktivitäten in Offshore-Standorten ist die Registrierung von Schiffen (Panama, Bahamas) und Flugzeugen (Bermuda, Cayman Islands). Bei Schiffen spielt vor allem die Umgehung von arbeitsrechtlichen Vorschriften eine Rolle. Flugzeuge werden in Offshore-Standorten registriert, wenn Flugunternehmen aus Entwicklungs- oder Schwellenländern neutralen Boden brauchen, um mit Banken aus Industrieländern in der Finanzierung zusammenzuarbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Problematik von Offshore-Finanzplätzen.", "content": "Befürworter von Offshore-Finanzplätzen betonen ihre wichtige Rolle im internationalen Währungssystem, in dem sie durch ihre liberalen Gesetze die Entwicklung besonderer Instrumente beispielsweise zum Risikomanagement erlauben. Auch seien sie wichtig als Regulatoren, die verhinderten, dass Regierungen die Steuern zu weit anheben könnten. Kritisiert werden Offshore-Finanzplätze vor allem als Steueroasen, die in Kombination mit ihrem rigiden Bankgeheimnis die Steuerhinterziehung in anderen Ländern begünstigen. Die NGO Tax Justice Network schätzt die durch Offshore-Finanzplätze verlorenen Steuereinnahmen auf weltweit etwa 255 Mrd. US$ pro Jahr. Die Steuereinnahmen, die den USA auf diese Weise verloren gehen, werden auf etwa 70 Mrd. US$ geschätzt. Problematisch ist die fehlende Transparenz aber auch im Zusammenhang mit Geldwäscheaktivitäten, die hierdurch gefördert werden. Jährlich werden nach einer Schätzung des IWF weltweit zwischen zwei und fünf Prozent des BSP gewaschen. Zusätzlich sind die Finanzplätze aufgrund ihrer schlechten Finanzaufsicht in der Kritik, da sie nach Meinung vieler Experten die Stabilität des Finanzmarktes gefährden. Als bekannte Beispiele können hier die Pleiten der Meridian International Bank im Jahr 1995 oder der Zusammenbruch der Bank of Credit and Commerce International (BCCI) gelten. Auch wird Offshore-Finanzplätzen eine wichtige Rolle in der Entstehung der verschiedenen Währungskrisen der 1990er Jahre zugeschrieben. Auch in anderen Skandalen wie beispielsweise den Krisen von Parmalat, Tyco oder Enron spielten Offshore-Finanzplätze, von denen aus Bilanzen manipuliert wurden, eine Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Staatliche Initiativen.", "content": "Als Reaktion auf die verschiedenen Probleme von Offshore-Finanzplätzen wurden durch die OECD Ende der 90er drei Initiativen ins Leben gerufen: Das Financial Stability Forum hat in einem Bericht aus dem Jahr 2000 42 Offshore-Finanzplätze in drei Kategorien unterschieden: Auch die FATF veröffentlichte eine Liste von Ländern, die aus Perspektive der Organisation nicht kooperativ im Bereich des Kampfes gegen Geldwäsche waren. Insgesamt wurden 23 Länder als problematisch identifiziert: Auf diesen Listen genannte Länder wurden besonderen Regelungen unterworfen. Häufig waren zum Beispiel Geschäfte mit Banken in OECD-Ländern nicht mehr erlaubt. Die Listen werden heute als Erfolg gesehen: das FSF zog seine Liste im Jahr 2005 zurück; die FATF entfernte am 13. Oktober 2006 Myanmar als letztes Land von seiner Liste. Die Offshore-Zentren reagierten auf die neue Politik allerdings nicht nur mit besseren Regulierungen. Einige Länder sahen die Kosten für die Anpassung ihrer Systeme als zu hoch an und zogen sich aus dem Geschäft des Offshore-Banking zurück. Dies waren Nauru, Niue und Tonga. Andere Länder erlitten nennenswerte Verluste durch die Einführung neuer Regulierungsmechanismen. Nachdem Vanuatu Banken verpflichtet hatte, mindestens einen Vollzeitarbeitsplatz anzubieten, sank die Zahl der Banken von 35 auf 7. Informationen zur \"harmful tax initiative\": siehe Steueroase.", "section_level": 1}, {"title": "Nichtstaatliche Initiativen.", "content": "Neben Versuchen von staatlicher Seite gibt es auch von Seiten verschiedener NGOs Initiativen mit dem Ziel, Offshore-Standorte effektiver zu regulieren. Zu nennen ist hier insbesondere das Tax Justice Network, das sich ausschließlich mit Steuerflucht beschäftigt. Auch Oxfam engagiert sich im Bereich Steuerflucht. In Deutschland prominent ist Attac. Auch hier steht die Beschäftigung mit Steuerflucht im Mittelpunkt. Im sogenannten Offshore-Leaks berichteten im April 2013 international Medien von einem Datensatz mit 130.000 Namen von Personen, die ihr Vermögen in Steueroasen angelegt haben sollen. Im April 2016 wurden von mehreren internationalen Medien zahlreiche Namen aus den Panama Papers des panamaischen Offshore-Dienstleisters Mossack Fonseca, der bei der Gründung von über 214.000 Briefkastenfirmen in 21 Steueroasen mitgewirkt hat, öffentlich bekannt gemacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zumeist bezeichnet der Begriff Offshore-Finanzplatz (wörtlich \"küstenferner Finanzplatz\", \"Finanzplatz jenseits der Küste\") Standorte, die sich durch niedrige Steuern, ein hohes Maß an Vertraulichkeit und Geheimhaltung (keine Weitergabe von Informationen über Finanztransaktionen und Eigentumsverhältnisse) und eine minimale Finanzmarktaufsicht und -regulierung auszeichnen (nicht zu verwechseln mit Steueroase). Ansässige Banken und andere Finanzinstitutionen wickeln einen Großteil ihrer Geschäfte im Ausland ab und die Transaktionen und Anlagesummen sind im Vergleich zum Umsatzvolumen der lokalen Realwirtschaft extrem groß. ", "tgt_summary": null, "id": 2469553} {"src_title": "Paul Hanley (Musiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "D’Hubert und Feraud sind Offiziere der Husaren der napoleonischen Armee. Feraud verwundet in einem Duell den Neffen des Bürgermeisters von Straßburg und wird dafür von seinem Vorgesetzten unter Hausarrest gestellt. D’Hubert überbringt ihm die Nachricht darüber, was Feraud als Beleidigung auffasst und ihn zu einem Duell auffordert. D’Hubert verletzt Ferraud bei diesem Kampf. Feraud gibt sich damit aber nicht zufrieden, und so eskaliert die Situation zu einer verzehrenden Passion, die in den nächsten 15 Jahren das Leben der beiden Männer bestimmt. 1801 treffen sich die beiden Offiziere in Augsburg wieder, wo Feraud D’Hubert verwundet. 1806 kommt es in Lübeck erneut zum Duell – diesmal zu Pferde. Dieses Duell endet mit einer schweren Verwundung von Feraud. Im Winter 1812 treffen sie sich an der russischen Front wieder. Dort müssen sie jedoch ihre persönlichen Animositäten ruhen lassen, als sie von Kosaken angegriffen werden. D’Hubert bietet daraufhin Feraud an, den Konflikt beizulegen, was Feraud ablehnt. Nach dem Russlandfeldzug Napoleons werden beide zu Generälen ernannt. D’Hubert erholt sich in Tours von seinen im Krieg erlittenen Verletzungen und heiratet. Wenig später erfährt er, dass Feraud in Paris gegen ihn intrigiert und seinen Ruf beschmutzt. Als Napoleon entmachtet wird, übernimmt D’Hubert eine Kavalleriedivision der Armee von Ludwig XVIII. in Reims, während Feraud als Anhänger Napoleons verhaftet und zum Tode verurteilt wird. Als D’Hubert davon erfährt, veranlasst er Ferauds Begnadigung. Feraud, verarmt und verbittert, sucht daraufhin D’Hubert in Reims auf und fordert ihn zu einem letzten Duell in einer verlassenen Burg heraus. D’Hubert stimmt widerwillig zu. Beide erhalten je zwei Pistolen und können nach Belieben schießen. Während des Duells verbraucht Feraud seine beiden Schüsse, ohne D’Hubert zu treffen. D’Hubert, der noch einen Schuss übrig hat, verschont aber Ferauds Leben unter der Bedingung, dass Feraud ihn von nun an für den Rest seines Lebens in Ruhe lässt. Feraud stimmt zu, und D’Hubert kehrt zu seiner schwangeren Ehefrau zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde auf dem Cannes Filmfestival von 1977 als bester Debütfilm ausgezeichnet. Der Kameramann Frank Tidy und der Designer der Kostüme Tom Rand wurden im Jahr 1979 für den britischen BAFTA Award nominiert. Frank Tidy wurde außerdem 1978 für den British Society of Cinematographers Award nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Deutscher Titel.", "content": "Der deutsche Titel beruht auf einem Übersetzungsfehler; die richtige Übersetzung wäre „Die Duellanten“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Duellisten ist ein britisches Historiendrama aus dem Jahr 1977 unter Regie von Ridley Scott, für den es der erste größere Spielfilm war. Er basiert auf der Erzählung \"Das Duell\" von Joseph Conrad.", "tgt_summary": null, "id": 2463161} {"src_title": "Laszlo Földy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Umgrenzung.", "content": "Die Lagorai-Kette zieht sich in Ost-West-Richtung vom Passo Rolle bis nach Pergine Valsugana. Im Osten wird sie eingegrenzt vom Torrente Cismon, der vom Passo Rolle in südlicher Richtung durch das Primiero fließt. Im Norden wird sie vom Travignolotal begrenzt, das sich vom Passo Rolle bis nach Predazzo hinzieht. Im weiteren Verlauf bildet der Avisio im Fleims- und Cembratal die nordwestliche Grenze des Lagorai. Im Süden wird er vom Vanoi einem rechten Nebenfluss des Cismon sowie von den Tälern Calamento und Campélle zwei nördlichen Seitentälern der Valsugana eingegrenzt. Letztere bilden auch die Trennlinie zum Granitmassiv der Cima d’Asta. Im Westen bildet der Lago di Lases zwischen dem Cembratal und Baselga di Piné sowie der Torrente Silla, der den Abfluss aus dem Lago della Serraia bei Baselga di Pinè bildet und westlich von Pergine Valsugana in den Fersina mündet, die äußerste westliche Grenze. Westlich des Passo Manghen bildet die Lagorai-Kette mit dem Monte Croce und Bergen des oberen Fersentals zwei Untergruppen. Sie ist die größte und am wenigsten besiedelte Bergkette des Trentino.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Lagorai-Kette ist Teil der Etschtaler Vulkanit-Gruppe, die im Cisuralium vor 290 bis 270 Millionen vor Jahren entstanden ist. Sie besteht aufgrund der Magmendifferentiation aus unterschiedlich alten Vulkaniten, wie Andesit, Rhyolith, Rhyodazit und Dazit. Verallgemeinernd wird das Gestein des Lagorai auch nur als Porphyr bezeichnet. Die Bezeichnung Lagorai-Porphyr geht dabei auf Giovanni Battista Trener zurück, der diese 1904 erstmals verwendete. Bei den Vulkanen handelte es sich um subaerische Vulkane, die an Land oder über der Wasseroberfläche aktiv waren. Die ausgestoßenen Ignimbriten erreichen im Lagorai eine Stärke von bis zu 2000 m. Auf die subaerische Aktivität weisen auch Fossilienfunde hin, darunter der einzigartige im Jahr 1931 bei Stramaiolo nördlich von Baselga di Pinè entdeckte \"Tridentinosaurus antiquus\". Eine kleine Eidechse, die während des unterem Pern lebte und vor dem Erscheinen der Dinosaurier bereits ausgestorben war. Das Fossil dieses ältesten Reptils der Südalpen ist im Museum für Geologie und Paläontologie der Universität Padua ausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Ersten Weltkrieg stellte der Lagorai insbesondere im Jahr 1916 einen der wichtigeren Nebenkriegsschauplätze an der Italienfront dar. Nach dem italienischem Kriegseintritt im Mai 1915 lag die Bergkette zunächst nicht im Mittelpunkt des militärischen Interesses. Die österreichisch-ungarische Armee hatte sich auf leichter zu verteidigende Positionen zurückgezogen und weite Bereiche zwischen der Valsugana und dem Lagorai geräumt. Nur notdürftig besetzten Standschützen, unterstützt von Einheiten des Deutschen Alpenkorps diese neu eingerichtete Verteidigungslinie. Die italienische Armee ihrerseits konzentrierte sich auf die Kämpfe an der Isonzofront und rückte nur zögerlich entlang der Flüsse Brenta und Cismon Richtung Osten und Norden vor. Auf diese Weise gelangten das dem Lagorai südlich vorgelagerte Massiv der Cima d’Asta kampflos in italienischen Besitz. Bis zum Beginn des Winters verlief die Frontlinie von Borgo Valsugana nördlich über das Val Calamento und Val Campelle bis zum Passo Cinque Croci, und berührte dabei die eigentliche Lagoraikette nur am Rande. Zu Beginn des Jahres 1916 konzentrierten sich die italienische Angriffsversuche auf die unmittelbar nördlich der Valsugana liegenden Ausläufer der westlichen Lagoraikette zwischen den Orten Borgo Valsugana und Levico Terme. Diese verlustreichen Angriffe bei denen zum ersten Mal mit der \"Compagnia della Morte\" und Vorläufer der Arditi Sturmtruppen eingesetzt wurden, endeten ohne wesentliche Veränderungen am Frontverlauf. Während der österreichisch-ungarische Frühjahrsoffensive, die diesen Frontbereich nur unwesentlich streifte, wurden die Italiener um Borgo Valsugana wieder zurückgedrängt. Dieses Bild änderte sich drastisch im Sommer 1916, als der italienische Generalstabschef Cadorna die Fleimstaloffensive westlich des Passo Rolle am östlichen Hauptkamm der Lagoraikette einleitete. Mit dieser Offensive wollte man österreichisch-ungarische Kräfte binden, die damit nicht an der Hauptfront am Isonzo zur Verfügung standen. Unter dem Einsatz zahlreicher Alpini-Bataillone und unter großen Verlusten, gelang es zwischen Juli und Oktober 1916 aber nur einzelne Bergspitzen zu besetzen, darunter den Monte Cauriol, die Südspitze der Busa Alta oder Kaiserspitze und den östlichen Gipfel des Colbricon. Insbesondere die Besetzung des Cauriol wurde von italienischer Seite als großer Erfolg angesehen, da man dadurch Einblicke auf die Nachschubverbindungen des Gegners, wie der Fleimstalbahn, erhalten hatte und sie dementsprechend gezielt mit der eigenen Artillerie unter Beschuss nehmen konnte. Alle anderen Abschnitte konnten von den österreichisch-ungarischen Truppen, die sich insbesondere aus Landesschützen zusammensetzten, gehalten werden. Nach dem strengen Winter 1916/17 festigten sich die Stellungen auf dem Lagorai und es kam zu keinen weiteren größeren Angriffsversuchen auf beiden Seiten. Lediglich mit Hilfe des Minenkrieges am Colbricon und an der Busa dell'Oro versuchten die Italiener sich ohne Erfolg Vorteile zu verschaffen. Mit dem Zusammenbruch der italienischen Isonzo- und Dolomitenfront infolge der Zwölften Isonzoschlacht räumten die Italiener im November 1917 den Lagorai, damit endeten auch die kriegerischen Ereignisse in diesem Abschnitt.", "section_level": 1}, {"title": "Alpinismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wanderwege.", "content": "Durch die Lagorai-Kette führen zahlreiche Wanderwege, die dem Wegenetz des Trentiner Bergsteigervereins (SAT) angehören. Daneben wird er auch von einigen Fernwanderwegen wie dem E5 oder dem Sentiero della Pace, dem Friedensweg, der an den Stellungen der ehemaligen Fleimstalfront vorbeiführt berührt. Der Translagorai quert dagegen den Lagorai-Kamm in seiner gesamten Ausdehnung von der Panarotta oberhalb von Levico Terme in der Valsugana bis zum Passo Rolle. Für die anstrengende Querung, die auch in umgekehrter Richtung möglich ist, werden fünf bis sechs Tage benötigt, wobei man wegen fehlender bewirtschafteter Schutzhütten zum Teil in einfachen Biwakunterkünften übernachten muss.", "section_level": 2}, {"title": "Schutz- und Biwakhütten.", "content": "Biwakhütten im westlichen Lagorai: Biwakhütten im zentralen Lagorai: Biwakhütten im östlichen Lagorai:", "section_level": 2}], "src_summary": "Lagorai ist der Name einer Bergkette in den Fleimstaler Alpen im Trentino, Italien. Die Bergkette aus Porphyr mit ihren schwarzen, rötlichen oder grünlichen Felswänden entstand aus vulkanischer Tätigkeit vor 290 Mio. Jahren. ", "tgt_summary": null, "id": 641532} {"src_title": "Efim Schachmeister", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Eigentümer und Management.", "content": "Wladimir Yewtushenkow ist Großaktionär und Vorstandsvorsitzender von Sistema (64,2 % des Eigenkapitals). Die Minderheitsgesellschafter des Unternehmens sind meist große russische und ausländische institutionelle Anleger. Michail Shamolin ist Präsident von Sistema.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmen.", "content": "Sistema hat die russische Telekom-Industrie praktisch von Grund auf neu aufgebaut. Das Unternehmen trug auch wesentlich zur Entwicklung der russischen Luftraumtechnologien, Satellitensysteme und Mikroelektronik bei und führt nationale Projekte im Gesundheitswesen durch. Die Investitionen von Sistema in Anlagevermögen machten zwischen 2013 und 2016 rund 1,6 % der gesamten privaten Kapitalanlagen in Russland aus. Die Konzerngesellschaften tätigten 26 % der Gesamtinvestitionen in die Telekommunikationsentwicklung und 20 % der Investitionen in die Herstellung von elektronischen Komponenten und Funksystemen. Der Gesamtbeitrag von Sistema zum BIP und der Anteil der Investitionen in das Anlagevermögen in Russland beträgt etwa 1 %. Die Gruppe verfügt über Vermögenswerte in zahlreichen Branchen, darunter Telekommunikation, Logistik und Holzverarbeitung, Energie, Landwirtschaft, Pharma, Bau, Banken, Einzelhandel, Hochtechnologie, Hotellerie usw. Sistema ist an folgenden Unternehmen beteiligt:", "section_level": 1}, {"title": "MTS.", "content": "MTS ist ein führender Telekom-Betreiber in Russland und der GUS. Die MTS Group hat über 109 Millionen Mobilfunkteilnehmer in Russland, Armenien, der Ukraine, Turkmenistan und Weißrussland. Das Unternehmen bietet auch Festnetz-Telefonie, Breitband-Internet-Zugänge und Fernsehdienste in Moskau (über seine Tochtergesellschaft MGTS) und allen föderalen Bezirken von Russland. Im Jahr 2015 trat MTS in den Markt der Systemintegration und des Satelliten-TV ein. MTS bietet auch Finanzdienstleistungen an, unter anderem in Zusammenarbeit mit der MTS Bank.", "section_level": 2}, {"title": "Segezha Group.", "content": "Sistema übernahm 2014 die Segezha-Gruppe. Die Optimierung der Geschäftsprozesse, die Erweiterung der Produktionsstätten, die Entdeckung neuer Exportmärkte und die Umsetzung von Investitionsprojekten haben dazu beigetragen, dass die Segezha Group heute eine führende russische Waldholding ist, die die gesamte Wertschöpfungskette der Holzproduktion und Holzverarbeitung mit einer globalen Präsenz abdeckt. Die Segezha Group ist in vier wichtigen Geschäftsfeldern tätig: Papier und Verpackung, Holzverarbeitung, Sperrholz und Holzplatten sowie Holzhäuser. Segezha ist weltweit führend bei Produktionskosten für Sackpapier und Sperrholz. Die Segezha-Gruppe umfasst rund 50 Waldarbeits-, Holzverarbeitungs-, Zellstoff- und Papierbetriebe in 13 Ländern.", "section_level": 2}, {"title": "Detsky Mir Group.", "content": "Detsky Mir ist die größte Kinderwaren-Einzelhandelskette in Russland und der GUS, die unter den Markennamen Detsky Mir und ELC Einzelhandelsgeschäfte betreibt. Im Februar 2017 hatte Detsky Mir einen erfolgreichen Börsengang an der Moskauer Börse (der erste vollumfängliche Börsengang eines russischen Unternehmens seit 2014). Das Aktienangebot war zweimal überzeichnet. Am 31. Dezember 2016 hatte die Detsky Mir Group 525 Geschäfte in 171 Städten Russlands und sieben Städten Kasachstans.", "section_level": 2}, {"title": "Medsi Group.", "content": "Medsi ist Russlands größte föderale Privatkette aus Kliniken. Medsi bietet eine breite Palette von präventiven, diagnostischen und Behandlungsdiensten an, einschließlich Rehabilitationsdienstleistungen für Kinder und Erwachsene. Im Jahr 2016 trat Medsi dem Programm der staatlichen Garantien für die freie medizinische Versorgung für russische Bürger in der Region Moskau bei. Das Unternehmen eröffnet neue Kliniken und erwirbt modernste Ausstattung dafür.", "section_level": 2}, {"title": "RTI.", "content": "RTI ist eine bedeutende Holdinggesellschaft im Bereich Verteidigung und mikroelektronische Lösungen, die Hightech-, Forschungs- und Produktionsunternehmen integriert. Die Unternehmen von RTI verfügen über eine eigene F&E-Infrastruktur und setzen Projekte in Radio- und Raumfahrttechnologien, Sicherheit und Mikroelektronik um, die in ihrer Größe und Komplexität einzigartig sind. RTI umfasst RTI Systems Concern und Mikron. Im Jahr 2016 bekräftigte die Mikron Group ihre Position als größter russischer Hersteller von Mikroelektronik. Sie verfügt über die einzige Produktion Russlands auf der Grundlage der 180-90-65 nm-Technologie und forscht an der 45 nm-Technologie. Die Anlage in Zelenograd produziert über 400 Millionen RFID-Tags, 50 Millionen Bank-Mikrochips, 30 Millionen Bankkarten und über 5 Millionen Chips für biometrische Pässe und elektronische Dokumente jährlich. Das Unternehmen exportiert über 500 Millionen Mikrochips, die bei der Herstellung von elektronischen Geräten in Europa und Südostasien eingesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Steppe Agro Holding.", "content": "Die Steppe Agro Holding ist in vier landwirtschaftlichen Segmenten aktiv: Pflanzenbau, Milchwirtschaft, Obstbau und Gemüseanbau. Im Jahr 2016 betrug der Landbesitz von Steppe 315.000 Hektar und machte Sistema zu einem der Top-10-Landbesitzer Russlands. Steppe zeigt führende Leistungsergebnisse sowohl bei den in der südlichen Region Russlands als auch landesweit und führt das Import-Substitutionsprogramm der Regierung durch.", "section_level": 2}, {"title": "Binnopharm.", "content": "Binnopharm entwickelt und produziert Medikamente zur Behandlung von gesellschaftlich bedrohlichen Krankheiten (in Bereichen wie Lungenheilkunde, Neurologie, Gastroenterologie und Infektionen). Das Portfolio umfasst 17 Medikamente, von denen einige von Binnopharm selbst entwickelt wurden (Regevac (ein Hepatitis-B-Impfstoff), Binopoietin, Binnopheron). Das Unternehmen ist Teilnehmer an der nationalen Pharma 2020-Strategie, die darauf abzielt, Substitute für importierte Medikamente zu entwickeln. Binnopharm betreibt zwei hochmoderne Pharma-Anlagen in der Region Moskau, die den internationalen GMP-Standards (Good Manufacturing Practice) entsprechen.", "section_level": 2}, {"title": "MTS Bank.", "content": "Die MTS-Bank wurde 1993 gegründet und gehört seit 2016 zu den 50 größten russischen Banken. Sie bietet Dienstleistungen für Privatpersonen und Firmenkunden in Russland an. Die MTS-Bank beteiligt sich am Regierungsprogramm der Bankenrekapitalisierung, die von der Einlagensicherungsagentur (DIA) durchgeführt wird und eröffnet zusätzliche Chancen für die Entwicklung der Bank und die Unterstützung von Kunden durch die Kreditvergabe an die entscheidenden Sektoren der Wirtschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Gastgewerbe.", "content": "Die Cosmos-Gruppe betreibt und entwickelt Hotels, die sich im Besitz der Sistema PJSFC befinden. 2016 bestand das Portfolio des Unternehmens aus 17 Hotels in 14 Städten Russlands und anderen Ländern. Die Cosmos-Gruppe ist spezialisiert auf die Verwaltung von Hotels unter bekannten internationalen Marken (Park Inn by Radisson und Holiday Inn Express) und anderen Hotels verschiedener Preiskategorien und Profile.", "section_level": 2}, {"title": "Kronstadt Group.", "content": "Die Kronstadt Group ist ein russisches Hightech-Unternehmen, das wissensintensive Produkte und Lösungen für die Produktion, den Einsatz und die sichere Nutzung von anspruchsvollen luft-, see- und landgestützten Systemen entwickelt und herstellt. Auf der MAKS 2017 Air Show präsentierte das Unternehmen sein neues unbemanntes Flugsystem (UAS) für mittlere Höhen und weite Distanzen (MALE) Orion-E. Dieses System ist die erste Drohne, die vollständig in Russland entworfen und auf der Basis von im Inland produzierten Komponenten hergestellt wurde. Es ist auch die erste Drohne mit 24 Stunden Flugdauer.", "section_level": 2}, {"title": "Investmentfonds.", "content": "Sistema entwickelt sein Investmentgeschäft über Investmentfonds:", "section_level": 2}, {"title": "Wohltätigkeit.", "content": "Sistema tätigt Investitionen in soziale Projekte und setzt eine Reihe von Wohltätigkeitsprogrammen in Bildung, Kultur und Kunst sowie der Unterstützung für schutzbedürftige Personengruppen um. 2014 bis 2016 gab Sistema mehr als 4 Milliarden Rubel für soziale Zwecke aus. Die Sistema Charitable Foundation ist verantwortlich für die Durchführung aller Charity-Programme von Sistema PJSFC.", "section_level": 1}, {"title": "Der Bashneft-Fall.", "content": "Der Bashneft-Fall ist ein Konflikt zwischen dem staatlichen Ölkonzern Rosneft und Sistema PJSFC. Es ist eine konstruierte und damit eine der umstrittensten Firmenrechtsstreitigkeiten in der Geschichte des modernen Russland. Am 3. Mai 2017 strengten Rosneft und Bashneft eine Klage gegen Sistema PJSFC und ihre Tochtergesellschaft Sistema Invest an, um 106,6 Milliarden Rubel an Verlusten zurückzufordern, die die Kläger angeblich infolge von Umstrukturierungen erlitten hätten, die 2009 bis 2014 durchgeführt wurden, als das Unternehmen im Besitz von Sistema war. Später erhöhte Rosneft seine Forderungen sogar auf 170,6 Milliarden RUB. Die Sistema-Aktien stürzten nach den Nachrichten über die Klage ab. In erster Instanz verpflichtete ein Gericht im August 2017 Sistema zu einer Zahlung von 136 Milliarden Rubel an Rosneft. Der Rechtsstreit mit der größten staatlichen Ölfirma reduzierte die Marktkapitalisierung eines der führenden Privatunternehmen in der russischen Wirtschaft deutlich. Einigen Experten zufolge hatte dies und die vorauseilende Einfrierung von 250 Milliarden Rubel durch das Gericht einen erheblichen negativen Einfluss auf das Investitionsklima in Russland.", "section_level": 1}], "src_summary": "AFK Sistema (russisch АФК «Система», kurz für Акционерная финансовая корпорация «Система») ist ein russisches Beteiligungsunternehmen. Ihre Zentrale befindet sich in Moskau unter 13 Mokhovaya St. Sistema belegte in der Ausgabe von 2013 der Fortune Global 500 den 308. Platz. ", "tgt_summary": null, "id": 1746143} {"src_title": "Oparzno", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anfänge.", "content": "Alves dos Reis wuchs in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Sein Studium der Ingenieurwissenschaften brach er zugunsten einer Heirat mit Maria Luísa Jacobetti de Azevedo bereits im ersten Jahr ab, zumal das Geschäft seines Vaters Konkurs anmeldete und er mittellos dastand. Im Jahr 1916 wanderte er in die damalige portugiesische Kolonie Angola aus, um dort sein Glück zu versuchen. Sehr bald erhielt er eine leitende Stelle im Bauwesen. Diesen schnellen Aufstieg verdankte er einem gefälschten Diplom der \"Polytechnic School of Engineering\" in Oxford, einer nicht vorhandenen Einrichtung. Mit einem ungedeckten Scheck erkaufte Reis sich die Aktienmehrheit einer angolanischen Eisenbahngesellschaft, mit der er Reichtum und Ansehen erwarb.", "section_level": 1}, {"title": "Der Fall Ambaca.", "content": "Zurück in Lissabon beteiligte er sich 1922 an einem Unternehmen namens \"Ambaca\", das amerikanische Automobile an- und verkaufte. Er bereicherte sich an der Firma, indem er ca. 100.000 US-Dollar Firmengelder auf sein persönliches Konto überwies. Mit diesem Geld erwarb er Anteile an anderen Unternehmen, u. a. auch an der \"Companhia Mineira do Sul de Angola\", einer angolanischen Bergbaufirma. Der Betrug flog auf und im Juli 1924 wurde er in Porto nach einem ordentlichen Verfahren inhaftiert.", "section_level": 1}, {"title": "Fälschung der Banknoten.", "content": "Während seiner Haftzeit – er saß nur 54 Tage ein – plante er seinen größten Coup: die Fälschung eines Vertrages der \"Banco de Portugal\". Als Zentralbank hatte diese die Oberaufsicht über den Geldverkehr in Portugal und somit auch das Recht zum Gelddrucken. Seine Idee war, im Namen der Bank den Auftrag für eine Serie von 500-Escudo-Scheinen an eine private Firma zu erteilen und so gefälschte Banknoten zu erhalten, die man nicht von echten Scheinen unterscheiden konnte. Im Jahre 1924 knüpfte Alves dos Reis Kontakte mit einflussreichen Persönlichkeiten, die er in Folge als nichtsahnende Helfer einspannte. Darunter waren der niederländische Finanzier Karel Marang van IJsselveere und José Bandeira, der Bruder des Botschafters in Den Haag. Alves dos Reis setzte einen fiktiven Vertrag auf und schaffte es, diesen von verschiedenen offiziellen Stellen notariell beglaubigen zu lassen, u. a. von den englischen, französischen und deutschen Konsulaten. Die Unterschrift des portugiesischen Botschafters verschaffte Reis dabei vermutlich Zugang zu den entsprechenden Personen. Über Karel Marang, der einem Unternehmen für Gelddruck vorstand, wurde schließlich der Kontakt mit dem britischen Unternehmen \"Waterlow & Sons\" hergestellt, das auch normalerweise offizielle Druckaufträge aus Portugal bearbeitete. Am 4. Dezember 1924 verhandelte Marang mit William Waterlow und bat diesen aufgrund politischer Gründe um größtmögliche Diskretion. Als Zweck der neuen Geldserie wurde angegeben, den Geldverkehr in der Kolonie Angola zu beleben. Da das Geld ausschließlich in Übersee verwendet werden sollte, wurde zwischen den Vertragspartnern vereinbart, die Druckplatten einer bereits in Umlauf befindlichen Notenserie wiederzuverwenden. Lediglich ein Zusatz „Angola“ sollte hinzugefügt werden. Aufgrund der ungewöhnlichen Umstände schrieb William Waterlow einen vertraulichen Brief an den Leiter der portugiesischen Zentralbank. Wie dieser Brief von Reis abgefangen wurde, ist nicht bekannt, aber das Antwortschreiben selbst stammt aus seiner Feder. Nachdem alle Zweifel ausgeräumt waren, wurden bei \"Waterlow & Sons\" schließlich 200.000 Banknoten mit einem Nominalwert von 500 Escudos gedruckt. Diese Summe entsprach ungefähr 1 Prozent des portugiesischen Bruttoinlandsprodukts zu der Zeit. Die Anzahl der gefälschten Banknoten war fast genauso hoch wie die der legalen. Im Februar 1925 gelangten die ersten Noten durch Hilfe von José Bandeira über England nach Portugal. Anschließend gelang es Karel Marang, über die liberianische Botschaft in England einen gesicherten Transport zu etablieren. Obwohl Alves dos Reis der Initiator dieser Vorgänge war, behielt er nur 25 Prozent der Geldsumme für sich. Er teilte die Summe in 200 Bankanleihen der Banco Comercial Português ein, einer Agrarbank, mit der er sich eine Rendite von 7 Prozent erhoffte und gleichzeitig die verarmenden Mittelschichten beim Kauf von Reisplantagen unterstützen wollte. Dies reichte für ihn jedoch aus, denn er musste mit ansehen, wie die Bank ihre finanziellen Mittel für Kriegstreiberei in Angola benutzte. Im Juni 1925 beschloss er ein eigenes Bankhaus zu gründen und dem etablierten System der Wucherzinsen entgegenzusteuern. Wiederum fälschte er Unterlagen, um die Zulassung dafür zu beschleunigen. Er investierte sein Geld in Aktien und im Devisenhandel. Darüber hinaus legte er sich zahlreiche Immobilien zu und übernahm das gesamte Taxigeschäft in der portugiesischen Hauptstadt. Zudem finanzierte er seinem Komplizen José Bandeira einen aufwendigen Lebensstil, da dieser zahlreiche Liebschaften zu berühmten Damen in ganz Europa unterhielt. Ein Ziel von Alves dos Reis scheint gewesen zu sein, die halbstaatliche \"Banco de Portugal\" zu übernehmen, um seine dunklen Machenschaften besser verdecken zu können. Während des ganzen Jahres 1925 kaufte er über Strohmänner rund 10.000 Aktien der Bank, wobei rund 45.000 zur Aktienmehrheit gereicht hätten.", "section_level": 1}, {"title": "Enttarnung.", "content": "Währenddessen fiel es an mehreren Stellen auf, dass die Umlaufmenge der 500-Escudo-Scheine viel zu hoch war. Die Spezialisten der Notenbank konnten jedoch keine gefälschten Scheine finden. Ab dem 23. November 1925 interessierten sich Journalisten der Zeitung \"O Século\" für die wenig transparenten Vorgänge bei der Hausbank von Alves dos Reis. Es war aufgefallen, dass diese Bank Kredite zu extrem günstigen Zinsen anbieten konnte, ohne praktisch Kunden vorweisen zu können, die ihr Geld dort auch anlegten. Kurioserweise dachten die Journalisten bei den Vorgängen an einen Versuch der deutschen Spionage, die Finanzen in Portugal zu ruinieren, um eine Übernahme der Kolonie Angola möglich zu machen. Am 5. Dezember 1925 wurde der erste Bericht in der Zeitung publiziert. Noch am Vortag war es zum ersten Mal gelungen, bei Alves dos Reis eine Banknote zu finden, die die gleiche Nummer wie ein legaler Geldschein aufwies. Erst hiernach wurden die Machenschaften von Reis aufgedeckt. Es erging eine Order an alle Banken, ihre Banknoten der Seriennummer nach zu sortieren. Hierauf kam es massenhaft zur Entdeckung falscher Noten. Das Eigentum von Alves dos Reis wurde sofort konfisziert, wodurch man auch die gefälschten Unterlagen für seine Unternehmungen fand. Er wurde am 6. Dezember 1925 an Bord eines Schiffes festgenommen, mit dem er nach Angola zurückkehren wollte. Am Tag seiner Festnahme war er erst 28 Jahre alt. Auch die meisten seiner Komplizen konnten festgenommen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Urteil und Gefangenschaft.", "content": "Alves dos Reis war vom 6. Dezember 1925 bis zum 8. Mai 1930 in Gefangenschaft. In dieser Zeit konnte er einen Richter davon überzeugen, dass der Vorstand der \"Banco de Portugal\" selbst an dem Betrug beteiligt war. Dies schaffte er wiederum durch gefälschte Identitätspapiere. Nach einem Suizidversuch wurde er vorläufig entlassen. Das endgültige Urteil wurde im Mai 1930 im Gericht St. Clara verkündet: 20 Jahre Haft, davon 8 Jahre Gefängnis und 12 Jahre Verbannung. Alternativ konnte Alves dos Reis auch für 25 Jahre in die Verbannung. Ihm wurde zugutegehalten, dass eines seiner Ziele war, die wirtschaftliche Entwicklung in Angola anzukurbeln. Während seiner Gefangenschaft konvertierte Reis zum protestantischen Glauben. Entlassen wurde er im Mai 1945. Ihm wurden sofort von mehreren Bankhäusern Stellen angeboten, die er aber alle zurückwies. Er ging zurück nach Angola, wo er sich dem Kaffeeanbau widmete. Dort verdiente er sich großen Respekt bei der einheimischen schwarzen Bevölkerung, da er ihnen neue Möglichkeiten beim Handel zeigte. Es war zu der damaligen Zeit Usus, die Schwarzen bei der Ernte um ihren rechtmäßigen Anteil zu bringen. Alves dos Reis zeigte den Bauern, wie sie es anstellen mussten, nicht betrogen zu werden. Bei diesen Vorgängen wurde er jedoch erneut bei einem Betrug erwischt. Vor Antritt der Haftstrafe verstarb Alves dos Reis jedoch am 9. Juni 1955 an einem Herzinfarkt. Total verarmt konnte er seinem Sohn lediglich einen alten Leinenanzug hinterlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Epilog.", "content": "Die portugiesische Währung erlitt infolge des Betrugs starke Schwankungen und verlor einen Großteil ihrer Glaubwürdigkeit. Auch die portugiesische Politik und Finanzwelt büßten an Reputation ein, von der sie sich nicht mehr erholen konnten. 1926 wurde die Erste Portugiesische Republik durch einen Militärputsch unter Manuel de Oliveira Gomes da Costa gestürzt, woraus sich bis zum Jahre 1932 schließlich der diktatorische Estado Novo von António de Oliveira Salazar entwickelte. Gegen \"Waterlow & Sons\" wurde ein Prozess eröffnet, in dessen Folge sie zur Zahlung einer Entschädigung an die \"Banco de Portugal\" verurteilt wurden. Nach der Zahlung musste das Unternehmen Konkurs anmelden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Artur Virgílio Alves dos Reis (* 3. September 1898 in Lissabon; † 9. Juni 1955) war ein portugiesischer Betrüger. Er ist verantwortlich für den bisher zweitgrößten Falschgeldbetrug in der Geschichte des Bankwesens, übertroffen lediglich durch die nationalsozialistische Aktion Bernhard. Reis' Falschgeld führte zu einer Destabilisierung der Ersten Portugiesischen Republik und trug zu ihrem Sturz durch den Militärputsch 1926 bei.", "tgt_summary": null, "id": 1818613} {"src_title": "Rudolf Bohren", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der 1,93 Meter große Moss war bereits in seiner Jugend ein vielseitiger Athlet, der sowohl im Basketball, im American Football als auch in der Leichtathletik aktiv war. Nach einer Schlägerei mit einem weißen Klassenkameraden, den er aufgrund seiner Hautfarbe verprügelte, musste er seinen Traum begraben, an der University of Notre Dame für die \"Fighting Irish\" zu spielen. Stattdessen ging er an die Marshall University. Dort etablierte sich Moss als einer der besten Wide Receiver seines Jahrgangs und bestach mit seiner Schnelligkeit: den 100- und 200-Meter-Sprint lief er in unter elf bzw. 22 Sekunden. In seinen ersten beiden College-Jahren fing er 168 Würfe, erzielte 3.356 Yards Raumgewinn und 53 Touchdowns. Allerdings wurde er beim Marihuana-Konsum und bei häuslicher Gewalt gegen seine Freundin erwischt, weswegen er zwar als talentiert, aber als charakterlich fragwürdig galt. Vor dem NFL Draft 1998 versprachen die Dallas Cowboys (8. Pick), ihn zu verpflichten, nahmen aber im letzten Moment Abstand. Daher wurde er trotz herausragender Statistiken im College Football in der NFL Draft 1998 erst an 21. Stelle von den Minnesota Vikings ausgewählt. Auf Anhieb etablierte er sich als einer der besten Wide Receiver der NFL, indem er in seiner ersten Saison 1.317 Yards Raumgewinn erfing, den Ligarekord von 17 Touchdowns erzielte, in den Pro Bowl und zum NFL Rookie of the Year Award (Offense) gewählt wurde. Vor dem Spiel gegen Dallas schwor Moss, dass die Cowboys „für immer bereuen würden“, ihn nicht gedraftet zu haben, und erzielte drei Touchdowns. In seiner Karriere würde Moss alle sieben Spiele gegen die Cowboys gewinnen. Aufgrund seiner „einmaligen Kombination aus Athletik, Fangsicherheit und Spielintelligenz“ erwarb Moss den Ehrennamen „The Freak“, wurde mit den Hall-of-Fame-Spielern Deion Sanders und Jerry Rice verglichen und galt als das Football-Gegenstück zu Michael Jordan. Das Team um Quarterback Randall Cunningham (der den verletzten Brad Johnson ersetzte) gewann 15 seiner 16 Saisonspiele und scheiterte erst in der Verlängerung im NFC-Finale an den Atlanta Falcons. In den folgenden fünf Jahren schaffte Moss stets mehr als 1.000 Yards Raumgewinn und war zweimal (2000 und 2003) mit 15 und 17 Touchdowns der erfolgreichste Wide Receiver der NFL. Allerdings sorgte Moss auch für Aufsehen, indem er sich unter anderem einen Afro-Look zulegte, Referees bepöbelte, anrempelte oder mit Wasser bespritzte, Gegner und Fans verspottete und 2005 gegen die Green Bay Packers die gegnerischen Fans nach einem Touchdown verhöhnte, indem er so tat, als würde er vor ihnen die Hose herunterziehen. Zudem gab er zu, „nicht immer alles zu geben“ und wurde zeitweise von den eigenen Fans ausgepfiffen. Später entstand daraus eine Fehde gegen New-York-Jets-Cornerback Darrelle Revis, der ihn als „Faulpelz“ (engl.: slouch) verspottete. Im März 2005 wurde Moss zu den Oakland Raiders getauscht, nachdem seine Produktivität stark nachgelassen hatte und er durch Skandale für Aufsehen sorgte. In Oakland konnte er nicht an seine Leistungen anknüpfen, und 2007 wechselte er zu den New England Patriots, wo er seine stärkste Saison spielte. Er harmonierte mit Quarterback Tom Brady und brach mit 23 Touchdowns in einer Saison den Rekord von Jerry Rice für Wide Receiver. Mit den Patriots gewann er 18 Spiele in Folge und schaffte wieder den Sprung in den Pro Bowl, ehe das Team aus Foxborough im Super Bowl XLII gegen den Underdog New York Giants mit 14:17 unterlag. Moss erzielte den Touchdown zum zwischenzeitlichen 14:10 und verfehlte Sekunden vor Schluss knapp einen langen Wurf von Brady. 2008 und 2009 erzielte Moss 1.008 bzw. 1.264 Yards Raumgewinn für elf bzw. 13 Touchdowns, die Patriots scheiterten aber stets in den Play-offs. Am 30. April 2008 verkündete Randy Moss, dass er noch in dieser Saison mit \"Moss Motorsports LLC\" in die NASCAR Craftsman Truck Series einsteigen werde. Im Juli 2008 gab Moss bekannt, dass er 50 Prozent von Morgan-Dollar Motorsports gekauft hatte. 2010 wurde Moss von Coach Bill Belichick ausgemustert: am 6. Oktober 2010 wurde er (und ein Siebtrunden-Draft-Pick 2012) für einen Drittrunden-Pick im kommenden NFL Draft wieder zu den Minnesota Vikings getauscht. Nach seinem erneuten Rauswurf nach wenigen Spielen, als er sich lautstark über die angeblich „menschenunwürdige“ Qualität des Mannschaftsessens beschwerte, wurde er von den Tennessee Titans aufgenommen. Die Titans waren das einzige Team, das Moss aufnehmen wollte. Für die Titans absolvierte er in dieser Saison noch acht Spiele. Moss beendete seine NFL-Karriere zunächst am 1. August 2011. Im März 2012 unterschrieb Randy Moss, nach einem Probetraining mit Head Coach Jim Harbaugh, bei den San Francisco 49ers einen neuen Ein-Jahres-Vertrag. Mit den 49ers erreichte er den Super Bowl XLVII und fing zwei Pässe für 41 Yards Raumgewinn, verlor aber mit 31:34. Danach hörte Moss zum zweiten Mal auf, und im selben Jahr löste er sein NASCAR-Truck-Team auf. Im Februar 2018 wurde Moss in die Pro Football Hall of Fame gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Spielweise.", "content": "Moss galt als physisch dominanter Wide Receiver, der mit einer Kombination aus „herausragender Koordination, Spurtstärke, Sprunghöhe, Fangsicherheit und dem Sinn für das Spektakuläre“ einer der besten Abnehmer für lange Würfe (engl.: „deep threat“) galt. Trotz seines Hangs zu Skandalen war er statistisch einer der besten Wide Receiver aller Zeiten: mit 154 Touchdowns war er zum Zeitpunkt seines endgültigen Rücktritts Zweiter auf der ewigen NFL-Liste hinter Jerry Rice, seine 15.292 Yards Raumgewinn bedeuteten Platz 3, und seine 982 gefangenen Würfe Platz 9.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Die Eltern von Randy Moss sind Maxine Moss und Randy Pratt, aber Moss hat mit seinem Vater sehr wenig Kontakt. Er hat eine Schwester und einen Bruder, Eric Moss, der einen kurzen Einsatz in der NFL als Offensive Lineman mit den Minnesota Vikings hatte. Randy Moss hat fünf Kinder mit seiner Freundin Libby Offut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Randy Gene Moss (* 13. Februar 1977 in Rand, West Virginia) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Wide Receivers. Er spielte für die Minnesota Vikings, die Oakland Raiders, die New England Patriots, die Tennessee Titans und zuletzt für die San Francisco 49ers in der National Football League (NFL). 2018 wurde Moss in die Pro Football Hall of Fame aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 626889} {"src_title": "Alexander Wiktorowitsch Miroschnitschenko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mickey (eigentlich Miklos) Hargitay stammte aus einer Artistenfamilie und trat zusammen mit seinem Bruder als Akrobat auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg, an dem er als Untergrundkämpfer teilnahm, floh er 1947 in die USA, um sich der Wehrpflicht zu entziehen. Er ließ sich in Cleveland als Schlosser und Kaufmann nieder und heiratete seine erste Frau Mary Birge, die er bei einem seiner Auftritte kennengelernt hatte – der Ehe entstammte die Tochter Tina (1949). Schon immer sportlich (er war Fußballspieler und Eisschnellläufer), wurde er durch ein Illustriertencover von Steve Reeves angeregt, das Bodybuilden aufzunehmen. Schon 1955 wurde er zum Mister Universum gekürt. Ein Jahr später endete seine erste Ehe. Während des Engagements bei Mae Wests Show lernte er Jayne Mansfield kennen, die er 1958 heiratete, und die ihm den Weg zu Fernsehen und Film ebnete. Der Ehe entsprangen die drei Kinder Mickey Jr. (1958), Zoltan (1960) und Mariska Hargitay (1964). Bereits 1963 hatte sich Mansfield von ihm getrennt, die Scheidung wurde aber erst im August 1964 rechtskräftig. Nach ihrem Tod im Juni 1967 und gerichtlichen Auseinandersetzungen um Alimentationszahlungen heiratete Hargitay im September desselben Jahres seine dritte Ehefrau Ellen Siano – die Ehe blieb kinderlos.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Bereits mit seiner ersten Frau war Hargitay in Nachtclubs aufgetreten. Nachdem er 1953 auf dem Cover des „Strength and Health Magazine“ abgebildet worden war, verpflichtete ihn Mae West für ihre Bühnenshow. Dort fiel er Jayne Mansfield auf, mit der er 1957 für den Spielfilm \"Sirene in Blond\" vor der Kamera stand. 1959 moderierte er eine Fitness-Show im US-Fernsehen. \"Die Liebesnächte des Herkules\" (1960), \"Promises, Promises\" (1963) und \"Primitive Liebe\" (1964) waren drei weitere Produktionen, in denen er neben Mansfield auftrat. Nach der Trennung von dem Hollywood-Star drehte er zwar ausschließlich in Italien, konnte aber größtenteils Hauptrollen ergattern. Neben einem Sandalenfilm spielte er in etlichen Italowestern und einigen, eher kruden Horrorfilmen von zweifelhafter Qualität. Nach 1973 gab er die Schauspielerei auf und betätigte sich erfolgreich als Immobilienmakler und Bauunternehmer. Im Jahr 2003 trat er noch einmal vor die Kamera, für eine Folge der Fernsehserie \"\", in der seine Tochter Mariska zur Stammbesetzung gehört. Nach langer Krankheit starb Mickey Hargitay am 14. September 2006 in Los Angeles an einem Plasmozytom.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mickey Hargitay (* 6. Januar 1926 in Budapest, Ungarn; † 14. September 2006 in Los Angeles; eigentlich \"Miklós Hargitay\") war ein ungarischer Bodybuilder und Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1764903} {"src_title": "Hagebuttenmark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Veröffentlichungsgeschichte und Konzeption.", "content": "Die erste Ausgabe des \"Ikki\" veröffentlichte man im November 2000. Da das Magazin zunächst ein Zusatzmagazin zum bei demselben Verlag erscheinenden \"Big Comic Spirits\" war, nannte man es \"Spirits Zōkan Ikki\" (スピリッツ増刊IKKI). Das Magazin brachte der Shōgakukan-Verlag daraufhin jeden zweiten Monat heraus, bis mit der April-Ausgabe 2003 das Konzept des Magazins geändert wurde. Hideki Egami (江上英樹, \"Egami Hideki\"), der bereits für das \"Big Comic Spirits\" hauptverantwortlich war, wurde der neue Chefredakteur des Magazins, das seitdem am 25. jeden Monats erschien. Egami wollte Zeichnern mit einem großen kreativen Potential – er selbst nannte Taiyō Matsumoto als Beispiel – eine geeignete Plattform zur Veröffentlichung bieten, weil ebendiese Zeichner oft im leserorientierten Wettbewerbsdruck der wöchentlichen Seinen-Magazine wie eben \"Big Comic Spirits\" ihr Potential verspielen würden. Gleichzeitig wollte man aber auch junge Comiczeichner fördern und führte zu diesem Zweck den Nachwuchspreis \"Ikiman\" ein, der seit der Mai-Ausgabe 2003 in jeder zweiten Ausgabe vergeben wurde. Unter anderem Hisae Iwaoka und Shigeyuki Fukumitsu waren Sieger des \"Ikiman\"-Wettbewerbs. Da das Magazin den Künstlern viel Freiheit in der Gestaltung ihrer Werke ließ, war die Bandbreite des Magazins sehr groß. Science-Fiction-Geschichten fanden sich ebenso wie Autobiografisches oder Liebesgeschichten. Laut Hideki Egami war dabei vor allem die Individualität des jeweiligen Manga-Zeichners zu betonen. Im Mai 2009 veröffentlichte der amerikanische Verlag Viz Media in Zusammenarbeit mit \"Ikki\" eine Website, auf der in den kommenden Jahren Kapitel mehrerer Manga aus dem Magazin in englischer Übersetzung für amerikanische Internet-Nutzer publiziert werden. Die Titel erschienen anschließend auch in Buchform. Das Magazin wurde 2014 eingestellt. Die letzte Ausgabe erschien am 25. September 2014. Im März 2015 startete der Verlag mit \"Hibana\" ein neues monatliches Magazin, das als Ersatz für die Zielgruppe von \"Ikki\" dienen sollte. Drei Serien des eingestellten Magazins fanden im neuen Magazin ihre Fortsetzung (darunter \"Dorohedoro\"). Andere Serien wurden vor der Einstellung des Magazins in den letzten Ausgaben abgeschlossen oder wurden direkt in Buchform fortgesetzt. Taiyō Matsumotos \"Sunny\" lief im Anschluss im Magazin \"Gekkan! Spirits\".", "section_level": 1}, {"title": "Reichweite.", "content": "\"Ikki\" galt als ein Ableger des \"Big Comic Spirits\"-Magazins ein Seinen-Magazin, richtete sich ursprünglich also vor allem an erwachsene Männer. Der Großteil der Leserschaft bestand auch aus Männern, besonders aus Lesern in ihren Zwanzigern, vorwiegend Studenten. Das Magazin brach jedoch mit typischen Gender-Konzepten japanischer Manga-Magazine und richtete sich zunehmend auch an eine weibliche Leserschaft. Mit 40 Prozent wies das Magazin einen relativ hohen Anteil an weiblichen Lesern für ein Seinen-Magazin auf und manche der Künstler, die für \"Ikki\" arbeiteten, darunter Natsume Ono, George Asakura, est em und Sakumi Yoshino, waren vorher im Boys Love-, Shōjo- oder Josei-Bereich tätig gewesen, hatten zuvor also vor allem eine weibliche Leserschaft als Zielgruppe. Da sich das \"Ikki\" vor allem auf Manga abseits des Mainstreams konzentrierte, war die Auflage des Magazins im Vergleich zu anderen japanischen Manga-Magazinen relativ gering. Die Leserzahlen sanken zunehmend: 2004 verkaufte sich eine Ausgabe des Magazins 2004 noch ungefähr 34.000 mal, 2005 ungefähr 29.000 mal. 2006 sanken die Verkaufszahlen einer Ausgabe auf 18.500 und bis 2008 auf circa 15.000. Einige der Manga-Serien des Magazins wurden als Anime-Fernsehserien (darunter \"Tetsuko no Tabi\" und \"Rideback\") umgesetzt und einige in andere Sprachen übersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ikki (jap. 月刊IKKI \"Gekkan Ikki\") war ein japanisches Manga-Magazin, das der Shōgakukan-Verlag von 2000 bis 2014 publizierte. Die alternativen Kurzgeschichten und Einzelkapitel mehrerer längerer Manga-Serien, die im Magazin erschienen, richteten sich vorwiegend an männliche Studenten und waren somit der Seinen-Gattung zuzuordnen.", "tgt_summary": null, "id": 1341460} {"src_title": "Eishockey in Dortmund", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Main Auditorium Organ.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Die Planung für die Orgel entwarf 1929 Senator Emerson Richards. Die Orgel sollte ohne sichtbaren Prospekt hinter Ziergittern die Halle von mehreren Seiten beschallen. Der Bauauftrag ging zum Preis von 347.200 $ an die amerikanische Orgelbaufirma Midmer-Losh (Merrick (New York)). In einem Zusatzvertrag wurde der Preis nochmals um 100.000 $ erhöht. Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise, in deren Verlauf Midmer-Losh, Richards und Atlantic City bankrott gingen, kam es zu Verzögerungen. Am 11. Mai 1932 wurde die Orgel schließlich erstmals in einem öffentlichen Konzert gespielt. Die Orgel wurde meist zu musikalischen Untermalung von Unterhaltungsveranstaltungen genutzt und nur selten als Konzertorgel eingesetzt. Bei einem Hurrikan wurde die Orgel 1944 schwer beschädigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde versucht, die Schäden zu beheben. Die Orgel war 2008 in einem sehr schlechten Zustand und nur teilweise funktionsfähig. So funktioniert das Kombinationssystem, welches niemals einwandfrei funktionierte, schon seit Jahrzehnten gar nicht mehr. Der Zugang zu den beiden Oberwerken \"Left Upper\" und \"Right Upper\" wurde durch Asbestfunde behindert, so dass Wartungsarbeiten nicht ohne eine vorhergehende Asbestsanierung ausgeführt werden konnten. Durch einen Wasserschaden sind weitere Teile der Orgel unbrauchbar geworden. Im Großen und Ganzen sind nur noch das \"rechte Pedal\", sowie die Teile \"Great\", \"Great-Solo\" und \"Solo\", die sich alle in der \"Right Stage Chamber\" befinden, spielbar. Es gibt einen gemeinnützigen Verein, die \"Atlantic City Convention Hall Organ Society\" (\"ACCHOS\"), welcher die Instandsetzung der Orgel betreibt. Seit 1998 gibt es Bemühungen, die Mittel für eine Renovierung und Restaurierung durch Spenden aufzubringen. Von den acht Orgel-Teilen kann nur die \"Right Stage Chamber\" Töne erzeugen, welche allerdings auch seit langer Zeit nicht gestimmt worden ist. Es fehlt seit Jahrzehnten das Geld für notwendige Wartungs- und Reparaturarbeiten der gigantischen Orgel, so dass im Jahr 1998 nur noch 96 Register bzw. 131 Pfeifenreihen spielbar waren. Im September 1998 wurde der spielbare Teil (die \"Right Stage Chamber\") und einige einzelne Register für Aufnahmen hergerichtet. Das Ergebnis ist eine Aufnahme der Rekordhalter \"Diaphone-Dulzian 64′\", sowie der 2540mmWS-Register \"Tuba Imperial\" und \"Grand Ophicleide.\" Nach einer aufwändigen Sanierung der nunmehr \"Boardwalk Hall\" genannten Convention Hall im Jahr 2001 war die Orgel einige Zeit lang komplett unspielbar. Bis 2008 wurde die \"Right Stage Chamber\" wieder auf den spielbaren Stand von 1998 gebracht. Seit Oktober 2008 läuft eine groß angelegte Untersuchung der Windladen der derzeit nicht spielbaren Teilwerke. Als nächste Etappe ist vorgesehen das Teilwerk \"Swell\" spielbar zu machen. Mittlerweile wurden (2008) auch betroffene Bereiche asbestsaniert und in allen Teilwerken der Orgel eine neue Beleuchtungs- sowie eine Sprinkleranlage und ein System zur Erkennung von eindringendem Wasser eingebaut. 2020 wurden 53 % der Substanz der Orgel als funktionsfähig bezeichnet. Es gibt montags bis freitags mittags halbstündige Orgelvorführungen bei freiem Eintritt.", "section_level": 2}, {"title": "Rekorde.", "content": "Die Orgel wird im Guinness-Buch der Rekorde als „größte Pfeifenorgel“, „größtes Musikinstrument“ und als „lautestes jemals gebautes Musikinstrument“ geführt. Offiziell besitzt sie 33.112 Pfeifen, wobei die genaue Zahl nicht bekannt ist und Experten diese eher auf unter 32.000 schätzen. Die Orgel ist die einzige auf der Welt, die Hochdruckregister mit einem Winddruck von 2540 mmWS (100′′ windpressure) besitzt (übersteigt den üblichen Winddruck einer Orgel um das 20- bis 30-fache) und eine von nur drei mit Registern auf 1270 mmWS (50′′ windpressure). Selbst übliche Hochdruckregister werden nur mit 250 bis 300 mmWS betrieben. Die Orgel besitzt vier Register auf 2540 mmWS und zehn auf 1270 mmWS: Das Register \"Grand Ophicleide 16′\" wurde vom Guinness-Buch der Rekorde bis Oktober 2011 als das lauteste Orgelregister der Welt geführt. Die gesamte Orgel wird mit Wind aus sieben Gebläsen mit einer Gesamtleistung von 745,7 kW (1013,9 PS) versorgt, was auch weltweit einzigartig ist. Die \"Right Stage Chamber\" als auch die \"Left Stage Chamber\" besitzen jeweils zwei Gebläse. Eines für Winddrücke von 1270 mmWS und eines für \"normalen\" Wind. Die \"Left Centre Chamber\" und \"Left Upper Chamber\" teilen sich ein Gebläse, da diese keine so hohen Winddrücke benötigen. Genauso verhält es sich auch auf der rechten Seite. Lediglich für die 2540 mmWS-Register ist dort noch ein besonders starker Kompressor vorhanden. Die Orgel besitzt eines von lediglich zwei komplett ausgebauten 64′-Registern der Welt, den \"Diaphone-Dulzian\", auch \"Diaphone Profunda\" genannt. Die größte Pfeife (Subsubkontra-C), eine hölzerne Prinzipalpfeife, ist über 20 Meter lang. Das Register steht auf einem Winddruck von 850 mmWS und seine tiefsten Töne können nicht gehört (der tiefste Ton C hat eine Frequenz von ca. 8,2 Hz), sondern nur, besonders in der Nähe zur \"Right Stage Chamber\" als Körperschall wahrgenommen werden. Das andere bis zum C ausgebaute 64′-Register der Welt, die \"Contra Trombone\" der Orgel in der Sydney Town Hall, ist ein Zungenregister mit voller Becherlänge. Diaphone-Dulzian ist insgesamt eine Pfeifenreihe, die vom C bis zum g ausgebaut ist. Aus dieser Pfeifenreihe werden durch Oktav- und Quintextensionen die Register \"Diaphone-Dulzian\" in den Fußlagen 64′, 42/′, 32′, 21/′, 16′, 10/′, 8′ und 4′ gewonnen. Durch die Kombination der Register zu 64′ und 42/′ entsteht ein akustisches 128′-Register.", "section_level": 2}, {"title": "Größte Orgel der Welt.", "content": "Die Atlantic-City-Convention-Hall-Orgel hat im Vergleich zur Wanamaker-Orgel weniger Pfeifenreihen (449 im Gegensatz zu 462 bei der Wanamaker-Orgel). Auch wiegt sie fast nur halb so viel (150 Tonnen im Vergleich zu 287 Tonnen). Andererseits hat die Convention-Hall-Orgel 5000 Pfeifen mehr und besitzt drei Einträge im Guinnessbuch der Rekorde. Angesichts der Tatsache, dass die Atlantic-City-Convention-Hall-Orgel nicht komplett bespielbar ist und trotzdem Einträge im Guinnessbuch hat, wird die Wanamaker-Orgel häufig als die größte \"spielbare\" Orgel der Welt bezeichnet. Die Wanamaker-Orgel ist in einem sehr guten Zustand und wurde erst kürzlich überholt.", "section_level": 2}, {"title": "Disposition.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aufstellung im Raum.", "content": "Die Orgel ist wie eine Raumklanganlage um den Publikumsraum gebaut und in acht Teile gegliedert, auf die die einzelnen Werke verteilt sind. Welche Werke sich in welchen \"Kammern\" befinden und über welches Manual diese bespielbar sind, ist sehr kompliziert und auch aus der Disposition nicht klar ersichtlich. Folgendes Diagramm soll die Anordnung im Raum verdeutlichen:", "section_level": 3}, {"title": "Spieltisch.", "content": "Der Spieltisch ist der größte der Welt. Er besitzt 1235 Registerwippen zum Registrieren der 587 Labialregister, 265 Zungenregister, 35 melodische und 46 unmelodische Perkussionsregister, 164 Koppeln, 18 Tremulanten und 120 Kombinationen, sechs Schwelltritte und ein Crescendo-Schweller. Er ist ebenfalls der einzige Spieltisch mit sieben Manualen. Auch haben die unteren Manuale einen größeren Tonumfang (bis sieben Oktaven). Die Manuale von oben nach unten:", "section_level": 3}, {"title": "Ballroom Organ.", "content": "Von 1930 bis April 1931 erbaute die Firma W.W. Kimball (Chicago) als Opus 7073 für $ 47.550 eine Orgel mit 42 Registern im \"Ballroom.\" 2020 wurden 95 % der Substanz der Orgel als spielbar bezeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Orgel der Atlantic City Convention Hall in Atlantic City (New Jersey) ist die größte Orgel der Welt. Sie wurde zwischen Mai 1929 und Dezember 1932 als Opus 5550 von der Orgelbauwerkstatt Midmer-Losh erbaut. ", "tgt_summary": null, "id": 836244} {"src_title": "Ableger (Technologie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modellgeschichte.", "content": "Karosserie und Motor wurden nur geringfügig verändert vom Vorläufertyp 93 übernommen. Der wassergekühlte Dreizylinder-Zweitaktmotor mit 850 cm3 Hubraum leistete nun zunächst 28 kW (38 PS). 1962 wurde der Saab GT 750 durch den 96 Sport abgelöst. Äußerlich unterschied sich dieser kaum vom Basismodell. Der Motor wurde jedoch zur Leistungssteigerung einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen. Jeder Zylinder wurde von einem separaten Vergaser versorgt, das Verdichtungsverhältnis stieg auf 9:1. Im Ergebnis erzielte der 0,85-l-Motor eine Leistung von 52 PS (38 kW) bei 4500–5000/min, und lieferte ein maximales Drehmoment von 9,5 kpm (93 Nm) bei 3500/min. Damit wurde eine Beschleunigung von 0 auf 80 km/h in 10,5 s und eine Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h erreicht. Scheibenbremsen an den Vorderrädern sorgten zudem für eine bessere Verzögerung. Anders als bei den Basismodellen kam am 96 Sport eine Frischölschmierung zum Einsatz. Dazu wurde ein eigenes System entwickelt, bei dem das Öl die Schmierstellen direkt erreichte und nicht, wie meist bei Zweitaktern üblich, über das Kraftstoff-Luftgemisch angesaugt wurde. Der Saab 96 erzielte zahlreiche Erfolge bei bedeutenden internationalen Rallyes. 1962 und 1963 gelangen beachtliche Gesamtsiege der Rallye Monte Carlo. Dies hatte großen Einfluss auf die steigenden Exporte des schwedischen Herstellers. So geeignet der Zweitaktmotor für sportliche Wettbewerbe gewesen sein mag, so offensichtlich und unlösbar waren seine Nachteile im Alltagsverkehr geworden (hoher Kraftstoffverbrauch, starke Abgasentwicklung, unkultivierter Leerlauf). 1967 erfolgte schließlich auch bei Saab die Umstellung auf einen Viertaktmotor, wobei der Vierzylinder-V-Motor vom Ford Taunus übernommen wurde. Das Fahrzeug wurde in seiner Grundform noch bis 1980 produziert. Der Jahresausstoß blieb auf eher niedrigem Niveau bei knapp 30 000 Fahrzeugen pro Jahr. Die Kombiversion 95 lief parallel zum 96 im Saab-Stammwerk Trollhättan vom Band. Hinter dem steil abfallenden Heck mit nach oben zu öffnender Klappe verbarg sich eine aufklappbare dritte Sitzbank, die entgegen der Fahrtrichtung montiert war.", "section_level": 1}, {"title": "Modellpflege.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1963.", "content": "Im Herbst 1963 wurden die Fahrzeugfront und der Kühlergrill geändert („Langnase“ statt „Rundnase“).", "section_level": 3}, {"title": "1964.", "content": "Im Modelljahr 1964 wurde ein Zweikreis-Bremssystem eingeführt, und das Standardmodell erhielt mit dem Modelljahr 1965 wie der GT drei Vergaser, was die Leistung auf 42 PS (31 kW) erhöhte.", "section_level": 3}, {"title": "1967.", "content": "Saab rüstete den 96 mit einem Viertaktmotor aus. Nach Erprobungen verschiedener Motorentypen diverser Hersteller (unter anderem Boxermotoren von Hansa, V4-Motor von Lancia und einem Triumph-Reihenvierzylinder) entschied man sich für einen V4-Motor der deutschen Ford-Werke mit 1,5 Litern Hubraum, wie er ab 1962 im Taunus 12 M verwendet worden war. Mit diesem Motor beschleunigte der 96er von 0 auf 80 km/h in 12,5 Sekunden. Auch nach dem Erscheinen des Saab 99 wurde der 96 weitergebaut.", "section_level": 3}, {"title": "1969.", "content": "Anfang 1969 erhielt der 96 ein Facelift, das eckige Scheinwerfer brachte. Es gab weitere diverse Überarbeitungen u. a. eine größere Front- und Heckscheibe sowie Dreipunkt-Gurte.", "section_level": 3}, {"title": "1974.", "content": "Ab Frühjahr 1974 wurde ein schwarzer Kunststoffkühlergrill eingebaut. Die schwarzen Sicherheitsstoßstangen ähnlich denen des Saab 99 waren die wichtigste äußere Veränderung im Herbst 1975. Viele kleine technische Änderungen folgten zum Modelljahr 1976. Auf die dritte Sitzreihe wurde beim 95 verzichtet, dafür wurden die gleichen Rücksitze und der gleiche Tank wie beim 96 eingebaut. Die Fahrzeuge hießen nun 95L und 96L.", "section_level": 3}, {"title": "1977.", "content": "Das letzte Facelift erlebten 96 und 95 im Sommer 1977. Neue Heckleuchten, eine Heckabrißkante und große vordere Kombileuchten veränderten das Erscheinungsbild. Die Modellbezeichnung lautete 96 GL/95 GL. Der Kombi 95 erhielt bei dieser letzten Überarbeitung die gleichen Vordersitze, wie sie beim 96 schon seit 1977 eingebaut wurden. Die schwedische Fertigung in Arlöv bei Malmö wurde im April 1978 beendet. Bis Anfang 1980 wurde das Modell noch von Valmet Automotive in Uusikaupunki (Finnland) weitergebaut. Der Jahrgang 1979 unterschied sich nur durch kleine Details vom Vorjahr. Die meisten in Deutschland zugelassenen Saab 96 stammen aus dem Jahr 1979. Die Fertigung wurde im Herbst 1979 beendet, nachdem die Produktion des Jahrgangs 1980 angelaufen war.", "section_level": 3}, {"title": "Kombicoupé.", "content": "1976 gestaltete das italienische Karosseriebauunternehmen Coggiola auf der Basis des 96 ein dreitüriges Kombicoupé mit stark geneigter C-Säule. Coggiola stellte einen Prototyp her, der noch existiert; zu einer Serienfertigung kam es nicht. 38 PS (28 kW); 1960–1964", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "40 PS (29 kW); 1965 42 PS (31 kW); 1966–1968", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsende.", "content": "Am 11. Januar 1980 verließen die letzten Exemplare im Rahmen einer Feierstunde die Produktionsbänder in Uusikaupunki. Das letzte Exemplar gehörte zu einer Sonderserie von 300 Stück in blauem Metallic-Lack. Dieses Abschiedsmodell war mit 5 Zoll breiten Leichtmetallfelgen von Ronal und Breitreifen ausgestattet. Die Innenausstattung bestand aus blauem Plüschstoff. Einschließlich der 2820 Fahrzeuge vom Jahrgang 1980 waren insgesamt 547.221 Exemplare des Saab 96 produziert worden. Von der Kombiversion 95 wurden 110.527 Stück hergestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Saab 96 wurde von März 1960 bis Januar 1980 von Saab produziert. Er war der geringfügig modifizierte Nachfolger des Saab 93 und hatte zunächst dessen 3-Zylinder-Zweitaktmotor. Das Kombimodell trug die Bezeichnung 95.", "tgt_summary": null, "id": 382407} {"src_title": "Check-in-Schalter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "John Dolittle kann als Kind mit den Tieren sprechen. Sein Vater zwingt ihn, diese Fähigkeit zu unterdrücken. Als Dolittle erwachsen ist und in San Francisco als Mediziner arbeitet, erlangt er diese Fertigkeit wieder. Die Tiere kommen, um von Dr. Dolittle versorgt zu werden. Seine Frau Lisa denkt, er sei verrückt. Als Dr. Dolittle vor Zuschauern einen Tiger operiert, bekommt er Förderung von einem Unternehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "James Berardinelli schrieb auf \"ReelViews\", dass er ganz sicher sei, der Film sei schlecht. Er sei „anwidernd“, „humorlos“, weise „so wenig Raffinesse wie möglich“ auf, sei dafür „künstlich sentimental“. Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 26. Juni 1998, dass der Film mit seinen körperlich-fäkalen Elementen („bodily functions“) für Kinder geeignet sei. Er lobte die Charaktere der Tiere.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film erhielt im Jahr 1998 die Goldene Leinwand und den goldenen Box Office Germany Award (kurz Bogey). Eddie Murphy, Oliver Platt und Kyla Pratt wurden im Jahr 1999 für den Blockbuster Entertainment Award nominiert, Kyla Pratt 1999 für den Image Award und den Young Artist Award, Eddie Murphy und der Film 1999 für den Kids' Choice Award. Der Song \"Are You That Somebody?\" wurde 1999 für den MTV Movie Award nominiert. Richard Gibbs gewann 1999 den BMI Film Music Award.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Handlung wurde durch die Kinderbücher der Reihe \"Doctor Dolittle\" von Hugh Lofting inspiriert. Der Film wurde in San Francisco, Pasadena und einigen kalifornischen Wäldern gedreht. Die Produktionskosten betrugen schätzungsweise 71,5 Millionen US-Dollar. In den Kinos der USA spielte er 144,2 Millionen US-Dollar ein, in anderen Ländern 117 Millionen US-Dollar. Vom Soundtrack des Films wurden ca. eine Million Exemplare verkauft, 140.000 allein am ersten Wochenende.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dr. Dolittle ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Betty Thomas aus dem Jahr 1998. Im Jahr 2001 erschien die Fortsetzung \"Dr. Dolittle 2\".", "tgt_summary": null, "id": 349679} {"src_title": "Łąkowo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Name der Organisation () bedeutet \"Partei Gottes\" und ist koranischen Ursprungs. Die Hizbullah nahm sich bei der Namenswahl und der radikalen Ausrichtung die iranische Hezbollah zum Vorbild, rekrutiert sich im Gegensatz zu ihr aber aus sunnitischen Muslimen.", "section_level": 1}, {"title": "Ideologie.", "content": "Fidan Güngör, eines der Gründungsmitglieder der Organisation, erklärte die Frage, wie man es schaffen könne, dass der Islam das Leben bestimme, zum zentralen Anliegen der Hizbullah. Seiner Vorstellung nach sollten in der Anfangsphase wenige Personen zu Kadern ausgebildet werden. Molla Mansur Güzelsoy lieferte die Rechtfertigung für den Einsatz von Gewalt. Man könne das degenerierte und verfaulte soziale Gefüge nicht reformieren. Man müsse alles einreißen und die Struktur neu errichten. Das ginge nicht ohne Gewalt. Das vorhandene System betrachtete die Hizbullah dabei als Dschāhilīya.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "An den vorbereitenden Versammlungen in den Jahren 1979 und 1980 nahmen folgende Personen teil Ekrem Baytap, Mehmet Kaya, Gudbettin Gök, Tevfik Durmaz, Zübeyir Gümüş und Ali Ateş. Die erste Gruppe kam schwerpunktmäßig aus dem kurdischen Batman. Zunächst beschränkte man sich auf \"tebliğ\" (Verkündung, Missionierung). Man traf sich in Buchläden, Moscheen und Teehäusern, z. B. im Buchladen Cem Kitabevi in Batman, der Ekrem Baytap gehörte. Später stießen Hüseyin Velioğlu und Abdullah Yiğit hinzu und die Zentrale der Hizbullah verlagerte sich nach Diyarbakır, was angesichts des Ausnahmezustands kurz nach dem Putsch von 1980 für Spekulationen sorgte. Die konstituierende Sitzung fand dann in Diyarbakır im Buchladen Vahdet Kitabevi statt, der Abdulvahap Ekinci gehörte. Teilnehmer waren Fidan Güngör, Hüseyin Velioğlu, Ubeydullah Dalar, Abdullah Yiğit (Mehmet Ali Bilici), Mansur Güzelsoy. Parallel dazu entwickelten sich 1981 auch in Kasımpaşa Gesprächskreise mit sieben bis acht Teilnehmern aus Kreisen der Akıncılar oder der MHP. Ab 1983 machte dieser Zweig durch Raubüberfälle von sich reden. Teilnehmer des Kreises in Batman vom Cem Kitabevi nahmen von 1981 bis 1983 an den Treffen in Istanbul teil. Angehörige der Gruppe wurden 1984 gefasst nach einem Raubüberfall auf einen Juwelier in Istanbul. Bei Verhören geben sie an, Mitglieder der Hizbullah zu sein. Bei Hausdurchsuchungen fand man Waffen und Dokumente, die dies bestätigten. Insgesamt sollen die Gruppe 19 Überfälle begangen haben. Ziel sei die Gründung eines Islamischen Staates. Die Überfälle orientierten sich am Vorbild der Raubzüge des Propheten gegen die Ungläubigen Mekkaner. 1981 gründete Fidan Güngör den Buchladen \"Menzil\". Hüseyin Velioğlu gründete 1982 den Buchladen \"İlim\". Bis 1987 haben die Gruppen, die sich um die Buchläden Menzil und İlim gebildet haben, zusammengearbeitet. Als weitere Gruppierungen innerhalb der Hizbullah wurden genannt: \"Tevhid\", angeführt von Nurettin Şirin und Mehmet Şahin; \"Yeryüzü\", angeführt von Burhan Kavuncu. Hier befand sich der Buchladen İlim Kitabevi. Der Menzil-Flügel organisierte sich hier als Fecir-Grubu. Der religiöse Führer war laut Polizei İhsan Yeşilırmak, der weltliche Giyasettin Uğur. Beide wurden von Anhängern des İlim-Flügels ermordet. In Batman starben weitaus die meisten Menschen in Auseinandersetzungen mit der PKK oder innerhalb der Hizbullah. Hier befand sich im Dorf Susa lange Zeit das Zentrum der Hizbullah. Die PKK beging in dem Dorf ein Massaker. Ab 1992 herrschte der İlim-Flügel. Führer war ein Molla namens Mele Mehmet. Diyarbakır war Gründungsstadt der Organisation. Das Viertel Bağlar galt lange als befreite Zone der Hizbullah. Weitere regionale Schwerpunkte waren Mardin, Van und Gaziantep. In Gaziantep trat die Hizbullah dabei unter der Bezeichnung Vasat auf. Bekannt wurde der Bombenanschlag am 14. September 1997 auf einen Bücherstand eines Buchladens der Bibel verkaufte bei einer Buchmesse. Dabei starb ein Kind. Anfang des Jahres 2000 ging die Vasat-Fraktion in Gaziantep dazu über, Imame zu bedrohen und zu erpressen. Weitere regionale Zentren waren Malatya, Adıyaman und Şanlıurfa.", "section_level": 1}, {"title": "Konflikt zwischen \"Menzil\" und \"İlim\".", "content": "Meinungsverschiedenheiten zum Führungsstil und zum Beginn von bewaffneten Aktionen führten im Jahre 1987, als Hüseyin Velioğlu seinen Buchladen \"İlim\" nach Batman verlegte, zur Trennung der beiden Flügel. Der sogenannte İlim-Flügel, unter der Führung von Hüseyin Velioğlu, beharrte darauf, den bewaffneten Kampf sofort zu führen. Güngör wollte zunächst eine ausreichende Zahl an Kadern schaffen und dann den bewaffneten Kampf aufnehmen. Velioğlu wollte den Kampf sofort aufnehmen. Bei einem Treffen beider Führer zur Ausräumung der Konflikte im Dorf Yolaç soll Velioğlu Güngör gedroht haben, ihn einzukerkern, falls man nicht sofort zur Waffe greife. In der Folge kam es zu blutigen Auseinandersetzung zwischen beiden Flügeln. Ein weiterer Grund für die blutigen Auseinandersetzungen zwischen İlim und Menzil war der Machtkampf zwischen Güngör und Velioğlu. Dabei ging es auch um Profit aus Lösegeldern, Spenden (fitre, zekât, infak) oder Opfertierhäute. Mit Beginn der 90er Jahre tat sich dann der İlim-Flügel mit Morden an Sympathisanten der PKK hervor. Der unangefochtene Führer des İlim-Flügels, Hüseyin Velioğlu nahm sein Studium 1972 an der Fakultät für Politikwissenschaften in der Universität Ankara auf. Während seines Studiums hatte er Kontakte zur \"Milli Türk Talebe Birliği\" (Nationale türkische Studentenunion) und dem Akıncılar Derneği (\"Verein der Vorkämpfer\"). Am stärksten war Hizbullah neben Batman im Kreis Cizre der Provinz Şırnak, im Kreis Nusaybin der Provinz Mardin und im Kreis Silvan der Provinz Diyarbakır organisiert. Dort geschahen viele Morde. Lange Zeit benutzte die Organisation das Dorf Yolaç als Stützpunkt. Anfangs waren beide Flügel in Silvan vertreten, bis 1992 der İlim-Flügel die Oberhand gewann.", "section_level": 1}, {"title": "Hinweise auf Kooperation mit dem Staat.", "content": "Als gesichert gilt, dass Angehörige der Sicherheitsapparate die Hizbullah unterstützten. Bei Durchsuchungen gegen die Vasat-Gruppe in Gaziantep wurden beispielsweise Waffen sichergestellt. Bei Verhören gab der Verantwortliche für den bewaffneten Kampf Mehmet Yıldırım zu Protokoll, man habe die Waffen und Sprengmittel von einem Bereitschaftspolizisten aus Siirt erhalten. Dieser wurde verhaftet. Auch Innenminister Mehmet Ağar räumte bei seinen Aussagen vor dem Verfassungs- und Justizausschuss am 27. Januar 2000 ein, dass es Polizisten gegeben haben mag, die Sympathie für Ziele der Hizbullah gehabt hätten. Der Politiker und ehemalige Minister Fikri Sağlar sagte in einem Interview mit der Zeitschrift \"Siyah-Beyaz\" (Schwarz-Weiß), dass die Armee die Hizbullah nicht nur benutzte, sondern sie gründete und förderte. Er behauptete, dass 1985 ein entsprechender Beschluss gefasst wurde. Der damalige Gouverneur für das Gebiet unter Ausnahmezustand, Ünal Erkan sagte der Tageszeitung Milliyet, dass sie nicht beabsichtigten, militante Organisationen aufzulösen, so lange die PKK nicht beseitigt sei. Die Zeitschrift \"2000'e Doğru\" vom 16. Februar 1992 berichtete, dass nach Aussagen von Augenzeugen und Sympathisanten der Hizbullah, Mitglieder der Organisation in Diyarbakır in der Zentrale der schnellen Eingreiftruppe ausgebildet wurden. Nach Aussagen eines Wachpostens kamen einige Personen mit Bärten und den typischen Pluderhosen gegen Mitternacht in die Zentrale der Schnellen Eingreiftruppe und hielten dort eine Versammlung ab. Zwei Tage nach dem Erscheinen dieses Artikels wurde der Verfasser Halit Güngen durch Unbekannte ermordet. Namık Tarancı, der für die Wochenzeitschrift \"Gerçek\" in Diyarbakır arbeitete, wurde am 20. November 1992 erschossen. In der Ausgabe von \"Gerçek\" vor seinem Tod waren Berichte zur Verquickung von Staat und Hizbullah erschienen. Hafız Akdemir, Journalist von \"Özgür Gündem\" wurde am 8. Juni 1992 in Diyarbakır erschossen. Er hatte berichtet, dass ein des Mordes im Auftrag der Hizbullah verdächtigter Mann nach sechs Wochen freigelassen wurde, ohne vor Gericht zu erscheinen.", "section_level": 1}, {"title": "Morde und Verfolgung.", "content": "Charakteristisch für Gewalttaten der Hizbullah war die Verwendung der Pistole vom Typ Makarow oder einer Kopie dieser 9-mm-Pistole aus dem Nordirak, im Gegensatz zur PKK, die Kalaschnikows verwendete und sie \"keleş\" nannte. Vollstrecker der Hizbullah töteten ihre Opfer in der Regel mit einem Schuss in den Nacken. Die Waffen für einen geplanten Anschlag wurden per Kurier übergeben. Bisweilen setze man auch Handgranaten oder Fleischermesser (\"satır\") ein. Diese Messer nannte man \"sallama\". Diese Gruppe von Tätern nannte man \"satırcılar\", aber man hegte ihnen gegenüber innerhalb der Organisation Bedenken. Nach polizeilichen Ermittlungen hatten gefasste Hizbullah-Mitglieder den Auftrag zum Suizid, falls die Gefahr bestehe, dass sie unter dem Verhör zusammenbrächen. Selbstmörder der Organisation wurden zu Märtyrern erklärt. Beispielhaft ist dafür der Fall von Abdulsamet İrdem („die Blume der Hizbullah“). In den Moscheen der Hizbullah wurde monatlich Geld eingesammelt für die Hinterbliebenen von den Şuheda. Um polizeilichen Ermittlungen zu erschweren, verwendete die Hizbullah Codenamen, denen ein schwer durchschaubares System zugrunde lag, das man \"çaprazkod\" (etwa Überkreuzkodierung) nannte, bei dem ein Mitglied unterschiedliche Codenamen von unterschiedlichen Hierarchieebenen erhält. In den Jahren 1990 bis 1995 richteten sich die politischen Morde der Hizbullah besonders gegen PKK-Anhänger. 1996 wurde erstmals der Staat ins Visier genommen. Aktivisten beschossen Angehörige einer Sondereinheit der Polizei in Pirinçlik. Anfang der Jahre 2000 eskalierte die Zahl der internen Abrechnungen. Man tötete auch Anhänger, die polizeilich verhört worden waren, als vermeintliche Agenten. Der İlim-Flügel tötete die Menzil-Anhänger und Gründungsmitglieder Ubeydullah Dalar (Dezember 1992) und Fidan Güngör am 12. September 1994. Mitte Dezember 1999 begannen in Istanbul Entführungen kurdischer Unternehmer aus Nurcu-Kreisen. So verschwand zum Beispiel İzettin Yıldırım, dessen Leiche mit sechs weiteren am 28. Januar 2000 in Kartal entdeckt werden sollte. Wâhrenddessen versammelten sich in den kurdischen Regionen Gendarmerie und Polizei in Diyarbakır unter Vorsitz des Sondergouverneurs Gökhan Aydıner, um das Vorgehen gegen die Hizbullah zu koordinieren. Bei der Operation in Beykoz am 17. Januar 2000 wurde Hüseyin Velioğlu getötet und Edip Gümüş und Cemal Tutar wurden verhaftet. Der 1958 in Batman geborene Edip Gümüş soll der militärische Leiter der Hizbullah gewesen sein. Der 1972 in Diyarbakır geborene Cemal Tutar soll dem bewaffneten Flügel angehört haben. Am 3. Februar 2000 führte das Innenministerium ein Briefing für 59 Journalisten durch. Dabei wurde u. a. gesagt: Die Hizbullah ging folgendermaßen vor. Man entführte Personen, verhörte sie, zeichnete die Verhöre auf Band auf, schickte die Tonbänder an übergeordnete Stellen der Organisation. Diese verfügten dann eine „Geldstrafe“ (\"diyet\") als Lösegeld. Diejenigen, deren „Vergehen“ zu schwer wog, wurden hingerichtet. Ab dem Jahr 2000 wurden in der Türkei in Folterzentren der Hizbullah zahlreiche Leichen entdeckt. Diese Häuser nannte man \"Mezar Evleri\" (Grabhäuser) und die Hizbullah erhielt in der türkischen Öffentlichkeit den Beinamen Hizbul Vahşet („Partei der Barbarei“). Eines der prominentesten Opfer war Konca Kuriş. Am 19. Februar 2000 wurde eine Versammlung von Sicherheitsexperten in Van abgehalten. Hier wurde das Ergebnis der polizeilichen Operationen in 54 (von 81) Provinzen seit dem 17. Januar mit 1.757 festgenommenen Militanten, von denen 858 in Untersuchungshaft kamen und 707 freigelassen wurden, 7 getöteten Militanten und 5 getöteten Polizeibeamten sowie 59 gefundenen Leichen angegeben. In der Folgezeit wurden in Diyarbakır und anderen Städten Massenprozesse gegen vermeintliche Hizbullah Anhänger eröffnet, wobei nicht in allen Verfahren Gewaltverbrechen eine Rolle spielten. In vielen dieser Verfahren haben Angeklagte Foltervorwürfe erhoben. Sie sind teilweise in den Eilaktionen von Amnesty International dokumentiert. Im Verfahren, in dem auch Edip Gümüş und Cemal Tutar angeklagt waren, sagte der Angeklagte Fahrettin Özdemir in der Verhandlung vor dem Staatssicherheitsgericht Diyarbakır am 10. Juli 2000, dass er 59 Tage lang in Polizeihaft war und gefoltert wurde. In der Verhandlung vom 11. September 2000 sagte Cemal Tutar, dass er 180 Tage in Polizeihaft war. 2005 wurden 22 Hizbullah-Mitglieder vor der 6. Großen Strafkammer in Diyarbakir des Mordes in 91 Fällen für schuldig befunden und zu erschwerter lebenslanger Haft verurteilt. Durch ein Reformgesetz der AKP-Regierung wurden 2011 20 Hizbullah-Mitglieder, die des mehrfachen Mordes an bis zu 50 Menschen schuldig sein sollen, ohne verurteilt zu werden, aus dem Gefängnis entlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Das höchste Beschlussorgan wurde bei Hizbullah Şura (Rat oder Gremium) genannt. Die Şura setzt sich aus den hochrangigen politischen (religiösen) und militärischen Funktionären zusammen. Es gab in der Şura auch Beauftragte für Logistik, Medien und Öffentlichkeit. Unterhalb der Şura gab es den politischen und den militärischen Flügel. Im politischen Flügel wurde nach \"tebliğci\" (Überbringer), \"şeyda\" (für Moscheegruppen) und \"mele\" (für die Mullas, die eine Gruppe leiten) unterschieden. Die Hizbullah organisiert(e) sich hauptsächlich in Moscheen, weiterführenden Schulen, in den Studentenheimen und in den Jugendorganisationen der Parteien. Dafür gab es im politischen Flügel jeweils Einheiten. Zum politischen Flügel gehört(e) auch eine nachrichtendienstliche Einheit. Der militärische Flügel wird auch als \"cihat grubu\" (Gruppe des heiligen Krieges) bezeichnet. In den einzelnen Aktionsgruppen waren die Aufgaben nach Informationsbeschaffung, Überwacher und Ausführer aufgeteilt. Die ausführende Einheit (\"icra birimi\") im militärischen Flügel hatte eine Sondereinheit für Verhöre und Exekutionen. Nachdem eine verdächtige Person entführt worden war, wurde sie verhört und hatte nur eine Chance des Überlebens, wenn sie Reue zeigte (der Sache abschwor). Über die organisatorische Stärke der Hizbullah finden sich widersprüchliche Angaben. Mehmet Faraç beruft sich auf \"Erkenntnisse\" bei einem \"Hizbullah-Gipfeltreffen\" in Diyarbakır (mit Sicherheitsexperten aus 12 Provinzen), als er von 20.000 Mitgliedern (unter ihnen 4.000 bewaffnete Militante) sprach. Auf den Seiten von \"netbul\" findet sich die Angabe, dass bei den Operationen gegen Hizbullah 6.000 Lebensläufe gefunden wurden, von denen 2.000 \"tetikçi\" (Vollstrecker) seien. Auf der Versammlung von Sicherheitsexperten am 19. Februar 2000 in Van sagte der damalige Vorsitzende des Nachrichtendienstes im Generaldirektorat für Sicherheit (oberstes Polizeidirektorat), Kazım Abanos, dass bei den Operationen gegen die Hizbullah 2.000 handgeschriebene Lebensläufe gefunden wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten auf der legalen Ebene.", "content": "Im Jahre 2003 gründeten Sympathisanten von Hizbullah den Verein der Solidarität mit den Unterdrückten (tr: \"Mustazaflar ile Dayanışma Derneği\", kurz: Mustazaf Der). Das Zentrum der Partei war in Diyarbakır, aber auch in İstanbul, Mersin, Konya und Adana wurden solche Vereine gegründet. Sie organisierten Demonstrationen sowohl gegen die Mohammed-Karikaturen als auch zum Geburtstag des Propheten (bekannt als Mawlid an-Nabi). An einer Demonstration in Diyarbakir im Jahr 2006 sollen 150.000 Personen teilgenommen haben. Am 20. April 2010 wurde der Verein von einem Gericht in Diyarbakir verboten. Der Kassationshof bestätigte das Verbot am 11. Mai 2012. Begründet wurde der Schritt damit, dass es das Ziel des Vereins mit Verbindungen zu Hizbullah sei, die Scharia einzuführen. Am 17. Dezember 2012 wurde beim Innenministerium ein Antrag auf Gründung der Partei der freien Sache (tr: \"Hür Dava Partisi\" oder kurz: Hüda Par) gestellt. Innerhalb kürzester Zeit wurden in vielen Provinzen und Kreisstädten der Türkei Büros der Partei eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Sicht der islamischen Presse.", "content": "Die islamisch orientierte türkische Presse berichtete zunächst mit Wohlwollen über das Vorgehen der Hizbullah gegen die PKK. Seitdem klar wurde, dass Hizbullah gegen andere Muslime Gewalt anwendete, galt sie ihnen als anti-islamische Organisation, die vom Staat gegründet worden und später vom Mossad und anderen Nachrichtendiensten übernommen worden sei.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Türkische Quellen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hizbullah (Türkei) (Kurdisch: \"Hizbullahî Kurdî\") war eine gewalttätige kurdische islamistische Organisation, die Anfang der 1980er Jahre in Diyarbakır gegründet wurde. Die kurdische Hizbullah strebt die Errichtung eines unabhängigen islamischen Staates nach iranischem Vorbild an. Sie wird \"Kurdische Hisbollah\" oder auch \"Türkische Hisbollah\" genannt. Die Hizbullah richtete ihre Gewalt gegen Andersdenkende, eigene Mitglieder und die Arbeiterpartei Kurdistans. Ihr Führer war Hüseyin Velioğlu. Im Jahr 2000 wurde Velioğlu erschossen und die Organisation zerschlagen.", "tgt_summary": null, "id": 1561049} {"src_title": "Rentenindex", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Zu Projektbeginn hatte Atari vor, ein 3D-Rennspiel zu entwerfen. Bei einem frühen Prototyp zeigten sich jedoch Probleme mit der Verdeckungsberechnung und den Möglichkeiten der von \"Dave Sherman\" konstruierten Hardware. Unter dem Projektnamen \"Ice Castles\" wurde das Spiel dann als Shoot 'em up weiterentwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Spielablauf.", "content": "Das Spiel basiert nicht, wie der Name es vermuten lässt, auf Asimovs Buch I, Robot, sondern orientiert sich lose an Orwells Roman 1984. Der Spieler steuert den rebellierenden „Interface Robot (#1984)“ und versucht einen Gegner namens „Big Brother“ samt seinen „Evil Eyes“ zu besiegen. \"I, Robot\" besteht aus 99 Levels, in denen der Spieler jeweils versucht rotgefärbte Teile des Spielfelds durch Berührung blau zu färben und somit ein „Evil Eye“ ausschalten zu können. Diese werden durch überdimensionale Augen dargestellt und haben die Fähigkeit die Spielfigur zu zerstören, falls jene in festgelegten Zeiträumen springen sollte. Der Spieler kann außerdem Leben verlieren, indem ein Zeitlimit abläuft oder er Gegner wie Vögel, Bomben oder fliegende Haie berührt. Zwischen den einzelnen Levels fliegt der Roboter durch eine Art Weltraum und der Spieler versucht Objekte abzuschießen oder ihnen auszuweichen.", "section_level": 1}, {"title": "Innovationen.", "content": "Neben der Polygongrafik führte \"I, Robot\" weitere Innovationen in die Spielentwicklung ein: Die Perspektive kann zu einem gewissen Grad vom Spieler bestimmt werden. Beginnend mit einer Überkopfdarstellung, die Spielen wie Pac-Man ähnelt kann diese in etwa neunzig Grad bis zu einer Perspektive hinter der Spielfigur verschoben werden. Eine Darstellungsform, die von vielen Action-Adventures und Jump ’n’ runs ab den späten 1990er-Jahren genutzt wurde. Eine weitere Neuerung stellt der zweite Spielmodus „The Ungame - Doodle City“ dar. Für ein in den Automaten geworfenes Geldstück kann der Spieler drei Minuten lang verschiedene Polygone des Spiels zeichnen, verschieben und rotieren lassen. \"I, Robot\" ist zudem das erste Spiel, das einen „Hall-Effect-Joystick“ benutzt. Trotz dieser Innovationen kann das Spiel aufgrund der niedrigen Verkaufszahlen für Atari-Spiele als Flop bezeichnet werden. Als Gründe für diesen Misserfolg werden unter anderem der Video Game Crash, die erst Jahre später zum Standard gewordene Darstellungsform und die hohe Fehleranfälligkeit des Systems genannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "I, Robot ist ein Arcade-Shoot-’em-up, das von Dave Theurer programmiert und 1983 durch Atari veröffentlicht wurde. Es ist das erste kommerzielle Videospiel, das 3D-Grafik mithilfe gefüllter Polygone benutzt. Mit nur etwa 1.500 verkauften Einheiten war das Spiel jedoch ein Misserfolg.", "tgt_summary": null, "id": 1371320} {"src_title": "Navrongo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Brüggemann wurde als Sohn eines katholischen Branntweinbrenners und Höcker und dessen protestantischer Frau geboren. Er besuchte das Gymnasium in Soest und ging 1812 zum Studium an die Akademie in Münster. Dort war er unter anderem Schüler von Georg Hermes. Im Jahr 1814 wurde er Gymnasialprofessor für alte Sprachen am Gymnasium in Düsseldorf und 1823 dort Direktor. Im Jahr 1831 wechselte Brüggemann in die Verwaltung wurde Regierungsrat und Mitglied des Provinzialschulkollegiums in Koblenz. Im Jahr 1837 führte er eine Sondermission für Kultusminister Karl vom Stein zum Altenstein in Rom aus. Seit 1839 war er im Kultusministerium, Abteilung Unterricht Hilfsarbeiter. Seit 1841 stieg er zum Geheimen Regierungsrat und 1843 zum vortragenden Rat zuständig für katholische Schulen und Universitäten auf. Es folgte bis 1852 der Aufstieg zum Geheimen Oberregierungsrat. Zwischen 1849 und 1864 war er daneben auch Mitglied des Disziplinarhofs für nichtrichterliche Beamte. Außerdem 1859 bis 1864 Mitglied der Examinierungskommission für den höheren Verwaltungsdienst. Als Wirklicher geheimer Oberregierungsrat schied er 1864 nach einem Schlaganfall aus dem Dienst aus. Brüggemann war der ranghöchste katholische Schulexperte in der preußischen Verwaltung. Er versuchte, die Zurücksetzung der Katholiken im Schulbereich und bei den Universitäten zu verhindern. Sein Einfluss hielt sich jedoch in Grenzen. Im Jahre 1855 wurde Brüggemann Ehrenmitglied der 1853 gegründeten Studentenverbindung Katholischer Leseverein (jetzt K.St.V. Askania-Burgundia) im KV.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Als Schüler von Hermes galt er auch als Anhänger des Hermesianismus, einer rationalistischen theologischen Richtung. Spätestens seit den Kölner Wirren hatte er sich davon abgewandt und wurde nun als „streng kirchengläubig“ angesehen. Um das Jahr 1846 versuchte er vergeblich eine regierungsfreundliche Zeitung für das Rheinland zu etablieren. Im Jahr 1850 war er in der ersten Kammer (Staatenhaus) Mitglied des Erfurter Unionsparlaments. Zwischen 1849 und 1854 war er als Mitglied der ersten Kammer des preußischen Landtages für verschiedene Bezirke, als führender Vertreter des politischen Katholizismus gewählt worden. Von 1851 bis 1854 war er Vizepräsident der ersten Kammer. Ab 1854 bis 1866 war er von König Friedrich Wilhelm IV. auf Lebenszeit berufenes Mitglied des preußischen Herrenhauses und zwischen 1854 und 1855 dessen Vizepräsident.", "section_level": 1}, {"title": "Tod und Grab.", "content": "Theodor Brüggemann starb 1866 mit 69 Jahren in Berlin und wurde auf dem dortigen St.-Hedwig-Friedhof an der Liesenstraße beigesetzt. Das Grabmal ist nicht erhalten geblieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Theodor Brüggemann (* 31. März 1796 in Soest; † 6. März 1866 in Berlin; eigentlich \"Johann Heinrich Theodor Brüggemann\") war Lehrer, preußischer Beamter und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 473483} {"src_title": "Parpaner Rothorn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einem fiktiven arabischen Land liegt die Metropole Jadur, in welcher Kalif Alquazar ein eisernes Regime führt. Einer seiner Gefangenen ist der eigentlich adlige Prinz Hassan, der zudem um die Hand von Prinzessin Zuleira anhält. Der Kalif schlägt dem Eingekerkerten einen Handel vor: Hassan erhält seine Freiheit zurück, wenn er Alquazar eine geheimnisvolle Zauberrose beschafft. Mit dieser will sich Alquazar die alleinige Macht in Jadur sichern. Hassan macht sich auf Suche – unterstützt durch einen Trupp schlagfertiger Glücksritter, den Waisenjungen Majeed sowie den verschlagenen Lakaien Khasim. Die Rose liegt versteckt in einem dicht bewachsenen Dschungel, geschützt durch allerlei Fallen, Zaubereien und Kreaturen. Doch Hassan und seine Gefährten meistern alle Hindernisse. Schützenhilfe erhalten sie dabei durch Majeed, welcher einen magischen Diamanten besitzt, mit dem er die Fee Vahista rufen kann, die ihm drei Wünsche gewährt. Dadurch gelangt Hassan in Besitz der Rose. Doch dann zeigt Khasim sein wahres Gesicht: er arbeitet für Alquazar und stiehlt daraufhin die Rose. Im letzten Moment kann Majeed die Rose zurückholen. Hassan und seine Leute kehren nach Jadur zurück, da Alquazar inzwischen auch Zuleira als Geisel genommen hat. Der schickt Hassans Leuten eine Armee entgegen. Hoch über Jadur liefern sich beide Seiten ein Gefecht mit fliegenden Teppichen. Hassan kämpft sich zu Alquazars Versteck in einer Höhle durch. Der Kalif tötet Hassan, welcher jedoch durch Majeeds Diamanten gerettet werden kann. Majeed gelangt schließlich selbst in den Besitz der Rose und setzt sie gegen Alquazar ein, welcher daraufhin besiegt wird. Der Terror ist beendet und Hassan heiratet Zuleira.", "section_level": 1}], "src_summary": "Im Bann des Kalifen ist ein 1979 entstandenes britisches Fantasy–Abenteuer von Kevin Connor mit Christopher Lee in der Hauptrolle. Obwohl der Film auf keiner Erzählvorlage von Märchen aus Tausendundeiner Nacht basiert, tangiert und zitiert er viele bekannte orientalische Sagen und Überlieferungen, u. a. Sindbad sowie Alibaba und die 40 Räuber. Der film startete am 19. Juli 1979 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": null, "id": 1136854} {"src_title": "Rudolf Robert Maier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Riesch bestritt im Alter von 15 Jahren ihr erstes FIS-Rennen. Seit Februar 2004 geht sie im Europacup an den Start. Ebenfalls im Februar 2004 nahm sie an der Juniorenweltmeisterschaft im slowenischen Maribor teil und wurde 17. im Slalom. Im März 2005 zog sich Riesch einen Kreuzbandriss zu. 2006 wurde sie Deutsche Jugendmeisterin im Slalom. Nach einem ersten sporadischen Einsatz beim Weltcupslalom von Ofterschwang im Februar 2006, bei dem sie allerdings die Qualifikation für den zweiten Durchgang verfehlte, rückte sie zur Saison 2006/07 endgültig in den deutschen Weltcup-Kader auf. Gleich zum Saisonauftakt fuhr sie im finnischen Levi im Slalom überraschend auf den fünften Platz. Riesch nahm an der Weltmeisterschaft 2007 in Åre und an der Weltmeisterschaft 2009 in Val-d’Isère im Slalom teil, schied aber jeweils im ersten Durchgang aus. Zu Beginn der Saison 2009/10 erreichte Riesch in den Slaloms von Levi und Aspen jeweils den vierten Platz. Am 13. Dezember 2009 gelang ihr als Dritte des Slaloms von Åre der erste Podestplatz im Weltcup. Den zweiten erreichte sie am 3. Januar 2010 im Slalom von Zagreb, wo sie wiederum Dritte wurde. Sie qualifizierte sich durch diese guten Ergebnisse für die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver, bei denen sie im Slalom startete und sich einen Medaillengewinn erhoffte. Beim Rennen schied sie im zweiten Durchgang auf Position 4 liegend aus. Den Slalomweltcup beendete sie an siebter Position. Im März 2010 wurde sie Deutsche Meisterin im Riesenslalom und ein Jahr später in der Super-Kombination. In der Saison 2010/11 war Rieschs bestes Weltcupergebnis der vierte Platz im ersten Slalom in Levi. Im Slalomweltcup fiel sie auf Platz 13 zurück. Bei der Weltmeisterschaft 2011 in ihrem Heimatort Garmisch-Partenkirchen schied sie im zweiten Slalomdurchgang aus, nachdem sie den ersten Lauf an zwölfter Position beendet hatte. Mit dem deutschen Team gewann sie am 20. März 2011 beim Saisonfinale in Lenzerheide den nur zum Nationencup zählenden Teambewerb vor Italien und Österreich. Im September 2011 erlitt Riesch beim Abfahrtstraining in Chile einen Bruch des linken Schienbeinkopfes, einen Kreuzbandriss und eine Meniskusverletzung. Sie musste deshalb die gesamte Saison 2011/12 pausieren. Aufgrund der Schwere der Verletzung konnte sie auch in der Saison 2012/13 noch nicht in den Weltcup zurückkehren. In der Saison 2013/14 hatte sie ihr Comeback, musste aber im November 2013 erneut am Knie operiert werden. Die Qualifikation für Olympia 2014 in Sotschi gelang Riesch in ihrer Paradedisziplin Slalom nicht. Am 6. Januar 2015 beendete sie ihre aktive Karriere. Riesch ist eine Nichte des Bobfahrers Wolfgang Zimmerer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Susanne Riesch (* 8. Dezember 1987 in Garmisch-Partenkirchen) ist eine ehemalige deutsche Skirennläuferin. Sie ist die Schwester von Maria Höfl-Riesch und fuhr vor allem Slaloms und Riesenslaloms.", "tgt_summary": null, "id": 1186341} {"src_title": "Parris Glendening", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "U-Bahnhof.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Obere Ebene (U3 und U6).", "content": "Der Bahnhof Sendlinger Tor der U3 und U6 gehört zu den ältesten Stationen im Streckennetz. Er wurde zusammen mit der ersten Münchner U-Bahn-Strecke am 19. Oktober 1971 eröffnet. Säulen und Wandverkleidungen entsprechen der zu dieser Zeit eingesetzten einheitlichen, sachlichen Gestaltung. Die Wandpaneele sind in Gelbbraun gehalten und weisen den blauen Streifen der Stammstrecke der U3 und U6 auf. Die Säulen auf dem Bahnsteig sind in der Erkennungsfarbe Hellblau gefliest. Am südlichen Ende und in der Mitte befinden sich Aufgänge zum Zwischengeschoss. Die Bahnsteige der U1, U2, U7 und U8 erreicht man über Rolltreppen, die unterhalb der mittleren Treppen angeordnet sind. Der Aufzug am nördlichen Bahnsteigende führt nur bis ins Zwischengeschoss und wurde erst nachträglich eingebaut. Die nächste Haltestelle Richtung Norden ist Marienplatz. Unmittelbar südlich des Bahnhofs befindet sich eine Kehranlage, in der die Verstärkerzüge Richtung Fußballstadion und Olympiazentrum wenden. An deren Ende beginnt der 1938–41 errichtete Lindwurmtunnel zum Goetheplatz, der noch heute befahren wird. Er wurde im Zweiten Weltkrieg zunächst als Luftschutzbunker und danach zur Champignonzucht zweckentfremdet.", "section_level": 2}, {"title": "Untere Ebene (U1, U2, U7 und U8).", "content": "Der Bahnhof mit dem Kürzel SU wurde bei der Eröffnung der U-Bahnstrecke vom Scheidplatz nach Neuperlach Süd am 18. Oktober 1980 für den Verkehr freigegeben. Die U1, U2, U7 und U8 unterqueren in Nordwest-Südost-Richtung den Bahnhof der U3 und U6. Die Bahnsteige für jede Richtung befinden sich in einer nach innen aufgeweiteten Tunnelröhre. Direkt unter der Trasse der oberen Ebene befindet sich ein Querbahnsteig, in den die Treppenanlagen aus der oberen Ebene münden. Ein seitlich angeordnetes Treppenhaus führt direkt ins Zwischengeschoss. Der Bahnhof ist im Vergleich zur oberen Ebene in grellerem Gelbton gehalten und hat an der Wand hinter den Gleisen den roten Streifen der Stammstrecke der U1 und U2. Der nächste Bahnhof Richtung Nordwesten ist Hauptbahnhof, wo Anschluss zur S-Bahn und zum Fernverkehr besteht. Richtung Südosten ist der anschließende Bahnhof \"Fraunhoferstraße\". Ebenso wie auf der oberen Ebene können Züge aus Richtung Norden kommend über eine Kehranlage wenden. Die seit dem 12. Dezember 2011 verkehrende Verstärkungslinie U7 fährt nur in der Hauptverkehrszeit. Seit dem 15. Dezember 2013 endet am Sendlinger Tor samstags die Verstärkerlinie U8 aus Richtung Olympiazentrum.", "section_level": 2}, {"title": "Straßenbahn und Bus.", "content": "Im Westen des Sendlinger-Tor-Platzes befindet sich eine Straßenbahnhaltestelle, von deren Plattformen Abgänge direkt ins Sperrengeschoss führen. Während die Linien 16, 17 und 18 den Platz von der Sonnenstraße kommend überqueren und in der Müllerstraße weiterfahren, haben die Linien 27 und 28 hier ihre Endstation in einer Wendeschleife. Die Buslinie 52 endet am Sendlinger Tor in einer Häuserblockschleife, außerdem hält hier die Linie 62.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der U-Bahnhof Sendlinger Tor im Süden der Münchner Altstadt ist eine Station der U-Bahn München. Der U-Bahnhof ist neben dem Hauptbahnhof und Odeonsplatz ein Verkehrsknotenpunkt des Münchner Nahverkehrs, an dem sich die Stammstrecke 1 und die Stammstrecke 2 der U-Bahn kreuzen. Dort treffen sich die U-Bahnlinien U1, U2, U3, U6, U7 und U8 sowie die Straßenbahnlinien 16, 17, 18, 27 und 28. Täglich nutzen etwa 150 000 Menschen den U-Bahnhof Sendlinger Tor. Seit dem 22. März 2017 wird der komplette U-Bahnhof grundlegend modernisiert, renoviert und erweitert. Unter anderem werden für die untere Ebene zwei neue Ausgänge geschaffen, von denen einer zum bestehenden Sperrengeschoss und einer bis zur Oberfläche an der Wallstraße führt. Der zentrale Umstiegsbereich wird außerdem durch Neu- und Umbau der Treppenanlagen und Betriebsräume entzerrt. Der Umbau dauert vermutlich bis ins Jahr 2023.", "tgt_summary": null, "id": 98711} {"src_title": "Kastorhut", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Betrieb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Liniennetz.", "content": "Das U-Bahn-Netz von Mexiko-Stadt hat 195 Stationen, davon bieten 30 eine Umsteigemöglichkeit zwischen mindestens zwei Metrolinien. 115 der Bahnhöfe sind unterirdisch, 54 sind oberirdisch und 26 befinden sich auf Viadukten mit leistungsfähigen Fußgängerbrücken. Derzeit ist das U-Bahn-Netz 200,88 km lang für die Öffentlichkeit zugänglich, während das gesamte Netz einschließlich der Manöverwege eine Gesamtlänge von 226,48 km hat Die Züge verkehren täglich von 5 bis 24 Uhr. Der Fahrten-Takt beträgt 10–15 Minuten, 2–3 Minuten während der Hauptverkehrszeiten. Die Linien A und B entsprechen nicht in der Zählung den Linien 10 und 11. Diese Linien wurden bisher nicht gebaut und sind seit 1996 geplant.", "section_level": 2}, {"title": "Stationen.", "content": "Die U-Bahn umfasst insgesamt 195 Stationen, von denen auch 24 Umsteigestellen zwischen den Linien sind. 115 Stationen sind unterirdisch (die tiefste Station ist Barranca del Muerto, dies befindet sich 36 Meter unter dem Straßenniveau), 55 oberirdisch und 25 befinden sich auf Stelzen. Linie 1 verkehrt ausschließlich im Tunnel, während Linie 4 komplett oberirdisch verläuft. Die anderen Linien weisen sowohl unter- als auch oberirdische Abschnitte auf. 184 Bahnhöfe befinden sich innerhalb der Stadt, während 11 befinden sich außerhalb von der Distrito Federal. Eine der vom Fahrgastaufkommen her weltgrößten Umsteigebahnhöfe ist Pantitlán, die Endstation von 4 Linien (Linien 1, 5, 9 und A), sowie Dutzenden von Buslinien. Die meistbenutzte U-Bahnhof ist Cuatro Caminos, westliche Endpunkt von der Linea 2, und es befindet sich im Landkreis Naucalpan, Estado de México. Auf einigen Linien verkehren Züge, deren erste beiden Wagen nur von Frauen und Kindern benutzt werden dürfen. Diese Vorschrift wird allerdings nur während der Hauptverkehrszeiten durchgesetzt, weil es beim größten Andrang manchmal zu rücksichtslosem Verhalten kam. Jede Station wird mit einem individuellen Kennzeichen markiert, das in Verbindung mit dem Stationsnamen oder der näheren Umgebung steht. So ist z. B. die Station Zapata nach dem mexikanischen Revolutionär Emiliano Zapata benannt. Das entsprechende Zeichen symbolisiert ihn mit einem Schnurrbart und Sombrero vor grünem Hintergrund. Pino Suárez, ebenfalls nach einem Revolutionär benannt, zeigt aztekische Ruinen, die während des Baus der Station gefunden wurden, als Haltestellenlogo. Die Hintergrundfarbe der Zeichen ist identisch mit den Linienkennfarben. Haltestellen, die von verschiedenen Linien bedient werden, zeigen die jeweiligen Farben in diagonalen Linien.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrkarten.", "content": "Der Fahrpreis beträgt 5 Mexikanische Peso (ca. 0,20 Euro) pro Fahrt (Stand:02.2017). Behinderte und Rentner fahren kostenlos mit der U-Bahn. Fahrkarten werden an Verkaufsstellen verkauft, die an jeder Station zu finden sind. Die Fahrkarten geben beim Betreten der Bahnsteige die Drehkreuze frei. Entwertete Fahrkarten werden vom Drehkreuzlesegerät einbehalten und vernichtet. Im Juni 2006 wurde damit begonnen, Chipkarten einzuführen. Passende Lesegeräte wurden bereits seit 2004 installiert. In der ersten Phase werden vorausbezahlte Karten zu 300 Peso für 150 Fahrten angeboten. Der hohe Vorauspreis schreckt jedoch potenzielle Nutzer des Systems ab, sodass der Betreiber plant, aufladbare Karten gegen 20 Peso Pfand herauszugeben, um die Akzeptanz zu erhöhen.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Verkehrsmittel im Raum Mexiko-Stadt.", "content": "Im Anschluss der südlichen Endhaltestelle Tasqueña der Linie 2 verkehrt eine teilweise auf Viadukten geführte Stadtbahn. Diese ist ein Umbau einer ehemaligen Straßenbahnlinie und wurde in zwei Phasen in Betrieb genommen: 1986 Tasqueña – Estadio Azteca und 1988 Huipulco – Xochimilco. Ferner wurde ein Metrobus genanntes System eingerichtet, in dem Gelenkbusse als Schnell-Linien auf einer allein ihnen vorbehaltenen Fahrbahn mit speziellen bahnsteigartigen Haltestellen verkehren. Im Jahre 2019 funktionierten sieben beinahe die gesamte Stadt durchquerende Linien mit 239 Haltestellen und 125 km. Die Busse auf einer Linie werden von verschiedenen Gesellschaften betrieben. Der Fahrpreis beträgt MXN$ 5 (pesos) und wird durch eine wiederaufladbare smartcard entrichtet. Die der Stadt gehörende Gesellschaft \"Servicio de Transportes Eléctricos del Distrito Federal\" betreibt seit 1951 ein Netz von O-Bussen mit (2012) 12 Linien. Der Fahrpreis beträgt MXN$ 2 und wird bar bezahlt. Straßenbahnen verkehren seit den 1980er Jahren nicht mehr.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Am 19. April 1967 entschied der „Ejecutivo Federal“ von Mexiko-Stadt, ein U-Bahn-System in der immer schneller wachsenden Stadt zu errichten und damit der drückenden Verkehrsprobleme Herr zu werden. Bereits im September 1969 wurde die erste Strecke der ersten mexikanischen U-Bahn zwischen den Stationen \"Zaragoza\" und \"Chapultepec\" mit einer Länge von 11 km und 16 Stationen in Betrieb genommen. Bis 1972 wuchs das Netz auf 40,8 km mit 48 Stationen, womit die erste Phase der Metro von Mexiko-Stadt fertiggestellt war. Durch laufenden Ausbau des Netzes besteht es derzeit aus zwölf Linien mit insgesamt 250 km Strecke. Am 20. Oktober 1975 ereignete sich ein schwerer Auffahrunfall in der Station Chabacano von die Linie 2: Ein vorausfahrender Zug wurde durch eine Notbremsung in der Station festgehalten, ein folgender Zug fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf. Der vordere Wagen des zweiten Zuges stieg auf den Zugschluss des vorderen Zuges auf und schlug dabei gegen die Decke der Station. 34 Menschen starben bei dem Unfall.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Der Wagenpark der Metro von Mexiko-Stadt besteht aus 2805 Fahrzeugen mit Gummirädern, sowie 408 weiteren Fahrzeugen mit Stahlrädern. Alle Züge der Strecken mit Ausnahme der Linien A und 12 sind mit Gummirädern/Gummireifen ausgestattet, ähnlich der Fahrzeuge einiger Linien der Metro in Paris oder bei den U-Bahnen in Montréal und Santiago de Chile. Man entschied sich für diese Variante, weil sie bei den geologischen Gegebenheiten Mexiko Stadts eine erschütterungsärmere Fahrt gewährleistet. Nur die Fahrzeuge der Linie A und 12 benutzen konventionelle Stahlräder.", "section_level": 1}, {"title": "Betriebswerkstätten.", "content": "Derzeit sind in dem U-Bahn-Netz vier große Betriebswerkstätten und Depots mit den Namen La Paz, Zaragoza, Ticoman und El Rosario verteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die U-Bahn Mexiko-Stadt (offizielle Bezeichnung: \"Sistema de Transporte Colectivo Metro\" oder \"STC Metro\") ist Teil des öffentlichen Personennahverkehrs im Zentrum und Norden der mexikanischen Hauptstadt und umgebenden Landkreisen. 2013 benutzen im Durchschnitt täglich 4,62 Millionen Fahrgäste die U-Bahn. ", "tgt_summary": null, "id": 745911} {"src_title": "Kartlewo (Świdwin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Rohrbach an der Lafnitz liegt im östlichen Joglland circa 13 km nördlich der Bezirkshauptstadt Hartberg. Die Gemeinde liegt an der Mündung des Limbachs in die Lafnitz.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (Bevölkerung Stand ): Die Gemeinde besteht aus sechs Katastralgemeinden (Fläche 2016):", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Rohrbach an der Lafnitz ist verkehrsgünstig gelegen. Das Gemeindegebiet wird von der hier gut ausgebauten Wechsel Straße B 54 von Wiener Neustadt nach Hartberg tangiert. Die Süd Autobahn A 2 von Wien nach Graz ist etwa zehn Kilometer entfernt und über die Anschlussstelle Friedberg/Pinggau (exit 95) zu erreichen. Rohrbach ist durch den Haltepunkt „Rohrbach-Vorau“ an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Hier besteht Zugang zur Thermenbahn mit zweistündlichen Regionalzug-Verbindungen nach Wien und Hartberg. Der Flughafen Graz und der Flughafen Wien-Schwechat sind jeweils etwa 100 km entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "In Rohrbach an der Lafnitz befinden sich zwei Kindergärten, zwei Volksschulen und eine Neue Mittelschule.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats im April 2015 wurde der Gemeindesekretär und Standesbeamte Günter Putz (SPÖ), der bereits bis 31. Dezember 2014 der Gemeinde Rohrbach an der Lafnitz als Bürgermeister vorstand, erneut zum Bürgermeister gewählt. Günther Simon (SPÖ), der die Geschäfte der fusionierten Gemeinde seit 1. Jänner als Regierungskommissär führte, wurde zum Vizebürgermeister gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2015 setzt sich dieser wie folgt zusammen:", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Beide Vorgängergemeinden hatten ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Neuverleihung des Gemeindewappens für die Fusionsgemeinde erfolgte mit Wirkung vom 20. April 2017. Blasonierung (Wappenbeschreibung):", "section_level": 2}], "src_summary": "Rohrbach an der Lafnitz mit Einwohnern (Stand ) ist eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Fürstenfeld und im politischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld in der Steiermark in Österreich. Im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform wurde sie per 1. Jänner 2015 mit der Gemeinde Eichberg zusammengeschlossen, die neue Gemeinde führt den Namen Rohrbach an der Lafnitz weiter. Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG. Weiters wurde Rohrbach an der Lafnitz zum selben Termin um einen Teil der bis dahin bestehenden Nachbargemeinde Schlag bei Thalberg (ehemalige Katastralgemeinde Schlag und eine neue Katastralgemeinde in Rohrbach) erweitert.", "tgt_summary": null, "id": 1478297} {"src_title": "Bahnstrecke Wicklesgreuth–Windsbach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Antoine François Comte de Fourcroy war der Sohn des Apothekers Jean Michel de Fourcroy (1710–1783), der im Hause des Herzogs von Orléans (siehe Ludwig Philipp von Frankreich (1773–1850)) arbeitete. Seine Mutter war Jeanne Laugier († 1762). Er hatte zwei Schwestern, Jeanne Adélaïde de Fourcroy (1747–1819) und Louise Denise de Fourcroy (1750–1824). Seine Mutter starb, als er sieben Jahre alt war. De Fourcroy verließ aus finanziellen Gründen vorzeitig das \"Collège d’Harcourt\" in Paris im Alter von fünfzehn Jahren, unterrichtete Kinder im Schreiben und wurde Angestellter (Bürodiener) im Büro einer Kanzlei. Der Anatom Félix Vicq d’Azyr (1748–1794) überredete de Fourcroys Vater, ihn zu einem Studium an der Pariser Medizinischen Fakultät \"Faculté de médecine\" zuzulassen. Er studierte Medizin in Paris, u. a. bei Vicq d'Azyr, und erlangte trotz großer Geldschwierigkeiten am 28. September 1780 den Doktortitel. Ein Gesuch nach Freipromotion wurde abgelehnt. Thema der Dissertation war \"De usu et abusu chemiae in medendo\". Als Student zeigte er große Fähigkeiten in der Chemie und hatte die Gelegenheit, im privaten Labor von Jean-Baptiste-Michel Bucquet (1746–1780), seinem Lehrer und Doktorvater, zu arbeiten und ausgebildet zu werden. In der Zeit von 1783 bis 1787 folgte das Chemiestudium an der \"École vétérinaire d'Alfort\". Georges-Louis Leclerc de Buffon (1707–1788) berief ihn 1784 zum Professor der Chemie am Jardin du Roi (siehe hierzu Muséum national d’histoire naturelle). A. F. de Fourcroy gab schließlich selbstständig Kurse mit insgesamt siebzig veröffentlichten Vorträgen, \"Leçons élémentaires d'histoire naturelle et de Chimie\" (Paris, 1782), ferner gab er 1782 bis 1784 einen Sommerkurs in \"materia medica\". In all seinen Vorträgen betonte A. F. de Fourcroy die Beziehungen zwischen der Chemie und Naturgeschichte und ihre Anwendung und Bedeutung in der Medizin. Einer seiner bedeutenden Doktoranden war Louis-Nicolas Vauquelin (1763–1829). Im Jahr 1792 setzte er als Mitglied des Wohlfahrtsausschusses die Einführung der Gleichheit von Maßen und Gewichten durch und war auch im Komitee des öffentlichen Unterrichts und in der \"Section des armes\" tätig. Auf seine Anregung hin wurden 1794 die écoles de santé in Paris, Montpellier und Straßburg gegründet. 1794 gehörte er als Mitglied dem Nationalkonvent an. Nach dem 9. Thermidor, dem Ende der Terrorherrschaft, wurde er Mitglied des Wohlfahrtsausschusses \"Comité de salut public\". 1795 wurde er in den Ältestenrat \"Le Conseil des Anciens\" gewählt, nahm aber 1798 seine Lehrtätigkeit in der Chemie wieder auf. Napoléon Bonaparte berief ihn in den Staatsrat und vertraute ihm 1801 die oberste Leitung des öffentlichen Unterrichts an und 1802 bis 1808 war er Erziehungsminister. 1808 wurde ihm der Grafentitel \"comte\" verliehen, im folgenden Jahr verstarb er an einem Schlaganfall. Er wurde auf dem Friedhof Le Père-Lachaise in Paris, 11. Division beigesetzt. Ihm ist schon zu Lebzeiten vorgeworfen worden und in der Lavoisier-Biographie von Édouard Grimaux von 1895, sich nicht genügend für das Leben seines Protegés Lavoisier eingesetzt zu haben (die Witwe von Lavoisier brach deshalb mit ihm), als dieser wie die anderen Steuerpächter vor dem Revolutionstribunal stand, zumal er selbst zu den Jakobinern gehörte. Er setzte sich aber nach den Erinnerungen seines Cousins Laugier (überliefert durch Georges Cuvier) kurz vor dem Prozess für ihn ein und drang bis zu Robespierre in eine Sitzung des Komitees für öffentliche Sicherheit vor, dieser überging seine Fürsprache aber mit bedrohlichem Schweigen. Fourcroy setzte sich auch nachweislich für einen anderen Wissenschaftler ein, der denunziert worden war, Jean d’Arcet (Darcet). Als Jakobiner war er zum Beispiel an der Zerschlagung der Akademie der Wissenschaften beteiligt, die die Revolutionäre mit dem König und dem Adel in Verbindung brachten.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Leistungen.", "content": "Von Fourcroy sind auch Feldarbeiten in der Naturgeschichte bekannt, so führte er eine Bestandsaufnahme in Form eines detaillierten Bericht über die Insekten aus der Region Paris durch, die er unter der Überschrift \"Entomologia parisiensis\" (Paris, 1785) veröffentlichte. Auch sind aus dieser Zeit einige Forschungen über die Anatomie der Muskeln bekannt, dennoch hatte er sich in der weiteren Zukunft auf die Chemie konzentriert. Bekannt ist er als einer der Autoren eines Buches über eine neue chemische Nomenklatur, \"Nomenclature chimique\" (1787), zusammen mit Louis Bernard Guyton de Morveau (1737–1816), Antoine Laurent de Lavoisier (1743–1794) und Claude-Louis Berthollet (1748–1822). Dies war eine grundlegende Schrift der durch Lavoisier begründeten ersten chemischen Revolution. Im Jahre 1785 erschien seine metallurgische Abhandlung über das Glockenmetall, \"Recherches sur le métal des cloches\". Louis-Nicolas Vauquelin war von 1783 bis 1791 sein Assistent, dabei erschienen Vauquelins Veröffentlichungen anfangs als die seines Vorgesetzten, später unter Nennung beider Namen. Die beiden entdeckten zur selben Zeit wie Smithson Tennant Osmium in Platin und bezeichneten es als „ptène“. Er war Mitglied der Académie des sciences in Paris, der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften, der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg sowie der Bayerischen und der Gottinger Akademie der Wissenschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Seine Hauptschriften sind: Seine Werke sind meist auch in deutscher Übersetzung herausgekommen und wurden mehrfach als Nachdrucke herausgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrung.", "content": "Nach ihm benannt ist die Pflanzengattung \"Furcraea\" aus der Familie der Asparagaceae, Unterfamilie Agavoideae.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antoine François Comte de Fourcroy (* 15. Juni 1755 in Paris; † 16. Dezember 1809 ebenda) war ein französischer Arzt, Chemiker und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1836694} {"src_title": "Reyhan Şahin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lehr- und Wanderjahre.", "content": "Friedrich Westmeyer wurde als zweitjüngstes von fünf Kindern geboren. Er war Sohn eines Maurers, der starb, als Friedrich noch ein Kind war. Die Mutter musste den Hauptteil des Lebensunterhaltes der Familie zuerst als Waschfrau, dann als Krankenwärterin besorgen. In Osnabrück besuchte er die Bürgerschule und absolvierte anschließend vom 1. Juli 1888 bis 27. Juni 1892 eine Lehre beim Schornsteinfeger Brandt in Bielefeld, dem Obermeister der Innung. In derselben Firma fand er von 1892 bis Anfang 1895 Arbeit als Geselle. Danach folgte ab 1895 seine Wanderschaft als Schornsteinfegergeselle durch Westdeutschland, die Schweiz, Frankreich und Italien. Er zog sich eine schwere Verletzung des rechten Oberschenkels zu; aus diesem Grund konnte er seinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben. Nach Beendigung seiner Wanderschaft blieb er in Fürth und machte eine Ausbildung an Holzbearbeitungsmaschinen.", "section_level": 2}, {"title": "Gewerkschafter, Redakteur, Politiker.", "content": "Rasch wurde er Mitglied des Verbands der Holzarbeiter und ihr Funktionär. Ungefähr ab 1895 war er in der Sozialdemokratischen Partei tätig. Er leitete einen großen Holzarbeiterstreik, wofür er gemaßregelt wurde. 1896–1902 war F. Westmeyer zunächst Berichterstatter, dann 1898 (Lokal-)Redakteur der \"Fränkischen Tagespost\" der örtlichen Zeitung der SPD in Nürnberg. Aus seiner Ehe mit Amalie Oefner (1900 Heirat) gingen zwei Kinder hervor: Amalie (geb. 1900) und Hans (1902). Seine nächste Stelle als Redakteur hatte er 1902–1904 beim \"Volkswillen\" in Hannover inne. Wegen Gotteslästerung wurde er in dieser Zeit zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. 1904 nimmt F. Westmeyer am Internationalen Sozialistenkongress in Amsterdam teil.", "section_level": 2}, {"title": "Organisator der Partei.", "content": "Als Westmeyer 1905 nach Stuttgart kam, hatte schon Clara Zetkin einen Kreis von Marxisten um sich versammelt. So konnte er auf Mitstreiter, die ebenfalls die strategische und taktische Linie Rosa Luxemburgs billigten, bauen. Zu seinen engeren politischen Freunden zählten Clara Zetkin, die Geschwister Berta und August Thalheimer, Arthur Crispien, Käte und Hermann Duncker, Helene und Edwin Hoernle, Hertha Gordon (die spätere Hertha Walcher, verheiratet mit Jacob Walcher), Fritz Rück, Jacob Walcher. 1905 bis Ende 1910 arbeitete er als Redakteur bei der \"Schwäbischen Tagwacht\" in Stuttgart. Dort machte er immer wieder auf das Wohnungselend in Stuttgart aufmerksam. Illustrativ zog er dabei die Umstände des Wohnwesens im Schellenturm heran. Aus der hannoverschen Zeit resultierte 1905 eine dreimonatige Gefängnisstrafe, die er in Hechingen antreten musste. 1906 wurde Westmeyer zum Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei – Bezirksverein Heslach gewählt. Für seine Partei kandidierte er 1907 für den Reichstag und nahm als Delegierter 1908 am Parteitag in Nürnberg teil. 1908–1914 war er Vorsitzender des Sozialdemokratischen Vereins Stuttgart (1912 2. Vorsitzender). Dank seiner Initiative konnte 1909 das Waldheim Sillenbuch errichtet werden. 1910 wurde er zum Parteitag in Magdeburg delegiert.", "section_level": 2}, {"title": "Kampf um die Tagwacht.", "content": "Als „Linker“ war er 1911 Mitglied der Pressekommission der \"Schwäbischen Tagwacht\". Westmeyer, der ein entschiedener Gegner der Burgfriedenspolitik war, wurde Ende 1910 aus der Redaktion der \"Schwäbischen Tagwacht\" entlassen. Die wichtigsten anderen Redakteure blieben jedoch ihrer marxistischen Linie treu. Es begann ein langer Kampf zwischen den Linken, die für die Mehrheit der Stuttgarter Partei und die zahlreichen Industriestädte sprachen, und dem rechten Landesvorstand unter Wilhelm Keil. Jakob Walcher wurde in die Redaktion aufgenommen. Der Kampf um die wichtigste Parteizeitung im Südwesten verschärfte sich bei Beginn des Ersten Weltkrieges. Der Landesvorstand machte den jüngsten Redakteur Walcher zum alleinverantwortlichen. Da dieser aber Antimilitarist blieb und alle Vorschriften und Zensurmaßnahmen die Redakteure nicht bezwingen konnten, ernannte der Landesvorstand Anfang November Wilhelm Keil zum Chefredakteur; die drei linken Redakteure Jakob Walcher, Arthur Crispien und Edwin Hoernle wurden entlassen. Ähnlich wurden alle Parteizeitungen im Deutschen Reich mit linker antimilitaristischer Tendenz gleichgeschaltet. Friedrich Westmeyer begann eine eigene Zeitung (\"Sozialdemokrat\") herauszugeben. 1912 war er Delegierter auf dem sozialdemokratischen Parteitag in Chemnitz und arbeitete im selben Jahr als Angestellter -(hauptamtlicher) Sekretär- des Stuttgarter Kreisvereins. In der Zeit von 1912 bis 1917 war er Mitglied des württembergischen Landtags. 1913 nahm er am Parteitag in Jena teil und gehörte im selben Jahr zu den Organisatoren des Stuttgarter Bosch-Streiks. Im Januar 1915 wurde seine Anstellung als Parteisekretär beendet. Zur Sicherung seiner materiellen Existenz eröffnete er im Februar 1915 ein Zigarrengeschäft in der Stuttgarter Marienstraße. Der Zigarrenladen entwickelte sich rasch zu einem Informations- und Kommunikationstreff der Stuttgarter Linken.", "section_level": 3}, {"title": "Jugend- und Bildungsarbeit.", "content": "Die Partei betrachtete er als einen Ort der politischen Bildung, aus der sich allmählich eine gemeinsame Auffassung in Grundfragen der Arbeiterbewegung und eine gemeinsame Willensbildung für das politische Handeln entwickeln sollte. Dementsprechend wirkte er als richtungweisender Theoretiker und Organisator. Neben umfangreicher Publikationstätigkeit war er auch Herausgeber des Stuttgarter Mitteilungsblattes \"Der Sozialdemokrat\" (Januar bis März 1915 und August/September(?) 1916 bis März 1917). Eine seiner Aufgaben sah er in der bis dahin von der Partei aus verschiedenen Gründen vernachlässigten Arbeiterjugend und der Arbeiterinnen. Deshalb setzte er sich für die Schaffung selbständiger Arbeiterjugendorganisationen ein. Als Initiatoren der 1906 in Stuttgart gegründeten Freien Jugendorganisation sind neben Westmeyer, Käte Duncker, Jacob Walcher, Helene Hörnle, Wilhelm Schwab, Max Hammer, Clara Zetkin, Otto Krille, Karl Lüpnitz, Fritz Rück und Albert Kern zu nennen. Ebenso war Westmeyer zusammen mit Clara Zetkin, Bertha Thalheimer und Helene Hörnle und anderen Genossinnen bemüht, die Arbeiterinnen zu organisieren, die später in der Antikriegsarbeit eine wichtige Rolle spielten, als die Männer in den Krieg mussten, die zur antimilitaristischen Linken gehörten. Er sorgte dafür, dass die weiblichen Parteimitglieder die von Clara Zetkin herausgegebene \"Gleichheit\" und andere Parteiliteratur umsonst geliefert bekamen.", "section_level": 3}, {"title": "Aktiver Antimilitarismus.", "content": "Die Auseinandersetzungen bezüglich der Unterstützung des Ersten Weltkrieges führten zum Auseinanderbrechen der Partei. Die Stuttgarter Linken kritisierten im September 1914, dass Karl Liebknecht am 4. August 1914 aus Parteidisziplin im Reichstag den Kriegskrediten zugestimmt hatte. Liebknecht akzeptierte die Kritik und stimmte im Dezember 1914 als einziger gegen die Kredite. Westmeyer wurde er im Juni 1915 aus der sozialdemokratischen Landtagsfraktion ausgeschlossen. Mit Franz Engelhardt und Ferdinand Hoschka bildete er im Landtag eine eigene Fraktion, die „Sozialistische Vereinigung“. Westmeyer nahm am 19. März 1916 an der Reichskonferenz der Gruppe Internationale, später Spartakusbund genannt, in Berlin teil. Wie viele andere der Stuttgarter Linke wurde er zum Militär eingezogen. Im März 1917 bekam er seinen Stellungsbefehl. Noch im August 1917 wurde Westmeyer als Nachrückkandidat von der Stadtdirektion Stuttgart als Gemeinderatsmitglied vereidigt. Am 14. November 1917 verstarb er in Rethel, bei Reims in einem Kriegslazarett an der Westfront.", "section_level": 2}], "src_summary": "Johann Friedrich Westmeyer (* 14. Januar 1873 in Osnabrück; † 14. November 1917 in Rethel, Kriegslazarett an der Westfront; auch \"Fritz Westmeyer\") war ein sozialistischer Politiker und Gewerkschafter.", "tgt_summary": null, "id": 1134004} {"src_title": "Jonas Erikson Sundahl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Clemsen Read ist ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann und mit Priscilla „Effie“ Effington verlobt. Clem ist ein Macho, der seine Frau am liebsten zuhause sieht, beschäftigt mit den drei „Ks“: Küche, Kehren, Kinderkriegen. Effie hingegen entspricht so gar nicht seinem Ideal, sie ist eine emanzipierte Frau, von Beruf Öl-Managerin im State-Department. Clem ist auf einer Geschäftsreise durch den mittleren Osten nach Bukistan (ein Fantasiestaat), wo er eine Bewässerungsanlage verkaufen will. Er trifft dort den Premierminister Khan, der ihm seine Tochter Tarji zur Frau geben würde. Sie ist so recht nach seinem Geschmack. Sie sei – so erfährt er – dazu erzogen, ihrem Mann zu gehorchen und zu gefallen, also aus seiner Sicht ein \"Dream-Wife\". Clem verzichtet dennoch schweren Herzens: Noch ist er mit Effie liiert. Nach Hause zurückgekehrt, möchte Clem den Hochzeitstermin festsetzen. Doch Effie steht der Kopf zurzeit nicht nach Heirat. Es droht eine Ölkrise, ihr Einsatz ist gefragt, und an Heirat ist vorerst nicht zu denken. Clem löst daraufhin die Verlobung und wendet sich wieder Tarji zu. Er lädt sie nach Amerika ein und macht ihr einen Heiratsantrag. Doch aus den privaten Bindungen wird eine politische Angelegenheit. Die USA beziehen Öl aus Bukistan und wollen die Beziehungen nicht durch irgendwelche Fehler Reads in Frage stellen. Clem soll ein Berater zur Seite gestellt werden, der auf die Einhaltung der strengen bukistanischen Gesetze in Bezug auf körperliche Kontakte achtet. Und die Wahl fällt ausgerechnet auf Effie, die sich bald als Spielverderberin entpuppt. Sie stößt bei Tarji allerdings auf offene Ohren, als sie ihr von der modernen amerikanischen Frau erzählt – selbständig und frei. Denn Tarji ist nur nach Amerika gekommen, um auch so leben zu können und nicht mehr unter der Fuchtel ihres Vaters zu stehen. Clem sieht seine Felle davonschwimmen, merkt aber auch, dass er seine Einstellung zu Frauen ändern muss, und eigentlich ist Effie ja doch eine Traumfrau.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Anfang der 1950er schienen die leichten Grant-Komödien wie \"Liebling, ich werde jünger\", \"Leoparden küsst man nicht\" und eben auch \"Du und keine andere\" ihr Publikum nicht mehr zu finden. Als neuer Trend galten realistische Dramen (\"Endstation Sehnsucht\", \"African Queen\"). Unter diesem Aspekt sind wohl auch die zeitgenössischen Kritiken zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film hatte bei seinem Erscheinen keine guten Kritiken.", "section_level": 1}, {"title": "Oscar-Nominierung.", "content": "Helen Rose und Herschel McCoy wurden in der Kategorie „Bestes Kostümdesign“ nominiert, bekamen ihn 1954 aber nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Du und keine andere (Originaltitel: \"Dream Wife\") ist der Titel einer romantischen Filmkomödie aus dem Jahr 1953. Es ist der erste Film, in dem Cary Grant und Deborah Kerr zusammen die Hauptrollen spielen. Er wurde in Schwarz-Weiß gedreht, im Verleih von MGM.", "tgt_summary": null, "id": 963689} {"src_title": "Mike Büskens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Wettbewerbs.", "content": "Der Wettbewerb entstand 1990 im Zuge der Selbstständigkeitsbestrebungen der baltischen Staaten: Im Jahr zuvor bildeten die Menschen bei einer Großdemonstration eine Menschenkette von Vilnius bis Tallinn \"(Baltischer Weg)\". Seit 1990 wird auch der gleichnamige Mathematik-Team-Wettbewerb durchgeführt, zunächst nur zwischen den baltischen Staaten selbst. Vom Beginn an aber war es dabei das Ziel, alle Staaten um die Ostsee teilnehmen zu lassen; Deutschland kam 1997 als letztes Ostsee-Anrainer-Land hinzu. (Dass Island – obwohl nicht ostsee-berührt – teilnimmt, liegt daran, dass Island als erstes europäisches Land die drei neuen alten baltischen Republiken diplomatisch anerkannt hat.) Damit ist die „Stammbesetzung“ im Baltic Way Estland, Lettland, Litauen, Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen, Island, Polen, Russland mit einem Team aus St. Petersburg und Deutschland mit einem Team aus den Küsten-Bundesländern. Der Wettbewerb wird jährlich in einem anderen dieser Staaten durchgeführt; der Veranstalter darf dabei ein Gast-Land, sozusagen ein „ehrenbaltisches Land“, einladen, um ein Dutzend Teams zu versammeln. Diese Möglichkeit wurde bisher fünfmal genutzt: 2001 war Israel eingeladen, 2004 und 2014 Weißrussland, 2005 Belgien und 2015 die Niederlande.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur des Wettbewerbs.", "content": "Die Teams bestehen jeweils aus fünf Mitgliedern, die noch zur Schule gehen müssen. Das Team muss in einer 4,5-stündigen Klausur 20 Aufgaben aus den klassischen Bereichen der Wettbewerbs-Mathematik lösen, nämlich aus den Bereichen Algebra, diskrete Mathematik (Kombinatorik), Geometrie und Zahlentheorie. Das Niveau dieser Aufgaben reicht fast an das der Internationalen Mathematik-Olympiaden (IMO) heran. Da kein Teammitglied alle Aufgaben in der zur Verfügung stehenden Zeit lösen kann, ist es wichtig, im Team Absprachen über die Bearbeitung und das Korrekturlesen zu treffen: Die fünf müssen also auch miteinander arbeiten können. Aus alldem folgt, dass das Team aus jungen Mathematikerinnen und Mathematikern bestehen muss, die es im Bereich der Wettbewerbs-Mathematik mindestens zum Kreis der IMO-Kandidaten gebracht haben. Das deutsche Team wird von Rostock und Hamburg aus geleitet; in den letzten Jahren war Hans-Dieter Gronau (Rostock) der Leiter und Klaus Henning (Hamburg) der Stellvertreter. Die Vorbereitung für das Team beginnt typischerweise im September, im Oktober kommen die Teammitglieder dann zu einem Seminar zusammen und im November findet schließlich der jeweilige Wettbewerb statt. Die Veranstaltung selbst findet zwar immer zu einer in der entsprechenden Gegend kalten Jahreszeit statt – aber über die Mathematik hinaus wird immer eine Menge an Besichtigung und gemeinsamem Tun geboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Baltic Way Mathematical Team Contest ist ein jährlich stattfindender internationaler Mathematik-Wettbewerb. Eine Besonderheit des Wettbewerbs ist, dass er ein internationaler Team-Wettbewerb für Schüler(innen) ist: Dieses Merkmal teilt er nur mit dem (mehr forschungsorientierten) International Tournament of Young Mathematicians (ITYM).", "tgt_summary": null, "id": 2134043} {"src_title": "Semra Ertan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Moorlilie ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 cm erreicht. Die Pflanze besitzt als Überdauerungsorgan ein dünnes Rhizom, aus dem sich die klebrigen, aufrechten Blütenstängel entwickeln. Die unteren, kräftig grünen, schwertförmigen und ungestielten Laubblätter verfügen über deutliche Längsnerven und sind bis zu 4 mm breit. Im unteren Bereich sind sie schmal V-förmig mit aneinander liegenden Blatthälften. Von Juli bis August bilden sich endständige, lockere, traubige Blütenstände, die eine Länge von 5 bis 8 cm lang erreichen und bis zu 25 Blüten entwickeln. Die dreizähligen Blüten weisen einen Durchmesser von 1 bis 1,5 cm auf. Die sechs Blütenhüllblätter sind innen gelb und an der Außenseite grünlich. Die sechs Staubblätter besitzen wollig behaarte Staubfäden und orange bis leuchtend rote Staubbeutel. Es werden dünnwandige eiförmige bis lanzettlich-eiförmige Kapselfrüchte ausgebildet, die schwach in drei Segmente geteilt sind. Die hellgelben Samen sind schmal-ellipsoid und an beiden Enden beborstet. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Die Blüten sind Pollenblumen und unterliegen der Windbestäubung. Die dicht behaarten Staubfäden sammeln zunächst den Pollen, bis er vom Wind erfasst wird. Insektenbesuch ist selten und geschieht z. B. durch Bienen; wegen des Blütenduftes ist mindestens auch mit dem Besuch von Pollenfressern zu rechnen. In diesem Zusammenhang wird die starke Behaarung der Staubfäden auch als Pollenattrappe gedeutet, die dem Bestäuber mehr Pollen vortäuscht, als wirklich angeboten wird. Die Früchte sind fachspaltige Kapseln mit lang geflügelten Samen, die sich als Segelflieger und Wasserhafter ausbreiten.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das Verbreitungsgebiet umfasst die Länder Portugal, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Norwegen, Färöer-Inseln, Südschweden, Belgien, die Niederlande, Deutschland und früher Tschechien. Das Hauptverbreitungsgebiet der Moorlilie liegt in atlantischen Klimaregionen der küstenbegleitenden Tiefländer Mitteleuropas; unter günstigen Bedingungen auch an den Nordwesträndern der Mittelgebirge. Sie wächst auf sauren, torfigen Moorböden. Diese Art braucht hohe Luftfeuchtigkeit. Der Beinbrech ist sehr selten und findet sich oft nur in kleinen Populationen. Er ist eine Charakterart des Verbands Ericion tetralicis.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Im Volksmund wird die Moorlilie auch als „Beinbrech“ bezeichnet. Dieser Name rührt daher, dass die Pflanze für Knochenbrüche beim Weidevieh verantwortlich gemacht wurde. Der Beinbrech war früher auch im Magergrünland häufig. Der fehlende Kalkgehalt im Boden führte zu einer unzureichenden Knochenbildung und damit häufig zu Knochenbrüchen. Der wissenschaftliche Name leitet sich von griechisch νάρθηξ \"nárthex\" „Stab“ ab und bezieht sich auf den stabförmigen Blütenstand. Das Art-Epitheton \"ossifragum\" leitet sich vom lateinischen \"ós, óssis\" für „Knochen“ und \"frángo\" für „brechen“ ab und bezieht sich ebenfalls auf die oben genannte Knochenbrüchigkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Beinbrech und der Mensch.", "content": "Bei Schafen verursacht der Konsum der Moorlilie eine Krankheit, die in Norwegen als „\"Alvelden\"“ bekannt ist. Ein Saponin, das in der Pflanze enthalten ist, stört die Leberfunktion der Schafe. So können Abbauprodukte des Blattgrüns in das Blut gelangen und verursachen dort eine Lichtempfindlichkeit, die dann zu Schwellungen und Hautwunden führt. Offenbar sind nur weiße Schafe für diese Krankheit empfindlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Moorlilie (\"Narthecium ossifragum\"), auch Beinbrech, Ährenlilie oder Gelbe Moorlilie, ist eine Pflanzenart aus der Gattung \"Narthecium\". Diese Pflanzenart hat ein nur sehr kleines Verbreitungsgebiet und ist in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonders geschützt. Die Moorlilie wurde von der Stiftung Naturschutz zur Blume des Jahres 2011 gewählt.", "tgt_summary": null, "id": 2239434} {"src_title": "Peter Zec", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Seine Jahre in Flandern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Nachfolge in Flandern 1119.", "content": "Im Jahr 1119 starb Graf Balduin VII. von Flandern ohne Nachkommen. Unter den Prätendenten für die Nachfolge war Wilhelm als einziger männlicher Nachkomme Roberts I. der Favorit, der von der Mutter Balduins VII., Clementia von Burgund, die auch seine Tante war, sowie von seinem Schwiegervater Gottfried I. von Löwen unterstützt wurde. Allerdings hatte Wilhelm den Makel, unehelich zu sein. Sein Gegenspieler war Karl von Dänemark, ein Sohn des dänischen Königs Knut IV. und der Adele von Flandern, der 1119 schließlich in Rouliers von den Landständen als Nachfolger anerkannt wurde. Wilhelm wurde gefangen gesetzt und mit einigen Lehen und etwas Geld ruhiggestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Nachfolge in Flandern 1127/28.", "content": "Bereits vor dem Tod Karls wollten ihn viele Flamen durch Wilhelm ersetzen. Nach Karls Tod 1127 wurde Wilhelm (erneut) als natürlicher Nachfolger in der Grafschaft angesehen – diesmal widersetzte sich der französische König Ludwig VI., der seinen Schwager Wilhelm Clito durchsetzte, einen Enkel von Mathilde von Flandern, der Ehefrau Wilhelms des Eroberers, und Urenkel von Graf Balduin V. Nach Wilhelm Clitos Tod 1128 eroberte Dietrich von Elsass, der ein Konkurrent Clitos gewesen war, die Grafschaft. 1133 wurde Wilhelm von Ypern von Dietrich aus Flandern verbannt, da sich Wilhelm gegen Dietrich um den Besitz der Grafschaft verschworen hatte. Sein Besitz wurde beschlagnahmt, die Burggrafschaft von Lo erhielt er jedoch später zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Seine Jahre in England.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Bürgerkrieg.", "content": "Nach seiner Verbannung emigrierte Wilhelm nach England und wurde 1135 im Dienst des englischen Königs Stephan Kapitän der Söldner, die er weitgehend in Flandern rekrutierte. Während des Bürgerkriegs zwischen Stephan und der Matilda war er einer der fähigsten Militärführer an Stephans Seite und wurde daher sein Vertrauter und Freund. Er nahm an den Feldzügen in der Normandie teil, an der Schlacht von Lincoln (1141), bei der seine Truppen in die Flucht geschlagen und Stephan gefangen genommen wurde. Bei der Schlacht von Winchester war Wilhelm der Oberbefehlshaber auf Stephans Seite. Er befehligte die königlichen Truppen und schlug die Truppen Matildas in die Flucht. Nach der Schlacht nahm er Robert von Gloucester fest, Matildas Oberbefehlshaber. Stephan wurde daraufhin gegen Robert ausgetauscht.", "section_level": 2}, {"title": "Earl of Kent.", "content": "Wilhelm von Ypern wurde 1141 von Stephan für seine Verdienste mit dem Titel eines Earl of Kent belohnt. Allerdings wurde ihm der Titel 1155 von Stephans Nachfolger Heinrich II. wieder abgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Jahre.", "content": "Wilhelm von Ypern erhielt die Erlaubnis, die Abtei Sainte-Marie in Boxley zu gründen (1146), um seine Herrschaft in Kent zu festigen. Die Abtei wurde mit Mönchen aus Clairvaux besiedelt. Er zog sich in die Abtei Saint-Pierre in Lo zurück, wo er auch starb.", "section_level": 2}], "src_summary": "Wilhelm von Ypern, 1. Earl of Kent (* um 1104; † 24. Januar 1162 oder 1164 in der Abtei Sankt-Peter in Lo) war der uneheliche Sohn von Philipp von Ypern und seiner Geliebten, der \"Dame von Lo\". Dadurch war er ein Enkel von Robert I., Graf von Flandern. Er war Burggraf von Ypern und Lo und wurde 1141 zum Earl of Kent ernannt. ", "tgt_summary": null, "id": 755266} {"src_title": "Nach der Hochzeit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das „50 State Quarters“-Programm.", "content": "In zehnjähriger Laufzeit wurde für jeden der fünfzig Bundesstaaten ein eigener „Quarter“ herausgegeben. Die Bildseite bezieht sich immer auf den jeweiligen Bundesstaat und zeigt eine Persönlichkeit, eine Tradition, ein Ereignis oder ein typisches Symbol. Die Gestaltung stammt jeweils von einem Einwohner des Bundesstaates. Der ehemalige Wahlspruch der USA „E pluribus unum“ ist auf jeder Bildseite integriert. Die immer gleiche Wertseite ist eine Variante des regulären Quarters, denn sie trägt die Worte „United States of America“, „Liberty“ und „In God we trust“, um auf der Bildseite den notwendigen Gestaltungsraum zu schaffen. Die Münzen werden in der gleichen Reihenfolge ausgegeben, wie die Bundesstaaten den USA beigetreten sind. Aufgrund des großen Erfolges wurde 2007 beschlossen, auch für die an die USA angeschlossenen sechs Gebiete District of Columbia, Puerto Rico, Guam, Amerikanisch-Samoa, die Amerikanischen Jungferninseln und die Nördlichen Marianen jeweils eine Münze zu prägen. Diese Münzen wurden bis Ende 2009 herausgegeben. Ab 2010 erscheint eine neue Serie, die „America the Beautiful Quarters“.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlerwert.", "content": "Die Münzen wurden nicht als potentiell wertvolle Sammlermünzen ausgegeben, vielmehr soll die Serie das Interesse in die Münzen der Vereinigten Staaten von Amerika bestärken, nachdem es in den letzten fünfzig Jahren nur kleinere Veränderungen am Erscheinungsbild gab. Die hohen Prägezahlen werden eine erhebliche Wertsteigerung nicht zulassen, einzig die Fehlprägungen des Wisconsin-Quarters sorgten für Aufsehen. Einige dieser Münzen zeigen neben dem Maiskolben eine halbkreisförmige Linie auf der linken Seite, die wie ein weiteres Blatt des Maiskolben wirkt. Es gibt zwei solche Varianten: entweder zeigt das zusätzliche „Blatt“ nach oben oder nach unten. Andere Fehlprägungen sind nicht bekannt (Stand 2009) Die Ausgabe als Silbermünze, „silver proof coinage“ genannt, hat einen hohen Sammlerwert und kann bei der US-Mint bestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Seigniorage.", "content": "Seigniorage wird der Gewinn genannt, den die Notenbank oder der Staat durch Geldschöpfung erzielt. Da die Münzen aus dem State-Quarters-Programm gerne gesammelt werden, wurde bisher ein geschätzter Gewinn von ca. 4,6 Milliarden US-Dollar erzielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gedenkmünzenserie 50 State Quarters wurde ab 1999 von der US-amerikanischen Münzprägeanstalt United States Mint herausgegeben. Bis Ende 2008 wurden alle 50 US-Bundesstaaten auf der Bildseite der 25-Cent-Münze mit einem individuellen Design geehrt. ", "tgt_summary": null, "id": 2331801} {"src_title": "Johann Wilhelm Beyer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Von sensationshungrigen Touristen beobachtet, hält sich der exzentrische Dichter Lord Byron mit seinem Leibarzt Dr. John Polidori im schweizerischen Exil in der Villa Diodati am Genfersee auf. Zu Besuch kommt der Dichter Percy Shelley mit seiner Verlobten Mary Godwin und deren Halbschwester Claire Clairmont. Claire ist die Geliebte Byrons, von ihm wegen seiner Egomanie einerseits angewidert, ihm andererseits verfallen. Der linkische Polidori seinerseits ist ebenfalls in den Lord verliebt, soll dessen Biografie schreiben und wird von diesem häufig erniedrigt. Mary ist vorerst zurückhaltend, weiß sie doch mit der dekadenten Extravaganz der anderen zunächst nichts anzufangen. Percy Shelley ist der einzige, der Byron zumindest annähernd auf Augenhöhe begegnet, ist dieser doch von Shelleys poetischem Werk beeindruckt. Beim Abendessen versucht Claire den Lord wegen seines Klumpfußes zu verspotten, der weiß sich jedoch zu wehren. Um sich abzulenken, spielt die Gesellschaft Verstecken in den weitläufigen und verwinkelten Räumlichkeiten des Hauses. Dabei stoßen Mary und Percy auf allerlei teils gruselige, teils amüsante Absonderlichkeiten wie automatische Puppen oder eine tierische Menagerie. Als ein Gewitter heraufzieht, fühlt sich Percy, der Opium genommen hat, dazu berufen, nackt auf dem Dach herumzutanzen. Hierbei äußert er einige Weisheiten über den Blitz als elementarer Energie, was Mary aufmerksam registriert. Später redet Shelley über Alchemie, über das Werk der Schöpfung und über die Träume als den Sitz der Seele, worauf Byron ihn als modernen Prometheus bezeichnet. Am Kamin lesen die Freunde abwechselnd in einer Anthologie deutscher Gruselgeschichten namens \"Phantasmagoria\" und geben sich dem Genuss von Laudanum und sexuellen Ausschweifungen hin. Aus Rache für die Erniedrigungen hat Polidori unter einer Abdeckung auf dem Buffet Blutegel deponiert, worüber Byron erschrickt, der sich vor diesen Tieren ekelt. Claire kommt auf die Idee, man könne doch selber Geschichten erfinden. Plötzlich schlägt der Blitz in einen Baum ein, was unheimlich tanzende Schatten auf die Zimmerdecke wirft und Byron zu der Überlegung bringt, man könne vielleicht mit Hilfe des Blitzes aus leblosen Gedanken etwas Lebendiges erschaffen, wenn doch schon das Schattenspiel des Baumes in der Vorstellung der Anwesenden so lebendig geworden sei. Während die anderen in der Vorstellung von Schöpferkraft und Wiederaufstehung der Toten aufgehen, wendet sich Mary angewidert ab. Sie erzählt Polidori von ihrer Beziehung zu Shelley und von einer Totgeburt, die ihr immer noch so arg zusetzt, dass sie manchmal die Vorstellung habe, ihr Kind sei noch lebendig. Schließlich hält die Gruppe mit Hilfe eines Schädels eine Séance ab, während derer Claire in Trance verfällt und röchelnd von einer traumatischen Begebenheit in ihrer Kindheit erzählt. Plötzlich bekommt sie einen epileptischen Anfall, was Byron nur amüsiert beobachtet, während die anderen versuchen, ihr zu helfen. Byron glaubt an eine Täuschung, worauf Mary versichert, derlei sei früher schon passiert und ihre Familie habe geglaubt, Claire sei besessen, weil seltsame Vorfälle mit den Anfällen einhergegangen seien. Gegenüber ihrem Verlobten äußert sie ihre Besorgnis, da sie glaube, Byron würde Claire irgendwann fallen lassen, während sie ihm verfallen sei. Polidori will sich für die Blutegel entschuldigen, woraufhin Byron ihm mit Rotwein symbolisch die Absolution erteilt, um ihn darauf abermals zu demütigen. Während Polidori weinend aus dem Zimmer stürmt, bestellt sich Byron ein Dienstmädchen ans Bett, setzt ihr eine Gesichtsmaske seiner Halbschwester Augusta auf und liebkost weinend ihren Körper. Diese Szene ist ein Hinweis auf seine mutmaßliche inzestuöse Beziehung, die ihm auch Mary später vorhalten wird. Mary findet keinen Schlaf. In ihrem Zimmer hängt ein Bild mit einem Incubus, der auf einer Frau hockt. Das Bild ängstigt sie und im Halbschlaf träumt sie, wie das Wesen lebendig wird und sich gleich einem Alb auf sie setzt, um sie schließlich anzufallen. Als sie aus dem Albtraum schreiend aufwacht, liegt Claire, mit der sie das Bett teilt, auf ihrem Bauch. Zugleich meint sie, jemanden auf dem Balkon zu sehen, aber der herbeieilende Shelley vermag sie zu beruhigen. Später, der Sturm tobt immer noch mit unverminderter Härte, läuft Percy zum Schuppen des Anwesens, weil er eine schlagende Tür bemerkt hat. Als sie sich nicht schließen lässt und er eigenartige Geräusche aus dem Schuppen vernimmt, betritt er das verfallene Gebäude. Unter allerlei von Spinnweben bedeckten Gegenständen meint er plötzlich eine abscheuliche Kreatur zu entdecken und flüchtet schreiend. Als ihn Byron zusammengekauert in der Eingangshalle findet, wirft ihm Shelley vor, durch sein Treiben die Höllenbrut geweckt zu haben. Er habe Angst an Narkolepsie zu erkranken und dadurch lebendig begraben zu werden. Byron kann ihn beschwichtigen, aber als Mary erscheint, flüchtet Percy. Mary stellt Byron über sein Verhältnis zu Claire zur Rede und bezeichnet ihn als selbstverliebten Vampir, der andere nur quälen könne. Selbst als sie ihm eröffnet, dass Claire ein Kind von ihm erwarte, zeigt sich Byron unbeeindruckt und versucht Mary zu küssen. Sie kann sich aber wehren und lässt ihn allein zurück. Im Keller des Hauses entdeckt Byron eine eigenartig schleimige Flüssigkeit. Als er meint eine Bewegung zu sehen, flüchtet er sich amüsiert in Claires Schlafzimmer, wo er sie halb schlafend vorfindet. Nach einem Cunnilingus ist sein Mund blutverschmiert. Währenddessen kann Polidori, der durch die Wand Claires lustvolleres Stöhnen hört, seine von seinen katholischen Lehrern eingetrichterten Schuldgefühle kaum mehr ertragen. Er schlägt mit der Hand immer und immer wieder auf einen in der Wand steckenden Nagel, auf dem zuvor ein Kruzifix hing, und versucht sich an seinem Blut zu berauschen. Percy, der krampfhaft versucht wach zu bleiben, entdeckt am Aufgang zum Dachboden mit Mary zusammen ebenfalls eine schleimige Spur. Während Mary den Fund als in der Dachrinne mit fauligen Blättern vermischtes Regenwasser zu deuten versucht, ist sich Shelley sicher, die Spuren der Verwesung gefunden zu haben. Er meint Claires Lachen zu hören und eilt davon. Mary, die eifersüchtig zurückbleibt, entdeckt plötzlich im Dienstbotentreppenhaus Polidori mit blutenden Bisswunden am Hals. Später beteuert der Doktor von einem Vampir angefallen worden zu sein, doch der Lord glaubt ihm kein Wort. Er wirft Polidori vor, sich die Verletzung selbst zugefügt zu haben, und glaubt als einziger, die Gruppe habe sich die Geschehnisse nur eingebildet. Shelley ist sich sicher, die Kreatur, die sie selbst erschaffen hätten, würde sie jetzt heimsuchen, weil sie Gott herausgefordert und sich an der Schöpfung versündigt hätten. Claire liegt derweil reglos in ihrem Bett mit einer Schleimpfütze neben sich auf dem Boden. Percy glaubt, sie hätten das Wesen als Synthese ihrer unbewussten Ängste und Sehnsüchte gezeugt und müssten nun die Strafe dafür ertragen. Seine Verlobte sucht ihn zu beruhigen. Als der Doktor ausplaudert, was Mary ihm vorher im Vertrauen erzählt hatte, bestürmen die anderen ihn mit Vorwürfen betreffs seiner Homosexualität, die er sich in seinem Selbsthass nicht eingestehen könne. Plötzlich hören sie einen Schrei aus Claires Schlafzimmer. Shelley bewaffnet sich mit einem Revolver, aber als er im Zimmer ankommend auf eine Gestalt feuert, bemerkt er nur, dass er auf sein eigenes Spiegelbild geschossen hat. Claire ist jedoch verschwunden. Er findet sie halb entblößt im Billardzimmer, aber ihre Brustwarzen haben sich in Augen verwandelt. Der Doktor will sie in seinem Wahn vergiften, glaubt er doch in ihr den Grund des ganzen Spukes zu erkennen. Byron ist der Überzeugung, sie müssten in einer erneuten Séance das Ungeheuer wieder dahin bringen, wo es hergekommen sei. Polidori will jedoch nicht mitmachen und versucht Shelley und den Lord zu erschießen. Die Waffe ist jedoch nicht geladen. Als ihn daraufhin beide auslachen, stürmt er davon, um sich im Schuppen auf dem Rücken eines Pferdes sitzend zu erhängen. Er schafft es jedoch nicht, da das Seil sich, als das Pferd losläuft, vom Balken löst. Auf dem Boden sitzend sieht der Doktor, wie eine Kreatur auf dem davon galoppierenden Pferd landet und davonreitet. Mary, Percy und der Lord suchen derweil Claire, da sie sie für ihre Séance brauchen. Sie finden sie, wie sie, nackt und furchtbar verdreckt, im Keller eine Ratte totgebissen hat. Während Byron und Shelley sich ebenfalls ihrer Kleidung entledigen und sich mit Dreck beschmieren, zögert Mary. Sie ist immer noch der Meinung, der Lord sei der Leibhaftige und wirft ihm vor, mit seiner eigenen Schwester geschlafen zu haben, worauf er sie wutentbrannt zu Boden wirft. Als die anderen drei mit Hilfe des Schädels aus der ersten Sitzung beginnen wollen, schlägt Mary diesen mit einem Stein entzwei. Mit einem Splitter will sie Byron erstechen, doch Shelley kann sie daran hindern. Sie flüchtet sich in ihr Zimmer und schließt sich ein, als plötzlich jemand, der sie „\"Mama\"“ ruft, an der Türklinke dreht. Sie öffnet die Tür und sieht ihr Kind, William, im Treppenhaus aufgebahrt liegen. Als sie die Zimmertür wieder hinter sich schließt, findet sie sich plötzlich in einem kreisrunden Raum mit vielen Türen wieder. Als sie die zunächst verschlossenen Türen schließlich öffnet, hat sie mehrere verstörende Visionen. Sie wird Zeuge der Geburt ihres Kindes, sieht, wie die anderen dieses zu Grabe tragen, wie aus dem Mund des toten Polidoris Kakerlaken krabbeln und wie sie selbst ihr Neugeborenes neben einem Skelett seiner selbst aufgebahrt hat. Sie muss mitansehen, wie Percy ertrinkt, bei lebendigem Leibe mit Erde bedeckt und an einem Strand auf einem Scheiterhaufen verbrannt wird. Sie findet den Lord, wie er mit Blutegeln übersät nach seiner geliebten Halbschwester Augusta ruft. Von diesen albtraumhaften Eindrücken überwältigt und in der Überzeugung, einen Blick in die Zukunft getan zu haben, will sie sich von der Brüstung ihres Balkons stürzen, wird aber von Percy zurückgehalten, der ihr versichert, dass das stürmische Gewitter nun vorbei sei. Am nächsten Morgen herrscht strahlender Sonnenschein. Bei der Morgentoilette sinniert Mary für sich allein über die Ereignisse der letzten Nacht nach und äußert die Befürchtung, dass die Kreatur, die sie geschaffen hätten, letztlich zurückkehren würde. Im Garten findet sie die anderen gut gelaunt beim Picknick und beim Ballspiel. Sie verhalten sich, als sei nichts geschehen, und der Lord kann sie schließlich davon überzeugen, dass solche Aktionen wie letzte Nacht letztlich nur der Entspannung und dem Zeitvertreib dienten. Auf die Geschichte, die sie schreiben will, angesprochen, antwortet sie, es ginge darin um ein gequältes Geschöpf, das nach Vergeltung hungernd seinen Schöpfer und dessen Familie ins Grab treiben werde. In der Gegenwart besuchen Touristen die Villa Diodati, während ein Führer ihnen erklärt, was aus den Teilnehmern jener Nacht geworden ist. Im See vor dem Anwesen kann man schließlich die nackte Wasserleiche eines Kindes sehen, deren Gesicht an Frankensteins Monster erinnert.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Mit den geschichtlichen Ereignissen hat der Film nur die Rahmenumstände und die damals agierenden Personen gemein. Er konzentriert die Handlung auf die Geschehnisse einer einzelnen Nacht und inszeniert sie eher wie eine albtraumhafte Fieberfantasie denn als historische Bestandsaufnahme. Dies bewerkstelligt Russell auch mit filmischen Techniken wie Rückprojektion, Slow Motion, unkonventionellen Kamerafahrten oder Farbfiltern und dramaturgischen Mitteln wie echten oder vermeintlichen Rückblenden oder Visionen, die sich für den Zuschauer auf Grund der ganzen Machart des Films erst im Nachhinein als Trugbilder herausstellen. Doch trotz aller künstlerischen Freiheit bebildert der Regisseur Ken Russell mit dem für ihn „\"typischen Karussell-Inszenierungsstil\"“ eines der epochemachenden Ereignisse in der Geschichte der phantastischen Literatur. 1816 trafen sich in der Villa Diodati am Genfersee der Schriftsteller Lord Byron nebst seiner Geliebten Claire und Leibarzt John William Polidori und der Lyriker Percy Shelley nebst seiner zukünftigen Frau Mary Godwin. Im damaligen Jahr ohne Sommer war die Gesellschaft aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse ans Haus gebunden und man vertrieb sich die Zeit mit dem Lesen von Schauergeschichten. So wurde unter anderem die Ballade „\"Lenore\"“ von Gottfried August Bürger gelesen, eine der ersten Kunstballaden, die einen Totentanz und das Motiv des Wiedergängers thematisiert. Während eines Unwetters schlug Byron vor, die Anwesenden sollten selber unheimliche Geschichten verfassen. Mr Shelleys und Lord Byrons Ergebnisse blieben unbefriedigend bzw. fragmentarisch, einzig Ms. Godwin und Mr. Polidori konnten Ergebnisse vorweisen. Mary Godwin legte bei diesem Treffen den Grundstein für ihren Roman \"Frankenstein oder Der moderne Prometheus\" und Polidori verfasste die Geschichte „\"Der Vampyr\"“, welche zunächst irrtümlich – und eine Zeit lang durchaus von Polidori beabsichtigt – Byron zugeschrieben wurde. Auch Goethe pries die Erzählung wider besseres Wissen als „\"bestes Produkt\"“ des exzentrischen englischen Dichters an. Der Arzt entwarf in seiner Geschichte mit der Figur des Lord Ruthven, welche zugleich die Züge seines Herrn aufwies, bereits lange vor Bram Stoker den Prototyp des aristokratischen \"gothic villain\", eine „\"Art Dracula des 19. Jahrhunderts.\"“ Byron griff in seinem „\"Fragment\"“ auf ein Versepos zurück, welches er bereits drei Jahre vorher verfasst und in dem er neben dem Blutdurst auch das Inzesttabu thematisiert hatte. Dieses Epos versah Byron mit einer Reihe von Anmerkungen, die den Leser mit dem griechischen Aberglauben vertraut machen sollten.", "section_level": 1}, {"title": "Drehort.", "content": "Der Film wurde nicht am Originalschauplatz gedreht, sondern in Gaddesden Place, Hemel Hempstead, Hertfordshire, England, GB. Bei Gaddesden Place handelt es sich um ein englisches Landhaus im palladianisch-klassizistischen Stil, das der Architekt James Wyatt entwarf. Es wurde 1768–1773 erbaut und ist heute unter anderem Sitz der Software-Firma \"Xara\". Die Villa diente neben diesem Film auch anderen als Kulisse. Ken Russell kehrte zwei Jahre später für \"Der Biss der Schlangenfrau\" mit Amanda Donohoe, Hugh Grant und Catherine Oxenberg hierhin zurück. Gedreht wurde hier beispielsweise \"Basils Liebe\" (1998) mit Christian Slater und Jared Leto und \"Der Kuß vor dem Tode\" (1991) mit Matt Dillon und Sean Young.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Zum historischen Treffen am Genfersee:", "section_level": 1}], "src_summary": "Gothic ist ein Film aus dem Jahr 1986 von Ken Russell. Die Kombination aus Horrorfilm, Thriller, Drama und Historienfilm mit Gabriel Byrne, Julian Sands und Natasha Richardson in den Hauptrollen thematisiert eine Begebenheit im Leben der Schriftsteller Lord Byron, Percy Shelley und Mary Shelley, die als wichtiges Ereignis in die Geschichte der phantastischen Literatur eingegangen ist. Das historische Treffen, bei dem der Grundstein für den Roman \"Frankenstein\" gelegt wurde und das gemeinhin als Initialzündung für die Entstehung der Phantastik gilt, nimmt Russell jedoch nur als Ausgangspunkt, um unter anderem mit den Mitteln des erotischen und des surrealistischen Films eine symbolhafte eigene Interpretation der damaligen Ereignisse vorzulegen.", "tgt_summary": null, "id": 160775} {"src_title": "Heike Brehmer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er wurde 1817 als Sohn des Bostoner Kaufmanns Edward Tuckerman und seiner Frau Sophie (May) Tuckerman geboren. Er besuchte zunächst die Boston Latin School, dann das Union College in Schenectady (B. A. 1837). Anschließend studierte er Recht an der Harvard Law School (LL. B. 1839). Auch nach seinem Abschluss blieb er in Cambridge und besuchte unter anderem Kurse an der Harvard Divinity School. 1841–42 unternahm er eine Bildungsreise nach Deutschland und Schweden. Nach seiner Rückkehr studierte er wiederum am Union College (M. A. 1844), danach wiederum in Harvard (A. B. 1847), und schrieb sich anschließend wiederum an der Harvard Divinity School ein, die er jedoch schließlich ohne Abschluss verließ. 1845 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1849 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. 1854 heiratete er in Boston Sarah Eliza Sigourney Cushing und zog mit ihr schließlich nach Amherst, wo er bis zu seinem Tod lebte. Ab 1854 gab er am Amherst College Geschichtsvorlesungen und war dort zwischenzeitlich ordentlicher Professor für östliche Geschichte. Sein besonderes Interesse galt jedoch der Botanik, und von 1858 bis zu seinem Tod hatte er den Lehrstuhl in diesem Fach inne. 1868 wurde er in die National Academy of Sciences aufgenommen. Sein Hauptverdienst ist die Erforschung der Flechten Nordamerikas. Seine Feldforschungen betrieb er in Neuengland, meist an den Hängen des Mount Washington, wo nach seinem Tode ein Gebirgstal, das \"Tuckerman Ravine\", nach ihm benannt wurde. Er machte sich zudem die fortschreitende Erschließung des amerikanischen Westens durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes zunutze, indem er sich Herbarbelege auch aus entlegenen Landesteilen zukommen ließ.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach Tuckerman ist die Pflanzengattung \"Tuckermania\" aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) und die Flechtengattungen \"Tuckermannopsis\" und \"Tuckneraria\" benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward Tuckerman (geboren am 7. Dezember 1817 in Boston; gestorben am 15. März 1886 in Amherst, Massachusetts) war ein amerikanischer Botaniker und Flechtenkundler. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „“", "tgt_summary": null, "id": 1159472} {"src_title": "Sternhöhe (Informatik)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Machtentfaltung.", "content": "Seit dem 9. Jahrhundert berichten arabische Geographen von dem großen Reich Kawkaw, das sie östlich des Ghanareiches lokalisieren. Al-Yaqubi beschreibt Kawkaw 873 n. Chr. als das größte und mächtigste Reich Westafrikas. Nach al-Muhallabi verfügte der König über einen Schatz, der hauptsächlich aus Salz bestand und nach al-Bakri herrschte dort ein König, der den Namen oder Titel \"Qanda\" trug.", "section_level": 1}, {"title": "Handel und frühe Islamisierung.", "content": "Wichtigster Grund für die Entstehung des Reiches von Gao war die günstige geographische Lage der Stadt am östlichen Nigerbogen weit im Norden der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Sahel. Aus Nordafrika wurden Stoffe, Pferde, Waffen, Glas und Perlen, aus der Sahara auch Salz importiert. Exportiert wurden Sklaven und Gold. Die Erhebung von Zöllen besonders auf das wertvolle Salz der Sahara erfolgte zugunsten des Königs. Al-Muhallabi erwähnt ca. 985 n. Chr., dass der Herrscher von Gao zu dieser Zeit bereits ein Muslim war. Die lebhaften Handelsbeziehungen mit Tahert im Maghreb könnten zur frühen Einführung des heterodoxen Ibadi-Islam geführt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung der Za-Dynastie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Traditionelle Geschichte: Übersiedlung der Za von Kukiya nach Gao.", "content": "Nach den Angaben des al-Sa'di in seiner Chronik \"Tarikh al-Sudan\" von 1655 wurde die Za-Dynastie von einem Flüchtling aus dem Jemen in Kukiya etwa 150 km Niger-abwärts von Gao gegründet. Za-Kosoi, der 15. Herrscher dieser Dynastie, sei 1009/10 n. Chr. zum Islam übergetreten. In vielen Darstellungen der Geschichte Songhays wird diese Lesart der Geschichte weiterhin vertreten. Nach den Angaben des \"Tarikh-el-Fettach\" ließ sich der Flüchtling aus dem Yemen direkt in Gao nieder und nicht in Kukiya. Im Einklang mit den Nachrichten der arabischen Geographen ist deshalb auf eine Staatsgründung am östlichen Nigerbogen zu schließen.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung der Zaghe-Dynastie etwa 1087.", "content": "In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts gelangte eine neue Dynastie in Gao an die Macht. Sie hat die Marmorstelen von Gao-Saney hinterlassen, auf denen die hochgepriesenen Namen des Propheten und der ersten beiden Kalifen mit Sterbedaten vom Beginn des 12. Jahrhunderts verzeichnet sind: Muhammad ibn Abd Allah (st. 1100), Umar ibn al-Khattab (st. 1110), Uthman ibn al-Quhafa (st. 1120). Dadurch wird deutlich, dass die Könige der Zaghe ihre Mission in der Verbreitung des Islam im subsaharanischen Afrika sahen und sich in dieser Beziehung auf eine Stufe mit den Begründern des arabisch-islamischen Weltreiches stellten. Die Inschriften der Stelen liefern für den dritten König auch den lokalen Namen Yama ibn Kima, der in der Liste der Za-Könige der Chroniken von Timbuktu an 18. Stelle wiederzufinden ist. Er ist daher mit dem dritten Nachfolger des ersten muslimischen Königs der Za identisch. Aus dem Synchronismus wird ersichtlich, dass die Za, wie Jean Sauvaget schon geahnt hatte, tatsächlich mit den Zaghe-Königen der Stelen gleichzusetzen sind. Die Islamisierung der Dynastie fand dementsprechend nicht um 1009/10 statt, wie es der \"Ta'rikh al-Sudan\" angibt, sondern ca. 1087. Die Zaghe-Könige müssen in Verbindung zu den Almoraviden gestanden haben, denen der Auftrag zur Herstellung der Marmorstelen im spanischen Almería und die anschließende Herbeischaffung der Stelen am ehesten zuzutrauen ist. Zudem deutet der Auffund der Stelen in der Händlerstadt von Gao-Saney und nicht in der Königstadt Gao selbst auf einen Fremdursprung der neuen Herrscher.", "section_level": 2}, {"title": "Die Za/Zaghe-Könige von Gao-Saney und die Almoraviden.", "content": "Die Zaghe betrachteten sich offensichtlich als schwarzafrikanische Fortführer der weltgeschichtlichen Aufgabe der ersten arabischen Herrscher des Islam. Ihr vom \"Tarikh al-Sudan\" angegebener Ursprung aus Kukiya südwestlich von Gao, der vom \"Tarikh al-Fattash\" nicht bestätigt wird, ist mit ihren engen Verbindungen zu den Almoraviden nicht vereinbar. Vielmehr ist mit einer Verknüpfung des unter dem Druck der Almoraviden 1076 eingeführten Sunni-Islam in Ghana zu rechnen. Es ist anzunehmen, dass der König von Ghana Yama ibn Kima sich nach dem Tod des Almoravidenführers Abu Bakr ibn Umar vor religiösen Eiferern nach Gao zurückziehen musste. Hier genoss er weiterhin den Schutz der Massufa von Tadmekka, einer Untergruppe der Almoraviden, die vermutlich die Herstellung und Herbeischaffung der Marmorstelen von Gao-Saney aus dem spanischen Almería organisierten.", "section_level": 2}, {"title": "Identität der Za/Zaghe Herrscher und die Geschichte von Songhai.", "content": "Aus der Identifikation der Zaghe mit den Za ergeben sich somit wichtige Konsequenzen für die Geschichte des Gao-Reiches: Nichts deutet somit auf eine relativ späte Machtübernahme der aus Kukiya stammenden Songhai. Es ist vielmehr anzunehmen, dass die Songhay schon in ältester Zeit in Gao ansässig waren. Insbesondere die frühen Qanda Könige scheinen aus ihnen hervorgegangen zu sein. Die Jemen-Tradition, der Songhai-Name und der vormalige königliche Dongo/Shango Kult liefern darüber hinaus Hinweise auf eine frühe Einwanderung aus dem alten Vorderen Orient.", "section_level": 2}, {"title": "Maliherrschaft über den Nigerbogen (1300–1430).", "content": "Weit im Süden von Ghana und Gao kam es in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts unter Sunjata am oberen Niger zur Gründung und Islamisierung des Malireiches. Zur Konsolidierung ihrer Herrschaft riefen die Za/Zaghe die Keita-Könige von Mali zu Hilfe. Sie standen unter dem Druck der Sonni, die im Namen des Islam nach der Macht strebten. Aufgrund des Zweckbündnisses zwischen den Za und den Keita, mussten sich die Sonni vor der Übermacht der Verbündeten nach Kukiya Niger-abwärts zurückziehen. Das Bündnis war einerseits auf dem gemeinsamen Ghana-Erbe und andererseits auf der verbindenden Mande-Identität der Za und der Keita gegründet. Dennoch spielten die Za im erweiterten Malireich nur eine untergeordnete Rolle. Im späten 14. Jahrhundert wurde die innere Stabilität Malis durch dynastische Wirren erschüttert. Ohne die Rückendeckung durch die Keita konnten die Za dem Druck der Sonni nicht standhalten. Mit Unterstützung der Songhai-Reiterkrieger vertrieben die Sonni die Za aus Gao und errichteten ihre eigene Herrschaft. So entstand auf den Trümmern des nordöstlichen Malireiches das Songhaireich.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Darstellungen: Schriftquellen: Archäologie: Ethnographie:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Reich von Gao oder Kawkaw, auch Gaoreich, entstand in vorislamischer Zeit am Nigerbogen. Nach Ansicht der frühesten arabischen Geographen war es mächtiger als Ghana im Westen und Kanem im Osten. Entgegen der Lehrmeinung wurde das mittelalterliche Gaoreich bereits von den Songhai beherrscht und sollte deshalb auch als frühes Songhaireich bezeichnet werden.", "tgt_summary": null, "id": 126706} {"src_title": "Bahnhof Herford", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Alocasia\"-Arten sind große immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen. Oft sind aufrechte Rhizome vorhanden und meist ist ein großer oberirdischer „Stamm“ vorhanden, an dem die Blätter spiralig angeordnet sind. Die einfachen Laubblätter sind gestielt. Die Blätter des Riesen-Taro (\"Alocasia macrorrhizos\") gehören mit zu den größten nicht zusammengesetzten Blättern aller Pflanzen.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die \"Alocasia\"-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Wie bei den Aronstabgewächsen üblich besteht der Blütenstand aus dem Blütenstandsschaft, einem Hochblatt (Spatha) und dem Kolben (Spadix). Im Kolben gibt es einen weiblichen, sterilen und männlichen Abschnitt. Es werden Beeren gebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "1832 stellte Heinrich Wilhelm Schott die Sektion \"Colocasia\" sect. \"Alocasia\" im Werk von Schott und Endlicher: \"Meletemata Botanica\", Seite 18 auf. Den Rang einer Gattung \"Alocasia\" erhielt sie 1839 durch George Don jr. in \"Hortus Britannicus\", Seite 631. Typusart ist \"Alocasia cucullata\". Synonyme für \"Alocasia\" nom. cons sind: \"Ensolenanthe\", \"Panzhuyuia\", \"Schizocasia\", \"Xenophya\". Die Gattung \"Alocasia\" gehört zur Tribus Colocasieae in der Unterfamilie Aroideae innerhalb der Familie der Araceae. Die Gattung \"Alocasia\" ist vom tropischen sowie subtropischen Asien über Malesien bis zum östlichen Australien verbreitet. In China gibt es acht Arten. Es gibt 70 bis 84 \"Alocasia\"-Arten: Alle bekannten Hybriden sind künstliche Kreuzungen.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung und Inhaltsstoffe.", "content": "Als Nahrungsmittel genutzt wird der Riesen-Taro (\"Alocasia macrorrhizos\"). Es werden vorwiegend die stärkehaltigen Knollen genutzt. Sie werden wie Kartoffeln gekocht. Sie enthalten viel Mineralien, Vitamin A, B und C. Einige Arten und Sorten werden auch als Zierpflanzen in tropischen Parks und Gärten verwendet. Sanders Pfeilblatt (\"Alocasia sanderiana\") wird als Zimmerpflanze verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pfeilblätter oder Alokasien (\"Alocasia\") sind eine Pflanzengattung in der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Einige Arten und Hybriden werden als Kohlenhydrate liefernde Pflanzen und Zierpflanzen genutzt.", "tgt_summary": null, "id": 1641476} {"src_title": "Franz von Gaudy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nachdem er einige Jahre in verschiedenen Dixieland-Bands gespielt hatte, gründete er 1958 eine Band namens \"Kenny Ball & His Jazzmen\" mit Musikern wie Dave Jones. Im Sommer 1959 veröffentlichten sie ihre erste Single \"Waterloo\". Ende der 1950er Jahre wurde der Traditional Jazz in Großbritannien durch Interpreten und Orchesterleiter wie Chris Barber, Mr. Acker Bilk und andere sehr populär. Im Februar 1961 erreichte Kenny Ball mit \"Samantha\" erstmals eine Position (13.) auf vorderen Plätzen der britischen Charts. Sein großer Durchbruch aber war \"Midnight in Moscow\", eine von Ball neu arrangierte, aus Russland stammende Melodie. Der Titel wurde ein internationaler Millionenseller; er erreichte in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten Platz 2 sowie in Deutschland Platz 29 in den Charts. Außerhalb seiner Heimat blieb es Balls einziger Hit. In Großbritannien wurden seine Stücke \"March of the Siamese Children\" aus dem Musical The King and I von Richard Rodgers und \"The Green Leaves of Summer\" aus dem John-Wayne-Western \"Alamo\" danach Top-10-Hits. Bis 1964 waren danach noch einige seiner Singles erfolgreich, unter anderem eine Instrumentalversion des Kyu-Sakamoto-Klassikers \"Sukiyaki\". Als kurz darauf die Hochphase des Merseybeat anbrach, war Balls Stil bei den Plattenkäufern nicht mehr gefragt. 1967 hatte er einen letzten Charthit mit einer Version des Beatles-Liedes \"When I’m Sixty-Four\". 1968 spielte er mit Louis Armstrong auf dessen letzter Europatournee. Im Zuge diverser Oldiefestivals erlangte er in späteren Jahren vornehmlich in Großbritannien erneute Berühmtheit und tourte mit seinen Hits durch sein Heimatland. Am 10. November 2011 trat er in der Abschiedsveranstaltung \"The Famous 3 B’s\" zusammen mit seinen legendären Jazz-Kollegen Chris Barber und Mr. Acker Bilk im Berliner Tempodrom auf. Er starb am 7. März 2013 an den Folgen einer Lungenentzündung.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}], "src_summary": "Kenneth Daniel „Kenny“ Ball (* 22. Mai 1930 in Municipal Borough of Ilford, Essex, England; † 7. März 2013 in Basildon, Essex) war ein britischer Jazzmusiker, der als Bandleader und Trompeter seiner Band \"Kenny Ball & His Jazzmen\" bekannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 696550} {"src_title": "Karl Ludwig Bernays", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Nachdem Belgien im Jahr 1830 seine Unabhängigkeit erlangt hatte, strebte die Regierung unter Charles Rogier einen französischsprachigen Einheitsstaat an, der mit einer radikalen Frankonisierung durchgesetzt werden sollte. 1838 schrieb der flämische Schriftsteller Hendrik Conscience (1812–1883) den Roman \"De Leeuw van Vlaanderen\" (Der Löwe von Flandern), indem er Graf Robert III. von Béthune als Helden der Sporenschlacht und den Befreier Flanderns verherrlichte. Seither war der flämische Löwe das Symbol des flämischen Kampfes für politische und kulturelle Eigenständigkeit. Drei Tage nachdem Flandern am 3. Juli 1973 per Gesetz kulturelle Autonomie erhalten hatte, bestimmte der \"Kulturrat für die niederländische Kulturgemeinschaft\" das Lied von van Peene und Miry zur Nationalhymne, das schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts in der Bevölkerung etabliert und beliebt war. Bei offiziellen Anlässen sollten allerdings nur die ersten zwei Strophen gesungen werden. Am 11. Juli 1985 legte Karel Poma, der Kulturminister der niederländischsprachigen Gemeinschaft, die offizielle Fassung von Liedtext und musikalischer Notation fest. Die Tonart wurde um zwei Töne erniedrigt, der Text minimal geändert. Ein Dekret vom 7. November 1990 übertrug die bis dahin gültigen Regelungen von der niederländischen Kulturgemeinschaft auf die neugeschaffene Flämische Gemeinschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Text.", "content": "Von den insgesamt fünf Strophen werden bei offiziellen Anlässen nur die ersten beiden gesungen. Der blutrünstige Text entspricht dem Charakter eines Kampfliedes und ist unter anderem aufgrund häufiger Perspektivwechsel und der schlechten Kohärenz von geringem literarischem Wert. Textdichter und Komponist kannten sich als Mitglieder einer Genter Laienschaulspielgruppe namens \"Broedermin en Taalyver\" (Bruderliebe und Spracheifer). Als dort einmal über Volks- und Nationallieder diskutiert wurde – vermutlich im Juli 1847 –, verfasste Hippoliet van Peene den Text. Unverkennbar ist der Einfluss des deutschen Vaterlandsliedes \"Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein\", zu dem Nikolaus Becker angesichts französischer Gebietsansprüche 1840 den Text verfasst hatte. Dieses Lied – über 120-mal vertont, in seiner bekanntesten Fassung von Robert Schumann – war seinerzeit ungemein populär und lag ab 1845 auch in einer niederländischen Übersetzung von Theodor van Rijswijck vor.", "section_level": 1}, {"title": "Melodie.", "content": "Die Melodie stellt sich als einfacher (nach dem Muster A1–A2–B1–B2–C1-C2-D1–D2), aber auch eingängiger Marsch dar, für den der Rhythmus doppelt punktierter Viertel kennzeichnend ist. Die am häufigsten zu hörende Fassung basiert auf einer Bearbeitung von Jef van Hoof (1886–1959), die Hans Swinnen an die Vorgaben des Dekrets anpasste.", "section_level": 1}, {"title": "Wortlaut.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Niederländischer Text.", "content": "1. 2. 3. 4. 5.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Übersetzung.", "content": "1. 2. 3. 4. 5.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Nachdichtung.", "content": "1. 2. 3. 4. 5.", "section_level": 2}], "src_summary": "De Vlaamse Leeuw (ndl.), zu deutsch „Der flämische Löwe“, ist der Name der Nationalhymne Flanderns. Am 6. Juli 1973 wurde sie per Dekret zur Hymne erhoben. Hippoliet Van Peene (1811–1864) verfasste den Text, Karel Miry (1823–1899) komponierte die Melodie.", "tgt_summary": null, "id": 957012} {"src_title": "Schloss Heidegg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Wilhelm van Genk wurde 1927 in Voorburg in den Niederlanden geboren. In der Schule kam er nicht mit und zeichnete lieber den ganzen Tag. Als er fünf Jahre alt war, starb seine Mutter, und er blieb bei neun älteren Schwestern und dem Vater zurück, der von seinem Sohn sehr enttäuscht war. 1937 kam er in ein Internat für schwer erziehbare Jungen, hier lernte er jedoch auch nur wenig. Während des Zweiten Weltkriegs, van Genk ist 17 Jahre, suchte die Gestapo, auf der Suche nach seinem Vater, der Mitglied der niederländischen Widerstandsbewegung war, sein Elternhaus heim. Beim Verhör wurde van Genk misshandelt. Die Gestapomänner in ihren langen Ledermänteln jagten ihm Angst ein, gleichzeitig aber faszinierten sie ihn. Dieses traumatische Erlebnis prägte sein Leben lang seine Zwangsvorstellungen von Macht und Ohnmacht, dies wird auch in seiner Kunst deutlich. Als sein Vater nach dem Zweiten Weltkrieg wieder heiratete, warf er seinen verwilderten Sohn aus dem Haus. Van Genk zog zu seiner Schwester nach Den Haag und blieb nach ihrem Tod fast für den Rest seines Lebens allein in dieser Wohnung.", "section_level": 2}, {"title": "Erwachsenenalter.", "content": "Willem van Genk versuchte sein Glück als Zeichner in einem Werbebüro. Er lieferte zwar qualitativ gute Arbeit ab, wurde aber dennoch entlassen, weil er sich nicht an Aufträge und Termine gebunden fühlte, auch ging er während der Arbeitszeit stundenlang weg, um Züge zu beobachten. Nach seiner Entlassung wurde er gezwungen, in einer Werkstatt für Behinderte zu arbeiten, was wiederum eine erniedrigende Erfahrung war, die seine Minderwertigkeitskomplexe und seine Zwangsvorstellung von Macht verstärkten. Er erhielt wohl in dieser Zeit zum ersten Mal Hilfe bei seinen psychischen Problemen, litt jedoch danach häufig an paranoiden Schüben und hörte Stimmen. Im Jahr 1958 meldete er sich bei der Königlichen Akademie in Den Haag an. Der Direktor J. Beljon erkannte sofort die Qualität seiner Arbeiten, sah aber auch ein, dass der junge Künstler für die Lektionen der Dozenten unerreichbar war. Auf Anregung von Beljon durfte van Genk an der Akademie seinen eigenen Weg gehen, als Folge blieb er weiterhin Autodidakt. 1964 wurde die erste Einzelausstellung van Genks in Hilversum organisiert. Er genoss damals schon einige Jahre landesweite Bekanntheit. So wurde ihm 1961 eine Fernsehsendung gewidmet, eine Tatsache allerdings, die ihn vor allem beängstigte. In dieser Anfangszeit wurde van Genk eher als brillanter naiver Maler denn als schwachsinniges Genie bezeichnet. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass van Genk sich selbst als \"dutch moron painter\" bezeichnete. Erschreckt von dieser Aufmerksamkeit zog sich van Genk Anfang der 1960er-Jahre aus der Öffentlichkeit zurück. Weil er inzwischen für arbeitsunfähig erklärt worden war, konnte er seine ganze Zeit seiner Kunst widmen. Erst 1976 gab es wieder eine Ausstellung mit seinem Werk, auch wurde er nun durch eine Galerie vertreten. Willem van Genk wurde auch nicht länger zu Unrecht mit den naiven Malern verglichen. Er imitierte zwar die akademische Kunst nicht, war aber auf die Anerkennung durch die Kunstwelt bedacht. Es war auch zu erkennen, dass seine Kunst für sich selbst steht. Im Jahr 1996 erlitt Willem van Genk einzelne Herzinfarkte, wodurch er nicht mehr malen konnte. Zwei Jahre später wurde er in ein Pflegeheim aufgenommen und seine Wohnung in Den Haag wurde aufgelöst. Am 12. Mai 2005 starb Willem van Genk an den Folgen einer Lungenentzündung.", "section_level": 2}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stil und Technik.", "content": "Willem van Genk hat seit seiner Kindheit viel gezeichnet. In seiner Jugend malte er nach und nach komplexere Bilder, fantasievolle Stadtpanoramen, gefüllt mit meandrierenden Straßen und geschäftigen Menschenmassen, der Luftraum gefüllt mit großen Zeppelinen und Bombern. Er sollte erst mit Beginn der 1960er-Jahre Reisen in verschiedene europäische Städte machen. Von da an zeichnete er imposante Gebäude, die er auf seinen Reisen gesehen hatte, so den Bahnhof Keleti pályaudvar (Ostbahnhof) in Budapest und den Bahnhof in Ost-Berlin. Diese frühen Werke wurden mit Bleistift und schwarzer Tinte angefertigt – von 1964 an stieg van Genk größtenteils auf Ölfarbe um – versehen mit Titeln und Werbeschriften, Abfallresten, Papierschnitzeln aus Reiseprospekten und Geschichtsbüchern. Die Gemälde, von van Genk selbst Plakate genannt, weisen oft eine deutliche Einteilung auf. Ein stark betontes Zentrum, oft ein Gebäude oder ein Porträt, mit darumlaufenden Bändern mit Zeichnungen und Gemälden. In späteren Werken werden die Stadtansichten von nahem abgebildet, so als ob der Künstler von oben herab in die Stadt niedergestiegen wäre, zu dem Zweck ein Bombardement an visuellen Eindrücken wie wimmelnde Menschenmassen, Verkehrsströme und dutzende von Reklameschildern. Allmählich entwickelten sich die Gemälde zu einer Kakofonie an Bildern. Im Laufe der Zeit wurden van Genks Werke immer lebhafter und verwickelter in der Komposition, die strenge Komposition wird aufgegeben und die Bilder werden ersetzt durch Texte. Die Bilder haben oftmals einen obsessiven Charakter, es ist eine dicht an dicht gepackte, überwältigende Menge an Bildern zu sehen. Diese Entwicklung in van Genks Werk hängt mit dem Verlauf seiner Schizophrenie zusammen. In den 1990er-Jahren beschränkt er sich bloß noch auf das Bearbeiten von Kopien älterer Werke mit verschiedenfarbigen Kugelschreibern.", "section_level": 2}, {"title": "Willem van Genk als Outsider.", "content": "Das Werk Willem van Genks ist Outsider Art im wahrsten Sinne des Wortes. Sein Werk steht außerhalb der offiziellen Kunst und wurde auch nicht von ihr beeinflusst. Dass sein Werk Verwandtschaft zeigt mit anderen Künstlern, z. B. Heinrich Vogeler (Collagentechnik) und August Walla (Thema), kann als Zufall gesehen werden. Auch arbeitete er aus seiner Besessenheit heraus und nicht ausgehend von geplanten Konzepten. Seine Kunst lag auf dem Schnittpunkt seiner Ängste und seiner Bedürfnisse. Sein Werk ist nicht darauf ausgerichtet mit dem Zuschauer zu kommunizieren oder Gefühle bei ihnen auszulösen.", "section_level": 2}, {"title": "Themen.", "content": "Das zentrale Thema im Werk Willem van Genks ist Macht. Als Folge von verschiedenen Ereignissen in seinem Leben war der Künstler verletzt durch Macht und Machtlosigkeit. So war er im eigenen Erleben einerseits übermächtig als „König der Bahnhöfe“, andererseits ein Unerwachsener, ein Außenseiter und Machtloser, der von allen Seiten bedrängt wird. Willem van Genk litt an paranoider Schizophrenie und war außerdem autistisch. Er wurde im Lauf seines Lebens mehrmals in eine psychiatrische Einrichtung aufgenommen. Doch mittels seiner Kunst versuchte er das unvorstellbare Chaos in seinem Kopf zu bewältigen und seine Ängste zu bezwingen. Er versuchte auf diese Weise Kontrolle über die Prozesse zu gewinnen, die sich in der grausigen Außenwelt abspielen, und schirmte sich so gegen vermeintliche Komplotte und Angriffe von außen ab. Seine Kunst diente somit als Verdrängungsmechanismus und es ist daher auch nicht verwunderlich, dass van Genk große Mühe hatte, Abstand von seinem Tun zu nehmen. Lediglich manchmal verkaufte er ein Gemälde und dann auch nur an ein Museum. Das Werk von Willem van Genk hat eine große symbolische Bedeutung. Vielfach vorkommende Machtsymbole sind riesige Gebäude, Bahnhöfe und Züge, die er Lokomotiven nennt, Oberleitungsbusse, Zeppeline und Flugzeuge. Andere Motive, die in seinem Werk wiederkehren, sind klassische Musik, Friseursalons und mächtige Männer. Willem van Genk stellt in seinen Werken oft auch Ideologien und Religionen dar, um die Angst, die sie ihm machen, zu überwinden. Seine Kunst beruht auf einer alles umfassenden Philosophie, die von Angst bestimmt ist. Kommunismus, Faschismus, Katholizismus, Kapitalismus, die internationale Friedensbewegung und die Provocultuur, in seinen Augen sind sie alle gewaltige Ausformungen von Macht in einer großen, bedrängenden Welt. Alle gleich abgefeimt und gefährlich, die man nur in einem Arbeitslager stoppen kann, von wo aus sie ihn nicht mehr verfolgen können.", "section_level": 2}, {"title": "Werkgruppen.", "content": "Im Werk von Willem van Genk sind vier Werkgruppen zu unterscheiden:", "section_level": 2}, {"title": "Zeichnungen und Gemälde.", "content": "Im zweidimensionalen Werk von Willem van Genk werden oft städtische Landschaften wiedergegeben. Die Gemälde sind durch eine große Detailfreudigkeit gekennzeichnet. Es sind oft Collagen in denen ein zentrales Bild von mehreren kleineren Bildern umgeben ist. Der Zusammenhang zwischen den abgebildeten Objekten ist oft sehr assoziativ. Das Resultat ist ein reiches, überwältigendes und intensives Gesamtbild. In den Collagen verwendet er oft Texte. Überschriften und Schlagzeilen werden als Kommentar im gesamten Bild gebraucht. Dadurch scheint es als ob der Künstler eine beinah allmächtige Übersicht über die Stadt und all ihre ökonomischen, sozialen und politischen Prozesse hat, die in ihr ablaufen und wiedergegeben sind als ober- und unterirdische Aktivitäten des städtischen Transportwesens.", "section_level": 3}, {"title": "Regenmäntel.", "content": "Willem van Genks Faszination durch lange, lederne Mäntel ist direkt auf die traumatische Erfahrung aus seiner Jugend, in der er durch die Gestapo misshandelt wurde. Dieses Ereignis begründete nicht nur seine lebenslange Auseinandersetzung mit Macht und Ohnmacht, sondern führte auch dazu, dass der Künstler anfing lange Regenmäntel zu sammeln. In seiner Wohnung waren hunderte dergleichen Jacken zu finden, sie wurden nicht weggegeben. Van Genk versah die Mäntel persönlich mit Druckknöpfen, um sie funktional zu machen. Eine Handlung, die von ihm selbst mit \"künstlerischer Unzucht\" beschrieben wurde. Ähnlich seinem zweidimensionalen Werk galten die langen Jacken als Möglichkeit sich Macht anzueignen. Wenn er gekleidet in solch einen Mantel, die er oft nur einmal trug, die Straße entlang ging fühlte er sich mächtig und es hatte zugleich eine starke erotisierende Auswirkung auf ihn. Daher tauchen Abbildungen von langen Regenmänteln auch in seinen Gemälden auf.", "section_level": 3}, {"title": "Installation Busbahnhof Arnheim.", "content": "Bei Auflösung der Wohnung van Genks wurde eine große selbstgebaute Installation aufgefunden. Bei dieser handelte es sich um den Busbahnhof von Arnheim. Die Gebäude und zahllosen Trolleybusse sind aus Milchtüten, Bonbonpapier und Spielzeug gefertigt, wiederum versehen mit einer großen Anzahl von (Reklame)texten und Werbesprüchen.", "section_level": 3}, {"title": "Wohnungseinrichtung.", "content": "Willem van Genks Wohnung in Den Haag war vollgestopft mit Büchern, Regenmänteln und großen Mengen sorgfältig geordneter gehamsterter Kleider. Die Wände waren umgewandelt in große Collagen ähnlich seinen Gemälden. Seine Wohnung diente als sichere Festung, in der er sich verschanzte, und hatte damit dieselbe beschützende Funktion wie Gemälde und Regenmäntel. Das Verändern der Wohnung und das Weggeben von Kleidern waren demnach ebenfalls undenkbar. Willem van Genks Wohnung stand in der Tradition von Gesamtkunstwerken wie Bottle Village von Grandma Prisbey und Helen Martins OWL House. Die Wohnung wurde 1998 entrümpelt.", "section_level": 3}], "src_summary": "Willem van Genk (* 2. April 1927 in Voorburg, Niederlande; † 12. Mai 2005 in Den Haag) war ein schizophrener und autistischer niederländischer Maler und Grafiker. Wegen seiner Vorliebe für Züge, Busse und Bahnhöfe nannte er sich selbst auch \"König der Bahnhöfe\". Er gilt als der bedeutendste niederländische Künstler der Outsider Art.", "tgt_summary": null, "id": 2300975} {"src_title": "Ersatzbrennstoff", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "\"U 3008\" wurde am 2. Juli 1944 bei der AG Weser in Bremen auf Kiel gelegt und am 19. Oktober 1944 mit Kapitänleutnant Fokko Schlömer als Kommandant in Dienst gestellt. Im März 1945 übernahm Kapitänleutnant Helmut Manseck das Kommando von Schlömer und behielt es bis zur Kapitulation am 8. Mai 1945. \"U 3008\" verließ Wilhelmshaven zu einer Patrouillenfahrt am 3. Mai 1945, kehrte aber nach der Kapitulation bereits wenige Tage später wieder zurück und ergab sich im Hafen von Kiel.", "section_level": 2}, {"title": "Alliierte Kriegsbeute.", "content": "Am 21. Juni wurde es von den Alliierten von Wilhelmshaven nach Loch Ryan, Schottland, gebracht und später in die USA transferiert. Dort kam es am 22. August in New London, Connecticut, an und wurde formell in USS U-3008 umbenannt. Am 13. September wurde das Boot nach Portsmouth, New Hampshire gebracht, wo es ab dem darauffolgenden Tag einer gründlichen Überholung unterzogen wurde. Die Arbeiten wurden des Öfteren unterbrochen, da nicht eindeutig klar war, ob das Boot durch Erlaubnis der alliierten Kräfte in den Dienst in der US-Navy übergehen durfte. Im Frühling 1946 jedoch wurde die bearbeitende Werft angewiesen, mit den Arbeiten so schnell wie möglich fortzufahren, um das Boot alsbald in den Dienst übernehmen zu können. Mitte des Sommers war die Überholung von \"USS U-3008\" abgeschlossen und es trat am 24. Juli 1946 unter dem Kommando von Everett H. Steinmetz in Dienst. \"USS U-3008\" wurden zunächst dem \"Submarine Squadron (SubRon) 2\" zugewiesen und operierte entlang der Küste von New England. Diese Fahrt dauerte bis zum 31. März 1947, als es in Richtung Key West, Florida aufbrach, um sich der \"Operational Development Force (ODF)\" anzuschließen. Unterwegs dorthin stoppte das Boot in der Nähe von Norfolk, Virginia, um für drei Wochen mit der Task Force 67 zu operieren. Am 19. April ging es weiter in Richtung Süden und man erreichte Key West am 23. April. Dort wurde es dem \"SubRon 4\" zugeteilt und begann mit seinen Aufgaben im Rahmen der \"ODF\". Diese Aufgaben umfassten die Entwicklung von U-Boot- und Anti-U-Boot-Taktiken und dauerten bis Oktober des Jahres. Danach kehrte es nach New London und später Portsmouth zurück. Im Zeitraum 3. Dezember 1947 bis 3. April 1948 war eine Überholung des Bootes mit Batteriewechsel und Installation neuer hydraulischer Leitungen vorgesehen. Vorher entwickelte sich infolge einer fehlerhaften Schweißnaht ein Leck in der Steuerbord-Seite des unteren hinteren Batterieraumes, das gerade in Charleston repariert worden war. Daraufhin wurde eine nicht praktikable zweimonatige technische Überprüfung des Druckkörpers für erforderlich gehalten, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Deshalb wurden die Operationen mit USS U-3008 abgebrochen. Im Februar 1948 wurde es zurück nach Florida beordert, wo es am 5. März eintraf und wiederum zur \"ODF\" stieß. Es wurde am 18. Juni in der Marinebasis in Portsmouth außer Dienst gestellt, blieb aber noch einige Jahre ein Testboot für die Navy. Ab November 1950 wurde das Boot für Waffentests reserviert und ab dem 29. Juni 1950 bis Juni 1954 dementsprechend verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Verbleib.", "content": "Das Boot wurde 1954 im Rahmen einiger Abbruchtests versenkt. Das Wrack wurde gehoben und in einem Navy-Trockendock zum Kauf angeboten. Es wurde am 15. September 1955 an die \"Loudes Iron & Metal Company\" verkauft und am 17. Januar 1956 an den Käufer übergeben. Dieser wrackte es dann ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "U 3008 war ein deutsches U-Boot vom Typ XXI, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine und danach von der US Navy eingesetzt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1219019} {"src_title": "Veritas Cluster Server", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 70 bis 100 Millimetern. Sie haben gelbe Vorderflügel, auf denen vier schwarze Streifen quer verlaufen; diese werden zur Flügelspitze hin kürzer, so dass der vierte nur mehr angedeutet ist. Der Außenrand ist breit schwarz gefärbt, wobei direkt am Rand kleine gelbe Flecken eingeschlossen werden. Die Hinterflügel sind ebenfalls gelb und weisen einen breiten schwarzen Außenrand auf, der an den der Vorderflügel anschließt und der etwas größere gelbe Flecken mit einbezieht. Daneben verläuft der erste Tigerstreifen des Vorderflügels – dünn zulaufend – auf dem Hinterflügel weiter. An den Hinterflügeln kann man die für die Familie typischen \"Schwänzchen\" erkennen, die schwarz gefärbt sind und nur einen sehr feinen gelben Rand nach innen hin haben. Zwischen dem schwarzen Rand der Hinterflügel und über dem \"Schwänzchen\" sitzt ein schwarzes Auge mit graublauem Kern; darunter liegt ein roter Fleck. Links und rechts von diesem Auge sind je ein graublauer Fleck zu erkennen. Weiter, zum schwarzen Hinterflügelrand hin sind mehrere, leicht bläulich gestäubte, schwarze Flecken sichtbar. Diese Flecken sind bei dem sehr ähnlichen \"Papilio glaucus\" wesentlich stärker ausgeprägt. Die Flügelunterseiten sind gleich wie die Oberseiten gefärbt, die gelben Flecken am Rand der Vorderflügel verschmelzen miteinander, die blauen Bereiche der Hinterflügel sind etwas deutlicher und die schwarze Randbinde ist zum Teil unterbrochen. Einer der vom schwarzen Rand eingeschlossenen gelben Flecken der Hinterflügel ist zum Teil orange gefärbt. \"Papilio glaucus\" weist von diesen orangen Flecken mehrere auf. Der Körper der Falter ist im Wesentlichen schwarz, an den Seiten jedoch ausgedehnt gelb gefärbt. Die Raupen werden ca. 50 Millimeter lang. Sie sind grün gefärbt und haben einen dunklen Ring mit großen, gelben Augenflecken, die schwarz und blau gekernt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Tiere kommen in großen Teilen der Nearktis vor. Sie sind von der Westküste der USA in Oregon, Idaho und Washington bis nach British Columbia in Kanada verbreitet. Im östlichen Teil der USA werden sie von \"Papilio glaucus\" verdrängt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Falter sonnen sich oft und fliegen nur, wenn sie gestört werden. Man findet sie selten beim Nektarsaugen, gelegentlich saugen sie in Pfützen und Schlamm Wasser und Nährsalze auf.", "section_level": 1}, {"title": "Flugzeiten.", "content": "Sie fliegen jährlich in einer bis drei Generationen.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung der Raupen.", "content": "Die Raupen ernähren sich von den Blättern verschiedener Laubbäume wie z. B. \"Platanus racemosa\", Espen (\"Populus tremula\"), Weiden (\"Salix spec.\"), Pflaume (\"Prunus domestica\"), Gewöhnlicher Flieder (\"Syringa vulgaris\") und Eschen (\"Fraxinus spec.\"). Sie lehnen aber Tulpenbäume (\"Liriodendron\") und Äpfel (\"Malus\") ab, im Gegensatz zu Raupen der sehr nahe verwandten \"Papilio glaucus\" ssp. \"glaucus\" (Tulpenbäume und Äpfel) und \"Papilio glaucus\" ssp. \"canadensis\" (Äpfel). Trotzdem legen manchmal Weibchen Eier auf diesen ungeeigneten Arten ab und die Raupen verhungern nach dem Schlüpfen.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Weibchen legen ca. 100 ihrer intensiv grünen, glänzenden Eier einzeln an die Unterseite der Blätter ihrer Futterpflanzen. Nach ca. vier Tagen schlüpfen die Raupen. Nach fünf Häutungen sind sie ausgewachsen. Die Verpuppung findet in einer grünen (Sommer) oder braungrauen (Herbst) Gürtelpuppe statt. Im Sommer beträgt die Puppenruhe nur ca. 15 Tage. Tiere, die sich vor dem Winter verpuppen, schlüpfen in Abhängigkeit von den herrschenden Temperaturen erst nach einer Überwinterung im Frühjahr zwischen Februar und Mai.", "section_level": 1}], "src_summary": "Papilio rutulus, gelegentlich analog zur englischen Bezeichnung \"(Western Tiger Swallowtail)\" als Westlicher Tigerschwalbenschwanz bezeichnet, ist ein Schmetterling aus der Familie der Ritterfalter (Papilionidae). Von manchen Autoren wird sie lediglich als Unterart von \"Papilio glaucus\" angesehen.", "tgt_summary": null, "id": 941237} {"src_title": "Arklity", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Nanker entstammte einer im Herzogtum Beuthen begüterten Familie adliger Grundherren. Nach dem Besuch der Krakauer Domschule wurde er 1304 Domherr des dortigen Domkapitels und ein Jahr später Archidiakon von Sandomir. Da die Archidiakone ein mindestens dreijähriges Studium der Rechte nachweisen mussten, studierte er ab 1305 in Bologna, wo er als Vertreter der polnischen Nation auftrat. Nach der Rückkehr 1308 knüpfte er enge Beziehungen zu Herzog Władysław I. Ellenlang, dem späteren König von Polen, genannt \"Ellenlang\", dem er vielfältige kirchenpolitische und juristische Dienste erwies. Mit Władysławs Unterstützung wurde er 1316 Kanzler des Herzogtums Sieradz, 1318 Archipresbyter und Pfarrer an der Marienkirche in Krakau und daselbst 1319 Domdekan.", "section_level": 1}, {"title": "Bischof von Krakau.", "content": "Nach dem Tode des Krakauer Bischofs Johann Muskata bestellte König Władysław am 20. Januar 1320 Nanker zu dessen Nachfolger. Die Bestätigung durch Papst Johannes XXII. erfolgte im März 1320. Die Bischofsweihe nahm der Gnesener Erzbischof Jarosław vor. Schon im November desselben Jahres rief Nanker eine Diözesansynode ein, auf der zahlreiche Statuten erlassen wurden, die Vorschriften über das geistig-religiöse Verhalten des Klerus enthielten und die Diözesan-Gesetzgebung begründeten. Während seiner Krakauer Amtszeit wurde 1320 der Neubau der gotischen St.-Wenzel-Kathedrale begonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Fürstbischof von Breslau.", "content": "Auf Wunsch des Königs Władysław Łokietek, mit dem Nanker in Konflikt geraten war, transferierte 1326 Papst Johannes XXII. Nanker auf den seit 1319 vakanten Breslauer Bischofsstuhl. Die Ernennung erfolgte gegen den Widerstand der Breslauer Bürgerschaft und des Domkapitels. Wohl deshalb hatte Nanker wenig Erfolg mit seinen Reformbemühungen und bat den Papst mehrmals, ihm die Rückkehr nach Krakau zu gestatten. 1335 widersetzte sich Nanker der Vereinigung des Herzogtums Schlesien mit dem Königreich Böhmen, obwohl der polnische König Kasimir im Vertrag von Trentschin hierzu seine Zustimmung erteilt hatte und der größte Teil des Domkapitels unter Führung des Propstes Nikolaus von Banz aufseiten des böhmischen Königs Johann von Böhmen stand. Zu einem weiteren ernsthaften Konflikt mit König Johann von Böhmen kam es 1339, als dieser nach ergebnislosen Verkaufsverhandlungen die an der Grenze zum Königreich Polen liegende Festung Militsch gewaltsam besetzte. Nachdem König Johann zu einer Rückgabe nicht zu bewegen war, verhängte Nanker die Exkommunikation über ihn. Aus Furcht vor Rache floh Nanker nach Neisse, erneuerte 1340 die Exkommunikation über König Johann und erweiterte sie auf seine Helfer, die Ratsherren und Bürger von Breslau. Nanker lebte asketisch und wurde wegen seiner Frömmigkeit und seiner Verdienste um die Belange der Kirche heiligmäßig verehrt. Nach seinem Tod 1341 in Neisse wurde er im Breslauer Dom bestattet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nanker (polnisch: \"Nankier Kołda\"; * um 1265–1270 in Kamien, Herzogtum Ratibor; † 10. April 1341 in Neisse, Fürstentum Neisse) war 1320–1326 Bischof von Krakau und 1326–1341 Fürstbischof von Breslau.", "tgt_summary": null, "id": 1687365} {"src_title": "Duke of Fife", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufgabe.", "content": "Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gelangten Teile von Elsass-Lothringen, die seit dem Westfälischen Frieden an Frankreich gefallen waren, an das Deutsche Reich. Um diese Gebiete zu sichern, wurden die schon von den Franzosen angelegten Festungen in Metz, Diedenhofen (französisch: \"Thionville\") sowie Straßburg ausgebaut. Ein französischer Angriff hätte sich vor allem von Süden kommend, zwischen den natürlichen Hindernissen Vogesen und Rhein hindurch Straßburg nähern oder sogar westlich daran vorbei weiter ins Rheintal vorstoßen können. Eine stark ausgebaute Festung oberhalb der Stadt Mutzig sollte als rechter Stützpunkt eines Sperriegels – der sogenannten Breuschstellung – zwischen Vogesen und Rhein fungieren. Darüber hinaus sollte diese Sperrbefestigung der Großfestung Straßburg einen Zeitgewinn zur Armierung verschaffen, das Breuschtal abriegeln und letztlich den Eisenbahnknotenpunkt Molsheim sichern.", "section_level": 1}, {"title": "Planung und Errichtung.", "content": "In fast 25 Jahren entstand etwa 200 m über dem Breuschtal (französisch \"Bruche\"), mit den Ortschaften Mutzig und Molsheim, auf einem in vier Kuppen geteilten Bergzug die Feste Kaiser Wilhelm II. In diesem Zeitraum vollzog der deutsche Festungsbau den großen Wandel vom gemauerten Einheitsfort, in dem Infanterie und Artillerie noch eine Einheit bilden, hin zur modernen Feste mit betonierten, aber von den Panzerbatterien getrennt errichteten Infanterieräumen. Mit Allerhöchster Kabinetts-Order vom 15. Mai 1884 bestimmte Kaiser Wilhelm I. den Bau von Befestigungsanlagen bei Mutzig. Die Planungen kamen vorerst über einen Entwurf nicht hinaus. Der junge, aber bereits sehr am Festungsbau interessierte Kaiser Wilhelm II. forderte am 5. November 1891, die Frage nach der Notwendigkeit der Mutziger Anlage nun endgültig zu beantworten. Von den ihm kurz danach vorgelegten Entwürfen entschied er sich für den kostengünstigeren mit nur zwei Forts (Ost und West). Gleichzeitig befahl er eine Überarbeitung der Pläne, da er die vorgesehene Lünetten-Form (fünfseitige, Vaubansche Grundform) der Forts ablehnte, stattdessen die modernere Dreieck-Form, wie sie in Belgien von Henri Alexis Brialmont geschaffen wurde, bevorzugte. Der endgültige Baubeginn wurde zum 28. April 1893 befohlen. Im Frühjahr 1895 war das Ostfort fast fertig. Das entsprechende Westfort wurde zwischen 1895 und 1897 errichtet. Beide sind nach der vom Kaiser gewünschten Form – das Westfort sogar als einziges im deutschen Festungsbau als reines Dreieck – erbaut. Auch um sein großes Interesse an dem Bauwerk zu dokumentieren, erhielt die Gesamtanlage am 14. Juni 1894 den Namen Feste Kaiser Wilhelm II. Für einen weiteren Ausbau der Artillerie standen vorerst nur beschränkte Geldmittel zur Verfügung. Weshalb man 1898/1899 billigere, aber dafür offene und nur leicht gepanzerte Schirmlafetten-Kanonen (Batterie 1 auf der Höhe 375 und die Batterien 2 u. 3 auf der Blottenspitze) errichtete. Durch ihre Position und die hohen Aufbauten waren diese den Küstenbatterien ähnlichen Geschützstellungen für den Feind leicht auszumachen. Erst nach dem Verkauf der Südumwallung in Straßburg war wieder genügend Geld vorhanden, um zwischen 1904 und 1906 eine moderne, völlig unter Panzerschutz stehende Batterie (Nr. 6) mit 4 × 10-cm-Kanonen auf der Höhe 375 fertigzustellen. Damit war der artilleristische Ausbau der Festen abgeschlossen. Zur Unterbringung der Mannschaften entstanden drei Kriegskasernen (Nr. 2 zwischen 1899 u. 1901, Nr. 1 u. 3 1901/02) sowie insgesamt 16 Stellungen mit betonierten Infanterieräumen. Von 1908 bis 1912 wurde abschließend um die Feste ein 25 m breites Drahthindernis errichtet. Weitere Ausbauten und Verbesserungen an den Infanteriestellungen zogen sich noch bis 1916 hin.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau der Anlage.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Forts.", "content": "Das auf einer Höhe von 382,4 m ü. NHN, in Dreiecksform mit gebrochener rechten Face erbaute Ostfort wird von einem 6 m tiefen Graben eingefasst, der durch drei Grabenstreichen gedeckt ist. Direkt vor der Kehlkaserne, die eine Kompanie aufnehmen sollte, befinden sich verschiedene Turmgeschütze (später als Batterie 5 bezeichnet), Wachtürme und ein gepanzerter Beobachtungsstand. Das Westfort entstand als fast gleichseitiges Dreieck mit daher nur zwei Grabenstreichen hinter der Blottenspitze auf etwa 390 m Höhe. Auch hier bildet die Kehlkaserne mit der davor liegenden Geschützstellung (Batterie 2) noch eine Einheit. Die Entfernung zwischen beiden Kernwerken beträgt über 900 m.", "section_level": 2}, {"title": "Versorgung.", "content": "In der Feste gab es vier Kraftstationen mit Deutz-Dieselmotoren zur Erzeugung der elektrischen Energie (jeweils in den beiden Forts, in der Panzerbatterie (Nr. 6) sowie im Infanterieraum 16). Die Wasserversorgung wurde über vier Tiefbrunnen (im Ostfort beispielsweise 223 m tief) und Zisternen sichergestellt. Die beiden Forts, die Kriegskasernen und die meisten Infanterieräume waren mit Küchen und zum Teil auch mit Bäckereien ausgestattet. Krankenstationen mit OP-Sälen waren in den Kriegskasernen, die Infanterieräume waren mit kleineren San-Stationen ausgestattet. Von den drei für 1620 Mann ausgelegten, in die natürlichen Hänge hineingebauten Kriegskasernen sind nur die Rückfronten sichtbar. Die Fensteröffnungen konnten mit schweren Eisenläden verschlossen werden. Die Feste konnte bis zu drei Monate autark betrieben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Kommunikation.", "content": "Nach außen erhielt die Feste bereits 1893 eine Telegraphenverbindung zum Fort Bismarck in Straßburg. 1902 wurde im Ostfort eine Funkstation eingebaut. Erst 1903/04 entstand eine Zufahrtsstraße von Sulzbad auf die Feste, eine zweite in französischer Zeit von Dinsheim aus. Innerhalb der beiden Forts waren die wichtigsten Teile wie Batterie, Wachtürme und Beobachtungsstände durch Sprachrohre miteinander verbunden. 1903 wurden in der Gesamtanlage Fernsprechverbindungen verlegt. Nicht zuletzt wegen des felsigen Untergrundes wurden nur wenige Anlagenteile unterirdisch miteinander verbunden. Ein Gang verbindet die Infanterieräume 1 und 16, ein weiterer, 250 m langer die Panzerbatterie mit der Kriegskaserne Nr. 3.", "section_level": 2}, {"title": "Besatzung und Kriegseinsatz.", "content": "Insgesamt war die Feste für 6500 Mann Besatzung ausgelegt. Im Alarmfall stellte das III. Bataillon des 4. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiments Nr. 143 aus Mutzig die Sicherheitsbesatzung. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 60 mit 3 Bataillonen, Teile des Badischen Fußartillerie-Regiments Nr. 14 aus Straßburg sowie die 8. Kompanie des Hohenzollernschen Fußartillerie-Regiments Nr. 13 aus Breisach auf die Feste verlegt. Zur Versorgung der Festung wurde die 8. Landsturm-Festungs-Train-Eskadron mobilgemacht. Lediglich am 18. August 1914 gab eine Batterie der Blottenspitze 291 Schuss in Richtung Urmatt ab, an weiteren Kampfhandlungen war die Feste dann nicht beteiligt. 1917 wurde die Hälfte der 10-cm-Schirmlafetten abgebaut und an die Front verbracht. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg ging die Anlage ansonsten völlig unbeschädigt in den Besitz Frankreichs über. Eine Untersuchungskommission befürwortete ihre Eingliederung in das geplante System der französischen Rheinverteidigung. 1940 lagen Teile der 155. RAP (Artillerie), des 237. RI (Infanterie) und des 1. Pionier-Regiments auf der Feste. Am 13. Juni 1940 erging der Befehl, die Rheinstellung zu räumen. Auch die Feste wurde wenig später aufgegeben und dabei die meisten Geschütze unbrauchbar gemacht. Deutsche Militärs vermuteten noch französische Truppen auf der Anlage und befahlen einen Stuka-Angriff des Kampfgeschwaders 28. Kurz zuvor war die Feste jedoch von Teilen der 215. Infanterie-Division kampflos besetzt worden. Bei dem dann trotzdem durchgeführten Luftangriff starben über 70 deutsche Soldaten. Im November 1944 näherte sich die 3. US-Infanterie-Division über das Breuschetal der Feste, die von wenigen deutschen Truppen besetzt war. Am 26. November war die Anlage unter anderem von der E-Kompanie, I. Bataillon, 30. US-Infanterie-Regiment umstellt. Starker Artilleriebeschuss und mehrere Luftangriffe waren erfolglos. Der Mangel an Nachschub und die aussichtslose Lage zwangen die deutsche Besatzung dann am 5. Dezember 1944 zur Aufgabe.", "section_level": 1}, {"title": "Die Festung heute.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Feste zum Übungsgelände der französischen Armee. Teile des Ostforts wurden 1947 zugeschüttet, das Drahthindernis weitgehend entfernt. Die Anlage wurde in den 1960er-Jahren aufgegeben, blieb aber im Besitz des Militärs. Da die Festung nie ernsthaft umkämpft wurde, gehört sie weltweit zu den am besten erhaltenen Festungsbauten aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Seit 1984 restaurieren Deutsche und Franzosen die Anlage. Erste Erhaltungsarbeiten begannen im nordwestlichen Abschnitt. Die zugänglichen Bereiche werden heute von einem deutsch-französischen Verein unterhalten. Dadurch nimmt die Festungsanlage heute aktiv an einer friedlichen europäischen Vision teil. Am 11. November 1995 erfolgte die Eröffnung der restaurierten Abschnitte als Technik- und Architekturmuseum für das Publikum. Die Schirmlafetten-Batterie 1 sowie der Schützengraben 16 können besichtigt werden. Am 1. Mai 2005 wurde ein Original-Geschütz der Schirmlafettenbatterie abgefeuert (Baujahr 1903 Krupp Essen). Ebenso sind zwei Infanteriebunker \"J1 \"und\" J16\" wieder funktionsfähig, d. h. Bäckerei, Küchen, Brunnenanlage, Stromgeneratoren etc. sind wieder restauriert. Eine Führung dauert ca. 2 1⁄2 Stunden. Es werden auch die sehr detailtreuen Gemälde André Brauchs von den Straßburger Festungen ausgestellt. Seit dem 6. Juni 2014 trägt die Festung wieder ihren ursprünglichen Namen nach ihrem Erbauer Kaiser Wilhelm II.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Feste Kaiser Wilhelm II. (, vormals ) ist eine zwischen 1893 und dem Ersten Weltkrieg etwa 20 Kilometer westlich von Straßburg erbaute Befestigung im Reichsland Elsaß-Lothringen, das von 1871 bis 1918 zum Deutschen Kaiserreich gehörte. Mit einem Umfang von sechs Kilometern war die 254 ha große Festung beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Deutschen Reich die flächengrößte geschlossene Festungsanlage. Zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und Juni 2014 hieß die Festung offiziell \"Position de Mutzig\".", "tgt_summary": null, "id": 69671} {"src_title": "ASEP", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "V. S. Ramachandran wurde 1951 als Sohn einer indischen Diplomaten- und Gelehrtenfamilie in Indien geboren. Er schloss ein Medizinstudium 1974 am Stanley Medical College in Madras (Indien) ab. Zu diesem Zeitpunkt lagen seine Interessen in der Chirurgie. Seinen Doktor-Grad erhielt er 1978 an der Universität Cambridge, wo er unter der Leitung von David Whitteridge humane Psychophysik und Neurophysiologie studierte. Seit 1998 hat er eine Professur am Lehrstuhl für Psychologie und Neurowissenschaft der University of California, San Diego inne, wo er auch am Salk Institute lehrt. Zudem leitet er das Center for Brain and Cognition. Aus seiner Ehe mit Diane Rogers-Ramachandran gingen zwei Söhne hervor. 2007 wurde ihm der Padma Bhushan verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgebiete.", "content": "Die Interessen des Neurologen liegen auf dem Gebiet der Neuropsychologie. Er beschäftigte sich unter anderem mit dem Capgras-Syndrom, dem Phantomschmerz, der Synästhesie, dem Neglect und der Anosognosie. Ramachandran erfand die Spiegeltherapie zur Linderung von Phantomschmerzen, bei der sich durch das simple Spiegeln einer gesunden Gliedmaße für den Patienten die (scheinbare) Möglichkeit ergibt, die amputierte Gliedmaße zum Beispiel aus einer imaginären unbequemen, schmerzhaften in eine angenehmere Position zu bewegen. Aufsehen erregten Ramachandrans Arbeiten zur Schläfenlappen-Epilepsie, in denen er im Gehirn ein „Gott-Modul“ verortete (siehe auch: Neurotheologie). Er veröffentlichte mehrere populärwissenschaftliche Bücher, von denen einige in deutscher Sprache im Buchhandel erhältlich sind. Durch seine spannend erklärende Erzählweise hat er für die Neurologie einen ähnlichen Stellenwert als Aufklärer wie Oliver Sacks. Für Hannah Lühmann stellte sich nach der Lektüre des Buches \"Die Frau, die Töne sehen konnte\" (2013) die Frage: \"Was ist eigentlich so schwer daran, ein unterhaltsames Buch über die eigene neurowissenschaftliche Forschung zu schreiben, ohne so zu tun, als könnte sie Gott, Welt, Kunst und roten Lippenstift erklären?\" Lühmann bemängelte: \"In Ramachandrans Buch wimmelt es von Formulierungen, die jedem Biologielehrer die Haare zu Berge stehen lassen würden, kämen sie von einem seiner Unterstufenschüler.\" Das Wesen seines Buches sei \"eigentlich ein zutiefst antiaufklärerisches, augenwischerisches.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "V. S. Ramachandran (\"Vilayanur Subramanian Ramachandran\"; * 10. August 1951 in Madras, Indien) ist ein indischer, in den USA arbeitender Neurologe. Er lebt zurzeit in San Diego, Kalifornien.", "tgt_summary": null, "id": 2220389} {"src_title": "Dampftriebwagen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Anfänge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die genauen Anfänge liegen zwar im Dunkeln, aber nach allem was heute bekannt ist, wird Cricket sehr wahrscheinlich in sächsischer oder normannischer Zeit von Kindern in Südostengland, in der als \"Weald\" bekannten Waldlandschaft in den Grafschaften Kent und Sussex, erfunden worden sein. Man nimmt an, dass es als Kinderspiel viele Jahrhunderte überlebte, bis es zu Anfang des 17. Jahrhunderts immer mehr auch von Erwachsenen übernommen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Ursprung des Namens „Cricket“.", "content": "Eine Reihe von Wörtern, die Schläger (bat) oder Wicket bedeuten, kommen als Ursprungswort in Frage. In Altfranzösisch stand das Wort \"criquet\" für eine Art Schläger, woraus sich möglicherweise Krocket (franz. und engl. croquet) entwickelt hat. Manche gehen von gemeinsamen Wurzeln für Cricket und Krocket aus. In Flämisch bedeutet \"krick(e)\" Stock, und in Altenglisch steht \"cricc\" oder \"cryce\" für Krücke (der harte \"K\"-Laut deutet allerdings nicht auf Südostengland hin, eher auf den Norden). Eine andere Möglichkeit ist das französische \"criquet\" bzw. flämische \"krickstoel\", der in der Kirche verwendete niedrige Kniestuhl, der der niedrigen und aus zwei \"Stumps\" bestehenden frühen Form des Wickets ähnlich sieht.", "section_level": 2}, {"title": "Erste nachweisliche Erwähnung.", "content": "Abgesehen von früheren, nicht wirklich beweisbaren Hinweisen auf Cricket findet sich die erste nachweisliche Erwähnung in einem Gerichtsurteil aus dem Jahre 1597, in dem es über den Landbesitz einer Schule ging. Der 59-jährige John Derrick gab dabei zu Protokoll, dass er und seine Schulfreunde schon fünfzig Jahre zuvor \"kreckett\" auf dem besagten Stück Land gespielt hätten. Bei der Schule handelte es sich um die \"Royal Grammar School\" in Guildford. Es darf also mit einiger Sicherheit angenommen werden, dass schon spätestens um 1550 in Surrey Cricket gespielt wurde. Die erste Erwähnung als ein von Erwachsenen ausgeübter Sport stammt aus dem Jahr 1611, als zwei Männer dafür verurteilt wurden, an einem Sonntag Cricket gespielt zu haben, anstatt in die Kirche gegangen zu sein. Ein Wörterbuch aus demselben Jahr bezeichnet Cricket als ein Jungenspiel, was darauf hindeutet, dass es zu dieser Zeit noch nicht so lange auch von Erwachsenen ausgeübt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Frühes 17. Jahrhundert.", "content": "Eine Reihe von Erwähnungen aus der Zeit vor dem Englischen Bürgerkrieg erlauben den Schluss, dass Cricket schon als Erwachsenensport zwischen Dorfmannschaften gespielt wurde. Es fehlen aber jegliche Hinweise darüber, dass es schon Grafschaftsteams gab. Dasselbe gilt auch für die später im 18. Jahrhundert ausufernde Wettleidenschaft im Cricket. Man nimmt daher an, dass sich das \"Village Cricket\" zwar schon bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelt hatte, dass vom späteren \"County Cricket\", ebenso wie von der finanziellen Bedeutung des Sports, noch keine Rede sein konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Die Zeit der Republik.", "content": "Nach dem Ende des Englischen Bürgerkriegs (1648) schritt die neue puritanische Regierung gegen \"illegale Zusammenkünfte\" ein, vor allem gegen so \"raue\" Sportarten wie Fußball. Die neue Gesetze verlangten unter anderem eine striktere Einhaltung des Feiertags. Da dies für die unteren Schichten die einzige mögliche Zeit zur Freizeitgestaltung war, wird die Popularität von Cricket in dieser Zeit wohl darunter gelitten haben. Allerdings galt dies nicht für Privatschulen wie Winchester oder St Paul’s. Für ein Verbot von Cricket unter der Regierung Oliver Cromwells gibt es aber keine Beweise.", "section_level": 2}, {"title": "Wettleidenschaft und die Presse.", "content": "Nach der Restauration der Monarchie 1660 erlebte Cricket zweifellos einen großen Aufschwung und zog wohl das erste Mal auch Glücksspieler an, die große Summen wetteten. Im Jahr 1664 wurde ein Gesetz erlassen, dass den Wetteinsatz auf die damals allerdings sehr hohe Summe von £100 beschränkte. Bis zum Ende des Jahrhunderts war Cricket sicher ein wichtiger Sport für das Wettgeschäft. Aus dem Jahr 1697 wird zum ersten Mal in der jetzt freieren Presse von einem Spiel in Sussex berichtet, bei dem um 50 Guineas pro Team gespielt wurde. Diese Berichterstattung darf aber noch als Einzelfall gewertet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Cricket im 18. Jahrhundert.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mäzenentum und Spieler.", "content": "Durch das Wettgeschäft wurden erstmals Mäzene (engl. \"patrons\") auf den Sport aufmerksam, da durch die Aufstellung eigener Mannschaften die Wettchancen erhöht werden konnten, was wohl auch die ersten „County Teams“ entstehen ließ. Das erste bekannte Spiel, bei dem Mannschaften unter dem Namen ihres Countys antraten, fand im Jahr 1709 statt, doch gab es sicherlich schon viel früher solche Begegnungen. Die wichtigsten dieser frühen Mäzene gehörten zu einer Gruppe Adliger und Geschäftsleute, die ab ca. 1725 aktiv wurden. Zu ihnen gehörten Charles Lennox, 2. Duke of Richmond, Sir William Gage, Alan Brodrick und Edward Stead. Seit dieser Zeit wird, wohl nicht zuletzt aufgrund der Teilnahme bekannter Persönlichkeiten, regelmäßig in der Presse über Cricket berichtet. Zum ersten Mal hört man auch von einzelnen Spielerpersönlichkeiten wie beispielsweise Thomas Waymark.", "section_level": 2}, {"title": "Cricket wird exportiert.", "content": "In Nordamerika wurde Cricket durch die englischen Kolonien im 17. Jahrhundert eingeführt. Wahrscheinlich sogar bevor es Nordengland erreicht hatte. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Cricket in Westindien (Karibik) durch Kolonisten und in Indien durch Seefahrer der East India Company eingeführt. Australien erreichte es praktisch mit den ersten Kolonisten um 1788, Neuseeland und Südafrika folgten Anfang des 19. Jahrhunderts.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Regeln.", "content": "Die Grundlagen des Cricket, wie der Schläger, der Ball, das Wicket, die Maße der Pitch, Overs usw. existieren schon seit den frühesten Zeiten. Aus dem Jahr 1727 hört man das erste Mal von sogenannten „Articles of Agreement“, welche die Regeln für ein bestimmtes Spiel festlegten, bedingt sicherlich durch die Tatsache, dass so hohe Summen gewettet wurden. Dies wurde in der Folgezeit üblich. Die ersten allgemeingültigen Regeln, \"Laws of Cricket\", wurden 1744 niedergeschrieben und 1774 erstmals abgeändert, als Neuerungen wie die LBW-Regel, der dritte \"Stump\" und die Maximalbreite des Schlägers hinzugefügt wurden. Die Regeln legten unter anderem fest, dass aus den anwesenden Gentleman zwei Personen auszuwählen sind, die als Schiedsrichter (\"umpires\") über alle Streitigkeiten entscheiden sollten. Diese Regeln wurden vom sogenannten „Star and Garter Club“ aufgestellt, dessen Mitglieder 1787 den Marylebone Cricket Club gründen sollten, der bis heute allein für die Cricketregeln zuständig ist.", "section_level": 2}, {"title": "Die weitere Entwicklung in England.", "content": "Cricket verbreitete sich allmählich in ganz England, im Jahr 1751 wird das erste Mal von einem Spiel in Yorkshire berichtet. Die ursprüngliche Wurf- oder besser Bowlingtechnik, bei der der Ball am Boden entlang rollte, änderte sich nach 1760, als Bowler damit begannen, den Ball zu lupfen und mit Richtung, Länge und Geschwindigkeit zu experimentieren. \"Scorecards\" wurden seit 1772 regelmäßig geführt, so dass seitdem die Entwicklung des Sport besser zu verfolgen ist. Die ersten berühmten Clubs waren der \"London Cricket Club\" und der \"Dartford Cricket Club\" in Kent zu Beginn des 18. Jahrhunderts. London trug seine Spiele auf dem heute noch existierenden Artillery Ground aus. Bald folgten anderen Clubs, wie die Mannschaften aus Slindon in Sussex, hinter der der Duke of Richmond stand und zu dem der berühmte Spieler Richard Newland gehörte. Andere bekannte Clubs kamen aus Maidenhead, Hornchurch, Maidstone, Sevenoaks, Bromley, Addington, Harlow und Chertsey. Doch der bei weitem berühmteste der frühen Cricketclubs war Hambledon. Der Club begann als reine Dorfmannschaft und erlangte eine gewisse Berühmtheit ab 1756. Der eigentliche Club wurde in den 1760er Jahren gegründet und blieb durch die starke Unterstützung von Mäzenen bis zur Gründung des MCC 1787 dreißig Jahre lang so etwas wie der Nabel der Cricketwelt. Viele ausgezeichnete Cricketer spielten für Hambledon, wie der Star-Batsman (Schlagmann) John Small und der erste große Fast-Bowler Thomas Brett. Ihr berühmtester Gegenspieler war der für Chertsey und Surrey spielende Bowler Edward „Lumpy“ Stevens, von dem angenommen wird, dass er der Protagonist bei der Einführung des \"flighted delivery\" gewesen ist, was zu der Entwicklung des heutigen geraden Schlägers führte, da der alte, an einen Hockeyschläger erinnernde, gekrümmte Schläger nur gegen am Boden gerollte Bälle wirksam war.", "section_level": 2}, {"title": "Cricket im 19. Jahrhundert.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die erste Krise.", "content": "Zur ersten Krise im Cricketsport kam zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als während der Napoleonischen Kriege überregionales Cricket mangels guter Spieler und aufgrund des versiegenden Geldflusses praktisch zum Erliegen kam. Die erste \"hausgemachte\" Krise jedoch entwickelte sich aus dem Streit um die \"Legalisierung\" der sogenannten Roundarm-Würfe. Auch auf organisatorischer Ebene erfuhr der Sport große Veränderungen, als die ersten County Clubs gegründet wurden. Alle heutigen County Clubs, beginnend mit dem Sussex CCC, wurden während des 19. Jahrhunderts gegründet. Kaum hatten sich die Countys etabliert, da wurden als eine Art Gegenbewegung Tour-Mannschaften gegründet, allen voran 1846 die All-England Eleven von William Clarke. Diese Bewegung hielt etwa dreißig Jahre, doch setzten sich letztlich die Countys und der MCC durch.", "section_level": 2}, {"title": "Internationales Cricket.", "content": "Der allererste Ländervergleich fand 1844 zwischen USA und Kanada auf dem Elysian Field in Hoboken (New Jersey) statt. Im Jahr 1859 startete ein Team englischer Profispieler zur ersten Überseetour nach Nordamerika. 1864 folgte dann die Bowlingrevolution mit der \"Legalisierung\" von Overarm-, also Überarmwürfen. William Gilbert Grace, der „Great Cricketer“ machte in diesem Jahr sein Debüt und ebenfalls 1864 war das erste Erscheinungsjahr des berühmten Wisden Cricketers’ Almanack, der bis heute als die Bibel des Crickets gilt. 1877 trug eine englische Tour-Mannschaft zwei Spiele gegen vollwertige australische Teams aus. Diese werden heute als die ersten beiden Test Matches betrachtet. Im folgenden Jahr besuchten die Australier zum ersten Mal England, was zu einem großartigen Erfolg wurde, ohne allerdings ein Test Match auszutragen. Noch mehr solcher Touren folgten, um schließlich 1882 in dem sicherlich berühmtesten Test Match aller Zeiten im Londoner Oval die Ashes zu begründen. Südafrika wurde 1889 zur dritten \"Test Nation\".", "section_level": 2}, {"title": "Die County Championship.", "content": "Die nächste große Umwälzung ereignete sich 1890, als die County Championship ins Leben gerufen wurde. Diese Zeit bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird „The Golden Age of Cricket“ genannt, in der angeblich „the spirit of the game“ besonders hochgehalten worden sei. Berühmte Spieler aus dieser Zeit sind neben WG Grace, Wilfred Rhodes, CB Fry, KS Ranjitsinhji und Victor Trumper.", "section_level": 2}, {"title": "Bälle pro Over.", "content": "Die bis dahin üblichen vier Bälle pro Over wurden 1889 durch 5-Ball Over ersetzt und später (1900) zu den heute üblichen 6 Bällen. In einigen Ländern wurde später mit 8 Bällen experimentiert und 1922 zunächst in Australien, dann 1924 in Neuseeland und 1937 in Südafrika eingeführt. Auch in England wurde dies testweise 1939 eingeführt, doch mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war das Experiment beendet und nach dem Krieg wurde das alte 6-Ball Over weitergeführt. Die 1947er Version der \"Laws of Cricket\" erlaubte sowohl 6 als auch 8 Bälle. Doch seit der australischen und neuseeländischen Saison 1979/80 wird weltweit wieder nur mit 6 Bällen gespielt und die aktuelle Regelversion aus dem Jahr 2000 erlaubt auch wieder nur 6 Bälle.", "section_level": 2}, {"title": "Cricket im 20. Jahrhundert.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Test Cricket.", "content": "Indien, Westindien und Neuseeland wurden in den 1930er Jahren zu Test Nationen, Pakistan folgte nach dem Zweiten Weltkrieg. Später Sri Lanka, Simbabwe und Bangladesch. am 22. Juni 2017 erhielten Irland und Afghanistan Test-Status. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg aber wurde die eindeutige Dominanz von England und Australien gebrochen, zuerst von der Mannschaft aus Westindien, später auch von den asiatischen Teams.", "section_level": 2}, {"title": "Die Bodyline Serie (1932–1933).", "content": "\"Bodyline\" war die australische Bezeichnung für eine von der englischen Nationalmannschaft unter ihrem Kapitän Douglas Jardine für die Ashes-Serie 1932–1933 entwickelte Wurftaktik. Von den Engländern wurde sie damals \"leg theorie\" genannt. Wirklich neu war diese Taktik nicht, da mindestens in der englischen County Championship diese schon vorher angewandt wurde. Doch durch die beiden extrem schnellen englischen Fast-Bowler Harold Larwood und Bill Voce erhielt sie eine neue Qualität. Anlass für die Taktik, bei der der Ball auf den Körper gezielt wird und viele Feldspieler im Rücken des Schlagmanns (der Leg-Side) aufgestellt werden, war die Dominanz des australischen Star-Batsman Donald Bradman. Die Rechnung ging für die englische Mannschaft rein \"sportlich\" auf, die Ashes wurden durch vier Siege gegenüber einem zurückgewonnen. Doch spätestens im dritten Test-Match in Adelaide erreichte die öffentliche Empörung darüber in Australien ihren Höhepunkt, als der australische Kapitän Bill Woodfull durch einen schnellen Ball über dem Herz getroffen wurde, ironischerweise allerdings durch einen Wurf, der nichts mit der \"Bodyline-Taktik\" zu tun hatte. Vom australischen Kapitän stammt der berühmte Ausspruch: \"Zwei Mannschaften sind da draußen. Eine versucht Cricket zu spielen, die andere nicht.\" Der Vorwurf der Unsportlichkeit löste wiederum in Großbritannien (natürlich hauptsächlich in England) einen Sturm der Entrüstung aus. Es kam sogar zu einer diplomatischen Krise zwischen den beiden Ländern, die erst durch ein Einsatz des australischen Premiers Joseph Lyons beendet werden konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Apartheid und Cricket (ab 1968).", "content": "Das Apartheids-System begann ab 1961 indirekt das internationale Cricket zu berühren, als Südafrika mit seinem Austritt aus dem Commonwealth of Nations, nach den damaligen Statuten, auch aus der Imperial Cricket Conference austreten musste. Zum Eklat kam es dann 1968, als das englische Team zu der im Winter geplanten Test-Serie in Südafrika ausgeladen wurde, nachdem der aus Südafrika stammende \"farbige\" Spieler Basil D’Oliveira für die englische Mannschaft aufgestellt worden war. Im Jahr 1970 wurde Südafrika schließlich von internationalem Cricket suspendiert. Aus Sicht des südafrikanischen Cricket war dies fast tragisch, da nach einem deutlichen Test-Series Sieg über Australien Südafrika gerade zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal als das weltbeste Team galt. Sportlich hielt sich das (weiße) Cricket Südafrikas die nächsten Jahrzehnte durch sogenannte \"Rebel Tours\" über Wasser, an denen eine Reihe internationaler Stars teilnahmen, denen die drohenden mehrjährigen Sperren nicht Abschreckung genug waren. 1991 wurde die Suspendierung nach dem Ende der Apartheid aufgehoben.", "section_level": 2}, {"title": "Limited Overs Cricket (One-Day Cricket).", "content": "Die größte Revolution in spieltechnischer Hinsicht brachte nach dem Zweiten Weltkrieg sicherlich die Einführung von Ein-Tages-Cricket in England in den 1960er Jahren. Der zweite 1969 in England einführte Wettbewerb brachte eine deutliche Reduzierung in der County Championship Spiele. Obwohl von vielen „traditionellen“ Cricketfans anfangs abgelehnt, hat diese kürzere Form des Cricket die Attraktivität für junge Leute wieder erhöht und sich kommerziell als extrem erfolgreich erwiesen. Das erste Ein-Tages-Länderspiel (One-Day International) fand 1971 auf dem Melbourne Cricket Ground zwischen Australien und England als Ersatz für das wegen starken Dauerregens ausgefallene Test Match statt. Diese \"Notlösung\" erwies sich bald als so populär, dass schon 1975 der erste Cricket World Cup in England ausgetragen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Die Packer-Revolution (World Series Cricket) (1977).", "content": "\"World Series Cricket\" (WSC) war der vom australischen Medien-Tycoon Kerry Packer von 1977 bis 1979 organisierte internationale Cricketwettbewerb, der als Gegenveranstaltung zum offiziellen Cricket unter der Leitung der International Cricket Conference angelegt war. Hintergrund waren einerseits die damals vergleichsweise geringen Einkünfte der Cricketspieler, andererseits der Wunsch von Kerry Packer, seinem Sender \"Channel Nine\" die Fernsehrechte für internationale Spiele in Australien zu sichern, was ihm verweigert wurde. Daher verpflichtete er viele bekannte Spieler, vor allem aus Australien, England und den Westindischen Inseln. Da durch dieses \"Schisma\" beiden Seiten finanzielle Verluste einstecken mussten, einigte man sich schließlich darauf, \"WSC\" wieder einzustellen und \"Channel Nine\" die Senderechte zu gewähren. Viele der durch Packer eingeführten Innovationen bei Fernsehübertragen sind heute nicht mehr wegzudenken. Flutlicht-Spiele, die bis dahin völlig unbekannt waren, haben sich im Ein-Tages-Cricket seit dem immer mehr durchgesetzt, das dadurch an sich schon großen internationalen Auftrieb erfahren hat. Bunte Spielkleidung, anstelle der traditionellen weißen, ist heute im Ein-Tages-Cricket Standard und nicht zuletzt die finanzielle Lage der Topspieler hat sich seitdem wesentlich verbessert.", "section_level": 2}, {"title": "Das 21. Jahrhundert.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ranglisten.", "content": "Im Juni 2001 führte der ICC eine offizielle „Test Championship“ Weltrangliste und im Oktober 2002 eine entsprechende Rangliste für One-Day Internationals ein. Im ersten Jahrzehnt wurden beide Ranglisten durch Australien dominiert, bevor es anschließend häufig zwischen mehreren Mannschaften wechselte.", "section_level": 2}, {"title": "Weltweite Verbreitung.", "content": "Cricket ist weiterhin eine der wichtigsten Sportarten weltweit und der populärste Zuschauersport auf dem Indischen Subkontinent. Die stiefmütterliche Behandlung des \"Rests der Welt\" durch den ICC hat sich mittlerweile gewandelt und der ICC hat sein „Development Program“ ausgeweitet, mit dem Ziel es vor allem im Asien, Afrika und den USA populärer zu machen. Sogar First-Class Cricket wurde für einige Länder in der Form des ICC Intercontinental Cup eingeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Twenty20 Cricket.", "content": "Die neuste Spielform im Cricket ist Twenty20 Cricket, eine noch kürzere Variante zu je 20 Over pro Mannschaft, für die Abendstunden, die sofort nach ihrer Einführung in England im Jahr 2003 sehr populär wurde, später auch weltweit. Die vom indischen Verband 2008 ins Leben gerufene Indian Premier League wurde ebenfalls schnell ein großer kommerzieller Erfolg. Seit 2007 fanden sechs Weltmeisterschaften in dieser Spielform statt (Stand: 2018).", "section_level": 2}], "src_summary": "Die bekannte Cricketgeschichte geht bis auf das 16. Jahrhundert zurück. Der erste Ländervergleich fand 1844 statt, obwohl die offizielle Länderspielgeschichte (Test Cricket) erst 1877 begann. Seit seiner Entstehung in England hat sich Cricket bis heute als eine Profisportart in vielen Ländern des Commonwealth verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 226318} {"src_title": "Garish", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Saar-Pfalz Braves entstammten der Basketballabteilung des 1. FC Kaiserslautern. Die im Jahr 2007 gegründete \"Kaiserslautern Braves GmbH\" übernahm nach der Saison 2006/07 die Lizenz der 1. Herrenmannschaft des 1. FC Kaiserslautern für die 2. Basketball-Bundesliga. Somit waren die Braves und der 1. FCK rechtlich voneinander getrennt und nur noch Kooperationspartner im Amateur- und Jugendbereich. Die nunmehrige A-Mannschaft des FCK (frühere B-Mannschaft) spielt in der \" Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar\". Die Basketballabteilung des 1. FC Kaiserslautern wurde in den 1950er-Jahren gegründet. Den großen Durchbruch schaffte die A-Mannschaft der Herren in der Saison 2001/02 mit dem Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga Süd. Zum Abschluss der ersten Zweitligasaison belegte das Team den 16. Platz und der Klassenerhalt konnte nur durch den Rückzug von Eintracht Frankfurt aus dem Ligabetrieb gesichert werden. Nach einem 13. Platz in der Spielzeit 2003/04 konnten sich die Baskets in der 2. Liga etablieren und schlossen die Spielzeiten 2004/05 und 2005/06 jeweils auf einem guten vierten Platz ab. In der Saison 2006/07 spielte der FCK lange um den Aufstieg in die erste Liga mit, musste sich aber letztendlich mit der Vizemeisterschaft in der 2. Liga Süd begnügen. Mit diesem Zweiten Platz in der Abschlusstabelle hatte sich der FCK jedoch für die neu geschaffene eingleisige Zweite Liga (ProA) qualifiziert. Nach dieser Saison erfolgte die Ausgliederung aus dem 1. FCK und die Umbenennung in Kaiserslautern Braves. Zusätzlich erfolgte eine Umfirmierung von Vereinsbetrieb in eine GmbH. Mit Austragung der Heimspiele in Homburg ab Beginn der Saison 2008/2009 trat der Verein zunächst unter dem Namen teckpro BRAVES an. Seit der Saison 2009/2010 waren die BRAVES komplett nach Homburg umgezogen und traten unter dem Namen Saar-Pfalz BRAVES weiterhin in der zweiten Basketball-Bundesliga ProA an. Mit Nenad Josipović konnte ein ProA- und BBL erfahrener Coach verpflichtet werden. Von der neuen Geschäftsstelle in der Berliner Str. 130 in Homburg wurden von nun an die Fäden gezogen und die Organisation entwickelt. Für die laufende Saison war die Schaffung von Strukturen und eine Platzierung im oberen Tabellendrittel das erklärte Ziel der BRAVES-Verantwortlichen. Nach einem schwachen Start in die Saison 2011/2012 wurde Trainer Nenad Josipovic im Dezember 2011 von seinen Aufgaben entbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Spielstätte.", "content": "In der Saison 2007/2008 war die Sporthalle der Technischen Universität Kaiserslautern Austragungsstätte der Heimspiele. Seit der Saison 2008/2009 war das Sportzentrum Erbach mit einem Fassungsvermögen von 3.900 Zuschauern die Heimspielstätte der Braves.", "section_level": 1}, {"title": "Rückzug.", "content": "Wegen finanzieller Probleme durch den Wegfall zweier Hauptsponsoren erklärte der Geschäftsführer Ende Juni 2012 den Rückzug vom Spielbetrieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Saar-Pfalz BRAVES (früherer Name Kaiserslautern BRAVES, von engl. \"(the) braves = (die) Mutigen\") waren eine Basketballmannschaft aus Homburg. Bis 2012 spielten sie in der Liga ProA.", "tgt_summary": null, "id": 877910} {"src_title": "Tampines Rovers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits Ende der 1980er-Jahre kamen die US-Streitkräfte zu dem Schluss, dass die Entwicklung von Schusswaffen mit herkömmlichen Projektilen, die ihre Energie aus der Masse und der Geschwindigkeit des Geschosses beziehen, ihren Zenit erreicht hatte. Das neue Konzept sollte daher als Hauptkampfmittel auf luftzündenden Granaten basieren, deren Effektivität aus der Explosion und der Splitterwirkung des Geschosses resultiert und deren Kampfkraft somit nicht mit der Entfernung abnimmt. Außerdem eröffnen sich dadurch weitere Möglichkeiten, etwa die Bekämpfung von Gegnern hinter Deckungen oder in Gebäuden. Die ersten Überlegungen für die Entwicklung der stationären Zwei-Mann-Waffe begann 1992. Der Name Objective Crew Served Weapon (OCSW) wurde ab 1994 für das System verwendet. Die Fertigstellung der Spezifikationen erfolgte 1995. Dabei wurde festgelegt, das die Waffe 25-mm-Munition mit mindestens 250 Schuss pro Minute und einer effektiven Reichweite von 2000 Metern verschießen müsse. Der Ballistikcomputer sollte die Munition programmieren, die Mündungsgeschwindigkeit der Geschosse berücksichtigen und einen Target-Tracker und Laserentfernungsmesser besitzen. Als Teil des Small Arms Master Plan (SAMP) sollte es den 40-mm-Maschinengranatwerfer Mk 19 und das Browning M2 ersetzen. In der Zwischenzeit wurde General Dynamics Armament and Technical Products beauftragt, die 25-mm-Waffe zusammen mit dem Dreifuß zu entwickelt. Primex Technologies war der Hauptvertragspartner des Verteidigungsministeriums und für die Integration der Systeme verantwortlich. Zudem war Primex hauptsächlich für die Entwicklung und Herstellung der 25-mm-Munition zuständig. Die Firma Dayran war ebenfalls an dem Projekt beteiligt und entwickelte den Zündmechanismus der Granaten. Die Entwicklung des Feuerleitcomputers übernahm Raytheon. 1999 wurden erstmals unbemannte Schussversuche mit der Ein-Mann-Version mit Zweibein, Schulterstütze und improvisiertem Zielfernrohr durchgeführt. Die Zwei-Mann-Version wurde auf einen HMMWV montiert und ebenfalls unbemannt abgefeuert. Im Januar 2001 wurden Primex Technologies vom Verteidigungsetat 17 Mio. US-Dollar zugewiesen, um drei fortgeschrittene Technologiedemonstatoren samt Munition zu bauen. Im Juni 2002 wurden diese am Aberdeen Proving Ground Schusstests unterzogen. 2003 wurde das Programm in Advanced Crew Served Weapon (ACSW) umbenannt und am 7. Januar 2003 demonstrierte General Dynamics die Umrüstmöglichkeit des ACSW zu einem Maschinengewehr mit dem Kaliber 12,7 × 99 mm NATO. Das anfangs als XM307/K50 bezeichnete System unterschied sich nur in fünf Teilen von der Granatwaffe und war als Ersatzfunktion vorgesehen, falls keine 25-mm-Munition verfügbar wäre. 2004 konnte das ACSW alle vorgegebenen Parameter erreichen. Im gleichen Jahr wurden 117 Mio. US-Dollar aus der Entwicklung abgezogen, da das Joint Requirement Oversight Council die Leistungsanforderungen noch nicht genehmigt hatte. Die Finanzierung musste deshalb aus anderen Mitteln erfolgen. Am 16. Februar 2004 erhielt General Dynamics zwei Entwicklungsaufträge über 7,1 Mio. US-Dollar, um die Waffe weiter zu testen und zu verbessern. Im gleichen Jahr wurden weitere Verträge über 90 Mio. US-Dollar unterzeichnet, so dass im Mai 2005 mit der Entwicklung einer ferngesteuerten Version für Fahrzeuge begonnen werden konnte. In diesem Jahr fanden auch Testschüsse mit der 12,7-mm-Version – die nun als XM312 bezeichnet wurde – auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr statt. 2007 wurden weitere Verträge für das ACSW-Programm über 90 Mio. US-Dollar unterzeichnet. Allerdings wurde das Programm 2008 ohne Angabe von Gründen abgebrochen. Das XM312 war davon ebenfalls betroffen, obwohl eine neu konstruierte Version ohne Ballistikcomputer mit der Bezeichnung XM806 bis 2012 weiterentwickelt wurde. Dann wurde auch dieses Programm beendet und stattdessen weitere Browning M2 beschafft.", "section_level": 1}, {"title": "Überblick.", "content": "Schwere Teamwaffen werden von der Infanterie quasistationär eingesetzt, um Stellungen zu verteidigen oder eigene Einheiten beim Vorrücken mit Feuer zu unterstützen. Die dafür verwendeten Maschinengewehre und -granatwerfer haben spezifische Vor- und Nachteile: Schwere Maschinengewehre eigen sich gut, um leicht- und ungepanzerte Fahrzeuge auf große Entfernung zu zerstören, auch können damit Hindernisse gut durchschlagen werden. Zur Bekämpfung exponierter Infanterie sind solche Waffen aber aufgrund ihrer geringen Kadenz und Präzision weniger gut geeignet. Maschinengranatwerfer eignen sich hingegen sehr gut zur Bekämpfung exponierter Infanterie, da der Granathagel beim Einschlag ein Areal großflächig mit Splittern bedeckt. Zur Bekämpfung von leicht- und ungepanzerten Fahrzeugen auf große Entfernung sind diese Waffen aufgrund der geringen Rasanz und Präzision aber weniger gut geeignet. Der Gedanke bestand nun darin, die Vorteile beider Systeme zu kombinieren: Luftzündende Granaten sind effektiver als Kontaktzünder, da Geländehindernisse und -unebenheiten dem Gegner keinen Schutz mehr vor Splitterflug bieten. Die Granaten können so kleiner gestaltet werden, was bei identischem Rückstoßimpuls eine Erhöhung der Mündungsgeschwindigkeit zur Folge hat. Dadurch steigt die Rasanz, was die Bekämpfung von Gegnern auf große Entfernungen möglich macht, die vorher nur schweren Maschinengewehren vorbehalten waren. Bei diversen Gefechtssimulationen mit dem OCSW gegen feindliche Acht-Personen-Trupps mit PASGT konnte ein deutlicher Vorteil gegenüber den etablierten Waffen M2, M240, Mk 19 und M249 erzielt werden. Gegen stehende Gegner bis in 400 m fiel der Unterschied zum Mk 19 moderat aus, bei größeren Entfernungen und gegen liegende Gegner waren die Vorteile gegenüber allen anderen Waffen überwältigend: Im Schnitt (von 200 bis 2000 m Kampfentfernung) war die OCSW 4- bis 6-mal effektiver als ein Mk 19, 11- bis 20-mal effektiver als ein M2, 8- bis 11-mal effektiver als ein M240 und 14- bis 26-mal effektiver als ein M249. Gegen Personen in Deckung konnte eine 49-mal höhere Effektivität als bei den anderen Waffen erzielt werden. Durch den Ballistikcomputer und die präzise Waffe, die mehr einer Maschinenkanone mit geringer Mündungsgeschwindigkeit (425 m/s) glich, konnte die OCSW auch auf größere Entfernung punktgenau wirken, wodurch auch Hochwertziele (\"engl.: High Payoff Target, HPT\") wie feindliche Scharfschützen und MG-Trupps in bis zu 2000 m Entfernung vernichtet werden konnten. Durch die präzise Feuerleitung und die effektive Munition konnte das benötigte Munitionsgewicht für ein 30-tägiges Gefecht im Durchschnitt um das Dreißigfache reduziert werden, sodass Logistikaufwand und Kosten eingespart werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Das XM307 bestand aus drei wesentlichen Teilen: Der Lafette, dem Granatwerfer und dem Ballistikcomputer. Dazu kamen noch Munitionsboxen, welche an die Waffe montiert werden konnten. Das Gesamtgewicht des Systems ohne Munition betrug etwa 22 kg, davon machte das Dreibein etwa 6 kg aus. Dieses in Leichtbauweise gefertigte Teil war höhenverstellbar und zur Gewichtsreduzierung mit Erdsporn versehen. Auf die Lafette konnte der Granatwerfer gesetzt werden, der ohne Ballistikcomputer etwa 13 kg wog. Der Ballistikcomputer selbst wog etwa 3 kg und wurde praktisch nie von der Waffe getrennt. Die Waffe wurde dafür konzipiert, von einem Zwei-Personen-Team getragen und bedient zu werden. Inklusive Munition trägt jeder Soldat dann knapp über 16 kg. Das Gehäuse des Granatwerfers ist aus Stahl gefertigt, in dessen Inneren der Repetiermechanismus abläuft. Die Lauflänge beträgt 638 mm mit einer effektiven Mündungsbremse am Ende. Dabei handelt es sich im einen Gasdrucklader mit zurückgleitendem Lauf und starrer Verriegelung, die durch einen Drehkopfverschluss erfolgt. Wenn der Schütze den Abzug am Griff betätigt, wird der Verschlussträger nach vorne bewegt und führt eine neue Patrone in die Kammer ein. Anschließend bewegen sich Lauf und Verschluss weiter nach vorne, wobei die Waffe verriegelt. Die zugeführte Patrone wird gezündet, wenn Lauf und Verschluss bereits verriegelt, aber noch in der Vorwärtsbewegung sind. Der Bewegungsimpuls wirkt so dem Rückstoßimpuls entgegen. Nach dem Schuss bewegen sich Verschluss und Lauf gemeinsam zurück, dabei dreht sich der Verschlusskopf und entriegelt sich mit dem Lauf. Der Lauf stoppt dann ab, während sich der Verschlussträger weiter zurückbewegt und die Patronenhülse auswirft. Hält der Schütze den Abzug weiter gedrückt, wiederholt sich der Zyklus so lange, bis der Munitionsgurt vom Typ M15A2 aufgebraucht ist. Die Kadenz lag bei 260 Schuss pro Minute, wobei ein Munitionskasten 31 Patronen fassen und links oder rechts an der Waffe befestigt werden konnte. Die Waffe konnte alle Arten von Munition im Kaliber 25 × 59 mm verschießen; spätere Versionen besaßen sogar die Möglichkeit der Doppelgurtzufuhr, um zwei Munitionsarten im Wechsel zu verschießen. Die Variante XM312 im Kaliber 12,7 × 99 mm NATO konnte problemlos realisiert werden, da beide Munitionsarten etwa denselben Rückstoßimpuls besitzen. Die Waffen sind deshalb zu 95 % identisch, es mussten lediglich fünf Teile gewechselt werden, was in weniger als 90 Sekunden erfolgen konnte. Die Lauflänge betrug hier 838 mm. Beide Systeme – XM307 und XM312 – erreichten eine Gesamtpräzision (Waffe und Ballistikcomputer) von unter 1,5 mil. Am Granatwerfer waren noch zwei Servos angebracht, mit Hilfe derer der Dreh- und Elevationswinkel der Waffe über die Tasten an den Handgriffen in Ein-Strich-Schritten geändert werden konnte. Zusätzlich unterstützten die Servos die Bewegungen des Schützen.", "section_level": 2}, {"title": "Ballistikcomputer.", "content": "Der Ballistikcomputer der Waffe wurde von Raytheon entwickelt und verwendete dieselbe Technologie wie das Target Acquisition / Fire Control System (TA/FCS) des OICW, war mit diesem aber nicht identisch. Das namenlose Gerät am hinteren Ende der Waffe, das nur als Target Acquisition/Fire Control (TA/FC) bezeichnet wurde, übernahm viele Features des HK XM29 wie eine integrierte Video- und Infrarotkamera, welche bewegte Ziele sah und diese mit einem Rechteck markierte, das sich mit dem Ziel bewegte, oder den eingebauten elektronischen Kompass. Die Informationen und Darstellungen konnten über Tasten an den Handgriffen am Ende der Waffe oder durch Tasten unterhalb des Okulars manipuliert werden. Es gab weniger Sichtmodi des Feuerleitcomputers, lediglich eine Direktsicht mit 5-facher Vergrößerung und einem Sichtfeld von 9,5° stand zur Verfügung. Im oberen Bereich des Absehens war ein unterbrochenes Fadenkreuz als Haltepunkt dargestellt. Durch das eingebaute Wärmebildgerät (FLIR) konnte die Darstellung auch im Infraroten erfolgen. Zur Errechnung einer Feuerleitlösung wurde die Entfernung zum Ziel mit einem Laserentfernungsmesser bestimmt, dessen Strahl vom Computer geschwenkt werden konnte. Die Entfernungsmessung erfolgte mit einer Genauigkeit von ±1 Meter. Über die Tasten am Ende der Waffe konnte die gemessene Entfernung manuell geändert und der Zündmodus der Granaten gewählt werden. Ein Algorithmus berechnet und korrigiert dann mit Hilfe der Entfernung des Ziels, des Elevations- und Drehwinkels der Waffe, der Umweltbedingungen, des Detonationsmodus und der Flugbahn der Granaten den Vorhaltepunkt. Nach erfolgter Kalkulation erscheint ein weiteres Fadenkreuz als Vorhaltepunkt automatisch in der korrekten Position auf dem Display, um – wenn es vom Schützen auf das anvisierte Ziel gerichtet wird – eine hohe Trefferquote beim ersten Schuss zu garantieren. Der Laser bleibt automatisch auf das Ziel gerichtet und die Entfernung wird permanent gemessen, selbst wenn sich das Ziel oder die Waffe bewegt. Der Vorhaltepunkt wird dabei in Echtzeit errechnet und eingeblendet. Der Laser kann dabei jedes beliebige Ziel im Sichtfeld ansteuern (\"engl.: full FOV laser steering\"). Die Programmierung der Granaten erfolgte über Kontaktbänder. Dabei stand nur die Möglichkeit zur Verfügung, der Granate eine Entfernung zur Luftzündung zu geben. Der Aufschlagzünder war unabhängig davon und wurde erst nach etwa 50 m scharfgestellt. Dies war notwendig, da die Granate über die Programmierung Energie gewann. Der Verzögerungszünder entfiel somit.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der General Dynamics XM307 ist ein im Rahmen des Small Arms Master Plan (SAMP) von General Dynamics, Primex Technologies, Dayran und Raytheon entwickelter Maschinengranatwerfer, der die 40-mm-Maschinengranatwerfer Mk 19 und die M2-Maschinengewehre der US Army ersetzen sollte. Da das Waffensystem im Small Arms Master Plan als Objective Crew Served Weapon (OCSW) (dt.: „Zielsetzung mannschaftsbediente Waffe“) geführt wird, wird die XM307 üblicherweise auch als OCSW bezeichnet. 2003 wurde die Waffe in Advanced Crew Served Weapon (ACSW) umbenannt. Das Programm wurde 2008 ohne Angabe von Gründen eingestellt.", "tgt_summary": null, "id": 1710352} {"src_title": "Thor Heyerdahl (Schiff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Mohn ist eines von sechs Kindern des 2009 verstorbenen Medienunternehmers und langjährigen Bertelsmann-Vorsitzenden Reinhard Mohn. Ihre Mutter Liz Mohn ist unter anderem Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft sowie stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes der Bertelsmann Stiftung. Im Anschluss an das Abitur 1984 wollte Mohn zunächst Ärztin werden, entschloss sich aber für ein Studium der Politikwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und der Universität Augsburg. 1993 promovierte sie an der privaten Universität Witten/Herdecke. 2001 absolvierte Mohn ein MBA-Studium an der WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar bei Koblenz sowie der Kellogg School of Management in den Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Ab 1993 arbeitete Mohn als Lektorin am Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Anschließend wechselte sie zur US-amerikanischen Verlagsgruppe Bantam Doubleday Dell nach New York City, wo sie den Bereich „Academic Marketing“ leitete. Außerdem arbeitete sie im Kinderbuchverlag von Random House und in den kanadischen Doubleday-Buchclubs. Von 1997 bis 1998 war Mohn als Unternehmensberaterin bei McKinsey & Company in Hamburg tätig. Anschließend arbeitete sie bis 2000 für die Multimediaagentur Pixelpark in der Schweiz. In die Stiftungsarbeit stieg Mohn Ende des Jahres 2000 ein. Im Dezember 2001 wurde sie als Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe berufen, die ihre Mutter Liz Mohn 1993 gegründet hatte. Die Stiftung setzt sich für eine bessere Prävention und Früherkennung der Krankheit ein. Nachdem sie seit 2002 in der Geschäftsleitung der Bertelsmann Stiftung den Bereich Medizin verantwortet hatte, rückte Mohn Anfang 2005 in den Vorstand auf. Sie ist dort für Gesundheit und kommunale sowie zivilgesellschaftliche Themen zuständig. Für ihr soziales Engagement erhielt Mohn den Ehrenpreis für soziales Unternehmertum der Beratungsgesellschaft Ernst & Young sowie den Ethics in Business Award der Internationalen Vereinigung für menschliche Werte (IAHV). 2008 rückte sie in die Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft auf, welche die Stimmrechte in der Hauptversammlung von Bertelsmann kontrolliert und wurde zudem Mitglied des Aufsichtsrats, wo sie die sechste Generation der Eigentümerfamilien repräsentiert. Ihre Berufung sollte insbesondere die Kontinuität der Familie und die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung sicherstellen. Weitere Mitgliedschaften Mohn gehört dem Aufsichtsrat des Gesundheitsdienstleisters Rhön-Klinikum an. Ferner ist sie Vorsitzende des Aufsichtsrats des gemeinnützigen Analyse- und Beratungshauses Phineo und Mitglied des Executive Boards der Global Social Impact Investment Steering Group, einem weltweiten Netzwerk zur Förderung von sozialen und ökologischen Investitionen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brigitte Mohn (* 28. Juni 1964 als Brigitte Scholz in Stuttgart-Degerloch) ist eine deutsche Unternehmerin. Sie ist Gesellschafterin der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft und Mitglied der Aufsichtsräte des Konzerns. Außerdem ist Mohn Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und Mitglied des Vorstandes der Bertelsmann Stiftung für die Bereiche Gesundheit, Kommunales und Zivilgesellschaft.", "tgt_summary": null, "id": 377742} {"src_title": "Ulrich Brand (Politikwissenschaftler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übertölpelter König.", "content": "Beaumarchais hatte Figaros Familiengeschichte schon im Vorwort zum \"Barbier de Séville\" skizziert. Die Anregung dazu, sie zu dramatisieren, erhielt er nach seinen eigenen Angaben vom 1776 verstorbenen Prinzen Conti. Er nahm die Arbeit daran aber erst Ende der 1770er Jahre wieder auf. 1781 wurde das Werk von der Comédie-Française angenommen und passierte auch die Zensur. Doch die Publizität, die ihm Beaumarchais verlieh, machte Ludwig XVI. misstrauisch. Nachdem er sich und der Königin \"Le mariage de Figaro\" durch Madame Campan hatte vorlesen lassen, rief er laut dieser Zeugin: Eine auf den 13. Juni 1783 angekündigte Aufführung am Théâtre aux Menus-Plaisirs vermochte Ludwig zu verhindern, nicht aber eine geschlossene Vorstellung zu Ehren eines seiner Brüder, des künftigen Karls X., die vom Grafen von Vaudreuil am 27. September des erwähnten Jahres auf Schloss Gennevilliers veranstaltet wurde. Schließlich gelang es Beaumarchais, den Minister des königlichen Hauses, Breteuil, auf seine Seite zu ziehen, worauf dieser den König zur Aufhebung des Aufführungsverbots veranlasste. (Wie beliebt die Figur des Figaro selbst bei Mitgliedern der königlichen Familie war, zeigt, dass der erwähnte Karl X. am 19. August 1785 persönlich die Titelfigur des \"Barbier de Séville\" spielte, während Marie-Antoinette die Rolle der Rosine übernahm.)", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1. Akt (Schlafzimmer des Brautpaars).", "content": "Szenen 1–6: Figaro bereitet das Aufstellen des Ehebetts vor. Suzanne aber, die ihren Jungfernkranz anprobiert, will nicht hier zwischen den Appartements der Gräfin und des Grafen wohnen, weil Letzterer ihr nachstellt. Er hat ihr sogar angeboten, das zurückzukaufen, welches er bei seiner Heirat abgeschafft hat. Figaro wird klar, warum der Graf sie beide auf seinen Botschafterposten in London mitnehmen will: Suzanne soll seine Mätresse werden, er als störender Ehemann möglichst oft mit Kurierpost nach Spanien reisen. – Marceline, der Figaro einst die Ehe versprochen hat, falls er ihr 2000 Piaster schuldig bleiben sollte, spannt Bartholo ein, um die geplante Heirat zu verhindern. Sie ruft ihrem früheren Arbeitgeber in Erinnerung, dass er sie einst mit einem unehelichen Kind namens Emmanuel sitzen ließ. Szenen 7–9: Chérubin berichtet Suzanne, dass er vom Grafen in Fanchettes Zimmer überrascht wurde und nun fürchtet, weggejagt zu werden. Seine große Liebe aber ist die Gräfin, für die er eine Romanze verfasst hat und deren Haarband er Suzanne entreißt. Als der Graf eintritt, versteckt sich Chérubin hinter einem Fauteuil. Almaviva verspricht Suzanne eine Mitgift, wenn sie sich am Abend im Park von ihm entjungfern lässt. Von Bazile überrascht, sucht auch der Graf hinter dem Fauteuil Zuflucht. Suzanne verhindert, dass er Chérubin sieht, indem sie diesen auf der Sitzfläche des Möbels mit einem Kleid bedeckt. – Bazile erzählt, jedermann wisse, dass Chérubin die Gräfin liebe. Als der Graf dies hört, tritt er hervor und befiehlt, den Pagen zu den Eltern zurückzusenden. Schließlich entdeckt er Chérubin, der unfreiwillig Zeuge seines unsittlichen Verhaltens wurde. Szenen 10 f.: Figaro bittet darum, zusammen mit seiner Hochzeit die Aufhebung des feiern zu dürfen. Der Graf möge Suzanne eigenhändig die Jungfernkrone aufsetzen. Almaviva verspricht dies, besteht aber darauf, dass man mit der Zeremonie bis zum Eintreffen Marcelines warte. Statt Chérubin wegzujagen, macht er ihn zum Inhaber einer Kompanie seines Regiments – unter der Bedingung, dass er sofort nach Katalonien abreist. Figaro aber stiftet den Pagen dazu an, am Abend noch einmal zurückzukommen.", "section_level": 2}, {"title": "2. Akt (Schlafzimmer der Gräfin).", "content": "Szenen 1–3: Suzanne hinterbringt der Gräfin, dass der Graf ihre Gunst erkaufen will und sie auch mit der Drohung erpresst, Marcelines Einspruch gegen Figaros Heirat zu unterstützen. Die Gräfin sucht die Schuld an der Untreue des Gatten bei sich selbst: Sie langweile ihn mit ihrer Liebe. – Um den Grafen eifersüchtig zu machen, will ihm Figaro weismachen, die Gräfin treffe sich mit einem Liebhaber. Und um Almaviva der Untreue zu überführen, soll ihm Suzanne das verlangte Schäferstündchen gewähren, aber dazu nicht selbst erscheinen, sondern sich durch den verkleideten Chérubin vertreten lassen. Die Frauen sind damit einverstanden und übernehmen es, den Pagen herzurichten. Szenen 4–20: Nachdem der Graf zur Jagd aufgebrochen ist, trägt Chérubin der Gräfin die erwähnte Romanze vor. Als Grund für seine Rückkehr soll er angeben, das Offizierspatent sei noch nicht gesiegelt. Suzanne setzt ihm eine Haube der Gräfin auf und geht ihr Kleid holen. Die Gräfin nimmt ihm ihr Haarband ab, mit dem er sich nach einer Verletzung den Arm verbunden hat. Da klopft der Graf, durch einen anonymen Brief zurückgerufen, an die verschlossene Tür. Chérubin flüchtet in die Garderobe, stößt aber gegen einen Stuhl, worauf der Graf Zutritt zu dem Raum verlangt. Die Gräfin verweigert ihm diesen, weil sich dort Suzanne umziehe. Als der Graf eine Zange holen geht, um die Tür zu öffnen, schlüpft Chérubin aus der Garderobe und springt aus dem Fenster. Suzanne geht an seiner Stelle in die Garderobe. Nun händigt die Gräfin dem Gatten den Schlüssel aus. Zum Vorschein kommt Suzanne. Der Graf entschuldigt sich. Die Gräfin erzählt ihm, dass Figaro den anonymen Brief verfasst hat. Szenen 21–26: Der angetrunkene Antonio bringt einen Topf mit zerschmetterten Levkojen. Ein Mann sei aus dem Zimmer der Gräfin gefallen. Es gelingt, dem Grafen weiszumachen, dass Figaro aus Angst vor den Folgen des anonymen Briefs hinuntergesprungen sei. – Marceline erhebt Einspruch gegen Figaros Hochzeit. Bazile seinerseits behauptet, Rechte auf Marcelines Hand zu besitzen. Der Graf befiehlt, das Gericht zusammenzurufen. – Die Gräfin will Chérubin keinem weiteren Risiko aussetzen und deshalb selber als Suzanne verkleidet (und maskiert) zum Rendezvous mit ihrem Gatten erscheinen. Auch Figaro soll davon nichts wissen. Die Gräfin steckt sich das mit Chérubins Blut befleckte Haarband ins Décolleté.", "section_level": 2}, {"title": "3. Akt (Gerichtssaal).", "content": "Szenen 1–11: Figaro lehnt es ab, nach London mitzukommen, weil ihn das Ränkespiel der Diplomaten anwidere. Suzanne hingegen sagt dem Grafen das verlangte Schäferstündchen zu, um die versprochene Mitgift zu erhalten und Figaros Schuld bei Marceline bezahlen zu können. Almaviva hofft weiterhin, jemand werde die geplante Heirat verhindern – wenn nicht Marceline, so Suzannes Onkel Antonio, der Figaro nicht leiden kann. Szenen 12–16: Vor dem korrupten und lächerlichen Gericht wird Marceline von Bartholo vertreten. Richter Gusman versteht Figaros kaum verhüllte Andeutung nicht, dass er ihm Hörner aufgesetzt und ein Kuckucksei ins Nest gelegt habe. Schließlich erweist der Abdruck eines Spatels an Figaros Arm, dass er Emmanuel ist, der von Zigeunern entführte uneheliche Sohn von Bartholo und Marceline. Sein Eheversprechen ist damit Makulatur. Weil Bartholo darüber wenig erbaut ist und Marceline immer noch nicht heiraten will, hält Letztere eine Brandrede gegen das Patriarchat (die von den Comédiens-Français weggelassen wurde). Szenen 17–20: Suzanne eilt mit 4000 Piastern herbei, die ihr die Gräfin als Mitgift geschenkt hat, und will Figaro loskaufen. Da sieht sie, dass er Marceline umarmt, und ohrfeigt ihn. Nachdem sie aber begriffen hat, welch überraschende Wendung die Dinge genommen haben, umarmen sich alle drei. Als Nächstes muss der Widerstand Antonios gegen Suzannes Heirat überwunden werden, den er damit begründet, dass Figaro keinen legitimen Vater habe. Die Frauen versuchen, Bartholo von den Vorteilen einer Ehe mit Marceline zu überzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "4. Akt (Dekorierte Galerie).", "content": "Szenen 1–8: Bartholo hat eingewilligt, Marceline zur Frau zu nehmen. Doch noch fehlt Figaro und Suzanne die Heiratserlaubnis des Grafen. Suzanne verspricht diesem auf Geheiß ihrer Herrin für den Abend ein Rendezvous unter den Kastanienbäumen. Den Brief verschließt sie mit einer Schmucknadel, die der Graf zur Bestätigung der Abmachung zurücksenden soll. Als die weibliche Jugend des Ortes der Gräfin Blumen bringt, küsst sie den als Mädchen verkleideten Chérubin auf die Stirn. Da zieht Antonio dem Pagen die Haube aus, wordurch dessen Soldatenfrisur zum Vorschein kommt. Die Gräfin gesteht dem Gatten, dass es Chérubin war, der sich in ihrer Garderobe einschloss und aus dem Fenster sprang. Fanchette erzählt, der Graf habe ihr versprochen, jeden ihrer Wünsche zu erfüllen, wenn sie ihn liebe. Ihr Wunsch aber sei, dass er sie mit Chérubin verheirate und ihn nicht bestrafe. Szenen 9–11: Antonio führt Suzanne, Figaro Marceline dem künftigen Gatten zu. Während der Graf Suzanne die Jungfernkrone aufsetzt, steckt sie ihm die Einladung zum Schäferstündchen zu. Figaro bemerkt davon nur, dass der Graf die Schmucknadel fallen lässt und wieder aufhebt. – Als Marceline vom Grafen zur Braut gekrönt wird, stürmt Bazile herein und erhebt Anspruch auf ihre Hand. Sie habe ihm die Heirat versprochen, falls sie vier Jahre ledig bleibe. Laut Marceline gilt diese Abmachung aber nur, wenn er ihren allenfalls auftauchenden Sohn adoptiert. Als Bazile erfährt, dass er Figaro adoptieren müsste, verzichtet er auf seine Rechte. Szenen 12–16: Der Graf lässt das Feuerwerk von den Kastanienbäumen auf die Schlossterrasse verlegen. Fanchette hat die Nadel verloren. Sie erzählt Figaro vom Auftrag des Grafen, Suzanne das Schmuckstück zurückzubringen – mit der Botschaft, es sei das. Figaro glaubt sich betrogen. Marceline beschließt, Suzanne zu warnen.", "section_level": 2}, {"title": "5. Akt (Unter den Kastanien).", "content": "Szenen 1–3: Es ist dunkel geworden. Fanchette schlüpft in einen Pavillon, um dort auf Chérubin zu warten. Währenddessen legt sich Figaro auf die Lauer. In einem Selbstgespräch sagt er zum Grafen: Als Alter ego des Autors lässt er sein abenteuerliches Leben Revue passieren. Dabei verspottet er das Ancien Régime, zum Beispiel die Zensur. Szenen 4–11: Die Gräfin und Suzanne haben die Kleider getauscht. Als Chérubin in Offiziersuniform erscheint, erkennt er den Federhut von Suzanne. Er will diese küssen, küsst aber in der Dunkelheit den Grafen, worauf er in den Pavillon flieht. Der Graf will ihn ohrfeigen, trifft aber Figaro. Statt Suzanne küsst er seine verkleidete Gattin. Er gibt ihr das Geld, das er der Kammerzofe als Mitgift versprochen hat, und zusätzlich einen Brillanten. Als Fackeln sichtbar werden, führt er die vermeintliche Suzanne in einen dem andern gegenüberliegenden Pavillon. Figaro glaubt, seine Verlobte und den Grafen in flagranti erwischt zu haben, erlebt aber eine Überraschung: Die echte Suzanne versetzt ihm eine Reihe von Ohrfeigen, weil er an ihrer Treue gezweifelt hat. Die falsche Suzanne hingegen entwischt aus dem Pavillon. Als der Graf ihr nacheilt, sieht er Figaro vor einer Frau knien, die er für seine Gattin hält. Szenen 12–19: Die Hochzeitsgesellschaft versammelt sich im Schein der Fackeln. Der Graf lässt die Person herausführen, die er im Pavillon vermutet. Er glaubt, es handle sich um seine Gattin, die ihn mit Figaro betrügt. Doch an deren Stelle kommen Chérubin, Fanchette, Marceline und Suzanne zum Vorschein. Aus dem andern Pavillon tritt die Gräfin. Sie verzeiht dem reuigen Gatten. Das erhaltene Geld gibt sie Figaro, den Brillanten Suzanne. Als die Jünglinge das Strumpfband der Braut verlangen, wirft sie ihnen das Haarband aus ihrem Busen zu, worauf es wieder in Chérubins Besitz gelangt. Am Schluss singt jede der Hauptfiguren ein kurzes Vaudeville. Die Komödie schließt mit einem Ballett.", "section_level": 2}, {"title": "Vorspiel zur Revolution.", "content": "war der größte Bühnenerfolg von Beaumarchais. Die Uraufführung dauerte viereinhalb Stunden. In den Hauptrollen glänzten François-René Molé (Graf), Blanche Alziari de Roquefort genannt Mademoiselle Saint-Val die Jüngere (Gräfin), Joseph-Jean-Baptiste Albouy genannt Dazincourt (Figaro) und Louise Contat (Suzanne). Ende 1784 hatte die Komödie mit 68 Vorstellungen schon 350 000 Livres eingespielt. Den Ertrag der 50. Vorstellung bestimmte Beaumarchais für stillende Mütter. \"Le mariage de Figaro\" erregte einen Skandal, der die Grundfesten der Gesellschaft erschütterte. Napoleon, den sie auf St. Helena amüsierte, sagte beim Schließen des Buchs: 1785 machte sich Beaumarchais über ein Mandat des Erzbischofs von Paris lustig, das den Gläubigen den Besuch des Stücks untersagte. Als er in einem Leserbrief schrieb, er habe Löwen und Tiger besiegen müssen, um es auf die Bühne zu bringen, ließ ihn Ludwig XVI. ins Gefängnis Saint-Lazare werfen. Es entspricht aber nicht den Tatsachen, dass ihm dort der Hintern versohlt wurde, wie ein zeitgenössischer Stich zeigt. Nach wenigen Tagen war er wieder frei. Die Episode ließ den König zugleich despotisch und schwach erscheinen. Beaumarchais konnte das Werk nun samt einer fulminanten Verteidigungsrede drucken lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorlage für Mozart und Da Ponte.", "content": "Dank der von Joseph II. eingeführten Pressefreiheit erschien die erste deutsche Übersetzung aus der Feder von Johann Rautenstrauch noch vor dem französischen Original. Zwar verbot der Kaiser deren Aufführung durch Emanuel Schikaneder, doch erlaubte er, dass Mozart und der Librettist Da Ponte das Stück am 1. Mai 1786 in Form der italienischen Oper \"Le nozze di Figaro\" auf die Bühne brachten. Suzanne wurde zu Susanna, Marceline zu Marcellina, Fanchette zu Barbarina (bei Rautenstrauch Franzerl), Chérubin zu Cherubino (bei Rautenstrauch Liebetraut), Bazile zu Basilio, Don Gusman Brid’oie zu Don Curzio (bei Rautenstrauch Gelbschnabel).", "section_level": 1}], "src_summary": "La folle journée ou Le mariage de Figaro \"(Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit)\" ist eine Komödie in fünf Akten von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais (1732–1799). Sie bildet den zweiten Teil seiner Figaro-Trilogie und diente als Vorlage zur Oper \"Le nozze di Figaro\" von Mozart und Da Ponte. Das Stück entstand vor der Französischen Revolution, als die Gesellschaftsordnung des Ancien Régime am Wanken war. Es illustriert den Konflikt zwischen dem Adel, der sich kraft seiner ererbten Privilegien über die bürgerliche Moral hinwegsetzte, und seinen unter dem Einfluss der Aufklärung selbstbewusster gewordenen Untergebenen. Der dem Dritten Stand (Bürgertum) entstammende Autor versetzte damit dem Zweiten Stand einen ähnlichen Schlag wie ein Jahrhundert zuvor Molière mit seinem \"Tartuffe\" dem Ersten Stand (Klerus). \"Le mariage de Figaro\" war laut Anton Bettelheim.", "tgt_summary": null, "id": 1225896} {"src_title": "Euro1080", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Akademischer Werdegang.", "content": "Fort ist der Sohn von Alice und Marron William Fort, der 1933 als erster Afro-Amerikaner in einer Ingenieurwissenschaft promovierte. Nach dem Internatsbesuch in New Hampshire (USA) studierte Marron C. Fort ab 1957 an der Princeton University die Fächer Germanistik, Anglistik, Niederlandistik, Skandinavistik und Mathematik. Im Jahr 1961 wechselte er zur Universität von Pennsylvania (Philadelphia). Im Rahmen eines universitären Austauschprogramms kam er 1963 an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1965 promovierte Fort bei Alfred Senn an der University of Pennsylvania zum Ph. D., und zwar mit einer Dissertation über das Niederdeutsche von Vechta. Von 1969 bis 1985 hatte Marron C. Fort eine Professur für Germanistik an der Universität von New Hampshire inne. In dieser Zeit, nämlich 1976/77 und 1982/83, übernahm er Gastprofessuren an der Universität Oldenburg und begann seine Studien zur saterfriesischen Sprache und zum ostfriesischen Niederdeutsch. An der Universität Oldenburg war Fort ab 1983 Akademischer Oberrat und leitete dort bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2003 die Arbeitsstelle Niederdeutsch und Saterfriesisch. Ab 1982 lebte er in Deutschland. Im Rahmen seiner Beschäftigung mit dem Saterfriesischen gab Marron C. Fort ein saterfriesisches Wörterbuch sowie zwei Bände mit Volkserzählungen in saterfriesischer Sprache heraus. Dazu fertigte er eine Übersetzung des Neuen Testaments und der Psalmen an.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Fort erhielt 1991 die Landschaftsmedaille der Oldenburgischen Landschaft. Im Jahr 1998 bekam er das Indigenat der Ostfriesischen Landschaft verliehen und wurde damit „eingebürgerter Ostfriese“. Am 13. Dezember 2004 wurde Fort Ehrenbürger der Gemeinde Saterland und im Jahr 2008 Ehrenmitglied des Seelter Buund. Im Jahr 2012 erhielt er für sein jahrzehntelanges Engagement zur Erforschung und zum Erhalt der Regionalsprachen den Niedersächsischen Verdienstorden am Bande. Aus demselben Grund wurde er am 1. September 2015 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marron Curtis Fort (* 24. Oktober 1938 in Boston; † 18. Dezember 2019 in Leer (Ostfriesland)) war ein amerikanisch-deutscher Germanist und Frisist, der sich auf die Erforschung der saterfriesischen und niederdeutschen Sprache spezialisiert hatte. Fort besaß die deutsche Staatsbürgerschaft und lebte bis zu seinem Tod in Leer. Durch seine Beiträge in Presse, Funk und Fernsehen trug Fort maßgeblich zur Bekanntheit der saterfriesischen Sprache bei.", "tgt_summary": null, "id": 1088185} {"src_title": "Voitto Hellsten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Bucht erstreckt sich rund 180 Kilometer Richtung Osten, wobei sie sich von der Mündung in die Arabische See von etwa 65 Kilometern Breite bis zu ihrem Ende immer mehr verschmälert. Der Golf von Kachchh trennt die nördlich gelegene Halbinsel Kachchh mit dem in der Regenzeit überfluteten Rann von Kachchh von der südlich gelegenen Halbinsel Kathiawar. Letzterer sind 42 Inseln vorgelagert, von denen 33 mit einem Korallenriff umgeben sind.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Entlang der vielfältig gegliederten und mit vorgelagerten Koralleninseln ausgestatteten Südküste des Golfes wurde in den 1980er Jahren der 163 km2 große Meeres-Nationalpark (Marine National Park, MNS) – der erste Indiens – sowie ein 458 km2 großes Meeresschutzgebiet eingerichtet. Das durch Mangrovensümpfe, Korallenbänke, Sandstrände, Seegras- und Wattflächen ausgezeichnete aquatische Ökosystem beherbergt u. a. folgende Tierarten: 108 Algenarten, 70 Arten von Schwämmen, 37 Korallen- (Stein- und Weichkorallen), mehr als 200 Vogel-, 27 Garnelen-, 30 Krabben-, 200 Weichtierarten, Quallen, Seesterne, Seeanemonen, Tintenfische, Meeresschildkröten (wie Suppenschildkröte, Oliv-Bastardschildkröte und Lederschildkröte), Schweinswale, mehrere Delphinarten (wie Gemeiner Delfin, Indopazifischer Großer Tümmler und Bleifarbener Delfin), Seeschweine, Stachelrochen und Seeschlangen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Wirtschaftlich wird der Golf als natürlicher Seehafen genutzt, über den insgesamt 41 Prozent des indischen Im- und Exports verschifft wird. Hier befinden sich wegen der günstigen geographischen Lage die größten Häfen Indiens. Am Nordufer sind Jakhau, Mundra, mit dem größten privaten Hafen Indiens und mit dem weltweit größten Kohleterminal, Kandla mit einem Ölhafen und Tuna Hafenstandorte. An der südlichen Küste Gujarats reihen sich von Westen beginnend die Häfen Okha, Poshitra, Salaya, Vadinar, Sikka und Navlakh aneinander. Zur Überwachung des starken Schiffsverkehrs im gesamten Golf von Kachchh (allein der Hafen Kandla wird jährlich von 2.500 Schiffen angesteuert) und zur Vermeidung von Unfällen mit Öltankern wurde 2012 ein \"vessel traffic service\" (VTS) genanntes Managementsystem eingeführt. In Jamnagar arbeitet die weltweit größte Erdölraffinerie, in der 100.000 Arbeiter beschäftigt sind. An beiden Küsten befinden sich Meersalzgewinnungsstätten, die 39 Prozent der indischen Salzproduktion liefern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Golf von Kachchh (engl.: \"Gulf of Kutch\") ist eine Bucht der Arabischen See und befindet sich an der Westküste von Indien im indischen Bundesstaat Gujarat.", "tgt_summary": null, "id": 193819} {"src_title": "Die erste Walpurgisnacht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mercedes-Benz Typ 200 / Typ 200 lang (1933–1936).", "content": "Der Wagen war als zwei- und viertüriger Tourenwagen, zwei- und viertürige Limousine, drei- oder viersitziges Cabriolet (mit zwei Türen) oder Sportzweisitzer erhältlich. Der Typ 200 lang (Radstand 3050 mm) war als sechssitzige Pullman-Limousine, Pullman-Landaulet, sechssitziger Tourenwagen, viertürige Limousine, Stromlinien-Limousine sowie als Cabriolet A, B und D erhältlich. Sein seitengesteuerter Sechszylinder-Reihenmotor mit 1961 cm3 Hubraum leistet 40 PS (29 kW) und beschleunigt das Fahrzeug auf 98 km/h. Über das Vierganggetriebe mit Schnellgang (1 : 0,73) und die Kardanwelle werden die Hinterräder angetrieben. Alle Räder haben hydraulisch betätigte Trommelbremsen und sind einzeln aufgehängt, hinten an einer Pendelachse mit Schraubenfedern, vorn an zwei quer eingebauten Blattfedern. Diese Änderungen waren ein Fortschritt gegenüber dem Vorgängermodell vom Typ Stuttgart 200. Allerdings waren die neuen Wagen bei etwa gleichem Preis etwas einfacher ausgestattet, was den Verkaufszahlen abträglich war. Die Pullman-Limousine war im Deutschen Reich als „Kraftdroschke“ (Taxi) sehr verbreitet. Im August 1934 kam als Konkurrent der \"Opel 6 Pullman\" mit 36-PS-Motor und gleichem Radstand (3050 mm) auf den Markt, der mit 5000 Reichsmark (RM) deutlich günstiger war als der Pullman-Mercedes mit 40 PS für 6550 RM. Diese Preise entsprechen kaufkraftbereinigt in heutiger Währung ca. bzw. Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Mercedes-Benz Typ 230 (1936–1937).", "content": "Auf dem langen Fahrgestell wurde ab 1936 ein stärkerer Motor angeboten. Der weiterhin seitengesteuerte Sechszylinder-Reihenmotor mit 2229 cm3 Hubraum leistet 55 PS (40 kW) und lässt den Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h erreichen. Auf gleichem Fahrgestell erschien auch der erste Diesel-Pkw, der Typ 260 D. 1937 wurde die Baureihe von dem neuen Mercedes-Benz W 143 abgelöst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mercedes-Benz W 21 wurde unter dem Namen \"Mercedes-Benz Typ 200\" 1933 vorgestellt. Er war vom Typ 170 abgeleitet und ersetzte später die Typen Stuttgart 200 und Stuttgart 260.", "tgt_summary": null, "id": 1917446} {"src_title": "Jules-Émile Verschaffelt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Karin Månsdotters Eltern waren Måns Månsson und Ingrid Jakobsdotter. Der Vater war wahrscheinlich Soldat und stammte aus eher einfachen Verhältnissen. Karin fand zunächst Anstellung bei Gert Cantor, der als Hofmusiker in Stockholm engagiert war. Früh verwaist war sie spätestens seit Anfang 1565 als Kammerzofe am Hof von Elisabet Wasa, einer Tochter Gustavs I. Wasa, beschäftigt. Im Alter von fünfzehn Jahren wurde Karin die Geliebte König Eriks XIV.", "section_level": 1}, {"title": "Königin.", "content": "Bereits am 13. Juli 1567 wurden Karin und Erik – wohl aufgrund von Widerständen im Adel wegen ihrer niederen Herkunft – heimlich durch den schwedischen Erzbischof in Stockholm getraut, was erst im Dezember 1567 bekannt wurde. Wenig später stimmte der Reichsrat einer Vermählung zu. Am 4. Juli 1568 heirateten Karin Månsdotter und König Erik XIV offiziell. Einen Tag später wurde sie zur schwedischen Königin gekrönt. Ein Aufstand des schwedischen Adels und die Gefangennahme des Königs am 29. September desselben Jahres, angezettelt durch seinen Bruder Johann, zwangen Erik aber schon kurz danach zum Thronverzicht.", "section_level": 1}, {"title": "Witwe.", "content": "Nach dem Tod ihres Mannes 1577 lebte Karin Månsdotter zurückgezogen aber begütert auf dem Hof Liuksiala in Kangasala in Finnland. Im Volk blieb sie populär. Sie liegt heute in der Domkirche von Turku begraben. Für ihre Grabkapelle im Dom entwarf der finnisch-russische Maler Wladimir Swertschkow im Jahre 1867 ein Glasfenster. Karin Månsdotter ist die einzige schwedische Königin, die in Finnland bestattet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Karin Månsdotter und Erik XIV. hatten eine Tochter und drei Söhne:", "section_level": 1}, {"title": "Nachleben.", "content": "Die romantische und tragische Vorstellung von der Liebe zwischen Karin und Erik hat Maler, Autoren und Filmemacher inspiriert. 1942 schrieb der finnische Schriftsteller Mika Waltari seinen Roman \"Kaarina Maununtytär\" (deutsch \"Karin Magnustochter\", 1943). 1954 kam der schwedische Film \"Karin Månsdotter\" (Regie: Alf Sjöberg) in die Kinos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karin Månsdotter (* 6. Oktober oder 6. November 1550 in Uppland; † 13. September 1612 auf dem Hof Liuksiala in Kangasala) war die Ehefrau des schwedischen Königs Eriks XIV. (1533–1577).", "tgt_summary": null, "id": 1247532} {"src_title": "Werner Panitzki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Jean-Marie Loret wurde 1918 in Seboncourt als Jean-Marie Lobjoie geboren. Die Mutter des unehelichen Kindes war Charlotte Eudoxie Alida Lobjoie (1898–1951), die Tochter des ortsansässigen Metzgers Louis Joseph Alfred Lobjoie und seiner Frau Marie Flore Philomène geb. Colpin. Laut dem Eintrag im Geburtsregister seiner Heimatstadt war der Vater Lorets ein nicht identifizierter deutscher Weltkriegssoldat. Da Adolf Hitler sich in den Jahren 1916 und 1917 in den Ortschaften Seclin, Fournes-en-Weppes, Wavrin und Ardooie aufgehalten hatte und nach Augenzeugen ein Verhältnis mit Charlotte unterhalten haben soll, wurde verschiedentlich über eine Vaterschaft Hitlers diskutiert. Charlotte Lobjoie wird in verschiedenen Quellen der Beruf einer Tänzerin zugeschrieben, wobei unklar bleibt, ob sie dies bereits 1916/1917 gewesen ist. Offensichtlich scheint sie diesen Beruf aber erst ergriffen zu haben, als sie einige Monate nach der Geburt ihres Kindes und nach dem Abzug der Deutschen aus Frankreich nach Paris zog. Jean Marie wuchs die ersten sieben Jahre bei seinen Großeltern auf, zu welchen Charlotte nach ihrem Abschied von der Familie jeglichen Kontakt abbrach. Am 22. Mai 1922 ehelichte Charlotte den Lithographen Clément Loret, der sich damit einverstanden erklärte, dass der uneheliche Sohn seiner Frau, den er jedoch nie gesehen hatte, seinen Namen tragen dürfe. Nach dem Tode der Großeltern in den Jahren 1925 und 1926, die ihn nach Lorets eigenen Angaben „schlecht behandelten“, strengte seine Tante Alice Lobjoie die Adoption ihres Neffen durch die Familie des reichen Bauunternehmers Frizon aus Saint-Quentin an. Fortan besuchte der Junge nacheinander zwei katholische Internate in Cambrai und Saint-Quentin. 1936 trat er in den Militärdienst ein und wurde in den folgenden Jahren bis zum Feldwebel befördert. Später betätigte er sich einige Jahre lang als Geschäftsmann, bis er seinen Beruf im Jahre 1948 aufgrund einer Insolvenz aufgeben musste. Nach seiner eigenen Aussage wusste Loret schon als Kind, dass er der Sohn eines deutschen Soldaten wäre, er hätte jedoch keine Ahnung über die Identität seines Vaters gehabt. 1948, so behauptete er später, habe ihm dann seine Mutter auf ihrem Sterbebett enthüllt, dass dieser Soldat Adolf Hitler gewesen sei. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete Loret als Chargé de Mission bei der französischen Polizei in Saint-Quentin – angeblich habe er diesen Posten auf persönlichen Befehl Hitlers erteilt bekommen, wiewohl offensichtlich bislang kein stichhaltiger Beweis hierfür erbracht werden konnte. Behauptungen, er habe in dieser Eigenschaft mit den in Frankreich stationierten Gestapo-Einheiten kollaboriert, sind ebenso wenig erwiesen. Gegen diese Behauptung spricht freilich, dass ihm nach dem Krieg kein Prozess wegen Kollaboration gemacht wurde. In verschiedenen Quellen heißt es allerdings, dass Hitler jegliches Material über Loret vernichten ließ. Außerdem galt Loret im Allgemeinen als eher durchschnittlich und nicht übermäßig fleißig, sodass es eher ungewöhnlich scheint, dass er sich diesen höheren Posten bereits mit unter 25 Jahren aus ganz eigenem Ermessen erarbeitet hatte. Loret war mindestens einmal verheiratet und hatte neun Kinder, darunter Philippe Loret, der 2012 mit der These, der Enkel Hitlers zu sein, seinerseits an die Öffentlichkeit trat. Einige Quellen behaupten, seine Frau habe sich 1948 von ihm getrennt, als sie von seiner Abstammung erfuhr. In späteren Zeitungsartikeln über Loret wird eine Ehefrau namens Muguette erwähnt, die mit ihm zum Zeitpunkt der Niederschrift der Artikel zusammengelebt haben soll. Dabei ist unklar, ob es sich bei Muguette um eine zweite Ehefrau (oder Lebensgefährtin) handelte, oder ob sie die Mutter seiner Kinder war, die wieder zu ihm zurückgekehrt war oder sich gar nie von ihm getrennt hatte. Am 7. Juni 1978, während der öffentlichen Diskussion um seine Person, wurde Loret von Maser aus St. Quentin in dessen Haus in Speyer geholt, wo dieser ihn vor den kritischen Fragen der Presse verborgen hielt. Die beiden besichtigten unter anderem das ehemalige Konzentrationslager Dachau, wobei Loret wörtlich geäußert haben soll „Ich habe mir meinen Vater nicht ausgesucht“. Maser nahm Loret sogar mit nach Tokio, um ihn dazu zu bewegen, Interviews zu geben, allerdings schien der Franzose in dieser Beziehung eher zurückhaltend. Loret und Maser überwarfen sich 1979 schließlich, vermutlich aus finanziellen Gründen. Loret veröffentlichte 1981 in Zusammenarbeit mit René Mathot noch seine Autobiographie „Ton père s'appelait Hitler“ (Paris 1981).", "section_level": 1}, {"title": "Die Causa Loret–Hitler.", "content": "Die Geschichte von „Hitlers Sohn“ wurde in den 1970er Jahren, vor allem in verschiedenen Illustrierten wie der Bunte, aber auch in als reputierlicher geltenden Organen, wie der historischen Zeitschrift „Zeitgeschichte“ und dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel lanciert. Letzteres veröffentlichte die in ihrer Nachwirkung einflussreichste Geschichte über Loret unter dem Titel „Liebe in Flandern“. Der letztendliche Ursprung der vorerst nur mündlich verbreiteten Geschichte um Hitlers Sohn konnte bislang nicht ermittelt werden. Jedenfalls standen Kolportagen, die behaupteten, der uneheliche Sohn einer Französin und eines deutschen Soldaten sei der Sohn Hitlers, in Lorets Heimat bereits geraume Zeit im Raum, als der deutsche Historiker Werner Maser auf Loret aufmerksam wurde. Ob die Gerüchte von Loret selbst oder von anderen in die Welt gesetzt worden waren, ist bislang nicht geklärt worden. Maser behauptete, erstmals 1965 bei Recherchen in Wavrin und umliegenden Städten von einem angeblichen Hitler-Sohn gehört zu haben. Maser ging diesen Berichten nach, traf dabei auf Loret und konnte diesen davon überzeugen, „seine Geschichte“ publizieren zu lassen. Fortan verwandte Maser große Anstrengungen darauf, Beweise für ihre Korrektheit zu sammeln. Kritiker wie etwa Anton Joachimsthaler halten ihm dabei vor allem vor, Handlungsmotive wie Sensationslüsternheit und Gefallen am großen Effekt der wissenschaftlichen Wahrheitsliebe überzuordnen. Laut Masers Darstellung habe die Verbindung Loret–Hitler sich wie folgt zugetragen: Hitler habe Charlotte Lobjoie 1916 in der Stadt Wavrin, im deutsch besetzten Teil Frankreichs, als dort stationierter Soldat getroffen und eine Liebesbeziehung zu ihr begonnen. Loret sei schließlich im Sommer 1917 in Ardooie oder nach anderen Quellen im Herbst 1917 in Le Ceteau gezeugt worden. Letzteres muss wohl als die weniger wahrscheinliche Variante angesehen werden, da sie eine Frühgeburt voraussetzen würde, die zwar nicht auszuschließen ist, für deren Vorliegen jedoch auch keinerlei Indizien sprechen. Maser schrieb zur Beziehung Hitler–Lobjoie in seiner Hitler-Biographie: Die Kritiker dieser vermeintlichen Sensation verwiesen sehr bald auf die Unerwiesenheit von Masers Behauptungen, der sich auf nichts weiter stützte als Lorets Behauptungen. Ein erbbiologisches Gutachten der Universität Heidelberg ergab, dass „\"Loret allenfalls Hitlers Sohn sein könnte\"“, dies jedoch nicht sein müsse. Als vermeintliche Belege für die Vaterschaft Hitlers wurden Charlotte Lobjoies Einweisung in ein französisches Sanatorium nach dem deutschen Einmarsch in Frankreich (angeblich auf Weisung Hitlers) und eine langwierige Befragung Lorets durch die Gestapo im Hotel Lutetia, dem Gestapo-Hauptquartier in Paris, sowie die angebliche Kollaboration mit der Gestapo als Polizist angeführt. Masers Befragung von Alice Lobjoie, der Tante Lorets und Schwester von Charlotte, die er als Kronzeugin für seine Behauptung ins Feld hatte führen wollen, ergab ein negatives Ergebnis: Alice Lobjoie gab an, dass ihre Schwester während des Krieges zwar eine Liebesbeziehung zu einem deutschen Soldaten unterhalten habe, bestritt jedoch heftig, dass dieser Soldat Adolf Hitler gewesen sei. Sie gab an, sich gut an das Gesicht des Mannes erinnern zu können und zu wissen, dass dieses keine Ähnlichkeit mit Hitler gehabt habe. Außerdem gab sie zu Protokoll: Maser versuchte später, in jüngeren Auflagen seines Buches „Hitler“ die Aussagen Lobjoies abzuschwächen, indem er auf den angeblichen Groll der Tante gegen ihren Neffen hinwies. Neben dem Dementi von Alice Lobjoie führten Kritiker von Masers These, wie der Historiker Joachimsthaler, unter anderem Zeugnisse von Kriegskameraden Hitlers in die Debatte ein, die in ihren Erinnerungen an Hitler im Ersten Weltkrieg einhellig vermerkten, dieser habe entschieden jede Beziehungen deutscher Soldaten zu französischen Frauen abgelehnt. So etwa Balthasar Brandmayer, der in seinem Erinnerungsbuch „Zwei Meldegänger“ berichtete, Hitler habe in heftigsten Worten gegen das Vorhaben von Regimentskameraden reagiert, sich mit Französinnen einzulassen und diesen vorgehalten, „\"koa deutsch Ehrg'fühl\"“ zu haben. Die Kritiker machten zudem logische Inkonsistenzen in Masers Geschichte geltend: So sei es höchst unwahrscheinlich, dass ein Soldat im Kriege, noch dazu ein in der militärischen Hierarchie niedrig rangierender Gefreiter, eine Geliebte über alle Verlegungen seines Regiments hinweg mit sich habe führen können, wie dies Hitler laut Maser mit Lobjoie getan habe: Eine freie Bewegung sei in den besetzten Gebieten kaum möglich gewesen, noch dazu den Regimentstrossen nachzureisen erst recht. Während der Aschaffenburger Streitgespräche der Historiker 1979 schwieg sich Maser zu der Affäre zunächst aus und erklärte schließlich in seinem Diskussionsbeitrag einen möglichen illegitimen Sohn Hitlers plötzlich für eine ganz nebensächliche Sache. Joachimsthaler bezeichnete dies als ein „\"Eigentor\"“ Masers. Der Daily Express behauptete in einem Artikel vom 15. Februar 1985, dass ein Porträt von Lorets Mutter nach Hitlers Tod unter seinen Habseligkeiten gefunden worden sei, blieb jedoch einen Beleg für diese Behauptung schuldig. Tatsächlich wurde ein von Adolf Hitler aus dem Jahre 1916 stammendes Porträt, welches Charlotte Lobjoie mit einem Kopftuch und einer Gabel in der Hand darstellen soll, in den sechziger Jahren bei einem belgischen Unternehmer aufgespürt und Anfang der siebziger Jahre in einer Ausgabe der Zeitschrift „Panorama“ publiziert. Es ist daher unwahrscheinlich, dass sich dieses Porträt 1945 in Hitlers Habe befunden hat. Maser bekräftigte im Jahre 2004 in einem Interview mit der der rechtsextremen Szene nahestehenden National-Zeitung, dass er nach wie vor zu seiner These stehe. Darüber hinaus beharrte er, Loret „\"war eindeutig Hitlers Sohn\"“ und gab weiter an, dass dies „\"in Frankreich von behördlicher Seite anerkannt worden\"“ sei. Zudem enthält die 12. Auflage von Masers Buches „Adolf Hitler – Legende, Mythos, Wirklichkeit“ einen umfassenden Anhang zum Thema Hitler–Loret. Anfang 2012 will das französische Wochenmagazin Le Point neue Indizien für die Vaterschaft Hitlers entdeckt haben. So soll sich aus Militärunterlagen ergeben, dass Hitler Unterhaltszahlungen an Charlotte Lobjoie geleistet habe. Weitere der „neuen“ Anhaltspunkte wiederholen allerdings nur Altbekanntes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean-Marie Loret-Frizon (* 18. bzw. nach anderen Angaben 25. März 1918 in Seboncourt bei Saint-Quentin in der Picardie; † 14. Februar 1985 in Saint-Quentin) war ein französischer Eisenbahnarbeiter und nach eigener Aussage ein unehelicher Sohn Adolf Hitlers. Die These des „Hitlersohns“ wurde durch Werner Maser vertreten und war vor allem in den späten 1970ern sehr verbreitet. Masers Ansicht stellt in der historischen Hitler-Forschung jedoch eine Minderheitenmeinung dar: Historiker wie Anton Joachimsthaler, Timothy Ryback und Ian Kershaw halten eine Vaterschaft Hitlers für unwahrscheinlich.", "tgt_summary": null, "id": 966122} {"src_title": "Otto Brusatti", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Bedeutung.", "content": "Der Familienname \"Huba\" hat sich in verschiedenen Ländern (z. B. Belgien, Slowakei, Ungarn) eigenständig mit unterschiedlicher Bedeutung entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Huba als wallonischer Familienname.", "content": "In Belgien wird der Name \"Huba\" 1611 erwähnt\".\" In Deutschland wird der wallonische Familienname \"Huba\" 1654 in Radheim (im Bachgau bei Aschaffenburg) erwähnt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kamen in mehreren Wellen Einwanderer aus dem Gebiet des heutigen Belgiens in den Bachgau. Der wallonische Familienname \"Huba\" entstand aus der Kurzform eines der germanisch-altdeutschen Rufnamen \"Hugbert\" oder \" Hugbald\", die in Belgien im Mittelalter als \"Huber(t)\" und \"Hubaut\" gebräuchlich waren. Eine daraus gebildete Kurzform \"Hub\" wurde mit Koseendung \"-ard\" (gesprochen \"-ar\") verbunden, was zur Form \"Hubar\" führte. Im wallonischen Dialekt wurde \"-ard\" häufig zu \"-a\" verkürzt. Entsprechend wurde \"Hubar(d)\" zu \"Huba\" umgestaltet. Der wallonische Name beruht auf dem germanischstämmigen Rufnamen \"Huba\" und bezeichnet als Patronym den Sohn oder Angehörigen eines Mannes namens \"Huba\". Wie die meisten germanischen Vornamen setzen sich \"Hugbert\" (im 8. Jahrhundert als \"Hugibert\" bezeugt) und \"Hugbald\" (8. Jh. \"Hugibald\") aus zwei Namenwörtern zusammen. Das jeweils enthaltene Erstglied \"Hug(i)-\" ist mit dem althochdeutschen Wort \"hugu\" 'Sinn, Verstand, Mut' und dem altsächsischen Wort \"hugi\" 'Sinn, Gedanke' zu verbinden. Das Namenglied gibt Einblicke in die Geisteswelt der Germanen, denn es findet sich auch im Namen des Raben \"Hugin\", der gemeinsam mit dem Raben \"Munin\" ('Gedanke') auf den Schultern des obersten Gottes \"Odin\" saß und ihm von den Vorgängen in der Menschenwelt berichtete. Das Zweitglied \"-bert\" des Namens \"Hugbert\" ist aus zahlreichen Rufnamen, wie \"Norbert\" und \"Robert\", bekannt. Seine Bedeutung kann aus dem althochdeutschen bzw. altsächsischen Wort \"beraht\" 'glänzend, berühmt' erschlossen werden. Möglicherweise bedeutet \"Hubert\" 'der durch seinen Geist, sein Denken Glänzende'. Das zweite Element -\"bald\" des Namens \"Hugbald\" beruht auf dem germanischen Wort \"'balpa\"', dessen Bedeutung aus dem althochdeutschen bzw. altsächsischen Wort \"bald\" 'kühn' zu erschließen ist. \"Hugbald\" könnte somit als 'der kühne Denker' oder 'der kühn Denkende' gedeutet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Huba als slowakischer oder tschechischer Familienname.", "content": "In Tschechien wird der Name \"Huba\" schon 1381 erwähnt. Der Name entstand aus dem slowakischen und tschechischen Wort \"hub\"a 'Lippe, Maul, Mund', das verwandt ist mit obersorbisch \"huba\" 'Mund, Lippe, Maul, Kuss', \"hubaty\" 'großmäulig, streitsüchtig', tschechisch \"hubatý\" 'großmäulig', niedersorbisch \"guba\" 'Lippe, Mund, Maul', russisch und ukrainisch \"gubá\" 'Lippe'. Der Name galt einer Person mit einem auffälligen Mund oder auch einem Menschen mit 'großem Mundwerk'. Hier spielt der Familienname \"Huba\" auf ein persönliches Merkmal an und gehört zu der Gruppe der Übernamen, die sich auf das Äußere, den Charakter oder das Verhalten von Menschen beziehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Huba ist ein alter ungarischer Name. Einer der „Sieben Magyaren“ (Hét magyar) der Landnahme im 9. Jahrhundert trug den Namen Huba. Daher gibt es den Namen als Vor- und Nachnamen.", "tgt_summary": null, "id": 1425868} {"src_title": "Zweitaktöl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Adrien Duport entstammte einer Familie der Noblesse de robe und wurde als Sohn eines Rates des Parlements geboren. Er studierte die Rechte, fand danach Anstellung als Rat am Pariser Parlement und wurde aktiver Freimaurer. Aufgrund seines Widerstandes gegen die Finanzpolitik von Calonne und Loménie de Brienne wurde Adrien Duport in politischen Kreisen bekannt. In den Jahren 1787 und 1788 profilierte er sich als einer der Anführer der \"„Revolte der Privilegierten“\". Im November 1788 initiierte er gemeinsam mit Condorcet die Gründung des \"„Komitees der Dreißig“\", das bedeutenden Einfluss auf die Bildung der \"„Patriotenpartei“\" nahm. Duport wurde vom Adel der Stadt Paris im Frühjahr 1789 zum Abgeordneten der Generalstände (\"États généraux\") gewählt. Nachdem sich der Dritte Stand am 17. Juni 1789 zur Nationalversammlung erklärt hatte, wechselte Adrien Duport acht Tage später in das Lager des Dritten Standes. Am 10. September 1789 setzten Antoine Barnave, die Brüder Alexandre und Charles de Lameth und Adrien Duport als Führer der patriotischen Mehrheit in der Konstituante mit 849 zu 89 Stimmen die Ablehnung des Zweikammersystems durch. Trotz der starken Unterstützung der Pariser Bevölkerung, die während der Abstimmung \"„gegen das Vetorecht eines Mannes und für das Vetorecht von 25 Millionen“\" demonstrierte, änderten Duport und seine politischen Freunde ihre ursprüngliche Meinung. Sie stimmten für ein Vetorecht des Königs \"„mit aufschiebender Wirkung“\" und am folgenden Tag bestätigten die Abgeordneten mit 575 Ja- und 325 Gegenstimmen das Vetorecht des Königs. Duport hatte danach erheblichen Anteil an der Durchführung der Justizreformen. Er regte die Bildung von Friedens- und Geschworenengerichten sowie des Kassationsgerichtshofes an. Des Weiteren engagierte sich Adrien Duport für die Abschaffung der Todesstrafe. Alexandre de Lameth, Antoine Barnave und Adrien Duport schlossen Anfang 1790 ein politisches Bündnis, welches nach römischem Vorbild \"„Triumvirat“\" genannt wurde. Dieses Triumvirat führte und kontrollierte die vierzig Abgeordneten des linken Flügels der Verfassungspartei (\"Constitutionnels\"). Im Dezember 1790 stimmten auch die \"„Linken“\" der Entwaffnung und den Ausschluss der Passivbürger aus der Nationalgarde zu. Zu den drei Millionen Passivbürgern zählten Männer, die keine oder sehr geringe direkte Steuern zahlten und deswegen nicht wählen durften. In den meisten Städten lebten mehr Passivbürger als Aktivbürger. Letztere zahlten Steuern und waren aus diesem Grund wahlberechtigt. Nachdem die Passivbürger (vorerst bis 1792) politisch entmachtet waren, bezichtigte das Triumvirat seine politischen Konkurrenten, Mirabeau und La Fayette, des Verrats an der Revolution. Der Tod Mirabeaus am 2. April 1791 beendete den Konflikt. Das Triumvirat verfolgte danach eine Politik des Ausgleichs zwischen reformwilligem Adel, Großbürgertum und konstitutionellem Königtum. Infolge des Erstarkens der Volksbewegung, drängte das Triumvirat seit Mai 1791 auf die Beendigung der Revolution. Barnave, Lameth und Duport forderten die Abschaffung der politischen Klubs, die Einengung der Pressefreiheit, mehr Rechte für den König und sie befürworteten am 14. Juni 1791 das \"„Gesetz Le Chapelier“\". Außerdem gestatteten sie den Priestern wieder katholische Messen in ihren Kirchen zu halten (Dekret vom 7. Mai 1791). Nach der fehlgeschlagenen Flucht Ludwigs XVI. am 20./21. Juni 1791 verließ Adrien Duport den Klub der Jakobiner und schloss sich später dem am 18. Juli gegründeten Klub der Feuillants an. Er versöhnte sich mit La Fayette und kämpfte seitdem entschlossen für den Erhalt der Monarchie. In der Konstituante versuchte Duport eine Mehrheit für die Wiederwahl ihrer Abgeordneten in die Legislative zu finden. Letzteres scheiterte, Duport durfte im September 1791 nicht in die Legislative gewählt werden. Stattdessen ließ er sich wenig später zum Präsidenten des Kriminalgerichtes des Departements Seine wählen. Nach der Deklaration von Pillnitz am 27. August 1791 erwartete Duport eine Invasion Frankreichs durch die preußische und österreichische Armee. Er befürchtete eine militärische Niederlage und riet deswegen dem König im November 1791 zum Frieden. Des Weiteren forderte er Ludwig XVI. auf, ein Bündnis mit Österreich zu bilden. Im Januar 1792 verfassten Barnave und Duport eine Denkschrift an Leopold II., in der sie dem Kaiser empfahlen, die bewaffneten Emigrantenverbände aufzulösen. Adrien Duport wollte mit seiner Politik die Macht des Königs stärken, die bisher erreichten Ergebnisse der Revolution sichern und eine Rückkehr der Emigranten unter Führung des Grafen d’Artois verhindern. Duport bekämpfte energisch die entstehende \"„Kriegspartei“\", eine Koalition bestehend aus Girondisten und Anhängern La Fayettes, und versuchte (letztlich erfolglos) eine \"„Friedenspartei“\" zu bilden. Seine warnenden, aber auch aus Furcht, ausgerufenen Mahnungen, die auf das nicht vorhersehbare Verhalten des Volkes während eines Krieges hinwiesen, blieben unbeachtet. Am 20. Mai 1792 gründete Duport die Zeitung \"„L’Indicateur“\". Diese Zeitung etablierte sich sehr rasch als Sprachrohr der Vermögenden. Duport warb für eine zweite Kammer der Nationalversammlung, in der nur Vermögende zugelassen werden. Die politischen Ereignisse nach dem Sturm auf die Tuilerien am 10. August 1792 zwangen Duport zur Einstellung seines Blattes. Am 3. September 1792, während der Septembermassaker, wurde er verhaftet. Nur aufgrund des persönlichen Eingreifens Dantons, gelang Duport wenige Tage später die Flucht nach England. Adrien Duport kehrte erst nach dem 9. Thermidor II (27. Juli 1794) nach Paris zurück. Er bekannte sich offen als Anhänger der konstitutionellen Monarchie, engagierte sich weiterhin für die Interessen der Vermögenden und fand, trotz ihrer allgemeinen Notlage, kein Verständnis für die Lage der Besitzlosen. Nach dem Staatsstreich des 18. Fructidor V (4. September 1797) flüchtete Adrien Duport in die Schweiz und hielt sich dort im Verborgenen auf. Er erlebte noch die Besetzung der Schweiz durch französische Revolutionstruppen und die Gründung der Helvetischen Republik. Wenige Wochen später verstarb Adrien Duport am 6. Juli 1798 in Gais im Kanton Appenzell Ausserrhoden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adrien Jean François Duport (auch \"Du Port\"; * 24. Februar 1759 in Paris; † 6. Juli 1798 in Gais, Kanton Appenzell Ausserrhoden, Schweiz) war ein Politiker während der Französischen Revolution.", "tgt_summary": null, "id": 1326213} {"src_title": "Jessica Iwanson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 1. Oktober 1990 übernahm Siemens die Mehrheit der Nixdorf-Stammaktien und führte die Nixdorf Computer AG (Paderborn) mit dem Bereich der Daten- und Informationstechnik der Siemens AG (Augsburg und München) zur Siemens Nixdorf Informationssysteme AG (SNI) zusammen. 1992 erhöhte Siemens den Anteilsbesitz an der SNI auf 100 Prozent und gliederte diese in die Siemens AG ein. Nach einer schmerzhaften Gesundschrumpfung mit dem Verlust mehrerer Tausend Arbeitsplätze in Paderborn und den beiden Werken in Augsburg in den frühen 1990er Jahren konnte sich SNI etwa ab Mitte des Jahrzehnts als größter europäischer Computerkonzern stabilisieren. 1995 wurde das Dienstleistungs- und Lösungsgeschäft in den Bereichen Informationstechnologie und Telekommunikation aus dem Unternehmen SNI herausgelöst und zusammen mit Teilen der Siemens AG in die Siemens Business Services GmbH und Co OHG (SBS), damals mit Sitz in Paderborn und München überführt. Am 1. Oktober 1998 wurde die SNI als Aktiengesellschaft aufgelöst und vollständig in die Siemens AG integriert, wobei weitere Teile zur SBS wanderten. Der Name Siemens Nixdorf lebte noch ein Jahr weiter in Form der Siemens Nixdorf Banking and Retail Systems GmbH. Die Sparte Personalcomputer wurde in ein Joint Venture mit Fujitsu eingebracht, der Fujitsu Siemens Computers GmbH mit Sitz in München, an der beide Unternehmen mit 50 Prozent beteiligt waren. Zum 1. April 2009 verkaufte Siemens seinen Unternehmensanteil an Fujitsu. Seitdem vertreibt das Unternehmen weltweit Computerprodukte unter dem Markennamen „Fujitsu“ und ist durch die Zusammenlegung von FSC (USA), FSC (EMEA) und FJ (Asia) zu Fujitsu Technology Solutions (FTS) zur weltweiten Nummer 3, hinter HP und Dell, aufgestiegen.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte und Dienstleistungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Monitore.", "content": "Unter anderem gehörte die Firma während des Aufkommens des PCs zu den größten deutschen Herstellern für Computermonitore und schnitt bei Tests in der Fachpresse zumeist gut ab. Aufgrund des BNC-/D-Sub-Modus gelang es, eine sehr genaue Farbtemperatur und Farbgenauigkeit darzustellen. Dabei half eine verbesserte Version des Zeilensprungverfahrens. Die Monitore von Siemens wurden seit den 1980er Jahren zunächst von Tandberg Data hergestellt. Diese Firma war seit ca. 1982 einer der ersten Hersteller, der die Darstellung von grünen oder orangen Zeichen auf dunklem Hintergrund mit einer Bildwiederholrate von 50 oder 60 Hertz aufgab und die damals innovative, heute gewohnte Darstellung schwarzer Zeichen auf weißem Grund einführte. Dies erforderte eine Bildwiederholrate von 70 Hertz oder schneller und eine dementsprechend leistungsfähigere Elektronik. Auch Nixdorf produzierte in Deutschland. Nach der Übernahme von Nixdorf durch Siemens wurde zu großen Teilen in Taiwan nach Spezifikationen aus Deutschland produziert. Sowohl die Tandberg-eigenen Reihen wie auch Monitore mit Siemensbranding erhielten in etlichen Computerzeitschriftentests (z. B. CHIP) gute Noten für Ergonomie und Darstellungsqualität. Siemens Nixdorf-Monitore gehörten auch zu den ersten, die die seit Mitte der 1990er Jahre aufkommenden Strahlungsnormen umsetzten.", "section_level": 2}, {"title": "Tastaturen.", "content": "Im Werk für Arbeitsplatzsysteme (WA) in Augsburg wurden Tastaturen gefertigt, die sich von den Produkten des damaligen Marktführers Cherry durch einen kürzeren Tastenhub und einen definierten Druckpunkt abhoben. Eine Besonderheit bei der Fertigung waren die Tastenkappen, die zunächst ohne Aufschrift montiert und erst an der fertigen Tastatur mit einem Laser beschriftet wurden. Auf diese Weise ließen sich die Ländervarianten ohne zusätzliche Maßnahmen in Lager oder Fertigung herstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Großrechner.", "content": "Siemens hatte Großrechner wie die Systemfamilie 7500 und Supercomputer wie den VPP50 im Angebot. Die Modelle C40 aus der Systemfamilie 7500 bot im Februar 1991 entscheidende Neuerungen wie die Unterstützung von 290 Bildschirmen statt vorher 160. Die Modelle der Reihe H60 aus derselben Systemfamilie wurden um ein Doppelprozessormodell ergänzt. Die H120er Modelle bekamen einen leistungsfähigen Konsolenprozessor, dieser konnte (nach SNI-Angaben) bis zu 2000 Meter von einem Computer installiert werden. Möglich wurde dies durch den \"Blockmultikanäle Typ 2\" von SLI, dieser erlaubt die Datenübertragung von bis zu 4,5 MB/s. Hiermit wurde ein schneller Zugriff auf externe Hochleistungsperipherie gewährleistet. Es wurde bei allen Großrechnern das Betriebssystem BS2000 verwendet. Viele Kunden von SNI hatten den von Nixdorf entwickelten \"8870\" Mainframe und dessen Nachfolger \"Quattro\" mit der betriebswirtschaftlichen Standardsoftware Comet in Verbindung mit dem Betriebssystem Niros im Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Personalcomputer.", "content": "Es gab u. a. die Modellreihen \"Scenic\" und \"Xpert\". Bei letzteren handelte es sich um preisgünstige PCs für Privatkunden. In einer eigenen Entwicklungsabteilung im Werk für Arbeitsplatzsysteme in Augsburg entstanden für die damalige Zeit sehr innovative Konzepte wie beispielsweise die Slot-CPU oder ein Microchannel-Rechner, die sich am Markt jedoch nicht durchsetzen konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Notebooks.", "content": "Seit 1990 gab es Notebook-PCs von Siemens Nixdorf, die von hauseigenen Entwicklern im Augsburger Werk für Systeme (WS) spezifiziert, mittels Customizing aus bereits am Markt befindlichen Produkten angepasst und von Quanta Computer (Taiwan) und Matsushita (Japan) gefertigt wurden. Abweichend von der üblichen Bedeutung des Begriffs wurden sie als OEM-Produkte bezeichnet, bereits beim Hersteller in SNI-Kartons verpackt und im Rahmen der Qualitätssicherung auch vor Ort geprüft (Customer Source Inspection). Eine High-End-Variante des Matsushita-Notebooks war bereits mit einem zur damaligen Zeit noch sehr seltenen TFT-Display ausgestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Minicomputer bzw. Mehrplatzsysteme.", "content": "Es gab die Systeme in den Serien MX- und RM-Serie, Targon, 8860/8862/BNC.", "section_level": 2}, {"title": "Kassensysteme.", "content": "Das von Siemens Nixdorf Anfang der 1990er Jahre entwickelte und eingeführte Kassensystem Beetle war von Beginn an sehr erfolgreich und wurde auch unter dem neuen Firmennamen Wincor Nixdorf weitervertrieben und weiterentwickelt. Die Kassensysteme befinden sich heute in vielen größeren Handelsketten im Einsatz, z. B. Plus, Edeka, Metro und Galeria Kaufhof.", "section_level": 2}, {"title": "TK-Anlagen und Telefone.", "content": "Siemens Nixdorf System 8818 Digitales Vermittlungssystem ISDN (ab 1982): Mit der 1982 vorgestellten Nixdorf 8818 DVS war die NCAG der erste deutsche Hersteller eines digitalen Vermittlungssystems, zugleich war das 8818-System das erste von der Post in Deutschland zugelassene digitale Vermittlungssystem. Zwischen 30 und 3000 Telefone oder Terminals konnten an die 8818 angeschlossen werden. Im Verbundnetzwerk konnte das System 8818 bis ca. 12'000 Nebenstellen bedienen. Die Vermittlungskapazität bei den Modellen 80-600 ermöglichte 246 Teilnehmern, beim Modell 3000 sogar bis zu 512 Teilnehmern, das gleichzeitige Sprechen, bzw. Telefonkonferenzen mit bis zu sechs Teilnehmern. Ein Rufnummernspeicher von zehn Rufnummern sowie eine schnelle Wahlwiederholung stand jedem Benutzer zur Verfügung. Der Höhepunkt des Systems war mit der Einführung des Software Release 5.1 und 5.2 erreicht, mit dem die volle Netzwerkfähigkeit des Systems und die Mehrkundenfähigkeit eingeführt wurde. Netzwerkfähigkeit bedeutet, dass bei verschieden disloziert installierten Systemen alle Teilnehmerfunktionalitäten in jeder Anlage zur Verfügung stehen. Alle maximal 255 stern- oder maschenförmig vernetzten Anlagen verhalten sich wie eine einzige physikalische Anlage mit systemübergreifenden Leistungsmerkmalen (zum Beispiel Rückruf von einem Knoten in den anderen), Rufmitnahme, Rufnummernportierung und Leistungsmerkmale von einem Knoten in den Anderen transferieren. Mehr- und Anlagenfähigkeit bedeutet, dass in einer physikalischen Anlage verschiedene unabhängige oder miteinander verknüpfbare Firmenkonfigurationen programmiert werden können. Octopus E Modell 300/800 ist ihr voll kompatibler Nachfolger und verwendet ebenfalls das Betriebssystem NICOS, die Hardware jedoch wurde parallel zur Hicom 150H office Com/ Hipath 3700 entwickelt. Sie ist genau so wie eine 8818 zu administrieren. Das System ist bis 2006 vertrieben worden. Alle reinen UP0- und UP0-E-Endgeräte (bis auf OpenStage und neuer) der Siemenspalette und die ISDN- Systemtelefone von Nixdorf sowie alle Gigaset-Professional-Mobilteile können an ihr eingesetzt werden. Der Maximalausbau liegt bei 800 Teilnehmern bei 1024 Koppelfeldpunkten, bis zu 255 Anlagen sind voll anlagenübergreifend vernetzbar zu einem physischen System, die 8818 ist in großen Teilen integrierbar. Netzwerkbaugruppen ermöglichen IP-Systemtelefonie und Anlagenvernetzung, Callcenterbetrieb bis 1024 Agents ist mit Bordmitteln ohne zusätzliche Server realisierbar. Digifon, digitales Telefon (Digifon Basis, Digifon Solo, Digifon Komfort, RNG, Digifon Solo/2S, Digifon Solo/2U, Digifon Comfort/2, RNG/2, AFT/1, AFT/2 AFT/3, nur für System 8818 (teils auch Octopus E Modell 300/800), kein Standardverfahren). Logofon, analoge Telefonfamilie (Logofon Basis/ Logofon Info/ Logofon Hotel/ Logofon Komfort/ Logofon Mobil). Octophon, digitales Telefon für die Deutsche Bundespost (Octophon 21S, 21U, 23 und 24, RNG, RNG/2, AFT/1, AFT/2 AFT/3, nur für System 8818 (teils auch Octopus E Modell 300/800), kein Standardverfahren).", "section_level": 2}, {"title": "Schulungen.", "content": "Zudem gab es für alle Systeme auch entsprechende Trainings von Siemens Nixdorf im Angebot.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Siemens Nixdorf Informationssysteme AG (SNI) war ein deutscher Universalanbieter auf dem Gebiet der Daten- und Informationstechnik und stellte sowohl PCs als auch Supercomputer sowie TK-Anlagen her. Darüber hinaus gehörten Geldautomaten und Kassensysteme zum Portfolio. SNI war der größte europäische Anbieter von Computer- und Softwarelösungen, bis es in mehrere Nachfolgeunternehmen aufgeteilt wurde. Die bekanntesten waren Fujitsu Siemens Computers und Wincor Nixdorf (bis Sommer 2016), ab Sommer 2016 fusioniert zu Diebold-Nixdorf (Kassensysteme und Bankentechnik).", "tgt_summary": null, "id": 2466408} {"src_title": "Andreas Dressel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Schule.", "content": "Ahmet Haşim wurde um das Jahr 1884 in Bagdad geboren. Er stammte von Familien ab, die bekannte Religionsgelehrte hervorgebracht hatten. Der Urgroßvater mütterlicherseits, Emin Efendi, gehörte dazu und war auch Mitglied des ersten osmanischen Parlaments. Ahmet Haşims Vater war der Gouverneur des osmanischen Sandschak von Fizan. Die Mutter war schwer krank und starb, als Ahmet acht Jahre alt war. Die Folgezeit ist geprägt durch eine enge Bindung an den Vater, der ihn auf den zahlreichen Dienstreisen in seinem Verwaltungsbezirk mitnahm, so dass kein regelmäßiger Schulbesuch zustande kam. Um 1894/95 zog Haşim mit seinem Vater nach Istanbul. Da er in Bagdad kein Türkisch gelernt hatte, sondern mit Arabisch aufgewachsen war, musste er diese Sprache erst etwa ein Jahr nachlernen, bevor dort eingeschult werden konnte. Dann aber besuchte er das Galatasaray-Gymnasium als Internatsschüler. Hier lernte er als Fremdsprachen Französisch, Persisch und hatte auch weiter im Arabischen Unterricht. Auch klassische orientalische Dichtung wurde unterrichtet. Zu seinen Literaturlehrern gehörte Tevfik Fikret (1867–1915). In dieser Zeit heiratete sein Vater erneut, was die enge emotionale Bindung zu ihm zerbrechen ließ. Das Abitur legte Ahmet Haşim 1906 ab.", "section_level": 2}, {"title": "Beruf.", "content": "Zunächst arbeitete er in der staatlichen Verwaltung und studierte nebenher Rechtswissenschaft. Ohne das Studium abzuschließen, wurde er 1908 als Französischlehrer nach Izmir versetzt. Dort befreundete er sich mit dem Literaten und Diplomaten Yakup Kadri Karaosmanoğlu (1889–1974). In dieser Zeit schrieb er erste Gedichte. Ab 1910 war er als Übersetzer in der Staatsschuldenverwaltung tätig. Im Ersten Weltkrieg eingezogen diente er zunächst in Çanakkale, ab 1917 krankheitsbedingt dann als Inspektor der Truppenverpflegung. Nach dem militärischen Zusammenbruch des Osmanischen Reiches war er arbeitslos und geriet in große materielle Not. Ab 1920 konnte er dann als Professor der Ästhetik an der Akademie der schönen Künste und als Französischlehrer an der Istanbuler Universität lehren. 1921 wechselte er erneut zur Staatsschuldenverwaltung, wo er bis zur Ausrufung der Türkischen Republik 1923 arbeitete. 1924 verbrachte er den Sommer in Paris. Viele Jahre lang schrieb er auch für die Zeitungen Akşam und İkdâm. Hauptberuflich war er nun für die Osmanlı Bankası tätig. Ab 1927 setzten erneut gesundheitliche Probleme ein. Wiederholt begab er sich für längere Zeit zur Behandlung nach Paris. Herzmuskel, Leber und Niere waren betroffen. Er gab die Stelle bei der Bank auf und arbeitete in mehreren Privatschulen als Französischlehrer. Kurzfristig gehörte er auch dem Vorstand der Anatolischen Eisenbahn an. Nach Klinikaufenthalten in Istanbul begab er sich im Herbst 1932 zur Behandlung nach Frankfurt am Main. Aus diesem Anlass entstand sein \"Frankfurter Reisebericht\" (\"Frankfurt Seyahatnamesi\"). Gesundheitlich aber ging es ihm nach der Rückkehr nach Istanbul immer schlechter. Vier Tage vor seinem Tod heiratete er seine Krankenpflegerin. Er starb am 4. Juni 1933.", "section_level": 2}, {"title": "Dichtung.", "content": "Ahmet Haşims erste Gedichte wurden zwischen 1900 und 1912 in der literarischen Zeitschrift \"Mecmua-i Edebiye\" veröffentlicht. Später war er ein Mitglied der Bewegung, die als \"Fecr-i Âtî\" oder \"Dämmerung der Zukunft\" bekannt wurde. Danach wurde er zusammen mit anderen Dichtern im Journal Dergâh veröffentlicht. Um 1921 veröffentlichte er sein erstes Buch mit Gedichten unter dem Titel \"Göl Saatleri\" (\"Stunden des Sees\"). Sein zweiter Gedichtband, \"Piyâle\" (\"Die Wein-Schale\"), folgte 1926. Ein berühmtes Gedichte aus dem Gedichtband \"Piyâle\" ist \"Merdiven\" (Treppenhaus): Ağır, ağır çıkacaksın bu merdivenlerden, Eteklerinde güneş rengi bir yığın yaprak, Ve bir zaman bakacaksın semâya ağlayarak.. Sular sarardı.. yüzün perde perde solmakta, Kızıl havaları seyret ki akşam olmakta.. Dieses Gedicht zeigt, dass Haşim sorgfältig vorgewählte natürliche Bilder verwendet, um den emotionalen Zustand der Person des Gedichtes auszudrücken. Viele von Haşims neueren Gedichten, besonders die in \"Piyâle\", verwenden diese Technik auf eine sehr prägnante Art. Sie zeigen den Einfluss nicht nur des Symbolismus, sondern auch der Haiku-Poesie, die Haşim zu dieser Zeit las.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ahmet Haşim (* zwischen 1883 und 1887 vermutlich in Bagdad; † 4. Juni 1933 in Istanbul; auch geschrieben als \"Ahmed Hâşim\") war ein einflussreicher türkischer Dichter des frühen 20. Jahrhunderts.", "tgt_summary": null, "id": 248957} {"src_title": "Ratsch an der Weinstraße", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Name des Flusses geht zurück auf das albanische Wort \"lumë\" für „Fluss“ (im gegischen Dialekt \"lymë\"). Das heutige Hydronym mit dem Vokal \"i\" entstand aus einer im 13. Jahrhundert belegten altserbischen Form \"Lыmь\", wobei das \"ы\" anstelle des ursprünglichen \"u\" darauf hindeutet, dass die Entlehnung noch vor dem 10. Jahrhundert stattfand. Wenn die gegische Form \"lymë\" als Ursprung angenommen wird, ist auch ein späterer Entlehnungszeitpunkt denkbar, spätestens jedoch bis zum 12. Jahrhundert. Die slawische Namensform wurde sodann als \"Lim\" ins Albanische zurückentlehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Lauf.", "content": "Der längste Zufluss des Plavsko jezero hat seine Quellen auf der Südseite des Maglić-Massives im Süden Montenegros. Bei ungefähr 1300 m Meereshöhe mündet der Borovački potok mit seinen Quellflüssen Prouški Potok und Velji potok in den längeren Vučin potok. Dieser verlässt nach ungefähr 7,5 Kilometer das montenegrinische Staatsgebiet und durchquert in Ostrichtung den äußersten Nordzipfel Albaniens auf einer Länge von 9,5 Kilometern. In Albanien wird der Fluss Lumi i Vermoshit genannt. Das Gebiet um Vermosh ist die einzige Region Albaniens, die ins Schwarze Meer entwässert wird. Wieder in Montenegro wird der Fluss fortan als \"Grnčar\" bezeichnet. In Gusinje vereinigt sich der Grnčar mit dem Flüsschen Vruja zur Ljuča. Diese ist der einzige beudetende Zufluss des Plavsko jezero. Dessen größter Abfluss wird nun erstmals Lim genannt. Auf seinem Lauf durch die Schluchten im Osten Montenegros durchquert der Lim die Städte Andrijevica, Berane und Bijelo Polje. Auf serbischer Seite liegen die Städte Prijepolje und Priboj an seinen Ufern. Zwischen Bijelo Polje und Prijepolje bildet das Tal des Lim zudem den Korridor für den Hauptverkehrsstrom zwischen Montenegro und Serbien, also die Europastraße 763 und die Bahnstrecke Belgrad–Bar. Hinter Priboj verläuft der Fluss durch das bosnisch-serbische Grenzgebiet bei Sjeverin und Rudo und durchquert hinter Rudo einen engen Canyon, bevor er oberhalb von Višegrad in die hier angestaute Drina mündet. Das Einzugsgebiet des Lim umfasst 5963 km2, der Fluss ist nicht schiffbar. Der längste und wasserreichste Nebenfluss ist der Uvac, welcher hinter Priboj von rechts einmündet.", "section_level": 1}, {"title": "Busunglück.", "content": "Bei einem Busunfall am 4. April 2004 kamen auf dem Rückweg von Dubrovnik nach Bulgarien zwölf Schüler einer bulgarischen Reisegruppe ums Leben, als ihr Bus nahe dem serbischen Ort Gostun von der Straße abkam und in den Lim stürzte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Lim (kyrillisch Лим), ist ein Fluss in Montenegro, Serbien sowie Bosnien und Herzegowina. Mit 220 Kilometer Länge ist der Lim der größte Nebenfluss der Drina und der größte Fluss im Gebiet des Sandžak. Er entspringt bei Plav im Südosten Montenegros dem gleichnamigen See (Plavsko jezero).", "tgt_summary": null, "id": 494450} {"src_title": "Reinhard IV. (Hanau-Münzenberg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Amateur.", "content": "Er bestritt als Amateurboxer 70 Kämpfe, von denen er 62 gewann. 1995 nahm er im Halbmittelgewicht an den Weltmeisterschaften in Berlin teil, schied aber bereits in der zweiten Vorrunde durch Punktniederlage gegen den Tschechen Pavel Polakovič aus. Auch bei den Europameisterschaften 1996 im dänischen Vejle verlor er im Halbmittelgewicht bereits in der Vorrunde knapp nach Punkten gegen den Ukrainer Sergei Gorodnichew.", "section_level": 1}, {"title": "Profi.", "content": "Er wurde noch im Jahr 1996 in Deutschland bei Universum Box-Promotion Profi und gewann seine ersten 21 Kämpfe gegen Aufbaugegner mit oft negativer Kampfbilanz. Bereits am 14. Februar 1998 gewann er den Internationalen Deutschen Meistertitel im Mittelgewicht; er besiegte dabei den noch ungeschlagenen Kroaten Vedran Akrap im Maritim Hotel von Stuttgart. Einen weiteren Erfolg erzielte er nur einen Monat später gegen den Albaner Bahre Ahmeti (26-4). Nachdem WBO-Titelträger Bert Schenk 1999 seinen Titel verletzungsbedingt längere Zeit nicht verteidigen konnte, wurde dieser ihm aberkannt. Der in der Zwischenzeit zum Interim-Weltmeister aufgestiegene Brite Jason Matthews (21-1) wurde daraufhin zum WBO-Weltmeister ernannt. Krajnc erhielt am 27. November 1999 in Lübeck die Chance um den Titel zu boxen und gewann überlegen durch t.K.o. in der achten Runde, wobei er seinen Gegner bereits in der ersten Runde am Boden hatte. Im März 2000 verteidigte er den Titel durch K. o. in der zweiten Runde gegen den US-Amerikaner Jonathan Corn (29-2) sowie im Oktober 2000 durch t.K.o. in der sechsten Runde gegen den ungeschlagenen Bert Schenk (24-0). Aufgrund eines Streites mit seinem Promoter Universum legte er den Titel im Juni 2001 nieder, erhielt ihn jedoch kurz darauf von der WBO zurück. Im November 2001 schlug er in seiner dritten Titelverteidigung den Schweden Paolo Roberto (23-2). Am 6. April 2002 verlor er den Titel in Kopenhagen durch eine Punktniederlage an den ungeschlagenen Namibier Harry Simon (22-0). Er stieg daraufhin in das Supermittelgewicht auf, verlor aber völlig überraschend sein nächstes, als Aufbaukampf geplantes Duell mit dem Russen Sergei Tatewosjan (15-3) vorzeitig. Er konnte die nächsten drei Kämpfe gewinnen und wurde daraufhin Herausforderer von IBF- und WBA-Titelträger Sven Ottke (33-0). Krajnc verlor den Kampf klar nach Punkten und beendete, wie auch Ottke, anschließend seine Karriere. Im Januar 2007 wollte Krajnc in Göteborg bei der ersten Profiboxveranstaltung in Schweden seit 1969 in den Ring zurückkehren. Aus medizinischen Gründen wurde ihm allerdings die Lizenz verweigert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Armand Krajnc (* 7. August 1973 in Malmö) ist ein schwedischer Boxer slowenischer Herkunft und ehemaliger Weltmeister der WBO im Mittelgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1160491} {"src_title": "Neues aus der Anstalt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Clark besuchte die University of Iowa und studierte dort die Rechtswissenschaften: seine Zulassung als Rechtsanwalt erhielt er 1874. Er war sowohl als Lehrer als auch gleichzeitig als Rechtsanwalt in Manchester (Iowa) tätig. Im Jahr 1881 ließ sich Clark in Evanston nieder und arbeitete dort auch als Anwalt, ehe er County-Anwalt von Uinta County wurde. Den Beruf übte er von 1882 bis 1884 aus. Er gehörte 1889 als Delegierter der verfassunggebenden Versammlung des Staates an.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "1889 begann Clark seine politische Karriere als Kongressabgeordneter für Wyoming. Er übte sein Amt vom 1. Dezember 1890 bis zum 3. März 1893 für zwei Legislaturperioden (51. und 52. Kongresswahlperiode) aus. Nach seiner Wahlniederlage 1892 gegen den Demokraten Henry A. Coffeen kandidierte Clark 1895 für den US-Senat und trat sein Amt nach gewonnener Wahl am 23. Januar 1895 an. Er wurde Clark dreimal wiedergewählt und fungierte in dieser Position bis zum 3. März 1917. Clark gehörte als Vorsitzender während der 54. bis zur 59. Wahlperiode dem Ausschuss für Eisenbahnwesen (\"Committee on Railroads\") an, in der 59. bis zur 62. Wahlperiode war er Mitglied des Ausschusses für das Justizwesen (\"Committee on Judiciary\"), in der 63. und 64. Wahlperiode gehörte er dem Ausschuss für Geologische Forschung (\"Geological Survey\") an. Nach seiner Wahlniederlage im Jahr 1916 setzte Clark in Washington seine Arbeit als Rechtsanwalt fort. Auch fungierte er ab 1919 als Mitglied der International Joint Commission, deren Vorsitz er von 1923 bis zu seiner Pensionierung 1929 innehatte. 1929 zog sich Clark nach Evanston zurück, wo er ein Jahr später, 79-jährig verstarb; er wurde auf dem \"Masonic Cemetery\" beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clarence Don Clark (* 16. April 1851 in Sandy Creek, Oswego County, New York, USA; † 18. November 1930 in Evanston, Wyoming) war ein US-amerikanischer Politiker (Republikanische Partei). Er vertrat den Bundesstaat Wyoming in beiden Kammern des Kongresses.", "tgt_summary": null, "id": 2092328} {"src_title": "Sender Heubach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einsatzgebiet.", "content": "Das Einsatzgebiet wurde während des Krieges mehrfach ausgeweitet. Am 12. September erstreckte es sich über die US-amerikanische Küstenlinie von der kanadischen Grenze bis in die Karibik. Am 2. Oktober 1939 erklärte eine in Panama tagende Konferenz der panamerikanischen Außenminister eine 300-Seemeilen-Zone rund um die Küsten Nord- und Südamerikas (mit Ausnahme des am Krieg teilnehmenden Kanadas) für neutral und untersagte den kriegführenden Nationen dort jede feindselige oder militärische Operation (Kriegsschiffe durften das Gebiet aber immer noch passieren). Die amerikanische Marine überwachte diese Zone bis zur Höhe von Trinidad. Am 24. April 1941 wurde das Gebiet nochmals ausgedehnt bis 26° westlicher Länge und 20° südlicher Breite (dies entspricht in etwa der Höhe von Rio de Janeiro). Ferner schlossen die USA am 9. April 1941 mit dem dänischen Botschafter in Washington, Henrik Kauffmann, ein Abkommen, das ihnen die Verteidigung von Grönland übertrug und ihnen die Errichtung und Nutzung von Basen dort erlaubte. Kauffmann handelte in diesem Fall eigenmächtig, da er seit der Besetzung Dänemarks durch die Deutschen keine Weisungen mehr aus Kopenhagen akzeptierte. Dennoch akzeptierten ihn die Alliierten als legitimen Vertreter Dänemarks. Im Juli 1941 stationierten die USA nach dem Abschluss eines ähnlichen Abkommens mit der isländischen Regierung Truppen auf Island.", "section_level": 1}, {"title": "Umsetzung.", "content": "Von den kriegsführenden Parteien wurde die Neutralitätszone mehr oder weniger ignoriert. So kam es am 13. Dezember 1939 weit innerhalb der 300-Meilen-Zone zum Gefecht vor dem Río de la Plata zwischen Deutschland und Großbritannien. Dass es zu keinen weiteren größeren Kampfhandlungen innerhalb der Neutralitätszone kam, lag eher daran, dass die Schlacht im Atlantik in diesem Zeitraum noch weiter östlich ausgetragen wurde und sich erst 1942 auf den westlichen Teil des Atlantiks ausdehnte. Die amerikanische Überwachung war aufgrund der stark pro-alliierten Einstellung der Regierung von Präsident Franklin D. Roosevelt ihrerseits zu Gunsten der Alliierten ausgelegt. So wurden gesichtete deutsche Schiffe (Handelsschiffe, die in Amerika vom Krieg überrascht wurden, und Blockadebrecher) von amerikanischen Schiffen beschattet, die ihre kontinuierlichen Positionsmeldungen unverschlüsselt sendeten. Auf diese Art konnten alliierte Kriegsschiffe die Meldungen mithören und die deutschen Schiffe abfangen. Geschah dies innerhalb der Neutralitätszone, so unternahmen die amerikanischen Beobachtungsschiffe nichts, um dies zu verhindern, obwohl sie theoretisch alle Kampfhandlungen innerhalb der Zone unterbinden sollten. Mit der Übernahme der Verteidigung Grönlands und Islands im April bzw. Juli 1941 verschärfte sich die Lage zwischen den USA und den Achsenmächten zusätzlich. Von diesem Zeitpunkt an fuhren amerikanische Konvois zwischen der Westküste der USA und Island mit amerikanischem Geleitschutz auf der gleichen Route wie britische Konvois zwischen Halifax und Großbritannien. Zusätzlich luden die USA auch fremde Schiffe dazu ein, in ihren Konvois mitzufahren. Das Deutsche Reich warf den USA vor, durch dieses Verhalten die Versenkung amerikanischer Schiffe durch deutsche U-Boote zu provozieren. Der bekannteste dieser Zwischenfälle ereignete sich am 4. September 1941, als der amerikanische Zerstörer USS \"Greer\" von einem britischen Flugzeug auf ein U-Boot aufmerksam gemacht wurde, das vor kurzem vor dem Flugzeug weggetaucht war. Die \"Greer\" suchte und fand das deutsche U-Boot U-652, worauf das Flugzeug mehrere Wasserbomben auf die von der \"Greer\" gemeldete Position des U-Bootes warf. Der deutsche U-Boot-Kommandant glaubte daraufhin, er sei von dem Zerstörer selbst angegriffen worden, und griff ihn deshalb erfolglos mit Torpedos an. Daraufhin startete die \"Greer\" einen ebenfalls erfolglosen Wasserbombenangriff auf das U-Boot. Diesen Vorfall nahm die US-Regierung zum Anlass, Befehl zum sofortigen Angriff auf alle innerhalb der Neutralitätszone gesichteten Schiffe und Flugzeuge der Achse zu geben. Durch diesen \"Shoot-on-sight\"-Befehl befanden sich die amerikanischen Streitkräfte im Atlantik praktisch ab September 1941 in einem unerklärten Krieg mit den Achsenmächten. Am 6. November 1941 kaperten der Kreuzer USS \"Omaha\" und der Zerstörer USS \"Somers\" im Südatlantik die Odenwald, die sich als amerikanisches Handelsschiff \"Willmoto\" getarnt hatte. Hitler erwähnt das Schicksal der Odenwald in seiner Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Neutralitätspatrouille der Marine der Vereinigten Staaten begann kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges in Europa am 12. September 1939 und dauerte bis zum Kriegseintritt der USA am 7. Dezember 1941. Offizielles Ziel der Operation war der Schutz der Neutralität der Vereinigten Staaten und anderer amerikanischer Staaten vor Übergriffen der kriegsführenden Parteien. Zu diesem Zweck sollten alle fremden Kriegsschiffe innerhalb des Einsatzgebietes kontinuierlich von der amerikanischen Marine beobachtet werden.", "tgt_summary": null, "id": 1712593} {"src_title": "Ocean Tower", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mercedes-Benz Typ Nürburg 460/460 K (mit Hochrahmen, 1928–1929).", "content": "Der Wagen war von Ferdinand Porsche in aller Eile konstruiert worden, um dem zwei Jahre früher erschienenen Horch 8 Paroli bieten zu können. Porsche griff auf die damals übliche Standardkonstruktionen des Hochrahmens (ohne Absenkung zwischen den Achsen) zurück, was dem neuen Modell auch für die damalige Zeit ein veraltetes Aussehen gab. Es war mit einem seitengesteuerten Achtzylinder-Reihenmotor mit 4622 cm3 Hubraum ausgestattet, der 80 PS (59 kW) leistet und den Fahrzeugen eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h verleiht. Der Wagen hat Starrachsen, alle vier Räder sind an Halbelliptik-Blattfedern aufgehängt und mechanisch mit Saugluftunterstützung gebremst. Für nach Kundenwunsch gefertigte Aufbauten externer Karosseriebauer war neben dem langen Fahrgestell mit 3670 mm Radstand ein verkürztes mit 3430 mm erhältlich. Diese Modelle heißen „460 K“. Werksseitig waren Tourenwagen mit vier und sechs Sitzen, eine viertürige Limousine, eine Pullman-Limousine mit sechs Sitzen sowie ein viertüriges Cabriolet D lieferbar. Das wuchtige, altmodische und sehr teure Automobil war nicht sehr gefragt, sodass es bereits nach einem Jahr von einem moderneren Niederrahmenmodell abgelöst wurde. Sechs Jahre lang lagen die schon produzierten Hochrahmenmodelle auf Halde und mussten mit Preisnachlässen verkauft werden.", "section_level": 1}, {"title": "Mercedes-Benz Typ Nürburg 460/460 K (mit Niederrahmen, 1929–1933).", "content": "Aufgrund des mäßigen Erfolges überarbeitete Daimler-Benz-Chefkonstrukteur Hans Nibel das Modell. Die Technik wurde vom Vorgänger übernommen, wobei auf Wunsch für das Vierganggetriebe zusätzlich ein Schnellgang lieferbar war. Heraus kam ein deutlich eleganteres Auto mit dem modernen Niederrahmen, dessen Längsträger zwischen den Achsen abgesenkt waren. Neben der geringeren Einstiegshöhe waren so auch flachere Aufbauten realisierbar. Auch ein Fahrgestell mit geringerem Radstand war wieder erhältlich. Trotz dieser Modernisierung hatte der neue Niederrahmen-Mercedes geringere Verkaufszahlen als der Horch 8. Neben den bekannten Aufbauten waren nun zusätzlich ein zweitüriges Cabriolet C und das Pullman-Cabriolet F lieferbar.", "section_level": 1}, {"title": "Mercedes-Benz Typ Nürburg 500 (1931–1934).", "content": "Auf dem langen Fahrgestell wurde ab 1931 zusätzlich ein Modell mit stärkerem Motor angeboten. Dieser hat 4918 cm3 Hubraum und leistet 100 PS (74 kW). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 110 km/h.", "section_level": 1}, {"title": "Mercedes-Benz Typ 500 N (1934–1936).", "content": "1934 wurde der Nachfolger des Typs Nürburg vorgestellt. Der Motor war gleich geblieben, jedoch wurde die Karosserielinie modernisiert: Der flache Kühlergrill des Nürburg wurde durch ein leicht gepfeiltes, etwas nach hinten geneigtes Exemplar ersetzt. Auch die Windschutzscheibe bekam eine leichte Neigung nach hinten. Die Höchstgeschwindigkeit stieg auf 115 km/h.", "section_level": 1}, {"title": "Mercedes-Benz Typ 500 N (1936–1939).", "content": "1936 erhielt der Wagen nochmals einen stärkeren Motor. Aus gleich gebliebenem Hubraum schöpft er 110 PS (81 kW) und beschleunigt das Fahrzeug bis auf 123 km/h. Kühlergrill und Windschutzscheibe wurden noch weiter nach hinten geneigt, der Querbügel zur Befestigung der Scheinwerfer fiel weg. 1939 wurde die Modellreihe nach insgesamt 3842 produzierten Fahrzeugen ohne Nachfolger eingestellt. Es handelte sich um das letzte Mercedes-Benz-Modell mit Holzspeichenrädern und Starrachsen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mercedes-Benz W 08 war ein Pkw der Marke Mercedes-Benz und Nachfolger des Mercedes-Benz Typ 400. Er wurde unter dem Namen Mercedes-Benz 18/80 PS Typ Nürburg 460 im Herbst 1928 auf der Pariser Automobilausstellung als erstes Daimler-Benz-Fahrzeug mit Achtzylindermotor vorgestellt. ", "tgt_summary": null, "id": 2016629} {"src_title": "Otago Central Railway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Shinohara absolvierte ein Mathematikstudium an der Universität Tōhoku in Sendai und absolvierte dann ein Architekturstudium am Tokyo Institute of Technology (TIT) bei Kiyoshi Seike, das er 1953 abschloss. Er eröffnete anschließend sein eigenes Atelier. 1970 wurde er Architekturprofessor am Tokyo Institute of Technology. In den 1960er Jahren trat er mit Feststellungen wie „Das Haus ist Kunst“ und „Je größer das Haus, desto besser“ an die Öffentlichkeit. Damit ging er gegen den zunehmend mechanistischen Zug in der Architektur vor und etablierte seinen eigenen Antirationalismus. Er hat sich weitgehend auf das Design von Wohnhäusern konzentriert, da es ihm um die Beziehung zwischen dem einzelnen Menschen und den Raum für ihn geht. Mit seinem ersten Bauwerk, dem 1954 gebauten \"Wohnhaus Kugayama\" (久我山の家) erreichte er bereits internationale Aufmerksamkeit; er verknüpfte die Gestaltung des Katsura-Palastes mit der Architektur von Mies van der Rohe. Später folgten die „Residenz unter dem Schirm“ (傘の家, Karakasa no ie; 1966), das „Haus in Weiß“ (白の家, Shiro no ie;1966), „Wohnhäuser an der Uehara-dōri“ (上原通り住宅; 1976) in Tōkyō, „Tanigawa-Residenz“ (谷川さんの住宅; 1979) in der Präfektur Nagano sowie die „Century Hall“ (東京工業大学百年記念館, Tōkyō kōgyō daigaku hyakunen kinen-kan; 1987) am Campus des Tokyo Institute of Technology. – Zum Schluss schuf Shinohara auch ausnahmsweise Großbauten, wie das Polizeihauptquartier in Kumamoto (熊本北警察署, Kumamoto-kita keisatsuchō). Shinohara galt als Theoretiker, der eine ganze Generation von japanischen Architekten, wie Toyo Ito, Kazuyo Sejima und Itsuko Hasegawa, geprägt hat. In den 1980er Jahren galt er als der „progressive Anarchist“ des Tokioter Städtebaus. 2005 wurde er mit dem großen Preis des \"Architectural Institute of Japan (AIJ)\" ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Shinohara Kazuo (jap. ; * 2. April 1925 in Shizuoka; † 15. Juli 2006 in Kawasaki) war ein japanischer Architekt der Spätmoderne.", "tgt_summary": null, "id": 40047} {"src_title": "HMS Fearless (L10)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Weltranglistenboxer.", "content": "Valdés war ein Schwergewichtsboxer und wog in seiner aktiven Zeit (1941 bis 1959) circa zwischen 90 und 97 kg bei einer Größe von 1,90 m. Als Profiboxer bestritt er 70 Kämpfe von denen er 48 gewann (36 KOs) und zweimal ein Remis erreichte. Nino Valdés boxte viele bekannte Schwergewichtler, die in den Weltranglisten und Europaranglisten standen, aber nie um eine anerkannte Weltmeisterschaft. 1955 boxte er gegen Archie Moore um den extra für diesen Kampf kreierten \"Nevada World Heavyweight Title\", nachdem er elf Kämpfe hintereinander gewinnen konnte und dabei unter anderem Ezzard Charles, Heinz Neuhaus, Karel Sys und Tommy „Hurricane“ Jackson besiegen konnte. Der frühere Schwergewichts-Weltmeister James Braddock war Ringrichter bei dieser Auseinandersetzung, die Archie Moore zu seinen Gunsten entscheiden konnte: Der Kampf ging über die Distanz von 15 Runden; Moore konnte davon acht gewinnen, Valdés fünf.", "section_level": 1}, {"title": "„Journeyman“.", "content": "Die zweite Hälfte der 1950er Jahre bestritt Valdés als – wenn auch hochklassiger – „Journeyman“ und Prüfstein, der überall und jeden boxte. Er unterlag gegen die Topleute der damaligen Weltrangliste Eddie Machen (einmal nach Punkten, einmal durch TKO in der achten Runde) und dem späteren Herausforderer des Weltmeisters von 1967 Muhammad Ali, Zora Folley (nach Punkten). Alex Miteff und Alonzo Johnson waren ebenfalls spätere Gegner Cassius Clays und wurden, als sie gegen Valdés kämpften und nach Runden gewannen, ebenfalls zur erweiterten Weltspitze gerechnet. Bei dem Kampf mit Miteff handelte es sich um ein 2:1-Urteil. 1959 besiegte Sonny Liston „El Niño“ Valdés durch K. o. in der dritten Runde. Dass Valdés dennoch ein Klassemann war, wenn auch über den Zenit seines Könnens hinaus, zeigte sich in seinem letzten Kampf gegen Brian London, den Valdés durch TKO in der siebten Runde in London für sich entschied. London war in seinem vorherigen Kampf um die Weltmeisterschaft gegen den amtierenden Titelträger Floyd Patterson bis in die elfte Runde gekommen, bevor er KO geschlagen wurde. 1966 kämpfte Brian London erneut um den Titel, aber gegen Muhammad Ali.", "section_level": 1}, {"title": "Leben nach der Boxer-Karriere.", "content": "„El Niño“ Valdés war in seiner Heimat Kuba sehr populär und einer sehr breiten Bevölkerungsschicht bekannt, so dass er auch für Lebensmittel warb und sich einen höheren Lebensstandard erarbeitet hatte. Er plante eine Boxschule zu gründen, aber durch die Machtübernahme Fidel Castros konnte Valdés diese Idee nicht mehr in die Tat umsetzen und entschied sich zur Immigration in die USA, wo er, da in Kuba enteignet und in den USA als weitgehend unbekannt und ungelernt geltend, als Türsteher arbeitete. Er verstarb im Jahr 2001 76-jährig verarmt.", "section_level": 1}, {"title": "Boxhistorische Bewertung und Relevanz.", "content": "Zu einer Zeit als es in jeder Gewichtsklasse nur einen Titelträger gab und auch andere Titel eher rar gesät waren, ist es schwer, Valdés mit heutigen erfolgreichen Boxern zu vergleichen. Aber ein Wertmesser könnte die Tatsache sein, dass Valdés Ex-Weltmeister Ezzard Charles nach Punkten besiegte, zehn Monate bevor dieser das erste Mal gegen Rocky Marciano um den Titel boxte und umstritten verlor, so dass ein Rückkampf stattfinden musste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Giraldo Valdés Ponciano (* 5. Dezember 1924 in Havanna, Kuba; † 3. Juni 2001 in New York), genannt el Niño (dt. \"das Kind\", in den USA meist Nino Valdes geschrieben) war ein kubanischer Profiboxer.", "tgt_summary": null, "id": 2109971} {"src_title": "Philipp Moritz (Hanau-Münzenberg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anfänge und Grundlagen der Unabhängigkeit.", "content": "Die ersten Bestrebungen Nowgorods, sich von der Kiewer Rus abzuspalten, zeigten sich bereits im 11. Jahrhundert. Träger dieser Bestrebungen waren die Nowgoroder Bojaren, unterstützt von der städtischen Bevölkerung, die Abgaben an Kiew bezahlen und Soldaten für dessen Feldzüge stellen musste. Seit dem frühen 12. Jahrhundert wählten die Nowgoroder wechselnde Fürsten zu Regenten, ohne die Großfürsten von Kiew zu konsultieren. Im Jahr 1136 erreichten die Bojaren und führenden Kaufleute die politische Unabhängigkeit Nowgorods. Städte wie Staraja Russa, Staraja Ladoga, Torschok und Oreschek, in denen mächtige Statthalter, Posadniks, herrschten, wurden zu Vasallen und hatten den Status von Nowgoroder Vorstädten. Auch Pskow war zunächst Teil der Nowgoroder Republik, begann aber Mitte des 13. Jahrhunderts sich aus der politischen Abhängigkeit zu lösen. Formell wurde die Unabhängigkeit der Republik Pskow jedoch erst 1348 im Vertrag von Bolotowo anerkannt. Bis zum 15. Jahrhundert expandierte Groß-Nowgorod nach Osten und Nordosten. Die Nowgoroder erforschten Gebiete um den Onegasee, entlang der Nördlichen Dwina und der Küste des Weißen Meeres (siehe Pomoren). Im frühen 14. Jahrhundert erforschten sie das Nordpolarmeer, die Barentssee, die Karasee und den westsibirischen Strom Ob. Die ugrischen Stämme, die den nördlichen Ural bewohnten, mussten ihnen Tributzahlungen leisten (siehe Jugorien). Die Gebiete nördlich der Stadt waren reich an Pelztieren, Meeresfauna, Salz und anderen Ressourcen. Diese waren von großer ökonomischer Bedeutung, da sie die Grundlage für den Handel der Nowgoroder Republik bildeten.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Organisation.", "content": "Das Wetsche, eine auf altslawische Tradition zurückgehende Volksversammlung, war die höchste politische Autorität in der Republik während der Epoche der Zugehörigkeit zur Kiewer Rus. Dieses Regierungsorgan hatte die Kompetenz, Possadniks, Militärführer und ab 1156 sogar Erzbischöfe zu wählen. Diese entstammten meistens dem Bojarenstand. Der Erzbischof war das Oberhaupt der Exekutivgewalt der Regierung und der reichste Feudalherr Nowgorods, der die meisten Ländereien und Einkommensquellen besaß, die ihm vom Kiewer Fürsten übertragen wurden. Der Erzbischof verwaltete die republikanische Staatskasse, leitete die Außenbeziehungen und hatte das Recht, Strafurteile zu fällen. Auch gewöhnliche Kaufleute und Handwerker nahmen am politischen Leben der Nowgoroder Republik teil. Sie bildeten ihre eigenen Verbände, die als Vorläufer politischer Parteien betrachtet werden können. Ab dem 12. Jahrhundert begannen die Verbandsführer ihre Rechte, die wichtigsten republikanischen Dokumente zu ratifizieren, auszuüben. Herrscher wurden vom Wetsche aus anderen Fürstentümern eingeladen, mit denen ein Vertrag namens Rjad unterzeichnet wurde. Dieser Vertrag schützte die Interessen der Nowgoroder Bojaren. Die Pflichten des Herrschers der Nowgoroder Republik waren begrenzt. Er wurde in erster Linie als militärischer Führer angesehen, konnte jedoch gegen niemanden Strafverfolgung ausüben. Das Leben in der Stadt wurde von gewählten Possadniks verwaltet, der auch als Vermittler zwischen der Stadtbevölkerung und dem Nowgoroder Fürsten fungierte. Die Residenz des Fürsten wurde aus dem Nowgoroder Kreml (genannt \"Detinez\") in eine Vorstadt namens Gorodistsche verlegt. Angefangen mit Alexander Newski wurden die Nowgoroder Fürsten aus den Reihen der Fürsten von Wladimir-Susdal gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Wirtschaft der Nowgoroder Republik basierte auf Landwirtschaft und Tierzucht (unter anderem Pferdezucht), Jagd, Bienenhaltung und Fischerei. An der Küste des Finnischen Meerbusens wurde Eisen gefördert. Städte wie Staraja Russa und andere Orte waren für ihre Salzgewinnung bekannt. Eine große Rolle, auch bei der Ausbreitung der Nowgoroder Siedler bis in den Ural, spielte aber vor allem die Pelzjagd. Nowgorod verfügte seit der Mitte des 13. Jahrhunderts über ein Hansekontor, den Peterhof, und exportierte Güter wie Pelze, Bienenwachs und Honig in den ganzen Ostseeraum. Eine strategische Bedeutung hatte daher Nowgorods kleiner Streifen der Ostseeküste, den viele andere Staaten, vor allem Schweden, zu erobern suchten, um den Handel Nowgorods zu kontrollieren.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Die Nowgoroder Republik gehörte zu den führenden Kulturstaaten Europas. Während in Westeuropa noch viele Monarchen Analphabeten waren, war die Bevölkerung Nowgorods durch die vergleichsweise sehr hohe Alphabetisierung bekannt. Die Bürger Nowgorods kommunizierten u. a. mithilfe von Birkenrindenurkunden (russisch \"Берестяные грамоты\"), die heute oft bei archäologischen Ausgrabungen gefunden werden. Es handelt sich dabei meistens um private Briefe, Mitteilungen oder Rechnungen, die Einblicke in das Alltagsleben unterschiedlicher Bevölkerungsschichten bieten. Die Nowgoroder waren für ihren eigenständigen Stil in der Architektur und Ikonenmalerei bekannt. Vorherrschende Religion war das orthodoxe Christentum. Die Sprache, die die Nowgoroder sprachen, wies Unterschiede zum Russischen im zentralrussischen Fürstentum Wladimir-Susdal auf und wird heute als Altnowgoroder Dialekt bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Außenbeziehungen.", "content": "Traditionelle Feinde der Republik waren Schweden und der Deutsche Orden, die teils aus religiösen, teils aus wirtschaftlichen Motiven nach Osten drängten. Eine Reihe von Schwedisch-Nowgorodischen Kriegen wurde um Einflussgebiete in Finnland sowie um den für den Handel wichtigen Zugang Nowgorods zur Ostsee ausgetragen. Die Ritter des Deutschen Ordens versuchten ab dem späten 12. Jahrhundert, die baltische Region unter ihre Kontrolle zu bringen. Insgesamt zog Nowgorod 26 Mal gegen Schweden und 11 Mal gegen den livländischen Schwertbrüderorden in den Krieg. Unter Ausnutzung der mongolischen Invasion in Russland, versuchten die deutschen Ritter zusammen mit den Dänen und den Schweden vor allem in den Jahren 1240–1242 ihre militärischen Operationen auf das Gebiet Nowgorods zu verlagern. Ihre Feldzüge scheiterten jedoch in der Schlacht an der Newa und in der Schlacht auf dem Peipussee. Ein weiterer wichtiger Sieg für die Nowgoroder wurde in der Schlacht bei Wesenberg erzielt. Am 12. August 1323 wurde der Vertrag von Nöteborg zwischen Schweden und Nowgorod unterzeichnet, der zum ersten Mal den Grenzverlauf zwischen dem russischen und dem schwedischen Teil Finnlands regulierte. Aufgrund seiner Lage im äußersten Nordwesten Russlands entging Nowgorod den Schrecken der mongolischen Invasion, wenn auch die Republik dem Khan der Goldenen Horde Tributleistungen entrichten musste, um die Unabhängigkeit zu bewahren. Im 14. Jahrhundert reichten die Feldzüge der Nowgoroder Flussflotte (\"Uschkuiniki\") bis nach Kasan und Astrachan und trugen zum Niedergang der Goldenen Horde bei.", "section_level": 1}, {"title": "Niedergang der Republik.", "content": "Die Fürstentümer Twer, Moskau und Litauen versuchten ab dem 14. Jahrhundert, Nowgorod zu unterwerfen. Formal, aber nicht faktisch unterstand Nowgorod dem Großfürsten von Wladimir, einem Titel, der zwischen den Rurikiden-Linien von Twer und Moskau umkämpft war. Nach der Erlangung des Titels entsandte Michail Jaroslawitsch von Twer seine Gouverneure nach Nowgorod ohne vorherige Absprachen mit den Bürgern. Dieses Ereignis bewog Nowgorod zu engeren Beziehungen mit Moskau. Nachdem Moskau als Sieger aus der scharfen Rivalität mit Twer hervorgegangen war und auch in der Folge der Schlacht von Kulikowo die führende politische Rolle in der nordöstlichen Rus eingenommen hatte, verfolgten seine Großfürsten mehr denn je die Politik der \"Sammlung der russischen Erde\", um die feudale Spaltung des Landes zu beseitigen. Ein einflussreicher Teil der Nowgoroder Bojaren wünschte jedoch statt einer Vereinigung mit anderen russischen Gebieten die Erhaltung der Republik. Dies verursachte Spannungen mit Moskau und führte 1397 zu einem bewaffneten Konflikt, in dessen Zuge Moskau die Gebiete der Republik entlang der Nördlichen Dwina annektierte. Um dem Druck Moskaus zu widerstehen, suchte Nowgorod eine Allianz mit Litauen. Eine prolitauische Partei, angeführt von der Statthalterin Marfa Borezkaja, beeinflusste das Wetsche zu prolitauischen Schritten. Borezkaja lud den litauischen Fürstensohn nach Nowgorod ein, um sie zu heiraten und der Herrscher über Nowgorod zu werden. Sie schloss auch eine Allianz mit dem polnisch-litauischen Monarchen Kasimir IV. Allerdings sah sich die Oberschicht Nowgorods dadurch mit massenhaften Unruhen der Bevölkerung konfrontiert, da diese die Ausdehnung der katholischen Macht über sie befürchtete und strikt ablehnte. Angesichts der Unruhen zog Moskau als „Beschützer der Orthodoxie“ trotz des geltenden Friedens von Jaschelbizy erneut gegen Nowgorod in den Krieg, dessen Oberschicht von Moskau als „verräterisch“ angesehen wurde. In der Schlacht an der Schelon im Jahr 1471 konnten 5.000 Moskauer ungefähr 15.000 zum Teil kampfunwillige Nowgoroder besiegen und die Grundlage für die konsequente Beseitigung der Nowgoroder Unabhängigkeit legen. 1478 entsandte Großfürst Iwan III. eine Armee zur Belagerung Nowgorods und annektierte schließlich die ganze Republik zugunsten eines zentralisierten russischen Staates. Das widerspenstige Nowgoroder Patriziat wurde zur Umsiedlung nach Moskau gezwungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nowgoroder Republik (, deutsch veraltet \"Republik Navgard/Naugard\") war ein einflussreicher russischer Staat des Mittelalters mit Zentrum in Nowgorod (heute Weliki Nowgorod). Sie existierte zwischen dem 12. und dem 15. Jahrhundert und erstreckte sich von der Ostsee bis zum Uralgebirge.", "tgt_summary": null, "id": 1356861} {"src_title": "Le Mans (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Club entstand 1885 nach einer Fusion der beiden Vereine Chester Rovers und Old King's Scholars unter seinem Gründungsnamen \"Chester F.C.\" Bis 1890 spielte der Verein nur Freundschaftsspiele, ehe er der Combination League beitrat; einer Liga an der Mannschaften aus dem Norden und Nordwesten von Großbritannien und Wales teilnahmen. 1895 gewann der Verein den Cheshire Senior Cup, 1889 verlor man den alten Sportplatz. 1901 fand der Verein eine neue Spielstätte an der Whipcord Lane. Die Mannschaft nahm am Welsh Cup in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts teil und gewann 3 Wettbewerbstitel (1908, 1933 und 1947). Ab 1908 spielte der Club im Stadion an der Sealand Road. 1909 gewannen sie die Combination League. Als regelmäßiger Teilnehmer der unteren Ligen des englischen Fussballs sah sich Chester City mit einer Reihe von Schwierigkeiten konfrontiert, zum einen aufgrund der geringen Anzahl von Fans (die Stadt Chester hatte derzeit nur 77.000 Einwohner) und zum anderen aufgrund der Tatsache, dass sie schon immer in engen Stadien mit einer Kapazität von weniger als 8.000 Personen spielten. Die Probleme wurden in den 1930er Jahren sichtbar, als der Klub in der 3. Nord-Division antrat, was der 14. Stufe im englischen Fussballsystem entsprach. Beim FA-Pokal 1933 gelang ihr jedoch mit einem 5:0-Sieg gegen Fulham ein Kunststück.", "section_level": 1}, {"title": "Umbenennung in Chester City Football Club.", "content": "1983 beschloss die Leitung von Chester, den Namen des Clubs um das Suffix \"City\" zu ergänzen, der sodann in \"Chester City Football Club\" umbenannt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ab 1992 und Auflösung des Vereins.", "content": "Ab 1992 spielte der Club im Deva Stadium, welches am 24. August 1992 von Lord Aberdare eröffnet wurde. Das Deva Stadium wurde von 2004 bis 2007 vorübergehend in \"Saunders Honda Stadium\" umbenannt. Zuletzt spielte Chester City in der Conference National. Da dem Verein aber wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten 25 Punkte abgezogen wurden, erschien ein Klassenerhalt ausgeschlossen. Der Verein wurde am 10. März 2010 aufgelöst. Als Nachfolgeverein entstand der FC Chester.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chester City (offiziell: \"Chester City Football Club\"; ehemals: \"Chester Football Club\" bzw. \"Chester F.C.\") – auch bekannt als \"The Blues\" – war ein englischer Fußballverein aus Chester, einer Stadt im Nordwesten Englands, nahe der Grenze zu Wales.", "tgt_summary": null, "id": 1428383} {"src_title": "Messe München (Gelände)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Studium und militärische Laufbahn.", "content": "Nach dem Abschluss seines Medizinstudiums und der Promotion zum Doktor der Medizin (M.D.) 1884 an der Harvard Medical School arbeitete er zunächst als Internist am Boston City Hospital. Im Jahr 1885 trat er als Arzt der Armee bei und nahm 1886 als stellvertretender Feldarzt am Feldzug gegen den Häuptling der Apachen, Geronimo, teil. Für seine dortigen Leistungen wurde ihm 1898 die „Medal of Honor“ verliehen. Anschließend folgten weitere militärische Verwendungen. Von 1895 bis 1898 war er Leibarzt der US-Präsidenten Grover Cleveland und William McKinley. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich eine Freundschaft zu dem damaligen stellvertretenden Marineminister und späteren Präsidenten Theodore Roosevelt.", "section_level": 1}, {"title": "Spanisch-Amerikanischer Krieg, Kuba und Philippinen.", "content": "Zusammen mit Roosevelt gründete er nach Ausbruch des Spanisch-Amerikanischen Krieges im gleichen Jahr das 1. Kavallerieregiment „Rough Riders“, das sich aus Freiwilligen zusammensetzte. Als Regimentskommandeur war Wood so erfolgreich, dass er nach der Erkrankung des Brigadekommandeurs zum Brigadegeneral der Freiwilligenarmee und Kommandeur der 2. Brigade der Kavalleriedivision des V. Korps befördert wurde. Von 1898 bis 1899 war er erst Militärgouverneur von Santiago de Cuba und anschließend bis 1902 Militärgouverneur von Kuba. Während dieser Zeit trug er zu einer Verbesserung der medizinischen und sanitären Bedingungen auf Kuba bei und wurde kurz vor Ende seiner Amtszeit auf Kuba zum Brigadegeneral der regulären Armee befördert. 1902 übernahm Wood das Kommando über die US-Divisionen auf den Philippinen sowie kurz darauf über die amerikanischen Einheiten in Fernost. 1903 wurde er zum Generalmajor befördert und zugleich zum Gouverneur der Provinz Moro ernannt. Dieses Amt hatte er bis 1906 inne. Während dieser war Generalmajor Wood unter anderem verantwortlich für einige blutige Feldzüge gegen Moslemrebellen, wie am 10. März 1906 beim Massaker am Bud Dajo, welches von Mark Twain in Die Moro-„Schlacht“ (1906) scharf kritisiert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Chef des Stabes der Armee.", "content": "Major General Wood wurde 1910 durch den ein Jahr zuvor gewählten Präsidenten William Howard Taft zum Chief of Staff of the Army ernannt. Wood, der Taft während dessen Amtszeit als Generalgouverneur der Philippinen kennengelernt hatte, blieb bis heute der einzige Sanitätsoffizier auf dem Posten des Chefs des Armeestabs. Als solcher initiierte er einige militärische Programme wie den Vorgänger des „Trainingskorps der Reserveoffiziere“ sowie die „Bewegung zur Einsatzbereitschaft“, einer Kampagne für eine umfassende militärische Ausbildung und zur Einberufung in Kriegszeiten. Aus dieser ging kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges das militärische Einberufungs- und Auswahlsystem hervor. Darüber hinaus gründete er das Generalstabskorps und entwickelte die Mobilität der Armee. Am 22. April 1914 wurde Wood als Chef des Armeestabes jedoch durch William Wallace Wotherspoon abgelöst, da er durch seine Politik der Mobilmachung im Gegensatz zur Neutralitätspolitik des US-Präsidenten Woodrow Wilson stand.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Mit Beginn des Eintritts der USA in den Ersten Weltkrieg am 6. April 1917 sollte Wood auf Bestrebungen der Republikanischen Partei zum Oberbefehlshaber an der Westfront ernannt werden. Diese Bestrebungen scheiterten jedoch am damaligen Kriegsminister Newton Diehl Baker, der General John J. Pershing auf diesem Posten bevorzugte. Wood selbst wurde jedoch als Kommandeur mit der Bildung der 10. US-Infanteriedivision und später der 89. US-Infanteriedivision ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolglose Präsidentschaftskandidatur und Philippinen.", "content": "Im Jahr 1920 bewarb sich Generalmajor Wood, der von 1919 bis 1921 Kommandeur des VI. US-Korps war, erfolglos um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei. Gründe für seine Niederlage bei der Republican National Convention waren – neben parteiinternen Rivalitäten – seine offensichtliche politische Unerfahrenheit sowie seine starke Unterstützung der antikommunistischen Kampagne des demokratischen Justizministers Alexander Mitchell Palmer. Aus dem Nominierungskonvent ging schließlich der später auch zum Präsidenten gewählte Warren G. Harding als Sieger hervor. Nach seinem Ausscheiden aus der Armee wurde er am 15. Oktober 1921 als Nachfolger von Charles Yeater Generalgouverneur der Philippinen. In diesem Amt, das durch harsche und unpopuläre Entscheidungen gekennzeichnet war, verblieb er bis zu seinem Tod am 7. August 1927 in Boston. Generalmajor Wood wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Ehrungen.", "content": "1898 erhielt er die Medal of Honor des US-Kongresses. Nach ihm wurden das Fort Leonard Wood in Missouri, in dem unter anderem auch ABC-Einheiten der Bundeswehr in Spezialkursen ausgebildet werden, der Truppentransporter USS \"Leonard Wood\" sowie das Leonard-Wood-Institut der US-Army benannt. Die Geschichte der „Rough Riders“ wurde 1997 als „Rough Riders – Das furchtlose Regiment“ verfilmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leonard Wood (* 9. Oktober 1860 in Winchester, Cheshire County, New Hampshire; † 7. August 1927 in Boston, Massachusetts) war ein Major General der US Army und von 1910 bis 1914 Chief of Staff of the Army und später Generalgouverneur der Philippinen.", "tgt_summary": null, "id": 1612696} {"src_title": "Edgar Haniel von Haimhausen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Erste Tests des von den beiden Ingenieuren und Geschäftsführern der Berliner Firma GEMA (\"Gesellschaft für elektroakustische und mechanische Apparate mbH\") Paul-Günther Erbslöh (1905–2002) und Hans-Karl von Willisen (1906–1966) entwickelten, später als \"Freya\" bezeichneten Frühwarnradars fanden Anfang 1937 statt. Die Lieferung der ersten Station an die Kriegsmarine erfolgte 1938. Das Freya-Radar war technisch weiter entwickelt als das britische Gegenstück Chain Home. Es wurde mit einer Wellenlänge von 1,2 m betrieben, das Chain Home dagegen mit 12 m (kleinere Wellenlänge => höhere Auflösung: auch kleinere Objekte waren erkennbar). Bei Kriegsbeginn waren nur acht Freya-Geräte im Einsatz; sie konnten die zu überwachenden Gebiete nur sehr lückenhaft abdecken. Das britische Chain-Home-Radar war einfacher ausgelegt und fehleranfälliger als Freya; es konnte aber schneller als Freya installiert werden und war zum Beginn der Luftschlacht um England („Battle of Britain“) vollständig einsatzbereit (Näheres siehe Chain Home).", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Einen ersten erfolgreichen Einsatz konnte man am 18. Dezember 1939 verbuchen, als 24 Vickers Wellington-Bomber der Royal Air Force auf eine Entfernung von 113 km von zwei Freya-Geräten geortet wurden und daraufhin per Funk Jagdflugzeuge der Luftwaffe an die Bomber herangeführt werden konnten. Nach dem Luftgefecht über der Deutschen Bucht kehrte nur die Hälfte der Wellingtons unbeschädigt nach Großbritannien zurück. Diese Leistung hinterließ bei der Luftwaffenführung einen derartigen Eindruck, dass bereits im Frühjahr 1940 elf Freya-Geräte zur Sicherung der deutschen Westgrenze installiert worden waren. Nach der Eroberung Frankreichs im Jahre 1940 wurden Freya-Geräte auch entlang der Atlantikküste aufgebaut. Mit dem Aufkommen britischer Luftangriffe beauftragte Hermann Göring Oberst (später General) Josef Kammhuber, eine wirksamere Luftabwehr aufzubauen. Das führte zum Entstehen der sogenannten Kammhuber-Linie, in die dann auch weitere Freya-Geräte integriert wurden. Im Verlaufe des Krieges erwiesen sich die Freya-Geräte als störanfällig gegen Düppel, wodurch sie zwar noch zur Frühwarnung, jedoch weniger für die Jägerleitung einsetzbar waren.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung.", "content": "Einer der Ersten, die dem britischen Nachrichtendienst von dem Radarsystem Freya berichteten, war der junge dänische Fliegerleutnant Thomas Sneum (1917–2007). Sneum fotografierte 1941 unter hohem persönlichen Risiko eine Freya-Installation auf der dänischen Insel Fanø und brachte die Fotonegative im Juni 1941 in einem dramatischen Flug nach England. Seine Taten wurden vom britischen Physiker und Geheimdienstoffizier R. V. Jones in seinem Buch \"Most Secret War\" gewürdigt. Der dramatische Flug wurde auch in Ken Folletts Buch \"Mitternachtsfalken\" (im Original: \"Hornet Flight\") beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Entstörmaßnahmen.", "content": "Um den Einfluss feindlicher Störmaßnahmen (Düppel) zu verringern, wurden verschiedene Zusatzgeräte entwickelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Funkmessgerät Freya war eine frühe Entwicklung der Radartechnik im Deutschen Reich. Der Deckname Freya stammt von der nordischen Göttin Freya, der die Fähigkeit zugesprochen wird, in der Nacht sehen zu können. Während des Zweiten Weltkrieges wurden über tausend Geräte installiert.", "tgt_summary": null, "id": 1556627} {"src_title": "Ekwow Spio-Garbrah", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Trapp wurde 1804 in der zu Hessen-Darmstadt gehörenden Stadt Lauterbach im Vogelsberg geboren. Nachdem sein Vater Amtmann des Landgrafen von Hessen-Homburg geworden war, lebte er von 1808 bis 1817 in der Residenzstadt Homburg vor der Höhe. Hier ließ er sich nach Abschluss seines Medizinstudiums nieder, das ihn auch nach Paris und Wien geführt hatte. Er bekam eine Anstellung als zweiter Stadt- und Amtsphysikus und Militärarzt. Während seines Studiums wurde er 1822 Mitglied der \"Alten Gießener Burschenschaft Germania\". Aus seiner Ehe mit Marie Hofmann, deren Vater August Konrad Hofmann später Hessen-Darmstädtischer Finanzminister wurde, gingen fünf Kinder hervor. Von diesen ist der 1836 geborene August zu erwähnen, der Berufsoffizier in der Marine des Kaiserreichs Österreich wurde, zu dem die Landgrafschaft Hessen-Homburg mannigfaltige Beziehungen pflegte. Er wurde 1876 in den erblichen Adelsstand erhoben. Noch bekannter geworden ist dessen Sohn Georg Ludwig von Trapp der ebenfalls Marineoffizier und später Vater der berühmten Trappfamilie geworden ist. Für die Entwicklung Homburgs zum Heilbad hat Eduard Christian Trapp die entscheidenden Schritte getan. Er fand im heutigen Kurpark die heutige Elisabethenquelle wieder und veranlasste, dass sein Freund, der Chemiker Justus von Liebig, das Wasser untersuchte und seine Heilkraft nachhaltig bestätigte. Daraufhin setzte er sich mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Vortragsreisen dafür ein, die Erfolge der Homburger Kur bekannt zu machen. Er nahm in seiner Villa selbst Kurgäste zur Behandlung auf, darunter regierende Fürsten und deren Angehörige. Mit zu den Ersten gehörte die Gattin des späteren Kaisers Wilhelm I., Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach, die 1844 hier wohnte. Trapp fand – neben kritischen Stimmen – überwiegend Anerkennung in der Stadt, die ihn zum Ehrenbürger ernannte. Auch der Landgraf bestellte ihn zu seinem Leibarzt. Doch am 26. September 1854 starb er unerwartet im Alter von 49 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem reformierten Friedhof in Bad Homburg. Seine Villa in der Kaiser-Friedrich-Promenade steht unter Denkmalschutz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eduard Christian Trapp (* 31. Oktober 1804 in Lauterbach; † 26. September 1854 in Homburg vor der Höhe) war ein deutscher Mediziner. Er gründete das Heilbad Homburg vor der Höhe.", "tgt_summary": null, "id": 1746390} {"src_title": "Two Moon Junction", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Etwa ab 1980 wurde \"The Sowetan\" vom Unternehmen \"Argus Publishing Company\" kostenlos an die schwarze Bevölkerung in urbanen Zentren Südafrikas, vor allem um Johannesburg, verteilt. Anfangs erschien die Zeitung nur samstags und sonntags, dann nur samstags. Die Auflage betrug rund 120.000. Nachdem die Johannesburger Tageszeitungen \"Post Transvaal\" (kurz \"Post\") und \"Sunday Post\", die im selben Verlag erschienen, gebannt worden waren, wurde der Titel \"The Sowetan\" als Nachfolgetitel ausgewählt. Die Zeitung erschien erstmals am 1. Februar 1981 als Tageszeitung und wurde schnell zum Sprachrohr der Schwarzen, ihres Lebensstils und ihrer Opposition gegen die Apartheid. Erster Chefredakteur war Percy Qoboza, der schon die \"Post Transvaal\" geführt hatte, aber bald durch Joe Latakgomo abgelöst wurde. Nachdem Latakgomo Morddrohungen erhalten hatte, wechselte er 1988 zum \"Star\". Bis 2002 war Aggrey Klaaste Chefredakteur. Er führte bereits 1988 das Motto \"Building the Nation\" (etwa: „Die Nation formen“) ein, das später durch \"Power your Future\" (etwa: „Mach deine Zukunft stark“) abgelöst wurde. Nach dem Ende der Apartheid ging die Zeitung in den Besitz der \"New Africa Investments Ltd.\" (NAIL) über, zu dessen Vorstandsmitglied Klaaste 2002 wurde; etwa 2012 kam sie zur \"Times Media Group\" (seit 2017 \"Tiso Blackstar Group\"). 2010 wurde das Nachrichtenportal \"SowetanLive\" überarbeitet und neu gestartet.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur, Ausrichtung und Auflage.", "content": "Die Zeitung hat ihren Sitz in Rosebank, einem Stadtteil von Johannesburg. Chefredakteur ist S’thembiso Msomi (Stand 2018). Politisch steht das Blatt eher links und ist unabhängig. 2013 wurden durchschnittlich täglich 98.258 Exemplare verkauft, bei 1,646 Millionen Lesern.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Sowetan (deutsch etwa: „Der Sowetoer“) ist eine englischsprachige, südafrikanische Tageszeitung, die in Johannesburg erscheint und landesweit verbreitet ist. Sie ist nach dem früheren Township Soweto benannt.", "tgt_summary": null, "id": 676389} {"src_title": "Deutsches Solo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Martin Bernals (1937–2013) eigentliches Fachgebiet war nicht das klassische Altertum, da er Professor für Sinologie an Universität Cambridge und an der Cornell University war, bis er sich 2001 emeritieren ließ. Sein Forschungsschwerpunkt lag auf der Entwicklung der chinesischen Sprache. Bei der \"Schwarzen Athene\" versucht er, kulturelle Einflüsse auf der sprachlichen Ebene nachzuweisen, während er archäologische Beweise und historische Berichte bis zu einem gewissen Grad verwirft. Bernal zufolge gibt es zwei Haupttheorien über den Ursprung der griechischen Zivilisation: das „arische Modell“ und das „phönizische Modell“. Laut dem arischen Modell wurde Griechenland von Nordwesten aus besiedelt, die Einwanderer stammten also aus dem zentralen Europa. Dieses Modell unterteilt Bernal in zwei Fassungen, die „starke“ und die „schwache“ Version. Die starke Version besagt, dass Griechenland vor der Einwanderung durch die Arier unbesiedelt war, die schwache Version geht davon aus, dass es eine einheimische Bevölkerung gab. Bernal weist das arische Modell wegen fehlender Beweise zurück. Er zitiert griechische Historiker, um zu belegen, dass die Zeitgenossen von Sokrates, Platon und Aristoteles der Meinung waren, dass die Phönizier Griechenland kolonisierten. Darauf aufbauend stellt er die Hypothese auf, dass die Einwanderer aus dem Norden auf eine phönizische Kolonie trafen, mit der sie sich vermischten. Zusätzlich bemüht er sich zu belegen, dass die Ägypter und Phönizier hauptsächlich afrikanischen und nicht mediterranen Ursprungs waren. Mit den Ariern sind hier die frühen Indogermanen gemeint. Der Begriff „Arya-“ ist nur im indo-iranischen Bereich als Selbstbezeichnung belegt; die weitere Verwendung beruht auf nicht mehr akzeptierten etymologischen Deutungen und wird daher unter Fachleuten mittlerweile vermieden. Ebenfalls veraltet ist die Meinung, die Ursprünge der Indogermanen seien in Mitteleuropa zu suchen; sie werden heute weiter östlich vermutet. Zur griechischen Ethnogenese: Heutzutage ist die gängigste Annahme diejenige, dass es eine einheimische Bevölkerung auf der Balkanhalbinsel gab, und Spuren vorindogermanischer Substratsprachen im antiken Griechenland fortdauern. Die minoische Kultur gilt heutzutage meistens als vorindogermanisch, die frühkykladische und frühhelladische Kultur sowie Zypern vor der Spätbronzezeit werden ebenfalls mehrheitlich als vorindogermanisch angesehen. Die vorherrschende Meinung ist diejenige, dass die Griechen als Resultat der Vermischung einer einheimischen Bevölkerungsschicht mit indogermanischen Einwanderern (deren Sprache sich unter dem Einfluss der einheimischen Substratsprachen allmählich zur griechischen entwickelte) wohl im Laufe des 2. vorchristlichen Jahrtausends entstanden sind, und dann erst phönizische Einflüsse wirksam wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Black Athena: The Afroasiatic Roots of Classical Civilization (deutsch: \"Schwarze Athene. Die afroasiatischen Wurzeln der griechischen Antike\") ist ein dreibändiges Werk von Martin Bernal aus den Jahren 1987, 1991 und 2006. In Black Athena stellt er die umstrittene Hypothese auf, dass sich die Kultur des antiken Griechenlands von den Kulturen der Phönizier und Ägypter ableitet. Damit würde der Ursprung der westlichen Zivilisation im vorderasiatischen und nordafrikanischen Raum liegen und nicht wie bisher angenommen in Europa.", "tgt_summary": null, "id": 1012692} {"src_title": "U 65 (Kriegsmarine)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Der Grundaufbau entspricht dem des DT2, die Abmessungen der Endwagen mit 13.810 mm sind identisch. Neu ist allerdings der kürzere Mittelwagen, wodurch die Kapazität eines 9-Wagen-Zuges um 70 Plätze erhöht wurde (gegenüber 8-Wagen-DT2), die Wagen nutzen die Bahnsteiglänge besser aus. Die Anzahl der Sitzplätze ist allerdings geringer, die Abteil-Sitzanordnung wurde bei den Serienlieferungen auf 2+1 anstatt 2+2 beim DT2 und beim Prototyp DT3.0 geändert. Dies kommt neben der größeren Breite des Mittelganges (und damit der Anzahl der Stehplätze) besonders auch in der Sitzbreite (und damit des Sitzkomforts) zugute. In der Anfangszeit der Planungen waren um jeweils ein Fenster verkürzte Endwagen mit einem Mittelwagen in DT2-Endwagenlänge (der nicht angetrieben sein sollte) im Gespräch, dies wurde allerdings aufgrund der Netzspezifikationen schnell verworfen. Obwohl der Eindruck besteht, die Wagen seien über Jakobs-Drehgestelle verbunden, befinden sich die Drehpunkte der beim DT3 ebenfalls mit Fahrmotoren ausgerüsteten mittleren Drehgestelle unterhalb der Wagenkästen. Die Verbindung der Drehpunkte erfolgt über Kupplungsrohre und elastische Drehzapfen. Die elektronische Ausrüstung wurde von Kiepe geliefert, sie ist mit der des DT1 kompatibel. Die mit Handhebel gesteuerten Wagen sind mit einem Starkstrom-Nockenschaltwerk ausgerüstet, das 15 Serien-, sechs Parallel- und drei Feldschwächstufen aufweist. Ein elektronischer Schaltwerksregler übernimmt die Fahr- und Bremssteuerung. Gebremst werden die Wagen über eine Widerstandsbremse, als Zusatz- und Feststellbremse ist eine druckluftbediente Federspeicher-Scheibenbremse vorhanden.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "DT3.", "content": "Mit dem weiteren Ausbau des Streckennetzes in den 1960er und 1970er Jahren sowie dem Bestreben nach mehr Wirtschaftlichkeit im Betriebsablauf führten zu dieser Zeit dazu, aus den Erfahrungen mit den DT1 und DT2 eine neue Fahrzeug-Baureihe weiter zu entwickeln. Die als DT3 bezeichneten Triebzüge glichen im Äußeren weitgehend den DT2, der größte Unterschied bestand in der Technik und im Aufbau der Wagen. Technisch orientierten sich die DT3 wieder an den DT1, mit denen sie nach einigen Anpassungsarbeiten am DT1 auch elektrisch/betrieblich kuppelbar waren. Anstelle von zwei Wagen verfügen die DT3 über einen weiteren, zwischengesetzten Mittelwagen – mit etwas größerem Sitzabstand für die optionale Einführung der 1. Klasse – von 10,72 Meter Länge. Die Sitzplätze sind wie bisher quer zur Fahrtrichtung angeordnet, bei der Serienlieferung allerdings in der 2+1-Aufteilung mit breiteren Sitzen zur Steigerung der Bequemlichkeit für die längeren Fahrtstrecken auf der U-Bahn-Linie U1. Durch die Dreiteiligkeit konnten eine komplette Fahrausrüstung sowie zwei Führerstände gegenüber einem DT2-6-Wagen-Zug eingespart werden. Die größere Gesamtlänge eines 9-Wagen-Zugs aus drei Einheiten anstelle eines 8-Wagen-Zugs aus vier Einheiten DT1 oder DT2 hatte zur Folge, dass Anfang der 1970er Jahre auf der Linie U1 einige Bahnsteige (z. B. auf der Langenhorner Bahn) um ein kurzes Stück verlängert werden mussten. Die DT3-Züge sind leistungsfähiger konzipiert und weisen durch Allachsantrieb mit zusätzlichen Fahrmotoren in den Mittel-Drehgestellen eine deutlich stärkere Anfahrbeschleunigung auf. So beträgt die maximale Beschleunigung 1,2 m/s2, im Gegensatz zum DT2 mit 0,8 m/s2. Zudem ist die Höchstgeschwindigkeit wieder auf 80 km/h wie beim DT1 erhöht worden, da der DT3 ursprünglich hauptsächlich für die längste U-Bahn-Linie Hamburgs, die U1, konzipiert war und durch die Geschwindigkeitsanhebung Umläufe eingespart werden konnten. Das elektronisch gesteuerte Nockenschaltwerk besitzt 15 Serien-, 6 Parallel- und 3 Shunt-Stufen. Es gibt zwei Anfahrbeschleunigungsstufen. Die Hauptbremse ist eine fremderregte Widerstandsbremse mit drei Fremderregungsstufen. Die Steuerung erfolgt im Gegensatz zum DT2 wieder über Handhebel. Die Zusatzbremse ist eine Druckluft-Federspeicher-Scheibenbremse.", "section_level": 2}, {"title": "DT3E.", "content": "Nach Einbau von Innenlautsprechern zur Fahrgastinformation durch den Fahrer (und die Leitstelle nach Einrichtung der Zugtelefonie) Mitte der 1970er Jahre, dem Einbau von Außenlautsprechern und einer Türsicherung mit seitenselektiver Freigabe sowie einer farblichen Auffrischung in den frühen 1980er Jahren wurden die Fahrzeuge zwischen 1994 und 2000 grundlegend modernisiert. Der erste vollständig ertüchtigte, mit einer dem DT4 ähnlichen Stirnfront versehene DT3 war 1995 die Einheit 833. In die Ertüchtigung wurden insgesamt 68 Einheiten einbezogen, die restlichen Fahrzeuge wurden ausgemustert und bis 2003 verschrottet. Da ihre Weiternutzung lange Zeit unklar war, blieb bei den DT3-LZB-Einheiten 921−926 bei der Aufarbeitung die alte Front erhalten, lediglich die Scheinwerfer und Rückleuchten wurden geändert (nun quadratische Form). Bei den Erhaltungsmaßnahmen handelte es sich um die Erneuerung des inneren Profilskeletts der Wagenkästen und eine Sanierung der Langträger, da die tragenden Teile mittlerweile stark korrodiert waren. Der Fahrgastraum wurde in allen Wagen optisch in einem DT4-ähnlichen Stil aufgefrischt und durch Einbau von Fenstern in den Stirnwänden zwischen den Einzelwagen aufgehellt. Die Wagen können dank der Modernisierung weiter im Regelbetrieb verkehren. Ein neuerliches Redesign-Programm wurde im Jahr 2007 begonnen, aber nicht vollständig an allen Fahrzeugen durchgeführt. Dabei wurde der Innenraum erneut aufgefrischt: die Sitzpolster wurden wieder mit blauen Bezügen bezogen und der Innenraum in einem sehr hellen Grauton lackiert, so dass fast die ursprüngliche Farbgebung wieder erreicht wird. Die Bezeichnung der ertüchtigten Fahrzeuge lautet DT3E. Ursprünglich war geplant, dass die DT5-Fahrzeuge die DT3 bis 2015 vollständig ablösen. Dieser Zeitplan konnte durch Verzögerungen bei der Herstellung des DT5 nicht gehalten werden. Mit fortschreitender Auslieferung der DT5-Reihe werden seit Sommer 2015 die ertüchtigten Einheiten schrittweise ausgemustert. 48 der ursprünglich noch vorhandenen 68 Einheiten werden seit Ende 2016 ausgemustert und verschrottet. Zehn der zwanzig verbleibenden Züge werden aufgearbeitet und stehen als Reserve weiterhin zur Verfügung. Die weiteren zehn dienen zunächst als Notreserve. Zur Normal- und Schwachverkehrszeit sind seit Sommer 2017 keine DT3 mehr im Einsatz. Aktuell (Februar 2019) sind mit den bereits aufgearbeiteten Fahrzeugen noch 22 DT3 betriebsfähig, wobei meistens parallel zur Inbetriebnahme neuer DT5 ein oder mehrere DT3 ausgemustert werden. DT3 910 wird den HT2 vorerst ersetzen der zurzeit wegen Modernisierungen nicht genutzt werden kann. Der DT3 wird umgebaut und wenn der HT2 wieder im Betrieb ist ausgemustert.", "section_level": 2}, {"title": "DT3-LZB.", "content": "Für Versuche mit automatisiertem Fahrbetrieb im größeren Stil wurden bis März 1981 die sechs DT3-Einheiten 9963/64/65−9978/79/80 (seit 1988 921−926) für den LZB-Betrieb umgerüstet. Nach längerem Probebetrieb (auch auf dem Versuchsgleis parallel zur U1-Strecke zwischen Betriebswerkstatt Farmsen und Berne) wurden diese ab 31. Oktober 1982 auf der Walddörferbahn zwischen Volksdorf und Großhansdorf im Regelverkehr mit automatisiertem Fahrbetrieb eingesetzt. Die Fahrer blieben dabei weiter in den Führerständen. Äußerlich unterscheiden sich die Fahrzeuge vor allem durch die quadratischen anstelle der runden Scheinwerfer auf der nach wie vor alten Front, außerdem durch den verkleinerten Fahrgastraum auf einer Triebwagenseite: das erste Fenster hinter der Fahrerkabine wurde für den Einbau der Steuerungselektronik in der Länge halbiert, anstatt der vier vis-a-vis-Quersitzbänke gibt es hier jetzt auf jeder Seite nur noch zwei Längssitze. Der Einsatz im automatisierten Fahrbetrieb endete am 8. Januar 1985, danach wurden die Einheiten zusammen mit den anderen DT3 im normalen Fahrbetrieb eingesetzt. Im Gegensatz zu den „normalen“ DT3 wurden die LZB-Wagen nur teilweise modernisiert, zählten aber zum Bestand der 68 modernisierten Fahrzeuge. Ab Juni 2009 galten diese Fahrzeuge als Reservefahrzeuge, waren aber noch oft – meistens zusammen mit DT3-E – auf den Linien U1 und U3 zu finden. Nachdem bereits im Sommer 2016 zwei Einheiten (922, 923) außer Betrieb genommen wurden, wurden alle DT3-LZB zum 9. Dezember 2016 ausgemustert und bis zum April 2017 verschrottet.", "section_level": 2}, {"title": "DT3-DAT.", "content": "Eine weitere Untergattung waren die Drehstrom-Versuchszüge, die aus zwei bestehenden DT3-Einheiten umgebaut wurden, um damit den Drehstromantrieb für die neu zu bestellende U-Bahn-Wagenserie zu erproben. Die neue Bezeichnung lautete DT3-DAT (für Drehstromantrieb). 1979 wurde die zuletzt gelieferte DT3-Einheit mit den Wagen 9981/82/83 umgebaut, 1982 folgte der DT3-Prototyp 9600/01/02. 1988 erhielten die beiden Einheiten die Nummern 931 und 932. Neben dem stromsparenden Antrieb unterschieden sich die Drehstromzüge von den Serienfahrzeugen durch eine neue Front mit einteiliger Frontscheibe und quadratischen Scheinwerfern und Rückleuchten, die auch bei den LZB-Fahrzeugen zur Anwendung kommen. Die Inneneinrichtung wurde komfortabler gestaltet. Eingesetzt wurden die beiden Einheiten stets einzeln, auch im Fahrgastbetrieb. 1989 endeten die Versuchsfahrten, die gewonnenen Erkenntnisse wurden beim DT4 umgesetzt. Zuletzt war eine elektrische Steuerbarkeit beider DAT im Zugverband hergestellt worden, diese Möglichkeit wurde jedoch nur kurzzeitig bei Probefahrten ohne Fahrgäste genutzt. Einheit 932 wurde nach dem Versuchsbetrieb 1989 abgestellt und 1995 verschrottet, die andere Einheit 931 ersetzte 1995 die beiden DT1-Einheiten bei der Feuerwehr Hamburg, wo sie für Übungszwecke verwendet wurde. 1999 wurde die Einheit 931 bei der Feuerwehr wiederum durch die Einheit 918 ersetzt – die zuvor als nicht ertüchtigte Einheit ausgemustert wurde – und am 26. Januar 2000 zur Verschrottung abgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "DT3N.", "content": "Nachdem 2015 die letzten DT2E ausgemustert wurden, stellen die DT3E faktisch auch die Betriebsreserve der U-Bahn. Zehn dieser Einheiten sollen zu diesem Zweck noch über die Ausmusterung der anderen Fahrzeuge bis 2025 erhalten bleiben. Diese Triebwagen werden dazu einer erneuten Ertüchtigung unterzogen, wobei vornehmlich Einheiten ausgewählt wurden, die 2007 nicht das dritte Redesign erhielten (allerdings kein DT3-LZB). Dabei wird das dritte Redesign nachgeholt, der Wagenkasten saniert und eine neue Steuerung sowie ein neuer Umformer eingebaut, die das bisherige Schaltwerk und den alten Umformer ersetzen. Außerdem sollen die Fahrschalter saniert werden. Trotz der technischen Änderungen soll eine elektrische Kuppelbarkeit mit den restlichen Einheiten weiterhin möglich sein. Der Umbau findet bei den Fahrzeugwerken Miraustraße in Hennigsdorf bei Berlin statt. Seit Juni 2016 wurden als erste Einheiten 873 und 905 umgebaut. Die Einheiten 835 und 856 folgten im März 2017. Die ersten beiden Einheiten sind seit Mai 2017 wieder zurück in Hamburg. Die Triebwagen 803, 807, 808, 834, 842 und 865 sollen folgen. Diese Fahrzeuge sollen hauptsächlich in der Frühspitze auf der U1 eingesetzt werden, wodurch sich das Haupteinsatzgebiet der DT3 nach 20 Jahren wieder auf ebendiese verschieben würde. Außerdem sollen sie für Baustellenverkehre und zu Großveranstaltungen, wie dem Hafengeburtstag zur Verfügung stehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "DT3 (Doppeltriebwagen 3) ist die Bezeichnung von U-Bahn-Triebfahrzeugen, die bei der Hamburger U-Bahn bis zum Sommer 2017 zuletzt hauptsächlich auf der Linie U3 zum Einsatz kamen. Dieser Typ ist eine Weiterentwicklung des Vorgängers DT2, die Einheiten sind allerdings dreiteilig. Die Fahrzeuge wurden von 1968 bis 1971 produziert. Nachfolger ist das Modell DT4.", "tgt_summary": null, "id": 728898} {"src_title": "Sebastian Krumbiegel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Verschiedene magnetische, spinellartige Eisensulfide wurden von verschiedenen Autoren seit 1958 vorhergesagt und künstlich im Labor synthetisiert. Das Mineral wurde erstmals 1964 von Brian J. Skinner, Richard C. Erd und Frank S. Grimaldi in der Typlokalität \"Kramers-Four Corners area\" im San Bernardino County im US-Bundesstaat Kalifornien entdeckt. Sie benannten das neue Mineral nach dem amerikanischen Mineralogen und Physikochemiker Joseph Wilson Greig (1895–1977).", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der Systematik nach Strunz wird Greigit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. In der bildete er mit Bornhardtit, Cadmoindit, Carrollit, Daubréelith, Fletcherit, Florensovit, Indit, Kalininit, Linneit, Polydymit, Siegenit, Trüstedtit, Tyrrellit und Violarit die Linneitgruppe, die zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel von < 1:1 gehört. In der werden die Sulfide genauer eingeteilt, hier zählt Greigit mit Bornhardtit, Cadmoindit, Carrollit, Cuproiridsit, Cuprorhodsit, Daubréelith, Ferrorhodsit, Fletcherit, Florensovit, Indit, Kalininit, Linneit, Malanit, Polydymit, Siegenit, Trüstedtit, Tyrrellit, Violarit und Xingzhongit zu einer Untergruppe der Metallsulfide mit einem Verhältnis von M : S von 3 : 4. In der ist Greigit ein Mitglied der Linneitgruppe, einer Untergruppe der Sulfiden, Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=3:4 (A, B: Metalle, X: Schwefel).", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Greigit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der mit dem Gitterparameter \"a\" = 9,88 Å sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle. Die Struktur entspricht einer Spinellstruktur, bei der Sauerstoff durch Schwefel ersetzt ist (Thiospinell).", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Wie Magnetit ist Greigit stark magnetisch. Dieser Magnetismus bewirkt auch das Zusammenballen kleinerer Greigit-Körner zu größeren Aggregaten. Thermisch ist das Mineral bis zu 282 °C stabil. Beim Erhitzen des Minerals auf Temperaturen oberhalb von 282 °C in einer geschlossenen Ampulle wandelt es sich in Pyrrhotin (FeS), bei höheren Temperaturen auch zu Pyrit FeS um. Greigit löst sich nur langsam in Fluss- und Salzsäure.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Greigit bildet sich in Sedimenten von Gewässern. Verantwortlich für die Bildung sind einerseits sulfatreduzierende Bakterien wie \"Desulfovibrio desulfuricans\", die unter anaeroben und neutralen bis alkalischen Bedingungen Sulfat zu Sulfid reduzieren. Andererseits werden Greigitkristalle in den Zellen magnetotaktischer Bakterien gebildet, die sich mit Hilfe einer in einer Reihe angeordneten Greigitkristallen im Erdmagnetfeld ausrichten. Greigit ist vergesellschaftet mit Montmorillonit, Mineralen der Chloritgruppe, Calcit, Colemanit und Veatchit in der Typlokalität bzw. Sphalerit, Pyrit, Markasit, Galenit, Calcit und Dolomit an einem anderen Fundort in Zacatecas in Mexiko. Weitere Fundorte neben der Typlokalität liegen unter anderem in Boron und Orick in Kalifornien, Zacatecas in Mexiko, im schwarzen Meer, Montemesola in Italien, Lojane in Mazedonien, St. Teath in Cornwall, Vereinigtes Königreich und Ōdate in Japan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Greigit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung FeFeS und ist damit eine spezielle Form von Eisensulfid, das Eisen in zwei verschiedenen Oxidationsstufen enthält. ", "tgt_summary": null, "id": 1855592} {"src_title": "ElringKlinger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Victor Harbor wurde 1837 als Walfangstation gegründet und war zeitweise der wichtigste Hafen in Südaustralien. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war der Export von Walöl der wichtigste Wirtschaftszweig. Der letzte Wal wurde dort 1872 angelandet. Bis 1921 hieß die Stadt Port Victoria. Obwohl das Wort \"harbour\" im australischen Englisch mit \"ou\" geschrieben wird, wird \"Victor Harbor\", ebenso wie einige andere Häfen in Südaustralien, nur mit \"o\" geschrieben, vermutlich auf Grund eines Schreibfehlers seitens eines der ersten Surveyor Generals von Südaustralien.", "section_level": 1}, {"title": "Touristisches.", "content": "Heute ist der Ort vor allem ein Ausflugs- und Tourismusziel in Reichweite der Metropole Adelaide und beherbergt in der Ferienzeit bis zu 40.000 Urlaubsgäste. Eine Attraktion ist eine pferdegezogene Straßenbahn, mit der man über einen mehrere hundert Meter langen Steg zur vorgelagerten Granite Island kommt (Victor Harbor Horse Drawn Tram). Auch zu Fuß ist dieser Steg begehbar. Ein naturkundlicher Rundweg mit einigen Aussichtspunkten führt über den Klippensaum dieser als Naturpark geschützten Insel. Nach Einbruch der Dunkelheit kann man auf einer geführten Tour die Pinguine der auf der Insel gelegenen Pinguin-Schutzstation beobachten. In den südlichen Wintermonaten von Juni bis September kann man von der Insel aus oder auf speziellen Bootstouren Wale beobachten. Eine weitere touristische Attraktion ist die historische Dampfeisenbahn nach Goolwa. Der feine Sandstrand fällt sehr sanft zur Bucht hin ab und ist ein beliebter Familien-Badestrand. Bei normalen Wetterverhältnissen sorgt die vorgelagerte Insel für eher ruhiges Wasser in der Bucht, so dass der Strand auch bei Surf-Anfängern, die diesen Sport erlernen wollen, recht beliebt ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Victor Harbor ist eine Stadt im australischen Bundesstaat South Australia und liegt etwa 85 km südlich von Adelaide. Die Stadt hat 10.380 Einwohner und liegt am Südrand der Fleurieu-Halbinsel in der Encounter Bay.", "tgt_summary": null, "id": 1360313} {"src_title": "Kleine Orgelsolomesse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Studium, Erster Weltkrieg und Richter.", "content": "Der Sohn eines Rechtsanwalts studierte Rechtswissenschaften an der University of Michigan, wo er 1912 einen Bachelor of Arts sowie 1914 einen Bachelor of Laws erwarb. Darüber hinaus absolvierte er Studienaufenthalte am Lincoln’s Inn in London sowie am Trinity College in Dublin. Während des Ersten Weltkrieges diente Murphy in der United States Army, in der er zum Hauptmann aufstieg. Nach dem Verlassen der Armee gründete er 1919 eine Anwaltskanzlei in Detroit. Bald darauf wurde er Chefassistent des Staatsanwalts für den östlichen Distrikt von Michigan. Von 1923 bis 1930 war er Richter am Stadtgericht von Detroit. Der Gebäudekomplex wurde ihm zu Ehren später in „Frank Murphy Hall of Justice“ benannt und ist heute Teil des Dritten Bezirksgerichts von Detroit.", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister von Detroit und Generalgouverneur der Philippinen.", "content": "1930 bewarb sich Frank Murphy erfolgreich als Kandidat der Demokratischen Partei um den Posten des Bürgermeisters von Detroit. Dieses Amt übte er bis 1933 aus. Als starker Unterstützer des neugewählten Präsidenten Franklin D. Roosevelt und dessen Politik des New Deal wurde er von diesem am 15. Juli 1933 als Nachfolger von Theodore Roosevelt Jr. zum Generalgouverneur der Philippinen ernannt. Dieses Amt behielt er bis zur Gründung des Commonwealth der Philippinen am 15. November 1935 und der Amtsübernahme durch philippinischen Präsidenten Manuel Quezon. Er selbst blieb bis 1936 als Hoher Kommissar auf den Philippinen.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Michigan.", "content": "Im Jahr 1936 wurde Murphy gegen den republikanischen Amtsinhaber Frank Fitzgerald zum neuen Gouverneur von Michigan gewählt. Murphy trat seine zweijährige Amtszeit am 1. Januar 1937 an. In seiner Regierungszeit wurde ein neues Arbeitslosengesetz erlassen und die Versorgung der geistig Behinderten verbessert. Als Gouverneur musste er sich auch mit dem Streik einiger Industriearbeiter auseinandersetzen. Dabei handelte er im Sinn der Arbeiter bei einem Streik der Arbeiter auf dem Gelände der Fabrik von General Motors in Flint und weigerte sich wie das Unternehmen verlangte die Nationalgarde einzusetzen. Nachdem er im Jahr 1938 bei den Gouverneurswahlen gegen Fitzgerald unterlag, musste er am 1. Januar 1939 aus dem Amt ausscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Justizminister und Richter am Obersten Gerichtshof.", "content": "Nach dem Ende seiner Gouverneurszeit wurde er von Präsident Roosevelt als Nachfolger von Homer S. Cummings zum Justizminister der Vereinigten Staaten ernannt. Dieses Amt behielt er bis zum Februar 1940. Am 5. Februar 1940 nominierte ihn Präsident Roosevelt dann zum Beisitzenden Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Dieses Amt behielt er bis zu seinem Tod im Juli 1949 durch einen Herzinfarkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Francis Murphy (* 13. April 1890 in Harbor Beach, Huron County, Michigan; † 19. Juli 1949 in Detroit) war ein US-amerikanischer Politiker und unter anderem Generalgouverneur der Philippinen, US-Justizminister und Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 296117} {"src_title": "Dolcedo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Süring war Sohn des Realschullehrers Wilhelm Süring. Nach Abschluss des Realgymnasiums 1885 studierte er Mathematik und Naturwissenschaft in Göttingen, Marburg und Berlin. Ab 1887, noch als Student, war er Assistent an der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. Sein Interesse galt den höheren Luftschichten. 1890 promovierte er mit einer Arbeit über \"Die vertikale Temperaturabnahme in Gebirgsgegenden in ihrer Abhängigkeit von der Bewölkung\". Im gleichen Jahr wurde er Assistent am Preußischen Meteorologischen Institut in Berlin und mit Gründung des Meteorologisch-Magnetischen Observatoriums in Potsdam im Jahre 1892 auch dort. Die erste offizielle Wetterbeobachtung der säkularen (von lateinisch \"saeculum\" = Jahrhundert) Potsdamer Beobachtungsreihe am Neujahrstag des Jahres 1893 wurde von ihm vorgenommen. Vorgesehen war eine Wetterstation, die über sehr lange Zeiträume unter möglichst unveränderten Mess- und Randbedingungen arbeitet (säkulum = Jahrhundert). 1899 heiratete er Olga Elisabeth Wedekind. Seine drei Töchter wurden 1900, 1904 und 1911 geboren. Zwischen 1893 und 1921 beteiligte er sich an zahlreichen wissenschaftlichen Ballon-Hochfahrten. Weltweites Aufsehen erregte seine Freiballon-Rekordfahrt am 31. Juli 1901, die er gemeinsam mit Arthur Berson zu wissenschaftlichen Zwecken durchführte. Anlass war die Beobachtung Richard Aßmanns mit unbemannten Registrierballons, dass in einer Höhe von 10 bis 13 km die Abnahme der Lufttemperatur mit zunehmender Höhe aufhört. Die Richtigkeit dieser Messungen wurde angezweifelt, lange sogar von Aßmann selbst. Süring und Berson stiegen mit dem Ballon \"Preussen\" am Tempelhofer Feld auf und erreichten eine Höhe von 10.800 m in einer offenen Gondel. Wenn sie auch die isotherme Schicht nicht erreichten, so konnten sie doch die Richtigkeit der Messwerte eines simultan aufgestiegenen Registrierballons bestätigen, der auf eine Höhe von 17.500 m stieg. Damit schufen sie die Voraussetzung für die Entdeckung der Stratosphäre durch Aßmann und Teisserenc de Bort im Jahre 1902. Ab 1901 leitete Süring die Gewitterabteilung des Preußischen Meteorologischen Instituts. Seit Ende der 1890er Jahre arbeitete Süring eng mit dem Wiener Physiologen Hermann von Schrötter zusammen, einem Pionier der Luftfahrtmedizin. 1897 begleiteten ihn auf Schrötters Bitte Versuchstiere (Kaninchen) auf einer Ballonhochfahrt. Gemeinsam mit Berson stellte er sich Schrötter als Versuchsperson im pneumatischen Kabinett des Jüdischen Krankenhauses in Berlin zur Verfügung, wobei Schrötter die physiologischen Auswirkungen des atmosphärischen Unterdrucks (Höhenkrankheit) beobachtete. 1901 und 1902 unternahmen Süring und Schrötter gemeinsame Ballonfahrten, an denen auch Berson und der Berliner Physiologe Nathan Zuntz beteiligt waren. Bereits 1901 hatten Süring und Schrötter die Höhe abgeschätzt, ab der wegen des geringen Luftdrucks auch die Atmung von reinem Sauerstoff nicht mehr genügen würde, um den menschlichen Körper selbst bei absoluter Ruhe ausreichend zu versorgen. Ihr Ergebnis lag bei 12.500 Metern. Seit 1907 gab er gemeinsam mit Julius von Hann die \"Meteorologische Zeitschrift\" heraus, die ab 1946 mit dem Titel \"Zeitschrift für Meteorologie\" von ihm weiter geführt wurde. Nach dem Tod Adolf Sprungs wurde Süring 1909 Vorsteher der meteorologischen Abteilung des Meteorologisch-Magnetischen Observatoriums Potsdam. In Nachfolge von Adolf Schmidt, der 1928 in Pension ging, wurde er Direktor dieses Observatoriums, das er bis zu seiner eigenen Pensionierung im Jahre 1932 zu internationalem Ansehen führte. Nachdem er zum Kriegsende die säkulare Beobachtungsreihe nahezu lückenlos über das Kriegsgeschehen in Potsdam gerettet hatte, wurde er 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht nochmals mit der Leitung des Observatoriums betraut, das als zentrale Einrichtung zum Aufbau eines einheitlichen meteorologischen Beobachtungsnetzes in der sowjetischen Besatzungszone bestimmt worden war. Er leitete das Observatorium bis zum 31. März 1950. Am 29. Dezember desselben Jahres starb Reinhard Süring, wenige Monate vor Vollendung seines 85. Lebensjahres in Potsdam.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1920 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Nach Sürings Rekordfahrt mit Berson verlieh Kaiser Wilhelm II. ihm den Kronenorden IV. Klasse. Die Deutsche Meteorologische Gesellschaft (DMG) verleiht die Reinhard-Süring-Plakette an Persönlichkeiten, die sich hervorragende wissenschaftliche oder organisatorische Verdienste um die Ziele der DMG erworben haben.", "section_level": 1}, {"title": "Reinhard-Süring-Stiftung.", "content": "Im Jahre 2005 wurde in Potsdam die Reinhard-Süring-Stiftung mit dem Ziel gegründet, die von Süring begründete Säkularstation und das Meteorologische Observatorium auf dem Potsdamer Telegrafenberg zeitlich unbegrenzt an ihrem historischen Standort zu erhalten. Nach der Entscheidung des Deutschen Wetterdienstes, die Station doch nicht aufzugeben, fördert die Stiftung Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Meteorologie, insbesondere durch die Unterstützung von Maßnahmen zur Erfassung, Sicherung und Aufbereitung klimatologischer Daten. Ein besonderes Anliegen ist die Förderung der umweltrelevanten Weiterbildung junger Wissenschaftler. Alle drei Jahre wird während der Deutschen Klimatagung der Klimapreis der Reinhard-Süring-Stiftung an einen hervorragenden Nachwuchswissenschaftler vergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Reinhard Joachim Süring (* 15. Mai 1866 in Hamburg; † 29. Dezember 1950 in Potsdam) war einer der bedeutendsten deutschen Meteorologen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. ", "tgt_summary": null, "id": 2022534} {"src_title": "VIP – Mein Bruder, der Supermann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Robert Neild besuchte zunächst die Charterhouse School in Godalming. 1943 schloss er sich im Zuge des Zweiten Weltkriegs der Royal Air Force (RAF) an, wurde jedoch im Folgejahr ausgemustert. Stattdessen arbeitete er für das RAF Coastal Command in einem Forschungsteam, das sich mit dem Aufspüren von U-Booten beschäftigte. 1945 war er an Untersuchungen zum Einsatz von Flugzeugen bei Angriffen auf Bodenziele beteiligt. Er bereiste Deutschland, wo er unter anderem das KZ Bergen-Belsen und das nach dem Krieg stark zerstörte Hamburg in Augenschein nahm. Ab Herbst 1945 studierte Neild am Trinity College. Da er zuvor bereits an RAF-Kurzseminaren in Cambridge teilgenommen hatte, konnte er seinen Bachelor-Abschluss bereits nach zwei Jahren erlangen. Zu seinen Hochschullehrern gehörte Piero Sraffa, mit dem er sich anfreundete, dessen Fähigkeit, ihm etwas beizubringen, er jedoch anzweifelte. Vor allem lernte Neild im Selbststudium, unter anderem nach Alfred Marshalls \"Principles of Economics\". Er schloss das Studium schließlich mit Bestnote („First Class“) ab. Über Sraffa lernte Neild den ungarischen Ökonomen Nicholas Kaldor kennen. Dieser wurde Leiter der Forschungs- und Planungsabteilung der Wirtschaftskommission für Europa in Genf. Neild arbeitete von 1947 bis 1951 ebenfalls für die Wirtschaftskommission, deren Geschäftsführer der schwedische Ökonom Gunnar Myrdal war. Kaldor und Myrdal hatten bedeutenden Einfluss auf Neilds weitere Entwicklung als Wirtschaftswissenschaftler. Von 1951 bis 1956 arbeitete Neild in der Ökonomischen Abteilung des Cabinet Office. Parallel erlangte er 1952 seinen Cambridge-Master-Abschluss. 1956 kehrte Neild an das Trinity College zurück, wo er zwei Jahre lang als Fellow und Dozent (Lecturer) Wirtschaftswissenschaften lehrte. Ihn störten jedoch der Einzelunterricht für Studenten, den er zusätzlich leisten musste, und das politische Klima an der Fakultät. 1958 wechselte er an das Londoner Wirtschaftsinstitut „National Institute of Economic and Social Research“. Dort arbeitete er zunächst als Redakteur des vierteljährlichen Wirtschaftsberichts und später bis 1964 als stellvertretender Direktor des Instituts. Von 1962 bis 1963 war er außerdem am Indienprojekt des MIT Center for International Studies beteiligt. Nach dem Wahlsieg der Labour Party 1964 ernannte James Callaghan Neild zum Hauptwirtschaftsberater („Chief Economic Advisor“) des Finanzministeriums. Dieses Amt hatte er bis 1967 inne. Er gehörte außerdem dem Fulton Committee an, das 1966 bis 1968 einen Bericht über die Situation des britischen öffentlichen Dienstes erarbeitete. Von 1967 bis 1971 war er Direktor des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI). Unter seiner Leitung entstand das SIPRI-Jahrbuch, in dem der Stand der Aufrüstung dokumentiert wurde. Das Institut untersuchte den Waffenhandel und konnte als Teilerfolg durch Warnungen an die Regierungen dazu beitragen, dass chemische und biologische Waffen durch Verträge verboten wurden, wenn auch das Wettrüsten insgesamt nicht aufgehalten werden konnte. 1971 folgte Neild dem Ruf an die Universität Cambridge, wo er bis 1984 den Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften innehatte. Nach seiner Emeritierung war er im Zuge des Fulbright-Visiting-Scholar-Programms Gastprofessor am Hampshire College (1985).", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Robert Neild war der Sohn von Ralph und Josephine Neild. Er war von 1957 bis 1961 mit Nora Clemens Sayre und von 1962 bis 1986 mit Elizabeth Walton Griffiths verheiratet. 2004 ehelichte er Virginia Matheson. Er hatte einen Sohn und vier Töchter.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Neild war ein Vertreter des Keynesianismus und ein Empiriker. Um bessere ökonomische Vorhersagen für das „National Institute of Economic and Social Research“ erstellen zu können, untersuchte er während seiner dortigen Tätigkeit Hypothesen über Zusammenhänge zwischen Preisen, Löhnen und dem Trend der Produktivität. Seine Erkenntnisse veröffentlichte er 1963 in dem Werk \"Pricing and Employment in the Trade Cycle\". Mit Terry Ward entwickelte er Wege zur Verbesserung der britischen Haushaltspolitik (\"The Measurement and Reform of Budgetary Policy\", 1978). Sie schlugen eine zeitgleiche Planung von Ausgaben und Steuern vor auf Basis einer konstanten Beschäftigung („Constant Employment Balance“). In ähnlicher Form wurde die „Structural Budget Balance“ zum Standard in der Europäischen Union. Mit Frank Hahn verfasste Neild 1981 einen offenen Brief, der sich gegen den von Margaret Thatcher propagierten Monetarismus wandte und von 364 Ökonomen unterschrieben wurde. Nach seiner Emeritierung publizierte Neild unter anderem zum Thema Korruption (\"Public Corruption\", 2002) und zeigte am Fallbeispiel der Austernpreise die Unterschiede zwischen dem britischen und französischen Wirtschaftssystem auf (\"The English, the French and the Oyster\", 1995). Neben seinen Verdiensten als Ökonom leistete Neild einen bedeutenden Beitrag zur Friedensforschung. So entwickelte er gemeinsam mit dem dänischen Forscher Anders Boserup (1940–1990) Strategien, wie man ohne Nuklearwaffen das Wettrüsten beenden könnte (\"The Foundations of Defensive Defence\", 1990), und nutzte seinen Einfluss, um sie bekannt zu machen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Ralph Neild (* 10. September 1924 in Peterborough; † 18. Dezember 2018) war ein britischer Wirtschaftswissenschaftler. Robert Neild war Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Cambridge und Fellow des Trinity College in Cambridge. Er war der erste Direktor am Stockholm International Peace Research Institute von 1967 bis 1971.", "tgt_summary": null, "id": 1560662} {"src_title": "16. Klavierkonzert (Mozart)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Fußballspieler.", "content": "Nachdem Withe zuvor für viertklassige Vereine – den FC Southport sowie den AFC Barrow – gespielt hatte, zog es ihn im Alter von nur 20 Jahren gemeinsam mit seiner Frau Kathy nach Südafrika. Dort spielte er für Port Elizabeth City FC und den Arcadia Shepherds FC aus Pretoria, wo er 1973 Ausländischer Spieler des Jahres in Südafrika wurde, ehe er im November 1973 nach England zurückkehrte. Die folgenden zwei Spielzeiten absolvierte Withe für die Wolverhampton Wanderers. Erst nach einem Gastspiel in der damaligen US-amerikanischen North American Soccer League („NASL“) bei den Portland Timbers im Jahr 1975 – wo ihm 17 Tore in 22 Spielen gelangen – und der anschließenden Rückkehr nach England zum Erstligisten Birmingham City begann ab der Saison 1975/76 ein stetiger sportlicher Aufstieg. Neun Meisterschaftstoren folgte kurz nach Beginn der anschließenden Saison der Wechsel in die Zweitklassigkeit zu Nottingham Forest, das zu dieser Zeit von Brian Clough trainiert wurde. Binnen zweier Spielzeiten stieg Withe mit seinem neuen Verein in die oberste englische Spielklasse auf und gewann dort auf Anhieb die englische Meisterschaft. Dennoch verließ er zum Anfang der Saison 1978/79 seine Erfolgsstätte wieder und schloss sich dem Zweitligisten Newcastle United an. Dadurch verpasste er den zweifachen Erfolg von Nottingham Forest im Europapokal der Landesmeister 1978/79 und im Europapokal der Landesmeister 1979/80. Der Aufstieg in die First Division blieb ihm in den zwei Jahren verwehrt und Withe wechselte im Mai 1980 erneut seinen Klub – nun in Richtung des Erstligisten Aston Villa. Dort steuerte er 20 Ligatreffer in der Saison 1980/81 bei und war maßgeblich daran beteiligt, dass sein Verein die Meisterschaft gewinnen konnte. Im Jahr darauf krönte Withe seine bisherige Laufbahn mit dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister und schoss im Finale gegen den deutschen Meister FC Bayern München im Rotterdamer Stadion „De Kuip“ in der 67. Spielminute das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg seiner Mannschaft. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr sollte für ihn – kurz nach seinem Debüt am 12. Mai 1981 gegen Brasilien – die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien sein. Obwohl er der erste Spieler von Aston Villa war, der zu einer WM-Endrunde nominiert wurde, kam er im Turnier selbst für die englische Nationalmannschaft aber nicht zum Einsatz. In den anschließenden drei Jahren bei Aston Villa konnte Withe keine weiteren nennenswerten Erfolge mehr feiern und wechselte im Juli 1985 zum Zweitligisten Sheffield United. Im November 1984 hatte er zuvor sein elftes und letztes Länderspiel gegen die Türkei absolviert und anschließend seine Nationalmannschaftslaufbahn beendet (insgesamt gelang ihm dabei nur ein Treffer gegen Ungarn). Der mittlerweile 34-jährige Withe spielte dort bis 1989 in der zweiten und dritten Liga und ließ danach bei Huddersfield Town seine Fußballspielerkarriere ausklingen.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerlaufbahn.", "content": "Bei Huddersfield Town übernahm Withe ab 1990 auch erste Betreuersaufgaben unter dem Trainer Eoin Hand und kehrte ein Jahr später an seine Wirkungsstätte zu Aston Villa zurück, wo er kurzzeitig unter Jozef Vengloš arbeitete. Seine erste Cheftrainerstelle übernahm er dann – nach vorheriger Kotrainertätigkeit – im Oktober 1991 beim FC Wimbledon als Nachfolger von Ray Harford. Dort konnte er jedoch in insgesamt vier Monaten nur ein Spiel gewinnen konnte und ging schnell wieder nach Birmingham zurück, um dort künftig als Chefscout im Nachwuchsbereich zu arbeiten. Im Jahre 1998 übernahm er das Amt des Nationaltrainers in Thailand, obwohl die Nation zu dieser Zeit von dem Weltfußballverband FIFA – gemeinsam mit Indonesien – für internationale Spiele gesperrt war. Beide Mannschaften hatten sich in einer Tiger Cup-Partie – die Indonesien schließlich durch ein Eigentor mit 1:0 für sich entschied – geweigert zu gewinnen, da im Falle des Sieges ein Auswärtsspiel gegen Vietnam in Hanoi „gedroht“ hatte. Withe leistete in Thailand grundlegende Entwicklungsarbeit im Fußballbereich und führte seine Mannschaft in den Jahren 2000 und 2002 schließlich zu zwei Tiger Cup-Trophäen. Sein Engagement endete schließlich mit einer Niederlage gegen die Vereinigten Arabischen Emirate, wodurch die Qualifikation für das olympische Fußballturnier in Athen misslang. Vordergründig warf ihm der Präsident des thailändischen Fußballverbands jedoch vor, sich durch das Tragen von Shorts unpassend gekleidet zu haben und suspendierte ihn im weiteren Verlauf dieser „Affäre“. Withe zog mit seiner Frau ins australische Perth, akzeptierte aber nur ein Jahr später ein Angebot des indonesischen Verbands zur Übernahme der dortigen Nationalmannschaft. Auch dort leistete Withe in der Folgezeit wichtige Pionierarbeit und half zudem beim Wiederaufbau in dem durch das Seebeben im Indischen Ozean schwer in Mitleidenschaft gezogene Land.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Withe (* 30. August 1951 in Liverpool, England) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler und späterer -trainer. Bekannt wurde der ehemalige Mittelstürmer dabei vor allem durch seinen entscheidenden 1:0-Siegtreffer für Aston Villa im Endspiel des Europapokals der Landesmeister von 1982 gegen den FC Bayern München. Für den Fußball war und ist er in weiten Teilen der Welt aktiv. Nach Spielerstationen in Südafrika und den Vereinigten Staaten wurde er später Nationaltrainer in Thailand und Indonesien.", "tgt_summary": null, "id": 518809} {"src_title": "Hans Siemsen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Prats wurde als ältester Sohn von Carlos Prats Risopatrón und Hilda González Suárez geboren. Er trat 1931 als Kadett in das chilenische Heer ein und legte seinen Schulabschluss als Klassenbester ab. 1935 begann er die Laufbahn eines Artillerieoffiziers. Drei Jahre später wurde er Unterleutnant. Bald kehrte er zur Militärakademie zurück, dieses Mal als Lehrer. Er unterrichtete dort und an der Kriegsakademie bis 1954. 1944 heiratete er Sofia Cuthbert Chiarleoni, mit der er drei Töchter hatte. 1954 wurde er zum Major befördert und an die Militärmission in den USA als Hilfsmilitärattaché entsandt. Im gleichen Jahr erhielt er den Rang eines Oberstleutnants und kehrte als Lehrer an die Kriegsakademie zurück. 1961 wurde er Kommandant des Artillerieregiments Nr. 3 „\"Chorrillos\"“, zwei Jahre später Kommandeur des Regiments Nr. 1 „\"Tacna\"“. 1964 wurde er zum Oberst befördert und als Militärattaché nach Argentinien entsandt. 1967 kehrte er als Kommandant der III. Armee-Division in Chile zurück. 1968 wurde er zum Brigadegeneral und zum Chef des Generalstabs befördert. Bereits im Folgejahr erhielt er den Rang eines Divisionsgenerals. Seine brillante Karriere gipfelte in seiner Ernennung zum Oberbefehlshaber am 26. Oktober 1970 durch Präsident Eduardo Frei Montalva als Nachfolger seines Vorgängers General René Schneider, der kurz zuvor am 22. Oktober ermordet worden war. Seine Nominierung beschwichtigte alle Befürchtungen einer möglichen Militärintervention wegen der Wahl Salvador Allendes zum Präsidenten. Bei den Parlamentswahlen im Mai 1973 steigerte die linke Unidad Popular zwar ihren Stimmenanteil auf 43 % der Stimmen, aber das inzwischen nicht mehr gespaltene konservative Lager erreichte 55 %. Gegenüber den 35 % des konservativen Gegenkandidaten Allendes bei den Präsidentschaftswahlen 1970 zwar eine satte Steigerung, erreichten die Konservativen allerdings nicht die Zweidrittelmehrheit, die zur Absetzung des Präsidenten verfassungsmäßig erforderlich war. Daraufhin nahm nicht nur das mehrheitlich konservative Parlament eine Blockadehaltung ein, auch der Justizapparat und der Rechnungshof opponierten. Die Lastwagenbesitzer traten in einen langanhaltenden Streik, der die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs in akute Schwierigkeiten brachte. Die Rechte war einfach nicht bereit, bis zum Ende der regulären Amtszeit des Präsidenten stillzuhalten, um ihren als sicher erwarteten Wahlsieg noch zwei Jahre abzuwarten. Die Spannungen im Lande wuchsen täglich.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Rolle während der Allende-Präsidentschaft.", "content": "General Prats wurde Kopf der „\"Konstitutionalisten\"“, jener Mitglieder der Streitkräfte, die sich hinter der Schneider-Doktrin versammelten. Im Laufe der Zeit wurde er zum stärksten Unterstützer von Präsident Allende, wurde mehrfach Kabinettsmitglied und 1972 sogar Vizepräsident.", "section_level": 1}, {"title": "Tanquetazo.", "content": "Am 29. Juni 1973 unternahm ein Panzerregiment der chilenischen Armee, angeführt von Oberstleutnant Roberto Souper, einen Putschversuch gegen die gewählte, legale Regierung des sozialistischen Präsidenten. Wegen der Panzer erhielt dieser dilettantische Putschversuch den Namen „\"Tanquetazo\"“, der etwa mit Panzerputsch übersetzt werden könnte. Der Putsch wurde erfolgreich durch loyale verfassungstreue Soldaten („Konstitutionalisten“) niedergeschlagen, wobei Carlos Prats als Oberbefehlshaber der Armee eine Schlüsselrolle spielte.", "section_level": 1}, {"title": "Rücktritt.", "content": "Aufgrund eines bizarren Skandals, der durch einen Verkehrsunfall verursacht wurde, sah er sich letztlich am 22. August 1973 gezwungen, zurückzutreten, peinlich berührt durch den öffentlichen Protest der Ehefrauen der Generäle vor seiner Haustür. Durch diesen Vorfall wurde ihm unmissverständlich klar, dass er für seinen verfassungsmäßigen Standpunkt keine Unterstützung unter seinen Offizierskameraden besaß. Gemeinsam mit ihm traten zwei weitere Generäle in Spitzenpositionen zurück, die Generäle Mario Sepúlveda Squella und Guillermo Pickering, die so ihre Unterstützung für eine verfassungsmäßige Lösung der politischen Krise in Chile verdeutlichen wollten. Der große Rest bevorzugte eine militärische Lösung. Prats schlug Allende bei seiner Ablösung als Oberkommandierender General Augusto Pinochet zu seinem Nachfolger vor, der bisher sein Stellvertreter gewesen war und von dem er annahm, er sei zu der Verfassung loyal. General Pinochet übernahm seine Position am 23. August 1973. Der Rücktritt von General Prats räumte das letzte reale Hindernis für einen Militärputsch aus dem Weg, der genau drei Wochen später, am 11. September 1973 eintrat. Vier Tage nach dem Putsch, am 15. September 1973, ging Prats mit seiner Frau ins Exil nach Argentinien.", "section_level": 1}, {"title": "Ermordung.", "content": "Am 30. September 1974 wurde Prats in Buenos Aires gemeinsam mit seiner Ehefrau Sofia Cuthbert außerhalb ihrer Wohnung durch eine ferngesteuerte Autobombe getötet, wobei Trümmerteile bis auf den Balkon im neunten Stockwerk eines gegenüberliegenden Gebäudes geschleudert wurden. Später fand man heraus, dass der Mordanschlag von Mitgliedern der chilenischen Geheimpolizei DINA geplant worden war, die von einem exilierten, ehemaligen CIA-Agenten namens Michael Townley angeleitet wurden. Dieser organisierte zwei Jahre später auch den Mordanschlag auf Orlando Letelier, den ehemaligen Außen- und letzten Verteidigungsminister Allendes. Dabei wurde ebenfalls eine Autobombe verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Gerichtliches Nachspiel.", "content": "Der chilenische Untersuchungsrichter Alejandro Solís stellte die Ermittlungen gegen Pinochet in diesem Fall ein, nachdem es der oberste chilenische Gerichtshof im Januar 2005 abgelehnt hatte, die Immunität des Ex-Diktators aufzuheben. Die an der Tat beteiligten Mitglieder der Führungsriege der DINA einschließlich des früheren Geheimdienstchefs Manuel Contreras und des ehemaligen operativen Leiters und pensionierten Generals Raúl Iturriaga Neuman sowie dessen Bruder Roger und die Brigadiers Pedro Espinoza Bravo und José Zara wurden 2003 wegen des Mordanschlags angeklagt und am 8. Juli 2010 in Chile zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Enrique Arancibia Clavel, ein ehemaliger Agent des chilenischen Geheimdienstes DINA, wurde für seine Beteiligung an der Ermordung Prats’ in Argentinien zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. 2004 wurde er auch wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt und im Jahr 2007 auf Bewährung aus der Haft entlassen. Im April 2011 fiel er einem Mordanschlag zum Opfer. 2003 forderte die argentinische Bundesrichterin Maria Servini de Cubria Chile zur Auslieferung von Mariana Callejas, der Ehefrau von Michael Townley, und Christoph Willikie, einem pensionierten Oberst der chilenischen Armee, auf. Alle drei wurden wegen Beteiligung am Mord an Prats angeklagt. Aber der chilenische Richter am Appellationsgericht, Nibaldo Segura, lehnte dies im Juli 2005 mit Hinweis auf ihre bereits erfolgte Strafverfolgung in Chile ab. Der italienische Terrorist Stefano Delle Chiaie wurde ebenfalls beschuldigt, am Mord an General Prats beteiligt zu sein. Gemeinsam mit seinem Kampfgenossen Vincenzo Vinciguerra sagte Delle Chiaie im Dezember 1995 in Rom vor der Richterin Maria Servini de Cubria aus und bestätigte, dass Enrique Arancibia Clavel und Michael Townley die mit der unmittelbaren Durchführung des Mordanschlags betrauten Täter waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carlos Prats González (* 24. Februar 1915 in Talcahuano, Concepción; † 30. September 1974 in Buenos Aires, Argentinien) war ein General der chilenischen Armee sowie Innenminister und Vizepräsident Chiles während der Präsidentschaft Salvador Allendes. Er war Amtsvorgänger von General Augusto Pinochet als Oberbefehlshaber der chilenischen Armee. 1974 wurden seine Frau Sofía Cuthbert und er durch eine Autobombe in Buenos Aires ermordet.", "tgt_summary": null, "id": 1934548} {"src_title": "Earl Talbot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Arendse begann seine Profikarriere 1991 bei den Cape Town Spurs, die heute als Ajax Cape Town bekannt sind. Dort spielte er die meiste Zeit der 1990er Jahre. 1995 gewann er mit diesen die * Premier Soccer League. Es war sein erster von insgesamt fünf südafrikanischen Meistertiteln. 1998 wagte Arendse den Schritt ins Ausland und unterzeichnete in England beim FC Fulham. Mit dem damaligen Drittligisten stieg der Südafrikaner 1999 in die \"Football League Division 1\", der damaligen zweiten Liga, auf. In zwei Jahren bei dem \"FCF\" schaffte es der Torhüter jedoch nicht sich durchzusetzen. Aus diesem Grund wechselte er zum unterklassigen Klub Oxford United, wo Arendse jedoch nur kurz blieb, eh er wieder nach Südafrika zurückkehrte. Bei Santos Kapstadt unterzeichnete er einen Vertrag und wurde auf Anhieb zum Stammspieler. Mit Santos wurde Arendse 2002 Südafrikanischer Meister. Weitere Titel folgten. 2003 wechselte der Torwart zu Ligakonkurrent Mamelodi Sundowns und zwei Jahre später zu SuperSport United. Mit den Sundowns gewann Arendse 2004 und 2005 den Charity Spectacular Cup sowie 2005 die Liga. Mit SuperSport dominierte er 2007/08 und 2008/09 die Liga. Beide Male setzte sich der Klub durch und feierte die Meisterschaft. Es waren die ersten Meisterschaften seit der Gründung des Vereins 1994. Durch die Ligagewinne mit SuperSport ist Arendse der bisher erste und einzig Spieler der Südafrikanischen Premier Soccer League, der mit drei unterschiedlichen Klubs diese gewinnen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Arendse spielte für die südafrikanische Fußballnationalmannschaft. Zwischen 1995 und 2004 kam er zu 67 Einsätzen im Auswahlteam und führte die teilweise als Kapitän aufs Feld. 1996 gehörte er dem Kader an, der die Afrikameisterschaft im eigenen Land gewinnen konnte. Dabei war Arendse Stammtorhüter der \"Bafana Bafana\" und absolvierte alle sechs Partien, wobei er keine einzige Minute verpasste. Im gesamten Turnierverlauf kassierte der Torhüter nur zwei Gegentreffer. Zwei Jahre später stand er im Aufgebot für die Weltmeisterschaft, musste aber aufgrund einer Verletzung einen Tag vor dem Eröffnungsspiel gegen Frankreich passen und reist ab. Für ihn wurde Paul Evans nachnominiert, der kurz darauf ebenfalls verletzt ausschied und durch Simon Gopane ersetzt wurde. Im Jahr zuvor nahm Arendse bereits am Konföderationen-Pokal 1997 teil. Auch hier war er die Nummer eins, ließ aber im letzten unbedeutenden Vorrundenspiel Ersatzmann Brian Baloyi den Vortritt. 2000, 2002 und 2004 stand er erneut im Aufgebot Südafrikas bei den Afrikameisterschaften. Nachdem Arendse bei der AM 2000, bei der Platz drei erspielt wurde, noch Stammkeeper war, löste ihn 2002 in Mali Hans Vonk ab Nummer eins zwischen den Pfosten ab. Bei seiner letzten Teilnahme am Afrika-Cup 2004 war Arendse hinter Emile Baron erneut nur Nummer zwei im Kasten der \"Bafana Bafana\", kam im letzten Gruppenspiel, nachdem das Ausscheiden fest stand, gegen Marokko aber nochmal zum Einsatz. 2002 gehört der Torhüter zum Aufgebot sines Heimatlandes bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002. Dabei ging er im Team von Trainer Jomo Sono als Nummer eins in das Turnier. Sein WM-Debüt gab Arendse am 2. Juni 2002 gegen Paraguay. Nach einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage, schied die Auswahlmannschaft knapp nach der Vorrunde aus. 2004 beendete er seine Nationalmannschaftskarriere. Zwischen Mai und September 2002 nahm Arendse mit seinem Nationalmannschaftsteam am COSAFA Cup 2002, der Südafrikameisterschaft, teil. Die Auswahlspieler erreichten das Finale gegen Malawi und sicherten sich den Titel nach 3:1 und 1:0. In den beiden Endspielen stand der Torwart über die volle Spielzeit auf dem Feld. Es war die einzige Teilnahme für Arendse bei diesem Turnier.", "section_level": 2}], "src_summary": "Andre Arendse (* 27. Juni 1967 in Kapstadt) ist ein ehemaliger südafrikanischer Fußballtorwart. Er war in Südafrika und England aktiv. In der Saison 2002/03 wurde er als Spieler von Santos Kapstadt zum Spieler des Jahres der südafrikanischen Premier Soccer League ernannt.", "tgt_summary": null, "id": 1269921} {"src_title": "Łabędnik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Hervorgegangen ist die Telekom Srbija aus der staatlichen \"Pošta, Telegraf i Telefon\" (PTT). 1997 wurden in einer öffentlichen Auktion 49 Prozent des Aktienkapitals im Wert von über 800 Millionen Euro (1,568 Mrd. DM) verkauft. 29 Prozent gingen an die Telecom Italia und 20 Prozent an die griechische OTE. 2002 zog sich die italienische Gesellschaft zurück und verkaufte ihren Anteil an den Staat, so dass heute wieder 80 Prozent, über den Postdienstleister Pošta Srbije, in staatlicher Hand sind. Angeboten werden alle Arten von Kommunikation einschließlich Internet-Zugang. Seit dem 9. August 1997 wird auch Mobilfunk im 900-MHz-Netz angeboten unter dem Namen MTS (Mobilna Telefonija Srbije). 2006 wurden 65 Prozent der in Bosnien-Herzegowina tätigen Telekomunternehmen Telekom Srpske für 646 Millionen Euro ersteigert. 2010 zeigte die Deutsche Telekom Interesse daran, sich an dem Unternehmen zu beteiligen, da die serbische Regierung die Hälfte ihrer 80 Prozent verkaufen wollte. Die restlichen 20 Prozent gehören dem griechischen Konzern OTE, an dem die Deutsche Telekom wiederum mit 30 Prozent beteiligt ist. Interesse an den Anteilen hatten auch France Telecom, Telekom Austria, die mexikanische América Móvil, die türkische Turkcell und die ägyptische Weather Investments. Im März 2011 gab die österreichische Telekom Austria als einzige ein Übernahmeangebot für 51 % der Aktien von 800 bis 950 Mio. Euro bekannt; dagegen fordert die serbische Regierung 1,4 Mrd. Euro und will deshalb nicht in Verhandlungen mit der Telekom Austria eintreten. Die Telekom Austria verlautbarte am 4. Mai 2011 dass sie im Rahmen des Bieterverfahrens, das vom Finanzministerium der Republik Serbien für den Verkauf des 51%igen Anteils an der Telekom Srbija a.d., dem staatlichen Telekommunikationsanbieter in der Republik Serbien durchgeführt wird, ein adaptiertes bedingtes Angebot abgegeben hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Telekom Srbija (vollständiger Name: \"Preduzeće za telekomunikacije Telekom Srbija a.d.\") ist ein serbisches Telekommunikationsunternehmen, welches im Juni 1997 als Aktiengesellschaft gegründet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 807995} {"src_title": "Tryggve Gran", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 10 bis 12 Millimetern und ihr Körper ist langgestreckt. Sie haben schmale Vorderflügel, die etwa viermal länger als breit sind und meist eine hellbraune Grundfärbung haben. Die Hinterflügel sind ebenfalls sehr schmal, langgestreckt und spitz zulaufend und ebenso wie die Vorderflügel mit langen Fransen versehen. Sie sind immer schmaler als die Vorderflügel, bei manchen Arten sind sie aber deutlich schmaler. Ihre Fühler sind mittellang bis lang, erreichen aber maximal 80 % der Vorderflügellänge. Sie sind bei beiden Geschlechtern fadenförmig ausgebildet. Sie haben reduzierte Maxillarpalpen, die Labialpalpen sind lang, gebogen und nach vorne oder oben gerichtet. Ihr ungeschuppter Saugrüssel ist voll entwickelt. Sie nehmen eine eigenartige Ruheposition ein, in der sie ihre hinteren Beine nach oben strecken. Die mittleren Beinpaare haben zwei, die hinteren vier lange, dünne, astähnlich abstehende Dornen auf den Tibien, die den Faltern eine bizarre Gestalt verleihen. Die Vorderflügel haben 13 Flügeladern mit zwei Analadern (1a und 1b). Die Hinterflügel haben neun Adern mit zwei Analadern (1a und 1b). Auf ihnen ist eine Diskalzelle ausgebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Raupen ernähren sich vor allem von Pflanzen aus den Familien der Sumachgewächse (Anacardiaceae), Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae) und Rosengewächse (Rosaceae). Die europäische Art ernährt sich von \"Rubus\" Arten, wie z. B. Brombeeren. Sie sind locker mit mittellangen Haaren behaart und ihre Bauchbeine sind auffallend schlank. Sie fressen frei auf den Blättern sitzend, nicht minierend. Die Verpuppung findet in einem weitmaschigen Gespinst entweder am Boden, oder wahrscheinlich auch auf den Pflanzen statt. Die Puppe hat am Rücken paarweise angeordnete Stacheln.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "In ganz Europa, und auch in Mitteleuropa kommt nur eine Art dieser Familie vor:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schreckensteiniidae sind eine Familie der Schmetterlinge (Lepidoptera). Sie kommen mit nur acht Arten fast auf der ganzen Welt, außer in Teilen Afrikas, in Südostasien und Australien vor.", "tgt_summary": null, "id": 1187256} {"src_title": "Samuel Parker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "Lemmens begann seine Karriere als Fußballspieler im Jahre 1984 im Nachwuchs des Sint-Job FC, bei dem er auch kurzzeitig im Herrenfußball unterkam, ehe er im Jahre 1995 beim KSK Beveren anheuerte, wo er von 1997 bis 1999 als Stammtorhüter agierte. Danach unterzeichnete er einen Vertrag beim spanischen Klub Racing Santander, wobei er sich nach vier Spielzeiten und 82 Spielen in der Primera División für die Kantabrier dem Ligakonkurrenten Espanyol Barcelona anschloss und dort in der Saison 2003/04 Stammtorhüter war. Die Form von Idriss Kaméni 2004/05 bedeutete für Lemmens, seine Pflicht auf der Bank zu erfüllen mit nur einem zu Buche stehenden Spiel im Copa del Rey. Daher war er zufrieden, im Sommer 2005 mit der Vertragsunterzeichnung bei Olympiakos Piräus einen Wechsel herbeiführen zu können, auch wenn er sich mit dem jungen Kleopas Giannou um die Position des Ersatztorwarts hinter der Nummer 1 Antonios Nikopolidis streiten musste. 2005/06 schaffte es Lemmens nicht, auch nur ein einziges Spiel für seinen Verein Olympiakos bestreiten zu dürfen, und so gingen Gerüchte einher, er würde verkauft werden. Dennoch blieb er zunächst dritter Torhüter hinter Antonios Nikopolidis und Tomislav Butina. Im Januar 2007 wechselte er dann zum niederländischen Club RKC Waalwijk für den er bis Ende der Saison spielte und ging dann zum belgischen Verein KFC Verbroedering Dender E.H. Nachdem er in der Saison 2008/2009 vereinslos gewesen war, ließ er von Sommer 2009 bis Sommer 2010 beim Zweitligisten KSK Beveren seine Karriere ausklingen und absolvierte dabei noch 32 Ligaspiele.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Lemmens spielte 2004 zweimal für die belgische Fußballnationalmannschaft: am 13. März im Spiel gegen Deutschland und am 25. Mai gegen die Niederlande. Insgesamt wurde er fünfmal in die belgische Fußballnationalelf einberufen, davon zweimal im Jahre 1999 und dreimal im Jahre 2004.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Mit Anfang 2013 wurde Lemmens als neuer Torwarttrainer der belgischen Fußballnationalmannschaft bestätigt, nachdem er zuvor von 2010 bis 2011 bereits als Torwarttrainer des Profiteams von KSC Lokeren agierte. Mit dem Team war er unter anderem auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien vertreten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Erwin Lemmens (* 12. Mai 1976 in Brüssel) ist ein ehemaliger belgischer Fußballtorwart und seit Anfang 2013 Torwarttrainer der belgischen Fußballnationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1384276} {"src_title": "Dünnschnabelmöwe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hunnius wurde als ältester Sohn des Färbermeisters Egidius (Gilg, Gilles) Hunnius und seiner Frau Apollionia NN. geboren. Nach seiner Taufe durch Kapar Leyser, dem Vater des Polykarp Leyser der Ältere, verlebte er zunächst seine ersten Lebensjahre in seiner Heimatstadt. Ab 1563 besuchte er die Klosterschule in Adelberg und Maulbronn, wo er sich die Reife erwarb, um eine Universität besuchen zu können. Am 1. November immatrikulierte er sich an der Universität Tübingen und erhielt ein Stipendiat des Herzogs Christoph von Württemberg. Nachdem er 1567 den akademischen Grad eines Magisters erlangt hatte, wurde er am Tübinger Stift Repetent bei Jacob Heerbrand. Nach weiteren Studien bei Jakob Andreae und Dietrich Schnepf, wurde er 1574 Diakon und ging auf Empfehlung Heerbrands als Professor der Theologie an die Universität Marburg. Um den dafür entsprechenden akademischen Grad zu besitzen, promovierte er am 16. Juli 1576 in Tübingen zum Doktor der Theologie und begann am 8. August mit seinen Vorlesungen über das Johannesevangelium. Hunnius, der von der Lutherischen Orthodoxie geprägt war, traf in Marburg auf kein befriedigendes religiöses Umfeld. Nach der hessischen Kirchenordnung, gab es keine Fortentwicklung im kirchlichen Leben. Die Wittenberger Konkordie und das Testament des Landgrafen Philipp von Hessen bestimmten das Kirchenwesen. Dies jedoch widerstrebte Hunnius, dem die Zustände nicht gut genug lutherisch waren und er versuchte diese zu erweitern. Daraufhin geriet er mit Wilhelm IV. von Hessen-Kassel in eine Auseinandersetzung um die Ubiquitätslehre, hinzu kam noch, dass Hunnius sich für die Einführung der Konkordienformel einsetzte und Wilhelm diese nicht zuließ, was zu einer politischen und konfessionellen Spaltung in Hessen führte. Deshalb dürfte Wilhelm sehr froh gewesen sein, als Hunnius vom sächsischen Administrator Friedrich Wilhelm von Sachsen-Weimar am 19. November 1591 das Angebot gemacht wurde, als Professor der Theologie an die Universität Wittenberg zu gehen und gab ihn dazu im Frühjahr 1592 frei. Am 1. Mai 1592 traf er in Wittenberg ein, hielt am 4. Mai seine erste Predigt und am 25. Mai führte er seine erste Disputation durch. Daraufhin wurde er am 4. Juni Propst an der Wittenberger Schlosskirche und am 5. Juni als Professor primarius gewählt, womit er Mitglied im Wittenberger Konsistorium war. Alsbald begannen die Auseinandersetzung mit Samuel Huber, den er anfänglich unterstützte. Huber verbreitete, dass die Konkordienformel kryptocalvinistisch sei und vertrat seine Lehre vom „Gnadenuniversalismus“. Hunnius und sein Freund Polykarp Leyser der Ältere, der ebenfalls an der Wittenberger Universität wirkte, beriefen ein Kolloquium ein. Alle Vermittlungsversuche schlugen jedoch im Streit mit Huber fehl, so dass dieser 1594 aus den universitären und 1595 aus Kursachsen entlassen wurde. Hunnius selbst sorgte für eine weitere Entwicklung der lutherischen Orthodoxie und übernahm nach dem Weggang Leysers im Juli 1594 als Hofprediger nach Dresden, dessen Stelle als Oberpfarrer an der Stadtkirche Wittenberg und Generalsuperintendent des sächsischen Kurkreises. Nachdem Heerbrand sein Amt in 1599 niedergelegt hatte, wurde Hunnius von seinem württembergischen Dienstherrn Friedrich I. nach Tübingen zurückberufen. Dennoch gelang es Christian II. von Sachsen Hunnius in Wittenberg zu halten. Auch ein Angebot als Generalsuperintendent in Leipzig lehnte Hunnius 1594 ab. Denn in Wittenberg war Hunnius durch die Schenkung des Hauses der Wittenberger Propstei sesshaft geworden. Auch wurden ihm von der Stadt Wittenberg Privilegien eingeräumt, wie z. B. ein zusätzliches Braurecht, die ihn in Wittenberg halten sollten. Hunnius selbst nahm an den Religionsgesprächen in Regensburg teil, die der lutherische Philipp Ludwig von der Pfalz-Neuburg einberufen hatte. Dort setzte er sich mit den Jesuiten Jakob Gretser und Adam Tanner auseinander. Durch ständige Überarbeitung verstarb Hunnius, noch auf dem Sterbebett ergreifende Predigten schreibend 1603 in seinem Wittenberger Haus. Salomon Gesner hielt ihm die Leichenpredigt, die auch im Druck erschien.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Hunnius war einer der bedeutendsten Vertreter der lutherische Frühorthodoxie. Selbst Martin Chemnitz hat ihn als lutherischen Theologen gelobt und seine Schüler haben ihn als Autorität der vierten lutherischen Generation anerkannt. Seine Prägung der lutherischen Orthodoxie, beruht auf der Fähigkeit das Konkordienluthertum tief greifend gestaltet zu haben. Dabei stützt sich Hunnius auf den rechtfertigenden Glauben, wo Gott die einzige Bedingung des Heils ist und damit faktisch als prädestinativer logischer Bestandteil seines beharrenden Glaubens hervorsticht. Damit unterscheidet Hunnius die Aspekte der Gemeinschaft in der Kirche, was ihm bleibenden Erfolg in der Dogmatik verschafft. Dennoch muss auch gesagt sein, dass sich Hunnius nicht eindringlich genug mit den metatheoretischen Fragen der Theologie auseinandergesetzt hat. Aber es steht ihm zu, der eigentliche Begründer der lutherischen Orthodoxie in Wittenberg zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Der Autor.", "content": "Hunnius war ein sehr polemischer Autor, der sich wortgewaltig vor allem gegen den Calvinismus wandte. Im Lager der lutherischen Theologen stritt er vor allem mit Daniel Hoffmann über die Ubiquität und mit Samuel Huber über dessen Meinung von der Allgemeinheit der göttlichen Gnadenwahl. Auch gegen die katholische Kirche und deren Theologie tritt in seinen Schriften über den Papst, den Ablass u. a. entgegen, was sich auch im Regensburger Religionsgespräch bei der Auseinandersetzung mit den Jesuiten Gretser und Tanner widerspiegelt und in seiner Schrift relatio historica de habito nuper Ratisbonae colloquio (1602) eine Fortsetzung findet. In seinem Schwiegersohn fand Hunnius einen sorgfältigen Herausgeber seiner dogmatischen Schriften, die in fünf Bänden erschienen sind. Vor allem setzte er sich gern mit der Paulusexegese auseinander und verfasste zum Ausgleich auch biblische Dramen. Im 17. Jahrhundert war er außerdem bekannt für seine Postillen, die in drei Auflagen erschienen und neben denen Luthers weite Verbreitung fanden.", "section_level": 1}, {"title": "Genealogie.", "content": "Hunnius Großvater Michael Hunn († nach 1551), sowie sein Vater Johann Hunn (1484–1518?) waren Bürgermeister in Marbach am Neckar, ersterer auch 1539 Vogtamtsverweser. Aus Michael Hunns Ehe gingen vier Töchter und zwei Söhne hervor. Der Ehe des Egidius Hunn und seiner Frau Apollionia NN. entstammen die Kinder: Aus seiner am 10. Januar 1576 geschlossenen Ehe mit Eleonore (* 1554 in Schönbuch, Württemberg; † 27. November 1620 in Wittenberg), der einzigen Tochter des herzoglichen Burgvogts in Waldorf Johann Felder und seiner Frau Bertha Thörs stammen acht Kinder. Von diesen weiß man:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ägidius Hunnius der Ältere, \"auch: Hunn\" (* 21. Dezember 1550 in Winnenden; † 4. April 1603 in Wittenberg) war ein deutscher lutherischer Theologe, Professor der Theologie in Marburg und Wittenberg, Propst und Generalsuperintendent des sächsischen Kurkreises in Wittenberg.", "tgt_summary": null, "id": 1716810} {"src_title": "Xavier Martínez", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "HM-7B.", "content": "Das HM-7 wurde für den Einsatz in den Nachfolgemodellen Ariane 2, Ariane 3 und Ariane 4 zum schubgesteigerten HM-7B mit 64,8 kN Schubkraft weiterentwickelt. Sein Erstflug war am 4. August 1984 mit einer Ariane 3. Während der langen Produktionszeit der Ariane 4 wurde das HM-7B-Triebwerk weiter entwickelt, wobei der Schub gesteigert und das Mischungsverhältnis von 5:1 auf 6:1 umgestellt wurde, um der dritten Stufe den Transport von mehr Treibstoff zu ermöglichen. Der Name des Triebwerks wurde jedoch nicht mehr geändert. Wegen der vergleichsweise anspruchsvollen H/O-Technik war das HM-7B-Triebwerk das unzuverlässigste Triebwerk der Ariane-1-4-Raketen. Erst nach dem 5. Versagen eines Triebwerks der HM-7/HM-7B-Reihe konnten die Fehler während einer mehrmonatigen Startpause ausgemerzt werden. Seitdem fliegen die HM-7B-Triebwerke fehlerlos. Aufgrund der jetzt hohen Zuverlässigkeit dieses Triebwerks und der schnellen Verfügbarkeit wurde beschlossen, es im Leistungssteigerungsprogramm der Ariane 5 für die Ariane 5 ECA zu übernehmen, wozu es wiederum leicht im Schub auf 70 kN und im spezifischen Impuls gesteigert wurde. Außerdem wurde es an die nun max. 970 sec. lange Brennzeit angepasst (Ariane 4 nur max. 780 sec.). Die Ariane 5 ECA wurde jedoch ursprünglich nur als eine kurzzeitige Zwischenlösung geplant, bis die noch stärkere Ariane 5 ECB mit dem neuen Vinci-Triebwerk einsatzbereit ist. Die Ariane 5 ECB wurde, mangels noch schwererer Satelliten, jedoch zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Nach der Wiederaufnahme der Planungen sollte die nun Ariane 5 ME (Midlife Evolution) genannte auch ansonsten modernisierte Ariane-5-Version 2016/2017 zum Erstflug abheben. Jedoch wurde sie beim ESA Ministerratstreffen zugunsten der Ariane 6 gestrichen. Bis die Ariane ca. 2021 in Dienst geht, werden die Ariane 5 ECA und das HM-7B voraussichtlich im Dienst bleiben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das HM-7-Raketentriebwerk wurde für die hochenergetische Wasserstoff/Sauerstoff-Drittstufe der Ariane 1 entwickelt und hatte 60 kN Schubkraft. Es war, wie auch das aktuelle HM-7B, nicht wiederzündbar. ", "tgt_summary": null, "id": 1199300} {"src_title": "Spiro Kostof", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die reiche und einflussreiche Familie Buonvisi hatte hier ihre Sommerresidenz. Der Botschafter der Republik Lucca, Nicolao Santini, der am Hofe des Sonnenkönigs in Paris die Interessen Luccas vertrat, erwarb 1636 die Villa und den Park. Bis heute hat sich in weiten Teilen die Konstruktion und die Gestaltung des Parkes von André Le Nôtre erhalten. Die barocken Fassaden, die Gestaltung des Gartens und die sich verlustierenden Bewohner der Villa konnten sich in den großen Wasserbecken widerspiegeln. In den Räumen der Villa und im Teatro di Flora findet der Betrachter das Wappen derer von Santini: oben zwei Diamantenspitzen und eine blühende Kamelie darunter. 1816 heiratete Vittoria Santini Pietro Torrigiani. Sie war die letzte Nachfahrin des Marchese Nicolao Santini.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Carlo Luca, der letzte Marchese Torrigiani übergab seiner Tochter Simonetta Villa und Garten, als sie den Principe di Stigliano, Don Carlo Colonna heiratete. Die Familie beschloss 1967, die Tore der Villa und den Park für die Öffentlichkeit zu öffnen. Die Familie wohnt in den Sommermonaten im 1. Stock der Villa.", "section_level": 1}, {"title": "Der Park.", "content": "Das barocke Eingangsportal zum Garten öffnet sich zu einer rund 700 m langen Allee von hohen Zypressen. Sie führt zu der barocken Villa, die mit ihren wuchtigen Fassaden den Garten beherrscht. Der Garten in seiner jetzigen Gestalt geht zurück auf das ursprüngliche Konzept eines französischen Gartens der Santini aus dem Jahr 1650. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde er in weiten Teilen in einen Englischen Garten umgestaltet und exotische Bäume aus aller Welt angepflanzt. Große Rasenflächen bestimmen nun das Bild der grandiosen Gartenanlage. Aus der Zeit der Umgestaltung des Parks im 19. Jahrhundert stammen zahlreiche eindrucksvolle exotische Bäume, wie Liriodendron tulipifera, Atlas-Zeder, Taxodoium distichum oder Osmanthus fragrans sowie die umfangreiche Bepflanzung mit Kamelien, der Wappenblume der Torrigiani. Der Garten ist bekannt wegen seiner phantasievollen Wasserspiele, mit denen der Marquis seine Gäste zu erschrecken beliebte. Auf der Flucht vor den Wasserspritzern auf der Terrasse suchten die Gäste Zuflucht im Tempel der Flora, wo sie von Wassergüssen aus der Decke des Tempels durchnäßt wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Villa Torrigiani di Camigliano liegt etwa 10 km von Lucca entfernt in Camigliano, einem Ortsteil der Gemeinde Capannori in Italien. Villa und Park wurden im 16. Jahrhundert errichtet.", "tgt_summary": null, "id": 15967} {"src_title": "The Pest – Jagd auf das Chamäleon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Motor.", "content": "Der Wasserstoffverbrennungsmotor des Hydrogen 7 ist technisch fast identisch mit dem Motor des 760i. Er musste allerdings für den Einsatz von Wasserstoff als Treibstoff modifiziert werden. Die Modifikationen betreffen hauptsächlich den Ansaugtrakt des Motors. Zusätzlich zur Direkteinspritzung für Benzin wurde eine Zuleitung zum Wasserstoff-Tank integriert. Spezielle Einblasventile sorgen immer für die richtige Menge Wasserstoff in der Ansaugluft. Auch musste die Dichtheit der Kolbenringe verbessert werden, um ein Austreten des Wasserstoffs zu verhindern. Dies hatte in früheren Entwicklungsstadien immer wieder zu Explosionen geführt. Da Wasserstoff im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen bis zu 100-mal schneller verbrennt, musste die Motorsteuerung angepasst werden. Dies wurde mit einer variablen Ventilsteuerung (Valvetronic) und einer doppelten Nockenwellenverstellung (\"VANOS\") erreicht. Das Triebwerk des Hydrogen 7 leistet 191 kW (260 PS) und hat ein Drehmoment von 390 Nm (Vergleich „normaler“ 760i: 327 kW/445 PS und 600 Nm). Von 0 auf 100 km/h benötigt der Wagen 9,5 s. Die Leistung ist gegenüber dem 760i aufgrund der bivalenten Auslegung des Motors geringer. Die Tankfüllung von 8 kg erlaubt eine Reichweite von etwa 200 km. Der Inhalt des Benzintanks (74 l) erhöht die Reichweite um weitere 500 km. Bei der Auslegung zukünftiger Motoren nur für Wasserstoff werden Verbesserungspotentiale durch Entfall der Eignung für Benzin erwartet.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Umbauten.", "content": "Neben den Änderungen am Motor musste auch der Kofferraum verändert werden: Für die Lagerung des Wasserstoffs musste ein zusätzlicher Kryotank eingebaut werden. Die Entwicklung und die anschließende Serienfertigung des Tanks wurde von Magna Steyr Fahrzeugtechnik in Graz/Österreich durchgeführt. Der Kryotank verkleinert den nutzbaren Kofferraum von 500 l auf 250 l. In diesem Tank wird der Wasserstoff bei ca. 20 K im Niederdruckbereich (der Siedepunkt des Wasserstoffs liegt bei −252,882 °C) flüssig gelagert. Die Entwicklung war unter anderem durch den Einsatz von medientauglichen Materialien für kryogene Betriebsbedingungen gekennzeichnet. Ferner stellte die Permeation von Wasserstoff eine große Herausforderung dar. Zur Isolation des Tanks wurde zwischen Innen- und Außentank ein Hochvakuum gezogen. Die Innenwände sind mit einem geeigneten Isoliermaterial verkleidet. Die Fertigung wurde unter anderem unter Reinraumbedingungen durchgeführt. Die dazugehörige Elektronik und Sensorik zur Messung der Füllmasse und zur Überwachung des sicherheitsrelevanten Füllzustandes bei der Betankung stellte eine Herausforderung bei der Entwicklung dar. Die Firma Atena Engineering (heute: Silver Atena Electronic Systems Engineering) entwickelte daher das Steuergerät, welches die Sicherheitsfunktionen übernimmt, gemäß dem Sicherheitsstandard DIN IEC 61508. Die als Standzeit bezeichnete Phase bis zur kontrollierten Entleerung (der abgelassene Wasserstoff wird katalytisch zu Wasser oxidiert) eines zur Hälfte gefüllten Wasserstofftanks beginnt nach 17 Stunden und beträgt etwa 9 Tage. Danach verbliebe im Tank ausreichend Wasserstoff, um noch rund 60 Kilometer Wegstrecke im Wasserstoffmodus zurückzulegen. Diese Isolation entspricht ungefähr 17 m dickem Schaumpolystyrol. Auch der Innenraum musste ein wenig verändert werden: Die Rückbank wurde um 12 cm nach vorne verschoben und es finden auf ihr nur noch zwei Personen Platz, da die Mittelarmlehne fest arretiert wurde. Weiterhin wurden Rahmen und Crashzonen durch Verbundstoffe verstärkt. Der Hydrogen 7 ist an einer stärker gewölbten Motorhaube, den fehlenden Nebelscheinwerfern und dem zusätzlichen Einfüllstutzen an der C-Säule zu erkennen.", "section_level": 1}, {"title": "Feldversuch.", "content": "Als „0-Liter-Auto“ wurde von BMW 2002 die Serienfertigung verkündet, was als Greenwashing eingestuft wurde. So schrieb \"Der Spiegel\" 46/2006: „Das vermeintliche Ökomobil ist arg durstig – und belastet das Klima wie ein schwerer Lkw.“ Denn bei der BMW-Aussage bleibt neben der Nichtverfügbarkeit von Wasserstofftankstellen auch der Aufwand zur Erzeugung und Verflüssigung des Wasserstoffes komplett unberücksichtigt. So wird beim H-Verbrauch (3,6 kg/100 km) ein Benzinäquivalent von 13,3 l/100 km angeführt. Allerdings bleibt neben den oben erwähnten Aufwendungen für die Energiebereitstellung (Wasserstofferzeugung derzeit fast ausschließlich durch Dampfreformation aus Erdgas) auch unerwähnt, dass sich bei Nichtbenutzung des Fahrzeuges (siehe Standzeit bis zur Entleerung) der Tank selbständig entleert. Die 100 produzierten Einheiten wurden nicht verkauft, aber teilweise an Prominente (z. B. Plácido Domingo, Daniel Barenboim, Katja Riemann, Florian Henckel von Donnersmarck), Politiker (z. B. Günter Verheugen, Christian Ude, Guido Westerwelle) und Wirtschaftsvertreter (z. B. Roland Berger, Wolfgang Reitzle) auf Leasingbasis zur Nutzung übergeben. Ein Teil der Flotte wurde bei öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen als Fahrdienst eingesetzt. So waren während des Feldversuches in Berlin ständig zwischen fünf und zehn Fahrzeuge im Einsatz, die an den zu diesem Zeitpunkt zwei existierenden Wasserstoff-Tankstellen am Messedamm und an der Heerstraße betankt wurden. Zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel während der Berlinale, stieg in Berlin die Zahl der Hydrogen 7 auf rund 20. Der Feldversuch wurde Ende 2009 beendet, über den Verbleib der 100 Fahrzeuge ist nichts bekannt. Ein Fahrzeug befindet sich in der Außenausstellung des Industriemuseums Chemnitz (Stand 10/2015).", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Entwicklung.", "content": "Der damalige BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger teilte Ende 2009 mit, es werde vorerst keine neue Wasserstofftestflotte geben. 2015 gab es Anzeichen, dass BMW (unterstützt durch eine Kooperation mit Toyota) 2020 ein Serienfahrzeug mit Wasserstoffantrieb auf den Markt bringen könnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hydrogen 7 ist ein wasserstoffgetriebener PKW. Er trägt die interne Bezeichnung E68 und basiert auf dem Modell 760Li (E66) aus der 7er-Reihe des deutschen Herstellers BMW. ", "tgt_summary": null, "id": 1972470} {"src_title": "DKW F89", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Leistungen.", "content": "Hudson schloss im Jahr 1999 die \"Dunbar Vocational Career Academy\" ab. Sie startete im Jahr 2004 im Wettbewerb American Idol in Atlanta, in dem sie den siebten Platz erreichte. Sie sang im Duett mit Meat Loaf den Song \"The Future Ain’t What It Used to Be\", der auf dem Album \"\" zu hören ist. Im November 2006 unterschrieb sie einen Plattenvertrag mit dem Musiklabel Arista Records. Im Filmdrama \"Dreamgirls\" (2006) übernahm sie die Rolle von \"Effie Melody White\", die sie an der Seite von Jamie Foxx und Beyoncé Knowles spielte. Außerdem sang sie zahlreiche Songs des Soundtracks wie \"Love You I Do\" und \"I Am Telling You (I’m Not Going)\". Beim Casting setzte sie sich gegen zahlreiche Mitbewerber durch, darunter Fantasia Barrino, die den Wettbewerb \"American Idol\" 2004 gewonnen hatte. Für ihre Rolle in \"Dreamgirls\" gewann Hudson im Jahr 2006 den National Board of Review Award, den New York Film Critics Circle Award, den Satellite Award sowie 2007 den Oscar und den Golden Globe Award als beste Nebendarstellerin. Ferner erhielt sie 2006 den \"ShoWest Award\" in der Kategorie \"Female Star of Tomorrow\", den \"Hollywood Life Award\" und den Preis der \"Washington, DC Film Critics Association\" in zwei Kategorien. Beim Oscar 2007 trat sie zusammen mit Anika Noni Rose und Beyoncé Knowles mit einem Medley auf. In der Filmkomödie \"Sex and the City\" (2008) spielte Hudson die Rolle der Assistentin von \"Carrie Bradshaw\" (Sarah Jessica Parker). Im Krimidrama \"Winged Creatures\", dessen Veröffentlichung im Jahr 2008 folgte, übernahm sie eine Rolle an der Seite von Kate Beckinsale, Dakota Fanning und Forest Whitaker. Im Herbst 2008 erschien Hudsons erstes Solo-Album. Die erste Single, \"Spotlight\", wurde zusammen mit Ne-Yo und Stargate aufgenommen und im Juni 2008 veröffentlicht. Unter anderen nahmen an den Aufnahmen Akon, R. Kelly, John Legend, T-Pain und Timbaland teil. Am 24. Oktober 2008 wurden Hudsons Mutter, Bruder und Neffe ermordet. Der Prozess gegen den des Mordes angeklagten ehemaligen Ehemann von Hudsons Schwester begann im April 2012. Im Mai 2012 wurde er schuldig gesprochen. Am 1. Februar 2009 sang Jennifer Hudson beim Super Bowl XLIII die Nationalhymne. Dies war ihr erster öffentlicher Auftritt nach dem Verbrechen an ihrer Familie. Bei der 51. Grammy-Verleihung am 8. Februar 2009 in Los Angeles erhielt sie den Grammy für das beste R&B-Album. Im Juni 2009 wurde bekannt, dass Hudson und ihr Freund, der Profi-Wrestler David Otunga, ein Kind erwarteten. Auf Bitten der Jackson-Familie sang Jennifer Hudson am 7. Juli 2009, im achten Schwangerschaftsmonat, im Rahmen der Trauerfeier für Michael Jackson im Staples Center in Los Angeles eine Interpretation des Liedes \"Will You Be There\", das mit gesprochenen Zitaten des Verstorbenen ausklang. Im August 2009 kam ihr Kind, ein Junge, auf die Welt. Bei der 54. Grammy-Verleihung am 12. Februar 2012 trat die Sängerin zu Ehren Whitney Houstons auf, die am vorherigen Tag in Los Angeles gestorben war. Am 3. Februar 2013 sang sie mit Schülern der Sandy Hook Elementary School im Rahmen des Super Bowl XLVII das Lied \"America the Beautiful\". Am 13. November 2013 bekam sie auf dem Hollywood Walk of Fame den Stern mit der Nummer 2512. Bei der 87. Oscarverleihung sang sie im Anschluss an die Ehrung der im vergangenen Jahr verstorbenen Schauspieler das Lied \"I can't let go\", welches aus einem ihrer Auftritte in der TV-Serie \"Smash\" stammt. Zur Beerdigungsfeier von Aretha Franklin am 31. August 2018 widmete sie ihr eine gefühlvolle Hommage.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jennifer Kate Hudson (* 12. September 1981 in Chicago) ist eine US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin, die unter anderem mit den Filmpreisen Oscar und Golden Globe sowie dem Musikpreis Grammy ausgezeichnet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 864375} {"src_title": "Premier League Darts", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Es handelt sich um mittelgroße Schlangen, die eine Größe zwischen 60 und 80 cm erreichen. Aus Gefangenschaft sind Exemplare mit Längen über 90 cm bekannt. Der Kopf ist länglich und nur leicht vom Hals abgesetzt. Das Auge besitzt eine bei Lichteinfall vertikal geschlitzte Pupille. Die Grundfärbung des Körpers ist blauschwarz. Es sind weißliche bis rötliche Querstreifen vorhanden, die über der Rückenmitte häufig unterbrochen sind. Die Bauchseite ist olivfarben-grau. \"Azemiops kharini\" und \"Azemiops feae\" weisen choanale Fortsätze am Gaumen, kopfoberseits große Schuppen und glatte Rumpfschuppen (Scuta dorsalia) auf. Die großen Kopfschilde, ein relativ schlanker Körperbau und glatte Körperschuppen erinnern an eine Natter. Als primitives Merkmal des Schädels und anatomische Gemeinsamkeit mit Krötenvipern (\"Causus\") ist eine Verbindung der Präfrontalen zu den lateralen Bereichen der Frontalen zu sehen. Bei Vertretern der Echten Vipern reichen die Präfrontalen an die vorderen Ränder der Frontalen; der Kontaktpunkt zwischen diesen Knochen liegt beinahe an der Mittellinie des Schädels. \"Azemiops\"-Arten besitzen Giftdrüsen und im vorderen Oberkiefer befindliche, bewegliche Fangzähne (solenoglyphe Zahnstellung). Die Fangzähne sind relativ klein.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung der Arten.", "content": "\"Azemiops kharini\" und \"Azemiops feae\" lassen sich durch die Färbung des dorsalen Kopfes sowie die Schädelanatomie voneinander abgrenzen. Die Form des Basisphenoids von \"Azemiops kharini\" entspricht weitestgehend jener des vorderen Teils dieses Knochens bei \"Azemiops feae\", ist jedoch bei \"Azemiops kharini\" kürzer. Der posterior gelegene Teil des Basisphenoids ist bei \"Azemiops feae\" erweitert. Das Basioccipital weist anteroventral (vorderer Bereich, unterseits) bei \"Azemiops feae\" zwei Tuberkel auf, nicht jedoch bei \"Azemioips kharini\". Weitere Unterschiede sind unter anderem:", "section_level": 2}, {"title": "Anatomische Maße/ Proportionen (Skelett).", "content": "Durch Untersuchungen an Präparaten der Sammlung des Department of Herpetology, Zoological Institute of the Russian Academy of Sciences, wurden von & (2017) folgende Kenngrößen ermittelt: * Diese Angaben wurden an wenigen Exemplaren ermittelt und dienen nur als Richtwerte.", "section_level": 3}, {"title": "Kopfzeichnung.", "content": "\"Azemiops feae\": Die Kopfoberseite ist schwarz gefärbt und weist eine gelbliche Mittellinie auf. Im Detail sind die Präfrontalschilde (Präfrontale), Frontalschilde (Frontale) und die letzten vorderen Temporalschilde (Temporale) schwarz. Der Mittelstreifen teilt den Kopf in exakt zwei Hälften und reicht bis zum fünfzehnten Wirbel. Über dem siebten und zehnten Wirbel ist es erweitert, während es sich nach hinten zu verjüngt. Die Wangen sind durch ein schmales, dunkles Band gezeichnet, das über die letzten anterior gelegenen Temporalen reicht. Ein dreieckig geformtes Band führt von den Vorderaugenschilden (Präocularen) über den oberen und hinteren Teil des vierten und die untere Hälfte des fünften Oberlippenschildes (Supralabiale). Die Unterseite des Kopfes ist gelblich und grau gesprenkelt. Im Detail sind folgende Schilde grau: Ränder der Mentalen, Genialen, das erste Unterlippenschild (Sublabiale) sowie teilweise das zweite, dritte, vierte und fünfte Unterlippenschild. Über den Hals und die ersten zwei Ventralschilde (Ventralia) führen zwei graue Streifen. Neugeborene Jungschlangen besitzen eine dunkle, schwarze Färbung auf der Kopfunterseite. \"Azemiops kharini\": der Kopf ist weiß bis rosa-weiß und besitzt oberseits zwei schwarze Längsstreifen, die über Präfrontale, Frontale und Parietale führen und im Nacken mit der schwärzlichen, dorsalen Körperfärbung in Verbindung stehen. Ein schwarzer Punkt zeigt sich in der unteren Ecke des lateralen Supraorbitalschildes (Oberaugenschild) sowie in der oberen Ecke des vorderen Temporalschildes. Zwischen den dunklen Banden des Hinterkopfes liegt ein schmaler, weißer Streifen, der sich im Nacken erweitert. Auf den Wangen zeigt sich jeweils ein schmaler, dunkler Streifen. Die Kopfunterseite ist gelblich, abgesehen von grau gefärbten Genialschilden. Von den ersten Bauchschilden an zieht sich nahezu über das gesamte erste Viertel des unteren Vorderkörpers ein gelblicher Mittelstreifen über die Bauchschilde. Neugeborene Jungschlangen besitzen eine helle, weiße Kopfunterseite. \"Siehe auch\": Schuppenbezeichnungen, Kopfschilde", "section_level": 3}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Areale in Vietnam (Nordosten), China (Süden) und Myanmar. Die besiedelten Biotope liegen submontan bis montan (\"A. feae\": in 100 bis 2.200 Metern Höhe) und werden etwa von gewässernahen Wäldern, Bambusbeständen und ähnlichem dargestellt. Die klimatischen Gegebenheiten sind nebelig und feucht bis nass. Der Untergrund ist steinig-karstig und ebenfalls als feucht bis nass zu beschreiben. Die Temperaturen im Verbreitungsgebiet (Tam Đảo-Region, Provinz Vĩnh Phúc, Vietnam) werden von (1998) mit −5,4 bis 1,4 °C zwischen Januar und Ende März sowie 20 bis 26 °C zwischen Mai und Oktober (nachts häufig deutlich unter 20 °C) beschrieben. Über die Wintermonate wird eine Winterruhe gehalten.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise ist wenig bekannt, da die Arten eine äußerst versteckte Lebensweise führen. Es werden zumeist subadulte Exemplare während nächtlicher Expeditionen gefunden, etwa auf nassem Falllaub oder nassen Steinen. Die Fortpflanzung erfolgt nach & (2017) durch Oviparie (eierlegend). Das Gelege von \"Azemiops feae\" umfasst etwa 6, das von \"Azemiops kharini\" etwa 5 Eier. Über die Ernährung finden sich in der Literatur verschiedene Angaben. So werden teilweise auch Echsen als mögliche Beutetiere angegeben. Es ist jedoch festzuhalten, dass diese Angaben skeptisch zu betrachten sind. Erwiesen ist, dass Kleinsäuger wie Spitzmäuse zum Beutespektrum von \"Azemiops feae\" zählen. In Gefangenschaft wurden von \"Azemiops feae\" Mäuse akzeptiert und Exemplare von \"Azemiops kharini\" fraßen zudem Geckos (\"Hemidactylus\"). Eine sehr feuchte Umgebung scheint essentiell für \"Azemiops\"-Arten zu sein. In Gefangenschaft zeigen sich etwa häufig Trockenschäden am Hautbild (z. B. Faltenbildung) und Verhaltensänderungen wie verringerte Aktivität, wenn die relative Luftfeuchtigkeit nur geringfügig absinkt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "Die taxonomische Einordnung von \"Azemiops\" gilt als unsicher. Zeitweise als Gattung der Giftnattern (Elapidae) und später der Echten Vipern (Viperinae) geführt, wurde sie 1971 durch Liem, Marx & Rabb in eine eigene Unterfamilie der Vipern, Azemiopinae (Urtümliche Vipern), überführt. Diese wird, ähnlich wie die Krötenvipern, als urtümliches und relativ basales Taxon der Vipern betrachtet und weist morphologische Beziehungen zu Viperinae und Crotalinae (Grubenottern) auf. Trotz des Fehlens eines Grubenorgans wurde aufgrund einiger Parallelen auch eine Zuordnung von \"Azemiops\" zu Crotalinae vorgeschlagen. Es ist jedoch anzunehmen, dass \"Azemiops\" bzw. Azemiopinae als phylogenetisches Schwestertaxon der Crotalinae betrachtet werden sollte. & (2017) bestätigten auf Basis von Untersuchungen zur Skelettmorphologie die Zuordnung von \"Azemiops\" zu einer eigenen Unterfamilie Azemiopinae. Ferner wird ein Taxon Azemiopinae durch molekularbiologische Untersuchungen mit 5 respektive 11 mitochondrialen und nuklearen Genen unterstützt ( et al., 2011; et al., 2016).", "section_level": 2}, {"title": "Arten.", "content": "Es sind zur Zeit (Stand: 2018) zwei Arten der Gattung \"Azemiops\" bekannt: Exemplare von \"Azemiops kharini\" wurden in der Vergangenheit mehrfach als \"Azemiops feae\" bestimmt, da ein Bezug untersuchter Exemplare auf ein Typusexemplar nicht erfolgte.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Die Informationen dieses Artikels wurden, sofern nicht durch Einzelnachweise belegt, in weiten Teilen der wissenschaftlichen Erstbeschreibung durch et al. (2013) entnommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Azemiops ist die einzige Gattung der Urtümlichen Vipern (Azemiopinae) und zählt zur Familie der Vipern (Viperidae). Neben der Fea-Viper (\"Azemiops feae\") ist seit 2013 eine weitere Art, \"Azemiops kharini\", beschrieben.", "tgt_summary": null, "id": 1931066} {"src_title": "Terna (Energienetz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielinhalt.", "content": "Man spielt auf verschiedenen 2D-Landschaften entweder allein oder mit bis zu drei Mitspielern gegen eine ebenso große Anzahl an Gegnern, wobei jeder Spieler nur eine Figur steuert. Die Figuren sind entweder männlich oder weiblich. Die Waffen, die man im Spiel verwenden kann, legt man durch die Wahl eines Fahrzeugs fest; mehr als zehn verschiedene gibt es zur Auswahl. Die Fahrzeuge werden in verschiedene Klassen aufgeteilt, zum Beispiel Pflanzen- oder Laserfahrzeug, und weisen Resistenzen und/oder Schwächen für die Waffen der Gegenklasse auf. Die Wahl des Fahrzeugs ist jedoch nicht von entscheidender Bedeutung, denn jedes von ihnen hat Vorteile in Form von sehr starken Spezialangriffen oder mehr Bewegungsradius pro Runde usw. Mehr Vorteile und somit Gewinnchancen kann man sich dadurch verschaffen, indem man für seine Figur Ausrüstungsgegenstände kauft. Diese sind im Shop im Hauptmenu einzusehen und für die spielinterne Währung Gold zu kaufen. Die Gegenstände verleihen der Figur, wie in klassischen Rollenspielen, zum Beispiel mehr Lebenskraft oder bessere Schilde; auch eine Verschlechterung der Eigenschaften ist möglich. Es gibt vier Kategorien von Gegenständen: Kopf, Körper, Gesicht und Hand; wobei jeweils nur eines von jeder Kategorie gleichzeitig getragen werden kann (mit Ausnahmen). Außer Gold kann auch die Währung Cash verwendet werden, dies wird in einem bestimmten Verhältnis vom tatsächlich an die Firma überwiesenen Geldbetrag umgerechnet (1 USD = 1000 Cash). Mit Cash kann man auch die besonders starken Gegenstände kaufen. Es gibt allerdings auch Spielserver, auf denen die Gegenstände keine Wirkung haben und nur optisch existieren, sodass hier nur das tatsächliche Können zählt. Durch verschiedene Aktionen, zum Beispiel Valentinstag, versucht der Betreiber die Spieler mit neuen Gegenständen oder mehr Boni zu motivieren.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Wie bei \"Worms\" oder \"Ballerburg\" kommt es auf die Wahl der Waffe an, sowie auf deren spezielle Flugeigenschaften, auf Windrichtung, Windstärke und Schusswinkel. Es gibt verschiedene Boni für besonders komplizierte Schüsse, zum Beispiel für einen Schuss im großen Bogen gegen den Wind oder für besonders hohen Schaden am Gegner. Die Boni werden in Gold ausgezahlt; man erhält zusätzliches Gold, wenn man der Gewinner einer Spielrunde ist. Das Spiel fördert Kommunikation durch die Möglichkeit, Gilden zu bilden, die gegeneinander antreten können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gunbound ist ein Massive Multiplayer Online Game der Firma Softnyx, das auf dem \"Artillery\"-Prinzip von \"Worms\", \"Ballerburg\" oder \"Tanks\" der C64-Generation beruht. Gunbound wurde zwischen August und Oktober 2006 von durchschnittlich 17 Millionen Menschen monatlich gespielt. In der Weltmeisterschaft des Spiels im November 2006 nahmen nach Angaben von Softnyx über 900.000 Menschen aus 80 Ländern teil und spielten um ein Preisgeld von 10.000 Dollar. Im Jahr 2005 wurde Gunbound als eines der besten drei Spiele in den Philippinen ausgezeichnet. Das brasilianische Magazin \"PC WORLD\" verlieh dem Spiel 2006 den \"online game forerunner reward\". Im April 2009 gab GOA als Betreiber der deutschen Gunbound-Plattform bekannt, dass der Betrieb der benötigten Server zum 31. Mai 2009 eingestellt wird.", "tgt_summary": null, "id": 1577670} {"src_title": "Seito Sakakibara", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Stadt liegt unweit der russischen Grenze an der Bahnlinie von Rēzekne nach Welikije Luki. Bei der Stadt befinden sich mehrere Seen, insbesondere der große Ludza-See (846 Hektar), der Zvirgzdene-See (134 Hektar), der Dunakļi-See (83 Hektar) und der kleine Ludza-See.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Am großen Ludza-See wurden archäologische Zeugnisse steinzeitlicher Besiedlung aus dem 5. bis 8. Jahrtausend v. Chr. gefunden. Nach mehreren Grabungskampagnen und Untersuchungen 1890 sowie 1959 wird die Meinung vertreten, dass die Besiedlung umfangreich und durchgängig war. 1939 wurde ein silberner Halsring gefunden, welcher im Lettischen Historischen Museum (Latvijas Vēstures muzejs) in Riga ausgestellt ist. Eine lettgallische Befestigung bei Ludza wurde erstmals in russischen Chroniken aus den Jahren 1173 oder 1177 erwähnt. Der Deutsche Orden errichtete 1399 eine steinerne Burg zwischen den zwei Seen als östlichen Vorposten in Livland. Dies war eine Nebenburg der Vogtei Rossiten. Die Burg Ludza grenzte an das Gebiet Pleskaus. Deshalb schützten sich die Pleskauer mit der Festung „Krasnij Gorodok“ direkt gegenüber von Ludza. Bereits 1481 erfolgte ein erster Einfall russischer Heere. Nach weiteren Kriegsjahren geriet Ludza 1583 unter die Herrschaft Polen-Litauens. 1654 wurde die Burg nach einer Belagerung durch die Truppen von Zar Alexei Michailowitsch erobert und endgültig zerstört. Die Ansiedlung um die Burg allerdings erhielt 1765 Marktrechte. Mit der Teilung Polens 1772 wurde Ludza dann russisch und erhielt 1777 von Katharina der Großen Stadtrechte. Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt einen starken Aufschwung durch Handel und Gewerbe. Nach der Unabhängigkeit Lettlands setzte sich dieser ab 1920 fort. Allerdings brannte die Hälfte der Stadt 1938 durch ein Großfeuer ab. Zwischen den Weltkriegen gab es in der Stadt etwa 1.500 Juden, mehr als ein Viertel der Einwohner. Es gab sieben Synagogen und weitere jüdische Einrichtungen. 1940 wurde die Stadt durch die Rote Armee besetzt. In dieser Zeit wurden die jüdischen öffentlichen Einrichtungen in der Stadt geschlossen. 1941 erfolgte die Besetzung durch die Wehrmacht. Die verbliebene jüdische Bevölkerung (ungefähr 1.000 Betroffene) wurde unter Kontrolle von lettischen (Hilfs-)Polizeikräften in der Folge zwangsghettoisiert. Bereits kurz nach der Besetzung erfolgten die ersten Erschießungen von Juden, die vor dem Vordringen der Wehrmacht aus anderen Gebieten Lettlands und Litauens geflüchtet waren. Auch in der Folgezeit kam es immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen (auch Vergewaltigungen) auf die Bevölkerung des errichteten Ghettos, denen dutzende von Menschen zum Opfer fielen. Am 17. August 1941 wurden ungefähr 800 Juden durch lettische (Hilfs-)Polizeikräfte am Ufer des Tsirma-Sees, etwa sieben Kilometer von der Stadt entfernt, ermordet. Solche großangelegten Tötungsaktionen geschahen in der Regel unter Aufsicht und/oder auf direkten Befehl deutscher Kräfte. Weitere 120 Juden wurden am 27. Oktober 1941 nach Dünaburg deportiert. Ungefähr 25 in der Stadt verbliebene jüdische Fachkräfte wurden am 2. April 1942 in einem nahe gelegenen Wald umgebracht. Fünf Menschen aus der jüdischen Gemeinde Ludza haben den Holocaust überlebt. Nach der Wiederherstellung der Sowjetmacht erfolgten 1945 und 1949 Massendeportationen und Inhaftierungen, die auch die Bevölkerung Ludzas trafen. In den Jahren bis 1990 wurde verstärkt Industrie angesiedelt. Die größten Betriebe waren eine große Fabrik für Stahl-Verarbeitung, eine Leinen-Fabrik, eine Hühner-Fabrik, die örtliche Molkerei, eine Limonadenfabrik sowie Land- und Forstwirtschaftliche Betriebe.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Ludza listet folgende elf Partnerstädte auf:", "section_level": 1}, {"title": "Ludzas novads.", "content": "Ludza war Hauptort des gleichnamigen Landkreises. Nach einer Gebietsreform Lettlands, ist Ludza seit 2009 Hauptort von Ludzas novads, der aus der Stadt und neun Landgemeinden besteht. 2010 waren 15.667 Einwohner registriert. Seit der Unabhängigkeit Lettlands 1992 sinkt die Bevölkerungszahl infolge der schlechten ökonomischen Situation sowie Geburtenrückgang. Bei der Volkszählung 2000 lebten noch 18.269 Einwohner im heutigen Bezirk, von denen 51 % lettisch, 41 % russisch und 4,7 % weißrussisch, ukrainisch oder polnisch als Nationalität angaben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludza (,, jiddisch: \"לוצין\", estn.: \"Lutsi\") ist eine Stadt in Lettgallen (lettisch: \"Latgale\"), Lettland, 269 km östlich von Riga. Im Jahre 2016 zählte Ludza 8718 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 54398} {"src_title": "Netzleger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Alexander Frolow begann seine Karriere 1999 bei der zweiten Mannschaft von Lokomotive Jaroslawl in der dritten Spielklasse. Durch seine guten Leistungen empfahl er sich bei den nordamerikanischen Teams und so wurde er im NHL Entry Draft 2000 von den Los Angeles Kings in der ersten Runde an Position 20 ausgewählt. Im selben Jahr wechselte er zu Krylja Sowetow Moskau und spielte für das Team 2000/01 in der Wysschaja Liga und im Jahr darauf in der Superliga. 2002 wurde er Juniorenweltmeister. Im Herbst 2002 wechselte er schließlich nach Nordamerika und wurde sofort in den NHL-Kader der Kings aufgenommen. Während er in seinem ersten Jahr 31 Punkte holte, schaffte er in der Saison 2003/04 bereits 48. Die NHL-Saison 2004/05 fiel wegen des Lockout aus und Frolow kehrte zurück in seine Heimat und bestritt die Saison bei HK ZSKA Moskau und HK Dynamo Moskau. Vor der Saison 2005/06 war Frolow zwar vertragslos, aber als Restricted Free Agent immer noch an die Los Angeles Kings gebunden. Beide Parteien konnten sich nicht auf einen neuen Vertrag einigen und Frolow unterschrieb für ein Jahr beim HK Awangard Omsk in der russischen Superliga, doch nur wenig später akzeptierte er einen Fünf-Jahres-Vertrag über insgesamt 14,5 Millionen US-Dollar und kehrte zurück nach Los Angeles. Im Februar 2006 nahm er an den Olympischen Winterspielen in Turin teil, doch im dritten Spiel des Turniers verletzte er sich an der Schulter und musste fast einen Monat pausieren. Trotzdem verlief die Saison relativ positiv für ihn, denn er konnte seine Punkteausbeute erneut steigern. Zu Beginn der Saison 2006/07 entwickelte sich Frolow zum besten Scorer der Los Angeles Kings. Auch in den folgenden drei Spielzeiten erzielte der Russe über 50 Punkte pro Saison. Nach der Saison 2009/10 wurde er ein sogenannter Unrestricted Free Agent und entschied sich für ein Engagement bei den New York Rangers, bei denen er am 27. Juli 2010 einen Kontrakt für ein Jahr unterzeichnete. Bei den Rangers kam Frolow regelmäßig zum Einsatz und verbuchte 16 Punkte in 43 Spielen, bevor er sich im Januar 2011 das Kreuzband riss und eine Verletzung im rechten Knie erlitt, die das Saisonende zur Folge hatte. Diese Verletzung hatte er sich am 8. Januar 2011 im Spiel gegen die St. Louis Blues zugezogen, als deren Stürmer Brad Winchester über Frolows Bein gefallen war. Im Mai 2011 unterschrieb Frolow einen Kontrakt für drei Jahre beim HK Awangard Omsk in der Kontinentalen Hockey-Liga, ehe er im November 2013 zusammen mit Stanislaw Jegorschew im Tausch gegen Sergei Schirokow und Maxim Gontscharow an den HK ZSKA Moskau abgegeben wurde und bis Saisonende 10 Scorerpunkte in 33 Partien für den ZSKA sammelte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Alexandrowitsch Frolow (; * 19. Juni 1982 in Moskau, Russische SFSR) ist ein russischer Eishockeystürmer, der seit Juli 2018 bei den Daemyung Killer Whales in der Asia League unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 1394082} {"src_title": "Adolf Baeumker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Elba liegt im Becken des Pea Rivers an dessen Vereinigung mit dem Whitewater Creek. Regelmäßige Überschwemmungen durch den Fluss kennzeichen die Geschichte der Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Ansiedlung erfolgte in den 1830er Jahren, als eine Fähre zur Überquerung des Pea Rivers ihren Betrieb aufnahm. Zu dieser Zeit wurde der Ort als \"Bridegeville\" bezeichnet, ab 1850 lautete die Bezeichnung \"Bentonville\", in Anlehnung an den Politiker Thomas Hart Benton. Nachdem die Bewohner sich entschlossen hatten, den Ort neu zu benennen, wurden am 8. Dezember 1851 die Vorschläge der Gemeindemitglieder aus einem Hut gezogen. Der erfolgreiche Vorschlag „Elba“ bezog sich auf die Insel, auf die Napoléon Bonaparte zeitweise verbannt war. 1852 wurde Elba als Verwaltungssitz von Coffee County ausgewählt, zur selben Zeit wurde der Ort aus der unmittelbaren Nähe des Flusses zur gegenwärtigen Position verlagert. 1863 entstand die erste öffentliche Schule, 1892 erhielt der Ort einen Eisenbahnanschluss, der bis 1984 bestand. In ihrer Geschichte wurde die Stadt oft vom Hochwasser des Whitewater Creek und des Pea Rivers überschwemmt. 1865 wurde die Stadt durch Hochwasser zerstört, weitere schwere Überschwemmungen ereigneten sich 1929 und 1990. Zwei Bauwerke und Stätten in Elba sind im National Register of Historic Places verzeichnet, das Coffee County Courthouse und die Pea River Power Company Hydroelectric Facility (Stand 11. Juli 2019).", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "In Elba leben 4184 Einwohner (Stand: 2000). Die Bevölkerungsdichte beträgt 105,1 Einwohner je km2. 30,5 % der Einwohner und 25,8 % der Familien in Elba leben unter der Armutsgrenze. Der Bürgermeister ist James Grimes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elba ist eine Stadt in Coffee County im US-Bundesstaat Alabama mit 4185 Einwohnern (Stand: 2000). Der Ort ist zusammen mit Enterprise Verwaltungssitz (County Seat) des Countys.", "tgt_summary": null, "id": 2433175} {"src_title": "Mast-Jägermeister", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Walentin Nikolajew, ein Russe aus der Gegend von Rostow am Don, begann als Jugendlicher mit dem Ringen. Er war Eisenbahnangestellter und Mitglied von „Lokomotive“ Rostow. Er rang ausschließlich im griechisch-römischen Stil und gehörte schon Ende der 1940er Jahre zu den besten sowjetischen Halbschwer- bzw. Schwergewichtsringern. 1951 wurde er bei den Weltfestspielen der Jugend in Ost-Berlin Sieger des Ringerturnieres im Schwergewicht. 1953 gelang ihm der Sieg bei den sowjetischen Meisterschaften im Halbschwergewicht, vor Pjotr Tkatschow aus der Aserbaidschanischen SSR. Bei den Weltfestspielen der Jugend 1953 in Bukarest wiederholte Nikolajew seinen Sieg von 1951, diesmal aber im Halbschwergewicht. 1955 wurde Walentin Nikolajew in Karlsruhe Weltmeister im Halbschwergewicht mit sechs klaren Punktsiegen. Im Finale bezwang er dabei den Olympiasieger von 1948 Karl-Erik Nilsson aus Schweden. Das Jahr 1956 wurde zum Höhepunkt in der Laufbahn Nikolajews, denn er wurde mit vier Siegen in Melbourne Olympiasieger im Halbschwergewicht. Ausschlaggebend dafür waren seine Siege über Karl-Erik Nilsson und Petko Sirakow aus Bulgarien. In den folgenden Jahren hatte Nikolajew zunehmend Gewichtsprobleme und konnte das Limit von 87 kg für das Halbschwergewicht nicht mehr bringen. Er mischte aber bei den sowjetischen Meisterschaften im Schwergewicht noch kräftig mit und erreichte noch viele gute Ergebnisse. So wurde er 1957 zweiter Sieger hinter dem Schwergewichts-Olympiasieger von 1956 Anatoli Parfenow. Auch 1959 wurde er sowjetischer Vizemeister im Schwergewicht hinter dem neuen Stern Iwan Bogdan. Bei der II. Völkerspartakiade 1959 lautete das Ergebnis im Schwergewicht Iwan Bogdan vor Walentin Nikolajew und Anatoli Parfenow. 1960 konnte sich Nikolajew bei den sowjetischen Meisterschaften nicht mehr im Vorderfeld platzieren und beendete seine internationale Ringerkarriere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Walentin Wladimirowitsch Nikolajew,, wiss. Transliteration \"\" (* 6. April 1924 in Donino-Kamensk, Oblast Kirowohrad, Ukrainische SSR; † 1. November 2004 in Rostow am Don, Russland) war ein sowjetischer Ringer. Er war Olympiasieger und Weltmeister.", "tgt_summary": null, "id": 1754021} {"src_title": "Air Force Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Agency", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Loučovice liegt am linken Ufer der Moldau im Böhmerwald. Südlich erstreckt sich der Sternwald, der auf böhmischer Seite seit dem Bau des eisernen Vorhangs im Jahre 1959 entvölkert wurde. Durch Loučovice führt die Staatsstraße 163 zwischen Frymburk nad Vltavou und Vyšší Brod sowie die Eisenbahn Rybník u Dolního Dvořiště–Lipno nad Vltavou. Im Norden erhebt sich der 933 m hohe Luč (\"Kienberg\"), der von der Moldau an drei Seiten umflossen wird. Nordöstlich liegt die Čertova stěna (\"Teufelswand\") und im Nordwesten der Lipnostausee. Nachbarorte sind Dvorečná und Přední Loučovice im Norden, Lachovice und Vyšší Brod im Osten, Krásná Pole im Süden, Lipová und Nové Domky im Westen sowie Lipno nad Vltavou im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Loučovice besteht aus den Ortsteilen Loučovice und Nové Domky (\"Neuhäusel\") Grundsiedlungseinheiten sind Dvorečná (\"Woraschne\"), Kapličky (\"Kapellen\"), Kapličky I (\"Kienberger Kapellen\"), Loučovice 1.díl (\"Kienberg 1.Anteil\"), Loučovice 2.díl (\"Kienberg 2.Anteil\"), Loučovice-pod přehradou, Loučovice-u zastávky, Mnichovice (\"Minichschlag\") und Nové Domky. Zu Loučovice gehören außerdem die Weiler und Einschichten Přední Loučovice (\"Vorder Kienberg\"), Svatý Prokop (\"St. Prokop\") und Lipová (\"Lindberg\"). Auf den Gemeindefluren liegen die Wüstungen Adámky (\"Abdank\"), Dobřín (\"Dobring\"), Dorstadt, Frantoly (\"Frauenthal\"), Hodoň (\"Hornschlag\"), Hřbítek (\"Hundsruck\"), Hvězda (\"Stern\"), Krásná Pole (\"Schönfeld\"), Lhota (\"Stift\"), Martínkov (\"Martetschlag\") und Mlýnská (\"Mühldorf\"). Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Dvorečná, Kapličky, Loučovice und Mnichovice u Loučovic.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "\"Kyenberg\" wurde 1361 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zum Besitz des Klosters Hohenfurth. Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften wurde Kienberg eine selbstständige Gemeinde, zu der jedoch nicht die rechts der Moldau befindlichen Ortsteile gehörten. Kienberg 1. Anteil war ein Teil von Minichschlag und Kienberg 2. Anteil gehörte zu Schönfelden. Bedeutung erlangte das Dorf durch die zwischen 1885 und 1886 durch Ernst Porák aus Trautenau errichtete \"Moldaumühle\", die zu einer der größten böhmischen Papierfabriken wurde. Nach Erweiterungen errichteten die Gebrüder Porák 1901 am gegenüberliegenden Moldauufer in St. Prokop eine weitere Kartonagenfabrik mit Kraftwerk und Holzschleiferei. Für den Abtransport der Produkte engagierten sich die Gebrüder Porák zusammen mit dem Abt des Klosters Hohenfurth für den Bau einer Anschlussbahn nach Zartlesdorf zur Strecke Budweis–Linz. Der 1909 begonnene Bau wurde 1911 abgeschlossen und am 17. Dezember erfolgte die Inbetriebnahme der elektrischen Bahn von Zartlesdorf über Hohenfurth nach der Lippnerschwebe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Besitzer der Fabrik enteignet; sie ging in Staatsbesitz über. Loučovice war zu dieser Zeit ein Ortsteil der Gemeinde Bolechy. Im Zuge der Errichtung des Eisernen Vorhangs erfolgte die Verlegung des Gemeindesitzes nach Loučovice; 1951 wurde die Gemeinde Bolechy in Loučovice umbenannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Loučovice (deutsch \"Kienberg\") ist eine Gemeinde im Okres Český Krumlov in Tschechien. Sie liegt vier Kilometer westlich von Vyšší Brod im Moldautal nördlich der österreichischen Grenze und gehört zur Region Jihočeský kraj.", "tgt_summary": null, "id": 2483786} {"src_title": "Retainer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die ersten Anfänge im Dortmunder Eishockeys (1934 bis 1956).", "content": "Die ersten Anfänge datieren aus dem Jahr 1934, als auf den mit Wasserschläuchen präparierten Rollschuhbahnen an der „Danziger Freiheit“ – die frühere Bezeichnung des heutigen Brügmannplatzes – und „In der Börse“ – ein ehemaliges Lokal am Steinplatz in Dortmund – Schlittschuhläufer anfingen, den Eishockeysport zu betreiben. Bei günstiger Witterung verließen sie die Rollschuhbahnen, um die Tennisplätze an der Flora zu präparieren. Wenn Tauwetter einsetzte, gerieten die mit Wasser bespritzten Plätze zu unbespielbaren Flächen. Hans Brinkmann, der damalige stellvertretende Direktor der Westfalenhalle, ließ im Jahre 1936 eine Maschine zur Eisaufbereitung in der alten Westfalenhalle installieren. Im Oktober 1936 gründete er den \"EV Westfalen Dortmund\". Somit wurde dem Eissport in Dortmund ein neues und dauerhaftes Domizil gegeben. Alle bisher bestehenden Dortmunder Vereine unterstützten dieses Unterfangen und traten dem neu gegründeten Verein bei. Dazu gehörten der Rollschuhclub Dortmund, die Rollsportabteilung des TSC Eintracht Dortmund, der Dortmunder Roll- und Schlittschuhclub sowie die VFL Stahlwerke. Gleich in der Saison 1937/38 wurde eine eigenständige Eishockeymannschaft gegründet, die aus Talenten der fusionierten Vereine gebildet wurde. Zu den ersten Verantwortlichen gehörte unter anderem der Kanadier Herbie Esboe, der sich für die Schulung der einzelnen Spieler verantwortlich zeichnete. Nur drei Monate später musste er seinen Dienst quittieren und wurde von Bobby Bell, dem damaligen Trainer der Düsseldorfer EG, beerbt. Zur Saison 1938/39 wurde der Münchener Josef Sieg als Trainer verpflichtet. Er bereitete den EV Westfalen Dortmund auf den Nord-Westeuropapokal vor, wo unter anderem namhafte Klubs wie der RSC Essen, der Kölner EK und die Düsseldorfer EG teilnahmen. Leistungsträger der Mannschaft waren die beiden Kanadier Frank Schwinghammer und Jack Ring. In der Spielzeit 1939/40 nahm der Verein an der Qualifikation zur Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teil, konnte sich als Tabellendritter allerdings nicht für die Endrunde qualifizieren. Der EV Westfalen Dortmund bestand bis zum Jahr 1940 und konnte seinen Spielbetrieb anschließend, auf Grund des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs, nicht fortsetzen.", "section_level": 2}, {"title": "TuS Eintracht Dortmund (1956 bis 1965).", "content": "In den folgenden 16 Jahren nahm keine Dortmunder Eishockeymannschaft am regulären Spielbetrieb teil. Dies änderte sich erst im Sommer 1956, als der \"TuS Eintracht Dortmund\" seine gleichnamige Eishockeyabteilung gründete. Die Mannschaft des TuS Eintracht Dortmund spielte als Meister der Landesliga-NRW in der Saison 1958/59 erstmals in der Oberliga. Nach einem dritten Platz im Jahr 1959 stieg sie 1959/60 als Tabellenerster in die Bundesliga auf. In der ersten Bundesliga-Saison konnte der Klassenerhalt trotz eines vorletzten Platzes in der Abschlusstabelle gesichert werden. Eine Spielzeit später belegte das Team den letzten Platz nach der Hauptrunde und konnte sich in der anschließenden Abstiegsrunde nur auf den achten und damit letzten Rang platzieren. Der TuS verblieb dennoch in der Liga, da die beiden entscheidenden Relegationsspiele gegen den EV Landshut mit 0:1 und 5:2 gewonnen wurden. In der Saison 1962/63 wurde der sportliche Klassenerhalt nicht mehr geschafft, nachdem das Team in der Relegation erneut gegen den EV Landshut spielen musste. Im Gegensatz zum Vorjahr verlor der TuS sowohl das Hin-, als auch das Rückspiel. Insgesamt verlor der Klub die Serie mit 9:6. Die folgende Oberliga-Spielzeit konnte die Eintracht auf dem ersten Tabellenrang abschließen und erreichte somit den sofortigen Wiederaufstieg in die Bundesliga 1964/65. Die insgesamt vierte Spielzeit in der Bundesliga sollte zugleich die letzte der Eintracht werden. Das Team kämpfte erneut um den Klassenerhalt und musste letzten Endes wieder in die Relegation. Dort spielten die Dortmunder gegen den Tabellendritten der Oberliga, den VfL Bad Nauheim. Bereits das erste Spiel verlor der TuS mit 0:11 in Bad Nauheim. Auch das Rückspiel, welches an der Strobelallee in Dortmund stattfand, ging mit 3:8 verloren. Damit war die Mannschaft des TuS Eintracht Dortmund erneut sportlich abgestiegen. Daraufhin stellte der TuS im Sommer 1965 den Spielbetrieb seiner Mannschaft ein.", "section_level": 2}, {"title": "ERC Westfalen Dortmund (1964 bis 1990).", "content": "1964 wurde der \"ERC Westfalen Dortmund\" gegründet. Er startete in der Gruppenliga, die 1965 zur Regionalliga wurde. Nach der Auflösung der Eishockey-Abteilung der Eintracht waren die Westfalen die einzige Dortmunder Eishockeymannschaft, die am regulären Spielbetrieb teilnahm. Der ERC spielte nach einer Neustrukturierung 1966, in der Gruppe West der Regionalliga mit traditionsreichen Mannschaften wie dem EC Hannover und den Berliner FC Preussen um den Aufstieg in die Oberliga.", "section_level": 2}, {"title": "Wechselhafte Jahre (1966 bis 1983).", "content": "In der Regionalliga West erreichte das Team 1966 den vierten Platz und qualifizierte sich somit für die Regionalliga-Spielzeit 1966/67. Zwei Jahre später, im Jahr 1969, gelang der Aufstieg in die Oberliga. Dort belegte der ERC in der ersten Spielzeit den vierten Platz mit einer ausgeglichenen Punktebilanz von 10:10. Anschließend sicherte sich der Aufsteiger in der Relegationsrunde mit einem zweiten Platz hinter dem EC Hannover den Klassenerhalt. In der folgenden Saison gab es mehrere grundlegende Modus-Änderungen. Im Gegensatz zur Vorsaison wurde die 13. Oberliga-Spielzeit nicht in den Gruppen Nord und Süd, sondern eingleisig ausgespielt. Des Weiteren wurde die Teilnehmerzahl auf 16 Mannschaften aufgestockt. Der ERC Westfalen belegte am Ende der Saison, die in einer Doppelrunde ausgespielt wurde, den 15. Rang und verblieb damit in der Liga. Außerdem kassierte das Team um die beiden Angreifer Erik Konecki und Kurt Jablonski mit 196 Gegentoren die zweitmeisten der Liga. Demgegenüber standen 88 geschossene Tore, die ebenfalls nur die drittmeisten der 16 Klubs waren. Auch in der Spielzeit 1971/72 konnte der Eishockeyclub auf Grund des vorzeitigen Rückzuges der Zweitvertretung der Düsseldorfer EG die Klasse halten. Die folgende Saison wurde von einer erneuten, Ligenübergreifenden Modus-Änderung beeinflusst. So entschieden sich die Verantwortlichen des Deutschen Eishockey Bundes für eine Einführung einer 2. Bundesliga, die ab dem Spieljahr 1973/74 zum ersten Mal ausgespielt werden sollte. Dabei stellte die laufende Oberliga-Saison eine Qualifikationsrunde für die 2. Bundesliga (2. bis 9. Platz) oder für die dann dritthöchste deutsche Liga, die Oberliga (10. bis 16. Platz), dar. Der ERC Westfalen Dortmund belegte nach der Hauptrunde den 14. Rang und qualifizierte sich dementsprechend für die Oberliga. Folglich war der ERC in der Saison 1973/74 für die Oberliga spielberechtigt, wo mit einem achten Platz nach der Regulären Spielzeit die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga verpasst, gleichzeitig aber der Klassenerhalt gesichert werden konnte. In den folgenden Jahren bewegte sich die Mannschaft des ERC im unteren Tabellendrittel. Erst fünf Jahre später, während der Saison 1979/80, erreichten die Dortmunder erstmals die Aufstiegsrunde, in der der Verein jedoch den letzten Platz belegte und dabei keines der sechs Spiele gewinnen konnte. Nach der gerade abgelaufenen Spielzeit, im Sommer 1980, wurde die Mannschaft vom Verein aus der Oberliga abgemeldet und der Spielbetrieb in einer unterklassigen Liga fortgesetzt. Zur Saison 1982/83 gelang der Aufstieg in die Regionalliga. Bereits ein Jahr später kehrte Dortmund zurück in die Oberliga und nahm am Spielbetrieb der Saison 1983/84 teil. Die erste Spielzeit in der Oberliga seit dem Rückzug im Sommer 1980 verlief sportlich durchaus erfolgreich. Nach einem zweiten Platz in der Qualifikationsrunde Nord trat das Team anschließend in der Relegation zur 2. Liga Nord an. Dort konnte der Außenseiter lediglich den letzten Platz belegen und verpasste damit deutlich die sportliche Qualifikation für die 2. Liga.", "section_level": 3}, {"title": "Ende (1983 bis 1990).", "content": "Im Sommer 1983 wurde der bisherige ERC in einen Dachverein umgewandelt, unter dessen Führung die Sparten Eishockey und Eis- und Rollkunstlauf die eigenständigen Vereine \"ERC Westfalen Dortmund Eishockey\" und \"ERC Westfalen Dortmund Kunstlauf\" bildeten. Während der Saison 1984/85 wurde vom Verein zwar der Spielbetrieb der Oberligamannschaft erneut eingestellt, jedoch nahm der ERC mit einer anderen Mannschaft weiterhin am Spielbetrieb der NRW-Liga teil. Nach der Hauptrunde konnte der zweite Tabellenrang belegt werden. Dieser berechtigte zur Teilnahme an der anschließenden Aufstiegsrunde zur Regionalliga. Auch dort platzierte der ERC den zweiten Platz und stieg somit in die viertklassige Regionalliga auf. Zwischen 1982 und 1990 unterhielt der Verein des Weiteren eine Fraueneishockey-Abteilung, die in der NRW-Liga antrat und in dieser in den ersten Jahren regelmäßig am Tabellenende vertreten war. Erst ab 1986 konnte sich die Mannschaft in der Liga behaupten. Im Sommer 1990 belegte das Team den ersten Platz der NRW-Liga Aufstiegsrunde und erhielt somit das Recht in eine höhere Liga aufzusteigen. Dieses Recht wurde jedoch nicht wahrgenommen, stattdessen wurde die Abteilung, aufgrund der finanziellen Probleme, die der Stammverein zur damaligen Zeit hatte, aufgelöst. In der Spielzeit 1986/87 spielte die Herren-Mannschaft des ERC erstmals wieder in der Regionalliga. Das Team belegte den ersten Platz in der Gruppe West und stieg neben der Herforder EG und dem EHC Wesel in die Oberliga auf. Der Durchmarsch setzte sich fort und so belegten die Westfalen auch in der ersten Oberliga-Saison seit dem Rückzug im Jahr 1985 den ersten Rang. Somit hatte der Liganeuling das Recht, in der Qualifikation zur 2. Bundesliga Nord teilzunehmen, wo es dem Team schließlich gelang, in die 2. Bundesliga Nord aufzusteigen. Nach dem vorherigen Absturz in die fünfte Liga während der Saison 1984/85, konnten die Dortmunder in nur drei Jahren bis in die 2. Bundesliga aufsteigen. Als Aufsteiger konnte der ERC in der Saison 1988/89 den Klassenerhalt erreichen. Während der laufenden Spielzeit musste der SC Solingen Insolvenz anmelden. Die Ligenstärke schrumpfte daraufhin auf neun Mannschaften. Der ERC platzierte sich nach der Vorrunde auf dem achten Platz und konnte den Klassenerhalt mit einem dritten Rang erst in der Relegationsrunde sichern. Die bekanntesten Spieler der Dortmunder Mannschaft in den 80er Jahren waren der Verteidiger Brad Bergen und der Stürmer Rick Laycock. Vor allem Laycock, der in 22 Spielen 45 Scorerpunkte erzielen konnte, war ein wichtiger Bestandteil im Dortmunder Offensivspiel. Bergen, der im defensiven Bereich tätig war, gehörte in der damaligen Zeit mit 107 Punkten in 55 Spielen zu den punktbesten Verteidigern der Liga. Ein Spieljahr später kam der ERC erneut in finanzielle Schwierigkeiten und musste den Spielbetrieb letzten Endes während der Saison 1989/90 einstellen. Der Verein war damit, nach den jahrelangen immer wiederkehrenden Diskussionen um das fehlende Geld, Bankrott.", "section_level": 3}, {"title": "ERC Westfalen Dortmund 1990 (1990 bis 1996).", "content": "Der neugegründete \"ERC Westfalen Dortmund 1990\" setzte den Spielbetrieb der Mannschaften anstelle des ERC fort – nicht jedoch den der Mannschaft in der 2. Bundesliga. Die erste Spielzeit des neu gegründeten Vereins war die Saison 1990/91, den die Dortmunder in der Landesliga verbrachten. Aus dieser konnte der Verein in derselben Spielzeit aufsteigen. Über die NRW-Liga im folgenden Jahr, gelang erneut der Wiederaufstieg in die Regionalliga 1992/93. Die Regionalliga schloss der ERC90 auf dem zweiten Platz ab und qualifizierte sich somit für die Meisterrunde. Dort platzierte sich der Neuling auf den vierten Tabellenrang und stieg in die drittklassige Oberliga auf. Nach der Neueinteilung der Ligen mit der Einführung der Deutschen Eishockey Liga im Sommer 1994 wurde die Mannschaft des \"ERC90\" in die damals zweithöchste deutsche Liga, die 1. Liga Nord, eingeteilt. Mit Beginn dieser Spielzeit wurde unter anderem der Kanadier Martin Bergeron verpflichtet, der zuvor bereits in der American Hockey League gute Statistiken vorzuweisen hatte. Die Hauptrunde schloss das erfahrene Team um den Top-Scorer Kurt Wickenheiser auf dem zweiten Rang ab. In der anschließenden Meisterschaftsrunde konnte der ERC den ersten Platz belegen. Neben dem damals souverän aufspielenden SC Riessersee ging die Mannschaft des ERC90 als Favorit in die Play-Offs. Dort schied der ERC gleich in der ersten Runde gegen den „Underdog“ TSV 1862 Erding aus. Die Ernüchterung in Dortmund war groß, nachdem der ERC zuvor so stark aufspielte und als Meisterkandidat gehandelt wurde. Eine Saison später verpflichtete die Dortmunder Vereinsführung erneut eine große Schar an erfahrenen Spielern. Zu nennen wären hier vor allem Top-Scorer Dave O’Brien, sein Sturmpartner Teal Fowler sowie der Verteidiger Teja Dambon, den das Management aus Kassel in die Westfalenmetropole transferieren konnte. Die Hauptrunde konnte der Eishockeyclub auf dem fünften Platz abschließen. Wenig später kam der Verein zum ersten Mal durch finanzielle Schwierigkeiten negativ in die Schlagzeilen. Die Meisterrunde wurde auf dem letzten Tabellenrang abgeschlossen. Angekündigt hatte sich das Dilemma schon vor einem Pokalspiel gegen den Iserlohner EC. Der damalige Trainer Gerald Müll trat bereits vor der Partie zurück. Einigen Aussagen zufolge konnte er, auf Grund der finanziellen Situation, seine vorher gemachten Zusagen an die Neuverpflichtungen nicht halten. Die eigentliche Überraschung folgte beim Betreten des Eises kurz vor Spielbeginn, als die Dortmunder Mannschaft einen Trikotsatz ganz ohne Sponsoren trug. Später bekundeten die ersten Leistungsträger ihre Wechselabsichten. Während der Saison 1995/96, unmittelbar nach der Meisterrunde, wurde der Verein wegen finanzieller Probleme von der Liga ausgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "EHC Dortmund (1996 bis 2013).", "content": "Anstelle des ERC90 wurde am 10. Oktober 1996 im damaligen Eissportzentrum Westfalenhallen der Verein \"EHC Dortmund\" gegründet. Ihr erstes Spiel absolvierten die „Elche“ am 27. Oktober 1996 um 19 Uhr. Der damalige Gegner war der Neusser EV. Vor 202 Zuschauern endete die Begegnung mit 10:2 für den EHC (3:0,5:1,2:1). Das erste Tor in der Vereinsgeschichte erzielte Verteidiger Frank Clever in der 14. Minute. Er kassierte außerdem bereits in der fünften Minute die erste Strafzeit. Da der Klub bereits nach dem Beginn der Saison 1996/97 gegründet wurde, spielten die Elche zunächst in einer Regionalpokal-Runde. Im darauffolgenden Jahr wurden die Dortmunder in die Verbandsliga eingegliedert. Am Ende der Spielzeit 1997/98 stieg der EHC Dortmund aus der Verbandsliga in die Regionalliga NRW auf. In den folgenden Jahren belegte die Mannschaft des EHC häufig einen Rang im unteren Tabellendrittel. In der Saison 1999/00 erreichte das Team mit 37 Punkten den fünften Platz und ließ damit den vorher hoch gehandelten Kölner EC hinter sich. Beste Scorer waren die Spieler Igor Čillík und Thomas Pokorný, die in 19 Spielen jeweils 44 Scorerpunkte erzielen konnten. Eine Spielzeit später belegte der EHC in der Endabrechnung den sechsten Platz. Punktbester im Team war diesmal der gebürtige Tscheche Michal Galgonek. Er absolvierte 28 Spiele und erzielte dabei 40 Punkte. Im folgenden Jahr zog der EHC Dortmund in die NRW-Regionalliga-Play-offs ein. Dort war der Außenseiter in nur zwei der sieben Partien erfolgreich und platzierte sich damit an die vorletzte Stelle. Lediglich der EC Bergisch Gladbach erzielte damals ein schlechteres Ergebnis und rangierte dementsprechend als einzige Mannschaft hinter den Elchen. Prägende Akteure in dieser Zeit waren die Spieler Willi Tesch und Igor Čillík, die mittlerweile beim direkten Konkurrenten, dem Königsborner JEC, unter Vertrag stehen. Čillík war in der Offensive tätig und gehört gleich mehrmals zu den punktbesten Stürmern der Regionalliga NRW. Darüber hinaus war er seit Kurt Wickenheiser einer der beliebtesten Spieler in der Dortmunder Eishockeygeschichte. Tesch agierte im defensiven Bereich mit dem ebenfalls langjährigen Dortmunder Spieler Thomas Branz. Nach zwei weiteren enttäuschenden Jahren zeigte die sportliche Leistungskurve in der Saison 2005/06 nach oben. Das Team um die damaligen Leistungsträger Jan-Anton Baron und Hans-Jürgen Lacalli verbesserte sich deutlich und belegte nach der Hauptrunde den fünften Platz. Anschließend spielten die Dortmunder erstmals in der Aufstiegsrunde zur Oberliga, was der bis dahin größte Erfolg in der Vereinsgeschichte darstellte. In der Aufstiegsrunde konnten sich die Elche noch einmal steigern und schlugen im ersten Spiel den Erzrivalen und damaligen Aufstiegsfavoriten Herner EG an der Strobelallee mit 5:3. Die Westfalen belegten am Ende den dritten Platz. Im selben Jahr feierte der Eishockey Club Dortmund sein zehnjähriges Vereinsjubiläum. Bereits vor der Saison 2005/06 wurden Dr. Günter Kuboth und Gerd Alda als erster beziehungsweise zweiter Vorsitzender neu in den Vorstand des Vereins gewählt. Die beiden lösten damit den langjährigen ersten Vorsitzenden Peter Rieger ab. Mit dieser Neustrukturierung der Führungsebene begann der neuerliche sportliche Erfolg des EHC Dortmund. Rieger war zuvor fünf Jahre an der Vereinsspitze und beerbte im Sommer 1999 Karl-Walter Hollmann, den Mitbegründer des EHC. In der Folgezeit konnte eine Kooperation mit dem benachbarten Fußballverein Borussia Dortmund sowie mit dem direkten Ligarivalen Iserlohn Roosters 1b eingegangen werden. Diese Kooperation beabsichtigt den Zweck, junge und talentierte Spieler zu fördern und sich gegenseitig im sogenannten „Scouting“ auszutauschen. Als mittelfristiges Ziel wurde der Aufstieg in die zweite Bundesliga ausgegeben. Zur Spielzeit 2006/07 verpflichtete die Vereinsführung Spieler mit höherklassiger Erfahrung, wie zum Beispiel Jörn-Erik Siegmanski oder den gebürtigen Russen Dmitri Zwetkow, der zuvor unter anderem schon für die Mannschaft des SKA Sankt Petersburg in der höchsten Russischen Eishockeyliga, der damaligen Internationalen Liga, aktiv war. Dennoch konnte sich das Team nicht für das Saisonziel, die Aufstiegsrunde, qualifizieren. Trainer Markus Scheffold musste vorzeitig gehen und wurde vom Interimscoach Georg „Butzi“ Gailer ersetzt. Anschließend trat die Mannschaft im Regionalliga-Pokal an, wo der zweite Platz, mit vier Punkten Rückstand auf die Zweitvertretung der DEG Metrostars, erreicht werden konnte. Nachdem der EHC ein Jahr zuvor als Favorit in die Saison gegangen war und die vorher ausgegebenen Ziele nicht erreichen konnte, entschied sich die Dortmunder Vereinsführung für einen Umbruch und verpflichtete 17 neue Spieler. Nach dem letzten Heimspiel der Regionalliga-Hauptrunde gegen den EC Bergisch Land bekam die Mannschaft den Pokal zur Regionalligameisterschaft des Jahres 2007/08 überreicht. Dies bedeutete den größten Erfolg in der bis dahin elfjährigen Vereinsgeschichte. Bester Scorer war der vor der Saison neu verpflichtete Finne Antti-Jussi Miettinen. In der anschließenden Aufstiegsrunde zur Oberliga belegte das Team den zweiten Platz und qualifizierte sich damit für die Play-offs. Am 22. März 2008 startete das Play-off Halbfinale. Dort konnte sich der Eishockeyclub Dortmund sowohl im Hinspiel, als auch im Rückspiel gegen die Mannschaft der Hügelsheim Hornets durchsetzen. Parallel dazu setzte sich die Mannschaft des Herner Eishockeyvereins 2007 gegen die zweite Mannschaft des SC Bietigheim-Bissingen durch. Das Finale bestritten somit der EHC Dortmund und der Herner EV. Nachdem das Finalhinspiel vor 2000 Zuschauern an der Strobelallee mit 5:6 verloren ging, galt es den Ein-Tor-Rückstand im Rückspiel aufzuholen. Zwei Tage später traten die Elche am Herner Gysenbergpark an. Nach regulärer Spielzeit hieß es 3:4 für den EHC aus Dortmund. Im anschließenden Penaltyschießen verwandelte der Kanadier Tim McVaugh den entscheidenden Penalty. Somit verpassten die Westfalen die sportliche Qualifikation für die Oberliga. In der Saison 2008/09 konnte der EHC Dortmund erneut die Regionalligameisterschaft gewinnen und sich nach zwei Siegen in den Play-offs gegen den Neusser EV für das Play-off-Finale qualifizieren. Auch im Finale gegen die DEG Metro Stars II entschied der EHC beide Partien mit 1:4 beziehungsweise 5:1 für sich. Somit qualifizierten sich die „Elche“ sportlich für die Oberliga-Saison 2009/10. Im Juni 2009 beschloss der Klub, die Profimannschaft in eine Spielbetriebs GmbH auszugliedern. Allerdings verzichtete der Verein auf die Beschäftigung eines separaten Geschäftsführers oder weiterer Personen, damit er die Arbeit der GmbH weiterhin bestimmen kann. Eine entsprechende Satzungsänderung wurde auf einer Mitgliederversammlung am 23. Juni 2009 verabschiedet. Anschließend wurde dem EHC Dortmund seitens der ESBG die Lizenz für die Spielzeit 2009/10 erteilt. In ihrer ersten Oberliga-Saison belegten die Elche den zweiten Platz nach der Hauptrunde und zogen nach einem Sieg im Play-off Viertelfinale gegen die Passau Black Hawks ins Halbfinale um den Aufstieg in die 2. Bundesliga ein. Dort verloren sie mit 1:3-Siegen gegen den EC Peiting. Bester Scorer nach der Hauptrunde war der vor der Spielzeit neu verpflichtete Kanadier T. J. Sakaluk, der in 36 Partien 55 Punkte erzielen konnte. In der Saison 2010/11 schloss der EHC Dortmund die Vorrunde der Oberliga West als bestes Team mit dem ersten Platz ab. Auch in der anschließenden Endrunde, die aus zwei Gruppen mit insgesamt acht Teams aus den Oberligen Nord, Ost und West bestand, konnten die Elche in ihrer Gruppe vor den Moskitos Essen, den Rostock Piranhas und den Wild Boys Chemnitz den ersten Platz belegen. Somit zog das Team als Mitfavorit in die Play-offs ein, verlor dort allerdings die Viertelfinal-Serie gegen den EHC Klostersee mit 1:3 Siegen. In sportlicher Hinsicht war auch die Saison 2011/12 für den EHC Dortmund sehr erfolgreich. Zunächst konnte der EHC Dortmund in die Hauptrunde der Oberliga West auf dem 1. Platz und somit mit dem Gewinn der Oberliga-West Meisterschaft abschließen. In der anschließenden Endrunde der Oberliga West schaffte die Mannschaft von Trainer Frank Gentges mit dem 4. Platz die Qualifikation für die Endrunde mit den Mannschaften aus der Oberliga Nord, Ost und West. In der Gruppe A dieser Endrunde der Nordmannschaften der Eishockey-Oberliga belegte der EHC Dortmund ebenfalls den 1. Platz. Somit zog das Team von Trainer Frank Gentges als ein Mit-Favorit in die Play-Offs um den Aufstieg in die 2. Eishockey-Bundesliga ein. Nachdem das Viertelfinale gegen den Süd-Oberligisten VER Selber Wölfe mit 3:1-Siegen gewonnen werden konnte standen die Westfalenelche im Halbfinale der Playoffs zum Aufstieg in die 2. Bundesliga. Hier musste sich die Mannschaft jedoch nach drei Niederlagen und einem Sieg gegen den EV Duisburg geschlagen geben.", "section_level": 2}, {"title": "Eisadler Dortmund (ab 2013).", "content": "Zur Saison 2013/14 wurden vom \"EHC\" keine Mannschaften fristgerecht Anfang Mai beim Verband gemeldet – stattdessen wurde dies von dem neu gegründeten Verein \"Eisadler Dortmund\" durchgeführt. In der ersten Saison des neu gegründeten Vereins starteten die Eisadler in der NRW-Liga und belegten dort am Ende den ersten Platz und stiegen in die Regionalliga West auf, in welcher sie in der Saison 2014/15 antreten. Größter Erfolg in der einjährigen Geschichte des Vereins ist neben dem Aufstieg, das Erreichen des Regionalliga West-Pokal Endspiels, in welchem man in zwei Spielen nur knapp dem Regionalligisten EC Lauterbach im Penaltyschießen unterlag (2:4 und 7:6 n. P.). In der Saison 2014/2015 gewannen die Eisadler die Meisterschaft der Regionalliga West und stiegen in die Oberliga auf.", "section_level": 2}, {"title": "Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder der Hockey Hall of Fame Deutschland.", "content": "In die „Hall of Fame“ des deutschen Eishockeymuseums werden Persönlichkeiten aufgenommen, die sich um den Eishockeysport in Deutschland verdient gemacht haben. Von den aufgenommenen Akteuren wirkten in Dortmund:", "section_level": 2}, {"title": "Spielstätten.", "content": "Der EV Westfalen Dortmund trug nach seiner Gründung im Jahr 1936 seine Heimspiele in der alten Westfalenhalle aus. Da es keine alternative Spielstätte gab, ließ der damalige stellvertretende Direktor der Westfalenhalle, Hans Brinkmann, eine Maschine zur Eisaufbereitung installieren. Der Spielbetrieb in dieser Halle fand zwischen 1936 und 1940 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Eissportzentrum Westfalen(hallen).", "content": "Seit den 1950er Jahren trugen die bisherigen Dortmunder Eishockeymannschaften ihre Heimspiele im Eissportzentrum Westfalenhallen (heute: Eissportzentrum Westfalen) aus. Es wurde im Jahre 1952 eröffnet und im Zuge seiner Planung bewusst als offenes Eisstadion konzipiert. 1992 entschied sich die Westfalenhallen Dortmund GmbH für eine Komplettsanierung und einer Aufstockung der Zuschauerkapazität. Seitdem bietet das Stadion Platz für knapp 5.000 Zuschauer. Ihr erstes Pflichtspiel im Eissportzentrum absolvierte eine Dortmunder Mannschaft am 21. November 1964, als der ERC Westfalen Dortmund in einem Meisterschaftsspiel gegen den Kölner EK spielte. Der ERC verlor diese Partie mit 0:9. Während der Saison 2007/08 wurde im EWD ein VIP-Bereich für die Gäste des EHC Dortmund eingerichtet. Des Weiteren hat sich die Vereinsführung im selben Jahr dazu entschlossen, das Restaurant zu übernehmen, welches jetzt den Namen „Elchschänke“ trägt. Der VIP-Bereich wurde nach dem Aufstieg in die Oberliga 2009 erweitert und erstreckt sich nun fast über den kompletten „D-Block“, der sich hinter dem Tor und über der „Elchschänke“ befindet.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinskultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fans und Rivalitäten.", "content": "Mit den Anhängern des Herner EV besteht seit der gemeinsamen Zeit in der Oberliga und der 2. Bundesliga eine große Rivalität, die durch das besonders emotional geführte Play-off-Finale der Regionalliga-Saison 2007/08 noch einmal an Bedeutung gewonnen hat. Das erste Duell beider Mannschaften gab es am 25. August 1972. Damals konnte die Mannschaft des Herner EV den damaligen Oberligisten ERC Westfalen Dortmund mit 6:5 am Herner Gysenbergpark besiegen. Während die Rivalität mit den Fans des Herner EV bis heute besteht, hat sich diejenige mit den Fan-Gruppierungen der Iserlohner Eishockeyvereine aufgelöst. In den 1980er und Mitte der 1990er Jahre duellierten sich der ERC Westfalen Dortmund und der ECD Iserlohn beziehungsweise der Nachfolgeverein ECD Sauerland in der Oberliga sowie in der 2. Bundesliga. Die Partien zwischen den Mannschaften hatten einen hohen Zuschauerzuspruch. So fanden die Spiele in Dortmund meist vor bis zu 5.000 Zuschauern statt. Der Konkurs des ERC Westfalen 1996 und der damit verbundene sportliche Abstieg in die sechste Liga sowie der Aufstieg der Iserlohn Roosters bis in die Deutsche Eishockey Liga verhinderten ein weiteres Aufeinandertreffen beider Klubs. Die Rivalität zwischen den Fans ließ im Laufe der Jahre nach und hat heute kaum noch Bestand. Eine weitere Rivalität des EHC Dortmund besteht mit dem Hammer Eissport, heute mit der Mannschaft des Lippe-Hockey-Hamm. Früher gab es zudem noch eine Fan-Rivalität mit dem Königsborner JEC, die heute nicht mehr besteht – Generationswechsel bei den Fans und mangelnde sportliche Rivalität sind die Hauptgründe dafür. Seit kurzer Zeit besteht eine Fan-Freundschaft mit den Fans der Ratinger Ice Aliens, insbesondere mit dem Fanclub „Supcom-Ratingen“. Dies liegt vor allem daran, dass im Kader der Elche ehemalige Spieler der „Ice Aliens“ stehen, sowie an der Rivalität beider Fan-Gruppierungen mit der des Herner EV. Dies führte dazu, dass sich Fans beider Klubs in unregelmäßigen Abständen zu den Spielen ihrer Teams treffen, um die jeweilige Mannschaft zu unterstützen. Gute Beziehungen gibt es zudem zu den Fans des Neusser EV und des EV Duisburg. In der Saison 2009/10 entstand zudem ein gutes Verhältnis zu den Anhängern des EV Landsberg. Bei einem Auswärtsspiel des EHC Dortmund in Landsberg am 23. Oktober 2009 gerieten der Dortmunder Angreifer Ryan Martens und der Landsberger Boris Zahumensky während eines Zweikampfes mit den Schultern aneinander. Daraufhin prallte Zahumensky in die Bande und brach sich dabei fünf Halswirbel und mehrere Rippen. Sowohl die Fans und Verantwortlichen beider Vereine, als auch der Kanadier Ryan Martens waren auf Grund des Unfalls geschockt. In den folgenden Wochen gab es Genesungswünsche aus der ganzen Liga, insbesondere aus Dortmund. So wurde unter anderem eine Choreographie seitens der Fans des EHC organisiert. Dabei hielten die Zuschauer vor dem Heimspiel gegen den EHC Klostersee am 29. November 2009 die auf Blättern aufgedruckte Rückennummer Zahumenskys beim Einlauf der Mannschaften hoch. Die bei dieser Aktion gesammelten Unterschriften, Bilder und Glückwünsche ließ das Management des EHC Dortmund dem verletzten Slowaken zukommen.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung des Vereins.", "content": "In den Jahren des sportlichen Erfolgs besuchten regelmäßig mindestens 1.000 Zuschauer die Heimspiele des damaligen ERC Westfalen Dortmund und des ERC Westfalen Dortmund 1990. Nach der Neugründung des Eishockey-Club Dortmund im Jahr 1996 war die Fanszene, auch auf Grund des in der Folge ausbleibenden sportlichen Erfolgs, klein geworden. Im Laufe der Jahre konnte die Vereinsführung eine positive Entwicklung verzeichnen – durch vielfältige Werbestrategien konnte der EHC auf sich aufmerksam machen. Die örtlichen Zeitungen, darunter die Ruhr Nachrichten und die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, konnten als Werbepartner gewonnen werden. Seit kurzem sendet der in Dortmund beheimatete Radiosender Radio 91.2 vor jedem Heimspiel mehrmals einen Werbespot und berichtet unregelmäßig von den Spielen. Darüber hinaus konnte wieder ein Stadionheft eingeführt werden, unter anderem in Kooperation mit dem Fanzine „elchgehege“. Des Weiteren gibt es gemeinsam mit einer professionellen Agentur, Bemühungen um die Entwicklung des Corporate Design. Seit Juli 2008 kooperiert der EHC Dortmund zudem mit der International School of Management Dortmund, die dem Verein auf dem Weg zur Professionalisierung, mit Hilfe von Umfragen in der Dortmunder Bevölkerung zum Thema Eishockey, unterstützen soll.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eishockey in Dortmund wird seit den 1930er Jahren gespielt. Seit 1952 wird im Eissportzentrum Westfalen gespielt. Erfolgreichster Eishockeyclubs Dortmund war der \"TuS Eintracht Dortmund\", der zwischen 1959 und 1965 fünf Spielzeiten in der Eishockey-Bundesliga spielte. In der Saison 2015/16 spielen die \"Eisadler Dortmund\" in der viertklassigen 1. Liga West.", "tgt_summary": null, "id": 1680109} {"src_title": "Veitel Heine Ephraim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der Innenverteidiger begann seine Karriere in den Jugendmannschaften von Corazonistas und Deportivo Alavés, bevor er 1991 in die zweite Mannschaft von Athletic Bilbao (\"Bilbao Athletic\") wechselte (u. a. spielte er dort mit Julen Guerrero zusammen). 1992 berief ihn Trainer Jupp Heynckes in die Erste Mannschaft, für die er 118-mal spielte. Karanka folgte 1997 seinem Mentor Heynckes zu Real Madrid, wo er dreimal die UEFA Champions League gewann (1997/98, 1999/2000 und 2001/02) und 33 CL-Spiele absolvierte. Des Weiteren feierte er bei den Hauptstädtern einen Meistertitel (2000/01) und zwei Siege im Supercup (1997, 2001). Er kehrte 2002 zu Athletic Bilbao zurück und wurde wieder auf Anhieb Stammspieler. 2006 wechselte er zu den Colorado Rapids in die MLS und spielte dort bis Saisonende. Als Nationalspieler konnte sich Karanka nie etablieren und kam nur zu einem Einsatz für Spanien, absolvierte jedoch 14 Spiele für die U-21 und nahm an den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta teil. Außerdem spielte er fünf Mal für die Baskische Fußballauswahl. Nach seiner aktiven Laufbahn wechselte Karanka in den Trainerstab des spanischen Verbandes, wo er von 2008 bis 2010 die U-15- und U-16-Nationalmannschaft betreute. Im Juni 2010 nahm er bei Real Madrid den Posten des Assistenztrainers an der Seite von José Mourinho an. Am 14. November 2013 übernahm er seinen ersten Cheftrainerposten beim englischen Zweitligisten FC Middlesbrough. In der Saison 2015/16 stieg er mit dem Verein in die Premier League auf. Am 16. März 2017 gab der Verein die Entlassung Karankas bekannt. Middlesbrough stand nach 27 Spielen auf einen Abstiegsplatz. Im Januar 2018 wurde er beim Zweitligisten Nottingham Forest als neuer Cheftrainer vorgestellt, dort bat er ein Jahr später Mitte Januar 2019 auf dem siebten Tabellenplatz um Auflösung seines Vertrags, dem von Vereinsseite entsprochen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aitor Karanka de la Hoz (* 18. September 1973 in Vitoria, Álava) ist ein ehemaliger spanischer Fußballspieler und heutiger -trainer.", "tgt_summary": null, "id": 1403710} {"src_title": "Schloss Stainz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Cookinseln spielten ihr erstes internationales Spiel am 1. September 1971 gegen Samoa. Man verlor knapp mit 24:18. Am darauffolgenden Tag gelang der erste Sieg gegen die Nationalmannschaft von Wallis und Futuna, ehe man wiederum einen Tag später der Mannschaft Samoas ein zweites Mal unterlag. Erst neun Jahre später, im Jahr 1980, trat wieder eine Nationalmannschaft der Cookinseln international an. Gegen die auf einer Tour befindliche Mannschaft Italiens verlor man in einer engen Partie knapp mit 6:15. 1983 verlor man abermals in einem Testmatch gegen die Auswahl Samoas. Seit 1996 spielt man regelmäßig gegen die Nationalmannschaften Papua-Neuguineas, Niues und Tahitis. Trotz dreier Teilnahmen an der Qualifikation zur Rugby-Union-Weltmeisterschaft zwischen 1999 und 2007 konnten man sich bisher nicht qualifizieren. Zuletzt scheiterte man deutlich an Tonga in der vierten Runde der Ozeanien-Qualifikation. Nachdem man 2013 in einem spannenden Finale Papua-Neuguinea mit 37:31 besiegte und somit den Oceania Cup gewinnen konnte, qualifizierte sich der kleine Inselstaat für das Playoff gegen Fiji. Der Sieger dieses Matchs würde den festen Ozeanien zustehenden Platz in der Weltmeisterschaft bekommen. Die Cookinseln spielten zwei Matchs zur Vorbereitung in Neuseeland, man verlor aber beide. Gegner waren Thames Valley und eine Blues Development-Mannschaft. Das Spiel fand am 28. Juni 2014 in Fidschi statt. Dies war die größte Möglichkeit im Leben all dieser Männer von den Cookinseln, aber das Team aus Fidschi war über 30 Plätze vor Ihnen in der Weltrangliste eingetragen und ließ den Cookinseln keine Chance. Das Schlussresultat war 108:6 für Fiji, die sich damit wieder für die Weltmeisterschaft qualifizieren konnten. Es war das größte Match, den die Cookinseln jemals bestritten hatten und wurde ihre größte Niederlage. Über die gesamte Vorbereitung und den Match der Cookinseln gibt es einen Dokumentarfilm, der noch nicht veröffentlicht worden ist (Stand: Juli, 2014). Er wird \"One more Win\" heißen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rugby Union-Nationalmannschaft der Cookinseln repräsentiert die Cookinseln in der Rugby Union. Das Team ist vom International Rugby Board (IRB) als Nationalmannschaft der dritten Kategorie eingestuft. ", "tgt_summary": null, "id": 1417594} {"src_title": "Mike Rathje", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1954 wurde in Ústí nad Labem eine höhere pädagogische Schule gegründet. Diese wurde 1959 in ein Pädagogisches Institut und 1964 in eine Pädagogische Fakultät umgewandelt. 1991 wurde die Jan-Evangelista-Purkyně-Universität gegründet. Die Universität bestand damals aus drei Fakultäten, der Pädagogischen Fakultät, der Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und der Fakultät für Umweltwissenschaften, und aus dem Institut für slawisch-germanische Forschung. 1993 wurde das Institut für gestaltende Kultur gegründet, welches 2000 in die Fakultät für Angewandte Kunst und Design transformiert wurde. 1998 wurde das Institut für Technik und Produktionssteuerung gegründet, aus dem 2006 die Fakultät für Produktionstechnik und Management entstand. 2003 entstand das Institut für Gesundheitswissenschaften. 2005 wurden der Pädagogischen Fakultät einige naturwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Bereiche abgeteilt. Aus diesen entstanden 2005 die Naturwissenschaftliche Fakultät und 2006 die Philosophische Fakultät. Das Institut für slawisch-germanische Forschung wurde 2008 der Philosophischen Fakultät angegliedert. Gleichzeitig wurde die Fakultät für Angewandte Kunst und Design in Fakultät für Kunst und Design umbenannt. Das Universitätsgebäude, in dem heute die Philosophische und die Pädagogische Fakultät ihren Sitz haben (siehe Foto), war vor 1945 Sitz der Verwaltung des Regierungsbezirks Aussig unter dem nationalsozialistischen Regierungspräsidenten Hans Krebs. Daran erinnert noch heute ein Wandbild im Erdgeschoss des Bauwerks. Im Jahr 2003 wurde das Projekt „Campus University J. E. Purkyně“ ins Leben gerufen. Bis zur geplanten Fertigstellung 2013 sollen alle Fakultäten zentrumsnah an einem Campus untergebracht werden. Das Projekt wird durch das Kultusministerium sowie durch Bildungsfonds der EU finanziert. Das Investitionsvolumen beträgt nach derzeitigem Planungsstand 2,9 Mrd. Kč. Bereits fertiggestellt wurde das Gebäude Pavillon D, in dem sich die Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und die Bibliothek der Pädagogischen Fakultät befinden. Im März 2008 wird die 250 Mio. Kč teure Sanierung des Pavillon D abgeschlossen sein (Fakultät für Kunst und Design).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Jan-Evangelista-Purkyně-Universität Ústí nad Labem, tschechisch \"Univerzita Jana Evangelisty Purkyně v Ústí nad Labem\", kurz \"UJEP\", ist eine Universität in Ústí nad Labem (deutsch \"Aussig\"), die im Jahre 1991 gegründet wurde. Der Name der Universität ist auf den Physiologen und Gelehrten Jan Evangelista Purkyně (1787–1869) zurückzuführen.", "tgt_summary": null, "id": 501378} {"src_title": "Ernö Schwarz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Delanoë studierte Jura und begann nach dem akademischen Abschluss eine Laufbahn in der Verwaltung, unter anderem als Steuerinspektor. Als er nach dem Zweiten Weltkrieg Gilbert Bécaud traf, begann er Chansontexte zu verfassen: Für Bécaud schrieb er unter anderem \"Nathalie, Dimanche à Orly, Je t’appartiens\" und \"Le jour où la pluie viendra\". Auch für die Texte weiterer bekannter Interpreten zeichnete er verantwortlich; darunter Édith Piaf, Hugues Aufray \"(Le rossignol anglais)\", Michel Fugain \"(Je n’aurai pas le temps)\", Nicoletta, Nana Mouskouri, Michel Polnareff (\"Le Bal des Laze\"), Gérard Lenorman \"(La Ballade des gens heureux)\", Joe Dassin \"(L’été indien, Les Champs-Élysées)\" und Michel Sardou \"(Les vieux mariés)\". André Claveau holte 1958 mit Delanoës \"Dors mon amour\" erstmals den Grand Prix Eurovision de la Chanson nach Frankreich – einen Erfolg, den Patrick Juvet, der beim Grand Prix 1973 \"Je vais me marier, Marie\" aus der Feder Delanoës sang, nicht wiederholen konnte. Auch die Texte der französischen Adaptationen der Musicals \"Godspell\" und \"Jesus Christ Superstar\" stammen von Delanoë. Zwischen 1955 und 1960 war Delanoë Programmchef von \"Europe 1,\" später Ehrenpräsident der Musikrechte-Verwertungsgesellschaft SACEM. In dieser Position machte er durch Bemerkungen zu Rapmusik von sich reden: Dabei handele es sich um „keine Musik, sondern Geschrei, Gerülpse, [...] eine Ausdrucksform für primitive Menschen“. Dagegen verglich er seinen „ernsthaften Beruf“ mit dem eines „Schneiders für Bucklige“, der seine Ideen den begrenzten Fähigkeiten seiner Kunden – der Interpreten – anzupassen habe. Delanoë machte nie einen Hehl daraus, dass er politisch den Gaullisten nahestand. Zugleich wandte er sich bereits früh gegen Ausgrenzung und Rassismus, die sich nach dem Ende des Algerienkrieges (1962) insbesondere gegen die zu Hunderttausenden aus der ehemaligen Kolonie in das französische Mutterland Flüchtenden richteten (\"L’Orange\", 1964 von Bécaud gesungen). 2004 ehrte ihn Frankreich mit der höchsten Kulturauszeichnung des Landes und verlieh ihm das Kommandeurkreuz des Ordre des Arts et des Lettres. Er starb im Alter von 88 Jahren an einem Herzinfarkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pierre Delanoë (* 16. Dezember 1918 in Paris; † 26. Dezember 2006 ebenda; eigentlich \"Pierre Charles Marcel Napoléon Leroyer\") war ein französischer Chansontexter.", "tgt_summary": null, "id": 2010427} {"src_title": "Bahnhof Baal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Dem Klub aus der damaligen westlichen Vorstadt an der Nidda wurde am 12. April 1902 unter dem heutigen Namen gegründet. Nach der Fusion mit dem \"FV Wacker 1910 Frankfurt\", der bis 1923 noch die Fußballabteilung der \"TG Rödelheim\" war, nannte sich der Klub \"1. Rödelheimer FC Wacker 02\". Sechs Jahre später erfolgte die Umbenennung in VfL Rödelheim als Folge der vollständigen Fusion mit der TG.", "section_level": 2}, {"title": "Gauliga.", "content": "Unter diesem Namen gelang den Rödelheimern 1943 der Aufstieg in die damals höchste Spielklasse, die Gauliga Hessen-Nassau. In der Aufstiegsrunde setzte sich der VfL u. a. gegen Mainz 05 durch. Unter den zehn Vereinen der Liga schloss Rödelheim die Spielzeit 1943/44 auf dem siebten Platz ab, u. a. noch vor dem Reichsbahn-TSV Rot-Weiß Frankfurt. Zu den Höhepunkten gehörte neben dem höchsten Sieg in der Gauliga mit 6:0 über Opel Rüsselsheim sicher auch der 4:1-Heimerfolg über den Vizemeister Hanau 93. Das 2:9 zu Hause gegen Eintracht Frankfurt bedeutet die höchste Niederlage in der Gauliga. Zur Saison 1944/45 wurde in Hessen-Nassau die Gauliga aufgelöst und in Form einer Pokalrunde aller vermutlich 50 verbliebenen Vereine ausgespielt. Daher war für den VfL das Thema Gauliga ohne Abstieg abgeschlossen, über das Abschneiden der mit Rot-Weiß Frankfurt gegründeten \"KSG Rödelheim/Rot-Weiß Frankfurt\" ist nichts bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs firmierten die Rödelheimer kurzzeitig als \"Kultur- und SG Rödelheim\", ehe der Verein 1946 wieder den alten und bis heute bestehenden Namen annahmen. Zunächst in die zweitklassige Landesliga Hessen-West eingestuft, verpasste der 1. FC zweimal den Aufstieg in die neugebildete höchste Spielklasse, die Oberliga Süd. 1946 stand Rödelheim als Zweiter der Landesliga Hessen-West in den Aufstiegsspielen. Zunächst setzte sich der FC in einem Entscheidungsspiel gegen Meister SV Wiesbaden mit 3:1 durch. Dieses Spiel war wegen diverser Proteste angesetzt worden. Insgesamt dauerte es aufgrund zahlreicher Proteste zwei Monate, bis über den Aufstieg entschieden worden war. Sportlich endeten die insgesamt drei Aufstiegsspiele gegen den Meister der Staffel Hessen-Ost, der Viktoria aus Aschaffenburg, für Rödelheim jeweils mit Niederlagen. Ein Jahr später setzte sich Rödelheim in der Landesliga Hessen-West, dieses Mal als Tabellenerster durch. In der Aufstiegsrunde der hessischen Vereine wurde der 1. FC Dritter hinter Aufsteiger Rot-Weiss Frankfurt und dem VfL Hessen Kassel.", "section_level": 2}, {"title": "Oberliga.", "content": "Der Aufstieg gelang schließlich 1948. In der nunmehr eingleisigen Landesliga Hessen wurde Rödelheim Meister vor Hessen Kassel. In der Aufstiegsrunde zur Oberliga Süd setzte sich der 1. FC als Zweiter hinter dem BC Augsburg vor der Sportvg Feuerbach und Amicitia Viernheim durch. In der Oberliga Süd war der 1. Rödelheimer FC gemeinsam mit den Lokalrivalen Eintracht und FSV als dritter Frankfurter Verein vertreten. Nach nur einer Spielzeit stiegen die Rödelheimer als abgeschlagener Tabellenletzter jedoch wieder ab. Das bemerkenswerteste Ergebnis war der 4:1-Heimsieg über den amtierenden Meister 1. FC Nürnberg, der in dieser Spielzeit jedoch insgesamt schwach spielte. Dieser Erfolg war zugleich der höchste Oberligasieg überhaupt für die Rödelheimer. Weitere Siege gelangen zu Hause über den VfB Stuttgart, TSV Schwaben Augsburg und den BC Augsburg sowie auswärts beim 1. FC Schweinfurt 05 und der TSG Ulm 1846. Gegen die Lokalrivalen aus Frankfurt gab es in allen vier Spielen Niederlagen, die höchste Oberliganiederlage bedeutete jedoch das 0:10 vor heimischer Kulisse gegen den Oberligameister Offenbacher Kickers.", "section_level": 2}, {"title": "Rasche Abstiege.", "content": "Dem Abstieg in die Zweitklassigkeit folgte der rasche Absturz in die Viertklassigkeit. Zwar konnte sich der Rödelheimer FC 1950 noch in der hessischen Liga als Elfter halten. Die Qualifikation für die neue zweite Division als Unterbau zur Oberliga Süd verpassten sie nicht nur deutlich, sondern stiegen 1951 sogar aus der höchsten hessischen Spielklasse ab. Abgesehen von einem Gastspiel in der – damals viertklassigen – Gruppenliga (1972 bis 1977) spielt der Rödelheimer FC seither in den unteren Klassen des Fußballkreises Frankfurt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der 1. Rödelheimer Fußballclub 02 ist ein deutscher Sportverein aus dem heutigen Stadtteil Rödelheim in Frankfurt am Main. Die Fußballmannschaft der „Blau-Gelben“ spielte in der Spielzeit 1943/44 in der Gauliga Hessen-Nassau, und in der Nachkriegszeit gelang mit dem Aufstieg in die Fußball-Oberliga Süd 1948 noch einmal für ein Jahr der Sprung in die Erstklassigkeit. Auf überregionaler Ebene konnte sich der Verein aber nicht lange halten, heute spielt die Mannschaft in den Ligen des Fußballkreises Frankfurt.", "tgt_summary": null, "id": 966704} {"src_title": "Kfz-Kennzeichen (Argentinien)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Noreia.", "content": "Noreia war eine befestigte, keltische Siedlung und mutmaßliche Hauptstadt von Noricum; die genaue Lage ist nicht gesichert.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Vermutlich Sturmfluten und Landnot veranlassten in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. einen Teil der Kimbern und Teutonen, ihre Heimat in Nordjütland zu verlassen und sich neue Sitze in südlichen Gegenden zu suchen. Über die mährische Pforte gelangten sie donauabwärts zu den keltischen Skordiskern im Gebiet des heutigen Serbien, die sie jedoch aus ihren Gebieten abdrängten. Drau- und muraufwärts gelangten sie nach dem nördlichen Noricum, aus dem sie nach der Befürchtung der Römer nach Süden vorzustoßen gedachten.", "section_level": 1}, {"title": "Die Schlacht.", "content": "Die starke Schlüsselfestung Noreia gebot den Kimbern und Teutonen jedoch Halt, ebenso das Herannahen des römischen Heeres, das sich laut Appian ursprünglich am Pass von Pontafel aufstellte, um einem kimbrischen Einfall in Italien vorzubeugen, dann aber den Kimbern entgegenzog. In Unterhandlungen mit dem Konsul Gnaeus Papirius Carbo erklärten die Gesandten der Kimbern ihre Bereitwilligkeit, das Land zu verlassen. Der Konsul gab der Gesandtschaft einheimische Führer mit, die sie auf einem Umweg in das Lager zurückführen sollten. Er selbst eilte auf dem kürzeren Weg voraus, um die bei Noreia lagernden Kimbern hinterrücks zu überfallen. Der Kampf muss daher am Nachmittag begonnen haben. Nach der damaligen römischen Manipulartreffentaktik, wie sie Polybios schildert, brauchte eine Legion mit dem Normalstand von 4200 Mann Infanterie und 300 Reitern für die Aufstellung der Schlachtordnung eine Frontbreite von durchschnittlich 180 m (1 Stadion = 185 m) und eine Tiefe von 100 m; an den Flanken nahm die Kavallerie Aufstellung. Es ist zu vermuten, dass die Römer eine solche normale Schlachtordnung aufstellten, die jedoch von den Germanen durchbrochen und überrannt wurde. Für die römische Kriegführung war daher kein Raum mehr gegeben. Lediglich ein Gewitter verhinderte die totale Vernichtung der Römer, da die Germanen das Gewitter für den Zorn der Götter hielten, was sie mehr fürchteten als alles andere.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Entgegen der Befürchtung von römischer Seite verhielten diese Stämme sich anders als die keltischen Senonen unter Brennus, die im 4. Jahrhundert v. Chr. bis nach Rom vorgedrungen waren, und griffen nicht Rom direkt an, sondern wandten sich über die Gebiete der Helvetier und Sequaner nach Westen in Richtung des linken Rheinufers, von wo erneut römisches Gebiet bedroht wurde. Dort kam es 105 v. Chr. erneut zu einer vernichtenden Niederlage der römischen Armee in der Schlacht bei Arausio. Erst unter Marius konnten die Teutonen und Ambronen in der Schlacht von Aquae Sextiae (102 v. Chr.) und die Kimbern in der Schlacht von Vercellae (101 v. Chr.) geschlagen werden. Zuvor hatte Marius unter dem Eindruck der Niederlagen seine Heeresreform durchgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht bei Noreia fand im Jahre 113 v. Chr. zwischen römischen Truppen unter dem Konsul Papirius Carbo und den Kimbern, Teutonen sowie den Ambronen statt. Die Schlacht stellt die erste urkundliche Erwähnung germanischer Stämme dar. Die Schlacht war der Anfang einer ganzen Reihe von Auseinandersetzungen zwischen den Germanen und den Römern.", "tgt_summary": null, "id": 927184} {"src_title": "Benny Paret", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Egon Svensson wuchs in Mittelschweden auf und begann als Jugendlicher mit dem Ringen. Er schloss sich bald dem Ringerclub IK „Sparta“ Malmö an und entwickelte sich zu einem der besten schwedischen Ringer im griechisch-römischen Stil in den leichten Gewichtsklassen. Er begann als Bantamgewichtler, wuchs aber im Laufe der Zeit in das Federgewicht hinein. 1935 wurde Svensson erstmals schwedischer Meister im Bantamgewicht im griechisch-römischen Stil und setzte sich auch 1936 in der schwedischen Olympiaausscheidung für die Spiele in Berlin im Bantamgewicht durch. Bei den Olympischen Spielen selbst zeigte er gute Leistungen. Er gewann drei Kämpfe und verlor gegen den Olympiasieger von 1932 im Bantamgewicht Jakob Brendel aus Deutschland und Márton Lőrincz aus Ungarn. Er hatte aber insofern Glück, als Jakob Brendel eine überraschende und unverdiente Niederlage gegen den Tschechen Ferdinand Hyža zudiktiert wurde, die sein Ausscheiden bewirkte, wodurch Svensson die Silbermedaille gewann. 1937 kam Egon Svensson bei der Europameisterschaft im griechisch-römischen Stil in Paris im Bantamgewicht ebenfalls auf den 2. Platz. Nach fünf überzeugenden Siegen unterlag er dabei im Finale gegen Väinö Perttunen aus Finnland. Auch 1938 erreichte er bei der Europameisterschaft im griechisch-römischen Stil in Tallinn den 2. Platz. Er war in das Federgewicht gewechselt und unterlag nur dem schier unbesiegbaren Kustaa Pihlajamäki aus Finnland. Bei der letzten großen internationalen Ringer-Veranstaltung vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, der Europameisterschaft 1939 in Oslo kam Egon nur auf den 4. Platz. Er verlor wieder gegen Kustaa Pihlajamäki und musste auch gegen Ferdinand Schmitz aus Deutschland eine Niederlage einstecken. Kurz vor diesen Europameisterschaften hatte Egon in Stockholm in einem Doppel-Länderkampf gegen Deutschland noch gegen Ferdinand Schmitz und den Mülheimer Willi Möchel gewonnen. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 endeten auch die internationalen Meisterschaften. Nach dem Kriegsende wurde Egon nicht mehr aktiv, obwohl er erst 31 Jahre alt war.", "section_level": 1}, {"title": "Schwedische Meisterschaften.", "content": "Egon Svensson wurde 1935 schwedischer Meister im Bantamgewicht und 1938 im Federgewicht, jeweils im griechisch-römischen Stil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Egon Svensson (* 17. November 1913 in Malmö; † 12. Juni 1995 ebenda) war ein schwedischer Ringer. Er gewann eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin.", "tgt_summary": null, "id": 1414702} {"src_title": "Ludwig Kiepert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Umgebung.", "content": "Das Parpaner Rothorn liegt in den Plessuralpen und ist nur etwa einen Kilometer von deren höchstem Gipfel entfernt, dem Aroser Rothorn, mit dem der Ostgipfel über einen Grat mit Wegspuren verbunden ist. Der Ostgipfel gehört zu den Gemeinden Lantsch/Lenz und Arosa, der Westgipfel zusätzlich auch zu Vaz/Obervaz. Diese Namensgebung ist allerdings zweifelhaft; so bezeichnet das amtliche Landkartenwerk von Swisstopo einzig den Westgipfel als Parpaner Rothorn, während der nicht gegen Parpan gerichtete Ostgipfel keinen Namen trägt und in Arosa sowie dem Schanfigg als \"Mittler Rothorn\" oder \"Mittelrothorn\" bezeichnet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Touristische Erschliessung.", "content": "Von der Rothornbahn-Talstation am Heidsee führt eine im Jahr 2010 erneuerte Gondelbahn der Lenzerheide Bergbahnen zur Mittelstation Scharmoin (), wo eine weitere Luftseilbahn zum Westgipfel des Rothorns (Position ) führt. 2015 wurden die elektrische Steuerung und die Kabinen erneuert. Die Bergstation verfügt über keine Frischwasserleitung, weshalb das Wasser mit der Luftseilbahn nach oben transportiert wird. Die Rothornbahn wurde 1963 erstellt, nachdem die Bürgergemeinde Arosa als Grundeigentümerin eine entsprechende Baubewilligung zur Erstellung der Bergstation erteilt hatte. Zwecks Verbindung des neuen Skigebiets am Totälpli mit dem Lenzerheidner Stammgebiet \"Rothorn\" erhielt man zudem das Einverständnis für den Bau einer Galerie durch die Ostwand des Gipfels 2762 zum Gredigs Fürggli am Südwestfuss des Parpaner Weisshorns. Die 1976 ebenfalls auf Aroser Gemeindegebiet errichtete und aus nördlicher Richtung zum Westgipfel führende \"Sesselbahn Totälpli\" wurde 2008 zurückgebaut. Das Rothorn ist von mehreren Seiten durch Wanderwege und von Scharmoin aus über den Goldgräberweg (Grad T2) erschlossen und seit dem Winter 2013/14 der höchste Punkt der Skiarena Arosa Lenzerheide.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderes.", "content": "Aus geologischer Sicht besteht der obere rötliche Teil des Rothorns aus Randgestein der afrikanischen Platte, welches sich über jenes des Ozeans geschoben hat. Frühformen des Erzabbaus am Rothorn sind schon zu Zeiten der Römer nachgewiesen. Der Sage nach gab es am Rothorn Edelmetallgruben (Gold), welche noch im 17. Jahrhundert bearbeitet wurden. Aufgrund der geografisch günstigen Lage ist auf dem Westgipfel eine Mobilfunk-Sendeanlage (GSM) mit \"mittlerer Leistung\" installiert. Im Herbst 2011 errichtete die Schweizer Armee unweit der Seilbahnstation eine 34 Meter hohe Empfangsantenne mit Abhöreinrichtungen und einer Richtfunkantenne. Wegen ihres auffallenden Äusseren bezeichnet der Volksmund im Raum Vaz/Obervaz–Lenz die Konstruktion inzwischen als \"Minarett\". Der im Juli 2012 erstmals veranstaltete Gebirgslauf Swiss Irontrail sollte unter anderem von der Lenzerheide zum Parpaner Rothorn, von dort über das Gredigs Fürggli nach Arosa und weiter via Weisshorn und Carmenna Richtung Ausserschanfigg führen. Seit einer Streckenänderung im Jahr 2013 ist das Parpaner Rothorn nicht mehr Teil dieser Sportveranstaltung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Parpaner Rothorn ist ein erzreicher Berg auf der Lenzerheide im Schweizer Kanton Graubünden. Er teilt sich in den höheren und unüberbauten Ostgipfel und einen hohen, mit Seilbahnen von Lenzerheide erschlossenen Westgipfel. Die beiden Gipfel sind etwa einen halben Kilometer voneinander entfernt.", "tgt_summary": null, "id": 1294242} {"src_title": "Hatje Cantz Verlag", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Gebiet von Mtwara gab es seit 1934 die katholische Territorialabtei Ndanda. An der Stelle des heutigen Hafens befand sich bis 1947 nur ein unbedeutendes Fischerdorf. Im Rahmen des fehlgeschlagenen Großprojektes Tanganyika Groundnut Scheme beschloss die britische Kolonialverwaltung im Februar 1947, große Teile des Hinterlandes als Agrarflächen zu nutzen und die landwirtschaftlichen Produkte über einen neu zu schaffenden Hafen im Süden Tansanias zu exportieren. Aufgrund der natürlichen Gegebenheiten fiel die Wahl des Hafenstandorts auf Mtwara. In der Folge wurden eine Stadt auf dem Reißbrett konzipiert und Bewohner aus dem Umland angesiedelt. Erklärtes Ziel war ein „zweites Mombasa“. Als die Hafenanlagen 1950 fertiggestellt waren, stand das Groundnut Scheme bereits vor dem Bankrott, eine weitergehende Nutzung ergab sich nicht, sodass die Hafenanlagen verfielen und das Hafenbecken versandete. Die Einwohnerzahl sollte ursprünglich um 200.000 liegen, 1952 waren es etwa 35.000 Einwohner. Durch die Randlage in Tansania und die aufgrund des Bürgerkrieges lange geschlossene Grenze zu Mosambik kam die Entwicklung lange nicht in Gang. Mit Stand 2012 leben etwa 100.000 Einwohner in Mtwara. 1972 wurde die katholische Territorialabtei Ndanda zum Bistum Mtwara erhoben. Erst Mitte der 1990er Jahre entstand durch die Intensivierung des Handels, die Verbesserung der Küstenstraße und die Einrichtung eines regelmäßigen Fährverkehrs über den Rovuma ein langsamer Aufschwung; die Einwohnerzahl stieg an und die Hafenanlagen wurden instand gesetzt. 2003 wurde die Mkapa-Brücke über den Rufiji-Fluss eröffnet und damit die Verkehrsverbindung mit Dar es Salaam erleichtert. Heute ist Mtwara ein wichtiger Standort im Sektor der tansanischen Erdgasproduktion. Seit etwa 2009 existiert ein modernes Gasturbinenkraftwerk, welches den wirtschaftlich armen Südosten in Tanzania mit Strom versorgen soll. Der „Goldgräberrausch“ ums Erdgas, potentielles Erdöl und viele mineralische Rohstoffvorkommen (u. a. Uran) hat die Lebenshaltungskosten ab etwa 2010 explosionsartig steigen lassen. Viele Explorationsfirmen aus aller Welt sind in der Gegend um Mtwara tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Mtwara ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt in Südosttansania. Es gibt mehrfach tägliche Überlandbusverbindungen nach Dar es Salaam über den im Ausbau befindlichen Coastal Highway. Daneben existieren unregelmäßige Schiffsverbindungen. Der Flughafen Mtwara im Westen der Stadt wird täglich von fly540, Air Tanzania oder der Precision-Air im Linienverkehr von Jets angeflogen. Der Fährverkehr über den Rovuma existiert nach dem Untergang der Fähre im Juli 2008 nicht mehr. Seit der Eröffnung der Einheitsbrücke am 12. Mai 2010 besteht erstmals eine direkte Straßenverbindung in das Nachbarland. Für Geschäftsreisende und die (wenigen) Touristen stehen mehrere Hotels der Mittelklasse (nach internationalem Standard) zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaft.", "content": "Seit 1986 besteht eine Partnerschaft mit der englischen Stadt Redditch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mtwara (portugiesisch \"Montewara\") ist eine Hafenstadt am Indischen Ozean und die Hauptstadt des Distrikts Mtwara, der an der Grenze zu Mosambik im Süden Tansanias liegt. ", "tgt_summary": null, "id": 1552662} {"src_title": "Michael V. Knudsen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Maier war der Sohn des Geheimen Finanzrats Columban Maier und dessen Frau Josephine (Kern). Er verheiratete sich 1853, eine einzige Tochter (* 1857) ging aus dieser Verbindung hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Beruf.", "content": "Nach Abschluss der Gymnasialzeit in Karlsruhe studierte Maier ab 1843 an der Universität Freiburg Medizin, wo unter anderen auch der Orthopäde Georg Friedrich Stromeyer (1804–1876) lehrte. Eine besondere Freundschaft verband Maier mit Theodor Bilharz. Die damals obligatorische Studienreise nach Ausbildungsende führte ihn nach Würzburg und Wien. Hier beeindruckten ihn die führenden Mediziner dieser Epoche: der Pathologe Carl von Rokitansky, der Anatom Josef Hyrtl, der Kliniker Josef von Škoda und der Pathologe Rudolf Virchow. 1853 habilitierte sich Maier mit einer Arbeit über die Anatomie der Tonsillen und trat eine Prosektorenstelle am anatomischen und pathologisch-anatomischen Institut in Freiburg an. 1856 übernahm er die Vorlesungen über pathologische Anatomie. 1859 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Nach einer weiteren Studienreise nach Berlin, Leipzig und Prag erhielt Maier 1863, inzwischen Prorektor der Anatomie, die ordentliche Professur und nach der Berufung Kussmauls auf den Lehrstuhl der Inneren Medizin einen eigenen Lehrstuhl für pathologische Anatomie an der Universität Freiburg. Damit wurde die Pathologie als selbständiges Lehr- und Forschungsfach in Freiburg begründet und institutionalisiert. Maier wurde mit mehreren Orden ausgezeichnet, er erhielt 1877 den Titel eines Hofrats, wurde 1878/79 zum Prorektor der Universität gewählt und 1887 zum Geheimen Hofrat ernannt. Er verstarb 1888 infolge eines schweren Kropfleidens mit Luftröhrenverengung.", "section_level": 1}, {"title": "Leistung.", "content": "In seinen Arbeiten beschäftigte sich Maier vorwiegend mit pathologisch-anatomischen bzw. histologischen Fragestellungen. In der Monographie \"Thränenorgane des Menschen\" (1859) beschrieb er erstmals den \"Sinus sacci lacrimalis superior\", dessen kavernösen Bau und die dort vorkommenden Tränendrüsen. Er gab ein Lehrbuch der allgemeinen pathologischen Anatomie heraus und befasste sich mit diphtherischer Endokarditis. Darüber hinaus führte er 1882 eine experimentelle Untersuchung zur Bleivergiftung durch. Maier verfasste auch drei medizinbiographische Abhandlungen (Karl Anton Gerhard, Johannes Schenck von Grafenberg, Michael Servet).", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolf Robert Maier (* 9. April 1824 in Freiburg im Breisgau; † 7. November 1888 ebenda) war ein deutscher Pathologe und Anatom. Er ist Namensgeber für die Kussmaul-Maier-Krankheit und den Maier-Sinus.", "tgt_summary": null, "id": 1887464} {"src_title": "Sengai", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Oskar Pfungst war der Sohn eines Bankiers. Ursprünglich ebenfalls für den Bankierberuf bestimmt, erhielt er eine Ausbildung hierfür in Frankfurt a. M. und London. Mit 21 Jahren verließ er jedoch diese Laufbahn, um sich der Wissenschaft zuzuwenden. Er begann in München mit dem Studium der Philosophie bei Riehl und Theodor Lipps, der klassischen Philologie und Germanistik bei Iwan von Müller und Hermann Paul. Danach Berlin, wo er Medizin u. a. bei Engelmann, Hertwig, Hugo Liepmann, Nagel, Max Rothmann und Rudolf Virchow sowie Naturwissenschaften bei Möbius, Emil Fischer und Emil Warburg studierte. Schließlich wurde er von Professor Carl Stumpf zum Studium der experimentellen Psychologie angeregt. „Als freiwilliger Assistent war er längere Zeit am Berliner Psychologischen Institut tätig. In diese Zeit fällt die Veröffentlichung seines ‚klugen Hans‘ (1907).“ Forschungsschwerpunkt waren jedoch psychologische Studien zu Hunden und Affen. „Während des 1. Weltkrieges wurde er an die ‚Versuchs- und Dressur-Anstalt der Kriegs- und Polizeihunde‘ gerufen, wo er ‚mit Erfolg die von ihm erfundene Bringsel-Methode‘ anwandte“. Nach dem Krieg Tätigkeit als Tierpsychologe am Kaiser-Wilhelm-Institut für Neuro-Biologie. Ab 1921 in Frankfurt a. M. am Hirnverletzten-Institut, „das unter Leitung von Kurt Goldstein stand“. Die Frankfurter medizinische Fakultät verlieh ihm für seine Verdienste um die Forschung den Doktor h. c. Als 1925 das Hirnverletzten-Institut aufgelöst wurde, folgte er einem Ruf der Berliner Universität, wo er bis zu seinem Tode 1932 als Lehrbeauftragter für vergleichende Biologie und Psychologie wirkte. Am 16. Februar 1933 veranstalteten die Mitglieder des Referierabends: „Hirnrinde“ und der Berliner Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie, zahlreiche Freunde, Mitarbeiter und Schüler des Verstorbenen im Hörsaal der Psychiatrischen Klinik der Charité eine Gedächtnissitzung unter dem Vorsitz von W. Koehler, der im Auftrage von Carl Stumpf auf die Verdienste, die sich Pfungst um die Psychologie erwarb, hinwies. Redner waren: Die Ansprachen wurden in dem Buch „Oskar Pfungst zum Gedächtnis“ abgedruckt.", "section_level": 1}, {"title": "Der „kluge Hans“.", "content": "Eine 13-köpfige Kommission unter der Leitung des Philosophie-Professors Carl Stumpf war 1904 zu dem Schluss gekommen, dass beim Klugen Hans keine Tricks im Spiel waren. Nach dieser klaren Aussage kompetenter Experten untersuchte Oskar Pfungst, ein Doktorand Stumpfs, die Sache genauer und fand eine Lösung des Rätsels. Er variierte systematisch die Möglichkeiten des Pferdes, jemanden zu sehen, der die Antworten auf die Fragen kannte. Das deutliche Ergebnis seiner Studie war: Nur wenn Hans Menschen sehen konnte, die die Antwort wussten (z. B. seinen Besitzer Wilhelm von Osten oder das Publikum), konnte er auch „rechnen“, d. h., das Ergebnis der gestellten Rechenaufgabe anzeigen. 1907 veröffentlichte Pfungst seine Studie und verhalf damit der experimentellen Psychologie zum Durchbruch. Der durch Pfungst entdeckte Untersuchungsfehler wurde zunächst als der „Kluger-Hans-Effekt“ bezeichnet; heute ist er in Psychologie und Sozialwissenschaft eher als „Interviewereffekt“ bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oskar Pfungst (* 21. April 1874 in Frankfurt am Main; † 14. August 1932) war ein deutscher Psychologe. Bekannt wurde er durch seine Untersuchungen zum „Klugen Hans“, einem Pferd, das angeblich rechnen konnte.", "tgt_summary": null, "id": 1068862} {"src_title": "Diane Cilento", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Potgieter wurde in Graaff-Reinet in der Kapkolonie als zweites Kind von Petronella Margaretha und Hermanus Potgieter geboren. Er kämpfte im Vierten und Fünften Grenzkrieg gegen die Briten und lebte später als wohlhabender Landwirt im Gebiet um Tarkastad. 1835 verließen Potgieter und eine Gruppe von Voortrekkers unter seiner Führung die Kapkolonie. Andere Trecks unter Louis Tregardt und Johannes Hendrik Janse van Rensburg waren ihm schon vorausgegangen. Der geistliche Anführer der Voortrekkers, Sarel Arnoldus Cilliers, schloss sich später dem Potgieter-Treck an. Sein Treck bewegte sich landeinwärts zum späteren Oranje-Freistaat, wo er in Thaba Nchu einen Vertrag mit dem Anführer der Barolong, Moroka II., unterschrieb. Der Vertrag legte fest, dass Potgieter die Barolong gegen die plündernden Matabele schützen und im Gegenzug Land erhalten sollte. Der damalige Matabele-König, Mzilikazi, fühlte sich durch den Einfall der europäischen Siedler in seiner Einflusssphäre bedroht, so dass er im Oktober 1836 einen Angriff der Matabele auf Potgieters Lager bei Vegkop, nahe der heutigen Stadt Heilbron, führte. Der Angriff wurde abgewehrt, aber die Matabele erbeuteten die meisten der Trekker-Ochsen, überlebenswichtige Zugtiere ihrer Wagen. Der gemeinsame Treck von Piet Retief und Gerrit Maritz kam Potgieter zur Hilfe. Moroka half mit Ochsen aus. Potgieters Gruppe traf sich mit Retief und Maritz bei Thaba Nchu, wo sie eine Voortrekker-Regierung bildeten und sich entschieden, nach Natal zu ziehen, wo sie die Republik Natalia gründeten. Potgieter war dagegen und blieb in Thaba Nchu. Nachdem Piet Retief und seine Weggefährten 1838 durch Dingane getötet und andere Voortrekker beim Bloukrans River und Bushman River überfallen worden waren, eilten Potgieter und ein anderer Anführer, Pieter Lafras Uys, ihnen zu Hilfe. Eine größere militärische Truppe wurde aufgestellt. Um Uneinigkeiten der neuen Voortrekkeranführer in Natalia vorzubeugen und eine Spaltung zu verhindern, entschied Maritz, dass sowohl Uys als auch Potgieter befehlen sollten. Zwischen Uys und Potgieter entstand dennoch ein Machtkampf, der eine Truppenspaltung nach sich zog. Die aufgeteilte Truppe wurde bei Italeni in einen Hinterhalt von Zulu gelockt. Pieter Lafras Uys und sein Sohn Dirkie Uys wurden getötet. Die umzingelte und zahlenmäßig unterlegene Truppe floh. Potgieter wurde für seine Entscheidungen kritisiert und die Truppe mit \"Die Vlugkommando\" betitelt („Das Fluchtkommando“). Er wurde weiterhin beschuldigt, den Tod der Uys verursacht zu haben. Er verließ Natal endgültig und zog nach Transvaal. Er gründete dort 1838 den Ort \"Mooiriviersburg\", das später nach ihm benannte Potchefstroom, und diente als erstes Staatsoberhaupt der Republik Potchefstroom und nachfolgend der Republik Winburg-Potchefstroom. 1843 reiste er erstmals nach Delagoa Bay im heutigen Mosambik, um die Möglichkeit eines Zugangs zu Handelswegen jenseits des britischen Einflussbereichs auszuloten. 1845 gründete Potgieter Ohrigstad (ursprünglich Andries-Ohrigstad nach Potgieter selbst und George Ohrig benannt) als Handelsniederlassung. Wegen Malaria mussten die Voortrekker die Stadt verlassen. Sie zogen einschließlich Potgieter nordwärts in das Gebiet des Soutpansberges, wo er die Stadt Zoutpansbergdorp gründete, später umbenannt in Schoemasdal. Nach der Annexion Natalias 1843 durch Großbritannien zogen viele der in Natal ansässigen Trekker in die später Oranje-Freistaat und Transvaal genannten Gebiete. Diese Neuankömmlinge und ihr Anführer Andries Pretorius weigerten sich, die Autorität Potgieters anzuerkennen, so dass ein neuer Machtkampf ausbrach. Eine militärische Auseinandersetzung konnte vermieden werden und 1848 wurde in Rustenburg ein Friedensvertrag unterzeichnet. Potgieter starb am 16. Dezember 1852 in Zoutpansbergdorp.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andries Hendrik Potgieter (* 19. Dezember 1792 in Graaff-Reinet, Kapkolonie; † 16. Dezember 1852 in Zoutpansbergdorp) war ein Voortrekker-Anführer. Er war Staatsoberhaupt der Burenrepubliken Republik Potchefstroom und Republik Winburg-Potchefstroom und von 1845 bis zu seinem Tod Anführer der Buren im Zoutpansberg-Gebiet.", "tgt_summary": null, "id": 873755} {"src_title": "Justizvollzugsanstalt Hakenfelde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konzepte der Patient-Arzt-Beziehung.", "content": "Im Rahmen medizinischer Kommunikation unterscheidet man verschiedene Modelle der Patient-Arzt-Beziehung, wobei PEF sich in letzter Zeit zunehmend als allgemeine Erwartung von Patienten durchzusetzen scheint.", "section_level": 1}, {"title": "Kernelemente.", "content": "Zu den Kernelementen der partizipativen Entscheidungsfindung gehört u. a. eine „partnerschaftliche Beziehung“ zwischen Patient und Arzt mit möglichst gleichem Informationsstand über Wahlmöglichkeiten bezüglich einer medizinischen Entscheidung. Dabei sollen Arzt und Patient ihre Entscheidungskriterien aktiv und gleichberechtigt in den Abwägungs- und Entscheidungsprozess einbringen und partnerschaftlich für die Entscheidung Verantwortung übernehmen. Rechtlich gesehen hat der Patient jedoch das Selbstbestimmungsrecht.", "section_level": 1}, {"title": "Prozessschritte.", "content": "Die partizipative Entscheidungsfindung setzt verschiedene Handlungsschritte voraus. Hierzu gehören", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftliche und wissenschaftliche Hintergründe.", "content": "PEF ist kein modernistisches Konzept der Patient-Arzt-Beziehung, das unterschiedliche, in der Informationsgesellschaft neu aufgekommene Werte und Normen (Information, Partizipation) realitätsblind in das System medizinischer Versorgung überträgt bzw. diesem gar „aufpfropft“. Als bedeutungsvoll und vermutlich auch zukunftsweisend lässt sich PEF bzw. SDM unter anderem aus folgenden Gründen charakterisieren:", "section_level": 1}, {"title": "Empirische Forschungsergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erwartungen der Patienten.", "content": "„Bis in die 1980er Jahre bevorzugte die Mehrheit der Patienten noch eine passive Rolle im medizinischen Behandlungsprozess. Die aktive und dominante Rolle des Arztes entsprach anscheinend den Bedürfnissen der meisten Patienten [...]. Heute möchten viele Patienten an medizinischen Entscheidungen beteiligt werden [...] und auch die Politik fordert die stärkere Einbeziehung und Mitbestimmung der Patienten.“ Dieses Fazit über einen Wandel von Patientenansprüchen ziehen Klemperer/Rosenwirth aufgrund von zwei größeren Patientenbefragungen. In Telefoninterviews mit 8.119 Befragten in acht europäischen Ländern gaben 23 % an, selbst über die Behandlung bestimmen zu wollen, 26 % möchten lieber den Arzt entscheiden lassen und 51 % wollen mit dem Arzt gemeinsam über die Behandlungsmethode entscheiden. Umfrageergebnisse aus dem „Gesundheitsmonitor“ der Bertelsmann-Stiftung bei 9.146 Deutschen führen zu einer vergleichbaren Bilanz: 58 % wollen eine gemeinsame Entscheidungsfindung, nur 14 % eine autonome Entscheidung und 28 % würden lieber den Arzt allein entscheiden lassen. Auch in der „PIA-Studie“ (Patienten-Information in der Allgemeinmedizin) wurde über 1.100 Patienten in Hausarzt-Praxen des Ruhrgebiets die Frage nach der Patientenrolle gestellt, und auch hier wünscht die überwiegende Mehrheit von 77 % eine Teilhabe an Therapieentscheidungen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Position der Ärzte.", "content": "Eine Befragung des „Gesundheitsmonitor“ zeigt überwiegend positive Urteile: 67 % sind für dieses Konzept, 21 % favorisieren die alleinige Arzt-Entscheidung, 8 % die Patienten-Entscheidung, 4 % machen dies vom Einzelfall abhängig. Dabei scheinen jüngere Ärzte etwas aufgeschlossener für Shared Decision Making zu sein. Detailliertere Nachfragen zeigen allerdings auch, dass dieses insgesamt positive Votum in nicht unerheblichem Maße von Skepsis und Unbehagen durchsetzt ist und zumindest ambivalent bewertet wird. Auf die Frage, welche Wirkung es hat, wenn Patienten sich schon vor dem Arzttermin über Beschwerden, Behandlungen usw. informiert haben, zeigt sich: Etwa zwei Drittel der im „Gesundheitsmonitor“ befragten 500 Ärzte attestieren diesen Patienten ein „hohes Eigeninteresse“ und knapp die Hälfte erlebt dadurch Erleichterungen ihrer Arbeit. Ebenfalls knapp die Hälfte nimmt diese Vorinformation der Patienten jedoch als zusätzliche Belastung wahr und rund 40 % diskreditieren das Patientenwissen als „ein Gemisch von mehr oder weniger zutreffenden bzw. nützlichen Informationen, welche mich nur behindern.“ Knapp ein Drittel der Ärzte gibt überdies abwertende Urteile, etwa derart, dass eigene Informationen Patienten nur verwirren würden oder ihnen als Ärzten meist die Zeit fehle, darauf einzugehen.", "section_level": 2}, {"title": "Effekte.", "content": "Partizipative Entscheidungsfindung hat in der Regel positive Effekte auf die Therapietreue (Compliance), auf den Behandlungserfolg und die Patientenzufriedenheit. Festzuhalten bleibt aber, dass der Kranke letztlich und rechtlich allein entscheidet, ob ein Eingriff oder eine andere Behandlung durchgeführt wird oder nicht (Selbstbestimmungsrecht des Patienten).", "section_level": 1}], "src_summary": "Partizipative Entscheidungsfindung (PEF; englisch \"shared decision-making\", \"SDM\") wird in der Medizin die Interaktion bzw. Kommunikation zwischen Arzt und Patient genannt, die darauf zielt, zu einer von Patient und Arzt gemeinsam verantworteten Übereinkunft über eine angemessene medizinische Behandlung zu kommen.", "tgt_summary": null, "id": 583014} {"src_title": "Oscarverleihung 1958", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ceahlăul Piatra Neamț wurde am 20. Oktober 1919 als \"CS Ceahlăul Piatra Neamț\" gegründet und ist nach dem Masivul Ceahlău, einem Gebirgszug der Ostkarpaten, benannt, an dessen östlichem Rand die Stadt Piatra Neamț liegt. Der Klub spielte zunächst in den regionalen Ligen, ohne sich zur Endrunde um die rumänische Fußballmeisterschaft qualifizieren zu können. Einzig in der Saison 1937/38 spielte der Klub in der dritten rumänischen Liga, der Divizia C, zog sich aber in der laufenden Runde aus der Oststaffel zurück. Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Neuordnung des rumänischen Fußballs konnte sich Ceahlăul nicht für den überregionalen Spielbetrieb qualifizieren. Im Jahr 1949 änderte der Klub den Vereinsnamen in \"Progresul Piatra Neamț\" (), im Jahr 1951 in \"Avântul Piatra Neamț\" (). Im Jahr 1954 schlossen sich die Lokalrivalen Hârtia Piatra Neamț () und Celuloza Piatra Neamț () an, die Vereine der örtlichen Papierindustrie. Im Jahr 1956 spielte Avântul erstmals wieder in der nach mehrjähriger Unterbrechung neu gegründeten Divizia C und änderte im Sommer 1956 in \"Recolta Piatra Neamț\" (). Nach einer Aufspaltung des Klubs in \"Avântul Piatra Neamț\" und \"Rapid Piatra Neamț\" im Jahr 1957 fusionierten beide Vereine kurze Zeit später als \"CS Piatra Neamț\" () wieder. Die Saison 1958/59 konnte der Klub auf dem dritten Platz seiner Staffel abschließen, verpasste aber in der anschließenden Aufstiegsrunde den erstmaligen Aufstieg in die Divizia B. Im Jahr 1961 stieg der Klub in die Divizia B auf und änderte seinen Vereinsnamen in \"CS Ceahlăul Piatra Neamț\". Ceahlăul konnte sich drei Jahre in der zweiten rumänischen Liga halten, ehe der Verein im Jahr 1964 wieder absteigen musste. Nach nur einem Jahr gelang der Wiederaufstieg. Der Verein konnte sich 14 Jahre lang in der Divizia B halten und sich zumeist im Mittelfeld platzieren. Seine beste Spielzeit spielte Ceahlăul in der Saison 1974/75, als der Klub neben einem vierten Platz auch das Viertelfinale im rumänischen Pokal erreichte, dort aber dem späteren Sieger Rapid Bukarest mit 0:1 unterlag. Im Jahr 1978 fusionierte Ceahlăul mit dem Lokalrivalen Relonul Săvinești zu \"Relon Ceahlăul Piatra Neamț\" und stieg ein Jahr später aus der Divizia B ab. Beide Vereine lösten die Fusion wieder und gründeten sich neu. Im Jahr 1980 schaffte Ceahlăul den Wiederaufstieg. Nach mehreren Jahren im Mittelfeld der Oststaffel der Liga griff der Klub in der Saison 1990/91 erstmals in den Kampf um den Aufstieg ein, belegte aber hinter Oțelul Galați und Gloria Buzău nur den dritten Rang. Auch ein Jahr später sprang der dritte Platz in der Nordstaffel hinter Universitatea Cluj und FC Maramureș Baia Mare heraus. Im Jahr 1992 machte sich die Fußballabteilung als \"FC Ceahlăul Piatra Neamț\" selbständig und im Jahr 1993 gelang ihr mit deutlichem Vorsprung vor Steaua Mizil, FC Argeș Pitești und Flacăra Moreni der erstmalige Aufstieg in die Divizia A. Nach dem Klassenerhalt 1993/94 belegte Ceahlăul am Ende der Spielzeit 1994/95 den fünften Rang, was die Qualifikation zum UI-Cup bedeutete. Dort konnte sich der Verein in der Gruppenphase gegen den FC Groningen durchsetzen, schied im Achtelfinale aber gegen den FC Metz mit 0:2 aus. In der folgenden Spielzeit konnte er Klub nicht an diesen Erfolg anknüpfen und fand sich im Abstiegskampf wieder, konnte aber die Klasse halten. In den folgenden Jahren konnte sich Ceahlăul im gesicherten Mittelfeld platzieren und zog am Ende der Saison 1998/99 aufgrund des Verzichts vieler Teams wieder in den UI-Cup ein. Er erreichte die dritte Runde und schied dort nach zwei Unentschieden aufgrund der Auswärtstorregel gegen Juventus Turin aus. In der Saison 1999/2000 gelang Ceahlăul mit einem vierten Platz die beste Platzierung der Vereinsgeschichte, was die erneute Qualifikation zum UI-Cup bedeutete. Dort erreichte der Verein nach einem Sieg gegen den spanischen Vertreter RCD Mallorca dritte Runde, wo diesmal gegen FK Austria Wien Endstation war. Der Klub schloss die beiden folgenden Spielzeiten im Mittelfeld der Divizia A ab und erreichte in der Saison 2001/02 zum zweiten Male das Viertelfinale im rumänischen Pokal. Dort schied er durch ein Golden Goal gegen Astra Ploiești aus. Ein Jahr später schaffte Ceahlăul unter Trainer Viorel Hizo als Fünftplatzierter letztmals die Qualifikation zum UI-Cup, überstand aber die erste Runde gegen Tampere United aus Finnland nicht. Nach der Niederlage bei Petrolul Ploiești trat Viorel Hizo am 14. März 2004 zurück und wurde drei Tage später durch Marius Lăcătuș ersetzt. Mit diesem musste Ceahlăul am Ende der Saison 2003/04 nach elf Jahren aus der Divizia A absteigen, schaffte aber im Jahr 2006 unter Trainer Marin Barbu die Rückkehr ins Oberhaus, das ab diesem Jahr unter dem Namen \"Liga 1\" firmierte. Hierfür wurde am 21. Juni 2006 Mihai Stoica als neuer Chefcoach verpflichtet, der sein Amt jedoch schon nach drei Meisterschaftsspielen am 14. August 2006 aufgab. Auch der zwei Tage später geholte Ion Moldovan blieb nicht wesentlich länger Chefcoach. Nach seiner Entlassung am 31. Oktober 2006 wurde Vasile Silaghi am 2. November 2006 zum Interimstrainer ernannt. Nachfolger wurde am 8. November 2006 Florin Marin, der jedoch am 16. März 2007 entlassen und am 19. März 2007 durch Aurel Șunda ersetzt wurde. Diesem gelangen in den verbliebenen elf Meisterschaftsspielen nur zwei Siege und drei Unentschieden, so dass am Ende der Saison 2006/07 mit dem 15. Rang der sportliche Abstieg feststand. Am 30. Mai 2007 trennte sich der Verein daraufhin von Șunda. Das Team durfte jedoch in der Liga bleiben, da dem Aufsteiger Delta Tulcea die Lizenz verwehrt worden war, und Viorel Hizo wurde am 7. Juni 2007 als neuer Trainer verpflichtet. Ein Jahr später stand aber der zweite Abstieg fest, dem postwendend der Wiederaufstieg folgte. Die Spielzeit 2009/10 beendete Ceahlăul nur auf dem vorletzten Platz und trat in der Folgesaison wieder in der Liga II an. Dafür wurde am 15. Juni 2010 mit Marin Barbu ein Trainer geholt, der den Klub in der Vergangenheit bereits zweimal betreut hatte und der ihn zur Winterpause an die Tabellenspitze führte. Am 2. Februar 2011 wurde Barbu von Gheorghe Ștefan, dem Mäzen des Vereins, gegen seinen Willen durch Costel Enache ersetzt und zum technischen Direktor befördert. Mit diesem gelang dem Team am Ende der Saison 2010/11 der sofortige Wiederaufstieg in die Liga 1. 2015 stieg der Verein wieder in die Liga II ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ceahlăul Piatra Neamț ist ein rumänischer Fußballverein aus Piatra Neamț. Er spielt seit 2015 in der Liga II, der zweiten rumänischen Fußballliga. Viermal gelang ihm die Qualifikation zum UEFA Intertoto Cup.", "tgt_summary": null, "id": 749826} {"src_title": "Stevia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte des Flughafens beginnt mit der Entscheidung N1832 des Ministerrates der Ukrainischen SSR vom 22. Juni 1959, auf dem Gelände eines ehemaligen Militärflugplatzes einen Zivilflughafen zu eröffnen. Der erste Linienflug Moskau-Kiew-Moskau fand am 1. Juli 1959 statt. Dieser Flug wurde mit einer Tupolew Tu-104 durchgeführt, die 100 Passagiere sowie 1600 kg Fracht beförderte. Weitere Linienflüge folgten ab dem 15. August 1960, beginnend mit der Linie Leningrad-Kiew-Leningrad. Der Flughafen Kiew wurde als erster Flughafen auf dem Gebiet der UdSSR 1979 mit einem Instrumentenlandesystem ausgestattet. Bereits ab März desselben Jahres konnten hier Landungen der Kategorie II (CAT II) durchgeführt werden. Dies brachte ihm manchmal den Ruf eines Testgeländes der zivilen Luftfahrt ein.", "section_level": 1}, {"title": "Passagierabfertigungsgebäude.", "content": "Trotz Wirtschaftskrise und maroder Staatsfinanzen wurde der Flughafen für die Fußball-Europameisterschaft 2012 ausgebaut. Anfang Juli 2019 standen zwei Terminals für die Passagierabfertigung zur Verfügung: Stillgelegte Terminals: Das neu gebaute Terminal D wurde am 28. Mai 2012 eröffnet. Während der Fußball-Europameisterschaft sollte es zunächst als \"Drehkreuz\" für die EM-Touristen fungieren. Terminal D befindet sich allerdings einen Kilometer entfernt von den bisherigen Abfertigungshallen. Nach der Öffnung des Terminals D wurden Terminals A, B und C stillgelegt. Weitere Terminalbauten sind für die fernere Zukunft geplant; so soll bis 2024 für die Abfertigung des Airbus A380 ein neues Terminal entstehen, für dessen Bau die alten Terminals B und F abgerissen werden müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Fluggesellschaften und Ziele.", "content": "Der Flughafen Kiew-Boryspil verfügt über zahlreiche Verbindungen nach Ost- und Westeuropa sowie in den Mittleren und Nahen Osten, beispielsweise nach Riga, Nur-Sultan, Almaty, Tiflis, Mailand, Bergamo, Rom, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Berlin-Tegel, München, Istanbul, Ankara, Kopenhagen, Rom, Stockholm, London, Paris, Lissabon, Wien, Taschkent und Tel Aviv. Langstreckenverbindungen werden derzeit nach Bangkok, Peking, Delhi, Doha, Dubai, New York und Toronto angeboten. Fluggesellschaften mit ihrer Heimatbasis am Flughafen Kiew-Boryspil sind Ukraine International Airlines, Wind Rose Aviation, UM Airlines und Aero Charter. Wizz Air, die ebenfalls eine Basis hier betrieb, zog im März 2011 zum kleineren alten Militär Flughafen Kiew-Schuljany um. Im Juli 2017 brach Ryanair Verhandlungen ab, nachdem die Flughafenbetreiber sich geweigert hatten, auf Forderungen einzugehen, die mit den bestehenden Regeln und Gesetzen unvereinbar gewesen wären (statt wie andere Airlines Gebühren an den Flughafenbetreiber zu zahlen, forderte Ryanair eine Auszahlung pro Passagier; Ryanair forderte vom Flughafenbetreiber gratis Dienstleistungen, wie Ticketing und Check-in) und wollte auch prozentual am Duty Free Verkauf beteiligt werden Ryanair hatte bereits Tickets für die neue Strecke verkauft, musste aber ab Winter 2017 zurückrudern. Seit Herbst 2018 bietet Ryanair Verbindungen von und nach Boryspil an.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Der Flughafen ist mit der Stadt Kiew über die Fernstraße M 03 verbunden, auf der die Busverbindung \"Skybus\" den Flughafen mit der Metrostation Charkiwska im linksufrigen Kiew und dem Hauptbahnhof in Stadtmitte verbindet. Auf der Schiene gibt es seit Dezember 2018 eine Zugverbindung, die nachts etwa stündlich und tagsüber zweimal pro Stunde in etwa 40 Minuten über den Bahnhof Darnyzja zum Hauptbahnhof Kiew fährt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flughafen Kiew-Boryspil (; ) ist der größte internationale Verkehrsflughafen der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Er ist der wichtigste Flughafen des Landes und liegt im Stadtgebiet von Boryspil 29 km östlich des Stadtzentrums von Kiew. ", "tgt_summary": null, "id": 1150795} {"src_title": "Usenet II", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Sommersaison an den Forschungsstationen in der Antarktis geht zu Ende, und das Personal soll ausgeflogen werden. Die Pilotin Katie – von allen wenig schmeichelhaft als „Crazy Katie“ bezeichnet – bringt allerdings einen unerwarteten Gast, UCLA-Professor Dr. Davis McClaren, der an den Mount Melbourne möchte, um nach einem Meteoriten vom Merkur zu suchen. Der Schlittenhundeführer Jerry Shepard spricht sich dagegen aus, den Professor mit den Schneemobilen ziehen zu lassen, da er für diese Jahreszeit das Packeis für zu dünn hält. Er entschließt sich, auf sein Schlittenhundegespann zu vertrauen. Shepard und Professor McClaren schaffen es zum Mount Melbourne, werden allerdings nach ihrer Ankunft zur Basis zurückgerufen, da ein Sturm aufzieht. Der Professor bittet um einen halben Tag Zeit, der ihm auch gewährt wird. Als der Meteorit gefunden ist, machen sie sich eilig zurück ins Lager auf. Während einer kurzen Pause rutscht der Professor über einen Abgrund und landet auf dem dünnen Eis, das unter seinem Gewicht zusammenbricht. Shepard kann seine Leithündin Maya dazu ermutigen, dem Professor ein Seil zu bringen, mit dessen Hilfe die Hunde ihn aus dem Eiswasser ziehen können. Im Kampf mit Unterkühlungen und Erfrierungen nahe am Whiteout ist es der Ausdauer und dem guten Navigationssinn der Hunde zu verdanken, dass Shepard und der Professor zurück zur Basis kommen. Der Stationsleiter entschließt sich sofort, die gesamte Crew auszufliegen, was ein Problem darstellt – im Flugzeug ist nicht genügend Platz für die Hunde. Da Katie verspricht zurückzukommen und die Hunde zu holen, entschließt sich Shepard dazu, die Hunde anzubinden, damit diese nicht davonlaufen. In der Hauptzentrale angekommen, erhält Katie aufgrund des Sturmes allerdings keine Starterlaubnis mehr für den Rückflug, auch der Einsatz der Winterteams wurde komplett gestrichen. Die Hunde könnten deshalb erst im nächsten arktischen Frühling im September abgeholt werden – was wegen des Anbindens den sicheren Tod bedeuten würde. Shepard will das nicht akzeptieren und spricht bei mehreren Stellen vor, die ihn allerdings alle vertrösten. Nach Monaten der Trauer um seine Hunde entschließt er sich schließlich, sich alleine nach Neuseeland aufzumachen, um von dort aus zu versuchen, in die Antarktis zu kommen. Er besucht noch einmal Professor McClaren, um ihm von seinem Unternehmen zu erzählen, der ihm aber nicht helfen möchte. Die Hunde schlagen sich derweil monatelang alleine durch den antarktischen Winter – bis auf den Husky Old Jack, der sich nicht von der Kette zu lösen vermochte, konnten sich alle Tiere losreißen. Bevor die hungrigen Tiere die Station auf Nahrungssuche verlassen, kehrt die Leithündin Maya zum Abschied noch einmal zu Old Jack zurück. Unterwegs jagen die Tiere zusammen und teilen untereinander die wenige Nahrung, die sie finden. Auch als sich einer der Hunde tödlich verletzt, bleiben die Tiere bis zum Ende bei ihm. Der Wendepunkt der Geschichte erfolgt, als McClaren ein Bild seines Sohnes sieht, der die acht Schlittenhunde gemalt hat. Unter dem Bild steht: „Mein Held ist... DIE HUNDE, DIE MEINEN DADDY GERETTET HABEN.“ Der Professor erkennt daraufhin die Größe seiner Undankbarkeit und benutzt verbliebene Forschungsmittel, um eine Rettungsmission zu finanzieren. Professor McClaren reist Shepard zusammen mit dem Kartographen Charlie Cooper und Katie hinterher. Mit Hilfe eines Schneefahrzeuges können sie sich bis zur Station kämpfen, wo Shepard seinen Hund Old Jack an der Kette angebunden und tot im Schnee vorfindet. Enttäuscht denkt er, keiner seiner Hunde hätte es geschafft, sich von der Kette zu lösen, stellt dann jedoch schnell fest, dass die übrigen Plätze an der Kette leer sind. Kurz darauf entdeckt er fünf (der ursprünglich acht) Hunde, die überlebt haben und zur Station zurückgekehrt sind. Überglücklich, dass wenigstens einige Tiere es geschafft haben, will die Crew schon aufbrechen, wird aber unmittelbar vor der Abfahrt von einem der fünf Huskys noch zu der Stelle gelotst, wo der sechste Husky, die mittlerweile ebenfalls verletzte Leithündin Maya, geschwächt liegt. Maya war von einem Seeleoparden schwer gebissen, aber danach von ihrem Rudel durchgefüttert worden. In der Abschlussszene trägt Shepard Maya, den sechsten überlebenden Husky, zum Schneemobil. Die Geschichte endet mit einem romantischen Happy End, da Jerry und Katie, die vor einigen Jahren eine nicht erfolgreiche Beziehung führten, wieder zueinander finden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Rezensionen waren gemischt. Roger Ebert von der \"Chicago Sun-Times\" mochte den Film und schrieb: „\"Antarctica – Gefangen im Eis\" überzeugt als eine eindrucksvolle Geschichte.“ (“\"Eight Below\" succeeds as an effective story.”) Die BBC überzeugte der Film auch, allerdings wurde die Länge beanstandet. Reel.com äußerte sich positiv: „Dem Film gelingt es, den Zuschauer in ihr unglaubliches Abenteuer einzubeziehen.“ (“the movie succeeds at drawing you into their incredible adventure”) Der Rezensent des \"San Francisco Chronicle\" mochte den Film hingegen nicht und meinte: „Der Film ist viel zu lang und zu intensiv für Kinder, obwohl er mit vielen Dialogen und einer Handlung ausgestattet ist, die zu jugendlich für die erwachsenen Zuschauer ist.“ (“The movie is overly long and much too intense for small children, yet it’s filled with dialogue and plot turns that are too juvenile to thrill adult audiences.”)", "section_level": 1}], "src_summary": "Antarctica – Gefangen im Eis (Originaltitel: \"Eight Below\") ist ein US-amerikanischer Abenteuerfilm von Frank Marshall aus dem Jahr 2006. Der Film wird von Walt Disney Pictures und Buena Vista International vertrieben und ist in Deutschland am 17. August 2006 ohne Altersbeschränkung erschienen.", "tgt_summary": null, "id": 2317400} {"src_title": "Reinhard Meinel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jonas Erikson Sundahl wurde vermutlich am 11. oder 16. April 1678 in Oden im schwedischen Wärmelandstal als Sohn des Schiffskapitäns Olaf Erikson Sundahl von Gjäserud geboren. Seine Brüder waren Mons Erikson Sundahl und Olaf Sundahl. Bereits im Alter von 11 Jahren ist Sundahl 1689 als Student der Universität Uppsala verzeichnet. Als Karl XII. aus dem Haus Pfalz-Zweibrücken schwedischer König war, brachte sein Statthalter Gabriel Oxenstierna Sundahl 1702 ins pfälzische Herzogtum mit. Am 11. November 1705 heiratete Sundahl in Frankfurt am Main Anna Dorothea von Bein (1680–1726) aus einer großstädtischen Patrizierfamilie, mit der er 13 meist früh verstorbene Kinder hatte. Sein dritter Sohn, Johann Gottfried Christian Sundahl, war wohl in Blieskastel und im Umfeld von Kaiserslautern als Landvermesser tätig. Eine zweite Ehe schloss er am 26. Juli 1732 mit Katharina Sophia geb. Heinztensberger, die ebenfalls verwitwet war. Sundahl arbeitete über 50 Jahre an leitender Stelle der herzoglichen Bauverwaltung mit einer Unterbrechung von 1725 bis 1731, als Charles François Duchesnois ihn verdrängt hatte. Zuletzt war er als Bau- und Renovationsdirektor mit dem Titel eines Hofkammerrats tätig und wurde in einem fließenden Übergang durch Christian Ludwig Hautt in seinen Tätigkeiten abgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Seine erste überlieferte Arbeit ist ein Grundriss des inneren und äußeren Grabens am oberen Tor in Zweibrücken aus dem Jahr 1702. Für den vertriebenen polnischen König Stanislaus I. Leszczyński, dem Karl XII. 1714 in Zweibrücken Asyl gewährt hatte, erbaute Sundahl östlich der Stadt, oberhalb des Schwarzbachs, das Lustschloss \"Tschifflik\" (türkisch=Landhaus) mit Gartenhäusern, Weihern, Wasserfällen, Gewächshäusern und Freilichtbühne, einer exotischen Kleinarchitektur, 40 Jahre bevor diese Mode in der englischen Gartenarchitektur aufkam. Umgeben war die Anlage von einer Fasanerie, deren Ummauerung als Abgrenzung zu den Waldstücken \"Luitpoldpark\" und \"Ehrbusch\" teilweise noch vorhanden ist. Als Karl XII. im Jahr 1718 starb, verlegte Stanislaus sein Domizil nach Weißenburg. In noch bestehenden Gebäuden ist heute ein Romantik-Hotel untergebracht. Im Mai 2008 wurde ein Projekt zur Rekonstruktion des barocken Gartendenkmals abgeschlossen. Ebenfalls im Auftrag des Polenkönigs baute Jonas Erikson Sundahl 1714–1719 das weitgehend zerstörte Kloster Gräfinthal wieder auf. Seine weiteren Hauptwerke schuf Sundahl während der Regierungszeit Gustav Samuel Leopolds, so vor allem um 1725 das Zweibrücker Residenzschloss, das nach den Zerstörungen von 1793 und 1945 jeweils wieder aufgebaut wurde und heute das Pfälzische Oberlandesgericht beherbergt, aber auch die Gustavsburg in Homburg-Jägersburg. Als Kirchenarchitekt war Sundahl unter anderem in den nordpfälzischen Bezirken des Herzogtums tätig und schuf 1723 die hübschen Barockkirchen von Rathskirchen und Niederkirchen, aber auch die Hof- und Bergkirche in Bergzabern, deren Portal demjenigen der auch von Sundahl stammenden Zweibrücker Karlskirche sehr ähnlich ist. Von 1723 datiert auch der \"Schwedenhof\" in Einöd. Ein Jahr zuvor wurde das repräsentative \"Edelhaus\" in Schwarzenacker erbaut, in dessen Räumlichkeiten heute die Exponate gezeigt werden, die bei den umfangreichen Ausgrabungen der Römerstadt Schwarzenacker gefunden wurden. Von 1725 bis 1730 entstand bei Wörschweiler das Schloss Louisenthal für die Gemahlin des Herzogs, Louise von Hoffmann, nahe bei einer damaligen Heilquelle. Unter Christian IV. war hier später die herzogliche Porzellanmanufaktur untergebracht. Ein Flügel der Anlage sowie die Kapelle, die alte Brauerei und der Schlosspark sind noch erhalten, während der Zentralbau bereits 1802 abgerissen wurde. Sundahls Werke lassen insgesamt noch die Einflüsse der sog. Tessiner Bauschule des schwedischen Renaissancebaumeisters Nikodemus erkennen, insbesondere in der Gliederung der Mauerflächen. Wie seinerzeit üblich, war Sundahl auch als Landrenovator für die Landesvermessung zuständig, was einen beträchtlichen Anteil seiner Arbeitszeit beanspruchte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jonas Erikson Sundahl (* 11. oder 16. April 1678 in Oden (Schweden); † 5. Juni 1762 in Zweibrücken) war ein schwedischer Baumeister.", "tgt_summary": null, "id": 745624} {"src_title": "Juana Manuela Gorriti", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Das Öl im Transformatorgehäuse ölisolierter Transformatoren dient sowohl der Isolation der Wicklungen als auch der Kühlung. Der Querschnitt der Wicklungsdrähte ist aufgrund des beschränkten Wickelraumes begrenzt. Daher entsteht Stromwärme im Inneren der Wicklung. Große Transformatoren sind zwar wesentlich effizienter als kleine, die innere Wärme der Wicklungen gelangt jedoch bei ihnen schwerer nach außen. Die Ölfüllung verbessert die Wärmeübertragung und füllt überdies alle Zwischenräume aus, so dass auch die Isolation verbessert wird. Das Öl gibt die Wärme durch Konvektion an das Transformatorengehäuse ab, das seinerseits nach außen hin Kühlrippen oder Wärmetauscher ähnlich Radiatoren besitzt. Große Transformatoren besitzen zusätzlich Lüfter zum Kühlen der Wärmetauscher. Isolationsfehler in den Wicklungen werden in gewissem Maße geheilt, indem Zersetzungsprodukte fortgespült werden. Dieses Phänomen wird mit einem am Ausdehnungsgefäß angebrachten Buchholz-Relais überwacht, indem dort die im Öl entstandene Gase registriert werden. Mit dem Buchholzschutz können Isolationsfehler frühzeitig erkannt und die Brandgefahr kann eingeschränkt werden. Ein Nachteil ist dennoch die Entflammbarkeit des Öls bei hohen Temperaturen. Die erhebliche Ölmenge liefert eine hohe Brandlast. Öllose Transformatoren, sogenannte Trockentransformatoren, sind meist mit epoxydharzisolierten Wicklungen (Gießharztransformator) gebaut. Diese Isolierung weist aber keine Selbstheilung sowie geringere elektrische Spannungsfestigkeit und schlechtere Kühleigenschaften auf. Eine andere Methode, die Brandgefahr zu verringern, war eine Zeitlang (1960er Jahre), polychlorierte Biphenyle (PCB) oder polychlorierte Terphenyle (PCT) als Isolieröl zu verwenden beziehungsweise diesem beizumischen. Diese Öle haben hervorragende Isoliereigenschaften, sind weniger oder nicht brennbar, jedoch bereits bei Hautkontakt giftig und deshalb sowie aufgrund ihrer fehlenden Abbaubarkeit in der Umwelt seit 1999 auch in vorhandenen Anlagen ab einem Gehalt von 50 ppm verboten. Als umweltfreundliche Alternative zu PCB, aber auch als Ersatz für das klassische Mineralöl, werden schon seit über 25 Jahren synthetische organische Ester in Transformatoren eingesetzt. Dabei handelt es sich um gesättigte Pentaerythrittetrafettsäureester, die sich durch einen hohen Brennpunkt (> 300 °C), Flammpunkt (> 250 °C) und eine hohe Zündtemperatur (> 375 °C) auszeichnen und somit wie PCB schwer entzündlich sind. Außerdem ist die Esterflüssigkeit ungiftig, leicht biologisch abbaubar und als nicht wassergefährdend eingestuft. Die Isoliereigenschaften sind mit denen von Mineralöl, das herkömmlicherweise als Isolieröl in Transformatoren eingesetzt wird, und mit denen von PCB vergleichbar. Eine weitere Eigenschaft der Esterflüssigkeit ist dessen im Vergleich zu Mineralöl höhere thermische Beständigkeit. Das liegt an den thermisch stabileren Estergruppen. Aufgrund der höheren Thermobeständigkeit von synthetischen organischen Estern als Isolierflüssigkeit ergibt sich die Möglichkeit, Transformatoren kleiner und kompakter zu bauen und mit höherer Leistung zu betreiben. Es sind höhere Betriebstemperaturen möglich, was besonders für Traktionstransformatoren (z. B. Lokomotiventransformatoren) wichtig ist. Das Isoliersystem eines großen Verteil- oder Maschinentransformators besteht aus einer Feststoffisolierung, um den Leiter gewickeltes Zellulosepapier und einer Isolierflüssigkeit wie Mineralöl oder eben Esterflüssigkeit. Der Wassergehalt in einem Transformator hat einen wesentlichen Einfluss auf die Durchschlagsfestigkeit und die Lebensdauer oder Nutzungszeit eines Transformators. Wasser führt im Transformator zur Hydrolyse des Zellulosepapiers und somit zur Erniedrigung dessen Polymerisationsgrades. Aus diesem Grund besitzen \"atmende\" Transformatoren eine Trockenkartusche, die der Umgebungsluft Wasser entzieht, bevor sie mit dem Isolieröl in Kontakt kommt. Hermetisch geschlossene Transformatoren haben keinen direkten Kontakt zur Umgebung. Trotz dieser Maßnahmen enthalten alle Transformatoren Wasser im ppm-Bereich. Dieses stammt aus der Zellulose (enthält im getrockneten Zustand ca. 1 % Wasser), von Alterungsprozessen (Oxidation der Isolationsmaterialien) und aus der Umgebungsluft, weil die Trockenkartusche insbesondere beim schnellen Herunterkühlen des Transformators nicht vollständig das Wasser aus der Luft entfernt. Auch ein geschlossener Transformator ist über die gesamte Nutzungsdauer nie vollständig von der Umgebungsluft isoliert. Aufgrund der unterschiedlichen Polaritäten von Zellulose (e=5,1) und Mineralöl (e=2,2) befindet sich das meiste Wasser in der Feststoffisolation. Ester sind aufgrund ihrer molekularen Struktur polarer (e=3,3) als Mineralöl und besitzen ein deutlich höheres Wasserlösungsvermögen (Ester: 2700 ppm bei 20 °C; Mineralöl: 44 ppm bei 20 °C). Bei der Verwendung von Esterflüssigkeit als Isolier- und Kühlflüssigkeit im Transformator stellt sich ein anderes Wassergleichgewicht ein im Vergleich zu Mineralöl. Es wird deutlich mehr Wasser aus der Zellulose durch die Esterflüssigkeit gelöst. Durch diese Reduzierung des Wassers in der Zellulose wird dessen Hydrolyse und damit die Alterung des Isoliersystems verlangsamt und die Betriebsdauer des Transformators verlängert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Transformatorenöl oder Isolieröl ist ein hochraffiniertes Mineralöl oder ein dünnflüssiges Silikonöl, das bei hohen Temperaturen stabil ist. Es wird in der Hochspannungstechnik in Transformatoren, Kondensatoren und Schaltern zur Isolation, zur Funkenlöschung, zur Schmierung (z. B. am Stufenschalter) und zur Kühlung (z. B. in der Leistungselektronik) verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 727690} {"src_title": "Shifty Shellshock", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der neue Salondampfer wurde im Jahre 1905 zum Vertragspreis von 375'000 Franken von der damaligen \"Oberländischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft\" bei der Firma Escher, Wyss & Cie. in Zürich in Auftrag gegeben. Dieses Schiff sollte alle anderen Schiffe auf dem Thuner- und Brienzersee an Grösse, Leistungsfähigkeit und Eleganz übertreffen. Der Bau des neuen Schiffes erforderte eine grössere Anzahl von Vorbereitungsarbeiten, namentlich mit einem Kostenaufwand von 165'000 Franken eine 62 Meter lange neue Werfthalle und eine 132 Meter lange Aufzugsbahn aus armiertem Beton. Die \"Blümlisalp\", welche nach den damals neuesten Errungenschaften auf dem Gebiet der schweizerischen Schiffsbautechnik erbaut wurde, hat über das Hauptdeck eine Länge von 60,45 Meter, eine Breite über die Radkästen von 13,15 Metern und einen Tiefgang bei einer maximalen Beladung, inklusive sieben Tonnen Kohle, von 1,58 Meter. Das Fassungsvermögen beträgt 800 Personen. Am 1. August 1971 wurde das Dampfschiff \"Blümlisalp\" ausser Betrieb gesetzt und hätte als letzter Raddampfer auf dem Thunersee verschrottet werden sollen. Während rund 20 Jahre stand das Schiff ungenutzt im Kanderdelta. Dank der Initiative der Vereinigung \"Vaporama\" wurde die \"Blümlisalp\" einer mehr als zwei Jahre dauernden Renovation unterzogen. Am Freitag, dem 22. Mai 1992, konnte die zweite Jungfernfahrt der \"Blümlisalp\" gefeiert werden. Seither wird sie jeweils zwischen April und Oktober wieder fahrplanmässig eingesetzt (Stand 2013). Betrieben wird der Fahrplan- und Ausflugsverkehr mit dem Dampfschiff seit 1992 durch die BLS Schifffahrt. Besitzerin war bis Ende 2012 die Genossenschaft Vaporama, per 1. Januar 2013 wurde die BLS AG wieder Besitzerin des Schiffes. Der Übergabevertrag wurde von der Versammlung der Genossenschaft Vaporama am 1. Dezember 2012 gutgeheissen. Er legt u. a. fest, dass der Besitzer BLS über 25 Jahre das Schiff für jährlich drei Volksfahrten zur Verfügung stellt. Die Stiftung Vaporama wurde per Ende 2012 aufgehoben, da das Ziel (Gründung eines schweizerischen Dampfmuseums) nicht erreicht werden konnte. Die Genossenschaft Vaporama als ehemalige Besitzerin des Schiffes besteht weiter. Der Grossteil der Exponate der Stiftung Vaporama wurde vom Dampfzentrum Winterthur übernommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Blümlisalp ist ein 1906 erbauter Schaufelraddampfer auf dem Thunersee. Er ist nach dem Bergmassiv Blüemlisalp (auch \"Blümlisalp\" geschrieben) im Berner Oberland in der Schweiz benannt.", "tgt_summary": null, "id": 248851} {"src_title": "Vereinigung revolutionärer Arbeiter Österreichs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Basse-Cour.", "content": "Östlich des Schlosses liegt auf einer eigenen Insel der sogenannte \"Basse-Cour\" (deutsch: äußerer Burghof). Die ihn umgebende niedrige Mauer ist das noch erhaltene Fundament einer früheren, wesentlich höheren Ringmauer. Auf dem unbebauten Areal befanden sich früher die Wirtschaftsgebäude und die Stiftskirche Saint-Ythier samt Stiftsgebäude. Heute steht dort eine zwei Meter hohe Statue aus weißem Carrara-Marmor, die den ersten Herzog von Sully, Maximilien de Béthune, darstellt. Die Figur wurde 1642 von Pierre II. Biard im Auftrag Rachels de Conchefilet ursprünglich für das Schloss Villebon gefertigt. Sie zeigt den Minister Heinrichs IV. einen Lorbeerkranz tragend und einen Marschallsstab haltend.", "section_level": 2}, {"title": "Schlossgebäude.", "content": "Die Schlossanlage erhebt sich auf trapezförmigem Grundriss am südlichen Ufer der Loire. Sie ist allseitig von breiten Wassergräben umgeben, die von der Sange gespeist werden. Die Architektur vermittelt zwar immer noch einen trutzigen Eindruck und besitzt auch noch einige wehrhafte architektonische Elemente, doch hatte die Anlage aufgrund zahlreicher Umbauten seit dem 17. Jahrhundert keine militärische Funktion mehr. Die Gebäude gruppieren sich um einen Innenhof, dessen Südseite von einer schmalen wehrgangartigen Galerie – der sogenannten \"Galérie d'Agréement\" – mit zwei Geschossen und Steildach aus dem 17. Jahrhundert sowie einer Kurtine im Westen begrenzt wird. Als Baumaterial für das Mauerwerk wurden Quader aus Kalksandstein verwendet, während die Dächer mit Schindeln aus Schiefer gedeckt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Portalturm.", "content": "Eine steinerne Bogenbrücke an der Westseite des Basse-Cour führt zum viereckigen Portalturm des Schlosses aus dem 15. Jahrhundert. Seine drei Geschosse erheben sich auf einem viereckigen Grundriss und werden von einem abgeknickten Walmdach abgeschlossen. Zur Innenhofseite besitzt der Bau einen schmalen, fünfeckigen Treppenturm mit fünf Geschossen. Über dem Rundbogenportal ist auf der Seite zum \"Basse-Cour\" das Wappen der Familie de Béthune zu sehen.", "section_level": 3}, {"title": "Petit Château und Flügel Ludwigs XV..", "content": "Südlich des Portalturms schließt sich das \"Petit Château\" an, ein dreistöckiges Gebäude mit Steildach. Sein oberstes Geschoss besitzt an der Nordost-Fassade einen Wehrgang auf einer auskragenden Steinkonsole. Im Erdgeschoss des Gebäudes liegt ein ehemaliges Arbeitszimmer Maximilien de Béthunes, während in der ersten Etage sein Schlafzimmer zu besichtigen ist. Beide Räume wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts restauriert und zeigen den Baubestand des 18. Jahrhunderts. Ihre bemalten Balkendecken stammen jedoch noch aus dem 16. Jahrhundert. Nördlich des Portalturms schließt sich ein unmöbliertes, zweistöckiges Gebäude mit Steildach an, das \"Flügel Ludwigs XV.\" genannt wird und an seinem nördlichen Ende an den Donjon grenzt. Es wurde erst 1923 nach historischen Vorbildern, aber nicht originalgetreu neu errichtet, nachdem sein Vorgängerbau 1918 abgebrannt war.", "section_level": 3}, {"title": "Tour d’Artillerie und Tour de Béthune.", "content": "An der südlichen Ecke des Innenhofs steht als Verbindung zwischen westlicher Kurtine und südlicher Galerie der \"Tour d'Artillerie\" (deutsch: \"Artillerieturm\"), der seinen Namen seiner Verwendung als Plattform für Kanonen verdankt. Der Rundturm besitzt fünf Meter starke Mauern und einen Außendurchmesser von 15 Metern. 1606 an der Stelle eines ruinierten Vorgängerturms von 1363 errichtet, besaß er von je her nur ein oberirdisches Geschoss, um sein Dach zu militärischen Zwecken nutzen zu können. Dem \"Petit Château\" schließt sich an dessen südlichem Ende ein hoher Rundturm mit vier Geschossen und einem abschließenden abgeknickten Kegelhelm an. Er bildet die südöstliche Ecke der Schlossanlage. Sein heutiger Name, \"Tour de Béthune\", erinnert an Maximilien de Béthune, der in diesem Turm einen Teil seiner Memoiren „Mémoires des sages er royalles – Oeconomies royales d’Estat“ drucken ließ. Zu Béthunes Zeiten wurde der Turm noch \"Tour de la Sange\" genannt. Mit einem Durchmesser von zwölf Metern besitzt er im Dachgeschoss einen auskragenden, rundherum laufenden Wehrgang auf Steinkonsolen sowie Maschikulis (Pechnasenreihen) und stammt aus dem Jahr 1440.", "section_level": 3}, {"title": "Donjon.", "content": "Der Donjon vom Ende des 14. Jahrhunderts ist der älteste erhaltene Teil der Schlossanlage. Er besitzt drei oberirdische Geschosse, die von einem Steildach abgeschlossen werden. An den vier Ecken des 39 x 16 Meter messenden Gebäudes steht jeweils ein vorspringender, viergeschossiger Rundturm mit einem Durchmesser von 11,50 Metern. Nur die beiden östlichen Ecktürme zeigen heute noch die Form wie zu ihrer Errichtungszeit. Von einem abgeknickten Kegelhelm bekrönt weisen ihre vierten Geschosse einen auskragenden Wehrgang mit kleinen Fenstern, Maschikulis und Schießscharten auf. Den beiden westlichen Ecktürmen fehlt hingegen das vierte Geschoss, und während der nordwestliche Turm einen flachen Kegelhelm besitzt, präsentiert sich der südwestliche vollkommen dachlos. Allen gemein ist aber, dass sie in dem Donjon zugewandten Mauerabschnitt eine schmale Wendeltreppe aufweisen und ihre Geschosse keine Gewölbedecken, sondern flache Decken aus Holz besitzen. Der Donjon, auch \"Grand Château\" genannt, ist über einen ebenerdig gelegenen Torbau an seiner Südseite zu betreten. In früheren Zeiten war der Eingang nur über eine Zugbrücke erreichbar, da der Donjon zum Innenhof hin durch einen heute zugeschütteten Wassergraben zusätzlich geschützt war. Der Torbau wird an seiner West- und Ostseite von zwei schmalen Rundtürmen flankiert, von denen der östliche die drei Donjongeschosse durch eine Treppe in seinem Inneren miteinander verbindet, während sich im Erdgeschoss des westlichen Turms eine Kapelle befindet. Das oberste Geschoss des Donjons besitzt auf kräftigen Steinkonsolen auf allen Seiten einen auskragenden Wehrgang mit Schießscharten, der an der südwestlichen Giebelwand aber nur noch rudimentär erhalten ist. Die großen Kreuzstockfenster des Gebäudes stammen jedoch nicht aus der Errichtungszeit des Baus, sondern sind das Resultat eines umfassend Umbaus zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Auch die einstigen Gewölbe im Kellergeschoss sind heute nicht mehr erhalten. Im Inneren sind alle drei Geschosse durch eine Trennwand jeweils in einen großen Saal mit etwa 300 Quadratmetern Grundfläche und einen etwas kleineren Salon geteilt. Im Erdgeschoss befindet sich der \"Gardensaal\" (französisch: \"Salle des gardes\"), auch Wachensaal genannt, der eine zum Teil mit Dukatengold bemalte, kassettierte Holzdecke besitzt. Ihm schließt sich östlich ein Raum an, der heute als Museumskasse und -shop genutzt wird. Die zweite Etage wird größtenteils vom \"Großen Saal\" (französisch: \"Grand Salle\") eingenommen, der als Fest- und Repräsentationssaal diente und einige Male auch als Theater fungierte. Sein Kamin an der Südostwand stammt aus dem 15. Jahrhundert und weist in seiner oberen Kamineinfassung eine Wandbemalung auf, die das Schloss Rosny zeigt. Östlich des \"Großen Saals\" befindet sich das sogenannte Prunkzimmer, das Schlafzimmer der Herzöge von Sully mit flandrischer Tapisserie und Holzbalkendecke im italienischen Stil sowie einer Tapete aus blauem Damast. In der Wand zum Innenhof befindet sich versteckt hinter einer Holzvertäfelung eine schwere Eisentür aus dem 16. Jahrhundert, die zu einem kleinen Kabinett führt. Dieses nimmt die erste Etage des westlichen Flankierungsturms im Portalbau ein. Wurde von dort in der Anfangszeit des Schlosses die Zugbrücke des Portals bedient, diente der Raum später erst als Arbeitszimmer und dann als Schatzkammer der Schlossherren. Heute befindet sich dort ein Oratorium mit einer Kopie des Grabmals Maximilien de Béthunes und seiner zweiten Frau Rachel de Conchefilet, das die sterblichen Überreste des Paars beherbergt. Das dritte mehr als 16 Meter hohe Geschoss des Donjons ist vornehmlich durch seinen außergewöhnlichen Dachstuhl bekannt, der \"Grand Galetas\" genannt wird. Das hohe Gebälk aus Kastanienholz besitzt die Form eines auf den Kopf gestellten Schiffskiels und ist ohne Verwendung chemischer Mittel heute noch frei von Holzwurm und sonstigen Holzschädlingen. Es gilt als großes Meisterwerk der mittelalterlichen Zimmermannskunst und ist darüber eines der wenigen Beispiele, die aus jener Zeit vollständig erhalten sind. Der gute Zustand des Dachstuhls resultiert zum Teil aus einer besonderen Bearbeitungsmethode des verwendeten Holzes, die aus dem Schiffbau stammte. Nachdem das Holz in Salzwasser gelegt worden war, wurde es jahrelang getrocknet und mit Alaun behandelt. Darüber hinaus sorgte die ungewöhnliche Konstruktion des Dachstuhls für eine dauerhafte und gute Belüftung der Balken, so dass diese bis heute keine sonst üblichen Umwelteinflüsse aufweisen. Aus kunsthistorischer Sicht ist neben dem Gebälk aber auch eine Tapisserie-Serie des 17. Jahrhunderts erwähnenswert. Die sechs aus einer Pariser Werkstatt stammenden Wandbehänge mit dem Namen \"Tenture de Psyché\" zeigen den Mythos von Psyche und wurden bis zum März 1994 noch im Schloss Rosny-sur-Seine aufbewahrt.", "section_level": 3}, {"title": "Garten- und Parkanlage.", "content": "Das 25 Hektar große Gartenareal liegt östlich des \"Basse-Cour\" und ist von dort über eine Steinbrücke zu erreichen. Die symmetrisch angelegten Beete des einstigen Barockgartens sind jedoch nicht mehr erhalten. Anstatt dessen wird die Fläche heute fast vollständig von Wald eingenommen. Lediglich die vorhandenen Wege erinnern durch ihre Lage zueinander noch an die Gestaltung als Lustgarten.", "section_level": 2}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgängerbauten bis zum Ende des 14. Jahrhunderts.", "content": "Bereits in römischer Zeit existierte an diesem Ort ein einfacher Wachturm zum Schutz und zur Kontrolle der nahe gelegenen 400 Meter langen Steinbrücke über die Loire. Auf dessen Grundmauern wurde ein Vorgängerbau des heutigen Schlosses errichtet, der 1102 erstmals als „castrum soliacense“ urkundlich erwähnt wurde. Sein damaliger Besitzer war ein Herr von Sully. Dessen Nachfahr, Henri I. de Sully, lag zu Beginn des 13. Jahrhunderts im Streit mit seinem Lehnsherrn, dem Bischof von Orléans, Manassé de Seignelai, weil er von fahrenden Händlern in seiner Seigneurie hatte Steuern einziehen bzw. sie hatte töten lassen und sich weigerte, dieses Unrecht wieder gutzumachen. Der Bischof konfiszierte deshalb Henris Besitz und stellte es unter den Schutz des französischen Königs Philipp Augustes. Der ließ daraufhin vor 1218 als Zeichen seines Machtanspruchs über dieses Gebiet auf dem Gelände des heutigen \"Basse-Cour\" einen mächtigen und wehrhaften Rundturm errichten, dessen Überreste noch bis in die 1990er Jahre sichtbar waren. Bei einem starken Sturm mit einhergehendem Loire-Hochwasser im Jahre 1363 wurden sowohl die Brücke als auch der dazugehörige Wachturm zerstört. Zu jener Zeit existierte neben dem Rundturm Philippe Augustes jedoch schon ein weiterer Bau der Herren von Sully, der im Anschluss an das Hochwasser von Louis de Sully nicht nur mit den Steinen der ruinierten Brücke und des Wachturms ausgebessert, sondern auch erweitert wurde. Die hierzu zusätzlich nötigen Steine stammten aus der Bièvre und aus Briare. Die Reparaturarbeiten am damaligen Dachstuhl dieses Gebäudes sind durch eine erhaltene Rechnung von 1363 gut dokumentiert. Die Loire-Brücke wurde aber bis zum Jahr 1836 nicht wieder aufgebaut, sondern durch eine Fähre ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Burg der Familien de Sully und de La Trémoïlle.", "content": "Die Grundlage des heutigen Schlosses in Sully-sur-Loire wurde mit dem Bau einer Burg im gotischen Stil zwischen 1218 und Ende des 14. Jahrhunderts durch die Herren von Sully geschaffen. Da mit Ausnahme nur eines Dokuments keine Unterlagen über diese Zeit erhalten sind, ist weder der Baubeginn noch das damalige Aussehen der Gebäude überliefert. Ende des 14. Jahrhunderts kam die Anlage durch Heirat an Guy VI. de La Trémoïlle, der die Gebäude umfassend verändern ließ. Er beauftragte Raymond du Temple, den Architekten des Louvres und des Schlosses Vincennes, damit, Pläne für einen Donjon anzufertigen, die in der Zeit von 1395 bis 1406 verwirklicht wurden. Nachdem Guy VI. de La Trémoïlle 1398 auf seiner Rückkehr vom Siebten Kreuzzug verstorben war, führte seine Witwe Marie de Sully das Vorhaben – möglicherweise unter Einbezug eines alten Baus– weiter fort. Die Arbeiten wurden dabei durch den Hundertjährigen Krieg unterbrochen und verzögert. 1403 legte Guys Sohn, Georges de La Trémoïlle, einen ersten Schlossgarten an. Ihm folgte um 1440 der Neubau des sogenannten \"Tour de la Sange\", einem fünfgeschossigen Turm an der südöstlichen Ecke der Burganlage, der auf den Fundamenten eines älteren Vorgängers neu errichtet wurde. Dabei wurde die noch vorhandene alte Bausubstanz in die neue integriert. Vor 1460 wurde für mehr Wohnkomfort mit dem \"Petit Château\" ein neues Wohngebäude südlich des Portalturms errichtet. Während der Hugenottenkriege wurde die Anlage bei Belagerungen beschädigt. Nachdem sie erst von Hugenotten eingenommen worden war, wurde sie anschließend von Truppen der Katholiken zurückerobert. So wurde 1586 auch die auf dem \"Basse-Cour\" befindliche Kirche Saint-Ythier zerstört, so dass die Messen in der Kirche Notre-Dame-de-Pitié gefeiert werden mussten.", "section_level": 2}, {"title": "Das Schloss des „großen Sully“.", "content": "In der Zeit von 1602 bis 1609 ließen Maximilien de Béthune – auch \"der große Sully\" genannt – und seine zweite Frau Rachel de Conchefilet die Anlage grundlegend im Stil der Renaissance umbauen und verwandelten sie so von einer wehrhaften Burg zu einem repräsentativen Schloss. Das gesamte Schlossareal wurde mit Wassergräben umgeben, die von der Sange gespeist wurden. Dazu wurde der kleine Nebenfluss der Loire eigens umgeleitet. Eine der ersten architektonischen Umbaumaßnahmen war die Verlegung des bisherigen Hauptportals im Süden an die nördliche Seite des Schlosses. Dort wurde ein neuer Portalbau errichtet und eine Brücke über den äußeren Schlossgraben erbaut. Dem schloss sich ab 1603 der Wiederaufbau und die Umgestaltung des Donjons an. Béthune ließ unter anderem die bis heute erhaltenen Kreuzstockfenster ausbrechen und den \"Gardensaal\" im Erdgeschoss durch Zwischenwände in mehrere kleine Räume unterteilen. Schon seit 1602 hatte er auch Arbeiten veranlasst, um den bestehenden kleinen Garten nach Osten hin stark zu erweitern und dort einen großen Barockpark anzulegen. Ehe diese Arbeiten 1605 beendet werden konnten, wurden 1604 die Überreste der zerstörten Kirche und das Stiftsgebäude abgerissen, um den \"Basse-Cour\" in das neue Gartenkonzept integrieren zu können. Nachdem die Kanoniker aufgrund des schlechten Zustands ihres Stiftsgebäudes schon geraume Zeit im Ort logierten, erfolgte damit auch die offizielle Verlegung des Stifts vom Schloss nach Sully-sur-Loire. In den Jahren von 1606 bis 1608 fanden Arbeiten zum Umbau und zur Erneuerung des \"Petit Château\" statt. Wie schon die vorhergehenden Besitzer wollte Maximilien de Béthune den Donjon ausschließlich zur Repräsentation nutzen, während er in dem wohnlicheren Gebäude südlich des Portalturms logierte. Zu diesem Zweck ließ er dort über die gesamte Gebäudehöhe Zwischenwände mit Kaminen einziehen, um alle neuen Räume beheizen zu können. Ebenfalls im Jahr 1606 ließ er die Ruine des stark zerstörten Eckturms im Südwesten des Schlosshofs komplett niederlegen und anschließend bis zum Erdgeschoss neu aufbauen, um auf der damit entstandenen Plattform Kanonen aufstellen zu können. Um 1611 wurde im Nordwesten der Anlage ein hoher Damm errichtet, um das Schloss vor den regelmäßig einsetzenden Hochwassern der Loire zu schützen. Konkreter Anlass für diese weitreichende Baumaßnahme war ein Hochwasser im Jahre 1608, das nicht nur große Teile des erst kürzlich angelegten Parks zerstörte, sondern Béthune beinahe das Leben gekostete hätte. Überraschend eingeschlossen von den Fluten, konnte er erst im letzten Moment von Flussschiffern aus seinem Arbeitszimmer gerettet werden. Letzte bedeutende Umgestaltungsarbeiten fanden in den 1620er Jahren statt, als die alten Holzbauten zwischen Donjon und Portalturm niedergerissen und durch eine überdachte Galerie aus Stein ersetzt wurden. Béthune musste aber zeit seines Lebens immer wieder Reparaturen an seinem Schloss ausführen lassen, um Schäden, die während der wieder aufflammenden Religionskriege entstanden, beseitigen zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "18. Jahrhundert.", "content": "Nachdem bereits 1717 der alte Rundturm Philippe Augustes im \"Basse-Cour\" abgetragen worden war, um vom \"Petit Château\" eine bessere Aussicht auf den Schlossgarten zu haben, folgten Mitte des 18. Jahrhunderts Baumaßnahmen zur Umgestaltung der Galerie zwischen Donjon und dem 1702 erneuerten Portalturm. Sie wurde durch ein dreistöckiges Gebäude ersetzt. Ebenfalls in das 18. Jahrhundert fallen die Erneuerung der gesamten Schlossfassade, der Einbau neuer Türen und Fenster sowie das Zuschütten der Wassergräben im Schlossinnenhof. Mit dem Abriss der alten Pferdeställe im \"Basse-Cour\" präsentierte sich dieser ab 1767 als eine unbebaute, ebene Fläche, und im Jahr 1779 wurde die zum Portalturm führende Zugbrücke aus Holz durch eine steinerne Bogenbrücke ersetzt. Während der Französischen Revolution wurde das Schloss schwer beschädigt, wobei vor allem die vier Ecktürme des Donjons stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Schäden resultierten nicht aus Kämpfen, sondern vielmehr aus einem Beschluss der Regierung, die den damaligen Eigentümer und letzten Herzog von Sully, Maximilien Gabriel Louis de Béthune, dazu zwangen, seinen Besitz zu entfestigen. Der Schlossherr musste mehrere Wehrmauern einreißen und mit eigener Hand die Wehrtürme unbrauchbar machen. Danach standen auf der Nordostseite des \"Tour de Verrines\" die Außenmauern nur noch in Höhe des Erdgeschosses. Bei den drei übrigen Ecktürmen des Donjons waren die Dächer und Wehrgänge vollkommen zerstört. Die beiden Kanonen des Schlosses wurden nach Orléans abtransportiert und die schlosseigene Waffensammlung konfisziert.", "section_level": 2}, {"title": "Ab dem 19. Jahrhundert.", "content": "Eine nach dem Tod Maximiliens de Béthune von seiner Frau in Auftrag gegebene Marmorstatue des einstigen Ministers wurde 1841, nachdem sie 1793 vom Schloss Villebon in das „Musée des monuments francais“ gekommen war, nach Sully-sur-Loire gebracht und im Innenhof des Schlosses aufgestellt. Ab 1869 begann der damalige Schlossbesitzer Eugène de Béthune damit, das marode Schloss wieder aufzubauen und zu modernisieren, um es dem Zeitgeist entsprechend auszustatten. So ließ er zum Beispiel Mauern im Inneren der Gebäude versetzen und großflächig neue Wandverkleidungen anbringen. Ab 1902 widmete er sich gemeinsam mit seinem Sohn Maximilien auch dem Wiederaufbau des beschädigten Donjons. Nachdem aber sein Sohn bei einem tragischen Jagdunfall ums Leben gekommen war, wurden alle weiteren Restaurierungsarbeiten eingestellt. Nachdem die Grabstätte Béthunes und seiner Frau in Nogent-le-Rotrous während der Französischen Revolution 1793 zerstört und der Inhalt ihrer Särge in ein anonymes Grab auf dem kommunalen Friedhof gebracht worden war, wurde dieses 1883 durch Geschichtsforscher wiederentdeckt und 1884 in die Schlosskapelle nach Sully-sur-Loire überführt. Da diese aber 1934 katholisch geweiht worden war und Béthune dem reformierten Glauben angehörte, mussten seine Überreste und die seiner Frau am 23. Oktober 1999 in das dafür eigens eingerichtete Oratorium im westlichen Flankierungsturm des Schlossportals umgebettet werden. In der Nacht vom 10. auf den 11. Januar 1918 brannte der Flügel Ludwigs XV. vollständig nieder, und seine wertvolle Innenausstattung wurde vernichtet. Zwar wurde das Gebäude 1923 wieder aufgebaut, jedoch nicht wieder möbliert. Zu den nicht völlig behobenen Beschädigungen aus der Zeit der Französischen Revolution kamen weitere Schäden durch Kampfhandlungen während des Zweiten Weltkriegs: Das Schloss wurde im Juni 1940 und im August 1944 von Bomben getroffen. Nachdem die Anlage durch das Département Loiret gekauft worden war, wurde sie kontinuierlich restauriert und teilweise auch wieder möbliert, um sie als Schlossmuseum zu nutzen. Darüber hinaus veranstaltet das Département dort seit 1973 alljährlich ein internationales Festival der klassische Musik. Im Januar 2006 wurden weitere Restaurierungsarbeiten für vier Mio. Euro begonnen, die voraussichtlich bis etwa Juli 2007 andauern werden und deshalb die Ausstellungsfläche des Museums während der Maßnahmen stark einschränken.", "section_level": 2}, {"title": "Bewohner und Besitzer.", "content": "Schloss und Ort Sully-sur-Loire befanden sich seit dem 9. Jahrhundert im Besitz der Freiherren und späteren Barone von Sully. Mit Gilon I. de Sully (auch Gile de Sully genannt) starb zu Beginn des 12. Jahrhunderts das letzte männliche Mitglied der Familie. Seine Tochter Agnès heiratete heimlich Wilhelm von Blois (französisch: Guillaume de Blois), Graf von Chartres, der deshalb von seinem Vater Stephan II. enterbt wurde, aber durch diese Verbindung in den Besitz Sully-sur-Loires kam. Wilhelms Nachkommen nannten sich nicht mehr „de Blois“, sondern „de Sully“ und sorgten so dafür, dass der Name nicht ausstarb. Nach einem Streit Henris I. de Sully mit dem Bischof von Orléans konfiszierte dieser vor 1218 den Besitz und stellte ihn unter die Verwaltung des französischen Königshauses. Nachdem sich aber die beiden Streitparteien gütlich geeinigt hatten und Henri im März 1218 bereit war, entstandene Kosten zu erstatten, musste der französische König Philippe Auguste Burg und Ort an seinen legitimen Besitzer zurückgeben. Louis de Sully hinterließ nach seinem Tod keine männlichen Erben. Die Schlosserbin, seine Tochter Marie, heiratete in erster Ehe Charles de Berry, comte de Montpensier, der jedoch kurz darauf starb, so dass die Seigneurie im Dezember 1382 wegen fehlenden männlichen Erben vom Orléaner Bischof Jean V. Nicot als erledigtes Lehen eingezogen wurde. Marie heiratete nur wenige Monate später in zweiter Ehe den Herzog Guy VI. de La Trémoïlle, der das Land 1383 für 330.000 Livres vom Bistum zurückkaufte. Sein Sohn Georges de La Trémoïlle, Kammerherr und Favorit Karls VII., gab im Juni 1429 in der damaligen Burg zu Ehren seines Königs und Jeanne d’Arcs diverse Feste und hielt Jeanne im März 1430 dort gefangen, um sie davon abzuhalten, weitere Kämpfe gegen englische Truppen zu führen. Sie konnte jedoch entkommen. Georges' Nachfahr Claude de La Trémoïlle trat zum reformierten Glauben über und kämpfte in der Armee Heinrichs von Navarra. Am 15. Juli 1602 veräußerte er Sully-sur-Loire für 126.000 Livres/42.000 Écus an den Minister Heinrichs IV., Maximilien de Béthune, marquis de Rosny. Mit ihm hatte er zuvor schon gemeinsam in den protestantischen Truppen gekämpft. Als Dank für Béthunes Verdienste erhob Heinrich IV. das Anwesen am 12. Februar 1606 zum Herzogtum mit Pairschaft (französisch: \"duché-pairie\"). Der Schlossherr hielt sich jedoch nur im Frühjahr und Herbst dort auf. Die übrige Zeit des Jahres verbrachte er im Schloss Villebon, während seine Frau Rachel de Conchefilet die Besitzungen des Schlosses in Sully-sur-Loire verwaltete. Nach dem Tod Maximiliens folgte ihm im Dezember 1641 sein Enkel Maximilien François als Herzog und Besitzer nach. Während seiner Herrschaft fand im März 1652 der 14-jährige Ludwig XIV. mit seiner Mutter Anne d’Autriche in Begleitung des Kardinals Jules Mazarin und des Marschalls Henri de La Tour d’Auvergne, Vicomte de Turenne im Schloss Zuflucht vor der Fronde in Paris. Die Anlage blieb bis in das 20. Jahrhundert im Besitz verschiedener Zweige der Familie de Béthune. Während dieser Zeit empfingen die Herzöge dort zahlreiche illustre Gäste, so zum Beispiel Lafayette nach seiner Rückkehr aus Amerika und Voltaire, der ab 1716 und 1729 nach Sully-sur-Loire ins Exil ging, nachdem er aus Paris verbannt worden war. Voltaire ließ im \"Grande Salle\" des Donjons seine Tragödien Artémise und Oedipus erstmals aufführen. Letzte adlige Besitzerin war Mahaut Marie Jeanne de Béthune. Nach Zerstörungen des Schlosses im Zweiten Weltkrieg, während dessen dort ein deutscher Generalstab Quartier bezogen hatte, veräußerte sie einen Großteil des Schlossmobiliars, konnte die große Anlage aber aus finanziellen Gründen nicht mehr unterhalten. Für 85 Mio. ancien francs verkaufte sie das Schloss 1962 an das Département Loiret, das auch heute noch Eigentümer ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Sully-sur-Loire steht in dem französischen Ort Sully-sur-Loire am Ostrand der Sologne. Es zählt zu den Schlössern der Loire und wurde gemeinsam mit dem Tal der Loire im Jahr 2000 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. ", "tgt_summary": null, "id": 1907792} {"src_title": "Palazzo Chiaramonte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Mitch Daniels verbrachte seine Jugend in Pennsylvania und Georgia. Im Jahr 1967 beendete er die \"North Central High School\" in Indianapolis. Daniels erhielt einen Bachelor-Abschluss von der \"Woodrow Wilson School of Public and International Affairs\" an der Princeton University 1971. Anschließend studierte er an der Georgetown University Jura. Dort machte er im Jahr 1979 sein juristisches Examen.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Aufstieg zum Gouverneur von Indiana.", "content": "Daniels ist Mitglied der Republikanischen Partei. In den 1970er Jahren arbeitete er im Team von Richard Lugar zu dessen Wiederwahl als Bürgermeister von Indianapolis. Als Lugar 1976 in den US-Senat gewählt wurde, machte er Daniels zu seinem Stabschef. 1985 wurde Daniels politischer Berater von Präsident Ronald Reagan. 1987 kehrte Daniels nach Indiana zurück, wo er das Hudson Institute leitete, eine konservative Denkfabrik. 1990 wechselte er zum Pharmakonzern Eli Lilly and Company. Im Laufe seiner Karriere dort verteidigte er den Blockbuster Prozac gegen eine Kampagne von Scientology. 2001 berief Präsident George W. Bush ihn zum Leiter des Office of Management and Budget; als solcher war Daniels Kabinettsmitglied. Im November 2004 konnte er sich als Kandidat seiner Partei gegen den amtierenden Gouverneur Joe Kernan durchsetzen. Damit wurde er zum 49. Gouverneur von Indiana gewählt. Er trat sein neues Amt am 1. Januar 2005 an und wurde bei den Gouverneurswahlen am 4. November 2008 bestätigt. Mitchell Daniels ist seit 1978 mit Cheri Lynn Herman verheiratet, mit der er vier Kinder hat; zwischen 1993 und 1997 war Cheri mit einem anderen Mann verheiratet. Seit 2013 ist Daniels Präsident der Purdue University. 2019 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mitchell Elias „Mitch“ Daniels Jr. (* 7. April 1949 in Monongahela, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Politiker. Er war von 2005 bis 2013 Gouverneur des Bundesstaates Indiana.", "tgt_summary": null, "id": 576012} {"src_title": "Rigaer Wappen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Eduard Maria Oettinger stammte aus einer reichen jüdischen Familie. Die Eltern waren aber durch das von Napoleon verursachte Kriegsgeschehen verarmt. Oettinger besuchte in Breslau das Maria-Magdalenen-Gymnasium, machte dort Abitur, musste aber sein begonnenes Studium aus finanziellen Gründen abbrechen. In Wien, wo er 1828 den katholischen Glauben annahm, arbeitete er bei der \"Theater-Zeitung\" von Adolf Bäuerle; danach ging er nach Berlin, wo er Mitglied des Tunnels über der Spree wurde und 1829 die satirische Zeitschrift \"Eulenspiegel\" herausgab. Die Zeitschrift wurde im November 1831 verboten und Oettinger gab in München die Zeitschrift \"Das schwarze Gespenst\" heraus. Auch diese Zeitschrift wurde verboten und Oettinger des Landes verwiesen. Nach Aufenthalten in Frankreich, Belgien und den Niederlanden redigierte er Zeitungen in Berlin (\"Berliner Figaro\", Redaktion des Blattes inkognito 1831–1836) und Hamburg (\"Oettinger's Argus\", 1837–1838). Er zog nach Leipzig und gab hier von 1842 bis 1849 die satirische Zeitschrift Charivari und von 1843 bis 1849 den \"Narren-Almanach\" heraus. Nach längerem Aufenthalt in Paris und Brüssel 1852/53 lebte er seit 1860 in Dresden und Blasewitz. Oettinger starb 1872 in Blasewitz. Sein Grab befindet sich auf dem Kirchhof der Loschwitzer Kirche. Eine kurze Charakteristik und zusammenfassende Wertung von Oettingers Person und Werk liefert der Schriftsteller Rudolf Genée: \"Außer recht hübschen Gedichten, von denen auch mehrere komponiert worden sind, hatte er auch einige Romane von zweifelhaftem Werth geschrieben; aber das Hauptwerk seines Lebens, und das verdienstlichste, war sein \"Moniteur des Dates\", ein Werk ausdauerndsten und erstaunlichen Fleißes, das seit 1866 erschien, und für das er viele Jahre unverdrossen die Daten gesammelt hat. Oettinger war in der Beweglichkeit seines Geistes auch unterhaltend, sowohl wegen seines vielen Wissens wie auch wegen seiner wahrhaft komischen Eitelkeit. 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Juni 1872 in Blasewitz) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Bibliograph.", "tgt_summary": null, "id": 1506953} {"src_title": "Klassenlogik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Im Frühjahr 1916 eroberten neue Jagdflugzeuge der Alliierten, vor allem die französische Nieuport 11 und die britische Airco D.H.2, die Luftherrschaft über der Westfront gegen die veralteten Fokker-Eindecker zurück. Angesichts der kritischen Lagen vor Verdun und später auch an der Somme wogen die steigenden Verluste eigener Flugzeuge und wertvoller Besatzungen besonders schwer, damit einher ging die wachsende Bedrohung der Soldaten in den Schützengräben durch gegnerische Fliegerangriffe und Artilleriebeobachtung. Dringend wurde ein neues Jagdflugzeug gesucht, um die Situation zu stabilisieren. Erstmals setzte sich auch die Firma Albatros mit der Entwicklung eines Jagdflugzeugs auseinander. Im April 1916 entwarfen der Technische Direktor der Albatros Flugzeugwerke Dipl.-Ing. Robert Thelen und seine Assistenten Schubert und Gnädig aus dem zweisitzigen Albatros C-Baumuster den Jagdeinsitzer D.I (Bezeichnung D war die vorgegebene Bezeichnung für ein einsitziges, bewaffnetes Doppeldecker-Jagdflugzeug, Albatros gab dem Flugzeug später die interne Werksbezeichnung L15), der ein leistungsfähiges Triebwerk mit einer starken Bewaffnung vereinen sollte. Sein Entwurf zeichnete sich durch einen Rumpf aus Holz in neuartiger Halbschalenbauweise aus, der besonders stabil und mit seiner schlanken Tropfenform und dem fast vollständig im Rumpf verkleideten Motorblock auch aerodynamisch günstig war – allerdings beeinträchtigt durch die an den Rumpfseiten angebrachten Windhoff-Kühler, die bei einem Treffer zum Motorausfall führen mussten und am 10. November 1916 für den Einsatz gesperrt wurden. Die Tragflächen waren in herkömmlicher Ausführung mit Leinen bespannt. Als Motoren standen der wassergekühlte 150 PS Benz Bz.III oder der 160 PS Mercedes D.III Sechszylinder-Reihenmotor zur Verfügung; die Wahl fiel auf den Mercedes D.III der nicht nur wesentlich stärker als die Umlaufmotoren der Nieuport (80 PS) und der D.H.2 (100 PS) war, sondern die Albatros D.I mit ihrem Startgewicht von fast 900 kg im Vergleich zur Nieuport (480 kg) und D.H.2 (654 kg) auch besonders schwer machte. Das brachte allerdings den im Luftkampf wichtigen Vorteil einer enormen Sturzfluggeschwindigkeit. Die beiden synchronisierten Maschinengewehre verdoppelten die Feuerkraft der bisherigen Kampfeinsitzer. Das Flugzeug ließ sich dank des leistungsstarken Motors sowie der ausbalancierten Höhenruder trotz seines Gewichts hervorragend handhaben. Es war wesentlich schneller als die Vergleichsmuster der Entente und verfügte über eine ausgezeichnete Steigfähigkeit, war jedoch nicht so wendig wie die bisher eingesetzten Fokker-Eindecker oder die zur gleichen Zeit entwickelten Halberstadt Jagdeinsitzer. Ein weiterer Nachteil war die durch den oberen Flügel bedingte eingeschränkte Sicht nach vorn oben. Diese Nachteile wurden jedoch durch die höhere Steigfähigkeit, Geschwindigkeit und Feuerkraft mehr als ausgeglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz allgemein.", "content": "Der enorme Druck auf die Inspektion der Fliegertruppen (IdFlieg), der kämpfenden Truppe angesichts der alliierten Luftherrschaft endlich ein frontreifes Jagdflugzeug zur Verfügung zu stellen zeigt sich im gedrängten Zeitablauf, der zwischen erster Erprobung und dem ersten Einsatz lag: Einer Bestellung über 12 Vorserienflugzeuge im Juni folgte bereits im Juli der Serienauftrag über 50 Maschinen. Im August verließen die 12 Vorserienflugzeuge die Produktionshalle, und im September 1916 gelangten die dringend benötigten Maschinen an die Front – zu dem Zeitpunkt, als erste Maßnahme zur umfangreichen Reorganisation der deutschen Luftstreitkräfte aus den Kampfeinsitzer-Kommandos die ersten sieben deutschen Jagdstaffeln (Jasta), jede mit einer Sollstärke von zwölf Kampfeinsitzern aufgestellt wurden – und wurden angesichts ihrer überlegenen Flugleistungen mit Begeisterung von den Piloten angenommen. Leistungsvergleich der Albatros D.I mit ihren wichtigsten Gegnern Am 17. September 1916 griffen der Führer der Jasta 2, Oswald Boelcke und vier weitere Kampfflieger mit den soeben gelieferten Albatros D.I ihrer Staffel beim Probeflug eine Formation von sieben Royal Aircraft Factory F.E.2b an, von denen sie ohne eigene Verluste fünf zum Abschuss brachten. Innerhalb von nur 16 Tagen erzielte Hauptmann Boelcke mit seiner Albatros 11 Luftsiege seine Staffel erreichte bis Ende September 25 Abschüsse. Durch die hoch aufgesetzte obere Tragfläche und die dadurch verdeckte Sicht des Piloten nach vorn oben drohten jedoch gefährliche Situationen im Luftkampf und im Formationsflug. Der tödlichen Kollision mit dem Flugzeug eines Staffelkameraden fiel auch Oswald Boelcke am 26. Oktober 1916 zum Opfer; die Fliegertruppe verlor mit ihm ihren bis dahin erfolgreichsten Jagdflieger. Wegen dieser Probleme modifizierte Albatros die Tragflächenkonstruktion bei der nächsten Produktionsserie und setzte die obere Tragfläche 40 cm tiefer an und lieferte die folgenden Maschinen unter der Nachfolgebezeichnung D.II aus. Zum Zeitpunkt ihrer größten Verbreitung im November 1916 waren 50 Albatros D.I im Einsatz. Die zulaufenden Albatrosjäger ersetzten allmählich die Typenvielfalt an Pfalz-, Fokker- und Halberstadt-Jägern, die nun Zug um Zug an Ausbildungseinheiten abgegeben werden konnten. Durch den ständig hohen Bedarf an Jagdflugzeugen – bis Frühjahr 1917 stieg die Zahl der inzwischen auf 14 Flugzeuge aufgestockten Jagdstaffeln auf 37 an – blieben einzelne D.I noch lange im Einsatz, obwohl sie bereits Anfang 1917 als technisch veraltet galten. Nachdem im März 1917 Prinz Friedrich-Karl von Preußen bei einem Kampfeinsatz mit seiner Albatros D.I tödlich verwundet worden war, ging die Zahl der an der Front eingesetzten Maschinen stetig zurück.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Albatros D.I (Werksbezeichnung L15) war ein deutsches Jagdflugzeug aus dem Ersten Weltkrieg und der erste einsatzfähige Kampfeinsitzer mit Doppel-MG.", "tgt_summary": null, "id": 2318625} {"src_title": "Brainlab", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Datierung.", "content": "Diese Datierung war allerdings von Anfang an umstritten, da die Figurine nach der Entdeckung gereinigt wurde, und damit alle organischen und damit mittels gängiger Methoden datierbaren Spuren zerstört wurden. Die Ehefrau des Entdeckers Olindo Zambelli hatte ihm sogar geraten, den „alten Stein“ wegzuwerfen. Da es zu dieser Zeit keine jungpaläolithischen Funde in Nordostitalien gab, nahm eine Gruppe von Archäologen unter Führung von Ugo Antonielli, dem Direktor des römischen Museums, das die Figurine bis heute birgt, 1926 an, dass sie aus dem Neolithikum stammt. Einer der ersten, der die Figurine untersucht und beschrieben hatte, war Paolo Graziosi gewesen, der Sohn des Zweitbesitzers Giuseppe Grazioso. Aufgrund stilistischer Vergleiche mit anderen Venusfigurinen – wie denen von Chiozza di Scandiano (Reggio), vom Lago Trasimeno und den aus Balzi-Rossi-Höhlen bei Ventimiglia – kam man zu dem Ergebnis, dass die Figurine jungpaläolithisch sein musste. So hieß es bereits 1935 in den Atti della Società Italiana per il Progresso delle Scienze, sie sei „sicuramente paleolitica“ (S. 337). Paolo Graziosi kam in seiner übergreifenden Darstellung zur paläolithischen Kunst erneut aufgrund dieser Ähnlichkeiten 1956 zum selben Ergebnis. Margherita Mussi glaubte erkennen zu können, dass der Künstler, ähnlich wie Michelangelo, der Maler und Bildhauer der Renaissance, das im Ausgangsmaterial liegende Potential nur freigesetzt habe.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Venus von Savignano, die bis auf jüngst zugefügte Schäden, die jedoch sehr gut repariert werden konnten, in vollkommenem Erhaltungszustand ist, weist eine Höhe von 221 mm auf, ist bis zu 50 mm breit, bis zu 55 mm dick und wiegt 585 g. Mittels Röntgenbeugung konnte im römischen \"Istituto Centrale per il Restauro\" das Ausgangsmaterial als Steatit nachgewiesen werden. Außerdem konnten Mineralien aus der Chloritgruppe festgestellt werden, ebenso wie Spuren von Eisenoxid. Nicht nachgewiesen werden konnte Talk. Die Oberfläche variiert farblich von bräunlich, insbesondere im Bereich des „Kopfes“ (estremità prossimale) und der linken Seite, sowie grünlich, besonders an den „Beinen“ (estremità distale) und der rechten Seite. Der rechte Arm und die linke Flanke sind hingegen schwärzlich. Die Figurine besteht an ihren Enden aus zwei länglichen, konisch zulaufenden Elementen. Am oberen Ende des unteren dieser Elemente beginnt der Unterleib mit einem ausladenden Gesäß als eine starke Verdickung, die beinahe symmetrisch zum Gegenstück angeordnet ist, das die Brüste repräsentiert. Die Arme sind kaum angedeutet, die Beine stark vereinfacht und stilisiert. In der Vorderansicht ist die Venus nicht völlig symmetrisch. Die rechte Brust und noch mehr das rechte Bein sind deutlich dicker gestaltet. Die linke Seite ist stärker kurvig geformt, was den Eindruck einer Beugung hervorruft. Dieser Eindruck wird durch die Furche zwischen den Beinen verstärkt, deren Symmetrieachse nach links verlagert ist. Der obere Konus endet in einer abgerundeten Form, die jedoch von vorn nach hinten abgewetzt (affilata) und abgeflacht ist. Auf der Vorderseite ist er durch eine Vertiefung betont, die sich bis in Schulterhöhe zieht, wo sie diese beiden anatomischen Elemente durch Krümmung nach auswärts hervorhebt. Die anatomisch zu erwartenden Schultern sind dabei durch keinerlei weitere Elemente der Figurine erkennbar. Die Vertiefung setzt sich weiter nach unten fort, bis sie den oberen Rand eines gleichschenkligen Dreiecks bildet. An der Basis dieser dreieckigen Zone befindet sich die Wurzel der Brüste, die groß, birnenförmig und eindeutig voneinander getrennt sind. In Fortsetzung der Dreieckszone besteht eine abgeflachte, längliche Zone an den beiden Seiten der Brüste, die von der Seiten- und Rückenansicht den Eindruck von Armen vermittelt. Hände besitzt die Statue nicht. An ihren unteren Enden laufen die Brüste auseinander und bilden ein Dreieck, das von einer tiefen, horizontal verlaufenden Furche unterlegt ist. Von dort aus wölbt sich ein Bauch vor, der sich genauso weit vorstreckt, wie die Brüste. Eine Vertiefung bildet den Bauchnabel. Auf der Rückseite des Bauches befindet sich ein abgeflachter, gegenüber dem Gesäß eingezogener Bereich, der sich Richtung Hüften ausdehnt und mit großer Genauigkeit bearbeitet wurde. Der Bauch grenzt sich gegenüber der darunter befindlichen Scham durch bloßes Zurücktreten ab. Der Schamhügel tritt hervor, entbehrt jedoch weiterer anatomischer Details. Die Dreiecksform wird am oberen Rand durch die Grenze zum dort wieder zurücktretenden Bauch bestimmt, rechts und links durch zwei Furchen, die die Grenze zu den Oberschenkeln bezeichnen. Diese beiden Schenkel verlängern sich Richtung der Flanken. Rückseitig sind die Beine nur durch eine Rille getrennt, die sich weiter nach unten verliert. Knie sind nicht dargestellt, die Füße sind nur angedeutet. Der sich anschließende Konus ist weniger stark abgewetzt als der obere Konus, ebenfalls abgeflacht, ist aber linksseitig durch eine wenig formvollendete Facette gekennzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellungsschritte, mögliche Ockerspuren.", "content": "Die Grobbearbeitung erfolgte als erster Bearbeitungsschritt durch harte Schläge, die sich an der Oberfläche etwa in Form von konkaven Teilen der Oberfläche erkennen lassen. Danach erfolgten weiche Schläge (picchiettatura), die Facettierungen der Rohbearbeitung sind von großer Regelmäßigkeit, parallel ausgeführt und von geringer Tiefe, Spuren, die sich gelegentlich überschneiden. Die Oberfläche wurde durch Bewegungen entlang der Figurine, also longitudinal, geglättet. Während die konkaven Bereiche dabei nur wenig verändert wurden, wurden die konvexen Bereiche eingeebnet, da sie stärker exponiert waren. Einige hervorstehende Bereiche wurden abgehobelt, wohl indem die Figurine über eine raue Steinfläche gezogen wurde. So entstanden flache und glatte Facetten, durch die die Figurine besser im Gleichgewicht bleiben konnte. Dies galt insbesondere für die Seiten, nämlich an den Armen, dem Gesäß und am Oberschenkel. Polieren hinterließ feine, schlierenartige, quer verlaufende Streifen, häufig bogenförmig. Bei den rötlichen Spuren könnte es sich um Überreste von Ocker handeln, der sich insbesondere auf der linken Seite des konusartigen Zapfens nachweisen ließ, dann am rechten Arm sowie am äußersten Ende.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung, Aufbewahrungsort.", "content": "Die Figurine wurde 2,5 km nordöstlich von Savignano im Tal des Panaro entdeckt, eines Nebenflusses des Po. Sie fand sich an einer Stelle, die als Ca' Pra' Martin bezeichnet wird und die an der Straße von Bologna nach Vignola liegt. Der Fundort stellt eine würmeiszeitliche Terrasse dar, die 10 m über der Umgebung und 106 m über dem Meeresspiegel liegt. Entdecker war der Arbeiter Olindo Zambelli, der sie 1925 bei Ausschachtungsarbeiten wahrnahm. Später berichtete er, die Form habe ihn weniger an eine Figur, als an eine alte Waffe erinnert. Er befragte den lokalen Tierarzt und den Gemeindesekretär, von dort aus erhielt der Bildhauer Giuseppe Graziosi Kenntnis von dem Fund. Er schrieb an Ugo Antonielli, den Direktor des römischen \"Reale Museo Preistorico Etnografico\", des Königlichen Vorgeschichtlich-Völkerkundlichen Museums, er habe sich sogleich in die Figurine verliebt. Der Bildhauer nahm sie unter dem Versprechen einer Kompensation mit. Doch der Museumsdirektor erkannte sogleich, dass es sich um ein Unikat von unschätzbarem Wert handelte. Die Figurine wurde daraufhin unter dem Druck des Museumsleiters dem Staat als Kulturgut überantwortet.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche und persönliche Auseinandersetzungen.", "content": "Antonielli schickte dem Verantwortlichen der \"Regia Soprintendenza alle Antichità dell’Emilia\", Salvatore Aurigemma, Fotografien der Figurine. Er bat ihn, an der Fundstelle eine wissenschaftliche Grabung vornehmen zu lassen. Er selbst habe bisher von einer Publikation in einem wissenschaftlichen Fachblatt Abstand genommen, da er dem Bildhauer Graziosi zugesagt habe, diese Aufgabe dessen Sohn zu überlassen. Dieser Sohn war kein geringerer als der spätere Spezialist der urgeschichtlichen Kunst Paolo Graziosi. Aus dem Wettstreit um die Erstpublikation ergaben sich in der Folgezeit erhebliche Spannungen. Antonielli publizierte seine Ergebnisse Ende 1925, Anfang 1926 als erster. Paolo Graziosis Manuskript wurde hingegen vom Bollettino d'Arte abgelehnt. So kam es erst 1926 zu Graziosis Publikation, nämlich im \"Archivio per l’Antropologia e l’Etnologia\" von 1924, das aber erst zwei Jahre später gedruckt wurde, wenn nicht sogar erst 1927. Nach Darstellung des Autors war dieser Publikation eine Präsentation bei der Società Italiana di Antropologia e Etnologia am 3. März 1926 vorangegangen. Daraufhin sei der vorangekündigte Beitrag von Antonielli im \"Bullettino di Paletnologia Italiana\" erfolgt – ebenfalls 1925 datiert, jedoch erst 1926 erschienen. 1926 bis 1928 erfolgten allein vier weitere Veröffentlichungen zu dem Fund aus der Feder Antoniellis. Graziosi seinerseits publizierte nun einen Artikel im \"Archivio per l’Antropologia e l’Etnologia\", wiederum 1925 datiert, jedoch erst 1927 gedruckt. Im Hintergrund schwang dabei der Streit zwischen der Toskana und Rom mit, in dem erstere Schule annahm, das Jungpaläolithikum sei auch in Italien eine unabweisbare Realität gewesen, während für die Opponenten aus Rom das Neolithikum auf das Moustérien folgte, mit Ausnahme weniger „grimaldianischer“ Fundstätten vom äußersten Ende des Paläolithikums. 1927 attackierte Aldobrandino Mochi den Museumsdirektor mit dem Argument, er habe einem aufstrebenden jungen Wissenschaftler die Möglichkeit genommen, die Erstveröffentlichung zu einem so bedeutenden Stück zu schaffen. Antonielli war überrascht von der Vehemenz dieses Angriffs, unterstellte jedoch seinerseits die Revanche der Graziosi, die den Verlust der Figurine ebenso wenig verschmerzt hätten, wie die wissenschaftliche Gemeinde der Toskana, da sich die Figurine ja nunmehr in Rom befand. Für Antonielli, der der Schule Pigorinis angehörte, war es erforderlich, den Nachweis einer Einordnung ins Neolithikum zu erbringen. Dafür sprachen nach seiner Ansicht drei Aspekte. Zum einen war die Figurine poliert, was seiner Auffassung nach nicht zum Paläolithikum passte. Zum anderen passte die Venus nicht zu anderen Figurinen, die er als vorneolithisch betrachtete, und schließlich die Tatsache, dass es zwar neolithische Artefakte im Raum um Savignano, den Fundort der Figurine gab, aber keine aus dem Paläolithikum. Doch mit diesen schwachen Argumenten zog Antonielli die Kritik beinahe der gesamten Wissenschaft auf sich. Gerade die Ähnlichkeiten mit paläolithischen Funden, wie der \"Pulcinella\" (Balzi Rossi), sprach doch eher für ein höheres Alter. Antonielli zog sich aus der Debatte zurück und räumte in einem letzten Beitrag ein, er sei auf wenig Konsens gestoßen. Es erkenne an, dass es vorzuziehen sei, die Venus dem Pleistozän zuzuordnen. Sie wurde in Savignano vom 5. April bis 4. Mai 2014 ausgestellt und sollte das Projekt „Savignano, Città dell’Archeologia“ über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt machen. Das Haus gab der Figurine ein Alter von 28.000 Jahren. Die Ausstellung verzeichnete 3.215 Besucher, obwohl das Museum, abgesehen vom Wochenende, nur jeweils vormittags geöffnet war.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgrabungen.", "content": "Schon Antonielli hatte die \"Regia Soprintendenza alle Antichità dell'Emilia\" aufgefordert, an der Fundstelle Grabungen vorzunehmen, doch wurde diese Frage durch den Streit zwischen ihm und den Graziosi zunächst überlagert. Wie Margherita Mussi im Jahr 2005 feststellte, standen der Rekonstruktion dieser Vorgänge vier Dokumente zur Verfügung, nämlich ein maschinenschriftlicher Bericht vom 8. Mai 1926, unterzeichnet mit „G. C. Montanari“, ein ebensolcher Bericht unter demselben Datum von „A. Negrioli“ unterzeichnet, dem Inspektor der \"Soprintendenza\", dann eine unsignierte und undatierte Schrift, die wahrscheinlich von einem der Ausgräber stammte, nämlich von A. Pedrazzi vom \"Museo civico di Modena\", und schließlich eine Planimetrie der Grabungszone, die wiederum von einem oder mehreren der Beteiligten stammt. Die Grabung fand vom 22. April bis zum 28. Mai 1926 statt. Mittels fünf Gräben versuchte man sich möglichst nah an die Fundstätte heranzugraben. Dabei wurden mehr als 60 m3 Erde entfernt und bis über 2 m tief gegraben. Es fanden sich zwischen der Oberfläche und einem Abschnitt in 15 bis 70 cm Tiefe Ackerboden, einige Tonscherben, eine napoleonische Münze und Zähne, die möglicherweise von Schweinen stammten. Unterhalb der nachfolgenden Lehmschicht, zunächst gelblich, dann rötlich gefärbt, und von unterschiedlicher Stärke, mit eisen- und manganhaltigem Sinter wiederum, in 1,06 bis 1,85 m Tiefe fand sich steiniges Material, partiell lakunär, gleichfalls von schwankender Stärke. Nur im tiefsten Graben, als vierter Schicht, und bis in 2,35 m Tiefe, fand sich gelblicher Lehm, vermischt mit Sand (so im Negrioli-Bericht beschrieben), wohl aber eher eine Schuttschicht überlagert von Lehm oder Mergel (so im laut Mussi akkurateren Pedrazzi-Bericht). Keiner der Berichte enthält einen einzigen Hinweis auf prähistorische Funde. Dabei konnte Negrioli, der anderen Verpflichtungen zu obliegen hatte, die Grabungsstätte bestenfalls gegen Ende aufsuchen. Montanari, der ihn vertrat, und der seine Arbeit in der \"Soprintendenza\" gerade erst begonnen hatte, war von völlig unklarer Qualifikation. Die Venus war während des Baues eines Stalles in etwa 1,2 bis 1,4 m Tiefe entdeckt worden, nämlich am Nordwestrand dieses Baues, womit der Fundort zwischen Graben 1 und 5 lag. Dementsprechend fanden sich gelbliche Lehmspuren an der Figurine, wie sich auf den ältesten Fotos, also vor der Reinigung der Statue, erkennen lässt. Anhand des guten Erhaltungszustands der Fiurine lässt sich ein längerer Transport durch Wasser, oder aber eine Lagerung in scharfkantigem Geröll ausschließen. Die Schicht, in der sie gefunden wurde, wurde am Panaro vor etwa 30.000 Jahren abgelagert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Venus von Savignano ist eine aus Serpentin angefertigte Venusfigurine aus dem Jungpaläolithikum, die 1925 in Savignano sul Panaro beim Ausbau eines Hauses in der Nähe von Modena in einer Tiefe von etwas über einem Meter entdeckt wurde. Dabei lässt sich keinerlei Fundzusammenhang zur Umgebung ermitteln. Sie wird heute im Museo Nazionale Preistorico Etnografico „Luigi Pigorini“ in Rom aufbewahrt (Inventarnummer 106610). ", "tgt_summary": null, "id": 333526} {"src_title": "Lacerba", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Die Sternhöhe \"sh(r)\" eines regulären Ausdrucks \"r\" über einem endlichen Alphabet \"A\" ist rekursiv definiert als Darauf aufbauend ist die Sternhöhe formula_10 einer regulären Sprache formula_11 definiert als das Minimum aller Sternhöhen formula_12, für das ein regulärer Ausdruck formula_13 mit formula_14 existiert.", "section_level": 1}, {"title": "Sternhöhenproblem.", "content": "Das Sternhöhenproblem behandelt die Frage, ob es eine maximale Sternhöhe gibt, also ob ein formula_12 mit formula_16 für alle regulären Sprachen formula_11 über einem festen Alphabet formula_18 existiert. Falls ein solches formula_12 nicht existiert, lässt sich dann die Sternhöhe einer regulären Sprache algorithmisch bestimmen? Beide Fragen sind mittlerweile beantwortet. Im Jahre 1963 konnte L. C. Eggan zeigen, dass ein solches formula_12 nicht existiert, indem er für jedes formula_21 eine Sprache formula_22 mit formula_23 konstruierte. Kosaburo Hashiguchi stellte 1988 einen Algorithmus vor, mit dem sich zu einer gegebenen regulären Sprache formula_11 die Sternhöhe formula_10 bestimmen lässt.", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinerte Sternhöhe.", "content": "Die verallgemeinerte (oder auch generalisierte) Sternhöhe formula_26 ist analog zur Sternhöhe definiert, allerdings nicht über regulären Ausdrücken, sondern über verallgemeinerten regulären Ausdrücken, welche zusätzlich zu den normalen Operatoren direkt die Komplementierung (formula_27) erlauben. Es gilt also: Analog ist die verallgemeinerte Sternhöhe formula_41 einer regulären Sprache formula_11 definiert. Beispielsweise hat die Sprache formula_43 die Sternhöhe 1, während dieselbe Sprache wegen formula_44 die verallgemeinerte Sternhöhe 0 hat.", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinertes Sternhöhenproblem.", "content": "Das verallgemeinerte Sternhöhenproblem ist analog zum Sternhöhenproblem definiert, aber im Gegensatz zu diesem noch unbeantwortet. Zwar gibt es reguläre Sprachen formula_11 mit formula_46 – zum Beispiel die Sprache formula_47 –, offen ist aber noch die Frage, ob auch eine reguläre Sprache formula_11 mit formula_49 existiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sternhöhe ist ein Begriff aus der Theoretischen Informatik. Sie gibt zu einem regulären Ausdruck das Maximum aller verschachtelten Anwendungen des Kleene-Stern-Operators an.", "tgt_summary": null, "id": 459969} {"src_title": "Franz Hoffmeister", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorbereitungen.", "content": "Nachdem er Desire produziert hatte, begann Bob Dylan im Oktober 1975 in New York mit den Proben für eine neue Tournee. Neben den Desire-Musikern Rob Stoner (Bass), Howie Wyeth (Schlagzeug) und Scarlet Rivera (Violine) nahmen T-Bone Burnett, Steven Soles und David Mansfield an den Proben teil. Dylan bat einen Freund, den Filmemacher Howard Alk, die Tour filmisch zu dokumentieren, womit dieser noch während der Proben begann. Ebenso kontaktierte Dylan den Schauspieler und Drehbuchautor Sam Shepard, um mit ihm über eine filmische Realisation zu sprechen, sowie Allen Ginsberg. Ginsberg zog seine zunächst gegebene Zusage später zurück. Im Laufe der Proben bat Dylan weitere Musiker hinzu, vor allem die, die in sein Filmprojekt integriert werden sollten – Joan Baez, Roger McGuinn, Emmylou Harris, Ronee Blakley oder Mick Ronson.", "section_level": 1}, {"title": "Herbst 1975.", "content": "Am 30. Oktober fand das erste Konzert im War Memorial Auditorium in Plymouth, Massachusetts statt. Es folgten 29 Konzerte, ausschließlich an der Nordostküste der USA und in Kanada. Der erste Teil der Tournee endete mit einem Benefiz-Konzert vor 14.000 Zuschauern im Madison Square Garden unter Beteiligung von Muhammad Ali und Roberta Flack zugunsten des Boxers Rubin Carter. Am 25. Januar 1976 wurde ein weiteres Benefiz-Konzert zugunsten Rubin Carters in Houston, Texas veranstaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Frühjahr 1976.", "content": "Im April probte die Revue in Clearwater, Florida. Das erste Konzert fand danach am 18. April im Civic Center in Lakeland, Florida statt, die Tour führte im April und Mai 1976 durch den Süden und Südwesten der USA, konnte aber nicht an den Erfolg der vorangegangenen Herbsttour anknüpfen; einige Konzerte mussten sogar abgesagt werden. Das letzte Konzert der Tour fand im halbleeren Salt Palace in Salt Lake City, Utah statt. Es war Dylans letztes Konzert für fast zwei Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahmen/Veröffentlichungen.", "content": "Im Rahmen der sogenannten \"Bootleg Series\" wurden 2002 Aufnahmen mehrerer Konzerte im November und Dezember 1975 auf einer Doppel-CD unter dem Titel \"The Bootleg Series Vol. 5: Bob Dylan Live 1975, The Rolling Thunder Revue\" veröffentlicht. Bereits 1976 war das Livealbum \"Hard Rain\" als Zusammenstellung einiger Songs des Tourabschnitts von 1976 erschienen. Am 7. Juni 2019 erschien eine 14 CDs umfassende Anthologie. Insgesamt enthält die Box 148 Tracks, von denen mehr als hundert bislang unveröffentlicht blieben. Das beigelegte 52-Seiten-Booklet enthält eine Vielzahl nie gesehener Fotos und ein Essay des Schriftstellers und Musikers Wesley Stace. Martin Scorsese veröffentlichte 2019 auf Netflix unter dem Titel \"\" einen Pseudodokumentarfilm, der Fakten und Fiktion um die Tournee vermischt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rolling Thunder Revue – benannt nach dem Indianer Rolling Thunder – war eine Konzerttournee einer Gruppe von Musikern, die von Bob Dylan initiiert und angeführt wurde. Sie fand im Herbst 1975 und Frühjahr 1976 statt, unterbrochen von einer Winterpause, in der Dylan sein zuvor produziertes Album Desire herausbrachte. Ausschnitte der Tournee wurden für Dylans Film Renaldo und Clara verwendet. ", "tgt_summary": null, "id": 1686107} {"src_title": "Frequenzteiler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "An der Stelle der heutigen Stadt existierte schon seit 1358 eine Siedlung der Tataren. 1702 gründete das zaristische Russland an der Atkara-Mündung einen militärischen Vorposten mit Siedlung, die man nach dem Fluss benannte. Anfangs lebten dort vor allem Soldaten, die neben der Bewachung des Vorpostens auch in der Landwirtschaft tätig waren. 1774 wurde die Siedlung von Pugatschow-Rebellen eingenommen, später konnte sie befreit werden und erhielt im Jahr 1780 mit der Gründung des Gouvernements Saratow offiziell Stadtrechte. Anfang des 19. Jahrhunderts zählte Atkarsk rund 1200 Einwohner. Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein war Atkarsk eine sehr arme Stadt, fast ohne Industrie und rein landwirtschaftlich geprägt. Einen Aufschwung brachte Ende des 19. Jahrhunderts der Eisenbahnbau, als Atkarsk einen Bahnhof an der neu errichteten Strecke von Tambow nach Saratow bekam. Dies verursachte einen beachtlichen Bevölkerungszuzug von Eisenbahnangestellten, Kaufleuten und Handwerkern, so dass im Jahr 1907 bereits rund 13.000 Menschen in Atkarsk lebten. Mit der Eisenbahnanbindung wuchs auch die Bedeutung von Atkarsk als Umschlagplatz für den Getreidehandel, was der Stadt wirtschaftliche Bedeutung brachte. Auch nach der Oktoberrevolution behielt Atkarsk seine Bedeutung als Handelsplatz für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Seit 1928 ist Atkarsk Verwaltungszentrum des Rajons Atkarsk, der in jenem Jahr gegründet wurde. In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager \"338\" für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs. Schwer Erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital \"5131\" versorgt.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Architektonisch sehenswert ist in Atkarsk vor allem die Altstadt, die einige Bauten aus der Zeit um 1900 beherbergt, so das Rathaus, einige alte Bibliotheks- und Schulgebäude, das Post- und das Bahnhofsgebäude. Als weitere Sehenswürdigkeiten gelten das Heimatmuseum sowie ein Arboretum mit seltenen Baumgewächsen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Atkarsk () ist eine russische Stadt mit Einwohnern (Stand ) in der Oblast Saratow. Sie liegt rund 92 km nordwestlich der Gebietshauptstadt Saratow, an der Mündung des Flusses Atkara in die Medwediza, einen linken Nebenfluss des Don.", "tgt_summary": null, "id": 1397217} {"src_title": "Bruno Ruffo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Pompejiwürmer erreichen eine Länge von 10 bis 13 cm und haben eine weiß-graue Farbe. Sie sind dorsal mit symbiotischen Bakterienkolonien besetzt. Diese liefern den Würmern sämtliche Nährstoffe. Um den Bakterien eine geeignete Umgebungstemperatur zu bieten, kühlen die Würmer ihren Organismus ab.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Pompejiwürmer leben in papierdünnen Röhren, die an den äußeren Schlotwänden von Schwarzen Rauchern (Black Smokers) bei Temperaturen um 80 °C (176 °F) fixiert sind. Der ausgestoßene „Rauch“ dieser hydrothermalen Quellen enthält nicht nur Schwefelwasserstoff, sondern auch Eisen. Bei der hohen Temperatur in den Röhren ist das Eisen im Wasser gelöst (Fe) und reagiert mit dem Schwefelwasserstoff zu Eisensulfid (FeS). Dadurch ist der giftige Schwefelwasserstoff in der unmittelbaren Umgebung des Wurms nur in Spuren vorhanden und kann dem Wurm nicht schaden. Die in Gruppen lebenden Würmer haben sich den extremen Bedingungen ihrer Umgebung angepasst, sie zählen zu den extremophilen Lebewesen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Für die Eier der Pompejiwürmer wurde auch ein physiologischer Mechanismus nachgewiesen, der die Weiterverbreitung der Würmer sichert. Die Felder hydrothermaler Tiefseequellen sind nur ungefähr 20 Jahre lang aktiv, dann versiegen sie. An anderen, oft weit entfernten Stellen können jedoch durch die geotektonischen Kräfte entlang der mittelozeanischen Rücken neue Hydrothermalfelder entstehen. Wie die verschiedenen, meist sessil lebenden Mitglieder dieser extremophilen Lebensgemeinschaften die Entfernungen überbrücken können, ist bisher nicht für alle Arten erforscht. Für \"Alvinella\" hat Florence Pradillon von der Université Pierre et Marie Curie in Paris gezeigt, dass die Eier bei zwei Grad Celsius, das ist unter dem Druck der Tiefsee die „normale“ Wassertemperatur, ihre Entwicklung einstellen und in eine Art Ruhezustand übergehen. Die 150 Mikrometer großen Eier können dann mit der Strömung über weite Strecken transportiert werden. Erst wenn sie wieder in der Nähe eines Schwarzen Rauchers landen, leitet der Wärmeimpuls der heißen Quellen ab etwa 10 °C die Weiterentwicklung der Eier ein.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckungsgeschichte.", "content": "Der Pompejiwurm wurde im Jahre 1980 von den französischen Biologen Daniel Desbruyéres und Lucien Laubier nahe der Galapagosinseln entdeckt und beschrieben. Seinen Namen bekam er, weil er ebenso wie die Einwohner Pompejis am Fuße eines vulkanischen Schlots, in diesem Fall eines Schwarzen Rauchers, lebt. Die Gattung \"Alvinella\" bekam ihren Namen von dem bemannten Tiefseeforschungsboot DSV Alvin, von dem aus die Würmer an den hydrothermalen Quellen entdeckt und aufgesammelt werden konnten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Pompejiwurm (\"Alvinella pompejana\") ist ein maritimer Ringelwurm, der in der Tiefsee heimisch ist. Sein Lebensraum sind hydrothermale Quellen im östlichen Pazifischen Ozean.", "tgt_summary": null, "id": 1954679} {"src_title": "Magnús Eiríksson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verleihungen.", "content": "Der Titel wurde zweimal verliehen, in beiden Fällen an Alexander Duff, 6. Earl Fife. Dieser war der Ehemann von Prinzessin Louise, dem dritten Kind und der ältesten Tochter von König Eduard VII. und Königin Alexandra. Am 29. Juni 1889, zwei Tage nach der Eheschließung, erhob Königin Victoria, den Ehemann ihrer Enkelin, Alexander Duff, 6. Earl Fife, zum \"Duke of Fife\" sowie \"Marquess of Macduff\". Die Titel waren, wie üblich, nur an männliche leibliche Abkömmlinge vererbbar. Als erkennbar wurde, dass das Paar nur Töchter haben werde, verlieh Königin Victoria dem Duke am 24. April 1900 die Titel \"Duke of Fife\" und \"Earl of Macduff\", in the County of Banff, nun mit der Bestimmung, dass sie auch an seine Töchter und deren männliche leibliche Nachkommen übergehen könne. Die Titel der erstgenannten Verleihung erloschen 1912 mit dem Tod des ersten Dukes, die der zweiten Verleihung fielen an die ältere seiner beiden Töchter. Der Titel des Duke of Fife ist das bislang letzte Dukedom, das an eine Person verliehen wurde, die kein Sohn des regierenden Monarchen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Nachgeordnete Titel.", "content": "Zum Zeitpunkt seiner Erhebung in den Rang eines Dukes führte Duff bereits die Titel Earl Fife (geschaffen 1759), Earl of Fife (geschaffen 1885), Viscount Macduff (geschaffen 1759), Baron Braco (geschaffen 1735) und Baron Skene (geschaffen 1857). \"Marquess of Macduff\", \"Earl of Fife\" und \"Baron Skene\" gehörten zu der Peerage of the United Kingdom, alle anderen zu der Peerage of Ireland. Alle diese Titel erloschen gemeinsam mit der ersten Dukedom mit dem Tode von Alexander Duff im Jahre 1912. Der Sohn der 2. Duchess führte als Heir Apparent den Höflichkeitstitel \"Earl of Macduff\". Da die 2. Duchess ihren einzigen Sohn überlebte, fielen bei ihrem Tod 1959 der Titel des \"Duke of Fife\" und der nachgeordnete Titel \"Earl of Macduff\" an ihren Neffen James Carnegie, den Sohn ihrer Schwester, als 3. Duke. Dieser erbte 1992 von seinem Vater auch die zur Peerage of Scotland gehörenden Titel 12. \"Earl of Southesk\" (geschaffen 1633), 12. \"Lord Carnegie of Kinnaird\" (geschaffen 1616) und 12. \"Lord Carnegie of Kinnaird and Leuchars\" (geschaffen 1633), den zur Peerage of the United Kingdom gehörenden Titel 4. \"Baron Balinhard\" (geschaffen 1869), sowie den zur Baronetage of Nova Scotia gehörenden Titel 12. Baronet, of Pitcarrow in the County of Kincardine (geschaffen 1663). Diese sind seither weitere nachgeordnete Titel des jeweiligen Dukes. Der Heir Apparent des jeweiligen Dukes führt seither den Höflichkeitstitel \"Earl of Southesk\", dessen Heir Apparent den Höflichkeitstitel \"Lord Carnegie\". Titelerbe (Heir Apparent) ist der älteste Sohn, Charles Carnegie, Earl of Southesk (* 1989).", "section_level": 1}], "src_summary": "Duke of Fife ist ein erblicher britischer Adelstitel in der Peerage of the United Kingdom, benannt nach der schottischen Grafschaft Fife. ", "tgt_summary": null, "id": 2188137} {"src_title": "Johann Samuel König", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historisches Hadernpapier.", "content": "Seit dem Beginn der europäischen Papierherstellung im 14. Jahrhundert durch italienische Papiermühlen haben sich als Rohstoffbasis des stets über Handschöpfung hergestellten Hadernpapiers verschlissene Kleidungsstücke und andere nicht mehr benötigte textile Gegenstände durchgesetzt. Die von Ostasien und über den Nahen Osten verbreitete Methode der Papierherstellung beruhte weitgehend auf der direkten Nutzung dafür gewonnener Pflanzenrohstoffe. Ein bedeutender Teil der Ausgangsmaterialien für die frühe europäische Papiererzeugung bestand aus Hanffasern, Flachsfasern (Leinen) und Nesseltuch, die zu den widerstandsfähigsten Naturfasern der in Europa kultivierten Faserpflanzen gehören. Die Papiermühlen kauften die erforderlichen Hadern von den für sie arbeitenden Lumpensammlern auf. Diese Ausgangslage in der über mehrere Jahrhunderte andauernden Papierherstellungspraxis war die Ursache für reißfeste und sehr alterungsbeständige Papiere, die Hadernpapiere. Zur Vorbereitung des Papierschöpfens zerkleinerte man die Hadern mit der Hand und gab sie in ein Stampfwerk. Daraus ging eine gewaschene und mehr oder weniger homogene Papiermasse hervor, die sich zum Schöpfen eignete. Im 17. Jahrhundert entwickelten sich in holländischen Papiermühlen einige verfahrenstechnische Verbesserungen. Zum Herstellungsprozess gehörte nun der Holländer, ein wasserradgetriebener Apparat zum mechanischen Aufschluss der Alttextilien. Dieser Apparat konnte in einem Viertel der erforderlichen Zeit die notwendige Fasermasse erzeugen, als es die alten Stampfen vermochten. Weil diese Methode zur Herstellung der Papiermasse unter einfachen handwerklichen Bedingungen stattfand, ist der daraus gewonnene Papierrohstoff nicht gleichmäßig. Typisch sind kleine Verdickungen in solchen alten Hadernpapieren, die man mitunter als Stubben bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Modernes Hadernpapier.", "content": "Die Hadernpapiere sind seit der industriellen Papierherstellung meist weiße und gleichmäßige Papiere mit einem Flächengewicht zwischen 70 und 135 Gramm. Ihre Rohstoffgrundlage sind überwiegend Baumwollfasern und nur zu einem geringeren Anteil Flachs, Ramie oder Jute. Oft werden solche Hadernpapiere mit Zellstoff verschnitten, so dass ein Hadernanteil von wenigstens 50 Prozent vorhanden ist. In anderen Fällen spricht man von hadernhaltigen Papieren. Als die wichtigsten technischen Merkmale dieser Hadernpapiere zeigen sie im Vergleich mit üblichen Druck- und Schreibpapieren besonders hohe Werte der Doppelfalzzahl und der Reißlänge. Typische neuzeitliche Verwendungen sind Briefmarken, Banknoten, Aktien, Landkarten und besondere Dokumentenzwecke. Bei der Herstellung für Banknoten oder andere besondere staatliche Zwecke wird bereits im Herstellungsprozess eine aufwendige Qualitätskontrolle ausgeübt und die produzierte Menge streng kontrolliert und dokumentiert. Moderne Hadernpapiere haben im Gegensatz zu ihren historischen Vorbildern nicht mehr zwingend ein Wasserzeichen. Für den Laien sind sie von guten Drucker- oder Buchdruckpapieren nicht zu unterscheiden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Hadernpapier bezeichnet man eine Gruppe von Papieren, die aus Alttextilien oder textilen Faserrohstoffen hergestellt wurden und werden. Im bibliothekswissenschaftlichen Sprachgebrauch wird der Begriff für handgeschöpfte Papiere vor der Erfindung des Holzschliffpapiers in der Mitte des 19. Jahrhunderts verwendet. In modernen fachsprachlichen Zusammenhängen der Papierindustrie bezeichnet Hadernpapier hochwertige Papiersorten aus schonend aufgeschlossenen Faserstoffen geeigneter Nutzpflanzen. Im Alltagssprachgebrauch ist hierfür auch die Bezeichnung \"Büttenpapier\" üblich geworden, die aber nur auf eine tatsächliche oder vermeintliche Herstellungsmethode abzielt, ohne dabei zwingend die tatsächliche Faserzusammensetzung zu berücksichtigen.", "tgt_summary": null, "id": 1138469} {"src_title": "Voice Group Call Service", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Schon sehr früh in der Geschichte der Eisenbahn wurde versucht, Antrieb und Sitzplatzangebot in einem Fahrzeug zu vereinen, um auch niedrige Verkehrsaufkommen wirtschaftlich abdecken zu können. Die ersten Versuche in dieser Richtung waren aufgrund der unzureichenden Leistung und der problematischen Unterbringung von Kessel sowie Kohlen- und Wasservorrat jedoch nicht besonders erfolgreich. 1854 lieferte Borsig eine dampfbetriebene Draisine an die Berlin-Hamburger Eisenbahn, die mit einem Personenabteil und einem stehenden Kessel ausgestattet war. Dies war der erste längerfristig eingesetzte Dampftriebwagen, er erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 22 km/h. 1879 wurden bei der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn verschiedene Dampftriebwagen beschafft, bei denen Dampfkessel und Dampfmaschine auf einem der beiden Drehgestelle montiert waren. Weitere Dampftriebwagen in unterschiedlichen Ausführungen wurden von vielen, vor allem auch privaten Bahnverwaltungen beschafft. Die Österreichische Lokaleisenbahngesellschaft (ÖLEG) orderte 1880 bei den Ringhoffer-Werken in Prag-Smichov einen Dampftriebwagen (ÖLEG C), nachdem dort zuvor schon sogenannte Gepäcklokomotiven fuhren. Auch dieser Dampftriebwagen besaß zwei Drehgestelle, eines davon nicht angetrieben, was zu einer charakteristischen Bauweise bei dieser Fahrzeugart wurde. 1883 wurde auf der australischen Victorian Railways der von einem „W.R. Rowan of Copenhagen“ entworfene „Rowan Steam Car“ in Betrieb genommen. Ab 1883 wurden Doppelstock-Dampftriebwagen populär. Zu den ersten Bahngesellschaften, von denen sie eingesetzt wurden, zählen die Hessische Ludwigsbahn und die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen. Sie verwendeten Dampftriebwagen Bauart Thomas. Zwischen 1893 und 1909 beschafften die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen insgesamt 16 Triebwagen, die DW 1–17. Die bei den ersten Wagen verwendeten, mit Kohle beheizten Serpollet-Kessel, bewährten sich jedoch nicht und wurden nach wenigen Jahren gegen Kittel-Kessel ausgetauscht. 1902 kauften auch die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen bei der Maschinenfabrik Esslingen einen Dampftriebwagen mit Serpollet-Kessel, den Triebwagen der Gattung 133c. Sieben weitere Wagen folgten 1914/15 mit Kittel-Kessel als Gattung 121a. Die umgangssprachlich auch als \"Kittel-Dampftriebwagen\" bezeichneten Triebwagen der Baureihe KWStE DW 1–17 und der BadStB Gattung 121a galten als betriebssichere und zuverlässige Fahrzeuge. Der Triebwagen der BadStB Gattung 133c erhielt keinen Kittel-Kessel und wurde nach wenigen Jahren in einen Bahndienstwagen umgebaut. Ein von 1907 bis 1937 auf der Federseebahn in Dienst befindlicher Triebwagen in Spurweite 750 mm mit Achsfolge (1A)'2' und Heißdampfantrieb, bezeichnet als DWss 1, kam quasi als achtzehnter Wagen zu dieser Gruppe dazu. Er war ebenfalls in der Maschinenfabrik Esslingen gebaut worden und entsprach – bis auf das durch die zulässige Achslast von nur 7 Tonnen bedingte vierachsige Fahrgestell – den regelspurigen Dampftriebwagen der K.W.St.E., blieb aber trotz erfolgreichem Betrieb ein Einzelstück in Württemberg. Drei diesem sehr ähnliche Dampftriebwagen aus der Maschinenfabrik Esslingen, in gleicher Achsfolge und Spurweite, aber mit Nassdampftriebwerk ausgerüstet, gingen 1910 an die Bleckeder Kleinbahn. Sie sollten später zu Verbrennungstriebwagen umgebaut werden, das unterblieb jedoch aus Kostengründen; stattdessen wurden sie zu Personenwagen umgebaut bzw. nach schweren Schäden verschrottet. Nach dem Ersten Weltkrieg stand die Entwicklung der Dampftriebwagen in Konkurrenz zur gleichlaufenden Entwicklung der Verbrennungstriebwagen. Japanische und englische Hersteller lieferten zum Beispiel mit unterschiedlichem Erfolg etwa 41 Dampftriebwagen der Shiki-Klasse nach Korea. In den Vereinigten Staaten wurde zu dieser Zeit das System Doble entwickelt. Diese vollautomatischen Dampferzeugungsanlagen versprachen einen wirtschaftlichen Betrieb. Zur Erprobung wurden durch die Deutsche Reichsbahn neun Triebwagen Nr. 51 bis 59 gebaut. Aufgrund des doppelt so hohen Brennstoffverbrauches gegenüber den Verbrennungstriebwagen wurde auf weitere Beschaffungen verzichtet. 1933 wurde von der Lübeck-Büchener Eisenbahn (LBE) der Dampftriebzug mit der Betriebsnummer 2000 in Betrieb genommen und ab Mai 1935 zwischen Lübeck und Hamburg eingesetzt, ab 1936 dann auf der Strecke zwischen Lübeck und Lüneburg. Dieser Triebwagen hat zwei Doble-Dampferzeuger erhalten, welche erfolgreich auch mit Braunkohlenteeröl betrieben wurden. Von der DR erhielt er die Bezeichnung DT 63. Während des Zweiten Weltkrieges wurde dieser Triebwagen ausgemustert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden durch die Deutsche Reichsbahn (DR) mit dem Triebwagen DT 59 Versuche mit einer Kohlenstaubfeuerung Bauart Wendler unternommen. Auch diesmal zeigte es sich, dass Verbrennungstriebwagen wirtschaftlicher waren. Dieser Triebwagen war bei der Deutschen Reichsbahn nur kurze Zeit im Einsatz. Bei der Deutschen Bundesbahn wurden noch bis 1952 die württembergischen Dampftriebwagen eingesetzt. Der 1902 von der Maschinenfabrik Esslingen gebaute Dampftriebwagen CZm 1/2 der Uerikon-Bauma-Bahn kann in der Schweiz beim DVZO noch in Betrieb erlebt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Dampftriebwagen, veraltet auch als Dampfwagen, Dampfwaggon und Dampfomnibus bezeichnet, ist ein mit einer Dampfmaschine angetriebenes Triebfahrzeug der Eisenbahn wie auch der Straßenbahn. Die Kombination aus Dampflokomotive und Reisezugwagen gilt als Vorläufer der späteren elektrischen und thermischen Triebwagen. Dampftriebwagen gibt es sowohl als Zweirichtungsfahrzeug wie auch als Einrichtungsfahrzeug, wobei die Einrichtungsfahrzeuge an den Endbahnhöfen mittels Drehscheiben gewendet werden.", "tgt_summary": null, "id": 2094668} {"src_title": "Adam-Air-Flug 172", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schiffsgeschichte.", "content": "Die \"Thor Heyerdahl\" wurde 1930 unter dem Namen „Tinka“ auf der Werft Smit & Zoon in Westerbroek (Niederlande) als Motorschiff mit Hilfsbesegelung gebaut. Zum ersten Heimathafen wurde Hamburg. In den nächsten 50 Jahren wurde das Schiff unter wechselnden Namen als Frachtschiff bis nach Südafrika und in die Karibik eingesetzt. Während dieser Zeit wurde 1951 die Tragfähigkeit des Schiffes auf 300 Tonnen erweitert, indem der Rumpf mittschiffs um einige Meter verlängert wurde. 1979 wurde das heruntergekommene Küstenmotorschiff von zwei Segelliebhabern erworben und 1979 bis 1983 zum Dreimast-Toppsegelschoner umgebaut. Einer der beiden neuen Eigner des Schiffes, Detlef Soitzek, war 1977 bis 1978 im Indischen Ozean als Navigator auf der Schilfbootexpedition „Tigris“ des norwegischen Anthropologen, Zoologen, Geologen, Ethnologen, Botanikers und Weltreisenden Thor Heyerdahl mitgefahren. Er regte an, das Schiff auf den Namen des Norwegers zu taufen. Der Namenspatron nahm die Ehre gern entgegen, zumal er, wie auch viele andere, die Restaurierung und Wiederbenutzung eines alten Segelschiffes sehr befürwortete. Seit 1983 wird die \"Thor Heyerdahl\" vom Verein \"Thor Heyerdahl e. V.\" betrieben, der heute über 1000 Mitglieder zählt. Im Sommer wird das Schiff auf Nord- und Ostsee eingesetzt, im Winter befährt es die Gewässer der Kanarischen Inseln und der Karibik. Mehr als 20.000 vor allem junge Mitsegler sind bisher auf Fahrten der \"Thor Heyerdahl\" mitgefahren. Die Reisen werden im Sinne der Erlebnispädagogik (ganzheitliches Erziehungs- und Bildungskonzept) durchgeführt. Die \"Thor Heyerdahl\" ist eingetragenes Schiff der Sail Training Association Germany, die die Segelausbildung inklusive klassischer Seemannschaft für junge Menschen fördert, und hat wiederholt an Großsegler-Veranstaltungen der Sail Training Association teilgenommen. Das Schiff segelte bei der Sail Amsterdam 1985 und 2010 sowie bei der Sail in Bremerhaven 1986, Hamburg 1989 und Bremerhaven 1990, 1995 und 2000 mit. Im Juli 2007 wurde der Thor Heyerdahl durch die See-Berufsgenossenschaft aufgrund von nicht mehr zeitgemäßen Sicherheitseinrichtungen die Fahrerlaubnis entzogen. Am 9. August konnte sich die See-Berufsgenossenschaft und der Verein \"Thor Heyerdahl e. V.\" vor dem Verwaltungsgericht Hamburg in einem Vergleich darauf einigen, das Auslaufverbot unter Auflagen aufzuheben. Die bis 20. Oktober 2007 geplanten Sommerreisen konnten in einem begrenzten Fahrgebiet in der Ostsee durchgeführt werden. Von Oktober 2007 bis Juni 2009 wurde das Schiff bei HDW in Kiel grundsaniert. Die Thor Heyerdahl wurde mit den heute vorgeschriebenen Systemen, Normen und Sicherheitseinrichtungen neu aufgebaut. Seitdem wird das Schiff für diverse Mitsegelangebote eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "KUS – Klassenzimmer unter Segeln.", "content": "Seit 2008 findet „KUS - Klassenzimmer unter Segeln“ von Oktober bis April mit rund 30 Schülern der 10. Jahrgangsstufe als Schulprojekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt. Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus hat das Projekt einem Schulbesuch im Ausland gleichgestellt. KUS beginnt in Kiel und führt über Teneriffa in die Karibik. Dort finden mehrwöchige Landaufenthalte statt. Die Heimreise führt über die Bermudas und die Azoren zurück nach Kiel.", "section_level": 2}, {"title": "High Seas High School.", "content": "Von 1993 bis 2006 wurde auf der \"Thor Heyerdahl\" in Kooperation mit der Hermann-Lietz-Schule Spiekeroog die „High Seas High School“ (englisches Wortspiel; deutsch etwa „Offene See Gymnasium“) durchgeführt, die ursprünglich auf der \"Fridtjof Nansen\" ins Leben gerufen worden war. Bis zu 30 Schüler der 11. gymnasialen Jahrgangsstufe (Alter 15–18 Jahre) aus Internaten und staatlichen Gymnasien segelten von Deutschland über die Kanarischen Inseln in die Karibik, zum süd- oder mittelamerikanischen Festland und nach Kuba und schließlich über die Azoren zurück zum Heimathafen Kiel. Auf den knapp sieben Monate dauernden Fahrten waren die Schüler einerseits als Mitsegler in den Bordalltag und die Segelmanöver integriert und erhielten andererseits an Bord regulären Schulunterricht (z. B. Deutsch, Englisch, Spanisch, Mathematik, Physik usw.). Landausflüge von den angelaufenen Häfen aus und Kurzsprachkurse an Land ergänzten die Erfahrung; während dieser Zeiten wurde das Schiff für zweiwöchige Fahrten mit erwachsenen Mitseglern genutzt. Die Fahrt 2000/2001 wurde von einem professionellen Filmteam begleitet (Regisseur: Torsten Truscheit). Aus den Aufnahmen entstand die Dokumentations-Serie \"Junge Herzen\", die 2002 im ZDF ausgestrahlt wurde. Seit 2007 wird die „High Seas High School“ auf dem Segelschiff Johann Smidt organisiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Thor Heyerdahl – früher Tinka, Marga Henning, Silke und Minnow – ist ein 1930 gebautes Schiff, das heute unter deutscher Flagge als Dreimast-Toppsegelschoner (Dreimast-Segelschiff) fährt. Das Schiff wurde nach dem norwegischen Forscher und Abenteurer Thor Heyerdahl (1914–2002) benannt. Der Heimathafen ist Kiel, Deutschland. ", "tgt_summary": null, "id": 2382846} {"src_title": "Türkiye (Tageszeitung)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Mayers spielte während seiner Juniorenzeit zunächst von 1990 bis 1992 bei den \"Weston Dukes\" und \"Thornhill Islanders\" in der Metro Junior A Hockey League nahe seiner Geburtsstadt. Mit insgesamt 143 Scorerpunkten in genau 100 Partien zeigte der Stürmer frühzeitig sein großes Potential. Im Sommer 1992 entschied sich der damals 17-jährige – im Gegensatz zu vielen anderen kanadischen Jugendspielern – für die Fortsetzung seiner Karriere an einem US-amerikanischen College und nicht in einer der drei Ligen der Canadian Hockey League. Mayers wechselte an die in Kalamazoo gelegene Western Michigan University. Neben seinem Studium spielte er die folgenden vier Jahre bis 1996 parallel für deren Eishockeyteam in der Central Collegiate Hockey Association, einer Division der National Collegiate Athletic Association. Zwar konnte der Kanadier in diesen vier Jahren keine großen Erfolge mit dem Team in der CCHA feiern, allerdings wurde er bereits im Sommer 1993 im NHL Entry Draft in der vierten Runde als 89. Spieler von den St. Louis Blues ausgewählt. Zudem war Mayers in allen vier Jahren unter den besten sieben Scorern der Mannschaft zu finden – in der Spielzeit 1994/95 sogar als Topscorer. Nach vier Jahren am College wechselte der rechte Flügelstürmer im Sommer 1996 in die Organisation der St. Louis Blues, die in drei Jahre zuvor gedraftet hatte. Mayers absolvierte in seinem ersten Profijahr insgesamt sechs Partien in der National Hockey League, dabei gelang ihm eine Torvorlage. Den Großteil der Spielzeit 1996/97 verbrachte er aber beim Farmteam der Blues, den Worcester IceCats aus der American Hockey League. Ebenso erging es ihm im folgenden Spieljahr, als er ausschließlich für Worcester zum Einsatz kam. Zwischen 1996 und 1999 absolvierte Mayers insgesamt 143 Begegnungen für die IceCats, wobei ihm 40 Tore und 85 Scorerpunkte gelangen. Die zusätzlichen 255 Strafminuten untermauerten seine Fähigkeiten als Power Forward. Regelmäßige Einsatzzeiten in der NHL bekam Mayers ab der Saison 1999/2000, nachdem er bereits in der Spielzeit 1998/99 die letzten 34 Spiele bestritten, seine ersten vier Tore erzielt und mit gutem Defensivspiel überzeugt hatte. Der Stürmer verblieb zunächst bis zum Sommer 2004 in St. Louis. Seine besten Spielzeiten absolvierte er dabei in den Jahren 2000/01 als ihm 21 Scorerpunkte gelangen und 2001/02 als er neben 17 Scorerpunkten auch eine Plus/Minus-Statistik von +9 aufweisen konnte. Zurückgeworfen wurde Mayers im folgenden Jahr, da ihn eine hartnäckige Knieverletzung, die er Mitte November 2002 erlitt, auf lediglich 15 Saisoneinsätze limitierte und er für den Rest der Saison ausfiel. Durch den streikbedingten Ausfall der NHL-Saison 2004/05 verließ Mayers vor der Saison die Blues. Er heuerte als Free Agent bei Hammarby IF Stockholm aus der zweitklassigen schwedischen HockeyAllsvenskan an. Für den Klub aus der Hauptstadt bestritt er zwischen Mitte November 2004 und Mitte März 2005 insgesamt 19 Partien, in denen ihm 22 Scorerpunkte gelangen. Im März kehrte der Angreifer schließlich in die Vereinigten Staaten zurück und unterschrieb einen Vertrag bei den Missouri River Otters aus der United Hockey League. Bis zum Saisonende kam er in 13 Begegnungen auf sieben Scorerpunkte. Im Herbst 2005 schloss Mayers sich wieder den St. Louis Blues an und spielte weitere drei Jahre für das Team, in denen er stets deutlich über 20 Scorerpunkte erzielte. Nach insgesamt elf Jahren im Franchise aus der \"Gateway City\" trennten sich im Juni 2008 – im Vorfeld des NHL Entry Draft 2008 – die Wege der Blues und Mayers. Er wurde am 19. Juni für ein Wahlrecht der dritten Draft-Runde, mit dem die Blues später James Livingston an 70. Stelle auswählten, an die Toronto Maple Leafs abgegeben. Damit kehrte der Stürmer in seine Geburtsstadt zurück. Unter dem neuen Maple-Leafs-Trainer Ron Wilson war Mayers im jungen Team Torontos aufgrund seiner Erfahrung von Beginn an eine feste Größe. An die Leistungen, mit denen er in den vorangegangenen Jahren in St. Louis geglänzt hatte, konnte er aber nicht mehr anknüpfen. Die zunehmende Unzufriedenheit über die Leistungen des Kanadiers sowie sein auslaufender Zweijahres-Vertrag machten ihn zunehmend entbehrlich und so wurde er Ende Januar 2010 Bestandteil eines der größten Transfers der NHL seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Herbst 2005. Gemeinsam mit Matt Stajan, Niklas Hagman und Ian White wurde er für Dion Phaneuf, Fredrik Sjöström und Keith Aulie zu den Calgary Flames transferiert. Nach 27 Einsätzen für die Flames wurde die Zusammenarbeit zwischen dem Team und Mayers nicht fortgesetzt. Als Unrestricted Free Agent unterzeichnete der Power Forward schließlich am 4. August 2010 einen Einjahres-Vertrag bei den San Jose Sharks, die Ersatz für die abgewanderten Manny Malhotra und Jed Ortmeyer benötigten. Am 1. Juli 2011 unterzeichnete er als Free Agent einen Kontrakt für ein Jahr bei den Chicago Blackhawks. Dieser Vertrag wurde um ein weiteres Jahr verlängert, sodass Mayers mit den Blackhawks in der Saison 2012/13 den Stanley Cup gewann. Aufgrund der durch den Lockout verkürzten Spielzeit reichten seine 19 Spiele in der regulären Saison aus, um auf dem Pokal eingraviert zu werden. Im Dezember 2013 gab er das Ende seiner aktiven Karriere bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Mayers vertrat sein Heimatland Kanada erstmals bei der Weltmeisterschaft 2000 im russischen Sankt Petersburg. Als Nachnominierung bestritt er sieben der neun Partien seines Teams und erreichte nach einer Halbfinalniederlage gegen den späteren Weltmeister Tschechien sowie im Spiel um den dritten Platz gegen Finnland den vierten Rang. Mayers erzielte im Turnierverlauf ein Tor. Erst sieben Jahre später wurde der in Toronto geborene Stürmer erneut nominiert. Diesmal für die Weltmeisterschaft 2007 im russischen Kasan. Dort erreichte die Mannschaft das Finale und ging durch einen 4:2-Sieg über Finnland aus diesem als Weltmeister hervor. Mayers kam in allen neun Spielen zum Einsatz und erfüllte seine Aufgaben mit vier Toren sowie insgesamt fünf Scorerpunkten überaus gut. Seine Leistungen wurden auch im folgenden Jahr berücksichtigt, als er erneut in den Kader für die Heim-WM 2008 berufen wurde. Beim Silbermedaillengewinn der Kanadier, die das Finale gegen Russland mit 4:5 in der Verlängerung verloren, verbuchte Mayers erneut fünf Scorerpunkte. Darunter befanden sich zwei Tore.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Kanada bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Jamal David Mayers (* 24. Oktober 1974 in Toronto, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler auf der Position des rechten Flügelstürmers. Mayers absolvierte 978 Spiele in der National Hockey League, den Großteil davon während seines zehnjährigen Engagements bei den St. Louis Blues. Zudem gewann er in seiner letzten Profisaison den Stanley Cup mit den Chicago Blackhawks. Mit der kanadischen Nationalmannschaft nahm er an drei Weltmeisterschaften teil und gewann dabei 2007 die Goldmedaille.", "tgt_summary": null, "id": 894204} {"src_title": "Manuel Zeno Gandía", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinung.", "content": "Die Augenfleck-Breitfußbeutelmaus ist einer der größten Vertreter dieser Gattung. Adulte Tiere können 112 bis 145 Millimeter Kopf-Rumpf-Länge und 90 bis 125 Millimeter Schwanzlänge erreichen, wobei sie ein Gewicht von 25 bis 60 Gramm aufweisen. Mit ihrer Farbgebung - vorwiegend blass bis grau, mit weißem Kinn und weißen Pfoten - ist es auch die hellste Breitfuß-Beutelmaus.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Augenfleck-Breitfußbeutelmaus kommt nur im tropischen Nordterritorium (Australien) vor, wobei die südliche Grenze des Verbreitungsgebietes bei ungefähr bei 14° südlicher Breite gezogen werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Habitat.", "content": "Besiedelt werden vom Monsun beeinflusste Wälder, die in der Regel von Eucalyptus dominiert werden. Diese Bäume sind oft von Termiten ausgehöhlt worden und können somit Unterschlupf und Schutz bieten, außerdem findet sich in den Wäldern eine ausgeprägte Gras- oder Strauchschicht. Die Wälder stehen während der Trockenzeit oft in Flammen. Es handelt sich um die einzige Breitfuß-Beutelmaus, die in diesem Gebiet und diesem Habitat vorkommt. Die Augenfleck-Breitfußbeutelmaus sucht Schutz in hohlen stehenden oder am Boden liegenden Baumstämmen. Es wurden auch schon Tiere beobachtet, die bei Gefahr in Baumhöhlen in 10 Meter Höhe flüchteten. Ansonsten ist die nächtliche Aktivität und Nahrungssuche auf den Boden beschränkt.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung.", "content": "Bei den wenigen zur Nahrung dieser Art durchgeführten Untersuchungen wurden in den Mägen der Tiere ausschließlich Überreste von Insekten gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Paarungszeit dieser in den Tropen vorkommenden Art scheint im August zu liegen, aber bereits ab Juni kann bei Männchen Spermienproduktion stattfinden. Die Besonderheiten der Paarung entsprechen dem generellen Muster bei Breitfuß-Beutelmäusen, es sterben also alle Männchen kurz nach der Paarung. Ende September bis Anfang Oktober wurden Geburten von 10 Jungtieren beobachtet, es wurden aber auch trächtige Tiere mit 16 Embryonen untersucht. Da diese Tiere nur 10 Zitzen haben, gehen in einem solchen Fall einige Jungtiere verloren. Genaue Daten dazu liegen aber nicht vor, da es noch nicht gelungen ist, diese Art in Gefangenschaft zu züchten.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Die IUCN führt die Augenfleck-Breitfußbeutelmaus als Least Concern (nicht gefährdet).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Augenfleck-Breitfußbeutelmaus (\"Antechinus bellus\") ist ein im tropischen Norden Australiens lebender Vertreter aus der Familie der Raubbeutler (Dasyuridae). Diese lokal häufige Art steht der Gelbfuß-Beutelmaus sehr nahe und wurde ursprünglich als \"Phascogale bella\" beschrieben.", "tgt_summary": null, "id": 269367} {"src_title": "Alfred Roth (Politiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Faccio begann seine musikalische Ausbildung 1855 am Konservatorium in Mailand; nach deren Abschluss ging er mit seinem Freund Arrigo Boito nach Paris. Hier wirkte er als Komponist und Dirigent und machte mit den musikalischen Größen seiner Zeit Bekanntschaft: Giuseppe Verdi, Charles Gounod und Hector Berlioz. 1866 kämpfte er an der Seite seines Freundes Boito bei den Truppen Garibaldis. Nach einem kurzen Zwischenspiel als Dirigent in Skandinavien und Deutschland kehrte er 1868 in seine Heimat zurück und wurde Direktor des Mailänder Konservatoriums und drei Jahre später Direktor der Mailänder Scala. Faccio dirigierte die italienische Erstaufführung von Verdis Aida (1872) und die Uraufführung des Otello (1887). Er starb mit nur 51 Jahren in Monza, nachdem er die letzten beiden Jahre seines Lebens nach schwerer Erkrankung in der dortigen Irrenanstalt verbracht hatte. Sein Leichnam wurde nach Mailand überführt.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Franco Faccio war vor allem als Dirigent bekannt, im Besonderen für seine Verdi-Interpretationen. Als Komponist war ihm weniger Erfolg beschieden, seine beiden Opern \"I profughi fiamminghi\" (UA Mailand 1863) und \"Amleto\" (Libretto von Arrigo Boito nach Shakespeares \"Hamlet\"; UA 1865 in Genua) fielen nach anfänglich freundlicher Aufnahme beim Publikum schnell in Vergessenheit. Die Aufführung von \"Amleto\" 1871 an der Mailänder Scala wurde durch einen kranken Tenor in der Titelrolle zu einem Fiasko. Daneben schuf Faccio noch drei Sinfonien, Kammermusik und einige weitere Werke. Erst in den 2010er Jahren wurde Faccios Musik für die Opernbühne wiederentdeckt. Der Dirigent Anthony Barrese stellte aus dem Autograph eine Notenausgabe von \"Amleto\" her. Er selbst leitete dann 2014 die erste neuere Wiederaufführung des Werks an der Opera Southwest in Albuquerque, New Mexico, USA. 2016 wurde \"Amleto\" auch in neuen Inszenierungen an der Opera Delaware in Wilmington (wiederum unter Barreses Leitung) und bei den Bregenzer Festspielen (unter Paolo Carignani) gespielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franco Faccio (* 8. März 1840 in Verona; † 21. Juli 1891 in Monza) war ein italienischer Komponist und Dirigent.", "tgt_summary": null, "id": 1172224} {"src_title": "Alle Menschen werden Brüder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Brand studierte zunächst Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Tourismus an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg. Das Studium beendete er 1989 mit dem Diplom und einem Ausbildungsabschluss als Hotelfachmann. Anschließend nahm Brand ein Studium der Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main auf, das ihn auch nach Berlin, Buenos Aires und Detroit führte. Auch dieses Studium beendete er 1996 mit dem Diplom. Im Jahr 2000 wurde Ulrich Brand über \"Verhältnis von Staat und Nichtregierungsorganisationen in der internationalen Umweltpolitik\" promoviert. Zwischen 2001 und 2007 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent im Bereich „Globalisierung und Politik“ der Universität Kassel. 2006 wurde er dort mit der Arbeit \"Die politische Form der Globalisierung. Soziale Kräfte und Institutionen im internationalisierten Staat\" habilitiert. Er ist aktiv im Kuratorium des Instituts Solidarische Moderne, in der Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) sowie im Wissenschaftlichen Beirat von Attac Deutschland. Seit Mai 2011 ist er Mitherausgeber der politisch-wissenschaftlichen Monatszeitschrift Blätter für deutsche und internationale Politik. Brand ist u. a. Mitglied der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung sowie der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft (ÖGPW) und der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW). In der DVPW fungierte er von 2006 bis 2012 als Sprecher der Sektion Politische Ökonomie. Von 2012 bis 2014 war er Leiter des Instituts für Politikwissenschaft an der Universität Wien, von 2011 bis 2013 akademischer Leiter des Master-Studiengangs Höhere Lateinamerika-Studien an der Universität Wien.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Brand betrachtet die ökologische Frage verschränkt mit ihren Voraussetzungen und ihren sozialen Bedingungen. Die herrschenden öffentlichen Diskussionen thematisieren oft ein übermäßiges Wachstum auf endlichem Raum (Umweltökonomik). Es gibt aber nicht eine schlichte Gegenüberstellung von Natur und Gesellschaft, sondern die Aneignung von Natur ist immer auch eine konkrete, gesellschaftliche Beziehung, daher ist dieses herrschende Dispositiv (Foucault) der öffentlichen Diskussion zu hinterfragen. Brand meint, dass die Krise der modernen Lebensweise sowohl eine ökologische, als auch eine soziale ist und diese \"sozial-ökologische\" Krise mit einer politischen Ökologie zu begreifen ist und nicht mit einer herkömmlichen Sichtweise einer Übernutzung des Planeten. Seine theoretische Arbeit ist Teil von Diskussionen über kritische Staats- und Hegemonietheorie (Antonio Gramsci, Nicos Poulantzas), Regulationstheorie und politische Ökologie. Brand beschäftigt sich mit Fragestellungen der \"sozial-ökologischen Transformation\" in der multiplen Krise ab 2007, etwa wie der Globale Norden auf Kosten des Globalen Südens lebt. Es werde im strukturierten Alltag (Konsum, Mobilität, Kommunikation und Ernährung) überproportional auf die globale Arbeitskraft und die globalen Ressourcen der Schwellen- und Entwicklungsländer, vermittelt durch den Weltmarkt, zurückgegriffen. Diese wird von ihm und Markus Wissen als \"imperiale Lebensweise\" benannt, worunter eine imperiale Produktionsweise verstanden wird, bei der Ressourcen (Rohstoffe wie Erdöl und Land, aber auch Arbeitskraft) aus dem Süden extrahiert, im Norden verbraucht und über die Senken des Südens wieder entsorgt werden. Die dieser Krise zugrunde liegenden Konsum- und Produktionsmuster scheinen sich schwer politisieren zu lassen, sie haben sich gegenteilig in der Mittel- und Oberschicht des Nordens eher noch verfestigt und werden nach außen verteidigt. Es gibt zwar eine Rebellion, sichtbar z. B. durch den Erfolg des Rechtsextremismus (eine \"rebellierende Selbstunterwerfung\" nach Nora Räthzel), aber grundlegende Machtverhältnisse bleiben unangetastet. Mit \"imperial\" ist das räumlich unbegrenzte Ausgreifen gemeint und dass diese Lebensweise andere Lebensweisen verdrängt. Der Begriff der \"Lebensweise\", erweitert den abstrakten Begriff des Lebensstils um die Alltagskultur. Dieser Begriff baut zwar auf der Regulationstheorie auf, umfasst auch aber zusätzlich die Alltagspraxen und den Alltagsverstand nach Gramsci, da ihm zufolge die Bedingungen für die Reproduktionsarbeit scheinbar immer günstiger werden: Das Leben kann in unserer Gesellschaft auch bei Lohnkürzungen immer noch als lebenswert angesehen werden. Es soll hier aber nicht der einzelne mündige Verbraucher angerufen werden, das sei zu unpolitisch, auch sei dieser z. B. auf dem Land oft auch auf das Kraftfahrzeug angewiesen. Die Kosten für die Reproduktionsarbeit des einzelnen Subjekts, also die Arbeit, seine eigene Arbeitskraft wiederherzustellen, werden unter den Bedingungen des Neoliberalismus im Norden, wenn auch etwa durch Externalisierung (weiterführend siehe Lessenich) der Kosten, eher geringer, der Neoliberalismus schaffe also selbst seine eigene Zustimmung, durch billigere Handys oder auch billigere Fernreisen. Diese imperiale Produktionsweise erscheint im Norden, wo die ökologischen Auswirkungen nur recht vermittelt (Wetterextreme, Stürme) spürbar sind, hegemonial, also breit akzeptiert und breitet sich sogar aus. Die Folgen sind im Norden im Gegensatz zum Süden noch weniger bedrohend. Hegemonie wird nach Gramsci als das Bemühen und die Fähigkeit der herrschenden Klasse verstanden ihre eigenen Interessen als die der Allgemeinheit darzustellen, etwa mit Standort- und Wachstumspolitik als unhinterfragbares Ziel. Es gelte hier auch Gegenhegemonien zu erschaffen, um den herrschenden Diskurs des Katastrophismus („Es ist schon fünf vor/nach zwölf“) zu verändern, der autoritäre, top-down Lösungen begünstigt. Weiters ist das Konzept der \"imperialen Lebensweise\" abzugrenzen von einem rein technologisch orientierten Diskurs (Elektroauto) oder von dem \"mündigen Konsumenten\" (Neoklassik), wo sich der politische Akt auf Kaufakte beschränkt. Die Art und Weise der Naturaneignung kann mit dem Begriff \"gesellschaftliches Naturverhältnis\" gefasst werden. Damit kann bei gesellschaftlichen Bedürfnissen, etwa Mobilität, auch gefragt werden, wie das konkrete Bedürfnis nach Mobilität bedient werden kann und bedient wird und welche Interessen dahinter stehen. Macht und Interessen sind hier in die (auch unbewussten, vgl. 'Habitus') Wünsche der Nutzer eingeschrieben. Die imperiale Lebensweise ist auch statusorientiert: die Mittelschicht grenzt sich durch mehr Konsum nach unten hin ab und dient jenen als Vorbild: Auch diese Konsumspirale treibt den CO-Ausstoß voran. Ein Beispiel ist das Nutzen des Autos und die Interessen der Automobilindustrie. So ist die Nutzung von SUVs auch eine Bearbeitung der ökologischen Krise, nach dem Motto: Mein Kinder und ich kommen sicher durch den Starkregen. Der Blickpunkt fällt hier auf aktuell schon veränderte Lebensweisen: In Wien gibt es schon mehr autofreie als autobesitzende Haushalte, es gibt also schon Kipppunkte. Ein anderes Beispiel für eine stille Rebellion ist die Beschränkung des Fleischkonsums. Mittelfristig geht es der politischen Ökologie nicht um das Ziel des individuellen Glücks, sondern um die Bedingungen für ein Gutes Leben für Alle und um eine solidarische, an Gebrauchswerten orientierte Ökonomie, die vorrangig nicht den (kapitalistischen) Wachstumszwang, etwa von Finanzmärkten, sondern ein attraktives Modell von Wohlstand ohne Appell auf individuellen Verzicht und Konsumismus ins Zentrum stellt. Als Akteur werde hier nicht der Staat, sondern einer Analyse der Veränderungen Karl Polanyis folgend, die vielfältigen sozialen Bewegungen (Care Revolution, Ernährungssouveränität, Recht auf Stadt u. v. a.) gesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ulrich Brand (* 15. April 1967 in Mainau) ist Politikwissenschaftler und seit September 2007 Universitätsprofessor für Internationale Politik an der Universität Wien. Er arbeitet zu Fragen der kapitalistischen Globalisierung, ihrer Kritik und Möglichkeiten politischer Steuerung, zu internationaler Ressourcen- und Umweltpolitik sowie zu Lateinamerika.", "tgt_summary": null, "id": 2347619} {"src_title": "Bruno Reichart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Mel Tormé, Sohn russischer Immigranten, sang bereits im Alter von 4 Jahren mehrere Monate mit dem Coon-Sanders Orchestra. Er arbeitete wie seine Kollegen Mickey Rooney oder Sammy Davis Jr. als Kinderstar in Radioserien, da er in einem aktiven Künstlerumfeld aufwuchs. Ab dem siebten Lebensjahr wechselte er ans Schlagzeug, bevor er sich wieder als Sänger versuchte. Seine erste Schallplatte nahm er im Alter von 15 Jahren mit Harry James auf. 1942 holte ihn Ben Pollack in das Chico Marx Orchestra. Als Filmschauspieler debütierte Tormé 1943 an der Seite von Frank Sinatra in dem Film \"Higher and Higher\". Gemeinsam mit Les Baxter und Ginny O'Connor formierte er kurz vor seiner Einberufung zur US-Army und dann erneut 1947 die Vokalgruppe \"Mel-Tones\"; erste Aufnahmen entstanden für \"Jewell\" und Decca Records, nach dem Zweiten Weltkrieg für Musicraft Records, teilweise begleitet von Artie Shaws Orchester. Carlos Gastel, der schon die Karrieren von Nat King Cole und Peggy Lee gefördert hatte, holte ihn zu Capitol Records und MGM, die ihn als Popstar herausstellten; doch nach ein paar Jahren entschloss sich Tormé, mit kleineren Labels zu arbeiten und wieder mehr zum Jazz zu tendieren. Es folgten Alben wie \"Musical Sounds Are the Best Songs\" für Coral 1954 und \"It's a Blue World\" auf Bethlehem. Mitte der 1950er Jahre spielte er zusammen mit Marty Paich in der Band \"Mel Tormé with the Marty Paich Dektette\"; sie nahmen zusammen vier Alben auf, wie \"Mel Tormé Sings Fred Astaire\" (Bethlehem, 1956) und auf Verve \"Tormé\" (1958), \"Back in Town\" (1959) und als Höhepunkt und Re-Union der Mel-Tones schließlich \"Mel Tormé Swings Shubert Alley\", bei dem Paich und Tormé Broadway-Songs verarbeiteten, wie Comden/Greens „Just in Time“, „Too Darn Hot“, Harold Arlens „A Sleepin ́ Bee“ oder Frank Loessers „Once in Love with Amy“. Zu ihren Begleitmusikern gehörten u. a. Art Pepper, Frank Rosolino, Red Callender und Mel Lewis. In den Jahren 1963 und 1964 arbeitete Tormé als Schreiber für die \"Judy Garland Show\", in der er auch auftrat. Die Erfahrungen verarbeitete er später in dem Buch \"The Other Side of the Rainbow\". In den 1960er Jahren entstanden für Atlantic und Columbia weitere Produktionen mit Studioorchestern, u. a. geleitet von Shorty Rogers oder Al Porcino. Eine intensive Zusammenarbeit begann Tormé in den späten 1970er Jahren mit dem Pianisten George Shearing und dessen Band; ab dieser Zeit schrieb er auch seine Arrangements selber. In den 1980er Jahren entstanden eine Reihe von Alben für Concord Jazz, u. a. mit der Rob McConnell Bigband. 1988 nahm er das \"Reunion\"-Album mit Westcoast-Musikern wie Bob Enevoldsen, Jack Sheldon und Pete Jolly auf. In den 1990er Jahren arbeitete er noch mit Cleo Laine (\"Nothing Without You\") und Ken Peplowski (\"Sing, Sing; Sing\"); sein letztes Album war das im Juli 1995 aufgenommene \"Velvet and Brass\" für Concord. Im August 1996 hätte Mel Tormé gemeinsam mit George Shearing das Newport Jazz Festival eröffnen sollen. Doch das Konzert musste in letzter Sekunde abgesagt werden: Tormé hatte einen Schlaganfall erlitten. Er sollte sich von diesem nie mehr erholen: Der Sänger konnte in der Folge nicht mehr live auftreten. Mel Tormé starb am 5. Juni 1999 an den Folgen eines weiteren Schlaganfalls.", "section_level": 1}], "src_summary": "Melvin Howard „Mel“ Tormé (* 13. September 1925 in Chicago, Illinois; † 5. Juni 1999 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Sänger im Bereich des Jazz und der Popmusik, der auch als Schlagzeuger, Komponist, Arrangeur, Autor und Schauspieler in Erscheinung trat. Sein Presseagent prägte für ihn den Spitznamen \"The Velvet Fog\" (etwa \"„der samtene Nebelschleier“\"), der sich auf Tormés sanft-geschmeidige Baritonstimme bezog. Seine berühmteste Komposition ist der Weihnachtsklassiker \"The Christmas Song\", den er zusammen mit Robert Wells schrieb.", "tgt_summary": null, "id": 1484603} {"src_title": "Juan Mari Brás", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werkgeschichte.", "content": "Es war von Anfang an Goethes Absicht, dass seine Ballade als Chorkantate vertont werden sollte. Als Komponisten hatte er seinen Freund Carl Friedrich Zelter ausersehen. Als der jedoch den Text zum ersten Mal las, soll er ausgerufen haben: Er selbst fühlte sich dazu nicht in der Lage, sondern gab die Vorlage an seinen Schüler Felix Mendelssohn Bartholdy weiter. 1830/31 reiste Mendelssohn durch die Schweiz und Italien. Aus Rom schrieb er an Goethe: – Erst nach Goethes Tod am 22. März 1832 erklang das Werk zum ersten Mal im Herbst 1832, und zwar in Mendelssohns Elternhaus. Die öffentliche Uraufführung folgte am 10. Januar 1833 in der Sing-Akademie zu Berlin. Am Pult stand der Komponist selbst. Zehn Jahre später, 1842/43, arbeitete Mendelssohn sein Werk grundlegend um. Diese zweite Fassung fand ihre Uraufführung, wie die vorige einstudiert und geleitet vom Komponisten, am 2. Februar 1843 im Leipziger Gewandhaus. Unter den Zuhörern waren Robert Schumann und Hector Berlioz, der sich besonders begeistert über das Werk äußerte. In dieser zweiten Fassung wird das Werk heutzutage üblicherweise aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Gesang: vierstimmiger gemischter Chor, 4 Soli (Alt, Tenor, Bariton, Bass) Orchester: 3 Flöten (3. Piccolo), 2 Oboen, 2 Klarinetten in A, B und C, 2 Fagotte, 2 Hörner in C, F, E und D, 2 Trompeten in D, E und C, 3 Posaunen, Pauken, große Trommel, Becken und Streicher", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Goethe selbst verfasste in seinem Brief an Zelter vom 3. Dezember 1812 eine Art Inhaltsangabe seiner Ballade so:", "section_level": 1}, {"title": "Werkbeschreibung.", "content": "Ouverture Sie besteht aus zwei Teilen: 1. Ein Druide (Tenor) und Chor der Druiden und des Volkes \"(Allegro vivace non troppo)\" 2. Eine alte Frau aus dem Volk (Alt) und Chor der Weiber aus dem Volk \"(Allegro non troppo)\" 3. Der Priester (Bariton) und Chor der Druiden \"(Andante maestoso)\" 4. Chor der Wächter der Druiden \"(Allegro leggiero)\" 5. Ein Wächter der Druiden (Bass) und Chor der Wächter der Druiden \"(Rezitativ)\" 6. Chor der Wächter der Druiden und des Heidenvolkes \"(Allegro molto)\" 7. Der Priester (Bariton) und Chor der Druiden und des Heidenvolkes \"(Andante maestoso)\" 8. Ein christlicher Wächter (Tenor) und Chor der christlichen Wächter \"(Allegro molto)\" 9. Der Priester (Bariton) und allgemeiner Chor der Druiden und des Heidenvolkes \"(Andante maestoso)\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die erste Walpurgisnacht op. 60 (MWV D 3) ist eine im Mai 1799 verfasste Ballade von Johann Wolfgang von Goethe, in Musik gesetzt von Felix Mendelssohn Bartholdy in Form einer weltlichen Kantate für Soli, Chor und Orchester (1833).", "tgt_summary": null, "id": 2023701} {"src_title": "Grünes Buch (IRA)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bis zu einem Flugzeugabsturz im Jahr 1941 während des Balkanfeldzugs war Werner Panitzki Flugzeugführer in der Luftwaffe der Wehrmacht, u. a. als Staffelkapitän im Kampfgeschwader 51 unter seinem späteren Vorgänger als Inspekteur der Luftwaffe, Josef Kammhuber. Aufgrund seiner Verletzungen wurde er aus dem fliegerischen Dienst entlassen und zum Stab abkommandiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war er bis 1947 in Kriegsgefangenschaft. Im Anschluss war er als Kaufmann in Kiel tätig. 1952 trat Panitzki dem Amt Blank bei, dem Vorgänger des Bundesministeriums der Verteidigung. 1955 folgte sein Eintritt in die neu gegründete Bundeswehr im Dienstgrad eines Obersten. Bis 1957 diente er zunächst als Chef des Stabes der Abteilung VI Luftwaffe. In dieser Zeit folgte seine Ernennung zum Brigadegeneral. Ab 1. Juni 1957 war er Stellvertreter des ersten Inspekteurs der Luftwaffe, Josef Kammhuber und Chef des Führungsstabs der Luftwaffe. Anschließend war er bis 1960 Chef des Führungsstabs der Streitkräfte unter Generalinspekteur Adolf Heusinger. Nach einer kurzzeitigen Verwendung als Kommandeur der 4. Luftverteidigungsdivision in Münster wurde der mittlerweile zum Generalmajor ernannte Panitzki Kommandeur des Kommandos der Schulen der Luftwaffe auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. Im Anschluss wurde er Kommandierender General der Luftwaffengruppe Nord. Am 1. Oktober 1962 wurde Panitzki zum Generalleutnant und zweiten Inspekteur der Luftwaffe ernannt. Er hatte unter anderem die hohen Verluste an Piloten und Luftfahrzeugen gegenüber dem Verteidigungsausschuss zu rechtfertigen und war für den Ausbau des Flughafens Beja in Portugal mitverantwortlich, der aus verschiedensten Gründen, etwa der Änderung der NATO-Militärdoktrin, nie so genutzt wurde, wie Panitzki und der damalige Verteidigungsminister Franz Josef Strauß es geplant hatten. Am 25. August 1966 entließ der Nachfolger von Strauß als Verteidigungsminister, Kai-Uwe von Hassel, ihn im Zusammenhang mit der Starfighter-Affäre auf seinen eigenen Wunsch, da er in einem Interview die Beschaffung des Kampfflugzeugs als eine „rein politische Entscheidung“ kritisiert hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Werner Panitzki (* 27. Mai 1911 in Kiel; † 2. Juni 2000) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant der Luftwaffe. Er war von 1962 bis 1966 der zweite Inspekteur der Luftwaffe.", "tgt_summary": null, "id": 774402} {"src_title": "Czarnkowo (Tychowo)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dressel machte sein Abitur am Walddörfer-Gymnasium in Hamburg-Volksdorf. Er studierte Jura an der Universität Hamburg und war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Verwaltungslehre bei Ulrich Karpen. Er promovierte 2003 zum Dr. jur. an der Universität Hamburg mit dem Thema \"Bürgerbegehren und Bürgerentscheid in den Hamburger Bezirken\". Nach dem Rechtsreferendariat in Hamburg und Los Angeles legte er 2004 das Zweite Staatsexamen ab. Nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg 2004 wurde er erstmals Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Ab 2011 war Dressel Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bürgerschaft. Er ist ohne Bezüge beurlaubt von seinem Amt als Referatsleiter für Wohnen, Stadterneuerung und Bodenordnung der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Er ist Mitglied im Verein \"Koralle – Stadtteilkultur in Volksdorf\", im Förderkreis des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Universität Hamburg, im Hamburger Alumni-Verein der Studienstiftung des Deutschen Volkes, bei der Arbeiterwohlfahrt, im Ehemaligenverein des Walddörfer-Gymnasiums in Volksdorf, in der Opferschutzorganisation Weißer Ring, im Verein \"De Spieker\", in der \"Gesellschaft für Heimatpflege und Heimatforschung in den hamburgischen Walddörfern\" und im \"Förderverein des Hauses der Jugend Volksdorf\". Dressel ist verheiratet und wohnt in Hamburg-Volksdorf. Er hat drei Kinder. Sein Vater Helmut Dressel war in der von ihm geleiteten Finanzbehörde einst Referatsleiter.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Dressel ist seit 1994 Mitglied in der SPD. Er ist stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Volksdorf und Vorsitzender des SPD-Kreises Wandsbek. Zwischen 1997 und 2001 war er Mitglied der Bezirksversammlung Wandsbek (Schwerpunkte: Jugendhilfe, Kultur und Finanzen, Wirtschaft und Verkehr). 2001 bis 2004 war er Deputierter der Justizbehörde und Beirat in der Justizvollzugsanstalt Billwerder. Seit dem 17. März 2004 ist Dressel Abgeordneter im Hamburger Landesparlament, der Hamburgischen Bürgerschaft. Dort saß er in der 18. Wahlperiode für seine Fraktion im Eingaben-, Innen-, Rechts- und Verfassungsausschuss sowie im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) Informationsweitergabe. Außerdem war er Mitglied in den Kontrollgremien Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis, Wohnraumüberwachung sowie Verfassungsschutz. Von 2004 bis 2011 war Dressel Fachsprecher seiner Fraktion für Innenpolitik. Im Februar 2008 zog er nach der Bürgerschaftswahl über den Wahlkreis Alstertal-Walddörfer erneut als Abgeordneter in die Bürgerschaft ein. In dieser Wahlperiode saß er im Haushaltsausschuss, Innenausschuss, Rechtsausschuss, im Ausschuss für Öffentlicher Dienst und Personalwirtschaft, im Verfassungs- und Bezirksausschuss sowie im Kontrollgremium Wohnraumüberwachung. Bei der Wahl im Februar 2011 wurde Dressel als SPD-Spitzenkandidat im Wahlkreis Alstertal-Walddörfer wiedergewählt. Er wurde in der 20. Bürgerschaft zum Vorsitzenden der SPD-Fraktion gewählt. Bei den Bürgerschaftswahlen 2015 und 2020 errang Dressel erneut ein Direktmandat im Wahlkreis Alstertal-Walddörfer. Er wurde auf der konstituierenden Sitzung der SPD-Fraktion in der 21. Bürgerschaft in seinem Amt als Fraktionsvorsitzender bestätigt. Am 28. März 2018 wurde er Finanzsenator der Freien und Hansestadt Hamburg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andreas Dressel (* 6. Januar 1975 in Hamburg) ist ein deutscher Politiker der SPD. Er ist Finanzsenator der Freien und Hansestadt Hamburg (Senat Tschentscher I). Von 2011 bis 2018 war er Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft.", "tgt_summary": null, "id": 2401800} {"src_title": "Umberto Mastroianni", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Violette Szabo wurde 1921 bei Paris als Tochter des Engländers Charles Bushell und der Französin Reine Leroy geboren. Nach mehreren Wohnortwechseln zog die Familie Anfang der 1930er Jahre nach London. Schon in jungen Jahren war Szabo sehr sportlich und übertraf ihre drei Brüder in kleineren Wettkämpfen. Mit 14 Jahren verließ sie die Schule und arbeitete einige Jahre als Friseurin und Verkäuferin. Im Sommer 1940 lernte sie den französischen Offizier ungarischer Abstammung Étienne Szabo kennen, der sich De Gaulles Truppen des „Freien Frankreich“ angeschlossen hatte, und heiratete ihn wenige Wochen später. Als er im September 1941 zum Kriegseinsatz nach Nordafrika kommandiert wurde, trat sie in den Auxiliary Territorial Service ein, der Frauen für die Heimatverteidigung einsetzte. Im Juni 1942 wurde Szabos Tochter Tania geboren, vier Monate später fiel ihr Mann in der Schlacht bei El Alamein. Um seinen Tod zu rächen, entschloss sich Szabo, aktiv am Krieg teilzunehmen. Als SOE ihr im Sommer 1943 anbot, sie wegen ihrer Französischkenntnisse in Sektion „F“ einzusetzen, um im besetzten Frankreich die Résistance zu unterstützen, sagte sie sofort zu und erhielt den Tarnnamen „Louise“. Nach Abschluss ihrer Ausbildung wurde sie von RAF Tempsford ausgeflogen und landete am Morgen des 6. April 1944 mit ihrem Fallschirm in der Nähe von Azay-le-Rideau im Loiretal. Begleitet wurde sie von einem weiteren SOE-Agenten, einem französischen Journalisten, der unter dem Tarnnamen „Clément“ Leiter des britischen Agentenrings „Salesman“ war. „Salesman“ operierte seit über einem Jahr in der Gegend um Rouen und Le Havre, hatte aber in den vorangegangenen Wochen zahlreiche Mitglieder des Ringes durch Verhaftungen der Gestapo verloren. Szabos Hauptaufgabe in Frankreich bestand darin, unter ihrer erfundenen Identität als Sekretärin „Corinne Reine Leroy“ mit den restlichen „Salesman“-Mitgliedern Kontakt aufzunehmen. Als sich herausstellte, dass der Ring „Salesman“ so gut wie zerschlagen war, kehrte Szabo am 30. April nach London zurück. In der Nacht zum 8. Juni 1944, zwei Tage nach Beginn der alliierten Invasion, landeten Szabo und „Clément“ wieder mit ihren Fallschirmen in Frankreich, in der Nähe von Limoges. Ein neuer Agentenring, „Salesman 2“, sollte im Département Haute-Vienne aufgebaut werden und eng mit dem Maquis, der lokalen Résistance, zusammenarbeiten. Getarnt mit ihrer neuen Identität: „Madame Villeret“, Witwe eines Antiquitätenhändlers, sollte Szabo versuchen, unauffällig in ihr Einsatzgebiet zu gelangen. Einen Teil der Strecke sollte sie im Auto eines französischen Résistance-Mitglieds zurücklegen, den Rest auf dem Fahrrad, das seitlich am Wagen angebunden war. In der Nähe von Salon-la-Tour geriet der Wagen in eine Straßensperre der SS-Panzerdivision „Das Reich“, und seine Insassen sollten kontrolliert werden. Hintergrund war die Entführung des SS-Sturmbannführers Helmut Kämpfe durch den Maquis. Als später der Tod Kämpfes bekannt wurde, zerstörte die SS das Dorf Oradour-sur-Glane und ermordete beim Massaker von Oradour 642 der Einwohner. Szabo und der Franzose ließen sich aus dem Wagen fallen, begannen ein Feuergefecht und versuchten schließlich zu fliehen. Szabo wurde ergriffen, als sie ihre Munition verschossen hatte. Zunächst im Gestapohauptquartier, dann im Gefängnis von Limoges in Haft gehalten, wurde Szabo am 12. Juni in das Pariser Gefängnis Fresnes gebracht. Zusammen mit den beiden ebenfalls in Fresnes inhaftierten SOE-Agentinnen Denise Bloch und Lilian Rolfe wurde sie am 8. August 1944 in das sogenannte „Gestapo-Lager“ Neue Bremm bei Saarbrücken deportiert. Kurz darauf wurden die Frauen in das \"Lager Torgau,\" ein Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück, gebracht. Im Winter 1944/45 mussten sie in einem weiteren Außenlager, im brandenburgischen Königsberg, bei bitterer Kälte Baumstümpfe roden, um ein Flugfeld vorzubereiten, bis sie im Januar 1945 wieder in das Hauptlager Ravensbrück zurückgeholt und im Strafblock inhaftiert wurden. Eines Abends, vermutlich am 5. Februar 1945, wurden sie auf Befehl des Lagerkommandanten Fritz Suhren im Hof neben dem Krematorium mit Genickschüssen getötet. Ihre Leichen wurden verbrannt.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Eine Tante richtete ein kleines Museum für Szabo in Herefordshire ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Violette Reine Elizabeth Szabo, geborene Bushell GC, MBE (* 26. Juni 1921 in Levallois-Perret bei Paris; † 5. Februar 1945 im KZ Ravensbrück) war eine Agentin der britischen nachrichtendienstlichen Spezialeinheit Special Operations Executive (SOE).", "tgt_summary": null, "id": 1947913} {"src_title": "Walter Barnes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Teams und Wagen.", "content": "Schon im Dezember 1935 hatte der internationale Automobilverband AIACR angesichts der dramatischen Leistungsexplosion der deutschen Silberpfeile seine Mitgliedsverbände zu einem Treffen einberufen. Eine Einigung über ein neues Reglement konnte dabei jedoch nicht erzielt werden, sodass die aktuelle 750-kg-Rennformel um ein weiteres Jahr bis Ende 1937 verlängert wurde. Prompt nutzten die deutschen Teams die Gelegenheit, um noch einmal nachzulegen. Insbesondere Mercedes-Benz kehrte nach dem Einbruch von 1936 und dem Rückzug noch vor Saisonende nun umso stärker auf die Grand-Prix-Bühne zurück. Der von der neu eingerichteten \"Rennabteilung\" unter Chefingenieur Rudolf Uhlenhaut entwickelte Mercedes-Benz W 125 übertraf mit seinem 5,7-Liter-Reihenachtzylinder von bis zu 600 PS deutlich die Leistungswerte der 6-Liter-V16-Motoren der Auto Union von 1936 und blieb damit auf Jahrzehnte hinaus – bis zum Beginn der \"Turbo-Ära\" in der Formel 1 zu Beginn der 1980er Jahre – der stärkste jemals gebaute Grand-Prix-Rennwagen. Dabei lag das Aggregat lediglich 20 kg über dem Gewicht der Ursprungskonstruktion im W 25 von 1934 mit 3,4 Liter Hubraum und wenig mehr als 300 PS. Wie die Erfahrungen aus dem Jahr 1936 gelehrt hatten, war Motorleistung allein jedoch keine Erfolgsgarantie und so waren beim \"W 125\" auch im Fahrwerksbereich gegenüber dem Vorgängermodell einige entscheidende Verbesserungen umgesetzt worden. Vor allem wurde der Radstand verlängert, ein neuartiger Ovalrohrrahmen verwendet und dazu die De-Dion-Hinterachse grundlegend umkonstruiert. Neben weiteren Änderungen an Radaufhängung, Bremsen und Getriebe wurde außerdem der Tankinhalt so weit vergrößert, dass eine Grand-Prix-Distanz ohne Tankstopp durchfahren werden konnte, was einen weiteren entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz darstellte. Bei der Teambesetzung setzte Mercedes-Rennleiter Alfred Neubauer weiter auf Ex-Europameister Rudolf Caracciola, mit sieben Siegen – den geteilten Erfolg zusammen mit Luigi Fagioli beim Großen Preis von Italien 1934 eingerechnet – mittlerweile der Fahrer mit den meisten Grand-Prix-Erfolgen, und Manfred von Brauchitsch. Nicht verlängert wurde dagegen der Vertrag mit Luigi Fagioli, mit dem es drei Jahre lang heftige Konflikte um die Rangfolge im Team gegeben hatte, und der nun zur Auto Union wechselte. An seiner Stelle rückte der bisherige „Juniorfahrer“ Hermann Lang in die Stammbesetzung auf, der sein Potential während der letzten zwei Jahre beständig entwickelt hatte und dabei im Gegensatz zu von Brauchitsch eine besonnene, vor allem auch materialschonende Fahrweise gezeigt hatte. Seine beiden Siege zu Beginn der Saison 1937 in Tripolis und auf der AVUS sorgten jedoch zunehmend für neue Spannungen im Team, weil seine beiden arrivierten Teamkollegen ihren Status durch den „Emporkömmling“ bedroht sahen, der als einfacher Rennmechaniker begonnen hatte. Im weiteren Verlauf der Saison musste Lang wegen einer Infektion außerdem längere Zeit pausieren, was am Ende eine gute Position in der Europameisterschaft verhinderte. Neue Nachwuchsfahrer, sogenannte „Junioren“, wurden in diesem Jahr der Schweizer Christian Kautz und der Brite Richard Seaman, der in der Voiturette-Klasse bereits einige bedeutende Erfolge erzielt hatte. Bei der finanziell schwächeren Auto Union hatte man sich über den Winter dagegen etwas auf den Lorbeeren der vergangenen Saison ausgeruht und dem Auto Union Typ C lediglich geringfügige Modellpflege angedeihen lassen. Mit 6 Liter Hubraum und etwa 550 PS Leistung war der V16-Zylinder aber nicht allzu weit von der Stuttgarter Konkurrenz entfernt. Unbestrittener Nummer-1-Fahrer des Teams war als amtierender Europameister jetzt Bernd Rosemeyer, der dank seiner Erfolge, wie auch wegen seiner jugendlich-unbekümmerten Ausstrahlung extreme Popularität genoss und außerdem von der Propagandamaschinerie des nationalsozialistischen Regimes entsprechend instrumentalisiert wurde. Daneben blieb Hans Stuck weiterhin Stammfahrer; aber Achille Varzi, der durch Drogenkonsum und andere Eskapaden beim Team endgültig in Ungnade gefallen war, wurde durch den von Mercedes herübergewechselten Fagioli ersetzt. Allerdings war Faglioli keine allzu große Verstärkung für das Team, weil er zunehmend von Rheumatismus geplagt wurde und dadurch häufig zu Rennen gar nicht antreten konnte. Als „Junioren“ blieben schließlich Ernst von Delius und Rudolf Hasse dem Team weiterhin erhalten. Hauptgegner der deutschen Teams war weiterhin die Scuderia Ferrari, die für Alfa Romeo seit 1933 die Renneinsätze organisierte und nach der mehrheitlichen Übernahme der Firmenanteile zum echten Tochterunternehmen des italienischen Automobilkonzerns geworden war. Enzo Ferrari war nun als Rennleiter Angestellter unter Direktor Ugo Gobbato. Tazio Nuvolari blieb weiterhin unangefochtener Kapitän der Mannschaft mit dem aufstrebenden Giuseppe Farina und Antonio Brivio als weitere Stammfahrer. Nur René Dreyfus hatte das Team verlassen, um Voiturette-Rennen für Maserati zu bestreiten. Der Alfa Romeo 12C-36 mit 4,1-Liter-V12-Motor war schon in der Vorsaison den deutschen Wagen kaum gewachsen und über den Winter nicht wesentlich verbessert worden. Ein neues Modell mit 4,5 Liter Hubraum ließ bis weit in die Saison hinein auf sich warten und erwies sich bei den ersten Einsätzen in Pescara und beim Großen Preis von Italien als Fehlschlag, sodass das Team im Laufe der Saison keine entscheidende Rolle spielten konnte. Auch Maserati und Bugatti hatten angesichts ihrer beschränkten Firmenressourcen der Entwicklungsspirale nicht mehr folgen können und sich – zumindest werksseitig – ganz vom Grand-Prix-Sport zurückgezogen, um sich stattdessen in anderen Motorsportnischen neue, mehr Erfolg versprechende Betätigungsfelder zu suchen. In Frankreich wurden beispielsweise in diesem Jahr fast alle bedeutenden Veranstaltungen als Sportwagenrennen ausgeschrieben, so auch erneut der Französische Grand Prix selbst, und Bugatti war mit Jean-Pierre Wimille und Altmeister Robert Benoist unter anderem beim klassischen 24-Stunden-Rennen von Le Mans erfolgreich. Maserati verlegte sich dagegen beinahe völlig auf die Voiturette-Klasse (Rennwagen bis 1,5 Liter Hubraum), wohin die meisten der bisher im Grand-Prix-Sport aktiven Privatfahrer-Kunden gewechselt waren. Allerdings gab es dort mit dem britischen ERA-Team einen nicht zu unterschätzenden Gegner, was aber für viel Spannung und Zuschauerinteresse sorgte. Als Folge nahmen im gleichen Umfang, in dem immer weniger „vollwertige“ Grand-Prix-Rennen mit Wagen nach der \"Internationalen Rennformel\" stattfanden, die Anzahl der Voiturette-Rennen rapide zu. Bisweilen waren es Rahmenrennen im Programm der offiziellen Grands Prix, immer häufiger gab es aber auch völlig alleinstehende Veranstaltungen, die an die Stelle bisheriger Klassiker wie die Targa Florio traten.", "section_level": 1}, {"title": "Saisonbericht.", "content": "Anders als in den vorausgegangenen Jahren begann die Rennsaison 1937 nicht mit dem klassischen Grand-Prix-Auftakt in Monaco, denn das Rennen war in den August verlegt worden. Als Folge davon drängten sich die \"Grandes Épreuves\" in diesem Jahr auf einen relativ engen Zeitraum von zwei Monaten zwischen Juli und September zusammen, was jedoch nicht bedeutete, dass es in der ersten Saisonhälfte keine nennenswerten Rennaktivitäten gegeben hätte. Im Gegenteil, Veranstaltungen wie der Grand Prix von Tripolis, das Rennen auf der Berliner AVUS oder das Eifelrennen auf dem Nürburgring hatten sich bereits zu echten Klassikern entwickelt und standen den offiziellen \"Großen Preisen\" an Bedeutung und öffentlicher Aufmerksamkeit kaum nach. Gleich beim ersten dieser Rennen auf dem damals schnellsten Straßenkurs der Welt im nordafrikanischen Tripolis hatte die Mercedes-Mannschaft die Gelegenheit, die Qualitäten des neuen W 125 unter Beweis zu stellen. Der bislang noch nicht allzu auffällig in Erscheinung getretene, eben erst vom Junior- zum Stammfahrer beförderte Hermann Lang absolvierte die Distanz auf der reifenfressenden Strecke in fehlerfreier und abgeklärter Fahrt mit nur zwei planmäßigen Boxenstopps, während die Auto-Union-Rennwagen zum Teil ein Vielfaches davon benötigten. Ein Höhepunkt dieser an Besonderheiten nicht armen Saison war im Anschluss das Avusrennen. Da es kein \"Grande Épreuve\" mit Meisterschaftsstatus war, konnte der Veranstalter hier ein formelfreies Rennen ausrichten, bei dem die Rennwagen unter anderem nicht das ansonsten in der \"Internationalen Rennformel\" vorgegebene Gewichtslimit von 750 kg einhalten mussten. Die spektakuläre neue Steilkurve, zwei lange Geraden und nur eine wirklich anzubremsende Kurve ließen den Einsatz von speziellen Stromlinienkarosserien, wie sie sonst bei Rekordfahrten verwendet wurden, vielversprechend erscheinen. Ein solches Fahrzeug stand auch Lang zur Verfügung, der damit Geschwindigkeiten bis knapp unter die 400-km/h-Grenze erreichte und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 260 km/h am Ende als Sieger des bis dahin schnellsten Rennens gefeiert wurde. Die Revanche der Auto Union für die beiden Auftaktniederlagen erfolgte umgehend beim Eifelrennen auf dem fahrerisch anspruchsvollen Nürburgring, wo Rosemeyer sein Können voll ausspielte und in einem intensiven Kampf mit Mercedes-Fahrer Caracciola am Ende die Oberhand behielt. Bevor mit dem Großen Preis von Belgien die eigentliche Grand-Prix-Saison begann, ging es erst noch einmal in die Vereinigten Staaten, wo bereits im Vorjahr auf dem Roosevelt Raceway in Westbury, New York die alte Tradition des Vanderbilt Cups als Wettbewerb zwischen der alten und der neuen Welt wieder ins Leben gerufen worden war. Wieder lautete der Sieger Rosemeyer und so schienen die Karten zwischen den beiden deutschen Teams einigermaßen gleichmäßig verteilt, während Alfa Romeo bis dahin keine Rolle gespielt hatte. Wegen des geringen Abstands von nur einer Woche zum hochdotierten New Yorker Rennen hatten die Spitzenteams ihre Kräfte geteilt und traten zum belgischen Grand Prix nur mit ihren Zweitmannschaften an. Bei nur acht Teilnehmern setzte sich Auto-Union-Nachwuchsfahrer Rudolf Hasse im Dreikampf mit seinem Teamkollegen Hans Stuck und Mercedes-Fahrer Hermann Lang dank eines Stopps weniger am Ende durch und erzielte den einzigen Grand-Prix-Sieg seiner Karriere. Zum Großen Preis von Deutschland waren wieder alle Stars mit von der Partie, sodass das Rennen den eigentlichen Auftakt zur diesjährigen Grand-Prix-Saison darstellte. Dieses Mal behielt bei Mercedes Caracciola die Oberhand gegenüber Langs Einstoppstrategie, während die Auto-Union-Wagen der Reihe nach technischen Defekten zum Opfer fielen. Nach einer Kollision mit Mercedes-Junior Seaman starb Auto-Union-Nachwuchsfahrer Ernst von Delius wenige Tage später an seinen Verletzungen. Trotz der noch einmal immens gestiegenen Motorleistungen war er in diesem Jahr der einzige Pilot, der bei einem Grand-Prix-Rennen ums Leben kam. Der Große Preis von Monaco war 1937 auf einen Termin Anfang August verschoben worden. Erneut gerieten die Auto Union in Schwierigkeiten, sodass sich das Rennen zum Duell zwischen den Mercedes-Piloten Caracciola und Manfred von Brauchitsch entwickelte, das am Ende durch die Reifen entschieden wurde. Caracciola musste einen Extra-Stopp einlegen, sodass von Brauchitsch, ausnahmsweise einmal im Glück, seinen ersten Erfolg bei einem offiziellen \"Internationalen Grand Prix\" feiern konnte. Weil er als einziger der Spitzenpiloten in allen drei Grands Prix bis dahin angetreten und gewertet worden war, übernahm er gleichzeitig auch die Führung in der Europameisterschaftswertung. Im traditionsreichen Rennen um die Coppa Acerbo lag mit Rosemeyer zur Abwechslung wieder einer der Auto-Union-Fahrer vorn, aber da er in den Meisterschaftsläufen kaum gepunktet hatte, kam er trotz seiner bereits drei Saisonsiege für den Titel nicht mehr in Frage. In Pescara erschien außerdem Alfa Romeo mit dem erwarteten neuen Alfa Romeo 12C/37, jetzt ebenfalls mit Rohrrahmen und mit deutlich strömungsgünstigerer, niedrigerer Karosserie. Trotz großartiger Presseankündigungen fiel aber das Auto von Farina noch vor dem Start einem technischen Defekt zum Opfer und auch Nuvolari war nach wenigen Runden aus dem Rennen. Nach diesem Rückschlag verzichtete Alfa Romeo auf die Teilnahme am Großen Preis der Schweiz, sodass Nuvolari überraschend für die Auto Union antrat. Er hatte aber große Schwierigkeiten, mit dem ungewohnten Fahrverhalten der Heckomtorrennwagen in so kurzer Zeit zurechtzukommen. Weil auch die anderen Auto-Union-Fahrer nicht ihre Höchstform erreichten, endete das Rennen mit Caracciola vor Lang und von Brauchitsch mit einem Dreifachsieg für Mercedes. Der letzte Wertungslauf zur Europameisterschaft 1937, der Große Preis von Italien, war ausnahmsweise auf die Montenero-Strecke bei Livorno verlegt worden, weil die Chancen für Alfa Romeo auf dem kurvenreichen Straßenkurs besser schienen als auf der künstlichen Bahn von Monza. Doch auch bei seinem zweiten Einsatz versagte der neue \"Alfa Romeo 12C/37\" völlig, was die umgehende Trennung von Chefkonstrukteur Vittorio Jano zur Folge hatte. In der Meisterschaftswertung war das Titelrennen nach Caracciolas Sieg in Bern zwischen ihm und von Brauchitsch wieder offen, wobei Letzterer es sich hätte leisten können, einen Platz hinter seinem Stallkonkurrenten ins Ziel zu kommen, um den Titel trotzdem zu gewinnen. Aber während Caracciola trotz andauernder Attacken von Lang einen lupenreinen Start-und-Ziel-Sieg herausfuhr, war Brauchitsch wieder einmal von seinem sprichwörtlichen Pech verfolgt und musste das Rennen mit technischem Defekt vorzeitig beenden. Trotz einer kurzfristigen Rückkehr von Achille Varzi ins Team – der Rennleiter Karl Otto Feuereissen versicherte, mittlerweile den Drogen abgeschworen zu haben – spielte die Auto Union erneut eine Statistenrolle und musste sich mit dem dritten Platz von Rosemeyer zufriedengeben. Zum Saisonausklang gab es noch einmal zwei international bedeutende Rennen ohne \"Grande-Épreuve\"-Status, das Masarykrennen im tschechoslowakischen Brünn, das zu einem weiteren Erfolg für Mercedes und Caracciola wurde, und den Großen Preis von Donington, den ersten Auftritt der deutschen Silberpfeile auf der britischen Insel, mit einem Sieg von Rosemeyer für die Auto Union. In einer spannenden, von Höhepunkten geprägten letzten Saison der auslaufenden 750-kg-Grand-Prix-Formel hatten sich am Ende Mercedes und Rudolf Caracciola durchgesetzt, der Vorsprung auf die Auto Union – in deren Mannschaft sich alles nur noch auf Rosemeyer konzentrierte – war jedoch deutlich knapper, als es aufgrund der reinen Zahlen und Ergebnislisten den Anschein hat.", "section_level": 1}, {"title": "Rennergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grandes Épreuves zur Europameisterschaft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Großer Preis von Belgien.", "content": "Da die Rennwagen nicht rechtzeitig vom Vanderbilt Cup zurückgekehrt waren, nahmen am Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps am 11. Juli 1937 nur acht Fahrzeuge teil. Am Ende konnte Rudolf Hasse seinen einzigen Sieg bei einem Grand Prix erreichen.", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Deutschland.", "content": "Der Große Preis von Deutschland auf dem Nürburgring am 25. Juli 1937 geriet zur Katastrophe für Auto Union. Rosemeyer dominierte zwar das Training, fiel aber im Rennen nach einem Reifenschaden weit zurück. Tragischer war der Unfall des Nachwuchspiloten Ernst von Delius, der am nächsten Tag seinen Verletzungen erlag. Caracciola und von Brauchitsch erzielten einen Mercedes-Doppelsieg.", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Monaco.", "content": "Beim Großen Preis von Monaco am 8. August 1937 feierte Mercedes einen Dreifacherfolg. Sieger wurde der „Pechvogel“ von Brauchitsch, weil er die Teamorder ignorierte und Caracciola trotz heftiger Gesten von Alfred Neubauer nicht überholen ließ. Beachtenswert war der dritte Platz des Schweizer Mercedes-Nachwuchsfahrers Christian Kautz.", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis der Schweiz.", "content": "Der Große Preis der Schweiz wurde am 22. August 1937 in Bremgarten ausgetragen. Auf regennasser Strecke wurde „Regenmeister“ Caracciola wieder einmal seinem Ruf gerecht und gewann ungefährdet. Tazio Nuvolari, der überraschenderweise von Auto Union verpflichtet worden war, kam mit dem ungewohnten Mittelmotor-Wagen noch nicht zurecht und musste Rosemeyer, der schon in der zweiten Runde ausgeschieden war, zur Hälfte des Rennens sein Fahrzeug überlassen.", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Italien.", "content": "Der Große Preis von Italien wurde das einzige Mal auf dem 7 Kilometer langen Circuito di Montenero bei Livorno ausgetragen und fand am 12. September 1937 statt. Die italienischen Veranstalter hatten gehofft, dass Alfa Romeo auf dieser Strecke den übermächtigen deutschen Teams ebenbürtig sein könnte, was aber nicht der Fall war. Das ganze Rennen über lieferten sich die Mercedes-Piloten Caracciola und Lang einen spannenden Zweikampf, den am Ende Caracciola mit weniger als 0,5 Sekunden Vorsprung gewann.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Rennen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gran Premio di Tripoli.", "content": "Der Gran Premio di Tripoli auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Mellaha bei Tripolis in der libyschen Wüste am 9. Mai 1937 war geprägt vom Zweikampf der beiden deutschen Teams, die im Endergebnis die ersten acht Plätze belegten. Am Ende konnte Mercedes-Pilot Hermann Lang einen knappen Vorsprung von rund 10 Sekunden vor Auto-Union Pilot Bernd Rosemeyer, der nach einem verpatzten Boxenstopp eine fulminante Aufholjagd begann, ins Ziel retten.", "section_level": 3}, {"title": "AVUS-Rennen.", "content": "Die AVUS in Berlin war mit einer neuen, bis zu 44° überhöhten Steilkurve ausgestattet worden und war Schauplatz dieses Rennens am 30. Mai 1937. Die Wagen waren mit stärkeren Motoren und teilweise mit einer eigenen, stromlinienförmigen Karosserie versehen und erreichten im Training einen Schnitt von bis zu 284 km/h. Rund 300- bis 400.000 Zuschauer sahen das Rennen, das in drei Durchgängen ausgetragen wurde und bei dem erneut Mercedes-Pilot Hermann Lang gewann.", "section_level": 3}, {"title": "Eifelrennen.", "content": "Das Eifelrennen auf dem Nürburgring am 13. Juni 1937 wurde von den Teams als Vorbereitung für den später im Jahr stattfindenden Großen Preis von Deutschland gesehen. Bernd Rosemeyer gewann zum dritten Mal hintereinander auf dem Nürburgring vor Caracciola, der von Problemen mit der Benzinpumpe geplagt war.", "section_level": 3}, {"title": "Vanderbilt Cup.", "content": "Die wichtigsten europäischen Teams nahmen die lange Schiffsreise auf sich, um sich beim Vanderbilt Cup auf dem Roosevelt Raceway in Long Island (USA) mit den US-Rennställen zu messen. Das wegen Regen um zwei Tage verschobene Rennen fand am 5. Juli 1937 statt und sah Auto-Union Piloten Bernd Rosemeyer als Sieger.", "section_level": 3}, {"title": "Coppa Acerbo.", "content": "Die Coppa Acerbo fand am 15. August auf dem Circuito di Pescara im italienischen Pescara statt. Alfa Romeo versuchte, mit dem neuen Alfa Romeo 12C/37, Boden gegenüber den deutschen Teams gutzumachen, was aber kaum gelang. Obwohl er einen Reifen bei einem Kilometerstein ruiniert hatte und mit drei Rädern zur Box zurück musste, gewann Bernd Rosemeyer das Rennen überlegen.", "section_level": 3}, {"title": "Masaryk-Grand-Prix.", "content": "Der Masaryk-Grand-Prix am 26. September 1937 wurde erneut auf dem rund 29 km langen Masaryk-Ring bei Brünn ausgetragen. Bei einem schweren Unfall kam Hermann Lang von der Strecke ab, zwei Zuschauer kamen ums Leben. Zunächst führte Rosemeyer, musste aber nach einem Bremsdefekt ausscheiden. Er übernahm Müllers Wagen, erreichte aber nur mehr den dritten Platz. Der Sieg ging an Rudolf Caracciola.", "section_level": 3}, {"title": "Großer Preis von Donington.", "content": "Der Große Preis von Donington am 2. Oktober 1937 war das erste größere internationale Rennen in Großbritannien, die britischen Fahrer und Teams waren bislang weitgehend unter sich geblieben. Die englischen Wagen – vorwiegend ERAs – konnten ebenso wenig mit den deutschen Fahrzeugen mithalten wie die anderen Teams während der ganzen Saison, und so ging der Sieg an Bernd Rosemeyer. Es war sein letzter Triumph, knapp vier Monate später kam er ums Leben.", "section_level": 3}], "src_summary": "In der Grand-Prix-Saison 1937 wurde vom Internationalen Automobilverband AIACR wie in den beiden Vorjahren erneut eine Grand-Prix-Europameisterschaft für Fahrer ausgeschrieben. Wertungsläufe waren mit den Großen Preisen von Belgien, Deutschland, Monaco, der Schweiz und Italien insgesamt fünf Grandes Épreuves, die nach den unverändert fortgeltenden Bestimmungen der \"Internationalen Grand-Prix-Rennformel\" (Rennwagen bis maximal 750 kg Leergewicht, 85 cm Mindestbreite, Renndistanz mindestens 500 km) ausgetragen wurden. Der Meisterschaftsmodus blieb gegenüber den Vorjahren ebenfalls gleich. ", "tgt_summary": null, "id": 1553608} {"src_title": "National Liberation Movement", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sendung.", "content": "\"Neues aus der Anstalt\" war die erste politische Kabarett-Sendung des ZDF, seit die von Dieter Hildebrandt moderierte Sendung Notizen aus der Provinz 1979 nach einer Intervention von ZDF-Programmdirektor Dieter Stolte eingestellt worden war. Daher trat Hildebrandt auch in der ersten Sendung von \"Neues aus der Anstalt\" auf. Seine Beiträge beschränkten sich auf die Übergabe des „Staffelstabes“ nach „28 Jahren satirefreiem ZDF“ sowie einen einzigen Satz zum Ende der Sendung, der allerdings drei Minuten dauerte, und in dem er die angebliche Enthüllung des Cicero, Jürgen Habermas sei einst ein überzeugter Nationalsozialist gewesen, lächerlich machte. Das Polit-Kabarett wurde bis zu zehnmal im Jahr in der Regel einmal pro Monat dienstags nach dem ZDF heute-journal ausgestrahlt und live aus den ARRI-Studios in München gesendet. Durch die Sendung führten die Kabarettisten Urban Priol, bis Folge 36 Georg Schramm und ab Folge 37 Frank-Markus Barwasser. Zu ihnen gesellten sich bekannte Gäste aus dem Bereich der Kleinkunst. Die reguläre Dauer einer Ausgabe betrug zwischen 45 und 50 Minuten. Priol moderierte Sendungsbeginn und -ende im Stil von Dieter Thomas Hecks dramatischer Stakkato-Moderation der Sendereihe ZDF-Hitparade. Titel- und Zwischenmusik der Sendung war der Song \"Spinning Wheel\" von Blood, Sweat & Tears. Das Studio stellte das Foyer einer psychiatrischen Klinik dar. Die auftretenden Kabarettisten konnten über Gänge, Treppen und einen Aufzug die Bühne betreten. Priol stellte in \"Neues aus der Anstalt\" den Leiter der Klinik dar. Als Running Gag legte er sehr viel Wert darauf, dass er als Einziger den Aufzug benutzen durfte. Priol bot lediglich Frauen wie beispielsweise der regelmäßig auftretenden „Frau vom Lesezirkel“ (Monika Gruber) die Benutzung des Fahrstuhles an. Schramm spielte den Patientensprecher als \"Rentner Dombrowski\". In den Nebenrollen trat Schramm als \"Oberstleutnant Sanftleben\" und als der alte hessische Sozialdemokrat und Gewerkschafter \"August\" auf, Charaktere, die Schramm bereits in seinem früheren Wirken in der Sendung Scheibenwischer spielte. In Folge 6 spielte Schramm erstmals auch die Rolle eines Pharmareferenten. Regisseur der Sendung war Frank Hof. Die auftretenden Gäste spielten meist Patienten, teils aber auch Externe, die die Anstalt zum Beispiel aus beruflichen Gründen besuchten. Am 25. Mai 2010 gab Georg Schramm bekannt, dass er die Kabarettreihe verlassen werde, um sich nach zehn Jahren intensiver Fernsehpräsenz wieder ganz auf sein Bühnenprogramm konzentrieren zu können. Der Entschluss sei ihm nicht leichtgefallen, und er würdigte auch das Vertrauen des ZDF in seine Arbeit. Nach seiner letzten Sendung am 8. Juni 2010 trat er nur noch in der Abschiedsfolge der Sendung am 1. Oktober 2013 auf. Am 19. Oktober 2010 trat Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig, der bereits mehrmals in der Sendung zu Gast war, die Nachfolge von Schramm als festes Mitglied der Sendung an. Barwasser spielte den Referenten für Pressearbeit und Kommunikation in der Anstalt, trat aber auch mit Themen ohne diesen Bezug auf. Am 26. Juni 2013 wurde bekannt, dass sowohl Frank-Markus Barwasser als auch Urban Priol die Sendung verlassen und sich anderen Projekten widmen würden. Das Format wurde letztmals am 1. Oktober 2013 mit den beiden Moderatoren ausgestrahlt, ehe es am 4. Februar 2014 unter dem Titel \"Die Anstalt\" mit den neuen Gastgebern Max Uthoff und Claus von Wagner ins ZDF-Programm zurückkehrte. Im Oktober 2017 trafen erstmals die ehemaligen Anstalts-Macher Barwasser (Pelzig), Priol, Malmsheimer und Schramm in der Anstalts-Ausgabe auf ihre Nachfolger.", "section_level": 1}, {"title": "Sendeplatz.", "content": "Die Sendung \"Neues aus der Anstalt\" wurde in einem meist vierwöchigen Abstand Dienstagabend im ZDF ausgestrahlt und live aus den ARRI-Studios München gesendet. Wiederholt wurde sie im ZDF-Partner-Sender ZDFinfo und im deutsch-österreichisch-schweizerischen Gemeinschaftssender 3sat (am nächsten Montag).", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einschaltquoten.", "content": "Im Jahr 2007 hatte das ZDF zehn Folgen von \"Neues aus der Anstalt\" gesendet und erreichte im Schnitt 2,91 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 13,7 Prozent.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "In der Sendung vom 13. April 2010 äußerte sich Urban Priol zum Tode des polnischen Präsidenten Lech Kaczyński, der drei Tage zuvor beim Flugzeugabsturz bei Smolensk ums Leben gekommen war. Dabei nahm er auch Bezug auf die Trauerfeierlichkeiten und internationalen Reaktionen auf den Tod: „Ist da eine Heuchelei im Gange: Wie beliebt er war, der in ganz Europa als Nervensäge belächelte Lech Kaczyński. Mit dem wollte doch keine Sau was zu tun haben.“ Die Äußerung löste Kritik in polnischen Medien aus. Der ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut gab dazu eine Stellungnahme für das polnische Fernsehen ab, in der er darauf hinwies, dass es sich um eine Satire handele und der Sender es bedauere, Gefühle verletzt zu haben. Priol erklärte, er habe „die Rituale rund um Trauerfälle anprangern“ wollen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Neues aus der Anstalt war eine politische Kabarettsendung, die vom deutschen Fernsehsender ZDF über 62 Folgen produziert und ausgestrahlt wurde. Im Sommer 2013 wurde das Ende der Sendung überraschend bekannt gegeben. Am 1. Oktober 2013 wurde im ZDF die letzte Live-Folge ausgestrahlt. Am 4. Februar 2014 wurde der Nachfolger der Sendung unter dem Titel \"Die Anstalt\" erstmals ausgestrahlt.", "tgt_summary": null, "id": 2172024} {"src_title": "Burgfestspiele Bad Vilbel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufnahmen und Versionen.", "content": "Die Aufnahmen stammen von zwei verschiedenen Konzerten am 28. Februar und 1. März 1978. Es handelt sich um die vierte und fünfte von insgesamt acht Shows in der Nippon Budokan Hall in Tokio, Japan. Columbia Records veröffentlichte die Doppel-LP am 21. August 1978. Die Originalausgabe war ausschließlich für den japanischen Markt bestimmt. Später, noch im selben Jahr, wurde das Album auch in Australien und Neuseeland veröffentlicht. Erst im April 1979 wurde das Album weltweit veröffentlicht – damit reagierte Columbia auf die zahlreichen Importe nach Europa und Nordamerika.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik und Erfolg.", "content": "Dylan erhielt für \"At Budokan\" einige der schlimmsten Kritiken seiner gesamten Karriere. Man nannte das Album „glatt“ und „steril“. Musikkritiker Jimmy Guterman nannte es gar „eins der schlimmsten Alben in der Geschichte der Rockmusik“. Clinton Heylin dagegen sprach entschuldigend von einer „Aufnahme vom falschen Ende der Tour“ – die späteren Auftritte in Europa wären deutlich besser gewesen. In Europa wurde das Album deutlich freundlicher aufgenommen. Janet Maslin, Musikkritikerin des Rolling Stone, sah darin eine „Befreiung Dylans von den Originalversionen“, die, „so schön und dauerhaft sie auch sein mögen, eine entsetzliche Belastung für den Künstler“ darstellten. Sie hörte vor allem die damals neueren Songs wie \"Oh Sister\" und \"Shelter from the Storm\" als „deutlich verbessert“, als ob sie „bei der ersten Aufnahme nicht richtig durchdacht gewesen wären“. \"At Budokan\" kam in den USA auf Platz 13 der Albumcharts und erreichte Gold. In Großbritannien schaffte es das Album bis auf Platz 4.", "section_level": 1}], "src_summary": "At Budokan ist ein Livealbum von Bob Dylan aus dem Jahr 1978 (teilweise erst 1979 veröffentlicht). Es wurde am 28. Februar und 1. März 1978 in der Nippon Budōkan in Tokio aufgenommen. Der Original-LP lag ein Textheft in Englisch und Japanisch bei und zusätzlich ein DIN-A1-Poster, das Dylan mit E-Gitarre während eines Auftritts in Japan zeigt. Alle Titel entstammen der Feder von Bob Dylan, mit Ausnahme von \"Oh, Sister\", das er gemeinsam mit Jacques Levy für das Album Desire textete. ", "tgt_summary": null, "id": 508911} {"src_title": "Algete (Madrid)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1960 begannen Verhandlungen zwischen der Deutschen Bundespost und der Stadt Heubach um den Bau eines Funkturms, um den Telefonverkehr auszubauen und die Ausstrahlung des zweiten Fernsehprogramms zu ermöglichen. Die Standortalternativen waren der Rosenstein, der als funktechnisch besser geeignet galt, und der später verwirklichte Standort Glasenberg, der unter Landschaftsschutzaspekten bevorzugt wurde. Bei den Verhandlungen wurde eine Aussichtsplattform zunächst auf 40 Meter, später auf 25 Meter Höhe vereinbart, das Grundstück überließ die Stadt unentgeltlich der Bundespost. Der Bauvertrag wurde am 27. Dezember 1962 unterzeichnet. Der Turm wurde am 1. Januar 1966 in Betrieb genommen und war damals 162,5 Meter hoch. Die analoge Verbreitung der beiden Fernsehprogramme wurde am 5. November 2008 eingestellt, da diese mit dem Sendestart des digitalen Fernsehens DVB-T in der Region Ostwürttemberg vom Sender Aalen ausgestrahlt werden. Am 11. Januar 2009 wurde der GFK-Zylinder mit den nicht mehr benötigten Fernsehantennen entfernt, wodurch sich die Gesamthöhe des Fernmeldeturms Heubach um 20 Meter reduzierte.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Im Unterschied zu den meisten Fernmeldetürmen ohne Betriebskanzel verfügt der Heubacher Turm über eine für die Öffentlichkeit zugängliche Aussichtsplattform, welche sich in einer Höhe von 25 Metern befindet und über eine Treppe mit 139 Stufen zugänglich ist. Diese Plattform ist aber nur sporadisch für den Publikumsverkehr geöffnet. Zurzeit verantwortlich für die Aussichtsplattform ist die Ortsgruppe Heubach des Schwäbischen Albvereins. Der Fernmeldeturm Heubach gehört dem seltenen Typ D der Typentürme der ehemaligen Bundespost an, von dem nur fünf Exemplare gebaut wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Frequenzen und Programme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Analoges Radio (UKW).", "content": "Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Analoges Fernsehen.", "content": "Bis zur Umstellung auf DVB-T wurden folgende Programme in analogem PAL gesendet:", "section_level": 2}, {"title": "Amateurfunk.", "content": "Auf dem Fernmeldeturm befinden sich auch zwei Amateurfunk-Relais mit dem Rufzeichen \"DB0SBG\" für das 70 und 23 cm Band. Die Relais sind abgebaut (Stand 2017).", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Sender Heubach ist ein 142 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG auf dem Glasenberg bei Heubach in Baden-Württemberg. Er dient neben dem Richtfunk, dem Mobilfunk und dem BOS-Funk der Verbreitung von UKW-Hörfunk und dem Amateurfunkdienst.", "tgt_summary": null, "id": 568527} {"src_title": "Kutiyattam", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge.", "content": "Die spanischen Sparkassen entwickelten sich aus den Armenversorgungsanstalten der Franziskaner, den sogenannten Monte de Piedad (dt. Berg der Barmherzigkeit), die im 18. Jahrhundert von Italien kommend in Spanien eingerichtet wurden. Der madrilenische Monte de Piedad war der erste seiner Art in Spanien. Es wurden zinslose Darlehen an Bedürftige gegen Sicherheiten wie Schmuck oder Kleidung gewährt. So konnten Wucherzinsen vermieden werden. Das Werk der verschiedenen in Spanien tätigen Monte de Piedad wurde durch Spenden, Zuweisungen durch das Königshaus und der Kirche sowie Erträgen aus dem Abbau von Edelmetallen finanziert.", "section_level": 2}, {"title": "Die Sparkasse.", "content": "Ab 1836 wurden erstmals Zinsen auf die Darlehen erhoben, um die Verwaltungskosten des Monte de Piedad zu decken und seine Zukunft zu sichern. Mit königlichem Dekret vom 25. Oktober 1838 wurde die Caja de Ahorros de Madrid (Sparkasse von Madrid) gegründet. Es wurden erstmals Einlagen angenommen, die verzinst wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Caja de Ahorros y Monte de Piedad de Madrid.", "content": "Trotz enger Verbindung blieben die beiden Institutionen zunächst eigenständig. Allerdings führte die gegenseitige finanzielle Abhängigkeit im Laufe der Zeit zu einer faktischen Verschmelzung. Die endgültige rechtliche Fusion wurde am 22. April 1869 vollzogen. Hieß das neue Institut zu Beginn noch Monte de Piedad y Caja de Ahorros de Madrid, wurden die Namensbestandteile schon bald gemäß ihrer Bedeutung umgestellt. Der karitative Ursprung wurde zurückgedrängt. Allerdings fördert Caja Madrid noch heute (Stand 2005) über sein Sozialwerk diverse Projekte. Im Jahr 2005 wurden 161 Millionen Euro für Kultur- und Sozialaufgaben aufgewendet.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzbeteiligungen.", "content": "Caja Madrid hält zahlreiche Beteiligungen an spanischen Konzernen wie Mapfre, Indra, Iberia oder NH Hoteles. Caja Madrid war ebenfalls im Besitz eines 10%igen Anteils an Endesa. Um den Kauf dieses Anteils rungen nach der Bekanntgabe der Verkaufsabsichten im Januar 2007 verschiedene Kaufinteressenten. Nach dem Rückzug der Düsseldorfer E.ON wurde der Anteil an die spanische Acciona und die italienische Enel verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Politisch gilt \"Caja Madrid\" als der konservativen spanischen Volkspartei (PP) nahestehend, während ihre Hauptkonkurrentin „la Caixa“ aus Barcelona von den spanischen Sozialisten (PSOE) dominiert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In Spanien platzte 2007 eine Immobilienblase. Zu dieser hatten Banken durch ihre Kreditvergabepraktiken beigetragen. Seit dem Platzen der Blase haben viele spanische Banken faule Kredite in ihren Büchern, weil Schuldner ihre Kredite nicht bedienen können und die als Sicherheit verpfändeten Immobilien unverkäuflich bzw. nur weit unter Wert verkäuflich sind. 2009 litt Spanien (wie viele andere Industrieländer bzw. Euroländer) unter einer Wirtschaftskrise (siehe Finanzkrise ab 2007 und Eurokrise#Spanien).", "section_level": 1}], "src_summary": "Caja de Ahorros y Monte de Piedad de Madrid war die älteste spanische Sparkasse und wurde am 3. Dezember 1702 gegründet. Der viertgrößte spanische Finanzdienstleister war bis 2011 bekannt unter dem Kurznamen Caja Madrid. Im Jahr 2005 wurden 12.731 Mitarbeiter beschäftigt und 1.940 inländische Filialen betrieben. Darüber hinaus wurden Bankgeschäfte in 330 Filialen der Mapfre-Gruppe unterhalten, mit der eine enge Kooperation und gegenseitige Kapitalbeteiligung bestand. Auslandsniederlassungen bestanden in Miami, Lissabon und Dublin. Caja Madrid betreute nach eigenen Angaben 6,7 Millionen Kunden, von Privatpersonen bis zu Konzernen und wies für 2005 eine Bilanzsumme von 180,716 Milliarden Euro aus. ", "tgt_summary": null, "id": 1931459} {"src_title": "Die schwimmende Feder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Trasse verlief von Wingatui bei Mosgiel in nordwestlicher Richtung über Middlemarch und Hyde bis nach Waipiata am Taieri River entlang, durchkreuzte über Ranfurly bis nach Wedderburn die Maniototo Plain, um am nördlichen Ausläufer der Rough Ridge mit 618 Höhenmetern seinen höchsten Punkt auf der Strecke zu erreichen. Von dort aus machte die Linie eine Schwenk nach Westen, um dann weiter in südwestlicher Richtung entlang des Ida Burn und des Manuherikia River über Omakau auf Alexandra zuzusteuern. Der letzte Abschnitt verlief nach einem weiteren Schwenk wieder in nordwestlicher Richtung über Clyde, durch die Cromwell Gorge am Clutha River entlang bis zur Endstation Cromwell.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach der Entscheidung des Finanzministers Julius Vogel im Jahre 1870, den Ausbau der Infrastruktur und damit auch den Eisenbahnbau in Neuseeland zu forcieren, kam es in den frühen 1880er Jahren im \"Otago Provincial Council\" (Provinzialrat) zu einer ergebnislosen Diskussion über die geeignete Streckenführung durch Otago. Sieben Routen standen zur Auswahl, wobei die jeweiligen Risiken jeder einzelnen Route so groß zu seien schien, so dass man 1876 schließlich das Projekt für beendet erklärte. Ein Jahr später griff der \"Taieri County Council\" mit der Unterstützung einflussreicher Bürger aus Dunedin das Projekt wieder auf und entschied sich für die Route durch das Tal des Taieri River. Motor dieses Vorhabens war nun die Stadt Dunedin, in der man befürchtete, von der allgemeinen Entwicklung des Schienentransportes abgehängt zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bau der Strecke.", "content": "Im Juni 1879 wurde mit dem Bau des ersten Streckenabschnittes durch den östlichen Teil der Taieri Plains begonnen, obwohl die damaligen Distrikte Oamaru, South Otago und Southland ihre Zustimmung noch nicht gegeben hatten. Zu Baubeginn glaubte man noch, die Eisenbahnstrecke bis zum Jahre 1884 bis nach Wanaka realisieren zu können. In den folgenden 42 Jahren Trassenbau erreichte man Cromwell und stellte den weiteren Ausbau aus wirtschaftlichen Gründen ein. Der Bau der ersten Teilstrecke begann in Wingatui, am Abzweig der Main South Line, 13 km von Dunedin entfernt und sollte bis Middlemarch erfolgen. Die erste große Herausforderung stellte sich mit dem Bau des Taioma Viaducts, heute als Wingatui Viaduct bekannt. Die Konstruktion erwies sich als schwieriger als angenommen und verzögerte den gesamten Ausbau um Jahre. Die Stahlkonstruktion der Brücke wurde 1887 fertiggestellt. 1891, nach 64 km Trassenbau und 12 Jahre nach Baubeginn, wurde der erste Teilabschnitt, nicht ohne öffentliche Kritik über den schleppenden Fortschritt des Ausbaus, feierlich eröffnet. In den folgenden 30 Jahren wurden bis zum endgültigen Baustopp nach und nach weitere Teilabschnitte realisiert. Überall in Otago, wo die Eisenbahnverbindung den Zugang zu dem preiswerten Massentransportmittel schaffte, prosperierte der Handel, die Städte wurden ausgebaut und der Reiseverkehr schaffte neue Märkte und Bedürfnisse. Otago wurde über den Otago Central Railway mit Dunedin, der Hauptstadt Otagos, über die Main South Line, mit Neuseeland und über den Hafen von Port Chalmers, mit dem Rest der Welt verbunden und erlebte dadurch einen wirtschaftlichen Aufschwung. Fast aber wäre Clyde der letzte Bahnhof der Linie gewesen. Die Regierung Neuseelands war nicht bereit, für nur 2.700 Einwohner die ständig steigenden Investitionskosten des Streckenausbaus zu übernehmen. Auf Druck von Siedlern der Cromwell-Region ließ die Regierung den Bau des definitiv letzten Streckenabschnittes im Jahre 1917 beginnen.", "section_level": 2}, {"title": "Teilabschnitte.", "content": "Eröffnung der Teilabschnitte:", "section_level": 2}, {"title": "Teilstilllegung.", "content": "Die erste Teilstilllegung der Strecke erfolgte 1980 auf dem letzten Abschnitt von Clyde nach Cromwell. Dem Bau des Clyde Staudamm und dem damit aufgestauten Lake Dunstan stand die Bahnverbindung im Wege. Bis 1989 wurde der Streckenabschnitt allerdings noch für Materialtransporte für den Staudammbau verwendet. Im Dezember 1989 wurde vom \"Minister of Railways\" Richard William Prebble bekannt gegeben, dass der Betrieb der Otago Central Railway zum 30. April 1990 komplett eingestellt wird. Die Stadt Dunedin kaufte die Strecke von Wingatui nach Middlemarch der neuseeländischen Regierung ab, um sie privatwirtschaftlich weiterzuführen. Mit öffentlichem Engagement wurden die für die Finanzierung des Projektes benötigten 1,2 Millionen NZ$ aufgebracht. Die Stadt gründete 1995 mit dem Otago Excursion Train Trust zusammen die Betreibergesellschaft \"Taieri Gorge Limited\" und baute die Bahnlinie zu der längsten privaten Museumsbahn Neuseelands und zu einer der touristischen Attraktionen der Region aus. Die Trasse von Middlemarch nach Clyde wurde zurückgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Nutzung.", "content": "Der Streckenabschnitt von Wingatui nach Middlemarch durch die Taieri Gorge wird heute unter dem Namen Taieri Gorge Railway betrieben und stellt mit seinen täglichen Fahrten einen festen Bestandteil des touristischen Programms der Stadt Dunedin dar. Der Museumszug startet vom Bahnhof Dunedin und fährt wechselweise bis nach Pukerangi oder Middlemarch. Der Rest der früheren Strecke bis nach Clyde wird seit 2000 als Otago Central Rail Trail, der als Rad- und Wanderweg ausgebaut wurde, genutzt. Auf den rund 150 Kilometern folgt der Weg dem Verlauf der ehemaligen Bahnstrecke, auf der 68 Brücken und drei Tunnels, darunter der \"Pries Creek Tunnel\" und die \"Poolburn George Tunnels\" liegen. Die Strecke ist für Kraftfahrzeuge gesperrt und mit zahlreichen Hinweistafeln versehen, die, wie der Radwanderweg selbst, vom \"Department of Conservation\" unterhalten werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Otago Central Railway, oft auch irrtümlich Central Otago Railway genannt, war eine Eisenbahnstrecke auf der Südinsel von Neuseeland, welche die Region mit Dunedin und über den Hafen von Port Chalmers mit dem Pazifischen Ozean verbinden sollte.", "tgt_summary": null, "id": 1457472} {"src_title": "Iwajlo Marinow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Hockey Club Eppan Pirates wurde am 13. März 1981 gegründet. Die Meisterschaft 1983/84 trug man die Heimspiele noch am Eisplatz in Auer aus, seit der Meisterschaft 1984/85 trägt man diese, auf dem zwischen Sommer 1983 und Herbst 1984 errichteten und 1986 überdachten Kunsteislaufplatz, in Eppan aus. Vor Meisterschaftsbeginn veranstaltet der Klub in Erinnerung an die Spieler Pepi Pichler, Sigi Oberrauch und Josef Geyer das traditionelle \"Gedächtnis–Turnier\" (vor 2008 auch \"Pepi-Pichler-Turnier\" genannt). Pepi Pichler wurde am 20. März 1985 am Monte Pecol (Vigo di Fassa) von einer Lawine verschüttet. Die besten Nachwuchsspieler des Klubs werden mit dem \"Sigmund-Oberrauch-Wanderpokal\" ausgezeichnet, ebenfalls in Erinnerung an den gleichnamigen verunglückten Spieler (Hubschrauberabsturz am 19. Juni 1990 in Lana).", "section_level": 1}, {"title": "Spielstätten.", "content": "Heimstätte des Hockey Clubs ist das Eisstadion Eppan. Das Heimatstadion hat eine Zuschauerkapazität von etwa 1500 Plätzen. Für die Spielzeiten 2010/11 und 2011/12 wurden die Namensrechte an das Unternehmen I-C-iT Energy Solutions GmbH vergeben. Im Zuge der Namensvergabe wurde auf dem Dach des Eisstadions eine Photovoltaik Anlage installiert.", "section_level": 1}, {"title": "Farmteamregelung.", "content": "Der HC Eppan war ab Sommer 2009 Farmteam des Serie A1-Teilnehmers HC Bozen. Die Zusammenarbeit wurde am 29. August 2010 zunächst aufgelöst und am 22. September 2010 erneut gestartet. Seit September 2011 ist der Club ohne Farmteampartner, da der bisherige Farmteampartner aus Bozen sich mit dem HC Pergine verbunden hat.", "section_level": 1}, {"title": "Trainer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Trainergeschichte.", "content": "Für die Spielzeit 2018–2019 wurde Tomas Demel als Trainer verpflichtet. Durch die Playoffs 2018 führte Jarno Mensonen die Mannschaft. In den Spielzeiten 2016–2017 und 2017–2018 war Robert Chizzali Trainer für die Mannschaft. Er konnte sie 2017 dabei ins Playofffinale führen. Nach dem Abstieg 2015 in die zweite Liga in der Spielzeit 2015–2016 leitete Murajca Pajic die erste Mannschaft. Für die Teilnahme an der Serie A 2014–2015 wurde der Trainer Patrice Lefebvre verpflichtet. Leigh Mendelson war Trainer für die Spielzeit 2013–2014. Unter seiner Leitung konnte erneut die Meisterschaft der Serie A2 gewonnen werden. Jarno Mensonen wurde nach Ende der Spielzeit 2010–2011 verpflichtet. Mit ihm als Trainer gewann der HC Eppan die Meisterschaft Serie A2 im Jahr 2012–2013. Mensonen ist Nachfolger von Jari Helle, welcher als Ersatz für Mike Ellis als Cheftrainer verpflichtet wurde. Mit Mike Ellis gelang es der Mannschaft 2010 in der Serie A2 den ersten Tabellenplatz zu erreichen und anschließend in den Playoffs den Meistertitel zu gewinnen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der HC Eppan Pirates ist ein italienischer Eishockeyverein aus Eppan an der Weinstraße, der momentan in der zweithöchsten italienischen Liga, der Italian Hockey League, spielt. Als bisher größte Erfolge gelang in sechs Spielzeiten (2001/02, 2002/03, 2009/10, 2012/13, 2013/14 und 2017/18) jeweils der Gewinn der Meisterschaft in der zweithöchsten Spielklasse. Die meisten Spieler der Mannschaft stammen aus der Heimatgemeinde und Umgebung des Klubs. Eine besondere Rivalität gibt es zu den ebenfalls im Überetsch beheimateten Hechten des SV Kaltern Eishockey (\"Überetscher Derby\"), welche in der Nachbargemeinde Kaltern beheimatet sind. Die Vereinsfarben sind gelb und blau.", "tgt_summary": null, "id": 277264} {"src_title": "Lehrstück (Theater)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Hayne zeigte schon in frühen Jahren Interesse für die Pflanzenwelt. Von 1778 bis 1796 war er als Apotheker in Berlin tätig; er war mit dem etwa gleichaltrigen Botaniker Carl Ludwig Willdenow bekannt, der zeitweise ebenfalls Apotheker in Berlin war. Ab 1797 erledigte er für das Fabriken-Departement der preußischen Regierung „botanisch-technische Aufträge“. Von 1801 bis 1808 war er in Schönebeck (Elbe) tätig; hier war er Assistent in der „Königlichen Preußischen Chemischen Fabrique“ (heute Hermania), die 1793 vom Apotheker Carl Samuel Hermann als erste deutsche chemische Fabrik überhaupt gegründet worden war. In seiner Zeit in Schönebeck untersuchte er Aufbau und Inhaltsstoffe von Pflanzen sowie die Flora in der Umgebung. Durch den Frieden von Tilsit verlor 1807 das Königreich Preußen etwa die Hälfte seines Gebietes, darunter alle Gebiete westlich der Elbe. Dadurch sah sich Hayne veranlasst, 1808 nach Berlin zurückzukehren. Ab 1811 unterrichtete er an der Universität Berlin als „öffentlicher Lehrer der Botanik“; 1814 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Im Jahr 1822 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Nach langen Jahren der Lehrtätigkeit wurde er erst 1828 ordentlicher Professor für pharmazeutische Botanik. Neben dem Vorlesungsbetrieb leitete er zahlreiche botanische Exkursionen. Bekannt war er auch für die Konsequenz, mit der er den Gebrauch der korrekten Fachausdrücke („termini botanici“) bei Pflanzenbeschreibungen durchsetzte. Über etwa 30 Jahre hinweg fertigte Hayne rund 600 Kupfertafeln mit Darstellungen von (überwiegend pharmazeutisch interessanten) Pflanzen an.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Hayne war Ehrenmitglied der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin. Nach ihm benannt ist die Pflanzengattung \"Haynea\" aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Gottlob Hayne (* 18. März 1763 in Jüterbog; † 28. April 1832 in Berlin) war ein deutscher Botaniker, Apotheker und Hochschullehrer. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „“.", "tgt_summary": null, "id": 1873060} {"src_title": "Schloss Trautenfels", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der normannische Neubau.", "content": "Unter Wilhelm I. wurde 1083 der romanische Neubau als Abteikirche durch den normannischen Abt Simeon begonnen, einem Bruder des Abtes Walkelin von Winchester und ehemaliger Mönch von St. Ouen bei Rouen, der damals bereits 90 Jahre alt war. Man begann zunächst mit dem Chor. Das östliche Querschiff wurde zwischen 1087 und 1093 erbaut mit ursprünglich auf drei Seiten der Flügel herumgeführten Seitenschiffen. Die Arkaden dieses Querhauses sind heute die ältesten Teile des ersten Bauabschnittes. Das heutige Hammerbalken-Gewölbe mit seinen bunten Engeln stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Chor ist gotisch erneuert. 1109 wurde der Bau weitergeführt, nun als Kathedrale eines Abtbischofs. Das \"12-jochige Langhaus\" stammt aus dem 12. Jahrhundert und besitzt das höchste Mittelschiff in England. Es war 1180 „vollendet“. Es hat einen dreiteiligen Aufriss mit Stützenwechsel und Emporen. Es herrscht weitgehende Gleichwertigkeit der beiden unteren Geschosse (Emporenbögen allerdings zweigeteilt), denen der Lichtgaden an Höhe aber kaum nachsteht (dreibogig). Die Anzahl der Bögen pro Joch nimmt also von unten nach oben im Verhältnis 1:2:3 zu. Die vom Boden aufsteigenden Dienste sind nur von zwei schmalen Horizontalbändern umkröpft. Sie sind trotz ihrer Größe nicht auf eine Wölbung hin angelegt, sondern als reine Wandgliederung. Die spätere, 1858–65 bemalte hölzerne Walmdecke verdeckt das Sparrendach. Ihr Schöpfer Henry Styleman le Strange orientierte sich an der Decke von St. Michael (Hildesheim). Aus der Zeit um 1140 stammt das Portal am südlichen Seitenschiff mit einer Darstellung der Majestas Domini („Prior’s Door“). Ein Einfluss aus Südwestfrankreich ist wahrscheinlich. Die Pforte führte zum heute nicht mehr vorhandenen Kreuzgang (ähnlich die „Monk’s Door“ zum ehem. Ostarm des Kreuzgangs). Um 1200–1215 wurde unter Bischof Eustace im Westen eine Galiläa angeschlossen. Als die Bauarbeiten danach stagnierten, waren Langhaus, Westturm und westliches Querschiff erst bis zur Höhe der Triforien errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Das westliche Querschiff.", "content": "Nach einer Pause von dreißig Jahren wurden unter Bischof Geoffrey Ridel (1174–89) Westturm und westliches Querschiff vollendet. Dem neuen Baumeister gelang es, das in romanischen Formen begonnene Werk unter konsequenter Verwendung frühgotischerSpitzbögen und feinem Zierrat prächtig zu vollenden, ohne eine Disharmonie zwischen Alt und Neu entstehen zu lassen. Der südliche Arm des westlichen Querschiffes endet mit Paar kleiner Ecktürme. Der nördliche Querhausarm stürzte am Ende des 16. Jahrhunderts ein und wurde nicht wiederhergestellt. Dadurch wurde die Westfassade unsymmetrisch. An den Außenseiten dieses Querhauses reihen sich Blendarkaden und Öffnungen in fünf Geschossen übereinander, an denen der Ecktürme in sieben Geschossen. Im Inneren gibt es eine Blendarkade aus einander überschneidenden Bögen. Diese plastische Weiterentwicklung des aus der lombardischen Romanik kommenden Kreuzbogenfrieses sollte für die englische Gotik typisch werden.", "section_level": 2}, {"title": "Die Bedeutung Elys in der englischen Architekturgeschichte.", "content": "Ely zeigt in seiner langen Baugeschichte einen Prozess, der sich auch an anderen englischen Kathedralen nachvollziehen lässt und ein generelles Kriterium der englischen Architektur darstellt: \"die Zunahme der Schmuckformen bis in extreme Formen hinein\". In Durham hatte sich die Ausschmückung der reinen Architekturglieder noch auf die Bögen, Pfeiler und Rippen beschränkt. Die Gliederung des Baues wurde dadurch noch betont. Aber schon an den Sockelflächen der Seitenschiffe in Durham hatte sich eine Tendenz gezeigt, auch die Wandflächen mit Blendarkaden zu überziehen. Hier in Ely ist dann an den normannisch-romanischen Bauteilen zu beobachten, dass sich die Schmuckformen verselbständigen, nicht mehr die architektonische Gliederung unterstreichen, sondern Eigenwert gewinnen – teilweise gegen die Gliederung gerichtet. Ganze Wände werden mit Schmuckformen überzogen. Der Eindruck des Überwucherns entsteht, wenn jede noch so kleine Fläche mit kleinteiligen und in sich verschachtelten Detailformen überzogen wird (Ely, Westquerhaus, Südflügel). Dieser Prozess geht so weit, dass die Architekturglieder selber „ornamentiert“ werden, ihre ursprünglich stützende oder gliedernde Funktion ‚vergessen‘ und im Spiel der Formen zu versinken drohen (hier in Ely besonders bei der Grabkapelle Bischof Alcocks im Chor). \"„Im späteren 12. Jahrhundert, in der Spätphase der romanischen Kunst, erfährt dies eine nicht mehr zu überbietende Steigerung“\". Das alte angelsächsische Schmuckbedürfnis, das mit der normannischen Eroberung der Insel 1066 abrupt aus der Architektur verschwand, bringt sich wieder unübersehbar zur Geltung. In Ely lässt sich dieser Prozess von Bauphase zu Bauphase nachverfolgen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Neubau des Chores.", "content": "Unter Bischof Hugh of Northwold wurde der polygonale romanische Chor abgebrochen und ab 1234 durch den heutigen sechsjochigen gotischen Chor ersetzt, vollendet 1252. Sein rechteckiger Abschluss ist für die englische Gotik typisch. Alle Arkaden haben mit Maßwerk verzierte Spitzbögen, die Fenster der Obergaden ebenfalls Spitzbögen, die der Emporen und Seitenschiffe überwiegend abgeflachte Rundbögen, wie sie andernorts erst in der Spätgotik auftauchen. Das Mittelschiff hat ein kompliziertes Fächer- und Netzgewölbe, die Seitenschiffe Kreuzrippengewölbe.", "section_level": 1}, {"title": "Die neue Vierung im Osten.", "content": "1322 stürzte der östliche Vierungsturm ein. Damals wurde die Abtei von Bischof John Hotham (1316–1337) geleitet. Er ist verantwortlich für den Entschluss, nicht den alten Turm einfach zu rekonstruieren, sondern eine ganz neue Form zu wagen. Nach 1322 werden die neue Vierung und die drei anschließenden Chorjoche errichtet (ca. 1328–40). Die Vierung selber ist ein achtseitiger Kuppelraum in voller Breite des Langhauses. Sein Durchmesser beträgt 25 Meter. Über dem unteren Oktogon erhebt sich eine achtseitige komplizierte Holzkonstruktion des Meisters William Hurley, dem Zimmermann des Königs, der damit – dokumentarisch eindeutig belegt – ein Londoner Vorbild nachahmte. Er ließ von den acht Mauerpfeilern – nach dem Prinzip des Hammer-Gerüstes – 16 lange in Dreieckform gefaßte hölzerne Träger nach oben konvergieren und die mächtige Holzlaterne tragen (Holzgerüst um 22,5° zum steinernen Achteck gedreht). Jeweils zwei dieser Träger ruhen auf einem der acht Pfeiler und tragen zusammen die Last von gut 400 Tonnen der Holzkonstruktion. Hurley hat aber Rippen unter die Holzeindeckung gesetzt und damit eine Steinkonstruktion suggeriert. Die Laterne ist mit hölzernem Maßwerk versehen, um den Vierungsraum ausreichend zu beleuchten. Die Ecken der Laterne entsprechen den Seiten des Oktogons. Bekrönt wird dieser Raumteil mit einem hölzernen Sterngewölbe (vollendet 1335). Es hängt in einer Höhe von 43 Metern. Dort steigen von jedem Kämpfer sieben Rippen auf, während von den Kämpfern des großen Oktogons fünf zu den Gewölbekappen und sechs zu den Querscheitelrippen gehen. Beleuchtet wird dieses Vierungsgewölbe durch allseitig umlaufende Fenster über einer Blendbogenfolge. Der ungewöhnliche Aufbau konnte nur aus Holz errichtet werden. Vollendet wurde diese in der ganzen gotischen Architektur einmalige Anlage 1342 (unter der Leitung des Sacristan Alan of Walsingham). In den oberen Diagonalflächen sind große Maßwerkfenster eingesetzt worden. Nikolaus Pevsner meint, hier habe eine „Preisgabe der klaren Trennungslinien zwischen Mittelschiff, Seitenschiffen, Querhaus und Chor, wie sie der hochgotischen Kathedrale in Grundriss und Aufbau zu Grunde lagen“ stattgefunden. Der heutige äußere Aufbau des „Octagon“ ist neuzeitlich.", "section_level": 1}, {"title": "Die Lady Chapel.", "content": "Die Lady Chapel (d. h. \"Liebfrauenkapelle\") ist anders als bei den meisten englischen Kathedralen ein separater Bau parallel zum Chor an der Ostecke des Nordquerhauses. Mit einer Länge von 30 m und einer Breite von 14 m besonders groß. Der einschiffiger Rechteckraum von fünf Jochen hat das weiteste flache Steingewölbe von England. Errichtet wurde sie wahrscheinlich zwischen 1321 und 1349 unter der Leitung von Bruder John Wysbeck. Die Innenwände sind gegliedert durch Blendarden mit geschneppten Kielbögen; in den Zwickeln dazwischen sind Figuren untergebracht; zahlreiche Flächen sind mit einer wuchernden Laubwerkdekoration überzogen („einer der reichsten und zierlichsten Räume der ganzen Gotik“).", "section_level": 1}, {"title": "Die westliche Vierung.", "content": "Um 1380 wurden die Pfeiler der westlichen Vierung verstärkt. Dadurch wurde die westliche Vorhalle noch stärker vom Langhaus getrennt. Während die unteren Geschosse des westlichen Querschiffs noch romanische Rundbögen aufweisen, ist die Ornamentik des Turms ganz und gar gotisch, obwohl er einen geschlossenen Baukörper hat, wie romanische Türme. Wie die ganze Fassade (=Westwand des Querhauses) ist er vollständig mit Nischen und anderen Öffnungen gegliedert, durchsetzt von Spitzbogenlanzetten. Dieses ursprünglich nur im Innenraum zur Wandgestaltung eingesetzte Motiv ist hier auf den Außenbau übertragen. Die gesamte Bauzeit des Westturms zieht sich von ca. 1200 bis 1400 hin. Der ehemalige zinnenbeschlagene Spitzhelm wurde 1757 abgebaut. Der untere Teil der Fassade zeigt auf den Flächen das berühmte englische \"Waffelmuster\" (diaper-work).", "section_level": 1}, {"title": "Die Außenansicht.", "content": "Bei den englischen Kathedralen ergibt sich für eine Ansicht von weitem ein grundsätzlich anderes Bild als auf dem Festland. Häufig stehen diese Gebäude auf freiem Feld und nicht mitten in einer Stadt. Die Bauherren hatten reichlich Platz und die Betrachter können sie als bauliche Einheit deutlich wahrnehmen. Es gibt hier ein Zusammenwirken zwischen den ruhig gelagerten und langgestreckten Langhäusern und Chören einerseits und den reich gestalteten Turmgruppen im Westen und über der Vierung andererseits. Ely wurde schon als die \"„großartigste romanische Leistung“\" bezeichnet, was außeracht lässt, dass die meisten Details an diesem Bauwerk eher zur gotischen Formensprache gehören.", "section_level": 1}, {"title": "Kathedralmusik.", "content": "Ely besitzt einen bekannten Kirchenchor für Knaben und Männer, der vor kurzem internationale Beachtung fand wegen seiner Zusammenarbeit mit den „Choirboys“: zwei seiner Mitglieder, Patrick Aspbury und CJ Porter-Thaw, sind Chorsänger der Kathedrale. Die Knaben werden erzogen in der Juniorabteilung der „King's School“ von Ely. Vor einiger Zeit hat die Kirchengemeinde begonnen, einen Erwachsenenchor aufzubauen, die „Octagon Singers“ und parallel dazu einen Knabenchor, die „Ely Imps“. Und 2006 kam schließlich der „Ely Cathedral Girls’ Choir“ hinzu.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel geht zurück auf ein Instrument, das im Jahre 1831 von den Orgelbauern Elliot und Hill erbaut worden war. Das Orgelgehäuse wurde erst 1850 geschaffen. 1908 wurde das Instrument von den Orgelbauern Harrison und Harrison, unter Wiederverwendung von Pfeifenmaterial aus der Vorgängerorgel, ein neues Instrument. Die Orgel wurde mehrfach restauriert. Im Zuge der Gebäuderestaurierung in den Jahren 1999–2000 wurde die Orgel ausgebaut und durch die Orgelbaufirma Harrison und Harrison umfassend restauriert und erweitert. Das Instrument hat 80 Register auf vier Manualen und Pedal. Die Trakturen sind elektropneumatisch.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit, offiziell: \"„The Cathedral Church of The Holy and Undivided Trinity“\" von Ely in Cambridgeshire ist wegen ihres romanischen Kerns und normannischen Grundkonzepts weithin als Musterbeispiel romanisch-normannischer Architektur bekannt. Dabei haben ihre Bauelemente in großer Zahl gotische Formen, deren Verwendung hier schon im 12. Jahrhundert begann, also bevor die Gotik in Deutschland ankam. ", "tgt_summary": null, "id": 2232726} {"src_title": "Clarke MacArthur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "Das Messegelände wurde auf der nördlichen Hälfte des ehemaligen Flughafens München-Riem erbaut. Es wird südlich von der Willy-Brandt-Allee und der Wohnbebauung der Messestadt Riem sowie den Riem Arcaden begrenzt, dort befinden sich auch die beiden U-Bahnhöfe Messestadt West und Messestadt Ost der Linie U2. Im Norden führt die Autobahn A 94 vorbei, an die das Messegelände mit zwei Auffahrten angeschlossen ist. Noch weiter nördlich liegt die S-Bahn-Station München-Riem, von dort verläuft seit 2001 ein Gleis für Güterverkehr zum Messegelände. Ein direkter Anschluss der Messe an die S-Bahn wird im Zuge des Baus des Erdinger Ringschlusses diskutiert, was auch eine direkte Anbindung an den Münchner Flughafen zur Folge hätte. Der Messeturm München befindet sich an der Ostseite des Hallenbereichs.", "section_level": 1}, {"title": "Gelände und Gebäude.", "content": "Herzstück des Messegeländes sind die 18 Messehallen mit insgesamt 200.000 m2 Ausstellungsfläche. Dazu kommen – je nach Bedarf – noch einmal 414.000 m2 Freiflächen in Norden und Osten des Geländes. Die beiden Haupteingänge befinden sich am westlichen und östlichen Ende, sie sind durch ein ca. 650 m langes und 35 m breites Atrium verbunden, von dem aus Zugang zu zwölf der Hallen besteht. Am westlichen Eingang befinden sich das \"Internationales Congress Center München\" (ICM), das Messehaus sowie der Messesee. Vor dem östlichen Eingang steht der 86 Meter hohe Messeturm. Architekten waren Bystrup, Bregenhoj + Partners, Kaup, Scholz, Jesse + Partner. Am dritten, nördlichen, Eingang entstand 2006 für die Fußball-Weltmeisterschaft ein Pressezentrum mit dem WM-Brunnen, das seitdem ebenfalls von der Messe München genutzt wird. Auf dem Dach der Messehallen wurde die zum Zeitpunkt der Fertigstellung weltgrößte Photovoltaikanlage auf einem Gebäudedach installiert. Sie produziert pro Jahr etwa 1.000 MWh Strom. Am nordöstlichen sowie südwestlichen Ende der Messe befinden sich zwei Parkhäuser mit insgesamt etwa 5700 Stellplätzen. Das Freigelände wird als Parkplatz oder bei großen Messen (wie bspw. der Bauma) als zusätzliche Ausstellungsfläche genutzt. Von Juni 2016 bis Dezember 2018 wurden nordöstlich der bestehenden Gebäude zwei weitere Hallen (C5 und C6) sowie ein zusätzlicher Kongressbereich errichtet. Die Baukosten sollen bei 105 Millionen Euro liegen.", "section_level": 1}, {"title": "Messesee.", "content": "Westlich der Messehallen liegt – zwischen dem ehemaligen Flughafentower im Norden und der U-Bahn-Station Messestadt West bzw. dem Willy-Brandt-Platz im Süden – der 390 m lange und 46 bis 94 m breite \"Messesee\" mit einer Wasserfläche von 2,6 ha. Er wird in der Mitte von einem auf den Haupteingang zulaufenden Damm in einen nördlichen und einen südlichen Teil getrennt. Auf dem Damm verläuft die Straße „Am Messesee“ als Verlängerung der Joseph-Wild-Straße, sie wird während Messeveranstaltungen als Anfahrtstrecke für Taxis genutzt. Der See fällt vom Damm aus nach Norden über eine, nach Süden über zwei Spundwände ab, so dass ein durchgehender Wasserfluss erreicht wird. In den dadurch entstehenden Becken befinden sich drei Wasserfontänen, die die Sommermonate über in Betrieb sind. Am Nordende läuft das Wasser in ein mit Steinen gefülltes Versickerungsbecken. Die Ufer sind stellenweise mit Schilf bewachsen. Vor dem Eingang zur Messe steht die zweiteilige Installation \"Gran Paradiso\" des Münchner Künstlers Stephan Huber aus dem Jahr 1997 im Wasser.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Messe München (früher: \"Neue Messe München\") ist ein von 1994 bis 1998 erbautes Messegelände in der Messestadt Riem im östlichen Münchner Stadtbezirk Trudering-Riem. Betrieben wird es von der Messe München GmbH.", "tgt_summary": null, "id": 456447} {"src_title": "Fusine in Valromana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Edgar Haniel von Haimhausen wurde als Sohn des Rentiers Max Berthold Haimhausen und dessen Ehefrau Clara geb. Haniel in Ruhrort geboren. Die Erziehung im Elternhaus orientierte sich an den Wertevorstellungen des evangelischen Glaubens. Durch den frühen Tod des Vaters wuchs er bei seinem Stiefvater Emil Uhles auf. Er besuchte das Gymnasium in Wiesbaden sowie das nachmalige Lessing-Gymnasium (Frankfurt am Main) und legte am 29. September 1890 das Abitur ab. Im selben Jahr trat er als Einjährig-Freiwilliger seine Militärzeit an, die am 30. September 1891 beendet wurde. Zugleich immatrikulierte er sich an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität für Rechtswissenschaft. 1891 wurde er im Corps Palatia Bonn recipiert. Das Jurastudium schloss er am 17. November 1893 mit dem Referendarexamen ab. Zum 27. November desselben Jahres wurde er im preußischen Justiz- und Verwaltungsdienst tätig. Am 13. Januar 1894 wurde er von der Georg-August-Universität Göttingen zum Dr. iur. promoviert. Kurz danach wurde er im März zum Sekonde-Lieutnant der Reserve befördert.", "section_level": 1}, {"title": "Im diplomatischen Dienst.", "content": "Am 11. Januar 1900 wurde Haniel in das Auswärtige Amt einberufen. Sein erster Auslandseinsatz führte ihn an die deutsche Gesandtschaft nach Brüssel. Seinen Dienst trat er in Belgien am 1. März 1900 an, wechselte aber bereits am 29. Juli zu einer kurzzeitigen kommissarischen Beschäftigung an die Gesandtschaft nach Tanger und ab dem 3. August 1900 nach Paris. Deutscher Botschafter im Hôtel Beauharnais war zu jener Zeit Graf Georg Herbert zu Münster (1820–1902). Hier endete seine Einsatzzeit mit dem 30. Dezember mit dem Ziel, bereits im Januar 1901 eine Tätigkeit an der deutschen Gesandtschaft in Konstantinopel aufzunehmen. Auch hier hatte er eine nur kurze Beschäftigungszeit von drei Monaten bevor er als 2. Legationssekretär an die Gesandtschaft in Bern beordert wurde. Hier trat er seinen Dienst am 8. Mai an, bei dem ihm mehrmals für zwei bis drei Wochen die kommissarische Leitung übertragen worden war. Ab Ende des Jahres war ein nächster Auslandseinsatz in Rio de Janeiro, an der deutschen Gesandtschaft, geplant, den er am 26. Februar 1902 antrat. Deutscher Geschäftsträger in Brasilien war zu dieser Zeit Karl Georg von Treutler (1858–1933). Im Mai 1905 endete hier sein Einsatz und im September desselben Jahres wurde er zum Oberleutnant der Reserve befördert. Im Folgejahr wechselte er am 5. März 1906 nochmals an die Deutsche Gesandtschaft in Konstantinopel. Hier war inzwischen Adolf Freiherr Marschall von Bieberstein (1842–1912) Geschäftsträger geworden. Ab November 1906 hatte Haniel von Haimhausen den Charakter als Legationssekretär. Von Konstantinopel aus wechselte er zum 21. April 1907 an die Deutsche Gesandtschaft Athen. Auch hier ging die Tätigkeit bereits nach einem Jahr zu Ende und es bahnte sich eine Veränderung in die Position als 2. Sekretär an. Noch zum Jahreswechsel 1908/09 trat er seinen Dienst an der Deutschen Botschaft London an. Hier war als deutscher Botschafter Paul Wolff Graf von Metternich (1853–1934) eingesetzt. Haniels Zeit in London ging Anfang 1911 zu Ende und es folgte sein Dienstantritt am 8. Februar 1911 als 1. Sekretär und Botschaftsrat an der Deutschen Botschaft Washington, D.C. In den Vereinigten Staaten war Johann Heinrich von Bernstorff (1862–1939) deutscher Botschafter. Noch in der Position als 1. Sekretär wurde von Haniel von Haimhausen 1913 Rittmeister der Reserve. Während seiner Dienstzeit an der Botschaft hielt er engen Kontakt zu dem im Dezember 1913 in Washington eingetroffenen Militärattaché Franz von Papen (1879–1969). Dieser hatte mit dem auf der Botschaft eingesetzten Marineattaché Karl Boy-Ed (1872–1930) unter der Abdeckung seiner diplomatischen Tätigkeit in den USA ein Spionage- und Sabotagenetzwerk, das die Neutralitätsbestrebungen verletzte, aufgebaut. Beide Personen wurden 1916 des Landes verwiesen. Ab Januar 1917 führte von Haniel von Haimhausen den Charakter eines Gesandten. Jedoch kam es am 15. Februar 1917 durch die Kriegserklärung der USA gegenüber Deutschland zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen und damit zur Schließung der Botschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Zurück in Deutschland.", "content": "Nach Berlin zurückgekehrt, wurde Haniel zunächst ab 1. April 1917 im Auswärtigen Amt in der Abteilung IA (Politik) eingesetzt. Jedoch hatte er hier bereits ab 15. April die Leitung des Referates Vereinigte Staaten von Amerika, Kuba, Mexiko und Philippinen inne. Ab 16. November 1918 gehörte er als Vertreter der Politischen Abteilung der Waffenstillstandskommission in Spa an. Mit dem Ende der Arbeit in der Kommission am 18. März 1919 wechselte er im April 1919 in die Leitung der politischen Kommission der deutschen Friedensdelegation, die in Versailles tagte, die mit an den Verhandlungen zum Friedensvertrag von Versailles teilnahm. Danach wurde er im Juli zunächst Unterstaatssekretär, dann ab 20. Mai 1920 Staatssekretär für politische Angelegenheiten im Auswärtigen Amt. Doch schon 2 Jahre später erfolgte am 18. Dezember 1922 seine Versetzung in den einstweiligen Ruhestand. Als Staatssekretär z. D. wurde Edgar Haniel von Haimhausen noch im Dezember 1922 Vertreter der Reichsregierung bei der Bayrischen Regierung in München. Ab Januar 1923 führte er hier die Amtsbezeichnung Gesandter und füllte bis 1931 mit viel Geschick die Vertretung der Reichsregierung in München aus. Sein Einsatz als Gesandter endete im März 1931. Mitte 1933 wurde er in den Ruhestand versetzt. Er starb mit 64 Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Haniel besaß das Schloss Haimhausen bei München. Als König von Preußen erhob Wilhelm II. Haniel 1905 in den erblichen preußischen Adelsstand. Haniel war seit 1903 in erster Ehe mit Margarete von Brauchitsch, in zweiter Ehe ab 1926 mit Hedwig Freifrau von Branca geb. Frankenburger, der Mutter des Architekten Alexander Freiherr von Branca, verheiratet. Seine 2. Ehefrau Hedwig brachte die Kinder Brigitte (* 1904) und Günther (* 1908) in die Ehe mit.", "section_level": 2}], "src_summary": "Edgar Haniel von Haimhausen (* 12. Dezember 1870 in Ruhrort; † 14. Januar 1935 in München) war ein deutscher Diplomat und Staatssekretär im Auswärtigen Amt.", "tgt_summary": null, "id": 469124} {"src_title": "Leonid Iwanowitsch Wolkow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der 1,85 m große Stürmer begann seine Karriere bei Dynamo Moskau in der russischen Superliga sowie bei den Remparts de Québec in der kanadischen Juniorenliga Ligue de hockey junior majeur du Québec, bevor er beim NHL Entry Draft 2004 als 15. in der ersten Runde von den Nashville Predators ausgewählt wurde. Nach seiner äußerst erfolgreichen Juniorzeit, in der er 2006 unter anderem als bester Scorer, wertvollster Akteur der LHJMQ und CHL Player of the Year geehrt und ins \"LHJMQ First All-Star Team\" gewählt wurde, spielte er zu Beginn der Saison 2006/07 für das Nashville Farmteam Milwaukee Admirals in der American Hockey League. Aufgrund der dort gezeigten Leistungen gehörte er bald zum NHL-Kader der Nashville Predators und gab am 21. Oktober 2006 sein Debüt in der höchsten nordamerikanischen Profiliga gegen die Vancouver Canucks. Sein erstes NHL-Tor erzielte er fünf Tage später im Spiel gegen die San Jose Sharks. Aufgrund seiner starken Leistungen als Rookie wurde Radulow für das im Rahmenprogramm des NHL All-Star Game 2007 stattfindende YoungStars Game nominiert, bei dem er in der Startformation des Teams der Western Conference auflief. Am 11. Juli 2008 wurde bekannt gegeben, dass Radulow in der Saison 2008/09 in der russischen Kontinentalen Hockey-Liga für Salawat Julajew Ufa spielt. Jedoch stand Radulow für die Saison 2008/09 bei den Nashville Predators unter Vertrag. Da Radulow mit Unterzeichnung bei dem russischen Eishockeyklub gegen ein Abkommen zwischen der NHL und allen internationalen Eishockeyverbänden verstoßen hat, wurde er am 18. Juli von der IIHF für internationale Spiele gesperrt. Ilja Kotschewrin, Vize-Präsident der KHL, gab bekannt, dass Radulow am 5. Juli bei den Salawat Julajew Ufa den Vertrag unterzeichnete und da das spezielle Abkommen zwischen der NHL und allen internationalen Eishockeyklubs erst seit 10. Juli gültig ist, dieses Radulow somit nicht betrifft. Am 21. März 2012 gaben die Nashville Predators auf einer Pressekonferenz bekannt, dass Radulow mit sofortiger Wirkung erneut zu den Predators wechselt und bereits noch im Verlauf der regulären Saison 2011/12 für die National Hockey League spielberechtigt ist. Radulow hatte sich mit den Predators auf das Engagement geeinigt, da das Management ihm die Möglichkeit unterbreitet hatte, so sein letztes Vertragsjahr in Nashville zu Ende zu bringen. Am Saisonende verließ er das Team wieder und wechselte am 2. Juli 2012 zum HK ZSKA Moskau zurück in die KHL. Nach vier Jahren in Moskau entschloss sich Radulow im Juli 2016 zu einer weiteren Rückkehr in die NHL und unterzeichnete einen Einjahresvertrag bei den Canadiens de Montréal. Dort wurde er mit 54 Punkten zum zweitbesten Scorer des Teams, konnte sich jedoch mit den Canadiens auf keinen weiterführenden Vertrag einigen. In der Folge unterzeichnete er im Juli 2017 als Free Agent einen neuen Fünfjahresvertrag bei den Dallas Stars, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von 6,25 Millionen US-Dollar einbringen soll. In der Spielzeit 2018/19 erreichte er in der NHL erstmals die Marke von 1,0 Punkten pro Spiel.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Mit der russischen Nationalmannschaft gewann Alexander Radulow bei den U20-Junioren-Weltmeisterschaften 2005 und 2006 die Silbermedaille sowie bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2004 die Goldmedaille. Bei Junioren-Weltmeisterschaften erzielte der Russe in 18 Spielen insgesamt fünf Tore und neun Assists. Zudem gewann er in den Jahren 2008 und 2009 die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft mit der \"Sbornaja\". Im Jahr 2007 war es die Bronzemedaille.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Russland bei:", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Alexander Radulov ist verheiratet und hat einen Sohn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Walerjewitsch Radulow (; englische Transkription: \"Alexander Valerievich Radulov\"; * 5. Juli 1986 in Nischni Tagil, Russische SFSR) ist ein russischer Eishockeyspieler, der seit Juli 2017 bei den Dallas Stars in der National Hockey League unter Vertrag steht. Mit der russischen Nationalmannschaft gewann er jeweils die Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 2008 und 2009. Er ist der jüngere Bruder von Igor Radulow.", "tgt_summary": null, "id": 2159236} {"src_title": "Claudia Kemfert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rolevinck wurde in Laer bei Horstmar als ältester Sohn des wohlhabenden Erbbauern Johann Schulte Rolevinck geboren, der ihm eine höhere Ausbildung finanzieren konnte. 1443/44 ließ sich Rolevinck an der juristischen Fakultät zu Köln einschreiben, bevor er am 6. November 1447 in das Kartäuserkloster St. Barbara in Köln eintrat, wo er bis zu seinem Tode durch die Pest 1502 lebte. Er verfasste im Kloster über 50 Schriften, darunter Predigten, Geschichtswerke und Bibelauslegungen, die alle in der Tradition der mittelalterlichen Scholastik stehen und nur in Ansätzen schon die Geisteshaltung des Renaissance-Humanismus erkennen lassen. Seine wichtigsten Werke sind der \"Fasciculus temporum\" und \"De laude antiquae Saxoniae nunc Westfaliae dictae\". Der \"Fasciculus temporum\" ist eine Universalgeschichte in übersichtlicher Form, die zwar zu seiner Zeit keine herausragende wissenschaftliche Leistung war, aber eine ungeheure Verbreitung fand. Dieses Werk Rolevincks wurde auch übersetzt und erreichte in ca. 50 verschiedenen Drucken eine Gesamtauflage von 100.000 Exemplaren. \"De laude antiquae Saxoniae nunc Westfaliae dictae\" (deutsch \"Zum Lobe Westfalens, des alten Sachsenlandes\") ist das zweite wichtige Buch Rolevincks, das bereits einige der bis heute gängigen Stereotype über Westfalen formuliert. Das Werk ist zugleich eine der ältesten Kulturgeschichten einer deutschen Landschaft und in zahlreichen Auflagen bis heute immer wieder erschienen. Weiter gehört zu seinen Werken der \"Bauernspiegel\" (\"Libellus de regimine rusticorum\"), das einen umfassenden Einblick in die Sozialgeschichte der Bauern am Ausgang des Mittelalters bietet. Darin erinnert Rolevinck an die Gleichheit der Menschen vor Gott und im Angesicht des Todes. Der Bauer ist für ihn Freund und Mitarbeiter Gottes, Nährvater der Menschheit. Der Sohn Gottes hat während seines Lebens auf Erden die Frucht der bäuerlichen Arbeit, Brot und Wein, erkoren, Materie zu sein für Christi mystische und leibhaftige Gegenwart in der Eucharistie.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgaben.", "content": "Wiegendrucke und Ausgaben der Frühen Neuzeit , einige Digitalisate: Moderne Ausgaben und Übersetzungen", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In seinem Heimatort Laer ist nach ihm die Grundschule benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Werner Rolevinck (* 1425 in Laer; † 1502 in Köln) war ein Kartäusermönch in Köln, der zahlreiche Schriften kirchengeschichtlicher, regionalgeschichtlicher und exegetischer Art verfasste.", "tgt_summary": null, "id": 2147429} {"src_title": "Leonard Doroftei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Hogg war der älteste Sohn von Douglas MacGarel Hogg, 1. Viscount Hailsham. Seinen Schulabschluss machte er in Eton und studierte klassische Sprachen und später Jura in Oxford. 1932 wurde er als Anwalt zugelassen. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er in Ägypten, Palästina und Syrien und wurde 1942 zum Major befördert. Im selben Jahr wurde er aufgrund einer Verwundung als nicht mehr frontdiensttauglich entlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Werdegang.", "content": "Ende der 1930er Jahre ging Hogg in die Politik. Er befürwortete die Appeasement-Politik von Neville Chamberlain. Von 1938 bis 1950 saß er für Oxford im House of Commons. In den letzten Kriegswochen wurde er zum Staatssekretär für Luftfahrt ernannt. Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1950 erbte er dessen Titel \"Viscount Hailsham\" und musste das Unterhaus verlassen und in das House of Lords einziehen. Vergeblich bat er die britische Regierung, dass ihm per Gesetz die Möglichkeit gegeben werde, auf seinen ererbten Titel zu verzichten. Mit dieser Bitte legte er den Keim zum sogenannten Peerage Act 1963, der Peers erlaubt, persönlich auf Lebenszeit auf ihren erworbenen Titel zu verzichten. Hogg machte von dieser Möglichkeit Gebrauch und kehrte im Dezember 1963 für St. Marylebone ins Unterhaus zurück. In den Jahren davor war er im September 1956 zum Ersten Lord der Admiralität ernannt worden. 1957 wurde er Erziehungsminister. Am 14. Oktober 1959 wurde er Lordsiegelbewahrer und zusätzlich Minister für Wissenschaft. 1957 wurde er zum Lord President of the Council ernannt. Im Juli 1960 gab er das Amt des Lordsiegelbewahrers an Edward Heath ab. Von Juli bis August 1963 war er zusammen mit Averell Harriman britischer Unterhändler bei den Atomstoppverhandlungen zwischen den USA, der UdSSR und Großbritannien in Moskau. In dem am 21. Oktober 1963 neu gebildeten Kabinett hatte er wieder das Amt des Lord President of the Council inne. Ab Februar 1964 bis Oktober 1964 war er wieder Minister für Erziehung und Wissenschaft. Nach dem Wahlsieg der Labour Party im Oktober 1964 war er im \"Schattenkabinett\" der Konservativen mit innenpolitischen Fragen beschäftigt. Nachdem die Konservativen im Juni 1970 die Wahl gewonnen hatten, wurde er Lordkanzler. Hierzu wurde er auf Lebenszeit zum \"Baron Hailsham of St. Marylebone\", of Herstmonceux in the County of Sussex, erhoben und erhielt schließlich doch wieder einen Sitz im House of Lords. Lordkanzler blieb er bis zum Labour-Erfolg 1974 und hatte diesen Posten erneut unter Margaret Thatcher von 1979 bis 1987 inne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Quintin McGarel Hogg, Baron Hailsham of St. Marylebone KG, CH, PC, QC (* 9. Oktober 1907 in London; † 12. Oktober 2001 in London) war ein britischer Adliger, Rechtsanwalt und Politiker (Conservative Party).", "tgt_summary": null, "id": 1621485} {"src_title": "Wendell Corey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sebastian Krumbiegel wurde 1966 als Sohn der Musikwissenschaftlerin und ehemaligen Direktorin des Bach-Museums Cornelia Krumbiegel – der Tochter der Opernsängerin Philine Fischer – und des Chemikers Peter Krumbiegel in Leipzig geboren. Sein älterer Bruder ist der Musiker und Musikwissenschaftler Martin Krumbiegel. Sebastian Krumbiegels Vorname geht auf Johann Sebastian Bach zurück. Er wuchs in einem christlichen Elternhaus auf, trat allerdings 1990 aus der Kirche aus. Von 1976 bis 1985 besuchte Krumbiegel den Thomanerchor und die Thomasschule zu Leipzig. Dort machte er 1985 Abitur. Schon zu seinen Thomanerzeiten gründete er 1981 mit Wolfgang Lenk die Rockband „Phoenix“. Vor und während seiner Armeezeit von 1985 bis 1987 sang er bei „Rockpol“. 1987 bis 1991 studierte Krumbiegel an der Leipziger Musikhochschule Schlagzeug und Gesang. Während des Studiums legte er mit der Gründung der Band „Die Herzbuben“ den Grundstein zu einer der erfolgreichsten deutschen Bands der 1990er Jahre. Mit dabei waren Wolfgang Lenk, Jens Sembdner und ab 1990 auch Henri Schmidt. 1991 stieß Tobias Künzel zur Band, der vorher bei Amor & die Kids war. Im selben Jahr änderte die Band ihren Namen in „Die Prinzen“. Die Singles „Millionär“, „Gabi und Klaus“ und „Mein Fahrrad“ stammen aus seiner Feder. 1995 heiratete er. 1998 gründete Krumbiegel den „Club Geheimrat“. Im selben Jahr nahm er mit dem Prinzen-Schlagzeuger Ali Zieme die Solo-CD „Krumbiegel – Kamma mache nix“ auf, die 1999 erschien. 2004 erschien sein zweites Soloalbum \"Geradeaus abgebogen\", welches von Ralf Goldkind produziert und mit Thomas (git.) und Johnny Baumgärtel (dr.) sowie Knut Knutson (bg.) eingespielt und live dargeboten wurde. Im März 2010 folgte die CD \"Tempelhof\", die Krumbiegel gemeinsam mit der Band \"Die Feinen Herren\" herausgegeben hat. Das Album wurde live in den \"Candy Bomber Studios\" auf dem Gelände des Berliner Flughafens Tempelhof eingespielt, wobei nahezu komplett auf digitale Technik verzichtet wurde. Im Frühjahr 2010 tourte der Sänger mit den \"Feinen Herren\" durch Deutschland. Nach wie vor ist Krumbiegel aber auch mit den Prinzen unterwegs, die 2011 ihr zwanzigjähriges Bandjubiläum feierten. Sebastian Krumbiegel singt den Refrain auf der ersten Single-Auskopplung \"Das alles ist Deutschland\" aus dem Album \"Flersguterjunge\" des Rappers Fler. Bei dem Titel handelt es sich um eine Neuinterpretation des „Prinzen-Songs“ \"Deutschland\". Auch auf der Leinwand trat Krumbiegel immer wieder in Erscheinung. In \"Mulan\", dem Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios aus dem Jahr 1998, übernahm Krumbiegel die Gesangsparts der Figur \"Chien-Po\". 2005 spielte er in dem Kinofilm \"Max und Moritz Reloaded\" die Rolle des Ex-NVA-Offiziers \"Axel\". In \"Kevin – Die Vampirdoku\" übernahm er 2008 eine Gastrolle.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Aktivitäten.", "content": "Nach der Behandlung seines Sohnes auf einer Intensivstation wurde Krumbiegel 2002 Schirmherr des Ronald-McDonald-Hauses in Leipzig und übernahm für 15 Jahre die Patenschaft für ein Apartment. Er engagiert sich seit vielen Jahren für das Jugendfestival „LEIPZIG. COURAGE ZEIGEN. – \"Junge Musiker gegen Gewalt und Rassismus\"“. Sein Engagement gegen Rechts zeigt er aber auch als Unterstützer der Amadeu Antonio Stiftung, des Bündnisses Dresden Nazifrei, des Flüchtlingsrates Leipzig, des Opferfonds Cura und des Lokalen Aktionsplans Leipzig. Im Jahr 2007 (und für weitere 2 Jahre) war er Schirmherr der Ökumenischen Friedensdekade. Gemeinsame Auftritte als Sebastian Krumbiegel & Kristof Hahn hatte er 2007 im Rahmen der Aktionen \"Deine Stimme gegen Armut\" & \"MOVE AGAINST G8\". Seit 2007 ist er einer der beiden Schirmherren bei \"Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage\" der Pestalozzischule Sangerhausen. Ebenfalls 2007 unterstützte er das Aktionsbündnis Landmine.de, indem er im Rahmen einer 1.000.000-Unterschriften-Aktion mehr als 10.000 Unterschriften gegen Landminen und Streumunition sammelte, die an die Bundesregierung übergeben werden sollten. Seit 2009 ist er Schirmherr von „Canto elementar Leipzig“ (Internationales Netzwerk zur Förderung der Alltagskultur des Singens e.V.). 2015 übernahm Sebastian Krumbiegel die Schirmherrschaft über die 3. Ausgabe von \"Nordakkord\", dem Chorfestival der norddeutschen schwul-lesbischen Chöre, das vom 13. bis 16. August 2015 in Leipzig stattfand. Sebastian Krumbiegel war Mitglied der 13. und 14. Bundesversammlung und nahm damit am 23. Mai 2009 bzw. am 30. Juni 2010 an den Wahlen des deutschen Bundespräsidenten teil. Er wurde jeweils von der SPD-Fraktion des sächsischen Landtags nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Für die Zeichentrickserie „Die Bambus-Bären-Bande“ singen Nena und Sebastian Krumbiegel das Titellied \"Das Lied dieser Welt\". Das Titellied und weitere Lieder sind 1996 – zusammen mit Audio-Erklärungen der Trickfilmfigur Wao Hao – auf CD erschienen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sebastian Krumbiegel (* 5. Juni 1966 in Leipzig) ist ein deutscher Sänger und Musiker. Krumbiegel ist Sänger in der Band \"Die Prinzen\" und als Solokünstler aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 2245149} {"src_title": "Ruth Pitter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1879 gründete Paul Lechler in Stuttgart ein Handelsunternehmen für Dichtungen und technische Produkte. Das Unternehmen begann ab 1914 Dichtungen selbst zu produzieren. In den Jahren 1964 und 1965 wurde der Sitz nach Dettingen an der Erms verlagert. Richard Klinger gründete bereits im Jahr 1885 in Wien eine Konstruktionswerkstatt und fertigte ab 1930 ebenfalls Zylinderkopfdichtungen. Ab 1971 begann das Unternehmen seine Internationalisierung durch eine erste Beteiligung in Spanien. Im folgenden Jahr wurden die Fertigungsstandorte in Bietigheim-Bissingen und Langenzenn gegründet. Im Jahr 1994 entstand aus dem Automobilbereich der \"Richard Klinger GmbH\" und der \"Elring GmbH\" die \"ElringKlinger GmbH\" mit Sitz in Dettingen. Am 30. Oktober 2000 verschmolz die \"ElringKlinger GmbH\" mit der Muttergesellschaft \"ZWL Grundbesitz- und Beteiligungs-AG\" und hieß fortan \"ElringKlinger AG\". Die \"ElringKlinger AG\" ist seit 21. Januar 2002 an der Börse in Frankfurt und Stuttgart notiert. Am 13. November 2003 wurde ElringKlinger in den SDAX aufgenommen und stieg am 4. März 2009 in den MDAX auf. Die Deutsche Börse hat in der Sitzung vom 3. März 2016 über Veränderungen in der Zusammensetzung ihrer Aktienindizes entschieden, dass die Aktie der ElringKlinger AG mit Wirkung zum 21. März 2016 wieder im SDAX geführt wird, aus dem sie zum 24. September 2018 ausscheidet. Zum 27. Oktober 2009 erwarb ElringKlinger den im türkischen Bursa ansässigen Automobilzulieferer Ompaş, um in den türkischen Markt einzutreten. Am 11. Mai 2011 folgte der Zukauf des in der Schweiz ansässigen Abgasspezialisten Hug Gruppe. Zum 12. September 2011 erwarb die ElringKlinger AG 90 Prozent am Formen- und Werkzeugbauer Hummel-Formen aus Lenningen. Hug wurde 2018 an Faurecia veräußert. Am 3. Januar 2012 kaufte ElringKlinger den Metallgehäusehersteller ThaWa GmbH mit Sitz in Thale, Sachsen-Anhalt. Das japanische Joint Venture \"ElringKlinger Marusan Corporation\" mit seinen Tochtergesellschaften wurde zum 31. Dezember 2013 aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung über die Kontrollausübung voll konsolidiert. Im Juli 2014 übernahm die ElringKlinger AG 75 Prozent der new enerday GmbH mit Sitz in Neubrandenburg, Deutschland. Im Oktober 2014 übernahm die ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH sämtliche Anteile der Polytetra GmbH, die Fluorpolymere und klassische Hochleistungskunststoffe verarbeitet. Im Februar 2015 kaufte ElringKlinger den US-Automobilzulieferer \"M&W Manufacturing Co.\" (Michigan) und baute damit seine Marktposition bei Getriebesteuerplatten für Automatikgetriebe in Nordamerika und weltweit stark aus. Im Oktober 2016 schloss ElringKlinger eine strategische Partnerschaft mit dem Engineering Unternehmen hofer AG und beteiligte sich zudem mit 53 Prozent an der Tochtergesellschaft \"hofer powertrain products GmbH\". Durch den Anteilserwerb profitierte ElringKlinger von der Innovationskraft des Entwicklers für Systeme im Antriebsstrang bei der Entwicklung und Herstellung von alternativen Antriebstechnologien für Hybrid- oder reine Elektrofahrzeuge. Am 9. Mai 2018 wurde vom deutschen Start-Up \"Sono Motors\" die Vergabe eines Großauftrags für die Entwicklung und Fertigung eines Batteriesystems für das angekündigte Solarfahrzeug Sion verkündet. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf mehrere Hundert Millionen Euro über eine Laufzeit von acht Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsbereiche.", "content": "ElringKlinger ist mit seinen Ersatzteilen in mehr als 140 Ländern präsent. Weltweit sind über 10.231 Mitarbeiter an 45 Standorten für das Unternehmen beschäftigt. In den folgenden Geschäftsbereichen ist der Konzern dabei tätig:", "section_level": 1}, {"title": "Vorstand.", "content": "Der Vorstand besteht aus vier Mitgliedern:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ElringKlinger AG ist ein deutscher Konzern mit Sitz im baden-württembergischen Dettingen an der Erms, der als Automobilzulieferer tätig ist. Zum 31. Dezember 2018 umfasste der ElringKlinger-Konzern neben der Muttergesellschaft 39 vollkonsolidierte Tochterunternehmen. ", "tgt_summary": null, "id": 1070296} {"src_title": "Cornus racemosa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aktuelle Rangliste.", "content": "Die Rangliste mit Stand vom 20. November 2019, zusammengestellt anhand der Website für die Elo-Rangliste im Fußball. Die Tabelle gibt die zwanzig aktuell bestplatzierten Mannschaften wieder. Außerdem enthält sie die besten der sechs Kontinentalverbände (fett), alle deutschsprachigen Staaten und den letzten Platz der Rangliste.", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Anführer der Elo-Weltrangliste.", "content": "Folgend eine Liste der Nationen, die den ersten Rang in der Elo-Weltrangliste seit 2004 erreicht haben:", "section_level": 1}, {"title": "Top 10 seit 1970.", "content": "Folgend eine Liste der Nationalmannschaften mit dem höchsten durchschnittlichen Elo-Wert seit dem 1. Januar 1970. Den historisch höchsten Wert erreichte Deutschland mit 2223 Punkten nach dem Sieg über Argentinien im Finale der Weltmeisterschaft 2014. Den zweithöchsten Wert (2212 Punkte) erreichte Ungarn am 27. November 1955 nach einem Sieg über Italien.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das System, entwickelt vom ungarischen Mathematiker Árpád Élő, wird vom Weltschachbund benutzt, um die Spielstärke von Schachspielern quantitativ zu beschreiben. 1997 übernahm Bob Runyan das System der Elo-Zahl für den internationalen Fußball und veröffentlichte die Ergebnisse im Internet. Er war auch der erste Betreiber der Website der Elo-Weltrangliste im Fußball.", "section_level": 1}, {"title": "Übersicht.", "content": "Das Elo-System wurde für den Fußball adaptiert, indem man den Anlass des Spieles, eine Justierung für den Heimspielvorteil und den Torunterschied im Endergebnis miteinbezog. Die Faktoren, die beim Berechnen einer neuen Elo-Punktezahl für eine Mannschaft beachtet werden, sind: Die verschiedenen Bedeutungen von Wettbewerben in absteigender Folge sind:", "section_level": 1}, {"title": "Berechnungsgrundlagen.", "content": "Die Berechnungen basieren auf den folgenden Formeln: wobei", "section_level": 1}, {"title": "Gewichtung des Spieles.", "content": "Die Gewichtung des Spieles wird durch die Konstante K verkörpert, je nach Bedeutung des Spieles bzw. des Turniers, bei dem es stattfindet.", "section_level": 2}, {"title": "Torunterschied.", "content": "Der Torunterschied wird durch die Zahl G miteinbezogen. G ist gleich 1, wenn der Torunterschied 0 oder 1 beträgt und wird bei höherem Torunterschied durch die jeweilige, unten gezeigte Berechnung vergrößert: Bei Torunterschied von einem Tor oder bei einem Unentschieden Bei Torunterschied von zwei Toren Bei Torunterschied von drei oder mehr Toren Beispieltabelle:", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnis.", "content": "formula_6 bildet das tatsächliche Ergebnis des Spieles ab: 1 bei einem Sieg, 0,5 bei einem Remis, 0 bei einer Niederlage.", "section_level": 2}, {"title": "Erwartetes Ergebnis.", "content": "W ist das erwartete Ergebnis aus der folgenden Formel: formula_7 Es ist stets größer als 0 und kleiner als 1. Dabei entsprächen die Grenzfälle 0 einer als sicher erwarteten Niederlage, 1 einem als sicher erwarteten Sieg. \"dr\" ist der Punkteabstand (positiv oder negativ) in der Wertung des gegnerischen Teams gegenüber dem zu bewertenden Team. Dabei wird gegebenenfalls die Mannschaft mit Heimvorteil um 100 Punkte höher bewertet als sie in der tatsächlichen Wertung steht. Ist \"dr\" = 0, dann bedeutet dies, dass beide Mannschaften als gleich stark (unter Einbeziehung des Heimvorteils) angesehen werden. Entsprechend ergibt sich dann ein erwartetes Ergebnis W = 0,5. Dies wiederum bedeutet, dass Sieg, Unentschieden oder Niederlage für möglich gehalten werden, dass aber die Wahrscheinlichkeit eines Siegs der Wahrscheinlichkeit einer Niederlage genau entspricht. Beispielrechnung: Vor dem Endspiel der Fußball-Europameisterschaft 2012 hatte Spanien 194 Elo-Punkte mehr als Italien. Daraus errechnete sich ein erwartetes Ergebnis von formula_8 für Spanien (und entsprechend formula_9 für Italien). Beispieltabelle:", "section_level": 2}], "src_summary": "World Football Elo Ratings (dt. etwa „Weltfußball-Elo-Bewertungen“) ist ein Ranglistensystem für A-Nationalmannschaften im Fußball. Es basiert auf der Methode der Elo-Zahl, ist aber modifiziert, um verschiedene fußballspezifische Variablen mit einzubeziehen. Diese Ratings sind eine Alternative zur FIFA-Weltrangliste, dem von der FIFA benutzten und bei den Medien, Spielkommentatoren und offiziellen Funktionären deutlich verbreiteteren Ranglistensystem für Nationalmannschaften. Seit August 2018 orientiert sich die FIFA-Weltrangliste aber ebenfalls an der Elo-Zahl, weshalb langfristig nur noch geringe Unterschiede zwischen beiden Ranglisten zu erwarten sind. Unterschiede ergeben sich noch unter anderem aus der unterschiedlichen Gewichtung der Wettbewerbe. ", "tgt_summary": null, "id": 220481} {"src_title": "Maprotilin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Profikarriere.", "content": "Bob Montgomery, auch \"Philadelphia Bobcat\" genannt, wurde im Jahre 1938 Profiboxer und trug seine Kämpfe vornehmlich in den Städten Philadelphia und Atlantic City aus. Bekannt geworden ist er durch seine packenden Kämpfe gegen seinen Rivalen Beau Jack. In ihrem ersten Aufeinandertreffen am 21. Mai 1943 gewann Montgomery, durch einen Punktesieg nach 15 Runden, den \"New York State World Lightweight Title\". Bei einem Rückkampf sechs Monate später, verlor er diesen aber wieder an Jack. Nach dem Sieg über Ike Williams und der Niederlage gegen Al „Bummy“ Davis, konnte Montgomery erneut den \"New York State World Lightweight Title\" erringen, indem er, im Jahre 1944, Jack erneut nach Punkten besiegen konnte. Die wohl bekannteste Begegnung zwischen Jack und Montgomery fand am 4. August 1944, vor 15.822 Zuschauern im Madison Square Garden statt. Bei diesem Kampf handelte es sich nicht um einen Titelkampf. Die anwesenden Zuschauer wurden dazu ermutigt Kriegsanleihen zu kaufen, so dass Rekordeinnahmen in Höhe von US $35,864,000 gemacht wurden. Kurz nach dem Kampf wurden beide in die US-Army eingezogen. Im Jahr 1946 verteidigte Montgomery seinen Titel erfolgreich gegen Allie Stolz und Wesley Mouzon. Den anschließenden Kampf gegen NBA-Titelträger Williams, im Jahr 1947, verlor Montgomery durch technischen KO. Von dieser Niederlage sollte sich Montgomery nicht mehr erholen. In seinen 97 Profikämpfen besiegte Montgomery einige hochklassige Boxer der damaligen Zeit, darunter unter anderem Lew Jenkins, Davey Day, Lulu Costantino, Fritzie Zivic, Joey Peralta, Leo Rodak und Tony Pellone. 1995 fand Montgomery Aufnahme in die International Boxing Hall of Fame.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bob Montgomery (* 10. Februar 1919 in Sumter, South Carolina; † 25. August 1998 in Philadelphia, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Boxer.", "tgt_summary": null, "id": 267160} {"src_title": "Jean-Martin de Prades", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit in Guadalajara.", "content": "Er begann seine Mitschüler und Lehrer in jungem Alter an der öffentlichen Schule zu skizzieren. Nach der Schule arbeitete er im Buchladen seines Vaters als Buchbinder und Drucker. Er lernte Französisch und schrieb Gedichte, bewunderte die Gedichte von Goethe, Schiller und verschiedenen französischen Dichtern. In seinen späteren autobiographischen Schriften erinnert er sich, wie seine Mutter ihn als 10-jährigen die Bewegungen der Himmelskörper lehrte. Er reflektierte, dass er zu diesem Zeitpunkt die erste Erkenntnis eines Rhythmus in der Ordnung der Dinge hatte. Im Alter von 13 begann er das Liceo de Varones zu besuchen, wo er präkolumbische Archäologie und sein Tarascan-Erbe studierte. Er zeichnete sich in indianischen Künsten aus und malte eine Kopie von Tizians \"Grablegung\" in Öl.", "section_level": 1}, {"title": "San Francisco von 1893 bis 1897.", "content": "Nach Ankunft in San Francisco besuchte Martinez die California School of Design, auch bekannt als das Mark Hopkins Institute of Art. Er graduierte mit hohen Ehren und erhielt die Avery Golden Medal für Exzellenz in allen künstlerischen Medien. Sofort bekam er ein Angebot als Assistent des Institutsleiters, Arthur Frank Mathews. Er wurde Mitglied des exklusiven Bohemian Club.", "section_level": 1}, {"title": "Paris von 1897 bis 1901.", "content": "In Paris besuchte er die École des Beaux-Arts, Atelier Gerome. 1898 schickte er eine Anzahl Gemälde mit Pariser Szenen zurück an den Bohemian Club für eine Ausstellung. Darunter waren \"Ils de Corbeau\", \"Market in Arcucil Cachan\" und \"Garden of Luxembourg, near Pont Neuf\". 1900 besuchte er die Akademie Eugène Carrières und gewann eine ehrenvolle Erwähnung bei der Weltausstellung 1900 für sein Gemälde von Marion Holden.", "section_level": 1}, {"title": "Rückkehr nach San Francisco, Mexiko-Reisen und Ehe.", "content": "1901 teilte er in San Francisco ein Atelier mit Gottardo Piazzoni und wurde in diesem Jahr ein Staatsbürger der Vereinigten Staaten. Er inserierte als Porträtmaler, fuhr jedoch auch damit fort, Landschaften zu malen. 1902 half er bei der Gründung der California Society of Artists und stellte zweimal aus, darunter am Mark Hopkins Institute of Art. Unter den Gemälden, die gezeigt wurden, befanden sich: \"By the Lake\", \"Le Reve\", \"New Year in Chinatown\" und \"By the Sea\". 1904 reiste er nach Tepic, Mexiko; Anlässlich seiner Rückkehr veranstaltete er eine Ausstellung im Bohemian Club, die die Gemälde \"The Outcast\" und \"Paris La Nuit\" enthielt. 1905 kehrte er mit seinem Freund, dem Künstler Maynard Dixon nach Guadalajara zurück. Wieder in San Francisco hielt er eine Reihe von Ausstellungen ab, darunter auch eine in New York, die sein kürzlichen mexikanischen Genre-Gemälde betonte. In diesem Jahr erstellte er eines seiner wichtigsten Werke: \"The Prayer of the Earth\". Nach dem San-Francisco-Erdbeben von 1906 zog er über die Bucht nach Piedmont und traf Elsie Whitaker, die Tochter des Autors Herman Whitaker. Am 17. Oktober 1907 heiratete er sie in Oakland, Kalifornien und begann ein Atelier in Piedmont zu errichten. In diesem Jahr malte er \"The Road\", heute im Besitz des California Palace of the Legion of Honor.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Lehrer.", "content": "1908 begann er an der California Academy of Arts and Crafts in Oakland zu unterrichten, die später bekannt wurde als California College of the Arts. Von 1909 bis 1912 veranstaltete er zahlreiche Ausstellungen und unterrichtete verschiedene Klassen an der Akademie in Berkeley und Monterey. 1912 half er die California Society of Etchers zu gründen; im folgenden Jahr wurde er in die National Geographic Society gewählt und erhielt einen Schlüssel zum Capitol Club in Monterey. Ebenfalls 1913 reiste er mit Francis McComas zum Malen in die Wüste von Arizona. Am 26. August 1913 wurde seine Tochter Micaela geboren. 1914 kamen die amerikanischen Impressionisten Childe Hassam und Edward Simmons nach Piedmont um Martínez' Wüstengemälde zu sehen. Im folgenden Jahr stellte er auf der Panama-Pacific International Exposition (1915) aus (wo er eine ehrenvolle Erwähnung gewann) und im Golden Gate Park Museum in San Francisco. Während dieser ganzen Periode hatte er Ausstellungen in New York, Philadelphia und San Francisco. Bemerkenswerte Gemälde dieser Zeit sind \"Head of a Girl\", \"The Storm\", \"Piedmont Hills\" und \"Lake Merritt\". Von 1916 bis 1920 hatte er zahlreiche Ausstellungen, darunter am Palace of Fine Arts, The San Francisco Art Association und dem Hotel Oakland. Eines seiner berühmten Gemälde dieser Ära ist \"The Bathers\", heute im Crocker Art Museum. Er unterrichtete auch einen Kurs in Kostüm- und Drapierungsdesign zusätzlich zu seinen Mal-Klassen. Martínez wurde 1921 Mitglied der American Federation of Arts. In den nachfolgenden Jahren fuhr er fort auszustellen, wurde aber zunehmend als Juror berufen, um die Arbeit anderer Künstler zu beurteilen. 1935 zeigte er \"The Green Moon\" am San Francisco Art Museum. 1939 stellte er das \"Portrait of Elsie\" auf der Golden Gate International Exposition, Treasure Island, aus. Martínez wurde 1940 ausgewählt als einer von dreien (zusammen mit Fra Junípero Serra und William Keith) Kalifornien in der Hall of Fame auf der Weltausstellung in New York zu repräsentieren.", "section_level": 1}, {"title": "Permanente Ausstellungen.", "content": "Xavier Martínez' Gemälde finden sich in folgenden Museen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Xavier Martínez (* 7. Februar 1869 in Guadalajara, Mexiko; † 13. Januar 1943 in Carmel-by-the-Sea, Kalifornien) war ein kalifornischer tonalistischer Künstler des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, der die US-amerikanische Staatsbürgerschaft erwarb. Er war der Gründer der California Society of Artists und verbunden mit bekannten Künstlern der Ära wie Francis McComas, Childe Hassam und Arthur Mathews.", "tgt_summary": null, "id": 1264055} {"src_title": "Jetzt anders!", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung und Überlieferung der Sage.", "content": "Die ältesten schriftlichen Belege für die Existenz einer Krabat-Sage finden sich in den Sitzungsprotokollen des im Jahr 1838 von Oberlausitzer Studenten an der Universität Breslau gegründeten \"Akademischen Vereins für lausitzische Geschichte und Sprache\". Aus diesen Unterlagen geht hervor, dass am 12. Januar 1839 Awgust Bulank Erzählungen über den „Särchner Krabat“ vortrug und 1840 Jan Awgust Warko Krabatsagen aufzeichnete. Die Inhalte sind allerdings nicht mehr zugänglich, das gesamte Konvolut der schriftlichen Arbeiten des Vereins inklusive Vortragsskripten gilt als verschollen. Erst ungefähr zehn Jahre später, in der 1848 bis 1852 von Franz Schneider handschriftlich angelegten \"Khronika Kulowa\", die \"Chronik von Wittichenau und Umgegend\", wird wieder ein „Krabat“ schriftlich erwähnt. Schneider war von 1838 bis 1839 Mitglied des Vereins und gehörte darin wie A. Bulank und J. A. Warko der \"Wendischen Section\" an. Ab 1847 wirkte er als Kaplan, später als Pfarrer in Wittichenau. Bezugnehmend auf Einträge in den Wittichenauer Kirchenbüchern schreibt er in der deutschsprachigen Fassung der Chronik folgendes: Da Schneider für die „Volkssage“ keine Quellen nennt und die eventuell aufschlussreichen Aufzeichnungen von Bulank und Warko verschollen sind, bleibt ungewiss, in welchem Ausmaß die genannten Begebenheiten seinerzeit im Volk tatsächlich einer Person namens Krabat zugeordnet wurden. Bei den Episoden \"Soldatenzauber\" und \"Luftreise\" handelt es sich um Wandermotive, die in zahlreichen Varianten weit über die Oberlausitz hinaus nachweisbar sind. In derselben Kombination tauchen sie in einem Sagenkomplex auf, der bereits 1837 in der Zeitschrift \"Neues Lausitzisches Magazin\" unter dem Titel \"Von einem bösen Herrn zu Groß Särchen\" veröffentlicht wurde. Der Name Krabat, der Kurfürst und die Türkei kommen darin nicht vor, dagegen ein anderes weit verbreitetes Sagenmotiv, das zunächst nicht in die Krabatsage einging: Der Akteur versucht mit dem Pflug ein Flussbett anzulegen, das jedoch ganz krumm wird, weil er die Zugtiere nicht beherrscht. Wer die Geschichte um den „Bösen Herrn“ dem \"Neuen lausitzischen Magazin\" vermittelte, ist unbekannt. Herausgeber Joachim Leopold Haupt vermerkt lediglich, dass sie ihm \"mitgeteilt\" worden sei. Bald darauf fand sie Aufnahme in die von Heinrich Gottlob Gräve zusammengestellte Sammlung \"Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz\" (erschienen 1839), wobei Gräve sie jedoch in den Sagenkreis um den historischen General \"Johann Paul Sybilski von Wolfsberg\" einreihte. In dieser Fassung, aber immer unter Verweis auf J. L. Haupt 1837 als Quelle, wurde sie anschließend auch von Johann Georg Theodor Grässe in \"Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen\" (1855), von Karl Haupt in \"Sagenbuch der Lausitz\" (1862) und von Edmund Veckenstedt in \"Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche\" (1880) übernommen. Karl Haupt (Sohn von J. L. Haupt) separiert die Komplexe \"Sybilski\" und \"Böser Herr zu Groß Särchen\" zwar wieder voneinander, hält die Verbindung aber zumindest optional aufrecht: „Auch erzählt man, er [d. h. Sybilski] sei jener böse Herr in Groß-Särchen gewesen, der immer von diesem Dorfe aus in der Luft nach Dresden kutschirte und bei dieser Gelegenheit die Spitze des Kamenzer Kirchthurms zu Schanden fuhr.“ Nirgends in den genannten (durchweg deutschsprachigen) Sagensammlungen taucht der Name Krabat auf. Die Krabat-Tradition entwickelte sich bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts ausschließlich in sorbischsprachigen Publikationen, wobei die Chronik von Wittichenau die einzige bleibt, in der die Krabatsage explizit mit der historischen Person Johann Schadowitz in Verbindung gebracht wird. Keine der nachfolgenden Adaptionen kommt auf den kroatischen Offizier zurück oder erklärt den exotischen Namen Krabat. Stattdessen wird dem Protagonisten eine immer detailliertere einheimische Biographie zugelegt. Nahezu konstant bleibt die Lokalisierung Krabats als Gutsherr in Groß Särchen, während die Ereignisse, durch die er in diese Position gelangt, in jeder Bearbeitung anders dargestellt werden. Franz Schneiders Krabat-Exkurs stellt innerhalb seiner Chronik eigentlich einen Fremdkörper dar und ist dementsprechend knapp und distanziert gehalten. Die älteste schriftlich überlieferte Erzählung, deren Intention tatsächlich die Darbietung einer \"Krabatsage\" ist, veröffentlichte der sorbische Geistliche Michał Hórnik (Michael Hornig) 1858 in der Monatsbeilage des sorbischen Wochenjournals \"Serbske Nowiny\" unter dem Titel \"Krabat. Powjestka z ludu.\" (deutsch sinngemäß: \"Krabat. Eine Erzählung aus dem Volk.\"). Neben dem \"Soldatenzauber\" und der \"Luftreise\" erscheinen bei Hórnik erstmals Episoden aus der Kindheit und Jugend des Protagonisten: Krabat erlernt die Zauberkunst in einer \"Schwarzen Schule\" in Leipzig. Jedes Jahr ist einer der Schüler dem Teufel verfallen, aber Krabat wird von seiner Mutter gerettet, indem sie ihn unter seinen Kameraden erkennt, obwohl alle in Raben verwandelt sind. Einen ähnlichen Motivkomplex enthält das Märchen \"De Gaudeif un sien Meester\", das seit 1819 in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm vertreten ist. Die nächste Version der Krabatsage wurde 1861 von Studenten am Wendischen Seminar in Prag niedergeschrieben, zum Druck brachte sie erst 1865 Georg Gustav Kubasch (Jurij Gustav Kubaš) unter dem Titel \"Khrabat. (Z luda.)\" (deutsch sinngemäß: \"Khrabat. Aus dem Volksmund.\") in der Zeitschrift \"Łužičan\". Khrabat ist darin der Sohn eines armen Mannes, der ebenfalls Khrabat hieß, und muss in seiner Kindheit Schweine und Kälber hüten. Breit ausgeführt werden die Türkei-Abenteuer. Neu erscheint der Motivkreis um das Zauberbuch – ein ebenfalls in vielen Varianten weit verbreiteter Sagenkomplex. Einige Jahre später spiegelt Franz Schneiders Khronika Kulowa / Chronik von Wittichenau den wachsenden Umfang der Sage wider: In der 1878 gedruckten Fassung ist die Krabat betreffende Textpassage gegenüber dem handschriftlichen Original von 1848/1852 um etliches erweitert, unter anderem wurde die Episode um die Vernichtung des Zauberbuches einbezogen. Die 1885 in der Zeitschrift \"Łužica\" abgedruckte Erzählung \"Bajka wo Krabace\" (deutsch: \"Erzählung vom Krabat\") von Johann Goltsch (Jan Gólč) ist relativ schlicht, es fehlen die Episoden um Krabats Zaubererlehrzeit und die Abenteuer in der Türkei. Wiederum in der \"Łužica\" publizierte Christian Traugott Pfuhl (Křesćan Bohuwěr Pful) 1887 die Geschichte \"Krabat. Po ludzacym powjedanju.\" (deutsch: \"Krabat. Nach Erzählung der Leute.\") Neben einigen anderen Erweiterungen enthält diese auch literarisch beträchtlich ausgebaute Version erstmals das Motiv des Himmelszeichens bei Krabats Tod: Erscheint auf dem Sterbehaus ein Rabe, so zeigt dies an, dass Krabats Seele verloren ist, erscheint dagegen eine weiße Taube, ist sie gerettet. Pfuhl ist der erste Krabat-Autor, der in einem Kommentar wenigstens ansatzweise etwas über seine Quellen mitteilt. So vermerkt er hinsichtlich der neu aufgenommenen Motive, dass er sie in der Volksüberlieferung uneinheitlich teils auf Krabat, teils auch auf andere und namenlose Protagonisten bezogen vorgefunden habe. Das Auftreten des Personennamens Krabat gibt er konkret lediglich für die Gegend Delany und die weitere Umgebung, konkret den Ort Commerau an, ansonsten nur vage: „auf dem Felde“. Am Schluss schreibt er: „So sieht der Leser, dass und wie ich die zerstreuten Überbleibsel und Bruchstücke der Krabaterzählung in ein zusammenhängendes Ganzes komponiert habe.“ Nach welchen Maßstäben er mutmaßliche „Überbleibsel und Bruchstücke“ als zur Krabatsage gehörend identifizierte, ist allerdings nicht näher erläutert. Beispielsweise integrierte er eine Variation der seinerzeit schon in den \"Kinder- und Hausmärchen\" enthaltenen Geschichte vom \"Hahnenbalken\". Auch auf die Vorgängerversionen der Krabatsage geht Pfuhl nicht ein. Eine ganze Reihe weiterer Motive und Episoden sammelte schließlich Georg Pilk (Jurij Pilk) 1896 in einer Version mit dem Titel \"Die wendische Faust-Sage\" oder \"Serbski Faust\". Erstmals wird darin das Dorf Eutrich bei Königswartha als Stätte der Kindheit Krabats genannt, desgleichen eine \"Schwarze Mühle\" bei Schwarzkollm als Ort der Zauberer-Ausbildung. Elegant umgeht Pilk das Rätsel des fremdartigen Namens, indem er Krabat als \"Stiefsohn\" eines armen wendischen Viehhirten vorstellt. In ausführlichen voran- und nachgestellten Kommentaren bemerkt Pilk unter anderem: „Die Sage, oder vielmehr der Sagenkreis, vom Hexenmeister Krabat, dem wendischen Faust, ist den slavischen Bewohnern beider Lausitzen so bekannt und geläufig wie keine andere derartige Überlieferung.“ sowie: „[...] daß von einem in aller Munde lebenden Sagenkreise, wie diesem, bis jetzt nur zwei kleine Fragmente gedruckt worden sind.“ Hierfür wird (nur in der sorbischen Übersetzung) auf die Sammlungen Haupt 1863 und Veckenstedt 1880 verwiesen, obwohl in diesen kein \"Krabat\" vorkommt. Die betreffende Belegstelle bei Haupt ist die Geschichte vom bösen Herrn in Groß Särchen. Bei Veckenstedt ist eine Erzählung gemeint, die 1879 von Hendrich Jordan unter dem Titel \"Koklaŕski\" (dt.: \"Der Zauberlehrling\") als Niederlausitzer Sage in der Zeitschrift \"Časopis Maćicy Serbskeje\" veröffentlicht wurde, aber sehr ähnlich mit dem Titel \"Der Zauber-Wettkampf\" bereits 1845 in \"Deutsches Märchenbuch\" von Ludwig Bechstein und 1854 in \"Märchen für die Jugend\" von Heinrich Pröhle zu lesen war. Da derselbe Motivkomplex überdies auch in \"De Gaudeif un sien Meester\" vorkommt, beinhaltet die Krabatsage nun ein fast komplettes Duplikat dieses Märchens. Ebenso wie Pfuhl beruft sich Pilk jedoch nachdrücklich auf die mündliche Volksüberlieferung und versichert: „[...] daß der Text der Krabat-Sage nicht im geringsten durch fremdes Beiwerk erweitert ist.“ Die Schneidersche Chronik scheint Pilk zu dieser Zeit nicht bekannt gewesen zu sein, denn er berichtet von eigenen (erfolglosen) Recherchen, um ein historisches Vorbild des Krabat ausfindig zu machen. Im Unterschied zu allen vorangegangenen Bearbeitungen erschien Pilks Krabaterzählung in der Zeitschrift \"Sächsischer Erzähler\" zuerst in deutscher Sprache, erst anschließend wurde sie von Mikławš Andricki für die \"Łužica\" ins Sorbische übersetzt. Die deutschsprachige Fassung fand 1900 Aufnahme in die Anthologie \"Bunte Bilder aus dem Sachsenlande\". Durch dieses Werk, das auch als Schullektüre konzipiert war und bis in die 1920er Jahre mehr als zwanzig Auflagen erlebte, wurde die Krabatsage erstmals in ganz Sachsen verbreitet. 1903 brachte Heinrich Andreas Schömmel mit dem Aufsatz \"Der Lausitzer Zauberer Krabat (Johann von Schadewitz)\" in der Zeitschrift \"Gebirgsfreund\" den kroatischen Offizier wieder in Erinnerung und ergänzte einige biographische Details, außerdem führte er beispielhaft einige Krabat-Episoden aus verschiedenen Quellen an. Ebenfalls 1903 nahm Alfred Meiche in Zusammenarbeit mit Georg Pilk die Krabatsage in das \"Sagenbuch des Königreichs Sachsen\" auf. Dabei wurde der Komplex \"Von einem bösen Herrn in Groß Särchen\" aus der Sybilskisage in die Krabatsage verschoben, wodurch in Letztere nun auch die Episode des Flussbettpflügens Einzug hielt, die zuvor noch kein Autor mit Krabat in Verbindung gebracht hatte. Außerdem wurden weitere bei Pilk 1896 nicht vorhandene Episoden und abweichende Passagen der Vorgängerversionen eingeflochten. Als Quellen sind Łužičan 1865 [= Kubasch], Łužica 1885 [= Goltsch], Gebirgsfreund XV. Jg. [= Schömmel] und Haupt Bd. 1 Nr. 219 [= Karl Haupt 1862] angegeben. Damit war die schriftliche Fixierung der landläufigen Krabatsage praktisch abgeschlossen. Die mündliche Überlieferung blieb dagegen weiterhin dynamisch. So berichtet Paul Nedo (Pawoł Nedo) noch 1956, nachdem er sich von alten Leuten in der Region um Groß Särchen Krabatgeschichten erzählen ließ, dass in jeder von ihnen immer neue Gauklermotive auftauchten.", "section_level": 1}, {"title": "Moderne literarische Bearbeitungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Měrćin Nowak-Njechorński.", "content": "Mit \"Mišter Krabat\" (deutscher Titel: \"Meister Krabat der gute sorbische Zauberer\") veröffentlichte Měrćin Nowak-Njechorński 1954 die erste moderne Version des Krabat-Stoffes zunächst in sorbischer Sprache, ein Jahr später erschien eine deutschsprachige Übersetzung von Jurij Brězan. Měrćin Nowak-Njechorński setzte den Stoff in einem sozialistischen Geist um.", "section_level": 2}, {"title": "Jurij Brězan.", "content": "Krabat ist eine Hauptfigur dreier Romane des bedeutenden sorbischen Schriftstellers Jurij Brězan: \"Die schwarze Mühle\" (1968), \"Krabat oder Die Verwandlung der Welt\" (1976) und \"Krabat oder Die Bewahrung der Welt\" (1993).", "section_level": 2}, {"title": "Otfried Preußler.", "content": "Einer größeren Öffentlichkeit außerhalb der DDR wurde die Sagenfigur vor allem durch das Jugendbuch \"Krabat\" von Otfried Preußler bekannt, das 1971 erschien und eine beliebte Schullektüre ist. Zur ursprünglichen Sage gibt es im Roman einige Unterschiede: So verirrt sich Krabat nicht, wie zu Beginn der Sage, im Wald und stößt dabei auf die Mühle, sondern wird in drei Träumen von der Stimme des Meisters zur Mühle gerufen. Während die Lehrlinge ihn in der Sage an ihren Meister verraten, sind sie im Buch mit ihm verbündet oder verhalten sich passiv. Auch ist es nicht die Liebe seiner Mutter, die ihn rettet, sondern die Liebe eines Mädchens, der \"Kantorka\" (Kantorin). Das Buch endet mit der Befreiung aus der Mühle.", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerische Adaptionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hörspiele.", "content": "Im August 2008 entstand das 15-minütige Kurzhörspiel „Krabat und die schwarze Pumpe“ (von Daniel Ebert und Sebastian Tschöpel), das zu den Nominierten des „Premiere-im-Netz-2008“-Wettbewerbes im Rahmen der ARD-Hörspieltage gehörte. Dabei handelt es sich um eine Neuinterpretation mit Bezug zur aktuellen Tagebausituation in der Lausitz. Die alte Krabat-Sage wird in dem Hörbuch „Krabat – Der Zauberer“ erzählt. (Oktober 2008, Sprecher: Heinz Drewniok, edition Sächsische Zeitung) Die Hörfassung beruht auf der Version aus dem \"Sagenbuch des Königreichs Sachsen\".", "section_level": 2}, {"title": "Krabatfest.", "content": "Alljährlich findet in der Region um Hoyerswerda und Wittichenau ein Krabatfest statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Krabat (abgeleitet von Hrvat,Kroate‘) ist eine Sagengestalt der Sorben. Die Krabat-Sage ist eine variabel zusammengesetzte Kollektion sagen- bis märchenhafter Episoden unterschiedlicher Herkunft und Verbreitung, die regional einer Person namens Krabat zugeschrieben und durch eine ebenfalls variierende Rahmenerzählung miteinander verknüpft wurden. Krabat wird darin als anfangs gewöhnlicher Sterblicher und Einwohner der Region geschildert, der in den Besitz von Zauberkräften gelangt, die er überwiegend zu guten Zwecken einsetzt. Schauplatz des Geschehens ist hauptsächlich die Gegend zwischen Hoyerswerda und Königswartha in der Oberlausitz.", "tgt_summary": null, "id": 2224734} {"src_title": "Peter Lerangis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das County hat eine Fläche von 7.852 Quadratkilometern; davon sind 3 Quadratkilometer (0,04 Prozent) Wasserflächen. Das County grenzt in New Mexico im Uhrzeigersinn an die Countys: San Miguel County, Quay County, De Baca County, Lincoln County und Torrance County.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Neun Bauwerke und Stätten des Countys sind im National Register of Historic Places eingetragen (Stand 17. Februar 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten im County 4.680 Menschen. Es gab 1.655 Haushalte und 1.145 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 1 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 54,06 % Weißen, 1,32 % Afroamerikanern, 1,13 % amerikanischen Ureinwohnern, 0,53 % Asiaten, 0,04 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 39,06 % aus anderen ethnischen Gruppen; 3,85 % stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 81,22 % der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 1.655 Haushalten hatten 33,80 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, die bei ihnen lebten. 49,50 % waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 14,30 % waren allein erziehende Mütter. 30,80 % waren keine Familien. 27,90 % waren Singlehaushalte und in 11,50 % lebten Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 2,51 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 3,05 Personen. Auf das gesamte County bezogen setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 24,40 % Einwohnern unter 18 Jahren, 9,20 % zwischen 18 und 24 Jahren, 30,70 % zwischen 25 und 44 Jahren, 21,90 % zwischen 45 und 64 Jahren und 13,80 % waren 65 Jahre alt oder darüber. Das Durchschnittsalter betrug 38 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 121,50 männliche Personen, auf 100 Frauen im Alter ab 18 Jahren kamen statistisch 126,30 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 24.783 USD, das Durchschnittseinkommen der Familien betrug 28.279 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 22.463 USD, Frauen 18.500 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 11.241 USD. 21,60 % der Bevölkerung und 18,10 % der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. 24,10 % davon waren unter 18 Jahre und 19,40 % waren 65 Jahre oder älter.", "section_level": 1}, {"title": "Orte im Guadalupe County.", "content": "Im Guadalupe County liegen zwei Gemeinden, davon eine \"City\" und eine \"Town\". Zu Statistikzwecken führt das U.S. Census Bureau fünf Census-designated places, die dem County unterstellt sind und keine Selbstverwaltung besitzen. Diese sind wie die gemeindefreies Gebiet. Census-designated places (CDP) andere", "section_level": 1}], "src_summary": "Guadalupe County ist ein County im Bundesstaat New Mexico der Vereinigten Staaten. Hier leben 4.687 Menschen. Der Verwaltungssitz (County Seat) ist Santa Rosa.", "tgt_summary": null, "id": 138267} {"src_title": "Albrecht Götze", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Format.", "content": "Bis 2012 nahmen acht Spieler teil, seit 2013 sind es zehn Spieler. Die Gruppenphase setzt sich aus zwei Phasen zusammen. An den ersten neun Spieltagen trifft jeder Spieler einmal auf jeden anderen. Die nach dem neunten Spieltag, der sogenannten \"Judgement Night\", auf den beiden letzten Plätzen stehenden Spieler erhalten das entsprechende Preisgeld und müssen die Premier League verlassen. Die verbliebenen acht Spieler spielen jeweils ein weiteres Mal gegeneinande. Nach insgesamt 16 Spieltagen stehen die ersten vier Plätze fest. In der 16. und letzten Woche der Premier League finden die Playoffs als Halbfinale und Finale statt. Im Halbfinale treffen der Erste und Vierte, sowie der Zweite und Dritte der vorangegangenen Tabelle aufeinander. Die beiden Sieger bestreiten anschließend das Premier League Finale.", "section_level": 1}, {"title": "Preisgelder.", "content": "Die Profis spielten im Jahr 2016, wie auch im Jahr zuvor, um ein Preisgeld von 200.000 Pfund für den Sieg. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von 700.000 Pfund plus 25.000 Pfund Bonus für den abschließenden Tabellenführer ausgespielt.", "section_level": 1}, {"title": "2006 Holsten Premier League Darts.", "content": "Gegen Peter Manley warf Raymond von Barneveld den ersten Neun-Darter des Turniers.", "section_level": 1}, {"title": "2009 Whyte & Mackay Premier League Darts.", "content": "Nach dem 11. Spieltag der Saison, wurde Wayne Mardle aus gesundheitlichen Gründen aus der Wertung genommen.", "section_level": 1}, {"title": "2010 Whyte & Mackay Premier League Darts.", "content": "Im Vorrundenspiel gegen Terry Jenkins warf Raymond van Barneveld den zweiten Neun-Darter des Turniers. Im Finale gegen James Wade warf Phil Taylor zwei Neun-Darter in einem Spiel.", "section_level": 1}, {"title": "2012 McCoy’s Premier League Darts.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Play-Offs.", "content": "in der O2 Arena London", "section_level": 2}, {"title": "2013 McCoy’s Premier League Darts.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Play-Offs.", "content": "in der O2 Arena London", "section_level": 2}, {"title": "2014 Betway Premier League Darts.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abschlusstabelle.", "content": "Bemerkung: Nach Abschluss der ersten 9 Spieltage, scheiden die letzten Beiden der Tabelle aus. Bei Punktgleichheit liegt derjenige vorne, dessen Legdifferenz positiver ist. Sollte auch diese gleich sein, zählt die Anzahl der gespielten Breaks, dann der Turnier-3 Dart-Average.", "section_level": 2}, {"title": "Play-Offs.", "content": "in der O2 Arena London", "section_level": 2}, {"title": "2015 Betway Premier League Darts.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abschlusstabelle.", "content": "Bemerkung: Nach Abschluss der ersten 9 Spieltage, scheiden die letzten Beiden der Tabelle aus. Bei Punktgleichheit ist die positivere Legdifferenz entscheidend.", "section_level": 2}, {"title": "Play-Offs.", "content": "am 21. Mai in der O2 Arena London", "section_level": 2}, {"title": "2016 Betway Premier League Darts.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abschlusstabelle.", "content": "Bemerkung: Nach Abschluss der ersten 9 Spieltage, scheiden die letzten Beiden der Tabelle aus. Bei Punktgleichheit ist die positivere Legdifferenz entscheidend. Fett geschriebene Spieler sind für das Halbfinale qualifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Play-Offs.", "content": "am 19. Mai 2016 in der O2 Arena London", "section_level": 2}, {"title": "2017 Betway Premier League Darts.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abschlusstabelle.", "content": "Bemerkung: Nach Abschluss der ersten 9 Spieltage, scheiden die letzten Beiden der Tabelle aus. Bei Punktgleichheit ist die positivere Legdifferenz entscheidend. Fett geschriebene Spieler sind für das Halbfinale qualifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Play-Offs.", "content": "am 18. Mai 2017 in der O2 Arena London", "section_level": 2}, {"title": "2018 Unibet Premier League Darts.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abschlusstabelle.", "content": "Bemerkung: Nach Abschluss der ersten 9 Spieltage, scheiden die letzten Beiden der Tabelle aus. Bei Punktgleichheit ist die positivere Legdifferenz entscheidend. 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Mai 2019 in der O2 Arena London", "section_level": 2}, {"title": "Nine-Darter.", "content": "Bisher (Stand: 2020) wurden 9 Nine dart finishes in der Premier League Darts geworfen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Premier League Darts ist eine Turnierserie im Dartsport, die seit 2005 von der Professional Darts Corporation (PDC) ausgetragen wird. Im ersten Jahr lief sie mit 888.com als Sponsor unter dem Namen \"888.com Premier League\", die darauffolgenden zwei Jahre als \"Holsten Premier League Darts\" und ab 2008 als \"Whyte & Mackay Premier League Darts\". 2011 kehrte man zum ursprünglichen Sponsor 888.com zurück. 2012 wurde das Turnier vom Salzgebäck-Hersteller McCoy’s gesponsert. 2014 änderte man abermals den Sponsor, von dort an war es der Sportwettenanbieter Betway. Seit 2018 wird die \"Premier League Darts\" von Unibet gesponsert. ", "tgt_summary": null, "id": 327208} {"src_title": "Gerald McClellan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Terna wurde im Rahmen des Börsengangs 2004 als Stromnetztochter des italienischen Energieversorgers Enel S.p.A. eigenständig. Die Aktien der Netzgesellschaft kamen zu 1,70 Euro je Stück an die Börse. Der Preis wurde damit am unteren Ende der Bookbuilding-Spanne festgelegt. Mit einem Volumen von 1,48 Mrd. Euro galt dieser Börsengang als einer der größten in Italien. Die 870 Mio. angebotenen Aktien waren fast dreifach überzeichnet. Der mehrheitliche Aktienbesitz lag bei Gründung bei Enel. Die italienische Stromnetzinfrastruktur war viele Jahre mehrheitlich vertikal in den Enel-Konzern eingebunden. Mit einem zunehmenden Deregulierungsdruck durch die Europäische Union begannen ab 1990 strukturelle Veränderungen mit einschlägiger Wirkung. Der Regulierungsprozess forderte einen einzigen, unabhängigen Betreiber der italienischen Netzinfrastruktur. Durch diesen Prozess sollten sektorale Einflüsse und insbesondere das Einwirken von dominanten Versorgern im monopolistisch geprägten Strommarkt unterbunden werden. Der Gesetzgeber hat sich in Italien für einen reglementierten, allgemeinen Netzzugang (rTPA) entschieden. Dieser Prozess geht in der Regel mit einer Übereignung der Netze an einen unabhängigen Netzbetreiber (Independent System Operator, ISO) einher. Das sogenannte „Bersani-Dekret“ (Gesetz n° 79 von 16. März 1999) trat am 1. April 1999 in Kraft. Es nahm die EU-Richtlinien 96/92/EC auf und setzte sie in nationales Recht um. Enel verfügte zum Zeitpunkt des Inkrafttretens über 87 Prozent des italienischen Hochspannungsnetzes und über sämtliche Kuppelstellen zum umliegenden Ausland. Die Bildung eines einzigen nationalen Verteilnetzes und die Gründung einer für den Betrieb verantwortlichen Aktiengesellschaft wurde vorangetrieben. Der Netzausgleich bzw. die Netzverteilung wurden durch das „Bersani-Dekret“ 1999 in „Gestore della Rete di Trasmissione Nazionale“ (GRTN) überführt und kontrolliert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Terna S.p.A. (Akronym für \"Trasmissione Elettricità Rete Nazionale\") ist ein italienisches Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Rom und der zentrale Netzbetreiber für das italienische Stromnetz auf der Höchstspannungsebene (HÖS) sowie der Hochspannungsebene (HS). Terna unterhält mehr als 90 Prozent des italienischen Stromnetzes und ist der größte Stromnetzbetreiber Europas, sowie der sechstgrößte weltweit. ", "tgt_summary": null, "id": 1347860} {"src_title": "K.k. Gebirgstruppe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "Die Band wurde 2005 in Burlington, Ontario gegründet. Die vier Gründungsmitglieder entstammten der Punkszene und kombinierten hauptsächlich Punkrock und Rockabilly, die beiden Haupteinflüsse des Genres Psychobilly, ergänzten das jedoch durch Ska-Einflüsse sowie eigene Ideen. Die Texte sind – wie häufig im Psychobilly – von Anfang an deutlich von Horrorfilmen beeinflusst und handeln etwa von Zombies. Dieses Konzept behielt die Band bis zum 2010 erschienenen Album \"They All Fall Down\" bei. Das erste Album erschien 2006 bei dem Label Stereo Dynamite, welches kurz darauf in den Vertrieb von EMI aufgenommen wurde. Zahlreiche Konzerte, auch außerhalb Kanadas, taten ihr Übriges, dass die Band sich schnell einen Namen machte. Auch Kritiker beurteilten das Album positiv. Die deutsche Zeitschrift Ox-Fanzine bezeichnete The Creepshow 2007 als „Psychobilly-Newcomer des Jahres“ neben Rezurex. 2007 wurde Sängerin Hellcat schwanger, stieg aus der Band aus und wurde durch ihre jüngere Schwester Sarah Sin ersetzt. Zunächst war geplant, dass Hellcat in die Band zurückkehren sollte. Das geschah jedoch nicht, stattdessen gründete sie später ihre eigene Band, Hellcat and the Prowl. Sarah wurde festes Bandmitglied. 2008 erschien das zweite Album der Band, \"Run for your Life\". Die Zeitschrift Sonic Seducer bezeichnete The Creepshow in einer Rezension des Albums als eine der besten Psychobilly-Bands mit weiblichen Sängerinnen. Auch im Ox-Fanzine erschien erneut eine sehr positive Rezension, deren Verfasser die Band neben den Rezurex an der Spitze des Genres sieht, und während das Onlinemagazin Laut.de The Creepshow in einer Rezension von Sarah Sins Soloalbum als „belanglosen Verschnitt aus Psychobilly und Zombietexten“ kritisiert, widerspricht ein anderer Rezensent und meint, die Band sorge „durchgehend für gute Laune und eine gehörige Portion Tanzwut“. Durch das Album machte die Band Hellcat Records auf sich aufmerksam und unterschrieb im folgenden Jahr als erste kanadische Band einen Plattenvertrag bei dem Label. Das dritte Album der Band, \"They All Fall Down\", wurde 2010 veröffentlicht. Textlich spielen die typischen Psychobilly-Themen wie Zombies auf diesem Album nur noch eine untergeordnete Rolle. Ein Hauptthema ist stattdessen Rache. Die musikalischen Haupteinflüsse sind gleich geblieben, manche Kritiker merken aber an, das Album sei melodischer als die Vorgänger und das Songwriting gereift. Laut.de kritisiert an dem Album lediglich die kurze Spieldauer. Am 16. Juli 2012 verabschiedete sich Sarah Blackwood in ihrem Youtube-Channel von ihren Fans. Sie verließ die Band um sich auf ihre eigene Solokarriere und ihre Band „Walk off the Earth“ zu konzentrieren. Als neue Sängerin wurde daraufhin Kenda Mitglied der Band. 2013 erschien das Album \"Life After Death\", auf dem neben Kenda auch der Gitarrist Daniel Flamm zum ersten Mal als offizielles Bandmitglied mitspielte. Vier Jahre später, im Jahr 2017, erschien \"Death At My Door\".", "section_level": 1}], "src_summary": "The Creepshow ist eine kanadische Band aus Burlington (Ontario) in der Metropolregion um Toronto. In der Mehrheit ihrer Texte singen sie über Horrorfilme und die darin vorkommenden Monster. Die Band gilt als bedeutendste Psychobilly-Band Kanadas und tritt weltweit auf.", "tgt_summary": null, "id": 504221} {"src_title": "Karl Höger (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Toni Kroos wuchs im Stadtteil Schönwalde im vorpommerschen Greifswald auf. Er erlernte das Fußballspielen beim Greifswalder SC unter seinem Vater Roland, der im Verein als Jugendtrainer arbeitete, früher selbst dort Fußball spielte und später Trainer im Nachwuchsbereich von Hansa Rostock wurde. Seine Mutter Birgit Kämmer war zwischen 1981 und 1988 zehnmal DDR-Meisterin im Badminton (zwei Einzel- und acht Mannschaftstitel) mit der BSG Einheit Greifswald. Auch Tonis jüngerer Bruder Felix Kroos ist Profifußballer; er war Juniorennationalspieler und spielt seit Januar 2016 für den 1. FC Union Berlin. Kroos besuchte die Sportförderklasse des früheren \"Ostseegymnasiums\" im Rostocker Stadtteil Evershagen, das er mit der Mittleren Reife verließ. 2002 zog die Familie nach Rostock, als der Vater eine Anstellung als Jugendtrainer bei Hansa Rostock bekam. Toni und Felix Kroos traten daraufhin dem Nachwuchs der Rostocker bei. Toni fiel bei der Jugend von Hansa Rostock durch herausragende Leistungen auf, wodurch er einige Jugendmannschaften übersprang. 2004 bekundete der FC Bayern München Interesse; Toni Kroos blieb vorerst in Rostock und gewann 2004/05 mit der B-Jugend die Vize-Meisterschaft.", "section_level": 2}, {"title": "FC Bayern München.", "content": "Im Sommer 2006 wechselte Kroos zum FC Bayern München und erhielt einen bis 2011 laufenden Amateurvertrag. Er prägte als Spielmacher das Spiel der U19-Mannschaft und führte sie in der Saison 2006/07 ins Finale um die Deutsche A-Juniorenmeisterschaft, das mit 1:2 n. V. bei Bayer 04 Leverkusen verloren wurde. In der zweiten Hälfte der Saison 2006/07 trainierte er mit den Profis und bestritt auch einige Freundschaftsspiele mit der ersten Mannschaft. Deren Trainer Ottmar Hitzfeld übernahm Kroos zur Saison 2007/08 in den Profikader. Von da an trainierte er mit der ersten, spielte jedoch meist in der zweiten Mannschaft. In der Bundesliga stand er erstmals am 26. September 2007 (7. Spieltag) beim 5:0-Sieg im Heimspiel gegen Energie Cottbus im Kader, wobei er in der 72. Minute für Zé Roberto eingewechselt wurde und die Vorlagen zu den beiden letzten Toren von Miroslav Klose gab. Damit war Kroos mit 17 Jahren und 265 Tagen der jüngste Spieler, der bis dahin für den FC Bayern in der Bundesliga aufgelaufen war. Dieser Rekord wurde 2010 von David Alaba unterboten. Am 4. Oktober 2007 kam Kroos beim Auswärtsspiel des FC Bayern München bei Belenenses Lissabon in der ersten Runde des UEFA-Pokals zu seinem Europapokal-Debüt, als er in der 81. Minute für Bastian Schweinsteiger eingewechselt wurde. Insgesamt kam er in seinem ersten Jahr zwölfmal in der Liga und sechsmal im Europapokal zum Einsatz, meist als Einwechselspieler. Auch im DFB-Pokal spielte er zweimal und stand im Aufgebot für das Pokalfinale, wurde aber nicht eingewechselt. Mit den Bayern gewann Kroos in dieser Saison das Double aus Meisterschaft und Pokal. Nach Vollendung seines 18. Lebensjahres wurde am 11. Januar 2008 sein Vertrag in einen Profivertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2012 umgewandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Bayer 04 Leverkusen.", "content": "Zu Beginn der Saison 2008/09 stand Kroos unter dem neuen Trainer Jürgen Klinsmann mehrmals in der Startelf, konnte sich jedoch im Verlauf der Hinrunde nicht durchsetzen. Um Spielpraxis sammeln zu können, wurde er am 31. Januar 2009 für eineinhalb Jahre an Bayer 04 Leverkusen ausgeliehen. Dort konnte er sich in der Rückrunde zunächst keinen Stammplatz erarbeiten, nachdem er auch wegen einer Bänderverletzung erst mit Verspätung einsatzfähig gewesen war. Erst in den letzten vier Saisonspielen stand er in der Startelf. Zuvor hatte er am 18. April 2009 in der Partie beim VfL Wolfsburg sein erstes Bundesligator erzielt. In der neuen Saison 2009/10 stand er nach der Verletzung von Renato Augusto von Anfang an in der Stammformation. Er avancierte im Verlauf der Hinrunde zum Leistungsträger, sodass Karl-Heinz Rummenigge auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München am 27. November 2009 bekannt gab, dass Kroos zur neuen Saison zu den Bayern zurückkehren werde. Am 19. Dezember 2009 erzielte Kroos beim 3:2-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach mit den Toren zum 1:0 und zum 3:2 erstmals zwei Tore in einem Bundesligaspiel und hatte damit Anteil an der Herbstmeisterschaft seiner Mannschaft. Im Dezember 2009 wurde Kroos von den Lesern des Kicker-Sportmagazins zum Fußballer des Monats gewählt. Der \"Kicker\" kürte ihn außerdem am 19. Spieltag der Saison 2009/10 zum dritten Mal in Folge zum \"Mann des Tages\", was es zuvor noch nie gegeben hatte. In der Rückrunde konnte Kroos seine guten Leistungen bestätigen und rückte ins Blickfeld von Bundestrainer Joachim Löw. Er spielte bis auf eine Gelbsperre alle Saisonspiele und war mit neun Toren drittbester Torschütze der Leverkusener, die am Ende Platz vier belegten.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zum FC Bayern München.", "content": "Obwohl Leverkusen ihn gerne längerfristig gebunden hätte, kehrte Kroos zur Saison 2010/11 zum FC Bayern München zurück. Profitierend von den Verletzungen von Arjen Robben und Franck Ribéry rückte er schnell in die Startelf auf und blieb dort für den größten Teil der Hinrunde. Gesundheitliche Probleme sorgten nach der Winterpause für eine Zwangspause; die Rückrunde verlief daraufhin etwas wechselhafter. Ebenso erging es ihm bei seinen ersten Champions-League-Einsätzen. In den sechs Spielen vor der Winterpause spielte er von Beginn an, im Achtelfinale war er nur zu einem Kurzeinsatz gekommen, bevor die Münchner ausschieden. Vor Ablauf der Saison wurde Kroos’ Vertragslaufzeit vorzeitig um drei Jahre bis zum 30. Juni 2015 verlängert. Das folgende Jahr verlief sowohl für ihn als auch für den Verein erfolgreicher. In allen drei Saisonwettbewerben erreichte das Team Platz zwei, und Kroos bestritt bis auf drei Bundesliga-Partien und eine Champions-League-Partie alle Spiele. Am 2. April 2013 erlitt Kroos im Viertelfinalspiel der Champions League gegen Juventus Turin einen doppelten Muskelbündelriss und fiel damit für den Rest der Saison aus. Dennoch hatte er bis dahin Anteil am Erfolg des FC Bayern München in der Saison 2012/13, die mit dem Triple endete. Am 30. August 2013 gewann er mit den Bayern den europäischen Supercup gegen den FC Chelsea. In der Saison 2013/14 gewann er mit Bayern erneut das Double.", "section_level": 2}, {"title": "Real Madrid.", "content": "Nachdem sich Kroos mit dem FC Bayern nicht auf eine Verlängerung seines bis 2015 laufenden Vertrages hatte einigen können, wechselte er zur Saison 2014/15 zu Real Madrid in die spanische Primera División und unterschrieb dort einen Sechsjahresvertrag. Laut übereinstimmenden Medienberichten betrug die Ablösesumme rund 30 Millionen Euro, wobei sein Jahresbruttoverdienst bei 10,9 Millionen Euro lag. Sein erstes Pflichtspiel für Real Madrid bestritt er am 12. August 2014 in Cardiff im Spiel um den UEFA Super Cup, das er mit seiner Mannschaft mit 2:0 gegen den FC Sevilla gewann. Am ersten Spieltag debütierte er für Real Madrid in der Primera División beim 2:0-Heimsieg gegen den FC Córdoba, zu dem er mit dem von ihm getretenen und von Karim Benzema verwerteten Eckstoß zum 1:0 beitrug. Sein erstes Ligator erzielte er am 11. Spieltag beim 5:1-Heimsieg gegen Rayo Vallecano. Kroos konnte sich bei Real, trainiert von Carlo Ancelotti, auf Anhieb einen Stammplatz im Mittelfeld sichern. Im Dezember gewann er mit seinem neuen Verein die Klub-Weltmeisterschaft in Marokko durch ein 2:0 gegen San Lorenzo aus Argentinien. Das Finale fand im Stade de Marrakech statt, in dem er ein Jahr zuvor mit dem FC Bayern die Klub-WM gewonnen hatte. Weitere Titel gab es in seiner ersten Saison bei Real nicht. In der Liga wurde er Zweiter hinter dem FC Barcelona, in der Champions League scheiterte Real als Titelverteidiger im Halbfinale an Juventus Turin und im nationalen Pokal im Achtelfinale am Stadtrivalen Atlético Madrid. Nach Saisonende wurde Ancelotti durch Rafael Benítez ersetzt. Kroos konnte auf eine gute erste Saison bei Real zurückblicken, in der er bei nahezu allen Spielen in der Startelf gestanden hatte. In der Saison 2015/16 mussten Kroos und Real in der Liga wieder dem FC Barcelona den Vortritt lassen und im nationalen Pokal wurde Real gar disqualifiziert, weil beim Spiel gegen den Drittligisten FC Cádiz ein gelbgesperrter Spieler zum Einsatz gekommen war. Trainer Benítez wurde bereits im Winter durch Zinédine Zidane ersetzt. International verlief die Saison erfolgreicher. In der Champions League marschierte Real problemlos ins Viertelfinale, verlor dort das Hinspiel beim VfL Wolfsburg mit 0:2, kam durch ein 3:0 im Rückspiel trotzdem weiter und schaltete im Halbfinale dann Manchester City aus. Im Finale wartete der Nachbar Atlético Madrid. Das Spiel wurde im Elfmeterschießen gewonnen, Kroos stand zu dem Zeitpunkt jedoch nicht mehr auf dem Platz, sondern war in der 72. Minute aus taktischen Gründen gegen Isco ausgewechselt worden. In dieser Saison stand Kroos zwar ebenfalls meist in der Startelf, konnte aber nicht an seine Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen und stand bisweilen in der Kritik. Am 12. Oktober 2016 verlängerte er seine Vertragslaufzeit bei Real vorzeitig bis zum Jahr 2022. In der Saison 2016/17 gewann Real nach fünf Jahren wieder die spanische Meisterschaft. Kroos trug mit drei Toren in 29 Spielen dazu bei, fiel im Herbst jedoch mehrere Wochen verletzt aus. Auch bei der Klub-WM in Japan gewann Real mit Kroos den Titel. Im nationalen Pokal schied er mit der Mannschaft im Viertelfinale gegen Celta Vigo aus. In der Champions League traf er im Viertelfinale auf seinen ehemaligen Verein Bayern München, Real kam in der Verlängerung weiter. Im Halbfinale wurde Atlético Madrid ausgeschaltet und auch im Finale in Cardiff gegen Juventus Turin war Kroos dabei. Mit einem 4:1 wurde der Champions-League-Titel verteidigt. Die Saison 2017/18 verlief in der Liga für Kroos und seinen Verein enttäuschend. Am Saisonende landete man mit 17 Punkten Rückstand auf Meister Barcelona auf Platz drei. Toni Kroos kam hier auf 27 Spiele und fünf Tore und fehlte mehrfach aufgrund von Verletzungen. Im nationalen Pokal schied Real im Viertelfinale gegen den Vorstadtverein CD Leganés aus. In jenem Wettbewerb wurde Kroos in jedem der insgesamt sechs Spiele geschont, nicht so jedoch beim nationalen und internationalen Supercup sowie der Klub-WM, die allesamt gewonnen wurden. Auch in der Champions League war Kroos fast immer dabei. Im Viertelfinale gegen Juventus Turin und im Halbfinale gegen Bayern München kam Real Madrid jeweils knapp weiter und im Finale in Kiew, das mit 3:1 gegen den FC Liverpool gewonnen wurde, verteidigte er mit Real Madrid den Titel zum zweiten Mal nacheinander. Kroos ist der einzige Deutsche, der die Champions League viermal gewann. Außerdem ist er der erste Deutsche, der den Champions-League-Titel als Spieler mit zwei verschiedenen Vereinen gewann. Im April 2020 beklagte Kroos den von Real beschlossenen Lohnverzicht im Zuge der Corona-Krise. Für ihn sei das, „wie eine Spende ins Nichts oder an den Verein, wobei es hier (bei Real Madrid) nicht nötig ist.“ Bei seinem Jahresgehalt von € 21.000.000 muss Kroos pro Monat für den Verein auf € 175.000 verzichten. Nach öffentlich geäußerter Kritik erklärte sich Kroos auf Spanisch via Twitter und betont nun: \"Wenn wir den Mitarbeitern und in Bereichen des Klubs helfen können, betrachte ich es als logisch, einen Teil unseres Gehalts aufzugeben.\" Sein Vertrag bei Real läuft bis 2023.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "U-Nationalmannschaften.", "content": "Kroos spielte für drei der sieben Jugend-Nationalmannschaften des DFB und kam dabei auf insgesamt 49 Einsätze. Erstmals wurde er in der U-17-Auswahl eingesetzt, die er bei der U-17-Weltmeisterschaft 2007 in Südkorea als Kapitän zum dritten Platz des Turniers führte. Im Anschluss wurde Kroos mit 26 Prozent der Stimmen vor dem Nigerianer Macauley Chrisantus (25 Prozent) zum besten Spieler des Turniers gewählt. Außerdem erzielte er fünf Tore und gab vier Vorlagen, was ihn zum drittbesten Torschützen und zum besten Scorer des Turniers machte. Im August 2008 nominierte ihn der damalige U-21-Trainer Dieter Eilts im Alter von 18 Jahren erstmals für die U-21-Auswahl. Für diese gab er am 5. September 2008 sein Debüt, als er im Spiel gegen Nordirland in der Startformation stand und gleich ein Tor erzielte. Am 27. März 2009 wurde Kroos erstmals auch in der U-19-Nationalmannschaft eingesetzt und erzielte drei Tore. Dabei war Kroos von U-21-Nationaltrainer Horst Hrubesch zum jüngeren Jahrgang zurückversetzt worden, um nach einer Sprunggelenkverletzung Spielpraxis zu sammeln. Die Teilnahme an der U-20-Weltmeisterschaft in Ägypten im September 2009 sagte Kroos allerdings ab, da Bayer Leverkusen ihn nicht während der Saison freistellen wollte.", "section_level": 2}, {"title": "A-Nationalmannschaft.", "content": "Am 21. Januar 2010 wurde Kroos anlässlich eines Leistungstests im Hinblick auf die anstehende Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika von Bundestrainer Joachim Löw erstmals in den Kreis der A-Nationalmannschaft berufen. Danach gab er am 3. März desselben Jahres sein A-Länderspieldebüt, als er bei der 0:1-Niederlage im Freundschaftsspiel gegen Argentinien in der 67. Spielminute für Thomas Müller – ebenfalls Debütant an diesem Abend – eingewechselt wurde. Drei weitere Einsätze absolvierte er in der WM-Vorbereitung, zwei davon von Beginn an. Am 6. Mai wurde Kroos schließlich als jüngster Spieler in den Weltmeisterschafts-Kader berufen. Im Turnierverlauf kam er zu insgesamt vier Einsätzen, wobei er jeweils in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Bei der 0:1-Niederlage im Halbfinale gegen Spanien hatte Kroos kurz nach seiner Einwechslung die einzige klare Torchance auf deutscher Seite, als er im Strafraum unbedrängt zum Schuss kam, jedoch an Spaniens Torwart Iker Casillas scheiterte. Auch nach der Weltmeisterschaft wurde er weiterhin von Bundestrainer Löw aufgeboten. Von 2010 bis 2011 wurde er in acht der zehn EM-Qualifikationsspiele eingesetzt, die alle gewonnen wurden, sechsmal davon stand er in der Startelf. Seinen ersten A-Länderspieltreffer erzielte Kroos in einem Freundschaftsspiel gegen Polen am 6. September 2011, als er in der 68. Spielminute einen Strafstoß zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich verwandelte. Danach gehörte er auch in der Vorbereitung auf die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine zur ersten Elf und wurde für das deutsche Europameisterschafts-Aufgebot nominiert. Im Turnier fiel er dann jedoch aus der Stammformation und kam in der Gruppenrunde nur zu drei Kurzeinsätzen, im Viertelfinale wurde er gar nicht eingesetzt. Im Halbfinale gegen Italien wurde er dann überraschend von Trainer Löw aufgestellt, um taktisch gegen das gegnerische Mittelfeld vorzugehen. Doch das Konzept ging nicht auf, bereits zur Halbzeit hatte Italien zwei Tore erzielt und das Spiel endete mit einer 1:2-Niederlage. Im Anschluss an die Europameisterschaft gehörte Kroos weiterhin zum erweiterten Stammaufgebot der Nationalmannschaft. Zwischen 2012 und 2013 kam er in sieben der zehn WM-Qualifikationsspiele zum Einsatz, er erzielte dabei drei Tore und bereitete drei Treffer vor. Am 2. Juni 2014 wurde er von Bundestrainer Löw in den Kader für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien berufen. In veränderter Position als Spielmacher stand er in allen Spielen in der Startelf. Bereits nach dem 4:0-Sieg im ersten Vorrundenspiel gegen Portugal wurde er von den brasilianischen Medien \"Garçon\" (deutsch: „Kellner“) getauft, da er nahezu alle Pässe präzise vom Mittelfeld aus verteilte und zwei Tore vorbereitete. Beim 7:1-Sieg im Halbfinalspiel gegen Gastgeber Brasilien wurde er zum Man of the Match gewählt, nachdem er zwei Tore selbst erzielt hatte und an zwei weiteren Treffern beteiligt war. Am 13. Juli 2014 gewann Kroos mit der Nationalmannschaft nach einem 1:0-Finalsieg über Argentinien den Weltmeistertitel. Aufgrund seiner Leistungen im Turnierverlauf wurde er in die Index Top 11 der Weltmeisterschaft 2014 aufgenommen. Kroos ist der erste und einzige Fußball-Weltmeister, der in der DDR geboren ist. Bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich war er Teil des deutschen Aufgebots. Er spielte alle Turnierpartien über die komplette Spielzeit und bereitete im ersten Spiel gegen die Ukraine das erste Turniertor für die Deutschen vor. Im Viertelfinalspiel gegen Italien war er im Elfmeterschießen der erste deutsche Schütze. Das Team schied im Halbfinale gegen Frankreich aus. Nach dem Turnier wurde er als einer von drei deutschen Spielern in die „Mannschaft des Turniers“ gewählt. Bei der Weltmeisterschaft 2018 spielte Kroos in allen drei Gruppenspielen über die volle Distanz. Im zweiten Gruppenspiel gegen Schweden stand es lange Zeit 1:1, ehe Toni Kroos in der fünften Minute der Nachspielzeit einen Freistoß ins rechte Lattenkreuz zirkelte und Deutschland damit auf die Siegerstraße brachte. Nach der 0:1-Auftaktniederlage gegen Mexiko hatte man einen Sieg gebraucht, um es aus eigener Kraft ins Achtelfinale zu schaffen. Im darauf folgenden Spiel gegen Südkorea (0:2) schaffte man es allerdings nicht, den notwendigen Sieg zu erringen und ins Achtelfinale vorzustoßen. Somit schied die deutsche Nationalmannschaft erstmals bei einer WM bereits in der Vorrunde aus. Nach der WM fiel Kroos mit einem Statement zum Rücktritt von Mesut Özil aus der Nationalmannschaft auf: Özil hätte „als Fußballer einen besseren Abgang verdient“ gehabt. „Die Art und Weise seines Rücktritts war aber nicht in Ordnung. Der Anteil, der in seiner Erklärung gut und richtig angesprochen wird, wird leider durch den wesentlich höheren Anteil an Quatsch überschattet.“ Den Rassismus-Vorwurf Özils wies er zurück: Er denke, dass Özil wisse, dass es Rassismus in der Nationalmannschaft nicht gebe. Das Gegenteil sei der Fall: „Wir setzen uns ja immer wieder aus Überzeugung für Vielfalt und Integration ein. Mesut war dafür ein gutes Beispiel, wie viele andere unserer Mitspieler auch.“ Die Auswirkung der Affäre Mesut Özils und İlkay Gündoğans um das Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan kurz vor den türkischen Parlamentswahlen, bei dem auch ein Foto mit dem Präsidenten geschossen wurde, auf das Abschneiden der Nationalmannschaft bei der WM sah er als gering an: Aus seiner Sicht „wäre es peinlich, sich als Mannschaft dieser – hauptsächlich öffentlich ausgetragenen – Debatte zu verstecken und dies mit als Grund für das Abschneiden zu nennen.“", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Kroos ist seit dem 13. Juni 2015 mit seiner langjährigen Freundin verheiratet. Das Paar hat drei Kinder (* 2013, 2016 und 2019). Kroos ist Basketball-Fan und verfolgt die NBA.", "section_level": 2}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Am 13. Mai 2015 gründete Kroos die \"Toni Kroos Stiftung\". Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, gesundheitlich stark beeinträchtigte Kinder und Jugendliche sowie deren Familien zu unterstützen. Zugunsten seiner Stiftung versteigerte Kroos unter anderem sein getragenes WM-Finaltrikot über die Charity-Auktionsplattform United Charity. Es erbrachte einen Erlös von 31.099 Euro.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Als Nationalspieler Als Vereinsspieler", "section_level": 1}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "\"* Stand: 16. März 2018\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Toni Kroos (* 4. Januar 1990 in Greifswald) ist ein deutscher Fußballspieler, der bei Real Madrid unter Vertrag steht. 2014 wurde er mit der A-Nationalmannschaft in Brasilien Weltmeister. Er wird im offensiven und defensiven Mittelfeld eingesetzt. Als einziger deutscher Spieler gewann er viermal die UEFA Champions League; er ist auch der einzige Deutsche, der diesen Titel mit verschiedenen Vereinen gewann.", "tgt_summary": null, "id": 892325} {"src_title": "Eugene Robert Black", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sein Leben nach den Sagas.", "content": "Die \"Gunnlaugr Ormstungas saga\" ist zwar dichterisch frei gestaltet, ihr wird aber ein historischer Kern zugeschrieben. Mit 12 Jahren wollte er bereits ins Ausland fahren, aber der Vater verweigerte ihm die notwendige Unterstützung. Darauf ging er im Streit vom Vater fort und ging zu Torstein Egilsson, dem Sohn des Skalden Egill Skallagrímsson. Dort lernte er auch Rechtskunde. Dort lernte er dessen Tochter Helga kennen. Der Vater lehnte dies zunächst ab, weil er hoffte, für seine Tochter einen besseren Mann zu finden. Schließlich kam es aber doch zur Verlobung unter der Bedingung, dass er binnen drei Jahren wieder zurück sei. Andernfalls sei Helga wieder frei. Mit der Hilfe Torstein reiste er nach Nidaros und von da 1004 nach England, von da nach Irland, den Orkneys und Skara in West-Gotland, wo er bei Jarl Sigurd einen Winter blieb. Von dort kam er nach Schweden zu König Olof Skötkonung. Dort traf er auf den Skalden Hrafn Önundarson und geriet mit ihm in Streit über die Frage, wer als erster vor dem König Gedichte vortragen dürfe. Sie trennten sich in Feindschaft. Hrafn warb ebenfalls um Helga und fand dafür Unterstützung in Island. Gunnlaugr versäumte die Dreijahresfrist und kam erst im vierten Jahr wieder nach Island. Helga war inzwischen an Hrafn verheiratet. Auf dem Althing 1006 forderte Gunnlaugr Hrafn zum Zweikampf (Holmgang) heraus, der letzte bezeugte Holmgang in Island. Danach wurde er gesetzlich verboten. Der Zweikampf ging unentschieden aus. Um die Feindschaft zum Ende zu bringen, verabredeten beide, nach Norwegen zu fahren und dort den Zweikampf auszuführen. Dies geschah. Im Frühjahr 1008 trafen sie in Trøndelag aufeinander. Es kam erneut zum Zweikampf. Hrafn wurde getötet, aber Gunnlaugr erlag drei Tage später 25-jährig seinen Verletzungen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Dichter.", "content": "Wenn man von unbedeutenden kurzen Texten absieht, ist Gunnlaugr einer von den sechs isländischen Skalden, über die eine eigene Saga berichtet. Die anderen dieser Sagas sind die \"Egils saga\" über den Skalden Egill Skallagrímsson, die \"Kormáks saga\" über den Skalden Kormák Ögmundarson, die Hallfreðar saga über den Skalden Hallfreðr Óttarson, die Bjarnar saga Hítdœlakappa über Björn Hítdælakappi (obwohl der historisch belegte Skalde hier dessen Gegenspieler Þórðr Kolbeinsson ist) und die \"Fóstbrœðra saga\" über den Skalden Þormóðr Kolbrúnarskáld Bessason. Von ihm sind die Dichtungen \"Aðalsteinsdrápa, Lausavísur, Sigtryggsdrápa\" bekannt. Er dichtete 1002 verschiedene Gedichte auf den König Æthelred und den Jarl Sigurd von Orkney verfasste, ebenso einige Verse auf Jarl Sigurd auf Gotland, 1003 auf den schwedischen König Olof Skötkonung und ein Gesicht auf Sigtrygg Silkeskjegg in Dublin. Es ist nur sehr wenig von ihm erhalten. Aus dem Wenigen, das erhalten ist, ist seine Dichterqualität nur schwer abzuschätzen. Er tat sich wohl leicht mit dem Reim, er war aber wohl kaum besonders originell. Er kannte sich in der Theorie der Skaldendichtung aus. Es gibt eine Würdigung des Skalden Rafn aus der Zeit, als sie noch beim König Skötkonung waren: „Das Gedicht hat große Worte, ist aber nicht elegant und ist steif wie Gunnlaugr selbst.“", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Die Saga", "section_level": 1}], "src_summary": "Gunnlaugr ormstunga Illugason (* um 983; † um 1008 in Norwegen) war ein isländischer Skalde (\"Ormstunga\" = Wurmzunge). Er ist die Hauptperson in der von einem unbekannten Verfasser der Gunnlaugr Ormstungas saga aus dem 13. Jahrhundert. Sie enthält viele seiner Gedichte. ", "tgt_summary": null, "id": 2427106} {"src_title": "Ernst Fabricius", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn eines Philosophieprofessors begann seine militärische Laufbahn 1908 in der Preußischen Armee. Nach dem Besuch der Kriegsschule in Glogau wurde er im Ersten Weltkrieg bei der Fliegertruppe eingesetzt. Von 1920 bis 1927 war er im Reichswehrministerium tätig, ab 1924 als Referent für technische Fragen der Aufrüstung im Fliegerstab des Truppenamtes. 1927 schied er im Rang eines Rittmeister. a. D. aus dem Militärdienst aus und war bis 1932 Referent für Forschung und Entwicklung der Luftfahrt im Reichsverkehrsministerium, ab 1931 mit dem zivilen Dienstgrad eines Oberregierungsrates.", "section_level": 1}, {"title": "Zeit des Nationalsozialismus.", "content": "Baeumker trat 1933 der NSDAP bei. Er war von 1933 bis 1941 Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung der Luftfahrt im Reichswehrministerium, ab 1938 im Rang eines Ministerialdirigenten. Maßgeblich setzte er sich für den Aus- und Aufbau deutscher Luftfahrtforschungsanstalten ein, gründete 1933 die „Vereinigung für Luftfahrtforschung“, zwei Jahre später die „Lilienthal-Gesellschaft für Luftfahrtforschung“, und 1936 die „Deutsche Akademie der Luftfahrtforschung“. Baeumker war ab 1937 Kanzler dieser Akademie. Auf seine Initiative wurde die „Zentrale für Wissenschaftliches Berichtswesen der Luftfahrtforschung des Generalluftzeugmeisters (ZWB)“ in Berlin-Adlershof am 1. November 1933 gegründet; sie war nicht nur eine Dokumentationsstelle für Fachliteratur, sondern spielte bei der Genehmigung von Veröffentlichungen eine wichtige Rolle. Auch an der Vorgeschichte und dem Entstehen der Ingenieurschule für Luftfahrttechnik (IfL) war Baeumker maßgebend beteiligt. 1942 wurde er Vorsitzender der Luftfahrtforschungsanstalt München, die letzten drei Kriegsjahre gehörte er der Forschungsführung der Luftwaffe an. Daneben promovierte er 1944 an der Universität München. 1941 wurde er Ehrenbürger der Technischen Hochschule München.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach 1945 arbeitete Baeumker in den USA als Berater der US Air Force in Baltimore und erhielt 1954 die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1958 wurde er zum Hauptquartier der amerikanischen Luftwaffe in Europa nach Wiesbaden versetzt und betätigte sich in dieser Zeit beratend für deutsche und amerikanische militärische Führungsstellen. Er war ab 1959 Mitglied der Kuratoriums der Deutschen Gesellschaft für Flugwissenschaften. 1961 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz. Seit 1967 lebte er als Rittmeister a. D. und Ministerialdirigent a. D. in Bad Godesberg, wo er 1976 starb.", "section_level": 2}], "src_summary": "Adolf Georg Heinrich Klemens Vinzenz Baeumker (* 14. Juli 1891 in Breslau; † 4. März 1976 in Bad Godesberg) war ein deutscher Offizier und von den 1920er bis in die 1950er Jahre Funktionär verschiedener militärischer und ziviler Einrichtungen der Luftfahrtforschung.", "tgt_summary": null, "id": 1972070} {"src_title": "Fearne Cotton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Odojewski entstammte einem alten russischen Fürstengeschlecht, sein Vater Iwan Sergejewitsch Odojewski war Offizier. Alexander erhielt eine gute häusliche Bildung und diente seit 1821 in der Kaiserlich Russischen Armee. Zudem zeigte er seit seiner Jugend auch Interesse für Literatur und sah sich vor allem von zeitgenössischen gesellschaftskritischen Dichtern wie Wladimir Odojewski, Alexander Bestuschew, Kondrati Rylejew und Alexander Gribojedow beeinflusst. Im Frühjahr 1825 schloss sich Odojewski zusammen mit Bestuschew und Rylejew dem revolutionären Kreis \"Geheimbund Nord\" an, dessen Mitglieder, später als Dekabristen bezeichnet, einen bewaffneten Aufstand gegen den Zaren vorbereiteten. Odojewski gehörte dem radikalen Flügel dieser Bewegung an und nahm im Dezember 1825 an dem Aufstand der Dekabristen in Sankt Petersburg teil, welcher jedoch scheiterte. Als einer der Aktivisten wurde Odojewski verhaftet und war bis zum Abschluss des Prozesses in der Peter-und-Paul-Festung inhaftiert. Man verurteilte ihn zu 15 Jahren Zwangsarbeit in Sibirien, die er bis 1833 nahe Tschita verbüßte. Danach wurde er begnadigt und in Verbannung nach Jelan im Gouvernement Irkutsk und später nach Ischim im Gouvernement Tobolsk geschickt. Die Jahre in der Peter-und-Paul-Festung und in Sibirien waren für Odojewski als Dichter die produktivsten. Er schrieb dort gefühlvolle Verse, in denen er Einflüsse der russischen Frühromantik mit dem Pathos der Dekabristenlyrik verband. 1837 durfte Odojewski aus Sibirien ins Mutterland zurückkehren und wurde als Soldat zum Militärdienst im Kaukasus berufen. Dort machte er unter anderem Bekanntschaft mit dem Dichter Michail Lermontow (mit dem er sich anfreundete, so dass Lermontow später nach Odojewskis Tod ihm zum Gedenken ein Gedicht widmete) und dem revolutionären Publizisten Nikolai Ogarjow. 1839 diente Odojewski an der östlichen Schwarzmeerküste. Dort erkrankte er während einer Expedition an Malaria und starb wenig später in der Festung Psesuape.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Iwanowitsch Odojewski (, wiss. Transliteration \"\"; * in Sankt Petersburg; † auf der Festung Psesuape, heute zu Sotschi) war ein russischer Lyriker.", "tgt_summary": null, "id": 834212} {"src_title": "Olga Brandt-Knack", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kirche ist als Zentralbau gestaltet und wurde in den Jahren 1694 bis 1702 erbaut. Auftraggeber der Kirche und des Priesterseminars war der Stifter Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun. Die Auftragsvergabe erfolgte 1694, die Weihe der teilweise noch unvollendeten Kirche fand 1699 statt. Die Kirche ist gemeinsam mit der zeitgleich errichten St.-Johannis-Kirche (Spitalskirche) der erste Bau von Johann Bernhard Fischer von Erlach in Salzburg. Als Vorbild dienten verschiedene Sakralbauten in Rom (vor allem Francesco Borrominis Kirche Sant’ Agnese in Agone auf der Piazza Navona). Auffallend ist bereits die allgemein dezente Verwendung von Schmuckelementen, die sich dem architektonischen Gesamtwerk unterordnen. Das gesamte Bauwerk vermittelt einen palastartigen Eindruck. An dem Bauwerk haben neben Fischer von Erlach und Bernhard Michael Mandl u. a. folgende Bildhauer und Steinmetze mitgearbeitet: Wolf Weißenkirchner der Jüngere, Mathias Wilhelm Weißenkirchner, Sebastian Stumpfegger, Andreas Götzinger und Lorenz Dräxl.", "section_level": 1}, {"title": "Baubeschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Äußere.", "content": "Der Bau der Salzburger Dreifaltigkeitskirche war nicht auf den Hannibalplatz (heute Makartplatz) gerichtet, sondern auf eine damals schmale Seitenstraße zwischen der äußeren Bergstraße (heute Rainerstraße) und der Linzer Gasse. Das fürsterzbischöfliche Leihhaus direkt gegenüber der Kirche wurde erst 1907 abgerissen. Heute schwingt der zentrale Kirchenbau mit einem kleinen, leicht erhöhten Kirchenvorplatz in der Straßenflucht der Dreifaltigkeitsgasse nach innen und bildet mit den seitlichen Flügelbauten einen repräsentativen oberen Abschluss des Makartplatzes. Die ursprünglich niedrigen Kirchtürme wurden für eine bessere Erkennbarkeit der Kirche hinter dem Leihhaus erst später erhöht. Die Glockengeschosse wurden 1757 errichtet, die obersten Turmhaubenaufsätze nach dem Brand der Neustadt im Jahr 1818. Durch die Aufstockung der Türme wurde das Gesamtbild der Kirche nicht verbessert. Der architektonische Mittelpunkt der weitläufigen Anlage mit den beiden großen Flügelbauten des Priesterseminars, die zusammen mit der zentralen Kirche eine einheitlich komponierte Fassade bilden, sollte vielmehr die mächtige zentrale Tambourkuppel der Kirche darstellen. Über dem äußeren Kirchportal stehen auf der Attika vor der Kuppel auf Doppelsäulen vier Figuren, drei davon symbolisieren die theologischen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe. Die vierte Figur stellt die göttliche Weisheit dar. Alle vier Figuren wurden von Bernhard Michael Mandl gestaltet. Zwischen den Figuren ist als Doppelwappen das des Fürsterzbischofs Johann Ernst von Thuns verbunden mit dem Salzburger Landeswappen angebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Das Innere.", "content": "Das Kircheninnere ist ein längsovaler Raum mit vier kurzen tonnengewölbten Kreuzarmen, der von der großen Tambourkuppel überwölbt wird. Die monumentale Wirkung des Innenraums ergibt sich vor allem aus der Schlichtheit des Baues und der alles überragenden Höhe der beherrschenden Tambourkuppel. Die Gestaltung erinnert dabei entfernt an die innere Gestalt der Karlskirche in Wien, die neben der Kollegienkirche das zweite sakrale Hauptwerk Fischer von Erlachs ist. Das große Kuppelfresko im Inneren der Kirche gestaltete Johann Michael Rottmayr zwischen 1697 und 1700. Es war Rottmayrs erstes sakrales Kuppelfresko und stellt die Krönung Mariens durch die Heilige Dreifaltigkeit mit dem Beistand des Erzengels Michaels sowie vieler weiterer Engel, Propheten, der zehn heiligen Päpste, weiterer Heiligen und der Kirchenpatriarchen dar. Das Fresko fasst so die christliche Heils- und Kirchengeschichte eindrucksvoll zusammen. Die Figuren sind auf konzentrisch angeordneten Wolkenbänken gruppiert. In der obersten Laterne ist eine Heilig-Geist-Taube abgebildet. Das große Kuppelfresko vervollständigt den Eindruck der barocken \"ecclesia triumphans\", der triumphierenden Kirche, im Sinne des barocken Selbstverständnisses der Kirchengebäude. Die Stuckaturen stammen von Andrea Sallari und von Johann Baptist Redi. Sie sind im Hauptraum auf die Kapitelle beschränkt. In den Kreuzarmen befindet sich in den Bogenlaibungen Akanthusdarstellungen aus Stuck sowie Stuckfelder. Auch Kartuschen sind dort angebracht. Der Hochaltar ist nach Plänen von Fischer von Erlach gefertigt. Er wurde 1700 geschaffen, 1841 überarbeitet und 1947 in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt und besitzt eine plastische Gruppe der Dreifaltigkeitsgruppe mit zwei anbetenden Engeln. Der Reliquienschrein des heiligen Ernestus wurde 1959 von Otto Prossinger gestaltet. Prächtige lebensgroße Engel auf den beiden Seitenaltäre wurden von Fischer von Erlach entworfen und von Bernhard Michael Mandl gestaltet. Das Mariengnadenbild des rechten Seitenaltars stammt aus dem 16. Jahrhundert. Der barocke Rahmen wurde von Sebastian Stumpfegger ausgeführt. Im linken Querarm befindet sich eine Gruft des Ruperti-Ritterordens mit verschiedenen Grabinschriften auf Marmortafeln. In dieser Gruft ruht auch das Herz des Fürsterzbischofs Johann Ernst von Thun in einem von Fischer von Erlach gestalteten Sarkophag. Das Vorhallengitter stammt aus der Entstehungszeit der Kirche. In das Gitter ist kunstvoll das Wappen von Johann Ernst von Thun eingearbeitet. Der Marmorboden ist radial gemustert und führt auf ein mittiges Oval mit einer Inschrifttafel hin.", "section_level": 2}, {"title": "Orgel.", "content": "Die erste Orgel der Dreifaltigkeitskirche entstand 1699 in der Werkstatt der Salzburger Hoforgelmacher Egedacher. Sie ist nicht erhalten. Die heutige Orgel wurde im Jahr 1997 von dem niederösterreichischen Orgelbauer Gerhard Hradetzky erbaut. Das Schleifladen-Instrument mit mechanischer Spiel- und Registertraktur hat 18 Register, die auf 2 Manuale und Pedal verteilt sind. Die Disposition des Instrumentes lautet wie folgt:", "section_level": 2}, {"title": "Priesterseminar.", "content": "Die beiderseitigen Flügelbauten der Kirche sind dreigeschossig. Die Portale dieser Bauten zeigen des Wappen des Stifters Erzbischof Johann Ernst von Thun. Sie dienten ursprünglich als Ausbildungsort und Unterkunft für bürgerliche und adelige Studenten und wurde auch \"Collegium Virgilianum\" genannt. Das Priesterhausgebäude ist um zwei symmetrische Höfe herum angeordnet. Im nördlichen Innenhof befindet sich der von Josef Anton Pfaffinger geschaffene mittige Brunnen mit dem heiligen Petrus und bronzenen Tierköpfen im Auslauf (1741). Der mittige, schlicht gehaltene Brunnen im südlichen Kolleghof stammt von 1857. In der Priesterhauskapelle befindet sich eine Madonna, die vor 1450 geschaffen wurde und ein Kruzifix aus dem 16. Jahrhundert. Das dort untergebrachte Alumnat (Priesterseminar, Priesterhaus) war ein Seminar zur Fortbildung gebildeter Kleriker. Zuerst befand sich dieses Alumnat im Aschhof der Residenz, dann wurde 1591 beim \"St.-Magdalen-Spital\" am Kai Grund für das Seminar angekauft und 1616 dort erstmals unterrichtet. 1624 übersiedelte das Alumnat ins Barmherzige Brüder-Hospital \"St. Maximilian\" in der Gstätten, und schließlich nach der Zerstörung des Alumnats durch den Bergsturz von 1699 dorthin. Das hochfürstliche \"Collegium Virgilianum\" (kurz \"Virgilianum\") war eine Einrichtung für sechs arme Jünglinge von stiftmäßigem Adel: je einen aus der Steiermark, Bayern, Kärnten, Tirol, Böhmen und Österreich. Sie trugen eine eigene Uniform. Das Collegium besaß geräumige Studien-, Schlaf-, Exercitien- Ergötzungs- (Spiel-)zimmer und Wohnzimmer. Seit 1775 wohnten dort auch andere hochfürstliche Edelknaben, wenn sie ihr entsprechendes Kostgeld bezahlten. Das Collegium wurde von einem Direktor geleitet und hatte verschiedene Instruktoren (Lehrer), darunter einen Tanz-, einen Fecht- und zwei Sprachmeister. Das \"Collegium der Siebenstädter\" nahm je eine unbemittelte Person zur Förderung der aus folgenden sieben Städten auf: Salzburg, Hallein, Radstadt, Laufen und Tittmoning und Friesach. Die Stiftungsgelder stammten aus den genannten Städten. Es wurde erwartet, dass die Abgänger aus Dankbarkeit danach großteils in fürsterzbischöfliche Dienste traten. Zu den eigentlichen Collegiaten wurden auch Conviktoren gegen ein geringes Kostgeld aufgenommen. Heute befinden sich dort das Priesterseminar der Erzdiözese Salzburg (Haupteingang rechts der Kirche, Dreifaltigkeitsgasse 12) mit Gästehaus (links der Kirche, Dreifaltigkeitsgasse 14), Rupertusbuchhandlung (am Eck) und Johanneskeller.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die römisch-katholische Dreifaltigkeitskirche in Salzburg ist der größte Kirchenbau aus fürsterzbischöflicher Zeit in der Altstadt rechts der Salzach. Sie gilt als bedeutendster Sakralbau der Stadt auf der rechten Salzachseite.", "tgt_summary": null, "id": 2439854} {"src_title": "Mössorna", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Politisierung.", "content": "Unterschiedliche Angaben existieren zu dem Geburtsort Aidits und zu seiner ethnischen Herkunft. EDMAN (1987: 23ff.) legt den Geburtsort Aidits in das Dorf Pagarlarang, in der Nähe von Tanjungpandan auf der Insel Belitung (Insel zwischen Sumatra und Kalimantan, östlich von Bangka) und schildert ihn als Kind malaiischer Eltern. KROEF (1965:53) vermutet, dass Aidit als Kind arabischer Eltern geboren wurde und verlegt seinen Geburtsort nach Medan, Nordwest-Sumatra. BRACKMAN (1963: 31f., 309 Fn.6) vermutet entweder eine chinesische oder arabische Abstammung Aidits. Als einigermaßen gesichert gilt, dass Dipa Nusantara Aidit am 30. Juli des Jahres 1923 als ältester Sohn eines Forstbeamten geboren wurde. Möglicherweise erhielt er von seinen Eltern zunächst den Vornamen Ahmad. Im Alter von 13 Jahren schickten ihn seine Eltern nach Jakarta, um dort eine Handelsschule zu besuchen (vgl. EDMAN 1987: 23). Drei Jahre später trat Aidit in die ‘Persatuan Timur Muda’ [Östliche Vereinigung der Jugend] ein, eine kleine Organisation, die sich aus Studenten unterschiedlicher ethnischer Herkunft zusammensetzte. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der ‘Barisan Pemuda Gerindo’ [Jugendfront der Gerindo], eine linksgerichtete Jugendorganisation, die von Amir Sjarifuddin, ein späterer Premierminister und Kommunist, geleitet wurde. In dieser Zeit begann Aidits Interesse am Marxismus. Er kam in Kontakt mit Muhammad Jusuf, dem ersten Vorsitzenden der PKI von 1945, der ihm eine Kopie von KARL MARX ‘Das Kapital’ geliehen haben soll (vgl. EDMAN 1987: 23). In dieser Zeit änderte er seinen Vornamen in ‘Dipa’ (nach Dipanegara, Nationalheld aus dem 19. Jahrhundert) und ‘Nusantara’ (Bezeichnung für den indonesischen Archipel).", "section_level": 1}, {"title": "Die Zeit vor der Unabhängigkeit.", "content": "Im Jahre 1942 wurde Aidit zum zweiten Vorsitzenden einer Transportarbeitergewerkschaft gewählt. Ein Jahr später gründete er die ‘Gerakan Indonesia Merdeka’ (Gerindom) [Bewegung für ein befreites Indonesien], eine antifaschistische Untergrundbewegung, die jedoch bald nach ihrer Gründung durch die japanische Polizei zerschlagen wurde. Im selben Jahr wurde er Mitglied in der illegalen PKI (vgl. EDMAN 1987: 23f.). Ein Jahr vor dem Ende der japanischen Besatzungszeit trat Aidit unter anderem der ‘Angkatan Muda’ [Junge Generation] bei. Die ‘Angkatan Muda’ wurde Mitte des Jahres 1944 auf japanischen Vorschlag gegründet. Sie diente, wie ANDERSON beschreibt, „for controlling undesirable elements among the youth. (...) Young men who were known or suspected of having ‘illegal’ connections or who were persistently and openly hostile to the Japanese and at the same time influential among their comrades, were forced to assume leadership in the organization.“ (vgl. ANDERSON, BENEDICT R. O’G. (1961): Some Aspects of Indonesian Politics under the Japanese Occupation: 1944–1945. Interim Reports Series, Modern Indonesia Project, Cornell University. pp. 51–52; zitiert aus: MORTIMER 1974: 35). Im selben Jahr wurde Aidit in die ‘Asrama Angkatan Baru Indonesia’ [Heimstätte der neuen Generation Indonesiens] aufgenommen. Die ‘Asrama Angkatan Baru Indonesia’ wurde von dem Propagandaministerium der japanischen Militärverwaltung gegründet, um die indonesische Jugend politisch zu schulen. Der Unterricht wurde von den bekanntesten Persönlichkeiten der nationalistischen Bewegung, unter ihnen Sukarno, Hatta und Muhammad Yamin geleitet. Aidit war ebenfalls Mitglied in der ‘Barisan Pelopor’ [Front der Pioniere]. Auch diese politische Organisation wurde von Japanern gegründet, um deren Mitglieder in den Bereichen Disziplin, Patriotismus und Techniken der Massenmobilisierung zu schulen. Ausgewählte Mitglieder der ‘Barisan Pelopor’, unter ihnen auch Aidit, bildeten später eine Spezialeinheit, die unter dem Namen ‘Barisan Pelopor Istimewa’ [Spezial-Front der Pioniere] für den persönlichen Schutz Sukarnos zuständig war (vgl. MORTIMER 1974: 36). D. N. Aidit war zudem an dem historischen Treffen der Jugendverbände am 16. August 1945 anwesend, die von Sukarno und Hatta die sofortige Verkündung der indonesischen Unabhängigkeit einforderten. Aidit war einer der vier ‘Pemuda’, die diese Forderung in Sukarnos Haus überbrachten. An der anschließenden Entführung der beiden Politiker war er jedoch nicht beteiligt (vgl. BRACKMAN 1963: 41f.; MORTIMER 1974: 37). Zwei Wochen nach der Unabhängigkeitserklärung gründete Aidit gemeinsam mit anderen ‘Asrama’-Mitgliedern die ‘Angkatan Pemuda Indonesia’ (API) [Generation der Jugend Indonesiens]. Das Ziel dieser Organisation war es, sämtliche Organisationen der ‘Pemuda’ zu koordinieren und zu vereinigen. Nach einer von der API organisierten großen Demonstration im Gambir Park (Jakarta) am 19. September 1945 wurde Aidit von der japanischen Militärverwaltung verhaftet. Wenig später gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis. Doch nun war es die britische Armee, die ihn kurz darauf erneut festnahm und an die anrückenden Niederländer auslieferte. Diese verbannten Aidit für sieben Monate auf die Onrust-Insel (Onrust: niederländ. für Unruhe, eine kleine Insel in der Bucht vor Jakarta). (vgl. EDMAN 1987: 24).", "section_level": 1}, {"title": "Eintritt in die PKI und Hochzeit.", "content": "Nach dem Ende seiner Verbannung trat Aidit in die legale PKI ein. Dort wurde er im Jahre 1947 in das Zentralkomitee der PKI gewählt und übernahm den Vorsitz der Parteifraktion im Parlament der Republik (vgl. MORTIMER 1974: 38). In dieser Zeit lernte er seine spätere Frau Sutanti kennen (vgl. EDMAN 1987: 25). Sutanti war die Tochter eines aristokratischen Polizeichefs in Semarang, der als Mitglied von Amir Sjarifuddins Sozialistischer Partei während der Madiun-Affäre 1948 getötet wurde. Sutantis Mutter war in der ‘Gerakan Wanita Indonesia’ (Gerwani) [Bewegung der indonesischen Frauen], einer Frauenorganisation der PKI aktiv, in der sie später zur Vize-Präsidentin gewählt wurde (vgl. EDMAN 1987: 25). Über den Zeitpunkt der Hochzeit und die Anzahl eventueller Kinder liegen keine Informationen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg innerhalb der PKI und Exil.", "content": "Unter dem Vorsitz von Musso wurde in der neu konstituierten PKI am 1. September 1948 ein neues Politbüro gewählt, in das zum ersten Mal auch D. N. Aidit aufgenommen wurde (vgl. MC T. KAHIN 1959: 276; MORTIMER 1974: 38). Nur wenige Wochen später ereignete sich die Madiun-Affäre. Aidit gelang es, Indonesien unbemerkt zu verlassen. Seine Flucht führte ihn über Singapur nach Nordvietnam, wo er Ho Chi Minh in seinem Unabhängigkeitskampf unterstützt haben soll (vgl. HINDLEY 1964: 23). Anschließend reiste Aidit weiter nach China, wo Mao Zedong am 1. Oktober 1949 die chinesische Volksrepublik proklamierte. Einen Monat zuvor, am 7. September 1949, beschloss die republikanische Regierung in Indonesien eine Amnestie für alle Personen, die an der Madiun-Affäre beteiligt waren (vgl. BRACKMAN 1963: 124). Nur langsam begannen die Kommunisten, sich neu in Indonesien zu formieren.", "section_level": 1}, {"title": "Rückkehr und Sprung an die Spitze der PKI.", "content": "Mitte des Jahres 1950 kehrte D. N. Aidit nach Indonesien zurück und arbeitete zunächst für das Agitations- und Propaganda-Sekretariat des Politbüros der PKI. Er gab zunächst die Zeitschrift ‘Bintang Merah’ [Roter Stern] heraus. Nach eigenen Angaben erhöhte sich ihre Auflagenzahl von 3.000 im August des Jahres 1950 bis auf 10.000 gegen Ende des gleichen Jahres. Die ‘Bintang Merah’ vertrat den Anspruch, die Entwicklung von Kritik und Selbstkritik innerhalb der Partei voranzutreiben, „to ouster those leaders who cleary ‘did not fulfill conditions’.“ (vgl. HINDLEY 1964: 24). So gelang es den jungen Kräften in der PKI, an deren Spitze Aidit stand, ihre Gegenspieler in der Partei zu entmachten. Als Resultat ihrer Bemühungen wurde am 7. Januar 1951 ein neues Politbüro unter dem Vorsitz von Dipa Nusantara Aidit gewählt (vgl. HINDLEY 1964: 25). Auf dem Plenum des Zentralkomitees im Oktober 1953 und auf dem V. Parteitag der PKI im März 1954 gelang es Aidit, seine Position in der Partei zu festigen (vgl. MORTIMER 1974: 42ff.). Seine erfolgreiche Arbeit ließ die PKI bei den Parlamentswahlen im September 1955 zu viertgrößten Partei im indonesischen Parlament werden. Nach dem Ende des parlamentarischen Systems im Jahre 1957 stieg die PKI aufgrund ihrer außerparlamentarischen Stärke und ihrer engen Anbindung an Präsident Sukarno zur bedeutendsten Massenorganisation in Indonesien auf.", "section_level": 1}, {"title": "Entmachtung und Tod.", "content": "Doch der Erfolg Aidits war nicht von Dauer. Durch die noch ungeklärten Ereignisse am 30. September 1965 kam es zu einem von General Suharto eingeleiteten Massenpogrom gegen Kommunisten, bei der mehr als 500.000 Menschen (andere Schätzungen gehen von noch höheren Zahlen aus) ermordet wurden. D. N. Aidit wurde am 23. November 1965 unmittelbar nach seiner Festnahme von der indonesischen Armee erschossen (vgl. SCHLERETH 1970: 178f.).", "section_level": 1}], "src_summary": "Dipa Nusantara Aidit (* 30. Juli 1923 in Sumatra; † 23. November 1965 in Java) war ein indonesischer Politiker. Er war von 1951 bis 1965 Parteivorsitzender der PKI, der größten kommunistischen Partei außerhalb der Sowjetunion und Chinas.", "tgt_summary": null, "id": 958576} {"src_title": "Politik Somalilands", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Major League Baseball Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Boston Red Sox (1994–2004).", "content": "Garciaparra wurde bereits in der ersten Runde des Drafts 1994 von den Boston Red Sox gewählt und sollte gut 10 Jahre in Massachusetts bleiben. Zu Beginn hatte Garciaparra den damaligen Star-Shortstop der Red Sox John Valentin vor sich und kam zu wenigen Einsätzen, dies änderte sich im Laufe der Saison 1996, in der Garciaparra aufgrund seines Talents die Position einnehmen durfte. Valentin verzichtete zu Gunsten des jungen Talents auf die Shortstop-Position und spielte in der Folge an der zweiten Base (später an der dritten). In der Saison 1997, die seine offizielle \"Rookie-Saison\" war, brachte es Garciaparra immerhin auf 30 Home Runs und 98 \"runs batted in\", was ihm einen neuen MLB-Rekord in der Kategorie RBIs eines \"leadoff-hitters\" einbrachte. Er wurde folgerichtig am Ende der Saison zum Rookie of the Year gewählt. Zudem wurde er Achter des MVP-Voting. Schnell konnte sich Garciaparra in die Herzen der Red Sox Fans spielen und wurde zum Publikumsliebling. In der Zeit von 1998 bis 2000 entwickelte sich Garciaparra zu einem überdurchschnittlich guten Schlagmann. 1998 beendete er die Saison mit 35 Homeruns und 122 RBIs. In den beiden folgenden Jahren führte er die Statistik des Schlagdurchschnitts (\"Batting Average\") an. Im Einzelnen brachte er es 1999 auf.357 (35,7 %) und 2000 auf.372 (37,2 %). Im Februar 2001 erschien Garciaparra auf dem Cover der Sports Illustrated. Dies gilt in den USA als eine der größten Auszeichnungen für einen Sportler. Im selben Jahr musste er aufgrund einer Handgelenksverletzung die Saison abbrechen. Zu Beginn der Saison 2002 war Garciaparra dann wieder rekonvaleszent und brachte es auf 120 Runs und führte die Statistik der Doubles mit 56 an. Allerdings hatte er noch Probleme mit seinem Defensivspiel. Zudem nahmen die Leistungen beim Schlagdurchschnitt stetig ab.", "section_level": 2}, {"title": "Garciaparras Ende in Boston.", "content": "Vor der Saison 2002 übernahm eine neue Besitzergruppe die Red Sox. Die Verantwortlichen im sportlichen Bereich sahen deutlichen Verbesserungsbedarf sowohl im Schlagdurchschnitt als auch in der Defensive. Dies waren die beiden Bereiche, in denen Garciaparra in den Jahren zuvor stark abgebaut hatte. Während der Vertragsverhandlungen zwischen Garciaparra und den Red Sox kursierten bereits glaubhafte Gerüchte, dass der Spieler einen neuen Vierjahresvertrag im Wert von 60 Millionen US-Dollar bekommen würde. Dieser Deal platzte jedoch im Laufe des Jahres 2003. Die Saison 2003, in der Garciaparra eine solide aber unspektakuläre Leistung bot, endete mit einem miserablen September, in dem er nahe an seine Negativrekorde herankam. Mit einem Schlagdurchschnitt von.301 (30,1 %) lag er deutlich hinter dem, was man von ihm gewohnt war. In den Playoffs lieferte Garciaparra dann keinen Homerun und nur einen einzigen RBI. Zudem musste er zehn Strikeouts in zwölf Spielen hinnehmen. Neue Kultstars der Red Sox wie David Ortiz oder Kevin Millar übernahmen Verantwortung und forderten einen mehr teamorientierten Baseballsport ohne die großen Stars. Diese Leitfiguren, zu denen auch Garciaparra zählte, wurden zunehmend isoliert. Nach der Saison 2003 war bereits ein bevorstehender Wechsel von Garciaparra zu den Texas Rangers publik geworden. Der Deal allerdings platzte, als die Major League Baseball Players Association (MLBPA) den Vertrag des als Ersatz geplanten Shortstops Alex Rodríguez nicht genehmigte. Garciaparra kam 2004 zurück nach Boston. Dies war die letzte Saison des Vertrages, den er 1997 unterschrieben hatte. Garciaparra verpasste drei Monate der Saison 2004 aufgrund einer Achillessehnenverletzung, nachdem ihn im Frühjahrstraining ein \"Foul Ball\" getroffen hatte. Viele Kritiker warfen ihm vor, die Schwere der Verletzung übertrieben und seine Auszeit künstlich in die Länge gezogen zu haben, da er erbost darüber war, dass Boston ihn unbedingt loswerden wollte und nun statt 15 Millionen nur noch 12 Millionen US-Dollar pro Jahr anbot. Garciaparra gab bekannt, auch den August und September nicht zur Verfügung zu stehen. Das Management entschied daraufhin, einen neuen Shortstop für die schwächelnden Red Sox zu verpflichten.", "section_level": 2}, {"title": "Kurze Karriere bei den Cubs.", "content": "Am 31. Juli 2004, am letzten Tag des Transferzeitraums, wechselte Garciaparra von Boston zu den Chicago Cubs. In einer Ansprache an die Medien rechnete Garciaparra noch einmal mit den Verantwortlichen der Red Sox ab. Im selben Jahr gewannen die Red Sox dann, ohne Garciaparra, die World Series. In der Saison 2005 wurde Garciaparra wieder vom Verletzungspech heimgesucht. Ein Leistenbruch machte es unmöglich zu spielen. Erst am 5. August 2005 war er wieder im aktiven Kader der Cubs. Aufgrund einer Verletzung des \"Third Baseman\" Aramis Ramírez spielte Garciaparra vorübergehend an der dritten Base. Dies war erst das zweite Mal in seiner Karriere, dass er nicht als Shortstop spielte. Dies war vorher nur in seinem aller ersten MLB-Spiel der Fall, als er an der zweiten Base spielte.", "section_level": 2}, {"title": "Los Angeles Dodgers (2006–2008).", "content": "Im Jahr 2006 kehrte Garciaparra in seine Heimatstadt zurück und unterschrieb bei den Los Angeles Dodgers. Dort traf er auf viele alte Weggefährten aus Boston, wie die Spieler Bill Mueller und Derek Lowe oder den Manager Grady Little. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren spielte er nun an der ersten Base. Garciaparra blieb erstmals seit 2003 längere Zeit ohne Verletzung und konnte seine Offensivstärke zurückgewinnen. Auch seine Defensivleistungen an der ersten Base waren beeindruckend. In 588,2 Innings verursachte er lediglich einen \"Error\". Zudem wurde er 2006 bereits zum sechsten Mal in das All-Star-Team gewählt. In der zweiten Hälfte der Saison wurde Garciaparra allerdings wieder einmal von kleineren Verletzungen zurückgeworfen und seine Statistik ging bergab. Am 7. Oktober 2006 wurde Garciaparra zum Comeback Player of the Year gewählt. Am 20. November 2006 wurde dann der Vertrag von Garciaparra bis 2008 verlängert. Der Wert des Kontrakts beträgt 18,5 Millionen US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Oakland Athletics (2009–2010).", "content": "Für die Saison 2009 unterschrieb Garciaparra einen Einjahresvertrag bei den Oakland Athletics. Dort soll er zum einen die in der Vorsaison sehr schwache Offensive verstärken. Zum anderen ist Garciaparra sehr vielseitig im gesamten Infield einsetzbar und soll dort den verletzungsanfälligen Spielern wie Eric Chavez Spielpausen ermöglichen.", "section_level": 2}, {"title": "Rücktritt.", "content": "Am 10. März 2010 unterzeichnete Garciaparra einen Eintagesvertrag bei den Boston Red Sox, um als Spieler der Mannschaft zurückzutreten. Er arbeitet seitdem für den Fernsehsender ESPN.", "section_level": 2}], "src_summary": "Anthony Nomar Garciaparra (* 23. Juli 1973 in Whittier, Kalifornien, USA) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Baseballspieler. Garciaparra war zuletzt als \"Infielder\" bei den Oakland Athletics aktiv. Zuvor spielte er viele Jahre als \"Shortstop\" und \"Third Baseman\" bei den Boston Red Sox und Chicago Cubs. Garciaparras ungewöhnlicher Vorname Nomar ist der rückwärts gelesene Name (Ananym) seines Vaters Ramon. ", "tgt_summary": null, "id": 1950522} {"src_title": "Schmidt-Pechan-Prisma", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sengai wurde Mönch unter Kūin, einem Priester des Tempels Seitai-ji in der Umgebung seiner Heimat. Später erhielt er eine Zen-Ausbildung unter Gessen Zenne des Tōki-an im heutigen Yokohama, der ihm den erfolgreichen Abschluss zum Zen-Meister bescheinigte. Danach ging Sengai nach Hakata auf Kyūshū und bildete sich weiter im Zen unter dem Priester Bankoku, der am dortigen Shōfuku-ji wirkte. Während Sengai sich mit großem Ernst religiösen Studien widmete, reagierte er auf die Wünsche der Menge und produzierte eine große Zahl von Zen-typischen Zeichnungen, die voller Schwung gestaltet waren und der Formulierung von Haiku ähnelten. Sein Name wurde bald mit dem Namen des anderen großen Zen-Malers seiner Zeit, mit Hakuin, verbunden. Man fasste die Beiden zusammen mit dem Spruch „Hakuin von Hara im Osten – Sengai von Hakata im Westen“. Die Malereien Sengais besitzen nicht ganz die Kraft Hakuins – die Pinselführung erscheint auf den ersten Blick sogar schwerfällig und etwas kindlich – die Texte auf den Bildern sind aber oft sehr humorvoll. – Es heißt, Sengai schuf die Bilder nicht nur zur eigenen Befriedigung, sondern auch als Grundlage für ein besseres Verständnis des Zen-Buddhismus für die einfachen Leute. In seinen späteren Jahren lebte Sengai zurückgezogen in einem Untertempel namens Kyohaku-in. Posthum erhielt er den Namen Fumon-in Entsū Zenji. – Zu seinen bekanntesten Werken gehören Hängerollen, auf denen Hanshan und Shide, dieses berühmte Paar exzentrischer Mönche, abgebildet sind. Die Hängerollen befinden sich im Eisei Bunko, also in der Sammlung des Hosokawa-Klans.", "section_level": 1}, {"title": "Lehre.", "content": "Obgleich die Rinzai-shū besonders für ihre schwer verständlichen Lehren bekannt war, versuchte Sengai, sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im 20. Jahrhundert sammelte besonders Idemitsu Sazō seine Werke und machte sie in seinem Museum, dem Idemitsu-Kunstmuseum, der Öffentlichkeit zugänglich.", "section_level": 1}, {"title": "Kreis, Dreieck und Quadrat.", "content": "Eines seiner berühmtesten Gemälde zeigt einen Kreis, ein Quadrat und ein Dreieck (was die Japaner gewöhnlich mit „richtig“, „halb-richtig“ und „falsch“ verbinden). Dieses Gemälde wurde von Daisetz Taitaro Suzuki, der Sengai in der westlichen Welt bekannt machte und viele Bildinschriften frei ins Englische übertrug, mit „Universe“ (Universum) betitelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sengai Gibon (, weitere Künstlernamen: Ayō (唖羊), Kyohaku(虚白), Muhōsai (無法斎); geboren 1750 in der Ortschaft Taniguchi in der Provinz Mino (heute Präfektur Gifu); gestorben 4. November 1837) war ein japanischer Mönch der Rinzai-shū und Zen-Maler. Er war bekannt für seine kontroversen Lehren und Schriften, und auch für seine unbeschwerten Sumi-e-Gemälde.", "tgt_summary": null, "id": 351931} {"src_title": "Hermann Sehrig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ort der Handlung ist die ländliche japanische Region Okinawa, die Zeit ist die Zeit nach der japanischen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg. Das Land ist von amerikanischen Truppen besetzt; ein Einheimischer, Sakini, dient den Besatzern als Dolmetscher. Direkt ans Publikum gewendet, philosophiert Sakini in freundlicher Ironie über die Tatsache, dass die Insel schon viele Invasoren erlebt hat, welche ihre jeweiligen kulturellen „Errungenschaften“ beschert haben. Auch die amerikanischen Besatzer überschätzen den Wert dessen, was ihre Kultur den Japanern zu bieten hat; umgekehrt übersehen sie geflissentlich den Reichtum, die Schönheit und die Zweckmäßigkeit der Einrichtungen der japanischen Kultur. Der örtliche Kommandant, Colonel Purdy, ein Liebhaber unsinniger Vorschriften, empfängt einen neuen Offizier, Captain Fisby, dessen Versetzung offenbar die Folge unsinniger militärischer Verwaltungsakte ist. Fisby war im Zivilleben Professor für Geisteswissenschaften, und Purdy, der naiv begeistert von der Idee ist, den Japanern die Segnungen der Demokratie zu bescheren, beschließt, ihn in das Dorf Tobiki zu entsenden, wo Fisby eine lokale Regierung einsetzen, eine \"Frauenliga für Demokratische Aktion\" gründen und eine Schule erbauen soll. Sakini, den Purdy froh ist loszuwerden, begleitet Fisby. Bereits die ersten Japaner, mit denen Fisby während seiner Fahrt nach Tobiki in Berührung kommt, erweisen sich als äußerst resolut, und Fisby, der sich zwar redlich bemüht, jedoch das Gegenteil von durchsetzungsfähig ist, entdeckt schnell, dass er sich den fremden Spielregeln fügen muss. Nach seiner Ankunft in Tobiki endet sein Versuch, eine einstudierte „Demokratie-Rede“ zu halten, damit, dass umgekehrt die Dorfgemeinschaft ihm eine Lektion in Sachen japanischer Kultur erteilt. Da Fisby leicht steuerbar ist, großzügig Posten verteilt und den Einwohnern Reislieferungen verspricht, wird er freundlich aufgenommen und erhält als Willkommensgeschenk sogar eine Geisha, Lotos Blossom. Wie sehr Fisby mit der Aufgabe, die Demokratie nach Tobiki zu bringen, überfordert ist, zeigt sich, als die von ihm eingerichtete Frauenliga fordert, Ernst mit der Gleichberechtigung zu machen und \"allen\" Frauen des Dorfes Dinge zu beschaffen, die bis dahin nur die Geisha besitzt, nämlich Lippenstifte und Parfüm; auch eine Geisha-Ausbildung wollen sie. Als nun die Männer – ebenfalls mit dem Hinweis auf ihre Gleichberechtigung – eigene Ansprüche stellen, wird das Baumaterial, das für das neue Schulhaus vorgesehen war, für die Errichtung eines Teehauses verwendet. Fisby ist schließlich vollständig akklimatisiert, trägt statt seiner Uniform einen Bademantel und genießt die kleinen Alltagsfreuden des Gastlandes. In Purdy, der mit Fisby regelmäßig telefoniert, keimt schließlich der Verdacht, dass der seiner Aufgabe nicht korrekt nachkommt, und er schickt als Inspekteur Captain McLean. McLean, der Fisby eigentlich auf seinen Geisteszustand hin untersuchen soll, vergisst nach seiner Ankunft in Tobiki seinen Auftrag und übernimmt dort sofort ein landwirtschaftliches Entwicklungsprojekt. Nachdem ein erstes Projekt zum wirtschaftlichen Aufbau des Ortes, das Fisby in eigener Regie eingeleitet hatte, scheitert, wird eine Destillerie für Süßkartoffelschnaps eingerichtet, die ihre Produkte mit großem Erfolg bei der amerikanischen Armee absetzt. Am Abend der Einweihung des Teehauses erscheint Purdy in Tobiki, um dort selbst nach dem Rechten zu sehen. Als er von dem Teehaus und der Schnapsbrennerei erfährt, stellt er Fisby unter Arrest. Lotos Blossom bittet Fisby, bei ihr zu bleiben und sie zu heiraten; als Fisby ablehnt, tröstet sie sich mit einem anderen Verehrer. Fisby, der so tiefe Einblicke in die japanische Kultur gewonnen hat, muss an dieser Stelle zugeben, dass er nicht weiß, ob er der Seite der Eroberer angehört oder ob er selbst erobert wurde. Tobiki wird von der amerikanischen Regierung überraschend zum Musterdorf erklärt, das exemplarisch die Wiederaufbaumaßnahmen der Besatzungsmacht zeigen soll. Purdy, der bereits Teile der Schnapsbrennerei hat zerstören und das Teehaus hatte demontieren lassen, ist gegenüber seinen Vorgesetzten nun in größter Not. Die Japaner hatten die Destilliereinrichtungen jedoch rechtzeitig versteckt, und auch das im japanischen Stil konstruierte Teehaus kann innerhalb kurzer Zeit wieder aufgebaut werden.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Rezeption.", "content": "Die Dreharbeiten für \"Das kleine Teehaus\" begannen am 16. April 1956 an verschiedenen Standorten in Japan, darunter in Kyōto und Nara. Stürmisches Wetter zwang das Studio dann dazu im Juni 1956 mit der Produktion auf das Studiogelände von MGM nach Culver City auszuweichen, wo die Dreharbeiten dann auch beendet wurden. Die Weltpremiere des Films fand am 20. November 1956 in Los Angeles statt. Am 29. November 1956 startete er in der japanischen Hauptstadt Tokio. Die deutsche Erstaufführung war am 28. August 1957. Als Star dieses Films war nicht Glenn Ford, sondern Marlon Brando angekündigt. Brando war für seine Rolle in dem 1954 entstandenen Film \"Die Faust im Nacken\" mit einem Oscar ausgezeichnet worden und hatte danach weitere zwei finanziell erfolgreiche Filme gedreht, befand sich also immer noch auf dem Höhepunkt seines Ruhmes. In diesem Film war er zum ersten Mal in seiner Filmkarriere in einer komischen Rolle zu sehen. Er spielte den japanischen Dolmetscher und Hausjungen Sakini. Brando bestand darauf, gerade diese Rolle zu spielen, weil ihn die politische Dimension des Themas interessierte sowie die Kritik an der amerikanischen Besatzungspolitik in Japan. Dore Schary, Leiter der Filmproduktion, war davon ausgegangen, dass Brando die Rolle des Captain Fisby übernehmen wollte, die eigentlich von Gene Kelly gespielt werden sollte, dann aber an Glenn Ford ging. John Patricks Musical \"The Teahouse of the August Moon\", die Bühnenadaption eines Romans von Vern Sneider, war von 1953 bis 1956 erfolgreich am Broadway gelaufen, ein Triumph, an den die MGM anknüpfen wollte. Das Stück hatte neben dem Pulitzer-Preis auch den New York Film Critics Circle Award erhalten. Da Brando als Publikumsmagnet galt, wurde der Film im teuren Cinemascope-Format produziert. Die Rolle des Colonel Purdy war zunächst mit Louis Calhern besetzt, der während der Dreharbeiten in Japan überraschend verstarb. Seine Szenen wurden mit Paul Ford nachgedreht. Ford hatte die Rolle bereits auf der Bühne gespielt. Zwischen Brando und Glenn Ford soll es während der Dreharbeiten immer wieder zu Streitigkeiten gekommen sein, wozu wohl auch beitrug, dass Fords Gage gegenüber der Brando gezahlten Gage eher bescheiden ausfiel. Marlon Brando war in dem Film kaum zu erkennen. Er war stark geschminkt, trug zurückgeklebte Augenlider, um mandelförmige Augen vorzutäuschen, hatte tiefschwarze Haare und lückenhafte Zähne und war überdies gegen seinen Typ besetzt. Obwohl Brando es zeitlebens sehr genoss, in übertriebener Maske zu spielen, erklärte er später in seinen Memoiren, er sei in der Rolle fehlbesetzt gewesen. Gegenüber Edith von Cleve soll er sich geäußert haben, dass „es eine Schande sei“ und er gehofft habe, „dass wenigstens ein Hauch der Magie des Stückes von der Leinwand rüberkommen würde“. Der Film und seine Crew waren unter anderem für mehrere Golden Globes nominiert, die Kritik reagierte jedoch verhalten und auch die Kasseneinnahmen blieben hinter den Erwartungen der Produzenten zurück. Der Film nahm außerdem am Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Berlin 1957 teil, wurde bei der Preisvergabe allerdings nicht berücksichtigt. Am 3. Dezember 2012 erschien der Film auch in deutscher Sprache auf DVD, herausgegeben von Crest Movies. Die Spieldauer beträgt 123 Minuten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "„Eine amüsante Komödie, mit der sich die Amerikaner über ihre allzu selbstgefälligen Demokratisierungsbestrebungen im Fernen Osten lustig machen.“ – Lexikon des Internationalen Films Bosley Crowther meinte in der New York Times, Brando wirke „synthetisch, zu künstlich und gewollt nett. Sein Sakini“ sei „weniger ein charmanter Gauner als ein kalkulierter Clown“. Die Filmzeitschrift Cinema bewertete den Film mit der Höchstwertung von fünf Daumen hoch und zog das Fazit: „Ironischer Blick auf Amerikas Sendungsbewusstsein.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Das kleine Teehaus ist eine US-amerikanische Filmkomödie unter der Regie von Daniel Mann aus dem Jahre 1956. Kapitän Fisby, dargestellt von Glenn Ford wird auf die japanische Insel Okinawa geschickt, um in einem kleinen Dorf für den Bau einer Schule zu sorgen. Stattdessen wird ein Teehaus gebaut. Die weiteren Hauptrollen sind besetzt mit Marlon Brando, Paul Ford, Machiko Kyō und Eddie Albert.", "tgt_summary": null, "id": 1669561} {"src_title": "Don Imus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Der Vitamin-D-Rezeptor ist hochaffin für 1,25(OH)D (Calcitriol) und ist notwendig, damit es seine hormonale Wirkung in den Zielzellen entfalten kann. Er gehört zu der Familie der Steroidrezeptoren; er ist somit ein Liganden-aktivierter Transkriptionsfaktor, der die Transkription bestimmter Zielgene aktiviert oder hemmt (je nach Gen) und so den Stoffwechsel beeinflusst. 1,25(OH)D ist der bevorzugte Ligand des VDR, es bindet bis zu 100-mal stärker an 1,25(OH)D als an 25(OH)D oder an 24,25(OH)D. Ein angeborener Defekt im Vitamin-D-Rezeptor führt zu der Vitamin-D-abhängigen Rachitis Typ 2. Das für den Vitamin-D-Rezeptor kodierende Gen liegt beim Menschen auf dem Chromosom 12 Genlocus q13.11. Die Entdeckung des VDR in Geweben, die nicht der Calcium- und Phosphat-Homöostase dienen, führte zu der Aufdeckung vieler anderer Funktionen von freiem 1,25(OH)D im Organismus. Diese Funktionen sind zellspezifisch komplex koreguliert.", "section_level": 1}, {"title": "Polymorphismen.", "content": "In der menschlichen Bevölkerung gibt es viele allele Varianten (genetische Polymorphismen) des VDR-Gens auf Chromosom 12, mit großen Unterschieden zwischen einzelnen ethnischen Gruppen. Diese Unterschiede gehen mit unterschiedlicher Knochendichte, unterschiedlicher Neigung zu Hyperparathyreoidismus, Resistenz auf Vitamin-D-Therapie, Empfänglichkeit für Infektionen und Neigung für bestimmte Autoimmunkrankheiten und Krebserkrankungen einher. Diese Tatsache besser zu verstehen, wäre für eine individuell angepasste Vitamin-D-Therapie und -Prophylaxe wichtig.", "section_level": 1}, {"title": "Regulation.", "content": "Die intrazelluläre Konzentration des VDR in einer 1,25(OH)D-Zielzelle wird durch seine Liganden, insbesondere durch 1,25(OH)D selber in fast allen Zellen hochreguliert (homologe Regulation). Ferner wird er durch andere Hormone und Wachstumsfaktoren, die nicht an VDR binden, hochreguliert. Diese heterologe Regulation hat wesentliche spezies-, gewebe- und zellspezifische Variationen. Eine Modifikation des VDR wird durch Substanzen im Primärharn urämischer Patienten mit chronischem Nierenversagen hervorgerufen, die seine Funktion hemmen. Dies erklärt einen Teil der Vitamin-D-Resistenz, die gewöhnlich bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen vorkommt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Vitamin-D-Rezeptor (VDR) ist ein zur Familie der Steroidrezeptoren vom Typ II gehörender Calcitriol-bindender Transkriptionsfaktor. Der Rezeptor zählt zur Superfamilie der nukleären Rezeptoren NR1I1 (\"nuclear receptor subfamily 1, group I, member 1\").", "tgt_summary": null, "id": 764887} {"src_title": "Schwarz Weiß (Christina-Stürmer-Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 20. August 1975 wurde die FALINTIL in Aileu als Parteiarmee der FRETILIN gegründet. Im Bürgerkrieg gegen die UDT um die Vorherrschaft, die vor Ausrufung der Unabhängigkeit von Portugal 1975 ausbrachen, unterstützten Osttimoresen, die bisher in der portugiesischen Armee gedient hatten, die FRETILIN. Sie bildeten den Kern der FALINTIL. Neun Tage nach Ausrufung der Unabhängigkeit am 28. November 1975, begannen die Indonesier mit der Invasion von Osttimor. Schon zuvor war es bei der Besetzung der Grenzgebiete zu Kämpfen mit der FALINTIL gekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die FALINTIL 2.500 ausgebildete Soldaten, 7.000, die etwas militärisches Training durch Portugal erhalten hatten und 10.000 Kämpfer, die nur eine kurze militärische Ausbildung genossen hatten. Auf dem FRETILIN-Kongress vom Mai 1976 in Soibada wurde Nicolau dos Reis Lobato offiziell zum militärischen Kommandant erhoben. Bis Dezember 1978 wurden die Basen der Widerstandsbewegung von der indonesischen Armee weitgehend zerstört und über 80 Prozent der FALINTIL-Kämpfer getötet. Lobato wurde bei der „Operation Einkreisung“ verletzt und kurz darauf von den Indonesiern am 31. Dezember 1978 gestellt. 1981 wurde Xanana Gusmão in einer geheimen Nationalkonferenz in Lacluta zum neuen Chef der FALINTIL gewählt. die bisher in der portugiesischen Armee gedient hatten, die FRETILIN. Sie bildeten den Kern der FALINTIL. War der Guerillakrieg durch die FRETILIN bis zum Tod Nicolau dos Reis nicht die Regel gewesen, begann Xanana Gusmão gezielt mit dieser Taktik für die Unabhängigkeit zu kämpfen. Verschiedene timoresische Gruppierungen bekämpften die Besatzer mit Unterstützung aus der Bevölkerung vom Gebirge aus. Bei den Auseinandersetzungen verübte das indonesische Militär massive Menschenrechtsverletzungen und Gräueltaten (unter anderem Mord und Vergewaltigungen). Am 10. Juni 1980 griffen FALINTIL-Einheiten den Fernsehsender in Marabia, das Waffenlager in \"Becora\" und militärische Einrichtungen in Dare und Fatu Naba am Rande der Hauptstadt Dili an. Es war der erste größere Angriff, auch \"„levantamento“\" (\"port.: Erhebung, Aufstand\") genannt, seit der fast völligen Zerschlagung der Widerstandsbewegung im Jahre 1978. Das indonesische Militär tötete als Reaktion darauf über 100 Menschen und folterte oder verbannte Angehörige von Widerstandskämpfern auf die als Gefängnisinsel benutzte Insel Atauro. Der stellvertretende Verantwortliche, \"Colonel Purwanto\", begann geheime Verhandlungen mit dem Rebellenführer Xanana Gusmão, die am 23. März 1983 im Waffenstillstand endeten. Die FALINTIL verübten am 8. August 1983 in Kraras (Subdistrikt Viqueque) einen Überfall auf eine Einheit der indonesischen Armee, bei dem 14 Soldaten ums Leben kamen. Bei der Vergeltungsaktion des Militärs, dem Kraras-Massaker, starben 300 Einwohner des Dorfes, zahlreiche Personen wurden verhaftet, andere konnten in die Berge fliehen. Andere Quellen geben an, dass die Indonesier die Waffenruhe gebrochen hatten. Dies war der Anlass für die großangelegte Operation \"„Operasi Sapu Bersih“\" („Reiner Tisch“) des indonesischen Militärs im August des Jahres. Im September 1983 folgte die \"Operasi Persatuan\". Von August 1983 bis Juni 1984 erfolgten schwere Bombardements durch die indonesische Luftwaffe, die auch die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft zog. 1984 versuchten Stabschef Reinaldo Freitas Belo \"(Kilik Wae Ga’e)\", sein Stellvertreter Mauk Moruk, dessen Untergebener \"Oligari Asswain\" und ein weiterer FALINTIL-Kommandant den Aufstand gegen Kommandeur Xanana Gusmão. Während sie seine Politik der Vereinigung aller nationalen Kräfte kritisierten ihn einen Verräter und sich die wahren Vertreter der Revolution nannten, warf Gusmão der Gruppe fehlendes Pflichtgefühl und militärische Fehler aufgrund von Eigenmächtigkeiten vor. Zu einem von Gusmão einberufenen Reorganisationstreffen der FALINTIL in Liaruca im September 1984, erschienen die rebellischen Kommandanten nicht. Stattdessen versuchten sie in Same andere Kommandanten für sich zu gewinnen. Am 4. September wurde in Liaruca eine radikale Umstrukturierung der militärischen Kommandostruktur beschlossen. Belo und Mauk Moruk wurden zusammen mit drei anderen wegen Aufruhr aus dem Zentralkomitee geworfen. Gusmão wurde neben Kommandeur nun auch zum Stabschef der FALINTIL. Eine Einheit aus Kämpfern aus allen militärischen Regionen wurde entsandt, um die Rebellen zu entwaffnen. Belo war verschwunden, doch Mauk Moruk konnte entdeckt werden. Obwohl er keine Unterstützung mehr hatte, gelang ihm bewaffnet die Flucht. Er stellte sich schließlich den Indonesiern und ging ins Exil, dass er vor allem in den Niederlanden verbrachte. Laut Angaben von Gusmão erschoss Belo sich kurz darauf selbst. Gusmão unterstellte ihm später psychische Probleme. Andere FALINTIL-Kommandanten geben an, Belo sei in einem Gefecht mit den Indonesiern umgekommen. \"Oligari Asswain\", Stellvertreter von Mauk Moruk, wurde aus der FALINTIL geworfen. Gusmão nutzte seine neugewonnene Macht, um die marxistische Ideologie der FRETILIN im Widerstand über Bord zu werfen. Auch Widerständler, die nicht im Partisanenkampf beteiligt waren und anderen politischen Strömungen angehörten wurden nun in eine nationale Widerstandsbewegung eingebunden. Am 20. August 1987 wandelte Gusmão die FALINTIL von einer Parteiarmee der FRETILIN zu einer nationalen Armee des osttimoresischen Widerstands um. Gusmão blieb ihr Anführer. 1988 trat Xanana Gusmão aus der FRETILIN aus, um im neu gegründeten Dachverband des timoresischen Widerstands CNRM (\"später CNRT\") als Vorsitzender eine parteipolitisch neutrale Position vertreten zu können. Am 20. November 1992 wurde Gusmão schließlich bei einer großangelegten Aktion des indonesischen Militärs mit 40.000 Soldaten in einem Haus in Lahane bei Dili gefangen genommen. Die Führung der FALINTIL übernahm Ma'huno Bulerek Karathayano (\"wirklicher Name: Gomes da Costa\"), der bereits am 5. April 1993 ebenfalls von den Indonesiern gefangen wurde. FALINTILs Nummer 3, David Alex wurde 1997 von den Indonesiern gefangen und ermordet. Ma'huno folgte Nino Konis Santana, der am 11. März 1998 bei einem Unfall ums Leben kam. 1999 war der internationale Druck auf Indonesien so erhöht worden, dass Präsident Habibie erklärte, dass seine Regierung nun eine Unabhängigkeit Osttimors in Betracht ziehen könne. Am 11. März einigten sich die UN, Portugal und Indonesien auf Ministerebene auf die Abhaltung eines Referendum über die Zukunft Osttimors. Am 21. April einigten sich die Konfliktparteien in Osttimor auf eine Einstellung der Gewalt. Die 2000 Kämpfer der FALINTIL erklärten sich zum Waffenstillstand bereit. Als nach Bekanntgabe des Ergebnisses des Referendums, bei dem sich die große Mehrheit für die Unabhängigkeit entschieden hatte, durch die Operation Donner eine letzte Gewaltwelle durch pro-indonesische Milizen und indonesisches Militär ausbrach, löste im September die internationale Eingreiftruppe INTERFET die indonesische Besatzung ab. Die FALINTIL-Kämpfer wurden in vier Camps gesammelt in Uai-Mori (Subdistrikt Viqueque), Atelari (Subdistrikt Laga), Poetete (Subdistrikt Ermera) und Ai-Assa (Subdistrikt Bobonaro). Den Kämpfern wurde verboten, ihre Waffen außerhalb der Lager mitzunehmen. Bei der Überführung in die Sammellager kam es zu zahlreichen Problemen, da einige Kämpfer dies ablehnten. Einer der bekanntesten FALINTIL-Führer, Cornelio Gama (heute bekannter als \"L7\", heute Vorsitzender der Partei UNDERTIM) verließ das Lager zusammen mit einigen Getreuen. Es waren die Folgen von Frustration und Hilflosigkeit, die zu solche Entscheidungen führten. Probleme mit der Versorgung führten zu Nahrungsmittelengpässen und Fällen von Tuberkulose und Malaria in den Lagern. Am 12. September 2000 beschloss das Übergangskabinett Osttimors die Gründung der Verteidigungskräfte Osttimors \"F-FDTL\". Am 1. Februar 2001 wurde in einer Zeremonie auf dem Fußballplatz von Aileu die Umwandlung der FALINTIL in die F-FDTL offiziell vollzogen. Zum Klang eines Signalhorns aus der portugiesischen Kolonialzeit wurde von einem Mast die Flagge der FALINTIL eingeholt und von drei Guerilleros zu FALINTIL-Kommandant Taur Matan Ruak gebracht, der sie Xanana Gusmão übergab. Bewegt faltete er die Flagge und vergrub sein Gesicht in ihr für einige Sekunden. Unter Tränen erhob Gusmão seinen Kopf. Ihm wurde ein Gewehr gereicht, dessen Hinterschaft. Einige Minuten später wurde am Mast die Flagge der Vereinten Nationen gesetzt und 650 ehemalige Guerilleros wurden zu den ersten Soldaten der F-FDTL. Taur Matan Ruak wurde, als Brigadegeneral, von Gusmão und UN-Sonderbeauftragten Sérgio Vieira de Mello, zum Kommandeur der Streitkräfte ernannt. Die restlichen Kämpfer wurden ins Zivilleben entlassen. Gruppen innerhalb der FALINTIL sahen sich bei der Auswahl der rekrutierten Soldaten benachteiligt, nannten sie undemokratisch und brachen mit der neuen Regierung. Dazu gehören die Sagrada Família, Colimau 2000 und \"Esnaco\". Sie bilden heute teils kriminelle Banden in Osttimor. Bischof Carlos Filipe Ximenes Belo hielt zusammen mit Minister Filomeno Jacob und zwei weiteren Priestern eine Messe in Tetum und Portugiesisch, in der an die Toten gedacht wurde. Belo nannte die Gefallenen „wesentliche Elemente“ des Kampfes für die Unabhängigkeit Osttimors. Zum Schluss wurde ein Denkmal für die „Märtyrer der FALINTIL“ eingeweiht. Ein einfaches Holzkreuz in einem Zementblock, in dem ein SKS-Gewehr der Indonesier und Speer und Schwert der Timoreden dargestellt sind. An dem Denkmal wurden Kränze niedergelegt und Salutschüsse abgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Flagge.", "content": "Die Flagge der FALINTIL wurde in der Basis \"Ai-Dila-Okir\" entworfen. Das ehemalige Versteck von FALINTIL-Führer Xanana Gusmão ist daher heute Teil des Nationalparks Kay Rala Xanana Gusmão in den Gemeinden Ainaro und Manufahi. Blau symbolisiert die Insel Timor zwischen Meer und Himmel, die Identität der Osttimoresen auf der spirituellen Ebene als Volk, mit allen Sehnsüchten. Weiß steht für die Sehnsucht nach einem dauerhaften Frieden, dem Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit und für allgemeine Toleranz. Grün symbolisiert Osttimor als Land der Bauern, die Notwendigkeit des Fortschritts, stets aber mit Rücksicht auf die Umwelt und die ewige Hoffnung. Gelb, Rot und Schwarz sind die traditionellen Farben des Unabhängigkeitskampfes. Der goldene Stern, das eigentliche Symbol des Unabhängigkeitskrieges, steigt aus dem Rot des vergossenen Blutes. Er ist die Hoffnung auf einen glorreichen neuen Tag, so wie der Morgenstern den Tagesanbruch symbolisiert. Die Griffe der beiden Suriks (Schwerter) sind vierfach unterteilt, was die Zahl Acht ergibt. An jedem Griff hängen zehn Ziegenhaare, was insgesamt 20 ergibt. Die drei Vogelfedern haben insgesamt 75 Härchen. Am 20. August 1975 wurde die FALINTIL gegründet. „Patria Povo“ () ist das Motto der FALINTIL. Der CNRT führte eine ähnliche Flagge, die aber ein etwas verändertes Wappen führte und den Schriftzug „CNRT“. Die FALINTIL übernahm relativ bald diese Wappenversion für ihre Flagge, die auch heute noch die Flagge der Verteidigungskräfte Osttimors ist. In den Lagern der FALINTIL war es streng verboten, durch den Schatten der Flagge zu laufen. Angeblich stammt diese Regel aus der Kolonialzeit, in der Timoresen verprügelt worden seien, wenn sie durch den Schatten der Flagge Portugals liefen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Forças Armadas de Libertação Nacional de Timor-Leste FALINTIL (\"Bewaffnete Kräfte zur nationalen Befreiung Osttimors\") war der militärische Arm des osttimoresischen Widerstands gegen die indonesische Besatzung zwischen 1975 und 1999.", "tgt_summary": null, "id": 1238568} {"src_title": "Arsen Schachlamasowitsch Alachwerdijew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Studium und berufliche Tätigkeiten.", "content": "Nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Promotion zum Doctor iuris 1884 an der Katholischen Universität Löwen war er als Rechtsanwalt tätig. 1891 war er Mitbegründer der Zeitschrift \"L’Avenir Soziale – Journal démocratique catholique\".", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter.", "content": "Renkin gehörte zunächst dem christdemokratischen Flügel der \"Katholijke Partij\" an und übernahm im Lauf seines politischen Lebens zunehmend konservativere Positionen ein. 1895 bis 1907 war er Mitglied des Gemeinderates von Elsene. Von 1896 bis zu seinem Tod war er Mitglied der Abgeordnetenkammer und vertrat dort die Interessen des Arrondissements Brüssel.", "section_level": 2}, {"title": "Minister.", "content": "1907 wurde er von Premierminister Jules de Trooz erstmals zum Minister berufen und leitete in dessen Kabinett vom 2. Mai 1907 bis zum 9. Januar 1908 das Justizministerium. Anschließend war er vom 9. Januar 1908 bis zum 21. November 1918 über zehn Jahre der erste Minister für die Kolonien in den Kabinetten von Frans Schollaert, Charles de Broqueville und Gerhard Cooreman. Sowohl zuvor als auch in diesem Amt setzte er sich für die Aufnahme des Kongo als belgische Kolonie ein und erließ während des Ersten Weltkrieges mehrere Dekrete zur Verwaltung des Kongo. Vom 21. November 1918 bis zum 16. Dezember 1921 war er Minister für Post, Telegraphie und Eisenbahnen in den Regierungen von Léon Delacroix und Henri Carton de Wiart sowie zusätzlich 1919 bis 1920 Innenminister. 1920 wurde ihm der königliche Ehrentitel eines „Staatsministers“ verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Premierminister 1931 bis 1932.", "content": "Bis zu seinem Amtsantritt als Premierminister, Innenminister und Minister für Volksgesundheit am 6. Juni 1931 übte er keine weiteren Ministerämter aus, sondern war wieder als Rechtsanwalt tätig. Seine bis zum 22. Oktober 1932 dauernde Regierungszeit war geprägt von Gesetzesänderungen in den Bereichen Verwaltung und Unterricht sowie der zunehmenden Wirtschaftskrise. Zuletzt übernahm er auch noch das Amt des Finanzministers in seinem Kabinett.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jules Laurent Jean Renkin (* 3. Dezember 1862 in Elsene; † 15. Juli 1934 in Brüssel) war ein belgischer katholischer Politiker und Premierminister.", "tgt_summary": null, "id": 1797138} {"src_title": "Thomas Scott (Oranier-Orden)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die VRA entstand aus der Vereinigung von zwei marxistischen Gruppen, die sich zuvor um die Zeitungen \"Funke\" und \"Der Kommunist\" gebildet hatten. Teile ihrer Mitglieder stammten auch aus den Reihen der Marxistisch-Leninistischen Partei Österreichs (MLPÖ), die sich zuerst als MLÖ von der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) abgespalten hatte und dann ihrerseits durch Richtungsstreitigkeiten aufgerieben wurde. Im April 1967 erschien die erste Nummer der Zeitung „Der Kommunist“, die vom Erdölarbeiter Alfred Jocha herausgegeben wurde. Bis zur Gründung der VRA verging aber noch einige Zeit. Im Oktober 1967 rief die Zeitung „Der Kommunist“ (Nr. 8) zur Gründung „einer revolutionären Arbeiterpartei auf der Grundlage des Marxismus – Leninismus“ auf. Die Gründung einer Arbeiterpartei gelang anscheinend nicht, da im Februar 1968 („Der Kommunist“ Nr. 12) die Gründung der VRA als Vereinigung bekannt gab, die es sich zum Ziel setzte, eine Arbeiterpartei zu gründen. Im Juni 1968 wurde die Grundsatzerklärung der VRA publiziert, die seither kaum verändert wurde. Von Ende der sechziger Jahre bis ca. 1976 veröffentlichte die Peking Rundschau gelegentlich Glückwunschschreiben und Beileidstelegramme von Alfred Jocha im Namen der Organisation. In den siebziger Jahren hatte die VRA regen Zulauf, auch aus der Studentenschaft, es erschien eine eigene Jugendzeitung: Die „\"Rote Garde\"“. Die VRA bestand aus mehreren Landesorganisationen in verschiedenen Bundesländern. Viele Jahre war Alfred Jocha der Vorsitzende der VRA. In den vergangenen 40 Jahren gab es diverse Richtungsstreitereien in der Organisation, die sich zum Teil auch in ihren Publikationen spiegelten. So wurde zum Beispiel die Zeitung „Der Kommunist“ in „\"für die Volksmacht\"“, dann in „\"der Widerspruch\"“ und letztlich wieder in „für die Volksmacht“ umbenannt. Bis zum Jahr 2000 sind 327 Nummern der Zeitung und zahlreiche Einzelbroschüren erschienen.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Ausrichtung.", "content": "Die VRA orientierte sich an den Theorien von Marx, Engels, Lenin, Stalin, Mao Zedong und den Erfahrungen der internationalen Arbeiterbewegung. Sie bekannte sich zur Weltanschauung des dialektischen Materialismus und hat niemals versucht an Wahlen teilzunehmen, sondern im Gegenteil häufig zum Wahlboykott aufgerufen. Die VRA trat für die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln, den Sturz des Kapitalismus und die Errichtung einer klassenlosen kommunistischen Gesellschaft ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Vereinigung Revolutionärer Arbeiter (kurz VRA) war eine am 22. Juni 1968 gegründete marxistische Organisation in Österreich, die bis etwa 2000 aktiv war. Die VRA propagierte den Marxismus-Leninismus und ging ideologisch vom Klassenstandpunkt aus.", "tgt_summary": null, "id": 367706} {"src_title": "Code 46", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein Vater Thomas Mellon begründete 1869 eine Bank in Pittsburgh, die er mit seinen beiden Söhnen Andrew W. Mellon und Richard B. Mellon als \"T. Mellon & Son's Bank\" ausbaute, 1886 übernahm Andrew W. Mellon die Leitung der Bank. Er begann, in Eisenbahnen, Kohle und Stahl zu investieren. Ab 1902 trug die Bank den Namen Mellon National Bank. Die Firma fusionierte 1946 mit der ebenfalls von Andrew Mellon gegründeten Union Trust Company zur Mellon National Bank and Trust Company mit einem Vermögen von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Später entstand daraus der Finanzkonzern Mellon Financial, seit 2006 Bank of New York Mellon. Im Ersten Weltkrieg war Mellon als Spendensammler für das Amerikanische Rote Kreuz tätig. Präsident Warren G. Harding berief nach seiner Wahl 1921 Mellon in sein Kabinett, er schied aus der Bank aus. Er blieb auch unter den nachfolgenden Präsidenten Calvin Coolidge und Herbert Hoover Finanzminister. In dieser Eigenschaft handelte er mit dem französischen Botschafter in Washington, Henry Bérenger, Fundierungsabkommen über die Rückzahlung der interalliierten Kriegsschulden aus, die Frankreich seit 1918 mit der Begründung verweigert hatte, dass Deutschland erst seine Reparationsverpflichtungen aus dem Ersten Weltkrieg nachkommen müsse. Im Jahre 1930 installierte er das Federal Bureau of Narcotics (FBN) als eigenständige Behörde, dieses war bis zu diesem Zeitpunkt eine Unterbehörde seines eigenen Ministeriums. Als erster Leiter des FBN wurde der Ehemann seiner Nichte Harry J. Anslinger eingesetzt. Bereits vor der von Hoover verlorenen Wahl 1932 während der Weltwirtschaftskrise trat Mellon zurück und ging als Botschafter der Vereinigten Staaten nach Großbritannien. Er blieb aber nur ein Jahr auf diesem Posten und zog sich dann ins Privatleben zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Philanthropie.", "content": "Große Bedeutung hatte Mellon als Kunstsammler. In den 1920er Jahren erwarb er u. a. Meisterwerke von van Eyck, Botticelli und Tizian aus der Leningrader Eremitage. Er gab den Anstoß zur Gründung der National Gallery of Art in Washington und stiftete den Grundstock für Bau und Sammlung; seit 1941 befindet sich dort auch seine Sammlung. Nach Mellon ist die Andrew W. Mellon Foundation benannt, die 1969 durch Vereinigung zweier von Mellons Kindern Ailsa Mellon Bruce und Paul Mellon gegründeten Stiftungen entstand und vor allem auf den Gebieten Wissenschaft und Kunst fördernd tätig wird. Mellon war seit 1928 ein Mitglied im Bund der Freimaurer.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Andrew Mellon heiratete im Jahr 1900 die 24 Jahre jüngere Engländerin Nora McMullen (1879–1973). Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor: Alisa (1901–1969) und Paul (1907–1999). Nachdem die Ehe 1912 geschieden wurde, wuchsen die Kinder beim Vater auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrew William Mellon (* 24. März 1855 in Pittsburgh, Pennsylvania; † 27. August 1937 in Southampton, New York) war ein US-amerikanischer Bankier, Politiker und Philanthrop. Er war vom 4. März 1921 bis zum 12. Februar 1932 Finanzminister der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 1156981} {"src_title": "Flak-Kaserne Ludwigsburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Giovanni Chiaramonte, der Alte, kaufte 1306 ein großes Stück Land und gab den Bau des Palastes in Auftrag. 1320 war der Palast bis zum ersten Stock fertiggestellt. Weitere Arbeiten am Gebäude wurden durch die Aufträge von Manfred II. und Manfred III. ausgeführt. So wurde zum Beispiel der Bogengang im ersten Stock durch Manfred II. angebaut und die Holzdecke des Baronsaals auf Anordnung von Manfred III. errichtet. Die Decke wurde in nur drei Jahren nämlich von 1377 bis 1380 von sizilianischen Künstlern fertiggestellt. Die drei Maler waren Cecco aus Naro, Simone aus Corleone und Darenu aus Palermo. Die Holzdecke wird auch die mittelalterliche Enzyklopädie genannt. Sie erzählt Geschichten aus dem alten Testament, zum Beispiel über Susanne, Salomon oder Judith, oder über Teile aus Tristan und Isolde Es gibt Jagdszenen, den Kampf zwischen Christen und Moslems, fantastische Figuren, die halb Mensch, halb Tier sind, Büsten von noblen Frauen, Ritterturniere, geometrische und floreale Motive und Wappen adeliger Familien. Der letzte Saal, die \"Sala delle Capriate\" im obersten Stockwerk, blieb unvollendet, da mit Andrea Chiaramonte der letzte der Familie am 1. Juni 1392 hingerichtet wurde, weil er Widerstand gegen den neuen König leistete. Der Palast ging in den Besitz des aragonesischen Königs Martin I. über, der 1409 verstarb. Dessen Vater Martin II. übernahm daraufhin den Thron und machte den \"Palazzo Chiaramonte\" zur königlichen Residenz sowie zum königlichen Gerichtshof. 1446 wechselte der Chiaramontepalast dann seinen Namen in Steri (Festungspalast). 1517 hielten dann die Büros des Zolles ihren Einzug und es begannen die ersten Umbauarbeiten. Zum Beispiel wurde das Gebäude mit weiteren Eingängen und Fenstern versehen. 1598 wurde der königliche Gerichtshof nach einem Brand in den Normannenpalast übersiedelt und drei Jahre später, 1601 wurde der Palast Sitz des spanischen Inquisitionsgerichtes. Es befinden sich noch Graffiti und Schriften der Gefangenen dieser Zeit in den Räumen des Palastes. 1782 wurde auf Anordnung des Vizekönigs Caracciolo das Gericht aufgelöst und der Palast wurde bis 1799 ein Zufluchtsort für die Armen. Zwischen 1800 und 1958 wurden dann in den oberen Etagen die Büros des Gerichtes von Palermo untergebracht und im Erdgeschoss wieder die Büros des Zolles. Dann wurde das Gebäude von der Universität übernommen und restauriert, so dass es heute als Rektorat der Universität dient.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Der mächtige Bau mit einer Seitenlänge von 40 m umschließt mit seinen vier Flügeln einen quadratischen Innenhof. Besonders sehenswert sind die Zwillings- und Drillingsfenster mit Säulenarkaden, deren Ausschmückung den Begriff Chiaramontestil prägte. Im Sala magna, dem Hauptsaal, ist eine Holzdecke aus dem 14. Jahrhundert mit aufwendigen Malereien und Intarsienmustern erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Palazzo Chiaramonte, auch „Lo Steri“ genannt, ist ein Palast in Palermo. Er liegt südlich des Hafenbeckens La Cala und der Kirche Santa Maria della Catena an der Piazza Marina. Der Palast wurde im 14. Jahrhundert von der sizilianischen Adelsfamilie Chiaramonte erbaut. Er ist ein hervorragendes Beispiel für den spätgotischen Baustil des 14. Jahrhunderts auf Sizilien, der nach ihm als Chiaramontestil bezeichnet wird.", "tgt_summary": null, "id": 2108597} {"src_title": "Bukidnon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einfarbige Rasterung.", "content": "Bei der einfarbigen Rasterung werden Linien mit einer einzigen Vordergrundfarbe auf einen Hintergrund gezeichnet. Sie eignet sich für Geräte mit monochromer Darstellung, zum Beispiel Laserdrucker. Die Anfangs- und Endpunkte der zu rasternden Linie werden üblicherweise in ganzzahligen Koordinaten angegeben, das heißt, sie liegen direkt auf den Punkten des Rasters. Deshalb werden die meisten Methoden nur für derartige Anfangs- und Endpunkte formuliert. Zur Rasterung dicker Linien gibt es mehrere Möglichkeiten, die auch für andere Kurven geeignet sind, siehe dazu den Artikel Rasterung.", "section_level": 1}, {"title": "Einfache Methoden.", "content": "Die einfachste Möglichkeit der Rasterung ist die direkte Umsetzung der Gleichung, die die Linie definiert. Wenn (\"x\", \"y\") der Anfangs- und (\"x\", \"y\") der Endpunkt der Linie ist, so erfüllen die Punkte auf der Linie die Geradengleichung formula_1, wobei formula_2 die Steigung ist. Die Linie wird gezeichnet, indem in einer Schleife für jedes formula_3 von formula_4 bis formula_5 der entsprechende formula_6-Wert gemäß dieser Formel berechnet und auf die nächstliegende Ganzzahl gerundet wird. Das Pixel (\"x\", \"y\") wird dann eingefärbt. Dieses Verfahren ist unnötig langsam, da innerhalb der Schleife eine Multiplikation ausgeführt wird, die auf den meisten Computern wesentlich mehr Rechenzeit als eine Addition oder Subtraktion erfordert. Eine schnellere Methode ergibt sich durch die Betrachtung der Differenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schritten: Demnach genügt es, mit (\"x\", \"y\") zu starten und bei jedem Schleifendurchlauf formula_6 um formula_8 zu erhöhen. Dieses Verfahren wird auch als Digital Differential Analyzer (DDA) bezeichnet. Da die Rundung von formula_6 zur nächsten Ganzzahl dem Abrunden von formula_10 entspricht, lässt sich auch eine zusätzliche Kontrollvariable verwenden, die mit 0,5 initialisiert wird und zu der bei jedem Schleifendurchlauf formula_8 addiert wird. Jedes Mal, wenn die Kontrollvariable den Wert 1,0 erreicht oder übersteigt, wird formula_6 um 1 erhöht und von der Kontrollvariable 1,0 abgezogen. Dadurch ist keine Rundung mehr nötig. Diese Methode kann so umformuliert werden, dass sie nur schnellere Ganzzahl-Operationen verwendet und sich elegant in Assemblersprache implementieren lässt. Dennoch ist weiterhin eine langsame Division (formula_13) zu Beginn nötig, die bei kurzen Linien nicht durch die schnelle Schleife aufgewogen werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Verallgemeinerung auf beliebige Richtungen.", "content": "Die soeben beschriebenen Verfahren funktionieren nur bei Liniensteigungen zwischen 0 und 1, was einem Winkel von 0° bis 45° zur Horizontalen entspricht. Bei anderen Steigungen wird die Linie nicht oder falsch gezeichnet. Es genügt jedoch, einen Algorithmus nur für Steigungen zwischen 0 und 1 zu beschreiben, da andere Linien durch die Nutzung von Symmetrien korrekt dargestellt werden können. Dies geschieht durch folgende drei Veränderungen: Durch die Anwendung dieser Verallgemeinerungen kann zur besseren Übersicht die folgende Tabelle erstellt werden: Wobei i für m <= 1 Werte zwischen 0 und formula_22 und für m > 1 Werte zwischen 0 und formula_21 annimmt. Linien, die parallel zur X- oder Y-Achse werden von dieser Tabelle ebenfalls abgedeckt und müssen nicht gesondert betrachtet werden. Die angegebene Richtung bezieht sich auf die nebenstehende Grafik unter der Annahme, dass x nach rechts größer wird und y nach oben wächst. x1 und y1 sind dabei die Koordinaten des Startpunktes einer Linie und x2 und y2 die Koordinaten des Endpunktes. Ferner kann nur durch die Veränderung des Vorzeichens folgender Pseudocode erstellt werden, der alle acht beschriebenen Fälle abdeckt: Wobei ceil() eine Funktion zum Aufrunden ist und drawPixel eine beliebige Funktion zum setzen eines Pixels sein kann.", "section_level": 2}, {"title": "Bresenham-Algorithmus.", "content": "Die ältesten veröffentlichten Algorithmen zum Rastern von Linien stammen aus den frühen 1960er Jahren. Sie dienten der Steuerung von Digitalplottern, bei denen sich der Stift nur in festen Abständen horizontal, vertikal oder diagonal auf einem Raster bewegen konnte. Dazu gehörte auch der 1963 von Jack Bresenham präsentierte Bresenham-Algorithmus, der nur Ganzzahl-Berechnungen verwendet. Pitteway gab eine äquivalente Herleitung dieses Algorithmus an, die gegenüber Bresenhams eher geometrischen Formulierung den Vorteil hat, dass sie auch auf andere Kurven als Linien angewendet werden kann. Der resultierende Algorithmus, manchmal „Midpoint-Algorithmus“ genannt, ist genau der gleiche wie in Bresenhams Veröffentlichung. Die Idee des Bresenham-Algorithmus besteht darin, bei jedem Schritt zwischen den beiden Pixeln zu wählen, die rechts („östlich“) und rechts oben („nordöstlich“) vom zuletzt gezeichneten Pixel liegen. Es wird dasjenige Pixel gewählt, das näher an der idealen Linie liegt. Dazu betrachtet man in der Midpoint-Formulierung den Mittelpunkt formula_27 zwischen den Pixeln formula_28 und formula_29: befindet sich formula_27 über der idealen Linie, so liegt formula_28 näher, ansonsten formula_29. Um die Position von formula_27 gegenüber der Linie zu bestimmen, wird eine andere Form der Geradengleichung verwendet: \"F\"(\"x, y\") ist 0 für Punkte auf der Linie, positiv für Punkte unterhalb und negativ für Punkte oberhalb der Linie. Wenn in diese Gleichung die Koordinaten von formula_27 eingesetzt werden, so erhält man den Wert Je nach Vorzeichen dieser Kontrollvariable formula_37 wird das Pixel formula_28 oder formula_29 gewählt. Um einen effizienten Algorithmus zu erhalten, wird die Kontrollvariable inkrementell berechnet, also schrittweise erhöht. Ihre Änderung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schritten hängt davon ab, ob Pixel formula_28 oder formula_29 gewählt wurde. Für jeden dieser Fälle betrachtet man die Differenz zwischen dem Wert der Kontrollvariable beim übernächsten und beim nächsten Pixel: Bei jedem Schritt wird die Kontrollvariable je nach gewähltem Pixel um formula_43 oder formula_44 erhöht. Ist formula_45, so liegt formula_27 oberhalb der Geraden, weshalb formula_28 gewählt wird, ansonsten formula_29. Der Anfangswert der Kontrollvariable formula_49 lässt sich ebenfalls effizient berechnen, wenn formula_50, der Startpunkt der Linie also genau auf einem Pixel liegt: Um die Division durch 2 zu beseitigen, werden alle Werte der Kontrollvariable verdoppelt; das entscheidende Vorzeichen bleibt dabei erhalten. Damit lässt sich der Bresenham-Algorithmus für Linien mit einer Steigung zwischen 0 und 1 in nachfolgendem Pseudocode ausdrücken. Der Algorithmus benötigt nur Additionen innerhalb der Schleife; die einfachen Multiplikationen außerhalb der Schleife lassen sich ebenfalls durch eine Addition realisieren. Eine andere Interpretation des Algorithmus geht von der Feststellung aus, dass die gerasterte Linie formula_52 Horizontal- und formula_53 Diagonalschritte enthält. Um diese beiden Schritttypen zu „mischen“, wird bei jedem Schritt entweder formula_8 von der Kontrollvariable abgezogen oder formula_55 addiert. Es wird der entsprechende Schritttyp ausgeführt, bei dem der resultierende Betrag der Kontrollvariable geringer ist. Dies wird auch aus obiger Grafik deutlich, bei der die Kontrollvariable stets so nahe wie möglich an der Nullachse liegt. Thompson beschrieb einen Algorithmus nach dieser Formulierung 1964, auf die Wahl des korrekten Anfangswerts der Kontrollvariable ging er allerdings nicht ein. Noch vor Bresenham hatte Fred Stockton 1963 einen Algorithmus zur Rasterung von Linien veröffentlicht, der ebenfalls nur Ganzzahl-Berechnungen verwendet, aber unnötig kompliziert ist. Linien, deren Endpunkte mit nicht-ganzzahligen Koordinaten angegeben werden, lassen sich ebenfalls mit dem Bresenham-Algorithmus rastern. Hierzu muss der Anfangswert der Kontrollvariable gemäß ihrer ursprünglichen Definition berechnet werden; pauschale Vereinfachungen sind nicht möglich. Der restliche Algorithmus bleibt gültig.", "section_level": 2}, {"title": "Pixelreihen.", "content": "Obwohl der Bresenham-Algorithmus recht effizient ist, zeichnet er nur ein Pixel pro Schleifendurchlauf und benötigt dazu eine Addition. Eine Methode, die alle Pixel einer „Reihe“ – das heißt, Pixel mit gleicher \"y\"-Koordinate – auf einmal zeichnet, wurde zum ersten Mal von Reggiori entwickelt. Reihen mit nur einem Pixel wurden dabei gesondert behandelt. Später stellte Bresenham einen allgemeineren Algorithmus vor, der ohne Tests für diesen Spezialfall auskam. Bei Bresenhams Pixelreihen-Algorithmus wird nicht formula_3 schrittweise erhöht, sondern formula_6. Für jedes formula_6 wird das Ende der aktuellen Reihe berechnet. Das geschieht durch Betrachtung der Punkte, in denen die ideale Linie eine durch den Mittelpunkt zwischen zwei vertikal benachbarten Pixeln verlaufende Horizontale schneidet. Das Ende der Pixelreihe ist der abgerundete Wert der \"x\"-Koordinate dieses Schnittpunkts: Die Endpunkt-Koordinaten der Pixelreihen lassen sich auch inkrementell berechnen. Da hier bei bestimmten Steigungen einige Punkte falsch berechnet werden können, nutzt der Algorithmus eine Symmetrie zur Geraden der Steigung 1⁄2 aus. In der innersten Schleife von Bresenhams neuem Algorithmus sind keine Additionen erforderlich, denn alle Pixel einer Reihe werden auf einmal eingefärbt. Allerdings ist eine Division zur Initialisierung erforderlich. Fung ersetzte sie durch ein Suchverfahren und nahm einige weitere Optimierungen vor.", "section_level": 2}, {"title": "\"N\"-Schritt-Verfahren.", "content": "Eine andere, erstmals von Wu und Rokne vorgestellte Möglichkeit der Rasterung besteht darin, Schritte von mehreren Pixeln entlang der \"x\"-Achse zu machen und alle dazwischen liegenden Pixel der Linie auf einmal einzufärben. Dazu wird zwischen den verschiedenen möglichen „Pixelmustern“ ausgewählt. Bresenhams Algorithmus kann als Spezialfall dieser Methode angesehen werden, bei dem nur Schritte von je einem Pixel gemacht werden und bei dem nur zwischen zwei „Mustern“ (Pixel rechts oder rechts oben) gewählt wird. Um zwischen den beim Doppelschrittverfahren vier möglichen Mustern unterscheiden zu können, wird zunächst die letzte Pixelspalte des Musters betrachtet. Befindet sich das zu rasternde Pixel unten oder oben, lässt sich trivial auf das Muster 1 beziehungsweise 4 schließen. Befindet sich das Pixel hingegen in der Mitte, so ist ein zusätzlicher Test der mittleren Spalte nötig, um zwischen den Mustern 2 und 3 wählen zu können. Diese Tests werden dadurch vereinfacht, dass bei einer Steigung \"m\" ≤ 1⁄2 Muster 4 und bei \"m\" ≥ 1⁄2 Muster 1 nicht auftreten kann. Ähnlich wie beim Bresenham-Algorithmus lässt sich auch beim Doppelschrittverfahren die Kontrollvariable für die Tests inkrementell berechnen. Im Endeffekt kommt der Algorithmus nur mit Additionen und einer einfachen Multiplikation, die sich mit einer schnellen Bitverschiebung realisieren lässt, aus. Es wurden auch Algorithmen für Dreifach- und Vierfachschritte entwickelt, die nach dem gleichen Prinzip arbeiten, aber erheblich komplizierter und länger sind. Ein anderer Vierfachschritt-Algorithmus verwendet eine etwas abweichende Formulierung, die systematisch die Bedingungen untersucht, unter denen ein bestimmtes Muster auftritt, und die sich auf beliebig viele Schritte verallgemeinern lässt.", "section_level": 2}, {"title": "Bidirektionale Rasterung.", "content": "Um die Geschwindigkeit der Rasterung weiter zu erhöhen, liegt es nahe, die Linie bidirektional, also gleichzeitig vom Anfangs- und vom Endpunkt aus bis zum Mittelpunkt zu zeichnen. Hierbei läuft die Schleife nur über eine Hälfte der Linie; bei jedem Schritt werden die beiden beteiligten Pixel auf jeder Seite der Linie eingefärbt. Sowohl der Bresenham-Algorithmus als auch andere Verfahren lassen sich so umändern. Dabei muss aber beachtet werden, dass die mit den normalen Methoden gerasterte Linie nicht unbedingt in sich punktsymmetrisch ist. Das liegt daran, dass es bei der Rasterung uneindeutige Situationen gibt, in denen die ideale Linie genau durch den Mittelpunkt zweier vertikal benachbarter Pixel verläuft, zwischen denen beliebig gewählt werden kann. Der oben aufgeführte Bresenham-Algorithmus zum Beispiel wählt in solchen Fällen (formula_59) immer das Pixel mit kleinerer \"y\"-Koordinate aus. Beim Zeichnen von rechts nach links hingegen wird, bedingt durch die Nutzung der Symmetrie, das Pixel mit größerer \"y\"-Koordinate ausgewählt. Wenn die Linie bidirektional oder von rechts nach links gezeichnet wird, kann sich daher das Erscheinungsbild gegenüber dem normalen Algorithmus ändern, sofern nicht separat auf die uneindeutigen Fälle getestet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Techniken.", "content": "Periodizität Es lässt sich beweisen, dass sich die Werte der Kontrollvariable beim Bresenham-Algorithmus \"a\"-mal wiederholen, wobei \"a\" der größte gemeinsame Teiler von formula_22 und formula_21 ist. Das bedeutet, dass die Werte der Kontrollvariable nur für einen Teil der Linie berechnet werden müssen und dann auf die anderen Teile angewandt werden können. Hierzu muss allerdings der ggT berechnet werden. Diese Methode lässt sich auch mit der bidirektionalen Rasterung kombinieren. Hierarchische Pixelreihen Die Länge der Pixelreihen in einer gerasterten Linie folgt einem bestimmten Muster. Rosenfeld bewies, dass die Länge aller Pixelreihen, außer möglicherweise der ersten und der letzten, höchstens um ein Pixel abweicht. Er stellte außerdem fest, dass die Folge der Pixelreihen selbst diese Struktur aufweist, ebenso wie die Folge dieser Folgen, und so weiter. Gerasterte Linien sind also hierarchisch aus Reihen „\"n\"-ter Ordnung“ aufgebaut, die jeweils nur bestimmte Längen annehmen können. Stephenson beschrieb praktikable Algorithmen, die eine Linie ausgehend von Reihen beliebig hoher Ordnung zeichnen können, sowie einen rekursiven Algorithmus, der von der Reihe höchstmöglicher Ordnung ausgeht. Dadurch wird sowohl der Bresenham-Algorithmus als auch der Pixelreihen-Algorithmus verallgemeinert. Der Algorithmus für Reihen „nullter Ordnung“, bei dem die Pixelreihen ignoriert werden, entspricht dem gewöhnlichen Bresenham-Algorithmus. Strukturelle Algorithmen Es wurden noch weitere Algorithmen zur Rasterung vorgeschlagen, die aber nicht inkrementell arbeiten, sondern sich die strukturellen Eigenschaften der gerasterten Linien direkt zunutze machen. Sie basieren auf Überlegungen aus der Bildverarbeitung oder digitalen Geometrie und erreichen in der Praxis nicht die Geschwindigkeit der herkömmlichen Methoden, da sie Zeichenketten manipulieren oder andere langsame Operationen erfordern. Brons’ Algorithmus etwa repräsentiert die gerasterte Linie durch eine Zeichenkette aus Nullen und Einsen, wobei 0 für einen Horizontal- und 1 für einen Diagonalschritt steht. Der Algorithmus geht von einer Zeichenkette aus, die eine erste Annäherung an die Linie darstellt, fasst Folgen von Nullen und Einsen zusammen und verteilt sie gleichmäßig. Der gleiche Prozess wird auf die resultierende Folge angewandt. Das wiederholt sich so lange, bis keine Verbesserung mehr erzielt werden kann. Die so gerasterte Linie ist allerdings nicht optimal; um die gleiche Linie wie beim Bresenham-Algorithmus zu erhalten, sind zusätzliche Anpassungen nötig.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften und Vergleich.", "content": "Obwohl zahlreiche Algorithmen entdeckt wurden, die weniger komplex als der Bresenham-Algorithmus sind, ist deren praktischer Geschwindigkeitsvorteil gering. Das liegt daran, dass die Befehle zum Einfärben von Pixeln auf heutiger Hardware verglichen mit der Ausführung des Rasteralgorithmus selbst sehr langsam sind. Einige Grafikkarten stellen jedoch etwas schnellere Funktionen zum Einfärben mehrerer Pixel auf einmal bereit, etwa die \"rectwrite\"-Funktion auf SGI-Systemen. Dies ist von Vorteil für Pixelreihen-Algorithmen, die so eine Reihe schnell auf einmal zeichnen können. Die Ausführungsgeschwindigkeit der verschiedenen Algorithmen hängt von der Länge der zu rasternden Linie ab. Algorithmen, deren innere Schleife schnell ist, die aber viel Zeit zur Initialisierung benötigen, können nur bei langen Linien einen Geschwindigkeitsvorteil verbuchen. Es wurde daher vorgeschlagen, in Abhängigkeit von der Länge der Linie den jeweils effizientesten Algorithmus zu wählen. Eine statistische Analyse der Linienlängen in verschiedenen Anwendungen wie der Darstellung von Drahtgittermodellen, Kurvensegmenten und Schriftzeichen kam zu dem Ergebnis, dass knapp drei Viertel aller gerasterten Linien weniger als zehn Pixel lang waren. Demnach lohnt es sich, für den Spezialfall der kurzen Linien zu optimieren. Algorithmen, die eher bei der Rasterung langer Linien vorteilhaft sind, eignen sich besser für Ausgabegeräte mit höherer Auflösung als Bildschirme und damit im Durchschnitt längeren Linien, etwa Laserdrucker. Bei manchen Algorithmen hängt die Geschwindigkeit außerdem von der Steigung der Linie ab – Pixelreihen-Algorithmen zum Beispiel sind weniger effizient bei diagonalen Linien, da hier nur ein Pixel pro Reihe gezeichnet werden kann. Ein anderer Faktor bei der Wahl eines Algorithmus ist die Programmlänge. Hersteller von Grafikprozessoren, die die Rasterung direkt auf Hardwareniveau implementieren und daher Platz sparen müssen, bevorzugen kurze Algorithmen wie den Bresenham-Algorithmus. Bei Softwareimplementierungen ist dieser Faktor weniger kritisch.", "section_level": 2}, {"title": "Probleme.", "content": "Alle Algorithmen zur einfarbigen Rasterung können in bestimmten Situationen Probleme verursachen: Unterschiedliche Helligkeit Beim Rastern von Linien gleicher Länge, aber unterschiedlicher Steigung wird nicht unbedingt die gleiche Anzahl von Pixeln eingefärbt. Im nebenstehenden Beispiel ist die diagonale Linie länger als die waagrechte, dennoch werden in beiden Fällen die gleiche Anzahl von Pixeln eingefärbt. Dies führt dazu, dass beide Linien auf dem Ausgabegerät unterschiedlich hell erscheinen. Bei monochromen Geräten kann dieses Problem nicht umgangen werden. Linienstile Die Nutzung der Symmetrie zum Rastern von Linien mit beliebigem Anfangs- und Endpunkt kann unerwünschte Effekte verursachen, falls bestimmte Linienstile verwendet werden. Wenn gestrichelte oder gepunktete Linien gezeichnet werden sollen, so fängt das jeweilige Muster beim Anfangspunkt der Linie an. Solche Linien werden anders gezeichnet, wenn Anfangs- und Endpunkt vertauscht werden. Sofern die Striche eines Linienstils durch eine bestimmte Anzahl einzufärbender Pixel definiert sind, variiert außerdem die tatsächliche Strichlänge je nach Steigung. Clipping Das Clipping ist eine Operation, die die Rasterung auf einen bestimmten, meist rechteckigen Bereich einschränkt. Dies geschieht, indem vor der Rasterung die Anfangs- und Endpunkte der zu rasternden Linie zu den Kanten des rechteckigen Bereichs hin verschoben werden, sofern sie herausragen. Im Allgemeinen führt das dazu, dass die Koordinaten dieser Punkte nicht mehr ganzzahlig sind. Wenn diese Koordinaten dennoch gerundet werden, ergibt sich eine Linie mit anderer Steigung und damit möglicherweise auch anderem Erscheinungsbild. Um dies zu vermeiden, sind zusätzliche Tests nach dem Clipping nötig. Der Bresenham-Algorithmus kann auch mit einem Clipping-Algorithmus kombiniert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Antialiasing.", "content": "Das größte Problem bei einfarbig gerasterten Linien ist ihr im Allgemeinen „treppenartiges“ Aussehen, auch Treppeneffekt genannt. Auf Grafikgeräten, die zur Darstellung mehrerer Helligkeitsstufen fähig sind, kann diesem Effekt durch Antialiasing entgegengewirkt werden. Hierbei wird die zu rasternde Linie üblicherweise nicht mehr als eindimensionale Strecke, sondern als zweidimensionale Form, im einfachsten Fall als Rechteck mit gewünschter Dicke, betrachtet. Für die Rasterung müssen die Farbwerte der Pixel, die in der Nähe des Rechtecks liegen, ermittelt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Methode von Gupta und Sproull.", "content": "Beim Antialiasing lässt sich der Farbwert eines Pixels ermitteln, indem ein so genannter Glättungskern oder Rekonstruktionsfilter über das Pixel gelegt wird. Gupta und Sproull schlugen als Glättungskern einen Kegel mit einem Radius von einem Pixel vor. Der Farbwert des Pixels ist proportional zum Volumen des Kegelteils, der die zu rasternde Linie (hier also das zu rasternde Rechteck) überlappt. Dieses Volumen wiederum hängt von der Distanz formula_62 zwischen der Mittellinie des Rechtecks und dem Pixel ab. Der Gupta-Sproull-Algorithmus basiert auf dem Bresenham-Algorithmus, berechnet aber zusätzlich formula_62 für jedes der Pixel, deren Glättungskern die Linie überlappt. Bei einer Linienstärke von einem Pixel sind dies maximal drei Pixel pro Spalte. Aus Effizienzgründen werden die Distanzen nicht exakt berechnet, sondern nur 24 mögliche Distanzen betrachtet. Die Intensitätswerte, die diesen Distanzen entsprechen, wurden im Voraus berechnet und in einer Tabelle (Lookup-Tabelle) gespeichert, sodass sie schnell abgerufen werden können. Die Linienenden müssen gesondert behandelt werden, da hier mehr als drei Pixel, insgesamt bis zu sechs, beteiligt sind. Die Intensitäten dieser Pixel hängen von der Steigung der Linie ab. Sie werden für einige Steigungen im Voraus berechnet und auch hier wieder in einer Tabelle gespeichert. Es sind auch andere Formen für die Linienenden denkbar, zum Beispiel abgerundete Endpunkte; die Intensitäten der beteiligten Pixel ändern sich dementsprechend. Der Gupta-Sproull-Algorithmus eignet sich für Linien mit beliebiger Linienstärke, wobei sich allerdings auch die Lookup-Tabelle ändert. Bei einer Linienstärke größer als einem Pixel muss beachtet werden, dass möglicherweise die Glättungskerne von mehr als drei Pixeln die Linie überlappen. Ein Problem des Gupta-Sproull-Algorithmus ist, dass gerasterte Linien oftmals an verschiedenen Stellen unterschiedlich hell zu sein scheinen. Dieses „seilartige“ Aussehen ist vor allem auf die Unzulänglichkeit des Kegels als Glättungskern zurückzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Methode von Wu.", "content": "Wu wählte einen anderen Ansatz für das Antialiasing, der nicht auf der Nutzung eines bestimmten Glättungskerns, sondern auf einem Fehlermaß basiert. Die Methode ist in der Grundform nur auf ideale, unendlich dünne Linien anwendbar. Beim Bresenham-Algorithmus wird versucht, eine Annäherung an die ideale Linie zu erreichen, indem der „Fehler“, also der Abstand zwischen der idealen Linie und zwei möglichen Pixeln minimiert wird. Wu schlug ein anderes Fehlermaß vor, das auf beliebige Kurven anwendbar ist. Der Fehler im Sinne dieses Fehlermaßes lässt sich vollständig beseitigen, sofern beliebige Farbwerte zugelassen werden. Dazu müssen die beiden Pixel, die direkt über und unter der idealen Linie liegen, Farbwerte proportional zur vertikalen Distanz zur idealen Linie annehmen. Für Linien gab Wu einen besonders schnellen Algorithmus an. Dank trickreicher Ganzzahl-Operationen benötigt er nur eine Kontrollvariable, die schrittweise verändert wird und sowohl die Position der zwei beteiligten Spaltenpixel als auch deren Intensität bestimmt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Techniken.", "content": "Eine andere Möglichkeit des Antialiasing ist die ungewichtete Flächenabtastung \"(unweighted area sampling)\". Hierbei entspricht der Farbwert eines Pixels dem Flächenanteil der Linie innerhalb eines Quadrats von einem Pixel Kantenlänge um das betreffende Pixel, der Glättungskern ist in diesem Fall also ein Würfel. Für diese Methode sind schnelle Algorithmen entwickelt worden. Nachteilig an der ungewichteten Flächenabtastung ist das verschwommene Erscheinungsbild der Linien. Wie auch bei der einfarbigen Rasterung kann die Struktur der Pixelreihen dazu genutzt werden, die Geschwindigkeit der Rasterung zu erhöhen. Neben den speziell für Linien optimierten Antialiasing-Verfahren können auch allgemeine Verfahren genutzt werden, etwa Whitteds Methode, bei der eine hochaufgelöste Rastergrafik als „Pinsel“ entlang der Linie bewegt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Besondere Optimierungen.", "content": "Die Rasterung von Linien lässt sich durch Näherungsverfahren, Nutzung von oder direkte Implementierung in Hardware sowie Parallelisierung noch effizienter gestalten. Dies ist erforderlich, wenn eine sehr große Zahl von Linien in Echtzeit gerastert werden muss.", "section_level": 1}, {"title": "Näherungsverfahren.", "content": "Boyer und Bourdin stellten ein Näherungsverfahren vor, das immer die direkt unter der idealen Linie liegenden Pixel einfärbt. Eine derartig gerasterte Line verfügt über einige besondere Eigenschaften, die ausgenutzt werden können. So etwa sind in diesem Fall nicht nur die Bresenham-Kontrollvariable, sondern auch die Linienabschnitte periodisch. Zusammen mit weiteren Optimierungen ergibt sich ein Algorithmus, der insbesondere bei längeren Linien erheblich schneller als die präzisen Verfahren ist. Eine Qualitätsverschlechterung ist bei Linien mit sehr geringer Steigung feststellbar.", "section_level": 2}, {"title": "Parallelisierung.", "content": "Eine einfache Methode zur Parallelisierung der einfarbigen Rasterung lässt verschiedene Algorithmen parallel laufen, die – jeweils etwas verschoben – mehrere Pixel in bestimmten Abständen zeichnen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Linie in mehrere ungefähr gleich große Teile aufzuteilen, die jeweils einem Prozessor zur Rasterung zugewiesen werden. Jeder Teil wird mit Hilfe des Bresenham-Algorithmus gerendert; das Hauptproblem ist die Berechnung der korrekten Anfangswerte der Variablen. Weiterhin ist es möglich, mehrere Prozessoren die Endpunkt-Koordinaten der Reihen bei Bresenhams Pixelreihen-Algorithmus berechnen zu lassen. Auch für massiv parallel arbeitende Vektorrechner mit über 1000 Prozessoren wurden Algorithmen vorgestellt. Jedes Pixel der Rastergrafik wird dabei einem Prozessor zugewiesen, der entscheidet, ob dieses Pixel eingefärbt werden soll oder nicht. Um die langsamen Speicherzugriffe bei der Rasterung zu beschleunigen, wurden spezielle Speicherarchitekturen entwickelt, etwa solche, bei denen der Speicher in Zellen unterteilt wird, in denen unabhängig voneinander ein Teil der Linie gezeichnet werden kann. Auch die Rasterung mit Antialiasing kann durch Hardware unterstützt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Verwandte Probleme.", "content": "Linien können nicht nur wie normalerweise üblich 8-verbunden, sondern auch 4-verbunden \"(4-connected)\" gerastert werden. Das bedeutet, dass keine Diagonal-, sondern nur noch Horizontal- und Vertikalschritte erlaubt sind. Wenn man sich das Punktraster in Quadrate unterteilt denkt, so werden hierbei alle Quadrate, die von der Linie überlappt werden, ausgewählt. Eine Verallgemeinerung dieser Technik auf drei Dimensionen findet bei Voxelgittern, einer Beschleunigungstechnik des Raytracing, Verwendung. Sie dient der Bestimmung der Voxel, durch die ein Strahl beim Raytracing wandert. Bei gerasterten Linien sind die diagonalen Pixelschritte möglichst gleichmäßig verteilt. Algorithmen zum Rastern von Linien lassen sich daher auch dazu verwenden, Punkte mit ganzzahligen Koordinaten gleichmäßig in einem bestimmten Intervall zu verteilen. Mögliche Anwendungen sind die lineare Interpolation oder das Downsampling in der Signalverarbeitung. Weitere Parallelen ergeben sich zum Euklidischen Algorithmus sowie Farey-Reihen und einigen anderen mathematischen Konstrukten.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Einzelne Artikel:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rasterung von Linien ist eine elementare Aufgabe der Computergrafik, bei der eine Linie auf das Punktraster einer Rastergrafik oder eines Raster-Grafikgeräts gezeichnet \"(gerastert)\" wird. Dazu werden diejenigen Punkte oder Pixel eingefärbt, die die ideale Strecke möglichst gut annähern. ", "tgt_summary": null, "id": 742385} {"src_title": "Charles Cornelius Smith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Tabakkonsums und seiner Verbreitung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung in Amerika.", "content": "Ursprünglich stammt die Tabakpflanze aus Amerika. Anbau und Konsum waren in Süd- und Nordamerika bereits bekannt, lange bevor die europäischen Eroberer den Kontinent betraten. Die Tabakblätter wurden in Verbindung mit Kalk gekaut (Nordküste Südamerikas), ein Puder mit 50 % Tabakanteil wurde geschnupft (karibische Inseln) und die Tabakblätter wurden zu einer Flüssigkeit verkocht (Guyana-Gebiet). Auch die Urform der Zigarre gab es schon. Geraucht wurden zusammengerollte kleine Tabakblätter umwickelt von großen (Brasilien, Zentralamerika, karibische Inseln) oder zerkleinerter Tabak in Schilfröhrchen (Mexiko). Pfeifen aus Ton, Holz, Stein, Schildpatt oder Silber wurden in Nordamerika benutzt. Das Rauchen selber hat sich vermutlich aus der Räucherzeremonie der Priester und Medizinmänner entwickelt (vgl. Rauchopfer). Tabaksaft wurde bei Initiationsbräuchen gereicht und medizinische Verwendung fanden etwa Tabakblätter zur Versorgung von Hautverletzungen. Europäer lernten Tabak bereits bei ihren ersten Begegnungen mit den Menschen Amerikas kennen. Als Christoph Columbus am 12. Oktober 1492 auf den Bahamas landete, brachten die Inselbewohner ihm Präsente, darunter auch Tabakblätter. Mit diesem Geschenk konnte Columbus erst etwas anfangen, als zwei seiner Männer (Luis de Torres und Rodrigo de Xeres) sahen, wie sich Einheimische auf der Insel Kuba die Blätter in den Mund stecken, diese anzünden und dann den Rauch „tranken“. 1499 lernten die spanischen Eroberer an Venezuelas Küste das Tabak-Kauen kennen, 1500 begegnete der portugiesische Seefahrer Pedro Álvares Cabral dem Pfeiferauchen. 1518 fanden Spanier in Mexiko eine sehr entwickelte Kultur des Rauchens vor. Der französische Forschungsreisende Jacques Cartier berichtete 1536 von den Rauchgewohnheiten der Indianer Kanadas und dem dazugehörigen Utensil, welches er „pipe“ (Pfeife) nannte. Das Wort Tabak stammt wahrscheinlich von den Antillen, wo das Rauchrohr „tobago“ genannt wurde. Die Matrosen, Pendler zwischen alter und neuer Welt, fanden Gefallen am Tabak und brachten ihn in die süd- und westeuropäischen Häfen, von wo aus Händler ihn in der ganzen Welt verbreiteten. Schnell wurde die Sitte des Rauchens übernommen. Tabak wurde rasch zum teuren und bedeutenden Handelsgut, wozu auch seine vermutete medizinische Wirkung beisteuerte.", "section_level": 2}, {"title": "Verbotsversuche im 16. und 17. Jahrhundert.", "content": "Es gab auch damals schon Gegner des Tabakrauchens; sie prangerten unter anderem seinen Missbrauch als Genussdroge an. 1575 wurde für die Kirchen in Mexiko ein erstes Verbot gegen das Rauchen erhoben, da man in der „heidnischen Sitte“ des Rauchens eine Entweihung der Kirchen sah. Spätere Kontrollversuche wurden oft auf Grund von wirtschaftlichen und politischen Ideen angestrengt. Die Verbreitung des Tabaks einerseits und diese Kontrollversuche andererseits führten im 17. Jahrhundert in Europa und auch in einigen asiatischen Ländern zu einer Krise. Etwa war London zu einem führenden Tabakhandelszentrum und das Pfeiferauchen in Großbritannien sehr schnell zur weit verbreiteten Sitte geworden. Tabak war ein teures Gut, um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert den zehnfachen Preis von Pfeffer wert. Jakob I., zu dieser Zeit König von England, veröffentlichte 1603 seine Schrift \"„Der Rauchgegner oder ein königliches Scherzstück über den Tabak“\", eine Streitschrift gegen den Tabak. Der König brachte seine Abscheu dem Tabak und seine Verachtung den \"„ausschweifenden und liederlichen“\" Rauchern gegenüber zum Ausdruck und bezweifelte dessen medizinische Wirkung. Der erste Versuch eines Tabakverbotes geschah dann in Form von erhöhtem Einfuhrzoll um 4000 %. Die Auswirkung war, dass die Zahl der legalen Importe sank und mit ihnen auch die königlichen Einnahmen. Stattdessen wuchs der Schmuggel, die Ware wurde gestreckt, und der Konsum stieg weiter an. 1608 wurden die Zölle wieder gesenkt und die Steuer für den Tabak zu einer bedeutsamen königlichen Einnahmequelle. Der Fund der Moorleiche der Dannike-Frau aus dem 17. Jahrhundert zeigt allerdings, dass auch sozial schlechter gestellte Personen Tabak rauchten. In Deutschland wurde die neue Gewohnheit des Rauchens anfänglich mit Verwunderung begutachtet, weitete sich dann aber schnell aus. Die Soldaten des Dreißigjährigen Krieges machten sie in der gesamten Bevölkerung bekannt, bei jung und alt, Mann oder Frau. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts war in Kursachsen, Bayern, den habsburgischen Erblanden in Österreich und vielen Kleinfürstentümern der Tabakverkauf verboten. Erlaubt war nur die Abgabe in Apotheken, wenn der Tabak als Medizin verkauft wurde. Jede Missachtung dieser Kontrollversuche wurde mit einer Geldstrafe (in Köln beispielsweise 50 Goldgulden), Arrest und Zwangsarbeit bestraft. Diese Kontrollversuche nützten jedoch wenig, sie wurden nie ernsthaft beachtet, da die Anzahl der Konsumenten zu groß war. In Russland, China, Japan und der Türkei wurde mit härteren Mitteln gegen den Tabak und seine Verbreitung vorgegangen. Der Tabak wurde in diesen Regionen mit dem Einfluss der europäischen Kolonialmächte in Verbindung gebracht, die es zurückzudrängen galt. Nachdem bereits Sultan Osman II. Tabakgenuss durch Erlass verbot, griff sein Nachfolger Murad IV. zu drastischeren Maßnahmen, ließ 1633 alle Tabakhäuser niederreißen und bedrohte Raucher mit der Todesstrafe; dem lagen auch keineswegs religiöse Motive zugrunde, zumal sich ein Tabaksverbot aus dem Koran nur schwer herleiten lässt. In Russland wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts der Tabakkonsum vom Klerus als Todsünde angesehen und mit dem Aufreißen der Nase und dem Aufschneiden der Lippe bestraft.", "section_level": 2}, {"title": "Das Appalto-System.", "content": "Die Regierenden und Händler erkannten, dass sich mit dem Tabakhandel enorme Geldmengen für den Staatshaushalt und Gewinne erzielen lassen. So wurden die anfänglichen Verbote bald durch eine gezielte Steuerpolitik ersetzt. Viele übernahmen das „Appalto-System“, das 1627 in Mantua und 1659 in Venedig entwickelt worden war: Ein- und Verkauf sowie Steuererhebung wurde dabei von privaten Pächtern durchgeführt. Diese mussten dafür festgelegte Summen bezahlen und versuchten wiederum, vom Käufer so viel Geld wie nur möglich zu erhalten. Der Tabakpreis stieg in der Folge immens an. Zur Unterdrückung des Schmuggels hatten die Pächter Informanten mit der Berechtigung zur Vergabe von Geldstrafen. Durch ihre Skrupellosigkeit waren die Tabakpächter und ebenso ihre Spitzel beim Volk nicht beliebt. In Frankreich wurden beispielsweise von den Agenten der Pächter rund 2500 Männer, 2000 Frauen und 6000 Kinder festgenommen, deren Richter von den Pächtern bezahlt wurden. Doch keine noch so grausame Strafe konnte den illegalen Tabakhandel unterbinden. Überall gab es Schmuggelbanden, teilweise mit mehreren hundert bewaffneten Reitern; die Anführer wurden sogar zu Volkshelden. Den Herrschern wurde die Schuld an den immensen Tabakpreisen sowie dem skrupellosen Verhalten der Pächter zugeschrieben, was mit ein Grund für revolutionäre Unruhen wurde. Im Laufe der Französischen Revolution wurden 1794 die letzten Tabak-Pächter auf der Guillotine hingerichtet. Das Appalto-System wurde nach einiger Zeit durch staatliche Regie oder eine Verbrauchssteuer ersetzt. Dieses System überdauerte in seinen Grundzügen bis heute.", "section_level": 2}, {"title": "18. und 19. Jahrhundert: Tabakkonsumformen und deren soziale Bedeutung.", "content": "Im 18. und 19. Jahrhundert war Tabak in Europa und Amerika vor allem als Genussdroge und als Quelle von Steuereinnahmen von Bedeutung. Der Konsum stieg stetig an; er war im Alltag, aber auch als Kunstobjekt gefragt. So fand man Tabakfeld und Tabakpflanze als Briefmarkenmotiv wieder, und der Tabak schmückte als Zierpflanze 1818 in Washington die Kapitelle der Säulen des Kapitols. Die damals gebräuchlichste Form des Rauchens war die Tabakspfeife. So wurden in Afrika hölzerne und irdene Pfeifen, in Persien und Indien Wasserpfeifen, in Europa sowie im Osmanischen Reich Tonmodelle, Meerschaum- und Bernsteinpfeifen, bemalte Porzellankopf- und Heidekrautwurzelpfeifen hergestellt. Oft floss in die Gestaltung der Pfeifen auch die politische Ansichtsweise mit ein. Berühmt wurde das Tabakskollegium des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm I., das von seinem Sohn Friedrich II. wieder abgeschafft wurde, weil er das Rauchen hasste. Auch Johann Wolfgang von Goethe beklagte, wie viel Geld in Rauch aufging und schrieb dazu: „Das Rauchen macht dumm; es macht unfähig zum Denken und Dichten.“ Trotz der starken Verbreitung des Pfeiferauchens besaßen zu damaliger Zeit auch Schnupftabak und die Zigarre eine große Popularität. Vor allem das 18. Jahrhundert gilt als Zeitraum des Schnupftabaks. Dieser gelangte aus Amerika nach Portugal, Spanien und Italien. In diesen Ländern zählten die Priester zu den stärksten Schnupfern. Das ständige Niesen in den Messen führte dazu, dass die Kirche ein Verbot des Tabakschnupfens erließ. Dieses war jedoch erfolglos, sodass 1725 das Schnupfen und Rauchen von Tabak von der Kirche wieder erlaubt wurde. Der Tabak wurde anfänglich eigens als kegelförmige Pressform gekauft und anschließend auf einer Reibe geraspelt. Zu späteren Zeiten gab es dann den Beruf des Rasplers, bei dem man den fertigen Schnupftabak kaufte. Ludwig XIV. besaß eine Abneigung gegen das Rauchen, weswegen stattdessen am königlichen Hof das Schnupfen gängig wurde. Außerdem wollte sich die Aristokratie vom aufstrebenden Bürgertum durch eine gehobene Lebensführung abgrenzen. So wurde das Schnupfen zu einer regelrechten Kunstform entwickelt, die es zu zelebrieren galt. Bei einem echten Edelmann der Rokoko-Zeit durfte das passende Accessoire, die Tabakdose, nicht fehlen, die so kostbar wie nur möglich zu sein hatte, aus Porzellan oder Gold und mit Edelsteinen besetzt. Tabakdosen wurden auch als Diplomatenpräsent verschenkt. Zeitgenössische Kritiker betonten aber auch die Nachteile des Tabakschnupfens: man bekomme \"„triefende und stinkende Nasen“\" und einen schlechten Atem. Dennoch wurde das französische Tabakschnupfen vom restlichen Europa, vom Adel wie vom Volk, übernommen, und nicht nur die Männer schnupften Tabak, sondern auch Frauen. Zum Ende des 18. Jahrhunderts war in Deutschland und Frankreich 90 % des verkauften Tabaks Schnupftabak. Über 200 Sorten waren im Handel. Der Konkurrenzkampf war enorm und so entstand die erste Tabakreklame. Der Tabakdose kam die Funktion des Politikums zu – es gab beispielsweise für das Volk Dosen mit den Gesichtern von Voltaire, für die Royalisten das Konterfei von Ludwig XIV. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts ebbte das Schnupfen des Tabaks ab, da dem „Ancien Régime“ ein Ende gesetzt wurde und somit auch der Aristokratie mit ihrer Schnupfkultur. Das aufstrebende Bürgertum fand in der Zigarre eine Alternative. Ihr Ausgangspunkt war Spanien, und bereits 1720 waren in der Zigarrenindustrie in Sevilla über 1000 Frauen tätig (vgl. Carmen). Nach 1814 verbreiteten französische und britische Soldaten, die sich während der Napoleonischen Kriege auf spanischem Boden befanden, die Zigarre in ihren Heimatländern. Auch in anderen europäischen Ländern steigerten sich Produktion und der Konsum der Zigarren. In Preußen betrachtete man die Angewohnheit des Zigarrenrauchens mit Argwohn, denn es galt zur Zeit vor der Märzrevolution als ein Symbol für „Volksverhetzer“. So war in Berlin das Rauchen der Zigarre auf der Straße verboten. Missachtung dieses Gesetzes wurde als „Auflehnung gegen die herrschende Staatsgewalt“ angesehen. Nach der Revolution wurde das Verbot 1848 als „Zugeständnis an die Revolutionäre“ aufgehoben. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Zigarre dann ein Symbol des Bürgerreichtums, die gehobene Gesellschaft richtete in ihren Häusern Rauchzimmer ein. In der Folge der Novemberrevolution 1918 beseitigten die Preußischen Staatseisenbahnen Anfang 1919 noch bestehende Rauchverbote am Arbeitsplatz, soweit diese nicht feuerpolizeilich bedingt waren. In den USA wurde zur Jahrhundertwende im Vergleich zu anderen Nationen viel Kautabak verbraucht. Tabak zu kauen galt als männlich, der dazugehörige Spucknapf durfte ebenfalls nicht fehlen. Im Jahr 1947 wurden 100 Millionen Pfund Kautabak verkauft. In Europa taten es nur die Seeleute und Bergmänner den Amerikanern wegen der Brandgefahr auf Schiffen und unter Tage gleich. Danach begann allerdings der Siegeszug der Zigarette.", "section_level": 2}, {"title": "Die Zigarette im 19. und 20. Jahrhundert.", "content": "Um Abfälle der Zigarrenproduktion nutzbringend zu verwerten, wickelten Arbeiterinnen der Tabakmanufakturen Tabakreste in Papier. Diese \"papelitos\" wurden ab dem 18. Jahrhundert in Mexiko-Stadt zum Verkauf angeboten und kamen dann zu Beginn des 19. Jahrhunderts über Spanien nach Frankreich. Hier erhielt die Zigarette ihren heute üblichen Namen – die französische Verkleinerungsform von \"cigare\" (Zigarre). Auch im Osmanischen Reich und in Russland war sie begehrt, da hier ein milderer als der europäische oder amerikanische Tabak angepflanzt wurde, wodurch die Zigaretten besser schmeckten. Im ersten Krimkrieg (1853–1856) rauchten die mit den Osmanen verbündeten britischen und französischen Soldaten Tabak in Zeitungspapier. Die „kosja noschka“, pfeifenähnlich gefaltetes und mit Tabak gefülltes Papier, und ebenso die „zirhaha“, eine Papierrolle in Zigarrenform, waren beide billiger als die Zigarre und kriegstauglicher als eine zerbrechliche Pfeife. Die Offiziere übernahmen diese Zigarettenvorformen und brachten sie in die Londoner und Pariser Clubs. Es entstanden Zulieferer-Märkte in Kairo, Konstantinopel, Moskau und Sankt Petersburg. Die erste Zigarettenfirma Deutschlands entstand 1862 in Dresden als Zweigstelle der Petersburger Firma Laferme mit anfänglich gerade einmal sieben Mitarbeitern. In den darauffolgenden Jahrzehnten gab es immer mehr Betriebe in Deutschland, Griechenland, Russland und anderen Ländern. Die Produktion in Deutschland stieg von 60 Millionen in den 60er-Jahren des 19. Jahrhunderts auf 11,5 Milliarden im Jahr 1912. Tabak und Zigaretten wurden auch importiert, vor allem russische, türkische und ägyptische. Die Zigarette bekam Kultstatus und deren Utensilien, wie edle Etuis, wurden zu Statussymbolen. Man konnte sich mit der Zigarette vom gewöhnlichen Bürger abgrenzen und „weltmännische Überlegenheit“, Weltläufigkeit, elegante Lebenskunst, sowie eine Tendenz zur Verruchtheit demonstrieren. Im Gegensatz zur Zigarre, die eher für den langsamen Genießer stand, war die Zigarette der Schnelllebigkeit, dem Zeitgefühl der damaligen Zeit, zugeschrieben und passte somit besser als die zuvor beliebte Zigarre. Die Pfeife geriet aus der Mode, denn die Stopfvorgänge waren langwierig. Mit der Einführung der Zigarette gab es nun außerdem eine Rauchdroge, die auch für die Unterschichten bezahlbar war. Sie war nicht nur billiger, auch der Lebensstandard war gewachsen, zugenommen hatten aber auch Stress- und Leistungssituationen, Lust auf Anregung und Entspannung. Die Zigarette war milder als die anderen Tabakformen, es kam seltener zur Überdosis. Das Erlernen des Zigarettenrauchens war leichter als bei Pfeife und Zigarre. Im Ersten Weltkrieg, in der Weltwirtschaftskrise und im Zweiten Weltkrieg unterdrückte die Zigarette den Hunger der Bevölkerung. Frauen wurden mit der Zigarette als neuer Kundenstamm erschlossen, da Pfeife oder Zigarre als zu männlich betrachtet wurden. Die schlanke Zigarette passte zum damaligen Schönheitsideal, und so wurde das Zigarettenrauchen von emanzipierten Frauen populär gemacht. Mit der aufkommenden Zigarettenwerbung versuchte die Industrie, die Nachfrage zu erhöhen und den Markt auszudehnen. 1910 gab es rund 20.000 Zigarettenhersteller, aber dann waren es die großen Zigarettenmarken, die eine Konzentration im Industriesektor vorantrieben. In den USA wuchsen Produktion und Konsum stärker als in Deutschland. Dort wurde eine neue Tabakmischung erfunden, die „American Blend“, eine Mischung aus Virginia-, Burley- und türkischem Tabak. Deren Vorteil war, dass sie milder und billiger waren. Dazu wurde dieser Tabak mit einer neuen Methode getrocknet, mit Hilfe von durch Metallröhren geleiteter Hitze. Dabei entsteht eine Fermentation, deren Rauch besser in die Lunge gelangt, und somit kann das Nikotin schneller ins Gehirn gelangen. 1913 kam die erste „Camel“-Zigarette auf den Markt. Die Marke erlangte bis 1918 einen Marktanteil von 40 % und blieb lange Zeit der Liebling der Amerikaner. 1939 kam die „Pall Mall“ auf den Markt und mit ihr die erste King-Size-Zigarette, 1954 die Winston als erste Filterzigarette. Etwa gleichzeitig mit der Prohibition gegen den Alkohol wurden von 1895 bis 1921 in 14 Bundesstaaten der USA Gesetze gegen den Tabakkonsum erlassen, die jedoch wenig Erfolg zeigten. In den 1930er-Jahren war Deutschland der größte Tabakimporteur der Welt, pro Jahr wurden 100.000 t (aus Griechenland, der Türkei und Bulgarien) eingeführt. Dabei rauchten 80 % aller deutschen Männer (12,5 Zigaretten pro Tag) und zwanzig Prozent aller Frauen (7,2 Zigaretten pro Tag). Erstmals mit den gesundheitlichen Gefahren begründete Rauchverbote wurden nach Meinung des US-Forschers Robert N. Proctor in Deutschland unter den Nationalsozialisten erlassen. Diese führten eine umfassende Kampagne gegen das Rauchen in öffentlichen Gebäuden, Verkehrsmitteln und am Arbeitsplatz. Auch die Werbung für Tabak und der Anbau wurden starken Auflagen unterworfen. Adolf Hitler bezeichnete Tabak als „Rache des roten Mannes“ (Indianer) an der „weißen Rasse“ für den Alkohol. Im Mittelpunkt der Propaganda standen gesundheitliche Folgen und die Minderung der Arbeitskraft, vermengt mit rassistischer Propaganda gegen Juden und Schwarze. Zu den Neuerungen dieser Epoche zählen auch der Begriff des Passivrauchens und das Einführen von Nichtraucher-Abteilen in Zügen. Allerdings setzten die Nazis auch selbst Zigaretten ein etwa zur Finanzierung der SA (Zigarettennamen „Sturm“ und „Trommler“), und mit dem Krieg wurden die Rauchverbote wieder stark gelockert. Im August 1939, kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs, wurde der Tabak rationiert; es gab nun Raucherkarten: Für erwachsene Männer, denen pro Monat 40 Zigaretten zustanden, und für Frauen im Alter von 25 bis 55 Jahren, die pro Monat 20 Stück erhielten. Im Nachkriegsdeutschland wurden wegen des völligen Zusammenbruchs von Wirtschaft und Geldverkehr Zigaretten zu einer Zweitwährung, der Zigarettenschmuggel blühte. Die Maßnahmen gegen das Rauchen fanden ein vorläufiges Ende. Viele der heute noch gültigen Studien (zum Beispiel die des \"Wissenschaftlichen Institutes zur Erforschung der Tabakgefahren\" aus der Zeit des Nationalsozialismus) gingen unter, Rauchen wurde sexy. In den 1950er Jahren galt das Rauchen am Steuer als medizinisch empfehlenswert, denn das Nikotin halte wach und trage deswegen zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. Die ADAC Motorwelt berichtete 1952 von einer englischen Studie, der zufolge, als ohne. Wer rauchte, fuhr quasi betrunken sicherer. Der ADAC sah eine seiner Hauptaufgaben darin, zu sichern. Das Image des „coolen Rauchers“ sollte bis in die achtziger Jahre noch bestehen bleiben, Stars und Politiker rauchten in Talkshows und in Filmen. Anschauliche Beispiele für fast permanenten Tabakkonsum auf der Leinwand bieten beispielsweise die französischen Filme der späten Sechziger und frühen Siebziger: So raucht Michel Piccoli in Sautets Film \"Die Dinge des Lebens\" nur in den Einstellungen nicht, in denen er als Sterbender gezeigt wird. Erst mit dem (durch Rauchen bedingten) Tod vieler prominenter Raucher wie Humphrey Bogart (Speiseröhrenkrebs), Gary Cooper, Steve McQueen oder Yul Brynner sowie des Marlboro-Cowboys Wayne McLaren aus der Kinowerbung wandelte sich das Bild.", "section_level": 2}, {"title": "Markteinführung von elektrischen Zigaretten Anfang des 21. Jahrhunderts.", "content": "Vor allem während des 2010er Jahrzehnts wurde der Handel der elektrischen Zigarette weltweit zu einem Massenmarkt, sodass die E-Zigarette in manchen Ländern den bisher klassischen Zigarettenkonsum etwas reduzierte.", "section_level": 2}, {"title": "Situation Anfang des 21. Jahrhunderts (in Deutschland).", "content": "Anfang des dritten Jahrtausends sorgten in Deutschland Preis- bzw. Steuererhöhungen auf Tabak für einen Rückgang der Tabakkonsumenten. Unter den Erwachsenen, die sich das Rauchen daraufhin abgewöhnten, war bzw. ist ein hoher Akademikeranteil. Die stetigen Preiserhöhungen sorgten im 2000er- und 2010 Jahrzehnt dafür, dass trotz gesunkener Verkaufszahlen von Zigaretten in Deutschland, die Einnahmen für die Tabakindustrie auf dem gleichen Niveau geblieben sind. Mit der staatlich geförderten Präventivkampagne \"Be Smart, Don't Start\" sollten bzw. sollen Jugendliche vor dem Rauchen abschreckt werden. Tatsächlich sank der rauchende Anteil der Kinder & Jugendliche innerhalb zweier Jahrzehnte immer wieder auf ein neues Rekordniveau Doch nach Einschätzung des deutschen Krebsforschungszentrums lag dies weniger an der Kampagne, als vielmehr an den hohen Preisen, die durch die Preiserhöhungen im 2000er Jahrzehnt zustande kamen. Zudem gelten Smartphones als ein Faktor, der das Rauchen durch Ablenkung verringerte.", "section_level": 3}, {"title": "Zusatzstoffe.", "content": "Dem Tabak werden bei der Verarbeitung häufig Stoffe beigemengt, um den Rauch leichter konsumierbar zu machen und möglicherweise das Suchtpotenzial zu erhöhen. Ammoniumchlorid erhöht die Aufnahme von Nikotin um ein Vielfaches, so dass aus Lightzigaretten trotz des maschinell gemessenen niedrigen Nikotinwertes eine ähnlich hohe Nikotinmenge im Blut des Rauchers ankommt wie bei stärkeren Zigaretten. In Deutschland ist dieser Zusatz zum Zigarettentabak verboten, staatliche Untersuchungsämter überprüfen regelmäßig die Tabakprodukte auf ihre chemische Zusammensetzung. Der These, dass der Zusatz von Ammoniumverbindungen zum Zigarettentabak die Aufnahme von Nikotin aus dem Rauch verstärkt, widerspricht eine Studie aus dem Herbst 2011, die von einer staatlichen Forschungseinrichtung in den Niederlanden veröffentlicht wurde. Demnach hat der Ammoniumanteil im Zigarettentabak keinen Einfluss auf die Nikotinaufnahme. Zucker soll den Rauch milder machen, damit beim Inhalieren kein kratziges Gefühl entsteht.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitsrisiken des Tabakrauchens.", "content": "Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts erschienen erste Berichte über negative Klinikerfahrungen, doch es gab noch wenige medizinische Untersuchungen. Erst als Vergleiche und Langzeituntersuchungen zwischen Nicht-Rauchern und Rauchern durchgeführt wurden, wurden gesundheitsschädigende Folgen des Tabakrauchens festgestellt. Die ersten großen Untersuchungen wurden in den 1950ern durchgeführt; die Ergebnisse wurden vom amerikanischen „Surgeon General's Advisory Committee“ zusammengefasst und veröffentlicht. Viele wissenschaftliche Arbeiten fallen dabei unter den Begriff Junk Science, da sie von der Tabakindustrie finanziert und manipuliert wurden. In Deutschland wurden insbesondere die Aktivitäten des Verbandes der Cigarettenindustrie bekannt, der von 1977 bis 1991 Forschungsprojekte teils politisch einflussreicher Wissenschaftler steuerte. In den USA war bis 1997 das Tobacco Institute aktiv, dessen Tätigkeit detailliert dokumentiert ist. Die im westlichen Kulturkreis üblichste Form des Tabakkonsums ist das Rauchen. Die gesundheitlichen Auswirkungen des Konsums von Kau- sowie Schnupftabak sind weniger gut erforscht. Es ist allerdings bekannt, dass nur ein kleiner Teil der aus Tabakrauch extrahierten Karzinogene bereits in frischem bzw. unverbrannten getrockneten/fermentiertem Tabak nachweisbar ist. Das Gros dieser Substanzen entsteht erst durch die Verbrennung. Andererseits weisen Kautabakkonsumenten höhere Cholesterinwerte als Raucher auf, ein mindestens so hohes statistisches Risiko an Kreislauferkrankungen sowie ein weit höheres Risiko, an Mundkrebs zu erkranken.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft des Tabakkonsums.", "content": "Wachsende Kenntnisse über die gesundheitlichen Risiken, die mit dem Tabakkonsum verbunden sind, haben viele Staaten veranlasst, dem Nichtraucherschutz verstärkte Aufmerksamkeit zu schenken und Maßnahmen zum Rückgang des Tabakkonsum zu ergreifen wie beispielsweise Erhöhung der Tabaksteuer, gesundheitliche Aufklärung, Verbot von Tabakwerbung und Einheitsverpackung. Das Phänomen des Rauchens wird von der Gesellschaft zunehmend kritischer wahrgenommen. Von 1965 bis 2012 hat sich in den USA der Anteil der rauchenden Bevölkerung von 46 auf 18 Prozent reduziert. Die Interessenvertretungen der Tabakindustrie unternehmen erhebliche Anstrengungen, um die wissenschaftlichen Fakten mit eigenen Ausführungen in ein anderes Licht zu rücken. Die Bemühungen von Lobbyisten fanden sogar ihren kulturellen Niederschlag in mehreren Hollywood-Filmen, u. a. \"Insider\" (1999) und \"Thank You for Smoking\" (2005). In Deutschland agiert der Deutsche Zigarettenverband als Vertreter mehrerer großer Zigarettenhersteller, insbesondere um die Gesetze zum Schutz der Nichtraucher in den Bundesländern abzuschaffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dieser Artikel fasst die Geschichte des Tabakkonsums in seinen verschiedenen Formen (d. h. aller Tabakwaren) zusammen. Die bekannteste Art ist das Rauchen von Tabak, beispielsweise in Form von Zigaretten oder Zigarren, zudem können Tabakerzeugnis auch gekaut (Kautabak) oder geschnupft (Schnupftabak) werden. Heute hauptsächlich nur noch von historischer Bedeutung ist die Verwendung eines Auszugs als Klistier (Einlauf).", "tgt_summary": null, "id": 2326185} {"src_title": "Mohamed Ibn Chambas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ernst Krenkel wurde 1903 als Sohn des Sprachlehrers Theodor Krenkel und dessen ebenfalls deutschstämmiger Frau Maria geboren. Seine Vorfahren väterlicherseits waren im 18. Jahrhundert aus Thüringen in die Ukraine eingewandert. Krenkel arbeitete zwischen 1924 und 1938 auf verschiedenen Polarstationen. Er war bei der Errichtung der nördlichsten Funkstation der Welt in der Arktis auf Franz-Joseph-Land beteiligt und stellte am 12. Januar 1930 den damaligen Weltrekord für Weitverbindungen auf Kurzwelle her, als er eine Verbindung zum Funker Howard Mason an der Station WFA der Byrd Antarctic Expedition unter Byrd auf dem antarktischen Ross-Schelfeis herstellen konnte. 1931 nahm er an der Polarfahrt des Luftschiffes LZ 127 \"Graf Zeppelin\" teil. Als Krenkel 1934 an der Fahrt der \"Cheliuskin\" teilnahm, benachrichtigte er nach dem Untergang des Schiffes die Außenwelt mithilfe seines Funkgerätes über die unkontrollierte Drift der Überlebenden auf einer Eisscholle. Er konnte die Rettung der Expedition nach dem mehrfachen Auseinanderbrechen der Eisscholle durch den Kontakt mit Funkamateuren erreichen. Nach der Expedition durfte er das Schiffs-Rufzeichen RAEM als Amateurfunkrufzeichen für seine Amateurfunkstation behalten. Von Mai 1937 bis Februar 1938 war Krenkel als Funker neben Iwan Papanin, Pjotr Schirschow und Jewgeni Fjodorow Expeditionsteilnehmer auf der Eisdriftstation Nordpol-1 und somit wahrscheinlich einer der ersten Menschen am geographischen Nordpol. Er war der erste Präsident der Radio-Sport-Vereinigung der Sowjetunion, Vorläuferin der heutigen Union der Funkamateure Russlands. Die letzte Ruhe fand Ernst Krenkel auf dem Nowodewitschi-Friedhof in Moskau. Auf dem Grab stehen die Buchstaben RAEM auf einer hohen Stele in großen Majuskeln untereinander.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Sein Porträt ist auf zahlreichen sowjetischen und russischen Briefmarken abgebildet. Zusammen mit seinen Kollegen der Eisstation wurde er mit dem Titel Held der Sowjetunion geehrt. Zur Erinnerung werden mehrere Stationen von Funkamateuren jenseits des Polarkreises betrieben, durch Verbindungen mit diesen Stationen kann das Diplom RAEM erarbeitet werden. Nach ihm benannt wurde auch", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernst Theodorowitsch Krenkel (russ. ; * in Tartu; † 8. Dezember 1971 in Moskau) war ein sowjetischer Polarforscher und Funker.", "tgt_summary": null, "id": 1830975} {"src_title": "SV Bayer Uerdingen 08", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Giovanni Papini und Ardengo Soffici arbeiteten seit 1903 eng zusammen, um die italienische Avantgarde zu fördern. Dies geschah vor allem durch Beiträge in den Zeitschriften Il Regno, Leonardo und La Voce.(Papini war von 1903 bis 1904 Chefredakteur von \"Il Regno\" und 1903 bis 1907 von \"Leonardo\") Die größte Hoffnung setzten Papini und Soffici in die Zeitschrift \"La Voce\", die von Giuseppe Prezzolini geleitet wurde. Differenzen mit Giuseppe Prezzolini bewogen die beiden Publizisten \"La Voce\" zu verlassen und \"Lacerba\" zu gründen. Der Titel geht auf ein \"L'Acerba\" genanntes wissenschaftlich-philosophisch Gedicht des italienischen Poeten und Astrologen/Astronomen Francesco Stabili, besser bekannt als Cecco d’Ascoli (1269–1327) zurück, der nicht zuletzt wegen dieser Arbeit am Scheiterhaufen der Inquisition endete.", "section_level": 1}, {"title": "Lacerba als Kulturmagazin.", "content": "Die erste Ausgabe von Lacerba erschien am 1. Januar 1913. Die Redaktion führte Papini und Soffici. Finanziert, herausgegeben und gedruckt wurde die Zeitschrift von Attilio Vallecchi, in dessen bedeutendem Verlagshaus auch \"La Voce\" erschien. Bei Vallecchi wurden auch die meisten avantgardistischen Bücher gedruckt, die auch in dessen \"La Voce\" genannten Buchläden vertrieben wurden. Die Zeitung, die positiv bilanzierte, erschien zunächst zweimal im Monat zum Preis von 4 Soldi. In der interventionistischen Phase erschien sie als Wochenzeitschrift zum Preis von 2 Soldi. Insgesamt wurden 70 Ausgaben publiziert. Zu den ersten Kontakten mit den Futuristen war die Redaktion im Jahr 1911 gekommen, nachdem Sofficis in \"La Voce\" einen abwertenden Artikel über den künstlerischen Wert einer Ausstellung der Futuristen in Mailand publiziert hatte. Marinetti, Boccioni, Carrá und Russolo unternahmen eine Strafexpedition nach Florenz, wobei es zu Prügelszenen mit Papini und Soffici unter Einschreiten der Exekutive kam. Gespräche in der Haft führten jedoch allmählich zu einer Annäherung und zur Zusammenarbeit, obwohl Soffici wie auch Papini dem Futurismus weiterhin kritisch gegenüberstanden. Diese Kritik brachte Papini am 15. Februar 1914 mit dem Beitrag \"Der Kreis schließt sich\" auf den Punkt. In ihm deklarierte er den Futurismus grundsätzlich als Rückschritt. Die generelle Rückwendung zum Profanen würde alle bisherigen Entwicklungsstufen der menschlichen Sensibilität und des menschlichen Geistes ignorieren. Mit den \"Befreiten Wörtern\" und der Geräusch\"kunst\" würde die hochentwickelte Dicht- und Tonkunst auf das Kommunikations- und Wahrnehmungsniveau der Urmenschen reduziert. Bezüglich des Trends zu Collagen merkte er an, dass das beste Stillleben wohl in Zukunft eine aufgeklebtes Wohnzimmer wäre. Es folgten heftige Reaktionen, die Zusammenarbeit im Rahmen der Zeitung wurde aber weitergeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Lacerba als politisches Magazin.", "content": "Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges änderte sich nach Gesprächen zwischen Marinettis, Papini und dem Verlag der Charakter der Zeitschrift grundsätzlich. Die Zeitschrift wurde (fast ausschließlich) zum Sprachrohr der Interventionisten. Man argumentierte, dass man nicht nur wegen der Irredenta, sondern vor allem wegen Frankreich zu den Waffen greifen müsse. Man würde Frankreich nicht nur die Eigenstaatlichkeit verdanken, sondern auch die Hälfte der Kultur der vergangenen 200 Jahre, die nun durch die Mittelmächte in Gefahr sei. Der Zensor griff massiv ein und sorgte dafür, dass im Schnitt 25 % der Ausgaben schwarz überdruckt wurden. Papini beklagte sich zuletzt immer mehr, dass die Futuristen bis auf wenige Aktionen den Interventionismus kaum unterstützt hätten. Die letzten beiden Ausgaben enthielten massive Drohungen an die Regierung und den König: „Krieg gegen die Deutschen oder Bürgerkrieg, Krieg gegen die Deutschen oder Revolution, Krieg gegen die Deutschen oder die Republik. Der König möge daran denken, dass der Ruf: -Es lebe der Krieg!- bereits in vielen Städten durch den Ruf -Es lebe die Republik!- ersetzt wurde. “ Die letzte Ausgabe erschien am Tag der italienischen Kriegserklärung und trug den Titel „Wir haben gesiegt!“ Die Einstellung der Zeitschrift wurde mit dem Faktum begründet, die Herausgeber würden nun zu den Fahnen eilen.", "section_level": 1}, {"title": "Wichtigste Mitarbeiter.", "content": "Giovanni Papini, Ardengo Soffici, Aldo Palazzeschi, Italo Tavolato, Massimo Campigli, Paul Fort, Guillaume Apollinaire, Pablo Picasso, Max Jacob, Jules Laforgue, Ambroise Vollard, Filippo Tommaso Marinetti, Umberto Boccioni, Luigi Russolo, Francesco Balilla Pratella, Stéphane Mallarmé, Francesco Cangiullo, Pasqualino Cangiullo, Paolo Buzzi, Luciano Folgore, Corrado Govoni, Binazzi, Gino Severini", "section_level": 1}], "src_summary": "Lacerba war eine in Florenz herausgegebene italienische Literaturzeitschrift, die zwischen 1913 und 1915 wesentlich zur Verbreitung der Ideen des Futurismus beigetragen hat. Die Geschichte der Zeitschrift ist eng mit den Namen Giovanni Papini, Ardengo Soffici und Aldo Palazzeschi verbunden.", "tgt_summary": null, "id": 198419} {"src_title": "Perforce Jam", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Die beiden Arten wachsen als meist laubabwerfende (selten immergrüne), hohe Bäume. Das Holz ist weich. Die wechselständigen Laubblätter sind in lange Blattstiele und einfache Blattspreiten gegliedert. Die herzförmigen Blattspreiten sind meist flaumig behaart und mit drei bis fünf Seitennerven fiedernervig. Der Blattrand ist glatt oder gezähnt. Nebenblätter fehlen.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Tetramelaceae sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), es gibt also weibliche und männliche Pflanzen. In den obersten Bereichen der Baumkrone befinden sich lange, herabhängende Ähren oder Rispen. Die Hochblätter fallen früh ab. Die Blüten sind bei den beiden Arten sehr unterschiedlich aufgebaut (siehe auch die Zahlenangabe im Gattungsnamen: \"tetra\" = vier und \"octo\" = acht): Bei \"Tetrameles\" sind die Blüten meist vierzählig und es ist ein doppeltes Perianth vorhanden. Bei \"Octomeles\" sind die Blüten meist sechs- bis achtzählig, mit einfacher oder doppelter Blütenhülle. Bei männlichen Blüten sind vier (bei \"Tetrameles\") oder sechs bis acht (bei \"Octomeles\") freie Staubblätter vorhanden. Die vier (bei \"Tetrameles\") oder sechs bis acht (bei \"Octomeles\") Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, parakarpen, einkammerigen Fruchtknoten verwachsen, in dem sich in parietaler Plazentation viele Samenanlagen befinden. Die vier oder acht freien, kurzen, gedrungenen Griffel enden jeweils in einer kopfigen Narbe. Sie bilden Kapselfrüchte, die jeweils 20 bis über 100 kleinen Samen enthalten. Die winzigen Samen sind ei- oder spindelförmig oder fädig.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die beiden Arten dieser Familie gedeihen in den Tropen: Indischer Subkontinent, Südostasien, Malaiischer Archipel und Australien. Die Erstveröffentlichung des Familiennamens Tetramelaceae erfolgte 1965 durch Herbert Kenneth Airy Shaw in \"Kew Bulletin\", 18, S. 267. Die Typusgattung ist \"Tetrameles\" Aber als gültige Veröffentlichung gilt Y. Z. Wang und Turland: \"Tetramelaceae.\" in der \"Flora of China\", Volume 13, 2007, S. 151. Die Arten waren früher in die Familie der Scheinhanfgewächse (Datiscaceae) eingeordnet. In der Familie der Tetramelaceae gibt es nur zwei monotypische Gattungen, also nur zwei Arten:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Das Holz von beiden Arten wird genutzt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tetramelaceae sind eine Pflanzenfamilie innerhalb der Ordnung der Kürbisartigen (Cucurbitales). Die nur zwei Arten weisen eine paläotropische Verbreitung auf.", "tgt_summary": null, "id": 2480635} {"src_title": "Calvin Quate", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Karl Witte wurde am 1. Juli 1800 im Pfarrhaus Lochau bei Halle (Saale) geboren. Der Pfarrer Karl Heinrich Gottfried Witte erzog seinen Sohn mit ganz besonderem Engagement und Erfolg, so dass dieser mit 10 Jahren die Matura an der Thomasschule zu Leipzig ablegte und bereits 1813 in Gießen erstmals promoviert wurde. Juristische Studien an der Universität Heidelberg schloss er 1816 ab und im folgenden Jahr erwarb er die juristische Lehrbefähigung an der Universität Berlin. Unterstützt von König Friedrich Wilhelm III. trat Witte eine Studienreise nach Italien an, von der er 1821 zurückkehrte. Danach begann er als Jurist eine akademische Karriere an den Universitäten Breslau, zunächst noch als Privatdozent, 1823 als außerordentlicher Professor und ab 1829 als Ordinarius. 1833 wurde er als Professor für Römisches Recht an die Universität Halle versetzt. Der Vater Wittes beschrieb die Erziehungsmethode seines Sohnes zu einem Wunderkind in dem Buch \"Karl Witte oder Erziehungs- und Bildungsgeschichte desselben\" (2 Bände, 1819), doch erntete diese Darstellung in Deutschland vor allem Kritik und geriet bald in Vergessenheit. Seit 1834 gehörte Witte der Hallenser Freimaurerloge \"Zu den drei Degen\" an. In Breslau befreundete er sich eng mit den Journalisten und Schriftstellern Karl Schall und Carl von Holtei sowie den Dante-Spezialisten Karl Ludwig Kannegießer und Prinz Johann von Sachsen (später König Johann von Sachsen; Pseudonym: „Philalethes“). Ein besonderes Profil entwickelte Witte aber nicht als Jurist, sondern mit seinem Engagement für philologisch hochrangige Ausgaben der Divina Commedia (deutsch: Die Göttliche Komödie) von Dante Alighieri, er begründete 1865 auch die Deutsche Dante-Gesellschaft. Schon 1850 war er in die Florentiner Accademia della Crusca aufgenommen worden. Am 28. Juni 2008 wurde zu Ehren des „Wunderkindes von Lochau“ an dessen Geburtshaus im Kirchwinkel eine Gedenktafel enthüllt. Diese soll dem berühmtesten Bürger von Lochau ein bleibendes Denkmal setzen. Eine weitere Gedenktafel befindet sich seit 2007 an Wittes ehemaligem Wohnhaus in Halle, Große Brauhausstraße 16.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Heinrich Friedrich Karl Witte, meist: Karl Witte oder Carl(o) Witte (* 1. Juli 1800 in Lochau, Saalkreis; † 6. März 1883 in Halle) war ein deutscher Jurist und einer der wichtigsten Dante-Forscher und Dante-Übersetzer des 19. Jahrhunderts.", "tgt_summary": null, "id": 1417406} {"src_title": "Provinz Cotabato", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Franz Hoffmeister war der Sohn des Zimmermanns Franz Hoffmeister und der Franziska Hoffmeister geb. Beule. Er besuchte die Volksschule in Ramsbeck und wurde mit 15 Jahren von einem Paderborner Gymnasium aufgenommen. 1917 wurde der Gymnasiast als Ersatz-Rekrut zum Waffendienst beim Ersatzbataillon eines Garde-Fußartillerie-Regiments in Jüterbog einberufen, für das er an der Schlacht in Flandern teilnahm. 1918 folgte die weitere Teilnahme am Feldzug im Westen, auf dem er verschiedene Verletzungen erlitt, die im selben Jahr zur Entlassung aus dem Heeresdienst führten. 1919 nahm Franz Hoffmeister den durch den Kriegsbeginn unterbrochenen Schulbesuch wieder auf und gründete im Februar desselben Jahres mit einigen Freunden die \"Vereinigung studierender Sauerländer\", deren erster Vorsitzender er vorläufig wurde. Im März erschien unter seiner Leitung die erste Ausgabe der von ihm begründeten Zeitschrift \"Trutznachtigall\". Im selben Monat erhielt er die Reife für die Universitätsstudien und wurde an der bischöflich-philosophisch-theologischen Akademie Paderborn immatrikuliert. Er wurde Mitglied der katholischen Studentenverbindung \"Hochland\". Mit 23 Jahren drohte Franz Hoffmeister zu erblinden. In Zusammenhang mit der 4. Generalversammlung der \"Vereinigung studierender Sauerländer\" wurde in Meschede die Gründung des Sauerländer Heimatbundes beschlossen; vom 2. bis zum 4. September 1922 fand in Balve dessen erste große Tagung statt. 1923 legte Hoffmeister die Leitung der \"Trutznachtigall\" nieder. Im Herbst 1923 trat er ins Priesterseminar ein und wurde am 8. Januar 1924 zum Diakon und am 10. August 1924 durch den Weihbischof Heinrich Haehling von Lanzenauer zum Priester geweiht. Hoffmeister übernahm 1924 die Pfarrvikariestelle in Antfeld und wurde im selben Jahr 1. Vorsitzender des Sauerländer Heimatbundes, dessen Geschäftsstelle zunächst in Bestwig eingerichtet, später aber nach Antfeld verlegt wurde. Die niedergelegte Schriftleitung der \"Trutznachtigall\" übernahm Hoffmeister wieder 1929. Die Zeitschrift trug nun den Namen \"Heimwacht\" und war Vorgänger der heutigen Monatszeitschrift \"Sauerland\". Es folgte die Gründung des Sauerländischen Künstlerkreises, der an den Sauerländer Heimatbund angeschlossen war. Vom 2. bis 4. August 1930 fand in Balve die achte Sauerländer Heimattagung statt. Sie stand unter dem Leitgedanken „Religion und Heimat“ und wurde mit dem 500- und 1000-jährigen Jubiläum der Stadt Balve verbunden. Im selben Jahr wurde Franz Hoffmeister zum Bezirkspräses der katholischen Jungmännervereine für das Dekanat Bigge ernannt. Im August fand die neunte Sauerländer Heimattagung in Eslohe statt, die letzte unter Hoffmeisters Führung. Auf ihr wurde besonders des sauerländischen Dichters Josef Pape gedacht. 1932 wurde Hoffmeister die Vikariestelle in Bochum-Wiemelhausen übertragen. Von dort arbeitete er weiterhin an der \"Heimwacht\", deren letzte Ausgabe als Nr. 8 des Jahrgangs 1932 im Februar 1933 erschien. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten legte Hoffmeister sein Amt als Vorsitzender des Sauerländer Heimatbundes nieder und wurde im Juni 1933 zum Bezirkspräses des katholischen Jungmännerverbandes Bochum ernannt. Am 26. Juni 1937 wurde der alte Sauerländer Heimatbund beim Amtsgericht Bigge gelöscht. Mit 40 Jahren erlitt Hoffmeister bei einem vorübergehenden Aufenthalt in Hamm einen Schlaganfall. Am 9. Oktober 1940 übertrug man ihm die Pfarrvikariestelle in Holthausen bei Fredeburg, Pfarrei Oberkirchen. Nachfolgend verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Franz Hoffmeister starb am 27. März 1943 in Holthausen. Die Beisetzung erfolgte auf dem Friedhof seines Geburtsortes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franz Hoffmeister (* 22. März 1898 in Ramsbeck; † 27. März 1943 in Schmallenberg-Holthausen) war ein römisch-katholischer Priester und zusammen mit Theodor Pröpper der Begründer des Sauerländer Heimatbundes und der Festspiele Balver Höhle.", "tgt_summary": null, "id": 752913} {"src_title": "Bessarion Lominadse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein Crystal Palace F.C. USA wurde am 5. Mai 2006 von Simon Jordan, Präsident von Crystal Palace, gegründet. Weiteres Gründungsmitglied war, neben den Offiziellen von Crystal Palace, Jim Cherneski, der Sportdirektor, Spielertrainer und Manager des neuen Vereins wurde. Der Gründung des Vereins ging einer Idee von Cherneski voraus einen Fußballklub in seiner Heimatstadt zu installieren. Das neue Franchise aus Baltimore sollte ursprünglich in der USL Premier Development League antreten. Man entschied sich um und die Mannschaft spielte ab der Saison 2007 in der USL Second Division. Der erste Spiel fand am 15. Juli 2006 gegen Crystal Palace statt. Der englische Klub gewann dabei mit 3:1. Im Aufgebot für das amerikanische Team standen zum größtenteils Spieler aus den umliegenden Universitäten, u. a. der spätere Nationalspieler der USA Maurice Edu. Die erste Saison für den Crystal Palace F.C. USA begann mit einer Serie aus vier Niederlagen. Der erste Spiel wurde mit 4:1 gegen die Charlotte Eagles verloren. Die nächsten sieben Spiele verlor die Mannschaft nicht, konnte aber nur drei Siege davontragen. Die erste Saison wurde mit dem 5. Platz beendet. Damit konnte sich das Franchise nicht für die anschließenden Play-offs qualifizieren. Bester Spieler war der Jamaikaner Gary Brooks der insgesamt sieben Tore erzielte. Er und Matthew Mbuta waren Teil des USL-2 All-League First Teams für die Saison 2007. Die Premiere im Lamar Hunt U.S. Open Cup wurde mit einer Niederlage abgeschlossen. Am 12. Juni 2007 verlor die Mannschaft in der ersten Runde des Pokals gegen das PDL Franchise Ocean City Barons mit 1:0. Die Saison 2008 begann mit fünf Siegen. Im sechsten Spiel der Saison stoppten die Charlotte Eagles die Siegesserie der Mannschaft. Am Ende der Regular Season belegte Crystal Palace den 4. Platz und qualifizierte sich damit für Play-offs. Im Viertelfinale der Play-offs traf der Crystal Palace F.C. USA auf die Harrisburg City Islanders. Nach der regulären Spielzeit stand es 2:2. Das anschließende Elfmeterschießen konnte das Team aus Baltimore für sich entscheiden. Im Halbfinale verlor die Mannschaft gegen die Charlotte Eagles mit 2:1. Im US Open Cup konnte das Team aus Baltimore die erste Runde durch einen 2:1 gegen Los Angeles Legends überstehen. In der 2. Runde trafen sie auf die Harrisburg City Islanders und gewannen nach Elfmeterschießen mit 5:3. In Runde 3 sorgte Crystal Palace F.C. USA für Überraschung. Der Gegner waren die New York Red Bulls aus der Major League Soccer und diese wurden mit 2:0 besiegt. Im Viertelfinale verlor man dann allerdings gegen New England Revolution im Elfmeterschießen. Die Saison 2009 begann ohne den Toptorjäger des Vereins Gary Brooks. Sein Vertrag wurde nicht verlängert, obwohl er in den vergangenen zwei Spielzeiten die meisten Tore für das USL-2 Franchise erzielte. Die Saison endete für Crystal Palace auf dem 6. Rang. Damit konnten die Play-offs nicht erreicht werden. Im US-amerikanischen Pokal trafen die Eagles 2009, wie schon 2007, auf die Ocean City Barons. Auch dieses Aufeinandertreffen ging erfolglos für Crystal Palace aus. Die Mannschaft 3:0. Eigentlich wollte Crystal Palace Baltimore, die Namensänderung fand im Januar 2010 statt, in die USL First Division wechseln. Am 20. November 2009 meldete der Verein Interesse an, an der Neuauflage der North American Soccer League teilzunehmen. Nach einem Rechtsstreit zwischen Vertreter der NASL und USL installierte der US-amerikanische Fußballverband USSF eine auf eine Saison begrenzte Interimslösung. Die USSF Division 2 Professional League war geboren und Baltimore spielt in der Saison 2010 in der NASL Conference. Im US Open Cup 2010 verlor Baltimore in der ersten Runde gegen die Richmond Kickers mit 0:1.", "section_level": 1}, {"title": "Trainer.", "content": "Seit 2007 ist Jim Cherneski Trainer und zusammen mit seinem ehemaligen College-Mitspieler Pete Medd auch Manager der Mannschaft. Während seiner aktiven Zeit als Fußballspieler spielte er für diverse US-amerikanische Amateurvereine. 2002 nahm er aus familiären Abstand vom aktiven Fußball. Nach Jahren erhielt er eine Nachricht von einem seiner ehemaligen College Trainer. Dadurch kam er auf die Idee in seiner Heimatstadt Baltimore ein eigenes Team zu gründen. Während einer College Tour durch England, traf er sich mit Vertretern von Crystal Palace, die daran interessiert waren irgendwo in der Welt ein zweites Team aufzubauen. Später resultierte hieraus die Gründung von Crystal Palace Baltimore. Cherneski wurde zuerst Spielertrainer, eher er sich Ende 2009 nur auch auf seine Aufgabe als Trainer konzentrierte. Nebenbei arbeitet er noch als Scout für Crystal Palace um den nordamerikanischen Spielermarkt zu beobachten. Weitere Mitglieder des Trainerstabs:", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Seit 2008 spielt Crystal Palace Baltimore im UMBC Stadium in Catonsville, welches zur University of Maryland, Baltimore County gehört. Das Stadion hat 4.500 Plätze und beheimatet noch das Lacrosse Team der UMBC Retrievers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Crystal Palace Baltimore ist ein amerikanischer Fußballverein aus Baltimore, Maryland. Der Verein wurde 2006 gegründet und spielte von der Saison 2007 bis zur Saison 2009 in der USL Second Division, der dritthöchsten Liga im nordamerikanischen Fußball. In der Saison 2010 spielte die Mannschaft in der NASL Conference der USSF Division 2 Professional League. Diese Liga wurde 2010 von der United States Soccer Federation als Kompromiss zwischen NASL und USL eingesetzt. Sie wurde nur für eine Saison ausgetragen. ", "tgt_summary": null, "id": 894420} {"src_title": "Maurizio Galbaio", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau des Romans.", "content": "Das Buch ist eine Zusammenstellung von fünf Novellen. King befasst sich vorwiegend mit dem Lebensgefühl der 60er Jahre, vor allem der Studentenbewegung und den Auswirkungen der Beteiligung der Vereinigten Staaten am Vietnamkrieg. Der zeitliche Rahmen des Buchs erstreckt sich von 1960 bis 1999.", "section_level": 1}, {"title": "Die einzelnen Novellen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "\"Niedere Männer in gelben Mänteln\" (engl. \"Low Men in Yellow Coats\").", "content": "1960: Diese bei weitem umfangreichste Episode handelt von dem elfjährigen Bobby Garfield. Sein Vater, der vor Jahren starb, hat angeblich nichts als Schulden hinterlassen, seine Mutter, die als Sekretärin in einer Maklerei arbeitet, liebt ihn im Grunde nicht. Der neue Mieter, ein älterer Mann namens Ted Brautigan, fördert Bobbys Interesse für Bücher und bietet ihm eine Arbeit an, um sein Taschengeld aufzubessern: Bobby soll ihm aus der Zeitung vorlesen, da Ted zunehmend schlechter sieht. Doch ist dies eher ein Vorwand, tatsächlich soll Bobby für Ted nach „niederen Männern“ Ausschau halten, vor denen Ted auf der Flucht ist. An dieser Stelle zeigen sich die Bezüge zum Romanzyklus \"Der dunkle Turm\", denn Ted ist einer der Brecher, die daran arbeiten müssen, die Balken zu zerstören, die den Turm stützen. Bobby liebt Ted, der schnell zu einem Vaterersatz wird, fürchtet jedoch um dessen geistige Gesundheit. Dennoch scheinen die Zeichen, vor denen Ted gewarnt hat, vermehrt sichtbar zu werden – Bobby aber weigert sich, dies zu glauben. Mehr und mehr begreift Bobby, dass Ted recht hat und etwas Besonderes ist, da er die Gabe zu haben scheint, Gedanken zu lesen, eine Gabe, die er durch Berührung zeitweise weitergeben kann. Während sich die Beziehung zwischen Ted und Bobby vertieft und der alte Mann ihn immer mehr in das Reich der Literatur einführt, verliebt Bobby sich in das Nachbarmädchen Carol Gerber und erlebt seinen ersten Kuss. Als John Sullivan, sein bester Freund, in einem Feriencamp ist, überschlagen sich die Ereignisse. Ted fühlt die Nähe der niederen Männer und macht sich bereit, weiterzuziehen. Bobbys Mutter wird von ihrem Vorgesetzten und mehreren Kollegen auf einer Dienstreise vergewaltigt. Carol wird von einer Gruppe älterer Schüler einer katholischen Gemeindeschule (unter ihnen Willie Shearman) zusammengeschlagen, und Bobby trägt sie unter fast übermenschlicher Anstrengung zu sich nach Hause. Als Ted ihr die Schulter einrenkt, werden sie von Bobbys Mutter überrascht, die glaubt, Ted habe sich sexuell an dem Mädchen vergangen. Sie alarmiert trotz Bobbys Beteuerungen die niederen Männer, und nach einem vergeblichen Versuch, Ted zu warnen, muss Bobby miterleben, wie sie Ted mit sich nehmen. Bobby kann seiner Mutter und sich selbst nicht verzeihen und verliert sich immer mehr in Kleinkriminalität.", "section_level": 2}, {"title": "\"Herzen in Atlantis\" (engl.: \"Hearts in Atlantis\").", "content": "Die zweite Geschichte ist aus der Ich-Perspektive des Studenten Pete Riley geschrieben, der in keiner der anderen Novellen vorkommt. Riley beschreibt seine Probleme im Winter 1966/67, als ihm das Kartenspiel „Hearts“ (nahezu alle in seinem Wohnheim sind süchtig danach) beinahe zum Verhängnis wird. Der Verlust seines Stipendiums hätte unweigerlich die Einberufung zum Militärdienst bedeutet. Pete wird gefühlsmäßig immer mehr von der Friedensbewegung gegen den Vietnamkrieg angezogen. Eine Schlüsselfigur hierbei ist Carol Gerber, die Sandkastenliebe von Bobby Garfield und werdende politistische Aktivistin und Terroristin, in die Riley sich verliebt.", "section_level": 2}, {"title": "\"Blind Willie\" (engl.: \"Blind Willie\").", "content": "1983: Willie Shearman, der früher in derselben Kleinstadt wie Bobby, Sully und Carol zur Schule ging, tut täglich eine Art Buße. Nach außen hin Geschäftsmann, verkleidet er sich tagsüber als blinder, mittelloser Vietnamveteran und erbettelt täglich vor der New Yorker St. Patricks-Kathedrale tausende von Dollars, die er dann wiederum zum großen Teil in Opferstöcke wirft. Willie tut Buße für den Überfall auf Carol, aber auch für seine Rolle im Vietnamkrieg – dies geht so weit, dass er jeden Tag für einige Zeit eine psychogene Blindheit herbeiführen kann. Der Polizist des Bezirks, der Schutzgeld von Willie erpresst, wird zunehmend misstrauisch. Daraufhin schmiedet Willie Pläne, den Polizisten zu beseitigen; ob er sie durchführt, bleibt offen. Eine frühere und ganz andere Version von \"Blind Willie\" wurde von King bereits 1994 veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "\"Warum wir in Vietnam sind\" (engl. \"Why we're in Vietnam\").", "content": "Etwa 30 Jahre nachdem der Vietnamkrieg für den Soldaten John Sullivan zu Ende ist, besucht er die Beerdigung seines Kampfgefährten Pagano. Auf dem Rückweg bleibt John im Stau stecken und durchlebt die für ihn schlimmsten Ereignisse des Krieges zum wiederholten Mal. Er ist durch den Krieg traumatisiert und wird seither von der Erscheinung einer alten vietnamesischen Frau heimgesucht, die vor seinen Augen getötet wurde. Als er aus dem Auto steigt, um frische Luft zu schnappen, gerät er in einen Hagel vom Himmel fallender Objekte: Telefone, ein Piano, gar ein ganzer Swimmingpool begraben Menschen und Autos unter sich – doch dies ist lediglich Johns letzte Vision, als er einen Herzinfarkt erleidet. In seinem Schoß findet man Bobby Garfields alten Baseballhandschuh.", "section_level": 2}, {"title": "\"Heavenly Shades of Night Are Falling\".", "content": "1999: Nach Johns Tod kommt Bobby Garfield zur Beerdigung in seine Heimatstadt zurück, wo er die tot geglaubte Carol Gerber wieder trifft. Ted Brautigan schickt den beiden (offenbar aus einer anderen Zeit oder Dimension) ein Päckchen mit Bobbys Baseballhandschuh und einer Botschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Hörbuch.", "content": "Im englischen Original ist das Buch als Hörbuch erhältlich, vorgelesen von William Hurt (Episoden 1, 4 und 5) und Stephen King selbst.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Der Film Hearts in Atlantis aus dem Jahr 2001 mit Anthony Hopkins als Ted Brautigan basiert lediglich lose auf der ersten Novelle \"Low Men in Yellow Coats\". Sämtliche Anspielungen auf den Dunklen Turm wurden dabei gestrichen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Kirkus Review\" bezeichnete den Roman seinerzeit als Werk eines wahrhaft gereiften Stephen King, das eine literarische Auszeichnung verdiene, und als „sein Meisterstück“. Zwar enthält das Buch übersinnliche Elemente, es überwiegt jedoch das Menschliche und die Faszination einer noch nicht lange zurückliegenden Zeit. Keineswegs kann \"Atlantis\" als Horrorroman bezeichnet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Atlantis (im englischen Original \"Hearts in Atlantis\") ist ein Roman von Stephen King aus dem Jahr 1999. Der Titel des Originals leitet sich zum einen ab von der Folkballade \"Atlantis\" des Musikers Donovan, zum anderen von dem Kartenspiel „Hearts“. Durch den deutschen Hang zu Einwortübersetzungen bei King-Titeln wurde nur das Wort \"Atlantis\" übernommen.", "tgt_summary": null, "id": 1588201} {"src_title": "John von Berenberg-Gossler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben in Sansibar.", "content": "Prinzessin Salme wurde als Tochter von Sayyid Said, dem regierenden Sultan von Oman und Sansibar, und einer als Sklavin verschleppten tscherkessischen Nebenfrau geboren. Sie wuchs im Palast Beit il Mtoni bei Sansibar-Stadt auf. Sie verlebte eine unbeschwerte Kindheit in luxuriöser Umgebung und brachte sich selbst Lesen und Schreiben bei. Mit ihrem Halbbruder Madschid verband sie ein besonderes Vertrauensverhältnis; er brachte ihr Reiten und Schießen bei. Ab 1851 wohnte sie in seinem Haus. Nach dem Tod des Vaters wurde Madschid 1856 Sultan von Sansibar. Salme wurde für volljährig erklärt und erhielt ihr väterliches Erbteil, eine Plantage mit Wohnhaus und 5.429 Pfund. Ihre Mutter starb 1859 bei einer Choleraepidemie, aus deren Erbteil erhielt Salme drei Plantagen und mehrere Wohnhäuser. Danach wurde Salme zunehmend in Intrigen am Hofe des Sultans hineingezogen. Ihre Halbschwester Khwala und ihr Halbbruder Bargasch überredeten sie, sich an dem Versuch zu beteiligen, Madschid zu stürzen. Da sie am besten lesen und schreiben konnte, übernahm sie im Alter von fünfzehn Jahren die Funktion einer Sekretärin für Bargasch. Der Putschversuch schlug fehl; sie wurde für einige Monate unter Hausarrest gestellt. Danach söhnte sie sich mit Madschid aus. Bargasch, der für zwei Jahre des Landes verwiesen wurde, betrachtete dies als Verrat und lehnte zeitlebens jeden weiteren Kontakt mit ihr ab. 1866 lernte Prinzessin Salme den Kaufmann Heinrich Ruete aus Hamburg kennen, der in einem dem Sultanspalast benachbarten Gebäude wohnte. Der Familie war ihre Beziehung zu Ruete bekannt, eine Heirat mit einem Christen jedoch undenkbar. Am 24. August 1866 floh sie, im vierten Monat schwanger, unter Mithilfe des britischen Vize-Konsuls an Bord des Kriegsschiffes \"Highflier\" aus Sansibar, um der dort drohenden Steinigung zu entgehen. Madschid ließ dem britischen Konsul ein formelles Protestschreiben übermitteln; ihre Brüder waren jedoch mit der gefundenen Lösung zufrieden. Salme reiste nach Aden, wo am 7. Dezember 1866 ihr Sohn Heinrich jr. geboren wurde. Am 1. April 1867 ließ sie sich taufen und nahm den Namen Emily an. Ihr erster Sohn starb, noch bevor sein Vater in Aden eintraf.", "section_level": 1}, {"title": "Leben in Deutschland.", "content": "Noch in Aden heirateten Emily und Rudolph Heinrich am 30. Mai 1867 und gingen danach nach Hamburg. Am 24. März 1868 wurde ihre Tochter Antonie Thawka Ruete geboren (die spätere Ehefrau des Kolonialbeamten Eugen Brandeis), am 13. April 1869 ihr Sohn Rudolph Said-Ruete und am 16. April 1870 ihre Tochter Rosalie Guza Ruete. Am 6. August 1870 starb ihr Mann, als er beim Abspringen von einer Pferde-Straßenbahn auf der Uhlenhorst überfahren wurde. In der Folge verweigerten die Behörden Emily Ruete das Erbe ihres Mannes; sie lebte jeweils kurze Zeit in Dresden, Berlin, Rudolstadt und Köln. 1875 versuchte sie in London vergeblich, mit ihrem Bruder Bargash, der im Jahre 1870 zum Sultan wurde und sich in England zu einem Staatsbesuch aufhielt, in Kontakt zu kommen. Auf ihre nach der Flucht enteigneten Besitzungen in Sansibar erhob sie öffentlich Ansprüche, die von Bargash abgelehnt wurden. Im Rahmen der Zuspitzung der deutsch-britischen Gebietsauseinandersetzungen in Ostafrika versuchte Bismarck, sie für seine Kolonialinteressen zu benutzen, indem er sie zweimal, 1885 und 1888, in Begleitung deutscher Beamter nach Sansibar reisen ließ. Wieder wurden jedoch alle Ansprüche durch Bargash abgelehnt, und er weigerte sich erneut, seine Schwester überhaupt zu empfangen. Nachdem im Rahmen der Kongokonferenz und danach im Helgoland-Sansibar-Vertrag die deutsch-britischen Auseinandersetzungen geklärt worden waren, interessierten sich die deutschen Behörden nicht mehr für sie. 1886 veröffentlichte Emily Ruete ihr erstes Buch. Neben den daraus erzielten Einkünften verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt als Lehrerin für Arabisch. 1898 reiste sie nach Beirut, wo ihr Sohn Rudolph als Beamter am deutschen Konsulat arbeitete. Bis 1914 unternahm sie weitere längere Reisen in den Nahen Osten. 1922, nach dem Tod aller ihrer Halbgeschwister, setzte ihr Neffe Sultan Khalifa bin Bargash ihr eine kleine Rente aus. Von 1920 an lebte sie in Jena bei den Schwiegereltern einer ihrer beiden Töchter. Emily Ruete starb 1924 in Jena und wurde auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf im Bereich der Familiengrabstätte \"Ruete\", Planquadrat U 27 (\"Kapellenstraße\" östlich \"Lippertplatz\"), begraben; die Grabstätte wird als Prominentengrab bewahrt. Anlässlich des im Jahre 2007 europaweit begangenen \"Jahres zur Chancengleichheit für alle\" wurde ein Erinnerungsstein im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg für die Prinzessin von Oman und Sansibar aufgestellt. Das Schicksal Emily Ruetes soll darauf aufmerksam machen, Zuwanderer nicht zu diskriminieren.", "section_level": 1}, {"title": "Schriftstellerische Tätigkeit.", "content": "Emily Ruete veröffentlichte zwei Bücher, \"Memoiren einer arabischen Prinzessin\" und später \"Briefe nach der Heimat\", wobei das erste ein beachtlicher Publikumserfolg wurde. In mehreren zeitgenössischen Zeitschriften wurden ausführliche Berichte über sie gedruckt. Ihr erstes Buch war die erste Autobiographie einer Araberin in der Literaturgeschichte.", "section_level": 1}, {"title": "Museum in Sansibar-Stadt.", "content": "Im Palastmuseum in Sansibar-Stadt ist ein Zimmer ihrem Andenken gewidmet und mit zeitgenössischem Mobiliar aus den 1860er Jahren eingerichtet. Die Flucht aus dem Sultanspalast wird hierbei besonders betont und didaktisch in das Konzept einer kritischen Würdigung der vorrevolutionären Zustände auf Sansibar eingebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Als Romanfigur.", "content": "In dem 1963 erschienenen Roman \"Trade Winds\" (deutsche Übersetzung unter dem Titel: \"Insel im Sturm\") von Mary M. Kaye wird die versuchte Revolution in Sansibar beschrieben. Emily Ruete spielt darin eine Nebenrolle. Der 2010 erschienene Roman \"Sterne über Sansibar\" von Nicole C. Vosseler erzählt die Lebensgeschichte von Emily Ruete. Der Schweizer Schriftsteller Lukas Hartmann veröffentlichte 2013 den Roman \"Abschied von Sansibar\" über das bewegte Leben von Emily Ruete und das nicht minder berührende Schicksal ihrer bis in die 40er-Jahre lebenden Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emily Ruete (* 30. August 1844 in Beit il Mtoni bei Sansibar-Stadt als \"Sayyida\" Salme Prinzessin von Oman und Sansibar; † 29. Februar 1924 in Jena) war eine omanisch-sansibarische Prinzessin, die nach der Heirat mit dem deutschen Kaufmann Rudolph Heinrich Ruete als Schriftstellerin und Lehrerin in Deutschland lebte.", "tgt_summary": null, "id": 2324162} {"src_title": "An Evening of Yes Music Plus...", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Csoma, ein Szekler, studierte von 1812 bis 1815 Theologie und Philologie in Nagyenyed und von 1815 bis 1818 in Göttingen unter Johann Gottfried Eichhorn orientalische Sprachen. Dort kam er mit Johann Friedrich Blumenbach in Kontakt. Dieser vertrat die These, dass die Magyaren die Nachfahren der türkischen Uiguren wären. Von dieser Idee beseelt, reiste Csoma nach Asien, um die Herkunft des ungarischen Volkes zu erforschen. Csoma, der fließend Armenisch sprach, brach 1821 mit einer Karawane, als Armenier verkleidet, von Chorasan auf und gelangte über Bagdad, Teheran, Buchara und Lahore nach Leh, der Hauptstadt Ladakhs. 1823 zog er sich als Schüler des dortigen Abtes Sangye Phuntsog in ein buddhistisches Kloster in Zanskar am Hindukusch am Satluj zurück und widmete sich der Erlernung des Tibetischen und der Grundbegriffe des Buddhismus. Seine Studien wurden auch vom Lama Kunga Choleg, dem Lehrer Phuntsogs, unterstützt. Die Mönche der umliegenden Klöster nannten ihn Phyi-Glin-Gi-Grwapa, den fremden Schüler, da er ihre Lehren und ihre Sprache wie vor ihm kein anderer aufnahm. Von 1827 bis 1834 weilte er als Stipendiat der britischen Regierung in Ladakh. Als Frucht seiner Studien publizierte er die erste wissenschaftlich gehaltene Grammatik: \"A grammar of the Tibetan language\" (Kalkutta 1834), und das erste tibetische Wörterbuch: \"Essay towards a dictionary Tibetan and English\" (Kalkutta 1834). Durch diese Arbeiten, seine \"Analysis of the Kandjur\" (über die Grundlehren des Buddhismus, Kalkutta 1835) und seine kleineren Schriften gilt Csoma als Begründer der Tibetologie in Europa. Csomas Forschungen blieben auch dem Dalai Lama nicht verborgen; als erster Europäer erhielt er vom 11. Dalai Lama eine Einladung in die Hauptstadt Lhasa. Csoma starb jedoch, bevor er die Reise antreten konnte, in Darjeeling am Fuße des Himalayas. Das Csoma-Archiv der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, das seine Werke und Werke über ihn aufbewahrt, wurde 2009 in das Weltdokumentenerbe aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sándor Kőrösi Csoma, auch Alexander Csoma de Kőrös, ungarisch: Kőrösi Csoma Sándor (* 27. März 1784 in Csomakőrös, Siebenbürgen; † 11. April 1842 in Darjeeling, Indien) war ein ungarischer Forschungsreisender, der als Begründer der Tibetologie gilt. Er widmete die meiste Zeit seines Lebens der Erforschung der Herkunft des ungarischen Volkes. In Japan wurde er aufgrund seiner Verdienste als erster Europäer 1933 zu einem buddhistischen Heiligen (Bodhisattva) erklärt.", "tgt_summary": null, "id": 811499} {"src_title": "Artur Immisch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Rospuda nimmt ihren Ursprung aus mehreren Bächen, die in einer Bergkette südlich der Puszcza Romincka und südöstlich von Goldap entspringen (Przejmowa Góra, 213,4 m; Jastrzębia Góra, 230,8 m; Słupowa Góra, 247,9 m; Lisia Góra, 259,5 m). Der eigentliche Fluss entspringt jedoch erst aus dem unmittelbar an der Grenze zur Woiwodschaft Ermland-Masuren gelegenen Schwarzen See (Jezioro Czarne). In ihrem weiteren Verlauf durchfließt die Rospuda eine Kette von neun langgestreckten, nach der letzten Eiszeit gebildeten Seen: \"Rospuda Filipowska, Kamienne, Długie, Garbaś, Głębokie, Sumowo, Okrągłe, Bolesty und Rospuda Augustowska\". Die beiden längsten Seen Rospuda Filipowska und Bolesty sind 5,8 km lang, bei einer Breite von lediglich 400 bis 800 Metern. In ihrem oberen Verlauf charakterisiert sich die Rospuda durch ein sehr enges, gewundenes Flussbett, eine sehr schnelle Strömung und einen steinigen Grund, so dass sie einem Mittelgebirgsbach ähnelt. Sie fließt hier durch ein enges Tal mit teilweise sehr steilen Hängen, die entweder bewaldet oder mit Gras bewachsen sind. Diese Landschaftsgestalt ist v. a. die Folge von Erosion aufgrund abfließenden Regenwassers. In ihrem unteren Verlauf ändert sich die Rospuda in einen typischen Flachland-Fluss. Sie bildet hier zahlreiche Mäander, und das Flussbett verbreitert sich wesentlich, so dass ausgedehnte Moorfelder entstehen, die als Rospuda-Tal bezeichnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Umwelt.", "content": "Das Rospuda-Tal ist ein Rückzugsgebiet vieler seltener, geschützter Tier- und Pflanzenarten. Es wachsen dort beispielsweise 19 Vertreter aus der Familie der Orchideen, u. a. die Einknollige Honigorchis \"(Herminium monorchis)\", das Fleischfarbene Knabenkraut \"(Dactylorhiza incarnata)\", das Breitblättrige Knabenkraut \"(Dactylorhiza majalis)\", der Gelbe Frauenschuh \"(Cypripedium calceolus)\", die Korallenwurz \"(Corallorrhiza trifida)\" oder das Fuchs’ Knabenkraut \"(Dactylorhiza fuchsii)\". Weitere seltene, unter Artenschutz stehende Pflanzen, die im Rospuda-Tal vorkommen, sind: der Langblättrige Sonnentau \"(Drosera anglica)\", der Rundblättrige Sonnentau \"(Drosera rotundifolia)\", die Strauch-Birke \"(Betula humilis)\", der Türkenbund \"(Lilium martagon)\" oder die Blaue Himmelsleiter \"(Polemonium caeruleum)\". Viele der im Rospuda-Tal brütenden Vogelarten stehen unter Artenschutz. Hierzu gehören u. a. das Haselhuhn, das Auerhuhn, das Tüpfelsumpfhuhn, der Wachtelkönig, der Kranich, der Seeadler, der Schreiadler, die Rohrweihe, der Wespenbussard, der Raufußkauz, der Weißstorch, der Schwarzspecht, der Weißrückenspecht, der Neuntöter, oder die Sperbergrasmücke, um nur einige zu nennen. Für größere Säugetiere, wie z. B. Wölfe oder Rothirsche, stellt das Rospuda-Tal eine Wanderroute auf dem Weg aus der Puszcza Augustowska und dem Biebrza-Nationalpark nach Westen dar. Vorherige Planungen sahen vor, einen Abschnitt der Via Baltica (Europastraße 67), der gleichzeitig auch als Umgehungsstraße von Augustów dienen soll, durch das Rospuda-Tal zu ziehen. Naturschützer und Experten befürchten in diesem Zusammenhang die Zerstörung wertvoller Habitate, Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung und die Gefährdung seltener Tier-, insbesondere Vogelarten. Die EU-Kommission hat daher die polnische Regierung mit Entscheid vom 23. Februar 2007 veranlasst, den Bau vorerst zu stoppen. Dem Vollzug durch die örtlichen und Warschauer Behörden gingen Demonstrationen von mehr als 100.000 polnischen Natur- und Umweltschützern voraus. Am 16. September 2008 stoppte das oberste Verwaltungsgericht in Polen den Bau der Via Baltica durch das Rospuda-Tal. Im Oktober 2009 wurde beschlossen, dass die Schnellstraße S61 einen Teil der Via Baltica bilden soll.", "section_level": 1}, {"title": "Naturschutz.", "content": "Das Rospuda-Tal", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Via Baltica, Augustów-Kanal", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rospuda ist ein Fluss im Nordosten Polens in der Woiwodschaft Podlachien. Sie fließt durch die Region Suwalken und den nordwestlichen Teil des 160.000 Hektar großen Waldkomplexes \"Puszcza Augustowska\". Sie stellt den oberen Lauf des Flusses Netta dar, eines rechten Zuflusses der Biebrza.", "tgt_summary": null, "id": 187509} {"src_title": "Hainigturm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nach der Schlacht um Wuhan errichteten die Japaner dort das Hauptquartier der 11. Armee. Im Umland befanden sich der 5. und 9. Militärbezirk der Kuomintang. Nanchang fungierte als wichtiger Verbindungsknotenpunkt der Eisenbahn zwischen diesen Bereichen. Weiterhin unterhielten die Chinesen dort einen Militärflugplatz, der die japanischen Schiffe auf dem Jangtse bedrohte. Nanchangs Lage, relativ mittig auf der Linie Wuhan–Shanghai, die von den Japanern kontrolliert wurde, machte die Stadt zu einem sehr bedeutenden strategischen Ziel. Der 9. Militärbezirk war gerade neu organisiert worden. Chen Cheng war verantwortlicher Oberbefehlshaber und Xue Yue der ausführende Kommandant. Etwa 200.000 Soldaten, eingeteilt in 52 Divisionen, waren im Raum um Nanchang versammelt. Da jedoch Fahrzeuge fehlten und die Umorganisierung der Einheiten eine lange Zeit dauerte, musste der geplante Angriff vorerst verschoben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Der japanische Angriff.", "content": "Schon während der Schlacht um Wuhan hatten die Japaner versucht, Nanchang einzunehmen. Dabei waren sie aber von den Chinesen am Xiushui aufgehalten worden. Nachdem die Japaner Verstärkungen und Nachschub bekommen hatten, begannen sie mit rund 120.000 Soldaten einen zweiten Angriff. Um den Xiushui überqueren zu können, hatten die Japaner mit der 6. Schweren Feldartilleriebrigade das kampfstärkste Artillerieaufgebot unter Generalmajor Sumita in das chinesische Hinterland verlegt. Da die Straßen dort in sehr schlechtem Zustand waren, hatten sie die normalen Feldartilleriegeschütze überwiegend durch leichter zu transportierende Gebirgsartillerie ersetzt. Insgesamt standen so am Xiushui etwa 200 Geschütze zur Verfügung. Das Trommelfeuer der Brigade begann um 7:00 Uhr am 21. März. Da die Chinesen während der Flussüberquerung kaum Widerstand leisteten, konnte der Beschuss schon nach einem Drittel der geplanten Zeit eingestellt werden. Unterdessen waren die Infanterietruppen zwei Kilometer weit zum Fluss vorgerückt und begannen mit dem Brückenbau. Nach der Überquerung hielten sie einen Brückenkopf auf der anderen Uferseite. Zwei Tage später bombardierte die Kaiserlich Japanische Marine mit Unterstützung von Kampfflugzeugen die Stadt Wucheng an der Einmündung des Xiushui in den Poyang-See. Anschließend landeten Marinetruppen nahe der Stadt. Der Ausbruch aus dem Xiushui-Brückenkopf gelang den Japanern am 26. März mit der Unterstützung von Panzereinheiten. Es gelang ihnen, bis westlich an den Stadtrand von Nanchang vorzurücken. Dabei schlugen sie die chinesischen Verstärkungseinheiten aus dem 3. Militärbezirk. Unterdessen zogen die Panzer unter Oberst Ishii mit einem geschickten Manöver chinesische Einheiten vom Kampfgeschehen um Nanchang ab, so dass den Japanern die Einnahme der Stadt unter deutlich weniger Opfern gelang als eingeplant. Nach nur eintägiger Belagerung fiel Nanchang am 27. März an die Japaner. Damit war die Schlacht aber noch nicht beendet.", "section_level": 1}, {"title": "Die chinesische Gegenattacke.", "content": "Nachdem gegen Ende April mehrere japanische Einheiten aus Nanchang in andere Gebiete verlegt worden waren, um dort an weiteren Operationen teilzunehmen, sahen die Chinesen durch die geschwächte japanische Kampfkraft ihre Chance zur Rückeroberung von Nanchang gekommen. Am 21. April versuchten Truppen der 3. und 9. Militärbezirke, eine Bresche durch die japanischen Linien um Nanchang zu schlagen, damit die 32. Armeegruppe innerhalb von fünf Tagen die Stadt erreichen konnte. Doch schwere japanische Luftangriffe und der Widerstand neu eingetroffener japanischer Marinesoldaten, welche die japanischen Garnison verstärkten, verhinderten einen Durchbruch. Die Chinesen sahen sich am 9. Mai gezwungen, den Rückzug anzutreten.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen der Schlacht.", "content": "Mit dem Fall von Nanchang war den Japanern der wichtigste chinesische Eisenbahnknotenpunkt in die Hände gefallen. Auch der für die chinesische Verteidigung wichtige Militärflugplatz war faktisch ausgeschaltet. Nachschub- und Entsatzlieferungen für die Südprovinzen wurden für die Chinesen nun deutlich erschwert, während für die Japaner der Weg in Richtung Indochina weitestgehend frei war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht um Nánchāng (chin.: 南昌會戰) war Teil des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs und fand vom 17. März bis zum 9. Mai 1939 in der chinesischen Provinz Jiāngxī statt. ", "tgt_summary": null, "id": 2250206} {"src_title": "Felix Czeike", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Restaurator John Baxter und seine Ehefrau Laura leben auf dem Land in England. Beim Spielen ertrinkt ihre kleine Tochter Christine, die einen roten Regenmantel trägt, in einem Teich im Garten. John befindet sich zu diesem Zeitpunkt im Haus und sieht sich Dias einer Kirche an, die er bald in Venedig restaurieren soll. Als ein Glas umfällt und sich sein Inhalt auf eines der Dias ergießt, bildet sich darauf eine rote Farbspur und läuft über das ganze Bild. Dies lässt in dem schon zuvor durch die Atmosphäre irritierten John eine Ahnung aufsteigen; er stürzt hinaus zum Teich, kommt jedoch zu spät, um das Leben seiner Tochter zu retten. Später reist das Ehepaar nach Venedig, wo John die Restaurierung der Kirche San Nicolò dei Mendicoli leitet, der Sohn bleibt in England auf einer Internatsschule. In einem Restaurant lernen sie die Schwestern Wendy und Heather kennen. Heather ist blind und behauptet von sich, über das zweite Gesicht zu verfügen. Deswegen habe sie mit der Seele der verstorbenen Tochter des Ehepaares eine Verbindung und könne berichten, dass sie um Laura herum und glücklich sei. Dies hilft Laura in der Trauer über den Verlust des Kindes. Heather vermutet, dass auch John die Begabung der Vorausschau hat. Während Laura weiterhin den Kontakt zu den Frauen sucht, steht John ihnen skeptisch gegenüber und lehnt die Parapsychologie ab. Beim Besuch Lauras bei den beiden Schwestern verfällt Heather in eine Trance. Aus diesem Zustand heraus prophezeit sie ein Unglück, sollte sich John weiterhin in Venedig aufhalten. Als der Sohn der Baxters im Internat einen Unfall erleidet, reist Laura am nächsten Morgen zu ihm. Am selben Tag sieht John in Venedig auf dem Kanal Laura in Trauerkleidung und in Begleitung der Schwestern auf einer Trauergondel vorüberfahren. Er beginnt daraufhin, seine Frau, die ja eigentlich auf dem Weg nach England sein sollte, in Venedig zu suchen. Beunruhigt durch eine ungeklärte Mordserie in Venedig und den Verdacht, die beiden Frauen hätten Laura entführt, geht er schließlich zur Polizei. Obwohl man ihn dort zuerst nicht allzu ernst nimmt – eher macht er sich selbst im Hinblick auf die ungeklärten Morde verdächtig –, bringt man doch die beiden Schwestern zur Befragung auf das Polizeirevier. Schließlich klärt sich Johns Irrtum durch ein Telefonat mit Laura auf. Sie ist in England und wohlauf. Auf dem Weg zum Hotel sieht er an einem Kanal eine kleine Gestalt in einem kurzen roten Mantel. Er folgt dieser Gestalt durch die verworrenen Gassen, während Laura, die bereits nach Venedig zurückgekehrt ist, einer Vision der entsetzten Heather folgend, die John in größter Gefahr sieht, wiederum ins Dunkel läuft und nach ihrem Ehemann sucht. Schließlich gelingt es John, die Gestalt im roten Mantel in einem verlassenen Palazzo Venedigs einzuholen. Sie dreht sich um, zeigt ihr Gesicht – es ist in Wirklichkeit eine zwergenhafte alte Frau – und durchtrennt Johns Halsschlagader mit einem einzigen Hieb eines Hackmessers. Während John verblutet, sieht er Bilder und Geräusche aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf sich einströmen. Im Todeskampf erkennt er, dass er eine Vorahnung seines herannahenden eigenen Todes gehabt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Thema.", "content": "Werner Faulstich deutet das Thema des Films wie folgt: „Das zentrale Thema des Films ist ‚Sehen‘, und zwar das Sehen einer anderen Dimension, welche die sichtbare Welt transzendiert. Der Titel \"Don’t Look Now\" spielt mit dieser zweifachen Bedeutung des Sehens. \"Wenn die Gondeln Trauer tragen\" ist also ebenfalls ein religiöser Film“ und weiter: „Ihr [Lauras] abschließendes selbstbewusstes, in sich selbst gründendes Lächeln erklärt sich daraus, dass sie weiß, dass Tochter und Mann zwar tot sind, aber in einer anderen Dimension, gleichsam hinter der Glasscheibe, weiterleben.“", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Bei seiner Veröffentlichung sorgte der Film für eine Kontroverse: Man vermutete, die Sexszene mit Christie und Sutherland sei nicht gespielt gewesen. Die Szene war ursprünglich nicht im Drehbuch enthalten. Regisseur Roeg schuf mit ihr ein Gegengewicht zum vorausgegangenen Streit zwischen dem Paar. Atypisch dabei ist, wie der Akt und das nachfolgende Anziehen ineinander montiert wurden. Die fragliche Szene wurde mehrmals gekürzt, damit der Film in den Vereinigten Staaten die Bewertung \"R\" (\"Restricted – Children Under 17 Require Accompanying Parent or Adult Guardian\") erhielt. Fünfundzwanzig Jahre später bezog sich Steven Soderbergh in seinem Spielfilm \"Out of Sight\" auf diese Szene. Wiederum acht Jahre später wurde im 21. James-Bond-Film \"Casino Royale\" auf die Szene angespielt, in der John seine vermeintliche, mit rotem Regenmantel bekleidete Tochter durch Venedig verfolgt. Martin McDonaghs Film \"Brügge sehen... und sterben?\" enthält zahlreiche Anspielungen auf \"Wenn die Gondeln Trauer tragen\", denn das 2008 erschienene Filmdrama von McDonagh spielt vor dem Hintergrund der mittelalterlichen Innenstadt Brügges in Belgien, die mit ihren historischen Gebäuden, Kanälen und Kopfsteinpflastergassen der italienischen Lagunenstadt Venedig nicht unähnlich ist. Außerdem beinhaltet die Filmhandlung von \"Brügge sehen... und sterben?\" die fiktiven Dreharbeiten einer Neuverfilmung von \"Wenn die Gondeln Trauer tragen\" als Nebenstrang der Haupthandlung. Zudem tritt in dem englisch-amerikanischen Film in diesem Zusammenhang ebenfalls ein kleinwüchsiger Mensch auf, verkörpert von dem Schauspieler Jordan Prentice. Bei der alle zehn Jahre vom britischen Filmmagazin \"Sight & Sound\" durchgeführten Umfrage nach den besten Filmen aller Zeiten belegte \"Wenn die Gondeln Trauer tragen\" im Jahr 2012 bei den Regisseuren Platz 91 und bei den Filmkritikern Platz 137.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Schauspieler Donald Sutherland nahm die Rolle der Hauptfigur \"John Baxter\" an, da ihm das in dem Film behandelte Thema von übersinnlichen Wahrnehmungen gefiel. Wiederkehrende Motive in dem Film sind Wasser, Regen, die Farbe Rot, zerbrechendes Glas und nächtlicher Nebel. Ein Teil der Dreharbeiten fand in der katholischen Kirche San Nicolò dei Mendicoli, die zu diesem Zeitpunkt mit Spenden renoviert wurde, in der italienischen Lagunenstadt Venedig statt. Allerdings wurden die Anfangsszenen, in denen das kleine Mädchen Christine in einem Teich ertrinkt, vor und in einem Landhaus in der Grafschaft Hertfordshire in England gedreht, wenige Tage vor Heiligabend. Die Dreharbeiten in Venedig trugen sich nach Weihnachten in den Wintermonaten zu und dauerten sechseinhalb Wochen, was für den Dreh eines Spielfilms dieser Größe zeitlich sehr kurz ist. Die Dreharbeiten seien schwierig gewesen, da sämtliches Filmequipment in Booten durch die Kanäle in Venedig geschifft werden musste, wie Kameramann Anthony B. Richmond in dem Dokumentarfilm \"Ein Blick zurück\" erklärt, der im Bonusmaterial der bluRay Disc \"Wenn die Gondeln Trauer tragen\" von 2013 enthalten ist. In Bezug auf die Örtlichkeiten innerhalb der Stadt Venedig schildert Regisseur Nicolas Roeg in dem Dokumentarfilm: \"„In den Gassen herrscht eine besondere Akustik. Man hört jemanden kommen, derjenige biegt ab, aber man glaubt, ihn gleich zu treffen. Aber derjenige ist verschwunden. Er ist weder hinter noch vor dir. Man kommt um die Ecke und niemand ist da. Das ist fantastisch. Es ist ein erstaunliches Klanglabyrinth.“\" In einer Szene zu Beginn des Films sagt Ehemann \"John Baxter\", verkörpert von Schauspieler Donald Sutherland, zu seiner Ehefrau \"Laura\", gespielt von Julie Christie: „\"Nichts ist, was es scheint\"“ (im englischsprachigen Original: „\"Nothing is what it seems\"“). Nach einem Deutungsangebot von Regisseur Nicolas Roeg stehe dieser Satz symptomatisch für den gesamten Film, als inhaltliche Grundaussage. In der betreffenden Anfangsszene unterhält sich das Ehepaar darüber, am Beispiel des Ontariosees, warum ein zugefrorener Teich flach und eben ist, wenn die Erde gleichzeitig rund ist. Das Mysteriöse ist in der Handlung allgegenwärtig. In einer anderen Szene in der Mitte des Films stürzt Restaurator John Baxter in der venezianischen Kirche von einem in 15 Meter Höhe an Seilen hängenden Arbeitsgerüst. Diesen Stunt führte Hauptdarsteller Donald Sutherland persönlich aus, obwohl Sutherland Höhenangst hatte, indem er an einem Sicherungsseil hing, das durch den Ärmel seines braunen Jacketts führte. Wenn John Baxter die Leiter zum Arbeitsgerüst hochklettert, sieht man für einen kurzen Moment das Gesicht einer lachenden alten Frau in einem grellen Scheinwerferlicht. Gegen Ende des Films kommt Ehefrau Laura Baxter herbeigeeilt und sucht das Hotelzimmer der beiden älteren Schwestern mit den hellseherischen Fähigkeiten auf, wobei Laura in dieser Szene ein zur bedrohlichen Situation unpassendes breites Lächeln im Gesicht trägt. Darüber hinaus umspielt später abermals ein sanftes Lächeln ihre Lippen, wenn die schwarz gekleidete Witwe Laura mit dem Sarg ihres toten Ehemanns auf einer Trauergondel durch die Kanäle von Venedig fährt. Mit diesem aufgesetzten Lächeln möchte Regisseur Nicolas Roeg die Vorfreude von Laura Baxter zum Ausdruck bringen, über den Tod hinaus mit ihren beiden geliebten Familienmitgliedern, nämlich ihrer ertrunkenen Tochter Christine und ihrem erstochenen Ehemann John Baxter, spirituell wieder vereint zu sein. Dieser Eindruck verstärkt sich an der szenischen Stelle, an der Laura ihre Arme durch das Gitter eines schwarzen Tors streckt und in der deutschen Synchronisation „\"John! John!\"“ ruft, während ihr Ehemann in einer Ecke auf die rote Zwergen-Gestalt zugeht. Im englischsprachigen Original ruft Laura jedoch „\"Darlings!\"“, was man mit \"Meine Lieben!\" übersetzen kann, aber bei der deutschsprachigen Übersetzung verloren ging (\"lost in translation\"). Für das Komponieren der Filmmusik war Pino Donaggio zuständig, dessen Karriere als Filmmusikkomponist mit \"Wenn die Gondeln Trauer tragen\" begann und der anschließend 1976 die Musik zu der Stephen-King-Verfilmung Carrie – Des Satans jüngste Tochter von Regisseur Brian De Palma schrieb. Um die kindliche Unschuld des Mädchens Christine musikalisch wiederzugeben, das im Teich ertrinkt, komponierte Donaggio, der selbst Venezianer ist, eine betont unbeholfen klingende Klaviermelodie. In einem Videointerview, das die bluRay Disc des Spielfilms im Bonusmaterial enthält, erläutert Komponist Pino Donaggio: „\"Ein großer Teil des Films wurde nachts gedreht. Deshalb mochten die Venezianer den Film wohl auch nicht besonders. Besonders die Stadträte waren besorgt, dass der Film die Touristen abschreckt. Venedig kann einem Angst einjagen, wenn man allein ist und Geräusche hört. In den Themen wollte ich die Musik mit der Angst verbinden. [...] Venedig wurde auf eine ganz neue Weise gezeigt. Es ist ein neues, anderes Venedig.\"“ Mit dissonanten hohen Saitenlagen von Streichern ahmte Musiker Donaggio den venezianischen Nebel nach. Einige der Szenen, in denen die zwergenhafte Gestalt mit dem roten Mantel durch die altertümlichen Gassen rennt, unterlegte Komponist Pino Donaggio mit elektronisch fiependen Synthesizer-Tönen, um die Eigentümlich- und Andersartigkeit dieses Wesens musikalisch zu unterstreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Britischer Filmpreis 1974 Edgar Allan Poe Award 1974 Golden Scroll 1975 Das British Film Institute wählte \"Wenn die Gondeln Trauer tragen\" im Jahre 1999 auf Platz 8 der besten britischen Filme aller Zeiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wenn die Gondeln Trauer tragen (Originaltitel: \"Don’t Look Now\") ist ein britisch-italienischer Horrorfilm des britischen Regisseurs Nicolas Roeg aus dem Jahr 1973. Der in Venedig spielende Film basiert auf einer Erzählung von Daphne du Maurier. Er hatte im Vereinigten Königreich am 16. Oktober 1973 Premiere, die deutsche Erstaufführung fand am 29. August 1974 statt.", "tgt_summary": null, "id": 1318521} {"src_title": "Phoner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Ausbildung.", "content": "Magnús Eiríksson wurde als erstes von fünf Kindern des Bauern Eiríkur Grímsson († 1813) und der Pastorentochter Þorbjörg Stephánsdóttir († 1841) in Skinnalón im äußersten Nordosten Islands geboren. Aus der Lateinschule in Bessastaðir als Jahrgangsbester 1829 verabschiedet, begann Magnús 1831 ein Studium der Theologie an der Universität Kopenhagen. Seine Aufmerksamkeit galt dabei in erster Linie der Bibel und ihrer Auslegung, was ihm schon bald den Ruf als tüchtiger Exeget einbrachte. In den ersten Jahren nach seinem, wiederum mit Bestnoten bestandenen, theologischen Amtsexamen im April 1837 war Magnús Eiríksson ein gefragter Manudukteur unter den Studierenden, vorrangig für alt- und neutestamentliche Exegese.", "section_level": 2}, {"title": "Die Auseinandersetzung mit Martensen (1844–1851).", "content": "Während Magnús sich schon zur Zeit seines Studiums von der rationalistischen Theologie und Bibelexegese Henrik Nicolai Clausens (1793–1877) überaus angesprochen fühlte, verspürte er von Anfang an eine tiefe Abneigung gegenüber Nikolai Frederik Severin Grundtvig (1783–1872) und dessen Anhängerschaft, die er abfällig als „die katholisierenden Theologen“ bezeichnete. In noch höherem Maße galt seine Antipathie jedoch der spekulativen Theologie Hans Lassen Martensens (1808–1884), dessen universitärer Aufstieg zum Star der Kopenhagener Theologischen Fakultät in etwa zeitgleich mit dem Beginn von Magnús Eiríkssons Wirken als Manudukteur zusammenfiel. Bereits Martensens gegen Ende der 1830er-Jahre Aufsehen erregende Dogmatik­vorlesungen boten Magnús Anlass zu deutlicher Kritik, da ihm hier nicht nur die biblische Fundierung von Martensens Aussagen fehlte, sondern auch die dabei von Martensen an den Tag gelegte Bibelauslegung als völlig willkürlich erschien. Hinzu kam Magnús Eiríkssons merkliches Unbehagen gegenüber der Begeisterung, die Martensens „Modetheologie“ unter den Studierenden zu dieser Zeit auslöste. Da diese sich nun vorrangig mit spekulativer Dogmatik zu beschäftigen schienen, auf Kosten der Exegese, befanden sie sich für Magnús auf dem besten Wege dahin, „Freidenker zu werden, bewusste oder unbewusste Pantheisten und Selbstvergötterer“. Als unmittelbarer Anlass für eine schriftliche Entgegnung auf Martensens theologische Anschauung in aller Öffentlichkeit erwies sich jedoch die Verfolgung der Baptisten.", "section_level": 2}, {"title": "Die Verfolgung der Baptisten als Anlass für Magnús Eiríkssons Erstlingswerk \"Om Baptister og Barnedaab\" (1844).", "content": "Unmittelbarer Anlass für Magnús Eiríkssons Erstlingswerk \"Om Baptister og Barnedaab\" (1844) \"(Über Baptisten und Kindertaufe)\" waren die zunehmenden Repressalien gegenüber der freikirchlichen Bewegung der Baptisten Anfang der 1840er-Jahre in Dänemark. Entgegen ihrer eigenen Praxis der Taufe Erwachsener wurden die baptistischen Eltern in einer auf einem Kanzleiplakat \"(Kancelliplakat)\" vom 27. Dezember 1842 veröffentlichten königlichen Resolution zur Taufe ihrer Kinder aufgefordert. Als dies jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachte, sprach sich der Bischof von Seeland, Jacob Peter Mynster, für eine Zwangstaufe der Baptistenkinder aus, die schon bald danach von einigen Pfarrern durchführt wurde. Als nach Bischof Nicolai Faber (1789–1848) aus Odense schließlich auch Martensen zur Frage der Taufe der Baptisten schriftlich Stellung nahm, seine Position bezüglich einer Zwangstaufe der Baptistenkinder dabei aber unklar blieb, bot sich Magnús die Möglichkeit, sich nicht nur der Angelegenheit der (nach ihm zu Unrecht) verfolgten Baptisten schriftstellerisch anzunehmen, sondern zugleich damit gegen Martensen selbst und dessen spekulative Theologie überhaupt aufzutreten. Von der Bibel als Grundlage seiner Argumentation ausgehend und ohne selbst ein Anhänger der baptistischen Bewegung zu sein, wollte Magnús Eiríksson dabei das Recht der Baptisteneltern auf einen Aufschub der Taufe ihrer Kinder verteidigen und die Unchristlichkeit ihrer Verfolgung durch Staat und Kirche aufzeigen:", "section_level": 3}, {"title": "Die Anklage Martensens.", "content": "Die von Anfang an scharfe, im Laufe der Jahre sich immer mehr bis ins Unerbittliche steigernde Opposition gegen Martensens Theologie war Anlass fast sämtlicher Veröffentlichungen Magnús Eiríkssons in den Jahren 1844 bis 1851. Dass mit der Intensität dieser Auseinandersetzung zugleich auch deren Polemik immer mehr zunahm, ist in erster Linie auf das von Martensen seinerseits an den Tag gelegte Verhalten zurückzuführen, anstelle einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit Magnús Eiríkssons Vorwürfen lediglich mit „vornehmem Schweigen“ darauf zu reagieren. Ihren Höhepunkt fand Magnús' Polemik schließlich am Ende seiner Schrift \"Dr. Martensens trykte moralske Paragrapher\" (1846) \"(Dr. Martensens gedruckte moralische Paragraphen)\" in der unverhohlenen Drohung einer öffentlichen Anklage Martensens, die Magnús im Jahr darauf auch in die Tat umsetzte. Als er sich hierzu im Juni 1847 auch mit einem Brief an König Christian VIII. persönlich wandte, worin er sich auch „über die Prinzipien und das Verhalten der Regierung in vielen anderen Angelegenheiten beschwerte, die am ehesten oder alleine zum Politischen gehören“, führte dies zur Anklage Magnús Eiríkssons wegen Majestätsbeleidigung durch den obersten Ankläger der Staatsmacht \"(Generalfiskalsag)\". Aufgrund des unmittelbar nach der Thronbesteigung König Frederiks VII. erlassenen Amnestie­dekrets vom 20. Januar 1848 wurde die Anklage gegen Magnús jedoch schon bald danach wieder fallen gelassen.", "section_level": 3}, {"title": "Finanzielle Probleme.", "content": "Seine unerbittliche Opposition gegen Martensen ließ Magnús Eiríkssons vormaliges Ansehen und damit auch die Nachfrage nach Manuduktion bei ihm nach und nach sinken, was zunehmend finanzielle Probleme mit sich brachte, zumal Magnús auch die meisten seiner Schriften auf eigene Kosten veröffentlichen musste. Die bisweilen prekäre finanzielle Lage sowie die damit einhergehenden Entbehrungen und Nöte sollten von Mitte der 1840er-Jahre an ständiger Begleiter von Magnús Eiríkssons Leben sein. In seiner Not bat Magnús Eiríksson mehrmals auch Sören Kierkegaard um finanzielle Unterstützung, was dieser ihm jedoch abschlug. Im Jahr 1856 schien sich Magnús Eiríkssons angespannte finanzielle Situation kurze Zeit zum Besseren zu wenden, als ihm – allen seinen Differenzen mit der Lehre der Kirche zum Trotz – auf Bestreben des isländischen Bischofs Helgi Guðmundsen Thordersen (1794–1867) eine Stellung als Pfarrer auf Island angeboten wurde. Dass Magnús jedoch schon kurze Zeit später auf einen Antritt dieses Amtes verzichtete, ist in erster Linie auf die einschneidenden Veränderungen zurückzuführen, die sein theologisches Denken in der Zeit seines „literarischen Schweigens“ (1851–1863) erfahren hatte.", "section_level": 3}, {"title": "Die Radikalisierung von Magnús Eiríkssons Anschauung (1863–1877).", "content": "Alle Schriften, die Magnús Eiríksson nach 1863 veröffentlichte, zeugen von einer zunehmend radikaler werdenden Kritik an der Bibel selbst und vor allem am Dogma von Jesu Gottessohnschaft. Magnús Eiríkssons Selbstverständnis, wie es in seinen späteren Schriften immer mehr zu Tage trat, war dabei das eines „Reformators“: „es soll eine kirchliche Reformation beginnen“, die eine neue „vernünftige Religion“ zum Ziel hat, welche durch und durch von – \"positiv\" verstandener – „Einfältigkeit“ und „Nächstenliebe“ geprägt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Der Auftritt auf dem 4. Nordischen Kirchentreffen (1871).", "content": "Bezeichnend für Magnús Eiríkssons kritische Haltung gegenüber Theologie und Kirche und für seine unerschütterliche Überzeugung, im Dienst der „Wahrheitsliebe“ zu handeln, war schließlich sein Auftritt als Redner auf dem \"4. Nordischen Kirchentreffen\" in Kopenhagen (September 1871), das sich in seinem ersten Verhandlungspunkt mit dem Thema „Das Verhältnis des Neurationalismus zum christlichen Glauben“ befasste. Anstatt wie seine Vorredner dasjenige bestimmen zu wollen, was unter „Neurationalismus“ zu verstehen sei, hielt es Magnús für dringender und gebotener, danach zu fragen, was unter „christlichem Glauben“ zu verstehen sei und ob der von der Kirche bekannte Glaube mit Jesu Christi eigener Lehre und Glauben übereinstimme. Nachdem seine Rede mehrmals von Verhandlungsleitung und Publikum unterbrochen wurde, wandte sich Magnús vor allen Anwesenden an „den Herrn des Himmels und der Erde“ und schloss sein Gebet mit den Worten:", "section_level": 3}, {"title": "Das Schweigen der Theologen zu einer Auseinandersetzung mit Magnús Eiríksson.", "content": "Da die maßgeblichen Repräsentanten von Theologie und Kirche in Magnús Eiríkssons Kopenhagener Umfeld einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit Eiríkssons immer radikaler werdenden Anschauungen konsequent aus dem Wege gingen, gingen die Stellungnahmen zu Magnús' Schriften oft auch auf religiös interessierte Laien zurück, wie zum Beispiel den religiösen Schriftsteller Andreas Daniel Pedrin (1823–1891) oder den Postkontrolleur und Schriftsteller Jørgen Christian Theodor Faber (1824–1886). Nicht zuletzt das entschlossene und unbeugsame Auftreten Magnús Eiríkssons gegenüber den in der Kirche Verantwortlichen auf dem Kirchentreffen 1871 brachte ihm jedoch auch zahlreiche Respekt- und Sympathiebekundungen ein und war schließlich mit Anlass dafür, dass sich ein Unterstützerkreis bildete, der – ohne Magnús Eiríkssons „religiöse Anschauungen“ deshalb zu teilen – seiner schwierigen finanziellen Situation Abhilfe schaffen wollte.", "section_level": 3}, {"title": "Kontroverse in Island, Erfolge in Schweden.", "content": "Anlass zu einer erbitterten Kontroverse mit zahlreichen Schriften, Gegenschriften und Zeitungsartikeln gab dabei die harsche Kritik, die Magnús Eiríkssons Schriften aus Island ereilte: einerseits von den beiden französischen Missionspriestern, Jean-Baptiste Baudoin (1831–1875) und Bernard Bernard (1821–1895), die sich im Rahmen der katholischen Nordpolmission (1855–1869) in den Jahren 1857/58 zur Errichtung der ersten katholischen Kirche auf Island seit der Reformation ansiedelten; andererseits von dem Theologen Sigurður Melsteð (1819–1896), der von 1866 bis 1885 als Dozent an der \"Prestaskólann\" (Pastorenschule) in Reykjavík wirkte. Auf überwiegend fruchtbaren Boden stießen Magnús Eiríkssons Ausführungen hingegen in Schweden, allen voran beim „freisinnigen Pastor“ Nils Johan Ekdahl (1799–1870), der zwei von Magnús’ Schriften ins Schwedische übersetzte. Nicht zufällig erschienen die letzten Artikel, die Magnús Eiríksson im Jahr 1877 veröffentlichte, in der schwedischen Zeitschrift \"Sanningssökaren\" \"(Der Wahrheitssucher)\".", "section_level": 2}, {"title": "Die letzten Lebensjahre.", "content": "Magnús Eiríksson wäre sicherlich auch an seinem Lebensabend großer finanzieller Not ausgesetzt gewesen, hätten ihm seine Freunde nicht eine bescheidene Lebensrente ermöglicht. Mitte 1878 wurde ihm sogar das Geld für eine Hin- und Rückreise nach Island zur Verfügung gestellt, seinem Heimatland, das er seit 1837 nicht mehr gesehen hatte und dessen Besuch er immer wieder aufschieben musste, bis ihm dies schließlich aus Gesundheitsgründen nicht mehr möglich war. Nach seinem Tod am 3. Juli 1881 im \"Frederiks Hospital\" in Kopenhagen errichteten Magnús Eiríkssons Freunde eine Büste auf seinem Grab auf dem \"Garnisons Kirkegård\". Magnús starb unverheiratet. Im Gegensatz zu den herausragenden Persönlichkeiten von Theologie und Kirche in der Zeit des sogenannten Goldenen Zeitalters Dänemarks (1800–1870), allen voran Kierkegaard und Grundtvig, gerieten der isländische Theologe und religiöse Schriftsteller Magnús Eiríksson und sein über 4200 Seiten umfassendes Werk schon bald nach seinem Tod immer mehr in Vergessenheit.", "section_level": 2}, {"title": "Magnús Eiríkssons theologische Position.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Magnús Eiríksson als Rationalist?", "content": "Magnús Eiríkssons theologische Position wird innerhalb der spärlich vorhandenen Sekundärliteratur über ihn meist pauschal als (Neu-)Rationalismus charakterisiert, was nicht zuletzt auf seine lebenslange persönliche Verbundenheit mit seinem theologischen Lehrer Henrik Nicolai Clausen (1793–1877) zurückzuführen ist, der eine Mittelposition zwischen Theologischem Rationalismus und Schleiermachers Vermittlungstheologie vertrat. Hiergegen kann jedoch eingewendet werden, (a) dass Magnús Eiríksson sich selbst lediglich als „Schrifttheologe“ betrachtete, (b) dass sein Verständnis von Vernunft grundlegend von demjenigen Clausens verschieden ist und (c) dass Magnús Eiríksson bei seinen Ausführungen die Existenz auch übernatürlicher Offenbarungen und „Winke“ Gottes unbestreitbar voraussetzte. Im späten Aufsatz \"Min Forfattervirksomhed\" (1875) kann Magnús Eiríksson (d) zudem davon sprechen, dass der wahre Glaube seinerseits der Vernunft „zur Hilfe kommt“, wodurch die Annahme der durch den Vernunftsinn empfangenen höheren geistigen Dinge erst „vervollständigt“ (vgl. Perfektibilität) werde:", "section_level": 2}, {"title": "Magnús Eiríkssons Verhältnis zu Sören Kierkegaard.", "content": "Magnús Eiríksson sah in Kierkegaard vor allem einen Verbündeten in der ihnen beiden gemeinsamen Opposition gegen Martensens spekulative Theologie. An Kierkegaards theologischer Anschauung jedoch, allen voran am Verständnis des (christlichen) Glaubens als „in Kraft des Absurden“, übte Magnús Eiríksson sehr deutliche Kritik, da er darin eine unannehmbare Überspitzung des Tertullian zugeschriebenen Diktums \"credo quia absurdum [est] (Ich glaube, weil es widersinnig [ist])\" sah. Wird „das Absurde“ nämlich auf diese Weise „zum Grundprinzip und zur Kraft des Glaubens“ gemacht, Sowohl die Verbundenheit mit Kierkegaard in der Opposition gegen Martensen als auch die davon unbeeindruckte Abgrenzung gegenüber Kierkegaards Glaubensverständnis wird besonders deutlich an einer Stelle im Vorwort von Magnús Eiríkssons Schrift \"Dr. Martensens trykte moralske Paragrapher\" (1846) \"(Dr. Martensens gedruckte moralische Paragraphen)\": In Kierkegaards (unveröffentlicht gebliebenen) Reaktionen auf Magnús Eiríkssons Kritik finden sich wichtige und bemerkenswerte Aussagen einerseits zum Verständnis „des Absurden“, andererseits zur Bedeutung der seinen Pseudonymen zukommenden Perspektivität, da sie sich bei ihrer Rede vom (christlichen) Glauben als „in Kraft des Absurden“ oder als „das Paradox“ \"außerhalb\" des Glaubensvollzugs befänden. Für den Glaubenden selbst erscheine der Gegenstand seines Glaubens aber keineswegs absurd: „Indem der Glaubende glaubt, ist das Absurde nicht das Absurde – der Glaube verwandelt es; aber in jedem schwachen Augenblick ist es ihm wieder mehr oder weniger das Absurde.“ Gerade die Auseinandersetzung Kierkegaards mit Magnús Eiríksson erweist sich daher für eine Interpretation von Kierkegaards Glaubensverständnis als ausgesprochen wichtig, da Kierkegaard sich durch Magnús' Kritik „zu einer Präzisierung und auch Modifikation seiner früheren Aussagen veranlasst sah.“", "section_level": 2}, {"title": "Magnús Eiríksson als Unitarier?", "content": "Die bei Magnús Eiríksson zeit seines Lebens zum Ausdruck gekommene kritische Haltung gegenüber den kirchlich-dogmatischen Lehren von der Trinität Gottes und der Göttlichkeit Jesu Christi hat sich in seinem Spätwerk nicht nur zu einer radikalen Ablehnung dieser Lehren und der kirchlichen Dogmatik überhaupt verdichtet. Auch die Bibel selbst, vor allem das Johannesevangelium und die paulinischen Briefe, wird nun Gegenstand von Magnús Eiríkssons Kritik, da er sie von der Vorstellung einer Vergöttlichung des Menschen (und sei es eben des Menschen Jesus von Nazareth), dieser „Schlangentheologie“, reinigen wollte. Dies wird vor allem an Magnús letztem größeren Werk \"Jøder og Christne\" (1873) \"(Juden und Christen)\" deutlich, in dem er sowohl die kirchlich-dogmatische Tradition wie die Bibel selbst hinsichtlich der Entstehung der Lehre von der Göttlichkeit Jesu Christi „historisch-kritisch“ untersuchen wollte. Das Ziel dieser Schrift bestand dabei im Nachweis der „ursprünglichen Übereinstimmung des Christentums mit der jüdischen Religion“, da sich Jesus selbst bloß als „Diener Gottes und Reformator der Juden“, niemals aber als Sohn Gottes oder gar als Gott selbst betrachtet habe. Da auch Jesu Anhänger ihn nur für „den Messias“ gehalten hätten, sei ihr Christentum in Wirklichkeit bloß ein „reformiertes Judentum“ gewesen. Dass diese radikale Position Magnús Eiríkssons (zumindest) seitens der Bewegung der Unitarier als Unitarismus charakterisiert und er selbst von daher geradezu als „Pionier“ oder geistesgeschichtlicher „Wegbereiter“ des Unitarismus in Dänemark betrachtet wird, ist auch in geschichtlicher Hinsicht insofern zutreffend, als die Bewegung der Unitarier – unter dem Namen \"Die freie Kirchengemeinschaft (Det fri Kirkesamfund)\", seit 1992 \"Unitarische Kirchengemeinschaft (Unitarisk Kirkesamfund)\" – offiziell erst um 1900 Einzug in Dänemark gehalten hat. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass Magnús Eiríkssons (inzwischen aufgelöstes) Grab auf dem \"Garnisons Kirkegård\" im Kopenhagener Stadtteil Østerbro nur einen Steinwurf entfernt vom 1927 errichteten \"Unitarernes Hus\" lag, dem offiziellen Sitz der \"Unitarischen Kirchengemeinschaft\" in Dänemark.", "section_level": 2}, {"title": "Werke.", "content": "Hauptwerke Eine Übersetzung der Titel der Hauptwerke ins Deutsche findet sich im Literaturverzeichnis des Artikels über Magnús Eiríksson im BBKL, Band 28 (2007). Artikel in Zeitungen und Zeitschriften (Auswahl)", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Magnús Eiríksson (* 22. Juni 1806 in Skinnalón, Norður-Þingeyjarsýsla, Island; † 3. Juli 1881 in Kopenhagen) war ein isländischer Theologe, religiöser Schriftsteller und Zeitgenosse Sören Kierkegaards (1813–1855) und Hans Lassen Martensens (1808–1884) in Kopenhagen. ", "tgt_summary": null, "id": 1246702} {"src_title": "Burg Sponheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mit 16 wurde Way von einer Firma namens \"H-Street\" gesponsert, welche er jedoch bald verließ, um \"Blind\" beizutreten, welche er aber auch ein Jahr später verließ, um mit \"H-Street\" Co-Gründer Mike Ternasky eine eigene Firma mit dem Namen \"Plan B\" ins Leben zu rufen. Bereits 1991 wurde Way \"Skater des Jahres\" im Thrasher Magazine. Eine Reihe an Videos wurden daraufhin produziert bis er sich bei einem Surfunfall das Genick brach und ein Jahr aussetzen musste. 1995 kam er wieder zum Sport zurück und gewann die \"Tampa Pro Vert Competition\", zwei Jahre später brach er auch den Weltrekord für den höchsten Sprung auf einem Skateboard. Zwischen 1999 und 2002 musste sich Way mehrerer Operationen unterziehen (fünf Knie- und zwei Schulteroperationen), welche jedoch alle erfolgreich verliefen. Danach konstruierte er die erste \"Megaramp\", in welcher er auch einen weiteren Rekord von 5,6 m Höhe aufstellte. Am 19. Juni 2003 stellte er auf der zweiten Rekonstruktion der Rampe weitere Rekorde auf, darunter höchster \"Christ Air\", höchster \"McTwist\" und höchster \"Fast Plant\". Das Videomaterial erschien auf dem gut verkauften DC Video. Bei den sechsten \"Transworld Skateboarding Awards\" gewann er den Titel für besten Athleten im Vert-Style. 2004 gewann er den ersten Big Air Contest bei den X-Games in Los Angeles, wo er ebenso wieder Rekorde brach (neuer Weitenrekord). Im selben Jahr auch erhielt er das zweite Mal den Titel für \"Skateboarder des Jahres\" vom Thrasher Magazine. Am 9. Juni 2005 sprang er als erster Mensch ohne motorisierte Hilfe, also nur mit seinem Skateboard über die chinesische Mauer. Ein Jahr später gewann er auch wieder Gold bei den X-Games in der Big Air Disziplin, indem er über eine 70 Fuß lange Grube (Gap) sprang, das Manöver wurde mit einem Backflip abgerundet. Bei den 14. X-Games im Jahr 2008 schlug Danny Way mit beiden Schienbeinen auf den Rand der Quarterpipe auf. Obwohl er nur mit Hilfe von der Rampe humpeln konnte, sprang er einige Minuten später den geplanten Trick und belegte den zweiten Platz. Danny Way wird schon seit langem von DC Shoes gesponsert, welche auch von seinem Bruder mitgegründet wurde. Deshalb bekommt er nahezu jedes Jahr sein eigenes Pro-Model, welches weltweit verkauft wird. Er ist zudem in den Videospielen von EA Black Box Skate, Skate 2 und Skate 3 als (auch spielbarer) Charakter anzutreffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Danny Way (* 15. April 1974 in Portland, Oregon) ist ein US-amerikanischer Profi-Skateboarder. 2005 sprang er als erster Skateboarder ohne motorisierte Hilfsmittel über die chinesische Mauer.", "tgt_summary": null, "id": 1501619} {"src_title": "Svenskt Tenn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Copland schrieb das Ballett, das für dreizehnköpfiges Kammerorchester gesetzt ist, auf Bitte der Choreographin und Tänzerin Martha Graham, finanziert durch Elizabeth Sprague Coolidge. Während der Entstehungszeit des Werkes schrieb Copland selbst, dass es sehr dumm sei, so etwas wie ein Ballett zu schreiben, und die entsprechenden Partituren historisch nicht lange Bestand haben würden. 1945 erhielt er für das Ballett den Pulitzer-Preis für Musik. 1945 schrieb Copland das Ballett als Orchestersuite um, wobei die meisten Bestandteile des Werkes erhalten blieben. Sowohl das Ballett als auch die Orchesterfassung wurden vom Publikum sehr positiv aufgenommen, auch wenn die Orchestersuite für die wachsende Bekanntheit des Komponisten die wichtigere Rolle spielte. 1972 veröffentlichte der Verlag Boosey & Hawkes eine Version der Suite, die die Strukturen der Orchestersuite mit der Besetzung des originalen Balletts zusammenführte: doppeltes Streichquartett, Kontrabass, Flöte, Klarinette, Fagott und Klavier. Alle drei Versionen werden auch heute noch häufig aufgeführt. Ursprünglich hatte Copland dem Werk keinen Titel gegeben und bezeichnete es einfach als „Ballet for Martha“. Kurz vor der Premiere schlug Graham „Appalachian Spring“ vor, eine Bezeichnung aus dem Gedicht \"The Dance\" von Hart Crane, auch wenn sie keine direkte Beziehung zur Balletthandlung hat. Copland war später oft amüsiert, wenn Zuhörer ihm berichteten, wie gut er doch die Schönheit der Appalachian Mountains in seiner Musik eingefangen habe. \"Appalachian Spring\" wurde am 30. Oktober 1944 in der Library of Congress in Washington D.C. uraufgeführt, Graham tanzte die Hauptrolle. Das Bühnenbild hatte der japanisch-amerikanische Künstler Isamu Noguchi gestaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Die Handlung des Balletts erzählt von einem Frühling der amerikanischen Pioniere der 1800er Jahre, nachdem sie in Pennsylvania ein neues Farmhaus errichtet haben. Unter den Hauptrollen finden sich ein frischvermähltes Paar, ein Erweckungsprediger und seine Anhänger. Die Orchestersuite ist in acht Sätze aufgeteilt, die Copland folgendermaßen beschreibt: Die originale Ballettversion teilt sich in 14 Sätze. Die Sätze, die in der Orchestersuite nicht aufgenommen wurden, befinden sich alle zwischen deren siebtem und dem letzten Satz. Der siebte Satz, die Variationen der Shakermelodie „Simple Gifts“ (von 1848), ist der bekannteste Abschnitt des Balletts und wurde für zahlreichen Fernsehwerbungen verwendet. Copland selbst veröffentlichte unterschiedliche Arrangements dieses Satzes für Blasorchester (1958) und Orchester (1967) unter dem Titel „Variationen auf eine Shakermelodie“. Jede Variation greift das einfache Thema auf und variiert es in Tonart, Begleitung, Registrierung, Dynamik, Klangfarbe und Tempo. Die zweite Variation präsentiert eine lyrische Bearbeitung in tieferen Registern, während die dritte einen starken Kontrast dazu in einem schnellen Stakkato bildet. Die letzten zwei Variationen dieses Abschnittes verwenden nur einen Ausschnitt der Folkmelodie, zunächst als pastorale Variation, dann als majestätischen Abschluss. Im Ballett, aber nicht in der Suite findet sich hier ein längerer Zwischenabschnitt, der von der Folkmelodie wegführt und die abschließenden zwei Variationen vorwegnimmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Appalachian Spring (deutsch: nicht – wie auch im Englischen oft fälschlich angenommen – \"Frühling in den Appalachen\", sondern \"Appalachische Quelle\") ist eine bekannte Ballettmusik des US-amerikanischen Komponisten Aaron Copland. Das Werk wurde im Oktober 1944 uraufgeführt und ist vor allem in einer Fassung als Orchester-Suite weit verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 1705714} {"src_title": "Unser Mann in Havanna (Roman)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Legende nach gründete der Apostel Barnabas im Jahr 52 n. Chr. das Bistum Mailand. Die Erhebung zum Erzbistum erfolgte im 4. Jahrhundert. Der bedeutendste Bischof der Spätantike war der heutige Bistumspatron Ambrosius von Mailand, der als einer der vier westlichen Kirchenlehrer gilt. Der Ambrosianische Ritus, dessen Entwicklung dem im 4. Jahrhundert lebenden Bischof frühestens seit der Mitte des 8. Jahrhunderts zugesprochen wird, wird bis heute in Mailand angewendet. Die Erhebung Mailands zum Erzbistum entsprach sowohl der damaligen politischen Stellung Mailands als kaiserliche Residenzstadt wie auch der innerkirchlichen Bedeutung Mailands. Das Territorium des Erzbistums unterlag seit seiner Gründung großen Schwankungen. Ursprünglich umfasste es praktisch die gesamte Lombardei und Churrätien. Zwischen 603 und 606 trennte sich das Bistum Como wegen Streitigkeiten um den Ritus von Mailand. Nach der Teilung des Frankenreiches kam das Bistum Chur 843 an das Erzbistum Mainz. Die Bistümer Pavia und Turin erlangten um 700 bzw. 1471 die Exemtion. Bis 1870 unterstanden dem Erzbistum Mailand im heutigen Kanton Tessin die sogenannten Ambrosianischen Täler Leventina, Blenio und Riviera sowie die Gemeinden Moleno, Preonzo und Gnosca. Die komplizierte Grenzziehung der kirchlichen Zuständigkeitsbereiche im Tessin zwischen Mailand und dem Bistum Como war das Resultat einer frühmittelalterlichen Schenkung. Historisch umfasste der Metropolitanverband des Erzbistums Mailand folgende Bistümer: Im 19. Jahrhundert wurden die Struktur und der Umfang der Diözese stark verändert.", "section_level": 1}, {"title": "Erzbischöfe.", "content": "Bedeutende Erzbischöfe von Mailand im Mittelalter und der Neuzeit waren: Umberto Crivelli, der 1185 als Urban III. zum Papst gewählt wurde; Ottone Visconti (1207–1295), Begründer der Machtstellung der späteren Herzogsfamilie der Visconti; Pietro Philargi, 1409 als Gegenpapst Alexander V.; Karl Borromäus, Führer der Gegenreformation in Norditalien und der Schweiz; Achille Ratti, 1922–1939 als Papst Pius XI.; Giovanni Battista Montini 1963–1978 als Papst Paul VI.; Carlo Maria Martini, Bibelwissenschaftler und progressiver kirchlicher Vordenker im ausgehenden 20. Jahrhundert. 42 Bischöfe von Mailand wurden bisher heiliggesprochen, zuletzt 1610 Karl Borromäus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Erzbistum Mailand (, ) ist eine Metropolitan-Diözese der römisch-katholischen Kirche in Italien. Als Kathedrale dient der Mailänder Dom. Das Bistum wurde im 4. Jahrhundert zum Erzbistum erhoben. Patron des Bistums ist der heilige Ambrosius von Mailand. Neben dem Römischen Ritus wird im größten Teil des Erzbistums Mailand auch der Ambrosianische Ritus verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 1661199} {"src_title": "Georg Gebel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Studium und Promotion.", "content": "Van der Stoel absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften und der Soziologie an der Universität Leiden. 1947 erfolgte zunächst die Promotion zum \"Doctor iuris\" und 1953 die Promotion zum Doktor der Soziologie. Von 1999 bis 2001 war van der Stoel Inhaber des Rudolph-Cleveringa-Lehrstuhls für Menschenrechte an der Universität Leiden. Von Januar 2001 bis Januar 2003 war er zudem Gastprofessor für Internationales und Europäisches Recht an der Universität Tilburg.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn in den Niederlanden.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter der Ersten und Zweiten Kammer.", "content": "Bereits 1946 trat van der Stoel der PvdA bei. Nach dem Studium war er zunächst 1953 bis 1958 Mitarbeiter der Wiardi-Beckman-Stiftung, dem wissenschaftlichen Büro der PvdA. Anschließend war er von bis 1963 Sekretär der Partij van de Arbeid für Internationale Angelegenheiten. 1960 bis 1965 war er zunächst Abgeordneter der Ersten Kammer \"(Eerste Kamer)\". Von 1966 bis 1973 und von 1977 bis 1981 war er als Vertreter der PvdA Mitglied der Zweiten Kammer \"(Tweede Kamer)\".", "section_level": 2}, {"title": "Staatssekretär und Außenminister.", "content": "Im Kabinett von Jo Cals war van der Stoel vom 22. Juli 1965 bis zum 22. November 1966 Staatssekretär im Außenministerium. Vom 11. Mai 1973 bis zum 19. Dezember 1977 war er im Kabinett von Joop den Uyl als Nachfolger von Norbert Schmelzer Außenminister. In dieser Funktion war er auch im zweiten Halbjahr 1976 Präsident des Rats der Europäischen Union. Während eines Besuchs in der Tschechoslowakei im Februar 1977 sprach van der Stoel auch mit dem Sprecher der tschechoslowakischen Bürgerrechtsbewegung Charta 77, Jan Patočka, was zu erheblichen Protesten auf der tschechoslowakischen Regierungsseite führte. Patočka wurde daraufhin von der Staatssicherheit verhört und starb an den Folgen. Im Kabinett von Dries van Agt war van der Stoel vom 8. September 1981 bis zum 29. Mai 1982 erneut Außenminister. Von 1986 bis 1992 war er Mitglied des Staatsrates. Für seine Verdienste um die niederländische Politik wurde ihm am 22. Mai 1991 der Ehrentitel eines Staatsministers verliehen. Nach seinem Ausscheiden aus der niederländischen Politik stiftete er den Internationalen Max-van-der-Stoel-Preis für Menschenrechte. 2001 war er Impulsgeber für die Gründung der South East European University in Skopje, Nordmazedonien.", "section_level": 2}, {"title": "International angesehener Diplomat.", "content": "Max van der Stoel erwarb sich darüber hinaus einen Ruf als international angesehener Diplomat. Er war von 1983 bis 1986 Botschafter der Niederlande bei den Vereinten Nationen. 1991 bis 1999 war er Berichterstatter (Rapporteur) der UNO für die Einhaltung der Menschenrechte im Irak. Zugleich war er 1993 bis zum 1. Juli 2001 Hoher Kommissar für nationale Minderheiten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Seit dem 1. Juli 2001 war Max van der Stoel Sonderberater für Mazedonien des Generalsekretärs und Beauftragten für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik des Rates der Europäischen Union Javier Solana.", "section_level": 1}], "src_summary": "Max van der Stoel (* 3. August 1924 in Voorschoten; † 23. April 2011 in Den Haag) war ein niederländischer Politiker der Partij van de Arbeid (PvdA) und international angesehener Diplomat.", "tgt_summary": null, "id": 614601} {"src_title": "Irnfried von Wechmar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Mironow begann seine berufliche Laufbahn mit dem Militärdienst in der Roten Armee als Fallschirmjäger, den er von 1971 bis 1973 leistete. Danach studierte er an der Leningrader Bergbau-Hochschule und schloss das Studium 1980 ab. Während des Studiums und in den Jahren danach war er als Geophysiker in der Sowjetunion und später auch in der Mongolei tätig. Anfang der 1990er Jahre begann er politisch tätig zu werden und kandidierte schließlich 1994 erfolgreich als Abgeordneter des Petersburger Stadtparlaments, zu dessen Ersten stellvertretenden Vorsitzenden er bereits im April 1995 gewählt wurde. Nach der Amtsenthebung des Vorsitzenden Juri Krawzow durch das Stadtparlament im Jahre 1998 übernahm Mironow dessen Amt kommissarisch von April bis Dezember. Im selben Jahr wurde er erneut als Abgeordneter für eine zweite Amtszeit bestätigt und erhielt dabei mit rund 70 Prozent der Wählerstimmen das beste Ergebnis stadtweit. 2000 wurde Mironow wiederum stellvertretender Vorsitzender des Stadtparlaments. Er repräsentierte seit 2001 die Legislative Sankt Petersburgs als Senator im russischen Föderationsrat. Am 5. Dezember des gleichen Jahres wurde er vom Föderationsrat zu dessen Vorsitzenden gewählt und trat damit die Nachfolge des bisherigen Vorsitzenden Jegor Strojew an. Am 29. Januar 2003 wurde er bei erneuter Wahl des Föderationsratsvorsitzenden in diesem Amt bestätigt. Bei den russischen Parlamentswahlen im Jahre 2003 war Mironow im Dienste der anlässlich dieser Wahlen ein Jahr zuvor gegründeten Partei des Lebens aktiv, deren Vorsitzender er von 2003 bis 2006 war. 2004 trat er als Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen an, ohne sich dabei als Herausforderer Putins zu sehen; er ging sogar soweit, Putin öffentlich seine Unterstützung auszusprechen. Folgerichtig belegte er mit 0,75 Prozent der Stimmen (524.324 Stimmen absolut) den letzten Platz. Nach dem Zusammenschluss der Partei des Lebens mit der Rentnerpartei und der Rodina-Partei im Jahre 2006 übernahm er auch den Vorsitz der auf diese Weise am 28. Oktober 2006 neu entstandenen Partei Gerechtes Russland. Am 30. März 2007 wurde Mironow erneut als Vorsitzender des Föderationsrates bestätigt, und zwar einstimmig bei einer Enthaltung. Am 16. April 2011 ließ Sergei Mironow seinen Parteivorsitz ruhen. Zum neuen Parteivorsitzenden wurde mit 296:17 Stimmen Nikolai Lewitschew gewählt. Seit dem 27. Oktober 2013 bekleidet Mironow das Amt des Parteivorsitzenden erneut. Am 18. Mai 2011 wurde Sergei Mironow auf Vorschlag der Partei Einiges Russland von seinen Amtspflichten als Vorsitzender des russischen Föderationsrates entbunden. Es wird vermutet, dass Mironows zunehmende Distanzierung von der Partei „Einiges Russland“ Auslöser für seine Entlassung war. Seine Nachfolgerin in diesem Amt wurde Walentina Matwijenko. Am 8. Juni 2011 zog Sergei Mironow in die Duma ein. Eine Woche später übernahm er den Fraktionsvorsitz der Partei „Gerechtes Russland“. Im Dezember 2011 wurde Mironow von seiner Partei zum Kandidaten bei den Russischen Präsidentschaftswahlen 2012 nominiert. Am 22. Dezember 2011 hat die Zentrale Wahlkommission seine Kandidatur registriert. Bei den Präsidentschaftswahlen am 4. März 2012 erhielt Mironow lediglich 3,85 Prozent der Stimmen und landete wiederum auf dem letzten Platz. Im April 2014 setzte die US-amerikanische Regierung und die EU Mironow auf eine Sanktionsliste infolge der Ukraine-Krise, die Mironow die Einreise in die Vereinigten Staaten und die Mitgliedstaaten der EU verbietet.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Sergei Mironow ist in vierter Ehe verheiratet. Seine dritte Ehefrau Irina Mironowa, von der er sich Mitte 2013 trennte, arbeitete früher als Praktikantin in seinem Büro. Ihretwegen hat er seine zweite Ehefrau, Ljubow Iwanowna, verlassen. Am 1. November 2013 heiratete Sergei Mironow die Sankt Petersburger Journalistin Olga Radijewskaja (* 1984). Mironow ist russisch-orthodoxer Religionszugehörigkeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sergei Michailowitsch Mironow (; * 14. Februar 1953 in Puschkin, Oblast Leningrad, heute zu Sankt Petersburg) ist ein russischer Politiker. Er ist Vorsitzender der Partei Gerechtes Russland. Von Dezember 2001 bis Mai 2011 war er Vorsitzender des russischen Föderationsrates. Seit dem 14. Juni 2011 ist er Vorsitzender der Duma-Fraktion von „Gerechtes Russland“.", "tgt_summary": null, "id": 1374818} {"src_title": "José Charbonneau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unglücksverlauf.", "content": "Die Boeing 737 mit 148 Passagieren und sieben Besatzungsmitgliedern setzte in Surabaya auf der Start- und Landebahn aufgrund zu hoher Sinkrate so hart auf, dass die gesamte Rumpfsektion hinter der Sitzreihe 15 einknickte. Nachdem die Maschine auf der Runway zum Stehen gekommen war, konnten alle 155 Insassen das Flugzeugwrack aus eigener Kraft verlassen. Nur zwei Passagiere erlitten leichte Verletzungen. Der Flughafen musste für eine Stunde geschlossen werden und mehrere Flüge mit Surabaya als Ziel mussten zu Ausweichflughäfen umgeleitet werden. Die Fluggesellschaft ließ kurz nach dem Unfall das Flugzeugwrack mit weißer Farbe übermalen, um das Firmenlogo, die Flugzeugregistrierung und den Rumpfanstrich unkenntlich zu machen. Solange keine Beweise vernichtet werden, ist diese Handlung legal und bei Zwischenfällen mit Flugzeugen nicht unüblich. Die Flugzeugstruktur war so stark beschädigt, dass das Flugzeug von Adam Air abgeschrieben werden musste.", "section_level": 1}, {"title": "Fluggerät.", "content": "Die Boeing 737-300 mit dem Kennzeichen \"PK-KVV\" wurde im Dezember 2006 von Adam Air übernommen, nachdem sie seit ihrer Fertigstellung 1994 in den Diensten von neun anderen Fluggesellschaften gestanden hatte und zuletzt für die brasilianische Varig geflogen war.", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchung.", "content": "Die Untersuchung des Vorfalls wurde vom Indonesian National Transportation Safety Commission (INTSC) geleitet. Der Flugzeughersteller Boeing hat mitgeteilt, während der Ermittlungen technische Hilfe zu leisten. Zur Ermittlung der Unfallsursache wurden auch Wetterdaten von der indonesischen Wetterbehörde und vom Luftraumkontrollzentrum in Surabaya gesammelt und die Piloten befragt.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Viele Kunden verlangten nach diesem Vorfall ihr Geld für bereits gebuchte Flüge bei Adam Air zurück. Die indonesische Regierung ordnete ein Flugverbot für alle sechs verbliebenen Boeing 737-400 von Adam Air an. Diese durften nach einer gründlichen Untersuchung wieder in den Flugbetrieb zurückkehren und die Airline konnte am 5. März wieder den normalen Linienflugbetrieb aufnehmen. Das Verlangen mehrerer indonesischer Politiker nach einem generellen Flugverbot für Flugzeuge, die älter als zehn Jahre sind, wurden nach diesem Vorfall immer lauter. Dies wird jedoch von Luftfahrtexperten als nicht hilfreich befunden. Eine qualitativ und quantitativ bessere Wartung der Fluggeräte der indonesischen Inlandsflotte sei viel wichtiger als deren Alter zu verringern. Die aktuelle Grenze für die Flugerlaubnis für Flugzeuge in Indonesien liegt bei einem Alter von 35 Jahren oder 70.000 Landungen. Das indonesische Verkehrsministerium plant, die Fluggesellschaften mit bestimmten „Safety Levels“ auszuzeichnen. Diese sollen von „Level One“, sicher, bis zu „Level Three“, unsicher (mögliches Flugverbot) reichen. Es wird darüber hinaus überlegt, alle Boeing 737, die sich in Indonesien im Betrieb befinden, untersuchen zu lassen. Nach diesem Zwischenfall geriet Adam Air noch mehr in die Kritik. Bereits vor diesem Unfall berichteten Piloten von Adam Air öfter, enormem Druck durch höhere Angestellte ausgesetzt gewesen zu sein. Piloten sollen zum Teil genötigt worden sein, trotz Sicherheitsbedenken zu fliegen. Zum Teil flogen Flugzeuge monatelang mit defekten Türen oder einem beschädigten Fenster. Piloten sagten aus, dass sie mit einer Kündigung rechnen mussten, falls sie sich aus Sicherheitsbedenken weigerten eine Maschine zu fliegen. Im Juni 2008 wurde der Gesellschaft durch die indonesische Regierung die Flugbetriebslizenz endgültig entzogen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adam-Air-Flug 172 war ein Inlandslinienflug der indonesischen Fluggesellschaft Adam Air am 21. Februar 2007 von Jakarta (Flughafen Soekarno-Hatta) nach Surabaya (Flughafen Surabaya), der um 15:22 Uhr Ortszeit (GMT 8:22) in einem Flugunfall ohne Todesopfer endete. ", "tgt_summary": null, "id": 1237999} {"src_title": "Bahnstrecke Essen-Werden–Essen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Aus der Jugend der PSV Eindhoven hervorgegangen wurde er 19-jährig vom Erstligisten Willem II Tilburg verpflichtet. Wau absolvierte in acht Spielzeiten für den Verein 134 Erstligaspiele und erzielte ein Tor. Sein Debüt gab er am 22. April 2000 (31. Spieltag) beim 5:3-Sieg im Heimspiel gegen VBV De Graafschap Doetinchem. Sein einziges Erstligator erzielte er am 4. März 2006 (27. Spieltag) beim 5:0-Sieg im Heimspiel gegen den FC Groningen mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 in der 31. Minute. Nach kurzer Station beim Ligakonkurrenten Roda JC Kerkrade, bei dem er von Januar bis Juni 2008 nur 10 Erstligaspiele bestritt, wechselte er zum zyprischen Erstligisten Nea Salamis Famagusta. Nachdem er dort zu keinem Ligaspieleinsatz kam, kehrte er im Januar 2009 in die Niederlande zurück und absolvierte den Rest der Saison in Tilburg. Zur Saison 2009/10 erhielt einen Vertrag beim Zweitligisten SC Cambuur-Leeuwarden, für den er drei Spielzeiten absolvierte. Danach wechselte er für ein Jahr nach Belgien und spielte jeweils ein halbes Jahr für den \"KFC de Kempen\" und die \"Lutlommel VV\". Seit der Saison 2013/14 spielt er für den niederländischen Amateurverein \"VV Gemmert\".", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Für die Fußballnationalmannschaft der Niederländischen Antillen bestritt er zwei Länderspiele. Sein Debüt gab er am 18. Februar 2004 in Saint John’s bei der 0:2-Niederlage gegen die Auswahl Antigua und Barbuda im Hinspiel der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2006. Sein letztes Länderspiel bestritt er am 18. Juni 2004 in San Pedro Sula bei der 0:4-Niederlage im Rückspiel der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland gegen die Auswahl Honduras'. Nuelson gehört zu den wenigen Fußballern der Niederländischen Antillen, die sich in Europa etablieren konnten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nuelson Francisco Emanuel Wau [] (* 17. Dezember 1980 in Geldrop-Mierlo, Niederlande) ist ein niederländischer Fußballspieler, der seit der Saison 2013/14 beim niederländischen Amateurverein VV Gemmert unter Vertrag steht und für die Nationalmannschaft der Niederländische Antillen spielte.", "tgt_summary": null, "id": 1129622} {"src_title": "Bahnstrecke Hamm–Minden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Zwei Brüder, beide Schriftsteller, werden während der Kriegs- und Nachkriegszeit zu Todfeinden. Während der talentiertere Bruder nach dem Krieg Schreibverbot bekommen hat und ehemalige Nationalsozialisten vor der Entdeckung schützt, betreibt der andere zusammen mit dem Juden Boris Minski ein Striplokal und versucht sich vergeblich als Schriftsteller. Ein scheinbarer Mord- oder Selbstmordversuch an einer Frau führt dazu, dass sich die Wege der beiden erneut kreuzen, und stürzt sie in einen perfiden Kampf um Leben und Tod.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Produktionsfirma war die Roxy Film GmbH & Co. KG in München, Produzent Luggi Waldleitner. Die Dreharbeiten begannen am 14. November und dauerten bis zum 30. Dezember 1972 an. Gedreht wurde in Goslar, München, Zürich, Marrakesch und Rom. Der Erstverleih des Films erfolgte über die Constantin Film GmbH München. Die Uraufführung von \"Alle Menschen werden Brüder\" fand am 15. März 1973 im Thalia in Wiesbaden statt. Im Fernsehen wurde der Film erstmals am 1. September 1978 vom ZDF ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "DVD.", "content": "\"Alle Menschen werden Brüder\", erschienen am 14. März 2014 innerhalb der Reihe „Juwelen der Filmgeschichte“, Anbieter: Filmjuwelen (Alive AG).", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "„Der Versuch, menschliche Positionen in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft zu verdeutlichen, geht in dem Gemisch aus Krimi, Trivialität, Horror und Kolportage ebenso unter wie der Anspruch, das Bruderdrama als Gleichnis für die in Krieg und Gewalttätigkeit manifestierte Unbrüderlichkeit der Menschheit zu gestalten.“ – Filmlexikon „Einzig die Schauspiel-Leistung einiger Mitwirkender macht das ganze zeitweise erträglich. Regieeinfälle dürftig, der Rest recht läppisch.“ – omnilink kino „Der solide gebaute, mit trivialen Stimmungen nicht geizende Film entwirrt die Verwicklungen der Vorlage von Simmel zögernd.“ (Wertung: 2 Sterne = durchschnittlich) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in \"Lexikon „Filme im Fernsehen“\"", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnung.", "content": "Der Film wurde 1973 mit dem Filmband in Gold in der Kategorie „Darstellerische Leistungen“ ausgezeichnet. Preisträger war Klaus Schwarzkopf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alle Menschen werden Brüder ist eine deutsche Literaturverfilmung von Alfred Vohrer aus dem Jahre 1973, der der gleichnamige Roman von Johannes Mario Simmel aus dem Jahr 1967 zugrunde liegt. Die Hauptrollen sind mit Harald Leipnitz und Doris Kunstmann besetzt.", "tgt_summary": null, "id": 2078184} {"src_title": "Fußball-Regionalliga 2001/02", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der SC Ritten (SC Renon, Oberbozen) war einer der ersten Eishockeyclubs in Italien und nahm ab 1929 an der Italien-Meisterschaft teil. Anfang der 1980er Jahre spielte dieser Verein in der dritten Liga, der Serie C, während zwei weitere Vereine aus dem Rittner Hochtal, der HC Unterinn und der WSV Rittnerhorn aus Klobenstein, an der Landesliga teilnahmen. 1984 gelang es dem SC Ritten, die Serie C-Meisterschaft zu gewinnen. Daraufhin beschlossen die drei Eishockeyvereine, die Kräfte zu bündeln und schlossen sich zum heutigen SV Ritten zusammen. Bereits im zweiten Jahr der Teilnahmen an der Serie B (Saison 1985/86) gewann der SV Ritten die Meisterschaft und stieg somit in die erste Liga auf. Zur Aufstiegsmannschaft gehörte unter anderen Mark Stuckey. In den folgenden zwei Jahren spielte der Verein in der Serie A1. Am Ende der Saison 1987/88 musste das Team um Steve Smith und Dave Jensen als Tabellenletzter wieder absteigen. In der folgenden Saison der Serie B begann die Karriere von Roland Ramoser, der zusammen mit seinem Vater Jakob in einer Mannschaft spielte. Bis zur Saison 2000/01 spielte Ritten in der zweiten Spielklasse, bevor das Team den Aufstieg in die Serie A1 schaffte. Roland Ramoser kehrte zu diesem Zeitpunkt zum SV Ritten zurück. Ein Jahr später folgte der Wiederabstieg in die Serie B, bevor das Team 2004 den Wiederaufstieg in die Serie A schaffte. 2004 wurde die erste Eishockeymannschaft in eine Spielbetriebsgesellschaft, die \"Ritten Sport Hockey Amateursport GmbH\", ausgelagert. Am Ende der Saison 2005/06 stand die Mannschaft im Finale der Play-Offs der Serie A, wo sie allerdings mit 0:3 gegen die HC Milano Vipers verlor. Auch in den Saisonen 2007/08 und 2008/09 stand Ritten im Finale, verlor aber beide Male gegen den HC Bozen. Seinen ersten nationalen Titel gewann der Verein mit der Supercoppa Italiana 2009. Hierbei wurde der HC Bozen erstmals in einem Titelkampf bezwungen. Im April 2014 konnte der Verein erstmals die italienische Meisterschaft gewinnen; Meistertrainer war Rob Wilson. Dieser Erfolg konnte zwei Jahre später, diesmal unter der Leitung des finnischen Cheftrainers Riku-Petteri Lehtonen, wiederholt werden. In der Saison 2016/17 gehörte der Verein zu den Mannschaften, die an der Premierensaison der länderübergreifenden Alpen Hockey Liga teilnahmen. Ritten Sport gewann diese erste Saison und auch die unter den besten italienischen Teams der Liga ausgespielte italienische Meisterschaft 2017. Vor Beginn der neuen Saison gewannen die Rittener durch einen 8:3-Erfolg gegen Pokalsieger Hockey Milano Rossoblu zum dritten Mal die Supercoppa Italiana. Seine Heimspiele trägt der Ritten Sport in der 1.200 Zuschauer fassenden Arena Ritten in Klobenstein aus, während der Playoffs 2010 wurde die Eiswelle in Bozen genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ritten Sport (auch \"Sportverein Ritten-Renon\") ist ein Eishockeyverein in der Gemeinde Ritten, Südtirol, der momentan in der länderübergreifenden Alpen Hockey Liga spielt und zuvor Mitglied der Serie A und damit der höchsten italienischen Eishockeyliga war.", "tgt_summary": null, "id": 792461} {"src_title": "Julius Friedrich Lehmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein Vater war ein aktiver Vertreter der Unabhängigkeitsbewegung in Puerto Rico und nahm ihn oft zu politischen Treffen mit. 1943 gründete Mari Brás im Alter von 15 Jahren eine entsprechende Bewegung in seiner Highschool in Mayagüez und leitete das politische Radio-Programm \"Grito de la Patria\". 1944 schrieb er sich an der Universität von Puerto Rico ein. 1946 war er Gründungsmitglied der Partido Independentista Puertorriqueño (PIP) von Gilberto Concepción de Gracia und wurde Präsident der Jugendabteilung der Partei. Zwei Jahre später luden die Studenten der Universität den nationalistischen Führer Pedro Albizu Campos als Gastredner auf den Campus von Río Piedras ein. Als der Präsident der Universität, Jaime Benítez, Albizu Campos den Zutritt verweigerte, antworteten die Studenten mit einem Streik. Mari Brás führte die Gruppe an, die anti-amerikanische Slogans rief und mit einer puerto-ricanischen Flagge in der Hand marschierte. Daraufhin wurden die protestierenden Studenten wegen der Angriffe auf die US-Regierung, die in dieser Zeit die Kontrolle über die Insel hatte, von der Universität verwiesen. Mari Brás ging nach Florida, wo er seinen Bachelor-Abschluss erwarb und an der Georgetown University studierte. 1954 wollte er an der Law School der George Washington University Jura studieren, wurde aber abgewiesen und erwarb seinen Abschluss schließlich an der American University. 1959 gründete er das \"Pro-Independence Movement\" und die politische Zeitung \"Claridad\", die links ausgerichtet war und drei Jahrzehnte unter seiner Leitung stand. 1971 wurde das \"Pro-Independence Movement\" in die Partido Socialista Puertorriqueño (PSP) umgewandelt. 1973 bezeichnete Mari Brás Puerto Rico bei einer Rede vor den Vereinten Nationen als „Kolonie“ der USA und verlangte die Beendigung dieses Zustands. Er war damit der erste Puerto-Ricaner, der dieses Thema ansprach. Im März 1976 wurde sein Sohn Santiago Mari Pesquera ermordet, während er selbst bei einer Kampagne unterwegs war; das Verbrechen wurde nie aufgeklärt. Am 11. Juli 1994 sorgte er für eine juristische Kontroverse, als er bei der amerikanischen Botschaft in Caracas (Venezuela) seinen Verzicht auf die US-Staatsbürgerschaft erklärte. Vor Gericht warf man ihm vor, dass er mit dem Verzicht auf die Staatsbürgerschaft auch auf sein Wahlrecht in Puerto Rico verzichte. Die Gerichte entschieden zweimal zu seinen Gunsten. Das Thema sorgt weiterhin für Debatten. Mari Brás zog sich aus der aktiven Politik zurück und wurde nicht mehr Präsident der aufgelösten PSP, erschien jedoch bei Veranstaltungen zur Unabhängigkeit und unterrichtete Jura an der \"Eugenio María de Hostos School of Law\", die er vor mehr als einem Jahrzehnt in seiner Heimatstadt Mayagüez mitbegründete. Am 25. Oktober 2006 erhielt er als erster Mensch ein Zertifikat zur puerto-ricanischen Staatsbürgerschaft vom Außenministerium Puerto Ricos, was das US-Außenministerium seitdem in Frage stellte. Nach dem Verzicht auf die US-Staatsbürgerschaft und mehr als zehn Jahren Rechtsstreit, in dem er beanspruchte, ein Bürger Puerto Ricos zu sein, erhielt er das Zertifikat. Der ehemalige \"Puerto Rico Supreme Court Associate Justice\" und Staatssekretär Baltasar Corrada del Río bezweifelte die Gültigkeit des Zertifikats und zitierte ein 1997 verabschiedetes und vom aktuellen Senatspräsidenten Kenneth McClintock autorisiertes Gesetz, das die US-Staatsbürgerschaft und Nationalität als Voraussetzung für die puerto-ricanische Staatsbürgerschaft festlegt. Mari Brás' Bemühungen haben eine öffentliche Debatte über dieses Thema ausgelöst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juan Mari Brás (* 2. Dezember 1925 in Mayagüez, Puerto Rico; † 10. September 2010 in Río Piedras, San Juan, Puerto Rico) war ein puerto-ricanischer Politiker, der sich für die Unabhängigkeit seiner Heimat einsetzte.", "tgt_summary": null, "id": 317519} {"src_title": "Concord and Portsmouth Railroad", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Klosteranlage zu den „heiligen Kreuzen“ wurde in der Nähe einer Gruppe von Kreuzen gegründet, die zur Erinnerung an eine Lichterscheinung errichtet wurden. Santes Creus wird zu den angenehmsten und lieblichsten der Zisterzienserklöster gezählt. Verantwortlich für die Gründung ist nicht der königliche Hof, sondern die Familie Montcada unter ihrem Ahn Guillem Ramon II. de Montcada. Für die Anfangszeit wurden für das Zisterzienserkloster Mönche aus der Abtei von Grandselve im französischen Languedoc herbeigeholt. Der damalige Gründungsort ist aber nicht der, an dem das Kloster heute steht. Zweimal zogen die Mönche um. 1158 schließlich ließen sie sich an ihrem heutigen Standort im Tal des Flüsschens Gaià nieder in der Nähe der bereits erwähnten Kreuze. Der königliche Hof interessierte sich aber bald für das aufblühende Kloster, ließ ihm Privilegien und finanzielle Unterstützung zukommen und bewirkte schließlich, dass das Kloster dem Papst direkt unterstellt wurde. Ab der dritten Generation der Äbte war das Kloster wieder abhängig von Grandselve. Im 17. Jahrhundert begann der Niedergang der Abtei. Im Verlauf der so genannten \"desamortización\" wurde das Kloster 1835 von den Mönchen verlassen. Im Jahr 1921 wurde die vom Verfall bedrohte Anlage in die Liste der Nationalen Monumente aufgenommen und damit unter den Schutz der Denkmalpflege gestellt. Das Kloster ist heute gemeinsam mit den Klöstern Santa Maria de Poblet und dem Nonnenkloster Santa Maria de Vallbona Bestandteil der Ruta del Cister.", "section_level": 1}, {"title": "Klosteranlage.", "content": "Der Kirchenbau ist 1174 mit der Fassade begonnen worden; im Jahr 1215 fand die Weihe statt. Die Fassade wirkt außerordentlich streng und schmucklos, fast burgähnlich mit einem oben abschließenden derben Zinnenkranz. Die dreischiffige sechsjochige Basilika hat eine Länge von 47 Metern, das Mittelschiff hat eine Breite von neun Metern und eine Höhe von 21 Metern, die Seitenschiffe sind fünf Meter breit und zehn Meter hoch. Die Arbeit an den einzelnen Klosterteilen zog sich über Jahrzehnte hin. Am Kapitelsaal wurde ab 1174 gebaut, das Dormitorium entstand 1191–1225. Die Grundsteinlegung des Kreuzgangs erfolgte 1313, vollendet war er 1341.", "section_level": 1}, {"title": "Kreuzgang.", "content": "Die Hauptattraktion des Klosters ist der gotische Kreuzgang mit seinen hochinteressanten, sehr phantasievollen Kapitellen. Eine Vielfalt von Pflanzen, Tieren, Menschen und Tiermenschen ist mit großer Spielfreude dargestellt, wobei zum Teil der gesamte Bereich der gekuppelten Kapitelle über mehrere Stützglieder hinweg mit einer einzigen Szene gefüllt wird. Ein „tiefer“ theologischer Sinn ist aber im Gegensatz zur benediktinischen Regel offenbar nicht vorhanden. Einige Themen sind: Garten Eden, Erschaffung des Menschen, Erschaffung Evas aus Adams Rippe, Versuchung, Vertreibung etc.; daneben werden verschiedene Handwerksformen gezeigt, jahreszeitliche Arbeiten, Narrenspiele und dämonische Tiergestalten. Es wird behauptet, dass dieser Kreuzgang der erste gotisch inspirierte von ganz Spanien sei.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Klostergebäude.", "content": "Von besonderer Bedeutung ist neben dem Kreuzgang das Dormitorium mit 48,5 Metern Länge und zehn Metern Breite. Elf steinerne Schwibbögen tragen das offene Satteldach. Es ist wesentlich älter als die darunter liegenden Teile des Kreuzganges. Über seine Bauzeit liegen aber unterschiedliche Daten vor. Entweder entstand das Dormitorium ab 1191 oder bereits ab 1173. Wunderbar erhalten ist ebenfalls der südlich des Kreuzgangs gelegene riesige gotische Weinkeller mit seinen schweren Kreuzrippengewölben und einer einmaligen ‚gruftigen’ Atmosphäre. Im Vergleich dazu besticht die Abteikirche durch herbe zisterziensische Einfachheit und Strenge. Erwähnenswert sind die Königsgräber, die mit ihrer prunkvollen spätgotischen Ausstattung in diesem Raum beinahe wie Fremdkörper wirken.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Das im Jahr 1151 gegründete und ebenfalls zisterziensische Kloster Poblet befindet sich ca. 36 Fahrtkilometer westlich. Nur etwa 15 Fahrtkilometer westlich im Ort El Pla de Santa Maria steht die spätromanische Kirche Sant Ramon mit einem Radfenster, das dem Ostfenster von Santes Creus sehr ähnlich ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Santes Creus oder mit vollständigem Namen Real Monasterio de Santa María de Santes Creus in spanisch oder Reial Monestir de Santa Maria de Santes Creus in katalanisch („Königliches Kloster der Heiligen Maria von den Heiligen Kreuzen“) ist eine ausgedehnte zisterziensische Klosteranlage des 12. Jahrhunderts in Katalonien, Spanien, in der Provinz Tarragona, Gemeinde Aiguamúrcia.", "tgt_summary": null, "id": 1662358} {"src_title": "Du Pont Motors", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Grüne Buch erschien in zwei Ausgaben, die erste um die Mitte der 1950er Jahre, später – um 1977 – die weitaus bekanntere zweite Edition. In diesem Buch wird die streng republikanische Sicht der irischen Geschichte geschildert. Große Bedeutung darin findet das letzte gesamt-irische Parlament, der Zweite Dáil von 1921. Darin hatte Sinn Féin die Mehrheit und stimmte gegen die Spaltung Irlands. Die Abtrennung Nordirlands im selben Jahr im Zuge der Umsetzung des Anglo-Irischen Vertrages wird als Verrat am irischen Volk betrachtet. Die IRA schlussfolgert daraus, dass alle darauf folgenden Parlamente, sowohl das Parlament in Belfast als auch der \"Dáil Éireann\" in Dublin, illegitim seien. Bis die Wiedervereinigung vollzogen sei, sieht sich die IRA also nicht nur als reguläre Armee zur Befreiung Irlands, sondern betrachtet ihr Führungsgremium (den \"Army Council\") auch als provisorische Regierung:", "section_level": 1}, {"title": "Ziele.", "content": "Während die erste Edition die Wiedervereinigung Irlands als Ziel des Kampfes betrachtet, wird dies später zur Zwischenetappe auf dem Weg in eine demokratische und sozialistische Republik. Dabei ist zu bemerken, dass die Haltung gegenüber weltanschaulichen Fragen von Pragmatismus geprägt ist. Sozialistisches Ideengut spielte eine große Rolle innerhalb der Führung der IRA, insbesondere dann, soweit sie sich mit ideologischer Nähe zu internationalen Unabhängigkeitsbewegungen Vorteile erhoffte. Sobald ein Linksruck jedoch die katholische Bevölkerung oder Unterstützer aus den Vereinigten Staaten vor den Kopf zu stoßen drohte, wurden allzu antikapitalistische Thesen jedoch auch revidiert. Neben der Unabhängigkeit Irlands strebt die IRA auch nach dessen kultureller Eigenständigkeit und hofft auch auf die Wiederherstellung des Irischen als vornehmliche Sprache des Landes.", "section_level": 1}, {"title": "Verschwiegenheit.", "content": "Ausführungen zur inneren Sicherheit der IRA erschienen erst in der 2. Ausgabe des Grünen Buches. Die Zusätze trugen den Erfolgen der britischen Geheimdienste Rechnung, welche mit ihren Aufklärungserfolgen die Personalstärke der IRA entscheidend dezimierten. Zum Zeitpunkt der Formulierung der neuen Ausgabe vollzog sich innerhalb der IRA der Umbau der militärischen Befehlsstruktur, weg von traditionellen Einheiten wie Kompanien und Bataillonen, hin zu einer strafferen Zellenstruktur. Der Hintergrund dessen waren wiederholte Fälle, bei denen einzelne Aktivisten nach ihrer Verhaftung im anschließenden Verhör zusammenbrachen und mehrere dutzend Namen preisgaben. Zukünftigen Rekruten wurde nun nahegelegt, nicht leichtfertig der IRA beizutreten. Als Mitgliedern einer verbotenen Organisation müssten sie mit hoher Wahrscheinlichkeit damit rechnen, festgenommen zu werden und mehrere Jahre in Haft zu verbringen. Sie werden angehalten, unter keinen Umständen über ihre Gesinnung oder gar ihre IRA-Mitgliedschaft zu sprechen. Als eines der höchsten Sicherheitsrisiken wird sorgloses Geplauder unter Alkoholeinfluss angeführt. Für den Fall der Festnahme wird dem Leser mit allem Nachdruck befohlen, keinerlei Angaben zu machen und unter allen Umständen zu schweigen. Der Hintergrund dessen war der Umstand, dass die Royal Ulster Constabulary zwar Personen ohne Haftbefehl verhaften und bis zu sieben Tagen ohne Angabe von Gründen festhalten konnte, danach jedoch zur Freilassung gezwungen war, soweit sich keine Verdachtsmomente erhärteten. In dieser Frist war entsprechend den Ausführungen mit folgenden Verhörmethoden zu rechnen: Neben der Funktion als politisches Manifest der IRA liegt in der Schulung zum Widerstehen innerhalb von Verhörsituationen die eigentliche Bedeutung des Grünen Buches. Vor dem Erscheinen der 77er Ausgabe konnten IRA-Mitglieder, die bei ihrer Vernehmung Geständnisse machten, lediglich damit rechnen, aus der Organisation verstoßen sowie im Haftvollzug von anderen IRA-Mitinsassen gemieden zu werden. Danach konnten Geständige solche Milde nicht mehr erwarten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Grüne Buch (, ) war ein Handbuch, das die Irish Republican Army, bzw. später die Provos, an Personen abgaben, die an die Untergrundorganisation herantraten, um Aufnahme zu finden. Es beinhaltete neben einer überaus republikanischen Darstellung der jüngeren irischen Geschichte auch die Formulierung der erklärten Ziele der IRA und ihres Selbstverständnisses. Weitere Kapitel behandeln die Taktik des Kampfes, die innere Sicherheit, sowie vor allem das Verhalten bei Festnahme und Verhör.", "tgt_summary": null, "id": 1275786} {"src_title": "Hiltrud Kier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Suzanne Brigit Bird wurde am 16. Oktober 1980 als jüngeres von zwei Kindern in Syosset bei Oyster Bay auf Long Island geboren. Ihr Vater Herschel war Kardiologe, und ihre Mutter Nancy arbeitete als Krankenschwester an einer Highschool. Die Familie ihres Vaters ist jüdischer Abstammung und stammt ursprünglich aus Russland, wobei ihr eigentlicher Nachname Boorda lautete. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts brachte ihr Großvater seine Familie über Ellis Island in die Vereinigten Staaten, wo sich aus dem Namen Boorda der Name Bird entwickelte. Sue begann sich im Alter von sieben Jahren erstmals für Basketball zu begeistern, was vor allem an ihrer älteren Schwester Jennifer lag. Während der sechsten Klasse trat sie einer Amateur-Athletic-Union-Mannschaft bei.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "High School (1994 bis 1998).", "content": "In ihrer Jugendzeit besuchte Bird zunächst die Syosset High School, wechselte jedoch nach zwei Jahren an die Christ The King Regional High School und spielte für deren High School-Basketballteam. In ihrem Senior-Jahr an der High School erzielte sie durchschnittlich 16,3 Punkte und 7,3 Assists pro Spiel und gewann mit ihrem Team die National- und Staatsmeisterschaft. Zudem erhielt sie in ihrem Abschlussjahr die Auszeichnungen \"New York City Player of the Year\" und \"New York State Player of the Year\". Nachdem sie mehrere Angebote von Colleges erhalten hatte, schafften es die Stanford University, Vanderbilt University und University of Connecticut in ihre engere Auswahl. Am Ende entschied sie sich für die University of Connecticut.", "section_level": 2}, {"title": "College (1998 bis 2002).", "content": "Bird studierte von 1998 bis 2002 an der University of Connecticut und beendete ihr Studium mit einem Abschluss in Kommunikationswissenschaft. In dieser Zeit spielte sie auch für die Damen-Basketballmannschaft der Universität, die Connecticut Huskies. Insgesamt absolvierte Bird vier Saisons für die Huskies, mit denen sie 2000 und 2002 bei den NCAA Division I Basketball Championships der National Collegiate Athletic Association (NCAA) siegte. Beim Gewinn der Meisterschaft 2002 siegte Bird bei allen Saisonspielen mit den Huskies. Während ihrer Zeit am College gewann sie insgesamt 136 von 145 Spielen. Für ihre herausragenden Leistungen im Universitätssport erhielt sie zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, unter anderem wurde ihr 2002 die Wade Trophy verliehen und Bird zum \"Naismith College Player of the Year\" gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "WNBA (seit 2002).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Rookie-Saison (2002).", "content": "Auf Grund ihrer guten Leistungen für die Huskies machte Bird die Franchises der Women’s National Basketball Association auf sich aufmerksam. Die Cheftrainerin der Seattle Storm, Lin Dunn, und ihr Mitarbeiterstab verfolgten ihre sportliche Entwicklung seit ihrer Freshman-Saison an der University of Connecticut. Aufgrund ihrer Leistungen am College zog Dunn Bird als möglichen ersten Draft-Pick im WNBA Draft 2002 in Betracht. Doch auch Swin Cash und Stacey Dales-Schuman standen in der engeren Auswahl der Storm. Beim Draft wurde Bird schließlich von den Storm an der ersten Stelle ausgewählt. Bird integrierte sich in ihrer Rookie-Saison 2002 schnell in die Mannschaft der Storm und stieg früh zur Führungsspielerin neben Lauren Jackson auf. Bird beendete ihre erste Saison mit durchschnittlich 14,4 Punkten, sechs Assists und 1,72 Steals pro Spiel. Außerdem traf sie bei 91 Prozent ihrer Freiwürfe (WNBA Bestmarke 2002). Mit der Hilfe von Bird wurden die Storm konkurrenzfähiger und schafften erstmals die Qualifikation für die Playoffs. In den Playoffs scheiterte Bird mit den Storm in der ersten Runde im Best-of-Three-Modus in zwei Spielen an den Los Angeles Sparks. Aufgrund ihrer herausragenden Leistungen für die Storm wurde sie in ihrer ersten Saison in das \"All-WNBA First Team\" berufen.", "section_level": 3}, {"title": "Gewinn der Meisterschaft (2003 bis 2004).", "content": "In der Saison 2003 absolvierte sie trotz einer Knieverletzung die ganze Saison. Bird führte das Team wie in der Saison zuvor wieder mit den meisten Assists und Steals pro Spiel an. Am Ende der Saison wurde sie erneut in das \"All-WNBA First Team\" berufen, außerdem wurde sie zum zweiten Mal in das \"Western Conference All-Star Team\" gewählt. Aufgrund einer Verletzungswelle ihrer Teamkolleginnen schaffte Bird mit den Storm erstmals nicht den Einzug in die Playoffs. Am 4. März 2004 verkündete Anne Donovan, die das Amt der Cheftrainerin der Storm 2003 von Lin Dunn übernommen hatte, dass der Vertrag von Sue Bird um mehrere Jahre verlängert werde, sodass Bird auch 2004 im Kader der Storm stand. In ihrer dritten Saison schaffte sie mit den Storm wieder die Qualifikation für die Playoffs, in denen sie in den Conference Halbfinals auf die Minnesota Lynx traf. Nachdem die Storm das erste Spiel in Minnesota gewannen, trafen die Storm vor eigenem Publikum im zweiten Spiel auf Minnesota. Nach wenigen Minuten musste Bird aufgrund einer gebrochenen Nase das Spiel beenden. Tully Bevilaqua ersetzte Bird für die restliche Spielzeit und half den Storm die Serie bereits nach dem zweiten Spiel zu gewinnen. Trotz der gebrochenen Nase entschloss sich Bird in den Conference Finals gegen die Sacramento Monarchs anzutreten, was sie mit einer Schutzmaske auch tat. Nachdem jeweils Sacramento und Seattle ihr Heimspiel gewannen, unterzog sich Bird einen Tag vor dem entscheidenden Spiel gegen Sacramento einer Operation an ihrer Nase. Trotz der Operation am Vortag stand Bird gegen die Monarchs auf dem Spielfeld und stellte mit 14 Assists einen neuen WNBA-Playoff-Rekord auf. Die Storm gewannen schließlich Spiel drei und zogen somit erstmals in die WNBA-Finals ein. In den Finals traf Bird mit den Storm auf die Connecticut Sun. Vor dem ersten Spiel wurde sie für ihre Einberufung in das \"All-WNBA First Team\" ausgezeichnet. In den Finals bezwangen die Storm die Sun mit 2:1 in Spielen, wodurch Bird in ihrer dritten Saison erstmals die WNBA-Meisterschaft gewann.", "section_level": 3}, {"title": "Wechselhafte Jahre (2005 bis 2008).", "content": "Am Beginn der Saison 2005 brach sie sich erneut ihre Nase, weshalb Bird für vier Spiele ausfiel. Im Laufe der Saison wurde sie in die Startformation des \"Western Conference All-Star Teams\" gewählt. Bird gewann mit dem \"Western Conference All-Star Team\" erneut das All-Star Game und entschied außerdem die \"All-Star Skills Challenge\" für sich. Ende August wurde sie erstmals in ihrer Karriere zur \"WNBA Player of the Week\" ernannt. Die Storm beendeten die reguläre Saison auf dem zweiten Platz, wodurch sie in den Playoffs auf die Houston Comets trafen. Nachdem die Storm das erste Spiel in Houston gewannen, hatten die Storm zwei Heimspiele, um die Serie für sich zu entscheiden. Im zweiten Spiel lagen die Storm 2:48 Minuten vor Ende mit 62:59 in Führung. Nachdem ein Korbleger von Michelle Snow die Comets bis auf einen Punkt an die Storm heranbrachte, verschuldete Bird beim darauffolgenden Angriff mit einem leichtsinnigen Pass einen Turnover, wodurch die Comets in weiterer Folge in Führung gingen und das zweite Spiel gewannen. Nachdem auch das dritte Spiel verloren ging, endete die Saison für Bird, die anschließend zum vierten Mal in das \"All-WNBA First Team\" berufen wurde, in den Conference Semifinals. Vor der Saison 2006 wurde Bird in das WNBA All-Decade Team gewählt. Am 1. August 2006 erzielte Bird gegen die Lynx ihren 2.000sten Punkt in der WNBA, außerdem wurde sie erneut in das \"Western Conference All-Star Team\" gewählt. Nachdem sich Bird mit den Storm knapp für die Playoffs qualifiziert hatte, schied sie mit den Storm erneut in den Conference Semifinals gegen die Sparks aus. Am Ende der Saison wurde Bird erstmals in ihrer Karriere weder in das \"All-WNBA First Team\" noch in das \"All-WNBA Second Team\" berufen. Die Saison 2007 verlief zunächst sehr ähnlich wie die vorherige. Kurze Zeit vor dem \"All-Star Game\", bei dem sie erneut in das \"Western Conference All-Star Team\" gewählt wurde, sagte sie ihre Teilnahme ab, da sie sich in Connecticut einer Operation am linken Knie unterzog. Aufgrund der Operation stand sie den Storm für fünf Spiele nicht zur Verfügung. Am 24. Juni 2007 erzielte Bird gegen die New York Liberty ihren 1.000sten Assist in der WNBA und wurde mit 26 Jahren die jüngste Spielerin der WNBA, die die 1.000-Assist-Marke erreichte. In den Playoffs scheiterte sie mit den Storm zum dritten Mal in Folge in den Conference Semifinals. Nachdem Anne Donovan die Mannschaft vor der Saison 2008 verlassen hatte, wurde am 9. Januar 2008 Brian Agler als neuer Cheftrainer der Mannschaft vorgestellt. Aufgrund dieses Trainerwechsels war es Agler, der 2008 die Verhandlungen mit Bird über eine mögliche Vertragsverlängerung führte. Am 14. März 2008 verkündete er, dass der Vertrag mit Bird erneut um mehrere Jahre verlängert wurde. Ihre siebte Saison in der WNBA verlief deutlich besser als die vorherigen beiden. Am Ende der Saison wurde Bird in das \"All-WNBA Second Team\" berufen, außerdem wurde sie erstmals als möglicher WNBA-MVP gehandelt. Bei der Wahl des WNBA MVPs erhielt sie die drittmeisten Stimmen. Trotz des Ausfalls von Lauren Jackson am Ende der Saison führte Bird die Storm in die Playoffs, wo sie wie bereits 2006 an den Sparks scheiterte.", "section_level": 3}, {"title": "Peak Performer und erneuter Gewinn der Meisterschaft (2009 bis 2011).", "content": "In der Saison 2009 absolvierten die Storm ihre insgesamt zehnte Saison in der WNBA. Zu diesem Anlass wurde Bird von den Storm Fans in das \"Storm All-Decade Team\" gewählt. Bird wurde in dieser Saison, wie bereits fünf Mal zuvor, in die Startformation des \"Western Conference All-Star Team\" gewählt, außerdem erzielte sie am 17. Juli 2009 gegen die Monarchs ihren 3.000sten Punkt in der WNBA. Am Ende der Saison wurde sie erstmals in ihrer Karriere mit dem WNBA Peak Performer Award ausgezeichnet, da sie die meisten Assists aller Spielerinnen der WNBA erzielt hatte. Mannschaftlich verlief die reguläre Saison deutlich besser als die vorherige, obwohl Bird (Schmerzen im Halsbereich) für mehrere Spiele ausfiel. Noch vor den Playoffs verlängerte Bird ihren Vertrag ein weiteres Mal für zwei Jahre bei den Storm. In den Playoffs scheiterte Bird mit den Storm zum dritten Mal in vier Jahren an den Sparks. In der Saison 2010 schloss Bird mit den Storm die Saison mit 28 Siegen aus 34 Spielen erstmals als beste Mannschaft der Western Conference ab. Bird zeigte in der regulären Saison wieder eine sehr solide Leistung, weshalb sie zum zweiten Mal in ihrer Karriere in das \"All-WNBA Second Team\" berufen wurde. In den Playoffs verlor sie mit den Storm kein einziges Spiel, wodurch sie zum zweiten Mal in ihrer Karriere die WNBA-Meisterschaft gewann. An diesem Erfolg hatte Bird mit ihrer Treffsicherheit in entscheidenden Phasen einen großen Anteil. Im zweiten Spiel der Western Conference Finals gegen die Mercury blockte sie einen Wurfversuch von Temeka Johnson und verwertete im darauffolgenden Angriff 2,8 Sekunden vor Ende des Spiels einen 3-Punkte-Wurf und sicherte damit den Storm den Einzug in die Finals. Im ersten Spiel der Finals entschied Bird mit einem Sprungwurf in den letzten Sekunden das Spiel zugunsten der Storm. In der WNBA-Spielzeit 2011 mussten die Storm die meiste Zeit auf Lauren Jackson verzichten. Aufgrund dieses Ausfalls suchte Bird vermehrt selbst den Abschluss im Angriffsspiel der Storm. Dies spiegelt sich auch in ihrer Statistik wider, als sie die Saison mit einem Schnitt von 14,7 Punkten beendete, was einen neuen persönlichen Rekord darstellte. Im Sommer wählten die Fans Bird zum bereits siebenten Mal in die Startformation des \"Western Conference All-Star Team\". Darüber hinaus wurde sie zu einer der besten 15 Spielerinnen der Geschichte der Liga ernannt. Im Laufe der regulären Saison erreichte sie als sechzehnte Spielerin die 4.000 Punkte-Marke. Trotz dieser vielen individuellen Erfolge blieb der mannschaftliche Erfolg in dieser Saison aus, als sie mit dem Storm in der ersten Runde der Playoffs an den Phoenix Mercury scheiterte. Am Ende der Saison wurde sie in das \"All-WNBA Second Team\" gewählt.", "section_level": 3}, {"title": "Knie- und Hüftprobleme (seit 2012).", "content": "Am 8. Februar 2012 verlängerte Bird ihren Vertrag mit dem Storm. Agler, Cheftrainer des Storm, gab die Länge des neuen Vertrags nicht bekannt, erklärte aber, dass Sue Bird einen neuen erhalten wird, falls sie nach Ablauf des aktuellen Vertrags weiter in der WNBA verweilen möchten. Da Lauren Jackson erst nach den Olympischen Spielen in London ihre Unterstützung für das Franchise zusicherte, war Bird wie im Jahr zuvor in der ersten Saisonhälfte zusätzlich in der Offensive gefordert. Erst mit der Rückkehr von Jackson konnte sie sich wieder verstärkt auf ihre Rolle als Spielmacherin des Franchise konzentrieren. Im Laufe der Saison hatte sie immer wieder Probleme mit ihrer Hüfte, wodurch sie verletzungsbedingt an fünf Spielen in der regulären Saison nicht teilnehmen konnte. Auch in den Playoffs, wo das Storm auf die favorisierten Minnesota Lynx traf, herrschten beim Franchise trotz ihrer Einsatzbereitschaft bedenken hinsichtlich ihrer Gesundheit. Nach einer durchwachsenen Leistung im ersten Spiel der Serie (fünf Turnovers), war sie mit 22 Punkten und sieben Assists die wichtigste Akteurin des Storm im zweiten Spiel, welches nach zwei Verlängerungen gewonnen wurde. Im allesentscheidenden dritten Spiel war sie mit 18 Punkten und elf Assists erneut die herausragendste Spielerin des Storm. In einer turbulenten Schlussphase, in der Bird das Storm mit einem erfolgreichen 3-Punkte-Wurf 35 Sekunden vor Spielende bis auf einen Punkt an die Lynx heranbrachte, vergab Jackson mit einem misslungenen Wurfversuch in der letzten Sekunde die Chance auf den Sieg, wodurch für Bird die Playoffs erneut nach der ersten Runde endeten. Wenige Tage nach dem Saisonende unterzog sie sich einer Operation an ihrer linken Hüfte, die ihr im Laufe der Saison immer größere Probleme bereitete. Wegen einer Zyste im linken Knie unterzog Bird sich Anfang Mai einer Knieoperation, wodurch sie für die gesamte Saison 2013 ausfällt. Für sie war dies bereits die insgesamt vierte Operation an Hüfte und Knie in sechs Jahren. Bird äußerte sich wie folgt zu der Operation: \"„Believe me when I say, I would much rather not be having these surgeries, but you have to play the hand you're dealt and if it means I can keep playing for the next four or five years so be it.“\" Nach dem Ende der Verletzung war sie in den Saisons 2014 und 2015 wieder eine Stütze des Teams und stand bei allen Spielen, die sie bestritt, in der Startformation. In beiden Saisons erreicht die Storm nicht die Playoffs. 2016 und 2017 erreicht Bird mit dem Team zwar wieder die Playoffs, scheiterte dann aber jeweils in der ersten Runde. In der Spielzeit 2016 war sie zum zweiten Mal die beste Assistgeberin in WNBA. Zum Ende der Spielzeit 2017 wurde Bird neue Assist-Rekordhalterin der WNBA. Außerdem erhielt Bird nach der Saison 2017 zum zweiten Mal den Kim Perrot Sportsmanship Award. In der Saison 2018 bestritt sie als erste Spielerin ihr 500 WNBA-Spiel und überbot damit den Rekord von DeLisha Milton-Jones, die während ihrer Karriere 499 Mal in der WNBA auf dem Platz stand. Außerdem erhielt Bird nach der Saison zum zweiten Mal in Folge und zum dritten Mal insgesamt den Kim Perrot Sportsmanship Award verliehen. Obwohl Bird in diesem Jahr die meisten Assists ihrer Karriere gab, war sie damit diesmal nicht die beste Assistgeberin der Liga. Auch mit dem Team der Storm war die Spielzeit 2018 eine sehr erfolgreiche. Nachdem man die reguläre Saison mit der besten Bilanz abschloss, erreichte das Team aufgrund des WNBA-Playoff-System automatisch das Halbfinale. Dort konnte sich das Team aus Seattle knapp in fünf Spielen gegen die Phoenix Mercury durchsetzen. Die dritte Meisterschaft sicherte sich die Storm und damit auch Sue Bird mit einem 3:0-Erfolg gegen den Finaldebütanten der Washington Mystics.", "section_level": 3}, {"title": "International (seit 2004).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erste Jahre in Europa (2004 bis 2006).", "content": "Seit 2004 spielt Bird in den WNBA-Saisonpausen für verschiedene Vereine in Europa. Zwischen 2004 und 2006 spielte sie für den ŽBK Dynamo Moskau, mit dem sie in beiden Spielzeiten das Viertelfinale in der Euroleague Women erreichte. Im Dezember 2006 erwähnte Bird in einem Interview, dass sie um eine israelische Staatsbürgerschaft angesucht hat, damit es für sie leichter ist in Übersee für einen Verein zu spielen. Bird erklärte: „\"Yes, I leave for Israel, where I will spend several days to finalize a process that has been ongoing for some time. I have applied for Israeli citizenship, which makes playing overseas a bit easier. There have been interviews and a lot of paperwork that I had to do, and now I have to go there to finish it up\".“ (Sinngemäße Übersetzung: „Ja, ich reise nach Israel, wo ich mehrere Tage verbringen werde um einen laufenden Prozess abzuschließen. Ich habe um eine israelische Staatsbürgerschaft angesucht, welche es mir erleichtert in Übersee zu spielen. Es gab Interviews und eine große Anzahl an Schreibarbeiten, die ich erledigen musste und nun muss ich dorthin zurück um es abzuschließen.“). In der WNBA-Saisonpause 2006/07 erhielt sie schließlich ihre israelische Staatsbürgerschaft, die es ihr erlaubte, einen Vertrag über drei Jahre mit Spartak Moskowskaja Oblast zu unterschreiben, ohne dabei eine Regel, die die Anzahl der US-amerikanischen Spielerinnen pro Mannschaft limitiert, zu verletzen.", "section_level": 3}, {"title": "Gewinn der russischen Meisterschaft und Euroleague Women (2006 bis 2008).", "content": "Die reguläre Saison 2006/07 in der russischen Superleague beendete Bird mit den Spartak Moskowskaja Oblast auf dem zweiten Platz, die sich damit für die Playoffs qualifizierten. In den Playoffs wurde sowohl Dynamo Kursk im Viertelfinale als auch der ŽBK Dynamo Moskau im Halbfinale im Best-of-Three-Modus klar in zwei Spielen bezwungen. Im Finale bezwang sie mit Spartak den amtierenden Meister ZSKA Samara im Best-of-Five-Modus im entscheidenden fünften Spiel mit 88:72, wodurch Bird in ihrer dritten Saison erstmals die russische Superleague gewann. Zudem gewann sie mit den Spartak Moskowskaja Oblast erstmals die Euroleague Women. In der Saison 2007/08 schloss Bird mit den Spartak Moskowskaja Oblast die Saison mit 21 Siegen aus 22 Spielen erstmals als beste Mannschaft der russischen Superleague ab. Kurz vor Ende der regulären Saison wurde der russische Basketball-Pokal ausgetragen. Bird, die mit durchschnittlich 13,3 Punkten und fünf Assists pro Spiel zu den auffälligsten Spielerinnen ihrer Mannschaft zählte, beendete das Turnier auf dem dritten Platz. In den Playoffs gab Spartak wie in der vorherigen Saison im Viertelfinale und Halbfinale kein Spiel ab. Im Finale traf Bird mit Spartak erneut auf den ZSKA Samara, der dieses Mal in vier Spielen bezwungen wurde. Großen Anteil an diesem Erfolg hatte Bird, die im Finale durchschnittlich 15,5 Punkte erzielte und im dritten Spiel ihre Mannschaft in erzielten Punkten anführte. In der Euroleague Women erreichte Bird, die in dieser Saison erstmals am Euroleague All-Star Game teilnahm, mit 15 Siegen in 16 Spielen erneut das Finale. Am 13. April 2008 gewann sie schließlich in Brünn das Finale der Euroleague Women gegen BK Gambrinus Brno mit 75:60. Bird, die mit 39 Minuten fast die gesamte Spieldauer auf dem Spielfeld stand, erzielte im Finale 14 Punkte und sieben Rebounds.", "section_level": 3}, {"title": "Zwei weitere Titel in der Euroleague Women (2008 bis 2011).", "content": "Die Saison 2008/09 verlief zunächst sehr ähnlich wie die vorherige. Bird erreichte mit Spartak Moskowskaja Oblast erneut sicher die Playoffs, wo sie mit Siegen gegen Dynamo Kursk und den ZSKA Samara zum dritten Mal in Folge in das Finale einzog. Im Finale traf sie mit Spartak auf UGMK Jekaterinburg, an denen sie mit Spartak bereits im Pokalfinale gescheitert war. Anders als in den vorherigen Spielzeiten wurde in diesem Jahr das Finale im Best-of-Three-Modus ausgetragen. Bird lieferte dabei sehr unterschiedliche Leistungen. Am Ende konnte sich UGMK Jekaterinburg knapp mit 2:1 in Spielen durchsetzen. Während Bird mit Spartak die Titelverteidigung in der russischen Superleague missglückte, gewann sie mit einem 85:70-Erfolg über die Halcon Avenida zum dritten Mal in Folge die Meisterschaft der Euroleague Women. Bird stand im Finale die gesamte Spieldauer auf dem Feld und erzielte dabei 13 Punkte, zehn Assists und sechs Rebounds. In der Saison 2009/10 bestritt sie erst Anfang 2010 ihr erstes Saisonspiel für Spartak Moskowskaja Oblast. Eine Woche zuvor hatte sie ihren Vertrag mit dem Klub verlängert. Ende Januar schaffte Bird mit Spartak erneut den Einzug ins Finale des russischen Basketball-Pokals, wo sie auf den amtierenden Meister und Pokalsieger UGMK Jekaterinburg traf. Das Spiel war über die gesamte Spieldauer ausgeglichen und wurde erst in den letzten Sekunden entschieden. Fünf Sekunden vor Ende des Spiels wurde Bird beim Stand von 74:77 gefoult und erhielt dadurch zwei Freiwürfe. Nachdem sie den zweiten Freiwurf absichtlich verfehlt hatte, erkämpfte sich Bird den vom Korb abprallenden Ball, wodurch sie die Möglichkeit hatte, dass Spiel mit einem Zwei-Punkte-Wurf auszugleichen und damit eine Verlängerung zu erreichen. Jedoch verfehlte ihr Wurf das Ziel, wodurch UGMK Jekaterinburg das Spiel mit 77:75 gewann. Die reguläre Saison beendete Spartak erstmals seit 2008 wieder auf dem ersten Platz. In den Playoffs gewann Bird mit Spartak im Viertelfinale und Halbfinale jedes Spiel mit mindestens zwölf Punkten Vorsprung, wodurch sie zum vierten Mal in Folge den Einzug in das Finale der russischen Superleague schaffte. Im Finale traf Spartak wie im Jahr zuvor auf UGMK Jekaterinburg. Das Finale, das wieder im Best-of-Five-Modus ausgetragen wurde, ging klar mit 3:0 an UGMK Jekaterinburg. Während Bird im ersten Spiel nur acht Punkte und einen Assist erzielte, kam sie im zweiten Spiel auf 20 Punkte und im dritten auf 12 Punkte. In der Euroleague Women schaffte Bird mit Spartak erneut den Einzug in das Finale, dabei bezwang Spartak UGMK Jekaterinburg mit 87:79 im Halbfinale. Am 11. April 2010 gewann sie in Valencia das Finale der Euroleague Women gegen Ros Casares Valencia mit 87:80. Bird, die mit 39 Minuten fast die gesamte Spieldauer auf dem Spielfeld stand, erzielte im Finale fünf Punkte und sechs Assists. Nachdem sie bereits in der Saison 2009/10 eine Pause bis Ende 2009 eingelegt hatte, gab sie nach der Basketball-Weltmeisterschaft 2010 bekannt, dass sie erneut bis Weihnachten kein Saisonspiel für Spartak Moskowskaja Oblast bestreiten werde, um sich von den Verletzungen und Strapazen der vergangenen Monaten vollständig zu erholen. Am 5. Januar bestritt sie ihr erstes Spiel für Sparta & K, wie der Klub seit Mitte 2010 heißt, in der Saison 2010/11.", "section_level": 3}, {"title": "UGMK Jekaterinburg (2011 bis 2014).", "content": "Am 5. Mai 2011 verkündete Steve Costalas, General Manager der Spartak Moskowskaja Oblast, dass Bird in der Saison 2011/12 nicht im Kader des Klubs stehen wird. Bereits elf Tage später gab UGMK Jekaterinburg die Verpflichtung von Sue Bird für die Saison 2011/12 bekannt. Ihr erstes Spiel für die UGMK Jekaterinburg bestritt sie am 7. Januar 2012 gegen die Spartak Noginsk. Bird, die in diesem Spiel nicht in der Startformation stand, erzielte 6 Punkte, 3 Rebounds und 4 Steals in 23 Minuten. Zuletzt spielte sie im Jahr 2014 für das Team aus Jekaterinburg.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft (seit 2000).", "content": "Sue Bird vertrat ihr Heimatland bisher bei mehreren internationalen Wettbewerben. Ihren ersten Einsatz für die US-amerikanischen Basketballnationalmannschaft hatte sie im Jahr 2000 beim \"R. William Jones Cup\", bei dem sie ihre erste Goldmedaille gewann. Bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2002 gewannen die US-Amerikanerinnen nach einem Finalsieg gegen die russische Auswahl die Goldmedaille. Vor den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen bestritt sie mit der Nationalmannschaft 16 Vorbereitungsspiele, die allesamt gewonnen wurden. 13 Spiele fanden im Frühjahr statt, bei denen sie durchschnittlich 4,4 Punkte und 3,7 Assists pro Spiel erzielte. Die restlichen drei Spiele fanden knapp vor den Olympischen Spielen statt, dabei erzielte sie durchschnittlich 6 Punkte und 1,7 Assists pro Spiel. Bei den Olympischen Spielen setzte sie mit der Nationalmannschaft die Siegesserie fort und sicherte sich auf diesem Weg ihre erste olympische Goldmedaille. Der Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen 2004 sicherte dem Nationalteam die Teilnahme an der Basketball-Weltmeisterschaft 2006, bei der sie im Halbfinale gegen die russische Auswahl verlor. Im Spiel um Platz drei wurde die brasilianische Nationalmannschaft bezwungen, wodurch Bird, die durchschnittlich 7,7 Punkte und 4,6 Assists pro Spiel erzielte, die Bronzemedaille gewann. Bei den Amerikameisterschaften 2007 gewann sie mit dem US-Team ebenfalls die Goldmedaille. Bird wurde für die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking erneut ins Nationalteam berufen, mit dem sie erneut in überlegener Manier Gold gewann. Am 17. August 2009 wurde sie in die US-amerikanische Nationalmannschaft bis 2012 einberufen. Bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2010 gewann sie mit dem Nationalteam die Goldmedaille. Die US-Amerikanerinnen gewannen alle neun Spiele, wodurch sich die Mannschaft für die Olympischen Sommerspiele 2012 qualifizierte. Bird stand in allen neun Spielen auf dem Feld und erzielte bei einer durchschnittlichen Spielzeit von 22,4 Minuten pro Spiel im Schnitt 5,6 Punkte und 2,9 Assists. Bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2014 gewann sie mit dem Nationalteam zum dritten Mal den WM-Titel. Bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London und den 2016 in Rio de Janeiro gewann sie mit der US-amerikanischen Nationalmannschaft ihre olympischen Goldmedaillen drei und vier. Bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2018 gewann sie mit dem Nationalteam zum vierten Mal den WM-Titel und wurde damit der erste Basketballspieler, der dies erreichen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Spielstil.", "content": "Bird spielt meist auf der Position des Point Guards und zählt zu den besten Spielmacherinnen der WNBA. Ihre ehemalige Teamgefährtin Betty Lennox beschreibt sie wie folgt: \"„She finds her teammates so well and knows when and when not to take the shots.“\" (Sinngemäße Übersetzung: „Bird hat ein gutes Auge für ihre Mitspielerinnen, außerdem weiß sie genau, wann es sinnvoll ist, einen Wurfversuch zu unternehmen und wann nicht.“). Lauren Jackson beschreibt Bird zudem als hervorragende Spielführerin, die sehr viele Aufgaben am Spielfeld übernimmt und alle Mitspielerinnen um sich herum besser macht. Ihre ausgezeichneten Spielmacherqualitäten spiegeln sich auch in ihrer Statistik wider. In der WNBA erzielte sie in 477 Spielen 2.610 Assists, was einen Schnitt von 5,5 Assists pro Spiel ergibt (Stand: Ende 2017). Somit ist sie knapp vor Ticha Penicheiro (2.560) Rekordhalterin an Assists in der Geschichte der WNBA. Bird selbst legt jedoch nicht nur großen Wert darauf, ihre Mitspielerinnen so gut wie möglich in das Angriffsspiel mit einzubeziehen, sondern auch Fehlpässe zu vermeiden. Sue Bird erklärte: \"„When you have the ball in your hands the majority of the time with people trying to pressure you, forget assists for a second – if you can just not turn the ball over, that’s huge. But if you can have assists double your turnovers, that’s great. Triple them? Even better.“\" (Sinngemäße Übersetzung: „Wenn man selbst die meiste Zeit im Ballbesitz ist, während andere Spielerinnen versuchen Druck auf einen auszuüben, vergisst man Assists für einen Augenblick – wenn du dann keinen Ballverlust verschuldest, ist das großartig. Wenn man doppelt so viele Assists erzielt wie Ballverluste ist das natürlich toll. Dreimal so viele? Noch Besser.“). Die Saison 2010 beendete sie mit einem \"Assist-to-Turnover Ratio\" von 3,2, was den höchsten Wert der gesamten WNBA in dieser Saison darstellte. (Ein Assist-to-Turnover Ratio von 3,2 bedeutet, dass sie 3,2 Mal so viele Assists erzielte, als sie Ballverluste verschuldet hat). In ihrem \"WNBA Draft Scouting Report\" wurde sie als überaus sichere Schützin von der 3-Punkte-Linie beschrieben. Diese Fähigkeit macht sie zu einem äußerst wichtigen Faktor in entscheidenden Phasen eines Spiels. In der Saison 2009 und Saison 2010 traf sie eine Reihe von 3-Punkte-Würfen in den letzten Sekunden eines Spiels. Lauren Jackson erklärte: \"„If you want the ball to be in anyone’s hands at the end of the game (for a shot), it would definitely be her. She’s good at it. She’s proved it all year. She’s hit a number of shots that have gotten us back into games, that have won us games, over the years.“\" (Sinngemäße Übersetzung: „Wenn du den Ball in den Händen einer Spielerin am Ende eines Spiel haben möchtest, dann wären es definitiv ihre. Sie ist gut darin. Sie hat es das ganze Jahr über bewiesen. Über die Jahre hinweg hat sie einige Würfe getroffen, die uns zurück ins Spiel brachten, die uns den Sieg sicherten.“). Brian Agler führt dies darauf zurück, dass sie einfach die Fähigkeit besitzt, sich in solchen Situationen unglaublich gut zu konzentrieren.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Im Juni 2017 gab Bird ihre Beziehung zu Fußballspielerin Megan Rapinoe bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Suzanne „Sue“ Brigit Bird (* 16. Oktober 1980 in Syosset, New York) ist eine US-amerikanisch-israelische Basketballspielerin. Die 1,75 Meter große Bird wird hauptsächlich auf der Position des Point Guards eingesetzt. In der Women’s National Basketball Association (WNBA) spielt sie seit der Saison 2002 als Nummer 1 Draft-Pick für die Seattle Storm. Verletzungsbedingt bestritt sie in der Saison 2013 kein Spiel für das Team. ", "tgt_summary": null, "id": 574631} {"src_title": "José Francisco de Isla", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geologisches Profil.", "content": "Die untersten Gesteinsschichten, die im Bletterbach aufgeschlossen sind, gehören der Etschtaler Vulkanit-Gruppe an, die auch Bozener Quarzporphyr genannt wird. Es handelt sich hierbei um vor etwa 280 Millionen Jahren entstandene Vulkanite. Auf den Gesteinen der Etschtaler Vulkanitgruppe lagern mit 250 Meter Mächtigkeit die Sedimentgesteine der ebenfalls noch permischen Gröden-Formation. Auffallend ist die hauptsächlich rötliche Färbung der Sandsteine. Im unteren Teil handelt es sich meist um Flussablagerungen in denen verschiedene Sedimentstrukturen wie Rippelmarken, Kreuzschichtung, Schrägschichtung oder Trockenrisse zu sehen sind. Im oberen Teil weisen die Gesteine einen zunehmend marinen Einfluss auf. Bekannt ist hier die fossilreiche, karbonatische \"Cephalopodenbank\" an der Oberkante des Butterloch-Wasserfalls. Die Gröden-Formation wird von einigen Vulkanitgängen durchschlagen und im Bereich des Butterlochs findet sich eine markante Schlotbrekzie. Die Vulkanite haben triassisches Alter, ihre Entstehung wird in das Ladinium beziehungsweise Karnium datiert. Im Talschluss ist über der Gröden-Formation die hier etwa 60 Meter mächtige oberpermische Bellerophon-Formation aufgeschlossen. Die Gesteine sind evaporitisch beeinflusst, teilweise auch bituminös. Auch in der Bellerophon-Formation ist nach oben hin eine transgressive Tendenz zu erkennen, das heißt, dass die unten noch stärker terrigen beeinflussten Sedimente nach oben hin zunehmend im Meer entstandene Bildungen sind. Mit einer einige Meter dicken Oolithbank setzt über der Bellerophon-Formation die Werfen-Formation ein, die in der unteren Trias entstanden ist. Die in sich stark differenzierte Formation geht zum Teil auf Bildungen eines Wattenmeeres zurück. Über der Werfen-Formation folgt das Richthofen-Konglomerat und über dem der Sarldolomit. Beide werden in die mittlere Trias, in das Anisium datiert. Der Sarldolomit baut auch den Gipfel des Weißhorns auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bletterbach ist ein Bach auf dem Gebiet der Regglberger Gemeinde Aldein in Südtirol. Er bildet am Fuß des hohen Weißhorns die Bletterbachschlucht, die auch als „Grand Canyon Südtirols“ bezeichnet wird. Die Schlucht entstand vor ca. 15.000 Jahren in der Eiszeit, ist ungefähr 8 km lang und 400 m tief. Bekannt ist sie für die zahlreichen Fossilienfunde und die diversen Gesteinsschichten der Dolomiten. ", "tgt_summary": null, "id": 1150282} {"src_title": "Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen/Weltmeisterschaften", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend und Studium.", "content": "Der am 2. September 1925 in Buffalo, New York geborene John McNeill meldete sich mit 17 während des Zweiten Weltkrieges zur U.S. Army und kämpfte unter General George S. Patton. 1944 geriet er in Deutschland in Kriegsgefangenschaft, nach sechs Monaten wurde er im März 1945 befreit. Nach seiner Entlassung aus der Armee schrieb er sich am Canisius College in seiner Heimatstadt ein. Mit Abschluss seines Studiums trat er den Jesuiten bei und wurde 1959 als römisch-katholischer Priester ordiniert.", "section_level": 1}, {"title": "Akademischer Werdegang.", "content": "McNeill erwarb 1964 einen Ph.D.-Titel an der Katholischen Universität Löwen in Belgien. In seiner Doktorarbeit setzte er sich mit den religiösen und philosophischen Ansätzen Maurice Blondels auseinander, diese Arbeit wurde später als erster Teil der Serie \"Studies in the History of Christian Thought\" veröffentlicht. Anschließend unterrichtete er Philosophie am LeMoyne College in Syracuse, New York und als Doktorvater an der Fordham University in New York City. 1972 wechselte er zum \"Woodstock Jesuit Seminary\" und an das \"Union Theological Seminary\" als Professor für christliche Ethik, spezialisiert im Bereich Sexualethik. 1975 begann er ein Postgraduiertenstudium der Psychotherapie am \"Institute of Religion and Health\" (IRH), im Anschluss daran eröffnete er eine private psychotherapeutische Praxis und unterrichtete am IRH. Während dieser Zeit war er der Leiter des Ausbildungsprogramms für Geistliche im städtischen Einsatz. Als außerordentlicher Professor gab er 1990 Kurse zur „Psychologischen und spirituellen Dimension in der seelsorgerischen Betreuung von Schwulen und Lesben“ am \"Union Theological Seminary\". Zu seinen vorrangig publizierten Interessensgebieten gehört die Queer-Theologie.", "section_level": 1}, {"title": "Seelsorgerische Tätigkeit.", "content": "1974 war McNeill einer der Gründer der New Yorker Niederlassung von DignityUSA, einer Organisation für katholische Homosexuelle. Er beschäftigte sich über 25 Jahre mit der Seelsorge homosexueller Christen, veranstaltete Workshops, Vorlesungen und veröffentlichte Schriften zu diesem Thema.", "section_level": 1}], "src_summary": "John J. McNeill (* 2. September 1925 in Buffalo, New York; † 22. September 2015 in Fort Lauderdale, Florida) war ein US-amerikanischer Psychotherapeut, Autor und christlicher Theologe.", "tgt_summary": null, "id": 2269318} {"src_title": "Händel-Festspiele Halle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Prassek wurde 1911 im Hamburger Quartier Grindel (Hamburg) als Sohn eines Maurers geboren und entstammte sehr einfachen Verhältnissen. Seine Eltern zogen nach seiner Geburt nach Barmbek. Er absolvierte seine Schulzeit in der Gelehrtenschule des Johanneums im Hamburger Stadtteil Winterhude. Er studierte ab 1931 Theologie und Philosophie in Frankfurt am Main (Sankt Georgen) und Münster und wurde 1937 in Osnabrück zum Priester geweiht. Als Kaplan war er zunächst in Wittenburg, dann ab 1939 als Adjunkt, später Kaplan an der Herz-Jesu-Kirche in Lübeck in der Pfarrseelsorge tätig. Zu den Jugendlichen, auf die Prassek als Jugendseelsorger und spiritueller Begleiter prägend wirkte, gehörte der spätere Philosoph Hans Blumenberg. Prassek wird als charakterstark und mutig geschildert. So erhielt er zwei Wochen vor seiner Festnahme noch das Luftschutz-Ehrenzeichen, weil er während des verheerenden Luftangriffs auf Lübeck am 28./29. März 1942 geholfen hatte, Menschen aus einem zerstörten Krankenhaus zu bergen. Aus seiner Ablehnung des nationalsozialistischen Regimes machte er kein Hehl und ließ dies auch in seinen Predigten erkennen. Zudem widmete er sich der Seelsorge unter polnischen Zwangsarbeitern und lernte dafür Polnisch. Später nutzte er dieses Wissen, um im Geheimen polnische Zwangsarbeiter zu betreuen, was verboten war. Schließlich wurde er denunziert und am 18. Mai 1942 von der Gestapo verhaftet. Mit ihm in Haft kamen zwei weitere katholische Geistliche der Propsteikirche – Eduard Müller und Hermann Lange – sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink, die sich ebenfalls offen gegen das NS-Regime gewandt hatten. Der Zweite Senat des Volksgerichtshofs kam nach Lübeck. Während des Prozesses bekannte sich Prassek zu seiner Kritik am Nationalsozialismus. Ein Gnadengesuch seines Bischofs Hermann Wilhelm Berning wurde abgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Ermordung in Hamburg.", "content": "Er wurde mit seinen drei Mitangeklagten am 10. November 1943 in der Hamburger Haftanstalt Holstenglacis durch Scharfrichter Friedrich Hehr mit dem Fallbeil hingerichtet. Sein Leichnam und der von Eduard Müller wurden im Krematorium des Konzentrationslagers Neuengamme verbrannt, die Asche in der Lagergärtnerei verstreut.", "section_level": 1}, {"title": "Seligsprechung.", "content": "Am 60. Jahrestag seiner Hinrichtung gab der Erzbischof von Hamburg, Werner Thissen, bekannt, dass der Seligsprechungsprozess für Johannes Prassek sowie für Eduard Müller und Hermann Lange eröffnet werde. Am 1. Juli 2010 gab das vatikanische Pressebüro bekannt, dass Papst Benedikt XVI. den Präfekten der Kongregation für Heiligsprechungen autorisiert habe, ein entsprechendes Dekret „in Geltung zu setzen“, und das Seligsprechungsverfahren abgeschlossen sei. Die Seligsprechung fand am 25. Juni 2011 zusammen mit der Seligsprechung für die beiden anderen katholischen Geistlichen in Lübeck statt. Auch des protestantischen Geistlichen Stellbrink wurde dabei gedacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes Prassek (* 13. August 1911 in Hamburg; † 10. November 1943 ebenda) war ein deutscher katholischer Priester und gehört zu den sogenannten Lübecker Märtyrern, vier christlichen Geistlichen aus Lübeck, die 1943 wegen öffentlicher Kritik an der nationalsozialistischen Herrschaft zum Tode verurteilt wurden. Er wurde 2011 seliggesprochen.", "tgt_summary": null, "id": 2329052} {"src_title": "Schering-Plough", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Czarnkowo liegt südöstlich von Tychowo und ist über eine Nebenstraße nach Grzmiąca (\"Gramenz\") im Abzweig Drzonowo Białogardzkie (\"Drenow\") in zwölf Kilometern zu erreichen. Die nächsten Bahnstationen sind Wielanowo (\"Villnow\") und Tychowo an der Bahnstrecke Szczecinek–Kołobrzeg.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsname.", "content": "Der Name des Dorfes lässt drei Deutungen zu: entweder ist es abgeleitet vom Personennamen Carnek („der zu carny (= schwarz) gehört“), oder er kann bei der Lesart „czarny“ = „schwarzer Wald“ bedeuten, oder aber er stammt vom Personennamen Carnek zu „sarna“ = „Reh“.", "section_level": 1}, {"title": "Ortskunde.", "content": "Das ehemalige Rittergut Zarnekow liegt drei Kilometer nordöstlich von Drzonowo Białogardzkie (\"Drenow\") auf einem Plateau in 126 Metern über NN. Früher war der Ort im Besitz derer von Kleist. Im Jahre 1851 erwarb Karl Friedrich Ferdinand Koch das Gut und gab es elf Jahre später an Karl Heinrich Keske zu Bublitz (heute polnisch: Bobolice) weiter. 1928 wurde Zarnekow in die Landgemeinde Drenow eingemeindet. Gemeindebürgermeister war bis 1945 der Drenower Gutsverwalter Nest. Die Gemeinde gehörte zum Amts- und Standesamtsbezirk Groß Tychow (Tychowo) im Landkreis Belgard (Persante). Heute gehört Czarnkowo zur Gmina Tychowo im Powiat Białogardzki.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Kirchlich war das Dorf in das Kirchspiel Naseband eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Belgard der Kirchenprovinz Pommern der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Karl-Heinrich Reimer. Heute gehört Czarnkowo zum Kirchspiel Koszalin (\"Köslin\") in der Diözese Pommern-Großpolen der polnischen Evangelisch-Augsburgischen Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Schule.", "content": "Zarnekow hatte eine eigene Dorfschule. Hier wurden 1928 elf Mädchen und fünf Jungen unterrichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Czarnkowo (deutsch \"Zarnekow, Kreis Belgard\") ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gemeinde Tychowo (\"Groß Tychow\") im Kreis Białogard (\"Belgard\").", "tgt_summary": null, "id": 1419118} {"src_title": "Imhoff (Patrizier)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Kohlenstoffskelett.", "content": "Der Begriff \"Skelett\" bezieht sich auf das \"Kohlenstoffskelett\" einer organischen Verbindung, welches durch die Hauptketten, Seitenketten und/oder Ringe die Basis einer organischen Verbindungen bildet. Wasserstoffatome sind die häufigsten Atome, die an Kohlenstoffatome gebunden sind, und werden genau wie die Kohlenstoffatome nicht explizit eingezeichnet. Alle anderen Atome werden als Heteroatome bezeichnet; sie bilden funktionelle Gruppen. Diese werden auch als Substituenten bezeichnet, da sie im Molekül ein bestimmtes, an Kohlenstoff gebundenes Wasserstoffatom substituieren (lat.: ersetzen).", "section_level": 1}, {"title": "Implizierte Kohlenstoff- und Wasserstoffatome.", "content": "In Valenzstrichformeln werden Kohlenstoffatome durch das Elementsymbol „C“ dargestellt, Wasserstoffatome durch „H“. In Skelettformeln wird das Vorhandensein und die Lage dieser Atome zwar nicht dargestellt, aber automatisch vorausgesetzt, d. h. impliziert. Die Darstellung des Kohlenstoffgerüstes erfolgt über das Zeichnen der Bindungen zwischen den Kohlenstoffatomen. Für jedes Kohlenstoffatom wird eine Ecke gezeichnet. Da Kohlenstoffatome normalerweise 4 Atombindungen ausbilden, wird die Anzahl der angelagerten Wasserstoffatome berechnet, indem die Anzahl der Bindungen des Kohlenstoffatoms von 4 subtrahiert wird. Beispielsweise ist rechts die Skelettformel von Hexan dargestellt. Das mit „C“ bezeichnete Kohlenstoffatom besitzt nur eine Bindung, also müssen drei Wasserstoffatome an dieses Kohlenstoffatom gebunden sein. Im Vergleich dazu muss „C“ zwei Wasserstoffatome angelagert haben, denn es hat zwei Bindungen ausgebildet. Die Wasserstoffatome von funktionellen Gruppen werden dagegen explizit dargestellt. Ein Beispiel dafür ist die Hydroxygruppe des Ethanols. Die funktionellen Gruppen werden aus Gründen der Klarheit und Kompaktheit als Einheit und ohne Bindungslinien geschrieben. In manchen Fällen, z. B. um ihre Rolle in gewissen Reaktionsmechanismen hervorzuheben, werden diese jedoch eingezeichnet. Weiterhin werden einzelne Wasserstoffatome auch dann dargestellt, wenn deren Position für eine stereochemische Charakterisierung relevant ist, wie beispielsweise beim Nicotin.", "section_level": 1}, {"title": "Explizite Heteroatome.", "content": "Alle Atome, die nicht Kohlenstoff oder Wasserstoff sind, also alle Heteroatome, werden mit ihrem Elementsymbol dargestellt, so z. B. „Cl“ für Chlor, „O“ für Sauerstoff oder „Na“ für Natrium.", "section_level": 1}, {"title": "Pseudoelemente.", "content": "Einige Zeichen sehen wie chemische Elemente aus, stellen jedoch häufig vorkommende funktionellen Gruppen oder ein beliebiges Atom aus einer Gruppe dar. Häufig wird z. B. „Ph“ für die Phenylgruppe verwendet. Es existieren außerdem:", "section_level": 1}, {"title": "Abgangsgruppen.", "content": "\"Siehe den Artikel Abgangsgruppe für weitere Informationen\"", "section_level": 2}, {"title": "Mehrfachbindungen.", "content": "Zwei Atome können durch mehr als nur ein Elektronenpaar gebunden sein. Aufgrund der geometrischen und physikalischen Möglichkeiten ergeben sich Einfach-, Doppel- und Dreifachbindungen. Einfachbindungen werden durch einfache Linien zwischen zwei Atomen dargestellt, Doppelbindungen durch zwei parallele Linien und Dreifachbindungen durch drei parallele Linien. In komplexeren Bindungstheorien existieren nicht-ganzzahlige Bindungswerte. In diesem Fall wird eine Kombination aus durchgezogenen und gestrichelte Linien gezeichnet, die jeweils die ganzzahligen und nicht-ganzzahligen Teile der Bindung darstellen sollen. Es liegt in der Natur der Darstellung, dass langkettige Alkane in der Skelettformel nicht linear gezeichnet werden können (Die Kohlenstoffatome werden durch die Knicke zwischen den Bindungen gekennzeichnet). Aus den Winkeln in der Kohlenstoffkette lässt sich die planare Darstellung von Tetraederwinkeln ableiten. Dadurch stellt eine Skelettformel die \"cis\"-\"trans\"-Isomerie, die bei Doppelbindungen auftritt, immer korrekt dar. Im Beispiel oben sind also die \"trans\"- bzw. \"(E)\"-Konfigurationen der Doppelbindungen dargestellt. Die Dreifachbindungen sind nicht tetraedisch dargestellt, da an Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindungen kein weiteres Wasserstoffatom angelagert sein und somit auch keine \"cis\"-\"trans\"-Isomerie vorliegen kann. Rechts dargestellt sind zwei cis- bzw. \"(Z)\"-C=C-Doppelbindungen, bei der die Carboxygruppe COOH teilweise gezeichnet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Benzolringe.", "content": "Benzolringe treten häufig in organischen Verbindungen auf. Um die Delokalisierung der Elektronenpaare über die sechs Kohlenstoffatome im Ring darzustellen, wird ein Kreis innerhalb eines Hexagons aus Einfachbindungen gezeichnet. Dieser Stil ist vor allem in Schulbüchern sehr verbreitet. Eine Alternative dazu, die in der Wissenschaft oft genutzt wird, ist die Kekuléstruktur. Diese Darstellungsweise gilt als ungenau, da sie drei Einfach- und drei Doppelbindungen unterstellt (Benzol wäre demnach Cyclohexa-1,3,5-trien). Die Vorteile der Darstellungsweise bestehen jedoch darin, dass mit ihr Reaktionsmechanismen eindeutig dargestellt werden können. Die Verwendung der Kekulé-Darstellung setzt jedoch das Wissen um die Elektronenpaardelokalisierung voraus.", "section_level": 1}, {"title": "Stereochemie.", "content": "Stereochemische Eigenschaften werden in geeigneter Weise in Skelettformeln dargestellt:", "section_level": 1}, {"title": "Andere Darstellungsarten von Bindungen.", "content": "Wasserstoffbrückenbindungen werden manchmal durch gepunktete oder gestrichelte Linien angedeutet. In einigen Fällen werden die unter Stereochemie angesprochenen keilförmigen Linien auch genutzt, um die Oxidationszahl bestimmen zu können. In diesem Fall zeigt der Keil auf das elektronegativere Atom einer Bindung. Die Zählung ergibt sich dann relativ simpel, indem bei jedem Atom −I für jeden Keil und +I für jede Spitze gezählt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Skelettformel (auch Gerüstformel, englisch \"skeletal formula\") einer organischen Verbindung ist eine Strukturformel, die eine knappe Darstellung der Molekülstruktur erlaubt. Skelettformeln sind allgegenwärtig in der organischen Chemie, da sie nicht nur komplizierte Strukturen klar aufzeigen können, sondern auch schnell und einfach zu zeichnen sind.", "tgt_summary": null, "id": 1474273} {"src_title": "Bahnstrecke Sinzing–Alling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Kastendrachen-Prinzip war schon im alten China bekannt. Die Luftfahrzeuge der ersten Stunden orientierten sich teilweise stark an diesem Prinzip. Alberto Santos Dumont baute mit seiner legendären „14 bis“ praktisch einen rückwärts fliegenden Kastendrachen. Schon 1906 konstruierten Louis Blériot und Gabriel Voisin mit der Blériot III einen Doppeldecker in einer Boxwing-artigen Konfiguration. Die ersten aerodynamischen Berechnungen dazu wurden 1924 von Ludwig Prandtl veröffentlicht. Die erste Anwendung des Boxwing-Konzepts in der heute angewendeten Form geht U.A. auf Alexander Lippisch zurück, der Anfang der 1930er einen entsprechenden Doppeldecker für Heinkel entwarf, der jedoch über die Modellversuchsphase nicht hinauskam. Die obere Tragfläche war dabei durchgehend ungepfeilt, während die untere Rückwärts gepfeilt ausgeführt wurde. Die Seitenleitwerksflächen stellten jeweils die Verbindung zwischen den Tragflächen her, befanden sich jedoch nicht an den Flügelspitzen, sondern weiter innen. Damit war der Effekt des „geschlossenen Systems“ nicht gegeben. Eine starke Ähnlichkeit mit dem Boxwing-Konzept zeigte 2001 auch ein Entwurf von Luigi Colani, der ein Passagierflugzeug mit 80 m Spannweite entwarf.", "section_level": 1}, {"title": "Praktische Anwendung.", "content": "Neben der Anwendung bei Modellflugzeugen wurde dieses Tragflächenkonzept auch bei einigen Ultraleichtflugzeugen umgesetzt. Hierzu gehören die Ligeti Stratos, die 1985 zum ersten Mal flog, und die Sunny von 1989. Die verwendeten Tragflächenarten ergänzen sich hierbei. Die obere Fläche hat das Layout eines gepfeilten Deltaflügels. Die Fläche dreht sich ohne Steuereinwirkung in den Wind. Bei gewichtskraftgesteuerten Ultraleichtflugzeugen erfordert dieses Eigensteuerungsverhalten ein stetes Gegensteuern des Piloten. Bei Boxwing-Flugzeugen wird diese Gegensteuerungskraft durch die untere, gerade Tragfläche aufgehoben. In der Praxis muss ein Pilot bei Seitenwind keine ausgleichenden Steuereingriffe tätigen. Die Sunny fliegt ohne erhöhten Widerstand leicht seitlich schiebend, aber ohne Fahrtverlust in die gewünschte Richtung. Zudem verhindert die Boxwing-Fläche ein Stallen des Flugzeuges. Da die obere Fläche 2/3 des Gesamtauftriebes erzeugt, nimmt das Flugzeug bei Fahrtverlust einfach die Flugzeugnase nach unten und baut durch die entstehende höhere Fahrt wieder Auftrieb auf. Die untere Fläche erzeugt dabei stets Auftrieb und hält das Flugzeug stabil, ohne eine Abkippneigung zu erzeugen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Boxwing (deutsch etwa „Kastendrachen-Flügel“, englisch: box wing oder box-wing bzw. joint wing) wird eine besondere Tragflächenanordnung bei Flugzeugen bezeichnet. Durch die Verwendung von zwei übereinanderliegenden Tragflächen, die an ihren Enden durch vertikale Flächen oder Bögen miteinander verbunden sind, ergibt sich u. U. ein sehr stabiles Flugverhalten. Im Verlauf der Entwicklung der Luftfahrt hatten die vertikalen Flächen an den Flügelenden verschiedene Aufgaben. Bei gepfeilten Nurflügeln nach Dunne wirkten sie überwiegend als Ersatz für die Seitenflossen; bei späteren Entwürfen, die sich an das Enten- oder Tandemkonzept annäherten, war vor allem eine Verringerung des induzierten Widerstandes durch die Bildung von Randwirbeln ein Ziel (siehe Winglets). Durch verschiedene räumliche Variationen können theoretisch Elemente des Tandem-, Enten- oder Nurflügelkonzeptes vereint werden (alle horizontalen Flächen erzeugen Auftrieb). Neben der verbesserten Überziehfestigkeit des Tandem-/Enten-Konzeptes ist auch die kompakte Bauweise als Doppeldecker ein zusätzliches Argument für die Verwendung der Boxwing-Tragflächen.", "tgt_summary": null, "id": 360398} {"src_title": "Enzweihingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufführungspraxis.", "content": "Traditionellerweise wird Kutiyattam in einem \"Kuttampalam\", einem Tempeltheater, aufgeführt. Charakteristisch für diese Theaterform sind das Verwenden von Kostümen, schwerem Make-up, sowie ein großes Repertoire an stilisierten Gesten und Gesichtsausdrücken, sowie eine Dialogwiedergabe, die Ähnlichkeit mit vedischem Chanten aufweist. Die Texte werden in verschiedenen Tonhöhen rezitiert und mit Mimik und Gestik erklärt sowie mit der Musik vor allem der Trommel \"idakka\", dem Kupferkessel \"mizhavu\", dem Paarbecken \"elathalam\", der Kegeloboe \"kuzhal\" und dem Schneckenhorn \"shankh\" begleitet. Es gibt kein Bühnenbild und lediglich eine Metalllampe als eine einzige Lichtquelle. Des Weiteren haben Kutiyattam Vorstellungen eine erstaunliche, zeitliche Länge, bedingt vor allem durch Rituale vor und nach der Vorstellung, sowie die Wiederholung einzelner Dialogpassagen, kann die Aufführung eines kompletten Stückes Monate dauern, weswegen lediglich einzelne Akte eines Stückes aufgeführt werden (Dauer: 5 – 10 Tage). Pro Aufführungstag werden lediglich einzelne Verse aufgesagt. Die Schauspieler dürfen diese jedoch ausschmücken, indem sie eigene, auf das Stück basierende Texte namens Attaprakaram schreiben. Die Stücke behandeln sowohl religiöse wie weltliche (z. B. Liebesgeschichten, politische Intrigen,...) Themen. Die Handlungen sind dem Publikum zumeist schont bekannt, weswegen der Fokus von Kuttiyatam nicht im Erzählen einer Handlung, sondern in dessen audiovisueller Darstellung liegt. Die Schauspieler sind hierbei nicht immer in einer einzigen, sondern in mehreren Rollen zu sehen (das Verändern der Charaktere wird „pakarnnattam“ genannt). Durch das Ändern von Details ihrer Kostüme, können sie zwischen den Rollen wechseln.", "section_level": 1}, {"title": "Schauspieler und Musiker.", "content": "An einer Kutiyattam Aufführung sind drei verschiedene Gruppen beteiligt:", "section_level": 1}, {"title": "Sonderrolle des Vidushaka.", "content": "Die Rolle des Vidushakas („der Narr“), welche zumeist nur von den älteren und erfahrenen Cakyar übernommen wird, unterscheidet sich von den festgelegten Rollen der Aufführungen, darf dieser schließlich improvisieren und hat das Recht alles und jeden (selbst Priester des Tempels) zu kritisieren. Während die anderen Darsteller in Sanskrit oder Prakrit sprechen, spricht der Vidushaka in der regionalen Sprache und benutzt auch nicht die, von den anderen Darstellern verwendete, Gestik. Damit tritt er in eine Position zwischen Stück und Publikum: So ist er einerseits eine Figur der Handlung (zumeist ein Kumpane des Protagonisten), darf andererseits die Handlung auch kommentieren, sogar parodieren. Außerdem übersetzt er die Dialoge der Protagonisten in die lokale Sprache und fungiert daher als Verbindung zwischen Zuseher und Stück.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Es wird angenommen, dass eine Vorform von Kutiyattam ihre Wurzeln im Buddhismus hat. Buddhistische Siedler in Kerala verwendeten Theaterstücke wahrscheinlich zur Propaganda religiöser Zwecke. Diese dramatischen Praktiken wurden erst viel später von Vertretern des Brahmanismus übernommen und dienten auch als Mittel für satirische, wie intellektuelle Attacken auf den Buddhismus, später wurden religiöse, die Aufführung umrahmende (jedoch an den eigentlichen, ursprünglichen Konventionen der Theaterform nichts ändernde), Rituale Bestandteil von Kutiyattam. Dies geschah vermutlich im 13. oder 14. Jahrhundert, die ersten Tempeltheater wurden im 15. Jahrhundert erbaut. Der Ursprung von Kutiyattam liegt daher im Profanen und nicht im Religiösen. 1949 gab es mit einem Auftritt von Painkulam Rama Chakyar, das erste Mal eine Kutiyattam Aufführung außerhalb eines Tempeltheaters. Ab 1965 wurde Kuttiyatam auch Menschen außerhalb der Schauspieler Kaste gelehrt. 2001 wurde Kutiyattam in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Stücke und Autoren.", "content": "Dies sind einige Autoren aus dessen Stücke einige Akte für Kudiyattam noch heute verwendet werden:", "section_level": 1}, {"title": "Ritual und Theater.", "content": "Vor der Aufführung gibt es für die Schauspieler Rituale. So tauchen diese ihren Ringfinger in Butterschmalz und berühren schließlich ihre Stirn, Nase und Kinn und binden sich ein rotes Tuch um den Kopf. Schließlich tragen sie ihr Make-up auf. Dies wird oft als Grenzüberschreitung beschrieben bei der die Schauspieler von der profanen in die religiöse Welt gelangen. Dennoch findet keine vollständige Identifikation des Schauspielers mit den dargestellten Figuren statt (während es durchaus Rituale Aufführungen gibt, bei denen geglaubt wird, dass sich der Schauspieler in die dargestellte Gottheit verwandelt). Dies widerlegt vor allem das Wechseln der Rolle während der Aufführung (pakarnnattam). Trotz der vorhandenen Verbindung mit dem Religiösen ist Kutiyattam nicht als Ritual per se zu betrachten (oft wird es als „visuelles Opfer“ bezeichnet). Schließlich muss zwischen in sich geschlossenen Ritualen, welche nicht an andere Aktivitäten gekoppelt und Ritualen, die mit anderen Praktiken, wie eben z. B. Kutiyattam, verbunden sind, welche aus den Praktiken jedoch keine selbstständigen Rituale machen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kutiyattam (Malayalam: കൂടിയാട്ടം) ist eine traditionelle Theaterform in Kerala, Indien. Es handelt sich hierbei – mit einer nachweisbaren Geschichte von 1000 Jahren – vielleicht sogar um die älteste indische Theaterform. ", "tgt_summary": null, "id": 2090138} {"src_title": "Heinrich Bolten-Baeckers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein wurde am 14. April 1931 unter dem Namen \"Recreativo de Granada\" gegründet. 1941 stieg man erstmals in die Primera División auf und bestritt fortan, trotz zeitweiliger Abstecher in die Segunda División, insgesamt 17 Spielzeiten in der höchsten spanischen Fußballliga, ehe man in der Saison 1975/76 wieder dauerhaft den Gang in die Zweitklassigkeit antrat. Anschließend spielte der Verein in Folge mehrerer Ab- und Aufstiege mehrere Jahre in der Segunda División und Segunda División B. Nach einem weiteren Abstieg in der Spielzeit 1987/88 siedelte sich der Verein dauerhaft in der dritten Liga an und verbrachte in dieser die kompletten neunziger Jahre. Zu Beginn des neuen Jahrtausends folgten gar vier Spielzeiten in der viertklassigen Tercera División. In der Spielzeit 2005/06 gelang Granada jedoch die Rückkehr in die Segunda División B. Im Jahr 2009 wurde die italienische Unternehmerfamilie Pozzo Mehrheitseigentümer des Vereins. In der Folge ging Granada eine Partnerschaft mit dem italienischen Klub Udinese Calcio ein, der ebenfalls in Besitz der Familie Pozzo ist. Seitdem sind viele Spieler im Kader des FC Granada auf Leihbasis von Udinese Calcio unter Vertrag. In der Saison 2009/10 qualifizierte sich Granada für die Aufstiegs-Play-offs und stieg nach Siegen gegen AD Alcorcón und SD Ponferradina nach 22 Jahren wieder in die Segunda División auf. Nur ein Jahr später sicherte sich der Verein erneut die Teilnahme an den Aufstiegs-Play-offs: Daraufhin machte Granada nach Erfolgen gegen Celta Vigo und den FC Elche den Durchmarsch perfekt und kehrte nach 35 Jahren in die Primera División zurück. Die Reservemannschaft des Vereins spielt unter der Bezeichnung \"Granada CF B\" seit der Saison 2013/14 in der drittklassigen Segunda División B. Stand: Saisonende 2016/17", "section_level": 1}, {"title": "Aktueller Kader 2019/20.", "content": "\"Stand: 05. Februar 2020\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Granada Club de Fútbol, kurz Granada CF und im deutschen Sprachraum allgemein bekannt als FC Granada, ist ein Fußballverein aus der andalusischen Stadt Granada. Der Klub schaffte in der Saison 2018/2019 den direkten Aufstieg und spielt aktuell wieder in LaLiga, der höchsten Spielklasse des spanischen Fußballs.", "tgt_summary": null, "id": 836189} {"src_title": "Edward Denison Ross", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bis weit ins 19. Jahrhundert wurden Schiffe im Zentrum der Stadt entlang befestigter Kais entladen. Bürgerhäuser enthielten deshalb vielfach Speichergeschosse. Stadtansichten vom Typus Bernardo Bellottos dokumentieren noch deutlich die Bedeutung des Hafenbetriebs im Stadtzentrum. Als Folge der wirtschaftlichen Entwicklung, namentlich des Eisenbahnwesens, wurde im 19. Jahrhundert das Wirtschaftsleben zunehmend an den Stadtrand gedrängt. Dort konnte man Eisenbahnanschlüsse leichter errichten und unfallsicher betreiben. Auch die größer werdenden Schiffe mit größerem Tiefgang und höheren Aufbauten gaben Anlass, die Häfen weiter „draußen“ (näher an der See) anzusiedeln, wo die Hafenbecken tiefer angelegt werden konnten und keine alten, niedrigen Brücken im Weg waren. Außerdem gab es mehr Platz für Speicherbauten, und das Be- und Entladen von Schiffen konnte diebstahlsicher hinter Mauern oder Zäunen stattfinden. So entstanden große, für den Normalbürger unzugängliche Hafengebiete, und der Hafenbetrieb wurde vom normalen Stadtleben isoliert. In einzelnen Fällen führte dies zu einer nahezu totalen Abwendung der Stadt vom Meer, z. B. in Barcelona. Der weitere wirtschaftliche und soziale Fortschritt ab den 1960er Jahren begründete aber eine weitere Tendenz. Der Verfall der internationalen Personenschifffahrt bzw. ihr Ersatz durch den Flugverkehr, vor allem aber die Einführung von automatisierten Containerterminals (in noch weiterer Entfernung vom Stadtzentrum) sowie die weiter zunehmende Größe der dafür spezialisierten Schiffe machte die inzwischen wieder alten Kaianlagen, Docks und Speichergebäude wirtschaftlich obsolet. Auch große Industriebetriebe wie Werften haben seit den 1970er Jahren Probleme und wurden/werden aufgegeben. Seit den 1960er Jahren werden deshalb, ausgehend von den Vereinigten Staaten in Boston, Baltimore und San Francisco Versuche einer Revitalisierung der heruntergekommenen und nutzlosen Waterfront im Sinne von Wohn- und tertiären (Büro- und touristischen) Nutzungen unternommen. Diese Vorhaben erweisen sich auch längerfristig zumeist als erfolgreich. Nicht zuletzt aufgrund des potentiell erhöhten Immobilienwerts von Objekten mit Blick aufs Wasser zählt die Entwicklung von Waterfronts heute zu den attraktivsten und chancenreichsten Aspekten großstädtischer Stadtplanung. Vorbildhafte Bedeutung hatte hier auch der River Walk in San Antonio, der schon in der Zeit der Weltwirtschaftskrise als Arbeitsbeschaffungsprojekt durch die WPA revitalisiert worden war. Schwierigkeiten treten allenfalls dort auf, wo in den 1950er- bis 1970er-Jahren Stadtautobahnen, speziell in Hochlage, entlang untergenutzter Waterfronts errichtet wurden, wie etwa in New York unter dem Baudezernenten Robert Moses und in Boston. Ähnliche Bauvorhaben gab es in Tokio, aber zum Teil auch in Europa (Schnellstraße am Seineufer in Paris, teilweise realisiert, Donaukanalautobahn in Wien, ebenfalls teilweise realisiert). Solche, den an sich privilegierten Baugrund am Wasser entwertenden Verkehrsstränge, müssen in der Regel unter hohen Kosten in Tieflage gebracht oder sonst verlegt werden, damit eine erfolgreiche Entwicklung der Waterfront als Erholungsraum und Dienstleistungszentrum stattfinden kann (vgl. z. B. Rheinuferpromenade Düsseldorf, Rheinufertunnel, Big Dig in Boston). In Genua konnte eine bedeutende Aufwertung der Waterfront trotz Weiterbestehen der vielfach kritisierten aufgeständerten Uferautobahn Sopraelevata Aldo Moro erzielt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Weitere, in Ausführung begriffene, Entwicklungen der Waterfront finden sich unter anderem in", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Waterfront oder Hafenviertel werden in der modernen Stadtplanung die am Ufer größerer Gewässer (Flüsse, Kanäle, Seen, Meer) gelegenen Stadtteile bezeichnet, die heute wegen ihrer häufig obsoleten Hafenanlagen, Docks und Industriebauten große, aber auch enorm kostspielige und damit langfristige Projekte städtischer Revitalisierung stimulieren.", "tgt_summary": null, "id": 1546096} {"src_title": "Östra Södermanlands Järnväg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das lokale Museum bildet entsprechend der Regionalgeschichte drei Schwerpunkte. Der bedeutendste ist dabei die Geschichte der First Nations, die rund 8000 Jahre zurückreicht, dann der Posten der Hudson’s Bay Company (HBC), schließlich die Geschichte der sogenannten Pioniere. Zur Präsentation ihrer Geschichte hat sich ein Verband von neun Museen gebildet, die die Geschichte und Kultur der Nordspitze der Insel darbieten. In der Nähe des Ortes wurden die ältesten Funde der Besiedlung von Vancouver Island gemacht. Der Fundort ist eine Bucht, die \"Bear Cove\", deren Artefakte auf ca. 6000 v. Chr. datierbar sind. Zwischen 3000 v. und 500 n. Chr. herrschte eine Kultur vor, die durch Obsidianklingen gekennzeichnet war. Die sich anschließende dritte Periode ist weniger eine Jäger- und Sammlerkultur als eine maritime Kultur, die durch Kanus und durch andere Beutetiere, nämlich Robben und Lachse gekennzeichnet ist. 1792 segelte Captain James Johnstone an der Quatse Bay vorbei. Nach ihm wurde die ostwärts von Port Hardy gelegene Johnstone Strait benannt. Als die HBC Fort Rupert errichten ließ, waren die umgebenden Stämme – durch den Pelzhandel mit Europäern mit Gewehren ausgestattet – zu erfolgreichen Händlern und Sklavenjägern geworden, die ihre Raubzüge bis nach Washington ausdehnten. Doch die Europäer schleppten auch Krankheiten ein, wie Pocken, die entlang der Küste zuerst die Küsten-Salish trafen (ab 1775), dann die an der Westküste der Vancouver-Insel lebenden Nuu-chah-nulth-Stämme (besonders 1862), schließlich auch die Kwakwaka'wakw-Stämme um Port Hardy. 1860 benannte Captain Richards, als ihn seine Forschungsreise in den Norden brachte, die Bucht \"Hardy Bay\", nach Lieutenant Thomas Masterman Hardy, der in den Napoleonischen Kriegen eine Rolle gespielt hatte. Erst 1904 kamen die ersten Siedler in den Ort und nannten ihn Port Hardy, doch verlegte man 1925 den Ort an die Westseite der Bucht. Durch dänische Zuwanderung machte sich ein gewisser Einfluss dieser Gruppe bemerkbar, die sich um Holberg konzentrierte. Dort entstand 1940 eine wandernde Sägemühle, die in einigen Gegenden zur völligen Entwaldung führte. Von den 50er Jahren bis 1991 unterhielt die Royal Canadian Air Force eine Radarstation in der Nähe der Stadt. Die Einwohnerzahl der Gemeinde wuchs in der Zeit immer weiter an, so dass am 5. April 1966 die Zuerkennung der kommunalen Selbstverwaltung für die Gemeinde erfolgte (\"incorporated\" als \"District Municipality\").", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Der Zensus im Jahr 2016 ergab für die Gemeinde eine Bevölkerungszahl von 4.132 Einwohnern, nachdem der Zensus im Jahr 2011 für die Gemeinde noch eine Bevölkerungszahl von 4.008 Einwohnern ergab. Die Bevölkerung hat damit im Vergleich zum letzten Zensus im Jahr 2011 um 3,1 % zugenommen, während die Bevölkerung in der Provinz Britisch Columbia gleichzeitig um 5,6 % anwuchs. Im Zensuszeitraum 2006 bis 2011 hatte die Bevölkerung noch um 186 Einwohner (4,1 %) zugenommen und lag damit unter dem Provinzdurchschnitt mit einem Zuwachs von 7,0 %. Mit diesem Bevölkerungszuwachs drehte sie den Bevölkerungsverlust um den die Gemeinde im Vergleich zum Zensus 2001 erlitten hatte. Im Zensuszeitraum 2001 bis 2006 hatte die Bevölkerung um 16,4 % abgenommen, während in der Provinz die Bevölkerung um 5,3 % gewachsen war.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Trotz seiner geringen Einwohnerzahl und der umgebenden Wildnis hat Port Hardy einen Kleinstadtcharakter. Es bietet zudem genügend Dienstleistungen, um auch die zusätzlichen Touristen im Sommer mit zu versorgen. So gibt es ein Besucher- sowie ein größeres Einkaufszentrum und angeschlossene Supermärkte, drei 24-Stunden Tankstellen, Kleidungs- und Kunstläden, eine Sporthalle, Autohändler, Bankfilialen, eine Bücherei, Kirchen, Bars und Restaurants und Dutzende kleinerer Läden. Ein Krankenhaus, eine Feuerwache und Ambulanz sowie eine Polizeistation bilden den öffentlichen Dienst. Andere öffentliche Anlagen sind der Clocktower, die Hafenmole und der Rotary Park. Außerdem gibt es einen Skatepark nahe der Arena bzw. dem Swimmingpool.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Im Winter liegt die Durchschnittstemperatur bei 0,5 °C, die Schneehöhe bei 63 cm. Im Sommer dagegen steigt das Mittel auf 17,7 °C. Regenfälle sind mitunter stark und summieren sich auf 1870 mm im Jahresmittel.", "section_level": 1}, {"title": "Tier- und Pflanzenwelt.", "content": "In der Gegend um Port Hardy, und sogar in der Stadt selbst, können Hirsche, Schwarzbären, Weißkopfseeadler, Ziesel und darüber hinaus zahlreiche Kleintiere sowie Vogelarten beobachtet werden. Das hängt damit zusammen, dass den Tieren durch Straßenbauten, vor allem aber durch rücksichtslose Abholzung der Lebensraum genommen wurde und wird. Insbesonderen entlang dem Naturpfad Quatse Loop oder bei Storey's Beach sind dennoch Sichtungen keine Seltenheit. Auch Buckelwale können von der Bucht bei Rotary Park aus gesehen werden. Folgerichtig werden Tierbeobachtungen per Boot, zu Fuß oder mit dem Kajak angeboten, außerdem Angeltouren und Campingplätze in der Hauptsaison. Der Tidenhub der Queen Charlotte Strait beträgt hier im Regelfall zwischen 2 und 5 Meter. Die dadurch entstehende Gezeitenzone ist reich an maritimen Leben. Bei Ebbe besteht die Möglichkeit am Strand Muschelbänke und andere maritime Lebewesen zu sehen. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass von der ursprünglichen Landschaft nur noch wenig übrig geblieben ist. Nur die Parks bieten noch Reste der gemäßigten Regenwälder.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Der (touristische) Leitspruch der Gemeinde lautet: \"Living the adventure\" (das Abenteuer leben). Das Eingangsschild des Ortes ist entsprechend gestaltet. Da ein Großteil der Bevölkerung heute vom Tourismus lebt, gibt es inzwischen viele Motels und Bed & Breakfastplätze sowie eine Jugendherberge. Dennoch sind viele Unterkünfte zur Hauptsaison ausgebucht, denn in dieser Zeit kommen die meisten Besucher, um mit einer der von BC Ferries unterhaltenen Fähren die berühmte Inside Passage bis nach Prince Rupert und weiter nach Alaska zu befahren. Die etwa 16-Stunden-Fahrt nach Prince Rupert ist bekannt für die nahezu unberührte Landschaft und die dort zu sehenden Wale und Delfine. Das regionale Kunsthandwerk ist deutlich von indigenen Künstlern geprägt. Galerien an der Market Street bieten deren Schnitzarbeiten an. Das gilt noch mehr für die Künstler bei Fort Rupert. Unmittelbar um den Ort leben die First Nations der Quatsino, die Gwa'Sala-'Nakwaxda'xw First Nation und die Kwakiutl, sowie wenig entfernt um Fort Rupert. Filomi Days, abgekürzt Fi-Lo-Mi, steht für Fishing-Logging-Mining und ist eine Veranstaltung, die meist am 3. Wochenende im Juli stattfindet. Bei diesem Fest werden hauptsächlich Wettbewerbe in den namengebenden Disziplinen ausgetragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Port Hardy ist eine Kleinstadt im Norden von Vancouver Island in der kanadischen Provinz British Columbia. Die Gemeinde liegt nahe dem Endpunkt des Highway 19 vom Duke Point Ferry Terminal in Nanaimo zum Bear Cove Ferry Terminal. Als die nördlichste Stadt der Insel bildet Port Hardy das Tor zum Cape Scott Provincial Park etwa 50 km weiter westlich, der aber teilweise nur über Schotterpisten erreichbar ist. Das Gleiche gilt für Brooks Peninsula. ", "tgt_summary": null, "id": 1364665} {"src_title": "Oppum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "Um ein Termersetzungssystem aufzubauen, benötigt man zunächst eine klare Vorstellung von den zu Grunde liegenden Begriffen.", "section_level": 1}, {"title": "Terme.", "content": "Für eine Menge formula_4 von Funktionssymbolen und eine (unendliche) Menge formula_5 von Variablen definiert man die Menge formula_6 der Terme induktiv wie folgt: Man bemerke, dass diese Definition genau der Definition eines mathematischen Termes entspricht. Ohne formale Definition seien noch folgende Begriffe erwähnt:", "section_level": 2}, {"title": "Termersetzungsregeln.", "content": "Eine Termersetzungsregel ist ein Paar formula_21 zweier Terme formula_22, wobei formula_23 keine Variable sein darf und ferner in formula_24 keine Variable vorkommen darf, die nicht auch in formula_23 vorkommt. Der Grund dieser Einschränkung hängt mit der Terminierung eines Termersetzungssystems zusammen und wird im entsprechenden Abschnitt näher erläutert.", "section_level": 2}, {"title": "Die Termersetzungsrelation.", "content": "Die „Funktionsweise“ eines Termersetzungssystems wird über die \"Termersetzungsrelation\" formula_26 definiert.", "section_level": 1}, {"title": "Anschauliche Beschreibung.", "content": "Passt auf einen Term formula_16 oder einen Teilterm von formula_16 die linke Seite einer Regel, so kann man diese linke Seite in formula_16 durch die rechte Seite der entsprechenden Regel ersetzen und so einen neuen Term formula_14 erhalten. Dies soll an einigen Beispielen gezeigt werden. Dazu betrachten wir das einfache Termersetzungssystem", "section_level": 2}, {"title": "Formale Definition.", "content": "Ein Term formula_16 wertet zu formula_14 aus, geschrieben formula_40, falls folgendes gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Fragestellungen.", "content": "Je nach Anwendungsbereich eines Termersetzungssystems gibt es mehrere Fragestellungen, welche von Interesse sind. Dies sind unter anderem:", "section_level": 1}, {"title": "Terminierung.", "content": "Hierbei stellt man sich die Frage, ob es zu einem Termersetzungssystem formula_43 Terme gibt, die eine unendliche Kette von Auswertungen formula_50 erlauben, oder ob alle Ableitungen aller Terme stets endlich sind. Ist letzteres der Fall, nennt man formula_43 auch terminierend oder fundiert. Zwar ist die Frage nach der Terminierung in jedem turingvollständigen Berechnungssystemen unentscheidbar. Es existieren jedoch eine Menge fortgeschrittener Techniken, um die Terminierung vieler Termersetzungssysteme automatisch nachzuweisen. Ein allgemeiner Ansatz ist, eine fundierte Ordnung formula_52 mit formula_53 zu finden, so dass formula_54 für alle Regeln formula_42 des TES gilt. Außerdem muss diese Ordnung erhalten bleiben, wenn man Substitutionen auf formula_23 und formula_24 anwendet (die Ordnung muss \"stabil\" sein) oder wenn formula_23 und formula_24 als Teilterme eines anderen Terms auftreten (die Ordnung muss \"monoton\" sein). Es existieren noch zahlreiche andere Methoden. Man kann die Terme beispielsweise als Polynome oder Matrizen interpretieren sowie eine genauere Analyse der Abhängigkeiten der Funktionssymbole untereinander durchführen. Hierfür sei auf die weiterführende Literatur verwiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Konfluenz.", "content": "Ausgehend von einem Term kann es mehrere mögliche Ableitungen geben. Mit Konfluenz bezeichnet man die Eigenschaft eines Termersetzungssystems, dass zwei Terme, die in mehreren Schritten auf unterschiedliche Art aus einem Ausgangsterm hervorgehen, stets wieder zu einem Term zusammengeführt werden können. Eine damit zusammenhängende Frage ist, ob die durch ein Termersetzungssystem beschriebene Berechnung für dieselbe Eingabe stets zu demselben Ergebnis (eindeutige Normalform) kommt. Konfluenz ist im Allgemeinen ebenso unentscheidbar wie die Terminierung. Ein Termersetzungssystem, das terminiert und konfluent ist, bezeichnet man auch als konvergent. Für solche Systeme existiert zu jedem Term eine eindeutige Normalform. Es ist entscheidbar, ob ein terminierendes Termersetzungssystem konfluent ist.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Als mathematisch relativ leicht handhabbares Konstrukt eignen sich Termersetzungssysteme für die computergestützte Behandlung von Problemen aus der theoretischen Informatik. Einige Anwendungen sind:", "section_level": 1}, {"title": "Entscheidungsverfahren für das Wortproblem.", "content": "Ein Termgleichungssystem formula_60 ist eine Menge von Gleichungen zwischen Termen. Unter dem \"Wortproblem\" für formula_60 versteht man die Frage, ob eine Gleichung formula_62 gilt unter der Voraussetzung, dass die Gleichungen in formula_60 wahr sind. Als Beispiel könnte man in formula_60 die Gruppenaxiome kodieren: Hierbei steht das zweistellige Funktionssymbol formula_8 für die Gruppenverknüpfung, die einstellige Funktion formula_66 liefert die inversen Elemente, und die Konstante formula_67 bezeichnet das neutrale Element; formula_68, formula_2 und formula_70 sind Variablen. Man sucht nun nach einem Verfahren, automatisch Gleichungen wie formula_71 oder formula_72 auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Zu diesem Zweck konstruiert man zum Gleichungssystem formula_60 ein \"äquivalentes\" und \"konvergentes\" Termersetzungssystem formula_43. \"Äquivalent\" bedeutet hier, dass formula_62 gilt genau dann wenn formula_76. Die Schreibweise formula_77 bedeutet, dass die Termersetzungsrelation hier beliebig oft und in beiden Richtungen angewendet werden kann. Hat man nun ein solches konvergentes TES gegeben, lässt sich das Wortproblem formula_62 lösen, indem man einfach formula_16 und formula_14 mittels formula_26 solange auf beliebige Weise auswertet, bis keine weitere Auswertung mehr möglich ist. Da das TES nach Voraussetzung konvergent ist, gibt es keine unendliche Auswertung. Das Verfahren selbst terminiert also. Da das TES außerdem konfluent ist, spielt es keine Rolle, welche der möglichen Auswertungen man wählt. Führt nun die Auswertung der beiden Terme zu ein und demselben Term, so gilt formula_62 für die Gleichungen von formula_60. Da das Wortproblem unentscheidbar ist, lässt sich nicht immer ein konvergentes Termersetzungssystem finden, das das Wortproblem für das entsprechende Gleichungssystem entscheidbar macht. Ein Verfahren zu Konstruktion von konvergenten Termersetzungssystemen ist das Knuth-Bendix Vervollständigungsverfahren. Es berechnet im Erfolgsfall zu einer gegebenen Gleichungsmenge und einer fundierten Termordnung ein äquivalentes und konvergentes Termersetzungssystem. Allerdings ist weder die Termination noch der Erfolg des Knuth-Bendix Vervollständigungsverfahrens garantiert. Für den Fall der Gruppenaxiome oben berechnet das Knuth-Bendix Vervollständigungsverfahren z. B. das folgende konvergente Termersetzungssystem:", "section_level": 2}, {"title": "Terminierungsanalyse.", "content": "Da für Termersetzungssysteme so viele mächtige Techniken existieren, welche die Terminierung nachweisen können, transformiert man Programme höherer Programmiersprachen in Termersetzungssysteme und wendet diese Techniken darauf an. Das Tool AProvE, welches an der RWTH Aachen entwickelt wird, hat dies bisher für die Programmiersprachen Prolog und Haskell implementiert. Die Behandlung imperativer und objektorientierter Sprachen, wie beispielsweise Java, ist Gegenstand aktueller Forschung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Termersetzungssysteme (TES) sind ein formales Berechnungsmodell in der Theoretischen Informatik. Sie bilden insbesondere die Grundlage der Logik- und funktionalen Programmierung. Ferner spielen sie eine wichtige Rolle beim Wortproblem und bei der Terminierungsanalyse. ", "tgt_summary": null, "id": 1021768} {"src_title": "Benny Waters", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die militärische Luftfahrt in Österreich-Ungarn begann mit der Gründung der \"k.u.k. Militär-Aeronautischen Anstalt\" 1892 auf dem Gelände des Arsenalexerzierplatzes Wien. Diese beschäftigte sich mit der militärischen Nutzung von Ballons. In den folgenden eineinhalb Jahrzehnten stellte die k.u.k. Armee mehrere Ballonabteilungen auf. Im Oktober 1909 wurde die Militär-Aeronautische Anstalt im Zuge einer Neuorganisation die \"k.u.k. Luftschifferabteilung\" umbenannt und in die neu geschaffene Verkehrstruppenbrigade eingegliedert. Der Grund war das durch den Erwerb von Lenkluftschiffen erweiterte Tätigkeitsfeld und der Bedeutungsverlust von Ballons für militärische Zwecke. Das Luftschiff konnte aber die österreichisch-ungarische Heeresverwaltung nicht überzeugen. Nach je zwei Ankäufen aus dem In- und dem Ausland verzichtete die Heeresverwaltung auf Luftschiffe und setzte das Budget für den Ausbau der Fliegerwaffe ein. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde die Luftschifferabteilung zu einer reinen Fliegertruppe. Mit der Neuorganisation 1909 übersiedelte die Luftschifferabteilung auf ein neues Areal bei Fischamend. Weiter wurde am Flugplatz Wiener Neustadt die \"Militäraviatische Station\" für die Fliegerkräfte geschaffen. Dort fanden im gleichen Jahr die ersten inoffiziellen militärischen Übungsflüge statt. Ab Mitte 1910 wurden die ersten Flugzeuge stationiert, bei denen es sich um Geschenke unterschiedlicher Herkunft handelte und offiziell mit dem Übungsbetrieb begonnen. Nach den Besuchen von Kaiser Franz Josef, des Generalstabschefs Franz Conrad von Hötzendorf und des Kriegsministers Alexander von Krobatin wurde von der Heeresverwaltung die erste Ausschreibung von Heeresflugzeugen erlassen. Mit der nächsten Neuorganisation im Oktober 1911 wurde die Leitung der k.u.k. Luftschifferabteilung dem Oberstleutnant Milan (Emil) Uzelac übertragen, der die weitere Entwicklung der Fliegerkräfte der k.u.k. Armee prägen sollte. Das Heer schaffte in der folgenden Zeit Etrich-Tauben und Lohner \"Pfeilflieger\" an und die Fliegerkräfte wurden in taktische Überlegungen einbezogen, was sich auch in dem Einsatz bei den Manövern bis Kriegsbeginn zeigte.", "section_level": 2}, {"title": "Hoheitszeichen.", "content": "1913 wurde für die Luftfahrtruppen die rot-weiß-rote Flaggendarstellung auf dem Seitenruder als Hoheitszeichen festgelegt. Die (oberen) Tragflächenenden wurden ebenfalls rot-weiß-rot gekennzeichnet. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges kamen deutsche, ab Fabrik mit dem Zeichen des Eisernen Kreuzes versehene Maschinen zur Truppe. Die rot-weiß-roten österreichischen Kennzeichnungen wurden zusätzlich angebracht. Die rot-weiß-roten Markierungen boten der feindlichen Luftabwehr ein gutes Ziel. Verwechslungen des vom Boden aus schlecht unterscheidbaren österreichischen rot-weiß-rot mit dem italienischen rot-weiß-grün führten wohl auch zu Friendly Fire, weshalb die rot-weiß-roten Markierungen nicht mehr angebracht und durch das schwarze Tatzenkreuz ersetzt wurden. Dieses Kreuz hatte als \"Armee-\" oder \"Kanonenkreuz\" von 1813 auch eine österreichische Tradition. Ab 1917 wurde ausschließlich das schwarze Tatzenkreuz verwendet, das 1918 noch einmal zum schwarzen Balkenkreuz modifiziert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Beim Kriegsausbruch waren die Luftfahrtruppen nicht kriegsbereit. Im August 1914 standen 48 Flugzeuge – davon nur wenige kriegstauglich –, 12 Fesselballons und ein Luftschiff zur Verfügung und es fehlte an ausgebildeten Piloten. Unmittelbar nach dem Kriegsbeginn kaufte die österreichisch-ungarische Heeresverwaltung im In- und Ausland, vor allem dem Deutschen Reich Flugzeuge an, was zwangsläufig zu einer bunten Mischung von unterschiedlichen Flugzeugtypen führte. Der Zustand der Luftfahrtruppen wurde durch das Fehlen von Luftstreitkräften bei den Gegnern am Balkan sowie den schlechten Zustand der russischen Luftstreitkräfte relativiert. Dass zu diesem Zeitpunkt nur Offiziere Piloten und Beobachter werden durften, wirkte sich zusätzlich negativ aus. Bereits die ersten Kriegsmonate brachten schwere Niederlagen und einen überproportional hohen Verlust an Offizieren mit sich. In der ganzen Armee herrschte Offiziersmangel. Nur mit Mühe gelang es Uzelac durchzusetzen, dass auch Unteroffiziere Piloten werden konnten. Im Laufe des Krieges stellten diese schnell die Mehrheit, aber Beobachter durften bis zum Kriegsende weiterhin nur Offiziere werden. \"Siehe auch: Jagdflieger Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg\"", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Streitkräfte an der Front waren in \"Fliegerkompanien\" (kurz \"Flik\") eingeteilt. Zur Versorgung der Einheiten mit Flugzeugen, Motoren, Waffen und anderen notwendigen Ausrüstungsgegenständen dienten die \"Fliegeretappenparks\" (kurz \"Flep\"). Jeder Fliegeretappenpark war für einen bestimmten Frontabschnitt verantwortlich und musste die dort stationierten Fliks versorgen. Hier wurden auch Reparaturen durchgeführt, die für die Fliegerkompanien selbst zu aufwendig waren. Die \"Fliegerersatzkompanien\" (kurz \"Flek\") wiederum waren für die Ausbildung und Bereitstellung von Piloten, Mechanikern und Hilfspersonal für Fliegerkompanien zuständig. Die Fleks waren in zwei Fliegerersatzbataillonen zusammengefasst und unterstanden der Leitung der \"Fliegerersatztruppe\". Direkt dem Kriegsministerium unterstellt war das \"Fliegerarsenal\" (kurz \"Flars\") zur Beschaffung der kompletten Ausrüstung. Auch das Testen von neuen Flugzeugen übernahmen das Fliegerarsenal. Den Flugzeugherstellern wurden Bauaufsichten zugewiesen, meistens bestehend aus einem einzelnen Offizier, der ein fertiges Flugzeug überprüfte, bevor es an die Fleps gesandt wurde. Das Fliegerarsenal verteilte das Material an die Fliegerersatzkompanien und die Fliegeretappenparks.", "section_level": 1}, {"title": "Die Fliegerkompanie.", "content": "Die Fliegerkompanien waren in arabischen Zahlen durchnummeriert. Der Sollstand an Flugzeugen einer Fliegerkompanie betrug sechs Flugzeuge und zwei Reserveflugzeuge. Die Kompanie gliederte sich im Allgemeinen in ein Kommando, zwei Züge, einen Reservezug und den Train. Sie hatte etwa zehn Offiziere einschließlich vier Beobachtungsoffizieren und 100 Unteroffiziere und Mannschaften. Als „Bedeckung“ (Sicherungspersonal) war ihnen höchstens eine Halbkompanie von 60 Mann zugeteilt. Die Fliegerkompanien waren sehr mobil und verlegten bei Bedarf innerhalb kürzester Zeit ihren Standort. Eine Funkverbindung zu den Flugzeugen bestand nicht. Ab 1917 setzte eine Spezialisierung der Fliegerkompanien ein. Zur Kennzeichnung ihrer Aufgabe führten sie in der Regel einen einzelnen Großbuchstaben nach ihrer Nummer. Die verschiedenen Typen der Fliegerkompanien unterschieden sich folglich in der Anzahl und im Typ der Flugzeuge. Die Kurzzeichen waren:", "section_level": 2}, {"title": "Die Fliegerersatzkompanie.", "content": "Vor dem Krieg diente die \"Flugmaschinen-Instruktionsabteilung\" zur Ausbildung von Personal für die Luftfahrtruppen. Um die personellen Verluste zu Kriegsbeginn auszugleichen, wurde diese in eine Fliegerkompanie umgewandelt und an die Front verlegt. Zur Ausbildung wurden ab November 1914 die Fliegerersatzkompanien gegründet. Der steigenden Zahl der Kompanien wegen wurden im März alle Fleks im \"Fliegerersatzbataillon I\" zusammengefasst. Bis zum Kriegsende entstanden 22 Fliegerersatzkompanien, zusammengefasst in zwei Fliegerersatzbataillonen und dem Kommando der \"Fliegerersatztruppe\" unterstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Truppenstärke.", "content": "Zur Zeit des Kriegsausbruches 1914 existierten neun Fliegerkompanien zu je 106 Mann. Im Frühjahr 1916 verfügten die k.u.k. Luftfahrtruppen über 24 Fliegerkompanien. Danach setzte ein gewisser Aufschwung ein, als die Gesamtzahl der Kompanien bis August 1917 auf 57 erhöht werden konnte. 1000 Flugzeuge und 500 Ersatzmotoren konnten zugeschoben werden. Die bei Jahresende 1917 bestehenden 66 Fliegerkompanien krankten nach wie vor an mangelnder Ausstattung, sodass lediglich ein Istbestand von 66 % erreicht werden konnte. Bis zum Kriegsende wurde die Anzahl noch auf 79 Fliegerkompanien erhöht.", "section_level": 1}, {"title": "Ergänzungswesen (Stand 1917).", "content": "Offiziere wurden nach absolviertem zweijährigen Truppendienst zum Piloten- oder Beobachtungsdienst bestimmt. Sie blieben dann ständig bei der ihnen zugewiesenen Fliegerkompanie, bei zeitweiliger Dienstleistung bei ihrer Stammeinheit. Die Mannschaft wurde größtenteils aus dem Rekrutenkontingent bestimmt. Abkommandierungen aus den Einheiten waren eher selten. Im Krieg wurden die Fliegerkompanien den Höheren Kommanden, (Armee und Korps) zugewiesen. Die Bezeichnung der Offiziere im militärischen Sprachgebrauch lautete: „Luftfahroffiziere“ und „Beobachtungsoffiziere“. Zum Beobachtungsoffizier wurden Truppenoffiziere bestimmt, die vorher einen zweimonatigen „Beobachtungskurs“ zu absolvieren hatten. Beobachter konnten nur Offiziere werden, während auch Mannschafts- bzw. Unteroffiziersdienstgrade zur Pilotenausbildung zugelassen waren.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz im Ersten Weltkrieg.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ostfront.", "content": "Bis zum Kriegseintritt Italiens war das russische Zarenreich der Hauptgegner der Luftfahrtruppen. Die russische Fliegertruppe besaß im August 1914 etwa 16 Luftschiffe und 360 Flugzeuge, davon war der Großteil veraltet. Außerdem verteilten sich die Einheiten über eine enorme Frontlänge. Im Gegensatz zu anderen Bereichen der Rüstungsindustrie lief die Produktion von Flugzeugen nur sehr schleppend an. Russland produzierte in ähnlichen Stückzahlen wie Österreich-Ungarn, blieb jedoch in der Qualität des Materials und der Ausbildung hinter diesen zurück, erst mit Unterstützung der Alliierten, besonders Frankreich, wurde die russische Fliegertruppe stärker. Mit dem Kriegseintritt Rumäniens auf alliierter Seite kam ab Sommer 1916 eine neue Bedrohung zur Luft auf die k.u.k. Luftfahrtruppe zu, was zu neu aufgestellten Fliks führte, erst mit dem Waffenstillstand an der Ostfront Ende 1917 konnten sie an die Italienfront abgehen.", "section_level": 2}, {"title": "Balkan.", "content": "Die Balkanfront war die Front mit der geringsten Lufttätigkeit. Obwohl knapp vor dem Krieg in Serbien mit dem Aufbau von Luftstreitkräften begonnen worden war, besaß das Königreich beim Kriegsbeginn nur drei einsatzbereite Flugzeuge. Die Milizarmee Montenegros besaß keine Luftstreitkräfte, so hatten die Besatzungen der k.u.k. Luftfahrtruppen in den ersten Kriegsmonaten die Luftherrschaft über dem Balkan. Das änderte sich mit der Stationierung italienischer Squadriglias im Süden Albaniens. Als im Herbst 1915 in Saloniki die Ententemächte (Frankreich stellte das größte Kontingent) mit einer Expeditionsarmee und zahlreichen Fliegereinheiten anlandeten und eine neue Front eröffneten, ging die Initiative auf die Alliierten über. Die k.u.k. Luftfahrtruppe musste weiter allein gegen die immer stärker werdende italienische Präsenz im Süden von Albanien ankämpfen. Ab Herbst 1916 waren deutsche Flieger der in Bulgarien stationierten Heeresgruppe Mackensen zusammen mit den k.u.k.-Fliks im Norden gegen Rumänien eingesetzt. Im Süden mussten nun österreichisch-ungarische mit einigen wenigen bulgarischen Besatzungen gegen eine hohe Anzahl an französischen Fliegern antreten.", "section_level": 2}, {"title": "Italienfront.", "content": "Italien hatte seit seiner Gründung expansionistische Ziele. Im Londoner Vertrag (26. April 1915), einem Geheimvertrag, ging Italien ein Bündnis mit Großbritannien, Frankreich und Russland ein. Für seinen Kriegseintritt gegen die Mittelmächte wurden Italien große Gebietsgewinne nach dem Kriegsende in Aussicht gestellt. Am 23. Mai erklärte es Österreich-Ungarn den Krieg (1916 auch dessen Verbündetem, dem Deutschen Reich). Mit dem Corpo Aeronautico Militare (den italienischen Luftstreitkräften) stand Österreich-Ungarn der materiell stärkste Gegner gegenüber. Erst ab 1916 gelang es ihnen jedoch, die Luftherrschaft über der Front zu gewinnen, als sich die materielle Überlegenheit voll auszuwirken begann. Vier Einheiten des britischen Royal Flying Corps kamen nach der zwölften Isonzoschlacht dazu. In geringen Umfang waren auch französische Fliegerkräfte an der italienischen Front bei Venedig und in Albanien stationiert. Beim Kriegsbeginn mit Italien im Jahr 1915 lagen in Kärnten eine Fliegerkompanie mit vier Flugzeugen sowie am Isonzo vier Fliegerkompanien mit 16 Flugzeugen. An der Tiroler Front befanden sich zwei Fliegerkompanien. An der Hochgebirgsfront wurden fast nur zweisitzige Beobachtungsflugzeuge zum Einsatz gebracht. Jagdflugzeuge und Bomber kamen dagegen fast ausschließlich am Isonzo, der Piave und um den Monte Grappa zum Einsatz. Der Schwerpunkt der Luftfahrtruppen verschob sich mehr und mehr an diese Front. Nach dem Kriegsaustritt Sowjetrusslands waren beinahe alle Fliegerkompanien an der italienischen Front stationiert. 1917 und 1918 umfasste der durchschnittliche Stand an Piloten nur 500 bis 600 Mann, wobei man einen Abgang von 100 % (!) als realistisch einkalkulierte. Die Überlebensdauer eines österreich-ungarischen Feldpiloten betrug 1917 vier Monate. Dadurch war im letzten Jahr des Krieges auf diesem Schauplatz gerade die Anzahl von etwa 200 Maschinen einsatzbereit (dem standen etwa 6500 auf italienischer Seite gegenüber). Flugfelder: Karniafront Tirolfront Piavefront", "section_level": 2}, {"title": "Eingesetzte Flugzeugtypen.", "content": "Bei den Zweisitzertypen wurden zunächst vor allem B-Typen der Firma Lohner, Albatros, Aviatik und Lloyd eingesetzt. Im Laufe des Jahres 1916 setzten die Luftfahrtruppen erstmals Brandenburg-C.I-Flugzeuge ein. Dieses Modell fand für alle Einsatzarten Verwendung. Im Bereich der Luftaufklärung und bei Bombeneinsätzen blieb es bis zum Kriegsende das Rückgrat der Luftfahrtruppen. Die letzte Generation der zweisitzigen Mehrzweckflugzeuge bildeten anfangs die C.I-Modelle der Firma Aviatik und später von Phönix und Ufag. Letztere waren dem gegnerischen Material ebenbürtig. Als sich das Konzept der Jagdeinsitzer für den Kampf gegen feindliche Flugzeuge durchsetzte, wurden aus Mangel an eigenen Typen 1915 zunächst Fokker-Eindecker aus dem Deutschen Reich angekauft. Gegen Ende des Jahres 1916 wurden diese durch die ebenfalls importierten Hansa-Brandenburg D.I-\"Kampfdoppeldecker\", KD genannt, abgelöst. Im späteren Verlauf des Krieges waren die Standardjagdflugzeuge die von Oeffag in Lizenz gebauten und verbesserten Albatros (Oeffag) D.III, die rein österreichisch-ungarischen Jagdeinsitzer Aviatik D.I \"Berg\" und die Phönix D.I, D.II und D.IIa. Die meisten inländischen Flugzeughersteller versuchten sich auch am Bau von Großflugzeugen. Die Modelle kamen jedoch nicht über das Prototypenstadium hinaus. Sie wurden entweder von der Heeresverwaltung abgelehnt oder das Projekt wurde von der Firma selbst eingestellt. So musste wieder aus dem Deutschen Reich importiert werden. In Stückzahlen kamen nur Gotha G.IV zum Einsatz. Die meisten Bombeneinsätze wurden weiter mit für diesen Zweck adaptierten Hansa-Brandenburg C.I-Flugzeugen durchgeführt. Nummernschema Bei der k.u.k. Luftfahrtruppe wurde am 8. Februar 1915 ein Nummernschema zur eindeutigen Bezeichnung jedes Flugzeuges eingeführt. Jeder Flugzeughersteller, der in Stückzahlen für die Luftfahrtruppen produzierte, erhielt eine Ziffer (siehe unter Luftfahrtindustrie). Gefolgt von einer laufenden Zahl für jeden von dieser Firma produzierten Flugzeugtyp, wobei die Ziffer 0 für Prototypen reserviert war. Wurde dieses Modell mit bedeutenden Veränderungen, wie etwa einem anderen Motor, gebaut wurde dies mit einer weiteren Ziffer vor der bisherigen zweistelligen Zahl vermerkt. Nach einem Punkt folgte die laufende Produktionsnummer. Zum Beispiel stand die Nummer 153.07 für das siebente (07) von der \"Oesterreichischen Flugzeugfabrik AG\" (Ziffer 5) produzierten Flugzeugs vom Typ Albatros D.III (Ziffer 3). Dabei war die Albatros D.III der dritte von diesem Flugzeughersteller produzierte Flugzeugtyp. Jedoch wurden gegenüber der ursprünglichen Serie (53) Veränderung in der Konstruktion oder Motorisierung vorgenommen. Das wurde mit der führenden Ziffer „1“ vermerkt. Flugzeugbezeichnungen Die Flugzeugnamen setzten sich aus dem Herstellernamen (beispielsweise Albatros), einem Großbuchstaben zur Bezeichnung der Flugzeugtype und einer römischen Zahl als Modellnummer zusammen. Wurde das Flugzeug in Lizenz produziert, wurde dies durch das Kurzzeichen der Firma in Klammern vermerkt. So stellte die Aviatik D.I die erste Konstruktion eines Jagdeinsitzer Doppeldecker der Firma Aviatik dar. Dieser Typ wurde von auch von Lohner (Lo), der \"Ungarischen Lloyd Flugzeugfabrik\" (Ll), der \"Wiener Karosserie Fabrik\" (Wkf), der \"Ungarischen Allgemeinen Maschinenfabrik\" (Mag) und \"Thöne & Fiala\" (Th) in Lizenz gebaut. Die Bezeichnungen konnten von den Werksbezeichnungen abweichen. Bei Flugzeugen aus dem Deutschen Reich konnten sie von den dort verwendeten Bezeichnungen ebenfalls abweichen. Die Codierung der Flugzeugtypen war:", "section_level": 1}, {"title": "Luftfahrtindustrie.", "content": "Neben den inländischen Produkten und den Lizenzbauten wurden auch Flugzeuge und Motoren importiert. Herkunftsland war immer das Deutsche Reich. Vor allem zu Kriegsbeginn musste importiert werden, da die inländische Produktion nicht ausreichte. Etwa Ende 1916 stoppte der Flugzeugimport, da das Deutsche Reich durch die steigende Intensität des Luftkrieges an der Westfront alle produzierten Flugzeuge selbst benötigte. Der für Österreich-Ungarn wichtigere Import von Motoren lief bis zum Kriegsende und glich die heimische Minderproduktion von Flugmotoren gegenüber Flugzeugen aus. Anmerkungen:", "section_level": 1}, {"title": "Museale Rezeption.", "content": "Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien wird auch auf die Geschichte der k.u.k. Luftfahrttruppen eingegangen. Objekte in der Dauerausstellung des Museums decken dabei den Zeitraum von der Entstehung der militärischen Luftfahrt in Österreich bis zum Ende des Ersten Weltkrieges ab. So sind unter anderem Modelle der Etrich-Taube und des Lohner \"Pfeilfliegers\" sowie Flugzeugmotoren verschiedener Art ausgestellt. In der Ausstellungshalle des Ersten Weltkrieges befindet sich ein komplett erhaltenes Aufklärungs- und Trainingsflugzeug Albatros B.II sowie frühe Bomben, Abwurfpfeile, Fliegeradjustierungen und Flugabwehrkanonen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die k.u.k. Luftfahrtruppen waren die Luftstreitkräfte der k.u.k. Armee bis zur Auflösung des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn. Im Ersten Weltkrieg kämpften sie an der Ostfront gegen die russischen und an der Südfront gegen die italienischen und britischen Luftstreitkräfte. Die k.u.k. Kriegsmarine hatte mit den k.u.k. Seefliegern eigene Luftstreitkräfte, die kaiserlich-königliche Landwehr und die königlich ungarische Landwehr hatten keine eigenen Luftstreitkräfte.", "tgt_summary": null, "id": 37730} {"src_title": "Bistum Požega", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er wurde als Sohn eines Talmudgelehrten unter dem Namen Ascher Zaritsky 1899 in Kaiserreich Russland (heute Weißrussland) geboren. Sein Vater starb als er zwei Jahre alt war, und seine Mutter Hannah brachte die sieben Kinder als Ladenbesitzerin durch. Sie war darin so erfolgreich, dass die Familie bald zu den reichsten in der Stadt zählte. 1918 begann er sein Mathematikstudium in Kiew mitten in den Bürgerkriegsunruhen – einmal wurde er sogar angeschossen – und setzte dies 1920 in Rom bei Francesco Severi, Guido Castelnuovo und Federigo Enriques fort, den Häuptern der italienischen Schule der algebraischen Geometrie. 1924 promovierte er und wählte dafür und für seine künftigen Publikationen den Namen, unter dem er heute bekannt ist. Im gleichen Jahr heiratete er die italienische Literaturstudentin Yole Cagli, ein Jahr später hatten sie ihr erstes Kind. Da er als Sozialist nicht im faschistischen Italien bleiben wollte und für Russland kein Visum bekam, ging er 1927 in die USA und nahm auf Empfehlung von Solomon Lefschetz eine Stelle an der Johns Hopkins University in Baltimore an. Dort hatte er einen schwierigen Stand und ein hohes Lehrpensum zu erfüllen. Er wurde erst 1937 Professor. 1939 erhielt er ein Guggenheim-Stipendium, das ihn von seiner ungeliebten Stelle in Baltimore befreite. Es folgten Reisen und Lehrtätigkeiten am Caltech, an der Harvard University (1950/51) und in São Paulo in Brasilien, wo er mit André Weil die Grundlegung der algebraischen Geometrie diskutierte. 1947 bis zu seiner Emeritierung 1969 war er Professor an der Harvard University.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen.", "content": "1935 schrieb Zariski ein Buch über algebraische Flächen, das die Ergebnisse der italienischen Schule zusammenfasste und mit seinen Anhängen in den späteren Neuauflagen die Entwicklung des Gebietes deutlich macht. Seitdem war er mit den häufig vagen (nicht „mathematisch strengen“) Methoden der italienischen Schule unzufrieden und strebte daher eine rein algebraische Grundlegung der Theorie an mit kommutativer Algebra, die inzwischen besonders von Emmy Noether und Wolfgang Krull entwickelt worden war. Zariski besuchte Vorlesungen von Emmy Noether in Princeton und erkannte die Bedeutung von Krulls Theorie lokaler Ringe. Etwa gleichzeitig versuchten auch van der Waerden und André Weil (letzterer mit zahlentheoretischen Hintergedanken) die algebraische Geometrie auf strengere Grundlagen zu stellen. Diese Ansätze sind heute in der Grothendieckschen Fassung der algebraischen Geometrie vereinigt. Nach Zariski ist in diesem Zusammenhang die Zariski-Topologie benannt, in der abgeschlossene Mengen als Nullstellenmengen von Polynomen definiert werden. Zariski arbeitete auch über die Auflösung von Singularitäten algebraischer Varietäten. Hier erzielten auch seine Schüler Shreeram Abhyankar und Heisuke Hironaka fundamentale Resultate (letzterer bewies die Auflösbarkeit für jede Dimension über Körpern der Charakteristik 0, also den komplexen und reellen Zahlen). Zu seinen Schülern gehörten wichtige algebraische Geometer wie Shreeram Abhyankar, Heisuke Hironaka (Fields-Medaille), David Mumford (Fields-Medaille), Robin Hartshorne, Steven Kleiman, Joseph Lipman und Michael Artin. Dabei richtete er seine „Schule“ durch regelmäßige Gastprofessuren von Alexander Grothendieck in Harvard auf dessen Programm aus.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Mitgliedschaft.", "content": "1944 wurde ihm der Frank Nelson Cole Prize für Algebra der American Mathematical Society verliehen. Im selben Jahr wurde er in die National Academy of Sciences gewählt, 1948 wurde Zariski Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und 1951 der American Philosophical Society. Von 1969 bis 1970 war er Präsident der American Mathematical Society. 1981 erhielt er den Leroy P. Steele Prize der American Mathematical Society und den Wolf-Preis für Mathematik. 1950 hielt er einen Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Cambridge (Massachusetts) (The fundamental ideas of abstract algebraic geometry).", "section_level": 1}], "src_summary": "Oscar Zariski, geboren als Ascher Zaritsky, (* 24. April 1899, in Kobryn, Weißrussland; † 4. Juli 1986 in Brookline, Massachusetts, USA) war ein US-amerikanischer Mathematiker, der wichtige Beiträge zur Grundlegung der algebraischen Geometrie leistete.", "tgt_summary": null, "id": 790685} {"src_title": "Karl Völker (Künstler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Name der Organisation (Sanskrit für: \"ohne Sorge\") geht auf den indischen Fürsten Ashoka zurück, der sich im 3. Jahrhundert vor Christus nach Jahren kriegerischer Herrschaft auf dem indischen Subkontinent für Versöhnung, Toleranz, Freiheit und ökonomischen Wohlstand einsetzte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Organisation wurde 1980 von Bill Drayton in Washington, D.C. gegründet. \"Ashoka Fellows\" sind nach Ansicht der Organisation angehende Sozialunternehmer, die innovative Ideen und das Potenzial haben, gesellschaftliche Probleme zu lösen. Sie teilen folgende Eigenschaften: Sie haben ein Konzept zur Lösung eines gesellschaftlichen Problems, sie sind unternehmerisch und kreativ in Bezug auf Zielsetzung und Zielerreichung und sie wollen ihr Vorhaben verbreiten. Ihr Ansatz hat das Potenzial, viele Menschen zu erreichen, direkt (z. B. durch Bildungsreform) oder indirekt (z. B. durch Umweltschutzmaßnahmen). Seit 1980 hat Ashoka rund 3000 angehende Sozialunternehmer in mehr als 93 Ländern als ‚Fellows‘ ausgewählt und gefördert. Manche von ihnen entwickeln ihre Projekte im Laufe der Zeit zu profitablen Unternehmungen, re-investieren ihre Gewinne aber wieder, um das gesellschaftliche Ziel weiter zu verfolgen. Andere bleiben von Spenden und Zuwendungen abhängig, weil sie in Feldern arbeiten, in denen ihr Werk auf dem freien Markt kein finanzielles Einkommen generiert – z. B. beim Kampf gegen Kinderprostitution oder Ausländerfeindlichkeit. Der bekannteste \"Ashoka Fellow\" und zugleich Gründungsmitglied der \"Global Academy\" von Ashoka ist Muhammad Yunus. Er und die von ihm gegründete Grameen Bank wurden 2006 für ihr Mikrokredit-Programm mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Ein weiterer bekannter Fellow ist Jimmy Wales.", "section_level": 1}, {"title": "Geförderte Projekte.", "content": "Von Ashoka gefördert werden beispielsweise:", "section_level": 1}, {"title": "Anzahl „Fellows“ nach Kontinenten.", "content": "Im Jahr 2017 verteilten sich die Unterstützungen auf folgende Regionen:", "section_level": 1}, {"title": "Die Ashoka-Jugendinitiative (Youth Venture).", "content": "\"Youth Venture\" verfolgt das Ziel der gesellschaftlichen Aktivierung Jugendlicher in den Bereichen Partizipation, Unternehmertum und Persönlichkeitsentwicklung. Nach eigenen Angaben ist es der effektivste Weg der Verbesserung der Lebensbedingungen Jugendlicher, sie dazu zu befähigen, selbst Agent sozialen Wandels zu werden und die Welt zumindest im Kleinen zu verändern. Die Jugendlichen können erleben, dass sie ihr Umfeld positiv beeinflussen und zum Motor ihrer eigenen Entwicklung werden können. So erlernen sie spielerisch auch für ihren weiteren Lebensweg wichtige Fähigkeiten (z. B. Kommunikation, Führung, Teaming, Projektmanagement etc.). Diese Erfahrungen helfen ihnen zukünftig, schwierige Situationen nicht als ausweglose Probleme, sondern als Herausforderungen zu begreifen und aktiv zu agieren statt passiv zu reagieren. Die Organisation unterstützt ca. 3.000 kleine, soziale Unternehmungen von Jugendlichen in 17 Ländern. Die jungen Changemaker werden mit Peers rund um die Welt über die internationale Online-Community vernetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland ist das Programm \"Youth Venture\" als \"Ashoka-Jugendinitiative\" auf zwei Ebenen gegliedert:", "section_level": 2}], "src_summary": "Ashoka ist eine amerikanische Non-Profit-Organisation zur Förderung von sozialem Unternehmertum mit Sitz in Arlington County. Die Organisation sucht und fördert in ca. 70 Ländern Sozialunternehmer (\"Ashoka Fellows\"). Die Stipendiaten erhalten finanzielle Unterstützung, Beratung und Anschluss an Netzwerke im sozialen Sektor sowie in Wirtschaft und Wissenschaft, damit sie ihre Projekte verbreiten können.", "tgt_summary": null, "id": 836439} {"src_title": "Klaus-Dieter Gröhler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "Der Spieler kann aus vier Modi wählen: Das Spiel kann auf drei Arten bedient werden: Wenn der Spieler das Ziel erreicht hat, ist das Spiel noch nicht beendet. Er kann weiterfahren, bis er nach 2000 Metern von einem Schneemenschen verfolgt wird. Wenn der Schneemensch den Skifahrer erwischt, wird dieser umgehend von ihm verspeist. Nach weiteren 2000 Metern wird die Startposition wieder erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Pirih entwickelte \"SkiFree\", um sich mit C vertraut zu machen und um eine grafische Version vom alten VAX/VMS-Skispiel für VT100-Terminals zu erstellen. Das Spiel wurde entdeckt, als der zuständige Programmchef des Microsoft Entertainment Pack Pirih beim Spielen zusah. Das Spiel wurde danach in das nächste \"Entertainment Pack\" (Version 3) aufgenommen (später auch in das \"Best of Windows Entertainment Pack\"). Es ist als portierte Version für den Macintosh verfügbar. 1993 startete Pirih die Arbeit an einem zweiten Teil, den er zu Gunsten anderer Projekte aufgegeben hat, außerdem hat er den Source Code verloren. Am 4. April 2005 gab er die Wiederentdeckung des Codes bekannt und entwickelte daraus eine 32-Bit-Version von \"SkiFree\", die frei heruntergeladen werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Systemvoraussetzungen.", "content": "\"SkiFree\" läuft auch auf einem 286er mit CGA-Grafikkarte, jedoch zielte es auf die schnelleren 386er mit VGA-Grafikkarte ab. Als Betriebssystem benötigt man mindestens Windows 3.0. Da das ursprüngliche \"SkiFree\" ein 16-Bit-Programm ist, treten auf 32-Bit-Systemen oft Kompatibilitätsprobleme auf. Deshalb wurde im April 2005 eine 32-Bit-Version (Version 1.03) von SkiFree veröffentlicht. Momentan gibt es Version 1.04 (vom 2. Oktober 2005). Diese Version ist deutlich ressourcenschonender und läuft auch auf 64-Bit-CPUs.", "section_level": 1}, {"title": "Umsetzungen.", "content": "\"GnuSki\" ist ein textbasierter SkiFree-Klon, der unter GPL steht und in C++ (Cygwin) entwickelt wurde. Es liegt momentan in Version 0.50b (vom 3. März 2002) vor, und es fehlen noch einige Features (Monster, Timer, Optionen). Es gibt eine Version für die PSP und eine für den Taschenrechner TI-92.", "section_level": 1}], "src_summary": "SkiFree ist ein Computerspiel von 1991. Ziel des Spiels ist es, auf einer endlos erscheinenden Piste mit Skiern herunterzufahren und Hindernissen auszuweichen. Grafik und Steuerung sind auf einfachem Niveau. Geschrieben wurde es von Chris Pirih, der zu diesem Zeitpunkt bei Microsoft als Programmierer tätig war. Momentan ist es als Freeware freigegeben, aber die Rechte liegen noch bei Microsoft.", "tgt_summary": null, "id": 536434} {"src_title": "Sommerblut", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Unglück.", "content": "Im Juli 1184 kam der König und spätere Kaiser Heinrich VI. auf einem Feldzug gegen Polen nach Erfurt und hielt dort kurz Hof. Da nach dem Sturz Heinrichs des Löwen zu dieser Zeit schwerer Streit zwischen Erzbischof Konrad I. von Mainz und dem Landgrafen Ludwig III. von Thüringen ausgebrochen war, suchte er diesen zu schlichten. Am 26. Juli saß Heinrich mit großem Gefolge im oberen Stockwerk der Dompropstei des Marienstiftes zu Rat, als der alte und wohl auch morsche Boden des zweiten Geschosses plötzlich unter der außergewöhnlichen Last der vielen Menschen zusammenbrach. Dabei stürzten die meisten Anwesenden in die Tiefe, wo auch der Boden des ersten Geschosses dem plötzlichen Aufprall dieser Last nicht standhielt, sodass die Herabstürzenden noch tiefer in eine darunter liegende Abtrittgrube fielen. Viele fanden dabei den Tod (zeitgenössische Quellen sprechen von etwa 60 Toten): der Großteil ertrank oder erstickte in den in der Toilettengrube befindlichen Körperausscheidungen, andere wurden durch nachfallende Balken und Steine erschlagen oder verletzt. Die Chronik von St. Peter in Erfurt erwähnt unter den Todesopfern namentlich Graf Gozmar III. von Ziegenhain, Graf Friedrich I. von Abenberg, Burggraf Friedrich I. von Kirchberg, Graf Heinrich von Schwarzburg, Burggraf Burchard von der Wartburg und Beringer I. von Meldingen. König Heinrich selbst saß zum Zeitpunkt des Unglücks in einer gemauerten Fensternische der steinernen Außenwand und wurde mittels Leitern in Sicherheit gebracht. Er reiste umgehend aus Erfurt ab.", "section_level": 1}, {"title": "Auszug aus der Chronik von St. Peter zu Erfurt.", "content": "\"„König Heinrich kam auf dem Zuge gegen Polen nach Erfurt und fand daselbst Cunrad von Mainz in heftigem Streit mit dem Landgrafen Lodewig ob des dem Bisthum zugefügten Schadens. Als er, bemüht den Frieden zwischen denselben herzustellen, von Vielen umgeben in einer Oberstube zu Rath saß, brach plötzlich das Gebäude zusammen und Viele stürzten in die darunter befindliche Abtrittsgrube, deren einige mit Mühe gerettet wurden, während andere im Morast erstickten. Daselbst starben: Friderich, Graf von Abinberc, Heinrich, ein Graf aus Thüringen, Gozmar, ein hessischer Graf, Friderich, Graf von Kirchberg, Burchard von Wartburg und Andere geringeren Namens am 26. Juli eines kläglichen Todes.“\"", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Ausführlich beschrieben findet sich der Erfurter Latrinensturz im Wartburgkriegs-Roman \"Krieg der Sänger\" (2012) von Robert Löhr wieder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Erfurter Latrinensturz war ein Unglück bei einem königlichen Hoftag in Erfurt im Jahre 1184, bei dem etwa 60 Anwesende, darunter viele Adelige, getötet und viele weitere verletzt wurden. Die Bezeichnung \"Latrinensturz\" rührt vom Hergang des Unfalls, bei dem die Opfer durch zwei Stockwerke der Dompropstei des Marienstiftes in die darunterliegende Toilettengrube fielen und zum Teil durch den Sturz und herabfallende Trümmerteile, zum Großteil aber durch Ertrinken bzw. Ersticken in den Körperausscheidungen starben.", "tgt_summary": null, "id": 1155362} {"src_title": "Geoffrey Fenton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Abitur am Max-Planck-Gymnasium in Delmenhorst studierte Kemfert von 1988 bis 1994 Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Bielefeld und Oldenburg. Nach einem zweimonatigen Forschungsaufenthalt an der Stanford University schloss sie 1998 in Oldenburg ihre Promotion ab. 1999 übernahm sie die Leitung einer Forscher-Nachwuchsgruppe am Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart. Als Gastprofessorin lehrte sie an den Universitäten von St. Petersburg (2003/04), Moskau (2000/01) und Siena (1998, 2002/03). Von 2000 bis 2004 hatte Kemfert eine Stelle als Junior-Professorin inne und leitete eine Forscher-Nachwuchsgruppe an der Universität Oldenburg. Von 2004 bis 2009 war sie Professorin für Umweltökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2009 bis 2019 war sie Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School in Berlin. Claudia Kemfert ist verheiratet und lebt in Oldenburg und Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Ämter.", "content": "Seit Juli 2016 gehört Kemfert dem Sachverständigenrat für Umweltfragen an. Sie beriet EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sowie die Weltbank und die UN. Kemfert ist Gutachterin des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). Außerdem war sie Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen und im Nachhaltigkeitsbeirat Brandenburg. Sie ist zudem Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) sowie des Frankfurter Zukunftsrates und der \"TU-Campus EUREF gGmbH.\" Des Weiteren ist sie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Energie Campus Nürnberg sowie des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ), des Kuratoriums der Technologiestiftung Berlin, der Deutschen Klimastiftung, von B.A.U.M. sowie des Deutschen Studienpreises der Körber-Stiftung. Seit 2010 ist sie im Beirat der Deutschen Umweltstiftung und seit 2011 in der Jury der GreenTec Awards. Ferner ist sie Jurorin des Deutschen Umweltpreises. 2009 war sie auch Jurorin des Deutschen Nachhaltigkeitspreises.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Kemfert forscht über die Bewertung von ökonomischen Effekten der Klima-, Energie- und Verkehrspolitik. Auf Basis empirischer Markt- und gesamtwirtschaftlicher Wirkungsanalysen entwickelte Kemfert quantitative Modelle zur Bewertung der ökonomischen Folgen von Energie- und Klimaschutzpolitik. Diese werden im Modellnetzwerk Energy Modelling Forum (EMF) angewandt.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "Kemfert bewertet seit Mitte der 1990er Jahre die volkswirtschaftlichen Kosten des Klimawandels und der Klimafinanzierung. Schon vor dem Stern-Report berechnete sie am DIW die volkswirtschaftlichen Folgen des Klimawandels. Die Kosten des vorbeugenden Klimaschutzes sind demnach deutlich kleiner als die möglichen volkswirtschaftlichen Schäden aufgrund des Klimawandels. Handeln sei billiger als Nichthandeln. Die Aufgabe der Politik besteht für Kemfert darin, zum einen eine globale Klimaschutzpolitik auf den Weg zu bringen und zum anderen die Grundlagen für die Anpassung an den Klimawandel zu schaffen. Da der Klimawandel kaum noch aufzuhalten sei, müssten geeignete Anpassungsstrategien wie ein verbesserter Deichbau, ein Küstenzonenmanagement und Hitzewarnsysteme entwickelt werden und zum Einsatz kommen. Klimaschutzinstrumente seien, so Kemfert, bezahlbar. Ein wirkungsvolles Instrument sieht sie im Emissionsrechtehandel, der 2005 in Europa eingeführt wurde (siehe EU-Emissionshandel). Sie plädiert jedoch seit seiner Einführung für eine Verbesserung des Systems: Neben einer Versteigerung der Emissionsrechte fordert sie vor allem, dass nicht die EU-Staaten selbst die Emissionsminderungsziele definieren. Diese müssten laut Kemfert vielmehr direkt von der EU vorgegeben werden. Kemfert warnt vor allzu großer Abhängigkeit von fossiler Energie: Ressourcenknappheit und Klimawandel seien die größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Als Ausweg nennt sie den Umbau des Energiesystems: durch eine sichere, CO-freie und bezahlbare Energieversorgung könnten Energieknappheit und Klimaschutz zugleich bewältigt werden. Kemfert betont, dass die Energiewende mehr als der Atomausstieg sei, und weist auf die Gefahr hin, dass abgeschaltete Atomkraftwerke nicht durch Kohlekraftwerke ersetzt werden dürften, weil sonst die CO-Emissionen in Deutschland steigen. Für die Umsetzung einer erfolgreichen Energiepolitik fordert Kemfert seit 2006 die Einführung eines Energieministeriums in Deutschland. Kemfert sieht in dem Erneuerbare-Energien-Gesetz ein wirkungsvolles Instrument zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Ein Quotenmodell, wie von anderen Ökonomen vorgeschlagen, lehnt sie ab. Als im Frühjahr 2014 Pläne der deutschen Kernkraftwerk-Betreiber bekannt wurden, die deutschen Atomkraftwerke in eine Stiftung einzubringen, schrieb Kemfert, dies hätte nur Vorteile für die Betreiber und hohe potentielle Nachteile für die Gemeinschaft der Steuerzahler.", "section_level": 1}, {"title": "Politik und Medien.", "content": "Im FAZ-Ranking deutscher Ökonomen mit dem größten Einfluss auf Wissenschaft, Politik und Medien stand Claudia Kemfert 2013 auf Rang sechs. 2014 belegte sie Platz 13, 2015 Platz 10. Ihre Kernaufgaben beim DIW umfassen auch die forschungsbasierte Politikberatung auf den Gebieten Energieforschung und Klimaschutz. 2012 wurde sie im Schattenkabinett Norbert Röttgens (CDU) als mögliche Energieministerin Nordrhein-Westfalens vorgestellt, 2013 als mögliche Energieministerin Hessens in das Kompetenzteam Thorsten Schäfer-Gümbels (SPD) berufen. Kritiker haben Kemfert daraufhin vorgeworfen, zu „wendig“ zu sein. In dem im März 2016 veröffentlichten Film „Power to Change – Die EnergieRebellion“ tritt sie als Hochschuldozentin mit kritischen Thesen zur fossilen Energiewirtschaft auf.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Im Sommer 2008, als der Ölpreis auf einem sehr hohen Niveau war, entwarf Kemfert, die das Ölfördermaximum für eine reale Gefahr hält, Szenarien für weitere mögliche, mittelfristige drastische Preisschübe. Als der Ölpreis dann kurzfristig sank, wurde sie wegen angeblich unseriöser Prognosen kritisiert. Kemfert äußerte sich daraufhin zur grundsätzlichen Unmöglichkeit von Ölpreisprognosen. In der Zeit wurde Kemfert im Zusammenhang mit ihrem Buch \"Die andere Klima-Zukunft: Innovation statt Depression\" „schludrige Arbeit“ vorgeworfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Claudia Kemfert (* 17. Dezember 1968 in Delmenhorst) ist eine deutsche Wirtschaftswissenschaftlerin. Sie ist Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).", "tgt_summary": null, "id": 501097} {"src_title": "Julius Caesar (Richter)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Alaska besteht aus drei landschaftlichen Großräumen: der Gebirgskette entlang der gesamten südlichen Pazifikküste, der Yukon-Niederung mit ihrem Berg- und Hügelland sowie der Küstenebene („North Slope“) am Nordpolarmeer. Der größte Fluss bzw. Strom des Landes ist der Yukon River, der in den kanadischen Rocky Mountains entspringt, in Richtung Westen fließend die Mitte Alaskas durchschneidet und in das Beringmeer mündet. Im Osten grenzt Alaska an das kanadische Territorium Yukon. Auf dem Gebiet Alaskas befinden sich tausende Seen, die größten davon (Becharof, Iliamna, Naknek und Ugashik) liegen auf der Alaska-Halbinsel bzw. am Übergang des Festlands zu dieser Halbinsel. Im Südwesten von Alaska liegt die schmale Alaska-Halbinsel, an die sich die Aleuten anschließen; sowohl auf der Halbinsel als auch auf der langgestreckten Inselkette befindet sich die Aleutenkette, die im Mount Redoubt bis 3109 m hoch aufragt. Im nördlichen Mittelteil des US-Bundesstaats liegen die Berge der Alaskakette, zu der auch der Denali \"(Mount McKinley)\" gehört – mit 6190 m der höchste Berg dieser Kette und von gesamt Nordamerika. Im arktischen Norden erhebt sich die Brookskette, die bis 2749 m hoch aufragt. Im Südwesten ragen die Wrangell Mountains im Mount Blackburn bis 4996 m, die Waxell-Barkley Ridge bis 3261 m und die an Kanada grenzenden Eliaskette mit dem in Alaska liegenden Mount Saint Elias bis 5489 m hoch auf. Im äußersten Südosten liegt der \"Alaska Panhandle\" („Pfannengriff“), ein schmaler Streifen entlang des Pazifik, westlich der kanadischen Provinz British Columbia, dessen Orte größtenteils nur per Schiff oder Flugzeug zu erreichen sind. Dort liegt auch die Hauptstadt Juneau. Die restlichen Gebiete Alaskas kennzeichnen teils sehr dicht bewaldete Hügelländer und zahllose Fjorde an der Küste. Das Gebirgssystem entlang der Pazifikküste ist geologisch instabil, plattentektonische Vorgänge um die Pazifische Platte machen die südöstliche Küste und die Aleuten zu einem Teil des Pazifischen Feuerrings. Er ist vulkanisch aktiv und löst Erd- und Seebeben aus. Die Südseite ist stark vergletschert: Der Malaspina im Südosten Alaskas nahe der Küste am Golf von Alaska ist mit 4275 km2 der größte außerpolare Gebirgsgletscher der Erde. An seiner dicksten Stelle weist der etwa 100 km lange und bis 65 km breite Gletscher eine Mächtigkeit von mehr als 600 m auf. Zum mittleren Teil des Bundesstaates gehören die Niederungen des Yukon und des Kuskokwim River. Die Küstenebene im Norden fällt von der Brookskette allmählich zum Nordpolarmeer ab. Die zu den Aleuten gehörenden Rat Islands und Near Islands sind die einzigen Gebiete der USA, deren Geographische Länge in östlicher Richtung angegeben wird, sie liegen zwischen 170° und 180° Ost. Als Alaskan Bush werden alle Teile des Staates bezeichnet, die nicht an das nordamerikanische Straßennetz angeschlossen sind oder vom Alaska Marine Highway erreicht werden können. Im Osten grenzt Alaska an das kanadische Territorium Yukon, im Westen an das Beringmeer, im Norden an das Nordpolarmeer und im Süden an den Golf von Alaska, der ein Teil des Pazifischen Ozeans ist.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Alaska ist nicht wie die anderen Bundesstaaten in Countys (Landkreise) eingeteilt, sondern in Boroughs, die den Countys in den anderen Staaten, den Landkreisen in Deutschland und den Bezirken in Österreich ähneln, sowie den Unorganized Borough, der in Census Areas (Volkszählungsgebiete) ohne öffentliche Verwaltung aufgeteilt ist, die nicht vom Staat Alaska, sondern von der US-Volkszählungsbehörde festgelegt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Im Innern Alaskas herrscht ein kontinentales, im Norden ein subpolares Klima. Die Winter sind hier lang, dunkel und sehr kalt. Im kurzen Sommer kann es dann aber dafür recht warm werden, an der Nordküste steigen die Temperaturen dann über 0 °C. Sogar auf den Gipfeln der Berge nördlich der Rocky Mountains (bis 3000 m) schmilzt im Sommer ein Großteil des Schnees. Bis auf die Sommermonate fällt nur wenig Niederschlag (100–300 mm), meist in Form von Schnee. An der Süd- und Westküste ist es gemäßigter und regenreicher. Hier fallen auch im Winter die Temperaturen nur selten unter –10 °C, die Sommer sind nur mäßig warm. Dafür ist es aber sehr feucht, es gibt teilweise 300 Regentage pro Jahr. Im Süden Alaskas reichen die Gletscher teilweise bis zum Meer. Der bisherige Hitzerekord Alaskas wurde am 27. Juni 1915 mit 37,8 °C in Fort Yukon gemessen. Alaska gehört zu den Weltregionen, in denen sich die Globale Erwärmung stark bemerkbar macht. Nach Auswertungen durch Berkeley Earth stieg von 1970 bis 2005 die Durchschnittstemperatur in Alaska um etwa 2 °C. Bedingt durch den Klimawandel hat die Anzahl an Bränden borealer Waldgebiete zugenommen und ein Ausmaß erreicht, das einer Studie zufolge in den vergangenen 10.000 Jahren nicht erreicht wurde. Beispielsweise wurden 2019 in Alaska mehrere Waldbrände verzeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Alaska hat 738.432 Einwohner (Stand: 2015), davon sind 66,7 % Euroamerikaner („Weiße“), 14,8 % Indigene (Indianer, Eskimo und Aleuten, höchster Prozentsatz in den USA), 5,5 % Hispanics oder Latinos, 5,4 % Asiatische Amerikaner, 3,3 % Afroamerikaner und 0,6 % Hawaiianer oder Pazifische Insulaner. Es gibt 258.058 Haushalte.", "section_level": 1}, {"title": "Alters- und Geschlechterstruktur.", "content": "Die Altersstruktur von Alaska setzt sich folgendermaßen zusammen: Das Medianalter beträgt 33,8 Jahre. 52,0 % der Bevölkerung ist männlich und 48,0 % ist weiblich.", "section_level": 2}, {"title": "Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung.", "content": "15,1 % der Einwohner sind deutscher Abstammung, das sind ca. 49.000 und stellen damit die größte Gruppe. Es folgen die Gruppen der Irisch- (10,6 %), Englisch- (8,2 %) und Norwegischstämmigen (3,6 %).(Stand 2014) Trotz der langen russischen Vergangenheit der Region ist der Anteil russischstämmiger Personen mit 1,1 % relativ niedrig. Ihr Erbe spiegelt sich heute hauptsächlich in zahlreichen Toponymen und Flurnamen wider. Eine Ausnahme bildet die Ortschaft (CDP) Nikolaevsk auf der Kenai-Halbinsel, wo im Jahr 2000 noch zwei Drittel der Bevölkerung im Alltag Russisch sprachen.", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Die mitgliederstärksten Religionsgemeinschaften im Jahre 2000 waren die katholische Kirche mit 54.359 und die Southern Baptist Convention mit 22.959 Anhängern. Es folgten die orthodoxe Kirche mit rund 20.000 Mitgliedern und die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit 19.019 Mitgliedern. Bei statistischen Erhebungen gaben 33 % der in Alaska lebenden US-Bürger an, einer Konfession anzugehören. Die verschiedenen evangelikalen Kirchen haben zusammen ca. 78.000 Anhänger. Die vergleichsweise hohe Anzahl orthodoxer Christen lässt sich auf die Missionierung der einheimischen Indianer während der russischen Kolonialzeit zurückführen. Die meisten orthodoxen Christen in Alaska haben indianische Vorfahren.", "section_level": 2}, {"title": "Größte Städte.", "content": "Neben der Hauptstadt Juneau sind Anchorage, die mit Abstand größte Stadt des Staates, und Fairbanks die wichtigsten Städte Alaskas.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Besiedlung und Ureinwohner.", "content": "Alaska war der erste Teil des amerikanischen Kontinents, der von Menschen besiedelt wurde. Aus Sibirien kommend, erreichten die ersten Nomaden die Gegend nach einer aktuellen Hypothese vermutlich bereits vor etwa 36.000 Jahren über die damals noch bestehende Beringia, eine Landbrücke zwischen Asien und Nordamerika. Bis etwa 18.000 v. Chr. sollen genetische Kontakte nach Sibirien bestanden haben. Um diese Zeit spaltete sich die amerikanische Population endgültig von der asiatischen ab. Von diesen Siedlern sollen nach der Studie alle heutigen nord- und südamerikanischen Indianer abstammen. Weitere Einwanderungswellen – wie viele ältere Studien sie postulieren – soll es (mit Ausnahme der ältesten Vorfahren der Inuit) nicht gegeben haben. Erst mit dem Ende der Eiszeit hob sich der Meeresspiegel, und vor rund 10.000 Jahren wurden die beiden Kontinente durch die heutige Beringstraße getrennt. Aus diesen ersten Menschen in der Region bildeten sich die heutigen Stämme der Ureinwohner, tausende von Jahren vor der Besiedelung durch die Europäer. Im heutigen südöstlichen Alaska, wie auch in Teilen British Columbias und des Yukon, siedelten sich die Tlingit an und entwickelten eine matrilineale Gesellschaftsform. Im südöstlichen Alaska lebten zudem auch noch die Haida, die heute vor allem für ihre (Handwerks-)Kunst bekannt sind. Das Volk der Tsimshian siedelte von British Columbia nach Annette Island um, als ihnen der amerikanische Präsident Grover Cleveland und der Kongress im Jahre 1887 die Erlaubnis dazu gab. Dort gründeten sie die Siedlung Metlakatla. Diese drei Völker, wie auch weitere Ureinwohner der Nordwestküste, litten im späten 18. Jahrhundert bis in die 1950er-Jahre an diversen Ausbrüchen der Pocken; besonders verheerend waren die Ausbrüche in den 1830er- und 1860er-Jahren, bei denen zahlreiche Tote zu beklagen waren. Die Aleuten sind auch heute noch die Heimat des Volkes der Aleuten, obwohl sie zu den ersten Völkern gehörten, die von den Russen ausgebeutet wurden. Das westliche und südwestliche Alaska sind die Heimat der Yupik; deren Cousins, die Alutiiq, bevorzugten jedoch das heutige Zentralalaska. Das Volk der Gwich'in, die vor allem für ihre Abhängigkeit von den Karibu-Beständen bekannt sind, lebte im nördlichen Zentralalaska, im Arctic National Wildlife Refuge. Die North Slope und Little Diomede Island bewohnen verschiedene Völker der Inuit.", "section_level": 2}, {"title": "Russische Kolonisation.", "content": "Der erste Europäer, der Alaska sichtete, war möglicherweise der russische Entdecker Semjon Deschnjow, der 1648 die Tschuktschen-Halbinsel umschiffte und so die These widerlegte, dass Amerika und Asien zusammenhängen. 1728 und 1729 scheiterte der im Auftrag des russischen Zaren segelnde Däne Vitus Bering bei dem Versuch, Alaska zu erreichen. Erst 1732 betrat im Rahmen der Expedition Afanassi Schestakows Michail Gwosdew das Festland am Kap Prince of Wales. Erst 1741 wurde Alaska im Rahmen der zweiten Kamtschatkaexpedition erneut betreten. Der Russe Alexei Tschirikow, Kapitän der \"St. Paul\", des zweiten Schiffs von Berings Expedition, sichtete am 25. Juli dieses Jahres in der Nähe der Prince-of-Wales-Insel Land. Bering erreichte tags darauf die Küste rund 600 km weiter nördlich – die Schiffe waren zuvor bei einem Sturm getrennt worden. Auf der Rückfahrt musste die \"St. Peter\", das Schiff Berings, auf der später nach ihm benannten Insel anlanden, auf der er am 19. Dezember 1741 verstarb. Der Rest der Besatzung kam am 6. September 1742 wieder im Ausgangshafen an, dem heutigen Petropawlowsk auf Kamtschatka. Von Bedeutung waren bei dieser Expedition auch die Beobachtungen des Botanikers und Zoologen Georg Wilhelm Steller, der einige amerikanische Tier- und Pflanzenarten erstmals beschrieb, darunter auch die nach ihm benannte und bereits 1768 ausgerottete Stellersche Seekuh. Ab 1745 erkundeten die Russen ihre spätere Kolonie \"Russisch-Amerika\" auf der Suche nach Seeottern und deren wertvollen Pelzen. Wegen der großen Entfernungen und des widrigen Klimas waren diese Unternehmungen höchst riskant. 1783 landete Grigori Schelichow mit zwei Schiffen auf der Insel Kodiak. Gegen die unwilligen Koniag-Eskimo ließ er das Feuer eröffnen und tötete oder verwundete Hunderte. Er gründete die erste permanente Siedlung von Kolonisten in Alaska an der heutigen Three Saints Bay. 1792 wurde die Siedlung an die Stelle der heutigen Stadt Kodiak verlegt, die sich zum Hauptumschlagsplatz für Pelze, auch vom Festland, entwickelte. Der russischen Expansion traten bald Spanien und Großbritannien entgegen. Spanien erhob auf der Grundlage des Vertrags von Tordesillas aus dem Jahr 1494 Anspruch auf die gesamte amerikanische Pazifikküste. Um diesen Anspruch zu untermauern, entsandte König Karl III. zwischen 1774 und 1791 mehrere Expeditionen zu deren Erkundung. Eines von zwei Schiffen der zweiten Expedition erreichte unter Juan Francisco de la Bodega y Quadra 1775 Alaska. 1791 gelang dies auch dem in spanischen Diensten stehenden Italiener Alessandro Malaspina, der im Auftrag der Krone nach der Nordwestpassage suchte; nach ihm ist der Malaspinagletscher benannt. Eine spanische Gründung ist die Ortschaft Valdez. Die unterschiedlichen Auffassungen der Spanier und Briten führten 1790 zur Nootka-Sund-Krise. Im Zuge der 1810 beginnenden lateinamerikanischen Unabhängigkeitsbestrebungen verlagerten sich die Interessen Spaniens. Die Grenze zwischen Russisch-Amerika, Großbritannien und den USA wurde 1824 bzw. 1825 in Verträgen konkretisiert. Bereits 1778 kartographierte der Brite James Cook grob den Verlauf der Pazifikküste von Kalifornien bis zur Beringstraße und fand dabei das nach ihm benannte Cook Inlet. George Vancouver setzte diese Unternehmungen 1791–1795 fort. Zunehmend drängten in den nächsten Jahren auch britische und amerikanische Pelzjäger und -händler mit Schiffen nach Alaska. Die britische Hudson’s Bay Company unterhielt erst ab den 1830er Jahren Handelsposten in Fort Yukon, am Stikine River und in Wrangell, die teilweise durch Pachtverträge mit den Russen zustande kamen. Später wurden diese jedoch zugunsten der weiter südlich, insbesondere im heutigen British Columbia gelegenen Neugründungen aufgegeben. Bis 1798 erkundete Alexander Baranow die Küstengebiete südlich von Kodiak und gründete 1799 rund 10 km nördlich des heutigen Sitka eine Niederlassung, um den russischen Alleinanspruch zu verdeutlichen. Die drei größten verbliebenen Pelztierunternehmen, unter ihnen die von Schelichow mitbegründete Schelichow-Golikow-Gesellschaft, schlossen sich 1799 unter Mitinitiative des Schwiegersohns von Schelichow, Nikolai Resanow, zur Russisch-Amerikanischen Kompagnie (RAK) zusammen, der Zar Paul I. auf zwanzig Jahre das Monopol des Pelzhandels in Alaska erteilte. Resanow plante, die gesamte Pazifikküste Nordamerikas für Russland in Besitz zu nehmen. 1805 erreichte er die Bucht von San Francisco, doch sein früher Tod im darauffolgenden Jahr und die Vorsicht des russischen Zaren vereitelten diese Pläne. Weniger aus Machtanspruch denn als notwendige Versorgungsbasis errichtete 1812 der Stellvertreter Iwan Kuskow auf Weisung Baranows den Handelsposten Fort Ross in Kalifornien. Er wurde 1841 verkauft. Russisch-Amerika wurde für das Zarenreich immer wichtiger, zu wichtig, als dass die Kolonie nur von einem Pelzhändler wie Baranow geleitet werden konnte. 1818 wurde Baranow abgelöst, die russische Regierung übernahm mit russischen Marineoffizieren die Kontrolle und setzte zunächst Ludwig von Hagemeister als Gouverneur ein. Zu den Gouverneuren der bis 1867 bestehenden Kolonie zählte auch Ferdinand von Wrangel.", "section_level": 2}, {"title": "Der Verkauf Alaskas.", "content": "Alaska war für die aufstrebende Weltmacht Russland die einzige Übersee-Kolonie, die aber kaum rentabel und schwierig zu verwalten war. Da die Passage durch das Eismeer zu gefährlich war, führte der einzige Weg von der damaligen russischen Hauptstadt Sankt Petersburg quer östlich durch das Land über die Tschuktschensee und dauerte mehr als ein halbes Jahr. Mit der Zeit wurden die Pelztiere, insbesondere der Seeotter, infolge der Bejagung immer seltener und das Territorium für Russland immer schwieriger zu unterhalten. Zudem machten die einheimischen Indianer, vornehmlich die Tlingit, den Russen Schwierigkeiten. Um die Staatskasse nach dem verlorenen Krimkrieg wieder aufzufüllen, stimmte Zar Alexander II. einem Vertrag zu, den sein Botschafter in den USA, Eduard von Stoeckl, am 30. März 1867 mit US-Außenminister William H. Seward in Washington unterzeichnet hatte. Danach verkaufte das Zarenreich Alaska für 7,2 Millionen Dollar (entspricht etwa einem heutigen Gegenwert von Millionen Dollar) an die Vereinigten Staaten (Alaska Purchase). Dieser Kauf war mit einem Preis von nur 4,74 Dollar pro Quadratkilometer einer der billigsten Landkäufe der Geschichte. Der Ankauf war gleichwohl in den USA sehr umstritten. Der Senat stimmte dem Kaufvertrag zwar mit 37 Ja- und 2 Neinstimmen zu, Spötter nannten das erworbene Land jedoch \"Seward's ice box\" („Sewards Gefriertruhe“) oder auch „Johnsons Eisbärengehege“. Am 18. Oktober 1867 ging Alaska offiziell in amerikanischen Besitz über; in Sitka wurde die russische Fahne eingeholt und die Flagge der USA gehisst. Durch die Einführung des gregorianischen Kalenders hat dieser offizielle Übergabetag Russisch-Amerikas an die USA zwei Daten, den 6. Oktober (julianischer Kalender) und den 18. Oktober (gregorianischer Kalender), der bis heute ein Feiertag ist („Alaska Day“) und vor allem in der alten Hauptstadt Sitka gefeiert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Alaska als Teilstaat der USA.", "content": "1867–1877 wurde Alaska von der United States Army, 1877–1879 vom Finanzministerium und 1879–1884 von der Kriegsmarine verwaltet. Bis 1884 war der Name des Gebiets \"Department of Alaska\". Ausgelöst durch den Klondike-Goldrausch 1898 wurde die Grenze zu Kanada im Jahr 1903 genau fixiert. Von 1884 bis 1912 hatte Alaska als \"District of Alaska\" eine eigene Regierung und 1912 bis 1959 als Alaska-Territorium einen Sitz im Kongress der Vereinigten Staaten. Am 3. Januar 1959 wurde Alaska durch den Alaska Statehood Act der 49. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika.", "section_level": 2}, {"title": "Erdöl.", "content": "1968 wurden riesige Erdölfelder an der Polarmeerküste bei Prudhoe Bay entdeckt. Dies führte in den Jahren 1974–1977 zum Bau der Trans-Alaska-Pipeline von Prudhoe Bay nach Valdez. 1989 gab es ein schweres Unglück mit einem Öltanker (Exxon-Valdez-Katastrophe). Dabei lief das Schiff mit einfacher Außenhülle auf Grund, und das ausgetretene Öl verseuchte das empfindliche Ökosystem Alaskas. Als Konsequenz daraus änderten die US-Amerikaner ihre Vorschriften und ließen nur noch sicherere Doppelhüllentanker in ihre Häfen einlaufen. Schätzungen zufolge wird das 1968 entdeckte Ölfeld ca. 2020 erschöpft sein – jedoch entdeckte man vor einigen Jahren ein weiteres riesiges Ölfeld weiter nördlich.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Am 19. Oktober 2005 trat im Bundesstaat Alaska auf Betreiben der National Rifle Association ein besonders liberales Waffengesetz in Kraft. Alaska soll nach dem Willen der NRA Vorbild für die anderen Bundesstaaten werden. Dies ist bezeichnend für die politische Kultur des \"frontier spirit\", der an hinsichtlich des Eigentums libertäre und dennoch die soziale Ordnung betonende Traditionen des alten amerikanischen Westens anknüpft. Der Staat ist demnach vornehmlich konservativ geprägt, ohne dass jedoch die Religion eine ähnlich große Rolle spielt wie in traditioneller strukturierten Staaten der USA. Nachdem seit 2002 die Republikaner Frank Murkowski, Sarah Palin und Sean Parnell als Gouverneure amtiert hatten, wurde 2014 der unabhängige Kandidat Bill Walker in dieses Amt gewählt. 2018 wurde er aber wieder durch Mike Dunleavy, einen Republikaner, abgelöst. Dem Kongress gehören als Senatoren die Republikaner Lisa Murkowski und Dan Sullivan an; einziger Abgeordneter des Staates im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten ist seit 1973 Don Young.", "section_level": 1}, {"title": "Kongress.", "content": "Mitglieder im 116. Kongress", "section_level": 2}, {"title": "Präsidentschaftswahlen.", "content": "Am 8. November 1960 durfte Alaska erstmals bei einer US-Präsidentschaftswahl teilnehmen. Mit Ausnahme der Wahl des Jahres 1964, in der der Demokrat Lyndon B. Johnson die Wahlmännerstimmen aus Alaska erhielt, gewannen stets Kandidaten der Republikaner die Wahl in Alaska. Der erfolgreichste republikanische Präsidentschaftskandidat in Alaska war Ronald Reagan 1984 bei seiner Wiederwahl, bei der er rund 67 Prozent der Stimmen verbuchen konnte. 1992 wählten 73.481 der Wähler Alaskas, was 28,43 Prozentpunkte der Stimmen entsprach, Ross Perot. Es war das beste Ergebnis eines Kandidaten, der nicht einer der beiden großen Parteien angehörte.", "section_level": 2}, {"title": "Debatte über Status.", "content": "In Alaska existiert eine Unabhängigkeitsbewegung (Alaska Independent Movement), deren Anhänger sich als Alaskaner statt als US-Amerikaner sehen und eine Sezession von den USA sowie eine unabhängige Republik anstreben. Dafür fordert sie die Unterstützung und Anerkennung der UNO. Die sie vertretende Alaskan Independence Party hatte 1990 mit der Wahl von Walter Hickel (US-Innenminister unter Richard Nixon) zum Gouverneur von Alaska einen einmaligen Achtungserfolg aufzuweisen (Hickel kehrte jedoch 1994 zur Republikanischen Partei zurück) und bekam durch die Autonomie von Nunavut 1999 wieder Auftrieb. Darüber hinaus gab und gibt es weitere zum Teil kuriose Debatten:", "section_level": 2}, {"title": "Todesstrafe.", "content": "Im Jahr 1957, also noch vor dem Beitritt als Bundesstaat in die amerikanische Union, schaffte das Alaska-Territorium die Todesstrafe ab. Diese wurde sowohl von den indigenen Bevölkerungsgruppen als auch von den Weißen als koloniale und brutale Rechtsprechung wahrgenommen. Ab 1997 auftretende Bestrebungen, die Todesstrafe wieder einzuführen, scheiterten in der State Legislature vor allem an der Tatsache, dass eine lebenlange Haftstrafe für den Bundesstaat kostengünstiger ist.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Naturdenkmäler.", "content": "In Alaska gibt es fünf National Monuments: Hinzu kommen 16 National Natural Landmarks (Stand 30. September 2017).", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "In Alaska gibt es 16 National Wildlife Refuges:", "section_level": 2}, {"title": "Kulturdenkmäler.", "content": "Der National Park Service weist für Alaska 49 National Historic Landmarks und 430 Einträge im National Register of Historic Places aus. Hinzu kommt National Heritage Area die Kenai Mountains-Turnagain Arm National Heritage Area (Stand 30. September 2017).", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "Eine der populärsten jährlichen Veranstaltungen in Alaska ist das Iditarod-Hundeschlittenrennen, das jeweils in Anchorage gestartet und in Nome beendet wird; die Eis-Kunst-Weltmeisterschaften finden jeweils in Fairbanks statt. In Ketchikan findet das \"Blueberry Festival\" und das \"Alaska Hummingbirds Festival\" statt; zudem gibt es in Wrangell das \"Stikine River Garnet Fest\". Im Frühling kann am Stikine River die weltweit größte Konzentration von Weißkopfseeadlern beobachtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die alaskanische Musik wird durch die traditionelle Musik der Natives stark beeinflusst wie auch durch die Volksmusik, die von den russischen und europäischen Einwanderern mitgebracht wurde. Bekannte Musiker aus Alaska sind beispielsweise die Sängerin Jewel und die aleutische Flötistin Mary Youngblood. Es gibt zahlreiche Musikfestivals in Alaska, so zum Beispiel in den beiden größten Städten des Staates, Anchorage und Fairbanks. Das wichtigste Orchester des Staates ist das \"Anchorage Symphony Orchestra\", obwohl mittlerweile jene von Fairbanks und Juneau bekannter sind. Die \"Anchorage Opera\" ist zurzeit das einzige professionelle Ensemble in Alaska; zudem gibt es einige Laien- und halbprofessionelle Orchester im Staat.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitungen.", "content": "Die wichtigste überregionale Tageszeitung ist die 1946 gegründete Anchorage Daily News. Rund 30 lokale Zeitungen erscheinen in den weit auseinander liegenden Orten, größtenteils wöchentlich. Sie haben Namen wie „Nome Nugget“ und waren anfangs auch so etwas wie ein Sprachrohr von Eskimos und Indianern.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Alaska gehört zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Bundesstaaten der USA. Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2016 bei 68.356 USD (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: 57.118 USD; nationaler Rangplatz: 6).", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftszweige.", "content": "Die Quelle des Reichtums stellen die Ölvorkommen Alaskas dar, die rund 85 Prozent der staatlichen Einnahmen ausmachen. Einmalig in den USA ist dabei der Alaska Permanent Fund, der die Einnahmen des Ölgeschäfts verwaltet und den jährlichen Gewinn zu gleich großen Teilen unter die Bewohner Alaskas verteilt. So erhielt jeder Bewohner Alaskas 2011 zusätzliche Einkünfte aus dem Fonds in Höhe von rund 1170 USD. Wegen der großen Waldgebiete ist die Holz- und Papierindustrie eine wichtige Einnahmequelle. In den Bergen werden Gold, Kupfer, Silber, Blei, Zinn und Eisen abgebaut. In der Fischerei werden überwiegend Lachs und Kabeljau exportiert. In Alaska gibt es Kohlevorkommen und eine 1968 entdeckte Erdöllinie. Dies verschafft Alaska und der Trans-Alaska-Pipeline eine wichtige Rolle auf dem Welt-Rohölmarkt. Nur in den Flusstälern (beispielsweise am Yukon) kann Landwirtschaft betrieben werden. Angebaut werden Getreide, Gemüse und Futterpflanzen, wobei es nur sehr wenige Anbauflächen gibt. Gezüchtet werden vorwiegend Pelztiere.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Landstraßen.", "content": "Im Vergleich zu den Lower 48 ist Alaska nur sehr spärlich durch Straßen erschlossen. Das alaskanische Straßensystem umfasst nur eine sehr geringe Fläche des Bundesstaates, das die größten Zentren und den Alaska Highway, die wichtigste Straße nach Kanada, verbindet. Die Hauptstadt des Staates, Juneau, ist nicht an das Straßensystem angebunden und nur über eine Fähre des Alaska Marine Highways oder über den Flughafen zu erreichen. Im Laufe der Jahre haben mehrere Debatten darüber stattgefunden, die Hauptstadt an einen anderen Ort zu verschieben oder eine Straße nach Haines zu bauen. Ein einzigartiges Merkmal des Straßensystems Alaskas ist der Anton Anderson Memorial Tunnel, ein aktiver Bahntunnel, der kürzlich durch einen Straßenbelag für Straßenfahrzeuge ergänzt worden ist und die isolierte Gemeinde Whittier am Prince William Sound mit dem Seward Highway etwa 50 km südöstlich von Anchorage verbindet.", "section_level": 3}, {"title": "Eisenbahn.", "content": "Ungefähr seit dem Jahre 1915 spielt die Alaska Railroad (ARR) eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Staates im 20. Jahrhundert. Sie verbindet die Schifffahrt auf dem Nordpazifik via den Hafen von Seward, Anchorage, Eklutna, Wasilla, Talkeetna nach Fairbanks, mit Abzweigungen nach Whittier, Palmer und North Pole. Außerdem wurden zahlreiche Schienenstränge zu Abbaugebieten von natürlichen Ressourcen gebaut, wie beispielsweise von der \"Usibelli Coal Mine\" nahe Healy nach Seward und vom Matanuska Valley nach Anchorage. Diese Strecken sind im Sommer auch bei Touristen sehr beliebt. Eine der bei Touristen beliebtesten Eisenbahnstrecken ist die White Pass and Yukon Railway, die von Skagway über den White Pass über kanadisches Territorium bis nach Carcross verläuft.", "section_level": 3}, {"title": "Schifffahrt.", "content": "Da zahlreiche Siedlungen in Alaska nicht ans Straßensystem angeschlossen sind, sind auch die Wasserverbindungen sehr wichtig. Das staatliche Fährensystem (Alaska Marine Highway) verbindet die Dörfer im Südosten, der Golfregion und auf der Alaska Peninsula. Die Schiffe transportieren sowohl Passagiere als auch Fahrzeuge. Außerdem gibt es eine Schiffsverbindung von Bellingham (Bundesstaat Washington) durch die Inside Passage via Prince Rupert nach Skagway. Die \"Inter-Island Ferry Authority\" bedient auch weitere Häfen in der Prince-of-Wales-Insel-Region mit dem Alaska Marine Highway. In den letzten Jahren wurde von verschiedenen Kreuzfahrtgesellschaften ein großes Angebot an sommerlichen Kreuzfahrten nach Alaska aufgebaut, die hauptsächlich die Nordwestküste und das südöstliche Alaska anfahren. An gewissen Tagen kann die Stadt Ketchikan bis zu 10.000 Besucher verzeichnen; wenn bis zu vier Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig im Hafen liegen.", "section_level": 3}, {"title": "Flugverkehr.", "content": "Da viele Orte Alaskas nur per Flugzeug erreichbar sind, gibt es in Alaska mehr als 250 Flugplätze, die meisten mit Sand- oder Eispisten, die vorwiegend dem Frachttransport in die abgelegenen Regionen dienen. Auch sehr viele Wasserflugzeuge werden eingesetzt. Viele Fluggesellschaften nutzten vor der Praxisreife von Langstreckenflugzeugen Alaska als Zwischenstopp bei internationalen Flügen. So begann 1957 SAS mit Douglas DC-7C die Polarroute von Kopenhagen via Anchorage nach Tokio zu bedienen, wobei sich der Flughafen Anchorage in den 1960er-Jahren als Luftkreuz vor allem für den Frachtverkehr nach Europa und Asien etablierte. Nach den 1990er-Jahren (mit Öffnung der Strecken über Russland und der Einführung neuer Langstreckenflugzeuge) ging der internationale Luftverkehr jedoch stark zurück. Auch der Flughafen Fairbanks bietet internationale Verbindungen und spielt vor allem für den Tourismus eine wichtige Rolle.", "section_level": 3}], "src_summary": "Alaska (engl. Aussprache, von aleutisch'„Land, in dessen Richtung das Meer strömt“ über ) ist mit 1.717.854 km2, von denen 1.481.346 km2 auf Land entfallen, der flächenmäßig größte (knapp 17,5 % der Gesamtfläche), der nördlichste und westlichste Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika sowie die größte Exklave der Erde. Alaska hat die viertniedrigste Bevölkerungszahl aller Bundesstaaten (nur 0,22 % der Gesamtbevölkerung der USA). Die USA erwarben das Gebiet 1867 vom Russischen Kaiserreich; am 3. Januar 1959 wurde es der 49. Bundesstaat der USA. Alaska hat den Beinamen Last Frontier („Letzte Grenze“). Eine finanzpolitische Besonderheit stellt der Alaska Permanent Fund dar.", "tgt_summary": null, "id": 2458969} {"src_title": "Rötenbach (Friedenweiler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Wendell Corey war der Sohn des US-Schauspielers Milton Rothwell Corey und Julia Etta McKenney. Seinen Schulabschluss machte er in Springfield. Zunächst begann er seine Karriere auf der Theaterbühne, wo er Ende der 1930er-Jahre seine spätere Ehefrau Alice Wiley traf. Mit ihr hatte er vier gemeinsame Kinder – Jonathan, Jennifer, Bonnie Alice und Robin. Sein Broadway-Debüt gab er 1942 (\"Comes The Revelation\"). Nach mehreren Nebenrollen und dem ersten Theatererfolg in einer Hauptrolle (\"Dream Girl\" 1945) wurde er vom Produzenten Hal B. Wallis für Hollywood entdeckt. Er unterzeichnete einen Vertrag bei Paramount Pictures. Sein Filmdebüt 1947 als Gangster in \"Desert Fury\" wurde sogleich ein US-Erfolg. Während seiner kurzen Filmkarriere spielte er an der Seite von großen Stars. Er ist unter anderem als Polizist und alter Freund von James Stewart in \"Das Fenster zum Hof\" bekannt. Oftmals trat er auch in Westernfilmen auf. Corey engagierte sich seit 1956 auch in der Politik und wurde 1965 als Republikaner in den Stadtrat von Santa Monica gewählt. Wendell Corey war von 1961 bis 1963 Präsident der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (Oscar) und war gleichzeitig Mitglied der Screen Actors Guild. 1966 bewarb er sich um einen Sitz im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten, doch er verlor bereits die Vorwahl seiner Partei, so dass er bis zu seinem frühen Ableben im Stadtrat verblieb. Am 8. November 1968 verstarb Wendell Corey überraschend im Alter von 54 Jahren an Leberzirrhose; der jahrelange Alkoholismus forderte seinen Tribut. Er wurde in Washington (Massachusetts) beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wendell Reid Corey (* 20. März 1914 in Dracut, Massachusetts; † 8. November 1968 in Woodland Hills, Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1682925} {"src_title": "Die Rote (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt befindet sich auf der Hohenbrucker Tafel beiderseits des Flusses Dědina an deren Einmündung in die Adler. In Třebechovice mündet die Alba in die Dědina. Rechts der Dědina erhebt sich der 260 m hohe Hügel Oreb, der in den Namen der Stadt Eingang gefunden hat. Durch Třebechovice führt die Staatsstraße 11 zwischen Hradec Králové und Týniště nad Orlicí, die sich hier mit den Straßen II/298 von Opočno nach Pardubice und II/299 nach Jaroměř kreuzt. Nachbarorte sind Jeníkovice im Norden, Polánky nad Dědinou und Mitrov im Nordosten, Bědovice im Osten, Štěnkov im Südosten, Krňovice im Süden, Běleč nad Orlicí und Nepasice im Westen sowie Librantice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Třebechovice, dessen Gründung legendenmäßig auf einen Třeboch zurückgeführt wird, wurde erstmals 1358 als «Altus pons» erwähnt. Die damit gemeinte Brücke über die Dědina befand sich damals im Bereich der heutigen Altstadt. Die Pfarrkirche St. Andreas ist für das Jahr 1384 belegt. Etwa seit der Mitte des 14. Jahrhunderts war Hohenbruck im Besitz des Hynek (\"Hynko\") Hlawatsch von Dubá (\"Hynek Hlaváč z Dubé\"). Dessen Nachkomme Hynek IV. stellte sich auf die Seite der Hussiten, die in der Hohenbrucker Feste Königgrätzer Bürger gefangenhielten. Bereits zu Beginn der Hussitenbewegung versammelten sich auf einem Hügel oberhalb von Hohenbruck, auf dem eine hölzerne Kapelle stand, Anhänger des Jan Hus. Sie benannten den Hügel nach dem biblischen Gottesberg Horeb «Oreb». Nach diesem Versammlungsort bezeichneten sich die Orebiten, die von Hynek Kruschina von Lichtenburg geführt wurden. Nach 1432 gelangte Hohenbruck an den Hussitenhauptmann Přibík Kroměšín von Březovice. Dessen Tochter Johanna/Johanka, die mit Nikolaus d. Ä. Trčka von Lípa (\"Mikuláš Trčka z Lípy\") verheiratet war, verkaufte 1496 die Feste Hohenbruck mit dem Meierhof und dem Baumgarten, dem Städtchen Hohenbruck sowie den Dörfern Nepasice, Blešno, Librantice, Jeníkovice, Krňovice, Čenkov, Lično, Petrovičky, Výrava, Hlýšovice, Lozice und Bělušovice für 5000 Schock Groschen an Nikolaus d. J. Trčka von Lípa, der sie dauerhaft mit seiner Herrschaft Opočno verband. Nachdem er 1516 ohne Nachkommen verstarb, gelangte Hohenbruck an die Witwe Johanna zurück, die 1527 starb. Während der Herrschaft ihres Sohnes Zdenko, der seinem Sitz auf Schloss Opočno hatte, verlor die Feste ihre Bedeutung und verfiel. Letztmals erwähnt wurde sie 1544. 1567 vernichtete ein Stadtbrand große Teile von Třebechovice. Wegen der von Jan Rudolf Trčka von Lípa verfügten zwangsweisen Rekatholisierung der Untertanen kam es 1628 auf der gesamten Herrschaft Opočno zu Bauernunruhen. Nach Jan Rudolfs Tod 1634 wurde dessen Vermögen konfisziert, wodurch Třebechovice 1636 an die Brüder Hieronymus und Rudolf von Colloredo-Waldsee gelangte, die ebenfalls erbarmungslos gegen Nichtkatholiken vorgingen. Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften wurde Třebechovice 1849 von einer untertänigen zur freien Stadt. Letzter Grundherr war Franz de Paula Gundacker II. von Colloredo-Mannsfeld. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts siedelte sich Industrie an. 1920 wurde der Name des Hügels Oreb in den Stadtnamen aufgenommen, der seitdem \"Třebechovice pod Orebem\" lautet.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Die Stadt Třebechovice pod Orebem besteht aus den Ortsteilen Krňovice (\"Krniowitz\"), Nepasice (\"Nepasitz\"), Polánky nad Dědinou (\"Polanka an der Diedina\"), Štěnkov (\"Stienkow\", 1939–45: \"Wolfshof\") und Třebechovice pod Orebem (\"Hohenbruck\"), die zugleich auch Katastralbezirke bilden. Grundsiedlungseinheiten sind Bědovice (\"Biedowitz\"), Krňovice, Mitrov (\"Mitrow\"), Nepasice, Polánky nad Dědinou, Štěnkov und Třebechovice pod Orebem.", "section_level": 1}], "src_summary": "Třebechovice pod Orebem, bis 1920 \"Třebechovice\" (deutsch \"Hohenbruck\") ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt zwölf Kilometer östlich des Stadtzentrums von Hradec Králové an der Adler und gehört zum Okres Hradec Králové.", "tgt_summary": null, "id": 1771416} {"src_title": "Kommunistische Partei-Opposition (Schweiz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Sam Montgomery lebt im San Fernando Valley ein märchenhaftes Leben mit ihrem verwitweten Vater Hal. Als er Fiona heiratet, bringt diese ihre beiden Zwillings-Töchter Brianna und Gabriella mit in die neue Familie. Beim Northridge-Erdbeben 1994, als Sam acht Jahre alt ist, kommt ihr Vater ums Leben und Sam bleibt allein mit den beiden Stiefschwestern und ihrer Stiefmutter Fiona zurück, die alles von ihrem Vater erbt. Acht Jahre später hat Stiefmutter Fiona das Diner von Sams Vater im Stil der 1950er Jahre umdekoriert und zwingt Sam, dort zu arbeiten, da sie sonst nicht das Studium finanziert bekommt. Ihre einzige Hoffnung sind ihr guter Freund Carter sowie die E-Mail-Bekanntschaft „Nomad609“, die sie in einem Chatroom der Princeton University kennengelernt, aber noch nie getroffen hat und auch nicht mit richtigem Namen kennt. Austin Ames, der Quarterback des Footballteams und Mädchenschwarm, weiß ebenso nicht, dass hinter seiner Bekanntschaft \"Princetongirl818\" Sam steckt. Sam glaubt auch, dass Schulkollege Austin, der in der Schule überheblich wirkt, sich nie für sie interessieren würde. Aber auch Austin hat mit einigen Problemen zu kämpfen. Sein Vater sieht es nämlich gar nicht gern, dass er Princeton besuchen möchte, stattdessen soll er das Autowäsche-Unternehmen des Vaters übernehmen. Austin will sich mit Sam auf dem Halloween-Homecoming-Ball treffen, um sie endlich sehen zu können. Doch Fiona verbietet ihr, den Schulball zu besuchen, und lässt sie stattdessen im Diner arbeiten. Mit Hilfe von Rhonda, einer Angestellten im Diner, schafft Sam es jedoch, den Arbeitsplatz zu verlassen. Rhonda überlässt Sam ihr Hochzeitskleid für den Ball und gemeinsam besorgen sie noch eine Maske für sie. Sie trifft Austin auf dem Schulball und da dieser zwar verkleidet ist, aber keine Maske trägt, erkennt sie ihn auch sofort. Ihre Maske behält sie jedoch den ganzen Abend über auf, Austin erkennt sie nicht und sie verrät auch ihren tatsächlichen Namen nicht. Kurz bevor ihr Geheimnis gelüftet werden soll, klingelt ihr voreingestellter Alarm – es ist 23.45 Uhr und Sam muss bis Mitternacht zurück ins Diner, damit Fiona nichts von ihrem Verschwinden mitbekommt. In der Eile verliert sie auf den Stufen ihr Mobiltelefon, und Austin nimmt es an sich. Währenddessen wurden beide zum Prinzen und zur Prinzessin des Balls gewählt. Einige Tage später finden Sams Stiefschwestern heraus, dass sie Austin Ames schreibt, und hecken einen fiesen Plan aus: Sie reichen die E-Mails an die Anführerin der Cheerleader Shelby weiter, von der sich Austin erst kurz zuvor getrennt hat, und blamieren Sam mit einer Aufführung, in der ihre Mails vorgetragen werden und Sam enttarnt wird. Sam, die eine Einserschülerin ist, hofft täglich auf ihre Zusage für Princeton. Als diese ankommt, tauscht Fiona diese jedoch gegen eine Absage aus. Eines Tages hat Sam genug von ihrer Stieffamilie und zieht zu Rhonda. Nachdem sie ihrer Stiefmutter und Austin in ihre Schranken gewiesen hat, geht sie mit Carter zum letzten Footballspiel des Jahres. Als Sam die ganze Aufmerksamkeit um Austin zu viel wird, möchte sie gehen. Austin sieht das vom Spielfeld aus, läuft zu ihr auf die Tribüne und küsst sie vor den Augen aller Zuschauer. Zu guter Letzt wird noch ein Testament von Sams Vater gefunden, das besagt, dass sein gesamter ehemaliger Besitz – unter anderem das Haus und das Diner – an Sam geht. Fiona wird festgenommen, da sie das Testament als Zeugin unterzeichnet hatte, jedoch behauptet hatte, es gäbe keines. Sam besucht schließlich gemeinsam mit Austin, der ebenfalls aufgenommen wurde, die Universität von Princeton und startet mit ihm in eine glückliche Zukunft, während Fiona, Gabriella und Brianna ihre Strafe im Diner abarbeiten müssen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cinderella Story (Originaltitel: \"A Cinderella Story\") ist eine romantische Familienkomödie aus dem Jahr 2004 von Regisseur Mark Rosman mit Hilary Duff in der Hauptrolle. Im Jahr 2008 erschien eine Neuverfilmung unter dem Titel \"Another Cinderella Story\".", "tgt_summary": null, "id": 1058900} {"src_title": "Peter Hotton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mit 16 Jahren wurde Haag 1836 an der Nürnberger Kunstschule Schüler von Albert Christoph Reindel. Unterstützt und gefördert durch seinen Lehrer besuchte er zwischen 1844 und 1846 die Kunstakademie in München. Bereits zu dieser Zeit erzielte er erste Erfolge als Porträtist prominenter Persönlichkeiten. Anschließend bildete er sich in Brüssel fort. 1847 unternahm Haag eine Studienreise nach Großbritannien, wo er in London für sich die Aquarellmalerei entdeckte. 1847/48 lebte und wirkte Haag in Rom. Im Sommer 1848 kehrte er nach London zurück und wurde Schüler an der Royal Academy of Arts. Während einer Studienreise nach Tirol wurde der Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha auf ihn aufmerksam und stellte ihn bereits kurz darauf Queen Victoria vor. Von ihr bekam er mehrere Aufträge, unter anderem das bekannte Bild \"Abend in Balmoral\". In dieser Zeit wurde Haag auch britischer Staatsbürger. 1850 wurde er Mitglied der \"Old Water Colour Society\". Im gleichen Jahr unternahm er seine erste Rheinreise. Zwischen 1852 und 1857 war Haag Mitglied des Deutschen Künstlervereins in Rom. In den folgenden Jahren unternahm er mehrere ausgedehnte Studienreisen durch Ägypten, Palästina und Syrien und verschrieb sich von diesem Zeitpunkt an fast ausschließlich \"orientalischen Sujets\". Bereits 1867 hatte Haag in Hampstead (London) ein großes Atelier eingerichtet, das er im „orientalischen Stil“ ausschmückte. 1864 erwarb er in Oberwesel am Rhein die Ruine eines Turms der Stadtmauer, den sogenannten „Roten Turm“, und baute ihn zu einer Sommerresidenz mit Atelier aus. 1903 siedelte Carl Haag mit einer Frau Ida ganz nach Oberwesel um und lebte bis zu seinem Tode in dem heute nach ihm benannten Turm. Am 17. Januar 2015 wurde in Oberwesel die Internationale Carl-Haag-Gesellschaft gegründet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Haag (* 20. April 1820 in Erlangen; † 17. Januar 1915 in Oberwesel) war ein englischer Aquarell-, Miniatur- und Porträtmaler und Radierer deutscher Herkunft.", "tgt_summary": null, "id": 1907422} {"src_title": "Kham-Magar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Perle Mesta wurde als Pearl Reid Skirvin in Sturgis, Michigan, geboren und zog 1906 nach Oklahoma City. Ihr Vater Bill Skirvin war ein typischer \"Self-made man\", der in Texas auf Öl gestoßen war und damit ein Vermögen gemacht hatte (das von ihm errichtete Skirvin Hilton ist noch heute in Oklahoma City zu besichtigen). 1917 heiratete Perle den aus Pittsburgh stammenden Fabrikanten George Mesta. Als Begleiterin ihres 54-jährigen Ehemannes, der während des Ersten Weltkrieges als Berater für Präsident Woodrow Wilson tätig war, kam sie erstmals mit der Washingtoner Politik in Berührung. Nach dem Krieg unternahm das Paar ausgedehnte Reisen nach Europa. Als George Mesta 1925 starb, konnte seine erst 36-jährige Witwe bereits auf Kontakte aus Wirtschaft und Politik zurückgreifen. Die mittlerweile durch mehrere Erbschaften selbst wohlhabend gewordene Perle Mesta zog mehrmals um und ließ sich 1929 schließlich in Newport, Rhode Island nieder. Dort stieg sie bald zu einer der einflussreichsten Gastgeberinnen von Veranstaltungen für Politiker und Personen in deren Umkreis auf.", "section_level": 1}, {"title": "Die politische Gastgeberin.", "content": "Um 1935 begann Perle Mesta auch, sich stärker für politische Themen zu engagieren. So setzte sie sich für die Ratifizierung des \"Equal Rights Amendment\" ein (der Entwurf eines Verfassungszusatzes, der die Gleichstellung von Mann und Frau verfassungsmäßig garantieren soll, bis heute aber nicht ratifiziert ist) und trat der National Woman’s Party bei, wo sie zeitweilig die Öffentlichkeitsarbeit übernahm. Parteipolitisch war Mesta zunächst eine Anhängerin der Republikaner, wechselte aber 1940 ins Lager der Demokraten. Im gleichen Jahr zog sie nach Washington, D.C. um und unterstützte später dort die Präsidentschaftskandidatur von Harry S. Truman. Nach dem erfolgreichen Ausgang der Wahl zeigte dieser sich erkenntlich, indem er Mesta als erste Botschafterin den USA in das Großherzogtum Luxemburg entsandte (bis dahin wurden die diplomatischen Beziehungen über die US-Botschaft in Belgien gepflegt). Dies erregte damals nicht nur insofern Aufsehen, als Mesta damit eine der ersten Frauen in der Geschichte der USA überhaupt war, die ein diplomatisches Amt bekleideten, sondern vielmehr wegen ihrer recht bodenständigen Persönlichkeit und ihrer direkten, alles andere als diplomatisch zu nennenden Art. Dessen ungeachtet blieb Mesta von 1949 bis 1953 in dieser Funktion. Für ihre Verdienste ehrte sie der Staat als erste Frau mit der höchsten Auszeichnung, die er zu vergeben hat, dem Orden der Eichenkrone. Wichtiger als ihre diplomatische Mission war jedoch die Rolle, die Perle Mesta als politische Gastgeberin in Washington spielte. Partys, die von ihr veranstaltet wurden, galten während der 1940er- und 1950er-Jahre in den Kreisen der Politikprominenz als gesellschaftliches Großereignis, bei dem sich alles traf, was Rang und Namen hatte. Eine Einladung galt als sicheres Zeichen dafür, dass der Aspirant es bis in die engsten Kreise der politischen High Society geschafft hatte. In diesem Zusammenhang entstand auch der Beiname von Perle Mesta – \"„The Hostess with the Mostes'“\" (ein Wortspiel, das frei übersetzt so viel heißt wie \"„Die Gastgeberin, die das Meisteste [sic!] zu bieten hat“\"): Auf den üppigen Festen wurde ausgelassen gefeiert, für das leibliche Wohl aller Anwesenden war stets bestens gesorgt, der Alkohol floss in Strömen (ironischerweise trank Mesta, die Anhängerin der Christlichen Wissenschaft war, selbst nie einen Tropfen). Der gesellschaftliche Einfluss von Perle Mesta war zeitweise so bedeutend, dass das \"Time Magazine\" ihr am 14. Mai 1949 die Titelstory und das Titelblatt widmete. Als politische Gastgeberin war Mesta zwar noch bis in die 1970er hinein aktiv, allerdings nahm ihr Einfluss mit dem Amtsantritt von John F. Kennedy und dem sich wandelnden gesellschaftlichen Klima deutlich ab. Perle Mesta starb 85-jährig am 16. März 1975 in Oklahoma City.", "section_level": 1}, {"title": "Das Musical \"Call Me Madam\".", "content": "Der eigenwillige Stil von Perle Mesta als Botschafterin in Luxemburg inspirierte den Komponisten Irving Berlin zu dem Musical \"Call Me Madam\", das später von Walter Lang auch verfilmt wurde (im deutschen Sprachraum unter dem Titel \"Madame macht Geschichte(n)\" bekannt). In beiden Produktionen wurde die Rolle der Mrs. Sally Adams, für die Perle Mesta das Vorbild war, von dem seinerzeit gefeierten Musicalstar Ethel Merman verkörpert. Ein Song des Musicals (\"„The Hostess With the Mostes’ on the Ball“\") spielt auf den Beinamen Mestas an. Auch der Titel des Musicals selbst soll auf einen Ausspruch der ehemaligen Diplomatin zurückgehen. Auf die Frage, welche Anrede sie bevorzuge, soll diese geantwortet haben: \"„Call me Madam Minister“\". Dies wurde dann verkürzt auf \"„Call Me Madam“\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Perle Mesta (* 12. Oktober 1889 in Sturgis, St. Joseph County, Michigan; † 16. März 1975 in Oklahoma City, Oklahoma; eigentlich \"Perle Reid Skirvin Mesta\") war eine amerikanische Society-Lady und US-Botschafterin in Luxemburg. Ihre Person inspirierte den Komponisten Irving Berlin zu dem Musical \"Call Me Madam\".", "tgt_summary": null, "id": 2055017} {"src_title": "Pieckowo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zutaten und Zubereitung.", "content": "Dieses Gericht wurde vermutlich von den Bauern aus der Region La Mancha geprägt, die dieses Gericht aus dem zur Zeit erhältlichen, geernteten Gemüse aus ihren eigenen Gärten zubereiteten. Pisto kann daher abhängig von der Jahreszeit, der Region und dem eigenen Geschmack stark variieren. In den meisten Fällen sind folgende Zutaten enthalten: Tomaten, Zwiebeln, Auberginen oder Zucchini, grüner und roter Paprika, Knoblauch und Olivenöl. Das Gemüse wird in kleine Würfel geschnitten. Das Olivenöl wird in einem Topf erhitzt. Dann werden die Gemüsewürfel zugegeben. Auch wenn keine strikte Abfolge vorgeschrieben ist, wird empfohlen zunächst die Zwiebeln, dann den Paprika, später die Zucchini oder die Aubergine und zuletzt die Tomaten hinzuzufügen. Das Gemüse wird somit in seinem eigenen Saft geschmort. Nach dem Garen sollte sich das Pisto noch etwas „setzen“, d. h. es wird noch ca. eine halbe Stunde auf der abgeschalteten Herdplatte belassen, ohne es zu bewegen.", "section_level": 1}, {"title": "Anrichten.", "content": "Pisto kann heiß oder kalt gegessen werden. Man serviert es meist zusammen mit einem Spiegelei und Brot oder als Beilage zu einer Wurst, wie z. B. der \"Longaniza\". Pisto wird oft in Keramikschalen aufgetragen. In einigen Bars wird es auch als Tapa angeboten; in diesen Fällen reicht man es oft zusammen mit einigen Stücken Serrano-Schinken.", "section_level": 1}, {"title": "Angebot.", "content": "Pisto kann man auch in Dosen oder Schraubgläsern in spanischen Supermärkten kaufen. Es ist auch tiefgekühlt erhältlich. Daneben bieten viele spanische Bars Pisto in ihrem Mittagsmenu als \"Primer plato\", als ersten Gang, an. Das frisch zubereitete Pisto wird vor allem im Sommer und Herbst angeboten, wenn das Gemüse frisch geerntet worden ist. Es ist zum Einkochen geeignet.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Pisto ist vielseitig einsetzbar. Es kann auch für die Füllung der Empanadas und Empanadillas verwendet werden; zu diesem Zweck wird es oft mit Thunfisch oder Chorizo vermischt. Neben dem Pisto Manchego gibt es auch das \"Pisto a la Bilbaína\" („Pisto nach Art von Bilbao“). Diese baskische Variante enthält meist nur Zucchini und grünen Paprika in Tomatensoße und wird manchmal mit Rührei gemischt serviert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pisto ist ein spanisches Gemüsegericht, das aus verschiedenen Gemüsesorten der Saison ähnlich einer Ratatouille zubereitet wird. In Spanien wird es auch als Pisto Manchego („Pisto aus La Mancha“) oder Moje bezeichnet, obwohl es im ganzen Land bekannt ist und gekocht wird.", "tgt_summary": null, "id": 403824} {"src_title": "Das Geheimnis der weißen Nonne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Capuano spielte zunächst von 1986 bis 1989 äußerst erfolgreich an der University of Maine und wurde mehrere Male in diverse All-Star Teams der National Collegiate Athletic Association gewählt. Zuvor hatten sich bereits die Pittsburgh Penguins die Rechte an seiner Person im NHL Entry Draft 1986 gesichert. Dort hatten sie ihn in der zweiten Runde an Gesamtposition 25 ausgewählt. In der Saison 1989/90 bestritt der US-Amerikaner dann seine ersten NHL-Spiele für die Penguins. Insgesamt sechsmal spielte er dort, ehe er im Januar 1990 in einem sechs Spieler umfassenden Tauschgeschäft zu den Vancouver Canucks abgegeben wurde. Die Saison 1990/91 verbrachte der linke Flügelspieler dann komplett in der NHL bei den Canucks. Nach einer Knieverletzung, die er sich bereits im November 1990 zugezogen hatte, fiel er fast die gesamte Saison 1991/92 aus und lief bei lediglich neun Spielen in der American Hockey League auf. Im November 1992 erfolgte der Wechsel zu den Tampa Bay Lightning, die ihn hauptsächlich in der International Hockey League einsetzten. Für die Lightning selbst stand er nur sechsmal auf dem Eis. Diese schickten ihn dann im Juni 1993 im Austausch für den Finnen Peter Ahola zu den San Jose Sharks, für die er auch nur viermal spielte. Im November desselben Jahres gaben ihn die Sharks zu den Boston Bruins ab, wo Capuano 51 Spiele für deren AHL-Farmteam Providence Bruins bestritt. Nach der Saison, im Sommer 1994, beendete er seine Karriere, in der er 104 NHL-Spiele für vier verschiedene Teams bestritt und dabei 55 Punkte erzielte.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Auf internationaler Ebene absolvierte Capuano die Junioren-Weltmeisterschaft 1987 in Tschechoslowakei mit der U20-Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten. Dabei belegte er mit der Mannschaft nach den Disqualifikationen gegen die UdSSR und Kanada den vierten Rang. In sieben Turnierspielen steuerte er zwei Scorerpunkte bei.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die USA bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "David Alan Capuano (* 27. Juli 1968 in Warwick, Rhode Island) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler italienischer Abstammung, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen und unter anderem 110 Spiele für die Pittsburgh Penguins, Vancouver Canucks, Tampa Bay Lightning und San Jose Sharks in der National Hockey League auf der Position des linken Flügelstürmers bestritten hat. Sein zwei Jahre älterer Bruder Jack war ebenfalls professioneller Eishockeyspieler und auch als Cheftrainer in der NHL aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 487271} {"src_title": "Yi Jianlian", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und theologische Ausbildung.", "content": "Jean-Martin de Prades entstammte einer adeligen Familie aus Castelsarrasin im Südwesten Frankreichs. Seine theologische Ausbildung begann er in der Provinz und wechselte dann nach Paris, wo er die Priesterseminare von St. Sulpice, Saint-Nicolas-du-Chardonnet und Bons-Enfants besuchte. Nach der Weihe zum Subdiakon kehrte er in den Süden zurück und besuchte das Seminar der Lazaristen in Montauban, wo er zum Priester geweiht wurde. Anschließend nahm er ein Studium an der Sorbonne in Paris auf und gehörte bald zu den besten Studenten seines Faches.", "section_level": 2}, {"title": "Der Skandal um de Prades Dissertation und den Artikel „Certitude“.", "content": "Ab 1751 teilte er sich eine Wohnung mit den beiden Abbés Jean Pestré (1723–1821) und Claude Yvon (1714–1791), die zu den Beiträgern des im Juni 1751 erschienenen ersten Bandes der \"Encyclopédie\" gehörten. De Prades Anteil an der \"Encyclopédie\" umfasste einen rund fünfzehnseitigen Artikel unter dem Lemma \"Certitude\" (dt. „Gewissheit“), der im zweiten Band im Januar 1752 veröffentlicht wurde. Eingerahmt wird der Artikel durch eine Einleitung und ein lobendes Schlusswort von Diderot. In seiner Behandlung politischer Themen verfolgt der Artikel eine königstreue Linie. De Prades verurteilt die Ermordung Heinrichs IV. und rühmt Ludwig XV. und den Sieg der königlichen Armee in der Schlacht bei Fontenoy. Auf religiösem Gebiet bot der Artikel eine größere Angriffsfläche. De Prades Gegner sahen in der Argumentation, auch über Wunder könne durch Merkmale der Wahrheit (frz. \"marques de verité\") eine verstandesgemäße Gewissheit erlangt werden, einen Angriff auf die christliche Lehre. Der eigentliche Skandal um de Prades theologische Positionen hatte sich schon im November 1751 im Zuge der zum Promotionsverfahren gehörenden Disputation entzündet. In seiner Dissertationsschrift hatte de Prades eine Reihe von Thesen aufgestellt, die zu einer scharfen Auseinandersetzung mit Vertretern der theologischen Fakultät der Pariser Universität führten. In deren Folge der Theologieprofessor Luke Joseph Hooke von seinem Amt an der Sorbonne zurücktreten musste. Unter anderem hatte de Prades Zweifel an der zeitlichen Abfolge der Ereignisse im Buch Mose geäußert und die Heilwunder Jesu mit denen des griechischen Gottes der Heilkunst Asklepios verglichen. Ohne seine Vorbilder zu nennen, bediente de Prades sich über weite Strecken der von d’Alembert verfassten Vorrede zur \"Encyclopédie\", dem \"Discours préliminaire\", und der \"Pensées philosophiques\" von Diderot. Mit Diderot stand de Prades auch in persönlichem Kontakt und hatte sich mehrmals mit ihm zu Gesprächen getroffen. Am 15. Dezember stellte die mit dem Fall befasste Kommission der Pariser theologischen Fakultät fest, die in der Arbeit geäußerten Thesen seien zu verwerfen und die Schrift selbst fiele unter die Zensurbestimmungen. Als dann im Januar 1752 der zweite Band der \"Encyclopédie\" erschien, äußerten sich die Theologen schockiert und beschuldigten de Prade der Häresie. Wenige Tage nach der Veröffentlichung des Enzyklopädiebandes wurde die Dissertationsschrift de Prades auf Anordnung des Erzbischofs von Paris Christophe de Beaumont öffentlich verbrannt. De Prades selbst verlor alle seine universitären Titel. Als dann das Pamphlet \"Les Réflexions d’un franciscain, avec une lettre préliminaire adressée à M.***, auteur en partie du «Dictionnaire philosophique»\" des Jesuiten Jean-Baptiste Geoffroy die Verbindungen zwischen de Prades, Pestre, Yvon und Diderot enthüllte und Gerüchte über eine Verschwörung der Enzyklopädisten die Runde machten, flohen de Prades, Pestre und Yvon ins Ausland. Am 7. Februar 1752 wurde schließlich den beiden ersten Bände der \"Encyclopédie\" vom königlichen Rat, dem \"Conseil du Roi\" das Druckprivileg entzogen. In der Begründung hieß es, man habe nicht nur versucht, die Autorität des Königs zu untergraben, sondern auch „die Grundlagen des Irrtums, der Verderbnis der Sitten, der Irreligiosität und des Unglaubens“ befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Am Hof Friedrichs des Großen.", "content": "De Prades Weg ins Exil führte ihn zunächst in die Niederlande und von dort – auf die Vermittlung d’Alemberts, Voltaires und des Marquis d’Argens hin – weiter nach Preußen. Kurz nach seiner Ankunft am Hof Friedrichs II. versprach dieser ihm eine Pfründe in Schlesien, vergab ihm eine Pension und ernannte ihn zu seinem Vorleser. Wenige Tage nach de Prades erstem Treffen mit Voltaire schrieb dieser an seine Nichte Marie-Louise Denis In Preußen vollendete de Prades eine zweiteilige Verteidigungsschrift seiner Dissertation unter dem Titel \"Apologie de Monsieur l’abbé de Prades\". Diderot schrieb einen dritten Teil unter de Prades Namen und alle drei Teile wurden heimlich in Paris gedruckt. Noch 1752 erschien ein Pamphlet unter dem Titel, bei dem die Autorenschaft de Prades nicht abschließend geklärt, aber doch sehr wahrscheinlich ist und das in satirischer Form über alle diejenigen herzog, die de Prades Dissertationsschrift verurteilt hatten. Doch schon 1754 änderte de Prades seine Position und verwarf schließlich sogar seine eigenen Thesen. Hauptgrund hierfür war seine finanzielle Lage, die er durch eine Annäherung an die katholische Kirche zu verbessern hoffte. Die Strategie hatte Erfolg: Papst Benedikt XIV., der de Prades Dissertation noch Anfang März 1752 verdammt hatte, nahm ihn wieder in die katholische Kirche auf und die theologische Fakultät der Sorbonne gab ihm seine akademischen Grade wieder zurück. Als Vorleser und Privatsekretär Friedrichs II. stand de Prades in einem überaus engen Verhältnis zum preußischen König. In seinem Stolz auf diesen Einfluss ließ er die Bemerkung so häufig fallen, dass er am Hof schließlich nur noch genannt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Spionage, Haft und letzte Jahre in Schlesien.", "content": "Gleich zu Beginn des Siebenjährigen Krieges wurde de Prades der Spionage für Frankreich überführt und 1757 in Magdeburg inhaftiert. Diderot und Voltaire zeigten sich bestürzt über de Prades Verrat an Friedrich. Diderot sagte zu seiner Geliebten Sophie Volland „Welch verwerflicher Mensch!“ und Voltaire schloss eine Betrachtung über den Fall in einem Brief an Friedrich II. mit den Worten ab „Oh, beste aller möglichen Welten, wo bist Du!“ Nach dem Ende des Krieges wurde de Prades von Friedrich II. nach Schlesien verbannt. Mit mehr als 30.000 Livres, die er seinen Mitgefangenen während seiner Haftzeit in Magdeburg beim Spiel abgenommen hatte und seinen kirchlichen Einkünften führte er ein bequemes Leben mit eigener Dienerschaft. 1782 starb er in geistiger Umnachtung in Glogau.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Quellen Darstellungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean-Martin de Prades, genannt Abbé de Prades (* um 1720 in Castelsarrasin; † 1782 in Glogau) war ein französischer Theologe und einer der Beiträger zur \"Encyclopédie\". ", "tgt_summary": null, "id": 1617613} {"src_title": "Israel Isserlein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Orchester wurde 1997 gegründet, als einige Musiker des Gustav Mahler Jugendorchesters die Altersgrenze dieses Orchesters erreichten. Da sie weiterhin gemeinsam Musik spielen wollten, beschlossen sie, ein neues Kammerorchester zu gründen. Dabei war ihnen Claudio Abbado, der Musikdirektor des Gustav Mahler Jugendorchesters, behilflich, der bereits 1981 in einer ähnlichen Situation die Gründung des Chamber Orchestra of Europe unterstützt hatte. Beim \"Festival International d’Art Lyrique d’Aix-en-Provence\" 1998 hatte das neu gegründete Orchester seinen ersten großen Erfolg, als es Mozarts Oper \"Don Giovanni\" aufführte. Daniel Harding nimmt seit 1998 eine zentrale Stellung ein. Er fungierte bereits mit 22 Jahren als Erster Gastdirigent, wurde 2003 zum Musikdirektor, 2008 zum Principal Conductor gewählt und schließlich 2011 zum Conductor Laureate ernannt. Musikalisch hat er mit dem MCO Schlüsselwerke der Klassik (unter anderem die großen Mozart-Opern sowie einen Beethoven-Zyklus), der Romantik und der Moderne erarbeitet. Seit einiger Zeit liegt der gemeinsame musikalische Schwerpunkt auf dem romantischen Repertoire. Das MCO ist nicht nur in seiner Besetzung, sondern auch in seiner Ausrichtung international. Schwerpunkte innerhalb seines Aktionsradius liegen in Europa, daneben führen weltweite Gastspiele das Orchester in regelmäßigen Abständen nach Asien und Südamerika. 2007 debütierte das MCO an der Carnegie Hall in New York. In Europa ist das Orchester bei den renommiertesten Veranstaltern und Festivals zwischen Süditalien und Nord-Norwegen zu Gast. Enge Verbindungen bestehen unter anderem zum Turiner Konzertveranstalter Lingotto Musica, zum Teatro Regio in Parma, zur Alten Oper Frankfurt, zum Musikfest Bremen, zum Théâtre des Champs-Élysées in Paris, zur Mozartwoche in Salzburg und zum Musik-Festival Grafenegg, zum Harstad-Festival in Nordnorwegen, zum Aldeburgh Festival in Snape sowie zum Festspielhaus Baden-Baden, zum Prager Frühling und zum Radialsystem V in Berlin. Zentren der ausgedehnten Tourneetätigkeit bilden die Residenzen des Orchesters, an denen das MCO regelmäßig längere Proben- und Konzertphasen zubringt. Bereits seit 1998 ist das MCO orchestra in residence bei Ferrara Musica. Im Rahmen der Residenz wurden in den letzten fünfzehn Jahren rund 100 Konzertprogramme und Opern aufgeführt. Einen Teil der Konzerte dirigierten Claudio Abbado sowie Daniel Harding, mit dem das MCO sich hier neue Repertoirefelder erschließt. Dazu finden spannende Erstbegegnungen mit jungen Dirigenten und Solisten statt. Das MCO ist in Ferrara auch außerhalb des Teatro Comunale Ferrara aktiv, hat eine eigene Kammermusik-Konzertreihe im Jazzclub Ferrara und arbeitet eng mit dem Conservatorio von Ferrara zusammen. Seit Mai 2009 ist das MCO Residenzorchester in Nordrhein-Westfalen. Spielstätten sind die Konzerthäuser in Dortmund, Essen und Köln. Die Kunststiftung NRW und das Land Nordrhein-Westfalen begleiten das Ensemble als Partner und Förderer. Gemeinsam mit den Konzerthäusern und dem Orchesterzentrum|NRW in Dortmund finden künstlerisch hochkarätige Opern- und Konzertaufführungen statt. Ein wichtiger Bestandteil der Residenz ist die MCO Academy zur Aus- und Weiterbildung des Orchesternachwuchses. Seit dem 27. Mai 2016 ist Daniele Gatti \"Artistic Advisor\" des Orchester.", "section_level": 1}, {"title": "Einspielungen.", "content": "Das MCO hat bei Virgin Classics, Deutsche Grammophon und DECCA 26 zum Teil preisgekrönte CDs eingespielt, darunter Opernaufnahmen mit Claudio Abbado und Daniel Harding, die mit einem Grammy ausgezeichnete Live-Aufnahme von Beethovens Klavierkonzerten Nr. 2 und 3 mit Martha Argerich und eine Einspielung italienischer Arien mit Anna Netrebko. 2003 erhielt Symphonie fantastique mit Marc Minkowski den Deutschen Schallplattenpreis. 2008 erschien Tschaikowskys Violinkonzert mit Janine Jansen, im Frühjahr 2009 folgte eine Einspielung romantischer Arien mit Jonas Kaufmann, im Frühjahr 2011 das 2. Klavierkonzert und die Paganini-Rhapsodie von Rachmaninov mit Yuja Wang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Mahler Chamber Orchestra wurde 1997 von Claudio Abbado und früheren Mitgliedern des Gustav Mahler Jugendorchesters gegründet. Das Orchester hat 45 Mitglieder aus 20 Ländern und gibt etwa 60–70 Konzerte im Jahr. Das Mahler Chamber Orchestra ist als eingetragener Verein in Berlin registriert. Es gilt nach Einschätzung der französischen Zeitung \"Le Monde\" als das derzeit beste Kammerorchester der Welt.", "tgt_summary": null, "id": 1493835} {"src_title": "Spaltensatz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Götze wuchs als Sohn des Nervenarztes Rudolf Götze und Elsa Römmler zunächst in Naunhof bei Leipzig und später in Darmstadt auf. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde dreimal verwundet. 1918 begann er das Studium der Sprachwissenschaften in Berlin und Heidelberg, das er 1921 in Heidelberg mit der Promotion über „Relative Chronologie von Lauterscheinungen im Italischen“ abschloss. Anschließend war er in Heidelberg Assistent am Orientalischen und Sprachwissenschaftlichen Seminar. 1922 habilitiert er sich dort. Er war dann Privatdozent und ab 1927 ao. Professor, bis er 1930 als ordentlicher Professor für semitische Sprachen und Altorientalistik nach Marburg berufen wurde. Er beschäftigte sich zu dieser Zeit vor allem mit den Hethitern. Vor der „Machtergreifung“ hatte Götze Flugblätter gegen die Nazis verteilt, 1933 wurde er unter Beobachtung gestellt und im November 1933 nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums entlassen. Im Wintersemester 1933/34 war er unter Zahlung der Bezüge zu wissenschaftlichen Arbeiten im Ausland beurlaubt und nahm Lehraufträge in Kopenhagen und Oslo an, während seine Familie in Deutschland verblieb. 1934 kam er auf Einladung von Edgar H. Sturtevant an die Yale University. Danach beschloss er laut Finkelsteins Nachruf, nie wieder in Deutsch zu publizieren. Er konnte seine Familie nach Amerika nachholen und nahm 1940 die amerikanische Staatsbürgerschaft an. In Yale war er zunächst bis 1936 „Visiting Professor“, bis er die \"William Laffan-Professur für Assyriologie und babylonische Literatur\" übernahm. 1956 erhielt er die \"Sterling-Professur\", die höchste akademische Ehrung, die Yale zu vergeben hat. 1947 wurde er Leiter der Bagdader Abteilung der American Schools of Oriental Research. Goetze wurde 1965 emeritiert. Seit 1951 war er Mitglied der American Philosophical Society. 1970 wurde er korrespondierendes Mitglied der British Academy. Eines seiner Interessengebiete war die Geschichte der Hethiter. Nach seiner Emigration beschäftigte er sich vor allem mit akkadischer und babylonischer Geschichte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Albrecht Ernst Rudolf Götze (auch \"Albrecht Goetze\"; * 11. Januar 1897 in Leipzig; † 15. August 1971 in Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Altorientalist.", "tgt_summary": null, "id": 1524839} {"src_title": "Backsteinromanik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Darstellung.", "content": "Retinsäuren entstehen durch Oxidation von Retinal und sind daher Oxidationsprodukte des Retinol: In geringen Mengen werden All-\"trans\"-Retinsäure und 13-\"cis\"-Retinsäure im Vitamin-A-Stoffwechsel gebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Biochemie.", "content": "Neben dem schon länger bekannten Effekt von (11-cis-)Retinal auf den Sehvorgang ist der Einfluss auf die Genexpression erst in den letzten zwei Jahrzehnten genauer untersucht worden. Die wirksame Verbindung ist hierbei eine Retinsäure, für die die Zelle Rezeptoren besitzt. Retinsäuren üben Einfluss auf Wachstum und die Zelldifferenzierung aus – Mechanismen die bei der Embryogenese und der Tumorentstehung eine wichtige Rolle spielen. Deshalb werden Retinsäuren bei Erkrankungen wie Akne, Schuppenflechte lokaltherapeutisch oder bei Tumoren als Medikamente eingesetzt. Sie wirken bei systemischer Therapie stark teratogen. Retinsäuren binden an den \"Retinoic Acid Orphan Receptor\", mit Auswirkungen auf den Stoffwechsel, das Immunsystem, die Embryonalentwicklung, die Angiogenese und den zirkadianen Rhythmus. Retinsäuren aktivieren Regulatorische T-Zellen. Es gibt auch eine nicht-kanonische Rolle für den Retinsäurerezeptor Subtyp RARα an neuronalen Synapsen. In der Synapse fördert (RARα) die lokale Translation von AMPA-Rezeptoren als Reaktion auf eine anhaltend niedrige neuronale Aktivität. Die Erhöhung der AMPA-Rezeptoren auf diese Weise stärkt die Synapsen in Form der homöostatischen synaptischen neuronalen Plastizität (HSP). HSP verschiebt die gesamten synaptischen Stärken über das Neuron, während die relativen synaptischen Gewichte beibehalten werden. HSP ist bidirektional; die Synapse kann als Reaktion auf eine verminderte neuronale Aktivität \"vergrößern\" oder als Reaktion auf eine erhöhte neuronale Aktivität \"verkleinern\". Es wird angenommen, dass HSP eine wichtige Rolle spielt, um die synaptische Aktivität im physiologischen Bereich zu halten und Informationsverluste durch ein \"maxed-out\"-Signal zu verhindern. Die mechanistische Grundlage von HSP ist wenig verstanden, insbesondere in Bezug auf das synaptische Downscaling.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Retinsäuren (Synonym: Vitamin-A-Säuren) sind eine Stoffgruppe, die aus isoprenoiden Carbonsäuren bestehen. Sie bilden eine Untergruppe der Retinoide und sind damit Terpenoide.", "tgt_summary": null, "id": 1350401} {"src_title": "Passiflora aurantia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Höger begann neunjährig bei Preußen Essen mit dem Fußballspielen und blieb dem Verein bis 1918 treu. Zum Wehrdienst herangezogen, war er als Soldat im Ersten Weltkrieg in Mannheim stationiert, wo er Sepp Herberger kennenlernte, der ihn nach Kriegsende zu einem Wechsel zum SV Waldhof bewegte. Von da an spielte er in den vom Süddeutschen Fußball-Verband ausgetragenen Meisterschaften bis Oktober 1921 in der regional höchsten Spielklasse, der Kreisliga Odenwald. Gemeinsam mit Herberger und Hutter bildete er den sogenannten \"„Drei-H-Sturm“\", wodurch er auch überregional auf sich aufmerksam machte. Kurz darauf ließ er sich und Herberger für Geld vom Mannheimer Lokalrivalen Phönix abwerben, woraufhin beide zu Berufsspielern erklärt wurden. Während Herberger für dieses Vergehen vom Süddeutschen Fußball-Verband gesperrt wurde, entzog sich Höger dieser Strafe durch einen Wechsel zum Bonner FV, für den er bis Saisonende 1921/22 unter dem Dachverband des Westdeutschen Spiel-Verbandes im Rheingau spielte. Von August 1922 bis November 1923 spielte er für die SpVgg Fürth in der Kreisliga Nordbayern, die er mit seiner Mannschaft als Meister abschloss, sowie auch die sich anschließende Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft. In Folge dessen war er mit seiner Mannschaft als Teilnehmer an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Sein Debüt in der Endrunde gab er am 6. Mai 1923 beim 4:0-Sieg über die Vereinigten Breslauer Sportfreunde in Nürnberg. Das Halbfinalspiel gegen den wurde jedoch mit 1:2 verloren. Im Dezember 1923 nach Mannheim zurückgekehrt, spielte er bis Juni 1929 für den VfR Mannheim, zunächst in der Bezirksliga Rhein, aus der er mit seiner Mannschaft in der Folgesaison als Meister hervorging, wie auch aus der Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft. Die Spielzeiten 1927/28 und 1928/29 spielte er in der Bezirksliga Rhein/Saar. Im letzten Kriegsjahr war er Trainer beim Hamburger SV in der Gauklasse Hamburg, die er mit den Hamburgern als Meister abschloss. Mit 47 brachte er sich gelegentlich noch selbst zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Höger bestritt 1921 und 1924 jeweils zwei Länderspiele für die A-Nationalmannschaft. Sein Debüt gab er am 5. Juni in Budapest bei der 0:3-Niederlage gegen die Nationalmannschaft Ungarns. Seinen letzten Einsatz als Nationalspieler hatte er am 14. Dezember in Stuttgart beim 1:1-Unentschieden gegen die Schweizer Nationalmannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Nach seiner aktiven Karriere als Fußballspieler trainierte im Zeitraum 1931 bis 1961 nachfolgende Vereine: STV Horst-Emscher, Schwarz-Weiß Essen, Mülheimer SV 06, Fortuna Düsseldorf, SV Dessau 05, Hamburger SV, LSV Hamburg, SG Dessau-Nord, Werder Bremen, SC Peine 48, TSG Hannoversch-Münden, KSV Hessen Kassel, FSV Peine, FC Singen 04, VfB Dillingen, VfB Rheingold Emmerich, TuS Helene Essen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Höger, der als lebenslustiger \"„Kumpel-Typ“\" galt, starb während seines Urlaubs auf Mallorca. Högers Sohn Karl-Heinz war ebenfalls Fußballspieler (Torwart), u. a. bei Dessau 05, Hamburger SV, LSV Hamburg, Werder Bremen, der SpVgg Fürth und Schwarz-Weiß Essen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Höger (* 27. Mai 1897 in Mannheim; † 31. März 1975 in Santa Margalida, Mallorca), mit Spitznamen \"„Schlappen“\", war ein deutscher Fußballspieler und -trainer.", "tgt_summary": null, "id": 2325213} {"src_title": "Mühlsteinbrüche (Zittauer Gebirge)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kami.", "content": "Die Haupt-Kami des Katori-jingū (Futsu-nushi) und des Kashima-jingū (Take-mika-dzuchi) in Kashima (Präfektur Ibaraki) stehen in besonderer Beziehung zueinander, da sie zusammen den Abstieg von Ninigi auf die Erde vorbereitet hatten, mit ihm oft auf Reisen gegangen waren und auch sonst in der Mythologie des Shintō eine große Rolle spielen, da sie die Befriedung des Landes vorbereiteten. Sie sollen einander oft besuchen, weswegen das Gebiet zwischen den beiden Schreinen (\"Shin-shin-goetsu\" genannt) als heilig gilt. Die beiden Schreine gelten auch als Zentrum ihres Kultes in ganz Japan. Beide Gottheiten wurden von der mächtigen Adelsfamilie Fujiwara zu ihren Ahnen gezählt und werden daher auch (zusammen mit zwei weiteren Kami) im Kasuga-Schrein, dem Ahnenschrein der Fujiwara in Nara verehrt. Im \"Sansa-jinja\" (einem \"massha\") wird der aus dem Blut des Kagutsuchi entstandene Iha-tsutsu-wo-no-kami in der Gestalt zweier verschiedener Kami, Iha-tsutsu-no-wo-no-mikoto und Iha-tsutsu-no-me-no-mikoto, verehrt. Weitere in Nebenschreinen verehrte Kami sind u. a. Izanagi (im \"Ō-shio-jinja\", einem \"massha\"), Kono-hana-sakuya-hime (im \"Sakura-ō-toji-no-jinja\"), die Lehm-Kami Hani-yasu-hime zusammen mit dem Feuer-Kami (im \"Kaeri-to-jinja\", ein \"massha\"), die acht aus dem verwesenden Körper von Izanami entstandenen Donner-Kami (im \"Roku-shiya-jinja\", ein \"massha\") und der Küchenherd-Kami Kamado-no-kami (im \"Hana-zono-jinja\").", "section_level": 1}, {"title": "Feste.", "content": "Zu den am Katori-jingū begangenen Festen gehören das \"O-ta-ue-matsuri\" (eine Reisbau-Zeremonie, für zwei Tage Anfang Mai), das Ō-harae (am 30. Juni & 31. Dezember), das \"Shikinen-shinkō-sai\" bzw. \"Miikusa-Matsuri\" (Feier zum Gedenken an die Befriedung des Landes, durchgeführt vom 7. bis 16. April in jedem Jahr des Pferdes, d. h. alle 13 Jahre), das \"Dai-kyō-sai\" (ein sehr altes Reinigungszeremoniell, am 30. November) und das \"Danto-Matsuri\" (am 7. Dezember).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Katori-jingū (jap. ) ist ein Shintō-Schrein in der japanischen Stadt Katori, Präfektur Chiba. Sein genaues Alter ist nicht bekannt. Der Legende am Schrein zufolge wurde er im Jahr 643 vor Christus bzw. im Jahre 18 der Herrschaft des mythischen Jimmu-tennō erbaut. ", "tgt_summary": null, "id": 1197125} {"src_title": "Joseph Hayne Rainey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war seit 1544 mit Ottilia Schenk aus Posberg in Franken verheiratet. Seit 1546 lebte er in Nürnberg und erhielt 1549 das Bürgerrecht. Er stand in Diensten des Augsburger Patriziers, Humanisten und großen Büchersammlers Johann Jakob Fugger und absolvierte als Agent Kunstkäufe in Italien. Fugger hat um die Mitte des 16. Jahrhunderts eine umfassende, systematisch-hierarchisch, geographisch-politisch und chronologisch gegliederte Sammlung von Wappen italienischer und mit der Geschichte Italiens verbundener Adelshäuser in Auftrag gegeben. Jacopo Strada, Antiquar in Mantua, trug diese Wappen zusammen. Sorgfältig und prachtvoll gemalt, mit Gold, Silber und leuchtenden Deckfarben, füllen sie fünfzehn schön gebundene Foliobände, ein Kompendium territorialer und personaler Verflechtungen im Italien des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Ab 1556 weilte er in Wien als \"Hofantiquarius\", als Kunstsachverständiger und Verwalter der kaiserlichen Schatzkammer, sowie Architekt für Kaiser Ferdinand I. und arbeitete am Ausbau der Hofburg. In diesen Jahren erwarb er ein Haus in der Wiener Innenstadt (heute Bankgasse 10), das er bis zu seinem Tod besaß. 1566 reiste er zum bayerischen Herzog Albrecht V. und half ihm, seine Skulpturensammlung aufzubauen, die noch heute im Antiquarium der Münchner Residenz aufgestellt ist. Für dieses ab 1568 errichtete Sammlungsgebäude lieferte er wichtige Ideen und Pläne. Sein Porträt, 1567/1568 von Tizian gemalt, zeigt den Kunstsammler. Es kam in den Besitz von Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich und ist heute Bestandteil der Gemäldesammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien. Es ist überliefert, dass ihn etwa zur gleichen Zeit die venezianische Künstlerin Marietta Robusti (1554/55–1590), Tochter von Tintoretto, porträtierte. 1564 als \"Hofconterfeier\" unter Maximilian II. tätig, bekam er vom Kaiser Kleidergeld, \"damit er sich bei hof desto bas erhalten muge\". 1568 lieferte er in Wien, Simmering den Entwurf für das Schloss Neugebäude. Er orientierte sich dabei an oberitalienischen Villen und französischen Königs- und Gartenschlössern. 1571–1574 verfasste er in Wien ein Verzeichnis antiker Schriften und ein Lexikon für elf Sprachen. Für Schloss Bučovice (Butschowitz) in der Nähe von Brünn legte er dem Bauherrn Jan Šember von Boskovic Entwürfe vor. 1574 starb nach dreißigjähriger Ehe seine Frau Ottilia, im selben Jahr, am 27. Dezember 1574, wurde er in den Adelsstand erhoben. 1575 ließ er sein Haus demolieren und einen Neubau errichten, in dem er seine über 3.000 Bände umfassende Bibliothek und die ansehnliche \"\"künstencammer\"\" unterbrachte. Er besaß das Gebäude, in dem er gelegentlich Gäste des kaiserlichen Hofes einquartierte, bis zu seinem Tod. Das \"Palais Strada\" zählte zu den bemerkenswertesten Baudenkmälern der Wiener Spätrenaissance. 1875, beim Bau des Wiener Burgtheaters, musste es abgerissen werden. Kaiser Rudolph II. holte beide Stradas, Vater und Sohn Octavio, unmittelbar nach seiner Thronbesteigung an den Prager Hof und betraute ihn mit vielfältigen Aufgaben, nicht zuletzt, weil er Octavios Tochter Katharina zu seiner Mätresse gemacht hatte. Der Kaiser konnte Katharina nicht heiraten, obwohl sie ihm sechs Kinder geboren hatte. Strada publizierte mehrere Werke, die das kaiserliche Verlangen nach Würde und Verehrung der Vorfahren befriedigten. Die \"Epitome thesauri antiquitatum, hoc est, impp. Rom. Orientalium & Occidentalium Iconum, ex antiquis Numismatibus quam fidelissime deliniatarum, ex Musaeo Iacobi de Strada Mantuani Antiquarii\" (1553, Lyon), eine Geschichte der Kaiser von Julius Cäsar bis Maximilian II. anhand ihrer Darstellung auf Münzen. Jacopo della Strada starb in Prag und wurde in der St. Nikolaus-Kirche auf der Prager Kleinseite begraben. Sohn Octavio (1550–1607) trat die Nachfolge seines Vaters in der kaiserlichen Gunst an. Auch er war sehr gebildet und betätigte sich als Historiker. Er verfasste eine \"Keyser Chronick\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacopo Strada (* 1507 in Mantua; † 1588 in Prag) war ein italienischer Gelehrter, Höfling, Maler, Architekt, Goldschmied, Numismatiker, Schriftsteller und Kunstsammler. Darüber hinaus war er ein Erfinder von Wasserwerken und anderer Maschinen.", "tgt_summary": null, "id": 845640} {"src_title": "Trangia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Studium und akademische Laufbahn.", "content": "Tulenheimo absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften und war anschließend 1911 bis 1918 als Dozent an der Universität Helsinki tätig. 1919 erfolgte seine Berufung zum Professor für Strafrecht an der Universität Helsinki. Von 1926 bis 1930 war er Rektor und zuletzt von 1944 bis zu seinem Tod Kanzler der Universität von Helsinki. Zu seinem 60. Geburtstag gab die Universität Helsinki 1939 eine Festschrift heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter und Minister.", "content": "Tulenheimo begann seine politische Laufbahn 1914 mit der Wahl zum Abgeordneten des finnischen Landtages. Nach der Unabhängigkeit Finnlands 1917 war er auch Abgeordneter des finnischen Parlamentes und vertrat dort von 1922 bis 1923 und 1930 bis 1932 die Interessen der konservativen Nationalen Sammlungspartei (KOK). Von März bis September 1917 war er Justizsenator im Senatskabinett von Oskari Tokoi. Nach der Unabhängigkeit war er von Mai 1918 bis August 1919 Gouverneur der Provinz Häme sowie zwischen November 1918 und April 1919 Innenminister im Kabinett von Lauri Ingman.", "section_level": 2}, {"title": "Parteivorsitzender und Ministerpräsident.", "content": "1921 bis 1924 war Tulenheimo zunächst Vorsitzender der Nationalen Sammlungspartei. Am 31. März 1925 wurde er als Nachfolger von Ingman Ministerpräsident einer Koalitionsregierung der Nationalen Sammlungspartei und des Landbundes (ML). Nach dem Ende seiner Amtszeit am 31. Dezember 1925 zog er sich aus der Politik zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Kommunalpolitiker.", "content": "Tulenheimo gehörte von 1915 bis 1930 dem Stadtrat von Helsinki an und war 1926 bis 1930 dessen Vorsitzender. Zuletzt war er von 1931 bis 1944 Oberbürgermeister von Helsinki.", "section_level": 2}], "src_summary": "Antti Agathon Tulenheimo (* 4. Dezember 1879 in Kangasala; † 3. September 1952 in Helsinki) war ein finnischer Rechtswissenschaftler, Politiker und Ministerpräsident.", "tgt_summary": null, "id": 32315} {"src_title": "Fikšinci", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Kunst (Tanz).", "content": "Im Alter von zehn Jahren begann Olga Brandt in der Kindertanzschule des Hamburger Stadttheaters ihre tänzerische Laufbahn und brachte es 1907 zur Solotänzerin. Sie hatte eine Ausbildung im klassischen Ballett und Ausdruckstanz. Sie war Ballettmeisterin und Organisatorin von Tänzerkongressen. In der Zeit von 1900 bis 1933 war sie in der Hamburgischen Staatsoper tätig. 1908 gründete sie den Deutschen Tänzerbund, dessen Sprecherin sie wurde. 1920 heiratete sie den Sozialdemokraten Andreas Knack (1886–1956), der später Ärztlicher Direktor des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg-Barmbeck war. Die Ehe wurde geschieden. 1933 wurde sie wegen „politischer Unverträglichkeit“ von den Nationalsozialisten aus der Staatsoper entlassen, auch musste sie ihre Tanzschule aufgeben. Später kam sie unter Gestapo-Aufsicht und vorübergehend in Haft. Während der Jahre, in denen sie ihrem erlernten Beruf nicht nachgehen konnte, arbeitete sie von 1934 bis 1942 mit ihrer Schwester als Sprechstundenhilfe. Zwischen 1943 und 1945 lebte sie bei Freunden auf dem Land. Dokumente ihrer tänzerischen Tätigkeiten bewahrt das Deutsche Tanzarchiv Köln auf. Ihr Grabstein ist zur bleibenden Erinnerung im \"Garten der Frauen\" im Friedhof Ohlsdorf aufgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Von 1918 bis 1933 war sie Mitglied der SPD und kulturpolitische Referentin der „Genossenschaft der Bühnenangehörigen“. Nach dem Krieg 1945 trat sie ein zweites Mal in die SPD ein. 1948 wurde sie Frauenreferentin der Gewerkschaft Kunst und Mitbegründerin der Jugendorganisation „Die Falken“. Olga Brandt-Knack war vom 30. Oktober 1946 bis 1953 als SPD-Abgeordnete in der Hamburgischen Bürgerschaft. Im Anschluss war sie bis 1961 Deputierte der Polizeibehörde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Olga Brandt-Knack (* 29. Juni 1885 in Hamburg; † 1. August 1978 ebenda) war eine Hamburger Politikerin der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1658268} {"src_title": "Johann Theodor Jablonski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ray Dolby erlernte in seiner Kindheit Klavier und Klarinette. Eine Zeit lang trug er sich mit dem Gedanken, in Hollywood Kameramann zu werden. 1948 arbeitete er als Filmvorführer. Bei dieser Tätigkeit traf er Alex Poniatoff, den Gründer der Ampex Corporation. Dieser war beeindruckt vom jungen Dolby, so dass er ihn einlud, bei ihm zu arbeiten. Dolby ging drei Stunden am Tag zur Schule und fünf Stunden zur Arbeit bei Ampex. Nach der High School schloss er in Stanford als Ingenieur ab. Einen Doktortitel bekam er 1961 an Universität Cambridge. Seinem College in Cambridge, Pembroke College, vermachte er aus seinem Nachlass eine Spende von 35 Millionen Pfund. Nach der Ausbildung verbrachte er zwei Jahre in Indien als UNO-Berater mit dem Aufbau eines wissenschaftlichen Laboratoriums. Insgesamt reichte er mehr als 50 Patente ein. Sein geschätztes Vermögen belief sich auf 2,7 Milliarden Dollar; damit stand er auf Platz 149 der Forbes-Liste der reichsten Amerikaner.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Dolby war einer der Ingenieure, die für Ampex den ersten funktionsfähigen Videorecorder Quadruplex entwickelten. Nachdem er sich in London selbständig gemachte hatte, konzipierte er in den 1960er Jahren das Rauschunterdrückungssystem Dolby A. Es folgte das zur Verbesserung der Klangqualität von Compact-Cassetten gedachte Dolby-B-System. Parallel arbeitete er an der Verbesserung des Film-Lichttons. Die von ihm und seinem Mitarbeiter Ioan Allen gefundene Lösung namens Dolby Stereo kombiniert Dolby A mit einer Matrix und weiteren Schaltungen. Für Cassettendecks folgte als verbessertes Rauschunterdrückungssystem Dolby C, für Tonstudios und später Film Dolby SR und davon abgeleitet Dolby S für Cassettenrecorder. Ein Abfallprodukt der Dolby-Rauschunterdrückung war die dynamische Vormagnetisierung \"Dolby HX\", die später in Zusammenarbeit mit Bang & Olufsen zu Dolby HX Pro weiterentwickelt wurde. Dolbys Name wurde mit diesen Verfahren ein Synonym für verbesserten Klang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ray Milton Dolby OBE (* 18. Januar 1933 in Portland, Oregon; † 12. September 2013 in San Francisco, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Ingenieur und Erfinder. Er erfand mehrere wichtige Techniken im Zusammenhang mit der magnetischen Schallaufzeichnung und -wiedergabe. 1965 gründete er die Firma Dolby.", "tgt_summary": null, "id": 370298} {"src_title": "Lucas Bridges", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Selenicereen sind schlanktriebige, stammsukkulente Sträucher. Sie wachsen terrestrisch und erklettern Begleitvegetation und/oder wachsen klimmend oder hängend teilweise oder ganz epiphytisch. Die meist 1 bis 2,5 cm dicken, mehrere Meter langen Sprosse haben bis zu zehn meist nur wenig erhabene Rippen. Manchmal sind die Sprosse aber geringkantig, stark geflügelt und bis zu blattförmigen Platykladien abgeflacht. Diese sind dann ganzrandig und werden zum Klettern eng an die Wirtspflanzen angepresst (\"Selenicereus testudo\") oder sind tief zu einer wedelartigen Struktur eingeschnitten (\"Selenicereus chrysocardium\"). Häufig bilden die Sprosse Luftwurzeln, die sich bei Bodenkontakt in echte Wurzeln umwandeln und die Pflanzen so vegetativ vermehren. Die auf den Rippen stehenden Areolen tragen nur wenige kurze und nadelfeine Dornen sowie manchmal kurzlebige Haare. Die einzeln aus den Areolen erscheinenden Blüten sind auf eine Bestäubung durch Fledertiere spezialisiert. Sie öffnen sich nachts, häufig nur für wenige Stunden einer Nacht („Königin der Nacht“), manchmal auch wenige Nächte hintereinander. Mit bis zu 30 cm Länge und Durchmesser sind sie sehr groß und meist angenehm duftend, selten geruchlos. Ovarien und Blütenröhren sind außen kurz bedornt und manchmal behaart. Die äußeren Blütenhüllblätter sind rötlich bis bräunlich, die inneren sind weiß bis blass gelb. Die zahlreichen Staubblätter stehen in zwei Gruppen, der Griffel ist lang, dick und oft hohl. Die nach einer Befruchtung entstehenden großen Früchte sind meist rot, selten gelb, und enthalten viele Samen in einem saftigen Fruchtfleisch.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Gattung \"Selenicereus\" erstreckt sich vom Süden der Vereinigten Staaten über Mexiko, Mittelamerika und die Karibik bis in den Norden von Südamerika. Alwin Berger stellte \"Selenicereus\" 1905 als Untersektion von \"Cereus\" (\"Cereus\" subsect. \"Selenicereus\") auf. Nathaniel Lord Britton und Joseph Nelson Rose erhoben die Untersektion 1909 in den Rang einer Gattung. Die Typusart der Gattung ist \"Cactus grandiflorus\". Nach David Richard Hunt lässt sich die Gattung in fünf Sektionen mit den folgenden Arten gliedern: Die Zuordnung von ist ungeklärt. Synonyme für die Gattung sind \"Strophocactus\" Britton & Rose, \"Deamia\" Britton & Rose, \"Mediocactus\" Britton & Rose, \"Cryptocereus\" Alexander, \"Pseudoselenicereus\" Innes und \"Chiapasophyllum\" Doweld.", "section_level": 1}], "src_summary": "Selenicereus ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Ihr botanischer Name ist von Selene, der Mondgöttin in der griechischen Mythologie, abgeleitet und nimmt auf die in der Nacht geöffneten Blüten Bezug. Mehrere Arten der Gattung werden wegen ihrer großen, nachts geöffneten Blüten „Königin der Nacht“ genannt. Häufig ist damit \"Selenicereus grandiflorus\" gemeint.", "tgt_summary": null, "id": 2328711} {"src_title": "Betri Banki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Die Darstellung als Parameterkurve in kartesischen Koordinaten lautet: Die Länge eines Bogenstücks von formula_6 bis formula_7 ist Die Gesamtlänge der Spirale von formula_10 bis formula_11 ist folglich Die Fläche, die bei der ersten Umdrehung eingeschlossen wird, ist während bei der n-ten Umdrehung die Fläche zusätzlich eingeschlossen wird. Die Krümmung berechnet sich in Abhängigkeit vom Drehwinkel formula_15 wie folgt: Neben der obigen Darstellung als Parameterkurve lässt sich die archimedische Spirale auch als Gleichung beschreiben:", "section_level": 1}, {"title": "„Windungsabstand“.", "content": "Jeder vom Koordinatenursprung (0|0) ausgehende Strahl schneidet aufeinander folgende Windungen der archimedischen Spirale formula_18 in Punkten mit dem konstanten Abstand formula_19 (siehe Figur rechts!). Daher kommt auch die Bezeichnung als „arithmetische Spirale“. Diese besondere Eigenschaft der archimedischen Spirale wird oft so ausgedrückt, dass ihr Windungsabstand konstant sei. Diese Sprechweise kann allerdings leicht missverstanden werden, da es sich hier nicht um einen konstanten Abstand zwischen Kurven im Sinne von Parallelkurven handelt. Eine Spirale, deren Windungen tatsächlich konstanten Abstand in letzterem Sinn haben, wäre die Kreisevolvente.", "section_level": 2}, {"title": "Tangenteneigenschaft.", "content": "Gegeben ist ein Punkt P mit zugehörigen Radius OP und dem Drehwinkel formula_2. Die Tangente an die Spirale durch P schneidet dann die in O errichtete Senkrechte zu OP in einem Punkt T. Dann ist der zum Drehwinkel formula_2 gehörige Kreisbogen PQ genau so lang wie die Strecke OT, das heißt es gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Winkelteilung und Kreisquadratur.", "content": "Aufgrund ihrer Definition, nach der der Abstand eines Kurvenpunktes vom Ursprung proportional zum Drehwinkel ist, eignet sich die archimedische Spirale zur Teilung eines Winkels in n gleiche Teile und zur Quadratur des Kreises. Sie ist damit sowohl eine Trisektrix (n=3) und als auch eine Quadratrix. Beide Probleme sind mit Zirkel und Lineal alleine nicht lösbar, lässt man jedoch die archimedische Spirale als einziges weiteres Hilfsmittel zu, so werden sie lösbar. Zur Teilung eines Winkels BAC in n gleich große Teile erzeugt man zuerst über seinem Schenkel AB eine archimedische Spirale. Der Schenkel fungiert hierbei als x-Achse mit der Winkelspitze A als Ursprung. Die Strecke von der Winkelspitze bis zum Schnittpunkt D der Spirale mit dem anderen Winkelschenkel unterteilt man nun in n gleich lange Teile. Mit Hilfe des Strahlensatzes lässt sich dies nur mit Zirkel und Lineal bewerkstelligen, dazu zeichnet man einen weiteren Strahl von der Winkelspitze A und trägt an diesem von der Winkelspitze aus n gleich lange Strecken mit dem Zirkel ab. Dann verbindet man den Endpunkt der letzten Strecke mit dem Punkt D und Winkelschenkel und zeichnet Parallelen zu dieser Strecke durch die n-1 weiteren Streckenenden auf dem Strahl von der Winkelspitze A. Die Schnittpunkte der Parallelen mit Winkelschenkel AC unterteilen die Strecke AD in n gleich lange Teilstrecken. Nun konstruiert man n-1 Kreise, die die Winkelspitze A als Mittelpunkt haben und durch die n-1 Endpunkte der Teilstrecken von AD gehen. Schließlich verbindet man die n-1 Schnittpunkte der n-1 Kreise mit der Spiralen mit der Winkelspitze A und erhält so eine Unterteilung des Winkels BAC in n gleiche große Winkel. Zur Quadratur eines Kreises mit Radius r konstruiert man zunächst zwei senkrecht aufeinander stehende Koordinatenachsen durch seinen Mittelpunkt M und erzeugt eine archimedische Spirale in diesen Koordinatensystem. Die Spirale schneidet die y-Achse in einem Punkt E und die Länge der Strecke ME beträgt formula_23 Längeneinheiten, da der zugehörige Drehwinkel der Spirale formula_24 beträgt. Dann besitzt das Rechteck mit dem Kreisdurchmesser (2r) als Länge und |ME| dieselbe Fläche wie der Kreis. Mit Hilfe des Höhensatzes von Euklid lässt sich das Rechteck dann in ein flächengleiches Quadrat transformieren. Archimedes selbst verwendete zur Quadratur eine andere Methode. Er konstruierte die Spirale zunächst für eine volle Umdrehung in einem Koordinatensystem mit Ursprung O, so dass diese positive Hälfte der x-Achse in P schneidet. Die Tangente der Spirale im Punkt P schneidet die y-Achse in T und das rechtwinklige Dreieck OPT ist flächengleich zum Kreis mit Mittelpunkt O und Radius OP. Dieses Dreieck lässt sich leicht in einen flächengleiches Rechteck umwandeln (Halbierung einer der beiden Katheten), welches sich wie oben mit Hilfe des Höhensatzes von Euklid in ein flächengleiches Quadrat transformieren lässt.", "section_level": 1}, {"title": "Historisches.", "content": "Archimedes beschrieb die nach ihm benannte Spirale 225 v. Chr. in seiner Abhandlung \"„Über Spiralen“\", sie war allerdings schon vorher seinem Freund und Zeitgenossen Konon von Samos bekannt, der als ihr Entdecker gilt. Im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde sie von Pappos untersucht. Die allgemeine Bestimmung der Spirallänge gelang Isaac Barrow 1670.", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinerungen.", "content": "Es gibt verschiedene Verallgemeinerungen der ursprünglich von Archimedes beschrieben Spirale, für die in der Literatur auch oft archimedische Spiralen als Sammelbegriff verwendet wird. Hierbei wird die ursprüngliche Gleichung formula_25 zu formula_26 mit formula_27 erweitert. Für formula_28 erhält man die gewöhnliche Spirale des Archimedes. Der Fall formula_29 wird auch als fermatsche Spirale bezeichnet und der Fall formula_30 als Lituus-Spirale. Generell können sich diese Spiralen in Eigenschaften und Aussehen deutlich von der ursprünglichen archimedischen Spirale unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Viele Speichermedien verwenden zumindest approximativ das Prinzip der archimedischen Spirale, so rollen sich Speicherbänder (z. B. Audio- und Videokassetten) in Form einer Spirale auf. Spuren auf Schallplatten oder CDs sind ebenfalls in Form einer archimedischen Spirale angeordnet, dies ermöglicht es dem Lesekopf, ohne Unterbrechung durch einen Spurwechsel beliebig viele Daten linear (sequentiell) zu lesen. Festplattenlaufwerke für wahlfreien Zugriff verwenden dagegen seit Beginn Blöcke/Kreissegmente auf konzentrisch angeordneten Kreisen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die archimedische Spirale (auch \"arithmetische Spirale\") ist die einfachste aller Spiralen. Sie entsteht, wenn bei einer Drehbewegung der Radius formula_1 proportional zum Drehwinkel formula_2 wächst: ", "tgt_summary": null, "id": 2440214} {"src_title": "Hampton Fancher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Schauspieler Grégoire Lecomte ist auf der Suche nach einem neuen Job. Er träumt von seinem Erfolg in der Filmbranche, der sich nie erfüllt. Eines Morgens erhält Grégoire die lang ersehnte Chance. Er ist zu einem Vorstellungsgespräch mit einem Produzenten für die Rolle eines gewissenlosen Mörders eingeladen. Es ist für ihn undenkbar, dass er die Rolle nicht bekommen wird. Grégoire irrt sich aber in der Tür und landet im Büro des Mafia-Bosses Barbarini, der eigentlich Moskowitz, einen Auftragskiller, erwartet. Grégoire nimmt den angebotenen Job an – im Glauben, es drehe sich um einen Film. Er soll den milliardenschweren Waffenhändler Krampe (auch „Walfisch“ genannt) im Auftrag afrikanischer Politiker auf einer Party in St. Tropez ermorden. Mit der Tatwaffe ergibt sich auch der Titel des Filmes. Grégoire soll ihn nämlich mit einem umgebauten Regenschirm beseitigen, in dessen ausfahrbarer Spitze sich ein tödliches Gift befindet. Den Schirm hält er aber für ein einfaches Requisit. Hinzu kommt, dass Grégoire ein Weiberheld ist, der mehrere Affären und eine eifersüchtige Politesse als Freundin hat, die ihn durch ihre Kolleginnen beobachten lässt. Gleichzeitig ist auch die Polizei bereits auf seinen Fersen, weil diese durch Überwachung Babarinis glaubt, er sei der Killer Moskowitz, den sie bisher nicht fassen konnte. Seine Leidenschaft bringt ihn mit der als Blondine getarnten Polizistin Sylvette zusammen, mit der er nach St. Tropez fliegt. Aber auch der Killer und Gregoires Freundin folgen ihnen dorthin. Bei Krampe angekommen, versucht dieser, ihn zweimal auszuschalten, was leider durch die Ungeschicklichkeit Grégoires nicht gelingt. Letztendlich versucht Krampe ihn zu kaufen, wird aber im Pool, als er sein Markenzeichen (den Walfisch) vorführt, vom richtigen Killer Moskowitz mit dem erbeuteten Schirm getroffen. Im gleichen Moment lässt auch Sylvette ihre Maske fallen und erschießt den Killer. Als Grégoire klar wird, dass es kein Film ist, fällt ihm auf, dass es eine gute Geschichte für einen Film sei. Zum Schluss kann er Barbarini überreden, sein Geld in einen Film zu stecken, und sie feiern dessen Premiere in St. Tropez.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Filmeditor Albert Jurgenson wurde 1981 für den französischen Filmpreis César in der Kategorie Bester Schnitt nominiert, musste sich aber Martine Barraqué (\"Die letzte Metro\") geschlagen geben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Regenschirmmörder (Alternativtitel: Die Sache mit dem Regenschirm; Originaltitel: \"Le Coup du parapluie\") ist ein französischer Spielfilm des Regisseurs Gérard Oury aus dem Jahre 1980.", "tgt_summary": null, "id": 650852} {"src_title": "Albert Cornelis Baantjer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bauwerk.", "content": "Um das Jahr 828 wurde Winchester die erste Hauptstadt Englands, bevor es ab dem 11. Jahrhundert London wurde. Die Kathedrale besitzt das größte europäische Langhaus. Im 14. Jahrhundert hatte es noch eine Länge von 180 Metern. Später wurde die Westfassade abgerissen und um 12 Meter zurück versetzt, so dass sich eine heutige Länge des Langhauses von 168 Metern ergibt. Im ausgehenden 14. Jahrhundert wurden große Teile der Kirche im \"Perpendicular Style\" umgebaut. Im alten Münster wurde 1043 Eduard der Bekenner gekrönt und noch Wilhelm der Eroberer und einige seiner Nachfolger ließen sich außer in London auch noch in ihrer anderen Hauptstadt Winchester krönen. Das Querschiff wurde von 1079 bis 1090 errichtet. Erhalten sind von diesem romanischen Bau das nördliche Querhaus und die Krypta als der eindrucksvollste Innenraum der frühromanischen Jahrzehnte. Die um die Schmalseiten herumgeführten Seitenschiffe besitzen eigene Emporen. Zum ersten Mal tritt hier das Aufriss-System 1:2:3 auf, das für England das übliche wird: einem Arkadenbogen des Erdgeschosses entspricht eine Doppelarkade in der Emporenregion und eine dreiteilige Bogenstellung im Lichtgaden nach dem Schema a-b-a (größere Breite der Mitte mit dem Fenster, das nach normannischer Art hinter dem Laufgang liegt). Bezeichnend sind die normannischen Blendbogenarkaturen der unteren Seitenschiffwände. Ursprünglich waren die Seitenschiffe nur mit Kreuzgratgewölben zwischen Gurtbögen gedeckt. „Die Gesamtwirkung wird durch die kompakte Gesteinsmasse der Wände bestimmt“ (Pevsner). Nach einem Einsturz im Jahr 1107 vollzog man im beginnenden 12. Jahrhundert eine Verstärkung der Vierungspfeiler und eine Erneuerung des Vierungsturms. Der Retrochor aus den Jahren 1189–1202 wurde in der späten Gotik verändert. In ihm befinden sich die Totenmesskapellen für Kardinal Beaufort und für Bischof Waynfletes. Die Fresken in der Kapelle zum Heiligen Grab stammen aus der Zeit um 1230 und dokumentieren den damaligen Hofstil. Der Umbau des normannischen Baues erfolgte im Chor seit etwa 1320. 1371 bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert folgte das Langhaus. Der Grundriss und Teile des Mauerwerks wurden beibehalten. Die drei Schiffe erscheinen als in sich selbständige, einfach kubisch begrenzte Räume. Auffallend ist die gerüstartige Vergitterung der Wände. Die Lady Chapel wurde im ausgehenden 15. Jahrhundert verlängert und ihr Gewölbe erneuert. Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts wurden die Chor-Seitenschiffe umgebaut. 1635 wurde das Gewölbe des Vierungsturm im gotischen Stil erneuert. Der Taucher William Walker arbeitete 1906–1911 am Fundament der Kathedrale, um es zu sichern und einen Einsturz zu verhindern. Eine Büste erinnert bis heute an ihn. Die Schriftstellerin Jane Austen wurde 1817 in der Kathedrale beigesetzt. Eine Grabsteinplatte – allerdings ohne Hinweis auf ihre Tätigkeit – erinnert an sie.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel geht zurück auf ein Instrument, das im Jahre 1851 von Orgelbauer Henry „Father“ Willis erbaut worden war. 1938 wurde das Instrument durch den Orgelbauer Harrison & Harrison umfassend restauriert und neu errichtet. Die Orgel hat 78 Register (darunter zwei Transmissionen) auf vier Manualen (fünf Werke) und Pedal. Die Spieltrakturen sind elektro-pneumatisch, die Registertrakturen sind elektrisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kathedrale von Winchester, offiziell: \"The Cathedral Church of The Holy and Indivisible Trinity\", ist eine der größten Kathedralen in Großbritannien. Sie wurde von 1079 bis 1093 in Winchester errichtet.", "tgt_summary": null, "id": 350562} {"src_title": "Quer- und Längsmotor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Boukary Adji stammte aus dem Damergou in Zentral-Niger. Er besuchte von 1947 bis 1953 Grundschulen in Tanout und Zinder. Von 1953 bis 1958 absolvierte er den \"Cours Normal\" in Tahoua und ab 1959 besuchte er das \"Collège Classique et Moderne\" in Niamey, das er 1962 mit dem Baccalauréat abschloss. Adji begann 1963 mit einem Stipendium in Polen zu studieren. Von 1964 bis 1965 studierte er am \"Institut Africain de Développement et de Planification\" (IDEP) in Dakar. Er arbeitete zunächst drei Jahre lang als Staatsbediensteter im Generalkommissariat für Planung, bevor er von 1968 bis 1969 eine Ausbildung am \"Centre d'études financières et bancaires\" in Paris machte. Adji arbeitete ab 1971 für die UEMOA-Zentralbank der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion, an deren Ausbildungszentrum für leitende Angestellte in Abidjan er im selben Jahr ein Diplom erhielt. Er wirkte bis 1975 als höherer Funktionär des Vertretungsbüros der UEMOA-Zentralbank in Niamey und anschließend bis 1983 als deren Direktor für Niger. Zudem war er von 1978 bis 1983 als Präsident der Verwaltungsrats der mit der Errichtung der Fernstraße zwischen Tahoua und der Bergbaustadt Arlit betrauten Gesellschaft tätig. Im Jahr 1982 saß er einem Komitee zur Belebung der wirtschaftlichen Konjunktur in Niger vor. Boukary Adji wurde am 14. November 1983 als Finanzminister in die nigrische Regierung unter Staatschef Seyni Kountché berufen. In dieser Funktion löste er Moussa Tondi ab. Während seiner Zeit in der Regierung war Adji zeitweise Präsident des Ministerrats der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion, außerdem 1984 Präsident des Verwaltungsrats der Entwicklungsbank Nigers. Im Jahr 1986 dissertierte er an der Universität Clermont-Ferrand. Nach dem Tod von Seyni Kountché folgte ihm am 20. November 1987 als Finanzminister Mamadou Beïdari nach. Adji arbeitete anschließend als ein Direktor am Sitz der UEMOA-Zentralbank in Dakar, ab September 1993 als deren Vizegouverneur. Nach dem Staatsstreich unter der Führung von Ibrahim Baré Maïnassara ernannte dieser Boukary Adji am 30. Januar 1996 zum Premierminister. Adji erklärte die Bewältigung der Probleme der Landbevölkerung und den Aufschwung im Wirtschafts- und Finanzsektor zu den Schwerpunkten seiner Regierung. Nach den Parlamentswahlen von 1996 wurde er als Premierminister am 21. Dezember 1996 von Amadou Boubacar Cissé abgelöst. Er kehrte im Januar 1997 auf seinen früheren Posten als Vizegouverneur der UEMOA-Zentralbank in Dakar zurück. Boukary Adji starb 2018 und wurde auf dem muslimischen Friedhof von Yantala in Niamey bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boukary Adji (* 1939 in Tanout; † 4. Juli 2018; auch \"Boukari Adji\") war ein nigrischer Politiker und Bankmanager. Er war von 1983 bis 1987 Finanzminister und 1996 Premierminister Nigers.", "tgt_summary": null, "id": 205461} {"src_title": "Rose (Heraldik)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Militärische Laufbahn.", "content": "Falck absolvierte seine fliegerische Ausbildung 1932 an der geheimen Fliegerschule und Erprobungsstätte der Reichswehr im sowjetischen Lipezk, also zu einem Zeitpunkt, als das Deutsche Reich wegen der Bestimmungen des Versailler Vertrags offiziell keine Luftstreitkräfte besitzen durfte. Nach der offiziellen Gründung der Luftwaffe 1935, wurde er Geschwaderadjutant beim Jagdgeschwader „Richthofen“ und war ab Juli 1938 Staffelkapitän der 8./JG 132. Er nahm am Überfall auf Polen teil. Im Februar 1940 wurde er Kommandeur der I.(Gruppe)/ZG (Zerstörergeschwader) 1, die er während der Besetzung Dänemarks und im Westfeldzug 1940 führte. Am 26. Juni 1940 stellte er als Kommodore das Nachtjagdgeschwader 1 auf, welches er 1943 an Werner Streib übergab. Am 1. Oktober 1940 erhielt er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Danach war er bis zum Kriegsende 1945 als Lehrer an verschiedenen deutschen Nachtjagdfliegerschulen tätig. Die Tatsache, dass er die für einen Ritterkreuzträger ungewöhnlich niedrige Abschusszahl von acht Luftsiegen erzielte, erklärt sich zum einen aus der Tatsache, dass Nachtjäger im Allgemeinen auf weniger Einsätze kamen als diejenigen, welche ihre Einsätze tagsüber flogen, zum anderen dadurch, dass er die meiste Zeit des Krieges über mit organisatorischen sowie Fragen der Ausbildung beschäftigt war. Als Freund des Hitler-Attentäters Claus Graf Schenk von Stauffenberg geriet er nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 ins Fadenkreuz der Ermittler. Da er erfolgreich bei Adolf Galland seine Versetzung nach Belgrad beantragte, wo er Jagdfliegerführer Balkan wurde, konnte er sich dem Zugriff der Gestapo jedoch entziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Zunächst bestritt er seinen Lebensunterhalt als Lagerarbeiter. Später wurde er Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens. 1961 erhielt er ein Angebot der US-amerikanischen Luftfahrtindustrie und wurde Deutschland-Repräsentant von North American Aviation und später von McDonnell Douglas.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wolfgang Falck (* 19. August 1910 in Berlin; † 13. März 2007 in St. Ulrich am Pillersee) war ein deutscher Jagdflieger und gilt neben Josef Kammhuber als einer der Gründer und Organisatoren der deutschen Nachtjagd im Zweiten Weltkrieg.", "tgt_summary": null, "id": 1843731} {"src_title": "Rostock-Gedser-Querung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Kamberkrebs wird nicht größer als 12 cm. Die Seitenränder des Rostrums, auch „Nasenspitze“ genannt, verlaufen mehr oder weniger parallel und die Augenleiste ist einpaarig. Arttypisch und für die Bestimmung maßgeblich ist die kräftige seitliche Bedornung im Wangenbereich vor der Nackenfurche, daher auch der englische Name \"spiny-cheek crayfish\". Charakteristisch sind darüber hinaus die orangen Scherenspitzen, die mit einem dunklen Band farblich abgesetzt sind, und die rostroten Querbinden auf der Rückenseite des Pleons (Hinterleib). Die restliche Körperfärbung variiert zwischen grau, oliv und leicht bräunlich. Die Scherenoberseite ist oft pelzig behaart.", "section_level": 1}, {"title": "Einfuhr und Ausbreitung in Europa.", "content": "Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Kamberkrebses liegt im Osten der USA. Dort gilt die Art in einigen Gewässersystemen paradoxerweise als gefährdet. Nach Europa wurde der Kamberkrebs 1890 durch den Fischer Max von dem Borne eingeführt. Etwa 90 Tiere unbekannter Herkunft wurden damals versuchsweise in das Gewässersystem der Oder eingesetzt. Die Art fand dort ideale Bedingungen vor und hat sich in der Folge schnell in die nord- und westdeutschen Gewässer ausgebreitet. Vielfach wurde die Ausbreitung durch aktiven Besatz unterstützt, in der Hoffnung, den Kamberkrebs als Ersatz für den Edelkrebs fischereilich nutzen zu können. Die aktuellen Ausbreitungstendenzen des Kamberkrebses gehen überwiegend auf aktive Ausbreitung etablierter Bestände zurück. Illegale Verschleppungen über größere Distanzen kommen aber immer noch regelmäßig vor. Besonders betroffen von solchen illegalen Verschleppungen sind isolierte oder künstliche Stillgewässer entlang der großen Flüsse, in denen Kamberkrebse vorkommen. Der Kamberkrebs ist 2016 in die „Liste der unerwünschten Arten“ für die Europäische Union aufgenommen worden.", "section_level": 1}, {"title": "Biologie.", "content": "Der Kamberkrebs ist überwiegend nachtaktiv, verlässt seine Verstecke aber auch regelmäßig tagsüber. In geeignetem Substrat legt er Wohnhöhlen an, kann sich aber auch im schlammigen Grund oder zwischen Wasserpflanzen verbergen. Der Kamberkrebs besiedelt hauptsächlich Seen und größere Fließgewässer mit niedriger Fließgeschwindigkeit. Die Ansprüche an das Gewässer sind gering – der Krebs hat auch in den früher stark durch industrielle Abwässer belasteten Flüssen Norddeutschlands überlebt. Rasch fließende, kleine Fließgewässer und größere Höhenlagen werden vom Kamberkrebs in der Regel gemieden, weshalb die Oberlaufregionen von Fließgewässern oftmals Refugien für heimische Flusskrebse darstellen, die vor aktiver Ausbreitung des Kamberkrebses sicher sind. Der Kamberkrebs weist im Vergleich zu den europäischen Flusskrebsen einen raschen Lebenszyklus und eine hohe Nachkommenzahl auf, er ist – anders als der Europäische Edelkrebs – ein r-Stratege. Die Paarungszeit erstreckt sich von Spätsommer bis in das zeitige Frühjahr. In dieser Zeit sind die Männchen in der sogenannten „Form I“ und versuchen durch hartnäckige Attacken Weibchen zu überwältigen, um sich mit ihnen zu paaren. Dabei sind die Männchen wenig wählerisch, es konnten auch Paarungsversuche mit unterlegenen Männchen und anderen Flusskrebsarten beobachtet werden. Nach der Paarungszeit legen die Weibchen im Frühjahr die Eier, die sich abhängig von der Wassertemperatur innerhalb von wenigen Wochen entwickeln können. Die ersten Jungtierstadien schlüpfen im späten Frühjahr oder frühen Sommer und verbleiben dann noch für mindestens zwei Häutungen am Muttertier. Dann gehen die Jungtiere zur selbständigen Lebensweise über. Unter günstigen Bedingungen können die Jungtiere am Ende des zweiten Sommers, also mit etwa 1,5 Jahren, die Geschlechtsreife erreichen. Die Art kann dadurch schnell hohe Individuendichten aufbauen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kamberkrebs (\"Orconectes limosus\", Syn.: \"Cambarus affinis\") ist ein aus Nordamerika stammender Flusskrebs, der als invasive gebietsfremde Art auch in Europa vorkommt. Er ist in West- und Mitteleuropa bereits flächendeckend verbreitet und dort die mittlerweile häufigste Flusskrebsart. Der Kamberkrebs ist immer noch in Ausbreitung begriffen, wobei die derzeitigen Ausbreitungsfronten vor allem in verschiedenen Gewässersystemen Ost- und Südosteuropas liegen. Darüber hinaus kommt er auch auf Korsika vor. In Deutschland ist die Ausbreitung in südlichen Gebieten (Bodensee- und Donausystem) noch nicht vollständig abgeschlossen. Vielfach wird die Ausbreitung durch aktives Umsetzen der Tiere durch den Menschen begünstigt, was jedoch gemäß den Fischereirechten der Länder und dem Bundesnaturschutzgesetz verboten ist. Der Kamberkrebs ist Überträger der Krebspest, gegen die er selbst immun ist. Wo Kamberkrebse vorkommen, führen sie zum Verschwinden heimischer Flusskrebse. ", "tgt_summary": null, "id": 1590733} {"src_title": "TuS Heeslingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "\"Procambarus clarkii\" wird bis zu 12 cm groß, vereinzelt können Exemplare aber auch eine Länge von 15 cm erreichen. Sein Körper ist bedornt und dunkelrot bis schwarz (manchmal grau oder grünlich); die Scheren sind mit leuchtend roten Dornen besetzt. Er hat nur eine Postorbitalleiste. Männchen sind durch die Gonopodien und die größeren Scheren von den Weibchen zu unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs bevorzugt stehende Gewässer, die einen Teil des Jahres regelmäßig trocken fallen. Im natürlichen Lebensraum sind dies Fluttümpel in Flussniederungen. Eingeschleppt kommt die Art heute sehr häufig in Reisfeldern vor, die dem natürlichen Lebensraum ähneln. Den extremen Bedingungen in den stark erwärmten Gewässern seines warm-temperierten bis subtropischen Lebensraums entsprechend, ist die Art sehr anpassungsfähig. Sie vermag dauerhaft in Wasser mit Sauerstoffgehalten von 2 mg/l zu leben und überlebt auch niedrigere Gehalte oder anaerobe Bedingungen einige Zeit. \"Procambarus clarkii\" kann gewisse Salzgehalte in seinen Wohngewässern tolerieren. \"Procambarus clarkii\" ist (wie beinahe alle Flusskrebsarten) nachtaktiv. Der Austrocknung seiner Wohngewässer entgeht der Krebs durch das Graben von Erdröhren, die bei fallendem Wasserstand oberhalb des Wasserspiegels angelegt werden. Die Art vermag regelmäßige Austrocknungsperioden von sechs Monaten Dauer ohne Schaden zu überleben. Sie ist auch fähig, Gewässer aktiv über Land zu verlassen. Der Krebs ist durch seine Bedeutung für die Speisekrebsproduktion weltweit an vielen Stellen gezüchtet worden und häufig aus der Kultur in die Freiheit entkommen. Weitere Ansiedlungen gehen auf Aquarianer zurück, die die Art in Unkenntnis der damit verbundenen Probleme und Schäden ausgesetzt oder in Gartenteichen gehalten haben.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Wie die meisten Flusskrebsarten ist der Rote Amerikanische Sumpfkrebs in der Ernährung Allesfresser. Er kann sich als Pflanzenfresser von Sumpf- und Wasserpflanzen ernähren, diese Ernährungsweise ist in der Krebszucht die wichtigste. Daneben ernährt er sich als Räuber von tierischer Beute, bevorzugt von weichhäutigen Mückenlarven und dünnschaligen Wasserschneckenarten. Er kann auch Fischlaich und Kaulquappen erbeuten. Daneben ist die Ernährung auch ausschließlich mit abgestorbenem Pflanzenmaterial, verrottetem Laub oder bakterienreichem Schlamm möglich. Die Nahrungsentnahme durch Rote Amerikanische Sumpfkrebse kann sich sehr stark auf die bewohnten Gewässer auswirken (ökologische Schlüsselart). In Spanien sind klare, wasserpflanzenreiche Seen nach Einführung der Art zu trüben, pflanzenfreien Gewässern umgewandelt worden. Auch als Räuber beeinflusst er in den besiedelten Gewässern die Lebensgemeinschaft, weil er sehr hohe Bestandsdichten erreichen kann. Die Art ernährt sich auch kannibalisch bei jüngeren Artgenossen. Wie Untersuchungen am kenyanischen Naivashasee zeigen, ist der Rote Amerikanische Sumpfkrebs auch in der Lage, terrestrische Nahrungsquellen zu erschließen. Kleine Sumpfkrebspopulationen, die den Tag eingegraben in wassergefüllten Fußstapfen von Flusspferden verbrachten, verließen in der Nacht ihr Versteck und fraßen von Landpflanzen.", "section_level": 1}, {"title": "Wachstum, Lebenszyklus.", "content": "Im Freiland erreicht die Art in ihrer Urheimat Nordamerika meist ein Alter von zwei Jahren. Untersuchungen in europäischen Gewässern deuten darauf hin, dass sie hier im Durchschnitt etwas größer und älter wird, bei italienischen Untersuchungen wurde ein Durchschnittsalter von fünf Jahren erreicht. Dies ist vermutlich mit für die Reproduktion ungünstigeren Lebensbedingungen zu erklären. Im Aquarium kann die Art (wie die meisten Tierarten in Gefangenschaft) ein etwas höheres Alter erreichen. Wie für Flusskrebse typisch, legt auch der Rote Amerikanische Sumpfkrebs die Eier nicht ab, diese werden vom Weibchen am Hinterleib unter dem umgeklappten Schwanzfächer getragen. Meist verbleiben auch die ersten beiden Stadien nach dem Schlupf noch auf dem Muttertier (im Freiland meist im Erdbau eingegraben, weil eiertragende Weibchen den Schwanz nicht wie sonst zur Flucht nutzen können). Wie alle anderen Krebsarten muss sich auch der Rote Amerikanische Sumpfkrebs häuten, um zu wachsen. Die Häutung ist für jeden Krebs ein gefährliches Unterfangen, wobei er jederzeit sterben kann, wenn er im Panzer steckenbleibt. Der Tierhalter kann seinem Krebs schon einige Tage vorher anmerken, dass er sich häuten wird. Ein Kennzeichen dafür ist, dass er sich von nun an mehr versteckt und wenig frisst, damit er seinem alten Panzer die Nährstoffe entziehen kann und da sein Skelett weich wird. Der nächste Schritt ist, dass der Panzer zwischen dem Kopf-Bruststück und dem Hinterleib aufspringt. Danach pumpt der Krebs Wasser in den Panzer und sprengt ihn so auf. Durch rhythmische Schläge mit seinem Schwanz streift er den Panzer ab. Die ersten Tage nach der Häutung ist der neue Panzer noch sehr weich. Man spricht dann vom sogenannten „Butterkrebs“. Die Art wächst bei jeder Häutung, bis die sexuelle Reife erreicht ist, danach nicht mehr. In der Regel sind etwa zehn Häutungen bis zur Reife erforderlich. Unter günstigen Bedingungen werden die Tiere bereits nach etwa sechs Monaten geschlechtsreif. Die Fortpflanzung kann im Freiland unter günstigen Bedingungen zu jeder Zeit (auch mehrmals im Jahr) erfolgen, meist ist aufgrund der Umweltbedingungen ein Maximum im Herbst zu beobachten.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "\"Procambarus clarkii\" ist der mit Abstand meistgezüchtete Süßwasserkrebs der Welt. Kauft man im Supermarkt nicht näher bezeichnetes \"Flusskrebs\"-Fleisch, handelt es sich fast mit Sicherheit um diese Art. Im Jahr 2007 überstieg die weltweite Produktion 300.000 t. Seit einigen Jahren ist der weltweit wichtigste Produzent China, in das die Art eingeführt wurde. Die Population übersteigt mittlerweile diejenige in seiner Urheimat Nordamerika. Auch dort (besonders in Louisiana) ist die Krebszucht von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Einziger nennenswerter europäischer Produzent ist Spanien mit ca. 2.000–3.000 t. In Deutschland wird die Art (vor allem wegen ihres Wärmebedarfs) nicht kommerziell gezüchtet. Die Krebse werden meist in eigens angelegten Krebsteichen gehalten, daneben gibt es Zuchten in Reisfeldern als Nebennutzung. Andere Reiszüchter bekämpfen die Art allerdings als Schädling, vor allem wegen ihrer Wühltätigkeit. Laut Presseberichten hat ein Berliner Fischereibetrieb die Erlaubnis zum Fang des Roten Amerikanischen Sumpfkrebses in zwei Berliner Gewässern, im Tiergarten und Britzer Garten, beantragt und erhalten, wo die Art, vermutlich durch Aquarianer ausgesetzt, eingebürgert worden ist und inzwischen massenhaft auftritt. Vorher war erfolglos versucht worden, den Bestand durch Abfischen ohne Nutzung zu verringern. 2018 wurden so 39.000 Krebse gefangen. Außerdem war er traditionell einer der beliebtesten Krebse bei Aquarienhaltern, teilweise auch in Gartenteichen. Beliebt in der Haltung sind insbesondere orange oder blau gefärbte Zuchtformen. Bei einer Untersuchung in Tschechien war er, mit etwa 20 Prozent, die drittbeliebteste Flusskrebsart.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologische Probleme.", "content": "Der Sumpfkrebs gehört weltweit zu den problematischen Neozoen. Auch in Nordamerika ist er in zahlreiche Gebiete außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebiets eingeschleppt worden, er bedroht hier endemische Krebsarten, die in Nordamerika viel zahlreicher sind als auf dem europäischen Kontinent. In anderen Teilen der Welt, so auch in Europa, ist er wie alle Nordamerikaner als Träger der Krebspest eine Gefahr. Diese Infektionskrankheit verläuft bei ihm selbst milde, ist aber für exponierte europäische, afrikanische und australische Arten tödlich. In Gewässern, in die nordamerikanische Flusskrebsarten angesiedelt wurden, sterben deshalb alle einheimischen Arten unweigerlich aus. Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs hat durch seine Anspruchslosigkeit ein hohes Potenzial sich zu verbreiten. Durch direkte Prädation und Veränderung des Habitats hat er in Spanien, wo er 1973 ausgesetzt wurde, einige Amphibienarten stark dezimiert. Er ist heute auch an einigen Stellen in Deutschland und der Schweiz zu finden und scheint sich aktuell nach Norden auszubreiten. 2014 wurden mehrere Exemplare in einem Freibad in Frankfurt am Main entdeckt. Im Sommer 2017 erregten die roten Krebse auch in Berlin nahe dem Tiergarten Aufsehen, als sie sich bei steigenden Wasserpegeln nach der regenreichen Zeit aus ihren an sumpfigen Ufern liegenden Wohnröhren aufmachten, um weitere Gebiete zu besiedeln. Ebenfalls seit 2017 finden sich die Tiere in Offenbach am Main, wo sie teils mit Aalen als Fressfeinden bekämpft werden. Auch im Britzer Garten in Berlin wird er befischt. Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs ist 2016 in die Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung der EU aufgenommen worden.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung im Aquarium.", "content": "Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs war traditionell bei Aquarianern beliebt. Die bunt gefärbten, auch tagsüber aktiven Tiere gelten als attraktiv, wenn es auch immer zu Problemen durch Fraß an Wasserpflanzen und Erbeuten von Fischen und anderen Wirbellosen wie etwa Wasserschnecken gekommen ist. Die Art wurde verbreitet online gehandelt, vereinzelt bis heute. Mit Rechtskraft der Verordnung über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten vom 22. Oktober 2014(vgl. Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung) ist allerdings nicht nur die Freisetzung in die Umwelt, sondern auch die Zucht und der Handel mit dem Roten Amerikanischen Sumpfkrebs in der Europäischen Union prinzipiell untersagt. Nicht-gewerblichen Besitzern, wie zum Beispiel privaten Aquarianern, ist es gestattet, die Tiere bis zum Ende ihrer natürlichen Lebensdauer weiter zu halten, allerdings nicht sie zu züchten und zu vermehren. Alle Übergangsfristen für den gewerblichen Handel sind inzwischen ausgelaufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Louisianakrebs oder Rote Amerikanische Sumpfkrebs (\"Procambarus clarkii\"), auch \"Louisiana-Flusskrebs\", ist eine nordamerikanische Flusskrebsart. Er ist im Südosten der USA und Nordmexiko, am Golf von Mexiko und in der Mississippi-Niederung (nördlich bis Illinois) heimisch, besonders häufig in Louisiana.", "tgt_summary": null, "id": 1557604} {"src_title": "Der kleine Hobbnix", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinsfußball.", "content": "Bianca Schmidt kam durch ihre zwei älteren Brüder zum Fußball und begann ihre Karriere im Alter von sieben Jahren. Ihr erster Verein war der \"VfB Gera\", von dem sie schließlich aufgrund ihrer außergewöhnlichen Leistungen zum damals besten Verein der Stadt \"TSV 1880 Gera-Zwötzen\" wechselte, der nach einer Fusion seit 2003 1. FC Gera 03 heißt. Sie durchlief dort alle Altersklassen und war stets das einzige Mädchen in der Mannschaft. In der Saison 2005/06 war sie das einzige Mädchen in der B-Junioren-Landesliga Thüringen. Mädchenfußball kannte sie daher nur durch die Landesauswahlen und die Nationalmannschaften.\"Frauenfußball-Magazin\" 4/07, S. 18 Im Sommer 2006 wechselte sie zum deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam. Gleich im ersten Saisonspiel bei der SG Essen-Schönebeck wurde sie zum ersten Mal eingesetzt. Wenige Tage später erzielte sie im Spiel beim FFC Heike Rheine ihr erstes Bundesligator. Ihr erster Dreierpack in der Bundesliga gelang ihr am 22. April im Spiel gegen den SC 07 Bad Neuenahr. Mit acht Toren in ihrer ersten Bundesligasaison war sie nach Conny Pohlers die zweiterfolgreichste Spielerin ihrer Mannschaft. Im September 2007 wurde sie mit der Fritz-Walter-Medaille in Bronze ausgezeichnet. Ihren ersten nationalen Titel gewann sie, mittlerweile als rechte Außenverteidigerin spielend, am 12. Januar 2008, als sie mit den Turbinen den DFB-Hallenpokal gewann. Ein Jahr später folgte der Hallenpokal 2009. Beim Hallenpokal 2010, wo Potsdam zum dritten Mal in Folge siegte, stand sie auf eigenen Wunsch hin nicht im Aufgebot. In den Jahren 2009 und 2010 gewann Schmidt mit Turbine Potsdam zweimal in Folge die deutsche Meisterschaft. Am 2. Mai 2010 erzielte sie per Kopf das 1:0-Siegtor über den SC 07 Bad Neuenahr, wodurch sich die Potsdamerinnen bereits am vorletzten Spieltag ihre Titelverteidigung sichern konnten. Am 20. Mai 2010 gewann sie mit ihrem Verein das Finale der UEFA Women’s Champions League 2009/10 mit 7:6 im Elfmeterschießen gegen Olympique Lyon, wobei sie im Elfmeterschießen als neunte und letzte Potsdamer Schützin antrat und verwandelte – Gegenspielerin Élodie Thomis traf anschließend nur die Querlatte. Es folgten zwei weitere deutsche Meisterschaften mit Turbine. Im Jahre 2011 verlor sie mit ihrer Mannschaft das DFB-Pokalfinale gegen den 1. FFC Frankfurt mit 1:2. Ab der Saison 2012/13 spielt Schmidt für den 1. FFC Frankfurt. Am 14. März 2015, nach drei Jahren beim 1. FFC Frankfurt, verkündete Schmidt ihre Rückkehr zum 1. FFC Turbine Potsdam ab Beginn der Saison 2015/16.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Ihr erstes Länderspiel absolvierte sie am 21. Mai 2005 für die U-15-Nationalmannschaft in den Niederlanden. Insgesamt spielte sie viermal für diese Auswahl, blieb jedoch ohne Torerfolg. Im Sommer 2006 wurde sie mit der U-17-Nationalmannschaft Dritte beim Nordic Cup in Finnland. In insgesamt elf Einsätzen für die U-17 erzielte sie fünf Tore. Im November 2006 wurde Schmidt überraschend für das Länderspiel der deutschen A-Nationalmannschaft gegen Japan nominiert. Allerdings wurde sie nicht eingesetzt. Am 12. März 2007 debütierte sie in der U-19-Nationalmannschaft bei einem Turnier in La Manga (Spanien). In der U-19 wurde sie jedoch als Abwehrspielerin eingesetzt. Im Juli 2007 wurde sie mit der U-19-Nationalmannschaft in Island Europameisterin. Mit der U-20-Nationalmannschaft belegte sie bei der Weltmeisterschaft 2008 in Chile den dritten Platz. 2010 wurde sie U-20-Weltmeisterin im eigenen Land. Am 25. Februar 2009 bestritt sie ihr erstes A-Länderspiel gegen China und wurde 2009 und 2013 mit der Nationalmannschaft Europameisterin. Bei der WM 2011 in Deutschland gehörte Schmidt zum Mannschaftskader. Am 24. Mai 2015 wurde sie von Bundestrainerin Silvia Neid in den endgültigen Kader für die Weltmeisterschaft 2015 in Kanada berufen.", "section_level": 2}, {"title": "Sportliches Multitalent.", "content": "Neben dem Fußball war und ist Schmidt noch in der Leichtathletik, beim Schwimmen und im Triathlon aktiv. 2002 wurde sie deutsche Vizemeisterin im Crosslauf. Zwei Jahre später wurde sie mitteldeutsche Meisterin über 2.000 Meter. Ihre dadurch erworbene Ausdauer kommt ihr heute auf dem Fußballplatz zugute.", "section_level": 2}, {"title": "Privates und Beruf.", "content": "Schmidt war Schülerin am Potsdamer Sportgymnasium, welches sie mit Abitur abgeschlossen hat. Von Dezember 2009 bis Mitte 2017 war sie Soldatin und gehörte zur Sportfördergruppe der Bundeswehr. Ihre Grundausbildung durchlief sie in Nienburg/Weser. Seit Herbst 2016 absolviert sie im Rahmen des Berufsförderungsdienst der Bundeswehr als Mitglied der \"Sportfördergruppe der Polizei Brandenburg\" ein Bachelor-Studium zur Polizeikommissarin an der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg in Oranienburg.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Die Band \"The Schwarzenbach\" (das Kammerflimmer Kollektief mit Dietmar Dath) huldigte der Spielerin mit dem Song \"Tender Disquisitions (Bianca Schmidt)\" auf ihrem Album \"Farnschiffe\" von 2012.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bianca Ursula Schmidt (* 23. Januar 1990 in Gera) ist eine deutsche Fußballspielerin. Die Abwehrspielerin spielt für den Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam und die deutsche Nationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 677936} {"src_title": "Sami Allagui", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau und Funktion.", "content": "Das Schmidt-Pechan-Prisma besteht aus zwei Prismen mit dreieckiger Grundfläche, die durch einen Luftspalt voneinander getrennt sind. Es lässt sich als Kombination aus einem 45°-Bauernfeind-Prisma und einem einfachen Schmidt-Prisma auffassen. Bei Letzterem ist eine Dreiecksfläche zu zwei untereinander rechtwinkligen Dachkantflächen gefaltet. Die Bildumkehr wird durch insgesamt sechs Reflexionen (zwei davon in den Dachkantflächen) erreicht. Abhängig von der verwendeten Glassorte müssen die zweite Reflexionsfläche und/oder die Dachkantflächen verspiegelt werden, da dort der kritische Winkel für Totalreflexion nicht erreicht wird. Das erste Prisma dient als umlenkendes „Korrekturprisma“ für das zweite Prisma (das Schmidt-Prisma). Es erzeugt eine 45°-Umlenkung. Das Licht tritt senkrecht ein und wird an der inneren Grenzfläche zum Luftspalt totalreflektiert. Durch eine Reflexion an der Unterseite des Prismas wird der Lichtstrahl anschließend senkrecht auf die Grenzfläche zum Luftspalt bzw. die Einfallsfläche des zweiten Prismas gelenkt. Der senkrechte Einfall dient der Verhinderung eines Strahlversatzes durch Brechung und der Minimierung von Reflexionsverlusten an den Ein- und Austrittsflächen. Durch die zweifache Reflexion wird nur der Strahlverlauf umgelenkt, die Bildorientierung bleibt unverändert (nicht spiegelverkehrt). Die Dreieckswinkel im zweiten Prisma sind so gewählt, dass der Strahlengang im Hauptschnitt um 315° weiter umgelenkt wird. Die gesamte Umlenkung ist 360°, der austretende Strahl fluchtet mit dem eintretenden. Ein übertragenes am Anfang kopfstehendes Bild wird aufgerichtet (Drehung um eine horizontale Gerade um insgesamt 180°) und damit der übliche Einsatzzweck erfüllt. Damit das Bild seitenrichtig bleibt, erfolgt mit Hilfe der Dachkantflächen eine gerade Anzahl von Reflexionen (4 im zweiten Prisma). Im Dachkantprismenteil wird das Bild in der Mitte gespalten, und die Halbbilder werden getrennt je zweimal reflektiert, bevor sie sich wieder vereinigen.", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Das Schmidt-Pechan-Prisma bietet im Vergleich zu Prismen mit ähnlicher Funktion (z. B. das Abbe-König-Prisma) den Vorteil einer sehr kompakten Bauweise. Nachteilig sind hingegen der verhältnismäßig lange Strahlweg im Prisma und die im Vergleich zu ähnlichen Prismen (z. B. das Abbe-König- oder Räntsch-Prisma) etwas größere Bauhöhe. Zudem ist es aufgrund seiner Komplexität etwas teurer als andere Systeme, beispielsweise das Porro-Prisma. Die Forderung an die Genauigkeit des 90°-Winkels an der Dachkante innerhalb weniger Bogensekunden ist ein weiterer Teuerungsfaktor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schmidt-Pechan-Prisma ist ein optisches Umkehrprisma, das eine vollständige Bildumkehr (Bilddrehung um 180°) ohne Strahlversatz ermöglicht. Es wird unter anderem in kompakten Ferngläsern, Mikroskopen oder Periskopen eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 1831637} {"src_title": "Lamoral von Taxis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hermann Sehrig studierte von 1910 bis 1914 Grafik an der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf, bevor er für die Dauer des Ersten Weltkrieges in den Kriegsdienst trat. Nach Kriegsende setzte er sein Studium an der staatlichen Kunstakademie Düsseldorf fort. Dort war er von 1921 bis 1923 Meisterschüler von Professor Ederer, gleichzeitig und darüber hinaus bis 1925 auch in der keramischen Werkstatt Wiegmann tätig. Im Jahr 1923 schrieb er sich an der Universität zu Köln ein. Danach richtete er gemeinsam mit seiner Frau, der expressionistischen Malerin Else Sehrig-Vehling eine eigene Werkstatt in Düsseldorf ein (1925), die er später nach Mülheim an der Ruhr verlegte, wo er ab 1933 als Lehrer für Keramik an der Städtischen Schule beschäftigt war. Während des Zweiten Weltkrieges war er als Lehrer an der Berufsschule in Straßfurt (1943) und als Leiter der Keramikabteilung der Schule für angewandte Kunst in Magdeburg (1944–1945) tätig. Nach Kriegsende kehrte er an die Straßfurter Berufsschule zurück, wo er bis 1952 als Direktor wirkte. In diesem Jahr trat er – nachdem er am Wiederaufbau der Magdeburger Schule und späteren Fachschule für angewandte Kunst beteiligt gewesen war – eine Stelle als Lehrer an der Berufsschule in Mülheim an (1952–1955). Hermann Sehrig lebte ab 1957 in Düsseldorf und in San Nazzaro in der Schweiz, ab 1961 in Neuss, wo er nach jahrelanger schwerer Krankheit im Jahr 1963 im Alter von 71 Jahren starb.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Neben seiner Tätigkeit als Lehrer, vor allem für Keramik, beschäftigte Hermann Sehrig sich mit grafischen Werken, der Malerei in Öl und Pastell, der Bildhauerkunst und der Gestaltung von Fenstern. Während er für seine malerischen und bildhauerischen Arbeiten stark vom Gegenstand ausging und in den Fenstergestaltungen die Farbigkeit dominiert, ist bei seinen Keramiken ein stärkeres Bestreben nach Vereinfachung und Abstraktion zu spüren. Seine Werke sind in öffentlichen Sammlungen vertreten in Mülheim, im Städtischen Museum Münster, und in Düsseldorf sowohl im Landesmuseum als auch im Hetjens-Museum (Deutsches Keramikmuseum).", "section_level": 1}], "src_summary": "Hermann Sehrig (* 22. Oktober 1892 in Karlsruhe; † 1. Dezember 1963 in Neuss) war ein vielseitiger deutscher Künstler und Kunstlehrer. Er wirkte als Keramiker, Maler und Fenstergestalter.", "tgt_summary": null, "id": 1151454} {"src_title": "Philipp Daniel Merckle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Marcel Schein wurde 1902 als jüngerer von zwei Söhnen eines Bankiers in eine deutschsprachige, jüdische Familie in der heute zur Slowakei gehörenden Kleinstadt Trstená im Komitat Arwa des damaligen Königreichs Ungarn in der Tatra geboren; außer Deutsch sprach er auch fließend Ungarisch. Scheins Bruder Nicholas wanderte später nach Südamerika aus. Nach dem Zusammenbruch des Österreichisch-Ungarischen Monarchie wurde Marcel Schein tschechoslowakischer Staatsbürger. Vom Judentum löste er sich und wurde Agnostiker. Schein studierte Physik an den Universitäten Wien und Würzburg sowie an der Universität Zürich, wo er 1927 promoviert wurde. Sein Doktorvater war Edgar Meyer. Scheins Dissertation \"Über die Feinstruktur und den Zeeman-Effekt der Quecksilberresonanzlinie\" wurde 1928 in der Fachzeitschrift \"Annalen der Physik\" abgedruckt. Seine erste Anstellung bekam er ebenfalls an der ETH als Physik-Assistent. 1929–1930 verbrachte er ein Jahr mit einem Rockefeller-Stipendium in Chicago. 1932 habilitierte er sich in Zürich mit einer Schrift \"Über die Reflexion und Absorption langwelliger Röntgenstrahlen\". 1927 heiratete er in Zürich Hilde Schoenbeck, eine Physik-Doktorandin. Schoenbeck war die einzige Tochter des deutschen Bauingenieurs Max Schoenbeck und dessen Frau Selma, die im sächsischen Bad Schandau lebten. Nach der Heirat gab Hilde Schein ihre wissenschaftliche Tätigkeit auf. Im Jahr 1928 wurde der Sohn Edgar Schein geboren. Marcel Schein und seine Ehefrau waren sportlich und übten sich in langen Wanderungen, Bergsteigen und anderen Sportarten. Im Jahr 1934 führten politische Schwierigkeiten zwischen der Schweiz und der Tschechoslowakei dazu, dass Schein als tschechischer Staatsbürger seine Zürcher Assistenzprofessur nicht behalten konnte und die Schweiz verlassen musste. Zwischen zwei Stellenangeboten aus China (Universität Nanking) und der Sowjetunion wählte er das letztere und wechselte im November 1934 (nach anderen Angaben im Jahr 1935) nach Odessa, wo ihm eine wichtige Stelle für den Aufbau des sowjetischen Wissenschaftsbetriebs angeboten worden war. Es handelte sich um die Leitung eines Labors, das auch Zugang zu Höhenforschungsstationen im Kaukasus hatte, insbesondere auf dem über 5600 m hohen Elbrus. Die Familie lebte in Odessa unter privilegierten Bedingungen in sehr guten materiellen Verhältnissen, die jenen in Zürich vergleichbar waren. Im Angesicht stalinistischer „Säuberungswellen“ entschloss sich Schein jedoch 1937, das Land zu verlassen, und zog mit seiner Familie zunächst nach Prag, wobei der Großteil des Hausrats der Familie in Odessa zurückgelassen werden musste. Zu diesem Zeitpunkt hatte Schein bereits Schritte auf eine Emigration in die Vereinigten Staaten hin eingeleitet. Diese Bemühungen intensivierte er angesichts der Bedrohung der Tschechoslowakei durch das nationalsozialistische Deutschland. Scheins Frau und sein Sohn zogen für ein halbes Jahr nach Zürich und 1938 emigrierte die gesamte Familie in die USA, wo Marcel Schein in Chicago auf Einladung von Arthur Holly Compton und mit Unterstützung der Rockefeller-Stiftung eine Stellung bekam. Schein arbeitete bis zu seinem Tode an der Universität Chicago, wo er ab 1946 eine volle Professur innehatte. Am 20. Februar 1960 verstarb Marcel Schein 57-jährig in Chicago, nachdem er beim Schlittschuhlaufen einen Herzinfarkt erlitten hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen.", "content": "Schein leistete in den Zürcher Anfangsjahren seiner Karriere einige bedeutende Beiträge zur Physik der Röntgenstrahlung. Seine bekanntesten Arbeiten betreffen jedoch die Physik der kosmischen Strahlung. Mitte der 1930er Jahre war zwar bekannt, dass die kosmische Primärstrahlung zum großen Teil aus positiv geladenen Teilchen bestand; welcher Art diese waren, war jedoch unbekannt. Von 1938 bis 1941 führte Schein eine Reihe von Experimenten mit Ballonsonden zur Untersuchung kosmischer Strahlung in den höchsten Lagen der Erdatmosphäre durch und konnte nachweisen, dass diese Teilchen keine Elektronen (bzw. Positronen) sein konnten, da ihre Eigenschaften nicht dem bereits bekannten Verhalten hochenergetischer Elektronen entsprachen; es musste sich damit um Protonen handeln. Anschließend konzentrierte er sich auf die energiereichsten Anteile der kosmischen Strahlung und deren Wechselwirkungen mit Atomkernen. Er war einer der Ersten, die Kernreaktionen bei Energien untersuchten, die weit jenseits der von wissenschaftlichen Teilchenbeschleunigern damals erreichbaren Werte lagen. Wenige Tage vor seinem Tod kehrte er von einer von ihm organisierten großen, seegestützten Messkampagne in der Karibik zurück, bei der vom Deck des Flugzeugträgers \"Valley Forge\" der Essex-Klasse und unter Mitwirkung von sechs Zerstörern sowie vier Flugzeugen des Typs Lockheed Super Constellation der amerikanischen Streitkräfte die bis dahin größte Zahl von ballongestützten Kernemulsionen des Herstellers Ilford mittels Forschungsballons von etwa 100 m Durchmesser bis in eine Höhe von 30 km in die obere Stratosphäre gebracht worden war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marcel Schein (* 9. Juni 1902 in Trstená, Österreich-Ungarn; † 20. Februar 1960 in Chicago) war ein US-amerikanischer Physiker ungarischer Herkunft. Sein Forschungsschwerpunkt war die Physik der kosmischen Strahlung.", "tgt_summary": null, "id": 407259} {"src_title": "Bahnstrecke Vilshofen–Aidenbach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Region war in zwei geographische Gebiete getrennt – Teile des Festlandes von Mindanao und dem Sulu-Archipel. Die Provinzen Lanao del Sur und Maguindanao befinden sich auf dem Festland von Mindanao und sind hauptsächlich im Zentralteil am Golf von Moro gelegen. Dagegen gehören die Inselprovinzen Basilan, Sulu und Tawi-Tawi zum Sulu-Archipel, der sich im äußersten Südwesten des Landes, unterhalb der Halbinsel von Zamboanga, befindet. Die Gesamtfläche der Region betrug 11.638 km2.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie und Sprache.", "content": "Die Provinzen der ARMM zusammen hatten eine Einwohnerzahl von 3.781.387 Menschen. In der Region sind hauptsächlich die Dialekte Banguingui, Maguindanao, Maranao, Tausug, Yakan und Sama vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Die ARMM gliederte sich in fünf Provinzen mit insgesamt 105 eigenständig verwalteten Gemeinden und zwei Städte. Diese sind wiederum unterteilt in 2469 Barangays (Ortsteile). Die Provinz bestand aus insgesamt acht Kongress-Distrikten.", "section_level": 1}, {"title": "Provinzen.", "content": "2006 wurde die Provinz Shariff Kabunsuan mit der Hauptstadt Datu Odin Sinsuat gegründet. 2008 erklärte das Oberste Gericht die Schaffung jedoch für ungültig, da nur der Kongress jedoch nicht die ARMM neue Provinzen schaffen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Städte.", "content": "Die christliche geprägte Stadt Isabela City liegt zwar auf der mehrheitlich muslimischen Insel Basilan, sie selbst ist jedoch politisch der Region IX Zamboanga Peninsula zugeordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Während einer langen Periode der philippinischen Geschichte waren die Region und weite Teile Mindanaos ein eigenständiges Gebiet und vom restlichen Land getrennt. Dies ermöglichte die Entwicklung einer eigenständigen Kultur und Identität. Die Region ist seit dem 15. Jahrhundert die traditionelle Heimat der muslimischen Filipinos, also bereits vor der Ankunft der Spanier auf dem Inselstaat, die erst ab 1565 begannen, große Teile der Philippinen zu kolonialisieren. Muslimische Missionare erreichten Tawi-Tawi um 1380 und begannen mit der Konvertierung der einheimischen Bevölkerung zum Islam. Um 1457 wurde das Sultanat von Sulu gegründet und kurze Zeit danach die Sultanate von Maguindanao und Buayan. Zu der Zeit, als die meisten Gebiete der Philippinen unter spanischer Herrschaft standen, verteidigten die Sultanate erfolgreich ihre Unabhängigkeit und forderten die Spanische Kolonialmacht durch Überfälle auf christlich dominierte Küstenstädte im Norden immer wieder aufs Neue heraus. Zugleich schlugen sie erfolgreich die immer wiederkehrenden Einfälle der spanischen Truppen in ihr Territorium zurück. Bis zum letzten Viertel des 19. Jahrhunderts wurde das spanische Regime vom Sultanat von Sulu kaum zur Kenntnis genommen und so blieben diese Gebiete außerhalb der Kontrolle der spanischen Kolonialmacht. Diese waren lediglich durch vereinzelte militärische Stützpunkte und Garnisonen bzw. zivile Siedlungen in Zamboanga und Cotabato City repräsentiert. Dieser Zustand blieb bis zu der spanischen Niederlage im Spanisch-Amerikanischen Krieg bestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte zur ARMM.", "content": "Aufgrund der reichen Naturschätze, die Mindanao beherbergt, drangen immer mehr christliche Gruppen von den nördlichen Inseln der Philippinen ein, um sich in den fruchtbaren und lukrativen Gebieten anzusiedeln. Dies machte die Inseln zu einem Schmelztiegel verschiedener Volksgruppen, Kulturen, Traditionen und Religionen. Diese Entwicklung vollzog sich lange Zeit friedlich, änderte sich jedoch, als skrupellose Geschäftsmänner und Politiker die schlechte Bildung der Bevölkerung ausnutzten und daraus ihren Profit schlugen. Im Februar 1973 eskalierte das Problem in einen bewaffneten Konflikt zwischen der Nationalen Befreiungsfront der Moros (MNLF) und der philippinischen Armee. Im Rahmen der jahrelangen bewaffneten Auseinandersetzungen verloren Tausende Unschuldige ihr Leben oder wurden vertrieben. Am 7. Juli 1975 unterzeichnete Präsident Ferdinand E. Marcos den „Presidential Decree Nr. 742“ und den „Letter Of Instruction 290“, die die Western- und Central-Regionen von Mindanao bildeten und das \"Office of the Regional Commissioner\" (ORC, deutsch: Büro des Regionalkommissars) in beiden Regionen einsetzte. Trotzdem hörte der bewaffnete Konflikt zwischen der MNFL und dem Militär nicht auf. Die Situation führte zu einer Intervention der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC), das zur Unterzeichnung der Vereinbarung von Tripolis zwischen der philippinischen Regierung und der MNFL am 23. Dezember 1976 führte. In Zusammenhang mit dieser Vereinbarung unterzeichnete Ferdinand Marcos am 25. März 1977 die „Presidential Proclamation Nr. 1628“ zur Formung der „Autonomous Region in Southern Philippines“. Diese wurde von den meisten Mitgliedern der moslemischen Kämpfer jedoch nicht angenommen. Am 25. Juli 1979 wurde ein Regional Autonomous Government (Regionale autonome Regierung) in den Regionen West- und Central-Mindanao eingesetzt. Doch auch diese Aktion konnte die Kämpfer nicht von ihren politischen Idealen abbringen. 1986 verfolgte die neue Präsidentin Corazon C. Aquino einen wesentlich energischeren Ansatz, um das Problem in Mindanao zu lösen und Friedensverhandlungen einzuleiten. Der Jeddah Accord, unterzeichnet am 3. Februar 1987 von der philippinischen Regierung und der Führung der MNFL, verpflichtete beide Parteien zur Durchführung von Gesprächen über eine vollständige Einrichtung einer bedeutenderen Regionalautonomie. 1988 wurde der Wortlaut der Verordnung fertiggestellt und dem philippinischen Kongress zur Diskussion und Anerkennung unterbreitet.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung der ARMM.", "content": "Der Bezirk Autonomous Region of Muslim Mindanao wurde am 1. August 1989 zum ersten Mal mit dem Republic Act Nr. 6734 eingesetzt. Eine Volksabstimmung wurde in den Provinzen Basilan, Cotabato, Davao del Sur, Lanao del Norte, Lanao del Sur, Maguindanao, Palawan, South Cotabato, Sultan Kudarat, Sulu, Tawi-Tawi, Zamboanga del Norte und Zamboanga del Sur abgehalten und ebenso in den Städten Cotabato City, Dapitan City, Dipolog City, General Santos City, Iligan City, Marawi City, Pagadian City, Puerto Princesa City sowie in Zamboanga City durchgeführt, um herauszufinden, ob die Einwohner einem Beitritt ihrer Provinz bzw. ihrer Stadt zur ARMM befürworten. Als einzige votierten die Provinzen Lanao del Sur, Maguindanao, Sulu und Tawi-Tawi mehrheitlich für eine Integration in die neue autonome Region. Die ARMM wurde somit offiziell am 6. November 1990 in Cotabato City, der einstweiligen Bezirkshauptstadt, eingeweiht. Am 2. September 1996 unterzeichneten die MNFL und die philippinische Regierung die letzte Friedensvereinbarung, die zur Wahl des MNLF Vorsitzenden Nur Misuari zum Regionalgouverneur der ARMM führte. Im Jahre 2001 wurde ein neues Gesetz verabschiedet, um die Erweiterung der ARMM durch Aufnahme von Gebieten, deren Provinzen eine Eingliederung zuvor ablehnten, zu ermöglichen. Seit dieser Neuerung sind allerdings nur Marawi City und Basilan, allerdings ohne deren Hauptstadt Isabela City, nachträglich der Region beigetreten. Am 18. Juli 2008 kündigte der \"Friedensberater\" der philippinischen Präsidentin Gloria Arroyo, Hermogenes Esperon, eine weitere Expansion der ARMM an, die auf einer Übereinkunft beruht, die zwischen der philippinischen Regierung und der Islamischen Befreiungsfront der Moros erreicht wurde. Das Abkommen, das nach beinahe sechs Jahren des Dialoges entschieden wurde, überträgt der ARMM die Verantwortung über weitere 712 Ortschaften auf der Insel Mindanao, sowie weiterreichende politische und wirtschaftliche Machtbefugnisse. Die Verhandlungen zum Abschluss dieser Übereinkunft sind jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Struktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Exekutive.", "content": "Der ARMM wurde von einem Regionalgouverneur geleitet. Dieser Gouverneur und sein Vizegouverneur wurden, wie lokale Führungskräfte, direkt gewählt. Regionalverordnungen wurden durch die Regionalversammlung erstellt, ausgearbeitet von Abgeordneten, die ebenfalls durch direkte Abstimmung gewählt wurden. Die Regionalwahlen fanden regulär ein Jahr nach den Hauptwahlen (national wie lokal) statt, abhängig von der Gesetzgebung des philippinischen Kongresses. Die Regionalverantwortlichen hatten eine feste Amtszeit von drei Jahren, die durch eine Verordnung über den philippinischen Kongress erweitert werden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Legislative.", "content": "Die ARMM hat ein Einkammersystem. Die \"Regional Legislative Assembly\" mit einem Sprecher als Vorsitzenden. Es wird gebildet von drei Mitgliedern von jedem Kongressdistrikt. Die momentane Mitgliederzahl beträgt 24, mit 6 Abgeordneten von Lanao del Sur inklusive Marawi City, 6 von Maguindanao, 6 von Sulu, 3 von Basilan und 3 aus Tawi-Tawi.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die ARMM hat ein Bruttosozialprodukt pro Kopf von nur 3.433 PhP (Philippinischer Peso) im Jahr 2005, 75,8 % weniger als der nationale Durchschnitt von 14.186 PhP. Es ist die niedrigste der 17 philippinischen Bezirke. Das zweitniedrigste Pro-Kopf-Einkommen ist doppelt so groß, wie das der ARMM. Das Armutsaufkommen im Bezirk beträgt 45,4 % im Jahr 2003, das Doppelte des philippinischen Durchschnitts von 24,4 %. Eine bemerkenswerte Entwicklung wurde in der Bekämpfung der Armut erzielt, die gegenüber den Zahlen aus dem Jahr 2000 um 10,5 % reduziert werden konnten. Nur der Bezirk Caraga hat ein höheres Armutsaufkommen im Jahr 2003. Lanao del Sur hat sein Armutsaufkommen um sogar 26,9 % verringert, was den 12. Platz der erfolgreichsten Provinzen in dieser Kategorie bedeutete. Tawi-Tawi und Sulu haben ihre Zahlen um 18,0 bzw. 17,6 % reduzieren können. Dennoch gehörten im Jahre 2000 alle damaligen vier Provinzen der ARMM zu den zehn ärmsten auf den Philippinen. Im Jahr 2003 haben sich Lanao del Sur, Sulu und Tawi-Tawi aus diesen zehn herausarbeiten können. Nur Maguindanao verblieb in dieser Liste als zweitärmste Provinz bzw. die mit dem zweithöchsten Armutsaufkommen der gesamten Philippinen. Ungeachtet seiner autonomen Natur erhält die ARMM schätzungsweise 98 % seiner operativen Steuereinkommen von der Nationalregierung der Philippinen und hat jetzt die Aufgabe, realisierbare Quellen von zusätzlichen Steuereinkommen zu erzeugen. Vielleicht aus diesem Grund sind die Pro-Kopf-Ausgaben für so wichtige Leistungen wie Bildung und Infrastruktur die niedrigsten der Philippinen und die fünf Provinzen der ARMM verbleiben weiterhin in den untersten Rängen der wirtschaftlichen Entwicklung innerhalb des Landes. So betragen zum Beispiel die Bildungsausgaben pro Student weniger als $100, mit dem Ergebnis, dass die Studenten von Hochschulen der ARMM bei im gesamten Land durchgeführten standardisierten Leistungsprüfungen weitaus schlechter abschneiden als Provinzen anderer Regionen.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelles Erbe.", "content": "Die einheimischen Maguindanao und andere einheimische muslimische/nichtmuslimische Gruppen besitzen eine bemerkenswerte und faszinierende Kultur, die sich um die Kulintang-Musik dreht; Eine spezielle Gong-Musik, die ihre Wurzeln bei den sowohl muslimischen als auch nichtmuslimischen Bevölkerungsgruppen der Südphilippinen hat. Dabei ist in einem horizontal errichteten Brett ein Satz Gongs eingelassen, die mit zwei hölzernen Klöppeln bespielt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Autonomous Region in Muslim Mindanao (englisch), abgekürzt ARMM („Autonome Region im muslimischen Mindanao“) war eine Region im Süden der Philippinen mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung. Die ARMM besaß als einzige philippinische Region Teilautonomie, eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament. Sitz der Regionalverwaltung war Cotabato City. Im Januar 2019 wurde aus der ARMM die \"Bangsamoro Autonomous Region in Muslim Mindanao\", abgekürzt BARMM, kurz \"Bangsamoro\" gebildet. ", "tgt_summary": null, "id": 364630} {"src_title": "Abraham Ecchellensis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der Koalition.", "content": "Das Bündnis wurde am 12. Juli 2006 gegründet, als sich während des St. Petersburger G8-Gipfels über 300 Teilnehmer zu einem Gegengipfel unter dem Titel \"Das andere Russland\" in Moskau trafen. Unter dem Vorsitz des ehemaligen Schachweltmeisters Garri Kasparow versammelten sich im Sommer 2006 erstmals oppositionelle Parteien, Bürgerrechtler und nichtstaatliche Organisationen aus ganz Russland gegen die Politik von Wladimir Putin. Sie schmiedeten unter dem Namen \"Das andere Russland\" ein vorübergehendes zivilgesellschaftliches Bündnis über alle politische Grenzen hinweg, das Kasparow mit jenem von 1988/89 in Chile verglich, „als eine breite Aktionsgemeinschaft die Diktatur zu Fall brachte“. Die wichtigsten Führungsfiguren von \"Das andere Russland\" sind Garri Kasparow und Eduard Limonow, Vorsitzender der 2005 verbotenen Nationalbolschewistischen Partei Russlands. Der ehemalige Ministerpräsident Michail Kassjanow war mit seiner Partei Volksdemokratisches Bündnis bis zum Sommer 2007 an der Koalition beteiligt, verließ diese jedoch aufgrund von Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Bestimmung des Kandidaten des Bündnisses für die Präsidentschaftswahlen 2008. Kritisch wird am Bündnis vor allem das fehlende gemeinsame konkrete Ziel und Konzept für die Zukunft Russlands gesehen – abgesehen von der gemeinsamen Gegnerschaft zur Putin-Regierung. In Russland wird die prominenteste Führungsfigur des Bündnisses Kasparow vor allem wegen dessen enger Kontakte zur US-Regierung und Verflechtung mit dieser nahestehenden Organisationen kritisiert. Im Oktober 2007 lehnte die Zentrale Wahlkommission es ab, die parlamentarische Liste von \"Anderes Russland\" zu registrieren. Als Grund wurde eine Bestimmung des Gesetzes angegeben, wonach Kandidaten nur von registrierten politischen Parteien ernannt werden dürften. Die Koalition betrachtete diese Bestimmung des Gesetzes als verfassungswidrig. Ein wichtiges Instrument von \"Das andere Russland\" ist der so genannte Marsch der Unzufriedenen (), ein Begriff, den Kasparow schon 2005 geprägt hatte. Allgemein setzt das Bündnis auf vor allem im Westen medienwirksame Straßenproteste, während sich Kasparow an den Präsidentenwahlen 2008 nicht beteiligte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das andere Russland oder Anderes Russland (/ \"Drugaja Rossija\") ist ein Bündnis mehrerer oppositioneller Parteien in Russland. Die außerparlamentarische Bewegung hatte zum Ziel, als vereinte Opposition zu den russischen Parlamentswahlen im Dezember 2007 und den Präsidentenwahlen im März 2008 anzutreten. Beide Ziele wurden jedoch nicht verwirklicht.", "tgt_summary": null, "id": 1311097} {"src_title": "Julie Newmar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Schlacht.", "content": "Die Offensive begann am 30. März mit stundenlangem Artilleriefeuer der Vietcong auf wichtige Stützpunkte. Wenig später griffen Infanterie- und Panzereinheiten verschiedene Stützpunkte in der Region an. Die Geschwindigkeit des Angriffs war für die ARVN ein Schock, da sie nicht vorbereitet war und sich nun einem überlegenen Gegner gegenübersah. Camp Caroll Camp Caroll war ein Stützpunkt des 56. ARVN-Regiments. Die Basis lag seit Tagen unter Artilleriebeschuss, was hohe Verluste verursachte. Die Moral der Soldaten war niedrig und es war klar, dass die Südvietnamesen gegen einen Großangriff keine Chance gehabt hätten. Deshalb beschloss der Kommandeur, sich den Nordvietnamesen zu ergeben. Die amerikanischen Militärberater weigerten sich, sich in Gefangenschaft zu begeben und verließen das Lager. Zuvor war das Oberkommando informiert worden. Am 2. April 1972 hatte sich das Lager offiziell mit weißer Flagge dem Gegner ergeben. Um die Fahrzeuge und Geschütze nicht den Vietcong zu überlassen, wurde ein Angriff mit B-52-Bombern gegen das Lager geflogen. Allerdings kam dieser zu spät zum Ziel, die Waffen waren bereits verlegt worden. Nach dem Verlust von Camp Caroll versuchte der Süden, den Gegner an so vielen Stellen wie möglich aufzuhalten. Bei Đông Hà stand das südvietnamesische 3. Marines-Bataillon vor der Aufgabe, die feindliche Hauptstreitmacht mit 20.000 Soldaten und Panzern aufzuhalten. Die Südvietnamesen sollten mit einigen M48-Panzern eine wichtige Brücke verteidigen. Die Brücke musste bald von einem amerikanischen Militärberater gesprengt werden, da die Verteidigung unmöglich schien. Einige Tage später hatten die Vietcong eine andere Brücke überquert und schlossen das Regiment nun ein. Um nicht aufgerieben zu werden, mussten die ARVN-Truppen sich nach Süden durchkämpfen und das Gebiet dem Gegner überlassen. Dong Ha wurde am 28. April eingenommen und am 1. Mai war die Provinz Quảng Trị vollständig unter nordvietnamesischer Kontrolle.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Nach ihrem ersten großen Sieg des Jahres und dem erfolgreichen Abschluss ihrer Offensive führten die Vietcong sofort das kommunistische System ein und ließen Gegner verhaften und Farmen verstaatlichen. Eine Verwaltung wurde ebenfalls eingerichtet. Einige Wochen später startete der Süden jedoch einen Gegenangriff, um sich das verlorene Gebiet zurückzuholen. Die Operation dauerte vom 28. Juni bis zum 16. September 1972. Es gelang der ARVN, fast das gesamte Gebiet wieder unter Kontrolle zu bringen. Der nördlichste Teil der Provinz blieb jedoch bis zum Kriegsende im April 1975 unter nordvietnamesischer Kontrolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht um Quảng Trị war der erste große Erfolg der Nordvietnamesen während ihrer Osteroffensive im Jahre 1972. Die Provinz Quảng Trị war immer wieder Schauplatz von verschiedenen Operationen des Vietnamkriegs. Im Jahr 1972 wurden die US-Truppen allmählich durch Truppen der ARVN, der Armee Südvietnams, abgelöst. Gleichzeitig planten die Nordvietnamesen einen Großangriff mit drei Divisionen auf die Region. Diese standen unter der Führung von General Võ Nguyên Giáp. ", "tgt_summary": null, "id": 2174884} {"src_title": "Robert Palfrader", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Streckennetz.", "content": "Die Länge des bosnisch-herzegowinischen Schienennetzes beträgt derzeit 1026 Kilometer. Es war früher bedeutend umfangreicher, um das Jahr 1970 wurden jedoch etliche Schmalspurstrecken in bosnischer Spurweite stillgelegt. Die beiden Eisenbahnhauptachsen des Landes sind: Zudem führt die Bahnstrecke Belgrad–Bar mit einem Haltepunkt in Štrpci sowie die schmalspurige Museumsbahn Šarganska osmica jeweils auf einem kurzen Abschnitt über bosnisch-herzegowinisches Territorium. Das Schienennetz ist in schlechtem Zustand. Es existieren zahlreiche Langsamfahrstellen und personalaufwendige Sicherungsanlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine (ŽFBH).", "content": "Die Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine (ŽFBH), deutsch \"Eisenbahnen der Föderation Bosnien und Herzegowina\", haben ihren Sitz in Sarajevo und betreiben die Strecken in der Föderation Bosnien und Herzegowina. Die ŽFBH entstanden 2001 aus der Fusion der bosniakisch kontrollierten \"Željeznice Bosne i Hercegovine\" (ŽBH) und der kroatisch kontrollierten \"Željeznice Herceg-Bosne\" (ŽHB). Seit 1992 ist die ŽBH/ŽFBH Mitglied der UIC und nutzt den UIC-Ländercode 50. Das Streckennetz der ŽFBH hat folgenden Umfang:", "section_level": 1}, {"title": "Güterverkehr.", "content": "Für den Güterverkehr spielt die Bahn eine wichtige Rolle, insbesondere im Bereich der industriellen Zentren des Landes. Hauptnutzer und Großkunden im Güterverkehr sind neben den Chemiebetrieben der Kohlebergbau in Tuzla, die Eisenwerke sowie das Unternehmen ArcelorMittal in Zenica, die erzverarbeitenden Betriebe in Zenica und Tuzla und das Aluminiumwerk in Mostar. Die untenstehende Grafik zeigt die Menge der im transportierten Güter in Tausend Tonnen auf den Linien der öffentlichen Eisenbahnen der Föderation von Bosnien und Herzegowina.", "section_level": 2}, {"title": "Personenverkehr.", "content": "Innerhalb Bosnien und Herzegowinas hat die Eisenbahn heute nur eine geringe Bedeutung im Personenverkehr, der Großteil des öffentlichen Verkehrs wird mit Reisebussen abgewickelt. In der Föderation Bosnien und Herzegowina gibt es folgende Verbindungen: Zudem gibt es eine Schnellzugverbindung von Sarajevo über Doboj und Banja Luka in das kroatische Zagreb. Ergänzt wird diese von einem Schnellzugpaar zwischen Sarajevo und Doboj. Die ŽFBH haben im Juli 2005 neun neunteilige Talgo-Garnituren bestellt, die technisch vom Talgo 7 abgeleitet, aber nicht spurwechselfähig sind. Fünf Einheiten sind als Tageszug mit 237 Plätzen eingerichtet und vier Einheiten als Nachtzug mit 186 Plätzen. Nach jahrelangen Vorbereitungen verkehren seit 2016 die Talgo-Züge fahrplanmäßig auf der Strecke Sarajevo–Doboj. Seit Juni 2017 verkehren die Taglo-Züge zudem zwischen von Sarajevo über Mostar nach Čapljina. Die geplante Verbindung von Doboj nach Banja Luka oder sogar bis Zagreb ist bis zu diesem Zeitpunkt nicht zustande gekommen.", "section_level": 2}, {"title": "Željeznice Republike Srpske (ŽRS).", "content": "Die Željeznice Republike Srpske (ŽRS oder Željeznice RS), deutsch \"Eisenbahnen der Republika Srpska\", haben ihren Sitz in Doboj und betreiben die Strecken in der Republika Srpska. Seit 1998 sind die ŽRS Mitglied der UIC und nutzen den UIC-Ländercode 44. Das Streckennetz der ŽRS hat folgenden Umfang:", "section_level": 1}, {"title": "Personenverkehr.", "content": "In der Republika Srpska werden folgende Strecken betrieben:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Österreich-Ungarische Herrschaft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Normalspur.", "content": "Als die österreich-ungarische Armee 1878 das Land besetzte, stieß sie auf die Überreste der unter osmanischer Herrschaft errichteten Eisenbahn von Dobrljin nach Banja Luka. Sie war im Jahre 1872 von der Orientbahn als Teil einer osmanischen Sandschakbahn eröffnet worden. Die Reparaturarbeiten waren sehr aufwendig, aber im Frühjahr 1879 konnte die 101,6 Kilometer lange Strecke als „k.u.k. Militärbahn Banjaluka–Dobrlin“ wiedereröffnet werden. Im Jahr 1882 wurde die Lücke zwischen Dobrljin und Sisak (Kroatien) geschlossen, wodurch die direkte Normalspurlinie Wien–Banja Luka entstand. Über die Grenze führte auch die 4 Kilometer lange Verbindungsbahn Slavonski Brod–Bosanski Brod und das 1 Kilometer lange Endstück der Lokalbahn Vinkovci–Brčko.", "section_level": 3}, {"title": "Schmalspur.", "content": "Die meisten Bahnstrecken in Bosnien und der Herzegowina waren schmalspurig in Bosnischer Spurweite (760 mm) und wurden von den Bosnisch-Herzegowinischen Staatsbahnen (BHStB) betrieben. Die erste Strecke des umfangreichen Schmalspurnetzes war die als militärische Rollbahn errichtete Bosnabahn von Bosanski Brod nach Zenica, die bald nach Sarajevo verlängert wurde. Sie stellte für damalige Verhältnisse das erste moderne Verkehrsmittel der Region dar und wurde rasch an die Bedürfnisse des zivilen Verkehrs angepasst und erweitert. Die wichtigsten Strecken der BHStB waren die teilweise mit Zahnstangenabschnitten versehene Narentabahn von Sarajevo über Mostar zur Adriaküste und die Bosnische Ostbahn. Im Zuge der Annexion Bosniens und der Herzegowina erfolgte die 1908 die Umbenennung der BHStB in \"Bosnisch-Herzegowinische Landesbahnen\" (BHLB). Konkurrenzdenken und anhaltende Streitereien zwischen Österreich und Ungarn verhinderten den Aufbau eines leistungsfähigen Normalspurnetzes. 1912/13 während der Balkankriege und insbesondere zu Beginn des Ersten Weltkriegs zeigte sich die beschränkte Kapazität des bosnisch-herzegowinischen Schienennetzes.", "section_level": 3}, {"title": "Schmalspurige Wald- und Industriebahnen.", "content": "Große Bedeutung hatten in Bosnien die Waldbahnen, die zum Abtransport der umfangreichen Holzschläge aus den ausgedehnten Wäldern dienten. Die Ausdehnung der Waldbahnnetze übertraf zeitweise die Streckenlänge der öffentlichen Bahnen. Die private Steinbeisbahn mit ihrer Stammstrecke von Prijedor nach Knin wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Waldbahn in Angriff genommen. Später – besonders in jugoslawischer Zeit – wurden ihre festen Strecken zu einem festen Bestandteil des öffentlichen Netzes. Die Hauptstrecke der Usoratalbahn und Waldbahn Teslić von Doboj nach Teslić wurde später auch vom öffentlichen Verkehr genutzt. Die Usoratalbahn war wie die Krivaja-Waldbahn Zavidovići–Olovo–Kusače im Eigentum des Landesärars, jedoch waren beide an Privatfirmen verpachtet. Daneben existierten verschiedene weitere Waldbahnen, die jeweils auf die Dauer der Holzernteverträge in den einzelnen Holzschlaggebieten errichtet wurden. Bei den Industrie- und Schleppbahnen sind die Montanbahn Vogošća–Čevljanovići–Ivančići zum Abtransport von Erzen und Holz und die heute normalspurige Schleppbahn Podlugovi–Vareš erwähnenswert.", "section_level": 3}, {"title": "Jugoslawien.", "content": "Nach Gründung des jugoslawischen Staates nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Bosnisch-Herzegowinischen Landesbahnen (BHLB) ein Teil der Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS). 1929 wurden daraus die Jugoslovenske Državne Železnice (JDŽ, Jugoslawische Staatsbahnen) und 1954 die Jugoslovenske Železnice (JŽ, Jugoslawischen Eisenbahnen). Die Schmalspurzüge oder deren Dampflokomotiven wurden im jugoslawischen Volksmund liebevoll „Ćiro“ genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Königreich Jugoslawien.", "content": "Der neu entstandene jugoslawische SHS-Staat baute die von den Vorgängerstaaten übernommenen Bahnstrecken zu einem zusammenhängenden Netz aus. 1925 wurden mit der Šarganbahn die Bosnische Ostbahn mit dem serbischen Schienennetz verbunden, womit ein zusammenhängendes Schmalspurnetz entstand. Durchgehende schmalspurige Schnellzüge, ausgestattet mit Speise- und Liegewagen, fuhren mit einer Fahrzeit von 23 Stunden von Belgrad über Sarajevo nach Dubrovnik. Eine Stichstrecke der Dalmatinerbahn wurde 1931/38 von Trebinje nach Nikšić verlängert, von wo aus ab 1948 die damals schmalspurige Strecke nach Podgorica die Verbindung mit der montenegrinischen Hauptstadt herstellte. Die 1922 bis 1925 in Betrieb genommene Strecke Ugljevik–Bijeljina–Bosanska Rača an der heutigen serbischen Grenze erschloss die Kohlevorkommen in Ugljevik. 1939 wurde die Strecke nach Bosanska Mezgraja verlängert. Eine neue Linienführung zwischen Pazarić und Tarčin und ein 1931 eröffneter längerer Ivan-Tunnel ermöglichten die Verkürzung des Zahnstangenabschnitts der Narentabahn. Der Bau weiterer Stichstrecken ergänzte das Netz. Die Bosnische Ostbahn wurde 1929 mit der Stichstrecke Uvac–Priboj und 1939 mit der Flügelinie Ustiprača–Foča ergänzt.", "section_level": 3}, {"title": "Sozialistische Republik Jugoslawien.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die jugoslawischen Schmalspurbahnen zunächst noch eine große Bedeutung, konnten aber den Verkehrsbedürfnissen nicht mehr genügten. Trotzdem wurde die Strecke Lašva–Donji Vakuf über den Komarpass noch 1945 nach Gornji Vakuf und 1947 mit einer Flügelstrecke von Bila Nova nach Trenica verlängert. Ansonsten wurden die Hauptlinien des Schmalspurnetzes auf Normalspur umgespurt oder Verbindungen wurden neu gebaut. 1948 wurde die Una-Bahn im Grenzgebiet von Kroatien und Bosnien-Herzegowina von Novi Grad nach Knin eröffnet. Bei ihrem Bau wurde auf dem Teilstück Lička Kaldrma–Knin die Trasse der Steinbeisbahn auf Normalspur umgebaut. Im Rahmen von sozialistischen Jugendarbeits-Aktionen wurden weitere normalspurige Eisenbahnstrecken erstellt. Im Jahr 1946 bauten rund 60 000 junge Leute aus ganz Jugoslawien in nur sieben Monaten die 92 Kilometer lange Bahnstrecke Brčko–Banovići. Die Strecke dient vor allem der Erschließung der Kohlevorkommen in Banovići. 1947 wurde von 220 000 Jungen die 242 Kilometer lange Strecke Sarajevo–Šamac mit 17 Brücken und neun Tunnels erstellt. Auf dem Abschnitt Sarajevo–Doboj wurde die Gleise der Bosnabahn auf Normalspur umgebaut, währenddessen das Teilstück Doboj–Šamac neu erbaut wurde. Der Neubau der 90 Kilometer langen Eisenbahnlinie Doboj–Banja Luka im Jahr 1951 mit 34 Brücken und drei Tunnels war eines der letzten großen Werke der Jugendarbeits-Aktionen. Die schmalspurige Narentabahn wurde ab 1963 zu einem großen Teil neu trassiert und auf Normalspur umgebaut. Sie wurde 1966 als Bahnstrecke Sarajevo–Ploče neu eröffnet. Die noch verbliebenen Schmalspurbahnen litten je länger je mehr unter der Konkurrenz durch den Straßenverkehr. Ihr Betrieb wurde in den 1960er- und 1970er-Jahren eingestellt, Lastwagen und Bus übernahmen den Verkehr.", "section_level": 3}, {"title": "Bosnien und Herzegowina.", "content": "Die Ausrufung der Republik Bosnien und Herzegowina und die Republika Srpska 1992 sowie der Kroatischen Republik Herceg-Bosna im Jahr 1993 führte zur Aufteilung der Eisenbahnen auf drei Gesellschaften: Im Bosnienkrieg wurde das bosnisch-herzegowinische Eisenbahnnetz wie die übrige Infrastruktur nachhaltig beschädigt. 300 Bahnhöfe, 18 Brücken, davon solche über die Save und die Neretva, 140 Lokomotiven, 6700 Reisezug- und Güterwagen, 190 Kilometer Fahrleitung und die gesamte Sicherungs- und Fernmeldetechnik wurden zerstört.\"Eisenbahnen in Bosnien-Herzegowina.\" In: \"Schweizer Eisenbahn-Revue.\" Nr. 4/1998. Minirex,, S. 158. Als nach dem Krieg 1995 mit dem Dayton-Vertrag die föderale Republik Bosnien und Herzegowina entstand, änderten die \"Srpske željeznice\" ihren Namen in \"Željeznice Republike Srpske\" (ŽRS) und verlegten 1996 ihren Sitz von Banja Luka nach Doboj. Im Jahr 2001 entstanden durch Fusion der beiden anderen Bahngesellschaften die \"Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine\" (ŽFBH). Die Behebung der Kriegsschäden dauerte lange. Bis 1998 konnten vom ursprünglich rund 1200 Kilometer langen Schienennetz 700 Kilometer wieder befahrbar gemacht werden. Erst seit 2001 verkehren wieder Schnellzüge zwischen Zagreb und Sarajevo. Ein Jahr später konnte der Betrieb über die Grenze zwischen Šamac und Slavonski Šamac in Kroatien wieder aufgenommen werden. 2006 bis 2010 wurde das bosnische Teilstück von der Grenze nach Višegrad der serbischen Museumsbahn Šarganska osmica wiedereröffnet, allerdings im Jahr 2011 noch kaum kommerziell genutzt. Es ist neben einer kurzen Montanbahn bei Banovići der einzige in Bosnien und Herzegowina verbliebene Rest des früher umfangreichen jugoslawischen Schmalspurnetzes in Bosnischer Spurweite von 760 mm. 2010 lieferte das kroatische Industrieunternehmen Končar Group einen Prototyp-Niederflurzug an die ŽFBH. Ab Juli 2012 verkehrte der Zug planmäßig zwischen Zenica und Mostar. Nach 8 Monaten musste der Niederflurzug aufgrund eines Schadens abgestellt und später wegen Zahlungsschwierigkeiten an den Hersteller zurückgegeben werden. 2011 wurden die Strecken Novi Grad–Prijedor–Banja Luka–Doboj der ŽRS und Sarajevo–Mostar–Čapljina der ŽFBH umfassend saniert. Der anschließende kroatische Abschnitt von Čapljina bis Ploče war bereits erneuert. Es verkehrte ein Zugpaar zwischen Sarajevo und Ploče, aber mit dem Fahrplanwechsel 2013/2014 haben die Kroatischen Bahnen (HŽ) auf ihrem Abschnitt zwischen Čapljina und Ploče den Personenverkehr eingestellt. Die 2005 an die ŽFBH gelieferten Talgo-Züge blieben zunächst fünf Jahre abgestellt, bis 2016 ein Zugpaar zwischen Sarajevo und Doboj den Betrieb aufnahm. Seit 2017 verkehren die modernen Züge auf der Strecke Sarajevo–Mostar–Čapljina, im gleichen Jahr wurde die Verbindung Sarajevo–Doboj nach Banja Luka verlängert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Schienenverkehr in Bosnien und Herzegowina wird von zwei Eisenbahngesellschaften betrieben, die aus den Jugoslawischen Eisenbahnen (JŽ) hervorgegangen sind: Diese Zweiteilung beruht auf der Teilung Bosniens und Herzegowinas in zwei Entitäten infolge des Dayton-Vertrages. Die Koordination zwischen beiden Gesellschaften erfolgt durch eine Dachgesellschaft, die \"Bosanskohercegovačka željeznička javna korporacija\" (BHŽJK). ", "tgt_summary": null, "id": 799795} {"src_title": "Mathias Rüegg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "John Haddad wird von einem Fernsehsender beauftragt, Rudolf Heß aus dem Kriegsverbrechergefängnis Spandau zu befreien. Der Sender hofft auf erhöhte Einschaltquoten wegen der Interviews mit Heß. Haddad arbeitet mit einer Gruppe von Söldnern zusammen, zu der der Scharfschütze Alex Faulkner gehört. Faulkner sorgt auch für die persönliche Sicherheit Haddads. Er erschießt aus einem Hinterhalt zwei Killer, die Haddad verfolgen. Haddad wird von dem britischen Colonel Reed-Henry unterstützt, der sagt, die Briten wollen Heß aus dem britischen Sektor Berlins „loswerden“. Später stellt sich heraus, dass Reed-Henry insgeheim sowjetischer Agent ist. Es wird ein Plan erarbeitet, nach dem Heß während der Überführung in ein Krankenhaus befreit werden soll. Die Söldner Haddads sollen sich dabei für britische Militärpolizisten ausgeben. Der Chef einer Verbrecherorganisation interessiert sich ebenfalls für Heß. Er lässt die Freundin Haddads entführen, die gegen Heß ausgetauscht werden soll. Heß wird befreit. Kurze Zeit später befreit die Gruppe Haddads die entführte Frau, dabei stirbt ihr Bruder. Heß will jedoch keine Interviews geben, sondern ins Gefängnis zurückkehren – „das einzige Haus, das er seit Jahrzehnten kenne“. Haddad erfüllt diesen Wunsch. Reed-Henry wird von den Russen erschossen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Jack Sommersby schrieb auf \"efilmcritic.com\", der Film sei eine „desaströs blödsinnige“ Fortsetzung des „spektakulären“ Originals.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde in West-Berlin gedreht. Das Drehbuch schrieb Reginald Rose anhand des Romans \"The Square Circle\" von Daniel Carney. Weder die Handlung noch die Figuren weisen Gemeinsamkeiten mit dem Film \"Die Wildgänse kommen\", ebenfalls nach einem Roman von Carney, auf. Ursprünglich sollte im zweiten Teil erneut Richard Burton die Hauptrolle des Alan Faulkner spielen. Burton verstarb jedoch kurz vor Beginn der Dreharbeiten, so dass die Rolle kurzfristig mit Edward Fox als Alan Faulkners Bruder Alex umbesetzt wurde. Dreharbeiten wurden u. a. in Berlin-Charlottenburg durchgeführt. Für Einstellungen am damaligen NAAFI-Einkaufszentrum der Britischen Streitkräfte, dem Summit House am Theodor-Heuss-Platz, wurden Komparsen-Anfragen an die 248 German Security Unit, einer Deutschen Dienstorganisation der Royal Military Police, gerichtet, die für den Schutz des Objektes zuständig war. Die Mitwirkung an den Dreharbeiten wurde den Einheitsangehörigen, vermutlich wegen des Kerninhalts des Spielfilms, jedoch untersagt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wildgänse 2 (Alternativtitel: \"Wildgänse II – Sie fliegen wieder\"; Originaltitel: \"Wild Geese II\") ist ein britischer Abenteuerfilm von Peter R. Hunt aus dem Jahr 1985.", "tgt_summary": null, "id": 1430501} {"src_title": "Helge Breloer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schmalspur.", "content": "Die erste Eisenbahn im Libanon, die Libanonbahn, wurde durch die \"Société des Chemins de fer Ottomans économiques de Beyrouth-Damas-Hauran\", einer französischen Gesellschaft, in der Spurweite von 1050 mm auf der Grundlage einer Konzession des Osmanischen Reichs errichtet. Sie verband Beirut mit Damaskus und ging am 3. August 1895 in Betrieb. Die 143 km lange Strecke überquert das Libanongebirge und den Anti-Libanon. Dies war technisch aufwändig. So gab es Spitzkehren und 33 km Zahnstangen-Abschnitte. Zu erzielende Geschwindigkeit und anzuhängende Last pro Zug waren so eng begrenzt, die Kapazität der Bahn deshalb gering. Die Betreibergesellschaft wurde einige Jahre später in \"Chemin de Fer Damas – Hama et Prolongements\" (D.H.P.) umbenannt. Wichtigster Bahnhof unterwegs an der Strecke war Rayak. Dort schloss sich ab 1906 eine ebenfalls von der D.H.P. errichtete Strecke über Homs nach Aleppo an. Sie wurde allerdings im Hinblick auf die technischen Parameter der im Bau befindlichen Bagdadbahn in Normalspur errichtet. Der Eisenbahnverkehr zwischen Aleppo und Damaskus wurde hier gebrochen: Wegen der unterschiedlichen Spurweiten mussten alle Güter umgeladen werden und alle Fahrgäste umsteigen. Damit wurden die Kapazitätsengpässe der Schmalspurbahn auf diese Verbindung übertragen. Beide Strecken, sowohl die Schmalspurbahn als auch die Verbindung nach Aleppo, wurden während des libanesischen Bürgerkriegs zwischen 1975 und 1990 auf libanesischer Seite zerstört. Auf syrischer Seite besteht ein touristischer Restbetrieb der Schmalspurbahn (siehe: Eisenbahn in Syrien).", "section_level": 1}, {"title": "Normalspur.", "content": "Außer dem erwähnten Anschluss in Normalspur nach Aleppo bestanden im Libanon weitere Strecken in Normalspur. Dieses Netz entstand ab 1911 aus einer Verbindung von Tripoli ins syrische Homs, ebenfalls von der D.H.P errichtet und betrieben. 1942 wurde diese Verbindung kriegsbedingt als Militäreisenbahn unter britischer Regie nach Palästina erweitert und als Eisenbahn Haifa–Beirut–Tripoli (HTB) betrieben. Im Süden schloss sie an die Palestine Railways, das Bahnsystem des britischen Mandatsgebietes Palästina, an, das wiederum mit dem ägyptischen Normalspurnetz in Verbindung stand. Für kurze Zeit bestand so eine durchgehende Verbindung von Istanbul in der Türkei bis Assuan in Ägypten. Die Bahn wurde allerdings ausschließlich militärisch genutzt und in der Zeit des durchgehenden Betriebs nie für den Zivilverkehr freigegeben. Eine Schlüsselposition des Libanons im Schienenverkehrswesen zwischen dem europäischen und dem nordafrikanischen Normalspurnetz blieb so bloße Theorie. Die britischen Militärbehörden lehnten die Öffnung des durchgehenden Schienenwegs auf dem HBT-Abschnitt der Strecke von Istanbul nach Kairo ab. So verkehrte der Taurus-Express ab 1946 zwei Mal wöchentlich mit Kurswagen nach Tripoli und Anschluss auf der Straße nach Haifa. Im Jahre 1948 sind die Kurswagen nach Tripoli nicht mehr verzeichnet gewesen. Schon vor der Gründung des Staates Israel wurde die Verbindung 1948 von israelischen Widerstandskämpfern an der Grenze zum Libanon bei den Kreidefelsen von Rosch haNikra unterbrochen. Ab Juni war die Strecke nördlich von Azzib gesperrt. Sie sollte nie wieder befahren werden. Heute trennt dort eine Mauer den Tunnel in einen etwa 200 m langen israelischen und einen etwa 50 m langen libanesischen Teil. Die im Libanon gelegene Strecke wurde durch die \"Chemin de fer de l’État Libanais\" (CEL) betrieben, bis auch diese Strecke im Bürgerkrieg nach 1976 zerstört wurde. Bis zur Totalstilllegung des libanesischen Eisenbahnnetzes nach dem Bürgerkrieg in den 1990ern waren zuletzt einige modifizierte Uerdinger Schienenbusse, die von der Deutschen Bundesbahn Mitte der 1980er Jahre erworben wurden, im Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiger Schienenverkehr.", "content": "In Beirut und Tripoli existierten elektrische Straßenbahnen.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft.", "content": "Im Rahmen des EUMedRail-Projektes der Europäischen Kommission gibt es Pläne, die 80 km lange ehemalige Strecke zwischen Beirut und Tripoli wieder aufzubauen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schienenverkehr im Libanon wurde während des libanesischen Bürgerkriegs eingestellt und seitdem nicht mehr aufgenommen. Das Eisenbahnnetz, welches ab 1891 entstand, wurde im 20. Jahrhundert durch die Chemin de fer de l’État Libanais betrieben.", "tgt_summary": null, "id": 1057627} {"src_title": "Droga krajowa 2", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Der Sohn des Elfenbeindrechslers Gustav Huttula und dessen Frau Elise absolvierte die Oberrealschule, praktizierte bei einem Porträtfotografen und wurde Mitglied der deutschen Kinotechnischen Gesellschaft. 1922 begann er bei seinem ehemaligen Zeichenlehrer Wolfgang Kaskeline, der sich als Filmproduzent selbständig gemacht hatte, mit Trickaufnahmen, was fortan sein Spezialgebiet war. Huttula arbeitete in den zwanziger Jahren an mehreren Werbefilmen mit. 1930 erhielt er eine Anstellung bei der Ufa-Kopieranstalt Afifa. Mit seiner Trickkopieranlage TRUCA von André Debrie testete er die verschiedenen Möglichkeiten des Trickfilms. 1933 schloss er sich deutschen Emigranten an und ließ sich in Buenos Aires nieder. Nach wenig befriedigenden Einsätzen als Kameramann kehrte er 1937 nach Deutschland zurück, um seine Mutter zu unterstützen. Hier wurde er als Nachfolger von Guido Seeber Leiter von dessen Abteilung Filmtrick bei der Ufa. Huttulas Abteilung steuerte die Trickaufnahmen zu mehreren bedeutenden Produktionen jener Zeit bei. Mit Flugzeugmodellen vor einer Projektionswand imitierte er Fliegermanöver wie in \"Quax, der Bruchpilot\", in \"Damals\" ließ er zwei Dampflok-Modelle zusammenstoßen und auch für die Trickaufnahmen von Hans Albers berühmtem Ritt auf der Kanonenkugel in \"Münchhausen\" zeichnete er verantwortlich. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Huttula als Bühnenbildner am Berliner Metropol-Theater, danach schuf er Titelvorspänne im Filmkopierwerk Köpenick. In den 1950er Jahren war er Kameramann bei neun Kinder- und Märchenfilmen unter der Regie von Fritz Genschow. Von 1958 bis 1970 fertigte er für die Ufa-Werbefilm mehr als tausend Werbefilme. Er lehrte an der Fachschule für Optik und Fototechnik und war Ehrenmitglied des Bundesverbandes Kamera. Er war auch Mitglied und gleichzeitig Bootswart im Potsdamer Ruder Club-Germania e.V. in Berlin-Wannsee. Sein Grab befindet sich auf dem Städtischen Friedhof Heinersdorf in Berlin-Weißensee.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerhard Huttula (* 6. Juni 1902 in Berlin; † 15. Januar 1996 in Düren) war ein deutscher Kameramann, der besonders für Spezialeffekte zuständig war.", "tgt_summary": null, "id": 846105} {"src_title": "Karl Friedrich Lippmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Frank Machin ist ein Rugbyspieler aus Yorkshire. Er spielt in einer Mannschaft, deren Besitzer der lokale Unternehmer Gerald Weaver ist. Bei einem Spiel wird Machin der Kiefer gebrochen. Weaver und ein Teamkamerad bringen ihn ins Krankenhaus. Auf dem Operationstisch erinnert Frank sich an seine Geschichte, die ihn zum Star dieser Rugbymannschaft gemacht hat. Machin ist ein Bergarbeiter und lebt mit der Witwe Margaret Hammond zusammen, die sich um ihn kümmert. Er erinnert sich an die Zeit, als Weaver mit seinem Konkurrenten und Miteigentümer des Clubs Slomer um einen Vertrag mit Frank streitet. Frank nutzt diese Konkurrenzsituation aus und kann einen gutdotierten Vertrag mit Weaver aushandeln. Von Weaver erfährt er auch, dass Margarets Ehemann in Weavers Firma nicht durch einen Unfall, sondern durch Selbstmord ums Leben gekommen ist. Frank Machin macht Karriere und kann sich schon bald ein schnelles Autos kaufen. Die depressive Margaret lebt auf, als er sie und ihre zwei Kinder in dem neuen Auto zu einem Ausflug einlädt. Frank Marchin gewinnt an Popularität als harter Mann der Mannschaft, doch Margaret scheint dies nur wenig zu interessieren. Dagegen interessiert sich Frank stärker für Margaret. Margaret ist die herbe Erscheinung Franks jedoch peinlich. Gemeinsam gehen sie dennoch zur Hochzeit von Franks bestem Freund Maurice. Dort kommt es zum Streit und zur Trennung. Frank ist darüber äußerst betrübt und schüttet Maurice sein Herz aus. Er möchte unbedingt noch einmal versuchen, das Herz von Margaret zu gewinnen. Er geht zu ihrem Haus und erfährt, dass sie in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Dort stirbt sie, während er an ihrem Bett wacht. In Trauer kehrt er in ihr Haus zurück. Am nächsten Tag hat er ein Rugbymatch und riskiert dabei in Wut und Trauer seine Gesundheit, bis er schließlich auf dem Operationstisch landet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Richard Harris gewann den Darstellerpreis bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1963 und wurde außerdem für einen Oscar und einen Golden Globe Award nominiert. Rachel Roberts gewann einen British Film Academy Award und wurde ebenfalls für einen Oscar nominiert. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat \"besonders wertvoll\". Das British Film Institute wählte \"Lockender Lorbeer\" im Jahre 1999 auf Platz 52 der besten britischen Filme des 20. Jahrhunderts.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lockender Lorbeer (Alternativtitel: \"Sporting Life\", Originaltitel: \"This Sporting Life\") ist ein britischer Spielfilm aus dem Jahr 1963. Er gehört heute zu den Klassikern des British New Wave. Der Film entstand nach dem Roman \"This Sporting Life\" (1960) von David Storey, der auch das Drehbuch schrieb. Es war das Spielfilmdebüt des Regisseurs Lindsay Anderson.", "tgt_summary": null, "id": 623177} {"src_title": "Rothschild-Pfaufasan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Jugend verbrachte Scott in Irland, ab etwa 1863 lebte er als Arbeiter in Kanada. 1869 war er als Bauarbeiter bei der Erstellung der Dawson Road beschäftigt, wurde aber entlassen, nachdem er einen Streik angeführt und dabei einen Vorgesetzten mit dem Tod bedroht hatte. Ende 1869 schloss er sich bei Upper Fort Garry einer kleinen Gruppe von rassistischen Anglokanadiern unter John Christian Schultz an, der sog. Canadian Party. Diese strebte die Annexion des fruchtbaren Landes am Red River durch Kanada an, um es an Neusiedler aus Ontario und England zu verteilen. Diese Gruppe versuchte, die Red-River-Rebellion zu bekämpfen, wurde aber während eines Angriffs am 7. Dezember 1869 durch die Gefolgsleute des Rebellenführers Louis Riel gefangen genommen und in Upper Fort Garry inhaftiert. Während seiner Gefangenschaft bedrohte und beleidigte er wiederholt seine Wächter und drohte, Riel nach Erlangung der Freiheit zu ermorden. Er versuchte zu fliehen, wurde aber von Riels Leuten gefasst und zuletzt wegen Erhebung öffentlichen Aufruhrs auf juristisch fragwürdiger Grundlage exekutiert.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen von Scotts Hinrichtung.", "content": "Die Nachricht von Scotts Tod führte in Ontario zu Empörung unter der vorwiegend englischsprachigen und protestantischen Bevölkerung (die unter Riel rebellierenden Métis am Red River waren frankophon und katholisch). Zwar wurden nach Verhandlungen im Mai mit dem Manitoba Act die Provinz Manitoba mit dem 1873 in Winnipeg umbenannten Upper Fort Garry als Hauptstadt geschaffen und den meisten Forderungen der Métis berücksichtigt. Wohl aufgrund der Hinrichtung Scotts verweigerte Premierminister John Macdonald aber der Provisorischen Regierung eine Amnestie und schickte Truppen in einer sogenannten „Friedensmission“ nach Upper Fort Garry. Da viele der Soldaten aus Toronto aber ausdrücklich mit dem Ziel losmarschierten, Riel zu lynchen, traute die Provisorische Regierung dem Frieden nicht, räumte das Fort und flüchtete ins Exil. Der bis dahin eher unbekannte und als abschätzig und gewaltsam attributierte Scott wurde zu einem Märtyrer und sein Tod zum Hauptgrund für die Verweigerung einer Amnestie für Riel. Auch die Entscheidung zur gewaltsamen Niederschlagung der Nordwest-Rebellion von 1885 und der anschließenden Hinrichtung Riels wurden von Scotts Exekution stark beeinflusst. Riels Hinrichtung wiederum führte zu großen Protesten unter der frankophonen katholischen Bevölkerung Kanadas.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Scott (* um 1842 verm. in Clandeboye, Nordirland; † 4. März 1870 in Upper Fort Garry, Manitoba) war ein Kanadier und Anhänger des Oranier-Ordens, der während der Gründungszeit Kanadas in der Red-River-Rebellion öffentlich bekannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 823282} {"src_title": "Kâzım Orbay", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1990 erbte er von seinem Großvater 10.000 US-Dollar und gründete damit den No Limit Record Store und später sein eigenes Label namens \"No Limit Records\", über welches er sein erstes Soloalbum veröffentlichte. Dabei wurde er von Anfang an durch Mystikal und den auf Grund von Verhandlungsschwierigkeiten mit seinem ehemaligen Label Death Row Records wieder frei gewordenen Künstler Snoop Dogg unterstützt. Neben dem kommerziellen Erfolg durch einen typisch „südlichen“ Klang und dem bis zum Exzess getriebenen „Bling-Wahn“ (welcher sich auf der Idee begründet, so viel Gold wie möglich zu tragen) verhalf ihm vor allem eine frühe Initiative im Filmgeschäft, wo er sich auf massentauglich verarbeitete Geschichten aus dem US-amerikanischen Ghettoalltag spezialisierte, zu raschem Erfolg. Vor allem die kompromisslos verherrlichende Darstellung eines durch das Drogen- und Musikgeschäft reich gewordenen Straßenjungen sorgten für volle Kassen. Bei dem erzielten Erfolg spielte vor allem auch das sehr depressive, negative Ambiente des Rap-Genres, welches durch Tupac und Notorious BIG und deren beider Tod seinen Höhepunkt erreichte, eine gewichtige Rolle. Master P beendete diese düstere, durch mafiaähnliche Selbstverherrlichung geprägte Epoche des Raps. Seine beiden Brüder C-Murder und Silkk The Shocker unterstützten Master P auf seinen weiteren Alben. Obwohl TV-Sender seine Songs nicht spielten, kamen auch sie an. 1997 erschien der Film \"I’m Bout It\" mit Soundtrack in die Videotheken. Er verkaufte sich mehrere Millionen Mal, obwohl dieser nie in den Kinos lief. Ebenso gehörte Master P zur Jury einer TV-Show. Auch die Künstler Mystikal und Snoop Dogg verhalfen Master P mit ihren beiden Alben zu weiteren Erfolg. Nachdem diese beiden jedoch 2000 das Label verließen, ging der Erfolg von Master P zurück. Sein wohl bekanntester Song in Deutschland ist \"Oohhwee\". Er hatte auch schon einige filmische Auftritte, z. B. 2000 in \"Takedown\" und in \"Nur noch 60 Sekunden\" sowie 2003 als Julius Armas in \"Hollywood Cops\". Master P ist aber nicht nur Rapper und Schauspieler, sondern auch ein Basketball-Spieler. Er spielte unter anderem in der US-amerikanischen Basketballliga CBA (Continental Basketball Association) für Fort Wayne Fury. Zuvor spielte er auch für die Warren Easton High School in New Orleans und eine kurze Zeit für die Universität von Houston, wo er allerdings jeweils wenig Einsatzzeiten erhielt. 1999 inszenierte er den Film \"Hot Boyz\". Anfang 2014 wurde das Musiklabel No Limit Records unter dem Namen No Limit Forever weitergeführt. Master P veröffentlichte im Januar 2014 bereits mehrere neue Musikvideos unter dem neuen Musiklabel No Limit Forever.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "siehe auch Tru und 504 Boyz", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}], "src_summary": "Master P (* 29. April 1967 in den Calliope Projects von New Orleans als \"Percy Robert Miller\") ist Produzent, Rapper und Chief Executive Officer von No Limit Records. Sein Sohn ist der Rapper Lil Romeo und seine Tochter die Sängerin und Schauspielerin Cymphonique Miller.", "tgt_summary": null, "id": 1950217} {"src_title": "Brandon Roy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn des Schweizer Historikers und zeitweiligen Professors in Berlin Johann Heinrich Gelzer-Sarasin wuchs in Basel auf, besuchte das dortige Gymnasium und unternahm nach der Ablegung seiner Reifeprüfung eine Reise in den Orient. Gelzer studierte an der Universität Basel fünf Semester bei Jacob Burckhardt und von 1867 bis 1868 an der Georg-August-Universität Göttingen bei Ernst Curtius, dem Ausgräber von Olympia. 1865 gehörte er zu den Stiftern des Corps Alamannia Basel. Nach seiner Promotion im Jahre 1869 war Gelzer einige Zeit in Basel Gymnasiallehrer. Von dort aus beteiligte er sich gemeinsam mit einer Schweizer Hilfsaktion an Unterstützungsmassnahmen für deutsche Verwundete des Deutsch-Französischen Krieges. 1871 bereiste er zusammen mit Curtius und Friedrich Adler Kleinasien. In Basel wurde Gelzer 1872 Privatdozent, 1873 ausserordentlicher Professor der Alten Geschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1878 wurde er auf den Lehrstuhl für Klassische Philologie und Alte Geschichte an die Universität Jena berufen. Damit verbunden wurde er Direktor des philologischen Seminars und war seit 1885 Direktor des Seminars für alte Geschichte. Er wurde zum geheimen Hofrat ernannt und beteiligte sich in den Wintersemestern 1887, 1900 als Rektor der Alma Mater auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule. In zahlreichen philologischen, theologischen Zeitschriften und Journalen verfasste er eine Vielzahl von Aufsätzen. So stammt aus seiner Feder der Artikel Armenien in der 3. Auflage der Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche. Die theologische Fakultät der Universität Jena verlieh Gelzer 1897 die Ehrendoktorwürde. Er wurde Kommandeur des sächsischen Hausordens vom weißen Falken und Ritter erster Klasse des sächsisch ernestischen Hausordens. Zudem war er Mitglied der Kgl. Sächsischen Akademie der Wissenschaften und korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Forschungsschwerpunkt Gelzers war die byzantinische Geschichte, später auch die armenische Geschichte und Literatur. 1893 war er Mitbegründer der \"Byzantinischen Zeitschrift\". Er unternahm weitere Reisen nach Griechenland, Kleinasien und die Länder des Schwarzmeergebiets, darunter 1902 und 1903 nach Makedonien und auf den Berg Athos. Gelzer heiratete am 12. September 1876 in Basel Emilie Clara Thurneysen (1858–1919), die Tochter des Präsidenten am Strafgericht Johann Heinrich Eduard Thurneysen (1824–1900) und dessen 1851 geheirateten Frau Emilie Gemuseus (1829–1890). Aus der Ehe stammen ein Sohn, der Romanist Heinrich Gelzer, und die zwei Töchter Julie (verh. 26. März 1904 in Jena mit Adolf Wilhelm Ferdinand Damaschke) und Emily (verh. 1898 mit dem Archivar Fritz Koegel).", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich Gelzer eigentlich Heinrich Carl Guido Gelzer (* 1. Juli 1847 in Berlin; † 11. Juli 1906 in Jena) war ein Schweizer klassischer Philologe, Althistoriker und Byzantinist. Er trug in seinen zahlreichen Werken dazu bei, wesentliche Einsichten in die spätantike und mittelalterliche byzantinische Geschichte zu vermitteln.", "tgt_summary": null, "id": 681967} {"src_title": "Arthur Keith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bei Kriegsbeginn gehörte das Boot zur 3. Zerstörer-Flottille und operierte in der Ostsee nahe Danzig. Später wurde der Zerstörer in die Nordsee verlegt und beteiligte sich am Legen der Westwallminensperren. Im Anschluss daran führte \"Z 15\" Handelskrieg im Skagerrak und Kattegat. An den Minenunternehmungen der deutschen Zerstörer vor der britischen Küste nahm \"Z 15\" vereinzelt teil. Im Dezember kam es zu einer Kollision mit dem Zerstörer \"Z 7 Hermann Schoemann\", wodurch eine längere Werftliegezeit nötig wurde. Die Reparaturen wurden erst im Mai 1940 beendet, wodurch \"Z 15 Erich Steinbrinck\" nicht am Unternehmen Weserübung, der Invasion Norwegens und Dänemarks, teilnehmen konnte. Im Juni nahm der Zerstörer am Unternehmen Juno teil, in dessen Verlauf er allerdings aufgrund von Maschinenproblemen nach Trondheim zurückkehren musste. Im gleichen Monat geleitete das Boot das Schlachtschiff \"Scharnhorst\" nach Kiel und ging danach in die Werft in Hamburg zur Überholung. Im Anschluss daran folgten eine Minenunternehmung und ein weiterer Werftaufenthalt, bevor der Zerstörer im September 1940 nach Westfrankreich verlegte. Wegen erneuter Maschinenprobleme konnte das Boot jedoch erst im März 1941 als voll einsatzbereit gemeldet werden. Im April 1942 wurde die \"Erich Steinbrinck\" zusammen mit dem Schwesterschiff \"Z 14 Friedrich Ihn\" als Sicherungszerstörer für die \"Scharnhorst\" eingeteilt und nach Brest verlegt. Danach wurde sie nach Norwegen geschickt, wo sie am Unternehmen Wunderland teilnahm. Bei dem Norwegenaufenthalt hatte das Boot bei Kirkenes Grundberührung, verlegte nach erneuten Maschinenproblemen wieder nach Deutschland in die Werft und kehrte erst im Januar 1943 nach Norwegen zurück. Es folgten verschiedene Sicherungsaufgaben und die Teilnahme am Unternehmen Sizilien. Danach kehrte \"Z 15\" zusammen mit dem Schweren Kreuzer \"Lützow\" nach Deutschland zurück. Nach einer Kollision mit einem norwegischen Frachter musste \"Z 15\" erneut in die Werft, aus der das Boot im Januar 1944 entlassen wurde. Nach einem weiteren Minenunternehmen ging der Zerstörer im Mai 1944 bei Blohm & Voss in die Werft, wo er im November durch einen Luftangriff schwer beschädigt wurde. Im April 1945 verlegte \"Z 15\" nach Cuxhaven, wo das Schiff am 7. Mai 1945 außer Dienst gestellt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ende.", "content": "Dort wurde das Boot britische Kriegsbeute und in \"R 92\" umbenannt. Durch Los-Entscheid fiel der Zerstörer am 2. Januar 1946 der sowjetischen Marine zu. Anfang Januar 1946 fuhr er, zusammen mit fünf anderen ehemals deutschen Schiffen (dem Leichten Kreuzer \"Nürnberg\", dem Zielschiff \"Hessen\", dessen Leitschiff \"Blitz\", dem Torpedoboot \"T 33\" und dem alten Torpedoboot und jetzigen Torpedofangboot \"T 107\") nach Libau, wo er als \"Pylkiy\" (\"Пылкий\") wieder in Dienst gestellt wurde. Ab dem 30. April 1949 wurde das Boot zum Wohnschiff \"PKZ-2\" umfunktioniert. 1958 wurde es schließlich aus der Liste der aktiven Kriegsschiffe gestrichen und abgewrackt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zerstörer Z 15 Erich Steinbrinck war eines der zwölf Boote der Klasse Zerstörer 1934 A, die zwischen 1936 und 1938 für die deutsche Kriegsmarine vom Stapel gelassen wurden. Benannt wurde er nach dem Kommandanten des Torpedobootes \"V 29\", das am 31. Mai 1916 in der Skagerrakschlacht versenkt wurde. Kapitänleutnant Erich Steinbrinck (1881–1916) und einige seiner Leute konnten zunächst von \"S 35\" unter Kapitänleutnant Friedrich Ihn geborgen werden. Bei einem erneuten Vorstoß gegen die britische Schlachtflotte wurde auch dieses Boot versenkt. Steinbrinck, Ihn und die Besatzungen ihrer Boote kamen dabei ums Leben. 1946 kam der Zerstörer an die Sowjetunion und war dort als Pylkiy in der Baltischen Rotbannerflotte bis 1956 in Dienst.", "tgt_summary": null, "id": 1649621} {"src_title": "Nikos Kourkoulos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Dr. Ibn Chambas besuchte die Mfantsipim School in Cape Coast sowie später die staatliche weiterführende Schule in Tamale. Er absolvierte an der Universität von Ghana in Legon, einem Stadtteil von Accra sein politikwissenschaftliches Studium, das er im Jahr 1973 mit dem Bachelor abschloss. Ibn Chambas wechselte an die Cornell University in den USA, von der ihm im Jahr 1977 der Master und im Jahre 1980 sein Doktortitel verliehen wurde. An der Case Western Reserve University in Cleveland, Ohio machte er seinen juristischen Abschluss. Mohamed Ibn Chambas hat die Berechtigung in Ghana und im Staat Ohio, USA als Anwalt aufzutreten.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Akademiker und Anwalt.", "content": "Ibn Chambas begann seine berufliche Tätigkeit in den USA als Lehrkraft am Oberlin College in Ohio. Später war er als Anwalt in Cleveland tätig für die Kanzlei \"Forbes, Forbes and Teamor\".", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Politiker und Diplomat.", "content": "Ibn Chambas kehrte in den 80er Jahren nach Ghana zurück und wurde im Jahr 1987 Vize-Staatssekretär im Außenministerium Ghanas (\"Deputy Foreign Secretary of Ghana\"). Bei den Parlamentswahlen im Dezember 1992, unter der damals in Kraft getretenen vierten Verfassung des Landes, trat Chambas als Kandidat des Wahlkreises Bimilla für die Partei National Democratic Congress (NDC) auf und zog ins ghanaische Parlament ein. Bereits in seinem ersten Jahr als Parlamentsmitglied wurde er erster Stellvertreter des Parlamentssprechers für die Amtszeit 1993–1994. Direkt im Anschluss wurde er vom damaligen Präsidenten Jerry Rawlings zum Vize-Außenminister ernannt. Diesen Posten hatte er bis April 1997 inne und wechselte auf Betreiben von Rawlings in die Position des stellvertretenden Ministers für höhere Bildung. Diese Tätigkeit übte Ibn Chambas bis zur politischen Machtwechsel bei den Wahlen des Jahres 2000 aus. Rawlings trat sein Amt an John Agyekum Kufuor ab. Ibn Chambas wurde daraufhin am 21. Dezember 2001 zum Generalsekretär von ECOWAS gewählt. Bei den Wahlen des Jahres 1996 gelang es Ibn Chambas nicht erneut in seinem Wahlkreis zu obsiegen. Jedoch errang er bei den Wahlen am 7. Dezember 2000, an seinem fünfzigsten Geburtstag wiederum für den NDC den Parlamentssitz des Wahlkreises Bimilla. Ibn Chambas arbeitet als Parlamentsmitglied überwiegend im Parlamentsausschuss für äußere Angelegenheiten sowie im Ausschluss für Erziehung. Mohamed Ibn Chambas nahm an einer Vielzahl von internationalen Treffen, Staatsbesuchen und Versammlungen teil. Selbst leitete er die ghanaische Delegation bei der UN-Hauptversammlung, verschiedenen Treffen der Minister in der OAU sowie der ECOWAS. Seit 2014 ist er UN-Sonderbeauftragter und Leiter von UNOWAS, dem Büro der Vereinten Nationen für Westafrika.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Mohamed Ibn Chambas ist der erste Afrikaner, der an der Cornell-Universität in den Universitätsrat (Cornell University Council) gewählt wurde. Seine erste Amtszeit im Universitätsrat absolvierte Ibn Chambas zwischen 1997 und 2001. Im Jahr 2003 wurde er erneut für eine weitere vierjährige Amtszeit gewählt. Chambas wurde mit dem zweithöchsten Orden Ghanas, dem Order of the Volta ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mohamed Ibn Chambas (* 7. Dezember 1950 in Ghana) ist ein führender Anwalt, Diplomat und Politiker Ghanas. Von 2010 bis 2015 war er Generalsekretär der AKP-Staatengruppe. Bis Februar 2010 war Mohamed Ibn Chambas ECOWAS Vorstandssekretär (\"Executive Secretary\").", "tgt_summary": null, "id": 2140205} {"src_title": "Leidener Willeram", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Ausbildung.", "content": "David John McDonald wurde als jüngster Sohn des presbyterianischen Reverends Alexander „Sandy“ McDonald (1937–2016) und Essedale Helen McDonald, geborene McLeod, (1940–2007) in Bathgate (West Lothian) geboren. Er wuchs in Ralston (Ortsteil von Paisley) nahe Glasgow auf, wo sein Vater Pfarrer und zeitweise Minister (vgl. Bischof) der Church of Scotland war. Tennants Mutter war als Hausfrau und Mutter sowie ehrenamtlich in der Kirche tätig. Sein Bruder Blair ist sechs Jahre älter, seine Schwester Karen acht Jahre. Als ihm seine Eltern im Alter von drei Jahren erklärten, was ein Schauspieler ist, äußerte er erstmals den Wunsch, selbst Schauspieler zu werden. Als Fan der britischen Science-Fiction-Familienserie \"Doctor Who\" benennt er als seine frühesten Kindheitserinnerungen das Nachspielen von Filmszenen im Garten der Familie. Seine Eltern versuchten ihn zu überzeugen, eine konventionellere Karriere einzuschlagen, aber Tennant meinte, er sei als Kind erstaunlich zielstrebig und nie von seinem Berufswunsch abzubringen gewesen. Während der Schulzeit trat er im Schultheater auf und besuchte die Samstagskurse der RSAMD für künstlerisch begabte Schüler. Als er sich für seine erste Fernsehrolle im Alter von 16 Jahren bei der britischen Schauspielergewerkschaft \"Equity\" registrieren ließ, war dort bereits ein gleichnamiger Schauspieler eingeschrieben, deswegen verwendete er fortan einen Künstlernamen, den er nach Neil Tennant wählte, dem Sänger der Pet Shop Boys. Da gerade in der Filmindustrie der eigene Name zugleich das erste und wichtigste Aushängeschild jedes Arbeitnehmers ist, sollen durch diese Regelung Verwechslungen vermieden werden. Den selbstgewählten Nachnamen verwendet David Tennant heute auch als Privatperson, seine Frau und Kinder tragen ihn ebenfalls. Die offizielle und vollständige Namensänderung (in allen Ausweispapieren etc.) ist die Folge anfangs gescheiterter Verhandlungen zwischen der britischen Equity und ihrem US-amerikanischen Pendant, der Screen Actors Guild. Dort war erneut bereits ein gleichnamiger Schauspieler eingeschrieben. Tennant hätte also für sein erstes US-amerikanisches Filmprojekt \"Fright Night\" trotz mehr als 20-jähriger Tätigkeit unter diesem Künstlernamen seinen Namen erneut ändern müssen. Ein gerichtlich ausgefochtener Präzedenzfall ermöglicht es Schauspielern in den Vereinigten Staaten jedoch, zwar nicht ihren Künstlernamen, aber zumindest ihren Realnamen unter Umständen beizubehalten, selbst wenn dieser innerhalb der Screen Actors Guild bereits vergeben sein sollte. Um einen weiteren teuren Rechtsstreit zu umgehen und seinen Künstler- (und damit Marken-) Namen nicht aufgeben zu müssen, wurde Tennant von der Equity gebeten, seinen Geburtsnamen \"McDonald\" stattdessen vollständig aufzugeben und amtlich in \"Tennant\" ändern zu lassen. Das Unternehmen erfüllte seinen Zweck, in allen internationalen Projekten konnte er seither problemlos unter dem Namen Tennant arbeiten. Seine älteste Tochter, die in eben dieser Umbruchphase geboren wurde, erhielt bei ihrer Geburt im April 2011 noch den Namen McDonald. Auch ihr Nachname wurde kaum zwei Wochen später in Tennant geändert. Nach seinem Schulabschluss 1988 zog Tennant nach Glasgow und begann ein Schauspielstudium an der Royal Scottish Academy of Music and Drama (RSAMD) als Jüngster seines Jahrgangs. Zunächst wohnte er bei seiner älteren Schwester, dann in Wohngemeinschaften mit Kommilitonen. 1991 schloss er sein Bachelorstudium erfolgreich ab.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Karriere.", "content": "Tennant begann seine Schauspielkarriere mit 16 Jahren in einem Fernsehspot der schottischen Gesundheitsbehörde gegen das Rauchen, während er noch zur Schule ging. Ein Jahr später bekam er eine Rolle in einer Episode der schottischen Kinderserie \"Dramarama\". Tennants erste professionelle Rolle nach seinem Universitätsabschluss war bei der politischen Theatergruppe \"7:84\". Die Kompanie war 1971 von Dramaturg John McGrath gegründet worden und benannt nach einer Statistik im \"Economist\" von 1966, nach der 7 % der schottischen Bevölkerung über 84 % des gesamten Vermögens verfügten. Tennants erster Auftritt mit der Gruppe war eine Inszenierung von Bertolt Brechts \"Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui\", bei der die nur sechs Ensemble-Mitglieder ganze 20 Rollen unter sich aufteilten. In seiner ersten großen Fernsehrolle spielte er 1994 in der sechsteiligen BBC-Serie \"Takin’ Over the Asylum\" den manisch-depressiven Campbell. Die Serie gewann mehrere Preise, unter anderem je einen BAFTA und BAFTA Scotland Award als beste Serie. Für Tennant wurde sie zum Sprungbrett ans englische Theater und später zum Film, ihm zufolge erhielt er jeden weiteren Job, weil Produzenten ihn in \"Takin’ Over the Asylum\" gesehen hätten. Spätestens mit seinen Theaterauftritten in \"What the Butler Saw\" (1994–1995 mit dem Royal National Theatre) und \"Die Glasmenagerie\" (1996 mit dem Dundee Repertory Theatre) machte er als Bühnenschauspieler auf sich aufmerksam. Noch im gleichen Jahr erhielt er ein Engagement der renommierten Royal Shakespeare Company. Seine erste Rolle als festes Ensemblemitglied war die des Hofnarren Prüfstein in Shakespeares Komödie \"Wie es euch gefällt\" (1996). Tennant erzählte später, eine eindrucksvolle Darstellung eben dieser Figur habe ihn als jungen Schüler erstmals für Shakespeares Welt begeistern können. Gleichzeitig war er mit der RSC in zwei modernen Stücken, \"The Herbal Bed\" und \"The General from America\" zu sehen. In Letzterem übernahm Tennant bereits die Hauptrolle des Alexander Hamilton. Anschließend spielte er meist komödiantische Rollen, wie Antipholus von Syracuse in \"Die Komödie der Irrungen\" (2000), aber auch tragische Rollen wie die des Romeo in \"Romeo und Julia\" (2000). Für seine Leistung in \"Die Komödie der Irrungen\" wurde er für einen Ian Charleson Award nominiert. 2003 folgte eine Olivier-Nominierung als bester Schauspieler für seine Darstellung von Jeff in \"Lobby Hero\". Seine erste Hauptrolle auf der Großbildleinwand erhielt er 1998 in der Liebeskomödie \"L.A. Without a Map\", die auch in deutschen Kinos zu sehen war. 2003 hatte er eine Rolle im starbesetzten britischen Kinofilm \"Bright Young Things\". Im DVD-Audiokommentar lobte Regisseur und Drehbuchautor Stephen Fry Tennants Performance und besonders seinen Akzent und sagte, in ein paar Jahren würde jeder Tennants Namen kennen. Ab 2004 stieg Tennants Bekanntheitsgrad durch Haupt- und Nebenrollen in den britischen Fernsehproduktionen \"He Knew He Was Right\" (2004), \"Blackpool\" (2004), \"Casanova\" (2005) und \"Der Feind in meinem Haus\" (\"Secret Smile\", 2005). In diesen Filmen spielt er sowohl stark komödiantisch (\"Casanova\") als auch dramatisch angelegte Rollen (\"He Knew He Was Right\"); \"Blackpool\" ist außerdem als Jukebox-Musical konzipiert und \"Secret Smile\" zeigt Tennant als mörderischen Soziopathen. Innerhalb kurzer Zeit konnte er sich so als vielseitiger Schauspieler präsentieren und profilieren. Durch seine Rolle als Barty Crouch jr. in \"Harry Potter und der Feuerkelch\" (2005) wurde Tennant schließlich auch international bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Doctor Who (2005–2010).", "content": "Nachdem der \"Doctor Who\"-Produzent und Drehbuchautor Russell T Davies mit Tennant bereits im Fernsehdreiteiler \"Casanova\" (2005) zusammengearbeitet hatte, bot er ihm die begehrte Titelrolle der Kult-Science-Fiction-Serie an. Tennant verkörpert den zehnten Doktor, und spielte die Rolle in den Staffeln 2–4 und den \"2009/2010 Specials\", in mehreren Sonderfolgen, in einer Episode der Ablegerserie \"The Sarah Jane Adventures\", in Parodien (z. B. in \"Extras\" oder in der \"Catherine Tate Show\"), in den animierten Serien \"Infinite Quest\" und \"Dreamland\" und in mehreren \"Doctor Who\"-Hörbüchern. Hochkarätige Darsteller wie Timothy Dalton, Derek Jacobi oder Lindsay Duncan traten in Gastrollen neben Tennant auf. Die Rolle machte Tennant zu einem der bekanntesten und gefragtesten Schauspieler Großbritanniens. Unter anderem erhielt er 2006 den BAFTA Cymru als „bester Schauspieler“ und viermal in Folge den National Television Award als „beliebtester Schauspieler“, die wichtigste von Zuschauern vergebene Auszeichnung in Großbritannien. Er sprach immer wieder über seine Freude, mit der Rolle seinen Kindheitstraum zu erfüllen. Die Dreharbeiten zu \"Doctor Who\" nehmen neun Monate im Jahr ein, daneben war Tennant in weiteren, sehr unterschiedlichen Rollen zu sehen. Unter anderem spielte er die Hauptrollen in den BBC-Produktionen \"Recovery\" (2007), \"Learners\" (2007) und \"Einstein and Eddington\" (2008). In Letzterem verkörpert er den Astrophysiker Arthur Stanley Eddington neben Andy Serkis als Albert Einstein. Seine Popularität und schauspielerische Vielseitigkeit fasste The Guardian im Sommer 2007 (Tennant belegte Platz 24 in ihrer Liste der 100 einflussreichsten Personen in den britischen Medien und war damit der höchstplatzierte Schauspieler) wie folgt zusammen: Im Oktober 2008 gab Tennant seinen Ausstieg aus der Serie bekannt. Es sei für ihn der „beste Job der Welt“, doch er wolle gehen, bevor die Rolle für ihn zur Routine werde. Seine letzte reguläre \"Doctor Who\"-Folge \"The End of Time Part 2\" wurde am 1. Januar 2010 im britischen Fernsehen ausgestrahlt und von 10,4 Millionen Zuschauern gesehen. Im November 2013 schlüpfte Tennant für \"Der Tag des Doktors\", die Sonderfolge zum 50. Jubiläum von \"Doctor Who\", erneut in seine Paraderolle des zehnten Doktors. Neben ihm waren auch sein Nachfolger Matt Smith und „\"Kriegsdoktor\"“ John Hurt in den Rollen ihrer jeweiligen Inkarnationen des Charakters vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "Hamlet und Love’s Labour’s lost.", "content": "Zeitgleich mit Tennant verabschiedeten sich von \"Doctor Who\" nach fünf Jahren auch Showrunner Russell T Davies und Produktionsleiterin / BBC-Wales-Chefin Julie Gardner, um sich neuen Projekten zuzuwenden. Um den starken Einschnitt und die daraus resultierenden Veränderungen in Personal und Arbeitsweise angemessen vorbereiten und überbrücken zu können, wurde für 2009 anstatt einer vollständigen \"Doctor Who\" Staffel lediglich die Ausstrahlung von fünf Sonderfolgen in Überlänge geplant. Aus diesem Grund konnte Tennant schon 2008 zum Royal Shakespeare Theatre zurückkehren, um mit dem Ensemble der RSC erst die Titelrolle der Shakespeare-Tragödie \"Hamlet\" (neben Patrick Stewart als Claudius) und anschließend die Komödie \"Verlorene Liebesmüh\" in Stratford-upon-Avon aufzuführen. Wegen Tennants Popularität in Großbritannien war der Auftritt mit großem Medieninteresse verbunden und 6000 Tickets für die erste Saison waren innerhalb von drei Stunden ausverkauft. Trotz allgemeinem Weiterverkaufsverbot nahmen einzelne Händler auf der Handelsplattform Ebay umgerechnet über 600 Euro pro Karte. Die \"Hamlet\"-Produktion wie auch Tennants Darstellung des dänischen Prinzen wurden von Theaterkritikern durchweg ausgesprochen positiv aufgenommen. Die Inszenierung von \"Love’s Labour’s Lost\" erhielt dagegen mittelmäßige Kritiken, doch auch hier wurde die hervorragende Leistung Tennants in der Rolle des Berowne hervorgehoben. Charles Spencer, Theaterkritiker des \"Daily Telegraph\", beschrieb die \"Hamlet\"-Inszenierung als eine der besten \"Hamlet\"-Produktionen, die er je gesehen habe, und Tennant als. Auch der renommierte Theaterkritiker Michael Billington beschrieb die Hamlet-Produktion im \"Guardian\" unter der Überschrift als und lobte Tennant als (\"ein Hamlet von lebhafter Klugheit, mimetischer Vitalität und ausgelassener Komik: eine der witzigsten Darstellungen, die ich je gesehen habe\"). Über \"Verlorene Liebesmüh\" schrieb Billington zwei Monate später: \"Hamlet\" wurde im Dezember 2008 nach London ins Novello Theatre transferiert, doch Tennant erlitt einen Bandscheibenvorfall und musste vom Einspringer Edward Bennett vertreten werden. Tennant übernahm die Rolle Anfang Januar wieder. Im Auftrag der BBC und der Royal Shakespeare Company wurde das Stück im Sommer 2009 in gleicher Besetzung verfilmt und am 26. Dezember 2009 auf BBC Two ausgestrahlt. Der dreistündige Fernsehfilm wurde an diesem Tag von 900.000 Zuschauern gesehen, eine Erfolgsquote, die die BBC zur Produktion weiterer Shakespeare-Verfilmungen und Dokumentationen für das Jahr 2012 veranlasste. Im April 2011 gab die britische Royal Mail eine Briefmarke mit Tennant als Prinz Hamlet heraus, um das 50-jährige Jubiläum der RSC zu feiern. Bereits zwei Jahre später wurde er im Rahmen einer Sonderedition anlässlich des 50. Jubiläums von \"Doctor Who\" ein weiteres Mal zum Abbild auf einer nationalen Briefmarke. Beides zusammen bezeichnete Tennant 2019 scherzhaft als eines der Dinge, auf die er in seiner gesamten Karriere am stolzesten sei.", "section_level": 2}, {"title": "2010–heute.", "content": "\"Hamlet\", \"Doctor Who\", mehrere (Animations-)Kinderfilme und diverse Interviews in der Aussicht auf neue Projekte führten dazu, dass David Tennant allein über die beiden Weihnachtsfeiertage von 2009 ganze 75 mal in Fernsehen und Radio zu sehen bzw. hören war. Nach Tennants Ausstieg aus \"Doctor Who\" erhielt er die Hauptrolle in dem Serienpilot \"Rex is not your Lawyer\" beim Sender NBC. Dies war Tennants erstes nordamerikanisches Projekt, doch der Pilot wurde nicht zur Serie. Die vierteilige BBC-Miniserie \"Single Father\", in der Tennant einen zunehmend verzweifelnden Witwer und Vater von fünf Kindern spielt, wurde im Oktober 2010 auf BBC One ausgestrahlt und brachte ihm seine zweite Nominierung der \"Royal Television Society\" (2008 für \"Recovery\" und \"Doctor Who\") und die vierte Auszeichnung mit dem TV Choice Award (2006, 2007, 2008 für \"Doctor Who\") als bester Schauspieler ein. Im April 2011 war er im Fußballdrama \"United\" zu sehen, einem weiteren BBC Projekt, das sich mit dem Wiederaufbau der Mannschaft nach dem Flugzeugunglück des Manchester United Teams 1958 befasst. Darin spielte er Trainer Jimmy Murphy, seine erste Fernsehrolle mit walisischem Dialekt. Am 24. April 2011 spielte er die Hauptrolle im Radiohörspiel \"Kafka: The Musical\" von Murray Gold (Filmkomponist unter anderem für \"Single Father\", \"Casanova\" und \"Doctor Who\") auf Radio 3. Noch im gleichen Jahr gewann Tennant für seine Darstellung des Franz Kafka den BBC Audio Drama Award als Bester Darsteller. Vom 16. Mai bis zum 3. September 2011 trat Tennant neben \"Doctor Who\" Co-Star Catherine Tate in der Shakespeare-Komödie \"Much Ado About Nothing\" im Londoner Wyndham’s Theatre auf. Die Produktion brach alle Verkaufsrekorde des Wyndham’s Theatre und wurde von Kritikern als der „Wohlfühl-Hit des Sommers“ und „Shakespeare mit Verstand und Herz“ beschrieben. Wegen der großen Nachfrage wurde das Bühnenstück gefilmt und als Download bereitgestellt. Tennants erster Hollywoodfilm war \"Fright Night\" (2011, Neuverfilmung von Tom Hollands gleichnamiger Horrorkomödie von 1985), er übernahm darin die Rolle des Bühnenmagiers Peter Vincent, die im Original von Roddy McDowall gespielt wurde. Der Film erschien im Oktober 2011 in deutschen Kinos. In der britischen Liebeskomödie \"Wer ist die Braut?\" (\"The Decoy Bride\"), die im Sommer 2010 gedreht wurde, ist er an der Seite von Kelly Macdonald und Alice Eve zu sehen. In der ersten Episode der skurrilen britischen Sitcom \"This is Jinsy\" spielte Tennant einen übertriebenen Show-Moderator. Außerdem arbeitete Tennant 2011 an zwei Projekten mit teilweise improvisiertem Drehbuch. Das BBC One-Drama \"True Love\", in dem unter anderem auch seine \"Doctor Who\"-Costars Billie Piper und David Morrissey mitspielen, wurde im Juni 2012 ausgestrahlt. In der britischen Familienkomödie \"Nativity 2 – The Second Coming\" spielt er die beiden Hauptrollen von Mr Peterson und seinem Zwillingsbruder, zwei Lehrern, die mit ihren Klassen bei einem Wettbewerb zur besten Weihnachtsaufführung konkurrieren. Der Film erschien Weihnachten 2012 in britischen Kinos. Im Animationsfilm \"Die Piraten! – Ein Haufen merkwürdiger Typen\" (\"The Pirates! In an Adventure with Scientists\") spricht er im Englischen die Stimme von Charles Darwin. Im zweiteiligen Agententhriller \"Die Spione von Warschau\", produziert für BBC Four, ARTE France und TVP, spielt er die Hauptrolle. Im dreiteiligen Politikdrama \"The Politician’s Husband\", das 2013 auf BBC Two ausgestrahlt wurde, spielen er und Emily Watson die Hauptrollen. Im Herbst 2013 und erneut 2016 kehrte Tennant für je eine Saison zur Royal Shakespeare Company zurück, um Richard II zu spielen. Zum Ende der ersten Saison 2014 wurde eine der Aufführungen im Royal Shakespeare Theatre (RST) aufgezeichnet und auf DVD veröffentlicht. Seit 2012 ist er außerdem festes Mitglied im Verwaltungsrat (Vorstand) der RSC. Zwischen 2013 und 2017 spielte er die Hauptrolle des Detective Inspector Alec Hardy in Chris Chibnalls gefeierter Krimiserie \"Broadchurch\". Seine Darstellung des unnahbaren und schmerzgeschüttelten Kriminalisten wurde allein in Großbritannien zur Erstausstrahlung von 9 Millionen Zuschauern pro Folge gesehen und zog in ihrer Popularität beinahe mit der des zehnten Doctors gleich. Im US-amerikanischen Remake der ersten Staffel – \"Gracepoint\" (FOX) – verkörperte er die gleiche Rolle noch einmal mit amerikanischem Akzent und neuem Namen; alle anderen Rollen wurden neu besetzt, die Namen der Charaktere dafür beibehalten. Im Jahr 2015 spielte er den Bösewicht \"Kilgrave\" in der Netflix-Serie \"Marvel’s Jessica Jones\". Am 5. Juli 2016 verlieh das Royal Conservatoire of Scotland (RCS, ehemals RSAMD) ihrem Alumnus von 1991 die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Schauspiel. Mit ihm ausgezeichnet wurden Sir Matthew Bourne (englischer Choreograf; Ehrendoktorwürde der Fakultät für Tanz) und Ralph Kirshbaum (US-amerikanischer Musikpädagoge/ Cellist; Ehrendoktorwürde der Fakultät für Musik). Die Auszeichnung geht mit der Einladung einher, an der Universität Meisterkurse im jeweiligen Fachgebiet zu leiten. Am 26. Februar 2017 feierte das Drama-Biopic \"Mad to Be Normal\" von Dokumentarfilmer Robert Mullan im Rahmen des Glasgow Film Festival Premiere. Tennant übernahm darin die Hauptrolle des Psychiaters Ronald D. Laing, einem wichtigen Kritiker der freudschen Psychoanalyse und Mitbegründer der antipsychiatrischen Bewegung. Im März kehrte er für nur drei Monate (\"strictly limited run\") auf die West-End-Bühne des Wyndham’s Theatre zurück, diesmal nicht mit der RSC, sondern in der Rolle des Don Juan in Patrick Marbers moderner Adaption \"Don Juan in Soho\". Im Dezember 2017 wurde das Low-Budget-Projekt \"You, Me and Him\" weltweit online veröffentlicht, der Kinostart folgt im April 2018. Nach dem Kurzfilm \"96 Ways to Say I Love You\" (2015, ebenfalls mit David Tennant) ist dies das Kinodebüt der befreundeten Daisy Aitkens, sie schrieb in beiden Fällen das Drehbuch und führte Regie. Die außerordentlich niedrigen Produktionskosten von nur 160 000 US-Dollar konnten nur erreicht werden, da es sich um ein Gemeinschaftsprojekt einer Gruppe von Freunden und Familie handelt. Große Teile der Finanzierung übernahmen David und Georgia Tennant mit Unterstützung von Georgias Vater Peter Davison. David übernahm zudem eine Nebenrolle (John bzw. Titelrolle \"Him\"), seine Frau unterstützte ihre Freundin als Produzentin (Tennants Produktionsdebüt) und hatte selbst einen Cameo-Auftritt. Auch ihre gemeinsamen Kinder Olive und Wilfred treten kurz in Erscheinung. Verschieden große Rollen übernahmen außerdem Georgias Eltern Peter Davison und Sandra Dickinson sowie die befreundeten Schauspieler Sarah Parish, Faye Marsay, David Warner, Nina Sosanya, Ingrid Oliver, Don Warrington u. a. Der Animationsfilm \"Ferdinand\" (lose basierend auf dem Kinderbuch von 1936) lief ebenfalls im Dezember 2017 weltweit in den Kinos an. Tennant spricht in dem Familienfilm den Jungbullen Angus. Am 26. Februar 2018 feierte die animierte Science-Fiction-Serie \"Final Space\" Premiere. Tennant spricht darin die Rolle des Lord Commander. Am 4. Mai 2018 kam der Horror-Thriller \"Bad Samaritan\" in die US-amerikanischen Kinos. Unter der Regie von Dean Devlin spielte Tennant den sadistischen Gegenspieler von Robert Sheehans kleinkrimineller Titelfigur. Noch 2018 soll außerdem der Film \"Mary, Queen of Scots\" erscheinen, der sich aktuell in Nachproduktion befindet. Gleiches gilt für den Animationsfilm \"Chew\" (nach der gleichnamigen Comicserie), in welchem Tennant eine Sprechrolle übernahm, die ursprünglich für den 2014 verstorbenen Schauspielkollegen Robin Williams vorgesehen war. Gemeinsam mit Michael Sheen ist Tennant 2019 in der Hauptrolle des Dämons Crowley (Sheen als Engel Erziraphael) in Neil Gaimans sechsteiliger BBC-Miniserie \"Good Omens\" zu sehen. Es handelt sich um eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Gaiman und Terry Pratchett. Die Dreharbeiten wurden im Februar 2018 abgeschlossen und die Serie am 31. Mai 2019 auf Amazon Prime erstveröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Tennant vermeidet es in Interviews über sein Privatleben zu sprechen: Er ist seit 2008 mit der Schauspielerin Georgia Moffett liiert, der Tochter von \"Doctor-Who\"-Darsteller Peter Davison. Im April 2011 kam das erste gemeinsame Kind des Paares zur Welt, eine Tochter. Wenige Monate später adoptierte Tennant auch Moffetts damals zehnjährigen Sohn Ty und im Dezember desselben Jahres heiratete das Paar schließlich. Georgia und Ty (geborener Ty Peter Moffett-Martin) nahmen mit der Eheschließung den Nachnamen Tennant an. Im beruflichen Kontext nutzte die Filmemacherin noch einige Zeit lang ihren Mädchen- bzw. beide Namen parallel. 2013 wurde der zweite Sohn geboren, 2015 die zweite und im Oktober 2019 die dritte Tochter. Die Familie lebt in London. Der älteste Sohn Ty Tennant verfolgt dort inzwischen wie seine Eltern eine Schauspielkarriere und war 2019 mit \"Tolkien\" in seinem ersten großen Kinofilm zu sehen. Politisch steht Tennant auf der Seite der Labour Party und wirkte 2005 und 2010 in deren Wahlwerbespots mit. Er ist Schirmherr der Stiftung \"Headway Essex\" (Versorgung, Unterstützung und Rehabilitation von Kindern und Erwachsenen mit Hirnverletzungen) und der britischen \"Association for International Cancer Research\" (Krebsforschung). 2007 war seine Mutter an Krebs verstorben. Die Arbeit von \"Headway\" lernte er 2006 während der Vorbereitung auf seinen Film \"Recovery\" kennen und schätzen. In \"Recovery\" spielte er einen Familienvater, der durch einen Autounfall ein schweres SHT und Verletzungen u. a. des OFC (Orbitofrontalcortex) und infolge dessen nicht nur retrograden Gedächtnisverlust, sondern auch massive Persönlichkeitsveränderungen erleidet. Seit 2012 ist er Vorstandsmitglied der Royal Shakespeare Company, für die er seit 1996 regelmäßig auf der Bühne steht. 25 Jahre nach seinem Universitätsabschluss an der Royal Scottish Academy of Music and Drama erhielt er hier 2016 die Ehrendoktorwürde für Schauspiel.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schauspieler.", "content": "Filme Miniserien (Fernseh-Mehrteiler) Serien", "section_level": 2}, {"title": "Synchronsprecher.", "content": "Filme Miniserien (Fernseh-Mehrteiler) Serien", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Werke.", "content": "Tennant schrieb Vorworte zu bislang drei Büchern befreundeter Autoren: 2006 verfasste er einleitende Worte zu Gary Russells \"Doctor Who: The Inside Story\". 2011 folgte eine Einleitung zu Elisabeth Sladens posthum erschienener Autobiografie im Gedenken an seine Kindheitsheldin und spätere Kollegin und Freundin. Er ließ es sich auch nicht nehmen, seine Worte für das zugehörige Hörbuch (ansonsten gelesen von Caroline John) selbst einzusprechen. Zuletzt verfasste er 2017 das Vorwort zu den Memoiren seines Schwiegervaters mit dem Titel \"Is There Life Outside The Box? An Actor Despairs\".", "section_level": 1}, {"title": "Theater.", "content": "Theater ohne nähere Ortsangabe gehören zum Londoner Theaterbezirk West End, einzig Royal Court Theatre und Royal National Theatre liegen einige Kilometer südlich im benachbarten Stadtteil Chelsea bzw. an der Waterloo Bridge. Das Royal Shakespeare Theatre, der Hauptsitz der Royal Shakespeare Company, befindet sich in Shakespeares Geburtsstadt Stratford-upon-Avon, der Innenraum ist in Teilen dem Londoner Globe Theatre nachempfunden – durch die spezielle Platzanordnung auf drei Ebenen befindet sich keiner der 1500 Zuschauersitze weiter als 15 Meter von der Bühne entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Hörspiele und Hörbücher.", "content": "Hörbücher werden von einem einzelnen Sprecher, Hörspiele von einer mehrköpfigen Besetzung in verteilten Rollen vorgetragen. Eine Beschreibung beider Tätigkeitsfelder findet sich zusammenfassend unter Hörspielsprecher.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Laurence Olivier Award Emmy Awards Critics’ Circle Theatre Award Ian Charleson Award BAFTA Awards National Television Awards TV Quick und (ab 2009) TV Choice Award People’s Choice Award Satellite Award Saturn Award BBC Audio Drama Award Broadcasting Press Guild Television and Radio Award Royal Television Society Award Television and Radio Industries Club Award Internationales Filmfestival Shanghai Critics Award for Theatre in Scotland Evening Standard Theatre Award BroadwayWorld UK Award What’s on Stage Award Theatregoers’ Choice Awards Theatre Management Association Award Manchester Evening News Theatre Award Constellation Award Glenfiddich Spirit of Scotland Award Playing for the Planet Awards", "section_level": 1}], "src_summary": "David Tennant (* 18. April 1971 in Bathgate, West Lothian, Schottland als \"David John McDonald\") ist ein britischer Schauspieler und Synchronsprecher. ", "tgt_summary": null, "id": 104292} {"src_title": "Russell 1000", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn des Oberregierungsrates Ludwig Schiedermair und dessen Frau Elisabeth geb. Kammerl absolvierte das humanistische Gymnasium in Regensburg. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Musikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Promotion 1901 an der Universität Erlangen ging Schiedermair 1904 an die Universität Leipzig zu Hugo Riemann und 1905 an die Universität Berlin zu Hermann Kretzschmar, um seine musikwissenschaftlichen Kenntnisse zu erweitern. 1906 wurde er an der Philipps-Universität Marburg habilitiert und arbeitete zuerst dort und ab 1912 an der Universität Bonn als Privatdozent und 1915 als außerordentlicher Professor. Dort gründete er 1919 das musikwissenschaftliche Seminar, wurde dessen erster Direktor und ab 1920 ordentlicher Professor. Am 26. März 1927 aus Anlass des 100. Todestages von Ludwig van Beethoven wurde das ebenfalls von ihm gegründete Beethoven-Archiv eröffnet, dessen erster Direktor er bis 1945 war. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erfolgte unter seiner Leitung die Selbstgleichschaltung des Beethoven-Hauses mit der Einführung des Führerprinzips. Ebenso die Verdrängung der jüdischen Mitglieder aus dem Verein Beethoven-Haus und der jüdischen Musiker aus den Konzertprogrammen. In Personalunion war er ab 1932 Vorsitzender des Vereins Beethoven-Haus und Leiter des Beethoven-Archivs. Er publizierte 1934 das Werk \"Die Gestaltung weltanschaulicher Ideen in der Volksmusik Beethovens\". Von 1937 bis 1939 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Musikwissenschaft und hielt in dieser Position am 27. Mai 1938 im Rahmen der Reichsmusiktage die Eröffnungsrede der musikwissenschaftlichen Tagung. 1936 erhielt er den \"Kulturpreis der Stadt Bonn\" und die \"Beethoven-Medaille der Stadt Bonn\", 1941 die \"Goldene Mozart-Medaille\" des Salzburger Mozarteums. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er auch mit dem Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg zusammen. 1946 wurde er emeritiert. Schiedermair war 1947 Gründungsmitglied des Max-Reger-Instituts, das er bis 1953 leitete. 1952 wurde er Ehrenmitglied der Gesellschaft für Musikforschung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludwig Schiedermair (* 7. Dezember 1876 in Regensburg; † 30. April 1957 in Bensberg) war deutscher Musikwissenschaftler. In seinen musikwissenschaftlichen Abhandlungen befasste er sich mit der Geschichte der Oper sowie mit Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven. 1914 gab er die erste kritische Gesamtausgabe der Briefe Mozarts und seiner Familie heraus.", "tgt_summary": null, "id": 200554} {"src_title": "Vespa T5", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zusammenfassung.", "content": "\"Sicko\" beschäftigt sich mit den Problemen des von den Interessen der Krankenversicherungen und Pharmaunternehmen dominierten Gesundheitssystem der Vereinigten Staaten. Die Kernaussage ist dabei, dass eine staatliche Gesundheitsversorgung gegenüber dem gegenwärtigen US-amerikanischen Modell vorzuziehen sei, da dieses nur auf die Profitmaximierung der Versicherungen und Pharmakonzerne abziele.", "section_level": 1}, {"title": "Gesundheitswesen der Vereinigten Staaten von Amerika.", "content": "→ \"Hauptartikel: Gesundheitssystem der Vereinigten Staaten\"", "section_level": 2}, {"title": "Einzelberichte von Menschen, denen die Behandlung verweigert wurde.", "content": "Am 3. Februar 2006 forderte Moore die Leser seines Blogs dazu auf, ihm per E-Mail ihre „persönlichen Horrorgeschichten“ aus dem US-Gesundheitswesen zu senden. Innerhalb von 24 Stunden erhielt er 3.700 E-Mails, am Ende der Woche waren es 25.000. Der Film griff unter anderem die folgenden Fälle auf:", "section_level": 3}, {"title": "Berichte aus dem Innern der Versicherungsgesellschaften.", "content": "Einige ehemalige Angestellten von Versicherungsfirmen werden befragt und beschreiben die zwielichtigen Praktiken ihrer ehemaligen Arbeitgeber. Je mehr Patienten die Ärzte abweisen, desto besser sei auch ihre Reputation. Eine Szene zeigt einen Ausschnitt einer Rede vor einem Kongress im Jahr 1996. Dr. Linda Peeno, eine frühere Angestellte der Versicherung Humana Inc., sagt, ihre primäre Aufgabe habe darin bestanden, dem Unternehmen Geld zu sparen. „Ich verweigerte einem Mann die notwendige Operation“, sagte sie, beziehend auf eine Entscheidung, die sie 1987 fällte. Laut einem Artikel in der \"New York Times\" wurde ihre Aussage „breit nacherzählt über all die Jahre“. Laut einem Sprecher von Humana handelte der Fall von der Frage, ob ein Mann eine Versicherung hatte, die eine Herztransplantation einschließe, und Peeno sei korrekterweise zum Schluss gekommen, dass die Versicherungsanstalt die Behandlung nicht bezahlen müsse. Im Film wird auch Lee Einer interviewt, dessen Job bei einer der großen Versicherungsanstalten (im Film nicht namentlich genannt) es war, Versicherungsanträge nachträglich zu untersuchen. Einers Aufgabe war es, große Forderungen durchzugehen, um für versteckte Vorerkrankungen Belege zu finden. Er sagt, es sei irrelevant gewesen, ob der Antragsteller Täuschung beabsichtigte oder nicht, denn die Firma wollte nur Ausreden haben, mit welchen man das „Bezahlen von Forderungen vermeiden konnte“.", "section_level": 3}, {"title": "Lobbyisten und Politiker in Washington.", "content": "Der Film beschreibt auch die Verbindung zwischen Lobbygruppen wie der PhRMA, dem größten und einflussreichsten Lobbyistenblock in Washington, D.C., und politischen Gruppen. Hillary Clinton sei demnach die zweitgrößte Empfängerin von Wahlkampfspenden der Gesundheitsindustrie. Clintons Freund Harvey Weinstein, dessen Firma die Finanzierung des Films übernahm, bat ihn, die Szene aus dem Film zu entfernen, was Moore allerdings ablehnte.", "section_level": 3}, {"title": "Gesundheitssysteme anderer Länder.", "content": "Das US-amerikanische System wird zunächst mit dem kanadischen, dem des Vereinigten Königreichs und mit dem Frankreichs verglichen. Besonders das letztgenannte hat eine umfassende und kostenlose Gesundheitsversorgung für seine Bürger. Es folgt ein Interview mit Tony Benn, dem seit Jahrzehnten bekanntesten britischen Sozialpolitiker, der auf seinen Erbtitel \"Lord Stansgate\" verzichtet hatte, und Amerikanern, welche in diesen Ländern leben. Moore fährt auch bei einem französischen 24-Stunden-Hausbesuch-Service mit, genannt „SOS Médecins“, wo Ärzte ihre Patienten zu Hause besuchen. Der Arzt fährt in der Nacht in Paris herum und nimmt „Bestellungen“ entgegen wie ein Taxifahrer. Moore findet heraus, dass die französische Regierung für Mütter mit kleinen Kindern Helfer bereitstellt, welche für diese alltägliche Hausarbeiten erledigen. Einige freiwillige Rettungskräfte, welche während der Terroranschläge am 11. September 2001 Rettungsarbeit leisteten und in Folge an einer Reihe von medizinischen Problemen erkrankten, werden interviewt. Die Regierung weigert sich, die Behandlungskosten für die dadurch ausgelösten Krankheiten zu übernehmen, da sie nur als \"Freiwillige\" an den Aufräumarbeiten beteiligt waren. Da die US-Regierung behauptet, die volle medizinische Behandlung für die angeblichen „feindlichen Kämpfer“ im Gefangenenlager der Guantanamo Bay Naval Base zu gewährleisten, chartert Moore drei Boote und fährt mit den erkrankten Freiwilligen sowie einigen anderen zuvor im Film vorgestellten Kranken von Miami nach Kuba. Dort verlangt er vor dem Lager Guantanamo per Megafon die Behandlung der Helfer nach den gleichen Standards wie für die Insassen des Lagers. Als keine Antwort erfolgt, sondern eine Sirene eingeschaltet wird, verlassen Moore und seine Begleiter die Bucht. Die Gruppe fährt weiter nach Havanna, wo sie eine kostenlose medizinische Behandlung erhalten. Moore interviewt auch die Tochter von Che Guevara, eine Kinderärztin. So stellte sich heraus, dass ein Asthmaspray in den USA 120 Dollar kostet, dieses jedoch in Kuba in der Apotheke für 5 Cent zu bekommen ist. Am Ende des Films gibt Moore ein Beispiel für „Rücksicht aufeinander nehmen, egal was für Unterschiede auch bestehen mögen“. Der Betreiber der größten Anti-Moore-Webseite hatte bekannt gegeben, sein Angebot zu schließen, da seine Frau erkrankt sei und er sich sonst die Behandlung nicht leisten könne. Moore sandte ihm daraufhin einen Scheck in Höhe von 12.000 US-Dollar zu.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film hat viele positive Kritiken erhalten. Nach der Präsentation des Films am Cannes Film Festival beschrieb \"Variety\" \"Sicko\" als „eine ergreifende und unterhaltsame Analyse der amerikanischen Gesundheitsindustrie“, folglich könne er sich international gut einspielen. Moore wurde trotzdem zitiert mit: „Ich weiß um den Sturm, der mich, wenn ich in die Vereinigten Staaten zurückkehre, erwartet.“ Roger Friedman, der den Film für Fox News bewertete, schrieb: „Filmemacher Michael Moores brillanter und erhebender neuer Dokumentarfilm, ‚Sicko‘, handelt sowohl von realen als auch von wahrgenommenen Fehlern des US-amerikanischen Gesundheitssystems. Dieses Mal scheint der umstrittene Dokumentarfilmer wirklich dem Thema das Reden zu überlassen, und zeigt damit eine neue Reife.“ Die nordamerikanische Premiere von \"Sicko\" wurde am 8. Juni 2007 in London (Ontario) abgehalten, im Silver City Kino im Masonville Place – in Anwesenheit von Moore. \"Sicko\" zeigt Patienten aus der Gegend von London, Ontario. \"Sicko\" erhielt auf Rotten Tomatoes ein positives Rating von 93 %. Der allgemeine Konsens über \"Sicko\" beschreibt, dass der Film „verheerend, überzeugend und überaus unterhaltsam“ sei.", "section_level": 1}, {"title": "Urheberrechtswidrige Kopien und Einspielergebnisse.", "content": "Obwohl der Kinostart des Films mit 29. Juni 2007 festgelegt wurde, konnte man den Film bereits in der ersten Junihälfte 2007 über Tauschbörsen im Internet herunterladen. Moore, der vorher seine Unterstützung für Internet-Downloads gab, sagte aus, dass er den Film jedoch nicht selbst im Internet veröffentlicht habe. Eine Untersuchung ist hinsichtlich der Quelle des Videos im Internet abgehalten worden. Trotz der nicht gestatteten Vorabveröffentlichung machte der Film beachtliche Umsätze an den Kinokassen: Obwohl nur 441 Kinos den Film in der ersten Woche zeigten, schaffte er es auf Platz 9 der Wochencharts. Die Einnahmen pro Kino lagen durchschnittlich bei 10.204 Dollar. Übertroffen wurde dieser Umsatz in diesem Zeitraum nur von Pixars \"Ratatouille\", das pro Kino 11.987 Dollar einspielte. Die Gesamteinspielergebnisse von \"Sicko\" betrugen rund 36 Millionen US-Dollar. Davon wurden 24,5 Millionen US-Dollar in den Vereinigten Staaten selbst eingenommen. Die Produktionskosten hatten etwa neun Millionen Dollar betragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sicko ist ein Dokumentarfilm des US-amerikanischen Regisseurs Michael Moore. Er befasst sich dabei mit den Missständen des US-amerikanischen Gesundheitswesens. Der Film feierte 2007 am Filmfestival in Cannes seine Premiere – zum dritten Mal in Folge für Michael Moore. ", "tgt_summary": null, "id": 596516} {"src_title": "Néstor Rossi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein wurde am 15. Juni 1895 als \"Rixdorfer FC Normannia 1895\" gegründet und 1912 in \"Neuköllner FC Fortuna 1895\" umbenannt. Am 23. September 1923 fusionierte die Neuköllner Fortuna mit dem \"Rixdorfer FC Fortuna 1907\" zum \"1. FC Neukölln\". Nach der Auflösung 1945 wurde zunächst die Sportgruppe Rixdorf gebildet, die sich 1949 wieder in \"1. FC Neukölln\" umbenannte. Am 23. Juni 2017 übernahm der serbische Bauunternehmer Ismet Bajevac den Verein, der diesen in „1. FC Novi Pazar Neukölln 95“ umbenannte.", "section_level": 1}, {"title": "Frauenfußball.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1990 gewinnen die Neuköllnerinnen die Berliner Meisterschaft. Damit qualifizierte man sich für die neu gegründete Bundesliga. Dort verloren die Neuköllnerinnen alle Saisonspiele und beendeten die Saison mit einem Torverhältnis von 8:102. Gegen den deutschen Meister TSV Siegen gab es sogar zwei 0:10-Niederlagen. In der Regionalliga Nordost konnte man sich zwei Jahre in der Spitzengruppe halten. 1993 wurde Neukölln mit zwei Punkten hinter dem Lokalrivalen 1. FC Lübars Vizemeister. Ein Jahr später stieg der Verein aus der Regionalliga ab. 1997 schaffte man den Wiederaufstieg und konnte danach die Klasse halten. Vor der Saison 1998/99 wurde die Mannschaft jedoch wieder zurückgezogen. Zurzeit ist keine Frauenmannschaft im Spielbetrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Männerfußball.", "content": "Die Fußballabteilung gehörte in den 1920er Jahren zu den erfolgreicheren Berliner Vereinen. 1925 drangen die Neuköllner bis in das Finale um den Berliner Pokal vor, das sie gegen den SV Norden-Nordwest mit 1:3 verloren. Zugleich gelang dem 1. FC der Aufstieg in die zweigleisige Oberliga Berlin-Brandenburg. In der Staffel A belegten die Neuköllner in der Saison 1925/26 den fünften Platz von zehn Vereinen. Die nächsten beiden Spielzeiten war der 1. FC in die Staffel B eingeteilt und belegte die Plätze 8 bzw. 6 von jeweils zehn Mannschaften. Zurück in der Staffel A durften sich die Neuköllner wieder mit Hertha BSC messen und belegten 1928/29 den fünften Platz. Doch in der folgenden Spielzeit ereilte die Mannschaft als Tabellenneunter schließlich der Abstieg. Zwar gelang der sofortige Wiederaufstieg, doch konnte der 1. FC die Klasse nicht halten und stieg 1931/32 sofort wieder ab. Erst mit der Neugründung als \"SG Rixdorf\" nach dem Zweiten Weltkrieg war die Mannschaft wieder in der höchsten Spielklasse und gehörte 1945/46 zu den 36 Sportgruppen, die in vier Staffeln die Teilnehmer für die neue Berliner Stadtliga ausspielten. Als Fünfter in der Staffel C verfehlten die Rixdorfer jedoch den Sprung in die eingleisige Stadtliga. Erst 1953, mittlerweile wieder unter dem alten Vereinsnamen, gelang dem Verein der Aufstieg in die zweitklassige Amateurliga Berlin. Dort traf die Mannschaft unter anderem auf Absteiger Hertha BSC und belegte am Ende der Saison 1953/54 einen guten sechsten Platz. Noch besser lief es in der folgenden Saison. Als Tabellendritter verfehlten sie nur um fünf Punkte den zum Aufstieg berechtigenden zweiten Platz. Als Trost vertrat der 1. FC Neukölln Berlin bei der Deutschen Amateurmeisterschaft, war jedoch in der Vorrundengruppe chancenlos. Alle Spiele gegen die Sportfreunde Siegen, den SV 09 Bergisch Gladbach sowie die SpVgg Sterkrade 06/07 gingen verloren. Danach lief es wechselhaft. 1956 schloss Neukölln als Elfter ab, wurde 1957 noch einmal guter Vierter, ehe die Mannschaft 1958 als 15. und damit Letzter abstieg. Mit der Gründung der Bundesliga gelang dem 1. FC Neukölln auch die Rückkehr in die nun mehr drittklassige Berliner Amateurliga. In der Saison 1963/64 gelang dem Neuling als Tabellenzehnter der Klassenerhalt, die folgende Spielzeit brachte dann den Aufstieg in die zweitklassige Regionalliga Berlin. Dort waren die Neuköllner bis zum Ende des Bestehens der Regionalliga 1974 vertreten. Die beste Platzierung war der sechste Platz 1968/69, ein zwölfter Platz 1967/68 bedeutete für die zumeist im Mittelfeld stehende Mannschaft das schlechteste Abschneiden. Der siebte Platz 1973/74 reichte nicht zur Qualifikation für die 2. Bundesliga Nord, wie die Mehrheit der Berliner Regionalligisten gehörte der 1. FC Neukölln ab sofort zur drittklassigen Oberliga Berlin. Hier konnte der 1. FC aber nur noch in der Gründungssaison 1974/75 die Klasse halten. Mit nur zwei Siegen stiegen die Neuköllner 1975/76 als Tabellenletzter ab. Seitdem stehen die Männer im Schatten der Lokalkonkurrenten TSV Rudow, Tasmania 73 und dem VfB Concordia Britz. Seit dem Aufstieg 2015 spielen die Neuköllner in der siebtklassigen Landesliga.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 1. FC Novi Pazar Berlin 95 ist ein Sportverein aus dem Berliner Stadtteil Neukölln. Gegründet wurde der Verein im Jahre 1895. Der Frauenfußball-Abteilung haftet der Ruf an, der bislang erfolgloseste Bundesligist zu sein. Mit Tasmania Berlin stammt das Pendant der Männer-Bundesliga ebenfalls aus Neukölln.", "tgt_summary": null, "id": 1279793} {"src_title": "César Ferioli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sprache.", "content": "Die Sprache von Jam hat einige Besonderheiten. Alle Sprachbestandteile müssen mit einem Leerzeichen abgetrennt werden, ansonsten würden sie als Teil einer Zeichenkette, dem einzigen Datentyp in Jam, interpretiert werden. Über sogenannte Actions kann innerhalb des Jamfiles bash- bzw. Batch-Code ausgeführt werden. Ein einfaches Jamfile:", "section_level": 1}, {"title": "Gebrauch.", "content": "Im Wurzelverzeichnis des Softwareprojekts wird das Kommando \"jam\" aufgerufen. Dabei wird dann zunächst die Datei \"Jamfile\" inklusive allen darin eingebunden Dateien ausgelesen und danach die notwendigen Schritte zum Übersetzen des Programms ausgeführt. Als Kommandozeilenparameter kann ein bestimmtes Jamfile mit \"-fDateiname\" oder ein gewünschtes \"Target\" angegeben werden. Mit diesen Targets kann z. B. nur ein Bestimmter Teil des Programms übersetzt werden. Zur Installation des Programms wird gewöhnlich \"jam install\" aufgerufen.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "FT Jam ist vollkommen rückwärtskompatibel zu Perforce Jam. Es hat zusätzliche eingebaute Regeln und Unterstützung für mehr Compiler. Außerdem wird Windows 9.x unterstützt und es wurden viele Schönheitsfehler korrigiert. KJam ist eine komplette Neuschreibung von Jam. Es soll stabiler, einfacher und leistungsfähiger sein. KJam unterstützt neben anderen Verbesserungen netzwerkübergreifendes Kompilieren. Boost Jam, auch BJam oder Boost.Jam, basiert auf FT Jam und ist auch rückwärtskompatibel zu Perforce Jam. Es wurde im Rahmen der Boost C++ Libraries entwickelt. Autojam bietet eine erweiterte Jambase mit mehr Regeln. Haiku Jam wird standardmäßig von Haiku (Betriebssystem) benutzt. Platinum C++ Jam auch Pt-Jam. Es wurde im Rahmen der Platinum C++ Framework entwickelt. JamPlus fügt der Perforce-Originalversion von Jam neue Features hinzu und wurde um Patches aus der Jamming mailing list und dem Perforce Public Depot erweitert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Perforce Jam ist ein quelloffenes Build-System, geschrieben von Christopher Seiwald bei Perforce Software. Es kann als Ersatz für make verwendet werden. Jam läuft auf Unix (inklusive vielen Derivaten), OpenVMS, Linux, Windows NT, und Mac OS. Mithilfe von MinGW oder Cygwin läuft Jam auch auf Windows 9.x. Man kann es, genau wie make, auch zusammen mit Autoconf verwenden. Jedoch ist das dank der Portabilität von Jam nicht immer nötig. ", "tgt_summary": null, "id": 1333574} {"src_title": "Anthony Award", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Calvin Quate wurde als Sohn von Graham Shepard Quate und Margie, geb. Lake geboren. 1944 machte er seinen Bachelor in Elektrotechnik an der University of Utah. Anschließend diente er bis 1946 als Lieutenant Junior Grade der United States Navy Reserve. Dann widmete er sich wieder der Forschung und wurde 1950 an der Stanford University promoviert. Von 1949 bis 1958 arbeitete er bei den Bell Laboratories, danach bis 1961 bei der Sandia Corporation. 1961 ging er zurück an die Stanford University, wo er Professor für angewandte Physik und Elektrotechnik wurde. 1969 bis 1972 und 1978 bis 1981 stand er der Fakultät für angewandte Physik vor. Von 1984 war er zehn Jahre lang zusätzlich am Xerox PARC. 1986 wurde er Leland T. Edwards Professor. 1995 wurde er emeritiert. Er arbeitete anfangs über akustische Verstärker, Wechselwirkungen von Schallwellen und Halbleitern sowie Mikrowellenverstärker. Er erfand das \"scanning acoustic microscope\", das die Auflösung von Lichtmikroskopen übertrifft. Damit können auch lichtundurchlässige und transparente Materialien untersucht werden. Außerdem können Details unterhalb der Oberfläche aufgelöst werden, die der Lichtmikroskopie gänzlich unzugänglich sind. Als er von der Erfindung des Rastertunnelmikroskops hörte, stellte er seine Forschungsaktivitäten um, um sich ganz den Rastermikroskopen zu widmen. Mit Gerd Binnig und Christoph Gerber erfand er 1986 das Rasterkraftmikroskop. Am 28. Juni 1945 heiratete er Dorothy Marshall, mit der er vier Kinder hatte, Robin, Claudia, Holly und Rhodalee. Diese Ehe wurde 1985 geschieden. Im Januar 1987 heiratete er Arnice Streit, mit der er drei Kinder hatte, Christine, Carol und Richard. Seine Hobbys waren Ski fahren, Wandern, Kajak und Windsurfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Calvin Forrest Quate (* 7. Dezember 1923 in Baker, Nevada; † 6. Juli 2019 in Menlo Park, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Ingenieur.", "tgt_summary": null, "id": 1041473} {"src_title": "Lloyd Cole", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1879 trat Maxwell beim \"42nd Royal Highland Foot\" der British Army bei. 1882 nahm er mit dieser Einheit am Feldzug zur Niederschlagung des Urabi-Aufstandes und zur Besetzung Ägyptens teil. Dabei kämpfte er in der Schlacht von Tel-el-Kebir. Während des Neuaufbaus der ägyptischen Armee dient Maxwell von 1883 bis 1885 als Hauptmann in der Militärpolizei. In dieser Zeit nahm er im Stab des Sirdars Francis Grenfell an Garnet Joseph Wolseleys \"Gordon Relief Expedition\" zur Rettung von Gordon Pascha und zum Entsatz von Khartum von den Mahdisten im Sudan teil. Von 1885 bis 1889 war er an den Kämpfen gegen die Mahdisten als Adjutant des Sirdar beteiligt. Er heiratete 1892 Louise Selina Bonynge. Als 1896 die \"Anglo-Egyptian Nile Expeditionary Force\" unter Horatio Herbert Kitchener in Marsch gesetzt wurde, um den Mahdi-Aufstand zu beenden und den Sudan zurückzuerobern, war Maxwell als Brigadekommandeur dabei. In der Schlacht von Firket kommandierte er die 3. Brigade, später in der Schlacht am Atbara die 1. ägyptische Brigade. In der Schlacht von Omdurman kommandierte er die 2. Brigade. 1897 wurde er Gouverneur von Nubien und 1898 von Omdurman. Von 1900 bis 1902 kommandierte Maxwell die 14. Brigade im Burenkrieg. 1900 wurde er Militärgouverneur von Pretoria und West Transvaal. Er wurde dafür als Knight Commander of the Order of the Bath und Companion des Orders of St. Michael und St. George ausgezeichnet. Als Militärgouverneur von Pretoria entwickelte er zeitweise ein beinahe freundschaftliches Verhältnis mit der südafrikanischen Propagandistin, Spionin, Prophetin und Schriftstellerin Johanna Brandt. 1902 wurde er zum Stabschef des III. Armeekorps in Irland ernannt. Von 1904 bis 1908 diente er mit Arthur, 1. Duke of Connaught and Strathearn in Irland, London und Malta. Dabei wurde er 1907 im Range eines Generalmajors dessen Stabschef als Oberbefehlshaber im Mittelmeer. Von 1908 bis 1912 war Maxwell Kommandierender General in Ägypten. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges diente er kurzzeitig an der Westfront als Chef der britischen Mission bei der Französischen Armee. Von September 1914 bis 1916 befehligte er die alliierten Truppen in Ägypten und verteidigte erfolgreich den Sueskanal. Dafür wurde er zum Knight Commander des Ordens St. Michael und St. George ernannt. 1916 wurde Maxwell Oberbefehlshaber in Irland. Dort war der Osteraufstand, der Versuch militanter irischer Republikaner die Unabhängigkeit von Großbritannien gewaltsam zu erzwingen, ausgebrochen. Obwohl er Constance Markiewicz zu seiner weitläufigen Verwandtschaft zählte, hatte er doch keinerlei Wissen über die aktuelle politische Situation in Irland. Sein Befehl – erteilt durch den britischen Premierminister Herbert Henry Asquith – war es, die Rebellion schnellstmöglich zu beenden. Dies tat er schließlich auch – ungeachtet der politischen Konsequenzen. Maxwell ließ die gefangengenommenen Kommandeure der Iren exekutieren. Mit Bekanntwerden der Exekutionen schwenkte die Sympathie der irischen Bevölkerung auf die Seite der Republikaner über. Der Aufstand gilt als Wendepunkt in der Geschichte Irlands, der letztlich zur Unabhängigkeit führte, und war die Geburtsstunde der IRA. Von 1916 bis 1919 wurde er zum \"Knight Grand Cross of the Order of the Bath\" erhoben und diente als Oberbefehlshaber des Kommandos Nord in York. 1919 wurde er zum General befördert. Nach seinem Abschied 1922 unternahm er mehrere Reisen in den Nahen Osten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir John Grenfell Maxwell GCB, KCMG, CVO, DSO (* 13. August 1859 in Toxteth Park, Liverpool; † 20. Februar 1929 in Kapstadt) war ein britischer General und kämpfte in verschiedenen britischen Kolonialkriegen. Er schlug 1916 den Osteraufstand in Irland nieder.", "tgt_summary": null, "id": 159505} {"src_title": "Elektropalatografie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gerardo Diego wurde 1896 in Santander als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er studierte am \"Instituto General y Técnico\". Mit neun Jahren begann er Klavier zu spielen. Die Musik spielte für Diego immer eine besondere Rolle und hatte großen Einfluss auf seine Gedichte. An der \"Universidad de Deusto\" studierte er Sprachen und machte zusammen mit Miguel de Unamuno sein Examen an der Universität Salamanca. 1916 beendete er sein Studium an der Universität Madrid. Sein erstes literarisches Werk \"La caja del abuelo\" wurde 1918 von \"El Diario Montañés\" veröffentlicht. Im Jahr 1920 zog er nach Soria, um dort zu arbeiten. Von seinem ersten Gehalt finanzierte er die Veröffentlichung von \"El romancero de la novia\". Er arbeitete mit den Zeitschriften \"Grecia\", \"Cervantes\" und \"Reflector\" zusammen. 1921 lernte er Vicente Huidobro kennen, den er 1922 zusammen mit Juan Larrea (1895–1980) in Paris besuchte. In dieser Zeit erschienen seine Bücher \"Imagen\" und \"Manual de espumas\". 1925 bekam er für \"Versos humanos\" den nationalen Literaturpreis verliehen. Mit anderen, jüngeren Mitgliedern der \"Generación del 27\", wie Jorge Guillén, Dámaso Alonso, Pedro Salinas, Rafael Alberti und Federico García Lorca stand Diego in engem Kontakt. 1927 gründete er die Zeitschrift \"Carmen\", mit dem Beiblatt \"Lola\". Wie alle Mitglieder der \"Generación del 27\" war auch Gerardo Diego ein Bewunderer von Luis de Góngora. Anlässlich des 300. Todestages von \"Góngora\" gab er eine Festschrift heraus. Anders als der Mehrheit der \"Generación del 27\" war Gerardo Diego während des spanischen Bürgerkrieges ein Anhänger der Franquisten, für die er Lobeshymnen verfasste. Im Jahr 1932 begann er als Musikkritiker tätig zu werden und 1939 zog er nach Madrid, wo er bis zu seiner Pensionierung 1966 am \"Instituto Beatriz Galindo\" arbeitete. 1947 wurde Gerardo Diego Mitglied der Real Academia Española. 1956 bekam er zum zweiten Mal den nationalen Literaturpreis verliehen und 1980 den \"Cervantespreis\".", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Neben Dámaso Alonso gilt Gerardo Diego als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der modernen spanischen Kunst. Seine Gedichte sind von Unbeständigkeit und Virtuosität gekennzeichnet. Außerdem zeigt er eine beeindruckende Vielfalt an Themen, Stils, und Metren. In seinen ersten Werken wie zum Beispiel \"El romancero de la novia\" findet man sowohl romantische und moderne Einflüsse (vornehmlich von Gustavo Adolfo Bécquer und von Juan Ramón Jiménez). Mal schrieb er sehr frei, mal sehr traditionell, jedoch mit einem modernen Akzent. Die Form seiner Gedichte ist konstant perfekt. Die Perfektion der äußeren Form fand Diego im Sonett. Auf diesem Gebiet war er ein unangefochtener Meister. Diegos Werk kann nur schwer in Schaffensperioden eingeteilt werden, weil er zu jeder Zeit sehr vielfältig war. Er beschäftigte sich mit schweren Themen wie der Religiosität in \"Viacrucis\" und mit sehr leichten Themen wie den Stieren in \"La suerte o la muerte\". Inspiriert wurde er häufig von seinem direkten Umfeld. Nur wenige seiner Gedichte sind politisch. Die Entwicklung von der \"poesía pura\" zur \"poesía impura\", die bei vielen Künstlern der Generation 27 zu finden ist, kann man auch in den Werken von Gerardo Diego finden. Hier wird deutlich, dass die \"Kunst um der Kunst Willen\" und die \"kritisierende Kunst\" in seinen Werken gleichberechtigt waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerardo Diego (* 3. Oktober 1896 in Santander, Kantabrien; † 8. Juli 1987 in Madrid) war ein spanischer Schriftsteller und Mitglied der Generación del 27.", "tgt_summary": null, "id": 2262099} {"src_title": "Willie Rushton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Provinz wird im Norden begrenzt von den Provinzen Lanao del Sur und Bukidnon, im Süden von Davao del Sur, im Osten von Davao City und von Sultan Kudarat sowie im Westen von Maguindanao. Im Osten der Provinz befindet sich der höchste Berg der Philippinen, der Apo, ein Vulkankegel mit einer Höhe von 2.954 m. Ein weiterer großer Berg der Provinz ist der Piapayungan mit einer Höhe von 2.815 m. Im Westen trennt der Bergzug des Piapayungan die Provinz von Lanao del Sur. Im Zentrum des Tieflandes ist die Ebene des Rio Grande de Mindanao, der aus Bukidnon kommend südwärts nach Maguindanao und schließlich in die Bucht von Illana strömt. Die Provinz hat Anteil an den ausgedehnten Ligawasan-Flusslandschaften, einem der größten Feuchtgebiete der Philippinen. Der Pulangi oder, wie er auch oft genannt wird, der Mindanao River gehört zu den größten Flüssen der Philippinen. An der Grenze zur Provinz Lanao del Sur liegen die aktiven Vulkane Latukan und Ragang. Die Gesamtfläche der Provinz beträgt 9.008,9 km2.", "section_level": 1}, {"title": "Demografie und Sprache.", "content": "Nach der Volkszählung aus dem Jahr 2007 leben in Cotabato 1.121.974 Menschen. Cotabato belegt in der Bevölkerungsstatistik den 26. Rang unter den 81 Provinzen der Philippinen. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 135 Menschen pro km2. Damit steht Cotabato auch in dieser Hinsicht an 26. Stelle unter den Provinzen. Cotabato ist ein Schmelztiegel von Menschen verschiedener Herkunft, Religion und Kultur. 71 % der Bevölkerung sind Einwanderer aus Luzon und den Visayas, während 18 % zu den einheimischen Volksgruppen der Manobo, T’boli und Maguindanao gehören. Gesprochen werden verschiedene Sprachen, hauptsächlich Hiligaynon oder Ilonggo (43 %), Cebuano (31 %), Maguindanao (16 %), Ilocano (10 %). Aber auch Tagalog, Manobo und Englisch sind gebietsweise verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Cotabato richtet seinen ökonomischen Fokus auf die Herstellung von Kautschuk und ist einer der größten Kautschukproduzenten des Landes. 27 Hauptanbauflächen gewährleisten die Produktion von \"air dried sheets\" (rauchfrei getrocknet), \"pale crepes\" (gewaschen) und \"rown crepes\" (ungewaschen) Naturkautschuk. Die Provinz gehört zu den führenden Produzenten von exotischen Früchten wie Durian, Lansium, Rambutan, Marang und Jackfrucht. Aber auch Kulturpflanzen wie Reis und Mais werden verbreitet angebaut. Daneben werden in der Provinz Kokosnuss, Zuckerrohr, Abacá, Ananas, Baumwolle, Kaffee, Tabak und Ramie landwirtschaftlich erzeugt. Die einheimische Kultur bringt zudem vielseitige handwerkliche Produkte, wie Töpferware, Korbflechtereien und Webereierzeugnisse hervor. Cotabato treibt im Moment den Aufbau der lokalen Textilindustrie voran.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Cotabato ist politisch unterteilt in 16 eigenständig verwaltete Gemeinden und eine Stadt. Die Stadt und die Gemeinden wiederum sind in insgesamt 543 Baranggays (Ortsteile) untergliedert. Die Provinz ist in drei Kongress-Distrikte aufgeteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Die Ebenen von Cotabato liegen zwischen langen Bergzügen, die für eine kühle Brise in der Region sorgen. Der Wechsel zwischen Trocken- und Regenzeit vollzieht sich deshalb sehr gemächlich. Regen kann das ganze Jahr über fallen, aber er tritt hauptsächlich in den Monaten zwischen Mai und Oktober auf. Der Rest des Jahres ist dagegen eher trocken.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Name Cotabato leitet sich ab von dem Wort \"Kuta wato\" aus dem Dialekt Maguindanao oder \"Kota batu\" aus der malaiischen Sprache, was so viel heißt wie \"Steinfestung\". Der Name gibt einen Einblick in die lange, ereignisreiche Geschichte, während der sich die Bewohner entlang des Pulangi Rivers immer wieder gegen Eindringlinge erwehren mussten. Cotabato war einmal ein Teil des großen Sultanats von Maguindanao. Die Region war besiedelt von den Manobos, die Untertanen des Sultans waren oder zumindest von ihm abhingen. Die Spanier waren bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht fähig in dieses Gebiet vorzustoßen. Als der Sultan von Maguindanao die spanische Souveränität 1861 akzeptieren musste, wurde das Reich in verschiedene Distrikte aufgeteilt, um es kontrollierbar zu halten. Der Widerstand gegen die spanische Besatzung zog sich ins Hinterland nach Pagalungan zurück, um seine Aktivitäten gegen die Spanier von dort aus weiterzuführen. Im Jahre 1861 wurde schließlich der Distrikt von Cotabato gebildet. Um 1871 beinhaltete er die militärisch besetzten Gebiete von Polloc, Malabang, Reina Regente, Taceran, Babia, Illana, Baras und Lebac. Das heutige Gebiet von Cotabato blieb weiterhin außerhalb des spanischen Einflusses. 1901 bildete die amerikanische Regierung auf den Philippinen die Provinz von Cotabato, die die damaligen Distrikte von North Cotabato, Maguindanao, Sultan Kudarat, South Cotabato und Sarangani umfasste. Während der amerikanischen Periode entstanden zahlreiche Gesellschaften, um die riesigen Vorkommen an Bodenschätzen in diesem Gebiet abzubauen. Ab 1930 kamen dann Siedler aus den Provinzen Luzon und den Visayas und ließen sich in Cotabato nieder, wobei sich in den 1950er und 1960er Jahren der Zufluss von Einwanderern noch beschleunigte. Die ursprüngliche Provinz Cotabato war eine der größten auf den Philippinen. 1966 wurde jedoch South Cotabato aus diesem Verband herausgelöst und zu einer selbstständigen Provinz ernannt. Die Zuwanderung großer christlicher Gemeinschaften in das muslimisch dominierte Gebiet führte zu großen ethnischen Spannungen zwischen den beiden religiösen Gruppen. Diese Spannungen explodierten in blutigen Auseinandersetzungen zwischen muslimischen und christlichen bewaffneten Gruppen, wie den \"Blackshirts\" und den \"Ilagas\" im Jahre 1971. Das berüchtigte Massaker von Manili, bei dem mehr als 50 Männer, Frauen und Kinder in einer Moschee von bewaffneten Christen getötet wurden, führte zu einer Eskalation der ethnischen Spannungen, die sich in einem Bürgerkrieg zwischen Abtrünnigen der Bangsa Moro und Regierungstruppen entluden. Tausende Flüchtige flohen danach in stärker besiedelten Ortschaften. Am 22. November 1973 wurden die Provinzen North Cotabato, Maguindanao und Sultan Kudarat mit in Kraft treten des Presidential Decree Nr. 373 aus der ehemaligen Provinz Cotabato herausgelöst. Die neue Provinz North Cotabato wurde nach der Vereinbarung von Tripolis von 1976 Teil einer autonomen Regierung des Bezirks XII. North Cotabato wurde schließlich am 19. Dezember 1983 in Cotabato umbenannt. 1989 folgte eine Volksabstimmung über eine Zugehörigkeit der Provinz zu der Autonomous Region in Muslim Mindanao (ARMM). Die Bürger von Cotabato stimmten aber gegen einen Anschluss zur ARMM.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelles Erbe.", "content": "Die einheimische Volksgruppe der Maguindanaon und andere einheimische Gruppen besitzen eine bemerkenswerte und faszinierende Kultur, die sich um die Kulintang-Musik dreht, eine spezielle Gong-Musik, die ihre Wurzeln in sowohl muslimischen als auch nichtmuslimischen Bevölkerungsgruppen der Südphilippinen hat. Für diese Art der Musik wird in ein horizontal errichtetes Brett ein Satz Gongs eingelassen, die dann mit zwei hölzernen Klöppeln bespielt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cotabato, zuvor unter dem Namen North Cotabato geführt, ist eine Provinz der Philippinen und befindet sich im Zentrum der Insel Mindanao. Sie besitzt als eine von wenigen Provinzen des Landes keinen Zugang zum Meer. ", "tgt_summary": null, "id": 738292} {"src_title": "Atwima Nwabiagya District", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wissenschaftliche Erforschung von ELF.", "content": "In der Linguistik wird bisweilen unterschieden zwischen Die wissenschaftliche Erforschung des Englischen als Lingua franca (ELF) im Sinne von \"English in the Expanding Circle\" ist verhältnismäßig jung. Mit ihr haben sich etwa Jennifer Jenkins, Barbara Seidlhofer, Christiane Meierkord und Joachim Grzega auseinandergesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "ELF und Englischunterricht.", "content": "Für die internationale Kommunikation sind verschiedene Modelle eines „vereinfachten Englisch“ für den ELF-Unterricht vorgeschlagen worden.", "section_level": 1}, {"title": "Englisch als Wissenschaftssprache im deutschsprachigen Raum.", "content": "In der naturwissenschaftlichen Forschung hat sich im gesamten deutschsprachigen Raum Englisch als vorherrschende Kommunikations- und Publikationssprache etabliert. In der geisteswissenschaftlichen Forschung erfüllt die Sprachenvielfalt jedoch auch die Schaffung eigener Erkenntniswelten. Die gegenwärtige Forschungslandschaft ist maßgeblich von Förderungen und der Einwerbung von Drittmitteln abhängig. Solche Vergabeinstitutionen nehmen daher maßgeblich Einfluss auf die Ausrichtung der Forschung. Im deutschsprachigen Raum sind dies vorrangig die nationalen Förderer wissenschaftlicher Forschung (DFG in Deutschland, SNF in der Schweiz, FWF in Österreich). In Deutschland und der Schweiz erfolgt Forschungsfinanzierung zudem über private Stiftungen (z. B. Volkswagenstiftung). In Österreich ist dies jedoch weit seltener, weshalb der FWF der wichtigste nationale Fördergeber ist. Die DFG erlaubt die Antragstellung sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache. Der Schweizer SNF fördert sogar aktiv Veröffentlichungen in französischer und deutscher Sprache. Es wird damit argumentiert, dass speziell in den Geistes- und Sozialwissenschaften die Beherrschung mehrerer Sprachen unerlässlich sei. Der österreichische FWF vertritt hier eine gegensätzliche Stellung. Seit dem Jahr 2008 sind Forschungsanträge in sämtlichen Wissenschaftsdisziplinen ausschließlich in englischer Sprache zu stellen. Zusätzlich sind Antragsteller seit 2015 angehalten, Publikationen außerhalb Österreichs und des deutschsprachigen Raumes zu veröffentlichen. Dieser Schritt wurde mit dem Ziel der erhöhten internationalen Sichtbarkeit getätigt. Vor allem aus den Geisteswissenschaften erfuhr diese Umstellung weitläufige Kritik, da sich der FWF von einer Dienstleistungseinrichtung für Forschende zu einer Regulierungsbehörde hin bewege und Diskussionen bisweilen ohne Erfolg blieben. Am 10. April 2015 wurde in Österreich die Petition \"Für deutschsprachige Anträge beim FWF\" initiiert. Diese Petition erzielte rund 3.000 Unterzeichner und wurde auch durch eine parlamentarische Anfrage im Nationalrat behandelt. Der FWF veröffentlichte online eine Stellungnahme als Reaktion auf diese Petition. Als Gegenargumente wurden u. a. die Gleichbehandlung und Vergleichbarkeit von Anträgen, die Beförderung von interdisziplinärer Forschung, die Erhöhung der Sichtbarkeit der österreichischen Forschung oder auch die Möglichkeit von bi- und multilateralen Kooperationen mit internationalen Partnerorganisationen genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Englisch als Amtssprache aller EU-Mitgliedstaaten.", "content": "Die Einführung von Englisch als Verwaltungs- und anschließend als Amtssprache in den Teilstaaten der Europäischen Union wird diskutiert. Einer repräsentativen YouGov-Umfrage von 2013 zufolge würden es 59 Prozent der Deutschen begrüßen, wenn die englische Sprache in der gesamten Europäischen Union den Status einer Amtssprache erlangen würde (zusätzlich zu den bisherigen Sprachen), in anderen Ländern Europas liegen die Zustimmungsraten teilweise bei über 60 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Robert Phillipson", "section_level": 1}], "src_summary": "Die englische Sprache hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zur bedeutendsten internationalen Lingua franca entwickelt. Die Entwicklung dahin begann mit der Herausbildung des Britischen Weltreichs, vom Kolonialismus des 17. Jahrhunderts bis zum Imperialismus des 19. Jahrhunderts. Diese Bedeutung blieb dem Englischen auch nach dem Zerfall des Britischen Weltreichs erhalten, da sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts eine englischsprachige frühere Kolonie, die USA, zur weltpolitischen Supermacht entwickelte. ", "tgt_summary": null, "id": 1316275} {"src_title": "Coccoloba diversifolia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Aufgrund eines Rechtsstreits mit den Mitgliedern und dem Management der Gruppe Yes war es den vier Musikern zwar nicht erlaubt, sich \"Yes\" zu nennen, die Tour zu ihrem erfolgreichen Album \"Anderson Bruford Wakeman Howe\" durfte jedoch den Namen \"An Evening of Yes Music Plus...\" tragen (Details unter \"Anderson, Bruford, Wakeman, Howe\"). Am 29. Juli 1989 starteten die vier Musiker mit der Unterstützung von Tony Levin E-Bass, Julian Colbeck, Keyboards und Milton McDonald, Gitarre und Gesang, zu einer erfolgreichen Welttournee, die bis zum 23. März 1990 andauerte und 74 Konzerte umfasste. Eines dieser Konzerte, das vom 9. September 1989 vor 20.000 Besuchern im Shoreline Amphitheatre von Mountain View, Kalifornien (USA) wurde zum Zweck einer Liveausstrahlung gefilmt und ist auf der CD/DVD \"An Evening of Yes Music Plus...\" dokumentiert, die postum, 1993, erschienen ist. Damals war ABWH bereits in Yes aufgegangen (vgl. Union). Aufgrund einer Hepatitis-Erkrankung spielt hier nicht Tony Levin Bass, sondern der langjährige Wegbegleiter Bill Brufords, Jeff Berlin. Auf dem Album sind ABWH-Stücke und Yes-Klassiker aus den 70er Jahren zu hören, vor allem aus der Zeit, in der die vier beteiligten Musiker Mitglieder von Yes waren (vor allem von den Alben \"The Yes Album\", \"Fragile\" und \"Close to the Edge\"). Das Cover wurde erneut vom Fantasy-Künstler Roger Dean gestaltet, das Bild trägt den Titel \"Floating Islands\". Im Februar 2007 hat das Plattenlabel Voiceprint das Album sowie die DVD (in zwei verschiedenen Versionen) wiederveröffentlicht. Diese Neuauflage enthält in der limitierten Variante das Feature (\"In the Big Dream\"), das bereits 1989 als Video erschienen war und Interviews und Videoclips enthält.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste (Voiceprint Limited Edition).", "content": "Anmerkung: Auf den verschiedenen Veröffentlichungen gibt es einige Unterschiede zum Konzert vom 9. September 1989. So fehlen auf der Erstveröffentlichung einige Stücke, zudem wurde die Reihenfolge der Songs verändert. Auf dem Voiceprint-Release fehlen die Ansagen Jon Andersons. Die Reihenfolge der Songs an dem Abend war:", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "mit", "section_level": 1}], "src_summary": "An Evening of Yes Music Plus... ist ein Livealbum der britischen Progressive-Rock-Band Anderson, Bruford, Wakeman, Howe (auch: ABWH), eines Ablegers der Band Yes, aus dem Jahr 1993.", "tgt_summary": null, "id": 405333} {"src_title": "Karl-Heinz Adler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Pianist und Komponist Artur Immisch wurde 1902 in Hermsdorf, damals Sachsen-Altenburg, als Sohn einer gutsituierten Familie geboren. 1912 zogen die Immischs nach Bautzen. Nach dem Abitur bezog er 1921 die Universität Jena um auf Wunsch seines Vaters Rechtswissenschaften und Nationalökonomie zu studieren. Dort begann gleichzeitig seine musikalische Ausbildung. Das Doppelstudium setzte er 1922/23 an der Universität München bzw. an der Akademie für Tonkunst bei Ernst Riemann fort. Er beendete es in Leipzig während der Jahre 1923–28 wo er von Carl Adolf Martienssen in künstlerischem Klavierspiel und Klaviermethodik sowie von Hermann Grabner in Musiktheorie und Komposition unterrichtet wurde. Im Jahre 1926 promovierte Immisch an der Universität Leipzig zum Doktor der Rechtswissenschaften. Eine juristische Tätigkeit hat er jedoch nie ausgeübt, seit 1928 widmete er sich ausschließlich der Musik. Seine Tätigkeit als Konzertpianist führte ihn in mehrere Großstädte Deutschlands, vor allem nach Dresden, wo Immisch Anfang der 1930er Jahre ansässig wurde. Er erwarb sich einen sehr guten Ruf als intelligenter Interpret moderner Klaviermusik. Später begleitete er vermehrt Sänger und Instrumentalsolisten, auch im Rundfunk. Ab 1936 war Immisch Dozent an der Orchesterschule der Sächsischen Staatskapelle Dresden bzw. am Konservatorium. Vor einem Kriegseinsatz bewahrte ihn eine Skoliose, die auf einen Unfall im Turnunterricht als Dreizehnjähriger zurückzuführen ist und woran Immisch laut Aussage seiner Schwester „zeitlebens schwer zu tragen hatte“. So wurde Immisch jedoch bedrängt der NSDAP beizutreten, was er verweigerte. Dies führte 1943 zur fristlosen Entlassung. Infolge der Luftangriffe auf Dresden gab er 1945 die Stadt als Wirkungskreis auf. Nach Kriegsende erneuerte die Akademie für Musik und Theater Dresden das Angebot, ihn als Dozent an ihr Institut zu berufen. Immisch lehnte wegen seines schlechten Gesundheitszustandes ab. Er verstarb im Januar 1949, kurz nach Vollendung des 46. Lebensjahres in seiner Heimatstadt Bautzen.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Immisch hinterließ einen qualitativ beachtlichen kompositorischen Nachlass, der vorwiegend auf kammermusikalischen Werken basiert. Vor allem in den 50, größtenteils recht anspruchsvollen, Liedern, in denen auch sein Interesse für zeitgenössische Autoren deutlich wird, offenbart er eine bemerkenswerte Meisterschaft. Nahezu die Hälfte dieser Lieder sind Vertonungen chinesischer und japanischer Lyrik. Beeinflusst vom französischen Impressionismus haben diese Werke durchaus einen individuellen Stil. Zu einer geplanten Herausgabe ist es zu seinen Lebzeiten nicht mehr gekommen. Nach seinem Tod geriet sein Schaffen bald für Jahrzehnte in Vergessenheit. Ab 1997 wurden schließlich die Noten der meisten Lieder, Klavier- und Kammermusikwerke gesetzt, viele Stücke in Konzerten aufgeführt sowie einige auf CD und DVD dokumentiert. Dabei ist es der letzten Schülerin Artur Immischs am Dresdner Konservatorium, Brigitta Lubke (1925–2004), zu verdanken, dass die Manuskripte seiner Werke erhalten geblieben sind.", "section_level": 1}, {"title": "Nachlass.", "content": "Der musikalische Nachlass von Artur Immisch befindet sich zum einen im Stadtmuseum Bautzen sowie in Privatbesitz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Artur Immisch (* 24. November 1902 in Hermsdorf, Sachsen-Altenburg; † 9. Januar 1949 in Bautzen) erlangte zu seinen Lebzeiten Bekanntheit als Pianist, weniger als Komponist. Sein musikalischer Nachlass wurde erst seit 1990 schrittweise aufgearbeitet.", "tgt_summary": null, "id": 180425} {"src_title": "Carl Ernst Jarcke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gesangskarriere.", "content": "1991 wurde Jones in die aus dem New Yorker Stadtteil Queens stammende Rap-Formation Onyx aufgenommen, in der bereits sein Vetter Fredro Starr wirkte. 1993 veröffentlichte die Gruppe ihr Debütalbum \"Bacdafucup\", welches sich zu einem kommerziellen Erfolg entwickelte und mit Platin ausgezeichnet wurde. Mit der ersten Single-Auskoppelung \"Slam\" konnten sie Fans und Kritiker gleichermaßen zufriedenstellen und Jones, der unter dem Pseudonym \"Sticky Fingaz\" auftrat, wurde für seine Texte, als auch für seine laute, raue Stimme gelobt. Seitdem veröffentlichte Jones mit Onyx vier weitere Alben sowie zwei Alben als Solokünstler. Sein Erstlingswerk datiert aus dem Jahr 2001 und hieß \"Blacktrash: The Autobiography of Kirk Jones\", ein Konzeptalbum, das die fiktionale Lebensgeschichte von Jones thematisierte. Sein Album wurde seinerzeit von den Kritikern wohlwollend aufgenommen, kam jedoch nicht an den kommerziellen Erfolg namhafter Künstler wie Eminem, Raekwon, Redman oder Canibus heran, die alle auf seinem Album vertreten waren. 2003 veröffentlichte er sein zweites Album, \"Decade: \"...but wait it gets worse\"\", das allerdings weniger Beachtung fand als sein Erstlingswerk. Für Mitte 2008 (April/Mai) ist sein drittes (und wahrscheinlich letztes) Solo-Album geplant. Es soll voraussichtlich den Titel \"A Day in the Life of Sticky Fingaz\" haben. Und parallel mit seinem gleichnamigen Film erscheinen. Zu seinem gleichnamigen Film ist ein Soundtrack erschienen. Als Sticky Fingaz hat er auch mit verschiedenen Künstlern zusammengearbeitet, einschließlich Eminem auf seiner \"The Marshall Mathers LP\" und Snoop Dogg auf \"No Limit Top Dogg\", wie auch mit Big Pun, Mobb Deep, DMX, Xzibit, Redman, Method Man, 50 Cent und Biohazard.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Schauspieler.", "content": "Jones begann seine Schauspielkarriere Mitte der 1990er Jahre mit Gastauftritten in Fernsehserien und -filmen, ehe er über Nebenrollen größere Parts in Fernsehserien übernahm. Er spielte eine Nebenrolle in der Actionkomödie \"Ride or Die – Fahr zur Hölle, Baby!\" aus dem Jahr 2003. Im Jahr 2006 wurde er mit der männlichen Hauptrolle in \"Blade – Die Jagd geht weiter\" einem größeren internationalen Publikum bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "mit Onyx als Solokünstler", "section_level": 1}], "src_summary": "Sticky Fingaz mit bürgerlichem Namen Kirk Jones (* 3. November 1973 in Brooklyn, New York City, New York) ist ein US-amerikanischer Rapper und Schauspieler. Er ist Mitglied der Hardcore-Rap-Gruppe Onyx.", "tgt_summary": null, "id": 1819778} {"src_title": "Reinhold Baer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der 1926 im 10. Wiener Gemeindebezirk, Favoriten, geborene Felix Czeike studierte an der Universität Wien Geschichte, Geographie, Germanistik und Kunstgeschichte und promovierte 1950 zum Doktor der Philosophie. Ab 1954 arbeitete er im Wiener Stadt- und Landesarchiv und übernahm 1976 dessen Leitung, die er bis zu seiner Pensionierung 1989 innehatte. 1977 gründete er die in das Stadt- und Landesarchiv integrierte Wiener Zweigstelle des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Stadtgeschichtsforschung, die er bis zu seinem Tod leitete. Von 1993 bis 2003 war er Präsident des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. 1979 wurde er zum außerordentlichen Universitäts-Professor der Universität Wien ernannt, 1985 wurde ihm vom Bundespräsidenten der Titel Hofrat verliehen. Auch nach seiner Pensionierung widmete sich Czeike der Wiener Stadtgeschichte. Sein Hauptwerk ist das von 1992 bis 2004 erschienene, sechsbändige \"Historische Lexikon Wien\" mit rund 3.700 Seiten und 30.000 Stichworten, das als Standardwerk zur Geschichte Wiens gilt und in Fachkreisen meist einfach \"der Czeike\" genannt wird. Als Vorstufe kann das 1974 von Czeike herausgegebene „Große Groner Wien Lexikon“ gelten, dessen topographischer Teil auf Richard Groners „Wien wie es war“ (später bearbeitet von Otto Erich Deutsch) zurückgeht und an dessen biographischem Teil Ernestine Krug mitarbeitete. Beim Erstellen des Historischen Lexikons Wien wurde Czeike unter anderem durch die Mitarbeit seiner Frau Helga unterstützt, die auch in einigen seiner anderen Bücher als Mitautorin genannt wird. Außerdem zog er personelle Ressourcen des Wiener Stadt- und Landesarchivs heran und beschäftigte ein Team von Experten, bei denen er spezialisiertes Wissen über Wien angesammelt wusste. Das Lexikon wurde 2014 von der Stadt Wien als Digitalisat online verfügbar gemacht und diente zugleich als Datenbasis für das Wien Geschichte Wiki. Am 23. April 2006 verstarb Felix Czeike unerwartet während eines Aufenthaltes in Meran. Er ist in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Hernalser Friedhof (Gruppe 14, Nummer 23) beigesetzt. Sein Lebenswerk umfasst zahlreiche Bücher und hunderte andere Publikationen, die sich vorwiegend mit der Stadtgeschichte Wiens befassen. 2016 wurde im 10. Wiener Gemeindebezirk, Favoriten, die \"Czeikestraße\" nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Felix Czeike (* 21. August 1926 in Wien; † 23. April 2006 in Meran) war ein österreichischer Historiker und Volksbildner. Er war Autor und teilweise auch Herausgeber zahlreicher Publikationen zum Thema Wiener Stadtgeschichte und stand unter anderem dem Wiener Stadt- und Landesarchiv als Direktor vor. Sein Hauptwerk ist das sechsbändige \"Historische Lexikon Wien\".", "tgt_summary": null, "id": 2441476} {"src_title": "Webster Thayer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jugend (bis 2002).", "content": "Shawcross wuchs in Buckley im Norden von Wales auf, nur etwa zehn Meilen von seiner Geburtsstadt Chester entfernt. Dort spielte er Fußball in der Jugendmannschaft von Buckley Town, einem Verein aus der zweitklassigen Cymru Alliance. Dazu war er seit seiner Grundschulzeit bei den „Flintshire Boys“ aktiv, die bereits mit Gary Speed, Michael Owen und Ian Rush einige Spitzenspieler „produziert“ hatten. Als Shawcross 15 Jahre alt war, lud der FC Wrexham ausgewählte Flintshire Boys zu einem Probetraining ein. Es kam zu einer großen Anzahl von Vertragsabschlüssen, aber der junge Ryan ging leer aus. Nur drei Wochen später stellte er sich beim großen Manchester United vor, das ihn umgehend in die Akademie aufnahm.", "section_level": 2}, {"title": "Manchester United (2002–07).", "content": "Shawcross durchlief die Nachwuchsteams von United und ließ nach 22 Auftritten für die U-17- in der Spielzeit 2003/04 nicht nur 21 weitere Partien in der U-18-Mannschaft in der Saison darauf folgen, sondern bestritt auch fünf Partien für die Reserveelf. In dieser „zweiten Mannschaft“ kam er in der Saison 2005/06 auf zehn Einsätze in der Premier Reserve League und war damit Bestandteil des Teams, das die Reserveligameisterschaft gewann. In einem Ligaspiel der ersten Profimannschaft von Manchester United blieb Shawcross aber stets unberücksichtigt. Im sportlich weniger bedeutsamen Ligapokal kam er am 25. Oktober 2006 per Einwechslung in der 103. Minute für den ebenfalls debütierenden Michael Barnes zum Zuge und konnte so beim niederklassigen Crewe Alexandra immerhin mit zu seinem späten 2:1-Sieg beitragen. Um bessere Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen zu erlangen, lieh ihn sein Klub im Januar 2007 an das belgische Royal Antwerpen aus, das eine langjährige Kooperation mit den „Red Devils“ aus Manchester pflegt(e). Die verbleibende Zeit in der Spielzeit 2006/07 war für Shawcross mit 22 Einsätzen und drei Toren ebenso erfolgreich, wie die Tatsache, dass er in Antwerpen mit zum Erreichen der Play-off-Spiele beitrug. Nach dem Ende der Saison kehrte er kurz nach Manchester zurück, nur um kurze Zeit später am 9. August 2007 für ein weiteres halbes Jahr erneut verliehen zu werden – nun an den englischen Zweitligisten Stoke City.", "section_level": 2}, {"title": "Stoke City (seit 2007).", "content": "Gleich beim ersten Pflichtspielauftritt führte sich Shawcross mit dem entscheidenden Tor zum 1:0-Auswärtssieg im Ligaauftakt gegen Cardiff City gut ein. Er machte fortan nicht nur durch seine physischen Stärken auf sich aufmerksam, sondern machte auch technisch für einen großgewachsenen Innenverteidiger häufig eine gute Figur. Ebenso auffällig wurde jedoch hier auch, dass Shawcross mitunter überhart in den Zweikampf ging, wie ein schweres Foul an Francis Jeffers von Sheffield Wednesday zeigte, das diesen für drei Monate außer Gefecht setzte und dessen Mitspieler als „karrierebedrohlich“ anprangerten. Die sportlichen Leistungen veranlassten die Verantwortlichen von Stoke City aber dennoch dazu, Shawcross im Januar 2008 dauerhaft an den Verein binden zu wollen. Für eine Sofortablösesumme von einer Million Pfund plus einer weiteren Million im Falle des Aufstiegs und weiterer Einsätze wechselte Shawcross endgültig nach Stoke-on-Trent. Eine Bedingung des Transfers war jedoch eine Rückkaufklausel für Manchester United, mittels dieser der Ex-Klub bei jedem möglichen Weiterverkauf informiert wird und ein Erstkaufsrecht besitzt. Am Saisonende belegte Shawcross mit Stoke City den zweiten Rang und stieg damit in die Premier League auf. Der Übergang in die höchste englische Spielklasse verlief für Shawcross ohne größere Probleme und dass die in erster Linie kampfstarken Mannen von Trainer Tony Pulis in den beiden folgenden Jahren jeweils sicher den Klassenerhalt einfuhren, wurde zu nicht unerheblichem Teil dem jungen Verteidigertalent und zunehmenden Schlüsselspieler zugeschrieben, der sich so nach zunächst zwei Auftritten für die englische U-21-Auswahl ins Blickfeld der A-Nationalmannschaft beförderte. Die teils harte Spielweise blieb während dieser Zeit weiter Gegenstand von Kritik, wobei vor allem zwei Akteure des FC Arsenal nach schweren Fouls verletzt außer Gefecht gesetzt wurden. Während hier Emmanuel Adebayor, der sich später in Diensten von Manchester City mit einer Tätlichkeit an Shawcross „revanchierte“, mit drei Wochen nur zu einer relativ geringen Pause gezwungen wurde, sorgte Shawncross' Rot-Foul am 27. Februar 2010 an Aaron Ramsey für den Bruch des Schien- und Wadenbeins und dessen vorzeitiges Saisonende – Arsenals Coach Arsène Wenger geißelte den „Sünder“ für die Vergehen anschließend öffentlich, unterstelle diesem Absicht und forderte eine harte Bestrafung.", "section_level": 2}, {"title": "Englische Nationalmannschaft.", "content": "International spielte der in England geborene aber in Wales aufgewachsene Shawcross zwei Mal für die walisische U-15-Auswahl. Nach dem sportlichen Durchbruch bei Stoke City kam er im Januar 2008 zu seiner ersten Berufung in die englische U-21-Auswahl für die anstehende Qualifikationspartie gegen Irland und als seine Entwicklung auch in der Premier League fortschritt, befürworteten Experten – darunter speziell Trainer Pulis – eine baldige Berücksichtigung in der A-Nationalmannschaft. Zunehmende Unsicherheit über Shawcross' internationale Karriere entstand im Oktober 2009 dadurch, dass sich auch der walisische Verband Hoffnungen auf den Jungverteidiger machte. Zuvor hatte die englische Geburtsstätte – oder nach walisischer Darstellung „das nächstgelegene Krankenhaus“ – wenig Spielraum gelassen, aber die FIFA bekräftigte in einem Urteil, dass ein Spieler für ein Land, das ihn mindestens fünf Jahre lang vor dem 16. Geburtstag ausgebildet hat, grundsätzlich spielberechtigt sein soll, wenn dieser nicht zuvor ein Pflichtspiel für eine andere A-Nationalmannschaft absolviert hat. Dessen ungeachtet berief ihn Englands Trainer Fabio Capello im März 2010 zum ersten Mal in den Kader der englischen „Three Lions“. Beim Freundschaftsspiel gegen Ägypten saß der Neuling dann auch auf der Ersatzbank, kam aber nicht zum Einsatz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ryan James Shawcross (* 4. Oktober 1987 in Chester) ist ein englischer Fußballspieler. Dem in Wales aufgewachsenen und in der Akademie von Manchester United ausgebildeten Innenverteidiger gelang der sportliche Durchbruch bei Stoke City und nachdem er in jungen Jahren bereits für die walisische U-15-Auswahl agiert hatte, wurde er im März 2010 erstmals in den Kader der englischen A-Nationalmannschaft berufen.", "tgt_summary": null, "id": 2472103} {"src_title": "Bahnhof Salzgitter-Ringelheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Französin Marion und ihr amerikanischer Freund Jack machen nach einem Trip nach Venedig für zwei Tage Stopp bei Marions Eltern in Paris. Was für Marion ein Wiedersehen mit Familie, Freunden und Ex-Liebhabern ist, wird für Jack, der kein Französisch spricht und sowieso hypochondrisch unentspannt ist, zur Qual. Marions schrulliger Vater lässt keine Gelegenheit aus, den vermeintlich wenig kulturbewanderten Jack zu testen und zu provozieren. Zudem kennt Marions gesamte Familie die verfänglichen Nacktfotos, die Marion, hauptberufliche Fotografin, einst von Jack aufnahm. Außerdem nerven Jack die zahlreichen Ex-Affairen von Marion, denen sie in den Straßen von Paris oder auf Partys wiederbegegnet. Hinzu kommt die unbeherrschte Impulsivität der Französin: Marion legt sich nicht nur mit rassistischen Taxifahrern an, sondern beschimpft in einem Restaurant auch lautstark einen unliebsamen Ex-Mann als Pädophilen. Als Jack schließlich obszöne SMs auf Marions Handy findet, die ihr ein weiterer Ex-Lover regelmäßig zukommen lässt, droht der gemeinsame Paris-Trip endgültig zum Desaster zu werden. Getrennt ziehen Marion und Jack durch die Stadt, um am Ende doch noch Versöhnung zu feiern.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Julie Delpy, bisher nur als Schauspielerin bekannt, hatte bereits das Drehbuch für einen weiteren Paris-Film geschrieben. Gemeinsam mit Richard Linklater verfasste sie das Drehbuch zu \"Before Sunset\", in dem sie neben Ethan Hawke in der Hauptrolle zu sehen war, und wurde dafür prompt für den Oscar nominiert. In fünfjähriger Arbeit entstand mit \"2 Tage Paris\" ihr erstes eigenes Drehbuch, das sie auch selbst verfilmte. Delpy bezeichnete \"2 Tage Paris\" als „Friends-&-Family-Projekt“. Sie besetzte sämtliche Rollen mit Freunden und Familienmitgliedern, darunter auch ihre Eltern Marie Pillet und Albert Delpy, die ebenfalls Schauspieler sind. Einzige Ausnahme ist die Besetzung von Daniel Brühl in einer kleinen Nebenrolle. Delpy hatte Brühl auf der Berlinale kennengelernt: „Ich bewundere seine Arbeit schon länger und habe ihm die Rolle nach seiner Zusage auf den Leib geschrieben.“ Der Film spielte in den Kinos weltweit rund 20 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Epd Film\" beschrieb den Film als einen „peinlich missratene[n] Abklatsch von Richard Linklaters \"Before Sunrise\".“ „Ohne jeden Charme“ reize „Delpy sämtliche Länderklischees aus“. Das sei, „wie der gesamte Film, in seiner unsäglichen Flachheit nicht lustig, sondern schlicht unsympathisch“. Für das \"Lexikon des internationalen Films\" war \"2 Tage Paris\" hingegen eine „[t]emporeiche Liebeskomödie mit pointierten Dialogen, zugleich eine bissige Gesellschaftssatire über die Unterschiede zwischen Amerika und dem ‚alten‘ Europa“, sowie „[e]in intelligentes Filmvergnügen als Regiedebüt der überzeugenden Hauptdarstellerin“. Björn Helbig von \"Filmstarts\" lobte das „wortspritzige Drehbuch“ sowie die Regie von Julie Delpy, die „[i]n bester Woody-Allen-Manier [...] ein amerikanisch-französisches Pärchen während eines Paris-Urlaubs in die kulturellen Fettnäpfchen treten“ lasse und es dabei nicht versäume, „gelegentlich zielsicher Schüsse unter die Gürtellinie abzugeben“. Für \"Telepolis\" schrieb Rüdiger Suchsland: „\"Deux Jours à Paris\" ist wie seine Regisseurin: Ziemlich witzig, unglaublich schnell und überdies sehr schön anzusehen.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Delpys Film wurde 2007 auf dem Festival International du Films d’Amour im belgischen Mons preisgekrönt. Wenige Monate später wurde \"2 Tage in Paris\" für den Jameson-Publikumspreis bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises 2007 nominiert. Eine weitere Nominierung folgte bei der Verleihung der Independent Spirit Awards 2008 in der Kategorie Bester Erstlingsfilm. Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“.", "section_level": 1}], "src_summary": "2 Tage Paris (Originaltitel: \"2 Days in Paris\") ist eine französisch-deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 2007. Neben der Hauptrolle übernahm Schauspielerin Julie Delpy auch die Regie und war zudem für das Drehbuch, die Produktion, das Casting, den Schnitt und die Musik verantwortlich. Die Fortsetzung \"2 Tage New York\" startete am 5. Juli 2012 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": null, "id": 4176} {"src_title": "Heißer Sommer (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die historische Siedlung Sing liegt im Amphoe Sai Yok, Gemeinde Sing, etwa 49 Kilometer von Kanchanaburi oder 175 Kilometer von Bangkok entfernt. Die Stadt liegt malerisch zwischen Bergen aus Kalkstein am Ufer des Mae Nam Khwae Noi \"(Khwae-Noi-Fluss)\", dort wo die Flussufer enger zusammentreten und die Fließgeschwindigkeit des Mae Nam Khwae Noi sich erhöht.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Das Stadtgebiet wird von einer auch heute noch imposanten, etwa fünf Meter hohen Stadtmauer umgeben und umfasst eine Fläche von 800 m mal 1.500 Meter. Der größte Teil der Stadtmauer ist rechtwinklig und gerade, der nach Süden hin gelegene Teil folgt der Schleife des Mae Nam Khwae Noi. Gräben und Erdwälle dienen der Kontrolle des Wassersystems und waren früher auch Teil der Befestigung. Heute findet sich auf dem Gelände noch der Prasat Mueang Sing, der architektonisch an die Anlagen in Lop Buri erinnert und im Stadtzentrum steht. Daneben gibt es weitere Gebäudekomplexe, die ebenfalls hauptsächlich aus Laterit-Blöcken aufgebaut sind und im Stil der Khmer gehalten sind. Da hier allerdings die üblichen architektonischen Feinheiten der Khmer-Bauwerke fehlen, kann es sich auch um eine Anlage der lokalen Bevölkerung handeln, die den Stil der seinerzeitigen Besatzungsmacht nachahmte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Mueang Sing ist eine alte Siedlung der Khmer, deren Reich sich vom 9. bis zum 14. Jahrhundert über das heutige Thailand erstreckte. Die Stadt lag an dessen Westgrenze. Der architektonische Stil lässt darauf schließen, dass die heutige Anlage aus der Spätzeit des hiesigen Khmer-Reiches stammt, vermutlich der Regierungszeit von König Jayavarman VII. (1181–1220), zu dessen Ehre eine Steinstele errichtet wurde, die 23 Städte des Reiches erwähnt, darunter \"Srichaya Singhapura\". Man nimmt an, das sich hier der westliche Außenposten des Khmerreiches zur Zeit seiner größten Ausdehnung befand. In den offiziellen Städtelisten von Ayutthaya findet sich der Name dagegen nicht. Erst unter König Phra Phutthayotfa Chulalok \"(Rama I.)\" kehrte wieder Leben in die Gegend. Es wurde eine Grenzsiedlung an der siamesisch-birmanischen Grenze errichtet. König Mongkut \"(Rama IV.)\" verlieh den lokalen Herrschern der Stadt den Titel \"Phra Saming Sing Burin\" (Thai: ). König Chulalongkorn \"(Rama V.)\" ließ Mueang Sing innerhalb seiner landesweiten Gebietsreform als Tambon (Gemeinde) einrichten. 1985 fand man bei Ausbesserungs- und Säuberungsarbeiten prähistorische Gräber, in denen neben menschlichen Skeletten auch vollständig erhaltene Töpfe und Objekte aus Bronze gefunden wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Geschichtspark Mueang Sing (Thai:, gesprochen: [], englisch: \"Mueang Sing Historical Park\") ist ein Geschichtspark in der Provinz Kanchanaburi in Zentral-Thailand. \"Mueang Sing\" bedeutet übersetzt „Stadt der Löwen“.", "tgt_summary": null, "id": 1692358} {"src_title": "Maximianus von Ravenna", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Vratimov befindet sich am rechten Ufer der Ostravice im Ostrauer Becken. Nördlich der Stadt liegt das Areal der Mittal Steel Ostrava a.s. Im Süden der Stadt zeugen zwei Burgställe an der Ostravice von der schlesisch-mährischen Grenze entlang des Flusses. Nachbarorte sind Bartovice im Nordosten, Horní Datyně und Václavovice im Osten, Řepiště und Paskov im Süden, Hrabová im Westen, sowie Hrabůvka und Kunčice nad Ostravicí im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Vratimov wurde in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts im Zuge der Besiedelung des Teschener Landes durch den aus einer alten Lausitzer Adelsfamilie stammenden Jan von Baruth gegründet. Seit der Erbteilung von 1281 war Vratimov Teil des Herzogtums Teschen und gehörte zur Herrschaft Polnisch Ostrau. Die erste urkundliche Erwähnung als \"Wrothimow\" erfolgte im Jahre 1305. Der Ort befand sich an der Grenze Schlesiens zu Mähren. Zum Ende des 19. Jahrhunderts setzte die Industrialisierung ein, in den 1880er Jahren wurde eine Zellulosefabrik errichtet. Am 16. Oktober 1923 ereignete sich zwischen Vratimov und Paskov ein schweres Zugunglück durch den Zusammenstoß von zwei Gegenzügen. 1951 entstand unmittelbar nördlich der Stadt in Kunčice nad Ostravicí die Nová huť, die neben Eisenhüttenstadt und Nowa Huta eines der bedeutendsten Eisenhüttenkombinate des Ostblocks wurde und heute als ArcelorMittal Ostrava a.s. firmiert. Bis zum 1. Jänner 2007 gehörte Vratimov zum Okres Frýdek-Místek.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Die Stadt Vratimov besteht aus den Ortsteilen Horní Datyně (\"Ober Dattin\") und Vratimov (\"Rattimau\"). Horní Datyně ca. 1050 Einwohner und in Vratimov sind es etwa 5700.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vratimov (deutsch \"Rattimau\") ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt sieben Kilometer südlich des Stadtzentrums am Stadtrand von Ostrava und gehört zum Okres Ostrava-město.", "tgt_summary": null, "id": 581508} {"src_title": "Reinhold Zippelius", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Zwischen Dinan (24 km östlich) und Saint-Brieuc (40 km westlich) ist es eingebettet zwischen den beiden Seen Étang Jugon und Lac Arguenon. Die Entfernung zum Meer beträgt etwa 20 km (Ärmelkanal, frz. „La Manche“); nach Saint-Malo im Nordosten sind es etwa 50 km. Nördlich des Ortes verläuft die Route nationale N 176 / Europastraße 401, einige Kilometer südlich verläuft die N 12 / Europastraße 50. Der Ort liegt am Zusammenfluss der Rosette mit dem Arguenon.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das erste Mal wurde der Ort 1034 in Verbindung mit der Errichtung des Schlosses erwähnt, die Eudon (oder Odo), dem ersten Herzog von Penthièvre zugeschrieben wird. Seit dem 12. Jahrhundert ist der Ort in den Händen der Herren von Dinan, die der Abtei Marmoutier Ländereien vermachten, damit dort ein Priorat gegründet würde. Im 13. Jahrhundert fiel die Gegend an Pierre de Dreux, Herzog der Bretagne. Im 14. Jahrhundert, während des Bretonischen Erbfolgekriegs, wechselte das Schloss mehrmals den Besitzer, bis es schließlich wieder in herzoglicher Hand war. Auf Geheiß Karls V. wurde es diesem aber 1373 wieder entzogen, nachdem er mit den Engländern paktiert haben soll. 1616 wurde das Schloss endgültig zerstört. Auf seinem Areal entstand ein Verwaltungs- und Handelsort. 1973 wurde die ehemalige Gemeinde durch Fusion der Orte Jugon, Lescouët-Jugon und Saint-Igneuc gebildet. Die Geschichte des Ortes ist eng mit dem Wasser verbunden, liegt die Gemeinde doch zwischen zwei Wasserläufen, die mehrere Mühlen antrieben und auch für die Textilfärberei genutzt wurden. In der Gegend hatte nämlich auch die Zucht von Schafen als Lieferanten für Wolle eine lange Tradition. Mit Wirkung vom 1. Januar 2016 wurde die ehemalige Gemeinde Dolo mit \"Jugon-les-Lacs\" fusioniert und bilden zusammen eine \"Commune nouvelle\" mit der Bezeichnung Jugon-les-Lacs - Commune nouvelle.", "section_level": 1}, {"title": "Baudenkmäler.", "content": "Siehe: Liste der Monuments historiques in Jugon-les-Lacs", "section_level": 1}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Seit 1975 bestand eine Partnerschaft mit der deutschen Gemeinde Lenzkirch im Hochschwarzwald. Die neue Gemeinde hat diese Partnerschaft übernommen und setzt sie fort.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jugon-les-Lacs ist eine Ortschaft und eine Commune déléguée in der französischen Gemeinde Jugon-les-Lacs - Commune nouvelle mit Einwohnern (Stand: ) im Département Côtes-d’Armor in der Region Bretagne. ", "tgt_summary": null, "id": 2041304} {"src_title": "Mark Leno", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Verbindung wurde 1877 und damit nach den Bahnstrecken entlang der Ruhr von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft als Verbindungsbahn von der Ruhrtalbahn zum Essener Hauptbahnhof erbaut. Die starke Steigung zwischen Essen-Werden und Essen-Stadtwald stellt seit jeher eine hohe Anforderung an die eingesetzten Fahrzeuge. Der Haltepunkt Essen-Hügel liegt inmitten der Gefällestrecke. Er wurde auf Betreiben der Familie Krupp 1890 direkt an der Villa Hügel errichtet. Das Kursbuch von 1944 verzeichnete auf der Verbindung werktags 51 Zugpaare und weitere Verstärker zwischen Essen Hbf und Essen-Stadtwald. Seit 26. Mai 1974 wird von der Linie S 6 der S-Bahn Rhein-Ruhr befahren, nachdem schon seit dem 26. Mai 1968 ein S-Bahn-Vorläuferverkehr eingeführt worden war. Die Deutsche Bahn ließ die Strecke zwischen dem 7. Juli und dem 19. August 2012 sanieren. Die Personenhalte Essen Süd, Essen-Stadtwald, Essen-Hügel und Essen-Werden wurden im Rahmen dieser Arbeiten modernisiert und einheitlich mit 96 Zentimeter hohen Bahnsteigen ausgestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Streckensperrung.", "content": "Aufgrund eines Bergschadens an einer Stützwand nördlich des Bahndamms zwischen Essen-Stadtwald und Essen-Hügel war die Strecke seit dem 18. Oktober 2017 gesperrt und die Züge der S 6 aus Richtung Düsseldorf endeten bereits im Bahnhof Kettwig. Zunächst ging man von einer Sperrung für wenige Tage oder sogar Stunden, danach von wenigen Wochen aus. Nachdem 40 Erkundungsbohrungen durchgeführt wurden, gab die Deutsche Bahn Altbergbau als Ursache für den Schaden an. Die entdeckten Hohlräume wurden verfüllt. Die Arbeiten und die Streckensperrung dauerten bis 29. April 2018 an. In dieser Zeit fuhren Busse als Schienenersatzverkehr zwischen Kettwig und Essen Hauptbahnhof. Am 8. März gab die Deutsche Bahn als Betreiberin der Strecke bekannt, dass eine Wiederinbetriebnahme im April 2018 realistisch sei. Laut örtlicher Essener Presse erfolgt dies am 30. April 2018.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Essen-Werden–Essen ist eine elektrifizierte und bis auf den \"Stadtwald-Tunnel\" zweigleisige Hauptbahn innerhalb des Stadtgebiets von Essen. Sie verbindet den Bahnhof Essen-Werden mit dem Essener Hauptbahnhof.", "tgt_summary": null, "id": 845574} {"src_title": "Steinspaltwerkzeuge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das National Monument liegt auf dem \"Pajarito Plateau\" im Sandoval County im nördlichen New Mexico. Vor etwa 7–6 Millionen Jahren stießen die Vulkane des \"Jemez volcanic fields\" westlich des heutigen Schutzgebiete vulkanische Aschen aus, pyroklastische Ströme hinterließen eine mehrere hundert Meter dicke Schicht aus Bims- und Tuff-Gestein, das dort, wo es nicht von eingelagerten härteren Schichten geschützt wurde, schnell erodierte. Im Schutzgebiet liegt ein maximal 180 m tief eingeschnittenes Tal, in dessen mittlerem Teil an den Flanken zeltförmige Gesteinskegel (die \"tent rocks\") stehen. Sie entstanden wie das Tal selbst durch Erosion des weichen Felsens. Vom Parkplatz aus führt ein etwa 2 km langer befestigter Rundweg durch den unteren Teil des Tales. Im hinteren Teil führt ein 1,8 km langer unbefestigter Weg durch einen Slot Canyon und steigt auf das Plateau auf, von dem man einen Blick über das Tal mit den Erosionsformen und die benachbarten Ketten der Jemez Mountains und Sangre de Cristo Mountains hat. Dieser Teil ist bei Regen auf dem Plateau gesperrt. Im Gebiet wachsen mehrere Arten Wacholder und Kiefern, darunter Pinyon-Kiefern und Gelb-Kiefern. Das Unterholz bilden Manzanita-Büsche. An geschützteren Stellen auch Sträucher der Johannisbeeren. Die Fauna umfasst Buntfalken, Steinadler, Rotschwanzbussarde, wildes Truthuhn und verschiedene Arten Schwalben, sowie Kojoten, Wapiti, Maultierhirsch, Erdhörnchen und mehrere Eidechsenarten. Eine Besiedelung des Gebietes lässt sich seit etwa 4000 Jahren nachweisen, im 14. und 15. Jahrhundert errichteten Indianer der Pueblo-Kultur kleine Siedlungsbauten aus Adobe-Lehmziegeln und unbehauenen Steinen. Bereits in den 1990er Jahren wurde der Wanderweg durch das Gebiet als \"National Recreation Trail\" ausgewiesen. Das Bandelier National Monument und seine bekannte \"Painted Cove\" liegen in unmittelbarer Nachbarschaft, die Gebiete berühren sich aber nicht und es gibt auch keine direkte Verbindung durch die dazwischenliegende Bergkette. Die Zufahrt zum Gebiet erfolgt vom Interstate-Highway I 25 südwestlich von Santa Fe über eine Stichstraße durch das Gebiet der Cochiti-Indianer, die sich vorbehalten ihre Reservation anlässlich besonderer Feiern für alle Außenstehenden zu sperren. In diesem Fall ist ein Besuch des Gebietes nicht möglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kasha-Katuwe Tent Rocks National Monument ist ein kleines Naturschutzgebiet vom Typ eines National Monuments im US-Bundesstaat New Mexico. Es schützt ein Wüstental mit bizarren Erosionsformen in vulkanischem Gestein. Präsident Bill Clinton widmete es 2001 in seinen letzten Amtstagen und übertrug die Verwaltung dem Bureau of Land Management, einer Behörde unter dem Dach des US-Innenministeriums. ", "tgt_summary": null, "id": 591202} {"src_title": "John Carter (Eishockeyspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Besuch der Kadettenschule in Alkmaar, die er am 25. Juli 1908 als Leutnant der KNIL verließ, diente ter Poorten in der Artilleriekonstruktionswerkstatt der Artillerie in Delft. Kurz darauf erwachte sein Interesse für die militärische Luftfahrt. 1910 erwarb er die Lizenz als Ballonkommandant und richtete ein Ersuchen an den Kolonialminister, der oberster Befehlsherr der in den Niederlanden verbliebenen KNIL-Streitkräften war, ihn zur Fliegerausbildung zuzulassen. Der Minister gab dem Ersuchen statt und ter Poorten begann seine Ausbildung zuerst in Antwerpen an einer belgischen Flugschule und später in Frankreich. Als erster niederländischer Berufsoffizier erlangte er am 30. August 1911 den internationalen Flugschein, wobei er die Ausbildung privat finanzieren musste. In den nächsten Jahren sammelte er Flugerfahrung in vielen Manövern, bei denen er als Flieger teilnahm. Im Auftrag des Kolonialministers untersuchte er die Möglichkeit eine Fliegerstaffel der KNIL auf Java aufzustellen. Im Februar 1913 kehrte ter Poorten nach Java zurück und diente vorerst wieder bei der Artillerie. Erst 1915 kam er wieder mit der Luftfahrt in Berührung, als er als Kommissionsleiter in die Vereinigten Staaten reiste, wo bei der Glenn L. Martin Company zwei Flugzeuge für die KNIL zum Einsatz bereit gemacht wurden. Im Februar 1916 stürzte ter Poorten mit einem der gelieferten Glenn Martin Flugzeuge auf Java ab. Er selbst erlitt schwere Verletzungen, der mitgeflogene KNIL-Kommandant J. P. M. Michielsen kam dabei ums Leben. Daraufhin erhielt ter Poorten aus gesundheitlichen Gründen ein Flugverbot von vier Monaten auferlegt. Daher konnte er in der Folge die neu in Auftrag gegebenen Wasserflugzeuge für die KNIL in den USA nicht probefliegen. Damit war seine Karriere bei der Luftfahrt beendet und ter Poorten kehrte wieder in den Dienst der Artillerie zurück. Hein ter Poorten besuchte ab 1919 in den Niederlanden die höhere Militärakademie in Den Haag und diente im Rang eines Obersts ab 1922 wieder auf Java. Er wurde dem Generalstab der KNIL zugewiesen, bei dem er zwischen 1926 und 1931, sowie zwischen 1933 und 1936 diente. Zum Schluss bekleidete er die Ämter eines Dienststellenleiters und Inspekteur der Artillerie als Generalmajor. 1939 folgte ter Poorten Generalleutnant G. J. Berenschot im Amt des Generalstabschefs. Nach einem Flugzeugabsturz, bei dem Berenschot am 13. Oktober 1941 ums Leben kam, übernahm er dessen Amt des Oberbefehlshabers aller Armeeeinheiten der KNIL auf Java und wurde zum Generalleutnant befördert. Ter Poorten war für die Verteidigung Javas verantwortlich, nachdem die Japaner im Dezember 1941 mit der Invasion Südostasiens begonnen hatten. Dazu arbeitete er mit den alliierten Briten, Australiern und US-Amerikanern zusammen und war Stabsmitglied beim ABDACOM, das ihm die Führung aller Landstreitkräfte übergab. Ter Poortens Hauptquartier befand sich in Lembang auf West-Java. Nachdem die japanische Armee am 1. März 1942 mit der Invasion Javas begonnen hatten und innerhalb weniger Tage die Alliierten an den Abgrund einer Niederlage brachten, besprach sich ter Poorten mit dem niederländischen Generalgouverneur Tjarda van Starkenborgh Stachouwer und begann anschließend Kapitulationsverhandlungen mit dem japanischen Generalleutnant Imamura Hitoshi, die mit der niederländischen Kapitulation am 9. März endeten. Den Rest des Kriegs verbrachte Hein ter Poorten in verschiedenen japanischen Kriegsgefangenenlagern, zuerst auf Java, dann auf Taiwan und ab Oktober 1944 in der Mandschurei. Dort wurde er am 17. August 1945 befreit und kehrte in die Niederlande zurück. Bis zu seinem Lebensende kämpfte Hein ter Poorten um die Anerkennung seiner Dienste für die Niederlande, da er immer wieder damit konfrontiert wurde, dass man ihn für die Kapitulation der KNIL auf Java verantwortlich machte. Er verstarb 1968 in's-Gravenhage. Hein ter Poorten war zweimal verheiratet und hatte aus der ersten Ehe zwei Töchter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hein ter Poorten (* 21. November 1887 in Buitenzorg auf Java; † 15. Januar 1968 in Den Haag, Niederlande) war ein Generalleutnant der niederländischen Armee.", "tgt_summary": null, "id": 1308414} {"src_title": "Erfahrungsbasiertes Lernen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Zusammen mit dem ebenfalls aus Port Arthur stammenden Bun B bildete der Rapper seit 1987 die Hip-Hop-Formation UGK. 1988 veröffentlichten Pimp C und Bun B ihr erstes Album, \"The Southern Way\", als UGK. Es erschien über das Label \"Bigtyme Recordz\". Vier Jahre später unterzeichneten die beiden Rapper einen Vertrag über fünf Alben bei \"Jive Records\". Am 28. Januar 2002 wurde Pimp C unter anderem wegen schwerer Körperverletzung zu einer achtjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Bei der Gerichtsverhandlung wurde ihm der Besitz einer Waffe zur Last gelegt. Pimp C äußerte sich in einem Interview zu den Vorfällen und erklärte, dass er in einem Einkaufszentrum einer Frau seine Waffe gezeigt hat. Dies ist im Bundesstaat Texas gleichbedeutend mit schwerer Körperverletzung. Im Lauf der Verhandlungen, so Pimp C, wollte der zuständige Richter Informationen zu J. Prince, dem Chief Executive Officer von \"Rap-A-Lot Records\". Da Pimp C die Aussage verweigerte, erhielt er im Rahmen der Verhandlung keine Strafmilderung. Das erste Jahr seiner Haftstrafe verbrachte Pimp C im \"County Jail\". Im Dezember 2002 wurde der Rapper in die Huntsville Unit verlegt. Im März 2005 veröffentlichte Pimp C sein Debütalbum \"Sweet James Jones Stories\" über das Label \"Rap-A-Lot Records\". Zur Zeit der Veröffentlichung befand sich der Texaner noch in Haft. Das Album enthält bisher unveröffentlichtes Material des Rappers und wurde durch die von Rap-A-Lot und Bun B initiierte Kampagne \"Free Pimp C\" vermarktet. Die Haftentlassung des Rappers aus der \"Terrell Prison Unit\" in Livingston (Texas) erfolgte am 30. Dezember 2005; seine Bewährungszeit hätte im Dezember 2009 geendet. Laut eigener Aussage verfasste Pimp C im Verlauf seiner Haftstrafe 3.000 Lieder. Am 11. Juli 2006 wurde das zweite Soloprojekt \"Pimpalation\" des Rappers veröffentlicht. Das Album erschien über \"Rap-A-Lot Records\" und enthält Gastbeiträge unter anderem von Mike Jones, Jazze Pha, Lil Keke, Trae, Chamillionaire und Bun B. Als Managerin von Pimp C fungierte dessen Mutter. Der Rapper war Besitzer des Labels \"Trill Entertainment\", welches ein Sublabel der Warner Music Group ist. Auf der Plattenfirma, welche Pimp C zusammen mit Bun B führte, sind die Hip-Hop-Künstler Webbie, Lil' Boosie, 3 Deep, Big Head, Foxx und der Produzent Mouse unter Vertrag. Nach der Haftentlassung gründete Pimp C zusammen mit Bun B das Label \"UGK Records\". Über dieses veröffentlichten die Rapper zunächst Mixtapes der Hip-Hop-Gruppen Mddl Fngz und V12 Boyz. Die Leitung des Labels übernahm Pimp C. Im Jahr 2007 veröffentlichte Pimp C zusammen mit Bun B das Album \"Underground Kingz\". Mit diesem gelang es dem Duo erstmals Platz 1 der US-amerikanischen Charts zu belegen. Am Morgen des 4. Dezember 2007 wurde Pimp C tot im \"Mondrian Hotel\" in West Hollywood aufgefunden. Die Todesursache war eine ungewollte Überdosis Codein, vermutlich nach Konsum der codeinhaltigen Partydroge purple drank. Des Weiteren litt Pimp C unter dem Schlafapnoe-Syndrom. Im Zusammenwirken der beiden Faktoren führte dies zum Tod des Rappers. Zwei Tage nach seinem Tod wurden UGK für einen Grammy in der Kategorie \"Bester Rap eines Duos oder einer Gruppe\" nominiert. Bei der Verleihung des Grammys konnte das Duo keinen Preis gewinnen, jedoch wurde Pimp C mit einer Traueranzeige, die am Ende der Verleihung eingeblendet wurde, bedacht. Die Beerdigung des Rappers fand am 13. Dezember 2007 im Bob Bowers Civic Center in Port Arthur statt. An der Zeremonie nahmen unter anderem prominente Musiker wie Bun B, Chamillionaire und Mike Jones teil. Der Nachlass Pimp Cs wird von seiner Ehefrau verwaltet. Diese führt nun auch die Geschäfte von dem Label \"UGK Records\" weiter. Am 3. Juni 2008 erschien das \"Best Of\"-Album \"Greatest Hits\" von Pimp C über \"Asylum\"/\"Warner\". Anfang Oktober 2010 erschien unter dem Titel \"The Naked Soul of Sweet Jones\" über \"Rap-A-Lot Records/Fontana Records\" ein posthumes Soloalbum von Pimp C. Bun B erklärte, dass Pimp C vor seinem Tod noch zahlreiche Aufnahmen vorgenommen habe, die Bun B verwendete, um neue Songs zu kreieren. Das letzte veröffentlichte Werk \"Still Pimping\" erschien über Rap-A-Lot Records im Juli 2011. Den Tod von Pimp C durch Drogenkonsum thematisiert Macklemore auf seinem 2014 veröffentlichten Album \"For My People\" in dem Lied \"The Otha Side\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Pimp C (* 29. Dezember 1973 in Port Arthur, Texas; † 4. Dezember 2007 in West Hollywood, Kalifornien; eigentlich \"Chad Butler\") war ein US-amerikanischer Rapper und Hip-Hop-Produzent aus dem Süden der Vereinigten Staaten. Er wurde auch unter den Pseudonymen Sweet James Jones, Tony Snow und Mick Jagga bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 792480} {"src_title": "Zodiac – Auf der Spur eines Serienkillers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Historiker.", "content": "Ponomarjow war von 1920 bis 1923 in Saraisk Komsomolze in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands. Er studierte ab 1926 und wurde Historiker. Von 1932 bis 1934 war er als Direktor an einem Historischen Institut der Partei und von 1934 bis 1937 als Professor im Direktorium des Historischen Instituts der Partei des Moskauer Komitees tätig.", "section_level": 2}, {"title": "In der Komintern.", "content": "Unter der Führung von Georgi Dimitrow war er in der Kommunistischen Internationale (Komintern) als Politreferent, von 1936 bis zur Auflösung der Komintern im Jahr 1943, als Leiter einer Gruppe tätig und zeitweise auch Chef von Herbert Wehner in seiner Moskauer Exil-Zeit (damaliger Deckname: Kurt Funk). Wehner schreibt: Er „... zeichnete sich persönlich durch große Zurückhaltung, ausgeprägte Bescheidenheit im Auftreten und die Fähigkeit, seinem Gegenüber zuhören zu können aus; er gehörte zu einem speziellen Typ junger russischer Funktionäre, der durch die Schule der persönlichen Umgebung Stalins gegangen war und die Kunst der Anpassung.... bis zur Vollkommenheit erworben hatte.“ Er galt als einer der Ideologen der KPdSU. Er war Erster unter den Historikern der UdSSR und 1962 Herausgeber der offiziellen Parteigeschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU).", "section_level": 2}, {"title": "Im ZK-Sekretariat.", "content": "Ponomarjow, der ewige Sekretär des Zentralkomitees (ZK) der KPdSU, der typische „Apparatschik“, arbeitete zunächst schon als Mitarbeiter und seit 1955 als Abteilungsleiter im ZK und war zuständig für die internationale kommunistische Bewegung, vor allem für die „Bruderparteien“, die nicht im Bereich des Warschauer Pakts agierten. Nikita Chruschtschow förderte den Gegner des Stalinismus und danach Michail Suslow, den eigentlichen „Parteiideologen“.", "section_level": 2}, {"title": "25 Jahre ZK-Sekretär.", "content": "Von 1961 bis 1986, also über 25 Jahre, war er als ZK-Sekretär zuständig für Internationale Angelegenheiten. Von 1972 bis 1986 stieg er auf zum Kandidaten des Politbüros, aber er wurde nie Vollmitglied im höchsten politischen Gremium der UdSSR, dem Politbüro der KPdSU. Gleichwohl war er, wenn es um internationale Politik ging, einer der mächtigsten sowjetischen Politiker in den Zeiten, als Chruschtschow, Breschnew, Andropow und Tschernenko Generalsekretäre der Partei waren. Der Stalingegner war ein konservativer Vertreter einer sowjetischen Außenpolitik der Stärke und der friedlichen Koexistenz, aber nur wenn es der UdSSR nützte. Die neue Ostpolitik der deutschen Regierung unter Brandt und Scheel (1969 bis 1975) begleitete er mit Vorsicht. Herbert Wehner (1973) und Egon Bahr (1982) bemühten sich bei ihm um ein besseres Verständnis der politischen Lager und um eine militärische Abrüstung der Systeme. Ponomarjow war für den militärischen Einmarsch in die Tschechoslowakei (1968) genauso wie für den in Afghanistan (1981). Er lehnte die neuen Wege (Der Dritte Weg) der Kommunistischen Parteien im Westen (Eurokommunismus) aus ideologischen Gründen entschieden ab und hatte deshalb heftige Dissense u. a. mit dem italienischen KP-Führer Palmiro Togliatti.", "section_level": 2}], "src_summary": "Boris Nikolajewitsch Ponomarjow (; auch als Ponomarew zitiert; * in Saraisk; † 21. Dezember 1995 in Moskau) war ein sowjetischer Historiker und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 765862} {"src_title": "Fatu Huku", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "Du Pont Motors wurde von E. Paul du Pont (1887–1950) gegründet. Unternehmenssitz war die Ortschaft Moore in Pennsylvania. Du Pont fertigte zunächst Schiffsmotoren, die während des Ersten Weltkriegs an die amerikanische Marine geliefert wurden. Nach dem Kriegsende wechselte das Unternehmen in die Automobilbranche. Das erste Automobil von Du Pont, das \"Model A\", wurde 1919 vorgestellt. Der Sitz war von 1920 bis 1930 in Wilmington in Delaware und danach in Springfield in Massachusetts, während das Werk von 1922 bis 1925 in Moore in Pennsylvania war. Ab 1928 wurde das \"Model G\" produziert, das einen 5,3 Liter großen, 125 PS leistenden Achtzylindermotor von Continental hatte. Das Chassis des \"Model G\" hatte einen Radstand von 3657 mm. Das \"Model G\" galt wie seine Vorgänger als Oberklassefahrzeug, das mit den Fahrzeugen von Cadillac, Packard oder Dusenberg konkurrierte. In den meisten Fällen wurde das \"Model G\" mit Karosserien Merrimac oder Waterhouse ausgeliefert. Das letzte Fahrzeug von Du Pont Motors war das 1931 vorgestellte \"Model H\", das einen 3708 mm langen Radstand hatte. Von ihm entstanden nur drei Exemplare. 1932 fiel Du Pont Motors in Insolvenz. Die Zahlungsunfähigkeit war eine Spätfolge der Weltwirtschaftskrise. Das Unternehmen fusionierte 1933 mit der Indian Motorcycle Company, die zuvor von E. Paul Du Pont übernommen worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Du Pont im Motorsport.", "content": "Obwohl die Autos von Du Pont in erster Linie Luxusfahrzeuge waren, wurden einzelne Autos auch bei Motorsportveranstaltungen eingesetzt. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1929 gingen Alfredo Luis Miranda und Charles Moran Jr. mit einem \"Model G\" an den Start. Sie fielen nach 20 Runden aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Du Pont Motors war ein US-amerikanischer Automobilhersteller, der in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg eine geringe Zahl an Oberklassefahrzeugen produzierte.", "tgt_summary": null, "id": 1520122} {"src_title": "Götz von Houwald", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufgabenbereiche.", "content": "Der Erste Minister und sein Stellvertreter sind in der Amtsausführung gleichgestellt und treffen Entscheidungen zusammen. Sie sitzen den Versammlungen des Exekutivkomitees (: \" Executive Committee\") vor und koordinieren die Aufgaben des Komitees, welches aus dem Ersten Minister, seinem Stellvertreter und den Ministern Nordirlands besteht. Inhaltlich sind sie u. a. für folgende Themenbereiche zuständig:", "section_level": 1}, {"title": "Wahl.", "content": "Die Nordirland-Versammlung wählt den Ersten Minister, seinen Stellvertreter und die übrigen Minister. Der Erste Minister und sein Stellvertreter konnten bis 2006 nur gemeinsam gewählt werden. Bei dieser Doppelherrschaft musste sichergestellt sein, dass nicht nur die Mehrheit der Versammlung, sondern auch eine Mehrheit innerhalb der Gruppen der Nationalisten und Unionisten vorlag. Dazu wurden die Abgeordneten der Versammlung in die Kategorien \"Unionisten\", \"Nationalisten\" oder \"Andere\" eingeordnet. Durch das \"St Andrews Agreement\", welches im Oktober 2006 zwischen den Regierungen des Vereinigten Königreichs, der Republik Irland und den Parteien Nordirlands vereinbart wurde, änderten sich die gesetzlichen Grundlagen. Seitdem nominiert die größte Partei der größten Gruppe (Unionisten oder Nationalisten) in der Nordirland-Versammlung den Ersten Minister, die Partei mit der größten Anzahl an Sitzen der anderen Gruppe (Nationalisten oder Unionisten) den Stellvertretenden ersten Minister. Eine Wahl findet nicht mehr statt. Sollte der Amtsinhaber sein Amt aufgeben, muss innerhalb von sieben Tagen ein Nachfolger bestimmt werden und das Amt mit dem Amtseid antreten, da sonst der britische Minister für Nordirland das Datum für eine Neuwahl festlegen muss. Allerdings ist es möglich das Amt für einen Zeitraum bis zu sechs Wochen ruhen zu lassen. Dies geschah etwa am 11. Januar 2010, als der Erste Minister Peter Robinson vorübergehend die Amtsgeschäfte niederlegte. Bis zum 3. Februar 2011 vertrat ihn Arlene Foster im Amt. Vom 10. September bis 20. Oktober 2015 wurde er erneut von Arlene Foster vertreten. Peter Robinson hat zum 11. Januar 2016 seinen endgültigen Rückzug aus der Politik angekündigt, danach folgte ihm Arlene Foster als Erste Ministerin. Der stellvertretende Erste Minister Martin McGuinness legte am 19. September 2011 vorübergehend sein Amt nieder, weil er in der Republik Irland Ende Oktober 2011 zur Präsidentschaftswahl antrat. Er wurde bis zum 31. Oktober 2011 von John O’Dowd vertreten, der ebenfalls Mitglied der Nordirland-Versammlung ist. Am 9. Januar 2017 trat McGuinness aus gesundheitlichen Gründen von diesem Amt zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Amtsinhaber.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster Minister.", "content": "Am 15. Oktober 2002 wurde die Nordirische-Versammlung durch die britische Regierung aufgelöst. In dieser Zeit wurde das Amt des Ersten Ministers und des stellvertretenden ersten Ministers durch den Nordirland-Minister wahrgenommen. Am 8. Mai 2007 trat die Versammlung wieder zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Offizielle Website (engl.)", "section_level": 1}], "src_summary": "Der First Minister and deputy First Minister \"(deutsch:\" \"Erster Minister und stellvertretender Erster Minister\", : \"an Céad-Aire agus an leas-Chéad-Aire\") sind Positionen in der Exekutive Nordirlands. Sie stehen dem \"Büro des Ersten Ministers und stellvertretenden Ersten Ministers von Nordirland\" (engl. \"Office of the First Minister and deputy First Minister\", OFMDFM) vor.", "tgt_summary": null, "id": 1415356} {"src_title": "Taurische Bergotter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Puerta spielte während seiner kompletten Karriere für den spanischen Erstligisten FC Sevilla. Sein Debüt in der ersten Mannschaft gab er im März 2004 in einem Ligaspiel gegen den FC Málaga. In der Spielzeit 2005/06 avancierte er zum Stammspieler. Im Halbfinale des UEFA-Pokals traf er gegen den FC Schalke 04 und trug somit wesentlich zum UEFA-Cup-Sieg bei. Auch 2007 kam er mit Sevilla in das UEFA-Cup Finale und verwandelte dort im Elfmeterschießen den letzten Elfmeter. Wegen seiner internationalen Erfolge interessierten sich Manchester United und Arsenal London für den Mittelfeldspieler. Zu einem Wechsel kam es aber nicht. Sein einziges Länderspiel für Spanien absolvierte er als Einwechselspieler gegen Schweden am 7. Oktober 2006.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Beim ersten Saisonspiel der Spielzeit 2007/08 am 25. August 2007 gegen den FC Getafe erlitt Puerta in der 31. Minute einen Kollaps. Nach seiner Auswechslung brach er in der Kabine erneut zusammen und erlitt einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Die Ärzte mussten ihn insgesamt fünfmal wiederbeleben und brachten ihn später ins Krankenhaus, auf dessen Intensivstation er künstlich beatmet wurde. Drei Tage nach dem Spiel verschlechterte sich sein Zustand. Er starb am 28. August gegen 15:45 Uhr. Puerta hinterließ seine schwangere Lebensgefährtin, die im Oktober 2007 den gemeinsamen Sohn zur Welt brachte. Der behandelnde Arzt Francisco Murillo berichtete, dass Puerta mehrfaches Organversagen in Verbindung mit einer irreversiblen Schädigung des Gehirns als Folge des mehrfachen längeren Herzstillstandes erlitten hatte. Ursache hierfür sei eine unheilbare, erblich bedingte Herzkrankheit, bekannt als Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie.", "section_level": 1}, {"title": "Erinnerung.", "content": "Zur Siegerehrung der EM 2008, WM 2010 und EM 2012 trug Sergio Ramos ein T-Shirt mit der Aufschrift „Siempre con nosotros“ („Immer bei uns“), mit dem er an Antonio Puerta erinnerte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antonio José Puerta Pérez (* 26. November 1984 in Sevilla; † 28. August 2007 ebenda) war ein spanischer Fußballspieler, der bis zu seinem Tod beim FC Sevilla in der spanischen Primera División unter Vertrag stand.", "tgt_summary": null, "id": 1564657} {"src_title": "Jochen Böhler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1922 gab es das erste „Hallesche Händelfest“, das die Voraussetzungen eines Festspiels erfüllte. Auf dem Programm standen Opern, Oratorien und Instrumentalmusik. Reichspropagandaminister Joseph Goebbels ernannte die Stadt zur „Reichs-Händelfeststadt 1935“. Zwischen 1936 und 1944 wurden in Halle Händel-Tage veranstaltet. Mit der Eröffnung des Händel-Hauses 1948 und der ersten „Händeltage der Stadt Halle“ vom 22. Februar bis 2. März wurde der Händel-Enthusiasmus in Halle befeuert. 1951 wurde das hallesche Stadttheater, das bei den Luftangriffen auf Halle (Saale) 1945 zerstört wurde, wiedereröffnet. Der Generalmusikdirektor und Chefdirigent des Händelfestspielorchesters des Landestheaters Halle, Horst-Tanu Margraf war einer der maßgeblichen Initiatoren der ersten offiziellen „Händel-Festspiele“ 1952. Diese fanden vom 5. bis 13. Juli statt. Nahezu alle Musikinstitutionen der Stadt waren in ein Projekt eingebunden, das gesamtdeutschen Anspruch hatte. Die Konzeption beruhte auf fachlichen Beratungen von u. a. Max Schneider und Walter Serauky. Händels Opern sollten für das „zeitgenössische Theater“ erneuert werden. 1952 wurden die drei Händel-Opern \"Agrippina\", \"Alcina\" und \"Tamerlan\" inszeniert. Schon ab dem darauffolgenden Jahr sollten die Festspiele regelmäßig stattfinden. Sie waren für rund fünf Tage angesetzt. Zentrale Figuren der Anfangsjahre waren neben Margraf, die Regisseure Heinz Rückert und Siegmund Skraup sowie der Bühnenausstatter Rudolf Heinrich. Mit der Oper \"Alcina\" begann in den 1950er Jahren die „goldene Zeit“ und \"Radamisto\" und \"Poro\" standen für die Renaissance von Händel-Opern. Man stützte sich auf das Inszenierungsprinzip des „Realistischen Musiktheaters“ von Walter Felsenstein. Im Jahr 1955 wurde die internationale Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft in Halle gegründet, welche die \"Hallische Händel-Ausgabe\" und das \"Händel-Jahrbuch\" verantwortete. Diese rief den Komponisten auch bei Musikern immer mehr ins Bewusstsein. Die Sängerin Philine Fischer avancierte zur Primadonna jener Jahre. Zu den Interpreten im Konzertanten gehörten in dieser Zeit u. a. die Singakademie Halle, der Stadtsingechor zu Halle, der Chor der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle, das Landes-Sinfonieorchester Sachsen-Anhalt und das Ludwig-Schuster-Quartett. 1957 wurde ein „Kollektiv der Händelfestspiele“ mit dem Nationalpreis der DDR III. Klasse ausgezeichnet. Zum 200. Todestag von Georg Friedrich Händel 1959 gab es einen Staatsakt mit Ministerpräsident Otto Grotewohl. Das Händel-Fest sollte internationalisiert werden. Dazu wurden der Russische Akademische Staatschor der UdSSR, der Tschechische Philharmonische Chor, das Prager Rundfunk-Sinfonieorchester, das britische Deller Consort und die französische Pianistin Hélène Boschi nach Halle eingeladen. Während der Festspiele wurde dann zum ersten Mal der Händel-Preis vergeben. Außerdem fand 1959 im Rahmen der Festspiele erstmals eine wissenschaftliche Konferenz statt, an der sich internationale Forscher beteiligten. Darüber hinaus wurden in Halle die Händel-Oratorien gepflegt. Aufgrund des Bedeutungszuwachses der Veranstaltung wirkten ab Mitte der 1950er Jahre immer wieder das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und der Rundfunkchor Berlin mit. Insbesondere \"The Triumph of Time and Truth\" wurde bei den Festspielen 1959 positiv aufgenommen. Mit dem „Bitterfelder Weg“ 1959/64 sollten auch die Festspiele konfrontiert werden. Ein „neues Händelbild“ war erstrebenswert geworden, beispielsweise sah Walther Siegmund-Schultze Händel als „Realist, Humanist, Aufklärer“. Der Bedeutungswandel des Komponisten führte zur Berücksichtigung der historischen Aufführungspraxis. Bei den Festspielen 1961 gab die Londoner Handel Opera Society ein Gastspiel mit der Oper \"Rinaldo\". Auch personell kam es zu Veränderungen: Solisten wie Kurt Hübenthal und Beate Lenk gewannen an Bedeutung. Die Dramaturgin Waldtraut Lewin und der Regisseur Harry Kupfer nahmen ihre Arbeit auf. Wolfgang Kersten wurde Operndirektor und Thomas Sanderling musikalischer Leiter. 1964 wurde das Goethe-Theater Bad Lauchstädt wiederhergestellt. Ab 1972 nannten sich die Festspiele „Händel-Festspiele der DDR in Halle“. Die sozialistischere Ausrichtung der Festspiele in den 1970er Jahren führte zur Ausweitung der Spielstätten u. a. auf die Klosterruine Memleben und das Hydrierwerk Zeitz. Die Festspiele waren auf der Suche nach internationaler Anerkennung. 1974 kam es zur Gründung des Barock-Consorts Halle (dann umbenannt in Hallesches Consort) unter Festspiel-Konzertmeister und Collegium instrumentale-Leiter Manfred Otte. Generalmusikdirektor Christian Kluttig konnte in den 1970er Jahren u. a. auf Martin Schneider, Andreas Baumann und Bernd Leistner zurückgreifen. Ab Mitte der 1980er Jahre kam es zur Durchsetzung originalsprachlicher Fassungen. Außerdem löste man sich von naturalistischen Elementen. 1984 fand mit Peter Konwitschnys Operninszenierung \"Floridante\" das Regietheater Einzug in die Händel-Festspiele. Die 34. Händel-Festspiele wurden in die „Bach-Händel-Schütz-Ehrung der DDR 1985“ inkorporiert. Zwei Jahre zuvor war das Georg-Friedrich-Händel-Zentrum unter Claus Haake im Händel-Haus etabliert worden, dem sich auch das ständige Büro der Festspiele sowie die Konzerthalle am Boulevard und das Redaktionskollektiv der \"Hallischen Händel-Ausgabe\" anschlossen. Zum 300. Geburtstag des Komponisten sangen bei den Festspielen die English Baroque Soloists und der Monteverdi Choir unter John Eliot Gardiner das Oratorium \"Israel in Egypt\". Darüber hinaus gab es einen Gastauftritt der Welsh National Opera mit \"Tamerlano\". Seit der Vorstellung des Händel-Werke-Verzeichnis durch Bernd Baselt wird dieses in den Programmen der Festspiele verwendet. Zeitgenössische Musik wurde beim Festival in die Reihe „Konfrontation“ von Hans Jürgen Wenzel integriert. Nach der Wende wurde das Händel-Zentrum aufgelöst. Es bildete sich ein Programmbeirat und ein Förderverein. Die Festspiele wurden fortan von der Stadt Halle, dem Veranstalter, und der Landesregierung von Sachsen-Anhalt getragen. Außerdem gewann man private Sponsoren. 1992 ging das Opernhaus Halle aus dem \"Theater des Friedens\" hervor. Außerdem konnten neue Händel-nahe Spielstätten wie die Marktkirche Unser Lieben Frauen und der Dom zu Halle gewonnen werden. Nach zweijähriger Pause wird seit 1993 auch wieder der Händel-Preis der Stadt Halle verliehen. 1999 fand eine Erweiterung der Festspielzeit auf zehn Tage statt. Seit 1993 gibt es zudem ein neuformiertes Händelfestspielorchester. Anlässlich der 50. Händel-Festspiele 2001 übernahmen Bundeskanzler Gerhard Schröder und Premierminister Tony Blair die Schirmherrschaft. Sir John Eliot Gardiner wurde mit dem Händel-Preis ausgezeichnet. Der Preisträger dirigierte Händels \"Messiah\". Außerdem stand eine Gemeinschaftsproduktion von \"Tamerlano\" unter Mitbeteiligung des Pariser Théâtre des Champs-Élysées und des Londoner Sadler’s Wells, geleitet von Trevor Pinnock. Am Opernhaus Halle fand mit \"Rodrigo\" die 58. Premiere einer Händel-Oper statt. Seit 2002 werden die Händel-Festspiele aufgrund der zahlreichen Veranstaltungen vor 1952 im Titel nicht mehr durchnummeriert. Im Jahr 2006 begann die Kooperation mit dem Bachfest Leipzig. Seit 2011 findet zur Herbstzeit ein Vorkonzert zum Händel-Festival statt. Die „kleinen“ Händel-Festspiele sind seit 2018 unter dem Namen „Händel im Herbst“ als Wort-Bild-Marke geschützt. Im Jahr 2013 wurden die Händel-Festspiele im Zuge des Hochwassers in Mitteleuropa durch Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erstmals kurzfristig abgesagt werden. Die Entscheidung stieß auf sehr viel Unverständnis unter den Kulturschaffenden. Man fürchtete Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe. Mit der Premiere 2018 von Händels \"Berenice, Regina d’egitto\" wurden alle seine 42 Opern mindestens einmal szenisch bei den Händel-Festspielen aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Händel-Preis.", "content": "Der Händel-Preis der Stadt Halle wird durch die Stiftung Händel-Haus vergeben. Diesjähriger Preisträger ist der Countertenor Valer Sabadus (2020). Ab 1996 wurde ein internationaler Musikwettbewerb zur Vergabe des Händel-Förderpreises der Stadt Halle in die Festspiele integriert.", "section_level": 1}, {"title": "Programm.", "content": "Seit dem Händel-Festival 1952 etablierten sich folgende Programmelemente: Feierstunde mit Kranzniederlegung am deutschlandweit einzigartigen Händel-Denkmal auf dem Marktplatz in Halle. Kammermusikkonzerte finden sowohl im Händel-Haus als auch in der Aula im „Löwengebäude“ der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg statt. Beim Eröffnungskonzert wird der Händel-Preis verliehen. Das Abschlusskonzert ist stets mit Feuerwerk und einem Begleitprogramm Open Air in der Galgenbergschlucht im Norden Halles vorgesehen. Nach der politischen Wende kamen auch wieder Orgelkonzerte, Geistliche Musik und musikalisch umrahmte Gottesdienste hinzu. Bis heute gehört zum alljährlichen Festspielprogramm die Aufführung einer Händel-Oper am Opernhaus Halle und die Darbietung des populären Händel-Oratoriums \"Messiah\". Die Festspiele geben auch anderen Musikrichtungen (Jazz, Rock u. a.) Raum. Außerdem werden Tanz und Schauspiel berücksichtigt.", "section_level": 1}, {"title": "Spielstätten.", "content": "Zu den derzeitigen Veranstaltungsorten der Händel-Festspiele gehören:", "section_level": 1}, {"title": "Themenschwerpunkte.", "content": "Seit den Händel-Festspiele 2010 existiert kein Motto mehr, sondern jeweils ein Themenschwerpunkt:", "section_level": 1}, {"title": "Schirmherren.", "content": "Nachfolgend einen Überblick über die Schirmherren der Händel-Festspiele in Halle seit 1991:", "section_level": 1}, {"title": "Förderer.", "content": "Sponsoren der Händel-Festspiele sind die Stadt Halle (Saale), das Land Sachsen-Anhalt, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Gesellschaft Lotto Sachsen-Anhalt, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Stiftung der Saalesparkasse, die Hallesche Wohnungsgesellschaft, die TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland, das Netzwerk Mitteldeutsche Barockmusik, das Immobilienmanagement Orbis Real Estate, die Unternehmensgruppe GP Günter Papenburg, der Lebensmittelhersteller Kathi Rainer Thiele und die Stadtwerke Halle. Die Händel-Festspiele 2019 wurden bei ARTE Concert, Deutschlandfunk Kultur und MDR Kultur im Konzert ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Publikationen.", "content": "Im Jahr 1922 erschien bei Karras & Koennecke eine erste Festschrift zum \"Hallischen Händelfest\". Hans Schnoor veröffentlichte 1925 bei Breitkopf & Härtel das Heft \"Deutsches Händelfest in Leipzig. 6. bis 8. Juni 1925\". Von 1928 bis 1930 erschien ein \"Fest- und Programm-Buch\" zum \"Händelfest\" der Händel-Gesellschaft. 1934 wurde in Krefeld ein Beitrag über das \"Deutsche Händelfest\" veröffentlicht. 1952/53 gab das Händelfestkomitee eine Festschrift für das \"Händelfest Halle\" heraus. Von 1954 bis 1956 publizierte der Händelfestspielausschuß im Deutschen Verlag für Musik in Leipzig eine \"Festschrift der Händelfestspiele... Halle\". Eine Zeitschrift unter dem Titel \"Händelfestspiele Halle\" wurde 1957/58 und von 1960 bis 1971 vom Festspielausschuss veröffentlicht. 1959 erschien im Deutschen Verlag für Musik eine extra \"Festschrift zur Händel-Ehrung der Deutschen Demokratischen Republik\". Von 1979 bis 1989 brachte der Festspielausschuss die Zeitschrift \"Händelfestspiele der Deutschen Demokratischen Republik\" heraus. Seit 2010 gibt die Stiftung Händel-Haus in Halle (Saale) das \"Magazin der Händelfestspiele\" heraus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Händel-Festspiele in Halle (Saale) sind das größte Musikfest des Landes Sachsen-Anhalt und seit 2012 Mitglied im Verbund Musikfeste Sachsen-Anhalt. Es gilt als eines der bedeutendsten und ältesten Festivals für Barockmusik in Deutschland. Die auf das Jahr 1922 zurückgehenden und seit 1952 jährlich überwiegend im Juni stattfindenden Festspiele in Georg Friedrich Händels Geburtsstadt werden als „Zentrum der europäischen Händel-Pflege“ angesehen. Seit der Internationalisierung der Festspiele 1959 werden im Rahmen des Festes der Händel-Preis verliehen und eine wissenschaftliche Konferenz ausgerichtet. Die siebzehntägigen Festspiele werden von der Stadt Halle in Koordination mit der Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft veranstaltet. Im Händel-Haus in Halle befindet sich die Festspieldirektion, Intendant ist seit 2009 der Musikwissenschaftler Clemens Birnbaum.", "tgt_summary": null, "id": 2212159} {"src_title": "Hermann von Thile", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Geschlecht stammt aus Lauingen in Schwaben und ist ab Mitte des 13. Jahrhunderts mit der Stammreihe mit \"Hans im Hof\" (* um 1260, † 1341), Mitglied des Rats der Stadt Lauingen, belegt. Ulrich im Hof war Ritter und tritt 1316 als Ministeriale des Bischofs von Augsburg, sowie 1333 und 1342 urkundlich bei Lauingen auf. Im 14. Jahrhundert kam die Familie nach Nürnberg, um ab 1350 der Angehörige rats- und gerichtsfähigen Geschlechtern der Stadt als Mitglieder des Stadtrates, und in weitere hohe Ämter anzugehören. Der Begründer der Nürnberger Linie, Hans II., war mit Reichslehen belehnt. Sein Bruder Heinrich war der Stammvater der weitverzweigten schwäbischen Linie, die im 16. Jahrhundert erlosch. Zu Wohlstand kamen die Imhoff durch den Fernhandel, da sie von Lauingen aus die Märkte und Messen in Frankfurt, Köln, Straßburg, die Oberpfalz und Böhmen belieferten. Die Nürnberger „Imhoffsche Handelsgesellschaft“ wird erstmals 1381 im Handel zwischen Venedig, Nürnberg und Osteuropa erwähnt. Sie arbeitete wie die Groß, Mendel, Pfinzing und die Pirckheimer eng mit der Stromerschen Handelsgesellschaft zusammen, von deren Konkurs sie partizipierte und 1430 als einer der Vorteilsnehmer hervorging. 1441/48 erwarben die Imhoff den Anteil der Handelskammer der Mendel im „Fondaco dei Tedeschi“ in Venedig. Seit dieser Zeit war die Imhoffsche Handelsgesellschaft eine der großen Handelsfirmen Europas. Ihr Handelssortiment war sehr umfangreich und umfasste vor allem Gewürze, Farben, Edelmetalle, Seide und Seidenwaren, Leinwand und andere Tuche, Weine, Montanprodukte, Rauchwaren, Leder und Häute, Waffen und die Nürnberger Handwerksprodukte. Ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts konzentrierte sich die Imhoffsche Handelsgesellschaft auf die Handelsplätze Westeuropas und begann, sich in Geldgeschäften, im sächsischen Silberbergbau sowie im schlesischen Goldbergbau zu engagieren. Zu den alten Niederlassungen in Venedig, Salzburg, Linz, Prag, Brünn und Olmütz bauten sie neue Handelsfilialen in Neapel, Aquila, Messina, Lyon, Saragossa, Lissabon, Antwerpen und Amsterdam auf. Der Handel mit Safran begann gegenüber dem angestammten Warensortiment zu dominieren. 1510 gründeten die Imhoff eine Faktorei zum Absatz des italienischen Safrans in Bari. Mit den Nürnberger Welser schlossen sie ein Einkaufskartell. 1505/06 beteiligten sich drei Imhoff, die Hirschvogel und die Welser in Form einer Expedition an der ersten Handelsfahrt oberdeutscher Kaufleute nach Indien. Unter der Leitung von Andreas (Endres) I. Imhoff (1491–1579) wurde die daraufhin folgende Umorientierung vom reinen Ost- und Orienthandel zum überwiegenden West- und Überseehandel abgeschlossen. Ab 1540 engagierten sich die Imhoff verstärkt in Geldgeschäften, vor allem mit Krediten an die französische, portugiesische und spanische Krone sowie an die Herzöge von Bayern. Um 1565 erreichte die Imhoffsche Handelsgesellschaft ihre größte Ausdehnung. Das Handelsnetz umspannte den Raum Lübeck, Krakau, Prag, Venedig, Aquila, Lissabon, Antwerpen und Amsterdam. Obwohl auch im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert der Handel mit Safran noch eine herausragende Rolle spielte, engagierten sich die Imhoff stark im mitteldeutschen Kupfergeschäft (Gräfenthaler Saigerhandel). Während bereits viele Patrizierfamilien nichts mehr von ihrer Herkunft als Handelsleute wissen wollten und sich darauf beschränkten, „adelig zu sein“ oder ihre Grundherrschaft auszuüben, blieben die Imhoff im 17. Jahrhundert, zusammen mit der Tucherschen Handelsgesellschaft – seit dem frühen 16. Jahrhundert einer der größten Konkurrenten im Safranhandel –, die letzte in größerem Umfang aktive Handelsgesellschaft des Nürnberger Patriziats. Der Nürnberger Kaufmann Andreas (Endres) I. Imhoff war ab 1564 vorderster Losunger (Verwalter der städtischen Steuern) und ab 1571 Reichsschultheiß. Nur die von ihm begründete Linie blieb dauerhaft mit Nürnberg und Franken verbunden. Seine Nachkommen saßen bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit im Nürnberger Rat und bekleideten im 16. und 17. Jahrhundert mehrfach das Amt des Reichsschultheißen. 1815 in den einfachen bayerischen Adel immatrikuliert, wurden sie 1871 in den Freiherrenstand erhoben. Andreas Lazarus Imhoff († 1704) wurde kurpfälzischer Geheimer Rat und schrieb den historischen Bildersaal, der nach seinem Tod noch lange fortgesetzt und auch ins Französische übersetzt wurde. Jakob Wilhelm Imhoff († 1728) war ein bedeutender Genealoge. Er bearbeitete 1684 unter anderem die \"Notitia S. R. I. G. Procerum\". Johann Baptist Imhoff zu Untermeitingen, Geheimer Rat des Bischofs von Augsburg, wurde von Kaiser Leopold I. 1685 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Hieronymus Imhoff, geboren 1606 in Nürnberg, starb 1668 als Hofrat des Herzogs August von Braunschweig. Seine drei Söhne, die in herzoglich-braunschweigischen und in fürstlich-ostfriesischen Diensten standen, erlangten ebenfalls von Kaiser Leopold I. 1679 den Reichsfreiherrenstand. Ein weiterer Hieronymus Imhoff, kurmainzischer und fürstlich-bambergischer Rat, Stadtpfleger zu Vilseck, erhielt von Kaiser Leopold die Erlaubnis, sich Imhoff von Mörlach zu nennen, da er die Hofmark Mörlach in Pfalz-Neuburg seit mehr als 40 Jahren besaß. Außerdem wurde ihm gestattet, sein Wappen mit dem des erloschenen reichsritterlichen Geschlechts der Imhoff zu St. Johannis aus Oberfranken zu vermehren. Leopold Alois von Imhoff auf Spielberg und Oberschweinbach wurde 1781 von Kaiser Joseph II. und sein Bruder Joseph Adrian, Stadtpfleger in Augsburg, vom bayerischen König Maximilian I. 1814 in den Freiherrenstand erhoben. Das Geschlecht blühte am Anfang des 20. Jahrhunderts noch in sieben Hauptlinien.", "section_level": 1}, {"title": "Ehemalige Besitzungen (Auszug).", "content": "In und um Nürnberg herum hatten die Imhoff große Besitzungen. Ihr Nürnberger Stammhaus lag in der Nähe der Lorenzkirche und ihr Handelshaus, das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Imhoffhaus am Egidienplatz 25/27, lag direkt neben dem Pellerhaus. Als weiteren Besitz hatten sie unter anderem:", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Stammwappen zeigt in Rot das Vorderteil eines goldenen Löwen mit einem rückwärts nach oben gebogenen Fischschwanz (ein so genannter Seelöwe) und einer gespreizten linken Pranke. Auf dem Helm ist der Seelöwe wie auf dem Schild, hier mit roter Zunge. Die Helmdecken sind rot-golden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Imhoff (auch: \"Imhof\") sind eine der ältesten Patrizierfamilien der Reichsstadt Nürnberg mit Zweigen in der Reichsstadt Augsburg und anderen Städten, erstmals urkundlich erwähnt im 13. Jahrhundert. Die Nürnberger Imhoff waren ab 1402, mit kurzen Unterbrechungen, bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit im Jahre 1806 im \"Inneren Rat\" vertreten, gehörten nach dem \"Tanzstatut\" zu den \"neuen\" ratsfähigen Geschlechtern und waren Mitglieder der Reichsritterschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1940690} {"src_title": "Martin Dohlsten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Karriere in Europa.", "content": "Nicolls war der Sohn des Juristen Francis Nicolls, der den Rang eines Knappen des 2. Lord Bruce of Kinloss innehatte, und Margaret Nicolls, Tochter des schottischen Landadligen und Unternehmers Sir George Bruce. Sein Vater war Pächter in der königlichen Jagddomäne Amptshill Park; durch diesen Umstand und wegen seiner familiären Verbindungen zum schottischen Adel verwundert es nicht, dass Nicolls nach Ausbruch des englischen Bürgerkriegs auf Seiten der Royalisten in den Militärdienst eintrat. Er kommandierte eine Kavallerieeinheit, seine beiden Brüder Edward und Francis wurden Kommandeure von Infanterieeinheiten. Nach der Niederlage der Royalisten folgte er mit seinen Brüdern der Königsfamilie ins französische Exil und schloss sich dort dem Gefolge des Duke of York an, der 1685 als James II. König von England werden sollte. 1652 nahm er als Teil einer vom Duke geführten Militäreinheit unter dem Oberbefehl Turennes an der Niederschlagung der Fronde teil. Nach der Restauration 1660 kehrte er nach England zurück und wurde Kammerjunker (\"groom of the bedchamber\") des Dukes; seine Brüder waren unterdessen im französischen Exil verstorben.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur von New York.", "content": "Am 12. März 1664 sprach König Charles II. seinem Bruder James, dem Duke of York, die gesamte Atlantikküste zwischen Neuengland und Maryland zu; die neue Kolonie sollte nach ihrem Eigentümer den Namen New York erhalten. So sollte die niederländische Kolonie Nieuw Nederland für die englische Krone erobert werden, um die englische Vormachtstellung in Nordamerika zu stärken. Der König setzte in dieser Hinsicht die Außenpolitik Oliver Cromwells fort, der gegenüber den Niederländern in Nordamerika eine zunehmend aggressive Expansionspolitik betrieben hatte. Nicolls wurde die Führung der Expedition nach Nordamerika aufgetragen. Ihr Ziel war neben der Eroberung Nieuw Nederlands auch, die Autorität der wiederhergestellten Monarchie auch in Neuengland sicherzustellen – die dortigen englischen Kolonien waren puritanisch dominiert und hatten sich im Bürgerkrieg auf die Seite Cromwells geschlagen. Die Expedition stach am 25. Mai 1664 mit vier Schiffen und rund 300 Soldaten in Portsmouth in See. Neben Nicolls gehörten zu den Leitern der königlichen Delegation Sir Robert Carr, George Cartwright und Samuel Maverick. Am 27. Juli des Jahres erreichte die Expedition Boston, wo Nicolls Verstärkung aus den Reihen der neuenglischen Kolonisten anforderte. Noch bevor diese 200 zusätzlichen Mann mobilisiert waren, ergab sich Nieuw Amsterdam, die Hauptstadt der niederländischen Kolonie, gegen den Willen Pieter Stuyvesants wenige Tage nach Ankunft der englischen Flotte vor dem Hafen der Stadt am 27. August 1664 kampflos. Nicolls übernahm so als kommissarischer Gouverneur die Leitung der neuen englischen Kolonie, die fortan den Namen New York trug. Im Umgang mit den geschlagenen Niederländern war er um Ausgleich und Nachsicht bemüht; er garantierte ihnen Besitzstand, Religionsfreiheit und den Fortbestand vieler niederländischer Zivilrechte. Das englische Recht wurde umgehend in den bereits überwiegend oder teils von Engländern besiedelten Gebieten Long Island, Staten Island und Westchester eingeführt, in den niederländisch dominierten schrittweise. Nicolls setzte mit seinem Sekretär Mathias Nicolls schließlich ein Landrecht für die Kolonie auf, die so genannten \"Duke’s Laws\". Sie wurden bei der ersten Generalversammlung der Kolonie am 12. März 1665 in Hempstead, Long Island, verkündet und blieben bis 1683 in Kraft. Nicolls stützte sich bei der Formulierung dieser Gesetze teils auf Rechtskodizes der neuenglischen Kolonien, so in der Einführung von Geschworenengerichten und einer progressiven Vermögenssteuer. Trotz dieser Zugeständnisse waren die \"Duke’s Laws\" im Grunde eher absolutistisch geprägt. So behielt sich der Duke of York als Eigentümer der Kolonie das Recht auf die Erteilung von neuen Pacht- und Siedlungspatenten vor.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Europa.", "content": "Nicolls kehrte im Sommer 1668 nach England zurück und begab sich wiederum in die Dienste des Duke of York; sein Nachfolger im Gouverneursamt wurde Francis Lovelace. Nicolls wurde im Dritten Englisch-Niederländischen Seekrieg in der Seeschlacht von Solebay am 28. Mai 1672 tödlich verwundet, als sein von Sir John Cox kommandiertes Schiff \"Royal Prince\" beschossen wurde. Die Kanonenkugel, die ihn tötete, wurde als Teil seines Grabmals im Altarraum der Kirche seines Geburtsorts Ampthill verbaut.", "section_level": 2}], "src_summary": "Richard Nicolls (* 1624 in Ampthill, Bedfordshire; ⚔ 28. Mai 1672 vor Suffolk, Nordsee) war von 1664 bis 1668 der erste englische Gouverneur der Provinz New York.", "tgt_summary": null, "id": 1656467} {"src_title": "Mikadofasan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einteilung.", "content": "Das Genom von \"E. cuniculi\" ist 2.9 Mbp groß und ist auf 11 Chromosomen mit Größen zwischen 217 und 315 kbp verteilt. \"E. cuniculi\" wird heute in drei genetisch und serologisch unterscheidbare Stämme untergliedert. Morphologisch sind diese drei Varianten nicht unterscheidbar. Sie werden als Typ I bis III oder nach ihrem jeweiligen Hauptwirt benannt.:", "section_level": 1}, {"title": "Morphologie.", "content": "\"Encephalitozoon cuniculi\" stellt sich in histologischen Präparaten als etwa 2–2,5 × 0,8–1,2 μm großes, leicht gebogenes Stäbchen mit abgerundeten Enden dar. Dem Erreger fehlen einige Zellorganellen, wie z. B. Mitochondrien. Außerhalb der Wirtszellen kommt der Erreger als infektiöses Dauerstadium in Form einer Spore vor. Die etwa 2 μm großen Sporen bestehen aus einer Außen- (\"Exospore\") und einer dickeren, chitinreichen Innenschicht (\"Endospore\"). Im Zellplasma der Spore (\"Sporoplasma\") befindet sich ein spiralig aufgerollter Polfaden.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungszyklus.", "content": "Die Infektion des Wirts erfolgt über Sporen. Encephalitozoon cuniculi besitzt einen nur bei Mikrosporidien auftretenden Infektionsmodus: Der Polfaden wird ausgestülpt, durchdringt die Zellmembran und injiziert das Sporoplasma in die Wirtszelle. Etwa 10-mal häufiger gelangt die Spore jedoch durch gewöhnliche Phagozytose in eine Fresszelle (Makrophage). Dann wird als Zeichen der Keimung der Spore erst innerhalb der Fresszelle der Polfaden ausgestülpt, was die Entwicklung der Phagosomen in Lysosomen und damit ihren Abbau verhindert. Im Zytoplasma der Wirtszelle kommt es zu einer mehrfachen ungeschlechtlichen Vermehrung (Merogonie) und schließlich zur Sporenbildung. Dabei können bis zu 100 Sporoblasten je Zelle auftreten. Die Art der Erregerausbreitung im Wirt ist noch nicht genau bekannt. Der Erreger befällt vor allem die Nieren und das Gehirn. Die Ausscheidung der infektiösen Sporen erfolgt über den Urin. Die Sporen sind sehr umweltresistent. Bei 25 °C sind sie drei Wochen, bei 10 °C drei Monate infektiös. Bei 100 °C sind sie nach 5 Minuten inaktiviert. Zur Desinfektion eignen sich kochendes Wasser, 2%iges Lysol, 1%iges Formaldehyd oder 70%iger Alkohol.", "section_level": 1}], "src_summary": "Encephalitozoon cuniculi (früher auch als \"Nosema cuniculi\" bezeichnet) ist ein obligat intrazellulär in Niere, Gehirn und anderen Organen lebender parasitischer Einzeller. Er wird den Mikrosporidien zugerechnet, die genaue systematische Stellung dieses Parasiten ist jedoch noch nicht endgültig geklärt. Er ist der Erreger der Encephalitozoonose, einer vor allem bei Kaninchen, Altweltmäusen und Hundeartigen auftretenden Erkrankung, die auch auf Menschen mit einer Immunschwäche übertragbar ist.", "tgt_summary": null, "id": 1650998} {"src_title": "Rudolf Rittner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herstellung und Weincharakteristik.", "content": "Die besten Prošeks werden in kleinen Familienbetrieben nach der Methode eines Passito hergestellt und ausgebaut. Zugelassen sind die Trauben von etwa 15 roten und weißen Rebsorten, deren Moste reinsortig, viel häufiger jedoch als Cuvėe ausgebaut werden. Das überreife Lesegut wird auf Strohmatten oder Folien einige Wochen getrocknet und danach entrappt. Durch den Feuchtigkeitsverlust erhöhen sich sowohl die Zucker- als auch die relativen Extraktwerte. Für qualitativ hochwertige Produkte werden nur Vorlaufmoste verwendet, die unter Kühlung (entweder in tiefen Kellern oder in gekühlten Gärtanks) langsam gären, bis die Gärung bei etwa 15–16 Volumenprozent Alkohol von selbst abbricht. Diese Weine enthalten trotz der maximalen Zuckerumwandlung noch immer einen Restzuckergehalt von über 120 Gramm/Liter. Geringeres Lesegut vergärt den Zucker jedoch weitgehend, sodass bei besseren Produkten nach (oder bereits während) der Gärung mit Traubenmostkonzentrat aufgezuckert wird. Das kroatische Weingesetz erlaubt jedoch auch eine Aufzuckerung mit karamelisiertem Zucker, die bei qualitativ minderen Weinen die Regel ist. Eine Aufspritung ist nicht üblich, wird aber gelegentlich angewendet. Die Zusammensetzung der Grundweine ist sehr unterschiedlich; Bogdanusa, Marastina, Pošip, verschiedene Malvasier-Arten und vor allem Vugava sind die häufigsten und meist dominierenden Sorten, denen oft kleinere Mengen von Mosten anderer, oft nur lokal bekannter Reben wie Prč oder Grk zugesetzt werden. Auf Hvar und auf der Halbinsel Pelješac wird ein roter, häufig gespriteter, entfernt an Portwein erinnernder Prošek sortenrein aus der Mali Plavac erzeugt. Eine einheitliche Weincharakteristik ist nicht beschreibbar; gemeinsam sind jedoch allen Prošek-Varianten die relativ intensive, zuweilen auch als vordergründig wahrgenommene Süße und ein relativ hoher Alkoholgehalt von etwa 15 Volumenprozent; bei Weinen dieses Namens mit noch höheren Alkoholgraden handelt es sich um gespritete Weine. Prošeks, die vor allem aus Mosten weißer Trauben bestehen, sind von heller bis dunkler Bernsteinfarbe, bei stärkerem Rotmostzusatz herrschen hell-rötlichbraune bis braunrötliche Farbtöne vor. Weine mit hohem Bogdanusa- oder Marastinaanteil bewahren meist einen erfrischenden Säurerest; sie wirken trotz ihrer Süße und Konzentration leichter und lebendiger. Vugava-basierte Prošeks dagegen erinnern häufig etwas an einen süßen Sherry. Sowohl die aus der Mali Plavac sortenrein gekelterten Prošeks als auch Cuvées mit Vugava, Bogdanusa, vereinzelt – vor allem auf Korčula auch mit Grk – gelten zurzeit neben den weißen Bogdanusa-Vugava-Cuvées als die besten Produkte. Ein gelungener, sorgfältig vinifizierter Prošek verdient heute durchaus Beachtung. In vielen Fällen erreichen diese Weine, insbesondere die von den Inseln Hvar und Vis und inzwischen auch aus Postup (Pelješac) stammenden, die Qualität bemerkenswerter Vini Santi, aus deren Tradition sie stammen. Prošeks sind in der Regel gut lagerfähig.", "section_level": 1}, {"title": "Namensstreit.", "content": "Gegen Ende der Beitrittsverhandlungen Kroatiens mit der EU reklamierte Italien den Schutz des Markennamens Prosecco und forderte mit Erfolg das Verbot der Verwendung des ähnlich klingenden Namens Prošek. Obwohl die Charakteristik beider Weine völlig unterschiedlich ist und die korrekte Aussprache von Prošek (=Proschek) eine Verwechslung weitgehend ausschließt, darf der Name Prošek für Exportprodukte in die EU seit dem Beitritt Kroatiens am 1. Juli 2013 nicht mehr verwendet werden. Dagegen hat Kroatien Einspruch erhoben und die Sache ist anhängig. Einige Großkellereien reagierten auf den Entscheid und verwenden seitdem neu kreierte Namen, andere exportieren weiterhin unter dem alten Namen. Für Kleinbetriebe, die nur geringe Quantitäten in besonders guten Jahren herstellen, ist dieser Rechtsstreit ohnehin gegenstandslos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem Namen Prošek (sprich \"Proschek\") sind verschiedene dalmatinische Dessertweine zusammengefasst, die jedoch in Bezug auf die Vinifizierung und die Zusammensetzung der Rebsorten sehr unterschiedlich sind. Gemeinsam ist nur die äußerst späte Lese der oft schon rosinierten Trauben, ihre fallweise anschließende Trocknung und die sehr langsame, möglichst kühle Gärung. Entsprechend verschieden sind auch Farbe, Bukett und insgesamt die Qualität der Weine. ", "tgt_summary": null, "id": 1741427} {"src_title": "Bahnstrecke Immenstadt–Oberstdorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bakara-Markt wurde im Oktober 1972 unter Siad Barre eröffnet. Ziel war die Modernisierung der Hauptstadt und des Handels, da Mogadischu deutlich gewachsen und der alte Hauptmarkt im Stadtteil Hamar Weyne mittlerweile überfüllt war. Zuvor war das Land, auf dem sich der Markt befindet, vorwiegend als Viehweide genutzt worden. Es befand sich größtenteils im Besitz von Hawiye. Während sich Ende der 1980er Jahre die Sicherheitslage in Mogadischu verschlechterte, blieb der Bakara-Markt weitgehend sicher, da der entsprechende Stadtteil von der Regierung und deren Armee als „unfreundlich gesinnt“ gemieden wurde. In dieser Zeit verlegten deshalb auch etliche Händler aus den Vierteln Hamar Weyne und Medina ihre Aktivitäten hierher. Es wurde ein Komitee für Sicherheitsfragen gegründet und die Bewachung der Geschäfte organisiert. So überstand der Bakara-Markt die unsichere Zeit Ende 1991/Anfang 1992 unbeschadet, was seinen Ruf als sicherer Ort stärkte. Mit der Ankunft der UNITAF-Truppen 1993 kam Geld in die Stadt, von dem etliche Händler profitieren wollten. So wuchs der Bakara-Markt weiter. 2007 wurde bei Kämpfen zwischen regierungstreuen Truppen und deren Gegnern ein großer Brand auf dem Markt ausgelöst. Im November 2007 führten weitere schwere Kämpfe zu einem weitgehenden Erliegen der Handelstätigkeiten auf dem Bakara-Markt.", "section_level": 1}, {"title": "Bereiche und Sortiment.", "content": "Der Markt ist in verschiedene Bereiche eingeteilt, darunter den Medikamentenmarkt, den Treibstoffmarkt, den Markt für einheimische und für importierte Nahrungsmittel, den Palmblättermarkt und den Waffenmarkt. Die meisten auf dem Medikamentenmarkt gehandelten Medikamente stammten aus Indien und Pakistan, daneben aus Kenia, Ägypten, Jordanien, Griechenland und Syrien und selten aus Westeuropa. Traditionelle Heilmittel werden in einem eigenen Bereich verkauft. Unter den importierten Nahrungsmitteln sind Reis (aus Indien, Pakistan und Thailand) und Zucker (aus Brasilien und Thailand) am bedeutendsten. Sie werden über den Hafen El Ma'an und über Kismaayo eingeführt. Auf dem Markt für lokale Landwirtschaftsprodukte werden Mais, Bohnen, Erdnüsse, Sesam, Weizen und Reis angeboten. Weizen und Reis – deren Anbau in Somalia nicht weit verbreitet ist – stammen teilweise auch aus internationalen Hilfslieferungen. Der Mais kommt aus den Regionen Unter- und Mittel-Shabeelle und Mittel-Jubba, Sorghum aus Bay, Bakool, Mittel-Jubba und Gedo (Gebiet von Baardheere). Die kleineren Bohnen stammen aus Gebieten in Galguduud und die größeren aus den Shabeelle-Regionen. Aus diesen beiden Regionen sowie aus Mittel-Jubba wird der Sesam eingeführt. Erdnüsse kommen vorwiegend aus Unter-Shabeelle. Die Preise für diese Produkte variieren entsprechend der Sicherheitslage in den Anbauregionen und dem Zustand der Straßen nach Mogadischu. Für Milch besteht ein eigener Markt, der täglich mit Kuh- und Kamelmilch aus Dörfern um Mogadischu beliefert wird. Wie auf dem Gold- und Kleidermarkt sind hier hauptsächlich Frauen tätig. Das Gold auf dem Goldmarkt wird hauptsächlich aus Saudi-Arabien und Dubai importiert, wo es verhältnismäßig günstig ist. Vor dem Bürgerkrieg wurde dieser Markt von Indern, Pakistanern, Reer Hamar und wenigen Jarir und Tumaal kontrolliert. Die meisten haben das Land verlassen oder wurden getötet, und ihre Geschäfte wurden geplündert. Heute sind hier nur mehr Reer Hamar, Jarir und Tumaal tätig. Das verkaufte Gold dient als Schmuck, vor allem aber auch als Geldanlage, die bei Bedarf verkauft werden kann. Auf dem Waffenmarkt – \"Cir-toogte\" für „Schuss in den Himmel“ genannt, da eine Waffe vor dem Kauf üblicherweise durch einen Schuss in die Luft ausprobiert wird – ist ein breites Sortiment verfügbar, obschon ein internationales Waffenembargo für Somalia gilt. Das Angebot auf dem \"Cabdalla Shideeye\"-Markt, der seinen Namen von einem erfolgreichen Gebrauchtelektronik-Händler hat, besteht heute einerseits in Computern und sonstigen Elektronikwaren, andererseits aus gefälschten Dokumenten sowie Drogen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bakara-Markt (Somali: \"Suuqa Bakaaraha\", von \"baqaar\" für „(Getreide-)Silo“) in der somalischen Hauptstadt Mogadischu ist der größte Markt Somalias. Das Sortiment auf dem offenen Markt reicht von Nahrungsmitteln und Alltagsgütern bis hin zu Waffen und gefälschten Dokumenten. Die gehandelten Güter stammen aus ganz Somalia, aus den angrenzenden Ländern und der übrigen Welt. ", "tgt_summary": null, "id": 1852892} {"src_title": "Tliltocatl vagans", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Foulkes wurde 1932 in St Helens in der Grafschaft Lancashire geboren. Sein Großvater war Kapitän der englischen Rugbynationalmannschaft. Die ersten Erfahrungen mit dem Fußball machte der Engländer beim Whiston Boys Club. In der Anfangszeit seiner Karriere arbeitete er in der Lea-Green-Kohlengrube.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Der Engländer wurde 1950 von Matt Busby zu Manchester United geholt. Seine bevorzugte Position war im Verlauf der Karriere die des Innenverteidigers bzw. des Vorstoppers. Er bestritt 679 Pflichtspiele für die Red Devils und ist damit noch heute hinter Ryan Giggs und Sir Bobby Charlton der Spieler mit den drittmeisten Einsätzen für den Verein. In den Spielzeiten 1957/58, 1959/60, 1963/64 und 1964/65 bestritt der Verteidiger alle Spiele in der Saison. Foulkes erzielte neun Pflichtspieltore in 18 Spielzeiten als Profi, gewann dabei vier Meisterschaften, einen FA Cup, sowie im Jahr 1968 einmal den Europapokal der Landesmeister. Trotzdem spielte er nur ein Mal für die englische Fußballnationalmannschaft.", "section_level": 1}, {"title": "1950–1957.", "content": "Foulkes wurde 1950 während eines Spiels für den Whiston Boys Club von Manchester United entdeckt. Er unterschrieb im März desselben Jahres 18-jährig seinen ersten Profivertrag und wurde im August 1951 in die erste Mannschaft befördert. Sein Pflichtspieldebüt gab er am 12. Dezember 1952 als rechter Außenverteidiger gegen den FC Liverpool. In dieser Zeit absolvierte er auch zwei Spiele für die englische U-23-Auswahl. Parallel arbeitete Foulkes weiterhin halbtags in der Kohlenmine, da er von seinen eigenen Qualitäten als Fußballprofi noch nicht überzeugt gewesen war. Das erste Tor für die „Red Devils“ schoss Foulkes am 2. Januar 1954 im St. James’ Park gegen Newcastle United. Am 2. Oktober 1954 spielte er gegen Nordirland (2:0) das erste und letzte Mal für die englische Nationalmannschaft. Nach der Einberufung ins Team gab der Verteidiger seine Arbeit in der Mine auf, um sich nun voll auf den Fußball zu konzentrieren. In der Saison 1955/56 gewann Foulkes seine erste englische Meisterschaft und knapp zwei Jahre später war Bill Foulkes Mitglied der United-Mannschaft, die am 6. Februar 1958 nach einem Europapokalspiel auf British-European-Airways-Flug 609 auf dem Flughafen München-Riem verunglückte. Während Mannschaftskameraden wie beispielsweise Duncan Edwards, Tommy Taylor und Roger Byrne verstarben, blieb Foulkes aber nahezu unverletzt und konnte seine Karriere unmittelbar fortsetzen.", "section_level": 2}, {"title": "1958–1969.", "content": "Nach dem Flugzeugunglück wurde Foulkes Kapitän der Red Devils und dabei Nachfolger von Roger Byrne. Die dezimierte Mannschaft belegte anschließend nur den neunten Platz in der Meisterschaft und schied zudem im Landesmeisterpokal im Semifinale aus. In der Saison 1962/63 erreichte Manchester United nur den 19. Rang in der Liga, gewann dafür aber das FA-Cup-Finale gegen Leicester City. In der Saison 1964/65 errang Manchester United die erste englische Meisterschaft seit dem Flugzeugunglück. Drei Jahre später errang Bill Foulkes international seinen größten Erfolg, nachdem Manchester United in der vorangegangenen Spielzeit ein weites Mal Meister geworden war. Bill Foulkes war neben Bobby Charlton der einzige Überlebende des Unglücks von München, der auch zehn Jahre später noch Teil der Mannschaft war. Im Halbfinale des europäischen Landesmeisterpokalwettbewerbs stand der Klub Real Madrid gegenüber und nach einem 1:0-Hinspielerfolg in Old Trafford, lag United zur Halbzeit des Rückspiels mit 1:3 hinten. Das Spiel endete schließlich 3:3 und Bill Foulkes besorgte in der 77. Minute selbst den Ausgleich zum Endstand. Im Endspiel wurde Benfica Lissabon nach zwei Toren von Bobby Charlton in der Verlängerung mit 4:1 besiegt. Das letzte seiner 683 Pflichtspiele machte Foulkes am 16. August 1969 gegen den FC Southampton.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Unmittelbar nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn begann Foulkes seine Tätigkeit als Trainer. Von 1970 bis 1975 betreute er die Jugendspieler von Manchester United und arbeitete anschließend vorzugsweise im Ausland. Dazu zählten in den USA die Vereine Chicago Sting, Tulsa Roughnecks und San José Earthquakes, sowie in Norwegen die Klubs IL Bryn, Steinkjer FK, Lillestrøm SK und Viking Stavanger. Mit seinem letzten Engagement in Japan beim FC Mazda (heute: Sanfrecce Hiroshima) verließ er nach mehr als vierzig Jahren im Geschäft den Fußballsport.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Seit Juni 2000 führte Foulkes japanische Touristen durch das Old-Trafford-Stadion.", "section_level": 2}], "src_summary": "William Anthony „Bill“ Foulkes (* 5. Januar 1932 in St Helens; † 25. November 2013) war ein englischer Fußballspieler und -trainer.", "tgt_summary": null, "id": 593914} {"src_title": "Haßfurt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Zumárraga wurde in der Provinz Vizcaya geboren, trat den Franziskanern bei und leitete um 1520 den Orden in der Provinz Concepción. 1527 ernannte Kaiser Karl V. ihn zum ersten Bischof von Mexiko (\"„Protector de los Indios“\"). Zumárraga kam 1528 nach Amerika, wo er die Bekehrung der Indianer organisierte und Pfarrbezirke schuf. Zumárraga stritt mit den weltlichen Behörden gegen missbräuchliche Machtanwendung und musste daher 1532 nach Spanien zurückkehren. Doch 1534 kam er wieder nach Mexiko, wo er seine ganze Energie in die Entwicklung von Schulen (\"„Colegio de la Santa Cruz de Tlatelolco“\", \"„Colegio de San Juan de Letrán“\") steckte, an denen hauptsächlich die Söhne des indianischen Adels lernen sollte. Er gründete das Hospital \"„Amor de Dios“\" und ließ 1539 die erste Druckerei in Mexiko errichten. Am 27. Juni 1535 wurde Zumárraga vom Erzbischof von Sevilla, Don Alonso Manrique, Generalinquisitor von Spanien zum ersten Apostolischen Inquisitor gegen Häresie und Glaubensabfall für Mexiko-Stadt und Umgebung ernannt und blieb dies bis 1543. Er trat für die Zerstörung der alten Tempel ein und ließ Inquisitionsverfahren durchführen. Unter anderem ließ er am 30. November 1539 den Kaziken Don Carlos, dessen Vater Nezahualpilli und Großvater Nezahualcóyotl Tlatoani (Fürsten) von Texcoco gewesen waren, wegen Weiterpraktizierung der alten Religion auf dem Scheiterhaufen hinrichten. Carlos war der erste, der von der Inquisition in Mexiko verbrannt wurde. Für das Todesurteil wurde Zumárraga von Spanien gerügt, begründet damit, dass die Indios die neue Religion nach so kurzer Zeit noch gar nicht richtig kennen. Zumárraga schrieb Werke zum Katechismus, die in Mexiko erschienen. 1547 wurde er Erzbischof. Sein Grab findet sich in der Kathedrale von Mexiko-Stadt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juan de Zumárraga OFM (* um 1468 in Durango, Provinz Vizcaya; † 3. Juni 1548 in Mexiko-Stadt) war erster spanischer Erzbischof von Mexiko.", "tgt_summary": null, "id": 2069225} {"src_title": "Tokyo Broadcasting System", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits Ende der 1960er Jahre begannen Landbesitzer im Westen der USA, kleine Schuppen zu bauen, um sie lokal den Bewohnern von Appartements als Stau- und Lagerraum anzubieten. Das wahrscheinlich erste Self Storage in Europa war das von Ingo Protz 1979 eröffnete \"Ministorage\" in Zürich-Oerlikon, das laut Firmenangabe 2008 in der Firma \"Zebrabox Ministorage AG\" aufging. Für 1984 ist ein ähnliches Projekt in England bekannt, in dem der Engländer Carl Hanauer einen Stall in London umbaute und als Lagerraum vermietete. Über Frankreich, Belgien und die Niederlande fand Selfstorage schließlich den Weg nach Deutschland und hat inzwischen auch Österreich, die Schweiz, Spanien und Portugal erreicht. Auch in Skandinavien finden sich mittlerweile erste Anbieter von Lagerhäusern. Der Kunde ist hier sein eigener Lagerist. Seit einigen Jahren macht sich auch im Selfstorage ein Trend hin zur Digitalisierung sichtbar. Von der Online-Buchung bis hin zur hin zum digitalen Zutritts-System, mit welchem 24/7 Zugang zum Lager gewährleistet, vereinfacht Prozesse für den Kunden sowie den Lageranbieter. Vorreiter mit einem solchen System war die Schweizer Storage Anbieterin placeB.", "section_level": 1}, {"title": "Die Selfstorage-Industrie in den USA und Europa.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "USA.", "content": "Im Jahr 2011 gab es in den USA 50.048 Selfstorage-Standorte mit etwa 237 Mio. m2 vermietbarer Lagerfläche, was einem Standort pro 6.876 US-Bürgern bzw. 0,69 m2 vermietbare Selfstorage-Lagerfläche pro Bürger entspricht. Ist der Markt in den Jahren 2004 bis 2007 mit durchschnittlich 14,8 % p. a. verhältnismäßig stark gewachsen, so waren die Steigerungsraten der zu vermietenden Flächen in den Jahren 2008 bis 2011 mit durchschnittlich 5,36 % p. a. deutlich geringer. Von 2009 auf 2010 ist die vermietbare Fläche sogar geringfügig zurückgegangen, während die Anzahl der Standorte aber weiterhin wuchs. Der US-amerikanische Markt scheint dennoch nicht vollkommen saturiert zu sein. Basierend auf der durchschnittlichen Industrie-Auslastung von 79,7 % im Jahr 2011, ergibt sich somit eine tatsächlich vermietete Fläche von 0,55 m2 für jeden US Bürger oder eine Penetration des Produkts „Selfstorage“ von rund 6,5 % an der Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten. Die Größe und Attraktivität der Branche haben für einen intensiven Wettbewerb gesorgt: Die „Top 10“-Gesellschaften besitzen nur 12,42 % Marktanteil (vermietbare Fläche). Public Storage mit 5,29 % Marktanteil und 2.241 Selfstorage-Standorten ist bei weitem der größte Anbieter, etwa dreimal so groß wie „Extra Storage“, der zweitgrößte Marktteilnehmer, und bereits mehr als 18 mal so groß (Fläche) wie der zehnt-größte Anbieter.", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "Im Vergleich zu den USA steht der europäische Selfstorage-Markt mit seinen knapp 3.247 Selfstorage-Standorten im Jahr 2017 und ca. 8,7 Mio. m2 vermietbarer Fläche noch am Anfang. Derzeit gibt es in Europa 6,6 Selfstorage-Standorte pro 1 Mio. Einwohner, bzw. 0,018 m2 vermietbare Selfstorage-Fläche pro europäischem Bürger. Das bedeutet, dass die Bewirtschaftungsdichte in Europa erst bei rund 1,5 % des US-Markts liegt. \"Shurgard\" mit fast 200 Standorten im Vereinigten Königreich, Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland, Dänemark und Schweden ist klarer Marktführer in Europa. Auch wenn Europa wegen geringerer Mobilität, anderer Wohn-/Lebenskultur und besserer Verfügbarkeit von Kellern in Häusern wahrscheinlich nie die Marktdurchdringung der USA erreichen wird, zeigt sich am Vergleich dieser Zahlen doch das ein Wachstumspotential der Branche in Europa. Innerhalb von Europa ist Großbritannien am stärksten ausgebaut mit ca. 1432 Standorten und rund 4 Mio. m2 vermietbarer Lagerfläche. Das entspricht etwa 26,6 Selfstorage-Standorten pro 1 Mio. Einwohner, bzw. 0,06 m2 vermietbarer Selfstorage-Lagerfläche pro Bürger. \"Safe Store\" mit knapp 100 Standorten war im Jahr 2013 klarer Marktführer in UK, gefolgt von \"Big Yellow Selfstorage\" mit 67 Standorten, \"Access Selfstorage\" mit 55 Standorten, \"Storage King\" (24 Standorte) sowie \"Lock ́n Store\" (24 Standorte) und \"Shurgard\" mit 22 Standorten in UK. Der deutschsprachige Raum mit seinen rund 100 Millionen Einwohnern steht mit derzeit knapp 300 Standorten und über 0,6 Mio. m2 vermietbarer Selfstorage-Fläche noch ganz am Anfang der Marktentwicklung. In Deutschland (202 Standorte), Österreich (32 Standorte) und der Schweiz (59 Standorte) kommen etwa 0,5 Mio. Bürger auf einen Selfstorage-Standort respektive 0,006 m2 vermietbare Selfstorage-Lagerfläche auf jeden Bürger. Marktführer im deutschsprachigen Europa ist \"MyPlace-SelfStorage\" mit derzeit 38 operativen Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Neun weitere Standorte in Berlin, Leipzig, Mainz, Offenbach, Stuttgart und Wien befinden sich in Planung, bzw. Bau. Potential wird insbesondere in Ballungsräumen vermutet, da die meisten Bewohner großer Städte in einem Mietverhältnis leben und deutlich begrenztere Lagermöglichkeiten haben, als es in ländlichen Regionen der Fall ist. Erhebungen der \"FEDESSA\" ergeben, dass für Gesamteuropa im Jahre 2014 etwa 750.000 Mieter von Self-Storage-Lagermöglichkeiten einen Jahresumsatz von mehr als 900 Mio. Euro herbeiführten.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliche Betrachtung von Mietlagern und Selfstorage.", "content": "Seit einigen Jahren wird Selfstorage auch von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen als gesellschaftlich relevantes Thema betrachtet. 2011 starteten das \"Institut für Europäische Ethnologie\" an der Humboldt-Universität zu Berlin unter Leitung von Wolfgang Kaschuba und \"MyPlace-SelfStorage\" die Online-Plattform „Platzprofessor“. Dort werden Texte und wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Mietlager und Selfstorage gesammelt und veröffentlicht. Die ersten umfassenden wissenschaftlichen Arbeiten stammen von der Ethnologin Petra Beck und der Soziologin Carmen Keckeis. Mittlerweile wird zu Selfstorage auch von Wissenschaftlern aus den Bereichen Stadtplanung, Architektur und Ökonomie intensiv geforscht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Mietlager, auch \"Selbstlagerzentrum, Miet-Box, Selfstorage\" ist ein Angebot bzw. ein Ort zur Lagerhaltung nicht ständig benötigter Möbel und anderer Dinge, das in den 1960ern als \"Self Storage\" erstmals in Nordamerika angeboten wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 211125} {"src_title": "Ugo Amaldi (Physiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Martha Cooper fotografierte bereits im Alter von drei Jahren. Nach dem Collegeabschluss am Grinnell College in Iowa ging sie 1963 mit dem Friedenskorps als Englischlehrerin nach Thailand. Nach zwei Jahren Unterricht fuhr sie 1965 mit einem Motorrad über 20.000 Kilometer von Thailand nach Oxford, England und begann ein Studium der Ethnologie. Sie ist der Meinung, die Möglichkeiten der Kamera nicht zu nutzen und sucht nach einem Weg, Fotografie und Anthropologie zu verbinden („Ethnografin hinter der Kamera“). Nach Anstellungen am Smithsonian Institut, der Universität Yale und einem Praktikum beim National Geographic heiratete sie 1969 den Anthropologen Stewart Guthrie; beide lebten bis 1971 in Japan. Nach der Rückkehr in die Vereinigten Staaten arbeitete sie ab 1973 als Fotografin für die New York Post. Im Zuge dessen traf sie 1979 in Manhattans Lower East Side den Graffiti-Writer HE3, der sie in Kontakt mit der Writing-Szene brachte. Cooper lernte schnell weitere bekannte Sprüher wie Dondi kennen und begann, die Arbeiten der Jugendlichen systematisch abzulichten. Im Januar 1980 machte Martha Cooper die ersten Fotos von einem Phänomen, was heute als Breakdance bekannt ist. Bei den Bildern handelt es sich um die ersten Dokumente, die über Breakdance berichten. Das Buch \"Subway Art\", das sie 1984 zusammen mit dem Fotografen Henry Chalfant veröffentlichte, wurde zum Meilenstein der Writing-Dokumentation und sorgte maßgeblich für eine mediale Verbreitung des Phänomens in Europa. Im Jahr 2006 nahm Cooper am Outsides-Projekt, einer \"corporate streetart attack\" in Wuppertal, teil und schrieb das Vorwort für die als Buch erschienene Projekt-Dokumentation. Im Mai 2018 veröffentlichte sie mit der 1UP Crew das Buch „One Week with 1UP“. Die Fotografin begleitete die Crew eine Woche lang und dokumentierte diese Zeit in dem Buch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martha Cooper (* 1942 in Baltimore, Maryland) ist eine US-amerikanische Fotojournalistin, die mit ihren Bildern insbesondere die Entwicklung der New Yorker Hip-Hop-Kultur dokumentiert hat.", "tgt_summary": null, "id": 409046} {"src_title": "Basket Case – Der unheimliche Zwilling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "John Hall ist ein viel herumkommender Bursche mittleren Alters, der sich in einer Spinnerei in einer kleinen Provinzstadt der USA um einen Job bewirbt. Der Chef der Firma, Warwick, ist ein skrupelloser und ziemlich gewissenloser Mann. John Hall bekommt die Stelle eines Mitarbeiters, der erst vor kurzem bei seiner alleinigen Nachtschicht mysteriös und blutig umgekommen ist. In der Spinnerei herrschen schlimme Zustände. Tausende von Ratten bevölkern sie und sind ein ständiges Ärgernis der Angestellten und von Tucker Cleveland, dem beauftragten Kammerjäger mit seinem Hund Maxi, der gegen die tausenden von Ratten vorgehen soll. Die Spinnerei liegt vor einem großen Abgrund, durch welchen sich ein Bach bahnt, der einen alten, von Nebel umhüllten Friedhof fast vollständig unter Wasser gesetzt hat. Das Gebäude der Firma besitzt außerdem ein uraltes Kellergewölbe, in dem sich Schutt, Müll, Ratten und noch ein mysteriöses Wesen, von dem allerdings niemand weiß, befinden. John Hall und einige andere Mitarbeiter werden beauftragt, diesen Keller auszuräumen, damit er als Arbeitsbereich genutzt werden kann. John Hall entdeckt dabei eine alte Falltür, die hinunter zu noch mehr Kellergewölben führt, die seit sicherlich einem Jahrhundert nicht mehr betreten wurden. Beim Erkunden dieses Kellers, der sich als ein wahres Labyrinth entpuppt, werden nach und nach alle Mitglieder der Reinigungstruppe von dem mysteriösen Wesen zerfleischt, welches anscheinend eine riesige Kreuzung aus Fledermaus und Ratte ist. Nachdem das Wesen beim Versuch Hall umzubringen mit dem Schwanz in einer Zerpflückungsmaschine hängen bleibt, gelingt es Hall die Maschine mit Hilfe einer Schleuder zu starten und das Monstrum zu töten.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde 1991 für einen \"International Fantasy Film Award\" nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nachtschicht ist ein 1990 in den USA gedrehter Horrorfilm in Anlehnung an eine in den 1970er Jahren erschienene, gleichnamige Kurzgeschichtensammlung von Stephen King.", "tgt_summary": null, "id": 543012} {"src_title": "Sparkasse zu Lübeck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Miguel Littín, chilenischer Filmemacher und Allende-Anhänger, flieht mit seiner Familie unmittelbar nach der Machtübernahme durch Augusto Pinochet ins Ausland. Er lebt in Spanien und Mexiko und dreht weiter Filme. Ab Herbst 1984 plant er seine Rückkehr nach Chile. Er nimmt Kontakt zu Widerstandsorganisationen auf und stellt drei Filmteams zusammen: ein niederländisches, ein französisches und ein italienisches. Die Teams beantragen unter verschiedenen Vorwänden Drehgenehmigungen und drehen Anfang 1985 in verschiedenen Regionen Chiles. Aus Sicherheitsgründen wissen die Teams nichts voneinander und nur der Leiter jedes Teams kennt den wahren Grund für die Dreharbeiten. Littín veränderte sein Aussehen, seinen Gang, seinen Akzent und nimmt die falsche Identität eines uruguayischen Werbefachmanns an. Die äußerliche Tarnung war so gut, dass er später selbst von seiner Mutter zunächst nicht erkannt werden sollte. Sein Verhalten zu ändern fiel Líttin jedoch schwer und er glitt manchmal in seine alte Identität zurück. Mit einer ebenfalls falschen Ehefrau, die organisatorische Aufgaben des Projekts übernahm, reiste er den Filmteams nach. Er leitete zunächst in der Hauptstadt Santiago de Chile die Arbeit des italienischen Teams und koordinierte das gesamte Unternehmen. Chilenische Widerstandskämpfer stellen weitere sechs Teams zusammen, um das Projekt zu unterstützen. Líttin ließ sich auch selbst filmen, damit seine Anwesenheit später nicht von der Regierung dementiert werden konnte. Wegen der allgegenwärtigen Geheimpolizei und der nächtlichen Ausgangssperre waren die Dreharbeiten eine logistische Herausforderung. Littín wechselte alle paar Tage das Hotel, nahm bei Fahrten innerhalb der Stadt nacheinander mehrere Taxis in verschiedene Richtungen und wurde für längere Strecken von Mitarbeitern in immer anderen Mietwagen abgeholt. Als die Überwachung zunahm und eine Verhaftung drohte, inszenierte er mit Hilfe einer befreundeten Journalistin seine Ausreise und gleichzeitige Enttarnung. Kurze Zeit später reiste er 1000 km entfernt wieder ein. Littín wollte unter anderem die Stimmung im Land widerspiegeln. So drehte er auch in den Armenvierteln der großen Städte und interviewte die Bewohner über deren Haltung zur Militärregierung und zum ermordeten früheren Präsidenten Salvador Allende. Weitere Drehorte waren z. B. die Bergwerksregion um Concepción, Allendes Geburtsort Valparaíso oder das Haus Pablo Nerudas in dem Dorf Isla Negra. Außerdem war ein Interview mit einem General geplant, der angeblich über die Zustände innerhalb des Militärapparats berichten will. Littín wird aber immer wieder hingehalten und letztendlich kommt der Kontakt nicht zustande. Die über 32.000 m Filmmaterial wurde nach und nach zu Littíns (echter) Ehefrau nach Madrid geschmuggelt und nach seiner Rückkehr dort geschnitten. Das Ergebnis waren ein vierstündiger Fernsehfilm und eine zweistündige Kinoversion. Neben dem Fortgang der Dreharbeiten und den persönlichen Eindrücken Líttins von seinem Heimatland beschreibt die Reportage in einem zweiten Handlungsstrang rückblickartig die Situation Chiles unter Allende und die Ereignisse des Jahres 1973, also den Militärputsch, die Machtübernahme Pinochets und den Mord an Allende. Dies wird mit Líttins persönlichem Schicksal – seiner Emigration und dem Verbot der Rückkehr – verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Nach Littíns Rückkehr nach Madrid erzählte er Márquez von seinem Unternehmen. Dieser erkannte das Potential der Geschichte und interviewte Littín fast eine Woche lang. Aus den entstandenen 18 Stunden Tonbandaufzeichnungen erarbeitete er eine Reportage. Bestimmte Namen und Umstände veränderte er dabei, um die entsprechenden Personen zu schützen. Die Erstveröffentlichung war 1986; in Deutschland kam das Buch 1987, übersetzt von Ulli Langenbrinck bei Kiepenheuer & Witsch heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Márquez war um inhaltliche und stilistische Authentizität bemüht: Er behielt die Ich-Perspektive Littíns bei und versuchte auch, dessen Tonfall zu erhalten. Auch enthält der Text subjektive Einschätzungen und Bewertungen Líttins, die Márquez nicht zugunsten größerer Neutralität tilgte. Somit bewegt sich der Text zwischen Reportage und persönlichem Erlebnisbericht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Abenteuer des Miguel Littín – Illegal in Chile (span. Originaltitel: \"La aventura de Miguel Littín clandestino en Chile\") ist eine Reportage von Gabriel García Márquez über den sechswöchigen illegalen Aufenthalt des Filmemachers Miguel Littín in Chile im Frühjahr 1985 und die geheimen Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm über den Zustand des Landes während der Pinochet-Diktatur.", "tgt_summary": null, "id": 769705} {"src_title": "Brief an den Sohn des Wolfes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als bereits im ersten Jahr der Französischen Revolution die Kirchengüter verstaatlicht wurden und es auch zur Auflösung des Colmarer Unterlindenklosters kam, setzten sich Bürger der Stadt für die Erhaltung der Gebäude und Kunstwerke ein und ließen das bewegliche Kulturgut zur Aufbewahrung ins Collège national (heute Lycée Bartholdi) bringen. Die Klostergebäude selbst gingen 1792 endgültig in den Besitz der Stadt Colmar über und wurden zuerst als Militärkaserne genutzt; im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden dann das südliche Seitenschiff der Kirche und fast alle Klausurbauten abgerissen. Erst 1847 konnte der Colmarer Archivar und Bibliothekar Louis Hugot (1805–1864) das Ende des Abbruchs bewirken und Kirche und Kreuzgang vor der Zerstörung retten, indem die von ihm gegründete „Schongauer-Gesellschaft“ eine neue Nutzung der Klosteranlagen als Museum forderte. Die Entdeckung eines gallo-römischen Mosaiks im nahegelegenen Bergheim, das in der Kirche des Unterlinden-Klosters gelagert wurde, beförderte diese Pläne. Am 3. April 1853 wurde dann in den noch erhaltenen Bauten des alten Dominikanerinnenkonvents das neue Museum eröffnet. Wenig später (1854) erhielt die gesamte Anlage die Klassifizierung als \"Monument historique\". 2012 wurde eine Erweiterung des Museums durch die Basler Architekten Herzog & de Meuron unternommen, um den umfangreichen Sammlungsbestand des Museums vollständiger und in moderner ausstellungsdidaktischer Konzeption zeigen zu können. Dabei wurde auch die angrenzende ehemalige städtische Badeanstalt einbezogen, ein ebenfalls architektonisch bemerkenswerter Bau von 1906 mit Stilelementen des Art nouveau und einer imposanten neo-barocken Fassade. Eine unterirdische Galerie mit drei Ausstellungsräumen verläuft unter der \"Rue des Unterlinden\" und dem \"Mühlbach\". Sie führt zum neuen Gebäude, dem Ackerhof, so genannt nach dem alten Bauernhof des Klosters. Nach der umfassenden Neugestaltung des gesamten Museumskomplexes wurde das Museum am 12. Dezember 2015 neu eröffnet. Die Gesamtkosten für das Projekt beliefen sich auf 44 Mio. €.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlungen.", "content": "Das Museum besitzt internationalen Ruf, insbesondere durch sein wichtigstes Exponat, den weltberühmten Isenheimer Altar von Matthias Grünewald (entstanden Anfang des 16. Jahrhunderts). Als hervorragend gilt auch die Sammlung von Gemälden und Skulpturen des späten Mittelalters und der Renaissance, u. a. mit Werken von Martin Schongauer, dessen Meister Caspar Isenmann, Cranach dem Älteren und Holbein dem Älteren. Die enzyklopädische Dimension des Museums erweist sich in einer Sammlung archäologischer Fundstücke vom Neolithikum bis hin zur Merowingerzeit, ebenso wie in der Sammlung von Kunstgewerbe und Volkskunst vom 16. bis zum 19. Jahrhundert und in einer vielfältigen Kollektion von Gemälden des 19. Jahrhunderts. Weiterhin eine Sammlung fernöstlicher Kunst von Florine Langweil. Der sehr reiche Fundus an moderner und zeitgenössischer Kunst wurde aufgrund von Platzmangel bis 2012 nur unregelmäßig zur Schau gestellt, ist aber seit der Wiedereröffnung der auf 8.000 m2 erweiterten Ausstellungsfläche Ende 2015 fester Bestandteil der Dauerausstellung. Die Erweiterung des Museums besteht aus dem angrenzenden ehemaligen Schwimmbad und einem Neubau von Herzog & de Meuron. Das Unterlinden-Museum ist als ein \"Musée de France\" ausgezeichnet. Mit jährlich ca. 200 000 Besuchern nimmt es unter den meistbesuchten französischen Kunstmuseen außerhalb von Paris den zweiten Platz ein. Das Museum liegt in der Colmarer Innenstadt, Rue d’Unterlinden Nr. 1.", "section_level": 1}, {"title": "Ehemaliges Dominikanerinnenkloster.", "content": "Historisch und baugeschichtlich von Bedeutung ist das ehemalige Dominikanerinnenkloster, in dessen erhaltenen Gebäuden sich heute das Museum befindet. 1232 hatten zwei adelige Witwen aus Colmar, Agnes von Mittelheim und Agnes von Hergheim (Herenkheim), mit Unterstützung von Dominikanern aus Straßburg ein Kloster \"Unter den Linden („sub tilia“)\" gegründet, das dann 1245 in den Dominikanerorden inkorporiert wurde. Im Laufe des 13. Jahrhunderts baute man eine umfangreiche Klosteranlage; die 1252 begonnene und 1269 durch Albertus Magnus geweihte Kirche wurde auch für andere Klöster vorbildlich. 1289 konnte der Kreuzgang fertiggestellt werden. Religions- und literaturgeschichtlich bedeutend ist das wahrscheinlich Anfang des 14. Jahrhunderts von der Priorin Katharina von Gebersweiler († 1330/45) in lateinischer Sprache verfasste Schwesternbuch von Unterlinden; von mystischer Spiritualität beeinflusst, berichtet es, hagiographisch überhöht, vom Tugendstreben, der harten asketischen Praxis und den Gnadenerfahrungen verstorbener Nonnen. Im 15. Jahrhundert schloss sich das Kloster schon 1419 der klösterlichen Reformbewegung an und beteiligte sich in der Folgezeit geistig und personell auch an der Reform anderer Klöster; dazu erweiterte es beträchtlich seine Bibliothek. Trotz wechselvoller geschichtlicher Ereignisse in den folgenden Jahrhunderten der Neuzeit erlebte das Kloster bis zu seiner erzwungenen Aufhebung keinen Niedergang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Unterlinden-Museum (französisch: \"Musée Unterlinden\", früher: \"Musée d’Unterlinden\") ist ein Kunstmuseum im elsässischen Colmar. Es verfügt über eine große Sammlung von Objekten vom Neolithikum bis hin zur Gegenwart, besonders auch von oberrheinischer Sakralkunst vom Mittelalter bis zur Renaissance. Das Museum nutzt die Gebäude des ehemaligen Dominikanerinnen-Klosters \"Unter den Linden\", das in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet worden war. Nach dessen Auflösung während der Französischen Revolution wurde in der Folgezeit ein Großteil der Gebäude abgerissen. 1853 konnte das Museum in den noch erhaltenen Teilen der Klosteranlage eröffnet werden.", "tgt_summary": null, "id": 444348} {"src_title": "Living library", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Raimond Valgre (bis 1937 \"Raimond Tiisel\") wurde in die Familie eines Schuhmachers geboren. Schon als Kind beherrschte er mehrere Instrumente und zeigte eine außergewöhnliche musische Begabung. Nach der Schule in Rapla und Paide zog er nach Tallinn. 1931 schloss er das dortige Staatliche Allgemeintechnische Gymnasium (\"Tallinna Riigi Ühistehnikagümnaasium\") mit der Fachrichtung Bautechniker ab. Anschließend wurde er zum estnischen Wehrdienst eingezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Unterhaltungskomponist.", "content": "Von 1932 bis zu seinem frühen Tod war Raimond Valgre als professioneller Komponist, Salonmusiker und Dirigent in Tallinn, Tartu und Pärnu tätig. Seine Stücke feierten große Erfolge und wurden schnell prägender Teil der estnischen Unterhaltungskultur der Zwischenkriegszeit. 1939 lernte Valgre in Pärnu seine zeitweilige Lebensgefährtin Alice Feillet kennen, die viele englische Texte seiner Lieder verfasste. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Raimond Valgre im Juni 1941 zum Militär eingezogen. Ab 1942 spielte er in einem Militärorchester. Mit der sowjetischen Besetzung Estlands ab 1944 wurden die Verhältnisse schwieriger. \"Westliche\" Musik wie Saxophon, Tango oder Foxtrott wurden verboten und Valgre sah sich Repressalien bei seiner Arbeit ausgesetzt. 1948 wurden seine Lieder von den sowjetischen Besatzungsbehörden mit einem öffentlichen Aufführungsverbot belegt. Raimond Valgre starb verbittert im Dezember 1949. Er ist auf dem Tallinner Waldfriedhof beigesetzt. 1988 wurde am ehemaligen Wohnhaus von Raimond Valgre in Rapla eine Erinnerungstafel zu Ehren des Künstlers angebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Raimond Valgre komponierte über 100 Schlager, Walzer und Lieder. Er schrieb meist auf Estnisch, aber auch auf Deutsch und Englisch. Valgre war der erfolgreichste Unterhaltungskomponist seiner Zeit in Estland und darüber hinaus. Außerdem schrieb er die Musik zu populären estnischen Filmen. Seine Stücke und Liedtexte sind heute zum Allgemeingut geworden. Valgres bekanntestes Werk ist der \"Saaremaa valss\" (Saaremaa Walzer), der die Schönheit der estnischen Insel Saaremaa bei einem Fest im Juni beschreibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raimond Valgre (* 7. Oktober 1913 in Riisipere; † 31. Dezember 1949 in Tallinn) war einer der erfolgreichsten estnischen Komponisten und Unterhaltungsmusiker.", "tgt_summary": null, "id": 1068779} {"src_title": "Jōkamachi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Franziska Lukas lebt in einem bürgerlichen Milieu in Deutschland und empfindet ihre Ehe mit Herbert Lukas als äußerst langweilig. Auch eine Liebesaffäre mit einem anderen Mann ändert nur wenig an diesem Zustand. Zwar fehlt es ihr an nichts, doch sie geht auf die 40 zu und möchte ihrem Leben noch eine Wendung geben. Das aktuelle Leben scheint ihr absehbar. Sie bricht aus und geht nach Venedig. Dort sucht sie sich Arbeit und beginnt in einem Hotel als Zimmermädchen. Die Veränderung und neue Bekanntschaften lassen ihr Leben nun aufregender erscheinen. Erotische und kriminelle Abenteuer erwarten sie. Sie lernt einen ehemaligen britischen Offizier kennen, der sich an einem deutschen Nazi rächen will. Franziska muss allerdings erkennen, dass dieser Mann sie nur für seine Pläne benutzt. Also flieht sie auch aus der neuen Lebenssituation.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Der Film wurde vom 15. Januar bis zum 15. März 1962 gedreht. Als Atelier diente das Studio Tirrenia in Pisa. Die Außenaufnahmen entstanden in Venedig und Mailand. Die Uraufführung erfolgte am 30. Juni 1962 im Rahmen der IFF Berlin 1962, der Kinostart dann am 4. Juli 1962 im Zoo Palast.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film wurde zunächst als enttäuschend bewertet. Das \"Lexikon des internationalen Films\" schrieb: „Käutners Film erreicht nicht annähernd die erzählerische Qualität, Vielschichtigkeit und zeitkritische Bedeutung der Romanvorlage. Ruth Leuwerik bleibt der Hauptfigur ihre intelligente Vitalität schuldig. Gert Fröbe allerdings liefert in der Rolle des Nazimörders Kramer eine Glanzleistung.“ Das Heyne Filmlexikon (1996) urteilte: „Mißlungener, langweiliger Film, in dem allein Gert Fröbe als Schauspieler brilliert.“ Später wurde an dem Film eine bewusste Doppelbödigkeit hervorgehoben. So schrieb Georg Seeßlen in seinem Essay zu \"Helmut Käutner\" in \"CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film\", Käutners Neigung zur Distanzierung und Verfremdung führe gelegentlich wie bei \"Monpti\" und \"Die Rote\" „zu einer heftigen Revolte gegen den Geist der literarischen Vorlage“. In einem Interview der \"Süddeutschen Zeitung\" zum 80. Geburtstag wurde Ruth Leuwerik auf den Film angesprochen: „Einer der letzten Filme damals ist einer Ihrer schönsten, \"Die Rote\", nach dem Roman von Alfred Andersch.“ Antwort von Ruth Leuwerik: „Der lief auf der Berlinale, und es war ganz trostlos. Aber die Arbeit war sehr schön. Und die Atmosphäre von Venedig ist wunderbar eingefangen. Diese ganze'morbidezza' (=Weichheit).“ Auch der Filmwissenschaftler Norbert Grob sah das Werk im Nachhinein positiv. Helmut Käutner sei gerade durch die Besetzung der nervösen, innerlich zerrissenen Titelfigur mit der biederen, etwas steifen Ruth Leuwerik ein „wundersamer Effekt“ gelungen: „Statt das Gefühl der Zerrissenheit zu desavouieren, wie das die zeitgenössische Kritik betonte, konturiert das betuliche Spiel der Leuwerik gerade das Uneinheitliche von Tun und Denken/Fühlen nur umso deutlicher.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film lief 1962 im Wettbewerb der Berlinale, ging bei der Preisvergabe allerdings leer aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rote ist ein deutsch-italienischer Spielfilm aus dem Jahr 1962. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Alfred Andersch, der auch das Drehbuch schrieb. Erstaufführung war am 30. Juni 1962.", "tgt_summary": null, "id": 84513} {"src_title": "HMS Venerable (1899)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die KPO-Schweiz entstand 1930, als der Sozialfaschismus- und RGO-Politik der Komintern kritisch bis ablehnend gegenüberstehende und eine Einheitsfrontpolitik mit der Sozialdemokratie befürwortende Mitglieder der Kommunistische Partei der Schweiz aus dieser ausgeschlossen wurden beziehungsweise aus dieser austraten. Hierbei handelte es sich um die fast komplette Parteiorganisation im Kanton Schaffhausen um Walther Bringolf, Hermann Erb und Hermann Huber (welche Anfang der 1920er Jahre durch den Übertritt der kompletten Schaffhauser Sozialdemokratie entstanden war) mitsamt der dort täglich erscheinenden Arbeiter-Zeitung sowie um kleinere Gruppen um Moritz Mandel und Ernst Illi in Zürich, um Paul Thalmann in Basel und in einigen weiteren Orten der deutschsprachigen Schweiz. In Schaffhausen war die KPO-Schweiz die bestimmende politische Kraft innerhalb der Arbeiterbewegung, Bringolf wurde 1931 erneut als einer von zwei Vertretern des Kantons in den Nationalrat und 1932 zum Stadtpräsidenten von Schaffhausen gewählt; auch dominierte die Partei den dortigen SGB. Auf internationaler Ebene war die KPO-Schweiz der IVKO angeschlossen und hielt zunächst enge Kontakte zur deutschen Kommunistischen Partei-Opposition um Heinrich Brandler und August Thalheimer und unterstützte deren Widerstandsaktivitäten nach der Machtübergabe an die NSDAP 1933. Gleichzeitig beförderte der Schock der nationalsozialistischen Herrschaft im nördlichen Nachbarland Tendenzen innerhalb der Partei, auf eine Wiederherstellung der Einheit mit den beiden grossen Arbeiterparteien hinzuarbeiten. Verhandlungen mit der KPS waren erfolglos, Gespräche mit der SP führten zu einer schrittweisen Überführung in diese, welche 1935 abgeschlossen war. Eine kleine trotzkistisch orientierte Minderheit der Mitglieder um Paul Thalmann hatte die Partei schon vorher verlassen, um entristisch in der SP zu arbeiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kommunistische Partei-Opposition (Schweiz) (KPO-Schweiz, auch \"Kommunistische Partei der Schweiz-Opposition\", KPS-O) war eine kommunistische Partei in der Schweiz von 1930 bis 1935.", "tgt_summary": null, "id": 925416} {"src_title": "U-Bahnhof Vinetastraße", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Im Vorfeld.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmende Mannschaften.", "content": "Nachdem im Vorjahr mit dem HK Jesenice erstmals ein nicht-österreichischer Verein an der Liga teilgenommen hatte, waren bereits im Frühjahr 2007 Berichte erschienen, wonach weitere Clubs aus dem umliegenden Ausland Interesse an einem Beitritt hegten. Namentlich genannt wurden mit dem HDD Olimpija Ljubljana der zweite große Club aus Slowenien, den eine langjährige Rivalität mit dem HK Jesenice verband, sowie der vielfache ungarische Meister Alba Volán Székesfehérvár. Hinzu kam später mit dem KHL Medveščak Zagreb auch ein kroatischer Club. In den Wochen nach Ende der Vorsaison gab es daher ausgiebige Diskussionen, wobei zunächst keine Einigung gefunden werden konnte, wenngleich die Clubs einer Erweiterung der Liga grundsätzlich positiv gegenüberstanden. Bei der Ligasitzung im April wurde zunächst Ljubljana als neuntes Team bestätigt, während Alba Volán vier Wochen Frist eingeräumt wurden, um die notwendigen Unterlagen für einen Beitritt vorzulegen. Der Club kam der Aufforderung nach, und die Teilnahme der Ungarn wurde Mitte Mai bestätigt. Abseits dessen gab es auch lose Gespräche zwischen dem EC Red Bull Salzburg und der Deutschen Eishockey Liga über eine Teilnahme. Die Salzburger sahen sich durch die neue Punkteregel (s. unten) in ihrer Kadergestaltung und Entwicklung behindert und strebten daher einen Wechsel an, wobei das Farmteam, das bis dato in der Nationalliga gespielt hatte, möglicherweise in die Bundesliga gewechselt wäre. Zwischenzeitlich sah es kurzzeitig danach aus, als müsste der HK Jesenice aus finanziellen Gründen seine EBEL-Teilnahme nach nur einem Jahr wieder beenden, jedoch erwiesen sich die Befürchtungen als unbegründet.", "section_level": 2}, {"title": "Modus.", "content": "Die Erste Bank Eishockeyliga (\"Bundesliga\") begann am 20. September 2007. Der Grunddurchgang bestand aus einer doppelten Hin- und Rückrunde (36 Spiele), nach der das Teilnehmerfeld aufgespalten wurde. Die besten sechs Clubs spielten in einer einfachen Hin- und Rückrunde (10 Spiele) um das Heimrecht für das Viertelfinale, wobei die besten vier Teams des Grunddurchgangs 4, 3, 2 bzw. einen Bonuspunkt erhielten. Die verbleibenden vier Mannschaften spielten in einer Hoffnungsrunde in Form einer einfachen Hin- und Rückrunde (6 Spiele) um die verbleibenden beiden Playoff-Plätze, wobei die besten zwei Mannschaften des Grunddurchgangs (Ränge 7 und 8) 2 bzw. einen Bonuspunkt erhielten. Die anschließenden Viertelfinalserien wurden im Modus \"Best-of-five\" ausgetragen, Halbfinale und Finale als \"Best-of-seven\".", "section_level": 2}, {"title": "Legionärsregelung: Punktesystem.", "content": "Ein Streitpunkt war die Regelung, wie viele Legionäre von den Mannschaften eingesetzt werden durften. Im Sinne der Gleichstellung von EU-Bürgern forderten einige Vereine, u. a. die Vienna Capitals, unbegrenzt EU-Ausländer einsetzen zu dürfen. Andererseits versuchte der Österreichische Eishockeyverband (ÖEHV) eine möglichst restriktive Regelung durchsetzen, um die heimischen Spieler zu fördern. Die Vereine hingegen kritisierten, dass österreichische Spieler aufgrund des relativ kleinen Spielermarktes viel höhere Gehälter verdienten als vergleichbare Legionäre. Der Kompromiss war die Einführung eines Punktesystems, das am 15. Mai 2007 erstmals vorgestellt wurde. Demzufolge wurde jeder Spieler aufgrund seiner Spielstärke auf einer Skala von 1 bis 4 Punkten bewertet, auch halbe Punkte (z. B. 2,5) waren möglich. Die Bewertung wurde von den jeweils anderen Vereinen der Liga vorgenommen, wobei der höchste und der niedrigste Wert gestrichen und aus den verbliebenen Werten der Mittelwert gebildet wurde. Ausländische Spieler erhielten automatisch 4, U-22 Spieler (ab Jahrgang 1986) automatisch einen Punkt. Weiters galt, dass U-23 Spieler maximal 1,5 Punkte und U-24 Spieler maximal 2 Punkte zugewiesen bekommen durften. Insgesamt durften in dieser Saison maximal 65 Punkte am 22-Mann-Spielbericht stehen. Im Falle der Sperre eines Spielers wurde dieses Maximum um dessen Punktwert verringert. Die kolportierte Lösung führte aber über den Sommer zu Konflikten zwischen der EBEL und dem ÖEHV, der die Details der Regelung nur in abgeänderter Fassung akzeptieren wollte. Dies betraf insbesondere die Bestimmungen zu den jüngeren Spielern bis zur Altersklasse U24, da man seitens des ÖEHV diese als nicht genug gefördert ansah. Ein erster Kompromiss wurde zunächst insofern erzielt, als ein Minimum von fünf U24-Spielern auf dem Spielbericht zu stehen hatte, und dass die Maximalanzahl der Punkte über die folgenden Saisonen schrittweise reduziert werden sollte, jedoch legten insbesondere die Capitals und der EC Red Bull Salzburg dagegen Protest ein und drohten damit, die Liga zu verlassen. Die letztendliche Lösung stellte die ursprüngliche Idee auf den Kopf und sah vor, dass maximal 17 Spieler über einem Alter von 24 Jahren auf dem Spielbericht stehen durften. Zunächst war noch angedacht, die vergebenen Punktwerte zu veröffentlichen, was jedoch nicht geschah.", "section_level": 2}, {"title": "Grunddurchgang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptrunde.", "content": "Zu Beginn des Grunddurchgangs lagen die Mannschaften noch sehr dicht beieinander. Nach zehn Runden lagen zwischen dem ersten und dem neunten Rang lediglich sechs Punkte. Als Nachzügler in der Tabelle folgten der EC KAC, der bedingt durch die Nicht-Verfügbarkeit der Messehalle aufgrund der Herbstmesse seine ersten Saisonspiele auswärts bestreiten musste und erst in der sechsten Runde seinen ersten Sieg feiern konnte, und Liganeuling Alba Volán Székesfehérvár. Letztere durchliefen eine ganze Reihe an Niederlagen und hatten zunächst große Probleme mit dem deutlich höheren Tempo in der österreichischen Liga. Erst in der sechzehnten Runde gelang der erste Erfolg gegen den EC VSV auf eigenem Eis. Bis zu diesem Zeitpunkt lagen sie in der Tabelle jedoch schon weit zurück. An der Spitze lieferten sich die Vienna Capitals und der HK Jesenice einen Schlagabtausch um Platz eins. Die Slowenen konnten mit zwölf Siegen in Folge eine beeindruckende Serie erspielen, zu der auch drei aufeinanderfolgende Spiele ohne Gegentreffer gehörten. Als erste Verfolger etablierte sich der EHC Linz, wo überraschend Jürgen Penker Patrick Machreich als ersten Torhüter abgelöst hatte. Probleme hatte weiterhin der EC KAC, wo man bis Mitte November keine Konstanz finden konnte und immer wieder Spiele knapp verlorengeben musste. Auch war schon bald nach Saisonbeginn absehbar, dass Andrew Verner im Tor nicht mehr an seine früheren Leistungen anknüpfen konnte. Beim HC Innsbruck folgte nach einem guten Start im November ein Einbruch, den das Team Jahr für Jahr durchlebte. Auch der EC VSV musste einen durchwachsenen Saisonstart hinnehmen, fand jedoch zur Halbzeit des Grunddurchgangs zu seiner Form und konnte sich nach einem zwischenzeitlichen Verweilen auf Rang neun in der Tabelle langsam nach vor arbeiten. Ähnlich erging es dem EC Red Bull Salzburg, der jedoch bedingt durch die wesentlich bessere Kadertiefe größere Reserven zur Verfügung hatte. Alba Volán konnte zwar immer wieder ein Spiel gewinnen, die Mannschaft musste sich am Ende aber mit fünf Siegen in 36 Spielen zufriedengeben. Gegen Ende des Grunddurchgangs arbeitete sich der EHC Linz schließlich langsam weiter in der Tabelle vor und landete schließlich punktegleich mit den Capitals auf Rang eins. Die Salzburger fanden ebenfalls zu ihrer Form und belegten Rang drei. Auch Jesenice, EC KAC und EC VSV konnten ihre Form noch steigern und hatten am Ende nur geringen Rückstand auf das Führungstrio. Dem gegenüber stand der HC Innsbruck, der durch eine lange Niederlagenserie im Lauf der letzten Spiele in der Tabelle nach hinten durchgereicht wurde und sich schließlich nicht mehr in den Top sechs halten konnte. Während die Graz 99ers ebenfalls zu Ende der ohnehin durchwachsenen Saison schwächelten, holte jedoch der HDD Olimpija Ljubljana mit einer bedingt durch den Tabellenplatz fast unbemerkt gebliebenen Siegesserie auf und konnte, gestützt auf einen hervorragenden Alex Westlund im Tor, die Grazer schließlich überholen.", "section_level": 2}, {"title": "Platzierungs- und Qualifikationsrunde.", "content": "Die Platzierungsrunde wurde von den meisten Mannschaften zur Regeneration genutzt und auch von den Fans im Wesentlichen als „überflüssig“ beurteilt. Hier ragten lediglich der EC KAC, der acht seiner zehn Spiele gewinnen konnte und damit die erfolgreichste Mannschaft darstellte, und die Vienna Capitals mit sieben Siegen heraus. Umgekehrt war der HK Jesenice gegen Ende des Grunddurchgangs in ein Tief geraten, das sich nunmehr fortsetzte. Nur zwei Spiele konnten gewonnen werden. Ähnlich erfolglos agierte der EC VSV. Die Ergebnisse waren jedoch, wie sich zeigen sollte, wenig aussagekräftig für die folgenden Playoffs. In der Qualifikationsgruppe setzte der HDD Olimpija Ljubljana seinen Siegeslauf fort und verlor nur eines von sechs Spielen nach Verlängerung. Auch der HC Innsbruck stabilisierte sich und sicherte sich den zweiten Playoff-Platz. Weitgehend chancenlos waren die Graz 99ers und Alba Volán.", "section_level": 2}, {"title": "Play-Offs.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einzelergebnisse Viertelfinale.", "content": "Während sich in drei Begegnungen mit den Vienna Capitals, den Black Wings Linz und den Red Bulls Salzburg jeweils die favorisierten Teams durchsetzten, sorgte der HDD Olimpija Ljubljana für eine Überraschung und nahm den EC KAC, der die Zwischenrunde klar dominiert hatte, mit 3:0 Siegen aus dem Bewerb.", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinalserie Vienna Capitals (1) – HC Innsbruck (8).", "content": "Die Serie der Capitals gegen den HC Innsbruck verlief sehr einseitig zugunsten der Capitals. Zwar benötigten die Wiener im ersten Spiel aufgrund einer kompakten Tiroler Verteidigung noch über zwanzig Minuten, um zum ersten Torerfolg zu kommen, aber die Innsbrucker hatten den konsequenten Angriffen wenig entgegenzusetzen und konnten Torhüter Sébastien Charpentier kein einziges Mal überwinden. Im zweiten Spiel gingen die Innsbrucker zunächst in Führung, vermochten jedoch nicht den nötigen Druck auf- und die Führung auszubauen, sodass die Wiener stattdessen rasch zum Ausgleich kamen und in der Folge das Spiel bis zum Endstand von 1:4 drehen konnten. Im dritten Spiel folgte ein offener Schlagabtausch, in dem die Gäste aus Innsbruck zu Beginn des Schlussdrittels sogar mit 3:2 in Front lagen. Die Capitals glichen jedoch knapp vor Schluss aus. Nach annähernd sieben Minuten in der Overtime erzielte Marcel Rodman den Siegestreffer und brachte die Capitals damit ins Halbfinale.", "section_level": 3}, {"title": "Viertelfinalserie EC KAC (2) – HDD Olimpija Ljubljana (7).", "content": "Überraschend klar verlief auch die Serie des EC KAC gegen den HDD Olimpija Ljubljana. Die Klagenfurter, die die Zwischenrunde dominiert hatten, lagen im ersten Spiel bereits nach einer Minute und fünf Sekunden mit 0:1 zurück, was trotz einer Torschussbilanz von 19 zu 8 Schüssen zugunsten des EC KAC auch nach dem ersten Drittel bestehen blieb. Im zweiten Spielabschnitt baute Laibach den Vorsprung auf 2:0 aus, der EC KAC ging trotz 18 weiterer Torschüsse auch dank des in Topform agierenden Ljubljana-Torhüters Alex Westlund und einer konzentrierten Defensive erneut leer aus. Erst im Schlussdrittel gelang der Anschlusstreffer in Form eines Penaltyschusses nach einem Foul von Kevin Mitchell an Andy Schneider. Als die Klagenfurter knapp vor Schluss Andrew Verner aus dem Tor nahmen, erzielte Ljubljana mit einem Empty Net Goal das 1:3 und gewann somit unerwartet aber verdient das erste Spiel. Abseits des Eises kam es jedoch zu Problemen, da Fans von Olimpija Ljubljana Sachbeschädigungen verübten, was sogar zu drei vorübergehenden Festnahmen führte. Die weit bessere Effizienz der Laibacher setzte sich auch im zweiten Spiel fort. Alex Westlund ließ keinen Gegentreffer zu, während Verner drei Tore geschehen lassen musste. Am Ende besiegelte wiederum ein Empty Net Goal die Niederlage des EC KAC und die 2:0-Führung der Laibacher. Erst im dritten Match gelang es dem EC KAC, das Spiel offen zu halten, wenngleich erneut die Verteidigung der Slowenen sehr sicher agierte und wenige Chancen zuließ. Mit Hannes Enzenhofer im Tor der Klagenfurter ging das Spiel beim Stand von 2:2 in die Overtime, wo Kevin Mitchell nach zwei Minuten und vierzig Sekunden die Laibacher ins Halbfinale schoss. Für KAC-Goalie Andrew Verner bedeutete dies nach über vier Jahren und insgesamt 185 Einsätzen das Ende seiner Zeit in Klagenfurt. Er wechselte zur folgenden Saison in die Elite Ice Hockey League zu den Newcastle Vipers.", "section_level": 3}, {"title": "Viertelfinalserie EHC Linz (3) – HK Jesenice (6).", "content": "Die Serie zwischen dem EHC Linz und dem HK Jesenice verlief wesentlich ausgeglichener und fand erst im fünften Spiel ihren Sieger. Der HK Jesenice präsentierte sich nach der misslungenen Zwischenrunde in guter Form und konnte das Auftaktspiel über weite Strecken offen halten. Erst in der 54. Minute sorgte Rob Shearer mit dem Treffer zum 4:1 für eine Vorentscheidung. Jesenice, dessen Stürmer Tomo Hafner im ersten Drittel einen Puck ins Gesicht bekommen hatte, nahm für eine Schlussoffensive noch den Torhüter vom Eis, jedoch erzielte Linz ein Empty Net Goal, dem 55 Sekunden vor Schluss noch ein Treffer von Jesenice zum 5:2-Endstand folgte. Spiel Nummer zwei brachte den Slowenen den Ausgleich in der Serie. Jesenice agierte deutlich kompakter und glich zwei Mal einen Rückstand aus, ehe es mit einem Doppelschlag im Mittelabschnitt erstmals in Führung gehen konnte. Diese hielt bis zum Schluss, wenngleich zwischenzeitlich aufgrund von Eisproblemen das Spiel unterbrochen werden musste. Schiedsrichter Haas ließ den Rest des Mittelabschnitts nach erfolgter Eisreparatur vor dem Schlussdrittel nachholen. Im dritten Spiel folgte ein offener Schlagabtausch mit wechselnden Torerfolgen, in dem Jesenice zwischenzeitlich sogar mit 3:2 in Führung lag, diese jedoch zu wenig konsequent verteidigte. Linz konnte mit einem Doppelschlag im Schlussabschnitt das Spiel drehen und einen knappen 4:3-Vorsprung über die Zeit spielen. Dabei kam es auch in dieser Begegnung zu einer unplanmäßigen Unterbrechung, da eine gebrochene Plexiglasscheibe ausgetauscht werden musste. Jesenice glich in der Serie abermals aus. Nach einem frühen Treffer von Philipp Lukas blieb die vierte Begegnung lange Zeit ohne weitere Tore, ehe Conny Strömberg nach 45 Minuten den Ausgleich und drei Minuten vor Schluss sogar die Führung erzielen konnte. Linz nahm Torhüter Jürgen Penker vom Eis, die Slowenen erzielten jedoch zwei Empty Net Goals zum Endstand von 4:1. Im Entscheidungsspiel wurde Jesenice-Stammtorwart nach etwas mehr als vierzehn Minuten und drei Gegentreffern durch seinen Backup Andrej Hočevar ersetzt. In der Folge blieb das Spiel jedoch trotzdem offen, und Jesenice holte bis zum zwischenzeitlichen 3:4 auf. Am Ende besiegelte Linz jedoch mit einem Treffer ins leere Tor den Halbfinaleinzug.", "section_level": 3}, {"title": "Viertelfinalserie EC Red Bull Salzburg (4) – EC VSV (5).", "content": "Auch die Vorjahresfinalisten Villach und Salzburg lieferten sich eine äußerst knappe Serie. Das erste Spiel war eine von nur zwei Begegnungen der Playoffs, die erst im Penaltyschießen entschieden wurde. Nach einem engen Spiel mit hohem Tempo hatten hier die Salzburger das bessere Ende für sich. Im zweiten Spiel gelang dem Titelverteidiger ein Auswärtserfolg mit 4:1, und die Serie schien zunächst frühzeitig entschieden. Nach zwei knappen Dritteln wurde die Begegnung erst in den letzten Minuten entschieden. Der EC VSV zeigte sich im dritten Spiel jedoch sehr diszipliniert und erzielte mit einer konsequenten Defensivleistung und einem hervorragenden Gert Prohaska im Tor einen Shutout-Sieg in Salzburg. Die vierte Partie geriet zu einem Desaster für die Salzburger. Aus einer 2:0-Führung des VSV nach dem ersten Drittel wurde ein 5:2 nach vierzig Minuten. Insbesondere die Special Teams der Villacher erwiesen sich mit drei Treffern in Über- und einem in Unterzahl als effizient. Nach dem 6:2 im Schlussabschnitt verließ Nationaltorwart Reinhard Divis das Salzburger Tor, aber auch sein Ersatz Thomas Innerwinkler musste noch zwei Tore geschehen lassen. Villach erzielte damit einen 8:2-Heimsieg und den Ausgleich in der Serie. Das Entscheidungsspiel in Salzburg verlief spiegelbildlich zur dritten Begegnung. Bis in die 54. Minute stand es 0:0, ehe Marco Pewal die Salzburger in Führung schoss. Am Ende blieb der EC VSV ohne Treffer, und die Salzburger stiegen ins Halbfinale auf.", "section_level": 3}, {"title": "Einzelergebnisse Halbfinale.", "content": "Im Halbfinale kam sowohl für die favorisierten Vienna Capitals, als auch für die Black Wings Linz das Aus. Die Wiener konnten gegen den späteren Meister Salzburg kein einziges Spiel gewinnen und wurden im letzten Spiel der Serie sogar mit 7:1 geschlagen. Durch den Finaleinzug der Laibacher standen die Salzburger bereits nach dem Halbfinale als Österreichischer Meister fest.", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinalserie Vienna Capitals (1) – Red Bull Salzburg (4).", "content": "Die Wiener hatten bereits in den beiden Jahren zuvor große Probleme mit den Salzburgern gehabt und waren zwei Mal gegen sie im Halbfinale ausgeschieden. Dabei konnten sie nur ein Spiel – das allerdings am grünen Tisch, da Salzburg einen nicht angemeldeten Spieler eingesetzt hatte – gewinnen. In der Saison 2007/08 setzte sich diese Serie fort, da die Capitals erneut mit vier Niederlagen gegen Salzburg aus den Playoffs ausschieden. Das erste Spiel der Serie war zu Beginn noch von Vorsicht auf beiden Seiten geprägt. Erst im zweiten Drittel gelang den Salzburgern der erste Treffer. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich zog Salzburg bis auf 4:1 davon, während auf Seiten der Wiener Aaron Fox mit einem Strafpenalty scheiterte. Am Ende gewann Salzburg ungefährdet mit 4:2. Das zweite Spiel gewannen die Salzburger mit 5:2 noch etwas deutlicher, nachdem sie bereits im ersten Drittel auf 4:0 gestellt hatten. Spiel drei bildete den Knackpunkt der Serie. Den Capitals gelang eine zwischenzeitliche 3:0-Führung, jedoch gaben sie das Spiel anschließend aus der Hand. Dem Ausgleich folgte nur 42 Sekunden vor Schluss der Siegestreffer durch Thomas Koch, der damit die Serie auf 3:0 für Salzburg stellte. Die Capitals konnten im vierten Spiel nicht mehr zusetzen. Salzburg dominierte die Begegnung nach Belieben und zog mit einem ungefährdeten 7:1-Sieg ins Finale ein. Dieser erneute Misserfolg der Capitals wurde vor allem von den Fans kritisiert, da die Mannschaft aus vielen teuren Spielern bestanden hatte, die während der Hauptrunde wesentlich bessere Leistungen gezeigt hatten. Die Vereinsführung hingegen sprach von einem positiven Saisonabschluss, wenngleich das Ziel der Finalteilnahme nicht erreicht worden war.", "section_level": 3}, {"title": "Halbfinalserie EHC Linz (3) – HDD Olimpija Ljubljana (7).", "content": "Die zweite Halbfinalserie zwischen dem Überraschungssieger des Viertelfinales HDD Olimpija Ljubljana und dem EHC Linz stand noch vor ihrem Beginn im Zeichen der Ausschreitungen in Klagenfurt, weshalb seitens der Linzer zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden. Für kurze Zeit stand sogar ein Ligaausschluss der Slowenen im Raum, jedoch verliefen die weiteren Playoff-Spiele ohne größere Probleme. Die Serie, die wesentlich knapper verlief als ihr Pendant, begann mit einem emotional geführten Spiel, das die Linzer aber letzten Endes souverän für sich entscheiden konnten. Vom zweiten Spiel an präsentierten sich die Slowenen wesentlich konsequenter in der Defensive. Auf eigenem Eis gelang es, einen 0:2-Rückstand zu drehen und so in der Serie auszugleichen. Dank einiger gelungener Konter und einer gut eingestellten Defensive gewann Ljubljana anschließend auswärts in Linz und drehte damit auch die Serie. Im darauf folgenden Heimspiel gelang auch dank eines starken Powerplays ein knapper 3:2-Sieg und damit auch die 3:1-Führung in der Serie. Der EHC Linz konnte zwar die fünfte Begegnung noch für sich entscheiden und damit in der Serie auf 2:3 verkürzen, aber im sechsten Spiel gelang kein Torerfolg, womit auch für den EHC Linz die Saison vorzeitig zu Ende war. Mit dem HDD Olimpija Ljubljana zog damit erstmals eine nicht-österreichische Mannschaft in ein EBEL-Finale ein. Damit stand auch der EC Red Bull Salzburg vorzeitig als Österreichischer Meister fest.", "section_level": 3}, {"title": "Einzelergebnisse Finale.", "content": "Die Finalserie um den Titel des Liga-Champions (den Titel des Österreichischen Meisters hatten die Salzburger bereits fixiert) begann mit drei Auswärtssiegen, wodurch Laibach in der Serie nach drei Spielen mit 2:1 führte. Das erste Spiel, das mit hohem Tempo geführt wurde, konnte erst im Penaltyschießen entschieden werden, während Spiel zwei, in dem die Salzburger wesentlich konzentrierter und effizienter auftraten, in regulärer Spielzeit mit einem 3:1-Sieg der Bullen endete. Das dritte Spiel konnte wiederum Laibach in der Overtime für sich entscheiden, wenngleich der Sieg entgegen dem Spielverlauf und trotz der deutlichen Überlegenheit der Salzburger gelang. Mit verantwortlich waren auch drei haltbare Treffer, die Reinhard Divis im Tor der Salzburger hinnehmen musste. In dem Spiel erhielt außerdem der Laibacher Boštjan Groznik eine Matchstrafe und wurde für einen Raufhandel in weiterer Folge mit einer Sperre von drei Spielen belegt. Die vierte Begegnung der beiden Teams ging in die Geschichte der Liga ein. Laibach konnte das Spiel vor eigenem Publikum knapp mit 4:3 gewinnen und stellte damit in der Serie auf 3:1, womit nur noch ein Sieg zur Meisterschaft fehlte. Mit diesem Wissensstand und somit mit der Aussicht auf den „Matchpuck“ machte sich das Team zwei Tage später auf den Weg nach Salzburg. Erst wenige Stunden vor dem Spiel erhielten die Laibacher die Nachricht, dass das dritte Spiel mit 5:0 zugunsten der Salzburger verifiziert worden war. Die Begründung lag im komplizierten Punktesystem der Liga: durch die Sperre von Groznik, dessen Punktwert 2,5 betrug, durfte Laibach nur Spieler im Wert von 62,5 statt 65 Punkten einsetzen. Die Summe der Spieler auf dem Kaderblatt wies auch nur 62,5 Punkte auf, jedoch übersahen die Laibacher, dass für die beiden leeren Stellen im Spielbericht je 1 Punkt zur Gesamtsumme aufgeschlagen wird. Somit hatten die Laibacher 64,5 Punkte vergeben und das Spiel musste strafverifiziert werden. In der Öffentlichkeit wurde weniger die Strafverifizierung an sich kritisiert, sondern vielmehr das für die Fans intransparente Punktesystem an sich, sowie die Art und Weise der Bekanntgabe: der Österreichische Eishockeyverband hatte fast drei Tage benötigt, um den Formalfehler der Laibacher zu erkennen und mitzuteilen. Das Spiel am selben Abend ging nicht zuletzt dank der sichtlich geschockten Laibacher mit 5:0 an Salzburg, womit sich binnen weniger Stunden der Serienstand von 3:1 für Laibach auf 3:2 für Salzburg geändert hatte. Das letzte Spiel in Laibach stand im Zeichen von Publikumsprotesten gegen die Strafverifizierung und musste sogar für eine vorzeitige Eisreinigung unterbrochen werden. Salzburg gewann mit 3:2 und sicherte sich somit nach dem Österreichischen Meistertitel auch den Titel des „EBEL-Champions“.", "section_level": 2}, {"title": "Zuschauer.", "content": "Nachdem in der Saison 2006/07 erstmals ein Verein einen Zuschauerschnitt von mehr als 4.000 Personen pro Heimspiel hatte verzeichnen können, gelang dies in der Saison 2007/08 gleich drei Mannschaften, was den ungebrochenen Boom des Eishockeysports in Österreich bewies. Insgesamt besuchten 782.761 Zuschauer die Spiele der Erste Bank Eishockey Liga, womit die 800.000er-Marke nur knapp verpasst wurde. Dies mag auch mit der bei den Fans wenig beliebten Zwischenrunde zusammengehangen haben. Dennoch konnte insgesamt ein Zuschauerzuwachs von über 70.000 Personen im Vergleich zur Vorsaison verzeichnet werden, was einer Steigerung um etwa zehn Prozent entspricht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Saison 2007/08 der Österreichischen Eishockeyliga begann am 20. September 2007. Neben sieben österreichischen Mannschaften und dem HK Jesenice aus Slowenien wurden zwei weitere Mannschaften aus dem benachbarten Ausland in die Liga aufgenommen: HDD Olimpija Ljubljana aus Slowenien und Alba Volán Székesfehérvár aus Ungarn. Somit spielten zehn Mannschaften um den Titel der Erste Bank Bundesliga.", "tgt_summary": null, "id": 1955135} {"src_title": "Die letzten Paradiese", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Phonologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tonologie.", "content": "Kham ist eine Tonsprache.", "section_level": 2}, {"title": "Morphologie / Morphosyntax.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Substantive.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Numerus.", "content": "Substantive werden flektiert für Singular, Dual und Plural. Der Singular ist unmarkiert, Dual und Plural sind durch Suffixe markiert. Anmerkung: Alle Abkürzungen dieser Art finden sich in den Leipziger Glossierungsregeln Das Pluralsuffix \"-rə\" taucht auch als \"-ra\" auf und zwar immer dann, wenn ein weiteres Suffix folgt: „mit den Leuten“", "section_level": 3}, {"title": "Plural.", "content": "Dinge, die gewöhnlich nicht einzeln auftreten (typischerweise bestimmte Körperteile wie Augen, Zähne oder Haare) oder von denen man häufig in der Mehrzahl spricht (\"\"Magst du Kinder?\"\") tragen zwar das Pluralsuffix, die Markierung am Verb, die Kongruenz anzeigt, ist allerdings ein Singularsuffix. „Du wirst Kuhmilch trinken und deine Zähne werden blendend weiß werden.“ „Sie hat keine Kinder bekommen.“ Der Plural wird aber auch benutzt, um bestimmte Ausdrücke zu verstärken: „Mein Kopf tut schrecklich weh.“ „Es regnet wirklich!“ (nicht: „Die Himmel regnen.“)", "section_level": 4}, {"title": "Kasus.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Genitiv.", "content": "Der Genitiv wird durch das Suffix \"-e/-ye\" realisiert und taucht nur an Substantiven und an Pronomen der 3. Person auf. Er signalisiert verschiedene Abhängigkeitsbeziehungen zwischen zwei Substantiven: MODIFIKATION „wollene Kleidung“ „Vogelflügel“ ITERATION „Es gab nichts als Häuser.“ POSSESSION (bei Elementen, die von einer 3.Person besessen werden) „der Ehemann meines Freundes“ „der Flügel des Vogels“ (vgl. Modifikation) Es funktioniert nicht bei Elementen, die von einer 1. oder 2. Person besessen werden: „mein Haus“ diese Relation wird durch ein freies Pronomen ausgedrückt: „mein Haus“", "section_level": 4}, {"title": "Instrumental.", "content": "Der Instrumental wird ebenfalls durch das Suffix \"-e/-ye\" realisiert und markiert belebte und unbelebte Elemente, mit denen ein Agens eine Handlung ausführt. „Er fällte es durch das Hacken mit einer Axt.“ „Das ist künstlich“ (wörtlich „das ist durch eine Person entstanden“) „Das ist maschinengefertigt.“", "section_level": 4}, {"title": "Ergativ.", "content": "Der Ergativ wird durch das Suffix \"-e/-ye\" realisiert und markiert in transitiven Sätzen (und nur da) das Subjekt. Allerdings nur, wenn es in der 3. Person steht. INTRANSITIV (es gibt ein Subjekt, aber kein Objekt) „Der Leopard starb.“ TRANSITIV (es gibt ein Subjekt und ein Objekt) „Tipalkya tötete den Leoparden.“ „Er tötete den Leoparden.“ „Ich tötete den Leoparden.“", "section_level": 4}, {"title": "Absolutiv.", "content": "Diesen Kasus tragen Objekte transitiver Sätze, die ein Subjekt der 3. Person haben (18). Der Absolutiv wird nicht durch ein Suffix realisiert.", "section_level": 4}, {"title": "Nominativ.", "content": "Diesen Kasus erhalten Subjekte der 1. und 2. Person in transitiven und intransitiven Sätzen. Nominativ wird nicht durch ein bestimmtes Suffix realisiert. „Ich tötete den Leoparden.“", "section_level": 4}, {"title": "Objektkasus.", "content": "Da der Nominativ nicht durch ein bestimmtes Suffix realisiert wird (22), muss in transitiven Sätzen, in denen es ein Subjekt der 1. oder 2. Person gibt, das Objekt markiert werden. Dieser Objektkasus wird durch das Suffix \"-lai\" realisiert. Im Deutschen erfüllt diese Funktion (das Objekt transitiver Sätze zu markieren) der Akkusativ. Da im Kham aber auch das Dativ-Objekt den Objektkasus erhält, kann man hier nicht von einem Akkusativ sprechen (siehe ditransitive Verben). „Ich sah ihn.“ „Du hast mich gesehen.“", "section_level": 4}, {"title": "Verben.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Person- und Numeruskategorien.", "content": "Verben sind für 1., 2. und 3. Person im Singular, Dual und Plural markiert. Die Kategorien Person und Numerus werden zu einem Morphem zusammengefasst. Eine Ausnahme bildet hier nur die 1. und 2. Person Dual; hier gibt es ein eigenes Personmorphem und ein eigenes Dualmorphem. Anders als in den meisten tibeto-birmanischen Sprachen gibt es im Kham keine inklusiv/exklusiv-Unterscheidung in der 1. Person Dual und Plural. (Inklusiv/exklusiv bezieht sich auf den Angesprochenen. Inklusiv schließt den Angesprochenen in das Geschehen ein: \"Wir gehen Eisessen, d. h. du kommst auch mit\"; exklusiv schließt den Angesprochenen aus: \"Wir gehen Eisessen, aber ohne dich\").", "section_level": 3}, {"title": "Intransitive und transitive Verben.", "content": "Es gibt zwei grundlegende Typen von Verben, die sich morphologisch unterscheiden. Verben, die nur ein Argument (Mitspieler) besitzen, nennt man intransitiv (im Deutschen zum Beispiel \"Sie schläft.\"/ \"Sie arbeitet.\"/ \"Er lacht.\"). Dieses einzige Argument wird als S-Argument (Single- bzw. Sole-Argument) bezeichnet und kongruiert in Person und Numerus mit dem Verb. Die Kongruenz ist als Affix am Verb markiert. 1. und 2. Person werden als Präfixe, 3.Person wird als Suffix markiert (3.Person Singular wird nicht markiert). INTRANSITIV „Ich ging zu dem Haus.“ „Du gingst zu dem Haus.“ „Er ging zu dem Haus.“ „Sie gingen zu dem Haus.“ Bei transitiven Verben, die zwei Argumente besitzen, kongruieren beide Argumente in Person und Numerus mit dem Verb. Diese Kongruenz ist ebenfalls durch Affixe markiert. Die 1. und 2. Person des Subjekts werden als Präfixe, die 3.Person als Suffix markiert. Bei der Markierung des Objekts ist es genau umgekehrt, 1. und 2. Person werden als Suffixe und 3. Person als Präfix markiert (3.Person Singular wird nicht markiert). TRANSITIVE SUBJEKTE „Ich baute ein Haus.“ „Du hast ein Haus gebaut.“ „Sie bauten ein Haus.“ 1.PERSON OBJEKT „Er erkannte mich.“ 2.PERSON OBJEKT „Er erkannte dich.“ 3.PERSON OBJEKT „Er erkannte uns.“", "section_level": 3}, {"title": "Intransitive Verben.", "content": "Bezüglich der semantischen Rolle des S-Arguments unterscheidet Watters 3 Typen intransitiver Verben: 1. Patientive Verben S-Argument = Patiens „Wasser lief über.“ „Das Fleisch trocknete.“ Diese Verben bezeichnen Handlungen, die indirekt ausgeführt werden. Das heißt, dem S-Argument passiert die Handlung, es führt sie nicht selbst aus. Aus diesem Grund lässt sich mit patientiven Verben kein Imperativ bilden: Was die jeweilige Handlung verursacht, wird nicht ausgedrückt und spielt auch keine Rolle. Das kann man ändern, indem man patientive Verben kausativiert, d. h. einen Agens einführt (siehe unter Kausativ). 2.Agentive Verben S-Argument = Agens „Das Kind schläft.“ Handlungen, die diese Verben bezeichnen werden direkt von dem S-Argument ausgeführt. Diese Verben lassen sich problemlos in den Imperativ setzen: khasinke \"Huste!\" syã:nike \"Schlaf ein! / Geh schlafen!\" 3. Meteorologische Verben S-Argument „Es regnet.“ (wörtlich „Der Himmel regnet.“) Diese Verben bezeichnen Wettererscheinungen und sonstige Phänomene in der Natur.", "section_level": 4}, {"title": "Ambitransitive Verben.", "content": "Typ S = P Es gibt eine kleine Klasse von Verben, die sowohl transitiv als auch intransitiv verwendet werden, ohne dass eine morphologische Veränderung stattfindet. Diese Verben werden ambitransitiv genannt. INTRANSITIV „Der Lehmtopf zerbrach.“ (spontan, einfach so) TRANSITIV „Er zerbrach den Lehmtopf.“ (direkt bzw. mittels eines Instruments)", "section_level": 4}, {"title": "Verben mit Medium-Morphologie.", "content": "Einige der agentiven und patientiven Verben besitzen ein Suffix \"-si\", welches normalerweise anzeigt, dass die Valenz eines Verbs reduziert wurde. Allerdings gibt es für diese Verben keine Variante ohne Suffix, \"-si\" ist obligatorisch. Diese Verben werden als Deponentien bezeichnet und drücken oft Handlungen aus, die etwas mit (der Veränderung) der Körperhaltung zu tun haben (zum Beispiel \"hinsetzen, stellen, legen\"). „Er setzte sich hin.“ „Der Vogel ließ sich nieder.“ (Dieses Verb hat nur diese Bedeutung) „Er setzte ihn hin.“", "section_level": 4}, {"title": "Ditransitive Verben.", "content": "Ditransitive Verben haben drei Argumente. Es kongruieren aber nur zwei Argumente mit dem Verb, das Subjekt und das Dativ-Objekt. Das Dativ-Objekt ist das Ziel der Handlung und im Kham immer belebt. „Er lieh mir sein Gewehr.“ „Er borgte sich mein Gewehr von mir.“ Das folgende (ungrammatische) Beispiel zeigt, dass es wirklich einen Unterschied zwischen transitiven und ditransitiven Verben gibt und dass man einer transitiven Konstruktion nicht einfach ein weiteres Argument hinzufügen kann. (Grammatische Variante dieses Beispiels, siehe Benefaktiv (66)) „Er zeigte mir sein Gewehr.“", "section_level": 3}, {"title": "Valenzverändernde Konstruktionen/ Valenzalternation.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kausativ.", "content": "Das Präfix \"sə-\" (mit den Allomorphen \"su-/so-\", bedingt durch Vokalharmonie) erhöht die Valenz eines Verbs durch die Einführung eines neuen Arguments. Ein intransitives Verb wird transitiv und ist dementsprechend für beide Argumente markiert. Die ersten beiden Beispiele sind die kausativierten Varianten von (34) und (35). „Er/Sie ließ das Wasser überlaufen.“ „Er/Sie trocknete das Fleisch.“ „Er/Sie ließ das Kind einschlafen.“ Im Unterschied zu inhärent transitiven Verben wie zum Beispiel \"hainya\" \"herausziehen\" (52) wird die Handlung jedoch indirekt verursacht. D. h. das Agens tut etwas (oder tut etwas nicht) und verursacht dadurch eine Handlung an einem Objekt (51). INHÄRENT TRANSITIV „Er zog den Freund aus dem Brunnen.“ PATIENTIV „Das Fleisch verdirbt.“ KAUSATIVIERT „Weil sie vergaß das Fleisch zu salzen, wurde es schlecht.“ Auch das Wetter oder andere nicht-menschliche Umstände können Handlungen verursachen: \"nəm nəi sə-zyũ:-h-də gohga su-pu-ke-o\" \"Es wurde kalt und dadurch ging das Korn ein.\" \"bəĩhcalu hu-də bahrna sə-re:-ke-o\" Ein Erdbeben zerstörte die Mauer. Diese Kausativderivation funktioniert allerdings nur bei patientiven Verben: AGENTIV „Er/Sie ließ das Kind schlafen.“ Bei der Kausativierung agentiver Verben gibt es auf semantischer Ebene zwei Agentes, nämlich eins, welches bei dem Kind das Schlafen verursacht und das Kind selbst, welches die Handlung des Schlafens ausführt. Das lässt sich im Kham nicht morphologisch ausdrücken, man verwendet stattdessen einen analytischen (oder periphrastischen) Kausativ. Bei der analytischen Kausativierung wird der ursprüngliche Satz in einen neuen Satz mit dem Verb \"pərĩ:-\" \"schicken\" eingebettet. Die Valenz des Verbs wird hier nicht verändert. „Er/Sie schickte das Kind ins Bett.“ (wörtlich „Er/Sie schickte das Kind zum Schlafen.“) Eine Ausnahme bilden agentive Verben, die etwas mit \"lachen, tanzen, spielen\" zu tun haben. Diese Verben werden morphologisch kausativiert (also durch Präfigierung von \"sə-\"). Das S-Argument des intransitiven Satzes, welches semantisch gesehen ein Agens ist wird in der kausativierten Variante ein Patiens (sowohl semantisch als auch morphologisch). INTRANSITIV „Der Vogel fliegt.“ KAUSATIVIERT „Er/Sie verscheuchte die Vögel.“ (wörtlich „Er/Sie brachte die Vögel zum Fliegen.“) Einige agentive Verben können sowohl morphologisch als auch analytisch kausativiert werden: „Der Herold ruft/macht eine Ankündigung.“ „Ich rufe den Herold.“ „Ich ließ den Herold eine Ankündigung machen.“ Auch bei transitiven Verben kann die Valenz durch das Präfix \"sə-\" erhöht werden: „Er ließ den Hund seinen Teller ablecken.“", "section_level": 3}, {"title": "Applikativ.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Benefaktiv.", "content": "Mit dem Suffix \"yã:-\", das aus dem Verb \"geben\" entstanden ist, kann man die Valenz transitiver Verben erhöhen. Aus transitiven Verben werden also ditransitive Verben. „Er stellte mich vor.“ „Er zeigte mir sein Gewehr.“ Etwas mit oder an den Dingen einer anderen Person zu tun bedeutet, es zu Gunsten der Person (= Benefaktiv) oder zu Ungunsten der Person (= Malefaktiv) zu tun und kann nur durch einen Applikativ ausgedrückt werden: „Er pflügte dein Feld für dich.“ „Er pflügte dein Feld.“", "section_level": 4}, {"title": "Lokativ-Alternation.", "content": "Die beiden Verben \"chərəi\" \"spritzen\" und \"byal\" \"füllen\" sind transitiv, haben also jeweils ein A- und ein P-Argument. In der ersten Variante ((69) und (71)) ist das Thema das P-Argument und in der zweiten Variante ((70) und (72)) ist das Ziel der Handlung das P-Argument. „Er/Sie spritzte Wasser auf den Boden.“ „Er/Sie bespritze den Boden mit Wasser.“ „Er/Sie füllte Wasser in den Krug.“ „Er/Sie befüllte den Krug mit Wasser.“", "section_level": 4}, {"title": "Detransitivierung.", "content": "Im Kham gibt es ein Detransitivierungssuffix \"-si\", welches aus transitiven Verben intransitive Verben macht. Diese Derivation führt, abhängig von der semantischen Eigenschaft des Verbs, zu verschiedenen Interpretationen. (a) Medium (b) Reflexiv/ Reziprok (c) 1.Person Passiv.", "section_level": 3}, {"title": "Medium.", "content": "Ein Agens führt eine Handlung an einem (oft) unbelebten Objekt aus, so dass es einen Nutzen für das Agens hat. „Er wusch sich seine Haare.“ (wörtlich „Er wusch sich seinen Kopf.“) „Ich kämme mir meine Haare.“ „Ich sah mir die Show an.“ „Er sah sich die Show an.“", "section_level": 4}, {"title": "Reflexiv/Reziprok.", "content": "Die Argumente einer Reflexivkonstruktion sind koreferent, d. h. beide Argumente beziehen sich auf dieselbe Person. Aus diesem Grund eignen sich für solche Konstruktionen nur Verben, deren Argumente beide belebt bzw. irgendwie zum Handeln fähig sind (zum Beispiel \"schlagen, sehen, rasieren\"). Verben, die sich zur Reflexivierung eignen, eignen sich normalerweise auch zur Reziprokbildung: REFLEXIV \"Ich kann mich sehen.\" REZIPROK \"Wir können uns (gegenseitig) sehen.\" Aus diesem Grund ist der Numerus des Arguments für die Interpretation entscheidender als die Semantik des Verbs: Argument im Singular → Reflexiv „Er tötete sich (selbst).“ Argument im Plural → Reziprok (oder Reflexiv) „Sie töteten sich gegenseitig.“ oder „Sie töteten sich selbst“ (= jeder hat sich selbst getötet.)", "section_level": 4}, {"title": "1.Person Passiv.", "content": "„Wasser wurde getrunken (von mir).“ Dieser Satz erlaubt keine Reflexiv- oder Reziprokinterpretation, weil Agens und Patiens nicht koreferent sein können. Er erlaubt auch keine Mediuminterpretation (a), da diese wie gesehen mit 1SG-Pronomen auftauchen können (b). Laut Watters kann es sich bei dem getilgten Argument hier nur um den Sprecher selbst handeln. Diese Konstruktion hat eine pragmatische Funktion, der Sprecher möchte sich ein wenig von der Handlung distanzieren. Eine ähnliche Konstruktion findet sich im Nepali (Bandhu 1973). Ein detransitiviertes Verb ist zwar für 3SG flektiert, aber verstanden wird ein Agens der 1SG (auch im Nepali ist 3SG dadurch markiert, dass es keine overte Markierung gibt): „Hari wurde geschlagen (von mir).“", "section_level": 4}, {"title": "Passiv.", "content": "Passivierung funktioniert zum größten Teil durch Detransitivierung. Detransitivierte Verben können verschieden interpretiert werden. Viele der transitiven Verben verlangen ein unbelebtes Element (als Objekt), in diesem Fall führt die Detransitivierung zu einem 1.Person-Passiv (siehe oben) Im Kham gibt es nur einige wenige Verben, bei denen allein die Suffigierung von \"-si\" zu einer typischen Passivinterpretation führt: Meistens lässt erst eine Kombination von Detransitivierung und einem weiteren grammatischen Merkmal eine Passivinterpretation zu. (Im Folgenden nur zwei kurze Beispiele zur Illustration. Ausführlicher beschrieben ist dies in Watters 2002.) (a) „unpersönliches“ Passiv Detransitivierte Verben, die in einem perfektiven Kontext (eine Handlung ist abgeschlossen) als Reflexiv, Reziprok oder Medium interpretiert werden können, lassen in einem imperfektiven Kontext eine Passivinterpretation zu: „Zucker ist hier erhältlich. / Man findet hier Zucker.“ „Geierfleisch ist ungenießbar. / Man isst kein Geierfleisch.“ (b) Passivierung von Reflexiv- und Mediumkonstruktionen In bestimmten Kontexten können bereits detransitivierte Verben (mit Suffix \"-si\") weiter detransitiviert werden, dazu wird ein weiteres si- suffigiert. Konstruktionen mit doppeltem \"-si\" können als 1. Person Passiv oder als unpersönliches Passiv interpretiert werden: „Ich machte mich selbst zum Schäfer.“ „Das ist nicht tragbar.“ (im Sinne von: Diese Kleidung kann man nicht tragen.)", "section_level": 3}, {"title": "Syntax.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Stellung der Satzglieder.", "content": "Die Grundstellung der Satzglieder in Haupt- und Nebensätzen ist AVO, SO.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Über die Sprecher des Kham, die Northern-Magar:", "section_level": 1}], "src_summary": "Kham-Magar (bzw. Kham) ist der Name einer Gruppe von Dialekten, die im mittleren Westen Nepals gesprochen werden, und zwar von den nördlichen Clans der Magar (Budha, Pun, Gharti und Rhoka). Die Sprache Magar wird von den südlichen Clans gesprochen. Nicht zu verwechseln ist die Sprache der nördlichen Magar mit der tibetischen Region Kham. Dort leben die Khampa, deren Sprache als Khams oder Khampa bezeichnet wird. ", "tgt_summary": null, "id": 1137941} {"src_title": "ZIL-130", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "APECED.", "content": "APECED – die Abkürzung für die Symptomgruppe Autoimmune Polyendocrinopathy-Candidiasis-Ectodermal Dystrophy – ist eine sehr seltene, vor allem in Finnland vorkommende Autoimmunkrankheit. Das besondere an ihr ist, dass sie als einzige bislang bekannte Autoimmunkrankheit monogenetisch vererbt wird; das heißt, dass nur ein Gen für APECED verantwortlich, während bei anderen Krankheiten des Immunsystems wie zum Beispiel Diabetes mellitus Typ I verschiedene genetische Faktoren mitspielen. APECED folgt in seiner Vererbung daher streng den mendelschen Gesetzen. APECED wird, bis auf seltene Ausnahmen, rezessiv vererbt. Auf Grund der monogenetischen Vererbung ist APECED ein in Tierversuchen für die Untersuchung von Autoimmunkrankheiten häufig gewähltes Modell. Alle APECED-Patienten haben einen Defekt im Gen, welches das AIRE-Protein codiert. Dieses ist ein Transkriptionsfaktor, welcher im Thymus, in der Bauchspeicheldrüse und in der Nebennierenrinde exprimiert wird. AIRE ist dafür verantwortlich, dass Thymus-fremde Selbstantigene von Thymus-Stromazellen exprimiert werden; die T-Zellen können dann anhand dieser Selbstantigene „lernen“, auf welche Antigene sie außerhalb des Thymus nicht reagieren sollten. Die Patienten mit APECED leiden unter mehrfachen Störungen des endokrinen Hormonsystems, chronischer mukokutanen Candidiasis (eine Pilzinfektion) und ektodermaler Dystrophie. Molekulargenetiker haben festgestellt, dass die Mutation vor rund 50 bis 60 Generationen entstanden ist. Die Krankheit gibt es also seit etwa 1000 bis 1500 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Schmidt-Syndrom.", "content": "Das Schmidt-Syndrom ist polygenisch vererbt. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit korreliert mit gewissen MHC-Genotypen, nämlich DQ2, DQ8 und DRB1*0404. Symptome sind die und seltener", "section_level": 1}, {"title": "XPID.", "content": "Das Kürzel steht für \"X-linked polyendocrinopathy, immunodeficiency and diarrhea syndrome\" und ist die schwerste und seltenste Form der polyendokrinen Autoimmunkrankheiten. Offenbar monogenisch; Ursache ist Mutation auf dem \"FOXP3\"-Gen, welches auf dem X-Chromosom liegt und das für das Forkhead-Box-Protein P3 codiert. Die meisten Patienten entwickeln Diabetes und Durchfall bereits als Neugeborene und viele sterben wegen Autoimmunreaktionen gegen viele Organe des Körpers. Knaben sind von XPID betroffen, während Mädchen Träger eines defekten \"FOXP3\" sind und nur eine milde Erkrankung erleiden – wegen Kodominanz des defekten \"FOXP3\" der Mutter und des normalen Allels des Vaters.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Dem Abschnitt \"APECED\" liegt \"Gene defect behind APECED: a new clue to autoimmunity\" von Petra Björses et al. in \"Hum Mol Genet. 1998;7(10):1547-53\" zu Grunde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Polyendokrine Autoimmunerkrankungen (Syn.: polyendokrine Autoimmunsyndrome, polyglanduläre Autoimmunsyndrome) sind eine heterogene Gruppe von seltenen Krankheiten, welche sich durch Immunreaktionen gegen ein oder mehrere endokrine Organe auszeichnen. Nicht-endokrine Organe können aber auch betroffen sein.", "tgt_summary": null, "id": 2066123} {"src_title": "Tauchphysik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Tapper begann mit dem Fußballspielen bei \"Håkanstorps BK\". Als Jugendlicher wechselte er zu Malmö FF. Hier rückte er in die Männermannschaft auf, für die er in der Allsvenskan antrat. Der erste große Erfolg gelang ihm mit der Mannschaft an der Seite von Kjell Rosén, Erik Nilsson und Helge Bengtsson in der Spielzeit 1943/44, als mit fünf Punkten Vorsprung auf IF Elfsborg und AIK der erste Gewinn des schwedischen Meistertitels in der Vereinsgeschichte errungen wurde. Im selben Jahr erreichte er mit der Mannschaft das Endspiel um den Svenska Cupen, das er mit drei Toren beim 4:3-Sieg über IFK Norrköping nahezu im Alleingang entschied. In den folgenden Jahren spielte Tapper regelmäßig mit dem Klub um den Meistertitel. Den Beitrag Tappers honorierten die Verantwortlichen des Svenska Fotbollförbundet im Herbst 1945, als er am 30. September des Jahres beim 6:1-Erfolg über die finnische Nationalmannschaft im Nationaljersey debütierte. Dabei trug er mit fünf Toren entscheidend zum Sieg bei. Dennoch konnte er sich nicht in der Auswahlmannschaft behaupten und kam nur sporadisch zum Einsatz, da auf seiner Position in der Sturmreihe Gunnar Gren gesetzt war. In den Jahren 1946 und 1947 gelangen weitere Pokalerfolge, ehe die mit Spielern wie Karl-Erik Palmér oder Stellan Nilsson verstärkte Mannschaft in der Spielzeit 1948/49 erneut den Von-Rosens-Pokal für den Meistertitel holte. Im folgenden Jahr verteidigte sie den Titel, indem sie im gesamten Saisonverlauf ohne Niederlage blieb und nur zwei Unentschieden zuließ. Im Sommer 1950 gehörte Tapper zum Kader der Landesauswahl beim Weltmeisterschaftsturnier in Brasilien. Im Turnierverlauf blieb er jedoch ohne Einsatz und trug somit allenfalls moralisch zum dritten Platz hinter Weltmeister Uruguay und Brasilien bei. Dennoch wechselte er im Anschluss an das Turnier wie viele seiner Landsleute nach Italien. Bei Genua 1893 kam er in sieben Spielen zum Einsatz und blieb daher lediglich eine Spielzeit. Anschließend kehrte er nach Schweden zurück. Einmal als Profi tätig gewesen, war Tapper in seinem Heimatland nicht mehr spielberechtigt und beendete im Alter von 29 Jahren seine aktive Laufbahn. Im April 1981 erlag Tapper, der als vierfacher Nationalspieler sieben Länderspieltore erzielt hatte, seinem dritten Herzinfarkt. Tappers Sohn Staffan spielte ebenso für Malmö FF und nahm mit der Nationalmannschaft an den Weltmeisterschaftsturnieren 1974 und 1978 teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Börje Tapper (* 20. Mai 1922; † 8. April 1981) war ein schwedischer Fußballspieler. Der Stürmer, der mit der schwedischen Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft 1950 teilnahm, gewann jeweils dreimal den schwedischen Meistertitel sowie den Landespokal.", "tgt_summary": null, "id": 1341351} {"src_title": "Revolver (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spielerkarriere.", "content": "Der Defensivspieler begann seine Fußballerkarriere im Sommer 1977 beim FC Gillingham. Im Jahr 1978 kam Bruce in die erste Mannschaft und spielte dort bis 1984. In diesem Jahr wechselte er für eine Ablösesumme von circa 125.000 bis 135.000 Pfund zu Norwich City. Bei seinem Debüt für die Kanarienvögel erzielte er gegen den FC Liverpool ein Eigentor. Im Jahr 1985 holte er mit Norwich City seinen ersten Titel, den englischen League-Cup und stieg im gleichen Jahr mit den Canaries ab. Nach dem sofortigen Wiederaufstieg 1986 und der Saison 1986/87 wechselte er im Dezember 1987 zu Manchester United. Der Verein bezahlte 800.000 bis 825.000 Pfund für den Engländer. Trotz des Wechsels nach Manchester wurde er 2002 in die Norwich City-Spieler-Hall of Fame aufgenommen. Sein Debüt für die Red Devils gab Bruce am 19. Dezember 1987 gegen den FC Portsmouth. Mit ihnen wurde der Verteidiger dreimal englischer Meister (1993, 1994 und 1996), zweimal englischer Pokalsieger (1990, 1994), ein Mal englischer League-Cup Sieger (1991) und holte den Europapokal der Pokalsieger 1991. 1991 wurde er Kapitän der Mannschaft und blieb dies bis zu seinem Wechsel zu Birmingham City 1996. Nach zwei Jahren in Birmingham ließ Steve Bruce seine Spielerkarriere in den Jahren 1998 und 1999 bei Sheffield United ausklingen.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Am Ende der Saison 1998/99 war Bruce bereits Spielertrainer bei Sheffield United. In den Jahren 1999 und 2000 war er Trainer von Huddersfield Town. Im Jahr 2001 war Bruce Trainer von zwei Teams: Wigan Athletic und Crystal Palace. Seit 2001 ist er Trainer von Birmingham City, er stieg mit City 2006 ab und schaffte 2007 den sofortigen Wiederaufstieg. Im November 2007 wurde Steve Bruce neuer Trainer des englischen Klubs Wigan Athletic. Am 3. Juni 2009 unterschrieb er einen neuen Vertrag beim AFC Sunderland. Von 2009 bis 2011 führte er die Mannschaft der so genannten \"Black Cats\" und erreichte stets Platzierungen im Mittelfeld der Premier League. Am 30. November 2011 wurde Bruce wegen anhaltenden sportlichen Misserfolges beim AFC Sunderland von seinen Aufgaben entbunden. Am 8. Juni 2012 übernahm er den Trainerposten beim englischen Zweitligisten Hull City und unterzeichnete einen Dreijahresvertrag. Ende Juli 2016 trat Bruce im \"gegenseitigen Einvernehmen\" von seinem Traineramt zurück. Hintergrund soll die Unklarheit über die zukünftige Ausrichtung des Clubs sein. Im Oktober 2016 verpflichtete ihn Aston Villa, das kurz zuvor aus der Premier League abgestiegen war und in der zweiten Liga einen Fehlstart hingelegt hatte. In der Saison 2017/18 führte Bruce den Klub in die Aufstiegs-Play-offs, scheiterte dort aber nach einem Halbfinalerfolg gegen den FC Middlesbrough mit 0:1 im Finale im Londoner Wembley-Stadion am FC Fulham. Nach nur einem Sieg aus den vorangegangen neun Ligapartien und auf Tabellenplatz 12 liegend wurde Bruce Anfang Oktober 2018 entlassen. In seiner letzten Partie, einem 3:3-Unentschieden gegen den Tabellenletzten Preston North End, wurde er vor Spielbeginn von einem Zuschauer mit einem Salatkopf beworfen. Anfang Januar wurde Bruce als zukünftiger Cheftrainer des englischen Zweitligisten Sheffield Wednesday vorgestellt. Er wird im Februar 2019 von seinen interimsweise eingesetzten Co-Trainern Steve Agnew und Stephen Clemence als Cheftrainer übernehmen und damit erst der zweite Trainer neben Danny Wilson sein, der bei beiden Sheffielder Profiklubs als Cheftrainer aktiv war. In der Saisonpause 2019 trat er von seinem Posten wieder zurück, nachdem Spekulationen aufkamen, die ihn mit dem Trainerposten bei Newcastle United in Verbindung brachten. Am 17. Juli 2019 stellte ihn Newcastle als neuen Cheftrainer vor, Bruce erhielt einen Dreijahresvertrag.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "\"als Spieler\" \"als Trainer\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Stephen Roger „Steve“ Bruce (* 31. Dezember 1960 in Corbridge) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler und -trainer. Er ist Cheftrainer von Newcastle United.", "tgt_summary": null, "id": 1365901} {"src_title": "NutritionDay", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Geburtsort Karos ist nicht zweifelsfrei geklärt. Er wurde wahrscheinlich in Toledo geboren, es ist aber auch möglich, dass seine Familie vor der Vertreibung der Juden aus Spanien nach Portugal umzog und er dort geboren wurde. Sicher ist, dass die Familie nach der Vertreibung der Juden aus Portugal 1497 in das Osmanische Reich flüchtete, wo Karo die nächsten 40 Jahre zunächst in Istanbul und dann in Adrianopel, Nikopol und Saloniki lebte. Er studierte zunächst bei seinem Vater Ephraim, der selbst ein gelehrter Talmudkenner war. 1522 begann er mit der Niederschrift seines Hauptwerks \"Bet Josef\" und zog 1536 nach Safed im Heiligen Land, nachdem er sich zuvor wahrscheinlich noch einige Zeit in Ägypten aufgehalten hatte. Er studierte nun bei Jakob Berab und wurde nach dessen Wegzug 1538 Leiter der jüdischen Gemeinde sowie des Beth Din von Safed. Hier war Karo zudem Leiter einer großen Jeschiwa. Ein zeitgenössischer Reisender berichtet, dass seine dortigen Vorlesungen von über 200 Schülern besucht wurden. Er schrieb Hunderte von Responsa auf halachische Fragen, die an ihn aus der ganzen Diaspora herangetragen wurden, und widmete sich daneben den Bedürfnissen der Gemeinde. Er war mindestens dreimal verheiratet und bezeichnete seine drei Schwiegerväter jeweils als \"mori\" („mein Lehrer“). Sein Grab in Safed ist immer noch zu sehen. Zu seinen wichtigsten Schülern gehörte Moses Cordovero.", "section_level": 1}, {"title": "Halachische Werke.", "content": "Karo ist zwar berühmt als Verfasser des \"Schulchan Aruch\", der bis heute im orthodoxen Judentum weltweit von Bedeutung ist, doch dieses Werk stellt nach seinen eigenen Worten nur eine Zusammenfassung des \"Bet Josef\" („Haus des Josef“) dar, mit dessen Niederschrift er 1522 in Adrianopel begann und an dem er 20 Jahre unablässig arbeitete. Er beendete „Bet Josef“ in Safed im Jahre 1542, der erste Band wurde jedoch erst 1555 veröffentlicht. In dessen Einführung erklärt der Autor Sinn und Zweck seines Werks: Die Vielfalt der halachischen Gesetzesquellen und die unterschiedlichen Riten in verschiedenen Gemeinden hatten im Lauf der Jahrhunderte zu einem Chaos geführt. Karo nahm sich vor, jedes einzelne Gesetz auf seinen Ursprung im Talmud hin zu überprüfen, unterschiedliche Ansichten einzubringen und schließlich zu einer endgültigen Entscheidung zu gelangen. Er entschloss sich, kein selbständiges Werk zu schreiben, „um nicht wiederholen zu müssen, was meine Vorgänger schon geschrieben haben“, sondern einem schon bestehenden Kodex einen Kommentar hinzuzufügen. Er dachte zuerst an Mischne Tora von Maimonides, verwarf dann aber die Idee, da Maimonides halachische Regeln festlegt, ohne gegenteilige Meinungen zu erwähnen. Schließlich entschied er sich für die Arba’a Turim von Jakob ben Ascher, „der die Meinungen der meisten \"Poskim\" (Autoritäten) wiedergibt“. Der \"Schulchan Aruch\", die Zusammenfassung des \"Bet Josef\", ist im Laufe der Zeit durch zahlreiche Kommentare zu einem mehrbändigen Werk herangewachsen, war aber ursprünglich sehr kurz gehalten. Die Titelseite der sechsten Ausgabe im Taschenformat (Venedig 1574) enthielt den Hinweis, dieses Format sei gewählt worden, „um es bei sich tragen zu können, so dass es jederzeit und an jedem Ort zu Rate gezogen werden kann, auch während des Ruhens oder auf Reisen.“ Der Schulchan Aruch besteht ausschließlich aus gesetzlichem Material und enthält weder aggadische, d. h. legendenhafte Einschübe noch moralische oder metayphische Diskussionen, wie zum Beispiel über Gottes Eigenschaften oder jüdische Ethik. Ein weiteres halachisches Werk von Karo ist \"Kesef Mischne\" (Venedig, 1574–75), ein Kommentar zum 14-bändigen Werk \"Mischne Tora\" von Maimonides, dessen Kommentierung Josef von Vidal, ein spanischer Gelehrter aus dem 14. Jahrhundert, begonnen, jedoch nicht zu Ende geführt hatte. Karos Kommentar umfasst die acht Bände, die von Vidal nicht bearbeitet wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Karo als Kabbalist.", "content": "Wie andere führende Rabbiner seiner Zeit war auch Karo Kabbalist. Kabbalistische Kreise gab es schon in Saloniki und Adrianopel, bevor Safed zum Zentrum der kabbalistischen Lehre und Frömmigkeit wurde. Zu Karos kabbalistischem Bekanntenkreis gehörten Moses Cordovero, der Karo als seinen „Meister“ bezeichnete, und Schlomo Alkabez. In diesem Kreis war Kabbala nicht bloß spekulative Theologie; viele Mitglieder erlebten persönliche mystische Erfahrungen. Karo selbst glaubte, dass er – im Allgemeinen des Nachts – von einem himmlischen Mentor, einem Maggid, aufgesucht wurde, der ihm kabbalistische Lehren sowie Regeln und Prophezeiungen für sein persönliches asketisches Leben offenbarte. Dieser Maggid manifestierte sich in der Form „automatischer Rede“, d. h. einer Stimme aus Karos Mund, die von anderen gehört werden konnte. Salomo Alkabez berichtet über ein solches Phänomen in einem Brief, der eine Lernveranstaltung in der Nacht von Schawuot in Karos Haus, wahrscheinlich in Nikopol, beschreibt. Bei diesen nächtlichen Erlebnissen war keine Trance im Spiel, denn Karo erinnerte sich nachträglich an die Botschaften und notierte sie in einer Art mystischem Tagebuch. Ein kleiner Teil dieses Tagebuchs ist als Manuskript erhalten und wurde unter dem Titel \"Maggid Mescharim\" gedruckt (erste vollständige Ausgabe: Amsterdam, 1708). Versuche, die Autorschaft dieses Werks durch Karo anzuzweifeln, beruhten vor allem auf dem Vorurteil, ein Autor, dessen halachische Werke von juristischer Vernunft geprägt sind, könne unmöglich solche mystischen Zustände erfahren haben. Die Echtheit dieses Buchs unterliegt jedoch keinem Zweifel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph ben Ephraim Karo (geboren 1488; gestorben 24. März 1575 in Safed), auch Yosef Caro, oder Qaro, war ein Rabbiner und Kabbalist. Er ist der Verfasser des bis heute im orthodoxen Judentum bedeutsamen Schulchan Aruch.", "tgt_summary": null, "id": 151686} {"src_title": "Nicolaus-Cusanus-Gymnasium Bergisch Gladbach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Bessie Love begann ihre Karriere im Jahre 1915 und gewann bereits im Folgejahr durch Rollen an der Seite von Douglas Fairbanks und William S. Hart, die Aufmerksamkeit von Publikum und Kritik. David Wark Griffith gab ihr die Rolle der „Braut von Kana“ in seinem monumentalen Film \"Intoleranz\". Die Schauspielerin schaffte den Sprung zum Topstar allerdings nicht. Auf jede gute Rolle folgten zahlreiche Auftritte in B-Filmen. Im Jahre 1922 wurde sie als eine der ersten WAMPAS Baby Stars gewählt. 1925 führtes sie in dem Film \"The King of Main Street\" den Charleston auf der Leinwand ein. 1929, mittlerweile unter Vertrag bei MGM, schaffte Bessie Love ein Comeback. Sie übernahm eine der beiden weiblichen Hauptrollen in dem Musical \"The Broadway Melody\", der mit dem Slogan „All Talking, All Singing, All Dancing“ ein neues Genre schuf. Ihre Darstellung einer unglücklich verliebten jungen Tänzerin gewann Bessie Love eine Nominierung für den Oscar als beste Darstellerin. Nach einigen weniger erfolgreichen Auftritten in Musicals zog sie sich 1931 aus dem Filmgeschäft zurück. Die nächsten Jahre war sie mehr oder weniger erfolgreich auf verschiedenen Bühnen und Vaudevilles zu sehen, so unter anderem im \"New York Palace\". Seit 1935 siedelte die Schauspielerin komplett nach England über und lebte für den Rest ihres Lebens in London. Zahlreiche Auftritte in britischen Filmen sowie auf der Bühne und im Fernsehen hielten ihren Namen im Gedächtnis der Zuschauer. Daneben schrieb Bessie Love einige Stücke und Bühnenshows, darunter das Drama \"Homecoming\" von 1958. Zu ihren bekanntesten Auftritten der späteren Jahre gehörte die Rolle als Mutter von Isadora Duncan neben Vanessa Redgrave in Karel Reisz’ \"Isadora\" und ein kleiner Part in John Schlesingers \"Sunday, Bloody Sunday\". 1972 hatte sie einen großen Erfolg als „Tante Pittypat“ in der Bühnenversion von \"Vom Winde verweht\". Ihre letzten Auftritte hatte sie 1981 in \"Reds\" von Warren Beatty und \"Begierde\" aus dem Jahr 1983. Sie war von 1929 bis zur Scheidung 1936 mit dem Talentmanager und späteren Filmproduzenten William B. Hawks, Bruder von Howard und Kenneth Hawks, verheiratet. Aus der Ehe ging 1932 eine Tochter hervor. Love starb im Alter von 87 Jahren. Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame, Höhe 6777 Hollywood Boulevard, erinnert an die Schauspielerin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bessie Love (* 10. September 1898 in Midland, Texas; † 26. April 1986 in London, England; eigentlich \"Juanita Horton\") war eine US-amerikanische Schauspielerin, deren Karriere von den frühen Stummfilmtagen bis in die frühen 1980er reichte. Sie wurde bekannt als erster Musicalstar des Tonfilms.", "tgt_summary": null, "id": 698531} {"src_title": "TV Spielfilm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Herkunft.", "content": "Er entstammt von einer Familie bekannter Gelehrter, so war sein Urgroßvater, Rabbi Israel aus Krems, schon eine angesehene Persönlichkeit der Kremser Judengemeinde, in der auch sein Onkel Aharon Blümlein wirkte. Die Söhne des Israel aus Krems waren Petachia (auch bekannt als Zecherl von Herzogenburg) und Chaim (Hetschlein von Herzogenburg, Isserleins Großvater) und waren bedeutende jüdische Geldverleiher, zu deren Kundschaft der österreichische Adel gehörte. Chaims Sohn war Isserleins Vater, Isserlein verlor ihn im Kindesalter und wurde deshalb von Regensburg nach Wiener Neustadt geschickt, wo er beim Bruder seiner Mutter aufwuchs. Sie und ihr Bruder Aharon Blümlein wurden bei der „Wiener Gesera“, der Judenverfolgung in Wien, getötet (siehe dazu Jüdisches Leben in Wien). Nach seinen Studien bei Gelehrten in Italien und Deutschland ließ sich Isserlein 1435 in Marburg an der Drau nieder (damals Teil des Herzogtums Steir; Geschichte der Juden in der Steiermark) und kehrte 1445 nach Wiener Neustadt zurück, wo er zum Rabbiner und zum Vorsitzenden des städtischen Beth Din ernannt wurde. Hier verbrachte er den Rest seines Lebens, und durch ihn wurde Wiener Neustadt zu einem Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit nach der Wiener Geserah (→ Juden in Wiener Neustadt). Dort unterhielt er auch seine eigene Jeschiwa. Nach den Städten, in denen er gelebt hat, wird er auch Israel Marburg und Israel Neustadt genannt. Isserleins Frau war die angesehene und gelehrte Rebbtzin Schöndlein aus Wiener Neustadt, sie verfasste viele Antworten auf halachische Fragen für Frauen mit gesundheitlichen, sexuellen oder anderen Problemen. Aus dieser Ehe entstanden vier Söhne und eine Tochter: Petachia, Awraham, Schalom, Aharon und Muskat. Seine Nachfahren hielten oft angesehene Positionen in jüdischen Gemeinden inne.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Isserlein ist hauptsächlich bekannt als Autor von \"Terumat haDeschen\", einer Sammlung von Responsen mit 354 Abschnitten, was dem numerischen Wert (siehe Gematria) des Wortes „Deschen“ entspricht. Außerdem schrieb er Erläuterungen zu Raschis Bibelkommentar, die 1519 in Venedig gedruckt wurden, sowie weitere Gesetzeserklärungen, die von Moses Isserles zitiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Weblink.", "content": "Israel Isserlein; Jewish Encyclopedia", "section_level": 1}], "src_summary": "Israel ben Patachia Isserlein (auch: \"Isserlin\"; * 1390 in Regensburg; gestorben um 1460 in Wiener Neustadt) war einer der bedeutendsten österreichischen Persönlichkeiten des mittelalterlichen Judentums sowie ein Rabbiner des 15. Jahrhunderts.", "tgt_summary": null, "id": 2024564} {"src_title": "Danny Lawson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensherkunft.", "content": "Der Namensbestandteil \"-Leeuw\" stammt ab vom germanischen \"hlaiwa\", was so viel wie \"Hügel\" bedeutet. Der Zusatz \"Sint-Pieters-\" verweist auf die ursprüngliche Abhängigkeit vom St. Petruskapitel in Köln.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Die Farben Rot und Weiß sind eine Referenz an das rot-weiße Wappen von Köln. Der aufgerichtete rote Löwe ist ein Symbol des Stolzes und taucht bereits auf den früheren Siegeln des Leeuwer Gerichts auf. Dem ursprünglichen Wappen aus dem Jahre 1819 wurde bei der Fusion im Jahre 1977 noch der grüne Schlüssel als Symbol für Simon Petrus hinzugefügt, wobei die fünf Zähne für die fünf Teilgemeinden stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Erwähnung.", "content": "Der älteste bekannte Text über Leeuw ist eine Schenkungsurkunde vom September 819, mit der eine Brabanter Dame namens Angela den Ort an das Kapitel von St. Petrus in Köln schenkte. Die damalige Fläche von Leeuw reichte laut der Schilderung in der Urkunde von Anderlecht und Dilbeek bis Halle und wurde begrenzt durch die Senne und die alte \"\"Brabantsebaan\"\". Damit umfasste Leeuw auch Itterbeek und Sint-Anna-Pede, die heute zu Dilbeek gehören. Über die Schenkerin Angela ist nicht viel bekannt. Es wird vermutet, dass sie eine Äbtissin aus Nivelles oder eine zur Schenkung bevollmächtigte Ordensschwester gewesen sein könne, doch taucht ihr Name in den Listen damaliger Äbte und Äbtissinnen nicht auf. Das Kölner Kapitel behielt Sint-Pieters-Leeuw nicht lange. Die Grafen von Löwen, die sich im 11. Jahrhundert noch lediglich als \"advocatus\" der Kirchen ausgab, gingen bald über vom Beschützer zum Besitzer der Kölner Ländereien. Köln war hingegen viel zu weit weg um eine effiziente Verwaltung aufrechterhalten zu können. Nachdem die Gregorianischen Reformen Entwicklungen zur Beendigung der Abhängigkeit kirchlicher Einrichtungen von weltlichen Instanzen in Gang gesetzt hatten, schenkten die Grafen von Löwen Sint-Pieters-Leeuw an den Bischof von Cambrai, in dessen Besitz die Gemeinde bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts blieb, bevor sie an das neu gegründete Bistum Gent überging.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Ab dem 12. Jahrhundert gehörte Leeuw den Herzögen von Brabant, nachdem es zuvor in der Zeit der Karolinger in der Gau Brabant gelegen hatte. Im 14. und 15. Jahrhundert war Leeuw ein relativ dicht besiedeltes Gebiet, insbesondere die heutigen Gemeinden Leeuw, Vlezenbeek, Itterbeek und Ruisbroek. Leeuw war damit zwar eine der größten Gemeinden Brabants, wurde aber trotzdem mangels Führungspersönlichkeiten nie zu einem bedeutenden Ort. Diese Umstände ermöglichten es den Herzögen von Brabant im Jahre 1236 Leeuw und Lennik zum \"Land von Gaasbeek\" zusammenzufügen, worüber anschließend die Grafen von Löwen herrschten. Während des Mittelalters war Leeuw der Sitz eines wichtigen regionalen Gerichts, das die Rechtsprechung in Vlezenbeek, Sint-Laureins-Berchem, Oudenaken und Elingen (heute Teilgemeinde von Pepingen) ausübte. Es war ebenfalls Berufungsgericht für kleinere Schöffengerichte der Region.", "section_level": 2}, {"title": "Die Herren von Leeuw.", "content": "Als das \"Land von Gaasbeek\" 1687 zerfiel, kam Sint-Pieters-Leeuw in den Besitz der Familie Roose, welche im Leeuwer Schloss residierte. Jean-Charles Roose, ein Kavalleriekapitän im spanischen Dienst, war der erste \"Heer van Leeuw\". Er wurde am 20. Dezember 1690 zum Baron von Sint-Pieters-Leeuw ernannt. 1704 starb er ohne Frau und Kinder zu hinterlassen und auch sein Bruder Ambroise starb 1720 unverheiratet. Baronie und Schloss gingen daher über an den jüngsten Bruder Philippe, der 1751 starb. Seine Tochter Eugénie († 1762) war verheiratet mit Charles Vital Alexandre Coloma (* 1718 in Mechelen, † 1758 in Brüssel), Kammerherr der Kaiserin Maria Theresia von Österreich. Coloma war zweifellos der bekannteste Bewohner des Schlosses, das seither \"Schloss Coloma\" genannt wird. Da die Kinder Colomas alle sehr jung starben, fielen Schloss und Baronie an seine Nichte Rose-Alexandrine Coloma, selbst Baroness von Moriensart. Sie heiratete Graf van der Dilft, der später Bürgermeister von Brüssel wurde. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, von denen der Älteste, Graf Jean-Marie-Joseph van der Dilft (1745–1831), als Baron von Sint-Pieters-Leeuw nachfolgte. Jean-Marie-Joseph van der Dilft war Kammerherr von Kaiser Joseph II. und anschließend von König Wilhelm I. der Niederlande. Sein Sohn Graf Antoine van der Dilft war der nächste Baron von Sint-Pieters-Leeuw. 1870 heiratete er die neunzehnjährige Tochter eines niederländischen Ministers. Aus dieser Ehe ging nur eine Tochter hervor, die Gräfin Antoinette van der Dilft (1872–1947). Das Geschlecht van der Dilft starb mit ihrem Tode aus, da ihre Ehe mit Graf Albert de Limburg-Stirum kinderlos blieb. Nachdem der Graf in 1931 gestorben war, adoptierte Antoinette van der Dilft 1943 ihren Neffen Graf Thierry de Limburg-Stirum, seinerseits Bürgermeister von Huldenberg. Nach ihrem Tod übernahm er daher Titel und Schloss. Sein Nachfolger war einer seiner Söhne aus seiner Ehe mit Marie Prinzessin de Croy, Graf Christian de Limburg-Stirum. Er verkaufte das Schlossgelände schließlich an die Flämische Gemeinschaft und das Schloss an die Gemeinde Sint-Pieters-Leeuw. In der französischen Zeit lag die Gemeinde im Dijledepartment, 1815 in der Provinz Süd-Brabant, 1831 in der Provinz Brabant und seit 1995 in der Provinz Flämisch-Brabant.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Sint-Pieters-Leeuw ist offiziell eine rein niederländischsprachige Gemeinde, beherbergt jedoch auch – vor allem in der Teilgemeinde Ruisbroek und im Viertel Negenmanneke – eine wichtige französischsprachige Minderheit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sint-Pieters-Leeuw (inoffizieller französischer Name: \"Leeuw-Saint-Pierre\") ist eine belgische Gemeinde im Pajottenland in der Provinz Flämisch-Brabant. Sie umfasst die Teilgemeinden Sint-Pieters-Leeuw, Oudenaken, Ruisbroek, Vlezenbeek und Sint-Laureins-Berchem.", "tgt_summary": null, "id": 2281175} {"src_title": "Bahnstrecke Kempen–Venlo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Merrimack hat zwei Quellflüsse: den Pemigewasset River, der im Profile Lake in den White Mountains in New Hampshires entspringt, und den Winnipesaukee River, der Abfluss des Lake Winnipesaukee. Diese beiden Flüsse vereinigen sich bei der Ortschaft Franklin, NH zum Merrimack River. Der Merrimack fließt zunächst südwärts und mündete vor der Würmeiszeit noch in der Nähe des heutigen Boston in den Atlantik. Nach dem Rückzug der Gletscher und der Ablagerung glazialen Schutts am Mittellauf änderte der Fluss seinen Lauf und biegt nun bei Lowell, MA ostwärts ab und mündet schließlich bei Newburyport, MA nördlich von Boston in den Atlantik.", "section_level": 1}, {"title": "Zuflüsse.", "content": "Die beiden Quellflüsse und die wichtigsten Nebenflüsse des Merrimack River in Abstromrichtung:", "section_level": 1}, {"title": "Wasserkraftanlagen.", "content": "Am Flusslauf des Merrimac River befinden sich mehrere Wasserkraftwerke. Eine Auswahl der Wasserkraftanlagen in Abstromrichtung:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Name des Flusses geht auf das Wort \"Merruasquamack\" („Ort der Stromschnellen“) zurück, mit dem die indianischen Ureinwohner ursprünglich nur den Stromabschnitt am Mittellauf zwischen den heutigen Städten Manchester (New Hampshire) und Lowell bezeichneten. Ab den 1630er Jahren wurde das Tal von englischen Puritanern besiedelt. Newburyport wurde 1635 gegründet, Rowley 1638. Mit der fortschreitenden Industrialisierung wurde der Merrimack ein wichtiger Verkehrsweg der Region. Auf dem Fluss wurden in den Wäldern New Hampshires geschlagene Baumstämme zu den Werften von Newburyport geflößt. Mit der Fertigstellung des Middlesex Canals von Chelmsford nach Charlestown wurde der Merrimack 1803 mit dem Charles River und damit mit dem Hafen von Boston verbunden; in der Folge verlagerte sich auch der Schiffbau von Newburyport nach Boston. Der Schiffsverkehr auf dem Kanal wurde jedoch bereits 1851 angesichts der Konkurrenz durch die Eisenbahnen eingestellt. Im 19. Jahrhundert wurden entlang des Unterlaufs des Merrimack viele wassergetriebene Textilmühlen errichtet, in Lowell wurde sogar ein ausgedehntes innerstädtisches Kanalsystem ausgebaut. Das Tal entwickelte sich zu einem Zentrum der amerikanischen Textilindustrie, wovon noch heute zahlreiche historische Industriebauten zeugen. Für die amerikanische Literaturgeschichte von Bedeutung ist Henry David Thoreaus Reisebeschreibung \"A Week on the Concord and Merrimack Rivers\". Jack Kerouacs autobiographischer Roman \"Doctor Sax\" (1959) hat unter anderem die verheerenden Hochwasser des Merrimac im März 1936 zum Thema.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Merrimack River (historisch auch \"Merrimac\") ist ein 177 km langer Fluss in den US-Bundesstaaten New Hampshire und Massachusetts. Sein Einzugsgebiet beträgt rund 12.900 km2. Der mittlere Abfluss beträgt 215 m3/s.", "tgt_summary": null, "id": 2015148} {"src_title": "Merz Pharma", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Hahn des Diamantfasans wird zwischen 130 und 170 cm lang, davon entfallen 86–115 cm auf den Schwanz. Die Flügellänge liegt bei 205–235 mm, das Gewicht etwa zwischen 750 und 850 g. Bei der Henne macht der Schwanz 31–37,5 cm der 66–68 cm Körperlänge aus. Die Flügellänge beträgt 183–203 mm, das Gewicht liegt etwa zwischen 600 und 800 g. Stirn und Scheitel sind beim Hahn metallisch dunkelgrün, die glänzend dunkelrote Haube aus 60 mm langen, harten und strahlenförmig schmalen Federn fällt vom hinteren Scheitel bis in den Nacken. Die unbefiederte Partie um das Auge ist wenig ausgedehnt und bläulich bis grünlich. Die Iris ist hellgelb, der Schnabel grünlichgelb. Der gattungstypische „Kragen“ reicht vom Scheitel bis in den Nacken und auf die Brustseiten. Seine breiten, weißen Federn sind am Ende ausgerundet, blau glänzend schwarz gesäumt und tragen auf dem bedeckten Teil eine ebensolche, gerade Linie. Die breiten, runden Federn an Kinn, Kehle, Kropfseiten und oberer Brust sowie dem vorderen Rücken glänzen metallisch dunkelgrün. Auf dem Rücken sind sie schwarz gesäumt, an der Vorderseite tragen sie ein subterminales, glänzend schwarzes Band und einen breiten, gefransten, grün-goldglänzenden Endsaum. Die reinweiße Unterseite zeigt nur an den Flanken und hinter den Schenkeln schwarze Säume, die schwarzen Unterschwanzdecken glänzen an den Spitzen grün. Die schwarzen Armschwingen tragen zu den Schirmfedern hin einen metallisch blauen Glanz. Die schwarzbraunen Handschwingen sind an der Außenfahne unregelmäßig weiß gesäumt. Der hintere Rücken ist intensiv gelb befiedert, die seitlichen Federn und die vorderen Oberschwanzdecken grellrot mit teils schwarzgrünen Zentren. Die hinteren Oberschwanzdecken sind bis zu 24 cm lang. Der basale Teil ist auf weißem Grund blauschwarz gebändert, die Felder dazwischen sind schwarz gefleckt. Der distale Teil ist lebhaft orangerot. Das mittlere, weiße Steuerfederpaar ist im Querschnitt dachförmig, wie der basale Teil der Oberschwanzdecken schwarz gebändert und dazwischen bekritzelt und gefleckt. Dieses Muster findet sich auch undeutlicher auf dem am Schaft gelegenen Mittelteil der übrigen Steuerfedern, schwarze Querbänder reichen bis auf den breiten, braunen Außensaum der Fahnen. Beine und Füße sind bläulich hellgrau. Die Henne ähnelt der des Goldfasans. Sie unterscheidet sich von dieser unter anderem durch die eher kastanienbraune Färbung der Oberseite, die bis auf die obere Brust und die Flanken reicht und zum unteren, hellbeigen bis weißlichen Bauch hin ausläuft. Die schwarze Bänderung ist insgesamt kräftiger und breiter. Sie trägt einen grünlichen Metallglanz. Die Wellenzeichnung auf dem Rücken ist ebenfalls kräftiger. Die Kehle ist beige, Zügel, Wangen und Ohrdecken silbrig mit schwarzer Fleckung. Die Steuerfedern sind am Ende abgerundet und auf kastanienfarbenen Grund sehr kontrastreich schwarz-beige quergebändert und schwarz bekritzelt. Wie beim Hahn ist die Augenpartie unbefiedert. Wie Beine und Füße ist sie blaugrau bis schiefergrau.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Das Klangrepertoire der Art ist nur unzureichend bekannt. Der Revierruf ([ Hörbeispiel]) handelt es sich vermutlich um einen Warnlaut. Zudem wird ein Futterlockruf beschrieben, der wie unterdrücktes Kichern klingt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Bestand.", "content": "Die Verbreitung des Diamantfasans liegt westlicher als die des nahe verwandten Goldfasans und erstreckt sich von etwa 31° N im westlichen Sichuan bis zum Saluen im Südosten Tibets. Südwärts reicht sie bis in den Osten des Shan-Staats in Myanmar sowie nach Yunnan und das westliche Guizhou. Im Überschneidungsbereich der beiden Arten, der etwa im Grenzbereich von Sichuan, Yunnan und Guizhou liegt, kommt Hybridisierung mit dem Goldfasan vor. Der Bestand der Art wird auf unter 50.000 Individuen geschätzt. Trotz eines vermuteten Bestandsrückgangs sieht die IUCN sie als nicht gefährdet (“least concern”) an.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Diamantfasan kommt in höheren, kühleren Lagen vor als der Goldfasan, wo er bewaldete Hänge, Bambusdickichte und Buschwerk bis in Höhen von 4570 m bewohnt. Im Winter lebt die Art in Trupps aus mehreren Familien von 20 bis 30 Vögeln, zur Brutzeit ist sie vermutlich monogam. Die Nahrungssuche erfolgt in zwei Aktivitätsphasen, morgens und abends, auf offenen Flächen am Rande der Kulturlandschaft. Dazwischen liegt eine Ruhephase, die aufgebaumt im Dickicht verbracht wird. Bei der Balz wird der Kragen aufgespreizt und reicht dann vorne bis über den Schnabel. Das Gelege besteht aus 6–12 länglich ovalen, beigen bis weißlichen Eiern von 46–53 mm Länge und 34–37 mm Breite. Die Brutdauer beträgt 22–23 Tage.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Diamantfasan oder Amherstfasan (\"Chrysolophus amherstiae\") ist eine Hühnervogelart aus der Familie der Fasanenartigen, deren Verbreitung vom Südwesten Zentralchinas bis ins südöstliche Tibet und ins nördliche Myanmar reicht. Der Hahn zählt zu den kontrastreichsten und farbenprächtigsten Fasanen und wird daher wie der nah verwandte Goldfasan gerne als Volierenvogel gehalten. Die unscheinbarere Henne ist hingegen überwiegend rotbraun und schwarz gebändert. In England wurde die Art ab 1890 eingeführt, konnte sich dort aber nur in Buckinghamshire und in Bedfordshire in freilebenden Populationen halten. In seiner Heimat besiedelt der Diamantfasan Bergwälder, Bambusdschungel und Buschwerk in Höhen bis zu 4500 m. ", "tgt_summary": null, "id": 1707411} {"src_title": "Sin Eater – Die Seele des Bösen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Schon die alten Römer hatten auch nördlich der Alpen große Ziegelbauten errichtet, aber mit dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches kam der Backsteinbau nördlich der Alpen weitgehend zum Erliegen. Eine Wiederbelebung dieser Technik fand unter den Karolingern statt. Beispiele sind die Einhardsbasilika in Michelstadt-\"Steinbach\" im Odenwald, sowie an der Loire die Stiftskirche Saint-Martin in Angers und die Abteikirche Saint-Philibert in Saint-Philbert-de-Grand-Lieu. Danach ging der Backsteinbau nördlich der Alpen erneut verloren. Wo verfügbar, nutzte man allerdings gerne Ziegelsteine aus der Römerzeit als Baumaterial. So wurden bei einer archäologischen Grabung vor der Ausweitung des Tagebaus Garzweiler in Immerath Reste einer wohl im 11. Jahrhundert überwiegend aus wiederverwendetem römischem Backstein errichteten Kapelle gefunden. In Italien wurden zwar einerseits viele Backsteine aus römischen Ruinen verwendet, aber andererseits Produktion und Verwendung von Mauerziegeln weiterentwickelt. So finden sich im Mauerwerk der Abtei Pomposa am Unterlauf des Po sowohl Spolien als auch bauzeitlich gebrannter Backstein. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde an verschiedenen Orten nördlich der Alpen kurz nach einander oder auch gleichzeitig mit der Herstellung von Backstein und der Errichtung hochwertiger Backsteinbauten begonnen. Zu den frühen Orten zählen Rheinmünster am Oberrhein, Kloster Remse in Sachsen, Verden an der Aller nahe der Mittelweser, Jerichow an der mittleren Elbe, mehrere Orte in Holstein, sowie Ringsted und Sorø in Dänemark. Dabei übernahm man sowohl Technik als auch Schmuckformen aus Italien.(siehe Weblink) Bauforscher weisen darauf hin, dass die Ziegelsteine der ersten Backsteinbauten von höherer und gleichmäßigerer Qualität waren als die vieler späterer Bauten.", "section_level": 1}, {"title": "Norddeutschland.", "content": "Eine Schlüsselstellung nicht nur für die märkische Backsteinarchitektur nimmt das Kloster Jerichow ein – mit seiner 1148 begonnenen Stiftskirche, mit 55 m Länge durchaus monumental. Während man in Jerichow erst die Fundamente setzen musste, begann der Bau des Verdener Domturms 1150 oder 1151 in Form eines italienischen Campanile auf einem 50 Jahre älteren steinernen Sockelgeschoss. Als älteste Backsteinkirche Nordeuropas gilt die 1156 begonnene St.-Johannis-Kirche in Oldenburg (Holstein). Die nächsten monumentalen Kirchenbauten waren die von Heinrich dem Löwen gestifteten Dome von Ratzeburg (70 m, ab 1154) und Lübeck (130 m, ab 1173), dazwischen die dänische Klosterkirche Sorø, die als turmlose Basilika besonders eng an italienische Vorbilder anschließt. Der Lübecker Dom wurde allerdings von 1266 bis 1335 zu einer gotischen Hallenkirche umgebaut. Für Skandinavien ist besonders der stilistisch eigenständige Dom von Roskilde bedeutend, dessen Bau 1170 begonnen wurde (86 m lang) und der als Begräbnisstätte der dänischen Könige dient. Einen letzten Höhepunkt und gleichzeitig den Übergang zu gotischen Bauformen markiert das Zisterzienserkloster Lehnin in der Mark Brandenburg.", "section_level": 2}, {"title": "Liste romanischer Backsteinbauten.", "content": "Es fehlen hier noch die zahlreichen romanischen Backsteinbauten Norditaliens und der Gegend um Toulouse. Weitere Wiki-Materialien: Wo kein deutschsprachiger Wikipediaartikel vorliegt, ist oft unter die Bildersammlung („Category“) in den Wikimedia Commons verlinkt.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Hintergrundinformationen:", "section_level": 2}, {"title": "Sachsen.", "content": "Anzahl der Bauwerke: 5", "section_level": 3}, {"title": "Sachsen-Anhalt.", "content": "Anzahl der Bauwerke: 25", "section_level": 3}, {"title": "Brandenburg.", "content": "Anzahl der Bauwerke: 11", "section_level": 3}, {"title": "Brandenburg (West).", "content": "– Mark Brandenburg seit 1150 – Anzahl der Bauwerke: 7", "section_level": 4}, {"title": "Lausitz.", "content": "– seit dem 11. Jahrhundert zur Nordmark bzw. Markgrafschaft Meißen, im 12. Jahrhunderte eigenständige Markgrafschaft Lausitz –", "section_level": 4}, {"title": "Uckermark.", "content": "– bis 1230 zu Pommern –", "section_level": 4}, {"title": "Mecklenburg-Vorpommern.", "content": "Anzahl der Bauwerke: 11", "section_level": 3}, {"title": "Mecklenburg.", "content": "Anzahl der Bauwerke: 7", "section_level": 4}, {"title": "Schleswig.", "content": "Im Mittelalter ein Teil Dänemarks, im 12./13. Jahrhundert oft von einem jüngeren Bruder des dänischen Königs regiert.", "section_level": 3}, {"title": "Holstein.", "content": "Anzahl der Bauwerke: 7", "section_level": 3}, {"title": "Niedersachsen und Bremen.", "content": "Anzahl der Bauwerke: 41", "section_level": 3}, {"title": "Friesische Gebiete.", "content": "– westlich der Weser Ostfriesland, Östringen, Wangerland, Rüstringen, östlich der Weser das Land Wursten – Anzahl der Bauwerke: 27", "section_level": 4}, {"title": "Niederlande.", "content": "Anzahl der Bauwerke: 36 Hintergrundinformationen:", "section_level": 3}, {"title": "Dänemark.", "content": "Hintergrundinformationen:", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die Schweiz zählte nie zu den Kerngebieten des Backsteinbaus, aber auch hier wurden in romanischer Zeit Gebäude in Backstein errichtet oder mit Backsteinornamenten geschmückt.", "section_level": 2}, {"title": "Mittlerer Donauraum.", "content": "Alle hier dargestellten Bauten standen in der Zeit der Romanik im Königreich Ungarn", "section_level": 2}, {"title": "Slowakei.", "content": "Die Slowakei war vom Beginn des 11. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs der slawische Norden Ungarns. Vorher war der slowakische Anteil am Pannonischen Becken ein Kerngebiet des Mährischen Reichs gewesen, das in der Einflusssphäre des Byzantinischen Reichs lag (Kyrillische Schrift).", "section_level": 3}], "src_summary": "Backsteinromanik ist eine Bezeichnung für Bauwerke, die im Mittelalter im romanischen Baustil aus Backstein errichtet wurden. Wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Darstellungen konzentrieren sich gern auf bestimmte Regionen, ohne jedoch eine Beschränkung des Begriffs auf die jeweilige Region vorzunehmen.(siehe Literatur)", "tgt_summary": null, "id": 4010} {"src_title": "Burg Cagliatscha", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckung.", "content": "Der Gesellschaftsläufer wurde 1773 auf Captain James Cooks zweiter Südseereise entdeckt. Es scheint, dass nur ein Exemplar gesammelt wurde, das sich heute im Museum Naturalis in Leiden, Niederlande, befindet. Zwei (mögliche) Exemplare, die von William Anderson zwischen dem 30. September und dem 11. Oktober 1777 auf Moorea gesammelt wurden, bildeten die Grundlage für die Beschreibung des Weißflügelsüdseeläufers (\"Prosobonia ellisi\"). Die drei Exemplare, die 1787 von John Latham erwähnt wurden, unterschieden sich alle. Das verbliebene Exemplar (Naturalis-RMNH 87556) kann jedoch weder eindeutig bestimmt werden, noch kann mit vollständiger Gewissheit zurückverfolgt werden, wie es in den Besitz des Museums kam. Möglicherweise wurde es 1819 zusammen mit anderen Forster-Exemplaren erworben (Stresemann, 1950). Zusätzlich existiert eine Zeichnung von Georg Forster und eine lithografische Rekonstruktion von John Gerrard Keulemans.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Der Gesellschaftsläufer erreichte eine Größe von 17,5 Zentimeter. Die Flügellänge betrug 11,3 Zentimeter, die Schwanzlänge 5,4 Zentimeter und der Lauf war 3,4 Zentimeter lang. Der Scheitel war schwärzlichbraun. Der Färbung des Nackens und der Kopfseiten war dunkelbraun. Die Zügel und Ohrendecken waren rötlich mit einem weißen Fleck hinter dem Auge. Die Wangen waren rostrot und die Kehle bräunlichweiß. Der Rücken und die Flügel waren schwärzlichbraun. Charakteristisch war ein kleiner sichelförmiger weißer Fleck auf dem Flügelbug, der durch einige der kleinen Flügeldecken geformt wurde. Die beiden mittleren Schwanzfedern waren schwärzlichbraun, die übrigen rötlichbraun mit schwarzer Bänderung. Die Unterseite war rostrot und ungebändert. Die Iris und der Schnabel waren schwarz. Die Beine und die Füße wiesen eine grünliche Färbung auf.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Gesellschaftsläufer war ein Bodenbrüter und hielt sich bevorzugt in der Nähe kleiner Flüsse auf.", "section_level": 1}, {"title": "Aussterben.", "content": "1777 wurde er von William Anderson, dem Schiffsarzt auf Cooks dritter Südseereise, als häufig beschrieben. Da Cooks Schiffe auf dieser Reise von Ratten und Kakerlaken geplagt waren, ließ James Cook Seile von den Schiffen zum tahitianischen Ufer spannen, um das Ungeziefer loszuwerden. Als Bodenbrüter war der Gesellschaftsläufer eine leichte Beute für die Ratten. Ein paar Jahre nach 1777 war er ausgestorben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gesellschaftsläufer (\"Prosobonia leucoptera\"), auch als Tahiti-Strandläufer oder in der tahitianischen Sprache als toromē bezeichnet, ist eine ausgestorbene Vogelart aus der Familie der Schnepfenvögel. Er war endemisch auf Tahiti.", "tgt_summary": null, "id": 733522} {"src_title": "Horst Korsching", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Laws war eines von 8 Kindern und wuchs in musikalischer Umgebung auf (der Großvater war Mundharmonika Spieler/Entertainer, die Mutter Gospel-Pianistin). Er begann mit Klavier und Alt-Saxophon und lernte Flöte auf der High School. Von 1954 bis 1960 war er Mitglied der \"Jazz Crusaders\", die er mit Joe Sample und einigen anderen Freunden gründete und mit denen er 1958 nach Los Angeles ging. Auf der ersten LP der \"Jazz Crusaders\" ist er noch zu hören, ging dann aber eigene Wege. Er spielte schon in Texas klassische Musik nach dem Studium an der Texas Southern University, etwa im Jugendsinfonieorchester von Houston nach Privatunterricht beim Flötisten Clement Barone. Von 1960 bis 1964 setzte er seine Studien mit einem Stipendium an der Juilliard School in New York City beim klassischen Flötisten Julius Baker fort. Da das Stipendium zum Lebensunterhalt nicht ausreichte, arbeitete er zusätzlich als Flötist, etwa in der \"Sugar Ray Lounge\" in Harlem. Zwischen 1964 und 1966 machte er seine ersten eigenen Plattenaufnahmen (für Atlantic); auch spielte er u. a. mit Pucho Brown, Mongo Santamaría (1963), Sérgio Mendes (1965), in Tanglewood (Sommerfestspiele der Bostoner Symphoniker), John Lewis, Gil Evans, der Lloyd Prince-Big-Band, Clark Terry, Benny Golson und James Moody. Seit 1969 nahm er eine Reihe von Alben auf, die bei CTI Records erschienen. Er bearbeitete Kompositionen von Fauré, Stravinsky, Debussy und Bach für sein Album \"Rite of Spring\". Auf späteren Alben folgten Bearbeitungen von Bizet, Satie oder Rimski-Korsakow. 1969 war er bei Chick Coreas \"„Is“ Sessions\" beteiligt; mit Roland Hanna, Ron Carter und Billy Cobham gehörte er bis 1974 zum \"New York Jazz Quartet\". Seit 1969 war er zeitweise an der New Yorker Metropolitan Opera als erster Flötist beschäftigt; später trat er als Solist mit den New Yorker Philharmonikern unter Zubin Mehta auf. Als klassischer Flötist spielte er außerdem noch mit zahlreichen weiteren Orchestern (z. B. Los Angeles, Cleveland, Dallas, Amsterdam, Japan, Detroit). Weitere Zusammenarbeiten gab es mit George Benson, Deodato, Weather Report, Miles Davis, Chick Corea, Herbie Hancock, Grant Green, Quincy Jones und dem Modern Jazz Quartet sowie mit Paul McCartney, Paul Simon, Sarah Vaughan, Roberta Flack, Ella Fitzgerald, Lena Horne, Aretha Franklin, Carly Simon. Er lehrte am California Institute of the Arts. 1982 trat er mit dem Modern Jazz Quartet im Hollywood Bowl auf. Dort trat er auch mit dem französischen Flötisten Jean-Pierre Rampal auf. Seine Alben erscheinen teilweise auf eigenen Label, den 1976 gegründeten Hulaws Music und Golden Flute Music. Mit beachtlicher Vielseitigkeit bewegt er sich sowohl im Jazz, der klassischen Musik, dem Rhythm and Blues, als auch in der Popmusik. Auf einigen seiner Platten ist auch seine Schwester Debra Laws als Sängerin zu hören. Eine weitere Schwester Eloise Laws ist ebenfalls eine bekannte Sängerin und Broadway-Schauspielerin. Sein Bruder Ronnie Laws (* 1950) ist Tenorsaxophonist. Laws arbeitete auch an Filmmusiken, so mit Quincy Jones in \"California Suite\" von 1978 nach Neil Simon (Regie Herbert Ross) und für den Film \"Color Purple\" von Steven Spielberg 1985.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hubert Laws (* 10. November 1939 in Houston) ist ein US-amerikanischer Flötist des Modern Jazz und der klassischen Musik. In den frühen 1970er Jahren wurde er wiederholt in den Polls des Down Beat als führender Jazzflötist ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 110162} {"src_title": "Overton Brooks", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Larry Kozinski und Maria Hardy lernen sich auf einer Hochzeit von Larrys Onkel Phil und Marias Mutter Edie kennen. Maria und Larry sind dadurch verschwägert. Ihre beiden Ehepartner Tish und Tom beginnen eine Affäre auf der Hochzeit. Die Hochzeitsfeier ist bereits zu Ende, als Tish und Tom wieder zurückkehren. Larry und Maria ahnen daher etwas. Maria arbeitet als Anwaltsgehilfin und besucht den Tanzlehrer Larry in der Mittagspause, um über die untreuen Ehepartner zu sprechen. Dabei lernen sie sich kennen. Sie planen als Rache, so zu tun, als ob sie auch eine Affäre haben. Auf einem Familienfest stirbt Phil. Zur Beerdigung kommt auch Larrys Vater Vince. Dieser wirbt später um Edie. Larry und Maria pflegen eine Freundschaft, wie sie sagen. Allerdings haben sie sich schon ineinander verliebt. Nach einer gemeinsamen Nacht kehren beide wieder zu ihren Familien zurück. Um ihrer Tochter Chloe wieder eine stabile Familie zu geben, beendet Maria die Beziehung zu Larry. Tish verlässt Larry, um ihr eigenes Leben zu führen. Auf der Hochzeit von Edie und Vince sehen Larry und Maria sich wieder. Angeregt von Tish, die ihm auf der Hochzeit mitteilt, dass sie ihm nicht böse sein kann, geht Larry zu Maria und bittet sie um einen Tanz. Er kann Maria überzeugen, ihre unglückliche Verbindung zu beenden. Sie tanzen zusammen. Im Epilog segeln Larry und Maria mit ihren Kindern davon und leben einen Traum, den sie sich in ihrer kurzen Beziehung erdacht haben.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Roger Ebert schrieb in der \"Chicago Sun-Times\" vom 10. Februar 1989, der Film bemühe sich, niemanden zu sehr zu verletzen. Die gezeigte Handlung entspreche nicht der Realität. Der Zuschauer frage sich am Ende, wovon der Film handelt. Die Regie von Joel Schumacher, der um zwei Liebesaffären zahlreiche Details gezeigt habe, sei „\"intelligent\"“. Ebert lobte die Darstellung von Isabella Rossellini, die eine „\"strahlend gute Laune\"“ („\"sunny good humor\"“) und „\"instinktive Warmherzigkeit\"“ zeige.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde in Vancouver gedreht. Er spielte in den Kinos der USA ca. 22 Millionen US-Dollar ein. In Deutschland wurden ca. 141 Tsd. Kinozuschauer gezählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seitensprünge (\"Cousins\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Joel Schumacher aus dem Jahr 1989. Sie ist eine Neuverfilmung der französischen Komödie Cousin, Cousine von Jean Charles Tacchella aus dem Jahr 1975.", "tgt_summary": null, "id": 1369681} {"src_title": "Zeitgeschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Tarcenay liegt auf über dem Meeresspiegel, etwa elf Kilometer südöstlich der Stadt Besançon (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im Jura, leicht erhöht am südlichen Rand des ersten Plateaus zwischen der Jura-Randkette im Norden und dem Rocher de Punay im Süden. Das Gebiet umfasst einen Abschnitt der Schichtstufenlandschaft des westlichen französischen Juras. Der Hauptteil wird vom Plateau von Tarcenay eingenommen, das durchschnittlich auf 460 m liegt. Es ist teils von Acker- und Wiesland, teils von Wald bestanden. Der \"Charmont\" () inmitten des Plateaus ist ein Zeugenberg. Das gesamte Plateau besitzt außer ein paar kurzen Rinnsalen keine oberirdischen Fließgewässer, weil das Niederschlagswasser im verkarsteten Untergrund versickert. Die Landschaft ist durch verschiedene Karstphänomene wie Dolinen, bedeckte Karrenfelder, Höhlen und Schächte geprägt. Eine Geländestufe von ungefähr 80 Meter Höhe leitet nach Süden und Osten zur nächsthöheren Schichtstufe über. Hier wird mit 565 m die höchste Erhebung von Tarcenay erreicht. Die südliche Abgrenzung liegt oberhalb des Steilabfalls zum \"Ravin du Puits Noir\", einem rechten Seitental der Loue. Nach Norden erstreckt sich das Areal über das Plateau bis an den Rand des Sumpfgebietes \"Marais de Saône\". Zu Tarcenay gehören neben dem eigentlichen Ort auch verschiedene Weiler und Einzelhöfe, darunter: Nachbarorte von Tarcenay sind La Vèze und Saône im Norden, Le Gratteris und Foucherans im Osten, Scey-Maisières im Süden sowie Malbrans, Villers-sous-Montrond und Mérey-sous-Montrond im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung von Tarcenay erfolgte unter dem Namen \"Terceniacus\". Wahrscheinlich wurde die Kirche schon im Jahr 896 von Erzbischof Bérenger von Besançon gegründet. Im Mittelalter bildete Tarcenay eine eigene Herrschaft, die unter der Oberhoheit des Domkapitels von Besançon stand. Zusammen mit der Franche-Comté gelangte das Dorf mit dem Frieden von Nimwegen 1678 an Frankreich. Zuletzt war Tarcenay Mitglied des Gemeindeverbandes Communauté de communes du Pays d’Ornans.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die heutige Dorfkirche Saint-Martin in Tarcenay wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Vom ehemaligen Château de La Tour sind nur noch wenige Spuren sichtbar. Im Ortskern sind zahlreiche Bauernhäuser im charakteristischen Stil der Franche-Comté aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten. Auf dem Gipfel des Charmont befindet sich eine Statue der Heiligen Jungfrau.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte (1886 wurden noch 482 Personen gezählt), wurde seit Beginn der 1970er Jahre wieder ein markantes Bevölkerungswachstum verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Tarcenay war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein durch die Landwirtschaft (Ackerbau, Obstbau und Viehzucht) und die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Daneben gibt es heute einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde gewandelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen. Die Ortschaft ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstraße D67, die von Besançon nach Ornans führt. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Mérey-sous-Montrond, Villers-sous-Montrond und Trépot.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tarcenay ist eine Ortschaft und eine ehemalige französische Gemeinde mit zuletzt 1015 Einwohnern (Stand 2016) im Département Doubs in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehörte zum Arrondissement Besançon und zum Kanton Ornans. ", "tgt_summary": null, "id": 1674477} {"src_title": "What Will the Neighbours Say?", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Firmengeschichte.", "content": "Trangia wurde im Jahr 1925 von John E. Jonsson und seinem Schwiegervater gegründet. Das Unternehmen war in Schweden mehr als ein halbes Jahrhundert in der Herstellung sturmresistenter Kochgeräte führend. Bekanntheit erlangte das Unternehmen vor allem durch den Trangia-Kocher, einem seit 1950 hergestellten Outdoor-Spirituskocher. Das in Schweden produzierte Kocherset machte Trangia zu einem der erfolgreichsten Kocherhersteller auf dem Markt. Trangia wird außerhalb des Mutterlandes Schweden durch zwanzig Lizenzhändler weltweit vertrieben. Die Lizenzhändler befinden sich in den Ländern Australien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Finnland, Estland, Großbritannien, Irland, Hong Kong, Holland, Israel, Italien, Japan, Lettland, Neuseeland, Norwegen, Schweiz, Spanien, Türkei, Tschechien und den USA.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "Die Produkte von Trangia richten sich hauptsächlich an Wanderer, vor allem an Freunde der „Light-weight“-Bewegung (Leichtgewicht). Trangia Kocher zeichnen sich durch eine lange Haltbarkeit aus und sind in schlichtem Design konzipiert.", "section_level": 1}, {"title": "Trangia-Brenner.", "content": "Der patentierte Trangia-Brenner bildet das Herzstück des Sturmkochers. Der aus drei Komponenten bestehende Brenner wird aus Messing gefertigt. Er ist mit einem Schraubdeckel mit Gummidichtungsring und dem so genannten Sparring (einem gut schließenden Regulierungsring), der auch als Löscher verwendet werden kann, versehen. Der Brenner ist einem Rechaud ähnlich, verfügt aber zusätzlich über einen Innenzylinder, der fast bis zum Boden reicht. Beim Befüllen gelangt so Brennstoff auch in den Hohlraum zwischen Innen- und Außenzylinder, der an der Oberseite mit 23 oder 24 kleinen Düsen versehen ist. Zumindest neuere Exemplare scheinen eine Art „Docht“ zu besitzen, der zwischen den Zylindern liegt und am ganzen Umfang bis zu den Düsen reicht. Das Funktionsprinzip: Durch das Aufsetzen des Sparrings sowie mit der am Sparring angebrachten verschiebbaren Abdeckung wird eine Regulierung der Flamme ermöglicht. Wird die Abdeckung gänzlich geschlossen, erlischt die Flamme unter Luftabschluss vollständig. Verschließt man den Brenner mit dem Schraubdeckel, kann im Brenner Brennstoff mitgeführt werden. Die Gummidichtung verhindert ein Auslaufen des Brennstoffes. Der Schraubdeckel wird durch den übergestülpten und festgedrückten Sparring gegen ein versehentliches Aufdrehen geschützt. Das Austreten von Dämpfen wird durch eine reißfeste Polyethylen-(low density)-Schutztüte verhindert. Eine Kunststofftüte ist auch beim Transport wichtig, um einen Kurzschluss und damit Korrosion zwischen den verwendeten Materialien Messing und Aluminium zu unterbinden. Vor dem Verschließen sollte man den Brenner abkühlen lassen, da sonst Unterdruck entsteht, der das nächste Öffnen erschwert. Sollte dies doch einmal geschehen sein, kann die bei dem System mitgelieferte Greifzange mit der Hinterseite unter den Deckelrand geschoben werden und mit einer vorsichtigen Drehung Luft in den Brenner gelassen werden. Anschließend lässt sich der Deckel wie gewohnt abschrauben. Für den Betrieb bei niedrigenTemperaturen ist eine sogenannte Vorglühkralle erhältlich, welche unter den Brenner geklemmt wird und unten eine Mulde mit dochtähnlichem Glasfasergewebe besitzt. Ein paar Tropfen Spiritus lassen sich dort leicht entzünden und erwärmen dann den Brennstoff im Brenner über den Brennpunkt hinaus. Außerdem besteht die Möglichkeit, den mit Spiritus gefüllten Brenner bis zum Einsatz am Körper (Hosentasche etc.) mitzuführen, um den Brennstoff auf zündfähiger Temperatur zu halten. Ein Austreten von Spiritus ist bei korrektem Verschluss des Brenners nicht zu befürchten. Der Trangia-Brenner hat für einen Spiritusbrenner eine beeindruckende Leistung: 50 Milliliter denaturierter Spiritus bringen einen Liter Wasser innerhalb von 10 bis 15 Minuten zum Kochen, was etwa einer Nettoleistung von circa 300 Watt entspricht. Eine Füllung des Spiritusbrenners reicht für eine Brenndauer von rund 25 Minuten.", "section_level": 2}, {"title": "Trangia-System.", "content": "Das System besteht aus einem Windschutz, zwei Töpfen, einer Bratpfanne, die gleichzeitig als Deckel dient, einem Wasserkessel (nicht bei allen Modellen) und dem eigentlichen Brenner. Hinzu kommen eine Griffzange und ein Packriemen, der einen geräuscharmen Transport im Wandergepäck ermöglicht. Alle Einzelteile können platzsparend ineinander zum Transport verstaut werden. Zum Schutz vor Verschmutzung und Beschädigung kann das Kocherset in einem passgenauen orangefarbenen Packbeutel mit Kordelzug aufbewahrt werden. Die Standardkochersätze sind in vier Serien mit bis zu acht Modellen erhältlich:", "section_level": 2}, {"title": "Materialien.", "content": "Die bisher als Standardversion vertriebenen Aluminium-Serien wurden 2007 durch die Kocher aus \"Ultralight Aluminium\" ersetzt, eine Legierung, die laut Herstellerangaben härter ist und dadurch die Verwendung geringerer Materialstärken erlaubt. Dies reduziert das Gewicht des Kochers laut Trangia um 22–25 %. Die darüber hinaus erhältliche Ausführung in \"Ultralight Hardanodized Aluminium\" besteht aus demselben Material, das aber durch Hartanodisierung eine extrem harte und kratzfeste Oberflächenveredelung erhalten hat. Diese zeichnet sich darüber hinaus durch eine einfachere Reinigung und geringer ausgeprägtes Festbacken in der Bratpfanne aus. Sie ersetzt damit die nicht mehr hergestellten Ausführungen in Titan (besonders leicht). Alle Serien sind wahlweise mit antihaftbeschichteter Bratpfanne erhältlich. Seit Januar 2018 ist im Trangia-Sortiment wieder Duossal, ein Laminat aus Edelstahl (lebensmittelecht und kratzfest) und Aluminium (sehr gute Wärmeleitfähigkeit), erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Alternativ-Befeuerung.", "content": "Neben dem Spiritusbrenner können im Windschutz des Systems auch Brenner für andere Kraftstoffe wie Benzin, Petroleum, Gas oder Festbrennstoffe eingesetzt werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Trangia ist ein eingetragenes Markenzeichen der Trangia AB, eines schwedischen Unternehmens, das seit 1925 Spirituskocher herstellt. Firmensitz ist in Trångsviken in der Gemeinde Krokom in der Provinz Jämtlands län.", "tgt_summary": null, "id": 2117286} {"src_title": "Liebe in Blechdosen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein Vater war der aus Jablůnka in der Mährischen Walachei gebürtige Prediger Figulus, der seinen Namen nach seinem Geburtsort geändert hatte, weil er als Bischof der Böhmischen Brüder mehrfach verfolgt worden war. Er hatte Asyl in Danzig gefunden. Johann Theodor Jablonski kam schon früh nach Amsterdam und wurde dort von seinem Großvater, dem großen Pädagogen Johann Amos Comenius bis 1669 erzogen. Nach dessen Tod kehrte er 1670 nach Deutschland zurück und wurde Schüler des Joachimsthalschen Gymnasiums in Berlin. 1672 studierte er an der Albertina in Königsberg und ging dann an die Viadrina in Frankfurt an der Oder, wo er bis 1674 seine Studien fortsetzte. Zusammen mit seinem Bruder Daniel Ernst Jablonski unternahm er 1680 eine Reise in die Niederlande und nach England. 1687 wurde er Sekretär der mit dem Fürsten Radziwill verheirateten Prinzessin Marie Eleonore von Anhalt-Dessau, Tochter des Fürsten Johann Georg II., und folgte ihr nach Polen. Schon bald danach, wahrscheinlich nach dem Tode des Fürsten Radziwill 1689, nahm er die gleiche Stelle bei Herzog Heinrich von Sachsen-Weißenfels-Barby an. Schließlich ging er im Jahre 1700 nach Berlin zurück und wurde dort einerseits Erzieher des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen und andererseits Sekretär bei der Kurfürstlich-preußischen Societät der Wissenschaften (später „königlich“), die sein Bruder zusammen mit Gottfried Wilhelm Leibniz im selben Jahr gegründet hatte. Jablonski war zuletzt königlich-preußischer Hofrat zu Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Jablonskis Werke entsprangen seiner pädagogischen Haupttätigkeit. Sein Hauptwerk ist das Allgemeine Lexikon der Künste und Wissenschaften, ein Reallexikon, das 1721 erschien. In den Jahren 1711–1712 veröffentlichte er unter dem Pseudonym Pierre Rondeau ein französisch-deutsches und deutsch-französisches Wörterbuch sowie eine Grammatik der französischen Sprache. Weiterhin übersetzte er bis 1724 die Schrift \"De moribus Germanorum\" (die „Germania“) des Tacitus und schrieb für den preußischen Prinzen eine Ethik (eine 1715 erschienene christliche Tugendlehre zum Privatgebrauch).", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Theodor Jablonski (* 15. Dezember 1654 wahrscheinlich in Danzig; † 28. April 1731 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Pädagoge und Lexikograf sowie Hofrat. Er gab 1721 mit \"Allgemeines Lexicon der Künste und Wissenschaften\" das erste alphabetische universale Nachschlagewerk Deutschlands heraus.", "tgt_summary": null, "id": 1290100} {"src_title": "James Prioleau Richards", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegründet wurde die färöische Sparkasse vom dänischen Gouverneur der Färöer Fritz Tillisch als erstes Geldinstitut der Inseln. 1831 schrieb er einen Brief an die Kanzlei in Kopenhagen, mit der Bitte, eine Sparkasse gründen zu dürfen. Da die Postverbindung damals sehr schlecht war, kam das Antwortschreiben erst im Sommer 1832, in dem die Kanzlei dem Vorhaben zustimmte. Vielleicht kam es Tillisch zugute, dass der Chef der Kanzlei sein Onkel mütterlicherseits war. Die Sparkasse der Färöer sollte 74 Jahre lang die einzige Bank auf den Färöern sein, bis 1906 die Føroya Banki gegründet wurde. Die ersten Jahre war die Sparkasse im Büro des Gouverneurs untergebracht und später in der Landesbibliothek der Färöer. Erst im Januar 1905 bekam die Sparkasse ihr eigenes Gebäude im Herzen von Tórshavn in der Sverrisgøta. Das Steingebäude kostete damals 20.978,59 Kronen. Erst 1956 eröffnete eine Filiale in Vestmanna, 1969 in Runavík, 1970 in Gøta, Skáli, Fuglafjørður, Strendur, Miðvágur und Sørvágur, 1971 in Kollafjørður, Eiði, Skopun, Sandur, Skálavík, Tvøroyri und Hvalba, 1973 in Norðskáli, 1980 in Húsavík, 1981 zwei weitere Filialen in Tórshavn und 2006 schließlich in Klaksvík. Letzteres war in Konkurrenz zur Norðoya Sparikassi, der Sparkasse auf den Nordinseln der Färöer. 1965 wurde das Tochterunternehmen \"P/F Elektron\" gegründet, dass sich um die EDV der Bank kümmern sollte. Am 19. Dezember 2006 wurde die Sparkasse der Färöer in \"Eik\" umbenannt. Die Eiche war bereits seit 1957 das Logo der Sparkasse (wie aller Sparkassen im Königreich Dänemark), aber der Name „Føroya Sparikassi“ soll im internationalen Verkehr zu kompliziert gewesen sein. Also benannte man die Bank nach ihrem Logo, der Eiche. Am 21. März 2017 erfolgte die Umbenennung in \"Betri\".", "section_level": 1}, {"title": "Expansion nach Dänemark.", "content": "Im Januar 2001 eröffnete die Repräsentation der Kaupthing Bank in Kopenhagen. 75 % davon gehörten Kaupthing selber, und 25 % der damaligen Føroya Sparikassi. Am 1. Januar 2005 wurde die Kaupthing-Tochter zu 100 % von Føroya Sparikassi übernommen und erhielt den dänischen Namen \"Eik Bank Danmark A/S\". Seit dem Mai 2005 hat die Bank ihren Sitz in der Nørre Farimagsgade 15. Am 29. Mai 2007 wurde bekannt, dass Eik die größte dänische Internetbank \"Skandiabanken\" vom schwedischen Multi Skandia abgekauft hat. Damit wurde Eik mit einem Schlag eine der größten Banken Dänemarks und stieg dort erstmals in das Geschäft mit Privatkunden ein. Am 11. Juli 2007 erfolgte der Börsengang in Reykjavík und Kopenhagen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Betri Banki P/F („Betri Bank AG“) oder kurz Betri (Färöisch für „Besser“) ist die älteste und größte Bank der Färöer. ", "tgt_summary": null, "id": 1774586} {"src_title": "Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge und Leihgeschäfte (1979–1986).", "content": "1979, im Alter von 15 Jahren, schloss sich Rossi seinem Heimatklub AC Cesena an, dem er während seiner Jugendzeit auch treu blieb. Mit 18 Jahren verlieh man Rossi von dort an den damaligen Drittligisten AS Forlì, für die er in einer Saison elf Spiele machte. Mit der Hoffnung, Stammtorhüter in Cesena zu werden kam er 1983 zurück in die Provinz, ohne in der Saison 1983/84 auch nur ein Spiel machen zu können. Also wechselte er erneut auf Leihbasis zum FC Empoli, kehrte jedoch nach einer enttäuschenden Spielzeit ohne jeglichen Einsatz zurück nach Cesena. Hier behielt man ihn erneut nicht lange und arrangierte ein Leihgeschäft mit Rondinella Calcio, wo Rossi in 28 Spielen im Tor stand und den Durchbruch schaffte.", "section_level": 2}, {"title": "Stammtorhüter in Cesena (1986–1990).", "content": "In Cesena wurde er nach seiner Rückkehr 1986 erstmals in der Serie B eingesetzt und konnte infolgedessen nach weiteren Einsätzen Stefano Dadina als Stammtorhüter verdrängen. Am Ende der Spielzeit erreichte er mit Cesena die Aufstiegsrunde zur Serie A und konnte sich dort nach einem Sieg im Entscheidungsspiel gegen die US Lecce durchsetzen. Als Aufsteiger trat der AC am ersten Spieltag der Saison 1987/88 auswärts beim SSC Neapel an und Rossi gab im Tor Cesenas sein Debüt in der Serie A. Nach 29 weiteren Spieltagen wurde die Mannschaft mit Rossi im Tor, Agostino Di Bartolomei im Mittelfeld und Ruggiero Rizzitelli im Sturm als Tabellenneunter bester Aufsteiger der Saison. Nachdem sowohl Di Bartolomei als auch Rizzitelli den Verein im Sommer verlassen hatten wurde Cesena mit Rossi, der lediglich in einer Partie aussetzte, dreizehnter und hatte somit nur zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Während der Sommerpause wurde Trainer Alberto Bigon durch Marcello Lippi ersetzt, der somit erstmals einen Trainerposten in der Serie A übernahm. Dieser setzte Rossi in allen Ligaspielen ein und führte Cesena wie schon sein Vorgänger auf den dreizehnten Tabellenplatz.", "section_level": 2}, {"title": "Titelreiche Jahre bei den Rossoneri (1990–1995).", "content": "Im Jahre 1990 wechselte er in die Lombardei zum AC Mailand. Der amtierende Europapokalsieger hatte in der Sommerpause mit Giovanni Galli seinen Ersatztorhüter an den SSC Neapel abgegeben und somit wurde Rossi der zweite Mann hinter Andrea Pazzagli. So kam er auf neun Ligaeinsätze, war aber in der Coppa Italia immer in der Startelf. Nachdem Pazzagli zur neuen Saison zum FC Bologna wechselte wurde Rossi neuer Stammtorhüter und gewann mit den \"Rossoneri\" seine erste Meisterschaft. Der \"Scudetto\" wurde in der folgenden Saison verteidigt und man erreichte in der neugegründeten UEFA Champions League das Endspiel. Dort unterlag man im Münchener Olympiastadion Olympique Marseille 0:1 durch ein Kopfballtor von Basile Boli. Im nächsten Jahr wurde erneut der Meistertitel verteidigt als auch das Champions-League-Finale erreicht. Diesmal war im Athener Olympiastadion der FC Barcelona der Gegner und dieser wurde überraschend deutlich mit 4:0 besiegt. Kurz vor Jahresende wurde Rossi schließlich zwei Mal in den Kader der \"Squadra Azzurra\" berufen, aber nicht eingesetzt. Da der AC Mailand zu dieser Zeit mit Franco Baresi, Paolo Maldini, Alessandro Costacurta und Mauro Tassotti eine recht starke Abwehrkette besaß hatte Rossi selten Gelegenheiten sich auszuzeichnen, sodass dies seine einzigen Nominierungen für die Nationalmannschaft blieben. Im Verein war er umso erfolgreicher stellte 1994 mit 929 Minuten ohne Gegentor in der Serie A einen bis heute gültigen Rekord auf und schaffte 1995 mit dem AC zum dritten Mal in Folge den Einzug ins Finale der UEFA Champions League. Der Endspielgegner war die junge Mannschaft von Ajax Amsterdam, die unter Trainer Louis van Gaal kurz zuvor schon die Meisterschaft verteidigt hatte. Rossi blieb gegen die Niederländer bis zur 85. Minute ohne Gegentor, ehe der eingewechselte Patrick Kluivert den 1:0-Siegtreffer erzielte.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolglosigkeit und Torwartmachtkämpfe (1995–2003).", "content": "Da Mailand das Finale gegen Amsterdam verloren und in der Serie A nur den vierten Platz geholt hatte, nahm es in der nächsten Saison nicht an der Champions League teil. Stattdessen trat die Mannschaft im UEFA-Pokal an, wo meist die Ersatzspieler eingesetzt wurden und somit blieb Rossi bei allen Partien auf der Bank. Die \"Rossoneri\" schieden im Viertelfinale gegen Girondins Bordeaux aus und konzentrierten sich auf die Liga. Dort kehrte Mario Ielpo nach internationalen Einsätzen wieder auf die Bank zurück und machte Platz für Rossi, der alle 34 Ligaspiele bestritt. Dabei blieb der \"Ascensore Umano\" (deutsch: menschlicher Aufzug) – so sein Spitzname – fünfzehn Mal ohne Gegentor und gewann mit dem AC am 32. Spieltag nach einem 3:1-Sieg gegen den AC Florenz die italienische Meisterschaft. Vor Beginn der Saison 1996/97 verließ Fabio Capello die Mailänder zu Real Madrid und wurde durch Giorgio Morini ersetzt. Dieser wurde relativ schnell entlassen und sein Nachfolger Arrigo Sacchi ersetzte Rossi gelegentlich durch den jüngeren Angelo Pagotto, sodass Rossi insgesamt acht Spiele auf der Bank verbrachte. Nachdem die Saison sowohl für Mailand als auch für Capello in Madrid erfolglos verlaufen war, kehrte dieser zurück nach San Siro. Zu Beginn der Saison gab Capello dem neuverpflichteten Massimo Taibi das Vertrauen als Nummer eins und Rossi landete erstmals während seiner Karriere in Mailand langfristig auf der Bank. Die ganze Hinrunde blieb er ohne Einsatz, ehe Capello in der Winterpause seine Entscheidung revidierte und Rossi wie schon in den Jahren zuvor das Vertrauen gab. So hütete er den gesamten Rest der Saison das Tor der Mailänder und spielte auch in seiner einzigen Finalbegegnung um die Coppa Italia von Beginn an. Im Finalhinspiel gewann \"Milan\" 1:0 und ging auch im Rückspiel in Führung, verlor am Ende jedoch 1:3 gegen Lazio Rom. Folglich endete die Saison ohne Titel und Capello wurde durch Alberto Zaccheroni ersetzt, der den von Schalke 04 neuverpflichteten Jens Lehmann ins Tor stellte. Der musste nach schlechten Kritiken schon nach wenigen Einsätzen seinen Platz im Tor für Rossi räumen und wechselte in der Winterpause zu Borussia Dortmund. Rossi, der also die restlichen 13 Hinrundenspiele im Tor stand, musste in der Rückrunde aber erneut auf die Bank, da der ebenfalls vom AC Monza neuverpflichtete Christian Abbiati das Vertrauen von Trainer Zaccheroni bekam. Diesen konnte Rossi in den folgenden Jahren nicht mehr verdrängen und so wechselte er nach zwölf Jahren in Mailand 2002 zum AC Perugia. Dort konnte er sich in seiner einzigen Spielzeit nicht gegen Zeljko Kalac durchsetzen und beendete nach 13 Einsätzen für Perugia seine Karriere im Alter von 38 Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Titel und Erfolge.", "content": "AC Mailand", "section_level": 1}], "src_summary": "Sebastiano Rossi (* 20. Juli 1964 in Cesena) ist ein ehemaliger italienischer Fußballtorhüter. Er war elf Jahre beim AC Cesena aktiv und wurde in der Zeit dreimal verliehen. 1990 wechselte er zum AC Mailand mit dem er fünfmal italienischer Meister wurde und dreimal im Endspiel der UEFA Champions League stand. Nach zwölf Jahren in Mailand ließ er seine Karriere in der Saison 2002/03 beim AC Perugia ausklingen.", "tgt_summary": null, "id": 409328} {"src_title": "Faustrecht der Freiheit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der M201 verfügt über eine konventionelle Konstruktion mit Leiterrahmen und zwei durch Blattfedern aufgehängten Starrachsen. Der 4-Zylinder-Ottomotor (der sogenannte \"Willys Go Devil Motor\") ist vorn, das Hauptgetriebe mit drei Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang und das daran angeblockte zweistufige Verteiler- und Untersetzungsgetriebe sind mittig eingebaut. Über eine Kardanwelle werden im Straßenbetrieb die Hinterräder angetrieben, der Vorderachsantrieb und die Geländeuntersetzung können im Bedarfsfall, allerdings nur bei stehendem Fahrzeug, vom Fahrer über zwei rechts neben dem Schalthebel des Hauptgetriebes angeordnete, kleinere Hebel zugeschaltet werden. Die Stahlblechkarosserie ist offen, an den Seiten ausgeschnitten, ohne Türen, verfügt in der Standardversion über vier Sitzplätze und hat ein abnehmbares Stoffverdeck. Die Windschutzscheibe kann nach vorn auf die Motorhaube abgeklappt werden. Ersatzkanister und Ersatzrad sind hinten außen an der Karosserie montiert. Am Fahrzeugheck befindet sich auch die sogenannte NATO-Anhängerkupplung. Der M201 verfügt über keine Differentialsperren, ist aber wegen seines relativ geringen Gewichts und einer sehr hohen Achsverschränkung, äußerst geländegängig. Der M201 erhielt im französischen Heer die Bezeichnung „VLTT“ (Véhicule Léger Tout Terrain). Das Standardmodell wurde meist als Führungs- und Funkfahrzeug eingesetzt. Für den Einsatz in Nordafrika wurde die sogenannte Sahara-Version entwickelt. Sie unterschied sich vom Standardmodell durch ein stabileres Chassis, verstärkte Blattfedern an der Hinterachse, einen zusätzlichen Werkzeugkasten unterhalb des Kühlergrills und einen zweiten Tank unter dem Beifahrersitz. In geringerem Umfang wurden M201 auch zu Waffenträgern für Panzerabwehrkanonen (M40) und -raketen (SS.10, SS.11, ENTAC oder MILAN) umgerüstet oder mit einem Gefechtsfeld-Überwachungsradar ausgestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb die französische Regierung über 22.000 Willys MB und Ford GPW von der United States Army, um ihre Armee wieder aufzurüsten. Da nur ungefähr die Hälfte davon in brauchbarem Zustand war, begann man ab 1946 in den Werkstätten der E.R.G.M. (Etablissement de Réserve Général du Matériel Automobile de la Maltournée) bei Paris damit, diese Jeeps wieder in einen einsatzfähigen Zustand zu versetzen. Stark beschädigte Exemplare wurden völlig zerlegt, um so an brauchbare Einzelteile zu gelangen, die anschließend instand gesetzt wurden. Aus diesen Einzelteilen (und später auch aus neu hergestellten Ersatzteilen) wurden dann auf einem Fließband „neue“ Jeeps gefertigt. Dieser Produktionsprozess wurde bis 1978 fortgesetzt. Die so produzierten Jeeps enthielten nach und nach einen immer bunteren Mix aus Willys-, Ford- und Hotchkiss-Teilen. Ursprünglich war vorgesehen, diese Jeeps ab 1949 durch den Delahaye VLR, einen neu entwickelten französischen Geländewagen, zu ersetzen. Die Umstellung auf das neue Fahrzeug scheiterte jedoch, da sich der technisch aufwändigere Delahaye VLR in der Praxis als zu kompliziert und zu wartungsintensiv erwies. Nach nur 9623 Fahrzeugen wurde die Produktion im Jahre 1954–1955 eingestellt. Nachdem der von Peugeot entwickelte Prototyp VSP getestet und abgelehnt worden war, entschloss man sich im Jahr 1955, auch weiterhin auf den bewährten Jeep zu setzen. Für den Bedarf der französischen Armee reichte aber auf Dauer die Produktion aus Einzelteilen durch die E.R.G.M.-Werkstätten nicht aus und es musste ein Produzent für wirklich neue Jeeps gefunden werden. Da die Firma Hotchkiss schon über Erfahrung mit der Jeep-Produktion verfügte (seit 1952 wurden Ersatzteile für den Jeep hergestellt und die Produktion von zivilen Jeeps unter Lizenz von Willys für den französischen Markt war gerade angelaufen) erhielt diese den Auftrag, künftig Jeeps für die französische Armee herzustellen. Im Jahr 1955 wurden 465 Jeeps unter der Bezeichnung \"Hotchkiss Licence MB\" gefertigt. Ab 1956 galt dann die Typenbezeichnung \"M201\". Insgesamt produzierte Hotchkiss bis zum Jahr 1966 27.628 M201 hauptsächlich im Werk Stains, einem Ort nördlich von Paris. 1981 wurde schließlich die Ablösung des M201 durch den Peugeot P4 beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt waren noch mehr als 8000 Jeeps im Einsatz. Die letzten M201 wurden erst im Jahr 2000 ausgemustert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hotchkiss M201 war der leichte, allradgetriebene Standard-Geländewagen der französischen Armee von der Nachkriegszeit bis in die 1980er-Jahre. Er ist nahezu baugleich mit dem amerikanischen Willys MB / Ford GPW des Zweiten Weltkrieges. In Frankreich wird das Fahrzeug meist einfach als \"La Jeep\" bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1555745} {"src_title": "Bahnstrecke Bremen–Oldenburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das neue Schloss entstand von 1465 an unterhalb der Festung zum Schutz der Krondomäne. Erbauer war Jean Bourré, Geheimer Rat Ludwigs XI., auf Befehl des Königs. Eine Zeit lang war das Schloss im Besitz der Krone und wurde ab 1631 den jeweiligen Schlossherren nur zur Nutzung übertragen. Das epochale Großereignis im Schloss war die glanzvolle Hochzeit von Karl VIII. mit Anne de Bretagne, die 1491 in Langeais stattfand. Sie hatte Auswirkungen sowohl auf die Geschichte Frankreichs als auch auf die Europas, weil die Bretagne dadurch an Frankreich fiel, und nicht an das Haus Habsburg. Auch für die Zeit nach dem plötzlichen Tod Karls VIII. war diese Vereinigung sichergestellt worden. Für den Besucher von heute wird die aufwändige Hochzeit im Großen Saal des Schlosses nachgestellt und im Rahmen einer Animation (auf Französisch) noch einmal zum Leben erweckt. Das Schloss selbst liegt mitten in der Stadt und beeindruckt den Neuankömmling durch drei mächtige Rundtürme und den Zugang über die wiederhergestellte Zugbrücke. Die Hofseite wirkt mit ihren Treppentürmen und Lukarnen weniger streng und wehrhaft. Der Garten des Schlosses wurde nach zeitgenössischen Miniaturen aus dem 15. Jahrhundert rekonstruiert, und von einer kleinen Anhöhe hat man einen schönen Rundblick über Schloss und Stadt. Der heutige exzellente Zustand des Schlosses ist der Hingabe von Jacques Siegfried zu verdanken, der ab 1886 sein Geld und seine Zeit darauf verwandte, baulich und hinsichtlich der Einrichtung das 15. und 16. Jahrhundert wieder auferstehen zu lassen. Am Ende vermachte er Schloss mitsamt Einrichtung und Kunstgegenständen dem Institut de France. 15 Räume des Schlosses sind komplett möbliert. Originale Sitzmöbel, Tische, Schränke, Truhen und Betten im gotischen Flamboyant-Stil des 15. und 16. Jahrhunderts wurden unter sachkundiger Anleitung von Fachleuten erworben. Die Wandtäfelungen und Fußbodenfliesen ließ Jacques Siegfried alten Vorbildern nachgestalten. Die kostbarsten Stücke der Sammlung sind neben Gemälden und Skulpturen die zeitgenössischen Wandbehänge. Davon gibt es über 30 Stück, die aus Flandern und aus der Manufaktur von Aubusson stammen. Zur bemerkenswerten festen Ausstattung des Schlosses gehören etliche offene Kamine mit zum Teil aufwändig gestalteten Mänteln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schloss Langeais ist ein Schloss, das über der Stadt Langeais am rechten Ufer der Loire in Frankreich thront. Von der ursprünglichen Festung stehen heute noch Reste des Donjon, einer der ersten, die in Stein errichtet wurden. Hintergrund für den Bau dieser Festung war das Bemühen des damaligen Graf von Anjou, sich die Gebiete der Grafen von Blois und Tours einzuverleiben. Während des Hundertjährigen Krieges fiel die Burg in die Hände der Engländer und wurde schließlich 1428 bis auf den Donjon geschleift.", "tgt_summary": null, "id": 123478} {"src_title": "Güterumgehungsbahn Hamburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Hobbnix Bingo Beutlgrabscher reist mit einer Gruppe Zwerge zum einzigen Berg. Die Gruppe wird im Laufe der Handlung jedoch immer kleiner, da ein Zwerg nach dem anderen bei verschiedenen Zwischenfällen ums Leben kommt. Einer der Zwerge wird durch den schwachsinnigen Zauberer Ganzalt aus Versehen geköpft, als er gerade gegen Goblins (truthahnähnliche Wesen) kämpft. Bingo weiß jedoch nicht, warum er mit den Zwergen reist, da sie ihm das Ziel der Reise nicht sagen wollen und immer halbherzige Andeutungen von einem Schatz machen. Auf dieser Reise wird Bingo zum Helden, weil er unter anderem das „Ding“ findet, das alles, was man durch es durchspricht, ins schlimmstmögliche Gegenteil verwandelt. (Im Original findet er einen Ring mit gänzlich anderen Eigenschaften.) Ähnlich wie im Original gehört Es davor einem seltsamen Lebewesen, dem trübsinnigen Philosophen Schmollum. Andere Parallelen sind die Gefangennahme durch kommunistische Spinnen. Dem Tod können sie nur durch das „Ding“ entgehen. Das Ziel der Reise ist der Wohnort des Drachen Schmauch, zu dem Bingo durch einen Schornstein kommt. Anders als im Hobbit wollen die Zwerge ihn nicht töten, sondern ihm Ganzalt zur Aufsicht geben, der sich ebenfalls in einen Drachen verwandeln soll. Das bekommt Bingo aber erst nach seinem Besuch beim (freundlichen) Schmauch gesagt, der darauf nach „Essmabrot“, der Stadt am See, fliegt, um einige Missverständnisse zu klären. Dabei wird er jedoch getötet. Am Ende des Buches kommt es zu einer Schlacht zwischen Goblins und den (schwulen) Elben, den Menschen aus der Stadt am See, Bingo und den fünf verbliebenen Zwergen. Diese Schlacht gewinnen die Goblins und alle anderen kapitulieren. Anstatt das „Ding“ preiszugeben, gibt Bingo den Goblins jedoch einen Edelstein, den er bei Schmauch gefunden hat. Kurz darauf spricht er das Wort „Krieg“ durch das „Ding“, wodurch alle Krieg führenden Wesen getötet werden, so auch die Goblins, die von einem Steinhagel getötet werden. Ein wichtiges Stilelement der Parodie ist der walisische Dialekt der Zwerge, der auch in der deutschen Übersetzung von Ute Brammertz als „deutsch-türkische“ Jugendsprache berücksichtigt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der kleine Hobbnix (englischer Originaltitel: \"The Soddit or Let's Cash In Again\") ist eine unter dem Pseudonym A. R. R. R. Roberts von Adam Roberts geschriebene Parodie auf J. R. R. Tolkiens bekannten Roman \"Der kleine Hobbit\".", "tgt_summary": null, "id": 2413482} {"src_title": "Heinz Röttger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Sami Allagui begann seine Karriere beim Meerbuscher Stadtteilverein FC Büderich und setzte sie bei Fortuna Düsseldorf und Alemannia Aachen fort, ehe er 2005 – dem Jugendalter entwachsen – nach Belgien zum Erstligisten RSC Anderlecht wechselte. In der Rückrunde der Saison 2006/07 wurde er an den KSV Roeselare ausgeliehen. Zur Saison 2007/08 kehrte er nach Deutschland zum FC Carl Zeiss Jena zurück und erhielt dort einen Zweijahresvertrag. Am 15. Februar 2008 (20. Spieltag) bei der 1:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln absolvierte Allagui sein erstes Spiel in der 2. Bundesliga, als er in der 59. Minute für Patrick Amrhein eingewechselt wurde. Am 22. Februar 2008 (21. Spieltag) stellte er mit seinem ersten Tor den Endstand zum 2:2 im Auswärtsspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 her. Nach dem Abstieg des FC Carl Zeiss Jena aus der 2. Bundesliga wechselte Allagui zum Ligakonkurrenten SpVgg Greuther Fürth, für den er 2008/09 alle Saisonspiele bestritt. Nachdem er bis zur Winterpause 13 Tore erzielt hatte, wählte ihn das kicker-Sportmagazin zum besten Stürmer der Hinrunde. In der Rückrunde traf er allerdings nur noch zweimal, belegte am Ende aber dennoch einen geteilten vierten Platz in der Torschützenwertung. In der Saison 2009/10 erwischte er mit drei Toren in den ersten drei Spielen ebenfalls einen guten Start. Zur Saison 2010/11 wechselte der Stürmer zum Bundesligisten 1. FSV Mainz 05, bei dem er einen Dreijahresvertrag mit Option auf ein weiteres Jahr unterschrieb. Bereits in seinem ersten Bundesligaspiel am 22. August 2010 (1. Spieltag) beim 2:0-Sieg im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart erzielte er sein erstes Bundesligator. Sein Hackentreffer zur 1:0-Führung gegen den FC Bayern München am 25. September 2010 (6. Spieltag) wurde zum Tor des Monats gewählt. Zur Saison 2012/13 wechselte Allagui zum Zweitligisten Hertha BSC. Er unterschrieb einen Vierjahresvertrag. Am 31. August 2014 kehrte er auf Leihbasis bis zum Ende der Saison 2014/15 zum 1. FSV Mainz 05 zurück. In seiner zweiten Mainzer Zeit konnte Allagui allerdings nicht überzeugen, weshalb der Verein seine Kaufoption nicht nutzte. Zur Saison 2017/18 ging er zum FC St. Pauli. Sein Verbleib war an den Aufstieg des Klubs in die Bundesliga zum Ende der Saison 2018/19, den St. Pauli nicht schaffte, geknüpft. Im Sommer 2019 unterschrieb Allagui einen Zweijahresvertrag beim belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Am 10. November 2008 wurde Allagui das erste Mal für die tunesische A-Nationalmannschaft nominiert. Seinen ersten Länderspieleinsatz bestritt er für Tunesien am 19. November 2008 beim 0:0 gegen Ghana. In seinem zweiten Einsatz im Freundschaftsspiel gegen den Sudan gelang ihm sein erstes Länderspieltor. Bei der Afrikameisterschaft 2012 gehörte er zum tunesischen Aufgebot. Im November 2014 trat Allagui aus der Nationalmannschaft zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "RSC Anderlecht Hertha BSC", "section_level": 1}], "src_summary": "Sami Allagui [] () (* 28. Mai 1986 in Düsseldorf) ist ein deutsch-tunesischer Fußballspieler. Er steht beim belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 1692978} {"src_title": "Geldzählmaschine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Im Juli 1574 erwirkte Leonhard I. von Taxis beim spanischen König Philipp II. ein Patent, in dem der Anspruch seines noch minderjährigen Sohnes Lamoral auf das Niederländische Postgeneralat bei Leonhards Tod oder Rücktritt bestätigt wurde. Infolge der Eskalation beim Aufstand der Niederlande mussten Leonhard und Lamoral von Taxis jedoch Ende Januar 1577 aus Brüssel fliehen. Beide begaben sich ins Feldlager des Don Juan de Austria in Luxemburg, wo Lamoral zunächst eine militärische Karriere begann. Nach einem einjährigen Aufenthalt am Königshof zu Madrid setzte er 1581 in den Niederlanden seine Offizierslaufbahn fort.", "section_level": 1}, {"title": "Intrigen im Postdienst.", "content": "Anfang 1584 trat Lamoral zur Unterstützung seines Vaters in den Postdienst ein, ohne aus dem Militärdienst auszuscheiden. Im März 1584 schickte ihn Leonhard zusammen mit dem Kölner Postmeister Jacob Henot in das Reich, um 3000 Kronen aus spanischen Mitteln an die Posthalter der Niederländischen Postroute auszuzahlen. Lamoral ließ Jacob Henot in Köln zurück, reiste mit dem Kölner Bürger Johann Baptista Bosco nach Augsburg, heiratete dort die minderjährige Tochter Genoveva des verstorbenen Seraphin II. von Taxis, forderte vom Kölner Rat die Ablösung Henots durch Johann Baptista Bosco und verlangte von der Augsburger Kommission und vom Kaiser das Generalpostmeisteramt im Reich an Stelle seines Vaters. Nicht zuletzt aus diesem Grund erwarb er den Beinamen \"„L’Amoral“\" (der Amoralische). Am 3. April 1585 wurde der Streit zwischen Henot und Lamoral von Taxis durch eine Kommission geschlichtet, die aus Valentin von Eisenberg, Dr. Andreas Gail und später Graf Hermann von Manderscheid-Blankenheim bestand. Am 14. Juli 1585 empfahlen die Augsburger Kommission und der Tiroler Erzherzog Ferdinand II. Lamoral für das Generalpostmeisteramt. Kaiser Rudolf II. war damit einverstanden, nicht aber der spanische König Philipp II. Daraufhin musste Lamoral seine ehrgeizigen Pläne zurückstecken. Henot blieb Kölner Postmeister, und Leonhard I. von Taxis wurde im Jahre 1595 Generalpostmeister im Reich.", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftlicher Aufstieg.", "content": "Am 28. August 1603 bewilligte Kaiser Rudolf II. die Nachfolge Lamorals und seines Sohnes Leonhard II. von Taxis im Generalpostmeisteramt. Am 25. Oktober 1603 erwirkte Lamoral von Taxis am kaiserlichen Hof zu Prag die Verschreibung des Postamtes Köln und der Posten bis Wöllstein an Leonhard, Lamoral und Leonhard II., nachdem er auf den jährlichen Zuschuss von 500 Gulden durch das Reichspfennigamt in Augsburg verzichtet hatte. Im Jahre 1606 wurde Lamoral zum kaiserlichen Kämmerer ernannt, und am 16. Januar 1608 erhob Kaiser Rudolf II. Leonhard und Lamoral von Taxis in den erblichen Reichsfreiherrenstand. Nach dem Tod des Hofpostmeisters Georg Pichl von Pichelsberg im Dezember 1610 ernannte Rudolf II. Lamoral im Mai 1611 zum kaiserlichen Hofpostmeister. Damit war er Leiter der kaiserlichen Territorialpost. Dieses Amt aber hatte Lamoral nie angestrebt. So sorgte er am 12. Oktober 1611 dafür, dass ihm noch zu Lebzeiten seines Vaters das Generalpostmeisteramt im Reich verliehen wurde. Kurz nach Kaiser Rudolfs Tod am 20. Januar 1612 starb auch Lamorals Vater Leonhard im Mai 1612.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken als Generalpostmeister.", "content": "Der neue Kaiser Matthias bestätigte Lamoral am 28. September 1612 die Verschreibung aus dem Jahre 1603 über das Postamt in Köln und die Route bis Wöllstein. Ebenso erhielt er die Bestallungsurkunde über das Generalpostmeisteramt im Reich, den Niederlanden, Lothringen und Burgund. Am 19. November 1612 trat Lamoral von Taxis von seinem Hofpostmeisteramt zurück, um das Generalpostmeisteramt in Brüssel zu übernehmen. Am 20. Juli 1615 verpflichtete sich Lamoral, eine Ordinaripost von Köln über Frankfurt und Nürnberg bis zur böhmischen Grenze zu legen. Ab dort bis Prag übernahm die Hofpost den Betrieb. Lamoral musste sich verpflichten, der österreichischen Territorialpost keine Konkurrenz zu machen. Als Gegenleistung wurde Lamoral am 27. Juli 1615 die Erblichkeit des Generalpostmeisteramtes garantiert. Bis Ende August 1615 hatte der Kölner Postmeister Coesfeld den neuen Postkurs eingerichtet. Für die übrigen Erweiterungen des Postnetzes sorgte Lamorals Frankfurter Postmeister Johann von den Birghden, der bis Ende Juni 1616 einen Postkurs von Frankfurt über Fulda, Suhl und Erfurt nach Leipzig einrichtete. Bis Ende August 1616 organisierte von den Birghden den Postkurs von Hamburg über Rotenburg (Wümme), Minden, Unna und Schwelm nach Köln.", "section_level": 1}, {"title": "Fehlschläge und eine Abmahnung.", "content": "Auf Beschluss des Reichshofrates vom 13. März 1623 wurde Jacob Henot das Kölner Postamt wieder zugesprochen. Kaiser Ferdinand beauftragte Karl von Manderscheid und Johann von der Hövelich mit der Wiedereinsetzung Henots, die am 3. April 1623 erfolgte. Während Henot mit Lamoral von Taxis am 2. August und am 2. Oktober 1623 eine vertragliche Einigung erreichte, bekämpfte Lamorals Sohn Leonhard II. von Taxis weiter die Folgen des kaiserlichen Beschlusses. Am 31. März 1623 verpachtete Lamoral das Frankfurter Postamt für 600 Reichstaler jährlich an Johann von den Birghden. Ein Grund war, dass sich Lamoral eine Geliebte zugelegt hatte und Geld benötigte. Auf Veranlassung seines Sohnes Leonhard erhielt Lamoral am 3. Juli 1623 eine kaiserliche Abmahnung. dass er die Postämter nicht versetzen oder als \"„Afterlehen“\" vergeben dürfe, um nicht das Lehnsvermögen seines Sohnes zu schmälern. Angeblich hätte Lamoral bereits einige Postämter wie Augsburg, Venedig, Hamburg, Köln, Nürnberg, Frankfurt und Rheinhausen entweder verkauft, gegen hohe Pachtsummen vermietet oder mit Hypotheken belastet. Kaiser Ferdinand II. erklärte diese Kontrakte für ungültig. Lamoral dürfte mit diesem \"„fürnemmen“\" Reichsregal nicht so \"„schimpfflich“\" verfahren, insbesondere, weil er die Einnahmen für ein liederliches Frauenzimmer verschwendete. Lamoral konnte die Beschuldigungen durch eidesstattliche Erklärungen seiner örtlichen Postmeister entkräften, und der Kaiser zog seine Anschuldigungen zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Erhebung in den Reichsgrafenstand.", "content": "Einen Monat vor seinem Tod wurde Lamoral am 8. Juni 1624 mitsamt seinen Erben in den Reichsgrafenstand erhoben. Nach Lamorals Tod am 7. Juli 1624 in Brüssel wurde er in der Kathedrale Notre Dame du Sablon beigesetzt. Am 17. August 1624 übertrug Kaiser Ferdinand II. das Reichspostlehen auf Lamorals Sohn Leonhard II. von Taxis.", "section_level": 1}, {"title": "Kurioses.", "content": "Der Beiname Lamorals von Taxis als „der Unmoralische“ war auch noch um 1690 in Erinnerung. So schrieb ein Brüsseler Archivar, der um 1689 das älteste Repertorium im \"Fürst Thurn und Taxis Zentralarchiv\" (FZA HFS 790) verfasst hatte, den Namen ständig als \"„L’Amoral de Tassis“\".", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "An Nachkommen Lamorals von Taxis sind bekannt", "section_level": 1}], "src_summary": "Lamoral von Taxis, frz. \"Lamoral de Tassis\", (* 1557; † 7. Juli 1624 in Brüssel) war der Sohn des Brüsseler Generalpostmeisters Leonhard I. von Taxis. Er heiratete im Jahre 1579 Genoveva von Taxis, die Tochter des Augsburger Postmeisters Seraphin II. von Taxis, die 1628 starb. Kaiser Rudolf II. ernannte ihn zusammen mit seinem Vater im Jahre 1606 zum Kaiserlichen Kämmerer und am 16. Januar 1608 zum erblichen Reichsfreiherren. Am 27. Juli 1615 wurde er zum erblichen Generaloberstpostmeister ernannt und am 8. Juni 1624, einen Monat vor seinem Tod, mitsamt seinen Erben in den Reichsgrafenstand erhoben. In der Genealogie wird er auch \"Lamoral I. von Taxis\" genannt, um ihn von seinem Enkel Lamoral Claudius Franz von Thurn und Taxis zu unterscheiden.", "tgt_summary": null, "id": 2357162} {"src_title": "Andrija Artuković", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckung und Sichtbarkeit.", "content": "Dieser Komet wurde wahrscheinlich zum ersten Mal im hellen Tageslicht des 2. Februar in Belgien gesehen. Der Historiker Sigebert von Gembloux (Sigebertus Gemblacensis) berichtet in seinem \"Chronicon sive Chronographia\" von einem Stern, der in der Nähe der Sonne erschien. Auch in Bari in Italien wurde möglicherweise am selben Tag ein Stern am Tage gesehen. Die nächste Sichtungsmeldung stammt aus Palästina, wo der Komet am 7. Februar in der Abenddämmerung mit einem Schweif von etwa 100° Länge gesehen wurde. Zwei Tage später wurde er in Japan erblickt, ebenfalls mit der genannten Schweiflänge und mit „weißer“ Farbe. Bis zum 11. Februar hatte sich die Schweiflänge auf 15° verringert und am folgenden Tag auf nur noch 5°, aber am 20. Februar betrug sie wieder um die 30°. Vielleicht gab es in Japan zu dieser Zeit ungünstige Sichtungsbedingungen aufgrund des Winterwetters. Nach mehr als 30 Tagen geriet der Komet dann außer Sicht. Auch chinesische und koreanische Astronomen bemerkten den Kometen. In China wurde am 10. Februar am südwestlichen Himmel ein „Besenstern“ mit einem Kopf von der „Größe einer Tasse“ gesehen. Der Schweif war 90° lang und 4–5° breit und zeigte nach Nordosten. Die „Strahlen“ des Kometen seien „in alle Richtungen zerstreut und wie in Stücke zerbrochen“ gewesen. Vielleicht ist das als Beschreibung eines breit gefächerten Schweifs zu verstehen, wie er auch bei Komet C/2006 P1 (McNaught) beobachtet wurde. Im Verlauf des Februar finden sich in den Aufzeichnungen vieler Kulturen aus der ganzen damals bekannten Welt Erwähnungen dieses Kometen. Ein armenischer Text spricht von einem „schrecklichen, großen und erstaunlichen Kometen, der jeden erschreckte, der ihn sah“. Er erschien am 13. Februar und blieb 50 Tage sichtbar. Bis zum 16. Februar wurde der Komet auch in klösterlichen Geschichtsbüchern aus England, Schottland, Frankreich, Italien, Niederlande, Belgien und Deutschland erwähnt. Eine walisische Chronik (s. u.) beschrieb ihn als „wundervoll zu betrachten, hinter sich her ziehend einen Lichtstrahl von der Dicke einer Säule und von außergewöhnlicher Helligkeit“. In England wurde der Komet ab dem Abend des 16. Februar für drei Wochen als ein „seltsamer Stern im Süden und Westen“ gesehen. Auch dieser Bericht erwähnt „helle Strahlen“, die von dem Kometen ausgingen, ebenso wie die Chinesen. Auch in muslimischen Ländern wurde der Komet gesehen, ein Text berichtet von „einem Stern am Himmel mit Haarlocken wie ein Regenbogen“, der mehrere Nächte zu sehen gewesen sei.", "section_level": 1}, {"title": "Umlaufbahn.", "content": "Obwohl es sehr viele Berichte über diesen Kometen gibt, sind die Aussagen zu seiner Bewegung am Himmel so widersprüchlich, dass für diesen Kometen keine Bahnelemente bestimmt werden konnten. In der Vergangenheit hat dieser Komet immer das besondere Interesse der Astronomen geweckt. Es gab verschiedene Ansätze, diesen Kometen mit anderen Großen Kometen in direkten Zusammenhang zu bringen, was aber wegen der fehlenden genauen Bahnelemente immer spekulativ blieb. Bereits Edmond Halley schlug vor, dass der Komet C/1680 V1 von 1680 eine Wiederkehr des Kometen von 1106 gewesen sei, aber dies erwies sich als völlig unmöglich. Ein durchaus ernstzunehmender Vorschlag kam von H. C. F. Kreutz, der 1891 vorschlug, dass der Komet von 1106 ein Mitglied der später nach ihm benannten Sungrazer (Sonnenstreifer)-Gruppe gewesen sein könnte. Danach könnte der Komet C/1882 R1 (Großer Septemberkomet) von 1882, der Komet C/1965 S1 (Ikeya-Seki) von 1965 oder der Komet SOHO-620 von 2003 eine Wiederkehr des Kometen von 1106 gewesen sein. Es könnte aber auch sein, dass alle drei genannten Körper Bruchstücke eines gemeinsamen Vorläuferkometen sind, der irgendwann bei seinem Vorbeigang an der Sonne zerbrach.", "section_level": 1}, {"title": "Erwähnungen in der Literatur.", "content": "Eine kurze Bemerkung in einem walisischen Manuskript, bekannt als Brut y Tywysogion (die Chronik der Prinzen), beschreibt Folgendes:", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "X/1106 C1 war ein Komet, der im Jahr 1106 mit dem bloßen Auge gesehen werden konnte. Er wird aufgrund seiner außergewöhnlichen Helligkeit zu den „Großen Kometen“ gezählt.", "tgt_summary": null, "id": 2229486} {"src_title": "Alberto Lista", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte und Bau.", "content": "Am 6. Januar 1883 fand in Aidenbach eine Versammlung statt, die über den Bau einer Bahnstrecke von Vilshofen über Aidenbach nach Pfarrkirchen beratschlagte. Angestoßen hatte sie der Gutsinspektor der Aretin'schen Güter in Haidenburg, Baron von Hafenbrädl. Unter Leitung von Reichsrat Aretin beschloss man, eine Petition an die Königliche Staatsregierung in München einzureichen. Am 29. Februar 1884 hat der zuständige Eisenbahnausschuss diese Sekundärbahn behandelt. Nach Aussage des Ausschussreferenten, Freiherr von Soden, war jedoch bereits 1869 eine Planung abgeschlossen worden, in dem diese Variante keine Rolle spielte. Vielmehr war die Rottalbahn zwischen Neumarkt-St. Veit und Pocking 1879 gebaut worden; die Trasse Pocking–Passau wurde 1888 errichtet. Am 17. Mai 1885 versammelten sich Vertreter der umliegenden Gemeinden in Aidenbach zur Bildung eines Comitées für den Bau einer Lokalbahn, welche eine Stichstrecke von Vilshofen nach Aidenbach vorsah. Den Ansporn gaben Landwirte und Gewerbetreibende. Sie argumentierten, dass sie ihre Produkte bequem mit der Bahn transportieren könnten. Wieder gab es die Eingabe einer Resolution an das Königliche Verkehrsministerium in München für die Projektierung dieser 12,5 Kilometer langen Strecke, und man bot finanzielle Unterstützung an. Der Kreis, Distrikt und private Förderer stellten 31.000 Mark zur Verfügung. Darüber hinaus erklärte sich Aidenbach bereit, unter anderem den Grund und 100.000 Ziegel für den Bau des Bahnhofs Aidenbach und der Strecke kostenlos zur Verfügung zu stellen. Am 16. März 1896, nach der Projektierung, dem Kauf von Grundstücken und der Übernahme von Grundstücksgeschenken von Aidenbach und Vilshofen für die Bahn, der Rentabilitätsberechnung und vielen anderen Planungsverfahren genehmigte die Königliche Staatseisenbahn München den Bau der Strecke. Mit der technischen Testfahrt der Staatsbahnverwaltung am 12. November 1898 wurde die Strecke erprobt und am 21. November 1898 für die Öffentlichkeit freigegeben. Die Gesamtkosten der Strecke samt Hochbauten betrugen 744.086 Mark.", "section_level": 2}, {"title": "Betrieb.", "content": "Die Züge brauchten für die 12,5 Kilometer rund 35 Minuten. Der reine Güterzughalt Taferl diente mit seinen anschließenden umfangreichen Feldbahnanlagen als Umschlagplatz für das anliegende Granitwerk und wurde täglich mit Güterzügen bedient. Die Kosten der Strecke hatten sich innerhalb von weniger als zehn Jahren abgezahlt. Pläne, die 1915 fertiggestellte Bahnstrecke Aufhausen–Kröhstorf bis nach Aldersbach weiterzuführen, wodurch ein schienengebundenes Nahverkehrsnetz und Umleitungssystem realisiert werden sollte, wurden nicht verwirklicht.", "section_level": 2}, {"title": "Stilllegung.", "content": "Der anwachsende Individualverkehr in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts führte zu einem starken Rückgang der Reisendenzahlen. Die Deutsche Bundesbahn reagierte mit einem ausgedünnten Angebot. So verkehrte ab dem Sommerfahrplan 1960 lediglich noch ein werktägliches Zugpaar. Am 12. Oktober 1961 leitete die zuständige Bundesbahndirektion Regensburg das Verfahren zur Stilllegung des Personenverkehrs ein, welchem am 18. Juli 1962 der Verwaltungsrat und schließlich am 14. September 1962 der Bundesverkehrsminister zustimmte. Die Einstellung des Personenverkehrs wurde zum 30. September 1962 vollzogen. Die Bedingungen für den Güterverkehr hingegen waren zunächst deutlich besser. Zwar wurden seit der Einstellung der Granittransporte fast ausschließlich landwirtschaftliche Güter transportiert, doch deren Aufkommen war so stark, dass sich die Deutsche Bundesbahn 1985 dazu entschloss, den teils schon stark herabgewirtschafteten Oberbau wieder instand zu setzen. In den ersten knapp zwei Kilometer langen Abschnitt wurden 700.000,- DM investiert. Die Bauarbeiten am zweiten Abschnitt unterblieben jedoch, als die Zuckerrüben-Verladegemeinschaft den bestehenden Vertrag mit der Bundesbahn kündigte. Da die Rübentransporte mittlerweile über die Hälfte des jährlichen Transportaufkommens ausgemacht hatten und jetzt weggefallen waren, wurde im Frühjahr 1987 das Stilllegungsverfahren für den Gesamtverkehr eingeleitet. So fuhr am 30. Dezember 1987 der letzte Übergabezug von Aidenbach nach Vilshofen. Am 31. Dezember 1987 wurde die Schließung dieser Nebenbahn vollzogen. Heute ist etwa die Hälfte der ehemaligen Trasse als Fuß- und Radweg umgebaut.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Vilshofen (Niederbay)–Aidenbach war eine Nebenbahn in Bayern. Sie wurde am 21. November 1898 eröffnet. Der Personenverkehr wurde 1962 eingestellt, der Gesamtverkehr im Jahre 1988. Die Strecke wurde danach abgebaut.", "tgt_summary": null, "id": 2214964} {"src_title": "Quecksilber(II)-nitrat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Komponenten.", "content": "SRP ist bei Eukaryoten und Prokaryoten unterschiedlich zusammengesetzt, weist jedoch einige Gemeinsamkeiten auf. Für Eukaryoten ist SRP aus Säugetieren am besten untersucht. Dort besteht er aus einer 300 Nukleotid-langen, meist doppelsträngigen 7SL-RNA und sechs Polypeptiden mit einer Masse von 9, 14, 19, 54, 68 und 72 kDa. Sie werden daher auch als SRP9, SRP14, SRP19, SRP54, SRP68 und SRP72 bezeichnet. In der Backhefe \"Saccharomyces cerevisiae\", einem einzelligen Eukaryot, hat die RNA (scR1) eine Sedimentationskoeffizienten von 11S. Die Proteine sind homolog zu denen in Säugetieren und tragen die Bezeichnung Srp21p, Srp14p, Sec65p, Srp54p, Srp68p und Spr72p. Anderen primitiven Eukaryoten, wie beispielsweise den Protozoen \"Giardia intestinalis\" oder \"Trypanosoma cruzi\", fehlen die Homologe zu SRP9 und SRP14. Dem Parasiten \"Encephalitozoon cuniculi\" fehlt überdies ein Homolog zu SRP68 und SRP72. Prokaryoten haben einen wesentlich kleineren SRP. In einigen grampositiven Bakterien wie \"Bacillus subtilis\" ist die RNA (scRNA) 6S groß, während der Sedimentationskoeffizient der SRP-RNA (ffs) beim gramnegativen Bakterium \"Escherichia coli\" 4,5S beträgt und diese eine Länge von 114 Nukleotiden hat. Bakterien weisen nur ein Homolog zu SRP54 auf, welches als Ffh (\"fiftyfour-homolog\", englisch für „54-Homolog“) bezeichnet wird. In \"B. subtilis\" assoziiert noch zusätzlich ein 10 kDa großes Protein, HBSu, mit der SRP-RNA. In Archaeen ähnelt die 7S-RNA der von Eukaryoten, jedoch weisen diese nur zwei Homologe SRP-Proteine auf: SRP19 und SRP54. Pflanzen besitzen neben einem cytosolischen SRP auch ein SRP in den Chloroplasten. Dieses besteht aus einem SRP54-homologen Protein (cpSRP54) und cpSRP43, ein 43 kDa großes Protein. Plastidäres SRP ist dahingehend einzigartig, da es keine RNA hat.", "section_level": 2}, {"title": "Struktur.", "content": "SRP besteht aus einer S- und einer Alu-Domäne, welche die zwei unterschiedliche Funktionen des Komplexes widerspiegeln. Die S-Domäne ist bei Eukaryoten aus SRP54, SRP19, dem Hetereodimer SRP68/SRP72, und drei Helices der SRP-RNA (Helix 6–8) zusammengesetzt. In Bakterien sind nur die Helix 8 und das SRP54-Homolog Ffh konserviert, während in Archaeen die Homologe SRP54 und SRP19 erhalten sind. Dort fehlt aber die Helix 7. Die S-Domäne vermittelt die Bindung an die Signalsequenz eines Proteins und an den SRP-Rezeptor an der Membran des ER. Die Alu-Domäne ist in Eukaryoten aus dem Hetereodimer SRP9/14 und der restlichen SRP-RNA zusammengesetzt. Dort finden sich auch das 5'- und das 3'-Ende der RNA. Die Alu-Domäne ist für eine Verzögerung während der Translation verantwortlich. Da diese Domäne in vielen Bakterien fehlt, ist dort eine solche Translationsverzögerung unwahrscheinlich. Außerdem weisen Daten aus der Kryoelektronenmikroskopie darauf hin, dass SRP durch die Alu-Domäne an die kleine ribosomale Untereinheit (40S) gebunden wird.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Der Komplex besitzt GTPase-Aktivität. Die Erkennung des Signalpeptids, welches im Zentrum aus mindestens 8 unpolaren Aminosäuren besteht, erfolgt im GTP-gebundenen Zustand. Wenn diese den ribosomalen Kanal verlässt, wird sie von der SRP54-Untereinheit erkannt. Der SRP-Komplex liegt in Eukaryoten im Cytosol vor. Er bindet reversibel an die Signalsequenz eines gerade translatierten Proteins und an die große Untereinheit des Ribosoms. Die Signalsequenz hat eine Länge von 15 bis 50 Aminosäuren und besteht aus einer positiv geladenen N-terminalen Region und einem polaren C-terminalen Bereich. Die Translation des Proteins wird verzögert und der gesamte Komplex aus Polypeptid, SRP und Ribosom bindet an einen SRP-Rezeptor des Endoplasmatischen Reticulums. Über einen Translokationsapparat (Translocon) wird die bereits vorliegende Aminosäurekette in das Lumen des ER überführt. Das SRP und dessen Rezeptor hydrolysieren währenddessen GTP zu GDP und dissoziieren. Die Translation wird daraufhin fortgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das SRP wurde von Peter Walter identifiziert und charakterisiert, als er als Doktorand unter Günter Blobel arbeitete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Signalerkennungspartikel (, SRP) ist ein Ribonukleoprotein, das am cotranslationalen Transport von Proteinen in das Endoplasmatische Retikulum (ER) von Eukaryoten und die Plasmamembran von Prokaryoten beteiligt ist. ", "tgt_summary": null, "id": 37082} {"src_title": "Forensische Toxikologie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das MEKO-Konzept wurde in den 1970er Jahren von der Werft Blohm + Voss in Hamburg entwickelt. Die ersten Abnehmer für Schiffe der Serie \"MEKO 360\" waren Ende der 1970er Jahre Nigeria (mit einem Schiff, der \"Aradu (F89)\") und Argentinien mit der vier Schiffe umfassenden \"Almirante-Brown-Klasse\". In den 1980er Jahren kamen zahlreiche Schiffe der Klasse \"MEKO 200\" für die Türkei hinzu, auch Portugal (\"Vasco-da-Gama-Klasse\"), Griechenland, Südafrika (\"Valour-Klasse\") und Australien mit Neuseeland (\"ANZAC-Klasse\") erwarben Fregatten dieser Größe. Auch Schiffe der Deutschen Marine, wie die Klassen K130 und F124, sind an das MEKO-Design angelehnt. Dabei arbeitet ThyssenKrupp Marine Systems zum Teil sehr eng mit anderen europäischen Schiffbauern wie Royal Schelde in den Niederlanden und Izar in Spanien zusammen, um durch gleiche Ausrüstung Kosten zu sparen. Auch wird die Elektronik für die deutschen Schiffe vorwiegend in Deutschland und den Niederlanden gekauft. Eine zukünftige Version ist die Klasse \"MEKO D\". Die \"MEKO D\" wird eine Verdrängung von 3500 t bei einer Länge von 116 m und einer Breite von 19,6 m haben. Die Bewaffnung besteht aus 2 × 16 Zellen VLS und einem Geschütz im Kaliber 127 mm sowie acht Schiffsabwehrflugkörpern. Eine weitere kleinere Variante ist die \"MEKO CSL\" (Combat Ship for the Littorals) mit einer Verdrängung 2750 t und einer Länge von 108,8 m und Breite 21 m und einer Geschwindigkeit von bis zu 45 kn sowie mit Tarnkappeneigenschaften. Der Rumpf besteht aus Stahl und die Aufbauten aus GFK. die Reichweite beträgt 3500 nm bei 16 kn. Als Antrieb wird das CODAG (COmbined Diesel And Gas) genutzt. Die israelische Marine wollte eine Korvette dieses Typs mit israelischer Elektronik in Lizenz bauen. Nachdem die Aktien der Werft jedoch zu einem Großteil von einer Investorengruppe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgekauft worden waren, wurden diese Pläne aus Sicherheitsgründen aufgegeben. Im Mai 2015 hat sich die israelische Marine für den Bau von vier MEKO-A100-Korvetten entschieden. Die Schiffe der Sa'ar-6-Klasse sollen in Deutschland gebaut und ab 2019 in Dienst gestellt werden. 2018 begann der Bau. Im Januar 2016 wurde bekannt, dass Algerien zwei Fregatten vom Typ MEKO 1-200 ALG beschaffen wird. Die erste der beiden Fregatten befindet sich bereits in der See-Erprobung und soll noch im Jahr 2016, die zweite im Folgejahr abgeliefert werden. Beide entsprechen der bei TKMS (Südafrika) gebauten Fregatten vom Typ MEKO A-200 SAN. Auch Ägypten sollte MEKO-Korvetten erhalten, welche von Saudi-Arabien finanziert würden. Der Vertrag wurde eingefroren, als Deutschland zukünftige Waffenverkäufe an Saudi-Arabien Ende Oktober 2018 stoppte.", "section_level": 1}], "src_summary": "MEKO ist eine Marke der deutschen ThyssenKrupp Marine Systems für eine Reihe von Kriegsschiffen. MEKO steht für \"Mehrzweck-Kombination\" und deutet die Modularisierungsmöglichkeiten an. Jeder potentielle Kunde kann eine an seine Bedürfnisse angepasste Mischung aus Waffensystemen, Elektronik und Baugröße auswählen. Da ähnliche Konzepte beim Bau verwendet werden, sind die Schiffe entsprechend preisgünstig. ", "tgt_summary": null, "id": 1075753} {"src_title": "High Spirits (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nicholas Angel ist Polizeibeamter in London und ein Überflieger, der seinen Job über alle anderen Dinge stellt. So schloss er beispielsweise seine Ausbildung mit Auszeichnung ab, ist Mitglied einer Spezialeinheit und verzeichnet die höchste Verhaftungsrate in der gesamten Stadt, was seine Kollegen und auch seine Vorgesetzten in ein immer schlechteres Licht rückt. Um Angel loszuwerden, wird er zum Sergeant befördert und gegen seinen Willen nach Sandford in der Grafschaft Gloucestershire versetzt, da nur dort eine entsprechende Stelle frei ist. Sandford ist das Dorf mit der niedrigsten Kriminalitätsrate in ganz England. Die Polizeidienststelle von Sandford besteht aus zwei gelangweilten Schichtbeamten, zwei arbeitsscheuen Zivilfahndern, einer vulgären Streifenpolizistin, einem nuschelnden Diensthundeführer, einem spießigen Sergeant und dem gutgläubigen Polizeichef Frank Butterman. Angel geht mit dem dicklichen und leicht trotteligen Danny Butterman auf Streife, der der Sohn des Polizeichefs und der jüngste Polizist auf dem Revier ist. Danny ist ein großer Fan von Actionfilmen und fasziniert von all den Dingen, die er meint, als Polizist in der Großstadt erleben zu können. Nicholas, der Dannys Vorliebe für Actionfilme nicht teilt, gibt Danny zu verstehen, dass es bei Polizeiarbeit nicht nur um Schießereien und spektakuläre Verfolgungsjagden gehe. Im Dienst prallen dabei zwei Welten aufeinander: Nicholas ist ein Polizist wie aus dem Lehrbuch, der sich penibel an alle Regeln hält und seinen Dienst selbst nach Feierabend sehr ernst nimmt. Danny langweilt sich dagegen während seiner Dienstzeit, geht lieber privaten Besorgungen nach oder zeichnet Cartoons in Form eines Daumenkinos in seinem Notizblock. Der eintönige Dienstalltag von Nicholas und Danny besteht im Wesentlichen aus Streifengängen, Geschwindigkeitskontrollen und (vergeblichen) Versuchen, einen entlaufenen Schwan einzufangen. Ihr vorerst spektakulärster Fall wird das Ausheben einer riesigen illegalen Waffensammlung eines hinterwäldlerischen Bauern, zu der auch eine ausrangierte Seemine gehört. Diese Sammlung füllt von nun an die gesamte Asservatenkammer der Polizeiwache, die bis dahin völlig leer stand. Zur Feier dieses Erfolges lässt sich Nicholas von Danny schließlich dazu überreden, zusammen in der Dorfkneipe etwas trinken zu gehen und sich anschließend Gefährliche Brandung und Bad Boys II anzusehen. Parallel dazu sterben innerhalb weniger Tage mehrere Dorfbewohner scheinbar durch Unfälle. Angel ist davon überzeugt, dass diese Menschen ermordet wurden, doch keiner glaubt ihm. Nachdem er einen der Morde selbst beobachtet, nimmt er zu Fuß die Verfolgung des Täters auf, der mit einem schwarzen Kapuzenumhang bekleidet ist. Der Täter kann zwar entkommen, jedoch verdächtigt Nicholas den Besitzer des örtlichen Supermarktes, Simon Skinner. Zusammen mit Danny recherchiert er umfangreich und konfrontiert Skinner mit dem Verdacht und den gesammelten Hinweisen. Da er aber keine eindeutigen Beweise vorlegen kann und Skinner für den letzten Mord ein perfektes Alibi hat, beginnt Nicholas, an seiner eigenen Urteilsfähigkeit zu zweifeln. Schon bald kommt er auf die Idee, dass es sich um mehrere Täter handeln muss, die sich gegenseitig decken. Bevor er diesem Einfall jedoch nachgehen kann, wird er in seinem Hotelzimmer selbst angegriffen und überlebt dies nur knapp. Durch den Mordversuch kann Angel die Spur allerdings zurückverfolgen und kommt einer Verschwörung der Sandforder Bürgerwehr auf die Spur. Die Verschwörer töten jeden, der die Idylle des Dorfes stört und dadurch die Auszeichnung von Sandford zum „Dorf des Jahres“ (im Original: \"Best Village Award\") gefährden könnte. Ihnen gehören unter anderem auch Simon Skinner und der Dorfarzt an, der als Gerichtsmediziner fungiert und die Spuren der Morde verwischt. Die Leichen verstecken sie im Verlies der örtlichen Burg. Angel will die Verbrecher bei ihrem nächtlichen Treffen verhaften, muss zu seinem Entsetzen aber feststellen, dass der Polizeichef Frank Butterman (Dannys Vater) der Anführer der Verschwörung ist. Mit Dannys Hilfe kann Nicholas in letzter Sekunde flüchten und sich auf den Weg nach London machen, um seine Kollegen über die Vorfälle zu informieren und Verstärkung zu holen. Als er unterwegs in einer Tankstelle ein DVD-Regal mit Actionfilmen entdeckt, entscheidet er sich aber anders. Er kehrt nach Sandford zurück und deckt sich in der Polizeiwache mit Waffen und Munition aus der Asservatenkammer ein. Zusammen mit Danny rückt er gegen die Mitglieder der Bürgerwehr vor, die ebenfalls schwer bewaffnet sind und heftigen Widerstand leisten. Es gelingt den beiden jedoch trotzdem, einen Großteil der Bürgerwehr kampfunfähig zu machen und auch die übrigen Polizisten der Dienststelle auf ihre Seite zu ziehen. Nach einem furiosen Showdown mit Verfolgungsjagd und Geiselnahme können sie schließlich auch die beiden führenden Mitglieder der Verschwörung, Simon Skinner und Polizeichef Butterman, dingfest machen. Nachdem alles vorbei ist und Angel auch den entflohenen Schwan einfangen konnte, tauchen seine ehemaligen Vorgesetzten aus London auf und bieten ihm seinen alten Job an, da die Kriminalitätsrate in seiner Abwesenheit drastisch angestiegen ist. Angel lehnt das Angebot jedoch ab, da es ihm inzwischen in Sandford gefällt. Während die Polizisten auf dem Polizeirevier mit der Erledigung des Papierkrams beginnen, stürmt ein letztes Mitglied der Verschwörer, der Vorsitzende der Nachbarschaftswache, mit einer Blunderbuss in das Polizeirevier. Als der Eindringling auf Angel schießt, wirft sich Danny in die Schusslinie und wird getroffen. Im einsetzenden Chaos stolpert der Verschwörer auf die Seemine in der Asservatenkammer und löst deren Explosion aus, wodurch das komplette Polizeigebäude zerstört wird. Ein Jahr später: Nicholas und Danny sind wieder zurück im Streifendienst und legen am Grab von Dannys Mutter Blumen ab. Anscheinend wurde außer dem letzten Verschwörer niemand sonst von der Explosion getötet. Angel wohnt mittlerweile in einem kleinen Haus in Sandford und wurde zum Inspektor befördert, Danny hat seine Schussverletzung überstanden und ist zum Sergeant aufgestiegen. Als Streifenwagen nutzen die beiden einen nagelneuen Subaru Impreza WRX, in dem sie in der Schlussszene mit rasantem Fahrstil zu einem Einsatz fahren.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Dreharbeiten zu Hot Fuzz begannen im März 2006 und dauerten elf Wochen. Die Außenaufnahmen zu Hot Fuzz wurden größtenteils in Edgar Wrights Heimatstadt Wells gedreht. Im Film wird diese Stadt Sandford genannt, in der Realität ist dies der Name eines Trainingsgeländes, auf dem Polizisten ausgebildet werden. Die berühmte Kathedrale von Wells musste aus einigen Aufnahmen digital entfernt werden, da sie nicht zu einem kleinen Dorf, beziehungsweise einer Kleinstadt wie Sandford gepasst hätte. Die im Film gezeigte Kirche, auf deren Gelände der Wohltätigkeitsbasar stattfindet und Reporter Messenger zu Tode kommt, ist St. Cuthbert. Weitere Dreharbeiten fanden im Raum London sowie an anderen Orten in Südengland statt. Das Finale mit der Verfolgungsjagd und der Auseinandersetzung inmitten des Miniaturdorfes entstand auf und am Gelände von Hatfield House in der Grafschaft Hertfordshire. Mehrere Personen haben in dem Film einen Cameo-Auftritt. Peter Jackson ist zu Beginn des Films als messerstechender Weihnachtsmann, Regisseur Edgar Wright kurz als Regalauffüller im Supermarkt zu sehen. Angels Ex-Freundin von der Spurensicherung (die während dieser Szene bis auf die Augen komplett durch Schutzanzug und Mundschutz verhüllt ist) wird von Cate Blanchett dargestellt. Die drei Wettbewerbsjuroren werden von den Müttern von Pegg und Wright sowie einem ehemaligen Schullehrer Wrights gespielt. All diese Rollen werden im Abspann nicht erwähnt. In der Anfangsszene im Londoner Polizeirevier haben Martin Freeman, Steve Coogan (nicht im Abspann erwähnt) und Bill Nighy kurze Cameo-Auftritte. Stephen Merchant, Autor der britischen Serie \"The Office,\" übernahm die Rolle des \"Peter Ian Staker\" (in der deutschen Synchronisation „Peter Scott Nelke“), der den entlaufenen Schwan meldet.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation des Films übernahm die Interopa Film nach einem Dialogbuch von Alexander Löwe unter der Dialogregie von Frank Schaff.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Die einzige Person, die Nicholas Angel mit seiner Dienstnummer 777 anspricht, ist Simon Skinner. Dieser wird von Timothy Dalton gespielt, der in zwei Filmen James Bond mit der Nummer 007 verkörperte. Wiederum ist es Skinner, der den Reporter Tim Messenger mit seinem vollen Vornamen „Timothy“ anspricht. Auch das ist eine Anspielung auf Timothy Dalton. Die Bürgerwehr (im Original \"Neighbourhood Watch Alliance\") wird N.W.A abgekürzt und ist eine Anspielung auf die seit den 1980er-Jahren bekannte Hip-Hop-Gruppe N.W.A, eine Abkürzung für „Niggaz With Attitude“. Während des ersten Besuchs in Skinners Supermarkt hält Danny Butterman eine DVD des Films „Supercop“ in den Händen. Im dahinter sichtbaren Wühlkasten liegt obenauf eine DVD mit dem Titel „Zombies Party“. Unter diesem Namen erschien der Vorgängerfilm „Shaun of the Dead“ im spanischsprachigen Raum. Die Abbildung von Hauptdarsteller Simon Pegg wird dabei durch das Preisschild verdeckt. Im Verlauf der anschließenden Verfolgung kommt es zu einer zweiten Anspielung, als Nicholas Angel über die Gartenzäune springt, was Shaun in „Shaun of the Dead“ noch misslang. Dass er den flüchtigen Ladendieb mit einer geworfenen Spraydose aus großer Entfernung außer Gefecht setzt, nimmt Bezug auf \"Crocodile Dundee – Ein Krokodil zum Küssen\". Die Kostüme, die Martin Blower und Eve Draper als Romeo und Julia tragen, entsprechen den Verkleidungen, die Leonardo DiCaprio und Claire Danes während des Maskenballs in \"William Shakespeares Romeo + Julia\" tragen. Auch wird in dieser Szene der Song \"Lovefool\" von The Cardigans gesungen, der ebenfalls diesem Film entstammt. Die Lieder, die Simon Skinner in seinem Auto hört, während er an den Unfallstellen vorbeifährt, sind \"Romeo and Juliet\" von den Dire Straits und \"Fire\" von Arthur Brown. Sie nehmen ironisch auf die Todesfälle Bezug. In dem Computerspiel (MMORPG) Guild Wars gibt es eine Figur mit dem Namen Nicholas Sandford, die eine Anspielung auf Nicholas Angel und das Dorf Sandford aus dem Film ist. Das Gesicht ist dem des Schauspielers ähnlich modelliert. Das ZDF strahlte den Film am 7. September 2009 als deutsche TV-Premiere unter dem Titel \"Hot Fuzz – Verbrechen verboten\" aus.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Finanzieller Erfolg.", "content": "Der Film spielte an seinem Eröffnungswochenende allein im Vereinigten Königreich 7,1 Millionen Pfund ein. In den Vereinigten Staaten, wo der Film am 20. April 2007 startete, spielte er 23 Millionen US-Dollar ein. Bis zum Juni 2007 konnte der Film weltweit 73 Millionen US-Dollar an den Kinokassen einnehmen. \"Hot Fuzz\" startete am 14. Juni 2007 in den deutschen Kinos.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film erhielt vorwiegend positive Kritiken, so zählte die Website rottentomatoes.com 91 % positive Kritiken (von insgesamt 194). In der Internet Movie Database erhielt \"Hot Fuzz\" eine Nutzer-Bewertung von 7,9. Das Lexikon des internationalen Films bewertet den Film als „eine höchst vergnügliche, durch und durch britische Komödie, die mit guten Darstellern und treffendem Dialogwitz sympathisch unterhält und dabei mit klug eingesetzten Filmzitaten aufwartet“. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis (Originaltitel: \"Hot Fuzz\", engl. für „Heiße Bullen“) ist eine britisch-französische Action-Komödie aus dem Jahr 2007. Sie ist der zweite Teil der Blood-and-Ice-Cream-Trilogie. Wie bei den anderen beiden Filmen der Reihe führte Edgar Wright Regie, Simon Pegg übernahm die Hauptrolle, und beide zusammen schrieben das Drehbuch.", "tgt_summary": null, "id": 415352} {"src_title": "Torneo Argentino A", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Julie Newmar, die in ihrem Stammbaum u. a. schwedische, deutsche und walisische Vorfahren hat, ist die Tochter von Prof. Donald Charles Newmeyer (1902–1992) und dessen Frau Helen (geb. Jesmer). Zu ihrer Kindheit gehörten u. a. Unterrichtsstunden in Ballett, Piano und Stimmbildung. Nach Abschluss ihrer schulischen Ausbildung an der \"John Marshall High School\" nahm sie das Studium an der UCLA auf, das sie nach dem erfolgreichen Besuch eines Castings abbrach, um als Schauspielerin zu arbeiten. Im Alter von 15 Jahren war sie bereits Primaballerina an der Los Angeles Opera. In den 1970er Jahren zeigte sie Erfindergeist und meldete drei Patente für zwei Unterwäschestücke an: eine Strumpfhose und einen Büstenhalter. Newmar, die nach eigenen Aussagen bis zu neun Heiratsanträge in einem Jahr erhalten hat, heiratete erst mit über 40 Jahren erstmals – einen sechs Jahre jüngeren Rechtsanwalt. 1981 kam der gemeinsame Sohn mit dem Down-Syndrom und zwei nicht operablen Löchern im Herzen zur Welt, sechs Monate später folgte die Scheidung. Im Alter von zwei Jahren verlor ihr Sohn das Gehör aufgrund einer Meningitis und Newmar verließ das Schauspielgeschäft, um sich sowohl ihrem Sohn zu widmen als auch sich als Lehrerin für behinderte Kinder an einer \"Public School\" zu engagieren. Für die Finanzierung des Lebensunterhalts sorgte das Immobiliengeschäft, das ihre Mutter gegründet hatte. Zwischenzeitlich war Newmar die Muse von Thierry Mugler. Zudem spielte sie 1992 in dem Musikvideo \"Too Funky\" mit, welches Mugler als Regisseur für George Michael drehte. Im Jahr 2013 erhielt sie von der LGBT-Community eine Ehrung, genauer: von der Organisation Gay and Lesbian Elder Housing (GLEH) den \"Lifetime Achievement Award\". Die Situation von LGBT-Menschen kennt Newmar dabei aus ihrer eigenen Familie, denn ihr Bruder John (* 1940), ein Mediziner und Winzer mit Caltech- und Harvard-Abschlüssen, ist schwul. Newmar leidet seit ihrer Geburt an der neuromuskulären Erkrankung Morbus Charcot-Marie-Tooth. Allerdings zeigten sich die Symptome erst im hohen Alter wirklich deutlich. Ende der 1990er Jahre initiierte sie einen zeitweiligen Bann von Laubsaugern in ihrer Heimatstadt.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Ganz zu Anfang war Newmar ein sogenanntes „Dance-in“, quasi das tänzerische Äquivalent eines Stunt Doubles. Ihr Leinwanddebüt gab die Schauspielerin in einer kleinen Rolle in Elliott Nugents Musikkomödie \"Nur für Dich\" im Jahr 1952. Zum ersten Mal in einem Abspann wurde die Schauspielerin in \"Die Schlange vom Nil\" von 1954 erwähnt. In dieser Verfilmung der Geschichte von Marcus Antonius und Kleopatra, die Hauptrollen spielten Raymond Burr und Rhonda Fleming, trat Newmar als exotische Tänzerin auf. 1961 erhielt sie für ihre Rolle in \"Ehekarussell\" eine Nominierung für den Golden Globe Award als \"Beste Nachwuchsdarstellerin\". In der Folgezeit spielte Newmar zumeist Neben- und Gastrollen in Fernsehserien und Filmen. Mitte der 1960er Jahre trat die Schauspielerin als Catwoman in zwei Staffeln der Fernsehserie Batman auf. In der letzten Staffel von Batman wurde Newmar durch Eartha Kitt ersetzt, da sie mit den Dreharbeiten für den Western MacKenna’s Gold mit Gregory Peck und Omar Sharif beschäftigt war. In diesem Film hatte sie sogar eine kurze Nacktszene, dennoch war dem Werk kein Erfolg vergönnt. Weitere gemeinsame Filme hatte sie u. a. mit James Mason und Kirk Douglas. Der Titel des 1995 erschienenen Films To Wong Foo, thanks for Everything, Julie Newmar ist eine Hommage an die Schauspielerin, deren Foto mit ebendieser Widmung den Protagonisten des Films als Glücksbringer dient. In der letzten Szene des Films hat Julie Newmar einen kurzen Gastauftritt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Anlässlich ihrer Hochzeit 1977 merkte die Zeitschrift People kritisch an, sie sei seit 23 Jahren ein Starlet und überwiegend zu Rollen verdammt, die von ihr weniger verlangten als sie von jenen Handtüchern und knappen Kostümen taten, die ihr die letzten Reste an Anstand bewahrten. (). Um ihren 80. Geburtstag herum wurde die vierteilige Mini-Comicserie \"The Secret Life Of Julie Newmar\" veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Julie Newmar (* 16. August 1933 in Los Angeles, Kalifornien, als \"Julia Chalene Newmeyer\") ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin.", "tgt_summary": null, "id": 2005439} {"src_title": "William Threlfall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Rüegg wurde zunächst Lehrer und unterrichtete an Sonderschulen, bevor er sich mit 21 Jahren entschloss, Musiker zu werden. Er studierte dazu an der Hochschule für Musik in Graz klassische Komposition und Jazz-Piano. Im Alter von 24 Jahren ging er nach Wien, um sich seinen Lebensunterhalt als Pianist in Nachtclubs zu verdienen. 1977 gründete er, unterstützt von Wolfgang Puschnig, das Vienna Art Orchestra (zunächst als \"Wiener Art Orchester\"). 1983 gründete er zudem den Vienna Art Choir. Am 9. Juli 2010 löste er das Vienna Art Orchestra wegen finanzieller Schwierigkeiten nach einem letzten Konzert in Viktring /Klagenfurt auf. Dort waren unter anderem sechs von ihm arrangierte Mahlerlieder präsentiert worden. Sein neuer Tätigkeitsbereich ist das Komponieren von Kammermusik, die beim Wiener Musikverlag Doblinger herausgegeben wird. Daneben unterrichtet er je Semesterwoche jeweils einen Tag lang am IPOP (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien). Rüegg leitete über 30 Jahre das Ensemble und schrieb alle Eigenkompositionen, die das Orchester bisher öffentlich spielte. Daneben konzipierte er Bühnen- und Filmmusiken, arbeitete eng mit dem Theatermacher George Tabori zusammen, aber auch mit Ernst Jandl in Jazz & Lyrik-Produktionen (an denen auch Lauren Newton und Wolfgang Puschnig beteiligt waren). Ausserdem schrieb er Werke für andere Big Bands, aber auch für Ensembles im klassischen Sektor wie die Wiener Symphoniker oder die Basel Sinfonietta. Vor gut 10 Jahren begann er, vermehrt Kammermusik zu schreiben (z. B. für Michel Portal, Corin Curschellas oder Wolfgang Muthspiel Solokonzerte mit Kammerorchester, aber auch Kompositionen für unterschiedliche klassische Besetzungen). 2011 erschien bei \"Paladino Music\" Rüeggs erste ausschließlich seinem kammermusikalischen Schaffen gewidmete CD \"chamber music tenminusnine\". Rüegg initiierte 1993 die Gründung des Wiener Jazzclubs \"Porgy & Bess\", dessen langjähriger Leiter er war. 2003 war er (gemeinsam mit Bill Frisell) musikalischer Leiter des Festivals Century of Song. 1996 gründete Rüegg den Verein \"Austrian Music Office\" (AMO), der auch den Hans-Koller-Preis ausrichtete sowie präsentierte. Diese bedeutende Auszeichnung war nach dem 2003 verstorbenen österreichischen Jazzsaxofonisten Hans Koller benannt. Nachdem die Finanzierung des Preises nicht mehr gesichert war, legte Rüegg die Aktivitäten des preisausrichtenden Gremiums im April 2010 auf Eis. 2011 komponierte Rüegg in New York die Musik für die neue Show des Big Apple Circus. 2013 war Rüegg der Impulsgeber, Arrangeur und – erstmals seit Langem auch selbst als Pianist an den Aufnahmen wie an Livekonzerten beteiligter – \"Mastermind\" von Lia Pales Debütalbum \"Gone Too Far\", einer modernen Interpretation von Schuberts \"Winterreise\"; zwei der Stücke hatte Rüegg bereits für die New Yorker Show des Big Apple Circus arrangiert und Lia Pale gebeten, sie mit ihm aufzunehmen. So war der Kontakt entstanden, aus dem sich eine längere Zusammenarbeit in den 2010er Jahren entwickelte, die auch zu weiteren gemeinsamen Alben führte.", "section_level": 1}, {"title": "Preise und Auszeichnungen.", "content": "Zwischen 1984 und 1986 zeichnete ihn der Down Beat-Kritikerpoll jährlich als besten Arrangeur aus. Er erhielt ferner mehrere Schallplattenpreise, 1993 den Prix Bobby Jaspar der Académie francaise du Jazz und 1999 den grossen Preis der SUISA. 2001 wurde ihm der Österreichische Würdigungspreis für Musik verliehen, 2009 der Musikpreis der Stadt Wien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mathias Rüegg (* 8. Dezember 1952 in Zürich) ist ein Schweizer Jazzmusiker (Pianist, Komponist, Arrangeur und Bandleader). Dem Autor und Kritiker Robert Fischer zufolge ist er „ein Grenzgänger“, der „beide Sprachen beherrscht, die klassische wie die des Jazz“; ein „Jongleur der Musikgeschichte“, der es geschafft hat, „die Genialität der frühen Jahre zu überleben und dabei eine Meisterschaft zu entwickeln, die ihresgleichen sucht.“", "tgt_summary": null, "id": 409641} {"src_title": "Plansee Group", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Karl Friedrich Lippmann war von den drei Kindern des Malers, Lithografen und Druckereiinhabers Johannes Lippmann (* 1858; † 1935) und seiner Frau Frieda geb. Schoembs das älteste Kind. Er besuchte die Oberrealschule (der heutigen Albert-Schweitzer-Schule) in Offenbach. Er studierte an den Technischen Lehranstalten (heute Hochschule für Gestaltung Offenbach) und anschließend 1900–1902 an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin. Nach Absolvierung seines Militärdienstes setzte er seine Studien drei Jahre lang an der Privat-Akademie von Anton Ažbe in München (1903–1906) fort und besuchte noch ein Jahr die Städelschule in Frankfurt (1906–1907) und ein Jahr die Privatschule von Professor Julius Exter in München (1907–1908). In München verliebte er sich in die Kommilitonin Martina Ruch, die er später heiratete, gemeinsam hatten sie vier Kinder, von denen seine Tochter Mila Lippmann-Pawlowski ebenfalls Kunst studierte. In Offenbach wohnte er am Buchrainweg, Nr. 161. Sein großes Atelier befand sich im Deutschherrenhaus am Sachsenhäuser Ufer in Frankfurt. Nach dessen Zerstörung 1944 bezog er eine Notwohnung in Frankfurt-Ginnheim, wo er auch seine Bilder eingelagert hatte, auch diese wurde jedoch ausgebombt. Aus Rücksicht vor dem Leben seiner Familie zog er mit seiner zweiten Frau Berta geb. Bahrer nach Eichstätt in Bayern über, wo sie Verwandte hatte. Sein Atelier befand sich im Kronenturm in der Nähe des Domplatzes. Der Kunstmäzen Jean Rill überredete ihn 1955 wieder nach Offenbach zu ziehen und überließ ihm eine Wohnung in seinem Haus in der Tulpenhofstraße im Westend. Zwei Jahre nach seiner Rückkehr starb Lippmann überraschend. Er wurde auf dem Alten Friedhof in Offenbach neben seinem Vater beigesetzt. Seine zweite Ehefrau lebte noch bis 1980 und ist ebenfalls dort bestattet. Die \"Lippmannstraße\" in Darmstadt erinnert seit 1959 an seinen Vater und ihn.", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerisches Schaffen.", "content": "Lippmann war ein geachteter Künstler gleichbedeutend der Avantgarde, verzichtete jedoch die abstrakten Bilder zu malen, die seine Zielgruppe von ihm verlangte. Daher wurde er als Künstler der traditionsaffinen \"Offenbacher Schule\" zugerechnet, zu der auch der Typograf Rudolf Koch und der Buchbinder Ignatz Wiemeler gehörten. Zu der Darmstädter Ausstellung 1914 schrieb die Zeitschrift des MAK Wien: „Ebenso brachte die Ausstellung einen Überblick über das Schaffen der speziell als Offenbacher zu bezeichnenden Maler. In der Gegenwart sind es die beiden Lippmann, von denen besonders der jüngere Karl Lippmann besticht.“ Die Deutsche Kunst und Dekoration schrieb: „Eine besondere lokale und mehr als lokale Bedeutung beanspruchen von Gemälden die der lebenden Johannes und Karl Lippmann.“ Seine Arbeiten wurde 1923 neben Kandinsky, Kokoschka, Klee, Liebermann und Käthe Kollwitz auf der Ausstellung der Darmstädter Sezession gezeigt. Von zahlreichen Reisen inspiriert, so nach Frankreich und Italien, aber auch an die Nordsee und den Alpen wandte er sich mehr und mehr der Landschaft und Blumenbildern zu. Ein Landschaftsbild mit einem Gebirgsmotiv befindet sich im Besitz des Städel Museums. In der Weimarer Republik wurde er zu einem gefragten Maler, so vermittelte der Kunsthändler Ludwig Schames ein Werk an die Kunstsammler Ludwig und Rosy Fischer. Zwischen 1925 und 1935 ließen sich viele Persönlichkeiten aus Kunst und Politik von ihm porträtieren; diese Bilder brachten ihm den Beinamen \"Meister der Porträtkunst\" ein. 44 dieser Gemälde besitzt heute das Historische Museum Frankfurt. Zu der Darmstädter Ausstellung 1931 schrieb die Deutsche Kunst und Dekoration: „Alle Achtung gebührt einer Frühlingslandschaft von Karl Friedrich Lippmann, die auffällig fein und selbstständig nach malerischen Reizen abgehorcht ist.“ Neben den privaten Aufträgen erhielt er auch Aufträge zur Ausmalung öffentlicher Gebäude, aufgrund seiner überlasteten Auftragslage engagierte er Künstlerkollegen und Schüler zur Ausführung. Von seinen Monumentalgemälden haben sich durch den Zweiten Weltkrieg nur noch die Entwürfe erhalten. In Frankfurt lebte und arbeitete er bis 1955; etwa 400 Werke in Öl und Kreide, als Aquarelle, als Zeichnungen mit Feder, Kohle und Bleistift und als Lithografien entstanden in diesen Jahren. Er malte Landschaftsbilder, Stillleben (insbesondere Sonnenblumen-Bilder) und porträtierte wieder; seine Architekturzeichnungen waren beliebte Zeitungs- und Buchillustrationen. In Eichstädt veranstaltete er Ausstellungen, beteiligte sich an Ausstellungen des Künstlerrings und ging auch wieder auf Malreisen. Zahlreiche Architekturzeichnungen in Tuschfeder, häufig laviert, (diesem Genre wandte er sich vor allem in Eichstätt zu) wurden in den ab 1952 erschienenen \"Historischen Blättern\", der Beilage des Eichstätter Kuriers, und in dem Eichstätt-Buch von Georg Schörner veröffentlicht. Die letzten zwei Jahre verbrachte er in Frankfurt. Seine Werke wurden erneut auf Ausstellungen gezeigt, er unternahm Malreisen nach Spanien. Wenngleich durch Kriegszerstörungen viele Werke verloren sind, existieren noch etwa 1200 Werke Lippmanns, viele davon in Privatbesitz. Sie gelangen jedoch nur selten auf den Markt und werden als Erbstücke weitergereicht. Lippmann signierte seine Werke in der Regel, und zwar mit „F. K. Lippmann“ oder „K. F. Lippmann“, datierte sie aber selten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Friedrich Lippmann (auch „Carl Fr. Lippmann“ und „F. K. Lippmann“ * 27. Oktober 1883 in Offenbach am Main; † 30. Mai 1957 ebenda) war ein deutscher Maler der Neue Sachlichkeit und bekannt für Landschaftsmotive und Porträts. Sein Werk ist geprägt von einer Naturverbundenheit und einer extensiven Reisetätigkeit.", "tgt_summary": null, "id": 80378} {"src_title": "Lenalidomid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Frank Galvin war ein erfolgreicher Rechtsanwalt, seit einiger Zeit bekommt er jedoch keinen Fall mehr und ist nach und nach zu einem Trinker geworden. Sein alter Freund Mickey Morrissey verschafft ihm schließlich ein Mandat für eine Schadenenersatzklage. Der Fall dreht sich um eine junge Frau, die bei einer Entbindung in einem renommierten katholischen Krankenhaus ins Koma gefallen ist. Der ärztliche Kunstfehler soll offenbar mit Unterstützung der katholischen Kirche vertuscht werden. Galvin wird mit Ed Concannon konfrontiert, dem Anwalt des Hospitals, der mit seinem großen Anwaltsstab strategisch vorgeht, in Galvins Privatleben und seinem Alkoholproblem herumschnüffeln lässt, wichtige Zeugen kauft und sogar eine schöne Frau – Laura Fischer – auf Galvin ansetzt, die sich in sein Leben und Vertrauen schleicht. Trotz des Angebotes einer außergerichtlichen Einigung und der Voreingenommenheit des behandelnden Richters ihm gegenüber will Galvin eine gerichtliche Verurteilung der beiden verantwortlichen Ärzte. Während Galvin versucht, die Jury von der Schuld der Ärzte zu überzeugen, macht die skrupellose Verteidigung seine Anklagepunkte – auch durch direkte Einflussnahme – jedes Mal zunichte. Doch trotz aller Tiefschläge gibt Galvin nicht auf und gewinnt zum Schluss den Prozess, wobei die Jury sogar noch mehr als das geforderte Geld in Aussicht stellt. Galvin verlässt den Gerichtssaal als Sieger. Laura, die ihren Verrat offensichtlich bereut, versucht, mit ihm zu sprechen. Galvin, der ihre Falschheit nicht vergeben kann, weigert sich, mit ihr zu sprechen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde in Boston, in New York City und in Toronto gedreht. Er spielte in den Kinos der USA ca. 54 Millionen US-Dollar ein. Die Schauspieler Tobin Bell und Bruce Willis kann man in einer Szene vor Gericht im Hintergrund als Statisten sitzen sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film bekam im Jahr 1983 fünf Oscar-Nominierungen, in den Kategorien „Bester Hauptdarsteller“ (Newman), „Bester Nebendarsteller“ (Mason), „Beste Regie“, „Bester Film“ und „Bestes adaptiertes Drehbuch“, ging jedoch bei der Verleihung leer aus. Der Film wurde 1983 auch in fünf Kategorien für den Golden Globe nominiert, u. a. für Paul Newman, James Mason, Sidney Lumet und David Mamet, gewann jedoch keine Auszeichnung. Sidney Lumet gewann im Jahr 1982 den Regiepreis des National Board of Review. David Mamet wurde 1983 für das Drehbuch für den Writers Guild of America Award nominiert. Im Jahr 2008 wurde der Film vom American Film Institute zum viertbesten Gerichtsdrama aller Zeiten gewählt. Im Jahr 2013 wählte die Writers Guild of America das Drehbuch des Films auf Platz 91 der „besten Drehbücher aller Zeiten“.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit (Originaltitel: \"The Verdict\") ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1982 von Sidney Lumet. Der Film wurde von Twentieth Century Fox Film Corporation produziert. Das Filmdrama basiert auf dem gleichnamigen Roman von Barry Reed.", "tgt_summary": null, "id": 718791} {"src_title": "Sébastien Léger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ursprünglichste Form des Tauchens ist das Apnoetauchen, bei dem ohne künstliche Atemgasversorgung getaucht wird. Bereits 450 v. Chr. wurden Tauchgänge mit Taucherglocken unternommen, bei denen sich der Atemgas-Vorrat auf die in der Glocke eingeschlossen Luft beschränkte. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war der Maschinenbau in Großbritannien so weit entwickelt, dass es möglich wurde, eine Taucherglocke zusätzlich durch Kompressoren mit Luft zu versorgen. Die Verkleinerung der Taucherglocke führte zur Erfindung der ersten Taucherhelme, mit denen sich ein Taucher am Grund mehr oder weniger frei bewegen konnte. Das 19. Jahrhundert war von der Weiterentwicklung der Helmtauchgeräte und der wegen der immer häufigeren Einsätze von Caissons entstehenden Überdruckmedizin geprägt. Die Ingenieure Benoît Rouquayrol und Auguste Denayrouze erfanden 1860 einen ersten Atemregler. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden durch neue Materialien die Erfindung von Schwimmflossen, Tauchermasken und andere für das moderne Tauchen wichtige Ausrüstungsgegenstände möglich. 1911 stellte das Unternehmen Dräger ein Helmtauchgerät vor, dessen Luftversorgung auf der Basis eines Kreislauftauchgeräts aufgebaut war. Das erste Patent für ein Drucklufttauchgerät wurde 1943 von Jacques-Yves Cousteau und Émile Gagnan angemeldet. Wenige Jahre später ermöglichte die \"Aqualunge\" genannte Weiterentwicklung dieses Drucklufttauchgeräts den Erfolg des Sporttauchens als Breitensport und revolutionierte das Berufstauchen in vielen Bereichen.", "section_level": 1}, {"title": "Formen des Gerättauchens.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sporttauchen.", "content": "Beim Sporttauchen verwendet der Taucher ein Drucklufttauchgerät \"(SCUBA)\" oder ein Kreislauftauchgerät \"(Rebreather)\", um unter Wasser überleben zu können. Meist stehen die körperliche Betätigung, der Spaß, die Erholung, das Abenteuer und Naturbeobachtungen im Vordergrund des Taucherlebnisses. Das Sporttauchen ist die heute weltweit meistverbreitete Art des Tauchens. Jährlich werden etwa 1,7 Millionen Menschen als Gerätetaucher ausgebildet. Beim Sporttauchen wird in der Regel Druckluft oder Nitrox als Atemgas verwendet. Ein Sauerstoff-Partialdruck ab etwa 1,2 bis 1,6 Bar wirkt toxisch auf das Zentrale Nervensystem und erzeugt eine Sauerstoffvergiftung. Ein solcher Partialdruck wird mit Druckluft auf 47 bis 67 Meter Tiefe erreicht. Die Ausbildungsorganisationen für Sporttaucher definieren daher entsprechende Tiefenlimits. So begrenzen die weltweit größten Tauchorganisationen PADI, SSI, VDST und NAUI die maximale Tauchtiefe auf 40 m. Andere Organisationen gestatten ihren Mitgliedern größere Tiefen: unter anderen der \"British Sub-Aqua Club\" (BSAC) 50 m oder die französische CMAS-Vertretung \"Fédération française d'études et de sports sous-marins\" (FFESSM) bis 60 m. Meist wird zur Erhöhung der Sicherheit in einem Buddyteam oder einer kleinen Gruppe getaucht. Nur mit spezieller Ausbildung und Ausrüstung sollte solo getaucht werden. Für Gerätetaucher gibt es eine große Auswahl an Ausrüstungsgegenständen und ein reichhaltiges Angebot von Tauchausbildungen. Im Gegensatz zu Berufstauchern gibt es in den meisten Ländern keine besonderen gesetzlichen Regelungen für Sporttaucher, die einen Tauchschein oder Tauchtauglichkeitsuntersuchung zwingend voraussetzen würden. Nahezu alle Tauchbasen verlangen jedoch zumindest die Vorlage eines Tauchscheins von anerkannten Verbänden wie CMAS (für Deutschland: VDST), PADI oder SSI für den Nachweis einer Tauchausbildung, um Tauchunfälle zu vermeiden.", "section_level": 2}, {"title": "Formen des Sporttauchens.", "content": "Für Sporttaucher gibt es einige spezielle Formen, die nicht selten auch spezielle Kenntnisse und Ausbildungen voraussetzen: Technisches Tauchen Das technische Tauchen \"(Tec-Diving)\" ist eine immer populärer werdende Sonderform des Gerätetauchens, die es Freizeittauchern ermöglicht, mit Techniken und Verfahren, die ursprünglich den Berufstauchern vorbehalten waren, tiefere und längere Tauchgänge zu planen. Die Grenze zum normalen Sporttauchen ist fließend. In der Regel wird bei einem einzigen tiefen Tauchgang das Atemgasgemisch mehrfach gewechselt, da jedes Gemisch bei unterschiedlichen Tiefen verschiedene Vorteile und Gefahren mit sich bringt. Dies hat zur Folge, dass manche Taucher mit zahlreichen Flaschen behängt ins Wasser steigen. Technische Taucher verwenden Ausrüstungsteile wie zum Beispiel Wing-Jackets, Vollmasken, Stage-Flaschen (zusätzliche Flaschen, zumeist mit Gasmischung für die Dekompression), Backplates mit Harness und andere, die über das übliche Niveau des Sporttauchens hinausgehen. Technisches Tauchen erfordert wegen der andersartigen Ausrüstung und den speziellen Atemgasen eine besondere Ausbildung. Eistauchen Als Eistauchen bezeichnet man das Tauchen unter einer geschlossenen Eisdecke. Besondere Gefahrenmomente sind in erster Linie die Auswirkungen der niedrigen Wassertemperatur auf Taucher und Gerät sowie die nahezu ausgeschlossene Möglichkeit, die Einstiegsöffnung ohne Führungsleine wiederzufinden. Historisches Tauchen In letzter Zeit beginnt auch unter Sporttauchern das Interesse an alter Tauchtechnik zu wachsen. Insbesondere Helmtauchgeräte, wie sie zwischen 1900 und 1950 den Stand der Technik darstellten, aber zusehends aus der Berufstaucherei verschwinden, finden hier neue Beachtung. Im Vordergrund steht das Erlebnis des Umgangs mit alter Technik, vergleichbar mit der Liebhaberei alter Autos. Höhlentauchen Viele Höhlen sind ganz oder teilweise mit Wasser gefüllt – sie tauchend zu erkunden stellt einen besonderen Reiz dar. Damit verbunden sind jedoch Gefahren eigener Art, insbesondere Enge, Dunkelheit und die Gefahr, die Orientierung zu verlieren. Da der Höhlentaucher in der Regel keine Möglichkeit hat, in Gefahrensituationen kurzfristig aufzutauchen, muss er über ein besonders hohes Maß an Selbstkontrolle verfügen und auch in technischer Hinsicht vorsorgen. Hierzu dienen vor allem ein erheblich größerer Atemgasvorrat, redundante Ausrüstung und die Verwendung einer Führungsleine. Orientierungstauchen Beim Orientierungstauchen geht es um schnelles und genaues Tauchen. Diese Wettkampfsportart vereint Elemente des Orientierungslaufes und des Flossenschwimmens. Unterwasserfotografie und Unterwasservideografie Mit speziellen Kameras oder konventioneller Fotoausrüstung in wasser- und druckdichten Gehäusen ist es möglich, unter Wasser Foto- und Videoaufnahmen zu fertigen. Diese besondere Form der Foto- und Videografie findet nicht nur im professionellen Bereich Anwendung, sondern auch im Tauchsport. Wracktauchen Schiffswracks stellen besondere Anziehungspunkte für Taucher dar, einerseits aus Interesse am versunkenen Schiff selbst, aber auch wegen der oft bemerkenswerten Tier- und Pflanzenwelt, die solche Artefakte als neuen Lebensraum bewohnen. Das Wracktauchen birgt jedoch Gefahren: Andersartige Strömungsverhältnisse, hängengebliebene Fischernetze, hervorstehende, scharfe Kanten und, sofern man in das Wrack eindringt, die Gefahr des Hängen- oder Steckenbleibens sowie der Orientierungsverlust.", "section_level": 3}, {"title": "Umwelt- und Denkmalschutz.", "content": "Die in den 1950er Jahren beginnende Verbreitung des Tauchsports zog zunächst teilweise erhebliche Umweltschäden nach sich. Insbesondere der Umstand, dass Tauchgeräte bedenkenlos, dafür aber mit großem Erfolg bei der Unterwasserjagd und der Bergung von Altertümern eingesetzt wurden, führte an manchen Orten zur Vernichtung des Habitats und der Nahrungsquellen von Tier- und Pflanzenwelt sowie zur unwiederbringlichen Zerstörung von archäologischen Fundstätten. Daher haben einerseits die staatlichen Behörden Schutzvorschriften erlassen oder sogar bestimmte Bereiche für das Tauchen gänzlich gesperrt. Die Erhaltung einer intakten Umwelt und der Fundstätten liegt andererseits aber auch im Interesse der Taucher selbst, was Tauchorganisationen dazu veranlasste, Verhaltenskodizes und spezielle Kurse auszuarbeiten, die zu umwelt- und denkmalgerechtem Tauchen ermahnen. Dies verhindert zum einen, dass Sporttauchern Gesetzesverstöße unterlaufen, die mit teilweise drastischen Strafen belegt werden und zum anderen machen sie das Tauchen zu einer Sportart, welche umweltverträglich ist und es ermöglicht, ungeahnte Einblicke in die Unterwasserbiologie oder in die Kulturgeschichte zu erhalten. Durch Sporttaucher werden auch nicht selten Gewässerteile von Abfall befreit oder neue künstliche Habitate, wie beispielsweise künstliche Korallenriffe erbaut.", "section_level": 2}, {"title": "Tauchen mit Behinderung.", "content": "Auch Menschen mit Behinderung haben mittlerweile vielseitige Möglichkeiten, den Tauchsport auszuüben. Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung kommt es zu einem bemerkenswerten ehrenamtlichen Engagement in diesem Bereich des Tauchsports. Die Ausbildungsanforderungen sind gegenüber den Nichtbehinderten keineswegs verringert, sondern eher erhöht. Der Grund liegt darin, dass trotz möglicherweise eingeschränkter Fähigkeiten des Tauchschülers der gleiche Sicherheitsstandard wie bei einem nichtbehinderten Gerätetaucher einzuhalten ist. Tauchbegleiter für Behinderte sollten idealerweise erfahrene Sporttaucher mit einer entsprechenden Zusatzausbildung sein, in der die künftigen Begleiter auf die Besonderheiten des Tauchens mit Behinderten vorbereitet werden. Im kulturellen Begleitprogramm der Paralympics 2012 hat die britische Performance-Künstlerin Sue Austin mit einem selbst entwickelten Rollstuhl mit Propeller-Antrieb ein Unterwasser-Ballett choreografiert.", "section_level": 2}, {"title": "Kindertauchen.", "content": "Ab einem Alter von etwa 8 Jahren ist es für Kinder möglich, mit für sie angepasster Ausrüstung in auf Kinder ausgerichteten Tauchkursen das Tauchen zu erlernen. Kinder tauchen immer in einem Buddyteam mit einem Erwachsenen. Die Brevetierungen, die Kinder so erlangen können, sind gegenüber Erwachsenen-Brevets meist in der maximalen Tiefe und der Anzahl der Tauchgänge pro Tag eingeschränkt, da es nach wie vor keine abschließenden Ergebnisse darüber gibt, wie sich die veränderten Anforderungen an den Körper auf den kindlichen Organismus auswirken. Kinder reagieren anders als Erwachsene auf Gefahren oder Zwischenfälle und können so unter Wasser zu einem erhöhten Risiko für sich selbst und den sie begleitenden Buddy werden. Ab einem Alter von 15 oder 16 Jahren werden Jugendliche meist ohne Einschränkung zu den Tauchkursen für Erwachsene zugelassen. Tauchführer- und Tauchlehrer-Ausbildungen bleiben aber jungen Erwachsenen ab einem Alter von 18 oder 20 Jahren vorbehalten, weil sich bei diesen Tätigkeiten auch rechtliche Fragen auftun können. Tauchlehrer dürfen nur nach einer Zusatzausbildung, die sie als Kindertauchlehrer auszeichnet, Kinder unterrichten, prüfen und brevetieren.", "section_level": 2}, {"title": "Pädagogisches Tauchen.", "content": "Seit Mitte der 1990er Jahre entwickeln sich zunehmend auch tauchpädagogische Angebote für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche. Gerade in diesen Bereichen findet eine wissenschaftliche Auseinandersetzung statt, die sich nicht mehr nur mit der Sportart an sich auseinandersetzt, sondern auch mit psychologischen, pädagogischen und sogar psychiatrischen Fragen. Einen wesentlichen Beitrag dazu haben die Erkenntnisse aus der Tauchpsychologie geleistet. Emotionspsychologische und erlebnispädagogische Untersuchungen zeigen mittlerweile erstaunliche Erfolge und bestätigen die praktischen Erfahrungen der Pioniere auf diesem Gebiet. Auch Menschen mit geistiger Behinderung können von diesen Ergebnissen profitieren.", "section_level": 2}, {"title": "Berufstauchen.", "content": "Das Ausführen gewerblicher Arbeiten unter Wasser ist die Aufgabe der Berufstaucher. Das Tätigkeitsspektrum ist sehr vielfältig, beispielsweise: Entsprechend breit gestreut ist das Spektrum der Stellen, die Taucher vorhalten oder beauftragen: Den Berufstauchern zuzurechnen sind auch die Tauchlehrer, die sich beruflich mit der Ausbildung von Tauchern befassen. Ortskundige Tauch-Guides arbeiten auf vielen Tauchbasen ebenfalls professionell.", "section_level": 1}, {"title": "Sättigungstauchen.", "content": "Mit dem Sättigungstauchen wird im Bereich der Berufstaucher dem Problem der erhöhten Dekompressionszeiten bei Tieftauchgängen begegnet. Dabei nutzt man die Tatsache, dass die Gasaufnahme des Organismus bei erhöhtem Druck irgendwann begrenzt ist. Nach einer bestimmten Zeit unter hohem Wasserdruck ist der Körper gesättigt, eine Verlängerung der Tauchzeit führt nicht zu einer noch längeren Dekompressionszeit. Da die Dekompressionszeit z. B. nach einem Tauchgang bis 200 m Tiefe bis zu sieben Tage betragen kann, kann sie nicht im Wasser verbracht werden. Dazu verwendet man heutzutage eine Dekompressionskammer, die einen allmählichen Aufstieg um rund 30 m pro Tag simuliert. Diese Technologie kommt besonders bei Unterwasserstationen zum Einsatz. Ein Taucher, der sich in einer solchen Station für mehr als 24 Stunden aufhält, wird als Aquanaut bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "Neben dem Atemgas-Vorrat und dem Atemregler oder Helm trägt ein Gerätetaucher eine Tarierweste, Taucheranzug, Bleigewichte, die Tauchergrundausrüstung (Tauchmaske, Schnorchel, Taucherflossen), Füßlinge sowie Instrumente zur Kontrolle der Orientierung (Kompass), des Atemgasvorrates (Finimeter), der Tauchzeit (Taucheruhr), der Tauchtiefe (Tiefenmesser) und eine Dekompressionstabelle oder einen Tauchcomputer zur Berechnung eines sicheren Aufstiegs.", "section_level": 1}, {"title": "Drucklufttauchgerät.", "content": "Beim Tauchen mit Drucklufttauchgerät wird mit einer oder mehreren Druckluftflaschen getaucht, die nicht, wie oftmals angenommen, mit reinem Sauerstoff, sondern mit normaler, gereinigter und entfeuchteter Druckluft oder einem luftähnlichen Atemgasgemisch gefüllt ist. Vor allem Sporttaucher, die in kurzer Zeit viele Tauchgänge absolvieren, benutzen gerne Nitrox (mit Sauerstoff angereicherte Luft) anstelle von Druckluft. Durch den verringerten Stickstoffanteil erfolgt eine geringere Sättigung der Körpergewebe mit Stickstoff, und es werden längere Nullzeiten möglich. Das vom Taucher ausgeatmete Atemgas wird ins Wasser abgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Helmtauchgerät.", "content": "Beim historischen Helmtauchen trägt der Taucher einen Tauchanzug, Kupfer-Helm, Schulterstück und viele Gewichte, um den Auftrieb des Helms auszugleichen. Über einen Schlauch wird der Helm mit Atemgas versorgt, das über der Wasseroberfläche durch einen Kompressor aufbereitet wird. Moderne Taucherhelme, die vorwiegend in der Berufstaucherei genutzt werden, bestehen oft aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff und werden nicht selten durch eine vom Taucher mitgetragene Druckluftflasche oder ein Kreislauftauchgerät versorgt. Oberflächenversorgtes Tauchen wird aber gerade bei Unterwasserarbeiten auch heute noch oft angewandt.", "section_level": 2}, {"title": "Kreislauftauchgerät.", "content": "Obwohl Kreislauftauchgeräte (Rebreather) die ersten wirklich autonomen Tauchgeräte waren, wurden sie lange nur von wenigen Tauchpionieren und dem Militär eingesetzt. Seit einigen Jahren erlangen diese Geräte aber auch bei Berufs- und Sporttauchern immer größere Popularität. Die ausgeatmete Luft wird innerhalb des Gerätes durch Atemkalk vom enthalten Kohlendioxid befreit, anschließend mit geringen Mengen von reinem Sauerstoff angereichert und erneut vom Taucher eingeatmet. Dieser geschlossene Kreislauf führt dazu, dass normalerweise keinerlei Ausatemluft ins Wasser abgegeben wird, ein Umstand der neben militärischen Tauchern auch von Unterwasserfotografen und Forschern geschätzt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Panzertauchanzug.", "content": "Beim Panzertauchanzug handelt es sich um eine Sonderform eines Tauchanzuges oder ein bewegliches Einmann-U-Boot. Der Anzug ist starr, ein Druckausgleich mit dem Wasserdruck der Umgebung findet nicht statt. Die Luftversorgung erfolgt über ein Kreislaufgerät, wie es in Raumanzügen eingesetzt wird. Die Beweglichkeit von Armen und Beinen wird durch spezielle, den Druck intern ausgleichende Gelenke hergestellt. Da eine Benutzung der Hände nicht möglich ist, werden Greifer oder Manipulatoren eingesetzt. Eingesetzt wird der Panzertauchanzug von Berufstauchern in großen Tiefen von bis zu 610 Meter.", "section_level": 2}, {"title": "Gefahren.", "content": "Beim Tauchen begibt sich der Mensch in eine Umgebung, für die er durch seine biologischen Anlagen nicht geschaffen ist und in der er ohne technische Unterstützung nur kurze Zeit überleben kann. Zudem gibt es nur wenige andere Gelegenheiten, bei denen ein Mensch so unmittelbar mit verschiedenen physikalischen Gegebenheiten konfrontiert wird wie beim Gerätetauchen. Statistisch gesehen ist Tauchen eine sehr sichere Sportart. Laut der langjährigen internationalen Statistik von Divers Alert Network (DAN) gibt es 4.7 Tauchfälle pro einer Million Tauchgängen. Eine Million Tauchgänge Entspricht etwa einer totalen Tauchzeit von mindestens 85 Jahren. Im Vergleich dazu ertranken im Jahre 2014 in Deutschland 4.9 pro einer Million Schwimmer. Jede Art des Tauchens hat jedoch ihre speziellen Gefahren und potenziellen Risiken. Daher ist es notwendig, eine solide Tauchausbildung zu absolvieren, um die theoretischen und praktischen Kenntnisse im Umgang mit der Tauchausrüstung, der Tauchgangsplanung und das richtige Verhalten im Wasser zu erlernen. Tauchorganisationen bieten Kurse an, in denen Taucher Wissen und Fähigkeiten erlernen und erweitern können. Die wichtigsten Risiken sind: In Tauchkursen erlernt der Taucher bestimmte Verhaltensweisen und das Einhalten von Grenzwerten, die alle darauf abzielen, Tauchunfälle möglichst vollständig auszuschließen, wenn sie eingehalten werden. Die Limits ergeben sich aus der Tauchmedizin und der Tauchphysik.", "section_level": 1}, {"title": "Versicherungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gesetzliche Sozialversicherungen.", "content": "In der gesetzlichen Krankenversicherung und der gesetzlichen Rentenversicherung (gesetzliche Sozialversicherungen) bestehen keine Ausschlüsse. Behandlungskosten nach Tauchunfällen werden ebenso ohne Einschränkung übernommen wie Rentenzahlungen bei verminderter Erwerbsfähigkeit. Berufstaucher sind zudem über die gesetzliche Unfallversicherung versichert.", "section_level": 3}, {"title": "Private Versicherungen.", "content": "Beim Sporttauchen gelten Ausschlüsse in vielen Versicherungsarten. So sind z. B. Dekompressionsunfälle und tauchtypische Gesundheitsschäden wie Barotraumata in der privaten Unfallversicherung ausgeschlossen. Einige Versicherer schließen diese Fälle über eine Zusatzvereinbarung jedoch mit ein. Auch bei Lebens-, und Berufsunfähigkeitsversicherungen gilt Sporttauchen als Risikoerhöhung. Leistungen sind hier oft ausgeschlossen oder nur über eine Zusatzvereinbarung versicherbar. Für beruflich tätige Sporttaucher, z. B. Tauchlehrer, sind im Einzelfall besondere Ausschlüsse zu berücksichtigen.", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die meisten Tauchunfälle gelten nach schweizerischem Recht als plötzlich eintretendes und unvorhergesehenes Ereignis und werden deshalb von den – für alle in der Schweiz wohnhaften Personen obligatorischen – Krankenkassen (KVG) und Unfallversicherungen (NBU) übernommen. Kommt nach einem Tauchunfall ein Vorwurf wegen Fahrlässigkeit oder ähnliches auf, kann sich eine Krankenkasse oder Unfallversicherung gegen eine Kostenübernahme stellen. Deshalb sollten sich besonders Tauchlehrer und Tauchführer zusätzlich versichern. Die Suva behandelt das Tauchen unter 40 m Wassertiefe als Risikosport, was rechtlich gesehen nach § 39 UVG und § 50 UVV als Wagnis gilt, weswegen die Leistungen von der obligatorischen Krankenkasse oder Unfallversicherung gekürzt werden können. Deshalb sollten ambitionierte Sporttaucher und technische Taucher eine zusätzliche Tauchversicherung abschliessen. Diese kann in einer Zusatzversicherung (VVG) oder einer beliebigen anderen Police enthalten sein. Auch für in der Schweiz wohnhafte Personen, die im Ausland tauchen, kann eine zusätzliche Tauchversicherung sinnvoll sein, da z. B. Druckkammerbehandlungen im Ausland nicht in jedem Fall von der Krankenkasse oder Unfallversicherung gedeckt sind. Für Berufstaucher gelten andere Regeln, die im Arbeitsrecht geregelt sind.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Gerätetauchen ist eine Form des Tauchens, bei der der Taucher ein Drucklufttauchgerät (), ein Kreislauftauchgerät \"(Rebreather)\" oder ein Helmtauchgerät verwendet, um unter Wasser überleben zu können. Durch die künstliche Atemgasversorgung sind – im Gegensatz zum Apnoetauchen – Tauchgänge von mehreren Stunden möglich. Anders als beim oberflächenversorgten Tauchen trägt der Gerätetaucher einen Atemgas-Vorrat während des Tauchgangs mit sich. Normalerweise handelt es sich dabei um Druckluft, es werden aber auch andere Gemische wie Nitrox, Trimix oder Heliox verwendet. Ein Gerätetaucher bewegt sich, angetrieben durch seine Tarierweste und Flossen oder Tauchscooter frei im dreidimensionalen Raum, den ihm das Wasser bietet. Das Gerätetauchen wird in unterschiedlichen Formen ausgeübt: beim Sporttauchen als reine Freizeitbeschäftigung, beim Berufstauchen als Beruf.", "tgt_summary": null, "id": 1604083} {"src_title": "Deutsche Schule Stockholm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Am 26. Juni hatte General Lee die Potomac-Armee am Beaver Dam Creek zum ersten Mal angegriffen. Am folgenden Tag erfolgte ein weiterer Angriff bei Gaines Mill. Beide Male rannte die Nord-Virginia-Armee gegen gute Stellungen an, die die Nordstaatler beide Male ohne wirklich nachhaltigen Widerstand zu leisten, aufgaben. Während der nächsten drei Tage kam es immer wieder zu Gefechten, die durch die Unwegsamkeit des Geländes geprägt waren. General McClellan hatte am 26., General Lee am 27. Juni gesiegt; die anderen Tage endeten jeweils mit einem Unentschieden. Trotz großer Verluste griff Lee die ausweichende Potomac-Armee weiter an.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangslage.", "content": "Nachdem es General Lee auch in der Schlacht bei Glendale am 30. Juni nicht gelungen war, die ausweichenden Truppen der Potomac-Armee entscheidend zu schlagen, sah er nur noch eine Möglichkeit, Teile der Potomac-Armee zu schlagen, bevor sie vollständig in den Schutz der auf dem James patrouillierenden Kanonenboote gelangten. Er musste das als Nachhut eingesetzte V. Korps, Brigadegeneral Fitz John Porters, am Malvern Hill besiegen. Die Kommandierenden Generale der Potomac-Armee hatten in den verschiedenen Schlachten und Gefechten das für eine Verteidigung günstige Gelände nordöstlich von Richmond immer wieder zu ihren Gunsten ausgenutzt. Sie mussten jedoch jeweils auf Befehl McClellans ihre Stellungen aufgeben und in Richtung Harrisons Landing am James ausweichen. Das V. Korps nutzte den Malvern Hill als Verteidigungsstellung, um von dort das Ausweichen der Potomac-Armee zu überwachen. Brigadegeneral Porter führte zusätzlich die Division Brigadegeneral Couchs, die rechts von ihm eingesetzt worden war. Generalmajor McClellan hatte am Vormittag des 1. Juli die Stellungen des Korps abgeritten und für gut befunden. Zusätzlich unterstellte er Porter zehn schwere Geschütze und sagte die Unterstützung durch das Feuer von Kanonenbooten zu. Anschließend ritt McClellan zum James und bestieg ein Kanonenboot, dass er zu seinem Hauptquartier gemacht hatte. Malvern Hill war ein rund 50 m über das Umland ragender Hügel, der von Nord nach Süd über eineinhalb Meilen bis zu der eine halbe Meile breiten Kammlinie anstieg. Diese ansteigende Fläche war offen. Im Westen befanden sich steile, bewaldete Abhänge zu einem Bach, im Osten ein ausgedehntes, mit Bäumen bewachsenes Sumpfgebiet. Ein Angriff auf die Stellungen war deshalb nur frontal möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Der Plan.", "content": "General McClellan hatte sich nach der gewonnenen Schlacht am Beaver Dam Creek entschieden, die Versorgungsbasis der Potomac-Armee von White House am York nach Harrisons Landing am James zu verlegen. Er befürchtete von der von ihm als weit überlegen eingeschätzten Nord-Virginia-Armee überflügelt zu werden. Deshalb hatte er das V. Korps über den Pamunkey nach Süden geführt und am 30. Juni Stellungen am Malvern Hill beziehen lassen. Dort sollte das V. Korps die nach der Schlacht bei Glendale ausweichenden Korps und die Versorgungskolonnen der Potomac-Armee aufnehmen und deren Marsch an den James einen Tag sichern. Das III. Korps sicherte die rechte Flanke, das I. Korps blieb in Reserve hinter dem V. Korps. General Lee war der Überzeugung, die Soldaten der Potomac-Armee seien demoralisiert. Dafür sprachen seiner Meinung nach die Unmengen erbeuteter Versorgungsgüter, unter anderen 30.000 Handwaffen und 50 Kanonen, sowie die mehr als 6.000 Gefangenen. Auch dutzende Versprengte, die die Nord-Virginia-Armee in der Nacht zum 1. Juli aufgriff, verstärkten diese Auffassung. Am Morgen des 1. Juli erkundete Generalmajor James Longstreet zwei Höhen nördlich des Malvern Hill, von denen mit Artillerie auf die Stellungen Porters gewirkt werden konnte. Lee wollte diese letzte Möglichkeit, der Potomac-Armee eine Niederlage zuzufügen, bevor sie unter den Schutz der Kanonenboote auf dem James entkommen konnte, unbedingt nutzen. Er beabsichtigte deshalb, mit der Artillerie der Nord-Virginia-Armee die gegnerische Artillerie auszuschalten und die Stellungen sturmreif zu schießen. Anschließend wollte er mit Generalmajor Jacksons Korps Porter angreifen und vernichten. Generalmajor Magruder sollte Jacksons Divisionen folgen und rechts von ihnen angreifen. Ebenso sollte Generalmajor Hugers Division dem Angriff folgen, aber erst auf Anweisung von Lee bei Bedarf in die Kämpfe eingreifen. Die Divisionen der Generalmajore Longstreet und A.P.Hill wurden aufgrund der schweren Kämpfe während der Schlacht bei Glendale zunächst als Reserve zurückgehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Die Schlacht.", "content": "Jacksons Korps griff als erstes am Morgen des 1. Juli auf dem linken Flügel an. Der Angriff blieb im Abwehrfeuer der Unionsartillerie liegen. Lee teilte den Generalmajoren Jackson, Magruder und Huger gegen 13:30 Uhr mit, dass die Artillerie in Stellung sei, und auf ein Zeichen Brigadegeneral Armisteads, der die Wirkung des Artilleriebeschusses am besten sehen konnte, gemeinsam angegriffen werden sollte. Die Artillerie erreichte jedoch nur mit wenigen Batterien die vorgesehenen Stellungen und wurden von der Unionsartillerie schnell vernichtet, teilweise schossen bis zu 50 Kanonen auf ein einzelnes Geschütz der Konföderierten. General Lee erhielt gegen 16:00 Uhr eine Meldung, dass die Unionstruppen auf Malvern Hill ausweichen würden und dass Armistead erfolgreich vorgehe. Beide Meldungen waren falsch, aber Lee hörte, was er hören wollte, und befahl Magruder und Huger, Armistead zu folgen. Generalmajor D.H. Hill hörte das Feuergefecht Armisteads mit den Sicherungen des V. Korps des Potomac-Armee und glaubte, dass vereinbarte Signal vernommen zu haben. Er griff mit fünf Brigaden gegen 17:00 Uhr an. Die Angriffe blieben im Abwehrfeuer der Unionsartillerie liegen oder wurden spätestens durch die Infanterie abgewehrt, die erst aus den Stellungen feuerte, wenn sich die Konföderierten auf Musketenschussreichweite genähert hatten. An dem Geschützfeuer beteiligten sich auch zwei Kanonenboote vom James aus. Hills Division wurde durch das Feuer geschwächt und wich gegen 18:00 Uhr aus. Jetzt führte Magruder zusätzliche Brigaden nacheinander in das Gefecht ein. Die Konföderierten kamen so nahe an die Stellungen der Potomac-Armee heran, dass Porter den Artilleriebatterien befahl, ohne Rücksicht auf eigene Verluste, doppelte Kartätschenladungen zu verschießen. Porter führte gleichzeitig einen Gegenangriff mit mehreren Brigaden bis auf Steinwurfentfernung an die Konföderierten heran. Gleichzeitig wurden seit dem frühen Morgen kämpfenden Artilleriebatterien und Infanterieregimenter durch in Reserve befindliche des I. und III. Korps abgelöst. Der Angriffsschwung der Konföderierten wurde dadurch endgültig gebrochen. Die Schusswechsel und das Artilleriefeuer setzte sich noch bis 21:00 Uhr fort. Danach blieben nur die Gefallenen und Verwundeten der Konföderierten auf dem Schlachtfeld zurück. Die drei Korps der Potomac-Armee wichen in der Nacht bis nach Harrisons Landing aus. Proteste der Kommandierenden Generale, an denen sich sogar Porter, enger Freund und Protegé McClellans, beteiligte, am nächsten Tag aus den behaupteten Stellungen die geschlagenen Divisionen der Nord-Virginia-Armee anzugreifen, lehnte McClellan ab. Generalmajor Philip Kearny warf McClellan sogar Feigheit und Verrat vor.", "section_level": 1}, {"title": "Nachbetrachtung.", "content": "Die Schlacht am Malvern Hill war der zweite Sieg der Potomac-Armee während der Sieben-Tage-Schlacht. General Lee hatte die Moral der gegnerischen Soldaten völlig falsch eingeschätzt – trotz der Anzeichen für die Demoralisierung waren sie tatsächlich hoch motiviert und kampfbereit. Der einzige demoralisierte Soldat war in der Tat der Oberbefehlshaber, Generalmajor McClellan, was dazu führte, dass die Siege nicht zum eigenen Vorteil ausgenutzt wurden. Für die Konföderierten stellte die Schlacht die letzte Möglichkeit dar, \"those people\", wie Lee seinen Gegner immer nannte, eine empfindliche Niederlage beizubringen. Wie bereits bei den vorangegangenen Schlachten der Sieben-Tage wurde Lees Plan nur unzureichend ausgeführt. Unwegsame Straßen, schlechte Karten und mangelhafte Ortskenntnis der Divisionskommandeure verlangsamte die Annäherung vor Angriffsbeginn. Versumpftes Gelände hielt Jackson auf, Magruder führte seine Division zunächst in die falsche Richtung, und die Artilleriebatterien erreichten die erkundeten Stellungen nur einzeln. Lees Operationsplan war schwierig zu koordinieren, seine Untergebenen waren seinen Führungsstil immer noch nicht gewohnt, und der Stab war noch nicht eingespielt und setzte die komplizierten Anweisungen Lees ungenügend um. Daniel H. Hill, der als Erster unkoordiniert allein angriff, schrieb nach der Schlacht: Die Evakuierung der Potomac-Armee aus Harrisons Landing begann am 14. August. Es gab immer wieder Scharmützel mit den Sicherungskräften Richmonds. Da aber Richmond nicht mehr bedroht war, konnte General Lee die Masse der Nord-Virginia-Armee an den Rapidan verlegen und am 7. August den Nord-Virginia-Feldzug gegen Generalmajor Pope beginnen. Am 14. September standen sich die Potomac-Armee und die Nord-Virginia-Armee in Maryland wieder gegenüber.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht am Malvern Hill, auch unter dem Namen Schlacht bei Pointdexters Farm bekannt, war die letzte Schlacht der Sieben-Tage-Schlacht im Sezessionskrieg. Sie fand am 1. Juli 1862 statt. ", "tgt_summary": null, "id": 1798648} {"src_title": "Stromeyerit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Kourkoulos wurde in Athen geboren und wuchs im Vorort Zografos auf. In seiner Jugend war er ein begeisterter Fußballer, der Mitglied einer Jugendmannschaft von Panathinaikos Athen wurde. Dennoch entschied er sich für eine künstlerische Laufbahn und wurde eher zufällig mit dem Schauspiel konfrontiert. Als begeisterter Leser verschlang er vor allem Bücher über das Theater, die in ihm so die Leidenschaft für das Drama weckten. Nach seinem Schauspielstudium an der Schauspielschule des nationalen griechischen Theaters in Athen, debütierte er 1958 in dem Stück \"Die Kameliendame\" nach Alexandre Dumas, wo er an der Seite von Elli Lambeti und Dimitris Horn spielte. Er war einer der Gründer der renommierten Musikgruppe Proskinio. 1967 trat Kourkoulos auch in den Vereinigten Staaten am Broadway in dem Stück \"Illya Darling\" zusammen mit Melina Mercouri auf, für dessen Darbietung er mit einem Tony Award als bester Hauptdarsteller geehrt wurde. In den 1960er und 1970er Jahren entwickelte sich der Darsteller gemeinsam mit Dimitris Papamichail zum gefragtesten griechischen Theaterschauspieler, der die Massen mobilisieren konnte und so für steigende Kartenverkäufe an den Theaterkassen sorgte. Neben klassischen Werken spielte er auch in vergleichbar schwierigen Stücken von Franz Kafka, Arthur Miller und Bertolt Brecht. Seine letzte Bühnenvorstellung hatte er 1991 in der Hauptrolle des Philoktetes von Sophokles. Anschließend wurde er künstlerische Direktor des griechischen Nationaltheaters. Seine Filmkarriere ist ebenso erfolgreich gewesen. Kourkoulos spielte in vielen Filmen vom Ende der 1950er Jahre bis zum Anfang der 1980er Jahre die Hauptrolle. Seine bekanntesten Filme sind Melodramen mit einem sozialen Hintergrund, wie \"Oratotis miden\" (Ορατότης Μηδέν, 1970) gewesen. Nikos Kourkoulos starb am 30. Januar 2007 in einem Athener Krankenhaus an einem Krebsleiden im Alter von 72 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nikos Kourkoulos (griechisch Νίκος Κούρκουλος; * 5. Dezember 1934 in Athen; † 30. Januar 2007 ebenda) war ein griechischer Theater- und Filmdarsteller. In den 1990er Jahren war er zudem Intendant des griechischen Nationaltheaters in Athen.", "tgt_summary": null, "id": 1024656} {"src_title": "Völkerkundemuseum der Universität Zürich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen entstand im Februar 1996 unter dem Namen \"English, Welsh & Scottish Railway\" (EWS). Damals, bei der Privatisierung der britischen Eisenbahnen, kaufte die amerikanische Eisenbahngesellschaft Wisconsin Central zusammen mit Kapitalgebern vier Teilgesellschaften des Frachtbetriebs von British Rail (\"Rail Express Systems\", \"Loadhaul\", \"Transrail Freight\" und \"Mainline Freight\") und fügte sie als EWS zusammen. Später übernahm EWS noch den Bereich \"National Power Rail\". Das Unternehmen übernahm 1996 einen Großteil des Frachtgeschäftes von British Rail. Seit die Wisconsin Central im Januar 2001 von der Canadian National Railway übernommen wurde, war die Canadian National bis 2007 der größte Anteilseigner. Der 1987 geschlossene Vertrag zwischen Eurotunnel, dem British Railways Board (BRB) und der SNCF garantierte den beiden Bahngesellschaften jeweils 50 Prozent der Kapazität des Eurotunnels bis zum Jahr 2052. Im Jahr 1997, nach der Bahnprivatisierung in Großbritannien, übertrug der BRB dies Recht auf EWS. Ab Ende 1998 bot das Unternehmen in Zusammenarbeit mit DB Cargo fünfmal wöchentlich ein Schnellgüterzugpaar zwischen Köln-Gremberg und Wembley durch den Kanaltunnel an. Im Januar 2001 verhandelten DB, EWS und SNCF über eine Beteiligung der Deutschen Bahn an EWS, nachdem ab Ende November 2000 der 42,5-Prozent-Anteil von Wisconsin Central sowie eine Beteiligung von Goldman Sachs zum Verkauf standen. Die Gespräche wurden einige Wochen später unterbrochen, als Wisconsin Central selbst aufgekauft wurde. Als zweite private Bahngesellschaft nach Connex erhielt EWS am 3. Oktober 2005 eine Sicherheitsbescheinigung für den Betrieb in Frankreich. In Frankreich betreibt DB Schenker Rail (UK) mit seiner Tochtergesellschaft Euro Cargo Rail (ECR) Güterzüge in Konkurrenz mit SNCF und Veolia. Im Juli 2008 hat EWS auch das Sicherheitszertifikat für Spanien erhalten. Die größten Anteilseigner an EWS waren bis zum 26. November 2007 Canadian National mit 31,6 Prozent, die neuseeländische Investmentbank Fay Richwhite mit 16,6 Prozent, der US-amerikanische Investmentfonds Berkshire Partners mit 16,8 Prozent und die ebenfalls US-amerikanische Investmentbank Goldman Sachs mit 5,8 Prozent. Die restlichen ca. 30 Prozent wurden von kleineren Aktionären gehalten. Seit dem 26. November gehört EWS zu 100 Prozent der Deutschen Bahn AG; vom 1. Januar 2009 firmierte das Unternehmen unter dem Namen \"DB Schenker Rail (UK) Ltd.\", seit dem 2. März 2016 wurde der Name in \"DB Cargo UK\" geändert. Mit der französischen Tochter Euro Cargo Rail bietet DB Cargo UK seit 2008 europäische Kombiverkehre zwischen Großbritannien und Spanien, Belgien, Deutschland sowie Italien an. Vermarktet werden die etwa 1000 Züge im Jahr unter der Marke Euro Cargo Rail. DB Cargo UK beschäftigt in Großbritannien zirka 5000 Personen. Axiom Rail (Stoke-on-Trent) ist eine Tochter der DB Cargo UK, die Güterwagen ausbessert und Ersatzteile sowie neuartige Drehgestelle herstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Rollmaterial.", "content": "DB Cargo UK verfügt über ca. 500 Lokomotiven, darunter 250 Diesel-Lokomotiven der Baureihe 66, entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Bereich EMD von General Motors (heute Electro-Motive Diesel), und 30 Lokomotiven der Baureihe 67 mit Höchstgeschwindigkeit von 125 Meilen/h (200 km/h), sowie 14'000 Wagen. Die Standardfarbe der Fahrzeuge ist ein von der \"Wisconsin Central\" übernommenes Kastanienrot mit einem goldenen Band auf der Längsseite mit dem Schriftzug „EWS“ in demselben Kastanienrot darin. Auf älteren Fahrzeugen findet man noch ein kaufmännisches Und („&“) zwischen dem „W“ und dem „S“; dies wurde später fallen gelassen. Die Fronten der Lokomotiven sind in dem typischen Gelb der britischen Eisenbahnen gehalten. DB Cargo UK besitzt auch Personenwagen als Charterzüge für Sonderfahrten oder gesellschaftliche Veranstaltungen und betreibt auch den Royal Train, den Salonwagenzug der britischen Königsfamilie. Für eigene Zwecke hält DB Cargo UK einen „Company Train“ (intern „CoT“), der von einer Lokomotive der Baureihe 67 gezogen wird, und aus einem Konferenzwagen, einem Schlafwagen und einem Speisewagen sowie einem Steuerwagen für Schiebebetrieb besteht. Lokomotive und Steuerwagen sind in silbergrau gehalten und haben beide eine Videokamera in Fahrtrichtung, die anderen Wagen sind in der Firmenfarbe kastanienrot lackiert. Alle Fahrzeuge entsprechen dem UIC-Lichtraumprofil UK1, das etwas schmaler ist als die auf dem europäischen Kontinent als Standard verbreiteten UIC-Profilen GA bis GC.", "section_level": 1}, {"title": "Triebfahrzeuge.", "content": "Nach der Bildung von EWS durch die \"Wisconsin Central\" verkündete der neue Eigner, alle alten Lokomotiven aus den Beständen der British Rail auszumustern und durch neue Lokomotiven zu ersetzen. 250 Maschinen der Baureihe 66 wurden bestellt. Trotzdem sind immer noch einige ältere Lokomotiven bei DB Cargo UK im Einsatz. Da nur etwa ein Drittel des Schienennetzes auf Britannien elektrifiziert ist und zudem zwei verschiedene Stromsysteme vorhanden sind (25 kV~50 Hz und 750 V= Stromschiene), setzt DB Cargo UK vor allem auf Dieselantrieb. Die starken elektrischen Lokomotiven der \"Baureihe 92\" werden v. a. für die Durchfahrt durch den Eurotunnel eingesetzt, wobei eine Diesellokomotive der \"Class 66\" im Zug mitgeschleppt wird, die auf der eigentlichen Fahrt des Zuges jenseits der Rangierbahnhöfe Dollands Moor und Calais-Fréthun an den beiden Ausgängen des Eurotunnel die Traktion übernehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrsleistung.", "content": "DB Cargo UK bewegt wöchentlich etwa 8.000 Züge und ist die einzige Güterbahn, die in allen Teilen der Insel Britannien tätig ist und durch den Kanaltunnel eine Frachtverbindung mit dem Kontinent betreibt. EWS hatte auch die Post transportiert, bis am 9. Januar 2004 die Royal Mail beschloss, keine Post mehr mit der Bahn zu transportieren. Die Entscheidung wurde fast ein Jahr später revidiert, aber seitdem wird Post nur in eingeschränktem Umfang vom Konkurrenten GB Railfreight befördert. Vom Jahr 2010 an will das Unternehmen Güterverkehrszüge auf der Schnellfahrstrecke HS1 betreiben. Gezogen werden sollen diese Züge von modifizierten Lokomotiven der Baureihe 92. Mitte der 2010er Jahre gab es bei DB Cargo UK einen dramatischen Einbruch der Kohle- (auf 1/4 früherer Mengen) und Stahltransporte (auf 2/3). Ursachen waren bei der Entwicklung der Kohleverkehre neben einer gesetzlichen Änderung (CO2-Steuer) vor allem ein niedriges Gaspreisniveau. Es wurden Kombikraftwerke von Kohlebetrieb auf Gasbefeuerung umgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "DB Cargo UK ist ein britisches Eisenbahnverkehrsunternehmen und die größte Güterbahn auf der Insel Großbritannien sowie der größte Frachtkunde des Eurotunnels. Das Unternehmen gehört zum Konzern der Deutschen Bahn AG.", "tgt_summary": null, "id": 1455614} {"src_title": "Gustavo Moncayo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berechnung.", "content": "Der Russell 1000 ist ein Kursindex und repräsentiert 90 Prozent der Marktkapitalisierung der US-amerikanischen Aktienmärkte. Als Basis dienen die 1000 größten Aktiengesellschaften des Russell 3000. Berechnet wird der Index nach der Wertindex-Formel, die als Meßzahl die Gesamtwertveränderung angibt. Der Russell 1000 wird nicht um Dividendenzahlungen bereinigt. Kapitalmaßnahmen wie Aktiensplits haben keinen (verzerrenden) Einfluss auf den Index. Das Anlageuniversum beinhaltet alle Unternehmen mit Sitz in den USA, die an der New York Stock Exchange (NYSE), der NYSE Amex (früher American Stock Exchange) und der NASDAQ gelistet sind. Die Gewichtung erfolgt nach der Marktkapitalisierung. Über eine Aufnahme in den Index entscheidet die Investment- und Beratungsfirma Russell Investment Group. Die Zusammensetzung des Index wird jährlich überprüft. Die Berechnung wird während der NYSE-Handelszeit von 9:30 bis 16:00 Ortszeit (15:30 bis 22:00 MEZ) jede Sekunde aktualisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Überblick.", "content": "Der Russell 1000 wurde 1984 von der Investment- und Beratungsfirma Russell Investment Group entwickelt und auf monatlicher Basis bis 1978 zurückgerechnet. Er ist so definiert, dass der Index am 31. Dezember 1986 den Wert 130 angenommen hätte. Ein Meilenstein in der Entwicklung des Russell 1000 war der 6. August 1997, als er mit 503,65 Punkten erstmals den Handel über der 500-Punkte-Marke beendete. Der Index markierte auch in den folgenden Jahren weitere Rekordstände. Am 6. Juli 1998 schloss er mit 604,61 Punkten zum ersten Mal über der Marke von 600 Punkten. Die Marke von 700 Punkten überwand der Index erstmals am 12. April 1999 mit einem Schlussstand von 702,89 Punkten. Am 22. März 2000 schloss er mit 800,06 Punkten zum ersten Mal über der 800-Punkte-Marke. Bis zum 1. September 2000 stieg der Index auf 813,71 Punkte, was für sechseinhalb Jahre sein Allzeithöchststand blieb. Nach dem Platzen der Spekulationsblase im Technologiesektor (Dotcom-Blase) fiel das Kursbarometer bis zum 9. Oktober 2002 auf einen Tiefststand von 410,52 Punkten. Das war ein Rückgang seit dem 1. September 2000 um 49,5 Prozent. Der 9. Oktober 2002 bedeutete das Ende der Talfahrt. Ab Herbst 2002 war der Russell 1000 wieder auf dem Weg nach oben. Das Hoch vom 1. September 2000 überwand der Index am 25. April 2007, als er mit 815,43 Punkten schloss. Am 9. Oktober 2007 markierte der Russell 1000 mit einem Schlussstand von 852,32 Punkten ein Allzeithoch. Im Verlauf der internationalen Finanzkrise, die im Sommer 2007 in der US-Immobilienkrise ihren Ursprung hatte, begann der Index wieder zu sinken. Am 9. Oktober 2008 schloss er mit 492,13 Punkten erstmals seit dem 23. Mai 2003 unter der Grenze von 500 Punkten. Auf den tiefsten Stand seit dem 1. Oktober 1996 fiel der Russell 1000 am 9. März 2009, als er den Handel mit 367,55 Punkten beendete. Seit dem Allzeithoch vom 9. Oktober 2007 entspricht das einem Rückgang um 56,9 Prozent. Der 9. März 2009 bedeutete das Ende der Talfahrt. Ab dem Frühjahr 2009 war der Börsenindex wieder auf dem Weg nach oben. Bis zum 29. April 2011 stieg er um 106,0 Prozent auf einen Schlussstand von 758,45 Punkten. Die Abschwächung der globalen Konjunktur und die Verschärfung der Eurokrise führten zu einem Kurseinbruch des Aktienindex. Am 3. Oktober 2011 beendete das Kursbarometer den Handel bei 604,42 Punkten und damit um 20,3 Prozent tiefer als fünf Monate zuvor. Die Ankündigung neuer Anleihekaufprogramme der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank in grundsätzlich unbegrenztem Umfang führte zu einer Erholung der Kurse am Aktienmarkt. Die monetären Impulse spielten eine größere Rolle bei der Kursbildung, als die weltweite Wirtschaftsabkühlung und die Lage der Unternehmen. Am 17. Januar 2013 schloss der Russell 1000 bei 821,61 Punkten und damit um 35,9 Prozent höher als am 3. Oktober 2011.", "section_level": 2}, {"title": "Höchststände.", "content": "Die Übersicht zeigt die Allzeithöchststände des Russell 1000.", "section_level": 2}, {"title": "Meilensteine.", "content": "Die Tabelle zeigt die Meilensteine des Russell 1000 seit 1986.", "section_level": 2}, {"title": "Jährliche Entwicklung.", "content": "Die Tabelle zeigt die jährliche Entwicklung des bis 1978 zurückgerechneten Russell 1000.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Russell 1000 ist ein weltweit beachteter Aktienindex. In ihm sind die 1000 Unternehmen in den USA mit der höchsten Marktkapitalisierung gelistet. Der Russell 1000 steht in Konkurrenz zum S&P 500-Index der Gesellschaft Standard & Poor's.", "tgt_summary": null, "id": 1549624} {"src_title": "Rudolf Pfeiffer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kategorien und Wahlverfahren.", "content": "Die Anthony Awards wurden erstmals 1986 vergeben. Die Kategorien variieren von Jahr zu Jahr, regelmäßig werden jedoch unter anderem Preise für die besten im Vorjahr erschienenen englischsprachigen Romane, Debütromane, Kurzgeschichten, Original-Taschenbücher und Werke der Sachliteratur verliehen. Von den Veranstaltern der Bouchercon wird im Vorfeld eine Nominiertenliste erstellt, die auf Umfragen von Fans des Krimi-Genres beruhen. In jeder Kategorie treffen in der Regel fünf Titelanwärter aufeinander, die im Vorfeld die meisten Stimmen auf sich vereinen konnten. Die Sieger werden ebenfalls von Fans, den Besuchern der Bouchercon, gekürt und auf dem Kongress während einer Preisverleihung ausgezeichnet. Unter den Preisträgern der letzten Jahre sind so bekannte Autoren wie Elizabeth George, Thomas Harris, Tony Hillerman, Dennis Lehane oder Val McDermid vertreten. Im Jahr 2000 wurden im Rahmen der Millenniumsfeierlichkeiten zudem einmalig die besten Leistungen von Kriminalschriftstellern des vergangenen Jahrhunderts prämiert. Als bester Mystery-Roman setzte sich Daphne du Mauriers 1938 veröffentlichtes Werk \"Rebecca\" gegen Raymond Chandlers \"Der große Schlaf\" (\"The Big Sleep\", 1939), Agatha Christies \"Alibi\" (\"The Murder of Roger Ackroyd\", 1926), Dashiell Hammetts \"Der Malteser Falke\" (\"The Maltese Falcon\", 1930) und Dorothy L. Sayers \"Aufruhr in Oxford\" (\"Gaudy Night\", 1935) durch. Als beste Serie triumphierte Agatha Christie mit ihrer Hercule-Poirot-Reihe vor Ed McBain (87. Polizeirevier), Marcia Muller (Sharon-McCone-Serie), Dorothy L. Sayers (Lord-Peter-Wimsey-Reihe) und Rex Stout (Nero-Wolfe-Serie). Christie erhielt auch die Auszeichnung als beste Autorin des Jahrhunderts, während Raymond Chandler, Dashiell Hammett, Dorothy L. Sayers und Rex Stout nominiert waren. Die regelmäßig seit 1986 verliehenen Preiskategorien sind: Seit 1991 wird zudem ein Preis in der Kategorie Bestes Sachbuch (Best Critical/Nonfiction) vergeben. Außer in den regelmäßig vergebenen Kategorien gibt es auch sogenannte \"Wildcat Awards\", das sind in wechselnden Kategorien vergebene Sonderpreise, zum Beispiel Bester Serientitel (Bill Crider Award for Best Novel in a Series) oder Beste Internetseite (Best Online Content). Neben den Anthony Awards wird bei der Bouchercon immer wieder auch ein Autor für sein Lebenswerk geehrt (Lifetime Achievement). Diese Ehrung gilt jedoch nicht als Anthony Award.", "section_level": 1}, {"title": "Preisträger.", "content": "Mehrfachvergabe in einem Jahr wird durch einen trennenden Schrägstrich („/“) angezeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Anthony Awards sind US-amerikanische Literaturpreise, die jährlich auf der \"Anthony Boucher Memorial World Mystery Convention\", kurz „Bouchercon“ genannt, vergeben werden. Die Auszeichnung ist ebenso wie der Kongress, der sich klassischen Kriminal- und Mysteryromanen annimmt, dem Autor und Kritiker Anthony Boucher (1911–1968) gewidmet. Boucher verfasste 17 Jahre lang die New York Times-Kolumne \"Criminals at Large\", die ihm hohes Ansehen als Kritiker auf dem Gebiet der Kriminalliteratur einbrachte. Er war Mitbegründer der Mystery Writers of America. Die Anthony Awards zählen neben dem Edgar und Shamus Award mit zu den wichtigsten US-amerikanischen Krimipreisen.", "tgt_summary": null, "id": 728605} {"src_title": "Zugelassener Vertreter vor dem Europäischen Patentamt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Rushton war einer der Gründer von \"Private Eye\" mit seinen Shrewsbury School-Freunden Christopher Booker, Paul Foot und Richard Ingrams und hatte zunächst die Aufgabe des Layout Gestaltens. Er war einer der Cartoon-Zeichner bis zu seinem Tod. Er wurde berühmt durch seine Auftritte in \"That Was The Week That Was\" und anderen Fernsehsendungen mit David Frost. Später trat er im Fernsehen als Plautus in \"Up Pompeii!\" auf und las Geschichten für Jackanory – besonders erwähnenswert ist sein Umgehen mit Winnie the Pooh. Gegen Ende seines Lebens trat er oft als Gast in zahllosen Fernsehshows unterschiedlicher Qualität wie \"Through the Keyhole\" auf. Er lieh der Trickserie \"The Trap Door\" seine Stimme, ebenso einigen Fernsehwerbungen. 22 Jahre lang war er Spieler der lange laufenden BBC Radio 4-Radioshow \"I’m Sorry I Haven’t a Clue\". Er war seit der dritten Staffel ein reguläres Mitglied der Gruppe und blieb es bis zu seinem plötzlichen Tod 1996. Seitdem wurde keine dauerhafte Vertretung für ihn gefunden, sondern immer wechselnde Gäste haben seinen Sitz eingenommen. Rushton illustrierte auch Auberon Waughs \"\"Way Of The World\"\"-Kolumne in \"The Daily Telegraph\" von 1990 bis zu seinem Tod. Während er bei \"Private Eye\" arbeitete, kandidierte er 1963 (unter dem Slogan \"Death to the Tories\") bei der Kinross und West Perthshire-Wahl 1963 gegen Alec Douglas-Home (in \"Eye\" als Baillie Vass bekannt), der sich zur Wahl stellte, um Premierminister zu werden. Am Abend vor der Wahl zog er seine Kandidatur zurückunterstützte den Kandidaten der Liberal Party, der als der glaubwürdigste Herausforderer erschien; das war zu spät, um seinen Namen von den Wahlzetteln zu nehmen und so erhielt Rushton 45 Stimmen. Er war eine beliebte Wahl als Sprecher für Hörbücher, besonders solche für Kinder. Er nahm 18 der Bücher von Wilbert Awdry der Eisenbahngeschichten-Serie auf; außerdem nahm der Adaptionen der Asterix-Bücher und von Alice im Wunderland auf. Rushton starb aufgrund von Komplikationen nach einer Herzoperation am 11. September 1996.", "section_level": 1}], "src_summary": "William George „Willie“ Rushton (* 18. August 1937 in Chelsea; † 11. Dezember 1996 in Kensington) war ein britischer Cartoon-Zeichner, Satiriker, Comedian und Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1615107} {"src_title": "Peter-André Alt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Atwima Nwabiagya District weist einen jährlichen Niederschlag zwischen 1700 und 1850 mm auf. Der Hauptniederschlag fällt in den beiden Regenzeiten zwischen März und Juli sowie zwischen September und November. Die Durchschnittstemperaturen liegen zwischen 27 °C (August) und 31 °C (März). Im Durchschnitt herrscht im Distrikt eine Luftfeuchtigkeit zwischen 87 und 91 Prozent. Durchschnittlich liegt Atwima Nwabiagya auf 77 Metern über dem Meeresspiegel. Die höchsten Punkte liegen in den Gemeinden Barekese und Tabere. Die Flüsse Offin und Owabi sind die beiden größten Entwässerungssysteme. Auch die Flüsse Kobi und Dwahyen durchfließen den Distrikt. In Owabi und Barekese werden der Owabi bzw. der Offin zur Frischwasserversorgung von Kumasi, der zweitgrößten Stadt Ghanas und Hauptstadt der Ashanti Region, angestaut. In Jahren mit höheren Niederschlagsmengen treten vielerorts die Flüsse und Bäche über ihre Ufer, es kommt zu starken Überschwemmungen. In Jahren mit niedrigem Niederschlag trocknen die kleineren Flüsse vollständig, insbesondere in der Trockenzeit zwischen Februar und März, aus.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Im Distrikt leben hauptsächlich Angehörige der Akan-Völker (77,4 Prozent). Die Mossi stellen ca. 9,1 Prozent, zu den Ewe zählen 2,9 Prozent der Bevölkerung. Weitere 10,6 Prozent setzen sich aus einer Vielzahl anderer Ethnien zusammen. Die am häufigsten gesprochene Sprache im Distrikt ist Twi. Im Jahr 2000 ergab eine Volkszählung einen Bevölkerungsstand von 129.375 für den Distrikt. Er ist ein Bevölkerungswachstum von jährlich 3 Prozent zu verzeichnen, sodass Hochrechnungen zufolge im Jahr 2006 ca. 153.039 Menschen im Distrikt lebten. Es gibt etwas mehr Männer als Frauen (101:100). Die Bevölkerungsdichte ist mit 439 Personen pro km2 nach den Distrikten Kumasi Metropolitan und Kwabre die höchste in der gesamten Ashanti Region. Insgesamt 26,6 Prozent der Bevölkerung (also ca. 34.449 Menschen) leben im Gebiet um Abuakwa, welches die bevölkerungsreichste Gemeinde des Distrikts ist. Das Gebiet um die Gemeinde Afari weist hingegen die niedrigste Bevölkerungszahl mit nur 8.929 Menschen (6,9 Prozent) auf. Etwa 64 Prozent der Bevölkerung leben in einer städtischen Umgebung, 36 Prozent leben auf dem Land. Große Teile der Bevölkerung wandern bereits in die nahe gelegene regionale Hauptstadt Kumasi ab. Die durchschnittliche Haushaltsgröße im Distrikt beläuft sich auf 5,7 Menschen und liegt damit über dem regionalen Durchschnitt von 5,3. Insgesamt 43,2 Prozent der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt. Allein die Altersgruppe 0–4 Jahre stellt 15,5 Prozent der Distriktbevölkerung, die Altersgruppe 5–9 stellt 15,8 Prozent. Lediglich 6,2 Prozent der Bevölkerung sind über 64 Jahre alt. Im arbeitsfähigen Alter zwischen 15 und 64 sind folglich 50,6 Prozent der Bevölkerung. Die Bevölkerung wird zu 75,7 Prozent dem Christentum zugerechnet, 13,2 Prozent dem Islam, 1,3 Prozent den traditionellen Religionen, 0,9 Prozent anderen Religionsgemeinschaften und ca. 9,0 Prozent sind keiner Religion zuzuordnen. Die Bevölkerung lebt in insgesamt 126 Siedlungen, von denen lediglich 5 eine Einwohnerzahl von über 5000 Bewohnern ausweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Wichtigster Wirtschaftszweig im Atwima Nwabiagya District ist die Landwirtschaft. In diesem Bereich arbeiten 50,76 Prozent der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter. In industriellen Betrieben sind 17,41 Prozent der Bevölkerung beschäftigt, im Handel und Verkauf etwa 14,43 Prozent. Der Dienstleistungssektor bietet für 17,40 Prozent eine Einkommensquelle. Der Durchschnittshaushalt mit 5,7 Personen im Distrikt lebt von ca. 400 US-Dollar pro Jahr. Auch für die im Distrikt vorherrschenden Lebensverhältnisse sind diese Durchschnittseinkommen als sehr niedrig zu bezeichnen.", "section_level": 1}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Wichtiges Element der Wirtschaft im Atwima Nwabiagya District ist die Landwirtschaft. Die landwirtschaftlichen Betriebe arbeiten zumeist in Subsistenzwirtschaft. Wenige Farmen sind kommerziell ausgerichtet. Angebaut werden hauptsächlich Mais, Kassava, Yams, Ingwer, Palmöl, Reis, Zitrusfrüchte, Kakao, Kochbananen und eine Vielzahl weiterer Gemüse. Der Distrikt ist einer der größten Produzenten von Zitrusfrüchten in Ghana. Allein 12.000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche werden hier aufgrund der besonders geeigneten klimatischen Verhältnisse zum Anbau von Zitrusfrüchten genutzt. Neben dem lokalen und regionalen Markt werden auch Burkina Faso und andere benachbarte Staaten beliefert. Reis wurde auf einem Gebiet von 2,515 ha, Mais auf 10.955 ha, Kassava auf 21.086 ha, Kochbananen auf 14.519 ha und Yam auf 1.838 ha im Jahr 2004 angebaut. Der Distrikt ist auch bekannt für seine großen Geflügelfarmen wie beispielsweise Darko Farms, Asare Farms und Mfum Farms. Auch Ziegen, Schafe, Schweine und Rinder werden gehalten. Die Farmgröße ist eher klein. Auch haben die Landwirte das Problem stark zersplitterter Anbauflächen und daher weite Wege zurückzulegen, die eine niedrige Produktivität zur Folge haben. Auch die Ausstattung der Landwirte mit Arbeitsmitteln ist traditionell. Erst in den letzten Jahren wurden erstmals künstliche Düngemittel verwendet. Die Landwirte müssen bisher nach Kumasi, um beispielsweise geeignetes Saatgut oder Düngemittel zu erwerben. Jährlich geht ein großer Teil der Ernten aufgrund vollständig fehlender oder nicht geeigneter Lagerstätten verloren. Die Verbesserung der Lagermethoden zwischen 2002 und 2005 hat zu einer Verringerung des Ernteausfalls von 45 Prozent Ausfall 2002 auf 30 Prozent im Jahr 2005 bewirkt. Um einen teilweisen Totalausfall der Ernte zu verhindern, verkaufen viele Landwirte die Produkte zu sehr niedrigen, kaum rentablen Preisen. Im gesamten Atwima Nwabiagya District wurden bisher 39 landwirtschaftliche Interessengruppen gegründet. Diese Organisationen sollen die Landwirte dabei unterstützen, höhere Preise zu erzielen. In der Regel veräußern die Landwirte ihre Überschüsse an Zwischenhändler, die bisher die Preise diktierten.", "section_level": 2}, {"title": "Fischerei und Fischfarmen.", "content": "In Mfensi sind weite Teile der Bevölkerung im Fischfang beschäftigt. Lediglich 20 Fischzuchtbetriebe sind im gesamten Distrikt gegründet worden. Diese „Fischfarmen“ nehmen von der gesamten Landfläche des Distrikts lediglich etwa 12 ha ein.", "section_level": 2}, {"title": "Industrie.", "content": "Industrielle Betriebe finden sich in der Textilindustrie, der Möbelherstellung und Holsindustrie, Metallverarbeitung sowie im Bereich der Lebensmittelverarbeitung (Mühlen). Allein im Siedlungsgebiet Akropong wurden 29,4 Prozent aller im Distrikt eröffneten Industriebetriebe gegründet. In der Gemeinde Abuakwa bestehen 23,8 Prozent, in Nkawie Toase 19,3 Prozent und Barekese 15,6 Prozent. In der Textilindustrie sind 30 Prozent der Betriebe dieses Sektors tätig. 9,5 Prozent der Betriebe im Distrikt verarbeiten Palmöl, 7,4 Prozent verarbeiten Leder und stellen Lederwaren her, 3,3 Prozent aller Betriebe arbeiten in der Herstellung von Keramiken.", "section_level": 2}, {"title": "Handel und Verkauf.", "content": "12 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung arbeiten im Handel und Verkauf von Waren und Gütern. Im Wesentlichen sind die Handelsbetriebe sehr kleine Unternehmen, häufig nur Einzelhandelsunternehmen ohne Angestellte. Besonders entlang der Straßen im Distrikt wird Handel und Verkauf von Waren betrieben. Drei größere Märkte werden im Distrikt abgehalten. Der Markt in Abuakwa wird täglich abgehalten, die Märkte in Nkawie und Barekese wöchentlich. Kleinere Märkte werden in Atwima Koforidua, Akropong, Asuafua, Achiase, Maakro, Sepaase, Besease, Fufuo und Agogo abgehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Dienstleistungen.", "content": "Der Dienstleistungssektor im Distrikt besteht zu 52 Prozent der Betriebe aus Friseurbetrieben. Die traditionellen Chop Bars und andere Kleinstbestiebe bieten Lebensmittel an. Unter allen Betrieben im Dienstleistungssektor finden sich in diesem Bereich 16,8 Prozent aller Dienstleistungsbetriebe. 14,8 Prozent der Betriebe sind im Dienstleistungssektor als Herrenfriseure bzw. Barbiere tätig, 7,1 Prozent im Handel, 4,2 Prozent sind Fahrrad- und Autoreparaturbetriebe, 1,4 Prozent der Betriebe sind im Hotelgewerbe tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Wasserversorgung und Infrastruktur.", "content": "Etwa 50 Prozent der in ländlichen Gebieten lebenden Menschen sind für ihre Trinkwasserversorgung auf natürliche Gewässer wie Flüsse angewiesen. In Barekese und Owabi besteht guter Zugang zu Leistungswasser. Problematisch ist in der Trockenzeit teilweise die Versorgung durch Flüsse und kleinere Brunnen, da diese austrocknen können. Gerade die Wasserentnahme aus den natürlichen Gewässern hat oft gesundheitliche Folgen für die Bevölkerung, die dadurch beispielsweise an Bilharziose erkranken kann. Davon sind besonders die Siedlungsgebiete Afari und Barekese betroffen. Etwa 80 Prozent des Distriktes können auch während der Trockenzeit durch fahrbare Wassertanks versorgt werden. Etwa 11,43 Prozent der Bevölkerung haben Zugang zu insgesamt 15 öffentlichen Toiletten. Weitere 9,55 Prozent der Bevölkerung im Distrikt können bereits auf eigene sanitäre Einrichtungen zugreifen. Im Distrikt sind drei Banken tätig. Die Ghana Commercial Bank Ltd. hat Filialen in Nkawie, die Atwima Mponua Rural Bank hat Filialen in Toase, Abuakwa und Akropong und die Nwabigya Rural Bank hat in Berekese und Abuakwa Filialen.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Im Atwima Nwabiagya District werden 60 Kindergärten, 90 Grundschulen, 57 Junior Secondary Schools und 4 Senior Secondary Schools betrieben. Weitere vier Bildungsstätten in Nerebehi, Sepaase, Maakro und Toase bieten Ausbildungen im Kunsthandwerk, in der Schneiderei oder Computerkurse an. In den Grundschulen sind bis auf ein Siedlungsgebiet in allen Schulen unter den Schülern etwas mehr Jungen als Mädchen. In den Junior Secondary Schools sind von allen Schülern ca. 53,3 Prozent Jungen und 46,8 Prozent Mädchen. Eine Grundschulausbildung erhalten durchschnittliche 74 Prozent aller Kinder im schulfähigen Alter. In den Senior Secondary Schools sind von allen Schülern 66,15 Prozent Jungen und 33,85 Prozent Mädchen. In der Vergangenheit hat die Anzahl der Mädchen mit höherer Schulbildung erheblich zugenommen. An allen Grundschulen sind 580 Lehrer beschäftigt. 18,64 Prozent aller Lehrer haben keine berufsnahe Ausbildung. In den Grundschulen sind von 580 Lehrern 26,37 Prozent ohne berufsnahe Ausbildung. An den Junior Secondary Schools sind 551 Lehrer beschäftigt, von denen lediglich 15,60 Prozent keine berufsnahe Ausbildung vorweisen können.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlkreise.", "content": "Der Distrikt Atwima Nwabiagya bildet einen gleichnamigen Wahlkreis. Owusu-Bio Benito errang hier für die New Patriotic Party bei den Parlamentswahlen 2004 den Sitz im ghanaischen Parlament.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Atwima Nwabiagya District ist einer von 138 Distrikten in Ghana. Er ist im Zentrum des Landes in der Ashanti Region gelegen und dort einer von 21 regionalen Distrikten. Der Distrikt Atwima Nwabiagya wurde 2004 als einer von 19 neuen Distrikten gegründet, nachdem der ehemalige Distrikt Atwima mit einer Größe von 2.411 km2 und einer Einwohnerzahl von 234.759 in die Distrikte Atwima Mponua und Atwima Nwabiagya geteilt wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 1046119} {"src_title": "Abraham Hinckelmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Karl-Heinz Adler wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Von 1941 bis 1944 erlernte er den Beruf des Musterzeichners und begann ein Studium an der Staatlichen Meisterschule für Textilindustrie zu Plauen als Schüler von Walther Löbering. Von 1947 bis 1953 studierte er an der Hochschule für die bildenden Künste in Berlin (West) bei Arthur Degner und an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Wilhelm Rudolph und Hans Grundig. In Dresden erlangte er 1953 das Diplom und wurde Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Zwei Jahre später begann Adler an der TH Dresden mit der Lehr- und Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Architektur und Skulptur am Bau. 1957 konnte er das südfranzösische Keramikzentrum Vallauris und Pablo Picasso besuchen. 1957 und 1958 schuf er erste konstruktiv-gestalthafte Collagegruppen, basierend auf dem Prinzip der Schichtung serieller geometrischer Elemente, wie Quadrate, Dreiecke, Halb- und Viertelkreise. Seit 1960 war er Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler \"Kunst am Bau\" in Dresden. Von 1961 bis 1966 war Adler als Künstlerischer Leiter für Bildende Kunst am Zentralhaus für Kulturarbeit in Leipzig tätig. Ab 1968 entwickelte er zusammen mit Friedrich Kracht das Betonformsteinsystem sowie serielle Systeme für Fassaden, Brunnen und Spielplätze. Diese wurden ab 1970 industriell gefertigt. Eine ihm 1979 angebotene Gastdozentur an der Kunstakademie Düsseldorf wurde von den DDR-Behörden untersagt. 1982 hatte Adler seine erste Einzelausstellung in der Galerie Mitte in Dresden. 1984 stellte er in der Kunsthalle Malmö aus. Von 1988 bis 1995 hatte er eine Gastprofessur an der Kunstakademie Düsseldorf inne. Durch seine Ehefrau, die Kunstwissenschaftlerin Ingrid Adler, die sich für die konkreten Künstler der DDR mit Vorträgen, Veröffentlichungen und Ausstellungen im In- und Ausland einsetzte, kam zwischen den Dresdner konkreten Künstlern Manfred Luther (1925–2004) und Wilhelm Müller (1928–1999) eine enge freundschaftliche Beziehung zustande, die sich u. a. in gemeinsamen Ausstellungen manifestierte. Als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes (DKB) nahm Adler an den DKB-Jahresausstellungen 1992 und 1993 teil. Adler starb am 4. November 2018 im Alter von 91 Jahren in Dresden. Sein Grab befindet sich auf dem Loschwitzer Friedhof.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl-Heinz Adler (* 20. Juni 1927 in Remtengrün; † 4. November 2018 in Dresden) war ein deutscher Maler, Grafiker und Konzeptkünstler.", "tgt_summary": null, "id": 379446} {"src_title": "Mambo Kings", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hughes war der zweite Sohn von John Hughes, Herausgeber der \"Boscobel Tracts\" (1830), und ging ab Februar 1834 in Rugby zur Schule, damals geleitet vom einflussreichsten englischen Pädagogen des 19. Jahrhunderts, Thomas Arnold (1795–1842), ein Studienkollege seines Vaters am Oriel College in Oxford. An der Schule tat sich Thomas Hughes vor allem im Cricket hervor, wo er es bis zu einem Spiel auf dem Lord’s Cricket Ground in London brachte. 1842 ging er ans Oriel in Oxford, wo er 1845 graduierte. 1848 wurde er als Anwalt am Bar zugelassen. 1869 wurde er Queen’s Counsel und 1870 „Bencher“ (beides Ehrentitel im britischen Rechtssystem). Im Juli 1882 wurde er Richter am Landgericht in Chester (Country Court Judgeship). Von 1865 bis 1868 war er für die Liberalen Abgeordneter des Parlaments für die Liberal Party für Lambeth und 1868 bis 1874 für Frome. Als engagierter Sozialreformer (er unterstützte die Chartisten) trat er schon 1848 der Bewegung christlicher Sozialisten um Frederick Denison Maurice (1805–1872) bei (dessen \"Kingdom of Christ\" von 1838 hatte schon als Student tiefen Eindruck auf ihn gemacht) und war an der Gründung einiger früher Gewerkschaften beteiligt. Im Januar 1854 war er mit Maurice (der gerade wegen seiner Ansichten in Cambridge seine Professorenstelle verloren hatte) einer der Gründer der Arbeiterschule (Working Men’s College) in der Great Ormond Street im Londoner Stadtteil Bloomsbury, wo er auch regelmäßig ebenso wie Charles Kingsley Vorlesungen hielt und dessen Direktor er von 1872 bis 1883 war. 1880 gründete er in den USA die Stadt Rugby in Tennessee, die als utopisches Experiment für die zweitgeborenen Söhne gehobener englischer Kreise gedacht war, aber wenig erfolgreich war. Hughes heiratete 1848 Frances Ford, mit der er sich 1853 in Wimbledon niederließ. Dort schrieb er auch sein berühmtestes Buch \"Tom Brown's Schooldays\" (dt. \"Tom Browns Schuljahre\"), das im April 1857 erschien. 1861 folgte noch ein Nachfolgeband \"Tom Brown at Oxford\". Eine seiner Töchter, Lilian Hughes Carter, kam 1912 zusammen mit ihrem Ehemann, dem Pfarrer Ernest Carter, beim Untergang der RMS \"Titanic\" ums Leben.", "section_level": 1}, {"title": "Tom Browns Schuljahre.", "content": "Das Buch \"Tom Brown's Schooldays\" beruht auf seinen Erlebnissen in Rugby und eröffnet mit der nostalgisch gezeichneten ländlichen Welt im \"Tal des weißen Pferdes\" bei Uffington. Tom Brown (modelliert nach Hughes’ Bruder George) ist ein gutherziger, willensstarker, eher an Sport als am Unterricht interessierter Schüler. Gleich bei seinem Eintritt in Rugby freundet er sich mit Harry „Scud“ East an und beide haben sich der Nachstellungen eines älteren, rüpelhaften Schülers namens Flashman zu erwehren (den sich später der Romanautor George MacDonald Fraser für seine satirischen Flashman Papers ausborgte). Nachdem sie darin erfolgreich waren, erhält Tom Brown im zweiten Teil des Buches als nun schon fortgeschrittener Schüler vom Schuldirektor Thomas Arnold die Patronage eines neuen Schülers George Arthur anvertraut, der zwar ein hervorragender Schüler ist, aber auch sensibel, von schwacher Gesundheit und etwas linkisch. Tom Brown verteidigt ihn gegen Hänseleien anderer Schüler, freundet sich mit ihm an und pflegt ihn, als er schwer erkrankt. Beide verpflichten sich christlichen Werten und spielen zusammen im Cricket Team. Das Buch endet mit der Rückkehr des erwachsenen Tom Brown nach Rugby, wo er vom Tod des Schulleiters Thomas Arnold hört. Die erste deutsche Übersetzung von Ernst Wagner erschien 1867 unter dem Titel \"Tom Brown's Schuljahre. Von einem alten Rugby-Jungen. Zur Darlegung des gegenwärtigen Standes der Erziehung in den oberen Classen Englands\" im Perthes-Verlag, Gotha. Der Roman wurde mehrfach verfilmt, unter anderem 1940 von Robert Stevenson mit Jimmy Lydon als Tom Brown und Sir Cedric Hardwicke als Thomas Arnold, 1951 von Gordon Parry mit John Howard Davies als Tom Brown und Robert Newton als Arnold sowie 2005 als BBC-Fernsehfilm unter der Regie von Dave Moore mit Alex Pettyfer als Tom Brown und Stephen Fry als Arnold. Huges selbst ließ seinem größten Bucherfolg 1861 die weniger bekannte Fortsetzung \"Tom Brown at Oxford\" folgen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Hughes (* 20. Oktober 1822 in Uffington, in Oxfordshire (früher in Berkshire); † 22. März 1896 in Brighton) war ein englischer Schriftsteller, in der Sozialreform engagierter Politiker und Anwalt, bekannt für sein klassisches Jugendbuch \"Tom Browns Schuljahre\" \"(Tom Brown’s Schooldays)\" von 1857.", "tgt_summary": null, "id": 909268} {"src_title": "Nikos Kazantzakis (Archanes-Asterousia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und erste Berufsjahre.", "content": "Carl Ernst Jarcke wurde in Danzig als einziger Sohn eines Kaufmanns geboren und wuchs in der zwar geordneten, aber rationalistischen Welt des Bürgertums Danzigs auf. Er besuchte die Bürgerschule und auch die lateinische Oberpfarrschule, bevor er mit 14 eine kaufmännische Lehre begann. 1817 bis 1819 besuchte er, da ihn der Kaufmannsberuf nicht befriedigte, das Gymnasium. 1819 nahm er an der Universität Bonn das Studium der Rechtswissenschaften auf, hörte aber auch Vorlesungen zu Geschichte und Philosophie. 1819 wurde er Mitglied der \"Alten Bonner Burschenschaft/Allgemeinheit\". 1821 wechselte Jarcke auf die Universität Göttingen und wurde dort vor allem durch Gustav von Hugo an die historische Rechtsschule herangeführt. 1822 verfasste er in der Tradition dieser Rechtsschule seine Dissertation zum römischen Strafrecht, mit der er sich an der Universität Bonn habilitierte. An der Bonner Universität war er dann als Dozent auch tätig. 1824 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Da mit der außerordentlichen Professur kein regelmäßiges Einkommen verbunden war, wurde Jarcke neben seiner Tätigkeit an der Universität Bonn auch Stadtrichter in Köln.", "section_level": 2}, {"title": "Übertritt zum Katholizismus.", "content": "Carl Ernst Jarcke kam in der Zeit in Köln und Bonn mit dem katholischen Gelehrtenkreis um Karl J. Windischman in Kontakt. Windischman trat den seinerzeit innerhalb der Römisch-katholischen Kirche aufkommenden modernistischen und rationalistischen Tendenzen entgegen. 1825 trat er dann zum katholischen Glauben über. Die Hinwendung zum Katholizismus machte sich später deutlich in seinem Werk bemerkbar. So nahm er in seinem dreibändigen, 1827–1830 erschienenen \"Handbuch des gemeinen deutschen Strafrechts\" an, dass die christlich-katholische Lehre Grundlage des sozialen Zusammenlebens sei. Er setzte daher den Abschnitt über „Verbrechen gegen Gott und die Religion“ an die erste Stelle.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeit in Berlin.", "content": "Ebenfalls 1825 wurde er an die Universität in Berlin als außerordentlicher Professor für Strafrecht berufen. Dort lernte er unter anderem den Begründer der historischen Rechtsschule, Friedrich Carl von Savigny, und den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel kennen. In Berlin wurde Jarcke auch in die Kommission zur Überarbeitung des preußischen Landrechtes berufen, wo er die Abschnitte über Kirche, Religion, Ehe und Sitte bearbeitete. Durch die Julirevolution 1830 in Frankreich wurde Jarcke angeregt sich der Politik zuzuwenden. 1831 veröffentlichte er anonym \"Die Französische Revolution von 1830\". In dieser Schrift vertrat er die Ansicht, dass die Revolution die Umkehrung der göttlich legitimierten und geschichtlich gewachsenen Ordnung, die Europa als ganzes bedrohe. Mit der Studie \"K. L. Sand und sein an Kotzebue verübter Mord. Eine psychologisch-criminalistische Erörterung aus der Geschichte unserer Zeit\" urteilte er über die gegen die Restaurationspolitik nach den Befreiungskriegen gerichtete deutsche Nationalbewegung. Er ging davon aus, dass diese revolutionäre Bewegung auch den politischen Mord als Mittel und Zweck ein und sei daher mit der Gefahr der Revolution gleichzusetzen. Mit den in diesen Veröffentlichungen vorgebrachten Gedanken erregte er das Interesse der preußischen Konservativen um Ernst Ludwig von Gerlach. Mit Vertretern dieser Richtung begründete Carl Ernst Jarcke das \"Berliner Politische Wochenblatt\", das ab dem 8. Oktober 1831 erschien. Jarcke zeichnete als erster Redakteur der Veröffentlichung. Zweck der Zeitschrift war der Ideenkampf mit der revolutionären und nationalen Bewegung. Die Zeitschrift wurde das führende Organ der auf die Wiederherstellung des christlichen Staates abzielenden Ultrakonservativen. 1837 sollte Jarcke seine Mitarbeit im Zusammenhang mit dem Streit um die Kölner Mischehen aufgeben, da die übrigen Herausgeber sich auf die protestantische Seite schlugen, er aber die katholische Linie vertrat.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeit in Österreich.", "content": "1832 wurde Jarcke auf Betreiben Fürst Metternichs zum kaiserlich-königlichen Rat und Publizisten der Staatskanzlei ernannt. Er wechselte daraufhin nach Wien. Dort war er für die Metternich-Presse und auch für die Zensur-Stelle tätig. In der Zensurstelle bekämpfte er liberal-religiöse Schriften und auch die Veröffentlichungen des Jungen Deutschlandes. Da er nach dem Ende seiner Mitarbeit an dem \"Berliner Politischem Wochenblatt\" der Ansicht war, dass wahrer Konservativismus nur auf der Basis der katholischen Lehre möglich sei, gründete er gemeinsam mit Guido Görres 1838 in München die \"Historisch-politischen Blätter für das katholische Deutschland\", die zum führenden Organ des Katholizismus in Deutschland während des 19. Jahrhunderts werden sollten. Neben seiner publizistischen Betätigung war Jarcke auch als Diplomat in Kirchenfragen aktiv. So verhandelte er im Namen der österreichisch-ungarischen Staatskanzlei 1840 in Rom in Fragen der ungarischen Mischehen. Er setzte sich kirchenpolitisch für die Freiheit der katholischen Kirche von den Einschränkungen durch den Josephinismus ein. In diesem Rahmen regte er den Dichter Joseph von Eichendorff an, seine 1847 herausgegebene Literaturgeschichte aus katholischer Sicht zu verfassen. Als die Regierung Metternich in der Folge der Revolution von 1848/1849 gestürzt wurde, wurde Jarcke beurlaubt. Er zog sich daraufhin nach München zurück. Nach dem Ende der Revolution begab er sich 1850 wieder nach Wien, wo – was zum Teil auch auf seine Bemühungen zurückzuführen war – am 19. April 1850 die staatlichen Einschränkungen der Kirche durch den Josephinismus aufgehoben worden waren. Nach längerer Krankheit verstarb er 1852 in Wien. Er liegt begraben auf dem Friedhof zu Maria Enzersdorf im Gebirge in der Nähe von Wien.", "section_level": 2}, {"title": "Werke.", "content": "\"Handbuch des gemeinen deutschen Strafrechts\". Nachdr. der Ausg. Berlin, Dümmler, 1827–1830 Keip, Goldbach 1996, ISBN 3-8051-0285-2", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Ernst Jarcke (* 10. November 1801 in Danzig; † 27. Dezember 1852 in Wien) war ein deutscher Jurist und politischer Publizist.", "tgt_summary": null, "id": 330719} {"src_title": "Christian Wilhelm Ahlwardt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Schiffe der \"America\"-Klasse wurden ab 2001 geplant. Eine weitere Service Life Extension der \"Tarawas\", die ihre Lebensdauer von bis zu 35 Jahren weiter verlängerte, schien nicht opportun, da das United States Marine Corps und die Navy neue Luftfahrzeuge beschaffen, die nur unter Schwierigkeiten von den \"Tarawas\" aus eingesetzt werden können. Daher untersuchte die Navy die Möglichkeiten, entweder eine Abwandlung der \"Wasp\"-Klasse zu bauen oder einen komplett neuen Entwurf zu entwickeln. Letztlich entschied man sich, die \"America\"-Klasse als modifizierte Version der letzten \"Wasp\", der USS \"Makin Island\" (LHD-8), zu fertigen. 2005 erhielt Northrop Grummans Werft Ingalls Shipbuilding einen Vertrag für erste Planungen und Materialbeschaffung im Wert von 110 Millionen Dollar, der bei Wahrnehmung aller Optionen auf bis zu 265 Millionen Dollar steigt. 2008 sollte die \"America\" auf Kiel gelegt werden, jedoch blieben erhebliche Verzögerungen beim Bau der \"Makin Island\" auch für die neue Klasse nicht ohne Folgen. So konnte LHA-6 erst am 17. Juli 2009 auf Kiel gelegt werden. Die für 2012 veranschlagte Indienststellung verzögerte sich, so dass die \"America\" erst am 10. April 2014 an die US Navy übergeben wurde. Die Indienststellung fand am 11. Oktober 2014 in San Francisco statt.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die Schiffe sind 257 Meter lang und 32 Meter breit, die Verdrängung beträgt rund 44.971 ts. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern sollte die Klasse ursprünglich kein Welldeck zum Transport von Landungsfahrzeugen mehr besitzen, sondern vollständig auf den Lufttransport ausgerichtet sein. Der Schwerpunkt sollte hierbei auf den Drehrotorflugzeugen Bell-Boeing MV-22B \"Osprey\" sowie den Kampfflugzeugen aus dem \"Joint-Strike-Fighter-Programm\" (Lockheed Martin F-35B \"Lightning II\") liegen. Aus diesem Grund wurde die Klasse verschiedentlich als Wiederbelebung der Geleitflugzeugträger gesehen. Eine typische Zusammensetzung der Flugzeuge und Hubschrauber für die \"America\" sind (voraussichtlich): zwölf V-22 \"Ospreys\", acht AH-1Z \"Viper\" / AH-1W \"Super Cobra\", zehn F-35Bs, vier Sikorsky CH-53K \"King Stallion\" und vier MH-60S \"Naval Hawk\". Im März 2011 wurde bekannt, dass die Klasse nunmehr doch ein achterliches Welldeck für die Aufnahme von Landungsfahrzeugen erhält. Die Räumlichkeiten zur Unterstützung des Flugbetriebes verkleinerten sich hierdurch, wobei diese durch weitere Designänderungen, wie zum Beispiel im Bereich der Insel, verringert wurden. Für die beiden ersten Einheiten, die das erste Baulos (\"Flight 0\") bilden, kam diese Kehrtwendung jedoch zu spät, sie wurden ohne Welldeck gebaut. Dieses erhalten erst die zunächst geplanten drei Schiffe des Folgeloses (\"Flight 1\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Die America-Klasse ist eine Klasse amphibischer Angriffsschiffe der United States Navy. Die Klasse wurde unter dem Beschaffungsprogramm \"LHA-6\" geplant, im Juni 2008 gab Secretary of the Navy Donald C. Winter den Namen der ersten Einheit bekannt, USS \"America\" (LHA-6). Die Schiffe ersetzen die Einheiten der \"Tarawa\"-Klasse.", "tgt_summary": null, "id": 1062240} {"src_title": "Newark (Ohio)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anlage und Betrieb.", "content": "Der Bahnhof ist ein Umsteigebahnhof, der als Durchgangsbahnhof in Ost-West-Richtung angelegt ist. Die heute hier eingleisige Bahnstrecke Braunschweig – Kreiensen und die zweigleisige Bahnstrecke Hildesheim – Goslar, welche sich hier kreuzen, sind nicht elektrifiziert. Die Strecke Hildesheim– Goslar überquert die Strecke Braunschweig – Kreiensen westlich des Bahnhofes mit einer Brücke. Eine Gleisverbindung zwischen beiden Strecken gibt es nur im Osten des Bahnhofes. Heute ist noch der ehemalige Hausbahnsteig als Seitenbahnsteig (Gleis 1), ein breiter Mittelbahnsteig (mit Gleis 2 und 6) und ein schmaler Inselbahnsteig (Gleis 7) vorhanden. Der Zugang zum Mittelbahnsteig erfolgt über eine nur von Süden aus zugängliche Unterführung, der Bahnsteig an Gleis 7 ist höhengleich vom Mittelbahnsteig erreichbar. Es sind zwei mechanische Stellwerke vorhanden, das Fahrdienstleiterstellwerk steht auf dem Mittelbahnsteig. Hier verkehren Regionalbahnen und Regional-Express-Züge. Die Züge der RB 46 kreuzen hier fahrplanmäßig. Es handelt sich um einen Bahnhof der Kategorie 5.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Süden des heutigen Stadtgebietes von Salzgitter durchquerte die 1856 von Braunschweig in Richtung Kreiensen geführte Braunschweiger Staatsbahn die Stationen Salzgitter – heutiger Bahnhofsname \"Salzgitter Bad\" – sowie Ringelheim (Harz). Im Bahnhof Ringelheim kreuzte sich die Strecke Braunschweig – Kreiensen ab 1875 mit der von der Hannover-Altenbekener Eisenbahn-Gesellschaft und der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn betriebenen Verbindung Hildesheim – Goslar. Zu dieser Zeit wurde ein Bahnhofsgebäude nach Harzer Bauart errichtet. Zwischen 1938 und 1958 wurde das Streckennetz im Bereich Salzgitter umfassend umgestaltet. Die Gleisanlagen für das Rangieren der Güterzüge wurden in den 1960er Jahren zurückgebaut. Der Wasserturm zur Versorgung der Dampfloks wurde im Dezember 1967 gesprengt und der Güterschuppen wurde 1987 abgerissen. Nach jahrelangem Leerstand wurde das Empfangsgebäude im Januar 1991 abgebrochen. Im Rahmen des Programmes Niedersachsen ist am Zug! II wurde der Bahnhof ab 2014 modernisiert und es wurde ein barrierefreier Zugang zu allen Bahnsteigen geschaffen. Die offizielle Eröffnung fand am 3. Dezember 2015 statt, Mitte März 2016 wurden auch die zusätzlichen Rampen für Rollstuhlfahrer freigegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Salzgitter-Ringelheim ist ein Bahnhof in der niedersächsischen Stadt Salzgitter. Er befindet sich im äußersten Südwesten des Stadtgebietes im namensgebenden Stadtteil Ringelheim. Salzgitter besitzt keinen Hauptbahnhof, der Bahnhof Ringelheim ist trotz seiner dezentralen Lage der wichtigste Bahnhof der Stadt.", "tgt_summary": null, "id": 354399} {"src_title": "Washburn A Mill", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Exterieur.", "content": "Zu den Ursprüngen der Rasse ein stark spanisch, neapolitanisch geprägtes Barockpferd mit hoher Eleganz; heute der Typ des mittelschweren Warmblutes. Der leicht geramste Kopf weist noch immer einen noblen Ausdruck auf und wird von einem hoch aufgesetzten, manchmal kurzen Hals getragen. Die Brust ist breit, die meist steile und kurze Schulter geht in einen flachen Rist über, der Rücken ist ausreichend lang und tief. Die Kruppe ist gerade und kurz. Die Gliedmaßen weisen eine korrekte Stellung auf, sind ausreichend stark und haben nur einen geringen Kötenbehang.", "section_level": 1}, {"title": "Interieur.", "content": "Die Aktion in den Bewegungen ist beim Fredriksborger meist höher und runder als bei anderen, modernen Sportpferderassen.", "section_level": 1}, {"title": "Zuchtgeschichte.", "content": "Die Rasse entstand zur Zeit des Barock durch die Kreuzung von spanischen und neapolitanischen Hengsten mit Stuten des leichten dänischen Landschlages. Mit dem Federiksborger sollte in erster Linie ein vielseitiges Reit- und Fahrpferd gezüchtet werden, das sowohl als Paradepferd für Zeremonien als auch für militärische Zwecke geeignet war. Zu dieser Zeit war der auch als der Däne bekannte Fredriksborger ein begehrtes Prunkpferd bei höfischen Zeremonien. Über den weißen Hengst \"Pluto\", der 1765 geboren wurde, ist der Fredriksborger Mitbegründer des Lipizzaners und über die dänische Mutter des \"Polkan\" Mitbegründer des Orlow-Trabers. 1560 wurde das \"Schloss Fredriksborg\" erbaut und 1562 gründete König Frederik II. von Dänemark das Königliche Gestüt im nahe gelegenen Kloster Esrom. Schon 1602 wurde das Gestüt jedoch nach Sparepenge verlegt, wo der Oberstallmeister Freiherr von Haxthausen für die Qualität des Zuchtmaterials verantwortlich zeichnete. 1720 wurde das Gestüt ein zweites Mal verlegt, diesmal nach Hillerödsholm. Nach dem Staatsbankrott Dänemarks (1813) versuchte man durch eine Umzüchtung zum mittelschweren Halbblut die Rasse zu erhalten. Dies schlug jedoch fehl, da die Rasse hierdurch ihr ursprüngliches Gepräge verlor. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde verschiedentlich versucht, den alten Rassetyp zu regenerieren. Aufgrund der nunmehr geringen Restbestände stellte sich dies jedoch als äußerst schwierig heraus. Zum Beginn des 21. Jahrhunderts konnte der Fredriksborger noch nicht wieder vollständig konsolidiert werden. Nach Schätzungen eines Züchters gibt es derzeit lediglich ca. 50 Pferde (von etwa 3000 Frederiksborgern), die unmittelbar vom ursprünglichen Typus abstammen. Durch die nach wie vor geringen Restbestände an Zuchttieren gilt die Rasse als genetisches Kulturgut Dänemarks.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Das Frederiksborger Pferd", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Frederiksborger – auch Fredriksborger – ist eine alte dänische Pferderasse, die sich durch züchterische Fehleinsätze von einem einst begehrten Typ zu einer bedrohten Rasse entwickelt hat.", "tgt_summary": null, "id": 1034865} {"src_title": "Eberwin III. von Bentheim-Steinfurt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft, Ausbildung und Beginn der militärische Laufbahn.", "content": "Spaatz wurde als Carl Andrew Spatz als Nachfahre deutscher Einwanderer geboren. 1937 fügte er seinem Namen zur besseren Aussprache ein zweites „a“ hinzu (statt im Englischen \"spats\" oder \"spots\" nun wie das „a“ in \"father\" gesprochen). Er besuchte die US Military Academy in West Point und schloss diese 1914 ab. Nach einem kurzen Dienst in der Infanterie wechselte er im Oktober 1915 zur \"Aviation Section\" des US Army Signal Corps. Dort diente er 1916 unter General John J. Pershing in der \"First Aero Squadron\" während eines Militäreinsatzes in Mexiko. Im Juli 1916 wurde er First Lieutenant und im Mai 1917 Captain.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Spaatz kommandierte im Ersten Weltkrieg die \"31st Aero Squadron\" und leitete die Ausbildung der \"American Aviation School\" in Issoudun, Frankreich. Gegen Kriegsende wurde ihm für drei Abschüsse und seinen Einsatz bei der \"13th Aero Squadron\" das \"Distinguished Service Cross\" (DSC) verliehen. Im Juni 1918 wurde er dann zum Brevet-Major befördert. Sein Assistent wurde Captain (später Generalmajor) Charles Willoughby.", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenkriegsjahre.", "content": "Ab Februar 1920 trug er wieder den Rang eines Captain, bevor er dann endgültig im Juli den Rang eines Majors erhielt. Zwischen dem 1. und 7. Januar 1929 stellte er einen Flugrekord auf, als er gemeinsam mit Captain Ira Eaker die Versuchsmaschine \"Question Mark\" 150 Stunden in der Umgebung von Los Angeles in der Luft hielt. Ab August 1935 besuchte er einen Lehrgang an der Stabsschule (Command and General Staff College) Fort Leavenworth in Kansas, den er im Juni 1936 abschloss. Im September 1935 wurde er zum Lieutenant Colonel befördert.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schwerpunkt ist die Luftkriegsführung.", "content": "Im Zweiten Weltkrieg arbeitete er im Stab unter Generalmajor Henry H. Arnold in Europa. Zunächst wurde er, nunmehr im temporären Rang eines Obersts, im November 1939 als Beobachter des Army Air Corps nach England gesandt. Ab Mai 1942 war er Kommandeur der 8. US-Luftflotte und damit Leiter des Einsatzes der US-Luftstreitkräfte auf dem europäischen Kriegsschauplatz. Sie bestand zu einem Großteil aus Langstreckenbombern vom Typ Boeing B-17, den \"Fliegenden Festungen\" (Flying Fortress), von denen im Krieg über 12.000 gebaut wurden. Im Dezember 1942 wurde er Kommandeur der 12. Luftflotte in Nordafrika und im Februar 1943 Kommandeur der gesamten alliierten Luftflotte in Nordafrika (\"Allied Northwest African Air Force\"). Später wurde er stellvertretender Oberbefehlshaber des \"Mediterranean Air Command\" unter Arthur Tedder. Im Januar 1944 übernahm er den Befehl über die \"U.S. Strategic Air Forces in Europe\", mit den Kommandeuren der 8. Luftflotte (stationiert in England) Generalleutnant Jimmy Doolittle und der 15. Luftflotte (stationiert in Italien) Generalleutnant Nathan F. Twining unter sich. Er war u. a. für die Langstreckenbomber verantwortlich, die im Rahmen der Combined Bomber Offensive den deutschen Nachschub und die Kriegsproduktion stören und nach Möglichkeit zerstören sollten. Ab Juli 1945 führte er von Guam aus im Rang eines Generals die \"U.S. Strategic Air Forces in the Pacific\", die strategische Bombardierung Japans, die schließlich in den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki gipfelte.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertungen seiner Entscheidungen.", "content": "Seine strategischen Entscheidungen sind nicht unumstritten gewesen. Er bestand gegen Einwände der Engländer auf Tagesangriffen der amerikanischen Bomberflotte gegen die deutschen Ziele auch zum Preis höherer eigener Verluste, um die Angriffe gemeinsam mit der Royal Air Force stärker bündeln zu können. Entgegen der offiziellen allgemeinen Order, vor allem deutsche Nachschublinien anzugreifen, bestand er darauf, die deutsche Ölproduktion direkt anzugreifen und ließ die rumänischen Ölfelder und die deutschen Hydrierwerke bombardieren. Die Zielsetzung der beiden Atombombenabwürfe hat er voll mitgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Im Juli 1945 nominierte ihn Präsident Truman für die permanente Beförderung zum General. Im Februar 1946 wurde er \"Commanding General of the Army Air Forces\" bzw. dort nach deren Umgruppierung erster \"Chief of Staff\" der 1947 geschaffenen US Air Force. Im Juni 1948 ging er im Rang eines Generals in den Ruhestand. Danach war er u. a. von 1952 bis zu seinem Tod 1974 im Beratungsgremium des Generalstabs der US Air-Force und bis 1961 der für militärische Fragen zuständige Herausgeber von Newsweek. Er war verheiratet und hatte Töchter. Spaatz wurde auf dem Friedhof der United States Air Force Academy in Colorado Springs, Colorado beerdigt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Dwight D. Eisenhower sagte über Carl Spaatz, dass Carl Spaatz und Omar N. Bradley die zwei US-amerikanischen Generäle seien, die am meisten zum Sieg in Europa beitrugen. 1967 wurde er in die National Aviation Hall of Fame aufgenommen. Der heute höchste Preis für die Civil Air Patrol's Kadetten ist der \"General Carl A. Spaatz Award\". \"Carl A. Spaatz Field\" wurde der Flugplatz in Reading (Pennsylvania) genannt. Dort gibt es das Mid-Atlantic Air Museum. Zudem sind das \"Carl A. Spaatz Center\" der Air University und die antarktische Spaatz-Insel nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Andrew „Tooey“ Spaatz (* 28. Juni 1891 in Boyertown, Berks County, Pennsylvania; † 14. Juli 1974 in Washington, District of Columbia) war ein 4-Sterne-General der US Air Force und von 1947 bis 1948 deren erster \"Chief of Staff\". Er diente während des Zweiten Weltkrieges u. a. als oberster Kommandeur bei der Alliierten Invasion in Italien, der Invasion in der Normandie und im Pazifikkrieg sowie bei der Bombardierung der deutschen Militär- und Industrieanlagen. Er gab die Einsatzbefehle für die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki. Er ist der einzige General, der sowohl bei der Unterzeichnung der Kapitulation der Wehrmacht in Reims und Berlin und bei der Kapitulation der italienischen Armee sowie bei der Unterzeichnung der Kapitulation Japans auf der USS Missouri in der Bucht von Tokio anwesend war.", "tgt_summary": null, "id": 1015316} {"src_title": "Pierre Gorman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Dienstjahre in der britischen Marine.", "content": "Joseph Billings wurde um 1758 vermutlich als Sohn des Fischers Joseph Billing in Yarmouth geboren. Nach einem siebenjährigen Dienst in der britischen Kohleflotte und einer anschließenden Ausbildung zum Uhrmacher heuerte er im April 1776 unter Kapitän Charles Clerke als Hilfsastronom auf der \"Discovery\" an und nahm an der dritten und letzten Entdeckungsreise von James Cook in den Pazifischen Ozean teil. Nach Clerkes Tod vor der Küste Kamtschatkas wechselte Billings im September 1779 auf die \"Resolution\" und kehrte 1780 nach England zurück. Nach weiteren Dienstjahren auf der \"Conquestador\" und der \"Crocodile\" wechselte Billings im Juli 1782 als \"Master’s Mate\" (ungefähr einem Oberbootsmann vergleichbar) auf die \"Resistance\" unter Kapitän James King. In dieser Zeit begleitete er King häufig auf dessen Besuchen bei Joseph Banks, dem Präsidenten der Londoner Royal Society. Im Dezember 1782 wurde Billings aufgrund von Schulden inhaftiert, kam aber im Januar 1783 durch die Fürsprache von Joseph Banks wieder frei. Ein geplantes Kommando auf einem Ostindienfahrer nach Kamtschatka kam nicht zustande.", "section_level": 2}, {"title": "In russischen Diensten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die Billings-Sarytschew-Expedition in den Nordpazifik.", "content": "Im Oktober 1783 trat Billings im Rang eines Seekadetten in die Kaiserlich Russische Marine ein und wurde im Januar 1784 zum Leutnant zur See befördert. Als auf Befehl der russischen Zarin Katharina II. eine Expedition in den Nordpazifik geplant wurde, erschien Billings aufgrund seiner Erfahrungen unter James Cook als der ideale Kandidat für dieses Unternehmen und erhielt im Rang eines Kapitänleutnant den Befehl über eines der beiden Schiffe der Expedition. Durch eine geographische Erkundung des nordpazifischen Raumes und der Ostgrenzen ihres Reiches hoffte Katharina II., den russischen Einfluss in der Region zu stärken. Als erste größere Expedition in die Region seit der Entdeckungsreise Vitus Berings im Rahmen der rund fünfzig Jahre früher begonnenen Zweiten Kamtschatkaexpedition kam der Unternehmung ein hoher Stellenwert zu. Die wichtigsten Aufgaben der Expedition waren die Kartierung der Küstenlinie zwischen dem in die Ostsibirische See mündenden Fluss Kolyma und der Beringstraße, die Kartierung und Erkundung der Tschuktschen-Halbinsel und die genaue Lagebestimmung der Aleuten und anderer Inseln zwischen Kamtschatka und der Küste Amerikas. Die Instruktionen für Billing schrieb der deutsche Naturforscher und Geograph Peter Simon Pallas, der bereits an den Akademie-Expeditionen beteiligt gewesen war und zu jener Zeit an der Sankt Petersburger Akademie der Wissenschaften arbeitete. Im Verlauf der neunjährigen Expeditionsreise vermaßen Billings, der Chefhydrograph der russischen Marine Sarytschew und der später zu ihnen gestoßene Robert Hall (späterer Admiral und Gouverneur von Archangelsk) weite Teile des Nordpazifiks und erstellten genaue Beschreibungen der von ihnen durchreisten Gebiete und der indigenen Bevölkerung Ostsibiriens. Die im letzten Expeditionsabschnitt zwischen August 1791 und Februar 1792 von Billings unter schwersten Bedingungen unternommene Reise über die Tschuktschen-Halbinsel lieferte erstmals detaillierte und verlässliche Karten der Region. Bei seiner Rückkehr nach Sankt Petersburg im März 1794 brachte Billings reichhaltiges Material zur Flora und Fauna Sibiriens und zu den nordostasiatischen Völkern mit. Zu Ehren des im Verlauf der Expedition zum Kapitän beförderten Billing wurden Kap Billings auf der Tschuktschen-Halbinsel und drei weitere Plätze nach ihm benannt. Darüber hinaus wurde er mit dem Orden des Heiligen Wladimir, einem 1782 anlässlich des 20-jährigen Regierungsjubiläums Katharinas II. gestifteten russischen Verdienstorden, ausgezeichnet.", "section_level": 3}, {"title": "Hydrographische Studien im Schwarzen Meer.", "content": "Im August 1795 wechselte Billing auf eigenen Wunsch zur Schwarzmeerflotte. In den Jahren 1797 und 1798 führte er mehrere umfangreiche hydrographische Untersuchungen der zum russischen Kaiserreich gehörenden Teile des Schwarzen Meeres durch. Die dabei gesammelten Daten flossen in den 1799 veröffentlichten Atlas \"Maps and views of the Black Sea area belonging to the Russian empire\" ein, der von Zeitgenossen als Navigationshilfe für die Küstengewässer des Schwarzen Meeres hoch geschätzt wurde. Am 9. Mai 1799 wurde Billings zum Kommodore befördert.", "section_level": 3}, {"title": "Letzte Jahre.", "content": "Obwohl er noch am 21. Mai 1799 für das Kommando eines Kriegsschiffes vorgeschlagen wurde, erfolgte am 28. November 1799 die Versetzung in den Ruhestand. Für kurze Zeit blieb Billings noch auf der Krim und setzte sich dann in Moskau zur Ruhe, wo er 1806 starb.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Ungedruckte Quellen Eine knappe überblicksartige Auflistung des im Russischen Marinearchiv lagernden Materials bietet John H. Appleby, \"Billings, Joseph\", in: Oxford dictionary of national biography, Vol. 5: Belle – Blackman, Oxford [u. a.] 2004, S. 725. Hervorzuheben sind die Expeditionsjournale sowie Berichte, Briefe und Karten Billings. Gedruckte Quellen Zur Billings-Sarytschew-Expedition liegen mehrere Reiseberichte vor, die ab 1803 auch in deutscher Übersetzung erschienen. Autor des Hauptberichts ist Gawriil Andrejewitsch Sarytschew; ein weiterer Expeditionsbericht wurde von Martin Sauer, dem Sekretär Sarytschews, verfasst. Darstellungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Billings (* um 1758, vermutlich in Yarmouth; † 1806 in Moskau) war ein englischer Seefahrer und Hydrograph. In den Jahren von 1776 bis 1780 begleitete Billings James Cook auf seiner dritten Entdeckungsreise in den Pazifischen Ozean. Aufgrund dieser Erfahrungen erhielt er von der russischen Zarin Katharina II. die Leitung einer Expedition zur geographischen und wissenschaftlichen Erkundung des Nordpazifiks. Gemeinsam mit Gawriil Andrejewitsch Sarytschew erkundete und kartographierte Billings im Verlauf einer neunjährigen Seereise zwischen 1785 und 1794 die Tschuktschen-Halbinsel, die Beringstraße, die Inselkette der Aleuten sowie die Küste Alaskas. Nach seiner Rückkehr wechselte er auf eigenen Wunsch zur Schwarzmeerflotte und führte zwischen 1797 und 1798 hydrographische Studien an der russischen Küstenlinie des Schwarzen Meeres durch. Im Anschluss veröffentlichte er auf der Grundlage seiner dabei gesammelten Daten einen von seinen Zeitgenossen hochgeschätzten Atlas unter dem Titel \"Maps and views of the Black Sea area belonging to the Russian empire\" (1799).", "tgt_summary": null, "id": 2003519} {"src_title": "Woldemar Gerschler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Zippelius studierte Rechtswissenschaften ab 1947 in Würzburg und Erlangen und von 1949 bis 1951 als Stipendiat des Maximilianeums an der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der er 1953 promoviert wurde. Nach dem juristischen Staatsexamen war er von 1956 bis 1963 im bayerischen Ministerialdienst, zuletzt als Oberregierungsrat im Innenministerium. Daneben habilitierte er sich 1961 an der Universität München bei Karl Engisch. 1963 wurde er auf den Lehrstuhl für Rechtsphilosophie, Staats-, Verwaltungs- und Kirchenrecht in Erlangen berufen. Weitere (von ihm nicht angenommene) Rufe erhielt er an die Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer (1966) und an die Universitäten Köln (1966), München (1968) und Göttingen (1972). Seit 1995 ist er emeritiert. Zu seinen Schülern und späteren Fachkollegen zählen Ursula Köbl, Thomas Würtenberger und Joachim Lege. Zippelius ist ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz und Ehrendoktor der Fakultät für Wissenschaftstheorie der Nationalen Universität Athen.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsgebiet.", "content": "Die wissenschaftlichen Schwerpunkte seiner Arbeit liegen auf den Gebieten des Staatsrechts, der Allgemeinen Staatslehre, der Rechtsphilosophie und der Methodenlehre. Mehrere seiner Bücher wurden in andere Sprachen übersetzt. Wissenschaftlich steht er der Wissenschaftstheorie von Karl Popper nahe, mit dem er auch in persönlichem Gedankenaustausch stand. Er erweiterte das Anwendungsfeld von Poppers Methode auf das Recht. So ist er der Ansicht, dass viele Fortschritte des Rechts und des juristischen Denkens sich nach der Methode des Kritischen Rationalismus vollziehen und „die Suche nach dem Begriff des Rechts, nach seinen Bezügen zur Wirklichkeit und nach der Gerechtigkeit experimentierend voranschreitet, indem wir Problemlösungen versuchsweise entwerfen, überprüfen und verbessern“. Aus seiner Sicht ist eine Rechtsordnung nicht ein Gefüge „abstrakter“ Normen, die vom Leben abgelöst (abs-tractae) sind, sondern \"law in action,\" das durch menschliches Handeln „zur Geltung gebracht“ wird und sich hierbei in die Lebenswirklichkeit der jeweiligen Kultur und deren Zeitgeist fügt. In der Rechtstheorie behandelt er unter anderem den Begriff des Rechts, ferner die Strukturierung rechtlicher Erwägungen durch Schlüsselbegriffe, den Gleichheitssatz als Leitfaden der Rechtsfortbildung und die Frage der Rechtsgeltung, insbesondere die Geltung ungerechter Gesetze. In der Staatstheorie gehören zu seinen Themen u. a. „Staat und Gesellschaft“, sodann die Legitimation und die Kultivierung der Demokratie (insbesondere die Rechtsstaatlichkeit), ferner die oligarchischen Komponenten der pluralistischen Demokratie, der Föderalismus (Abgrenzungsfragen, Funktionen und demokratische Ambivalenz des Föderalismus) und die Problematik der Bürokratie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Reinhold Zippelius (* 19. Mai 1928 in Ansbach) ist ein deutscher Jurist und Rechtswissenschaftler. Er ist emeritierter Professor für Rechtsphilosophie und Öffentliches Recht an der Universität Erlangen-Nürnberg.", "tgt_summary": null, "id": 1960423} {"src_title": "Wabtec", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein Onkel väterlicherseits war der Physiker Theodor Sexl. Roman Sexl war mit der promovierten Physikerin Hannelore Egstain (* 1939) verheiratet. Sie promovierte bei Walter Thirring in theoretischer Physik und war Gymnasiallehrerin in Wien. Sexl studierte ab 1957 Physik und Mathematik an der Universität Wien, an der er 1961 bei Walter Thirring promoviert wurde. Als Post-Doktorand war er in Princeton am Institute for Advanced Study (1962/63). 1963 wurde er Assistant Professor an der University of Washington, 1964 an der University of Maryland und 1966 Associate Professor an der University of Georgia. 1967 habilitierte er sich in Wien und wurde dort 1969 außerordentlicher Professor für theoretische Physik und 1971 ordentlicher Professor für Allgemeine Relativitätstheorie und Kosmologie. Außerdem leitete er 1971 bis 1975 das Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er befasste sich seit den 1960er Jahren mit Feldtheorien der Gravitation und war ein Pionier der Quantenfeldtheorie in gekrümmten Räumen mit einer Arbeit mit Helmuth Urbantke (* 1940) 1967 über Teilchenerzeugung aus dem Vakuum in Gravitationsfeldern. Bekannt wurde er durch seine Lehrbücher und populärwissenschaftlichen Bücher über Gravitation und Relativitätstheorie. 1970 veröffentlichte er mit Peter Aichelburg seinen meistzitierten Artikel \"„On the gravitational field of a massless particle“\" mit mehr als 400 Zitaten. 1977 entwickelte er gemeinsam mit Reza Mansouri (seinem Doktoranden) eine Testtheorie der speziellen Relativitätstheorie. Die drei Publikationen dazu wurden mehr als 200 Mal zitiert. 1981 war er Präsident des Internationalen Komitees für Physikunterricht der IUPAP, der er seit 1978 angehörte. 1980 erhielt er den ersten Robert-Wichard-Pohl-Preis und 1971 den Felix Kuschenitz-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Ab 1974 war er Mitglied des Internationalen Komitees für Allgemeine Relativitätstheorie und Gravitation. Seit 1990 wird von der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft für besondere Leistungen in Unterricht und Lehre jährlich der \"Roman Ulrich Sexl-Preis\" verliehen, der mit 1.500 Euro dotiert ist (Stand: 2006).", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Ab 1979 war er Herausgeber der Reihe \"Facetten der Physik\" bei Vieweg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roman Ulrich Sexl (* 19. Oktober 1939 in Wien; † 10. Juli 1986 ebenda) war ein österreichischer theoretischer Physiker und Physikdidaktiker.", "tgt_summary": null, "id": 706508} {"src_title": "Diana – Die letzten 24 Stunden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Streckenverlauf.", "content": "\"(Die neun im Folgenden fett gedruckten Orte sind die neun durchfahrenen Gemeinden)\" Die beginnt in Helsinki nordwestlich des Zentrums in Munkkiniemi und erreicht bereits nach kurzer Strecke die Nachbarstadt Espoo. Der Abschnitt von Helsinki bis zum Ring III wurde 1962 als erste Autobahn Finnlands fertiggestellt. In Espoo kreuzt sie Ring I (), Ring II () und Ring III (). Ab letzterer Kreuzung ist sie vereint mit der aus dem russischen Sankt Petersburg kommenden, die im Zuge der um Helsinki herumgeführt wird. Im weiteren Verlauf wird der Ort Veikkola erreicht, der 2009 als schnell wachsende Satellitenstadt 5.000 Einwohner erreichte. Er gehört zum Gemeindegebiet des entfernten, 20 Kilometer weiter südlich gelegenen Kirkkonummi. Nördlich des Ortes liegt der Nuuksio-Nationalpark. Im Bereich der Siedlung Palojärvi am gleichnamigen See führt die Straße einige Kilometer durch das Gemeindegebiet von Vihti. Eine Ausfahrt besteht hier nicht, jedoch ein Autobahndreieck, in dem seit den 1970er Jahren die damals hier neu gebaute von ihr abzweigt. In Lohja führt sie einige Kilometer gemeinsam mit der. Danach beginnt der neueste Abschnitt der Autobahn, der 2009 eröffnet wurde. Er beginnt mit fünf Tunneln direkt hintereinander, darunter der 2,2 Kilometer lange \"Karnaisten tietunneli\", der zweitlängste Straßentunnel Finnlands. Der Bereich der Ausfahrten von Saukkola bis zur Kreuzung mit der Nebenstraße gehört zur ehemaligen Gemeinde Nummi-Pusula, die seit 2013 ein Teil von Lohja ist. Hier endet auch die Landschaft Uusimaa, durch die die seit Helsinki führte. Salo gehört zur Landschaft Varsinais-Suomi, durch die die ab hier führt. In Muurla endet der Abschnitt 2009 eröffnete Abschnitt, danach entspricht die der Umgehungsstraße von Salo aus den 1970er Jahren. Es folgt die Kreuzung mit der, die parallel zum Fluss Uskelanjoki in den Ortskern von Salo führt. In Paimio wird die gekreuzt, die parallel zum Fluss Paimionjoki führt. In Kaarina wird die gekreuzt. Das ist die Ringstraße um Turku, die trennt sich hier von der und führt mit der nördlich um Turku herum zum Fährhafen in Richtung Schweden. Im Stadtgebiet von Turku endet die.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits im Straßennummerierungssystem von 1938 wurde die damalige Verbindungsstraße von Turku nach Helsinki als bezeichnet. Die alte Straße verläuft heute als parallel zur Autobahn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die finnische Staatsstraße 1 (finn. \"Valtatie 1\", schwed. \"Riksväg 1\") führt von der Hauptstadt Helsinki in die südwestfinnische Stadt Turku. Ihre Länge beträgt 166 Kilometer, die komplett als Autobahn ausgebaut sind.", "tgt_summary": null, "id": 1237702} {"src_title": "Oded Lipschits", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spalten mit Handwerkzeugen.", "content": "Die einfachste Methode der Spaltung von Steinen in Steinbrüchen erfolgt über die Hebelwirkung, indem man mit Hebestangen vorhandene Klüfte nutzt und den Stein aus der Steinwand herausbricht. Ein spezielles Steinspaltverfahren wird in den Steinbrüchen des Solnhofener Plattenkalks angewendet, wobei eine Art Hacke zum Herausbrechen der polygonalen Platten verwendet wird. Eine seit der Antike angewandte Methode, die man heute noch − aber immer seltener − findet, ist das Spalten mit Handwerkzeugen, indem dreieckförmige Schlitze in der gewünschten Spaltrichtung der Steine eingeschlagen werden. In diese Schlitze werden eiserne Keile eingesetzt und in die Flanken der Schlitze werden zu den Keilgrößen passende Eisenbleche eingelegt, die die Keilwirkung optimieren. Die Eisenbleche werden als Federn bezeichnet. Steinmetze nennen dieses Steinespalten „schroten“, das vor allem beim Spalten von Hartgestein verwendet wurde. Von der Antike bis ins frühe 20. Jahrhundert verwendete man auch Holzkeile zum Spalten von Stein. Hierzu werden Löcher in den Stein geschlagen und mit trockenem Holz ausgekeilt. Durch Befeuchten des Holzes entsteht ein hoher Quelldruck, wodurch der Stein gespalten wird. Mit dem Aufkommen der sogenannten „Patentkeile“ (siehe unten) war das Holzkeilverfahren nicht mehr wirtschaftlich und geriet in Vergessenheit. Jeder Naturstein hat ein sogenanntes Lager. Das heißt, dass sich die Minerale waagerecht zur Erdoberfläche einlagern und sich damit im Stein ausrichten. Steinmetze nutzen diese Lagerung beim Spalten der Steine. Dabei lässt sich ein Naturstein mit dem Lager mit geringerem Kraftaufwand spalten und es entstehen ebenere Steinoberflächen als beim Spalten gegen das Lager. Gegen das Lager zu spalten, nennen Steinmetze unter anderem deshalb auch Stoßen. Je härter das Gestein, desto weiter auseinander können die Bohrlöcher gesetzt werden, zum Beispiel können für das Hartgestein Granit je nach Granitsorte Bohrlochabstände bis zu 40 cm gewählt werden. Bei den Weichgesteinen, wie beispielsweise bei den offenporigen Kalksteinen, kann der Bohrlochabstand je nach Sandsteinsorte bis auf 10 cm sinken. Eine modernere Methode ist das Bohren von Löchern mit Schlagbohrhämmern, die mit Druckluft angetrieben werden. In die Bohrlöcher werden sogenannten „Patentkeile“ eingesetzt. Sie bestehen aus Keilen und speziell geformten Federn aus Metall (siehe weiter oben), die die Keilwirkung optimieren. Bei beiden oben genannten Methoden werden die eingesetzten Keile mit Vorschlaghämmern eingetrieben, um den Stein zu spalten. In jüngster Zeit werden Löcher mit Druckluftbohrhämmern in die Gesteinsschicht, die auch Bank genannt wird, im Steinbruch eingebohrt und anschließend ölhydraulischen Spaltgeräte eingesetzt, die mit hohem Druck die Gesteinsschicht abspalten. Anschließend werden sog. Lösekissen aus Blech in die Lösefuge eingebracht, die mit Luft- oder Wasserdruck gefüllt die Steinschicht abschieben, um diese anschließend mit schwerem Gerät (Radlader, Baggern) als Rohblöcke zu gewinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Kunst.", "content": "Nach einer Steinmetzlehre und Tätigkeit an der Dombauhütte in Köln begann der Künstler Ulrich Rückriem Steinskulpturen zu gestalten, indem er Steine mit Spaltkeilen auftrennt und wieder zusammensetzt. Nach einem Studium an den Kölner Werkschulen hat er seit 1968 zahlreiche Kunstobjekte im öffentlichen Raum aus steinernen Rohblöcken geschaffen. Dabei hat er ein für ihn einmaliges künstlerisches Verfahren entwickelt, wobei er vielfach gespaltene kubische oder rechteckigen Formen eines ursprünglich geschlossenen Steinblocks nach dem Auspalten zusammenfügt.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Steingewinnungstechniken.", "content": "Immer seltener werden heute in Bohrlöcher Explosivstoffe eingebracht, die den Stein entsprechend abspalten (besser absprengen). Der Nachteil dieser Methode ist eine massive Schädigung der Steinblöcke, sowie hohe Kosten und Gefahren. Eine andere Methode ist es, mit sogenannte Expansivstoffen Steine abzuspalten. Es handelt sich hierbei um Zemente, die in die Bohrlöcher gefüllt werden und beim Abbinden treibende Wirkung erzeugen. Die Verwendung ist auf die Sommermonate beschränkt. Heute werden Naturwerksteine vor allem mit „Schrämen“ und Seilsägen im Steinbruch gewonnen. Sind die Steinblöcke zu groß, werden teilweise die oben genannten Spalttechniken eingesetzt, um sie auf das gewünschte Format zu bringen.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Bilder und Videos von Spalttechniken, darunter auch Holzkeilspaltung", "section_level": 1}], "src_summary": "Naturwerkstein wird mit speziellen Verfahren in Steinbrüchen gewonnen, die man Steinspaltwerkzeuge nennt. Eine dieser Steingewinnungsmethoden ist die Spaltung der Steine mit Keilen, entweder in Handarbeit oder mit Hilfe von Maschinen.", "tgt_summary": null, "id": 2384743} {"src_title": "Aglaia (Gattung)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "2004 begann Red, zeitgenössische Cover von christlichen Songs zu spielen, um damit Jugendliche anzusprechen. Der Bandname Red entstand daher, weil Sänger Mike Barnes ihn im Vergleich zu dem Blut Christi sah und was es darstellt: Neigung, Schmerz und Abzahlung. Nachdem 2006 der Vertrag bei Sony BMGs christlichem Label Essential Records unterzeichnet wurde, wurde anschließend das erste Album \"End of Silence\" veröffentlicht, welches in den USA am 13. Juni 2006 erschien. Das Album wurde vom grammynominierten Songwriter und Musikproduzenten Rob Graves produziert. Der erste Song \"Breathe into Me\" schaffte es auf Platz 10 der US Mainstream Rock Charts, außerdem gewann die Band mit ihm bei den GMA Dove Awards den Award für den \"besten Rocksong\" des Jahres. Im Herbst 2006 begann Red schließlich mit den Bands Kutless und Disciple eine Tour durch die USA. Im Februar 2007 tourten sie dann noch einmal mit Three Days Grace, Breaking Benjamin und Flyleaf/Puddle of Mudd. Außerdem trat die Band bei den Acquire The Fire, einer christlich jugendlichen Konferenz, auf. Ihr zweites Album \"Innocence and Instinct\" wurde am 10. Februar 2009 in den USA veröffentlicht. Das dritte Album unter dem Titel \"Until We Have Faces\" wurde am 1. Februar 2011 veröffentlicht und landete auf Platz 2 der US-Bilboards. Das Album \"Release The Panic\" wurde am 5. Februar 2013 veröffentlicht, am 14. März 2015 folgte das Album \"Of Beauty and Rage\". Das sechste Album \"Gone\" wurde am 27. Oktober 2017 veröffentlicht und enthält ein Cover der australischen Künstlerin Sia (\"Unstoppable\"). \"Declaration\", das siebte Album, wurde am 3. April 2020 veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "In einem Bericht im All Music Guide über das Album \"End of Silence\" wurde Reds Musikstil als „wütend leidenschaftliche Musik“ beschrieben, die durch ähnliche Bands wie Linkin Park und Chevelle beeinflusst wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Extended Plays.", "content": "Weitere EPs", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Red ist eine 2002 in Nashville (Tennessee, USA) gegründete christliche Rock/Nu-Metal-Band. Ihr Debütalbum \"End of Silence\" erhielt 2007 bei den 49. Grammy Awards eine Nominierung für den Grammy in der Kategorie \"Best Rock or Rap Gospel Album\".", "tgt_summary": null, "id": 2220136} {"src_title": "Sindal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorläufer einer Theorie der Nicht-Orte.", "content": "Bereits vor Marc Augé beschäftigten sich Wissenschaftler mit dem Wandel des städtischen Raumes. Der kanadische Geograph Edward Relph untersuchte beispielsweise in \"place and placelessness\" (1976) die Bedeutung von Orten, wobei er eine zunehmende Ortslosigkeit in Bezug auf ausgewählte städtische Bereiche feststellen konnte: „[The] weakening of the identity of places to the point where they not only look alike but feel alike and offer the same bland possibilities for experience“ (Relph 1976, 90). Ein anderes, wenngleich ähnliches Konzept verfolgte Michel Foucault in der \"Heterotopie\". Darunter versteht Foucault Orte für Menschen in Extremsituationen (\"crisis heterotopia\") wie Seniorenheime oder Krankenhäuser. In den heterotopoi findet sich bereits der Hinweis auf den beschränkten Zugang, der an Nicht-Orten evident wird: „In general, the heterotopic site is not freely accessible like a public place. Either the entry is compulsory, as in the case of entering a barracks or a prison, or else the individual has to submit to rites and purifications. To get in one must have a certain permission and make certain gestures.“ (Foucault 1967) Der Begriff Nicht-Ort wurde schließlich von Michel de Certeau in seinem Hauptwerk \"Kunst des Handelns\" geprägt. De Certeau setzt der Statik des Ortes die Dynamik des Raumes und des Nicht-Ortes entgegen, der nur etwas Vorübergehendes sei, nur temporär. „Gehen bedeutet, den Ort zu verfehlen.“ (De Certeau 1980, 197)", "section_level": 1}, {"title": "Non-Lieux.", "content": "In dem 1992 erschienenen Werk \"Non-Lieux\" (Nicht-Orte) versucht Augé dem traditionellen Ort eine neue, dynamische Variante gegenüberzustellen. Der erste Teil des Buches beschäftigt sich daher mit der soziologischen Sichtweise des Ortes und gibt Einblick in Augés Zugang. Zentrales Thema in der Auseinandersetzung mit Ort bzw. Nicht-Ort ist der Bezug auf den anthropologischen Ort, der Augé dazu dient, das Modell des Nicht-Ortes zu konstruieren. Im zweiten Teil beschreibt er seine Theorie der Nicht-Orte. „So wie ein Ort durch Identität, Relation und Geschichte gekennzeichnet ist, so definiert ein Raum, der keine Identität besitzt und sich weder als relational noch als historisch bezeichnen läßt, einen Nicht-Ort.“ (Augé 1994, 92) Für Augé stellt der Nicht-Ort im Gegensatz zum Ort eine Schwächung der Funktionen dar: „Der Raum des Nicht-Ortes schafft keine besondere Identität und keine besondere Relation, sondern Einsamkeit und Ähnlichkeit.“ (Augé 1994, 121)", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Quellen Weiterführend", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Nicht-Ort (französisch \"non-lieu\", englisch \"non-place\") bezeichnet ein Gedankengebäude des französischen Anthropologen Marc Augé. Nicht-Orte sind insbesondere mono-funktional genutzte Flächen im urbanen und suburbanen Raum wie Einkaufszentren (Shopping Malls), Autobahnen, Bahnhöfe und Flughäfen. Der Unterschied zum traditionellen, insbesondere anthropologischen Ort besteht im Fehlen von Geschichte, Relation und Identität, sowie in einer kommunikativen Verwahrlosung.", "tgt_summary": null, "id": 1822399} {"src_title": "Gerresheimer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Böhler studierte von 1993 bis 1999 Mittlere und Neuere Geschichte, Ethnologie und Volkswirtschaft an der Universität zu Köln mit Magisterabschluss. Er promovierte 2004 bei Jost Dülffer an der Universität zu Köln über das Thema \"Auftakt zum Vernichtungskrieg. Die Wehrmacht in Polen 1939\". 2006 erschien die Dissertation als Buchveröffentlichung und wurde in die Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung aufgenommen. Von 2000 bis 2010 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut Warschau. Dort war Böhlers Schwerpunkt im Forschungsbereich IV (\"Gewalt und Fremdherrschaft im Zeitalter der Extreme\") angesiedelt und hatte Untersuchungen zum Thema \"Wehrmacht und Besatzungsalltag\" zum Gegenstand. Weitere Arbeitsgebiete waren \"Drittes Reich\", \"Zweiter Weltkrieg\", \"Deutsche Besatzung in Polen 1939–1945\", \"NS-Verbrechen und Täterforschung\". Böhler arbeitete zudem von 2006 bis 2009 als Historischer Sachverständiger des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen zu das Ghettorentengesetz betreffenden Fällen und war Mitunterzeichner des Historikerappells, in dem vor „besorgniserregenden Fehlentwicklungen“ hinsichtlich der Auslegung des Gesetzes durch deutsche Rentenversicherer gewarnt wurde. Er war 2008/2009 beratender Historiker der ARD-Produktion \"Der Überfall\" und 2009/2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der \"Unabhängigen Historikerkommission zur Aufarbeitung der Geschichte des Auswärtigen Amts in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik\" sowie Mitautor des entsprechenden Forschungsbandes \"Das Amt und die Vergangenheit.\" Seit Oktober 2010 ist Böhler Wissenschaftlicher Mitarbeiter am von Joachim von Puttkamer und Włodzimierz Borodziej geleiteten \"Imre Kertész Kolleg – Europas Osten im 20. Jahrhundert. Historische Erfahrungen im Vergleich\" an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dort ist Böhler für den \"Forschungsbereich Krieg, Gewalt, Repression\" in Ostmitteleuropa im 20. Jahrhundert zuständig. Seine eigenen Forschungen und Publikationen in diesem Bereich konzentrieren sich dabei auf gewaltsame Konflikte in der Region gegen Ende des Ersten Weltkriegs sowie die Rekrutierung von nicht-Deutschen in die Waffen-SS. Im Rahmen seiner Forschungen zum Ersten und Zweiten Weltkrieg in Europa ist er 2017 Gastprofessor am Chaire d'Excellence der Axe 5 von LabEx-EHNE, einem Verbundprojekt der Universitäten Paris-Sorbonne und Nantes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jochen Böhler (* 11. Dezember 1969 in Rheinfelden (Baden)) ist ein deutscher Historiker. Seine Spezialgebiete sind die Militärgeschichte des Zweiten Weltkriegs, die Deutsche Besetzung Polens 1939–1945, die Täterforschung zum Holocaust und die Endkämpfe des Ersten Weltkriegs in Ostmitteleuropa 1918–1923.", "tgt_summary": null, "id": 1886650} {"src_title": "Eindimensionales Zuschnittproblem", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Verrières-du-Grosbois liegt auf über dem Meeresspiegel, acht Kilometer nordwestlich von Valdahon und etwa 19 Kilometer ostsüdöstlich der Stadt Besançon (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im Jura, am nördlichen Rand des weiten Plateaus von Valdahon, dem sogenannten ersten Plateau des Juras, am Ostfuß der Höhe der \"Côte d’Anroz\". Die Fläche früheren Gemeindegebiets umfasste einen Abschnitt des französischen Juras. Das gesamte Gebiet wird vom nur schwach reliefierten Hochplateau von Valdahon eingenommen, das hier durchschnittlich auf 580 m liegt. Es zeigt ein lockeres Gefüge von Ackerland, Wiesland und Wald. Das Plateau besitzt keine oberirdischen Fließgewässer, weil das Niederschlagswasser im verkarsteten Untergrund versickert. Im Süden und Südosten reichte der Boden in das ausgedehnte Waldgebiet der \"Forêt du Grosbois\", wobei die östliche Abgrenzung entlang der Mulde der \"Combe de Jeuve\" verlief. Mit 635 m wurde auf dem \"Petit Mont\", einer Höhe am Fuß der Côte d’Anroz, die höchste Erhebung von Verrières-du-Grosbois erreicht. Im Osten hatte die Gemeindefläche mit rund 2,5 km2 Anteil am Truppenübungsplatz Valdahon, der insgesamt eine Fläche von 35 km2 einnimmt. Nachbarorte von Verrières-du-Grosbois sind Naisey-les-Granges und Gonsans im Norden, Vercel-Villedieu-le-Camp und Valdahon im Osten, Fallerans und Étalans im Süden sowie L’Hôpital-du-Grosbois im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Verrières-du-Grosbois entwickelte sich im 16. Jahrhundert bei einer Glashütte. Zusammen mit der Franche-Comté gelangte das Dorf mit dem Frieden von Nimwegen 1678 an Frankreich. Ab 1998 war Verrières-du-Grosbois Mitglied des 44 Ortschaften umfassenden Gemeindeverbandes Communauté de communes du Pays de Pierrefontaine-Vercel. Mit dem 1. Januar 2009 wurde die Arrondissementszugehörigkeit der Gemeinde geändert. Bislang zum Arrondissement Besançon gehörend, kamen alle Gemeinden des Kantons zum Arrondissement Pontarlier.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte (1911 wurden noch 70 Personen gezählt), wurden seit Mitte der 1970er Jahre nur noch relativ geringe Schwankungen verzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Verrières-du-Grosbois war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft (Ackerbau, Obstbau und Viehzucht) und die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute leben die Bewohner zur Hauptsache von der Tätigkeit im ersten Sektor. Außerhalb des primären Sektors gibt es keine Arbeitsplätze im Dorf. Einige Erwerbstätige sind auch Wegpendler, die in den umliegenden größeren Ortschaften ihrer Arbeit nachgehen. Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an der Départementsstraße D492, die von Baume-les-Dames nach Ornans führt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Verrières-du-Grosbois ist eine Ortschaft und eine ehemalige französische Gemeinde mit zuletzt 38 Einwohnern (Stand 2014) im Département Doubs in der Region Bourgogne-Franche-Comté. ", "tgt_summary": null, "id": 2107453} {"src_title": "Johanna Ikonen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinsgeschichte.", "content": "Der Verein wurde 1945 als \"SK Ústí nad Labem\" gegründet. Er knüpft an einen 1927 gegründeten Verein an. 1952 stieg der Klub unter dem Namen \"Armaturka Ústí nad Labem\" als einer der Halbfinalisten des Tschechoslowakischen Pokals in die 1. Liga auf. Als Tabellendreizehnter wäre die Mannschaft sportlich in die 2. Liga abgestiegen, wurde aber aufgrund einer Reorganisation nur in die 3. Liga eingeteilt. Die Rückkehr in die 2. Liga gelang Spartak 1956, in der Spielzeit 1957/58 feierte die Mannschaft den Durchmarsch in die 1. Liga. Dort wurde Ústí mit 20 Punkten aus 26 Spielen Tabellenletzter und stieg ab. In den nächsten Jahrzehnten pendelte Spartak zwischen zweiter und dritter Liga. Aus dieser wurde der Klub in der Saison 1989/90 aufgrund einer Korruptionsaffäre ausgeschlossen. 1993 kehrte die Mannschaft zurück und stieg sogleich in die 2. tschechische Liga auf. Vier Jahre später konnte der Verein die Saison aus finanziellen Gründen nicht zu Ende spielen und wurde ausgeschlossen. In der Saison 1998/99 war der \"FK GGS Arma Ústí nad Labem\" ohne Herrenmannschaft. Diese Problematik löste man 1999 durch die Fusion mit dem Sechstligisten \"FK NRC Všebořice\". Zwei Jahre später entstand das Projekt eines Städtischen Fußballklubs unter der Bezeichnung \"MFK Ústí nad Labem\". 2003 stieg das Team in die ČFL (3. Liga) auf, 2004 in die 2. Liga. Dort erreichte Ústí 2006 den dritten Platz und verpasste den Aufstieg in die Gambrinus Liga um sechs Punkte. Der Aufstieg in die höchste Spielklasse des Landes gelang in der Saison 2009/10, in der Ústí vor allem dank einer überragenden Hinrunde Vizemeister der 2. Liga wurde. In der Saison 2010/11 trug Ústí seine Heimspiele in der Gambrinus Liga im unweiten Teplice, genauer im Stadion Na Stínadlech aus, da das eigene Stadion nicht den Erfordernissen der 1. Liga entspricht. Nach einer durchwachsenen Saison stieg die Mannschaft allerdings nach einem Jahr als Tabellenletzter wieder ab. Im darauffolgenden Jahr gelang allerdings als Tabellen-Erster der Zweiten Liga die Meisterschaft; aufsteigen durfte man aufgrund des nicht vorhandenen Erstliga-Stadions nicht. Auch ein erneutes Ausweichen z. B. nach Chomutov oder Teplice wurde nicht erlaubt, weil man bereits zum letzten Aufstieg an die Bedingung gebunden war, dass ein neues (Erstliga-gerechtes) Stadion entstehen muss. Als Nachzügler wurde der Viertplatzierte FC Zbrojovka Brünn benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der FK Ústí nad Labem ist ein tschechischer Fußballverein aus dem nordböhmischen Ústí nad Labem. Der Verein spielte 1952 als \"ZSJ Armaturka Ústí nad Labem\" und 1958/59 als \"Spartak Ústí nad Labem\" in der 1. Tschechoslowakischen Liga. In der Saison 2010/11 spielte die Mannschaft nach dem Aufstieg aus der 2. Liga erstmals nach über 50 Jahren wieder erstklassig.", "tgt_summary": null, "id": 967918} {"src_title": "The Black Saint and the Sinner Lady", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Diplomatische Laufbahn.", "content": "Sein Vater war der General der Infanterie Adolf Eduard von Thile, zuletzt kommandierender General des VIII. Armee-Korps in Berlin. Thile, ein Neffe des preußischen Generals und Chef des Militärkabinetts Ludwig Gustav von Thile, trat 1837 in den diplomatischen Dienst von Preußen. 1838 erfolgte seine erste Auslandsverwendung in Rom. In den folgenden Jahren folgten Verwendungen in Bern, 1842 in Wien sowie in London. Von 1854 bis 1859 war er Nachfolger von Christian Karl Josias von Bunsen Gesandter in Rom. 1862 wurde er Unterstaatssekretär im Außenministerium von Preußen. Im gleichen Jahr trat er wie viele Adelige seiner Zeit in die Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin ein.", "section_level": 1}, {"title": "Staatssekretär des Auswärtigen Amtes.", "content": "Am 12. Januar 1870 wurde er erster Staatssekretär des Auswärtigen Amtes im Norddeutschen Bund, als das preußische Außenministerium auf die Bundesebene überging. Er blieb auch nach 1871 im Amt, als der Bund in Deutsches Kaiserreich umbenannt wurde. Der Staatssekretär war der Leiter dieser obersten Reichsbehörde, etwa mit einem heutigen Minister vergleichbar. Das Amt übte er bis zum 30. September 1872 aus, als er im Gefolge einer Affäre um die Verleihung des Schwarzen Adlerordens an den russischen Botschafter Paul von Oubril sowie den österreichischen Botschafter Alajos Károlyi zurücktrat und durch Hermann Ludwig von Balan abgelöst wurde. Die tatsächliche Gestaltung der Außenpolitik oblag während dieser Zeit jedoch weitgehend dem Reichskanzler Otto von Bismarck. Thile hinterließ einen umfangreichen literarischen Nachlass, der sich in der Anhaltischen Landesbücherei Dessau befindet. Darunter befindet sich auch der Briefwechsel mit dem Historiker Alfred von Reumont.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Er war verheiratet mit Ottilie von Graefe (1816–1889), Tochter des Mediziners Karl von Graefe und Schwester des Augenarztes Albrecht von Graefe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Hermann von Thile (* 19. Dezember 1812 in Berlin; † 26. Dezember 1889 ebenda) war ein deutscher Diplomat und erster Staatssekretär im Auswärtigen Amt des Deutschen Kaiserreichs.", "tgt_summary": null, "id": 2459574} {"src_title": "Heini Klopfer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Dohlsten begann in der Jugend bei \"Skogens IF\". Dort fiel er den Verantwortlichen des schwedischen Fußballverbandes auf und Hans Lindbom berief ihn 2001 dreimal in die schwedische U-15-Auswahl. 2003 wechselte er zu GAIS in die drittklassige Division 2. In seiner ersten Spielzeit konnte er mit zwei Toren in fünf Spielen zum Aufstieg in die Superettan beitragen. In den folgenden zwei Spielzeiten kam er insgesamt 18-mal in der zweiten Liga zum Einsatz. Am Ende der Zweitligaspielzeit 2005 erreichte er mit der Mannschaft den Aufstieg in die Erstklassigkeit. Auch hier kam er in zwei Spielzeiten hauptsächlich als Einwechselspieler zum Einsatz. 2008 wechselte Dohlsten zurück in die Superettan und schloss sich Örgryte IS an. Dort unterschrieb er einen Zweijahresvertrag. Anfangs konnte er sich als Stammkraft im Mittelfeld des Göteborger Klubs etablieren. In der zweiten Saisonhälfte verlor er jedoch seinen Stammplatz, konnte jedoch am Saisonende nach 22 Saisoneinsätzen den Aufstieg in die Allsvenskan feiern. Hier kam er an der Seite von Marcus Allbäck, Björn Anklev und Álvaro Santos hauptsächlich zu Kurzeinsätzen als Einwechselspieler. Nach elf Erstligaeinsätzen stieg er am Ende der Spielzeit mit dem Klub in die Zweitklassigkeit ab, woraufhin er den Klub verließ. Kurzzeitig vereinslos, unterschrieb Dohlsten Ende März 2010 beim Zweitligisten Ljungskile SK, bei dem er ab Februar als Gastspieler die Vorbereitung mitbestritten hatte, einen bis zum Sommer des Jahres gültigen Vertrag. Während dieser Zeit bestritt er zehn Ligaspielen. Anschließend schloss er sich dem isländischen Klub UMF Selfoss in der Pepsideild an, nach dem Abstieg des Klubs aus der höchsten Spielklasse am Ende des Jahres war er jedoch erneut vertragslos. Ende Juli 2011 verkündete schließlich der Amateurklub Utsiktens BK die Verpflichtung des vormaligen Erstligaspielers. Mit der Mannschaft stieg er an der Seite von Anton Hysén am Ende des Jahres in die drittklassige Division 1 auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin Dohlsten (* 29. April 1986 in Göteborg) ist ein schwedischer Fußballspieler. Der Sohn des Schauspielers und Regisseurs Ulf Dohlsten schaffte mit GAIS und Örgryte IS jeweils den Aufstieg in die Allsvenskan und spielte kurzzeitig in Island.", "tgt_summary": null, "id": 1672055} {"src_title": "Carrier Air Wing Five", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sprachverbreitung.", "content": "Die Sprache Hiligaynon ist maßgebend auf der Insel Panay und in der Provinz Negros Occidental vertreten. Sie wird dort zumeist in den Provinzen Iloilo, Capiz, Antique, Aklan und in Guimaras gesprochen und zudem in vielen Teilen von Mindanao wie in Koronadal City, South Cotabato und Sultan Kudarat als Dialekt verwendet. Als Zweitsprache wird sie von der Volksgruppe der Karay-a in Antique, den Aklanon und Malaynon in Aklan, den Cebuanos und in Siquijor wie auch von den Capiznon in Capiz gesprochen. Die Sprache ist in Negros Occidental und in Iloilo stark mit Ilonggo verbunden. Die Ilonggo sind eine ethnisch-linguistische Gruppe auf der Insel Panay, deren Kultur von den Hiligaynon-Sprechern kaum zu trennen ist. Die Grenze zwischen beiden Dialekten ist nicht klar zu definieren. Die Frage, welche Bezeichnung korrekt ist, ist unter philippinischen Sprachexperten genauso strittig wie bei vielen einheimischen Laien.", "section_level": 1}, {"title": "Aussprache.", "content": "Hiligaynon hat 16 Konsonanten: p, t, k, b, d, g, m, n, ng, s, h, w, l, r und y. Es gibt drei überwiegend verwendete Vokale: [a], [/[i] und [o]/. Die Vokale [i] und [ (beide ausgesprochen als i) sind Allophone, wobei [i] zu Beginn, in der Mitte und manchmal am Ende einer Silbe steht und [nur in den Endsilben vorkommt. Die Vokale und [o] sind ebenso Allophone, mit, das immer zu Beginn Verwendung findet, während [o] immer benutzt wird, wenn es mit einer Silbe endet. Die Konsonanten [d] und sind ebenfalls Allophone, können aber nicht gegeneinander ausgetauscht werden. So heißt es \"patawaron\" (vergeben) [von \"patawad,\" Vergebung] aber nicht \"patawadon\" und es heißt \"tagadiín\" (von Wo) [von \"diín,\" Wo] aber nicht \"tagariín\".", "section_level": 1}, {"title": "Schreibweise.", "content": "Das Kernalphabet beinhaltet 20 Buchstaben. Die Konsonanten und Vokale sind sowohl in Klein- als auch in Großschreibweise vorhanden. Es werden dabei die lateinischen Schriftzeichen benutzt, allerdings mit landesspezifischen Abwandlungen.", "section_level": 1}, {"title": "Zusätzliche Zeichen.", "content": "Es ist zu erwähnen, dass der Apostroph (') und der Bindestrich (-) ebenfalls bei der Schreibweise von Hiligaynon angewendet werden. Außerdem werden verschiedene englische Buchstaben benutzt, die allerdings nur bei Fremdwörtern angewendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Grammatik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bestimmungswörter.", "content": "Hiligaynon hat drei Arten von Kennwörtern für die Bestimmung von Fällen: Die Fälle sind der Absolutiv, das Ergativ und der sächliche Fall. Diese Fälle sind wiederum unterteilt in persönliche Typen, welche mit dem Namen von Personen zu tun haben, und sächliche Typen, welche sich mit allem Gegenständlichen befassen. Zudem gibt es singulare und plurale Varianten, wobei die Kennwörter für die sächlichen Pluralfälle gleich den Kennwörtern für die Singularfälle sind, jedoch den Zusatz \"mga\" erhalten. Dieses Wort wird in Hiligaynon immer zum Ausdruck des Plurals eingesetzt. \"Beispiele:\" Kann dasselbe meinen wie In Hiligaynon gibt es aber eine Tendenz, den aktiven Satzbau eher zu benutzen und so wird der erste Satz häufiger verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Hinweisende Pronomen.", "content": "Zusätzlich zu den hier angegebenen Formen von \"dies\" sollen noch zwei verbale Hinweise gegeben werden: \"karí\" heißt, zum Sprecher kommen, \"kadto\" meint dagegen, zu jenem gehen.", "section_level": 2}, {"title": "Fremdwörter.", "content": "In Hiligaynon finden sich verschiedene spanische Wörter, wie \"santo\" (von \"santo,\" Heiliger), \"berde\" (von \"verde,\" grün) und \"pero\" (von \"pero,\" aber). Spanische Verben bleiben bei der Verwendung in Hiligaynon oft unkonjugiert (besitzt das Verb Endungen wie \"-ar\", \"-er\" oder \"-ir\"), welche in Filipino in der 'tú'-Form konjugiert werden. Beispiele:", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bindewörter.", "content": "Hiligaynon mangelt es an Ausdrücken wie dem in Tagalog bzw. Filipino vorkommenden \"ay\" oder dem \"hay\" aus dem Dialekt Akeanon. Beispiel: Es gibt in Hiligaynon kein Äquivalent bei der Übersetzung des Hilfswortes \"to be\" aus dem Englischen (‚sein‘ im Deutschen). Für die Unterscheidung von \"will be\" (‚werden‘) und \"become\" (‚etwas werden‘) verwendet man die Präfixe \"nangin\" und \"mangin\" Beispiel: Das spanische Hilfsverb \"estar\" (deutsch ‚sein‘) ist zwar ein Teil des Hiligaynon-Wortschatzes, seine Bedeutung und Aussprache wurde hier aber stark abgewandelt. In Hiligaynon wird es nun \"istar\" ausgesprochen und bedeutet ‚zu leben in (einem Ort)‘ (in Hiligaynon gleichbedeutend mit dem Wort \"puyo\"). Beispiel:", "section_level": 2}, {"title": "Existentiell.", "content": "Um ein lebendes Objekt zu bezeichnen, wird das Wort \"may\" benutzt. Beispiel:", "section_level": 2}, {"title": "Fragewörter.", "content": "Die Fragewörter in Hiligaynon sind im Folgenden: \"diin, san-o, sin-o, nga-a, kamusta, ano\" und \"pila\". \"Diin\" heißt wo. Beispiel: Eine Variante von \"diin,\" tagadiin wird benutzt, um den Geburts- oder den Heimatort des Zuhörers zu erfragen. Beispiel: \"San-o\" heißt wann. Beispiel: \"Sin-o\" heißt wer. Beispiel: \"Nga-a\" heißt warum. Beispiel: \"Kamusta\" heißt wie, im Sinne von ‚Wie geht es dir?‘ Beispiel: \"Ano\" heißt was. Beispiel: Eine Variante von \"ano,\" paano, meint ebenso wie, allerdings im Sinne von ‚Wie soll ich etwas tun?‘ Beispiel: \"Pila\" heißt wie viel. Beispiel: Eine Variante von \"pila\", das Wort \"ikapila\", fragt nach einer numerischen Reihenfolge in Bezug auf eine Person, wie in „Als wievielter wurdest du in deine Familie geboren?“ (Erstgeborener, Zweitgeborener etc.) Dieses Wort ist bekanntermaßen schwierig in eine europäische Sprache zu übersetzten, da es im Deutschen oder Englischen kein Äquivalent dazu gibt. Beispiel:", "section_level": 2}, {"title": "Uhrzeit.", "content": "Uhrzeiten werden in Spanisch angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Wochentage.", "content": "Die Namen der Wochentage leiten sich von ihren spanischen Entsprechungen ab:", "section_level": 2}, {"title": "Monate des Jahres.", "content": "Die erstgenannten Bezeichnungen der Monatsnamen in Hiligaynon leiten sich ebenfalls aus dem Spanischen ab.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hiligaynon oder in vielen Regionen auch Ilonggo genannt, ist eine austronesische Sprache, die hauptsächlich im Bezirk Western Visayas der Philippinen gesprochen wird. ", "tgt_summary": null, "id": 1729695} {"src_title": "5channel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Briand wurde am 28. März 1862 in der westfranzösischen Hafenstadt Nantes geboren. Seine Eltern besaßen in der Rue du Marchix im Hafenviertel ein bescheidenes kleines Café namens „Croix Verte“. Die Gäste waren hauptsächlich Matrosen und Hafenarbeiter. Als Briand zwei Jahre alt war, zog seine Familie nach Saint-Nazaire, einer Hafenstadt an der Loiremündung. Hier eröffnete sein Vater einen Wein- und Spirituosenhandel, den er jedoch bald verkaufte, um ein „Café chantant“, ein kleines Musikcafé, zu eröffnen. Auch die Gäste dieses Cafés waren Seeleute, die hier die Bekanntschaft von Mädchen aus der Stadt suchten. Briand besuchte die höhere Bürgerschule von Saint-Nazaire. Er war kein fleißiger Schüler und störte gelegentlich den Unterricht durch kleine Späße, jedoch fiel seinen Lehrern schon früh seine außergewöhnliche Intelligenz, Geistesschärfe und Auffassungsgabe auf. Er erhielt mehrfach Preise für das auswendige Rezitieren langer Texte, was ihm dank seines hervorragenden Gedächtnisses nicht schwerfiel. Er wurde zum Protegé des Schulleiters Genty, den er „papa“ nannte. Dieser unternahm mit Briand lange Spaziergänge, auf denen er mit dem Jungen viel über Philosophie und Literatur sprach und so großen Einfluss auf dessen Denken und Rhetorik hatte. Briand behielt seinen Mentor stets in liebevoller Erinnerung und verlieh diesem später als Unterrichtsminister das Kreuz der Ehrenlegion. Mit 16 Jahren erhielt Briand aufgrund seiner Begabung ein Stipendium für das Lycée in Nantes und zog dorthin, um als Internatsschüler das Baccalauréat, das französische Abitur, zu machen. Bilder aus dieser Zeit zeigen Briand als schlanken, gepflegten jungen Mann, der leicht kränklich wirkt. Seine Freunde nannten ihn scherzhaft „Trompe la mort“ (der den Tod betrügt), da eine kurze Zeit der Verdacht auf eine Tuberkuloseerkrankung bestand. In Nantes begegnete er Jules Verne, der Gönner eines Mitschülers von Briand war. Der Schriftsteller fand großen Gefallen an den Gesprächen mit dem intelligenten jungen Mann und lud ihn an Wochenenden wiederholt zu Spaziergängen durch Nantes und die Umgebung ein. Verne nahm den Charakter des 16-jährigen Briand in seinem 1888 veröffentlichten Roman \"Deux ans de vacances\" (deutscher Titel: \"Zwei Jahre Ferien\") zum Vorbild für die Figur des \"Briant\". Dieser ist der intelligente und wagemutige Anführer einiger Kinder, die durch ein Unglück allein auf einer einsamen Insel stranden. Der Internatsschüler Briand schätzte die französische Literatur, besonders die Werke von Jean-Jacques Rousseau, Denis Diderot und Jean Racine. Aufgrund seiner einfachen Herkunft gehörte Briand jedoch nie zu jenen typischen Intellektuellen der französischen Bourgeoisie, deren Ideale stark durch die Aufklärung des 18. Jahrhunderts und die Schriften von Voltaire beeinflusst wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Regionalpolitiker und Sozialist.", "content": "Nach seinem Abschluss kehrte Briand 1881 nach Saint-Nazaire zurück und nahm eine Stelle als Schreibkraft in einer kleinen Anwaltskanzlei an. Die trockene Aktenarbeit war ihm jedoch schnell zuwider und langweilte ihn. 1883 kündigte er daher die Stelle und ging nach Paris, um an der Sorbonne das Studium der Rechtswissenschaft aufzunehmen. Mit 22 Jahren begann er bei dem stark links orientierten Wochenblatt \"La Démocratie de l’Ouest\" in Saint-Nazaire seine journalistische Arbeit. In seinen zumeist mit \"Nihil\" unterzeichneten Beiträgen kritisierte er heftig das bestehende parlamentarische System und die soziale Ungleichheit, die von der konservativen Bourgeoisie akzeptiert wurde. 1886 verließ Briand als \"licencié en droit\" nach bestandenem Staatsexamen Paris, um in seiner Heimatstadt als Anwalt zu arbeiten. Dank seiner brillanten Rhetorik und großen Überzeugungskraft hatte er bald erste Erfolge als Strafverteidiger vor Gericht. Viele seiner Mandanten vertrat er insbesondere in politischen Prozessen ohne Honorar. 1888 wurde Briand ins Stadtparlament von Saint-Nazaire gewählt. Als er 1889 mit erst 27 Jahren als \"candidat républicain radical révisioniste\" für die Parlamentswahl am 22. September und 6. Oktober kandidierte, verlor er trotz seines Rückhalts in der Arbeiterschaft von Saint-Nazaire deutlich gegen den konservativen Kandidaten. Nach dieser Enttäuschung brach er mit dem bürgerlichen Linksradikalismus und wendete sich dem sozialistischen Lager zu. Von politischen Gegnern wurde dieser Wechsel später häufig als Beweis für Briands angebliche Gesinnungslosigkeit angeführt. 1891 wurde Briand angeblich bei einem Schäferstündchen von der Polizei aufgegriffen. Briand und Jeanne Giraudeau, Ehefrau eines bekannten Bankiers, wurden vom Gericht wegen Verletzung der öffentlichen Moral zu einer Gefängnisstrafe von einem Monat und einer Geldstrafe von 200 Francs verurteilt. Der angebliche Skandal, der begleitet wurde von einer Hetzkampagne des bürgerlichen Lagers gegen ihn, wurde weit über Saint-Nazaire und Nantes hinaus bekannt. Nachdem auch das Appellationsgericht in Rennes das Urteil bestätigte, schien Briand politisch und sozial am Ende zu sein. Das Kassationsgericht in Poitiers hob schließlich 1892 das Urteil auf und sprach Briand und Jeanne Giraudeau frei, da der einzige Augenzeuge unter den 170 in den drei Prozessen vorgeladenen Zeugen unter dem Druck des Verhörs seine Aussage widerrief. Briand wurde nach dem Freispruch wieder als Anwalt zugelassen. Seit dem 10. Januar 1892 war Briand Mitglied einer französischen Sozialistischen Partei. Ernüchtert durch die Vorkommnisse wandte er sich von der regionalen Politik ab. Briand kehrte seiner Heimat den Rücken, um als Redner und Agitator auf sozialistischen Versammlungen, Kundgebungen von Gewerkschaften und Arbeiterbörsen den Generalstreik als Mittel der proletarischen Selbsthilfe gegen die soziale Ungerechtigkeit zu fordern. Nicht ohne Stolz nahm Briand zeitlebens die „Vaterschaft“ für die Idee des Generalstreiks in Anspruch. Die Sozialisten waren untereinander hoffnungslos zerstritten. Briand versuchte zu vermitteln, brachte jedoch die äußerste Linke gegen sich auf, als er sich für eine Zusammenarbeit der Sozialisten mit der Regierung aussprach. Briand stellte sich auf die Seite der „parlamentarischen Sozialisten“ wie René Viviani, Alexandre Millerand und Jean Jaurès. Bei der Parlamentswahl 1893 verlor Briand, angetreten als revolutionärer Sozialist, in La Villette gegen den Dichter Clovis Hugues. Bei der Wahl 1898 trat er in Paris (Clichy-Levallois) an und verlor wieder. Im Jahr 1901 verteidigte Briand in einem brisanten politischen Gerichtsverfahren Gustave Hervé, den „Bannerträger des Antipatriotismus“, mit den provokanten Worten: Von 1901 bis 1905 war Briand Generalsekretär der Parti socialiste de France (PSDF). Im April/Mai 1902 wurde er mit 40 Jahren als Abgeordneter für Saint-Étienne in die Abgeordnetenkammer gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Weg ins Kultusministerium.", "content": "Anfang des 20. Jahrhunderts gestaltete sich die Aufrechterhaltung des Staatskirchenvertrags in Frankreich zunehmend schwieriger. Der überzeugt antiklerikale Ministerpräsident Émile Combes nahm 1904 einen Bruch der Konkordatsbestimmungen zum Anlass, um dem Parlament dessen Aufkündigung zu empfehlen. Die römische Inquisition, die heutige Kongregation für die Glaubenslehre, hatte zwei französische Bischöfe vorgeladen, ohne die französische Regierung zu benachrichtigen. Auf Combes’ Initiative hin beauftragte das Parlament im Februar 1905 einen 33 Mitglieder zählenden Ausschuss, verschiedene Entwürfe zur Trennung von Staat und Kirche zu entwickeln und zu prüfen. Briand wurde Wortführer und Berichterstatter dieses Ausschusses. Er wurde in dieser Position von zwei ranghohen liberalen Kirchenvertretern beraten, Bischof Lacroix von Tarentaise und Erzbischof Fuzet von Rouen. Briand setzte sich für eine liberale Trennung ein, bei der der staatliche Machtanspruch vor dem Bereich der Kirche Halt machen sollte.. Der Streikführer Briand bewies sich abermals als Vermittler zwischen verhärteten Fronten: Das Trennungsgesetz sollte sowohl die Antiklerikalen im Parlament als auch die Katholiken im ländlichen Frankreich zufriedenstellen. Als Maurice Rouvier im Januar 1905 Ministerpräsident wurde, bot er Briand das Amt des Kultusministers an. Nach einer Rücksprache mit Jaurès jedoch, der ihm von der Beteiligung an einer bürgerlichen Regierung vehement abriet, lehnte Briand das Angebot ab. Das im Dezember 1905 verkündete Gesetz sah vor, der Kirche ihr Vermögen zu belassen und für die Wahrnehmung ihrer materiellen Belange sogenannte \"associations cultuelles\" (Kultvereinigungen) einzurichten. Die französischen Bischöfe sprachen sich im Januar 1906 mit großer Mehrheit für die Annahme des Gesetzes aus. Papst Pius X. lehnte die Trennung in der Enzyklika \"Vehementer nos\" ausdrücklich ab und warf der französischen Regierung vor, die Kirche zu berauben. Durch die Einrichtung von Kultvereinigungen werde das Kirchenwesen mittelbar Laien anvertraut und so die kirchliche Hierarchie umgangen. Nach Veröffentlichung der Enzyklika am 11. Februar 1906 kam es zu Tumulten bei der Umsetzung des Gesetzes. Unter dem Druck der Katholiken und der Linken im Parlament löste sich die Regierung von Rouvier auf. Die neue Regierung wurde im März 1906 von Ferdinand Sarrien gebildet. Dieser konnte Briand gegen den Widerstand Jaurès’ davon überzeugen, das Ministerium für Kultus und Unterricht zu übernehmen. Mit seinem Eintritt in die bürgerliche Regierung Sarriens brach Briand sowohl mit dem sozialistischen Block, der ein Jahr zuvor endlich zu einer Einigung gefunden hatte, als auch mit seinem langjährigen Freund Jaurès. Nach seinem Ausschluss aus der Partei gründete er mit Alexandre Millerand und René Viviani den Parti républicain-socialiste. Briand behielt das Amt auch, als Georges Clemenceau, der zuvor Justizminister war, Sarrien als Ministerpräsident und Innenminister ablöste. Als Kultusminister widmete sich Briand der Durchführung des Trennungsgesetzes und bemühte sich weiterhin um einen Ausgleich zwischen den aufgebrachten Katholiken und der antiklerikalen Parlamentsmehrheit. Durch eine vermittelnde Gesetzgebung schuf Briand die Möglichkeit einer Duldung von Verstößen gegen das Trennungsgesetz, um den offenen Kampf mit der katholischen Kirche zu vermeiden, die die Kultvereinigungen ablehnte. Gottesdienste wurden auch ohne die Einrichtung der Kultvereinigungen zugelassen. Die Enzyklika \"Gravissimo\" reagierte darauf mit einem formellen Verbot der Kultvereinigungen, was nach Maßgabe des Trennungsgesetzes einer Preisgabe des kirchlichen Vermögens gleichkam. Vermittlungsversuche Briands scheiterten an der Unnachgiebigkeit der katholischen Kirche. So wurden im Jahr 1908 dann 400 Millionen Francs, die aus der Liquidation von Kirchenvermögen stammten, für Krankenhäuser und andere Fürsorgeeinrichtungen aufgewendet. Erst 16 Jahre später unter Benedikt XV. wurden die Kultvereinigungen als Diözesanverbände eingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Premierminister vor dem Ersten Weltkrieg.", "content": "Nachdem er 1908 zum Justizminister ernannt worden war, trat Briand Ende Juli 1909 auf Wunsch des bürgerlich-liberalen Präsidenten Armand Fallières die Nachfolge von Clemenceau als Premierminister an. Im Herbst des Folgejahres kam es in Frankreich zu heftigen Arbeitskämpfen. Die Regierung erklärte den am 12. Oktober 1910 ausgerufenen Generalstreik der Eisenbahner für eine militärische und wirtschaftliche Gefahr für Frankreich. Briand ließ die Streikenden im wehrpflichtigen Alter einberufen und drohte den übrigen mit Entlassung. Vor dem Parlament rechtfertigte Briand, der frühere Verfechter des Generalstreiks, dies unter wütendem Protest der Abgeordneten damit, dass der Streik „das Lebensrecht der Gesellschaft“ bedrohe und die Nation einer unerträglich erniedrigenden Lage ausgesetzt hätte. Das Ende seiner Rede musste er wegen des Tumults vom Rednerpult aus allein dem Stenographen diktieren. Obwohl ihm die Kammer am folgenden Tag mit großer Mehrheit das Vertrauen aussprach, trat Briand zurück und bildete nach der Neuwahl am 2. November ein neues Kabinett aus den Unterstützern seiner Entscheidung. Am 17. Januar 1911 drang ein geistig verwirrter Mann in das Parlament ein und schoss auf Briand, der jedoch nicht verletzt wurde. Briand trat am 24. Februar 1911 erneut zurück, und Joseph Caillaux wurde neuer Ministerpräsident. Der Grund waren diesmal Widerstände einiger Abgeordneten gegen seine vermittelnde Politik gegenüber der katholischen Kirche. Nachdem die Zweite Marokkokrise durch den Marokko-Kongo-Vertrag beendet wurde, kehrte Briand im Januar 1912 als Justizminister in das von Poincaré neugebildete Kabinett zurück und war Anfang 1913 erneut zwei Monate lang Regierungschef. Bis zum Beginn des ersten Balkankriegs 1912 war Briand kaum in außenpolitische Fragen involviert. Nachdem am \"veillée des armes\", dem „Vorabend des Krieges“, jedoch unvermittelt die Außenpolitik in den Vordergrund trat, hielt sich Briand häufig am Quai d’Orsay auf, um sich mit Poincaré zu beraten.", "section_level": 2}, {"title": "Premier- und Außenminister im Ersten Weltkrieg.", "content": "Als Justizminister im Kabinett Viviani vom 26. August 1914 bis 29. Oktober 1915 nahm Briand sich eines großen Teils der auswärtigen Angelegenheiten an. Er ernannte mehrere Gesandte und korrespondierte mit zahlreichen Botschaftern. Von Oktober 1915 bis März 1917 war Briand Premierminister und Außenminister. Briand war maßgeblich an der Schaffung der alliierten Front in Südosteuropa beteiligt. Sein Ziel war es, die Frontlinie in Frankreich einzufrieren und den so freigewordenen Truppen im Südosten mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Clemenceau hielt diese Taktik für „einen Fall für den Staatsgerichtshof“, aber der militärische Erfolg der Alliierten im September 1918 sollte Briand recht geben: Nördlich von Saloniki erfolgte der erste Bruch in der Front der Mittelmächte. Nach einem Konflikt zwischen der Abgeordnetenkammer und Kriegsminister Hubert Lyautey, in der dieser sich geweigert hatte, bestimmte militärische Details preiszugeben, trat Briand mit seinem Kabinett am 17. März 1917 zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Politisches Wirken nach dem Ersten Weltkrieg.", "content": "Nach dem Ersten Weltkrieg zählte Briand zu den Unterstützern internationaler Friedensbemühungen und des Völkerbundes. Nachdem er 1921 erneut die Regierungsgeschäfte übernahm, trat er am 22. Januar 1922 wieder zurück, da der Sicherheitspakt zwischen Frankreich und Großbritannien auf der Konferenz von Cannes nicht ratifiziert wurde und zudem Briands Kritik an den harten Bedingungen des Versailler Friedensvertrages gegenüber dem Deutschen Reich bei der Bevölkerung auf Widerstand stieß. Von 1925 bis 1929 blieb Briand in 14 aufeinander folgenden Regierungen Außenminister und setzte sich für Abrüstung, die Annäherung an Deutschland und internationale Zusammenarbeit ein. 1925 war er der Chefarchitekt der Verträge von Locarno. 1926 bekam er dafür zusammen mit dem deutschen Außenminister Gustav Stresemann, mit dem ihn die Mitgliedschaft bei den Freimaurern verband, den Friedensnobelpreis. Außerdem war er 1928 Initiator des Briand-Kellogg-Paktes, eines Vertrages über den gegenseitigen Verzicht auf Krieg zwischen den Staaten. Gemeinsam mit dem deutschen Außenminister Gustav Stresemann unterstützte Briand die Paneuropa-Idee.", "section_level": 2}, {"title": "Denkschrift über die Errichtung einer Europäischen Union.", "content": "Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entfaltete Aristide Briands Vorstoß zur europäischen Einigung nachhaltige Wirkung: 1930 hatte er in seiner \"Denkschrift über die Errichtung einer Europäischen Union\" (\"L’organisation d’un régime d’union fédérale européenne\") eine vorgeschlagen. Diese sollte auf der Grundlage eines Mandats des Völkerbundes und dessen (damals) 27 europäischen Mitgliedstaaten erfolgen. Briands Entwurf war seiner Zeit voraus. Zu den Gründen des Scheiterns seiner Bemühungen für eine europäische Einigung zählte das Wiedererstarken der Nationalstaaten während der 1920er Jahre, der unüberbrückte Gegensatz zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich (→ Deutsch-französische Erbfeindschaft) und die Weltwirtschaftskrise. Auch die von der Weimarer Republik zu bezahlenden hohen Reparationen und die (vergebliche) Hoffnung auf Revision des Versailler Friedensvertrages, die von Frankreich und Großbritannien zurückzubezahlenden Kriegsanleihen an die USA, die Pläne des Deutschen Reiches für ein mitteleuropäisches Wirtschaftsbündnis mit Österreich und den Nachfolgestaaten der Habsburgermonarchie, die das Deutsche Reich begünstigende Wirtschaftshilfe der USA (→ Dawes-Plan) und die Orientierung Deutschlands an Amerika standen Briands Idee entgegen. Die Forderung des Briand-Plans nach einer politischen Union als erster Voraussetzung für die weitere Europäische Integration rief großen Widerspruch hervor, daneben wurde durch den Tod Gustav Stresemanns am 3. Oktober 1929 und die neue französische Regierung (mit Briand als Außenminister) die deutsch-französische Verständigung unterbrochen. Die grundsätzlich ablehnende Haltung Großbritanniens gegenüber der Idee einer europäischen Einigung und der Aufstieg der NSDAP nach der Reichstagswahl 1930 wirkten ebenfalls dämpfend. Bedeutenden Einfluss hatte Briands Denkschrift auf den europäischen Einigungsprozess nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Europakongress in Den Haag 1948 befasste sich zentral mit den Ideen Briands; er ging über Briands Pläne eines lockeren Staatenbundes hinaus. Ein europäischer Bundesstaat oder eine europäische Verfassung stand dabei aber noch nicht zur Debatte. Der im Anschluss daran entstandene Europarat konnte die politische Einigung Westeuropas nicht einleiten. Von Briands Ideen waren einige seiner Institutionen inspiriert: Briands Plan war als sehr lockere Vereinigung gedacht. Das Bundesverhältnis zwischen den Regierungen sollte Briand dachte an eine.", "section_level": 2}, {"title": "Krankheit und Tod.", "content": "Briand litt gegen Ende seines Lebens an einer chronischen Urämie, die auch sein zentrales Nervensystem befiel. Folge war unter anderem eine Umkehr des Tag-Nacht-Rhythmus, die ihn nachts schlaflos bleiben, tagsüber aber immer wieder einnicken ließ. Besonders peinlich war eine Szene, als der Außenminister, der für seine glänzende Rhetorik berühmt war, 1931 in der Abgeordnetenkammer das Wort erteilt bekam, aber nichts sagen konnte, da er tief schlief. Wegen dieser Schlafstörungen musste die Berlinreise, die Briand gemeinsam mit Ministerpräsident Pierre Laval für Ende September 1931 geplant hatte, verschoben werden. In der deutschen Hauptstadt angekommen, machte Briand auf seine deutschen Gastgeber einen so kranken Eindruck, dass der 83-jährige Reichspräsident Hindenburg sich besorgt erkundigte, ob „der alte Herr“ die Reise denn gut überstanden habe. Eine weitere Folge von Briands urämischen Enzephalopathie war ein euphorischer und oft realitätsferner Überoptimismus. Als im Januar 1932 die nebenwirkungsreichen Digitalismedikamente abgesetzt wurden, mit denen er bis dahin behandelt worden war, hielt er sich für gänzlich geheilt. Es kostete Laval einige Mühe, den kaum noch arbeitsfähigen Briand, der zudem politisch immer stärker nach links neigte, zum Ausscheiden aus dem Amt zu bewegen. Briand plante nun, auch ohne Amt, nur kraft seiner Worte für den Weltfrieden zu wirken. Im März 1932 äußerte er sich zuversichtlich, in ein paar Wochen den Konflikt zwischen Japan und China beilegen zu können, die nach dem Mukden-Zwischenfall am Rande eines Krieges standen; für die Lösung sämtlicher Spannungen im Völkerbund werde er weniger als ein Jahr brauchen. Dazu kam es nicht: Am 7. März 1932 erlag er in Paris seiner Krankheit.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Am 30. März 1932 beschloss die Abgeordnetenkammer per Gesetz, dass sich Briand „ums Vaterland verdient gemacht“ hat. Dieser Satz findet sich auch auf Paul Landowskis Briand gewidmeten \"Monument à la Paix\", das 1937 vor dem Ministerium für Europa und Äußeres am Quai d’Orsay im 7. Arrondissement von Paris errichtet wurde. Der Briand-Fjord in der Antarktis sowie die Aristide-Briand-Brücke in Berlin-Tegel sind nach Briand benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aristide Briand (* 28. März 1862 in Nantes; † 7. März 1932 in Paris) war ein französischer Politiker. Briand bekleidete zwischen 1909 und 1932 mit Unterbrechungen wechselnd die Ämter des französischen Ministerpräsidenten, des Unterrichts-, Justiz- und des Außenministers. Er war insgesamt elfmal Regierungschef und dreiundzwanzigmal Minister in den rasch wechselnden Kabinetten der Dritten Republik. 1926 erhielt er für seine Mitarbeit an den Verträgen von Locarno zusammen mit Gustav Stresemann den Friedensnobelpreis.", "tgt_summary": null, "id": 1550867} {"src_title": "Night Nurse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Hahn des Mikadofasans erreicht eine Länge von 88 cm, wovon 49 bis 53 cm auf den Schwanz entfallen. Die Flügellänge liegt zwischen 210 und 230 mm, das Gewicht zwischen 840 und 1200 g. Die Henne ist mit etwa 53 cm Körperlänge kleiner, der Schwanz mit 17–22,5 cm kürzer. Die Flügellänge beträgt zwischen 187 und 215 mm, das Gewicht liegt bei etwa 1000 g. Die Geschlechter unterscheiden sich zudem deutlich in der Gefiederfärbung. Der Hahn ist überwiegend blauschwarz gefärbt mit weißen Binden auf Flügeln und Schwanz. Die Augenpartie ist unbefiedert rot und zeigt oben vor dem Auge sowie unter demselben erigierbare Lappen. Die Iris ist rotbraun, der Schnabel schwärzlich mit gelblich hornfarbenem Unterschnabel. Brust- und Schultergefieder sowie der vordere Rücken sind wie Kopf und Hals schwarz mit metallisch blauem Glanz, zeigen aber dunkle Zentren. Unterer Rücken sowie kleine und mittlere Armdecken sind tiefschwarz mit metallisch blau glänzenden Säumen. Auf dem unteren Rücken zeigen sich bei einigen Vögeln schmale weiße Säume. Breite weiße Säume finden sich auf den sonst schwarzen, großen Armdecken, die Armschwingen zeigen dreieckige weiße Spitzen. Auf dem zusammengelegten Flügel entstehen so zwei Parallelbänder. Das obere ist deutlich ausgeprägt, das untere schmaler, lückig oder kaum zu sehen. Die Handschwingen sind braunschwarz. Die Oberschwanzdecken sind wie die stark verlängerten Steuerfedern auf schwarzem Grund mit deutlichem Abstand schmal weiß quergebändert. Unterbauch und Unterschwanzdecken sind schwarz, letztere tragen weiße Spitzen. Die Beine und Füße sind dunkelgrau. Die Henne ist unscheinbarer und überwiegend dunkel olivbraun gefärbt. Die rote Augenpartie ist weniger ausgedehnt als beim Hahn, die Iris heller braun. Kopf und Hals sind olivbraun, die Kopfseiten etwas grauer und weiß bespitzt, Oberkopf und Nacken etwas rötlicher. Kinn und Kehle sind beige, die obere Brust ist olivbraun. Die Federn der Unterseite sind olivgrau und schwarz-weiß gesäumt, der Unterbauch ist einfarbig grauoliv. Die Federn der Oberseite sind schwarz, rötlichbraun bekritzelt und mit weißen, pfeilförmigen Schaftstrichen versehen, die auf dem Bürzel und den Oberschwanzdecken spärlicher werden. Das Schultergefieder und die Oberflügeldecken sind rötlich olivbraun, hell geschäftet und gesäumt und tragen zwei subterminale, schwarze Flecken. Durch die hellen Säume entsteht der Eindruck von schmalen Flügelbinden. Die Armschwingen sind auf rötlichem Grund schwarz gebändert, die Handschwingen matt schwarzbraun. Die Steuerfedern sind rötlich braun, schwarz getupft, hell gesäumt und schwarz-beige quergestreift. Beine und Schnabel entsprechen denen des Hahns. Das Jugendkleid ähnelt dem des Weibchens. Kopf und Nacken sind jedoch kräftig beige gefleckt. An den Schwanzfedern kann man junge Hähne bereits nach einigen Wochen erkennen.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Im Allgemeinen ist der Mikadofasan wenig ruffreudig. Zur Fortpflanzungszeit geben die Hähne ein schrilles, langgezogenes und aufsteigendes \"chiri\" von sich, das in Abständen wiederholt wird. Der Stimmfühlungslaut ist ein gedämpftes und gereihtes \"chup chup\", der Alarmruf ein hohes \"wok wok wok\", das in seltenen Fällen beim Auffliegen in hohe, laute Rufe übergehen kann. Der Kontaktruf, den die Henne gegenüber Jungvögeln äußert, ist ein leises Glucksen. Der Futterlockruf bei der Balz wird als leises \"giek giek\" beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Bestand.", "content": "Der monotypische Mikadofasan ist im zentralen Bergland der Insel Taiwan endemisch. Die Art ist dort in geeigneten Habitaten nicht selten, deren Vorkommen ist aber zunehmend auf Naturschutzgebiete beschränkt. Im Yushan-Nationalpark wird der Bestand auf bis zu 10.000 Tiere geschätzt und auch aus anderen Schutzgebieten sind Vorkommen bekannt. Außerhalb derselben ist die Art nur noch in höheren Lagen vor Lebensraumverlusten sicher, und obwohl sie auch Sekundärlebensräume annimmt, ist mit einer zunehmenden Fragmentierung der Vorkommen und vermutlich längerfristig mit einem Bestandsrückgang zu rechnen. Die IUCN stuft die Art daher als potentiell bedroht (“near threatened”) ein. Früher wurde der Mikadofasan durch starke Bejagung im Bestand dezimiert, was heute aber nur noch stellenweise eine Bedrohung ist.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Mikadofasan bewohnt primär dichte Bergwälder aus Eichen, Zypressen, Wacholder und Kiefern in Höhen zwischen 1600 und 3300 m und möglicherweise auch noch höher. Es sollte ein dichter Unterwuchs aus Bambus und Rhododendren vorhanden sein und bevorzugt werden Steilhänge von Gebirgstälern besiedelt. Die Art kommt aber auch in Sekundärvegetation vor. Die Art ist recht scheu und verhält sich meist sehr unauffällig. Zur Nahrungssuche treten die Vögel aber auch auf offene Flächen heraus. Sie erfolgt vorwiegend in den Morgen- und Abendstunden. Hähne trifft man nicht selten einzeln an, Hennen meist in Gesellschaft eines Hahnes, anderer Hennen oder Jungvögel. Der Aktionsradius der Hennen scheint wesentlich größer zu sein, als der der Hähne, die meist auf ein bestimmtes Revier beschränkt sind. Im Frühjahr und im Herbst ist er zudem größer als im Winter. Ob die Art monogam oder polygam lebt, ist nicht bekannt. Es wurden aber teils Hähne mit zwei Hennen beobachtet. Die Balz ist nur aus der Gefangenschaft bekannt. Sie beginnt mit einem aufgerichteten Umherschreiten der Hähne mit geschwollenen roten Gesichtslappen und leicht abgesenkten Flügeln. Kommt eine Henne in Sichtweite, wird dieser mit aufgeplustertem Gefieder, gespreizten Steuerfedern und zum Weibchen hin abgesenktem Flügel auffällig die Seite präsentiert. Der Hahn versucht sie zu umkreisen, was anfangs noch zu einer Flucht der Henne führt. Der Hahn versucht nun durch Aufzeigen von Nahrungsstücken und mit dem Futterlockruf das Weibchen anzulocken. Im Unterschied zu anderen Fasanenarten erfolgt daraufhin noch keine Kopula. Dieser geht offenbar immer eine Frontalbalz voraus, bei der der Hahn sich hoch aufrichtet, das Gefieder anlegt, die Halsluftsäcke aufbläst und die Gesichtslappen erigiert. In dieser Haltung hüpft er in langen Sprüngen auf die Henne zu. Die Brutzeit liegt vermutlich zwischen Februar und Mai. Es wurden Nester gefunden, die in etwa 1 m Höhe auf umgefallenen Bäumen aus Bambushalmen errichtet waren. Das Gelege besteht aus 5–10 cremefarbenen Eiern, die sich von den Eiern der übrigen \"Syrmaticus\"-Arten durch die bedeutende Größe und lange Form unterscheiden. Sie messen 55 × 39 mm und werden zwischen 26 und 28 Tagen bebrütet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mikadofasan (\"Syrmaticus mikado\") ist eine Hühnervogelart aus der Familie der Fasanenartigen. Er ist in den Bergregionen Taiwans endemisch und besiedelt dort Unterwuchs aus Bambus und Rhododendron in Primärwäldern in Höhen zwischen 1600 und 3300 m. ", "tgt_summary": null, "id": 1959189} {"src_title": "Dragør", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Smith begann sein Studium 2003 am North Dakota State College of Science in Wahpeton. An diesem Junior College spielte er für das Hochschulteam \"Wildcats\" in der National Junior College Athletic Association (NJCAA) und konnte zweimal die regionalen Meisterschaften der Division I dieser Liga gewinnen, 2005 qualifizierte man sich zudem für das landesweite Endturnier dieser Liga. Nach zwei Jahren wechselte er 2005 an die North Dakota State University in Fargo, wo er für die \"Bison\" in der NCAA Division I spielte. Diese Mannschaft war erst eine Spielzeit zuvor in die Division I aufgerückt und nahm zunächst „independent“ an Meisterschaftsspielen dieser Liga teil. Nach zwei Jahren wurde Smith schließlich Profi und wechselte zunächst nach Europa. 2007 bekam Smith einen „Try-out“-Vertrag beim deutschen Erstligisten TBB Trier. Da Smith Trainer Joe Whelton nicht zu überzeugen wusste, wurde dieser Probevertrag bereits vor Saisonbeginn wieder gelöst. Anschließend wechselte Smith in die Schweizer Basketball-Nationalliga, in der Trainer Whelton zuvor bereits gearbeitet hatte, zum Verein \"Hérens Basket\" aus Vex in der Nähe von Sitten im Kanton Wallis. Nach acht Spielen wechselte er 2008 in die japanische Superliga zum Verein Albirex aus Niigata. Für die Spielzeit 2008/09 kehrte Smith nach Europa zurück und spielte in der British Basketball League für die \"Everton Tigers\" aus Liverpool. Mit den Tigers gewann er zu Saisonbeginn den \"BBL Cup\", verlor jedoch das Finalspiel um die Meisterschaft gegen die Newcastle Eagles, gegen die man auch schon im Halbfinale der \"BBL Trophy\" ausgeschieden war. Für die folgende Spielzeit 2009/10 konnte sich Smith für einen Vertrag in der höherrangigen Türkiye Basketbol Ligi empfehlen. Mit dem Verein \"Pınar Karşıyaka\" aus Izmir erreichte er die Play-offs um die türkische Meisterschaft, in der man im Viertelfinale ausschied. In seiner zweiten Saison für diesen Verein wurde Smith bei den Durchschnittswerten drittbester Scorer sowie neuntbester Rebounder der Liga, was im durchschnittlich zweithöchsten Effektivitätswert aller Spieler resultierte. Anschließend bekam er für die Spielzeit 2011/12 einen Vertrag beim italienischen Erstligisten aus Caserta. In der auf 17 Mannschaften erweiterten Meisterschaft erreichte der Verein nur den vorletzten Tabellenplatz und konnte die Klasse nur wegen Rückzügen und Lizenzentzügen anderer Vereine halten. Smith hingegen konnte sich als Topscorer mit über 18 Punkten pro Spiel auszeichnen und gehörte zudem zu den besten fünf Reboundern dieser Spielzeit, was ihm den höchsten Effektivitätswert aller Spieler in dieser Spielzeit einbrachte. Für die Spielzeit 2012/13 erhielt Smith einen Vertrag beim russischen Erstligisten \"Krasnye Krylja\" aus Samara. Nach nur zwei Spielen für diesen Verein musste er für mehrere Wochen verletzungsbedingt aussetzen. Am Ende der Spielzeit konnte er jedoch mit der Mannschaft die EuroChallenge 2012/13 gewinnen nach einem Sieg im Finale über seinen ehemaligen Verein und Gastgeber Pınar Karşıyaka.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andre Jermaine Smith (* 21. Februar 1985 in St. Paul, Minnesota) ist ein US-amerikanischer Basketballspieler. Nach dem Studium in seinem Heimatland wechselte Smith als Profi 2007 nach Europa. Nach holprigem Karrierestart wusste er insbesondere in der Spielzeit 2011/12 zu überzeugen und wurde im Trikot des italienischen Erstligisten \"JuveCaserta Basket\" Topscorer der Lega Basket Serie A. Anschließend wechselte Smith ins russische Samara zum Verein \"Krasnye Krylja\".", "tgt_summary": null, "id": 2333189} {"src_title": "Die vier kunstreichen Brüder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem Immenstadt bereits seit 1853 durch die Hauptbahn nach Lindau an das Eisenbahnnetz angeschlossen war, bemühte sich Sonthofen um die Anlage einer Stichbahn. Die 8,33 Kilometer lange Vizinalbahn dorthin ging am 16. November 1873 in Betrieb und wurde ebenfalls von den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen betrieben. In Immenstadt wurde die neue Strecke aus östlicher Richtung in den Bahnhof eingeführt, so dass die aus Richtung Kempten (Allgäu) kommenden Züge mit Ziel Oberstdorf dort bis heute ihre Fahrtrichtung ändern müssen. Am 29. Juli 1888 eröffnete die Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG) schließlich die 13,38 Kilometer lange Fortsetzung bis Oberstdorf, sie war als Sekundärbahn klassifiziert. In Sonthofen bestand fortan ein gemeinsamer Kopfbahnhof mit der Staatsbahn. Zudem übernahm die private LAG damals auch die Betriebsführung auf dem bestehenden Abschnitt Immenstadt–Sonthofen. Mit der zum 1. August 1938 erfolgten Verstaatlichung der LAG war die Deutsche Reichsbahn fortan für die Gesamtstrecke zuständig, sie gehörte jetzt zur Reichsbahndirektion Augsburg. Die Deutsche Bundesbahn ersetzte schließlich zum 2. Oktober 1949 den alten Sonthofener Bahnhof durch den bis heute bestehenden Durchgangsbahnhof am westlichen Stadtrand, an der Strecke Richtung Oberstdorf. Durch die gleichfalls neue Verbindungskurve, an der auch der neue Bahnhof lag, verkürzte sich die Strecke damals von 21,71 auf 20,704 Kilometer. Zudem war sie jetzt durchgehend kilometriert, während die LAG-Strecke ihren Nullpunkt noch in Sonthofen hatte. Mit den Bauarbeiten für den neuen Sonthofer Bahnhof wurde bereits am 15. November 1937 begonnen, kriegsbedingt konnten sie aber erst ab dem 30. August 1948 fortgesetzt werden. Das alte Sonthofener Empfangsgebäude – es befand sich an der Promenadestraße, gegenüber der Einmündung Schnitzerstraße – wurde 1962 im Zuge der Neugestaltung des Oberallgäuer Platzes abgerissen. Die Straßenbezeichnung \"Am Alten Bahnhof\" erinnert dort bis heute an die frühere Station. Bis zum 23. März 1951 wurde die ehemalige LAG-Werkstatt Oberstdorf als eigenständiges Bahnbetriebswerk geführt, es wurde dann zu einer Außenstelle des Kemptener Bahnbetriebswerks umgewandelt. Zum 1. Juli 1953 verlegte die Deutsche Bundesbahn die Trasse zwischen der Brücke über die Breitach und dem Endbahnhof, die ursprünglich parallel zur Bundesstraße 19 verlief, etwas weiter nach Norden, entlang des Bannholzes. Dadurch verlängerte sich die Strecke um etwa 300 Meter. Die Gemeinde Obersdorf erwarb damals die alte Trasse zwischen Rubinger Straße und dem Güterbahnhof und legte darauf die Alpgaustraße an. Diese sollte die Sonthofener Straße entlasten und den Verkehr vom Zentrum abziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Auf der Strecke verkehrt alle zwei Stunden ein Regionalexpress (RE) von Ulm nach Oberstdorf sowie ebenfalls alle zwei Stunden ein Regionalexpress (RE) zwischen Augsburg und Oberstdorf. Diese beiden Linien werden mit DB-Triebwagen der Baureihe 612 gefahren. Außerdem fährt alle zwei Stunden ein \"alex\" von München nach Oberstdorf. Letzterer ersetzte 2007 den früheren Allgäu-Express, der wiederum 2003 als Ersatz für den ehemaligen Interregio eingeführt wurde. Ergänzt wird das Angebot durch einzelne Züge, die nur zwischen Kempten oder Immenstadt und Oberstdorf verkehren. Im Fernverkehr gibt es zwei Zugpaare. Zum einen den Intercity \"Allgäu\" von Dortmund nach Oberstdorf und zurück. Dieser Zug fährt Richtung Oberstdorf ab Ulm tariflich als Regionalexpress und kann hier mit Fahrkarten des Nahverkehrs benutzt werden. In Richtung Dortmund ist er auf ganzer Strecke ein Intercity. Außerdem fährt der Intercity \"Nebelhorn\" von Hamburg nach Oberstdorf und zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Immenstadt–Oberstdorf ist eine Nebenbahn in Bayern. Sie zweigt in Immenstadt im Allgäu von der Bahnstrecke Buchloe–Lindau ab und führt über Sonthofen nach Oberstdorf. Dabei liegt sie vollständig im Landkreis Oberallgäu und folgt auf ganzer Länge dem Lauf der Iller. Sie wird von der Deutschen Bahn betrieben und als \"Illertalbahn\" bezeichnet. Auf ihr verlaufen die Kursbuchstrecken 970 und 975. Darüber hinaus verkehrt auch der \"alex\" der Länderbahn auf der Strecke.", "tgt_summary": null, "id": 2251429} {"src_title": "Eduard Gruner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Sigurd war neben Maximilian Lars Helge und Odert Albin einer von drei Söhnen des Paares Anna Elisabeth Rydman (1859–1921) und Albin Laurentius Johannes Savonius (1856–1906). Als junger Mann experimentierte er mit Sprengstoff. Bei dem Versuch roten Phosphor mit Messer und Gabel zu vermischen, erblindete er auf dem rechten Auge und verlor zwei Finger. Savonius absolvierte sein Abitur in Helsinki im Jahr 1901. Entgegen seinen ursprünglichen Plänen, Ingenieur zu werden, schlug er die Architekturlaufbahn ein und machte 1906 seinen Abschluss als Diplomarchitekt an der Polytechnischen Hochschule in Helsinki. Dennoch bezeichnete er sich zumeist als Ingenieur und beschäftigte sich intensiv mit technischen Konstruktionen. Im gleichen Jahr starb sein Vater. Seine spätere Frau, die Engländerin Mary Appleyard (* 1884), lernte er über seine Brüder kennen. Diese nahmen bei ihr Englischunterricht. Zusammen mit seiner Frau hatte er vier Töchter, Moira Angela Hjördis (* 1914), Ann-Mari, Mary Henrietta und Gustava Elisabeth neben drei Söhnen Klas Albin, Mark Adrian Briggs und Johannes Anthony (* 6. Dezember 1916). Anthony starb an einer Verletzung aus dem Winterkrieg am 8. März 1940 im Krankenhaus. Das Haus der Familie befand sich in Inkoo Bränseludden. Savonius hatte es selbst entworfen. Am 8. Oktober 1920 gründete Sigurd „Savonius & Company“ und seine Frau wurde Teilhaberin der Firma. Sieben Jahre nach seinem Abschluss mündeten seine Erfindungen in ein Patent für eine Schneeschmelzeinrichtung zur Gewinnung von Trinkwasser aus Schnee. 1921 stellte er von dieser eine optimierte Variante vor. Im gleichen Jahr erfand er ein Kochgerät für Felskamine. Außerdem starb in diesem Jahr seine Mutter. In den frühen 1920er Jahren konzentrierte sich Savonius besonders auf die Kontrolle von Luftströmungen und die Nutzung der Windenergie. 1923 weckte ein von dem Deutschen Anton Flettner erbautes Rotorschiff seine Aufmerksamkeit. Das Schiff wurde durch zwei hohe wie Masten senkrecht stehende, motorengetriebene und schneller als die Windgeschwindigkeit rotierende, geschlossene Zylinder und den dadurch entstehenden Magnus-Effekt angetrieben. Savonius spekulierte, ob das Schiff auch mit reiner Windkraft durch eine mit ähnlichem Effekt arbeitende Rotoranlage ohne motorenbetriebene Rotationshilfe angetrieben werden könne. In den Räumen seines Unternehmens Savonius & Company in Helsinki Lönnrotinkatu 20 traf er sich mit Flettner. Beide experimentierten dort gemeinsam. Anfang 1924 entwickelte er schließlich einen Rotor, in dem der Zylinder für die Strömung offen war. Zwei gegeneinander versetzte Schaufeln bewirkten nun eine Eigenrotation mit sehr hohem auch zur Energiegewinnung direkt nutzbarem Drehmoment. Ob es ihm tatsächlich möglich war, ein Schiff in erster Linie durch den Magnus-Effekt zu segeln, wie ursprünglich beabsichtigt, ist nicht belegt. In einer finnischen Kurzbiographie wird allerdings angedeutet, dass eine entsprechende Anwendung gut denkbar werden könne, sollte es technisch umgesetzt werden, die Drehrichtung des Rotors im Betrieb verändern zu können. Dies deutet auf mögliche erfolgreiche Ergebnisse seiner Untersuchungen des Rotors auf Eignung als Schiffsantrieb hin. Drachen in Savoniusform machen sich das Funktionsprinzip aber zu Nutzen und zeigen, dass der Magnus-Effekt bei diesem Rotor grundsätzlich vorhanden ist. Diese Erfindung zur Nutzung der Windenergie wurde 1926 in Finnland und in der Folge in vielen anderen Ländern patentiert. Im deutschen Patentierungsverfahren gab die Behörde der noch namenlosen Erfindung die Bezeichnung Savonius-Rotor, unter welcher sie bis heute bekannt ist. Im gleichen Jahr veröffentlichte er sein Buch \"The wing-rotor in theory and practice.\" Neben dem nach ihm benannten Rotor reichte Savonius auch Patente für ein autonom drehzahlregulierendes Windrad und weitere Erfindungen ein. 1931 erfand Savonius ein Ventilationssystem auf Basis seines Rotors. Sein Interesse für Windströmungen wurde ihm schließlich im selben Jahr zum Verhängnis. Er verkühlte sich in dem Windkanal, den er in den Räumen seines Unternehmens errichtet hatte. Der hieraus resultierenden Lungenentzündung erlag er noch im selben Jahr im Alter von 46 Jahren am letzten Tag des Mai. Sein Bruder Odert übernahm daraufhin die Firma und erweiterte deren Angebot. Das Patent des Ventilationssystems wurde von Anton Flettners Firma Flettner Ventilator Limited aufgekauft, die dieses heute noch als Flettner-Lüfter vertreibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sigurd Johannes Savonius (* 2. November 1884 in Hämeenlinna, Finnland; † 31. Mai 1931) war ein finnischer Architekt und Erfinder. Er ist insbesondere für den nach ihm benannten Savonius-Rotor bekannt, den er im Jahre 1924 erfand.", "tgt_summary": null, "id": 1698362} {"src_title": "Liebe im Handumdrehen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Haßfurt liegt am Nordufer des Mains (Flusskilometer 355) am Südwestrand des Naturparks Haßberge. Das Mittelzentrum gehört zur Region Main-Rhön. Vier Kilometer östlich der Stadt erhebt sich die Hohe Wann, ein 387 Meter hoher Berg mit einem Naturschutzgebiet. Die Stadt wird in Wohn- oder Stadtgebiet, Neubaugebiet und Industriegebiet eingeteilt. Die nächstgelegenen Ortschaften sind Wülflingen (drei Kilometer westlich), Sylbach (zwei Kilometer nördlich) und Augsfeld (drei Kilometer südöstlich).", "section_level": 2}, {"title": "Naturräumliche Gliederung.", "content": "Haßfurt gehört zu drei naturräumlichen Haupteinheiten. Nahezu das gesamte Stadtgebiet liegt im Südende der Haupteinheit \"Grabfeld\" (138). Der nordöstliche Stadtteil Prappach gehört zur Haupteinheit \"Haßberge\" (116) und der nordwestliche Stadtteil Sailershausen, mit dem \"Sailershäuser Wald\", zur Haupteinheit \"Hesselbacher Waldland\" (139), auch Schweinfurter Rhön genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Riedbach, Königsberg in Bayern, Zeil am Main, Knetzgau, Wonfurt, Theres und Schonungen.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Haßfurt gliedert sich in zehn Stadtteile (Einwohnerzahlen in Klammern, Stand: 1. Juli 2008, für Mariaburghausen: 1. Januar 2008):", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bis zur Gemeindegründung.", "content": "Der Ort wurde 1230 erstmals schriftlich erwähnt, als der Würzburger Fürstbischof Hermann I. von Lobdeburg sein Gebiet nach Osten hin gegen den Bamberger Fürstbischof Siegfried II. von Eppstein sichern wollte. Das früheste Siegel der Stadt aus dem 14. Jahrhundert zeigt bereits den für das Stadtbild heute noch prägenden oberen und unteren Turm sowie einen Torturm mit Fallgitter zum südlich angrenzenden Main hin. Diese drei Tore/Türme symbolisierten das Stadtrecht. Haßfurt gehörte ursprünglich zum Hochstift Würzburg, lag ab 1500 im Fränkischen Reichskreis und wurde nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen. 1814 fiel die Stadt endgültig an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Stadtgemeinde, wie sie noch heute existiert. „Vor der Stadt“ befand sich ein mittelalterliches Leprosorium, das als „Siechenhaus“ benannt war und noch im 17. Jahrhundert erwähnt wurde. Haßfurt spielte Ende des 19. Jahrhunderts eine Rolle als Verladestation von Granitsteinen für den Bau des Reichstags in Berlin. Die Steine kamen aus dem Fichtelgebirge.", "section_level": 2}, {"title": "Straßen und Bahnen.", "content": "Im Spätmittelalter führte eine so genannte Geleitstraße auf der nördlichen Mainseite von Bamberg über Haßfurt nach Schweinfurt. Der viel ältere Rennweg führt von Königshofen nach Hallstadt und weit nördlich an Haßfurt vorbei. Parallel zur Geleitstraße, südlich des Mains, befand sich eine Straße, die weit weniger befahren und begangen wurde als die nördlich des Mains. Dokumente vom frühen 16. Jh. weisen zudem deutlich stärkeren Verkehr von Haßfurt nach Osten als nach Westen auf. Die Geleitstraße war nicht befestigt, sondern war im Grunde ein Naturweg, der die Fortbewegung von Fuhrwerken zwar ermöglichte, aber mit Schwierigkeiten verbunden war; die Pferde und Wagenräder sanken teilweise tief im Morast ein. Die Post verkehrte ab 1744 einmal täglich, wenige Jahre später häufiger, von Schweinfurt nach Bamberg hin und zurück. Noch um 1800 herum brauchte der Postwagen 6 Stunden für 18 km von Haßfurt nach Stettfeld. Bauern in der Nähe der Straße boten ihre Hilfe an und machten daraus ein Geschäftsmodell, das die Vermutung nahelegt, dass eine Verbesserung des Untergrunds bewusst verhindert wurde. 1825 war die erste Chaussee anstelle des Feldwegs fertig, eine Straße mit befestigtem steinernem Untergrund und einer Breite für zwei entgegen kommende Fuhrwerke. Die Steine lieferten die benachbarten Steinbrüche, für den Unterhalt des Straßenabschnittes waren die Gemeinden zuständig. Bei Ebelsbach querte die Chaussee den Main und verlief an dessen Südufer weiter nach Bamberg. Die Straßenführung ähnelte damit der der heutigen Bundesstraße 26. Um 1910 befuhren erstmals Automobile die Strecke, nämlich in Form von Postbussen. 1835 wurde erstmals die Idee einer Bahnverbindung zwischen Bamberg und Aschaffenburg auf den Tisch gebracht, und zwar von Vertretern der unterfränkischen Handelsstände. Das stieß bei der Regierung in München auf wenig Wohlgefallen, weil diese gerade die Flussschifffahrt ausbaute und diese als optimalen Beförderungsweg ansah. 1843 taten sich Banken zusammen, um eine Kapitalgesellschaft für den Bau einer Eisenbahn von Bamberg nach Frankfurt zu gründen, die so genannte Ludwigs-Westbahn. Dieser Vorstoß setzte sich gegen andere durch, die zum Beispiel eine Trassenführung von Nürnberg über Marktbreit nach Frankfurt bevorzugten. 1846 wurde die Bahnlinie beschlossen. Das Gesetz über die Zwangsabtretung von Grundeigentum für öffentlichen Zwecke von 1837 führte zu Zwangsenteignungen; jedoch erhielten viele Landwirte, deren Äcker durch die neue Trasse zerschnitten wurden, Abfindungen. In Haßfurt und in den Nachbargemeinden wurde durch die Schienen der Zugang zum Main deutlich erschwert. Im Sommer 1850 war der erste Bauabschnitt von Bamberg nach Haßfurt fertiggestellt, Ende 1852 hatte die Bahn Schweinfurt erreicht. Anfangs fuhren zwei Züge täglich in beide Richtungen. Die Fahrzeit von Haßfurt nach Bamberg lag bei etwa 40 Minuten. In den Jahren bis 1867 entstanden weitere Strecken in Bayern, die mit der Ludwigs-Westbahn vernetzt waren.", "section_level": 2}, {"title": "Anfang des 20. Jahrhunderts.", "content": "Das Telefon gab es in Haßfurt seit dem Jahr 1901. Die Jahresstatistik für 1905 weist ein langsames Wachstum mit einer Umschaltstelle (Amt/Vermittlung), 15 Privatsprechstellen (Telefonen), drei Sprechstellen bei Behörden, drei öffentlichen Telefonstellen (Telefonzellen) und insgesamt 14 Telefonteilnehmern einschließlich derer in den Behörden auf.", "section_level": 2}, {"title": "Jüdische Bevölkerung.", "content": "Wie in vielen Orten Unterfrankens lebten auch in Haßfurt von der Stadtgründung an Juden als nicht ganz kleine Minderheit unter der überwiegend katholischen Bevölkerung. Bereits im späten 13. Jahrhundert ist von Judenverfolgungen die Rede, etwa im Zusammenhang mit dem Rintfleisch-Pogrom 1298, als die Juden aus Haßfurt vertrieben oder umgebracht wurden. Eine zweite Welle der Judenverfolgung fand, wie in vielen Gemeinden Europas, Mitte des 14. Jahrhunderts zu Zeiten der Pest statt. Die ersten, nach den Pest-Pogromen in Haßfurt ansässigen Juden, sind 1414 nachweisbar. Die Juden blieben immer in der Minderheit; die meisten lebten vermutlich in der Judengasse, die es heute nicht mehr gibt. Die Bürgerlisten (Matrikel) von 1817 führen nur sechs jüdische Familienvorstände auf: Erst im 19. Jahrhundert lebten so viele Juden in der Stadt, dass sie eine eigene Gemeinde gründeten, die zum Distriktsrabbinat Schweinfurt gehörte. 1841 etwa lebten in Haßfurt 1602 Einwohner, davon waren 22 jüdischen Glaubens. Die Anzahl der Juden wuchs bis 1910 auf 125 (4,4 % der Bevölkerung). 1888 errichteten sie in der Schlesingerstaße die erste Synagoge, eine Religionsschule und ein rituelles jüdisches Bad. Der jüdische Friedhof befand sich im benachbarten Dorf Kleinsteinach. Zu den prägenden Personen jüdischen Lebens um 1900 gehörte der Gymnasiallehrer Moritz Hammelburger. Nach seinem Tod folgte ihm 1928 Lothar Stein, dem nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 die Arbeitserlaubnis entzogen wurde. 1933 lebten noch 91 Bürger jüdischen Glaubens in der Stadt (2,6 %). Diese Zahl ging aufgrund der antisemitischen Repressionen in den Folgejahren stark zurück. Unter anderem verbot die Stadtverwaltung Juden ab September 1935, mit örtlichen Firmen Geschäftsbeziehungen zu unterhalten. Die Juden durften keine Parkbänke mehr benutzen, Kinder auf keinen Spielplätzen spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Wie im ganzen Deutschen Kaiserreich überwog auch in Haßfurt 1914 die Begeisterung für den Ersten Weltkrieg. Der Bahnhof der Kleinstadt war dafür das Zentrum der Euphorie Ausdruck zu verleihen. Dort liefen die Züge der Mobilmachung durch. In den ersten vier Tagen nach Kriegsbeginn meldeten sich 18 Kriegsfreiwillige aus der Stadt. Im September 1915 waren 173 Bürger aus Haßfurt im Krieg, die wenigsten kamen zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalsozialismus.", "content": "Am 11. Februar 1932 entstand die Haßfurter Ortsgruppe der NSDAP. Ihr Leiter war bis 1945 Franz Hanselmann. In den letzten freien Wahlen vor und kurz nach der Machtergreifung Hitlers verstärkte sich der Zulauf zur NSDAP. Im März 1933 wählten 35,7 % der Haßfurter Bürger die Nazi-Partei, 49,4 % die konservative Bayerische Volkspartei, 10,1 % die SPD. Bei den Novemberpogromen 1938 („Reichskristallnacht“) setzten regimetreue Haßfurter das Innere der Synagoge in Brand, schichteten vor dem Gebäude Torarollen, Gebetbücher und Ritualien auf und verbrannten sie vor den Augen der zusammengelaufenen Menschenmenge. Alle Männer jüdischen Glaubens wurden verhaftet. 34 von den 68 im Jahr 1941 verbleibenden Juden gelang die Emigration. Wer blieb, wurde in Vernichtungslager deportiert: 16 jüdische Einwohner am 22. April 1942 über Würzburg nach Izbica, die letzten beiden im September ins Ghetto Theresienstadt. An dem heute als Geschäftshaus genutzten Gebäude der ehemaligen Synagoge erinnert eine Gedenktafel an das Novemberpogrom.", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Am 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Augsfeld, Sailershausen und Sylbach eingegliedert. Am 1. Juli 1976 kamen Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Hainert mit etwa 50 Einwohnern hinzu (mit dem Kloster Kreuztal Marburghausen). Am 1. Juli 1976 folgten Oberhohenried und Unterhohenried. Die Reihe der Eingemeindungen wurde mit der Eingliederung von Prappach, Uchenhofen und Wülflingen zum 1. Mai 1978 abgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stadtrat.", "content": "Der Stadtrat von Haßfurt hat 25 Mitglieder einschließlich des hauptamtlichen Bürgermeisters. Nach den vergangenen Kommunalwahlen ergab sich jeweils folgende Sitzverteilung:", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Teilung.", "content": "Zu Zeiten der Deutschen Teilung 1949 bis 1990 befand sich Haßfurt nah am Zonenrandgebiet. Die DDR-Presse berichtete immer wieder über Vorgänge in der Stadt, etwa am 12. Juni 1960 über Alfons Schwanzar, der als Mitglied der SPD zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt worden war. Laut der Neuen Zeit nahm der katholische Dekan Wilhelm Zirkelbach (CSU) Anstoß daran, dass die Bürger einen Protestanten in dieses Amt gewählt hätten, der aus der katholischen Kirche ausgetreten sei. In seiner Funktion als Dekan und Kreistagsabgeordneter im Landkreis Haßfurt veranlasste Zirkelbach „zur öffentlichen Bekundung unserer Trauer“, dass alle Prozessionen bis auf die Fronleichnamsprozession ausfielen. Der Spiegel berichtete drei Tage später über den „Skandal“, der neben dem stellvertretenden Bürgermeister vier weitere konvertierte Stadträte betraf: Zirkelbach habe „just zu Pfingsten [...] sein geistliches Ansehen in den Niederungen der Parteipolitik verlieren müssen“.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Beschreibung: In Silber und Rot gevierten Schild ein aufgerichteter goldener Hase. Symbolik: Der Hase im Wappen führt zum redenden Wappen.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Zu den Sehenswürdigkeiten von Haßfurt zählen die Stadtpfarrkirche St. Kilian von 1390 mit Werken von Tilman Riemenschneider, der Obere Turm, das Bamberger Tor, der Untere Turm, das Würzburger Tor (um 1230), die Ritterkapelle St. Maria von 1431 mit 238 heraldischen Schilden, die Heiliggeist-Spitalkapelle von 1430, das Alte Rathaus am Marktplatz von 1514, das Neue Amtshaus (Neues Rathaus) um 1700, die fürstbischöfliche Zehntscheuer vom Ende des 15. Jahrhunderts (jetzt Stadthalle) und das Kloster Kreuztal Marburghausen im Weiler Mariaburghausen. 1959 besuchte ein Reporter der Londoner Times „The Banks of the Main“ (Die Ufer des Mains) und kam auch Haßfurt vorbei:Hassfurt ist eine kleine Stadt mit alten Torhäusern und einer grundsätzlich mittelalterlichen Stimmung.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Zu den regelmäßigen Veranstaltungen zählen das im Juli stattfindende Kunst- und Kulturfestival und das im Oktober stattfindende Haßfurter Straßenfest mit buntem Programm auf der Hauptstraße.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "In Haßfurt befindet sich ein Freizeit- und Erlebnisbad mit Eissportstadion. In der Stadt sind der Turnverein Haßfurt, der Fußball- und Tennisverein 1. FC Haßfurt, der Turnverein TV Haßfurt, ein Schützenheim, der Eissportclub ESC Haßfurt, das Fallschirm-Sport-Zentrum Haßfurt e. V. und der Reit- und Fahrverein Haßfurt e. V. ansässig. In der vom gleichnamigen Verein veranstalteten Konzertreihe \"Kirchenmusik in den Haßbergen\" mit Sitz in Rügheim sind mehrere Chöre aktiv. Außerdem finden Konzerte und Auftritte in der Stadt Haßfurt, in vielen Orten des Landkreises Haßberge, des Dekanats Rügheim und darüber hinaus statt. Das Repertoire reicht vom Kindermusical über Gospelkonzerte, Kammermusik, musikalische Gestaltung von Gottesdiensten bis hin zu großen Chorkonzerten und Oratorien. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Dekanatskantor Matthias Göttemann. In der Konzertreihe Himmlische Landschaften präsentieren unter anderem die Kirchenmusik des katholischen Dekanats Haßberge in den Formationen Kinderchor, Jugendchor, Erwachsenenchor in der Ritterkapelle Haßfurt Oratorien, A cappella - Werke und Kindermusical. Die Chöre stehen seit 1999 unter Leitung von Regionalkantor Johannes Eirich.", "section_level": 2}, {"title": "Gericht.", "content": "Das Amtsgericht Haßfurt ist für den gesamten Landkreis Haßberge zuständig.", "section_level": 2}, {"title": "Rundfunk.", "content": "In Haßfurt befindet sich ein Sendeturm, der das Programm von \"Radio Primaton\" auf 95,7 MHz mit 100 W ERP verbreitet.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Acker-, Garten- und Obstbau; Kleinindustrie, unter anderem Korbflechten. Zu den größten Arbeitgebern nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die \"Waldi Schuhfabrik\" aus Bamberg, die 1947 in einer Baracke am Rödersgraben und 60 vorwiegend jungen Arbeiterinnen ihre Haßfurter Filiale aufbaute. 1953 war die Fabrik mit 450 Angestellten der größte Arbeitgeber der Stadt. Haßfurt verfügt über ein 110-kV-Umspannwerk.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau einer kommerziellen Wasserstoffwirtschaft.", "content": "Die städtischen Betriebe Haßfurt und der bundesweit aktive Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy betreiben in Haßfurt eine kommerzielle Windgas-Anlage. Diese speist seit dem 8. September 2016 rund eine Million kWh Wasserstoff pro Jahr in das Gasnetz ein, der mittels überschüssigem Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird. Dazu wird in der Anlage im Hafengelände am Main ein containergroßer 1,25-Megawatt-PEM-Elektrolyseur eingesetzt. Mit diesem Pilotprojekt haben Greenpeace Energy und die Stadtwerke Haßfurt gezeigt, wie durch die Erzeugung von Wasserstoff aus überschüssiger erneuerbarer Energie mit Hilfe von Elektrolyseuren und der Einleitung des erzeugten Wasserstoff in das Gasnetz ein wesentlicher Baustein der Energiewende realisiert werden kann. Die weltweite Vorreiterrolle der Haßfurter Stadtwerke für eine Versorgung mit 100 Prozent regenerativen Energien fand im Januar 2020 die Anerkennung der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA). In deren neuem Weißbuch werden 44 Energieversorger aus der ganzen Welt vorgestellt, wobei die Stadtwerke Haßfurt der einzige Energieversorger aus Deutschland sind und der herausragende Vertreter Europas.", "section_level": 2}], "src_summary": "Haßfurt ist die Kreisstadt des Landkreises Haßberge im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken, 20 km östlich von Schweinfurt. Die Stadt liegt am Main sowie am Westrand des Naturparks Haßberge und entstand um 1230 als Grenzbefestigung zwischen den Bistümern Würzburg und Bamberg. Obwohl das Stadtwappen einen Hasen zeigt, stammt der Ortsname vom germanischen \"Hasufurth\" (Nebelfurt, Weg durch den Nebel). Im Südosten befindet sich der Flugplatz Haßfurt-Schweinfurt.", "tgt_summary": null, "id": 715755} {"src_title": "Stempeltechnik (Mikrobiologie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Spieler erstellen einen Charakter in einer virtuellen offenen Fantasy-Mittelalterwelt. Als erstes muss der Spieler sich eines der drei Realms oder Nationen aussuchen: Alsius, Ignis oder Syrtis. Sobald eine Nation gewählt wurde, kann der Spieler bis zu drei Charaktere mit unterschiedlicher Rasse, Klasse und Aussehen wählen. Alle drei Charaktere müssen auf demselben gewählten Realm spielen. Sobald der Charakter erstellt wurde, werden, wie in Rollenspielen üblich, Quests erledigt und Monster getötet um höhere Level zu erreichen. Die Karte ist in drei Zonen eingeteilt. Zuerst ist man in der Anfängerzone mit vergleichsweise leichten Gegnern. In der zweiten Zone werden die Gegner schwieriger und man kann sich ab Level 10 für eine der zwei Unterklassen entscheiden. Es gibt immer jeweils eine offensive und eine defensive Unterklasse. Bei Magiern gibt es Beschwörer und Hexenmeister. Bei den Bogenschützen gibt es Jäger und Schütze. Bei den Kriegern Ritter und Barbar. Die dritte Zone ist die Kriegszone, die WarZone. Hier können PvP- und RvR-Kämpfe gegen Spieler anderer Nationen ausgefochten werden. Außerdem können hier zusammen mit der Gilde oder einer Gruppe Forts und Schlösser von jeder Nation eingenommen werden. Durch das Einnehmen von dem Schloss und beiden Forts desselben Gegners durch eines oder auch beide der gegnerischen Reiche besteht die Möglichkeit, in das innere Land des Königreichs einzubrechen und zwei Edelsteine zu entwenden. Das Spiel hat mit Version 1.7.0 seine zweite Erweiterung namens Warmasters erhalten. Sie erhöht das maximale Level von 50 auf 60, und die EP-Kurve wurde angepasst. Jeder Charakter, der Level 60 erreicht und eine spezielle Rüstung gesammelt hat, erhält den Titel des Warmasters und bekommt einen neuen – klassenübergreifenden – Skillbaum mit Sprüchen, die jeden Kampf wenden können.", "section_level": 1}, {"title": "Champions of Regnum.", "content": "Das Spiel hat mit der Version 1.10 seine dritte Erweiterung namens Champions of Regnum erhalten. In diesem Update wurden Drachen und das Invasionssystem überarbeitet, sowie PvE- und PvP-Instanzen hinzugefügt.", "section_level": 1}, {"title": "Instanzen.", "content": "Zurzeit gibt es eine Art von Instanzen: Eine Instanz wird von je 3 Spielern pro Reich betreten. Die Gewinner erhalten eine variable Menge Champion Coins, die Verlierer gut die Hälfte. Der Eintritt kostet jedes Mal 3 Tickets, die man in Fortkämpfen für das töten von Spielern bekommt und später bei der Briefeule abholen kann. Die Instanzen sind immer Dienstags, Mittwochs, Freitags und Sonntags von 15–17 Uhr und von 21–23 Uhr verfügbar, damit sie keinen merkbaren Einfluss auf das Spielgeschehen auf den weniger populierten Servern haben.", "section_level": 2}, {"title": "Invasion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Grenze überwinden.", "content": "Seit dem Update 1.0 von \"Regnum Online\" gibt es eine völlig neue Art des Kämpfens: \"Die Invasion\". In der WZ (Warzone) besitzt jedes Königreich zwei Forts und ein Castle. Kommt es nun zu der Situation, dass eines oder zwei der feindlichen Reiche das Castle und beide Forts eines anderen Königreiches (z. B. Ignis) übernommen hat und diese 30 Minuten halten kann, können alle Kämpfer aus den angreifenden Reichen die \"Große Mauer\" (Abgrenzung der WZ vom Königreich) von Ignis angreifen und eventuell zerstören (beachte: nur solange die Castle und beide Forts in der Gewalt von den anderen Reichen sind). Ist dies geschehen können die anderen Reiche, Syrtis und Alsius, in Ignis eindringen und dort die Edelsteine klauen. Jedes Reich besitzt 2 Edelsteine, die an bestimmten Stellen im Königreich platziert sind. Wenn ein Reich durch Invasionen alle 6 Edelsteine in seiner Gewalt hat, können diese in das Drachenportal (innerhalb jedes Königreiches) eingesetzt und dieses geöffnet werden. Wenn man dann durch dieses Portal geht, gelangt man zum goldenen Drachen, der dem Reich einen Wunsch gewährt (z. B. Erfahrungspunkte-Bonus, Erfahrungspunkte-Minus für eins der anderen Reiche, Gold-Bonus, uvm.). Der Wunsch wird durch Abstimmung bestimmt und hält eine Woche (7 Tage) an. Nachdem das Tor wieder geschlossen wird, kehren die Edelsteine automatisch in ihre Reiche zurück. In einer überarbeiteten Version, muss man das Castle und die beiden Forts nur noch 15 Minuten halten (Castle + 1 Fort 15 Minuten, + beide Forts 5 Minuten), danach ist die \"Große Mauer\" für 30 Minuten angreifbar. Die beiden Edelsteine, sind links und rechts vom Drachenportal platziert und bei einer Invasion, mit einem Wächter und 2 Energiebarrieren geschützt.", "section_level": 2}, {"title": "Klassen und Unterklassen.", "content": "Die Klassen Nachdem man Stufe 10 erreicht hat, kann man nun je nach Klasse eine von zwei Unterklassen auswählen: Magier Krieger Bogenschütze Mögliche Klassen pro Rasse (Syrtis=Grün; Alsius=Grau; Ignis=Rot): Im Sommer 2012 wurde eine zehnte Rasse, die Lamai, in das Spiel eingefügt. Diese ist in jedem der drei Realms verfügbar und kann, wie alle menschlichen Rassen, jede der drei Klassen erlernen.", "section_level": 1}, {"title": "War Zone (WZ).", "content": "In der War Zone (Kriegszone) treffen Spieler aller drei Königreiche aufeinander. Spieler von anderen Königreichen können immer angegriffen werden (RvR, Realm vs. Realm). Durch das Töten anderer Spieler bekommt man KRP (\"Königreichspunkte\"). Diese werden zusammengezählt und das Ergebnis wird in der Charakterübersicht angegeben. Wenn man genügend KRP gesammelt hat, kommt man in eine Bestenliste. Außerdem befinden sich hier die Forts und Schlösser von jedem Königreich, welche eingenommen werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Epische Monster (Bosse).", "content": "In Regnum wird man öfters auf sogenannte „Epische Monster“ treffen. Sie sind größer und stärker als die normalen und sind allein unmöglich zu besiegen. In der WarZone gibt es sogenannte Boss-Gegner. Es gibt verschiedene Bosse Thorkul (Alsius), Evendim (Syrtis), Dean Rha (Ignis) in der WZ, die alle 3 Reiche bekämpfen können. Die Bosse droppen besondere Items, die zu den Besten des Spiels gehören. Jedes Reich hat seinen eigenen Drachen, Alasthor (Alsius), Vesper (Syrtis), Tenax (Ignis). Sie können in einer Gruppe von 15 Leuten getötet werden, sie droppen genauso Items wie die Bosse in der WZ. Diese Drachen sind auch bei Invasionen (Invas) zur Unterstützung dabei. Die jeweiligen anderen Drachen kann man auch töten, wenn man sich zum Drachenwunsch, den jeweiligen Zeppelin zu den ausgesuchten Drachen wünscht.", "section_level": 1}, {"title": "Community.", "content": "Das Spiel entstand in Argentinien, daher gibt es auf dem ersten Server \"Ra\" sehr viele Spieler, die Spanisch sprechen. Das Spiel wird aber auch in der internationalen Community gespielt. Abhängig von der Zeitzone trifft man Spieler, die spanisch, englisch, deutsch, französisch, schwedisch, polnisch oder eine andere Sprache sprechen. Inzwischen gibt es aber auch Server mit der Hauptsprache deutsch. Der soziale Faktor ist sehr wichtig für das Spiel und wird durch Chatkanäle (Reichs-, General-, Handel- und Clanchat) unterstützt, es gibt auch die Möglichkeit Gruppen und Clans zu bilden. Außerdem gibt es verschiedene Online Ranglisten und ein offizielles Forum. Das Spiel hat ein kleines Entwicklerteam, welches den Kontakt zu den Spielern hält.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "Es sind derzeit 11 Rassen, 4 in jedem Reich. Eine Unterklasse kann man mit Level 10 wählen. Insgesamt kann man bis Level 60 aufsteigen. Charaktere haben Attribute, welche die physischen und psychischen Eigenschaften repräsentieren. Wenn Charaktere Quests erfolgreich abschließen oder Monster töten, erhalten sie Erfahrungspunkte und steigen in höhere Level auf. Dadurch wird man noch stärker und erhält neue Fertigkeiten und steigert die Attribute. Durch die Möglichkeit jederzeit seine Fertigkeiten wieder zurücksetzen zu können, um andere Fertigkeiten zu erlernen, hebt sich Regnum Online von der breiten Masse an MMORPGs ab. Dies ist kostenlos und ohne Nachteile per Kommandozeile (/reset_powers) oder direkt beim Trainer durchführbar. Man kann Spieler von anderen Realms, Monster und Kameraden in Arenen angegriffen und Festungen und Burgen einnehmen. Wichtig ist hierfür das Teamplay. Dafür stehen unterschiedliche, sich aber im Team ergänzende Klassen zur Verfügung. So haben die defensiven Klassen wichtige Aufgaben, wie zum Beispiel als Beschwörer das Heilen der Mitspieler, die im feindlichen Gebiet zwischen Sieg und Niederlage entscheiden können.", "section_level": 1}, {"title": "Server.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ra (Americas).", "content": "Ra ist der älteste und Hauptserver des Spiels und wird hauptsächlich von Spielern aus Argentinien (wo die Entwickler arbeiten) und anderen spanischsprachigen Ländern bevölkert. Es gibt jedoch englischsprachige Spieler und Clans, auf diesem Server spielen die meisten erfahrenen Spieler. Der Server ist bei weitem der aktivste, obwohl dies auch Probleme hat. Große Schlachten zwischen vielen Spielern erfordern einen leistungsfähigen Computer für eine akzeptable Framerate und Ping-Zeiten können sehr hoch sein, insbesondere bei Invasionen.", "section_level": 2}, {"title": "Valhalla (Europe).", "content": "Am 23. August 2007 wurde offiziell bekannt gegeben, dass Gamigo die exklusiven Rechte erworben hat, eine deutsche Version von Regnum Online mit eigenen Server für den deutschsprachigen Raum anzubieten. Am 11. September 2007 wurde eine geschlossene Beta-Version gestartet. Die offene Beta-Version wurde am 4. Oktober 2007 gestartet. Nach Beendigung wurde die Betaphase beendet und Gamigo hatte den regulären Betrieb von Regnum Online am 12. Oktober 2007 aufgenommen. Im April 2012 entschied man sich aufgrund einer Umfrage dazu die beiden deutschen Server Muspell und Niflheim zu vereinen. Der neue Server Valhalla entstand. Seit April 2018 steht Valhalla unter der Aufsicht von NGE-Mitarbeitern.", "section_level": 2}, {"title": "Amun (Experimental).", "content": "Das Spiel hat einen öffentlichen Testserver, Amun. Sein Zweck ist es, neue Funktionen, Korrekturen und allgemeine Politur zu testen. Bevorstehende Patches werden häufig auf diesem Server abgelegt, bevor sie auf den Hauptservern bereitgestellt werden. Die Zeichendatenbank für diesen Server wird zeitweise vom Ra-Server kopiert. Die Zeichen auf diesem Server können daher ohne vorherige Benachrichtigung gelöscht werden. Der Server verfügt über einige Funktionen um in der Prüfung zu helfen, es gibt es einen „global“ Chat-Kanal für intern Bereich Kommunikation, der /reset_powers Befehl dauert nur 3 Sekunden statt der üblichen 60 und gibt es einen zusätzlichen /trainBefehl, die Spieler können ihre Skillung von überall aus ändern und nicht nur bei einem Trainer. Die Verfügbarkeit dieses Servers ist jedoch nicht immer garantiert und manchmal nur für eine ausgewählte Gruppe von Testern verfügbar. Auf diesem Server wird Ximerin aus dem Inventar eines Charakters verkleinert, jedoch nicht in der Datenbank gespeichert. Ximerin wird nur für die Live-Server ausgegeben. Während Ximerin auf diesem Server nicht vom Spielerkonto abgezogen wird, ist immer noch der Mindestbetrag für den Kauf der gewünschten Artikel erforderlich. Dies gibt den Spielern die Möglichkeit, Premium-Gegenstände zu testen, bevor das Ximerin tatsächlich für echt ausgegeben wird. Im August 2008 wurde Regnum Online auf fünf Servern gespielt, wobei einer davon einen Testserver darstellt. Auf diesem Server werden die Aktualisierungen bereits einige Tage vorher aufgespielt und die Spieler haben die Möglichkeit, Fehler im Forum zu melden. Außerdem gibt es weitere Befehle und einen Globalen Chat, was das Testen neuer Funktionen erleichtert.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Das Spiel ist offiziell am 24. Mai 2007 veröffentlicht worden, nach über 4 Jahren Entwicklungszeit. Die meisten Spielelemente sind bereits vorhanden. Viele fehlende Funktionen wurden in folgenden regelmäßigen Aktualisierungen bereits hinzugefügt. Die Spieler werden im offiziellen Forum dazu ermutigt über die Aktualisierungen und Fehler zu diskutieren. Auf sinnvolle Forenbeiträge der Spieler antworten auch die Entwickler, Communitymanager, Administratoren oder Gamemaster.", "section_level": 2}, {"title": "Ng3D 2.0.", "content": "Regnum Online läuft unter der \"Ng3D\" Engine, eine von den Nimble Giant Entertainment (Entwickler) selbst entwickelten Engine. Da diese Engine schon über 6 Jahre alt ist und die Grafik optisch nicht mehr auf dem neusten Stand, arbeiteten die Entwickler der NGD Studios an einer Überarbeitung der Engine. Die neue Engine läuft unter dem Namen \"Ng3D 2.0\" und wurde am 16. Dezember 2009 auf die Server aufgespielt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftsmodell.", "content": "Ursprünglich war geplant, dass für dieses Spiel ein monatlicher Beitrag fällig wird. Nimble Giant Entertainment hatten aber entschlossen, das Geschäftsmodell zu ändern, so ist das aktuelle Geschäftsmodell auch bekannt als \"Kostenlos spielbar mit Premium Inhalten\". Das bedeutet, das Spiel kann kostenlos gespielt werden, aber es stehen Gegenstände zur Verfügung, die man nur für echtes Geld kaufen kann. Auf der offiziellen Homepage ist aber zu lesen, dass darauf geachtet wird, dass die Premium-Gegenstände keinen merkbaren Einfluss auf die PvP-Kämpfe haben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Premium-Inhalte.", "content": "Folgende Premiumgegenstände stehen derzeit zur Verfügung:", "section_level": 2}], "src_summary": "Champions of Regnum, auch bekannt unter Regnum Online, ist ein Computerspiel der Gattung Fantasy-MMORPG, das von den Nimble Giant Entertainment (ehemals NGD Studios), einem Entwicklungsstudio aus Argentinien, entworfen wurde. Zusätzlich zu den Aufgaben aus anderen Spielen aus diesem Genre basiert das Spiel auf einem Konflikt zwischen drei \"Realms\" (Nationen). Der Spieler übernimmt die Aufgabe, gegen die anderen Nationen zu kämpfen und Forts und Schlösser einzunehmen um eine Invasion zu starten und die feindlichen Edelsteine zu \"klauen\", um damit zum Goldenen Drachen zu gelangen. ", "tgt_summary": null, "id": 1954520} {"src_title": "Paul Uhlenhuth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mit Ende des Ersten Weltkrieges wurde in Anbetracht der tausenden US-amerikanischen Todesopfer der Ruf nach einer Organisation laut, die die Bestattung und die Ehrung der Gefallenen zur Aufgabe haben sollte. So errichtete der US-Kongress per Gesetz (36. United States Code 121–138c) am 4. März 1923 die \"American Battle Monuments Commission\". Der damalige US-Präsident Warren G. Harding bestellte General John Pershing als ersten Vorsitzenden dieser Behörde, die sich folgende Punkte als Aufgabe nahm: Die Mitarbeiter der ABMC arbeiten seither an dem Erhalt von 23 US-amerikanischen Soldatenfriedhöfen auf ausländischem Boden. Mit September 2006 befanden sich dort die sterblichen Überreste von 124.917 US-Soldatinnen und Soldaten, davon entfallen 30.921 auf den Ersten Weltkrieg (1917–1918), 93.242 auf den Zweiten Weltkrieg (1941–1945) und 750 auf den Mexikanisch-Amerikanischen Krieg (1846–1848). Des Weiteren wird in Panama ein Friedhof betreut, auf dem Opfer aus der Zeit des Baus des Panamakanals beigesetzt sind. Seither sind diese Grabstätten für Beisetzungen von Toten aus anderen Konflikten geschlossen. Lediglich die im Laufe der Zeit auf den ehemaligen Schlachtfeldern beider Weltkriege gefundenen sterblichen Überreste, die als US-Soldaten identifiziert werden konnten, können noch nachträglich auf ihnen beigesetzt werden. Die letzte Ruhestätte der im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen Mitglieder von Armee, Marine und Luftwaffe wurde durch Gesetz 389 des 66. Kongresses (1919) bzw. durch Gesetz 368 des 80. Kongresses (1947) geregelt. Demnach sind die Hinterbliebenen des Verstorbenen berechtigt zu entscheiden, wo dessen sterblichen Überreste begraben werden sollten. Zur Auswahl stand einerseits ein, dem Todesort am nächsten gelegenen und entsprechend konzipierten Soldatenfriedhof im Ausland und andererseits die Überführung des Leichnams in die Vereinigten Staaten und eine Beisetzung in einem Privat- oder Nationalfriedhof (z. B. Arlington National Cemetery). In wenigen Fällen konnten die Angehörigen eines im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten nach Jahren die Überstellung der sterblichen Überreste von einem europäischen ABMC-Soldatenfriedhof in die USA in Auftrag geben. Dies wurde jedoch durch einen 1951 erlassenen Beschluss verboten, wodurch die erstmals beantragte Ruhestätte noch immer gültig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Nach dem Krieg errichtete der \"American Graves Registration Service\" des US-Kriegsministeriums in Frankreich und Belgien acht Soldatenfriedhöfe. Die Regierungen der beiden Länder gewährten den USA das Recht diese Friedhöfe permanent und ohne Nebenkosten (z. B. Pacht) auf ihren Territorium zu betreiben. Gemäß ihren Statuten zur Erinnerung an die Gefallenen und Vermissten der Streitkräfte in diesem Krieg, kümmerte sich die \"ABMC\" um die landschaftliche Gestaltung jeder der acht Friedhöfe und errichtete je eine überkonfessionelle Kapelle. Des Weiteren wurden elf separate Denkmäler und zwei Gedenktafeln auf den ehemaligen Schlachtfeldern, auf denen US-Soldaten kämpften gebaut. Das \"Allied Expeditionary Forces World War I Memorial\" entstammt ebenfalls der Initiative der ABMC. 1934 wurden auf Anordnung des damaligen US-Präsidenten alle in Europa befindlichen US-Soldatenfriedhöfe endgültig unter die Obhut der ABMC gestellt. Auch für den Bau und die Pflege zukünftiger im Ausland befindlicher Kriegsgrabstätten sollte die ABMC verantwortlich sein.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Während des Krieges hatte die US Army hunderte kleinerer Friedhöfe für ihre toten Soldaten auf den weltweiten Schlachtfeldern angelegt. 1947 entschied sich die ABMC und der \"Secretary of the Army\" für 14 permanente Grabstätten in Europa und auf den Philippinen. Nach der Bestattung aller US-amerikanischen Kriegsopfer durch das \"American Graves Registration Service\" wurden diese Soldatenfriedhöfe der ABMC unterstellt, die fortan für deren Erhalt und Verwaltung sorgen sollte. Wie bei den Grabstätten aus dem vorangegangenen Weltkrieg, gewährten die jeweiligen Regierungen permanente Pachtfreiheit. Die Soldatenfriedhöfe wurden neben einer konfessionslosen Gedächtniskapelle auch mit Skulpturen und zahlreichen Informationstafeln ergänzt, die den damaligen Kriegsverlauf beschreiben und auch speziell auf Schlachten hinweisen. Seither wurde durch die ABMC oder durch Privatpersonen zahlreiche Denkmäler auf den ehemaligen Kriegsschauplätzen und in den Vereinigten Staaten selbst errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Das oberste Gremium der ABMC wird von elf US-Staatsbürgern gestellt, die der Präsident der Vereinigten Staaten nominiert. Die Kommissionsmitglieder arbeiten ehrenamtlich für unbestimmte Zeit und treffen sich zweimal im Jahr mit dem permanent arbeitenden Mitarbeiterstab im ABMC-Hauptquartier in Arlington, Virginia. Weltweit sind 391 zivile Arbeitnehmer bei dieser Behörde beschäftigt, wobei 69 von ihnen US-Staatsbürger sind, von denen 18 überwiegend im Ausland tätig sind. Von den Niederlassungen in Paris und Rom werden die europäischen Friedhöfe und Denkmäler verwaltet, während Objekte in Mexiko, Panama und auf den Philippinen direkt von der Zentrale beaufsichtigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kommission.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vorsitzender.", "content": "Frederick M. Franks, Jr., General i. R. der US Army", "section_level": 3}], "src_summary": "Die American Battle Monuments Commission (ABMC) ist eine kleine unabhängige Behörde der Exekutive der US-Bundesregierung. Die Verwaltung hat ihren Hauptsitz in Arlington (Virginia). Seit 1923 ist diese Behörde für den Bau, die Verwaltung und Erhaltung von 24 US-amerikanischen Soldatenfriedhöfen und 25 Denkmälern in Europa, Mittelamerika, Nordafrika und im pazifischen Ozean verantwortlich. In den Vereinigten Staaten selbst werden drei Monumente verwaltet. ", "tgt_summary": null, "id": 1629425} {"src_title": "Heinrich von Bayern (1884–1916)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die arabischen Quellen zu Abubakari II..", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "al-Umarī.", "content": "Die am meisten zitierte Quelle über den angeblichen \"mansā\" Abubakari findet sich in der Chronik des nach Ägypten übergesiedelten Syrers Shihāb al-Dīn al-Umarī (1300/01–1349). Er konnte etwa 25 Jahre nach Mansa Musas Besuch Personen befragen, die mit dem Herrscher von Mali gesprochen hatten. Der Gouverneur von Kairo, Ibn Amīr Hājib, hatte Mansa Musa gefragt, wie er zum König von Mali geworden sei. Darauf erzählte der Herrscher: Wir stammen aus einer Familie, in der die Herrscherwürde erblich ist. Nun dachte mein Vorgänger in der Herrschaft, es sei nicht unmöglich, sich vom Vorhandensein eines Gegenufers im Meer \"al-Muhit\" (Atlantischer Ozean) zu überzeugen. Besessen von diesem Gedanken und beseelt von dem Wunsche, seine Richtigkeit nachzuweisen, ließ er einige hundert Fahrzeuge ausrüsten, bemannte sie und gab ihnen ebenso viele andere mit, die mit Gold, Mund- und Wasservorräten in solcher Fülle ausgestattet waren, dass sie einem mehrjährigen Bedürfnis der Mannschaft zu genügen vermochten. Bei der Ausfahrt richtete er an die Kommandanten folgende Ansprache: „Kommt nicht eher zurück, ehe ihr nicht die äußerste Grenze des Ozeans erreicht habt oder ehe eure Lebensmittel und eure Wasservorräte erschöpft sind. Sie fuhren ab und blieben lange abwesend; es verging eine geraume Zeit, ohne dass jemand zurückkehrte. Endlich fand sich ein einzelnes Fahrzeug wieder ein. Wir befragten den Führer dieses Fahrzeugs, was geschehen sei. Er antwortete: „Fürst, wir sind lange gefahren bis zu einem Augenblick, da wir auf offener See eine heftige Strömung, wie einen Fluss, antrafen. Ich fuhr hinter der anderen Flotte her. Alle Fahrzeuge vor mir setzten ihre Fahrt fort, aber sobald eines von ihnen an diese Stelle kam, verschwanden sie, ohne dass wir erfahren konnten, was aus ihm geworden ist. Ich selbst wollte mich nicht in das Abenteuer dieses Strudels stürzen und kehrte deshalb um.“ Der Sultan wollte dem Bericht keinen Glauben schenken und missbilligte das Verhalten. Er ließ darauf 2000 Schiffe (... ausrüsten, von denen die Hälfte für ihn gedacht war und die Männer in seiner... ) Begleitung, die anderen für den Transport der Vorräte und des Trinkwasser bestimmt war. Er vertraute mir die Regierung an und fuhr mit seinen Begleitern auf dem Meer \"al-Muhit\" ab. Wir haben ihn und die andern bei dieser Gelegenheit zum letzten Mal gesehen. Ich blieb unbeschränkter Herrscher des Reiches. Auffällig ist, dass diese aus zweiter oder dritter Hand überlieferte Anekdote keinen Namen nennt und auch nicht erklärt, in welchem Verwandtschaftsverhältnis dieser Herrscher zu Mansa Musa gestanden haben soll. Ebenso wenig erfährt man Einzelheiten über den Hafen oder die Region, von wo aus die Flotten in See stachen. Andererseits erscheinen die Zahlen bezüglich der Schiffe sehr unwahrscheinlich, sofern sie nicht eher metaphorisch im Sinne von „sehr, sehr viele“ zu verstehen sind. Festzuhalten bleibt, dass mit keinem Wort die Suche nach einer fernen Welt am anderen Ende des Ozeans die Rede ist und alle Einzelheiten, die von amerikanischen und afrikanischen Historikern und Schriftstellern genannt werden, sich nicht aus dieser kurzen Darstellung herleiten lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Ibn Chhaldūn.", "content": "In seiner Weltgeschichte, die sich sehr ausführlich mit den muslimischen Völkern Nord- und Westafrikas befasst, schreibt der tunesische Historiker und Philosoph Ibn Chaldūn (1332–1406) über die Vorgänger von Mansa Musa seit dem ausgehenden 13. Jahrhundert: „The ruler after this Sākūra was Qū, grandson of the sultan Mārī Jāta (d. i. Sundjata), then after him his son Muhammad b. Qū. After him their kingship passed from the line of Marī Jāta to that of his brother Abu Bakr in the person of Mansā Mūsā b. Abu Bakr.“ Aus der Textstelle geht eindeutig hervor, dass Abu Bakr nicht selber Herrscher über Mali gewesen ist. Vielmehr ging die Krone von Sundjatas Enkel auf einen Verwandten über, der zwar aus dem Königsclan der Keita stammte, aber den Reichsgründer nicht zu seinem direkten Vorfahren zählte, sondern dessen Bruder Abu Bakr. Dieser wurde irrtümlich als \"mansā\" und als unmittelbarer Vorgänger von Mansa Musa identifiziert, weil dieser ausgesagt haben soll, dass die Herrschaft in Mali vom Vater auf den Sohn übergehe.", "section_level": 2}, {"title": "Mande-Überlieferungen.", "content": "Bereits Charles Monteil (1871–1949) verwies 1929 darauf, dass Abubakari II. – im Gegensatz zu Abubakari I. (Mande-Name: Bata Mande Bory) – in keiner mündlichen Überlieferung Erwähnung findet. Die Auswertung der traditionellen Gesänge und Epen der Mande hat bis zum heutigen Tag keine wesentlich anderen Ergebnisse erbracht. Der aus Guinea stammende Historiker Djibril Tamsir Niane glaubt, aus den Epen der „Traditionalisten“ seiner Heimat Hinweise auf einen Herrscher herauslesen zu können, von dem er annimmt, er könne vielleicht mit Abubakari II. identifiziert werden. Der amerikanische Historiker Ivan Van Sertima, der Hauptvertreter der Theorie von der vorkolumbischen Entdeckung Amerikas durch die Schwarzafrikaner, behauptete 1976, für seine Rekonstruktion der Fahrt Abubakiris einheimische Überlieferungen genutzt zu haben, gibt aber – wie auch in anderem Zusammenhang – keine konkreten Quellen an. Zuletzt hat sich der malische Schriftsteller und Dramatiker Gaoussou Diawara mit Abubakari befasst und zuerst ein Theaterstück (1992) und 1999 eine Biografie des Herrschers verfasst. Er verweist auf den Umstand, dass die malischen Griots den Herrscher komplett ignoriert haben, weil er ihrer Ansicht ein Schandfleck für die Geschichte ihres Volkes gewesen sei. Die epischen Gesänge, in deren Mittelpunkt Abubakari steht, sind neueren Datums und in erster Linie durch die von Diawara verfasste Biografie inspiriert, wenngleich sie sich formal an die klassischen Vorbilder der „griot“-Tradition halten.", "section_level": 1}, {"title": "Maurice Delafosse.", "content": "Die Annahme, Mali sei kurz nach 1300 von einem König namens Abubakari regiert worden, geht auf den französischen Orientalisten und Westafrikaexperten Maurice Delafosse (1870–1926) zurück. In seinem 1912 erschienenen, dreibändigen Werk \"Haut-Sénégal-Niger\" versuchte er erstmals, aufgrund der vorhandenen (zumeist schriftlichen) Quellen eine lückenlose Liste der Mali-Könige zu erstellen. Er benutzte auch traditionelle Epen, die er aber angesichts der teilweise 600 bis 700 Jahre zurückliegenden Ereignisse nicht für zuverlässig hielt. Bei der Festlegung der Chronologie ging Delafosse teilweise willkürlich vor, um sein System möglichst stimmig erscheinen zu lassen, und setzte die Regentschaftszeiten fest, ohne in jedem Fall darzulegen, wie er zu den Daten gelangt war. Bei seiner Rekonstruktion der Geschichte ignorierte er jedoch weitgehend die einheimischen, mündlichen Überlieferungen der Mande und verließ sich weitgehend auf die arabischen Quellen, vor allem auch Ibn Chaldūn und al-Umarī. Der zuletzt genannte Chronist berichtete, dass Mansa Musa die Herrschaft von einem namentlich nicht genannten mansā übernommen habe. Daraus schloss Delafosse, dass es sich hierbei um den in der Schrift von Ibn Chaldūn als Vater Mansa Musas genannten Abū Bakr handeln müsse, obwohl dieser mit keinem Wort als Herrscher bezeichnet wird. Andererseits soll der genannte Abu Bakr (in den oralen Traditionen als „Bogari“ – nicht als „Abubakari“ – bezeichnet) ein Bruder des Reichsgründers Sundjata gewesen sein, der aber im frühen 13. Jahrhundert regierte, und somit scheidet Abu Bakr als Vater des zwischen ca. 1312 und 1337 regierenden Mansa Musa aus. Erst recht kann er nicht, wie von verschiedenen amerikanischen Autoren behauptet, der Bruder von Mansa Musa gewesen sein. Der französische Kolonialhistoriker Charles Monteil übernahm zwar die von Delafosse aufgestellte Herrscherliste und wollte die Existenz eines Abubakari II. nicht grundsätzlich bestreiten. Jedoch unterstrich er, dass der Name nirgends in den mündlichen Überlieferungen der Mandinka, die Monteil als erster europäischer Historiker in großem Umfang für seine Forschungen auswertete, erwähnt wird. Den Bericht über die Atlantik-Expedition hielt er für „pure Erfindung“. Der israelische Orientalist und Afrikahistoriker Nehemia Levtzion (1935–2003) stellte bei einer Überprüfung der Originaltexte fest, dass der \"mansā\" Abubakari II. seine Existenz einem Übersetzungsfehler verdankte. So hatte er niemals über Mali geherrscht, womit auch zumindest die Identifizierung des anonymen Herrschers bei al-Umarī als Abu Bakr, dem Bruder Sundjatas und Vater (wohl eher: Großvater) Mansa Musas, hinfällig geworden sei. Der Deutung Levtzions schließt sich trotz gewisser Einwände auch der guineische Historiker Madina Ly-Tall an. Die Frage, ob die Atlantikexpedition eines anonymen Mande-Herrschers tatsächlich stattgefunden hat, ist damit allerdings noch nicht beantwortet.", "section_level": 1}, {"title": "Die angebliche Entdeckungsreise Abubakaris.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritische Anmerkungen zu al-Umarīs Bericht.", "content": "Während einer der führenden Kenner der mittelalterlichen Geschichte von Senegambien, Raymond Mauny, bestreitet, dass die Westafrikaner zu Beginn des 14. Jahrhunderts über die technischen und logistischen Voraussetzungen zu einer Atlantikfahrt verfügt hätten, möchten Jean Devisse und Sa’ad Labib nicht ausschließen, dass zumindest der Versuch unternommen worden ist. Allerdings sind sie skeptisch bezüglich des Erfolgs. Wenn es den malischen Schiffen tatsächlich geglückt sein sollte, einen der Meeresströme, die in Richtung Karibik fließen, zu nutzen, hätten sie möglicherweise bis nach Amerika gelangen können, aber die Rückfahrt wäre ihnen verwehrt geblieben. Die Küste Brasiliens, wie beispielsweise Gaoussou Diawara behauptet, hätten sie allerdings nicht erreichen können, und die Einfahrt in den Amazonas wäre ihnen wegen der zum Meer hin gerichteten Strömung unmöglich gewesen. Es ist auch zu beachten, dass der überlebende Kapitän ausdrücklich berichtet haben soll, die anderen Schiffe seien von einem Strudel verschluckt worden. Dies lässt weniger auf eine in Richtung Westen abgehende Meeresströmung schließen, sondern erinnert eher an den mittelalterlichen Mythos vom Schiffe verschlingenden Abyss. Die von al-Umarī überlieferte Geschichte wird von keiner anderen Quelle bestätigt, auch nicht in den ansonsten sehr detailreichen Chroniken von Timbuktu (\"Tarikh al-Fettash\" und \"Tarikh al-Sudan\"). Ein so großes Unternehmen wie die Ausrüstung von 2000 Schiffen hätte im ganzen islamischen Raum bekannt werden müssen, insbesondere in Ägypten, das bereits vor der Herrschaft von Mansa Musa über gute Beziehungen zu Mali verfügte. Auch der stets bestens informierte Ibn Chaldūn weiß nichts über diese Expedition zu berichten. Allerdings waren im 13. Jahrhundert offenbar bereits ähnliche Geschichten von Herrschern, die das Schicksal herauszufordern gedachten, in verschiedenen Teilen des Orients im Umlauf, so dass wir auch annehmen können, dass al-Umarī Elemente dieser Wandersage nutzte, um seinen Bericht glaubhaft erscheinen zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Der Bericht bei al-Umarī – eine Parabel?", "content": "Es ist denkbar, dass die Anekdote in erster Linie einen didaktischen Charakter hatte, denn die Werke der arabischen Historiker dienten auch als Leitfaden für die Herrscher. Al-Umarī präsentierte möglicherweise im Stil eines mittelalterlichen Fürstenspiegels das Negativbild eines Herrschers, den er mit dessen Nachfolger, d. h. Mansa Musa, kontrastierte. Der anonyme \"mansā\" repräsentierte, so kann man annehmen, einen pflichtvergessenen König, der sich nicht um seine Regierungsgeschäfte kümmerte. Stattdessen suchte er Antworten auf Fragen, die der Mensch nicht stellen durfte, weil dadurch Allah und die Autorität des Korans, der kein Land jenseits des Ozeans kannte, in Zweifel gezogen wurden. Der Herrscher reagierte nicht einmal auf den deutlichen Fingerzeig Gottes, der fast die ganze Flotte vernichtete und nur wenige Überlebende heimkehren ließ, damit diese dem hochfahrenden \"mansā\" die Warnung überbrachten. Doch dieser war blind in seinem Hochmut und forderte Gott heraus, indem er sich auf die Expedition begab, Tausende von Untertanen in Lebensgefahr brachte und dabei auch die Ressourcen seines Reiches schmälerte, um die Flotte für das aberwitzige Unternehmen auszurüsten. Mansa Musa hingegen unterwarf sich demütig den Anweisungen der Korangelehrten von Kairo und verhielt sich von nun an entsprechend ihren Vorschriften. Er pilgerte im Gegensatz zu seinem Vorgänger nach Mekka und nahm fromme Männer mit in sein Reich, um dort den Glauben zu festigen. Er ließ Moscheen in Timbuktu und Gao errichten, stattete sie großzügig mit heiligen Büchern aus und geriet somit zum vorbildlichen Herrscher. Es ist durchaus denkbar, dass al-Umarī die noch wache Erinnerung an den Pilger aus Mali nutzte, um seine didaktisch konzipierte Parabel möglichst glaubwürdig zu gestalten.", "section_level": 2}, {"title": "Die afrozentristische Deutung von Abubakari II..", "content": "Ungeachtet der Tatsache, dass die Existenz eines Herrschers Abubakari II. von der etablierten Fachwissenschaft bestritten wird, erklären die führenden Vertreter der als „Afrozentrismus“ bekannten Geschichtsforschung (Molefi Kente Asante, John G. Jackson, Ivan Van Sertima), dass der König eine historisch nachweisbare Person sei und Amerika fast 200 Jahre vor Kolumbus erreicht habe. Die Afrozentristen erklären, dass eine Leugnung der Existenz Abubakaris und seiner Entdeckerleistung einer Leugnung der Größe der afrikanischen Geschichte gleich komme und – zumindest unterschwellig – den Tatbestand des „white racialism“ erfülle. Kritiker werfen den Afrozentristen wiederum manipulativen Umgang mit Quellen, Fakten und Daten und die Benutzung z. T. dubioser Literatur sowie Dogmatismus und die Schaffung eines unhistorischen Mythos vor, der nicht der Erforschung der historischen Wahrheit, sondern der Pflege von afro-amerikanischem Selbstbewusstsein diene. Erstmals wurde die These, ein afrikanischer bzw. muslimischer Herrscher habe im frühen 14. Jahrhundert Amerika erreicht, vom ägyptischen Historiker Ahmed Zéki Pasha, dem ersten neuzeitlichen Herausgeber der Schriften al-Umarīs, im Jahre 1920 aufgestellt, wobei der Verfasser die Bedeutung der arabischen Nautik bei diesem Unternehmen betonte. Der deutsche Überseehistoriker Egmont Zechlin wollte die Möglichkeit nicht ausschließen, dass eine arabisch-malische Flotte Amerika erreicht haben könnte. Sein auf präkolumbische Entdeckungsfahrten spezialisierter Kollege Richard Hennig unterzog den Bericht von al-Umarī einer genaueren Untersuchung und kam zu dem Schluss, dass die Expedition des Herrschers von Mali, sofern sie tatsächlich stattgefunden habe, zum Scheitern verurteilt gewesen sei. Zuletzt hat sich der türkische Wissenschaftshistoriker Fuat Sezgin mit der Frage befasst und glaubt angesichts der „kartographischen Leistungen“ und der „erstaunlich hohe(n) Entwicklung der Nautik im arabisch-islamischen Kulturkreis“ sagen zu können, dass „muslimische Seefahrer“ „etwa seit Beginn des 9./15. Jahrhunderts das große ozeanische Festland nicht nur erreicht haben, sondern sogar begonnen haben es zu kartieren.“ Auch seiner Ansicht nach handelte es sich um arabische und nicht um schwarzafrikanische Entdeckungsreisende. Offenbar ohne Kenntnis des Berichts bei al-Umarī stellte Leo Wiener (1862–1939) zwischen 1920 und 1923 in einem umfangreichen und ausführlich dokumentierten Werk die These auf, dass Amerika in vorkolumbischer Zeit von den westafrikanischen Mande aus kolonisiert worden sei. Wiener stützte sich vornehmlich auf tatsächliche oder scheinbare Ähnlichkeiten zwischen indianischen und afrikanischen Sprachen, aber auch auf das Vorkommen von Pflanzen, die beiderseits des Atlantiks anzutreffen waren und nach Wieners Ansicht aus Afrika in die Karibik eingeführt worden waren. U. a. versuchte er nachzuweisen, dass das Tabakrauchen seinen Ursprung in Afrika habe, was von der Mehrheit der Völkerkundler als unzutreffend zurückgewiesen wurde. Die Kritiken der überwiegend weißen Wissenschaftler waren mehrheitlich ablehnend, während ein afro-amerikanischer Rezensent die Ergebnisse als äußerst wichtig für die Neudeutung der Geschichte bezeichnete und aus Wieners Buch ableitete, dass die Mandingo die präkolumbischen Kulturen zumindest radikal umgestaltet, wenn nicht sogar überhaupt erst geschaffen hätten. Der malische Dramatiker Diawara ist der Ansicht, dass Abubakaris Flotte vom Gambia aus den Atlantik überquerte und das brasilianische Küstengebiet bei Recife erreichte und es Pernambuco nannte, zur Erinnerung an die beiden goldreichsten Gebiete im Mali-Reich – Buré und Bambuk. Der guineische Historiker Madina Ly-Tall räumt ein, dass unter dem Vorgänger von Mansa Musa möglicherweise ein „fruitless attempt to sail the Atlantic“ unternommen wurde, aber er betont, dass die senegambischen Provinzen des Mali-Reiches und der Ozean einschließlich der Flussmündungen als Kommunikationswege keine Rolle spielten. Erst mit der Ankunft der Portugiesen habe sich dies geändert. Afrozentristische Autoren wie Ivan Van Sertima und Mark Hyman verweisen häufig darauf, dass selbst Kolumbus berichtet habe, ihm seien mehrfach Berichte über Schwarze in der Karibik zugetragen worden, wobei zu berücksichtigen ist, dass Kolumbus und seine Zeitgenossen die Hautfarbe der Indianer meistens mit derjenigen der „moros“ verglichen. Damit waren jedoch die Bewohner Nordafrikas gemeint. Übersehen wird auch, dass Kolumbus unmissverständlich erklärte, er habe in den von ihm „entdeckten“ Ländern keine „Neger wie in Guinea“ angetroffen. Die spanischen Chronisten Francisco López de Gómara und Pedro Martir d’Anghiera, die selber niemals in Amerika waren, vermerkten in ihren Werken über die Erforschung und Eroberung der Neuen Welt, dass Konquistadoren wie Vasco Núñez de Balboa im heutigen Panama nicht nur vereinzelte Schwarze gesehen haben. Sie schrieben von ganzen Siedlungen, in denen angeblich ausschließlich „negros“ gelebt haben. Es handelt sich aber um Schilderungen aus zweiter Hand, auch wenn sie von Van Sertima und anderen wie zuverlässige Augenzeugenberichte behandelt werden. Seit den 1950er Jahren verficht der Archäologe Mervyn D. W. Jeffreys die These, die Mandingo-Seefahrer hätten bereits im frühen 14. Jahrhundert den Mais aus Amerika nach Westafrika gebracht. Als Beweis verweist er hierbei auf afrikanische Mythen und Abbildungen auf Keramiken, die er als mittelalterlich klassifiziert, und behauptet, dass sich der Mais als Grundnahrungsmittel in der frühen Neuzeit nicht so rasch hätte verbreiten können, wenn er erst durch die Europäer nach 1500 in Westafrika eingeführt worden wäre. Seine Kritiker erklären, dass die linguistischen Belege, die er aufführe, nicht stichhaltig seien und er nicht beweisen könne, ob im Einzelfall Mais oder Sorghum (auch „Mohren“- oder „Negerhirse“ genannt) gemeint sei.", "section_level": 2}, {"title": "Die islamische Variante des Abubakari-Mythos.", "content": "Seit Mitte der 1990er Jahre ist eine Akzentverschiebung bei der Einschätzung der Entdeckerleistung Abubakaris zu beobachten. Hatten Afrozentristen bislang die Beeinflussung der autochthonen Kulturen Altamerikas durch schwarzafrikanische Seefahrer unterstrichen, so betonen nun Amerikaner mit muslimischem Hintergrund den primär islamischen Charakter der Entdeckung. Zwar wird eingeräumt, dass der Kontinent von den Mande entdeckt und zivilisiert worden sei, doch wird der Schwerpunkt auf die These gelegt, dass die Indianer in erster Linie zum Islam bekehrt worden seien. Urheber scheint der aus dem Libanon stammende und in Kanada arbeitende Physiker und Muslimfunktionär Youssef Mroueh zu sein. Als Beleg für seine ansonsten nirgends belegte Behauptung erklärt er, Kolumbus habe 1492 auf Kuba sogar eine Moschee gesichtet. Mrouehs Behauptung ist völlig aus der Luft gegriffen. Die These, dass Amerika vor Ankunft der Spanier bereits weitgehend islamisch gewesen sei, wird von Autoren wie Mroueh mit der Behauptung untermauert, ganze Indianerstämme (Cherokee, Blackfoot) hätten maurische Tracht getragen, sich arabische Namen gegeben und Orte mit eindeutig islamischen Namen gegründet (z. B. Tallahassee = „Gott wird dich in der Zukunft erlösen“!), zahlreiche kufische Inschriften hinterlassen und sogar ein Netzwerk von Koranschulen und islamischen Universitäten (z. B. in Arizona und New Mexico) betrieben, die aber später – vermutlich von den europäischen Eroberern – zerstört worden seien. Insbesondere die Cherokee sollen bis ins 19. Jahrhundert Muslime gewesen sein, eigene Imame gehabt und regelrechte Pilgerfahrten im Stile des Haddsch durchgeführt haben. Teilweise ist von einem „islamischen Erbe“ (Muslim legacy) Amerikas die Rede, ohne dass deutlich wird, welchen Zweck diese Formulierung erfüllt. Während die These von der präkolumbischen Islamisierung der amerikanischen Ureinwohner bei den Organisationen der „Native Americans“ (Indianer) auf zunehmenden Widerstand stößt, wird sie in muslimischen Kreisen zustimmend akzeptiert und auf entsprechenden Webforen zustimmend diskutiert. Hier werden auch die diesbezüglichen Texte, etwa von Mroueh und Pimienta-Bey, vorgestellt, weiter empfohlen und/oder verlinkt. Die „World Federation of Muslim Mission (The Minaret)“ greift die Behauptungen Mrouehs unkritisch auf und leitet aus den angeblichen Forschungsergebnissen ab, dass der amerikanische Kontinent ursprünglich islamisiert gewesen sei und jeder Muslim deshalb die Verpflichtung habe, durch sein Engagement beim Bekehrungswerk (\"dawah\") diesen Zustand wiederherzustellen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan bekannte sich im November 2014 im Fernsehen als Anhänger dieser Theorie und erklärte sich bereit, an der von Columbus erwähnten Stelle eine Moschee zu erbauen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Abubakari II. (eigentlich: Abū Bakr) ist der Name eines quellenmäßig nicht greifbaren \"mansā\" (Königs) des Mali-Reiches in Westafrika. Er soll um 1310 regiert und dann abgedankt haben, um eine Expedition über den Atlantik anzuführen. Sein Bruder oder Sohn soll der in der afrikanischen Geschichte bekannte Mansā Mūsā gewesen sein, der durch seine Pilgerfahrt nach Mekka im Jahre 1324 berühmt wurde. Die schiere Existenz Abubakaris II. wird von den führenden Historikern, die auf Afrika spezialisiert sind, bestritten. Dagegen ist er für US-amerikanische „Afrozentristen“ zum Kristallisationspunkt eines neuen Geschichtsbildes geworden. Nach ihrer Ansicht hat er fast 200 Jahre vor Kolumbus Amerika erreicht und dort die afrikanische Kultur – oder nach alternativer Lesart – den Islam unter den Ureinwohnern verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 1517813} {"src_title": "Highland (Illinois)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie und berufliche Laufbahn als Zeitungsherausgeber.", "content": "Carter Glass war das jüngste von zwölf Kindern des Besitzers der Tageszeitung „\"Lynchburg Daily Republican\"“ und Postmeisters von Lynchburg. Seine Mutter starb bereits 1860 und sein Vater diente dann als Major in der Confederate States Army während des Sezessionskrieges von 1861 bis 1865. Er selbst bekam nur eine rudimentäre Schulbildung und arbeitete bereits als Dreizehnjähriger als Drucker in der Zeitung seines Vaters. Gleichwohl bildete er sich durch das Lesen der Werke von Platon, Edmund Burke und William Shakespeare weiter. Nachdem er in Petersburg nicht die erhoffte Anstellung als Reporter bekommen hatte, kehrte er nach Lynchburg zurück, wo er im Büro einer Eisenbahngesellschaft arbeitete. 1870 bekam er endlich den erhofften Arbeitsplatz als Reporter bei den „\"Lynchburg News\"“ und stieg dort 1887 zum Herausgeber auf. 1888 gelang es ihm mit finanzieller Unterstützung von Freunden die Zeitung zu kaufen. In den folgenden Jahren kaufte er auch die Zeitung seines Vaters, den „\"Daily Republican\"“, sowie „\"The Advance\"“ auf, so dass er schließlich der einzige Zeitungsherausgeber in Lynchburg wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staatssenator von Virginia und Kongressabgeordneter.", "content": "1896 begann er seine politische Laufbahn als Delegierter der Democratic National Convention, wo er eine Rede des Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, William Jennings Bryan, hörte. 1899 wurde er Staatssenator von Virginia und gehörte als solcher von 1901 bis 1902 auch der Verfassungsgebenden Versammlung von Virginia an. Bei einer Nachwahl wurde er 1902 zum Abgeordneten des Repräsentantenhauses gewählt, wo er bis 1918 die Interessen der Demokraten des Bundesstaates Virginia vertrat. 1913 wählte ihn das Repräsentantenhaus zum Vorsitzenden des einflussreichen Bank- und Währungsausschusses. In dieser Funktion arbeitete er maßgeblich am Federal Reserve Act mit, durch das 1913 das Federal Reserve System begründet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzminister unter Wilson.", "content": "Am 16. Dezember 1918 wurde er dann durch Präsident Woodrow Wilson als Nachfolger von William Gibbs McAdoo zum Finanzminister ernannt. Dieses Amt übte er bis zum 1. Februar 1920 aus. Nachfolger wurde David F. Houston.", "section_level": 2}, {"title": "Senator und Aufstieg zum Senatspräsidenten pro Tempore.", "content": "Nach seinem Rücktritt als Finanzminister wurde er als Nachfolger des verstorbenen Thomas S. Martin als Vertreter von Virginia zum Senator gewählt. Zusammen mit dem anderen Senator aus Virginia, Harry F. Byrd, war er ab 1933 Kritiker der New Deal-Politik von Präsident Franklin D. Roosevelt. Als überzeugter Vertreter einer konservativen Steuerpolitik und der Rechte der einzelnen Bundesstaaten lehnte er Roosevelts Angebot zur Übernahme des Finanzministeriums ab. Er wurde jedoch 1933 Vorsitzender des mächtigen Senatsausschusses für die Bereitstellung finanzieller Mittel. Als solcher war er Namensgeber der Glass-Steagall-Acts, die wichtige Grundlagen in der Bankgesetzgebung der USA wurden und die Federal Deposit Insurance Corporation begründeten. Zusätzlich wurde er am 11. Juli 1941 Präsident \"pro tempore\" des Senats der Vereinigten Staaten. Er war damit Vertreter des US-Vizepräsidenten, der \"Ex officio\" Senatspräsident ist, sowie ranghöchster Senator. Dieses Amt übte er bis zum 2. Januar 1945 aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Carter Glass (* 4. Januar 1858 in Lynchburg, Virginia; † 28. Mai 1946 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer demokratischer Politiker, Präsident pro tempore des Senats der Vereinigten Staaten und Finanzminister.", "tgt_summary": null, "id": 1787815} {"src_title": "Charly Hübner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre (1915–1945).", "content": "In den 1930er Jahren begann Kanigher Gedichte und Artikel in Zeitschriften zu veröffentlichen. 1932 gewann Kanigher den von der New Yorker Tageszeitung \"The New York Times\" veranstalteten \"\"Collegiate Short Story Contest\"\", einen Schreibwettbewerb für Kurzgeschichten. In der Folge verfasste er einige Hörspiele für das Radio, sowie einige Bühnenstücke. Als Autoren, die ihn beeinflusst haben, nannte Kanigher James Joyce, Sophokles, Sigmund Freud, Shakespeare, Gorki und Dostojewski. In den 1940er Jahren begann Kanigher für verschiedene Verlage Comichefte zu verfassen. So schrieb er für das \"Fox Feature Syndicate\" die Serie \"Blue Beetle\", für MLJ (später Archie Comics) \"Steel Sterlin\" und \"The Web\", für Fawcett Comics \"Captain Marvel Adventures\". 1943 verfasste er außerdem die Abhandlung \"\"How to Make Money Writing for Comics\"\" einem der ersten Sekundärwerke die sich mit dem Medium Comic befassten. Da die Verkaufszahlen annähernd zufriedenstellend waren, folgte noch im selben Jahr mit \"\"How to Make Money Writing for Radio\"\" ein Pendant für das akustische Medium.", "section_level": 2}, {"title": "Kanighers Jahre bei DC (1945–1987).", "content": "1945 begann Kanigher für DC Comics zu schreiben. Binnen kurzer Zeit übernahm er zudem editorische Aufgaben. In den 1940er und frühen 1950er Jahren schrieb er Serien wie \"Justice Society of America\", \"Hawkman\", \"Green Lantern\" und \"Wonder Woman\". Letzteren Titel edierte er auch. Als Autor schuf er zu dieser Zeit zudem zahlreiche populäre Charaktere wie die Superheldin Black Canary, die bis heute als eine der Titelheldinnen der Serie \"Birds of Prey\" vermarktet wird, die schizophrene Verbrechensbekämpferin \"The Thorn\" oder die anarchische \"Harlequin\". Ab 1952 edierte und schrieb Kanigher DC Comics Kriegscomicserien \"G.I. Combat\", \"Our Army at War\", \"Our Fighting Forces\", \"All-American Men of War\" und \"Star-Spangled War Stories\". Für diese Serien schuf er unter anderem die Charaktere Sergeant Rock (gemeinsam mit dem Zeichner Joe Kubert), Enemy Ace und The Unknown Soldier, sowie die Reihe \"The Haunted Tank\", die alle nicht nur eigene fortlaufende Feature innerhalb verschiedener Reihen erhielten, sondern im Laufe der Jahre auch allesamt zu den Protagonisten von eigenen, nach ihnen benannten fortlaufenden Comicserien und/oder Comicromanen erhoben wurden. 1956 begann Kanigher die Serie \"The Flash\" zu schreiben die sein kommerziell erfolgreichstes und künstlerisch wirkungsreichstes Werk werden sollte (siehe Abschnitt: \"Kanighers \"Roter Blitz\"\"). Darüber hinaus verfasste er zahllose Romantik- und Liebescomics, Horror- und Science-Fiction-Comics, sowie Westerncomics wie Trigger Twins. Für die Anthologieserie Showcase schuf Kanigher die leidlich erfolgreiche Reihe \"Sea Devils\" um eine Gruppe von abenteuerlustigen Tiefseetauchern. Weitere Schöpfungen die Kanigher der Showcase-Reihe beisteuerte waren die im skandinavischen Mittelalter angesiedelte Reihe \"Viking Prince\", die obskuren Abenteuer des \"Baloon Buster\" und vor allem ab 1962 die künstlerisch vielbeachtete Science-Fiction-Reihe \"Metal Men\" (ab \"Showcase\" #37), die die wechselvollen Erlebnisse einer Gruppe denkender und fühlender Roboter und ihres Schöpfers, Professor Magnus, erzählt. Für die Serie \"Batman\" schuf er zudem die auch außerhalb des Mediums weithin bekannt gewordene Figur der Ökoterroristin Poison Ivy. 1974 schuf Kanigher den von der Kritik vielgelobten Comicroman \"\"Rima the Jungle Girl\"\" um ein im afrikanischen Dschungel lebendes Mädchen. Hinzu kam in den späten 1970er Jahren die ungewöhnliche Serie Ragman, eine Verbindung der jüdischen Kabbalistik mit dem klassischen amerikanischen Superheldencomic im Gewandt einer Mystik-Comicserie. Erst 1987 stellte Kanigher seine Arbeit an DCs Kriegscomicserien ein: Die Reihen \"Sergeant Rock\" und \"Haunted Tank\" hatte er zu diesem Zeitpunkt jeweils weit über 20 Jahre geschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Kanighers \"Roter Blitz\".", "content": "Kanighers zweifellos wichtigste Schöpfung war jedoch der Superheld \"Der Rote Blitz\" (Flash II). Dieser basierte auf dem bereits während des Zweiten Weltkrieges geschaffenen Charakter \"The Flash\", alias Jay Garrick. Kanigher übernahm das Konzept eines Mannes der in der Lage ist mit \"Supergeschwindigkeit\" zu rennen, veränderte jedoch sowohl die Geheimidentität des Flash – der fortan nicht mehr der Geschäftsmann Jay Garrick, sondern der Polizeiwissenschaftler Barry Allen war – als auch dessen optisches Erscheinungsbild, die Hintergrundgeschichte und die Kulisse vor der seine Abenteuer spielten. Die von Kanigher ersonnene und von seinem Partner, dem Zeichner Carmine Infantino in impressionistisch-gradlinigen Bildern gestaltete Welt des Flash wurde dabei erstmals in \"Showcase\" #4 von 1956 einer breiten Leserschaft vorgestellt. Dabei erwies sich das Konzept als derart populär, dass auf dem amerikanischen Comicmarkt eine \"Superhelden-Renaissance\" ausbrach in deren Zuge Dutzende Serien wiederbelebt wurden (darunter Green Lantern, The Atom und Hawkman) sowie zahlreiche neue Serien wie Spider-Man, The Hulk und X-Men neu geschaffen wurden. Als Autor der Flash-Serie schuf Kanigher so bekannte Comicbösewichte wie den geisteskranken Zeitreisenden \"Abrakadabra\", der sich aufgrund der ihm zur Verfügung stehenden überlegenen Technik irrtümlich für einen Zauberer hält, den düsteren Adepten okkulter Rituale \"Doctor Alchemy\", den findigen Dieb \"Shadow Thief\" und vor allem die chaotisch-sympathischen, jugendgerechten \"Kindergeburtstagsschurken\" der \"Rogue Galery\" von denen jeder mit einem typisierenden, trashigen Gimmick ausgestattet ist: \"Captain Cold\" mit einer Eispistole, der \"Weather Wizard\" mit einem Zauberstab der ihn das Wetter kontrollieren lässt, der Trickster mit allerlei Karnevalsutensilien wie Gummihühnern, \"The Top\" mit einem Drehkreisel, \"Heat Wave\" mit einer Flammenpistole, \"Pete Piper\" mit einer magischen Flöte, der \"Rainbow Raider\" mit einem gedankenkontrollierten begehbaren Regenbogen und \"Captain Boomerang\" mit australischen Wurfstöcken. Hinzu kamen die Heimatstadt des Flash, Central City, sowie seine Verlobte, \"Iris West\" und der unvermeidliche Juniorpartner, \"Kid Flash\".", "section_level": 3}, {"title": "Der Privatmann.", "content": "Gemeinsam mit seiner Ehefrau Benrice hatte Kanigher zwei Kinder – Jan Kanigher und Evan Kanigher. Abseits seiner beruflichen Tätigkeit beschäftigte er sich mit Fechten, Skifahren, Aktionsmalerei und dem Verfassen von Gedichten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Robert Kanigher (* 18. Juni 1915; † 6. Mai 2002) war ein US-amerikanischer Comicautor. Kanigher wurde vor allem als Schöpfer der Comicfigur Der Rote Blitz (engl. \"\"Flash\"\") bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1392135} {"src_title": "Theater Bonn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er ist sowohl deutscher, holländischer wie auch jüdischer Abstammung. Sanders wurde in Colorado geboren, wo er später dann auch aufgewachsen ist. Als Kind war Chris Sanders ein großer Fan von Beatrix Potters Büchern, eine Leidenschaft, die er bis heute teilt und auch in seine Filme miteinbindet. Nachdem er 1997 für den Disneyfilm \"Mulan\" als Animator gearbeitet hatte, verfilmte er \"Lilo & Stitch\", wobei er zusammen mit seinem Freund Dean DeBlois auch das Drehbuch geschrieben hatte. Sanders lieh der Hauptfigur von \"Lilo & Stitch\" zudem seine Stimme. Er war an vielen anderen Disney-Produktionen selbst beteiligt, darunter auch als Synchronsprecher. Disney gab später bekannt, dass es eine Fernsehserie von dem Film geben würde. Sanders selber blieb zwar als Synchronsprecher bei der Serie, er regte sich aber auf, dass die Serie nicht wirklich seiner Idee einer Fortsetzung des Projekts entspräche, außerdem lehnte er die neuen Figuren meist ab. Anfang 2005 arbeitete Sanders noch an dem Animationsfilm \"American Dog\", der auf einer von ihm geschriebenen Geschichte basiert. Im März 2007, wurde Chris Sanders aus dem Projekt gefeuert. Sanders gab kurz darauf bekannt, dass er die Disney Company verlassen wolle, um mehr Freiheiten bei seinen Werken haben und ausführen zu können. Er wechselte zur Firma Dreamworks, welche ihm nach eigenen Aussagen besser gefällt und weniger streng in Bezug auf die Filme ist als Disney. Sein erster Film bei dem er dort als Drehbuchautor mitarbeitete ist \"Drachenzähmen leicht gemacht\". Für diesem Film wurde er zusammen mit seinem Partner DeBlois für den Oscar nominiert und 2011 mit zwei Annie Awards ausgezeichnet. Bereits 1998 hatte er für seine Mitarbeit an \"Mulan\" diesen Preis zwei Mal erhalten. Chris Sanders arbeitet unter anderem auch als Autor und Illustrator, wobei er mehrere Bücher, darunter auch viele Sachbücher verfasst hat. Eines seiner bekannteren Werke ist \"The Art of Mulan\", bei dem er mit Jeff Kurtti als Co-Autor mitgearbeitet hatte. Des Weiteren führte er zusammen mit Kirk DeMicco Regie und verfasste das Drehbuch zum Film Die Croods, der am 15. Februar 2013 bei der 63. Berlinale in Berlin seine Deutschland-Premiere feierte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christopher Michael Sanders (* 12. März 1962 in Colorado Springs, Colorado) ist ein US-amerikanischer Filmanimator und der Erfinder der Figuren von \"Lilo & Stitch\". Momentan lebt er in Los Angeles.", "tgt_summary": null, "id": 1214240} {"src_title": "AMC Rebel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Idee der \"Living Library\" ist auf die dänische Jugendinitiative \"Stop the Violence\" zurückzuführen. \"Stop the Violence\" stellte ihre aktive Tätigkeit 2001 nach 8-jährigem Bestehen ein und konnte zeitweise 7000 Mitglieder, meist zwischen 12 und 18 Jahren verzeichnen. Das Ziel der Initiative war die Beteiligung von Jugendlichen in der aktiven Vorbeugung gegen Gewalt und Vorurteile. \"Living Library\" wurde von \"Stop the Violence\" erstmals im Jahr 2000 auf dem Musikfestival im dänischen Roskilde organisiert und erfolgreich durchgeführt. Es folgten zahlreiche Festivals, bei denen die \"Living Library\" ein fester Bestandteil war, bis das Konzept 2003 als Teil des vom Europarat geförderten Programms \"Youth promoting human rights and social cohesion\" weiterentwickelt, breiter beworben und gefördert wurde. Ursprünglich ein typisches „small event within a large event“, haben zahlreiche Organisationen in Europa und darüber hinaus die Möglichkeiten und Perspektiven des Konzeptes \"Living Library\" erkannt und adaptiert. So finden sich „Lebende Bücher“ weiterhin auf Musikfestivals, darüber hinaus auch auf Buchmessen, Schulen, Jugendkongressen und verstärkt auch in Bibliotheken wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele.", "content": "\"Living Library\" ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen Menschen, die aus verschiedenen Gründen kaum Möglichkeit zu einem individuellen Dialog haben. Gerade dieser recht allgemeine Ansatz bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten für dessen Nutzung in unterschiedlichen Kontexten. Das grundlegende Konzept kann mit dem aus der internationalen Anti-Rassismus-Bewegung bekannten Motto „A stranger is a friend you haven’t met yet“ umrissen werden. \"Living Library\" bietet einen Weg an, Menschen zu einem persönlichen Gespräch zu animieren. Gerade in Verbindung mit der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, stellt sie ein wichtiges Werkzeug dar, um Scheu und Kontaktangst vor „Fremden“, speziell solchen, die statistischen Minderheiten einer Gesellschaft zugerechnet werden, zu nehmen. Der offene Umgang mit unterschiedlichsten Menschen in einer vielfältigen Gesellschaft kann so gefördert und ein grundlegendes Bewusstsein für Toleranz und Menschenrechte geschaffen werden. Je nach Ausprägung und Zielsetzung bieten sich zahlreiche Lernfelder, die durch eine \"Living Library\" abgedeckt werden können. Vom Erkenntnisgewinn sowohl des „Entleihers“, wie auch des „Lebenden Buches“ bis hin zur Erlangung von sozialen Kompetenzen im Umgang mit „Fremden“, unabhängig vom jeweiligen Kulturkreis.", "section_level": 1}, {"title": "Voraussetzungen.", "content": "Die \"Living Library\" erfordert einen geschützten Raum, der eine möglichst ungestörte Gesprächsführung zwischen Entleiher und „Lebendem Buch“ ermöglicht. Es sollten Regeln bestehen, die dem gegenseitigen respektvollen Umgang einen Rahmen geben. Eventuell bestehende Kommunikationsbarrieren werden durch die Veranstaltungsform gesenkt. Das Risiko für die Entleiherin beziehungsweise den Entleiher und für das „Lebende Buch“, sich in eine solch offene Gesprächssituation zu begeben, ist überschaubar. Den adäquaten Raum anzubieten ist die verantwortungsvolle Aufgabe der Bibliothekarinnen und Bibliothekare einer \"Living Library\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Living Library (\"Lebendige Bibliothek\") ist eine spezielle Veranstaltungsform, die der mündlichen Kommunikation dient. Organisiert wird eine Living Library in Form einer Leihbibliothek. ", "tgt_summary": null, "id": 2084186} {"src_title": "Stasi 2.0", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Befestigungsanlagen und Städte gab es in Japan bereits seit dem 4. Jh. n. Chr., die Entwicklung von Burgstädten als Verwaltungszentren ist jedoch eine Entwicklung der Sengoku-Zeit. Ab 1500 entstanden die ersten Jōkamachi der Sengoku-Daimyō, in denen sich Kaufleute, Handwerker und Samurai ansiedelten. Die Quartiere der sozialen Gruppen waren nicht getrennt. Es gab keine regelmäßige Parzellierung. Viele waren nur temporäre Siedlungen, verschwanden nach einigen Jahren und wurden an anderer Stelle wieder aufgebaut. Nur wenige Jōkamachi wiesen als Sitz eines größeren Daimyōverbandes eine kontinuierliche Entwicklung auf wie z. B. Kasugayama, das im Jahr 1570 mit ca. 30.000 Einwohnern die größte Stadt Japans neben Kyōto war. 1580 veranlasste Toyotomi Hideyoshi die mit ihm verbündeten Daimyō in ihren Provinzen nur jeweils eine Burg zu unterhalten oder in zentraler Lage eine neue zu bauen. 1585 wurde das Land neu vermessen und die Steuerabgaben wurden für die Felder abhängig von Qualität und Produktivität der Böden festgelegt. 1590 wurde das Klassensystem des Shi-no-kō-shō festgeschrieben. Die Eigentumsrechte des Landes wurden auf die Daimyō übertragen und ihr Einkommen an die ermittelte Steuerquote des von ihnen beherrschten Landes gebunden. Seit dieser Zeit beinhaltet der Begriff Daimyō einen Territorialherrscher mit einem Einkommen von mindestens 10.000 Koku im Jahr. Dabei verfügten die 30 reichsten Daimyō über ein Einkommen von 120.000 bis 1.200.000 Koku im Jahr, die 100 ärmsten dagegen konnten nur über 10.000 bis 35.000 Koku verfügen. Die Bauern wurden entwaffnet und gezwungen, auf dem Land zu leben. Den Samurai, die bisher Berufssoldaten waren, wurde mit der Festlegung ihres Standes vorgegeben, als Gefolgschaft des Daimyō in der Stadt zu siedeln. Kaufleute und Handwerker, die Ausrüstung und Proviant der Truppen sicherstellen sollten, wurden mit Steuerprivilegien und Konkurrenzschutzklauseln in den Städten gehalten. Das Betreiben von Läden außerhalb der Städte war verboten. 1601/02 fanden in allen Landesteilen die bestehenden Machtverhältnisse durch den Bau von Städten entsprechend dem Koku-Einkommen ihren Ausdruck. Daimyō, die sich in ihren Heimatprovinzen hatten durchsetzen könnten, bauten ihre seit Jahrhunderten bestehenden Burgen aus und erweiterten die bestehenden Siedlungen zu großen Jōkamachi. Gefolgsleute Hideyoshis, die sich hatten halten können, bauten in den entlegenen Provinzen neue Jōkamachi. Familienmitglieder und treue Vasallen der Tokugawa gründeten innerhalb des erweiterten Machtbereichs der Tokugawa neue Jōkamachi. Die Herren der neu gegründeten Städte wechselten zum Teil wiederholt, Daimyō wurden versetzt oder abgesetzt. Wurde ein Daimyō versetzt, zog auch die gesamte Samuraibevölkerung aus. Wurde das Einkommen des Daimyō verringert, mussten Samurai aus dem Dienst ausscheiden und wurden Rōnin. Manche Städte wurden als große Zentren geplant, dann aber doch mit einem geringeren Einkommen ausgestattet: Z. B. wurde Takada mit einem Einkommen von 450.000 Koku gegründet und musste sich später, 1650, mit 150.000 Koku begnügen, was dazu führte, dass einige geplante Stadtviertel unbebaut blieben. Kleinere Jōkamachi wurden immer wieder mit dem Wechsel der Herrschaft aufgegeben, dafür andere an neuen Orten gegründet. 1614 gab es, mit der Sicherung der Vorherrschaft der Tokugawa, 186 Jōkamachi. Am Ende der Edo-Zeit, 1868, werden nach den unterschiedlichen Quellenangaben zwischen 254 und 276 gezählt. Im Laufe der Zeit waren es insgesamt 453 Städte, die zur einen oder anderen Zeit als Jōkamachi bezeichnet worden waren. Davon bestanden um 1970 114 als größere, 174 als kleinere Städte und 165 als Dörfer.", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Befestigung.", "content": "Um die Herrschaft des Bakufu über das Land zu sichern, mussten die Truppen der Daimyō kurzfristig und über große Distanzen einsetzbar sein, daher erfolgte die Auswahl der Standorte der Jōkamachi nach landesweit strategischen Gesichtspunkten: Sie mussten in das nationale Verkehrsnetz eingebunden sein und gleichzeitig ihre Versorgung aus dem Umland sicherstellen können. Die Burgen und ihre Städte durften nicht länger abseits liegen (zu Verteidigungszwecken), sondern mussten durch ihre Lage das Geschehen in der Region bestimmen können und gleichzeitig die Kontrolle wichtiger Landstraßen bzw. der Überlandstraßen ermöglichen. Untereinander waren sie allerdings wirtschaftlich isoliert, alle diesbezüglichen Aktivitäten außerhalb der Grenzen des Lehens mussten über Osaka abgewickelt werden. Als Standort für die Jōkamachi wurden bevorzugt Orte ausgewählt, die einen erhöhten Platz für die von einem, zwei oder sogar drei Flüssen umgebene Burg und gleichzeitig genügend Siedlungsfläche für die Bevölkerung boten. Bei ihrer Anlage wurde darauf geachtet, dass die Landstraßen durch die Viertel der Kaufleute und Handwerker (\"Chōnin\") verlaufen. Einerseits diente dies einem florierenden Gewerbe, andererseits aber auch als Schutzmaßnahme im Falle eines Angriffs: Ein Feind würde immer zunächst in die Viertel der einfachen Stadtbevölkerung geleitet. Grundsätzlich hatten die Jōkamachi der ersten Phase alle zwei Arten von Befestigungen: Den in drei Abschnitten gegliederten Burgbereich, der in der Regel mit Steinmauern und breiten Gräben befestigt war und mit Ausnahme des Daimyō und seiner Familie nicht bewohnt war. Dazu war die gesamte Stadt mit einem Graben oder einem Erdwall umgeben. Nur zwei oder drei Tore führten in die Stadt hinein und hinaus, so dass jederzeit der Zugang der Stadt und der Verkehr kontrolliert werden konnten. Bei Jōkamachi, die im späteren Verlauf der Edo-Zeit gegründet wurden, wurde auf die äußere Umwallung verzichtet, da sie sich aus militärischen Gesichtspunkten als überflüssig erwiesen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Gliederung.", "content": "Jōkamachi, die kurz vor Beginn und während der Edo-Zeit neu- oder umgebaut wurden, unterschieden sich von Stadtbauten der Vorgängerzeit dadurch, dass sie systematisch in Blöcken mit einem rechtwinkligen Straßensystem und unter Berücksichtigung des Ständesystems angelegt waren. Sie haben ihre Vorläufer in den \"Jinaimachi\" (, dt. \"Tempelstädte\") des 14. Jahrhunderts. Städten, die im Umkreis von Klöstern entstanden waren, und in der Art der Straßenführung und der Blockeinteilung den späteren Jōkamachi glichen. Um das Zentrum, der Burg oder Residenz des Daimyō, gliederten sich die Viertel der Samurai (\"Samuraimachi\"). Direkt um den Burgbereich herum waren die Samurai oberen und mittleren Ranges angesiedelt. Häufig war dieser Bereich durch Mauern und Wassergräben von den anderen Vierteln getrennt. Außerhalb dieser Viertel befanden sich die Quartiere der \"Ashigaru\", der Samurai des untersten Ranges, zu denen alle Dienstmannen des Daimyō zählten wie z. B. Büchsenmacher, Falkner und Schiffskapitäne. In diesem Bereich wohnten ebenfalls die Bediensteten der Samurai. Dazu kamen noch die Parzellen für die Pferdeställe und Lagerhäuser. Ausnahmen von dieser strikten Trennung konnte es in kleineren Jōkamachi geben, dort wohnten nur die oberen Samurai direkt um die Burg, die anderen Samurai und die \"Chōnin\" dagegen in enger Nachbarschaft. An die Samuraiviertel schlossen sich die Viertel der Kaufleute und Handwerker (\"Chōninmachi\") an. An der Peripherie der Städte waren Flächen für Tempel und Klöster vorgesehen (\"Teramachi\"). Die Priester waren in der Nähe der Tempel untergebracht oder hatten ihre eigenen Quartiere. In einigen Fällen, wenn das Einkommen des Lehens wie im Falle Hikones stark gestiegen war (von 180.000 auf 310.000 Koku), wurden an diese außen liegenden \"Chōninmachi\" weitere \"Samuraimachi\" angebaut, die von \"Ashigaru\" bewohnt waren. Innerhalb der \"Chōninmachi\" war die Bevölkerung nach Berufen in Häuserblöcken organisiert. Mehrere Blöcke bildeten ein Viertel, das durch Tore von den anderen Vierteln abgegrenzt war. Diese Tore waren nachts geschlossen und konnten nicht bzw. nur mit spezieller Erlaubnis passiert werden. Ein Umzug innerhalb einer Stadt in ein anderes Stadtviertel war nur möglich, wenn alle Einwohner des anderen Quartiers zustimmten, dasselbe galt bei Kauf oder Verkauf eines Hauses. Ausgewiesene Vergnügungsviertel (\"Hanamachi\") wie in Edo, Osaka und Kyōto gab es in den Jōkamachi nicht. Außer in den drei genannten Städten gab es während der Edo-Zeit nur in 21 weiteren Städten insgesamt 22 lizenzierte Bordelle (zwei davon in Nagasaki), die aber kein eigenes Viertel bildeten. Einzelne Vergnügungsstädte wie auch kleinere Theater hat es darüber hinaus gegeben, diese waren aber wie die Badehäuser und die Wohnstätten der \"Eta\" und \"Hinin\" nicht von den \"Chōninmachi\" getrennt ausgewiesen. Die Bevölkerungszahl der Jōkamachi war mehr oder weniger abhängig von der Höhe des Einkommens, das den Lehen vom Bakufu zugewiesen war. Direkt abhängig war die Zahl der Samurai. Z. B. werden für Hikone im Jahr 1695 19.000 Samurai bei 310.000 Koku Einkommen genannt und für Akita im Jahr 1747 17.000 Samurai bei 205.000 Koku Einkommen. Die Anzahl der \"Chōnin\" stand dazu ungefähr im Verhältnis 1:1, konnte aber im Einzelfall abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung des Lehens abweichen. Bezogen auf die genannten Städte Hikone waren es 15.000 \"Chōnin\" und im Falle Akitas 21.000. Die zugewiesene Grundstücksgröße für einen Samurai richtete sich nach dessen Einkommen und somit nach seinem Rang. Das Einkommen konnte zwischen 1000 Koku für die ranghöchsten und 40 Koku für die einfachen Dienstmannen betragen. Als Grundstücksgrößen werden 2000 m2 bei 300 Koku und 1000 m2 bei 100 Koku angegeben. Bei den \"Chōnin\" gab es keine großen Standesunterschiede, die ihnen zugewiesenen Parzellengrößen unterschieden sich nur geringfügig; die Grundstücke waren in der Regel 25–35 m tief und 5–12 m breit. Neben der Grundstücksgröße war ihnen dabei auch die Hausgröße und die Anzahl der Geschosse vorgeschrieben und Abweichungen wurden nicht geduldet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jōkamachi (jap., wörtlich: „Stadt unterhalb der Burg“, auch „Burgstadt“) ist die Bezeichnung der während der Edo-Zeit als Verwaltungszentrum eines Lehens (\"Han\") dienenden Städte in Japan. Dabei musste nicht jede Jōkamachi – entgegen dem Wortlaut des Begriffes – tatsächlich über eine Burg verfügen.", "tgt_summary": null, "id": 1945579} {"src_title": "Bahnstrecke Lübbenau–Kamenz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Mit einer Körperlänge von ca. 20 cm ist er etwas größer als die meisten Singvögel. Orangebauchsittiche wiegen zwischen 41 und 51 Gramm. Das hellgrüne Gefieder ist mit gelben Einschlägen durchsetzt. Charakteristisch leuchten ein goldgelb bis rötlicher Fleck im unteren Bereich des Bauches sowie ein hellblauer Streifen direkt über dem Schnabel. Die Vorderkanten der Flügel schimmern in kräftigem Königsblau und die Schwanzunterseite ist gelb gefärbt. Männchen und Weibchen ähneln sich weitgehend im Erscheinungsbild. Die weiblichen Artgenossen zeichnen sich durch ein etwas dunkleres Federkleid, einen kleineren Bauchfleck sowie einen Stirnstreifen ohne grünblauen Rand aus. Einige von ihnen tragen einen weißen Unterflügelstreif.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Beobachten kann man den Goldbauchsittich in Tasmanien, hier speziell im Southwest National Park. Als Zugvogel ist dieser Landstrich weniger seine Heimat, sondern primäres Brutgebiet. Während der Vogel den Sommer in Süd-West-Tasmanien verbringt, hält er sich im Herbst und Winter überwiegend an den Küsten Victorias und in Südaustralien auf. Er weist damit ein ähnliches Zugverhalten auf wie der mit ihm eng verwandte Feinsittich. Sein Lebensraum ist fast ausschließlich die Küste oder das küstennahe Binnenland. Er ist allerdings nicht so eng an die Küstenlinie gebunden wie der Klippensittich.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Brutplätze stellen Nischen und Aushöhlungen in Eukalyptusbäumen dar, die mit bis zu 6 Eiern belegt werden. Ein Pärchen bleibt meist bis zum Lebensende zusammen, den Nistplatz unterhalten beide bis zu fünf Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Nahrungsgrundlage für den Goldbauchsittich bilden unter anderem Grassamen, da er sich überwiegend am Boden aufhält. Dennoch kann der Umkreis, in dem die Futtersuche erfolgt, einen Radius von fünf Kilometern um das Nest herum einnehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Schutzmaßnahmen.", "content": "Dank der Einführung eines Förderprogrammes im Jahre 1984 konnte die Anzahl stabil gehalten werden. Jedoch bedrohen Verknappung des Lebensraumes speziell im Winterquartier sowie konkurrierende Vogelarten weiterhin den Bestand der Goldbauchsittiche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Goldbauchsittich (\"Neophema chrysogaster\"), auch Orangebauchsittich genannt, gehört zu den seltensten und damit sehr stark gefährdeten Vertretern der Gattung der Grassittiche (\"Neophema\"). Gegenwärtig schätzt man die Population auf 150 bis 200 Individuen. Er zählt damit zu den seltensten Vogelarten der australischen Fauna. Er genießt in Australien einen besonderen gesetzlichen Schutz und wird auf dem Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens geführt.", "tgt_summary": null, "id": 795318} {"src_title": "International Race of Champions", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fahrzeuggeschichte.", "content": "Ein erster Prototyp eines Lastwagens mit der Bezeichnung ZIL-130 wurde bereits 1956 gebaut. Dieses Fahrzeug hatte jedoch noch wenig mit dem späteren Serienmodell zu tun. Viel mehr war er Teil einer kontinuierlichen Entwicklung, die einen Nachfolger für den ZIS-150 beziehungsweise den daraus abgeleiteten ZIL-164 als Zielstellung hatte. Drei Jahre später, 1959, wurde ein weiterer Prototyp gebaut, der bis 1961 verschiedenen Tests und Prüfungen unterzogen wurde. Im Februar 1961 wurden von den zuständigen Behörden eine Serienproduktion sowie 31 Millionen Rubel zum Umbau der Fertigungsanlagen genehmigt. Die ersten fünf Lastwagen wurden noch im Jahr 1962 hergestellt. 1963 blieb die Stückzahl weiter gering, erst zum 1. Oktober 1964 konnte mit der Massenproduktion begonnen werden. Grund für die Verzögerung war der noch anhaltende Umbau der Fertigungsanlagen. In der Serienproduktion entstanden diverse Modellvarianten, darunter Sattelzugmaschinen und Fahrzeuge mit verlängertem Radstand. 1973 wurde das Fahrzeug mit dem staatlichen Qualitätssiegel der UdSSR ausgezeichnet. Ein Jahr später wurde der eine millionste ZIL-130 montiert. Gleichzeitig begann in einem externen Pkw-Montagewerk die Fertigung einer Version, die speziell an die klimatischen Bedingungen des hohen Nordens angepasst war. Außerdem wurde ein Modell mit Reihen-Sechszylinder-Ottomotor in die Produktion aufgenommen. 1977 wurde ein weiteres Modell mit deutlich verlängertem Radstand auf den Markt gebracht, 1980 diverse weitere Abwandlungen des Fahrzeugs. Ebenfalls zu Beginn der 1980er-Jahre wurde mit dem ZIL-138 eine Version auf den Markt gebracht, die mit gasförmigen Kraftstoffen betrieben werden konnte. 1986 wurden die Modelle nach der schon seit 1966 gültigen Norm umbenannt. Aus dem ZIL-130 wurde der ZIL-431410, auch alle andere Modifikationen erhielten neue Nummern. Am 30. Dezember 1994 stellte das ZIL-Werk in Moskau nach 32 Jahren die Produktion des Modells und seiner Modifikationen endgültig ein. Bis dahin waren 3.388.312 ZIL-130 vom Band gelaufen. Ab diesem Zeitpunkt fertigte das Uralski Awtomotorny Sawod (kurz UAmZ) den Lastwagen weiter, jetzt unter der Bezeichnung UAMZ-43140. Später wurde das Werk in „AMUR“ umbenannt, der Lastwagen entsprechend zum AMUR-43140. Einzige größere technische Änderung war, dass man die Kabine des ZIL-131 übernahm, den das Werk ebenfalls nach dem Auslaufen der Produktion in Moskau weiter fertigte. Bei UAmZ beziehungsweise AMUR wurde der Lastwagen weiter gefertigt, zuletzt als AMUR-531350. Die Produktion endete erst, nachdem der Hersteller im Sommer 2010 mit über drei Milliarden Rubel Schulden für bankrott erklärt wurde. Somit war das Fahrzeug fast ein halbes Jahrhundert in Serienproduktion.", "section_level": 1}, {"title": "Modellvarianten.", "content": "Im Laufe der langen Produktionsgeschichte des Fahrzeugs wurde eine nahezu unüberschaubare Anzahl von Versionen, Aufbauten und Abwandlungen gebaut. Die nachfolgende Liste ist eine Auswahl der häufigsten und bekanntesten Versionen. Zudem wurden diverse Feuerwehrfahrzeuge auf Basis des ZIL-130 gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Für die ursprüngliche Variante ZIL-130. Abmessungen und Gewichte", "section_level": 1}], "src_summary": "Der ZIL-130 () ist ein Lastkraftwagen, der ab 1962 zuerst vom sowjetisch/russischen Fahrzeughersteller Sawod imeni Lichatschowa produziert wurde. Außer der weit verbreiteten zweiachsigen Version gab es auch den Dreiachser ZIL-133, sowie eine militärische Version mit drei Achsen, umgestalteten Fahrerhaus und Allradantrieb, den ZIL-131. Der ZIL-130 wurde in viele Länder exportiert, nicht nur in den ehemaligen Ostblock. Neben Fahrzeugen wie dem leichteren GAZ-53 oder dem etwas größeren MAZ-500 prägte er das Straßenbild der Sowjetunion über mehrere Jahrzehnte.", "tgt_summary": null, "id": 2082237} {"src_title": "Rambler American", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung und Verbreitung.", "content": "Entwickelt und veröffentlicht wurde \"Travian\" von Gerhard Müller im Jahr 2004. Seit Juli 2005 führt er das Projekt mit der eigens gegründeten Travian Games mit Sitz in München und 150 Mitarbeitern weiter. Derzeit spielen nach Aussage der Betreiber weltweit über 5,2 Mio. Spieler \"Travian\". Es wird in 51 Ländern und 43 verschiedenen Sprachen vermarktet. Jede Region hat ein eigenständiges Spiel, wodurch kein Kontakt mit Spielern aus anderen Sprachen nötig ist. Bei Versuchsspielen oder bei besonderem Interesse, wie z. B. der Start einer neuen Version, finden sich viele Spieler anderer Regionen in der betreffenden Welt. Außerdem verteilen sich die Spieler in Regionen mit großer Nachfrage auf mehrere unabhängige Spielwelten – in der deutschsprachigen Version derzeit zwölf. [Stand: Januar 2011].", "section_level": 1}, {"title": "Das Spielprinzip.", "content": "Der Spieler beginnt bereits mit einem Dorf. Dabei muss er sich für eines der drei Völker Römer, Gallier und Germanen entscheiden. Jedes Volk hat Vor- und Nachteile. Römer können beispielsweise infrastrukturelle Vorteile nutzen, Gallier besonders schnell reiten und Germanen besonders gut kämpfen. Dies stellt (neben dem Zeitalter) den größten Unterschied zu Mitbewerbern dar. Außer einem Hauptgebäude sind zu Beginn keine Gebäude vorhanden. Der Spieler kann auf dafür vorgesehenen Flächen zuerst einfache Gebäude bauen. Im Lauf des Spiels können diese Gebäude dann erweitert werden, um zum Beispiel die Produktivität zu erhöhen. Mit zunehmender Spielzeit ergeben sich weitere Beschränkungen (z. B. Lagerkapazitäten), die zuerst ausgebaut werden müssen, bevor eine weitere Entwicklungsstufe erreicht wird (Näheres unter Technologiebaum). Auf Rohstofffeldern können die vier Rohstoffe Holz, Lehm, Eisen und Getreide abgebaut werden, die später als Nahrung, Baumaterial oder der Weiterverarbeitung dienen. Der Abbau erfolgt automatisch, nach einer festgelegten Quote pro Zeit, auch wenn der Spieler gerade nicht online ist. Nach dem Ausbau der ersten Gebäude kann der Spieler sich entscheiden, weiter zu siedeln, zu handeln oder zu plündern (d. h. kämpfen). Die Wahl der weiteren Gebäude und Ausbaustufen ändert sich dementsprechend. Nach einigen Wochen Spielzeit, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind, können weitere Dörfer gegründet oder Dörfer anderer Spieler erobert werden. Das Hauptdorf jedes Spielers ist jedoch uneinnehmbar, auch wenn es bei einem Angriff bis auf die Grundmauern zerstört wird. Spielstrategien können sehr unterschiedlich sein. Es gibt sehr aggressive Spieler die \"Offer\" genannt werden oder aber auch defensiv ausgeprägte Spieler, die \"Deffer\" genannt werden. Wie in anderen Spielen auch, ist \"Farmen\" in Travian bekannt (d. h. das bewusste Kleinhalten schwächerer Gegner, um dort in regelmäßigen Abständen zu plündern).", "section_level": 1}, {"title": "Allianzen.", "content": "Allianzen sind in \"Travian\" Bündnisse von bis zu 60 Spielern, die sich zum gegenseitigen militärischen und ökonomischen Nutzen zusammenschließen. Allianzen sind von zentraler Bedeutung für die Strategie in \"Travian\". Der Bau des Weltwunders und damit der Sieg ist ohne eine starke Allianz nicht möglich. Alliierte Mitspieler sichern den Sieg indem sie militärische Unterstützung geben und den Bau des Weltwunders mit Rohstoffen finanzieren. Innerhalb einer Allianz können die Spieler gegenseitig ihre Kampfberichte einsehen. Sie haben ein gemeinsames Kommunikationssystem und zumeist ein externes Forum für die Diskussion von Strategie und Taktik und einen eigenen Chat. Wie auch in anderen Spielen üblich, können Allianzen friedlich gesinnt sein, offiziell oder inoffiziell einem Bündnis oder Nichtangriffspakt zustimmen oder aber den Krieg erklären.", "section_level": 1}, {"title": "Das Ende einer Spielrunde.", "content": "Bereits gegen Mitte jeder Runde (bei der Travian Version 4 schon am Anfang) wird ein computergesteuertes Volk, die \"Nataren\", in die Spielwelt gesetzt (als Deus ex machina). Jedes der Natarendörfer enthält ein Artefakt, das erobert werden kann. Diese Artefakte bringen für den Besitzer Boni im Spiel, wie zum Beispiel schnelleren Truppenbau, weniger Getreideverbrauch oder größere Lagerkapazitäten. Gegen Ende der Runde werden dreizehn neue Natarendörfer in die Spielwelt gesetzt, die die Möglichkeit zum Weltwunderbau beinhalten. Obwohl die Truppen der Nataren sehr vielzählig und stark sind, werden meistens innerhalb der ersten Tage alle Natarendörfer erobert. Nach der Besetzung eines ihrer dreizehn Dörfer kann der siegreiche Eroberer dort ein Weltwunder errichten und damit das Spiel gewinnen. Die Nataren greifen in regelmäßigen Abständen alle Weltwunder an, andere Dörfer werden von ihnen jedoch nicht angegriffen. Bis zum Rundenende dauert es dann oft weitere zwei bis drei Monate, da Spieler anderer Allianzen immer wieder versuchen, fremde Weltwunder am Aufbau zu hindern oder zu zerstören. Für den Sieg sind ein mächtiges Imperium (im militärischen wie im ökonomischen Sinne) und eine starke Allianz nötig. Ist das Weltwunder bei Stufe 100 angekommen, ist die Runde zu Ende. Nach einigen Tagen werden die Konten vom Server entfernt. Es kommt zum Neustart.", "section_level": 1}, {"title": "Kosten/Finanzierung.", "content": "Die Spielserver werden durch Werbebanner und zwei Formen erweiterter Konten finanziert. Die „Travian Plus“ genannten kostenpflichtigen Konten schalten zusätzliche Übersichts- und Bedienfunktionen frei. „Travian Gold“ bietet dem Spieler Vorteile bei der Rohstoffproduktion. Die Community bemängelt, dass „Gold“-Konten einzelne Spieler übermäßig bevorteilen und das Spielgeschehen beeinflussen. \"travian.org\" war lange Zeit weltweit der einzige Server, der auf dieses Angebot verzichtete. Mittlerweile wurde \"travian.org\" eingestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Travian ist ein Browserspiel und ein Massive Multiplayer Online Game, das von Travian Games entwickelt und betrieben wird. Es kombiniert Aufbauelemente mit Plünderungs- und Eroberungszügen. Thematisch orientiert sich \"Travian\" an der Zeit des Römischen Reiches. Der Spieler hat die Wahl zwischen drei Völkern mit verschiedenen Eigenschaften. ", "tgt_summary": null, "id": 306383} {"src_title": "Graveyard Alive", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Marie Adélaide war die vierte Tochter und das sechste Kind König Ludwigs XV. von Frankreich und seiner polnischen Gemahlin Maria Leszczynska. Sie war die Ururenkelin des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Ursprünglich bekannt als „Madame Quatrième“, bis zum Tod ihrer älteren Schwester Marie Louise (1728–1733). Danach nannte man sie „Madame Troisième“ und später \"Madame Adélaide\". Adélaide erwies sich schon seit frühester Jugend als sehr selbstbewusst und dickköpfig. Als Ludwig XV. 1738 sie und ihre jüngeren Schwestern auf Rat des Kardinals Fleury aus Kostengründen in der Abtei Fontevrault erziehen lassen wollte, brach die sechsjährige Prinzessin in Tränen aus, warf sich ihrem Vater vor die Knie und flehte ihn an, sie nicht wegzuschicken. Zutiefst gerührt, durfte sie in Versailles bei ihrer Familie bleiben, während ihre Schwestern Victoire, Sophie, Therese Felizitas und Louise Marie bis 1748 bzw. 1750 in Fontevrault aufwuchsen. Adélaide besaß einen ausgeprägten Patriotismus, der sich mehr und mehr zu einer Art Nationalismus entwickeln sollte. Ihr Hass gegen Frankreichs Erbfeinde England und Österreich blieb zeit ihres Lebens grenzenlos und sie betrachtete ihre Heimat als größte und schönste Nation der Welt. So wurde sie mit elf Jahren dabei erwischt, wie sie mit 13 Louisdors in der Tasche, die sie beim Kartenspiel gegen ihre Mutter gewonnen hatte, auf einem Esel nachts Versailles verlassen wollte. Als man sie nach ihrem Vorhaben fragte, antwortete sie: „Ich fahre nach England, um mit den Lords zu schlafen, was sie sicher als Ehre aufnehmen werden, und dann schlage ich ihnen die Köpfe ab, um sie Papa zu bringen“. Sie galt als so stolz und eitel, dass sie sämtliche Heiratsanträge ablehnte, sogar die von Prinzen aus regierenden Dynastien, obwohl sie laut einem Zeitzeugen alle Eigenschaften besäße, um einen Mann glücklich zu machen. Doch in ihren Augen war ihr kein Prinz vom Rang ebenbürtig. Sie lebte daher wie ihre Schwestern unverheiratet in Versailles. Ihre Eitelkeit beruhte aber auch auf ihrer großen Schönheit. Der Ruf, eine der attraktivsten Frauen bei Hofe zu sein, eilte ihr voraus, ebenso ihre hohe Intelligenz. So sprach sie nicht nur fließend Italienisch und Englisch, sondern war auch eine hervorragende Mathematikerin und fertigte selbst Serviettenringe und Uhren an. Zudem hatte sie eine besondere Vorliebe für Hunde. Doch ihre größte Leidenschaft galt der Musik. Wie ihre übrigen Geschwister hatte sie das Talent und die Liebe dafür von ihrer Mutter geerbt. Sie spielte fast sämtliche Instrumente: Von der Violine, dem Cello, der Orgel, dem Cembalo bis hin zur Maultrommel und dem Waldhorn. Um dieser Neigung nachzugehen, ließ sie sich nur für diesen Zweck 1753 ein eigenes Musikzimmer einrichten. Zusammen mit ihren Geschwistern unterhielt sie auch ein Kammerorchester, das bedeutende und berühmte Konzerte bei Hofe veranstaltete. Ludwig XV. liebte seine Töchter über alles. Durch sie wurde seine Leidenschaft zum Sticken geweckt und er kochte sogar für sie Kaffee. Außerdem besuchte er sie täglich, spielte mit ihnen Karten oder ging mit ihnen auf die Jagd. Seine besondere Liebe galt Adélaide, von der er geradezu vergöttert wurde. Nach dem Tod ihrer älteren Schwestern Anne Henriette und Marie Louise Élisabeth 1752 bzw. 1759 avancierte sie zu seiner Lieblingstochter. So saß sie bei öffentlicher Tafel immer zu seiner rechten Seite und war darauf erpicht, mit dem Titel „Madame, älteste Tochter des Königs“, angesprochen zu werden. Der Alltag Adélaides war von Repräsentationsaufgaben und ihren musischen Interessen geprägt, doch begann sie bald wegen ihres ledigen Zustandes altjüngferlich und melancholisch zu werden. Um diese innere Leere zu füllen, begann sie wie ihre Schwestern übermäßig viel zu essen. Ihre Schränke waren vollgestopft mit Schinken, Käse, Wurst, Brot, Kuchen und Wein. Zudem verabscheute sie die Strenge der Etikette. So trugen die Töchter des Königs in ihren Privatgemächern weder Reifrock noch Korsett.", "section_level": 1}, {"title": "Leben am Hof.", "content": "Das Leben am Hof von Versailles wurde von den Mätressen des Königs geprägt, besonders von Madame de Pompadour und Madame du Barry. Ihre Mutter und ihre Geschwister bildeten eine konservativ-christliche Partei am Hofe von Versailles, die sich der Macht der Mätressen widersetzte. Adélaide hatte nämlich von Maria Leszczyńska nicht nur ihre geistigen Fähigkeiten geerbt, sondern auch die tiefe Frömmigkeit und tugendhaften Ansichten eines anständigen Lebens. So bezeichnete sie Madame Pompadour nur abfällig als „Maman Putain“ (Dirnenmutter). Trotz der Bemühungen der Mätresse, ein freundschaftliches Verhältnis zu den Töchtern des Königs aufzubauen, blieb dieses gespannt. Adélaide versuchte, Einfluss auf die Staatsgeschäfte zu nehmen. So intrigierte sie gegen ihren größten Feind, den Herzog von Choiseul, Frankreichs Außenminister und Günstling der Madame de Pompadour. Doch obwohl sie die Lieblingstochter des Königs war, blieb ihre politische Rolle bedeutungslos. Im Laufe der Jahre wurden Adélaide und ihre Schwestern immer mürrischer und betrübter. Aus der einstigen Schönheit war eine alte Matrone geworden und wegen ihres arroganten und konservativen Wesens waren die Töchter des Königs nun sehr unbeliebt bei der Hofgesellschaft, die sie hinter ihrem Rücken als alte Jungfern verspotteten. Sogar ihr Vater soll Adélaide manchmal als „alten Fetzen“ bezeichnet haben. Ihre Schwestern Victoire und Sophie blieben ihre einzigen Bezugspersonen. Da diese nicht annähernd so intelligent waren wie Adélaide, war es ihr ein Leichtes, diesen ihren Willen aufzuzwingen. Sie wurde der führende Kopf dieser Clique. Doch trotz ihrer negativen Eigenschaften erwies sie sich als liebevolle Ersatzmutter: Nach dem Tod ihres Bruders und dessen Ehefrau 1765 bzw. 1767, mit denen sie ein stets freundschaftliches Verhältnis gepflegt hatte, kümmerten sie und ihre Schwestern sich aufopfernd um ihre verwaisten Neffen und Nichten. Diese durften in den Gemächern ihrer Tanten wie ganz normale Kinder spielen, wild herumtollen und Sachen kaputtmachen. Adélaide sollte eine besonders intensive Beziehung zu ihrem ältesten Neffen aufbauen, dem späteren König Ludwig XVI. Ihr Einfluss auf diesen blieb lange Zeit bestehen und sie versuchte, ihn nach ihren Ansichten eines moralisch einwandfreien Lebens zu erziehen. 1768 starb ihre Mutter und Adélaïde stieg nun den Rang nach zur ersten Dame Frankreichs auf. 1768 entstand auch eine Porträtbüste von Jean Antoine Houdon. Hiermit erreichte sie den Gipfel ihrer Macht, hatte sie doch nun wichtige Repräsentationsaufgaben zu erfüllen. Doch sie wurde schon 1770 wieder in die zweite Reihe gedrängt, denn Ludwig XVI. wurde am 16. Mai in diesem Jahr mit der österreichischen Erzherzogin Marie Antoinette verheiratet, um den Frieden zwischen den ehemaligen Feinden Frankreich und Österreich zu garantieren. Adélaide verabscheute anfangs die junge und unschuldige Dauphine wegen ihrer Abstammung als Habsburgerin. Sie nannte diese nur verächtlich „l’Autrichienne“, „die Österreicherin“. Doch erkannte sie sofort die kindliche Naivität der 14-Jährigen und versuchte sich diese für ihre Absichten zu Nutze zu machen. Zum Schein ließen sie und ihre Schwestern sich auf eine Freundschaft mit ihr ein und wurden ihre einzigen Bezugspersonen am kalten Hofe von Versailles. Sie isolierten die völlig ahnungslose Dauphine vom Rest der Hofgesellschaft und fädelten sie geschickt in ihr Intrigennetz gegen Madame du Barry, der Mätresse ihres Vaters, ein. Adélaide hasste diese wegen ihrer Herkunft aus dem Pariser Rotlichtmilieu und versuchte sie vom Hofe zu entfernen. Daher übertrug sie diesen Hass auch auf Marie Antoinette, die sich mit ihren Tanten ständig über die Mätresse des Königs lustig machte und sich standhaft weigerte, diese zu beachten. Die daraus resultierende Rivalität zwischen der Dauphine und der Madame du Barry sollte nun für vier Jahre das Leben bei Hofe bestimmen. Ende April 1774 erkrankte Ludwig XV. an den Pocken. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr war es den Mitgliedern der königlichen Familie nicht gestattet, sich dem Krankenzimmer des Königs zu nähern. Lediglich Adélaide und ihre jüngste Schwester, die Karmelitin Marie Louise, durften ihren im Sterben liegenden Vater pflegen. Liebevoll versuchte sie, den von ihr Angebetenen von seinen Schmerzen zu lindern, doch er starb am 10. Mai 1774. Adélaide und ihre Schwestern zogen sich nun in die private Atmosphäre ihrer Appartements zurück, nachdem ihr Einfluss auf Ludwig XVI. und Marie Antoinette nachgelassen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Revolution und Flucht.", "content": "Nach dem Ausbruch der Französischen Revolution und der Überführung der königlichen Familie nach Paris 1789 musste Adélaide Schloss Versailles verlassen, sie nahm zusammen mit ihrer Schwester Victoire das Château de Bellevue, das einstige Lustschloss von Madame de Pompadour, als Wohnsitz. Aus Sicherheitsgründen sahen sich die beiden gezwungen, am 20. Februar 1791 nach Italien zu fliehen. Dort besuchten sie in Turin ihre Nichte Marie Clothilde und ließen sich 1799 in Triest nieder, wo sie unter ärmlichen finanziellen Verhältnissen lebten. Im selben Jahr starb Victoire und Adélaide sah sich nun ihrer einzigen Gefährtin beraubt. Ein Jahr danach starb auch sie als letztes Kind Ludwigs XV. Sie wurde später unter der Regierung des französischen Königs Ludwig XVIII. in der Basilika Saint-Denis beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Sachbücher Belletristik", "section_level": 1}], "src_summary": "Marie Adélaide de Bourbon, genannt Madame Adélaïde (* 23. März 1732 in Versailles; † 27. Februar 1800 in Triest), war Prinzessin von Frankreich und Navarra.", "tgt_summary": null, "id": 256685} {"src_title": "Scott Campbell (Eishockeyspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Přerov nad Labem befindet sich linksseitig der Elbe an deren Zufluss Kounický potok. Östlich des Dorfes erhebt sich der Hügel Přerovská hůra (236 m). Westlich mündet die Výmola in die Elbe. Nachbarorte sind Tři Chalupy, Řehákova Bouda und Tři Chaloupky im Norden, Litol und Ostrá im Nordosten, Semice im Osten, Starý Vestec im Südosten, Bříství im Süden, Mochov im Südwesten, Čelákovice und Císařská Kuchyně im Westen sowie Sedlčánky und Byšičky im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Přerov nad Labem sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Přerov nad Labem gehört die Ortslage Nový Přerov (\"Neu Prerau\").", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 993, als Bischof Adalbert von Prag das Dorf dem von ihm gegründete Benediktinerkloster Břevnov überließ. Über Přerov führte der Landessteig von Prag nach Lysá nad Labem, der hier die Elbe in einer Furt überquerte. Das Stift verpachtete in der Folgezeit die Güter in Přerov weiter. Zu den Pächtern gehörte u. a. Kojata von Hněvin, der 1227 seinen Knappen Konrad mit Přerov bedachte. Ab 1266 ist Ranek von Přerov und ab 1279 Matouš von Přerov als Besitzer nachweisbar. Um 1380 begann das Stift die Feste Přerov zum Verwaltungszentrum für seine Güter auszubauen. Diese Pläne wurden jedoch nicht vollendet und Přerov schließlich im Jahre 1400 an Michal Drštka ze Sedlčánek verpachtet. Ihm folgte ab 1419 Petr von Trkov. Nachdem Trkov während der Hussitenkriege verstarb, fiel der Besitz an Kaiser Sigismund. Dieser verpfändete Přerov 1437 an seinen Oberhofmeister Jindřich von Stráž. Nach dessen Tode erbte der oberste Richter des Königreiches Böhmen, Jiří Strážský von Stráž und Přerov den Besitz. Von dessen Tochter Johanka kaufte es der Oberstkanzler Johann von Schellenberg. Die Schellenberger förderten den Ort und erreichten 1499 die Erhebung von Přerov durch Vladislav II. zum Städtchen. Der böhmische Oberkammerherr Heinrich von Schellenberg verkaufte Přerov 1524 an die vereinigten Prager Städte. Nach dem antihabsburgischen Aufstand von 1547 wurde Přerov durch König Ferdinand I. konfisziert und den böhmischen Krongütern zugeschlagen. 1560 wurde Johann der Ältere Robenhaupt von Sucha (Robmhap ze Suché) zum ersten Hauptmann der königlichen Kammerherrschaft Přerov ernannt. Er beauftragte noch im selben Jahre Bonifatius Wohlmut mit dem Umbau der Feste zu einem Renaissanceschloss. An den Bauarbeiten waren auch Matteo Borgorelli und Ulrico Aostalli beteiligt, zwischen 1574 und 1605 wurden sie durch Ettore de Vaccani weitergeführt. Unter Robenhaupt entstanden eine Brauerei, Mühle, Sägemühle, der Weinberg und ein Hopfengarten. Ab 1598 setzte der stückweise Verkauf von Teilen der Kammerherrschaft ein. 1601 belieh Maria Magdalena von Lobkowitz die leere Kriegskasse Rudolfs II. mit 20.000 Meißnischen Schock und erhielt dafür die Dörfer Vyšehořovice, Vykáň, Horoušany, Tatce und Pečky zugeschrieben. 1608 überschrieb der König diese Güter ihrem Mann Jan Rudolf Trčka von Lípa als erblichen Besitz und Teil der Herrschaft Kounice. Die verbliebenen Reste der Herrschaft Přerov wurden 1632 an die Kammerherrschaft Brandeis angeschlossen. Nachfolgend begann der völlige Niedergang des Städtchens, das durch schwedische Truppen unter Johan Banér verwüstet wurde. Der Wiederaufbau des von den Schweden abgebrannten Schlosses erfolgte ab 1671 durch Santino de Bossi. Dabei kam es zur Absturz des Nord- und Westflügels sowie Teilen des Ostflügels, die nicht wieder aufgebaut wurden. Fortan diente das Schloss als Jagdschloss. Im Zuge der Josephinischen Reformen wurde am nördlichen Fuße der Přerovská hůra die Ansiedlung Neu Prerau gegründet. Im Jahre 1844 bestand Alt Prerau aus 95 Häusern und hatte 605 Einwohner. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften entstand 1850 die Marktgemeinde Alt Prerau / Starý Přerov mit dem Ortsteil Kocanda im Bezirk Böhmisch Brod. Daneben bildete Neu Prerau / Nový Přerov ebenfalls eine Gemeinde. 1860 ersteigerte der abgedankte Großherzog der Toskana, Leopold II. die Herrschaft Brandeis. Er begann mit der Wiederherstellung des Schlosses in Alt Prerau, die nach seinem Tode im Jahre 1870 durch seinen Sohn Erzherzog Ludwig Salvator in den Jahren 1872 bis 1873 vollendet wurde. Im Jahre 1903 schlossen sich die Gemeinden Alt Prerau und Neu Prerau zur Gemeinde Přerov nad Labem / Prerow an der Elbe zusammen. Als Erzherzog Ludwig Salvator 1915 ohne legitime Nachkommen verstarb, erbte der greise Kaiser Franz Joseph I. dessen Güter. Dieser verstarb im Jahre darauf und letzter Besitzer aus dem Hause Habsburg wurde Kaiser Karl I. Nach der Gründung der Tschechoslowakei wurde das Schloss verstaatlicht und war seit den 1920er Jahren an die Young Women’s Christian Association vermietet. Mit der Absicht der Errichtung eines hydrotherapeutischen Sanatoriums kaufte der deutsche Arzt Faifar das Schloss während des Zweiten Weltkrieges. Nach Kriegsende wurde es konfisziert und dem Nationalen Erneuerungsfonds zugewiesen, der es ab 1948 dem Tschechoslowakischen Rundfunk zur Verfügung stellte. Seit 1961 gehört die Gemeinde Přerov nad Labem zum Okres Nymburk.", "section_level": 1}], "src_summary": "Přerov nad Labem (deutsch \"Prerow an der Elbe\", früher \"Alt Prerau\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt fünf Kilometer östlich von Čelákovice und gehört zum Okres Nymburk.", "tgt_summary": null, "id": 2324713} {"src_title": "Luis Llosa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über sein frühes Leben ist wenig bekannt. Er kam in Taiyuan auf die Welt, sein Großvater Di Shaoshu war Vizekanzler unter Kaiser Tang Taizong. 686 wurde er Bürgermeister von Gansu. Da er großes Geschick im Umgang mit der nicht-han-chinesischen Bevölkerung bewies, erfreute er sich großer Popularität. 688 wurde er wegen seiner Kritik an Zhang Guangsun des Amtes enthoben, später als Bürgermeister von Fuzhou eingesetzt. Im September dieses Jahres wurde er zum Kanzler ernannt und war für äußere Angelegenheiten verantwortlich. Im Februar 693 wurde er wegen Verleumdung von Wu Chengyi in Haft genommen. 696 besetzten Streitkräfte der Chitan eine wichtige Stadt in Hebei. Um die Lage zu stabilisieren, setzte ihn Kaiserin Wu Zetian als Bürgermeister der Stadt Weizhou ein. Im Oktober 697 wurde er wieder an den Hof berufen und zum zweiten Mal Kanzler, was er bis zu seinem Tod blieb. Er bewog Kaiserin Wu dazu, den früheren Kaiser Tang Zhongzong zum Kronprinzen zu ernennen, um die Unterstützung des Volkes zu erlangen. 698 wurde Di Renjie zum stellvertretenden Kommandeur gegen äußere Invasionen ernannt. Nach seinem Tod im Jahr 700 wurde er vom Hof hoch geehrt, Kaiserin Wu äußerte ihre Gefühle mit den vier Zeichen, um auszudrücken, dass der Hof ohne Di Renjie leer geworden sei. Seine zwei Söhne, Di Guang-se und Di Djing-hui, wurden ebenfalls Beamte, sein Enkel Di Djien-mo wurde später Gouverneur der Hauptstadt des Kaiserreiches. In späteren Zeiten wurde der Scharfsinn Di Renjies und seine Fähigkeit, Verbrechen aufzuklären, sprichwörtlich und er wurde zum Helden einer Reihe von Erzählungen und zumindest eines chinesischen Kriminalromans mit dem Titel \"Di Gong An\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Di Renjie (; * 630; † 700) war ein chinesischer Beamter der Tang-Dynastie, der für seinen Kampf gegen Korruption bekannt war. Er war unter der Kaiserin Wu Zetian zweimal Kanzler des chinesischen Reiches und ist das Vorbild für Richter Di, den Helden einer Reihe von Kriminalromanen des niederländischen Diplomaten und Schriftstellers Robert van Gulik.", "tgt_summary": null, "id": 1947686} {"src_title": "European Commodity Clearing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johannes wurde um 1180 in Wildeshausen bei Oldenburg geboren. Wahrscheinlich entstammte er dem Oldenburg-Wildeshauser Grafengeschlecht. Er studierte Theologie und Jurisprudenz in Paris und Bologna. Vermutlich wurde er vom Heiligen Dominikus in Bologna spätestens 1220 in den Orden aufgenommen. Seit dem Jahr 1224 begleitete Johannes Teutonicus den päpstlichen Legaten Konrad von Urach durch Deutschland und trat 1225 als Kreuzzugsprediger den geplanten Zug Kaiser Friedrichs II. in Süddeutschland in Erscheinung. Er war persönlicher Beichtvater und Vertrauter Papst Gregors IX. und begleitete häufig päpstliche Gesandtschaften. So vermittelte er im Konflikt zwischen den Stedingern und dem Erzbischof von Bremen im Stedingerkrieg. Von 1231 bis 1233 war er Provinzial in Ungarn und von 1233 bis 1237 Bischof von Bosnien, wo er unter Versprechung ähnlicher Ablässe und Privilegien wie für Kreuzfahrer eine Ketzerbewegung der patarenischen Sekte eindämmen konnte. Danach ging er wiederum als Gesandter Gregors IX. zu Iwan Assen II., um diesen zu einem Bündnis gegen das griechisch-orthodoxe Kaiserreich Nikaia zu bewegen, was letztlich aber scheiterte. Von 1238 bis 1240 war Johannes Teutonicus Provinzial der Lombardei. Im folgenden Jahr, 1241, wurde er in Paris zum Ordensmeister gewählt („Frater magister episcopus“). Er war damit der dritte Nachfolger des hl. Dominikus in dieser Funktion. In der Folge predigte Johannes Teutonicus in fünf Sprachen und unterhielt gute Beziehungen zur römischen Kurie. Er veranlasste zwei wichtige Änderungen der Konstitutionen (Satzung) durch die Generalkapitel. Die Generalkapitel finden nicht mehr abwechselnd in Bologna und Paris statt, sondern auch in anderen Orten; so 1245 in Köln, 1247 in Montpellier, 1249 in Trier und 1250 in London. Paris verlor zudem sein Hochschulmonopol. Es wurden 1248 neue Generalstudien in Montpellier, Bologna, Köln und Oxford errichtet. Die besondere Bedeutung Johannes Teutonicus’ liegt jedoch auf dem Gebiet des Ordenslebens. Er vereinheitlichte nicht nur die dominikanische Liturgie, sondern gab der Ordensgesetzgebung eine festere Struktur. Predigt, Missionen und Studium wurden von ihm gefördert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes von Wildeshausen (auch \"Johannes Teutonicus\" oder \"Johannes Teutonikus\"; * um 1180 in Wildeshausen bei Oldenburg; † 4. November 1252 in Straßburg) war Ordensmeister der Dominikaner und förderte die Vereinheitlichung der dominikanischen Liturgie sowie Veränderungen der Generalkapitel.", "tgt_summary": null, "id": 857785} {"src_title": "1,3-Diaminopropan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Prinzipielles Vorgehen.", "content": "Die Menge der gleitenden Durchschnitte wird iterativ („gleitend“) über einen Ausschnitt, das „Fenster“, eines gegebenen Signals berechnet. Das verwendete Fenster wird überlappend verschoben, d. h., wiederholt wird der erste Wert aus dem betrachteten Ausschnitt gestrichen, der erste Wert nach dem Ausschnitt hinzugenommen und ein neuer Mittelwert berechnet. Für die Berechnung des Mittelwerts können die im Fenster vorkommenden Werte anschließend beliebig gewichtet werden. Die Ergebnismenge der Mittelwerte ist für sich genommen unabhängig. Häufig wird sie jedoch in den Zusammenhang mit einer Position der Eingabemenge gebracht, die „hot spot“ genannt wird. Der hot spot kann im Bereich des Fensters liegen, muss es aber nicht. Bei Zeitreihen wird häufig der letzte Zeitpunkt als hot spot verwendet; in anderen Anwendungsfällen sind zentrierte Abbildungen üblich.", "section_level": 1}, {"title": "Einfacher gleitender Durchschnitt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Berechnung und Zentrierung der Berechnung.", "content": "Der einfache gleitende Durchschnitt () formula_1-ter Ordnung einer diskreten Zeitreihe formula_2 ist die Folge der arithmetischen Mittelwerte von formula_1 aufeinanderfolgenden Datenpunkten. Da es sich um eine Zeitreihe handelt, liegt der \"hot spot\" auf dem letzten Zeitpunkt. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf diesen Sonderfall. In Analogie zu Filtern mit endlicher Impulsantwort wird formula_5 auch \"Ordnung\" genannt. Solch ein gleitender Durchschnitt hat eine Verzögerung (Gruppenlaufzeit) von formula_6, d. h. die gemittelten Werte „hinken“ um formula_7 Zeiteinheiten hinterher. Diese Verzögerung kann korrigiert werden, indem man den gleitenden Durchschnitt um formula_8 verschiebt. Dies ist der sogenannte \"zentrierte Durchschnitt\". Dann sind jedoch keine Werte mehr für die ersten und letzten formula_7 Zeiteinheiten vorhanden. Ohne den Einsatz eines dynamischen Fensters kann diese Lücke nur geschlossen oder zumindest verkleinert werden, indem man eine geringere Ordnung, andere Gewichtungen oder einen Schätzer verwendet. Der zentrierte einfache gleitende Durchschnitt der Ordnung 3 ist also durch gegeben. Ein Beispiel für die Verwendung von derartigen gleitenden Durchschnitten sind die 38- bzw. 200-Tage-Durchschnittswerte von Börsenkursen, die den gleitenden Durchschnitt der \"vergangenen\" formula_1 Börsentage eines Wertpapierkurses beschreiben. Ein Gleitender-Mittelwert-Filter ist ein Tiefpass-Filter, jedoch werden einzelne Frequenzbereiche stärker oder schwächer gefiltert, und es kommt zu Signalverschiebungen ().", "section_level": 2}, {"title": "Gleitender Durchschnitt mit dynamischem Fenster.", "content": "Der gleitende Durchschnitt formula_1-ter Ordnung einer diskreten Menge formula_2 hat formula_14 Wertepaare weniger als die Gesamtmenge formula_15. Da sehr stark oszillierende Graphen eine entsprechend hohe Ordnung zur ausreichenden Glättung der Ergebnismenge benötigen, kann dieser Effekt einen spürbaren Einfluss auf die Darstellung haben. Die resultierende Trendlinie liegt dann verstärkt versetzt und gibt somit eine zunehmend schlechtere Abstraktion der Originaldaten wieder. Bei einer diskreten Menge kann der Versetzungseffekt durch die Verwendung eines dynamischen Mittelwertfensters vermieden werden. Bei diesem Verfahren wird jeder Mittelwert formula_16 aus den formula_1 Parametern formula_18 bis formula_19 berechnet. Die Fensterränder formula_20 und formula_21 leiten sich aus der jeweiligen relativen Position formula_22 ab, mit: formula_24 ist dabei die (absolute) Position von formula_25 in formula_2. Das mit Hilfe von formula_27 und formula_28 definierte dynamische Fenster zur Bildung der Mittelwerte deckt die volle Breite des ursprünglichen Graphen ab und abstrahiert die Originaldaten von Rundungsfehlern abgesehen versetzungsfrei. Beispiel: Das Wachstum der volkswirtschaftlichen Produktivität zwischen 1891 und 2012 schwankt sehr stark. Der Graph gebildet aus dem gleitenden Mittelwert der Ordnung formula_29 glättet diese Kurve gut (rote Linie). Berechnungsbeispiel für den ersten möglichen Wert von 1915: Die geglättete Kurve ist eine zwar aussagekräftige, aber deutlich versetzte Trendlinie. Zudem gehen dabei gut 20 % der Wertepaare verloren. Mit Hilfe eines dynamischen Fensters lassen sich die Werte über die gesamte Breite von formula_2 berechnen. Das Ergebnis ist eine nicht versetzte Trendlinie (blaue Linie). Berechnungsbeispiel für 1891, 1915 und 2012:", "section_level": 2}, {"title": "Online-Berechnung.", "content": "Durch die Überlappung bei der Berechnung des gleitenden Mittels für zwei aufeinanderfolgende Punkte wird die Summe für formula_14 Punkte doppelt berechnet. Um diesen redundanten Aufwand zu reduzieren, existiert ein Online-Algorithmus, der mit nur zwei Additionen und Multiplikationen pro Mittelwert auskommt:", "section_level": 2}, {"title": "Gewichteter gleitender Durchschnitt.", "content": "Der gewichtete gleitende Durchschnitt formula_37 der Ordnung formula_1 einer Zeitreihe formula_2 ist – analog zum Filter mit endlicher Impulsantwort – definiert als: Dabei stellt formula_41 die Gewichtung der jeweiligen Datenpunkte dar (äquivalent zur Impulsantwort des Filters). Wenn formula_42, ist das Filter nicht kausal, sondern berücksichtigt zukünftige Werte bei der Durchschnittsbildung. Die Summe über alle Gewichte muss 1 ergeben, da sonst noch eine Verstärkung (formula_43) oder Dämpfung (formula_44) hinzukommt. Ein Beispiel ist das zentrierte Binomialfilter dritter Ordnung mit formula_45, formula_46, formula_47 und formula_48:", "section_level": 1}, {"title": "Spektrale Eigenschaften.", "content": "Bildet man den zentrierten gleitenden Durchschnitt formula_1-ter Ordnung formula_51 einer schwach stationären Zeitreihe formula_52 mit Spektraldichte formula_53, dann hat formula_51 die gefilterte Spektraldichte mit der Übertragungsfunktion wobei formula_57 den Fejér-Kern bezeichnet. An der grafischen Darstellung für formula_58 mit der Übertragungsfunktion formula_59 kann man die Tiefpass-Eigenschaft erkennen: Frequenzen nahe 0 werden nicht gedämpft. Andererseits zeigt dieses einfache Filter das übliche Antwortverhalten bei der Faltung mit einem Rechtecksignal. Bei einer Filterbreite von 3 werden die Frequenzen bis zum Punkt formula_60 zunehmend bis zur vollständigen Unterdrückung gedämpft. Frequenzen, die über diesen Punkt hinaus vorhanden sind, werden nicht etwa auch unterdrückt, sondern treten mit invertierter Phase auf. Das kleinste Binomialfilter mit ungerader Breite und mit den Gewichten formula_61, formula_62, formula_61 ist ein Tiefpass-Filter mit formula_64 für alle Frequenzen. Es dämpft die Frequenzen bis formula_65 zunehmend und mit konstanter Phasenverschiebung.", "section_level": 1}, {"title": "Linear gewichteter gleitender Durchschnitt.", "content": "Ein linear gewichteter gleitender Durchschnitt (engl.: \"linear weighted moving average\" (LWMA, meist: WMA)) ordnet den Datenpunkten linear aufsteigende Gewichte zu, d. h. je weiter die Werte in der Vergangenheit liegen, desto geringer ist ihr Einfluss:", "section_level": 1}, {"title": "Exponentiell geglätteter Durchschnitt.", "content": "Der exponentiell geglättete Durchschnitt ordnet den Datenpunkten einer Zeitreihe exponentiell abnehmende Gewichte zu. Somit werden auch hier jüngere Datenpunkte stärker gewichtet als weiter zurückliegende, jedoch noch stärker als beim gewichteten gleitenden Durchschnitt. Da der exponentielle Durchschnitt nicht nur Werte aus der Zeitreihe, sondern auch vorangegangene Mittelwerte miteinbezieht, stellt er ein Filter mit unendlicher Impulsantwort dar. Ein entscheidender Vorteil ist seine wesentlich kürzere Verzögerung bei gleicher Glättung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der gleitende Durchschnitt (auch gleitender Mittelwert) ist eine Methode zur Glättung von Zeit- bzw. Datenreihen. Die Glättung erfolgt durch das Entfernen höherer Frequenzanteile. Im Ergebnis wird eine neue Datenpunktmenge erstellt, die aus den Mittelwerten gleich großer Untermengen der ursprünglichen Datenpunktmenge besteht. In der Signaltheorie wird der gleitende Durchschnitt als Tiefpassfilter mit endlicher Impulsantwort (FIR-Tiefpass) beschrieben. In der gleichgewichteten Form stellt der gleitende Durchschnitt das einfachste FIR-Tiefpassfilter dar. ", "tgt_summary": null, "id": 1057503} {"src_title": "Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1888 bis 1957.", "content": "Das heutige \"Nicolaus-Cusanus-Gymnasium\" wurde 1888 als private höhere Knabenschule gegründet. Die Stadt übernahm die Trägerschaft im Jahr 1902. Das Provinzialschulkollegium erkannte die Schule 1906 als Progymnasium an. 1908 wurde erstmals eine Untersekunda abgeschlossen. 1908 übernahm die Stadt die private höhere Mädchenschule in ihren Haushalt, und 1909 wurde das neue Schulgebäude an der Viktoriastraße (Odenthaler Straße) durch beide höhere Schulen bezogen. 1927 erfolgte die Anerkennung der städtischen höheren Mädchenschule als \"Lyzeum\". Das Lyzeum wurde 1933 abgebaut und zugleich ein Realprogymnasium für Jungen und Mädchen eingerichtet. 1937 erfolgte der Aufbau zum Vollgymnasium (Oberschule), 1940 wurde zum ersten Mal die Reifeprüfung abgenommen. Auf Grund des Zweiten Weltkrieges kam 1945 der Unterricht vorübergehend zum Erliegen. Im November 1945 wurde die Schule als städtisches altsprachliches Gymnasium mit neusprachlichem Zweig für Jungen und Mädchen und Frauenoberschule i. E. wiedereröffnet, Schulleiter wurde Carl Lenaerts. 1947 erfolgte die Gründung der schulischen \"Vereinigung der Ehemaligen\". Am 17. Juli 1956 wurde der Grundstein für das neue Schulgebäude an der Reuterstraße gelegt.", "section_level": 2}, {"title": "1958 bis 1982.", "content": "Am 1. April 1958 wurde ein neues Schulgebäudes durch Superintendent Hans Encke und Weihbischof Wilhelm Cleven geweiht. Bis 1979 wurde das Gebäude um Turnhalle, Aula, Südtrakt und Pavillons (1970) erweitert. 1965 wurde die Erprobungsstufe eingeführt. 1966 erhielt die Schule den Namen \"Nicolaus-Cusanus-Gymnasium\". Im selben Jahr wurde der Förderverein \"Vereinigung der Ehemaligen, Freunde und Förderer des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums Bergisch Gladbach e.V.\" als Nachfolger der seit 1947 bestehenden \"Vereinigung der Ehemaligen\" gegründet. 1965 war ein Sozialwissenschaftliches Mädchengymnasium eingerichtet worden, das 1966 eine eigene Leitung erhielt und seitdem selbstständig ist, seit 1972 als Städtisches Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium für Jungen und Mädchen. 1968 war am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium mit der Entlassung der letzten Klasse (UII) der Abbau der Frauenoberschule abgeschlossen. Zwischen 1971 und 1973 fand ein Oberstufenreformversuch, das sogenannte NCG-Modell, statt, in dessen Rahmen 1972 eine differenzierten Mittelstufe und 1973 eine differenzierten Oberstufe (KMK-Modell) eingeführt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "1983 bis 2007.", "content": "Ein neuer Bibliothekstrakt wurde 1993 erbaut und eröffnet. 1995 wurde die von ehrenamtlichen Helfern betriebene Cafeteria eröffnet, die 2011 umgebaut und für etwa 400.000 € neu gestaltet wurde. Mit Beginn des Schuljahres 2004/2005 erfolgte die Einschulung des letzten G9-Jahrgangs in die Sekundarstufe I. Am 21. September 2004 wurde durch Bürgermeisterin Maria Theresia Opladen und Schulleiter Norbert Liesenfeld der erste Spatenstich für einen neuen Trakt gesetzt. Das von dem Architekten Jürgen Kreft konzipierte Gebäude mit 10 Klassenräumen und einem Musiksaal wurde am 22. August 2005 bezogen. 2006 entstand nach dem Abriss des Pavillons (\"Westtrakt\") ein neuer Schulhof mit Ballspielfeldern und Kletterfelsen. Mit Beginn des Schuljahrs 2005/2006 wurde das G8-Abitur am NCG eingeführt. Das Bläserorchester des NCG, von Anfang an dirigiert durch Joachim Zinzius, gab am 18. November 2005 zu seinem 25-jährigen Bestehen ein Jubiläumskonzert.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2008.", "content": "Mit der Premiere am 25. Februar 2010 führten Schüler des NCG zum 25. Mal die alljährliche Kultur-Performance \"Kultursplitter\" auf der Bühne der Schulaula auf. Am 15. April 2010 konnten drei mit neuester Schullabor- und Sicherheitstechnik ausgestattete Chemiefachräume eingeweiht werden. Am 28. Februar 2012 demonstrierte die Schülerschaft für den Erhalt des derzeitigen Schulstandorts Reuterstraße in der Bergisch Gladbacher „Bildungslandschaft Nord“. Ein Bürgerbegehren unter dem Motto \"Bildung braucht Platz: Das NCG muss bleiben!\" erbrachte im Juni/Juli 2012 deutlich mehr als 8000 Unterschriften und somit annähernd doppelt so viele als erforderlich. Der städtische „Aktionsplan Schulen 2018“ griff die Forderung des Begehrens auf und sah nun den Erhalt des Schulstandorts und dessen Sanierung ab 2013 vor. Im Rahmen eines Klavierkonzerts am 10. Januar 2013 wurde der nach über vier Jahrzehnten generalüberholte Steinway-Flügel der Schule eingeweiht und das Festjahr zum 125-jährigen Bestehen der Schule eröffnet. Im Oktober 2014 wurden Planungen für eine Sanierung der Schulgebäude aus den 1960er-Jahren aufgenommen. Die Sanierung soll im Frühjahr 2020 beginnen. Dabei wird aus finanziellen Gründen auf einen vollständigen Neubau verzichtet und nur der älteste Teil der Schule, der Nordtrakt, abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Für die Bauzeit werden Verwaltungsbüros, das Lehrerzimmer sowie insgesamt 17 Schulklassen in Containern untergebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturleben.", "content": "Die alljährlichen Veranstaltungsreihen 'Kultursplitter' (seit 1986) und 'Musik – Musik – Musik' sind seit vielen Jahren regelmäßiger Bestandteil des schulischen Kulturlebens. Einzelne Kulturveranstaltungen ergänzen diese Programme regelmäßig. Z.B.: Unterstufenchor u. a. mit: Die seit 1985 bestehende Theater-AG der Oberstufe u. a. mit: Seit 1980 besteht die Möglichkeit, im schuleigenen Bläserorchester und seit 1986 in einer Big Band mitzuwirken. Im März 2019 fand die große Kulturveranstaltung \"Q2ulturschock\", organisiert von Schülern mit einem breiten Programm, in der Aula des NCG statt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Am 1. März 2010 wurde der Schule der Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Wettbewerbe.", "content": "Die Teilnahme von Schülern an regionalen, bis hin zu internationalen Schülerwettbewerben, gehört zum festen Bestandteil des Schulprogramms. Bei den nachfolgenden, renommierten Wettbewerben konnten in den vergangenen Jahren erste Plätze belegt werden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Nicolaus-Cusanus-Gymnasium (NCG) ist ein staatliches Gymnasium in der Stadt Bergisch Gladbach, benannt nach dem deutschen Kirchenrechtler, Philosophen, Bischof und Kardinal Nikolaus von Kues. ", "tgt_summary": null, "id": 637032} {"src_title": "Sophia Charlotte von Platen-Hallermund", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik und Aufnahme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Bei den Rohdaten handelt es sich um digitalisierte 360-Grad-Panoramabilder, die mit speziell ausgerüsteten Pkw und Fahrrädern aufgenommen werden. Diese Spezialfahrzeuge haben auf dem Dach in etwa 2,9 Metern Höhe (in der Schweiz 2 Meter, beim \"Google-Bike\" augenscheinlich etwas niedriger) neun Kameras montiert: acht Kameras für den 360-Grad-Blick, eine Kamera ist nach oben gerichtet. Darüber hinaus sind drei Lasermessgeräte zur dreidimensionalen Vermessung vorhanden. Durch die gesammelten 3D-Daten soll es zu einem späteren Zeitpunkt in Google Earth eine räumliche Darstellung der Gebäude mit den Street-View-Daten als Oberflächen geben. Der Erfassungsradius der von der deutschen Firma Sick AG hergestellten Laserscanner beträgt etwa 50 Meter. Außerdem hat Google in verschiedenen US-Nationalparks Bilder durch Fußgänger aufnehmen lassen. Es wurde ein spezieller Rucksack verwendet, der ebenfalls mit Kameras in 2,5 m Höhe ausgerüstet ist.", "section_level": 2}, {"title": "Software.", "content": "Zusätzlich zu den Foto- und 3D-Daten werden Daten über Funknetze gesammelt. Diese Daten umfassen den Netzwerknamen (SSID), die Verschlüsselungsstärke und die MAC-Adressen der verwendeten Geräte. Diese Daten sollen zur WLAN-basierten Ortung dienen. Neben diesen Verkehrsdaten wurden, soweit die Netzwerke nicht verschlüsselt waren, die übermittelten Daten mitgeschnitten. Google verwendet dazu das Programm Kismet. Die Methode ist, unter anderem als Wardriving, seit längerem bekannt. Im März 2011 verhängte die französische Datenschutzbehörde CNIL eine Geldstrafe gegen Google wegen des Datensammelns. Zur Nutzung der Street-View-Daten in Google Maps gelangt der Nutzer, indem er das gelb-orange Symbol eines stilisierten Männchens (\"Pegman\") auf der rechten unteren Seite des Google-Maps-Interface mit dem Cursor in dem ausgewählten Gebiet auf einen bestimmten Ort zieht. Straßen, für die Street-View-Daten verfügbar ist, sind blau unterlegt. Steht Street View für eine bestimmte Karte nicht zur Verfügung, ist das Männchen ausgegraut. Das Bild ist mit der Maus um 360 Grad sowie nach oben und unten drehbar. In Google Maps sind Pfeile in das Bild integriert, um zum nächsten oder zurück zum vorherigen Panorama zu wechseln. Da etwa alle zehn Meter ein Foto gemacht wird, ist es dadurch möglich, eine Strecke virtuell in Google Maps oder Google Earth „abzufahren“.", "section_level": 2}, {"title": "Kameras.", "content": "Google verwendete vier Arten von Street-View-Kameras. Kameras der Generationen 1–, 2, 3 und 4 wurden verwendet, um Fotos in den Vereinigten Staaten zu machen. Die erste Generation der Kameras war schnell überholt. Die zweite Generation setzte man in Australien ein. Die erste, zweite und dritte Generation der Street-View-Kameras verursachten gelegentlich sichtbare Schatten in Bildern, die morgens und abends aufgenommen wurden. Aufnahmen mit Kameras der vierten Generation ersetzen alte Aufnahmen durch Bilder in nahezu HD-Qualität. Im Februar 2010 führte Google an einem Schneemobil die vierte Generation der Street-View-Kamera mit, um Bilder der „Whistler Blackcomb Ski Slopes“ für die Olympischen Winterspiele in Vancouver (Kanada) aufzunehmen. Im Oktober 2011 hat Google damit begonnen, Bahnstrecken für Street View zu erfassen. Die Verbindung zwischen Thusis über St. Moritz nach Tirano gehört zum UNESCO-Welterbe, Google wurde bei dem Vorhaben durch die Rhätische Bahn unterstützt. Im Mai 2017 begann Google, alle Street-View-Kameras aufzurüsten. Kamerarucksäcke oder Streetview-kompatible Panoramakameras können zur Aufnahme für Streetview – auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz – kostenlos ausgeliehen werden.
Organisationen, Unternehmen und professionelle Fotografen wie auch Privatpersonen können damit für kulturell, historisch oder touristisch bedeutende Orte werben.", "section_level": 2}, {"title": "Verfügbarkeit.", "content": "Der Dienst erfasst in den USA einen Großteil des Landes und steht seit Sommer 2008 für Teile Frankreichs, Japans, Italiens, Spaniens, Neuseelands und Australiens zur Verfügung. Die Strecke der Tour de France im Jahr 2008 wurde drei Tage vor ihrem Start in Google Street View veröffentlicht. Seit März 2009 ist der Dienst in Großbritannien und den Niederlanden verfügbar. Die Städte Rom, Mailand, Florenz sowie Straßen rund um den Comer See, mit vielen kleinen Dörfern und Städten, sind bereits erfasst und verfügbar. Am 18. August 2009 wurden Straßenansichten der Schweizer Großregionen von Genf, Basel, Bern und Zürich sowie Luzern, Winterthur und der portugiesischen Städte Lissabon und Porto veröffentlicht. Außerdem ist Mexiko-Stadt per Street View einsehbar. Am 20. Januar 2010 wurden Dänemark und Schweden hinzugefügt, am 9. Februar Norwegen und Finnland. Am 11. März kamen Hongkong und Macau hinzu. Am 8. Juni wurden Bilder aus Südafrika aus Anlass der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 veröffentlicht. Am 8. Dezember wurde Street View für Rumänien veröffentlicht. Im April 2013 wurden Aufnahmen für Ungarn verfügbar, im Oktober für Island. 2014 wurde der Dienst für Österreich zunächst eingestellt; seit Juli 2017 erstellt Google aber Aufnahmen für Street View. Im Jahr 2015 waren fast alle Länder der Europäischen Union, mit Ausnahme von Deutschland und Österreich, flächendeckend durch Google Street View erfasst.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Ab Juli 2008 nahm Google deutsche Straßen in vielen Städten und Landkreisen auf und veröffentlichte, an welchen Orten weitere Aufnahmen geplant wurden. Am 10. August 2010 gab Google bekannt, dass der Kartendienst für die 20 größten Städte Deutschlands bereitgestellt wird: Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal. Google warb dafür im August 2010 mit ganzseitigen Anzeigen in Zeitschriften, Tageszeitungen und Regionalzeitungen. Ab dem 17. August 2010 konnte man vor Veröffentlichung die Unkenntlichmachung des eigenen Hauses beantragen. Diese Widerspruchsfrist endete am 15. Oktober 2010. Auch nach Veröffentlichung von Street View sind Widersprüche möglich. Google ließ die Unkenntlichmachung durch den TÜV Rheinland prüfen und bekam das TÜV-Rheinland-Gütesiegel. Google räumte ein, dass es bei der manuellen Unkenntlichmachung vereinzelt zu Fehlern kommen kann. In solchen Fällen ist ein wiederholter Einspruch möglich, den Mitarbeiter bearbeiten. Bis November 2010 waren über Google Street View noch keine Bilder aus Deutschland abrufbar, da Google hierzu Gespräche mit dem hamburgischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit führte. Ähnliche Dienste waren auch bei anderen Anbietern wie \"sightwalk\", Navteq, Bing Maps für einige deutsche Städte geplant oder verfügbar. Obwohl zunächst keine Bilder aus Deutschland verfügbar waren, erfolgten nach Angaben von Google etwa eine Million Aufrufe pro Tag aus Deutschland, so viele wie aus keinem anderen Land, in dem Street View nicht angeboten wurde. Am 2. November 2010 wurden zum ersten Mal in Deutschland liegende Straßenzüge in Street View online gestellt. Neben bekannten Objekten wie dem Kanzleramt, der Siegessäule oder zehn Stadien der Bundesliga konnte der Betrachter auch in Teilen des bayerischen Ortes Oberstaufen virtuell „spazieren gehen“. Zwei Wochen später wurden die 20 nach Einwohnerzahl größten Städte online gestellt. Insgesamt gab es 244.237 Anträge auf Unkenntlichmachung, die vor dem Start bearbeitet werden mussten. Diese Gebäude erscheinen unwiderruflich verpixelt, da Google sich verpflichtet hat, das Rohdatenmaterial zu löschen. Am 10. April 2011 gab Google bekannt, den in Deutschland durch Street View abgedeckten Bereich nicht auszuweiten oder zu aktualisieren. Seit August 2017 fahren die Kamerafahrzeuge von Google wieder durch Deutschland. Die Aufnahmen werden nicht veröffentlicht, sie dienen der Aktualisierung von Stadt- und Straßenplänen. Stattdessen werden weiterhin die Aufnahmen von 2008 bis 2010 bereitgestellt. Dies führt zu in der Presse mitunter als „Zeitreise“ bezeichneten Effekten, weil sich die Realität seit 2008 vielerorts erheblich veränderte. Am 20. Oktober 2019 berichtete die Welt am Sonntag, dass Gespräche zwischen Google und der Hamburger Datenschutzbehörde liefen, um die aktuelle Rechtslage zu klären. Zur Diskussion stehe, ob der Rechtsanspruch auf Verpixelung weiter Bestand hat und ob vielleicht eine andere Behörde inzwischen zuständig sein könnte, da Google seinen Europa-Hauptsitz mittlerweile in Irland hat. Daher seien auch noch weitere Gespräche mit anderen Stellen geplant. Offenbar plant Google nach über zehn Jahren in Deutschland seine Bilder zu aktualisieren oder das Street-View-Programm auszuweiten.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich begann Google 2008 mit dem Webdienst. Neben Schutz der Privatsphäre, Datenschutz und von anderen Persönlichkeitsrechten bestehen in Österreich insbesondere Bedenken, dass (BMI/Polizei). Die Datenschutzbehörde hatte dann 2010 eine Pause der Ablichtung der Straßenzüge in Österreich bewirkt, jedoch nicht wegen der Bilder selbst, sondern wegen der mitaufgezeichneten Daten über vorhandene WLANs. Von Ende Mai bis Ende November des Jahres lief ein Prüfungsverfahren. Ein Auflagenbescheid Dezember 2010 legte fest, welche Einschränkungen Google einhalten muss, um die Street-View-Aufnahmen fortsetzen zu dürfen. So werden zwar Gesichter und Autokennzeichen automatisch unkenntlich gemacht, es müsste zum Beispiel aber vor Kirchen, Spitälern oder Frauenhäusern der ganze Körper verpixelt werden, oder von Spaziergängern nicht einsehbare Privatgärten, die die hochgestellten Kameras erfassen können, retuschiert werden. Da diese Auflagen nicht erfüllt werden konnten, weil sie technisch nicht machbar waren, verzichtete die Firma für Österreich auf den Dienst. Bestehende Aufnahmen wurden nach Angabe der Firma gelöscht, doch ging im Juni 2015 eine Anzahl Einzelbilder in Wien kurz ans Netz. Nach Auskunft von Google Österreich handelte es sich um ein Versehen, es waren Aufnahmen von 2009/10, die seinerzeit nie online gestellt worden waren. Seit November 2012 sind bei Google Street View Panoramaaufnahmen von Skipisten der österreichischen Skigebiete Ischgl und Sölden verfügbar. Einige weitere Sonderprojekte, bei denen den Datenschutzbestimmungen entsprochen werden kann, wie am Red Bull Ring in Spielberg oder im Stadion der Wiener Austria, werden angeboten. Am 10. Juli 2017 kündigte Google Austria an, dass ab 19. Juli ein spezielles Kamerafahrzeug Aufnahmen in Österreich machen wird, beginnend in Wien, Graz und Linz. Online verfügbar ist der Dienst seit Juli 2018.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz sind auf den 18. August 2009 die Großräume um Basel, Zürich, Bern sowie das Nord- und Westufer des Genfersees aufgeschaltet worden. Die Autobahnen einiger Alpentäler (Rhonetal) sind erfasst. In der Woche vom 11. Oktober 2010 bis zum 15. Oktober 2010 fanden mehrere Aufnahmen in der Region der Großstädte statt, um die Straßen der Region rundherum später auf Google bereitstellen zu können. Seit 2010 wurden zudem Sehenswürdigkeiten (das Chateau de Prangins in Nyon, das Schloss Laufen, das Stockalperschloss in Brig, der Alte Botanische Garten in Zürich, der Botanische Garten der Uni Zürich, das Papiliorama in Kerzers oder der Parc de Valency), Skigebiete (Arosa, Davos, Corvatsch-Furtschellas, Gstaad, St. Moritz, Les Diablerets und Sedrun) sowie die RhB-Zugstrecken Albula und Bernina aufgenommen. Ab Mai 2013 fanden weitere Aufnahmen in fast allen Regionen des Landes statt. Diese Aufnahmen wurden am 19. Mai 2015 aufgeschaltet. Nun sind weite Teile der Schweiz mit Google Street View einsehbar. Um den Richtlinien des Bundesgerichtsentscheides gerecht zu werden, wurden jedoch einzelne Straßenabschnitte um sensitive Gebäude gänzlich weggelassen. Damit entstehen vor allem innerhalb von Städten vereinzelt Lücken, die wegen der Gesetzeslage und der technischen Möglichkeiten vorerst nicht gefüllt werden können. Darüber hinaus wurden Wanderwege in verschiedenen Regionen abgedeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "In Frankreich wurden zunächst die Strecken zur Tour de France 2008 veröffentlicht. Seit Anfang Juni 2011 ist Google Street View flächendeckend in Frankreich verfügbar. Einige berühmte Sehenswürdigkeiten (Schloss Versailles, Schloss Chenonceau etc.) sind ebenfalls erfasst. Aufnahmen im Disneyland Paris wurden laut Google im Herbst 2008 gemacht. Disney hatte dafür die Tore etwas früher geöffnet. Google-Mitarbeiter fuhren mit einem speziellen Fahrrad einige Wege im Park ab und machten Fotos für Street View. Laut Google ist das der erste Teil einer „Special Collection“.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Der Dienst erfasst in den USA bereits einen Großteil des Straßennetzes, nahezu alle Städte und Nationalparks können online eingesehen werden. Die Ostküste der USA ist ungefähr zu 90 bis 98 Prozent abgedeckt. In der Landesmitte bzw. in der Wüstenregion sind die großen Städte und die großen Interstate Highways online verfügbar. An der Westküste sind mindestens 88 Prozent des öffentlichen Straßennetzes abgedeckt; nicht erfasst sind die oft großräumigen Gated Communitys. Auf Hawaii sind ein Großteil der Stadt Honolulu sowie die Highways und einige Regionen der Insel Oʻahu abgedeckt. Auf der Insel Maui sind die Stadt Kahului, die Hawaiʻi State Route 30 und kleinere Highways um und mit Kīhei verfügbar. In Alaska sind kaum 15 Prozent des Bundesstaats abrufbar, die Stadt Anchorage und die Region um die Stadt sind teilweise abgedeckt. Die Highways und die State Routes (so bei die A-1 oder der Dalton Highway) die den Süden mit dem Norden verbinden, sind ebenfalls teilweise online.", "section_level": 2}, {"title": "Südpol und Antarktis.", "content": "Nachdem seit September 2010 erste Aufnahmen der Antarktis in Street View verfügbar gemacht worden sind, hat Google im Juli 2012 zahlreiche weitere Ansichten bereitgestellt. Dabei liegt der Fokus besonders auf Orten von wissenschaftlicher und historischer Bedeutung. Dazu gehören zum Beispiel die Wohnorte der Forscher Ernest Shackleton und Robert Falcon Scott, die maßgeblich an der Erkundung der Antarktis und des Südpols im 20. Jahrhundert beteiligt waren. Google zählt die Hütte von Scott zu den besonderen Orten auf Street View, die im \"World Wonders Project\" gesammelt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Themenspezifische Projekte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Special Attractions.", "content": "Die \"Special Attractions\" ist eine Sonderkollektion der Street-View-Galerie, in der außergewöhnliche Attraktionen der USA aufgenommen wurden. Diese Sonderkollektion ist nicht zu verwechseln mit der \"Special Collection\", in der beispielsweise das Disneyland Paris enthalten ist.", "section_level": 3}, {"title": "Becken des Amazonas.", "content": "Im November 2011 startete Google ein Street View ähnliches Projekt, bei dem das Amazonasbecken im Nordwesten Brasiliens erfasst wurde. Zu diesem Zweck wurden spezielle Kameraboote ebenso wie entsprechend ausgerüstete Geländefahrzeuge für den Regenwald und die Uferbereiche eingesetzt. Am 21. März 2012 wurden die Bilder, die entlang eines 40 km langen Uferstreifens nordwestlich von Manaus geschossen wurden, veröffentlicht. Die Anregung zu den Aufnahmen war von der FAS, einer Organisation zum Schutz des Amazonasgebietes gekommen. Man hofft, auf diese Weise möglichst vielen Menschen die ökologische Bedeutung des Regenwaldes nahebringen zu können.", "section_level": 3}, {"title": "Bilder des Planeten Mars.", "content": "Mittels der Fotos, die von den Mars Exploration Rovern \"Spirit\" und \"Opportunity\" aufgenommen wurden, können einzelne Gebiete auf dem Planeten Mars in 360-Grad-Panoramabildern aus der Beobachterperspektive dargestellt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Fußball-Europameisterschaft.", "content": "Im Zuge der Vorbereitungen auf die Fußball-Europameisterschaft 2012 stellte Google 360-Grad-Panoramaaufnahmen aller acht EM-Stadien in Polen (Warschau, Posen, Breslau, Danzig) und der Ukraine (Kiew, Donezk, Charkiw, Lemberg) über Google Street View zur Verfügung, mit deren Hilfe sich Fans einen Eindruck von den Spielorten der 16 teilnehmenden Mannschaften verschaffen konnten.", "section_level": 3}, {"title": "Googles Rechenzentren.", "content": "Im Oktober 2012 gab Google diverse Ansichten seiner Rechenzentren auf Street View frei, darunter zum Beispiel eine Serverfarm im Ort Lenoir, North Carolina.", "section_level": 3}, {"title": "Virtuelle Bergtouren.", "content": "Im März 2013 gab Google diverse Bilder der Seven Summits frei, darunter Mount Everest sowie Kilimandscharo. Die Aufnahmen wurden auf den üblichen Steigrouten aufgenommen und zeigen mitunter andere Bergsteiger und deren Zeltlager.", "section_level": 3}, {"title": "Zeitreisen.", "content": "Seit 23. April 2014 ist es möglich, Street-View-Bilder im Zeitablauf als sogenannte Zeitreise anzusehen. Dadurch können Bilder am selben Ort von verschiedenen Jahreszeiten oder Baufortschritte an Gebäuden verfolgt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Kontroversen um Datenschutz.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Bei Street View sind drei Datenschutzprobleme (nach deutschem Recht) zu unterscheiden:", "section_level": 2}, {"title": "Personen.", "content": "Erstens die Aufnahme von Personen und zweitens die Aufnahme von Privatwohnungen. Das erste Problem ist gelöst, denn seit Mai 2008 wird das Bildmaterial mit Hilfe einer speziellen Software nach Gesichtern von Passanten und nach Kfz-Kennzeichenschildern durchsucht und diese durch Weichzeichnung unkenntlich gemacht. Google hat alle Bilder dieser Prozedur unterzogen. Da es sich um einen automatisierten Vorgang handelt, kann es vorkommen, dass Gesichter oder Nummernschilder nicht vollständig unkenntlich gemacht wurden oder Bereiche behandelt werden, die weder ein Gesicht noch ein Nummernschild zeigen. Unbehandelte Gesichter oder Nummernschilder oder Bereiche, die fälschlicherweise nicht unkenntlich gemacht wurden, können über die Hilfefunktion an den Betreiber weitergeleitet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Privathäuser und -straßen.", "content": "Das Problem der Erfassung insbesondere von Privathäusern und Wohnungen in Deutschland wird nach wie vor kontrovers diskutiert. In den klassischen juristischen Kommentaren zum Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) wird das Problem ausführlich nur im Praxiskommentar von Bergmann, Möhrle und Herb behandelt. Sie kommen zum Ergebnis, dass die Zulässigkeit anhand von Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 BDSG geprüft werden müsse und „zumindest bei Einfamilien- oder kleineren Mehrfamilienhäusern oder bei Gehöften“ das Speichern und zum Abruf bereithalten dieser Häuserfassaden nach § 28 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 BDSG unzulässig sei. In Deutschland regte sich im September 2008 Widerspruch gegen die Erfassung der Straßen der Gemeinde Molfsee. Der Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, lehnte das Projekt Anfang Oktober 2008 in einer ersten rechtlichen Bewertung als unzulässig ab. Der Düsseldorfer Kreis kam Mitte November 2008 zu dem Ergebnis, dass sich das Projekt nicht verbieten lasse, aber Gesichter, Kraftfahrzeugkennzeichen und Hausnummern zu verschleiern und alle Betroffenen rechtzeitig darauf hinzuweisen seien, dass sie jederzeit Einspruch gegen die Veröffentlichung sie betreffender Daten erheben können. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat dazu ein herunterladbares Musterschreiben veröffentlicht. Ende April 2010 einigten sich Google und das BMELV auf eine verbesserte Datenschutzregelung. Demnach soll Street View erst nach Berücksichtigung aller Einsprüche in Deutschland starten. Sammelanträge von Städten und Gemeinden werden von Google akzeptiert, zur Vereinfachung der Widerspruchsverfahren wollte Google zusammen mit dem Deutschen Städtetag ein Verfahren entwickeln. 2019 kam in einer nicht mit Google Street View zusammenhängenden Entscheidung der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zum Ergebnis, dass Häuserfotos keine Persönlichkeitsrechte verletzen. Der EGMR bestätigte damit die vorhergehende Entscheidung des OLG Köln und eine Nichtannahme-Entscheidung des BVerfG.", "section_level": 3}, {"title": "WLAN-Datenerfassung.", "content": "Die Erhebung von WLAN-Parametern und deren Position zur Verwendung in Googles Diensten zur WLAN-basierten Ortung hat zu Kritik geführt. Auf Nachfrage des Bundesbeauftragten für den Datenschutz gestand Google im Mai 2010 ein, mehr als die bislang veröffentlichten WLAN-Daten gesammelt zu haben. So seien zusätzlich zu den im April veröffentlichten WLAN-Parametern Inhalte mitgeschnitten worden. Dies wurde von Datenschützern als rechtswidrig bezeichnet und stark kritisiert. Im April 2013 erließ die zuständige Datenschutzbehörde Hamburgs einen Bußgeldbescheid gegen Google.", "section_level": 3}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Im Mai 2010 meldeten sich Befürworter von Street View zu Wort, die in einer geplanten Änderung des Bundesdatenschutzgesetzes, wonach Eigentümer und Mieter von systematisch erhobenen und georeferenzierten Internetangeboten die Unkenntlichmachung der Haus-Abbildungen verlangen dürften, eine Aushöhlung der Panoramafreiheit sahen. Der Deutsche Journalistenverband betonte, die Rechte der Bildjournalisten müssten gewahrt bleiben. Konrad Lischka kritisierte auf Spiegel Online, dass deutsche Politiker verbindliche schärfere Kontroll- und Sanktionsregeln wie im Safe-Harbor-Abkommen vernachlässigten, stattdessen überböten sie sich mit Forderungen nach härterer Regulierung der Geodatendienste. Der Verband Haus & Grund befürchtete eine Klagewelle, da es zu Wettbewerbsnachteilen im Immobilienmarkt kommen könne und eine Verpixelung jeder Mieter ohne Eigentumsnachweise beantragen kann. Nach Angaben von Google erreichten das Unternehmen immer wieder Beschwerden von Nutzern, dass die Bilder von deutschen Straßen so alt seien. Im Vorfeld der deutschen Aufschaltung veröffentlichte der Blogger Sascha Lobo ein nach eigenem Bekunden juristisch nicht gefestigtes Formular für den \"Widerspruch zum Widerspruch\". Es steht im Kontext mit Hauseigentümern und Bewohnern und Gewerbetreibenden, die ausdrücklich wünschen, dass ihre Fassade, etwa wegen eines angenommenen Werbezwecks, im Google-Dienst sichtbar bleibt. Dies ist vor allem für Fälle gedacht, in denen dieser Wunsch gegen die Wünsche anderer, unerkennbarer Dritter steht. In der öffentlichen Diskussion wurde angeführt, dass der Widerspruch einzelner Anspruchsinhaber gegen eine Darstellung in Street View und damit entgegen dem in Deutschland geltenden Recht auf Panoramafreiheit für die Allgemeinheit letztlich eine eher negative Signalwirkung für das jeweils unterdrückte Objekt haben dürfte, was eine vereinzelte Meinung blieb. Forderungen von Datenschützern, dass Widersprüche gegen Veröffentlichungen von Fotos der Häuser für die in Google Maps eingebundenen Community-Fotos von Panoramio, Flickr und ähnlichen Webdiensten gelten müssen, erteilte Google eine Absage. Der Street-View-Produktmanager Andreas Türk sagte: „Wir werden keine Zensur an User-generated content betreiben.“ Die Bilder aus den Foto-Communitys seien frei im Netz verfügbar, Google zeige sie in Street View lediglich an, so wie die Google-Suche im Internet verfügbare Webseiten Dritter anzeige. Nach dem Start des Dienstes rief die vom Webaktivisten Jens Best initiierte Aktion \"Verschollene Häuser\" dazu auf, Häuser zu fotografieren, deren Fassaden unkenntlich gemacht worden waren, und diese Bilder dann beispielsweise über den Dienst Panoramio mittels Koordinatenangabe auf Google-Maps und Google-Earth zugänglich zu machen. Im November 2010 kam es im Essener Stadtteil Bergerhausen zu Eierwürfen auf Häuser, deren Fassaden bei Google Street View verpixelt waren. Google plant keine neuen Aufnahmen in Deutschland anzufertigen und verweist als Begründung auf die geltende Rechtslage. Dennoch fahren Fahrzeuge für Google durch Deutschland, dabei gehe es um die Verbesserung des Kartendienstes Google Maps.", "section_level": 3}, {"title": "Schweiz.", "content": "Bereits einen Tag nach der Veröffentlichung in der Schweiz gab es erste Probleme mit dem Datenschutz. Am 21. August 2009 forderte der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte Hanspeter Thür Google auf, den Online-Dienst Street View für die Schweiz zu deaktivieren, da mehrere Gesichter und Autokennzeichen (schw.: „Kontrollschilder“) nicht unkenntlich gemacht und somit die vereinbarten Abmachungen zum Schutz der Privatsphäre von Seiten Google nicht eingehalten wurden. Im November 2009 reichte Thür Klage beim Bundesverwaltungsgericht ein, um seine Forderungen durchzusetzen. Im Dezember 2009 einigten sich Thür und Google darauf, dass Google die Aufnahmen fortsetzen, aber nicht veröffentlichen darf, bis das Gerichtsurteil vorliegt. Das Bundesverwaltungsgericht entschied am 30. März 2011, dass Google Street View gegen die Privatsphäre der Menschen und damit gegen schweizerisches Recht verstösst. Das Gericht hat fünf von sechs Empfehlungen des Datenschützers abgesegnet: Google zog im Mai 2011 das Urteil an das Bundesgericht weiter. Google gab bekannt: Falls das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom Bundesgericht bestätigt würde, müsste Google den Dienst in der Schweiz einstellen, da die Forderungen aufgrund praktischer und technologischer Hürden unrealistisch seien und somit nicht erfüllt werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Japan.", "content": "Google Japan musste auf Druck der Regierung wegen unzureichender Zensur handeln. Somit mussten die Street-View-Kameras um 40 Zentimeter gesenkt werden. Google Japan unternahm im Mai 2009 erneut Fahrten mit den tiefer gelegten Kameras. Es lagen Beschwerden vor, da es Einblicke in Wohnungen gab. Google hat zwar von Anfang an den Personen die Möglichkeit gegeben, Beschwerden und Aufforderung zur Löschung von Inhalten direkt abzulegen. Dies genügte dem japanischen Ministerium für Inneres und Kommunikation aber nicht. Im August hat es Google Japan aufgefordert seine Bemühungen um den Schutz der Privatsphäre auszuweiten. So hat das Kommunikationsministerium verlangt, dass Google künftig öffentlich bekanntgeben muss, wo und wann der Aufnahmewagen für die Panoramabilder durchfahren wird. Über eine Informationsbroschüre müssen die lokalen Behörden und die betroffenen Einwohner vor einer Street-View-Aufnahme benachrichtigt werden. In solch einer Broschüre muss klar angegeben sein, wie sich die Bilder löschen lassen. Zudem müssen sie den Menschen, die keinen Internetanschluss haben, die Möglichkeit geben, ihre Beschwerden gegen eine unerlaubte Street-View-Aufnahme möglichst einfach deponieren zu können. Hierfür hat Google Japan bereits ein Callcenter eingerichtet. Darüber hinaus gibt es Klagen über Zweitverwendungen von Street-View-Bildern auf Webseiten von Drittpersonen. Google musste Abhilfe versprechen, indem sich künftig die entsprechenden Opfer direkt bei Google melden. Falls der Tatbestand der Ehrverletzung oder Belästigung gegeben ist, muss Google den Administrator der betroffenen Webseite auffordern, die Bilder sofort vom Netz zu nehmen. Weigert sich der Administrator, so wird die Webseite in der Google-Suche blockiert. Japan ist das erste von neun Street-View-Ländern, das sich der Problematik der Zweitverwendung angenommen hat.", "section_level": 2}, {"title": "USA.", "content": "Google hat bei den Aufnahmefahrten für Street View – nach eigenen Angaben versehentlich – den Datenverkehr ungeschützter drahtloser Netzwerke mitgeschnitten. In diesen WLAN-Daten waren unter anderem E-Mails, Internetadressen und sogar Passwörter zu finden. Im März 2013 einigte sich Google mit den Generalstaatsanwälten von 38 US-Bundesstaaten darauf, eine Geldstrafe von sieben Millionen US-Dollar zu zahlen. Google sicherte zudem zu, die Datensammlung komplett zu vernichten.", "section_level": 2}, {"title": "Urheberrecht.", "content": "Das Bildmaterial von Google Maps unterliegt Googles Urheberrecht und darf weder von Privatpersonen noch von Firmen verwendet werden, wenn die Lizenzbestimmungen von Google nicht exakt eingehalten werden. Zum Beispiel muss eine Privatperson, die ein Bild oder einen Ausschnitt aus Google Maps oder Google Earth benutzt, das Google-Logo in diesem Bild belassen, um die Lizenzbestimmungen nicht zu verletzen. Zudem ist in den meisten Fällen eine Genehmigung erforderlich.", "section_level": 1}, {"title": "Zusätzliche Dienste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Google Maps for Mobile.", "content": "Die Street-View-Bilder und das Kartenmaterial von Google Maps können auf Mobiltelefonen oder PDAs angesehen werden. Auf Geräten mit Apple iOS war Google Maps mit Street View bis einschließlich iOS 5 schon installiert. Auf vielen Android-Geräten ist Google Maps vorinstalliert, kann aber auch aus dem Google Play Store bezogen werden. Neben den beiden speziellen Versionen für iOS und Android gibt es eine auf Java-Basis, die mit Windows Mobile, Symbian und Palm OS kompatibel ist. Die Software kann entweder manuell durch einen Download oder automatisch, durch Erkennung des Handys installiert werden. Von 2013 bis 2016 war der Dienst unter dem Namen Wii Street U auch auf der Wii U von Nintendo verfügbar. Google hat im Oktober 2012 schließlich die Möglichkeit geschaffen, Street View ohne Installation einer zusätzlichen Anwendung direkt im Webbrowser zu verwenden, sofern dieser HTML5 oder Adobe Flash unterstützt. Sobald sich Nutzer an einem Ort befinden, für die eine dreidimensionale Ansicht vorliegt, signalisiert Google Maps dies durch ein zusätzliches Symbol. Nach einem Tipp auf dieses wird die Street-View-Darstellung geöffnet. Im Vergleich zur Desktop-Variante steht lediglich die Zoom-Funktion nicht zur Verfügung.", "section_level": 2}, {"title": "Einbindung in eigene Seiten.", "content": "Google bietet eine Programmierschnittstelle (API), mit der man Google Street View und Google Maps in seine eigenen Seiten einbinden kann. Zur Einbindung ist ein Schlüssel nötig, der die eigenen Seiten berechtigt, Anfragen an den Google-Maps-Server zu stellen. Dieser kann von Google gratis bezogen werden. Das API bietet viele Möglichkeiten, die 360°-Panoramabildern auf der eigenen Seite zu konfigurieren, beispielsweise kann eine Zoomleiste eingeblendet werden, oder die Pixel-Abmessungen der Karten können im Code definiert werden. Ein Beispiel für diese Einbindung ist das Browserspiel GeoGuessr, bei dem dem Spieler ein zufälliges Panorama aus Google Street View angezeigt wird. Der Spieler muss nun anhand der Hinweise, die das Bild ihm gibt, herausfinden, wo dieses Foto aufgenommen wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Google Street View ist ein Online-Dienst des US-amerikanischen Unternehmens Google LLC, der 360-Grad-Ansichten aus der Straßenperspektive darstellt. Er erweitert den unternehmenseigenen Kartendienst \"Google Maps\" und das Programm \"Google Earth\". Der Dienst wurde im Mai 2007 mit ausgesuchten, lediglich in den Vereinigten Staaten verfügbaren Ansichten erstmals vorgestellt. In der Folgezeit wurde das Angebot international ausgeweitet.", "tgt_summary": null, "id": 1803224} {"src_title": "Anton Paar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mitte der 1860er Jahre standen drei verschiedene Wege zur Debatte. Die Variante A sollte an den Krickenbecker Seen vorbeigeführt werden. Nach Variante B wurde eine Streckenführung an der Grefrather Dorenburg vorbei Richtung Hinsbeck und südöstlich längs Leuth nach Kaldenkirchen geplant. Die realisierte Bahntrasse entsprach dem Vorschlag C. Es gab auch für kurze Zeit Überlegungen, eine Strecke von Lobberich über Boisheim nach Waldniel zu bauen. Waldniel erhielt jedoch erst später durch die Bahnstrecke Dülken–Brüggen einen Bahnanschluss. Ab Kaldenkirchen verlief die Strecke parallel zur Bahnstrecke Viersen–Venlo der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft auf der gleichen Trassierung, sodass beide zusammen wie eine zweigleisige Strecke erschienen. Heute wird das auf diesem Abschnitt vorhandene Gleis der Strecke Viersen–Venlo zugerechnet. Nach dem Ende des Betriebs zwischen Kempen und Grefrath wurde dieser Abschnitt zum Radweg umgebaut und später auch der Abschnitt Grefrath–Kaldenkirchen.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Zunächst fuhren hier von Loks gezogene Züge. Als Anfang der 1960er Jahre mehr Menschen statt per Bahn per Auto fuhren, fuhr ein Uerdinger Schienenbus (VT 95, auch bekannt als \"Retter der Nebenbahnen\") auf der Strecke und zum Schluss ein Akku-Triebwagen der Baureihe 515. Die Gleisanlagen in Grefrath und Lobberich sind weitestgehend zurückgebaut. Das Empfangsgebäude in Lobberich wurde 1976 abgerissen, der Bahnhof in Grefrath beheimatet heute einen Jugendtreff und der Bahnhof Mülhausen wird heute durch Gastronomie genutzt. Nach der Einstellung des Personenzugverkehrs auf der Gesamtstrecke am 22. Mai 1982 und der Einstellung des Güterverkehrs zwischen Kempen und Grefrath am 28. Mai 1983 gab es noch Güterverkehr auf dem verbliebenen Abschnitt Grefrath–Kaldenkirchen (auch in Lobberich wurde noch rangiert), der jedoch zu Beginn der 1990er Jahre stark eingeschränkt und am 31. Dezember 1999 ganz eingestellt wurde. Meist bedienten Dieselloks der Baureihe 290 wochentags zwei Privatanschlüsse am Lobbericher Güterbahnhof sowie hinter dem Grefrather Bahnhof. Diese Aktivitäten endeten auf der Bahnstrecke, die einmal Hauptbahn war und mit der Konkurrenzstrecke Viersen–Venlo mithalten konnte, mit der endgültigen Streckenstilllegung am 31. Dezember 1999. Der letzte Personenzug, der die Gleise zwischen Lobberich und Kaldenkirchen befuhr, war ein Sonderzug, der zu Filmdreharbeiten im Jahr 1991 eingesetzt wurde. Nach der Stilllegung zum Jahrtausendwechsel wurde die Strecke europaweit ausgeschrieben. Anfang 2004 wurden, obwohl es Interessenten zur Streckenübernahme gab, die Schienen auf der alten Bahnstrecke entfernt. Nur der Schotter und einige Gleisstücke bei ehemaligen Bahnübergängen an Wirtschaftswegen erinnern an den einstigen Schienenweg. Die Personenzüge hielten an den Stationen Kaldenkirchen, Wittsee, Lobberich, Grefrath, Mülhausen-Oedt, Kamperlings und Kempen. Der Haltepunkt Mülhausen-Oedt wurde 1896 auf Initiative des Klosters in Mülhausen errichtet. An die alten Bahnhöfe in Lobberich und Mülhausen erinnern heute nur noch die Namen der Linienbushaltestellen. Die alten Empfangsgebäude, abgesehen vom Start- und Zielpunkt der Strecke, sind nur noch in Grefrath und in Mülhausen vorhanden. Am 6. März 1956 stieß zwischen Kempen und Mülhausen ein nach Kaldenkirchen fahrender vollbesetzter Schienenbus an einem unbeschrankten Bahnübergang mit einem Lkw zusammen. Der Haltepunkt Kamperlings entstand kurz nach diesem Vorfall.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Kempen–Venlo ist eine ehemalige Eisenbahnstrecke vom niederrheinischen Kempen in Deutschland nach Venlo in den Niederlanden. Sie wurde von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft gebaut und am 23. Dezember 1867 für den Güterverkehr und am 1. Januar 1868 für den Personenverkehr in Betrieb genommen.", "tgt_summary": null, "id": 1905368} {"src_title": "Guiuan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Friedrich war der älteste Sohn von Herzog Christian August von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1798–1869) und seiner Cousine (zweiten Grades), der dänischen Gräfin Luise Sophie (1796–1867), Tochter des Grafen Christian Conrad Sophus von Danneskjold-Samsøe. Seine Großeltern väterlicherseits waren Herzog Friedrich Christian II. und Prinzessin Louise Auguste von Dänemark. Prinz Friedrich nahm zusammen mit seinem jüngeren Bruder, Prinz Christian Karl (1831–1917), auf deutscher Seite am ersten Schleswig-Holsteinischen Krieg teil. Nach der Thronbesteigung des dänischen Königs Christian IX. entsprechend den Festlegungen des Londoner Protokolls im Jahr 1863 erhob Friedrich Erbansprüche auf die Herzogtümer Schleswig und Holstein. Da sein Vater gegen eine Abfindung von 2,25 Millionen Talern für sich und seine Familie darauf verzichtet hatte, den dänischen Beschlüssen zur Erbfolge entgegenzutreten, war der Anspruch Friedrichs mindestens fraglich, er konnte sich aber auf große Teile der öffentlichen Meinung stützen. Am 19. November 1863 erklärte er seinen Regierungsantritt als Herzog Friedrich VIII. von Schleswig-Holstein und wurde am 30. Dezember als Landesherr beider Herzogtümer ausgerufen. Da zwar Holstein und Lauenburg im Zuge der Bundesexekution Ende 1863 von den dänischen Truppen geräumt worden waren, nicht jedoch Schleswig, war die Ausrufung in diesem Landesteil von vornherein wirkungslos. Österreich und Preußen fühlten sich aber an das Londoner Protokoll von 1852 gebunden und verlangten vom Deutschen Bund die Ausweisung Friedrichs, dem das Protokoll die Regierung nicht zugestand, aus Schleswig-Holstein. Der Bund lehnte dies ab. Nach einem zweitägigen Ultimatum, das die Aufhebung der nationalliberalen dänischen Novemberverfassung forderte, kam es zum Deutsch-Dänischen Krieg (16. Januar bis 30. Oktober 1864), den die preußisch-österreichischen Truppen gewannen. Im Wiener Frieden musste der bis dahin international allgemein anerkannte Landesherr, der dänische König Christian IX. sowohl das Herzogtum Schleswig, welches ein dänisches Lehen war, als auch die Herzogtümer Holstein und Lauenburg, die bereits seit 1815 Bundesstaaten des Deutschen Bundes waren, an Preußen und Österreich als Kondominium abtreten. Während Österreich nach erheblichem Zögern willens war, seine Rechte an Friedrich abzutreten und so einen neuen deutschen Mittelstaat zu schaffen, war Preußen dazu nur unter Bedingungen bereit: oder Da Friedrich diese Bedingungen ablehnte, verfolgte der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck diese Planungen nicht weiter. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein wurden schließlich 1867 entgegen dem Wunsch der deutschgesinnten Schleswig-Holsteiner der Augustenburgischen Bewegung als Provinz Schleswig-Holstein dem Königreich Preußen angegliedert. Nach seinem Rücktritt begab sich Herzog Friedrich als Privatmann nach Gotha und in das niederschlesische Primkenau zurück. In Primkenau baute er ein neues Schloss und erwarb eine Eisengießerei. In der wildreichen Heide westlich von Primkenau kaufte er von örtlichen Bauern Wald und Wiesenland, um ein großes Jagdrevier zu schaffen, u. a. für die Jagden des verwandten Kaiserhauses. Friedrich von Schleswig-Holstein starb am 14. Januar 1880 in Wiesbaden, wo man ihm in der dortigen Marktkirche ein Epitaph widmete.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Am 11. September 1856 heiratete Friedrich in Langenburg Prinzessin Adelheid zu Hohenlohe-Langenburg (1835–1900), zweite Tochter des Fürsten Ernst I. und seiner Frau Prinzessin Feodora zu Leiningen. Durch ihre Mutter war sie die Nichte der britischen Königin Victoria. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor: Bei einem Verwandtenbesuch bei ihrer Großtante, Königin Victoria, lernte Friedrichs Tochter Auguste Viktoria ihren Cousin (zweiten Grades), den preußischen Prinzen und späteren Kaiser Wilhelm II. auf Schloss Windsor kennen. An einer Verbindung, die zunächst als nicht standesgemäß galt, waren mehrere Parteien interessiert: der geprellte Herzog Friedrich, Königin Victoria und ihre Tochter Kronprinzessin Victoria von Großbritannien und Irland, so auch Otto von Bismarck, der wenig von ausländischen Prinzessinnen hielt und die Heirat als Wiedergutmachung, als „den freudigen Schlussakt eines konfliktreichen Dramas“ sah. Die Heirat fand am 27. Februar 1881 in Berlin statt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrung.", "content": "Dem Schwiegervater Kaiser Wilhelms II. wurde im Jahre 1900 in Kiel-Düsternbrook ein Denkmal gesetzt. Auf einer Terrassenanlage, umgeben von einer Exedra, stand das Standbild auf einem einfachen Granitsockel, der nach oben mit einem Gesims abschloss. Es ist nicht erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich von Schleswig-Holstein, vollständiger Name \"Friedrich Christian August von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg\" (* 6. Juli 1829 in Schloss Augustenborg; † 14. Januar 1880 in Wiesbaden) war ein deutsch-dänischer Prinz aus dem Hause Oldenburg und machte 1863/64 Erbansprüche in Schleswig und Holstein geltend, wurde vom Deutschen Bund und in den Herzogtümern selbst anerkannt, jedoch von keinem der tatsächlichen Souveräne, den Kronen Dänemark, Österreich und Preußen.", "tgt_summary": null, "id": 82257} {"src_title": "U-Bahnhof Plärrer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abgrenzung.", "content": "Kunststein bedeutet nicht, dass es sich um ein \"künstlerisches Werk\" handelt, sondern, dass der Stein \"künstlich\" hergestellt wurde und damit im Gegensatz zum traditionell verwendeten Werkstein aus Naturstein steht. Üblicherweise \"nicht\" als Kunststeine bezeichnet werden:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Kunststein ist seit der Antike bekannt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts bildete Kunststein eine preiswerte Alternative zur Produktpalette der Natursteine. Im 19. Jahrhundert war die Entstehung von Zementwerken die Basis für die Herstellung von Kunststein. In Deutschland gründete der Ulmer Apotheker Gustav Ernst Leube 1838 die erste Zementfabrik, die 1840 Bodenplatten aus sogenanntem Romanzement für das Ulmer Münster fertigte. In den 1860er Jahren bezeichnete man damit Pisésteine (Erdsteine). Wegen der minderen Qualität der frühen Zemente und unzureichenden Kenntnissen in der Verarbeitung zeigten Kunststeine im Freien rasch Anzeichen von Rissen und Verwitterung. In den 1860/70er-Jahren setzte sich der sogenannte Portlandzement mit guter Witterungsbeständigkeit durch. Joseph Aspdin erhielt dafür 1824 ein Patent, indem er Ton und Kalk als Bindemittel gemischt und dann zusammen erhitzt hatte. Eugen Dyckerhoff, seit 1866 Teilhaber der \"Cementwaarenfabrik Lang 6 Cie.\", schuf weitere Innovationen mit einem neuen Herstellungsverfahren, bei dem erdfeuchter Beton durch Stampfen verdichtet wurde. Je nach Vorsatzmörtel besaßen die erhärteten Kunststeine das Aussehen von Naturstein. Häufig wurden dabei auf Sandsteingröße zerkleinerte wetterbeständige Kalk- oder Marmorsteine für den Vorsatzmörtel verwendet. Damit war es möglich, dem Aussehen von Naturstein nahezukommen, zumal die Kunststein im ausgehärteten Zustand von Steinmetzen wie natürlicher Stein bearbeitet werden konnten. Ab den 1870er Jahren wurde der Begriff des Kunststeins hauptsächlich für Kunstsandstein gebräuchlich. Um die Jahrhundertwende setzte sich der Begriff Kunststein im Bauwesen durch. Auch aufgrund der Gleichmäßigkeit des Materials fand Kunststein Anerkennung. Das Material zeichnete sich im Gegensatz zu Naturstein durch seine Witterungs- und Feuerbeständigkeit aus. Eine erhöhte Tragfestigkeit war durch Stahleinlagen möglich. Ab der Jugendstilzeit wurde mineralisch gebundener Kunststein in größerem Umfang als Ersatz für Naturstein für Fenster- und Türgewände, Gesimse, Bauornamente und Grabsteine verwendet. 1913 wurden die ursprünglich als Kunst- oder Zementkunststein bezeichneten Werksteine wurden durch den Kunstausschuss des Deutschen Beton-Vereins als \"Betonwerkstein\" bezeichnet. Als eigentliches Zentrum der deutschen Kunststeinherstellung gilt Ulm. Von dort lieferte die Steinfabrik Ulm AG auch nach Frankreich und Belgien. Architekten errichteten repräsentative Bauten mit Fassadenelementen aus Betonwerksteinen, häufig in Stahlbetonskelettkonstruktion. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der DDR bis zu ihrer Auflösung aus Mangel an eigenen Natursteinen in großem Umfang Kunststein produziert. In der Bundesrepublik wurde in den 1960er Jahren mineralisch gebundener Kunststein in Blöcken im Vibrationsverfahren gegossen und vermarktet. Jedoch stieg Anfang der 1970er Jahre die Nachfrage von Natursteinprodukten kontinuierlich an, weil sich Naturstein durch Importe verbilligte und dadurch Kunststein verdrängte. In den jüngerer Zeit ist ein leichter Nachfrageanstieg von Kunststein als Quarz-Kompositwerkstoff feststellbar. Derzeit definiert die DIN 18 500 sowohl zementgebundene Steine mit einer bearbeiteten Oberfläche und auch solche mit einer unbearbeiteten Oberfläche, deren ansichtsflächen durch die Schalung besonders gestaltet sind als \"Betonwerksteine\".", "section_level": 1}, {"title": "Zementbindung.", "content": "Zementgebundene Kunststeine werden und wurden aus zwei unterschiedlich zusammengesetzten mineralischen Mischungen hergestellt. Eine Mischung wird mit Gesteinssplitt, dem Bindemittel Zement und Zementfarben unter Zugabe von Wasser erdfeucht hergestellt. In vorbereitete Formen aus Metall, Holz oder Gips wird diese Masse eingebracht und anschließend eingestampft oder gerüttelt. Eine zweite Mischung aus Beton (Zement und Kies) wird plastisch hergestellt, über die erste Mischung eingebracht und gegen statische Beanspruchungen, sofern diese erwartet werden, durch die Einlage von Baustahl armiert. Nach dem Aushärten werden die Sichtflächen entweder scharriert oder geschliffen bzw. nach dem Schleifvorgang gegen offene Poren gespachtelt. Diese Kunststeine wurden und werden im Bauwesen als Boden- und Treppenbeläge oder für Grabmale verwendet, wobei bei Grabsteinen die Ansichtsseite teilweise aus eingelegten Platten aus Naturstein bestand. Die Herstellung der zementgebundenen Kunststeine erfolgte in handwerklichen Kleinserien. In den 1960er Jahren gab es ein industrielles Verfahren zur Herstellung von sogenannten Unmaßplatten aus Kunststein (bekannt unter der Handelsmarke Reko-Marmor). Dabei wurden Kunststeinblöcke gegossen, die auf die jeweilige Plattenstärken von Steinsägen oder Gattern formatiert wurden. Diese Platten waren nicht armiert und wurden vornehmlich für Grabmalsockel oder -einfassungen verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Harzbindung.", "content": "\"Agglo-Marmor\" und \"Quarz-Werkstoff\" sind Handelsbezeichnungen für künstliche Steine, bei denen mineralische Bindemittel wie Zement durch Kunstharze wie Acrylate und Epoxidharze ersetzt werden. Man spricht auch von \"Komposit-Werkstoffen\". Der Kunststein entsteht durch Verbindung von zermahlenem Gesteinsmehl und Kunstharz. Dieses Material zeichnet sich durch die günstigen Herstellungskosten bei dennoch hoher Qualität und relativer Bruchfestigkeit aus. Kunststein findet weitreichend Anwendung in der Fertigung von Dekorationen bzw. Fischverstecken für Aquarien, im Modellbau etwa bei der Miniaturnachbildung von Gebäuden sowie im Kunsthandwerk bei der Herstellung von Skulpturen, Statuen, Schatullen, Vasen, Souvenir-, Werbe- und Fanartikeln usw. Einige Mischungen werden auch als kaltgegossenes Porzellan bezeichnet, weil sie sich ähnlich wie Porzellan anfühlen und verhalten. Durch die gegenüber Naturstein vereinfachte Verarbeitung und Formgebung werden vermehrt Wasch- und Spülbecken und Küchenarbeitsoberflächen aus Komposit-Materialien hergestellt. Insbesondere bei eher hellen und eher dunklen Oberflächen können sich Verfärbungen durch Abnutzung der Oberfläche sowie durch den Kontakt mit färbenden Lebensmittel u. ä. optisch bemerkbar machen. Auch durch Kontakt mit heißen Pfannenböden, Blechen und ähnlichem können Verfärbungen des Kunstharzes auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Agglo-Marmor.", "content": "Als Zuschläge für \"Agglo-Marmor\" werden meist Marmore oder Kalksteine verschieden großer Körnungen sowie Farbpigmente verwendet. Die Herstellung erfolgt zunächst durch Verdichten mittels Vibration, bei dem Rohblöcke in unterschiedlicher Größe, wie zum Beispiel 3,05 × 1,40 × 0,88 m, gegossen und verdichtet werden. In diesem Verfahren, das die italienische Firma Breton 1968 entwickelte, werden unterschiedlich große Marmorkörnungen und Marmorbruchstücke in eine Form eingegossen. Anschließend härten die Blöcke aus, und nach der Aushärtung werden die Blöcke wie Natursteine zu Rohtafeln mit Steinsägen aufgeteilt und weiterverarbeitet. Die Rohtafeln werden vornehmlich zu Fußbodenplatten auf entsprechende Maße gesägt. Darüber hinaus werden Fensterbänke und Treppenstufen aus Agglo-Marmor hergestellt. Im Jahre 1977 ließ die Firma Breton ein Verfahren für die Plattenproduktion aus Steinpartikeln, Polyesterharzen und Pigmenten patentieren, bei dem das Aufsägen in Platten nicht mehr erforderlich war. Das Versetzen wird von Steinmetz- oder Fliesenlegerbetrieben und in Mörteltechnik ausgeführt. Durch den seit Jahren anhaltenden Preisverfall importierter Natursteine hat die Nachfrage nach diesem Kunststein nachgelassen. Agglo-Marmore können Marmore täuschend echt imitieren.", "section_level": 2}, {"title": "Quarz-Komposit.", "content": "Die Zuschläge für den 1985 entwickelten \"Quarzwerkstoff\" sind nach Angaben der Hersteller bis zu 93 Prozent Quarzmehl zuzüglich Farbpigmenten und Harz. Ferner können Glasstücke und glitzernde Partikel beigemischt sein. Die Masse wird bei der Herstellung in eine mit Papier ausgekleidete Form gegossen und anschließend im Rütteldichtungsverfahren mittels massiver Pressen unter Vakuum verdichtet. Abschließend wird die Form in einem Ofen eine halbe Stunde lang auf 100 °C erwärmt. In diesem Prozess polymerisiert die angemischte Masse. Es sind Platten bis zu einer Größe von 3,30×1,65 m herstellbar. Nach Abkühlen auf Umgebungstemperatur kann der Quarzwerkstoff wie Naturstein mit Werkzeugen für Hartgestein geschliffen und poliert werden. Übliche Plattendicken sind 12, 20 und 30 mm. Heute wird Quarzwerkstoff vor allem für Küchenspülen und -arbeitsplatten verwendet. Der Werkstoff hat eine Verschleißhärte, die an die von Hartgestein heranreicht. Zudem lassen sich nach Kundenwünschen individuelle Farben und visuelle Effekte, wie zum Beispiel teilglitzernde Oberflächen, herstellen. Auf dem Markt bewegen sich international aufgestellte Unternehmen wie beispielsweise Cosentino aus Spanien, Quarella aus Italien und Caesarstone aus Israel, deren Plattenmaterial kleinere Firmen ihren Kunden anbieten.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungsgrenzen.", "content": "Kunstharzgebundener Kunststein ist lösemittel- und temperaturempfindlich. Auf Küchenarbeitsplatten dürfen keine heißen Pfannen abgesetzt werden, da diese die Oberflächen beschädigen. Bei hellen Farben können Verfärbungen durch Lebensmittel wie stark färbende Gemüse auftreten, die durch Bleichmittel zu entfernen sind. Ferner dürfen keine alkalischen Reinigungsmittel mit einem pH-Wert über 12 verwendet werden. Die kunstharzgebundenen Baustoffe erfüllen nicht die Werte der Baustoffklasse A1. Zur Vermeidung von Schäden sind bei Reinigungen die Pflegeanleitungen der Hersteller strikt zu beachten. Je nach Inhaltsstoffen ist harzgebundener Naturstein polierfähig. Die Politur verliert sich jedoch, wenn die Oberflächen beansprucht werden. Durch den Einfluss von UV-Strahlung können Farbveränderungen der verwendeten Polymere auftreten. Beim Agglo-Marmor und bei den Quarzwerkstoffen handelt sich um künstliche Steine, für die es keine gültige DIN- bzw. EU-Norm gibt. Als Anhaltspunkt kann die DIN für \"Betonwerkstein\" dienen, die jedoch lediglich für zementgebundene Kunststeine gilt.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Schwierigkeiten mit Kunststeinen.", "content": "Es besteht die Problematik, Kunststein überhaupt zu erkennen, zumal an historischen Bauten mitunter Natur- und Kunststein verbaut wurden. Mehr als hundert Jahre nach dem Bauboom der Gründerzeit zeigen Fassadenelemente aus Kunststein restaurierungsbedürftige Schäden. Eine systematische Beschäftigung mit dem Bestand und Möglichkeiten des Erhalts steht weitgehend aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Kunststein (auch Alabastrite, Gussmarmor, Marmorit, Poly-Nature, Polyresin, oder Polystone; früher auch Pisésteine/Erdsteine; Kunstsandstein) werden mineralisch- Zement oder harzgebundene Werkstoffe bezeichnet, die mit Zuschlägen von Kies, Sand und Gesteinsmehl hergestellt werden. Verwendet werden Kunststeine unter anderem für Fensterbänke, Treppen und Bodenbeläge sowie Wandfliesen und Bodenfliesen im Bauwesen. ", "tgt_summary": null, "id": 1882941} {"src_title": "George E. Lee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ranulf Flambard war Sohn eines normannischen Gemeindepriesters in der Diözese von Bayeux, Normandie. In jungen Jahren wanderte er nach England aus und erhielt eine Anstellung am Kanzleigericht König Wilhelms I. des Eroberers. Am Hof fiel er durch sein Talent auf, Unruhe zu stiften. So gaben ihm die Barone den Spitznamen \"„Flambard“\". Durch seine Fähigkeiten als Finanz- und Justizfachmann, spielte er eine wichtige Rolle bei der Zusammenfassung des Domesday Book (\"Buch von Winchester\"). In diesen Aufzeichnungen wird er als Sekretär und Landbesitzer erwähnt. Bevor Wilhelm I. starb, wurde Ranulf Kaplan bei Maurice, dem Bischof von London und Lordkanzler von England, unter welchem er während seiner Zeit beim Kanzleigericht schon gedient hatte. Unter König Wilhelm II. trat Ranulf wieder in königliche Dienste (1089). Mit Hilfe von Ranulf steigerte Wilhelm seine Macht, indem er die Bischöfe wie weltliche Vasallen behandelte und ihnen Erbgebühren (\"relevia\") abverlangte. Er nahm das eindringende Regalien- und Spolienrecht, das bei Vakanzen die Einkünfte und bei Neubesetzungen eine Jahreseinkunft der Krone zubilligte, für sich in Anspruch und verzögerte die Neubesetzung von Bischofsstühlen, um möglichst lange im Genuss der Regalien zu bleiben. Deswegen ließ er nach dem Tode Lanfrank von Bec († 1089) das Erzbistum Canterbury verwaist. Erst eine schwere Erkrankung bewog ihn (1093), Anselm, den Abt von Bec in der Normandie, auf den Stuhl von Canterbury zu erheben. Aus Protest gegen Wilhelm und Ranulfs Kirchenpolitik ging Anselm 1097 in die Verbannung. 1099 wurde Ranulf mit dem Bischofssitz der vermögenden Diözese von Durham belehnt. Als Wilhelm Rufus 1100 plötzlich starb, gelangte die englische Krone mit Heinrich I. an einen Herrscher, der in England geboren war, Sprache und Recht des Landes kannte. Dieser setzte, als ersten Gefangenen im Tower of London, Ranulf Flambard, Bischof von Durham, fest. Ein in einem Weinfass verstecktes Seil ermöglichte ihm die Flucht (1101) über die Mauern. Die Wachen lagen im Vollrausch, hatte der Bischof ihnen doch freimütig vom Rebensaft angeboten. Er suchte Zuflucht beim älteren Bruder des englischen König, bei Robert II., Herzog der Normandie. In seiner Funktion als Roberts Ratgeber drängte Flambard den Herzog in einen Konflikt mit dessen Bruder Heinrich, der mit der Machtübernahme Roberts in England beendet werden sollte. Als Herzog Robert in England landete, war Heinrichs Herrschaft so fest begründet, dass Robert zum Verzicht gezwungen wurde. Heinrich setzte ihm über den Kanal nach, schlug ihn 1106 bei der Schlacht bei Tinchebray und hielt ihn zeit seines Lebens gefangen. Ranulf Flambard wurde von Heinrich begnadigt und durfte daraufhin wieder seinen Bischofssitz in Durham einnehmen. 1107 bis 1123 hatte er das Amt des Lordkanzlers und Siegelbewahrers von England inne. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in seiner Diözese in Durham, wo er am 5. September 1128 starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ranulf Flambard oder \"Ralph Flambard\" (* um 1060 in der Normandie; † 5. September 1128 in Durham) war der wichtigste Minister in der Regierungszeit König Wilhelms II. Rufus, Fürstbischof von Durham, Lordkanzler und Siegelbewahrer von England.", "tgt_summary": null, "id": 577342} {"src_title": "Walter Kaiser (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ace Ventura erlebt einen Nervenzusammenbruch und zieht sich in ein Kloster in Tibet zurück. Der im afrikanischen Land \"Nibia\" tätige Missionar Fulton Greenwall bittet Ventura, die heilige Fledermaus \"Shikaka\" zu finden, um die die Stämme \"Wachati\" und \"Wachootoo\" streiten. Ventura findet heraus, dass \"Shikaka\" von dem Diplomaten Vincent Cadby gestohlen wurde, der hoffte, die verfeindeten Stämme würden sich in einem Stammeskrieg vernichten. Cadby wollte danach das Land der „Eingeborenen“ übernehmen, weil es dort Vorräte des wirtschaftlich verwertbaren Guanos gibt. Ventura will Cadby verhaften lassen, doch der örtliche Polizist ist mit Cadby verschworen. Ventura entkommt, ruft Wildtiere zur Hilfe und befreit \"Shikaka\". Er bringt die heilige Fledermaus rechtzeitig zurück, um einen Stammeskrieg zwischen \"Wachati\" und \"Wachootoo\" zu verhindern. Die Prinzessin eines der Stämme heiratet einen Mann aus dem anderen Stamm. Nach der Hochzeit erweist sich, dass sie keine Jungfrau mehr ist. Ventura wird als Schuldiger von den Angehörigen beider Stämme gejagt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "James Berardinelli schrieb auf \"ReelViews\", er habe den ersten Film nicht gemocht, doch dieser sei besser gewesen als die „hoffnungslos unwitzige“ Fortsetzung. Der Film beinhalte „idiotische“ Witze und misslungene Gags. Berardinelli spottete, dass man mit der Redewendung „Ruf der Natur“ („answering the call of nature“) allgemein Aktivitäten auf der Toilette bezeichne – die der „angemessene“ Ort zum Entsorgen dieses Films sei.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Jim Carrey gewann im Jahr 1996 den MTV Movie Award in zwei Kategorien. Er und Sophie Okonedo wurden in der Kategorie \"Bester Kuss\" für den MTV Movie Award nominiert. Jim Carrey und der Film als \"Bester Film\" gewannen 1996 den \"Kids’ Choice Award\". Jim Carrey wurde 1996 für den \"American Comedy Award\" nominiert. Robert Folk gewann 1996 den \"Film and Television Music Award\" der \"American Society of Composers, Authors and Publishers\". Der Film wurde im Jahr 1996 für die Goldene Himbeere in der Kategorie Schlechteste Neuverfilmung oder Fortsetzung nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktionshintergrund.", "content": "Der Film wurde in South Carolina, in Texas und in British Columbia gedreht. Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 30 Millionen US-Dollar. Der Film spielte weltweit ca. 209,3 Millionen US-Dollar ein, darunter in den Kinos der USA circa 108,3 Millionen US-Dollar und in den britischen Kinos ca. 10 Millionen Pfund Sterling. In Frankreich zählte man ca. 541.000 Kinobesucher.", "section_level": 2}, {"title": "Vergleich deutsche Fassung und Originalfassung.", "content": "Bei der deutschen Fassung fehlte die Szene, in der Ace einer schwangeren Frau das Baby aus dem Bauch drückt. Es fliegt (noch an der Nabelschnur hängend) in die Arme eines „Eingeborenen“. In der deutschen Fassung sah man nur den „Eingeborenen“ lachen. Diese Szene existierte bis 2013 in keiner deutschen Fassung (Kino, TV, VHS oder DVD). In dem Jahr wurde der Film komplett ungekürzt auf Blu-ray veröffentlicht. Am 24. Februar 2011 wurde auf Sky Comedy die ungekürzte Fassung in deutscher Sprache gezeigt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ace Ventura – Jetzt wird’s wild (\"Ace Ventura: When Nature Calls\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Steve Oedekerk aus dem Jahr 1995. Sie ist eine Fortsetzung der Komödie \"Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv\" aus dem Jahr 1994. 2009 folgte ihr die Fernsehproduktion \"Ace Ventura 3 – Der Tier-Detektiv\", die ohne Jim Carreys Beteiligung entstand.", "tgt_summary": null, "id": 555754} {"src_title": "Manfred Eglin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Ruine der Burg Cagliatscha liegt bei zwischen Andeer und Clugin auf einem Felsvorsprung hoch über dem Tal. Sie ist von Clugin aus über einen Wanderweg in gut zwanzig Minuten problemlos erreichbar. Vor der Ruine liegt ein Picknickplatz mit Feuerstelle und einem Brunnen.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Vom ursprünglich fünfstöckigen Wehrturm hat sich nur die etwa 8,5 Meter lange Südostwand erhalten, sowie die Ansätze der angrenzenden Wände. An der Innenseite kann anhand des Verputzes die Einteilung der Geschosse abgelesen werden. Die Mauerdicke beträgt unten 2,3 Meter und verjüngt sich gegen oben auf 1,75 Meter. Auffallend sind die verschiedenfarbigen Steine aus denen der Turm gebaut wurde. Die Ecksteine, lange Bossenquader, weisen einen präzisen Kantenschlag auf. Der mächtige Bergfried war in den obersten beiden Geschossen von einer weit ausladenden hölzernen Wehrlaube umgeben. Der ursprüngliche Hocheingang zum Turm lag im zweiten Geschoss der Nordostwand und wurde wohl aus strategischen Gründen ins dritte Geschoss verlegt. An der Abbruchkante ist eine Hälfte davon erhalten geblieben. Spuren eines Berings fanden sich keine. Eine dendrochronologische Untersuchung eines Dachbalkens ergab eine Bauzeit im Jahr 1266. Damit ist das Dach von Cagliatscha der älteste originale Dachaufbau der Schweiz.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Urkundliche Belege über die Entstehung und Geschichte des Turmes von Cagliatscha fehlen vollständig. Als Erbauer anzunehmen ist ein lokales Geschlecht von Ministerialen der Freiherren von Vaz; unter Umständen die angesehene Schamser Familie Panigad, die in Clugin Güter besass und deren Wappen neben anderen im Verputz im dritten Geschoss eingeritzt ist. Eine dendrochronologische Untersuchung eines Lärchenbalkens ergab eine Erbauungszeit um das Jahr 1265. Es ist anzunehmen, dass der Turm im Zusammenhang mit der Schamserfehde zerstört wurde; Gesteinstrümmer liegen noch heute im Tobel unterhalb der Ruine. Ulrich Campell erwähnt sie um 1570 als \"Castellatsch,\" also als schlechte, zerstörte Burg. 1984/85 wurde der Turm durch den Burgenverein Graubünden gesichert und eine Brücke über den Halsgraben gebaut. Im Frühjahr 2009 wurde bei der Ruine eine Tafel aufgestellt mit umfassenden Informationen über Bau und Geschichte der Burg. Das Gebiet im Nordwesten der Ruine heisst \"Padnal,\" was auf eine prähistorische Siedlung hindeutet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Cagliatscha ist die Ruine einer Höhenburg auf dem Gemeindegebiet von Andeer, Fraktion Clugin, im Schams im schweizerischen Kanton Graubünden.", "tgt_summary": null, "id": 1175507} {"src_title": "Mitsikeli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Horst Korsching besuchte die Schule in Danzig und Berlin. Nach dem Abitur im Jahr 1932 studierte er Physik an der Humboldt-Universität in Berlin. Im Jahr 1938 wurde er bei Hermann Schüler am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik promoviert. An diesem Institut war Korsching Kollege von Karl Wirtz und erforschte die Gesetzmäßigkeiten der Magnetischen Momente der Atomkerne und der Thermodiffusion. Am Kaiser-Wilhelm-Institut war er einer der ehemaligen Assistenten von Peter Debye. Während der Kriegsjahre arbeitete er an der Uran-Anreicherung unter den Gesamtleitungen von Kurt Diebner und Werner Heisenberg. Im Jahr 1943 zog Korsching gemeinsam mit dem Personal des Kaiser-Wilhelm-Instituts nach Hechingen, um vor den Bombenangriffen zu flüchten. Er baute dort seine Geräte zur Isotopentrennung durch Thermodiffusion auf, wie auch Erich Bagge, der ein ähnliches Gerät entwickelt hatte (Isotopenschleuse). Zwei Jahre später, 1945, wurde er von den alliierten Streitkräften des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten für sechs Monate unter der Operation Epsilon als einer von insgesamt zehn Kernphysikern arrestiert. In der Beurteilung seiner Bewacher in Farm Hall war er ein \"völliges Rätsel\". Er kritisierte nach Bekanntwerden der Erfolge der Alliierten auf dem Gebiet von Atombomben die deutsche Führung des ehemaligen deutschen \"Uranprojekts\", was Walther Gerlach zu einem Wutausbruch veranlasste. Im Jahr 1946 wurde er Mitarbeiter des Max-Planck-Institutes für Physik, das sich in der britischen Besatzungszone befand und in Göttingen eröffnet wurde. Im Jahr 1958 zog er mit dem Institut nach München. Dort entwickelte er eine Methode der Messung von Thermodiffusions- und Diffusionskoeffizienten in Flüssigkeiten und untersuchte die Abhängigkeit der beteiligten Prozesse von der Molekülform.", "section_level": 1}], "src_summary": "Horst Korsching (* 12. August 1912 in Danzig; † 21. März 1998 in Hildesheim) war ein deutscher Physiker und einer der deutschen Kernphysiker, die in Farm Hall interniert waren.", "tgt_summary": null, "id": 1120717} {"src_title": "Charles N’Zogbia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Witwe Daphne Wilder ist Mutter dreier Töchter. Maggie, die älteste, heiratet, ihre Schwester Mae tut es ihr gleich. Einzig Milly, die jüngste der Schwestern, bereitet ihrer Mutter Sorgen, weil Daphne befürchtet, Milly werde nie den richtigen Mann finden und könne unverheiratet bleiben. Daphne gibt deshalb für ihre Tochter ohne deren Wissen eine Kontaktanzeige in einer Singlebörse im Internet auf und trifft sich mit den Kandidaten in einem Restaurant, um deren Eignung als Schwiegersohn in spe zu überprüfen. Sie wählt den Architekten Jason als den am besten geeigneten Partner für ihre Tochter aus. Diese Treffen zwischen Daphne und den jungen Männern werden vom Musiker Johnny beobachtet, der Daphne daraufhin anspricht und sich selbst als Kandidaten für ihre Tochter vorschlägt. Daphne lehnt ab, da sie ihn nicht für geeignet hält. Unbemerkt steckt Johnny eine der am Tisch liegenden geschäftlichen Visitenkarten von Daphnes Tochter Milly ein. Da Milly eine Catering-Firma betreibt, vereinbaren Daphne und der auserwählte Jason, dass er sie für das Catering zu einer Jubiläumsfeier seiner Firma beauftragt und sich die beiden so „zufällig“ kennenlernen können, ohne dass Milly vom Kupplungsversuch ihrer Mutter erfährt. Jason spricht Milly wie vereinbart auf seiner Feier an, und sie verabreden sich später. Der Musiker Johnny hat inzwischen über Millys Firmenadresse ebenfalls Kontakt zu ihr aufgenommen. Beide kommen sich schnell näher. Milly kann sich jedoch nicht entscheiden und trifft sich weiterhin mit beiden Männern. Jason verkündet während der für Daphne organisierten Geburtstagsfeier, dass er Milly seinen Eltern vorstellen möchte. Daphne lernt etwas später Johnnys alleinstehenden Vater Joe kennen, zwischen beiden funkt es und sie treffen sich nun öfter. Johnny sieht abends auf der Straße, wie Jason sich von Milly mit einem Kuss verabschiedet und beendet daraufhin die Beziehung mit ihr. Milly wird zufällig Zeugin eines Telefonats von Jasons Mutter, in der diese berichtet, Jason hätte Milly über das Internet kennengelernt. Um die Situation aufzuklären, erzählt Jason ihr, dass er sich mit ihrer Mutter aufgrund einer Kontaktanzeige getroffen hat. Milly kommt zu dem Schluss, dass Jason nicht der richtige Mann für sie ist und bricht ihrerseits die Beziehung mit ihm ab. Zudem will sie auch ihre Mutter zur Rede stellen, erwischt sie jedoch in flagranti mit Johnnys Vater Joe. Milly trifft nun keinen der beiden Männer mehr und ist auf ihre Mutter wegen der Verkuppelungsversuche dermaßen wütend, dass sie tagelang nicht mehr mit ihr spricht. Daphne sieht ihren Fehler ein und glaubt zudem, dass sie mit ihrem Urteil über den Musiker Johnny falschlag. Sie überredet den gekränkten Johnny, Milly nochmal eine Chance zu geben. Er sucht sie daraufhin tatsächlich auf und gesteht ihr seine Liebe, woraufhin sich beide küssen. Schließlich hat nicht nur Milly ihr Glück gefunden, sondern auch ihre Mutter Daphne, die Johnnys Vater Joe heiratet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "James Berardinelli schrieb auf \"ReelViews\", der Film sei eine „auf Bestellung gefertigte romantische Komödie des Typs B“. Die Anwendung einer Formel sei nicht schlecht, wenn das Drehbuch minimale Intelligenz zeige, die Charaktere ansprechend seien und die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimme – Kriterien, die dieser Film „zum Glück“ erfülle. Lisa Schwarzbaum schrieb in \"Entertainment Weekly\" vom 31. Januar 2007, die „schludrige“ Komödie habe keinen Charme. Die Drehbuchautoren seien von dem Thema des Orgasmus besessen. \"Cinema\" meinte: „Nach \"Was das Herz begehrt\" und \"Die Familie Stone\" ist [Diane Keaton] nun endgültig von Woody Allens stadtneurotischer Muse zur hektisch-hysterischen Kinomutter der US-Nation mutiert. Wie schrieb der San Francisco Chronicle ein wenig respektlos, aber zutreffend: „Ab einem gewissen Alter begannen Bette Davis und Joan Crawford, Xanthippen und Axt-Mörderinnen zu spielen. Diane Keaton entschied sich für Mutterrollen. Das Ergebnis ist dasselbe: sehr, sehr angsteinflößend.“ Fazit: Außer Rand und Band: Diane Keaton verausgabt sich in einem turbulenten Krieg der Geschlechter.“ Das \"Lexikon des internationalen Films\" urteilte, \"Von Frau zu Frau\" sei eine „romantische Komödie ohne sonderlich komisches Potenzial, die viele Klischees reiht und es dabei nicht versteht, den wortreichen Dialogen ihrer Protagonistinnen Esprit zu verleihen.“", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde in Los Angeles gedreht. Er spielte in den Kinos der USA bis zum 1. April 2007 ca. 42,6 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Von Frau zu Frau (Originaltitel: \"Because I Said So\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Michael Lehmann aus dem Jahr 2007. ", "tgt_summary": null, "id": 892339} {"src_title": "Handtransplantation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Politische Orientierung.", "content": "Nach Bernd Wagner (1994) gilt das ZFI in Deutschland als „geistiges Zentrum rechtsextremer Kreise für historische Forschung“. Auf Tagungen und Veranstaltungen werde eine systematische Verharmlosung des Nationalsozialismus und die Leugnung der Kriegsschuld betrieben. Dabei besteht eine enge Zusammenarbeit mit Zeitungen und Zeitschriften wie \"Junge Freiheit\", \"Europa Vorn\", \"Nation und Europa\" und \"Deutschland in Geschichte und Gegenwart\", die ähnliche Ziele verfolgen. Der Leiter der ZFI, Schickel, schrieb beispielsweise 1980, dass die Zahl von sechs Millionen ermordeter Juden „heute in der zeitgeschichtlichen Wissenschaft nicht mehr ernsthaft vertreten“ werde. Die verstorbenen Gründer der ZFI arbeiteten mit rechtsextremen und geschichtsrevisionistischen Organisationen zusammen. Nachdem die ZFI früher vom bayerischen Verfassungsschutz beobachtet worden war, sieht die bayerische Landesregierung heute keine Anhaltspunkte für rechtsextremistische Bestrebungen mehr. Sie ergänzt aber: „Dagegen propagieren einschlägige rechtsextremistische Publikationen unter Berufung auf die Person des Leiters der ZFI und seine Artikel vereinzelt auch ein mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung nicht vereinbares Gedankengut.“ Die SPD und andere kritisierten, dass Alfred Lehmann (CSU), von 1. Mai 2002 bis 30. April 2014 Oberbürgermeister von Ingolstadt, mehrmals an ZFI-Tagungen teilgenommen hat und dass Horst Seehofer (CSU), damaliger Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutzim Jahr 2006 lobende Grußworte zur Eröffnung der Veranstaltung sandte. Im Verfassungsschutzbericht Bayern für 2019 wird der ZFI bescheinigt, dass von ihr publizierte Reden „antisemitische und die NS-Zeit verherrlichende Inhalte“ enthielten. Auch 2019 hätten bei Veranstaltungen Redner teilgenommen, die sich rechtsextremistisch geäußert bzw. bereits bei Veranstaltungen anderer rechtsextremer Organisationen aufgetreten seien.", "section_level": 1}, {"title": "Dr.-Walter-Eckhardt-Ehrengabe für Zeitgeschichtsforschung.", "content": "Das Institut vergibt auch die \"Dr.-Walter-Eckhardt-Ehrengabe für Zeitgeschichtsforschung\". Bisherige Preisträger waren unter anderem:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zeitgeschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt e. V. (kurz: ZFI, auch als \"Institut für Zeitgeschichtsforschung Ingolstadt\" bezeichnet) ist ein geschichtsrevisionistischer Verein in Ingolstadt. Dabei wurden oder werden vor allem die Kriegsverbrechen der Deutschen im Zweiten Weltkrieg heruntergespielt, die Anzahl der ermordeten Juden im Holocaust in Abrede gestellt und Kontakte zu rechtsextremen Gruppierungen gepflegt. Sie wurde 1981 maßgeblich von Alfred Schickel (1933–2015), Hellmut Diwald (1924–1993) und Alfred Seidl (1911–1993) als Konkurrenz zum Institut für Zeitgeschichte in München gegründet. Die ZFI hat etwa 500 bis 600 Mitglieder, veranstaltet zweimal im Jahr größere Tagungen und gibt die \"Zeitgeschichtliche Bibliothek\" und die \"ZFI-Informationen\" heraus.", "tgt_summary": null, "id": 634278} {"src_title": "Dirk von Zitzewitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der U-Bahnhof Hermannplatz wurde als Turmbahnhof angelegt, wobei sich der Bahnsteig der Linie U8 unmittelbar unter der Straßenebene befindet und der Nordsüd-Bahnsteig diesen in neun Metern Tiefe kreuzt. Der Bahnsteig der heutigen Linie U7 ist als große Halle angelegt worden, durch die sich der U8-Bahnsteig als Querriegel hindurchschiebt. Die Decke der beiden Bahnsteige befindet sich 7,25 Meter über dem unteren Bahnsteig der Linie U7. Der Mittelbahnsteig der U7 besitzt eine Länge von 135 Metern – anstelle der sonst im Großprofilnetz üblichen rund 100 Meter – sowie eine Breite von bis zu 16,2 Metern. Der U8-Bahnsteig ist im Vergleich zum unteren Bahnsteig deutlich bescheidener gestaltet, nur die Bahnsteiglänge von 130 Metern ist hervorzuheben. Der Kreuzungspunkt der beiden Linien befindet sich unter der Straßenkreuzung der Straßenzüge Hasenheide – Karl-Marx-Straße (U7) und Hermannplatz – Hermannstraße (U8). Zur Eröffnung des Bahnhofs waren die Rolltreppen zwischen den beiden Bahnsteigen noch eine Besonderheit: Sie waren die ersten im gesamten Bereich der Berliner U-Bahn. Beim Bau wurden auch direkte Zugänge zu dem seinerzeit parallel entstandenen Karstadt-Warenhaus berücksichtigt. Architekten des Bahnhofs waren Alfred Grenander und Alfred Fehse. Am 11. April 1926 wurde der Abschnitt \"Hasenheide – Bergstraße\" (heute: Südstern – Karl-Marx-Straße) des Neuköllner Abzweigs der damaligen Nord-Süd-U-Bahn eröffnet. Der untere Bahnsteig wurde an diesem Tag ebenfalls in Betrieb genommen. Die Nord-Süd-Bahn war damit von Seestraße bis Bergstraße in Betrieb. Am 17. Juli 1927 erfolgte die Inbetriebnahme des oberen Bahnsteiges der GN-Bahn (GN für Gesundbrunnen – Neukölln). Dies war mit der Inbetriebnahme des recht kurzen Streckenabschnitts von Boddinstraße bis Schönleinstraße (gut 1,5 Kilometer) verbunden und markierte die Geburtsstunde der GN-Bahn, der heutigen Linie U8. Im Jahr 1993 wurde der Bahnhof modernisiert. Dabei wurden allerdings die Farbe und Struktur der Fliesen nicht exakt getroffen. Auch wurde die Fugenfarbe verändert. Die Pfeiler mit ihren Kapitellen im Stil des Art déco hingegen wurden nicht erneuert, diese Fliesen sind noch original von 1926.", "section_level": 1}, {"title": "Anbindung.", "content": "An der Oberfläche verfügten bis 1930 alle am Hermannplatz einmündenden Straßen über Straßenbahngleise und die Züge von 15 Linien hielten auf dem Platz. Wegen der zahlreichen Straßenbahn­linien wurden beim Bau zwei Ausgänge direkt bei den Straßenbahn­haltestellen gebaut. Seit den 1950er Jahren erfolgte jedoch in West-Berlin eine sukzessive Umstellung des Betriebes auf den Busverkehr. Am 1. Oktober 1964 wurde die letzte Linie (Linie 27), die über den Hermannplatz fuhr, eingestellt. Auf der Achse Urbanstraße – Sonnenallee tangierte noch bis zum 2. Mai 1965 die Linie 95 den Hermannplatz. Bis zur Schließung des Betriebshofs Britz (1966) gab es aber noch Betriebsfahrten auf einigen Abschnitten. Seit der deutschen Wiedervereinigung gibt es nun wieder Bestrebungen, die Straßenbahn aus dem ehemaligen Ostteil Berlins (z. B. Warschauer Straße) zum Hermannplatz zu verlängern, wobei eine Umsetzung in den nächsten Jahren nicht zu erwarten ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der U-Bahnhof Hermannplatz ist ein Umsteigebahnhof der Linien U7 und U8 der Berliner U-Bahn, der sich unter dem gleichnamigen Platz im Berliner Ortsteil Neukölln, unmittelbar an der Grenze zum Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg befindet. Am 11. April 1926 ging der Bahnhof der Linie U7 in Betrieb, am 17. Juli 1927 der der U8. Im Bahnhofsverzeichnis der BVG trägt er die Bezeichnung \"Hpu\" (Bahnsteig der U7) und \"Hpo\" (Bahnsteig der U8). Der Bahnhof besitzt sowohl mehrere Fahrtreppen, als auch Aufzüge zum Verlassen der Bahnsteige und gilt daher als barrierefrei. Es besteht Übergangsmöglichkeit zu mehreren Bus- und Metrobus-Linien; eine Straßenbahn-Anbindung ist langfristig geplant. Aufgrund seiner enormen Ausmaße gilt der U-Bahnhof neben dem U-Bahnhof Rathaus Spandau noch heute als eine der eindrucksvollsten Stationen der Berliner U-Bahn.", "tgt_summary": null, "id": 1141409} {"src_title": "Superbad", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrundinformationen.", "content": "Wegen des großen Erfolgs des Debütalbums der Band beschloss die Plattenfirma Polydor das komplette zweite Album von Brian Higgins und Xenomania produzieren zu lassen. Das Album wurde von April bis September 2004 aufgenommen. Der Titel des Albums ist abgeleitet von der Zeile \"What will the neighbours say this time?\" aus dem Song \"Love Machine\", welcher wiederum Bezug auf eine Zeile der Debütsingle \"Sound of the Underground\" nimmt. Im Gegensatz zum Debütalbum wurde das zweite Album mehr von Stilrichtungen wie Electro-Pop und elektronischer Dance-Musik beeinflusst. Besonders oft kommen Synthesizer zum Einsatz. Aber auch klassische Instrumente wie Gitarren finden in vielen Songs Verwendung. Der Song \"Jump (for My Love)\", ein Cover der Pointer Sisters, war schon auf der Wiederveröffentlichung des Debütalbums enthalten. Die beiden Songs \"Deadlines & Diets\" sowie \"Here We Go\" sind Cover von einer der Mitglieder von Xenomania, Miranda Cooper, welche zuvor unter dem Künstlernamen \"Moonbaby\" Musik veröffentlicht hatte. Der Song \"Graffiti My Soul\" enthält ein Sample des Songs \"It's Not the Drug\" von Peplab und wurde ursprünglich Britney Spears angeboten, die diesen Song jedoch ablehnte. Er war auch ursprünglich als letzte Single des Albums vorgesehen, jedoch nicht mehr veröffentlicht, weil die Band mit der Arbeit an ihren dritten Studioalbum beginnen wollte. Die beiden letzten Songs der CD sind nur auf der britischen Version enthalten. Diese wurden von Nicola Roberts beziehungsweise Nadine Coyle mitgeschrieben und von dem jeweiligen Mitglied alleine gesungen.", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "\"Jump (for My Love)\" wird als erste Single des Albums angesehen, er befindet sich aber sowohl auf der Wiederveröffentlichung von \"Sound of the Underground\" als auch auf \"What Will the Neighbours Say?\". Der Song erreichte Platz 2 der britischen Charts. Die erste offizielle Single des Albums, \"The Show\" erreichte Platz 2 der britischen Charts. Sie war eine der ersten CDs im drei Zoll Taschenformat in Europa. Der Song schaffte es auch in Griechenland auf Platz 1. Der Song wurde außerdem 2006 in Australien als zweite Single der australischen Version des Nachfolgealbums \"Chemistry\" veröffentlicht. Als B-Seite war ein Remix von \"Jump\" enthalten. \"Love Machine\" wurde die nächste Singleauskopplung. Da auch dieser Song Platz 2 erreichte, wurde er somit die sechste Top-3-Single der Band. Der Song war zwischen 2006 und 2009 Teil der Werbekampagne von Homebase, einem britischen Einrichtungs- und Gartencenter. Der Song \"Androgynous Girls\" war als B-Seite enthalten. Danach wurde der Song \"I’ll Stand by You\", eine Coverversion von den Pretenders, veröffentlicht. Er wurde für die Wohltätigkeitsveranstaltung \"Children In Need\" aufgenommen. Obwohl er von vielen Kritikern negativ beurteilt wurde, wurde der Song der zweite Nummer-1-Hit der Band und erhielt außerdem eine Silber-Auszeichnung. Auf der Single-CD befand sich der Song \"Real Life\" als B-Seite. \"Wake Me Up\", die letzte Single des Albums, erreichte Platz 4 der Charts und war somit die erste Single der Band, welche es nicht in die Top 3 schaffte. Im Jahr 2005 gewann der Song den \"Popjustice £20 Music Prize\" für die \"Beste Single des vergangenen Jahres\", welchen die Band schon einmal zuvor gewonnen hatte. Die B-Seiten dieser Single waren \"History\" und \"Loving Is Easy\".", "section_level": 1}], "src_summary": "What Will the Neighbours Say? (\"deutsch: Was werden die Nachbarn sagen?\") ist das zweite Album der britischen Girlgroup Girls Aloud. Das Album wurde am 29. November 2004 in England veröffentlicht und dort mit Doppel-Platin ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 437903} {"src_title": "Rote Maulbeere", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1997 wurden die Drakkar als neues LHJMQ-Team gegründet, einer der Gründer war der ehemalige NHL-Spieler Marius Fortier. Bereits in der Debütsaison liefen für die Mannschaft mit Marc-André Bergeron und Bruno St. Jacques zwei eigene Draftpicks aus dem gleichen Jahr auf. Erster Topscorer war allerdings Oleh Tymtschenko, den die Drakkar im Saisonverlauf von den Huskies de Rouyn-Noranda holten. In seiner dritten Spielzeit erreichte das Team erstmals die Play-offs um die Coupe du Président, scheiterten allerdings in der ersten Runde an den Halifax Mooseheads. 2001 unterlagen sie in den Conference-Finals den Titan d'Acadie-Bathurst. Die punktbeste Saison ihrer Geschichte spielten die Drakkar 2002/03, als sie die reguläre Saison mit 108 Punkten auf dem ersten Platz der Liga abschlossen. Zudem erreichten drei Spieler, Joël Perrault, Patrick Thoresen und Pascal Pelletier, die 100-Punkte-Marke. In den Play-offs verloren sie allerdings erneut im Halbfinale nach sieben Spielen gegen Halifax. Nach dem Abgang ihrer Leistungsträger rutschte die Mannschaft wieder ins Mittelfeld der Liga ab und konnte in den folgenden sechs Spielzeiten nur eine Play-off-Serie für sich entscheiden. Nachdem die Drakkar die reguläre Saison 2011 zum zweiten Mal in Folge auf dem vorletzten Platz der Liga beendet hatten, erhielten sie durch eine Lotterie das erste Wahlrecht im \"Midget Draft\" desselben Jahres. Mit diesem wählten sie den Center Nathan MacKinnon aus. Da ein Wechsel nach Baie-Comeau aus persönlichen Gründen als unwahrscheinlich galt, wurde er innerhalb der Liga zu den Halifax Mooseheads transferiert. Die Drakkar erhielten im Gegenzug zwei Spieler und drei Erstrunden-Wahlrechte von Halifax. In den folgenden Spielzeiten gelang es den Drakkar, durch den Draft und Tauschgeschäfte wieder an die Ligaspitze zurückzukehren. In der Saison 2013/14 zog die Mannschaft erstmals in das Finale um die Coupe du Président ein, wo sie erneut den Halifax Mooseheads unterlagen. In der folgenden Spielzeit konnten sie diesen Erfolg wiederholen, scheiterten diesmal aber an den Foreurs de Val-d'Or. Mit 170 Gegentoren in der regulären Saison gewannen die Drakkar zudem zum ersten Mal in ihrer Geschichte den Trophée Robert LeBel für die Mannschaft mit dem geringsten Gegentorschnitt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehemalige Spieler.", "content": "Verschiedene Spieler, die ihre Juniorenzeit in Baie-Comeau verbrachten, machten später auch in der National Hockey League Karriere. Einige von ihnen sind:", "section_level": 1}, {"title": "Gesperrte Nummer.", "content": "Rückennummern von besonders verdienten Spielern wurden „gesperrt“, das heißt, sie werden heute nicht mehr an andere Spieler vergeben. Diese Nummern sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Drakkar de Baie-Comeau (\"engl.\" Baie-Comeau Drakkar) sind ein professionelles kanadisches Junioren-Eishockeyteam aus Baie-Comeau, Québec, das momentan in der Ligue de hockey junior majeur du Québec spielt. Seine Heimspiele trägt das Franchise im Centre Henry-Leonard aus.", "tgt_summary": null, "id": 1098131} {"src_title": "Semistrukturierte Daten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die Strecke verlässt den Bremer Hauptbahnhof auf dessen Westseite und schlängelt sich mit einigen Kurven am ehemaligen Hauptgüterbahnhof und dem „Nordwestknoten“ der Bundesstraße 6 vorbei mit mehreren abzweigenden Güterstrecken zur Brücke über die Weser. Diese war bis zum Bau des Wesertunnels die nördlichste feste Querung des Flusses. Die Strecke führt weiter über Bremen-Neustadt in westlicher Richtung nach Delmenhorst, wo die von der NordWestBahn befahrene Nebenbahn nach Vechta und Osnabrück abzweigt. Von dort führt sie in nordwestlicher Richtung nach Hude. Dort ist sie mit der Hauptbahn nach Nordenham verknüpft. Im Oldenburger Stadtteil Osternburg nimmt sie die Strecke aus Osnabrück auf. Die Hunte wird mit einer Klappbrücke überquert, dahinter liegt der Oldenburger Hauptbahnhof.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Strecke war ein gemeinsames Projekt der Staaten Oldenburg und Preußen und wurde gemeinsam mit der Strecke Bahnstrecke Oldenburg–Wilhelmshaven am 14. Juli 1867 offiziell eröffnet, der planmäßige Betrieb begann hier am Folgetag, nach Wilhelmshaven erst im September. Zwei Jahre später folgte die Verbindung von Oldenburg nach Leer (Ostfriesland) an der Emslandstrecke (Münster–Leer–Emden), 1875 die nach Nordenham. Seitdem schließt diese Strecke alle Seehäfen zwischen Weser und Ems nach (Süd-)Osten, insbesondere nach Bremen, Hamburg und Hannover an. Sie gilt von Anfang an als eine wichtige Verbindung im norddeutschen Schienennetz. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bahnstrecke 1941 bei einem Luftangriff auf Oldenburg (Oldenburg) sowie 1943 bei einem Luftangriff auf Delmenhorst beschädigt. Außerdem wurde die Weserbrücke in Bremen zerstört. Eine Ersatzkonstruktion wurde Opfer der Bremer Eiskatastrophe 1947, aber innerhalb von fünf Wochen repariert. Die jetzige Brücke wurde 1962 fertiggestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Zustand und Ausblick.", "content": "Heute ist die Verbindung durchgängig zweigleisig, elektrifiziert und mit bis zu 160 km/h befahrbar. Durch den Bau des JadeWeserPort in Wilhelmshaven wird mit deutlich steigendem Güterverkehr gerechnet. Der „weitere Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans sieht zudem einen zweigleisigen Ausbau der Verbindung (Groningen/Emden–) Leer–Oldenburg für den Güterverkehr vor. Dabei ist unklar, ob der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung nach Wilhelmshaven zeitgleich mit der Betriebsaufnahme des neuen Hafens fertig ist. Zudem kann der Bereich Bremen ohne weitere Ausbauten nur noch begrenzt Güterzüge aufnehmen. Planungen, die Straßenbahn Bremen als Regionalstadtbahn über diese Strecke nach Delmenhorst oder Oldenburg zu führen, sind vorerst zugunsten des S-Bahn-Projektes zurückgestellt worden. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 verkehren wieder Intercity-Züge im Zweistundentakt nach Emden bzw. Norddeich. Das Angebot wurde aufgrund eines neunjährigen Vertrages zwischen dem Land Niedersachsen und der DB Fernverkehr AG ganzjährig von drei auf neun Zugpaare verdichtet. In dem Vertrag hat sich das Unternehmen verpflichtet in seinen IC-Zügen im Abschnitt Bremen–Emden–Norddeich alle Fahrscheine des Nahverkehrs zu akzeptieren und moderne Doppelstockwagen einzusetzen, im Gegenzug leistet das Land Niedersachsen Ausgleichszahlungen. Nach Verzögerungen in der Produktion und Zulassung seitens des Herstellers Bombardier Transportation, werden die Doppelstockfahrzeuge ab Dezember 2015 im Fernverkehr eingesetzt. Die IC-Züge fahren in östlicher Richtung weiter nach Leipzig Hauptbahnhof oder Dresden Hauptbahnhof (mit Halt in Delmenhorst und Hude). Ergänzt wird diese Linie durch einzelne ICE-Verbindungen am Morgen und am Abend nach München, Berlin oder Frankfurt (Main). Ergänzend zu den Intercitys fahren zeitlich versetzt RegionalExpress-Züge der Linie Hannover – Norddeich im Zweistundentakt mit Halt in Delmenhorst und Hude. Zudem bietet die NordWestBahn einzelne dieselbetriebene Direktverbindungen auf der Relation Bremen–Wilhelmshaven an, die diese Strecke ebenfalls nutzen. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wird die Strecke zwischen Oldenburg (Oldb.) Hauptbahnhof und Bremen Hauptbahnhof von der Linie RS 3 der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen im Stundentakt bedient, welche von der NordWestBahn betrieben wird. Die RS 3 ersetzt die ehemalige Regionalbahn-Linie der Deutschen Bahn und hält an allen Unterwegsbahnhöfen (Bremen-Neustadt, Heidkrug, Delmenhorst, Hoykenkamp, Schierbrok, Bookholzberg, Hude und Wüsting). Auf dem Streckenabschnitt zwischen Bremen Hauptbahnhof und Hude verkehrt noch ergänzend die Linie RS 4 nach Nordenham, die in Hude auf die Bahnstrecke Hude–Blexen abzweigt. Die Linie RS 4 hält zwischen Bremen Hauptbahnhof und Hude nur in Delmenhorst, so dass sie quasi eine Expresslinie darstellt. In Delmenhorst zweigt dann noch die Bahnstrecke nach Hesepe ab. Diese Linie führt weiter bis Osnabrück (RB 58) und wird mit Fahrzeugen des Typs LINT 41 von der NordWestBahn betrieben. Sie verkehrt ebenfalls im Stundentakt, so dass auf dem Streckenabschnitt zwischen Bremen Hauptbahnhof und Delmenhorst ein dichter Takt herrscht, der zudem auf gesamter Strecke zu bestimmten Zeiten durch einzelne Züge der Deutschen Bahn und NordWestBahn ergänzt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Bremen–Oldenburg ist eine 44,4 Kilometer lange Eisenbahnhauptstrecke, die Oldenburg und den Nordwesten Niedersachsens mit Bremen verbindet. Sie wird von einzelnen Intercity-Express- (Oldenburg–München), Intercity- (Norddeich/Oldenburg–Leipzig), sowie Güter- und Nahverkehrszügen befahren. ", "tgt_summary": null, "id": 1996283} {"src_title": "Louis Nathaniel von Rothschild", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hauptfiguren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Philip J. Fry.", "content": "Fry stammt aus unserer Zeit, wurde 1974 geboren und wacht nach einem kryostatischen 1000-jährigen Tiefschlaf in der Zukunft auf. Sein früheres Leben vermisst er kaum, da ihm weder sein Job als Pizzalieferant noch seine Mitmenschen besonders gefielen: Während seine Eltern es nicht für nötig hielten, nach ihrem verschwundenen Sohn zu suchen, kam es häufig zu Konflikten mit seinem Bruder Yancy; zudem betrog ihn seine Freundin Michelle. Das einzige Lebewesen, dem er nachtrauert, ist ein ihm zugelaufener Hund. Ihn hält Fry für den einzigen, der ihn vermisse. Dabei tut das seine gesamte Familie, und Frys Bruder Yancy benennt sogar seinen Sohn Philip nach dessen verschwundenem Onkel, welcher im Jahr 2024 der erste Mensch auf dem Mars wird. Im Jahr 3000 wird Fry Paketbote bei \"Planet Express\", dem Paketdienst seines einzigen lebenden Verwandten Professor Hubert Farnsworth. Seine Arbeitskollegen werden schnell zu seinen wichtigsten Bezugspersonen. Fry ist unglücklich in seine Raumschiffskommandantin Leela verliebt und bewohnt den äußerst geräumigen Schrank seines besten Freundes, des amoralischen Roboters Bender. Die Figur wurde von Groening als Antiheld angelegt. Fry, der als Folge einer Zeitreise und einer Liebschaft mit seiner Großmutter sein eigener Großvater ist, zeigt sich faul, unpünktlich und unhygienisch, auch ist sein Intellekt eher gering. Zu seinen wenigen Interessen gehören Videospiele sowie die Fernsehlandschaft, über die er sehr gut informiert ist. Er teilt oftmals die moralisch verwerflichen Auffassungen von Bender, doch Fry tut im Ernstfall letztlich immer das Richtige. Den Namen Philip gab Matt Groening Fry als Hommage an seinen verstorbenen Freund Phil Hartman. Die Abkürzung seines zweiten Vornamens „J.“ ist ein Markenzeichen Matt Groenings, das er auch bei Bart J. und Homer J. Simpson aus der Serie \"Die Simpsons\" verwendet hat. Groening hat das J als Abkürzung wiederum von Jay Ward übernommen, der eine Reihe seiner Cartoon-Figuren mit einem zweiten Vornamen versah, der mit „J.“ abgekürzt wird, beispielsweise \"Bullwinkle J. Moose\" und \"Rocket J. Squirrel\" aus der \"Rocky and Bullwinkle Show\". Wofür das „J.“ in Frys Namen steht, wurde offengelassen. Frys Outfit, bestehend aus einer roten Jacke, weißem Shirt, blauen Jeans und schwarzen Turnschuhen, geht laut Groening zurück auf das Outfit von James Dean in dem Film \"... denn sie wissen nicht, was sie tun\".", "section_level": 2}, {"title": "Turanga Leela.", "content": "Turanga Leela, gerufen Leela, ist die kompetente Pilotin des Lieferraumschiffs von \"Planet Express\". Sie ist nach eigener Aussage 25 Jahre alt. Ihr auffälligstes äußerliches Merkmal ist, dass sie wie ein Zyklop nur ein einziges großes Auge hat. Ihre lilafarbenen Haare bindet sie mit einem Haargummi zu einem Pferdeschwanz, ihre übliche Kleidung besteht aus einem weißen Trägerhemd, schwarzen, eng anliegenden Hosen sowie dunkelgrauen Stiefeln. Leela ist das Kind von Turanga Morris und Munga, Mutanten aus der \"Neu New Yorker\" Unterwelt. Da sie sich von nicht-mutierten Menschen nur durch ihre Einäugigkeit unterscheidet, sahen ihre Eltern die Möglichkeit, ihr ein besseres Leben an der Oberfläche zu ermöglichen und setzten sie auf der Stufe eines Waisenhauses aus. Dort wuchs sie in dem Glauben auf, eine Außerirdische unbekannter Rasse, möglicherweise die letzte ihrer Art zu sein. Erst im Laufe der vierten Staffel der Serie erfahren sie selbst und der Zuschauer ihre wahre Herkunft. Im Waisenhaus durchlebt Leela eine schwierige Kindheit. Sie wird von anderen Waisen immer wieder wegen ihrer Einäugigkeit gehänselt. Als Teenager lernt sie „\"Arcturanisches Kung Fu\"“. Trotz hervorragender Leistungen in dieser Kampfsportart erhielt sie keine Unterstützung ihres frauenfeindlichen Lehrers Master Phnog; dennoch wurde sie zu einer exzellenten Kämpferin. Leela arbeitete zunächst bei \"Applied Cryogenics\", dem Kryonischen Labor, in dem Fry seinen tausendjährigen Kälteschlaf verbrachte. Dort war sie als \"Schicksals-Zuweiserin\" (im engl. Original: \"Fate Assignment Officer\") dafür zuständig, Personen durch implantierte Chips dauerhaft einen Beruf zuzuweisen. Allerdings gab sie diese Tätigkeit auf, als sie Fry kennenlernte, und heuerte gemeinsam mit ihm und Bender bei \"Planet Express\" an, wo sie seither als Pilotin arbeitet. Leela gilt als äußerst verantwortungsbewusst und fürsorglich, ist in bestimmten Situationen aber auch impulsiv und jähzornig. Sie ist sowohl kompetent und verlässlich als auch etwas übervorsichtig; insofern steht ihr Charakter im direkten Gegensatz zu dem Frys. Ihre Tierliebe kommt zum Ausdruck, als sie den gefräßigen Nibbler als Haustier aufnimmt. Obwohl Leela als äußerst attraktive Frau dargestellt wird, ist sie frustrierte Single – sicher auch, weil ihre Einäugigkeit viele Männer abschreckt. Zu ihren dauerhaften Verehrern zählen v. a. Fry und Zapp Brannigan, mit denen sie einen One-Night-Stand hatte. Leela sucht sich in der Regel Männer aus, die sich alle recht schnell als nicht zu ihr passend herausstellen. So kommt es zu ihrem Leidwesen nie zu einer tieferen und längeren Beziehung. Es kommt aber immer wieder zu Momenten, in denen sich zwischen Fry und ihr eine romantische Stimmung entwickelt, in der die beiden jedoch meistens unterbrochen werden, bevor es zu einem Kuss oder ähnlichem kommt. Fry bemüht sich redlich um eine engere Beziehung, aber immer wenn er ihr seine Zuneigung beweisen will, werden seine Bemühungen zerstört oder Leela anderweitig abgelenkt. Erst am Ende der fünften Staffel wurden die beiden ein Paar. Der Name ist eine Anspielung auf die Turangalîla-Sinfonie von Olivier Messiaen. Groening hatte schon länger geplant, eine einäugige weibliche Figur zu schaffen, und betrachtet Leela als künstlerische Herausforderung. Durch das große Auge sind Mienen im Brauen- und Stirnbereich nicht korrekt darstellbar, was die Zeichner dazu zwingt, den Charakter mit anderen Stilmitteln auszuarbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Bender Bieger Rodríguez.", "content": "Bender, mit vollem Namen Bender Bieger Rodriguez (im Original \"Bender Bending Rodríguez\"), ist ein humanoider Roboter vom Typ \"Bending Unit 22\" und Frys bester Freund. Sein Name leitet sich vom englischen Verb ab und spielt damit auf seine ursprüngliche Arbeit an, Stahlträger für Selbstmordzellen zu biegen. Der Begriff steht aber im amerikanischen Slang auch für Alkohol- und Drogenmissbrauch. Er wurde um 2998 von \"Mom’s Friendly Robot Company\" im mexikanischen Tijuana gebaut und trägt die Produktionsnummer 1729. In seinem Gehirn arbeitet eine 6502-CPU von MOS Technology. Benders Charakter ist die konsequente Umkehr der gängigen Vorstellung davon, wie menschenähnliche Roboter in der Zukunft sein und handeln werden. Bender ist also nicht neutral, emotionslos und uneigennützig, sondern egoistisch, selbstverliebt, faul, unmoralisch und respektlos. Darüber hinaus weist er eine Reihe von Eigenarten auf, die für einen Roboter völlig sinnlos, weil allzu menschlich sind: Beispielsweise ist er kitzlig, abergläubisch und nicht schwindelfrei, spricht im Schlaf, verliebt sich oder bekommt Schluckauf. Er führt ein nach menschlichen Maßstäben lasterhaftes Leben, da er Unmengen von Alkohol, Zigarren und Roboter-Pornografie konsumiert und das Glücksspiel liebt. Zudem hat er Spaß daran, andere zu beleidigen, zu bestehlen oder zu betrügen. Sein Lieblingsspruch (und seine erste Textzeile in der Serie) ist „Du kannst mich mal an meinem blanken Metallarsch lecken“ (engl.: ). Ironischerweise hat Bender jedoch beizeiten eine Schwäche für niedliche Lebewesen wie Vögel und Schildkröten. Sein Verhältnis zu Alkohol ist umgekehrt wie beim Menschen, da Benders Funktionen ohne regelmäßigen Konsum alkoholischer Getränke versagen. Bender ist Fan des Fernsehkochs Elzar und selbst ein leidenschaftlicher Hobbykoch. Da ihm als Roboter die Fähigkeit des Schmeckens fehlt, sind die Mahlzeiten, die er zubereitet, meist ungenießbar. Dennoch erhält er (zumindest vorübergehend) den Posten des Schiffskochs bei \"Planet Express\". Benders Körper besteht aus einem zylindrischen Rumpf, einem zylindrischen, oben kugelförmig abgerundeten Kopf und schlauchartigen Armen und Beinen. Er hat an jeder Hand drei Finger und mittig auf dem Kopf eine Antenne. Um verschiedene Gags zu ermöglichen, tauchen an ihm in einzelnen Szenen neue Knöpfe oder Gadgets auf. Besonders das Innere seines Rumpfes, das über eine große Klapptür zugänglich ist, birgt regelmäßig neue Funktionen – meist nutzt Bender diesen Körperteil jedoch einfach, um dort Diebesgut zu verstecken. Genauso wie die Funktionalität seiner Körperteile story- oder gagabhängig variiert, besteht die Zusammensetzung seines Metallkörpers nach eigenen Angaben wahlweise aus verschiedensten Metallvariationen. Bender ist sehr markant ausgearbeitet und in den USA zu einer eigenständigen Figur geworden, die auch in anderen Zusammenhängen außerhalb des Futurama-Universums auftritt, beispielsweise in einem Interview mit Al Gore über die Zukunft oder in Konjugationen mit anderen Comicserien. Obwohl für die Fernsehausstrahlungen auf dem amerikanischen Markt zahlreiche Sequenzen von Bender herausgeschnitten wurden, vor allem obszöne oder zynische Bemerkungen, ist diese Figur hauptsächlich für den Ruf der Bissigkeit verantwortlich, den Futurama in Amerika hat.", "section_level": 2}, {"title": "Professor Hubert J. Farnsworth.", "content": "Prof. Farnsworth ist Frys 160 Jahre alter Verwandter in der Zukunft und Chef des Lieferunternehmens \"Planet Express Delivery Service\". Dieses wurde von ihm gegründet, um seine Forschungen und verrückten Erfindungen finanzieren zu können. Zu seinen bedeutendsten Erfindungen gehören das Planet-Express-Raumschiff mit seinem Dunkle-Materie-Antrieb, der nicht das Raumschiff bewegt, sondern das Universum um das Raumschiff herum, das Duftoskop (im Original \"Smelloscope\"), mit dem es möglich ist – entgegen allen physikalischen Grundvoraussetzungen – Gerüche von weit entfernten Objekten im All aufzunehmen, ein Universalübersetzer, der aber nur in eine „unverständliche tote Sprache“ übersetzt – im amerikanischen Original sowie in der deutschen Übersetzung ist es Französisch, in der französischen Übersetzung Deutsch – sowie eine „Was-wäre-wenn-Maschine“ (“What-if-machine”), die \"Geschichten von Interesse\" produziert. Sie ist allerdings laut Aussage des Professors „nicht das Gold wert, aus dem sie gemacht ist“. Außerdem werden immer wieder weitere Erfindungen als kleine Gags eingebaut. Beispiel: „Eine gute Nachricht, Freunde. Ich habe dem Toaster beigebracht, Liebe zu empfinden.“ Farnsworth hat keinerlei Hemmungen, seine Angestellten auf die absurdesten und gefährlichsten Missionen zu schicken. Professor Farnsworth eröffnet eine Besprechung immer mit den Worten „Eine gute Nachricht, Freunde“ (im Original: \"\"), was nur selten der Wahrheit entspricht. Er wurde als makabere und kaltblütige Figur ausgearbeitet, die aus eigensinnigen Motiven oder naiver Amoral handelt, im Kern aber gutartig gesinnt ist. So arbeitet er mit den anderen zusammen und ist hilfsbereit, sofern er die Sachlage richtig begreifen kann. Er wird als aus armer Herkunft beschrieben und hatte als junger Wissenschaftler mehrere Affären mit Mom, der skrupellosen Besitzerin der Roboterfabrik, gegenüber der er masochistisch skizziert wird. Im dritten Futurama-Film \"\", erfährt man, dass Moms jüngster Sohn von Farnsworth ist. Er hat einen jungen Klon namens Cubert, den er wie seinen Sohn behandelt. Der Name des Professors erinnert an den amerikanischen Erfinder Philo Farnsworth, einen Wegbereiter des Fernsehers.", "section_level": 2}, {"title": "Dr. John Zoidberg.", "content": "Dr. Zoidberg ist ein menschengroßer, krabbenartiger Außerirdischer vom Planeten Decapod 10 und der Betriebsarzt von \"Planet Express\". Er verfügt aber weder über ein medizinisches Diplom noch über elementare Kenntnisse der menschlichen Physiologie oder Anatomie – seinen Doktorgrad hat er in Kunstgeschichte erlangt. Er weist spezielle Charakteristika von Meerestieren auf: Anstelle von Händen und Füßen besitzt er Scheren; bei Gefahr neigt er dazu, Tinte zu verspritzen. Zudem stellt sich während der Paarungszeit seiner Spezies auf seiner Stirn ein Kamm auf, und er geht gelegentlich im Krebsgang seitwärts oder wechselt seine Schale. Außerdem produziert er Perlen, die er immer wieder aus seinem Rachen hochwürgen muss. Der Charakter der Figur war zu Beginn der Serie nicht vollständig ausgearbeitet und hat sich stark verändert. Er wurde zunächst in Analogie an Dr. „Pille“ McCoy aus Star Trek angelegt: Während McCoy fremdartige Aliens behandeln musste, ist Zoidberg als Decapoide völlig mit den medizinischen Bedürfnissen von Menschen überfordert (Zitat: ). Ursprünglich wirkt die Figur komisch aufgrund absurder Fremdartigkeit, der die menschliche Kultur so unverständlich ist, dass sie in Gesprächen kaum sinnvolle Beiträge liefern kann und jeden privat gehaltenen Beweggrund offen herauskehrt. Zoidbergs Motive sind demzufolge immer durchschaubar. So hat er einen unbändigen Appetit und macht nicht vor Nahrungsresten aus der Mülltonne halt, da er wenig über menschliche Sitten weiß. Er hat aufgrund großer Verständigungsschwierigkeiten geringe soziale Fähigkeiten und trägt so zum Slapstick bei. Später wurde die Figur zum Verlierertyp entwickelt, die sich daraus ergebende Komik tritt zunehmend in den Vordergrund. Zoidberg ist stark unterbezahlt, was bei ihm zu Depressionen führt. Er bleibt aber immer in seinen Motiven durchsichtig und trägt seine erfolglosen Wünsche nach Reichtum oder Anerkennung unfreiwillig zur Schau. Im Laufe der sechsten Staffel wird die Figur weiter ausgearbeitet. So erfährt man, dass Zoidberg und der Professor sich im Jahr 2929 bei einer im Auftrag von Mom durchgeführten Mission kennenlernten. Dort wurde ihm vom Professor das Leben gerettet. Seitdem sind die beiden beste Freunde. Außerdem wird in Rückblenden gezeigt, dass Zoidberg früher Haare hatte und äußerst beliebt war. Er hatte sogar eine Affäre mit dem attraktiven weiblichen Mitglied der ehemaligen Crew. Zoidberg bekam seinen Namen in Anlehnung an das Videospiel „Zoids“ verliehen, das unter anderem für den Apple II veröffentlicht wurde. David X. Cohen, Executive Producer von Futurama, verbrachte mit dem Spiel die meiste Zeit seiner Highschooljahre. \"\" Wie Fry wird auch Zoidberg nur mit seinem Nachnamen angesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Hermes Conrad.", "content": "Hermes ist Jamaikaner und der gewissenhafte Bürokrat des Unternehmens. Er hat eine jamaikanische Frau namens LaBarbara und einen Sohn, Dwight. Für das Team der Erde hat er an den Olympischen Spielen 2980 in der Disziplin Limbo teilgenommen. Er liebt Bürokratie über alles, wobei er keinen Wert auf Effizienz legt. Stattdessen stellt er unsinnige Anträge aus und vernichtet sie sogleich wieder. Er schert sich nicht um Arbeiterrechte und behandelt die Angestellten von \"Planet Express\" wie Sklaven; zudem duldet er, dass Fry, Bender und Zoidberg nicht die geringste Qualifikation für ihre Tätigkeit als Raumschiffcrew mitbringen. Wie Zoidberg wurde auch diese Figur ursprünglich zu einem anderen Zweck angelegt, hieß Dexter und war kein Jamaikaner. Die endgültige Form lebt von den markanten Vorurteilen, die man Jamaikanern in den USA entgegenbringt: Sie gelten als der Inbegriff der absoluten Unzuverlässigkeit und Gleichgültigkeit. Hermes erinnert zu vielen Gelegenheiten an die jamaikanische Kultur, zeigt aber zumeist statt Drogenmissbrauch und Müßiggang pflichtbeflissene Überpünktlichkeit, geht rechtzeitig ins Bett und trinkt Milch. Er ist außerdem ein sehr familiärer Mensch.", "section_level": 2}, {"title": "Amy Wong.", "content": "Amy Wong kam während ihres Ingenieursstudiums an der Mars-Universität als Praktikantin zu \"Planet Express\". Sie ist gebürtige Marsianerin chinesischer Abstammung und gehört zur reichen Familie der \"Mars Wongs\". Sie hat dieselbe Blutgruppe wie Professor Farnsworth, weshalb er sie gerne um sich hat. Amy ist die attraktivste Mitarbeiterin bei Planet Express und war unter anderem kurz mit Bender (der sie fallen ließ, nachdem ihre Beziehung legalisiert wurde) und mit Fry zusammen, der sich aber von ihr belagert fühlte. Die meiste Zeit führt sie eine Beziehung mit dem DOOP-Leutnant Kif Kroker. Amy ist tollpatschig, romantisch und sehr naiv. Ihre Lieblingsbeschäftigungen sind Partys, Shopping und \"Being John Malkoviching\". Sie gehört der Studentenverbindung „Kappa Kappa Wong“ an und ist Speerwerferin im Team der Mars-Universität. Außerdem hat sie eine obszöne Tätowierung auf ihrem linken Oberarm, die wir aber mit unseren \"\". Später wurde sie mit Prof. Farnsworth als Doktorvater in Angewandter Physik promoviert. Amy war von Groening im ersten Skript ursprünglich mit Charaktereigenschaften von Tank Girl geplant, wurde jedoch später als anständiges, etwas einfältiges Mädchen realisiert, weil sie sich sonst nicht deutlich genug von Leela abgesetzt hätte. Amy passieren oft Missgeschicke, sie ist sexuell aktiver, aber auch blauäugiger als die anderen.", "section_level": 2}, {"title": "Die wichtigsten Nebenfiguren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zapp Brannigan.", "content": "Zapp Brannigan ist Captain des DOOP-Raumschiffes \"Nimbus\" und hält sich selbst für unwiderstehlich. Er hatte eine Affäre mit Leela und wird nicht müde, dies ihr gegenüber zu erwähnen. Seitdem versucht er sie zum erneuten Liebesakt zu drängen. In der Schlacht verlässt sich Captain Brannigan zumeist auf simple Selbstmordmissionen. So besiegte er eine Horde aufständischer Killer-Roboter, indem er so viele seiner eigenen Männer von ihnen töten ließ, bis das einprogrammierte Tötungslimit der Roboter erreicht war und sie sich selbst abschalteten. Er ist auch dafür bekannt, unterlegene Gegner in blutigen Schlachten zu besiegen, so etwa die Pazifisten aus dem \"Gandhi-Nebel\". Des Weiteren führt er laut eigenen Angaben den heroischen Kampf Gut-gegen-Neutral. Captain Brannigan ist Autor des Strategiebuchs „Brannigan’s Big Book of War“, das er selbst mit Sun Tsus Strategieklassiker \"Die Kunst des Krieges\" gleichsetzt. In der Regel trägt Zapp eine sehr kurze Veloursuniform und keine Unterwäsche. Die Figur wird als zynisch, selbstsüchtig, selbstüberschätzend, sexuell anzüglich, feige und widerwärtig beschrieben. Zapp Brannigans Charakter beruht laut Matt Groening auf der Idee, dass nicht James T. Kirk Captain der Enterprise aus der Serie Star Trek wäre, sondern sein Schauspieler William Shatner.", "section_level": 2}, {"title": "Kif Kroker.", "content": "Kif ist ein Außerirdischer vom Planeten \"Amphibios IX\" und Erster Offizier auf dem Raumschiff \"Nimbus\". Er besitzt eine eher kleinwüchsige Körperform und hat keine Knochen, stattdessen wird sein Körper durch ein System flüssigkeitsgefüllter Blasen gestützt. Ähnlich manchen Geckos kann er an Wänden und Decken entlanglaufen, um sich beispielsweise vor den auf „Snu Snu“ (Sex) begierigen Frauen des Planeten der Amazonen zu retten oder jemandem zu imponieren. Er besitzt einen chamäleonartigen Tarnreflex, bei dem sich seine Farbe der des Hintergrunds angleicht, den er bei Nervosität nicht kontrollieren kann. Kif ist Amy Wongs Freund. Er lernte sie zwar bereits auf dem Raumschiff \"Titanic II\" kennen, ihre Beziehung begann jedoch erst auf dem Planeten der Amazonen. Durch einen Zufall wurde er von Leela schwanger und gebar viele Kinder, die für ca. 20 Jahre in kaulquappenartiger Form in einem Tümpel auf Kifs Heimatplaneten umherschwimmen. Er ist oft depressiv und verachtet seinen Vorgesetzten Zapp Brannigan (was er meist in Form eines tiefen Seufzers zum Ausdruck bringt), da dieser Kif nie den gebührenden Respekt zollt. Nicht selten übernimmt er undankbare Aufgaben für Zapp Brannigan, vor allem solche, die Zapps Körperhygiene und leibliches Wohlbefinden betreffen. Kif und Zapp treten nicht in allen Episoden auf.", "section_level": 2}, {"title": "Nibbler.", "content": "Nibbler ist Leelas Haustier und scheidet Dunkle Materie aus, die als Treibstoff für Raumschiffe dient. Es hat in der Serie zunächst den Anschein, als wäre Nibbler ein dümmlicher Allesfresser – der Planet, auf dem die Gruppe um Leela Nibbler fand, war gezeichnet von dessen Heißhunger auf alle möglichen Lebewesen; nicht selten frisst er um ein Vielfaches größere Daseinsformen binnen weniger Sekunden –, jedoch wird im Verlauf der Serie enthüllt, dass Nibbler absichtlich zur Erde kam, geschickt von seiner Rasse (einer der ältesten und weisesten Rassen des Universums, die bereits 17 Jahre vor dem Urknall existierte), um eventuelle Angriffe einer bösartigen Rasse riesiger Gehirne zu erspähen. Er ist auch derjenige, der dafür gesorgt hatte, dass Fry 1999 eingefroren wurde. Nibbler bestellte die Pizza, deren Lieferung Fry in die Kryostase-Firma führte, und blies auch den Stuhl an, auf dem Fry saß, so dass dieser hintenüber fiel und in den Gefriertank stürzte. In der Episode \"Philip J. Fry: V.I.P\" reist Fry allerdings in die Vergangenheit und bläst den Stuhl am Ende selbst um, wogegen man in der ersten Folge, wenn man genau hinschaut, den Schatten von Nibbler erkennen kann, als Frys Stuhl kippt. Nach jeder Geschichte, in der Nibbler zu den anderen Figuren gesprochen hat, löscht er deren Gedächtnis. Dies tut er bis zum ersten Film \"\"; dort vergisst er es, und die anderen wissen auch noch in den nachfolgenden Episoden von seinen Fähigkeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Mom.", "content": "Mom ist die Inhaberin von \"Mom’s friendly robot company\" und die reichste Person im Jahr 3000. Sie besitzt ein Monopol zur Herstellung von Robotern und weiteren Artikeln. Trotz ihres enormen Reichtums ist Mom verschlagen und ständig schlecht gelaunt. Ihren Ärger lässt sie dann an ihren Söhnen Walt, Larry und Igner, letzterer ist der Sohn von Professor Farnsworth, in Form von Ohrfeigen aus. In der Öffentlichkeit versteckt sie ihren wahren Charakter unter einem Fettanzug und hält das Bild der liebenswürdigen alten Dame aufrecht. Vor 70 Jahren hatte sie eine Beziehung mit Professor Farnsworth. Da er ihr den Laufpass gegeben hat, ist sie meistens schlecht gelaunt.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere wiederkehrende Nebenfiguren.", "content": "Der nachstehende Teil der Liste enthält weitere wiederkehrende Nebenfiguren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Figuren der Fernseh-Zeichentrickserie \"Futurama\" sind mehrheitlich Einwohner der Stadt \"Neu-New York\" zu Beginn des 31. Jahrhunderts. Die Haupthandlung der einzelnen Folgen wird von den befreundeten Mitarbeitern des Unternehmens \"Planet Express\" getragen. Ähnlich wie bei \"Die Simpsons\" gibt es eine Reihe Nebenfiguren, die in unregelmäßigen Abständen wieder auftauchen. Dadurch ist es der Serie möglich, sich auch über diese Running Gags zu etablieren und Charakterzüge feiner auszuarbeiten.", "tgt_summary": null, "id": 1973914} {"src_title": "Parlamentswahl in der Ukraine 2007", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dienst als Kreuzfahrtschiff.", "content": "Die \"Vistafjord\" entstand auf der britischen Werft \"Swan Hunter Shipbuilders\" in Wallsend mit der Baunummer 39 und wurde am 15. Mai 1973 an die norwegische Reederei NAL \"Den norske Amerikalinje\" (Norwegische Amerikalinie) abgeliefert. Diese betrieb es zusammen mit ihrem älteren Schwesterschiff \"Sagafjord\" im weltweiten Kreuzfahrtprogramm. Im Mai 1980 wurden beide Schiffe an die Tochterfirma NAC \"Norwegian American Cruises\" übertragen. Von 1981 bis 1982 wurde die \"Vistafjord\" als „Traumschiff“ im deutschen Fernsehen einem breiten Publikum bekannt. Im Oktober 1983 wurde die NAC von der Reederei Cunard Line übernommen, und die \"Vistafjord\" wurde zusammen mit der \"Sagafjord\" unter der Flagge der Bahamas in Fahrt gebracht. Im Dezember 1999 ließ Cunard die \"Vistafjord\" für fünf Millionen US-Dollar renovieren und beheimatete das Schiff als \"Caronia\" unter britischer Flagge in Southampton. Sie war damit das dritte Schiff, das diesen Namen erhielt. Cunard verkaufte die \"Caronia\" im Juli 2004 an die Reederei \"Acromas Shipping\", eine Tochtergesellschaft des britischen Unternehmens \"Acromas Travel\", die das Schiff schließlich in \"Saga Ruby\" umtaufte und zusammen mit dem ebenfalls umgetauften Schwesterschiff \"Saga Rose\" betrieb. Nach der Modernisierung in einer maltesischen Werft lief die \"Saga Ruby\" im März 2005 zu ihrer ersten Kreuzfahrt aus. Im Juli 2010 wurde das Schiff in das Schiffsregister Maltas überführt und blieb bis 2013 in der Bereederung von Acromas Shipping. Im letzten Betriebsjahr 2013/14 lief das Schiff unter dem Management von \"V.Ships Leisure\". Bis Anfang 2014 wurde die \"Saga Ruby\" als Kreuzfahrtschiff betrieben, die letzte Reise endete am 9. Januar in Southampton.", "section_level": 2}, {"title": "Geplante Nutzung als Hotelschiff und Verschrottung.", "content": "Das Schiff wurde für 14 Millionen US-Dollar an das Unternehmen \"Millennium View Limited\" (eine Tochtergesellschaft eines singapurischen Unternehmens) verkauft, die das Schiff dem Management von \"FleetPro Ocean\" aus Miami unterstellte. Es war vorgesehen, das inzwischen in \"Oasia\" umbenannte und auf den Bahamas registrierte Schiff als Hotelschiff in Myanmar einzusetzen. Mitte 2016 wurde bekannt, dass das Schiff für 26 Mio. US-Dollar zum Verkauf angeboten wird. Das Schiff lag seither vor Sattahip in Thailand auf Reede. Im März 2017 wurde das Schiff an eine indische Abwrackwerft verkauft und trat als \"Oasis\" seine letzte Reise an mit Ziel in Bhavnagar (Indien), wo es am 4. April auf Reede eintraf. Am 12. April 2017 wurde das Schiff in Alang gestrandet und in der Folgezeit verschrottet.", "section_level": 2}, {"title": "Maschinenanlage und Antrieb.", "content": "Das Schiff wurde von zwei langsamlaufenden Neunzylinder-Zweitakt-Schiffsdieselmotoren des Typs Sulzer RD68 angetrieben, die von \"George Clark & North Eastern Marine\" in Lizenz gebaut wurden und ihre Kraft über Wellenanlagen direkt auf die beiden Festpropeller übertrugen. Für die Stromversorgung an Bord waren sieben Dieselgeneratoren von Bergen Diesel und Cummins sowie ein Notgenerator von Caterpillar vorhanden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Vistafjord (später unter den Namen Caronia und Saga Ruby im Dienst) war ein Kreuzfahrtschiff, das zuletzt bis Januar 2014 von der Reederei \"Saga Shipping Company\" betrieben wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1943608} {"src_title": "Blaue Nesselqualle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Diesmal führt es die beiden Protagonisten, Chief Inspector Lee und James Carter, welcher zum Streifenpolizisten degradiert wurde, nach Paris, wo sie sich mit einer Triaden-Bande herumschlagen müssen. Als Konsul Han vor dem Internationalen Strafgerichtshof den obersten Triaden-Boss identifizieren soll, wird er von einem Scharfschützen der Triaden niedergeschossen, überlebt jedoch schwer verletzt. Lee, der persönlich für dessen Schutz verantwortlich ist, verfolgt den Attentäter. Dieser entpuppt sich nach einer Verfolgungsjagd durch L.A. als sein „Bruder“ Kenji aus dem Waisenhaus, in dem Lee seine Kindheit verbrachte. Aufgrund ihrer gemeinsamen Vergangenheit bringt Lee es nicht über das Herz, ihn festzunehmen und lässt ihn entkommen. Die Ermittlungen führen Lee und Carter nach Paris, wo sich die beiden zunächst schwer zurechtfinden, besitzen sie doch kaum Anhaltspunkte, dafür aber eine Menge Probleme mit der französischen Kultur. Des Weiteren macht ihnen der Franzose Revi vom französischen Geheimdienst, der eine persönliche Abneigung gegen die beiden Ausländer hegt, das Leben schwer. Als Schlüssel erweist sich die schöne Geneviève, die in einem französischen Etablissement als Tänzerin arbeitet und das „Shy Shen“ besitzt, eine Liste der dreizehn Triaden-Anführer, die auf ihren Hinterkopf tätowiert ist. Nach den Wahlen des neuen Oberhaupts der Verbrecherbande soll sie jedoch, wie es die Tradition vorschreibt, enthauptet werden, um das Geheimnis der Identität der Triaden weiter zu wahren. Ihr nahendes Ableben veranlasst Geneviève, mit Konsul Han Kontakt aufzunehmen, um mit seiner Hilfe ihr Leben retten zu können. Als Kenji herausfindet, dass Lee und Carter die von den Triaden unterdessen gesuchte Geneviève beschützen und außer Landes schaffen wollen, entführt er kurzerhand Soo Yung, die Tochter des Konsuls Han, um Geneviève freizupressen. In einem fulminanten Showdown auf dem Eiffelturm gelingt es Lee und Carter jedoch, die Entführte zu befreien und Kenji das Handwerk zu legen, welcher nach einem Kampf mit Lee vom Eiffelturm stürzt.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Original-Soundtrack besteht hauptsächlich aus der von Lalo Schifrin komponierten Score und ausgewählten Dialogen. Des Weiteren sind im Film folgende Titel zu hören:", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Produktionskosten des Filmes, dessen Dreharbeiten im September 2006 begannen, betrugen 140 Millionen US-Dollar. Dabei sollen die beiden Hauptdarsteller jeweils 20 Millionen US-Dollar erhalten haben. Zwar spielte der Film seine Produktionskosten wieder ein, war darüber hinaus jedoch finanziell nicht so durchschlagend wie seine Vorgänger, dennoch war ein vierter Teil geplant, der die Protagonisten nach Moskau führen sollte. Dieser wurde aber aus Kostengründen nicht mehr realisiert. Steven Seagal und Jean-Claude Van Damme wurden zunächst für die Rolle des Schurken in Betracht gezogen. Nachdem das Drehbuch jedoch mehrmals umgeschrieben wurde, entschied man sich für Hiroyuki Sanada. Roman Polański konnte für den Film nur verpflichtet werden, weil seine Szenen in Frankreich gedreht wurden, während ihm in den USA eine Festnahme aufgrund eines Vergewaltigungsvorwurfes gedroht hätte. Carter bezeichnet beim Showdown auf dem Eiffelturm Kenjis Verbrecherbande abfällig als die „Temptations“. Dies ist eine Anspielung auf die gleichnamige Band, deren Auftritte ebenfalls von weißen Anzügen geprägt waren. Als musikalische Untermalung ist in der besagten Szene der Titel \"War\" in der Interpretation von Edwin Starr zu hören, dessen Original von den Temptations stammt. Der Film spielt mehrere Male auf die Indiana Jones-Trilogie an. So läuft beispielsweise \"Indiana Jones und der Tempel des Todes\" im TV des China-Imbisses. Auch erinnern die Nachtclubszene, das Hindurchschlüpfen unter dem sich schließenden Lagerhallentor sowie der Kampf auf dem Eiffelturm stark an diesen Teil. In allen drei Rush Hour-Filmen stirbt Lees und Carters Kontrahent durch einen Sturz aus großer Höhe. Zudem muss sich mindestens einer der beiden durch einen gewagten Sprung aus derselben Situation retten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rush Hour 3 ist eine US-amerikanische Action-Komödie aus dem Jahr 2007. Regie führte bei diesem Film, wie bereits beim ersten Teil von 1998 und dessen Fortsetzung von 2001, Brett Ratner. Die beiden Hauptrollen wurden erneut mit Jackie Chan und Chris Tucker besetzt. Deutscher Kinostart war der 16. August 2007.", "tgt_summary": null, "id": 357962} {"src_title": "Feuerschnabelarassari", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Kemnitz war einer der Stammsitze der Gotsche Schoff, die mit der Herzogin Hedwig, der später heiliggesprochenen Hedwig von Andechs, nach Schlesien gekommen sind. Die Burg Kemnitz soll von Herzog Heinrich II. dem Frommen erbaut worden sein, der 1241 verstorben ist. Ein Jahr später soll die Burg Kemnitz von seinem Sohn Boleslaw II. dem Geschlecht Gotsche Schoff zu erblichem Besitz überlassen worden sein. Die Echtheit der auf das Jahr 1242 datierten Urkunde wird jedoch teilweise angezweifelt. Nach dieser soll es in Kemnitz auch eine Kastellanei gegeben haben. Kemnitz gehörte zum Herzogtum Schweidnitz-Jauer, mit dem es nach dem Tod des Herzogs Bolko I. 1368 erbrechtlich an Böhmen fiel. Allerdings stand seiner Witwe, der Herzogin Agnes ein lebenslanger Nießbrauch zu. Ein vorhandener Wohnturm wurde von den Schaffgotsch 1562 zu einem Schloss im Stil der Renaissance ausgebaut. Die Jahreszahl befindet sich in der Portalinschrift. Unter Hans Ulrich von Schaffgotsch wurde das Schloss 1617 neu erbaut und um eine Gartenanlage erweitert. Während der Reformation diente die Kirche St. Johannes des Täufers, für die 1370 und 1380 die Schaffgotsch Stiftungen errichtet hatten, als evangelisches Gotteshaus. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie rekatholisiert. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Kemnitz zusammen mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Ein Jahr später wurde eine evangelische Kirche errichtet. Ab 1816 gehörte Kemnitz zum Landkreis Hirschberg im Riesengebirge, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1933 wurden 1321 Einwohner gezählt, 1939 waren es 1354. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Altkemnitz 1945 an Polen. Es wurde zunächst in \"Kamienica\" und 1946 in \"Stara Kamienica\" umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde weitgehend vertrieben. Die neuen Siedler waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Stara Kamienica umfasst ein Gebiet von 110,46 km2 mit 5.300 Einwohnern. Die Gemeinde umfasst folgende Gemeindeteile: Antoniów \"(Antoniwald)\", Barcinek \"(Berthelsdorf)\", Chromiec \"(Ludwigsdorf\"), Kopaniec \"(Seifershau)\", Kromnów \"(Krommenau)\", Mała Kamienica \"(Hindorf)\", Nowa Kamienica \"(Neukemnitz)\", Rybnica \"(Reibnitz)\", Stara Kamienica \"(Alt Kemnitz)\", Wojcieszyce \"(Voigtsdorf)\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Stara Kamienica (deutsch \"Altkemnitz\", auch \"Alt Kemnitz\") ist ein Ort im Powiat Jeleniogórski \"(Kreis Hirschberg)\" in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Er liegt westlich der Stadt Jelenia Góra \"(Hirschberg)\" und ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde.", "tgt_summary": null, "id": 798104} {"src_title": "Long Prairie River", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Das \"Lacrosse\"-Projekt entstand durch die Nachfrage des United States Marine Corps nach einer gelenkten Kurzstreckenrakete zur Ergänzung der herkömmlichen Feldartillerie. Vorstudien wurden im September 1947 beim Applied Physics Laboratory an der Johns Hopkins University und dem Cornell Aeronautical Laboratory in Auftrag gegeben. 1949 erhielt das Cornell Aeronautical Laboratory die Aufgabe, ein Lenksystem für die Waffe auszuwählen. Anfang der 1950er-Jahre verschob sich die Zuständigkeit für Boden-Boden-Raketen von der United States Navy zur Armee. Unter dem Eindruck des Koreakrieges startete die Armee die Vorentwicklung der Rakete bei Cornell bereits im Juni 1950, einen Monat bevor ihr das Projekt offiziell übertragen wurde. Nachdem man die Spezifikationen für das Waffensystem 1951 noch einmal deutlich verändert hatte, waren im Januar 1953 die wichtigsten Bauteile umrissen, so dass klare Entwicklungsaufträge vergeben werden konnten. In dieser Zeit legte man sich auch auf einen Feststoffantrieb fest. 1954 vervollständigte Cornell die Entwürfe und stellte die Machbarkeit des Projekts unter Beweis. Im Januar 1954 wurde dem Redstone Arsenal die Überwachung und technische Aufsicht des Projekts übertragen. Während später im selben Jahr am Testgelände des White Sands Missile Range die ersten 15 Raketen abgefeuert wurden, nahm man die Glenn L. Martin Company als zweiten Hersteller unter Vertrag. Cornell verlegte sich später auf die weitere Entwicklung und Kampfwertsteigerung der Rakete. Im Frühjahr 1956 entwarf man mit dem \"MOD I\" ein völlig neues Lenksystem für die Rakete, um sie gegen elektronische Gegenmaßnahmen zu schützen. Im Juni wurde ein erster Prototyp der Rakete ausgeliefert. Bei Probestarts im Jahr 1958, mit denen die Entwicklung beendet werden sollte, stellte sich heraus, dass die Waffe die geforderte Zuverlässigkeit nicht erreichte. Nach einer Reihe von zeitlichen Verschiebungen und Verlagerungen der Projektverantwortung wurde im Juli 1959 das erste Bataillon in reduzierter Stärke mit der \"Lacrosse\" ausgestattet, obwohl man sich darüber im Klaren war, dass die Rakete bestenfalls ein akzeptabler Kompromiss war. Als einen Monat später das \"MOD-I\"-Projekt wegen finanzieller Schwierigkeiten gestrichen wurde, stieg das U.S. Marine Corps aus dem \"Lacrosse\"-Programm aus. Die \"U.S. Army Rocket & Guided Missile Agency\" (ARGMA) übernahm die Aufgaben des Redstone Arsenals. Im März 1960 wurden die ersten Bataillone der US-Armee in Europa mit \"Lacrosse\" ausgerüstet, einen Monat später ein Bataillon in Korea. Doch schon im November 1960 stand die ARGMA vor der Wahl, 66 Mio. Dollar für eine Neuentwicklung der Steuerung auszugeben oder das Projekt völlig oder zumindest teilweise zu beenden. Im Januar 1961 stoppte die Armee die weitere Beschaffung der Raketen und stellte sie von 1963 bis 1964 außer Dienst. In der Rolle als nuklearfähige Unterstützungswaffe mit kurzer Reichweite wurde sie von Geschützen auf Selbstfahrlafette wie der Panzerhaubitze M109 abgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die erste Einheit, die mit der \"Lacrosse\" ausgerüstet wurde, war das 5. Bataillon der \"41st Artillery\" in Fort Sill, Oklahoma. Insgesamt wurden acht Bataillone mit dem Waffensystem ausgestattet, von denen sechs in Europa und jeweils eines in Korea direkt dem Strategic Army Corps unterstanden. Der Nuklearsprengkopf hatte eine Sprengkraft von 1,7 kT oder 10 kT. Alternativ war eine 245 kg schwere Hohlladung vorgesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Hatte ein vorgeschobener Beobachter ein Ziel in Sichtreichweite ausgemacht, feuerte er die \"Lacrosse\" per Fernsteuerung von ihrem XM398-Transporter ab. Sobald das tragbare Steuergerät des Beobachters den Leitstrahl der Rakete erfasste, konnte der Beobachter die Rakete manuell auf das vorgesehene Ziel ausrichten. Die Lenkung erfolgte über die beweglichen Heckflossen der Rakete. Da Sichtkontakt benötigt wurde, konnte die \"Lacrosse\" kaum bei Dunkelheit oder unter schlechten Wetterbedingungen eingesetzt werden. Ohne die \"MOD-I\"-Steuerung war die Rakete für einfache Störmaßnahmen anfällig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die MGM-18 Lacrosse war eine militärische ballistische Kurzstreckenrakete aus US-amerikanischer Produktion. Der erste Testflug fand 1954 statt, ab 1959 wurde sie an die United States Army ausgeliefert, obwohl sie sich noch in der Entwicklungsphase befand. Da sich die vielen technischen Probleme des Programms als zu gravierend erwiesen, wurde die Rakete bis 1964 aus dem Dienst zurückgezogen.", "tgt_summary": null, "id": 582447} {"src_title": "Lawrence Brown (Posaunist)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte der Energiewende.", "content": "Historisch sind bereits lange vor den modernen Bestrebungen dezentrale wie zentralistische Ansätze für eine aus verschiedenen Hintergründen propagierte Abkehr von fossilen Rohstoffen hin zu (aus moderner Sicht) alternativen Energiequellen vorgeschlagen worden. Die Erforschung früherer Transformationen des Energiesystems hat vor dem Hintergrund der heutigen Umwälzungen an Bedeutung gewonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Endlichkeit fossiler Energieträger und Grundlagen der Klimawissenschaft.", "content": "Einzelne Dokumente weisen darauf hin, dass auch schon vor der Industriellen Revolution vereinzelt die Endlichkeit fossiler Rohstoffe bekannt war oder vermutet wurde. Zum Beispiel waren in Großbritannien im 16. Jahrhundert Befürchtungen laut geworden, die Vorräte an Steinkohle könnten bald erschöpft sein. Daher wurden in den Parlamenten Exportverbote für Kohle debattiert und in Schottland 1563 tatsächlich auch beschlossen. Jedoch war noch bis zum 18. Jahrhundert die Auffassung verbreitet, dass die Kohlevorräte unerschöpflich seien. Ab dem späten 18. Jahrhundert kam es erneut zu mehreren, z. T. auch öffentlich geführten Debatten über die Endlichkeit der Kohlevorräte und ihre Reichweite, wobei diese Debatten auch von Großbritannien auf den Kontinent ausstrahlten. Dabei gingen noch die meisten Ökonomen des frühen 19. Jahrhunderts, wie z. B. Adam", "section_level": 3}, {"title": "Das fossile Zeitalter: Regenerative Energien als Nischentechnologie.", "content": "Mit der Industrialisierung im Laufe des 19. Jahrhunderts drängte die Kohle die zuvor genutzten regenerativen Energien (hauptsächlich Biomasse in Form von Brennholz und Tierfutter) zunehmend in eine Nischenposition. Dennoch wurden bereits im 19. Jahrhundert – parallel zum Ausbau der Kohlenutzung – von verschiedener Seite Anstrengungen unternommen, solare Energien als Kraftquelle zu nutzen. So reicht z. B. die Geschichte der Solarthermiekraftwerke bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, als Erfinder wie William Grylls Adams, Augustin Mouchot, Alessandro Battaglia oder John Ericsson verschiedene Anlagen zur Sonnenenergiekonversion wie Solarkocher, solarbetriebene Destillationapparate, Kältemaschinen und Kessel für solarbetriebene Dampfmaschinen bauten. Ein erstes Solarthermiekraftwerk wurde schließlich 1913 in Ägypten errichtet. Mouchot gelang es 1860 ebenfalls einen effizienten Solarofen zu bauen und konstruierte später eine funktionierende Solar-Dampfmaschine, die sich jedoch als zu unhandlich für den praktischen Einsatz erwies. Es dauerte bis 1945, bis von dem indischen Pionier Sri M.K. Ghosh erste kommerzielle Solarkocher gefertigt wurden. Die Windenergie wurde deutlich schneller zur Stromerzeugung umfunktioniert. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts, nur wenige Jahre nach dem Bau des ersten damals noch als „Kraftzentrale“ bezeichneten Kohlekraftwerks wurden die ersten stromerzeugenden Windmühlen gebaut. Diese knüpften damit sowohl an die dezentrale Tradition der noch zu dieser Zeit weit verbreiteten Windmühlen als auch der Wassermühlen an, die während der Industrialisierung noch weit bis in die Zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein und noch vor den teureren Dampfmaschinen die wichtigsten gewerblichen Kraftquellen waren. Tatsächlich wird der Höhepunkt der als mechanische Kraftquellen genutzten Wasserräder und Windmühlen von Historikern in Deutschland erst in die 1880er Jahre", "section_level": 3}, {"title": "Der Beginn der Energiewende.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Weltweite Entwicklung.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Deutschland.", "content": "Ziel der Energiewende in Deutschland ist es, bis 2050 weitgehend treibhausgasneutral zu werden. Hierfür hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent, bis 2030 um 55 Prozent, bis 2040 um 70 Prozent und bis 2050 um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren (jeweils bezogen auf das Basisjahr 1990). Erreicht werden soll dies durch den Ausbau erneuerbaren Energien und die Reduzierung des Primärenergieverbrauchs. Im Rahmen des Atomausstiegs sollen 2022 die letzten Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Ziele der Energiewende.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Realisierung einer nachhaltigen Energieversorgung.", "content": "Kernziel der Energiewende ist die Realisierung einer nachhaltigen Energieversorgung in den drei Sektoren Strom, Wärme und Mobilität. Nach Alfred Voß wird unter nachhaltiger Entwicklung eine Lebensweise verstanden, die es ermöglicht, „\"die Bedürfnisse der gegenwärtig lebenden Menschen zu befriedigen, ohne ähnliche Bedürfnisse in Zukunft lebender Menschen zu beeinträchtigen. [...] Die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, oder anders ausgedrückt, die Nichtüberschreitung der Regenerations- und Assimilationsfähigkeit der natürlichen Stoffkreisläufe ist somit eine wesentliche Bedingung für nachhaltige Entwicklung\".“ Die Definition des Begriffes Nachhaltigkeit geht hierbei auf die Brundtland-Kommission zurück, die diese Definition 1987 prägte und zur Lösung der dringlich gewordenen Umweltprobleme ein Wirtschaftswachstum forderte, bei dem „\"soziale und ökologische Aspekte räumlich und zeitlich in die ökonomische Betrachtung integriert\"“ werden müssen. Einer allgemein anerkannten Definition gemäß soll Energie in", "section_level": 2}, {"title": "Atomausstieg und Klimaschutz.", "content": "Bisher wird das Ziel der Energiewende auf die Vollendung des Atomausstiegs sowie den Klimaschutz reduziert; zum Teil werden alle drei Begriffe sogar ähnlich oder synonym gebraucht. Auch wenn sowohl Atomausstieg als auch Klimaschutz wichtige Teilziele der Energiewende darstellen, ist die Reduzierung der Energiewende auf diese Aspekte eine irreführende Verkürzung. So ist z. B. ein Ausstieg aus der Kernenergienutzung durch Ersatz mittels fossiler Energieträger vergleichsweise einfach möglich, ohne dass dafür ein weiterer Systemumbau nötig wäre. Klimaschutz ist hingegen prinzipiell auch durch Ersatz", "section_level": 2}, {"title": "Soziale und ethische Ziele.", "content": "Abgesehen von technischen und ökologischen Kriterien müssen zukünftige Energiesysteme wie oben ausgeführt auch soziale und ethische Kriterien erfüllen, um als nachhaltig gelten zu können. Hierzu zählt z. B. eine Lösung für die derzeit fehlende Verteilungsgerechtigkeit bei der fossilen Energienutzung zu finden, sowohl was die Verteilungsgerechtigkeit heute (z. B. zwischen den Bewohnern von reichen Industriestaaten und armen Entwicklungsstaaten) als auch die generationenübergreifende Verteilungsgerechtigkeit angeht.", "section_level": 2}, {"title": "Verbesserung der öffentlichen Gesundheit.", "content": "Ein weiteres Ziel der Energiewende ist die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit. Weltweit sterben pro Jahr ca. sieben Millionen Menschen vorzeitig an Luftverschmutzung durch kurzlebige klimawirksame Schadstoffe wie Methan, Ruß und Ozon, die zu Atemwegs- und Kreislauferkrankungen führen. Dieser Effekt wird zukünftig durch den Klimawandel und den Wärmeinseleffekt gerade in Städten noch verstärkt werden. Zudem verstärkt Luftverschmutzung Krankheiten wie Asthma und Krebs, erhöht die Aufenthalte in Krankenhäusern und intensiver medizinischer Betreuung und erhöht die krankheitsbedingten Fehltage von Berufstätigen und Schülern, was wiederum mit ökonomischen und sozialen Folgen für Gesellschaft und Volkswirtschaft einhergeht. Verursacht wird Luftverschmutzung insbesondere durch die Verbrennung von festen, flüssigen und gasförmigen Brennstoffen, weshalb die Lösung dieses Problems nur durch eine grundlegende Veränderung im Energiesystems erreicht werden kann. Ein 2015 in \"The Lancet\" erschienener Review-Artikel zog das Fazit, dass der Klimawandel das Potential hat, die bisher erzielten gesundheitlichen Fortschritte durch ökonomische Entwicklung umzukehren. Seine Bekämpfung könnte hingegen die größte Chance des 21. Jahrhunderts für die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit weltweit sein. So würden viele Klimaschutzmaßen zugleich auch direkt gegen Gesundheitsschäden, Armut und globale Ungleichheit helfen, was Staaten ermögliche, die öffentliche Gesundheit und", "section_level": 3}, {"title": "Bekämpfung der Energiearmut in Entwicklungsländern.", "content": "Weltweit ist der Zugang zu Energie derzeit sehr ungleich verteilt. Damit einher geht eine in vielen Entwicklungsländern grassierende Energiearmut breiter Bevölkerungsschichten, die durch das Wachstum der Schwellenländer und der damit einhergehende Steigerung der weltweiten Nachfrage noch zusätzlich verstärkt wird. Mit dem damit einhergehenden Preisanstieg für fossile Energieträger, die üblicherweise in harten Währungen wie dem US-Dollar gehandelt werden, wird Entwicklungsländern, die nur über geringe Devisenvorräte verfügen, zunehmend der Zugang zu Energieträgern, insbesondere Erdöl, erschwert und die Armut", "section_level": 3}, {"title": "Generationengerechtigkeit.", "content": "Von großer Bedeutung ist zudem die Verteilungsgerechtigkeit zwischen einzelnen Generationen. Die Nutzung fossiler Energieträger durch heutige bzw. bereits vergangene Generationen berührt zwei Aspekte der Generationengerechtigkeit: Zum einen können zukünftige Generationen Ressourcen, die durch frühere Generationen verbraucht wurden, nicht mehr nutzen und sind damit im Sinne der Starken Nachhaltigkeit in ihrem Recht auf Entwicklung eingeschränkt. Zum anderen sind sie durch den Klimawandel als Folge der Verbrennung fossiler Energieträger negativ betroffen, indem sie mit zu Negativen hin veränderten Klimabedingungen zurechtkommen müssen, die sie nicht", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Aspekte.", "content": "Darüber hinaus werden im wissenschaftlichen, öffentlichen und politischen Diskurs eine Reihe weitere Aspekte für die Durchführung der Energiewende genannt;", "section_level": 2}, {"title": "Motivation für die Transformation.", "content": "Hintergrund und Motivation der Energiewende sind die immer stärker zu Tage tretenden ökologischen und sozialen Probleme, die mit der Nutzung fossiler und nuklearer Energieträger einhergehen. Mit dem Energiekonsum durch Industrie und Endverbraucher sind eine Reihe von negativen Begleiteffekten verbunden, deren Folgen seit den 1970er Jahren immer stärker ins gesellschaftliche und politische Bewusstsein rückten. Hierzu zählen u. a. der Ausstoß des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid, die Verschmutzung von Luft, Land und Wasser, die Produktion radioaktiven Abfalls, geopolitische Konflikte um Ressourcen, die Verknappung von Energieträgern und steigende Nahrungsmittelpreise. Weitere wichtige Gründe für den Umstieg auf einer regenerative Energieversorgung sind die Sicherstellung der (langfristigen) Energiesicherheit, die Gesundheitsgefahren durch die Verbrennung fossiler Energieträger sowie sozioökonomische Aspekte wie z. B. die Demokratisierung der Energieversorgung, der Ausbau der Bürgerbeteiligung sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen. Stand bis zu Beginn der 1970er Jahre die Versorgungssicherheit und der Preis von Energie im Vordergrund, so änderte sich ab den 1970er Jahren die Sichtweise. Mit den Ölkrisen, der Debatte um die Kernenergienutzung sowie der Umweltdebatte kam es in vielen Staaten zu heftigen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen über Energie-, Umwelt- und Technologiepolitik und infolgedessen zu grundlegenden Veränderungen der energiepolitischen und energiewirtschaftlichen Realität. Wichtig hierbei war ebenfalls die 1971/72 vom Club of Rome veröffentlichte Studie Die Grenzen des Wachstums, deren Prognosen mit der 1973 eingetretenen ersten Ölkrise plötzlich akut wurden. Heute kommt insbesondere der Umweltbelastung durch die Verbrennung fossiler Energieträger eine große Bedeutung zu. Diese manifestiert sich einerseits in Umweltschäden durch Luftschadstoffe, die zugleich Krankheiten wie Haut- und Atemwegserkrankungen, Allergien und Krebs verursachen und große volkswirtschaftliche Kosten zur Folge haben, insbesondere aber durch die Emission von Treibhausgasen und der damit einhergehenden globalen Erwärmung. Um die Zielsetzung einer nachhaltigeren Energieversorgung zu erreichen, wird die Abkehr vom fossil-nuklearen Energiesystem propagiert und ein Übergang hin zu einem neuen „solaren Zeitalter“ gefordert. Solaren Energieformen kommt dabei die Rolle als Backstop-Technologie zu. Begründet wird dieser Umstieg – neben einer Reihe weiterer positiver Effekte – zumeist mit dem Umstand, dass von erneuerbaren Energieträgern geringere negative Umwelt- und Klimaeffekte ausgehen als von der konventionellen Energiewirtschaft. Neben dem viel geringeren Treibhausgasausstoß von regenerativen Energieträgern lassen sich durch den Umstieg auf Technologien wie Windkraft- und Solaranlagen auch Umweltbelastungen wie Gewässerverschmutzung, Eutrophierung und Feinstaubemissionen deutlich reduzieren. Zwar liegt der Materialbedarf für diese Technologien höher als beim Bau von konventionellen Kraftwerken, die Umweltbelastung durch den höheren Materialbedarf ist jedoch gering verglichen mit den direkten Emissionen von fossil befeuerten Kraftwerken. Parallel dazu wird auch die beim Abbau fossiler Energieträger wie z. B. bei der Erdölgewinnung, Erdgasförderung, dem Steinkohle und Braunkohlebergbau bzw. beim Fördern von Uran auftretende Umweltzerstörung bzw. Umweltverschmutzung deutlich verringert oder gar vermieden.", "section_level": 1}, {"title": "Konzept.", "content": "Aus rein technischer Sicht wäre eine vollständige weltweite Energiewende bis ca. 2030 möglich. Aus praktischen, ökonomischen und politischen Gründen ist jedoch ein längerer Zeitraum nötig, wobei eine Umsetzung bis 2050 für möglich erachtet wird. Hierbei soll bis 2030 der Ausbau fossiler und nuklearer Energien gestoppt werden und anschließend sukzessive bis 2050 der Umstieg auf ein regeneratives Energiesystem erfolgen. Als Hauptargument gegen dieses Szenario einer schnellen Energiewende, das als enorme Herausforderung bezeichnet wird, gilt das Fehlen an politischem Willen, dieses Ziel auch tatsächlich erreichen zu wollen. Je später der Umbau der Energieversorgung jedoch aufgenommen wird, desto teurer ist er und desto notwendiger wird der Einsatz von risikoreichen Technologien. Ein Verzicht auf Klimaschutz, der zu einer Erderwärmung von 4 °C und mehr bis Ende des 21. Jahrhunderts führend würde, ist wiederum mit nicht abzuschätzenden Risiken verbunden. Nach wie vor umstritten ist jedoch die konkrete Gestaltung der Energiewende. Zentrale Fragestellungen hierbei sind u. a.:", "section_level": 1}, {"title": "Kernelemente.", "content": "Kernelemente der Energiewende sind der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Einsparung unnötiger Verbräuche. Auf diese Weise soll perspektivisch die heutige, zum größten Teil auf der Verbrennung fossiler Energieträger basierende Wirtschaftsweise transformiert werden. Der Kohleausstieg sowie der Ausstieg aus der Verbrennung von Öl- und Gas mit dem Zweck der Dekarbonisierung der Wirtschaft sind somit neben dem deutlich bekannteren Atomausstieg zentrale Elemente der Energiewende. Während der Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere von Wasserkraft und Windenergie, aber zunehmend auch von Solarenergie weltweit bereits zu deutlichen Zuwächsen bei der erbrachten Arbeit geführt hat, gelten gerade die Steigerung der Energieeffizienz und der Energieeinsparung als bisher vernachlässigte Aspekte der Energiewende. Technologisch sind für die Umsetzung der Energiewende verschiedene Schlüsseltechnologien notwendig. Hierzu zählen im Stromsektor insbesondere Wind- und Solarenergie, im Verkehrssektor Elektroautos und im Wärmesektor Energieeinsparungen, Wärmepumpenheizungen, Fern- und Nahwärmesysteme sowie große Wärmespeicher. Weitere wichtige Technologien sind die Biomassevergasung und Anlagen zur Abscheidung und Nutzung von Kohlendioxid, zur Wasserelektrolyse und für die Herstellung und Speicherung von Elektrofuels.", "section_level": 2}, {"title": "Erneuerbare Energien.", "content": "Als erneuerbare Energien werden Energieträger bezeichnet, die nach menschlichen Zeitmaßstäben praktisch unerschöpflich zur Verfügung stehen. Daneben werden auch aus erneuerbaren Energien gewonnene Sekundärenergieträger wie Elektrizität, Wärme, Kraftstoff oft unpräzise als erneuerbare Energien bezeichnet. Energieträger sind die Sonnenenergie inklusive ihrer indirekten Formen wie z. B. der Windenergie, die Geothermie, die Strömungs- und die Gezeitenkraft. Wichtige Technologien zu ihrer Nutzung sind Photovoltaikanlagen und Sonnenkollektoren, Windkraftanlagen, Wasserkraftwerke, sowie Anlagen zur Nutzung von Bioenergie und geothermischer Energie. Als wichtigste Energielieferanten in einem weitgehend oder vollständig regenerativen Energiesystem gelten Wind- und Solarenergie. Andere erneuerbare Energien wie die Wasserkraft und die Geothermie können nur in manchen Ländern mit dafür besonders geeigneten Standortbedingungen die dominierende Rolle einnehmen. Aufgrund der Knappheit von konventionellen Energieträgern sowie der durch deren Emissionen", "section_level": 3}, {"title": "Energieeffizienz.", "content": "Unter Energieeffizienz wird die rationellere Verwendung von Energie verstanden. Durch optimierte Prozesse sollen „die quantitativen und qualitativen Verluste, die im Einzelnen bei der Wandlung, dem Transport und der Speicherung von Energie“ entstehen, minimiert werden „um einen vorgegebenen (energetischen) Nutzen bei sinkendem Primär- bzw. Endenergieeinsatz zu erreichen“. Durch technische Verbesserungen bewirken effizientere Geräte bei gleicher Nutzungsdauer und gleichem Nutzungsverhalten also eine Energieersparnis gegenüber weniger effizienten Geräten. Effizienzsteigerungen sind beispielsweise möglich durch die Verbesserung von Wirkungsgraden von Haushaltsgeräten, (Auto)-Motoren, bessere Kraftwerkstechnik oder bessere Wärmedämmung von Häusern. Auch bei der Beleuchtung lässt sich durch Nutzung effizienter Lampen sehr einfach Energie einsparen. Während gewöhnliche Glühlampen nur einen Wirkungsgrad von etwa 2,2 % haben (15 Lumen/Watt), kommen Kompaktleuchtstofflampe auf ca. 70 Lumen/Watt. Noch deutlich sparsamer sind LED-Leuchtmittel mit 100 Lumen/Watt, die auch frei von Quecksilber sind und zudem eine sehr lange Lebensdauer von bis zu 50.000 bis 100.000 Stunden haben. Großes Potenzial für Effizienzsteigerungen besteht insbesondere beim Wärmebedarf im Gebäudesektor. Gebäude sind weltweit für ca. 40 % des Primärenergieverbrauches verantwortlich und verursachen rund ein Drittel der Kohlendioxidemissionen. In mitteleuropäischen Staaten", "section_level": 3}, {"title": "Energieeinsparung.", "content": "Während Energieeffizienzmaßnahmen in aller Regel Investitionen erfordern, werden unter Energieeinsparung bzw. Energievermeidung Maßnahmen zusammengefasst, die durch individuelle Verhaltensänderungen erzielt werden und somit sofort umsetzbar sind und zugleich keinerlei Kosten verursachen. Hierzu zählen z. B. der Verzicht auf den Gebrauch nicht-notwendige Funktionen, beispielsweise eine Standby-Funktion eines Haushaltsgerätes. Energieeinsparungen sind z. B. möglich durch eine Absenkung der Raumtemperatur, eine geringere Nutzung von Automobilen, insbesondere auf Kurzstrecken, eine Energiesparende Fahrweise oder Fahrzeuge mit weniger Treibstoffverbrauch (Dreiliterauto statt 15-Liter-SUV) oder einen bewussten Einsatz von Heizung und Beleuchtung. Ebenfalls effektiv ist z. B. das zeit- und bedarfsgerechte Heizen, sodass nur tatsächlich auch genutzte Räume beheizt werden", "section_level": 3}, {"title": "Sektorkopplung und Elektrifizierung des Energiesystems.", "content": "Für ein sowohl ökologisch tragbares als auch bezahlbares Energiesystem werden Synergieeffekte einer stärkeren Kopplung der Sektoren als notwendig erachtet, also eine weitgehende Elektrifizierung auch des Wärme- und Verkehrssektors, denn die wichtigsten erneuerbaren Energietechnologien Solar- und Windenergie liefern vor allem Strom, der zudem über Stromnetze sehr einfach verteilt werden kann. Die Sektorenkopplung bietet zugleich ein großes Potential zur Energieeinsparung gegenüber fossilen Energiesystemen, wobei die tatsächlich erzielten Effekte stark von der richtigen Ausgestaltung dieser Elektrifizierung abhängen. So sind Wärmepumpenheizungen effizienter als elektrische Widerstandsheizungen. Neben der Energieeinsparung ist die Elektrifizierung von Wärme- und Verkehrssektor auch aus ökologischer und gesundheitlicher Sicht vorteilhaft, da Wärmepumpenheizungen und Elektrofahrzeuge am Ort ihrer Nutzung keine Abgase und damit auch kein", "section_level": 3}, {"title": "Phasen der Energiewende.", "content": "Die Transformation des Energiesystems im Rahmen der Energiewende ist ein Prozess, der sich über mehrere Jahrzehnte hinzieht und in verschiedene Phasen unterteilt werden kann. In der wissenschaftlichen Literatur existieren verschiedene Transformationsmodelle, in denen jeweils unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen sind. Während z. B. Lund et al. ein dreistufiges Modell präsentieren, das aus der Einführungsphase, der großflächigen Systemintegration und der 100-%-Phase besteht, untergliedern Henning et al. und Fischedick die Systemintegration in zwei Teilphasen und kommen so auf insgesamt vier verschiedene Phasen. Während zu Beginn der Energiewende vor allem die Bewusstseinsbildung, die Entwicklung und Markteinführung von notwendigen Technologien", "section_level": 2}, {"title": "Phase 1: Entwicklung erneuerbarer Energien.", "content": "In der ersten Phase der Energiewende, die bei etwa 25 % erneuerbare Energien am Strommix endet, stehen Entwicklung und Markteinführung von Basistechnologien im Vordergrund. Hierzu zählen", "section_level": 3}, {"title": "Phase 2: Systemintegration.", "content": "Die zweite Phase der Energiewende beginnt ab ca. 25 % Anteil erneuerbarer Energien am Strommix und endet bei einem Anteil von ca. 60 %. In dieser Phase wird eine Systemintegration der erneuerbaren Energien notwendig. Bedeutung gewinnt in dieser Phase die", "section_level": 3}, {"title": "Phase 3: Synthetische Brennstoffe.", "content": "Die dritte Phase beginnt bei ca. 60–70 % erneuerbarer Energien am Strommix, wobei bei nennenswertem Stromimport aus solarthermischen Kraftwerken in Nordafrika auch ein späterer Beginn möglich ist. In dieser Phase wird es zunehmend zu stärkeren Überschüssen in der regenerativen Stromproduktion kommen, die den Einsatz chemischer Langfristspeicher (Power-to-Gas) notwendig machen. In Frage kommende", "section_level": 3}, {"title": "Phase 4: Vollständige regenerative Energieversorgung.", "content": "In der vierten Phase kommt es schließlich zu einer vollständigen Verdrängung fossiler Energieträger (insbesondere Erdgas) auch im Wärme- und Verkehrssektor. Für Deutschland ist derzeit noch nicht absehbar, ob diese vollständige Verdrängung ausschließlich durch heimische erneuerbare Energien erfolgen wird, oder ob zusätzlich auch Energieimporte, beispielsweise durch aus Ökostrom gewonnenen synthetischen Kraftstoffen, genutzt werden. Zwar besitzt Deutschland das Potential, sich vollständig aus heimischen regenerativen Energien zu versorgen, jedoch reduziert der teilweise Import von Energie den Speicherbedarf und erhöht die Energiesicherheit. In dieser Phase müssen die einzelnen Bestandteile des regenerativen Energiesystems, d. h. die einzelnen regenerativen Energien, Effizienzmaßnahmen, Speicher usw., nicht mehr mit konventionellen Energie konkurrieren, sondern untereinander. Hierbei gilt es, die einzelnen Technologien sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht gut aufeinander abzustimmen, um einen möglichst effektives Gesamtsystem zu ermöglichen. Durch den großen Anteil fluktuierender erneuerbarer Energien kommt insbesondere dem Erhalt der Systemstabilität eine wichtige Rolle zu.", "section_level": 3}, {"title": "Integration regenerativer Erzeuger in das Energiesystem.", "content": "Die Stromproduktion durch Windkraft-, Photovoltaik- und in sehr viel geringerem Maße auch von Wasserkraftanlagen ist durch das Wettergeschehen bestimmt, deshalb volatil und richtet sich nicht nach dem Bedarf. Hinzu kommt, dass Photovoltaikanlagen nur tagsüber Strom liefern können und ausgeprägten saisonalen Schwankungen unterliegen, während solarthermische Kraftwerke mit Wärmespeicher prinzipiell auch nachts Strom liefern können. Auch die Produktion von Windkraftanlagen ist wetterbedingt starken Fluktuationen unterworfen, jedoch ist die Variation im Jahresgang deutlich geringer und sie können sowohl tagsüber als auch nachts Strom liefern. Bei der Windkraft rechnet man mit einer gesicherten Leistung im Bereich von 5 bis 6 % der Nennleistung. Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit müssen", "section_level": 2}, {"title": "Maßnahmen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Funktionsweise eines regenerativen Energiesystems.", "content": "Während in einem herkömmlichen Energiesystem die Energieproduktion der Energienachfrage kontinuierlich angepasst werden und somit ein Gleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch hergestellt werden kann, wird es in einem regenerativen Energiesystem durch die Variabilität der wichtigsten Produzenten Windenergie und Solarenergie abwechselnd sowohl zu Überdeckung als auch zu Unterdeckung der Stromnachfrage kommen. Eine regenerative Vollversorgung erfordert dementsprechend eine andere Herangehensweise, um die Versorgungssicherheit jederzeit gewährleisten zu können. In der wissenschaftlichen Literatur existiert eine Vielzahl von Publikationen, die sich mit dem Ausgleich der Schwankungen auseinandersetzen. 2014 wurde von Palzer und Henning eine Arbeit veröffentlicht, die die Bedingungen einer regenerativen Vollversorgung im deutschen Strom- und Wärmesektor des Jahres 2015 anhand einer stündlichen Zeitreihe modelliert. Ziel war es u. a. die Wechselwirkungen der einzelnen Systembestandteile wie Produzenten, Konsumenten und Speicher im Laufe des Jahres zu untersuchen und besser zu verstehen. Je nach Jahreszeit ergeben sich dabei unterschiedliche optimale Handlungsstrategien. Im Winter kommt es während Zeiten hoher Windstromeinspeisung zu einer Überdeckung an Strom. Die Heizenergie wird weitgehend durch elektrische Wärmepumpenheizungen bereitgestellt. Die auftretenden Stromüberschüsse werden aus Effizienzgründen zunächst in den Pumpspeicher- und Batteriespeicherkraftwerken gespeichert, die hohe Wirkungsgrade aufweisen. Sind diese vollständig geladen, wird die", "section_level": 3}, {"title": "Dezentrale oder zentrale Energiewende?", "content": "Grundsätzlich lässt sich das primäre Ziel der Energiewende, die Realisierung einer nachhaltigen Energieversorgung ohne Abhängigkeit von fossilen und nuklearen Brennstoffen, sowohl dezentral als auch zentral erreichen. Eine klare Trennung in zentralistische Modelle und dezentralen Energiestrukturen ist zudem auch gar nicht möglich, da die Grenzen zwischen den Systemen fließend sind. Historisch begann die Energiewende sowohl in Dänemark als auch in Deutschland in den 1970er und 1980er Jahren als dezidiert dezentrales Konzept, das in bewusster Abgrenzung von der als Verursacher ökologischer Probleme wahrgenommenen und nahezu ausschließlich zentral geprägten konventionellen Energiewirtschaft vorangetrieben wurde. Betreiber kleiner und dezentraler Anlagen, insbesondere regenerativer Anlagen, erfuhren hingegen in Deutschland bis in die 1990er Jahre hinein starken Widerstand durch die etablierten Energieversorger, die zu diesem Zeitpunkt noch als regionale Monopolisten agierten, und (Wirtschafts)-Politik. Infolgedessen erfolgte mit dem Zubau regenerativer Anlagen, der vor allem durch Privatpersonen, Bürgerenergiegenossenschaften usw. vorangetrieben wurde, ein starker Wandel des Strommarktes sowie dessen Dezentralisierung, zumal die vier großen deutschen Energieversorgungsunternehmen nur in geringem Maße in erneuerbare Energien investiert hatten. 2010", "section_level": 2}, {"title": "Ökonomische Betrachtung.", "content": "Ökonomische Prognosen zur Energiewende sind mit großen Unsicherheiten behaftet, da es sich bei der Energiewende um einen Prozess handelt, der sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt, und zugleich bei der Prognose eine Reihe technologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Variablen betrachtet werden müssen, deren Entwicklung nur teilweise abschätzbar ist. Hierzu zählen beispielsweise die Entwicklung der Stromgestehungskosten konventioneller und regenerativer Erzeuger, die Preistendenz der Energierohstoffe und ggf. Verschmutzungsrechte, Veränderungen in der Demographie und dem Energieverbrauch oder die gewählte zukünftige Energieinfrastruktur (eher zentral oder eher dezentral?). Zusätzliche Kostenfaktoren gegenüber der konventionellen Energieversorgung ergeben sich durch den im Rahmen der Energiewende notwendigen Umbau der Energieinfrastruktur wie dem Netzausbau und der Integration von Energiespeichern, während die Vermeidung von Treibhausgasausstoß, Klimawandelfolgeeffekten und Gesundheitsschäden infolge von Schadstoffbelastung durch die Verbrennung fossiler Energieträger eine volkswirtschaftliche Kostenersparnis zur Folge hat. Je nach Gewichtung der unterschiedlichen Faktoren ergeben sich z. T. unterschiedliche Ergebnisse, die gerade in der öffentlichen Debatte in Deutschland bisweilen kontrovers diskutiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Volkswirtschaftliche Betrachtung.", "content": "Bei der Energieerzeugung fallen sowohl innere (d. h. betriebswirtschaftliche) als auch äußere, volkswirtschaftliche Kosten an. Während die inneren Kosten im Wesentlichen aus Bau, Betrieb und Rückbau von Kraftwerken sowie der Brennstoffbeschaffung bestehen, die zumeist den Marktmechanismen unterliegen, äußern sich externe Kosten vor allem in Form von Umweltverschmutzung, Gesundheits- und Klimaschäden, die nicht von den Verursachern, sondern der Allgemeinheit getragen werden. Die tatsächlichen Vollkosten der Energieerzeugung sind daher nur schwierig zu bestimmen; in manchen Fällen übersteigen die sozialen und ökologischen Kosten der konventionellen Energiegewinnung sogar die Endkundenpreise der Stromverbraucher. Für die USA liegen eine Reihe von Untersuchungen zu den externen Kosten vor. Shindell beispielsweise beziffert die", "section_level": 2}, {"title": "Betriebswirtschaftliche Betrachtung.", "content": "Ignoriert man die externen Kosten der konventionellen und alternativen Energiegewinnung und betrachtet nur die betriebswirtschaftlichen Kosten, dann weisen die meisten erneuerbaren Energien derzeit (2018) in Deutschland etwa ähnliche Stromgestehungskosten auf wie konventionelle Energien. Eine Ausstellung der Stromgestehungskosten einzelner Technologie findet sich in der Tabelle rechts. Insbesondere bei Photovoltaik und Onshore-Windenergie ist ein kontinuierliches Sinken der Stromgestehungskosten festzustellen. Ausgelöst wurde dies durch eine starke Ausweitung der Produktion und durch daraus resultierende Skaleneffekte, die starke Konkurrenz und technische Weiterentwicklungen (‚Lernkurve‘), z. B. durch eine Verbesserung des Wirkungsgrades. Es wird mit weiter sinkenden Stromgestehungskosten gerechnet, während bei", "section_level": 2}, {"title": "Flächenbedarf.", "content": "Die Ablösung fossiler und nuklearer Stromerzeugungstechnologien durch erneuerbare Energien führt zu einer umfassenden Wandlung der Flächennutzung. Zur Bereitstellung fossiler Energieträger wird eine große Fläche benötigt, insbesondere Braunkohle, in vielen Teilen der Welt aber auch Steinkohle werden im Tagebau oder dem gerade in den USA häufig praktizierten Mountaintop removal mining gewonnen. Alleine durch das Mountaintop Mining wurde in den USA eine Fläche von 1,4 Mio. Acre (ca. 5700 km2) vollständig umgestaltet und zudem rund 2000 Meilen (ca. 3200 km) Fließgewässer unter Abraum begraben. Diese gravierenden Eingriffen in Umwelt und Natur, die beim Tagebau von Kohle entstehen, können nur teilweise wieder rückgängig gemacht werden. Auch das Landschaftsbild wird massiv und dauerhaft verändert. Häufig müssen auch Menschen umgesiedelt werden. In Deutschland wurden z. B. alleine in Braunkohletagebauten rund 2.300 km2 Fläche bewegt und verbraucht.", "section_level": 1}, {"title": "Wind- und Solarenergie.", "content": "Verglichen dazu ist der Eingriff durch Windkraft- und Solaranlagen, die in einem regenerativen Energiesystem die Hauptlast tragen werden, deutlich geringer. Allerdings findet er im Gegensatz zur konventionellen Energienutzung nicht punktuell oder regional statt, sondern ist durch den dezentralen Charakter der regenerativen Energien für viel größere Bevölkerungsschichten vor Ort sichtbar. Beispielsweise betrug der Flächenverbrauch von Windkraftanlagen in Deutschland im Jahr 2011 mit rund 100 km2 nur ein Bruchteil des Flächenverbrauchs der Braunkohletagebauten, allerdings sind die flächig über ganz Deutschland verteilten Windkraftanlagen im Gegensatz zu diesen viel präsenter in der visuellen Wahrnehmung. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass der tatsächliche Flächenverbrauch von Windkraftanlagen, d. h. die durch das Fundament versiegelte Fläche, nicht mit den Abstandsflächen zwischen den einzelnen Windturbinen sowie zu Wohnbebauung verwechselt werden darf. Während das Fundament abhängig von der Anlagengröße maximal wenige 100 m2 misst, umfassen die Abstandsflächen pro Anlage einige Hektar. Dadurch können üblicherweise fast 99 % der von einem Windpark beanspruchten Fläche weiterhin einschränkungslos für Ackerbau usw. genutzt werden. Deshalb weist die Energieerzeugung aus Windenergie insgesamt einen vergleichsweise niedrigen Flächenbedarf auf, während die von ihr ausgehende Flächenversiegelung auch verglichen mit konventionellen Energiegewinnungsformen sehr gering ist. Beispielsweise liegt der Energieertrag bei einer modernen 3-MW-Anlage mit 300 m2 Standfläche und einer Stromproduktion von 6,4 GWh bei ca. 21.000 kWh pro m2 Fundamentfläche und Jahr. Dieser Wert liegt geringfügig oberhalb des entsprechenden Wertes von Steinkohlekraftwerken (inklusive Nebengebäude), selbst wenn die Fläche für den", "section_level": 2}, {"title": "Biomasseanbau.", "content": "Im Gegensatz zu den Standflächen von Windkraftanlagen und ggf. Freiflächensolaranlagen wird beim Biomasseanbau für die Energiegewinnung mit Ausnahme der Kraftwerke und Fermente selbst keine Fläche versiegelt, sondern nur anderweitig agrarisch genutzt. Berücksichtigt werden muss hierbei jedoch die Flächen- und Nutzungskonkurrenz zwischen Nahrungsmittelproduktion, Energiepflanzenanbau und der Gewinnung nachwachsender Rohstoffe für die stoffliche Nutzung. Deswegen ist der Anbau von Energiepflanzen umstritten. Als sinnvoller als eine direkte Biomassenutzung zur Energieproduktion wird daher eine sog. Kaskadennutzung gehalten, bei der zunächst die stoffliche Nutzung pflanzlicher Rohstoffe im Vordergrund steht und erst nach Ende dieser Nutzung die energetische Verwertung. Der spezifische Flächenbedarf für die Erzeugung von Bioenergieträgern ist, verglichen mit anderen Energiegewinnungsformen, vergleichsweise hoch. Bei der Nutzung von Energiemais als Substrat für Biogasanlagen ergeben sich pro Jahr nutzbare Biomethanausbeuten von ca. 45 MWh pro ha bzw. 4,5 kWh pro m2 und Jahr. Mit Stand 2017 wurden weltweit auf einer Ackerfläche von rund 14 Mio. ha Bioenergieträger angebaut, was etwa 1 % der weltweiten Ackerfläche entspricht. Siehe", "section_level": 2}], "src_summary": "Energiewende ist der deutschsprachige Begriff für den Übergang von der nicht-nachhaltigen Nutzung von fossilen Energieträgern sowie der Kernenergie zu einer nachhaltigen Energieversorgung mittels erneuerbarer Energien. Der Begriff wurde nach dem 1980 erschienenen Buch \"Energiewende – Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl und Uran\" des Öko-Instituts kulturell rezipiert und wurde bereits als Lehnwort in andere Sprachen übernommen (beispielsweise \"\"The German Energiewende\"\" oder \"\"A Energiewende alemã\"\"). ", "tgt_summary": null, "id": 1358160} {"src_title": "Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hafsteins Eltern waren Pétur Havstein (* 17. Februar 1812; † 24. Juni 1875) und Kristjana Gunnarsdóttir Havstein (* 20. September 1836; † 24. Februar 1927). Er schloss die höhere Schule (\"Lærði Skólinn\", Vorläufer der Menntaskólinn í Reykjavík) im Jahre 1880 ab und absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Kopenhagen, welches er 1886 beendete.", "section_level": 1}, {"title": "Beamtenlaufbahn.", "content": "Nach seiner Ausbildung in Kopenhagen, die er 1886 im Alter von 25 Jahren abschloss, arbeitete Hafstein zunächst in verschiedenen staatlichen Ämtern, nicht zuletzt in den Westfjorden. Als hochgestellter Beamter (\"Sýslumaður\") in Ísafjörður geriet er im Jahre 1899 in einen Vorläufer des Kabeljaukriegs. Man hatte einen britischen Trawler im Dýrafjörður beim ungesetzlichen Fischen ertappt. Hafstein ließ sich im offenen Boot mit 6 Leuten hinausrudern, doch die Briten versenkten kurzerhand das Boot. Dabei kamen einige Leute um, nur er und zwei andere konnten sich retten.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer und beruflicher Werdegang.", "content": "Hafstein war von 1900 bis 1901, 1903 und 1905 sowie noch einmal von 1916 bis 1922 Mitglied des isländischen Parlaments Althing. Im Jahre 1904 wurde er der erste isländische Premierminister und der erste Isländer, der Island im Dänischen Kabinett als Island-Minister in der Regierung Deuntzer vertrat und dabei – im Gegensatz zu seinem Vorgänger in diesem Amt, Peter Adler Alberti, dem Althing gegenüber verantwortlich war. Auch hatte er als erster Island-Minister seinen Amtssitz in Island selbst und nicht in Kopenhagen. Die Tatsache, dass er Reykjavík zu seinem Amtssitz wählte, trug viel zum Aufschwung der damals noch sehr kleinen Stadt (ca. 3.500 Einwohner) bei. Sein Amt als Premier führte er vom 1. Februar 1904 bis zum 31. März 1909; ihm folgte Björn Jónsson. Nach dieser seiner ersten Amtszeit wurde er Vorstandsvorsitzender der Bank von Island. 1912 wurde er zum Präsidenten des Althing gewählt und wurde am 25. Juli 1912 zum zweiten Mal Premierminister, womit er die Nachfolge von Kristján Jónsson antrat. Am 21. Juli 1914 löste Sigurður Eggerz ihn in diesem Amt ab, und Hafstein wurde erneut Vorstandsvorsitzender der Bank von Island. Er war Mitglied und Parteiführer der \"Heimastjórnarflokkurinn\" (Selbstverwaltungspartei) sowie Mitglied der \"Sambandsflokkurinn\" (etwa „Unionspartei“).", "section_level": 1}, {"title": "Letzte Lebensjahre.", "content": "1917 zwang sein gesundheitlicher Zustand ihn, sich von seinen öffentlichen Aufgaben zurückzuziehen. Er hatte vier Jahre zuvor seine geliebte Frau Ragnheiður Thordersen verloren und starb selbst im Jahre 1922.", "section_level": 1}, {"title": "Hafstein als Schriftsteller.", "content": "Wie viele isländische Politiker seit Snorri Sturluson trat auch Hafstein als Schriftsteller hervor, in seinem Fall vor allem als Lyriker. Schon als Jugendlicher begann er Gedichte zu schreiben und veröffentlichte sie zum ersten Mal in der von ihm selbst herausgegebenen Zeitschrift \"Verðandi\". Einige seiner Gedichte sind noch heute sehr beliebt und finden sich in zahlreichen Schulbüchern. Er vertritt neben anderen in Island die Literaturströmung des Realismus, darin etwa Theodor Storm vergleichbar. Ins Deutsche übersetzt wurde z. B. sein Gedicht. Sturm Dich lieb' ich, o Sturm, der du brausest landein Und fröhliches Sausen erweckst in dem Hain, der morsches Gezweige du biegst oder knickst, doch blühende Bäume nur stärkst und erquickst. (...) Ein anderes seiner Gedichte über einen Ausritt ist zum bekannten Volkslied geworden: \"Ég berst á fáki fráum\" (eigentlicher Titel des Liedes ist \"Sprettur\"). Auch als Herausgeber betätigte er sich noch neben der fordernden politischen Arbeit. Er gab etwa die Werke der isländischen Lyriker Jónas Hallgrímsson und Bólu-Hjálmar heraus und schrieb auch jeweils das Vorwort zu den Bänden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hannes Þórður Pétursson Hafstein (* 4. Dezember 1861 auf dem Hof Möðruvellir im Hörgárdalur; † 13. Dezember 1922 in Reykjavík) war ein isländischer Politiker und Poet. Er war der erste isländische Premierminister.", "tgt_summary": null, "id": 2341496} {"src_title": "Marcus (Usurpator)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Chicago Heights liegt etwa 50 km südlich des Chicago Loop. Chicago Heights liegt auf der Anhöhe der Tinley Moraine, wobei die höhere und ältere Valparaiso Moraine direkt südlich liegt. Nach den Angaben dds United States Census Bureau von 2010 hat Chicago Heights eine Gesamtfläche von 26,11 km, wovon 26,08 km (oder 99,87 %) auf Land und 0,03 km (oder 0,13 %) Gewässer entfallen. Die Hauptdurchgangsstraßen durch Chicago Heights sind der Dixie Highway (Illinois Route 1) und der Lincoln Highway (U.S. Route 30).", "section_level": 1}, {"title": "Demografie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten Chicago Heights 30.276 Personen. Die Bevölkerungsdichte betrug 1160,0 Personen pro km. Es gab 11.060 Wohneinheiten, durchschnittlich 423,8 pro km. Die Bevölkerung in Chicago Heights bestand zu 38,0 % aus Weißen, 41,5 % Schwarzen oder African American, 0,6 % Native American, 0,4 % Asian, 0,03 % Pacific Islander, 16,6 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 2,9 % nannten zwei oder mehr Rassen. 33,9 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner von Chicago Heights verteilten sich auf 9587 Haushalte, von denen in 44,4 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 40,0 % der Haushalte stellten Verheiratete, 26,0 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 26,2 % bildeten keine Familien. 22,1 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 8,2 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 3,09 und die durchschnittliche Familiengröße 3,62 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 30,7 % Minderjährige, 10,6 % 18–24-Jährige, 26,4 % 25–44-Jährige, 21,8 % 45–64-Jährige und 10,6 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Der Median des Alters betrug 31,2 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 95,9 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 90,6 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Chicago Heights betrug 43.941 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 46.463 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 35.695 US-Dollar, gegenüber 30.039 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 17.458 US-Dollar. 26,7 % der Bevölkerung und 21,3 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 39,8 % der Minderjährigen und 10,2 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerstädte.", "content": "Chicago Heights hat vier Partnerstädte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Chicago Heights ist eine City im US-Bundesstaat Illinois. Sie befindet sich im Bezirk Cook County in der Metropolregion Chicago und hat 32.776 Einwohner. Die Stadt ist der Geburtsort der Jazzmusiker Johnny Mince und Joe Farrell.", "tgt_summary": null, "id": 536553} {"src_title": "Maschinenbauanstalt Übigau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundsätze.", "content": "Bei der THDL-Transkription handelt es sich weder um eine Transliteration nach dem tibetischen Schriftbild noch eine Transkription nach der Aussprache, sondern um eine Mischform. Man kann daher von der Transkription weder auf die Schreibweise noch auf die Aussprache schließen.", "section_level": 1}, {"title": "Umschrift des tibetischen Alphabets.", "content": "In den folgenden Tabellen sind dem tibetischen Alphabet die Wylie-Transliteration, die THDL-Transkription und die von der UNO anerkannte offizielle Transkription der Volksrepublik China gegenübergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Konsonanten.", "content": "Die Unterschiede gegenüber der Wylie-Transliteration sind hier fett dargestellt. Die Abweichungen dienen dazu, eine völlig falsche Aussprache durch englischsprachige Leser zu vermeiden.", "section_level": 2}, {"title": "Annäherung an die Aussprache.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konsonanten.", "content": "Buchstaben, die nicht gesprochen werden (stumme Buchstaben), werden in der THDL-Transkription in der Regel weggelassen. Obwohl die Buchstaben und normalerweise nicht gesprochen werden, sondern nur den vorhergehenden Vokal längen, werden sie als \"r\" und \"l\" transkribiert. Die übrigen konsonantischen Silbenauslaute werden als \"-k\", \"-ng\", \"-n\", \"-p\" und \"-m\" transkribiert. Die Konsonantenfolgen und werden unterschiedslos als \"ch-\", wird als \"j-\" und als \"ny-\" wiedergegeben. Die Konsonantenfolgen und werden alle als \"tr-\" transkribiert, und als \"dr-\". Die Konsonantenfolge wird als \"d-\" wiedergegeben, als \"lh-\", als \"w-\", als \"y-\" und als \"r-\". Für die Transkription von, bestimmte Konsonantenfolgen und Buchstaben, die vor allem in Lehnwörtern aus dem Sanskrit verwendet werden () gibt es weitere Regeln bzw. Ausnahmen, wobei in der Regel die Aussprache als Richtschnur dient.", "section_level": 2}, {"title": "Vokale.", "content": "Der Umlaut von und vor den Konsonanten und wird mit \"e\", \"ü\" bzw. \"ö\" wiedergegeben. Am Wortende wird der Vokal \"e\" (sowohl als auch Umlaut-) mit Akut geschrieben \"(é)\", um eine völlig falsche Aussprache durch englischsprachige Leser zu vermeiden.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Besonderheiten.", "content": "Wörter werden jeweils zusammengeschrieben. Die Silben und werden am Wortende als \"-wa\", \"-wo\", \"-wé\" bzw. \"-war\" transkribiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die THDL-Transkription (voller Name auf Englisch: \"THDL Simplified Phonetic Transcription of Standard Tibetan\") ist ein Umschrift-System für die tibetische Sprache bzw. Schrift. Sie wurde von David Germano und Nicolas Tournadre für die \"Tibetan and Himalayan Digital Library\" (THDL) entwickelt und ist eine vereinfachte Form der Transkription, die Nicolas Tournadre in der englischsprachigen Ausgabe seines Lehrbuches der tibetischen Sprache verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 1873801} {"src_title": "Wilhelm von Tümpling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "1859 auf einem Kirchweihfest in Böhmen. Der Heiratsvermittler Kezal will die Bürgermeisterstochter Marie an Wenzel, den Sohn des reichen Micha, verkuppeln. Marie verliebt sich aber in den Postkutscher Hans und versteckt sich mit ihm im Trubel des Kirchweihfestes. Unterdessen ist der Wanderzirkus Brummer eingetroffen, und Wenzel hat ein Auge auf die Artistin Esmeralda geworfen, Zirkusdirektor Brummers Pflegetochter. Die Eltern von Marie und Wenzel sind mit dieser Entwicklung unzufrieden. So wird Marie in ihr Zimmer eingesperrt, und der Zirkus erhält vom Bürgermeister keine Erlaubnis zur Vorstellung. Kezal bietet Hans 300 Gulden, wenn er auf Marie verzichtet, und als er das Geld annimmt, spricht sich herum, er habe seine Braut verkauft. Die gedemütigte Marie ist nun bereit, Wenzel zu heiraten. Hans hat das Geld aber nur angenommen, weil es der Zirkus braucht, um spielen zu dürfen. Als ein Zirkusbär ausbricht und Hans Marie vor ihm rettet, kommt alles wieder ins Lot. Die Eltern geben ihr Einverständnis, Wenzel bekommt Esmeralda, und selbst Kezal erhält seine Auslagen doppelt zurückerstattet.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Gedreht wurde vom 16. Mai 1932 bis in den Juni 1932 in der Umgebung von München und in den Emelka-Studios in München-Geiselgasteig. Um eine möglichst wirklichkeitsnahe Kirchweihatmosphäre zu schaffen, wurden echte Jahrmarktsleute engagiert, die mit ihren Familien nach Geiselgasteig kamen. Karl Valentin ist, unterstützt von Liesl Karlstadt, in seinem ersten Tonfilm zu erleben, und Beppo Brem hatte in einer stummen Rolle seinen ersten Filmauftritt überhaupt. Mit der Reklame „Erster Operntonfilm – Welturaufführung“ wurde der Film am 18. August 1932 in München und am 2. September 1932 in Berlin gestartet. Das Publikum nahm den Film mit großem Beifall auf. Das temporeiche, mit vielen Freilandaufnahmen durchsetzte und stark musikalisch geprägte Werk bedeutete für den bis dahin kaum bekannten Max Ophüls den Durchbruch als Regisseur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die verkaufte Braut ist eine von Max Ophüls 1932 gedrehte Verfilmung der Komischen Oper \"Die verkaufte Braut\" von Bedřich Smetana. Diese Produktion war die erste Filmoper.", "tgt_summary": null, "id": 2006552} {"src_title": "Sonderperiode in Kuba", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Suche nach der neuen Sängerin.", "content": "Nach dem letzten Konzert der „Once World Tour“ in Helsinki wurde die ehemalige Sängerin Tarja Turunen durch einen offenen Brief gefeuert. Der Rauswurf erzeugte in Finnland für einige Monate ein großes Medienecho. Pausenlos wurde über den Namen von Turunens Nachfolgerin spekuliert. Im März 2006 erklärte die Band, dass sich interessierte Sängerinnen per Demo für den freien Posten bewerben können. Daraufhin erhielt die Band über 2.000 Bewerbungen. Obwohl die Band ausdrücklich eine neue Sängerin suchte, bewarben sich auch drei männliche Sänger für den Posten. Die Band suchte nach einer Sängerin, die das gleiche Stimmvolumen wie Turunen hat, aber über eine andere Klangfarbe verfügt. Einen Turunen-Klon wollte die Band auf keinen Fall für den Posten haben. Aus diesem Kreis wurden 50 Kandidatinnen ausgewählt, die eine CD mit Instrumentalversionen verschiedener Nightwishlieder erhielten. Schließlich wurden zehn Kandidatinnen zu einem persönlichen Treffen eingeladen. Schnell begannen Spekulationen über die Identität der neuen Sängerin. Ihr Name sollte Ende Mai 2007, pünktlich zur Veröffentlichung der ersten Single \"Eva\", bekannt gegeben werden. Da die Single bereits im Internet auftauchte, zog die Band die Veröffentlichung der Single und die Bekanntgabe der Sängerin auf den 24. Mai 2007 vor. In einem Interview erklärt Keyboarder Tuomas Holopainen, dass sich die Band bereits im Januar 2007 für Olzon entschieden hatte. Olzon war eine der ersten zwanzig Bewerberinnen, die ein Demo eingeschickt hatten. Mit ihrer Version des Liedes \"Ever Dream\" (vom Album \"Century Child\") beeindruckte sie ihre zukünftigen Bandkollegen. Ursprünglich erhielt Olzon eine Absage, als sie Holopainen von ihrem vierjährigen Sohn erzählte. Olzon blieb jedoch hartnäckig, erklärte, dass ihre Mutterschaft kein Problem darstelle und bekam schließlich den Posten. Um das Geheimnis der neuen Sängerin aufrechtzuerhalten, hatte die Band bei gemeinsamen Reisen immer unterschiedliche Hotels gebucht, wo sich Olzon in der Regel unter einem anderen Namen angemeldet hat. In einem Interview mit dem US-amerikanischen Onlinemagazin About Heavy Metal erklärte Holopainen, dass „die Band mit Olzon den Jackpot geknackt hat“.", "section_level": 2}, {"title": "Aufnahmen.", "content": "Tuomas Holopainen schrieb 15 Lieder für das neue Album. Die Tatsache, dass die Band zu dieser Zeit noch keine neue Sängerin hatte, stellte für ihn kein Problem dar. Beim Schreiben hatte er genaue Vorstellungen davon, wie die Lieder zu klingen haben und hatte dabei keine bestimmte Stimme im Kopf. Während des Songwritings beschäftigte sich Holopainen mit Schriftstellern wie Edgar Allan Poe und Walt Whitman, musikalisch mit keltischem Folk. Die geschriebenen Lieder wurden im Sommer 2006 als Demo aufgenommen. Das Demo wurde an Pip Williams geschickt. Dieser arbeitete anhand des Demos an den Partituren für das Orchester. Beim Arrangieren der Orchesterparts fügte Williams noch einige Instrumente hinzu, die Holopainen ursprünglich nicht im Sinn hatte. Für das Schreiben der Partituren ließ Williams seinen Beruf an der Londoner Thames Valley University für fünf Monate ruhen. Am 15. September 2006 ging die Band vorerst ohne Sängerin in das „Petrax“-Studio in Hollola um mit den Aufnahmen zu beginnen. Zunächst wurde das Schlagzeug aufgenommen. Danach wurden Gitarre, Bass und Keyboard in Emppu Vuorinens Heimstudio in Kerava aufgenommen. Die Aufnahmen für das Orchester fanden in den Abbey Road Studios in London statt. Wegen des „Legendenfaktors“ fanden die Aufnahmen im Studio 2 statt, in denen schon die Beatles und Pink Floyd gearbeitet haben.Metal Hammer, Ausgabe August 2007, Seite 22 Die Orchesteraufnahmen nahmen acht Tage in Anspruch und wurden in zwei Etappen im Dezember 2006 und im Februar 2007 durchgeführt. Der Gesang von Anette Olzon und Marco Hietala wurde im März 2007 im „Petrax“-Studio aufgenommen. Wie schon beim Vorgänger arbeitete die Band mit dem London Philharmonic Orchestra zusammen. Etwa 80 % der Orchestermitglieder wirkten schon auf dem Vorgängeralbum \"Once\" mit. Dafür ist der Chor, der wie beim Vorgänger von den „Metro Voices“ stammt, um einige Mitglieder stärker als auf dem letzten Album. Insgesamt waren 130 Musiker an den Aufnahmen beteiligt. Produziert wurde das Album von Tuomas Holopainen, assistiert wurde er von Tero Kinnunen und Mikko Karmila. Das Abmischen des Albums nahm 75 Tage in Anspruch und wurde von Mikko Karmila in den Finnvox Studios in Helsinki übernommen. Gemastert wurde das Album von Mika Jussila in den Finnvox Studios.", "section_level": 2}, {"title": "Faster Harder Nightwish.", "content": "Am 1. April 2007 wurde verkündet, dass das neue Album \"Faster Harder Nightwish\" heißen werde. Der Titel beziehe sich auf die Scooter-Single \"Faster Harder Scooter\", die 1999 von deren Album \"Back to the Heavyweight Jam\" ausgekoppelt worden war. Gleichzeitig wurde das „Cover“ des neuen Albums veröffentlicht. Nur wenige Stunden später kursierte ein „Promosampler“ in verschiedenen Internettauschbörsen. Die ganze Aktion stellte sich jedoch als Aprilscherz heraus.", "section_level": 2}, {"title": "Musikvideos.", "content": "Bisher wurden drei Musikvideos produziert. Gedreht wurden die Videoclips für \"Amaranth\" und \"Bye Bye Beautiful\" in Los Angeles. Die Kosten für die Aufnahmen beider Videos beliefen sich auf etwa 270.000 Euro. Um Kosten zu sparen, wurden beide Videos hintereinander gedreht. Regisseur war Antti Jokinen, der auch schon für Beyoncé, Korn und Céline Dion Videoclips gedreht hat. Für Nightwish hatte er den Videoclip für das Lied \"Nemo\" gedreht. Das \"Amaranth\"-Video wurde erstmals am 11. August 2007 bei MTV Finnland ausgestrahlt. Produziert wurden die Musikvideos von John Thorpe. Der Videoclip für \"Amaranth\" erzählt eine an das Gemälde \"Der verwundete Engel\" des finnischen Malers Hugo Simberg angelehnte Geschichte. Sie handelt von zwei Menschen, die an einem kleinen Fluss Fische fangen. Plötzlich entdeckt einer am Flussufer einen gefallenen und verletzten Engel. Die beiden beschließen, den Engel auf einer provisorischen Trage mit nach Hause zu nehmen. Dabei durchqueren sie ihren Heimatort, wo sie bei der Bevölkerung auf Verwunderung stoßen. Zu Hause angekommen, versorgen sie den Engel, während sich von draußen ein wütender Mob dem Haus nähert. Einer der Angreifer stürmt in das Haus und holt die zwei Männer aus dem Haus, während die anderen Personen das Haus in Brand setzen. Der Engel erwacht und kann im letzten Moment durch das Dach fliehen. Das Musikvideo zu \"Bye Bye Beautiful\" ist ein „Performancevideo“, d. h. man sieht die Band, wie sie vor einer Kulisse das betreffende Lied spielt. Für das Video wurden vier Schauspielerinnen verpflichtet, die als Doubles für die vier männlichen Bandmitglieder agieren. Während der Strophen singt Anette Olzon das Lied in Begleitung der Schauspielerinnen, während bei den Refrains die richtige Bandbesetzung zu sehen ist. Anfang Oktober 2007 nahm die Band in der Stadt Rovaniemi ein drittes Musikvideo auf. Eigentlich war ein drittes Musikvideo nicht geplant gewesen. Die Band wurde von der Stadt kontaktiert und erhielt ein Angebot für, so Holopainen, „einen perfekten Drehort, der die lappländische Wildnis mit dem Surrealismus von Salvador Dalí verbindet“. Der Titel des Liedes lautet \"The Islander\". Es wurde erstmals am 14. April 2008 auf MTV Finnland ausgestrahlt. Der Song war gleichzeitig auch die nächste Single. Regie für das Video führte Stobe Harju, produziert wurde das Video von Ilkka Immonen.", "section_level": 2}, {"title": "Auftauchen im Internet.", "content": "Am 24. Mai 2007 tauchte die erste Single \"Eva\" auf einer britischen Downloadseite auf. Aus diesem Grund wurde die Veröffentlichung der Single und die Bekanntgabe der neuen Sängerin vorgezogen. Im Juni kam es zur Verbreitung weiterer Lieder, wenn auch in einer schlechten Qualität, durch Seiten wie YouTube und einige Torrent-Seiten. In den nächsten Wochen tauchten schließlich Aufnahmen in hoher Qualität auf, die von Promo-CDs stammen. Diese Promo-CDs enthalten sogenannte „Voiceovers“, bei dem eine Stimme in unregelmäßigen Abständen sagt, dass der Hörer das neue Nightwish-Album \"Dark Passion Play\" hört und welches Lied gerade läuft.", "section_level": 2}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Titel des Albums.", "content": "Ursprünglich sollte das Album „The Poet and the Pendulum“ heißen. Erst spät fiel Holopainen der Titel \"Dark Passion Play\" ein. Holopainen findet den Titel grandios, weil jeder den Titel auslegen kann, wie er will. Man kann den Titel als „Dark \"Passion Play\"“ bzw. als „\"Dark Passion\" Play“ lesen, was laut Holopainen einen großen Unterschied ausmacht. Mit der einen Betonung lässt sich der Titel als „dunkles Passionsspiel“ übersetzen, mit der anderen als „Spiel dunkler Leidenschaft“ (engl. \"passion\" = Leidenschaft).", "section_level": 2}, {"title": "Das Cover.", "content": "Das Coverartwork wurde von Janne und Gina Pitkänen entworfen. Es zeigt ein Pendel, das bei Nacht über einem stürmischen Ozean hängt. Die kreisrunde Mitte des Pendels überdeckt den Mond, dessen Licht durch die Lücke zwischen dem inneren und dem äußeren Teil des Pendels hindurch scheint. Das Cover ist ein klarer Bezug zum ersten Lied des Albums, \"The Poet And The Pendulum\", das ursprünglich Namensgeber für das Gesamtwerk werden sollte. Symbolisiert werden die beiden Komponenten des Liedes zum einen durch umherfliegende Notenblätter (\"The Poet\"), sowie durch das zentral angeordnete, den Bildaufbau dominierende halbmondförmige Pendel (\"The Pendulum\"). Die Visualisierung des besagten Liedes in Form des Albumcovers wurde auch nach der Entscheidung Holopainens, den Albumtitel in \"Dark Passion Play\" zu ändern, beibehalten. Zu einer Umstrukturierung des optischen Layouts kam es nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Laut Tuomas Holopainen gibt es stilistisch keine großen Unterschiede zwischen \"Once\" und \"Dark Passion Play\". Der größte Unterschied zum Vorgängeralbum ist der weibliche Gesang. Atmosphärisch ist \"Dark Passion Play\" das finsterste Nightwish-Album. Ebenfalls sind die musikalischen Extreme so groß wie nie zuvor. Entweder sind die Lieder ruhige Balladen oder harte Metalsongs. Holopainen beschrieb das Album in einem Interview als das härteste Album, das die Band je gemacht hat. Erstmals wurde bei zwei Nightwish-Liedern die Musik nicht komplett von Tuomas Holopainen geschrieben. Bei \"Whoever Brings the Night\" stammt die Musik von Emppu Vuorinen. Holopainen schrieb hier nur den Text und die Gesangslinie. \"The Islander\" wurde von Marco Hietala geschrieben. Hietala übernimmt bei diesem Lied und bei \"Master Passion Greed\" den Hauptteil des Gesanges. Es sind damit die ersten Lieder der Bandgeschichte, bei denen die Sängerin nicht im Vordergrund steht. \"The Last of the Wilds\" ist das erste Instrumental seit \"Moondance\" vom Album \"Oceanborn\". Das Lied ist eine Mischung aus finnischen Melodien und irischen Klängen. Verwendet werden irische Instrumente wie die Uilleann Pipes und das Tin Whistle (gespielt von Troy Donockley) sowie das finnische Nationalinstrument Kantele, gespielt von Senni Eskelinen.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutungen der Lieder.", "content": "\"The Poet and the Pendulum\" ist für Tuomas Holopainen ein sehr persönliches Lied. In einem Interview erklärte er, dass dieses Lied definiert, worum es in dem Album geht. Es ist der Soundtrack zu seinem Leben. Der Titel des Liedes wurde von der Kurzgeschichte \"Die Grube und das Pendel\" von Edgar Allan Poe inspiriert. Am Ende des Liedes wird Holopainen durch das Pendel entzweit. Für ihn hat dies eine therapeutische Bedeutung. Aufgrund der Länge des Liedes von beinahe 14 Minuten hatte er lange überlegt, an welcher Stelle dieses Lied auf dem Album erscheinen sollte. Da \"Meadows of Heaven\" bereits fest für die letzte Position eingeplant war, entschied sich Holopainen, \"The Poet and the Pendulum\" an die erste Stelle zu packen. Teile des Textes sollten ursprünglich von zwei zwölfjährigen Sängern vorgetragen werden. Der Leiter des Metro Voices-Chor hatte jedoch Bedenken und bat Holopainen, einige der angedachten Textpassagen zu entschärfen. Holopainen sah dies ein und entschied, dass die entsprechenden Passage von Marco Hietala gesungen werden. Als Holopainen mit den Arbeiten an diesem Lied begann, hatte er die Handlung des Liedes im Hinterkopf und entwarf ein textliches Konzept, welches in fünf Teile aufgeteilt war. Anschließend wurde die Musik dazu ausgearbeitet. Das Resultat war ursprünglich über 20 Minuten lang und wurde schließlich gekürzt. Das Lied \"Bye Bye Beautiful\" ist laut Tuomas Holopainen ein Abschiedssong für die ehemalige Sängerin Tarja Turunen. Trotz der aggressiven Ausrichtung des Liedes handelt es sich nicht um einen Hass-Song, sondern befasst sich eher mit der Frage, warum es überhaupt zu dieser Trennung kommen konnte. Da die neue Sängerin Anette Olzon hinsichtlich der Trennung von Turunen eine außen stehende Person war, werden bestimmte Teile des Textes von Marco Hietala gesungen. Tuomas Holopainen erklärte in einem Interview, dass er hofft, eines Tages wieder freundschaftlich mit der ehemaligen Sängerin verbunden zu sein. Laut Holopainen ist das Lied mit \"Wish I Had an Angel\" vom Vorgängeralbum \"Once\" verwandt. Der Titel des Liedes \"Amaranth\" bezieht sich auf die gleichnamige Pflanze, die laut Holopainen für Perfektion und immerwährende Güte und Schönheit steht. \"Master Passion Greed\" ist Tarja Turunens Ehemann und Manager Marcelo Cabuli gewidmet. Es ist laut Holopainen der härteste Song der Bandgeschichte. Als er das Lied schrieb, brachte er den ganzen Zorn, den die Band wegen der Trennung von Turunen erlebt hat, in die Musik ein. Ursprünglich sollte Olzon das Lied singen. Nachdem die Band über das Lied und den Text diskutierte, warf Hietala ein, dass es unfair wäre, wenn Olzon als unbeteiligte Person das Lied singen würde. Darum ist bei diesem Lied Hietalas Stimme zu hören. Holopainen kündigte bereits an, dass das Lied nicht bei Konzerten gespielt wird, da seine heutigen Gefühle nicht mehr mit dem Text übereinstimmen. Bei dem Lied ist laut Holopainen ein deutlicher Einfluss von der Band Children of Bodom zu hören. Das Lied wurde von Holopainen komplett an der Gitarre komponiert. \"Eva\" handelt von einem kleinen Mädchen, das in der Schule gehänselt wird. In einem Interview erklärte Holopainen, dass sich Anette Olzon in ihrer Kindheit in einer ähnlichen Situation befand und daher „die Story hinter dem Song zum Leben erwecken kann“. \"Sahara\" basiert auf einem Traum von Tuomas Holopainen. \"Whoever Brings the Night\" wurde von Emppu Vuorinen geschrieben. Es handelt sich um ein Lied über Liebe, Sex, Tod und Ironie. Olzon beschrieb das Lied in einem Interview als „The Grudge trifft Tim Burton mit gemeinen Lyrics“. \"For the Heart I Once Had\" befasst sich mit dem Thema verlorene Kindheit. \"The Islander\" handelt von einem einsamen Leuchtfeuerwärter. Das Lied wurde ursprünglich von Marco Hietala für seine Band Tarot geschrieben, dann jedoch nicht verwendet. Hietala spielte Holopainen das Lied auf einer Akustikgitarre vor. Holopainen erklärte, dass die beiden von Hietala gesungenen Lieder „ein Grund mehr sind, nie wieder ein Mikrofon anzufassen“. Der Refrain zu \"7 Days to the Wolves\" wurde vom US-amerikanischen Dichter Walt Whitman inspiriert. Im abschließenden Lied \"Meadows of Heaven\" geht es um die Kindheit von Tuomas Holopainen.", "section_level": 2}, {"title": "Statistisches.", "content": "\"Dark Passion Play\" stellt mehrere neue Rekorde für die Band auf. Es ist das Album mit den meisten Liedern, es ist das Album mit der längsten Spielzeit und \"The Poet and the Pendulum\" ist das längste Lied der Bandgeschichte. Ebenso ist der zeitliche Abstand zwischen \"Once\" und \"Dark Passion Play\" mit über drei Jahren ein neuer Rekordwert. Zudem ist, laut Holopainen, mit \"Master Passion Greed\" einerseits das härteste Stück und anderseits mit \"Eva\" eins der sanftesten Stücke auf dem Album vertreten. \"While Your Lips Are Still Red\" wurde von Tuomas Holopainen als Titelmusik für den finnischen Film \"Lieksa!\" geschrieben. Das Lied ist durch die Instrumentierung ungewöhnlich für die Band, da man bei diesem Lied nur Marco Hietala (Gesang), Tuomas Holopainen (Keyboard) und Jukka Nevalainen (Schlagzeug) hört. \"While Your Lips Are Still Red\" wird als B-Seite der \"Amaranth\"-Single veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Dark Passion Play\" wurde wie sein Vorgänger \"Once\" vom deutschen \"Metal Hammer\" zum „Album des Monats“ gekürt. In seiner Rezension schrieb Christian Hector: „Letztlich haben es die vier verbliebenen Nightwish-Mitglieder bravourös geschafft, sowohl eine außergewöhnliche Sängerin wie Tarja Turunen zu ersetzen, als auch ein weiteres Album zu schreiben, das die Finnen (hoffentlich) noch weiter nach vorne bringen wird.“ Das Onlinemagazin \"Metal.de\" beschreibt \"Dark Passion Play\" als „Meisterwerk der Verbindung von Härte, Bombast und Emotion“. Laut Stefan Popp von \"metal1.info\" wirkt das Album „über weite Strecken wie ein mächtiger Soundtrack“. Negativ bewertet wurde teilweise die Länge des Albums. Keith Bergman vom Onlinemagazin Blabbermouth schrieb in seiner Kritik, dass einige Lieder – besonders aus der zweiten Hälfte des Albums – besser als B-Seiten hätten verwendet werden sollen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkaufszahlen und Chartplatzierungen.", "content": "Am ersten Verkaufstag in Finnland verkaufte sich das Album 42.000 Mal und erreichte damit auf Anhieb Platinstatus. Nach zwei Tagen waren in Finnland bereits 60.000 Einheiten verkauft, wofür es Doppelplatin gab. Am 24. Oktober 2007 waren bereits 90.000 Einheiten verkauft. Das Album stieg in Deutschland, Finnland, Kroatien, der Schweiz, der Tschechischen Republik und Ungarn auf Platz 1 der Albumcharts ein. Platzierungen unter den Top 10 gab es ferner in Schweden (Platz 4), Griechenland, den Niederlanden und Österreich (jeweils Platz 5) sowie in Norwegen (Platz 7). In der ersten Verkaufswoche wurde das Album in Deutschland, Österreich, Polen und der Schweiz mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Am 29. Oktober 2007 erhielt das Album in Schweden Gold für 30.000 verkaufte Einheiten. In einem Interview mit dem kanadischen Onlinemagazin ChartAttack.com erklärte Tuomas Holopainen, warum seine Band seiner Meinung nach so erfolgreich ist:", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei der Emma Gaala am 8. März 2008 wurde \"Dark Passion Play\" in den Kategorien „Bestes Metal-Album“ und „Bestes Album“ mit der Emma, dem finnischen Äquivalent zum Grammy Award, ausgezeichnet. Das Lied \"Amaranth\" erhielt eine Nominierung in der Kategorie „Lied des Jahres“. Darüber hinaus wurde der Band die Emma in der Kategorie „Band des Jahres“ verliehen, die Nominierung zum „Besten finnischen Künstler“ entschied Lauri Tähkä & Elonkerjuu für sich. Bei dem deutschen Musikpreis Echo wurde die Band in der Kategorie „Rock/Alternative International“ ausgezeichnet. Bei den „Swedish Metal Awards“ wurde \"Dark Passion Play\" in der Kategorie „International Hard Rock“ ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Tournee.", "content": "Vor Beginn der Tournee spielte die Band am 22. September 2007 ein Geheimkonzert in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Nightwish traten unter dem Namen „Nachtwasser“ auf und gaben an, eine Nightwish-Coverband zu sein. Am 26. und 28. September folgten zwei weitere Konzerte in Helsinki und Hamburg, die ebenfalls ursprünglich als Auftritte von Coverbands angekündigt worden waren. Bereits im Vorfeld dieser Konzerte kursierten Gerüchte, dass sich hinter den Coverbands die echte Band verberge. Die Tour zum Album begann am 6. Oktober 2007 in Tel Aviv. Es war das erste Nightwishkonzert auf israelischem Boden. Zwischen dem 15. Oktober und 17. November 2007 folgten eine 23 Konzerte umfassende Tour durch Nordamerika. Von diesen Konzerten fanden zwei in Kanada, der Rest in den USA statt. Nightwish wurde dabei von der britischen Band Paradise Lost als Supportband begleitet. Dass die Tour in Nordamerika, einem relativ kleinen Markt für die Band, beginnt hat laut Holopainen zwei Gründe. Zum einen kann sich die Band dort für die großen Bühnen in Europa warm spielen. Zum zweiten musste die Band während der „Once“-Tournee zweimal Konzerte in Nordamerika absagen.\"Rock Hard\", Ausgabe Oktober 2007, S. 22–26 Bei den Konzerten in San Antonio und Dallas trat John Two-Hawks, der auf dem Vorgängeralbum \"Once\" einen Auftritt als Gastmusiker hatte, mit der Band auf. Es folgte eine Tour durch Skandinavien, die am 1. Januar 2008 in Helsinki endete. Bei diesem Abschnitt wurden Nightwish von der finnischen Band Indica begleitet. Nach einer kurzen Pause waren für Ende Januar/Anfang Februar 2008 fünf Konzerte in Australien geplant. Zwischen Februar und April 2008 folgte eine Europatournee mit acht Konzerten in Deutschland sowie je einem Konzert in Österreich und der Schweiz. Vorgruppen waren die schwedische Band Pain und die deutsche Band Krieger. Ab Mai 2008 folgten weitere Konzerte in Nordamerika, bei denen Nightwish von der schwedischen Band Sonic Syndicate begleitet wurden. Die Tour zum Album Dark Passion Play war mit einer Länge von etwa zwei Jahren die bisher längste der Bandgeschichte. Die Tour endete am 19. September 2009. In einem Interview erklärte Holopainen, dass Anette Olzon die ursprünglich von Tarja Turunen gesungenen Lieder bei den Proben komplett neu interpretiert hat und erst gar nicht versucht, mit einer Opernstimme zu arbeiten. Dadurch würden die alten Lieder anders klingen. Zuvor tauchten immer wieder Gerüchte auf, dass Olzon die alten Lieder der Band nicht singen könne.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Das Album erscheint als Einzel-CD, Doppel-CD im Digipak und als Doppel-LP. Bei der Doppel-CD enthält die zweite CD das Album als Instrumentalversion. Im digitalen Vertrieb ist z. B. auf iTunes die Album-Variante, die der CD entspricht und eine sog. Deluxe-Version, die zusätzlich das komplette Album als Instrumentalversion enthält, erhältlich. Nuclear Blast veröffentlicht darüber hinaus noch eine limitierte Sammlerbox. Diese Box beinhaltet das Album in der Digipakversion sowie eine Bonus-CD mit den Liedern \"The Escapist\", \"Meadows of Heaven (Orchestral Version)\" und \"The Poet and the Pendulum\" in einer von Marco Hietala gesungenen Demoversion. Die Box besteht aus Plexiglas und hat die Maße 18×18×3 cm. Am 15. Februar 2008 erschien eine „Tour Edition“ des Albums. Als Beilage enthält diese Version die „Bye Bye Beautiful“-DVD. Über Den Nightwish-Shop kann man ab dem 17. Juni 2008 eine 5.1-Version von Dark Passion Play erwerben. Diese Version enthält jedoch nicht die Instrumentalversionen der Lieder.", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eva.", "content": "Am 25. Mai 2007 wurde die erste Single \"Eva\" veröffentlicht. Das Lied war nur per Download erhältlich. Der Erlös wurde für Kinderhilfsorganisationen gespendet. Die in Finnland erzielten Einnahmen gingen an die Kinderheime \"Viliina\" und \"Tiasen Pesä\", ansonsten gingen die Einnahmen an das deutsche Projekt Die Arche. Während des Geheimkonzerts in Hamburg am 28. September 2007 wurde der Organisation Die Arche ein Scheck in Höhe von 10.000 Euro überreicht. Auch wenn die Single nicht auf CD oder Vinyl erschienen ist, wurde ein Cover entworfen. Das Bild zeigt ein junges Mädchen in typisch finnischer Kleidung des 19. Jahrhunderts. Das Mädchen hält einen Teddybären in der Hand und steht des Nachts vor einem Haus. Erstmals wurde \"Eva\" am 25. Mai 2007 um sieben Uhr morgens auf den finnischen Radiostationen „YleX“ und „Radio Rock“ gespielt. Die Teosto, eine mit der deutschen GEMA vergleichbaren Organisation, führte 2007 eine Überprüfung des Liedes durch. Die Melodie des Refrains soll Ähnlichkeiten mit der des Liedes \"Whirlpool\" von Jukka Reinivuo haben.", "section_level": 2}, {"title": "Amaranth.", "content": "Die zweite Single \"Amaranth\" wurde am 24. August 2007 veröffentlicht und ist in fünf verschiedenen Versionen verfügbar. Neben dem Titellied gibt es eine Demoversion des Titelliedes. Hier heißt das Lied \"Reach\", hat einen anderen Refrain und wird von Marco Hietala gesungen. Ferner gibt es noch eine Orchestralversion der ersten Single \"Eva\" sowie \"While Your Lips Are Still Red\". Letzteres wurde für den finnischen Film \"Lieska!\" aufgenommen. Bei diesem Lied sind nur Marco Hietala, Tuomas Holopainen und Jukka Nevalainen zu hören. Die zweite CD-Version enthält das Titellied in einer Orchestralversion sowie \"Eva\" als Demoversion. Darüber hinaus wird die Single noch als 12′′-Mini-LP, als DVD-Single und als Download-Single veröffentlicht. Ursprünglich war das Lied nur als Bonustrack geplant. Nachdem Anette Olzon die Texte eingesungen und das Orchester ihren Part aufgenommen hat rutschte das Lied auf das Album und wurde schließlich zur Single auserkoren. In Finnland wurde die Single bereits zwei Tage nach der Veröffentlichung mit einer goldenen Schallplatte für 5.000 verkaufter Singles ausgezeichnet. Sie stieg direkt auf Platz eins der finnischen, spanischen, ungarischen und norwegischen Singlecharts ein. In der Schweiz belegte die Single Platz 14, in Deutschland Platz 16 und in Österreich Platz 38.", "section_level": 2}, {"title": "Bye Bye Beautiful.", "content": "Als dritte Single wurde das Lied \"Bye Bye Beautiful\" ausgekoppelt und Ende September 2007 vorerst in Finnland veröffentlicht, wo es auf Platz 11 in die Charts einstieg. Die weltweite Veröffentlichung war am 15. Februar 2008. Neben der normalen CD-Single gibt es eine 12′′-Mini-LP und eine DVD-Single. Die Single enthält neben dem Titellied eine Demoversion von The Poet and the Pendulum, welche von Marco Hietala eingesungen wurde. \"Escapist\" war als Bonustrack in der limitierten Box enthalten, die bei Nuclear Blast erschienen ist, sowie auf der japanischen Ausgabe des Albums. Die CD-Single enthält einen Remix des Titelliedes von DJ Orkidea.", "section_level": 2}, {"title": "Erämaan Viimeinen.", "content": "Am 5. Dezember 2007 erscheint nur in Finnland die Single \"Erämaan Viimeinen\". Hierbei handelt es sich um das Instrumental \"Last of the Wilds\" vom Album. Das Lied enthält jedoch einen Text in finnischer Sprache. Gesungen wird das Lied von der Indica-Sängerin Jonsu (bürgerlicher Name: Johanna Salomaa).", "section_level": 2}, {"title": "Erämaan Viimeinen Metal Hammer Edition.", "content": "Im Februar 2010 wurde die Single \"Erämaan Viimeinen\" exklusiv als Sonderbeigabe zum Metal Hammer Magazin in Deutschland veröffentlicht. Anders als die finnische Originalversion enthält die deutsche Version vier Lieder.", "section_level": 3}, {"title": "The Islander.", "content": "Als vierte Single aus Dark Passion Play erschien \"The Islander\". Das Video dazu, das neben dem zu \"Bye Bye Beautiful\" auf der Single zu finden ist, wurde im Oktober 2007 in Rovaniemi gedreht, der Regisseur war Stobe Harju. Die Single wurde am 21. Mai 2008 veröffentlicht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dark Passion Play ist das sechste Studioalbum der finnischen Symphonic-Metal-Band Nightwish. Das Album wurde im deutschsprachigen Raum am 28. September 2007 bei Nuclear Blast veröffentlicht. Bereits zwei Tage zuvor veröffentlichte Spinefarm Records das Album in Finnland. Es ist das erste Album mit der neuen Sängerin Anette Olzon, der Nachfolgerin von Tarja Turunen. ", "tgt_summary": null, "id": 1649711} {"src_title": "Ludwig Moroder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Peter ist der letzte Erbe der Plunkettfamilie, die in Irland ein altes Schloss besitzt. Dieses läuft aber gar nicht und deshalb schuldet Peter einem amerikanischen Investor eine Menge Geld. Um Schloss Plunkett zu retten, kommt Peter auf eine Idee: Er macht es zu einem Geisterschloss für Touristen. Dabei wird er tatkräftig von seinen Freunden und Angestellten unterstützt. Tatsächlich werden von dem neuen Konzept eine Gruppe von Touristen angelockt: Miranda, eine enttäuschte junge Frau, der junge Priester Tony, ein Parapsychologe samt Familie und das Ehepaar Sharon und Jack Crawford. Die Angestellten von Schloss Plunkett versuchen alles, um den Touristen das Gruseln beizubringen, versagen aber erbärmlich. Dies ruft die echten Geister des Schlosses auf den Plan. Sie schaffen es, die Touristen von der Abreise abzuhalten. Jack Crawford hatte gehofft, dass die Reise ihn seiner spröden Frau Sharon näher bringen würde. Als er aber herausfindet, dass sie lediglich für ihren Vater – eben jenen amerikanischen Investor – die Lage in Irland klären sollte, betrinkt sich Jack enttäuscht und trifft auf Mary Plunkett und ihren Ehemann Martin Brogan. Er wird Zeuge, wie Martin Mary erstechen will und verhindert dies. Erst später findet er heraus, dass die beiden Geister sind, die dies seit Jahrhunderten in jeder Nacht wiederholen. Mary nutzt die Ruhe vor ihrem mordlüsternen Mann und verliebt sich in Jack. Währenddessen macht sich Martin an Sharon heran. Von Peters Mutter erfährt Jack, dass er Mary befreien kann. Dafür muss er es schaffen, die Halloween-Nacht mit ihr zu verbringen ohne mit ihr zu „klöppeln“. Trotz aller Warnungen erliegen sie ihren Trieben aber und Jack muss zusehen, wie Mary vor seinen Augen verwest. Sie zerfällt beinah zu Staub und fleht Jack an, sie erneut zu küssen. Als er sich endlich überwinden kann, wird Mary befreit. Gleichzeitig stürzt Sharon vom Schlossturm. Sie wird zum Geist und beginnt eine glückliche Existenz mit Martin. Am Ende verlassen alle anderen Touristen glücklich das Schloss. Miranda und Tony haben sich verliebt und der Parapsychologe hat so viele Beweise für Geisteraktivitäten gesammelt, dass er verspricht, das Schloss als \"verspukt\" zu empfehlen. Damit ist Schloss Plunkett gerettet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Rita Kempley schrieb in der \"Washington Post\" vom 19. November 1988, die „\"absonderliche\"“ Komödie wirke wie ein Leben nach dem Tod. Sie sei eine „\"aufgezwungene\"“ Sexfarce, tempoarm und schlecht. Die Darstellung von Peter O’Toole sei „\"langweilig\"“, die Nebendarsteller würden „\"wie gelähmt\"“ wirken. Die Zeitschrift \"prisma\" schrieb, der Film sei eine „\"witzige Gespenster-Komödie mit guten Tricks und überzeugenden Darstellern\"“. Besonders wurde das Spiel von Peter O’Toole gelobt, der während der Dreharbeiten „\"sichtlich Vergnügen\"“ gehabt habe. Das Lexikon des internationalen Films beschreibt den Film als „\"eine derb-witzige, zum Teil ärgerliche Komödie, die auf billige Effekte und schalen Witz setzt. Das angestrebte ‚Duell‘ zwischen irischer und amerikanischer Lebensart versinke in einer bombastischen Spezialeffekt-Orgie, mit der die ohnehin lustlosen Darsteller nie Schritt halten können.\"“ Die TV-Spielfilm nennt den Film einen „\"gediegen gemachter Spaß von Neil Jordan\"“. Sie kritisiert aber, dass der Witz nur selten zündet.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Daryl Hannah wurde im Jahr 1989 für die Goldene Himbeere nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde im Dromore Castle, Townland Dromore, County Limerick, Irland gedreht. Er spielte in den Kinos der USA ca. 8,6 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "High Spirits (Alternativtitel: High Spirits – Die Geister sind willig!) ist eine britisch-amerikanische Filmkomödie von Neil Jordan aus dem Jahr 1988.", "tgt_summary": null, "id": 932109} {"src_title": "Das Matthäus-Evangelium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Anderson verlor mit vier Jahren beide Eltern und wuchs in einem Waisenhaus in Charleston, South Carolina, auf. Dort lernte er in der Jenkins Orphanage Band Trompete spielen. Sein Spitzname \"Cat\" stammt angeblich von seinem Kampfstil in Rangeleien seiner Schulzeit und wurde von ihm zeitlebens verwendet. Er ging zunächst mit den \"Carolina Cotton Pickers\", einer Band aus ehemaligen Mitgliedern des Waisenhauses, auf Tour und nahm erste Platten auf. Danach spielte er mit dem Gitarristen Hartley Toots und in Claude Hopkins’ Big Band, in Doc Wheelers Sunset Orchestra, mit Lucky Millinder, dem Erskine Hawkins Orchester, dem Sabby Lewis Orchester und mit Lionel Hampton, mit dem er den Klassiker \"Flying Home\" aufnahm. Eine neue Stufe auf der Karriereleiter erklomm er 1944, als er Mitglied des Duke-Ellington-Orchesters wurde. Er wurde schnell zu einem zentralen Bestandteil des Ellington Sounds. Anderson konnte eine Reihe verschiedener Jazz Stile spielen, aber sein Spiel in extrem hohen Stimmlagen war sein Markenzeichen. Nach eigenen Worten entstand es daraus, dass ein anderer Trompeter durch sein Spiel in hohen Lagen ihm ständig die Mädchen wegnahm, was Anderson dadurch abzustellen hoffte, dass er selbst ständig so spielte. Es existieren Filmaufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie Anderson ohne Mikrofon gut hörbar ein Solo spielt, während die anderen Bandmitglieder vor einzelnen Mikrofonen spielten. Er spielte zwischen 1944 und 1949, von 1950 bis 1959 und von 1961 bis 1971 bei Ellington, unterbrochen von Perioden, bei denen er versuchte, ein eigenes Orchester zu leiten. 1972 trat er auf den Berliner Jazztagen mit dem Charles Mingus-Quintett auf („Perdido“). Nach Ellingtons Tod ließ sich Anderson in Los Angeles nieder, wo er weiterhin Studioaufnahmen mit lokalen Bands wie Louie Bellsons und Bill Berrys Big Bands machte. Gelegentlich tourte er durch Europa, vor allem mit Lionel Hampton. Er starb 1981 an einem Gehirntumor.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Alonzo „Cat“ Anderson (* 12. September 1916 in Greenville, South Carolina; † 29. April 1981 in Norwalk, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Jazz-Trompeter. Cat Anderson war besonders für sein über fünf Oktaven reichendes Spiel, speziell in den oberen Tonlagen, bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 978759} {"src_title": "Alexander Nikolajewitsch von Lüders", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Kindheit in Rochester, einer Hochburg der \"British National Front\", war geprägt von Anfeindungen und Ausgrenzungen. Indem er Instrumente erlernte – Klavier, Konzert- und Flamenco-Gitarre, Sitar und Tabla – entzog er sich jenen Schrecknissen so weit es ging. Ein Jurastudium an der University of Liverpool brach er ab. Dennoch nahm er etwas Wegbereitendes aus dieser Zeit mit, nämlich erste Band-Erfahrungen im James Taylor Quartet. Er gründete daraufhin seine erste eigene Band The Jazztones und dann mit dem Tabla-Spieler und Produzenten Talvin Singh die zweite, das Tihai Trio. 1986 begann er eine Ausbildung zum Buchhalter in Maidstone, der Hauptstadt der Grafschaft Kent, konnte diese aber nicht mit seinen musikalischen Nebenbeschäftigungen in Einklang bringen. 1988 zog er nach London, wo er sich zunächst mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt. Die Begegnung mit dem Schauspieler Sanjeer Bhaskar führte zur gemeinsamen Ausarbeitung und Verkörperung des Comedy-Duos „The Secret Asians“, welches die BBC ins Radio-Programm nahm, woraus wiederum eine BBC-Fernsehserie hervorging. 1993 startete er seine vielgesichtige Solo-Karriere, die es ihm nicht zuletzt auch aufgrund erhaltener Auszeichnungen ermöglichte, sich auf anderen Gebieten einzubringen, zum Beispiel als Schirmherr von Filmfestivals, als Drehbuchautor oder als Uni-Dozent. 2018 wurde er in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Seine Musik verbindet asiatische Klänge mit musikalischen Einflüssen aus aller Welt und bewegt sich zwischen Jazz, Soul und elektronischer Musik. Dabei arbeitet er mit unterschiedlichen Sängerinnen wie beispielsweise Natacha Atlas, Nina Miranda (vormals Smoke City), Rheena Bhardwaj oder Tina Grace zusammen. Die Themen, die er in seinen Songs verarbeitet, handeln von Multikulturalität, Spiritualität und Politik (u. a. den indischen Atomwaffentests). Er schrieb Melodien für diverse Werbespots (u. a. Nike und Sephora), vertonte einige Fernseh-Dokumentationen und ist für den Soundtrack zu Mira Nairs Film „The Namesake“, das PlayStation-3-Spiel Heavenly Sword und das Videospiel verantwortlich. Seine Leidenschaft zu Computerspielen findet sich im Albumtitel \"Philtre\" von 2005 wieder, denn er bezeichnet in Adventure-Games das „Lebenselixier“. Um Sequenzen für sein 2001er Album \"Prophesy\" einzusammeln, bereiste er vier Monate lang mehrere Kontinente. Sogar ein Interview mit Nelson Mandela verwertete er. Auf dem 2008er Album \"London Undersound\" kam es zu Kollaborationen mit anderen Musikern: Die Songs \"October Daze\" und \"Transmission\" sind eine (erneute) Zusammenarbeit mit Tina Grace (Gesang), der Song \"My Soul\" mit Ex-Beatle Paul McCartney und das ausgekoppelte \"Distant Dreams\" mit Roxanne Tataei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nitin Sawhney (* 12. Mai 1964 in Rochester/Kent, England) ist ein britischer Musiker indischer Herkunft sowie Komponist, DJ, Produzent und Remixer.", "tgt_summary": null, "id": 910090} {"src_title": "John J. Pinder junior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Paul Schwarzkopf (* 13. April 1886), Industrieller und Pionier im Bereich der Pulvermetallurgie, gründete 1921 die Metallwerk Plansee GmbH. Schwarzkopf suchte damals per Zeitungsinserat nach einem geeigneten Produktionsstandort in der Nähe eines Wasserkraftwerkes und entschied sich letztlich für Reutte. Von 1929 bis 1931 begann man mithilfe neuer und eigens entwickelter Verfahren Hartmetalle und Hartstoffe zu produzieren. 1938 wurde Schwarzkopf nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich enteignet, da er nach den Nürnberger Gesetzen als Jude galt, und flüchtete vor den Nationalsozialisten in die USA. Zwischen 1938 und 1952 war das Unternehmen daher Teil der Deutschen Edelstahlwerke AG. Schwarzkopf gründete 1939 die American Electro Metal Corporation, die heute unter dem Namen Plansee USA LLC geführt wird. Schwarzkopf forschte im Exil weiter auf dem Gebiet der Pulvermetallurgie und kehrte 1947 nach Europa zurück. 1952 wurde Paul Schwarzkopf wieder alleiniger Besitzer der Metallwerk Plansee GmbH und baute die Firma zu einem global tätigen Unternehmen aus. 1970 verstarb Paul Schwarzkopf in seiner Wahlheimat Reutte. Das Unternehmen wird in der Folge von Familienmitgliedern und von familienfremden Managern geführt. Zu Beginn der 1980er-Jahre bestand die Plansee Group weltweit aus 14 Gesellschaften. 1987 wurden die Aktivitäten der Plansee Hochleistungswerkstoffe und der Plansee Hartmetall-Werkzeuge (Plansee Tizit) getrennt. 1996 kam es zu einem Brand in der Sinterei von Plansee Tizit in Reutte. Hilde Schwarzkopf, die seit 1978 die Familieninteressen im Aufsichtsrat vertrat und als \"Grande Dame der Tiroler Industrie\" bezeichnet wurde, trat kurz darauf vor die Belegschaft und setzte sich trotz der Schadenshöhe für den baldigen Wiederaufbau des Standortes ein. 2002 fusioniert die Plansee Group ihren Geschäftsbereich Plansee Hartmetall-Werkzeug mit dem Luxemburger Unternehmen Cerametal zu dem neuen Unternehmen Ceratizit. Die Plansee Group ist an Ceratizit mit 50 Prozent beteiligt. Bereits 1948 gab es ein Joint Venture von Cerametal und Plansee. 2008 übernahm die Plansee Group den Geschäftsbereich GTP von Osram Sylvania. Seit 2011 beteiligt sich die Plansee Group schrittweise am chilenischen Molybdän- und Rheniumhersteller Molymet. Die Plansee Group gliedert sich heute in drei Unternehmensbereiche und eine Beteiligung: Plansee Hochleistungswerkstoffe, Ceratizit Hartstoffe & Werkzeuge und Global Tungsten & Powders, sowie Molymet. Das Unternehmen betreibt weltweit 49 Produktionsstandorte auf drei Kontinenten und Vertriebsniederlassungen und -repräsentanzen in 50 Ländern.", "section_level": 1}, {"title": "Konzernstruktur.", "content": "Die Plansee Holding AG unterhält folgende Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen:", "section_level": 1}, {"title": "Plansee Hochleistungswerkstoffe.", "content": "Die Plansee Hochleistungswerkstoffe entwickelt und produziert Halbzeuge und Komponenten aus Molybdän, Wolfram sowie Wolfram-basierten Schwermetalllegierungen. Diese Metalle werden in Anwendungen wie beispielsweise in der Beschichtungsindustrie, Energieübertragung, Lichtindustrie, Hochtemperaturofenbau, Halbleiterfertigung, Elektronikindustrie und Medizintechnik benötigt. Der Einsatz dieser Metalle findet statt, wenn herkömmliche Metalle an physikalische Grenzen kommen. Plansee hat im September 2017 die Werkstoffsuchplattform Matmatch gegründet. Über die Plattform können sich Werkstoffexperten oder Einkäufer weltweit über die derzeit mehr als 80.000 bekannten Werkstoffe informieren und mit möglichen Lieferanten in Kontakt treten.", "section_level": 2}, {"title": "Ceratizit Hartstoffe & Werkzeuge.", "content": "Die Ceratizit S.A. ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Mamer, Luxemburg, an der die Plansee Holding AG mit 50 % beteiligt ist. Ceratizit entwickelt und produziert Werkzeuge für die Zerspanung sowie Verschleißteile für die industrielle Fertigung aus Hartmetall und anderen Hartstoffen. Nach einer Reihe von kleineren Übernahmen von Vollhartmetallwerkzeugherstellern hat Ceratizit im Oktober 2017 die Komet Group übernommen, einen Hersteller von Präzisionswerkzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Global Tungsten & Powders.", "content": "Global Tungsten & Powders (GTP) mit Stammsitz USA ist einer der führenden Hersteller von Wolframpulver. Wolfram-Erzkonzentrate werden zu Ammoniumparawolframat (APW) und weiter zu Wolfram-Metallpulver, Wolframcarbid und pressfertigen Pulvern verarbeitet. GTP hat ein Tochterunternehmenin Bruntál (Tschechien) und wurde zum 1. August 2008 nach Zustimmung der Kartellbehörde als damals vierter Unternehmensbereich in die Plansee Group eingegliedert. Am 12. Juni 2015 übernahm GTP das auf das Recycling von Hartmetallschrotten spezialisierte Unternehmen Tikomet in Finnland. Der Unternehmensbereich PMG Sinterformteile wurde 2011 verkauft. In der Plansee Group Service GmbH mit Sitz in Breitenwang/Reutte sind Holding-Funktionen der Plansee Group gebündelt.", "section_level": 2}, {"title": "Molymet.", "content": "An der börsennotierten \"Molibdenos y Metalas S.A.\" (kurz Molymet) mit Sitz in Santiago de Chile, ist die Plansee Group mit 20 Prozent beteiligt. Molymet ist auf die Verarbeitung von Molybdän-Erzkonzentraten und Rhenium spezialisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Produkte.", "content": "Die Unternehmen der Plansee Group decken die gesamte Prozesskette der Pulvermetallurgie ab. Aus dem abgebauten Erz entsteht reines Metallpulver. Dieses wird pulvermetallurgisch durch Pressen, Sintern und Umformen zu Halbzeugen und Werkzeug-Rohlingen weiterverarbeitet und abschließend mechanisch bearbeitet. Je nach Anforderung liefert die Plansee Group Metallpulver, Halbzeuge oder einbaufertige Komponenten aus Refraktär- und Hartmetallen. Aufgrund knapper und teurer Ressourcen gewinnt dabei der erste Schritt – die Rohstoffbeschaffung durch die Zusammenarbeit mit Minen oder Recycling – zunehmend an Bedeutung. Hauptsächlich werden in der Plansee Group die Werkstoffe Molybdän und Wolfram verarbeitet, aber auch andere hochschmelzende Metalle wie Tantal, Niob und Chrom sowie deren Legierungen und Verbundwerkstoffe. Zu den Absatzmärkten gehören die Unterhaltungselektronik, die Automobilindustrie, der Maschinenbau, die Bauindustrie, die Energietechnik, die Medizintechnik, die Halbleiterindustrie und die Luft- und Raumfahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Paul Schwarzkopf-Stiftung.", "content": "Die nach dem Unternehmensgründer Paul Schwarzkopf benannte Stiftung mit Sitz in Reutte verfolgt das Ziel, die Ausbildung und die schulische Weiterbildung von Jugendlichen aus ökonomisch schwachen Familien zu fördern.", "section_level": 2}, {"title": "Plansee Konzerte.", "content": "Die Plansee Konzerte wurden auf Initiative von Hilde und Walter Schwarzkopf ins Leben gerufen und finden regelmäßig seit 1975 statt. Sie werden von der Plansee Group organisiert und finanziert. Eine Konzertsaison beinhaltet fünf überwiegend klassisch geprägte Konzerte. Der 1978 gebaute Konzertsaal auf dem Firmengelände der Plansee Group in Reutte fungiert tagsüber als Kantine für die Mitarbeiter.", "section_level": 2}, {"title": "Plansee Seminar.", "content": "Das Plansee Seminar ist ein internationaler Fachkongress über die Entwicklung und Produktion von Refraktärmetallen und Hartstoffen. Experten aus Forschung, Wissenschaft und Industrie tauschen sich über Anwendungen, Werkstoffe, Fertigungstechnologien sowie Prüf- und Charakterisierungsmethoden aus. Das Plansee Seminar findet alle vier Jahre statt und wird von der Plansee Group in Reutte veranstaltet. Das erste Plansee Seminar fand 1952 in Reutte statt.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Webpräsenz der Plansee Grou", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Plansee Group (benannt nach dem Plansee; Firmenbezeichnung: \"Plansee Holding AG)\" ist ein österreichisches Unternehmen mit Sitz in Reutte. Die Unternehmensgruppe beschäftigt sich mit der pulvermetallurgischen Herstellung von Werkstoffen (Molybdän und Wolfram) sowie deren Weiterverarbeitung zu Werkzeugen und Formteilen. Die Plansee Group ist ein Privatunternehmen und gilt als Weltmarktführer.", "tgt_summary": null, "id": 201961} {"src_title": "John White Alexander", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Tätigkeit in Frankreich.", "content": "Montmorency-Lavals Eltern waren Guy André de Montmorency-Laval, Marquis de Laval-Lezay (1686–1745) und Marie Anne de Turmenies de Nointel († 1756). Der Adelssproß studierte kanonisches Recht an der Sorbonne in Paris und wurde später Generalvikar von Sens. Am 7. November 1753 avancierte er zum Bischof von Orleans. Die Bischofsweihe spendete ihm am 10. Februar 1754 in der Kathedrale Notre-Dame de Paris Christophe de Beaumont, der Erzbischof von Paris; Mitkonsekratoren waren Étienne-René Poitier des Gevres, Bischof von Beauvais, und Pierre de Rochechouart, Bischof von Bayeux. 1758 wurde er zum Bischof von Condom ernannt und am 21. August 1760 zum Fürstbischof von Metz. 1786 übertrug man Montmorency-Laval das Amt des Großalmoseniers von Frankreich, eine renommierte Stellung am königlichen Hof, aufgrund derer ihm die Aufsicht über die religiöse Seite des dortigen Lebens oblag. Gleichzeitig war er Kommandeur des Heilig-Geist-Ordens. 1787 leitete der Oberhirte die Provinzialsynode der „Trois-Évêchés“ (d. h. der drei Bistümer Metz, Toul und Verdun) und wurde am 30. März 1789 durch Papst Pius VI. zum Kardinal erhoben.", "section_level": 2}, {"title": "Exil im Heiligen Römischen Reich und Dänemark.", "content": "Nach Ausbruch der Französischen Revolution setzte sich der Bischof 1790 vehement gegen den Zivilstatus des Klerus ein. Ende April 1791 floh er zunächst in den römisch-deutschen Teil seiner Diözese, hielt sich dann in Trier auf und reiste Ende Oktober 1792 nach Düsseldorf weiter. Der Kardinal blieb den Vertretern des Ancien Régime weiterhin treu verbunden. So besuchte er Emigranten in Maastricht und hielt Ende Oktober 1793 in der Jesuitenkirche in Mannheim eine Novene für die Seelenruhe der hingerichteten Königin Marie-Antoinette. Einige Zeit hielt sich Montmorency-Laval in Münster auf. Hier existiert im Stadtarchiv eine Liste, die ihn und weitere 108 Flüchtlinge nennt, welche sich in seinem Gefolge befanden u. a. sein Koadjutor Henri de Chambre d’Urgons (1748–1802), die bischöflichen Brüder Jean-Baptiste du Plessis d’Argentré von Sées (1720–1805) und Louis-Charles du Plessis d’Argentré von Limoges (1723–1808), mehrere Adelige beiderlei Geschlechtes (darunter die Witwe des Herzogs Claude-Victor de Broglie mit Tochter und Schwiegersohn), Offiziere, zahlreiche Geistliche und 11 Nonnen. Schließlich ging der Metzer Oberhirte 1796 nach Altona im damaligen Dänischen Gesamtstaat, wo er sich dauerhaft niederließ. Über sein dortiges Wirken ist nur wenig überliefert; offenbar war er sehr wohltätig. Zeitzeugen berichten davon, dass der Kirchenfürst in einem roten Rock durch die Straßen gegangen sei und den Kindern gelegentlich Geld zugeworfen habe. Er übte die Seelsorge an der Altonaer St. Joseph-Kirche aus und als sein Ministrant wird ein Aloys Kleyser genannt, der in der Nähe – auf der \"Großen Freiheit\" – eine Schlaf- und Schankwirtschaft besaß. Auf Bitten des ebenfalls im Exil lebenden, späteren französischen Königs Ludwig XVIII. traute Kardinal Montmorency-Laval am 10. Juni 1799 in Mitau Marie Thérèse Charlotte von Frankreich (die Madame Royale) mit dem Herzog Louis-Antoine de Bourbon. Obwohl Papst Pius VII. infolge des Konkordats mit Kaiser Napoleon I. im Jahr 1801 alle bisherigen französischen Bischöfe zum Rücktritt aufforderte, lehnte der Kardinal dies ab, blieb im deutsch-dänischen Exil und führte seinen Titel als Bischof von Metz bis zum Lebensende weiter. Den Bischofsstuhl von Metz übernahm 1802 auf päpstliche Anweisung sein Nachfolger Pierre-François Bienaymé. Den Leichnam von Bischof Louis Joseph de Montmorency-Laval bestattete man zunächst in der St. Joseph-Kirche auf der Großen Freiheit. Im Jahr 1900 wurden die Gebeine aus dem Gruftgewölbe nach Metz überführt und dort am 4. Juli in der Krypta der dortigen Kathedrale beigesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Bischof Montmorency-Laval befand sich in Altona in Begleitung mehrerer französischer Priester und seiner Verwandten Magdaleine Susanne de Paulmy d’Argenson, geb. Herzogin von Montmorency-Luxembourg (1751–1813), ehemalige Hofdame der hingerichteten Königin Marie Antoinette (1755–1793) von Frankreich. Sie führte den Haushalt des Kardinals, starb am 22. Februar 1813 und wurde ebenfalls in der Gruft von St. Joseph beigesetzt. Der Kardinal war der Großonkel des späteren französischen Außenministers Mathieu de Montmorency-Laval (1766–1826).", "section_level": 2}], "src_summary": "Louis Joseph de Montmorency-Laval (* 11. Dezember 1724 auf Schloss Baillet (oder Bayers) im Bistum Angoulême; † 17. Juni 1808 in Altona a.d.Elbe) war Kardinal und Bischof von Metz.", "tgt_summary": null, "id": 24125} {"src_title": "Niklas Andersson (Eishockeyspieler, 1971)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ze’ewi weithin bekannte Spitznamen „Gandhi“ stammte aus Zeiten seines Militärdienstes – als sehr schlanker Brillenträger, der sein Kopfhaar rasierte, hatte seine Erscheinung seine Kameraden an Mahatma Gandhi erinnert. Sein höchster Rang in der IDF war der eines Generalmajors (\"Aluf\"). 1974 wurde er Antiterrorismus-Berater des israelischen Premierministers Jitzchak Rabin. 1975 wurde er Berater für die Geheimdienste. Ze’ewi trat 1977 von dieser Position zurück, als 1977 Menachem Begin Premierminister wurde. 1981 wurde Ze’ewi zum Direktor des Eretz Israel Museums in Tel-Aviv ernannt. 1988 gründete Ze’ewi die Partei Moledet („Heimatland“). Diese Bewegung hatte sich als wesentliches Ziel die Umsiedlung der Palästinenser aus Israel, Gaza, Westjordanland und Ostjerusalem gesetzt. Dies wollte er unter anderem dadurch erreichen, dass das Leben den Palästinensern so unerträglich gemacht werde, dass sie von selbst gingen. Aus Enttäuschung über die Madrider Nahost-Konferenz von 1991 verließ seine Partei die Likud-Regierung von Jitzchak Schamir. In den nächsten zehn Jahren blieb seine Partei in der Opposition. Die Regierung von Jitzchak Rabin und Schimon Peres lehnte er ebenso ab wie die von Ehud Barak. Nach der Wahl Ariel Scharons zum Premierminister 2001 wurde er als Mitglied der Partei Nationale Union Tourismusminister. Er sprach sich in Interviews dafür aus, dass Jordanien zu Israel gehören müsse, wie dies im Völkerbundsmandat für Palästina ratifiziert ist. Er wurde bei einem Attentat im Flur des Hyatt-Hotels in Jerusalem während der Al-Aqsa-Intifada durch zwei Schüsse in den Kopf und einem weiteren in den Nacken ermordet. Knapp eine Stunde später bekannte sich die Volksfront zur Befreiung Palästinas zu der Tat. Er war der erste israelische Minister im Amt, der im Israelisch-palästinensischem Konflikt ermordet wurde. Am 15. Januar 2002 wurde Ahmad Sa'adat, Chef der radikalen Palästinenserorganisation PFLP von der Polizei der Palästinensischen Autonomiebehörde festgenommen. Israel macht ihn für das Attentat verantwortlich. Am 25. Dezember 2008 wurde Sa'adat von einem israelischen Militärgericht unter anderem wegen der Federführung des tödlichen Anschlages auf den israelischen Tourismusminister Rechaw'am Ze'ewi zu 30 Jahren Haft verurteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rechaw’am Ze’ewi (hebräisch רחבעם זאבי, Alternativschreibweise \"Rehavam Zeevi\"; * 20. Juni 1926 in Jerusalem; † 17. Oktober 2001 ebenda), Spitzname „Gandhi“, war ein israelischer General, Politiker und Historiker, der die rechtsnationalistische Moledet-Partei gründete.", "tgt_summary": null, "id": 545375} {"src_title": "Willi und die Windzors", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn einer Musikerfamilie nahm im Alter von 5 bis 15 Jahre Klavier- und Schlagzeugunterricht, wobei er sich mit der Technik des Instrumentalspiels und Musiktheorie beschäftigt. Mit 14 entdeckte er die Plattenläden für sich und war von Künstlern wie Ian Pooley, Daft Punk, Laidback Luke oder DJ Sneak beeindruckt. Infolgedessen trat Léger selbst hinter die Plattenteller. Als Schlagzeuger fiel es ihm leicht, seine DJ-Fähigkeiten auszubilden. Im Jahre 1998 arbeitete er an seinen ersten House- und Techno-Produktionen, ausgestattet mit dem Hardwaresequenzer Akai MPC 2000. Seine erste EP erschien im selben Jahr unter dem Pseudonym \"Deaf’n Dumb Crew\". Das Projekt ist eine Kooperation mit Nicolas De Floriant. In den folgenden zwei Jahren produzierte Léger mehr als dreißig Platten auf zahlreichen internationalen Plattenlabeln wie Black Jack und Riviera, die seinen Ruf als Produzent und Musiker begründen. Danach zog er ins französische Aix-en-Provence um, wo er Paul Johnson kennenlernte. „Durch diesen Kontakt“, erinnert sich Léger „verstand ich erst den Wesensgehalt des Chicago Sound. Das was mich am meisten beeindruckte war nicht unbedingt das Musikalische, es war mehr der Standpunkt gegenüber dem üblichen Verhalten amerikanischer Möchtegernstars.“ Für das Label Black Jack zu arbeiten, hab ihm gleichzeitig die Möglichkeit, zahlreichen Künstlern des Chicago House zu begegnen. Von ihnen lernte er sehr viel, aber sein Ziel war zu erneuern und nicht nachzuahmen. Léger gründete 1999 mit seinem Partner DJ Nekbath (Jimmy van de Velde) die Electro House-Labels Cyclik, Subkroniq und etwas später Bits Music unter dem gemeinsamen Projekt Last Resort Production. Im gleichen Jahr erschien sein erstes Album \"Atomic Pop\", an dem auch Junior Sanchez mitarbeitete. Als DJ und Remixer arbeitete er für Künstler wie Justin Timberlake, Armand van Helden, Eric Prydz, Dannii Minogue, Kevin Saunderson, Fafa Monteco, Ron Carrol und Paul Johnson und Labels wie Ministry Of Sound, Defected und Intec Records. Im Alter von 23 Jahren brachte Léger nach den Singles \"P.Y.T.\", \"Victory\" und \"We Are\" sein Album \"King Size\" heraus, eine Mischung aus Garage House und dem Funk der 1970er und frühen 1980er. Der US-amerikanische Techno-Produzent Josh Wink befürwortete den wachsenden French Touch und veröffentlicht mit Léger eine Single auf seinem Label Ovum Recordings. Nach Arbeiten mit Werbeagenturen aus Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den USA veröffentlicht Léger seine Mix-CD \"Medley\", eine Kompilation mit alten Tracks der Label Black Jack und Riviera. Ein paar Monate später erschien eine minimal veränderte Version von Lil’ Louis \"French Kiss\" als \"Grab My Hipps\". Die Veröffentlichung sorgte wegen des als sexistisch eingestuften Plattencovers für Diskussionen. Léger hat Verträge als Resident DJ, in La Hague und Amsterdam. Im Sommer 2004 zog der Franzose in die Niederlande. Nachdem Sébastien sich sieben Monate mit seinen Effektgeräten und dem MPC intensiv auseinandersetzte, arbeitete er 2005 an seinem neuen Electro-Acid-Album Man vs. Machine, welches auf seinem Label Black Jack erschien. Parallel dazu startete er auch eine DJ-Tour unter diesem Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sébastien Léger (* 17. Januar 1979 in Breda, Niederlande) ist ein französischer Musiker, Labelgründer und DJ. Mit einem French Touch produziert er in den Genres der elektronischen Tanzmusik House, Electro und Techno. Auch unter den Künstlernamen Elesse, Sebago, The Last Blade oder The White Duck veröffentlichte er seine Musik, sowie auch in dem Duo Deaf’n Dumb Crew.", "tgt_summary": null, "id": 957753} {"src_title": "Different", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Sein Verbreitungsgebiet ist Zentralafrika. Er kommt dort von Kamerun und der Zentralafrikanischen Republik bis zum nördlichen Angola, Kenia und dem nördlichen Tansania vor. In ihrem großen Verbreitungsgebiet kommen Kongopapageien unterschiedlich häufig vor. Im Westen ihres Verbreitungsgebietes sind Kongopapageien seltener als im zentralen und östlichen Teil ihres Verbreitungsgebietes. Ihr bevorzugter Lebensraum sind Primärwälder, die sie in unterschiedlichen Höhen besiedeln. Sie kommen bis in Höhenlagen von 3500 Meter vor und besiedeln beziehungsweise besiedelten die Berghänge des Kilimandscharos, des Mount Elgon und Mount Kenia; sie sind aber auch in den tropischen Tieflandregenwäldern in Ghana, Liberia und der Elfenbeinküste zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Kongopapageien zählen gemeinsam mit dem Kappapagei und dem Graukopfpapagei zu den großen Arten innerhalb der Gattung der Langflügelpapageien. Kongopapageien haben an der Körperoberseite schwarze Federn mit einem breiten, kräftig dunkelgrünen Federsaum. Die Kopffedern sind schwarz mit grünen Rändern. Scheitel und Flügelbug sowie die Schenkel sind orange. Auf der Körperunterseite weist der Kongopapagei satt grüne Federn auf, die ein schwärzliches Federzentrum haben. Die Schwungfedern sowie der Schwanz sind schwarz. Der Unterschnabel ist durchgängig schwarz. Der Oberschnabel ist dagegen bis zur Schnabelmitte hornfarben und erst an seiner Schnabelspitze dunkelgrau. Die Iris ist rötlich braun. Die Augen sind von einem auffällig weißen Hautring umgeben.", "section_level": 1}, {"title": "Kongopapageien und Mensch.", "content": "Nach den gleichfalls zu den Langflügelpapageien zählenden Mohrenkopfpapageien zählen Kongopapageien zu den am häufigsten exportierten Arten der Langflügelpapageien. Am Mount Kilimandscharo führten Fangaktionen dazu, dass die Art dort wahrscheinlich ausgestorben ist. Die ersten Nachzuchten in Gefangenschaft gelangen 1978. Nicht alle in Gefangenschaft gehaltenen Vögel werden sehr zahm. Wie alle anderen Papageienarten sollten Kongopapageien nur in Volieren und nur paarweise gehalten werden.", "section_level": 1}, {"title": "Die systematische Stellung innerhalb der Gattung \"Poicephalus\".", "content": "Das folgende Kladogramm zeigt die Gattung \"Poicephalus\" mit ihren jeweiligen Verwandtschaftsgraden. Es fehlt der Niam-Niam-Papagei (\"Poicephalus crassus\"), dessen Artstatus umstritten ist. Verwandtschaftlich steht der Kappapagei insbesondere dem Kongopapagei und dem Gelbkopfpapagei nahe. In Größe, Gefiederfärbung und Verhalten bestehen zwischen diesen drei Arten große Ähnlichkeit. Folgende Unterarten werden für den Kongopapagei beschrieben:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kongopapagei (\"Poicephalus gulielmi\"), auch Grüner Kongopapagei, Rotstirnpapagei, Jardines Kongopapagei oder Gulielmis Rotstirnpapagei genannt, ist eine Art aus der Gattung der Langflügelpapageien. Gemeinsam mit den anderen Arten dieser Gattung sowie dem Graupapagei, den Unzertrennlichen, dem Halsbandsittich und den auf Madagaskar endemischen Vasapapageien zählt diese Art zu den typischen Papageienarten der Afrotropis.", "tgt_summary": null, "id": 918351} {"src_title": "Nikolai Dmitrijewitsch Grigorjew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Die Tochter eines Psychoanalytikers besuchte nach einer rebellischen Jugend eine Pariser Privatschule, wo sie mit der Schauspielerei in Berührung kam. Ende der 1960er Jahre, in der Zeit der Pariser Maiunruhen, fand sie Zugang zur Pariser Künstlerszene in den Cafés am linken Seine-Ufer, wo sie auf Pierre Clémenti, Jean-Pierre Kalfon, Marc’O oder Philippe Garrel traf. Garrel gab ihr im gleichnamigen Film \"Anémone\" (1968) ihren Künstlernamen. Danach verließ sie Paris und ging nach Reims, wo sie sich der Theatergruppe von Robert Hossein anschloss. Mit der Rolle der Nicole in dem Molière-Stück \"Der Bürger als Edelmann\" näherte sie sich der Gesellschaftskomödie an, kehrte daraufhin nach Paris zurück und gründete 1975 gemeinsam mit Martin Lamotte und Gérard Lanvin mit dem \"La Veuve Pichard\" ein eigenes café-théâtre. 1979 trat sie dem bekannten café-théâtre \"Le Splendid\" bei, das unter anderem von den bekannten Filmschaffenden Josiane Balasko, Christian Clavier, Michel Blanc, Gérard Jugnot und Thierry Lhermitte mitbegründet worden war, und erwarb sich Renommee als Komödiantin. 1982 war Anémone in Paris in der Titelrolle von Willy Russells Theaterstück \"Educating Rita\" zu sehen. Im selben Jahr wurde sie durch die Verfilmung des Le-Splendid-Theaterstücks \"Le Père Noël est une ordure\" einem breiten französischen Kinopublikum bekannt. Von da an widmete sie sich verstärkt dem Film und dem Fernsehen. Der Wechsel zum Filmdrama gelang ihr 1985 mit der Nebenrolle der abnormen Nachbarin in Michel Devilles Psychothriller \"Gefahr im Verzug\", wofür sie ihre erste Nominierung für den wichtigen französischen Filmpreis César erhielt. 1988 gewann sie den César in der Kategorie \"Beste Hauptdarstellerin\" für die Familiengeschichte \"Am großen Weg\". Drei weitere Male wurde sie für diesen Preis nominiert: 1993 als \"Beste Hauptdarstellerin\" für Christine Pascals Melodram \"Der Flug des Schmetterlings\", 1995 als \"Beste Hauptdarstellerin\" für die Titelrolle in Tonie Marshalls melancholischer Kriminalkomödie \"Die Detektivin\" und 1999 als \"Beste Nebendarstellerin\" für Roger Planchons Künstlerbiografie \"Toulouse-Lautrec\". In circa 40 Berufsjahren spielte Anémone ungefähr 80 Rollen vor der Kamera, zum Beispiel in der Verwechslungskomödie \"C’est pas moi... c’est l’autre!\" (2004) von Alain Zaloum, worin sie der Hauptfigur, dargestellt von Roy Dupuis, als Mafiaboss das Leben schwer macht. Die Schauspielerin war verheiratet und hat zwei Kinder. Sie starb Ende April 2019 im Alter von 68 Jahren nach langer Krankheit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anémone, manchmal auch Anemone (* 9. August 1950 als \"Anne Bourguignon\" in Paris; † 30. April 2019 in Poitiers), war eine französische Schauspielerin.", "tgt_summary": null, "id": 1712055} {"src_title": "Colt House 1871", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Studium und berufliche Laufbahn.", "content": "Nach dem Schulbesuch in Maryland diente der aus einer Quäkerfamilie stammende Bates als Sergeant in der Freiwilligenbrigade von Missouri während des Britisch-Amerikanischen Krieges von 1812. 1814 begann er ein Studium der Rechtswissenschaften in St. Louis, das er 1817 mit der Zulassung zum Rechtsanwalt abschloss. Bereits ein Jahr später wurde er Staatsanwalt von St. Louis. Zwischen 1824 und 1826 war er als Bundesstaatsanwalt (U.S. Attorney) tätig. Neben Edward Bates waren auch seine älteren Brüder Frederick, ein Gouverneur von Missouri, und James, der ebenfalls Abgeordneter des US-Repräsentantenhauses war, politisch aktiv.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ämter in Missouri und Kongressabgeordneter.", "content": "Bates begann seine politische Laufbahn 1820 mit der Wahl zum Mitglied der Verfassungsgebenden Versammlung von Missouri. Noch im gleichen Jahr wurde er erster Attorney General des neuen Bundesstaates Missouri. 1822 wurde er als Abgeordneten in das Repräsentantenhaus von Missouri gewählt. 1827 zog er als Abgeordneter in das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten ein. Dort vertrat er für eine Wahlperiode bis 1829 die Interessen des ersten Kongresswahlbezirks von Missouri. Von 1831 bis 1835 war er in der Folge zunächst Mitglied des Staatssenats sowie anschließend erneut des Repräsentantenhauses von Missouri. Später kandidierte er gegen den Demokraten Thomas Hart Benton erfolglos als US-Senator für Missouri.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel von den Whigs zu den Republikanern.", "content": "Während der 1840er Jahre wurde er zu einem führenden Mitglied der Whig Party. 1850 lehnte er das Angebot von Präsident Millard Fillmore ab, als Kriegsminister, in dessen Kabinett einzutreten; stattdessen übernahm er ein Richteramt am Landgericht (\"Land Court\") in St. Louis. Auf der Wahlversammlung der Whigs war er einer der Kandidaten für das Amt des US-Vizepräsidenten zur Präsidentschaftswahl 1852. Nach einem Sieg im ersten Wahlgang unterlag er jedoch im zweiten Wahlgang William Alexander Graham. 1856 war er noch Präsident der Whig National Convention. Nach der beginnenden Auflösung der Whig Party trat er der Republikanischen Partei bei. Auf deren Republican National Convention von 1860 gehörte er zu den drei engeren Kandidaten zur Präsidentschaftswahl dieses Jahres, unterlag dann jedoch dem anschließend gewählten Abraham Lincoln.", "section_level": 2}, {"title": "Justizminister unter Präsident Lincoln.", "content": "Am 5. März 1861 berief ihn US-Präsident Lincoln als Justizminister \"Attorney General\" in sein Kabinett. Als Justizminister vertrat er die Ansicht, dass von der Sklaverei befreite Afroamerikaner nach Afrika deportiert werden sollten, was zu intensiven Meinungsverschiedenheiten mit dem Präsidenten führte. Bates war zugleich das erste Kabinettsmitglied, das aus einem Bundesstaat westlich des Mississippi stammte. Am 24. November 1864 trat er von seinem Amt als Justizminister zurück und wurde als solcher von James Speed abgelöst.", "section_level": 2}], "src_summary": "Edward Bates (* 4. September 1793 in Belmont, Virginia; † 25. März 1869 in St. Louis, Missouri) war ein US-amerikanischer Jurist, Politiker und Justizminister (Attorney General) unter Präsident Abraham Lincoln.", "tgt_summary": null, "id": 1137493} {"src_title": "Selfridge Air National Guard Base", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sie wurde in Florenz als Tochter des aus der alten Bojarenfamilie Wassilko entstammenden Petru Cheșco, Oberst der russischen kaiserlichen Leibgarde und der Pulcheria, Enkelin des Ioan, Mitglied des Obersten Rates von Bessarabien, Oberhaupt des Adels der Bezirke Chișinău und Orhei (1850–1853), sodann derer von Soroca und Iași sowie der Pulcheria, Enkelin des Woiwoden des Fürstentums Moldau, Ioniță Sandu Sturdza, geboren. Am 17. Oktober 1875 heiratete sie in Belgrad den serbischen Fürsten Milan IV., den späteren König (1882) Milan I. Ihr zu Ehren wurde 1878 der Natalien-Orden, als „Auszeichnung der Fürstin Natalie“ (serbisch: \"Orden kraljevice Natalije\"), als Damenorden eingerichtet und am 22. Februar 1886 in \"Verdienstmedaille der Königin Natalie\" umbenannt. Stifter war ihr Gatte. Der Orden sollte die freiwillige Pflege und Hilfe bei der Betreuung der Kriegsopfer ehren. Zu Gunsten der Überschwemmten in Serbien (1879) hatte die Königin das Büchlein \"Aphorismen der Königin Natalie\" erscheinen lassen. In ihren Aphorismen schrieb sie zum Beispiel: „Die Reichen haben nur eine Entschuldigung: das Wohltun.“ Daneben bemerkt sie: „Bloß für sich zu besitzen ist nichts; aber auch für den Andern etwas zu etwa zu erübrigen, das ist etwas und geradezu Alles.“ 1876 wurde der gemeinsame Sohn, der spätere König Alexander I. geboren. Politische Differenzen und zahlreiche Affären des Königs führten dazu, dass sich das Paar am 24. Oktober 1888 scheiden ließ; allerdings wurde die Scheidung im März 1893 aufgehoben. Eine sofortige politische Konsequenz dieses dynastischen Konflikts war das neue Recht auf die Thronfolge, verkündet während der Parlamentssitzungen über die neue Verfassung von Serbien, die Milan am 3. Januar 1889 sanktionierte. Sie erklärte Kronprinz Alexander und seine zukünftigen Kinder (die nie geboren wurden) zu einzigen gesetzlichen Erben der serbischen Krone. Mögliche Kinder einer zweiten Ehe von König Milan wurden von der Erbfolge ausgeschlossen, auch falls Alexander kinderlos bleiben sollte. Obwohl er sich mit dem neuen Gesetz einverstanden erklärt hatte, war dieses klare Misstrauensvotum gegenüber dem König wahrscheinlich die Hauptursache für seine Abdankung am 6. März 1889 zugunsten seines Sohnes. Ein weiterer Grund war die vernichtende Niederlage in seinem gegen Bulgarien (1885/1886) angezettelten Krieg und den damit verbundenen Aufstieg der „Radikalen“, die unter Führung von Sava Grujić die Parlamentsmehrheit errungen hatten. Natalia wurde Regentin für ihren noch minderjährigen Sohn und übte großen politischen Einfluss auf ihr Land aus. Sie missbilligte die Beziehung und spätere Heirat ihres Sohnes zu ihrer Hofdame Draga Mašin. Die Vermählung löste im Land selbst große Empörung aus, da Draga nicht nur neun Jahre älter war als ihr Mann und – ebenso wie ihre Brüder – einen üblen Leumund hatte. Insbesondere wurde sie verdächtigt, ihren ersten Mann, den böhmischen Bauingenieur Svetozar Mašín, umgebracht zu haben. Weiters wurde schon zur Zeit, als sie Hofdame geworden war, in der Belgrader Gesellschaft bekannt, dass sie sich der Prostitution hingegeben hatte. Dass sie keine adeligen Wurzeln hatte, war sekundär. Die frühere Königin Natalia wurde schließlich von ihrem Sohn des Landes verwiesen und verbannt. König Alexander und die beim Volk verhasste Königin blieben kinderlos und wurden am 11. Juni 1903 in einem Staatsstreich ermordet. Natalie blieb die einzige Erbin der Obrenović-Dynastie. Sie schenkte ihr gesamtes ererbtes Vermögen der Universität Belgrad sowie zahlreichen Kirchen und Klöstern in Serbien. Über ein Jahr zuvor hatte ihre Konversion zum römisch-katholischen Glauben am 12. April 1902 in der Kapelle der Heilanstalt Cazin-Perrochaud zu Berck-Plage im Département Pas-de-Calais stattgefunden, wo sie auch Nonne wurde. Sie blieb für die restlichen Jahre ihres Lebens im Exil in Paris, dann in London, wo sie am Hofe von Eduard VII. verkehrte. Letzterer, der ein Stammgast in Biarritz war, riet Natalie zum Kauf eines Waldgrundstücks von ungefähr 40 Hektar in Bidart. Auf diesem Grundstück hatte sie nach 1892 eine fantastische Villa bauen lassen: „Les Ailes“ (die Flügel), die man von den Höhen von Ilbarritz aus bewundern kann. Natalia verließ Frankreich bis zu ihrem Tod nicht mehr. Sie wurde in Lardy, einem Ort 37 km südwestlich von Paris, beigesetzt. Ihr Tagebuch überließ die gewesene Monarchin den Vatikanischen Museen, wo es lange unter Verschluss blieb. 1999 wurden ihre Memoiren in Belgrad veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Natalia Cheșco, auch Natalia Keșco und Natalia Keschko, verheiratete Natalija Obrenović, (* 15. Mai 1859 in Florenz; † 8. Mai 1941 in Saint-Denis) war eine rumänische Fürstin und Königin von Serbien. Sie entstammte dem rumänischen Bojarentum.", "tgt_summary": null, "id": 209150} {"src_title": "Funkstation am Herzogstand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Rudolf Pfeiffer war nach dem Studium der Klassischen Philologie in München, wo er vor allem von Otto Crusius geprägt wurde, zunächst im Bibliotheksdienst tätig (1912–1921, UB München). Aber bereits 1916, nach einer schweren Verwundung bei Verdun, war er entschlossen, sich ganz der Wissenschaft zu widmen. In seinem Beruf beurlaubt, konnte er sich 1920 ein Jahr lang in Berlin mit den neu gefundenen Kallimachos-Papyri beschäftigen. Dabei lernte er Wilamowitz kennen, der offenbar sofort das große Talent erkannte; dafür zeugt jedenfalls auch die steile wissenschaftliche Laufbahn. Pfeiffer selbst hat sein Leben lang eine tiefe Verehrung für den großen Gelehrten gehegt, so dass er auch an der Herausgabe seiner „Kleinen Schriften“ beteiligt war. Nach der Habilitation 1921 bei Eduard Schwartz mit den \"Kallimachosstudien\" wurde Pfeiffer 1923 auf das Extraordinariat an der Friedrich-Wilhelm-Universität berufen, eine Position, die für viele Philologen zum Startpunkt einer großen Karriere wurde. In der Tat übernahm er schon im gleichen Jahr den Lehrstuhl an der jungen Universität Hamburg. Ab 1927 lehrte er in Freiburg, dann als Nachfolger von Schwartz 1929 bis 1937 sowie wieder ab 1951 bis zur Emeritierung 1957 in München. Als Ehemann einer Jüdin musste er im Juni 1937 den Staatsdienst verlassen und wirkte 1938 bis 1951 am Corpus Christi College in Oxford. Vor allem wegen der Sprachprobleme erhielt er erst 1946 einen Lehrauftrag im Bereich der Geschichte der Wissenschaft, bevor er ordentliche Positionen erreichen konnte, 1948 als „Senior Lecturer“ und 1950 als „Reader“ in seinem Fach. Einen Halt in der schweren Anfangszeit fand er auch an der Oxford University Press, die später seine großen Bücher verlegte. Später nahm er die britische Staatsbürgerschaft an und ist der zweiten Heimat, Oxford und England, bis zu seinem Tod in Dankbarkeit verbunden geblieben. Seiner Tätigkeit als Forscher dagegen kam der Aufenthalt im Exil unbedingt entgegen. Nicht nur konnte er mit vorzüglichen Gelehrten (darunter auch deutschen, wie Eduard Fraenkel und Paul Maas) zusammenarbeiten, die unerschöpflichen Bücherschätze der Stadt auf der einen, die reichen Bestände an Papyri auf der anderen Seite schienen geradezu für seine Interessengebiete bestimmt. Schon in der Münchener Zeit hatte Rudolf Pfeiffer seine Forschungen auf die gesamte Breite der griechischen Literatur, Homer, Lyrik und Tragödie ausgeweitet. Daneben aber lief die Beschäftigung mit dem Gebiet weiter, dem schon seine Dissertation gegolten hatte und das ihn immer wieder beschäftigt hat: dem Humanismus und Erasmus. Die Oxforder Zeit kam dann vor allem Bemühungen um den hellenistischen Dichter Kallimachos zugute, dem schon die Habilitationsschrift nebst der Ausgabe der Neufunde gegolten hatte und wofür ihm Oxford die denkbar besten Arbeitsmöglichkeiten bot. Die Ausgabe, 1949–1953 erschienen, gilt als eine der großen editorischen Leistungen des 20. Jahrhunderts. Spätestens seit 1953 beschäftigte Pfeiffer sich intensiv mit dem Plan, die Geschichte seines Faches von den Anfängen an darzustellen, ein Projekt für das niemand besser geeignet war als er, der gerade die beiden Epochen vollständig übersah, die entscheidend für die Klassische Philologie wurden: ihre Begründung im hellenistischen Alexandria sowohl wie ihr Wiedererstehen in der Renaissance. Während der erste Band eher eine Reihe von tiefschürfenden Spezialuntersuchungen darstellt, gibt der zweite den souveränen Überblick eines Meisters über die Leistungen seiner Vorgänger, der auch für Nichtspezialisten lesbar ist. Charakteristisch für die Sicht Pfeiffers von seinem Fach ist, dass er wieder das Adjektiv „Klassisch“ in den Titel aufnahm (obwohl er es anders als der Kreis um Werner Jaeger verstand), nachdem vor allem Wilamowitz dezidiert nur von „Philologie“ gesprochen hatte. Es gelang Rudolf Pfeiffer noch, diesen Band abzuschließen. Sein Nachlass wird in der Bayerischen Staatsbibliothek München verwahrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolf Pfeiffer (vollständig \"Rudolf Carl Franz Otto Pfeiffer\"; * 28. September 1889 in Augsburg; † 5. Mai 1979 in Dachau) war ein deutscher klassischer Philologe. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter seines Faches des 20. Jahrhunderts.", "tgt_summary": null, "id": 1203935} {"src_title": "The Living Dead Girl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Größe.", "content": "Die Position von \"Oodaaq\" wird mit angegeben. Damit ist diese Stelle nur 704,02 km vom Nordpol entfernt. Oodaaq liegt 10,3 Kilometer westlich der Kaffeklubben-Insel (Kaffeklubben Ø), einer der Nordspitze Grönlands vorgelagerten Insel. Die Insel maß lediglich 15 mal 8 Meter.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung.", "content": "Oodaaq wurde 1978 entdeckt, als ein von Uffe Petersen geleitetes dänisches Erkundungsteam auf der Kaffeklubben-Insel landete, um die – seinerzeit noch umstrittene – These zu erhärten, dass die Kaffeklubben-Insel nördlicher liegt als die Spitze von Grönland. Während des Aufenthalts auf der Insel bemerkte ein Expeditionsmitglied einen in Richtung Norden liegenden dunklen Fleck im Eismeer. Das Team flog mit einem Hubschrauber zu dieser Stelle und fand dort inmitten von Eisschollen eine kleine Stelle mit festem Land. Die gefundene Stelle erhielt den Namen \"Oodaaq\". Damit wurde diese Stelle nach dem Inughuk Ôdâĸ benannt, der Robert Peary 1908/1909 auf seiner Forschungsreise zum Nordpol begleitete.", "section_level": 1}, {"title": "Status von Oodaaq als Landfläche und Insel.", "content": "Sand- und Kiesbänke wie Oodaaq werden im Allgemeinen nicht als Landfläche angesehen, da sie zumeist nicht dauerhaft sind. Daher war auch für \"Oodaaq\" stets strittig, ob diese Stelle über den Status einer Insel verfügt. Zuletzt wurde die Existenz von Oodaaq im Jahr 2001 bestätigt. Anschließend haben jedoch Teilnehmer mehrerer Expeditionen behauptet, dass \"Oodaaq\" nicht mehr auffindbar sei. Die Zeitung San Francisco Chronicle berichtete am 17. Juni 2004, Oodaaq sei schon seit Jahren verschwunden und nicht mehr gesehen worden.", "section_level": 1}, {"title": "Status von Oodaaq als nördlichste Landfläche der Erde.", "content": "Nach ihrer Entdeckung wurde Oodaaq in einigen Quellen als nördlichste Landfläche der Erde ausgewiesen. Gegen die Zuweisung dieser Eigenschaft sprechen jedoch folgende Bedenken: Angesichts der ungesicherten Kenntnisse zu den unter Nr. 3 (RTOW2001) und Nr. 4 (83-42) aufgeführten Flächen wird überwiegend die Insel ATOW1996 als nördlichste Landfläche der Erde angesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oodaaq ist eine winzige Sand-, Kies- und Schlickbank nordöstlich von Grönland und wird in manchen Quellen – wohl zu Unrecht – als die nördlichste Landfläche der Erde bezeichnet. Heute wird zumeist davon ausgegangen, dass Oodaaq nicht mehr existiert (Stand: August 2007).", "tgt_summary": null, "id": 770280} {"src_title": "Franklin Pierce Adams", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "St. Francisville liegt im Zentrum Louisianas am linken Ufer des Mississippi. Die geografischen Koordinaten von St. Francisville sind 30°46′48′′ nördlicher Breite und 91°22′36′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 4,7 km2. Nachbarorte von St. Francisville sind Jackson (19 km ostnordöstlich), Ethel (28,8 km östlich), Slaughter (26,3 km ostsüdöstlich) und New Roads (26,2 km südsüdwestlich). Das Zentrum von Louisianas Hauptstadt Baton Rouge liegt 51 km südsüdöstlich. Die nächstgelegenen weiteren größeren Städte sind Mississippis Hauptstadt Jackson (248 km nordöstlich), Louisianas größte Stadt New Orleans (178 km südöstlich), Lafayette (139 km südwestlich), Texas' größte Stadt Houston (458 km westsüdwestlich) und Shreveport (359 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der \"U.S. Highway\" 61 führt in Nordwest-Südost-Richtung als Hauptstraße durch das Stadtgebiet von St. Francisville. Wenige Kilometer südöstlich der Stadt zweigt der \"Louisiana Highway\" 10 in westliche Richtung vom US 61 ab und quert wenige Kilometer unterhalb der Stadt über die Audubon Bridge den Mississippi. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Der nächste Flughafen ist der 42 km südsüdöstlich gelegene Baton Rouge Metropolitan Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "St. Francisville wurde 1809 von Johnson gegründet. Man sagt über die Stadt \"two miles long and two yards wide\" (\"Zwei Meilen lang und zwei Yard breit\", also ca. 3 km lang und 2 m breit). In St. Francisville und näherer Umgebung weisen 18 Bauwerke und Stätten einen Eintrag im National Register of Historic Places auf (Stand 29. Juli 2019). Die Rosedown Plantation ist ein Historic District mit dem Status einer National Historic Landmark.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in St. Francisville 1765 Menschen in 720 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 375,5 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 720 Haushalten lebten statistisch je 2,41 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 70,4 Prozent Weißen, 23,9 Prozent Afroamerikanern, 0,1 Prozent (eine Person) amerikanischen Ureinwohnern, 0,6 Prozent Asiaten sowie 3,7 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,4 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 8,1 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 25,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 60,6 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 13,5 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 52,0 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Im Jahr 2013 lag das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts bei 55.625 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 25.557 USD. 18,4 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "St. Francisville ist eine Kleinstadt (mit dem Status „Town“) und Verwaltungssitz des West Feliciana Parish im US-amerikanischen Bundesstaat Louisiana. Im Jahr 2010 hatte St. Francisville 1765 Einwohner, deren Zahl sich bis 2013 auf 1746 verringerte. ", "tgt_summary": null, "id": 595229} {"src_title": "Citrus halimii", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Festung Rozafa wurde auf einem maximal 130 Meter hohen Hügel errichtet, der an strategisch günstiger Stelle den Abfluss des Skutarisees über die Buna kontrolliert. Südlich wird die Anhöhe von den Flüssen Drin und Kir passiert. Die Flanken des Hügels sind bis zu den Mauern sehr steil und felsig. Das weitläufige Gelände der Burg in der Form eines unregelmäßigen Dreiecks umfasst die hingegen eher flache Hügelkuppe. Der Zugang erfolgt von Osten, wo sich der Hügel in geringerer Höhe fortsetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. gründeten Illyrer auf dem Hügel eine Stadt mit dem Namen \"Scodra\", die zur Vorgängerin des heutigen Shkodra zählt. Während der Römerzeit dehnte sie sich bis in die Ebene am Fuße des Hügels aus. Später haben Byzantiner, lokale Fürsten und Venezianer die Anlage genutzt. Letztere bauten die Befestigungsanlagen stark aus. 1479 konnten die Türken die Burg nach zehnmonatiger Belagerung einnehmen. Bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts war die Burg bewohnt. Erst 1863 wurde die Verwaltung des Vilâyets Shkodra von der Burg ins Stadtzentrum verlegt. Bis ins Jahr 1913, als Montenegriner die Stadt eroberten, wurde die Burg von der osmanischen Armee militärisch genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungssage.", "content": "Der Sage nach bauten drei Brüder die Burg. Ihre Bemühungen waren aber umsonst, da die Mauern jede Nacht wieder einstürzten. Ein alter Mann riet ihnen, eine Frau einzumauern. Dann würden die Mauern für immer halten. Die drei Brüder vereinbarten, diejenige ihrer Ehefrauen zu opfern, die am nächsten Tag als erste das Mittagessen bringen würde. Die beiden älteren Brüder weihten ihre Ehefrauen entgegen der Abmachung in den Plan ein. So war es die junge \"Rozafa\", die am nächsten Tag als erstes am Bauplatz erschien. Sie nahm ihr Schicksal hin, bat aber darum, dass man eine ihrer Brüste, einen Arm und ein Bein nicht einmauern würde. So konnte sie weiterhin ihrem jungen Kind die Brust geben, es streicheln und mit dem Bein die Wiege schaukeln. Davon abgeleitet ist \"Rozafa\" auch ein weiblicher Vorname.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Die Festung Rozafa zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Shkodras und kann gegen Entgelt besichtigt werden. Innerhalb des Geländes gibt es ein kleines Museum und ein folkloristisches Restaurant. Mit Ausnahme der nach wie vor soliden Befestigungsmauer, die hauptsächlich aus venezianischer Zeit stammen, sind die meisten Gebäude der Burg, zu denen auch die umgewidmete Kirchenmoschee St. Stephan zählt, zerstört. Der Zugang zur Burg führt durch mehrere Tore und die wuchtige Außenmauer. Das davon eingeschlossene Areal umfasst drei Höfe, die durch gesicherte Mauern voneinander abgetrennt waren. An mehreren Stellen kann die Außenmauer bestiegen werden, wovon man die Aussicht über die Stadt Shkodra und den Skutarisee genießen kann. Im Eingangstor hängen von der Decke weiße Kalksinterablagerungen herunter. Diese mit \"Muttermilch\" verglichenen Sinterröhrchen dürften den Ursprung zur Rozafa-Sage gebildet haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Rozafa ( oder seltener \"Kështjella e Rozafës\", oft nur kurz \"Rozafa\") ist eine Burgruine am südlichen Rand der nordalbanischen Stadt Shkodra.", "tgt_summary": null, "id": 1176253} {"src_title": "Die Strategie der Spinne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Geografie.", "content": "Der Gemeindebezirk befindet sich etwa in der Mitte des Regionalbezirks Iraklio, im zentralen Bergland Kretas, das hier nur bis auf 718 m ü. d. M. ansteigt. Die nördlichen Dörfer des Gemeindebezirks liegen am Nordhang des Berglands, oberhalb der Küstenebene von Iraklio, in die der Fluss Karteos und einer seiner Nebenflüsse entwässern und zwei Täler gebildet haben, zu deren Seiten die größten der Dörfer liegen. Das übrige Gebiet erstreckt sich weit nach Süden in die Berge und grenzt hier bereits an den Gemeindebezirk Asterousia, der an der Messara-Ebene Anteil hat. Die relativ unbeschwerliche Nord-Süd-Route durch die kretischen Berge, an der die meisten Ortschaften liegen, verband bereits in minoischer Zeit Knossos an der Nordküste mit den Palastzentren am Ausgang der Messara-Ebene im Süden in Phaistos und Agia Triada.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Siedlungsspuren sind auf dem Gebiet der Gemeinde Nikos Kazantzakis bereits aus Jungsteinzeit belegt. Weiters wurden einige bedeutende Ausgrabungen getätigt, die bezeugen, dass die Gegend zu frühantiker Zeit recht wohlhabend war. So befinden sich nördlich des Dorfes Alagni Reste eines minoischen Landhauses.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften und Siedlungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Choudetsi.", "content": "Im Dorf Choudetsi, südlich von Archanes, haben Ross Daly und andere Musiker das Instrumentenmuseum und Veranstaltungszentrum \"Labyrinth Musical Workshop\" eingerichtet. Hier finden Seminare und Konzerte mit Musikern aus aller Welt statt, die neue Wege in traditionellen Musikformen suchen. Die Ausstellung zeigt vor allem Saiteninstrumente und Percussions- und Blasinstrumente. Zu den ca. 200 Instrumenten aus vielen verschiedenen Ländern kommen ständig neue hinzu, die Ross Daly, der künstlerische Leiter, von Konzerttourneen mitbringt. Alle Instrumente werden bei Konzerten und Workshops gespielt. Ergänzend dazu bietet \"Labyrinth\" auch Workshops zum Instrumentenbau an.", "section_level": 2}, {"title": "Katalagari.", "content": "Das Dorf Katalagari, mit etwa 200 Einwohnern, liegt auf einer Anhöhe an der Grenze zu Archanes. Die früheste schriftliche Erwähnung des Orts fand man in einem Dokument des Notars Pietro Scardon von Chandax (Iraklio) datiert von 1271. Der Name \"Katalagari\" geht zurück auf die altgriechische Wurzel \"logarion\" (λογάριον), einer Verkleinerungsform von \"logos\" in der Bedeutung \"Geld\" oder \"Schatz\". Im Mittelalter wurde die Bezeichnung \"logarin\" für versteckten und gesicherten Reichtum verwendet. Das Dorf lebt seit Jahrhunderten vom Wein- und Olivenbau. In einer alten Raki-Brennerei wurde ein Workshop für kretische Küche eingerichtet, der vor allem Schülerinnen und Schüler mit traditionellen Speisen und Zutaten vertraut machen will.", "section_level": 2}, {"title": "Metaxochori - Kloster Agios Georgios Epanosifis.", "content": "Das Kloster stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde dem Hl. Georg geweiht, der als Schutzheiliger gegen die damals wütende Pest angesehen wurde. Es ist eins der größten Kretas und wird noch von fast vierzig Mönchen bewohnt. Neben zwei Kirchen, eine davon mit einer wertvollen Ikonostase, gehört auch ein Ausstellungsraum mit Kirchenschätzen und Kalligraphien zu der Anlage. Bei dem deutschen Angriff auf Kreta und während der vierjährigen Besatzungszeit unterstützte das Kloster den kretischen Widerstand. Angeblich soll der Mönch Sofronios, der später Abt des Klosters wurde, am 2. Juni den von Manolis Bandouvas mobilisierten Kämpfern in einer Höhle bei Agios Sillas einen Eid abgenommen haben. Im Kloster fanden während der deutschen Besatzungszeit verwundete Antartes (griechisch für Partisanen) Unterschlupf und Pflege und es fanden dort Konferenzen der \"Kapetanii\" (Führer) der verschiedenen Widerstandsgruppen statt.", "section_level": 2}, {"title": "Myrtia.", "content": "Das Dorf, aus dem Nikos Kazantzakis' Vater stammt, hieß früher \"Varvari\" (Barbaren). Der Name geht zurück auf eine Ansiedlung von Nicht-Griechen durch Nikephoros Phokas, der hier im Jahr 961 entweder seine Söldner aus dem Kampf gegen die arabische Besatzung angesiedelt haben soll, oder Araber selbst, die die Kämpfe überlebt hatten. 1955 wurde der Ort im Rahmen der Hellenisierung von Ortsnamen in Myrtia umbenannt. 1983 wurde in Myrtia das Nikos-Kazantzakis-Museum am Dorfplatz eröffnet. 2010 wurde es erweitert und umgestaltet. Photos, Briefe und Manuskripte werden gezeigt, Bühnenbildmodelle zu seinen Werken, Bilder von den Dreharbeiten zu 'Der Mann, der sterben muss' von Jules Dassin, nach dem Roman 'Griechische Passion' und sämtliche Ausgaben von Kazantzakis' Werken in vielen Sprachen. Es gibt außerdem einen Konferenzsaal, der nach dem Museumsgründer Giorgos Anemogiannis benannt ist, und ein digitales Archiv.", "section_level": 2}, {"title": "Peza.", "content": "Peza ist Zentrum des Weinanbaus im Dimos Nikos Kazantzakis (siehe: Wirtschaft).", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "In der agrarisch geprägten Gemeinde werden – seit minoischen Zeiten – vor allem Wein und Oliven angebaut. 97 % der landwirtschaftlichen Betriebe, ca. 3000, sind in der 1933 gegründeten \"Union der Landwirtschaftlichen Kooperativen\", kurz: \"Peza Union\", zusammengeschlossen. Jeweils etwa ein Drittel des angebauten Weins wird als Qualitätswein, als Tafelwein und als Rosinen und Tafeltrauben vermarktet. Die Anlagen der Peza Union können 20.000 Tonnen Wein verarbeiten, sie verfügt außerdem über Abfüll- und Verpackungsanlagen. Aus den Oliven von ca. 1.100.000 Bäumen werden jährlich durchschnittlich 5000 Tonnen Öl gewonnen. Neben Labor, Abfüll- und Verpackungsanlagen verfügt die Genossenschaft auch über eine Anlage zur Produktion von traditioneller Olivenölseife. Die Kooperative bietet ihren Mitgliedern außerdem Kredite und Versicherungen an und Einkaufsmöglichkeiten für landwirtschaftliche Geräte. In einem Ausstellungsraum werden Besuchern historische Gerätschaften des Wein- und Olivenanbaus gezeigt, ein Film über die beteiligten Dörfer und eine Weinprobe angeboten. In Peza unterhält auch die Kellerei 'Minos' Fabrikationshallen und einen Ausstellungsraum und bei Skalani die Kellerei 'Boutari'.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nikos Kazantzakis () ist ein Gemeindebezirk in Griechenland, südlich der kretischen Hauptstadt Iraklio. Er bildet das Zentrum der 2010 geschaffenen Gemeinde Archanes-Asterousia und stellt mit dem Ort Peza auch deren Gemeindesitz. Nikos Kazantzakis wurde 1994 aus rund 15 Dörfern als eigenständige Gemeinde gebildet und nach dem kretischen Dichter Nikos Kazantzakis benannt, dessen Vater aus dem Dorf Myrtia in seinem Gebiet stammte.", "tgt_summary": null, "id": 2006498} {"src_title": "Universalpragmatik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Leopold Kielholz begann seine Karriere 1927 beim BSC Old Boys Basel, nach einer Saison wechselte er zum unterklassigen FC Black Stars Basel und nach zwei weiteren Jahren zum FC Basel. Im Jahr 1932 verliess er Basel und schloss sich dem Servette FC Genève an. Mit den Westschweizern gelang unter Spielertrainer Karl Rappan 1933 auf Anhieb der Meistertitel, dem in der Folgesaison in der erstmals ausgetragenen Nationalliga gleich ein weiterer folgte. Kielholz war in dieser Saison mit 40 Treffern erfolgreichster Torschütze der Liga und stellte damit einen Rekord auf, der bis heute Bestand hat. Nach einem dritten Meistertitel in Folge wechselte Kielholz zum FC Bern, wo er eine Saison als Spielertrainer tätig war, ehe er den Verein Richtung Frankreich verliess. Dort war er in der zweiten Liga für Stade Reims tätig. Der Klub aus der Champagne war in dieser Saison jedoch nicht erfolgreich und belegte nur den vorletzten Platz, lediglich eine Reorganisation der Liga sicherte den Klassenerhalt. Der Schweizer kehrte in seine Heimat zurück und nach einem Jahr beim FC St. Gallen, wo der Aufstieg in die Nationalliga im Aufstiegs-Playoff verfehlt wurde, wechselte er 1937 zu Young Fellows Zürich, wo er auch seine Karriere 1947 beendete.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Sein Debüt in der Schweizer Fussballnationalmannschaft gab Kielholz im November 1933. Bei der Weltmeisterschaft 1934 erzielte er im Erstrundenspiel gegen die Niederlande nach sieben Minuten den Führungstreffer, was somit das erste Tor in der WM-Geschichte der Schweiz darstellte. Zum 3:2-Sieg steuerte er noch einen weiteren Treffer bei. Im Viertelfinal kam trotz eines weiteren Tors von Kielholz das Aus gegen die Tschechoslowakei. Während des von 1933 bis 1935 ausgetragenen dritten Europapokals der Nationalmannschaften gehörte der Stürmer zur Stammbesetzung der Schweizer Mannschaft und konnte in fünf Spielen sieben Treffer erzielen, davon drei bei einem 6:2-Sieg gegen Ungarn. Dies bedeutete den Titel des besten Torschützen des Bewerbs, gemeinsam mit György Sárosi. 1938 gehörte er dem Schweizer Aufgebot für die Weltmeisterschaft 1938 an, kam jedoch zu keinem Einsatz. Sein letztes Spiel im Nationalteam bestritt er im Mai 1938 gegen Belgien. Insgesamt trug er 17-mal das Nationaltrikot und machte dabei zwölf Tore.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Bei der Schweizer Nationalmannschaft war er in den 1950er Jahren und 1960 – Februar 1951 bis 20. September 1953, Mai 1955 bis September 1956 und Januar 1960 – Mitglied einer Technischen Kommission die an Stelle eines Nationaltrainers agierte. Beruflich war er zuletzt Personalleiter bei einer Lebensmitteleinzelhandelskette.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leopold „Poldi“ Kielholz (* 9. Juni 1911; † 4. Juni 1980) war ein Schweizer Fussballspieler und erzielte das erste Tor der Schweiz in der Geschichte der Fussball-Weltmeisterschaften. Markenzeichen des Stürmers war seine Brille aus Sicherheitsglas, die er auch auf dem Platz trug.", "tgt_summary": null, "id": 242686} {"src_title": "John Paton Davies", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seth Rogen nahm als Teenager am Wettbewerb \"Vancouver Amateur Comedy Contest\" teil. Er zog nach Los Angeles, wo er mit einer in den Jahren 1999 bis 2000 in der Fernsehserie \"Voll daneben, voll im Leben\" gespielten Nebenrolle als Schauspieler debütierte. Für diese Rolle wurde er als Mitglied des Schauspielerensembles im Jahr 2000 für den Young Artist Award nominiert. Für seine Rolle in der Komödie \"Jungfrau (40), männlich, sucht...\" (2005) wurde Rogen – gemeinsam mit den anderen Darstellern – im Jahr 2006 für den MTV Movie Award nominiert. In der Komödie \"Beim ersten Mal\" (2006) übernahm er neben Katherine Heigl eine der Hauptrollen. Für diese Rolle wurde er im Jahr 2007 gemeinsam mit Paul Rudd für den Teen Choice Award nominiert. Als Drehbuchautor schrieb Rogen die Drehbücher einiger Folgen der Fernsehserie \"Da Ali G Show\" aus dem Jahr 2003, wofür er im Jahr 2005 für den Emmy Award nominiert wurde. Er arbeitete außerdem am Drehbuch der Komödie \"Superbad\" (2007) mit, in der er in einer der größeren Rollen auftrat. Für die Actionkomödie \"The Green Hornet\" schrieb er am Drehbuch mit und übernahm die Hauptrolle. 2012 moderierte Rogen den 27. Independent Spirit Award, 2013 den \"Comedy Central Roast\" von James Franco. Den Film \"Das ist das Ende\" (2013) inszenierte Rogen an der Seite von Evan Goldberg und gab somit sein Regiedebüt. Rogen war auch am Drehbuch beteiligt und übernahm eine der Hauptrollen. 2014 inszenierten Goldberg und Rogen die Satire \"The Interview\", die im Dezember 2014 kurz vor dem Kinostart wegen Anschlagsdrohungen für kurze Zeit zurückgezogen wurde. 2019 entwickelte er zusammen mit Eric Kripke und Goldberg die Serie \"The Boys\". Ins Deutsche wird er häufig von Tobias Kluckert synchronisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Rogen initiierte zusammen mit seiner Frau, der Schauspielerin Lauren Miller, das Event Hilarity for Charity, das für eine intensivere Auseinandersetzung mit der Alzheimer-Krankheit wirbt. Am 26. Februar 2014 hielt er vor dem Senat der Vereinigten Staaten eine Rede zu diesem Thema. Rogen setzt sich seit Jahren für Cannabis und dessen vollumfängliche Legalisierung ein, viele seiner Filme behandeln auch das Thema Cannabis in kleinerem oder auch größerem Umfang. Im März 2019 gab er bekannt, in Kanada ins legale Cannabis-Business einzusteigen und Marihuana-Blüten zu verkaufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seth Aaron Rogen (* 15. April 1982 in Vancouver, British Columbia) ist ein kanadischer Komiker, Schauspieler, Synchronsprecher, Drehbuchautor, Filmproduzent und -regisseur.", "tgt_summary": null, "id": 115592} {"src_title": "Felde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "Anne von Hannover war fünf Jahre alt, als ihr Großvater Kurfürst Georg Ludwig als Georg I. den britischen Thron bestieg. Danach wurde es Brauch, dass die legitimen Kinder und die Enkelkinder in männlicher Linie eines britischen Monarchen den Titel eines Prinzen oder einer Prinzessin von Großbritannien und Irland trugen und mit \"Königliche Hoheit\" tituliert wurden. Urenkel in männlicher Linie trugen das Prädikat \"Hoheit\". Annes Vater bestieg den Thron am 11. Juni 1727.", "section_level": 1}, {"title": "Princess Royal.", "content": "Am 30. August 1727 ernannte ihr Vater Georg II. sie als seine älteste Tochter zur Princess Royal. Diesen Titel hatte als erster Karl I. im Jahre 1642 seiner Tochter Maria Henrietta verliehen. Danach war der Titel außer Gebrauch gekommen. Anne wurde Princess Royal zu Lebzeiten ihrer Tante, Königin Sophie Dorothea von Preußen, die für diesen Ehrentitel ebenfalls in Frage gekommen wäre, ihn aber nicht erhielt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe.", "content": "Anne heiratete am 25. März 1734 Wilhelm IV., Prinz von Oranien. Sie verwendete statt ihres britischen Titels, den sie aus eigenem Recht trug, den Höflichkeitstitel aus dem erblichen Fürstentum ihres Mannes. Der Ehe entstammten sechs Kinder, von denen zwei das Erwachsenenalter erreichten:", "section_level": 1}, {"title": "Regentschaft.", "content": "Als 1751 ihr Mann starb, wurde Anne Regentin für ihren dreijährigen Sohn Wilhelm. Zunächst galt sie als gute Regentin mit großer Entschlussfreudigkeit, wurde später aber tyrannisch und unberechenbar.", "section_level": 1}, {"title": "Späteres Leben.", "content": "Sie fungierte bis zu ihrem Tod im Jahre 1759 als Regentin. Ihre Nachfolgerin wurde ihre Schwiegermutter Marie Luise von Hessen-Kassel. Als auch sie starb, wurde Annes Tochter Karoline Regentin, bis Wilhelm V. im Jahre 1766 volljährig wurde. Anne war Meisterschülerin und Gönnerin von Georg Friedrich Händel. So findet ihre Kunst im Generalbassspiel in den \"Kritischen Briefen über die Tonkunst\" von Friedrich Wilhelm Marpurg besondere Erwähnung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prinzessin Anne, Princess Royal und Prinzessin von Oranien (* 2. November 1709 in Herrenhausen; † 12. Januar 1759 in Den Haag) war das zweite Kind und die älteste Tochter des britischen Königs und Braunschweiger Kurfürsten Georg II. und seiner Frau Caroline von Ansbach. Sie war die Ehefrau des ersten Erbstatthalters der Niederlande, Wilhelms IV. ", "tgt_summary": null, "id": 1057073} {"src_title": "Zensur in der DDR", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Jefferson begann seine Profikarriere 2001 bei Cruzeiro Belo Horizonte. Mit diesen wurde er 2002 Staatsmeister von Minas Gerais. Da der Torhüter jedoch nur unregelmäßig zum Einsatz kam, wurde er zwischen 2003 und 2005 an Botafogo FR verliehen und verpasste somit 2003 den Gewinn der Brasilianischen Meisterschaft sowie des nationalen Pokals durch Cruzeiro. Mit Botafogo blieb Jefferson in den zwei Jahren, in denen er deren Farben vertrat, titellos, entwickelte sich allerdings in dieser Zeit zum Stammspieler. 2005 kehrte er nicht nach Belo Horizonte zurück, sondern transferierte nach Europa, in die türkische Süper Lig, zu Trabzonspor. Dort sollte er Nachfolger des Australiers Michael Petkovic werden. Bei Trabzonspor setzte sich der Torwart gegen seine Konkurrenten Ahmet Şahin und Tolga Zengin durch und ging als Nummer 1 in die Saison 2005/06. Zur Rückrunde der Folgespielzeit verlor Jefferson jedoch seinen Platz in der Startelf und wurde von Tolga Zengin verdrängt. Nachdem er auch 2007/08 nur selten zum Einsatz kam, entschied sich der Torhüter im Sommer 2008 zu einem Wechsel zum Ligakonkurrenten Konyaspor. Nachdem er hier wieder als Nummer 1 in die neue Spielzeit ging, verlor Jefferson erneut nach der Hinrunde seinen Posten und musste zuschauen, wie sein Konkurrent Oğuzhan Bahadır das Tor von Konyaspor hütete. Der Klub stieg zum Saisonende aus der ersten türkischen Liga ab. Schließlich entschied er sich, die Türkei wieder zu verlassen und zu seinem früheren Verein \"Botafogo\" zurückzukehren, wo er sich wieder etablierte, zu alter Stärke fand und auch wieder in den Kreis der Nationalmannschaft einrückte. Mit \"Botafogo\" gewann Jefferson 2010 die Taça Rio, die Taça Guanabara sowie die Staatsmeisterschaft von Rio de Janeiro. Während dieser Zeit wusste Jefferson durch gute Leistungen zu überzeugen, was ihm 2010 sowohl den Titel des besten Torhüters wie den Titel des besten Spielers bei der Staatsmeisterschaft von Rio de Janeiro einbrachte. Nach der Meisterschaft 2014 musste sein Klub in die Série B absteigen. Die \"Série B\" konnte 2015 gewonnen werden und damit der direkte Wiederaufstieg. Nach der Saison 2018 beendete Jefferson offiziell seine aktive Laufbahn.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Jefferson war Juniorennationalspieler Brasiliens. 2003 gewann er mit der U-20 des Landes die Junioren-Fußballweltmeisterschaft. Dort kam er, nachdem Fernando Henrique als Stammkeeper in das Turnier ging, ab dem Viertelfinale zum Einsatz und bestritt insgesamt vier Partien, u. a. die Finalbegegnung gegen Spanien, bei der Brasilien mit 1:0 gewann. Bald darauf rückte er auch erstmals in das Blickfeld der A-Nationalmannschaft. Aber erst 2011 wurde der Torhüter von Neu-Trainer Mano Menezes in den Kader für die Copa América in Argentinien berufen.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Cruzeiro Botafogo", "section_level": 2}], "src_summary": "Jefferson de Oliveira Galvão (* 2. Januar 1983 in São Vicente, São Paulo) ist ein ehemaliger brasilianischer Torwart. Er war überwiegend beim Botafogo FR aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 555003} {"src_title": "Boris Budayev", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "1875 graduierte er an der Harvard University. Nach dem Tode seines Vaters erbte er 1890 einen Teil des Vermögens und übernahm den Vorsitz des Bankhauses \"August Belmont and Company\". Als Präsident der Interborough Rapid Transit Company (IRT) trug er wesentlich zum Bau der New Yorker U-Bahn bei. Belmont ist der einzige Mensch, der jemals einen privaten U-Bahn-Wagen besaß; er nannte ihn \"Mineola\" und nutzte ihn für Besichtigungsfahrten auf dem Streckennetz. Wie sein Vater liebte auch August Belmont jr. Pferderennen für Vollblutpferde. Er finanzierte den Bau der 1905 eröffneten Pferderennbahn Belmont Park, auf dem heute noch die Belmont Stakes ausgetragen werden. Außerdem war er Präsident des Jockey Club, Vorsitzender der New York State Racing Commission und Gründungsmitglied der National Steeplechase Association. Belmont besaß über Jahre hinweg einen der besten Pferderennställe; fünf seiner eigenen Pferde gewannen die Belmont Stakes. Er züchtete auch Polo-Ponys und spielte selbst Polo. Zwölf Jahre nach dem Tod seiner ersten Frau Elizabeth Hamilton, geborene Morgan, heiratete er die britische Schauspielerin Eleanor Robson Belmont, geborene Robson. Nachdem die USA in den Ersten Weltkrieg eingetreten waren, meldete sich Belmont im Alter von 65 Jahren freiwillig und wurde von der United States Army nach Frankreich geschickt, um dort organisatorische Unterstützung zu leisten. Seine zweite Ehefrau nannte zu seinen Ehren ein neugeborenes Fohlen „My Man o’ War“ (mein Mann des Krieges). Nach der Rückkehr Ende 1918 beschloss Belmont, seinen Rennstall zu verkaufen und beim Namen des Pferdes das „My“ wegzulassen. Man o’ War wurde in den frühen 1920er Jahren eines der erfolgreichsten Rennpferde aller Zeiten. August Belmont trug wesentlich dazu bei, dass der Cape-Cod-Kanal an der engsten Stelle der Halbinsel Cape Cod nach mehreren gescheiterten Anläufen verwirklicht wurde. Doch schon bald nach der Eröffnung am 29. Juli 1914 geriet die Kanalgesellschaft in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten. 14 Jahre später wurde der Kanal von der US-Regierung erworben. 1924 starb Belmont auf seinem 440 Hektar großen Anwesen in North Babylon auf Long Island. Seine Witwe verkaufte den größten Teil des Anwesens und starb 1979 im Alter von 99 Jahren. Nach ihrem Tod fiel das restliche 63 Hektar große Grundstück mit der Familienresidenz in den Besitz des Staates New York. Unter der Leitung von Robert Moses wurde das Gelände wieder auf 184 Hektar vergrößert und in den Belmont Lake State Park umgewandelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "August Belmont junior (* 18. Februar 1853 in New York City; † 10. Dezember 1924 in North Babylon, New York) war ein amerikanischer Bankier, Pferdezüchter und Besitzer eines Pferderennstalls. Er war Sohn des aus Alzey stammenden Bankiers und Politikers August Belmont, Bruder von Oliver Belmont und Perry Belmont.", "tgt_summary": null, "id": 1295459} {"src_title": "Hans Danuser (Künstler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhaltliches Profil.", "content": "Die CVP bezeichnet sich in ihrem Parteiprogramm als liberal-sozial, wobei sie im Sinne der sogenannten sozialen Marktwirtschaft liberale Grundsätze mit der Gewährleistung von sozialen Grundrechten verbinden will. Die CVP sieht sich als Vertreterin für Familien sowie kleine und mittlere Unternehmen. Ausserdem will sie den Mittelstand stärken. Die Expansion der Partei in die reformierten Kantone, in denen die CVP eine aus ihrer Sicht soziale und liberale Politik betreibt, steht der traditionellen Rolle der CVP als staatstragender Partei in den katholischen Stammlanden (Zentralschweiz, Wallis, Tessin) gegenüber; dort besteht die Wählerbasis noch immer aus eher konservativen Bürgern. Ein weiterer Grund ist die Dominanz der Partei in den Stammlanden – im Kanton Luzern stellte sie bis ins Jahr 2005 drei von fünf Mitgliedern der Regierung, im Wallis ist es immer noch so –, die zu einem Konsenskurs zwingt.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Schwerpunktthemen.", "content": "Als staatstragende Partei versteht sich die CVP als zentrale Brückenbauerin in dem auf Kompromiss und Konkordanz ausgerichteten föderalen System der Schweiz. Die Politik soll lösungsorientiert und zukunftsgerichtet sein. Die Politik der CVP deckt alle staatspolitisch relevanten Themen (Bildung und Forschung, Familie, Landwirtschaft, Service public & Verkehr, Sicherheit und Staatspolitik und Recht) ab, fokussiert sich im Wahljahr 2019 aber auf folgenden Schwerpunkte:", "section_level": 1}, {"title": "Vertretung in der Regierung und den Parlamenten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinigungen der CVP.", "content": "Die CVP hat folgende Vereinigungen:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Katholiken im Kulturkampf.", "content": "Im Gasthaus Rössli in Ruswil unterzeichneten Vertreter einer konservativen Volksbewegung 1840 unter Bauernführer Josef Leu von Ebersol die Ruswiler Erklärung, die sich gegen den liberalen Zeitgeist wandte. Wenig später wurde im selben Wirtshaus der «\"Ruswiler Verein\"» gegründet, aus dem später die Katholisch-Konservative Partei wurde, die im gesamten 19. Jahrhundert im Kulturkampf eine kirchenfreundliche und in der nationalstaatlichen Frage eine föderalistische Haltung einnahm. Die Katholisch-Konservativen unterlagen im Sonderbundskrieg von 1847 und befanden sich im 1848 gegründeten Bundesstaat nachfolgend in deutlicher Opposition zur liberalen Mehrheit. In Gegensatz zur Lage im Gesamtstaat dominierten die Katholisch-Konservativen die Politik in den ländlich-katholischen Kantonen der Innerschweiz, im Wallis und im Kanton Freiburg, während sie sich im Tessin einen langwierigen Machtkampf mit den Liberalen lieferten. Wie die Liberalen besassen die Katholisch-Konservativen weder ein formelles Organisationsstatut noch ein Programm. 1882 erfolgte die offizielle Gründung der Fraktion. Die Gründungsversuche einer nationalen Partei (1874 «\"Association conservatrice suisse\"» durch Abbé Joseph Schorderet und Theodor Scherer-Boccard, 1881 «\"Konservative Union\"» durch Josef Zemp und Julius Schnyder von Wartensee, 1894 «\"Katholische Volkspartei\"» durch Anton Augustin und Ernst Feigenwinter) scheiterten jedoch jahrzehntelang an der föderalistischen Struktur der Schweiz und den Differenzen im katholisch-konservativen Lager. Der Prozess der Einbindung der Katholisch-Konservativen in den liberalen Bundesstaat begann Ende des 19. Jahrhunderts. Nach mehreren Abstimmungssiegen der Katholisch-Konservativen, die sie in unterschiedlichen Allianzen errungen hatten, erkannten die Liberalen und Radikalen, dass sich ihre Isolierungspolitik nicht mehr aufrechterhalten liess. Ausserdem bevorzugten sie mit dem Erstarken der Sozialdemokratie einen Schulterschluss der bürgerlichen Kräfte. Am 17. Dezember 1891 wurde schliesslich mit Josef Zemp zum ersten Mal ein Katholisch-Konservativer in den Bundesrat gewählt. Eine weitere wichtige Entwicklung der Jahrhundertwende war, dass neben dem traditionellen ländlich-katholischen Flügel ein christlichsozialer Arbeitnehmerflügel entstand, der besonders viel Unterstützung bei Katholiken fand, die in protestantische Kantone ausgewandert waren, in denen sich die Partei somit erstmals etablieren konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Katholisch-Konservative in der Zwischenkriegszeit.", "content": "Im Jahr 1912 wurde die «\"Schweizerische Konservative Volkspartei\"» (KVP) im Hôtel Union in Luzern gegründet, die Katholisch-Konservativen waren damit erstmals in einer formellen gesamtschweizerischen Organisation verbunden, die 1919 mit Jean-Marie Musy einen zweiten Sitz im Bundesrat erhielt. Mit der Gründung des Christlichsozialen Arbeiterbundes 1919 gewann die christlichsoziale Arbeiter- und Angestelltenbewegung in der bisher bäuerlich-gewerblich und kleinstädtisch geprägten Partei an Bedeutung. In der Zwischenkriegszeit fanden innerhalb der Konservativen Volkspartei zeitweise Modelle einer «autoritären Demokratie» bis hin zu Ständestaatsgedanken eine gewisse Unterstützung. Der Höhepunkt dieser Tendenz war die sogenannte Revisionsinitiative, welche von Teilen der Katholisch-Konservativen gemeinsam mit den rechtsextremen Fronten lanciert wurde. Nach der deutlichen Ablehnung dieses Begehrens in der Volksabstimmung 1935 ebbte die korporatistische Bewegung wieder ab. Mitte der 1930er Jahre trat der Klassenkampf zwischen den Bürgerlichen und den Sozialdemokraten unter dem Druck des Faschismus in den Hintergrund und führte zu einer politischen Normalität zwischen den regierenden bürgerlichen Parteien – FDP, CVP und BGB – und den Sozialdemokraten. Im Jahr 1943 verloren die Freisinnigen die Regierungsmehrheit im Bundesrat. Im gleichen Jahr erhielt die CVP erstmals zu ihren zwei Bundesräten den Posten des Bundeskanzlers.", "section_level": 2}, {"title": "Blüte in den Fünfzigerjahren und Erneuerung.", "content": "Getragen vom politischen Klima der Nachkriegszeit, erlebten die Konservativen in den 1950er Jahren einen Höhepunkt: Sie stellten die grösste Parlamentsdelegation ihrer Geschichte, und von 1954 bis 1958 belegte die Partei einen dritten Sitz im Bundesrat, den sie jedoch im Zuge der Einbindung der Sozialdemokratie 1959 ins Schweizerische Regierungssystem wieder abgab und sich nach der Zauberformel richtete. Mit 23,4 Prozent erreichte die Partei bei den Schweizer Parlamentswahlen 1963 das bisher beste Resultat ihrer Parteigeschichte. Im Jahr 1957 wurde die Konservative Volkspartei in «\"Konservativ-Christlichsoziale Volkspartei\"» (KCV) umbenannt, da die Landespartei je nach Kanton konservative oder christlichsoziale Kantonalparteien umfasste. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil von 1962 bis 1965 wurde innerhalb der Partei die Forderung nach Anpassung an die gewandelte Gesellschaft laut und die KCV vollzog eine programmatische Öffnung, die zu den Parteireformen von 1970/1971 führte. Die neue Mittepartei koalierte in der Sozialpolitik häufig mit den Sozialdemokraten, in der Wirtschafts- und Finanzpolitik mit den Freisinnigen, während sie in der Kultur- und Kirchenpolitik christlich-konservative Positionen vertrat. Weiter wurde während der Reformen ein neuer Name für die Partei gesucht: Einige schlugen «\"Christlichdemokratische Union\"» vor, während andere Kräfte aus dem «\"katholischen Ghetto\"» ausbrechen wollten und den Namen «\"Schweizerische Volkspartei\"» vorschlugen. (Die heutige Schweizerische Volkspartei wurde erst ein Jahr später gegründet). 1970 entschied man sich schliesslich für den heutigen Namen «\"Christlichdemokratische Volkspartei\"». In den folgenden Jahrzehnten konnte die CVP ihren Stimmenanteil halten, jedoch bereitete ihr die Auflösung des katholischen Milieus, einst einigende Klammer der Partei, zunehmend Probleme.", "section_level": 2}, {"title": "Rückgang des Wähleranteils und Verlust eines Bundesratssitzes.", "content": "Obwohl die CVP in ihren Stammlanden, den früheren Sonderbundskantonen Luzern, Freiburg, Wallis, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden und Zug sowie (seit Beginn des 20. Jahrhunderts) im Kanton St. Gallen, eine dominante Stellung einnahm, kam es ab den 1980er Jahren zu Erosionserscheinungen, bedingt durch die Säkularisierung, die soziale Mobilität, die Wohlstandsgesellschaft sowie die Auflösung des katholischen Milieus. Die Abnahme der Stammwählerschaft führte ab 1980 zu einer stetigen Abnahme der erzielten Resultate bei den eidgenössischen Wahlen. Besonders in den 1990er und frühen 2000er Jahren wurden viele konservative Wähler aus den ländlichen Stammlanden von der national-konservativen SVP abgeworben. Bei der Bundesratswahl vom 10. Dezember 2003 wurde zudem mit der ultimativen Forderung der Schweizerischen Volkspartei auf einen zweiten Sitz für ihren Kandidaten Christoph Blocher die bisher geltende Zauberformel für die Zusammensetzung des Bundesrats gesprengt. In einer Kampfwahl wurde mit der Abwahl der amtierenden Bundesrätin Ruth Metzler-Arnold erstmals seit langem wieder ein Bundesratsmitglied von der Vereinten Bundesversammlung nicht mehr bestätigt. An ihrer Stelle wurde Christoph Blocher gewählt. Damit verblieb Joseph Deiss als einziger CVP-Vertreter im Bundesrat.", "section_level": 2}, {"title": "Jüngere Entwicklungen.", "content": "Unter der Führung ihrer Präsidentin und späteren Bundesrätin Doris Leuthard konnte die CVP Mitte der 2000er-Jahre ihren Rückgang vorübergehend aufhalten. Schweizer Medien sprachen vom \"Leuthard-Effekt\". Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2007 konnte die CVP ihren Stimmenanteil leicht verbessern. Die CVP bildete daraufhin mit der glp und der EVP für die 48. Legislaturperiode des Nationalrates eine gemeinsame Fraktion (nachdem die glp 2011 selbst Fraktionsstärke erreichte, wurde daraus die Fraktion CVP/EVP der Bundesversammlung). Als Grundlage hierfür wurde eine Stärkung der politischen Mitte, verbunden mit einem Führungsanspruch in dieser, angeführt. In der Folge arbeitete die CVP auch in verschiedenen Kantonen und Gemeinden mit EVP und glp sowie mit der 2008 als SVP-Abspaltung gegründeten BDP zusammen. Seit Beginn der 2010er-Jahre verliert die CVP erneut Stimmen. Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2015 erhielt die CVP noch 11,6 % der Stimmen und gewann 27 Nationalrats- und 13 Ständeratssitze, bei denjenigen von 2019 11,4 % der Stimmen, 25 National- und erneut 13 Ständeratssitze. Nach Wähleranteilen lag die CVP 2019 erstmals hinter den Grünen auf dem fünften Platz, allerdings konnte sie mit der neuen Mitte-Fraktion. CVP-EVP-BDP im Nationalrat die drittstärkste Fraktion bilden. Diese wurde gegründet, da die BDP bei den Wahlen 2019 ihre Fraktionsstärke verloren hatte. Im Ständerat bleibt die CVP die stärkste Kraft.", "section_level": 2}, {"title": "Personen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Parteipräsidenten.", "content": "Die folgenden Politiker waren beziehungsweise sind Parteipräsidenten der Konservativen Volkspartei, der Konservativ-Christlichsozialen Volkspartei beziehungsweise der Christlichdemokratischen Volkspartei.", "section_level": 2}, {"title": "Fraktionspräsidenten.", "content": "Die nachfolgenden Personen waren beziehungsweise sind Fraktionspräsidenten der CVP-Fraktion der Bundesversammlung.", "section_level": 2}, {"title": "Generalsekretäre.", "content": "Die nachfolgenden Personen waren beziehungsweise sind als Generalsekretär Mitglied der CVP.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesräte.", "content": "Die nachfolgenden Politiker waren beziehungsweise sind als Bundesrat Mitglied der CVP.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die CVP Schweiz – Christlichdemokratische Volkspartei (frz.: Parti démocrate-chrétien (PDC), ital.: Partito popolare democratico svizzero (PPD), rätorom.: Partida cristiandemocratica Svizra PCD) – ist eine der vier Schweizer Regierungsparteien und seit 1891 im Bundesrat vertreten. In den Anfängen des Schweizer Bundesstaates war sie mit ihren Vorgängerbewegungen das Sammelbecken der katholisch-konservativen Kräfte und die hauptsächliche Opposition zu dem den Staat dominierenden Freisinn. Inzwischen steht sie jedoch in der Mitte des politischen Spektrums und vertritt christdemokratische Positionen.", "tgt_summary": null, "id": 1649185} {"src_title": "The Abandoned – Die Verlassenen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schiffe.", "content": "Die \"Grandcamp\" war ein kurz vor dem Unglück reaktivierter Liberty-Frachter (134 m). Nach ihrem Bau im Jahr 1942 diente sie ursprünglich als \"Benjamin R. Curtis\" im Pazifik und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Philadelphia eingemottet. Wegen des Kalten Krieges wurde das Schiff der französischen Compagnie Générale Transatlantique zugewiesen, um den Wiederaufbau in Europa zu unterstützen. Ungefähr 200 m von der \"Grandcamp\" entfernt lag der Frachter \"High Flyer\", der weitere 900 Tonnen Ammoniumnitrat und 1800 Tonnen Schwefel geladen hatte. Das Ammoniumnitrat in den beiden Schiffen und im angrenzenden Lager war Düngemittel, das zu den Landwirten in Europa gebracht werden sollte. Die \"Grandcamp\" war aus der texanischen Stadt Houston gekommen, deren Hafenordnung das Laden von Ammoniumnitrat nicht erlaubte.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "Das Ammoniumnitrat, das als Düngemittel und auch als Sprengstoff genutzt wird, wurde in Nebraska und in Iowa hergestellt und nach Texas City per Schiene versandt, bevor es, neben einer Ladung Munition, auf die \"Grandcamp\" geladen wurde. Hergestellt wurde diese Chemikalie in einem patentierten Verfahren, gemischt mit Lehm, Vaseline, Harz und Paraffin, zur Befeuchtung und um Zusammenbacken zu vermeiden. Sie wurde in Papiersäcken verpackt und dann transportiert. Dabei speicherte sich die Produktionstemperatur, was die chemische Aktivität des Stoffes erhöhte. Verladearbeiter berichteten über die Beutel, die bei der Beladung noch warm waren. Um 08:10 Uhr wurde ein Feuer an Bord der \"Grandcamp\" bemerkt. Bestimmte Bedingungen können eine spontane Entzündung verursachen, obgleich die Möglichkeit einer Sabotage von den Bundesermittlern überprüft wurde. Das Feuer kann durch eine weggeworfene Zigarette verursacht worden sein. Auch gab es Berichte über Maschinengewehre innerhalb des Schiffs, was auch gewisse Geräusche bei der Explosion erklären könnte. Kurz vor 09:00 Uhr wies der Kapitän seine Männer an, die Löscharbeiten zu intensivieren. Dadurch gelangten große Mengen Wasser an Bord, welches aber eine chemische Reaktion auslöste und den gegenteiligen Effekt hatte, so dass sich die explosiven Stoffe weiter erhitzten. Die überschüssige Hitze des Dampfes veranlasste das Ammoniumnitrat unten im Bauch des Schiffes, durch Wasserdampf und Stickstoffmonoxid eine Reaktion hervorzurufen, die noch mehr Hitze produzierte. Dieses führte schnell zu thermischem Durchgehen und dem Erreichen einer kritischen Temperatur. Gegen 09:12 Uhr erreichte das Ammoniumnitrat eine explosive Schwelle von 454 °C. Das Schiff explodierte. Dies verursachte große Zerstörung und Beschädigung an den Docks, den Industrieanlagen und der Stadt selbst und tötete hunderte Menschen. Die zur Beobachtung in der Umgebung eingesetzten Flugzeuge wurden erschüttert. Die Wucht der Detonation ließ Personen in Galveston, Texas, 16 Kilometer entfernt, auf die Knie fallen. Fenster zerbarsten im 60 Kilometer entfernten Houston. Leute glaubten den Schlag noch 400 Kilometer weit weg in Louisiana zu hören. Die Explosion schleuderte fast 6.350 Tonnen Stahl des Schiffs mit Überschallgeschwindigkeit in die Luft. Die \"High Flyer\" wurde schwer beschädigt. Ihre Mannschaft beobachtete das Feuer, verließ jedoch bald das Schiff. Nach der Explosion brannte es und man versuchte erfolglos, das Schiff von Anker zu nehmen und vom Dock weg zu manövrieren. Etwa 15 Stunden nach der ersten Explosion explodierte auch dieses Schiff samt der Ladung. Die nahe gelegene \"Wilson B. Keene\" wurde demoliert, mindestens zwei weitere Menschen getötet und die Beschädigung der Docks und anderer Schiffe mit mehr Wrackteilen und Feuer erfolgte.", "section_level": 1}, {"title": "Ausmaß des Unfalles.", "content": "Der Texas-City-Unfall gilt im Allgemeinen als der schlimmste Betriebsunfall in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Zeugen verglichen die Szene mit den damals noch frischen Bildern der Bombardierung von Munitionsschiffen im Hafen von Bari durch die Luftwaffe 1943 und mit der noch größeren Verwüstung in Nagasaki. Die amtliche Zahl der Todesopfer lautete 581. Von den Toten wurden 405 sogleich identifiziert, 63 nie. Die restlichen 113 Personen wurden als vermisst eingestuft oder es wurden nur noch Teile gefunden. Dies schließt alle 28 Feuerwehrmänner mit ein, die am Schiff waren, als es explodierte. Spekuliert wird darüber, dass die Zahl der Getöteten noch weit höher sein könnte, da niemand weiß, wie viele Matrosen, illegale Einwanderer und Reisende sich noch in der Nähe befanden. Es gab jedoch sogar in nur 21 Metern Entfernung vom Dock noch Überlebende. Die Leichen der Opfer füllten schnell das örtliche Leichenschauhaus und einige Körper wurden in der Turnhalle einer nahegelegenen High School zur Identifikation durch die Hinterbliebenen aufgebahrt. Ein in Hafennähe gelegenes Monsanto-Chemiewerk wurde durch weggeschleuderte brennende Trümmer ebenfalls in Brand gesteckt. Die dadurch entweichenden Chemikalien fachten die Brände verstärkt an, so dass diese erst nach zwei Tagen gelöscht werden konnten. Mehr als 5.000 Personen wurden verletzt, von denen 1.784 in das „Twenty One Hospital“ eingeliefert wurden. Mehr als 500 Häuser wurden zerstört, mehrere 100 weitere Gebäude beschädigt und 2000 Personen wurden obdachlos. Der Seehafen wurde zerstört und viele Geschäfte wurden durch die Explosion flachgedrückt oder verbrannten in den darauf folgenden Feuern. Über 1.100 Fahrzeuge wurden beschädigt oder zerstört, 362 LKW ebenso. Die Schäden beliefen sich auf hunderte Millionen Dollar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Texas-City-Katastrophe (engl. \"Texas City Disaster\") vom 16. April 1947 begann mit einem Feuer am Vormittag und gipfelte in der Detonation von ungefähr 2.300 Tonnen Ammoniumnitrat an Bord des in Frankreich eingetragenen Schiffs \"Grandcamp\" im Hafen von Texas City, Texas. Dabei wurden 581 Menschen getötet. Der Unfall war Gegenstand der ersten Sammelklage von 8.485 Opfern gegen die Regierung der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 734604} {"src_title": "Nephila clavata", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "In seiner Jugend spielte Hennings beim VfL Oldesloe; von dort wechselte er im Jahr 2001 zum Hamburger SV. Dort spielte er von 2005 bis 2007 mit der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Nord. Im Februar 2007 bestritt er gegen die italienische U21 ein Spiel für die deutsche U-21-Nationalmannschaft. In der Saison 2007/08 wurde er an den VfL Osnabrück ausgeliehen, für den er am ersten Spieltag sein erstes Zweitligaspiel gegen den SC Freiburg absolvierte. In der Saison 2008/09 wurde Hennings an den FC St. Pauli ausgeliehen. Zur Saison 2009/10 übernahm ihn der FC St. Pauli mit einem Zweijahresvertrag bis 2011. Nach dem Aufstieg in die Erste Liga zur Saison 2010/11 kam er am 21. August 2010 (1. Spieltag) beim 3:1-Sieg im Auswärtsspiel gegen den SC Freiburg auch zu seinem Bundesligadebüt und erzielte bei der 1:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund am 25. September 2010 (6. Spieltag) seinen ersten Bundesligatreffer. Im Januar 2012 wurde er erneut an den VfL Osnabrück in die 3. Liga ausgeliehen. Zur Saison 2012/13 wechselte er zum Karlsruher SC, bei dem er einen Zweijahresvertrag unterzeichnete, den er im Januar 2015 um zwei weitere Jahre bis Ende Juni 2017 verlängerte. Mit dem KSC kehrte er als Drittligameister in die 2. Bundesliga zurück. In der Saison 2014/15 wurde er mit 17 Saisontreffern Zweitligatorschützenkönig. Mitte August 2015 wechselte er in die zweithöchste englische Spielklasse zum FC Burnley. Im August 2016 wechselte Hennings für zunächst ein Jahr auf Leihbasis zu Fortuna Düsseldorf. Nachdem der Vertrag bei Burnley aufgelöst worden war, unterschrieb er am 7. Juli 2017 einen Vertrag bis 2020 bei der Fortuna. Am Ende der Saison stieg er mit Düsseldorf in die Erste Bundesliga auf. Dort erzielte er am 26. September 2018 (5. Spieltag) bei der 1:2-Heimniederlage gegen Bayer 04 Leverkusen per Elfmeter fast exakt acht Jahre nach seinem ersten Bundesligatreffer sein zweites Tor in der ersten Bundesliga. Am Ende der Saison feierte er mit Düsseldorf als Tabellen-Zehnter den Klassenerhalt, wozu Hennings mit sieben Toren in 29 Spielen beitragen konnte. In der folgenden Spielzeit erzielte er per Hacke in der ersten Runde des DFB-Pokals den Endstand zum 3:1-Auswärtssieg n. V. gegen den FC 08 Villingen. Dieses Tor wurde später zum Tor des Monats August 2019 gewählt. Ende Oktober 2019 verlängerte Hennings seinen Vertrag in Düsseldorf vorzeitig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rouwen Hennings (* 28. August 1987 in Bad Oldesloe) ist ein deutscher Fußballspieler. Er spielt seit 2016 bei Fortuna Düsseldorf.", "tgt_summary": null, "id": 2008739} {"src_title": "Trauerzug", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familiärer Hintergrund.", "content": "Sherwood stammt aus einer sehr musikalischen Familie. Sein Vater Bobby war Leiter einer Big Band, seine Mutter Phyllis ist Sängerin und Schlagzeugerin und sein Bruder Michael Sherwood, ein Keyboarder und Sänger, war Mitglied einer Reihe von Rockbands. Sein Pate war der verstorbene US-amerikanische Schauspieler, Entertainer und Komiker Milton Berle.", "section_level": 2}, {"title": "Bei \"Lodgic\".", "content": "Billy Sherwoods Karriere als Musiker begann bei Lodgic, der Band seines Bruders Michael, wo Billy Sherwood Bass spielte und sang. Sein Bruder spielte Keyboards und sang ebenfalls. Weitere Mitglieder waren Guy Allison (Keyboards), der Gitarrist Jimmy Haun (der später zusammen mit Billy auf dem Yes-Album \"Union\" zu hören sein würde) und Gary Starns (Schlagzeug). Die Band startete ihre Karriere in Las Vegas, im Jahr 1980 zogen die Musiker aber nach Los Angeles um. Erst sechs Jahre später veröffentlichten Lodgic ihr erstes Album (\"Nomadic Sands\", 1986), das Billy Sherwood zudem selbst mischte und produzierte.", "section_level": 2}, {"title": "\"World Trade\".", "content": "Nachdem Lodgic in den späten achtziger Jahren zerfiel, gründeten Billy Sherwood und Guy Allison eine neue Band, die sie „World Trade“ nannten. Weitere Mitglieder waren der Gitarrist Bruce Gowdy und der Schlagzeuger Mark T. Williams. Die Band sicherte sich einen Plattenvertrag und konnte ihr erstes Album \"World Trade\" bereits 1989 veröffentlichen. Auch hier fungierte Sherwood als Tontechniker und Produzent, zudem ist er auf dem Album als Bassist und Sänger zu hören. Das Album enthält eine amerikanisierte Version der Musik von Yes' achtziger-Jahre-Alben \"90125\" und \"Big Generator\", deren großer Fan Sherwood seit seiner Kindheit war.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenarbeit mit Chris Squire.", "content": "1989 traten Yes (Chris Squire, Trevor Rabin, Alan White und Tony Kaye) an Sherwood und Gowdy heran und luden sie zu Bandproben ein. Als die Progressive-Rock-Band sich 1989 in dieser Besetzung zu den Aufnahmen des Nachfolgealbums zu \"Big Generator\" wieder zusammenfand, stand sie vor dem Problem, einen Sänger für ihr neues Projekt finden zu müssen: Jon Anderson hatte die Band frustriert verlassen, weil Rabin mehr und mehr die Leitung der Gruppe an sich gezogen hatte. Zudem war der Gitarrist Trevor Rabin zu diesem Zeitpunkt nicht verfügbar. Als er später zu der Band dazustieß, übernahm er Gowdys Part. Eine Zusammenarbeit mit Roger Hodgson (ex-Supertramp) hatte sich als problematisch erwiesen und Squire, der auf Sherwood aufmerksam geworden war, verfiel auf den Gedanken, ihn als Nachfolger für Anderson zu engagieren. Die beiden schrieben erste Songs miteinander, darunter \"The more we live – Let go\", das auf dem nächsten Yes-Album \"Union\" (1991) landen sollte. Als sich dann aber die Fusion von Yes mit der Konkurrenzband Andersons, Anderson, Bruford, Wakeman, Howe, abzeichnete, war es nicht mehr nötig, einer Ersatz für den Sänger zu finden. Dennoch sind Billy Sherwood und auch Jimmy Haun, sein alter Mitstreiter aus den Lodgic-Tagen, als Gastmusiker auf dem \"Union\"-Album zu hören. Squire und Sherwood blieben in Kontakt. Nach dem Ende der Union-Tour, im August 1992, gab Squire einige Konzerte in Kalifornien mit seiner neuen Band „The Chris Squire Experiment“. Zu den Mitgliedern dieser Hobby-Band zählten auch Billy Sherwood (Gitarre, Gesang, Keyboards) und Jimmy Haun sowie der Toto-Keyboarder Steve Porcaro und Yes-Schlagzeuger Alan White. Das \"Experiment\" spielte Songs von \"Union\" und einige neue Stücke, die in Zusammenarbeit Squires mit Sherwood entstanden waren. Die Set-Liste für das Konzert vom 25. August 1992 in San Jose, Kalifornien etwa lautete: \"Open Your Eyes\" (später auf dem gleichnamigen Yes-Album, 1997), \"The Lonesome Trail\", \"You're the Reason\", \"One World Going Round\", \"Days of Wonder\", \"Follow Our Dreams\". Bisweilen wurde auch der Yes-Klassiker \"Long Distance Runaround\" (vom Album \"Fragile\") gespielt.", "section_level": 2}, {"title": "Solo und Auftragsarbeiten.", "content": "Nach dem Ende des \"Chris Squire Experiment\" nahm Sherwood mit dem Gitarristen Marty Walsh ein Album namens \"The Key\" auf, das allerdings erst 1997 erschien. Darüber hinaus arbeitete er als Tontechniker und Produzent für Motörhead, Dangerous Toys, und Paul Rodgers (ex-Bad Company, derzeit bei Queen). Als Gastmusiker spielte er auf Totos \"Kingdom of Desire\". Seit 1993 produziert Sherwood immer wieder Tribute-Alben, darunter Paul Rodgers' \"Muddy Water Blues\" (1993), \"Crossfire — A Salute to Stevie Ray\" (1996), \"Dragon Attack — A Tribute to Queen\" (1997), \"Thunderbolt — A Tribute to AC/DC\" (1997), \"Pigs & Pyramids — An All Star Lineup Performing the Songs of Pink Floyd\" (2002), \"Todd Rundgren and His Friends\" (2002), \"Back Against the Wall\" (ein weiteres Pink Floyd-Tribute, 2005), \"Return to the Dark Side of the Moon\" (ein drittes Pink Floyd-Tribute, 2006) und \"Jeffology\", zu Ehren von Jeff Beck. Derzeit arbeitet Sherwood an einem Led Zeppelin-Tribute-Album.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung von \"World Trade\".", "content": "1995 reformierte Sherwood seine alte Band World Trade. Jay Schellen ersetzte Williams am Schlagzeug. Gemeinsam veröffentlichten sie das Album \"Euphoria\" und Sherwood begann, an einem dritten Album zu arbeiten. Doch die Band zerfiel erneut, und er benutzte das Songmaterial für sein Solo-Album \"The Big Peace\", das 1999 erschien, im gleichen Jahr wie Michael Sherwoods Solo-Album \"Tangletown\", an dem sein Bruder Billy ebenfalls beteiligt war.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied von \"Yes\".", "content": "Die Zusammenarbeit mit Squire hatte sich derart angenehm gestaltet, dass Yes Sherwood als Gastmusiker für Yes' \"Talk\"-Tour (18. Juni 1994 – 11. Oktober 1994 (76 Shows)) engagierten. 1996 und 1997 produzierte Sherwood die Studiotracks der beiden Yes-Alben \"Keys to Ascension\" und \"Keys to Ascension 2\", bevor er von 1997 bis 2000 festes Bandmitglied wurde: In den neunziger Jahren war dann ein erstes Album des Duos Squire/Sherwood unter dem Titel \"Chemistry\" angekündigt, das jedoch nie erschien. Etwa zu diesem Zeitpunkt wollten Yes auf Tour gehen, doch ihre Plattenfirma bestand darauf, dass die Band zunächst neues Material liefern sollte. Da jedoch kaum etwas vorhanden war, entschloss man sich, ähnlich wie bei \"90125\", das zu dieser Zeit gerade im Entstehen begriffene Squire/Sherwood-Album \"Chemistry\" zu einem Yes-Album umzufunktionieren. Squire, Sherwood und White begannen daraufhin, so schnell wie möglich ein präsentables Album zu erarbeiten, Sänger Jon Anderson und Gitarrist Steve Howe stießen erst gegen Ende der Arbeiten zu dem Projekt. Es erschien 1997 als Yes-Album unter dem Titel \"Open Your Eyes\". Auf dem Album spielte Sherwood Gitarre und Keyboards (der Stammkeyboarder Rick Wakeman hatte die Band kurz zuvor verlassen). Als für die Tour der Keyboarder Igor Khoroshev engagiert wurde, übernahm Sherwood die Rhythmusgitarre und die Backing-Vocals. Damit spielte er auf der Bühne keine große Rolle, was dem Konzept der Band, zu sechst zu touren, viel Kritik einbrachte. Sherwood blieb bis 2001 bei Yes, mit ihm veröffentlichte die Band noch das Studioalbum \"The Ladder\" (1999) und das Live-Album \"House of Yes – Live from House of Blues\" (2000). Auf der für den Sommer 2015 in Nordamerika geplanten Tournee soll Sherwood den an Leukämie erkrankten Chris Squire ersetzen.", "section_level": 2}, {"title": "\"Conspiracy\".", "content": "Während Yes ihr Album \"The Ladder\" einspielten, arbeiteten Squire und Sherwood an ihrem ersten gemeinsamen Album, das 2000 unter dem Titel \"Conspiracy\" erschien. Es handelt sich um eine Zusammenstellung von Stücken, die 1989 für Yes geschrieben wurden, Songs, die vom \"Chris Squire Experiment\" gespielt wurden und Stücken, die im Vorlauf von Open Your Eyes entstanden waren. Erst nach dem Erscheinen des Debüts fand sich eine stabile Besetzung um Squire, Sherwood, Jay Schellen (Schlagzeug) und Sherwoods Bruder Michael (Keyboard, Gesang) zusammen, die bisweilen durch Gastmusiker erweitert wurde. Mit dieser Besetzung der nun \"Conspiracy\" genannten Band nahm Sherwood das Album \"The Unknown\" (2003) und eine Live-DVD (2006) auf. Während der Arbeiten an einem dritten Studioalbum verließ Chris Squire die Band. Billy Sherwood führt Conspiracy aber alleine weiter; für ein neues Album, das voraussichtlich auch zwei von \"World Trade\" nicht verwendete Stücke enthalten wird, sind u. a. Gastauftritte der ehemaligen Yes-Musiker Tony Kaye und Peter Banks und des Gitarristen Gary Green (ex-Gentle Giant) angekündigt. Dieses neue Projekt wird mittlerweile unter dem Arbeitstitel \"Psy-Op\" geführt. Billy Sherwood hat in einem Interview Ende 2007 bekanntgegeben, dass es keine weiteren Conspiracy-Alben geben wird. Die Entfernung zwischen England (Squire) und den USA (Sherwood) sei zu groß, um eine dauerhafte Zusammenarbeit aufrechtzuerhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Solo.", "content": "Im Jahr 2003 erschien Sherwoods zweites Solo-Album. Es handelt sich um eines der wenigen \"echten\" Soloalben, da Sherwood alleine sämtliche Instrumente spielt (Schlagzeug, Percussion, Keyboards, Bass, a- und e-Gitarren, Steel Guitar, Mandoline, Banjo). Sherwood schrieb zudem den Titelsong zu der Online-Anime-Serie \"Kung Fu Jimmy Chow\".", "section_level": 2}, {"title": "\"Circa:\".", "content": "Im Jahr 2006 haben sich mehrere (ehemalige) Yes-Musiker unter dem Namen \"\" zu einer neuen Band zusammengefunden: Billy Sherwood (Bass, Gesang), Alan White (Schlagzeug, Gesang) und Tony Kaye (Hammond, Keyboards). Dabei ist auch Sherwoods Lodgic-Kollege Jimmy Haun (Gitarre, Gesang). Das Debütalbum \"CIRCA: 2007\" ist im August 2007 erschienen und eine Tour ist angekündigt. Zudem sind Circa: als Headliner des RoSfest am 3. Mai 2008 in Phoenixville, PA angekündigt.", "section_level": 2}, {"title": "Stil.", "content": "Als Fan von Trevor Rabin und den Yes-Alben, die während seiner Mitgliedschaft entstanden (\"90125\", \"Big Generator\", \"Union\", \"Talk\"), ist Sherwoods Stil, der auf allen Alben, an denen er einigen Anteil hat, deutlich durchklingt, geprägt durch Westcoast-AOR-Elemente und Melodic Rock, die mit wenigen leicht-progressiven Elementen kombiniert werden. Dabei überwiegt, wie häufig im Neo-Prog, der AOR-Anteil, auch in Sherwoods längeren, über das Single-Format hinausreichenden, Stücken. Herausragend sind vor allem sein mehrstimmigen und vielschichtigen Vokalarrangements. Kritik lenken vor allem seine Melodieeinfälle auf sich: Sie seien zu beliebig, es fehlten für eine derart am AOR orientierte Musik die Hooklines. Von anderer, eher am klassischen Progressive Rock orientierter Seite wird kritisiert, Sherwoods Musik sei zu wenig progressiv (im Sinne des Stilbegriffs).", "section_level": 1}], "src_summary": "William „Billy“ Wyman Sherwood (* 14. März 1965 in Las Vegas, Nevada) ist ein US-amerikanischer Musiker, Plattenproduzent und Toningenieur. Er wurde vor allem als Mitglied der englischen Progressive-Rock-Band Yes bekannt. Billy Sherwood spielt unter anderem Schlagzeug, Perkussion, Keyboards, Bassgitarre, verschiedene a- und e-Gitarren und weitere Saiteninstrumente wie Steel Guitar, Mandoline und Banjo.", "tgt_summary": null, "id": 858721} {"src_title": "József Gál", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung setzt Ende Juni 1997 an, als Diana von dem ägyptischen Milliardär Mohamed Al-Fayed auf dessen Jacht ins Mittelmeer eingeladen wird. Hier freundet sie sich mit dessen Sohn Dodi an, wenngleich sie eine Liebesbeziehung mit dem Herzchirurgen Hasnat Khan unterhält. Diana und Dodi werden bald zum Spielball und beliebter Beute der Medien. Paparazzi sind auf der Jagd nach dem Foto schlechthin und halten Dodis Leibwächter, Kez Wingfield und Trevor Rees Jones, auf Trab: Ein Foto von Diana mit vermeintlichen Liebhabern ist gefragter als ihre Kampagne gegen Landminen, ein Umstand, der Diana wütend macht. In Paris hoffen Diana und Dodi, einen schönen Abend zu verbringen. Doch die Ereignisse des 30. August 1997 verlaufen anders als geplant, als das Paar von Fotografen bedrängt wird. Trotz eines Ablenkungsmanövers am Hôtel Ritz werden Diana und Dodi von Presseleuten auf Motorrädern verfolgt. Es kommt zu einem verheerenden Unfall, dem Diana, Dodi und ihr Fahrer Henri Paul zum Opfer fallen. Parallel zur filmisch rekonstruierten Geschichte werden Interviews mit relevanten Persönlichkeiten, darunter Mohamed Al-Fayed, eingespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrundinformationen.", "content": "Der Fernsehfilm, der an Schauplätzen in Frankreich und England gedreht wurde, versteht es trotz der überzeugenden Darstellung der beiden Hauptdarsteller, nur wenig an Emotion zu vermitteln, da man bemüht war, so viel Fakten wie möglich zu präsentieren. Das Skript lehnt sich stark an die im Ermittlungsbericht der Operation Paget gemachten Aussagen an. Da die Verantwortlichen bereits den Produzenten von \"Die Queen\" die Dreherlaubnis am Ritz gaben, musste Regisseur Richard Dale nach Wendover (Buckinghamshire) ausweichen, um die entscheidenden Szenen im Halton House, einem dortigen Landsitz, zu drehen. Jake Taylor Shantos, der in \"Diana – Die letzten 24 Stunden\" Prinz William verkörpert, stellte bereits 2006 in \"Die Queen\" den ältesten Sohn Dianas dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diana – Die letzten 24 Stunden ist der Titel eines Doku-Dramas aus dem Jahr 2007, und erzählt, anlässlich des 10. Todestages der Prinzessin von Wales, von den letzten Tagen in ihrem Leben, wenngleich der deutsche Titel nur die letzten 24 Stunden nennt.", "tgt_summary": null, "id": 395330} {"src_title": "Studebaker Gran Turismo Hawk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lipschits wurde 1963 in Jerusalem geboren. Während seiner Armeezeit diente er in einer Eliteeinheit, derzeit bekleidet er den Rang eines Majors der Reserve. Den Doktorgrad erlangte er 1997 an der Abteilung für Jüdische Studien an der Universität Tel Aviv. Thema seiner Dissertation war „Die Provinz \"Jehud\" unter babylonischer Herrschaft (586-539 v. d. Z.): Historische Realität und historiographische Sichtweisen“. Sie wurde in überarbeiteter Form veröffentlicht. Seit 2002 arbeitet Lipschits als Dozent für Geschichte des jüdischen Volkes an der Universität Tel Aviv und verfasste zusammen mit seiner Mutter Judith Lipschits einige Lehrbücher für Gymnasien.", "section_level": 1}, {"title": "Jerusalem zwischen Zerstörung und Erneuerung: Juda unter babylonischer Herrschaft.", "content": "Lipschits' Buch, welches 2004 erschien, ist eine tiefschürfende Studie über eine bislang wenig beachtete Epoche. Das Buch befasst sich mit jenem Teil Israels, der nach der Zerstörung des Ersten Tempels in Juda zurückblieb, bis zum Beginn der Ära des Zweiten Tempels. Gemäß jenen Rekonstruktionen der Geschichte, die sich auf die biblische Darstellung stützen, handelt es sich dabei um eine dunkle Phase in der Geschichte des jüdischen Volkes, welches nahezu völlig ins Exil ging. Nach Ansicht von Lipschits hingegen ist es eine höchst bedeutsame Epoche in der Gestaltwerdung des Judentums in gesellschaftlicher, religiöser und wirtschaftlicher Hinsicht, und mit ihr beginnt eine gewisse Stetigkeit und Blüte der Entwicklung. Diese Aspekte sind jedoch in der Bibel nicht niedergeschrieben, da die biblische Geschichtsauffassung die Bedeutung der Rückkehrer aus Babylon stärker betont und die Rolle der im Lande verbliebenen Bevölkerung minimiert. Grund hierfür ist die Tatsache, dass die zurückkehrende Elite sich weigerte, sich mit der Tatsache abzufinden, dass das im Lande verbliebene Volk sein gewohntes Leben weiterhin führte, während der Tempel in Jerusalem zerstört blieb, und die Bevölkerung nun vor allem in der Schefela siedelte und alternative Kultorte fand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oded Lipschits (* 15. Mai 1963 in Jerusalem) ist Dozent für Geschichte an der Universität Tel Aviv und Direktor des Sonia and Marco Nadler Institute of Archaeology.", "tgt_summary": null, "id": 444288} {"src_title": "Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Veselý spielte in seiner Jugend für Slavia Prag, 1962 wechselte er für zwei Jahre zu Dukla Prag, um dort seinen Wehrdienst abzuleisten. In seinem zweiten Jahr bei Dukla wurde Veselý Tschechoslowakischer Meister. In der Saison 1964/65 verhalf er Slavia zum Aufstieg in die 1. Liga. Er blieb den Rot-Weißen bis 1980 treu, der einzige Titelgewinn in diesem Zeitraum blieb der Gewinn des Tschechischen Pokals 1974, Veselý war Mannschaftskapitän. Die letzten Jahre seiner Karriere verbrachte der rechte Außenstürmer in Österreich. In der Spielzeit 1980/81 bestritt er 20 Spiele für Rapid Wien, von 1981 bis 1983 spielte er für den SC Zwettl, seine letzte Station war 1983/84 First Vienna FC. In der 1. Tschechoslowakischen Liga bestritt Veselý 414 Spiele in denen er 62 Tore schoss. Zwischen 1965 und 1968 absolvierte er einhundert Spiele für Slavia Prag in Folge. Insgesamt machte der Angreifer 920 Spiele für die „Rot-Weißen“.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "In der tschechoslowakischen Nationalmannschaft debütierte Veselý am 19. September 1965. Die ČSSR gewann in Prag gegen Rumänien mit 3:1. Bei der Weltmeisterschaft 1970 stand er im tschechoslowakischen Kader. Den größten Erfolg in der Nationalmannschaft feierte Veselý mit dem Gewinn der Europameisterschaft 1976. Im Halbfinale gegen die Niederlande, das die ČSSR mit 3:1 nach Verlängerung gewann, erzielte Veselý in der 118. Spielminute sein letztes von insgesamt drei Länderspieltoren. Im Finale gegen Deutschland wurde er in der 94. Minute für Karol Dobiaš eingewechselt, am für die Tschechoslowakei siegreiche Elfmeterschießen musste Veselý nicht teilnehmen. Er war als sechster Schütze seiner Mannschaft vorgesehen, doch dazu kam es nicht mehr, da Uli Hoeneß seinen Elfmeter verschoss. Nach diesem Erfolg bestritt Veselý nur noch drei Länderspiele, das letzte am 23. März 1977 im Prager Letná-Stadion gegen Griechenland, die Tschechoslowaken gewannen mit 4:0.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Veselý verstarb am 30. Oktober 2009 an Herzinsuffizienz.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Bereits František Veselýs gleichnamiger Vater (* 1920) spielte in der 1. Tschechoslowakischen Liga. Auch sein Sohn, ebenfalls František (* 1969), war Profifußballer.", "section_level": 1}], "src_summary": "František Veselý (* 7. Dezember 1943 in Prag; † 30. Oktober 2009 ebenda) war ein tschechoslowakischer Fußballspieler. Der Stürmer wurde 1976 Europameister.", "tgt_summary": null, "id": 1786735} {"src_title": "Tie a Yellow Ribbon Round the Ole Oak Tree", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Gehäuse der Trigoniidae sind meist stark ornamentiert. Dieses Ornament besteht aus Rippen oder Knoten, die in Reihen angeordnet sind. Die Klappen sind gleichförmig und verhältnismäßig dick. Der Vorderrand ist gerundet, der Hinterrand kann etwas verlängert sein. Der Wirbel steht weit nach vorne über. Das Ligament befindet sich extern. Die linke Klappe weist eine tief eingesenkten Dreieckszahn und einen vorderen und hinteren Kardinalzahlen auf. Auf der rechten Klappen sitzen zwei V-förmig angeordnete Kardinalzähne, die Querkerben zeigen. Die Schließmuskeleindrücke sind deutlich und der Mantelrand ist ganzrandig integripalliat. Der Fuß ist relativ groß und muskulös. Die Muschel kann damit „springen“; meist wird der Fuß jedoch zum Graben bzw. zur Fortbewegung im Sediment benutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die heutigen Trigonien leben eingegraben in sandige Ablagerungen in Wassertiefen bis zu 400 m. Die meisten fossilen Trigonien fand man in Sedimentgesteinen, die ursprünglich in wenigen Zehnern Wassertiefen im Meer abgelagert wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Evolution.", "content": "Die Familie Trigoniidae stammt vermutlich von den triassischen Myophoriidae ab und durchlief im Jura eine rasche Diversifizierung, die in der Unterkreide einen Höhepunkt erreichte. In der Oberkreide ging die Zahl der Gattungen stark zurück und es kam zu einem Fastaussterben an der Kreide-Tertiär-Grenze. Aus dem Paläogen („Tertiär“) sind nur wenige Formen bekannt. Heute ist die Familie lediglich noch mit einer Gattung (\"Neotrigonia\") vertreten, die in den Küstengewässern vor Südaustralien lebt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Familie Trigoniidae wird von den einzelnen Wissenschaftlern sehr unterschiedlich in Unterfamilien unterteilt. Derzeit werden bis zu 20 Unterfamilien (mit bis über 100 Gattungen) unterschieden. Andere Autoren verzichten aufgrund der großen systematischen Unsicherheiten auf eine Gliederung in Unterfamilien und listen stattdessen nur die Gattungen auf. Einige der bisherigen Unterfamilien werden wiederum von einigen Autoren als selbständige Familien angesehen (z. B.(Unter-)Familie Neotrigoniidae). Einige fossile Gattungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Trigoniidae, weniger gebräuchlich auch Dreiecksmuscheln, sind eine Familie der Ordnung Trigoniida innerhalb der palaeoheterodonten Muscheln. Die ersten Vertreter der Familie erscheinen bereits in der Mitteltrias. Heute kommt noch eine Gattung (\"Neotrigonia\") mit etwa sieben Arten vor.", "tgt_summary": null, "id": 109854} {"src_title": "Miróbriga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Springbrunnen und Wasserkunst.", "content": "Mit dem \"Projekt 100 Springbrunnen\" wurde in den 1990er Jahren ein Programm zur Verschönerung der Stadt begonnen. Neben vielen privaten Anlagen (über 120 Springbrunnen sind registriert) wurden rund 20 große und kleine Kunstwerke im öffentlichen Raum aufgestellt. Mit \"Die 5 Hermen\" und \"Die anvertrauten Pfunde\" von Niels Helledie steht auf dem \"Nørre Torv\" eines von Dänemarks größten Wasserkunstwerken. Peter Hentzes \"Betonwasserkunst\" besteht aus fünf Betonsäulen mit 72 Reliefs. Die lokale Künstlerin Kirsten Jensen schuf \"Nilles Kugeln\", von Hand erstellte Granitkugeln, und mit \"Ein Gruß aus der Vergangenheit\" ihr bisher größtes Kunstwerk: drei Granitsäulen mit eingeschlossenen Fossilien.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchen.", "content": "Die Stadtkirche von Sindal (\"Sindal Bykirke\") stammt aus dem Jahr 1910 und ist 2007 renoviert worden. Die drei Seiten des Chores sind 1920–21 von Elof Risebye (1892–1961) in Freskomalerei ausgeschmückt worden und wurden ebenfalls 2007 restauriert. Die erste Orgel mit vier Registern erhielt die Kirche 1917. Die neue Orgel von 1978 stammt von der Orgelbaufirma Gunnar Fabricius in Husted, sie hat 16 Register, zwei Manuale und Pedal. Die alte Kirche von Sindal (\"Sindal Gamle Kirke\") liegt auf einem Hügel am östlichen Stadtrand. Die romanische Kirche stammt aus dem Jahr 1200, die ältesten Teile aus dem 12. Jahrhundert. Die ältere der beiden Glocken in dem separaten Turm wurde im Jahr 1566 von Peder Lavridsen gegossen, die andere ist von 1696. Das Altarbild ist eine Renaissancearbeit des Skagenmalers Michael Ancher. Das Motiv ist eine Kopie der Velasquez-Malerei \"Die Kreuzigung\". Die Kirche wurde 1964 renoviert und erhielt neues Gestühl und eine Orgel mit 5 Registern. In der Nähe des Marktplatzes befindet sich eine Kirche der Baptisten-Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das \"Landschafts- und Landwirtschaftsmuseum Højen-Bjørnager\" ist ein „lebendiges“ Landwirtschaftsmuseum und eine Natur- und Kulturschule, wo Familien und Schulklassen am praktischen Unterricht teilnehmen können. Auf dem 40 Hektar großen Museumsgebiet befinden sich Grabhügel aus der Stein- und Bronzezeit. Das Elternhaus des Mystikers Martinus Thomsen im Ulstedbovej wurde als Museum bewahrt und kann in den Sommermonaten besichtigt werden. Das Lebenswerk des Autodidakten ist eine Niederschrift von rund zehntausend Schreibmaschinenseiten mit dem Titel \"Das Dritte Testament\". Das älteste Wirtschaftsgebäude des Ortes ist die \"Sindal Mühle\". Die Kappenwindmühle aus Ziegelstein mit zwei Mahlgängen und einem Walzwerk wurde 1872 von Fjeldsted nach Sindal verlegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sindal ist eine dänische Kleinstadt zwischen Frederikshavn und Hjørring in der Landschaft Vendsyssel. Seit der Kommunalreform vom 1. Januar 2007 gehört Sindal zur Hjørring Kommune in der Region Nordjylland. Zuvor war Sindal Hauptort der Sindal Kommune im Nordjyllands Amt. Der Einwohner zählende Ort (Stand ) liegt am Flüsschen Uggerby Å und ist für seine vielen Springbrunnen bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 778329} {"src_title": "MAZ-7907", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Nach einer schwierigen Saison 1984 in der Französischen Formel 3 gewann van de Poele die Belgische und Benelux Formel Ford und fuhr auch in der Belgischen Tourenwagen-Meisterschaft. In den folgenden drei Jahren fuhr er in der BTCC und DTM und gewann gemeinsam mit den Fahrerkollegen Didier Theys und Jean-Michel Martin das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. Er versuchte sich auch in der Britischen Formel 3. 1987 gewann er in der DTM den Meistertitel mit einem BMW M3 (E30) ohne auch nur ein Rennen zu gewinnen. 1989 wechselte er in die Formel 3000 und wurde Vierter, die Saison 1990 beendete er als Vizemeister hinter Érik Comas. Anschließend unterschrieb er beim Modena Team für die Formel-1-Weltmeisterschaft 1991 einen Vertrag, wo er einen Lambo 291 mit Lamborghini-Motor fuhr. In den ersten beiden Rennen verpasste er die Qualifikation, konnte sich aber für den Großen Preis von San Marino qualifizieren. Dort beeindruckte er im Regen und fuhr gegen Ende des Rennens auf Platz fünf als er wegen Ölmangels auf Platz neun zurückfiel. Das in finanziellen Schwierigkeiten befindliche Team konnte auf diesen Erfolg nicht aufbauen und van de Poele fuhr in diesem Jahr kein weiteres Rennen. 1992 wechselte er zu dem ebenfalls finanzschwachen Team Brabham. Der Belgier qualifizierte sich für das Eröffnungsrennen in Südafrika und beendete dies als Dreizehnter, konnte sich aber in dem unterlegenen Brabham BT60B kein weiteres Mal qualifizieren. Zum Großen Preis von Ungarn wechselte er zum aussichtsreichen Fondmetal-Team. Er qualifizierte sich im ersten Versuch, schied im Rennen aber aus. Danach startete er von Platz 15 beim Großen Preis von Belgien, den er als Zehnter beendete und qualifizierte sich erneut für den Großen Preis von Italien, bei dem die Kupplung aber versagte. Danach geriet Fondmetal in finanzielle Schwierigkeiten und zog sich zurück. Van de Poele fuhr kein weiteres Rennen. Neben seiner Tätigkeit als Testfahrer für Tyrrell 1993 hatte van de Poele anschließend große Erfolge mit Tourenwagen und Sportwagen und gewann die 12-Stunden-Rennen von Sebring 1995 und 1996 sowie das Petit Le Mans 1998. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans war er bis 2010 zehnmal am Start. 2006 fuhr van de Poele in der Grand Prix Masters Serie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eric van de Poele (* 30. September 1961 in Verviers) ist ein belgischer Automobilrennfahrer und ehemaliger Formel-1-Fahrer. Er war für 29 Grands Prix gemeldet, konnte sich aber nur für fünf qualifizieren, in denen er keine WM-Punkte erringen konnte.", "tgt_summary": null, "id": 459878} {"src_title": "Ward Costello", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "Der Zitronenzeisig ist gelblich-grün gefärbt und diffus gezeichnet. Er ist 12 bis 12,5 cm lang und wiegt 15 g. Der kurze Kegelschnabel ist spitz. Oberkopf, Nacken und teilweise auch die Halsseiten sind grau bis düster graubraun. Die Halsoberseite ist graubraun. Der Rücken ist nach Einhard Bezzel oliv-grünlich, nach Glutz braun. Der Bürzel ist nach Bezzel hell gelbgrün, nach Glutz jedoch graubraun ohne Gelb. Der Zitronenzeisig weist einen Geschlechtsdimorphismus auf. Das Männchen weist eine gelblich-grüne bis zitronengelbe Unterseite und ähnlich gefärbte Stirn auf. Im dunklen Flügel befinden sich zwei gelblich-grüne Flügelbinden. Das Weibchen ist ähnlich, jedoch weniger gelblich gefärbt. Jungvögel sind braun ohne Gelb oder Grün gefärbt.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Die Rufe sind sehr metallisch und hoch, meist etwas nasal. Der Stimmfühlungsruf ist ein „die-die“. Der Flugruf äußert sich in einem „dit-dit“. Andere Rufe sind zweisilbige „zi-ä“ und gedehnte „ziet“. Der Gesang ist ein munteres Zwitschern mit kleinen Quetschlauten. Er ähnelt dem Gesang des Stieglitzes, in Aufbau und Tonfolge auch dem Girlitz.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Zitronenzeisig ist in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas, vor allem in den Alpen (meist erst ab 1200 bis 1400 m) und den vorgelagerten Mittelgebirgen, verbreitet. Er lebt aber auch in den Pyrenäen und einigen weiteren Hochgebirgslandschaften Spaniens. Kleine Populationen leben im Schweizer Jura, in den Vogesen und im Schwarzwald. Der Zitronenzeisig ist von März bis Oktober überwiegend Kurzstreckenzieher. Er überwintert in Südwesteuropa, einzelne Exemplare auch in Mitteleuropa. Er besiedelt Mischwälder, sonnige felsige Hänge, aber auch Wiesen und Nadelwaldgürtel.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Er ernährt sich von Nadelholzsamen, Wildkräutern, Gräsern und Knospen. Auch Insekten stehen auf dem Speiseplan.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Zwischen April und August finden ein bis zwei Bruten statt. Das Nest liegt meist hoch auf Nadelbäumen, oft auf Lichtungen, wo einige wenige Nadelbäume vorhanden sind. Es besteht aus Gräsern, Wurzeln, Moos und Flechten, innen wird es mit Federn und Pflanzenwolle ausgepolstert. Je nach Schneelage kann der Legebeginn im März oder deutlich später liegen.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Der Korsikazeisig (\"Carduelis (c.) corsicana\") wurde bisher formal als Unterart des Zitronenzeisigs geführt, er unterscheidet sich jedoch von diesem sowohl in der Morphologie als auch in der Stimmlage (Cramp u Perrins 1994, Förschler u. Kalko 2007). Diese Annahme wird durch Untersuchungen der mitochondrialen DNA (Sangster, 2000) bestätigt, so dass sie nun als eigene Arten geführt werden (Sangster et al., 2002).", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Gefährdung.", "content": "Der deutsche Brutbestand wird für die Jahre 2005 bis 2009 auf 490 bis 850 Brutpaare geschätzt. In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands von 2015 wird die Art in der Kategorie 3 als gefährdet geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zitronenzeisig (\"Carduelis citrinella\", Syn.: \"Serinus citrinella\"), auch Zitronengirlitz genannt, ist eine Art aus der Familie der Finken (Fringillidae). Lange Zeit wurde er in die Gattung der Girlitze (\"Serinus\") eingeordnet, aber er ist anscheinend näher mit dem Stieglitz (\"Carduelis carduelis\") verwandt (Arnaiz-Villena et al., 1998).", "tgt_summary": null, "id": 1319107} {"src_title": "Gleichzeitigkeitsfaktor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Johanna Ikonen begann ihre Karriere bei Kiekko-Pojat Joensuu und spielte im Laufe ihrer Karriere, die von 1988 bis 1989 dauerte, außerdem für den HIFK Helsinki, die Keravan Shakers, Kiekko-Espoo sowie den IHK Helsinki. Mit den Keravan Shakers gewann sie 1994, 1995 und 1996 die finnische Meisterschaft.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano gewann sie mit der finnischen Nationalmannschaft die Bronzemedaille im Olympischen Eishockeyturnier. Dabei stand sie in sechs Spielen auf dem Eis, wobei die Finnin vier Tore und eine Torvorlage erzielte. Außerdem verbrachte Ikonen sechs Minuten auf der Strafbank. An Weltmeisterschaften absolvierte sie zwischen 1990 und 1997 insgesamt 20 Partien für Finnland, in denen Ikonen neun Tore und sieben Assists verbuchte. Des Weiteren stehen zehn Strafminuten in ihrer persönlichen Bilanz. 1990, 1992, 1994 und 1997 errang sie jeweils die Bronzemedaille mit Finnland.", "section_level": 2}, {"title": "Als Trainer.", "content": "1994 begann sie parallel zum aktiven Eishockeysport als Trainerin zu arbeiten. Zunächst betreute sie die Juniorinnen von Kiekko-Pojat Joensuu und die U16-Mannschaft des IHK Helsinki. Nach ihrem Karriereende war sie Cheftrainerin der Frauenteams des IHK und der Espoo Blues und gewann dabei zwei finnische Meisterschaften und eine Vizemeisterschaft. Zwischen 2001 und 2002 war sie zudem Trainerin der finnischen U20-Juniorinnen-Auswahl. In der Saison 2009/10 war sie Cheftrainerin der \"Enon Jets\", einem Herren-Amateurteam aus der 3. Division, das in ihrer Geburtsstadt beheimatet ist. Vor der Saison 2011/12 wurde sie vom OSC Berlin als Co-Trainerin von René Bielke verpflichtet. Da dieser sich im November 2011 aus persönlichen Gründen zurückzog, übernahm Ikonen das Amt der Cheftrainerin des Fraueneishockey-Bundesligateams des OSC Berlin. Im Dezember 2014 verließ sie den OSC Berlin. Seit 2017 ist Ikonen Cheftrainerin bei den DEC Salzburg Eagles.", "section_level": 2}], "src_summary": "Johanna Annikki Ikonen (* 9. Januar 1969 in Eno, Nordkarelien) ist eine ehemalige finnische Eishockeyspielerin, die seit ihrem Karriereende als Trainerin arbeitet und zuletzt bis Dezember 2014 beim OSC Berlin beschäftigt war.", "tgt_summary": null, "id": 1752969} {"src_title": "Uli M Schueppel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Musik.", "content": "„\"Black Saint\" ist Charles Mingus’ Meisterwerk“, schreiben Richard Cook und Brian Morton im \"Penguin Guide To Jazz\" und verleihen dem Album die selten vergebene Höchstnote von fünf Sternen: „Wirklich alles hier ist ausgeprägt, die lange Form, der Gebrauch der Überblendungen, die liner notes von Mingus’ Psychiater. Mingus nannte seine Bigband \"New Folk Band\" – in der Form zwar von Duke Ellington beeinflusst, hat die Suite eine majestätische, tänzerische Anmutung. Charlie Marianos Soli auf dem Altsaxophon (in den Tracks D, E und F) sind von unerreichter Intensität.“ Die ursprüngliche Absicht von Mingus war es, eine Ballettmusik zu schreiben, wie auch an den Track-Titeln zu erkennen ist. \"Black Saint\" bekam 1964 den Kompositionspreis der Jury der Deutschen Jazz-Föderation, denn die Großartigkeit des Albums liege vor allem in der Komposition, so Mingus' deutsche Biographen Weber und Filtgen. Joachim Ernst Berendt schrieb über die Platte einen Aufsatz mit dem Titel \"Charles Mingus und der Schatten Duke Ellingtons.\" Gleichzeitig wurde der Einfluss Dukes „verarbeitet und auf eine intellektuellere Form gebracht“, so Weber und Filtgen, „so ist dies vom kompositorischen Gehalt her das eindrucksvollste Werk, das Mingus geschrieben und aufgezeichnet hat, kurzum ein Meilenstein des Modernen Jazz.“ Berendt sieht Bezüge zu den großen Ellington-Suiten: „Man wird an Dukes \"Black, Brown And Beige\" von 1944 erinnert.“ Obwohl die Realisierung für den Impulse!-Produzenten Bob Thiele eine „Plackerei“ darstellte – die verschiedenen Teilaufnahmen mussten erst zu einer einheitlichen Suite zusammen montiert werden, gleichzeitig sah er sich ständig Beschuldigungen von Mingus ausgesetzt – stehen die Teile im Gleichgewicht miteinander: „Spannung und ziemlich wilde Leidenschaft werden hier herausgestellt, und der geleistete Beitrag von Mingus’ Solisten ist sehr wirkungsvoll.“ Charles Mingus ordnete die Musik als „Ethnic Folk-Dance Music“ ein und erklärte zu \"Black Saint\": „Werft alle meine Platten mit einer Ausnahme weg. Ich beabsichtige alle meine Platten neu für Impulse aufzunehmen. Es ist das erste Mal, dass eine Firma mir half, meinem Publikum ein klares Bild von meinen musikalischen Ideen zu geben und zwar ohne das übliche Studiogehetze.“ In den Liner Notes schreibt Mingus auch, dass die Platte eine Art „Grabrede zu Lebzeiten“ auf ihn selber sei, „von der Zeit meiner Geburt bis zu den Tagen, als ich das erste Mal Bird und Dizzy hörte“, ohne dies näher zu erläutern. Laut den Liner Notes von Edmund Pollock spiegelt der Titel die Zerrissenheit von Mingus selbst wider: Ein Heiliger, der für seine Sünden und die der Menschheit büßt. Andere sehen im Titel eher eine Anspielung auf die Situation in seinem Elternhaus. Für das Abfassen der übrigen Liner Notes gewann Mingus seinen Psychotherapeuten Edmund Pollock, der für diese „Sondersitzung“ 200 Dollar erhielt.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Alle Kompositionen stammen von Charles Mingus. Die Arrangements übernahm Bob Hammer.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Musikzeitschrift Jazzwise wählte das Album auf Platz 37 in der Liste \"The 100 Jazz Albums That Shook the World\". Brian Priestley schrieb: Die deutschsprachige Ausgabe des Magazins Rolling Stone wählte das Album 2013 in der Aufstellung der 100 besten Jazz-Alben auf Platz 7. Pitchfork wählte \"The Black Saint and the Sinner Lady\" auf Platz 17 der 200 besten Alben der 1960er Jahre. Das Album belegt Platz 186 der 200 besten Alben aller Zeiten der Musikzeitschrift Uncut. \"The Black Saint and the Sinner Lady\" wurde in die \"1001 Albums You Must Hear Before You Die\" aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Black Saint and the Sinner Lady ist ein Jazz-Album von Charles Mingus, das am 20. Januar 1963 vom Produzenten Bob Thiele für Impulse! Records aufgenommen, zusammengestellt und veröffentlicht wurde. Die Session fand zeitgleich mit Aufnahmen zur anschließenden Platte \"Mingus Mingus Mingus Mingus Mingus\" statt.", "tgt_summary": null, "id": 101679} {"src_title": "Christian Tümpel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Er war Sohn von Philip Gidley King und Anna Josepha King und nach dem Mentor seines Vaters, Arthur Phillip, benannt. Er wurde 1796 zur Erziehung nach England geschickt und trat 1807 der Royal Navy bei. Er wurde 1814 zum Leutnant befördert. Er wurde beauftragt, Teile der australischen Küste zu erforschen, die von Matthew Flinders noch nicht untersucht worden waren. King führte dazu zwischen Dezember 1817 und April 1822 vier Reisen durch. Die ersten drei Expeditionen wurden auf dem Kutter HMS \"Mermaid\" durchgeführt. Da dieses Schiff 1820 aufgelaufen war, nutzte man für die vierte Reise die Sloop HMS \"Bathurst\". Auf seiner ersten Reise begleitete ihn Bungaree als Dolmetscher und Vermittler, ein Elder der Aborigines. Er bereiste zur Vermessung auch die Bass Strait und Tasmanien. Im Juli 1821 wurde er zum Commander befördert. Im April 1823 kehrte er nach England zurück und kommandierte danach das Erkundungschiff HMS \"Adventure\". Diese verbrachte zusammen mit der HMS \"Beagle\" fünf Jahre mit der Erkundung der zergliederten Küste um die Magellanstraße. Das Ergebnis wurde 1831 auf einem Treffen der Royal Geographical Society präsentiert, der King selbst angehörte.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Robert Brown benannte 1826 nach ihm und Philip Gidley King die Pflanzengattung \"Kingia\" aus der Familie Dasypogonaceae. Die aus Australien stammende Orchidee \"Dendrobium kingianum\" wurde ebenfalls nach ihm benannt. Der King Point in der Antarktis sowie der von ihm entdeckte King Sound in Australien tragen seinen Namen. Er wurde 1963 in Australien mit einer 2-Pfund-Briefmarke geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Admiral der britischen Royal Navy Phillip Parker King, (* 13. Dezember 1791 auf Norfolk Island; † 26. Februar 1856 in North Sydney) führte mehrere Entdeckungsreisen an der Küste Australiens durch.", "tgt_summary": null, "id": 534287} {"src_title": "SDF Public Access Unix System", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Konflikte zwischen Christen und Nichtchristen entstanden in China bereits nach Etablierung der ersten christlichen Gemeinden, als die Christen sich weigerten, lokale (informelle) Steuern zu bezahlen, die vorwiegend für religiöse Zwecke verwendet wurden. Zunehmende Zerwürfnisse zwischen diesen Kontrahenten führten vereinzelt bereits zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Hinzu kamen innerhalb kurzer Zeit zwei Kriege, bei denen China von westlichen Staaten angegriffen wurde: Der Erste Opiumkrieg (1839 bis 1842) gegen Großbritannien und der Zweite Opiumkrieg (1856 bis 1860) gegen Großbritannien und Frankreich. Diese Kriege schürten die chinesischen Vorbehalte gegenüber den christlichen, westlichen Ausländern weiter. Von chinesischen Autoren wurde unmittelbar nach dem Aufstand die These verbreitet, die „Boxer“ seien ein Ableger der rebellischen Sekte Weißer Lotus, die 1795 bis 1804 einen substanziellen Aufstand organisiert hatte. Heute herrscht die Auffassung vor, dass es sich bei den „Boxern“ um eine soziale Bewegung handelte, die sich zwischen 1898 und 1900 als unmittelbare Reaktion auf die Krisenstimmung gegen Ende des 19. Jahrhunderts gebildet hatte. Ihr ursprünglicher Schwerpunkt lag in der Provinz Shandong, wo sie an schon bestehende Organisationen wie die \"„Dadao-Gesellschaft“\", also \"„Gesellschaft der Großsäbel“\", () anknüpfen konnte. Im Frühjahr und Sommer 1900 breitete sie sich dann über weite Teile Nordchinas aus. Beeinflusst wurden die Boxer dabei in erster Linie von der volkstümlichen Kultur und Religion, besonders von den verschiedenen Kampfkunstschulen. Kennzeichen der Bewegung waren: Die Entstehung der Boxerbewegung wurde im Wesentlichen durch vier Faktoren beeinflusst: Ob der ausländische Handel (Import) tatsächlich viele Menschen arbeitslos gemacht und damit den Boxeraufstand mit ausgelöst hat, ist dagegen umstritten. Die Boxer machten die Ausländer, in zweiter Linie die chinesischen Christen für die Störungen der natürlichen Umwelt und der sozialen Harmonie verantwortlich. Sie forderten, die Feinde Chinas mit Gewalt zu beseitigen, um diese Harmonie wiederherzustellen. Dabei traten sie als Unterstützer der herrschenden Qing-Dynastie (Mandschu-Dynastie) auf. Eine ihrer bekanntesten Parolen lautete: „Unterstützt die Qing und vernichtet die Fremden.“ Dennoch versuchte der kaiserliche Hof bis ins Frühjahr 1900, die Boxer zu unterdrücken. Wegen der lockeren Organisationsstruktur der Boxer scheiterten die Versuche jedoch. Erst als die Ausländer daraufhin die Regierung in Peking massiv unter Druck setzten, änderten Cixi und ein Teil der hohen Beamtenschaft ihre Meinung und begannen, in den Boxern Verbündete gegen die Ausländer zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Boxeraufstand.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Angriff der „Boxer“ auf die ausländischen Gesandtschaften.", "content": "Bereits am 11. Januar 1900 hatte die Kaiserinwitwe Cixi (veraltet: Tz’u-Hsi), die Regentin Chinas, in einem Edikt verkündet, dass ein Teil der Boxer gesetzestreue Menschen seien. Am 27. Januar forderten die europäischen Kolonialmächte, Japan und die USA die chinesische Regierung auf, europäische Einrichtungen vor den Boxern zu schützen. Die Bemühungen, die Bewegung zu unterdrücken, dauerten an. Am 15. April wurden die Boxer verboten, doch da sich reguläre kaiserliche Truppen in Peking und Tianjin (veraltet: Tientsin) mit ihnen verbündeten, ließ sich das Verbot nicht durchsetzen. Im Mai erreichte die Bewegung die Umgebung der Hauptstadt Peking und begann mit Attacken gegen Ausländer sowie gegen die an die Küste führenden Bahnlinien. Ausschreitungen forderten allein am 18. Mai 73 Todesopfer. Die ausländischen Gesandten in Peking beorderten daraufhin rund 350 Soldaten als Gesandtschaftswachen nach Peking, die zwischen dem 31. Mai und 3. Juni dort eintrafen. In den folgenden Tagen verschärften die Boxer ihre Attacken gegen chinesische Christen sowie ausländische Einrichtungen und begannen, den Aufstand in die Stadt Peking zu tragen. Der Hass auf die chinesischen Christen rührt aus der Tatsache, dass Streitereien mit traditionellen Chinesen häufig dazu führten, dass die Christen sich an ihre europäischen Missionare wandten, die dann über ihre Sonderrechte und ihre Gesandtschaften regelmäßig den Streit zugunsten der Christen entschieden.", "section_level": 2}, {"title": "Der erste alliierte Gegenschlag und sein Scheitern.", "content": "Am 10. Juni 1900 marschierte ein 2066 Mann starkes internationales Expeditionskorps unter dem Befehl des britischen Admirals Sir Edward Hobart Seymour in Tianjin ein, um die Gesandtschaften in Peking zu schützen. Es wurde jedoch von den Boxern aufgehalten (14.–18. Juni) und musste umkehren. Die rund 473 Ausländer, 451 Soldaten und über 3.000 chinesischen Christen in Peking hatten sich mittlerweile im Gesandtschaftsviertel und in der Xishiku-Kirche verbarrikadiert. Dort waren sie von der Kommunikation mit den ausländischen Stützpunkten an der Küste abgeschnitten, da die Boxer die Telegrafenleitung gekappt hatten. Vor der Küste Chinas sammelte sich inzwischen aber eine große internationale Flotte, die ein Entsatzheer ausschiffen wollte. Angesichts dieser Situation stellten die alliierten Truppen ein Ultimatum zur Übergabe der stark befestigten chinesischen Küstenforts von Dagu. Am 17. Juni, 75 Minuten vor Ablauf des Ultimatums, eröffneten die Chinesen das Feuer. Die Forts hatten zwar eine moderne Artillerie, jedoch kaum Erfahrung. Alliierte Kanonenboote auf dem Fluss Peiho vor den Forts erwiderten das Feuer, in den nächsten Stunden wurden die Forts trotz heftigen Widerstandes von den Alliierten erstürmt. Am 19. Juni verfasste die kaiserliche Regierung ein Ultimatum an die europäischen Gesandten in Peking, China binnen 24 Stunden zu verlassen. Am selben Tag wurde die deutsche Marineinfanterie mobilgemacht und nach China gesandt. Am 20. Juni wurde der Gesandte der deutschen Reichsregierung, Freiherr Clemens von Ketteler, in Peking auf offener Straße von einem mandschurischen Bannersoldaten erschossen. Ketteler befand sich zusammen mit seinem Dolmetscher Heinrich Cordes auf dem Weg zum Außenministerium, um mit den Leitern dieses Amtes, den Prinzen Qing und Duan, persönlich über das Ultimatum zu verhandeln. Die Umstände der Ermordung Kettelers sind bis heute nicht vollständig geklärt. Von unmittelbar Beteiligten gibt es zwei unterschiedliche Versionen zum Tathergang. Zum einen wäre da die Version des Übersetzers Cordes zu nennen. Er stellte die Tat als gezieltes Attentat auf Ketteler als deutschen Gesandten dar, veranlasst von chinesischer Regierungsseite. Der Attentäter En Hai selbst sagte aus, die Ermordung sei im Zusammenhang des Kriegsbefehls nach der Erstürmung des Dagu-Forts geschehen. Es sei ein Schießbefehl auf alle Ausländer ausgegeben worden, einen direkten Befehl zur Tötung Kettelers habe es nicht gegeben. Der Attentäter En Hai wurde zwei Monate nach der Tat verhaftet und öffentlich durch Enthauptung hingerichtet. Nachfolger von Ketteler als deutscher Gesandter wurde Alfons Mumm von Schwarzenstein. Auf die Nachricht von der Erstürmung der Forts von Dagu hin erließ der Kaiserhof am 21. Juni ein Edikt an seine Untertanen, das einer Kriegserklärung an die Alliierten gleichkam. Kaiserliche Truppen kämpften nun offiziell an der Seite der Boxer. Umgekehrt erklärte keiner der westlichen Staaten China formell den Krieg. Zwar war auch nach damaligem europäisch geprägtem Völkerrecht die Erstürmung und Zerstörung von Verteidigungsanlagen eines fremden Staates und der Marsch Bewaffneter auf dessen Hauptstadt ein klarer Kriegsakt. Es war jedoch unter den Alliierten zumindest umstritten, ob das Völkerrecht auf China überhaupt angewendet werden dürfe, da China zwar auf der Haager Friedenskonferenz von 1899 vertreten war, jedoch die dort verabschiedete Landkriegsordnung nicht unterzeichnet hatte. Die fehlende Kriegserklärung stellte den Krieg in China als „Strafexpedition“ auf die gleiche Stufe wie andere Kolonialkriege, die gegen nicht staatlich organisierte ethnische Gruppen („Stämme“) geführt wurden. Am 26. Juni musste sich Seymour geschlagen geben und zog sich nach Tianjin zurück. China versuchte am 3. Juli, Japan zum Seitenwechsel und einer Allianz mit China zu bewegen, was Japan aber am 13. Juli zurückwies.", "section_level": 2}, {"title": "Der Krieg in Peking und Tianjin.", "content": "Trotz der unausgesprochenen Kriegserklärung trug der Krieg in der Anfangsphase den Charakter eines Staatenkriegs, da reguläre Armeen gegeneinander kämpften, wenn auch die chinesischen Truppen durch Boxermilizen verstärkt wurden. Sie belagerten das Gesandtschaftsviertel in Peking, wo sich Diplomaten, Missionare, Ingenieure und chinesische Christen verschanzt hatten. Die britische Botschaft wurde zur Kommandozentrale der rund 500 Bewaffneten, denen rund 20.000 Chinesen gegenüberstanden. Allerdings wurde die Verteidigung von den einzelnen Gesandtschaften organisiert, was zu Streitigkeiten führte und die Verteidigungskraft schwächte. Gleichzeitig wurde auch die internationale Konzession in Tianjin (Tientsin) von den Chinesen belagert. Auf der chinesischen Seite herrschte allerdings ebenfalls Uneinigkeit. Eine Reihe hoher Beamter – allen voran der Großsekretär Ronglu – lehnte das Verhalten der Kaiserinwitwe ab, die sogar mehrere Beamte wegen ihrer kritischen Bemerkungen hinrichten ließ. Beobachtungen, wonach die chinesische Artillerie zu tief schoss, sowie nach der Belagerung in Peking aufgefundene, unbenutzte moderne Geschütze lassen den Schluss zu, dass der Kampf von den chinesischen Truppen auf Veranlassung der chinesischen Friedenspartei nicht mit aller Entschlossenheit geführt wurde. Die internationalen Truppen nahmen die Stadt Tianjin am 14. Juli 1900 ein.", "section_level": 2}, {"title": "Das zweite internationale Expeditionskorps.", "content": "In der Zwischenzeit stellten sechs europäische Staaten sowie die USA und Japan ein Expeditionskorps für eine Intervention in China zusammen. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. hatte unverzüglich auf den Vorschlag einer gemeinsamen Militäraktion europäischer Staaten reagiert, weil sich in diesem Rahmen die verstärkte Rolle des Deutschen Reiches in der Weltpolitik demonstrieren ließ. Zu seiner Genugtuung konnte er erreichen, dass dem ehemaligen deutschen Generalstabschef Feldmarschall Alfred Graf von Waldersee der Oberbefehl über dieses gemeinsame Expeditionsheer übertragen wurde. Bei der Verabschiedung eines Teils der deutschen Truppen am 27. Juli in Bremerhaven hielt Wilhelm II. seine berüchtigte Hunnenrede: Bernhard von Bülow, Reichskanzler Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst und auch der Direktor des Norddeutschen Lloyds unternahmen Anstrengungen, die Verbreitung dieser Brandrede zu verhindern. Langfristig prägte sie den (vor allem in England verwendeten) Begriff \"the Huns\" für die Deutschen, der besonders in der Propaganda im Ersten Weltkrieg eine Rolle spielen sollte. Die aus Europa eingeschifften Truppen kamen allerdings zu spät, um noch am Entsatz Tianjins und Pekings teilzunehmen. Die etwa 20.000 Mann starke alliierte Truppe, die am 4. August in Tianjin abmarschierte, bestand in erster Linie aus britisch-indischen, russischen, japanischen und US-Truppen (letztere waren von den Philippinen nach China verlegt worden); Deutsche, Franzosen, Österreicher und Italiener beteiligten sich nur mit einigen Abteilungen Marineinfanterie. Das Expeditionskorps erreichte am 13. August 1900 Peking, das bereits am folgenden Tag fiel. Am 15. August flohen die Kaiserinwitwe und ihr Rat aus Peking nach Xi’an/Shaanxi, indem sie sich auf „Inspektionsreise“ begaben. Peking wurde von den Alliierten drei Tage lang geplündert, was – angesichts des hohen zivilisatorischen Anspruchs der Europäer – Kritiker befremdete. Auch Kulturgüter wurden geraubt. Eine Urkunde anlässlich der China-Expedition der 6. Kompanie des 3. ostasiatischen Infanterie-Regiments gibt einen anschaulichen Überblick über den zeitlichen Verlauf der Expedition. Abfahrt mit dem Dampfer „Rhein und Palatia“ in Bremerhaven am 2. August 1900. Fahrt nach China über Gibraltar, Port Said (Sueskanal), Aden, Colombo, Singapur. Dann die Orte in China: Peitang am 20. September 1900; Yung-Shing-Shien am 15. Dezember 1900; Chou-Chouang 24. Dezember 1900; Kwang-Tshang am 20. Februar 1901; Tshang-Tshöng-Puss am 8. März 1901; Huolu am 24. April 1901. Außerdem gab es Militäreinsätze in Taku, Tangku, Tianjin, Pautingfu, Ansu, Tien-Shien, Tsho-Tshou, Jau-Shane. Die Rückkehr erfolgte nach Bremerhaven am 9. August 1901.", "section_level": 2}, {"title": "Der Boxeraufstand nach der Einnahme Pekings.", "content": "Nach der Einnahme Pekings wandelte sich der Charakter des Krieges. In einem Edikt vom 7. September machte Cixi die Boxer für die militärische Niederlage verantwortlich und erteilte den Provinzgouverneuren die Anweisung, erneut Regierungstruppen gegen sie einzusetzen. Am 25. September wurden in den Aufstand verwickelte hohe Amtsträger vom Kaiserhof degradiert. Gleichzeitig begannen die alliierten Truppen damit, „Strafexpeditionen“ gegen „Boxernester“ durchzuführen und so den letzten Widerstand zu brechen. Bei ihren Operationen ließen sich die alliierten Truppen brutale Ausschreitungen gegen die chinesische Bevölkerung zuschulden kommen (Morde, Plünderungen, Vergewaltigungen). Ihr Ziel bestand darin, Terror zu verbreiten und dadurch die Chinesen von einer zukünftigen Erhebung gegen die Ausländer abzuschrecken. Allerdings beschränkte sich der Truppeneinsatz auf die nordchinesische Provinz Zhili, da die Provinzgouverneure Mittel- und Südchinas mit den Ausländern Stillhalteabkommen schlossen. Insgesamt fielen 231 Ausländer, darunter etwa 200 Missionare, und etwa 32.000 christliche Chinesen den Boxern zum Opfer. Die Missionare wurden überwiegend in den Städten Taiyuan und Baoding auf Betreiben des Gouverneurs Yuxian umgebracht. Insgesamt wurden durch die Boxer etwa 100.000 Zivilisten getötet. Durch die alliierte Kriegsführung kamen etwa 5000 Zivilisten ums Leben. 1003 ausländische Soldaten fielen, zumeist handelte es sich dabei um Japaner und Russen. Auf Seiten des chinesischen Militärs gab es etwa 2000 Tote zu verzeichnen. Die Anzahl der getöteten Boxer ist nicht bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Aufstand – das Boxerprotokoll.", "content": "Das Verhalten der alliierten Interventionstruppen stieß in der Heimat nicht nur auf Zustimmung. Vor allem aus sozialistischen und liberalen, teilweise auch aus kirchlichen Kreisen wurden Vorbehalte gegen die Intervention geäußert. Nach Meinung der Kritiker hatten die Soldaten unter dem Vorwand, die Zivilisation schützen zu wollen, selbst gegen die humanitären Grundsätze dieser Zivilisation verstoßen. Besonders die Hunnenrede Wilhelms II. wurde im In- und Ausland heftig wegen der darin enthaltenen Äußerung kritisiert, kein Pardon zu geben und keine Gefangenen zu machen. Ein Beispiel für eine antimilitaristische und gegen die Politik Wilhelms II. gerichtete Haltung ist die Maiparole von 1901, „Gegen Brodwucher und Hunnenkurs“ auf der Titelseite der einflussreichen Frankfurter SPD-Tageszeitung \"Volksstimme\" vom Ersten Mai 1901, die mit den Worten endete (genaue Beschreibung siehe unter \"Volksstimme\"): Teilweise kritisierten sich die an der Militäraktion beteiligten Kommandeure sogar gegenseitig. Der amerikanische Befehlshaber vermerkte zum Beispiel: „Man kann mit Sicherheit sagen, dass auf einen wirklichen Boxer, der getötet wurde, fünfzehn harmlose Kulis und Landarbeiter, unter ihnen nicht wenige Frauen und Kinder, kamen, die erschlagen wurden.“ Während Japan sich für eine Integrität Chinas einsetzte, ließ Russland parallel zu den Verhandlungen 200.000 Soldaten in die Mandschurei einrücken, angeblich um die Boxer zu bekämpfen. Sie besetzten am 23. Juli Aigun und am 1. Oktober Mukden. Am 16. Februar 1901 wurde diesbezüglich ein Vertrag geschlossen, in dem Sinne, dass China die Mandschurei behielt, die russischen Truppen aber zum Schutz der Eisenbahn („railway guards“) im Land blieben. Seit dem 26. Oktober 1900 verhandelte der erfahrene Diplomat Li Hongzhang als Abgesandter des Kaiserhofs über die Friedensbedingungen. Die nach Gansu geflohene Kaiserinwitwe akzeptierte am 10. Januar 1901 die Bedingungen der Kolonialmächte. Am 7. September 1901 wurde das so genannte „Boxerprotokoll“ unterzeichnet. Es stellte fest, dass Ein weiterer als besondere Demütigung empfundener Punkt war, dass der mit der Sühnemission beauftragte Zaifeng, 2. Prinz Chun, Vater des letzten chinesischen Kaisers Puyi, sich persönlich in Berlin unter entwürdigenden Bedingungen für den Gesandtenmord an Ketteler entschuldigen sollte. Die chinesische Delegation errang jedoch einen kleinen diplomatischen Sieg und konnte erreichen, dass der Prinz nicht vor Kaiser Wilhelm II. niederknien musste. Daraufhin konnte der Sühneakt schließlich am 4. September 1901 im Grottensaal, Neues Palais in Potsdam, Park Sanssouci, stattfinden.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "In China.", "content": "In den frühen Jahren der Republik China überwogen unter den Intellektuellen der Neuen Kulturbewegung eher negative Einschätzungen der Boxerbewegung und ihrer Ziele. Betont wurden die abergläubischen Elemente der Boxerbewegung, die als Symbol für die Rückständigkeit der chinesischen Gesellschaft gegenüber dem Westen aufgefasst wurden. Dies setzte die zeitgenössische Bewertung chinesischer Gelehrter fort. Ab Mitte der 1920er Jahre begann sich dieses Bild zu wandeln, und die revolutionären, patriotischen und antiimperialistischen Aspekte des Boxeraufstands wurden nun mehr in den Vordergrund gestellt, obwohl das faktische Bündnis der Boxer mit der Qing-Dynastie weiterhin abgelehnt wurde. Nach dem Sieg der Kommunisten im Bürgerkrieg 1949 wurde dies vollends zur offiziellen Lesart. Es kam zu einer Glorifizierung und Überhöhung der Boxer, die gar als Vorläufer des Kommunismus betrachtet wurden. Einen Höhepunkt erreichte die Heldenverehrung und Mythologisierung zur Zeit der Kulturrevolution (1966–1976). Insbesondere die „Leuchtenden Roten Laternen“ wurden in dieser Zeit zum Vorbild stilisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Ein gefälschtes Dokument zum Boxerkrieg: Edmund Backhouse und das „Tagebuch des Jingshan“.", "content": "Der Brite Sir Edmund Backhouse verschaffte sich über die Legende eines Privatgelehrten und Sammlers historischer Texte und Dokumente seit 1898 Zugang zu den Eunuchen am kaiserlichen Hof. Seine Informationen „verarbeitete“ er nach dem Boxeraufstand zu zwei Propaganda-Traktaten, die die spätere „Strafexpedition“ nachträglich rechtfertigten („Berichte und Memoiren vom Hof in Peking“, „China unter der Kaiserinwitwe“). Als vorgebliche „Quelle“ fertigte Backhouse einen chinesischen Text – das angebliche „Tagebuch des Jingshan“, eines hochrangigen Beamten am Pekinger Hof –, der die Entschlossenheit der Pekinger Kriegspartei und besonders der Kaiserinwitwe selbst dokumentieren sollte, die Ausländer in China zu vernichten. Erst 1976 enthüllte der britische Historiker Hugh Trevor-Roper, dass es sich bei diesem Text um eine Fälschung handelte. Zwar konnte Backhouse’ Fälschung auf den Kriegsverlauf in keiner Weise Einfluss nehmen – schon deshalb nicht, weil ihr Autor ja selbst in Peking eingeschlossen war. Diana Preston stellt fest, es habe Jahre gedauert, bis das angebliche Tagebuch des Jingshan „ans Licht der Öffentlichkeit kam.“ Es prägte jedoch über viele Jahrzehnte die öffentliche Wahrnehmung des Krieges in Europa und Nordamerika.", "section_level": 2}, {"title": "Straßennamen in Deutschland.", "content": "In Deutschland haben etliche Straßennamen einen Bezug zum Boxeraufstand. In Berlin wurden die \"Takustraße\" nach den durch die Alliierten beschossenen Taku-Forts benannt, die \"Iltisstraße\" nach dem beim Boxeraufstand eingesetzten deutschen Kanonenboot SMS \"Iltis\" und die \"Lansstraße\" nach Wilhelm von Lans, dem Kommandanten dieses Kanonenboots. Trotz jahrzehntelanger Forderungen, die Straßennamen zu ändern, weil sie Kolonialismus und Kriegsverbrechen wie Plünderungen und Vergewaltigungen heroisierten, wurden die Namensänderungen nicht durchgeführt, sondern eine Stele errichtet, die den historischen Kontext erläutert.", "section_level": 2}, {"title": "Museale Rezeption.", "content": "An der Niederschlagung des Boxeraufstandes waren auch Soldaten der k.u.k. Kriegsmarine beteiligt. Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien, in dem die Geschichte der österreichischen Marine im Detail dokumentiert ist, befinden sich in einer eigenen Vitrine auch Beutestücke und Fotos von diesem Einsatz in China. Die Fotos zeigen Matrosen der kurz zuvor fertiggestellten SMS \"Aspern\" auf einem landesüblichen Fahrzeug sowie Taku-Forts nach der Einnahme. Weitere Fotos dokumentieren den 20. August 1900 in Peking, so wird auf einer Aufnahme ein Tor der Stadtmauer in Brand geschossen. Zu sehen sind des Weiteren Waffen der Boxer, Gewänder und auch Zöpfe, die den Aufständischen wohl abgeschnitten wurden, um sie zu demütigen.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Schauspiel Film", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Monographien und Sammelbände Aufsätze Literatur zu Einzelaspekten Zeitgenössische Werke", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem Boxeraufstand () versteht man eine chinesische Bewegung gegen den europäischen, US-amerikanischen und japanischen Imperialismus. Die Bezeichnung \"Boxer\" ist eine westliche Bezeichnung und bezieht sich auf die traditionelle Kampfkunstausbildung der ersten Boxer, die sich selbst Yihetuan () bzw. Yihequan () nannten. ", "tgt_summary": null, "id": 180188} {"src_title": "Arnedo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Karády stammte aus kleinsten Verhältnissen im proletarischen Budapester Vorort Kőbánya. Ihr Vater, ein Schuster, galt als aggressiver Haustyrann. Katalin Karády besuchte zunächst eine Handelsschule. Nach einer gescheiterten Ehe mit einem erheblich älteren Mann wandte sie sich der Schauspielerei zu und trat in den Budapester Theatern \"Vígszínház\" und \"Pesti színház\" auf. Schließlich festigten ihre 20 zwischen 1939 und 1948 gedrehten großen Spielfilme Karádys Ruhm als Femme fatale mit faszinierender erotischer Ausstrahlung, welche noch durch ihre ausdrucksstarke Altstimme unterstrichen wurde, die der Stimme einer Zarah Leander oder Marlene Dietrich ebenbürtig war. Ein häufiger Filmpartner von ihr war Pál Jávor, das größte männliche Sexsymbol des ungarischen Films in diesen Jahren. Karádys eigentliche Karriere endete schon 1944, als sie am 18. April 1944 von der Gestapo festgenommen, misshandelt und mehrere Monate lang inhaftiert wurde. Schon vorher hatten Pfeilkreuzler die Konzerte des als zu „judenfreundlich“ geltenden Stars gestört. Nach dem Krieg drehte Karády nur noch einen einzigen Film (1948) und emigrierte 1951 nach Brasilien. Ab 1977 lebte sie in New York, wo sie sich als Hutmacherin durchgeschlagen haben soll. Aufforderungen zu einer Rückkehr schlug sie konsequent aus. Sie starb 1990 in New York. 2004 wurde sie von der Gedenkstätte Yad Vashem mit dem Titel Gerechte unter den Völkern geehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Karády galt als wahrer Shooting Star: Bereits ihre erste Filmrolle in dem Melodram \"Halálos tavasz\" 1939 machte sie zum Star. Nach ihrer Emigration rund um die Machtübernahme der Kommunisten im Land fiel sie zunächst in der Heimat in Ungnade, die jüngere Generation der 1950er-70er Jahre kannte sie nicht mehr. Erst ab Anfang der 1980er Jahre wurden ihre Schlager und Filme in Ungarn wiederentdeckt, insbesondere durch das Album \"Sohase mondd\" (1982) der Sängerin und Schauspielerin Judit Hernádi, die darin der Attitüde und dem Gesangsstil Karády Hommage erwies. Das Lebensschicksal der Schauspielerin wurde 2001 von Péter Bacsó unter dem Titel \"Hamvadó cigarettavég\" (In Asche verfallendes Zigarettenende) verfilmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Katalin Karády (ursprünglich \"Kanczler\", ungarische Namensform \"Karády Katalin\", ) (* 8. Dezember 1910 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 8. Februar 1990 in New York City) war eine Schauspielerin und Sängerin. Sie gilt als der berühmteste weibliche Filmstar im Ungarn der 1940er Jahre.", "tgt_summary": null, "id": 902967} {"src_title": "Diener der beiden heiligen Stätten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Lora Hart ist eine junge Schwesternschülerin, die ihre Ausbildung in einem Krankenhaus absolviert, das unter dem strengen Regiment einer hartherzigen Oberschwester steht. Deren Motto lautet \"Rules are to be followed\" und Lora und ihre beste Freundin Betty haben während ihrer Nachtschichten sehr viel zu tun. Eines Nachts lernt Lora einen Alkoholschmuggler kennen, der angeschossen in die Notaufnahme kommt und von ihr sehr angetan ist. Nach ihrem Examen kommt Lora in eine Stellung in einer angesehenen Familie, wo sie die Betreuung zweier ihr von einem Krankenhausaufenthalt bereits bekannten kleinen Kinder einer alkoholsüchtigen Frau übernehmen soll. Lora merkt bald, dass die Frau die beiden Mädchen vernachlässigt und diese stark unterernährt sind. Die Frau lebt in sexueller Abhängigkeit von Nick, dem Chauffeur. Nick plant, die beiden Kinder verhungern zu lassen, um die Frau dann zu heiraten und an das reiche Erbe der Kinder zu gelangen. Lora gelingt es in letzter Minute, die Mädchen gemeinsam mit ihrem Bekannten und einem ihr bekannten Krankenhausarzt vor dem Verhungern zu retten und Nick das Handwerk zu legen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "\"Night Nurse\" ist ein typisches Beispiel für die Filme, die Warner Brothers während der Weltwirtschaftskrise herausbrachten. Unter der Ägide von Darryl F. Zanuck, der 1929 zum Produktionschef des Studios aufgestiegen war, entstand ein ganzer Zyklus von Filmen, die die Unzufriedenheit, Angst und Verzweiflung vieler Amerikaner während der Depression zum Ausdruck brachten. Die Streifen waren mit geringem Budget und innerhalb weniger Drehtage produziert und orientierten sich oft an aktuellen Skandalen oder Missständen innerhalb der Gesellschaft. Das Erzähltempo war rasant, voll zeitraffender Montagen bzw. Überblendungen, und die Handlungen spielten meist in einem urbanen Umfeld. Die unsentimentalen Geschichten handelten von Arbeitern, Taxifahrern, Verkäuferinnen, Journalisten und Gangstern, die ihren täglichen Kampf ums Überleben ausfechten müssen. Gleichzeitig ging das Studio in der Schilderung von Sex und Gewalt bis an die Grenzen dessen, was der Zensor zuließ. \"Night Nurse\" ist in der Hinsicht ein gutes Beispiel dafür, wie lax die Studios mit den Vorgaben der Zensurbehörden umgingen. Der Code verbot Nacktheit sowie anzügliche Kleidung. In der ersten Hälfte des Streifens, der die Ausbildung und die harten Arbeitsbedingungen der Schwestern schilderte, schafft es der Regisseur William A. Wellman, die beiden Schauspielerinnen Barbara Stanwyck und Joan Blondell ständig in Unterwäsche zu zeigen. Die beiden ziehen sich ständig an und um und halten ihre Dialoge dabei in transparenter Seidenunterwäsche. Wovon die Mädchen die teuren Miederwaren bezahlen, bleibt allerdings im Dunkeln. Während einer dieser Szenen kommt ein Assistenzarzt vorbei, bewundert die beiden Frauen und ruft: Alkoholgenuss durfte nicht glorifiziert und die Mutterschaft nicht herabgesetzt werden. Später, als Stanwyck die Pflege der beiden Mädchen übernimmt, antwortet deren zynische Mutter auf Stanwyck's Vorhaltungen, wonach zu viel Alkohol ungesund sei: Gemäß den Vorgaben der Zensurbehörden durften Gangster nicht als positive Menschen dargestellt werden. Der Alkoholschmuggler, den Stanwyck zu Beginn kennenlernt und der ihr später hilft, wird als sympathischer, hilfsbereiter, junger Mann geschildert, der für Stanwyck sogar in einem Lebensmittelgeschäft Milch für ihre Schutzbefohlenen stiehlt. Gewalt gegenüber Frauen war verboten. In einer Szene, in der Lora Nick Vorhaltungen macht und die Polizei rufen will, schlägt Nick die junge Frau auf brutale Art bewusstlos. Gleichzeitig gibt es einige Szenen mit äußerst morbidem Humor. So legt ein Assistenzarzt den Mädchen, die sich schlafen legen wollen und nichts weiter als ihre Unterwäsche tragen, ein Skelett ins Bett.", "section_level": 1}], "src_summary": "Night Nurse ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1931 von William A. Wellman mit Barbara Stanwyck in der Hauptrolle. Der Film ist ein klassisches Beispiel für sogenannten \"pre-code films\", die vor Inkrafttreten des Production Code in den Verleih kamen.", "tgt_summary": null, "id": 1478020} {"src_title": "Tamjanika Crna", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nash Motors wurde 1916 von einem ehemaligen leitenden Angestellten von General Motors, Charles W. Nash, gegründet, der die \"Thomas B. Jeffrey Company\" kaufte. Jeffreys bekanntestes Automobil war der Rambler. Nash verkaufte jahrzehntelang erfolgreich Mittelklassewagen an Käufer der Mittelschicht. Ein Großteil des frühen Erfolges der Firma war der Treue von Charles Nash zu seinem Chefingenieur, \"Nils Erik Wahlberg\" geschuldet. Wahlberg war ein früher Anhänger von Windkanalversuchen für Fahrzeuge. Wahlberg gilt auch als einer der Konstrukteure des Pkw-Lüftungssystems, bei dem Außenluft vorne angesaugt und beheizt wird und durch die hinteren Öffnungen wieder austritt. Dieser Prozess half auch, die Luftfeuchtigkeit zu vermindern und den kleinen Druckunterschied zwischen dem Inneren eines fahrenden Kraftfahrzeuges und der Umgebung auszugleichen. Der Slogan von Nash in den 1920er- und 1930er-Jahren war „Give the customer more than he has paid for“ (Gib dem Kunden mehr als das, für das er bezahlt hat), und seine Autos entsprachen diesem Wahlspruch. Die Neuerungen umfassten einen obengesteuerten Reihen-Achtzylinder-Motor, Doppelzündung und neun Kurbelwellenlager. Der Ambassador Eight von 1932 hatte ein vollsynchronisiertes Getriebe und Freilauf, automatische Zentralschmierung und die Radaufhängungen waren von innen verstellbar.", "section_level": 1}, {"title": "Der Ajax.", "content": "Für das Modelljahr 1925 führte Nash die Einstiegsmarke \"Ajax\" ein. Der Wagen von hervorragender Qualität für seinen Preis wurde in der neu zugekauften Fabrik der \"Mitchell Motor Car Company\" in Racine, Wisconsin, gebaut. Mitchell war der Hersteller der gleichnamigen Automobile von 1903 bis 1923. Der Verkauf der Ajax-Automobile allerdings blieb – obwohl ganz respektabel – hinter den Erwartungen zurück. So dachte man sich, dieses Auto würde sich besser verkaufen, wenn es den Namen Nash trüge. Im Juni 1926 wurde aus dem Ajax der \"Nash Light Six\" und die Verkaufszahlen stiegen – wie erwartet – an. Obwohl unüblich, bot Nash allen Käufern des Ajax ein Paket zur Umrüstung der Wagen auf den Nash Light Six an. Dieser kostenlose Umbausatz enthielt neue Achskappen, ein Kühleremblem und alle anderen Teile, die notwendig waren, um aus einem Ajax einen Nash Light Six zu machen. So wollte man die Käufer vor dem unvermeidlichen Wertverlust bei Einstellung der Marke Ajax schützen. Darin zeigte sich der hohe Wert, den Nash Motors der Kundenzufriedenheit beimaß. Die meisten Ajax-Besitzer machten von diesem großzügigen Angebot Gebrauch, und so sind nicht umgebaute Ajax-Modell heute sehr rar.", "section_level": 2}, {"title": "Der Zukauf von LaFayette.", "content": "Die LaFayette Motors Corporation stellte einen großen, leistungsfähigen und teuren Luxuswagen her. Die Firma begann die Produktion 1920 in Indianapolis, Indiana, und zog später nach Milwaukee, Wisconsin, um. Der Hauptanteilseigner von LaFayette Motors war die Nash Motors Company. Andere große Aktienpakete wurden von Charles Nash und seinen Freunden und Geschäftspartnern gehalten. Die qualitativ hochwertigen, teuren LaFayette-Wagen verkauften sich nicht gut. 1924 übernahm Nash Motors die Firma und nutzte die Fabrik in Milwaukee für die Herstellung der Ajax-Automobile. Der Name LaFayette wurde 1934 als Einstiegsmarke von Nash wieder eingeführt. Mit der Auflage der 1937er-Modelle verschwand LaFayette als eigenständige Marke wieder. Von 1937 bis 1940 war der Nash LaFayette das billigste Nash-Modell. Er wurde 1941 durch den neuen Nash 600 mit Monocoque-Karosserie ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Ära von George Mason und Nash-Kelvinator.", "content": "Als sich Charles Nash aus seinem Geschäft zurückzog, berief er \"George W. Mason\" zu seinem Nachfolger. Mason war Chef von Kelvinator, dem damals in den USA führenden Hersteller von Luxuskühlschränken und Küchenausstattung und nahm das Angebot an, stellte aber eine Bedingung: Nash sollte eine Mehrheitsbeteiligung an Kelvinator erwerben. Die ab 4. Januar 1937 vereinigten Werke trugen den Namen \"Nash-Kelvinator Corporation\". Der Markenname Nash bezeichnete nun die Automobilabteilung von Nash-Kelvinator. Dies war die bis dahin größte Fusion von Betrieben aus unterschiedlichen Industriebereichen in den USA. 1938 bot Nash auf Wunsch eine Klima- und Luftheizanlage für seine Wagen an, ein Ergebnis der Zusammenarbeit beider Firmenteile. Dies war die erste Warmwasserheizung für PKWs, die Frischluft von außen einzog, und kann somit als Basis aller heutigen PKW-Heizungen gelten. Ebenfalls 1938 bot Nash zusammen mit den Autoherstellern Studebaker und Graham ein mit Unterdruck betriebenes Getriebe an, ein früher Versuch, den Schalthebel aus dem vorderen Fußraum zu verbannen. Autos mit dem \"Automatic Vacuum Shift\" (von der Evans Product Company) hatten einen kleinen Vorwahlhebel am Armaturenbrett, gleich unterhalb der Bedieneinheit für den Radio, eingebaut. 1936 führte Nash die „Bed-In-A-Car“-Ausstattung ein, mit der man das Innere des Autos in ein Schlafzimmer verwandeln konnte. Die Rückenlehne des Rücksitzes war umlegbar und seine Sitzfläche konnte in der Höhe verändert werden. So entstand auch eine Öffnung zwischen Passagier- und Kofferraum. Zwei Erwachsene konnten in dem Auto schlafen, wobei die Beine im Kofferraum lagen und Schultern und Köpfe auf der Sitzfläche der Rückbank. 1949 wurde diese Einrichtung mit der Einführung von Liegesitzen komplettiert, sodass sich eine durchgehende Bettfläche im Innenraum ergab. 1950 konnten die Rückenlehnen der Vordersitze in verschiedenen Positionen arretiert werden. Nash nannte diese Sitze bald „Airliner Reclining Seats“ (Flugzeugliegesitze). 1939 führte Nash ein Thermostat für die Klima- und Luftheizanlage ein, so war der berühmte „Nash Weather Eye Heater“ geboren. Die Stromlinienwagen der Jahre 1939 und 1940 wurden von \"George Walker and Associates\" und dem freischaffenden Designer \"Don Mortrude\" gezeichnet. Es gab sie in drei Ausführungen: LaFayette, Ambassador Six und Ambassador Eight. Der 1941 eingeführte \"Nash 600\" war die erste in Serie gefertigte Monocoque-Karosserie-Konstruktion in den USA. Sein im Vergleich mit Fahrzeugen mit verschraubtem Rahmen geringeres Gewicht, sein geringerer Luftwiderstand und das Overdrive-Getriebe sorgten für einen für diese Zeit niedrigen Benzinverbrauch. Die Bezeichnung „600“ soll daher rühren, dass der Wagen 600 Meilen (961 km) mit einem 20-Gallonen-Tank (= ca. 90,6 ltr.) zurücklegen konnte. Zwischen 1942 und 1948 wurden Front, Chromzierrat und Polsterung mehrfach überarbeitet.", "section_level": 2}, {"title": "Die Einführung des Nash Airflyte.", "content": "Der stromlinienförmige \"Nash Airflyte\" des Jahres 1949 war das erste Auto der Firma, das nach dem Zweiten Weltkrieg mit grundlegend neuem Design eingeführt wurde. Seine aerodynamische Karosserie wurde im Windkanal entwickelt. Nils Wahlbergs Theorien zur Senkung des Luftwiderstandsbeiwertes eines PKW bedingten eine runde Karosserieform und integrierte vordere Kotflügel. Breit und niedrig, wie es war, bot dieses Modell mehr Innenraum als sein Vorgänger von 1948. Wegen der integrierten vorderen Kotflügel hatten die Nash-Automobile einen größeren Wendekreis als die meisten anderen Wagen. Der Präsident von Nash-Kelvinator, George Mason, dachte, dass Nash größere Marktchancen mit kleineren Automobilen hätte. So führte er die Firma zur Entwicklung des ersten Kompaktwagen der Nachkriegsära, dem \"Rambler\" des Jahres 1950, der als gut ausgestattetes Cabriolet der Luxusklasse angeboten wurde. Mason arrangierte ebenfalls die Einführung des von Austin gebauten Metropolitan aus Großbritannien, der ab 1954 lieferbar war. Die großen Nash Airflytes wurden 1952 komplett überarbeitet und als \"Golden Airflytes\" eingedenk des 50. Geburtstags der Firma als Automobilhersteller vermarktet. (Hierbei rechnete man die Jahre der \"Thomas B. Jeffrey Company\" dazu). „Great Cars Since 1902“ war ein Werbespruch der Firma. Die neuen Golden Airflytes hatten ein moderneres, eckigeres Aussehen als die Modelle der Jahre 1949 bis 1951, die man oft mit umgedrehten Badewannen verglich. Mason arbeitete auch mit dem britischen Automobilenthusiasten \"Donald Healey\" zusammen und brachte den Nash-Healey, den ersten amerikanischen Sportwagen seit der Weltwirtschaftskrise, heraus. Ursprünglich sollten beide Firmen das Auto herstellen. Im zweiten Produktionsjahr jedoch wurde die Karosserie vom italienischen Designer Pininfarina überarbeitet, der dann Healey auch mit Karosserien versorgte. Nash schickte die Mechanik für die Wagen nach Großbritannien, wo Donald Healeys Firma sie in Fahrgestelle eigener Fertigung einbaute. Die fertig ausgerüsteten Fahrgestelle wurden dann nach Italien geschickt, wo die Karosserien aufgesetzt wurden. Die fertigen Autos wurden dann wieder in die USA zum Verkauf ausgeliefert. Die dadurch immensen Fertigungskosten und die Konzentration von Nash auf das Modell Rambler führten zur Einstellung der Produktion 1954 nach nur 506 Exemplaren. George Mason beauftragte Pininfarina, den Nachfolger des Nash-Healey, den \"Nash Palm Beach\" zu entwerfen, aber das Projekt kam nie über das Prototypenstadium hinaus. Die Startliste von Le Mans von 1953 weist einige Nash-Healeys und einen Nash Palm Beach – von Allard gemeldet – aus. Die Nash-Healeys belegten den ersten und zweiten Platz in ihrer Gruppe (Sports 3000 – die gleiche wie die Austin-Healeys) und alle Fahrzeuge konnten das 24-Stunden-Rennen beenden. Das Interesse in diesem Jahr galt aber den Jaguars (in der Gruppe Sports 5000) und den Cunninghams (in der Gruppe Sports 8000). Der einzige Nash-Healey mit einer größeren 5 ltr. – Maschine, der mit den Jaguars und Ferraris konkurrieren konnte, konnte das Rennen wegen Problemen mit dem Öldruck nicht beenden.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung der American Motors Corporation.", "content": "Im Januar 1954 kündigte Nash die freundliche Übernahme der Hudson Motor Car Co. an, wodurch die American Motors Corporation (AMC) entstand. Um die finanzielle Situation der vereinigten Werke zu verbessern, wurde die gesamte Produktion der 1955er-Modelle von Nash und Hudson in das Nash-Werk Kenosha verlegt. Nash bewarb vorwiegend seine kleineren Rambler-Modelle, während Hudson eher die großen Wagen propagierte. 1955 basierten alle großen Nash- und Hudson-Modelle auf einer gemeinsamen Karosseriestruktur, aber besaßen unterschiedliche Mechanik und eigene, nicht austauschbare Karosserieteile in der Art, die die Großen Drei (GM, Ford und Chrysler) viele Jahre praktizierten, um eine möglichst wirtschaftliche Fertigung zu erreichen. Der \"Metropolitan\", den es als Nash und als Hudson gab, wurde 1957 eine eigene Marke, ebenso wie \"Rambler\". Rambler überflügelte sogar die Marken Nash und Hudson innerhalb des AMC-Konzerns. Bald nach der Fusion 1954 starb der Konzernchef George Mason. Masons Nachfolger, \"George Romney\", verband die Zukunft des Konzerns fest mit einer erweiterten \"Rambler\"-Modellpalette und ließ die Markennamen Nash und Hudson bis Ende 1957 langsam sterben. Am 25. Juni 1957 endete die Produktion der Nash- und Hudson-Modelle. Von 1958 bis 1965 war Rambler die einzige Marke von AMC; nur der Metropolitan blieb noch bis 1962 in den Auslagen der Autohändler. Unter der Leitung von \"Roy Abernethy\" wurde auch der Name Rambler langsam aufgegeben, was 1965 begann und mit der Einstellung der Marke 1969 endete. 1970 kaufte die American Motors Corporation Kaiser Jeep, eine Marke, die von Willys-Overland Motors abgeleitet war, und deren Fertigungseinrichtungen in Toledo, Ohio. In den frühen 1980er-Jahren ging AMC eine Partnerschaft mit Renault ein, die sich um den Wiedereintritt in den US-amerikanischen Markt in den 1980er-Jahren bemühten. Schließlich wurde AMC 1987 von der Chrysler Corporation aufgekauft und wurde deren \"Jeep-Eagle\"-Abteilung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nash Motors war ein US-amerikanischer Automobilhersteller in Kenosha, Wisconsin, der von 1916 bis 1938 existierte. Von 1938 bis 1954 war Nash die Automobilabteilung der Nash-Kelvinator Corporation. Die Herstellung der Nash-Automobile wurde von 1954 bis 1957 nach der Gründung der American Motors Corporation weitergeführt.", "tgt_summary": null, "id": 2388118} {"src_title": "Lobethal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konzeption des Spiels.", "content": "Die Spieler, Duellanten genannt, besitzen jeweils ein Deck mit Karten und wechseln sich während eines Duells mit ihren Zügen ab, die ihrerseits in mehrere Phasen unterteilt sind und für die unterschiedliche Regeln gelten. Jeder Spieler beginnt das Duell mit 8000 Lebenspunkten und einem Deck aus mindestens 40 Karten und höchstens 60 Karten, aus dem die Starthand, bestehend aus fünf Karten, gezogen wird. In der Serie starten die Protagonisten aus Zeitgründen mit nur 4000 Lebenspunkten, was gerade jüngere Spieler dazu veranlasst, ebenso nur mit diesem Startwert zu spielen. Generell unterscheiden sich die Regeln teilweise recht deutlich, so sind beispielsweise eigentlich unmögliche Kartenkombinationen zu sehen, die den Spielverlauf oftmals drastisch ändern. Hierzu empfiehlt sich das offizielle Regelheft, welches in Auszügen jedem „Starter Deck“ oder „Structure Deck“ beigelegt ist und als PDF von der offiziellen Website von Yu-Gi-Oh! heruntergeladen werden kann. Ein Match besteht aus maximal drei Duellen. Sieger ist, wer zwei Duelle für sich entscheiden kann oder ein Duell bei zwei Unentschieden. Fusions-, Synchro-, Xyz- und Link-Monsterkarten befinden sich in einem eigenen Stapel, dem Extradeck. Ziel des Duells ist es, die gegnerischen Lebenspunkte auf 0 zu reduzieren. Man hat auch verloren, wenn man während der \"Draw Phase\" oder, weil ein Effekt dies erfordern würde, keine Karte mehr ziehen kann. Außerdem gibt es einige wenige Karten, mit denen alternative Siegbedingungen möglich sind.", "section_level": 1}, {"title": "Spielfeld.", "content": "Das Spielfeld besteht je Spieler aus mehreren Zonen:", "section_level": 1}, {"title": "Spielphasen.", "content": "Draw Phase: In dieser Phase zieht man die oberste Karte seines Decks. Neu seit dem 14. Juli 2014 ist, dass der Spieler, der das Duell eröffnet, keine Karte ziehen darf; er beginnt also mit 5 Karten, statt wie bisher mit 6. Standby Phase: In dieser Phase werden manche Effekte gemäß ihrem Effekttext ausgeführt. Ansonsten passiert in dieser Phase nichts. Main Phase 1: In dieser Phase kann man Monster beschwören und Zauber- und/oder Fallenkarten setzen. Es kann dabei nur ein Monster als Normal- oder Tributbeschwörung beschworen oder verdeckt gesetzt werden. Die Anzahl der Spezialbeschwörungen sind dagegen nicht begrenzt, wozu die Ritual-, Fusions-, Synchro-, Xyz- und Pendelbeschwörungen zählen (letztere können auch normal in die Monsterkartenzone beschworen werden). Battle Phase: In dieser Phase können eigene Monster gegnerische Monster attackieren. Sind keine Monster auf dem gegnerischen Feld, können die Lebenspunkte des Gegners direkt angegriffen werden. Dabei erhält der Gegner Schaden in Höhe der Angriffspunkte (ATK) des attackierenden Monsters. Während des ersten Spielzugs des Spielers, der das Duell eröffnet, kann jedoch noch nicht angegriffen werden. Main Phase 2: Identisch mit der Main Phase 1. End Phase: In dieser Phase werden manche Effekte gemäß ihrem Effekttext ausgeführt. Sollten sich in dieser Phase mehr als sechs Karten auf der eigenen Hand befinden, müssen so viele Karten auf den Friedhof abgelegt werden, bis man nur noch 6 Karten auf der Hand hat. Das Reduzieren der Handkarten ist die letzte Aktion des Spielzugs. Anschließend beginnt der Zug des nächsten Spielers.", "section_level": 1}, {"title": "Deckarten.", "content": "In dem Sammelkartenspiel von „Yu-Gi-Oh!“ gibt es verschiedene Deckarten, um einen Spieler zu besiegen, z. B.: Ist ein Deck in einem Format besonders durchsetzungsfähig, so ist es ein höheres „Tier“ als andere Meta-Decks. Außerdem kann man Decks anhand von Monstertypen (Unterweltler, Aqua, Pyro, Drachen, Maschinen, Zombie etc.), Kombinationen von Monstertypen und Themen (Karakuri-Machina-Plant, Zombie-Plant etc.), Eigenschaften (Licht, Finsternis, Wind, Feuer, Wasser, Erde), Themen (X-Säbel, Schwarzflügel, Ewig Infernal, Ritual, Fusion, Synchro, Finstere Welt, Karakuri, Geistertrick etc.) oder auch anhand des Namens der Karten (was im Hinblick auf die Schreibweise der japanischen Namen der Karten oftmals deutlich wird) zusammenstellen. Jedes Deck hat seine eigene Taktik, Stärken und Schwächen. Die Strategiemöglichkeiten werden ständig erweitert, da immerzu neue Erweiterungen des Kartenspiels erscheinen.", "section_level": 1}, {"title": "Kartentypen.", "content": "Die Karten lassen sich drei Grundtypen zuordnen – Monster-, Zauber- und Fallenkarten –, von denen der Spieler 40-60 Karten zu einem Deck zusammenstellt. Die meisten „guten“ Decks bestehen aus 40 Karten. Jede Karte darf insgesamt höchstens dreimal im Main Deck, Side Deck und/oder Extra Deck enthalten sein, wobei die Anzahl der einzelnen Karten durch die Banned & Restricted List, zu dt. Limitierte und Verbotenen Kartenliste, vierteljährlich aktualisiert und dem momentanen Meta Game angepasst wird.", "section_level": 1}, {"title": "Monsterkarten.", "content": "Im Gegensatz zu Zaubern oder Fallen sind Monsterkarten in eigene Kartenarten einzuteilen:", "section_level": 2}, {"title": "Zauberkarten.", "content": "Die Typen von Zauberkarten unterscheidet man durch ein rechts oben aufgedrucktes Symbol. Es sind keine unterschiedlichen Kartentypen. Zauberkarten können nur im eigenen Spielzug aktiviert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Fallenkarten.", "content": "Die Typen von Fallenkarten unterscheidet man durch ein rechts oben aufgedrucktes Symbol. Es sind keine unterschiedlichen Kartentypen. Fallenkarten können in den Zügen beider Spieler aktiviert werden, müssen aber vorher verdeckt auf das Spielfeld gesetzt werden. In dem Zug, in dem sie gesetzt wurden, können sie nicht aktiviert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Farbliche Einordnung.", "content": "Die Kartentypen lassen sich farblich passend einordnen: Neben dem Spielen macht auch das Tauschen von Karten einen wesentlichen Reiz an den Sammelkarten aus. Um neue Karten zu erwerben, kann man sich entweder die Karten kaufen oder sie mit anderen Spielern tauschen. Der Tauschwert einer Karte richtet sich nach ihrer aktuellen Spielstärke, ihrer Seltenheit und den individuellen Bedürfnissen der Tauschenden.", "section_level": 2}, {"title": "Seltenheitsstufen.", "content": "Von Stufe zu Stufe werden die Karten wertvoller, jedoch trifft auch diese Regel nicht immer zu, da Promo Karten und Sets mit vielen Karten einer höheren Seltenheitsstufe (Bspw. Hidden Arsenal) einfach zu erhalten sind bzw. viele Karten einer höheren Seltenheitsstufe nicht unbedingt eine hohe Nachfrage durch geringe Verwendbarkeit haben. Im Umkehrschluss gibt es jedoch auch viele Karten einer geringeren Seltenheitsstufe die, wenn sie eine hohe Nachfrage haben, sehr viel wertvoller sein können (Bspw. Emporkömmling Goblin). Gold Rare, Ghost Gold Rare, Parallel Rare und Farbig Rare können, da sie nicht in den Hauptsets auftauchen, nicht in ein solches Schema eingeordnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Normale Booster.", "content": "Die Booster des Yu-Gi-Oh!-Sammelkartenspiels lassen sich den sechs bisher veröffentlichten Animeserien zuordnen. In Deutschland sind bis dato 74/77 (deutschsprachige - exkl. Legacy of Darkness, Pharaonic Guardian und Magician's Force) (Original: 11/14, GX: 13, 5D’s: 12, ZEXAL: 12, ARC-V: 12, VRAINS: 14) Erweiterungen der Hauptserie erschienen.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Booster.", "content": "Zusätzlich zu den normalen Boostern sind auch erschienen:", "section_level": 2}, {"title": "Turniere.", "content": "Spieler können sich auf Turnieren und Meisterschaften messen. Zu den Turnieren zählen: Nicht mehr durchgeführt werden folgende Turnierserien:", "section_level": 1}, {"title": "Verbot an Schulen.", "content": "An mehreren deutschen Schulen wurde ab 2003 das Spielen und Tauschen von verschiedenen Sammelkartenspielen, darunter insbesondere auch Yu-Gi-Oh!, verboten, da die Karten zu Diebstählen, Bedrohungen und gewalttätigen Übergriffen führten und immer noch führen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yu-Gi-Oh! ist ein Sammelkartenspiel des japanischen Unternehmens Konami. Das Spiel wurde im Februar 1999 in Japan veröffentlicht. Außerhalb Asiens wurden die Karten von 2001 bis Ende 2008 vom amerikanischen Unternehmen Upper Deck als exklusiver Vertriebspartner hergestellt und vertrieben, nach einem Rechtsstreit übernahm Konami auch hier wieder den Vertrieb. Es existieren seit 1999 mehr als 10661 verschiedene Karten (Stand: Mai 2019), deren Zahl sich regelmäßig durch Erweiterungssets erhöht. Einzelne Karten erreichen teilweise Preise von über 100 Euro. Bis 2006 wurden 15,88 Milliarden Karten verkauft. Konami bewarb sich daraufhin für einen Eintrag des Spiels im Guinness-Buch der Rekorde als meistverkauftes Kartenspiel. Im Jahr 2011 waren es 25,1 Milliarden verkaufte Karten. ", "tgt_summary": null, "id": 338607} {"src_title": "Die Ehre zu fliegen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "PPAR-Subtypen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "PPAR.", "content": "PPAR wird in hohem Maße in der Leber sowie in der Niere, dem Darm und dem Herz exprimiert. Die Aktivierung von PPAR hat in erster Linie Effekte auf die Blutfettwerte: Sie bewirkt unter anderem eine Reduktion der zirkulierenden Triglyceride, die Synthese von Apo A1, eine Steigerung der Aufnahme freier Fettsäuren, eine Erhöhung der Fettsäureoxidation und eine HDL-Erhöhung bei gleichzeitiger Reduktion der LDL-Konzentration. Darüber hinaus hat die Aktivierung von PPAR antiinflammatorische Effekte.", "section_level": 2}, {"title": "PPAR.", "content": "PPAR (auch bezeichnet als PPAR) ist in nahezu allen Geweben des menschlichen Organismus nachweisbar. Der β/δ-Rezeptor reguliert in erster Linie die Expression von Genen mit Wirkung auf den Fettstoffwechsel. Darüber hinaus besitzt PPAR zentrale Funktionen in der Zellproliferation. In Versuchen an adipösen Tieren bewirkte die Aktivierung von PPAR eine Verbesserung verschiedener metabolischer Parameter sowie eine Reduktion des Körpergewichts.", "section_level": 2}, {"title": "PPAR.", "content": "PPAR wird ubiquitär exprimiert. Die Aktivierung von PPAR bewirkt insbesondere eine Verbesserung des Glucosestoffwechsels sowie der Insulinsensitivität. Weiterhin steigert die Aktivierung des PPAR-Rezeptors die Aufnahme freier Fettsäuren und wirkt auf die Differenzierung von Adipozyten und Makrophagen. Darüber hinaus hat auch die Aktivierung von PPAR antiinflammatorische Effekte. Letztlich konnte eine Assoziation zwischen der Aktivierung des PPAR-Rezeptors und einer Reduktion des Arteriosklerose-Risikos gezeigt werden. Amorfrutine binden und aktivieren PPAR.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkmechanismus.", "content": "Peroxisom-Proliferator-aktivierte Rezeptoren (PPARs) können sowohl durch physiologische als auch durch pharmakologische Liganden aktiviert werden. Nach der Aktivierung erfolgt eine Bindung der PPARs an einen ebenfalls aktivierten Retinoid-X-Rezeptor (RXR). Im Anschluss bindet dieser Komplex an eine spezifische DNA-Sequenz, das \"PPAR response element\" (PPRE), und induziert dadurch spezifische Gentranskriptionsmuster.", "section_level": 1}, {"title": "Klinische Nutzbarkeit.", "content": "Auf Grund ihres Einflusses auf verschiedene Stoffwechselprozesse im menschlichen Organismus ist das Interesse an einer therapeutischen Modulation der PPARs in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Verschiedene Substanzen, die über eine Aktivierung der PPARs wirken, werden bereits eingesetzt oder befinden sich in klinischen Studien. Diese sogenannten PPAR-Agonisten unterscheiden sich jedoch signifikant in den durch die Aktivierung induzierten Genexpressionsprofilen, das heißt jeder PPAR-Agonist bewirkt spezifische Genaktivierungs- und Gendeaktivierungsmuster. Eine Klassifizierung der PPAR-Agonisten ist auf Grund dieses substanzspezifischen Wirkungsprofils nur äußerst eingeschränkt möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Fibrate.", "content": "Fibrate sind pharmakologische Liganden für PPAR, die in erster Linie als Lipidsenker zur Therapie von Fettstoffwechselstörungen zum Einsatz kommen (z. B. Bezafibrat, Gemfibrozil). Fibrate bewirken unter anderem eine ausgeprägte Reduzierung der Konzentration von Triglyceriden im Blut und einen geringen Anstieg des HDL-Cholesterins.", "section_level": 2}, {"title": "Thiazolidindione/Glitazone.", "content": "Thiazolidindione bzw. Glitazone sind pharmakologische Substanzen, die überwiegend PPAR aktivieren. Sie steigern die Insulinsensitivität und verhindert eine Hyperinsulinämie. Die Thiazolidindione werden auch als Insulin-Sensitizer bezeichnet. Auf Grund ihrer Wirkung werden sie zur Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus eingesetzt (z. B. Pioglitazon).", "section_level": 2}, {"title": "Glitazare.", "content": "Glitazare sind duale PPAR-Agonisten, die sowohl mit dem PPAR- als auch dem PPAR-Rezeptor interagieren und dadurch potentiell eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen günstig beeinflussen können: Über die Aktivierung von PPAR steigern sie die Insulinsensitivität des peripheren Gewebes. Zudem bewirkt die Aktivierung von PPAR eine Verbesserung verschiedener Parameter des Lipidprofils (z. B. Erhöhung des HDL-Cholesterins, Reduktion des LDL-Cholesterins). Aufgrund dieses dualen Wirkprinzips gelten PPAR-Agonisten als vielversprechende Therapieoptionen in der kardiovaskulären Risikoprävention bei Patienten mit Typ-2-Diabetes. Allerdings konnten die ersten Vertreter der PPAR-Agonisten Muraglitazar und Tesaglitazar die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen und mussten aufgrund ihres Nebenwirkungsprofils in ihrer Entwicklung gestoppt werden. Aktuell befindet sich mit Aleglitazar ein PPAR-Agonist in klinischen Studien, der mit nahezu gleicher Affinität an PPAR- und PPAR-Rezeptoren bindet. Aufgrund seiner balancierten Rezeptoraffinität bewirkt Aleglitazar ein spezifisches und für dieses Substanz charakteristisches Genaktivierungs- und Gendeaktivierungsmuster, das sich deutlich von dem anderer Glitazare unterscheidet. Klinische Daten aus Phase II belegen günstige Effekte auf den Glukosespiegel, das Lipidprofil sowie weitere kardiovaskuläre Risikofaktoren wie den Blutdruck und Entzündungsmarker. Die Daten deuten darauf hin, dass Aleglitazar das Potential besitzt, das kardiovaskuläre Risiko bei Patienten mit Typ-2-Diabetes zu senken. Diese Hypothese wird aktuell in einer Phase-III-Endpunktstudie untersucht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Peroxisom-Proliferator-aktivierte Rezeptoren (kurz: PPARs) sind intrazellulare Rezeptoren, die über einen physiologischen oder pharmakologischen Liganden aktiviert werden und als Transkriptionsfaktoren die Expression einer Vielzahl von Genen regulieren. Sie gehören zu einer Gruppe von Rezeptoren, die im Zellkern angesiedelt sind. ", "tgt_summary": null, "id": 2234652} {"src_title": "Sie waren Helden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergründe.", "content": "Nach der Niederlage in der Schlacht bei Wagram (5./6. Juli 1809) zog sich die Armee von Erzherzog Karl am 7. Juli geordnet nach Mähren zurück. General Marmont erhielt am Abend des 7. Juli von Napoleon den Befehl, mit dem von ihm befehligten XI. Korps den Weg nach Znaim an der Thaya zu blockieren.", "section_level": 1}, {"title": "Die Schlacht.", "content": "Gegen 11:00 Uhr am 10. Juli erreichte Marmont, sich mit seinen Truppen an der Spitze der Dalmatinischen Armee bewegend, die Gegend um Znaim. Obwohl ihm die österreichische Streitmacht zahlenmäßig weit überlegen war, befahl er einen Angriff, um die Ausweichbewegung der Österreicher zum Stehen zu bringen. Mit seinen unterlegenen Truppen gelang ihm das jedoch nicht. Als am Tag darauf die Situation für Marmont kritisch zu werden begann, erschien der Maréchal Masséna mit dem IV. Korps und 30 Kanonen auf dem Schlachtfeld. Die Artillerie vertrieb die Verteidiger an der Brücke über die Thaya, über die sich die österreichischen Kolonnen zurückzogen. Um 10:00 Uhr erschien Napoleon auf dem Schlachtfeld und befahl Marmont mit drei Kolonnen anzugreifen, um Masséna auf dem linken Flussufer die Entwicklung in die Schlachtordnung zu erleichtern. Um 14:00 Uhr stand jedoch fest, dass der Angriff der Kolonnen erfolglos geblieben war. Nachdem Masséna einen Teil der österreichischen Armee zurückgedrängt hatte, erreichte er Dobšice und Suchohrdly, die Vororte von Znaim, um die ebenfalls heftig gekämpft wurde. Nach 10 Stunden gelang es Morant, eine Verbindung zu Masséna herzustellen. Das französische Zentrum war allerdings bis dahin noch nicht weiter vorangekommen. Général de division Guyot schrieb in sein Tagebuch : Bevor es jedoch dazu kam, ersuchte Erzherzog Karl um einen Waffenstillstand. Napoleon akzeptierte, da er der Meinung war, seine Armee sei zu schwach, um eine offene Feldschlacht zu schlagen. Der Waffenstillstand trat am 12. Juli 1809 in Kraft. Ein wesentlicher Punkt bestand in der Festlegung einer Demarkationslinie von Böhmen bis Fiume. Dadurch wurde der Einflussbereich von Frankreich und Österreich abgegrenzt. Zudem mussten die Österreicher Tirol räumen und die Festungen Graz und Brünn an Frankreich abtreten. Am Tag nach der Schlacht wurde General Marmont zum Maréchal de France befördert.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Damit war der Feldzug des Jahres 1809 beendet, nicht jedoch die Fünfte Koalition. Durch den Waffenstillstand waren lediglich die Feindseligkeiten bis zum Friedensschluss unterbrochen. Dieser erfolgte am 14. Oktober 1809 in Wien durch den Vertrag von Schönbrunn. Der Vertrag wirkte sich sehr nachteilig für Österreich aus, da das Herzogtum Krain, Kärnten, die kroatische Küste mit Rijeka und Istrien mit Triest unter französische Kontrolle kamen; Salzburg kam an Bayern. Weitere Gebiete gingen an das Herzogtum Warschau. Niederösterreich blieb französisch besetzt. Obwohl Kaiser Franz I. in der \"Wolkersdorfer Proklamation\" noch Ende Mai den Tirolern versprochen hatte, ohne \"Tirol bei Österreich\" keinen Frieden schließen zu wollen, betraf der Punkt IV des Waffenstillstandsabkommens die Räumung Tirols und Vorarlbergs von österreichischen Truppen. Der Wiener Hof unterließ es jedoch, klare Informationen nach Tirol zu senden, dort wurde daher blutig weitergekämpft. Erzherzog Karl wurde in der Folge von Franz I. als Generalissimus suspendiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht bei Znaim fand am 10. und 11. Juli 1809 in der Nähe des heute tschechischen Znojmo statt. Gegner waren österreichische Streitkräfte unter Erzherzog Karl und französische Truppen unter Général de division Marmont. Die Schlacht endete unentschieden, da man sich im gegenseitigen Einvernehmen entschloss, das Feuer einzustellen.", "tgt_summary": null, "id": 417386} {"src_title": "Gutter Ballet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung.", "content": "Bei der Stempeltechnik wird ein wenig Material von allen Kolonien, die sich nach einem Ausstrich auf der Oberfläche eines gelartigen Nährmediums (sogenannte \"Platte\") gebildet haben, als Impfmaterial in derselben Anordnung der einzelnen Kolonien zueinander auf die Oberfläche eines anderen Gelnährmediums übertragen. In der Regel werden als Kulturgefäße, in denen sich die Gelnährmedien befinden, runde Petrischalen verwendet. Für die Übertragung dient ein sogenannter \"Lederberg-Stempel\": Auf einen Zylinder mit einem Durchmesser wie der innere Durchmesser der Petrischale ist ein steriles Samttuch gespannt. Zuerst wird dieser Stempel mit der mit Kolonien bewachsenen Platte und anschließend mit der noch unbewachsenen Platte durch sanftes Aufdrücken in Kontakt gebracht. Dadurch wird von jeder Kolonie ein wenig Material in derselben Anordnung auf die noch unbewachsene Platte übertragen. Diese \"Replikaplatte\" wird zum Heranwachsen der Kolonien inkubiert. Die Florfasern des Samtes vermeiden ein Verschmieren der Kolonien. Vor der Verwendung von Samt wurde der Transfer von Kolonien mit sterilen Zahnstochern (Methode nach E. Tatum) oder mit sterilem Filterpapier (Methode nach N. Visconti) durchgeführt. Von einer mit Kolonien bewachsenen Ausgangsplatte (Matrix) können so mehrere Abdrücke auf verschiedene Gelmedien gemacht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbeispiele.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mangelmutanten.", "content": "Die Stempeltechnik kann verwendet werden zur Auffindung und Isolierung von Mangelmutanten, also von Mutanten von Mikroorganismen, die im Unterschied zum Ausgangsstamm bestimmte für ihr Wachstum und ihre Vermehrung erforderliche Stoffe nicht bilden können und deshalb auf das Vorhandensein dieser Stoffe im Kulturmedium angewiesen sind. Dazu lässt man auf der Oberfläche eines geeigneten reichhaltigen Gelnährmediums (\"Vollmedium\") von vereinzelten Individuen einer Population Kolonien entstehen, die (im Idealfall) jeweils aus einem einzelnen Individuum durch dessen Vermehrung entstanden sind. Jede Kolonie besteht also im Idealfall aus vielen genetisch einheitlichen Individuen, bilden also einen Klon. Mit der Stempeltechnik wird eine Replikaplatte erzeugt. In der Zusammensetzung dieser Replikaplatte fehlt ein bestimmter Nährstoff (\"Mangelmedium\") den die gesuchten Mangelmutanten benötigen, weil sie diese im Gegensatz zum Ausgangsstamm nicht selbst bilden können. Hier können die gesuchten Mangelmutanten deshalb im Gegensatz zum Ausgangsstamm nicht wachsen und sich nicht vermehren. Auf der Oberfläche der Replikaplatte fehlen also im Koloniemuster die Kolonien der gesuchten Mutanten. Durch Vergleich der Koloniemuster der Masterplatte und der Replikaplatte erkennt man, welche der Kolonien der Masterplatte aus den gesuchten Mangelmutanten bestehen und von denen für die weitere Kultivierung der Mangelmutanten abgeimpft werden kann.", "section_level": 3}, {"title": "Resistente (transgene) Stämme.", "content": "Bei der Erzeugung transgener Bakterien in der Gentechnik ist die Erfolgsquote relativ gering und die erzeugten transgenen Bakterienstämme müssen isoliert werden. Pflanzt man mit dem eingesetzten artfremden Gen auch eine Antibiotikaresistenz ein (zum Beispiel gegen Methicillin), so lassen sich transgene Bakterienstämme leicht isolieren. Liegen auf einem Nährmedium mehrere Kolonien vor, unter denen sich eine transgene Kolonie befinden könnte, so stempelt man eine Kopie mit allen Kolonien auf einen mit dem Antibiotikum (in diesem Fall Methicillin) versetzten Nährboden. Jede auf diesem Nährboden wachstumsfähige Kolonie enthält die gewünschten transgenen Bakterien.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die Stempeltechnik ( ', zu deutsch etwa \"Replikationsplattierung\") dient in der Mikrobiologie dazu, etwas Material von jeder Bakterienkolonie, die auf der Oberfläche eines Gelnährmediums gewachsenen ist, gleichzeitig und in gleicher Anordnung auf die Oberfläche eines anderen Gelnährmediums zu übertragen (Stempelabdruck). Joshua Lederberg und seine Ehefrau Esther Lederberg beschrieben diese Technik als Erste und wandten sie an.", "tgt_summary": null, "id": 2263124} {"src_title": "Kätzcheneiben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Unitas Familie ist aus Litauen in die USA eingewandert. Sein Vater Leon war Kohlenhändler und starb, als Unitas vier Jahre alt war (nach anderen Quellen starb er, als Johnny fünf Jahre alt war). Seine Mutter Helen war daraufhin gezwungen in einer Abendschule einen Buchhaltungskurs zu besuchen, um das Geschäft der Familie übernehmen und ihn und seine drei Geschwister ernähren zu können. Nebenbei arbeitete sie noch als Buchhalterin in einem anderen Unternehmen – Unitas wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Er spielte bereits auf der High School in seiner Geburtsstadt American Football, allerdings nicht auf der Position eines Quarterbacks. Erst eine Verletzung des Starters auf dieser Position zwang seine Mannschaft dazu ihn als Quarterback einzusetzen. Innerhalb einer Woche musste er sich in die Rolle einarbeiten und löste dieses Problem mit Bravour. Seine körperliche Entwicklung sprach allerdings zunächst nicht dafür, dass er als Profisportler Karriere machen würde. Nach der High School suchte er um ein Stipendium nach, wurde aber von verschiedenen Colleges abgelehnt, bzw. schaffte die Aufnahmeprüfung nicht. Erst ein College in Kentucky bot ihm ein Stipendium an.", "section_level": 1}, {"title": "Spielerlaufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "Johnny Unitas, Nickname: „The Golden Arm“ spielte College Football für die University of Louisville in Kentucky. Bereits während seiner Collegezeit von 1951 bis 1954 zeigte er seine herausragenden Fähigkeiten als Quarterback. Während seines vier Jahre anhaltenden Studiums erzielte er für die \"Louisville Cardinals\" mit 245 Pässen insgesamt 2912 Yards Raumgewinn und erzielte 27 Touchdowns. Football war zu dieser Zeit noch durch das Laufspiel geprägt. Runningbacks versuchten durch Läufe die gegnerische Defense zu überwinden. Der Quarterback hatte überwiegend die Aufgabe nach dem Beginn des Spielzuges den Ball an den Runningback weiterzugeben, der den Ball möglichst weit nach vorne trug. Die Fähigkeit von Unitas die gegnerische Defense mittels präzisem Passspiel zu überwinden, sorgte für eine Bereicherung im Angriffsspiel. Für die heutige Zeit mögen die statistischen Werte, die Unitas erzielte, als mager erscheinen; damals waren es herausragende Werte. Mehr und mehr wurde Passspiel zu einer dominierenden Angriffswaffe. Die athletischen Fähigkeiten von Unitas hatten sich derart gut entwickelt, dass er mehrfach auch auf anderen Spielerpositionen eingesetzt wurde, so zum Beispiel als Punter oder als Linebacker. Unitas Laufbahn am College verlief allerdings nicht vollkommen ungestört. 1952 wurden die akademischen Anforderungen am College erhöht. Die Cardinals verloren 15 Spieler, die diesen nicht entsprachen. Unitas dachte über einen Wechsel des Colleges nach, da er durch die Schwächung der Mannschaft sein Ziel, Profispieler zu werden, als gefährdet ansah. Unitas konnte allerdings davon überzeugt werden, diesen Schritt zu unterlassen, er blieb in Louisville. Im Jahr 1954 machten ihm zudem zahlreiche Verletzungen zu schaffen, zeitweise verlor er dadurch seine Position als Starter.", "section_level": 2}, {"title": "NFL.", "content": "Unitas Profikarriere begann schleppend. 1955 wurde er von den Pittsburgh Steelers in der neunten Runde des NFL Drafts 1955 ausgewählt. Die relative späte Wahl durch die Steelers war wohl auch darauf zurückzuführen, dass der damalige Head Coach der Mannschaft, Walt Kiesling, von den Fähigkeiten Unitas nicht überzeugt war. Er hielt ihn für zu dumm, um Spielzüge zu behalten. Hinzu kam, dass die Steelers lediglich einen dritten Quarterback gesucht hatten und diese Position dann mit Ted Marchibroda besetzten. Unitas bestritt nie ein Spiel für die Steelers. Er fand zunächst in dem halbprofessionellen Team der \"Blommfield Rams\" einen Arbeitgeber und verdiente nur sechs Dollar pro Spiel. Das Verhalten von Kiesling wurde zwar vom Teambesitzer der Steelers, Art Rooney, missbilligt, aber trotzdem akzeptiert. Er wünschte jedoch Unitas persönlich, dass er zum größten Quarterback aller Zeiten wird. Der Head Coach der Baltimore Colts, Weeb Ewbank, suchte 1956 einen zweiten Quarterback für sein Team. Er stieß auf Johnny Unitas, der sich noch das Fahrgeld leihen musste um bei den Colts ein Probetraining ableisten zu können. Unitas konnte in dem Probetraining überzeugen und unterschrieb einen Profivertrag in Baltimore. Nach dem vierten Spiel ersetzte er aufgrund einer Verletzung von George Shaw diesen auf der Position des Spielmachers. Sein erster Pass war allerdings eine Interception, aus der sein Gegenspieler einen Touchdown erzielte. Nach diesem Fehlstart überzeugte Unitas allerdings durch seine souveräne Spielgestaltung, seinem starken Wurfarm und seiner Fähigkeit, in der Schlussphase ein bereits verloren geglaubtes Spiel noch zu drehen. In 206 Spielen für die Colts erzielte er 287 Touchdowns durch Pässe und 13 indem er mit dem Ball selbst in die gegnerische Endzone lief. Johnny Unitas war auch verantwortlich für die Einführung der sogenannten No-Huddle-Offense. Dabei wird der Spielzug nicht vom Quarterback vor Spielbeginn in einer Spielerversammlung bekannt gegeben, sondern direkt an der Line of Scrimmage von ihm ausgerufen. Am 28. Dezember 1958 lagen die Colts 17:14 im NFL Championship Game 1958 gegen die New York Giants zurück. Es waren noch 116 Sekunden zu spielen, als Unitas seinen Mitspielern mitteilte, dass er ab sofort seine Spielzüge direkt an der Line of Scrimmage mitteilen würde. Er wollte so wertvolle Spielzeit sparen. Den Colts gelang der Ausgleich, sie gewannen durch einen Touchdown von Alan Ameche das Spiel dann in der Verlängerung mit 23:17. Unitas hatte durch Passspiel einen Raumgewinn von 340 Yards erzielt, Raymond Berry konnte einen seiner Pässe zu einem Touchdown verwerten. Das Spiel gegen die Giants im Jahr 1958 gilt als das beste Footballspiel aller Zeiten (\"The Greatest Game ever Played\"). 1959 gelang ihm mit seiner Mannschaft erneut der Gewinn der NFL-Meisterschaft. Noch mal wurden die New York Giants geschlagen, diesmal mit 31:16. Erneut gelang Unitas eine überragende Leistung. Er erzielte mit seinen Pässen einen Raumgewinn von 264 Yards, einen Ball konnte er selbst in die gegnerische Endzone tragen, zwei seiner Pässe wurden von Lenny Moore und Jerry Richardson zu Touchdowns verwertet. Im Jahr 1964 zog Unitas mit den Colts zum dritten Mal ins Finalspiel der NFL ein. Seine Mannschaft musste sich aber mit 27:0 den Cleveland Browns geschlagen geben. Kurz vor dem Zusammenschluss von American Football League (AFL) und National Football League (NFL) gelang den Colts der Einzug in den Super Bowl III. Zuvor hatten sie die Cleveland Browns im NFL-Endspiel mit 34:0 besiegt. Unitas war zu diesem Zeitpunkt nur Ersatzquarterback hinter Earl Morrall. Die Colts verloren gegen die New York Jets aus der American Football League um Quarterback Joe Namath mit 16:7. Das Spiel ging in die Geschichte des Footballsports ein, da Namath vor Spielbeginn den Sieg seiner Mannschaft gegen den Favoriten in der Öffentlichkeit garantiert hatte. Im Super Bowl V gelang es 1971 dann auch Unitas einen Super Bowl zu gewinnen. Die Colts hatten mittlerweile in die American Football Conference gewechselt und trafen nach einem 27:17 Sieg über die Oakland Raiders im AFC Championship Game auf die Dallas Cowboys aus der National Football Conference unter ihrem Head Coach Tom Landry. Diese wurden mit 16:13 geschlagen. Unitas gelang dabei mit einem Pass auf John Mackey sein einziger geworfener Touchdown in einem Super Bowl. Nach einer weiteren Spielzeit bei den Colts wechselte Unitas zu den San Diego Chargers, beendete dann aber nach nur einer Saison seine Karriere. Während seiner Laufbahn erzielte Unitas in 18 Spielzeiten in der Regular Season 290 Touchdownpässe bei 253 Interceptions. Durch Pässe erzielte er einen Raumgewinn von 40.239 Yards. Seine statistischen Erfolge nehmen noch heute in den Rekordbüchern der NFL vordere Positionen ein. So wurde sein Rekord mit den meisten Spielen in Folge mit einem Touchdownpass (aufgestellt zwischen 1956 und 1960) erst nach über 50 Jahren von Drew Brees 2012 gebrochen. Zudem erzielte er während seiner Profilaufbahn zahlreiche NFL Jahresbestleistungen.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Unitas spielte zehnmal im Pro Bowl und wurde 1959, 1960 und 1963 jeweils zum besten Spieler des Spiels (MVP) gewählt. Er ist Mitglied im National Football League 75th Anniversary All-Time Team, im National Football League 1960s All-Decade Team, in der Kentucky Athletic Hall of Fame und in der Pro Football Hall of Fame. In den Jahren 1959, 1964 und 1967 wurde er zum NFL Most Valuable Player gewählt. Die Towson University, in der Nähe von Baltimore gelegen, benannte ihr Stadion nach Johnny Unitas. Die Baltimore Ravens ehren ihn auf dem Ring of Honor.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Karriere.", "content": "Unitas war zweimal verheiratet und hatte acht Kinder. Er lebte in Reno, Nevada. Nach seiner Karriere arbeitete er in der Wirtschaft und betätigte sich mit einer eigenen Firma als Berater für diverse große Firmen. Ferner war er auch als Moderator für das Fernsehen tätig und trat immer wieder in kleineren Filmrollen auf, so zum Beispiel in dem Film An jedem verdammten Sonntag. Darüber hinaus war Unitas stark sozial engagiert und förderte junge Footballspieler. Er starb an einem Herzinfarkt. Bis zu seinem Tod litt er stark unter den Verletzungen und den körperlichen Verschleißerscheinungen, die er durch seine sportliche Karriere erlitten hatte. Johnny Unitas ist auf dem Dulaney Valley Memorial Gardens in Timonium, Maryland, beerdigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Constantine „Johnny“ Unitas (* 7. Mai 1933 in Pittsburgh, Pennsylvania; † 11. September 2002 in Lutherville-Timonium, Maryland) war ein US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Quarterbacks. Er spielte 17 seiner 18 Jahre in der National Football League (NFL) für die Baltimore Colts und gewann mit ihnen den Super Bowl V. Unitas gilt als einer der besten Quarterbacks der NFL-Geschichte und wurde 1979 in die Pro Football Hall of Fame gewählt.", "tgt_summary": null, "id": 2156932} {"src_title": "Khlong Rangsit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Allan Edwall war das Kind einer typisch schwedischen Arbeiterfamilie sowie Sohn eines Gewerkschafters und Kommunisten. In den Jahren 1949 bis 1952 besuchte er die Schauspielschule für Dramaturgie und Theater in Stockholm und agierte im Anschluss in mehr als 400 Fernseh-, Radio- und Theateraufführungen. Er wurde auch als Regisseur und Autor tätig. Der Film \"Ake und seine Welt\", bei dem er Regie führte und das Drehbuch schrieb, erhielt 1985 den Hauptpreis der Semana Internacional de Cine de Valladolid. Als Sänger beklagte er sich über die Ungerechtigkeiten unserer Gesellschaft. Von 1986 an arbeitete er in seinem eigenen Theater in Stockholm sowohl als Schauspieler als auch als Ticketverkäufer und -abreißer. Allan Edwall wurde in Deutschland vorrangig in der Rolle des Vaters Anton aus der Fernsehserie und den Fernsehfilmen \"Michel aus Lönneberga\" (nach Astrid Lindgren) und der Rolle des Paradies-Oskars in \"Rasmus und der Vagabund\" bekannt. In der Verfilmung des Lindgren-Romans Ronja Räubertochter spielte er 1984 die Nebenrolle des Glatzen-Per. Zu sehen ist er auch in der Verfilmung der \"Brüder Löwenherz\" von 1977 sowie in \"Madita\", beide ebenfalls nach Astrid Lindgren. Weitere internationale Bekanntheit verschaffte sich Edwall durch seien Auftritte in einigen Filmen von Ingmar Bergman, darunter in \"Die Jungfrauenquelle\" (1960) und in \"Die Stunde des Wolfs\" (1968). Seine wohl bekannteste Rolle bei Bergman war 1982 die des sterbenden Theaterdirektors Oscar Ekdahl im Film \"Fanny und Alexander\". Aus seiner Ehe mit der Journalistin Britt Edwall (1957–1965) gingen drei Kinder hervor: Mattias Edwall, der Fotograf wurde, sowie Måns und Malin. Er hat noch einen weiteren Sohn, Michael, der aus einer früheren Ehe stammt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Allan Edwall (* 25. August 1924 in Hissmofors, Jämtland, Schweden; † 7. Februar 1997 in Stockholm) war ein schwedischer Schauspieler, Autor, Regisseur und Musiker.", "tgt_summary": null, "id": 2432196} {"src_title": "Kanzelwagen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Sávio, der auch als Spielmacher fungieren kann, begann seine Karriere 1992 bei Flamengo Rio de Janeiro. Der 170 cm große Spieler wechselte nach fünf Jahren in seiner Heimat zu Real Madrid nach Spanien, mit denen er die Champions League 1998, 2000 und 2002 gewann. Nach diesem letzten Titel mit den \"Königlichen\" wechselte er auf Leihbasis zu Girondins Bordeaux. Als er nach Madrid zurückkehren sollte, zeigte Real kein Interesse mehr an ihm und verkaufte ihn an Real Saragossa. Drei Jahre lang war er Stammspieler dort, doch er erhielt 2006 keinen neuen Vertrag mehr in Spanien. Daraufhin ging er zurück zu seinem Stammklub Flamengo, für den er ein halbes Jahr aktiv war. Er erhielt ein Angebot von Real Sociedad San Sebastián, was er auch annahm und für die Basken spielte. Nach dessen Abstieg am Ende der Saison wollte er noch weiter in Spanien spielen und wechselte zu UD Levante, wo er Anfang 2008 seinen Vertrag auflöste, da der hochverschuldete Verein keine Gehälter mehr auszahlen konnte. Nachdem er ein halbes Jahr beim unterklassigen brasilianischen Verein Desportiva Capixaba gespielt hatte, wechselte Sávio im August 2008 zu Anorthosis Famagusta. Seit 2010 spielt er für den Avaí FC in der brasilianischen Série A.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Sein Debüt für die Nationalelf gab Sávio 1994. Ein Jahr später gehörte er zum Aufgebot der \"Seleçcão\" bei der Copa América 1995 in Uruguay. Im Jahr darauf war er wieder bei einem Turnier dabei, diesmal beim CONCACAF Gold Cup 1996. 2000 bestritt er sein letztes Spiel für die Nationalmannschaft; bis dahin hatte er 44 Länderspiele absolviert, in denen er 17 Treffer erzielte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sávio Bortolini Pimentel (* 9. Januar 1974 in Vila Velha) ist ein ehemaliger brasilianischer Fußballspieler. Er spielte auf der Position des linken Mittelfeldspielers und besitzt neben der brasilianischen auch die französische Staatsbürgerschaft.", "tgt_summary": null, "id": 855705} {"src_title": "Group Analytic Society", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alfons Jaime war der älteste Sohn von Jaime de Borbón (1908–1975), Herzog von Anjou und Segovia, und seiner ersten Frau, Victoire Jeanne Joséphine Emmanuelle de Dampierre (1913–2012), Tochter von Roger de Dampierre, 2. Herzog de San Lorenzo, und Prinzessin Vittoria Ruspoli. Seine Großeltern väterlicherseits waren der spanische König Alfons XIII. und Prinzessin Victoria Eugénie von Battenberg. Er wurde im Palazzo Ruspoli, das seinen Großeltern mütterlicherseits gehörte, von Kardinal Eugenio Pacelli (dem späteren Papst Pius XII.) in Rom getauft. Sein taubstummer Vater hatte schon 1933 auf die Thronanwartschaft für sich und seine künftigen Nachkommen verzichtet und konnte daher 1935 eine französische Prinzessin aus nichtregierendem Hause heiraten, was nach der pragmatischen Sanktion von 1776 eine Thronfolge als nicht ebenbürtig ausgeschlossen hätte. Im Dezember 1949 widerrief der Vater aber seinen Verzicht als erzwungen und erklärte sich sowie seine Söhne, Alfons und dessen jüngeren Bruder Gonzalo, zu legitimen Thronanwärtern. 1941 zog die Familie in die Schweiz nach Lausanne, Alfons und sein Bruder besuchten das Collège Saint-Jean in Freiburg. Am 8. Dezember 1946 bekam er seine erste Kommunion von Pedro Segura y Sáenz, Erzbischof von Sevilla. Ein Jahr später ließen sich seine Eltern in Budapest scheiden und 1949 gingen beide eine erneute Ehe ein. 1947, nach dem Sturz der Monarchien in Italien und Osteuropa, erklärte der spanische Diktator Francisco Franco durch ein per Volksabstimmung bestätigtes Gesetz Spanien wieder zur Monarchie, behielt sich aber die Besetzung des Thrones (durch einen Prinzen aus königlichem Hause) sowie den Zeitpunkt dafür vor. Am 25. November 1950 empfing Alfons von seinem Vater den Titel eines Herzogs von Bourbon. 1952 forderte Franco Alfonsos Vater auf, diesen nach Spanien zur Ausbildung unter seiner Aufsicht zu schicken, ebenso wie dessen Vettern Juan Carlos und Carlos. Alfonso und sein Bruder wurden gegen den Willen ihrer Mutter aus dem Schweizer Internat Institut Montana Zugerberg abgeholt und nach Spanien gebracht. 1954 machte Alfonso sein Abitur und trat daraufhin in die Armee ein. In dieser Zeit entdeckte er seine sportliche Ader, und praktizierte mehrere Sportarten wie Skilauf und Segeln. Vollendet wurde seine Ausbildung mit einem Studium an der Madrider Universität. Franco setzte schließlich im Juli 1969, nach der Geburt von Juan Carlos' Sohn Felipe, per Gesetz fest, dass nach seinem Tod Alfons' Cousin Juan Carlos als König das Amt des Staatsoberhaupts übernehmen sollte. Er behielt die Vettern jedoch als Reservekandidaten für den Fall, dass Juan Carlos sich unbotmäßig zeigen sollte. Alfons unterstützte diese Entscheidung und wirkte an der Einsetzung Juan Carlos' zum \"Prinzen von Spanien\" als Zeuge mit, überredete ferner seinen Vater, keinen öffentlichen Protest zu äußern. Im März 1972 verheiratete ihn Franco mit einer seiner Enkeltöchter. Im Juni 1972, als Franco ihn als Botschafter nach Schweden schickte, erklärte Alfons dem Außenminister Laureano López Rodó, er akzeptiere eine künftige Thronbesteigung durch Juan Carlos nur unter der Bedingung, dass dieser dem Franco-Regime treu bleibe, und schlug eine Gesetzesänderung vor, nach der Juan Carlos' Ersetzung durch ihn selbst nötigenfalls unproblematisch vonstatten gehen könne. Mit dem Tod Francos am 20. November 1975 war der Weg für die Thronbesteigung durch Juan Carlos frei, der dann alsbald die Demokratie einführte. Am 20. März 1975 starb sein Vater Jaime de Borbón in St. Gallen; die französischen Legitimisten proklamierten Don Alfons als rechtmäßigen Erben auf den Thron von Frankreich sowie zum Oberhaupt der französischen Linie des Hauses Bourbon. Im August 1975 nahm er den Höflichkeitstitel \"duc d'Anjou\" an. Im Februar 1984 fuhr Don Alfons mit seinen Söhnen von einem Skiwochenende aus den Pyrenäen zurück nach Hause. Dabei stieß sein Auto mit einem LKW zusammen, sein ältester Sohn Francisco wurde bei dem Unfall getötet und der Jüngere wurde schwer verletzt. Er selbst wurde sechs Mal operiert. Ein Richter sprach ihm eine fahrlässige Mitschuld zu. 1987 verklagte Henri Philippe Pierre Marie d’Orléans, ältester Sohn des Oberhaupts aus dem Hause Orléans, Henri d’Orléans, comte de Paris, Don Alfons wegen des Tragens des Titels \"duc d'Anjou\" sowie der Verwendung der französischen Fleur-de-Lys im Wappen. Herzog Ferdinand von Castro aus dem Hause Bourbon-Sizilien und Prinz Sixtus Henri von Bourbon-Parma schlossen sich der Klage an. Am 21. Dezember 1988 entschied das \"Tribunal de grand instance von Paris\" den Prozess für unzulässig. Die spanischen Bourbonen verletzen keinen, wenn sie den Titel und die Gestaltung des Wappens tragen bzw. zeigen. Am 30. Januar 1989 starb Don Alfons bei einem Skiunfall in Beaver Creek, Colorado. Er stürzte unglücklich auf dem Kurs der Alpinen Skiweltmeisterschaft 1989.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Am 8. März 1972 heiratete Don Alfons im Palacio Real El Pardo in Madrid Doña María del Carmen Martínez-Bordiú y Franco (* 26. Februar 1951 in Madrid), Tochter von Cristobal Martinez, Marquis de Villaverde, und seiner Frau Carmen Franco y Polo, 1. Duquesa de Franco. Als Trauzeugen fungierten seine Mutter und der Großvater der Braut, der spanische Diktator Francisco Franco. Die von diesem arrangierte Ehe wurde 1982 geschieden und 1986 annulliert. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor:", "section_level": 1}], "src_summary": "Don Alfons de Borbón y de Dampierre, vollständiger Name \"Alfonso Jaime Marcelino Manuel Victor Maria de Borbón y Dampierre\" (* 20. April 1936 in Rom, Italien; † 30. Januar 1989 in Beaver Creek, Colorado, Vereinigte Staaten) war Herzog von Anjou und Cádiz und galt in den 1950er und 60er Jahren als möglicher spanischer Thronfolger.", "tgt_summary": null, "id": 1750183} {"src_title": "Gefecht bei Nauen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Paul Uhlenhuths Eltern waren der geheime Baurat Carl Christoph Uhlenhuth (* 19. Dezember 1835 in Paderborn, † 2. April 1910 in Hannover) und dessen Ehefrau Elise Wasmus (* 8. September 1841 in Braunschweig, † 23. Februar 1925 in Hannover). Paul Uhlenhuth besuchte das Gymnasium in Magdeburg und Hannover. Er absolvierte seine medizinische Ausbildung 1889–1894 an der Kaiser-Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen und wurde 1889 Angehöriger des Pépinière-Corps Franconia. 1893 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zum Dr. med. promoviert, kam er 1894/95 als Unterarzt an die Charité. 1897 wurde er militärärztlicher Assistent bei Robert Koch am Institut für Infektionskrankheiten. Im selben Jahr wurde er Oberarzt bei Friedrich Loeffler, mit dem er an das Hygiene-Institut der Königlichen Universität zu Greifswald kam. Dort wurde er 1903 zum Titularprofessor und 1905 zum Privatdozent für Hygiene ernannt. Von 1906 bis 1911 war Uhlenhuth Direktor der bakteriologischen Abteilung des Kaiserlichen Gesundheitsamtes. Die Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg berief ihn 1911 auf den Lehrstuhl für Hygiene und Bakteriologie. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne (1918) wurde er wie alle deutschen Professoren (und Studentenverbindungen) aus dem untergegangenen Reichsland Elsaß-Lothringen ausgewiesen. Er kam an der Philipps-Universität Marburg unter. Ab 1923 lehrte er er bis zu seiner Emeritierung 1939 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sein Plan zur Errichtung eines Kaiser-Wilhelm-Instituts für Seuchenforschung und experimentelle Therapie in Freiburg ließ sich 1928 nicht verwirklichen. In der frühen Zeit des Nationalsozialismus gehörte er am 11. April 1933 zu den Unterzeichnern einer Verfügung, die die Entlassung der jüdischen Kollegen beinhaltete. 1937 wurde er Mitglied der NSDAP. Im Jahr 1938 reiste Uhlenhut nach Japan, um die deutsch-japanischen Beziehungen in der Medizin zu intensivieren. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er am 18. August 1942 außerordentliches Mitglied des wissenschaftlichen Senats des Heeressanitätswesens. In dieser Funktion beantragte er 1944 beim Oberkommando der Wehrmacht Immunisierungsversuche an farbigen Kriegsgefangenen durchzuführen (gemäß Ernst Klee) bzw. das Blut von farbigen französischen Soldaten zu untersuchen (gemäß Bernd Martin). Geheiratet hatte Paul Uhlenhuth am 8. Mai 1899 in Hannoversch Münden Martha von Klüfer (* 1. Februar 1873; † 10. Oktober 1961). Ihre erste Tochter Margarethe wurde am 4. Februar 1900, ihre zweite Tochter Irmgard am 26. Juli 1903 und ihre dritte Tochter Clara am 1. August 1905 geboren, alle drei in Greifswald.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Uhlenhuth entdeckte 1901 die für die Rechtsmedizin wichtige Methode (biologische Eiweißdifferenzierung) zur Unterscheidung von Menschen- und Tierblut (Uhlenhuth-Probe oder Uhlenhuth-Test, siehe Blutspur). Große Aufmerksamkeit der Bevölkerung erfuhr der Uhlenhuth-Test im Zusammenhang mit dem Mordfall Lucie Berlin. Uhlenhuth entwickelte außerdem Schutz- und Heilseren gegen Schweinepest und Maul- und Klauenseuche. 1915 entdeckte er den Erreger der Weil-Krankheit (Vertreter der Bakteriengattung Leptospira) und ein Serum zu ihrer Bekämpfung. Durch die Entdeckung der chemotherapeutischen Bedeutung des Atoxyl begründete Uhlenhuth die Arsenbehandlung der Syphilis, die von Paul Ehrlich weitergeführt wurde, sowie die Antimontherapie vieler Tropenkrankheiten; förderte die Krebsforschung und den Ausbau der Chemotherapie. Uhlenhuth wurde zwischen 1910 und 1952 mehrmals, unter anderem von Karl Landsteiner, für den Nobelpreis für Medizin vorgeschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Bewertung.", "content": "Ende des 20. Jahrhunderts geriet er in Freiburg in die Kritik, weil er im April 1933 an der Entlassung von jüdischen und politisch anders denkenden Kollegen aktiv beteiligt war. Eine nach ihm benannte Straße in Freiburg wurde daher nach Siegfried Thannhauser umbenannt. Das Haus Uhlenhuth des Universitätsklinikums Freiburg wurde nach Friedrich Theodor von Frerichs umbenannt. Der Historiker Bernd Martin, Vorsitzender der Expertenkommission zur Freiburger Straßennamen, beurteilte die Umbenennung als „zu überhastet“. 2014 berief die Stadt Hannover einen Beirat aus Fachleuten zur Überprüfung, ob es bei Personen als Namensgeber für Straßen „eine aktive Mitwirkung im Nazi-Regime oder schwerwiegende persönliche Handlungen gegen die Menschlichkeit gegeben hat“. Er regte die Umbenennung der nach Uhlenhuth benannten Straße an. Er habe 1933 dahin gewirkt, dass 39 Beschäftigte der Universität Freiburg „aufgrund ihrer jüdischen Herkunft oder ihrer politisch unzuverlässigen Haltung“ entlassen wurden. Verletzungen der „Würde und körperlichen Unversehrtheit“ von Menschen habe er bei seinen Forschungsarbeiten „billigend in Kauf genommen“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Theodor Uhlenhuth (* 7. Januar 1870 in Hannover; † 13. Dezember 1957 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Bakteriologe und Hygieniker.", "tgt_summary": null, "id": 1806914} {"src_title": "Elisabeth Osl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Heinrich war der einzige Sohn des Prinzen Arnulf von Bayern und dessen Ehefrau Therese Prinzessin von und zu Liechtenstein. Der Prinz wurde von Gebhard Himmler, dem Vater Heinrich Himmlers, erzogen. Später wurde der bayerische Prinz Taufpate Heinrich Himmlers. Nach dem Abitur an einem Humanistischen Gymnasium trat er im Jahr 1901 im Alter von 17 Jahren als Leutnant in das Infanterie-Leib-Regiment der Bayerischen Armee ein. Vier Jahre später wechselte er zum 1. Schweren Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“. 1907 wurde Prinz Heinrich zum Oberleutnant befördert, ehe er drei Jahre später Rittmeister wurde. Von 1910 bis 1912 absolvierte Heinrich den II. und III. Lehrgang an der Kriegsakademie, die ihm aber keine besondere Qualifikation aussprach. Im Juni 1911 überlebte er einen Autounfall unverletzt und stiftete daraufhin die Mariensäule in Höhenkirchen. Nach dem Besuch der Kriegsakademie wurde Heinrich Eskadronchef. Als Chef der 2. Eskadron zog er am 3. August 1914 in den Ersten Weltkrieg. Er führte eine der wenigen klassischen Reiterattacken an der Westfront mitten in den Feind und wurde hierbei durch einen Lanzenstich verwundet. Nach seiner Genesung erkannte er, dass es im Stellungskrieg für die Kavallerie nichts mehr zu bestellen gab, und meldete sich zur Infanterie. Im Januar 1915 zum Major befördert, übernahm er am 12. März 1915 das III. Bataillon des Infanterie-Leib-Regiments, das dem neu aufgestellten Deutschen Alpenkorps unterstellt war. Heinrich war Abschnittskommandant an der Frontlinie in den Karnischen Alpen südostwärts von Innichen im Pustertal. Unter der ansässigen Bevölkerung war er äußerst beliebt. In der Schlacht um Verdun gelang es ihm, das Dorf Fleury und die Höhe westlich davon zu nehmen. Er richtete sich im Keller eines Hauses seinen Befehlsstand ein, als dieser durch ein Artilleriegeschoss getroffen wurde. Das Haus über ihm stürzte zusammen und begrub den Prinzen mit seinen Männern. Nach Stunden gelang es einem seiner Mitstreiter, ein Loch durch eine Mauer zu brechen und Hilfe zur Rettung der Verschütteten zu holen. Mit der Ablösung aus dem Frontabschnitt am 24. Juni 1916 wurde er für sein tapferes Verhalten und seine militärischen Verdiensten mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Zudem wurde ihm das Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens Nr. 117 (Zählnummer während des Ersten Weltkriegs) „wegen der in den schweren Kämpfen bei Fleury und später am Rothen-Turm-Paß in Rumänien abgegebenen Beweise außergewöhnlicher, todesverachtender Tapferkeit, kühner Entschlußkraft und vorbildlicher Einwirkung auf die Truppe“ verliehen. Im September/Oktober 1916 bewährte er sich nochmals bei den Kämpfen am Roten Turm-Pass. Bei einer Erkundung am Monte Sate (Rumänien/nördl. Sălătrucu, etwa 60 km südöstlich Hermannstadt/Siebenbürgen) am 7. November 1916 verzichtete er trotz Warnung vor Scharfschützen auf Deckung und wurde beim Zurückgehen durch eine Gewehrkugel schwer verwundet. Er erlag am darauf folgenden Tag seinen Verletzungen. Seine letzten Worte sollen „Noblesse oblige!“ (Adel verpflichtet) gewesen sein. Günther von Pechmann, ein Frontoffizier des Leibregiments, schrieb später in seinen Kriegserinnerungen: „Das KBIL (Königlich-Bayerisches Infanterie-Leib-Regiment) hatte nicht nur einen seiner tapfersten Führer, sondern auch seinen besten Fürsorger verloren.“ Heinrich ist in der Theatinerkirche in München beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Widmungen.", "content": "Der „Prinz-Heinrich-Marsch“ wurde ihm wohl kurz nach seiner Übernahme des III. Bataillons von dem Komponisten Georg Fürst – der selbst Angehöriger des Infanterie-Leib-Regiments war – gewidmet. Der Marsch wurde ihm in Bruneck/Südtirol am 7. Juni 1915 erstmals vorgespielt. Im November 1916, nach dem Eintreffen der Todesnachricht, wurde der im Mai 1916 auf den Obstanser Böden in den Karnischen Alpen von k.u.k. Soldaten errichteten Kapelle der Name „Prinz-Heinrich-Kapelle“ gegeben. In Lenggries wurde 1935/36 die „Prinz-Heinrich-Kaserne“ errichtet. Sie nahm das II. Bataillon des Gebirgsjägerregiments 100 auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die US-Streitkräfte die Kaserne. 1971 kam mit dem FlaRakBtl 33 der Luftwaffe die Bundeswehr in die Liegenschaft. Die Bundeswehr gab 2002 die „Prinz-Heinrich-Kaserne“ mit Auflösung der FlaRakGruppe 33 endgültig auf. Der Wanderweg von Kartitsch über das Winklertal–Obstans–Pfannspitze-Kinigat und Abstieg über das Erschbaumertal wird auch als „Prinz-Heinrich-Gedächtnisweg“ geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich von Bayern (* 24. Juni 1884 in München; † 8. November 1916 im Kreis Argeș/Rumänien) war Prinz von Bayern, entstammte dem Adelsgeschlecht der Wittelsbacher und war ein hochdekorierter Offizier der Bayerischen Armee im Ersten Weltkrieg.", "tgt_summary": null, "id": 2021536} {"src_title": "Bella Fromm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Neuseeland – Italien.", "content": "Mit einem Blitzstart untermauerten die Neuseeländer früh ihre Favoritenrolle. Bereits nach 20 Minuten führten sie mit 38:0 und nahmen danach das Tempo aus der Partie, ohne die Kontrolle zu verlieren. Aber selbst dann waren die überforderten Italiener nicht in der Lage, Druck auf die neuseeländische Defensive auszuüben. Im zweiten Durchgang bot sich den Zuschauern das gleiche Bild. Die \"All Blacks\" siegten schließlich mit 76:14. Doug Howlett erzielte mit drei gültigen Versuchen einen Hattrick und schloss mit seinem insgesamt 46. Versuch im Nationaltrikot zu Christian Cullen auf.", "section_level": 2}, {"title": "Schottland – Portugal.", "content": "Trotz der am Ende deutlichen Niederlage überzeugte die Mannschaft aus Portugal bei ihrem WM-Debüt und machte den Schotten vor allem gegen Ende der ersten und zu Beginn der zweiten Halbzeit das Leben schwer. Die Schotten gingen zwar mit 21:0 in Führung, jedoch verkürzten die Portugiesen den Rückstand bis zur Halbzeit auf 28:10. Nach der Pause gelang den Debütanten nach einem Konter sogar mit einem weiteren Versuch der Anschluss zum 15:28, der aber aufgrund einer Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. In der Folge erzielten die Schotten vier Versuche und siegten mit 56:10.", "section_level": 2}, {"title": "Italien – Rumänien.", "content": "Die Italiener starteten gut in die Partie nach der hohen Niederlage gegen Neuseeland. So führten sie bereits nach 14 Minuten mit 8:0. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Halbzeitpause, nachdem die Partie in der ersten Halbzeit zusehends verflacht war. Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Rumänen, die nach einem Doppelschlag in der 43. und 47. Minute mit 12:8 in Führung gingen. Dabei vergaben sie sogar noch eine Erhöhung und einen Straftritt. Die Italiener gingen nach kurzer Zeit durch einen Versuch mit erfolgreicher Erhöhung wieder in Führung. Im weiteren Verlauf schraubten beide Mannschaften durch diverse verwandelte Straftritte den Spielstand auf 24:18. Auf Seiten der siegreichen Italiener war Verbinder Ramiro Pez der Matchwinner mit drei verwandelten Straftritte in der zweiten Halbzeit.", "section_level": 2}, {"title": "Neuseeland – Portugal.", "content": "Leichtes Spiel hatte die neuseeländische Auswahl, die mit einer B-Mannschaft antrat, gegen die Portugiesen. Bereits im ersten Durchgang gelangen den \"All Blacks\" acht Versuche, davon fünf zwischen der 25. und der 34. Minute. Dies führte zu einem 52:3-Halbzeitstand. Die Ehrenpunkte Portugals hatte Gonçalo Malheiro per Dropgoal, dem ersten im Verlauf der Weltmeisterschaft, erzielt. Auch in der zweiten Halbzeit bot sich das gleiche Bild, als Neuseeland wiederum acht Versuche ins gegnerische Malfeld legte und das Spiel mit einem 108:13-Sieg beendete.", "section_level": 2}, {"title": "Schottland – Rumänien.", "content": "Einen nie gefährdeten Sieg errang Schottland gegen Rumänien. Nach einem gültigen Versuch in der zweiten Spielminute gingen die Schotten bereits früh in Führung und bauten den Vorsprung mit zwei weiteren Versuchen in der ersten Halbzeit auf 21:0 aus, ohne den Rumänen, mit Ausnahme der Möglichkeit eines Straftrittes in der fünften Spielminute, Chancen auf Punkte zu geben. Auch in der zweiten Halbzeit erhöhten die Schotten den Vorsprung kontinuierlich auf den Endstand von 42:0. Chris Paterson erwies sich mit sechs verwandelten Erhöhungen als besonders treffsicher. Allister Hogg gelang mit drei Versuchen ein Hattrick.", "section_level": 2}, {"title": "Italien – Portugal.", "content": "Mehr Probleme als erwartet hatten die Italiener bei ihrem Sieg gegen die Portugiesen bei ihrer ersten WM-Teilnahme. Zwar ging Italien schon nach vier Spielminuten in Führung, doch statt des erwarteten Einbruchs hielten die Portugiesen bis in die Nachspielzeit der ersten Halbzeit hinein ein beachtliches 5:13, nachdem sie in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft noch 83:0 gegen Italien verloren hatten. Erst in der 65. Minute konnten die Italiener ihre 16:5-Halbzeitführung weiter ausbauen, durch einen von insgesamt vier verwandelten Straftritten durch David Bortolussi. Zwei weitere Versuche innerhalb der letzten acht Minuten schraubten das Ergebnis schließlich auf einen deutlichen 31:5-Sieg für die Italiener.", "section_level": 2}, {"title": "Schottland – Neuseeland.", "content": "Auch in ihrem dritten Match siegten die \"All Blacks\" deutlich. Die Schotten setzten größtenteils ihre Reservespieler ein, um die Stammformation vor dem entscheidenden Spiel um den Viertelfinal-Einzug gegen Italien zu schonen. Nach einem umkämpften ersten Durchgang führten die Neuseeländer nach frühen Versuchen von Richie McCaw und Doug Howlett mit 20:0. Auch im zweiten Durchgang schenkten zunächst beide Mannschaften einander wenig Raum. Erst als die Kräfte der Schotten gegen Ende der Partie nachließen, hatte die Offensive Neuseelands leichtes Spiel und entschied die Partie mit drei Versuchen innerhalb von zwölf Minuten. Der dritte deutliche Sieg bescherte den \"All Blacks\" den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale mit einer makellosen Bilanz von 15 Punkten.", "section_level": 2}, {"title": "Rumänien – Portugal.", "content": "Trotz zweimaliger Führung unterlag WM-Neuling Portugal den Rumänen in einem an Spannung kaum zu überbietenden Spiel. Die ersten Punkte der Partie gelangen den Portugiesen durch einen Versuch von Joaquim Ferreira. Die daraus resultierende 7:0-Führung verteidigten sie bis zur Halbzeitpause. Die Rumänen erzielten die ersten Punkte erst in der Mitte der zweiten Halbzeit, als Marius Tincu das Spiel ausglich. Nur sechs Minuten später ging Portugal erneut in Führung, doch Rumänien reagierte seinerseits mit dem zweiten Versuch, der schließlich den knappen 14:10-Sieg besiegelte. Die Portugiesen verbuchten aufgrund der knappen Niederlage ihren ersten WM-Punkt.", "section_level": 2}, {"title": "Neuseeland – Rumänien.", "content": "Auch im vierten Spiel gegen Rumänien siegten die Neuseeländer problemlos. Bereits in der ersten Spielminute erzielte Sitiveni Sivivatu den ersten Versuch für die \"All Blacks\", dem im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit fünf weitere folgten. In der 31. Minute erzielten die Rumänen ihren einzigen Versuch des Spiels. Nach der 36:5-Halbzeitführung agierten die Osteuropäer im zweiten Durchgang zunächst etwas kompakter in Defensive und hielten mit aller Macht gegen die neuseeländische Offensive. Erst als die Kräfte ab der 60. Spielminute langsam schwanden, kam Neuseeland zu weiteren Versuchen. Den Schlusspunkt zum 85:8 setzte Nick Evans mit einer Erhöhung nach einem Versuch von Isaia Toeava. Der erfolgreichste \"All Black\" war Joe Rokocoko, dem ein Hattrick gelang.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Gruppe C der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2007 umfasste den WM-Neuling Portugal sowie Italien, Neuseeland, Rumänien und Schottland. Die Gruppenspiele fanden zwischen dem 8. und 30. September statt.", "tgt_summary": null, "id": 574509} {"src_title": "Helmuth Groscurth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "College.", "content": "Woodson spielte College Football an der Arizona State University. Dort spielte er von 1989 bis 1991 als Linebacker. Bei seinen Gegenspielern war Woodson aufgrund seiner harten Spielweise gefürchtet.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "1992 wurde Woodson von den Dallas Cowboys in der zweiten Runde an 37. Stelle der NFL Draft ausgewählt. 1989 waren die Cowboys von Jerry Jones gekauft worden. Nach Entlassung des Trainers Tom Landry verpflichtete er Jimmy Johnson als neuen Head Coach. Das Ziel der beiden war es durch die Verpflichtung junger erfolgshungriger Spieler die Mannschaft der Cowboys zu einem Topteam aufzubauen. Durch die Abgabe von Runningback Herschel Walker an die Minnesota Vikings wurden Draftrechte erworben und in den Erwerb neuer Spieler investiert. Im Laufe der nächsten Jahre wurden zahlreiche Schlüsselspieler als Rookies oder von anderen Vereinen verpflichtet – der Wide Receiver Alvin Harper, der Runningback Emmitt Smith, der Fullback Daryl Johnston, der Quarterback Troy Aikman, der Tight End Jay Novacek und der Offensive Tackle Erik Williams. Darüber hinaus gelang es dem bereits seit 1988 bei den Cowboy spielenden Wide Receiver Michael Irvin einen Kreuzbandriss zu überwinden. Der bereits seit längerer Zeit bei den Cowboys spielende Jim Jeffcoat, der Defensive Tackle Chad Hennings und der 1992 verpflichtete Darren Woodson halfen aus der Defense ein Bollwerk zu machen. Die Cowboys entwickelten sich zu dem dominierenden Footballteam der frühen 1990er Jahre. Woodson wurde von den Cowboys zum Safety umfunktioniert und entwickelte sich zum Schlüsselspieler im Defensive Backfield der Mannschaft. Woodson war als schneller Verteidiger bekannt, der häufig gegen das Laufspiel des Gegners zum Einsatz kam. Er hält noch heute (2012) den Vereinsrekord für die meisten Tackles eines Spielers. Darüber hinaus gelangen ihm elf Sacks, 23 Interceptions und zwei Touchdowns. Woodson gewann mit den Cowboys dreimal den Super Bowl – nach der Saison 1992 den Super Bowl XXVII gegen die Buffalo Bills mit 52:17, nach der Saison 1994 den Super Bowl XXVII erneut gegen die Mannschaft aus Buffalo mit 30:13 und nach der Saison 1995 den Super Bowl XXX gegen die Pittsburgh Steelers mit 27:17. 2004 musste er seine Karriere nach einer Verletzung beenden. Er spielte in der NFL ausschließlich für die Dallas Cowboys und wurde fünfmal in den Pro Bowl gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Karriere.", "content": "Woodson arbeitete nach seiner NFL-Zeit unter anderem für den TV-Sender ESPN.", "section_level": 1}], "src_summary": "Darren Ray Woodson (* 25. April 1969 in Phoenix, Arizona) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Safeties. Er spielte für die Dallas Cowboys in der National Football League (NFL) und gewann mit ihnen dreimal den Super Bowl (XXVII, XXVIII und XXX).", "tgt_summary": null, "id": 2464023} {"src_title": "Ford Fairmont", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Sohn der Gastwirte Johannes und Margitta Hübner wuchs Charly Hübner in Feldberg-Carwitz (Kreis Neustrelitz) auf. Erste Schauspielerfahrungen sammelte er in einem Laientheater. Nach seinem Abitur 1991 an der EOS Clara Zetkin (jetzt Gymnasium Carolinum) Neustrelitz arbeitete er am Landestheater Neustrelitz als Schauspieleleve und Regieassistent. 1993 begann er sein Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Schon während des Studiums lernte er die Theaterregisseure Tom Kühnel und Robert Schuster kennen. Gemeinsam erarbeiteten sie Inszenierungen für das Maxim-Gorki-Theater und die Schaubühne in Berlin, ab 1997 auch für das Schauspielhaus und das TAT in Frankfurt am Main. In den Jahren 1996 bis 2002 arbeitete Hübner unter anderem mit den Regisseuren Amélie Niermeyer, Peter Eschberg, Hans Hollmann und Christian Tschirner zusammen. 2008 setzte er nach längerer Unterbrechung seine Theaterarbeit am Schauspielhaus Zürich fort. Ab 2011 spielte er am Schauspiel Köln unter der Leitung von Karin Beier, der er 2013 ans Deutsche Schauspielhaus Hamburg folgte. 2003 wechselte Hübner von der Bühne vor die Kamera. In vielen Film-Nebenrollen trat er zunächst als Darsteller der ‚kleinen Leute‘ oder als ‚guter Freund‘ auf. Allein im Jahr 2005 nahm er so an 17 Filmprojekten teil. Zusätzliche Bekanntheit erlangte er durch einen Werbespot für die Dresdner Bank. Einen Karriereschub erfuhr er 2006 durch seinen Auftritt im Oscar-prämierten Spielfilm \"Das Leben der Anderen\", wo er einen Stasi-Oberfeldwebel spielte, der bei der Überwachung die Nachtvertretung des von Ulrich Mühe dargestellten Offiziers übernimmt. 2007 erhielt Hübner eine Hauptrolle als Gerichtsmediziner \"Dr. Thomas Renner\" in der RTL-Krimiserie \"Post Mortem\". Hauptrollen spielte er auch im Kinofilm \"Autopiloten\" und im ZDF-Sozialdrama \"Über den Tod hinaus\". In der Sat.1-Comedyserie Ladykracher tritt er seit 2008 als Sketchpartner von Anke Engelke auf. Seit 2010 bilden Charly Hübner und Anneke Kim Sarnau das Ermittlerduo Bukow und König in den Rostocker \"Polizeiruf-110\"-Folgen des NDR. Für die Fälle \"Feindbild\" und \"... und raus bist du\" erhielten die beiden eine Nominierung für den Grimme-Preis 2012, die Folge \"Fischerkrieg\" brachte Hübner 2013 den Bayerischen Fernsehpreis ein. Viel Lob von der Kritik bekam er auch für seine Hauptrolle als Soziopath im Psychodrama \"Unter Nachbarn\", für die er zudem die Goldene Kamera 2013 als „Bester deutscher Schauspieler“ erhielt. 2012 war er in der international koproduzierten Action-Serie \"\" als Mechaniker Dieter zu sehen. 2013 drehte Charly Hübner seinen ersten kleinen Dokumentarfilm als Regisseur. Für die ARD-Dokumentation \"16 × Deutschland\" lieferte er den Teil über Mecklenburg-Vorpommern. 2017 präsentierte er beim Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm seinen Dokumentarfilm \"Wildes Herz\" über die Band Feine Sahne Fischfilet, der dort mit vier Preisen geehrt wurde. Charly Hübner ist mit der Schauspielerin Lina Beckmann verheiratet und lebt in Hamburg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charly Hübner (eigentlich \"Carsten Johannes Marcus Hübner\"; * 4. Dezember 1972 in Neustrelitz) ist ein deutscher Theater-, Film- und Fernsehschauspieler sowie Regisseur.", "tgt_summary": null, "id": 1811681} {"src_title": "Madrid (Surigao del Sur)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Braud stammte aus einer kreolischen Familie (die sich manchmal Breaux schrieb, Braud wurde deshalb „Bro“ ausgesprochen) und kam in jungen Jahren nach New Orleans, wo er Violine und Bass in einem eigenen Trio im Storyville-Distrikt spielte (schon vor 1910). 1917, als die Bordelle in Storyville wegen gewalttätigen Zwischenfällen mit Marineangehörigen geschlossen wurden, zog er wie viele Jazzmusiker nach Chicago, wo er bei Lawrence Duhé arbeitete. 1923 ging er nach London mit dem „Plantation Orchestra“, bei dem er neben Bass auch Posaune spielte. Danach ging er nach New York zur Band von Wilbur Sweatman und wechselte Mitte 1927 zum \"Duke Ellington Orchestra\", als dieser begann, im Cotton Club in Harlem zu spielen. Hier brachte er seine Erfahrungen aus New Orleans ein, insbesondere den „slapping“ Stil des Bass Spiels, ein wichtiger Beitrag zum damaligen Sound des Ellington Orchesters. Die regelmäßigen Radioübertragungen der Band waren mit ein Grund, warum der so gespielte Bass zunehmend die Tuba als Rhythmusinstrument in den Tanzbands ersetzte, die aber auch Braud noch gelegentlich benutzte. Nach dem Ausscheiden bei Ellington Anfang 1935 (die Gründe sind unklar, Ellington führte aber damals zwei Bässe in seine Band ein) leitete er kurzzeitig 1936 einen Club in Harlem mit Jimmie Noone und nahm mit den „Spirits of Rhythm“ 1935 bis 1937 auf. Danach spielte er in New York mit einer eigenen Gruppe und mit Kaiser Marshall, Hot Lips Page und Sidney Bechet. 1944 kehrte er kurz zu Ellington zurück. Ab 1956 spielte er lange mit Kid Ory. In den 1960ern war er nur noch gelegentlich als Musiker tätig. Duke Ellington würdigte die „so wichtige Rolle“ seines langjährigen Bassisten mit dem Titel „Portrait of Wellman Braud“, der Teil seiner \"New Orleans Suite\" ist (zu hören auf dem gleichnamigen Album von 1970).", "section_level": 1}], "src_summary": "Wellman Braud (* 25. Januar 1891 St. James Parish, Louisiana; † 29. Oktober 1966 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Jazz-Bassist, vor allem bekannt als Mitglied der Band von Duke Ellington.", "tgt_summary": null, "id": 2132599} {"src_title": "Ottomar Rodolphe Vlad Dracula Prinz Kretzulesco", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Bezeichnung Rebel führte AMC 1957 für ein besonderes Modell mit V8-Motor ein: den Rambler Rebel, das erste werksmäßig gefertigte US-amerikanische Muscle Car. 1966 tauchte der Name wieder für eine speziell ausgestattete zweitürige Hardtop-Version des Rambler Classic mit abgeänderter Dachlinie auf. 1967 erhielt die gesamte mittlere Baureihe von AMC den Namen Rebel. Während seines gesamten Lebenszyklus war der Rebel als viertürige Limousine, fünftüriger Kombi und zweitüriges Hardtop-Coupé erhältlich. Darüber hinaus gab es nur 1967 auch ein zweitüriges Coupé mit schlankerer B-Säule und als Heckklappe ausgebildetem Heckfenster, und in den Jahren 1967 und 1968 ein Cabriolet. Als Motoren wurden ein Reihensechszylinder mit 3,8 Litern Hubraum und 145–155 PS (106–114 kW), sowie V8-Motoren mit 4,75 Litern Hubraum (147–165 kW/200–225 PS), 5,6 Litern Hubraum (235–280 PS/173–206 kW) und 6,4 Litern Hubraum (232–239 kW/315–325 PS) angeboten. Das Styling entsprach dem des größeren Ambassador, mit dem er den Aufbau hinterhalb der Spritzwand teilte. 1970 erhielten Limousine und Coupé eine geänderte Heckpartie, bestehend aus einer neuen C-Säule und neuen hinteren Kotflügeln. Der Rebel wurde bei AMC (zusammen mit dem Ambassador) auf der „West Assembly Line“ in Kenosha, Wisconsin, und in Brampton, Ontario, Kanada, (Bramelea) montiert. Das Facelift von 1970 war das letzte, nur ein Jahr vor der Ablösung des Modells durch den AMC Matador. Der Bodengruppe des 4-Türers und des Kombis blieb bis zur Einstellung des Matador 1978 erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Regional-Kombis.", "content": "Im Modelljahr 1967 brachte AMC eine Serie speziell ausgestatteter Rebel-Kombis heraus. Jedes dieser Modelle hatte sein eigenes Design der Fahrzeugseiten:", "section_level": 1}, {"title": "Sportversionen (Rebel The Machine).", "content": "Die bekannteste Muscle Car-Version des Rebel hieß \"The Machine\" und war in seiner patriotischsten Form weiß lackiert mit breitem rot-weiß-blauen, reflektierenden Streifen, entsprechend dem SC/Rambler von 1969. AMCs Hochleistungswagen wurde offiziell am 25. Oktober 1969 in Dallas, Texas, am Austragungsort des Finales der Drag Race – Weltmeisterschaft der \"National Hot Rod Association\" vorgestellt. \"The Machine\" hatte einen 6,4-Liter-V8-Motor mit ca. 250 kW (340 PS), den leistungsstärksten, der je in einen AMC eingebaut wurde. Er hatte auch eine riesige Lufthutze auf der Motorhaube, die in \"Electric Blue\" (Farbcode B6) lackiert war und an der Rückseite, zum Fahrer hin, einen großen Tachometer besaß. Die Schwerlastradaufhängung war hinten mit den Federn des Kombis ausgestattet, was dem Wagen ein aufgestelltes Aussehen gab. Zur Serienausstattung gehörte ein BorgWarner-T10-Automatikgetriebe mit \"Hurst\"-Schalthebel und einer Hinterachsübersetzung von 3,54:1 oder 3,9:1, Scheibenbremsen, breiten Goodyear-Reifen, Typ E60X15, mit weißer Aufschrift auf 15\"-Stahlfelgen und Schalensitze mit Mittelarmlehne, die mit rot-weiß-blau gestreiften Vinyl bezogen waren. Viele Verbesserungen waren üblich, um aus jeder The Machine einen potenten Drag Racer zu machen. Der Listenpreis des Fahrzeuges war 3475 USD. Nach den ersten 1000 Exemplaren gab es \"The Machine\" auch ohne Streifen und in anderen Farben mit schwarzer Motorhaube. Die seltenste Farbkombination ist \"Frost White\" mit mattschwarzer Motorhaube (Farbcode 72A-8A), mit dem nur drei Fahrzeuge hergestellt wurden. Die ursprüngliche Farbkombination wurde dann zur Sonderausstattung mit 75 USD Aufpreis. Vom AMC Rebel \"The Machine\" wurde nur eine begrenzte Anzahl von 2236 Exemplare gebaut, und zwar nur im Jahre 1970.", "section_level": 1}, {"title": "Cabriolets.", "content": "Ebenfalls von Interesse ist das Cabriolet von 1968, der letzte von AMC hergestellte offene Wagen (wenn man vom Renault Alliance einmal absieht). Dieses Fahrzeug gehört zu den seltensten AMC-Modellen, da nur 823 Stück gefertigt wurden. Heute gibt es keine 100 Stück mehr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der AMC Rebel (im Jahre 1967 noch Rambler Rebel) war ein Mittelklassewagen, den die American Motors Corporation von Anfang 1967 bis Ende 1970 herstellte. Er ersetzte den Rambler Classic. Im Modelljahr 1971 wurde sein Nachfolger, der AMC Matador, vorgestellt. In Europa hatte man den Rebel wie sein Vorgänger im Badge-Engineering unter doppelten Markennamen als Rambler-Renault vermarktet. Es war das letzte Modell bei dem der Doppelname zum Einsatz kam.", "tgt_summary": null, "id": 1257473} {"src_title": "Saralisa Volm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Geboren wurde Sankey am 9. November 1853 als Sohn eines Generals in Nenagh im irischen Landkreis Tipperary. Er ging in Morges und Schaffhausen (Schweiz) zur Schule. Danach kam er an die Königliche Militärakademie in Woolwich bei Greenwich und schließlich an die Schule für Militäringenieurwesen in Chatham in der Grafschaft Kent. 1873 erhielt er sein Patent als Königlicher Ingenieur und diente dann in England, Gibraltar und schließlich als Ausbilder im Royal Military College in Kingston, Kanada. 1882 wurde er der Landesvermessung in Southampton zugeteilt und lernte darüber den galvanischen Klischeedruck und den führenden Hersteller von Dampfmaschinen, Peter Willans, kennen. 1889 quittierte Sankey auf Drängen Willans den Militärdienst und arbeitete fortan in leitender Funktion bei der Firma Robinson & Willans. Später arbeitete Sankey als Berater und war im Vorstand verschiedener Firmen. Von 1920 bis 1921 war er Präsident der Institution of Mechanical Engineers. Sankey starb am 3. Oktober 1925.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche Leistungen.", "content": "Eine zentrale Frage in der Arbeit Sankeys war stets die Frage nach einer Effizienzsteigerung und somit wirtschaftlichen Verbesserung von Dampfmaschinen. Im Zuge seiner Forschungen diskutierte Sankey 1898 die thermische Effizienz von Dampfmaschinen, indem er die Energieflüsse einer realen Dampfmaschine mit denen einer idealen Dampfmaschine verglich. Zur Visualisierung wählte er ein Schaubild, in welchem die Wärmeflüsse als Strom dargestellt wurden, dessen Breite jene Wärmemenge angibt, die pro Zeiteinheit der Fabrik zugeführt wird bzw. diese wieder verlässt (siehe Bild). Diese Form der Darstellung wurde von Sankey nie wieder verwendet, sie war lediglich ein Abfallprodukt der geführten Effizienzdiskussion. Ein Jahrzehnt später jedoch wurden gleichartige Diagramme international publiziert und zu Ehren des Erfinders als Sankey-Diagramme bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Captain Matthew Henry Phineas Riall Sankey (* 9. November 1853 in Nenagh, Irland; † 3. Oktober 1925) war ein irischer Ingenieur. Nach ihm werden Sankey-Diagramme zur Darstellung unterschiedlicher Flussvolumina in Systemen benannt.", "tgt_summary": null, "id": 817041} {"src_title": "Michalis Hatzigiannis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1945 gründete William M. Mercer eine gleichnamige Beratung für betriebliche Sozialzulagen \"(employee benefits)\" in Kanada. Diese wurde 1959 von Marsh & McLennan aufgekauft und mit der hauseigenen, 1939 gegründeten, Abteilung für betriebliche Sozialzulagen zusammengelegt. Erst 1975 wurde die Abteilung als eigenständiges Unternehmen mit der Firma \"William M. Mercer, Inc.\" ausgegliedert, sie blieb hundertprozentige Tochter der 1969 neu gegründeten Holding Marsh & McLennan Companies. In den folgenden Jahren wuchs das Unternehmen, sowohl durch organisches Wachstum als auch durch Zukäufe entwickelte es sich zu einer der größten Beratungen in ihrer Sparte. Einige der bekannteren Zukäufe sind Duncan C. Fraser & Co (1986), A.S. Hansen (1987) und KPMG Peat Marwick Compensation Consulting (1998). 2002 wurde der Unternehmensname (Firma) in Mercer Human Resource Consulting geändert, 2007 schließlich in Mercer.", "section_level": 1}, {"title": "Mercer Deutschland GmbH.", "content": "In Deutschland ist Mercer seit 1989 vertreten und unterhält unter anderem Büros in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart. Das Unternehmen beschäftigt knapp 600 Mitarbeiter. In Deutschland erwarb Mercer Ende 2007 Höfer Vorsorge-Management GmbH & Co. KG und baute seine Marktstellung in Deutschland weiter aus. Ende 2017 akquirierte Mercer die auf HR-Management, Transformation und Digitalisierung spezialisierte Unternehmensberatung Promerit AG mit 120 Mitarbeitern.", "section_level": 2}, {"title": "Mercer (Switzerland) SA.", "content": "Rund 120 Mitarbeiter arbeiten für Mercer an den Standorten Zürich, Genf und Nyon. 2015 wurde der Schweizer Investment Advisor SCM Strategic Capital Management AG übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "Mercer (Austria) GmbH.", "content": "In Österreich ist Mercer mit 15 Mitarbeitern in Wien vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "Studien.", "content": "Mercer veröffentlicht regelmäßig Pressemitteilungen und verschiedene Studien.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensqualität.", "content": "Die Erhebung, die unter dem Namen „Mercer Quality of Living Survey“ bekannt ist, vergleicht jährlich die Lebensqualität von Metropolen der Welt. Dabei werden die Lebensbedingungen anhand von 39 Faktoren, die sich in die folgenden Kategorien einteilen, erhoben: Die nach Mercer Top 10 Städte hinsichtlich Lebensqualität sind der Tabelle rechts zu entnehmen. Die der Studie zugrunde liegenden Daten stammen von Angaben von im Ausland eingesetzten Mitarbeitern weltweit operierender Unternehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik an der Studie.", "content": "Das Ranking ist die vermutlich bekannteste populärwissenschaftliche Studie zu diesem Thema. Von vielen Medien wird das Ergebnis in die Berichterstattung aufgenommen. Die Frage, wie die Daten erhoben und ausgewertet wurden, bleibt unberücksichtigt. Tatsächlich stellt das Unternehmen in diesem Report keine Daten zur Verfügung, die verifiziert werden könnten. Darüber hinaus sind die Kriterien sowohl in der Auswahl als auch hinsichtlich der Gewichtung auf die Bedürfnisse der Kundschaft von Mercer zugeschnitten. Analytisch durchgeführte Erhebungen, um z. B. Basisgehälter für einen Standort bestimmen zu können, werden vom Beratungsunternehmen als so genannte „Local Evaluation Reports“ für Beträge von mehreren hundert Dollar zum Kauf angeboten.", "section_level": 3}, {"title": "„Stressfaktor Smartphone“.", "content": "Große Medienaufmerksamkeit erregte eine 2013 veröffentlichte Studie zu den Auswirkungen der ständigen Erreichbarkeit durch Smartphones bei Managern.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mercer ist eine international tätige Unternehmensberatung. Das Unternehmen gehört zu den Marsh & McLennan Companies und beschäftigt weltweit rund 25.000 Mitarbeiter in mehr als 45 Ländern. ", "tgt_summary": null, "id": 803093} {"src_title": "Bilstein (Adelsgeschlecht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "1958–1960.", "content": "Die Geschichte des \"Rambler American\" begann, als der AMC-Präsident George W. Romney während der Wirtschaftskrise 1958 (unter Präsident Eisenhower) sah, dass AMC einen kleineren Wagen im Angebot brauchte. Die Firma hatte noch die Werkzeuge vom Nash Rambler von 1955, der nur geringfügig verändert wurde und dann als Basis für den neuen American diente. Die AMC-Designer verschafften dem Auto einen neuen Kühlergrill und größere hintere Radausschnitte, die dafür sorgten, dass der Wagen etwas leichter als sein Vorgänger aussah, der die Hinterräder hinter schweren Radabdeckungen verbarg. 1958 gab es den American nur als 2-türige Limousine, er wurde aber 30.640-mal verkauft. 1959 verkaufte AMC 91.491 Einheiten, wobei es auch einen 3-türigen Kombi gab. 1960 stellte man zusätzlich eine 4-türige Limousine her und die Verkaufszahlen stiegen auf 120.603 Stück.", "section_level": 1}, {"title": "1961–1963.", "content": "Die zweite Generation des Rambler American entstand durch eine wesentliche Überarbeitung des Vorjahresmodells unter dem Styling-Vizechef von AMC, \"Edmund E. Anderson.\" Mechanisch entsprach der neue Wagen dem Vorgänger, aber Andersons Überarbeitung brachte ein kürzeres Auto mit höherer Ladekapazität hervor. Zusätzlich zu den bisherigen Modellen wurden ein zweitüriges Cabriolet und ein 5-türiger Kombi angeboten. 1963 debütierte ein Hardtop-Coupé ohne B-Säulen, wobei die Dachlinie so gehalten war, dass sie ein Cabriolet mit geschlossenem Dach vortäuschte. Ein Sondermodell, der \"440-H\" war mit sportlichen Details ausgestattet, wie Schalensitzen und einer stärkeren Version (138 PS, 103 kW) der normalen Rambler-Reihensechszylindermaschine mit 3,2 Litern Hubraum.", "section_level": 1}, {"title": "1964–1969.", "content": "Die dritte Generation vollendete nur, was mit dem Design der zweiten Generation begonnen wurde. Die gesamte Baureihe erhielt einfachere und klarere Linien (im Vergleich zu den hochbordigen Vorgängern) mit den charakteristischen, tief in ihren Ringen verschwindenden Hauptscheinwerfern und einem einfachen Kühlergrill mit horizontalen Stäben dazwischen. Das neue Styling war die Arbeit des bekannten Designers Richard A. Teague, der auch den 1968er Javelin und den AMX entwarf. Der Radstand des \"Rambler American\" wuchs 1964 um 152 mm auf 2692 mm. Die neuen Modelle hatten auch viele Gleichteile mit größeren AMC-Modellen, z. B. die Türen. In diesem Jahr wurde auch der neue obengesteuerte 3,8‐Liter-Sechszylinder-Reihenmotor eingeführt, den AMC bis 1979 einsetzte (eine kleinere 3,3-Liter-Variante war 1966–1970 in Gebrauch). Die gleiche Maschine gab es später mit 4,2 Litern Hubraum von 1971 bis 1989, und eine 4,0-Liter-Variante wurde 1987 für den Jeep 4.0 eingeführt, den Chrysler bis 2006 herstellte. 1966 bekamen alle Modelle ein Facelift und hatten eckigere Front- und Heckansichten, die die Fahrzeuge noch moderner aussehen ließen. Das Topmodell, das nur als 2-türiger Hardtop lieferbar war, wurde von 440-H in \"Rogue\" umbenannt. Darüber hinaus wurde eine neue V8-Maschine mit 4,8 Litern Hubraum und dem Namen „Typhoon“ von AMC entwickelt und zuerst Mitte 1966 in einem speziellen \"Rogue\"-Modell eingesetzt. Das letzte Cabriolet der American-Serie wurde 1967 gebaut und auch von 440 in \"Rogue\" umbenannt. Nur 1967 gab es auch den neuen AMC-V8-Motor mit 5,6 Litern Hubraum im \"American Rogue\". Nur 43 Exemplare wurden ausgeliefert, wovon nur sieben Cabriolets waren. Der Rogue hatte auch einen Kühlergrill, der um die Fahrzeugecken herumgriff. Alle American-Modelle bekamen einen neuen Kühlergrill mit deutlich sichtbaren, horizontalen verchromten Stäben. Die mittlere \"330\"er-Ausstattung gab es 1967 nicht mehr. 1968 wurde die Baureihe weiter vereinfacht; die einfache \"220\"er-Ausstattung bestand aus 2- und 4-türigen Limousinen, die \"440\"er aus 4-türiger Limousine und 5-türigem Kombi und nur das Hardtop-Coupé in der \"Rogue\"-Ausführung. Wiederum bekamen alle American-Modelle einen neuen Kühlergrill, dessen horizontale, verchromte Stäbe nach außen bis zu den Hauptscheinwerfern reichten. Die 440er und der Rogue hatten Edelstahlzierleisten, die an beiden Seiten gerade von vorne bis hinten auf halber Höhe zwischen den Radausschnitten und der Gürtellinie durchliefen. Die größte Änderung aber war die Entscheidung den empfohlenen Verkaufspreis für das 2-türige Grundmodell auf nur 200 US-Dollar über den des VW Käfer zu senken. Die „Großen Drei“ (Chrysler, GM, Ford) schlossen sich dieser Strategie nicht an, was AMC einen großen Preisvorteil gegenüber den amerikanischen Wettbewerbern verschaffte. Die Verkaufszahlen des \"Rambler American\" stiegen und das steigende Kundeninteresse hob die Moral der unabhängigen AMC-Händlerschaft. In der letzten Saison, 1969, ließ man den Namen „American“ fallen, weil der Wagen nun als \"American Motors Rambler\" verkauft wurde. Auch der verchromte Kühlergrill fiel weg. Um den Traditionsnamen \"Rambler\" weiter zu pflegen, fügte AMC den auf dem Rogue basierenden \"SC/Rambler\" der Modellreihe hinzu. 1970 wurde der American durch den AMC Hornet ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "SC/Rambler.", "content": "Der SC/Rambler war ein Sondermodell, das 1969 zusammen mit „Hurst Performance“ aufgelegt wurde. Mit 1.512 Stück war es vermutlich das einzige Serienmodell, das für die spezielle Drag-Racing-Klasse, die „\"National Hot Rod Association (NHRA) F/Stock Class“\" gebaut und beworben wurde. Alle \"Hurst SC/Rambler\" hatten einen AMC-V8-Motor mit 6,4 Litern Hubraum und einer Leistung von 315 PS (235 kW), der auch im AMC AMX eingesetzt wurde, in Verbindung mit einem Hurst-Vierganggetriebe, einem Differential mit begrenztem Schlupf („Twin Grip“) und einem Übersetzungsverhältnis von 3,54 : 1, Schwerlastbremsen mit Scheiben vorne und einem Stabilisator sowie verstärkten Antriebswellen und Karosserieteilen. American Motors wandte sich an Hurst, um ein „Stock Car“ (SC)-Modell – oft „Scrambler“ genannt – zu entwickeln, um einen guten Eindruck im Segment der kleinen Muscle Cars zu machen. Es gab das Fahrzeug nur als 2-türiges Hardtop-Coupé. Die Innenausstattung bestand aus umlegbaren Schalensitzen in standardgrauem Vinyl mit blau-weiß-roten Kopfstützen und einem „Sun“-Drehzahlmesser, der auf die Lenksäule aufgeschnallt war. Außen waren die SC/Rambler allerdings mit den wildesten Farbkombinationen, die die Muscle-Car-Szene je sah, versehen. Sie hatten auch die rechteckige Lufthutze mit den Aufschriften „\"390 cu.in.“\" und „\"Air“\" auf beiden Seiten auf der Motorhaube montiert. Falls jemand das übersah, wies ihn ein blauer Pfeil auf den Lufteinlass hin. Den Scrambler gab es nur in zwei rot-weiß-blauen Farbkombinationen („A“- oder „B“-Ausführung) und ohne Sonderausstattung mit Ausnahme eines Mittelwellenradios. \"American Motors\" baute eine Serie von 500 SC/Rambler in „A“-Ausführung, bevor man zur „B“-Ausführung wechselte. Danach wurden 500 „B“-Modelle gebaut, bevor AMC zu einer letzten Serie von 512 „A“-Modellen zurückkehrte. Einige andere einzigartige Ausstattungsdetails waren die Rennspiegel, die Bewegungsbegrenzer für die Hinterachse und zweifarbig-gestreifte Felgen mit roten Goodyear-Polyglas-Reifen. \"American Motors\" legte den empfohlenen Verkaufspreis auf 2.298 US-Dollar fest. Ein SC/Rambler war ein ernstzunehmender Konkurrent auf dem Dragstrip, weil er bereits in Werksausführung die Viertelmeile (400 Meter mit stehendem Start) in 14 Sekunden mit 100 mph (161 km/h) Endgeschwindigkeit schaffte.", "section_level": 2}, {"title": "Torino.", "content": "Von 1966 bis 1981 stellte die Industrias Kaiser Argentina (IKA) in Argentinien ein vom 1964er \"Rambler American\" und dem Rambler Classic, der 1963 eingeführt wurde, abgeleitetes Fahrzeug her. Dieser Wagen hieß \"Torino\" und wurde von IKA als CKD-Bausatz, der aus Kenosha angeliefert wurde, zusammengebaut. IKA verwendete Fahrzeugfront und -heck des American und kombinierte diese mit der mittleren Sektion des Classic für den argentinischen Wagen, der im Grunde ein verlängerter American war. (Der American hatte einen Radstand von 2692 mm, der Classic einen von 2845 mm – wie der Torino). Front und Heck des Autos sowie der Innenraum waren von Pininfarina im italienisch/europäischen Stil neu gestaltet worden und der Tornado-Motor wurde überarbeitet. So verfügte die Version Torino 380w über 3 Weber Horizontaldoppelvergaser. Auch wurde grundsätzlich ein ZF-Vierganggetriebe verbaut. Es gab ihn als 2-türiges Hardtop-Coupé (3,8-Liter-Reihensechszylinder, 134–208 SAE-PS/99–153 kW) und als 4-türige Limousine (Drei- oder 3,8-Liter-Sechszylinder, 119–181 SAE-PS (87,5–133 kW)). Insgesamt wurden in Argentinien 99.792 Torino montiert.", "section_level": 1}, {"title": "Aria und Schahin.", "content": "Von 1967 bis 1974 wurde die Version des AMC Rambler American des Jahres 1966 unter der Lizenz von AMC bei der iranischen Jeep Company (\"Sherkate Sahami Jeep\") gebaut. Der American wurde in zwei Versionen als \"Aria\" und als \"Schahin\" angeboten. Der Aria war luxuriöser und hatte ein dreistufiges Borg-Warner 35 Automatikgetriebe. Als Motor wurde der 195.6 cu (3,2 l) inline six mit 128 hp (95 kW) von AMC benutzt. Die \"Iran Jeep Company\" (\"Sherkate Sahami\") gründete im Juni 1972 nach einem Vertrag mit General Motors die \"General Motors Iran Ltd\". Die Lizenzproduktion des Rambler wurde im Jahr 1974 eingestellt und durch Lizenzproduktionen von Opel und Chevrolet ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Ben Vaughn ist Musiker und seit langer Zeit ein Fan der Rambler-Automobile. Sein Song \"El Rambler Dorado\" erschien 1988 auf dem Album \"Blows Your Mind.\" Später nahm er ein komplettes Album in seinem \"Rambler American\" auf. Es hieß \"Rambler 65\" und er machte sein Auto zu einem behelfsmäßigen Studio. Durch den Einbau der Aufnahmetechnik wurde der Rambler zum Gimmick und Ausstellungsstück. Dennoch ist die Musik, die er in diesem Auto kreierte, nach Aussage der meisten Kritiker bester Rock ’n’ Roll und Country der 1950er- und 1960er-Jahre. Das Album wurde 1997 von \"Rhino Records\" herausgebracht. Noch interessanter für Oldtimer-Enthusiasten ist das 24-Minütige Video zum Album \"Rambler 65.\" Einige der Sequenzen beinhalten alte TV-Werbeclips mit AMC-Autos.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftlichkeitsrekorde.", "content": "Der \"Rambler American\" war jedes Jahr der Sieger mit dem geringsten Benzinverbrauch im Mobil Economy Run\",\" sogar in Zeiten, als der sparsame Umgang mit Treibstoff noch kein Argument beim Kauf eines Autos war. So schaffte z. B. 1964 eine „\"Rambler American 440“-\"Limousine mit Sechszylindermotor 27,8 Meilen/Gallone (8,45 l/100 km); das war der beste Wert in diesem Jahr. American Motors verwendete die Ergebnisse dieser populären Veranstaltung in seiner Werbung als Marketingtechnik, die weiter die Sparsamkeit dieser Kompaktwagen betonte.", "section_level": 2}, {"title": "Geländewettbewerbe.", "content": "In Mexiko gab es ein schweres Geländerennen, \"Baja 500.\" Im Juli 1967 beendete ein \"Rambler American\", der von \"Spencer Murray\" und \"Ralph Poole\" gefahren wurde, dieses Rennen in der PKW-Kategorie in rekordverdächtigen 31 Stunden. Daraufhin engagierte sich AMC ernsthaft in dieser Renndisziplin und verpflichtete den Rennstall \"American International Racers\" (AIR, Mitbesitzer u. a. James Garner) auf drei Jahre. Garners Werkstatt richtete zehn 1969er SC/Rambler her, die AMC zur Verfügung stellte. Die Autos wurden für das extrem anspruchsvolle „Baja 500“-Rennen aufgerüstet. Die Bodenfreiheit wurde vergrößert, indem man andere Radaufhängungen und Goodyear-Reifen der Größe 10′′ × 15′′ verwendete. Man entfernte alle Fensterscheiben und baute einen Überrollkäfig ein. Die Wagen wurden mit 167-Liter-Tanks ausgestattet. Zwei der Autos wurden auf Allradantrieb umgebaut. Das AIR-Team baute 6,4-Liter-AMC-Motoren mit Renntoleranzen auf, womit sie 410 SAE-PS (306 kW) (am Schwungrad gemessen) leisteten. Die Autos schafften auf ebenen, geraden Strecken bis zu 225 km/h bei 7.000/min im 4. Gang. Am 11. Juni 1969 wurden acht Rambler in der PKW-Kategorie und die zwei Allrad-Exemplare in der Experimentalklasse gemeldet. Garner selbst fuhr bei dieser Gelegenheit nicht mit, da er für einen Film in Spanien verpflichtet war. Sieben Rambler beendeten das Rennen, wobei sie drei der ersten fünf Plätze in der PKW-Kategorie belegten. Ein allradgetriebener Wagen wurde Zweiter in seiner Klasse. Das AIR-Team hatte auch ein Auto mit \"Bob Bondurant\" und \"Tony Murphy,\" das Erster wurde. Für einen der Gewinner, \"Walker Evans,\" war es das erste Rennen überhaupt, und so startete er seine Karriere.", "section_level": 2}, {"title": "Rallyes.", "content": "\"Rambler Americans\" fuhren mit gutem Erfolg bei der \"Shell 4000 Rallye\" in Kanada mit. 1968 z. B. belegte das AMC-Team auf der 4.000 Meilen (6.437 km) langen Extremstrecke von Calgary nach Halifax mit ihren oft stark schlammigen Straßen den 2., 3. und 5. Platz und gewann den Konstrukteurspreis.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Rambler American war ein PKW, den die US-amerikanische American Motors Corporation (AMC) von 1958 bis 1969 herstellte. Der American war die zweite Auflage des Vorgängers Nash Rambler, der unter den Markennamen \"Nash\" und \"Hudson\" 1954 und 1955 verkauft wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 1195430} {"src_title": "Bahnstrecke Münster–Rheine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Persönlicher Werdegang.", "content": "Der in Dover geborene Cuthbert Ottaway besuchte mittels eines \"King’s-Scholar\"-Stipendiums das angesehene Eton College und entfaltete in Oxford Sportlerfähigkeiten am Brasenose College und in der Universität Oxford, die in ihrer Vielseitigkeit zu dieser Zeit – mit Ausnahme derer von Alfred Lyttelton – als konkurrenzlos galten. Er erhielt die Universitätsauszeichnung \"Sporting Blue\" in zahlreichen Sportarten, im Einzelnen jeweils für seine Verdienste im Fußball (1874), Cricket (1870–73), Rackets (1870–73), Leichtathletik (1873) und im Jeu de Paume (1870–72). Im Jahre 1873 wurde er nach zuvor abgeschlossener Ausbildung schließlich zum Barrister berufen und praktizierte bis zu seinem Tod im Jahre 1878 als Rechtsanwalt in London. Anfänglichen Berichten zufolge verstarb Ottaway infolge einer schweren Erkältung, die er sich \"„im Verlauf einer durchtanzten Nacht“\" eingefangen hatte. Seine Familie gab jedoch später \"„tuberkulöse Probleme“\" als ursächlich für seinen Tod an. Ottaway hinterließ seine aus Hamilton in Ontario stammende kanadische Ehefrau Marion Stinson, die er erst im August 1877 geheiratet hatte, und eine Tochter, deren Geburt er selbst nicht mehr erlebte. Er wurde schließlich auf dem Kensal Green Cemetery zu Grabe getragen.", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "Die größten Erfolge feierte Ottaway im Fußball. Während er gleichzeitig die Schule und die Universität besuchte, wurden die von der \"Football Association\" modifizierten Spielregeln immer populärer und Ottaway spielte in mehreren Mannschaften, was in der damaligen Frühzeit des Amateursports keine Seltenheit war. Zu nennen sind dabei vor allem seine Spiele für die Old Etonians, die Mannschaft der Universität Oxford, Crystal Palace – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen heutigen Verein – und den FC Marlow. Als Vereinsspieler nahm Ottaway zwischen 1873 und 1875 an drei aufeinander folgenden FA-Cup-Endspielen teil. Dabei bestritt er seine ersten zwei Finals für die Universitätsmannschaft Oxford, unterlag zunächst mit 1:2 gegen den Wanderers FC und gewann im Jahr darauf mit 2:0 gegen die Royal Engineers. Vor allem seine Schnelligkeit und die Stärken im Dribbeln machten ihn zu einem überdurchschnittlich guten Spieler. Diese Fähigkeiten waren ihm vor allem zu einer Zeit nützlich, als der Fußballsport noch ein „Dribbling Game“ war und ein Spieler den Ball in der Regel solange behielt, bis ihm ein Gegner diesen abnahm. Die Ablösung des Dribbelspiels durch ein Kombinations- und Passspiel stand der Sportart damals noch bevor. So entwickelte sich Ottaway dann auch in zwei der drei Finalspielen zu einem Hauptakteur. Im Jahre 1874 führte er das Oxford-Team als Mannschaftskapitän an und drängte die Engineers durch häufige und ausgedehnte Alleingänge immer wieder in die eigene Spielhälfte zurück. Dem zweiten Tor zum 2:0-Endstand ging schließlich ein Dribbellauf mit zwei Mannschaftskameraden voraus, der sich über nahezu das gesamte Spielfeld erstreckte. Während des 1875er-Finalspiels gegen die Royal Engineers wehte ein stürmischer Wind und die Tatsache, dass die Etonians in 80 der 90 Spielminuten (zuzüglich der 30 Verlängerungsminuten) von dem Rückenwind profitierten, schien vorteilhaft für Ottaways Mannschaft. Dieser zog sich jedoch bereits nach 37 Minuten eine Knöchelverletzung zu und musste das Spielfeld frühzeitig verlassen. Die Absolventen des Eton Colleges konnten so nur glücklich ein 1:1 erreichen und im Wiederholungsspiel unterlagen sie den Royal Engineers ohne den nicht rechtzeitig genesenen Ottaway mit 0:2.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Laufbahn.", "content": "Zu einem ersten Länderspiel kam Ottaway, nachdem er dazu auserwählt wurde, ein englisches Team anzuführen, das nach Partick bei Glasgow reiste, um dort am 30. November 1872 gegen eine schottische Auswahl zu spielen. Diese Partie sollte als erstes Länderspiel in die Geschichte des Fußballs eingehen, obwohl sich bereits mindestens fünfmal zuvor schottische und englische Auswahlmannschaften gegenübergestanden hatten – da bei diesen Partien die schottischen Mannschaften nur aus in England lebenden Spielern bestanden, wurden diese aber nicht als offizielle Länderspiele anerkannt. Vor insgesamt 4.000 Zuschauern auf dem Hamilton Crescent, Heimstätte des \"West of Scotland Cricket Club\", dominierte die von Ottaway angeführte englische Mannschaft das Spiel zwar, aber letztlich konnte die schottische Defensive von den englischen „Individualisten“ nicht überwunden werden. So endete das erste Länderspiel Englands torlos mit einem 0:0-Endstand. In dem Rückspiel, das am 8. März 1873 in London bestritten wurde, kam Ottaway nicht zum Einsatz, war aber beim dritten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften – am 7. März 1874 erneut in Partick – erneut Kapitän. Schottland gewann diesen dritten Vergleich gegen England mit 2:1. Die Umstände und Gründe für die Wahl Ottaways im Jahre 1872 zum englischen Nationalmannschaftskapitän – zu einer Zeit, als er noch die Universität besuchte – konnten bis heute nicht genau eruiert werden. Als gesichert gilt, dass das Kapitänsamt ursprünglich an Charles William Alcock, eine der entscheidenden Figuren für die frühzeitliche Entwicklung des modernen Fußballs, vergeben werden sollte. Alcock hatte jedoch aufgrund einer Verletzung passen müssen, und für Ottaway als eine der renommiertesten langjährigen Sportlerpersönlichkeiten Oxfords sprach zudem, dass sich in der englischen Mannschaft insgesamt drei Spieler der Universität Oxford befanden, wohingegen acht andere Vereine nur jeweils einen Spieler abstellten.", "section_level": 1}, {"title": "Spielweise und Reputation.", "content": "Grundsätzlich agierte Cuthbert Ottaway als Mittelstürmer in einem Angriffssystem der frühen 1870er-Jahre, in dem der Einsatz von gleich sieben oder acht Stürmern sehr beliebt war. Ottaway wurde beschrieben als ein \"„exzellenter Angreifer, der schnell und sehr geschickt den Ball führt“\". Ein weiterer Zeitgenosse betonte, dass er sich \"„gegnerischer Angriffe sicher erwehren konnte“\" sowie \"„ein eleganter Dribbler“\" sei und \"„gut spiele“\". Diesen Beschreibungen zufolge konzentrierte sich Ottaway also mehr auf seine technischen Fertigkeiten. Damit unterschied er sich von dem gewöhnlichen Spielertyp zu dieser Zeit, der größeren Wert auf die physische Komponente und eine verstärkte Robustheit legte – Bodychecks waren legale Bestandteile des Spiels und das als „Hacking“ beschriebene Foulspiel stellte keine Regelverletzung dar. Obwohl Ottaway in der Regel bei seinen Mannschaftskameraden ein hohes Ansehen genossen zu haben scheint, wurde ihm Berichten zufolge gelegentlich Snobismus vorgeworfen, mit dem er Männern außerhalb seiner sozialen Schicht begegnet sein soll. Der spätere Präsident der FA und ehemalige Spieler des FC Sheffield, Charles Clegg, der ebenfalls im ersten Länderspiel zwischen England und Schottland gestanden hatte, äußerte viele Jahre später, dass keiner der Amateurspieler aus dem Süden Englands mit Ottaway sprechen wollte.", "section_level": 1}, {"title": "Cricketkarriere.", "content": "Im Cricket spielte Ottaway unter anderem für die Teams von Oxford University, Gentlemen, South of England, die beiden Countys Kent und Middlesex und für den Marylebone Cricket Club (MCC). Mit einer englischen Mannschaft nahm er 1872 auch an einer Tour nach Kanada und in die Vereinigten Staaten teil. Er war rechtshändiger Batsman (Schlagmann) und erzielte zwei Centuries (jeweils mindestens 100 Runs (Punkte) in einem Innings) gegen Ende seiner First-Class Karriere. Insgesamt brachte er es auf 1691 Runs bei einem Durchschnitt von formula_1 und war in seiner erfolgreichsten Saison 1873 nach dem Schlagdurchschnitt (\"batting average\") fünftbester Batsman in England. Immerhin dreimal (1870, 1872 und 1876) wurde Ottaway für die \"Gentlemen\" (Amateure) gegen die \"Players\" (Profis) aufgestellt, was vor der Einführung von Test Cricket als die höchste Auszeichnung für einen Spieler galt. Doch bekannter ist er wahrscheinlich durch seine vier Einsätze für Oxford gegen Cambridge, in den so genannten \"Varsity Matches\". Das denkwürdigste Spiel war dabei sicherlich das erste im Jahr 1870, welches noch heute als \"Cobden’s Match\" in Erinnerung ist. Mit seinen 69 Runs im zweiten Innings von Oxford – der höchsten Punktzahl für seine Mannschaft im Spiel – und einem hervorragenden einhändigen Catch in der Nähe der Außenlinie trug Ottaway wesentlich dazu bei, dass sein Team, bei noch drei verbleibenden Wickets und nur vier benötigten Runs vor dem letzten 4-Ball Over kurz vor dem Sieg stand. Unter den Zuschauern wurden schon Wetten von 100 zu 1 gegen einen Sieg von Cambridge abgeschlossen. Doch Frank Cobden stellte das Spiel durch seinen Hattrick mit den letzten drei Würfen des Spiels völlig auf den Kopf und Oxford musste sich mit nur 2 Runs (Unterschied) geschlagen geben. In seinem Buch \"History of the OUCC\" fasste Geoffrey Bolton das Spiel folgendermaßen zusammen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Cuthbert John Ottaway (* 19. Juli 1850 in Dover, Kent; † 2. April 1878 in Westminster, London) war ein englischer Fußballspieler und erster Mannschaftskapitän einer englischen Nationalmannschaft. Als eine der talentiertesten Sportlerpersönlichkeiten der 1870er-Jahre war Ottaway bis zu seinem frühen Tod im Alter von nur 27 Jahren auch in anderen Sportarten erfolgreich, vor allem im Cricket.", "tgt_summary": null, "id": 965955} {"src_title": "Carl Rosa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der junge Graf Mino lebt mit seiner dominanten Mutter, der Contessa, in einem düsteren schlossartigen Herrenhaus mit dunklen Gängen und einem Laboratorium, wo er Tiere ausstopft. Zur Hand geht beiden die Hausdame Marta, die eifersüchtig auf jeden ist, mit dem Mino Umgang hat. Mino und die attraktive Laura wollen in einigen Tagen vor den Traualtar treten. Dazu kommt es jedoch nicht, da die junge Frau tödlich verunglückt. Nur wenig später trifft den jungen Grafen ein weiterer Schicksalsschlag, seine Mutter wird tot aufgefunden. Damit wird dem labilen jungen Grafen, der nach dem Tod seines Vaters in Abhängigkeit von seiner Mutter lebte, mit der zusammen er sogar in einem Bett schlief, sein letzter Halt genommen. Sein Verstand verdunkelt sich zunehmend und in der Folge tötet er wahllos junge Frauen der Umgebung. Marta, die Mino bedingungslos liebt, deckt seine Handlungen, zumal sie eigene Schuld auf sich geladen hat. Zusammen mit der Contessa hat sie den Unfall geplant, dem Minos Verlobte zum Opfer fiel und sodann seine Mutter ermordet, als diese sie aus dem Haus werfen wollte. Wie einst Minos Mutter, beherrscht nun sie den jungen Grafen. Allerdings konnte sie nicht verhindern, dass Mino die Leiche Lauras präpariert und in sein Bett gelegt hat. Etwa ein Jahr später erhält Mino Besuch von Lauras jüngerer Schwester Daniela, die Lauras Abbild ist. Marta plant, auch diese umzubringen. Mino ist jedoch davon überzeugt, seine Braut sei zurückgekommen und tötet Marta. Als sich sein Zorn auch gegen die falsche Braut richtet, wird ihm bewusst, dass er immer weniger bei klarem Verstand ist und in den Wahnsinn abzugleiten droht. Als die Polizei eingreift, flieht er mit Daniela, die ihm im Auto hilflos ausgeliefert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film wurde von Panda Società per L'Industria Cinematografica produziert. Auf dem italienischen Filmplakat wird Mino Guerrini unter dem Namen James Warren geführt. Auf dem deutschen Filmplakat zum Filmstart wurde die Schreibweise \"Das 3. Auge\" gewählt. Eine andere Schreibweise ist \"Das Dritte Auge\", ein weiterer Titel \"Killer mit drittem Auge\".", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung, DVD.", "content": "Der Film wurde am 11. Juni 1966 in Italien erstveröffentlicht. In der Bundesrepublik Deutschland war er erstmals am 26. Mai 1967 zu sehen. In Dänemark wurde er unter dem Titel \"Blodige hænder\" im August 1968 und in Frankreich unter dem Titel \"Le froid baiser de la mort\" im Juni 1971 veröffentlicht. In den USA erschien er unter dem Titel \"The Third Eye\". Der Film erschien mit einer deutschen Tonspur am 18. Juli 2002 auf DVD, herausgegeben von der EMS GmbH innerhalb der Reihe „Internationale Filmklassiker“. Dort wird der Titel in der Schreibweise \"Das III. Auge\" geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Auf der Seite \"Schlombies Filmbesprechungen\" wird der Film als „gelungen“ bezeichnet und ausgeführt, Guerrini habe „ein stark gespieltes und düster umgesetztes Psychogramm, welches jeglicher Figur genug Hintergrund und Substanz bescher[e], um mehr zu sein als einer der vielen seelenlosen und unsinnigen Thriller um Psycho-Killer, die den Antrieb ihres Protagonisten nicht verstanden“ hätten, inszeniert und mitverfasst. Abschließend heißt es: „Guerrinis Werk vereint den Stil des gothischen Horrors mit dem des Psycho-Thrillers, und lässt zudem einen verfrühten Hauch Giallo durch das Geschehen wehen, ein Sub-Genre Italiens, das erst in den siebziger Jahren zu dem werden sollte für das es steht.“ Adam Kesher führte für die \"OFDb – Online-Filmdatenbank\" aus: „Mino Guerrini entwirft das abgelegene Schloss des Grafen mit ausgewählter Künstlichkeit als trügerisches Idyll, als pittoreskes Eiland, das moralisch vom Rest der Welt abgehängt ist. Franco Neros theatralisches Spiel fügt sich in die entrückte Atmosphäre aus Gewalt und Perversion und weiß insbesondere in den orgastischen Mordmomenten jene verderbliche Verkopplung von Liebe und Tod zu verbildlichen, an der die Figur leidet. Ein seltsamer kleiner Früh-Giallo, der manchmal brillant, oft aber auch affektiert wirkt.“ In einer weiteren Kritik der \"Online-Filmdatenbank\" heißt es: „Die genretypisch bei den privilegierten Herrschaften angesiedelte Geschichte ist herrlich bösartig, krude und plakativ und zeigt den geistigen und sittlichen Verfall eines degenerierten, inzestuösen Adelsgeschlechts, das in seinen Gemäuern weitestgehend isoliert von der Außenwelt vegetiert und den Bezug zur Realität in erschreckendem Ausmaße verliert. Damit hat ‚Das dritte Auge‘ viel von einem Gothic-Grusler und könnte prinzipiell ebenso im viktorianischen Zeitalter spielen, obgleich er zeitlich anscheinend in der Gegenwart angesiedelt wurde.“ Italo-Western-Star Franco Nero (‚Django‘) sei als Graf Mino in einer „für ihn ungewöhnlichen Rolle“ zu sehen. Bei \"Nightmare-Horrormovies.de\" bekam der Film acht von zehn möglichen Horrorfiguren und die abschließende Bewertung: „‚Das dritte Auge‘ ist ein kleines und unbekanntes Juwel aus Italien, welches von sehr guten Schauspielern und einer guten Story dominiert wird. Leider hat der Film bisher keinen hohen Bekanntheitsgrad und ist eher einzig den Insidern des Genres bekannt.“ Auf der Seite \"The Bloody Pit of Horror\" heißt es, aus technischer Sicht sei das ein ziemlich gelungener Film; Regie, Partitur, Drehbuch und Schauspiel seien allesamt überdurchschnittlich. Es gebe viel Spannung und einige plötzliche Ausbrüche von Gewalt, um wach zu bleiben. Subtext und Implikationen seien für das Jahr 1966 extrem pervers. Franco Nero wird Effektivität in seiner Rolle bestätigt. Die Leistungen der drei Frauen seien ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das dritte Auge (Originaltitel \"Il terzo occhio\") ist ein italienischer Horrorfilm von Regisseur Mino Guerrini aus dem Jahr 1966. Franco Nero ist als junger Graf zu sehen, der in den Wahnsinn abzugleiten droht. ", "tgt_summary": null, "id": 222264} {"src_title": "Leni Larsen Kaurin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Fußballspieler.", "content": "Gaddafi, der auf dem Fußballplatz üblicherweise im offensiven Mittelfeld agiert, spielte lange Zeit als Kapitän von al-Ittihad in Libyen. Zur Spielzeit 2003/04 wechselte Gaddafi in die italienische Serie A zur AC Perugia. Der Verein ging damit als erster europäischer Profiverein in die Geschichte ein, der den Sohn eines (De-facto)-Staatschefs im Kader hatte. Am 5. Oktober 2003 wurde er positiv auf Doping getestet und für drei Monate gesperrt. Sein einziges Ligaspiel für Perugia bestritt er am 2. Mai 2004 gegen Juventus Turin, als er in der 75. Minute für Jay Bothroyd ins Spiel kam. Zu Beginn der Saison 2005/06 unterschrieb er einen Vertrag beim Erstligisten Udinese Calcio. Doch auch hier lief es nicht besser für Gaddafi; der Einsatz am 7. Mai 2005 gegen Cagliari Calcio, bei dem er in der 79. Minute für Barreto ins Spiel kam, war zugleich sein letzter in der Serie A. Nach einer Spielzeit verließ er den Klub wieder und spielte zunächst bei Al-Jamahiriyah. Im Januar 2007 schloss sich der Mittelfeldspieler Sampdoria Genua an. Bis Juni desselben Jahres bestritt er allerdings kein Spiel für die \"Blucerchiati\", die er daraufhin wieder verließ. As-Saadi al-Gaddafi spielte auch für die libysche Nationalmannschaft. Als der damalige italienische Nationaltrainer Libyens, Franco Scoglio, Gaddafi aus sportlichen Gründen auf der Bank ließ, wurde er vom libyschen Fußballverband entlassen. Gaddafi wurde mehrmals, unter anderem 2001, 2002 und 2003 zu Libyens Fußballer des Jahres gewählt. Der politische und finanzielle Einfluss seines Vaters ermöglichte ihm jedoch neben einer besonderen Behandlung in der Heimat – zum Beispiel bewusste Schiedsrichter-Fehlentscheidungen zu Gunsten seines Clubs Al-Ittihad – auch seine Profi-Engagements in Italien.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen in Libyen.", "content": "As-Saadi al-Gaddafi, der mit der Tochter eines Militärkommandanten verheiratet ist, war der Präsident von \"World Navigator Entertainment\", einer Filmproduktionsfirma. Auch war Gaddafi Vereinspräsident von Al-Ittihad. Außerdem war er Vizepräsident der Libyan Football Federation, des Fußballverbands Libyens. Bis Oktober 2003 war Gaddafi zudem Mitglied des Präsidiums seines Lieblingsvereins Juventus Turin. Diese Position war ihm garantiert, da er die \"Libyan Arab Foreign Investment Company (Lafico)\" repräsentierte, die 7,5 % der Anteile an dem italienischen Club hielt. Während des Aufstands in Libyen 2011 war er Oberbefehlshaber von Sondereinheiten und wurde von der Europäischen Union mit einem Einreiseverbot belegt. Auf Gaddafi soll die Änderung der Taktik zurückgehen, dass die Aufständischen im Osten Libyens nicht mehr mit schwerer Infanterie, Panzern und Panzerwagen bekämpft wurden, sondern mit kleinen, schnellen, wendigen Einheiten. Dadurch waren die Regierungseinheiten von alliierten Jagdbombern aus kaum noch von Rebellen zu unterscheiden, so dass sie weniger Angriffen ausgesetzt waren. Am 11. September 2011 erklärte der nigrische Justizminister, dass Gaddafi in Niger, das südliche Nachbarland von Libyen, eingereist ist. Er hat einen Antrag auf politisches Asyl gestellt. Am 29. September 2011 schrieb ihn Interpol zur Fahndung aus. Er wird verdächtigt, sich in seiner Zeit als Präsident des libyschen Fußballverbandes illegal bereichert zu haben. Am 11. November gewährte ihm der nigrische Präsident Mahamadou Issoufou Asyl in seinem Land. Im März 2014 wurde seine Auslieferung nach Libyen bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "As-Saadi al-Gaddafi (; * 25. Mai 1973 in Tripolis) ist ein ehemaliger libyscher Fußballspieler, Fußballfunktionär und Filmproduzent. Er ist ein Sohn von Muammar al-Gaddafi, dem ehemaligen Staatsoberhaupt und Revolutionsführer Libyens und seiner zweiten Frau Safaja Farkash.", "tgt_summary": null, "id": 641986} {"src_title": "Frühling des Lebens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Kameramann Duck trifft fünf Jahre nach dem Krieg in Bosnien und Herzegowina seinen für verschollen gehaltenen, ehemaligen Kollegen Simon Hunt wieder, mit dem er neun Jahre lang als Kriegsberichterstatter in diversen Krisengebieten tätig war. Dieser galt als bester seiner Branche, bis er aufgrund eines Vorfalls im Krieg in Bosnien vor laufender Kamera die Nerven verlor und aufgrund seines Verhaltens gefeuert wurde. Der arbeitslose und verschuldete Simon will Duck dafür gewinnen, Jagd auf den international gesuchten Kriegsverbrecher „Fuchs“ zu machen. Später stellt sich heraus, dass der Fuchs im Bosnienkrieg die Geliebte von Simon ermordet hat, als er ein Massaker in ihrem Heimatdorf anrichtete. Zusammen mit einem jungen Kollegen machen sie sich auf die Suche nach dem Fuchs. Je näher sie ihm kommen, desto mehr Hass schlägt ihnen aus der örtlichen Bevölkerung entgegen. Da sie für ein Team der CIA gehalten werden, werden sie vom Fuchs entführt und sollen umgebracht werden. In letzter Sekunde werden sie gerettet und es wird ihnen nahegelegt, das Land zu verlassen. Da offensichtlich keine Behörde Interesse daran hat, den Fuchs zu fangen, suchen sie ihn erneut auf und überraschen ihn bei der Jagd. Im Kofferraum des Autos verfrachten sie den Fuchs in das Dorf, in dem er vor Jahren das Massaker anrichtete, setzen ihn auf der belebten Hauptstraße ab und fahren weg. Die Bewohner des Dorfes erkennen den Fuchs sofort und gehen auf ihn zu, offensichtlich in der Absicht, ihn zu töten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Bewertungen des Films fielen tendenziell eher schwach aus. So rezensierte Manohla Dargis in der \"New York Times\" vom 7. September 2007, der Film sei eine „missglückte Möchtegerne-Satire“. Er beruhe auf einem Artikel, der nicht wirklich witzig sei und sei selbst nicht witzig. Robert Koehler schrieb in der Zeitschrift \"Variety\" vom 3. September 2007, der Film sei abwechselnd „oberflächlich“ und „amüsant“. Er stehe im Gegensatz zum Film \"Welcome to Sarajevo,\" der immer noch der beste Film sei, der westliche Journalisten im Krieg auf dem Balkan zeige. Die Rückblenden, die den Krieg und den früheren Nervenzusammenbruch von Simon zeigen würden, seien für die Handlung problematisch. Richard Gere biete eine der besten Darstellungen seiner Karriere; Terrence Howard wirke unglaubwürdig. Ferner wurden die „starken“ Leistungen der Nebendarsteller James Brolin, Mark Ivanir, Ljubomir Kerekes und Diane Kruger gelobt. Das Produktionsdesign des „talentierten“ Jan Roelf sorge für „knochenharten“ Realismus; die Filmmusik wirke „beunruhigend“. Schließlich schrieb das \"Lexikon des Internationalen Films\" im \"Filmjahr 2007\" von einer „Friedensfarce nach einer wahren Begebenheit, die ihre satirischen Ansätze nicht zu einer glaubwürdigen Anklage bündelt, sondern eher sogar Gefahr läuft, den Mythos um den nicht zu fassenden Kriegsverbrecher noch zu verfestigen.“", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Die Handlung wurde durch den im Oktober 2001 von Scott Anderson in der Zeitschrift \"Esquire\" veröffentlichten Artikel \"What I Did On My Summer Vacation\" inspiriert. Dort wurde die im Jahr 2001 durchgeführte Suche einer Gruppe westlicher Journalisten nach Radovan Karadžić beschrieben. Der Film wurde in Bosnien und Herzegowina sowie in Kroatien – darunter in Sarajevo und in Zagreb – gedreht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird ist ein international produzierter Spielfilm aus dem Jahr 2007. Regie führte Richard Shepard, der auch das Drehbuch schrieb. Weltpremiere war am 3. September 2007 auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2007. Die breite Veröffentlichung in den Kinos der USA startete am 14. September 2007; der Kinostart in Deutschland war am 29. November 2007. Im deutschen Fernsehen war der Film erstmals am 5. Februar 2010 bei VOX zu sehen.", "tgt_summary": null, "id": 1405277} {"src_title": "Limeshain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sophia Charlotte war die uneheliche Tochter des Kurfürsten Ernst August von Hannover (1629–1698) und dessen jahrelanger Mätresse Gräfin Clara Elisabeth von Platen (1648–1700), die die Drahtzieherin in der „Königsmarck-Affäre“ war. Deren Ehemann Franz Ernst von Platen-Hallermund (1631–1709) wurde offiziell als Vater angesehen. Im Jahre 1701 heiratete Gräfin Sophie Charlotte in Hannover den Baron Johann Adolph von Kielmansegg (1668–1717). Aus der Ehe gingen zwei Kinder, Charlotte (1703–1782) und Georg Ludwig (1705–1785), hervor. Sophie Charlotte hatte ein inniges Verhältnis zu ihrem Halbbruder Georg Ludwig und ihr Mann war Oberststallmeister beim Herzog. Dank der Gunst Georg Ludwigs erwarb sie das Gelände des späteren Welfengartens. In ihrem Auftrag entwarf der französische Architekt Louis Remy de la Fosse 1713 das Schloss Monbrillant, das zwischen 1717 und 1720 von Johann Christian Böhme als Lustschloss auf dem Puttenser Berge erbaut wurde. Im Jahre 1714 starb Königin Anne, und gemäß dem Act of Union 1707 wurde Herzog Georg Ludwig als Georg I., König von Großbritannien und Irland. Sophia Charlotte folgte ihm zusammen mit ihrer Familie und seiner Mätresse, Gräfin Melusine von der Schulenburg (1663–1747), nach London. Die Baronin mischte sich gleich unter die britische Höflinge, die sie als Mätresse des neuen Königs ansahen, und konkurrierte mit der eigentlichen Geliebten. Das Kronprinzenpaar, Caroline und Georg August, lehnten beide Frauen ab. Beim Südsee-Fond spekulierte sie erfolgreich mit und erzielte ein beachtliches Vermögen. 1721 wurde ihr die irische Peerwürde mit dem Titel Countess of Leinster und ein Jahr später die britische Peerwürde Countess of Darlington sowie der nachgeordnete Titel \"Baroness of Brentford\" verliehen. Die drei Titel waren allerdings nicht vererblich. Die Gräfin starb am 20. April 1725 in ihrem Haus in der James Street und wurde in der Westminster Abbey bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gräfin Sophia Charlotte von Platen-Hallermund, spätere \"Baronin von Kielmansegg, Countess of Leinster und Darlington\" (* 10. April 1675 in Osnabrück; † 20. April 1725 in London) war eine deutsch-britische Adlige und die Halbschwester des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg und späteren britischen Königs, Georg I.", "tgt_summary": null, "id": 857378} {"src_title": "Pontiac Executive", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Jindal ist der Sohn einer hinduistischen Familie indischer Abstammung; sein Vater Amal stammt aus der nordindischen Region Punjab, wo seine der Kaste der Bania angehörigen Eltern ein kleines Lebensmittelgeschäft betrieben. Amal studierte Ingenieurwesen und heiratete 1969 Raj, eine Doktorin der Physik; gemeinsam wanderten sie 1971 kurz vor Geburt des ersten Sohnes in die Vereinigten Staaten aus, wo Amal ein Stipendium für die Louisiana State University antrat. Die Eltern arbeiteten als Ingenieur bzw. in der Datenverarbeitung der Staatsverwaltung. Ihr Sohn ließ sich bereits als Kind – nach einem Charakter aus der TV-Serie \"The Brady Bunch\" – „Bobby“ nennen und konvertierte an der Baton Rouge High School zum Katholizismus, ließ sich später taufen und macht seine Herkunft öffentlich kaum zum Thema. Bobby Jindal besuchte ab 1988 die Brown University in Providence (Rhode Island), die er in den Fächern Biologie und Politik abschloss. Danach erwarb er den Master in Politikwissenschaft als Rhodes-Stipendiat am New College der University of Oxford. Ab 1994 arbeitete Jindal als Unternehmensberater für einige der umsatzstärksten Firmen (Fortune Global 500) bei McKinsey & Company. 1996 trat er in den öffentlichen Dienst ein, als er Minister Louisianas („secretary“) für Gesundheit und Krankenhäuser wurde. In diesem Amt gelang es ihm, die Verluste des öffentlichen Gesundheitssystems in Höhe von 400 Millionen US-Dollar durch Kürzungen in einen Gewinn umzuwandeln. 1998 wurde er Geschäftsführer der „National Bipartisan Commission on the Future of Medicare“, einer überparteilichen Kommission befasst mit der US-weiten Gesundheitspolitik. Nach Abschluss dieser Arbeit wurde Jindal Präsident der Behörde, die für die sekundäre Bildung Louisianas verantwortlich ist („University of Louisiana System“). Berufen von Präsident George W. Bush, arbeitete Jindal von 2001 bis 2003 als Leiter der Abteilung für Planung und Auswertung („Assistant Secretary of Planning and Evaluation“) des US-Gesundheitsministeriums. 1997 heiratete er Supriya Jolly, mit der er drei Kinder hat.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Jindal bewarb sich bei der Gouverneurswahl in Louisiana im November 2003 erstmals um ein politisches Amt. Der als republikanisches „Wunderkind“ gefeierte 32-Jährige unterlag dabei jedoch der Demokratin Kathleen Blanco mit vier Prozentpunkten Rückstand, nachdem er in Umfragen und im ersten Wahlgang geführt hatte. Diese Entwicklung ist teilweise damit begründet worden, dass Jindals Kürzungen in der Gesundheitsverwaltung als Politik auf dem Rücken der Armen dargestellt wurden, was bei weniger wohlhabenden, schlecht ausgebildeten Wählern, vor allem Weißen im Norden des Bundesstaates, auf Resonanz gestoßen sei. Im November 2004 trat Jindal bei der Wahl zum US-Repräsentantenhaus an und erreichte erstmals einen Sieg in einer politischen Abstimmung. Er gewann das Mandat für den 1. Kongresswahlbezirk von Louisiana und vertrat diesen von 2005 bis 2007 im US-Repräsentantenhaus. Bei der Kongresswahl im November 2006 wurde er mit 88 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Im Kongress gehörte er den Ausschüssen für Ausbildung und Arbeit, innere Sicherheit und natürliche Ressourcen an. Am 20. Oktober 2007 gewann Jindal die Gouverneurswahl in Louisiana mit 54 Prozent der Stimmen und trat dieses Amt am 14. Januar 2008 als Jüngster überhaupt und erster Nicht-Weißer seit Pinckney Benton Stewart Pinchback 1873 an. Jindal war zudem der erste Gouverneur eines US-Bundesstaates mit indischer Abstammung. Nach der Flutkatastrophe durch den Hurrikan Katrina, die eine Massenemigration junger und gebildeter Einwohner hervorgerufen und Louisiana ökonomische und demographische Schwierigkeiten hinterlassen hatte, galt der aufstrebende, als politisches Talent von nationalem Rang geltende Jindal als Hoffnungsträger, der sich vom Klientelismus und den häufigen Skandalen der regionalen politischen Elite abhob. Als erstes Gesetz führte Jindal – entsprechend seinem zentralen Wahlversprechen – nach wenigen Tagen im Amt umfassende neue Ethikregeln für die dortigen Politiker ein, die als die korruptesten der Vereinigten Staaten bekannt waren, deren Wirksamkeit jedoch in den Folgejahren bezweifelt wurde. Im Oktober 2011 wurde Jindal mit 65 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Einige Medien spekulierten darüber, ob Jindal von John McCain, dem republikanischen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl 2008, zum Running Mate und damit zum Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten berufen würde; während McCain als zentristischer Kandidat galt, hätte Jindal das rechte und religiöse Spektrum abdecken können. Dazu kam es nicht; McCain verlor in der allgemeinen Wahl gegen Barack Obama. Als der republikanische Kandidat bei der folgenden Wahl, Mitt Romney, im November 2012 wiederum gegen Obama verloren hatte, wurde Jindal in den Medien als möglicher nächster Kandidat gehandelt. So erschien im selben Monat ein Artikel über Jindal im \"Time Magazine\" mit dem Titel „2016: Let’s Get The Party Started“. Im ersten Halbjahr 2013 ging laut Umfragen die Zustimmung zu Jindal in Louisiana deutlich zurück, und es gelang ihm auch in den folgenden beiden Jahren nicht, seine Umfragewerte deutlich zu verbessern. Nachdem der Haushalt des Bundesstaates in große Schwierigkeiten geraten und Jindal gezwungen war, sein Versprechen, die Steuern nicht zu erhöhen, aufzugeben, erklärten sich im November 2015 nur noch 20 Prozent der Einwohner des Bundesstaats mit Jindals Amtsführung zufrieden, unzufrieden waren sogar 55 Prozent der Anhänger der Republikaner. Jindal kündigte im Juli 2015 an, sich um die Nominierung der Republikaner für das Amt des US-Präsidenten zu bewerben. Seine Umfragewerte im dichtgedrängten Bewerberfeld von zeitweilig 17 Kandidaten blieben stets im einstelligen Prozentbereich; Mitte November 2015 gab er seinen Ausstieg aus der Vorwahl bekannt. Die Politikwebsite \"FiveThirtyEight\" analysierte, Jindals Kandidatur sei an ihren Widersprüchen gescheitert: Einerseits habe Jindal als einziger Kandidat durch detaillierte, ernsthafte Konzeptionen etwa zur Gesundheitspolitik versucht, das Partei-Establishment hinter sich zu versammeln, auf der anderen Seite habe er durch markige Worte an die rechtskonservative religiöse Basis zu appellieren versucht, was ihm weder ausreichende Finanzen noch Wähler-Unterstützung eingebracht habe. Für die Gouverneurswahl im Oktober und November 2015 war Jindal wegen Amtszeitbegrenzung von einer weiteren Kandidatur ausgeschlossen. Seine Gouverneurszeit endete am 11. Januar 2016 mit der Vereidigung seines Nachfolgers, des Demokraten John Bel Edwards. Während die meisten politischen Kommentatoren für die Amtszeit des bis zuletzt unpopulären Jindal – mit einer Zustimmung von etwa 20 Prozent war nur der skandalumgebene Gouverneur Sam Brownback zur gleichen Zeit unbeliebter – eine negative Bilanz zogen, lobte die größte Tageszeitung des Bundesstaats, \"The Advocate\", Jindal habe die früher theatralische politische Kultur Louisianas verändert und dem Bundesstaat bundesweite und internationale Statur sowie wirtschaftlich Investitionen verschafft, auch wenn seine radikalen Haushaltskürzungen eher dem Kalkül der republikanischen Präsidentschaftsvorwahl als dem Wohl der Bürger gedient hätten. Jindal selbst sah seine Entscheidungen im Rückblick als richtig an und stellte besonders die Veränderungen im Bildungssystem – er hatte unter anderem Bildungsgutscheine eingeführt – heraus. Er kündigte an, sich in die Privatwirtschaft zurückzubegeben, schloss aber ein nochmaliges Antreten für ein politisches Amt nicht aus.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Standpunkte.", "content": "Politisch vertritt Jindal konservative Positionen. Fiskalpolitisch plädiert er entsprechend der republikanischen Parteilinie für weniger Steuern, weniger Ausgaben und weniger Schulden. Er ist entschiedener Abtreibungsgegner, selbst bei Vergewaltigung, Inzest, oder die Gesundheit der Mutter bedrohenden Schwangerschaften (Pro-Life). Allerdings befürwortet er postkoitale Empfängnisverhütung bei Vergewaltigungen und medizinische Eingriffe um das Leben der Mutter zu retten, auch wenn dies zu einer Abtreibung führt. Des Weiteren steht er der Stammzellforschung ablehnend gegenüber, lehnt Einschränkungen des Rechts auf Waffenbesitz ab und genießt die Unterstützung der einschlägigen Interessengruppen wie des National Right to Life Committee und der Vereinigung Gun Owners of America. Jindal wurde wegen seiner Zustimmung zur Aufhebung des Moratoriums für Offshore-Bohrungen nach Öl und Gas vor der amerikanischen Küste von Umweltaktivisten und auch innerparteilich kritisiert und erhielt 2006 für sein Abstimmungsverhalten in Umweltfragen von der \"League of Conservation Voters\" eine Übereinstimmung von nur 8 Prozent. Im Juni 2008 unterschrieb Jindal ein Gesetz, das an den Schulen Louisianas die Lehre von sogenannten \"Intelligent-Design\"-Theorien erlaubt, weswegen ihn verschiedene Wissenschaftsorganisationen scharf angriffen. Er lehnt außerdem gleichgeschlechtliche Ehen ab. Kurz vor Ende seiner Amtszeit als Gouverneur begnadigte Jindal 21 Personen, insgesamt deutlich weniger als die Gouverneure vor ihm, was ihm Kritik einbrachte, da Louisiana weltweit eine der höchsten Gefangenschaftsraten pro Kopf hat.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "Jindal hat in verschiedenen Fachzeitschriften zur Gesundheitspolitik veröffentlicht, darunter im \"Journal of the American Medical Association\". Ein Aufsatz, den er 1994 an der Universität Oxford in einer katholischen Zeitschrift über Teufelsaustreibungen veröffentlichte, wurde in der späteren politischen Auseinandersetzung immer wieder Thema. 2010 veröffentlichte Jindal unter seinem Namen das Buch \"Leadership and Crisis\", das sich mit Jindals Biographie und politischem Wirken beschäftigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Piyush „Bobby“ Jindal (* 10. Juni 1971 in Baton Rouge, Louisiana) ist ein amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Jindal war von Januar 2008 bis Januar 2016 Gouverneur des Bundesstaates Louisiana. Er bewarb sich im Sommer 2015 erfolglos für die Nominierung seiner Partei in der Vorwahl der US-Präsidentschaftswahl 2016. Nach einer kurzen Tätigkeit in der Privatwirtschaft hatte Jindal ab 1996 in verschiedenen öffentlichen Ämtern gedient und war 2005 bis 2007 für Louisiana Mitglied des US-Repräsentantenhauses.", "tgt_summary": null, "id": 1471019} {"src_title": "Werner K. Rey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Trailer und Screenshots.", "content": "Zehn Tage nach der offiziellen Ankündigung veröffentlichte der Publisher 2K Games auf der offiziellen Website von \"Mafia II\" den ersten Trailer des Spiels. In dem 1:36 Minuten langen Video werden erste Eindrücke der Spielumgebung und der neuen Charaktere geboten. Zusätzlich dazu wurden auch Bilder und Wallpaper veröffentlicht, die weitere Eindrücke bieten. Ein neuer Trailer wurde in den USA am 15. Dezember 2008 im Rahmen der Spike Video Game Awards 2008 ausgestrahlt. IGN veröffentlichte am 28. Mai 2009 einen exklusiven E3 Trailer. Das Video zeigt die Mission \"The Buzzsaw\".", "section_level": 1}, {"title": "Informationen zum Spiel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung des zweiten Teils knüpft nicht an die des Vorgängers an. Somit ist Mafia II eigentlich keine direkte Fortsetzung von Mafia, jedoch gibt es eine Handlungsüberschneidung, da Vito mit seinem besten Freund Joe, Thomas Angelo, den Protagonisten aus \"Mafia\", eliminieren muss. Das Spiel, angesiedelt in den 1940er und 1950er Jahren, beginnt kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges in der fiktiven Stadt Empire Bay in den USA. Der junge Vito tritt in die US Army ein, um nach einem Juwelenraub nicht ins Gefängnis zu müssen. Bei einem Einsatz in Sizilien bekommt er es das erste Mal mit der Cosa Nostra, der sizilianischen Mafia, zu tun: Der ortsansässige Mafiaboss bringt die Faschisten dazu, sich den Amerikanern zu ergeben. Als er aufgrund einer Verletzung Heimaturlaub bekommt, hilft ihm sein alter Freund Joe, der Kontakte zur Unterwelt unterhält, von seinem Dienst in der US-Army freigestellt zu werden. Vito erfährt, dass sein toter Vater hohe Geldschulden hinterlassen hat. Um seine Schwester vor Kredithaien zu schützen, beginnt er zusammen mit Joe kleine Aufträge auszuführen, um an Geld zu kommen. Die beiden geraten an die Mafiafamilie Clemente und werden in die Auseinandersetzung mit den Familien Vinci und Falcone hineingezogen. Vito verkauft gestohlene Wertmarken an mehrere Tankstellen. Nach einem Verrat kommt Vito dafür ins Gefängnis, lernt dort Leone Galante kennen, der ihn nach verkürzter Zeit herausholen kann und ihn in die Falconefamilie einführt. Dort arbeiten sich Vito und Joe hoch, bis sie als vollwertige Mitglieder in die Familie aufgenommen werden. Das neue schöne Leben von Vito endet abrupt, als ein Mitglied einer irischen Gang sein Haus anzündet, weil er im Gefängnis deren Boss Brian O'Neil getötet hat. Ohne Geld und Wohnung beschließen Vito und Joe zusammen mit ihrem Bekannten Henry Tomasino auf eigene Faust Geld zu verdienen. Sie leihen sich eine hohe Geldsumme bei Bruno Levine, womit sie Drogen bei den chinesischen Triaden erwerben, um sie weiter zu verkaufen. Henry wird jedoch von Mitgliedern der Triaden umgebracht. Bei ihren Racheaktionen finden Vito und Joe heraus, dass Henry als Undercoveragent für das FBI gearbeitet haben soll. Es beginnt ein Krieg der Triaden gegen die Mafia und die Behörden greifen auch ein. Um sich zu retten, schließt Vito mit Leone Galante und einem Anführer der Triaden den Deal ab, den Mafiaboss Falcone umzubringen, welcher sich zusammen mit Joe in einem Observatorium aufhält. Falcone verlangt von Joe, Vito zu töten. Der schätzt jedoch die Freundschaft höher ein und unterstützt Vito bei seinem Auftrag. Nach dem harten Kampf freuen sich beide, die Situation bereinigt zu haben. Joe und Vito werden vor dem Observatorium von Leo Galantes Männern in zwei unterschiedliche Fahrzeuge gebeten. Das Spiel endet damit, dass das Auto mit Joe abbiegt, während das Auto mit Vito und Leo weiter geradeaus fährt. Joe soll offenbar getötet werden. Leo weist Vito darauf hin, dass Joe nicht Bestandteil des Deals war.", "section_level": 2}, {"title": "Charaktere.", "content": "Der Protagonist des Spiels ist der ehemalige Soldat Vittorio Scaletta, genannt Vito, der in den Zweiten Weltkrieg zog, um einer Gefängnisstrafe nach einem fehlgeschlagenen Juwelierraub zu entgehen. Er arbeitet zusammen mit Joe Barbaro und Henry Tomasino für den Mafiaboss Falcone, der ein Bistro an der Eastside besitzt. Gemeinsam mit Eddie ziehen Vito und Joe los, um Aufträge für die Familie zu erledigen. Ein erster Auftraggeber Vitos ist der Mechaniker Mike „Mikey“ Brusky, welcher ihn als Autodieb anheuert.", "section_level": 2}, {"title": "Features.", "content": "Vito verfügt im Spiel über Geld, mit dem er sich neue Kleidung oder Waffen kaufen, das Fahrzeug tanken oder Essen gehen kann. Das Gerücht, dass gegessen werden muss, um zu überleben, wurde dementiert – ebenso gibt es keine Fitnessstudios in Empire Bay. Nahrung dient lediglich dazu, verloren gegangene Lebensenergie wiederherzustellen. Um an Geld zu kommen, kann der Spieler Läden ausrauben, Autos bei Mike Brusky verschrotten oder seltene Wagen am Hafen verkaufen. All diese Handlungen sind für den eigentlichen Fortschritt im Spiel aber nicht notwendig.", "section_level": 2}, {"title": "Stadt.", "content": "Mafia II spielt in der fiktiven Metropole Empire Bay. Ähnlich wie Lost Heaven aus dem Vorgängerspiel dienen die Grundzüge amerikanischer Großstädte als Vorlage, die Stadt ist dabei kleiner als im Vorgängerspiel. Das Restaurant DeLucas befindet sich in einem östlichen Viertel. In dem Trailer ist eine Hochbahnlinie zu erkennen. Die Texturen der städtischen Umgebung wurden gegenüber Lost Heaven verbessert. Im Trailer sind neben DeLucas Restaurant auch eine Lagerhalle und ein Gebäude mit asiatisch anmutender Innenausstattung Handlungsschauplatz. Ein Screenshot zeigt Hafenanlagen mit einem größeren Frachtschiff im Hintergrund. Drei unterschiedliche Familien beherrschen die Unterwelt Empire Bays: die Clemente, die Vinci und die Falcone. Die Stadt besteht aus 19 Bezirken: Sand Island, Hunters Point, Greenfield, Kingston, Dipton, Riverside, Highbrooke, Hillwood, Uptown, Little Italy, Westside, Eastside, Chinatown, Midtown, Southport, Port, Oyster Bay, South Millville, North Millville. Die Stadtgröße umfasst ca. 20 km2.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Bei den zur Verfügung stehenden Fahrzeugen handelt es sich um Originalmodelle, die unter den bereits aus Mafia bekannten fiktiven Markennamen (wie zum Beispiel \"Lassiter\" für \"Cadillac\" oder \"Smith\" für \"Ford\", war im Vorgänger Bolt) durch die Straßen von Empire Bay gelenkt werden können. Die knapp 50 unterschiedlichen Autos werden dabei mit der Zeit dreckig und können gewaschen werden. Außerdem müssen sie regelmäßig betankt werden, um einen Stillstand des Fahrzeugs zu verhindern. Ein realistisches Schadensmodell mit Dellen, Kratzern und zersplitterten Scheiben und verschiedenfarbige Modelle gibt es ebenso. Wird der Benzintank getroffen, kann ein Auto unter Umständen explodieren. An den Fahrzeugen können Nummernschilder, Farbe und Reifen gewechselt werden. Außerdem können Fahrzeuge des Weiteren bis zu drei Stufen getunt werden und werden somit schneller. Das Stehlen von Autos ist außerdem anders gelöst, als dies im ersten Spiel der Fall war (ein Minispiel, bei dem man Stifte im Schloss in die richtige Position bringen muss). Dafür kann der Spieler bereits von Beginn an auf alle Autos zugreifen. Neben Autos und Lastwagen sind auch Busse in der Stadt unterwegs. Defekte Autos, die nicht mehr fahrtüchtig sind, können von der jeweiligen Spielfigur (Vito, Joe oder Jimmy) notdürftig an der Motorhaube geflickt werden. In der Stadt gibt es auch eine Bahn, die der Spieler aber nicht benutzen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Waffen.", "content": "Auf den ersten Screenshots zum Spiel sowie in den verschiedenen Trailern ist bereits eine Vielzahl von Waffen zu erkennen. Hier eine Liste der bekannten Waffen: Colt M1911, S&W Modell 19, Mauser C96, Thompson 1928, Thompson M1A1, Beretta Model 38A, M1 Garand, Karabiner 98k, Remington 870 Field Gun, MG 42, MP 40, M3 Grease Gun, Handgranaten und Molotowcocktail.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Mafia II\" erhielt von der Fachpresse durchgehend gute Wertungen im Bereich der 85 %, erreicht laut Kritikern aber nicht die Qualität von Grand Theft Auto IV. GameStar vergab 85 % und bezeichnet den Titel als „Gangster-Epos mit toller Story“. PC Games, GamePro und die Website 4Players vergaben ebenfalls 85 %. Computer Bild Spiele beurteilte \"Mafia II\" als \"gut\" (1,80). In den Reviews wurde \"Mafia II\" für seine Grafik, Missionen, Musik, Geschichte und die Atmosphäre gelobt. Negativ fielen die oft zu weit auseinander liegenden Checkpoints und die verbesserungswürdige KI auf. GamePro bemängelte, dass die offene Spielwelt nicht genutzt wird. Zusätzlich wurde die Szene, in der Henry Tomasino von den Triaden ermordet wird, als unangemessen und verstörend für einige Spieler kritisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Synchronisation.", "content": "Bereits im ersten Teil trug die deutsche Synchronisation sehr zur Atmosphäre des Spieles bei. So wurde z. B. der dem Schauspieler Joe Pesci (Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia) nachempfundene Charakter Paulie von Pescis deutscher Stimme Mogens von Gadow gesprochen. In den veröffentlichten deutschen Trailern zu Mafia II waren bereits Thomas Danneberg (spricht u. a. John Travolta, Arnold Schwarzenegger) als der Mafiaboss DeLuca, David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale) als Henry sowie Tobias Meister (Brad Pitt, Sean Penn) als Joe zu hören. Die fertige Synchronfassung des Spieles wurde nicht wie die Trailer in Berlin aufgenommen, sondern bei Coda Entertainment GmbH & Co. KG in München. Synchronregie führte Kai Taschner, welcher auch für das Dialogbuch verantwortlich war. In weiteren Rollen finden sich noch Sonja Reichelt, Manfred Erdmann, Marieke Oeffinger, Tobias Lelle, Gerhard Acktun, Thomas Rau, Stefan Günther, Andreas Neumann, Ilona Grandke, Beate Pfeiffer und Matthias Klie.", "section_level": 2}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Mafia II enthält einen Soundtrack, der von der Prager FILMharmonie eingespielt wird. Außerdem gibt es drei verschiedene Radiosender (Empire Central Radio, Empire Classic Radio und Delta Radio) die mit über 100 Songs der 40er und 50er nicht nur im Fahrzeug gehört werden können, sondern ihren Weg auch in verschiedene Lokalitäten finden. Neben Doris Day und Bing Crosby sind auch Lieder von Dean Martin und Louis Prima enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "Zusätzliche Inhalte.", "content": "Für das Hauptspiel existiert eine Reihe zusätzlicher Inhalte, bei Steam als DLC bezeichnet. Die Pakete Vegas Pack, Renegade Pack, War Hero Pack und Greaser Pack sind für PC, PS3 und Xbox erhältlich. Sie wurden in Deutschland zunächst exklusiv an Vorbesteller bestimmter Handelsketten ausgegeben und erst ab 28. September 2010 bei Steam zum Kauf angeboten. Sie ergänzen das Spiel um ein oder zwei zusätzliche Autos und ein oder zwei zusätzliche Kleidungsstile für die Hauptfigur. Das Made Man Pack hat ebenfalls diesen Umfang, ist für dieselben Plattformen verfügbar und wird ausschließlich zusammen mit der Collector's Edition des Spiels verkauft. Die Downloadpakete \"Jimmy's Vendetta\" und \"Betrayal of Jimmy\" fügen dem Spiel hingegen eine neue Figur und neue Missionen hinzu. Die Erweiterung \"Joe's Adventures\" erschien am 23. November 2010 für PC, PlayStation 3 und Xbox 360. Man erfüllt neue Missionen aus der Sicht von Vitos Freund Joe Barbaro in der Zeit in der Vito im Gefängnis sitzt. Insgesamt handelt es sich um drei zusätzliche Story-Packs und vier sogenannte Style-Packs. Im März 2011 erschien für PC, PS3 (Platinum-Reihe) und Xbox eine Directors Cut-Version von Mafia II, welcher neben dem Hauptspiel zusätzlich alle bislang verfügbaren Downloadinhalte (DLC) enthält.", "section_level": 2}, {"title": "Mehrspieler-Modifikation.", "content": "Am 12. Juni 2012 wurde die Betaversion einer Modifikation, die dem Spiel einen Mehrspieler-Modus hinzufügt, angekündigt.", "section_level": 2}, {"title": "Demo.", "content": "Am 10. August 2010 wurde eine Demo veröffentlicht, die die Mission „The Buzzsaw“ in leicht veränderter Form beinhaltet und zehn Minuten freie Spielzeit in einem westlichen Teil von Empire Bay bietet. Die Demo ist für den PC über Steam herunterladbar. Besitzer einer PlayStation 3 können sich die Demo aus dem PlayStation-Store herunterladen, wobei die Demoversion wegen der USK-18-Einstufung allerdings nicht im deutschen PlayStation-Store erhältlich ist. Besitzer einer Xbox 360 können die Demo vom XBox-Live-Marktplatz herunterladen, falls sie im Besitz einer Goldmitgliedschaft sind.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In Mafia II spielt man die Ermordung des Protagonisten aus dem Epilog des ersten Teils, Thomas ‚Tommy‘ Angelo. Dieser wird von Joe Barbaro erschossen, welcher von Vito Scaletta begleitet wird. Der, während Vito Scalettas Gefängnisaufenthaltes vorgestellte, Nebencharakter Pepe hat eine starke Ähnlichkeit zum gleichnamigen Charakter aus Mafia I. Dieser wird in der Mission \"Bon Appetit\" als erfolgreicher Koch und persönlicher Freund Don Salieris vorgestellt. Es kann sich jedoch nicht um ebendiesen Pepe handeln, da er im weiteren Missionsverlauf getötet wird. Unterstützt wird die Ähnlichkeit der beiden Charaktere zudem dadurch, dass Leo Galante Pepe in einer Zwischensequenz auffordert ein selbstgekochtes Gericht abzuschmecken. Während Vito Scalettas Gefängnisaufenthaltes kann man einen Gefängnisinsassen beobachten, der dem \"Der-Herr-der-Ringe\"-Charakter Gollum nachempfunden ist. Dieser befindet sich auf dem Gefängnishof, als Vito Leo Galante ausfindig machen soll. Der Häftling hockt wie Gollum auch mit angewinkelten Armen alleine auf dem Boden und spricht in derselben Art und Weise wie der HDR-Charakter. In der ganzen Stadt sind Fahndungszettel an den Hauswänden verteilt. Bei den darauf abgebildeten Verbrecherfotos handelt es sich um das Entwicklerteam von Mafia II. Als weiteres Sammelobjekt gibt es Playboymagazine. Dies stellt allerdings eine historische Unkorrektheit dar, da das erste Playboymagazin im Jahre 1953 erschien, also erst nach der Zeit, in der Mafia 2 spielt. Bei den abgebildeten Frauen handelt es sich um Playmates, die in den 1950er und 1960er Jahren im Playboy erschienen. In einigen Dialogen, welche unter anderem von Fußgängern geführt werden, wird mehrmals auf Lost Heaven, den Spielort des Vorgängers, Bezug genommen. So wundern sich zwei italienischstämmige Passanten, warum die Polizei in Lost Heaven so rabiat war und dies in Empire Bay nicht mehr der Fall ist. In Mafia II gibt es eine Reihe von Bezügen zu Filmen und historischen Ereignissen. Beispielsweise gibt es mehrere Parallelen zu Marlon Brando und einigen seiner Filme. Die Hafenszenen sind stark von der Handlung im Film Die Faust im Nacken beeinflusst, in dem Brando einen jungen Boxer spielt, der zunächst in der Gunst der brutalen Gewerkschaftsbosse der Hafenarbeiter steht und sich anschließend gegen sie stellt. Zudem trägt Hauptcharakter Vito die Gesichtszüge von Brando und hat den Vornamen von Brandos Rolle in Der Pate bekommen. Im Trailer zum Spiel trägt er dazu sogar die Holzfällerjacke, die Brando in Die Faust im Nacken trägt und im Spiel selbst tragen diverse Biker das berühmte Outfit das Brando in Der Wilde trägt. Auch finden sich, wie im ersten Mafia Teil viele Anspielungen auf Filme wie Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia, Casino und Der Pate. Im Stadtteil \"Highbrock\" hat sogar ein Haus das exakte Aussehen der Villa aus der Serie und den Filmen zu The Addams Family. Die Stimme von Leo Galante wurde von Norbert Gastell gesprochen, der unter anderem als die Stimme von Homer Simpson bekannt ist. Das fiktive Automodell Shubert 38 weist eine starke Ähnlichkeit zum in Mafia I vorkommenden Automodell Shubert Six Extra auf.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolger.", "content": "Am 28. Juli 2015 wurde Mafia III offiziell angekündigt. 2K Games fungiert bei diesem Spiel wieder als Publisher, allerdings wurde zwischenzeitlich die Schließung von 2K Czech angekündigt, daher übernimmt nun Hangar 13 die Entwicklung. Eine erste Präsentation fand im Rahmen der Gamescom am 5. August 2015 statt. Mafia III wurde am 7. Oktober 2016 veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mafia II (oder Mafia 2) ist ein Videospiel und der Nachfolger von Mafia. Im Vergleich zum Vorgänger enthält es eine neue Grafik-Engine, neue Charaktere und eine neue Zeitspanne. Das Spiel ist am 27. August 2010 für Windows und die Konsolen Xbox 360 und PlayStation 3 erschienen. Der Director’s Cut für macOS wurde von Feral Interactive am 1. Dezember 2011 veröffentlicht. Für das Skript konnte erneut Daniel Vávra gewonnen werden, der bereits für die Handlung im Vorgängerspiel verantwortlich war. Am 19. Mai 2020 wurde mit \"Mafia II: Definitive Edition\" eine Remaster-Version des Spiels für PC, PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 323710} {"src_title": "Willie D. Burton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie, Studium und diplomatische Laufbahn.", "content": "Lukanow war der Sohn des späteren Vizeministerpräsidenten und Außenministers von 1956 bis 1961, Karlo Lukanow, der mit seiner kommunistisch geprägten Familie im Exil in der Sowjetunion lebte. Sein Großvater Todor Lukanow engagierte sich ebenfalls in führender Position in der Kommunistischen Partei und überstand nach seiner Emigration in die Sowjetunion den Großen Terror unter Josef Stalin. Er selbst absolvierte ein Studium am Institut für Auswärtige Beziehungen in Moskau, das er 1963 mit der Graduierung abschloss. Im gleichen Jahr trat er der damals herrschenden Bulgarischen Kommunistischen Partei (BKP) (\"Balgarska Komunisticeska Partija\") bei und in den Diplomatischen Dienst ein. Von 1963 bis 1965 war er zunächst Mitarbeiter der Abteilung COMECON des Außenministeriums. Anschließend wurde er Leiter der Abteilung Internationale Organisationen. Von 1969 bis 1972 fand er eine Verwendung als Erster Sekretär und zugleich Geschäftsträger der Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen in Genf. In den folgenden Jahren machte er in der Volksrepublik Bulgarien eine Karriere innerhalb der kommunistischen Regierung.", "section_level": 2}, {"title": "Minister und Aufstieg zum Ministerpräsidenten.", "content": "Am 1. Februar 1972 wurde er zunächst Vizeminister und bereits am 31. Oktober 1973 Minister für Außenhandel in der Regierung von Stanko Todorow. Während seiner Amtszeit bis 16. Juni 1976 war er 1974 bis 1975 auch Vorsitzender des Rates für Handel und Entwicklung der UNO. Am 17. Juni 1976 erfolgt seine Ernennung zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates sowie zum Vorsitzenden des Komitees für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Zugleich wurde er zum Kandidaten des Zentralkomitees (ZK) der BKP sowie zum Abgeordneten der Großen Nationalversammlung gewählt. Bereits ein Jahr später erfolgte seine Wahl zum Mitglied des ZK der BKP sowie zum Mitglied des Nationalrates der Vaterländischen Front, einer kommunistischen Massenorganisation. 1979 wurde er zum Kandidaten des Politbüros des ZK gewählt und gehörte damit bereits dem erweiterten Führungsgremium der BKP an. Zusätzlich war er 1980 bis 1981 Vorsitzender des Exekutivrates der COMECON und später Vorsitzender der Währungskommission des ZK der BKP. Am 18. August 1987 gab er sein Amt des Stellvertretenden Ministerpräsidenten ab und wurde stattdessen Minister für auswärtige Wirtschaftsbeziehungen. Als Minister hatte er maßgeblichen Einfluss auf den Sturz des Staatsratsvorsitzenden und Generalsekretärs der BKP, Todor Schiwkow, am 10. November 1989. Am 17. November 1989 trat er dann als Minister zurück. Am 8. Februar 1990 wurde er als Nachfolger von Georgi Atanassow letzter Vorsitzender des Ministerrates. Als solcher legte er im März 1990 ein Moratorium zum Stand der Auslandsschulden vor. Aus den im Juni 1990 abgehaltenen Wahlen zur Großen Nationalversammlung ging die im April 1990 zur Bulgarischen Sozialistischen Partei (BSP) umbenannte BKP mit 211 von 400 Mandaten mit einer absoluten Mehrheit hervor. Im September 1990 wurde er zum Stellvertretenden Vorsitzenden der BSP gewählt. In dieser Zeit gehörte er den Runden Tischen zur Auflösung der Volksrepublik und Vorbereitung der Gründung der Republik Bulgarien an. Nach der Gründung der Republik Bulgarien am 15. November 1990 trat er am 7. Dezember als Vorsitzender des Ministerrates zurück und übergab das Amt mit der nunmehrigen Bezeichnung Ministerpräsident an Dimitar Popow. Am 27. August 1991 trat er von seinem Amt des Stellvertretenden Vorsitzenden der BSP zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Verhaftung und Ermordung.", "content": "In den folgenden Jahren blieb er bis zu seinem Tod als Abgeordneter Vertreter der BSP in der Nationalversammlung. Auf Antrag des Generalstaatsanwalts wurde während der Amtszeit von Ministerpräsident Filip Dimitrow durch Beschluss der Nationalversammlung am 7. Juli 1992 seine Politische Immunität aufgehoben. Am 9. Juli folgte seine Verhaftung unter dem Vorwurf der Hinterziehung staatlicher Gelder, die für Entwicklungsländer und nationale Befreiungsbewegungen bestimmt waren. Allerdings wurde er weder angeklagt noch verurteilt und schließlich am Ende der Amtszeit von Ministerpräsident Dimitrow am 30. Dezember 1992 aus der Haft entlassen. 1994 wurde er Mitbesitzer und Präsident einer Russisch-Bulgarischen Gesellschaft. Am 2. Oktober 1996 fiel er vor seinem Haus in Sofia einem Attentat zum Opfer. Posthum verurteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg die Republik Bulgarien zur Zahlung von 40.000 Francs wegen seiner illegalen Inhaftierung von Juli bis Dezember 1992.", "section_level": 2}], "src_summary": "Andrei Karlow Lukanow (; * 26. September 1938 in Moskau; † 2. Oktober 1996 in Sofia, Bulgarien) war ein bulgarischer Diplomat, Politiker und Ministerpräsident.", "tgt_summary": null, "id": 2441407} {"src_title": "Bonstetten (Adelsgeschlecht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebensraum.", "content": "Die nur im Süßwasser vorkommenden \"Pachypanchax\"-Arten bewohnen kleine Flüsse, Bäche und flache Nebengewässer von Seen und Mangrovensümpfen. Ihre Heimatgewässer befinden sich von annähernd Meeresniveau bis auf 900 Meter über dem Meeresspiegel.", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinung.", "content": "Die maximale Gesamtlänge liegt für die Mitglieder dieser Gattung bei etwa zehn Zentimetern, in den meisten Fällen bleiben sie jedoch kleiner. Der Körper ist im vorderen Teil im Querschnitt nahezu rund und flacht sich nach hinten ab. Die relativ kleinen Flossen sind abgerundet. Die Rückenflosse hat weniger Flossenstrahlen als die Afterflosse und beginnt etwa über deren Mitte. Die Schwanzflosse ist von der Basis ausgehend zu zwei Dritteln mit kleinen Schuppen bedeckt. Beschuppt ist auch die Basis von Rücken- und Afterflosse. Auf der Oberseite des Kopfes befindet sich, relativ weit nach hinten gerückt, ein Scheitelfleck. Der Unterkiefer des oberständigen Mauls ragt über den Oberkiefer hinaus. Auf den Kiefern sitzen jeweils eine Reihe relativ großer konischer Zähne. Die Schuppen entlang der Seitenlinie sind ohne Poren.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die oberflächenorientiert lebenden Tiere ernähren sich von ins Wasser gefallenen Insekten, wasserbewohnenden Wirbellosen und Insektenlarven. Ihre bevorzugten Laichplätze sind Stellen mit grobkiesigem Grund, Wasserpflanzen und überspültes Wurzelwerk von am Ufer stehenden Landpflanzen. Nach einer heftigen Balz nehmen Männchen und Weibchen eine Position direkt nebeneinander ein und verkrümmen ihre Körper S-förmig. Für einige Momente zittern die Partner intensiv, dann zieht sich das Weibchen plötzlich vom Männchen zurück und das Ritual beginnt erneut. Während jeder Paarungsrunde werden nur verhältnismäßig wenige Eier zwischen Wasserpflanzen abgesetzt. Die Larven schlüpfen in Abhängigkeit von der Wassertemperatur nach zehn Tagen bis zwei Wochen. Über das Heranreifen der Jungfische in freier Wildbahn ist wenig bekannt, Tiere in Gefangenschaft erlangen die Geschlechtsreife bereits vier bis sechs Monate nach dem Schlupf. Nach weiteren ein bis zwei Jahren haben sie ihre endgültige Größe erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Bereits seit geraumer Zeit sind drei Arten anerkannt: Vier weitere Arten wurden 2006 beschrieben Zur phylogenetischen Einordnung der Gattung gibt es derzeit zwei konkurrierende Hypothesen. Eine ordnet \"Pachypanchax\" als Schwestergruppe zur Gattung \"Aplocheilus\" ein, die andere als Schwestergruppe zu einer aus \"Aplocheilus\" und \"Epiplatys\" bestehenden Klade.", "section_level": 1}, {"title": "Status.", "content": "Die teilweise räumlich extrem begrenzte Verbreitung einiger \"Pachypanchax\"-Arten macht sie sehr anfällig gegenüber Habitatveränderungen. Mehrere Arten werden deshalb von der IUCN als gefährdet eingestuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pachypanchax (von „Panchax“ und griechisch \"pachys\" „dick“, „derb“), deutsch Hechtlinge, ist eine Gattung auf Madagaskar und den Seychellen lebender Fische aus der Ordnung der Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes). Eine Art wurde auch auf Sansibar eingeführt. Der deutsche Name „Hechtlinge“ ist unpräzise und kann zu Verwirrungen führen, da die zum Teil sehr ähnlichen Gattungen \"Aplocheilus\" und \"Epiplatys\" sowie die Familie Galaxiidae ebenso bezeichnet werden.", "tgt_summary": null, "id": 1360218} {"src_title": "Armstrong Whitworth A.W.27", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Woodbury ist südlich des Interstate 94 und östlich des Interstate 494 in der Metropolregion der Twin Cities gelegen. Nach Angaben des United States Census Bureau beträgt die Fläche der Stadt 92,2 Quadratkilometer, davon sind 1,6 Quadratkilometer Wasserflächen. Die Stadt liegt auf einem Plateau zwischen dem Mississippi River und dem St. Croix River.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "In Woodbury befand sich ein Werk von 3M, das zu einer Verunreinigung des Grundwassers mit Perfluortensiden geführt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten europäischen Siedler kamen 1844 in die Region. Die meisten davon stammten aus den östlichen Bundesstaaten und aus Deutschland, aber auch aus weiteren europäischen Ländern. Das Gebiet war bei der Gründung von Woodbury vornehmlich bewaldet. Nach und nach wurden die Wälder in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt. 1858 gründeten die Siedler ein Township. Ursprünglich wurde es nach einem vom berühmten Dakota-Häuptling Little Crow angemalten Stein \"Red Rock\" genannt. Als die Stadtverwaltung feststellte, dass es in Minnesota ein \"Red Rock Township\" gibt, wurde der Ort im Jahre 1859 umbenannt. Namensgeber war hierbei Levi Woodbury, ein aus New Hampshire stammender Politiker und Richter und Freund des ersten Stadtvorsitzenden. 1876 wurde ein erstes Rathaus in Woodbury erbaut. Mit einem Anstieg der Bevölkerungszahl wurde in den 1960er Jahren die Township zu einer Stadt umgewandelt. Zwischen 1980 und 2000 vervielfachte sich die Bevölkerungszahl von rund 10.000 auf über 46.000 Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Woodbury 61.961 Menschen in 22.594 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 683,9 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 22.594 Haushalten lebten statistisch je 2,73 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 81,4 Prozent Weißen, 5,6 Prozent Afroamerikanern, 0,3 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 9,1 Prozent Asiaten sowie 1,0 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 3,8 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 29,6 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 62,1 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 8,3 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,8 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Woodbury ist ein wohlhabender Vorort. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 92.780 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 42.226 USD. 3,2 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Woodbury ist eine Stadt (mit dem Status „City“) im Washington County im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota. Im Jahr 2010 hatte Woodbury 61.961 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 700359} {"src_title": "Gordonia (Bakterien)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der Stürmer begann mit dem Fußballspielen im heimatlichen Neuwied. 1930 kam er auf Empfehlung von Adolphe Touffait in die Bretagne und schloss sich dem Stade Rennais Université Club an, für den er in den folgenden neun Jahren antrat. Als in der Spielzeit 1932/33 in Frankreich eine professionelle Liga eingeführt wurde, gehörte der SRUC dieser Eliteklasse an und belegte in der Gruppe B bei Saisonende den sechsten Platz. Mit 15 Treffern wurde Walter Kaiser gemeinsam mit Robert Mercier vom Club Français Paris der erste Torschützenkönig der \"Division 1\". Obwohl Rennes auch in den folgenden Jahren nur auf mittleren Tabellenplätzen abschloss, zog es einige weitere deutsche und österreichische Fußballer wie Walter Vollweiler, der 1934 zweitbester französischer Torjäger wurde, „Pepi“ Schneider und Franz Pleyer an. 1935 stand Stade Rennes UC im französischen Pokalfinale, das es mit 0:3 gegen Olympique Marseille verlor. Kaiser fehlte in diesem Endspiel, weil er sich im Halbfinale gegen den SC Fivois bei einem Zusammenprall mit dem gegnerischen Torhüter den rechten Knöchel gebrochen hatte. Vorher war ihm allerdings noch ein Tor gelungen. Diese Verletzung behinderte ihn in den folgenden Jahren immer wieder; 1935/36 musste er sogar praktisch die gesamte Saison pausieren. Zeitweise arbeitete Kaiser für den SRUC auch als Spielertrainer und in der Vereinsgeschäftsstelle. Im Sommer 1937 entschied sich Walter Kaiser dafür, bei diesem Klub zu bleiben, obwohl der in die Division 2 abgestiegen war. 1938/39 gelang ihm mit Rennes der Wiederaufstieg – allerdings war dieser praktisch wertlos, weil es die letzte offizielle Meisterschaftssaison vor dem Zweiten Weltkrieg war. Insgesamt erzielte der Rheinländer während seiner neun Jahre für den SRUC 41 Tore in 93 Ligapartien, elf (bei 16 Einsätzen) im Pokal und sogar 94 in 55 Freundschaftsspielen, häufig gegen internationale Gegner. Außerdem spielte er auch für die westfranzösische Auswahlmannschaft. Über Walter Kaisers sportliches und privates Leben während der deutschen Besetzung Frankreichs (1940 bis 1944) und nach der Befreiung des Landes ist nichts bekannt. Jedenfalls lebte er nach dem Krieg weiterhin in Rennes, wo er 1982 im Alter von 74 Jahren verstarb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Walter Kaiser (* 2. November 1907 in Neuwied; † 25. Februar 1982 in Rennes) war ein deutscher Fußballspieler, der während eines Großteils seiner Karriere in Frankreich gespielt und später die französische Staatsangehörigkeit angenommen hat.", "tgt_summary": null, "id": 1360381} {"src_title": "Ruth Wodak", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine, 1947 bis 1963.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Karlsruher FV, bis 1957.", "content": "Der Schüler Manfred Eglin, Sohn eines Staatsanwaltes, durchlief in seiner Heimatstadt alle Jugendmannschaften des ehemaligen Deutschen Fußballmeisters Karlsruher FV. Bereits als A-Junior wurde der Torwart in das DFB-Team für das FIFA-Turnier 1954 berufen. Zusammen mit Ernst-Günter Habig, Günter Jäger, Ludwig Landerer, Hermann Nuber und Uwe Seeler erreichte er nach Erfolgen gegen das Saarland, Nordirland, Ungarn und im Halbfinale gegen die Türkei das Endspiel am 19. April 1954 in Köln gegen Spanien. Das Finale endete nach Verlängerung 2:2-Unentschieden und Spanien wurde wegen des besseren Torverhältnisses aus der Vorschlussrunde zum Turniersieger erklärt. Eglin bestritt im Jahre 1954 fünf Jugendländerspiele und kam auch bereits zu Spieleinsätzen beim Karlsruher FV in der 2. Liga Süd. Aber Fußball war nicht alles im Leben des vielseitigen jungen Sportlers: Er wurde neben dem Fußball deutscher Jugendmeister im Kanurennsport, machte das Abitur und absolvierte ein Sportstudium. Bei den Rot-Schwarzen an dem KFV-Platz an der Telegrafenkaserne in der Karlsruher Weststadt, dem KFV, erlebte er in der 2. Liga Süd den langsamen Rückzug in das Amateurlager. Am 12. November 1955 führte der DFB das einzige Amateurländerspiel des Jahres durch. Das Spiel fand in Hendon gegen England statt. Manfred Eglin hütete das Tor der deutschen Fußballnationalmannschaft der Amateure bei deren 3:2-Auswärtssieg. Mit dem KFV konnte er als 15. in der Abschlusstabelle der Saison 1955/56 gerade noch den Abstieg abwenden. Als auch noch Altmeister Kurt Ehrmann zur Runde 1956/57 den Weg in das Brötzinger Tal zum 1. FC Pforzheim fand, war der Abstieg des Karlsruher FV auch mit dem Amateurnationaltorhüter Manfred Eglin im Gehäuse nicht mehr zu verhindern. Im November 1956 war er trotz der sportlichen Misere beim Karlsruher FV mit den DFB-Amateuren bei den Olympischen Sommerspielen 1956 in Melbourne. Im Spiel gegen die Sowjetunion am 24. November, es wurde mit 1:2 Toren gegen den späteren Olympiasieger verloren, saß er aber auf der Ersatzbank. Der Düsseldorfer Albert Görtz hütete das Tor der von DFB-Trainer Georg Gawliczek betreuten Amateurnationalmannschaft. Der 22-jährige Eglin blieb nach dem Abstieg des KFV nicht in Karlsruhe, beim Karlsruher SC wurde noch auf Rudi Fischer im Tor gesetzt, er wechselte in die Oberliga Süd zu den Stuttgarter Kickers.", "section_level": 3}, {"title": "Stuttgarter Kickers, 1957 bis 1963.", "content": "Bei den Blau-Weißen im Stadion Degerloch kam der Sportstudent – er absolvierte sieben Studentennationalspiele – in der Runde 1957/58 in ein Team, das sportlich nicht den Anforderungen der Oberliga Süd gewachsen war. Im Vorjahr waren die Kickers durch einen 2:0-Erfolg beim FSV Frankfurt am letzten Spieltag und Dank des besseren Torverhältnisses gegenüber dem punktgleichen TSV Schwaben Augsburg im letzten Augenblick dem Abstieg entronnen. Nach der Saison hatten die Kickers aber mit Rolf Geiger, Hans Eberle, Siegfried Kronenbitter, Helmut Rühle und Helmut Zatopek gleich fünf gestandene Oberligaspieler zu ersetzen. Nur mit Lothar Weise kam ein etablierter Spieler hinzu, dazu noch als Torhüter Manfred Eglin aus der 2. Liga Süd. Edmund Herr und Walter Hüttenhofer kamen aus dem württembergischen Amateurlager, von der SportVgg Feuerbach bzw. dem FV Ravensburg. Die Runde wurde für Eglin und die Stuttgarter Kickers zu einem sportlichen Fiasko. Die „Blauen“ stiegen als Tabellenletzter mit nur vier gewonnenen Spielen ab und das Torhütertalent aus Karlsruhe hatte nur sieben Spieleinsätze in der Oberliga zu verzeichnen gehabt. Das erstaunlichste dabei ist aber: Kein einziges Spiel davon absolvierte er im Tor der Kickers – Stammtorhüter blieb in der Runde 1957/58 Josef Strauß –, im Februar/März/April 1958 absolvierte der sportliche Allrounder Eglin sieben Spiele in der Oberliga Süd im Sturm der Stuttgarter Kickers. Der Karlsruher blieb auch nach dem Abstieg bei den Kickers und feierte mit der Meisterschaft in der 2. Liga Süd in der Runde 1958/59 vor Bayern Hof und dem Freiburger FC den sofortigen Wiederaufstieg. Als Verstärkung für die Oberliga kamen im Sommer 1959 Pál Csernai von FC La Chaux-de-Fonds und Karl-Heinz Kott vom SV Waldhof Mannheim. Aber auch 1959/60 hatten die Stuttgarter Kickers keine echte Chance die Klasse zu erhalten. Mit nur fünf siegreichen Spielen gegen VfR Mannheim, FC Schweinfurt 05, Viktoria Aschaffenburg, Ulm 1846 und bei 1860 München – Eglin hütete dabei jeweils das Kickers-Tor – kamen die Stuttgarter als Tabellenletzter im Sommer 1960 in das Ziel der Oberliga Süd. Eglin kam zu 26 Einsätzen und war der Stammtorhüter in der Runde 1959/60. In den nächsten drei Runden spielte er mit seiner Mannschaft in der 2. Liga Süd und verhalf mit dem Erreichen des sechsten Platzes im Abschlussjahr der II. Division, 1962/63, den Stuttgarter Kickers zur Qualifizierung in die Regionalliga Süd zur Runde 1963/64. Im Sommer 1964 beendete er seine Spielerlaufbahn. Im Fußballkreis Karlsruhe war er erfolgreich als Trainer bei den Vereinen FC Germania Friedrichstal und dem FC Alemannia Eggenstein tätig.", "section_level": 3}, {"title": "Deutsche Fußballnationalmannschaft der Amateure, 1959.", "content": "In der Saison 1959/60 standen für die DFB-Amateure im September 1959 zwei Ausscheidungsspiele gegen die DDR zur Teilnahme an der Olympia-Qualifikation 1960 auf dem Plan. Nach einer Vereinbarung beider Nationaler Olympischer Komitees fanden beide Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und werden auch in der offiziellen Statistik der Amateurländerspiele des DFB nicht geführt. Am 16. September 1959 – Eglin hatte mit den Stuttgarter Kickers gerade die ersten vier Spieltage in der Oberliga Süd absolviert – fand die erste Begegnung in Berlin statt. DFB-Trainer Georg Gawliczek vertraute auf die Abwehr mit Torhüter Manfred Eglin, den Verteidigern Werner Olk und Jürgen Kurbjuhn, sowie der Läuferreihe mit Matthias Mauritz, Herbert Schäfer und Willi Schulz. Tatsächlich stand die Defensive ausgezeichnet, das Spiel gewann die DFB-Mannschaft mit 2:0 Toren. Auch beim Rückspiel acht Tage später in Düsseldorf rechtfertigte Eglin beim 2:1-Heimsieg das Vertrauen des Trainers. Im November kam er zu zwei weiteren offiziellen Einsätzen in der Amateurländerelf bei den Olympia-Qualifikationsspielen gegen Finnland und Polen. Als im Frühjahr 1960 die Qualifikation fortgesetzt wurde – Polen setzte sich durch – kamen die Torhüter Peter Kunter und Wolfgang Tillich zum Einsatz. Mit der Amateurnationalmannschaft nahm Manfred Eglin an den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne teil, stand in deutsch-deutschen Ausscheidungsspielen 1959 im Tor und absolvierte insgesamt fünf offizielle Länderspiele.", "section_level": 2}, {"title": "Neben dem Fußball.", "content": "1970 wurde der Sportlehrer am Karlsruher Helmholtz-Gymnasium in den Bundesausschuss Leistungssport (BAL) als Mitarbeiter von Richard Möll in Frankfurt berufen. Dort blieb er als Koordinator für Segeln, Kanusport und Amateurboxen bis zur Pensionierung im Jahre 1999. Auch hatte er innerhalb des Deutschen Sportbundes für den Deutschen Hochschulsportverband die Zuständigkeit inne. Der im Karlsruher Stadtteil Knielingen wohnhafte Eglin zeichnete sich daneben auch als Ringsprecher des BR Knielingen bei vielen Amateurboxturnieren aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Manfred Eglin (* 10. Oktober 1935 in Karlsruhe; † 11. August 2001 in Zermatt) war ein deutscher Fußballspieler, der es als Aktiver der Stuttgarter Kickers in den Jahren 1957 bis 1960 in der Oberliga Süd auf 33 Spiele mit zwei Toren gebracht hat.", "tgt_summary": null, "id": 2280176} {"src_title": "Konstantin Buga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Remada liegt in einer Dattelpalmenoase in einer Höhe von ca. 300 m ü. d. M. ca. 615 km südlich der Hauptstadt Tunis und rund 80 km südlich der Gouvernements-Hauptstadt Tataouine.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Traditionell lebten die Bewohner als Bauern und halbnomadische Viehzüchter (Transhumanten). Auch der Karawanenhandel hat zum Überleben der Stadt beigetragen. Heute spielt eine Garnison der tunesischen Armee mitsamt Militärflugplatz die wichtigste Rolle im Wirtschaftsleben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im ausgehenden ersten oder beginnenden zweiten Jahrhundert n. Chr. erbauten die Römer hier das Kastell Tillibari. Es war für Sicherungs- und Überwachungsaufgaben am \"Limes Tripolitanus\" in der Provinz Africa proconsularis zuständig. Noch in der Spätantike, um 400 n. Chr. bestand Tillibari als wichtiger Hilfstruppenstützpunkt. Ab 1881 errichteten die Franzosen in Tunesien ein Protektorat. Unter ihrer Herrschaft wurde mit der Erforschung des römischen Limes in Tripolitanien begonnen und 1914 das Kastell teilweise erforscht. Durch den Beginn des Ersten Weltkriegs mussten diese Arbeiten eingestellt werden. Bis 1918 hatte die französische Armee auf dem Kastellgelände eine Garnison eingerichtet und damit die bis dahin stellenweise noch zwei bis drei Meter hohen antiken Baureste völlig zerstört. Hierher verbrachten die Franzosen im Jahr 1952 den von ihnen abgesetzten Ministerpräsidenten Mohammed Chenik. Zwei Jahre nach der Unabhängigkeit Tunesiens, im Juni 1958, kam es hier zu schweren Kämpfen mit zahlreichen Toten, als die Franzosen die Garnison für einige Tage bis Anfang Juli eroberten und besetzten. Anschließend übernahm die tunesische Armee das Areal. In den 1970er und 1980er Jahren wurde die gesamte Region Remada in die Hauptverteidigungslinie gegen mögliche Einfälle aus Libyen einbezogen. Die Beziehungen zwischen Tunesien und dem Nachbarland waren unter anderem durch einige Grenzzwischenfälle angespannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Remada () ist ein Ort mit etwa 4.500 und eine Delegation mit etwa 10.000 Einwohnern im Südosten Tunesiens. Remada ist die südlichste Stadt des Landes; zur Weiterreise in das südlich anschließende Sperrgebiet ist eine behördliche Genehmigung erforderlich.", "tgt_summary": null, "id": 432651} {"src_title": "Nelli Rokita", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ethel Stark hatte ersten Violinunterricht bei Alfred De Sève und studierte dann bei Saul Brant am McGill University. Von 1928 bis 1934 studierte sie am Curtis Institute in Philadelphia Violine bei Lea Luboshutz, Kammermusik bei Louis Bailly und Artur Rodziński und Dirigieren bei Fritz Reiner. Außerdem hatte sie auch Violinunterricht bei Carl Flesch. 1934 spielte sie mit dem Curtis Symphony Orchestra unter Fritz Reiner in den USA eine Rundfunkaufnahme von Tschaikowskis Violinkonzert ein. Sie trat u. a. mit dem Montreal Orchestra, dem Toronto Symphony Orchestra, dem CBC Montreal Orchestra und Les Concerts symphoniques de Montréal auf. Für die CBC spielte sie 1946 die Uraufführung von Violet Archers ihr gewidmeter \"Sonata for Violin and Pianoforte\" und von Hugh Poynter Bells \"Sonata\" mit John Newmark am Klavier ein. Stark war 1938 Gründungsdirektorin des \"New York Women’s Chamber Orchestra\". 1940 gründete sie das erste nur aus Frauen bestehende Sinfonieorchester Kanadas, das Montreal Women’s Symphony Orchestra, das sie bis Ende der 1960er Jahre leitete. Schließlich gründete sie 1954 die \"Ethel Stark Symphonietta\" und im gleichen Jahr die \"Montreal Women’s Symphony Strings\", die bis 1968 bestanden. Als Gastdirigentin arbeitete Stark u. a. mit dem Toronto Symphony Orchestra (1946) und dem Orchestre Symphonique de Québec (1950), dem Miami Symphony Orchestra (Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre) in den USA sowie mit Rundfunkorchestern in Israel und Japan. Insgesamt wirkte sie an mehr als dreihundert Rundfunkproduktionen als Violinistin oder Dirigentin mit. Stark unterrichtete 1951 an der Catholic University of Washington, danach bis 1963 am Conservatoire de musique du Québec à Montréal und 1974 bis 1975 an der Concordia University. 1976 erhielt sie einen Preis der \"Concert Society of the Jewish People’s Schools and Peretz Schools\" als herausragende kanadische Künstlerin. 1979 wurde sie Mitglied der Order of Canada und 2003 Großoffizierin des Ordre national du Québec. Am 16. Februar 2012 verstarb Ethel Stark im Alter von 101 Jahren. Ein Park in Montreal wurde nach ihr benannt. Der Parc Ethel-Stark liegt an der Ecke Prince-Arthur Ouest und Clark Straßen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ethel Stark, CM, GOQ (* 25. August 1910 in Montreal; † 16. Februar 2012) war eine kanadische Dirigentin, Violinistin und Musikpädagogin.", "tgt_summary": null, "id": 276517} {"src_title": "Homosexualität im Römischen Reich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Mitsikeli verläuft von Nordwest nach Südost entlang des Ostufers des Pamvotida-Sees (Ioannina-See) und erstreckt sich nördlich des Sees noch weiter nach Nordnordosten bis an den Südwestrand des Tymfi-Massivs. Nach Süden erstreckt sich über die maximale südliche Ausdehnung des Pamvotida-Sees hinaus und läuft im Driskos aus. Die östliche Begrenzung des Mitsikeli bildet ab seiner Quelle der Fluss Zagoritikos, nach dessen Zusammenfluss mit dem Fluss Vardas der Dipotamos und nach dessen Zusammentreffen mit dem Metsovitikos der Fluss Arachthos. Die Nord-Süd-Ausdehnung des Bergmassivs ist dabei erheblich größer als die Ost-West-Ausdehnung; das Bergmassiv erhält dadurch die Form eines langgestreckten Zylinders oder einer Zigarre, wenn aus der Luft betrachtet wird. Das Mitsikeli-Massiv stellt auch die südwestliche Begrenzung der Region Zagoria bzw. Zagorochoria dar. Der höchste Punkt mit 1810 m Höhe, selbst Mitsikeli genannt, befindet sich auf gleicher Höhe wie der nationale Flughafen der Stadt Ioannina. In nordwestlicher Richtung folgen die Gipfelpunkte Kaminia (1748 m Höhe), Giftos (1456 m), Agia Paraskevi (1397 m), Paratiritirio (1407 m), Gianika (1614 m), Tsouka (1586 m) und Charamandas (1190 m). An den nördlichen Ausläufern des Mitsikeli entspringt der Fluss Kalamas (Thaymis), welcher diesen Bereich des Bergmassivs in das Ionische Meer gegenüber von Korfu entwässert. Südlich davon werden alle Wassermengen östlich des Hauptkamms in den Zagoritikos und damit in den entwässert, welcher ebenfalls in das Ionische Meer fließt. An der dem Pamvotida-See zugewandten Westseite des Bergmassivs finden sich viele kleine Quellen, welche den Pamvotida-See mit Wasser versorgen.", "section_level": 1}, {"title": "Vegetation und Tierwelt.", "content": "Das Mitsikeli-Massiv ist nach den Richtlinien des Natura-2000 Programms geschützt. Die geschützte Fläche beträgt 8520 Stremmata. Die Vegetation des Mitsikeli ist im Vergleich zu anderen Bergmassiven des Pindos-Gebirges spärlich. Menschliche Einflüsse haben die ursprüngliche Vegetation verschwinden lassen. Vor allem die westlichen Abhänge des Mitsikeli-Massivs sind kard und weisen auch an verschiedenen Stellen Spuren von Feuer auf. Im Südwesten wurde eine Wiederaufforstung mit Pinien, Tannen und Zypressen vorgenommen, um den angrenzenden Pamvotida-See von Sediment-Eintrag durch Erosion zu entlasten. Im östlichen Teil des Massivs finden sich Flaumeichen in niedrigeren Höhen, in größeren Höhen finden sich vorwiegend bulgarische Tannen. Nach Angaben des griechischen Umweltministeriums finden sich im Schutzgebiet des Mitsikeli acht für Griechenland endemische Arten von Pflanzen. Hinsichtlich der Fauna, insbesondere bedrohter Tierarten, sind im Mitsikeli-Massiv noch Braunbären und Hornvipern anzutreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Dem Mitsikeli-Massiv ca. 1 km nach Westen vorgelagert findet sich auch die Tropfsteinhöhle von Perama (Perama-Höhle) in einem Hügel nördlich der Ortschaft Perama am Nordufer des Pamvotida-Sees.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Am westlichen Fuß des Mitsikeli verläuft am Ostufer des Pamvotida-Sees die Nationalstraße 6 von Ioannina nach Metsovo. Südlich des Mitsikeli wird am Driskos-Pass die gemeinsame Bergkette von Mitsikeli und Driskos von dieser Straße serpentinenreich überquert. In der Hochebene von Ioannina parallel zum Mitsikeli nach Nordwesten gerichtet verläuft die Nationalstraße 20 (Europastraße 853) von Ioannina nach Kalpaki zur albanischen Grenze bzw. über Konitsa nach Kozani.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mitsikeli () ist ein maximal 1810 m hohes Bergmassiv im Regionalbezirk Ioannina der Region Epirus in Griechenland. Er gehört zum Pindos-Gebirge.", "tgt_summary": null, "id": 2110974} {"src_title": "Karel Sys", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Die „Crystal Cathedral“, 1977 bis 1980 nach einem Entwurf von Philip Johnson errichtet, ergänzte einen bereits vorhandenen Komplex mit diversen Bauten von Richard Neutra, zu dem neben einem kleineren Kirchengebäude u. a. der „Tower of Hope“ gehört, ein zwölfgeschossiger Turm mit Verwaltungsräumen, einer Kapelle, einer 24-Stunden-Seelsorge und einem 30 Meter hohen Kreuz auf dem Dach. Johnson hatte sich durch eine Entwurfszeichnung von Mies van der Rohe aus dem Jahr 1921 für ein gläsernes „Turmhaus an der Friedrichstraße“ inspirieren lassen. Die Kirche mit dem Grundriss eines Sterns besteht aus einer 142 Meter langen und 40 Meter hohen Stahlkonstruktion, die 10.000 Glasfenster trägt. Sie sind nicht fest montiert, sondern durch Silikonverbindungen elastisch gehalten, um Erdbeben bis Stärke 8.0 zu überstehen. Das Glas ist von innen durchsichtig, von außen verspiegelt. Eine 30 Meter hohe Wand lässt sich öffnen, was zu Beginn des Gottesdienstes immer geschieht. Im Inneren befinden sich 3000 Sitzplätze und Raum für 1000 Sänger und Musiker. Neben dem Glasgebäude steht ein 73 Meter hoher Glockenturm aus hochpolierten Stahlprismen mit 52 Glocken. Unterhalb, im Fuß des Turmes, befindet sich eine kleine Andachtskapelle, gebildet durch einen Kreis aus zwölf unterschiedlichen Marmorsäulen (symbolisieren die Stämme Israels).", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die \"Hazel-Wright-Orgel\" ist nach Hazel Wright aus Chicago benannt, die der „Crystal Cathedral“ zwei Millionen Dollar dafür stiftete. Sie wurde von der italienischen Orgelbaufirma Fratelli Ruffatti errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Die Baukosten der „Crystal Cathedral“ von über 20 Millionen Dollar wurden durch private Spenden bezahlt, u. a. durch Verkauf von Namensgravuren für alle Fenster (zu je 500 US-Dollar). Ausführlich beschreibt Robert H. Schuller die Baugeschichte und Finanzierung in seiner Biografie „My Journey“ (2002), die 2004 unter dem Titel „Meine Lebensreise“ als deutsche Ausgabe erschien. Die jährlichen Instandhaltungskosten für die gesamte Anlage liegen bei rund 5 Millionen Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehgottesdienst.", "content": "Aus der „Crystal Cathedral“ wurde von 1971 bis 2013 wöchentlich der Fernsehgottesdienst \"Hour of Power\" gesendet, den weltweit geschätzte 10 bis 30 Millionen Menschen in 200 Ländern sahen. Mehr als ein Drittel der Jahreseinnahmen der Gemeinde (Spenden, Verkaufserlöse, Nachlässe) in Höhe von 39 Millionen Dollar (2007) wurden für den Ankauf der Sendezeiten verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Insolvenzverfahren.", "content": "Am 18. Oktober 2010 beantragte die neue Führung der Crystal Cathedral Ministries Gläubigerschutz nach U.S. Chapter 11. Dies war die Reaktion auf einen nachhaltigen Spendenrückgang von etwa 30 Prozent in den USA. Die Rückzahlung der Verbindlichkeiten von ca. 44 Mio. USD war demnach nicht mehr möglich. Als Folge des Insolvenzverfahrens wurde die Crystal Cathedral am 5. Februar 2012 an das römisch-katholische Bistum Orange verkauft, welches das Gebäude nach einem mehrjährigen Umbau als Bischofskirche nutzen will. Bischof Tod David Brown erklärte am 9. Juni 2012, dass die Kathedrale zukünftig den Namen \"Christ Cathedral\" tragen soll.", "section_level": 1}, {"title": "Neugestaltung.", "content": "Seit 17. Juni 2019 ist die Kirche nun die Kathedrale des Bistums Orange und geistliches Zentrum für 1,6 Millionen Katholiken in 57 Kirchengemeinden der Diözese. Die Messen werden auf Englisch, Spanisch, Vietnamesisch und Chinesisch gehalten. 2012 hatte das Bistum die Kirche für 50,8 Millionen Euro von der insolventen reformierten Gemeinde gekauft und sie danach für umgerechnet 68,7 Millionen Euro renoviert. An der Stelle der großen Chor-Tribüne befindet sich nun ein von einem Baldachin aus Lampen beleuchteter Altar aus italienischem Marmor. Des Weiteren wurden ein Baptisterium in Form eines Kreuzes und eine Anbetungskapelle eingebaut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Crystal Cathedral war das Kirchengebäude der \"Crystal Cathedral Ministries\", einer Megachurch in Garden Grove, Kalifornien. Die Gemeinde wurde 1955 von Robert H. Schuller im Auftrag der Reformed Church in America gegründet und hatte bis zu 10.000 Mitglieder. Im Februar 2012 wurde die Crystal Cathedral vom römisch-katholischen Bistum Orange in California gekauft, wobei der Gemeinde ein Nutzungsrecht für weitere drei Jahre eingeräumt wurde. Nach dem Umzug der Gemeinde im Juli 2013 in die kleinere ehemalige \"St. Callistus’ Catholic Church\" in der Nähe und einem mehrjährigen Umbau wurde das Gebäude als Christ Cathedral am 17. Juni 2019 als Kathedrale des katholischen Bistums geweiht und die Cathedral of the Holy Family in dieser Funktion abgelöst. Vorerst werden in der Kathedrale nur am Wochenende Messen stattfinden. Die komplette Wiedereröffnung ist für Februar 2020 geplant.", "tgt_summary": null, "id": 1864751} {"src_title": "Cheyenne (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Nowoanninski befindet sich im Nordwesten der Oblast Wolgograd, am linken Ufer des Flusses Busuluk im Donbecken, und ist 254 km von der Gebietshauptstadt Wolgograd entfernt. Die nächstgelegenen Städte sind Urjupinsk (55 Kilometer nordwestlich von Nowoanninsk) und Michailowka (64 km südöstlich). Der 3081 km2 große Rajon Nowoanninski, dessen Verwaltungszentrum die Stadt Nowoanninski ist, befindet sich mitten in der für Südrussland typischen Waldsteppenlandschaft mit vorwiegend sehr fruchtbarem Schwarzerdboden. Aus diesem Grund hat hier seit jeher die Landwirtschaft eine Schlüsselbedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die heutige Stadt Nowoanninski entstand nahe einer alten Staniza namens \"Annenskaja\" (), die seit dem 14. Jahrhundert bekannt war. Ursprünglich wurde sie von Siedlern vorwiegend aus den Nowgoroder Gebieten bewohnt, die hier Fischerei und Jagd betrieben. Im späten 19. Jahrhundert entstand mit der Verlegung der Eisenbahnstrecke Lipezk–Zarizyn eine neue Stationssiedlung einige Kilometer östlich der Staniza, deren konservative Bewohner auf diese Weise eine Eisenbahnanbindung ihres Ortes verhindert haben. Diese neue Siedlung erhielt den Namen \"Nowoanninski\", wörtlich also „Neu-Anninski“, und wurde 1928 zum Verwaltungszentrum des neu gebildeten Rajons Nowoanninski innerhalb der Oblast Wolgograd. 1956 erhielt sie schließlich den Stadtstatus.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "In Nowoanninski sind mehrere Betriebe angesiedelt. So existiert unter anderem eine Fleischverpackungsfirma, eine Molkerei (Butter- und Käseprodukte), ein Medizintechnikbetrieb zur Herstellung von Ultraschallgeräten, ein Getreideverarbeitungsbetrieb, eine Metallgießerei und forstwirtschaftliche Betriebe. Die Stadt liegt an der Bahnlinie Lipezk–Wolgograd, die zum regionalen Netz der Wolga-Eisenbahn gehört. Bekannt ist der im 19. Jahrhundert erbaute Bahnhof der Stadt sowie die drei nebeneinander gelegenen Eisenbahnbrücken über den Busuluk. Nahe an Nowoanninski verläuft auch die Fernstraße M6 auf dem Abschnitt zwischen Wolgograd und Tambow.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nowoanninski () ist eine Stadt mit Einwohnern (Stand ) in Russland und Verwaltungssitz des gleichnamigen Rajons in der Oblast Wolgograd.", "tgt_summary": null, "id": 1063309} {"src_title": "Andrew Moore (Politiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Mittelpunkt der Handlung stehen die beiden Highschool-Außenseiter Seth und Evan. Der übergewichtige Seth und der schüchterne Evan sind seit Jahren befreundet, werden jedoch bald an verschiedenen Colleges studieren müssen, da nur Evan die Aufnahmeprüfung für das angesehene Dartmouth geschafft hat. Durch einen glücklichen Zufall wird Seth von seinem Schwarm Jules zu einer Party eingeladen, für die er Alkohol besorgen soll. Die beiden minderjährigen Freunde wenden sich daher an ihren gleichaltrigen Bekannten Fogell. Der linkische Brillenträger hat sich gerade einen nicht besonders geschickt gefälschten Führerschein besorgt, welcher ihn als angeblich 25-Jährigen namens \"McLovin\" ausweist, ein Vorname ist auf dem Führerschein nicht vorhanden. Fogells Ausweis wird beim Alkoholkauf von der Verkäuferin akzeptiert, doch Sekunden später wird das Geschäft von einem Unbekannten überfallen. Fogell wird deshalb von den Polizisten Slater und Michaels vernommen, die ihm scheinbar ebenfalls seine falsche Identität abnehmen. Die beiden nehmen Fogell im Polizeiauto mit und freunden sich mit ihm an. Fogell darf die Polizisten zu einem Einsatz in einer Bar begleiten und Alkohol mit ihnen trinken. Seth und Evan versuchen währenddessen, auch ohne Fogell an Alkohol zu kommen. Nachdem Seth angefahren worden ist, lassen sich die beiden Freunde vom Unfallverursacher zu einer Party mitnehmen. Als Seth mit der Freundin des dortigen Gastgebers tanzt, erweist sich dieser als gewalttätig. Seth und Evan können trotz einiger Schwierigkeiten mit in Kanistern, die vorher mit Waschmittel befüllt waren, abgefülltem Bier entkommen. Unterwegs wird Seth erneut angefahren. Diesmal von den mittlerweile angetrunkenen Michaels und Slater. Die beiden Polizisten versuchen, Seth und Evan die Schuld dafür anzuhängen, doch können die Freunde samt Fogell und dem Alkohol flüchten. Endlich auf Jules’ Party angekommen, machen die drei aufgrund des mitgebrachten Alkohols großen Eindruck und versuchen jeweils Mädchen näherzukommen. Evan geht mit seinem Schwarm Becca in ein Schlafzimmer. Er fühlt sich allerdings nicht wohl dabei und weist sie zurück, da Becca volltrunken und nicht mehr Herrin ihrer Sinne ist. Währenddessen versucht Seth, Jules zu küssen, doch verweigert sie sich ihm, da er betrunken ist. Daraufhin kippt er von dem Gemisch aus Alkohol und Restwaschmittel aus dem Kanister zusammen um und bricht ihr dabei die Nase, als er ihr dabei versehentlich eine Kopfnuss gibt. Slater und Michaels stürmen die Party, woraufhin Evan und Seth wieder flüchten müssen. Die Polizisten erwischen Fogell im Bett mit einem Mädchen. Sie offenbaren ihm, dass ihnen von Anfang an klar gewesen sei, dass Fogell minderjährig ist, sie ihm aber zeigen wollten, dass auch Polizisten Spaß verstünden. Als Wiedergutmachung für sein verpasstes sexuelles Erlebnis führen sie Fogell vor den Augen der übrigen Partygäste wie einen Schwerverbrecher ab, um seine Popularität zu erhöhen. Anschließend zerstören die drei den mittlerweile ramponierten Streifenwagen. Seth und Evan verbringen die Nacht im Haus von Evans Eltern, wo sich die beiden ihre gegenseitige Zuneigung eingestehen. Am folgenden Tag treffen sie in einem Einkaufszentrum auf Jules und Becca. Die Wege der beiden Freunde trennen sich schließlich, als Seth mit Jules und Evan mit Becca zu unterschiedlichen Besorgungen im Einkaufszentrum aufbrechen und werfen sich noch einen letzten Blick zu.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Der Film wurde bei der Hermes Synchron in Potsdam vertont. Markus Engelhardt schrieb das Dialogbuch, Dietmar Wunder führte die Dialogregie.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "James Berardinelli schrieb auf \"ReelViews\", der Film sei eine Annäherung an das, was Quentin Tarantino und John Hughes gemeinsam schaffen würden, würden sie eine Teenagerkomödie drehen. Für den Film gebe es – wie für \"Borat\" – keine „heiligen Kühe“. Der Film sei häufig amüsant und gelegentlich „tobend“. Carina Chocano schrieb in der \"Los Angeles Times\" vom 17. August 2007, die Drehbuchautoren hätten echte Erfahrungen aus der Jugend verarbeitet. Der Film sei kein Teenagerfilm, sondern ein Film über junge Menschen. Chocano schrieb, dass er für einen „wahnsinnig schmutzigen“ Film „superniedlich“ sei – und betonte, dass man es nicht abwertend verstehen sollte. Die Komödien des Regisseurs Greg Mottola bauten eher auf ihren Charakteren als auf Situationen auf; Mottola habe eine „beglückende Gabe“ zum Darstellen der Dynamik von Beziehungen unter Stress. Frank Schirrmacher meinte, Superbad „zeigt die erste Internetgeneration, die in ihrer eigenen Sprache spricht und darin ihr Bild von Frauen respektive Männern ausdrückt. Diese Sprache ist beängstigend roh, sie kommt aus den Bildern und handelt von den Praktiken, die diese Protagonisten in irgendwelchen Nischen des Internets gesehen haben. Bilder, die jeder, der sie einmal gesehen hat, nie wieder vergessen kann, es sei denn um den Preis vollständiger Abstumpfung.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde im Jahr 2007 als \"Bester Sommerfilm – Komödie/Musical\" für den Teen Choice Award nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Superbad ist eine Filmkomödie aus dem Jahr 2007 von Greg Mottola. Das Drehbuch schrieben Seth Rogen und Evan Goldberg. In den Hauptrollen sind Jonah Hill, Michael Cera und Christopher Mintz-Plasse zu sehen.", "tgt_summary": null, "id": 1976649} {"src_title": "Rüdiger Sterzenbach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg als Pivovarna (bis 2006).", "content": "Als eigenständiger Verein wurde der Klub im Mai 1969 in Laško gegründet und nahm drei Jahre später den Beinamen „Zlatorog“ an. Nach der slowenischen Unabhängigkeit wurde die bekannte örtliche Brauerei, die ein Bier gleichen Namens braut, von 1994 bis 2006 Namenssponsor der Mannschaft, die zur Klarstellung als Pivovarna Laško firmierte. Zusammen mit dem Bau der neuen Sporthalle gelang schließlich 1996 der Aufstieg in die höchste slowenische Spielklasse, in der bei der Premiere in der Saison 1996/97 unter dem neuen Trainer Aleš Pipan gleich der Sprung in die Play-offs der vier besten Mannschaften gelang. Hier unterlag man im Halbfinale der Mannschaft der KD Hopsi Polzela wie auch in der folgenden Saison, in der man erstmals im FIBA EuroCup auch in internationalen Wettbewerben antrat. Nach dem Überstehen der Gruppenphase verlor die Mannschaft in der K.-o.-Phase in der ersten Runde der besten 32 Mannschaften der türkischen Mannschaft Tofaş SK Bursa. Ein Jahr später besiegte die Mannschaft in dem nun „Saporta Cup“ genannten internationalen Wettbewerb in der K.-o.-Phase 1999 Śląsk Wrocław sowie Cholet Basket und erreichte das Viertelfinale, in dem man Aris Saloniki unterlag. In der nationalen Meisterschaft zog die Mannschaft erstmals in die Finalserie ein, in der man glatt in drei Spielen dem dominierenden Serienmeister KK Union Olimpija aus der Hauptstadt Ljubljana unterlag. In der folgenden Saison 1999/2000 zog Pivovarna nach nur zwei Niederlagen in der regulären Saison als Tabellenerster in die Play-offs um die Meisterschaft ein. Titelverteidiger Union Olimpija schwächelte als Zweiter und verlor bereits in der Halbfinalserie erstmals den slowenischen Meistertitel, als die Mannschaft aus der Hauptstadt dem KK Krka unterlag. Der Verein aus Novo mesto konnte dann jedoch auch in der Finalserie den KK Pivovarna besiegen, der nur eines von dann vier Finalspielen gewinnen konnte, und verpflichtete anschließend auch noch Pivovarnas Trainer Aleš Pipan. Als slowenischer Vizemeister hatte die Mannschaft aus Laško in dem letztmals als FIBA Europaliga ausgespielten höchsten europäischen Vereinswettbewerb teilgenommen und dort aber von 16 Spielen in der Gruppenphase der Saison 1999/2000 nur zwei gegen Olympiakos Piräus und Fenerbahçe Ülker gewinnen können. Nach dem vorläufigen Höhepunkt in der jungen Vereinsgeschichte mit zwei Vizemeisterschaften und der Teilnahme an der Europaliga konnte die Mannschaft in den folgenden Jahren ab 2000 an die jüngsten Erfolge nicht mehr anknüpfen, da der neue Meister KK Krka der neue Herausforderer von Rekordmeister Union Olimpija wurde. Dreimal hintereinander schied die Mannschaft von Pivovarna im nationalen Halbfinale aus. Nach der FIBA Europaliga in der Saison 1999/2000 startete die Mannschaft in der Saison 2000/01 im Saporta-Cup und schließlich in der Saison 2001/02 im letztmals ausgespielten internationalen Korać-Cup, in dem man erst im Halbfinale dem letzten Titelgewinner SLUC Nancy Basket unterlag. Mit der neu eingeführten supranationalen ABA-Liga gab es auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien zunächst ohne Serbien und Montenegro eine Nachfolgewettbewerb für die frühere höchste jugoslawische Spielklasse. Bei der Premiere ABA-Liga 2001/02 war auch Pivovarna Laško dabei, die vor 1991 nicht auf diesem Niveau gespielt hatten, und die slowenischen Mannschaften bis auf KD Geoplin Slovan dominierten den Wettbewerb, als drei der vier Halbfinalisten aus Slowenien kamen. KK Pivovarna verlor beim Final Four-Turnier sein Halbfinale gegen den Gastgeber und späteren Premieren-Titelgewinner Union Olimpija. Mit der Teilnahme serbischer Mannschaften sortierte sich das Teilnehmerfeld in der ABA-Liga 2002/03 neu und Pivovarna erreichte hinter dem Siebten Krka den achten Platz von zwölf Mannschaften, obwohl Pivovarna mit dem US-Amerikaner Kenyan Weaks, der mehr als 20 Punkte pro Spiel erzielte, den Most Valuable Player (MVP) der Saison stellte. International war man ferner im neu eingeführten ULEB Cup 2002/03 vertreten, in dem man nach der Gruppenphase im Achtelfinale dem nationalen Konkurrenten und späteren Finalisten KK Krka Novo mesto unterlag, der auch die nationale Meisterschaft gewann. Die erfolgreiche Mannschaft des neuen Meisters musste jedoch einen personellen Aderlass hinnehmen und so konnte Pivovarna in der ABA-Liga 2003/04 mit Rückkehrer Aleš Pipan auf dem sechsten Platz am Siebten Krka vorbeiziehen. Mit dem Finalsieg im nationalen Pokalwettbewerb 2004 über KK Union Olimpija, der zuvor in den Pokalfinals 1998 bis 2000 siegreich gegen Pivovarna gewesen war, feierte Pivovarna sogar seinen ersten Titelgewinn mit MVP Nebojša Joksimović. Auch in die Finalserie um die Meisterschaft konnte die Mannschaft erstmals nach vier Jahren wieder einziehen, in der jedoch Rekordmeister Union Olimpija zurückschlug und sich glatt in drei Spielen den Titel zurückholte. Während Pivovarna seinen Titel im Pokalwettbewerb in Pokalfinals 2005 sowie 2006 gegen KK Union Olimpija nicht verteidigen konnte, rutschte man auch in der Meisterschaft ab und verpasste 2006 gar die Play-offs der vier besten Mannschaften. Bei der zweiten Teilnahme am ULEB Cup 2004/05 reichten sechs Siege, darunter zwei gegen den späteren deutschen Meister GHP Bamberg, in zehn Spielen nicht zum Weiterkommen und nach dem neunten Platz 2005 rutschte die Mannschaft auf den 14. und letzten Platz in der ABA-Liga 2005/06 ab.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zum Namen Zlatorog (ab 2006).", "content": "Nachdem die Mannschaft eine weitere Teilnahme an der ABA-Liga verpasst hatte und die Brauerei 2006 ihr Engagement als Namenssponsor zurückgefahren hatte, kehrte der Verein zum alten Namen Zlatorog zurück. Nach einem vierten Platz in der Meisterschaft 2007 kehrte die Mannschaft im FIBA EuroCup 2007/08 in internationale Wettbewerbe zurück, verlor aber beide Ausscheidungsspiele gegen GS Olympia Larisa vor Erreichen der Gruppenphase, wie auch ein Jahr später im nun EuroChallenge 2008/09 genannten Wettbewerb gegen den mazedonischen Verein AMAK. Nach drei Halbfinalteilnahmen in der slowenischen Meisterschaft wurde die Mannschaft in der Saison 2009/10 nur noch Siebter, erreichte aber ein weiteres Mal das Pokalfinale, das erneut gegen Titelverteidiger Union Olimpija verloren ging. In der folgenden Saison reichte die Rückkehr in die Halbfinals der Meisterschaft 2011 zu einer weiteren Teilnahme an der ABA-Liga 2011/12, nachdem mit Krka und Union Olimpija beide slowenischen Vertreter das Final Four der supranationalen Liga erreicht hatten. Doch Krka wurde 2012 nur Viertletzter, KK Helios Domžale Vorletzter und der KK Zlatorog gar nur mit zwei Siegen in 26 Spielen abgeschlagener Tabellenletzter in der ABA-Liga. Trotz des enttäuschenden Abschneidens in dem supranationalen Wettbewerb reichte es in der Meisterschaft zu einer weiteren Halbfinalteilnahme, die man auch in der folgenden Saison bestätigen konnte. In der Saison 2013/14 reichte es nur zum fünften Platz, doch durch die Erweiterung der Play-offs um ein Viertelfinale war man allerdings nur kurzzeitig für die Finalrunde um die Meisterschaft qualifiziert. In der als Viertelfinalserie ausgespielten ersten Runde verlor man gegen KD Hopsi Polzela. Das Pokalfinale 2015 ging gegen Titelverteidiger Krka Novo mesto verloren, bevor die Mannschaft als Vierte der Meisterschaftsrunde 2015 dann die Viertelfinalserie gegen den späteren Überraschungsmeister Tajfun Šentjur verlor. Nach dem frühzeitigen Ausscheiden im FIBA Europe Cup 2015/16 unter anderem wegen zweier Niederlagen gegen den österreichischen Meister UBC Güssing Knights kehrte Trainer Aleš Pipan ein weiteres Mal zurück. Im erstmals ausgespielten Alpe Adria Cup zwischen je zwei Mannschaften aus Kroatien, Österreich, der Slowakei und Slowenien erreichte die Mannschaft das Finale, in dem man mit drei Punkten Unterschied dem nationalen Konkurrenten Helios Suns unterlag. In der Meisterschaftsrunde erreichte die Mannschaft als Zweiter die Play-offs, in denen man im Halbfinale Rekordmeister Union Olimpija besiegen konnte. Doch auch in der Meisterschaft wussten die Helios Suns aus Domžale in der Finalserie mit drei Siegen aus vier Spielen den ersten Titelgewinn des Vereins aus Laško in diesem Wettbewerb zu verhindern.", "section_level": 2}], "src_summary": "Košarkarski klub Zlatorog ist ein slowenischer Basketballverein aus Laško in der Untersteiermark, dessen erste Herrenmannschaft zwischen 1994 und 2006 unter dem Sponsorennamen Pivovarna Laško antrat. Die Herrenmannschaft spielt seit der Unabhängigkeit Slowenien in den höchsten nationalen Spielklassen und wurde 2004 Sieger des nationalen Pokalwettbewerbs. Der viermalige Vizemeister nahm nach der Gründung der Adriatischen Basketballliga (ABA-Liga) fünfmal in Folge bis 2006 sowie in der Saison 2011/12 an diesem supranationalen Wettbewerb teil. Nach dem Erreichen des Finales im neu geschaffenen Alpe Adria Cup 2016 wird der slowenische Vizemeister 2016 in der Saison 2016/17 erneut an der ABA-Liga teilnehmen.", "tgt_summary": null, "id": 2384887} {"src_title": "Waltraut Seitter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er wurde als unehelicher Sohn des Diplomaten und Humanisten Lazare de Baïf geboren. Seine Erziehung wurde in die Hände der bekanntesten Geistesgrößen der Epoche gelegt, namentlich von Jean Dorat, dem er später an das Collège de Coqueret folgen sollte, und Charles Estienne. Baïf hat ein umfangreiches Werk hinterlassen, \"Les Amours\" (1552/58), das von Vergils \"Georgica\" inspirierte \"Les Météores\" (1567), die \"Passe-Temps\" (1573) und \"Les Mimes, enseignements et proverbes\" (1581), die als seine beste Arbeit angesehen werden. Doch wurde keines seiner Werke wirklich berühmt. Joachim du Bellay, ein anderer Pléiade-Dichter, nannte ihn „le docte, doctieur, doctime Baïf“ (dt. etwa \"den gelehrten, gelehrteren, gelehrtesten B.\").", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "1570 gründete Baïf gemeinsam mit dem Komponisten Joachim Thibault de Courville und dem Dichter Pierre de Ronsard und unter der königlichen Schirmherrschaft von Karl IX. in seinem Haus im Pariser Vorort St. Marceau die \"Académie de musique et de poésie\", die eine starke Wirkung auf die zeitgenössische Dichtung ausübte. Baïf veröffentlichte 1574 die \"Étrennes de poésie française\" in der Technik der \"vers mesurés\" oder \"vers mesurés à l’antique\", d. h. in einer Metrik, die sich an der quantitierenden Dichtung der antiken Sprachen orientierte. Ein fünfzehnsilbiger quantitierender Vers wurde nach ihm \"vers Baïfin\" genannt. Seine übrigen Werke in quantitierender Metrik – ein vollständiger, ein unvollendeter Psalter und mehrere Bände mit \"Chansonettes\" – erschienen nicht im Druck. Unter dem Einfluss der antiken Literatur hatten europäische Renaissance-Autoren verschiedentlich versucht, die quantitierende Metrik mit ihrer Gewichtung langer und kurzer Silben in Sprachen einzuführen, die sich dazu nicht immer eigneten. Jacques de la Taille hatte 1562 eine \"Manière de faire des vers en français comme en grec et en Latin\" verfasst („Anleitung zum Schreiben französischer Verse wie im Griechischen und Lateinischen“, gedruckt 1573). Baïf jedoch ging bei diesem Vorhaben so weit, dass er ein Schreibsystem erfand, um sowohl die Aussprache als auch die Metrik seiner Verse wiederzugeben. Dennoch ist er nicht als Sprachreformer wie Louis Meigret, Jacques Peletier du Mans oder Petrus Ramus zu sehen. Er hat nie versucht, die traditionelle Schreibung des Französischen zu verändern, seine eigene Schreibweise blieb den Versen in quantitierender Metrik vorbehalten. Obwohl sich die Literaturkritik mit den \"Vers mesurés\" oft nicht einmal beschäftigt hatte, hielten man sie für unbeholfen; sie blieben weitgehend unbekannt. Einige Komponisten, darunter Claude Le Jeune ou Jacques Mauduit, vertonten sie in der Musique mesurée. Dies beeinflusste die Musik des 17. Jahrhunderts nachhaltig, insbesondere das Wort-Ton-Verhältnis. Baïf bearbeitete für die Theaterbühne den \"Eunuchus\" von Terenz als \"L’Eunuque\" (1565, gedruckt 1573) und \"Miles Gloriosus\" von Plautus als \"Le Brave\" (1567); aus dem Griechischen übersetzte er die \"Antigone\" von Sophokles. Ferner stammen von ihm Übersetzungen von Bion von Smyrna, Moschus, Theokrit, Anakreon, Catull und Martial.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean-Antoine de Baïf (* 19. Februar 1532 in Venedig; † 19. September 1589 in Paris) war ein französischer Dichter. Er war mit Pierre de Ronsard befreundet und gehörte der von diesem geführten Dichtergruppe \"La Pléiade\" an. Er war der bekannteste einiger zeitgenössischer Autoren, die in der französischen Literatur eine den Silbenquantitäten des Altgriechischen und Lateinischen nachempfundene quantitierende Metrik einzuführen versuchten.", "tgt_summary": null, "id": 68030} {"src_title": "Zwergblauschaf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Cohen stammt aus einer liberal-jüdischen Familie. Er studierte Rechtswissenschaft an der Universität Groningen. Später arbeitete er an der Universität Leiden und an der Universität Maastricht. An der Universität Maastricht wurde er im Jahre 1983 Professor und im Jahre 1991 Rektor. Er wurde 1993 Staatssekretär für Bildung im Kabinett Lubbers. Nach einem Jahr kehrte er zu seiner wissenschaftlichen Arbeit zurück. Zu dieser Zeit war er auch Mitglied der Ersten Kammer der Generalstaaten, des Oberhauses des niederländischen Parlaments. 1998 verließ er die Erste Kammer, um Staatssekretär für Justiz im Kabinett Kok zu werden. Als Staatssekretär war er unter anderem verantwortlich für die Einführung eines neuen Einwanderungsgesetzes. Er gab diesen Posten auf und wurde am 17. Januar 2001 zum Bürgermeister der Stadt Amsterdam ernannt. Einer seiner ersten Auftritte in seiner neuen Funktion war die Trauung eines gleichgeschlechtlichen Paares, des ersten in den Niederlanden. Nur wenige Monate zuvor hatte Cohen als Staatssekretär das Gesetz zur Homo-Ehe im Parlament verteidigt. Am 2. Februar 2002 vollzog er die standesamtliche Trauung des Kronprinzen Willem-Alexander und der Prinzessin Máxima. Cohen wurde anlässlich der Parlamentswahl 2003 als Kandidat für das Amt des Premierministers gehandelt. Der christdemokratische Premierminister Balkenende blieb jedoch weiter im Amt und Cohen blieb Bürgermeister. Das Time magazine bezeichnete Cohen für seinen Auftritt nach dem Mord an Theo van Gogh im November 2004 als „European Hero“ (europäischer Held). Cohen führte die Bevölkerung in ihrem Protest an und rief gleichzeitig zu Einigkeit und Toleranz auf. Seitdem bemühte er sich während seiner Amtszeit als Bürgermeister darum, „das Ganze zusammenzuhalten“ (Niederländisch: „de boel bij elkaar te houden“), damit Amsterdam seinem Ruf als weltoffene und tolerante Stadt auch in der Zukunft gerecht werde. Cohen landete beim „World Mayor Award“ 2006 hinter John So aus Melbourne auf dem zweiten Platz. Insgesamt fünfzig Bürgermeister aller fünf Kontinente waren nominiert. Job Cohen ist der jüngere Bruder des Wissenschaftshistorikers Floris Cohen und Sohn des Historikers Dolf Cohen. Seit seinem 20. Lebensjahr ist Job Cohen Mitglied der Partij van de Arbeid, der sozialdemokratischen Partei der Niederlande, deren Parteiführer er seit April 2010 als Nachfolger von Wouter Bos war. Im Februar 2012 trat Cohen als Parteiführer zurück. Cohen ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marius Job Cohen (* 18. Oktober 1947 in Haarlem) ist ein niederländischer Politiker der sozialdemokratischen PvdA. Er war Bürgermeister von Amsterdam von 2001 bis 2010. Am 12. März 2010 trat er zurück, um seine Kandidatur für das Amt des Spitzenkandidaten seiner Partei für die niederländische Parlamentswahl 2010 bekanntzugeben.", "tgt_summary": null, "id": 2215645} {"src_title": "SM UB 33", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Pharmakokinetik.", "content": "Molsidomin ist eine inaktive Vorstufe (Prodrug). Es ist selbst nicht für die gefäßerweiternde Wirkung verantwortlich, sondern wird in der Leber zu Linsidomin (SIN-1) verstoffwechselt. Dieses geht ohne Einwirkung von Enzymen in die ringoffene Form über und die eigentliche Wirksubstanz Stickstoffmonoxid wird abgespalten. Da zur Bildung von freiem Stickstoffmonoxid keine Enzyme nötig sind, kommt es auch bei langfristiger Gabe nicht zu einer Abschwächung der Wirkung (Nitrattoleranz). Molsidomin hemmt in geringer Ausprägung die Verklebung der Blutplättchen. Diese Wirkung ist jedoch aufgrund der geringen Wirkung ohne klinische Relevanz. Molsidomin → Linsidomin (SIN-1) → SIN-1A → Stickstoffmonoxid", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakodynamik.", "content": "Die Freisetzung des Stickstoffmonoxid führt zu einer Gefäßdilatation der Herzkranzgefäße, der großen Hohlvenen und der Lungengefäße, dadurch sinkt die Vorlast des Herzens. Entsprechend dem Frank-Starling-Mechanismus führt dies dazu, dass die Blutfüllung des Herzens abnimmt, die Herzwand nicht mehr so stark gedehnt wird und damit der Sauerstoffverbrauch reduziert wird. Denn je mehr die Herzwand gedehnt wird, desto mehr Arbeit verrichtet sie. Die Weitung der Koronargefäße und die Abnahme der Füllung führen zur besseren Durchblutung der Herzwand und damit zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung der Herzmuskulatur. Die direkt wirksame Substanz, Linsidomin, steht auch für die direkte intravenöse Therapie zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Therapeutisch wird Molsidomin zur Prophylaxe von \"Angina-pectoris\"-Anfällen verordnet. Eine akute Therapie ist mit Molsidomin nicht möglich, da die maximale Wirkung erst nach 30 bis 60 Minuten erreicht wird.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Als wichtigste Nebenwirkungen können durch die starke Gefäßerweiterung Kopfschmerzen, Schwindel und Blutdruckabfall auftreten. Im Tierversuch mit Ratten traten bei hohen Molsidomin-Gaben vermehrt bösartige Nasentumore auf. Corvaton (D, CH), Molsibeta (D), Molsidolat (A), Molsiket (D), Molsi-Puren (D), diverse Generika (D)", "section_level": 1}], "src_summary": "Molsidomin gehört zur Gruppe der nicht-enzymatischen Stickstoffmonoxiddonatoren. Dieses Medikament setzt Stickstoffmonoxid (NO) frei und führt damit zu einer Gefäßdilatation mit Senkung der Wandspannung der Koronargefäße (Herzkranzgefäße), es wird daher zur Behandlung der \"Angina pectoris\" bei koronarer Herzkrankheit und zur Behandlung einer akut dekompensierten Herzinsuffizienz eingesetzt. ", "tgt_summary": null, "id": 675599} {"src_title": "Ward Swingle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Tod seines Vaters Albert Salomon Anselm von Rothschild im Jahre 1911, der ihm die alleinige Geschäftsführung übertragen hatte, leitete er das Privatbankhaus S. M. v. Rothschild in Wien und kontrollierte als Hauptaktionär die Creditanstalt, die größte Bank Österreichs. Nach dem Aussterben der Frankfurter Linie übernahm er auch Verantwortung für einen großen Teil der internationalen Aktivitäten des Hauses Rothschild. Angesichts der katastrophalen wirtschaftlichen Lage des kleiner gewordenen Österreichs nach 1918 und der Überbesetzung des Bankenapparats geriet auch die Creditanstalt mit ihrem bedeutenden Industriekonzern in zunächst latente Schwierigkeiten. Die Lage wurde noch dadurch erschwert, dass Bundeskanzler Johann Schober im Oktober 1929 von Rothschild ultimativ forderte, die in einer massiven Krise befindliche Bodencreditanstalt zu übernehmen. Rothschild gab nach, in der Folge kam es aber am Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise im Frühjahr 1931 zum Zusammenbruch der Creditanstalt, der schwerwiegende Auswirkungen auf das internationale Finanzsystem hatte. Rothschild leistete einen namhaften Beitrag, die größte Bank Österreichs musste aber im Wesentlichen mit Staatsgeldern saniert werden und befand sich im März 1938 somit mehrheitlich im Besitz des Bundes. Am Tag des Anschlusses Österreichs wurde Rothschild von der SS am Flughafen Aspern verhaftet. Zuerst wurde er im Keller des Polizeigebäudes an der Roßauer Lände gefangen gehalten und etwas später ins Gestapo-Hauptquartier im Hotel Métropole am Morzinplatz verlegt, wo er 14 Monate in Isolationshaft saß. Der Historiker Roman Sandgruber nimmt an, dass dieses Schicksal Rothschilds dem Schriftsteller Stefan Zweig als Vorlage für sein letztes Werk Schachnovelle gedient habe. Rothschild wurde in den Arisierungsverhandlungen der Reichswerke Hermann Göring um den Verkauf der Witkowitzer Eisenwerke als Geisel genutzt. Er wurde erst am 11. Mai 1939 – nach Preisgabe des gesamten österreichischen Familienbesitzes – freigelassen. In das Palais Albert Rothschild in der Prinz-Eugen-Straße in Wien zog die „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien“ von Adolf Eichmann ein. Im Palais von Louis Rothschilds Bruder Alphonse (1878–1942) in der benachbarten Theresianumgasse war der Geheimdienst Sicherheitsdienst des Reichsführers SS untergebracht. Das Privatbankhaus S. M. v. Rothschild wurde zunächst durch das Österreichische Credit-Institut, ab Juli 1938 durch das Münchner Bankhaus Merck Finck & Co kommissarisch verwaltet. 1940 wurde das Bankhaus S. M. v. Rothschild dann im Rahmen der Arisierung jüdischen Eigentums durch das in Wien neugegründete Bankhaus E. v. Nicolai übernommen, an dem wiederum die Bank Merck Finck & Co mit 71 Prozent und die Deutsche Industrie Bank aus Düsseldorf mit 19 Prozent beteiligt waren. Der Banksitz wurde nach dem Krieg an Schöller & Co. (später Schoellerbank) verkauft. Das Privatpalais wurde an die Arbeiterkammer übereignet. Es wurde 1955 – am Tag der Beerdigung Rothschilds auf dem Wiener Zentralfriedhof – gesprengt. Rothschild emigrierte in die USA und verbrachte den Rest seines Lebens großteils auf Reisen. Er heiratete 1946 Hildegard Johanna von Auersperg (1895–1981). Die Ehe blieb kinderlos. Rothschild starb 1955 auf einer dieser Reisen in Jamaika. In insgesamt acht Rückstellungsverfahren nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten Louis Rothschild beziehungsweise seine Familienangehörigen ein paar Werte aus seinem früheren Eigentum zurück. Louis Rothschild bekam einen kleinen Teil des Bankvermögens erstattet, er verzichtete jedoch darauf, das Bankhaus S. M. von Rothschild wieder zu errichten. Die Kunstsammlung der Familie, die 1938 beschlagnahmt und über mehrere Museen im ganzen Land verteilt wurde, blieb jedoch bis 1999 im Besitz der Republik Österreich. Erst nach der Washingtoner Erklärung von 1998 und dem daraus folgenden Restitutionsgesetz wurden an die Erben 250 Kunstwerke, darunter 31 Gemälde, zurückgegeben. Für die Ausfuhrerlaubnis musste die Familie allerdings ausgewählte Gemälde der Republik schenken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Nathaniel Freiherr von Rothschild (* 5. März 1882 in Wien; † 15. Jänner 1955 in Montego Bay, Jamaika) war der letzte bedeutende Vertreter des Wiener Zweigs der Bankiersfamilie.", "tgt_summary": null, "id": 1748505} {"src_title": "Pipe Dream – Lügen haben Klempnerbeine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Angetretene Listen.", "content": "Zur Wahl standen 20 Parteien und Wahlbündnisse: Darüber hinaus bestand die Möglichkeit „gegen alle“ zu stimmen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszählung.", "content": "Die Bekanntgabe des amtlichen Endergebnisses erfolgte am 15. Oktober 2007 und damit fünf Tage früher als erwartet. Während der Auszählung der Stimmen wurden vom 1. bis zum 3. Oktober immer wieder Zwischenergebnisse veröffentlicht. Zunächst sah es nach einem eindeutigen Sieg des „orangen“ Lagers aus dem Block Julija Tymoschenko (BJuT) und dem Wahlbündnis des Präsidenten „Nascha Ukrajina - Narodna Samooborona“ (NU-NS) aus. Die Tymoschenko-Partei war nach den ersten Ergebnissen stärkste Kraft. Im Laufe der Auszählung holte jedoch die Partei der Regionen (PR) auf und überholte sie. Die Sozialistische Partei rutschte im Laufe der Auszählung unter die Drei-Prozent-Hürde, wodurch es zuletzt bei einer dünnen Mehrheit der Parlamentsmandate für die orangen Parteien blieb. Präsident Juschtschenko kritisierte die angeblich verzögerte Auszählung in den östlichen Landesteilen. Die unterschiedliche Geschwindigkeit bei der Auswertung der Stimmen hatte zu der großen Diskrepanz zwischen den ersten Ergebnissen und den späteren Zwischenständen geführt. Die westlich orientierten Parteien sahen angesichts ihres dahinschmelzenden Vorsprungs das verlangsamte Auszählen in den Hochburgen Wiktor Janukowytschs und seiner Partei der Regionen als Indiz für mögliche Wahlfälschungen.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlausgang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Regionale Unterschiede im Wahlverhalten.", "content": "Wie erwartet gab es im Wahlverhalten wie bereits bei den Urnengängen der vergangenen Jahre große regionale Unterschiede. So unterstützten die westlichen Landesteile eher die „orangen“ Kräfte, während in der Ostukraine die Partei der Regionen dominierte. Seit den Parlamentswahlen 2006 hat sich an dieser Teilung des Landes nichts geändert. Lediglich in der Westukraine gab es Verschiebungen zugunsten des BJuT gegenüber NU-NS. Der krasse Unterschied zwischen den einzelnen regionalen Wahlergebnissen zeigt die Tiefe der politischen Spaltung der Ukraine. So konnten Kräfte, die in einer Oblast über zwei Drittel der Wählerstimmen erreichten, in anderen Gebieten mitunter nicht einmal drei Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Die Partei der Regionen (PR) wurde in zehn der 27 Verwaltungseinheiten stärkste Kraft. Ihr bestes Ergebnis mit über 73 % der Stimmen erzielte sie in der Oblast Luhansk, über 72 % in der Oblast Donezk. Ihr schlechtestes mit nur etwa 3 % erzielte die PR in den Oblasten Iwano-Frankiwsk und Ternopil. Der Block Julija Tymoschenko wurde in 16 Oblasten stärkste Kraft. Ihr bestes Ergebnis erzielte sie mit über 55 % in der Oblast Wolyn, ihr schlechtestes mit fast 4 % in der Oblast Donezk. Der Block „Nascha Ukrajina - Narodna Samooborona“ erreichte sein bestes Ergebnis in der Oblast Iwano-Frankiwsk mit über 35 %. Mehr als 30 % der Stimmen bekam sie auch in den Oblasten Lwiw, Ternopil und Transkarpatien. Am schlechtesten Schnitt der Block in der Oblast Donezk ab. Die Kommunisten waren wie die Partei der Regionen im Osten und Süden der Ukraine stärker als im Westen. Die Hochburg der Kommunisten ist die Stadt Sewastopol, wo die Partei mehr als 10 % der Stimmen erreichte. Der Block Lytwyn erzielte sein mit Abstand bestes Ergebnis in der Oblast Schytomyr, der Heimat seines Spitzenkandidaten und Namensgebers Wolodymyr Lytwyn. Bei den Auslandsukrainern erreichten BJuT und NU-NS zusammen über 60 % der Stimmen, die Partei der Regionen etwas über 25 %.", "section_level": 2}, {"title": "Versuche der Einflussnahme aus dem Ausland.", "content": "Einige Tage vor dem Wahlgang kündigte der russische Botschafter in Kiew, Wiktor Tschernomyrdin an, im Falle einer Wahl Julija Tymoschenkos zur Ministerpräsidentin würde der Gaspreis für die Ukraine deutlich steigen. Am 2. Oktober erklärte der staatliche russische Gaskonzern Gazprom, die Ukraine habe noch Schulden für geliefertes Gas zu begleichen und setzte ein Ultimatum bis Ende Oktober. Einige Beobachter sehen auch dies als den Versuch, eine subtile Drohkulisse aufzubauen, um so Einfluss auf die bevorstehende Regierungsbildung zu nehmen. Der Konflikt des Gastreites zwischen beiden Ländern schwelt seit der orangen Revolution.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlbeobachter.", "content": "Für die parlamentarischen Organe des Europarat, der EU, der OSZE und der NATO waren 570 Wahlbeobachter und 140 Parlamentarier im Land, um den korrekten Ablauf des Wahlganges zu überwachen und mögliche Manipulationen aufzudecken. Vertreter des Europarates erklärten, die Wahl sei weitgehend nach internationalen demokratischen Standards durchgeführt worden, das politische System der Ukraine weise jedoch noch große Mängel auf, die in allernächster Zukunft durch Reformen behoben werden müssten.", "section_level": 1}, {"title": "Anfechtung.", "content": "Für die Kommunistische Partei (KPU) wandte sich der Kandidat Serhij Hmyrja an das Oberste Verwaltungsgericht der Ukraine und forderte eine Überprüfung des Vorgehens der Zentralen Wahlkommission bei der Stimmauszählung. Ebenso legten die Sozialistische Partei der Ukraine, die Progressive Sozialistische Partei der Ukraine, die Partei der Freien Demokraten und die Allukrainische Partei des nationalen Vertrauens Beschwerde ein. Das Gericht untersagte bis zum Abschluss der Untersuchungen die Veröffentlichung des Wahlergebnisses in den Amtsblättern der Regierung. Da die Konstituierung der neu gewählten Rada erst nach Veröffentlichung des amtlichen Endergebnisses erfolgen kann, ist es möglich, dass die Klage der fünf Parteien die Wahl der neuen Regierung verzögert. Die Beratungen des Gerichts mit Anhörungen der Antragsteller und Vertretern der Zentralen Wahlkommission begannen am 21. Oktober 2007. Am Abend des 25. Oktober verkündete ein Vertreter des Gerichts, dass dieses keine Rechtsverletzungen bei der Wahl habe feststellen können und das Ergebnis der Wahl, wie es die Zentrale Wahlkommission ermittelt hatte, offiziell bekannt gemacht werden darf.", "section_level": 1}, {"title": "Regierungsbildung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen der politischen Akteure auf das Ergebnis.", "content": "Nach der Veröffentlichung erster Auszählungsergebnisse, in denen der BJuT stärkste Kraft war, erklärte Julija Tymoschenko sich zur Siegerin der Wahl und kündigte die Bildung einer Koalitionsregierung mit NU-NS an. Nachdem sich herausstellte, dass die PR stärkste Kraft würde, beanspruchte deren Spitzenkandidat und bisheriger Ministerpräsident Wiktor Janukowytsch das Amt des Regierungschefs für sich, obgleich er mit seinen bisherigen Koalitionspartnern nicht über die nötige Mehrheit verfügt, da die Sozialistische Partei knapp an der Drei-Prozent-Hürde scheiterte. Staatspräsident Juschtschenko rief am 3. Oktober PR, BJuT und NU-NS zur Regierungsbildung auf. Unklar blieb dabei, ob er damit die Bildung einer Koalition aus den genannten drei Kräften meinte. Julija Tymoschenko lehnte eine solche „Große Koalition“ ab und auch in der NU-NS, der Wahlallianz des Präsidenten, war man nicht bereit, vom Vorhaben einer Koalition allein mit dem BJuT Abstand zu nehmen. Zufrieden mit dem Vorschlag des Präsidenten zeigte sich einzig die PR. Wiktor Janukowytsch trat am 4. Oktober in Kontakt mit Wolodymyr Lytwyn, um über eine mögliche Koalition zu verhandeln, obwohl beide Parteien zusammen nicht über die nötige Parlamentsmehrheit verfügen. Zugleich verhandelte die PR mit NU-NS über die Bildung einer \"Großen Koalition\". Zu den Gesprächen lud sie auch die Vertreter des BJuT ein.", "section_level": 2}, {"title": "Anbahnung einer „orangen“ Koalition.", "content": "Der Vorsitzende der NU-NS Jurij Luzenko trat ebenso wie Julija Tymoschenko für eine Koalition der Kräfte der „Orangen Revolution“ ein, eventuell erweitert durch den Block Lytwyn. In der ukrainischen Presse wurden hierfür die Synonyme „orange Koalition“ und „demokratische Koalition“ geprägt. BJuT und NU-NS verfügen gemeinsam über 227 Mandate, die übrigen Parteien zusammen über 222. Verhandlungen zwischen beiden Kräften begannen am 5. Oktober. Am 6. Oktober sagte Juschtschenko in einem Interview, er habe nicht von einer großen Koalition gesprochen, trete aber trotz des Sieges des orangen Lagers für eine Einbeziehung der PR in die Regierungsbildung ein. Eine mögliche Koalitionsregierung aus BJuT und NU-NS solle einige Ministerposten der PR überlassen. Gegen Tymoschenko als Regierungschefin habe er unter dieser Bedingung nichts einzuwenden. Nach ersten Meldungen von den Koalitionsverhandlungen einigte man sich darauf, dass der BJuT die Wirtschaftsressorts übernehmen soll, der Block des Präsidenten dagegen Bereiche wie Soziales, Umwelt, Familie etc. Juschtschenko nahm inzwischen Abstand von einer Einbeziehung der PR in die Regierungsbildung und befürwortete die Übernahme repräsentativer Posten im Parlament, so etwa den des Parlamentspräsidenten durch die PR. In der Partei der Regionen wurden indes Stimmen laut, die angesichts der sich abzeichnenden Regierungsbildung ohne Einbeziehung der größten Parlamentsfraktion einen Boykott der Konstituierung des neuen Parlaments forderten. Ohne die Abgeordneten der PR wäre die Rada nicht arbeitsfähig und die Regierung Janukowytsch bliebe zunächst im Amt. Am Nachmittag des 8. Oktober traf Präsident Juschtschenko mit den Führern der ins neue Parlament gewählten Parteien zusammen. Er setzte eine Frist von fünf Tagen, innerhalb derer die Fragen der Regierungskoalition und der Besetzung des Amtes des Ministerpräsidenten entschieden sein sollen. Am 11. Oktober sagte Juschtschenko der Presse, die Parteien der „Orangen Revolution“ hätten bei der Parlamentswahl gesiegt und so das Recht, den Posten des Regierungschefs zu besetzen. Der Koalitionsvertrag zwischen beiden Parteien sei nahezu perfekt. Zum Namen des zukünftigen Regierungschefs wollte er sich nicht äußern. Angesichts des wachsenden Widerstands aus den Reihen der Partei der Regionen, die eine Konstituierung des Parlaments durch einen Boykott verhindern könnte, zeichnete sich jedoch eine Verlängerung des politischen Tauziehens ab. Der Vorsitzende der NU-NS Jurij Luzenko erklärte am 15. Oktober, BJuT und NU-NS seien bereit, der PR in einer möglichen Koalition Posten in mehreren Ministerien sowie den Posten des stellvertretenden Parlamentspräsidenten und den des stellvertretenden Ministerpräsidenten anzubieten. Eine direkte Beteiligung der PR lehnte er aber weiterhin ab. Am selben Tag fand ein Treffen von Luzenko, Tymoschenko und Wjatscheslaw Kyrylenko (NU-NS) mit Präsident Juschtschenko statt. Die sich als „demokratischen Kräfte“ bezeichnenden Parteigruppierungen BJuT und NU-NS hatten zuvor die Unterzeichnung des Koalitionsvertrages für den nächsten Tag angekündigt. Da jedoch für den 16. Oktober in Zusammenhang mit einem Explosionsunglück vom Präsidenten Staatstrauer angesetzt wurde, unterzeichneten die beiden Parteien schon am 15. Oktober den Koalitionsvertrag, der aber noch nicht veröffentlicht wurde. Zugleich kündigten sie an, sich weiterhin um eine Einbeziehung des Blok Lytwyna in die Regierungsbildung zu bemühen. Über die Aufteilung der zu besetzenden Ämter wurde bekannt, dass BJuT, genauer gesagt Julija Tymoschenko, den Posten der Ministerpräsidentin übernimmt und NU-NS die Posten des Parlamentspräsidenten und des Innenministers besetzen. Wjatscheslaw Kyrylenko erklärte noch am selben Abend, es sei Teil des Koalitionsvertrages, dass BJuT und NU-NS sich verpflichten, noch vor der Wahl des neuen Regierungschefs zwölf Gesetzesinitiativen in die Rada einzubringen. Das wichtigste der Projekte ist die Abschaffung der Abgeordnetenimmunität und anderer Privilegien und Vergünstigungen der Volksvertreter. Ferner sollen die Zuständigkeiten zwischen Parlament und Präsident bei der Besetzung von Ministerressorts neu geordnet werden und für die Abgeordneten der Rada ein imperatives Mandat eingeführt werden. Als weiteres Projekt der Koalition wurde auf Drängen des BJuT in dem Vertrag die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht und Einführung einer Berufsarmee zum 1. Januar 2008 vereinbart. Letzteres stieß innerhalb der Koalition auf Widerstand des Verteidigungsministers und NU-NS-Kandidaten Anatolij Hryzenko, der den Termin 2008 als unrealistisch bezeichnete seinerseits auf einer Beibehaltung der Wehrpflicht bis 2010 besteht. Entgegen anderslautenden Meldungen gab es auch nach der Konstituierung der neuen Rada Kontroversen innerhalb von NU-NS und BJuT über die von den Parteispitzen vereinbarte Koalition. Vor allem innerhalb der NU-NS gab es Gegner einer Koalition mit dem BJuT. Zuletzt war in diesem Zusammenhang die Rede von sieben Abgeordneten, die ihre Zustimmung zur Koalition verweigerten. Vor allem die Wahl Julija Tymoschenkos zur Regierungschefin ist hier umstritten. Prominente Gegner Tymoschenkos in den Reihen der NU-NS sind Iwan Pljuschtsch und der ehemalige Ministerpräsident Jurij Jechanurow. Am 29. November 2007 unterschrieben 227 der Abgeordneten von BJuT und NU-NS den Koalitionsvertrag. Als einziger verweigerte weiterhin Iwan Pljuschtsch seine Zustimmung. Als Kandidat für das Amt des Parlamentspräsidenten wurde nunmehr der bisherige Außenminister Arsenij Jazenjuk vorgeschlagen. Nach der Wahl Jazenjuks, der sogleich an Präsident Juschtschenko die offizielle Bitte richtete, Julija Tymoschenko als neue Premierministerin vorzuschlagen, wurde bekannt, dass die Koalitionsfraktionen mit dem Blok Lytwyna über eine mögliche Zusammenarbeit verhandelten.", "section_level": 2}, {"title": "Bemühungen der Partei der Regionen um eine Regierungsbildung.", "content": "Kurz nach Bekanntwerden der Einigung veröffentlichte die Partei der Regionen auf ihrer Internetseite eine Erklärung, in der diese zur Siegerin der Wahlen erklärt wird und ankündigt wird, man werde weiter an der Bildung einer eigenen Koalition arbeiten. Den politischen Gegnern wird verantwortungsloses Handeln vorgeworfen, das die Ukraine spalte. Außerdem ist von Unregelmäßigkeiten bei der Wahl und der Auszählung der Stimmen die Rede. Am 14. November erklärte Wolodymyr Lytwyn, Vorsitzender des Blok Lytwyna gegenüber der Presse, es gebe inoffizielle Verhandlungen zwischen der PR und NU-NS über die Bildung einer Koalition. Präsident Juschtschenkos Verhältnis zu seiner möglichen Koalitionspartnerin Julija Tymoschenko sei schlechter als das zum bisherigen Ministerpräsidenten Janukowytsch. Mykola Asarow von der PR bestätigte am darauffolgenden Tag, seine Partei sei in Koalitionsverhandlungen mit politischen Kräften des neugewählten Parlaments. Konkret wollte er sich nicht zu potentiellen Partnern äußern. Vertreter der NU-NS widersprachen den Behauptungen Lytwyns, ihr Wahlbündnis führe Verhandlungen mit der PR. Am 22. November sagte Mykola Asarow der Presse, die PR akzeptiere die Bildung einer „demokratischen Koalition“ aus BJuT und NU-NS und sei bereit, ihre neue Rolle als Oppositionspartei wahrzunehmen. Zugleich merkte er an, seine Partei werde Neuwahlen anstreben, sollte das neu gewählte Parlament „nicht konstruktiv“ arbeiten. Zuvor hatten anderer Vertreter der PR eine Blockade der Arbeit der neuen Rada nicht ausgeschlossen. Angehörige der Fraktionen BJuT und NU-NS beschuldigten die PR, diese versuche Abgeordnete der beiden westlich orientierten Parteien zu bestechen, damit sie gegen die geplante Koalition und Julija Tymoschenko als Premierministerin stimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Konstituierung der 6. Rada.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitungen.", "content": "Am 6. November tagte erstmals der Ausschuss zur Vorbereitung der ersten Sitzung des neugewählten Parlaments. Alle politischen Kräfte, die bei den Wahlen die 3-Prozent-Hürde genommen haben und somit in der 6. Rada vertreten sein werden, sind im Vorbereitungsausschuss vertreten. Der BJuT entsendet zehn seiner zukünftigen Abgeordneten in das Gremium (Julija Tymoschenko, Oleksandr Turtschynow, Josyp Winskyj, Mykola Tomenko, Wiktor Pynsenyk, Jewhen Kornijtschuk, Serhij Sas, Petro Krupko, Wsewolod Borodin und Jewhen Kyryltschuk), NU-NS fünf (Wjatscheslaw Kyrylenko, Jurij Luzenko, Borys Tarasjuk, Ruslan Knjasewytsch und Roman Swarytsch), die KPU zwei (Adam Martynjuk und Walentyn Matwejew), der Blok Lytwyna einen (Ihor Scharow), die PR zwölf (Wiktor Janukowytsch, Mykola Asarow, Wolodymyr Rybak, Rajisa Bohatyrjowa, Borys Kolesnikow, Andrij Kljujew, Wasyl Kyseljow, Oleksandr Jefremow, Olena Lukasch, Oleksandr Pekluschenko und Inna Bohoslowska). Die Delegierten der PR verhinderten durch ihr Fernbleiben am 6., 7. und 8. November die Arbeitsaufnahme des Gremiums. Sie begründeten ihren Boykott damit, dass die Zentrale Wahlkommission noch nicht alle gewählten Abgeordneten registriert habe und es somit noch zu früh sei, für eine Zusammenkunft zur Vorbereitung der ersten Parlamentssitzung der neuen Rada. Vertreter der NU-NS warfen der PR vor, dadurch die Konstituierung des neuen Parlaments und die Wahl der neuen Regierung so lange wie möglich hinauszögern zu wollen. Bis zur Wahl der neuen Regierung bleibt PR-Chef Janukowytsch als Premierminister im Amt. Am 12. November schließlich trat der Ausschuss zu seiner ersten Sitzung zusammen. Bei der Wahl des Vorsitzenden des Ausschusses kamen beide Kandidaten, Adam Martynjuk (KPU), unterstützt von PR, KPU und Blok Lytwyna, und Roman Swarytsch (NU-NS), unterstützt von BJuT und NU-NS jeweils auf gleich viele Stimmen. Angesichts der Pattsituation weigerte sich die PR, über den Termin für die erste Sitzung der neuen Rada abzustimmen, bevor nicht ein Ausschussvorsitzender bestimmt wurde. Der Ausschuss vertagte seine Sitzung daraufhin. NU-NS und BJuT warfen der PR erneut vor, sie wolle die Konstituierung des Parlaments so lange wie möglich hinauszögern. Am 15. November schließlich wurde die Abgeordnete Rajisa Bohatyrjowa von der PR zur Ausschussvorsitzenden gewählt. Ihr Stellvertreter ist Roman Swarytsch von NU-NS. Als Termin für die konstituierende Sitzung der neuen Rada wurde auf Vorschlag der PR einstimmig der 23. November 2007 bestimmt. Ebenfalls am 15. November tagte die Zentrale Wahlkommission der Ukraine, um die Registrierung der letzten neugewählten Rada-Abgeordneten vorzunehmen. Zur ordnungsgemäßen Registrierung muss ein neugewählter Abgeordneter laut ukrainischem Gesetz der Zentralen Wahlkommission die offiziellen Entlassungspapiere seiner bisherigen Arbeitsstelle vorlegen, bevor er sein Mandat wahrnehmen darf. Die letzte Sitzung des Ausschusses zur Vorbereitung der ersten Sitzung der neu gewählten Rada fand am Vorabend derselben statt.", "section_level": 2}, {"title": "Konstituierende Sitzung.", "content": "Die erste, konstituierende Sitzung der neu gewählten Rada fand am 23. November 2007 statt. Sie wurde vom Parlamentspräsidenten \"(spiker)\" der vergangenen Legislaturperiode, Oleksandr Moros, eröffnet. Bei der Eröffnungsrede Moros' kam es zu einem Eklat. Als dieser seinen Unmut über die Auflösung des Parlaments durch den Präsidenten und die vorzeitigen Neuwahlen äußerte, verließen Abgeordnete von NU-NS und BJuT aus Protest den Saal. Das provisorische Präsidium für diese Sitzung wurde vom Vorbereitungsausschuss gewählt. Ihm gehörten Rajisa Bohatyrjowa (PR), Oleksandr Turtschynow (BJuT), Roman Swarytsch (NU-NS), Adam Martynjuk (KPU) und Ihor Scharow (Blok Lytwyna) an. Der älteste Abgeordnete der neuen Rada, Iwan Herasymow (KPU), verlas den Amtseid der Abgeordneten, unter den diese anschließend ihre Unterschrift setzten. Premier Janukowytsch erklärte anschließend verfassungsgemäß den Rücktritt seines Kabinetts. Bis zur Wahl eines neuen Regierungschefs bleibt die Regierung jedoch kommissarisch im Amt.", "section_level": 2}, {"title": "Wahl des neuen Parlamentspräsidenten.", "content": "Aussichtsreichster Kandidat für die Wahl zum neuen Parlamentspräsidenten war der bisherige Außenminister Arsenij Jazenjuk (NU-NS). BJuT und NU-NS hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass dieser Posten der Präsidentenpartei zufallen sollte. Julija Tymoschenko deutete an, sie werde nicht als Premierministerin zur Verfügung stehen, sollte Jazenjuk bei der Wahl durchfallen. Aus Zweifel an der Disziplin der Abgeordneten ihrer Fraktionen strebten die Spitzen von NU-NS und BJuT eine offene Abstimmung (statt der üblichen geheimen) oder eine Abstimmung en bloc über das gesamte Parlamentspräsidium an. Diese Optionen wurden jedoch von den übrigen Fraktionen abgelehnt. Nach stundenlanger Debatte kam es am Abend des 4. Dezember schließlich zur Wahl, die Jazenjuk mit 227 Stimmen für sich entschied. Von den 228 Stimmen der geplanten Regierungskoalition fehlte lediglich die des abwesenden Abgeordneten Iwan Pljuschtsch, der sich im Vorfeld mehrmals gegen die Koalition geäußert hatte. Die Abgeordneten der Partei der Regionen und der Kommunisten verließen vor Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses den Plenarsaal. Sie protestierten damit dagegen, dass Abgeordnete der Fraktionen BJuT und NU-NS ihre ausgefüllten Wahlzetteln vorzeigten, bevor sie sie in die Wahlurne warfen. Diese Vorgehensweise sollte offenbar Abweichler in den eigenen Reihen daran hindern, geschützt durch die geheime Wahl, gegen den gemeinsamen Kandidaten zu stimmen. Während der Wahlprozedur kam es aufgrund der beschriebenen Vorgänge zu einem Handgemenge zwischen Abgeordneten der beiden politischen Lager. Erst am 2. September 2008 konnten sich die Abgeordneten auf die Wahl zweier Stellvertreter des Parlamentspräsidenten einigen. Gewählt wurden Oleksandr Lawrynowytsch von der PR und Mykola Tomenko vom BJuT. Für die Kandidaten stimmten Abgeordnete von PR, BJuT und NU-NS.", "section_level": 2}, {"title": "Die neue Regierung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wahl.", "content": "Als eine seiner ersten Amtshandlungen unterzeichnete der neue Parlamentspräsident Arsenij Jazenjuk am 6. Dezember die Bitte der zukünftigen Koalition an den Staatspräsidenten die Fraktionsvorsitzende des BJuT, Julija Tymoschenko, als neue Premierministerin vorzuschlagen. Juschtschenko schlug am 11. Dezember 2007 auf einer Sitzung der Werchowna Rada offiziell Julija Tymoschenko als neue Premierministerin vor. Bei der anschließenden Wahl erreichte diese 225 von 450 Stimmen. Ihre Wahl war damit gescheitert. Nach Beschwerden aus Reihen der Koalitionsfraktionen, es handele sich um einen Fehler des elektronischen Abstimmungssystems wurde die Wahl wiederholt, brachte jedoch das gleiche Ergebnis. Ein Abgeordneter der Partei der Regionen hatte Parlamentspräsident Jazenjuk an der Stimmabgabe gehindert. Die Sitzung wurde daraufhin unterbrochen und schließlich auf den 12. Dezember vertagt. Die Koalitionsfraktionen warfen den Oppositionsfraktionen vor, das elektronische Abstimmungssystem manipuliert zu haben und stellten in diesem Fall, sowie im Fall der Behinderung des Parlamentspräsidenten bei der Stimmabgabe, Strafanzeige. Der Vorschlag, die Wahl ohne das Abstimmungssystem, per Handzeichen zu wiederholen, wurde von den Oppositionsfraktionen abgelehnt. Eine Untersuchung des Abstimmungssystems durch den Geheimdienst SBU erbrachte keine Anzeichen einer Manipulation. Am 12. Dezember, an dem eine erneute Vorstellung Tymoschenkos als Premierministerin durch Präsident Juschtschenko und eine anschließende Abstimmung vorgesehen war, wurden die Plätze des Parlamentspräsidiums durch Abgeordnete der Partei der Regionen besetzt, so dass Parlamentspräsident Jazenjuk seine Aufgaben nicht wahrnehmen konnte und eine Sitzung der Rada nicht möglich war. Die Wahl der Regierungschefin und des Kabinetts wurde schließlich auf den 18. Dezember verschoben. Wegen der Zweifel am ordnungsgemäßen Funktionieren des elektronischen Abstimmungssystems wurde gegen den Widerstand von PR, KPU und Blok Lytwyna beschlossen, die Abstimmung per Handzeichen durchzuführen. Die Abstimmung fand am 18. Dezember statt und Tymoschenko wurde mit 226 Stimmen zur Premierministerin der Ukraine gewählt. Mit Ausnahme von Iwan Pljuschtsch und des erkrankten Abgeordneten Iwan Spodarenko (NU-NS) stimmten alle Mitglieder der Fraktionen BJuT und NU-NS für Tymoschenko. Die anderen drei in der Rada vertretenen Parteien nahmen nicht an der Abstimmung teil.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Der zweiten ukrainischen Regierung unter Julija Tymoschenko gehörten an:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Wahl zum Ukrainischen Parlament 2007 fand am 30. September 2007 in der Ukraine statt. Die Neuwahl wurde angesetzt, nachdem das aus den Wahlen vom März 2006 hervorgegangene ukrainische Parlament im April 2007 von Präsident Wiktor Juschtschenko aufgelöst worden war. Das neue Parlament wählte am 18. Dezember 2007 Julija Tymoschenko zur neuen Ministerpräsidentin.", "tgt_summary": null, "id": 822794} {"src_title": "Malahat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Baltische Versammlung (BA) wurde am 8. November 1991 in Tallinn gegründet, kurz nachdem die drei baltischen Staaten ihre staatliche Unabhängigkeit von der Sowjetunion wiedererlangt hatten. Am 13. Juni 1994 nahmen die Parlamente Estlands (Riigikogu), Lettlands (Saeima) und Litauens (Seimas) die Strukturen und Grundsätze der Baltischen Versammlung an.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Die Baltische Versammlung bildet ein Forum, in dem die Parlamente der baltischen Staaten versuchen, gemeinsame Positionen zu internationalen Fragen zu finden. Schwerpunkt ist die Zusammenarbeit in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur. Durch eine engere inhaltliche Abstimmung bei Angelegenheiten und Projekten von übereinstimmendem Interesse wollen die drei baltischen Staaten ihren Einfluss auf der internationalen Bühne vergrößern. Vorbilder sind der Nordische Rat und das Beneluxparlament.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Die Baltische Versammlung kommt einmal jährlich zu ihrer \"Plenarsitzung\" zusammen. Sie findet abwechselnd in den drei Staaten statt. Jedes nationale Parlament entsendet aus seiner Mitte zwölf bis zwanzig Mitglieder in die Baltische Versammlung. Die Mitglieder der \"nationalen Delegation\" müssen die Sitzverteilung der Parteien im nationalen Parlament widerspiegeln. Die Entscheidungen der Baltischen Versammlung binden nicht die nationalen Regierungen. Die nationalen Parlamente bestimmen jeweils einen Leiter und einen stellvertretenden Leiter ihrer nationalen Delegation in der Baltischen Versammlung. Diese sechs Personen bilden das \"Präsidium\" der Baltischen Versammlung. Vorsitzender des Präsidiums ist der Leiter der nationalen Delegation, in dessen Land die nächste Sitzung der Baltischen Versammlung stattfindet. Die Vorsitzenden der beiden anderen nationalen Delegationen sind seine Stellvertreter. Aufgabe des Präsidiums ist die Vertretung und Steuerung der Arbeit der Baltischen Versammlung zwischen den Plenarsitzungen. Die Mitglieder der Baltischen Versammlung können nach ihrer politischen Ausrichtung länderübergreifenden \"Fraktionen\" bilden. Eine Fraktion umfasst mindestens fünf Mitglieder, die aus mindestens zwei baltischen Staaten stammen müssen. Derzeit existieren in der Baltischen Versammlung drei Fraktionen: die Konservativ/Rechte-Fraktion, die Zentrumsfraktion und die Sozialdemokraten.", "section_level": 1}, {"title": "Ausschüsse.", "content": "Die Baltische Versammlung hat derzeit fünf \"ständige Ausschüsse\": Jedes Mitglied der Baltischen Versammlung gehört mindestens einem Ausschuss an. Jeder Ausschuss tagt mindestens dreimal jährlich. Beschlüsse im Ausschuss werden im Konsens angenommen. Daneben kann die Baltische Versammlung Ad-hoc-Ausschüsse ins Leben rufen.", "section_level": 1}, {"title": "Sekretariat.", "content": "Das \"Sekretariat\" der Baltischen Versammlung befindet sich in Riga. Leiterin des Sekretariats ist derzeit Frau Marika Laizāne-Jurkāne. Der Haushalt der Baltischen Versammlung wird von den nationalen Parlamenten finanziert. Die Baltische Versammlung hat eine eigene Flagge und eigene Symbole. Offizielle Sprachen der Baltischen Versammlung sind Estnisch, Lettisch und Litauisch.", "section_level": 1}, {"title": "Preis der Baltischen Versammlung.", "content": "1993 wurde der \"Preis für Literatur, Kunst und Wissenschaft der Baltischen Versammlung\" geschaffen. Die Preisträger erhalten einen Geldpreis, ein Zertifikat und eine Statue. Die Regularien wurden bei der 31. Baltischen Versammlung durch eine Neuregelung vom 9. November 2012 geändert. Seither werden drei getrennte Preise für Wissenschaft, Literatur und Kunst verliehen. 2013 ging der Wissenschaftspreis an Renāte Blumberga, der Literaturpreis an Donaldas Kajokas und der Kunstpreis an den Komponisten Peeter Vähi.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Baltische Versammlung (Estnisch \"Balti Assamblee\", Lettisch \"Baltijas Asambleja\", Litauisch \"Baltijos Asamblėja\") ist eine 1991 ins Leben gerufene Organisation zur engeren Zusammenarbeit zwischen den Parlamenten von Estland, Lettland und Litauen.", "tgt_summary": null, "id": 516552} {"src_title": "Schlacht bei Grynau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Blaue Nesselqualle hat einen Schirmdurchmesser von bis zu 30 Zentimetern, ihr Schirm ist im Zentrum stark verdickt und dünnt zum Rand hin aus. Auf der Unterseite des Schirms finden sich hohle Tentakeln in acht hufeisenförmigen bis rechteckigen Gruppen zu je 40 bis 60 Stück, die bei sehr großen Exemplaren bis zu 100 Zentimeter lang werden können. Aus der Oberfläche des Schirmes stehen Nesselzellen in Gruppen hervor. Ungeachtet ihres Namens variiert die Färbung von durchsichtig zu blassgelb beziehungsweise blassbraun über grau hin zu hellblau oder violett, junge Exemplare sind häufig noch farblos. Bei stark blau gefärbten Exemplaren wird die innere Struktur des Schirmes deutlich nachgezeichnet. Das mittig an der Unterseite des Schirms liegende, kurze und dicke Manubrium (die Mundröhre) geht über in vier breite und vorhangähnlich gefaltete Lippen, die gelb bis weißlich gefärbt sein können; die dicken Mundarme sind etwas kürzer als der Schirmdurchmesser. Die vier blass rosa Gonaden liegen um die Mundarme herum und hängen frei von der Unterseite des Schirms herab. Die Blaue Nesselqualle ähnelt der verwandten Gelbe Haarqualle (\"Cyanea capillata\"). Von dieser ist sie zu unterscheiden anhand ihrer Größe (\"C. capillata\" erreicht bis zu 50 Zentimeter Schirmdurchmesser), ihrer Färbung (\"C. capillata\" ist dunkelrot bis braun) und der Anzahl der Randtentakeln (\"C. capillata\": 70 bis 150 Stück je Gruppe).", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Tiere ernähren sich von größerem Zooplankton wie zum Beispiel Hydrozoa. Um diese zu fangen, unterbrechen sie ihre Schwimmbewegungen, breiten ihre Randtentakeln wie ein Netz aus und lassen sich im Wasser niedersinken.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Blaue Nesselquallen finden sich von Skandinavien bis zum Atlantik, in der Nordsee und Ostsee. Sie sind pelagische Tiere, leben also freischwimmend im offenen Wasser.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Blaue Nesselqualle (\"Cyanea lamarckii\") ist eine Art aus der Ordnung der Fahnenquallen. Die auffällige Art findet sich auch in Nord- und Ostsee, wo sie neben der Gelben Haarqualle (\"Cyanea capillata\") und der Kompassqualle (\"Chrysaora melanaster\") eine der wenigen Quallenarten darstellt, die häufiger auftreten und auch dem Menschen unangenehm werden können. Das Berühren der Tentakel löst die Nesselzellen aus, die mit dem Nesselschlauch die Haut durchdringen und ein Gift injizieren. Die Haut errötet und schwillt punktuell an. Auch allergische Reaktionen sind möglich.", "tgt_summary": null, "id": 1394404} {"src_title": "Cyrille Delannoit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Adulte Feuerschnabelarassaris erreichen eine Körperlänge von 38 bis 40 Zentimeter. Sie wiegen durchschnittlich etwa 250 Gramm. Ein auffälliger Sexualdimorphismus besteht nicht. Der Feuerschnabelarassari ähnelt im Aussehen dem nahe verwandten Halsbandarassari. Sein Gefieder ist wie bei diesem an der Bauchseite zu großen Teilen gelblich hell, Flügel, Rücken und Kopf sind dagegen größtenteils schwarz, mit einem roten Fleck oberhalb des Schwanzes. Markant ist der breite rote Streifen unterhalb der Brust sowie der darüber liegende dunkle Fleck. Die Augen sind rot umrandet. Der Oberschnabel ist schwarz mit einem langgestreckten, breiten und orangeroten Seitenstreifen, der bis zur Schnabelspitze reicht. Die Schnabelbasis ist grünoliv. Der Unterschnabel ist schwarz. Sowohl der Ober- wie der Unterschnabel sind an der Basis weiß gesäumt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Feuerschnabelarassari ist in Wäldern an der Pazifikküste im südlichen Costa Rica und im Westen Panamas zu finden. Nach Angaben der IUCN ist sein Bestand trotz des geringen Verbreitungsgebiets von nur 19.000 km2 derzeit nicht gefährdet. Der Lebensraum des Feuerschnabelarassaris sind feuchte Wälder und angrenzende Lichtungen sowie Waldränder. Er kommt bis auf Höhen von 1.500 Meter vor. Er hält sich in seinem Lebensraum bevorzugt in Baumwipfeln auf. Nur sehr selten ist er in Bodennähe zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Wie der nah verwandte Halsbandarassaris gehört der Feuerschnabelarassari zu den wenigen Tukanarten, die über längere Zeit im Freiland beobachtet wurden. Feuerschnabelarassaris treten für gewöhnlich in kleinen Gruppen auf. Diese umfassen bis zu zehn Individuen. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Früchten, Insekten, Vogeleiern und Eidechsen. Wie die meisten anderen Tukanarten frisst der Feuerschnabelarassaris außerdem Nestlinge anderer Vogelarten sowie Eier. Als Nist- und Schlafplatz nutzt der Vogel Baumhöhlen, die in vielen Fällen zuvor von Spechten wie Königsspecht oder Linienspecht bewohnt wurden. Der Boden von Nisthöhlen ist typischerweise von hochgewürgten Samenkörnern bedeckt. Sowohl Männchen wie Weibchen beteiligen sich an der Brut, die etwa 16 Tage dauert. Die Küken sind nach ungefähr 6 Wochen flügge, werden allerdings noch einige Wochen nach Verlassen des Nests gefüttert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Feuerschnabelarassari (\"Pteroglossus frantzii\") ist ein in Mittelamerika beheimateter Spechtvogel aus der Familie der Tukane. Er gehört der Gattung der Schwarzarassaris an und wurde erstmals 1861 von Jean Louis Cabanis beschrieben. Sein wissenschaftlicher Name geht auf den Vogelforscher Alexander von Frantzius zurück. ", "tgt_summary": null, "id": 1791190} {"src_title": "P3 Group", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Studium und berufliche Laufbahn.", "content": "Nach dem Schulbesuch absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten von Odessa und Paris. Nach dem Abschluss des Studiums 1886 war er als Rechtsanwalt tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter und Minister.", "content": "Teodorow begann seine politische Laufbahn 1894 mit der Wahl zum Abgeordneten der Nationalversammlung, der er bis 1923 angehörte. Bereits in seiner ersten Wahlzeit war er vom 15. Oktober 1894 bis zum 10. Oktober 1896 Präsident der Nationalversammlung. Zusätzlich wurde er am 22. Februar 1896 zum Justizminister in das Kabinett von Konstantin Stoilow berufen. Dieses Amt übte er bis zum 7. September 1897 aus. Im Anschluss daran wurde er von Stoilow erstmals zum Finanzminister ernannt und bekleidete dieses Amt bis zum 30. Januar 1899 aus. Nach seinem Ausscheiden aus dem Kabinett wurde er zunächst Öffentlicher Ankläger (Staatsanwalt) am Bezirksgericht von Sofia und dann anschließend Richter am Appellationsgericht. Während dieser Zeit gehörte er auch einer Kommission zur Reform des Justizwesens, die 1911 die Einführung des Verwaltungsprozessrechts und die Gründung eines Obersten Verwaltungsgerichts beschloss. Am 29. März 1911 wurde er von Iwan Geschow in dessen Kabinett wieder zum Finanzminister berufen. Nach dem Ende von dessen Regierungszeit am 14. Juni 1913 übernahm er dieses Amt auch in der nur bis zum 17. Juli 1913 amtierenden Übergangsregierung von Stojan Danew.", "section_level": 1}, {"title": "Ministerpräsident von 1918 bis 1919.", "content": "Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde er am 28. November 1918 als Nachfolger von Aleksandar Malinow selbst zum Ministerpräsidenten ernannt. Dieses Amt übte er bis zum 6. Oktober 1919 aus und bekleidete in dieser Zeit zugleich das Amt des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten und Religionen. In diesem Amt gehörte er dem Vorgängerkabinett bereits seit dem 17. Oktober 1918 an. Als Ministerpräsident war er Leiter der bulgarischen Delegation bei der Pariser Friedenskonferenz 1919, auf der nach dem Ende seiner Amtszeit am 27. November 1919 der Vertrag von Neuilly-sur-Seine geschlossen wurde, durch den man die Stärke des bulgarischen Heeres auf 20.000 Soldaten beschränkte. Bulgarien musste außerdem mehrere kleinere Gebiete im Westen an Jugoslawien abtreten. Außerdem fiel der bulgarisch beherrschte Teil Thrakiens an Griechenland (Westthrakien). Im Anschluss daran zog er sich weitgehend aus der Politik zurück, nahm aber im Juni 1923 an den Vorbereitungen zum Staatsstreich gegen seinen Nachfolger als Ministerpräsident, Aleksandar Stambolijski, teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Teodor Iwanowitsch Teodorow (; * 8. April 1859 in Elena; † 5. August 1924 in Borowez, bei Samokow) war ein bulgarischer Politiker und Ministerpräsident.", "tgt_summary": null, "id": 356896} {"src_title": "Salvengeschütz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Institut wurde ursprünglich im Jahr 1960 unter Heinz Bethge als Institut für Festkörperphysik und Elektronenmikroskopie der Akademie der Wissenschaften der DDR gegründet. Aufgrund einer im Jahr 1991 ausgesprochenen Empfehlung des Wissenschaftsrats, das wissenschaftliche Potenzial des Instituts teilweise weiter zu nutzen, nahm das Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik unter Gründungsdirektor Hellmut Fischmeister als erstes Institut der Max-Planck-Gesellschaft in den neuen Bundesländern am 1. Januar 1992 seine Arbeit auf und gehört seitdem zur Chemisch-Physikalisch-Technischen Sektion der Max-Planck-Gesellschaft. Der Institutsneubau wurde 1997 eingeweiht. 1992 nahm die experimentelle Abteilung I die Arbeit auf und wurde bis 2015 von Jürgen Kirschner geleitet. Seit 1993 wurde die experimentelle Abteilung II von Ulrich Gösele geleitet. Nach dessen Tod im Jahr 2009 war der Potsdamer Physiker Peter Fratzl kommissarischer Leiter der Abteilung. Direktor der Theorie-Abteilung war von 1998 bis 2007 Patrick Bruno, von 2009 bis 2019 Eberhard Gross. Peter Grünberg und Sajeev John waren beziehungsweise sind auswärtige wissenschaftliche Mitglieder des Instituts.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben des Instituts.", "content": "Die Forschung im Institut wird in zwei experimentellen und einer theoretischen Abteilung durchgeführt; jede Abteilung wird von einem Direktor geleitet. Leiter der experimentellen Abteilung \"Nanosysteme aus Ionen, Spins und Elektronen\" (NISE) ist seit 2014 Stuart Parkin, der dem ganzen Institut auch als geschäftsführender Direktor dient. Die Abteilung \"Nanophotonik, Integration und Neuronale Technologie\" (NINT) wird seit 2019 von Joyce Poon geführt, der Theorie-Abteilung steht Andrei Bernevig vor. Die Forschungstätigkeit betrifft vorwiegend die Besonderheiten der Bildung und der Eigenschaften von Mikro- und Nanofestkörperstrukturen sowohl in der Grundlagen- als auch in der angewandten Forschung. Hierbei gilt den niedrigdimensionalen Systemen wie Oberflächen und Grenzflächen, dünnen Schichten, Quantendrähten und -punkten ein besonderes Interesse. Untersucht werden Materialien der wichtigen Festkörperklassen wie Halbleiter, Isolatoren, Metalle, Ferroelektrika. In Zusammenarbeit zwischen der Martin-Luther-Universität und dem Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen wird das gemeinsame Ausbildungsprogramm „International Max Planck Research School (IMPRS) for Science and Technology of Nano-Systems“ betrieben. Die IMPRS bietet ausländischen wie deutschen Studenten eine umfangreiche Ausbildung auf den Gebieten Nanowissenschaften und Nanotechnologie mit dem Ziel der Doktorarbeit an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. (MPG) in Halle (Saale). Das Institut betreibt in erster Linie Grundlagenforschung im Fach der Naturwissenschaften auf dem Gebiet der Festkörperphysik und der Materialwissenschaft.", "tgt_summary": null, "id": 2281933} {"src_title": "Jüdische Geschichte in Köln", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung des Begriffs.", "content": "Der Begriff der Regression wurde von Sigmund Freud in die psychoanalytische Praxis eingeführt und war eng mit den von ihm beschriebenen psychopathologischen Erscheinungsformen und der psychosexuellen Entwicklung (wie Libido, Triebtheorie) verknüpft. Der Begriff der Regression steht bei Freud für die „Neigung der Libido im Falle von genitaler Nichtbefriedigung oder realer Schwierigkeiten in die früheren prägenitalen Besetzungen zurückzukehren“. Der Freud-Schüler Kurt Lewin merkt dazu an: „Seine Theorie der Stufen der Libido-Organisation, die die Entwicklung des Individuums einteilt, beruht größtenteils auf Beobachtungen der Regression im Bereich der Psychopathologie“. Anna Freud beschreibt Regression in ihrem grundlegenden Werk \"Das Ich und die Abwehrmechanismen\" zusammen mit zehn weiteren Abwehrmechanismen, die allesamt in mehr oder minder sinnvoller bis pathologischer Weise der Verarbeitung innerer Konflikte dienen. Der Psychoanalytiker Michael Balint wertet Regression erstmals auch als Bewältigungsmechanismus, der einer Selbstregulation dienlich ist. Damit einhergehend wird die Beziehung von Patient und Therapeut mit ihren „heilenden“ Aspekten ebenfalls deutlich hervorgehoben. Danach gilt Regression als ein therapeutisches Moment, in dem wesentliche Bestandteile der interaktiven Beziehung zwischen Patient und Therapeut Berücksichtigung finden. So unterscheidet sich der Regressionsbegriff von Balint nicht nur inhaltlich von dem ursprünglich von Freud verwendeten Begriff, sondern kann auch therapierelevant angewendet werden. Auch Reinhart Lempp versucht einen deutlich positiven Zugang zum Phänomen der Regression herzustellen: Er beschreibt Regression als beinahe alltägliches, oft nur kurz andauerndes Verhalten, das den Menschen vor den Zumutungen der Gegenwart und seinen Selbstzweifeln zeitweise schützt und ihm Gelegenheiten des Durchatmens verschafft.", "section_level": 1}, {"title": "Maligne und benigne Regression und Progression.", "content": "Michael Balint unterscheidet in seinem Buch \"Therapeutische Aspekte der Regression\" 1968 zwei Formen der Regression: Balint unterscheidet ebenso die benigne Progression von der malignen, bei der ein Entwicklungsschritt zu früh gegangen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Durch Ergebnisse der neueren Säuglingsforschung wird der Begriff der Regression, so wie ihn die Psychoanalyse versteht, zunehmend kritisch gesehen, und als nicht haltbar betrachtet. Die Kritik am Regressionsbegriff geht einher mit der Kritik des psychoanalytischen Entwicklungsmodells. Die Gestalttherapie übte schon früh Kritik am Regressionsbegriff. Fritz Perls geht davon aus, dass ein Patient nicht auf ein früheres Stadium seiner Entwicklung zurückfällt, sondern nur eine andere Seite seiner Persönlichkeit offenbart. Die gegenwärtige Gestalttherapie definiert Regression als „(vorübergehende oder länger andauernde) Einschränkung in der aktuellen Möglichkeit eines Menschen, alle einmal erworbenen Kompetenzen seinem Wunsch entsprechend zu realisieren. Solche Einschränkungen können sowohl früher als auch später erworbene Kompetenzen betreffen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Regression beschreibt innerhalb der psychoanalytischen Theorie einen psychischen Abwehrmechanismus, der der Angstbewältigung dient. Dabei erfolgt ein zeitweiliger Rückzug auf eine frühere Stufe der Persönlichkeitsentwicklung. Regression ist ein Prozess, in dem das Ich aus Angst vor den Triebwünschen des Es oder den Forderungen des Über-Ich bereits erworbene Positionen der Reife und der damit verbundenen Fähigkeiten aufgibt und sich auf frühere Positionen zurückzieht, die „Fixierungsstellen“ genannt werden. Der Gegenspieler der Regression ist die Progression. Mit diesem Begriff wird ein Prozess beschrieben, in dem sich das Ich von unreiferen Positionen hin zu reiferen entwickelt und dabei Fähigkeiten erwirbt, die dabei helfen, das Leben zu meistern. ", "tgt_summary": null, "id": 1108647} {"src_title": "Jean Louis Boisselot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Konkordat von 1801 mit dem Vatikan erließ Napoleon durch die Organischen Artikel auch für die Angehörigen nichtkatholischer Religionsgemeinschaften (Calvinisten, Juden, Lutheraner) vergleichbare Statuten, die halbstaatliche Leitungsorgane (Konsistorien) vorsahen. Am 8. April 1802 dekretierte Napoleon die Errichtung der 27 lutherischen Konsistorien, die möglichst jeweils mehrere Kirchengemeinden mit zusammen mindestens 6.000 Seelen umfassen sollten. Das Generalkonsistorium (Consistoire générale) mit Sitz in Straßburg im Elsass, das zahlenmäßig ein Zentrum des französischen Luthertums bildet, war ihnen übergeordnet. So erhielt die Église de la Confession d’Augsbourg de France die Grundzüge ihrer Verfassung. Auch die administrative Kirchenleitung, das Directoire, hatte seinen Sitz in Straßburg. Mit dem Wachstum der Bevölkerung und der Migration (v. a. zum Zwecke des Erwerbs) entstanden auch in vormaligen Diasporagebieten lutherische Gemeinden; entsprechend wurde die Zahl der lutherischen Konsistorien am 26. März 1852 auf 40 erhöht, und das Generalkonsistorium wurde in Oberkonsistorium umbenannt. Durch die Annexion des Elsasses und von Teilen Lothringens nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870 bis 1871 kamen 286.000 französische Lutheraner und ihre Kirchenleitung an Deutschland. Die 45.000 in Frankreich verbleibenden Lutheraner, bald auf 80.000 verstärkt durch lutherische Optanten aus dem Annexionsgebiet und andere Migranten, mussten sich neu organisieren. Johann Friedrich Bruch, bereits seit 1849 Konsistorialrat beim Oberkonsistorium und seit 1866 Mitglied des Directoire, erwarb sich besondere Verdienste beim Umbau der lutherischen Strukturen in Elsass-Lothringen. Er saß der interimistischen Kirchenbehörde vor und setzte in dieser Stellung 1871/1872 die Etablierung der Kirche A.B. von Elsass und Lothringen durch. Seither beschränkte sich die Zuständigkeit von Oberkonsistorium und Direktorium (directoire) nur noch auf die lutherischen Kirchengemeinden im Elsass sowie im Bezirk Lothringen. Dem Oberkonsistorium unterstehen heute 40 regionale Konsistorien allein im Elsass und im Moseldépartement. Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts nahmen die Querelen um die katholische Mitnutzung lutherischer Kirchengebäude zu. Auf Anordnung Ludwigs XIV. von 1684 müssen alle lutherischen und reformierten Kirchengemeinden den Chor ihrer Kirchengebäude für katholische Messen zur Verfügung stellen, wenn in ihrem Pfarrbezirk keine katholische Kirche besteht, aber mindestens sieben katholische Familien ansässig sind. In den 1880er Jahren betraf das noch 120 reformierte und lutherische Kirchengemeinden. Von 1903 bis 1914 leitete Friedrich Curtius als Präsident das Direktorium der Kirche. 1905 wurde er zudem zum Präsidenten des Oberkonsistoriums gewählt. Gemeinsam mit Bischof Adolf Fritzen bemühte sich Curtius, die vielen Querelen um die Simultankirchen zu schlichten, doch vergeblich. Die Streitigkeiten wurden vielfach erst dadurch gelöst, dass die katholischen Gemeinden eigene Pfarrkirchen bauten, wodurch die Zahl der katholischen Mitnutzungen protestantischer Kirchengebäude bis 1914 auf 64 Fälle reduziert werden konnte. Gemäß der neuen Verfassung Elsass-Lothringens von 1911 war der Oberkonsistorialpräsident qua Amt Mitglied der ersten Kammer des Landtags Elsass-Lothringens. Als die kaiserliche Verwaltung im Reichsland nach Kriegsausbruch 1914 Französisch als Predigtsprache im Gottesdienst verbot, protestierte Curtius vergeblich und trat als Oberkonsistorialpräsident zurück. Die Kirche A.B. von Elsass und Lothringen und die Evangelisch-Lutherische Kirche von Frankreich (dieser Name ab 1906) blieben auch nach 1918 getrennt, als Elsass-Lothringen wieder an Frankreich kam. Im Zuge des französischen Zentralismus gingen der Landtag und viele Äußerungsformen regionaler Identitätsstiftung verloren; aber die Kirche blieb regional. Bei der Überführung der Rechtsverhältnisse der drei Départements (Bas-Rhin, Haut-Rhin und Moselle), die das Gebiet des ehemaligen Elsass-Lothringens bilden, verfuhr die französische Republik nach dem Grundsatz, dass alle deutschen Regelungen als regionale Besonderheiten fortbestehen (Droit local en Alsace et en Moselle), die als vorteilhafter angesehen wurden als die entsprechenden Regeln im übrigen Frankreich. Im Zweiten Weltkrieg waren vor Einmarsch deutscher Truppen ins Elsass 1940 viele exponierte Vertreter der französischen Republik in westliche Teile Frankreichs geflohen, so auch Kirchenpräsident Robert Hœpffner ins Périgueux. Die deutsche Besatzung etablierte keine Militärregierung, sondern unterstellte das Elsass der Zivilverwaltung des NSDAP-Gaus Baden-Elsass. Das Moseldépartement wurde zum CdZ-Gebiet Lothringen. Die Kirche galt als potentieller Hemmschuh der Gleichschaltung. Die EPCAAL wurde territorial aufgespalten. Die lutherischen Kirchengemeinden im CdZ-Gebiet Lothringen wurden der evangelisch-unierten deutschen Vereinigten protestantisch-evangelisch-christlichen Kirche der Pfalz, einer zerstörten Landeskirche, zugeschlagen und die lutherische Kirche im Elsass in Evangelisch-lutherische Landeskirche des Elsass umbenannt. Die Besatzungsregierung ernannte am 26. Juni 1940 Charles Maurer, Pastor in Schwindratzheim, zum geschäftsführenden Präsidenten der elsässischen lutherischen Kirche. Er war Redakteur des Wochenschrift «Friedensbote» und bei den elsässischen Autonomisten aktiv und nach Ausbruch des Krieges von den französischen Behörden als vermeintlich unsicherer Kantonist in Arches in Präventivhaft genommen worden, mit Frankreichs Niederlage aber wieder freigekommen. Die Besatzungsregierung hob 1941 die Organischen Artikel auf, stellte die Zahlung der Pastorensaläre ein, schloss die Bekenntnisschulen, beendete den Religionsunterricht an den Schulen und zog das Vermögen kirchlicher Vereine und Stiftungen ein. Mit Unterstützung des Martin-Luther-Bundes gelang es in Anlehnung an die Bekennende Kirche, die Eingliederung der elsässischen lutherischen Kirche in die Deutsche Evangelische Kirche zu verhindern. Die elsässische lutherische Kirche hatte mit Finanznot und Pastorenmangel zu kämpfen – viele Pastoren waren im Exil im Westen oder Süden Frankreichs. Manche Werke aufgelöster Vereine und Stiftungen konnten in beschränktem Umfang unter dem Dach der Kirche fortgeführt werden; vervielfältigte Predigttexte wurden in Gottesdiensten ohne Pastoren vorgelesen (Lesepredigten) und Religionsunterricht wurde in Sonntagsschulen erteilt. Organe kollegialer Abstimmung, wie die elsässischen lutherischen Konsistorien, wurden ersetzt durch Führerstrukturen, die Dekanate, mit nur einem Mann an der Spitze. Um der misstrauischen Beobachtung durch die Gestapo zu entgehen, etablierten sich inoffizielle Kreise (z. B. die Pfarrkonvente), wo die wahren Probleme offen besprochen wurden. Maurer bewahrte teils erfolgreich die Habe exilierter Pastoren und Professoren vor dem Zugriff der Besatzungsmacht. Die seitens der Besatzer angebotene Übernahme des katholischen Straßburger Münsters als lutherische Kirche schlug er als Versuch, die Beziehungen der elsässischen Kirchen untereinander zu vergiften, aus. Mit Verlagerung des Kampfgeschehens ins Elsass Ende 1944 zog Maurer sich von der Kirchenleitung zurück. Am 1. Mai 1945 trat Hœpffner wieder in sein Amt. Maurer wurde 1947 verhaftet und 1948 als Kollaborateur verurteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es erneut das staatliche Bestreben, die regionalen rechtlichen Besonderheiten zu beseitigen, was aber letztlich unterblieb. Im übrigen Frankreich gilt seit 1905 der Laizismus als Staatsprinzip, während die anerkannten Religionsgemeinschaften der Calvinisten, Juden, Katholiken und Lutheraner im Elsass und im Département Moselle für sich den konkordatären Zustand von 1802–1904 mit den Organischen Artikeln aufrechterhalten konnten. Das heißt, sie sind staatlich kofinanziert, nutzen zum Beispiel die Theologische Fakultät der staatlichen Universität Straßburg und können staatlich kofinanzierte Konfessionsschulen betreiben. Eine Fusion mit Religionsgemeinschaften im übrigen Frankreich, die der Laizität unterliegen, wäre nur möglich, wenn die Kirche A.B. ihr Staat-Kirche-Verhältnis aufgäbe. Im 21. Jahrhundert werden noch um die 50 protestantische Kirchen im Elsass und dem Moseldépartement von katholischen Gemeinden simultan mitgenutzt. Das Oberkonsistorium, als Kirchenleitung, setzt sich aus gewählten und geborenen Mitgliedern zusammen, die vor der förmlichen Amtsübernahme vom Premierminister ernannt – und dadurch bestätigt – werden müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Kircheninspektionen.", "content": "Die EPCAAL unterhält sieben Inspections ecclésiastiques (Kircheninspektionen) mit Sitz in Bouxwiller (Unterelsass), Brumath, Colmar im Oberelsass, Dorlisheim, La Petite-Pierre, Straßburg und Wissembourg im Elsass.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchenpräsidenten.", "content": "Die Kirchenpräsidenten () und ihre Vizepräsidenten sind qua Amt Mitglieder des Oberkonsistoriums. Die Präsidenten sind ferner qua Amt Präsidenten des Kapitels an St. Thomas in Straßburg (Chapitre de Saint-Thomas; bestätigt am 29. November 1873). Als Präsidenten amtierten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Protestantische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses von Elsass und Lothringen (französisch: \"Église protestante de la Confession d’Augsbourg d’Alsace et de Lorraine\", EPCAAL) ist eine lutherische Kirche mit Status einer Kirchlichen Körperschaft des öffentlichen Rechts (établissement public du culte) in Frankreich. Die Kirche hat 210.000 Mitglieder (Stand 2010) und gehört dem Lutherischen Weltbund an. Zur EPCAAL gehören Kirchengemeinden in den Départements Bas-Rhin, Haut-Rhin (historische Region Elsass) und Moselle (historischer Bezirk Lothringen) in der Region Grand Est. 1961 war sie Gründungsmitglied der Konferenz der Kirchen am Rhein. Die erste Konferenz fand in ihrer Tagungsstätte Château du Liebfrauenberg in Gœrsdorf statt. Seit 2006 ist sie Mitglied der Union Protestantischer Kirchen von Elsass und Lothringen. Außerdem ist sie eine der kirchlichen Organisationen der \"Fédération protestante de France\" (FPF), d. h. des Protestantischen Bundes von Frankreich.", "tgt_summary": null, "id": 989209} {"src_title": "Rachel Ames", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und militärische Karriere.", "content": "José de Palafox y Melci wurde 1775 als Sohn von Juan Felipe de Palafox, 3. marqués de Lazán e Cañizar (1721–1799) und der Paola Melzi d’Eril (1751–1804) in Saragossa geboren. Palafox gehörte aufgrund seiner adligen Herkunft seit 1792 den Reales Guardias de Corps an. Er studierte wie seine älteren Brüder Luis Rebolledo (1772–1843) und Fernando bei den Piaristen von Saragossa und hatte den Pater Basilio Boggiero als Lehrer. 1799 übernahm nach dem Tode seines Vaters 1799 dessen Erbe und wurde zum 4. marqués de Lazán. Als 1808 der Unabhängigkeitskrieg ausbrach, war Palafox bereits Brigadier und begleitete Ferdinand VII. nach Bayonne. Nach dem fruchtlosen Versuch, gemeinsam mit anderen die Flucht Ferdinand VII. vorzubereiten, floh er nach Spanien. Nach einer kurzen Ruhepause stellte er sich an die Spitze des aragonesischen Widerstandes gegen die Franzosen.", "section_level": 2}, {"title": "Verteidigung von Saragossa.", "content": "Am 25. Mai 1808 wurde Palafox zum Gouverneur Saragossas und Generalkapitän Aragóns ausgerufen. Trotz Geldmangels und fehlender Truppen erklärte er Frankreich, dessen Truppen bereits in die Grenzgebiete von Navarra und Katalonien eingedrungen waren, den Krieg. Am 15. Juni 1808 begann der französische Angriff auf Saragossa. Die Stadt besaß wenige und veraltete Verteidigungsanlagen und verfügte nur über wenig Munition und Lebensmittel. Die Befestigungen hielten nur kurze Zeit stand. Den Franzosen gelang es, Teile der Stadt im Sturm zu nehmen. Doch dies fachte den spanischen Widerstand nur noch weiter an. In blutigen Straßenkämpfen wurden die Eindringlinge wieder hinausgedrängt. Am 13. August, nach 61-tägiger Belagerung, hoben die Franzosen die Belagerung auf und zogen ab. Palafox versuchte Vorteile aus dieser Entwicklung zu ziehen und unternahm einen kurzen Feldzug. Als Napoléon Bonaparte persönlich nach Spanien kam und Sieg um Sieg errang, musste sich Palafox nach Saragossa zurückziehen. Dort kam es zur (bekannteren) zweiten Belagerung Saragossas. Diese Belagerung endete nach drei Monaten mit der Kapitulation der Stadt. Saragossa lag in Trümmern, und Krankheiten sowie Kampfhandlungen hatten die Einwohnerzahl halbiert. Nach der Belagerung wurde Palafox in Vincennes gefangen gehalten und konnte erst nach dem Abschluss des Vertrages von Valençay im Dezember 1813 heimkehren.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Jahre.", "content": "Im Juni 1814 wurde Palafox noch einmal in seine Funktion als Generalkapitän eingesetzt. Bald darauf zog er sich ins Privatleben zurück und nahm nicht mehr am öffentlichen Leben teil. Von 1820 bis 1823 kommandierte Palafox die Guardia Real. Wegen seiner Sympathien für die Liberalen wurden ihm, noch unter Ferdinand VII., alle Ämter und Ehren aberkannt. Maria Christina ernannte ihn schließlich zum Herzog von Saragossa. Ab 1836 nahm er wieder – nun als Generalkapitän und Senator – an politischen und militärischen Angelegenheiten Anteil. Palafox starb am 15. Februar 1847 in Madrid. Er fand seine letzte Ruhestätte in der Basílica del Pilar in Saragossa.", "section_level": 2}], "src_summary": "José de Palafox y Melci (vollständiger Name: José Rebolledo de Palafox y Melci), Herzog von Saragossa, (* 28. Oktober 1775 in Saragossa; † 15. Februar 1847 in Madrid) war ein spanischer Adliger und General.", "tgt_summary": null, "id": 1032441} {"src_title": "Hermann von Maltzan (Forschungsreisender)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend/College.", "content": "Griese spielte von 1964 bis 1966 Quarterback an der Purdue University bei den Purdue Boilermakers. Im letzten Jahr konnte seine Mannschaft im Rose Bowl die Mannschaft der University of California mit 14:13 schlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Profizeit.", "content": "Im AFL/NFL Draft 1967 wurde Griese in der ersten Runde an 4. Stelle durch die Dolphins verpflichtet. Grieses Statistiken der ersten vier Jahre waren durchwachsen. Zwar ließ er großes Talent erkennen, gleichzeitig schaffte er es aber nur in einem Jahr mehr Touchdowns als Interceptions zu erzielen. 1970 übernahm Don Shula das Amt des Head Coachs bei den Dolphins. Mit Griese und Shula entwickelten sich die Dolphins zu einem der führenden Footballteams der 70er Jahre, obwohl Griese durch einen Sehfehler gehandicapt war. Bereits in der zweiten Saison konnte Shula das Team in den Super Bowl führen. Im Super Bowl VI verloren die Dolphins mit 24:3 gegen die Mannschaft von Tom Landry, den Dallas Cowboys. 1972 war dann das große Jahr der Dolphins. Sie verloren in dieser Saison keines ihrer Spiele und gewannen auch den Super Bowl VII gegen die Washington Redskins mit 14:7. Griese erzielte dabei einen Touchdownpass auf Howard Twilley. Somit schafften die Dolphins zum ersten und bisher letzten Mal eine Perfect Season. Ein Jahr später stand die Mannschaft aus Miami im Super Bowl VIII und gewann gegen die Mannschaft der Minnesota Vikings mit ihrem Starquarterback Fran Tarkenton mit 24:7. Griese gelang es nach der Verpflichtung von Don Shula ab 1971 jede der Spielzeiten mit einem positiven Ergebnis abzuschließen, es wurden mehr Spiele gewonnen als verloren. Griese galt als selbstloser Spieler. Obwohl er in einem Spiel gegen die St. Louis Cardinals den Rekord für erzielte Touchdownpässe hätte brechen können (er hatte bis zum dritten Viertel sechs Touchdowns erzielt und hätte sieben benötigt), ließ er sich auswechseln. 1977 erzielte er mit seinen Pässen insgesamt 22 Touchdowns – das war Ligabestleistung in dieser Saison. Nach 14 Jahren und 192 in der Regular Season erzielten Touchdowns beendete er seine Laufbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Griese spielte sechsmal im Pro Bowl, dem Saisonabschlussspiel der besten Spieler einer Saison. Er war zweimal Allstar und wurde 1971 und 1977 zum MVP gewählt. Er ist Mitglied in der College Football Hall of Fame, in der Pro Football Hall of Fame, in der Florida Sports Hall of Fame und in der Miami Dolphins Honor Roll. 1977 erhielt er den Bert Bell Award. Seine Rückennummer 12 wird durch die Dolphins nicht mehr vergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Karriere.", "content": "Griese ist verheiratet und hat drei Söhne mit seiner ersten an Krebs verstorbenen Frau. Sein Sohn Brian Griese war ebenfalls American-Football-Spieler in der NFL und arbeitet heute gemeinsam mit ihm als Fernsehmoderator für den US-amerikanischen Fernsehsender ESPN. Zusammen mit seinem Sohn schrieb Bob Griese ein Buch über den Tod seiner Frau und seine Footballkarriere, wobei dabei der Schwerpunkt auf der Footballsaison von 1972 lag – in welcher kein Spiel verloren ging.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Allen „Bob“ Griese (* 3. Februar 1945 in Evansville, Indiana) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler. Er spielte Quarterback bei den Miami Dolphins in der National Football League (NFL).", "tgt_summary": null, "id": 1822722} {"src_title": "Laeliinae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Wilhelm entstammte dem Adelsgeschlecht von Tümpling. Er war der Sohn von Adam von Tümpling (1781–1871) und dessen erster Ehefrau Ernestine Wilhelmine, geb. Gräfin von Bohlen aus dem Hause Stretense (* 16. November 1783 in Neidenburg; † 7. März 1815 in Pasewalk). Sein Vater war General der Kavallerie und Ritter des Schwarzen Adlerordens.", "section_level": 2}, {"title": "Militärkarriere.", "content": "Tümpling entschied sich anfangs für eine zivile Karriere, studierte nach dem Abitur in Heidelberg Jura und wurde dort 1829 Mitglied des Corps Saxo-Borussia. Am 25. Juli 1830 trat er aber denn doch als Offiziersanwärter ins Gardekorps ein und erhielt dort am 18. Juni 1831 seine Ernennung zum Sekondeleutnant. Durch seine wissenschaftliche Vorbildung machte er schnell Karriere, so dass sich sein später Eintritt in den Militärdienst nicht nachteilig auswirkte. Im Herbst 1833 ging er zur Allgemeinen Kriegsschule und 1837 zum Topografischen Büro. Bereits 1839 gehörte er, zunächst als aggregierter Offizier, ab 1841 regulär zum Generalstab. 1840 war er zum Premierleutnant befördert worden. Am 12. April 1842 wurde er zum Hauptmann befördert mit gleichzeitiger Kommandierung in den Generalstab des VIII. Armee-Korps in Koblenz. Von dort erfolgte 1848, inzwischen zum Major befördert, die Versetzung zum Großen Generalstab nach Berlin. Hier nahm er 1849 am Feldzug in Baden teil. Ab Ende 1850 war er wieder im Truppendienst, zunächst im 4. Dragonerregiment als Stabsoffizier, 1853 dann mit eigenem Kommando beim 5. Kürassierregiment. Ein Jahr später übernahm er das Kommando über das 1. Garde-Ulanen-Regiment in Potsdam. Ende 1857 erfolgte seine Ernennung zum Oberst und Kommandeur der 11. Kavallerie-Brigade in Breslau. Hier verblieb Tümpling, bis er schließlich 1863 als Generalleutnant die in Frankfurt an der Oder stationierte 5. Division übernahm. Im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 kamen zwar Teile seiner Division zum Kampfeinsatz, so etwa bei den Düppeler Schanzen und bei der Besetzung von Fehmarn, er selbst war aber nicht beteiligt, sondern blieb während der Kämpfe in Kiel. Im Deutschen Krieg 1866 war sein erster Einsatz in der Schlacht bei Gitschin. Hierbei sollte er als Teil einer Zangenbewegung den Ort erobern. Als er dabei einen Infanterieangriff persönlich anführte, wurde er verwundet und musste den Rest des Feldzuges im Lazarett verbringen. Da der Angriff auf Gitschin jedoch erfolgreich gewesen war, wurde ihm der Orden Pour le Mérite verliehen. Nach dem Krieg war er für wenige Wochen Generalgouverneur des Königreichs Sachsen. Ab dem 30. Oktober 1866 führte Tümpling das VI. Armee-Korps. Bei Beginn des Deutsch-Französischen Krieges blieb das VI. Armee-Korps erst in Schlesien stehen, um bei einem eventuellen Kriegseintritt Österreichs vor Ort zu sein. Nachdem klar war, dass sich Österreich nicht am Krieg auf der Seite Frankreichs beteiligen würde, verlegte das Korps Anfang August nach Frankreich. Bis es gelang, zum Rest der 3. Armee aufzuschließen, war Metz bereits eingeschlossen worden. Als die 3. Armee sich nach Norden in Richtung der Armee von Napoléon III. bewegte, blieb Tümpling als Flankensicherung zurück. Er war somit an der Schlacht bei Sedan nicht beteiligt. Seine Aufgabe war es, zurückweichende französische Verbände abzufangen, damit diese nicht nach Paris gelangen konnten. Dem französischen XIII. Korps gelang es jedoch, dieser Falle zu entgehen und Paris zu erreichen. Während der Belagerung von Paris hatte Tümpling den südwestlichen Abschnitt zu halten. In diesem Bereich konnte er im Gefecht bei Chevilly einen französischen Ausfall zurückschlagen. Nach dem Krieg ging Tümpling wieder mit seinem Korps nach Breslau zurück. Vorher war er selbst noch Teil der Ehrenformation bei der Siegesparade in Berlin. Weiter erhielt er 1875 den Schwarzen Adlerorden und wurde zum Chef des 3. Schlesisches Dragoner-Regiment Nr. 15 ernannt. 1883 musste Tümpling auf Grund seiner schlechten Gesundheit den Abschied einreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Er heiratete am 12. Oktober 1836 die Gräfin Helene Constanze Charlotte von Einsiedel (* 22. Mai 1812; † 11. Oktober 1837) aus dem Haus Wolkenburg. Das Paar hatte eine Tochter: Nach dem frühen Tod seiner ersten Frau heiratete er am 26. November 1842 Wilhelmine von Seitzer (* 26. November 1810). Das Paar hatte mehrere Kinder:", "section_level": 1}, {"title": "Ehrung.", "content": "Der Jenaer Bildhauer Otto Späte schuf eine Büste des Generals von Tümpling, die im Neuen Museum Weimar aufgestellt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm Ludwig Karl Kurt Friedrich von Tümpling (* 30. Dezember 1809 in Pasewalk; † 13. Februar 1884 in Talstein bei Jena) war ein preußischer General der Kavallerie.", "tgt_summary": null, "id": 755950} {"src_title": "Luke McDaniel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Obwohl Florin Prunea seine Kindheit in der Nähe des Ghencea-Stadions verbrachte, begann er seine Karriere nicht bei Steaua Bukarest, sondern bei Dinamo Bukarest. Dort bestritt er am 31. Mai 1986 bei der 0:5-Heimniederlage gegen Sportul Studențesc sein erstes Spiel in der Divizia A. Da er bei Dinamo nicht über den Status des Ersatztorwarts hinauskam, wechselte er 1988 zum Ligakonkurrenten Universitatea Cluj. Dort gelang ihm der Durchbruch. Im Jahr 1990 ergab sich für Prunea die Möglichkeit, zu einem rumänischen Spitzenklub, Universitatea Craiova, zu wechseln. Mit diesem gewann er 1991 Meisterschaft und Pokal. Daraufhin holte ihn Dinamo Bukarest im Jahr 1992 zurück. Prunea wurde Stammtorwart und blieb Dinamo bis zur Winterpause 1997/98 treu, als er erneut zu Universitatea Cluj wechselte. Dieser Wechsel stellte den Wendepunkt seiner Karriere dar. Prunea spielte zwar weiterhin in der höchsten Fußballliga, aber sowohl Universitatea Cluj als auch seine nachfolgenden Stationen Erzurumspor, Astra Ploiești und Universitatea Craiova befanden sich im Abstiegskampf. Im Jahr 2000 bekam Prunea noch einmal Angebote von Spitzenteams. Zunächst holte ihn Litex Lowetsch nach Bulgarien, doch Prunea verließ den Verein bereits nach zwei Monaten, nachdem ihm unterstellt worden war, von der Heimniederlage am 13. August 2000 gegen Lewski Sofia finanziell profitiert zu haben. noch im Herbst wechselte er ein drittes Mal zu Dinamo Bukarest. Hier wurde er zwar rumänischer Meister, verlor aber seinen Stammplatz, so dass er wieder bei Mannschaften aus dem unteren Mittelfeld sein Glück suchte. Nach den weiteren Stationen FCM Bacău, FC Brașov und Skoda Xanthi unterschrieb er im August 2005 einen letzten Spielervertrag bei FC Național Bukarest. Bei dem Pokalspiel gegen Oțelul Galați saß Prunea am 7. Dezember 2005 ein letztes Mal auf der Ersatzbank und beendete anschließend im Alter von 37 Jahren seine Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Prunea bestritt insgesamt 60 Länderspiele für die rumänische Fußballnationalmannschaft. Sein erstes Länderspiel absolvierte er am 5. Dezember 1990 gegen San Marino. Von 1993 bis 1994 war Prunea erste Wahl des rumänischen Nationaltrainers Anghel Iordănescu, so dass er auch bei drei Spielen der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 in den USA im Tor stand. Nach dem Turnier wurde er von seinem Kontrahenten Bogdan Stelea verdrängt, so dass er nur noch sporadisch zum Einsatz kam und bei der Fußball-Europameisterschaft 1996 in England, der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich und der Fußball-Europameisterschaft 2000 in Belgien und den Niederlanden nur noch als Ersatztorwart dabei war.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Prunea wurde am 10. Januar 1993 vom rumänischen Fußballverband mit einer Sperre von neun Monaten belegt, weil er eine Gruppe von ca. 100 Spielern angeführt hatte, die gegen verspätete Gehaltszahlungen protestiert und den Rücktritt von Verbandspräsident Dumitru Dragomir gefordert hatten. Am 28. Januar 1993 wurde die Sperre auf Intervention der UEFA, der FIFA und der FIFPro wieder aufgehoben. Prunea wurde am 22. November 2005 zum Direktor für internationale Beziehungen im rumänischen Fußballverband ernannt und trat sein Amt nach dem Ende seiner Spielerkarriere am 8. Dezember 2005 an. Im Juni 2009 wurde er jedoch bis auf weiteres beurlaubt. Es war bekannt geworden, dass Prunea von der Nationalen Antikorruptionsbehörde angeklagt wird, im Herbst 2008 eine fünfstellige Geldsumme angenommen zu haben, um mildernd auf die gegen Cornel Penescu, den Präsidenten von FC Argeș Pitești, zu verhängende Strafe Einfluss zu nehmen. Im Februar 2010 wurde Prunea Sportdirektor bei Dinamo Bukarest und bekleidete dieses Amt bis zum Jahresende 2010. Sein Engagement als Sportdirektor bei Astra Ploiești, das er Anfang Januar 2011 begonnen hatte, wurde am 10. August 2011 beendet. Seit dem 10. Januar 2012 ist Prunea Vereinspräsident von CSMS Iași in der Liga II. Prunea ist verheiratet und hat eine Adoptivtochter.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Am 25. März 2008 wurde Prunea vom rumänischen Staatspräsidenten Traian Băsescu für die Leistungen in der Nationalmannschaft mit dem Verdienstorden „Meritul sportiv“ III. Klasse ausgezeichnet. Er ist Verdienter Meister des Sports.", "section_level": 1}], "src_summary": "Florin Prunea (* 8. August 1968 in Bukarest) ist ein ehemaliger rumänischer Fußballtorhüter und derzeitiger Sportdirektor. Er bestritt insgesamt 374 Spiele in der Divizia A, der Süper Lig, der A Grupa und der Alpha Ethniki. Außerdem nahm er an der Fußball-Weltmeisterschaft 1994, der Fußball-Europameisterschaft 1996, der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 und der Fußball-Europameisterschaft 2000 teil.", "tgt_summary": null, "id": 1188455} {"src_title": "Der Koloß von Rhodos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der alte Ďolíček (1914 bis 1932).", "content": "Seit seiner Gründung 1905 spielte der AFK Vršovice auf verschiedenen Plätzen. 1912 begann mit der Unterstützung des Industriellen Jindřich Waldes der Bau eines Fußballplatzes in der Nähe der damaligen Fabrik Waldes, heute Koh-i-Noor, der 1914 fertiggestellt wurde. Eröffnung des Stadions war am 19. August 1914, die Kapazität betrug 6.000 Zuschauer. Wegen seiner muldenförmigen Lage wurde der Platz schnell \"Ďolíček\", also Grube, oder genauer, kleine Grube, genannt. Ende der 1920er Jahre, der AFK Vršovice hatte sich nach einer Australientournee in AFK Bohemians umbenannt, wurde der \"Ďolíček\" vor allem bei Topspielen zu klein, die Kapazität genügte nicht mehr dem Andrang des tschechischen Spitzenklubs.", "section_level": 2}, {"title": "Der neue Ďolíček (seit 1932).", "content": "In dieser Situation regte der damalige Vorsitzende des AFK Bohemians Zdeněk Danner einen Neubau an. Danner (1888–1936), Wirtschaftsberater, Finanzexperte und Funktionär, war wenig zuvor zum Vereinsvorsitzenden gewählt worden, wo er seinen gesellschaftlichen und finanziellen Einfluss auch für den Verein geltend machen sollte. Der Direktor der örtlichen Bürgerkasse besorgte die nötigen Mittel, von 1930 bis 1932 wurde wenige hundert Meter vom alten ein neues Stadion gebaut. Die dafür notwendige Tribüne wurde im \"Klusácký stadion\" im Stadtteil Letná abgebaut und am Bach Botič, an dem der Neubau stand, wieder aufgebaut. Eröffnet wurde das Stadion am Ostersonntag, den 27. März 1932 mit dem Spiel AFK Bohemians gegen Slavia Prag im Rahmen eines Viererturniers, an dem auch Viktoria Žižkov und der Teplitzer FK teilnahmen. Bohemians verlor gegen den amtierenden tschechoslowakischen Meister Slavia mit 1:3. Die Kapazität des neuen Stadions betrug 18.000 Zuschauer, offiziell hieß es \"Dannerův stadion Bohemians\", eine entsprechende Aufschrift war am Vordach der Haupttribüne angebracht, die nicht mittig, sondern leicht versetzt stand. Die Gegengerade war komplett überdacht und bot Stehplätze, ebenso wie die beiden unüberdachten Hintertortribünen, bei denen es sich um Holzkonstruktionen handelte. Umgangssprachlich wurde das Stadion zunächst \"Dannerák\" genannt, erst in den 1960er Jahren wurde der Name des ersten Stadions auf den Bau aus dem Jahr 1932 übertragen. Ursprünglich mit einem Aschebelag ausgestattet, wurde 1950/51 ein Rasenbelag gelegt, 1955 bekam der \"Dannerák\" ein einfaches Flutlicht, das 1966 durch eines ersetzt wurde, das internationalen Anforderungen entsprach. Vier Jahre später wurde die Haupttribüne abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der sich über die gesamte Spielfeldlänge erstreckte und 3.020 Sitzplätze bot. Vor einem Konzert der US-amerikanischen Sängerin Tina Turner 1996 wurde die südliche Hintertortribüne abgebaut, bis 2007 war das Stadion damit nur dreiseitig ausgebaut. Renoviert wurde das Stadion 2002/03, um dem Projekt \"ligové stadiony 2003\" zu genügen, dabei sank die Kapazität von 13.388 auf etwa 9.000. Durch den Aufstieg der Mannschaft in die Gambrinus Liga 2007 mussten alle verbliebenen Stehplätze in Sitzplätze umgewandelt werden, so dass das Ďolíček 6.863 Zuschauern Platz biot. Dabei wurde auf der südlichen Hintertorseite eine Stahlrohrtribüne errichtet, auf der sich nun der Sektor für die Gästefans befindet.", "section_level": 2}, {"title": "Geplante Renovierung.", "content": "2018 erwarb die Stadt Prag die Anlage mit 6.300 Plätzen und übernahm den Betrieb. Die Stadt möchte die Heimstätte von Bohemians Prag 1905 renovieren und erweitern lassen. Nach den Maßnahmen mit neuen V.I.P.-Bereichen und neuen Tribünen sollen sich 9.800 Plätze bieten. Zeitnah soll eine Studie in Auftrag gegeben werden, die die Möglichkeiten und Kosten untersucht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Stadion Ďolíček (kurz: Ďolíček, voller Name: Městský stadion Ďolíček, ) ist ein Fußballstadion im Prager Stadtteil Vršovice. Es ist die Spielstätte des Fußballvereins Bohemians Prag 1905. Im Stadion stehen 6.300 Sitzplätze zur Verfügung.", "tgt_summary": null, "id": 615443} {"src_title": "Frisco Jenny", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blätter.", "content": "Bei den Stinkeschen handelt es sich um immergrüne oder laubwerfende Bäume oder Sträucher. Die Seitenknospen stehen exponiert. Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Die seitlichen Fiederblättchen sind oft mehr oder weniger ungleichseitig, besonders die untersten.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "\"Tetradium\"-Arten sind meist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch) oder selten liegt Gynodiözie vor. Die endständig oder end- und seitenständig angeordneten Blütenstände haben den Aufbau eines Thyrsus. Die meist eingeschlechtigen Blüten sind radiärsymmetrisch, vier- oder fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier oder fünf Kelchblätter sind nur an ihrer Basis verwachsen. Die vier oder fünf Kronblätter sind frei. Die männlichen Blüten enthalten nur einen Kreis mit vier oder fünf Staubblättern, dabei sind die Staubfäden bis zu eineinhalbmal so lang wie Kronblätter. Die männlichen Blüten enthalten auch einen konischen bis zylindrischen, selten fassförmigen Diskus und ein rudimentäres Gynoeceum aus vier oder fünf an ihrer Basis verwachsenen, fingerähnlichen Fruchtblättern. Die weiblichen Blüten enthalten vier oder fünf freie, nur an ihrer Basis etwas verwachsene Fruchtblätter, die jeweils ein oder zwei Samenanlagen enthalten, sowie vier oder fünf mehr oder weniger aneinanderliegende Griffel, die jeweils in einer schildförmigen Narbe enden. Die weiblichen Blüten enthalten auch einen polster- bis fassförmigen Diskus und vier oder fünf, selten keine, rudimentäre Staubblätter, die zungenförmig und viel kürzer als die Kronblätter sind.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die Frucht besteht aus ein bis fünf nur an ihrer Basis verwachsenen Balgfrüchten. Das Perikarp (Exokarp und Mesokarp) ist trocken bis mehr oder weniger fleischig und das Endokarp ist knorpelig. Die Samen verbleiben auch bei Reife in der sich nicht öffnenden Frucht. Die Samen enthalten reichlich Endosperm und einen geraden Embryo mit zwei breit elliptischen mehr oder weniger abgeflachten Keimblättern (Kotyledonen).", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "\"Tetradium\" ist im östlichen, südlichen und südöstlichen Asien beheimatet. Von den etwa neun \"Tetradium\"-Arten kommen sieben in China vor, eine davon (\"Tetradium calcicola\") kommt nur dort vor. Das Gesamtverbreitungsgebiet reicht vom Himalaya bis Indochina sowie Sumatra und Java.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Gattung \"Tetradium\" wurde 1790 durch João de Loureiro mit der Typusart \"Tetradium trichotomum\" in \"Flora Cochinchinensis\", 1, S. 91 aufgestellt. Einige Arten der Gattung \"Euodia\", die heute nur noch sieben Arten enthält, sind zu \"Tetradium\" gestellt worden. Synonyme für Gattung \"Tetradium\" sind \"Boymia\", \"Euodia\" sect. \"Tetradium\", \"Euodia\" sect. \"Evodioceras\", \"Euodia\" sect. \"Oxyactis\", \"Euodia\" sect. \"Subtrigonospermum\", \"Megabotrya\", \"Philagonia\", \"Zanthoxylum\" subgen. \"Oxyactis\". Die Gattung \"Tetradium\" gehört zur Unterfamilie Toddalioideae in der Familie der Rutaceae.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Es gibt (fünf bis zehn) etwa neun \"Tetradium\"-Arten:", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Samthaarige Stinkesche (\"Tetradium daniellii\"), auch als \"Bienenbaum\" oder \"Honigesche\" bekannt, ist in den gemäßigten Breiten winterhart und wird als Zierpflanze in Parks verwendet; diese Art gilt als Bienenweide. Die Früchte von \"Tetradium fraxinifolium\" werden gegart zu Chutney verarbeitet. Aus den Früchten von \"Tetradium daniellii\" wird ein Öl gewonnen, das als Speise- und Haaröl verwendet wird. Die medizinischen Wirkungen von \"Tetradium fraxinifolium\" und \"Tetradium ruticarpum\" wurden untersucht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stinkeschen (\"Stink-Eschen\" [], \"Tetradium\") sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Ihre etwa neun Arten besitzen ihr Hauptverbreitungsgebiet im tropischen Asien.", "tgt_summary": null, "id": 335454} {"src_title": "So Big", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der Sender.", "content": "Da der ORF für Fremdproduktionen nur die Senderechte für Österreich erwirbt, werden die Sender ORF eins und ORF 2 über Satellit nur grundverschlüsselt ausgestrahlt. Die erforderliche Hardware zum Dekodieren ist nur innerhalb Österreichs verfügbar. Um Interessierten im Ausland dennoch die Möglichkeit zu bieten, ORF-eigene Produktionen zu empfangen, werden diese über ORF 2 Europe seit 5. Juli 2004 unverschlüsselt gesendet. Die Verbreitung der Fernsehprogramme des ORF über Satellit erfolgt seit ihrem Start im Jänner 1998 ausschließlich auf digitalem Weg.", "section_level": 1}, {"title": "Programm.", "content": "Von 6.00 bis circa 0.30 Uhr werden alle ORF-Eigenproduktionen und urheberrechtlich unbedenkliche Sendungen von ORF 2 parallel ausgestrahlt. Als Regionalprogramm ist ab 19:00 Uhr \"Wien heute\" zu sehen. Die Nachrichtensendung \"Zeit im Bild\" um 19:30 Uhr wird im Gegensatz zur nationalen Programmversion in Österreichischer Gebärdensprache präsentiert. Während einer Sendung ohne europaweite Rechte ist die Startseite des ORF-2-Europe-Teletexts zu sehen. Parallel dazu ist während der besagten Zeitspanne der österreichische Kulturradiosender Ö1 zu hören. Künftig will der ORF die Programmlücken mit rechtefreien Inhalten schließen, wie dies schon in ähnlicher Form von 1997 bis 2000 im damaligen Auslandsprogramm ORF Sat geschah. Seit dem 1. Jänner 2006 darf österreichische Werbung europaweit unverschlüsselt gezeigt werden. Deswegen ist keine Teletexttafel mehr während der Werbepausen zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtsgrundlage.", "content": "Der öffentliche Auftrag an den ORF zur Ausstrahlung von ORF 2 Europe ist seit der Rundfunkrechtsreform 2010 im neu eingeführten Paragraphen 4d des Bundesgesetzes über den Österreichischen Rundfunk (ORF-Gesetz) unter der Überschrift „Ausstrahlung eines Fernsehprogramms für das europäische Publikum“ festgelegt. Dort ist definiert, dass das zu sendende Programm „vorwiegend aus Informations-, Bildungs- und Kultursendungen sowie anspruchsvoller Unterhaltung besteht und geeignet ist, Österreich in Europa darzustellen“. Aus rechtlichen Gründen entstehende Lücken dürfen mit Wiederholungen aus den anderen Fernsehprogrammen des ORF geschlossen werden, die „Informationen über Österreich beinhalten oder die österreichische Kultur, Sprache, Geschichte oder das österreichische gesellschaftliche Leben widerspiegeln“ sollen, jedoch ausdrücklich nicht mit Erstausstrahlungen oder mit Werbung. Bis heute macht der ORF allerdings nicht von diesem Recht Gebrauch.", "section_level": 2}, {"title": "Logos.", "content": "Als Cornerlogo fungiert stets das aktuelle Signet des Hauptsenders selbst, während der Programmvorschau wird ebenfalls das Logo von ORF 2 selbst übernommen. Das verbreitete ORF 2 Europe-Logo mit einem weißen angehängten \"E\" auf blauem Hintergrund ist inoffizieller Natur und wird vom ORF abgelehnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "ORF 2 Europe, abgekürzt als ORF 2E, ist das über Satellit europaweit „frei empfangbare“, das heißt, nicht grundverschlüsselte, Fernsehprogramm von ORF 2 des Österreichischen Rundfunks in der Regionalvariante von Wien \"(ORF 2 W)\" auf eigenem Sendeplatz. ORF 2E ist jedoch bei der österreichischen Medienregulierungsbehörde RTR nicht als eigenständiges Programm lizenziert.", "tgt_summary": null, "id": 698498} {"src_title": "Zwei ritten zusammen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Die Bezeichnung Buyō wurde erstmals in der Meiji-Zeit von Shōyō Tsubouchi und Gen'ichirō Fukuchi als Neologismus (Wortneuschöpfung) und Übersetzung des englischen Wortes \"dance\" geprägt. Als Kompositum ist es aus den beiden Begriffen \"mai\" und \"odori\", ähnlich dem Wort \"Liebe\" (, \"ren-ai\"), zusammengesetzt. Der Begriff wurde nicht zuletzt durch die weidliche Verwendung in Tsubouchis eigenem Werk \"Shingakugeki-ron\" (, dt. etwa „Abhandlung über das neue Musikdrama“) zum Allgemeingut. Da sich bald die Notwendigkeit ergab zwischen traditionellem japanischem Tanz und Tanzformen, die mit der Übersetzung des englischen Wortes gemeint waren, zu unterscheiden, setzte man zur Spezifizierung \"Nihon\" (, \"Japan\") hinzu. Typische Requisiten des japanischen Tanzes sind der Kimono, Schirm und Fächer.", "section_level": 1}, {"title": "Tanzformen (Buyō im weiteren Sinne).", "content": "Der traditionelle japanische Tanz kann grob in drei Formen unterteilt werden: \"mai\", \"odori\" und \"furi\" (). Diese Tanzform wird mit Musik oder Gesang verbunden dargebracht. Sie zeichnet sich durch kreisende und ruhige Bewegungen aus.", "section_level": 1}, {"title": "Nihon Buyō im engeren Sinn.", "content": "Gegenwärtig existieren etwa 200 Schulen, die traditionelle japanische Tänze praktizieren. Darunter sind insbesondere die „fünf großen Schulen“ (, \"Godai ryūha\"): die „Hanayagi-Schule“ (), die „Fujima-Schule“ (), die „Kawayagi-Schule“ (), die „Nishikawa-Schule“ () und die „Bandō-Schule“ () zu nennen. Während noch auf dem Spielplan von 1852 nur 14 Schulen zu finden waren, stieg die Zahl der Schulen in der Taishō-Zeit rapide an. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich die Entwicklung in zwei verschiedene Richtungen fort. 120 Schulen mit rund 6000 Tänzern traten der \"Nihon Buyō Kyōkai\" (, engl. „The Japanese Classical Dance Association“) bei. Schulen, die dem Verband bisher nicht beigetreten sind, und eine Vielzahl von Schulen, die Tanzformen modernisierten (, \"shinbuyō\") bilden parallel dazu eine eigene Entwicklungsrichtung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nihon Buyō (jap., dt. „japanischer Tanz“, kurz auch \"Nichibu\" oder \"Hōbu\" ) bezeichnet die traditionelle japanische Tanzkunst. Als Sammelbegriff bezeichnet Nihon Buyō im weiteren Sinne in der Geschichte teils weit zurückreichende Formen, die mit Musik und Gesang kombiniert waren. Man kann diese ersten Formen grob in eine mehr stilisierte Form etwa für die Darbietung am Hofe durch professionelle (Berufs)tänzer und eine volkstümlichere mehr im Alltagsleben verwurzelte Form einteilen. Im Vergleich ist die stilisierte Form meist abstrakter in der Darstellung und sparsamer in der Bewegung. Im engeren Sinn bezeichnet Nihon Buyō Tanzformen, die in der Regel auf der Bühne dargeboten werden. Diese etwa 400 Jahre alten Formen setzen mit der Entstehung des Nō-Theaters ein. Ihre Entwicklung ist geprägt von fünf großen Schulen und im Zusammenhang mit den japanischen Bühnenkünsten (neben dem Nō auch das Kabuki) zu sehen. Seit dem Zweiten Weltkrieg kommen neue Elemente hinzu, die zu einer Modernisierung der traditionalistischen Tanzformen des \"mai\" () und des \"odori\" () führen.", "tgt_summary": null, "id": 617994} {"src_title": "Kurt Liander", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alexander Nikolajewitsch von Lüders, ursprünglich aus einer deutschen Familie entstammend war der Sohn des Generalmajors Nikolai Iwanowitsch Lüders (1760–1823), Chef des Ochotsker Regiments und zuletzt Kommandant von Chotin und der Sofija Iwanowna, geborene Faskil. Ein Bruder Konstantin Nikolajewitsch (1802–1861) stieg ebenfalls zum Generalmajor auf und wurde Kommandeur des Schitomir Jäger-Regiments. Alexander Nikolajewitsch trat 1805 in die russische Armee ein, focht bei Austerlitz gegen Napoléon, wohnte dem Krieg in Finnland 1808, dem Feldzug in der Türkei 1810 und den Feldzügen von 1812 bis 1814 bei, focht mit Auszeichnung in dem türkischen Krieg 1828–1829 und tat sich im polnischen Feldzug wegen des Novemberaufstands von 1831 als Brigadekommandeur besonders beim Sturm auf Warschau hervor. Zum Generalleutnant befördert, stand er mehrere Jahre als Stabschef beim 2. Infanteriekorps, bis er 1837 das Kommando über das 5. Infanteriekorps erhielt. Als General der Infanterie focht er 1844–1845 im Kaukasus und unterdrückte 1848 in Verbindung mit Omar Pascha die Insurrektion der Rumänen in den Donaufürstentümern. Am 19. Juni 1849 (Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich) drang er durch den Rotenturmpass in Siebenbürgen ein, eroberte Hermannstadt, schlug den General Józef Bem am 31. Juli bei Schäßburg und zwang in Deva und Szibi die Insurgenten zur Kapitulation. Bei Beginn des Krimkriegs rückte er im Juli 1853 in die Moldau ein. Am 24. März 1854 überschritt er die Donau und kam am 16. Mai vor Silistra an, musste aber wegen Krankheit die Armee verlassen. Nach seiner Genesung wurde er im März 1855 zum Befehlshaber der Südarmee ernannt und erhielt im Januar 1856 den Oberbefehl in der Krim. Hier schloss er den Waffenstillstand mit den Alliierten, nahm dann, von Erblindung bedroht, seine Entlassung und reiste im Frühjahr 1857 zu seiner Heilung nach Frankreich und Italien. 1861 wurde er Statthalter \"(Namiestnik)\" von Polen, trat dort mit großer Strenge auf und wurde, als die Regierung ein anderes System befolgen wollte, unter Erhebung in den Grafenstand abberufen. Aber noch vor seiner Abreise erhielt er durch ein Attentat am 17. Juni 1862 eine schwere Wunde, zu deren Heilung er nach Deutschland ging. Die letzte Zeit seines Lebens verbrachte er teils in Odessa, teils auf seinen Gütern in Podolien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Nikolajewitsch von Lüders ((); * 26. Januar 1790 im Gouvernement Podolien; † 13. Februar 1874 in Petersburg) war ein russischer General.", "tgt_summary": null, "id": 321352} {"src_title": "Zweites Seegefecht vor Algeciras", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Alexander verlor früh seine Eltern und wuchs daher bei seinen Großeltern in Pittsburgh auf. Als Zwölfjähriger arbeitete er als Telegrafenjunge, dort fiel seinem Arbeitgeber sein Zeichentalent auf, das er förderte. Im Jahre 1874 zog er nach New York, um bei der Wochenzeitung \"Harper’s Weekly\" als Illustrator und politischer Karikaturist zu arbeiten. Dort traf er die damals bekanntesten Illustratoren, wie Thomas Nast, Edwin Austin Abbey, Joseph Pennell und Howard Pyle. Nach seiner dreijährigen Lehre reiste Alexander nach München, um bei Frank Duveneck zu studieren. Infolge von Geldmangel musste er sein Studium abbrechen und arbeitete stattdessen für ihn. 1879 reiste er mit Duveneck und mehreren Begleitern, bekannt als \"The Duveneck Boys\", nach Venedig und Florenz und traf hier auf James McNeill Whistler und Otto Bacher, von denen er die Kunst der Radierung erlernte. Von Whistler motiviert, setzte Alexander sein Studium in den Niederlanden und Paris fort. Im Jahre 1881 kehrte Alexander zurück nach New York und erzielte große Erfolge mit seinen Porträts von Oliver Wendell Holmes, John Burroughs, Walt Whitman, Henry Gurdon Marquand, Robert Alan Mowbray Stevenson und den Präsidenten der Princeton University, James McCosh. Seine erste Ausstellung im Pariser Salon (1893) war so ein riesiger Erfolg, dass er im ersten Wahlgang in die \"Société Nationale des Beaux-Arts\" hinein gewählt wurde. John White Alexander war mit Elizabeth Alexander, Tochter von James Waddell Alexander, Präsident von Equitable Life Assurance Society, verheiratet. Aus der Ehe ging ein Sohn, James Waddell Alexander II (1888–1971), hervor. Nach der Heirat übernahm er den Geburtsnamen seiner Frau, um sich von anderen Künstlern mit Namen \"White\" zu unterscheiden. 1902 wurde John White Alexander zum Vollmitglied (\"NA\") der National Academy of Design gewählt; zwischen 1909 und 1915 war er deren Präsident.", "section_level": 1}], "src_summary": "John White Alexander (eigentlich \"John White\", * 7. Oktober 1856 in Allegheny bei Pittsburgh; † 31. Mai 1915 in New York) war ein US-amerikanischer Maler und Illustrator.", "tgt_summary": null, "id": 2366334} {"src_title": "Krzekoszewo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Andersson begann seine Karriere in der Jugendabteilung des schwedischen Klubs Frölunda HC. Bereits im Alter von 16 Jahren spielte er in der Seniorenmannschaft und nahm gegen Ende der 1980er und zu Beginn der 1990er an mehreren Junioren-Weltmeisterschaften teil. Nachdem er mit Frölunda am Ende der Saison 1988/89 von der HockeyAllsvenskan in die Elitserien aufgestiegen war, lief er im Alter von 18 Jahren erstmals in einer erstklassigen Profiliga auf. Er verließ Schweden schließlich im Sommer 1991 und wagte den Sprung nach Nordamerika. Dort hatten ihn die Nordiques de Québec unter Vertrag genommen, die ihn im NHL Entry Draft 1989 in der vierten Runde an 68. Stelle ausgewählt hatten. Zunächst setzten die Nordiques den Schweden in der American Hockey League bei den Halifax Citadels, ihrem Farmteam, ein, ehe er im Verlauf der Saison 1993/94 erstmals in drei NHL-Spielen bei den Nordiques zum Einsatz kam. In der AHL beeindruckte er in dieser Spielzeit mit 82 Punkten in 75 Spielen. Trotzdem blieben die drei Einsätze bis zum Ende des Spieljahres 1994/95 seine einzigen in der NHL. Daher wechselte er im Sommer 1995 als Free Agent zu den New York Islanders. Nach zunächst einigen Einsätzen in der International Hockey League schaffte der Außenstürmer den Sprung in den NHL-Kader, in dem er den Rest der Saison 1995/96, sowie die komplette Spielzeit 1996/97 verbrachte. Mit 43 Punkten in 74 Spielen gelang ihm zudem sein ertragreichstes NHL-Jahr. Obgleich seines Stammplatzes wechselte Andersson im Sommer 1997 an die Westküste der Vereinigten Staaten zu den San Jose Sharks, womit eine Zeit von zahlreichen Wechseln zu verschiedenen NHL-Franchises begann. Nach einem Jahr bei den Sharks, die ihn lediglich fünfmal in der NHL einsetzten, folgte der Wechsel zu den Toronto Maple Leafs auf Free Agent-Basis. Da ihn diese in der Saison 1998/99 ausschließlich in der IHL einsetzten, ließ sich Andersson zurück zu den New York Islanders transferieren, wo er vom August 1999 bis Januar 2000 blieb, ehe er auf die Waiver-Liste gesetzt wurde, von wo ihn die Nashville Predators auswählten. Jedoch kehrte er nach nur einem Monat zurück nach New York, da ihn auch die Predators auf die Waiver-Liste gesetzt hatten. Schließlich beendete er die Saison bei den Islanders und wechselte im Sommer 2000 zu den Calgary Flames. Bei den Flames kam er im Verlauf der Saison 2000/01 zu nur elf Einsätzen, weshalb er im Sommer 2001 nach Europa zurückkehrte. Andersson wechselte zurück zu seinem Stammverein in Frölunda, mit dem er 2003 und 2005 den schwedischen Meistertitel feiern konnte und 2007 Vizemeister wurde. Persönlich wurde er am Ende der Saison 2002/03 mit dem Guldhjälmen und Guldpucken ausgezeichnet. Nach der Saison 2010/11 beendete er seine Spielerkarriere. Seit dem Jahr 2013 ist er für die Los Angeles Kings in der NHL als Scout tätig.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Andersson nahm mit der schwedischen Nationalmannschaft an mehreren Weltmeisterschaften teil. Dabei gewann er drei Silbermedaillen und eine Bronzemedaille. Des Weiteren spielte er beim World Cup of Hockey 1996 und Canada Cup 1991.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Schweden bei:", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Anderssons Bruder Mikael war ebenfalls ein professioneller Eishockeyspieler und ebenso in der National Hockey League und Elitserien aktiv. Sein Sohn Lias wurde im NHL Entry Draft 2017 an siebter Gesamtposition von den New York Rangers ausgewählt und spielt für das Team seit 2018 in der NHL.", "section_level": 1}], "src_summary": "Per Niklas Andersson (* 20. Mai 1971 in Kungälv) ist ein ehemaliger schwedischer Eishockeyspieler und derzeitiger -scout, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen und unter anderem 165 Spiele für die Nordiques de Québec, New York Islanders, San Jose Sharks, Nashville Predators und Calgary Flames in der National Hockey League auf der Position des linken Flügelstürmers bestritten hat. Den Großteil seiner Karriere verbrachte Andersson aber bei seinem Stammklub Frölunda HC in der Elitserien, mit dem er zweimal Schwedischer Meister wurde. Darüber hinaus gewann er bei Weltmeisterschaften insgesamt vier Silber- und eine Bronzemedaille mit der schwedischen Nationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 293560} {"src_title": "Braunmantelliest", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In Großbritannien wird die Monarchie abgeschafft, weshalb man die Königin und ihre Verwandten ins Exil schickt. Die einzige Ausnahme hiervon bilden Fergie und Prinz Andrew, die so lange in England bleiben müssen, bis Fergie ihre Schulden abgearbeitet hat. Die Royals versuchen vergeblich, in den anderen europäischen Königshäusern unterzukommen, bis als letzter Ausweg nur noch das Asyl bei den ahnungslosen Bettenbergs in Hannover übrig bleibt. Else Bettenberg und ihr Sohn Willi besitzen ein Möbelhaus und sind überrascht, als nachts plötzlich die Verwandten auf der Matte stehen – begleitet von einem riesigen Polizeiaufgebot zu deren Schutz. Ziemlich überrascht und ein kleines bisschen stolz nehmen die Bettenbergs die englische Verwandtschaft bei sich auf, was natürlich zu einigen Verwirrungen und Problemen führt, denn den ehemaligen Lebensstandard der Königin und ihres Hofstaats können die Bettenbergs eigentlich nicht bieten. Zudem sind die Royals praktisch pleite, weil ihr Vermögen von der neuen englischen Republik eingezogen wurde. Else und Willi müssen deshalb mit der Haushaltskasse aushelfen. Das sind aber nicht die einzigen Probleme, denn das Medieninteresse – vor allem an Diana und Charles – ist riesig. Charles interessiert sich allerdings mehr für Willis Freundin Ulrike, eine Reitlehrerin mit militärischem Umgangston, und die anstehende Kommunalwahl, bei der er sich zum Bürgermeister wählen lassen will, während sich Diana scheinbar in Willi verguckt hat. Die Verwirrung löst sich erst, als die prominenten Verwandten beim Pferderennen punkten und somit die nötigen finanziellen Mittel erlangen, um Charles’ Wahl zum Bürgermeister Hannovers zu finanzieren. In England kämpft der republikanische Premierminister inzwischen mit einer Krise, denn Einnahmen fehlen. Immerhin hatte die königliche Familie den Tourismus gefördert. Als der Bankrott droht, versucht der Premierminister, die königliche Familie zur Rückkehr zu bewegen und bietet Charles die Wiedereinführung der Monarchie an. Charles entscheidet sich jedoch dafür, Bürgermeister in Hannover zu bleiben. Auch die übrige königliche Familie bleibt in Niedersachsen. Auf Grund von Charles’ Verzicht und des Erbrechtes wird nun Willi zum König und Oberhaupt des Commonwealth und Diana zu seiner Gattin und Königin. Das Möbelhaus Bettenberg wird von Fergie und Andrew übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Box.", "content": "Der Film ist zusammen mit der kompletten Ausgabe von Total normal, Die Oma ist tot und Club Las Piranjas in einer DVD-Box erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Willi und die Windzors ist eine deutsche Komödie aus dem Jahr 1996. Persifliert wird das britische Königshaus, dessen Mitglieder sich plötzlich in einer Reihenhaussiedlung in Hannover wiederfinden und versuchen, sich dort an die neuen Lebensumstände zu gewöhnen.", "tgt_summary": null, "id": 654618} {"src_title": "Max Letteris", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Magnus war als ältester Sohn des Herzogs Heinrich V., des Friedfertigen, Erbprinz zu Mecklenburg. Da er vor seinem Vater starb, kam er nicht zur Regentschaft. Am 11. Juni 1516 empfing Magnus in der Schloßkapelle zu Lübz von Johann V., dem Bischof von Havelberg, die vier niederen Weihen. Die Bischofswahl des gerade siebenjährigen Magnus erfolgte dann am 21. Juli 1516 mit anschließendem Eid seines Vaters vor dem vollzählig versammelten Domkapitel. Der Domdekan Zutpheld Wardenberg, ein erfahrener und bei der Kurie wohlbekannter Mann, legte persönlich die Urkunde in Rom vor. Die erforderlichen Dispensen wurden bereits am 5. November erteilt, die eigentliche Bestätigung des Postulaten erfolgte am 13. November 1516. Danach sollte Magnus mit 21 Jahren die Administration der Diözese selbst übernehmen und mit 27 Jahren die Bischofsweihe empfangen. Die Erziehung des künftigen Bischofs sollten die Franziskaner, deren Kloster nahe dem Schweriner Schloss lag, übernehmen, doch das entsprechende Breve des Papstes Leo X. blieb unausgeführt. Seit 1514 waren der Humanist Konrad Pegel und ab 1524 der Wittenberger Arnold Burenius als zweiter Lehrer die Prinzenerzieher. Burenius hatte in Wittenberg persönliche Kontakte zu Luther und Melanchthon, deren neuen Ideen auch Magnus nachging. Denn 1538 versuchte er auf dem Landtag zu Parchim die Feier der Heiligen Messe abzuschaffen, was zu diesem Zeitpunkt noch nicht gelang. Die vorläufige Diözesanverwaltung übernahmen nun gemäß den Bestimmungen die beiden Administratoren, der Apostolische Protonotar und Domdekan Zutpheld Wardenberg und der Dompropst Reimar Hahn, der nach seinem Tode durch den Kapitelssenior Ulrich Malchow ersetzt wurde. Als Weihbischof wurde der bisherige Bremer Suffragans Dietrich Huls von Sebaste OFM bestellt. Die Administratoren des Bistums wechselten infolge Todesfällen, Amtsniederlegungen und aus anderen Ursachen während der Unmündigkeit des Postulaten mehrfach. Noch vor 1532 übernahm der Propst des Schweriner Doms, Heinrich Banzkow, die Administration. Mit Einführung der Reformation in Mecklenburg wurde Herzog Magnus am 16. September 1532 erster protestantischer Administrator des Bistums Schwerin. Herzog Heinrich hatte die Administration wohl ungerne abgegeben, denn noch 1535 versuchte er beim Papst die eigentlich für 1536 fällige Bischofsweihe seines Sohnes bis 1540 verschieben zu lassen. Magnus war seit dem 26. August 1543 mit Elisabeth von Dänemark und Norwegen, der damals neunzehnjährigen Tochter des dänischen Königs Friedrich I. verheiratet. Die Hochzeit fand auf dem Kieler Schloss statt. Die glückliche Ehe blieb „zur Schadenfreude der Papisten“ kinderlos. Herzog Magnus starb am 28. Januar 1550 in Bützow und wurde am 2. Februar im Doberaner Münster beigesetzt. Den Titel Bischof hatte er selbst nicht geführt. Sein Nachfolger als Administrator des Bistums Schwerin wurde sein Vetter Ulrich von Mecklenburg, der 1556 Magnus’ Witwe heiratete.", "section_level": 1}, {"title": "Epitaphien.", "content": "Im Münster zu Doberan befindet sich ein Epitaph für Magnus III., bestehend aus einem Sandsteinwappen mit fünf Feldern, gefasst in einer reich angelegten und entwickelten Kartusche. Auch im Schweriner Dom befindet sich ein dem Postulaten Magnus gesetztes Epitaph an einem Pfeiler des hohen Chores. Sein Vetter Herzog Johann Albrecht I. hatte ihm das Epitaph gestiftet. Unter einem reich ausgestalteten fünfschildigen mecklenburgischen Wappen, das von zwei Gelehrten mit Folianten in der Hand flankiert wird, befindet sich die Inschrift. Unter der Tafel ein Engel mit einem Folianten.", "section_level": 1}, {"title": "Siegel.", "content": "Ein eigenes Siegel als Administrator oder Postulat führte Magnus III. nicht. Er benutzte das unvermehrte mecklenburgische Landeswappen mit fünf Schilden und in einigen Fällen für das Domstift des Kapitels neueres Sachsensiegel mit dem aufliegenden Adler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Magnus III., Herzog zu Mecklenburg (* 4. Juli 1509 in Stargard; † 28. Januar 1550 in Bützow) war Herzog zu Mecklenburg [-Schwerin], ab 1516 Bischof und ab 1532 evangelischer Administrator des Bistums Schwerin.", "tgt_summary": null, "id": 1417365} {"src_title": "Buntkopfspecht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Höllenreiners Eltern wählten den zweiten Vornamen ihres Sohnes, um ihn damit vor der nach der Machtübernahme 1933 aufziehenden Bedrohung durch die Nationalsozialisten zu schützen. Er wuchs in München im Stadtteil Giesing in der Deisenhofener Straße auf. Sein Vater besaß dort ein Haus und betrieb eine Pferdehandlung. Zusammen mit seiner Familie wurde er am 8. März 1943 von den Nationalsozialisten in Umsetzung des Auschwitz-Erlasses verhaftet; er war damals 9 Jahre alt. und am 16. März 1943 in das Zigeunerlager Auschwitz deportiert, wo Josef Mengele an ihm und seinem Bruder Menschenversuche durchführte. Mit der Deportation wurde die Familie enteignet und ihr Eigentum zur Nutzung der „Volksgemeinschaft“ übergeben. Über die Lager Ravensbrück und Mauthausen kam Höllenreiner nach Bergen-Belsen. Er, seine fünf Geschwister und beide Eltern überlebten den Genozid. 36 Angehörige wurden getötet. Nach Kriegsende wohnte die Familie wieder in Giesing, später in Waldtrudering und dann in Ingolstadt. Der 12- bis 13-jährige Höllenreiner begann einen Handel mit Bürsten und trug damit wesentlich zum Familieneinkommen bei. Hugo Höllenreiner erhielt keine Zahlungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz oder andere vergleichbare Zahlungen als Entschädigung für das erlittene Unrecht, obwohl er sich darum bemühte. Seit den späten 1990er Jahren berichtete Höllenreiner in zahlreichen Vorträgen als Zeitzeuge über seine Erlebnisse. Die Gedenktafel für die im Nationalsozialismus ermordeten Münchner Sinti und Roma auf dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus in der Maxvorstadt geht auf eine Initiative Höllenreiners zurück, der am 10. Oktober 1993 im Namen zahlreicher Sinti und Roma einen Antrag auf eine Gedenktafel stellte. Der ursprüngliche Ort, an einem Wohnhaus in der Deisenhofener Straße – hier waren zahlreiche Münchener Opfer des Porajmos bis zu ihrer Deportation untergebracht –, scheiterte am Hauseigentümer. Der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude weihte den Gedenkstein – in unmittelbarer Nähe zum Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus – am 20. Dezember 1995 ein. 1996 folgte eine Vergrößerung des Denkmals. Der Text auf dem Gedenkstein lautet: \"Zum Gedenken an die von 1933–1945 ermordeten Münchener Sinti und Roma. Sie wurden Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes in Auschwitz und anderen Vernichtungsstätten in Europa.\"", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Auszeichnungen.", "content": "Für sein Engagement als Zeitzeuge wurde Hugo Höllenreiner mehrfach ausgezeichnet:", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung in Literatur, Film und Musik.", "content": "In einer Reihe von Interviews erzählte Höllenreiner der Autorin Anja Tuckermann von seinem Schicksal während des Nationalsozialismus. Diese erhielt für ihr Buch \"„Denk nicht, wir bleiben hier!“ Die Lebensgeschichte des Sinto Hugo Höllenreiner\" im Jahr 2006 den Deutschen Jugendliteraturpreis. Das Buch war zudem für den Geschwister-Scholl-Preis 2006 nominiert und war auf der Kinder- und Jugendbuchliste Sommer 2008 von Radio Bremen und dem Saarländischen Rundfunk. Über Höllenreiners Schicksal wurde 2007 der Dokumentarfilm \"Angelus Mortis\" gedreht. Adrian Coriolan Gaspar führte ab 2008 eigene Interviews mit Höllenreiner und setzte dessen Erinnerungen musikalisch in seinem ersten Orchesterwerk \"Symphonia Romani – Bari Duk\" um, einem Oratorium für Solo-Bass, gemischten Chor und Orchester.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hugo Adolf Höllenreiner (* 15. September 1933 in München; † 10. Juni 2015 in Ingolstadt) war ein deutscher Sinto und Überlebender des Porajmos. Als Kind überlebte er das „Zigeunerlager Auschwitz“ und drei weitere Konzentrationslager. Seit Ende der 1990er Jahre engagierte er sich als Zeitzeuge.", "tgt_summary": null, "id": 2271181} {"src_title": "Nicolaus Copernicus Gesamtausgabe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Kate Ryan wurde im Jahr 2000 bei einem Auftritt vom Produzenten Phil Wilde entdeckt. Dieser nahm sie unter Vertrag und schon im Februar 2001 erschien die erste Single mit dem Titel \"Scream for More\" (Platz neun in Belgien). Ein Album war damals noch nicht geplant, und somit wurde erst nach den nachfolgenden Singles \"U R (My Love)\" und \"Désenchantée\" an einem Debütalbum gearbeitet. Nach dem Erfolg von \"Désenchantée\" in Belgien (sechs Wochen auf Platz eins) konnte auch das Album mit dem Achtungserfolg von kurzfristig auf Platz eins für eine Auslandsveröffentlichung überzeugen. In den darauffolgenden Monaten wurde Kate Ryan mit ihrem Lied \"Désenchantée\" in Europa und Nordamerika schnell bekannt und konnte sich in vielen Ländern in den Top-10 platzieren (EU-Singlecharts: #9). Damit galt auch ein Erfolg des Albums als sicher, was sich größtenteils bestätigte. Auch weitere Singleauskoppelungen konnten sich in einigen Ländern in den Top-10 der Singlecharts platzieren.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Neben den Singles \"Scream for More\", \"U R (My Love)\", \"Désenchantée\", \"Mon Coeur Résiste Encore\" und \"Libertine\", die man allesamt der Dancemusic zuordnen kann, befinden sich auch neben anderen Dance-Tracks auch eher poppigere Songs, wie etwa \"Head Down\" oder auch die Ballade \"Magical Love\". Auf die verschiedenen Musikstile ist wahrscheinlich damit auch der Titel des Albums zurückzuführen (\"different\" = englisch, bedeutet \"unterschiedlich\"). Was auffallend ist bei den Songtexten das häufig Vorkommen der \"Du-Anrede\", von dem man die meisten Handlungen somit zu den Themen Liebe und anderen Zweisamkeiten zuordnen kann. Außerdem sind auch von den Songs \"Scream for More\", \"In Your Eyes\" und \"Head Down\" französischsprachige Versionen vorhanden (\"Mon Coeur Résiste Encore\", \"Nos Regards Qui m’Enflamment\" und \"Ne Baisse Pas La Tête\").", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Vom Album \"Different\" gibt es zwei verschiedene Versionen. Die 2002 erschienene Originalversion und die Re-Edition. Die beiden Versionen unterscheiden sich vor allem bei der Titelliste; während bei der Originalversion der Song \"Libertine\" nicht vorhanden ist, allerdings die Originale von \"In Your Eyes\" und \"Scream for More\", ist er auf der Re-Edition (die in Deutschland, Österreich und in der Schweiz bekannte) erhältlich. Original:", "section_level": 1}, {"title": "Re-Edition.", "content": "Wegen des internationalen Erfolges erschien auch eine \"Special-Christmas-Edition\", bei der neben den anderen Titeln des Albums auf einer zweiten CD diverse Remixe vorhanden sind.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Different\" wurde von Laut.de mit drei von fünf möglichen Bewertungspunkten beurteilt. In der Wertung wird positiv hervorgehoben, dass der Sängerin „die Balance zwischen Massentauglichkeit und Anspruch immer wieder recht gut“ gelingt. Außerdem lobt Redakteur Joachim Gauger die Chanson-Stimme von Kate Ryan. Negativ beurteilt Laut.de das Stück \"U R (My Love)\", welches „eher von der Stange kommt“. Dagegen werden die Lieder \"Mon Coeur Résiste Encore\" und besonders \"Libertine\" positiv bewertet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Different ist das Debütalbum der belgischen Sängerin Kate Ryan und wurde am 17. Juni 2002 in Belgien erstveröffentlicht. Es ist mit einer europaweiten Verkaufszahl von etwa 250.000 Tonträgern das erfolgreichste Album von Ryan und erhielt in einigen europäischen Ländern Auszeichnungen, wie z. B. Platin in Polen und Gold in Belgien.", "tgt_summary": null, "id": 1510957} {"src_title": "Carlsberg-Forschungszentrum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Methode (Suchfrage „Wer bin ich?“).", "content": "Die Lehre von Ramana Maharshi geht davon aus, dass, wenn man alle Gedanken und Empfindungen auf ihren Ursprung zurückverfolgt, man feststellen wird, dass der erste von allen Gedanken der Ich-Gedanke sei: „Ich bin“. Dieser erste Gedanke soll im „spirituellen Herzen“ entspringen, das Ramana auf der rechten Seite der Brust lokalisiert. Ramana Maharshi beschreibt die Methode so: „Verfolge unerbittlich die Ergründung ‚Wer bin ich?’ Spüre die Wurzel deiner Persönlichkeit auf! Finde heraus, von wo der Ich-Gedanke entspringt! Wende den Geist nach innen! Mit der Praxis werden sich die Gedankenströme beruhigen und du fühlst eine untrügliche Intuition. Überlasse dich dieser Intuition. Lass dein Denken ein Ende nehmen und sie wird dich ans Ziel bringen.“ In seinem Büchlein \"Who am I?\" (dt. ‚Wer bin ich?’) beschreibt er die Methode folgendermaßen: „Wenn Gedanken aufsteigen, sollte man ihnen nicht nachgehen, sondern sich fragen: “Wem kommen diese Gedanken?”. Es ist ganz gleich, wie viele Gedanken kommen. Bei jedem aufsteigenden Gedanken muss man sich beharrlich fragen „Wem ist dieser Gedanke gekommen?“. Die Antwort darauf ist „Mir.“ Wenn man daraufhin wiederum fragt “Wer bin ich?”, dann geht der Geist zu seinem Ursprung zurück, und der aufgestiegene Gedanke kommt zur Ruhe. Wird diese Übung ständig praktiziert, dann entwickelt der Geist die Fähigkeit, in seinem Ursprung zu verweilen.“ Nach Maharshi gibt es keine fortgeschrittene Methode, sondern nur ein Reifen des Vichara. Vichara sei die direkte Methode. „Es gibt nichts weiter zu wissen, als das, was man in den Büchern findet. Es gibt keine geheime Technik. Alles ist hier ein offenes Geheimnis.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Atma Vichara (Sanskrit: ātma-vicāra, Ergründung des Selbst, Atman), ist eine Methode der Meditation zur Ergründung des Ichs, der Selbstwahrnehmung und Selbstverwirklichung, die der indische Guru Ramana Maharshi als spirituelle Praxis (Sadhana) empfahl. ", "tgt_summary": null, "id": 7628} {"src_title": "Massaker von Metgethen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Pec befindet sich am Fuße des Čerchov (\"Schwarzkopf\") im Südosten des Oberpfälzer Waldes (Český les) in einem von Wäldern umgebenen Seitental des Černý potok. Nachbarorte sind Chodov (\"Meigelshof\") in Norden, Trhanov (\"Chodenschloß\") und Pila (\"Schneidawerk\") im Nordosten, Babylon (\"Babilon\") im Westen, Česká Kubice (\"Böhmisch Kubizen\") und Nová Kubice (\"Deutsch Kubizen\") im Südwesten, Dolní Folmava (\"Unter Vollmau\") im Süden, Zámeček im Südwesten sowie Capartice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Erwähnung von Pec stammt aus dem Jahre 1652, als der Vogt der Herrschaft Chodenschloß, Melchior von Aschenbach, im Tal unterhalb des Schwarzkopfes einen Hochofen und eine Eisenhütte errichten ließ. Daneben entstanden Verwaltungsgebäude und eine Siedlung für die Hüttenleute, die den Namen \"Officina Ferea\" bzw. \"Hochofen\" erhielt. Anlässlich des letzten Schmelzens in der Lamingerhütte ließ der Eisenhändler Matěj Wáchal 1803 ein gusseisernes Kreuz aufstellen. Nach dem die Eisenverhüttung eingestellt worden war, entstand 1809 an Stelle der alten Anlagen eine Glashütte, die bis 1860 produzierte. Haupterwerb für die Bewohner des Ortes bildete im 19. Jahrhundert die Holzfällerei sowie die Werkzeug- und Schuhmacherei. 1869 hatte Hochofen 545 Einwohner, 1910 waren es 626. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich das Dorf zu einer beliebten Sommerfrische. 1930 lebten in Hochofen 460 Menschen, die überwiegend der deutschen Volksgruppe angehörten. Nach dem Münchner Abkommen wurde Hochofen dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte zuerst zum Landkreis Markt Eisenstein und von 1940 bis 1945 zum Landkreis Waldmünchen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Pec zur Tschechoslowakei zurück und die deutschen Bewohner wurden vertrieben. Mit der Errichtung des Eisernen Vorhangs wurde der Čerchov zum militärischen Sperrgebiet, dadurch kam der Tourismus zum Erliegen. Später wurde Pec nach Chodov eingemeindet. In den 1970er Jahren erfolgte die Schließung der Dorfschule. Seit 1991 ist Pec wieder eine selbstständige Gemeinde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pec (deutsch \"Hochofen\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt acht Kilometer südwestlich von Domažlice (\"Taus\") und gehört dem Okres Domažlice an.", "tgt_summary": null, "id": 1587025} {"src_title": "Minolta XM", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt liegt etwa zehn Kilometer südlich des Stadtrandes von Krakau im Vorgebirge der Westbeskiden, genauer im \"Pogórze Wiśnickie\". Durch die Stadt fließt der Fluss Raba, der bei Dobczyce zum Stausee Jezioro Dobczyckie gestaut wird.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes mit einer Burg stammt aus dem Jahr 1226. Die Stadt Dobczyce wurde nach Magdeburger Recht gegründet, durch wen, ist urkundlich nicht gesichert. 1321 wird erstmals die Pfarrei Dobczyce erwähnt. Zu ihr gehörten neben der Stadt die Dörfer \"Skrzynka\", \"Kornatka\", \"Brzezowa\" und \"Burletka\". Wann genau das Stadtrecht vergeben wurde, ist urkundlich nicht gesichert. 1340 wurde erstmals in einem Dokument erwähnt, dass Dobczyce Stadtrecht besitzt. Vermutlich schon im 13. Jahrhundert, urkundlich gesichert aber nach einer Urkunde vom 2. November 1359 gab es in Dobczyce eine Zollstation. Am 24. April 1362 bestätigte Kasimir der Große das Stadtrecht. 1443 wurde erstmals eine Schule, eine Pfarrschule, der Stadt erwähnt. Während der Belagerung Krakaus 1655/56 im Zweiten Nordischen Krieg zerstörten die Schweden Dobczyce. Während der nachfolgenden Friedenszeiten wurde die Stadt des Öfteren von Bränden heimgesucht. Erst im 19. Jahrhundert begannen die Einwohner Häuser aus Stein zu errichten. Als Polen das erste Mal geteilt wurde, kam die Stadt an Österreich Provinz Westgalizien. Im November 1914, während des Ersten Weltkrieges, marschierte die russische Armee in der Stadt ein. Sie musste sich aber bereits am 1. Dezember 1914 vor der österreichischen Armee zurückziehen. Nach Ende des Krieges wurde die Stadt Teil des wiedererrichteten Polens. Bereits am ersten Tag des Überfalls auf Polen wurde die Stadt von der Wehrmacht angegriffen und in der Folge erobert. Während der Besatzung durch die Deutschen war die Umgebung der Stadt auf Grund der günstigen geographischen Gegebenheiten ein Ort häufiger Partisanenangriffe. Im Januar 1945 marschierte die Rote Armee in der Gegend ein und die Wehrmacht musste ausweichen. Nach dem Krieg war die Stadt wieder Teil Polens. Im Rahmen einer Verwaltungsreform 1999 in Polen wurde Dobczyce, bisher in der Woiwodschaft Krakau, Teil der neu gebildeten Woiwodschaft Kleinpolen.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "1660 gab es in Dobczyce 54 Gebäude, 1760 waren es 128.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinde.", "content": "Die Stadt-und-Land-Gemeinde Dobczyce umfasst eine Fläche von 66,6 km2. Die Einwohnerzahl beträgt (Stand ).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Dobczyce wird von zwei Woiwodschaftsstraßen (\"droga wojewódzka\") gekreuzt. In west-östlicher Richtung ist dies die Woiwodschaftsstraße 967, welche im Westen nach etwa zwölf Kilometern in Myślenice in die Europastraße 77, zugleich Landesstraße 7, mündet. Im Osten führt sie Richtung Bochnia. Kurz vor Bochnia mündet sie in die Europastraße 40, zugleich Landesstraße 4. Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Johannes Paul II. Krakau-Balice, der etwa 30 Kilometer nordwestlich von Dobczyce liegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dobczyce ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Kleinpolen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwa 15.200 Einwohnern.", "tgt_summary": null, "id": 2429603} {"src_title": "Rolf Caroli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Potomski spielte zunächst drei Jahre von 1989 bis 1992 bei den London Knights in der Ontario Hockey League, wo sich jedoch kein NHL-Team die Rechte an ihm sicherte (sog. „drafting“). Daher wechselte er zur Saison 1992/93 in die East Coast Hockey League, wo er ein kurzes Gastspiel bei den Erie Panthers hatte, ehe er im Verlauf der Spielzeit zu den Toledo Storm transferiert wurde. Mit den Storm gewann er in der Spielzeit 1992/93 den Riley Cup, die Meisterschaft der ECHL. Es folgte ein kurzes Intermezzo bei den Anaheim Bullfrogs im Sommer 1993 in der professionellen Inlinehockeyliga Roller Hockey International, für die der Linksschütze 13 Begegnungen absolvierte, 19 Punkte erzielte und 56 Minuten auf der Strafbank verbrachte. Anschließend kehrte er im Spieljahr 1993/94 wieder zu den Toledo Storm zurück, bevor ihn im Saisonverlauf die Adirondack Red Wings aus der American Hockey League unter Vertrag nahmen, mit denen er die Spielzeit auch beendete. Am 7. Juli 1994 unterschrieb er als Free Agent einen Kontrakt bei den Los Angeles Kings aus der NHL, die den rechten Flügelspieler zunächst bei den Phoenix Roadrunners in der International Hockey League einsetzten. Nachdem er dort die gesamte Saison 1994/95 und Teile der Saison 1995/96 gespielt hatte, holten ihn die Kings erstmals in den NHL-Kader und setzten ihn in 33 Spielen ein. Das gleiche Bild ergab sich im Verlauf der Spielzeit 1996/97, die er ebenfalls zwischen der IHL und NHL verbrachte. Nach drei Jahren im Franchise der Los Angeles Kings unterzeichnete er am 15. August 1997 als Free Agent einen Vertrag bei den San Jose Sharks, bei denen er in der Spielzeit 1997/98 zu weiteren acht Einsätzen in der NHL kam. Er verließ die Sharks jedoch nach einem Jahr und wechselte im August 1998 als Free Agent zurück in die Organisation der Detroit Red Wings, für deren Farmteam, die Adirondack Red Wings, er bereits in der Saison 1993/94 gespielt hatte. Die Red Wings setzten den Kanadier ausschließlich im Farmteam ein. Nach der Saison 1998/99 unterschrieb Potomski erneut bei einem anderen Klub. Dieses Mal waren die San Diego Gulls aus der West Coast Hockey League sein Ziel, die er nach der Saison 1999/00 erneut verließ und seine letzte Profisaison beim Ligakonkurrenten Idaho Steelheads verbrachte. Am 24. Mai 2011 brach Potomski in einem Fitnessstudio seiner Heimatstadt Windsor zusammen und verstarb kurz darauf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Beziehungen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten sind von starken Spannungen geprägt. Diese Spannungen manifestieren sich insbesondere in einer misslungenen Invasion 1961 und im Handelsembargo, welches die USA 1962 während des Kalten Krieges gegen Kuba verhängten und das bis heute fortbesteht.", "tgt_summary": null, "id": 2414970} {"src_title": "Pfaudler Werke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1967 bis 1974 studierte Rosling Medizin und ein Semester lang Statistik an der Universität Uppsala sowie 1972 Öffentliche Gesundheit am \"St. John’s Medical College\" in Bengaluru im Süden Indiens. 1974 erhielt Rosling an der Universität Uppsala die Approbation zum Arzt und 1978 ebenda sein Diplom in Ernährung, Öffentlicher Gesundheit und Tropenmedizin. 1977 absolvierte er des Weiteren ein Jahresstudium \"International Aid and Disaster Relief\" an der \"Sandö School\". 1979 bis 1981 arbeitete er schließlich als Amtsarzt im Nacala im Norden Mosambiks. Am 21. August 1981 entdeckte Rosling einen Ausbruch einer bis dahin unbekannten Krankheit, die Lähmungen verursachte. Für die Erforschung dieser Krankheit erhielt er 1986 den Ph.D.-Doktorgrad der Universität Uppsala. Er verbrachte insgesamt zwei Jahrzehnte mit der Erforschung von Krankheiten in abgelegenen ländlichen Gebieten in Afrika und betreute dabei mehr als zehn Doktoranden. Seine Forschungsgruppe nannte die neue Krankheit Konzo, was die lokale Bezeichnung der zuerst betroffenen Bevölkerung ist. Die Ursache für Konzo-Ausbrüche sind cyanogene Glycoside, die über unzureichend verarbeiteten Maniok aufgenommen werden. Seine Forschungen haben sich auch auf andere Verbindungen zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung, der Landwirtschaft, der Gesundheit und der Armut in Afrika, Asien und Lateinamerika erstreckt. 1983 bis 1996 war Rosling Berater der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF), der Schwedischen Zentralbehörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit (speziell ihrer Abteilung für Forschungszusammenarbeit) und mehrerer Hilfsorganisationen. 1990 wurde Rosling zum \"Associate Professor of Internal Medicine\" an der Universität Uppsala und 1999 zum Professor für Internationale Gesundheit an der \"Institutionen för Folkhälsovetenskap\" des \"Karolinska Institutet\" berufen. 1993 war er zudem eines der Gründungsmitglieder von Ärzte ohne Grenzen in Schweden \"(Läkare Utan Gränser)\". Seit 1998 war Rosling Vorsitzender des Forschungs- und Trainingsprogramms (KIRT) sowie Mitglied im Internationalen Ausschuss des \"Karolinska Institutet\". Dort war er 2001 bis 2007 Leiter der Abteilung für Internationale Gesundheit (IHCAR). Seit 2005 war er Mitglied der Internationalen Gruppe der Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Rosling gründete zusammen mit seinem Sohn Ola Rosling und seiner Schwiegertochter Anna Rosling Rönnlund die Gapminder-Stiftung. \"Gapminder\" hat die Software \"Trendalyzer\" entwickelt, die (internationale) Statistiken verständlicher sowie interaktiv darstellt. Das Ziel ist die Förderung einer auf Fakten beruhenden Sicht der Welt durch den verstärkten Einsatz und das Verständnis frei zugänglicher öffentlicher Statistiken. Seine durch \"Gapminder\" unterstützten Vorlesungen und Präsentationen zur Visualisierung der Welt haben zum Teil Auszeichnungen gewonnen. Die interaktiven Animationen stehen kostenlos auf der \"Gapminder\"-Website zur Verfügung. 2007 verkaufte die Gapminder-Stiftung den Quellcode von \"Trendalyzer\" an Google. Anna und Ola Rosling arbeiteten danach drei Jahre am Hauptsitz von Google um diese auszubauen und weltweit frei verfügbar zu machen. Der Erlös ermöglichte es Rosling, seine Stelle am \"Karolinska Institutet\" auf 10 % zu reduzieren und bei \"Gapminder\" unter der Berufsbezeichnung „Edutainer“ an der Produktion von YouTube-Videos mitzuwirken. Während der Ebolafieber-Epidemie 2014 sagte Rosling seine Vorlesungen ab und reiste nach Liberia, um zu helfen und seine Expertise einzubringen. Im gleichen Jahr erhielt er die Patron’s Medal der Royal Geographical Society. 2016 wurde Hans Rosling gemeinsam mit seinem Sohn und seiner Schwiegertochter mit dem Leonardo European Corporate Learning Award ausgezeichnet. Das von Hans Rosling mitverfasste Buch \"Factfulness\" wurde 2018 von Bild der Wissenschaft als ein „Wissensbuch des Jahres“ ausgezeichnet. Laut der Gapminder-Foundation litt Hans Rosling an Bauchspeicheldrüsenkrebs, der 2016 diagnostiziert wurde und an dessen Folgen er am 7. Februar 2017 starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Gösta Rosling (* 27. Juli 1948 in Uppsala, Schweden; † 7. Februar 2017 ebenda) war Professor für Internationale Gesundheit am Karolinska Institutet und Direktor der Gapminder-Stiftung in Stockholm. Er hielt weltweit Vorträge, mitunter einige TED Talks, in denen er die Verwendung von Statistiken zur Analyse von Entwicklungsproblemen bewarb. Sein posthum veröffentlichtes Buch \"Factfulness\", welches er gemeinsam mit seinem Sohn Ola Rosling und seiner Schwiegertochter Anna Rosling Rönnlund verfasste, wurde ein internationaler Bestseller.", "tgt_summary": null, "id": 1124995} {"src_title": "Dolores Hart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1916 ließ die Packard Motor Car Company am Lake St. Clair bei Mount Clemens ein Flugfeld anlegen, um hier Flugzeugmotoren testen zu können. Es erhielt den Namen \"Joy Aviation Field\", nach dem Präsidenten von Packard, Henry B. Joy. Nach dem Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg im April 1917 entschied sich die Luftwaffenabteilung der US Army, den Platz als militärisches Flugfeld zu nutzen. Es wurde ausgebaut und am 1. Juli 1917 als \"Selfridge Field\" eröffnet, benannt nach Thomas E. Selfridge, dem ersten Todesopfer der Motor-Luftfahrt. Selfridge Field wurde Heimatbasis der 1st Pursuit Group und diente dem Training von Piloten, Mechanikern und Bordschützen. 1922 fand hier das erste Luftrennen um die John Mitchell Trophy statt. Während des Zweiten Weltkriegs übten hier die Tuskegee Airmen und französische Piloten. Zu den bekannten Persönlichkeiten, die in Selfridge trainierten, gehören unter anderem Charles Lindbergh, das Fliegerass des Ersten Weltkriegs Edward Rickenbacker und der erste Stabschef der US-Luftwaffe Carl A. Spaatz. Da viele spätere Generäle hier zeitweise stationiert waren, wurde Selfridge auch als \"Home of Generals\" bekannt. Mit der Gründung der United States Air Force (USAF) als eigenständiger Teilstreitkraft im September 1947 erhielt Selfridge Field die neue Bezeichnung \"Selfridge Air Force Base\" und gehörte zunächst zum Strategic Air Command. Wegen seiner Lage an der Nordgrenze der USA wurde sie in den 1950er Jahren dem Air Defense Command zugeordnet. Zu den hier eingesetzten Flugzeugtypen zählten unter anderem F-84, F-101 und F-106. Im Juli 1971 übergab die USAF den Stützpunkt an die Air National Guard (ANG) von Michigan und er bekam den heutigen Namen \"Selfridge Air National Guard Base\". Seit 1996 ist hier die Heimatbasis des 127. Geschwaders (127th Wing) der ANG mit F-16 Fighting Falcon und C-130 Hercules. Außerdem war Selfridge ANGB seit 1963 Stützpunkt des 927. Luftbetankungsgeschwaders (927th ARW) des Air Force Reserve Command mit KC-135 Stratotanker. Durch geplante Umstrukturierungen verlor die 127th Wing im September 2007 ihre C-130 und erhielt stattdessen die KC-135 der 927th ARW, die am 27. April 2008 von Selfridge zur MacDill Air Force Base, Florida, verlegt wurde. Die F-16 sollen in den nächsten Jahren durch A-10 Thunderbolt II ersetzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Selfridge Air National Guard Base (kurz: Selfridge ANGB) ist ein Militärflugplatz der Air National Guard nahe Mount Clemens im Bundesstaat Michigan, USA. Die Basis wird außerdem von Heer, Marine, Marine Corps, Küstenwache und Reserveeinheiten genutzt. Auf dem Gelände liegt auch das Selfridge Air Museum.", "tgt_summary": null, "id": 433261} {"src_title": "Unter dem Mantel der Nacht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der Bau der Bergantenne.", "content": "Da die Kosten für die Masten einer Großstation für die Firma unerschwinglich waren, sollte die Antennenanlage in den Bergen aufgehängt werden. Der hohe Herzogstand zwischen Kochelsee und Walchensee in den Bayerischen Alpen schien aus mehreren Gründen besonders geeignet: Der Gipfel ist ganzjährig zugänglich, am Stationsplatz war ausreichend Trinkwasser und Kühlwasser vorhanden und das nahe gelegene Walchenseekraftwerk versprach eine sichere, kostengünstige Energieversorgung. Für die beabsichtigte Bauart der Antenne gab es keine Erfahrungen. Als freie Spannweite ergab sich eine Entfernung von über 2,5 km, bei einem Höhenunterschied von 800 m. Um eine ausreichende Höhe der Antenne über Grund zu erreichen, sollte das Seil am unteren Aufhängepunkt waagrecht auflaufen, was eine enorme Spannung des Seiles erforderte. Aufgrund der zusätzlich zu erwartenden Belastung durch Wind, aber auch durch Schnee und Eis kam nur Stahldraht höchster Festigkeit in Frage. Ein erstes dünnes Stahlseil wurde im Sommer 1920 gespannt. Abstrahlungsmessungen ergaben bei Wellenlängen von 12,6 km und 9,7 km im Vergleich zur Großfunkstelle Nauen die 1,3-fache Strahlung bzw. die 1,6-fache im Vergleich zum Überseesender Eilvese. Bis zum Frühsommer 1925 wurden drei Antennen fächerförmig zum Gipfelgrat des Herzogstandes gezogen. Um eine bessere Leitfähigkeit zu erreichen, wurde das Stahlseil mit einem Mantel aus Aluminium versehen. Die Seile wurden in einer eigens aufgebauten Seilereianlage im Gipfelbereich gefertigt. Im Bereich des Gipfels waren die Antennen an einbetonierten Stahlankern fixiert. Am unteren Abspannpunkt wurde eine bewegliche Aufhängung verwendet, um ein Nachgeben der Seile bei Belastung durch Schnee und Eis zu ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Das Stationsgebäude.", "content": "Das Stationsgebäude für die Sendeanlagen und ein Wohnhaus wurden von der Oberpostdirektion München unter der Leitung von Robert Vorhoelzer und Walther Schmidt im Jahr 1927 im Langental oberhalb des Kochelsees errichtet. Hier wurden auch umfangreiche Erdungsanlagen gebaut. Nach der Fertigstellung erschien ein weiterer Ausbau und Betrieb der Station technisch und wirtschaftlich nicht sinnvoll, da mittlerweile weltweite Funkverbindungen auf Kurzwelle kostengünstiger mit wesentlich kleineren Antennen durchgeführt werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Ionosphärenforschung.", "content": "Nachdem Funkamateure Mitte der 1920er Jahre nachgewiesen hatten, dass sich Kurzwellen viel besser für den weltweiten Funkverkehr eignen als die Längstwellen, wurden die Anlagen nicht mehr für den Funkverkehr benötigt. Sie wurden ab 1930 dem Physikalischen Institut der Technischen Hochschule München für Forschungsarbeiten zur Verfügung gestellt. Unter der Leitung von Jonathan Zenneck entstand hier die erste deutsche Ionosphärenforschungs-Station. Zennecks Assistent Georg Goubau nutzte außerhalb seiner Programmzeiten den Münchener Rundfunksender für die Sendung kurzer Zeichen (Impulse) auf Mittelwelle. Die Echosignale wurden zunächst in wenigen km Entfernung in Kochel, dann an der Station selbst registriert. Später wurden, insbesondere von Walter Dieminger Impuls-Sendungen mit eigenen Sendern durchgeführt, die auch in größeren Entfernungen empfangen wurden. Dafür wurden eigene Antennen errichtet; die Bergantenne wurde 1934 abgebaut. Kochel-Berlin war die erste Impuls-Fernverbindung, mit der Rudolf Eyfrig Aufschlüsse über die verschiedenen Ausbreitungswege der Kurzwellen zwischen Ionosphäre und Erde ermittelte. Eine Sende-Empfangs-Anlage mit variabler Frequenz wurde von Georg Goubau und Theo Netzer erstellt, ab 1937 in Betrieb genommen und bis 1946 durchlaufend betrieben. Die Ergebnisse vermittelten ein Bild der Dichte freier Elektronen in Abhängigkeit von der Höhe, das für die Vorhersage der Ausbreitungs-Bedingungen hilfreich wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Das Ende der Station.", "content": "Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Stationsbetrieb unter US-amerikanischer Aufsicht bis 1946 fortgesetzt, alle vorhandenen Registrierungen jedoch nach Amerika verbracht. Weil in der Besatzungs-Ära Ionosphärenforschung verboten war, wurde der Betrieb dann untersagt, alle Anlagen abgebaut, die Betriebsgebäude abgerissen. Heute findet man neben einem Gedenkstein in der Nähe des Walchenseekraftwerkes nur noch Reste der Verankerungen der Antennenseile sowie einige Fundamente der Stationsgebäude im Wald. Die Reste der Antennenverankerungen wurden vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Anlagen.", "content": "Eine Längstwellen-Funkstation mit einer Bergantenne wurde 1923 bei Malabar auf der Insel Java im heutigen Indonesien für den Funkverkehr mit Holland in Betrieb genommen. Ähnliche Sendeantennen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg für drei Sender des Omega-Navigationsverfahren (in Aldra, Hawaii und Trinidad), für den Längstwellensender JXN bei Aldra, für die Jim Creek Naval Radio Station und für den Längstwellensender ICV auf Tavolara errichtet. Eine ähnliche Antenne existiert beim Sender Portofino.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Funkstation am Herzogstand war eine Funkanlage, die von 1920 bis 1946 am Herzogstand in der Nähe von Kochel am See in Bayern errichtet und betrieben wurde. Die Anlage wurde von der C. Lorenz AG als unabhängiges Betriebsmittel für den Funkverkehr auf Längstwellen zwischen Deutschland und dem fernen Osten konzipiert, da die bestehenden Groß-Funkstationen hauptsächlich dem Verkehr nach Westen dienten. ", "tgt_summary": null, "id": 1996737} {"src_title": "Ludo Moritz Hartmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Drei zwielichtige Umweltsünder lagern illegal chemischen Giftmüll in den Katakomben eines halbverfallenden Minenschachtes und plündern bei dieser Gelegenheit zwei Särge in einer angrenzenden Gruft. Nachdem die Gräber von Antoinette Valmont und ihrer vor zwei Monaten verstorbenen Tochter Catherine offenliegen, stürzt durch ein plötzlich auftretendes Erdbeben eines der Giftfässer um und setzt toxische Dämpfe frei, die Catherine wieder zum Leben erwecken. Die totgeglaubte junge Frau tötet daraufhin zwei der Ganoven, während der dritte an den Folgen der Gifteinwirkung verstirbt. Anschließend wandelt sie apathisch in das abseits der Ortschaft gelegene und nun zum Verkauf stehende \"Château Valmont\", ihrem früheren Zuhause. Unterwegs wird sie zufällig in ihrem weißen Totenkleid von der amerikanischen Schauspielerin Barbara Simon fotografiert, die mit ihrem Freund Greg, einem Fotografen, in der Region Urlaub macht. Barbara ist sofort von der jungen Frau in den Bann gezogen, erkundigt sich nach deren Identität und findet heraus, dass es sich um die verstorbene Catherine handelt, die früher in einem prachtvollen Schloss lebte. Hélène, Catherines unzertrennliche Jugendfreundin, kehrt derweil nach sechsmonatigem Auslandsaufenthalt nach Frankreich zurück und erfährt erst jetzt von dem Tode ihrer besten Freundin, der sie einst schwor, sie im Falle ihres Ablebens in den Tod zu folgen. Sie eilt zum Familienschloss und entdeckt entsetzt zwei übel zugerichtete Leichen, die zuvor Opfer der von unstillbarem Blutdurst getriebenen Untoten wurden. Als Hélène ihre scheintote, wortkarge und völlig apathisch wirkende Freundin entdeckt, rührt sie diese Begegnung sofort vor Glück zu Tränen. Sie ahnt, dass etwas mit ihrer Freundin nicht stimmt, toleriert ihren krankheitsbedingten Zustand – sie weigert sich stur an den Tod ihrer Freundin zu glauben – und beseitigt alle verräterischen Spuren. Diese bedingungslose Loyalität geht sogar so weit, dass sie sich als lebende Blutspenderin ihrer stummen Freundin anbietet, die stillschweigend annimmt. Catherine erholt sich ein wenig, findet langsam ihre Sprache wieder und wird sich mehr und mehr ihrer Existenz, sowie ihrer durch den Bluttrieb begangenen Taten bewusst. Die Untote sehnt sich nach Frieden, sowie ihrer letzten Ruhestätte und fordert Hélène mit Nachdruck auf, sie zu töten. Doch Hélène wird immer hartgesottener, weigert sich vehement an den Tod ihrer Freundin zu glauben und lockt „Opfer“ aufs Schloss, um den Blutbedarf ihrer „durstigen“ Freundin sicherzustellen. Als Hélène eines Tages ein junges Mädchen in das ehrwürdige Gebäude lotst, verweigert Catherine trotz ihres Triebes weitere Bluttaten. Die Situation eskaliert. Während Hélène die eintreffenden Touristen Barbara und Greg, die mysteriöse Vorfälle auf dem Schloss vermuten, mit fast stoischer Ruhe und beängstigender Anteilslosigkeit tötet, lässt Catherine die junge gefangene Frau frei. Anschließend versucht sich die Untote im Schlossteich zu ertränken, wird aber gegen ihren Willen von Hélène gerettet. Spätestens jetzt erkennt Hélène, dass ihre Gefährtin bereits tot ist, verharrt aber bei ihrer Freundin, der sie einst einen Treueeid gab, der über den Tod hinaus Bestand hat. Am Ende des Films verliert Catherine die Kontrolle und tötet schließlich Hélène.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Living Dead Girl (Original: \"La Morte vivante\") ist ein französischer Horrorfilm von Regisseur Jean Rollin aus dem Jahr 1982. Der deutsche Verleihtitel war \"Lady Dracula\".", "tgt_summary": null, "id": 1473718} {"src_title": "IIHF Federation Cup 1994", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend, Erster Weltkrieg und Weimarer Republik.", "content": "Carl Friedrich wurde am 7. Oktober 1886 in der niederschlesischen Stadt Breslau als erster Sohn des preußischen Politikers Friedrich Graf von Pückler-Burghauss (* 3. Februar 1849; † 10. Juli 1920) und der Gräfin Ella von Köppen in die schlesische Adelsfamilie von Pückler-Burghauss geboren. Seine jüngeren Brüder waren Sylvius und Otto von Pückler-Burghauss. Sein Großvater war der preußische Politiker Karl von Pückler-Burghauß. Am 1. April 1908 trat Pückler-Burghauss in das Leibkürassier-Regiment ein. Am 25. Juni 1909 erhielt er das Leutnantspatent. Am 1. Januar 1913 wurde er zu den Reserveoffizieren überführt. Im selben Jahr heiratete er Olga-Elisabeth Prinzessin von Sachsen Altenburg, Herzogin zu Sachsen (1886–1955), die älteste Tochter von Albert von Sachsen-Altenburg und der Marie von Preußen. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Die Töchter Ella-Viola (* 8. April 1914; † 4. April 1982), verh. von Flotow, und Eleonore-Renata (* 25. November 1919; † 4. November 1997), zuletzt verh. Petersen, sowie der Sohn Karl Rudiger (*/† 1923). Er nahm mit seinem Regiment am Ersten Weltkrieg teil, in dem er unter anderem mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen ausgezeichnet wurde. 1917 wurde er in den Generalstab des VI. Armeekorps versetzt. Im September 1919 nahm er seinen Abschied als Rittmeister, um fortan als Landwirt die elterlichen Güter zu bewirtschaften. Von 1919 bis 1931 war er Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei. Neben seiner politischen Tätigkeit betätigte Pückler-Burghauss sich auch schriftstellerisch. In den 1930er Jahren veröffentlichte er zunächst Bücher über seine Jagderlebnisse und später auch einen Band über seine Kriegserlebnisse bis 1942.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere in der NSDAP und SA (1931 bis 1934).", "content": "Am 1. Dezember 1931 trat Pückler-Burghauss in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) (Mitgliedsnummer 788.697) und in die Sturmabteilung (SA) ein, in der ihm noch im gleichen Monat der Rang eines Sturmbannführers verliehen wurde. Nachdem er in der ersten Hälfte des Jahres 1932 als Gauredner der NSDAP in Schlesien aktiv war, erfolgte am 1. Juli 1932 seine Übernahme als hauptamtlicher SA-Führer. Vom 1. Juli bis zum 14. Dezember 1932 war Pückler-Burghauss SA-Führer z. b. V. und Referent für Wehrfragen beim Stab der SA-Gruppe Schlesien (Breslau) und vom 15. Dezember 1932 bis 30. November 1933 (zunächst beauftragter) Stabsführer der SA-Gruppe Schlesien. In dieser Dienststellung wurde er am 29. Dezember 1932 mit Wirkung vom 1. Juli 1932 zum SA-Standartenführer und am 10. April 1933 zum SA-Oberführer befördert. In der Zeit vom 1. Juni bis 30. Juni 1933 war er Stabsführer der SA-Obergruppe I (mit den unterstellten SA-Gruppen Berlin-Brandenburg, Ostmark, Schlesien, Pommern und Nordmark), anschließend (1. Juli 1933 bis 14. März 1934) beauftragter Stabsführer der SA-Obergruppe III (SA-Gruppen Berlin-Brandenburg, Ostmark und Schlesien, Dienstsitz: Breslau). Von der Reichstagswahl im März 1933 bis November 1933 war Pückler-Burghauss Reichstagsabgeordneter der NSDAP für den Wahlkreis 9 (Oppeln). Das wichtigste parlamentarische Ereignis, an dem er während dieser Zeit als MdR beteiligt war, war die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes im März 1933, das den Weg in die Diktatur letztlich öffnete und unter anderem auch mit seiner Stimme beschlossen wurde. Bei den Reichstagswahlen vom 12. November 1933 wurde er aufgrund von Differenzen mit dem schlesischen Gauleiter Helmuth Brückner nicht wieder als Kandidat aufgestellt. Vom 15. März bis 30. Juni 1934 war Pückler-Burghauss hauptamtlicher SA-Führer unter SA-Obergruppenführer Edmund Heines, welcher zugleich (seit 31. Juli 1931) Führer der SA-Gruppe Schlesien war, sodann Stabsführer der (neuen) SA-Obergruppe VIII (SA-Gruppe Schlesien, Dienstsitz: Breslau). Nach dem sogenannten Röhm-Putsch schied Pückler-Burghauss vorerst mit Wirkung vom 1. Juli 1934 aus dem hauptamtlichen Dienstverhältnis bei der SA aus und bekleidete bis zum 30. Januar 1937 den Rang eines SA-Führers z. V. der Obersten SA-Führung. Nachdem er von Juli 1934 bis Anfang 1937 als selbständiger Landwirt tätig war, erfolgte zum 30. Januar 1937 seine erneute Übernahme in den aktiven (hauptamtlichen) SA-Dienst: Vom 1. Februar 1937 bis 2. Juli 1939 fungierte er zunächst als Amtschef in der Obersten SA-Führung. Nach seiner Beförderung am 1. Mai 1937 zum SA-Brigadeführer, war Pückler-Burghauss vom Oktober 1937 bis 2. Juli 1939 Leiter des Verbindungsamts Berlin der Obersten SA-Führung, bevor er am 1. Juli 1939 endgültig aus dem hauptamtlichen SA-Dienst entlassen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere in der SS (1939 bis 1945).", "content": "Am 25. November 1939 stellte Pückler-Burghauss den Antrag an die Oberste SA-Führung auf Genehmigung zum Übertritt in die Schutzstaffel (SS). Nach der Einwilligung der OSAF wurde er am 1. Juli 1940 schließlich als Mitglied in die SS (SS-Nr. 365.136) aufgenommen, in der er noch am selben Tag den Rang eines SS-Brigadeführers erhielt. Anfang 1942 wurde er als Stellvertreter des erkrankten Erich von dem Bach-Zelewski zum Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) für den Bereich Russland-Mitte ernannt. Von Januar bis Anfang Mai unterstanden somit die am Massenmord an den sowjetischen Juden beteiligten Einsatzgruppen im Abschnitt Mitte direkt Pückler-Burghauss als HSSPF Mitte. Nach seiner Rückkehr am 7. Mai beschrieb von dem Bach in seinem Kriegstagebuch Pückler-Burghauss als schwer alkoholabhängig und beschwerte sich über dessen Untätigkeit bei der Partisanenbekämpfung. Am 12. September 1942 wurde dieser zum Befehlshaber der Waffen-SS im Protektorat Böhmen und Mähren ernannt und in den Rang eines SS-Brigadeführers und Generalmajors der Waffen-SS befördert. Im Mai 1943 erfolgte eine weitere Beförderung, diesmal zum Befehlshaber der 15. SS-Waffen-Grenadier-Division der SS in Lettland im Rang eines SS-Gruppenführers und Generalleutnants der Waffen-SS. Diesen Posten bekleidete er bis zum 17. Februar 1944. Am 20. März 1944 wurde ihm erneut sein früheres Kommando als Befehlshaber der Waffen-SS im Protektorat Böhmen und Mähren zugewiesen, das er bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ausübte.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsende, Kapitulation und Freitod (Mai 1945).", "content": "Als Befehlshaber der Waffen-SS-Verbände, die ab dem 7. Mai 1945 gegen den Prager Aufstand eingesetzt wurden, wollte sich Pückler-Burghauss zunächst nicht dem kommandierendem General Rudolf Toussaint unterordnen und tat dies erst nach einem telefonischen Eingreifen Feldmarschall Schörners. Danach forderte er mit den Worten „\"Das ganze Nest muss brennen\"“, das historische Stadtzentrum durch Brandbomben dem Erdboden gleichzumachen. Dies wurde nur durch den Einspruch von General Toussaint verhindert. In einer Meldung vom Abend des 7. Mai gegen 23:30 Uhr beschrieb Pückler-Burghauss seine weitere Planung: \"\"Gemäß den bisherigen Erfahrungen wegen Mangel an Artillerie und Luftunterstützung das Vorrücken nur bei Niederbrennung der Blöcke erfolgreich. Die tschechischen bürgerlichen Kreise möchten den Kampf einstellen. Die Kommunisten führen und kämpfen. Sie rechnen mit Wlasow. Für die Nacht allen Gruppen angeordnet, Brand- und Sprengtrupps einzusetzen. Bei Morgengrauen greifen die Kampfgruppen in schmaler Schlachtfront an. Wir fordern von neuem einen starken Einsatz der Luftwaffe gegen den Wenzelsplatz - Graben. Die verstreuten Luftangriffe vom heutigen Tage waren zwecklos. Es handelt sich darum, Panik hervorzurufen und sie für den Angriff zu nutzen.\"\" Nachdem am 8. Mai den ganzen Tag über die Kampfhandlungen fortgesetzt wurden, unterzeichnete General Toussaint um 16:00 Uhr ein zunächst nur Protokoll genanntes Schriftstück als Kapitulation der deutschen Truppen in Prag. Pückler-Burghauss weigerte sich zuerst, die Kampfhandlungen einzustellen und musste von Karl Hermann Frank zur Folgeleistung gezwungen werden. Ab dem Morgen des 9. Mai führte Pückler-Burghauss die überlebenden deutschen Truppen nach Westen, um sie in amerikanische Kriegsgefangenschaft zu bringen. Diese Truppen galten nach der Kapitulation als \"bewaffnete Gefangene\". Zahlreiche deutsche Zivilisten schlossen sich seinen Einheiten bei der Flucht an. Am 10. Mai lehnte der Befehlshaber der 4. US-Panzerdivision, Brigadegeneral William H. Hoge ein Kapitulationsgesuch Pückler-Burghauss' ab. Zuvor war der Verband bereits am 9. Mai durch tschechische Partisanenverbände, die das Vorrücken in Richtung der amerikanischen Linien verstellt hatten, zum Halten gezwungen worden. Mit dem Eintreffen sowjetischer Truppen der 1., 2. und 4. Ukrainischen Front begann am Nachmittag des 11. Mai, mehrere Tage nach der offiziellen bedingungslosen Kapitulation aller deutschen Truppen, die sog. Schlacht bei Slivice. In Ihrem Verlauf wurden nochmals über 1000 Menschen auf allen Seiten getötet. Die Amerikaner unterstützten den Angriff mit Artillerie-Feuer auf die SS-Stellungen und weigerten sich zudem erneut, Pückler-Burghauss und seine Familie durch Gefangennahme dem Zugriff der Roten Armee zu entziehen. Nach einer um Tage verspäteten Einsicht in die militärische Lage, was weit über 1000 Menschen auf allen Seiten das Leben gekostet hatte, unterzeichnete Pückler-Burghauss im Beisein amerikanischer und sowjetischer Militärvertreter am 12. Mai 1945 gegen 3:00 Uhr morgens die letzte militärische Kapitulation des Zweiten Weltkriegs auf europäischem Boden und beging anschließend Suizid. Sein Leichnam wurde auf dem Zentralfriedhof von Brünn beigesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Carl Friedrich Graf von Pückler-Burghauss, Freiherr von Groditz (* 7. Oktober 1886 in Friedland, Provinz Schlesien; † 12. oder 13. Mai 1945 in Rakowitz, Dritte Tschechoslowakische Republik) war ein deutscher Politiker (NSDAP), SA-Führer und während des Zweiten Weltkrieges zuletzt SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS.", "tgt_summary": null, "id": 2461599} {"src_title": "Erfurt-Formation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eishockey in Arizona.", "content": "Das erste professionelle Eishockeyteam im US-Bundesstaat Arizona wurde bereits 1967 angesiedelt und spielte schon damals unter dem Namen Phoenix Roadrunners in der Western Hockey League. Die Roadrunners nahmen bis einschließlich der Saison 1973/74 am Spielbetrieb der WHL teil, ehe sie um Aufnahme in die World Hockey Association baten, nachdem sie 1973 und 1974 den Patrick Cup, die Meisterschaft der WHL, gewonnen hatten und sich die gesamte Liga auflöste. Von Beginn der Saison 1974/75 bis zum Ende der Spielzeit 1976/77 spielten die Roadrunners dann in der WHA, konnten dabei aber keine nennenswerten Erfolge feiern und lösten sich nach der letzten Spielzeit komplett auf. Erst 1989 wurden die Roadrunners wieder ins Leben gerufen und spielten bis 1997 in der International Hockey League und von 1997 bis 2001 in der West Coast Hockey League, ehe es zur erneuten Auflösung kam. Unterdessen war 1995 mit den Phoenix Coyotes auch ein Franchise der National Hockey League in den Staat gekommen, das zuvor als Winnipeg Jets in Kanada beheimatet war.", "section_level": 2}, {"title": "Erneute Ansiedlung der RoadRunners in Phoenix.", "content": "Zur Saison 2005/06 der ECHL siedelte man erneut ein Team unter dem Namen RoadRunners in Phoenix an. Als Initiatoren waren unter anderem Robert Sarver, der Besitzer der Phoenix Suns aus der National Basketball Association, und Claude Lemieux, ein ehemaliger NHL-Spieler, in Aktion getreten. Nach einer schwachen Auftaktsaison mit viel Verletzungspech, in der lediglich 20 Siege in insgesamt 72 Spielen gelangen, qualifizierte sich die Mannschaft in der Saison 2006/07 erstmals für die Playoffs, schieden aber in der ersten Runde gegen die Las Vegas Wranglers in vier Spielen aus. Zu Beginn der Saison war man ein Engagement als Farmteam mit den Phoenix Coyotes eingegangen, das am Saisonende jedoch nicht erneuert wurde. Vor Beginn der Saison 2007/08 gingen sie mit den San Jose Sharks aus der National Hockey League ein neues ein Farmteam-Engagement ein. Dies beinhaltete auch eine Zusammenarbeit mit den Worcester Sharks aus der American Hockey League.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Phoenix RoadRunners waren eine Eishockeymannschaft in der ECHL. Sie spielten in Phoenix, Arizona, USA im US Airways Center. Seit der Saison 2007/08 waren sie das Farmteam des NHL-Clubs San Jose Sharks und arbeiteten zudem mit den Worcester Sharks aus der AHL zusammen.", "tgt_summary": null, "id": 1947147} {"src_title": "Festung Grauerort", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Arneštovice befindet sich in einem Seitental linksseitig der Trnávka in der Želivská pahorkatina, einem Teil der Böhmisch-Mährischen Höhe. Nördlich liegen die Hügel Vystrkov (565 m) und Radějov (576 m). Nachbarorte sind Košetice im Norden, Číhovice und Jiřičky im Nordosten, Křelovice im Osten, Červená Řečice im Südosten, Rovná, Vítovice und Hořepník im Süden, Kyjov und Lesná im Südwesten, Dobroměřice und Radějov im Westen sowie Krasolesí im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung von \"Arnosstowicze\" erfolgte im Jahre 1403. Der Ort war ursprünglich Teil der dem Erzbistum Prag gehörigen Herrschaft Řečice gewesen und gelangte dann in den Besitz von Ondřej Šafrán von Bělá, der ihn 1403 an das Vyšehrader Kapitel verkaufte. Ungeklärt ist die Herkunft des Ortsnamens, die sich sowohl von einem Lokator Arnešt oder dem Prager Erzbischof Ernst von Pardubitz herleiten lässt. Möglicherweise handelt es sich bei den früher am Dorfplatz befindlichen vier Teichen, um die vom Chronisten Benesch von Weitmühl genannten Teiche, die der Bischof bei Řečice anlegen ließ. Nach der Zerstörung des Vyšehrad durch die Hussiten ging der Ort in den Besitz der Herren von Loutkov über und ist seit 1457 als Teil der benachbarten Herrschaft Loutkov nachweisbar. 1539 erwarb Hynek von Žampach und Potštejn die Herrschaft Hořepník einschließlich Loutkov. Nachfolgende Besitzer waren die Skuhrovský von Skuhrov, Kekulé von Stradonitz und Španovský von Lisov. 1639 verkaufte Joachim Španovský seinen Besitz an Humprecht Račínov von Račín auf Hrádek und in der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden die Martinic Besitzer von Arneštovice. Auf der 1720 von Johann Christoph Müller gefertigten Karte des Königreiches Böhmen ist das Dorf als \"Arneschtowitz\" verzeichnet. 1757 verkaufte Josef Graf Martinic die nach dem Brand des Schlosses Loutkov vereinigte Herrschaft Loutkov-Hořepník an die Kongregation des Hl. Ludwig von Montfort. Nach den Josephinischen Reformen erfolgte 1777 der Zusammenschluss mit dem Welschen Spital in Prag. Bis 1751 gehörte der Ort zum Bechyňer Kreis und danach bis 1850 zum Táborer Kreis. 1791 erwarb Wenzel Bechin, Ritter von Lazan die Herrschaft Hořepník. Weitere Besitzer waren ab 1804 Josef Erben, ab 1807 Anton Ritter von Petz, ab 1813 Ignaz Löffelmann, ab 1820 Anton Rombald und ab 1836 Josef Pistorius. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde \"Arneschtowicze\" eine selbständige Gemeinde und trug ab 1854 den offiziellen Namen \"Arnoštovice\". Ab 1868 gehörte das Dorf zur Bezirkshauptmannschaft Pelhřimov und ab 1918 zum Bezirk Pelhřimov. Sitz des Bezirksgerichtes war von 1850 bis 1949 Pacov und danach Pelhřimov. Der Name des Ortes wurde 1886 in \"Arneštovice\" geändert, um Verwechslungen mit der damals ebenfalls selbständigen Gemeinde Arnoštovice zu vermeiden. 1907 hatte der Ort 245 Einwohner. 1976 erfolgte die Eingemeindung nach Košetice. Seit 1990 ist Arneštovice wieder selbständig.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Arneštovice sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arneštovice (deutsch \"Arnestowitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 13 Kilometer nordwestlich von Pelhřimov und gehört zum Okres Pelhřimov.", "tgt_summary": null, "id": 845965} {"src_title": "Konrad Stürtzel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Als Tochter von Ernst Spieß und Erika Mahringer kam Nicola Spieß, ebenso wie ihr Bruder Uli Spieß, schon früh zum Skisport. Bereits als 14-Jährige wurde sie in den Nationalkader des Österreichischen Skiverbandes aufgenommen und bestritt am 16. Jänner 1973 ihr erstes Weltcuprennen. Am 4. Jänner 1975 gewann die damals 16-Jährige mit Platz acht im Slalom von Garmisch-Partenkirchen ihre ersten Weltcuppunkte. Zwei weitere Top-Ten-Ergebnisse gelangen ihr in der Abfahrt des Goldschlüsselrennens von Schruns und im Riesenslalom von Sarajevo. Im selben Winter wurde sie auch Österreichische Meisterin in der Abfahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Winterspiele 1976.", "content": "In der Saison 1975/76 konnte Spieß erstmals ein Weltcuprennen auf dem Podest beenden. In der ersten Abfahrt von Meiringen-Hasliberg belegte sie hinter ihrer Teamkollegin Brigitte Totschnig den zweiten Platz, am nächsten Tag kam sie in der zweiten Abfahrt auf Rang drei. Nach diesen guten Leistungen konnte die Tirolerin auch bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck teilnehmen. Bei der Olympiaabfahrt in der Axamer Lizum verfehlte sie nur knapp das Podest und wurde Vierte. Im Slalom am 11. Februar hatte sie mit Start-Nr. 35 nach dem ersten Lauf Rang 24 belegt, war jedoch erkrankt angetreten, weshalb sie auf einen Start im zweiten Durchgang verzichtete. Im Abfahrtsweltcup erreichte sie zu Saisonende den 3. Platz, der ebenso wie der 12. Rang im Gesamtweltcup ihr bestes Karriereergebnis darstellt. Im Dezember 1976 fuhr Spieß in den beiden Abfahrten von Zell am See erneut auf das Podest und kam mit vier weiteren Top-Ten-Ergebnissen in der Saison 1976/77 auf den sechsten Rang in der Abfahrtswertung. Nach ihrer Matura am Skigymnasium Stams 1977 begann sie ein Studium der Sportwissenschaften an der Universität Innsbruck. Dadurch erreichte sie in den nächsten beiden Jahren nicht mehr ihre früheren Resultate und fuhr nur jeweils einmal in die Punkteränge. Aufgrund ihrer Teilnahme an den Akademischen Meisterschaften 1979 (sie hätte eigentlich in einem Europacuprennen starten sollen) wurde sie vom ÖSV für drei Monate gesperrt. Diese Sperre wurde nachträglich am Saisonende revidiert, jedoch verlor sie wichtige Punkte.", "section_level": 2}, {"title": "Karriereende 1981.", "content": "Der Wechsel zu einer anderen Nation wurde ihr vom ÖSV nicht ermöglicht und schließlich beendete sie 1981 ihre Karriere. Als Diplomskilehrerin und Skiführerin hat sie in ihrer Skischule eigene Unterrichtsmethoden nach bioenergetischen Konzepten entwickelt. Sie gilt als Carvingpionierin. Gemeinsam mit ihrem Mann Erwin Werdenigg hatte sie 2004 in Wien die Skifirma „edelwiser“ gegründet, die 2007 mit dem Österreichischen Staatspreis für Multimedia & e-Business ausgezeichnet wurde. Nicola Werdenigg kandidierte bei der Nationalratswahl in Österreich 2017 für die Liste Peter Pilz.", "section_level": 2}, {"title": "Missbrauchsvorwürfe 2017.", "content": "Nicola Werdenigg berichtete nach dem Weinstein-Skandal und der Outing-Initiative #MeToo in einem Interview in der Zeitung \"Der Standard\" vom 20. November 2017 von weit verbreiteter sexualisierter Gewalt und von systematischem Machtmissbrauch im Bereich des österreichischen Skisportbetriebs während ihrer aktiven Zeit durch „Trainer, Betreuer, Kollegen und Serviceleute“ gegen und gegenüber Frauen. Sie selbst sei mit 16 durch einen Mannschaftskollegen und einen anderen Mann vergewaltigt worden und habe wie zahlreiche andere Rennläuferinnen jahrelang an Bulimie gelitten. Aus Scham hätte sie darüber geschwiegen. Sie habe mit den Vorfällen abgeschlossen, müsse aber über das Erlebte sprechen, um „jungen Menschen Kraft zu geben, sich im Fall der Fälle mitzuteilen“. Mit Referenz auf Werdenigg outete Helen Scott-Smith (* 1958), ehemalige britische Skisportlerin und nunmehrige Sportjournalistin, im Standard vom 7. Dezember 2017 ebenfalls – 1993 in Aspen von einem österreichischen Skitrainer – vergewaltigt worden zu sein, und sagte „Viele [Frauen] haben weit mehr durchgemacht als ich“. Im Dezember 2018 wurden die Aussagen von Werdenigg und weiterer Missbrauchsopfer durch eine Tiroler Expertenkommission bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Nicola Spieß heiratete 1984 Erwin Werdenigg und bekam von 1985 bis 1989 drei Kinder – einen Sohn und zwei Töchter. Ihr Mann verstarb 2016. Sie lebt mit ihrer Familie in Wien.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nicola Spieß, verheiratete \"Werdenigg,\" (* 29. Juli 1958 in Innsbruck) ist eine ehemalige österreichische Skirennläuferin. Ihre größten Skierfolge feierte sie in der Abfahrt. Sie startete von 1973 bis 1979 im Skiweltcup und erreichte vier Podestplätze. 1975 wurde sie Österreichische Meisterin, bei den Olympischen Winterspielen 1976 belegte sie Rang vier im Abfahrtslauf. ", "tgt_summary": null, "id": 2214291} {"src_title": "Madame X (1929)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Bratřice befindet sich am südlichen Fuße des Stražiště (744 m) in der Böhmisch-Mährischen Höhe. Nordwestlich erhebt sich der Hřeben (685 m). Im Osten liegt der Černý rybník, ein Erholungsgebiet mit Campingplatz. Südlich verläuft das Tal der Trnávka. Nachbarorte sind Útěchovice pod Stražištěm im Nordosten, Velká Chyška im Osten, Cetule, Mareda und Hrádek im Südosten, Pacov im Süden, Jetřichovec im Südwesten, Malá Černá und Velká Černá im Westen sowie Salačova Lhota im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des zum Kloster Strahov gehörigen Dorfes erfolgte 1273 unter dem lateinischen Namen \"Sonebnar\", der wahrscheinlich vom deutschen Namen \"Schoenebrunne\" abgeleitet wurde, den das Dorf trug. 1410 war das Dorf im Strahover Urbar als \"villa Bratrzetycze dicta Ssunebrunne\" verzeichnet. Nach den Hussitenkriegen waren verschiedene Adelsgeschlechter Besitzer von Schönbrunn, in dieser Zeit findet sich auch erstmals der Ortsname \"Bratřetice\". Im Dreißigjährigen Krieg gehörte Bratřetice zu dem nach der Schlacht am Weißen Berg konfiszierten Besitz und das Kloster Strahov nutzte die Gelegenheit, um seine alten Güter zurückzuerlangen. Seit 1614 ist der Ortsteil Cetule nachweisbar. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde auf dem Dorfplatz eine Schmiede errichtet. 1836 gründete die Pfarre Velká Chyška am Černý rybník die Glashütte Jarolímka, zu deren Betrieb das Holz des Pfarrwaldes genutzt wurde. Nach 40-jährigem Betrieb wurde sie stillgelegt, da inzwischen die Holzbestände verbraucht waren. 1878 wurde auf dem Stražiště ein hölzerner Aussichtsturm errichtet, der in den 1930er Jahren durch einen höheren ersetzt wurde. 1964 wurde er abgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Bratřice besteht aus den Ortsteilen Bratřice (\"Bratschitz\") und Cetule (\"Zetule\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Bratřice (deutsch \"Bratschitz\", früher \"Schönbrunn\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 19 Kilometer nordwestlich von Pelhřimov und gehört zum Okres Pelhřimov.", "tgt_summary": null, "id": 1379545} {"src_title": "Flammen über Fernost", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Bericht einer heute verstümmelten syrischen Handschrift (12. Jahrhundert) über christliche Märtyrer war Abdas ein Bischof von Hormizd Ardašir in Husistan, und als ein Priester namens Hašo 420 n. Chr. die Verbrennung eines Feueraltars zugab, wurden nicht nur dieser, sondern auch Abdas und sein Bruder Papa, der Priester Isaak, der Sekretär Ephram, der Subdiakon Papa sowie die Laien Daduk und Durtan auf Befehl des persischen Königs Yazdegerd I. exekutiert. Die Kirchenhistoriker Theodoret und Sokrates Scholastikus führen aus, dass Abdas, Bischof von Susa, nach einem Streit mit den Zoroastern 420 n. Chr. einen ihrer dem Ahura Mazda geweihten Feuertempel verbrannte. Auf Befehl des sonst den Christen freundlich gegenüberstehenden Yazdegerd I. sollte Abdas den Tempel auf eigene Kosten wiederherstellen. Da der Bischof ablehnte, ließ der König ihn hinrichten und alle christlichen Kirchen in Persien zerstören, und es kam zu einer Verfolgung der Anhänger dieser Religion, die zwar bald wieder eingestellt, aber unter Yazdegerds Sohn Bahram V. (regierte 420–438 n. Chr.) wieder aufgenommen und brutal durchgeführt wurde; die Gesamtdauer der Verfolgung soll 30 Jahre betragen haben. Zu den Opfern unter der Herrschaft Bahrams rechnet Theodoret die Christen Hormisdas, Suenes und Benjamin. Diese werden zusammen mit Abdas im liturgischen Kalender der orthodoxen Kirche am 5. September und 17. Oktober als Heilige verehrt. Man kann aus einer armenischen Version dieser Märtyrergeschichte folgern, dass sie auf eine nicht mehr vorhandene Quelle zurückgeht, welche die Person des Abdas mit Hormisdas und seinen Leidensgefährten in Verbindung brachte. Wahrscheinlich wird Abdas im byzantinischen Heiligenkalender auch als Bischof von Ergol erwähnt. Sokrates Scholastikos berichtet über Abdas noch, dass er dem Bischof Maruthas bei der Austreibung eines Dämonen aus Yazdegerd geholfen haben soll. In der katholischen Kirche ist der Festtag des Abdas der 5. September oder 16. Mai.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abdas (auch Abda, Abdias und Audias; † um 420 n. Chr.) war ein christlicher Märtyrer unter dem persischen König Yazdegerd I. und wird in der christlichen Kirche als Heiliger verehrt.", "tgt_summary": null, "id": 2218146} {"src_title": "Haltepunkt Düsseldorf-Bilk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "In der Sowjetischen Besatzungszone wurde am 9. Juni 1945 die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) mit Sitz in Berlin-Karlshorst installiert; sie übernahm die Regierungsgewalt und führte ein striktes System der Vorzensur ein. Die DDR verschleierte die Zensurinstanzen seit der Verfassung von 1949 systematisch, der Begriff „Zensur“ verschwand aus Gesetzen, Verlautbarungen und Medien. Während die Verfassung in revolutionärer Tradition Presse- und Meinungsfreiheit formal garantierte, entstand ein Netz von Instanzen, das die DDR-Öffentlichkeit kontrollieren und steuern sollte. Diese Kontrollinstanzen waren zunächst nach Trägerorganisationen gegliedert, wesentlich nach Zugehörigkeit zur SED, zur staatlichen Bürokratie oder zur Staatssicherheit. Im Laufe der Jahre entwickelte sich neben der hierarchischen eine regionale Gliederung der Zensurinstanzen. Zudem entstanden Gesetze, die gegen missliebige Äußerungen eingesetzt werden konnten. Die SED vermied bei der Zensurpolitik nach Möglichkeit öffentliche Konflikte durch klare Streichungen oder Veröffentlichungsverbote. Man versuchte die Kontrolltätigkeit als Fördertätigkeit erscheinen zu lassen, entwickelte Verzögerungstaktiken und Hilfsargumente („Papierknappheit“) und gab Belohnungen bzw. Vergünstigungen (Westreisen, Preise und Orden, Stellen und andere Privilegien) für Anpassungsleistungen von Kulturschaffenden (z. B. Literaten, Theaterintendanten oder Regisseuren). Es entstand ein Klima, in dem alle von möglicher Zensur Betroffenen stetig reflektierten, ob die geplante Äußerung zur herrschenden Ideologie passe und welcher Preis zu zahlen wäre, wenn man sich zu weit aus dem Fenster lehnte. Dabei entwickelte sich die Zensur im jeweiligen politischen Kontext und in Reaktion auf historische Großereignisse wie den Mauerbau, den Einmarsch in Ungarn oder die Tschechoslowakei oder durch Machtwechsel in der SED. Ein Ziel der SED-Kulturpolitik war auch die Funktionalisierung von Künstlern und Kultur. Auch Darbietungen, die man in der DDR nicht gern gesehen hätte, standen in der Systemkonkurrenz zwischen Bundesrepublik und SED hoch im Kurs. Als Michail Gorbatschow 1985 in der Sowjetunion einen klaren Reformkurs – Glasnost und Perestroika – einschlug und befreundeten Parteien und Regierungen in den Ostblockstaaten nunmehr freie Hand für die innere Entwicklung („Sinatra-Doktrin“) ließ, lehnte das SED-Regime diesen Weg strikt ab. Es verhängte über sowjetische Medien eine Zensur und propagierte einen „Sozialismus in den Farben der DDR“. Dies stieß in der DDR-Bevölkerung bis hinein in die eigenen SED-Reihen auf Unverständnis und zunehmenden Widerstand; die DDR zerfiel 1989/90.", "section_level": 1}, {"title": "Sowjetische Besatzungszone.", "content": "In der Sowjetischen Besatzungszone übte von 1945 bis zur Gründung der DDR im Oktober 1949 die Sowjetische Militäradministration (SMAD) die Zensur aus. In den örtlichen Kommandanturen waren dafür Presseoffiziere, meist im Hauptmanns- oder Majorsrang mit in der Regel sehr guten Deutschkenntnissen, eingesetzt. Während die Zeitungen der Sozialistischen Einheitspartei (SED) sich mit Selbstzensur an die vorgegebenen Sprachregelungen für die Berichterstattung („Parteilinie“) hielten, unterlagen die Blätter der so genannten Blockparteien CDU, LDPD und NDPD der Vorzensur. In der Praxis musste ein dafür bestimmter Redakteur vor Beginn des Druckprozesses die Seitenabzüge der nächsten Ausgabe in der Kommandantur vorlegen und sich das Imprimatur erteilen lassen. Organisatorisch bestand die „Verwaltung für Propaganda und Zensur“ (, \"uprawlenije propagandy\"), später „Verwaltung für Information“ (, \"uprawlenije informazii\") als Teil der SMAD. Leiter dieser Verwaltung war 1945 bis September 1949 Generalmajor Sergei Iwanowitsch Tjulpanow. Vergleichbare Abteilungen wurden auch bei den Landesverwaltungen des SMAD eingerichtet. Mit der Gründung der DDR 1949 war die „Gleichschaltung“ der Presse und die Verstaatlichung der Medien und Druckereien soweit abgeschlossen, dass die Vorzensur abgeschafft und durch subtilere Formen der Zensur abgelöst wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Steuerung der Inhalte der Medien.", "content": "Gegenstände und Schwerpunkte der Berichterstattung der Medien wurden zentral vorgegeben. Diese zentrale Vorgabe erfolgte durch das Politbüro des Zentralkomitees (ZK). Dem ZK-Sekretär für Agitation und Propaganda war unter anderem die Abteilung Agitation unterstellt, die für die Organisation und Lenkung der Massenmedien verantwortlich war. Instrumente der Steuerung waren tägliche Konferenzen in Berlin, Konferenzschaltungen zu den übrigen SED-Zeitungen und Presseanweisungen. Ein weiteres Instrument waren die „Anleitungen“ des Presseamtes der DDR-Regierung. Auf lokaler Ebene erfolgte dieser Prozess über die staatlichen „Ämter für Information“, die ebenfalls „Anleitungen“ gemäß der Ost-Berliner Vorgaben erließen. Auch über die Parteizentralen wurde eine indirekte Zensur durch die Vorgabe von den Redaktionen täglich über Fernschreiber zugestellten Pflichtthemen, Kommentarargumenten, Schlagzeilenformulierungen und „Sollplänen“ ausgeübt. Unter Redakteuren der Provinzzeitungen herrschte deshalb das geflügelte Wort: „Meine Meinung kommt um zwei Uhr aus Berlin!“", "section_level": 1}, {"title": "Zensur von Literatur, Theater und Film.", "content": "Anders als im Westen konnten sich die DDR-Literaten, Künstler und Musiker der Aufmerksamkeit höchster staatlicher Stellen sicher sein. Kultur spielte eine wichtige Rolle für das Aufbaukonzept der SED. Deutlich wird dies am Beispiel Schauspiel: „Politiker wollten, dass das Theater eine positive Rolle bei der Gestaltung der Identität des neuen Staates und seiner Bürger spielen sollte.“ Dabei entwickelten Staat und Partei durchaus widersprüchliche Interessen. Größen wie Bertolt Brecht waren einerseits willkommene Repräsentanten der frühen, diplomatisch isolierten DDR, andererseits standen Brecht und sein Berliner Ensemble im Dauerkonflikt mit den Prinzipien des Sozialistischen Realismus, einer Kunstkonzeption, die durch positive Beispiele und Helden die Entwicklung des Sozialismus fördern und dabei Kritik an Partei und Wirtschaft vermeiden sollte. Ein frühes Lehrstück zum Versuch staatlicher Stellen, Einfluss auf Inhalte Formen zu nehmen, zeigen die aufwendigen Verfilmungsversuche von Brechts Mutter Courage und ihre Kinder. Immer stärker wurde der Druck der Kultur- und Filmpolitik, in das Drehbuch zum Drama positive sozialistische Gründergestalten einzuführen und Bauern zu zeigen, die über die Soldateska triumphieren. Wie die Literatur wurden Dramen zunächst vor der Drucklegung geprüft. Träger des Druckgenehmigungsverfahren, des zentralen Verfahrens zur Zensur von Literatur in der DDR, war ab 1956 die Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel (HV) im Ministerium für Kultur in Nachfolge des „Amtes für Literatur und Verlagswesen“. Aufgrund der \"Verordnung über die Entwicklung fortschrittlicher Literatur\" war es die Aufgabe, den Druck von Büchern durch die Zuweisung von Papier zu gestatten oder zu untersagen. Die HV hatte ein vollständiges Monopol über alle 78 Verlage der DDR. Neben der Zuweisung von Papier und Druckkapazitäten konnte die HV damit direkt auf Verlagsleiter und Lektoren zugreifen. Auch war nicht zulässig, dass Schriftsteller der DDR zur Umgehung der Zensur ihre Werke im westlichen Ausland veröffentlichten. Dies war seit 1966 nur mit Genehmigung des Büros für Urheberrechte erlaubt. Eine Erteilung konnte verweigert oder mit Auflagen versehen werden. Mit der Druckgenehmigung war die staatliche Kontrolle besonders im Bereich des Theaters nicht abgeschlossen. Proben wurden von verschiedenen Instanzen beobachtet, etwa von der regionalen Politik am Spielort, von der Parteiorganisation der Belegschaft des Theaters, von der Staatssicherheit. Selbst bei der Zulassung einer Aufführung wurde der Prozess fortgesetzt und konkret die Reaktion des Publikums analysiert. Dabei war ein Ziel, komplette Verbote von Stücken zu vermeiden und durch verschiedene Interventionen das Stück zu entschärfen oder Aufführungen aus technischen Gründen zu verschieben. Laura Bradley hat konkrete Zensurmaßnahmen der DDR im historischen Kontext untersucht. Sie zeigt mit Kategorien des französischen Soziologen Pierre Bourdieu, wie auf der Basis der umfangreichen staatlichen Kontroll- und Belohnungssystems ein soziales Feld entsteht, in dem die Akteure stetig reflektieren, welche Gewinne oder Verluste auf ihre Aktionen und Äußerungen folgen könnten. Gleichzeitig wurden die Spielräume für kulturelle Experimente immer neu ausgelotet. 1990 wurde in Berlin die Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus gegründet, mit dem Ziel in der DDR verbotene Bücher aufzubewahren.", "section_level": 1}, {"title": "Zensur von Zeitungen und Zeitschriften.", "content": "Die Herausgabe von Periodika unterlag als Lizenzzeitung der Lizenzierung. In der SBZ wurden bis auf wenige überparteiliche Zeitungen (z. B. die Abendpost in Erfurt oder die Tagespost in Potsdam) nur parteinahe Zeitungen zugelassen. Mit der Gleichschaltung der Parteien zu Blockparteien erlangte die SED die vollständige Kontrolle. Mit der Einstellung der letzten überparteilichen Zeitungen Anfang der 1950er-Jahre waren alle Tageszeitungen der DDR von Blockparteien und Massenorganisationen kontrolliert. Der Postzeitungsvertrieb der DDR verfügte über ein Monopol des Verkaufs und der Zustellung von Zeitungen und Zeitschriften. Der Postzeitungsvertrieb führte eine Liste der zu vertreibenden Zeitungen und Zeitschriften. Eine Nichtaufnahme oder Streichung von dieser Liste war faktisch einem Verbot gleichzusetzen. Im November 1988 wurde z. B. die sowjetische Zeitschrift „Sputnik“ wegen mehrerer kritischer Artikel für ein Jahr von der Liste gestrichen. Das Zentralkomitee (die „Auslese-Gruppe“ der Abteilung Agitation und Propaganda beim ZK der SED) und das Presseamt verfügten über Auswertungsabteilungen, die alle Veröffentlichungen auswerteten. Diese Auswertungen waren die Basis für die Entscheidungen über Sanktionen gegen Medien oder Journalisten.", "section_level": 1}, {"title": "Zensur von Hörfunk und Fernsehen.", "content": "Die nach dem Krieg unter Kontrolle der sowjetischen Militärregierung gegründeten regionalen Hörfunksender (z. B. der Berliner Rundfunk, der Mitteldeutsche Rundfunk und die Landessender Dresden, Schwerin, Halle, Erfurt und Potsdam) standen unter Kontrolle des Berliner Rundfunks, der wiederum von der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) gesteuert wurde. Am 12. Oktober 1949 übernahm offiziell der Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik die Kontrolle des Hörfunks. 1952 wurden die Sender zentralisiert und unter Aufsicht des Staatlichen Komitees für Rundfunk (StKfR) gestellt, das seine Anweisungen von der \"Abteilung Agitation und Propaganda\" des Zentralkomitees der SED erhielt. „In Presseanweisungen wurden Themen und die Art, wie sie zu behandeln sind, zentral vorgegeben. Der einzelne Journalist setzte die Vorgaben um, ohne die Anweisung als gedruckte Quelle greifbar zu haben.“ Am 4. September 1968 wurde nach dem Vorbild des StKfR das Staatliche Komitee für Fernsehen gegründet, dessen langjähriger Leiter Heinz Adameck (1968–1989) wurde. Die Wirkung der Zensur der elektronischen Medien blieb eingeschränkt, da die Menschen in der DDR in der Lage waren, die Hörfunk- und Fernsehprogramme aus dem Westen zu empfangen. Noch bevor das Westfernsehen eine wichtige Rolle bei der Information der Bevölkerung erhalten hatte, waren es Radiosender wie der RIAS, die das Informationsmonopol der DDR-Führung brachen. Es wurde versucht, den Empfang mit Störsendern zu verhindern. Gestört wurde allerdings nur der Mittelwellenempfang. Westdeutsche UKW-Hörfunk- und Fernsehprogramme wurden technisch nicht gestört, ein Empfang war in weiten Teilen der DDR problemlos möglich und bei der Bevölkerung auch üblich, wenn man vom „Tal der Ahnungslosen“ absieht. Der Empfang des Westfernsehens und westlicher Radioprogramme war in der DDR nie offiziell verboten, aber der Staat versuchte bereits in den frühen 1950er-Jahren, deren Nutzung einzuschränken. Dessen ungeachtet gab es in den 1980er-Jahren staatlich geduldete Initiativen zum Bau von Kabelnetzen, die überwiegend für einen besseren Empfang westdeutscher Programme errichtet wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Grundlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit.", "content": "Die Verfassung der DDR von 1949 garantierte Meinungs- und Pressefreiheit: „Artikel 9 (1) Alle Bürger haben das Recht, innerhalb der Schranken der für alle geltenden Gesetze ihre Meinung frei und öffentlich zu äußern und sich zu diesem Zweck friedlich und unbewaffnet zu versammeln. Diese Freiheit wird durch kein Dienst- oder Arbeitsverhältnis beschränkt; niemand darf benachteiligt werden, wenn er von diesem Recht Gebrauch macht.
(2) Eine Pressezensur findet nicht statt.“ In der Verfassung des Jahres 1968 kommt der Begriff Zensur nicht mehr vor. Artikel 27 der Verfassung der DDR garantierte jedem Bürger das Recht, seine Meinung frei zu äußern sowie die Freiheit der Presse, des Rundfunks und des Fernsehens. „Artikel 27 (1) Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik hat das Recht, den Grundsätzen dieser Verfassung gemäß seine Meinung frei und öffentlich zu äußern. Dieses Recht wird durch kein Dienst- oder Arbeitsverhältnis beschränkt. Niemand darf benachteiligt werden, wenn er von diesem Recht Gebrauch macht. (2) Die Freiheit der Presse, des Rundfunks und des Fernsehens ist gewährleistet.“ Der Begriff der Zensur war durch die klare Regelung in verschiedenen Versionen der DDR-Verfassung tabuisiert. Dennoch wurde ein umfangreicher, mehrgleisiger Zensurapparat etabliert, differenziert nach tragender Instanz, etwa Verwaltung, Partei oder Staatssicherheit, nach Region und nach überwachten Sparten. Eine rechtliche Grundlage findet sich im Artikel 18 der Verfassung von 1968: „Artikel 18 (1) Die sozialistischen Nationalkultur gehört zu den Grundlagen der sozialistischen Gesellschaft. Die Deutsche Demokratische Republik fördert und schützt die sozialistische Kultur, die dem Frieden, dem Humanismus und der Entwicklung der sozialistischen Menschengemeinschaft dient. Sie bekämpft die imperialistische Unkultur, die der psychologischen Kriegführung und der Herabwürdigung des Menschen dient. Die sozialistische Gesellschaft fördert das kulturvolle Leben der Werktätigen, pflegt alle humanistischen Werte der nationalen Kulturerbes und der Weltkultur und entwickelt die sozialistische Nationalkultur als Sache des ganzen Volkes. (2) Die Förderung der Künste, der künstlerischen Interessen und Fähigkeiten aller Werktätigen und die Verbreitung künstlerischer Werke und Leistungen sind Obliegenheiten des Staates und aller gesellschaftlichen Kräfte. Das künstlerische Schaffen beruht auf einer engen Verbindung der Kulturschaffenden mit dem Leben des Volkes.“ Aus der Perspektive der SED waren die Entwicklung und die inhaltliche und formale Gestaltung der Kultur politische Aufgaben. Zensur erschien aus dieser Perspektive euphemistisch als Förderung.", "section_level": 2}, {"title": "Euphemismen für die Zensur.", "content": "Laura Bradley hat in einer Untersuchung aus dem Jahre 2010 gezeigt, dass Zensur in der unmittelbaren Nachkriegszeit als Teil der Entnazifizierung durchaus Akzeptanz gefunden habe, nach der Verfassung von 1949 aber nur noch verklausuliert habe angesprochen werden dürfen. Durch penibel eingehaltene Sprachregelungen sei die sehr weitgehende Kontrolle als positive Förderung dargestellt worden. Begriffe wie „Zensur“ oder „Verbot“ wurden systematisch ausgeschlossen und durch offizielle Codes ersetzt. Eine Quelle der euphemistischen Sprache war die Planwirtschaft, staatliche Eingriffe in die Kultur erscheinen als „Planung“, „Leitung“, „Lenkung“, „Spielplangestaltung“ und „parteimäßige Führungstätigkeit“. Eine andere sprachliche Tarnung entstammte nach Bradley der Amtssprache: Die Vorzensur wurde zum „Genehmigungsverfahren“, die Zensurbefehle zu „Weisungen“, aus Aufführungsverboten wurden „administrative Maßnahmen“. Die SED selber und ihre Zensoren hätten sich dabei als Kulturförderer und Pädagogen stilisiert, indem sie mit Begriffen wie „ideologische Klärungsprozesse“, „geduldige Überzeugung“, „Hilfe“, „Unterstützung“ und „Selbstkritik“ operierten.", "section_level": 3}, {"title": "Strafrecht.", "content": "Das Strafgesetzbuch der DDR stellte eine Reihe von Rechtsnormen zur Verfügung, die zur Durchsetzung der Zensur Anwendung fanden:", "section_level": 2}, {"title": "Urheberrecht.", "content": "Um zu verhindern, dass Schriftsteller der DDR zur Umgehung der Zensur ihre Werke im westlichen Ausland veröffentlichen, regelte die „Anordnung über die Wahrung der Urheberrechte durch das Büro für Urheberrechte“, dass dies nur mit Genehmigung des Büros für Urheberrechte erlaubt sei.", "section_level": 2}, {"title": "Umgehungsversuche.", "content": "Die Zensur führte zu Versuchen, eine (illegale) Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Neben einigen kleineren kirchlichen Blättern sind hier insbesondere die Samisdat und der Magnitizdat innerhalb der Leipziger Liederszene zu nennen. Eine mehr als lokale Wirkung konnten diese jedoch nicht erreichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Zensur in der DDR und zuvor in der Sowjetischen Besatzungszone werden Maßnahmen zur Kontrolle von Medien, Meinungsäußerungen und künstlerischer Produktion bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 730861} {"src_title": "Maciej Nowicki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das kleine englische Dorf St. Mary Mead, Heimat von Miss Marple, ist hocherfreut, als eine große amerikanische Filmgesellschaft entscheidet, dort einen Film zu drehen, der die Beziehung zwischen Maria Stuart und Elisabeth I., gespielt von den berühmten Schauspielerinnen Marina Rudd und Lola Brewster, erzählt. Marina reist mit ihrem Ehemann Jason, dem Regisseur, an. Als sie erkennt, dass Lola auch im Film mitspielen wird, reagiert sie cholerisch, da Lola und Marina sich nicht ausstehen können. Marina hat Morddrohungen erhalten. Kurz darauf stirbt Heather Babcock, ein Fan von Marina, auf einer Feier im Herrenhaus, nachdem sie einen vergifteten Cocktail getrunken hatte, der offensichtlich für Marina bestimmt war. Unmittelbar davor hatte Heather Marina in einem umfangreichen Monolog von einer früheren Begegnung in einem Theater erzählt, bei der Heather Marina geküsst hatte. Jeder glaubt nun, dass Marina das eigentliche Opfer hätte sein sollen, doch Inspektor Craddock, der den Fall bearbeitet, ist dessen nicht sicher, weswegen er seine Tante Miss Jane Marple um Hilfe bittet. Eine Dienstbotin sagt während der Untersuchung aus, dass Marina während des Gesprächs mit Heather einen versteinerten Ausdruck angenommen und auf ein Gemälde einer Madonna mit Kind von Bellini gestarrt habe. Im weiteren Verlauf will Marina einen ihr angebotenen Kaffee als vergiftet erkannt haben und verweigert daraufhin seinen Genuss. Tatsächlich wird darin Arsen nachgewiesen. Es stellt sich letztlich heraus, dass Marina selbst die Täterin ist und die Morddrohungen sowie den Giftanschlag auf sich vorgetäuscht hat. Sie hat früher ein behindertes Kind bekommen, nachdem sie während der Schwangerschaft an Röteln erkrankt war. Während Heathers Monolog wurde Marina der Zusammenhang ihrer bisher ungeklärten Ansteckung bewusst, worauf sie beschloss, Heather zu töten. Am Ende begeht Marina Selbstmord. \"Für eine ausführlichere Inhaltsangabe siehe: Mord im Spiegel.\"", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Pierce Brosnan hat einen nur wenige Sekunden langen Auftritt an der Seite von Elizabeth Taylor, ca. in der 70. Filmminute. Der Originaltitel \"The Mirror Crack’d\" bezieht sich auf eine Zeile aus The Lady of Shalott von Alfred Tennyson (1. Baron Tennyson), die von Miss Marple zitiert wird: \"The mirror crack’d from side to side.\" Dies war auch der (längere) Titel des Romans von Agatha Christie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mord im Spiegel (Originaltitel: \"The Mirror Crack’d\") ist ein britischer Kriminalfilm aus dem Jahr 1980 unter der Regie von Guy Hamilton. Jonathan Hales und Barry Sandler adaptierten hierzu Agatha Christies gleichnamigen Roman von 1962. Die Szenen entstanden in den Twickenham Film Studios, Twickenham, London und in Kent.", "tgt_summary": null, "id": 1534244} {"src_title": "Earl Rivers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Boris Budajew, ein Usbeke aus Taschkent, begann als Jugendlicher mit dem Ringen und wurde von seinem Trainer Kosar Alijewitsch zielstrebig in die Weltelite der Freistilringer geführt. 1978 machte er in der UdSSR durch einen 6. Platz bei den sowjetischen Meisterschaften im Leichtgewicht erstmals auf sich aufmerksam. Seinen ersten großen internationalen Erfolg feierte er, als er im Jahre 1979 in Ulaanbaatar Junioren-Weltmeister (Espoirs = Altersgruppe bis zum 20. Lebensjahr) im freien Stil im Leichtgewicht vor dem einheimischen Ringer Bujandelgeriin Bold wurde. Die weitere sportliche Laufbahn von Boris Budajew war davon geprägt, dass er ab 1983 in der Sowjetunion in seiner Gewichtsklasse im Schatten von Arsen Fadsajew, einem absoluten Weltklassemann stand, den er nicht besiegen konnte. Da dieser auch noch sehr ehrgeizig war und bis 1992 kaum eine internationale Meisterschaft ausließ und in der Sowjetunion auch noch andere Weltklasseringer in der Gewichtsklasse von Boris Budajew vorhanden waren, es seien nur Saipulla Absaidow, Michail Tscharatschura und Wadim Bogijew genannt, kam dieser nur zu wenigen internationalen Einsätzen. Wenn er dann aber am Start war, zeigte er immer hervorragende Leistungen. So wurde er im Jahre 1982 in Warna Europameister im freien Stil im Leichtgewicht vor dem Ungarn Zoltan Szalontai und dem Bulgaren Iwan Jankow. Nach diesem Sieg musste er eine siebenjährige Pause hinnehmen, bis er 1989 in Martigny wieder bei einer internationalen Meisterschaft eingesetzt wurde. Diese Startmöglichkeit ergab sich daraus, dass Arsen Fadsajew in diesem Jahr ausnahmsweise eine Gewichtsklasse höher, also im Weltergewicht startete. Auch in Martigny enttäuschte Boris Budajew nicht und wurde vor dem Japaner Kōsei Akaishi und dem deutschen Meister Ahmet Çakıcı Weltmeister. 1992 startete Boris Budajew für die GUS bei der Europameisterschaft in Kaposvár. Im Endkampf um den Europameistertitel stand er dabei dem Deutschen Georg Schwabenland gegenüber. Obwohl er kurz vor Beendigung dieses Kampfes noch mit 4:1 Punkten führte, musste er sich Schwabenland in der Schlussminute noch mit 4:6 Punkten geschlagen geben und wurde deshalb \"nur\" Vize-Europameister. Schließlich startete Boris Budajew für Usbekistan auch noch bei der Weltmeisterschaft 1995 in Atlanta/USA, kam dort aber nur mehr auf den 6. Platz. Im Jahre 1996 wollte Boris Budajew seine internationale Ringerlaufbahn bei den Olympischen Spielen in Atlanta, wieder für Usbekistan startend, beschließen. Dabei machte ihm ausgerechnet erneut Arsen Fadsajew einen Strich durch die Rechnung, denn nach vierjähriger Wettkampfpause, wollte dieser, der während seiner ganzen Laufbahn immer für Russland gestartet war, plötzlich ebenfalls für Usbekistan im Leichtgewicht in Atlanta starten. Der usbekische Ringerverband entschied sich dann für Arsen Fadsajew und Boris Budajew musste im Weltergewicht starten. Ausgleichende Gerechtigkeit: Fadsejew belegte bei den Olympischen Spielen in Atlanta nur den 13. Platz. Boris Budajew ist heute als Ringertrainer in Taschkent tätig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boris Dugdanowitsch Budajew bzw. usbekisch Boris Budayev (* 27. Juli 1957) ist ein ehemaliger Ringer, der für die Sowjetunion, die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) und für Usbekistan startete. Er war Weltmeister 1989 und Europameister 1982 im freien Stil im Leichtgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1989982} {"src_title": "Dynamips", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Wie bei vielen Vertretern der Familie ist auch bei dieser Art der Sexualdimorphismus hinsichtlich der Größe enorm. Die Körperlänge eines ausgewachsenen Weibchens beträgt zwei bis drei Zentimeter. Die Körperlänge der Männchen entspricht etwa der Länge des Vorderkörpers (Prosoma) der Weibchen. Das Weibchen hat einen auffällig gefärbten, langgestreckten Hinterkörper (Opisthosoma). In der Seitenansicht ähnelt der Hinterkörper einem nach oben geöffneten Trapez. Das Opisthosoma ist ca. doppelt so lang wie das Prosoma. Es ist auf der Oberseite auffällig gemustert, wobei die Zeichnungen je nach Exemplar unterschiedlich aussehen: Einige Tiere haben ein gelbgraues gemustertes Opisthosoma mit größeren schwarzen Partien, bei anderen Exemplaren ist das Muster durchgehend gelbgrau. Auf der Unterseite tragen die Jungtiere zwei Längsstreifen und zwischen diesen Streifen sind vor allem hinten hellere Zeichnungen vorhanden. Mit dem Alter werden diese Zeichnungen umfangreicher und können sogar zu einem dritten Längsstreifen zusammenwachsen. Auf dem Sternum befindet sich bei jüngeren Tieren ein gelbes Längsband, das mit dem Alter schmaler wird, und meistens bleibt nur noch der vordere und hintere Teil dieses Bandes beim ausgewachsenen Weibchen übrig. An den Seiten des Sternums kommen vier hellere Flecken vor. Seitlich und auf der Unterseite hat das Opisthosoma eine auffallende rote Partie, die in einem Hügel endet, auf dem sich die Spinnwarzen befinden. Die Beine sind dunkel bis schwarz gefärbt und auffallend gelb geringelt. Die Männchen sind weniger auffällig gefärbt. Das Opisthosoma ist langgestreckt und trägt auf der Oberseite einen dunklen Strich, der aus mehreren Trapezen besteht und von zwei weißen Strichen gesäumt ist. Die Seiten des Opisthosomas sind grau mit weißen Aufhellungen. Die Unterseite zeigt einen dunklen Strich, welcher gesäumt wird durch zwei weiße Striche. Die Beine sind ähnlich gemustert wie diejenigen des Weibchens, wobei die Ringelung mattweiß anstatt leuchtendgelb ist.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Unterarten.", "content": "Die Art \"Nephila clavata\" wird in zwei Unterarten unterteilt: (Stand: Oktober 2017) Das Verbreitungsgebiet von \"N. c. clavata\" erstreckt sich in Südostasien von Indien bis nach Japan. In Japan findet sich neben \"N. c. clavata\" auch die Unterart \"N. c. caerulescens\", welche dort somit endemisch vorkommt. Die Art an sich ist die einzige Seidenspinnenart in Japan und kommt auf den japanischen Hauptinseln (Honshū, Shikoku, Kyushu) und den Ryūkyū-Inseln vor. Man sieht sie oft im Herbst in Gärten, Parks und im Geäst von Bäumen nahe den Straßen und an Feldwegen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Tiere bauen große Radnetze in der Form eines Hufeisens. Die Spinnfäden verlaufen unregelmäßig auf der Vorder- und Hinterseite des Netzes. Von der Seite betrachtet erzeugen die Fäden deshalb einen dreidimensionalen Effekt. Wenn sich ein Beutetier im Netz verfängt, beißt die Spinne sofort ein oder zwei Mal in die Beute. Erst danach wird das Opfer mit Spinnseide eingewickelt. An den Rändern der Netze halten sich häufig Männchen auf, die auf eine Möglichkeit warten, sich mit dem Weibchen zu paaren. Die Weibchen legen die Eier auf einen Baumstrunk, an eine Gebäudewand oder auf die Unterseite eines Blattes. Dabei werden die Eier mit speziellen Fäden auf die Oberfläche geklebt und bleiben dort während des Winters. Nephila clavata ist einjährig, die adulten Individuen sterben bei Wintereinbruch. Die Jungtiere schlüpfen im folgenden Frühjahr (vor allem im Monat Mai). Die Anzahl der Eier ist abhängig vom Nahrungsangebot. Je weniger Nahrung das Weibchen bekommt, desto weniger Eier produziert es.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nephila clavata ist eine Spinnenart aus der Familie der Seidenspinnen (Nephilidae). Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Teile Südostasiens von Indien bis Japan. Die Art heißt auf Japanisch Jorō-Gumo (, wörtlich: „Prostituiertenspinne“).", "tgt_summary": null, "id": 2092196} {"src_title": "Reperfusionsschaden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Kloster wurde im 7. Jahrhundert von Odilia, einer Tochter des fränkischen Herzogs Eticho, in der Hohenburg errichtet, die ihr von ihrem Vater zu diesem Zweck überlassen worden war. Der Ort wurde bis ins Mittelalter als Frauenkloster genutzt und später nach der heiligen Odilia, der Klostergründerin und Schutzpatronin des Elsass, benannt. Eine bekannte Äbtissin war Richlint. Richlints auch von ihr ausgebildete Nachfolgerin Herrad von Landsberg († 1195) verfasste dort die künstlerisch wertvolle christliche Enzyklopädie \"Hortus Deliciarum\". Prämonstratenser-Chorherren führten das Haus weiter, nachdem es mit der Zeit verwaist war und bauten es zu einem Wallfahrtsort auf. Der Bau der heute erhaltenen Konventkirche Unserer Liebe Frau vom Odilienberg wurde 1687 auf den Fundamenten der Vorgängerkirche begonnen und nach fünf Jahren vollendet. 1774 erhielt sie einen Marmoraltar und Bodenplatten aus Marmor. Die Kirche wurde 2006 durch Papst Benedikt XVI. zur Basilica minor erhoben. Nach der französischen Revolution mit schweren Beschädigungen wurde das Kloster 1853 vom Bischof von Straßburg Andreas Räß zurückgekauft und die Wallfahrt wieder belebt. Zunächst wurde das Kloster von Franziskanerinnen übernommen, heute lebt dort ein Konvent der \"Schwestern vom Heiligen Kreuz\". Der Odilienberg ist heute der bedeutendste Wallfahrtsort im Elsass. Das Kloster führt kirchliche Seminare durch und unterhält einen Hotelbetrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Von der im 12. Jahrhundert neu errichteten romanischen Klosteranlage haben sich nur wenige Reste erhalten. Das Kloster wurde durch verschiedene Plünderungen und in Folge von Waldbränden über die Jahrhunderte wiederholt zerstört. Zu den erhaltenen Bauwerken gehört die Kreuzkapelle am Kreuzgang mit stämmiger Mittelsäule, die ein Kreuzgratgewölbe trägt, und die Tränen- und Engelskapelle, die beiden letzten der rings um das Kloster gelegenen Kapellen. Im nördlichen Kreuzgangflügel steht noch ein Bildpfeiler aus dem 3. Viertel des 12. Jahrhunderts mit Darstellungen der Übergabe der Schenkungsurkunde durch Herzog Eticho an die hl. Odilia (links), der Klosterweihe durch die Äbtissinnen Relindis und Herrad (rechts) und des hl. Bischofs Leodegar auf der Vorderseite.", "section_level": 1}, {"title": "Sonnenuhr.", "content": "Die Sonnenuhr wurde von den Mönchen der Zisterzienserabtei Neuburg im 18. Jahrhundert entworfen. Sie zeigt als weltweit einzigartige Besonderheit nicht nur die örtliche Sonnenzeit, sondern auch die italienische, babylonische, antike sowie die Zeiten verschiedener Regionen der Erde. Der Sockel der 1935 in der Abtei aufgestellten Uhr enthält auf einer Seite das Wappen von Monseigneur Ruch und auf der anderen Seite eine Inschrift in lateinischer Sprache, hier in deutsch: \"Du gehst vorwärts, so wie der weichende Schatten unsere Stunden anzeigt. Wir sind nur Staub und Schatten.\" Darunter das Datum der Verlegung auf den Odilienberg, 1935. Rückseitig die Herkunft der Sonnenuhr: \"Aus den Ruinen der Abtei Neuburg\".", "section_level": 1}, {"title": "Quelle.", "content": "Unterhalb des Klosters entspringt in einer Felsgrotte eine Quelle, deren Ursprung auf die Heilige Odilie zurückgeführt wird. Der Sage nach schlug sie mit ihrem Wanderstab auf den Felsen, um einem Leprakranken zu helfen, der dort erschöpft ruhte. Dabei soll die Wunderquelle aus dem Felsen entsprungen sein. Die Quelle, deren Wasser die Heilung von Augenerkrankungen nachgesagt wird, trägt den Namen der Heiligen Odilie.", "section_level": 1}, {"title": "Umgebung.", "content": "Von der Terrasse des Klosters und von den Felsen am Südrand des Odilienberges ergeben sich Fernblickbeziehungen in das Oberrheinische Tiefland und zu den Höhen des Schwarzwaldes. Zu Füßen des Berges findet sich die Ruine des ebenfalls von Odilia gegründeten Klosters Niedermünster. Als Herberge für Wallfahrer diente auch das Kloster Truttenhausen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kloster Hohenburg befindet sich auf dem Odilienberg (auch St. Odilienberg, ) im Elsass in der Nähe der Ortschaften Obernai und Barr (Département Bas-Rhin) am Ostrand der Vogesen auf eine Höhe von über der Oberrheinebene.", "tgt_summary": null, "id": 1569343} {"src_title": "Martin Flämig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ferrer wurde als das älteste von vier Kindern eines Arztes und einer Lehrerin geboren, die aus der spanischen Region Katalonien nach Costa Rica ausgewandert waren. Von 1924 bis 1928 studierte er in Boston, Vereinigten Staaten. In Costa Rica erwarb er eine Farm, auf der er Kaffee und Hanf anbaute. Ab 1940 führte er mit seinem Anwalt Alberto Martén und dessen Sozius, dem Abgeordneten Francisco José Orlich Bolmarcich, politische Diskussionen. Am 8. Juli 1942 wurde eine dieser Diskussionen live im \"Radio América Latina\" übertragen. In der Diskussion wurde die Korruption der Regierung Rafael Ángel Calderón Guardia benannt. Die Sendung wurde durch die Regierung unterbrochen. Orlich genoss als Parlamentsabgeordneter Immunität. Figueres wurde verhaftet und am 11. Juli 1942 nach Mexiko abgeschoben. Aus dem \"Centro de Estudios de los Problemas Nacionales\" und der \"Acción Demócrata\" wurde 1944 die \"Partido Social Demócrata\" gebildet, welche die Koalition aus rerum novarum orientierter \"Partido Republicano Nacional\" und der \"Vanguardia Popular\" beenden sollte. Luis Rafael de la Trinidad Otilio Ulate Blanco kandidierte gegen Rafael Ángel Calderón Guardia bei den Präsidentschaftswahlen am 8. Februar 1948. Die Wahlbehörde \"Tribunal Supremo de Elecciones de Costa Rica\" erklärte Ulate zum gewählten Kandidaten. Das von der bisherigen Regierungskoalition dominierte und durch die Wahl bestätigte Parlament erließ jedoch kein Gesetz, welches Ulate zum Präsidenten ernannte, sondern annullierte am 1. März 1948 die Wahl wegen angeblichen Wahlbetruges.", "section_level": 1}, {"title": "Junta Fundadora de la Segunda República.", "content": "Santos León Herrera übergab die Macht an eine Junta, welcher Figueres vorsaß und Ulate angehörte. Diese Junta brach die bestehende Verfassung, da sie das von bisherigen Regierungskoalition dominierte Parlament auflöste und eine verfassungsgebende Versammlung einberief, welche die heute gültige Verfassung erarbeitete. Da sich die Armee im Bürgerkrieg neutral verhalten hatte, wurde sie in der Verfassung abgeschafft. Die Junta verstaatlichte Banken. Sie herrschte 18 Monate und erließ schließlich das Gesetz, mit welchem Ulate zum Präsidenten erklärt wurde. Von 1953 bis 1958 und von 1970 bis 1974 fungierte Figueres für die 1951 gegründete sozialdemokratische \"Partido Liberación Nacional\" als Präsident. Er versuchte dabei, durch verschiedene Maßnahmen, den privaten Wirtschaftssektor sowie die Mittelschicht des Landes zu stärken. Darüber hinaus wandte er sich gegen die zunehmende Verbreitung von rechtsgerichteten Militärdiktaturen in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern ab den 1960er Jahren, und kritisierte. Am 17. Mai 1957 scheiterte ein von Rafael Trujillo initiiertes Attentat auf Figueres. Im Mai 1959 unterstützte Figueres logistisch die Guerilla von Olama und Mollejones unter Führung von Pedro Joaquín Chamorro zum Sturz der Somoza-Familie in Nicaragua. Ferrer gilt als Vordenker und Vater der modernen Demokratie in Costa Rica sowie als einer der einflussreichsten Politiker in der Geschichte des Landes. Die Tatsache, dass Costa Rica im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern Mittel- und Südamerikas von Diktaturen, Armut und lang anhaltenden Bürgerkriegen weitestgehend verschont blieb und heute eines der wohlhabendsten und politisch stabilsten Länder Lateinamerikas ist, wird wesentlich den Auswirkungen der Reformen während seiner Regierungszeit zugeschrieben. José Figueres Ferrer war seit dem 7. Februar 1954 mit der dänischstämmigen costa-ricanischen Diplomatin Karen Olsen Beck verheiratet und ihr gemeinsamer Sohn José María Figueres amtierte von 1994 bis 1998 ebenfalls als Präsident Costa Ricas.", "section_level": 1}], "src_summary": "José María Hipólito Figueres Ferrer (* 25. September 1906 in San Ramón; † 8. Juni 1990 in San José) war ein costa-ricanischer Politiker. Er war der Gründer der Partido Liberación Nacional (PLN). Vom Mai 1948 bis November 1949, von 1953 bis 1958 und von 1970 bis 1974 war er Präsident seines Heimatlandes. Er wird als einer der wichtigsten Politiker in der Geschichte Costa Ricas angesehen.", "tgt_summary": null, "id": 1321727} {"src_title": "Symphony Sid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Tradition des Trauerzuges reicht weit zurück, so existierte schon als \"pompa funebris\" im Römischen Reich ein festlicher Begräbnisumzug, bei welchem die Freunde und Verwandten Masken und Gewänder prominenter Vorfahren des Verstorbenen trugen. Formen von Trauerzügen waren auch das Leichenbegängnis, das sich unter anderem an Universitäten zu einem eigenen akademischen Leichenbegängnis weiterentwickelte. Es gibt die unterschiedlichsten Ausprägungen von Trauerzügen. So geht im christlichen Bestattungsritual in einer Prozession üblicherweise ein Konfirmand, Kurrendaner oder Ministrant, der das Vortragekreuz trägt, dem Trauerzug voran. Auch die Jazz-Beerdigung beinhaltet einen Trauerzug in Form einer Prozession. In islamischen Bestattungsriten ist die Teilnahme an Trauerzügen nur Männern erlaubt, Frauen hingegen verboten, auch wird von den Gläubigen gefordert, sich beim Vorbeiziehen eines Trauerzuges zu erheben. In der buddhistischen Bestattungskultur in Vietnam beginnt der Trauerzug im Haus des Toten, wo dieser vorher einige Zeit aufgebahrt worden war. Dies war früher auch bei christlichen Bestattungen in Deutschland üblich, seit dem Wachsen der Städte und der dementsprechend größeren Entfernung zwischen dem Friedhof und der Wohnung des Toten bzw. dem Krankenhaus wurden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts meist Leichenhallen auf den Friedhöfen üblich, wo der Verstorbene bis zur Beerdigung aufgebahrt wurde. Aus hygienischen Gründen setzte sich dies auch in ländlichen Gebieten nach dem Zweiten Weltkrieg durch. Seither führt der Trauerzug in der Regel nur noch von der Friedhofskapelle bzw. Leichenhalle zum Grab. Trauermärsche sind musikalisch meist einem Trauerzug nachempfunden: Sie sind oft in Moll gehalten, mit langsamem Tempo und gleichförmigem Rhythmus. Trauerzüge können auch von Klageliedern begleitet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kondukt.", "content": "Als Kondukt wird – vor allem im österreichischen Raum – die feierliche Begleitung eines Sarges von der Aufbahrungshalle bis zur Grabstelle in Form eines Trauerzuges bezeichnet. Sprachgeschichtlich lässt sich die Bezeichnung auf das lateinische \"conductus\" „Geleit“ bzw. „Schutz“, zu \"conducere\" „zusammenführen“, zurückführen. Der Sarg wird beim Kondukt mit einem Bahrtuch (oder einer Flagge) und den Blumenspenden bedeckt. Der Transport des Sarges kann auf einem einfachen Bahrwagen, einem Elektrokonduktwagen oder auch einer Trauerkutsche erfolgen. Der Trauerzug wird in der Regel von einem Geistlichen angeführt. Dahinter folgt der Sarg mit den Sargträgern (Bedienstete des Bestattungsunternehmens oder Angehörige) und die Trauergemeinde. Die Reihenfolge, in der die Trauergäste dem Sarg folgen, richtet sich nach dem Verwandtschaftsgrad zum Verstorbenen und der gesellschaftlichen Stellung. Bei Staatsbegräbnissen nimmt auch eine Abteilung des Bundesheeres im Konduktschritt am Trauerzug teil. Gustav Mahler bezeichnete den 1. Satz seiner 5. Sinfonie mit \"Trauermarsch. In gemessenem Schritt. Streng. Wie ein Kondukt\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Trauerzug (veraltet auch Leichenzug, selten auch Begräbniszug, vereinzelt auch Sargzug oder Totenzug) ist bei einer Bestattung der Zug der Trauernden, die hinter dem Sarg mit dem Leichnam hergehen, wenn dieser \"auf seinem letzten Weg\" zum Friedhof und Grab gefahren oder getragen wird, um ihn dort zu beerdigen; synonym auch als das letzte Geleit bezeichnet. ", "tgt_summary": null, "id": 2064280} {"src_title": "Niimi Nankichi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Rohits Eltern sind tot und er lebt mit seinem kleinen Bruder Amit bei seinem Onkel und seiner Tante. Von Beruf ist Rohit Autoverkäufer und trifft eines Tages auf den Millionär Saxena, der einen teuren Wagen für seine Tochter Sonia als Geburtstagsgeschenk sucht. So lernen sich Rohit und Sonia kennen und Sonia verliebt sich augenblicklich in ihn. Als Rohit einen Job als Sänger auf einem Kreuzfahrtschiff nach Singapur bekommt, trifft er zufällig auf Sonia, die die gleiche Reise unternimmt. Auf dem Schiff geraten die beiden in einen Streit. Sie betrinken sich und übernachten auf einem Rettungsboot, welches sich loslöst. So stranden beide auf einer einsamen Insel und werden sich ihrer Liebe endlich bewusst. Doch ihr Vater stellt sich zwischen ihre Liebe, denn Rohit wird zufällig Zeuge eines Mordes, bei dem Saxena Mittäter ist. Saxena treibt illegale Geschäfte von denen seine Tochter allerdings nichts weiß. Als er Rohit an dem Tatort entdeckt, lässt er ihn von zwei bestochenen Polizisten töten, die dann seine Leiche in den Fluss werfen. Sonia erfährt von Rohits Tod und verfällt in Depressionen. Ihr Vater schickt sie nach Neuseeland zu ihrer Cousine, um über den Tod von Rohit hinwegzukommen. Dort angekommen trifft sie auf Raj, der haargenau wie Rohit aussieht. Er hat sich sofort in sie verliebt, doch sie blockt ab, da sie weiß, dass ihre wahre Liebe schon tot ist. Sonia reist wieder nach Indien, gefolgt von Raj, der sie nicht einfach gehen lassen will. Raj bleibt eine Weile in Indien und wird eines Tages von Rohits Mördern angeschossen. Nun hinterfragen Raj und Sonia, ob Rohits Tod nicht doch ein Mord war und kein Unfall, wie ihr erzählt wurde. Nach längerem Recherchieren finden sie heraus, dass Rohit tatsächlich ermordet wurde und so hecken Raj und Sonia mit Hilfe ihrer Freunde einen Plan aus. Ihr Plan wird unglücklicherweise von den Mörder durchkreuzt und sie kidnappen Sonia. Raj rettet Sonia und bringt sie in Sicherheit. Dort findet er heraus, wer die wahren Mörder sind und überraschenderweise ist auch Sonias Vater unter ihnen. Letztendlich werden die Mörder, sowie auch Saxena verhaftet und Raj und Sonia, die sich mittlerweile in Raj verliebt hatte, heiraten.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Film markiert den Beginn der Karriere von Hrithik Roshan, dem Sohn des Regisseurs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kaho Naa... Pyaar Hai – Liebe aus heiterem Himmel (übersetzt: \"Sag, dass du mich liebst\") ist ein Hindi-Film von Rakesh Roshan aus dem Jahr 2000. Er erhielt zahlreiche Filmpreise.", "tgt_summary": null, "id": 1143953} {"src_title": "Louay Chanko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "József Gál begann im Jahre 1934 beim Ringerverein Ceglédi MOVE SE mit dem Ringen. Er entwickelte sich dabei zu einem hervorragenden Ringer im griech.-röm. Stil, der im Jahre 1941 zum ersten Male ungarischer Meister im Leichtgewicht wurde. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges konnte er lange Jahre an keinen internationalen Meisterschaften teilnehmen. Ab 1948 startete József Gál für den Verein Ceglédi Vasutas SE. Obwohl József Gál auch 1948 ungarischer Meister geworden war, wurde er nicht bei den Olympischen Spielen 1948 in London eingesetzt. Im Jahr 1950 wurde er vom ungarischen Ringerverband, inzwischen schon 32 Jahre alt, doch noch berücksichtigt und für die Weltmeisterschaft in Stockholm nominiert. In Stockholm bewies er, dass er zur absoluten Weltelite gehört, denn er wurde mit sechs Siegen in überlegenem Stil Weltmeister. Er besiegte dabei in den Finalkämpfen Tevfik Yüce aus der Türkei und den schwedischen Olympiasieger von 1948 Gustav Freij. Im Jahr 1951 fanden keine Weltmeisterschaften im griech.-röm. Stil statt. Es gab auch keine Europameisterschaften, so dass die internationalen Startmöglichkeiten für Ringer damals sehr begrenzt waren. 1952 versuchte sich József Gál für die Olympischen Spiele in Helsinki zu qualifizieren, er scheiterte in Ungarn aber an Gyula Tarr, an dem er auch in den folgenden Jahren nicht vorbeikam. Er beendete daraufhin 1954 seine Laufbahn als aktiver Ringer und wurde Trainer beim Ungarischen Ringerverband und bei seinem Verein Ceglédi Vasutas SE.", "section_level": 1}, {"title": "Ungarische Meisterschaften.", "content": "József Gál wurde ungarischer Meister im griech.-röm. Stil in den Jahren 1941, 1942, 1948 und 1949 und im freien Stil in den Jahren 1943 und 1954, jeweils im Leichtgewicht", "section_level": 1}], "src_summary": "József Gál (* 20. April 1918 in Cegléd; † 2. Februar 2003 Cegléd) war ein ungarischer Ringer. Er war Weltmeister 1950 im griech.-römischen Stil im Leichtgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1452578} {"src_title": "HSBC Private Bank (Suisse)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangssituation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliches.", "content": "Per Gesetz wurde am 16. Dezember 2004 beschlossen, die Anzahl der Wahlkreise von 100 auf 87 zu reduzieren. Ohne Überhang- und Ausgleichsmandate setzte sich der neu gewählte Landtag aus 135, statt wie bisher aus 155 Abgeordneten zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "Landtagswahlen 2003.", "content": "Die letzten Landtagswahlen im Jahre 2003 führten zu folgenden Ergebnissen: Wahlbeteiligung: 67,0 % Infolgedessen kam es in Niedersachsen zu einem Regierungswechsel: Eine CDU/FDP-Koalition unter der Führung von Christian Wulff löste die bisherige SPD-Regierung von Sigmar Gabriel ab. Der CDU fehlte ein Sitz zu einer alleinigen absoluten Mehrheit im Landtag.", "section_level": 2}, {"title": "Umfragen.", "content": "Den letzten \"Sonntagsfragen\" zufolge hätten die Regierungsparteien CDU und FDP leichte Stimmverluste hinnehmen müssen. Der Fortbestand der Koalition erschien allen Umfragen zufolge dennoch sicher. Einzig spannend schien die Frage, ob die Partei \"Die Linke\" in den niedersächsischen Landtag hätte einziehen können. Wenn die Linke jedoch den Einzug ins Parlament nicht geschafft hätte, hätte es sogar zu einer absoluten Mehrheit der CDU reichen können. Bei einer Direktwahl des Ministerpräsidenten wäre CDU-Ministerpräsident Christian Wulff deutlich vor seinem Herausforderer Wolfgang Jüttner von der SPD gelegen.", "section_level": 2}, {"title": "Kandidaturen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landeswahlvorschläge.", "content": "Zur Landtagswahl wurden folgende Parteien zugelassen: Die Demokratische Alternative (Die Weissen), Die Republikaner, Die Violetten – für spirituelle Politik und die Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands hatten ihre Kandidatur beim Landeswahlleiter angezeigt, reichten jedoch keine Landesliste ein. Die Piratenpartei Deutschland konnte die nötigen Unterstützerunterschriften nicht fristgerecht vorlegen.", "section_level": 2}, {"title": "Kreiswahlvorschläge.", "content": "In den 87 Wahlkreisen stellten sich insgesamt 547 Kandidaten zur Wahl, darunter neun Einzelbewerber. CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen waren in allen Wahlkreisen mit einem Direktkandidaten vertreten, für die Linke trat bis auf Barsinghausen in allen Wahlkreisen ein Kandidat an. Die Freien Wähler waren in 49 Wahlkreisen vertreten, die NPD trat in 42 Wahlkreisen mit Direktkandidaten an. Die Friesen, die ödp und die PBC traten mit jeweils drei, die Weissen mit zwei und die Familien-Partei und die Republikaner mit jeweils einem Kreiswahlvorschlag an.", "section_level": 2}, {"title": "Demographie.", "content": "Das Durchschnittsalter der insgesamt 747 Bewerber betrug 47 Jahre, wobei der jüngste Kandidat 18 und der älteste 77 Jahre alt war. 198 aller Kandidaten waren weiblich, was einen Anteil von 26,5 Prozent ausmachte.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "Im Gegensatz zur am selben Tag stattfindenden Landtagswahl in Hessen verlief der Wahlkampf in Niedersachsen eher ruhig.", "section_level": 1}, {"title": "CDU.", "content": "Mit 99,1 Prozent der Stimmen wurde Ministerpräsident Christian Wulff am 14. Juli 2007 auf dem CDU-Landesparteitag in Hannover an die Spitze der 113 Plätze fassenden Landesliste gewählt. Das Wahlprogramm der CDU wurde am 22. September beschlossen. Unter dem Motto \"Zukunftsland Niedersachsen\" setzte sich die CDU für die Fortsetzung der schwarz-gelben Koalition und die Haushaltskonsolidierung ein. Der Wahlkampfauftakt fand am 12. Januar 2008 vor mehr als 9000 Teilnehmern in der Volkswagen Halle Braunschweig statt. Die Wahlkampagne der CDU Niedersachsen wurde am 5. Dezember 2008 in Berlin mit dem „Politikaward“ als beste Kampagne des Jahres in der Kategorie „Kampagnen von politischen Institutionen“ ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "SPD.", "content": "Bereits am 13. Oktober 2006 wurde Wolfgang Jüttner, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag und von 1998 bis 2003 niedersächsischer Umweltminister, vom Vorstand der niedersächsischen SPD einstimmig zum Spitzenkandidaten nominiert. Seine Wahl erfolgte auf dem Landesparteitag der SPD in Hannover am 30. Juni 2007 mit einem Ergebnis von 97,4 Prozent. Am selben Tag wurde die Landesliste gewählt und der Entwurf eines Wahlprogramms vorgestellt, das am 10. November 2007 verabschiedet wurde. Im Herbst 2007 stellte Jüttner ein als \"NiedersachsenTeam\" bezeichnetes Schattenkabinett, bestehend aus Gabriele Andretta, Heiner Bartling, Wolfgang Denia, Jochen Hahne, Renate Hendricks, Eva Högl, Uwe Schwarz und Petra Wassmann, vor. Im Vergleich zur letzten Landtagswahl wurde der Wahlkampfetat auf 2,5 Millionen Euro halbiert. Mit Slogans wie \"Niedersachsengerechter\" und \"Gerechtigkeit kommt wieder\" setzte sich die SPD beim Wahlkampf für die Einführung eines Mindestlohnes, kostenfreie Bildung sowie den Ausbau der Gesamtschulen ein.", "section_level": 2}, {"title": "FDP.", "content": "Philipp Rösler, Landesvorsitzender und FDP-Fraktionsvorsitzender im Niedersächsischen Landtag, wurde am 8. Juli auf der Landesdelegiertenkonferenz in Braunlage mit 96 Prozent der Stimmen auf Platz eins der Landesliste und damit zum Spitzenkandidaten der FDP gewählt. Der Wahlkampfetat soll 500.000 Euro umfasst haben. Die FDP setzte auf eine Zweitstimmenkampagne und auf ihren Landesvorsitzenden Philipp Rösler als Sympathieträger.", "section_level": 2}, {"title": "GRÜNE.", "content": "Bündnis 90/Die Grünen gingen mit den Spitzenkandidaten Ursula Helmhold und Stefan Wenzel in den Wahlkampf. Beide wurden auf dem Landesparteitag der Grünen am 23./24. Juni in Hitzacker auf Platz eins bzw. zwei der Landesliste gewählt. Das Wahlprogramm der Grünen wurde am 14. Oktober beschlossen. Einer Pressemitteilung zufolge wurde der Landesverband beim Wahlkampf von der Werbeagentur \"M&C Saatchi\" beraten. Die Wahlkampfkosten sollen sich auf 330.000 Euro belaufen haben.", "section_level": 2}, {"title": "LINKE.", "content": "Erstmals trat die aus Linkspartei.PDS und WASG hervorgetretene Partei Die Linke zu einer Landtagswahl an. Die PDS hatte bereits bei der Landtagswahl 2003 kandidiert, war mit 0,5 % jedoch deutlich an der 5 %-Hürde gescheitert. Auf dem Landesparteitag am 3. November in Hannover wurde Landesvorsitzende Kreszentia Flauger mit 82,4 Prozent der Stimmen auf Platz eins der Landesliste und damit zur Spitzenkandidatin gewählt. Schwerpunkte des Wahlkampfes waren laut Wahlprogramm die Bekämpfung der Armut durch Abschaffung der Hartz-Gesetze und Einführung eines Mindestlohnes, gebührenfreie Bildung sowie ein Ende der Privatisierung niedersächsischer Einrichtungen.", "section_level": 2}, {"title": "TV-Duell.", "content": "Am 23. Januar trafen im NDR Ministerpräsident Wulff und Herausforderer Jüttner in einem von Andreas Cichowicz moderierten 60-minütigen TV-Duell aufeinander. Während anschließend beide Seiten sich zum Sieger erklärten, endete das Duell nach Ansicht der Medien unentschieden. Obwohl zuvor in einer Umfrage 30 Prozent der Befragten angaben, dass das TV-Duell für ihre Wahlentscheidung sehr wichtig oder wichtig sei, wurde es nur von rund 270.000 Zuschauern verfolgt, was einer Einschaltquote von 8,1 Prozent entspricht. Vor dem eigentlichen Duell fand bereits ein Aufeinandertreffen des Spitzenkandidaten Stefan Wenzel von den Grünen mit dem Spitzenkandidaten der FDP, Philipp Rösler, statt.", "section_level": 2}, {"title": "Angebliche Wahlverschiebung.", "content": "Am 26. Januar, einen Tag vor der Wahl, tauchten in mehreren Stadtteilen Hannovers gefälschte Briefe auf, die eine Verschiebung der Wahl auf den 24. Februar vorgaben.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnis.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erststimmen.", "content": "Die Direktkandidaten der CDU konnten 68 der 87 Wahlkreise für sich entscheiden, die restlichen 19 Kreise gingen an die SPD. Den deutlichsten Sieg errang Clemens große Macke, CDU-Kandidat im Wahlkreis Cloppenburg, mit 70,4 Prozent der Erststimmen. Das knappste Ergebnis erzielte Hans-Christian Biallas (CDU) im Wahlkreis Cuxhaven. Mit 38,4 Prozent der Erststimmen erhielt er lediglich 83 Stimmen mehr als sein Gegenkandidat von der SPD.", "section_level": 2}, {"title": "Zweitstimmen.", "content": "Die CDU erhielt insgesamt acht Überhangmandate. Im Gegenzug bekamen die SPD fünf, die FDP zwei und Bündnis 90/Die Grünen und die Linke jeweils ein Ausgleichsmandat zugesprochen. Somit erhöhte sich die Gesamtzahl der Sitze von 135 auf 152.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Wahlen zum 16. Niedersächsischen Landtag fanden – gleichzeitig mit den Landtagswahlen in Hessen – am 27. Januar 2008 statt. Rund 6,1 Millionen Wahlberechtigte, darunter 258.000 Personen unter 21 Jahren, waren an diesem Tag aufgerufen, ein neues Landesparlament zu bestimmen. Trotz Stimmverlusten der CDU behielt die schwarz-gelbe Koalition unter Ministerpräsident Christian Wulff die Mehrheit. Die SPD erzielte das schlechteste Wahlergebnis, das sie jemals bei niedersächsischen Landtagswahlen erreicht hatte, Bündnis 90/Die Grünen dagegen ihr bis dahin bestes. Mit 7,1 Prozent der Stimmen schaffte es die Partei Die Linke – ebenso wie bei der am gleichen Tag durchgeführten Landtagswahl in Hessen – erstmals, in einen Landtag eines westdeutschen Flächenlandes einzuziehen.", "tgt_summary": null, "id": 481770} {"src_title": "Thomas Metcalfe (Politiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Der Absender einer Abbildung bildete diese zunächst auf einer elektrisch leitfähigen Metallfolie mit einem elektrisch nicht leitfähigen Farbstoff (Tinte) ab. Diese Vorlage wurde in der Sendeeinheit eingespannt und durch eine dünne, metallische Nadel mit ca. drei Strichen pro Millimeter zeilenweise durch eine Wippbewegung abgetastet. In Bereichen, wo keine Tinte aufgetragen ist, wird dabei die senderseitige Batterie kurzgeschlossen und die elektrische Spannung ist gering. Kommt die Nadel in Bereiche, wo die elektrisch nichtleitende Tinte der Bildvorlage einen Kurzschluss verhindert, ist die höhere Spannung der Batterie die Folge. Die so verursachten vorlagenabhängigen elektrischen Spannungen können über eine einfache Telegrafenleitung bis zu einigen 100 km weit zu der Empfangseinheit übertragen werden. Der als Empfänger arbeitende Pantelegraph verwendet ein Papier, das mit einer gelblichen Cyanidlösung getränkt ist. Über dieses Papier wird zeilenweise und synchron zum Sender eine metallische Nadel geführt, wobei durch die unterschiedlich hohen Spannungen seitens des Senders in der Cyanidlösung eine chemische Reaktion ausgelöst wird: Bei Stromfluss durch die Nadel verwandelt sich die ursprünglich gelbe Cyanidverbindung in einen dunkelblauen Farbton. Für eine korrekte Abbildung ist es dabei wesentlich, dass sich die Nadeln am Sender und Empfänger möglichst gleichmäßig und synchron zueinander bewegen. Dies wird durch ein etwa 2 m bis 3 m großes mechanisches Pendel mit einem Gewicht von 8 kg bewerkstelligt, welches elektromechanisch durch zwei Elektromagneten angestoßen wird. Der Rücklauf der Nadel durch die Pendelbewegung benötigte genauso viel Zeit wie der Hinlauf. Diese Zeit wurde bei manchen Pantelegraphen für die Übertragung einer zweiten Vorlage genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1857 ging Caselli von Italien nach Paris. Dort erhielt er Unterstützung vom damals berühmten Erfinder Paul-Gustave Froment. Léon Foucault hatte Caselli empfohlen, sich an Froment zu wenden. Napoleon III., an Mechanik und modernen Erfindungen sehr interessiert, besuchte Caselli am 10. Mai 1860, ließ sich den Pantelegraphen zeigen und unterstützte Caselli fortan. Im November 1860 wurde Caselli eine Telegraphenleitung Paris-Amiens (Luftlinie 115 km) zur Verfügung gestellt, an der er unter realen Bedingungen an der Fernübertragung experimentieren konnte. Foucault behob ein letztes Problem, indem er die Synchronisationsvorrichtungen unabhängig von dem Strom in der Telegrafenleitung machte; dies hatte die Vorrichtungen zu empfindlich gegenüber atmosphärischen Störungen gemacht. Um 1860 und in den Folgejahren wurde der Pantelegraph vor allem in Frankreich zur Übermittelung und Prüfung von Unterschriften bei Bankgeschäften benutzt. Er wurde zu diesem Zweck vor allem in Post- oder Eisenbahnstationen betrieben, da dort auch der notwendige Anschluss an Telegrafenleitungen möglich war. Der Pantelegraph wurde auch von Napoléon III. benutzt. Es gibt heute nur noch wenige existierende originale Pantelegraphen, unter anderem im Musée des arts et métiers in Paris. 1961, zur Jahrhundertfeier des Pantelegraphen, wurde mit diesen Geräten eine Verbindung von Paris nach Marseille hergestellt. Ein Exemplar befindet sich im nichtöffentlichen Fundus des Deutschen Museums in München. Weitere Exemplare befinden sich im \"Museo nazionale della scienza e della tecnologia Leonardo da Vinci\" (Mailand, siehe Bild), im \"Istituto Tecnico Statale Giambattista Della Porta\" (Neapel) und im \"Museo storico della comunicazione\" (Rom).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Pantelegraph ist ein historisches, elektromechanisches Fax-Gerät, welches von Giovanni Caselli erfunden wurde und 1855 von ihm patentiert wurde. Der Pantelegraph diente zum zeilenweisen Empfang und zur zeilenweisen Sendung von Bildinformationen über damals übliche Telegrafieleitungen und benutzte zur Abbildung elektrochemische Verfahren. In den Vereinigten Staaten erhielt Caselli am 29. Juni 1858 ein Patent auf seine Erfindung.", "tgt_summary": null, "id": 2144164} {"src_title": "1. Sinfonie (Mozart)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gran Turismo Hawk.", "content": "Das Styling des GT Hawk war ein ziemlich radikales Facelift, das der Designer \"Brooks Stevens\" der alten Hawk-Form angedeihen ließ; Stevens wollte ein von europäischem Stil geprägtes Auto mit klaren Linien, und er nannte es \"Hawk Monaco\" (Der Prototyp hatte sogar monegassische Kennzeichen!). Die Motorhaube der früheren Modelle blieb erhalten, bekam aber einen stärker betonten Kühlerrahmen, um dem Mercedes-Benz ähnlicher zu sehen, der damals auch von Studebaker in den USA vertrieben wurde. Trotz des europäischen Einflusses zeigte der Gran Turismo Hawk auch amerikanische Einflüsse: Die Dachlinie ähnelte mit ihren breiten C-Säulen stark der des Ford Thunderbird. Ein Chromstreifen über die gesamten Länge des Fahrzeugs hob den oberen Teil der Karosserie in der gleichen Weise hervor, wie der zeitgenössische Lincoln Continental. Insbesondere die Rücklichter waren nach dem Muster des Lincoln geformt und die Kofferraumhaube bekam eine Chromblende (um die Einkerbungen der Haube, die von der der Jahre 1956–1961 übernommen war, zu kaschieren), die der des Lincoln ebenfalls ähnlich sah. Stevens umfangreiche, aber kostengünstige Veränderungen der Karosserie befreiten den Wagen endlich von den Heckflossen der 1950er-Jahre und den Seitenverzierungen früherer Jahre. Das Rückfenster war fast eben und zurückgesetzt, was seine Anschaffungskosten, die normalerweise sehr hoch waren, verminderte. Insgesamt behielt die Außenansicht ihren weichen, aerodynamischen Stil der früheren Studebaker, brachte ihn aber auf ein zeitgemäßes Niveau.", "section_level": 1}, {"title": "Modernisierung des Innenraumes.", "content": "Stevens überarbeitete auch den Innenraum und ließ ein modernes Armaturenbrett einbauen, das eine Reihe großer, leicht abzulesender Instrumente im Sichtfeld des Fahrers hatte. Die obere Kante des Armaturenbrettes war gepolstert, was bei einem Unfall die Insassen vor Verletzungen schützte. Dieses Armaturenbrett war noch ein Trendsetter von Studebaker; insbesondere spätere Chrysler-Modelle hatten Armaturenbretter, die dem des Hawk ähnelten. Der GT Hawk hatte Schalensitze und eine Mittelkonsole vorne, wie sie in einen GT gehört, und alle Sitze waren entweder mit einer Kombination aus Stoff und Polyvinylchlorid oder auch nur mit Vinyl bezogen. Leider stellte sich das besonders gerne georderte Vinyl 1962 als von zu geringer Qualität heraus und verfiel zusehends. Das Problem wurde durch eine Ausstattung mit \"US Royal Naugahyde Vinyl\" 1963 gelöst, aber das zusammengesessene Vinyl in den 1962er-Modellen förderte den guten Ruf der Wagen, die sich ohnehin schon schlechter als im Vorjahr verkauften, nicht gerade.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrgestell und Mechanik.", "content": "Wegen der prekären finanziellen Situation von Studebaker blieben die unteren Teile des Wagens wie bei den Vorgängermodellen. Aus diesem Grund gab es zwischen den Fahrwerken eines GT Hawk von 1962 und einem 1953 Starliner / Starlight keinen Unterschied. Unter der Motorhaube konnte sich ein Hawk-Käufer 1962 bei der 4,7 Liter - V8 - Maschine zwischen der Doppelvergaserversion mit 210 bhp (155 kW) und der Vierfachvergaserversion mit 225 bhp (167 kW) entscheiden, die mit einem manuellen Dreiganggetriebe, einem Dreiganggetriebe mit Overdrive oder einer \"Flight-O-Matic\" (Automatikgetriebe) ausgestattet war. Ab 1963 konnte man die \"Jet Thrust\" R-Serie-Maschine von \"Avanti\", die für den Studebaker Avanti entworfen worden war, für alle Studebaker ordern, wobei der übliche R1 240 bhp (176 kW) leistete, der aufgeladene R2 289 bhp (213 kW) und der aufgeladene Sondermotor mit 5 Litern Hubraum volle 335 bhp (248 kW). Das Fahrverhalten und die Bremsen wurden verbessert, um den Wagen den Hochleitungsmotoren anzupassen; es gab vorne und hinten Stabilisatoren, hintere Längslenker, Schwerlastfedern und Scheibenbremsen vorne, was alles in einem \"Super Hawk\"-Paket zusammengefasst wurde, das ab Mitte des Produktionsjahres für die mit R1- und R2-Motoren ausgestatteten Wagen lieferbar war. Die Motorenfabrik Avanti vergab für die Hawk- und Lark- Modelle Seriennummern, die mit \"JT\" (für den R1) oder \"JTS\" (für den R2) begannen, und nicht, wie im Avanti, solche mit \"R\" oder \"RS\". Der GT Hawk war ein Leichtgewicht für ein amerikanisches Auto seiner Klasse und Zeit, und so machte ihn jeder der genannten Motoren zu einem Hochleistungswagen; die aufgeladenen R-Motoren erhöhten nur die schon vorhandene Leistungsfähigkeit. Obwohl die Studebaker-V8-Motoren für ihre Größe sehr schwer waren, war der Hawk nach Meinung der meisten Fahrer ein Wagen mit erstaunlich gutem Handling und sicherem Geradeauslauf.", "section_level": 1}, {"title": "Jährliche Stylingänderungen.", "content": "1963 wurde der Wagen leicht überarbeitet und erhielt Verbesserungen vorne, hinten und an den Seiten. Runde Parkleuchten unter den Hauptscheinwerfern ersetzten die eckigen und wurden in die Ecken der neuen Seitengrills mit rechteckigem Linienmuster über einem feinen Netz gesetzt. Dieselbe Linien-/Netzstruktur setzte sich im Kühlergrill fort und ersetzte dort das einfachere feine Netz des Vorgängermodells. Anfang 1963 wurden die Gehäuse der Parkleuchten geändert und die rechte Seite des Armaturenbretts erhielt ein Holzimitatmuster, das dem hinter den Instrumenten auf der linken Seite entsprach. Die Türen bekamen rot-weiß-blaue Embleme neben den GT-Emblemen, hinten wurden die Farben der Aluminiumverkleidung umgekehrt und auch auf der Kofferraumhaube wurde neben dem Hawk-Emblem ein rot-weiß-blaues angebracht. Im Innenraum bekamen die Hawk 1963 vertikale Falten in den Polstern, die die horizontalen von 1962 ersetzten, und weit besseres Vinyl. Das 1964er-Modell des GT bekam einige wesentliche Designänderungen. Es gab endlich genug Geld für neue Presswerkzeuge, sodass die alte Kofferraumhaube mit ihren Einkerbungen abgeschafft werden konnte, die bei den Modellen 1962 und 1963 die Chromblende notwendig machte. Die neue, weicher gestaltete Kofferraumhaube trug den Schriftzug \"Studebaker Hawk\". Auch der Kühlergrill wurde noch einmal geändert, und zwar in zwei Punkten: In der Mitte wurde ein \"Hawk\"-Emblem angebracht und oben in Mitte thronte das neue \"S im Kreis\"-Emblem, das alle Studebaker-Modelle 1964 trugen. Die vielleicht interessanteste Änderung außen betraf den oberen Teil des Wagens: Stevens, der für das Gt-Modell ursprünglich ein halb mit Vinyl bezogenes Dach vorgesehen hatte, bekam 1964 endlich seinen Willen. Es gab das neue \"Sportdach\" in zwei verschiedenen Farben (schwarz oder weiß) gegen Aufpreis von 65 US-$. Es gab auch neue Radabdeckungen, wie beim Rest der 1964er-PKW-Linie, lackierte Punkte auf dem Vinyldach (anstatt der Löcher von 1962 bis 1963), neue Polsterung mit Silberfaden, eine stärkere obere Polsterung des Armaturenbrettes mit neuem Armaturenbrett unten und horizontale Falten in den Türverkleidungen, die die bisher vertikalen ersetzten. Darüber hinaus konnten die Hawk-Käufer zum ersten Mal direkt ab Werk ein MW/UKW-Radio mitbestellen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Gran Turismo geht nach Bonneville... und streckt seine Flügel auch in NASCAR-Rennen.", "content": "\"Andy Granatelli\", damals Präsident der Studebaker Abteilung \"Paxton Products\", schickte zwei 1964er Gran Turismo Hawk im September / Oktober 1963 nach Bonneville Flats. Beide Wagen, die South Bend mit regulären 289er-V8-Motoren verließen, wurden mit den großen 5,0 Liter - Hochleistungsmotoren der R-Serie, die Paxton für Studebaker herstellte, ausgestattet. In Bonneville wurde der Wagen mit dem aufgeladenen R3-Motor in der September-Saison Fünfter und fuhr den fliegenden Kilometer mit einer Geschwindigkeit von 251,664 km/h. Der Wagen mit R4-Motor (als Saugmotor, aber mit zwei Vierfachvergasern ausgestattet) wurde Vierter mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 236,376 km/h. Als Granatelli und seine Mitstreiter im Oktober zu dem Flats zurückkehrten, fuhr der R3-Wagen 246,4 km/h, während der R4-Wagen einige Male 216 km/h erreichte. Neben den Hawks fuhren noch etliche andere Studebaker in dieser Zeit in Bonneville mit. Die Wagen der Firma errangen im September 72 \"USAC\"-Rekorde und erhöhten die Zahl auf 337 im Folgemonat. Die meisten Rekorde wurden durch die Daytona Cabriolets errungen, die auf dem Lark basierten, aber die Hawks machten auch einen hervorragenden Eindruck. Beeindruckt von ihrer Leistung kaufte \"Dick Passwater\", ein bekannter \"USAC\"- und \"NASCAR\"-Fahrer in den 1950er- und 1960er-Jahren, den R3-Wagen von Granatelli nach den Rennen in Bonneville. Passwater überzeugte Studebaker, ihn finanziell zu unterstützen und meldete den Wagen zum Yankee 300-Rennen 1964, ebenso wie zu einigen anderen Rennen und sogar einigen Geländefahrten. Der Wagen errang den größten Erfolg bei Yankee 300, wo Passwater Zehnter wurde, obwohl er Probleme mit den Bremsen hatten, die ihn zwangen, das Rennen vorzeitig zu beenden. Als Nebenbemerkung: Passwater tauschte den Studebaker-Motor in dem Bonneville-erprobten Hawk in der Rennsaison 1965 gegen eine Pontiac-Maschine, wobei er einen kleinen Trick anwendete: Er montierte die Ventildeckel von Studebaker über die von Pontiac. In einer 2001 von Denny LeRoy für \"Jet Trust News\", ein Magazin für Studebaker-Enthusiasten, geschriebenen Artikel sagte Passwater über seinen Motorentausch (der offensichtlich von der Rennleitung nicht bemerkt wurde): \"Wir haben betrogen, und manchmal hat man uns erwischt, meistens aber nicht.\"", "section_level": 1}, {"title": "Auf dem Markt.", "content": "Studebaker betrachtete den GT Hawk als Wagen im europäischen Stil, und so wurde er auch in Europa und anderen Erdteilen verkauft, wenn auch nicht in großen Stückzahlen. Die Wagen für Großbritannien und Australien waren rechtsgelenkt. Auf dem Heimatmarkt lief der Verkauf zäh, dennoch wurden in den USA 8.388 Hawk (plus 947 Stück im Ausland) 1962 verkauft. 1963 gaben die Verkaufszahlen um mehr als die Hälfte nach auf 4.009 Stück (USA) und 625 Stück (Export). Das verkürzte Verkaufsjahr 1964 endete nach 1.484 Exemplaren für die USA und 283 Stück für den Export, alle im Kalenderjahr 1963.", "section_level": 1}, {"title": "Ende der Modellreihe und Reputation als Sammlerstück.", "content": "Als Studebaker im Dezember 1963 sein Werk in South Bend schloss, wurde auch der GT Hawk eingestellt. Alle Automobil-Aktivitäten der Gesellschaft konzentrierten sich auf das kanadische Werk in Hamilton (Ontario), wo der Lark noch zwei weitere Jahre mit Chevrolet-Motoren hergestellt wurde. Der letzte Hawk mit der Fahrgestellnummer 64V-20197 wurde in \"Astra White\" lackiert und an einen Kalifornier verkauft, der ihn bis Mitte der 1980er-Jahre behielt (Der Eigner ist zwischenzeitlich verstorben). Man glaubt, dass der Wagen heute noch existiert. Dieser Wagen war der letzte Studebaker aus South Bend, der an einen Privatmann verkauft wurde. Heute ist der Gran Turismo Hawk sehr gesucht; die Preise sind allerdings noch erschwinglich, wenn man das Interesse der Autospezialisten bedenkt. Der GT Hawk wurde von der \"Milestone Car Society\" als automobiler Meilenstein anerkannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Studebaker Gran Turismo Hawk (oder GT Hawk) war ein sportliches Coupé, das die Studebaker-Packard Corporation von 1962 bis 1964 herstellte. Es war die letzte Entwicklung der Hawk-Serie, die 1956 mit dem Golden Hawk begann.", "tgt_summary": null, "id": 2458674} {"src_title": "Wolfgang Herrmann (Bibliothekar)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unglücksumstände.", "content": "Die Schiffe des 11. Zerstörergeschwaders (Destroyer Squadron 11/DESRON 11) unter der Führung des Geschwaderkommandeurs Captain Edward H. Watson waren auf dem Weg von San Francisco nach San Diego in Kalifornien. Das Geschwader bestand aus 14 Schiffen, die alle der Clemson-Klasse angehörten und jünger als fünf Jahre waren. Watson befand sich auf dem Zerstörer \"USS Delphy (DD-261)\", der die Linie anführte. Um 21:00 Uhr drehten die Schiffe nach Osten auf einen Kurs von 095°, um den Santa Barbara Channel anzusteuern. Die Navigation beruhte auf Kopplung, d. h. einer Berechnung auf der Grundlage von Kurs und Geschwindigkeit. Zwar verfügte die \"Delphy\" über eine Funkpeileinrichtung, jedoch vertraute man dieser neuen Technik nicht und hielt die Peilungen für fehlerhaft. Auch verzichtete man auf Lotungen der Wassertiefe, weil man dafür die Geschwindigkeit hätte reduzieren müssen. Darauf wurde verzichtet, weil die Schiffe Übungen unter Kriegsbedingungen durchführten. Das Gebiet um Honda Point (auch Pedernales Point genannt) am Eingang des Santa Barbara Channel gilt seit den Zeiten der spanischen Besiedlung Kaliforniens als besonders gefährlich. Vor dem Kap liegen einige gefährliche Felsen, von denen einer seither \"Destroyer’s Rock\" genannt wird. Auf Grund der geographischen Bedingungen entwickeln sich in diesem Gebiet häufig starke Winde und hoher Seegang. In den Sommermonaten kann sich zudem dichter Nebel bilden. Das war auch am Tag des Unglücks der Fall. Vor den Zerstörern war an diesem Tage bereits das Postschiff \"Cuba\", die ehemalige \"Coblenz\" des Norddeutschen Lloyds, in der Nähe auf Grund gelaufen.", "section_level": 1}, {"title": "Rettungsmaßnahmen.", "content": "Weil die Schiffe direkt in Ufernähe lagen, gelang es, alle Besatzungsmitglieder zu retten, die nicht unmittelbar bei der Strandung oder dem Kentern ihres Schiffes zu Tode gekommen waren. Die Rettung wurde allerdings durch die starke Brandung erschwert.", "section_level": 1}, {"title": "Konsequenzen.", "content": "Im Rahmen eines Kriegsgerichtsverfahrens und weiterer Ermittlungen wurde festgestellt, dass fehlerhafte Navigation die alleinige Ursache des Unglücks gewesen sei. Die Funkpeilanlagen und ihre Ergebnisse seien nicht fehlerhaft gewesen. Captain Watson übernahm die volle Verantwortung. Er verblieb bis zu seiner Pensionierung im November 1929 im selben Dienstgrad in der Marine. Diverse Offiziere und Seeleute wurden wegen ihres umsichtigen und mutigen Verhaltens während der Rettungsmaßnahmen belobigt. Bei Honda Point erinnert ein Denkmal an das Unglück. Es befindet sich auf dem Gelände der Vandenberg Air Force Base.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schiffskatastrophe bei Honda Point war der größte Schiffsverlust der US Navy im Frieden. Am Abend des 8. September 1923 liefen neun Zerstörer bei einer Geschwindigkeit von 20 Knoten (etwa 37 km/h) auf Grund. Nur zwei von ihnen konnten sich wieder freimanövrieren. 23 Seeleute starben.", "tgt_summary": null, "id": 799821} {"src_title": "Magdeburgisches Husaren-Regiment Nr. 10", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Das Lied schildert, wie ein Strafgefangener, bevor er nach drei Jahren Haft in seine Heimat zurückkehrt, seiner Liebsten schreibt, sie möge ein gelbes Band um die alte Eiche in der Stadt binden, damit er schon vom Bus aus sehen könne, ob sie ihn noch immer wolle, und er andernfalls ohne auszusteigen gleich weiterfahren könne; bei seiner Ankunft sieht er den Baum dann von hundert gelben Schleifen bedeckt. Eine solche Anekdote findet sich erstmals gedruckt in dem 1959 erschienenen Buch zur Gefängnisreform \"Star Wormwood\" des Richters William Curtis Bok (1897–1962), der als Quelle den Leiter des Gefängnisses in Chino (Kalifornien), Kenyon J. Scudder, nennt. Am 14. Oktober 1971 erschien eine entsprechende Kurzgeschichte von Pete Hamill (New York Post) unter dem Titel \"Going Home\" in verschiedenen Zeitungen. Reader’s Digest brachte im Januar 1972 eine gekürzte Version. Im Juni 1972 sendete ABC-TV eine dramatisierte Fassung mit James Earl Jones in der Rolle des Haftentlassenen im Rahmen der von Alvin H. Perlmutter produzierten Reihe \"The Permanent People Puzzle\". Noch im selben Jahr meldeten Levine und Brown ihr Copyright für den Song \"Tie a Yellow Ribbon Round the Ole Oak Tree\" an. Von diesem Song inspiriert wurde die Gelbe Schleife ab 1979 während der Geiselnahme von Teheran als Symbol der Verbundenheit mit den Geiseln und zur Begrüßung bei ihrer Heimkehr verwendet. Davor lässt sich, auch wenn oft etwas anderes behauptet wird, eine Tradition, mit gelben Tüchern oder Bändern der im Felde oder sonst weit entfernt stationierten Soldaten zu gedenken, nicht feststellen.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "Ebenfalls erfolgreich war die Countryversion des Songs von Johnny Carver. Sein \"Yellow Ribbon\" konnte sich im Juni 1973 in den Top 10 der Hot Country Songs platzieren. Weitere Coverversionen stammen beispielsweise von Frank Sinatra, Dean Martin, Dolly Parton, Connie Smith oder Tony Christie. Der Titel wurde auch in deutschen Versionen unter anderem von Ralf Bendix (\"100 bunte Bänder\"), Peter Alexander sowie Dieter Thomas Kuhn (\"Bind ein blaues Band um uns’ren Birkenbaum\") veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tie a Yellow Ribbon Round the Ole Oak Tree ist ein Popsong, der 1972 von Irwin Levine und L. Russell Brown geschrieben und von Hank Medress und David Appell produziert wurde. Originalinterpreten waren Dawn featuring Tony Orlando. Auf der B-Seite befand sich \"I Can’t Believe How Much I Love You\". ", "tgt_summary": null, "id": 977327} {"src_title": "Stadtbezirk 5 (Düsseldorf)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung spielt am Ende der 1950er Jahre. Der katholische Pater Willam Bowden ist ein Veteran des Zweiten Weltkriegs, während des er in Frankreich im Jahr 1944 verwundet wurde als er einem Kameraden helfen wollte. Er ist seitdem traumatisiert und hat ein Alkoholproblem. Tante Hanna bringt ihrem Neffen Robbie Mannheim bei, wie man mit der \"anderen Welt\" kommuniziert. Robbies Mutter Phyllis ist gegen diesen Unterricht, doch ihr Sohn hört nicht auf sie. Robbie versucht nach dem Tod seiner Tante weiterhin, mit der \"anderen Seite\" in Kontakt zu treten. Eines Tages wird ein Klassenkollege Robbies durch einen Gegenstand verletzt, worauf Robbie vom Unterricht suspendiert wird. Er erklärt seinem Vater Karl, der Gegenstand habe sich selbst bewegt, aber Karl glaubt nicht daran bis sich der Stuhl, auf dem Robbie sitzt, ohne eine Erklärung bewegt. Die Eltern bringen Robbie zum lutherischen Reverend Eckhardt, der dem Jungen – der sich zunehmend seltsam verhält – nicht helfen kann. Später wenden sie sich an Pater Bowden. Pater Bowden und Pater Raymond McBride bitten Erzbischof Hume um die Erlaubnis, Exorzismen durchzuführen. Sie bekommen die Erlaubnis und halten während zahlreicher Treffen die Rituale ab bis Robbie von der Besessenheit befreit wird.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Für das Lexikon des internationalen Films handelt es sich um einen „Film, der in allen Belangen enttäuscht und bestenfalls durch die unfreiwillige Neigung zur Selbstparodie ansatzweise unterhält.“ Die Zeitschrift \"TV direkt\" 22/2007 schrieb, der Film sei eine billige Version von \"Der Exorzist\".", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Jonathan Malen wurde im Jahr 2001 für den Young Artist Award nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Film wurde in Toronto gedreht. Nach der Weltpremiere am 22. Oktober 2000 wurde der Film am 11. April 2001 auf dem \"Amsterdam Fantastic Film Festival\" vorgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vom Teufel besessen \"(Possessed)\" ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 2000. Regie führte Steven E. de Souza, der das Drehbuch zusammen mit Michael Lazarou anhand des Buches \"Possessed: The True Story of an Exorcism\" von Thomas B. Allen schrieb.", "tgt_summary": null, "id": 834636} {"src_title": "Domenico Di Carlo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Dolní Město befindet sich im Tal des Pstružný potok im Hügelland an der oberen Sázava, einem Teilgebiet der Böhmisch-Mährischen Höhe im Grenzgebiet Böhmens zu Mähren. Südöstlich erhebt sich der Holý vrch (620 m) und im Nordwesten der Melechov (707 m). Nachbarorte sind Kochánov im Norden, Radostovice im Nordosten, Broumova Lhota und Vilémovec im Osten, Lipnice nad Sázavou im Südosten, Kejžlice, Řečice und Bystrá im Süden, Křepiny im Südwesten, Loukov im Westen sowie Meziklasí und Smrčensko im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der zum Besitz des Prämonstratenserklosters Želiv gehörige Ort entstand zu Beginn des 13. Jahrhunderts und wurde 1226 als \"Lipnice\" erstmals urkundlich erwähnt. Nachdem zu Beginn des 14. Jahrhunderts die Burg Lipnice und an deren Fuße ein neuer Ort gegründet worden war, wurde dieser als Horní Lipnice und der ältere Ort als \"Dolní Lipnice\" bezeichnet. Um das Jahr 1346 brannte Dolní Lipnice nieder. Durch seine Lage an einer wichtigen Handelsverbindung die über Dolní Lipnice nach Horní Lipnice führte, erholte sich der Markt recht bald wieder. Während der Hussitenkriege gingen die Marktrechte verloren und ab 1452 wurde der Ort als Dorf \"Stará Lipnice\" bezeichnet. Im 16. Jahrhundert erhielt der Ort den neuen Namen \"Dolejší Město\" und seit 1634 trägt er den Namen \"Dolní Město\". Der Dreißigjährige Krieg brachte einen weiteren Niedergang, in der berní rula wurden 16 der 26 Anwesen als wüst ausgewiesen. Zum Ende des 18. Jahrhunderts begann eine Zeit des Aufschwunges. Bis 1843 stieg die Zahl der Häuser auf 103 an und die Einwohnerzahl wuchs auf 796 an. 1910 erreichte Dolní Město mit 1049 Einwohnern die höchste Bewohnerzahl seiner Geschichte. 1921 lebten in den 157 Häusern 997 Menschen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der Ort weiter und es wurde ein neuer Marktplatz sowie eine Einfamilienhaussiedlung angelegt. 1991 bestand der Ort aus 254 Häusern.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Dolní Město besteht aus den Ortsteilen Dobrá Voda Lipnická (\"Gutwasser b. Lipnitz\"), Dolní Město (\"Unterstadt\"), Loukov (\"Laukau\"), Meziklasí (\"Mesiklas\"), Rejčkov (\"Reitschkau\") und Smrčensko (\"Smertschensko\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Dolní Město (deutsch \"Unterstadt\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt zehn Kilometer nördlich von Humpolec und gehört zum Okres Havlíčkův Brod.", "tgt_summary": null, "id": 150918} {"src_title": "Bahnstrecke Zittau–Löbau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Vernichtungskrieg wird definiert als eine radikalisierte Form der Kriegführung, in der „alle physisch-psychischen Begrenzungen“ aufgehoben sind. Der Hamburger Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma sieht einen Krieg, „der geführt wird, um – im schlimmsten Fall – eine Bevölkerung zu vernichten oder auch nur zu dezimieren“, als Kern des Vernichtungskrieges. Die staatliche Organisation des Feindes wird zerschlagen. Kennzeichnend für einen Vernichtungskrieg sind außerdem sein ideologischer Charakter und die Ablehnung von Verhandlungen mit dem Feind, wie der Historiker Andreas Hillgruber am Beispiel des „Unternehmens Barbarossa“ 1941 gegen den „jüdischen Bolschewismus“ gezeigt hat. Die Existenzberechtigung und Vertrauenswürdigkeit des Gegners wird verneint, dieser zum totalen Feind degradiert, mit dem es sich nicht zu verständigen gelte, sondern dem die eigene Einheit „von Volk, Krieg und Politik [als] Triumph der Idee des Vernichtungskrieges“ gegenübergestellt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herero-Aufstand.", "content": "Die sozialdemokratische Publizistik hatte den Begriff „Vernichtungskrieg“ in Umlauf gebracht, um das Vorgehen gegen die aufständischen Herero zu kritisieren. Im Januar 1904 begann in der damaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika der Herero-Aufstand. Mit insgesamt etwa 15.000 Mann unter Generalleutnant Lothar von Trotha wurde dieser Aufstand bis zum August 1904 niedergeworfen. Der größte Teil der Herero floh dabei in die fast wasserlose Omaheke, einen Ausläufer der Kalahari. Von Trotha ließ diese abriegeln und die Flüchtlinge von den wenigen dortigen Wasserstellen verjagen, so dass Tausende Herero mitsamt ihren Familien und Rinderherden verdursteten. Den in die Wüste Gejagten ließ von Trotha im sogenannten \"Vernichtungsbefehl\" mitteilen: Die Kriegführung Trothas zielte auf die vollständige Vernichtung der Herero ab („Ich glaube, dass die Nation als solche vernichtet werden muß [...]“) und wurde darin insbesondere von von Schlieffen sowie von Kaiser Wilhelm II. unterstützt, sein Vorgehen gilt daher als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts. Trothas Handeln löste im In- und Ausland Empörung aus; auf Betreiben von Reichskanzler Bernhard von Bülow hob der Kaiser den Vernichtungsbefehl zwei Monate nach den Ereignissen in der Omaheke wieder auf. Trothas Politik blieb bis zu seiner Abberufung im November 1905 aber weitgehend unverändert.", "section_level": 2}, {"title": "Ludendorffs Konzeption.", "content": "Der Vernichtungskrieg war eine Weiterentwicklung des Konzepts des totalen Krieges, wie es 1935 der ehemalige kaiserliche Generalquartiermeister Erich Ludendorff entworfen hatte. Danach müsse in einem kommenden Krieg dem Sieg unbeschränkte Priorität vor allen anderen gesellschaftlichen Belangen eingeräumt werden: Sämtliche Ressourcen müssten kriegswirtschaftlich nutzbar gemacht werden, der Wille der Nation müsse noch vor Ausbruch der Feindseligkeiten durch Propaganda und Diktaturgewalt vereinheitlicht werden, alle zur Verfügung stehenden Waffentechniken müssten eingesetzt werden, wobei auch auf das Völkerrecht keine Rücksicht genommen werden könne. Auch in seinen Zielen sei der totale Krieg unbeschränkt, wie die Erfahrung des Ersten Weltkriegs lehre: Bei dieser konzeptuellen Entgrenzung des Krieges konnte Ludendorff aus dem deutschen militärtheoretischen Diskurs schöpfen, der sich in der Auseinandersetzung mit dem Volkskrieg gebildet hatte, dem „guerre à outrance“, den die eben entstandene Dritte Französische Republik im Herbst und Winter 1870 gegen die preußisch-deutschen Invasionstruppen geführt hatte. Außerdem setzte Ludendorff sich mit Carl von Clausewitz und seinem 1832 posthum erschienenen Werk \"Vom Kriege\" auseinander, der zwischen „absoluten“ und „beschränkten“ Kriegen unterschieden hatte. Doch auch Clausewitz’ absoluter Krieg war Beschränkungen unterworfen, etwa der Unterscheidung von Kombattanten und Nichtkombattanten, zwischen militärisch und zivil oder zwischen öffentlich und privat. Ludendorff behauptete nun, im totalen Krieg gehe es nicht mehr um „kleinliche politische Zwecke“, auch nicht um „große [...] nationale Interessen“, sondern um die schiere „Lebenserhaltung“ der Nation, ihre Identität. Diese existenzielle Bedrohung rechtfertige auch die – mindestens moralische, wenn nicht physische – Vernichtung des Feindes. Ludendorffs Bemühungen, den Krieg (für den er ab 1916 verantwortlich war) zu radikalisieren, stießen auf gesellschaftliche, politische und militärische Hemmnisse. Im Jahr 1935 fielen seine Ratschläge dann, wie der Historiker Robert Foley schreibt, „auf fruchtbaren Boden“; die Zeit schien reif für eine noch radikalere Entgrenzung des Krieges durch die Nationalsozialisten.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalsozialistische Kriegführung.", "content": "Als bekanntestes Beispiel eines Vernichtungskrieges gilt der Deutsch-Sowjetische Krieg, der am 22. Juni 1941 mit dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion begann. Der Berliner Historiker Ernst Nolte bezeichnete ihn 1963 in einer viel zitierten Formulierung als „ungeheuerlichsten Versklavungs- und Vernichtungskrieg, den die moderne Geschichte kennt“ und grenzte ihn von einem „Normalkrieg“ ab, wie ihn das nationalsozialistische Deutschland etwa gegen Frankreich geführt habe. In seiner 1965 erschienenen Habilitationsschrift \"Hitlers Strategie\" arbeitete Andreas Hillgruber die auf rassenideologischer Grundlage basierenden Motive des NS-Staates zur vernichtenden Kriegführung gegen die Sowjetunion heraus: Später bezeichnete Hillgruber den Charakter des „Unternehmens Barbarossa“ explizit als „beabsichtigten rassenideologischen Vernichtungskrieg“. Das „Unternehmen Barbarossa“ hat als zeitgeschichtliches Beispiel eines Vernichtungskrieges auch Eingang in den historisch-politischen Unterricht an allgemeinbildenden Schulen gefunden. Intensiv diskutiert wurde der Begriff des Vernichtungskriegs in den 1990er Jahren mit Bezug auf die Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung, die das Wort „Vernichtungskrieg“ im Titel trug. Dass es sich beim „Unternehmen Barbarossa“ um einen Vernichtungskrieg handeln würde, hatte Adolf Hitler am 30. März 1941 vor den Generälen der Wehrmacht offen ausgesprochen: Die Ausrichtung des „Unternehmens Barbarossa“ als von vornherein geplanter Vernichtungskrieg beweisen neben den zitierten allgemeinen Vorgaben Hitlers vom 30. März 1941 auch seine am 18. Dezember 1940 erteilte Weisung Nr. 21 sowie die zu dessen Ausführung von der Wehrmacht erarbeiteten Befehle wie der \"Erlaß über die Ausübung der Kriegsgerichtsbarkeit im Gebiet ‚Barbarossa‘\" vom 13. Mai 1941, die \"Richtlinien für das Verhalten der Truppe in Russland\" vom 19. Mai 1941 und die \"Richtlinien für die Behandlung politischer Kommissare\" vom 6. Juni 1941. Die deutschen Richtlinien für die Agrarpolitik in den zu erobernden sowjetischen Gebieten sind eines der extremsten Beispiele für eine Raub- und Vernichtungsstrategie. In einer Besprechung der Staatssekretäre vom 2. Mai 1941 wurde das planmäßige Verhungern der Bevölkerung vorbereitet: Der Überfall auf Polen gilt seit den Arbeiten des deutschen Historikers Jochen Böhler als „Auftakt zum Vernichtungskrieg“ gegen die Sowjetunion 1941.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Beispiele.", "content": "In Publizistik und Forschung werden auch zahlreiche andere Konflikte als Vernichtungskrieg bezeichnet. 1876 verwendete der deutsche Schriftsteller und Historiker Felix Dahn den Begriff erstmals im modernen Sinne: In seinem Historienroman \"Ein Kampf um Rom\" lässt er den byzantinischen Feldherrn Narses seinen Feldzug gegen die Goten darauf abzielen, diese Volksgruppe in Italien vollständig auszutilgen, also einen „Vernichtungskrieg gegen ihr gesamtes Volkstum“ zu führen. Auch für den Dritten Punischen Krieg 149–146 v. Chr., die Varus-Schlacht oder die Indianerkriege der nordamerikanischen Siedler finden sich Belege, die sie als Vernichtungskriege bezeichnen. Der Ethnologe Otto Stoll schrieb 1888 von einem Vernichtungskrieg der spanischen Conquistadores gegen die indigene Bevölkerung. Der ehemalige Mitarbeiter des Militärgeschichtlichen Forschungsamts Joachim Hoffmann bezeichnete in seinem Buch \"Stalins Vernichtungskrieg\" (1995) die sowjetische Kriegführung gegen das nationalsozialistische Deutschland als „Vernichtungskrieg“. Er zitiert als Motto eine Rede Josef Stalins vom 6. November 1941, in der dieser erklärte: Andere Wissenschaftler folgen Hoffmanns Interpretation der Rede nicht, sondern verweisen auf weitere Erklärungen Stalins in den folgenden Monaten, wonach eine Vernichtung Deutschlands keineswegs sein Kriegsziel sei. Hoffmanns Werk als Ganzes wurde mehrheitlich sehr kritisch rezensiert. Von einem „hemmungslosen Vernichtungskrieg“ (Norbert Blüm) oder seiner englischen Entsprechung \"war of extermination\" ist die Rede, wenn von verschiedener Seite das israelische Vorgehen im Nahostkonflikt beschrieben wird. Der in dieser Wortwahl implizierte „Nazi-Vergleich“ gilt als Indiz für sekundären Antisemitismus. In einer Veröffentlichung des Menschenrechtszentrums der Universität Potsdam aus dem Jahr 1998 wird das Vorgehen des guatemaltekischen Militärs im Bürgerkrieg als „unerbittlichen Vernichtungskrieg gegen die eigene Bevölkerung“ bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Vernichtungskrieg ist ein Krieg, dessen Ziel die vollständige Vernichtung eines Staates, eines Volkes oder einer Volksgruppe und die Auslöschung dieser soziopolitischen Entität durch die massenhafte Ermordung der Bevölkerung oder die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage ist. Diese Absicht kann sich sowohl nach außen als auch gegen Teile der eigenen Bevölkerung richten. Ziel ist nicht, wie in anderen Kriegen, die Durchsetzung begrenzter politischer Ziele, etwa die Anerkennung eines Rechtszustandes (wie bei einem Unabhängigkeitskrieg), die Verfügungsgewalt über ein umstrittenes Gebiet (wie bei einem Eroberungs- oder Verteidigungskrieg), oder die vollständige militärische Niederringung des feindlichen Staates.", "tgt_summary": null, "id": 302063} {"src_title": "Sophie von Merenberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Neu-Chitose wurde 1991 geöffnet, um den alten Chitose Flughafen zu ersetzen, der heute eine JASDF-Basis ist. Sein IATA-Code war ursprünglich SPK, der jedoch später in den Stadtcode CTS umgewandelt wurde. Der kleinere Flughafen Okadama in Sapporo hat den IATA-Code OKD. Neu-Chitose wurde 1994 der erste japanische Flughafen, der 24 Stunden am Tag geöffnet hat. Während der 1990er Jahre nannte sich der Flughafen „international“ und hatte regelmäßige Verbindungen nach Europa und Ozeanien. Heute haben die Verbindungen nach Europa aufgehört. Beim Erdbeben am 6. September 2018 kam es zu Schäden an den Check-In-Schaltern. Alle Flüge von und zum Flughafen wurden an diesem Tag gestrichen, nationale Verbindungen wurden am nächsten Tag wieder bedient, internationale Flüge am 8. September.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau des Flughafens.", "content": "Der Flughafen Neu-Chitose liegt in unmittelbarer Nähe zu seinem Vorgänger-Flughafen. Auch das Pistensystem ist mit dem des alten Flughafens verbunden. Östlich des Terminals (Center Building) liegen die zwei Startbahnen des Flughafens. Nördlich existiert ein kleines Frachtterminal und im Westen des Terminals wurde ein neues \"International Terminal\" mit fünf Gates gebaut, das mit dem Center Building über einen Verbindungsgang verbunden ist. Dieses ist an der Seite des alten Chitose-Airport gelegen. Dieser alte Chitose-Aiport verfügt ebenfalls über zwei parallele Start- und Landebahnen. Im Nord-Westen des alten Chitose-Airports liegt eine Airforcebase der JASDF. Sie ist Heimatbasis der Japanese Air Force One. Gegenüber dieser Basis, auf der anderen Seite der alten Start- und Landebahnen (diese sind jetzt nur noch in Verwendung der JASDF) befinden sich Hangars (unter anderem für die ANA).", "section_level": 1}, {"title": "Fluggesellschaften und Ziele.", "content": "Das \"Terminal 1\" wird bedient von Japan Airlines, All Nippon Airways, ANA Wings, Air Do, Skymark, Fuji Dream Airlines, Peach Aviation, Jetstar Japan und Vanilla Air. Das \"International Terminal\" wird bedient von Japan Airlines, All Nippon Airways, Korean Air, United Airlines, Aurora Airlines, China Eastern Airlines, Cathay Pacific, EVA Air, China Airlines, Air China, Jin Air, Hawaiian Airlines, Thai Airways International, T'way Airlines, Spring Airlines, Hong Kong Airlines, AirAsia X, Tianjin Airlines und Air Busan. Im Inland bestehen vor allem Verbindungen nach Tokio-Haneda, Osaka-Kansai und Tokio-Narita. Außerhalb Japans werden überwiegend asiatische Flughäfen wie Taiwan Taoyuan, Incheon oder Hong Kong angeflogen. Darüber hinaus gibt es Flüge nach Guam, Juschno-Sachalinsk und Honolulu.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Der Flughafen kann per Eisenbahn über die Chitose-Linie erreicht werden. Unter dem Inlandsterminal befindet sich der Flughafenbahnhof Neu-Chitose. Von dort fahren alle 15 Minuten Schnellzüge nach Sapporo (jeder zweite Zug verkehrt weiter nach Otaru). Außerdem wird der Flughafen von zahlreichen Regional- und Fernbuslinien angefahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flughafen Neu-Chitose () ist ein Regionalflughafen der japanischen Stadt Chitose in der Präfektur Hokkaidō und liegt etwa sechs Kilometer südlich des Stadtzentrums. Er gilt nach der japanischen Gesetzgebung als Flughafen 2. Klasse und hat ein Passagieraufkommen von jährlich etwa 18 Millionen Passagieren.", "tgt_summary": null, "id": 2007950} {"src_title": "Andreas Castiglioni", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wohnungen.", "content": "Laut DIN 18015-1 Anhang A wird in Deutschland für eine Wohneinheit ohne elektrische Warmwasserbereitung eine Leistung von ca. 15 kVA benötigt, für drei solcher Wohnungen wird laut Diagramm nur ein Leistungsbedarf von ca. 30 kVA vorgesehen. Der Gleichzeitigkeitsfaktor g beträgt ca. 0,67, da keine rechnerische 45 kVA für 3 Wohnungen angesetzt werden. Für zehn Wohneinheiten ergeben sich ca. 55 anstatt 150 kVA (g = 0,37). Bei 100 Wohneinheiten sind nur ca. 110 kVA statt 1500 kVA bereit zu stellen, so dass der Gleichzeitigkeitsfaktor mit g = 0,07 deutlich unter ein Zehntel sinkt. In doppelt logarithmischer Darstellung flacht die zugrunde gelegte Kurve ab. Bei Wohneinheiten mit elektrischer Warmwasserbereitung (z. B. mit Durchlauferhitzer) wird eine Leistung von ca. 34 kVA angesetzt, für 24 Wohnungen aber nur eine Gesamtleistung etwa 140 kVA anstatt 816 kVA eingeplant. Bei dieser Gesamtleistung ergibt sich der Gleichzeitigkeitsfaktor g = 0,18.", "section_level": 1}, {"title": "Laden von Elektroautos.", "content": "Werden Elektroautos zuhause oder am Arbeitsplatz geladen, so erfolgt dies schätzungsweise über eine Dauer von ca. 8 bis 12 Stunden. Die in den verschiedenen Fahrzeugen verbauten Ladegeräte sind sehr unterschiedlich. Einige können nur einphasig laden, wobei an Schuko-Steckdosen der Strom aus Sicherheitsgründen auf 13 A (ca. 2,99kW) begrenzt wird. Auch kann der Ladestrom durch das Fahrzeug wahlweise begrenzt werden, etwa auf 6 oder 8 A (1.380 oder 1.840W). Bei Fahrzeugen mit dreiphasigen Ladegeräten entwickelt sich 11 kW (3× 16 A) zum Standard, 22 kW (3× 32 A) haben nur der Renault Zoe, der Smart Electric Drive als Option und ältere Tesla Model S. Aufgrund der durchschnittlichen täglichen Fahrleistung in Deutschland von ca. 40 km müssen dabei nur ca. 5 bis 10 kWh nachgeladen werden. Je nach der im Fahrzeug möglichen und eingestellten Ladeleistung, kann dies über einen Zeitraum von einer Viertelstunde bis mehreren Stunden erfolgen. Aufgrund der Marktentwicklung werden Erfahrungen mit dem Ladeverhalten der Fahrer und den zeitlichen Überschneidungen noch gesammelt. Im Modellversuch „E-Mobility Allee“ zum Laden von Elektroautos hat Netze BW der Hälfte der Haushalte einer Straße in Ostfildern zehn Elektroautos und die Ladeinfrastruktur zur Verfügung gestellt. Dabei ergab entgegen der Annahme, dass „alle E-Autos nach Feierabend gleichzeitig laden und dadurch das Netz überlasten“, maximal nur fünf Fahrzeuge zeitgleich geladen wurden (Gleichzeitigkeitsfaktor 0,5) und das nur in 0,1% der Zeit. Ein anderes Szenario liegt vor, wenn Elektroautos unterwegs möglichst schnell mit Leistung von 30 bis 200 kW,je nach Fahrzeug, nachgeladen werden sollen. Das Netz der Tesla Supercharger wurde in Version V2 so ausgelegt, dass zwei Anschlüsse sich die 145 kW Leistung eines Gleichrichters des Superchargers teilen. Die Supercharger sind den Fahrzeugen von Tesla vorbehalten. Dem ersten Fahrzeug wird dabei die volle Leistung zugeteilt. Die Ladeelektronik kann diese nur kurzzeitig nutzen, da die Ladeleistung zur Lebensdauerverlängerung der Batterie reduziert wird. Das zweite Fahrzeug bekommt die restliche verfügbare Leistung. Bei Ladestation-Anbietern für alle Marken und Fahrzeuge, etwa Ionity, ist eine Abschätzung der Auslastung schwieriger.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gleichzeitigkeitsfaktor () dient zur Abschätzung, wie stark ein System typischerweise ausgelastet werden wird, um es passend zu dimensionieren. Er beruht auf Erfahrungswerten und Entscheidungen. ", "tgt_summary": null, "id": 1193247} {"src_title": "Schlacht in den Wolken", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft, Abstammung.", "content": "Die Sorte hat ihren Ursprung im Balkan. Gentechnische Untersuchungen ergeben keine eindeutigen Ergebnisse. Einer im Jahre 2001 erfolgten DNA-Analyse nach ist sie ein direkter Nachkomme vom Gelben Muskateller, der zweite Elternteil ist noch unbekannt. Es gibt aber auch ein Untersuchungsergebnis, welches andere Schlüssen zulässt. Dabei ist aber nicht sicher, ob bei den Untersuchungen der gleiche Rosenmuskateller untersucht wurde. Es gibt daher keine einheitliche Meinung dazu. Bereits 1999 stellte sich heraus, dass die kroatische Muskat Ruza Porecki identisch ist.", "section_level": 1}, {"title": "Ampelographische Sortenmerkmale.", "content": "Reife: spät", "section_level": 1}, {"title": "Ertrag.", "content": "Der Ertrag ist sehr gering und unsicher. In Südtirol liegen die Ertragserwartung zwischen 20 und 50 dt/ha. Es gibt auch fruchtbarere Klone und Selektionen, die Weinqualität wird mit diesen allerdings bei weitem nicht erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Ansprüche.", "content": "Lage Rosenmuskateller kann bis in mittelhohe Lagen auf ca. 500 m ü. d. M. in Südtirol gepflanzt werden. Die Sorte braucht luftige, warme Lagen. In hohen Lagen ist die Fruchtbarkeit der Sorte häufig zu gering. Lagen mit verstärkter Taubildung (erhöhter Botrytisbefall) sind für die Sorte zu meiden. Boden Die Sorte sollte auf leichten, sandigen Böden ausgepflanzt werden. Tiefgründige, fruchtbare und dadurch wüchsige Standorte sind für die Sorte nicht geeignet.", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Vorteile Nachteile", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "In Italien, speziell in Südtirol und der Region Friaul-Julisch Venetien, ist die Sorte nur auf kleinen Flächen zu finden (ca. 58 Hektar, Stand 1998). Weiteres in Frankreich (Elsass, ca. 30 Hektar) und in Österreich (Burgenland, ca. 15 Hektar).", "section_level": 1}, {"title": "Wein.", "content": "Nur gut ausgereifte Trauben bringen sehr intensive, fruchtige, aromatische zwiebelschalenfarbige Rotweine. Das Aroma geht stark in Richtung Rosenduft und Gewürze. Die Südtiroler \"Rosenmuskateller\" werden meistens edelsüß ausgebaut und sind in ihrer Jugend sehr blumig. Bei der Lagerung verliert der Wein jedoch seine Duftigkeit. Reichtragende Klone und Selektionen bringen eine deutlich geringere Weinqualität mit mehr Bitterstoffen. Trocken ausgebaute Weine sind meist bitter und von mäßiger Struktur.", "section_level": 1}, {"title": "Synonyme.", "content": "Synonyme 21: Isonzo, Krajinska Tamjanika Crna, Moscata Rossa, Moscato delle Rose Nero, Moscato Rosa, Moscato Rosa del Trentino, Moscato Rosa Di Madera, Moscato Rosato, Moscato Rosso, Moscita Rosa, Muscadel of Roses Black, Muscat des Roses Noir, Muscat Rose, Muskat Crveni, Muskat Ruza, Muskat Ruza Crni, Muskat Ruza Omiski, Muskat Ruza Porecki, Rosenmuskateller, Rosenmuskateller Blauer, Uva Rosa.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tamjanika Crna, bekannt unter dem Synonym Rosenmuskateller, ist eine sehr seltene Rotweinsorte. Sie gehört zur großen Gruppe der Muskatellersorten. In Südtirol wird die Sorte fast ausschließlich als Dessertwein ausgebaut und hat sich damit als Besonderheit einen Namen gemacht. Heute ist der vollmundige, aromatische und komplexe Süßwein mit intensivem Rosenduft eine seltene und gefragte Spezialität. Sie ist eine sehr anspruchsvolle Rebsorte und bringt nur geringe Erträge. Trocken ausgebaute Weine sind meist bitter und von mäßiger Struktur und Qualität.", "tgt_summary": null, "id": 1875076} {"src_title": "Hilfe, ich habe ein Date!", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktionsprinzip.", "content": "Nach einem Schuss expandieren die Gase der Treibladung im Inneren des Schalldämpfers, wodurch sie teilweise entspannt werden, ohne dabei Schallenergie direkt an die Umgebung abzugeben. Um die Energie der Gase möglichst effektiv abzubauen, bevor sie aus dem Schalldämpfer austreten, enthält das Innere von Schalldämpfern in der Regel Bauteile, die den Strom der Gase hemmen. Das können durchbohrte Prallwände, Kammern oder andere, meist geneigte oder spiralig angeordnete Komponenten sein. Es gibt Varianten mit Gummilamellen. Bei guter anfänglicher Dämpfung lässt die Wirkung jedoch zunehmend nach.Frank W. James, Ulrich Eichstädt: \"Flüsterkampagne.\" In: \"Visier, das internationale Waffenmagazin,\" 7/1993, Pietsch + Scholten Verlag, Stuttgart, S. 40 ff. Die Anordnung der Kammern und die Entspannung der Gase über zusätzliche Bohrungen oder Schlitze sind ausschlaggebend bei der Konstruktion eines wirksamen Schalldämpfers. Angepasste Munitionswahl ist bei der Optimierung der schalldämpfenden Wirkung entscheidend. Der Schalldämpfer reduziert allerdings nur die Schallemission, die von den beim Schuss aus der Laufmündung ausströmenden, unter hohem Druck stehenden und explosionsartig expandierenden Gasen ausgeht, die mechanischen Geräusche einer eventuell vorhandenen Nachladeautomatik dagegen werden nicht gedämpft. Der Schallpegel der Mechanik liegt bei Selbstladewaffen um 90 dB, bei vollautomatischen Waffen zwischen 110 und 120 dB. Um diese Geräuschquelle zu unterdrücken, konnte bei einigen schallgedämpften Selbstladewaffen wie bei Versionen der Walther P38 der Selbstlademechanismus blockiert werden.Richard Preuss, Matthias Waage: \"Bitte nicht stören: Schalldämpfer – Geschichte und Technik.\" In: \"Visier, das internationale Waffenmagazin\", 1/2007 Vogt-Schild Deutschland, S. 6 ff. Der Geschossknall von Projektilen, die mit Überschallgeschwindigkeit von 330 m/s und mehr abgefeuert werden, bleibt unbeeinflusst. Um den Überschall-Geschossknall zu vermeiden, muss aus schallgedämpften Waffen Unterschallmunition (auch \"subsonic-Munition\") als speziell laborierte Patronen verschossen werden, oder es werden Kaliber wie die.45 ACP benutzt. Diese hat meist weniger als 330 m/s. Schon für die.22 lfB muss Unterschallmunition benutzt werden. Für die Verwendung von Überschallmunition bedarf es spezieller Anpassungen. Exemplarisch sei hier das Patent für die MP5 SD3-Maschinenpistole genannt. Hier werden die Gase teilweise schon über Bohrungen im Lauf in den Schalldämpfer abgeleitet und so die Geschossgeschwindigkeit auf unter 330 m/s reduziert.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Um das Jahr 1888 waren die militärischen Verbände in Europa dazu übergegangen, Schwarzpulver durch das rauchschwache Pulver zu ersetzen. Auf diese Weise wurde der Vorteil erzielt, dass man den Feind besser beschießen konnte, da die mächtigen Rauchschwaden wegfielen, die bei der Verwendung des Schwarzpulvers entstanden und die oft schon nach kurzer Zeit das Zielen unmöglich machten. Außerdem blieben die bisher durch diese Rauchschwaden weit erkennbaren Schützenlinien dem Auge des Feindes verborgen, was die Gefahr, selbst in gegnerisches Feuer zu geraten, entsprechend verringerte. Diese Verborgenheit war aber nur relativ. Zwar vermochte nun der Rauch dem Feind nicht mehr zu verraten, wo eine Schützenlinie in Tätigkeit getreten war, aber noch verriet der Knall dem Feind die ungefähre Position, von der aus der Schuss abgegeben worden war. Deshalb wurden Mittel und Wege gesucht, um bei der Verwendung der modernen Schusswaffen auch den Knall zu minimieren. Der Erfinder C. A. Aeppli ließ sich 1894 eine Schalldämpferkonstruktion für eine Waffe patentieren. Es folgten mehrere weitere Patente anderer Entwickler, die aber keine nennenswerte Bedeutung erlangten. Dem US-amerikanischen Erfinder Hiram Percy Maxim gelang schließlich 1907/1908 die Fertigung des ersten serienreifen Schalldämpfers, wofür er 1910 das Patent erhielt. Er hatte den Lauf eines Gewehrs vorn mit einem Schraubengewinde versehen, auf das er einen kleinen Apparat anbrachte, der die folgende Funktionsweise hatte: Mit dieser Entwicklung sollte Sportschützen zudem die Möglichkeit gegeben werden, ihr Gehör zu schonen. Dementsprechend wurden die Maxim’schen Schalldämpfer unter der Marke \"Dr. Slush\" auch mit dem Spruch \"The gentlemen's way of target shooting\" beworben; auf deutsch: „Zielscheibenschießen wie ein Gentleman.“ Maxims Firma vermarktete diese Schalldämpfer erfolgreich bis in die 1930er Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzbereiche.", "content": "Schalldämpfer werden im Freien und in Gebäuden eingesetzt. Scharfschützen verwenden sie, um ihren Standort zu verschleiern. Stadtjäger nutzen sie in Deutschland mit Sondergenehmigung, um in Befriedeten Bezirken Geräuschemission und somit Belästigung zu vermeiden. Gründe dafür liegen im Gehörschutz und der geringeren Wildbeunruhigung. Bei Einsätzen von Spezialeinheiten (ohne aktiven Gehörschutz) innerhalb von Räumen, Wohnungen und anderen beengten Örtlichkeiten wird von den Einsatzkräften ein Schalldämpfer benutzt, nicht um ihre Anwesenheit gegenüber ihren Gegnern zu verschleiern, sondern um plötzlicher Taubheit vorzubeugen, die durch Schalldruck innerhalb von geschlossenen Räumlichkeiten entstehen kann. Somit verhindert ein Schalldämpfer weniger die Bekanntgabe von Kräften am Einsatzort, sondern sorgt vielmehr für das Aufrechterhalten von Kommunikation, dem Gehör für die taktische Vorgehensweise und allgemein der Gesundheit. Vor allem aus diesen Gründen ist beim Militär und in anderen Sicherheitsbereichen mit einem zunehmenden Einsatz schallgedämpfter Waffen zu rechnen. Beginnend mit Scharfschützenwaffen und später ausgeweitet auf andere Handfeuerwaffen, will z. B. das U.S. Marine Corps nur noch Entwicklungen mit integriertem oder nachrüstbarem Schalldämpfer bei Neubeschaffungen berücksichtigen.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtslage.", "content": "Die rechtlichen Grundlagen zum Erwerb und Besitz von Schalldämpfern unterscheiden sich international und zum Teil auch noch einmal national erheblich. Während sie in Skandinavien und Großbritannien seit langem zur Standardausrüstung vieler Jäger gehören, sind sie anderorts vollständig verboten.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Schalldämpfer sind in Deutschland – anders als beispielsweise Zielfernrohre – im waffenrechtlichen Erlaubnisverfahren der zugehörigen Waffe gleichgestellt. Bei Verwendung an erlaubnispflichtigen Waffen sind somit der Erwerb und der Besitz von Schalldämpfern durch Privatpersonen ebenso erlaubnispflichtig. Als ein den wesentlichen Teilen einer Schusswaffe gleichgestellter Gegenstand (WaffG, Anlage 1, Ziffer 1.3 in Verbindung mit § 4 und § 10 Abs. 1) oder eines Wechselsystems sind damit eine Erwerbserlaubnis bzw. ein Eintrag in der Waffenbesitzkarte des Schützen erforderlich. Analog sind Schalldämpfer für so genannte „freie Waffen“ (Luftdruckgewehr etc.) vom vollendeten 18. Lebensjahr an auch ohne Waffenbesitzkarte frei erwerbbar. Zu berücksichtigen ist allerdings auch die jeweilige Ländergesetzgebung. So ist das Anbringen von Schalldämpfern an der Mündung in einigen deutschen Bundesländern, etwa in Hamburg, ausdrücklich verboten, in anderen dagegen, z. B. Hessen, nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Liberalisierung seit 2007.", "content": "Schalldämpfer waren ursprünglich mit wenigen Ausnahmen, wie z. B. Stadtjägern, der behördlichen Nutzung vorbehalten. Ausgehend von der EU-Richtlinie „Lärm“ (2003/10/EG) und der darauf basierenden deutschen Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrationsArbSchV) aus dem Jahr 2007, die u. a. vorschreibt, dass extrem lauter Lärm, der schon bei sehr kurzer Einwirkzeit bleibende Gehörschäden verursacht, am Entstehungsort bekämpft werden muss, kam es durch Klagen und Änderungen in der behördlichen Verwaltungspraxis zu einer schrittweisen Liberalisierung des Jagd- und Waffenrechts bezüglich des Besitzes und der Verwendung von Schalldämpfern bei Jagd. Nachdem Förster und andere Berufsjäger bereits zuvor erfolgreich Ausnahmegenehmigungen für Schalldämpfer erhalten hatten, wies die bayerische Staatsregierung im Jahr 2015 die nachgeordneten Behörden an, ihre Genehmigungspraxis zu ändern und jedem Jäger nach einem entsprechendem Antrag eine Genehmigung für den Erwerb von Schalldämpfern zu erteilen. Zahlreiche andere Länder folgten zwischenzeitlich dem bayerischen Modell. Mit Stand von Dezember 2018 erlauben folgende Bundesländer allen Jägern Erwerb und Verwendung von Schalldämpfern bei der Jagd: Die Landesregierung in Sachsen-Anhalt beabsichtigt eine Liberalisierung der Schalldämpfer-Erwerbs. Regelmäßig verweigert werden entsprechende Schalldämpfer-Anträge in den drei Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg sowie in Thüringen.", "section_level": 3}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich sind der Kauf und der Besitz von Schalldämpfern gemäß § 17 (Verbotene Waffen) des österreichischen Waffengesetzes (WaffG) grundsätzlich verboten. Gemäß § 17 Abs. 3a WaffG jedoch kann ein Arbeitgeber den Nachweis erbringen, dass Gemäß einer Waffengesetznovelle des Nationalrats sind Jäger ab dem 1. Jänner 2019 vom ansonsten weiterhin gültigen Schalldämpfer-Verbot ausgenommen und dürfen auf ihren jagdlich geführten Schusswaffen Schalldämpfer verwenden, sofern nicht die Landesjagdgesetze die Jagd mit Schalldämpfer verbieten.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "In der Schweiz sind der Erwerb, das Übertragen und das Verbringen ins schweizerische Staatsgebiet von Schalldämpfern gemäß Waffengesetz Artikel 4.2a (Definition) und Artikel 5.1g (Verbot) verboten, außer man ist im Besitz einer Kantonalen Ausnahmebewilligung, welche zumeist nur bei Nachweis des Bedarfs eines Schalldämpfers genehmigt wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Schalldämpfer, in Deutschland offiziell auch \"Mündungssignaturreduzierer\" genannt, ist im Bereich der Waffentechnik eine an Mündung der Schusswaffe befindliche Vorrichtung zur Reduktion der Schallemissionen und des Mündungsfeuers. Sie existieren als auf die Mündung aufschraub- bzw. aufklemmbare Zusatzausrüstung und, deutlich seltener, als fest integrierter Bestandteil des Laufs (z. B. bei der HK MP5 SD). ", "tgt_summary": null, "id": 582238} {"src_title": "Tropische Wirbelsturmwarnsignale in Hongkong", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "Der Helmspecht ist auf Grund seiner Größe, seines schwarz-weiß gezonten Gesichtes und des auffallend verlängerten roten Schopfes nahezu unverwechselbar. Auch seine Lautäußerungen sind so charakteristisch, dass Verwechslungen auszuschließen sind. Helmspechte sind mit maximal 49 Zentimetern Körperlänge und einem Gewicht von bis zu 350 Gramm nur geringfügig kleiner und leichter als Schwarzspechte. Wie bei allen Dryocopus-Arten sind die Weibchen kleiner und leichter, beim Helmspecht ist dieser Größenunterschied mit bis zu 15 Prozent recht auffallend. Helmspechte wirken im Sitzen ausgesprochen lang und schlank, vor allem der Hals erscheint sehr dünn. Das Körpergefieder ist bis auf einen individuell verschieden großen weißen Bereich an den Basen der äußeren Armschwingen sowie der Handschwingen schwarz. Dieses Schwarz ist je nach Gefiederzustand stumpf holzkohlefarben oder glänzend, bei unterschiedlichem Lichteinfall auch metallisch irisierend. Der Rücken wirkt etwas heller und erscheint manchmal leicht grau-schwarz geflockt. Adulte Spechte tragen in beiden Geschlechtern eine leuchtend rote, nach hinten zu einem spitz zulaufenden, etwas aufgerichteten Schopf ausgebildete Federhaube. Über das Auge zieht sich eine schmale, schwarze Augenmaske, die oben schmal, unten jedoch breit weiß gerandet ist; die untere weiße Begrenzung verläuft über den gesamten seitlichen Hals und seitlichen Vorderrücken und ist bei den meisten Unterarten mit der Weißzeichnung des Unterflügels verbunden. Der Schnabel ist mit bis zu sechs Zentimetern sehr lang, auf der Oberseite dunkel schiefergrau, auf der Unterseite zu deutlich heller. Die Schnabelspitze ist dunkelgrau bis schwarz. Die Iris beider Geschlechter ist gelborange. Die vierzehigen schiefergrauen Füße sowie das Laufbein sind weiß geringelt. Im Flug wirkt dieser Specht bis auf die weißen Gesichtsabzeichen und die breite Weißzeichnung des Unterflügels schwarz. Der Distanzflug der Helmspechte verläuft bei sehr tief durchgezogenen Flügelschlägen weitgehend geradlinig. Weibchen sind etwas kleiner, Stirn und Wangen sind bei ihnen grau-gelblich gestreift, der rote Schopf ist nicht in diesem Ausmaß verlängert wie bei den Männchen. Der rote Bartstreif, der bei den Männchen am unteren Schnabelansatz beginnt und sich bis zum Halsansatz fortsetzt, fehlt bei den Weibchen. Jungvögel sind matter gefärbt, die Schwarztöne spielen leicht ins Bräunliche – ansonsten ähnelt das Jugendgefieder dem Weibchengefieder; am Ende des ersten Lebensjahres mausern Jungvögel ins Adultgefieder. Der Helmspecht könnte bei ungenügenden Sichtbedingungen mit dem Elfenbeinspecht verwechselt werden; wahrscheinlich sind die angeblichen Sichtungen des Elfenbeinspechtes in Arkansas auch auf solche Verwechslungen zurückzuführen. Abgesehen von der Größe ist jedoch der Elfenbeinspecht durch die breite Weißzeichnung auf Nacken und Rücken, die schwarze Kappe und den langen, elfenbeinfarbenen Schnabel gut gekennzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Lautäußerungen.", "content": "Der Helmspecht ist eine akustisch sehr auffällige Spechtart. Er verfügt über eine große Anzahl unterschiedlicher Rufe und Ruffolgen, die jedoch individuell recht verschieden und schwer transkribierbar sind. Am charakteristischsten ist die häufig mit \"Kiieh\"... \"kiii\"... \"kiih\" umschriebene Ruffolge. Sie beginnt mit einigen abgesetzten, länger gezogenen Einzelelementen und steigert sich schneller und höher werdend zu einem grellen und lauten Stakkato. Die Strophe besteht aus bis zu zwanzig Einzelrufen und ist sexuell und territorial motiviert. Häufig sind auch \"Wuuk\"- oder \"Chuuk\"-Rufe zu hören. Die Trommelwirbel des Helmspechtes sind relativ langsam, sodass die Einzelschläge gut wahrnehmbar sind; die mit relativ langen Intervallen vorgetragenen Wirbel sind vor allem im Spätwinter und frühen Frühjahr zu hören.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet.", "content": "Die äußerst nordöstlichen Brutgebiete dieser Spechtart liegen in Nova Scotia und New Brunswick. Nach Westen hin ziehen sie sich über die Waldgebiete Südkanadas fort und erreichen in British Columbia den Pazifik. Nach Süden hin brütet die Art in Küstenwäldern und Bergregionen von Washington, Ontario südwärts bis Mittelkalifornien sowie in Teilen Montanas, Nevadas, Idahos, Wyomings und Utahs. Im Osten sind geeignete Habitate von Südkanada bis Florida besiedelt, nach Westen hin liegt die Verbreitungsgrenze am Ostrand der Great Plains, in die der Helmspecht nur entlang einiger bewaldeter Flusstäler eindringt. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in den feuchten Waldgebieten des Südostens. Der Helmspecht ist in Bezug auf die Baumzusammensetzung seiner Brut- und Nahrungsbiotope nicht wählerisch, wohl aber, was deren Altersstruktur anbelangt. Er benötigt alte, hochstämmige Nadel- oder Laubwälder, die einen gewissen Anteil von Bäumen in ihrer Zerfallsphase aufweisen. Ebenso müssen stehendes oder liegendes Totholz sowie vermodernde Baumstumpen vorhanden sein. Hohe Brutdichten in Gewässernähe deuten auf eine gewisse Affinität zu feuchten Biotopen hin. Helmspechte brüten vom Meeresniveau bis in montane Regionen über 2000 Metern. Die Siedlungsdichte ist sehr unterschiedlich. In optimalen Habitaten, wie etwa den Hartholzauen in Arkansas können Helmspechtreviere weniger als 50 Hektar umfassen, meist sind sie jedoch bedeutend ausgedehnter. Die Durchschnittsgrößen liegen bei 500 Hektar, suboptimale Reviere erstrecken sich über mehr als 10 Quadratkilometer.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Gattung \"Dryocopus\" umfasst nach heute nicht unumstrittener Ansicht acht Arten großer bis sehr großer Hackspechte von meist schwarzer, beziehungsweise schwarz-weißer Gefiederfärbung. Bei den meisten ist das Scheitelgefieder verlängert und rot gefärbt. Vier Spechte dieser Gattung haben ihr Hauptverbreitungsgebiet in der neotropischen, zwei in der paläotropischen und je eine in der nearktischen beziehungsweise in der paläarktischen Faunenregion. \"Dryocopus pileatus\" bildet eine Superspezies mit dem Linienspecht (\"D. lineatus\") und dem Schwarzbauchspecht (\"D. schulzi\"). Überschneidungen der Brutgebiete bestehen nicht. Neue molekulargenetische Untersuchungen legen eine taxonomische Revision der offenbar paraphyletischen Gattung \"Dryocopus\" nahe. Für die fünf nearktischen/neotropischen, bisher \"Dryocopus\" zugezählten Großspechte steht als ältester Gattungsname \"Hylatomus\" zur Verfügung. Er wurde 1858 von Spencer Fullerton Baird für den Helmspecht eingeführt. Es werden bis zu vier Unterarten beschrieben, allgemein anerkannt sind jedoch nur \"D. p. abieticola\" (Bangs 1898) und die Nominatform \"D. p. pileatus\" (Linnaeus 1758) Die Vertreter der in den nördlichen und nordwestlichen Verbreitungsgebieten brütenden Unterart \"D. p. abieticola\" sind etwas größer und weisen häufiger Grauzeichnungen auf Kehle und Brust auf. Bei ihnen ist auch die Grauflockung des Rückengefieders deutlicher als bei den geringfügig kleineren, auf der Oberseite einheitlich schwarz wirkenden Vögeln der Nominatform. Die Brutgebiete von \"D. p. pileatus\" liegen östlich und südöstlich von Kansas und reichen ostwärts bis zur Atlantikküste und südwärts bis Florida und an die Golfküste.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung und Nahrungserwerb.", "content": "Helmspechte ernähren sich überwiegend von waldbewohnenden Ameisen, insbesondere von Vertretern der Rossameisen (\"Camponotus\" sp.) und Waldameisen (\"Formica\" sp.) sowie von Larven von holzbohrenden Käfern. Andere Insekten wie Fliegen, Läuse oder Raupen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Daneben werden in geringerem Ausmaß Früchte, Nüsse, Samen und Beeren aufgenommen. Helmspechte suchen ihren Lebensraum sowohl am Boden als auch im Stamm- und Astbereich systematisch nach geeigneten Nahrungsobjekten ab. Dabei werden Insekten sowohl von der Oberfläche aufgelesen, unter Rindenabschnitten durch oberflächliches Aufhämmern und Wegstemmen von Rindenstücken erbeutet sowie durch großflächige und tiefgreifende Hackarbeit freigelegt. Beim Nahrungserwerb spielt die lange, spitz zulaufende, mit klebrigem Speichel feucht gehaltene Zunge eine wesentliche Rolle, die weit in die Gänge von Beutetieren vordringen kann. Über die Verwendung von Schmieden und die Anlage von Nahrungsdepots ist nichts bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Brutbiologie.", "content": "Helmspechte werden am Ende ihres ersten Lebensjahres geschlechtsreif, doch sind Brutpaare, bei denen sich beide Partner im zweiten Kalenderjahr befinden, selten, die meisten stehen in ihrem dritten Kalenderjahr oder sind älter. Der Helmspecht führt wahrscheinlich eine monogame Dauerehe. Neben Rufreihen und Trommelwirbeln bilden Schauflüge, ritualisierter Höhlenbau und Höhlenzeigen die wichtigsten Balz- und Paarbildungselemente. Die Nisthöhle wird im Spätwinter und Frühjahr in verschiedenen Nadel- und Laubbäumen angelegt. Im Norden des Verbreitungsgebietes überwiegen Nadelbäume wie Douglasfichte, Hemlocktanne oder Purpur-Tanne, im Süden stehen eher Laubbäume wie Eichen, Ulmen oder Sycamoren (vor allem \"Platanus occidentalis\") im Vordergrund. Bevorzugt werden tote oder geschädigte Bäume, doch ist die Art imstande, die Nisthöhlen auch in gesundes Holz zu schlagen. Die Höhlen werden von beiden Geschlechtern in mächtigen Bäumen, fast ausschließlich in Höhen über 15 Metern, angelegt. Das Einflugloch ist hochoval, die Maße liegen bei 5,5 × 4,5 Zentimetern. Meist besteht ein Vollgelege aus vier (1–6) reinweißen Eiern mit einer durchschnittlichen Größe von 33 × 24 Millimetern. Legebeginn der südlichsten Populationen ist bereits Anfang März, in nördlichen beziehungsweise höher gelegenen Brutgebieten im April und Anfang Mai. Es liegen nur wenige Angaben zur Brutdauer vor, die auf eine Spanne zwischen 15 und 18 Tagen schließen lassen. Während der ersten 8 Tage werden die Nestlinge fortwährend von einem Elternteil, meist dem Weibchen, gehudert, später schlüpfen die fütternden Eltern nur zur Futterübergabe ein; in der letzten Woche der etwa 28–32 Tage dauernden Nestlingszeit füttern die Eltern am Einflugloch. Die Führungszeit dauert bis in den Frühherbst, erst dann löst sich der Familienverband auf. Über das Jugenddispersal ist nur wenig bekannt; Beobachtungen in Oregon deuten auf nur kleinräumige Zerstreuungswanderungen hin.", "section_level": 1}, {"title": "Bruterfolg und Lebensdauer.", "content": "Soweit bekannt, scheint der durchschnittliche Bruterfolg der Art relativ hoch zu sein. In Oregon flogen aus 83 Prozent der 42 untersuchten Nester Jungspechte aus, der Bruterfolg lag bei 2,26 Individuen/Brutpaar. In Alberta ergab ein etwas größeres Sample noch günstigere Zahlen: Von 104 Nestern flogen aus 97 Junge aus (93,3 Prozent); 2 Junge aus 29 Nestern und 3 Junge aus 68 Nestern. Zur Lebensdauer liegen nur wenige Daten vor. Etwa 60 Prozent der Jungvögel überlebt das erste Kalenderjahr. Zwei nestjung beringte Vögel wurden nach mehr als 9 Jahren wiedergefunden.", "section_level": 2}, {"title": "Bestandssituation und Gefährdung.", "content": "Zurzeit wird die Gesamtpopulation der Art auf etwa 1 Million Individuen geschätzt. Seit 1966 sind in den westlichen und nordwestlichen Brutgebieten wesentliche Bestandszunahmen zu verzeichnen. Vor allem forstwirtschaftliche Maßnahmen und das Nachlassen des Jagddrucks werden dafür verantwortlich gemacht. Insbesondere werden Bäume später gefällt, sodass sie größere Stammdurchmesser erreichen können. In vielen Staatsforsten werden lebende und tote Bäume mit einem Stammdurchmesser über 50 Zentimeter nicht mehr entnommen. Dem gegenüber stehen Bestandsabnahmen vor allem im Südosten des Verbreitungsgebietes, die auf eine generelle Verringerung der Waldbedeckung seit den 70er Jahren zurückzuführen sind. Hauptprädatoren des Helmspechtes sind verschiedene Greifvögel wie etwa Habicht, Rundschwanzsperber oder Rotschulterbussard sowie große Eulen wie der Virginia-Uhu oder der Streifenkauz. Ruhende und brütende Vögel sowie Nestlinge beziehungsweise Gelege werden von Eichhörnchen, Mardern und baumkletternden Schlangen wie etwa der Erdnatter erbeutet. Die direkte Verfolgung hat in den letzten Jahrzehnten stark nachgelassen, spielt jedoch noch immer eine gewisse Rolle. Wichtigere bestandsminimierende Faktoren sind jedoch Eingriffe in den Lebensraum wie Abholzung, Straßenbau sowie bergbauliche Aktivitäten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Helmspecht (\"Dryocopus pileatus\", Syn.: \"Hylatomus pileatus\") ist eine Spechtart aus der Gattung \"Dryocopus\" innerhalb der Unterfamilie der Echten Spechte (Picinae). Wenn, wie zurzeit anzunehmen ist, Kaiserspecht und Elfenbeinspecht ausgestorben sind, ist diese in Nordamerika weit verbreitete Spechtart der größte Specht des Kontinents. Er ist nahe mit dem paläarktischen Schwarzspecht verwandt. Helmspechte sind Hackspechte, die sich von verschiedenen großen Ameisenarten sowie von Larven holzbohrender Käferarten ernähren. Bis auf meist kleinräumige Ausgleichsbewegungen sind Helmspechte sehr standorttreu und verlassen auch in strengen Wintern das Brutgebiet nicht. Wie der heimische Schwarzspecht ist der Helmspecht ein wichtiger Höhlenlieferant: Aufgegebene Brut- und Schlafhöhlen werden von einer Reihe von Vogelarten, aber auch von Säugetieren und Reptilien genutzt. Der Helmspecht diente Walter Lantz als Vorlage zur Cartoon-Figur Woody Woodpecker.", "tgt_summary": null, "id": 2171430} {"src_title": "Alphatristromavirus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Strecke.", "content": "Die in Kapspur (1067 mm) verlegte Sagami-Linie ist 33,3 km lang, eingleisig und mit 1500 V Gleichstrom elektrifiziert. Sie bedient 18 Bahnhöfe, wobei Zugkreuzungen an zehn Zwischenstationen möglich sind; die Höchstgeschwindigkeit beträgt 85 km/h. Südlicher Ausgangspunkt ist der Bahnhof Chigasaki an der Tōkaidō-Hauptlinie. Die Strecke verläuft nordwärts und überquert zunächst den Nebenfluss Oide, ehe sie bei Samukawa das Sagami-Tal erreicht. Dem Ostufer des Flusses folgend, kreuzt sie sich mit der Schnellfahrstrecke Tōkaidō-Shinkansen und der Odakyū Odawara-Linie. Nach Shimonizo entfernt sie sich vom Fluss, überquert das Sagamino-Plateau und endet am Bahnhof Hashimoto im Sakai-Tal.", "section_level": 1}, {"title": "Züge.", "content": "Nahverkehrszüge fahren während der morgendlichen und abendlichen Hauptverkehrszeit alle 15 Minuten, tagsüber alle 20 Minuten, spätabends im Halbstundentakt. Während der Hauptverkehrszeit fahren einzelne Züge von Hashimoto aus weiter auf der Yokohama-Linie nach Hachiōji und zurück. Auf der südlichen Hälfte der Strecke, zwischen Chigasaki und Atsugi, führt JR Freight sporadisch Güterverkehr durch.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Dezember 1917 gründeten lokale Unternehmer die Bahngesellschaft Sagami Tetsudō mit dem Ziel, den Abbau von Kies am Sagami-Fluss zu fördern. Der Kiestagebau bei Kawasamukawa begann 1919, wobei das dort abgebaute Material zunächst mit einer temporären Pferdebahn nach Chigasaki befördert wurde, um dort auf Güterzüge der Tōkaidō-Hauptlinie verladen zu werden. Nach knapp zweijähriger Bauzeit folgte am 28. September 1921 die Eröffnung der Strecke von Chigasaki über Samukawa nach Kawasamukawa. Am 10. Mai 1922 nahm die Sagami Tetsudō eine Zweigstrecke von Samukawa zu einem weiteren Tagebau bei Shinomiya in Betrieb. Nach dem Großen Kantō-Erdbeben am 1. September 1923 war der Zugverkehr rund einen Monat lang unterbrochen. Die Sagami Tetsudō verlängerte die Strecke in mehreren Etappen: am 1. April 1926 von Samukawa nach Kurami, am 15. Juli 1926 von Kurami nach Atsugi und am 29. April 1931 von Atsugi nach Hashimoto. Andererseits legte sie am 1. November 1931 die Zweigstrecke von Samukawa nach Kawasamukawa still. Im November 1935 kam auf der Sagami-Linie der erste dieselelektrische Triebwagen Japans zum Einsatz, am 15. Januar 1936 verkehrten einzelne Züge erstmals auf der Yokohama-Linie weiter nach Hachiōji. Während des Pazifikkriegs führte die Sagami Tetsudō im Auftrag der Kaiserlich Japanischen Marine Gütertransporte auf der Zweigstrecke nach Shinomiya durch, wo eine Lebensmittelfabrik stand. Um den kriegswichtigen Güterverkehr zu rationalisieren, verstaatlichte das Eisenbahnministerium die Sagami-Linie. Es entschädigte das Unternehmen mit 3,9 Millionen Yen und führte ab 1. Juni 1944 den Betrieb selbst durch. Gleichzeitig kürzte es die Shinomiya-Zweigstrecke um einen halben Kilometer, sodass sie nur noch bis Nishi-Samukawa reichte. Die ab 1949 zuständige Japanische Staatsbahn stellte am 1. Oktober 1954 den Personenverkehr auf der Zweigstrecke nach Nishi-Samukawa ein, nahm diesen aber am 15. November 1960 wieder auf. Nachdem der Abbau von Kies am Sagami 1964 verboten worden war, nahm das Güterverkehrsaufkommen markant ab. Die letzten von Dampflokomotiven gezogenen Personenzüge verkehrten im Sommer 1965, der Güterverkehr wurde am 25. März 1965 ebenfalls vollständig auf Dieselbetrieb umgestellt. Da die Sagami-Linie durch damals vergleichsweise dünn besiedeltes Gebiet führte und große Verluste erwirtschaftete, war sie zu Beginn der 1970er Jahre von der Stilllegung bedroht. Diese konnte jedoch abgewendet werden, da sich die westlichen Vorstädte Yokohamas in das Sagami-Tal auszudehnen begannen und somit eine größere Nachfrage entstand. Aus Rationalisierungsgründen legte die Staatsbahn am 31. März 1984 die Zweigstrecke von Samukawa nach Nishi-Samukawa sowohl für Güter- als auch Personenverkehr still. Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging die Sagami-Linie am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR East über, während JR Freight nun für den Güterverkehr zuständig war. Am 16. März 1991 wurde die gesamt Strecke elektrifiziert. Aufgrund eines großflächigen Stromausfalls nach dem Tōhoku-Erdbeben 2011 ruhte der Betrieb zwei Wochen lang, da die Sagami-Linie im Gegensatz zu anderen Strecken damals kein eigenes Umspannwerk hatte und auf die Stromzufuhr von Tepco angewiesen war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sagami-Linie (jap., \"Sagami-sen\") ist eine Eisenbahnstrecke auf der japanischen Insel Honshū, die von der Bahngesellschaft JR East betrieben wird. Sie führt durch das Sagami-Tal in der Präfektur Kanagawa. Dabei verbindet sie die westlich von Yokohama gelegenen Städte Chigasaki und Sagamihara miteinander.", "tgt_summary": null, "id": 1503429} {"src_title": "Oda Krohg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde im Jahr 1841 von 18 preußisch-lutherischen Auswandererfamilien in den Adelaide Hills, 17 km von Hahndorf, gegründet. Diese waren wenige Monate zuvor mit dem Auswandererschiff \"Skjold\", von Hamburg kommend, am 28. Oktober 1841 im Hafen von Adelaide angekommen. Ein Teil der Auswanderer gründete Bethany im Barossa Valley. Am 4. Mai 1842 hielt Pastor Gotthard Daniel Fritzsche, der Anführer der Gruppe, einen Gottesdienst im Freien ab. Dabei zitierte er aus der Bibel (II. Buch Chronik, Kapitel 20, Vers 26), \"Am vierten Tage aber kamen sie zusammen im Lobethal; denn daselbst lobten sie den Herrn.\" Deshalb erhielt die neu gegründete Siedlung den Namen Lobethal. Wie Bethany wurde auch Lobethal als Hufendorf nach typischer schlesischer Art angelegt. Die lange Hauptstraße wurde Mühlstraße (Mill Road) genannt. Obwohl der Ort seit seiner Gründung gewachsen ist, sind die Hufenteilungen zum Teil noch heute zu erkennen. Erstes nennenswertes Industrieunternehmen war die FW Kleinschmidt's Brauerei, welche jedoch nach etwa 20 Jahren ihre Produktion wieder einstellte und sich auf den Hopfenanbau konzentrierte. Hopfen wurde dann auch eines der wichtigsten Wirtschaftsgüter in Lobethal. Ein wichtiges Unternehmen war auch die \"Onkaparinga Woollen Company\", die bis vor einigen Jahren Textilprodukte produzierte, die in ganz Australien sehr bekannt waren. Es gab auch eine Ziegelei und ein Fruchttrockenwerk. 1917 wurde der Ortsname durch ein Gesetz in Tweedvale geändert, um gegen die Rolle von Deutschland im Ersten Weltkrieg zu protestieren. 1935 wurde wieder der alte Name Lobethal eingeführt. In den 1930ern versuchte man eine Motorsportveranstaltung zu etablieren, den Großen Preis von Australien, diese verlor aber bald an Bedeutung. Ein Teil der Gebäude um die Kirche besteht noch heute. Darunter eines, in dem sich das erste lutherische theologische Priesterseminar etablierte. Die Gebäude werden heute als Archiv und als Museum genutzt; dort ist auch die Bibel von 1641, die einst Pastor Fritzsche gehörte, ausgestellt (Lutheran Church Complex). Eine besondere Tradition ist das Lobethal-Licht (The Lights of Lobethal), ein weihnachtliches Lichterspielfest, das jährlich viele Besucher anzieht. Ein weiteres Museum ist in der alten Textilfabrik. Dort ist eine Kleidungs-Ausstellung zu besichtigen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lobethal ist eine Ortschaft in South Australia (Südaustralien) mit 2135 Einwohnern. Sie gehört zur Hauptstadt Adelaide und liegt ca. 33 km vom Stadtzentrum entfernt im Verwaltungsgebiet Adelaide Hills Council.", "tgt_summary": null, "id": 1002839} {"src_title": "Goldfieber (1982)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Veranstaltungen.", "content": "Der Kopfbau und die große Halle des Museums dienen auch als Eventlocation. Zu den weit über München hinaus bekannten Veranstaltungen im \"MVG Museum\" gehört seit 2012 die Braukunst Live!.", "section_level": 1}, {"title": "Tram- und Busshuttle.", "content": "An Öffnungstagen des MVG Museums verkehren zwei Sonderlinien, der Bus O7 und die Tram E7. Die Tram E7 fährt von 11 bis 17 Uhr im 30-Minuten-Takt von der Haltestelle MVG Museum zum Knotenpunkt Max-Weber-Platz. Es verkehren in der Regel zwei Kurse, von welchen einer, nach Verfügbarkeit, mit einem historischen Trambahntyp (P/p) befahren wird. Haltestellen der Tram E7 sind MVG Museum (Bus O7) – Chiemgaustraße (nur Richtung Max-Weber-Platz) – Giesing (U2/S3/S7/O7) – Werinherstraße – St.-Martins-Platz – Ostfriedhof – Regerplatz – Rosenheimer Platz (S1-S4, S6-S8) – Wörthstraße – Ostbahnhof (S1-S4, S6-S8, RB, RE, M, IC, U5; nur Richtung MVG Museum) – Haidenauplatz (nur Richtung MVG Museum) – Grillparzerstraße (nur Richtung MVG Museum) – Flurstraße (nur Richtung MVG Museum) – Max-Weber-Platz und zurück Der Bus O7 fährt von 11 bis 17 Uhr im 30-Minuten-Takt von der Haltestelle MVG Museum zum Bahnhof Giesing. Zur Langen Nacht der Münchner Museen verkehrt der Bus O7 im 15-Minuten-Takt ab Giesing weiter über die Haltestellen Anzinger Straße (Volkssternwarte) und Ostbahnhof (U5 / Tram E7 / S / RE / RB / IC / M) zur Endhaltestelle Odeonsplatz (U3/U4/U5/U6/ Bus 90-94). Die Buslinie O7 wird vom Verein Omnibus-Club München e.V. mit Oldtimern gefahren. Haltestellen der Buslinie O7 sind die Haltestelle MVG Museum und Giesing (ohne Zwischenhalte).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das MVG Museum der Münchner Verkehrsgesellschaft ist ein öffentliches Verkehrsmuseum zur Darstellung des historischen und modernen öffentlichen Personennahverkehrs in München. Auf einer Fläche von über 5000 Quadratmetern sind rund 25 historische Straßenbahnen, Omnibusse und Arbeitsfahrzeuge ausgestellt. Die Straßenbahnen sind auf zwei durch die komplette Halle führenden Gleisen aufgereiht. Zu jedem Fahrzeug werden auch die „Lebensläufe“ dargestellt. Außerdem sind über 150 Schautafeln und weitere Exponate zu sehen, wie etwa ein U-Bahn-Simulator in einem originalen B-Wagen aus den 1980er-Jahren, mehrere Trambahnfahrschalter, historische Gemälde, ein kleines Kino und eine Modellstraßenbahnausstellung. Das MVG Museum befindet sich in einem aufgelassenen Teil der denkmalgeschützten Trambahn-Hauptwerkstätte in der Ständlerstraße 20 in Ramersdorf. Es wurde am 28. Oktober 2007 eröffnet. Geöffnet ist es an zwei Sonntagen pro Monat.", "tgt_summary": null, "id": 1034532} {"src_title": "Yvonne Useldinger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zeichnerische Bestimmung der Teilpunkte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mit den Strahlensätzen.", "content": "Sind die Strecke formula_17 und der Teilpunkt formula_5 gegeben, so findet man den vierten harmonische Punkt formula_10 (genauer: den 4. Punkt, der mit diesen 3 Punkten zusammen eine harmonische Teilung ergibt) mit Hilfe der Strahlensätze gemäß der nebenstehenden Zeichnung: Ist der Teilpunkt formula_10 gegeben, verfährt man analog in umgekehrter Reihenfolge. Ist das Teilverhältnis formula_42 vorgegeben, muss man den Punkt formula_31 so wählen, dass formula_44 erfüllt ist. formula_5 ergibt sich dann als Schnittpunkt der Gerade formula_46 mit formula_40.", "section_level": 2}, {"title": "Mit Winkelhalbierenden eines Dreiecks.", "content": "Sind formula_48 die Punkte eines nicht gleichschenkligen Dreiecks, so schneiden die Innenwinkelhalbierende und Außenwinkelhalbierende im Punkt formula_28 zwei Punkte formula_3 aus der Geraden formula_40 aus, sodass die Punkte formula_3 die Strecke formula_17 harmonisch im Verhältnis formula_54 der an formula_28 anliegenden Dreiecksseiten teilen (s. Bild). Der Beweis benutzt den Satz über den Kreis des Apollonios. Man beachte, dass formula_56 sein muss, s. oben. Weitere zeichnerische Verfahren zur Bestimmungen des 4. harmonischen Punktes findet man hier.", "section_level": 2}, {"title": "Rechnerische Bestimmung der Teilpunkte.", "content": "\"Rechnerisch\" ergibt sich die Länge der Strecke formula_57, wenn formula_7 und der Teilpunkt formula_5 gegeben sind, aus der Formel: Führt man auf der Geraden durch formula_7 Koordinaten formula_69 so ein, dass formula_70 ist, so ergibt sich die einheitliche Formel \"Beispiele\" harmonisch liegender Zahlen:", "section_level": 1}, {"title": "Beziehung zum harmonischen Mittel zweier Zahlen.", "content": "Die letzte Gleichung lässt sich so umformen: D. h., das \"harmonische Mittel\" der beiden Koordinaten formula_74 ist gleich 1. Begriffe wie \"zwischen, innen, außen, Längen, Abstände\", die typisch für einen angeordneten Körper mit einer Metrik sind, werden bei dieser Definition nicht benötigt. Die harmonische Lage ist insbesondere also auch für die affine/projektive Gerade über den komplexen Zahlen oder einem endlichen Körper definiert.", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinerung.", "content": "Die obige Koordinatisierung (formula_70) ist im \"affinen\" Fall auch über einem beliebigen Körper möglich, sodass die Beziehung formula_80 weiterhin gilt. Schließt man die affine Gerade \"projektiv\" durch das Symbol formula_81 ab und rechnet mit formula_81 in „üblicher“ Weise, so gilt auch in diesem Fall die Formel zwischen formula_74 und die vier Punkte formula_84 liegen harmonisch, d. h. formula_85. Die Bedeutung der harmonischen Lage von vier kollinearen Punkten besteht darin, dass es immer eine involutorische projektive Abbildung der Gerade auf sich gibt, die zwei (der vier Punkte) fest lässt und die beiden anderen vertauscht. In der obigen Darstellung erzeugt die lineare Abbildung, die formula_86 fest lässt und formula_87 auf formula_88 abbildet, eine solche Involution. In inhomogenen Koordinaten bewirkt sie: formula_89 (Spiegelung am Nullpunkt). D. h.: formula_7 sind fix und formula_3 werden vertauscht. Es gilt allgemein: Und: Weitere harmonische Punktepaare: Für formula_93, ist das Doppelverhältnis formula_94. Es gilt:", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion des 4. harmonischen Punktes.", "content": "Sind drei Punkte formula_97 auf einer Geraden einer projektiven Ebene gegeben, so lässt sich der vierte harmonische Punkt mit formula_78 folgendermaßen konstruieren: Man beachte: Die Konstruktion findet in einer \"projektiven\" Ebene statt, d. h., je zwei Gerade schneiden sich. \"Bemerkung:\" Der \"Beweis\" der Unabhängigkeit der Konstruktion des vierten harmonischen Punktes von der Wahl der Hilfspunkte ergibt sich in der ersten affinen Variante aus den Strahlensätzen oder einfacher in der zweiten affinen Variante (Konstruktion des Mittelpunktes) daraus, dass 1) sich in einem Parallelogramm die Diagonalen halbieren und dass 2) bei Parallelprojektion der Mittelpunkt einer Strecke in den Mittelpunkt der Bildstrecke übergeht. Damit ist formula_6 unabhängig von der Wahl der Punkte formula_131.", "section_level": 2}, {"title": "Konstruktion des 4. harmonischen Punktes mit Hilfe eines Kreises.", "content": "Eine weitere affine Variante der Konstruktion des 4. harmonischen Punktes verwendet einen \"Kreis\" (Zirkel) und das \"Lotefällen\" (Geodreieck): Es seien die drei affinen kollinearen Punkte formula_97 so gegeben, dass formula_5 zunächst zwischen formula_7 liegt. Gesucht ist der 4. harmonische Punkt formula_10 (außen). Nähert sich formula_5 einem der Punkte formula_7, so auch formula_10. Ist formula_153, so ist formula_154 und formula_10 der Fernpunkt der Gerade formula_100. Der \"Beweis\" ergibt sich aus der Ähnlichkeit der Dreiecke formula_157. (Man beachte, dass man nur die Gleichung formula_158 beweisen muss. Das Doppelverhältnis ist dann automatisch −1, da formula_5 innerhalb und formula_10 außerhalb der Strecke formula_17 liegt!) Aus der Ähnlichkeit folgt zunächst die Gleichung: Diese Gleichung und die Konstruktionsvorschrift (s. Bild) treten auch bei der Spiegelung an einem Kreis auf. (Die Spiegelung am Einheitskreis wird mit komplexen Zahlen durch formula_163 beschrieben.) Bei der Spiegelung am Kreis formula_136 (s. Bild) werden die Punkte formula_3 vertauscht und formula_7 sind Fixpunkte (Jeder Punkt des Kreises bleibt fest!). Falls der Punkt formula_5 \"nicht zwischen\" den Punkten formula_7 liegt, konstruiert man mit Hilfe des Thaleskreises den Berührpunkt formula_143 der Tangente formula_144 durch formula_5 an den Kreis formula_136. Das Lot formula_141 von formula_143 auf formula_100 liefert den 4. harmonischen Punkt formula_10. (Im Bild muss man einfach formula_10 und formula_5 vertauschen.) Die hier beschriebene Methode zur Konstruktion des 4. harmonischen Punktes ist ein affiner Sonderfall der folgenden Aussage:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die harmonische Teilung bezeichnet in der Geometrie ein besonderes Lageverhältnis von \"vier Punkten\" auf einer Geraden. So liegen vier Punkte formula_1 harmonisch, wenn die Strecke formula_2 durch zwei Punkte formula_3 innen und außen (s. Bild) so geteilt wird, dass für die Teilstrecken die Beziehung Die rechte Seite kann nie 1 werden. Also darf formula_5 nie der Mittelpunkt formula_6 von formula_7 sein. Liegt formula_5 rechts von formula_6, so liegt formula_10 rechts von formula_11. Liegt formula_5 links von formula_6, so liegt formula_10 links von formula_15. ", "tgt_summary": null, "id": 1837735} {"src_title": "Hesen Zîrek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Budget.", "content": "Saudi-Arabien gab im Jahr 2011 ungefähr 59,09 Mrd. US-Dollar (42,51 Mrd. Euro) für seine Verteidigung aus, im Internationalen Vergleich belegte das Königreich damit Platz 5. Der Anteil seiner Wehrausgaben liegt regelmäßig zwischen 10 % und 14 % des Bruttonationaleinkommens. Damit ist Saudi-Arabien, fiskalisch betrachtet, eines der am stärksten militarisierten Länder der Erde. Laut der Stockholm International Peace Research Institute führte das seit 2005 aufgestockte saudische Militärbudget dazu, dass statistisch gesehen im Nahen Osten am meisten in Sicherheit investiert wurde. Im Jahr 2004 betrug das Militärbudget noch etwa 18,8 Milliarden US-Dollar (12,87 Mrd. Euro), im Jahr 2005 25 Mrd. US-Dollar (17,12 Mrd. Euro). Von 2004 auf 2007 ist damit eine Steigerung um 12,70 Mrd. US-Dollar (8,70 Mrd. Euro) zu erkennen. In den Jahren 2006 und 2007 hat das Königreich Rüstungskäufe in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar getätigt. Es wird erwartet, dass die Summe mit dem Ablauf des Jahres 2008 auf 86,5 Milliarden US-Dollar steigt. Budget im regionalen Vergleich Das Militärbudget des Königreiches ist in der Region (Stand: 2011) das mit Abstand größte, wie folgende Tabelle aufzeigt: Zwischen dem Militärbudget Saudi-Arabiens und dem Land mit dem nächsthöheren Militärbudget, der Türkei, liegt mit 13 Mrd. US-Dollar eine relativ hohe Summe, was die saudischen Streitkräfte als Kunde für Rüstungskonzerne besonders interessant macht. 2016 lag das Budget bei über 82 Milliarden US-Dollar. Damit besaß das Königreich nach den USA und China die höchsten Militärausgaben weltweit. Dies entspricht 13,7 % des BIP Anteils, gemessen am BIP steht es auf Weltrangliste 1. Der primäre Grund für das überdurchschnittlich hohe Militärbudget Saudi-Arabiens ist laut Experten die Befürchtung der Regierung, der königlichen Familie Saud, dass eine militärische Niederlage die bereits angespannte innenpolitische Lage verschlechtern und zu einem Sturz der Monarchie und damit der Dynastie der Al Saud führen könnte. Diese Meinung deckt sich mit der Tatsache, dass die Regierung seit Jahren massiv und konstant in den inneren Sicherheitsapparat investiert.", "section_level": 1}, {"title": "Führung.", "content": "Kronprinz Sultan ibn Abd al-Aziz Al Saʿud bekleidete vom 21. Oktober 1962 bis zu seinem Tod am 22. Oktober 2011 das Amt des \"Minister für Verteidigung und zivile Luftfahrt\" (Verteidigungsminister) und war der Generalinspekteur des Königreiches. In dieser Funktion stattete er das Militär des Königreichs durch Waffengeschäfte mit den USA, Großbritannien und Frankreich aus. Ein Großteil von Prinz Sultans Wohlstand soll aus Provisionen staatlicher Waffengeschäfte kommen. Sein Stellvertreter war sein Bruder Abd al-Rahman bin Abdul Aziz Al Saʿud, der älteste Sohn des Kronprinzen Chalid Ibn Sultan Abd al-Aziz Al Saʿud ist seit 2001 Assistent des Stellvertreters und militärischer Führer der Streitkräfte. Den alleinigen militärischen Oberbefehl über die Streitkräfte hat der absolut herrschende König und Premierminister Salman ibn Abd al-Aziz. Er besitzt die alleinige Vollmacht, Krieg und Frieden zu erklären sowie den Generalstabschef, die Minister und die Kommandeure der Teilstreitkräfte zu berufen oder zu entlassen. Die Gouverneure der Landesprovinzen (\"manatiq\") und die ihnen unterstehenden Kommandeure der Nationalgarde für die jeweilige Provinz können ebenfalls nur vom König berufen und entlassen werden. Jeder Befehlshaber einer Teilstreitkraft und der Direktor des Geheimdienstes müssen in regelmäßigen Treffen dem König, dem Innenminister und dem Kronprinzen sowie deren Beratern Bericht erstatten. Die Führung der Streitkräfte in der Verfassung Die Führung der Streitkräfte ist in der saudischen Verfassung verankert, so heißt es in Artikel 60: In Artikel 61 heißt es: Die Gewaltenteilung des Königs über das Militär ist wie auch über den Staat nicht begrenzt, daher kann der König Befehle erteilen, ohne diese mit jemandem besprechen oder abstimmen zu müssen, und er ist niemandem eine Erklärung oder Rechenschaft für Befehle oder Absichten schuldig. Oberstes sicherheitspolitisches Gremium ist ebenfalls der König, er besitzt die alleinige und uneingeschränkte (absolute) Vollmacht über die Polizei, den Geheimdienst (al-Muchabarat al-'Amma) und das Militär. Alle Verträge für Rüstungsimporte müssen vom König genehmigt werden. Amtierender Verteidigungsminister ist Mohammad bin Salman Al Saud.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und aktuelle Situation.", "content": "In den 1930er-Jahren zeigte Abd al-Aziz ibn Saud, der Staatsgründer, wenig Interesse am Aufbau eines saudischen Sicherheitsapparats und verließ sich in dieser Hinsicht auf die in der Region anwesenden britischen Einheiten. Das saudische Militär wurde nach einer politischen Auseinandersetzung Saudi-Arabiens mit den Briten mit Hilfe des US-amerikanischen Verbündeten seit dem Beginn des Ölbooms in den 1940er-Jahren stark ausgebaut. Die guten Beziehungen der USA zu Saudi-Arabien beruhten dabei vor allem auf denen zwischen dem saudischen Königshaus und der amerikanischen Mineralölgesellschaft Aramco. Die USA und Saudi-Arabien unterzeichnen im Februar 1945 einen Vertrag über eine Militärbasis im Persischen Golf, zur Palästina-Frage und ein Militärbündnis. Seitdem gelten die USA als engster Verbündeter des Königreiches. An den militärischen Handlungen der Arabisch-Israelischen Kriege nahm das Königreich nicht teil; es unterstützte aber die gemeinsame Sache der Araber durch massive finanzielle Hilfe an die Palästinenser-Organisationen sowie durch zeitweilige Reduzierung der Erdöllieferungen in die westliche Welt unter König Faisal, siehe: Ölkrise. Dennoch blieben die guten wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen Saudi-Arabiens zum Westen prinzipiell erhalten. Obwohl die saudischen Streitkräfte mit Ausnahme des Zweiten Golfkrieges bisher nicht an Kampfeinsätzen im Ausland teilgenommen haben, ist die Unterstützung der arabischen Nachbarn Israels im Nahostkonflikt eine Konstante der saudischen Sicherheitspolitik. Saudi-Arabien befindet sich seit 1948 (Palästinakrieg) mit Israel offiziell im Kriegszustand, der \"Staat Israel\" wird weiterhin nicht anerkannt, Politische Kontakte beider Länder gibt es nicht, weswegen Israel Rüstungsexporten an Saudi-Arabien kritisch gegenübersteht. So versuchten die USA 1978, Saudi-Arabien gegen Lieferung von F-15-Kampfflugzeugen Stationierungsorte fernab des Roten Meeres abzuhandeln, was jedoch fehlschlug. Mit den Stützpunkten in \"Turaif\", \"Guraiet\" und \"Tabuk\" besitzt Saudi-Arabien drei Stützpunkte in unmittelbarer Nähe zu Israel, saudische Flugzeuge benötigten für die Strecke von Tabuk nach Eilat weniger als sechs Minuten. Trotz der politischen Spannungen zwischen dem Königreich und Israel setzt Saudi-Arabien sich für eine Friedensinitiative im Nahostkonflikt ein. In den 1980er-Jahren beabsichtigte das saudische Militär, den deutschen Kampfpanzer Leopard 2 zu kaufen. Trotz Zusage von Bundeskanzler Helmut Schmidt und Franz Josef Strauß kam das Geschäft nicht zustande, die Widerstände erwiesen sich als zu groß. Die darauffolgende Bundesregierung unter Helmut Kohl hielt an ihrem 1983 gefassten Beschluss fest, das Waffensystem nicht an einen potentiellen Gegner Israels zu liefern. Trotzdem ist die Bundesrepublik Deutschland ein wichtiger Waffenlieferant Saudi-Arabiens, neben den verschiedenen Maschinengewehren im Bestand der saudischen Streitkräfte ist vor allem der Panavia Tornado, der Eurofighter und das MLRS sowie das inzwischen ausgemusterte LARS-Raketensystem mit deutscher Produktionsbeteiligung zu erwähnen. 1981 kaufte Saudi-Arabien in einem hoch dotieren Rüstungsabkommen moderne AWACS-Luftüberwachungsflugzeuge aus den USA. Im Zweiten Golfkrieg kämpfte Saudi-Arabien gegen den Irak, so auch in der Schlacht um Chafdschi, die mit einem Sieg der saudischen Streitkräfte endete. Im Juli 2007 teilte die US-Regierung mit, die saudischen Streitkräfte weiter mit Waffensystemen im Wert von 20 Milliarden US-Dollar aufrüsten zu wollen. Das Paket für die saudischen Streitkräfte umfasst nach US-Angaben Raketen, Frühwarnsysteme, Waffen für Luftwaffe und Marine sowie andere Systeme zur Bekämpfung „nicht-konventioneller Bedrohungen“. Um sicherzustellen, dass Saudi-Arabiens Militär technologisch nicht mit Israel gleichzieht, wird die Rüstungshilfe der USA an Israel von 24 auf 30 Milliarden Dollar für die nächsten zehn Jahre aufgestockt. US-Senator Joseph Biden warnte dennoch, dass die Waffen die Sicherheit Israels bedrohen könnten. Bush solle nicht versuchen, „mit Waffenverkäufen eine umfassende und schlüssige Strategie für die Region“ zu ersetzen. Bush aber gab an, dass er seinen „saudischen Freunden“ vertraue. Hierfür erhielt er vom saudischen König einen Ehrenorden. Während die Opposition im israelischen Parlament den Handel kritisierte, sagte der israelische Premierminister Ehud Olmert, dass dieser Handel „verständlich“ und „in Ordnung“ sei. Neben Israel galt lange Zeit der Iran als potentieller Gegner des Königreiches. So unterstützte Saudi-Arabien im Ersten Golfkrieg den Irak unter Saddam Hussein mit immensen finanziellen Mitteln. Hierfür waren nationalistische, religiöse und wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend. Die Besuche der Außenminister – vor allem des saudischen Kronprinzen Abdullah in Teheran – und der Besuch des iranischen Staatspräsidenten Chatami in Riad im Jahre 2001 besiegelten die Normalisierung der Beziehungen. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadineschad hat am 1. März 2007 zum ersten Mal Saudi-Arabien besucht und sich in Riad mit König Abdullah getroffen. Das Treffen dauerte acht Stunden, dabei soll das politische Klima zwischen den beiden Regierungen verbessert worden sein und nach Aussage des iranischen Präsidenten sei man sich einig in „zentralen Fragen“. Das größte Hindernis zwischen tiefgreifenderen Beziehungen beider Länder sind die religiösen Differenzen zwischen Sunniten und Schiiten sowie die Tatsache, dass Saudi-Arabien nach wie vor ein wichtiger wirtschaftlicher und militärischer Verbündeter der USA in der Region ist, während der Iran sich als erklärter Gegner der USA sieht. Ende 2007 lud die saudische Regierung Mahmud Ahmadineschad zur Haddsch ein, dabei sollen auch politische Themen besprochen worden sein. Beide Länder machten anschließend klar, dass sie auf „friedliche Koexistenz“ setzen. Die saudische Regierung sagte, dass sie gemeinsam mit den anderen Golfstaaten einen Militärschlag gegen den Iran vermeiden und in der Angelegenheit des Iranischen Atomprogrammes schlichten will. Ahmadineschad ist der erste schiitische Führer, der in der Geschichte Saudi-Arabiens von Sunniten zur Haddsch eingeladen wurde. Bei den Unruhen in Bahrain marschierten 1000 saudische Soldaten im Nachbarland ein um die dortige Regierung zu unterstützen. Bei den Kampfhandlungen wurde ein saudischer Soldat getötet. Im Syrischen Bürgerkrieg unterstützte die Luftwaffe Saudi-Arabiens die USA bei Bombardierungen gegen Stellungen der Terrororganisation „Islamischer Staat in Syrien.(Nicht im Irak)“", "section_level": 1}, {"title": "Nukleare Ambitionen.", "content": "Das Königreich zählt zu den Ländern, deren Atomwaffenbesitz oder die Absicht zur Entwicklung als ungesichert gilt, siehe: Atommacht: Ungesichert. Offiziell hat das Land weder ein ziviles noch ein militärisches Atomprogramm, hat aber die Absicht, ein ziviles aufzunehmen. Hilfsgelder und Investitionen fließen vom saudischen Verteidigungsministerium in die pakistanische Rüstungsindustrie. Weitgehend gesichert ist eine Beteiligung von Saudi-Arabien, die das pakistanische Atom-Programm „zu einem nicht unerheblichen Teil finanziert hat“. Inoffiziell werden von 50 % gesprochen. Frühere, direkte Kontakte zu Abdul Kadir Khan sind nachgewiesen. In welchem Ausmaß die saudischen Streitkräfte Zugriff auf die pakistanischen Nuklearwaffen haben, ist unklar. Mit der CSS-2 und der Ghauri, haben die Streitkräfte Trägersysteme, die auch für nukleare Sprengköpfe geeignet wären.", "section_level": 2}, {"title": "Teilstreitkräfte.", "content": "Die Soldaten des saudischen Militärs werden meist von US-amerikanischen Ausbildern im Rahmen der USMTM (United States Military Training Mission), die ihren Hauptsitz in Taif hat, ausgebildet und trainiert. Das U.S. Army Corps of Engineers arbeitet an militärischen und zivilen Projekten in Saudi-Arabien. Das Königreich bezieht über die Hälfte seiner Rüstungskäufe aus den USA. Seit dem Jahr 2003 ist Saudi-Arabien der mit Abstand größte Kunde der US-Waffenindustrie.", "section_level": 1}, {"title": "Bodenstreitkräfte.", "content": "Das saudische Heer (, ) hält 75.000 Mann an Bodentruppen im aktiven Dienst, die Reservistenzahl beläuft sich auf 20.000. Hinzu kommen 30.000 Mann paramilitärische Truppen sowie die königliche Wache mit 2.000 Mann. Einige Verbände sind mit der Nationalgarde verflochten. Kommandeur der Bodenstreitkräfte ist \"Salih al-Muhaia\". Zusammen mit \"Chalid bin Sultan\" leitete er die saudischen Bodenstreitkräfte bei deren Operationen im Zweiten Golfkrieg. Er nahm im Mai 2007 ebenfalls an einem Treffen zwischen dem saudischen Verteidigungsminister, dem Kronprinzen Sultan, mit hohen türkischen Militärs und dem türkischen Verteidigungsminister Mehmet Vecdi Gönül in Dschidda teil. Der größte Stützpunkt der Bodenstreitkräfte ist der \"König-Abdulaziz-Stützpunkt\" nördlich von Riad. Ein Vertrag für den Kauf von ABC-Abwehrfahrzeugen mit der Rheinmetall Landsysteme GmbH wurde unterzeichnet. Die 20. Brigade der saudischen Bodenstreitkräfte ist mit 290 155-mm-Panzerhaubitzen und 570 AMX-10P-Schützenpanzern ausgestattet. Die Bodenstreitkräfte verfügen über 702 Artilleriegeschütze, darunter die M109, und über ca. 10.050 gepanzerte Fahrzeuge (inkl. Nationalgarde) sowie den Fuchs-Spürpanzer aus deutscher Produktion, ca. 1.370 Kampfpanzer, darunter 575 M1A2S Abrams, 320 AMX-30, 450 M60 Pat. (wird ausgemustert) und 1.130 Schützenpanzer Piranha III 8x8. Die Panzer der AMX-Reihe wurden teilweise mit schweren Luftabwehrsystemen aufgerüstet. Des Weiteren besitzt das Heer 100 \"Al-Fahd Infantry fighting vehicle\" und 200 \"Al-Faris\", in Saudi-Arabien von der \"Abdallah Al Faris Company for Heavy Industries\" hergestellte Schützenpanzer für Heer und Nationalgarde. Derzeit besitzt das Heer zwei Kampfpanzer des Typs Al-Khalid; bei positiver Resonanz wird eine Aufstockung um 150 Stück erwartet. Im August 2007 wurde der türkische Rüstungskonzern \"FNSS\" beauftragt, an 300 der 1750 M113 der saudischen Streitkräfte eine Kampfwertsteigerung durchzuführen. Der Auftrag hat für die türkische Rüstungsindustrie einen Wert von über 200 Millionen US-Dollar. Im Oktober 2007 wurden 180 Kampfpanzer des Typs T-90 aus Russland bestellt. Am 2. Juli 2011 wurde bekannt, dass der deutsche Bundessicherheitsrat einem Export deutscher Leopard 2A7+ nach Saudi-Arabien zustimmt. Nach Presseinformationen des Magazins Der Spiegel ist ein Verkauf von 200 Einheiten geplant. Die Waffenlieferung stieß auf erhebliche Kritik, wobei auf schwere Menschenrechtsverstöße Saudi-Arabiens und auf die Niederschlagung der Demokratiebewegung im benachbarten Bahrain verwiesen wurde. Auch innerhalb der schwarz-gelben Regierungskoalition ist dieser Waffenexport nicht unumstritten. Im Januar 2015 wurde das Geschäft von der Bundesregierung gestoppt mit der Begründung, dass die Region zu instabil sei. In Saudi-Arabien werden seit 1969 Sturmgewehre des Typs G3 von Heckler und Koch in Lizenz produziert. Seit 2012 wird auch das Nachfolgemodell HK G36 in Lizenz produziert. Im Dezember 2012 verteidigte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel Rüstungslieferungen nach Saudi-Arabien. Die Landstreitkräfte sind wie folgt strukturiert:", "section_level": 2}, {"title": "Dienstgrade und Abzeichen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Luftstreitkräfte.", "content": "Die saudischen Luftstreitkräfte (,, RSAF), verfügen nach den israelischen über die zweitstärksten Luftstreitkräfte im Nahen Osten. Sie wurden 1950 gegründet und mit Hilfe der US-Streitkräfte ausgebildet. Sie besitzt mit \"Turaif\", \"Guraiet\" und \"Tabuk\" Stützpunkte in der Nähe zu Israel, mit Riad, Dhahran und \"Hafar al Batin\" in der Nähe zum Irak und Kuwait und mit \"Chamis Muschait\" einen Stützpunkt in der Nähe zum Jemen. Das Rückgrat der RSAF ist heute der F-15 Eagle (diverse Baureihen, siehe Hauptartikel) und der Panavia Tornado, die Tornados der RSAF sind kampfwertgesteigert. Die Luftstreitkräfte sind in der Lage, das eigene Territorium, die angrenzenden Binnenmeere, den Persischen Golf und das Rote Meer vollständig zu überwachen. Für die Logistik benutzt die RSAF unter anderem die C-130 Hercules. Eine Unterabteilung der RSAF ist die \"RSADF\" (Royal Saudi Air Defence Force), eine Luftabwehreinheit. Die RSAF bestellte verschiedene Waffen in den 1990er Jahren, einschließlich, Sea-Eagle-Anti-Schiffsraketen sowie Lasersysteme zur Steuerung von Raketen und Freifallbomben. Insgesamt dienen 34.000 Soldaten in den Luftstreitkräften und Luftabwehrstreitkräften, die über insgesamt 725 Kampfflugzeuge und Kampfhubschrauber (u. a. Apache AH-64 D, gehören zu den Landstreitkräften) und 42 Transportflugzeuge verfügen. Des Weiteren hat sie 3050 Abwehrraketen, darunter die MIM-104 Patriot und das Artillerieraketensystem MLRS, aber auch russische, pakistanische und chinesische Mittelstreckenraketen wie z. B. die CSS-2-Mittelstreckenrakete mit einer Reichweite von 2650 km oder die Ghauri II (Pakistan) mit einer Reichweite von 2300 km. Die saudischen Streitkräfte signalisierten Interesse an der sich noch in der Entwicklung befindenden Langstreckenrakete \"Ghauri III\" mit einer Reichweite von 4000 km und an der Dong-Feng 4 mit einer Reichweite von 4760 km. 1998 kauften die saudischen Luftstreitkräfte das \"Peace-Shield\"-System („Friedensschild“) vom amerikanischen Rüstungshersteller Raytheon. Das System erlaubt der RSAF die Verwaltung ihrer luft- und bodengestützten Ressourcen. Es enthält ein zentrales Kommandozentrum \"(Central Command Operations Center)\", regionale Zentren, weiträumiges Radar und eine Reihe von Synchronisierungsprojektoren. Das Primärziel des Systems ist es, die Effizienz der Luftstreitkräfte einschließlich der Luftabwehr zu erhöhen. 2002 wurde das System generalüberholt und mit weiteren 17 Radarstationen ausgebaut. 2003 wurde das HSN (High-Speed Network, „Hochgeschwindigkeitsnetzwerk“) eingeführt und das System weiter verbessert, so dass es die neuesten und schnellsten Netzwerkprotokolle (IEEE 802, Q/p Virtual LAN (VLAN), Quality of Service (QoS) standards usw.) unterstützt. Zur Luftüberwachung wird unter anderem das Airborne Warning and Control System (AWACS) vom US-Unternehmen Boeing eingesetzt. Die \"India-Daily\" schrieb im März 2005, es gebe eine Verteidigungsallianz zwischen Pakistan und Saudi-Arabien und Pakistan dürfe das AWACS der Saudis mitbenutzen. Am 18. August 2006 haben die saudischen Luftstreitkräfte, als Ersatz für ehemals 110 Northrop F-5, einen Vorvertrag für den Kauf von 72 Eurofighter Typhoon unterzeichnet. Der Preis für die 72 Maschinen betrage 6,39 Milliarden Euro. Analysten schätzten, dass einschließlich der Waffen sowie Wartung und Training der Gesamtauftrag ein Volumen von etwa 20 Milliarden Euro (in Kaufkraft von 2009) hat. Die Auslieferung begann im September 2009. Des Weiteren wurde der Storm Shadow bestellt, die genaue Anzahl steht noch nicht fest. Der Marschflugkörper wurde bereits an den Tornados der saudischen Luftwaffe getestet. Im April 2007 wurde bekanntgegeben, dass die RSAF mit verbesserten Versionen der F-16 Fighting Falcon ausgerüstet werden soll (dazu kam es jedoch nicht, es wurden dafür 2011 weitere F-15 geordert), auch das AWACS der RSAF soll aktualisiert werden. Die Forderung Israels, diesen Handel nicht durchzuführen, wurde seitens der USA (Bush-Regierung) abgelehnt. Im Oktober 2007 bestellte die RSAF 150 Kampfhubschrauber des Typs Mil Mi-35 aus Russland, in dem Jahr liefen auch Verhandlungen mit Frankreich über den Kauf von Rafale-Kampfflugzeugen. Zum Kauf kam es jedoch nicht. Am 6. Januar 2008 bestätigte EADS die Auslieferung von zunächst drei Tankflugzeugen A330 MRTT an die RSAF. Die Bestellung wurde im Juli 2009 um drei weitere Flugzeuge erweitert. Das Navigations- und Zielsystem LANTIRN an den F-15 der RSAF wird aufgerüstet und mit dem neuen Sniper XR Targeting Pods von Lockheed-Martin aus den USA ergänzt. Die Kosten hierfür betragen 220 Millionen US-Dollar. Am 14. Januar 2008 wurde endgültig bekannt gegeben, dass die RSAF 900 Nachrüstsätze präzisionsgelenkte Munition vom Typ Joint Direct Attack Munition aus den USA, primär von Boeing, bestellt hat (120 Millionen US-Dollar). Dies wurde zwischen der saudischen Regierung und der US-Regierung beschlossen. Der US-Kongress hat die Transaktion genehmigt.", "section_level": 2}, {"title": "Marine.", "content": "Die saudische Marine (\"Royal Saudi Navy, RSNF\") wurde 1974 gegründet. Der erste Golfkrieg unter König Fahd gab Anlass, die Marine aufzurüsten, dies geschah vor allem mit Hilfe Frankreichs und der USA. Inzwischen verfügt das Königreich über eine der stärksten Marinen der Region, in ihr dienen insgesamt 15.500 Soldaten. Die Saudi-Arabische Marine hat derzeit (Stand: 2004) Am 14. Juni 2000 kaufte die RSNF das Verwaltungssystem C3 (Command, Control, and Communications) aus US-Produktion für 257 Millionen US-Dollar. Drei Fregatten der saudischen Marine (Al-Riyad-Klasse) sind mit schweren Luftabwehrsystemen bestückt, zur Bewaffnung gehören VLS-Zellen für Aster 15 Flugabwehrraketen (SAMs), Crotale SAMs, Exocet-Flugkörper gegen Seeziele (SSM), zwei 20-mm-Geschütze und ein 100-mm-Geschütz. Die Fregatten verfügen zudem über Stealth-Fähigkeiten. Auf den Fregatten können bis zu 10 t schwere Helikopter (z. B. NH90 oder Eurocopter Dauphin) mitgeführt werden. Die Schiffe der RSNF sind mit AGM-84-Harpoon-Seezielflugkörpern mit einer Reichweite von bis zu 220 km, mit Exocet MM40 und mit Otomat MK2 mit einer Reichweite von 185 km ausgestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalgarde.", "content": "Die \"königliche Nationalgarde\" (\"Royal Saudi National Gard (SANG\")), auch „White Army“ („Weiße Armee“) genannt, unterstützt im Inland die Polizei, z. B. bei der Durchsetzung des in Saudi-Arabien geltenden Versammlungsverbots. So wurde die White Army in der Vergangenheit des Öfteren eingesetzt, um Proteste und Aufstände gegen die Regierung oder die Königliche Familie Saud niederzuschlagen. Des Weiteren wird sie zum Anti-Terror-Schutz eingesetzt und schützt die heiligen Städte Mekka und Medina. Eine Unterabteilung von ihr schützt die königliche Familie. Die Nationalgarde umfasst zurzeit rund 125.000 Mann, davon waren 2005 ca. 57.000 Soldaten im aktiven Dienst. Sie hat über 1200 Light Armored Vehicle-25, über 1000 V150 und über 1300 M113. Des Weiteren hat sie Transporthubschrauber des Typs Blackhawk, Bell 212, und Kawasaki Vertol 107. Ihr Kommandeur ist Badr bin Abdul Aziz, stellvertretend für den Kronprinzen.", "section_level": 2}, {"title": "RSSMF.", "content": "The \"Royal Saudi Strategic Missile Force \" (RSSMF) ist die fünfte Teilstreitkraft Saudi-Arabiens. Die Hauptwaffe der RSSMF sind chinesische Dongfeng-Raketen, die einen konventionellen Sprengkopf tragen (2150 kg) und über eine Reichweite von 2800 km verfügen. Sie wurden im Jahr 1987 unter Umgehung des Raketentechnologie-Kontrollregime beschafft. Ihr Kommandeur ist Jarallah Alaluwayt.", "section_level": 2}, {"title": "Antikorruptionskampagne 2017.", "content": "Im Rahmen einer Antikorruptionskampagne in Saudi-Arabien wurden im November 2017 unter anderem der Chef der Nationalgarde, Prinz Mutaib bin Abdullah, und der Marinekommandant Admiral Abdullah al-Sultan verhaftet. Den Verhafteten wird die Veruntreuung von öffentlichen Geldern im Umfang von mindestens 100 Milliarden US-Dollar vorgeworfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Streitkräfte des Königreiches Saudi-Arabien (, ) sind die Streitkräfte des Königreichs Saudi-Arabien. Sie gelten nach den Streitkräften Israels und den Türkischen Streitkräften als das schlagkräftigste Militär des Nahen Ostens. ", "tgt_summary": null, "id": 2453651} {"src_title": "Hauptverwaltung Seepolizei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Gehäuse ist rechtsgewunden und eiförmig (daher auch der zweite Name: Eiförmige Schlammschnecke). Das Gewinde ist klein, die Mündung ist eiförmig erweitert. Die 4–4,5 Windungen nehmen rasch aber relativ gleichförmige an Höhe und Breite zu. Die Außenlinie ist leicht konvex. Es ist hellbraun bis gelboliv gefärbt. Die Gehäuseform zeigt eine große innerartliche Variabilität. Die Schale ist dünn, der dunkel gefleckte Körper des Tieres scheint durch die Schale durch. Die Länge des Gehäuses beträgt etwa 20–25 mm, die Breite 14–17 mm und die Mündung ist bis 19 mm hoch.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Vermehrung: Die Tiere sind wie alle Vertreter der Schlammschnecken Zwitter, besitzen aber getrennte Geschlechtsöffnungen. Die Eier werden in gallertigen Schnüren an Hartsubstrat, Steinen, Holz oder Wasserpflanzen abgelegt. Die Entwicklung erfolgt über dotterreiche Eier aus denen fertige kleine Tierchen schlüpfen. Die Tiere werden etwa 1 Jahr alt. Die Kopulation und Eiablage erfolgt ab März. Respiration: Durch Bewegungen der Mantelmuskeln können die Tiere ihre Dichte verändern und schnell an die Wasseroberfläche steigen oder sich auch rasch absinken lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Verbreitung.", "content": "Die Art ist in Europa seit dem Pleistozän nachgewiesen. Sie lebt in Altwässern, Bächen, langsam fließenden Bereichen von Flüsse und in Seen. Sie lebt in erster Linie von Grünalgen, Diatomeen und Detritus. In den Alpen kommt sie auf bis 2800 m Höhe vor. Sie ist paläarktisch verbreitet und kommt sogar auf Island vor, fehlt aber in Südspanien und Südgriechenland. Sie ist in den geeigneten Habitaten recht häufig.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Arten.", "content": "Die Ohrschlammschnecke (\"Radix auricularia\") kann den Extremformen von \"R. balthica\" sehr ähnlich sein. Allerdings ist hier der Außenrand des Gehäuses konkav gewölbt. Diese Art hat auch meist ein stark umgebogenen Innenrand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gemeine Schlammschnecke, auch Eiförmige Schlammschnecke (\"Radix balthica\"), ist eine europäische Wasserlungenschnecke aus der Familie der Schlammschnecken (Lymnaeidae). Die Art erscheint in der Literatur unter verschiedenen wissenschaftlichen Namen, traditionell häufig als \"Radix ovata\".", "tgt_summary": null, "id": 1407599} {"src_title": "Kommt ein Mann ins Zimmer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Kloster wurde auf Grund einer Stiftung der Brüder Tethardus, Herdradus und Syboldus von Kloster Klaarkamp aus um das Jahr 1190 (die Angaben schwanken bis 1192) gegründet und besiedelt und von Balduin von Holland, dem Bischof von Utrecht, geweiht. Tethardus wurde der erste Abt des Klosters; Herdradus Prior. Zweiter Abt war Wighardus. Das Kloster erhielt das Patronat über die Kirche von Scharnegoutum und auch neugewonnenes Land an der Middelzee (Zuidersee). Der Name Oldeklooster wurde zur Unterscheidung von einem bei Sneek gegründeten Nonnenkloster (Nijeklooster) gebräuchlich. Bei dem Konflikt zwischen Schieringern und Vetkopern ergriff das Kloster die Partei der Schieringer. Vor allem der zwölfte Abt, Meikulpus, galt als kriegsbegeistert. So griffen die Mönche von Bloomkamp 1347 erfolglos das Kloster Pingjum an. Im Kloster wurde 1345 Wilhelm VI., Graf von Holland, begraben. Auch Renicus Camga, der 1377 Abt in Oldeklooster wurde, galt als sehr kriegerisch und lebte in Feindschaft mit den Mönchen von Ludingakerk, die der Partei der Vetkooper angehörten. Kriegerische Auseinandersetzungen mit den Mönchen von Ludingakerk (1380 und 1420) sowie mit den Bürgern von Bolsward führten zum Niedergang des Klosters. Auch die große Flut des Jahrs 1464 fügte den Ländereien des Klosters großen Schaden zu. In der Folgezeit wurde im Kloster eine Bibliothek, ein Krankenhaus und ein Sommerhaus für die Mönche eingerichtet. Das Kloster nahm wieder einen Aufschwung. 1499 wurde Abt Petrus Poppingawier zum Mitglied des Hohen Rats von Friesland bestellt. 1515 wurde das Kloster vom Schwarzen Haufen besetzt, bis dieser von Truppen des Obersten Lenard Swartsenburg vertrieben wurde. Es wurde 1535 von den Täufern erobert, die aber bald von Truppen unter Georgius Schenck, dem Statthalter von Friesland, besiegt und hingerichtet wurden. 1572 wurde das Kloster verwüstet, hielt sich aber noch bis 1579. In diesem Jahr wurde der Abt gefangen genommen und der reformierte Gottesdienst wurde in Friesland eingeführt. Die Klostergüter nahm das Land in Beschlag, die Ländereien wurden in der Folgezeit verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Anlage und Bauten.", "content": "Von den Klostergebäuden hat sich, soweit ersichtlich, nichts erhalten. Der Ortsname \"Oldeclooster\" ist allerdings noch in Gebrauch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kloster Bloomkamp (, auch \"Oudklooster\" = „altes Kloster“,,, Gronings \"Oldeklooster\") war eine Zisterzienserabtei in den Niederlanden. Es lag in Hartwerd in der Gemeinde Wûnseradiel nordöstlich von Bolsward in der Provinz Friesland.", "tgt_summary": null, "id": 769152} {"src_title": "Otto Casmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium und Gründung der Sozialdemokratischen Partei Galiziens.", "content": "Nach dem Schulbesuch begann er 1888 ein Studium der Philosophie an der Jagiellonen-Universität. Wegen seiner frühzeitigen vom Sozialismus geprägten politischen Tätigkeiten als Student musste er das Studium abbrechen und ging für einige Zeit ins Exil nach Argentinien. Im April 1890 kehrte er nach Europa zurück, wo er sich zunächst in Davos und später in Paris niederließ. In der Folgezeit setzte er dann jedoch sein Studium an der Universität Zürich fort, wo er in Kontakt mit Julian Balthasar Marchlewski, Rosa Luxemburg und dem späteren Staatspräsidenten Gabriel Narutowicz in Kontakt kam. Im Oktober 1892 gehörte er dann zu den Mitgründern und Organisatoren der Polnischen Sozialdemokratischen Partei Galiziens und Teschner Schlesiens (\"Polska Partia Socjalno-Demokratyczna Galicji i Śląska Cieszyńskiego\"), die sich später der Polnischen Sozialistischen Partei (\"Polska Partia Socjalistyczna\") anschloss. Kurz darauf wurde er Redakteur der sozialistischen Tageszeitung \"Vorwärts\" (\"Naprzód\"), in der er kritische Artikel über die Bourgeoisie verfasste und nahm an einem Internationalen Kongress in London 1896 teil.", "section_level": 2}, {"title": "Abgeordneter des Österreichischen Reichsrates und Provisorischer Ministerpräsident.", "content": "1897 wurde er dann zum Abgeordneten des Reichsrates gewählt, dem Parlament der österreichischen Reichshälfte (Cisleithanien) von Österreich-Ungarn, dem er als Vertreter Galiziens bis 1918 angehörte. Daszyński war ab 1903 auch Teilnehmer an mehreren Kongressen der Sozialistischen Internationale, auf denen er stets für eine Unabhängigkeit und Einheit aller polnischen Gebiete als zentraler Bestandteil des Programms der polnischen Sozialisten eintrat. Zur Erreichung dieser Ziele kam es ab 1912 zu einer intensiven Zusammenarbeit mit dem von ihm geschätzten Józef Piłsudski. Im gleichen Jahre wurde er außerdem Chefredakteur der Zeitung Naprzód. Während des Ersten Weltkrieges war er einer der Mitbegründer des Polnischen Nationalkomitees und wurde Ende Oktober 1918 zu einem der Vorsitzenden der Liquidationskommission, einer Übergangsregierung im Hinblick auf den neu zu gründenden polnischen Staat. Am 7. November 1918 wurde er Vorsitzender (Ministerpräsident) einer nach der Wiederherstellung des Staates Polen in Lublin gebildeten Provisorischen Regierung. Insoweit amtierte er zu dieser Zeit neben dem Ministerpräsidenten des Regentschaftskönigreichs Polen, Władysław Wróblewski. Während dieser Zeit war er außerdem auch Außenminister. Ebenso wie Wróblewski erkannte er die nach der Unabhängigkeit der Zweiten Republik am 18. November 1918 gebildete Regierung von Ministerpräsident Jędrzej Moraczewski an.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Polnische Republik, Parlamentspräsident und Gegner Piłsudskis.", "content": "Am 26. Januar 1919 wurde er zum Abgeordneten des Parlaments (Sejm) gewählt, dem er nach Wiederwahlen in den Jahren 1922 und 1928 bis zu seinem Rücktritt im Jahr 1930 angehörte. Am 24. Juli 1920 wurde er von Ministerpräsident Wincenty Witos zum Stellvertretenden Ministerpräsidenten in dessen Kabinett ernannt. Dieses Amt übte er bis zum 4. Januar 1921 aus. Nach der Wahl am 5. November 1922 wurde er Stellvertretender Parlamentspräsident (Vizesejmmarschall). Dieses Amt übte er bis 1927 aus. Noch am 9. Dezember 1922 kandidierte er erfolglos bei der Präsidentschaftswahl. Nach dem Staatsstreich vom Mai 1926, in dem Piłsudski die Macht übernahm und bis zum Tode 1935 der eigentliche starke Mann blieb, kam es nach anfänglicher Unterstützung letztlich zum Bruch der Beziehungen zwischen Daszyński und Piłsudski. Am 27. März 1928 wurde er jedoch selbst Sejmmarschall (\"Marszałek Sejmu\") und damit Präsident des Parlaments. In dieser Funktion lehnte er die Öffnung des Sejms ab, als Piłsudski mit einer bewaffneten Eskorte den Zugang zum Parlament forderte. 1929 gehörte er zu den Mitgründern von \"Centrolew\", einer Allianz der Parteien der Linken und der Mitte (PSL Wyzwolenie, PSL Piast, Nationale Arbeiterpartei, PPS, Kleinlandwirtepartei und Polnische Christdemokratische Partei), die zur Bekämpfung des Parteilosen Blocks der Regierungsunterstützer (\"Bezpartyjny Blok Współpracy z Rządem\" (BBWR)) Piłsudskis gebildet wurde. Obwohl er 1930 noch einmal als Abgeordneter wiedergewählt wurde, trat er am 9. Dezember 1930 von seinem Mandat und als Sejmmarschall nach der Niederlage von Centrolew und dem Gewinn der absoluten Mehrheit durch den BBWR zurück, als Marschall Piłsudski den Versuch zur Bildung einer Volksfront unterdrückte.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Daszyński, der nach seinem Tode auf dem Friedhof Rakowicki in Krakau beigesetzt wurde, war auch Autor mehrerer politischer Bücher: Über Daszyǹski:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ignacy Ewaryst Daszyński (* 26. Oktober 1866 in Sbarasch, Galizien; † 31. Oktober 1936 in Cieszyn) war ein polnischer Politiker und Ministerpräsident.", "tgt_summary": null, "id": 487393} {"src_title": "Bristen (Berg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lusin war der Sohn eines Beamten und begann sein Mathematikstudium im Jahr 1901 an der Moskauer Universität bei Dmitri Jegorow. 1905/06 (als die Universität in Moskau wegen der Revolution geschlossen war) war er zu einem Studienaufenthalt in Paris, wo er bei Émile Borel hörte und Jacques Hadamard sowie Henri Poincaré traf, was auf seine mathematische Arbeit einen bleibenden Einfluss hatte. 1910 machte er sein Diplom. Von 1910 bis 1914 studierte er mit einem Reisestipendium, das ihm Jegorow verschaffte, drei Jahre in Göttingen, wo er unter Einfluss Edmund Landaus stand, und in Paris. 1912 veröffentlichte er den später als Satz von Lusin benannten Satz. Er kehrte dann nach Moskau zurück, wo er ab 1914 Vorlesungen hielt. Er reichte 1915 die Monographie \"Integral und trigonometrische Reihe\" () als Kandidatenarbeit ein. Auf Empfehlung der Gutachter wurde diese Arbeit als Dissertation (russischer Doktortitel, entsprechend einer Habilitation) angenommen. 1917 wurde er Professor. Während des russischen Bürgerkriegs verließ Lusin 1918 Moskau und ging an das Polytechnische Institut Iwanowo-Wosnessensk (heute: Staatliche chemisch-technologische Universität Iwanowo). 1922 kehrte er nach Moskau zurück. In den 1920er Jahren organisierte Lusin ein berühmtes Forschungsseminar an der Moskauer Universität. Unter seinen Doktoranden waren einige der später bekanntesten sowjetischen Mathematiker: Pawel Alexandrow, Nina Bari, Alexander Chintschin, Andrei Kolmogorow, Alexander Kronrod, Michail Lawrentjew, Lasar Ljusternik, Pjotr Nowikow, Ljudmila Keldysch, Lew Schnirelman und Pawel Urysohn. Zu seinen Studenten zählte auch Iwan Priwalow, Dmitri Menschow und Michail Suslin, mit dem er 1917 die Theorie analytischer Mengen und damit einen wichtigen Teil der deskriptiven Mengenlehre begründete. Suslin starb aber schon 1919. 1928 hielt er einen Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Bologna (Sur les voies de le théorie des ensembles). 1929 wurde er Mitglied der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften. Ab 1930 war er am Steklow-Institut der sowjetischen Akademie.", "section_level": 1}, {"title": "Affäre Lusin.", "content": "Von Juli bis August 1936 wurde Lusin in der Prawda in einer Reihe von Artikeln kritisiert. Lusin wurde vor eine Kommission der Akademie der Wissenschaften der UdSSR zitiert, die ihn als \"Feind des Volkes\" verurteilte. Schon vor den Prawda-Artikeln wurde diese Methode gegen eine Reihe alter Moskauer Professoren angewandt. Am 21. November 1930 behauptete eine Gruppe der Moskauer Mathematischen Gesellschaft, dass es aktive Konterrevolutionäre unter den Mathematikern gebe. Zu dieser Gruppe zählten auch ehemalige Schüler Lusins wie Ljusternik, Schnirelman, Alexander Gelfond und Lew Pontrjagin. Auf einige wurde direkt verwiesen, wie auf seinen Mentor Jegorow, der bereits verhaftet worden war und 1931 starb. Betrieben wurde die politische Offensive gegen Lusin nicht nur durch die stalinistischen Behörden, sondern auch von einer Gruppe von Lusins Studenten, angeführt von Pawel Alexandrow. Zu den Vorwürfen gehörte neben Idealismus auch, dass er vornehmlich im Ausland publizierte und gute Kontakte ins Ausland hatte (besonders zu den französischen Mathematikern Borel und Lebesgue) und dass er jüngeren Mathematikern die Ergebnisse stahl. Eine der treibenden Kräfte hinter der Kampagne war der marxistische Philosoph und KP-Funktionär Ernst Kolman, der wahrscheinlich auch hinter den anonymen Angriffen auf Lusin in der Prawda stand. Obwohl von der Kommission verurteilt, wurde Lusin weder aus der Akademie ausgeschlossen, noch verhaftet, aber auch nach dem Tode Stalins nicht rehabilitiert. Es gab Spekulationen, warum er nicht wie andere im Gulag verschwand, aber das konnte nie wirklich aufgeklärt werden. Die Anklagepunkte gegen Lusin wurden, wie die Akten des Falls zeigen, vom Kreml abgemildert. Der Fall von Lusin war der Anfang der Jahre von politischen Angriffen auf die Genetik, Relativitätstheorie und andere Teile des freien wissenschaftlichen Denkens. Im Fall von Kolmogorow und dem mit ihm eng befreundeten Alexandrow standen hinter den Angriffen auf Lusin auch persönliche Motive. Beide emanzipierten sich auf eigenen Gebieten (Kolmogorow in Wahrscheinlichkeitstheorie, Alexandrow in Topologie) von der Lusin-Schule und entzogen sich so dem dominierenden Einfluss Lusins. Wie Kolmogorow in seinem letzten Interview ausführte, kam es zu Spannungen mit Lusin. Lusin hatte genaue Vorstellungen darüber, womit sich seine Schüler zu beschäftigen hätten und stellte ihnen Probleme je nach seiner Einschätzung von deren Fähigkeiten. Alexandrow setzte er vor dem Ersten Weltkrieg auf das Kontinuumsproblem an, das sich viel später als unlösbar herausstellte und beinahe dazu führte, dass sich Alexandrow ganz von der Mathematik abwandte. 1946 kam es noch einmal zu einem Zusammenstoß zwischen Kolmogorow als einem Vertreter der in der Lusin-Affäre siegreichen jüngeren Mathematiker und Lusin. Dieser hatte in den Wahlen zur Akademie der Wissenschaften gegen Pawel Alexandrow gestimmt, weswegen er von Kolmogorow auf dem Flur der Akademie öffentlich geohrfeigt wurde. Kolmogorow verlor darauf vorübergehend alle administrativen Positionen.", "section_level": 2}, {"title": "Lusitania.", "content": "Lusin war der Namensgeber von „Lusitania“, einer losen Gruppierung von jungen Moskauer Mathematikern in der ersten Hälfte der 1920er Jahre. Sie übernahmen Lusins mengentheoretischen Ansatz und begannen ihn auf andere Gebiete der Mathematik anzuwenden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nikolai Nikolajewitsch Lusin (; * Irkutsk; † 28. Januar 1950, Moskau) war ein sowjetischer/russischer Mathematiker. Er wurde für seine Arbeit in der beschreibenden Mengenlehre und den Aspekten der mathematischen Analysis mit starken Verbindungen zur Topologie berühmt.", "tgt_summary": null, "id": 1942974} {"src_title": "Wahlen in Japan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte des Gefechts.", "content": "\"siehe Hauptartikel:\" Schwedeneinfall 1674/1675 Im Dezember 1674 fiel ein schwedisches Heer von Schwedisch-Pommern aus in die ungeschützte Mark Brandenburg ein und eröffneten damit den Schwedisch-Brandenburgischen Krieg. Erst im Juni 1675 eilte das brandenburgische Heer aus Franken, wo sie im Rahmen der Reichsarmee gegen die Franzosen kämpften (Holländischer Krieg), in die Heimat zurück um die besetzte Mark zu befreien. Operationsziel der Schweden unter Feldmarschall Wrangel war es, von Havelberg aus über die Elbe zu gehen, um dann auf dem linken Elbufer zu operieren, sich mit hannoverischen Truppen zu vereinen und nach Magdeburg vorzustoßen. Der schwedische Feldmarschall entsandte eine Vorausabteilung unter Kommando Oberst Wangelins nach Rathenow, um die Flusslinien zu sichern. Die Situation änderte sich plötzlich, als es den Brandenburgern gelang, in der Schlacht von Rathenow, diesen strategischen wichtigen Platz zurückzuerobern. Ein Übersetzen der von diesem Coup völlig überraschten Schweden über die Elbe bei Havelberg, war damit nicht mehr möglich. Nach Erhalt der Nachricht vom Verlust Rathenows änderte der schwedische Generalleutnant Wolmar Wrangel die Marschrichtung, um über Nauen bei Fehrbellin den dort gelegenen Übergang über den Rhin zu gewinnen. Als der Kurfürst davon erfuhr, nahm er die sofortige Verfolgung auf.", "section_level": 1}, {"title": "Gefecht bei Nauen.", "content": "Eine 1.200 Mann starke brandenburgische Vorhut unter Oberstleutnant Sydow, war inzwischen teilweise im Galopp bis vor Nauen gekommen. Die dort vorhandene Seenlandschaft war nur über einen engen Damm zu überschreiten. An einem für sie günstigen Punkt verschanzten sich die Schweden mit mehreren Geschützen. Trotzdem verzichteten die Schweden auf Widerstand als sie die große Anzahl der gegnerischen Reiter erkannten. So stürzten sie die Kanonen in den nahen See und setzten überstürzt ihren Rückzug fort. Die Fliehenden wurden durch die Brandenburger bis zur Stadtgrenze Nauens verfolgt und erlitten hohe Verluste. Der größte Teil des schwedischen Heeres hatte sich hinter der Stadt hinter einem Bach zurückgezogen. Ein geringerer Teil der Schweden (ein Bataillon Musketiere) besetzte die Stadt Nauen, welche die anrückenden Brandenburger mit einem heftigen Feuer aus Musketen und Kanonen empfingen. Noch bevor die Verstärkung in Form von Geschützen und weiteren Dragonern vor der Stadt eintraf, gelang es 200 brandenburgischen Reitern, eine aus 1000 Kürassieren umfassende Nachhut der Schweden zurückzudrängen. Danach gaben die Schweden wiederum überstürzt die Stadt Nauen auf. Bei diesem erneuten Rückzug töteten die nachrückenden Brandenburger weitere Schweden. Den Übergang über den hinter der Stadt befindlichen Bach konnten die Brandenburger allerdings nicht nehmen. Am Ende des Überganges hatten die Schweden eine Befestigung mit mehreren Geschützen errichtet. Deren Geschützfeuer zwang die Brandenburger unter Verlusten zum Rückzug. Hinter der schwedischen Befestigungen hatte sich derweil das schwedische Heer in voller Schlachtordnung aufgestellt. Einer Abteilung unter Feldmarschall Derfflinger gelang es allerdings, die durch den Beschuss beschädigte Brücke trotz feindlichem Beschuss wiederherzustellen und drei Geschütze aufzustellen, die die schwedischen Kanonen an der Schanze zerstören konnten. Dennoch war die Stellung des Feindes nach wie vor günstig, so dass ein direkter Angriff zu risikoreich war. Zudem waren die brandenburgischen Truppen durch die Eilmärsche erschöpft. So erging der Befehl, sich in die Stadt Nauen beziehungsweise hinter die Stadt zurückzuziehen und dort ein Lager aufzuschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis und Auswirkungen auf die Schlacht bei Fehrbellin.", "content": "Bereits am Abend des hatten sich beide Heere in nächster Nähe gegenübergestanden. Auf brandenburgischer Seite erwartete man für den nächsten Morgen die Eröffnung der Schlacht vor den Toren Nauens. Die Schweden jedoch nutzten die Nacht zum Rückzug in Richtung Fehrbellin. Der Kurfürst brach am nächsten Tag um 5:30 Uhr mit seinem Heer zur weiteren Verfolgung der Schweden auf. Die Schweden verloren in diesem Gefecht in und um Nauen etwa 200 Mann an Toten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gefecht bei Nauen auch \"Duell vor Nauen\" genannt, fand am bei Nauen zwischen brandenburgisch-preußischen Vorhuttruppen und schwedischen Nachhuteinheiten während des Schwedisch-Brandenburgischen Krieges statt. ", "tgt_summary": null, "id": 876210} {"src_title": "Liste der Boxweltmeister der WBC", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "Elisabeth Osl wuchs in Kirchberg in Tirol als viertes von fünf Kindern auf und stammt aus einer sportlichen Familie. Vater Philipp bestritt seinerzeit Straßen-Radrennen, die Schwestern Maria und Michaela sind ebenfalls im Mountainbike-Rennsport aktiv. Elisabeth startete ihre Sportlerlaufbahn 1998 mit der Teilnahme an Hobby-Mountainbikerennen. 2001 schaffte sie den Sprung ins österreichische Nationalteam und seit dem Jahr 2001 nahm sie auch erfolgreich an Rennen auf nationalem Niveau teil und gewann mehrere Staatsmeistertitel in der U17-Klasse und 2002 den Junioren-Vizeweltmeistertitel in Kaprun. Von Anfang an bis 2008 startete sie für das Kirchberger Mountainbiketeam \"Tonis Pro Team Kirchberg\". Seit 2003 ist Elisabeth Profisportlerin beim Österreichischen Bundesheer im HLSZ Hochfilzen. Anfang 2008 wechselte sie zum Team GHOST International. In der UCI Weltrangliste vom 18. Oktober 2007 (2007 UCI Mountain Bike Rankings) lag Elisabeth Osl als zweitbeste Europäerin auf Rang sieben.", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Sommerspiele 2008.", "content": "Am 18. Mai 2008 qualifizierte sie sich mit einem neunten Platz bei der Europameisterschaft in St. Wendel für die Olympischen Spiele in Peking. Dort kam sie mit 6:28 min Rückstand auf die deutsche Siegerin Sabine Spitz auf Rang elf. Beim letzten Weltcuprennen und gleichzeitig ihrem Heimrennen in Schladming in Österreich gelang ihr am 19. September 2009, was vor ihr noch keinem österreichischen MTB-Sportler vergönnt war: Sie gewann den MTB-Weltcup im Cross-Country mit einer überlegenen Start-Ziel-Fahrt und 1:05 min Vorsprung auf die norwegische Konkurrentin Lene Byberg. Achtzig Fans aus Kirchberg waren in Erwartung dieses Triumphes angereist, darunter ihre engsten Vertrauten der ersten Stunden ihrer jungen Karriere. 2011 wurde sie zum siebten Mal in Folge Österreichische Staatsmeisterin Cross Country.", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Sommerspiele 2012.", "content": "2012 konnte sie sich erneut für die Olympischen Sommerspiele in London qualifizieren, startete dort am 12. August zusammen mit Karl Markt und Alexander Gehbauer für Österreich und belegte den 15. Rang. 2014 belegte sie den 16. Rang in der Weltrangliste. Im Juli 2017 holte sich die 31-Jährige in Koppl (Salzburg) zum achten Mal den Titel bei den Österreichischen Meisterschaften im Cross Country. Im Juli 2018 konnte sie am Zanzenberg bei Dornbirn im Cross Country ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen und holte sich den neunten Staatsmeistertitel. Sie ist liiert mit dem Schweizer Andreas Gilgen, der sie auch trainiert.", "section_level": 2}, {"title": "Sportliche Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge Cross Country.", "content": "2015 2011 2010 2009 2008 2007 2002 2001", "section_level": 2}], "src_summary": "Elisabeth (Lisi) Osl (* 21. November 1985 in Kirchberg in Tirol, Österreich) ist eine österreichische Mountainbike-Rennfahrerin. Sie ist zweifache Olympionikin (2008, 2012) und neunfache Staatsmeisterin (2005–2018).", "tgt_summary": null, "id": 1636260} {"src_title": "Braszowice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersicht Genom und dessen Vererbung.", "content": "Die DNA befindet sich in der Zelle, wobei die autosomale DNA, X-DNA und Y-DNA im Zellkern und die mtDNA in den Mitochondrien platziert sind. Die autosomale DNA ist in 22 Chromosomenpaaren organisiert. Das 23. Paar sind die Geschlechtschromosomen, bei Frauen zwei X-Chromosomen, bei Männern je ein X-Chromosom (X-DNA) und ein Y-Chromosom (Y-DNA). Ihre autosomale DNA erben die Kinder von beiden Eltern. Die X-DNA wird vom Vater an die Töchter und von der Mutter an alle Kinder vererbt (X-chromosomaler Erbgang). Die Y-DNA wird vom Vater an die Söhne vererbt (paternaler Y-chromosomaler Erbgang). Die mtDNA wird von der Mutter an die Kinder vererbt (maternaler mtDNA-Erbgang). Während Chromosomenpaare der Eltern sich bei Kindern zur autosomalen DNA und bei Töchtern zur X-DNA rekombinieren (\"vermischen\"), wird Y-DNA und mtDNA als Kopie weitergegeben. Sowohl bei der Rekombination als auch beim Kopieren der DNA entstehen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Mutationen und sonstige Erbfehler, deren Wirkung je nach Position in den Genen von harmlos bis letal reicht. Mutationen können auch positive Effekte haben (siehe \"erfolgreiche\" Punktmutationen/SNPs) und tragen damit entscheidend zur Evolution bei. DNA von zwei beliebigen Menschen ist zu 99,5 % identisch; die verbleibenden Unterschiede werden als genetische Variation bezeichnet. Zum Vergleich: Schimpansen und Menschen haben 98,8 % der DNA gemeinsam. Das Erscheinungsbild des Menschen (Phänotyp) wird durch den Genotyp, aber auch durch nicht vererbbare erworbene Eigenschaften beeinflusst. Da die meisten Erbfaktoren (Gene) doppelt vorliegen (Diploid: auf jedem Chromosomenpaar einmal), ist es in der Merkmalsausprägung entscheidend, ob eins der Gene dominant, rezessiv, kodominant oder intermediär ist. Die genetische Variation ist auf der Erde geographisch nicht einheitlich und kann daher zur ungefähren Bestimmung der Regionen genutzt werden, in denen die Vorfahren eines Menschen lebten (siehe Variation aufgrund der Abstammungsgeschichte).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte: Erbgut und dessen Analyse.", "content": "Die grundlegenden Regeln zur Vererbungslehre beim einfachen Erbgang wurden 1866 veröffentlicht. Sie gründeten auf der Stammbaumanalyse und stützten die Evolutionstheorie Darwins. 1869 wurde erstmals eine aus Zellkernen kommende Substanz (die DNS) beobachtet, und Nuclein genannt. Ab dieser Zeit festigte sich die Lehrmeinung zur Rolle des Zellkerns und dass sich ein Individuum aus einer einzelnen kernhaltigen Zelle durch Teilung (Mitose) entwickelt. Akzeptiert wurde auch die Gleichwertigkeit der mütterlichen und väterlichen Keimzellen für die Vererbung bei der geschlechtlichen Fortpflanzung. Die Chromosomentheorie der Vererbung wurde 1885 vorgestellt und bis 1919 praktisch bewiesen. 1943 wird das Nuclein (DNA) eindeutig als Träger der Erbinformation identifiziert. Der strukturelle Aufbau der DNA wurde 1953 beschrieben. 1966 wurde der genetische Code entschlüsselt. 1975 revolutionierte die DNA-Sequenzierung die biologischen Wissenschaften und leitete die Ära der Genomik ein. Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) vereinfachte ab 1986 die Untersuchung von DNA. Gleichzeitig wurde mit dem genetischen Fingerabdruck (DNA Fingerprinting) eine bedeutende Methode für die Verfolgung von Straftaten entwickelt und rechtlich eingesetzt. Seit 1995 werden mechanisierte preisgünstige Untersuchungsmethoden für Abstammungsgutachten auf Basis von DNA für rechtliche Gutachten verwendet. Die Wissenschaft konnte ab dieser Zeit DNA-Analysen auf breiter Basis in der Populationsgenetik einsetzen. 1997 wird das erste eukaryotische Genom (einer Hefe) vollständig sequenziert, 2003 die Referenzsequenz des menschlichen Genoms als Resultat des Humangenomprojektes. z. B. die Cohen Hypothese von 1997 zur Y-DNA von jüdischen Priestern und das 2001 erschienene Buch Die sieben Töchter Evas zur mtDNA der europäischen „Urmütter“ haben zu beträchtlicher Aufregung, Zustimmung und Kritik, sowie letztendlich zur Popularität der genetischen Genealogie beigetragen. Seit etwa 1999 sind DNA-Analysen auch für Privatpersonen bezahlbar. Im April 2000 bot Family Tree DNA die ersten genetisch genealogischen Tests für die Öffentlichkeit an. Die anfänglich verfügbaren Methoden sind heutzutage bereits stark veraltet und deren Ergebnisse teilweise überholt. Im Internet bildeten sich ab dieser Zeit genealogische DNA-Projekte, eine frühe Form sozialer Netzwerke, welche erstmals Theorien zu paternalen (Y-DNA-Marker, Nachnamensprojekte) und maternalen (mtDNA-Marker) Verwandtschaftslinien außerhalb wissenschaftlicher Studien testeten und diskutierten. Diese sozialen Netzwerke, bzw. einige ihrer engagiertesten Mitglieder, entdecken laufend DNA-Marker und tragen auch zur Entwicklung von Theorien zur vorgeschichtlichen Menschheitsentwicklung und Geschichte bei. Ein Meilenstein in der Akzeptanz der genetischen Genealogie ist das Genographic Project. Die 2005 von der US-amerikanischen National Geographic Society und IBM in Kooperation mit der University of Arizona und Family Tree DNA gestartete anthropologische Studie anhand von mtDNA-Markern lebt wesentlich von der Teilnahme durch freiwillige zahlende Tester, hat die Bekanntheit von genetischer Genealogie bedeutend gesteigert und führte zu einer Fülle von Veröffentlichungen. Bis April 2010 wurden mehr als 350.000 Teilnahmekits verkauft. Bereits 2006 wurde der Umsatz aller an genealogischen DNA-Tests verdienenden Unternehmen (inklusive der Labors) auf 60 Mill. $ geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Genealogische DNA-Stammbäume und Netzwerke.", "content": "In genealogischen DNA-Analysen werden die Haplogruppen \"Y-Chromosom\" (Y-DNA) und \"mitochondriale DNA\" (mtDNA) untersucht. Man nutzt genetische Marker in den Haplogruppen um den Verwandtschaftsgrad zu bestimmen. Y-DNA wird entlang der väterlichen Linie geführt und mtDNA wird entlang der mütterlichen Linie geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Haplogruppen Y-DNA (paternal).", "content": "Da neben der mtDNA nur die Y-DNA die Verfolgung einer eindeutigen Vorfahrenlinie ermöglicht, wurde Y-DNA auch bereits früh zum Aufbau der paternalen Linien erforscht. Die Y-DNA-Haplogruppen werden, anhand eines vom Y Chromosome Consortium entwickelten Systems, mit den Buchstaben A bis R, sowie mit Zahlen und Kleinbuchstaben unterschieden. Die Haplogruppe R1a kommt besonders häufig in Europa, Nord-Zentralasien und Indien vor. Besonders hohe Konzentrationen lassen sich in Europa in Polen, Russland und Nordeuropa nachweisen. In Indien fand man die höchste Konzentration in der Kaste der Brahmanen.", "section_level": 2}, {"title": "Haplogruppen mtDNA (maternal).", "content": "Da mtDNA 100-10.000 Kopien pro Zelle hat und im Vergleich zur Chromosomen-DNA im Zellkern einfach aufgebaut ist, wurde sie bevorzugt zur kostengünstigen Analyse herangezogen. Außerdem kann anhand der DNA in den Mitochondrien die mütterliche Linie rekonstruiert werden. Bei Funden von alten Überresten des \"Homo sapiens\" ist aufgrund der Degeneration der DNA-Marker im Zellkern mtDNA auch weiterhin oft die einzige Quelle genetischer Informationen. Der Humangenetiker Bryan Sykes behauptet, dass es sieben mitochondriale Abstammungen für den neuzeitlichen Europäer gibt (andere jedoch schätzen diese Zahl auf 11 oder 12). Die Anzahl der mitochondrialen Abstammungen für die gesamte Weltbevölkerung ist allerdings beträchtlich größer. Geographische Verteilung der mtDNA-Haplogruppen (maternal)", "section_level": 2}, {"title": "Autosomale DNA und X-DNA (Herkunft, Verwandtschaft).", "content": "Da autosomale DNA und X-DNA rekombiniert und dadurch DNA-Abschnitte zufällig von den Vorfahren vererbt werden, sind aufwändige Mutationsanalysen notwendig, um genealogische Rückschlüsse ziehen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Geografische Herkunft bzw. Abstammung.", "content": "Um die Zusammensetzung der genetischen Abstammung bezogen auf geografische Gruppen (Völker, Clans) analysieren zu können, bedarf es einer ausreichenden Anzahl von Probanden, von denen die Vorfahren aus einem abgegrenzten bekannten Gebiet stammen. Je nach Analyseform und Wahl der entscheidenden Komponenten, bzw. \"Daten-Haufen\" (Cluster), sind verschiedene Auswertungen und Darstellungen möglich. Hauptkomponentenanalysen (PCA) werden meist in Diagrammen mit zwei Dimensionen (X/Y) dargestellt. Üblicherweise werden für die vorliegenden Probandendaten die zwei aussagekräftigsten Komponenten der Analyse ausgewählt. Bei multidimensionalen Auswertungen, werden für jeden Probanden die Komponenten angegeben; zumeist in prozentualen Werten. Aus solchen Auswertungen lassen sich auch Landkarten mit den dominierenden Komponenten erstellen. Auswertungen lassen auch die Erstellung von Stammbäumen zu, welche die Nähe der Verwandtschaft unterschiedlicher Probanden, bzw. Cluster aufzeigen. Besonders bei dieser Darstellungs-Form ist die Wahl der entscheidenden Komponente/n ausschlaggebend und bereits geringe Änderungen an der Auswertungskonstellation, bringen andere Ergebnisse hervor.", "section_level": 3}, {"title": "Vergleich DNA-Abschnitte, Verwandtschaft.", "content": "Anhand übereinstimmender DNA-Segmente können statistische Rückschlüsse auf die Verwandtschaft berechnet werden. Die Segmente werden zumeist anhand der SNP-Mutationen verglichen. Je länger das übereinstimmende Segment, desto näher die Verwandtschaft. Unterhalb einer gewissen Länge der DNA-Segmente tritt anstelle der Übereinstimmung durch Abstammung (Identical by Descent – IBD) die Wahrscheinlichkeit der Übereinstimmung durch den Zustand (Identical By State – IBS), welcher durch Zufall entstanden sein könnte. Die Länge der Segmente wird in Centimorgan (cM) angegeben.", "section_level": 3}, {"title": "Genealogische DNA-Analysen.", "content": "Mithilfe von mtDNA und Y-DNA lässt sich maternale bzw. paternale Verwandtschaft auch innerhalb genealogischer Zeiten nachweisen. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass beispielsweise ein Bruder eines Urgroßvaters der eigentliche Y-DNA-Vorfahre ist. Innerhalb paternaler Linien können Y-DNA-Analysen oft auch nicht über die Herausforderungen nichtehelicher Vaterschaften hinweghelfen. Seit der Jahrtausendwende gibt es zunehmend Firmen, die für Privatpersonen DNA-Tests anbieten. Im internationalen Gebrauch werden diese Angebote „DTC-Tests“ (Direct to Consumer) genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Einige Testanbieter werben teilweise offensiv mit fragwürdigen Erkenntnissen und verschweigen, dass eine einfache mtDNA oder Y-DNA-Analyse keine seriöse wissenschaftliche Aussage über die vorwiegende Abstammung bzw. Verwandtschaft zulässt, welche selbst durch die autosomale DNA nur fragmentarisch bestimmt werden kann. Nur wenige Testanbieter publizieren Erkenntnisse und die Basis ihrer Auswertungen in wissenschaftlich überprüfbarer Form. Zertifikate zu historischer Herkunft (\"Clans\", \"Urvölker\" u. a.) auf Basis von mtDNA oder Y-DNA sind somit kritisch zu betrachten, bzw. klar auf die maternale und paternale Linie einzugrenzen. Deren Stammbäume und mögliche Geschichte durch Vergleich mit archäologischen DNA-Funden, sind noch nicht bis in frühgeschichtliche Zeiten wissenschaftlich ausreichend erforscht, sodass sehr viele Aussagen auf Annahmen beruhen. mtDNA und Y-DNA tragen außerdem nur einen sehr geringen Anteil der gesamten Erbinformationen. Auch die Abstammung von historischen Persönlichkeiten, von denen nicht rekombinierte DNA analysiert wurde (Ötzi, Tutanchamun u. a.), ist genetisch nicht eindeutig beweisbar, da die zufällige Mutationsrate der Marker bei Y-DNA und mtDNA keine eindeutige Zuordnung der Generation zulässt, sodass nur die Nähe der Verwandtschaft in der Haplogruppe bestimmbar ist. Außerdem beruhen die Vergleiche mit historischer DNA oft auf zu wenigen Markern, bzw. unpublizierten Erkenntnissen. Auch die Massenmedien tragen ihren Anteil an unseriösen überspitzten Berichten zu sensationshungrigen Rückschlüssen aus DNA-Analysen. Noch deutlicher ist die Kritik bei medizinischen Vorhersagen zur Gesundheit auf Basis von DNA-Analysen, da der Stand der Forschung noch rudimentär ist. Während die Analyse einiger weitverbreiteter Marker bei mtDNA und Y-DNA noch relativ harmlos ist, markieren \"Private SNPs\" bereits die Verwandtschaft in dieser Linie. Die Analyse von autosomaler DNA markiert den Probanden und die nähere Verwandtschaft besonders umfassend. Bereits 70 Marker können reichen um eine Person zu identifizieren. Deshalb sind beim Einsenden von DNA-Proben, der Lagerung, Analyse und Abspeicherung derselben durch Firmen, sowie beim Veröffentlichen von Informationen die Konsequenzen zu beachten.", "section_level": 2}, {"title": "Möglicher Missbrauch.", "content": "Die DNA-Analyse zur Genetischen Genealogie wirft rechtliche und ethische Fragen auf, die zum heutigen Zeitpunkt noch nicht ausreichend geklärt sind. So geht es bei den DNA-Tests häufig auch um die Frage, ob erbliche Krankheiten in der DNA der Testperson nachgewiesen werden können. Entsprechend sind beispielsweise in Frankreich solche kommerziellen DNA-Tests verboten. In den USA musste 23andMe einen der bereits im Markt befindlichen Tests auf Anweisung der Arzneimittelbehörde FDA \"(Food and Drug Administration)\" zurückziehen. In Deutschland hingegen sind kommerzielle DNA-Tests erlaubt. Zudem stellen Geisteswissenschaftler die Frage, wie die bisher freien genealogischen Daten in den Archiven und die über Jahrzehnte in unbezahlter Kleinarbeit von Hobby-Genealogen und professionellen Forschern zusammengetragenen genealogischen Erkenntnisse als Immaterielles Kulturerbe unter den Schutz der UNESCO gestellt und vor der Aneignung durch private Unternehmen bewahrt werden können. Problematisch ist auch der fehlende Datenschutz: Von 23andMe ist bekannt, dass es Kundendaten an Pharmaunternehmen verkauft. Ancestry teilt die DNA-Ergebnisse mit Spotify. Im Juni 2019 erhielt die Firma Ancestry.com in Deutschland den Negativpreis „BigBrotherAward“ in der neu geschaffenen Kategorie \"Biotechnik\", „weil sie Menschen mit Interesse an Familienforschung dazu verleitet, ihre Speichelproben einzusenden. Ancestry verkauft die Gendaten an die kommerzielle Pharmaforschung, ermöglicht verdeckte Vaterschaftstest und schafft die Datengrundlage für polizeiliche genetische Rasterungen.“ In seiner Laudatio zog der Jurist Thilo Weichert folgendes Fazit:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als genetische Genealogie oder DNA-Genealogie wird die Anwendung der Genetik auf die Genealogie bezeichnet. Sie nutzt DNA-Analysen des menschlichen Genoms, um den Grad der Verwandtschaft zwischen Individuen oder deren Abstammung nachweisen oder zumindest einschätzen zu können.", "tgt_summary": null, "id": 1511869} {"src_title": "Carl von Brühl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich stammt das Team aus Kitchener, zog jedoch nach Ende der Saison 1955/56 nach Peterborough um. Es gehörte zur Nachwuchsorganisation der Montreal Canadiens. Das erste Spiel der Petes fand am 1. Oktober 1956 statt, am 6. Oktober feierte man den ersten Sieg.", "section_level": 1}, {"title": "TPT Petes (1956 bis 1966).", "content": "In den ersten zehn Jahren bis 1966 war die Toronto-Peterborough Transport (TPT) Sponsor und Namensgeber des Teams. Von den Ottawa Junior Canadiens bekam man mit Scotty Bowman einen ausgezeichneten Trainer. 1959 ging man als Sieger aus den Playoffs hervor und zog erstmals in das Finalturnier um den Memorial Cup ein. Hier unterlag man aber den Winnipeg Braves.", "section_level": 2}, {"title": "Peterborough Petes Hockey Club (1967 bis 1976).", "content": "1966 wurde der Name in Peterborough Petes Hockey Club geändert, bis 1975 trug man aber weiter das TPT Logo auf dem Trikot. Mit dem neuen Trainer Roger Neilson kamen von 1968 bis 1975 erfolgreiche Jahre für die Petes, die sich 1972 erneut für das Turnier um den Memorial Cup qualifizierten. Nelson war in diesen Jahren der erste Trainer der auf Videoanalysen setzte.", "section_level": 2}, {"title": "Der Memorial-Cup-Sieg (1977 bis 1981).", "content": "Von 1978 bis 1980 wurden die Petes dreimal in Folge Meister der OHL. 1979 gewann das Team erstmals den Memorial Cup. Ab 1979 stand Mike Keenan als Trainer hinter der Bande. In diesen Jahren standen viele spätere NHL-Stars in den Reihen der Petes, darunter Steve Larmer und Larry Murphy.", "section_level": 2}, {"title": "Gefestigte Spitzenmannschaft (1982 bis 1993).", "content": "Mit Dick Todd hatte man für elf Spielzeiten in Folge denselben Trainer. Das Team entwickelte sich gut und die Petes waren Jahr für Jahr einer der Favoriten der Liga. Viermal stand das Team im Finale um den OHL-Titel, den man 1989 und 1993 gewinnen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Die Gegenwart (1994 bis heute).", "content": "1996 waren die Petes Gastgeber für das Finalturnier um den Memorial Cup. Alle Spiele des Turniers waren ausverkauft. Die Petes unterlagen im Finale den Granby Prédateurs. 2004 kehrte Dick Todd als Trainer zurück und stand auch im Jahr des 50-Jährigen Jubiläums hinter der Bande. In dieser Saison qualifizierten sich die Petes für ihre neunte Teilnahme am Finalturnier um den Memorial Cup, doch wie schon sieben Mal zuvor kehrte man ohne Titel nach Hause zurück. Über die Jahre hatte man zahlreiche Talente im Kader der Petes und von keinem anderen Team wurden beim NHL Entry Draft mehr Spieler ausgewählt als von Peterborough.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Peterborough Petes sind eine kanadische Eishockeymannschaft aus Peterborough, Ontario. Das Team wurde 1956 als Nachwuchsteam gegründet und spielt in einer der drei höchsten kanadischen Junioren-Eishockeyligen, der Ontario Hockey League (OHL).", "tgt_summary": null, "id": 1439504} {"src_title": "Retzia capensis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Lousma erhielt 1959 einen Bachelor in Luftfahrttechnik von der University of Michigan und 1965 einen Master in Luftfahrttechnik von der Naval Postgraduate School. Außerdem erhielt er 1973 einen Ehrendoktor in Raumfahrt von der University of Michigan, 1982 einen Ehrendoktor vom Hope College sowie 1986 einen weiteren Ehrendoktor in Betriebswirtschaft vom Cleary College. 1959 ging Lousma zum US Marine Corps und wurde dort als Aufklärungspilot eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Astronautentätigkeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mitarbeit am Boden.", "content": "Im April 1966 gehörte Lousma zu den 19 Astronauten, die von der NASA ausgewählt wurden. Er war Mitglied der Unterstützungsmannschaften für die Apollo-9-, 10- und 13-Missionen. Außerdem war er Ersatz-Docking-Modul-Pilot für das Apollo-Sojus-Test-Projekt. Bei der Explosion des Tanks mit Flüssigsauerstoff im Servicemodul des Apollo-13-Raumschiffs war es Lousma, der als „Capcom“ (\"Capsule Communicator\") im Missionskontrollzentrum in Houston die Verbindung zur Besatzung hielt und dabei die Meldung von Pilot Jack Swigert “Okay Houston, we’ve had a problem here.” / „Okay, Houston, wir haben da gerade ein Problem (gehabt).“ entgegennahm. Lousma sagte daraufhin: „Hier ist Houston, könntet ihr das bitte wiederholen?“. Daraufhin meldete sich Kommandant Jim Lovell und wiederholte “Houston, we’ve had a problem.”, worauf Lousma den Empfang der Meldung bestätigte und eine Untersuchung durch die Bodencrew ankündigte.", "section_level": 2}, {"title": "Skylab 3.", "content": "Am 28. Juli 1973 startete Lousma als Pilot einer Apollokapsel zusammen mit Kommandant Alan Bean und Wissenschaftspilot Owen Garriott zu der 59-tägigen Mission Skylab 3 (SL-3) auf die US-Raumstation Skylab. Die Mannschaft installierte sechs Ersatzgyroskope zur Lageregelung und einen Sonnenschutz. Neben zahlreichen Experimenten stand auch die Beobachtung der Sonne auf dem Programm des bis dahin längsten bemannten Weltraumfluges. Am 25. September wasserte die Apollo-Kapsel im Pazifik und wurde dort von der USS New Orleans geborgen.", "section_level": 2}, {"title": "STS-3.", "content": "Am 22. März 1982 startete Lousma als Kommandant der Raumfähre Columbia zusammen mit Pilot Gordon Fullerton ins All. Die achttägige Mission war der dritte Testflug des neuen Space Shuttles, bei dem die Überprüfung der thermalen Widerstandsfähigkeit des Orbiters im Vordergrund stand. Nach Tests mit dem Roboterarm des Shuttles und anderen erfolgreich durchgeführten Experimenten landete die Columbia in White Sands (New Mexico). Dies war die erste und einzige Landung eines Space Shuttles in White Sands.", "section_level": 2}, {"title": "Kandidatur für den Senat.", "content": "Lousma schied 1983 aus der NASA aus. 1984 kandidierte er als Republikaner in Michigan für den US-Senat. Er erhielt jedoch nur 47 % der Stimmen und verlor damit knapp gegen den Demokraten Carl Levin.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Jack Lousma und seine Frau Gratia Kay haben vier Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jack Robert Lousma (* 29. Februar 1936 in Grand Rapids, Michigan) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Astronaut. Er kommunizierte 1970 als \"Capsule Communicator\" bei der Apollo 13-Mission mit dessen Crew.", "tgt_summary": null, "id": 147104} {"src_title": "The Individualism of Gil Evans", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Jari Mäenpää ist der Gründer der Band Wintersun, in welcher er singt und Gitarre spielt. Auf dem Debütalbum \"Wintersun\" spielte er außerdem Synthesizer und E-Bass; für Auftritte hat er eine Live-Band formiert. Bevor er zu Wintersun kam, war er Mitglied der Viking-Metal-Band Ensiferum, der er 1996 nach dem Austritt aus seiner vorherigen Band Immemorial beitrat. Am Anfang hatte er Wintersun nur als Nebenprojekt zu Ensiferum geplant, aber im Januar 2004 verließ er die Band, da die Aufnahmezeiten im Studio mit denen einer Tour von Ensiferum kollidierten. 1997 wurde er zum finnischen Militär einberufen. In einem Interview sagte er, er habe es nicht genossen und litt zu dieser Zeit unter Tuberkulose, weshalb er mehrere Monate im Krankenhaus lag und ihm Teile der Lunge operativ entfernt wurden. Er war außerdem ein Mitglied der Symphonic-Black-Metal-Band ArthemesiA.", "section_level": 1}, {"title": "Equipment.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gitarren.", "content": "Bei Ensiferum spielte er unter anderem eine \"DXMG Dinky\", eine Gitarre von Jackson in Transparent Green. Für die Aufnahmen des ersten Wintersun Albums benutzte er die Jackson und zusätzlich eine für Metal ziemlich untypische Tokai Telecaster (Kopie einer Fendergitarre), um in einigen Songs einen „schmutzigen Westernsound“ zu haben. Live nutzt er auch häufig die Paul Gilbert \"PGM 301\" von Ibanez. Für das zweite Album \"Time\" will er hauptsächlich eine Ibanez \"Jem\" (Steve Vai Signature Gitarre) verwenden.", "section_level": 2}, {"title": "Verstärker.", "content": "Für die Rhythmus-Gitarren kommt als Verstärker (Amp) der \"Triaxis Preamp\" von Mesa/Boogie als Vorverstärker zum Einsatz, den er über den Simul-Class 2:90 \"Power Amp\" (Endstufe) von Mesa/Boogie und an ein Mesa/Boogie \"Cabinet\" angeschlossen hat. Über das verwendete Equipment für die Lead-Gitarre ist nichts Näheres bekannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jari Mäenpää (* 23. Dezember 1977 in Finnland) ist Sänger, Gitarrist und Gründer der Melodic-Death-Metal-Band Wintersun. Von 1996 bis 2004 war er außerdem Sänger und Gitarrist der Viking- und Folk-Metal-Band Ensiferum.", "tgt_summary": null, "id": 1459513} {"src_title": "Ausgecheckt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Aufgewachsen ist Saralisa Volm in Freising. Einen Teil ihrer Schulzeit verbrachte sie am Gymnasium Bad Tölz und sammelte in der Schultheatergruppe erste Theatererfahrung. Für den Film entdeckt wurde die damalige Verkäuferin im Einzelhandel 2006 durch den Regisseur und Drehbuchautor Klaus Lemke, mit dem sie \"Finale\" und später \"Dancing with Devils\" drehte. 2009 wurde \"Dancing with Devils\" mit dem Norddeutschen Filmpreis als Bester Fernsehfilm ausgezeichnet. 2011 spielte sie im durch Spenden (Crowdfunding) finanzierten erotischen Kurzfilm \"Hotel Desire\" an der Seite von Clemens Schick und Herbert Knaup. Im selben Jahr machte Volm ihren Bachelor of Arts in Kunstgeschichte und Philosophie. 2014 gründete sie gemeinsam mit drei weiteren Frauen den Blog \"glowbus.de\", der sich nach eigener Darstellung „...mit allem beschäftigt, was Frauen interessiert“. 2016 verließ sie den Blog, um sich anderen Projekten zu widmen. In ihrem Buch \"Mamabeat\" aus demselben Jahr erzählt sie in teils heiterem Ton vom Elternsein. Die Entwicklung eigener Projekte wurde ihr mehr und mehr zum Anliegen und machte die Gründung der eigenen Produktionsfirma POISON zu einem logischen Schritt. So entstand im Herbst 2014 in Zusammenarbeit mit dem Medienboard Berlin-Brandenburg und dem Bayerischen Rundfunk der Kurzfilm Die Verwandlung (R: Igor Plischke) mit Golo Euler in der Hauptrolle. Mit \"Fikkefuchs\" (R: Jan Henrik Stahlberg) realisierte Saralisa Volm 2015 ihren ersten Langfilm als Produzentin. 2016 war sie in der Rolle der Viola in \"Shakespeares letzte Runde\" auf arte zu sehen. Außerdem kuratierte sie ihre erste Ausstellung Trost und führte erstmals Regie für ein Musikvideo der Band \"Leather Report\". Anfang 2017 zeigte die ARD die Folge Mordkommission Istanbul \"– Ein Dorf unter Verdacht\" mit Saralisa Volm in der Episodenhauptrolle. Ihr Konzept für den Kurzfilm \"Am Draht der Zeit\" wurde vom FFF Bayern ausgezeichnet und finanziert. Im März 2018 feierte der Film Premiere. Vom 22. März bis 8. April 2018 kuratierte Saralisa Volm gemeinsam mit Britta Helbig die Gruppenausstellung „bitch MATERial“. Außerdem erschien am 22. März 2018 ihr zweites Buch \"Puff! Platsch! Peng! Mit 52 Experimenten durch das Jahr\". Das Experimentebuch wurde vom Gregor Hinz illustriert. Saralisa Volm lebt mit ihren vier Kindern und ihrem Ehemann in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie (Auswahl).", "content": "als Darstellerin als Produzentin als Regisseurin", "section_level": 1}], "src_summary": "Saralisa Volm (* 24. Juni 1985 in Hechingen) ist eine deutsche Schauspielerin, Filmproduzentin, Regisseurin, Kuratorin und Autorin. Bekannt wurde sie unter anderem durch ihre Hauptrollen in \"Finale\", \"Dancing with Devils\" und \"Hotel Desire\".", "tgt_summary": null, "id": 1713565} {"src_title": "Christopher Ondaatje", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Schwan tauchte Anfang Mai 2006 auf dem Aasee auf, die Herkunft ist ungeklärt. Der in Münster schnell als „Schwarzer Peter“ bekannt gewordene Schwan, benannt in Anlehnung an Peter Overschmidt, den Besitzer des Tretbootes, hielt sich von Beginn an in der Nähe eines überlebensgroßen weißen Tretboots auf, das eine Jachtschule stundenweise vermietet. Erste Annäherungsversuche quittierte der Schwan mit Drohgebärden, die laut Verhaltensbiologen die Bindung des Schwans zum Tretboot und eine Verteidigung des Brutreviers andeuteten. In den folgenden Monaten wich der Schwan dem Tretboot nicht mehr von der Seite, schwamm auch bei Vermietung hinterher. Zum Winter musste das Tretboot jedoch vom Aasee genommen werden, um Frostschäden zu vermeiden. In mehreren Stationen wurde es daher mit dem Trauerschwan im Schlepptau Richtung Allwetterzoo Münster geschleppt und am 9. November 2006 wurden beide schließlich auf einem Tümpel im Zoo abgesetzt. Bereits zwei Wochen zuvor hatte eine DNA-Analyse einer Feder ergeben, dass der Schwan ein Weibchen ist, woraufhin sich als Spitzname „Petra“ etablierte. Aufgrund einer Fußverletzung wurde der Schwan mitsamt Tretboot Ende November ins leere Pelikanhaus umgesiedelt. Dort verblieben beide bis März 2007. Zuletzt war versucht worden, Petra mit anderen Trauerschwänen des Zoos zusammenzuführen, was jedoch scheiterte. Am 29. März 2007 wurden beide schließlich wieder auf den Aasee gebracht, wo Petra ihrem Schwan wiederum den ganzen Sommer nicht von der Seite wich. Für den Winter 2007/2008 war ursprünglich geplant, das Tretboot an den neugestalteten Aaseeterrassen unterzubringen. Da sich der Bau jedoch verzögerte, diente seit dem 5. Dezember 2007 wieder der Zoo als Winterquartier. Während dieser Zeit duldete Petra erstmals auch einen lebendigen Schwan neben sich. Ein Anfang Dezember 2007 aufgetauchter weißer Höckerschwan, der Paul genannt wurde, schnäbelte auf dem Zooteich regelmäßig mit dem schwarzen Trauerschwan. Somit dauerte die Beziehung von Petra und dem Tretboot insgesamt etwa zwei Jahre an. Doch auch die neue Beziehung ist keine Art-interne, da beide Schwäne zu unterschiedlichen Arten gehören. Solche artübergreifenden Beziehungen sind bei Vögeln aber keine Seltenheit. Die Liaison war jedoch nicht von langer Dauer. So ließ Paul am 22. März 2008 Petra im Winterquartier zurück und wechselte in einen nahegelegenen anderen Teich, nachdem das Tretboot bereits eine Woche zuvor wieder auf den Aasee geschleppt worden war. Im Herbst 2008 tauchte Petra mehrfach am Hiltruper See auf. In den vorherigen Wintern war Petra im Winterquartier im Zoo untergebracht worden. Für die Überwinterung im Winter 2008 war für Petra eine Hütte in der Nähe des Aasees errichtet worden. Am 31. Dezember 2008 wurde Petra zuletzt am Aasee gesehen. Im Jahr 2009 ist Petra auf dem See nicht mehr erschienen. Daraufhin wurden aus ganz Deutschland Hinweise zum Verbleib des Schwans gemeldet. Dem Freundeskreis „Schwarze Petra“ wurden über 60 Fotos schwarzer Schwäne zugesandt, bei denen es sich um Petra handeln sollte. Es konnte jedoch ausgeschlossen werden, dass es sich um Petra handelte, da der münstersche Schwan einen verknöcherten linken Fuß hatte. Dieser verknöcherte Fuß führte am 5. April 2013 zur Identifizierung durch den münsterschen Zoodirektor Jörg Adler in einer Storchen-Betreuungsstation in Osnabrück. Den Hinweis hatte eine Mitarbeiterin der Westfälischen Nachrichten gegeben. Am 2. Januar 2009 wurde die unter Unterernährung sowie hohem Fieber leidende Schwänin, die zahlreiche Abschürfungen erlitten hatte, auf einem Feldweg in Glandorf gefunden und in der Station abgegeben. Nach mehreren Monaten andauernder Pflege wurde die Schwänin, die mit gerade einmal 3,18 kg statt üblicher 5,2 kg eingeliefert wurde, wieder gesund. Sie freundete sich mit einem kurz vor ihrem Eintreffen in der Station abgegebenen Schwan an, der inzwischen zu ihrem ständigen Begleiter wurde. Stationsleiter Wolfgang Herkt gab der Schwänin zwei Schwaneneier zum Bebrüten, die die Ziehmutter erfolgreich ausbrütete. Bei seinem Besuch in der Storchen-Betreuungsstation in Osnabrück sprach Zoodirektor Jörg Adler mit dem dortigen Stationsleiter Wolfgang Herkt über das Vorhaben, Petra mitsamt ihrem Partner nach Münster als Botschafter für Vogelschutz überführen zu dürfen. Dies wurde von Herkt abgelehnt. Entgegen anders lautenden Berichten habe es kein Kaufangebot Adlers gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Berichterstattung.", "content": "Die Berichterstattung über Petra begann im Mai 2006 mit einem Artikel, den die Deutsche Presse-Agentur verbreitete. Noch im Laufe des Sommers berichteten mehrere deutsche Fernsehstationen über die Romanze, dadurch angezogen schließlich auch das japanische und US-amerikanische Fernsehen sowie zahlreiche internationale Zeitungen und Zeitschriften. Die Zooleitung erhielt selbst Jahre später noch Anfragen aus den USA nach Fotomaterial. In den englischsprachigen Ländern sind schwarze Schwäne eine Metapher eines zwar unwahrscheinlichen, aber möglichen Ereignisses, was dem Hype zudem Auftrieb gab. Ebenso fanden sich nach Auskunft der Zooleitung Fans in China. Der Umzug in den Zoo wurde bereits zu Beginn der Umsiedlung etwa von Reuters TV gefilmt. Am 9. November 2006, als beide in den Zoo gebracht wurden, erschienen Vertreter von 23 Medien, darunter mehrere Kamerateams, Fotografen und Redakteure großer Magazine und diverser Presseagenturen. Nicht zuletzt die Medienberichterstattung ließ die Besucherzahlen des Zoos das erste Mal seit der Eröffnung des Delphinariums 1974 auf über eine Million steigen. Auch der Rückweg im März 2007 auf den Aasee wurde ähnlich ausführlich von Medienvertretern begleitet. Am 1. Januar 2008 wurde vom WDR eine Dokumentation über Petra unter dem Titel \"Neues vom verliebten Schwan\" ausgestrahlt, die das zweite Jahr der ungleichen Beziehung thematisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Romane.", "content": "Seit 2006 erschienen mehrere Romane, darunter zwei Kinderbücher, die das Leben von Petra zum Inhalt haben. Der Autor Friedrich Ani veröffentlichte im Oktober das Buch \"Mathilda und Giacomo\", das sich an der Geschichte des Schwans Petra orientiert und einige Ähnlichkeiten mit der Geschichte des Münsteraner Schwans aufweist. Dabei nannte Ani den Schwan Mathilda, das Tretboot wurde Giacomo in Anlehnung an Giacomo Casanova benannt und der Zoo-Direktor heißt Falcke. Die Handlung wurde an den Kleinhesseloher See im Englischen Garten nach München verlegt, in dessen unmittelbarer Nähe der Autor wohnt, was u. a. bei Jörg Adler, dem Direktor des Allwetterzoo Münster, für Unmut sorgte. Allein beim Happy End weicht die Erzählung von der tatsächlichen Geschichte Petras ab.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Eher kurios mutete der Antrag an, den die UWG-MS/ödp-Fraktion am 13. Dezember 2006 in den Rat der Stadt Münster einbrachte. Dieser forderte den Rat auf, die Verwaltung der Stadt prüfen zu lassen, ob eine schwarze Schwänin in das Wappen der Stadt Münster aufgenommen werden könne. Nach kurzer Diskussion wurde der Antrag zurückgezogen. Es wurde eine CD mit einer eigens komponierten Schwanenballade sowie Brillant-Ringe und Schlüsselanhänger in Schwanenform produziert. Zudem wurde Anfang Oktober 2008 ein Freundeskreis namens „Schwarze Petra“ gegründet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Petra ist ein Trauerschwan auf dem Aasee im westfälischen Münster, der aufgrund seiner Zuneigung zu einem überlebensgroßen weißen Tretboot in Schwanenform in den Jahren 2006 bis 2008 weltweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Petra verschwand 2009, tauchte aber im April 2013 wieder auf.", "tgt_summary": null, "id": 941667} {"src_title": "Johann Friedrich Mayer (Theologe)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zelluläre Vorgänge.", "content": "Beim Welken ziehen sich die betroffenen Zellen durch den Wasserverlust zusammen. Eine Plasmolyse tritt bei Landpflanzen nicht auf. Bei größerem Wasserverlust wird die Zellwand nach innen gezogen und kann sich auch fälteln (Cytorrhyse). Die einzelnen Zellkompartimente schrumpfen, die in der Zelle gelösten Stoffe werden konzentriert. Dadurch werden viele Stoffwechselvorgänge, insbesondere die Photosynthese und die mitochondriale Atmung behindert. Bei Fortschreiten des Wasserverlustes fragmentiert sich die Vakuole in kleine Teilvakuolen, die Thylakoide der Chloroplasten und die Cristae der Mitochondrien schwellen zunächst an und werden dann abgebaut. In frühen Welkestadien ist eine Umkehr der Vorgänge noch möglich, nach Zerfall von Membranen tritt jedoch der Zelltod (Nekrose) ein.", "section_level": 1}, {"title": "Auslöser.", "content": "In der Natur ist die Welke von Pflanzen weit überwiegend durch mangelnde Wasserverfügbarkeit bedingt. Einerseits ist die Verteilung der Jahresniederschläge unabhängig vom Pflanzenbedarf, andererseits ist die Wasserhaltekraft der verschiedenen Ackerböden sehr unterschiedlich. Die Wasserspeicherkraft bzw. das Regenspeichervermögen eines Bodens wird als Feldkapazität bezeichnet. Diese ist von der Bodenart, dem Bodengefüge und Humusgehalt sowie der Turbation abhängig. Die Faktoren Haftwasser, Kapillarwasser, Saugspannung und Hygroskopizität des Bodens sind entscheidend für die Wasserverfügbarkeit der Pflanzen. Der permanente Welkepunkt bezeichnet die Saugspannung, ab der Pflanzen kein Wasser dem Boden entnehmen können und welken. Bei Dauerfrost mit entsprechender Frosttiefe kommt es zur Frosttrocknis einer besonderen Art von Welke. Wurzelfraß kann ebenfalls zu Wassermangel und damit Welke führen. Verursacher sind beispielsweise Engerlinge und die Maulwurfsgrille. Neben dem Wassermangel können auch Pflanzenkrankheiten zur Welke führen. Beispiele sind die durch Pilze ausgelösten Verticillium-Welke und Fusarium-Welke, oder die durch Xanthomonas stewartii verursachte Bakterienwelke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Welke bezeichnet den schlaffen Zustand von Pflanzen, der durch unzureichende Wasserversorgung, aber auch durch Kalium-Mangel oder durch Krankheitserreger, eintritt. Welke äußert sich in der sogenannten Welketracht: schlaffe, nach unten hängende Blätter. Welke tritt auf, wenn Pflanzen nicht mehr in der Lage sind, den Turgor durch osmotische Wasseraufnahme aufrechtzuerhalten.", "tgt_summary": null, "id": 3065} {"src_title": "Ruine Achalm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gesetzessystematik.", "content": "§ 159 StGB stellt eine Erweiterung des StGB dar, da er den Versuch der Anstiftung unter Strafe stellt. Der Versuch ist nicht schon von § 30 StGB umfasst, da es sich bei der falschen uneidlichen Aussage nach § 153 StGB und falschen Versicherung an Eides statt nach § 156 StGB um Vergehen nach § 12 Abs. 2 StGB handelt. Der Meineid nach § 154 StGB wird von § 159 StGB nicht erwähnt, da dieser einen Strafrahmen von mindestens einem Jahr aufweist, somit ein Verbrechen ist und schon von § 30 StGB umfasst wird.", "section_level": 1}, {"title": "Tatbestand.", "content": "Der Versuch der Anstiftung zur Falschaussage erfasst die Fälle, in denen auf die Aussageperson (Vordermann) eingewirkt wird und der mutmaßliche Täter (Hintermann) eine subjektiv falsche Aussage erreichen will. Ist die Beeinflussung erfolgreich, kommt nur Anstiftung zum Aussagedelikt in Betracht. Scheitert die Anstiftung, liegt eine versuchte Anstiftung zur Falschaussage vor. Typische Konstellation des § 159 StGB ist, dass der Hintermann versucht, einen Vordermann, der vor Gericht aussagen muss, anzustiften eine falsche Aussage zu tätigen. Der Vordermann lässt sich nicht anstiften, bleibt bei der Wahrheit oder sagt richtig aus. Daneben ist auch die Fallgestaltung erfasst, dass der Vordermann nur objektiv eine Falschaussage tätigt, subjektiv jedoch ohne Vorsatz handelt, da er z. B. von der Richtigkeit seiner Aussage überzeugt ist. Der Vordermann macht sich nicht nach § 153 StGB strafbar, da er ohne Vorsatz handelte. Der Hintermann kann sich nicht wegen Anstiftung zur Falschaussage strafbar machen, da keine rechtswidrige und vorsätzliche Haupttat vorliegt. Der Hintermann macht sich also lediglich wegen des Versuchs nach § 159 StGB strafbar. Rechtspolitisch ist dies umstritten, da die versuchte Anstiftung zu einem Delikt bestraft wird, bei dem der Versuch nicht strafbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Umstrittene Rechtsfragen.", "content": "In der Literatur ist umstritten, ob sich der Hintermann auch dann strafbar macht, wenn er den Vordermann dazu anzustiften versucht, vor einer Stelle auszusagen, die gar keine zuständige Stelle für die Entgegennahme von (Falsch-)Aussagen ist. Dies wäre z. B. der Fall wenn der Hintermann den Vordermann dazu bringen will, vor einem Bürgermeister (keine zuständige Stelle i. S. d. § 153 StGB) eine Falschaussage zu tätigen. Da § 159 StGB die Einrichtungen des Staates vor falschen Aussagen schützen will, muss wenigstens der objektive Tatbestand des § 153 StGB durch den Vordermann verwirklicht sein, um zu einer Strafbarkeit des Hintermannes zu kommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Versuch der Anstiftung zur Falschaussage ist ein strafbewehrter Tatbestand nach dem deutschen Strafrecht. Er ist in StGB geregelt. Systematisch liegt er in den Aussagedelikten.", "tgt_summary": null, "id": 574973} {"src_title": "Legislatives Veto", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gebietsumfang.", "content": "Das Gebiet der westfälischen Edelherren umfasste das Gericht Bilstein mit den Kirchspielen Helden, Förde, Veischede, Kirchhundem, Rahrbach, Oberhundem und Lenne. Diese bildeten den Kern des so genannten Landes Bilstein. Hinzu kamen als Teil des Landes Fredeburg das Gericht Eslohe und Reiste. Dazu gehörten die Kirchspiele Eslohe, Reiste, Wenholthausen und Cobbenrode. Ein weiteres Gericht war Fredeburg. Dazu gehörte die Stadt Fredeburg sowie die Kirchspiele Dorlar, Wormbach, Berghausen und Kirchrarbach. Hinzu kamen die Gerichte Oedingen und Schliprüthen. Die Herrschaft über das Land Fredeburg teilten sich die Edelherren mit den Grafen von Arnsberg. Beteiligt waren die Herren mit zahlreichen Rittern an der großen Waldenburg. Die Herrschaft Bilstein grenzte im Süden an Nassau und Wittgenstein, östlich grenzte es an den Besitz der Edelherren von Grafschaft und das Kloster Grafschaft an. Nördlich lag das Land Fredeburg und damit der Einflussbereich der Grafen von Arnsberg. Außerdem grenzte das Land Bilstein an das ehemalige Amt Waldenburg.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Entwicklung.", "content": "Ursprünglich lebte das Geschlecht auf der Burg Peperburg in Förde bei Grevenbrück und trug danach den Namen \"Gevore\", aber auch \"Vuore\", \"Vore\" oder \"Voere\". Älteste bekannter Vertreter war \"Heinrich von Gevore\", der 1141 als Zeuge des Erzbischofs Arnold I. von Köln auftrat. Wolmarus de Bilstein, Abt von Werden und Helmstädt, gehörte nicht der westfälischen Familie an, da diese noch nicht diesen Namen trug. Sichere Nachrichten von der Familie stammen von 1170, als ein weiterer Henricus de Vare als Zeuge bei der Stiftung des Klosters Bredelar und 1173 bei der Bestätigung des Stifts Wedinghausen genannt wurde. Auch in den folgenden Jahren wird Heinrich mehrfach als Zeuge für die Kölner Erzbischöfe etwa bei der Stiftung des Klosters Oelinghausen genannt. Mit anderen führenden Adeligen reiste er 1216 oder 1217 nach dem Ende ersten Limburger Krieges nach Köln zu einem Hoftag des Erzbischofs Engelbert I. Brüder von Heinrich mit Namen Wittekind und Hermann scheinen Kanoniker des Kölner Doms gewesen zu sein. Nachfolger wurde sein Sohn Theoderich I. oder Dietrich I. Auch er gehörte nach den Arnsberger Grafen zu den wichtigsten Adeligen im südlichen Westfalen und trat wie sein Vater mehrfach als Zeuge in Urkunden auf. Erstmals 1225 wurde er in einer solchen von Bilstein genannt. Auch dessen Brüder waren hochrangige Geistliche in Köln. Der eine, Heinrich, war Propst von Sankt Severin, der andere, Gottfried, Kanoniker am Dom. Die Macht des Hauses Bilstein war so bedeutend, dass Dietrich eine eigene kleine Verwaltung mindestens aus einem Amtmann und einen Truchseß unterhielt. Die Besatzung seiner Burg Borghausen wurde von einer Familie von Dusentschüren gestellt. Dietrich selbst verlegte seinen Sitz von Förde auf die neu errichtete Burg Bilstein. Für den Bau der Burg waren vor allem Sicherheitsaspekte von Bedeutung. Das Gut im Tal bei Förde bot weniger Schutz als eine Burg auf einem Berg. Eine andere These geht davon aus, dass der Wildreichtum der ausgedehnten Wälder des Veischederberglandes Grund für den Bau der Burg Bilstein und die Verlegung des Wohnsitzes nach dort gewesen sei. Dies mag ein nachrangiger Aspekt gewesen sein; glaubwürdiger für eine Verlegung des Wohnsitzes erscheinen allerdings strategische Aspekte. Nachfolger von Dietrich I. wurde sein Sohn Dietrich II. Wie seine Vorfahren wurde er als Zeuge zu wichtigen Akten etwa der Grafen von Arnsberg herangezogen. Im Jahr 1250 nahm Dietrich an der Fehde von Erzbischof Konrad von Köln gegen Bischof Simon von Paderborn teil. Wie andere hochrangige westfälische Adelige (\"viri nobiles et magnates partium Westfaliae\") neben den Grafen von Arnsberg, Altena und der Mark hat auch Dietrich II. in einem Schreiben an den Papst die Aktion gegen Paderborn gerechtfertigt. Nachfolger Dietrichs II. wurde sein Sohn Johann I. Sein Bruder Gottfried von Bilstein war Abt des Klosters Grafschaft. Johann tauchte in den Urkunden erstmals 1255 als Herr von Bilstein auf. Im Jahr 1282 wurde Johann von Erzbischof Siegfried von Köln zum Landmarschall von Westfalen ernannt und spielte 1298 eine wichtige Rolle bei der Umsetzung eines Landfriedens für Westfalen. Den Anteil des Hauses Bilstein an der Waldenburg verkaufte Johann an Hunold von Plettenberg. Außerdem verkaufte er 1293 die Burg Bilstein an die Landgrafen von Hessen und nahm es von diesem als Lehen. Die Herrschaftsrechte im Land Bilstein waren davon nicht berührt. Nachfolger Johanns wurde Dietrich III. Durch die Heirat mit Katharina von Arnsberg wurden die familiären Bande zum Arnsberger Grafenhaus noch enger geknüpft. Durch die Heirat kamen die gräflichen Haupthöfe von Oberhundem, Oberveischede und Bruchhausen an das Haus Bilstein. Im Jahr 1313 erhielt Dietrich von Wilhelm von Arnsberg Güter und eine Reihe von Vogteien zu Lehen. Zu diesen gehörte auch die Vogtei Epfingsten bei Soest. Mit dem Kapitel des Stift Meschede, das den dortigen Haupthof besaß, kam es zu einem Konflikt. Dietrich überfiel die Leute des Stifts, raubte ihnen Vieh und setzte einige gefangen. Nach einer Drohung durch Erzbischof Heinrich II. und Vermittlung von Wilhelm von Arnsberg kam es schließlich zu einem Vergleich. Zum Besitz Dietrichs gehörte durch familiäre Bande auch der Zoll in der Stadt Werl. Diesen verkaufte er 1328 an eine Gruppe von Bürgern aus Attendorn und Soest. Dietrich starb am 5. November 1335. Der letzte Edelherr von Bilstein war Johann II. Er war zwar verheiratet, blieb aber kinderlos. Die Länder Bilstein und Fredeburg gingen zunächst in den Besitz der Grafschaft Mark über. Später wurden sie Teil des kurkölnischen Herzogtums Westfalen.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen zeigt drei grüne Pfähle in Gold. Auf dem Helm mit grün-goldenen Decken eine goldene Kugel mit drei grünen Pfählen, darüber drei grüne Pfauenfedern. Johann I. und sein Sohn Dietrich III. von Bilstein verwendeten ein Siegel mit im Wappenschild 3 Rosen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Edelherren von Bilstein waren ein mittelalterliches Adelsgeschlecht im späteren Herzogtum Westfalen mit Besitz (Land Bilstein genannt) im Wesentlichen im heutigen Sauerland. Ihren Sitz hatten sie auf der Burg Bilstein im heutigen Lennestadt. Zu unterscheiden ist die westfälische Familie von dem fränkischen Geschlecht der Grafen von Bilstein, das an der Werra und in Nordhessen begütert war.", "tgt_summary": null, "id": 725515} {"src_title": "Nolan Pratt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend und Ausbildung.", "content": "Geboren wurde der Sohn eines Mullahs 1878. Er erhielt seine Ausbildung in den \"Madrasas\" von Chistopol und Kazan. Ab 1898 war er an der dortigen Lehrerbildungsanstalt eingeschrieben. Seine politischen Ideen bis zur Revolution 1905 erhielt er von den Sozialrevolutionären, einer eher terroristischen Intellektuellengruppe.", "section_level": 1}, {"title": "1905–17 Sozialrevolutionäre Agitation.", "content": "Am ersten allrussischen Moslemkongress in Nischni Nowgorod 1905 nahm er als Anführer der radikalen tatarischen Nationalisten teil. Er attackierte heftig den Liberalismus und die İttifak-Bewegung, die zu der Zeit unter der Leitung Abdurresid Ibrahims stand. Er war lediglich bereit, die İttifak als kulturelle Institution zu tolerieren. Wegen seiner Opposition zum zaristischen Regime verbrachte er mehrere Jahre in Haft und in der Verbannung in den Provinzen Archangelsk und Wologda. Nach seiner Rückkehr gründete er in St. Petersburg 1913 die Zeitung \"IL,\" die mit Unterbrechungen 1914 bis 1918 dann in Moskau erschien. Sie wurde nach der großen proletarischen Oktoberrevolution geschlossen. İshaki war auch sonst als Publizist und Dramaturg aktiv, bis 1918 veröffentlichte er 29 Werke. Im Laufe der Zeit hatte er sich von seinen linken Ideen entfernt und wurde zum Nationalisten. Am \"1. Kongress aller Moslems Rußlands\" im Mai 1917 in Moskau wurde er in das Exekutivkomitee gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Antisowjetische Agitation.", "content": "Der zweite allrussische Moslemkongress in Ufa wollte ihn als Delegierten zur Versailler Friedenskonferenz entsenden. Als die Tatarei befreit wurde, flüchtete er über Samara, Ufa und Kiziljar. Er verließ Russland 1919 und gelangte über Japan ins Exil nach Paris. Von dort begann er nationalistische Agitation für die Turk-Tataren in der Sowjetunion zu betreiben, die er als unterdrückt begriff. In Berlin begründete er 1923 die Turan-Gesellschaft, deren Position sich auch Abdurresid Ibrahim annäherte. An İshaki erging aus der Türkei 1925 die Einladung das Magazin \"Türk Yurdu\" herauszugeben. Dieses Blatt vertrat großtürkische Positionen hinsichtlich der Turkvölker im Kaukasus und Zentralasien. Zu dieser Zeit nahm er die türkische Staatsangehörigkeit an. Jedoch wurde von der sowjetischen Regierung ein gewisser Druck auf die Türkei ausgeübt, so dass er seine Aktivitäten wieder nach Europa verlegte. Das Sprachrohr des \"Komitees für die Unabhängigkeit des İdil-Ural\" erschien unter seiner Leitung ab 1928 in Berlin unter dem Titel \"Mili Yol\" (\"Der nationale Weg\"). Seine auf Arabisch gehaltene Rede beim 3. muslimischen Kongress in Jerusalem 1931 zeigte starke nationalistische und antisowjetische Züge. Ab 1933 wurde er unter den tatarischen Emigranten in Japan und Mandschukuo organisatorisch tätig. Es kam zu einem Zusammenstoß mit der Gruppe eines weiteren dort tätigen Nationalisten Kurban-Ali – der jedoch von der ultranationalistischen Kokuryūkai gefördert wurde – weil dieser mit \"weißen Russen\" kooperierte. Die in Japan lebenden Tataren suchte er mit dem, am 23. Februar 1934 gegründeten, \"Kultur-Komitees der Tataren des İdil-Ural\" unter seiner Leitung zu organisieren. Er reiste weiter aufs Festland und kam am 22. Aug. 1934 in Harbin an. In Mukden startete İshaki dann das Wochenblatt \"Mili Bayrak,\" das in arabischer Schrift gedruckt war. Die japanischen Behörden hatten ab Anfang 1936 die Befürchtung er sei ein sowjetischer Agent. Später im Jahr findet man ihn dann erneut in Europa, wo er wieder die Turk-Tataren in Deutschland und die von der polnischen Regierung unter Józef Piłsudski finanzierte Prometheus-Bewegung unterstützt. Nach dem Abschluss des Nichtangriffspaktes 1939 wurde die antisowjetische Agitation durch die Besatzungsmacht auch in Polen unterbunden. Daraufhin floh er 1940 über London in die Türkei, wo er sich im Rahmen der einengenden Bedingungen des İnönü-Regimes weiterhin im groß-türkischen Sinn betätigte. Unmittelbar nach Kriegsende petitionierte (27. Aug. 1945) er die britische Regierung die in Nordwest-China verbleibenden Tataren evakuieren zu helfen. Tatsächlich verließen die meisten erst nach der Befreiung Chinas mit Unterstützung des Roten Kreuzes das Land in Richtung Türkei bzw. Australien. Er starb am 22. Juli 1954 in Ankara. Begraben wurde er auf dem Märtyrer-Friedhof Edirnekapı (\"Edirnekapı Şehitliği\") in Istanbul.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ayaz İshaki (; * 1878 in Kutluschkino (tatar. \"Yauşirmä\") nahe Kasan; † 22. Juli 1954 in Istanbul) war ein tatarischer Publizist, Agitator und großtürkischer Nationalist.", "tgt_summary": null, "id": 792129} {"src_title": "Isaac Rand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Chasseguet-Smirgel entstammte einer Familie des osteuropäischen Judentums, die während des Zweiten Weltkrieges zahlreiche Opfer zu beklagen hatte. Schon deshalb war sie politisch hoch sensibel und engagiert. Als Antifaschistin war sie Mitglied der (damals stalinistischen) KPF geworden, in der sie auch ihren späteren, aus Ungarn stammenden Ehemann Béla Grunberger (1903–2005) kennenlernte. Nachdem 1956 die Rote Armee den Ungarischen Volksaufstand gewaltsam niedergeschlagen hatte, brachen sie und Grunberger jedoch mit dem Kommunismus. Als später im Gefolge der Pariser Mai-Unruhen marxistische Theorie wieder eine hohe Aktualität gewann, schrieben beide — unter dem Pseudonym „André Stéphane“ — eine politische Kampfschrift dagegen: \"L'Univers contestationnaire ou les nouveaux chrétiens\" (Paris 1969). Janine Chasseguet-Smirgel hatte an der Sorbonne Politische Wissenschaft studiert, wandte sich aber unter dem Einfluss von Béla Grunberger, einem ebenfalls nicht-medizinischen Psychoanalytiker, Mitte der 1950er Jahre der Psychoanalyse zu, der sie dann lebenslang ihr Schaffen widmete. Hier vertrat sie eine streng orthodoxe Linie, was sich am deutlichsten in dem wiederum zusammen mit Grunberger verfassten Werk \"Freud ou Reich. Psychanalyse ou Illusion\" (1976) zeigt. Während die 68er-Bewegung sowohl Freud als auch Reich auf ihre Fahnen schrieb, demonstrieren die Autoren, dass zwischen beiden ein unversöhnlicher Gegensatz besteht. Bekannt wurde Chasseguet-Smirgel durch ihre Weiterentwicklung der Freudschen Theorie über Das Ich und das Es und die Verknüpfung mit dem Narzissmus, als auch für den Ausbau dieser Theorie zu einer umfassenden Kritik utopischer Ideologie. Ihr Werk zeichnet sich durch besonderes Engagement für eine Psychoanalyse der Literatur und der Gesellschaft aus, also für eine Psychoanalyse jenseits der \"Heilbehandlung\". Ihre erste Schaffensperiode war der Erforschung der weiblichen Sexualität gewidmet, durchaus kritisch Freud und den Post-Freudianern gegenüber. Ihr Interesse an Kreativität – als Funktion für die Restitution des narzisstischen Traumas – und ihre Sensibilität für politische Strömungen und versteckte Gewalt charakterisieren die zweite Periode. Es folgt die Auseinandersetzung mit dem Ich-Ideal und der Idealisierung. Ab Mitte der 1970er Jahre, in ihrer vierten Schaffensphase, steht die Kritik am Anti-Ödipus von Gilles Deleuze und Félix Guattari im Mittelpunkt. Auch befasst sie sich in dieser Periode intensiv mit dem Studium der Perversion und erkennt, dass es in jedem Menschen einen sogenannten \"perversen Kern\" gäbe, der unter bestimmten Bedingungen aktiviert werden könne. Die letzte Phase ihres Werkes ist von zunehmendem Konservativismus geprägt und schwer einzuordnen. Die Themen sind vielfältig, Fragen der analytischen Technik, Ethik und Kultur überwiegen. 1988 wurde sie mit dem Gay-Lussac-Humboldt-Preis ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Janine Chasseguet-Smirgel, gelegentlich Chasseguet-Smirguel (* 1928 in Paris; † 5. März 2006 ebenda) war eine führende französische Psychoanalytikerin, Lehranalytikerin und Präsidentin der Société Psychanalytique in Paris. Von 1983 bis 1989 fungierte sie als Vizepräsidentin der International Psychoanalytical Association. Chasseguet-Smirgel war 1982/83 Inhaberin des Freud Memorial Chair am University College London und von 1992 bis 1996 Professorin für klinische Psychologie und Psychopathologie an der Université Lille Nord de France.", "tgt_summary": null, "id": 1487573} {"src_title": "Selånger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Guggenberger trat am 8. April 1934 in die Reichsmarine ein. Im Oktober 1939 wurde er zur U-Boot-Waffe versetzt. Nach seiner Grundausbildung diente er als I. Wachoffizier auf dem Schulboot \"U 28\". Am 16. November 1940 löste er dort Günther Kuhnke als Kommandanten ab. Am 26. April 1941 übernahm er das neu in Dienst gestellte und in Kiel bzw. Brest stationierte Boot\" U 81\". Nachdem er im September desselben Jahres zum Kapitänleutnant befördert wurde, erhielt er den Befehl, den Hafen von La Spezia in Italien anzulaufen. Es gelang ihm am 13. November, die britische Seeblockade der Straße von Gibraltar zu durchbrechen. Kurz darauf torpedierte Guggenberger den britischen Flugzeugträger HMS \"Ark Royal\" (22.600 ts), der dadurch so stark beschädigt wurde, dass er am Folgetag sank. Für diesen Abschuss wurde er am 10. Dezember 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes geehrt. Nach weiteren sechs Feindfahrten gab er das Kommando ab und wechselte für drei Monate als Admiralstabsoffizier zum B.d.U. Nachdem er am 8. Januar 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhalten hatte, übernahm er am 23. dieses Monats für eine Woche das Kommando von \"U 847\". Am 15. Mai 1943 wurde er auf das Boot \"U 513\" versetzt. Auf Feindfahrt vor der brasilianischen Küste südöstlich von São Francisco do Sul wurde das Boot am 19. Juli durch Funkpeilung geortet, da Guggenberger einen ungewöhnlich langen Funkspruch abgesetzt hatte. Es wurde von einem US-amerikanischen Flugzeug, Typ PBM Mariner angegriffen und sank so rasch, dass die meisten Männer an Bord mit dem Boot untergingen. Nur 12 – teilweise schwerst verwundete – Männer konnten von der Kommandobrücke und der Flak ins Wasser springen, doch schafften es nur sieben, sich in ein treibendes, von einem Flugzeug abgeworfenes Rettungsschlauchboot zu ziehen oder ziehen zu lassen. Der schwer verletzte Guggenberger wurde an den Haaren ins Boot gezogen. Hilflos mussten die sieben Überlebenden zusehen, wie zwei Verwundete von Haien gefressen wurden und die übrigen drei ertranken. Nach einem Tag im Rettungsboot wurden sie von der \"USS Barnegat\" aufgelesen, als Kriegsgefangene zunächst nach Rio de Janeiro und später in die Vereinigten Staaten gebracht. Guggenberger war der am schwersten Verwundete und wurde für medizinische Operationen zunächst nach Miami und später nach Washington, D.C. geflogen. Erst im National Naval Medical Center in Bethesda (Maryland) gelang es US-amerikanischen Chirurgen, Guggenbergers Gesundheit wieder herzustellen. Insgesamt kamen 46 Mann der Besatzung von \"U 513\" ums Leben, während sieben Personen überlebten. U 513 wurde im Jahr 2011 rund 120 Kilometer östlich der brasilianischen Stadt Florianópolis wiederentdeckt. Wie die Universität Vale do Itajaí mitteilte, handelt es sich bei dem in 130 Metern Tiefe aufgespürten Wrack um U 513. Nach einem längeren Lazarettaufenthalt kam Guggenberger über Fort Hunt und Crossville im Januar 1944 in das Kriegsgefangenenlager \"„Camp Papago Park“\" in Arizona. Während seiner Gefangenschaft schmiedete er mit anderen Häftlingen Ausbruchspläne. Zusammen mit vier U-Boot-Kommandanten gelang ihm am 12. Februar 1944 erstmals die Flucht. Jedoch wurden er und August Maus bereits in Tucson (Arizona) wieder eingefangen, während Jürgen Quaet-Faslem, Hermann Kottmann und Hans Johannsen erst in Mexiko ergriffen und nach Papago Park zurückgeschickt wurden. Sein zweiter Ausbruchsversuch („\"Great Papago Escape\"“) am 23. Dezember 1944 verlief anfangs erfolgreicher. Zusammen mit 24 weiteren Gefährten – diesmal jedoch ohne den verwundeten Maus, der nur beim Graben des Tunnels half – gelang ihm eine zweiwöchige Flucht. Erst sechs Kilometer vor der mexikanischen Grenze wurden sie von den amerikanischen Behörden gestellt. Im Februar 1946 wurde er in das Lager Shanks nahe New York City verlegt. Anschließend wurde Guggenberger in ein Gefangenenlager in der britischen Besatzungszone in Deutschland überstellt. Im August dieses Jahres wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Als er wieder in Freiheit war, wurde er Architekt. Nachdem 1956 die Bundesrepublik Deutschland die Gründung der Bundeswehr und damit auch der Bundesmarine beschlossen hatte, trat er in letztere ein. Er studierte am 'U.S. Naval War College' in Newport. Nach erfolgreichem Abschluss erhielt er den Rang eines Konteradmirals und wurde Chef des Stabes im NATO-Hauptquartier AFNORTH im norwegischen Kolsås. Guggenberger ging am 31. Oktober 1972 in Pension. In seinen letzten Lebensjahren litt Guggenberger unter Alzheimer. Am 13. Mai 1988 brach er zu einem Waldspaziergang auf, von dem er nicht mehr zurückkam. Sein stark verwester Leichnam wurde erst zwei Jahre später entdeckt und anhand des Eherings identifiziert. Seine Witwe starb am 21. Januar 1991, ohne sich über seine Todesumstände sicher zu sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Guggenberger (* 6. März 1915 in München; † 13. Mai 1988 in Erlenbach am Main) war ein deutscher Marineoffizier in der Reichsmarine, der Kriegsmarine und in der Bundesmarine, zuletzt als Konteradmiral. ", "tgt_summary": null, "id": 1648832} {"src_title": "Abner Nash", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die KWE hatte in den 1850er Jahren zunächst ihre Stammstrecke von Hamm nach Warburg errichtet. Nachdem sie dann 1855 die Münster-Hammer Eisenbahn-Gesellschaft samt ihrer Bahnstrecke nach Münster übernommen hatte, baute sie diese weiter Richtung Norden nach Rheine. Mit der Eröffnung ihrer Strecke am 23. Juni 1856 bekam sie im Bahnhof Rheine Anschluss an die zur gleichen Zeit eingeweihte Hannoversche Westbahn und über die Emslandstrecke Zugang zum Nordseehafen in Emden. Gut zehn Jahre später erreichte auch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft beim Bau ihrer Nordseestrecke von Duisburg Hauptbahnhof nach Quakenbrück den Bahnhof Rheine und machte diesen damit endgültig zu einem wichtigen Eisenbahnknoten in Nord-West-Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbau.", "content": "Im Rahmen der Bahnsteigmodernisierung in Rheine wurde das stillgelegte Gleis 8 samt Bahnsteigkante wieder reaktiviert. Durch diese Maßnahme soll die Kapazität im Bahnhof Rheine erhöht werden, wodurch die Fahrplankonflikte zwischen Fern- und Nahverkehr reduziert werden. Durch diese Maßnahme kann die Regional-Express-Linie RE 7 ab Dezember 2015 wieder stündlich nach Rheine fahren. Täglich nutzen mehr als 16.100 Reisende die Züge auf der Strecke. Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) schreibt in seinem Nahverkehrsplan, dass die Schienenanbindung des Flughafens Münster/Osnabrück geprüft werden soll. Eine Variante sieht dabei einen Neubauabschnitt vor, der von der Strecke Münster–Rheine abzweigt und über Weichenverbindungen aus Richtung Münster und Rheine angefahren werden kann. Außerdem fordert der Zweckverband die Einrichtung einer zusätzlichen Bahnsteigkante in Münster Zentrum-Nord und die Einrichtung eines Gleiswechselbetriebes im Abschnitt Münster Hauptbahnhof und Münster Zentrum Nord. Durch diese Maßnahmen soll die Kapazität des stark ausgelasteten Abschnitts gesteigert werden. Dies führt zusammen mit der höhengleichen Streckenausfädelung nach Enschede dazu, dass einige Regionalbahnen nicht in Münster Zentrum Nord halten können. Der geforderte zusätzliche Bahnsteig und das weitere Gleis am Bahnhof Münster Zentrum Nord wurden am 7. Mai 2018 eingeweiht und sollen zukünftig einen Halbstundentakt ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedienung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fernverkehr.", "content": "Im Schienenpersonenfernverkehr fahren zweistündlich Intercity-Züge der Linie 35 von Norddeich Mole bzw. Emden Außenhafen über Emden, Rheine, Münster, Wanne-Eickel, Gelsenkirchen, Oberhausen, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Bonn, Remagen und Andernach nach Koblenz auf ganzer Länge über diese Strecke. Einzelne Züge verkehren weiter über Mainz, Mannheim und Heidelberg nach Stuttgart oder Konstanz.", "section_level": 2}, {"title": "Regionalverkehr.", "content": "Im Schienenpersonennahverkehr wird die Strecke in kompletter Länge bzw. auf dem Abschnitt zwischen \"Münster Hauptbahnhof\" und \"Münster Zentrum Nord\" von folgenden Regional-Express- und Regionalbahn-Linien bedient: Durch verschiedene europaweite Ausschreibungen gibt es seit Dezember 2015 deutliche Veränderungen bei den Nahverkehrslinien. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 betreibt National Express die Linie RE 7. Das Unternehmen übernahm die Linie von DB Regio und setzt neue Fahrzeuge vom Typ Bombardier Talent 2 ein. Mit der Betriebsaufnahme wurde zwischen Münster und Rheine wieder ein Stundentakt eingeführt, der im Jahr 2006 aufgrund von fahrplantechnischen Problemen mit nachfolgenden Intercitys auf einen Zweistundentakt ausgedünnt werden musste. Ebenfalls im Dezember 2015 übernahm die Westfalenbahn den Betrieb der Linie RE 15 zwischen Münster und Emden von DB Regio und setzt neue Fahrzeuge vom Typ Stadler FLIRT ein. Außerdem konnte sich die eurobahn den Betrieb der Linien RB 65 und RB 68 im Rahmen der Ausschreibung des Teutoburger Wald-Netz für 15 Jahre sichern. Das Unternehmen übernimmt zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 den Betrieb von der Westfalenbahn und setzt Fahrzeuge vom Typ Stadler FLIRT ein. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 wurde die Linie RB 68 mit der Linie RB 65 verschmolzen, sodass nur noch eine Regionalbahn-Linie zwischen Münster und Rheine verkehrt, diese dafür aber unter der Woche auf einen Halbstundentakt verdichtet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Münster–Rheine ist eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Nordrhein-Westfalen. Sie verläuft von Münster nach Rheine. Sie wurde von der vom preußischen Staat finanzierten Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft (KWE) gebaut.", "tgt_summary": null, "id": 1050292} {"src_title": "Im Rausch der Stille", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gustav Anton von Wietersheim trat nach dem Besuch der Kadettenanstalt 1902 als Fähnrich in das Heer ein. 1903 wurde er zum Leutnant im Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4 befördert. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er zum Hauptmann befördert. 1917 wurde er zum Großen Generalstab kommandiert und in der Folge im Divisionsstab der 3. Division sowie im Generalstab des XXV. Reserve-Korps eingesetzt. Nach Kriegsende wurde er in das Reichsheer übernommen und 1925 zum Major befördert. Es folgte die Kommandierung ins Reichswehrministerium, wo er in der Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T 4) im Truppenamt verwendet wurde. Im Februar 1929 übernahm er ein Bataillon des 17. Infanterieregiments in Goslar und wurde im folgenden Jahr zum Oberstleutnant befördert. 1932 wurde er Chef des Stabes der 3. Kavalleriedivision und im folgenden Jahr als Oberst Chef des Stabes der 3. Infanteriedivision. 1934 wieder ins Reichswehrministerium versetzt, leitete er dort ein Jahr lang die Heeres-Abteilung (T 1). Nach der Umbenennung der Reichswehr in Wehrmacht 1935 wandelte sich die Dienststellenbezeichnung in „Oberquartiermeister I im Generalstab des Heeres“. Im April 1936 zum Generalleutnant befördert, wurde er im Oktober des gleichen Jahres durch Erich von Manstein abgelöst und übernahm dafür die Führung der 29. Infanterie-Division. Am 1. Februar 1938 wurde von Wietersheim zum General der Infanterie befördert und übernahm Anfang April als Kommandierender General das neu aufgestellte XIV. motorisierte Armeekorps in Magdeburg. Mit diesem nahm er 1939 am Überfall auf Polen teil. Dort befehligte er die deutschen Truppen in der Schlacht bei Kock zwischen dem 2. und dem 6. Oktober. Dabei handelte es sich um die letzte Schlacht dieses Feldzugs. 1940 nahm er am Westfeldzug und 1941 am Balkanfeldzug teil. Für letzteren Einsatz wurde ihm am 20. April 1941 das Ritterkreuz verliehen. Mit Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion am 22. Juni 1941 wurde sein Korps der Panzergruppe 1, später 1. Panzerarmee, der Heeresgruppe Süd unterstellt. Von Wietersheim war hier unter anderem an den Kesselschlachten von Uman und Kiew beteiligt, im Winter 1941/42 verteidigte sein Korps Stellungen am Mius. Am 21. Juni 1942 wurde das Korps in XIV. Panzerkorps umbenannt und im August 1942 für den Angriff auf Stalingrad der 6. Armee unterstellt. Mitte September 1942 wurde von Wietersheim von Hitler verabschiedet, weil er vorgeschlagen hatte, Stalingrad wieder aufzugeben. Er musste das XIV. Panzerkorps innerhalb von vierundzwanzig Stunden verlassen. Generalleutnant Hans-Valentin Hube wurde sein Nachfolger. Er wurde in die Führerreserve versetzt. Eine weitere Verwendung erfolgte nicht mehr. Nach Kriegsende sagte er als Zeuge bei den Nürnberger Prozessen aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gustav Anton von Wietersheim (* 11. Februar 1884 in Breslau; † 25. April 1974 in Göttingen) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie und Kommandierender General des XIV. Panzerkorps.", "tgt_summary": null, "id": 590786} {"src_title": "Gewindeeinsatz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kobon-Zahl.", "content": "Für bis zu sechs Geraden ist es einfach, durch Ausprobieren Anordnungen zu finden, bei denen möglichst viele Dreiecke entstehen. Während mit drei Geraden nur ein Dreieck gebildet werden kann, sind es für vier, fünf und sechs Geraden maximal 2, 5 bzw. 7. Wie viele Dreiecke sich für eine beliebige Anzahl Geraden formula_2 erzeugen lassen (die sogenannte Kobon-Zahl), ist ein bisher ungelöstes Problem der kombinatorischen Geometrie, dessen Lösung als sehr schwer vermutet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Obere Schranke.", "content": "Der folgende Beweis von Saburo Tamura ermöglicht es, für ein gegebenes formula_2 eine obere Schranke der Kobon-Zahl zu bestimmen. Jede der formula_2 Geraden schneidet die restlichen formula_6 Linien höchstens einmal. Die formula_6 Schnittpunkte bilden formula_8 Liniensegmente (Zaunpfahlproblem), dadurch hat die Figur insgesamt maximal formula_9 Segmente (im oben gezeigten Beispiel für formula_10 sind beispielsweise formula_11 Segmente entstanden). Jedes freistehende Dreieck benötigt nun genau drei dieser Liniensegmente, außer es teilt eine oder mehrere Kanten mit einem weiteren Dreieck (im Beispiel formula_12). In diesen Fällen müssen sich jedoch für je zwei Dreiecke drei Geraden in einen Punkt schneiden, was die Anzahl der Liniensegmente um drei verringert – mehr als die zwei eingesparten Liniensegmente. Somit benötigt jedes Dreieck (mindestens) drei Segmente. Dadurch ist eine obere Schranke für die maximale Anzahl an nicht-überlappenden Dreiecken aus formula_2 Geraden. Die Schranke wird jedoch nicht immer erreicht. So lassen sich mit formula_15 Geraden maximal formula_16 Dreiecke – ein Dreieck weniger als die obere Schranke – bilden. Dies lässt sich mit weiterführenden Überlegungen erklären, aus welchen die engere obere Schranke von Clément und Bader hervorgeht. formula_18 bezeichnet dabei die charakteristische Funktion.", "section_level": 1}, {"title": "Rekursives Verfahren.", "content": "D. Forge and J. L. Ramirez Alfonsin haben bewiesen, dass es für unendlich viele Werte formula_2 Anordnungen gibt, welche die obere Schranke von Tamura erreichen. Der Beweis beinhaltet ein rekursives Verfahren, mit dem für eine perfekte Lösung mit formula_20 Geraden – eine Lösung, welche die maximale Anzahl von formula_21 Dreiecken erreicht – weitere perfekte Anordnungen mit formula_22 Geraden errechnet werden können. Zum Beispiel können aus der Lösung für 3 Geraden die perfekten Lösungen für formula_23 etc. bestimmt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Lösungen.", "content": "Perfekte Lösungen, also Kobon-Dreiecke, welche die obere Schranke erreichen, sind bekannt für formula_24 Außer für diese formula_2 ist die maximale Anzahl an Dreiecken nicht bekannt. Für formula_26 und formula_27 enthält die beste bekannte Lösung ein Dreieck weniger als die obere Schranke, für formula_28 und formula_29 zwei Dreiecke weniger. Die folgende Auflistung zeigt die obere Schranke sowie die beste bekannte Lösung für verschiedene formula_2. Die bekannten Kobon-Dreieckszahlen sind fett gedruckt. Sie sind die.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kobon-Dreiecke sind Dreiecke, die durch Zeichnen mehrerer Geraden entstehen. Das dazugehörige Kobon-Dreiecke-Problem ist die Frage, wie viele nichtüberlappende Dreiecke formula_1 sich maximal erzeugen lassen, wenn man formula_2 Geraden in der Ebene zeichnet. Der Namensgeber Kobon Fujimura, ein japanischer Mathematiklehrer und Rätselautor, veröffentlichte die Aufgabenstellung in seinem 1978 erschienenen Buch \"The Tokyo Puzzle\". ", "tgt_summary": null, "id": 1054398} {"src_title": "Grayland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Sei formula_3 eine differenzierbare Mannigfaltigkeit mit einem affinen Zusammenhang formula_4 und formula_5 sei eine beliebige Kurve, welche die Geodätengleichung formula_6 erfüllt. Mit formula_7 werde der Tangentialraum am Punkt formula_8 bezeichnet und für formula_9 werde mit die Exponentialabbildung bezeichnet. Durch eine Wahl einer Orthonormalbasis formula_11 von formula_7 erhält man einen Isomorphismus welcher durch formula_14 definiert ist. Sei weiter formula_15 eine offene Umgebung von formula_1, auf welcher die Exponentialabbildung ein Diffeomorphismus ist, und für welche formula_17 gilt. Dann erhält man eine Abbildung Da formula_19 bzw. formula_20 auf den entsprechenden Definitionsbereichen einen Isomorphismus bzw. Diffeomorphismus definiert, ist auch formula_21 ebenfalls diffeomorph und kann somit als Kartenabbildung angesehen werden. Die lokalen Koordinaten, welche man durch diese Karten erhält, heißen riemannsche Normalkoordinaten.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Sei formula_22 eine riemannsche oder pseudo-riemannsche Mannigfaltigkeit und formula_23 lege zentrierte riemannsche Normalkoordinaten in formula_8 fest. Es gilt:", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Sicht.", "content": "Physikalisch betrachtet beschreiben Normalkoordinaten im Raumzeitpunkt formula_1 das Ruhesystem eines frei fallenden Beobachters im Punkt formula_1. Dieser Punkt wird als Ursprung des Koordinatensystems festgelegt. Normalkoordinaten eignen sich zur Beschreibung des Äquivalenzprinzips der allgemeinen Relativitätstheorie. In Normalkoordinaten sind alle Geodäten durch den Ursprung Geraden in der vierdimensionalen Raumzeit. Damit wird verständlich, was die Äquivalenz frei fallender Beobachter mit Beobachtern in Inertialsystemen bedeutet. Da nur die Geodäten durch einen einzigen Raumzeitpunkt Geraden sind, ist das Äquivalenzprinzip nur in einem einzelnen Raumzeitpunkt genau gültig. Die krummen Geodäten, die nicht durch den Ursprung laufen, werden vom Beobachter durch Gezeitenkräfte erklärt. In Normalkoordinaten formula_41 lässt sich der metrische Tensor in einem Punkt formula_42 der pseudo-riemannschen Mannigfaltigkeit als Reihenentwicklung in formula_41 angeben. Bis zur 5. Ordnung hat man somit: dabei sind formula_45 die Komponenten der Minkowski-Metrik und formula_46 die Komponenten des riemannschen Krümmungstensors, wobei die einsteinsche Summenkonvention verwendet wurde. Mit zunehmendem Abstand des Punktes formula_47 vom Koordinatenursprung bei formula_48 weicht der metrische Tensor immer mehr von der flachen Minkowski-Metrik ab, wobei der (durch ein Christoffel-Symbol gegebene) Koeffizient erster Ordnung in diesen Koordinaten gerade verschwindet, und die erste nichtverschwindende Korrektur zur flachen Minkowski-Metrik somit erst in quadratischer Ordnung auftritt und durch den Riemanntensor gegeben ist. Die Koeffizienten in den höheren Ordnungen sind durch nicht-kommutative Tensorpolynome im Riemanntensor und seinen kovarianten Ableitungen gegeben, die hier mithilfe der Semikolon-Schreibweise kompakt dargestellt werden, d. h. formula_49. Über Indizes in runden Klammern wird symmetrisiert und in senkrechten Strichen eingeschlossenen Indizes, sind von der Symmetrisierung ausgeschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Riemannsche Normalkoordinaten (nach Bernhard Riemann; auch \"Normalkoordinaten\" oder \"Exponentialkoordinaten\") bilden ein besonderes Koordinatensystem, welches in der Differentialgeometrie betrachtet wird. Hier wird der Tangentialraum an formula_1 als lokale Karte der Mannigfaltigkeit in einer Umgebung von formula_1 verwendet. Solche Koordinaten sind einfach zu handhaben und finden daher auch Anwendung in der allgemeinen Relativitätstheorie.", "tgt_summary": null, "id": 1747863} {"src_title": "Ocean City (Washington)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bekannt wurde Rey, als er 1976 durch den Kauf und anschliessenden Verkauf der C.F. Bally AG an die Oerlikon Buehrle Holding einen Gewinn von rund 30 Millionen Schweizer Franken erzielte und sich ein Finanzimperium mit seinem Unternehmen Omni Holding AG aufbaute. Es folgte unter anderem 1986 das Zeitarbeitsunternehmen Adia interim, heute Teil von Adecco, er brachte Inspectorate an die Börse, erwarb die Jean-Frey-Gruppe, die Metallwerke Selve AG in Thun und 30 Prozent von Sulzer. Rey galt in dieser Zeit als Schweizer Vorzeigefinancier und wurde als Finanzgenie gefeiert. Doch 1990 gab es immer bedrohlichere Anzeichen für ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten; 1991 kam das Aus. Nachdem ein Verfahren wegen Betrugs, Urkundenfälschung und betrügerischen Konkurses eröffnet worden war, flüchtete er auf die Bahamas, wo er 1996 verhaftet wurde. In der Folge erwirkten die Berner Untersuchungsrichter zusammen mit der zuständigen Bundesbehörde die Auslieferung Reys in die Schweiz. 1998 wurde ihm der Prozess gemacht wegen eines Betrugsversuchs zu Lasten der Kantonalbank von Bern beim Börsengang der \"Inspectorate\" und wegen betrügerischen Konkurses, weil er sein Privatvermögen zu Lasten der Gläubiger – ob zum Schein oder in guter Absicht konnte nicht geklärt werden – vermindert hatte. Dementsprechend blieb die Strafe von vier Jahren Gefängnis deutlich unter den vom Staatsanwalt geforderten zehn Jahren. Weitere Verfahren wegen gewerbsmässigen Betrugs, Urkundenfälschung und betrügerischen Konkurses sind 2007 verjährt. Die anhängigen Verfahren wurden daher aufgehoben. Rey hielt die Justiz jahrelang in Atem und schuldet dem Kanton Bern allein an Gerichtskosten rund 4,3 Millionen Franken. Seit dem Jahr 2000 lebt Werner K. Rey in London. Wie früher ist er in allen möglichen Geschäftsfeldern aktiv.", "section_level": 1}], "src_summary": "Werner Kurt Rey (* 6. Oktober 1943 in Zürich) ist ein Schweizer Finanzspekulant und Unternehmer, der wegen gewerbsmässigen Betrugs, Urkundenfälschung und betrügerischen Konkurses angeklagt war.", "tgt_summary": null, "id": 274271} {"src_title": "Leichtlaufreifen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde erstmals um 1595 schriftlich erwähnt. Zu dieser Zeit hieß das Dorf \"Gluchowitschi\" und gehörte dem Rjasaner Erzbischof. In den folgenden Jahrhunderten war der Ort vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Die vergleichsweise günstige Lage zwischen Moskau und Rjasan begünstigte die Ausfuhr von landwirtschaftlichen Erzeugnissen bis nach Moskau. Eine größere Bedeutung erhielt der Ort mit der Verlegung der Eisenbahnstrecke Moskau–Rjasan, die auch durch Luchowizy führt, in den 1860er Jahren. Im Zuge der Gebietsreform in den 1920er und 1930er Jahren wurden einige umliegende Dörfer an Luchowizy angeschlossen sowie 1931 der nach dem Ort benannte Rajon gebildet, zu dessen Verwaltungszentrum er wurde. 1948 wurden der Status einer Siedlung städtischen Typs und am 20. Juni 1957 die Stadtrechte verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "In der Stadt existieren heute mehrere Industriebetriebe, darunter eine Maschinenbaufabrik, eine Ziegelei sowie mehrere Nahrungsmittel- und Textilbetriebe. In der Umgebung der Stadt wird vor allem Landwirtschaft betrieben, außerdem gibt es dort Sand-, Ton-, Kalkstein- und Torflagerstätten. Verkehrstechnisch ist Luchowizy an die Fernstraße M5 angeschlossen. An der Bahnstrecke Moskau–Rjasan–Kasan hat die Stadt einen Regionalbahnhof unter anderem mit Direktverbindungen zum Moskauer Kasaner Bahnhof. Es existiert zudem eine stillgelegte Stichstrecke zwischen Luchowizy und der etwa 20 km entfernten Stadt Saraisk. In Luchowizy existiert ein Militärflugplatz, welcher mit der Entwicklung des Kampfflugzeugs Alexejew 150 in Verbindung steht.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "In Luchowizy selbst ist die 1754 erbaute Gottesmutter-von-Kasan-Kirche das bekannteste Bauwerk. 2007 feierte Luchowizy seinen 50. Jahrestag als Stadt. Zu diesem Anlass wurde in der Stadt unter anderem ein Denkmal für die Gurke aufgestellt, jenes Gemüse, das von den Bauern der näheren Umgebung traditionell gerne angebaut wird. Auch in der näheren Umgebung gibt es einige Sehenswürdigkeiten, darunter das Dorf Dedinowo am Fluss Oka 11 km nordöstlich Luchowizys: Dort hatte es im 17. Jahrhundert eine der ersten Schiffbauwerften Russlands gegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luchowizy () ist eine Stadt in Russland mit Einwohnern (Stand ). Sie liegt in der südöstlichen Oblast Moskau, rund 135 km von Moskau und 22 km von der nächsten Großstadt Kolomna entfernt.", "tgt_summary": null, "id": 1018179} {"src_title": "Bahnstrecke Duisburg-Wedau–Bottrop Süd", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Ortsname deutet auf eine Schmiede (\"favaro\" ist die venezianische Form von \"fabbro\", der Schmied) hin. Ob dies auf die römischen Stationen (mansiones) an den Fernstraßen zurückgeht oder auf eine oder mehrere Schmieden, ist unklar. Im benachbarten Altinum gab es jedenfalls ein \"Collegium Fabrum\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort reicht bis weit ins Mittelalter zurück. Das Gebiet war, da es nahe an der Lagune von Venedig lag, von Sümpfen und Feuchtgebieten durchzogen. Erst die Meliorationen, die im 14. und 15. Jahrhundert einsetzten und im 20. Jahrhundert endeten, legten das Land trocken. Die Teilung des Marzenego sollte vor Überschwemmungen schützen und weiteres Land gewinnen. Von den zahlreichen Wasserwegen ist heute nur noch die Bazzera sichtbar. Die gewonnenen Ländereien gehörten überwiegend dem venezianischen Stadtadel und wurden in Form der Mezzadria verpachtet. Der Ortskern begann seine Entwicklung am Schnittpunkt der Hauptwege zwischen der heutigen Via San Donà, der Via Triestina, die früher Spigariola hieß, der Via Gobbi und der Via Altinia (früher Desariola). Nach 1300 kam ein Teil des Gebiets, das zur Villa della Comunità di S. Andrea di Favaro gehörte, zusammen mit der Kirche und dem Torre di Dese und dem von Texaria (Tessera) an Kongregationen des Franziskanerordens. Die Franziskaner legten als erste Sümpfe trocken, von denen man die Gefahren verschiedener Seuchen fürchtete, vor allem der Malaria. Um 1600 entstanden dort kleine Unterkünfte, die nur vom Frühjahr bis zum Ende des Herbstes bewohnt waren. Die Bewohner legten Gärten an, zogen Heilkräuter und verkauften sie. Dazu kamen Weinbau, man züchtete Hühner, Tauben und Schweine. Vieles gelangte auf die Märkte Venedigs, aber auch in die dortigen Klöster. Das franziskanische „Pax et bonum“ findet sich noch heute an zahlreichen Gebäuden des Ortes. Im 18. Jahrhundert wurde der Ort von der reichen venezianischen Familie Fornoni dominiert. Der Name verweist auf \"forno\", der Ofen, und lässt sich möglicherweise bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Von 1819 bis 1866 war Favaro Veneto \"Deputazione comunale\" unter österreichischer Herrschaft, von 1866 bis 1926 \"Comune\" (Stadt) im Rahmen des Königreichs Italien. Von hier aus wurden in dieser Zeit die Orte Campalto, Tessera, Dese und Ca' Noghera regiert, die heute das Quartiere n° 8 der \"Comune di Venezia\" bilden. Antonio Fornoni (1825–1897) war Senator und Bürgermeister von Venedig zwischen 1872 und 1875. 1873 wurde der \"Palazzo municipale\", das Rathaus, gebaut, 1930 deutlich vergrößert. Es ähnelt Villen des Veneto. Heute ist er Sitz des \"Consiglio di Quartiere\", des Quartiersrats. Um 1900 war Giulio Fornoni Bürgermeister von Favaro Veneto. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs ging ein erheblicher Teil des Besitzes der Fornoni an die Familie Scaramuzza. Der Hauptsitz wurde bis 1918 vom Militär besetzt. Die Familie Fornoni starb um 1960 aus und ihr Besitz ging an die venezianische Bruderschaft \"Fatebenefratelli\". Diese wiederum wurde von der \"Azienda Sanitaria di Venezia\" abgelöst, der die Immobilien heute gehören. Ab 2003 wurden die Gebäude saniert. Sie dienen heute dem Agrotourismus. Dort befindet sich ein Museum der \"Civiltà Contadina\", der ländlichen Kultur, unter Leitung der \"Associazione Culturale Terra Antica\". Die 1992 in Mestre gegründete Organisation hat ihren Sitz in der Via Monte Boè 3/a in Favaro Veneto. Ihr Präsident ist Gabriele Scaramuzza.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "In der Reihe \"I Quaderni di Terra Antica\" erschienen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Favaro Veneto ist ein auf dem Festland gelegener Teil der Stadt Venedig (Quartiere 8). Der Ort mit rund 12.000 Einwohnern liegt an der Straße, die vom Flughafen Marco Polo zum Zentrum von Mestre führt.", "tgt_summary": null, "id": 1122364} {"src_title": "Robert Sidney, 1. Earl of Leicester", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historische Informationen.", "content": "Die Idee zur Austragung des Sugar Bowls geht zurück auf zwei Verantwortliche der Zeitung \"New Orleans Item\". Deren Herausgeber und dessen Sportredakteur propagierten ab 1927 entsprechende Pläne, nachdem die Popularität des seit 1902 in Pasadena in Kalifornien ausgetragenen Rose Bowl zunahm und auch in Miami entsprechende Pläne für ein Bowl-Spiel entstanden waren, aus denen später der Orange Bowl hervorging. Das erste Sugar-Bowl-Spiel fand dann 1935 im Tulane Stadium der gleichnamigen Universität statt, wo es bis 1975 ausgetragen wurde. Im Jahr 1976 erfolgte der Umzug in den ein Jahr zuvor neu eröffneten Louisiana Superdome, vier Jahre später wurde das Tulane Stadium abgerissen. Ab dem Jahr 1992 war der Sugar Bowl, der aufgrund seiner Traditionen und seines Prestige zu den als \"major bowls\" bezeichneten wichtigsten Bowl-Spielen zählt, zusammen mit dem Fiesta Bowl, dem Orange Bowl und dem Cotton Bowl Teil der \"Bowl Coalition\". Dabei handelte es sich um eine Serie aus ausgewählten Bowl-Spielen, deren Ziel insbesondere die Ermittlung eines Landesmeisters durch ein als \"National Championship Game\" bezeichnetes Finalspiel war. Aus der Bowl Coalition entstand drei Jahre später die \"Bowl Alliance\", die ab der Saison 1998/1999 abgelöst wurde durch die bis in die Gegenwart bestehende Bowl Championship Series (BCS). Der Sugar Bowl fungierte im Rahmen dieser Spielserien, in denen das National Championship Game zwischen den beteiligten Bowl-Spielen wechselte, in den Spielzeiten 1992/1993, 1996/1997, 1999/2000 und 2002/2003 als Finalspiel der Football-Meisterschaft der National Collegiate Athletic Association (NCAA). Im Jahr 2006 wurde das Sugar-Bowl-Spiel aufgrund der im August 2005 durch den Hurrikan Katrina entstandenen Zerstörungen am Louisiana Superdome im Georgia Dome in Atlanta ausgetragen. In der Saison 2007/2008 gelang es der Mannschaft von der University of Hawaii at Manoa (\"Hawaii Warriors\") aus der Western Athletic Conference, sich mit einer ungeschlagenen Saison (12:0) für den Sugar Bowl zu qualifizieren. Sie sind damit die dritte Mannschaft aus einer Non-BCS Conference in einem BCS-Bowl-Spiel. Aufgrund vertraglicher Verpflichtungen ist eine der beiden am Sugar Bowl teilnehmenden Mannschaften der Sieger der Southeastern Conference (SEC). Die Auswahl der zweiten Mannschaft sowie eines Ersatzteams für den SEC-Meister, wenn dieser am National Championship Game teilnimmt, erfolgt nach bestimmten von den Veranstaltern der BCS festgelegten Regeln aus allen Mannschaften, die hinsichtlich ihrer Saisonleistung und ihrer Conference-Zugehörigkeit eine Reihe von Mindestvoraussetzungen erfüllen.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzielle Aspekte.", "content": "Erster Hauptsponsor des Sugar Bowls war von 1987 bis 1995 die Versicherungsfirma USF&G Financial Services. Anschließend übernahm bis 2006 der Telekommunikationskonzern Nokia die Finanzierung, und seit dem Jahr 2007 ist das Versicherungsunternehmen Allstate der Hauptsponsor des Sugar Bowls. Der Sugar Bowl führt deshalb für Werbezwecke offiziell den Namen „Allstate Sugar Bowl“. Die Fernsehrechte für den Sugar Bowl hatte von 1969 bis 2005 der Sportsender der American Broadcasting Company (ABC Sports). Seit 2006 wird das Spiel, wie die anderen Spielen der Bowl Championship Series mit Ausnahme des Rose Bowls, von FOX übertragen. Der Sender zahlt für den bis mindestens 2010 laufenden Vertrag pro Spiel rund Jahr 20 Millionen US-Dollar. Von 2010 bis 2012 erfolgt die Ausstrahlung durch den amerikanischen Sportsender ESPN. Die teilnehmenden Mannschaften erhalten wie in den anderen vier Spielen der Bowl Championship Series eine garantierte Auszahlung (\"team payout\") von rund 14 bis 17 Millionen US-Dollar. Die Besucherzahl beträgt rund 70.000 Zuschauer. Die Einschaltquote für die Fernsehübertragung liegt je nach Auswahl der Mannschaften bei rund zwölf bis 15 Prozent. Der Organisator des Sugar Bowls ist das \"Sugar Bowl Committee\", das aus der 1934 gegründeten \"New Orleans Mid-Winter Sports Association\" entstanden ist. Aufgrund von deren Gründungscharta sind alle Mitglieder des Komitees ehrenamtlich tätig. Die finanziellen Überschüsse aus der Durchführung des Spiels werden nach Abzug aller Unkosten vollständig für gemeinnützige Zwecke gespendet.", "section_level": 1}, {"title": "Häufigste Teilnehmer und Sieger.", "content": "Mit 15 Spielen am häufigsten hat bisher die Mannschaft der University of Alabama am Sugar Bowl teilgenommen. Sie hat dabei mit acht Siegen auch am häufigsten gewonnen. Die Mannschaft der Louisiana State University war 13 mal vertreten. Den höchsten Sieg erzielte die Mannschaft der University of Florida im Sugar Bowl 1997 mit einem 52 zu 20 gegen die Mannschaft der Florida State University. Das punktereichste Spiel in der Geschichte des Sugar Bowls war 2002 das 47 zu 34 zwischen der Louisiana State University und der University of Illinois at Urbana-Champaign. Das Sugar-Bowl-Spiel mit den wenigsten Punkten war das 2 zu 0 zwischen den Mannschaften der Fordham University und der University of Missouri-Columbia im Jahr 1942.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sugar Bowl ist ein seit 1935 ausgetragenes Spiel im College Football, dem Hochschulspielbetrieb der National Collegiate Athletic Association (NCAA) im American Football in den USA, das jährlich in der Regel in der Zeit vom 1. bis zum 3. Januar stattfindet. Das Spiel ist eines von rund 30 sogenannten Bowl-Spielen in der Nachsaison (\"post season\"). Es handelt sich dabei um Spiele um eine Trophäe (\"Bowl\"), zu denen nach dem Ende der regulären Saison Mannschaften nach bestimmten Auswahlkriterien eingeladen werden. Der Sugar Bowl zählt nach dem 1902 entstandenen Rose Bowl und neben dem Orange Bowl und dem Sun Bowl, die ebenfalls seit 1935 stattfinden, zu den ältesten und traditionsreichsten Spielen in der Nachsaison. Das Spiel war dabei Teil der Bowl Championship Series, einer Serie von fünf ausgewählten und besonders prestigeträchtigen Bowl-Spielen. Austragungsort des Sugar Bowls ist seit 1976 der Mercedes-Benz Superdome in New Orleans.", "tgt_summary": null, "id": 2220639} {"src_title": "Emory King", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Burton interessierte sich bereits in der Schule für Radio- und Fernsehtechnik, in Tuscaloosa gab es aber kein spezielles Elektronikangebot. So zog Burton zu einem Verwandten nach Long Beach in Kalifornien und besuchte dort Elektronikkurse an der High School. Danach war er mehrere Jahre bei der US-Navy, wo er mit Sonarsystemen arbeitete. Der Einstieg in Hollywood war für Burton schwer, weil es in der zuständigen Gewerkschaft vor ihm keine schwarzen Tontechniker gab. 1969 wurde Burton als erster Afroamerikaner in die Gewerkschaft der Tontechniker aufgenommen, behielt aber anfangs noch seinen Job bei der Navy. Als Gewerkschaftsmitglied erhielt er Angebote und arbeitete sich langsam vom Kabelträger zum Tonassistenten vor. Als Tonassistent arbeitete er bis zur Einstellung der Serie 1975 bei \"Rauchende Colts\". Daneben war er bei der Serie \"Police Story\" erstmals selbst für den Ton zuständig. 1975 erhielt er mit \"Drehn wir noch'n Ding\" seinen ersten Spielfilm als Ton-Verantwortlicher, weil ihm der Regisseur Sidney Poitier vertraute. Seinen Durchbruch hatte Burton ein Jahr später mit dem Film \"Car Wash – Der ausgeflippte Waschsalon\". Seither wirkte Burton an mehr als 100 Filmen mit.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Burton wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so gewann er 1984 den BAFTA Award für \"WarGames – Kriegsspiele\". 2006 gewann er in der Kategorie Tonschnitt bei den Satellite Awards für seine Arbeit am Film \"Dreamgirls\". Er war mit sieben Filmen für den Oscar für den besten Ton nominiert, für zwei der sieben Filme erhielt er die Auszeichnung: 1989 für \"Bird\" und 2007 für \"Dreamgirls\". Die anderen fünf Nominierungen erhielt er 1979 für \"Die Buddy Holly Story\", 1981 für \"Der Höllentrip\", 1984 für \"WarGames – Kriegsspiele\", 1995 für \"Die Verurteilten\" sowie 2000 für \"The Green Mile\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Willie D. Burton (* in Tuscaloosa, Alabama) ist ein US-amerikanischer Tontechniker. Er wirkte an über 100 Filmen wie beispielsweise \"Indiana Jones und der letzte Kreuzzug\" oder \"The Green Mile\" mit. Burton wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem zweimal mit dem Oscar.", "tgt_summary": null, "id": 1428} {"src_title": "Edwin Hatch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Bei den Vertretern der Gattung \"Gordonia\" handelt es sich um grampositive Bakterien. Sie sind aerob, benötigen also Sauerstoff für ihr Wachstum. Wie bei vielen Vertretern der Ordnung Actinomycetales bildet auch \"Gordonia\" Zellen in Form von Filamenten aus. Diese lang gestreckten und verzweigten Zellen bilden Geflechte, die auch als Myzel bezeichnet werden. Die Filamente können in einzelne Zellen zerfallen, die in der Form Stäbchen oder Kokken ähneln. Als Vertreter der Actinomycetales in der Abteilung Actinobacteria gehören sie zu den Bakterien mit hohem GC-Gehalt, also einem hohen Anteil der Nukleinbasen Guanin und Cytosin in der Bakterien-DNA. Genetische Untersuchungen an zwei Vertretern haben einen GC-Gehalt von 67 bis 68 Mol-Prozent ergeben. Das Genom weist eine Größe von 5210 bis 5441 Kilobasenpaaren (kb) auf und ist auf einem ringförmigen Bakterienchromosom lokalisiert. Ein untersuchter Bakterienstamm, der als \"Gordonia\" sp. KTR9 bezeichnet wird, verfügt zusätzlich noch über drei Plasmide, deren Größe mit 89 kb, 182 kb bzw. 172 kb deutlich geringer ausfällt im Vergleich zum Bakterienchromosom.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Bedeutung.", "content": "Wie andere Vertreter der Ordnung Actinomycetales bzw. der Familie Nocardiaceae ist ihr typisches Habitat der Boden. Sie sind auf der ganzen Welt verbreitet und bereits an vielen verschiedenen Orten isoliert worden, z. B. wurde die Spezies \"Gordonia shandongensis\" 2007 aus Boden in China isoliert. \"Gordonia westfalica\" wurde 2002 in der Nähe von Münster isoliert und nach dem Fundort benannt. Sie sind von ökologischer Bedeutung, da sie zahlreiche organische Verbindungen abbauen, die von den meisten Bakterien nicht verwertet werden können, unter anderem Kohlenwasserstoffe. So ist beispielsweise die Spezies \"Gordonia polyisoprenivorans\" in der Lage, Polyisopren-Kautschuk (die künstlich produzierte Variante des Naturkautschuks) abzubauen, sie wurde 1999 aus dem Schmutzwasser in einem verfallenen Autoreifen isoliert. Dieser Fund führte zu einem Screening Programm, in dem nach „Gummi-abbauenden Mikroorganismen“ (\"rubber-degrading microorganisms\") gesucht wurde, denn zuvor gab es wenig Erkenntnisse über die Systematik dieser Bakterien. Mit dem Wort Gummi ist ursprünglich der Naturkautschuk gemeint. Kautschuk ist ein Polymer, das aus den Monomeren (Untereinheiten) Isopren aufgebaut ist, das Polymer wird als \"cis\"-1,4-Polyisopren bezeichnet. Die synthetisch hergestellte Variante Isopren-Kautschuk ist vergleichbar aufgebaut. Im Rahmen des Screenings wurden noch weitere Bakterien gefunden, die in der Lage sind, cis-1,4-Polyisopren abzubauen, u. a. \"Gordonia westfalica\". Auch weitere im Boden vorhandene, häufig durch den Menschen eingebrachte (anthropogene) Stoffe können durch \"Gordonia\"-Arten abgebaut werden. \"Gordonia alkanivorans\" kann Alkane, eine Gruppe der gesättigten Kohlenwasserstoffe, abbauen und wurde in mit Teer kontaminiertem Boden gefunden. Sogenannte persistente Stoffe sind Verbindungen, die im Allgemeinen unverändert in der Umwelt verbleiben, allerdings hat man zuletzt \"Gordonia\"-Arten entdeckt, die einzelne dieser Stoffe abbauen können. Beispiele dafür sind vom Pyridin abgeleitete Verbindungen, wie das 3-Methylpyridin (3-Picolin) und das 3-Ethylpyridin, die ebenfalls durch \"Gordonia alkanivorans\" abgebaut werden können. Die schwefelhaltigen Verbindungen Benzothiophen und Dibenzothiophen können durch \"Gordonia desulfuricans\" bzw. \"Gordonia amicalis\" abgebaut werden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historische Entwicklung.", "content": "Viele Arten von \"Rhodococcus\" wurden neu bestimmt und 1989 der Gattung \"Gordona\" zugeordnet. 1997 wurde der Gattungsname dann in \"Gordonia\" korrigiert. Der Name wurde zu Ehren von Ruth E. Gordon gewählt, die in Fachkreisen für ihre Arbeit an der Bakteriensystematik geschätzt wird. Die Arbeiten von Stackebrandt u. a. führten 1997 dazu, dass \"Gordonia\" als Typgattung der neu etablierten Familie Gordoniaceae festgelegt wurde. Zu dieser Familie kamen noch die neu entdeckten Gattungen \"Skermania\" (1997) und \"Millisia\" (2006) hinzu. Genetische Untersuchungen der 16S rRNA, ein für Prokaryoten typischer Vertreter der ribosomalen RNA zeigten, dass die zuletzt entdeckten Gattungen wie auch die Gattung \"Williamsia\" phylogenetisch zwischen den Familien Gordoniaceae und Nocardiaceae einzuordnen sind, dies führte 2009 dazu, die Familien Gordoniaceae und Nocardiaceae zu der erweiterten Familie Nocardiaceae zu kombinieren.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Systematik.", "content": "Bislang (Stand 2013) sind 34 Arten von \"Gordonia\" entdeckt worden. \"Gordonia bronchialis\" ist die Typusart der Gattung, hier die bekannten Arten:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Gattung Gordonia beinhaltet grampositive auf dem Boden lebende Bakterien. Sie gehören zu den Actinobakterien. Sie sind auf der ganzen Welt verbreitet und bereits an vielen verschiedenen Orten isoliert worden.", "tgt_summary": null, "id": 457605} {"src_title": "Bahnhof Prenzlau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Mellé sammelte als Jugendlicher Platten von Duke Ellington, bevor er sich der Musik von Thelonious Monk zuwandte. Daneben malte er. Nach dem Militärdienst arbeitete er als Bildender Künstler. In den 1950er Jahren waren Mellés Gemälde und Skulpturen in New Yorker Galerien ausgestellt. Daneben musizierte er in den Jazzclubs. Zwischen 1952 und 1957 nahm er unter eigenem Namen eine Reihe von Alben auf, zunächst für Blue Note Records (er war der erste weiße Jazzmusiker, der bei ihnen unter Vertrag war). Bei Blue Note gehörte er zu den drei Grafikern, die für das Label Plattencover entwarfen. Außerdem stellte er den Kontakt des Labels mit dem herausragenden Toningenieur Rudy Van Gelder her. Nach vier EPs wechselte er zu Prestige Records, für die er Alben wie \"Primitive Modern\", \"Quadrama\" und \"Gil’s Guests\" einspielte. Er trat mit seiner eigenen Formation auf dem Newport Jazz Festival 1954 auf, wo seine Band als die vielversprechendste des Jahres herausgestellt wurde. Neben eigenen Gruppen, zu denen häufig Eddie Bert gehörte, spielte er mit George Wallington, Max Roach, Tal Farlow, Oscar Pettiford, Ed Thigpen, Kenny Dorham und Zoot Sims. In seinen Third Stream-Experimenten integrierte Mellé Elemente der europäischen klassischen Moderne von Edgar Varèse und Béla Bartók mit dem Modern Jazz von Herbie Nichols, um „etwas mehr als Hardbop“ zu schaffen, indem er die Parameter der standardisierten Jazzform erweiterte. Sein Spiel auf dem Baritonsaxophon erinnert an Lars Gullin. In den 1960er Jahren zog er nach Los Angeles. Als Komponist für Film und Fernsehen war Mellé einer der ersten, der elektronische Instrumente verwendete, die er selbst konstruierte. Er komponierte als erster ein ausschließlich elektronisch erzeugtes Titelthema für eine Fernsehserie (Rod Serlings \"Night Gallery\"). Auf dem Monterey Jazz Festival 1967 trat er mit der ersten ausschließlich elektronischen Jazzgruppe auf, \"The Electronauts\", um im darauf folgenden Jahr erste rein-elektronische Jazzalbum, \"Tome VI\", bei Verve Records zu veröffentlichen. Insgesamt schuf er die Musik für 125 Filme, so für \"My Sweet Charlie\", \"Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All\" (nominiert für den Golden Globe Award/Beste Filmmusik), \"The Judge and Jake Wyler\", verschiedene Folgen der TV-Serie \"Columbo\", \"Frankenstein: The True Story\" und \"Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Gilbert John „Gil“ Mellé (* 31. Dezember 1931 in New York City; † 28. Oktober 2004 in Malibu, Kalifornien) war ein US-amerikanischer bildender Künstler, Jazzmusiker (Baritonsaxophon, Tenorsaxophon und Tasteninstrumente) und Filmkomponist. Auch schuf er die Cover-Kunst für frühe Alben von Miles Davis, Thelonious Monk und Sonny Rollins.", "tgt_summary": null, "id": 564231} {"src_title": "MicroTCA", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografisches.", "content": "Sie stammt aus einer deutschen Familie, die sich im 19. Jahrhundert im russischen Georgien niederließ. Ihr Vater wurde unter Stalin verhaftet und nach Tscheljabinsk am Ural in Sibirien verbannt, wo er einige Jahre bleiben musste. 1948 freigelassen, wurde der Vater Direktor des dortigen Transportausbesserungsbetriebes. Als Nelli Rokita neun Jahre alt war, zog ihre Familie nach Frunse in der Kirgisischen SSR um. 1976 siedelte die Familie schließlich in die Bundesrepublik Deutschland aus. Die Eltern und der Bruder ließen sich in Hannover nieder, sie hingegen nahm sofort ein Studium der Geschichte, Germanistik und Slawischen Philologie in Hamburg auf. Sie beherrscht sechs Sprachen, darunter fließend Polnisch, mit russischem Akzent.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Leben.", "content": "Vor dem Jahr 2001 war sie mit der \"Konservativen Volkspartei\" (poln. \"Stronnictwo Konserwatywno-Ludowe – SKL\") verbunden, deren monatliches Informationsblatt sie herausgab. 2002 saß sie im Parteivorstand, wechselte aber nach kurzer Zeit zur liberal-konservativen \"Bürgerplattform\" (poln. \"Platforma Obywatelska – PO\") über. 2003 wurde sie Vorsitzende der \"Europäischen Frauen-Union\", 2005 Vorsitzende der polnischen Sektion dieser Organisation und vertritt seither die polnische Sektion im Vorstand der Europa-Versammlung dieser Organisation. Im Januar 2007 verließ sie die \"Bürgerplattform\" und begründete den Entschluss mit den Worten: „Die Plattform ist zu sehr nach links geschwenkt.“ Eine der Begründungen war auch die „ungerechte Behandlung“ ihres Mannes. Am 14. September 2007 wurde sie auf den Posten eines Ratgebers von Präsident Lech Kaczyński in Frauen-Angelegenheiten berufen. Am gleichen Tag gab ihr Mann wenige Stunden später seinen Rückzug aus der Politik bekannt und begründete seine Entscheidung mit der „Liebe zu meiner Frau“. Am 22. September 2007 entschied Nelli Rokita auf dem Wahlkonvent der Partei \"Recht und Gerechtigkeit\" in Rzeszów, dass sie zu den Parlamentswahlen in Polen 2007 auf der Liste dieser Partei antreten werde. Sie kandidierte bei den Wahlen auf der Liste im Wahlkreis Warschau, erhielt 6367 Stimmen und bekam das Mandat. Am 8. November 2007 gab sie ihre Funktion eines Ratgebers von Präsident Lech Kaczyński in Frauen-Angelegenheiten wegen Unvereinbarkeit dieser Tätigkeit mit dem Abgeordnetenmandat auf. Nach den Parlamentswahlen in Polen 2011, bei denen sie eine Niederlage einstecken musste und ihr Mandat verlor, erklärte Rokita einen vorläufigen Rückzug aus der Politik.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Während einer Sommerschule in Krakau, an der sie als Sprachstipendiatin teilnahm, hörte sie auf einer illegalen Versammlung den Solidarność-Politiker Jan Rokita. Am 26. Juli 1994 ging sie in Krakau die Ehe mit ihm ein. Vor der Hochzeit trat sie in die katholische Kirche ein und ihr zukünftiger Ehemann war ihr Taufpate. Beide erziehen gemeinsam die Tochter aus ihrer ersten Ehe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nelli Rokita-Arnold, geb. \"Arnold\" (* 26. Juni 1957 in Tscheljabinsk, Russische SFSR, Sowjetunion) ist eine polnische Politikerin, ehemalige Sejmabgeordnete für die konservative Partei \"Recht und Gerechtigkeit\" (poln. \"Prawo i Sprawiedliwość – PiS\"), Vorsitzende der polnischen Sektion der \"Europäischen Frauen-Union\" und die Frau des ehemaligen Politikers Jan Rokita.", "tgt_summary": null, "id": 2423863} {"src_title": "Stillaguamish River", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spieler.", "content": "Szabó begann seine Laufbahn als Spieler 1957 beim unterklassigen Verein „Chimik Kalusch“, wechselte aber noch in seinem Debütjahr zum immerhin zweitklassigen Club Spartak aus seiner Heimatstadt, bevor er 1959 zu Dynamo Kiew wechselte. Er gewann mit Kiew in zehn Jahren viermal die Meisterschaft und zweimal den Pokal der UdSSR. 1970 spielte er für ein Jahr bei Sorja Woroschylowhrad, bevor er 1971/72 seine aktive Zeit bei Dynamo Moskau ausklingen ließ; in seinem letzten Jahr konnte er Dynamo Moskau als Spielführer ins Endspiel des Pokals der Pokalsieger zu führen, das aber knapp verloren ging. Szabó spielte 40-mal für die Auswahl der UdSSR sowie neunmal für die Olympiaauswahl des Landes, dabei gelangen ihm insgesamt neun Tore. Während der Weltmeisterschaft 1962 in Chile stand er im Kader, blieb aber ohne Einsatz, bei der WM 1966 wurde er als Stammspieler mit der Mannschaft Vierter, bei den Olympischen Spielen 1972 gewann er eine Bronzemedaille.", "section_level": 1}, {"title": "Trainer.", "content": "Nach seiner aktiven Laufbahn begann er in den 1970er Jahren eine Laufbahn als Trainer. 1977 trainiert er kurzzeitig den Erstligisten Sorja Woroschylowhrad, im Jahr darauf den Drittligisten SKA Kiew, übernahm aber im selben Jahr noch den Erstligisten Dnipro Dnipropetrowsk, dessen Abstieg er aber nicht mehr verhindern konnte und der ihn, als er auch in der zweiten Liga in Abstiegsgefahr geriet, entließ. Daraufhin unterbrach Szabó seine Trainerkarriere bis zum Untergang der UdSSR. 1993 wurde er Trainer von Dynamo Kiew, was er mit kurzen Unterbrechungen bis 1997 blieb. Unter Szabós Leitung wurde der Klub in jedem Jahr ukrainischer Meister. Daneben war er 1994 und ab 1996 Trainer der ukrainischen Nationalmannschaft, da sie mit ihm aber in den Qualifikationsplayoffs sowohl zur WM 1998 als auch zur Euro 2000 scheiterte, entließ der ukrainische Verband ihn 1999. Gleichzeitig war er schon Vizepräsident von Dynamo Kiew geworden und übernahm auch das Traineramt noch mehrmals: so 2004/05 und im Herbst 2007. Bei letzterer Gelegenheit trat er aber nach nur acht Wochen als Trainer wegen erheblicher gesundheitlicher Probleme zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "József Szabó [] (/\"Joschef Joschefowytsch Sabo\", /\"Joschef Joschefowitsch Sabo\"; * 29. Februar 1940 in Ungvár/Uschhorod, Karpatenukraine, Ungarn) ist ein ehemaliger sowjetischer Fußballspieler und ungarisch-ukrainischer -trainer. ", "tgt_summary": null, "id": 310520} {"src_title": "Giovanni Alessandro Brambilla", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einsatz in Neuspanien.", "content": "Im Jahre 1518 schloss er sich Hernán Cortés mit einem Schiff an und nahm aktiv an der Eroberung Neuspaniens teil. Wahrscheinlich wurde er von Diego Velázquez de Cuéllar dazu veranlasst. Denn zu dieser Zeit war er der Haushofmeister des Velázquez (Gouverneur von Kuba) und hatte möglicherweise die Aufgabe, Cortés zu überwachen. Am 25. März 1519 kämpfte er bei der Schlacht von Cintla, beim Fluss Grijalva in Tabasco, gegen die Mayakrieger. Als Cortés sich von seinen Männern zum Generalkapitän wählen ließ, legte Ordás formellen Einspruch ein und wurde in Ketten gelegt. Später ließ er sich überzeugen und folgte Cortés als treuer Gefolgsmann. Ordás bestieg als erster Europäer, in Begleitung von zwei Waffengefährten, den Popocatépetl. Dafür erlaubte Kaiser Karl V. ihm, einen feuerspeienden Vulkan in sein Wappen aufzunehmen. Als Diego Velázquez de Cuéllar 1520 eine Flotte mit einer Armee von 1200 Männern unter Pánfilo de Narváez nach Neuspanien schickte, um Cortés zu verhaften, kämpfte Ordás an der Seite von Cortés gegen Pánfilo de Narváez und seinen alten Dienstherrn. Die Flucht aus Tenochtitlan und die Noche Triste überlebte er knapp. Er wurde mehrfach von aztekischen Kriegern verwundet. An der folgenden Belagerung und Eroberung Tenochtitlans nahm er im Rang eines Hauptmanns teil. Diego de Ordás erforschte später die Provinz Oaxaca und befuhr den Coatzacoalcos-Fluss. Während Cortés Honduras eroberte, ging das Gerücht seines Todes in Neuspanien um. Ordás wollte sich selbst ein Bild machen, segelte nach Honduras und erfuhr dort Nachrichten, die das Gerücht anscheinend bestätigten. Damit segelte er zurück nach Neuspanien und brachte Cortés dadurch in arge Schwierigkeiten. Der Generalkapitän wurde für tot erklärt und sein Besitz verteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Spanien und Südamerika.", "content": "Bei seinem letzten Aufenthalt in Spanien im Jahre 1529 wurde Ordás zum Gouverneur und Generalkapitän der „Provinz der Inseln im Rio Marañón“ ernannt, so der damalige Name des Rio Amazonas, den Vicante Yáñez Pinzón im Jahr 1500 entdeckt hatte. 1531 brach Ordás mit 450 Männern und 74 Pferden auf einer dreimastigen Nau und drei kleineren Karavellen nach Übersee auf. In einem Sturm wurde Ordás Schiff von den Karavellen getrennt und er erreichte auf seiner Nau mit 320 Mann und 27 Pferden auf 2 1⁄2 Grad nördlicher Breite die Ostküste Südamerikas. Doch statt die Küstenlinie entlang nach Südosten zur am Äquator gelegenen Amazonasmündung zu fahren, nahm Ordás Kurs nach Nordwesten und entfernte sich dadurch von seiner Provinz. Nahe der Mündung des Rio Orinoko stieß er auf ein von Spaniern bemanntes Fort. Antonio Sedeño, Gouverneur der „Provinz der Insel Trinidad“, die gegenüber der Orinoko-Mündung liegt, hatte dort 35 Mann unter dem Kommando eines gewissen Joan Gonzalez zurückgelassen. Ordás überfiel das Fort und nahm die Besatzung gefangen. Dann erhielt er von den Indianern an der Mündung des Orinoko die Information, dass sich im Landesinneren, den Orinoko hinauf, goldreiche Länder befänden. Ordás hielt die Informationen für wahr. Er ließ die Masten und die hohen Aufbauten seiner Nau entfernen und stattdessen mit langen Rudern versehen, um sie leichter zu machen und im Fluss manövrieren zu können. Zusammen mit einer inzwischen hinzugekommenen Karavelle und einigen kleineren, vor Ort gezimmerten Schiffen fuhr Ordás mit 270 seiner Männer 200 Leguas den Orinoko hinauf, also etwa 1100 Kilometer. In der Nähe eines Nebenflusses des Orinoko, dem Rio Meta, erhielten die Konquistadoren detaillierte Informationen über eine „Provinz, die Meta genannt wird“ und die nach Informationen der Indios über alle Maßen reich an Gold sei. Dieses „Gold-Reich“ läge weiter im Landesinneren und sei über den Rio Meta zu erreichen. Im Gegensatz zum Chronisten Fernández de Oviedo, der nur von einem Goldland spricht, berichten die Chronisten Juan de Castellanos und Pedro de Aguado, dass Ordás von der Existenz von zwei Gold-Reichen erfahren habe. Das zweite, noch reichere Land, läge weiter südlich und sei offenbar über einen anderen Nebenfluss des Orinoko zu erreichen, mit dem wahrscheinlich der Rio Guaviare gemeint war. Den Weg zum zweiten Goldreich konnten die Konquistadoren jedoch nicht weiterverfolgen, weil sie einige Meilen von der Mündung des Rio Meta flussaufwärts von den Wasserfällen von Atures aufgehalten wurden, die für die Schiffe ein unüberwindliches Hindernis darstellten. Ordás kehrte wieder um und fuhr im Dezember 1531 mit der Karavelle und den anderen Schiffen den Rio Meta hinauf. Die mastlose Nau ließ er wegen ihres zu großen Tiefgangs zurück. Weil sich die Konquistadoren in der Trockenzeit befanden, sanken die Pegel des Meta ständig, so dass die Männer auch die kleineren Schiffe verlassen und hinter sich durchs Wasser ziehen mussten. Nach 50 Tagen auf dem Rio Meta, in denen sie vermutlich bis ins Gebiet der Llanos Orientales, der venezolanisch-kolumbianischen Graslandsavanne kamen, kehrten sie erschöpft um. 80 der 270 Männer Ordás überlebten die Strapazen der Fahrt nicht. Ordás beschloss, die an der Nordküste Südamerikas gelegene Siedlung Cumaná aufzusuchen und von dort auf dem Landweg nach der – oder den – Gold-Provinzen zu suchen. Doch in Cumaná kündigten Ordás, der sich durch willkürliche Grausamkeiten gegen seine Landsleute und Gräueltaten gegen die indianische Bevölkerung unbeliebt gemacht hatte, fast alle Männer seines Heeres die Gefolgschaft auf. Diego de Ordás begab sich daraufhin nach Santo Domingo, wo er vom Appellationsgericht Unterstützung gegen seine meuternden Männer verlangte, allerdings vergeblich.", "section_level": 1}, {"title": "Tod und Bedeutung für die Ära der Konquista Amerikas.", "content": "Nach der Abweisung durch das Appellationsgericht trat er eine Fahrt nach Spanien an, um der Krone seine Klagen vorzutragen. Auf hoher See verstarb er im gleichen Jahr 1532 am Fieber oder durch Gift. Sein Leichnam wurde auf See bestattet. Ordás war der erste Konquistador, der konkreten Hinweisen auf goldreiche indianische Staaten im Inneren des südamerikanischen Kontinents nachging. Eines der zwei von ihm anvisierten Goldländer wurde nach 1538 unter dem Namen El Dorado gesucht. Als Quellen aus erster Hand (Augenzeugenberichte) zu Ordás Unternehmung am Orinoko sind grundlegend: Ferner mit Informationen aus zweiter Hand (Nachkommen der Augenzeugen):", "section_level": 1}], "src_summary": "Diego de Ordás y Girón (* 1485 in Castroverde de Campos, Zamora; † 1532 auf dem Atlantik) war ein spanischer Konquistador. Als einer der ersten Europäer nahm er an der Erforschung Kolumbiens und Panamas teil.", "tgt_summary": null, "id": 2390447} {"src_title": "Abraham Moses Luncz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Klosterbauten wurden 1578 eingeweiht. 1584 richtete Sönam Gyatsho, der 3. Dalai Lama, bei seinem ersten Besuch hier die erste Studienfakultät ein, aus der sich im Laufe der nächsten Jahrhunderte eine der bedeutendsten Klosteruniversitäten im tibetischen Hochland entwickelte. Der Begründer des Gelug-Ordens Tsongkhapa (1357–1419), soll am Standort der ältesten Tempelhalle des Klosters geboren worden sein. An der Stelle, wo damals das bei der Geburt vergossene Blut versickert sei, habe danach ein wundersamer Baum ausgetrieben, dessen Blätter hunderttausend [= zahllose] Bildnisse Buddhas getragen hätten. Hiervon leitet sich der tibetische Name des Klosters ab. Die chinesische Bezeichnung dagegen – \"Ta'er Si\" bedeutet „Pagoden-Kloster“ – leitet sich von einem Chörten (chin.\" ta\" = Pagode, Stupa etc.) ab, den Tsongkhapas Mutter an der Stelle errichtet habe, an der 1379 bei der Geburt die Plazenta zu Boden gefallen sei. Beide Namen leiten sich also von der mit Tsongkhapas wundervoller Geburt verbundenen Gründungslegende ab. Der ältere Bruder des XIV. Dalai Lama, Thubten Jigme Norbu, stand als ebenfalls anerkannte Reinkarnation dem Kloster vor, zu der Zeit als sein Bruder „entdeckt“ wurde. Er lebte seit 1951 in den USA, wo er für den CIA als Übersetzer tätig war und die Guerillakämpfer in Kham im Rahmen des \"CIA Tibetan program\" förderte. Kumbum Jampa Ling steht seit 1961 als Ta'er Si auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (1-111), außerdem steht die Butterschnitzerei des Kumbum-Klosters auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Volksrepublik China. Es ist als das am verkehrsgünstigsten gelegene lamaistische Großkloster die seit den 1980er Jahren (von in- und ausländischen Touristen) am meisten besuchte tibetische religiöse Kultstätte. Das Kloster liegt ca. 40 Kilometer südwestlich von Xining und kann leicht mit einem Bus erreicht werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kumbum Champa Ling (tib.: \"sku 'bum byams pa gling\"; „Kloster der Hunderttausend Bilder des Buddha Maitreya“; auch: \"Gumbum\"- oder \"Ta'er-Kloster\") im Kreis Huangzhong (湟中县) der Provinz Qinghai, China, ist ein tibetisch-buddhistisches Kloster aus der Zeit der Ming-Dynastie (1560). Es gilt als eines der sechs großen Klöster der Gelug-Schulrichtung des tibetischen Buddhismus.", "tgt_summary": null, "id": 1275466} {"src_title": "Caleb Hillier Parry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die sowjetisch-deutsche Front war Ende März 1943 zum Stehen gekommen, nachdem im vorangegangenen Winter großangelegte Gegenoffensiven der Roten Armee die Verbände der Wehrmacht weit zurückgedrängt hatten. Nach der Niederlage in der Schlacht um Stalingrad war zeitweise der gesamte deutsche Südflügel in Gefahr geraten, abgeschnitten und überrannt zu werden, bevor ein Abwehrerfolg in der Schlacht bei Charkow die deutschen Linien stabilisierte. Absichten, diesen Erfolg zu weiteren Gegenangriffen auszunutzen, scheiterten am katastrophalen Zustand der deutschen Divisionen. Da jedoch auch die sowjetischen Truppen große Verluste erlitten hatten, beschränkten sich ab Ende März 1943 beide Seiten auf die strategische Defensive und bereiteten sich auf die Fortsetzung der Operationen nach Ende der Schlamm-Periode vor.", "section_level": 1}, {"title": "Sowjetische Planungen.", "content": "Die Planung für die Orjoler Operation begann Ende April 1943 als Teil der Planungen für die Verteidigung von Kursk. Der ursprüngliche Plan sah den Angriff in drei Richtungen vor. Die 11. Gardearmee (General Baghramjan) der Westfront sollte zusammen mit der im Juni neu aufgestellten 4. Panzerarmee (Generalmajor Badanow) von Norden her angreifen. Zwei Angriffsgruppen der Brjansker Front, die 61. und die 3. Armee hatten zusammen mit der 63. Armee (Generalleutnant Kolpaktschi) von Osten vorzugehen. Von Süden sollte die Zentralfront mit der 13. und 70. Armee nach Norden angreifen. Die Offensive sollte beginnen, wenn der deutsche Angriff im Süden des Kursker Bogens gestoppt worden war. Die Angriffsvorbereitungen blieben der deutschen Aufklärung weitestgehend verborgen.", "section_level": 2}, {"title": "Truppenstärke und Aufmarsch.", "content": "Drei sowjetische Fronten, die Brjansker Front unter dem Befehl von Markian Popow, die Zentralfront unter Konstantin Rokossowski und der linke Flügel der Westfront unter Wassili Sokolowski, mit einer Gesamtstärke von 1,286,049 Soldaten (davon 927.494 in den kämpfenden Truppen), 26.379 Geschützen, 2.409 Panzern und 3.023 Flugzeugen standen zwei Armeen der deutschen Heeresgruppe Mitte, der 2. Panzerarmee und der 9. Armee gegenüber. Die deutschen Verbände hatten laut Frieser zu Beginn des Unternehmens Zitadelle 495.000 Mann. Zu Beginn der Operation Kutuzov schätzt er die Stärke der Fronttruppen auf 307.000. Die beiden Armeen hatten außerdem 5.500 Geschütze inklusive PaK und FlaK sowie 625 Panzer und Sturmgeschütze und 610 einsatzbereite Flugzeuge. Seit 11. April 1943 wurde die deutsche 2. Panzerarmee nominell durch General der Infanterie Clößner in Vertretung des verhafteten Generals Rudolf Schmidt geführt. Generaloberst Model, dem Oberbefehlshaber der zeitgleich im Raum zwischen Ponyri und Olchowatka festgefahrenen 9. Armee, wurde darauf auch die oberste Führung im Oreler Frontbogen übertragen. Der 2. Panzerarmee waren zum Zeitpunkt des Angriffes 3 Armeekorps mit 14 Infanteriedivisionen unterstellt, als einzige bewegliche Reserve war die 5. Panzerdivision unter Generalleutnant Fäckenstedt verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Noch während des Angriffes der deutschen 9. Armee startete die Westfront unter Wassili Danilowitsch Sokolowski am 12. Juli ihren Angriff gegen die deutsche 2. Panzerarmee. Nach dreistündigem vorbereitenden Artilleriebeschuss folgte gegen 6.05 Uhr der sowjetische Infanterie- und Panzerangriff der 11. Gardearmee. Relativ schnell gelangen dem 36. Garde-Schützenkorps (Generalmajor A. S. Ksenofontow) mehrere taktische Einbrüche in die schwachen vorderen deutschen Stellungen. Nachdem sechs Gardedivisionen an der Naht zwischen der deutschen 211. und 293. Infanterie-Division durchgebrochen waren, wurde das 5. Panzerkorps unter Generalmajor Sachno in die Lücke zum Vorstoß gegen Uljanowo eingeführt. Ein Gegenstoß der deutschen 5. Panzerdivision wird abgeschlagen. Am rechten Flügel Baghramjans erreichte das 16. Garde-Schützenkorps unter Generalmajor Lapschow den Durchbruch zur Resseta. Der zuzügliche Einsatz des 1. Panzerkorps (Generalleutnant W. W. Butkow) brach bis zum Abend 8 Kilometer tief in die Front des deutschen LIII. Armeekorps ein. Am Sucha-Abschnitt gegenüber der sowjetischen 3. und 63. Armee hatte General Rendulic (XXXV. A.K.) die Gefahr für die 56. und 262. Infanteriedivision richtig eingeschätzt und ausreichende Vorkehrungen getroffen. Das zwischen Mzensk und der Oserka unerwartet tiefgestaffelte deutsche Verteidigungssystem ließ die starken sowjetischen Angriffe unter schweren Verlusten zerschellen. Die deutsche Führung befürchtete bereits die Abschneidung der wichtigen Bahnlinie von Orel nach Brjansk und reagierte mit der notwendigen Verlegung einiger Divisionen aus dem Bereich der 9. Armee. Dies hatte zur Folge, dass die ohnehin langsam vorankommenden deutschen Verbände am nördlichen Abschnitt des Kursker Frontbogen noch mehr an Kraft verloren. Am 14. Juli traf zur Verstärkung des LIII. Armeekorps das Panzer-Regiment 52 und die 20. Panzerdivision an der Linie Sorokino-Ukolizy ein und brachten den Vormarsch das 36. Garde-Schützenkorps zum Stehen. Die 34. Infanterie-Division hielt das von Norden und Osten bedrängte Bolchow gegen die sowjetische 61. Armee (Generalleutnant P. A. Below). Am 17. Juli griff die sowjetische 63. Armee aus dem Raum westlich Nowosil nochmals gegen Bortnoje an und brach durch das neu eingeführte 1. Garde-Panzerkorps an der Front der deutschen 36. und 56. Infanterie-Division durch. Die neu herangeführte 12. Panzerdivision (Generalleutnant von Bodenhausen) verhinderte den Verlust Orjols und hielt am Optucha-Abschnitt stand. Zur Erhöhung der Angriffskraft führte die Stawka die strategischen Frontreserven in die Schlacht ein. Am 19. Juli bei der Brjanskerfront die 3. Gardepanzerarmee (Generalleutnant Rybalko), am 20. Juli bei Westfront zuerst die 11. Armee (Generalleutnant Fedjuninski), und am 26. Juli schließlich auch die 4. Panzerarmee (Generalleutnant W. M. Badanow). Dem 46. Schützenkorps (Generalmajor Konstantin M. Jerastow) der sowjetischen 61. Armee gelang am 28. Juli die Eroberung von Bolchow. General der Infanterie Zorn, Kommandierender General des XXXXVI. Panzerkorps fiel am 2. August südlich von Orjol durch einen sowjetischen Fliegerangriff. Am 5. August fiel die Stadt Orjol in die Hände der sowjetischen 63. Armee. Am 6. August näherten sich das 8. und 36. Garde-Schützenkorps von Nordwesten und Südosten der Stadt Chotynez, das 16. Garde-Schützenkorps (Generalmajor Fedjunkin) ging gleichzeitig auf Karatschew vor, während das 25. Panzerkorps in Richtung Bunino angesetzt wurde. Als Reserve wurde das 30. Panzerkorps (General Rodin) von der 4. Panzerarmee eingeführt. Am rechten Flügel der 11. Gardearmee blieb das 16. Garde-Schützenkorps am Wytebetfluß stecken und musste durch die 217. Schützendivision (Oberst Ryschikow) verstärkt werden. Am 9. August schnitten das 8. Gardekorps (General Malyschew) und das 1. Panzerkorps die Bahnlinie nach Karatschew ab. Das 36. Garde-Schützenkorps drang in den Westteil von Chotynez ein, das von den Deutschen vorzeitig geräumt wurde. Aufbauend auf diesen Erfolg setzte die sowjetische 11. Gardearmee weiter nach Westen und begann am 12. August von Süden und aus dem Osten den Angriff auf Karatschew. Generaloberst Model verstärkte die 293. Infanteriedivision im Raum Karatschew mit der Division Großdeutschland, der 8. Panzer- sowie 34. und der 56. Infanterie-Division. Vom Norden griff die sowjetische 11. Armee mit der 238. und 369. Schützendivision gegen die Stadt an. Die Einkreisung Karatschews von Norden zwang die Deutschen am 13. August zusätzlich die 78. Sturmdivision heranzuziehen und die Stadt am 14. August aufzugeben. Die deutsche Führung war nicht mehr in der Lage die überlegenen sowjetischen Verbände zu stoppen. Generaloberst Model kämpfte noch hinhaltend um das schwere Heeresgerät aus den Frontbogen zu bekommen und zog seine Truppen stetig in die Tiefe zurück. Alle Wehrmachtsverbände setzten in Richtung der \"Hagenstellung\" ab. Die Hagenstellung war eine ausgebaute Stellung im Hinterland, sie verlief in Nord-Süd-Richtung und stellte für die Wehrmacht eine günstig zu verteidigende Linie dar. Außerdem konnten durch diese Frontverkürzung mehrere Divisionen frei gemacht werden, welche entweder direkt zu kritischen Frontabschnitten gebracht werden konnten oder als Reserven benutzt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Verluste und Folgen.", "content": "Die Rote Armee stieß auf der 400 Kilometer breiten Front bis zu 150 Kilometer nach Westen vor, zerschlug 14 deutsche Divisionen (nach sowjetischen Angaben 90.000 Tote) und verlor 430.000 Soldaten (113.000 Tote), 2.500 Panzer, 900 Geschütze und 1.000 Flugzeuge. Von den auf deutscher Seite eingesetzten 90 Jagdpanzern vom Typ „Ferdinand“ gingen 39 verloren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Orjoler Operation (, auch als Operation Kutusow bekannt) war eine Offensive der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg, die als Teil der Schlacht am Kursker Bogen angesehen wird. Die Offensive begann am 12. Juli 1943 und endete am 18. August 1943. Im Rahmen der Offensive konnte zum ersten Mal das Konzept der „Operation in der Tiefe“ erfolgreich umgesetzt werden. Durch Angriffe in divergierende Richtungen konnte dabei eine Zersplitterung der deutschen Verteidigungsmaßnahmen erreicht werden, die letztlich den Rückzug der deutschen Truppen aus dem Raum Orjol zur Folge hatte.", "tgt_summary": null, "id": 2290537} {"src_title": "Mobile Downtown Airport", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einsätze.", "content": "\"UB 33\" wurde am 22. Juli 1915 bei Blohm & Voss in Hamburg in Auftrag gegeben. Das Boot lief am 4. Dezember 1915 vom Stapel und wurde am 22. April 1916 unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Herbert Lefholz in Dienst gestellt. \"UB 33\" war vom 22. Juni 1916 bis 24. Oktober 1917 bei der U-Flottille Kurland und vom 24. Oktober 1917 bis 11. April 1918 bei der U-Flottille Flandern im Einsatz. Im Verlaufe von 17 Feindfahrten konnte das Boot insgesamt 13 Schiffe (5.357 BRT) versenken, 2 Schiffe (6.513 BRT) beschädigen und 3 Schiffe (1.527 BRT) als Prisen aufbringen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbleib.", "content": "Am 11. April 1918 war \"UB 33\" auf dem Rückmarsch nach Zeebrügge, als es beim Wegtauchen vor britischen Patrouillenfahrzeugen auf eine Mine der Dover-Sperre stieß. Südwestlich der Varne-Sandbank wurden von dem britischen Fischtrawler \"Ocean Roamer\" gegen 18 Uhr eine Detonation beobachtet und anschließend Wrackteile und ein Ölteppich gesichtet. Es gab keine Überlebenden. Am 21. Mai 1918 fanden Taucher das Wrack von \"UB 33\" auf der Position. Im Turmluk befand sich die Leiche des Kommandanten, Oberleutnant Gregor, der offenbar versucht hatte, das U-Boot im letzten Moment zu verlassen. Er wurde an Land beigesetzt. Im U-Boot fanden die Taucher eine wasserdichte Stahlkassette mit geheimen Unterlagen der deutschen U-Boote. Aufgrund seiner Lage in geringer Tiefe in einer verkehrsreichen Zone des Ärmelkanals und der sechs noch an Bord befindlichen Torpedos – davon zwei in den vorderen Torpedorohren – stellt das Wrack von \"UB 33\" eine erhebliche Gefährdung für die Schifffahrt dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "SM \"UB 33\" war ein deutsches U-Boot der Kaiserlichen Marine, die es während des Ersten Weltkrieges einsetzte. Das Präfix \"SM\" steht für \"Seiner Majestät\".", "tgt_summary": null, "id": 998070} {"src_title": "Fokker F.II", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Arbeit.", "content": "Gary Coleman wuchs als Adoptivkind von Willie und Sue Coleman im US-Bundesstaat Illinois auf. Sein körperliches Wachstum wurde bereits in früher Kindheit durch eine vor allem die Nieren betreffende Krankheit beeinträchtigt. Er war infolgedessen nur 1,42 Meter groß, war auf tägliche Dialysebehandlungen angewiesen und erhielt 1973 und 1984 eine Nierentransplantation. In den 1970er Jahren begann Coleman als Schauspieler zu arbeiten. Nach Auftritten in Serien wie \"Die Jeffersons\" und \"Good Times\" erhielt er die Rolle des Arnold Jackson in der Familienserie \"Noch Fragen Arnold?\" (\"Diff’rent Strokes\"), die er von 1978 bis 1986 verkörperte. Die Rolle des Arnold, des Adoptivsohns eines gutmütigen älteren Witwers, machte Coleman binnen kurzer Zeit landesweit bekannt und brachte ihm ein Vermögen ein: Zuletzt erhielt er 70.000 US-Dollar pro Folge. Seine Popularität basierte dabei vor allem auf seinem „Putto-haften“, kindlich-niedlich runden Gesicht, das ihn über Jahre zu einem Publikumsliebling machte. In den 1980er Jahren trat Coleman als Hauptdarsteller in zahlreichen eingängigen und unterhaltenden Fernsehfilmen wie \"On the Right Track\" und \"The Kid with the Broken Halo\" auf. Darüber hinaus produzierte das Trickfilmstudio Hanna Barbera die nach ihm benannte Zeichentrickserie \"The Gary Coleman Show\", in der Coleman eine animierte Version seiner Person synchronisierte. In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren wurde Coleman mediale Aufmerksamkeit aufgrund persönlicher Schicksalsschläge zuteil: Nachdem seine Eltern und sein Manager sein Millionenvermögen veruntreut hatten, war er zeitweise genötigt, als Kaufhauswachmann zu arbeiten, und musste 1999 Privatinsolvenz erklären. In den 1990ern trat Coleman häufig in Gastrollen in Sitcoms wie \"Eine schrecklich nette Familie\", \"Der Prinz von Bel-Air\" (1996) und \"Die Simpsons\" (1999) auf. Des Weiteren konzentrierte er sich seit den 1990ern vermehrt auf Auftritte in „modernen Unterhaltungsformen“. So hatte er Rollen in Musikvideos wie Kid Rocks \"Cowboy\" sowie John Cenas \"Bad, bad Man\" und lieh seine Stimme Charakteren in den Computerspielen \"The Curse of Monkey Island\" und \"Postal 2\" (2002). Er übernahm später auch noch in vielen Filmen und Serien Gastrollen wie z. B. in \"Drake & Josh\" und \"What’s Up, Dad?\". 2003 kandidierte Coleman für das Amt des Gouverneurs des US-Bundesstaates Kalifornien. Dabei erhielt er 14.242 Stimmen und von 135 Kandidaten die achtmeisten. 2004 trat er in der Fernsehshow \"Surreal Life\" und in einer Folge der Fernsehserie Drake & Josh auf. Von 2006 bis 2007 agierte er als Werbeträger in Werbefilmen der Firma CashCall, in denen er den Zuschauern die Botschaft „Pay your bills on time and everyone will love you“ mit auf den Weg gab. 2005 wählten die Zuschauer des US-Fernsehsenders VH1 Coleman in einem Ranking der „Hundert größten Kinderstars aller Zeiten“ auf den ersten Platz noch vor Elizabeth Taylor oder Shirley Temple. Seit 2003 wird auf dem New Yorker Broadway das Musical \"Avenue Q\" gespielt, in dem ein Charakter, der Gary Coleman darstellt, eine gehobene Nebenrolle innehat und das 2004 einen Tony Award gewann. Coleman selbst hat wiederholt sein Missfallen über das Stück ausgedrückt. Coleman starb mit nur 42 Jahren an den Folgen einer Hirnblutung, die er sich bei einem Sturz in seinem Haus zugezogen hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gary Wayne Coleman (* 8. Februar 1968 in Zion, Illinois; † 28. Mai 2010 in Provo, Utah) war ein US-amerikanischer Schauspieler. Coleman war infolge einer entzündlichen Nierenerkrankung pathologisch kleinwüchsig, so dass er noch als erwachsener Mann das körperliche Erscheinungsbild eines Kindes besaß.", "tgt_summary": null, "id": 1664105} {"src_title": "Alagoasameisenschlüpfer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Ray McAnally wurde 1926 in Buncrana, einer Stadt auf der irischen Halbinsel Inishowen im County Donegal, als Sohn eines Bankangestellten geboren. Im Alter von 18 Jahren besuchte er das St. Eunan’s College in Letterkenny, verließ das Seminar aber nach kurzer Zeit wieder, als ihm klar wurde, dass das Priesteramt nicht seine Berufung war. Stattdessen ging er 1947 ans Abbey Theatre in Dublin, wo er die Schauspielerin Ronnie Masterson kennenlernte und kurz darauf heiratete. Gemeinsam gründeten sie die \"Old Quay Productions\", mit der sie während der 1960er- und -70er Jahre eine Reihe von klassischen Stücken aufführten. Sein Theaterdebüt gab er 1962 mit \"A Nice Bunch of Cheap Flowers\". Als \"George\" trat McAnally in Edward Albees \"Wer hat Angst vor Virginia Woolf?\" an der Seite von Constance Cumings im Piccadilly Theatre auf. Obwohl sein Gesicht auch durch das Fernsehen bekannt war, wo er regelmäßig in Krimiserien wie \"Mit Schirm, Charme und Melone\", \"Man in a Suitcase\" und \"Strange Report\" auftrat, blieb er vorwiegend dem Theater treu und spielte hauptsächlich am Abbey Theatre. In den letzten zehn Jahren seines Lebens wurde sein Wirken in Film und Fernsehen durch diverse Preisen gewürdigt. Für seine Darstellung des Kardinals Altamirano in \"Mission\" erhielt er einen BAFTA Award und für seine Rolle als Richard Thomas Pym in dem Fernsehmehrteiler \"A Perfect Spy\" nach dem gleichnamigen Roman von John le Carré einen \"RTS Television Award\". 1988 gewann er einen zweiten BAFTA Award für seine Darstellung in \"A Very British Coup\". Dieser Film brachte ihm außerdem einen Jacob's Award ein. Im selben Jahr spielte er die Rolle des \"Jack the Ripper\" in der gleichnamigen Fernsehverfilmung an der Seite von Michael Caine. In seinem letzten Lebensjahr spielte er den Vater des Malers Christy Brown in dem oscarprämierten Film \"Mein linker Fuß\", wofür er 1990 postum seinen dritten BAFTA-Award erhielt. Am 15. Juni 1989, im Alter von 63 Jahren, starb Ray McAnally an einem Herzinfarkt in seinem Haus, das er mit der Schauspielerin Britta Smith bewohnte (zu dieser Zeit war er bereits seit mehreren Jahren von Ronnie Masterson geschieden). McAnally war Vater von vier Kindern. Sein Sohn Aongus trat in seine Fußstapfen und wurde Fernsehansager, seine Tochter Maire trat dem Orden der Dominikanerinnen bei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ray McAnally (* 30. März 1926 in Buncrana, Irland; † 15. Juni 1989 im County Wicklow, Irland) war ein irischer Schauspieler. Besondere Bekanntheit erreichte er mit den Filmen \"Mission\", \"Mein linker Fuß\" und der Verfilmung von Alan Platers \"A Very British Coup\".", "tgt_summary": null, "id": 1156319} {"src_title": "Rumbach (Ruhr)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren als Edward Mandell \"Huis\", änderte sich der Familienname später in \"House\". Edward ging nach der Erziehung in Schulen Neuenglands 1877 zum Studium an die Cornell University, musste dieses nach dem Tod seines Vaters aber frühzeitig abbrechen. Zurückgekehrt nach Texas, führte er die Geschäfte seines Vaters im Baumwollhandel und Finanzwesen weiter. Nach Versuchen, sich als Autor von Romanen zu betätigen, wurde House als Mitglied der Demokratischen Partei in der Politik aktiv. In Texas war er für Gouverneur Jim Hogg und drei seiner Nachfolger als Unterstützer und Berater tätig. 1911 wurde er Berater des Gouverneurs von New Jersey, Woodrow Wilson. Nach der Wahl Wilsons zum US-Präsidenten am 5. November 1912 wurde House dessen engster Vertrauter und außenpolitischer Berater. 1932 unterstützte er Franklin D. Roosevelt bei dessen erfolgreicher Präsidentschaftskandidatur.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "House spielte eine wichtige Rolle in der Diplomatie des Ersten Weltkrieges. Von Januar bis Juni 1915 versuchte er vergeblich, durch eine rege Reisediplomatie zwischen den europäischen Hauptstädten einen Verständigungsfrieden zu vermitteln. Trotz der offiziellen Neutralitätspolitik der Vereinigten Staaten propagierte House danach bald die Parole des Kampfes von \"Demokratie gegen Autokratie\". Als Wilsons Vertreter bei der Entente hatte er oft Auffassungsunterschiede, vor allem mit Großbritannien. Bis auf das House-Grey Memorandum vom 22. Februar 1916 befleißigte sich die amerikanische Außenpolitik, nach außen hin, einer bemerkenswerten Neutralität, obwohl die Sympathien zweifellos bei Großbritannien und nicht bei den Invasoren Belgiens lagen. Im House-Grey Memorandum, das ein Ultimatum an Deutschland darstellte, verpflichteten sich die USA, \"wahrscheinlich (probably)\" auf alliierter Seite zu intervenieren, falls Deutschland eine Friedenskonferenz, die Evakuierung der besetzten Gebiete und den Tausch Elsaß-Lothringens gegen koloniale Kompensationen ablehnen würde. Das Memorandum hatte jedoch keine unmittelbaren Konsequenzen. Die USA waren als \"assoziierte\" statt \"alliierte\" Macht nicht verpflichtet, früheren alliierten Vereinbarungen beizutreten. Da sie nicht direkt berührt waren, hatten sie einen anderen Zugang zu den alliierten Kriegszielen, die in Amerika \"außer Mode\" waren. Daher erweckte die französische Forderung nach Elsaß-Lothringen dort auch keine Begeisterung. Später war House gemeinsam mit Walter Lippmann beim Entwurf von Wilsons 14-Punkte-Programm vom Januar 1918 federführend. Bei der am 18. Januar 1919 der von den Ententestaaten und ihren Verbündeten einberufenen Friedenskonferenz von Versailles war House der Verhandlungsführer der US-Delegation. Im Gegensatz zu Großbritannien machten die USA unter House den Franzosen bei der Friedenskonferenz im Endeffekt weit weniger Schwierigkeiten bei der Verwirklichung ihrer Kriegsziele als erwartet. House spielte in Wilsons Auftrag auch eine zentrale Rolle bei der Gründung des Völkerbundes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward Mandell House (* 26. Juli 1858 in Houston, Texas; † 28. März 1938 in New York City) war ein amerikanischer Diplomat, Politiker und wichtigster außenpolitischer Berater von Präsident Woodrow Wilson. Allgemein bekannt wurde er unter der Bezeichnung \"Colonel House\", obwohl er den militärischen Rang nur ehrenhalber besaß.", "tgt_summary": null, "id": 339011} {"src_title": "Ulen (Minnesota)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Mutterkraut wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht in seiner Wildform Wuchshöhen von 30 bis 80 Zentimeter. Es riecht stark aromatisch. Der Stängel ist gerippt und oben verzweigt. Die wechselständigen Laubblätter sind gestielt. Die zarte, hellgrüne, fast unbehaarte Blattspreite ist im Umriss eiförmig und fiederspaltig bis fiederteilig mit größerem Endabschnitt. Die Blütezeit reicht von Juni bis September. In lockeren doldenrispen Gesamtblütenständen stehen fünf bis 30 körbchenförmige Teilblütenstände zusammen. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von 13 bis 22 Millimeter auf und enthalten Zungen- und Röhrenblüten. Die weiblichen Zungenblüten sind weiß und 5 bis 9 Millimeter lang. Die zwittrigen Röhrenblüten sind gelb. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das Mutterkraut ist eine alte Zier- und Heilpflanze, traditionell z. B. in Bauerngärten angepflanzt. Es existiert eine Reihe von Kultursorten, deren Blüten oft gefüllt sind und manchmal nur aus Zungenblüten bestehen. Das Mutterkraut ist häufig aus Gärten verwildert. Es ist beispielsweise in ruderalen Gras- und Staudenfluren anzutreffen. Als Standorte werden dann lehmige, nährstoffreiche Böden bevorzugt. Eine dauerhafte Einbürgerung ist allerdings noch nicht nachgewiesen. In Mitteleuropa kommt die Art in Gesellschaften des Verbands Arction vor, in Südosteuropa in Gesellschaften des Atropion-Verbands. Ursprünglich war das Mutterkraut im östlichen Mittelmeergebiet beheimatet. Seine Heimat war der Kaukasusraum, die Türkei, die Krim, Portugal, Südosteuropa und Tschechien. Aufgrund ihrer historisch langen Nachweisbarkeit in Mitteleuropa wird die Art als Archäophyt eingestuft. In Nordafrika, auf den Azoren, Kanaren und Madeira, in West- und Zentralasien, in Nord-, Mittel- und Südamerika, in Neuseeland, Hawaii und Australien ist das Mutterkraut ein Neophyt.", "section_level": 1}, {"title": "Naturheilkunde.", "content": "Mutterkraut wurde bereits von Dioskurides im 1. Jahrhundert als Heilkraut beschrieben. Im Mittelalter wurde es gegen Fieber und Kopfschmerzen eingesetzt. Der Name kommt von seiner Verwendung bei Schwangerschaftsbeschwerden – es löst die Menstruation aus und fördert die Ablösung der Plazenta, ist also ein Abortivum.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige naturheilkundliche Verwendung.", "content": "Die Blätter des Mutterkrauts können das Auftreten von Migräneanfällen vermindern, wenn sie über Wochen regelmäßig prophylaktisch eingenommen werden. Sie sollen außerdem beruhigend und verdauungsfördernd wirken und Parasiten im Darm bekämpfen. Äußerlich angewendet sollen sie auch gegen Hauteiterungen helfen und Insekten abwehren. Die enthaltenen Parthenolide hemmen die Bildung von Prostaglandinen sowie die Freisetzung von Serotonin aus den Blutplättchen. Sie werden neuerdings auch als mögliche Grundlage eines neuen Medikamentes gegen Leukämie angesehen. Mutterkraut ist als Fertigpräparat erhältlich. Es lässt sich leicht im eigenen Garten ziehen, um die Blätter direkt zu verwenden. Wegen des bitter-aromatischen Geschmacks wurden sie gerne mit auf Brot gelegt, was aber heutzutage gar nicht mehr zu empfehlen ist. Für Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine genauen Erfahrungen vor, besteht aber eher eine deutliche Gegenanzeige.", "section_level": 2}, {"title": "Giftigkeit.", "content": "Die oberirdischen Pflanzenteile enthalten mehrere Sesquiterpenlactone. Das mengenmäßig wichtigste ist Parthenolid, das auch als Kontaktallergen eine Rolle spielt. Sein Anteil beträgt je nach Standort und Jahreszeit im Kurzätherextrakt bis zu 1 %. Als vor wenigen Jahren das Mutterkraut als Zierpflanze auf den Markt kam, ist die Zahl der beobachteten allergischen Kontaktdermatitiden angestiegen. Das Mutterkraut gilt aber auch als hauptsächlich verantwortliche Art unter den Verursachern der aerogenen Kontaktdermatitis. Bei 50 % der auf Mutterkraut sensitiven Patienten ist regelmäßig eine Kreuzallergie mit anderen Korbblütlern zu beobachten; besonders häufig mit Chrysanthemen, Rainfarn, Margerite, Schafgarbe und Sonnenblume, aber auch mit Vertretern anderer Pflanzenfamilien wie z. B. mit Lorbeer oder Frullania.", "section_level": 1}, {"title": "Trivialnamen.", "content": "Für das Mutterkraut bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Bocksblum, Breselkraut (Österreich bei Linz), Jungfernkraut (Schwaben, Schlesien), Mägdeblümen, Mählerkraut, Magdblum, Maraun (Ostpreußen), Mater, Materie (mittelniederdeutsch), Matram (mittelhochdeutsch), Matran (mittelhochdeutsch), Matrenen, Matrenichen (Schlesien), Matron (mittelhochdeutsch), Matronkraut, Mehtert (Siebenbürgen), Meidblumen, Meter, Metern, Metra, Metter, Metterich (Thüringen), Mettram, Mettrs (mittelhochdeutsch), Mütrich, Muattachrut (St. Gallen bei Werdenberg), Muterkrut (mittelniederdeutsch) und Sonnenauge.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mutterkraut (\"Tanacetum parthenium\", Syn.: \"Chrysanthemum parthenium\" ) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Andere Trivialnamen sind Falsche Kamille, Zierkamille und Fieberkraut. ", "tgt_summary": null, "id": 1067095} {"src_title": "Oliver Max Gardner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ted Sorensen wurde als Sohn von Christian A. Sorensen, einem gebürtigen Dänen und dessen Frau Annis Chaikin geboren, die aus einer jüdisch-russischen Familie stammte. Er wurde nach dem US-Präsidenten Theodore Roosevelt benannt. Anders als sein Sohn war Christian Sorensen Parteimitglied der Republikaner und amtierte von 1929 bis 1933 als Justizminister (\"Attorney General\") von Nebraska. Nach seinem Abschluss in Rechts- und Politikwissenschaften an der University of Nebraska-Lincoln im Jahr 1951 verließ Ted Sorensen seine Heimatstadt Lincoln und zog nach Washington, D.C. Er begann als Rechtsanwalt zu praktizieren und lernte auf diese Weise Senator John F. Kennedy aus Massachusetts kennen, der Sorensen 1953, kaum 25 Jahre alt, zu seinem persönlichen Assistenten machte. In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre widmete sich Sorensen ausschließlich der Aufgabe Kennedy als Präsidentschaftskandidaten aufzubauen. Während Kennedys Präsidentschaft galt Sorensen auf Grund seiner russischen Familiengeschichte prädestiniert mit den Sowjets zu kommunizieren. Während der Kubakrise schrieb Sorensen einen Brief an Nikita Sergejewitsch Chruschtschow, in dem er ihn im Namen der Regierung Kennedy ersuchte die Krise zu beenden. Nach der Ermordung des Präsidenten blieb Sorensen noch knapp vier Monate für dessen Nachfolger Lyndon B. Johnson tätig, musste jedoch auf Grund einer Kabinettsumbildung im Februar 1964 seinen Posten als Rechtsberater des Weißen Hauses räumen. 1970, zwei Jahre nach der Ermordung von Senator Robert F. Kennedy, bewarb sich Sorensen um dessen früheren Posten als Senator von New York, unterlag jedoch in den parteiinternen Vorwahlen. Im Dezember 1976 nominierte der neu gewählte US-Präsident Jimmy Carter Sorensen als Direktor des Geheimdienstes Central Intelligence Agency (CIA). Doch die Opposition fand heraus, dass Sorensen 1945, kurz bevor er als Soldat in den Zweiten Weltkrieg hätte entsendet werden sollen, ein Dokument unterzeichnet hatte, wonach er sich weigerte als Soldat zu kämpfen. Als potenzieller Direktor der CIA war Sorensen damit untragbar. Ein weiterer Grund war, dass Sorensen geholfen hatte, Senator Edward Kennedy nach dessen Verkehrsunfall bei Chappaquiddick zu decken, bei dem Kennedys Sekretärin ums Leben gekommen war. Zuletzt war Sorensen als Politikberater tätig und beriet sowohl den südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela als auch Ägyptens Staatschef Anwar as-Sadat. Im innerparteilichen Wettstreit um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten für die Wahl des US-Präsidenten 2008 unterstützte Sorensen den Senator Barack Obama.", "section_level": 1}, {"title": "Erwähnenswert.", "content": "In seinen 2008 veröffentlichten Memoiren räumte Sorensen ein, dass er der Verfasser des Buches \"Zivilcourage\" war, für das John F. Kennedy 1957 den Pulitzer-Preis erhielt. Der Film Thirteen Days zeigt Ted Sorensen als Redenschreiber Präsident Kennedys, dargestellt von Tim Kelleher.", "section_level": 1}, {"title": "Zitate.", "content": "Von Ted Sorensen stammt Kennedys wohl bekanntestes Zitat:", "section_level": 1}], "src_summary": "Theodore „Ted“ Chaikin Sorensen (* 8. Mai 1928 in Lincoln, Nebraska; † 31. Oktober 2010 in New York City) war ein US-amerikanischer Autor und Jurist sowie der Chefberater John F. Kennedys. ", "tgt_summary": null, "id": 2161934} {"src_title": "Barbara Abart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Die Weihnachtsmärkte gehen zurück auf spätmittelalterliche Verkaufsmessen und – häufig eintägige – Märkte, die den Bürgern zu Beginn der kalten Jahreszeit die Möglichkeit gaben, sich mit Fleisch und winterlichem Bedarf einzudecken. Im 14. Jahrhundert kam der Brauch auf, Handwerkern wie Spielzeugmachern, Korbflechtern oder Zuckerbäckern zu erlauben, Verkaufsstände für die Kleinigkeiten auf dem Markt zu errichten, die die Kinder zu Weihnachten geschenkt bekamen; auch Stände mit gerösteten Kastanien, Nüssen und Mandeln gab es damals bereits. 1296 erhielten die Wiener Händler von Herzog Albrecht I. von Österreich das Privileg, einen „Dezembermarkt“ zur Versorgung der Wiener Bevölkerung abzuhalten. Im Jahr 1310 wurde ein Nikolausmarkt in München erstmals urkundlich erwähnt. 1384 verlieh König Wenzel der Stadt Bautzen das Recht zur Abhaltung eines freien Fleischmarktes, jeweils samstags vom Michaelistag (29. September) bis Weihnachten. Im Laufe der Zeit breitete sich eine Tradition im gesamten deutschen Sprachraum aus. Seit etwa der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Märkte zu einem festen Element des vorweihnachtlichen Brauchtums.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitraum.", "content": "Der Beginn städtischer Weihnachtsmärkte hat sich seit einigen Jahren in den November hinein verschoben. Da jedoch der Sonntag vor dem ersten Advent in der evangelischen Kirche als Totensonntag, einer der stillen Tage des Jahres, begangen wird, stößt diese Praxis auf Kritik, und es wurden Kompromisse vereinbart, indem etwa bereits eröffnete Märkte am Totensonntag geschlossen bleiben. Verschiedene Weihnachtsmärkte dauern über Weihnachten hinaus „zwischen den Jahren“ bis zum Beginn des neuen Jahres. Kleinere Weihnachtsmärkte öffnen mancherorts nur für wenige Tage, an einem oder auch mehreren Wochenenden im Advent. Zum Weihnachtsfest sind die meisten Weihnachtsmärkte bereits wieder geschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Übliches Bild eines Weihnachtsmarktes.", "content": "Ein typischer Weihnachtsmarkt besteht aus zahlreichen Verkaufsständen auf den Straßen und Plätzen eines Ortes, oft vor historischer und publikumswirksamer Kulisse. Es werden weihnachtliche Backwaren und regionale Spezialitäten wie Printen, Lebkuchen, Berliner Pfannkuchen, Spekulatius, Christstollen, diverse Süßigkeiten wie Schokoladenfiguren, Zuckerwatte, gebrannte Mandeln, heiße Maronen und warme Speisen angeboten. Es werden auch warme Getränke, wie Glühwein (daher auch der Name „Glühmarkt“), Feuerzangenbowle sowie Glühmost und Punsch (in Österreich) zum Durchwärmen ausgeschenkt, aber auch andere Getränke wie Weihnachtsbock. Was zum typischen Angebot von Weihnachtsmärkten gehört, ist umstritten. So vertrat der Bürgermeister der Stadt Wolfratshausen, Helmut Forster, den Standpunkt, Cocktails und Bier hätten auf einem Weihnachtsmarkt nichts zu suchen, als sich der Stadtrat von Wolfratshausen mit Alkoholproblemen auf dem dortigen Christkindlmarkt befasste. Auch sonst wird der hohe und bei manchen Märkten sogar überwiegende Anteil von Essens- und Getränkeangeboten kritisiert, ebenso die Tatsache, dass es sich bei vielen als weihnachtliches Kunsthandwerk angebotenen Artikeln in Wirklichkeit um industrielle Massenware handelt. In manchen Orten wird auch die exklusive Vergabe des gesamten Marktes an einen Veranstalter kritisch gesehen, der dann monopolartig die Auswahl und Zusammensetzung der Marktteilnehmer bestimmt. Andererseits wird angeführt, dass die Organisation eines solchen Marktes ein finanzielles Risiko darstelle und letztlich auch die Nachfrage das Angebot bestimme. Regelmäßig gibt es auf einem Weihnachtsmarkt Verkaufsstände für Weihnachtsartikel oder Schmuck für den Christbaum, wie Glaskugeln, Adventssterne, Lametta, oder kunsthandwerkliche Weihnachtsartikel, wie Krippen, erzgebirgische Schwibbögen oder Räucherfiguren. Auf größeren Weihnachtsmärkten werden hauptsächlich Waren von professionellen Marktfahrern angeboten. Es gibt aber auch Märkte, deren Erlös karitativen oder anderen gemeinnützigen Zwecken zufließt und die von Vereinen organisiert werden, die oft auch selbst hergestellte Produkte verkaufen. Zu den meisten Weihnachtsmärkten gehört zudem ein künstlerisches oder kulturelles Rahmenprogramm. In sogenannten „No-Commerce-Ecken“ können soziale Einrichtungen, Kindergärten und Kinder- und Erwachsenenchöre sowie Musikgruppen mit weihnachtlichen Konzerten oder einem Krippenspiel auftreten. Für die Kinder erscheint der Nikolaus mit seinen Helfern, oder der Weihnachtsmann bzw. das Christkind teilen kleine Geschenke aus. Mancherorts werden Fahrten mit Pferdekutschen angeboten. Gelegentlich werden Weihnachtskrippen oder andere Figurengruppen aufgestellt (z. B. Szenen aus Märchen). Auf manchen Weihnachtsmärkten werden auch lebende Krippen inszeniert, mit echten Schafen, Eseln und Ziegen. Mitunter sind auch Dromedare oder Trampeltiere als Reittiere der Heiligen Drei Könige Teil dieser Krippen. Seinen besonderen Reiz erlangt der Weihnachtsmarkt meist durch einen großen Weihnachtsbaum und die festliche Beleuchtung, die im Kontrast zur früh einsetzenden Dunkelheit stehen. Manche Weihnachtsmärkte finden außerhalb von Ortszentren statt, etwa auf Burgen, Schlössern, in Guts- oder Klosterhöfen oder Freilandmuseen, in Porta Westfalica auch in einem Besucherbergwerk oder in Saalfeld innerhalb und außerhalb der Feengrotten. Bei manchen Weihnachtsmärkten wird Eintrittsgeld erhoben. Teilweise soll damit starker Besuch gesteuert werden. Infolge des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt bei der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin am 19. Dezember 2016 wurden die Sicherheitsvorkehrungen bei vielen deutschen Weihnachtsmärkten verschärft. Massive Poller zur Lkw-Abwehr und sichtbar patrouillierende Polizisten werden vermehrt eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Liste von Weihnachtsmärkten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutende Weihnachtsmärkte in Deutschland.", "content": "Nach Angaben des Deutschen Schaustellerbundes fanden 2017 in Deutschland mehr als 2500 Weihnachtsmärkte statt, davon 1500 größere Märkte. In diesem Abschnitt sind nach Bundesländern sortiert Märkte in Deutschland aufgeführt, deren Ursprünge vor das Jahr 1500 zurückreichen oder die aus mindestens 200 Ständen bestehen bzw. von mehr als 1,5 Mio. Gästen pro Jahr besucht werden. In den Bundesländern Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein gibt es keine Märkte, die diesen willkürlichen Kriterien entsprechen.", "section_level": 2}, {"title": "Baden-Württemberg.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Stuttgart.", "content": "Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt gehört mit 280 Ständen und rund 4 Millionen Besuchern (Stand 23. Dezember 2011) zu den großen Weihnachtsmärkten in Deutschland. Der Markt findet auf dem Schlossplatz (u. a. Märchenland für Kinder und Schlittschuhbahn) und den angrenzenden historischen Plätzen und Straßen im Stadtzentrum statt, darunter die Kirchstraße und die Hirschstraße, der Schillerplatz, der Karlsplatz (u. a. finnisches Weihnachtsdorf und Weihnachts-Sammler-Antikmarkt) und der Marktplatz. Er wird alljährlich am letzten Donnerstag im November im Renaissance-Innenhof des Stuttgarter Alten Schlosses eröffnet.", "section_level": 4}, {"title": "Bayern.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Augsburg.", "content": "Der Augsburger Christkindlesmarkt hat seinen Ursprung im 1498 erstmals urkundlich erwähnten \"Lebzeltermarkt\". Neben dem Christkindlesmarkt auf dem Rathausplatz gibt es in der Stadt noch weitere kleinere Märkte, z. B. vor dem Hauptbahnhof oder dem Martin-Luther-Platz. Berühmt ist der Christkindlesmarkt vor allem durch das \"Engelesspiel\".", "section_level": 4}, {"title": "München.", "content": "Christkindlmärkte lassen sich in der Vorweihnachtszeit in vielen Stadtteilen und Landkreisgemeinden finden. Im Jahr 1310 wurde in München ein Nikolausmarkt erstmals urkundlich erwähnt. Neben dem umfangreichen musikalisch-kulturellen Begleitprogramm gehört zu seinen Attraktionen der fast 30 Meter hohe Christbaum vor dem Rathaus mit rund 2.500 Lichtern, der jedes Jahr von einer anderen Ortschaft aus dem In- oder Ausland (Österreich, Italien) den Münchner Bürgern gespendet wird. Der Markt hat üblicherweise vom Freitag vor dem 1. Adventssonntag bis zum Heiligen Abend täglich geöffnet. Eine Besonderheit stellt der Kripperlmarkt dar. Er befand sich bis 2011 wenige Meter abseits von der Fußgängerzone am Rindermarkt. Seit 2012 liegt er wieder am historischen Ursprungsort in der direkten räumlichen Nachbarschaft zum Christkindlmarkt in der Fußgängerzone zwischen Stachus und Marienplatz um den Richard-Strauss-Brunnen. Dort werden handgeschnitzte und industriell gefertigte Krippenfiguren in verschiedenen Größen, Materialien und Formen, fertige Weihnachtskrippen, vielfältiges Zubehör für Bastler sowie weihnachtliche Leckereien wie Glühwein, Bratwürste, Obst sowie Süßwaren angeboten. Die Verkaufsstände sind um den Richard-Strauss-Brunnen und vor der St.-Michael-Kirche angeordnet. Seit 1972 im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen die Münchner Fußgängerzone gestaltet wurde, findet ein \"Christkindlmarkt\" am heutigen Standort vor dem Neuen Rathaus und entlang der Neuhauser Straße statt. Während dieses Christkindlmarkts kann im Innenhof des Neuen Rathauses die altbairische Münchner Stadtkrippe besichtigt werden. Ebenfalls erwähnenswert sind die alljährlich stattfindenden größeren Weihnachtsmärkte am Chinesischen Turm im Englischen Garten, am Sendlinger Tor sowie an der Münchner Freiheit. Auf letzterem wird neben Gastronomieständen ausschließlich modernes Kunsthandwerk von Bildhauerei in Holz, Keramik und Stein, Buchbinderkunst, Druckgrafik, Metallbearbeitung bis Goldschmiedewerke angeboten. Nahe beim Sendlinger Tor findet seit 2005 Pink Christmas statt, der am längsten bestehende queere Weihnachtsmarkt, auf dem 2018 das erste Mal auch in jüdischer Tradition \"Pink Chanukka\" gefeiert wurde.", "section_level": 4}, {"title": "Nürnberg.", "content": "Auch in Nürnberg finden sich in der Vorweihnachtszeit in mehreren Stadtteilen sogenannte Advents-, Weihnachts- oder Wintermärkte. Einer der bekanntesten der Welt und zugleich der größte der Stadt ist der Nürnberger Christkindlesmarkt. Er findet in der Altstadt von Nürnberg auf dem Hauptmarkt und den angrenzenden Straßen und Plätzen statt. Er entwickelte sich aus einem Wochenmarkt. Erste Nachweise finden sich aus dem Jahre 1628. Der Name „Christkendleinsmarck“ ist spätestens durch eine Stadtgeschichte aus dem Jahr 1697 dokumentiert. Auf dem Markt befinden sich alljährlich über 180 Verkaufsbuden. Mit rund zwei Millionen Besuchern jährlich zählt er zu den größten Weihnachtsmärkten Deutschlands. Eröffnet wird der Markt jeweils am Freitag vor dem ersten Advent. Der letzte Tag ist der 24. Dezember, sofern der Heilige Abend nicht auf einen Sonntag fällt. Neben den kleineren Märkten, die zumeist von den Gemeinden der jeweiligen Stadtteilkirchen organisiert werden und nur an Wochenenden stattfinden, stellen der Gostenhofer Adventsmarkt am Veit-Stoß-Platz und das Weihnachtsdorf im Handwerkerhof die gesamte Adventszeit geöffnete, größere Märkte dar.", "section_level": 4}, {"title": "Berlin.", "content": "Seit dem beginnenden 16. Jahrhundert gibt es in der deutschen Hauptstadt Weihnachtsmärkte. Sie haben sich im Lauf der Zeit außer in Alt-Berlin auch in den bis 1920 selbstständigen Gemeinden wie Charlottenburg, Friedrichshain oder Spandau entwickelt. Aufgrund eines fehlenden gewachsenen Stadtzentrums finden die Advents- und Weihnachtsmärkte weiterhin dezentral statt, einige gehören zu den besucherstärksten in Deutschland. Mit Unterbrechungen durch die Weltkriege des 20. Jahrhunderts und die Teilung der Stadt entwickelten sich die Weihnachtsmärkte zu einem Besuchermagnet in fast allen Berliner Bezirken. Im Jahre 2008 wurden 45 Märkte angegeben, von denen etwa ein Dutzend über mehrere Wochen in der Adventszeit abgehalten werden, 2017 sollten es nach Angaben der Berliner Stadtwerbung \"visitberlin.de\" über 50, nach anderen Angaben rund 80 werden. Auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Charlottenburg wurde am 19. Dezember 2016 ein Anschlag durch einen islamistischen Terroristen verübt, der einen LKW auf das Gelände des Weihnachtsmarktes lenkte. Bei dem Anschlag kamen 12 Menschen ums Leben, 55 wurden zum Teil schwer verletzt.", "section_level": 3}, {"title": "Bremen.", "content": "Der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt hat rund 200 Stände. Auf dem Bremer Marktplatz, rund um den Bremer Roland, sowie auf dem Domshof sind Stände, Buden und Fahrgeschäfte vertreten. Ein historisierender maritimer Markt namens „Schlachte Winterzauber“ wird auf der Weserpromenade Schlachte abgehalten, der Bereich wird dort mit spezieller blauer Beleuchtung ausgestattet. Die Eröffnung findet 30 Tage vor dem 24. Dezember statt.", "section_level": 3}, {"title": "Hamburg.", "content": "In Hamburg wird eine Vielzahl von Weihnachtsmärkten veranstaltet, von denen sich einige im Stadtzentrum konzentrieren, während andere in der gesamten Stadt verteilt stattfinden. Der größte und traditionsreichste Weihnachtsmarkt Hamburgs befindet sich vor dem Rathaus der Hansestadt.", "section_level": 3}, {"title": "Hessen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Darmstadt.", "content": "Der Darmstädter Weihnachtsmarkt besteht seit 1947 und erstreckt sich vom Marktplatz (mit Weihnachtspyramide auf dem Marktbrunnen) über den Ernst-Ludwigs-Platz und den Friedensplatz (dort mit großer Weihnachtskrippe und dem schwul-lesbischen „vielbunten Weihnachtsmarkt“.) bis zum Luisenplatz. Die Kulisse bilden das Alte Rathaus, das Kaufhaus Henschel und das Residenzschloss. Seit Ende der 1980er-Jahre findet er unter Beteiligung aus den Darmstädter Partnerstädten Gyönk, Liepāja, Płock, Saanen-Gstaad, Szeged und Uschhorod statt. Auf dem Friedensplatz ist ein Kunsthandwerkermarkt angegliedert. Weihnachtsmärkte gibt es auch in den Stadtteilen Arheilgen, Bessungen, Eberstadt, Kranichstein und Wixhausen.", "section_level": 4}, {"title": "Frankfurt am Main.", "content": "Der Frankfurter Weihnachtsmarkt wurde erstmals 1393 urkundlich erwähnt. Er besteht aus über 200 Ständen zwischen Hauptwache und Mainkai, hauptsächlich in der Altstadt auf dem Römerberg, dem Paulsplatz und der Neuen Kräme. Mit rund drei Millionen Besuchern ist er einer der größten Weihnachtsmärkte in Deutschland. Seit den 1990er Jahren finden „Frankfurter Weihnachtsmärkte“ auch in Großbritannien statt und ziehen viele Leute an. Der größte Weihnachtsmarkt-Ableger mit über 80 Marktständen und jährlich 3,5 Millionen Besuchern ist in Birmingham, der Partnerstadt Frankfurts. Der schwul-lesbische „rosa Weihnachtsmarkt“ findet seit 2012 am Friedrich-Stoltze-Platz in der Frankfurter Innenstadt statt.", "section_level": 4}, {"title": "Mecklenburg-Vorpommern.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Rostock.", "content": "Der Rostocker Weihnachtsmarkt gilt als bedeutendster Norddeutschlands und zieht alljährlich zehntausende Touristen aus Schweden und Dänemark an, die mittels spezieller Tages- und Wochenendausflüge der Reiseveranstalter mit den Fähren über die Ostsee nach Rostock kommen. Mit rund 250 Ständen erstreckt sich der Rostocker Weihnachtsmarkt über 3,2 km vom Neuen Markt über den Universitätsplatz zum Kröpeliner Tor bis hinunter zur Fischerbastion, nahe dem Stadthafen. Findet man im Areal der Fischerbastion eher einen Rummel mit seinen vielen Fahrgeschäften vor, geht es auf der restlichen Strecke beschaulicher und traditionell zu. Es befinden sich fast jedes Jahr zwei Bühnen auf dem Uniplatz beziehungsweise dem Neuen Markt. Etwas versteckt neben der Universitätskirche (Kloster zum heiligen Kreuz) befindet sich seit einigen Jahren der historische Weihnachtsmarkt mit seinem mittelalterlichen Flair.", "section_level": 4}, {"title": "Niedersachsen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Braunschweig.", "content": "Der Weihnachtsmarkt in Braunschweig hat eine über 300-jährige Tradition, deren Ursprünge bis in die Zeit um 1500 zurückreichen. Er findet rund um den Braunschweiger Dom und auf dem Burgplatz statt und wird eingerahmt von einem baulichen Ensemble aus Burg Dankwarderode, dem Huneborstelschen Haus und dem Vieweghaus mit dem Braunschweiger Löwen in seiner Mitte. Die mehr als 140 Buden und Stände ziehen jedes Jahr Hunderttausende an, 2008 kamen etwa 900.000 Besucher.", "section_level": 4}, {"title": "Hannover.", "content": "Der Weihnachtsmarkt Hannover an der Marktkirche, 1813 erstmals erwähnt, besteht aus rund 200 Ständen und wird jährlich von etwa 2 Millionen Menschen besucht. Als Besonderheiten gelten das \"Finnische Weihnachtsdorf\", der \"Wunschbrunnenwald\" und das historische Weihnachtsdorf mit Mittelalter-Flair. Daneben gibt es während der gesamten Adventszeit auf der Lister Meile den \"Lister-Meile-Weihnachtsmarkt\" und vor dem Hauptbahnhof den \"Weihnachtsmarkt Ernst-August-Platz\".", "section_level": 4}, {"title": "Nordrhein-Westfalen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Aachen.", "content": "Der Weihnachtsmarkt in Aachen, ursprünglich Aachener Printenmarkt genannt, findet mit über 120 Ständen rund um den Aachener Dom und das Aachener Rathaus statt. Er lockt jedes Jahr mehr als 1,5 Millionen Menschen nach Aachen", "section_level": 4}, {"title": "Bad Salzuflen.", "content": "Der Bad Salzufler Weihnachtstraum ist ein Weihnachtsmarkt in der Innenstadt von Bad Salzuflen in Ostwestfalen-Lippe.", "section_level": 4}, {"title": "Dortmund.", "content": "Der Dortmunder Weihnachtsmarkt mit über 300 Marktständen hat jedes Jahr mehr als 3,6 Millionen Besucher. Die \"Süddeutsche Zeitung\" gab 2016 die Zahl der Besucher mit rund zwei Millionen Menschen an. Seit 1997 wird auf dem Hansaplatz ein besonders großer Weihnachtsbaum errichtet: An einem 45 m hohen konisch zulaufenden Stahlgestell werden dabei rund 1700 einzelne Fichten befestigt, so dass sie gemeinsam wie ein sehr großer Baum wirken. Er gilt als der größte Weihnachtsbaum der Welt. Die Kosten für den Weihnachtsbaum werden auf alle Händler umgelegt. Die Firma Mohaba aus Düren produziert jährlich 100.000 Glühweintassen für den Dortmunder Weihnachtsmarkt.", "section_level": 4}, {"title": "Essen.", "content": "Der Weihnachtsmarkt in Essen erstreckt sich durch die gesamte Innenstadt. Er reicht vom Willy-Brandt-Platz am Hauptbahnhof über die Theaterpassage und den Kennedyplatz bis zur Viehofer Straße. Die 250 Ständen öffnen Ende November. Seine deutschlandweite Einzigartigkeit erhält der Markt durch die leuchtenden Motive der Essener Lichtwochen.", "section_level": 4}, {"title": "Köln.", "content": "Die Kölner Weihnachtsmärkte führen die Besucherzahlen deutschlandweit an. Unter den Kölner Weihnachtsmärkten ist der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom mit seinen ca. fünf Millionen Besuchern der größte. Er erstreckt sich über die Domplatte auf den Roncalliplatz und beherbergt 160 Pavillons mit Angeboten vor allem aus Handwerk und internationaler Gastronomie. Insbesondere ausländische Touristen aus Großbritannien und den Benelux-Ländern reisen hierhin mit Bussen an. Der Weihnachtsmarkt auf dem Alter Markt beschäftigt sich mit dem Thema der Heinzelmännchen, die mit vielen kleinen Figuren die knapp 100 hölzernen Stände bevölkern. Es gibt unterschiedliche Themengassen, die das Angebot beschreiben; so gibt es beispielsweise eine Handwerkergasse, in der vor Ort produziert und von den Besuchern mitgewirkt wird. Der erste Kölner Weihnachtsmarkt fand am 5. Dezember 1820 als „Nicolai-Markt“ auf dem Alter Markt statt. Auf dem Neumarkt gibt es den \"Weihnachtsmarkt der Engel\". Weitere Weihnachtsmärkte in Köln sind der auf dem Rudolfplatz, der Hafen-Weihnachtsmarkt am Imhoff-Schokoladenmuseum (bis 2010: Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt), der Schiffsweihnachtsmarkt am Rheinufer und der im Stadtgarten. Seit 2012 findet in Köln ein schwul-lesbischer Weihnachtsmarkt in der sogenannten \"Christmas Avenue\" in der Kölner Innenstadt statt.", "section_level": 4}, {"title": "Sachsen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Bautzen.", "content": "Der Bautzener Markt ist ein kleiner Weihnachtsmarkt, dessen Geschichte bis zum Jahr 1384 zurückreicht, als König Wenzel der Stadt das Recht zur Abhaltung eines freien Fleischmarktes, jeweils samstags vom Michaelistag (29. September) bis Weihnachten verlieh. Er ist damit einer der ältesten Weihnachtsmärkte im deutschen Sprachraum. Seit 2009 heißt der Bautzener Weihnachtsmarkt offiziell Wenzelsmarkt.", "section_level": 4}, {"title": "Chemnitz.", "content": "Ende November wird rund um das Chemnitzer Rathaus mit über 200 Ständen der Chemnitzer Weihnachtsmarkt eröffnet. Sowohl auf dem Neumarkt als auch auf dem Rosenhof finden sich Stände mit erzgebirgischem Kunstgewerbe und lokalen Gerichten sowie Fahrgeschäfte. Als Höhepunkte gelten jedes Jahr der Mittelaltermarkt, die regelmäßigen Rathaus- und Turmführungen mit dem Chemnitzer Türmer, ein Bühnenprogramm und die traditionell als Auftakt stattfindende Bergparade mit etwa 900 Teilnehmern.", "section_level": 4}, {"title": "Dresden.", "content": "Der Dresdner Striezelmarkt, der größte der Weihnachtsmärkte in Dresden, geht auf ein Privileg des sächsischen Kurfürsten Friedrich II. von 1434 zurück, der einen eintägigen freien Markt auf dem Altmarkt „am Tage vor dem Heiligen Christabend“ gestattete. Er ist einer der ältesten Weihnachtsmärkte im deutschen Sprachraum und wird auch heute jährlich auf dem Altmarkt in Dresden veranstaltet. Mit ca. 230 Ständen und zweieinhalb Millionen Besuchern ist er zudem einer der meistbesuchten in Deutschland.", "section_level": 4}, {"title": "Leipzig.", "content": "Der Leipziger Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz und dem Augustusplatz sowie den angrenzenden Straßen gehört mit etwa 250 Ständen zu den größten Weihnachtsmärkten Deutschlands. Seine Geschichte reicht – nach einer Quelle aus dem Jahr 1714 – bis ins Jahr 1458 zurück. Er ist damit einer der ältesten Weihnachtsmärkte im deutschen Sprachraum. Besondere Attraktionen sind ein 857 m2 großer freistehender Adventskalender sowie ein historisches Etagenkarussell.", "section_level": 4}, {"title": "Sachsen-Anhalt.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Magdeburg.", "content": "Der traditionelle Magdeburger Weihnachtsmarkt hat seine Ursprünge in einer spätmittelalterlichen Verkaufsmesse auf dem Domplatz. Heute findet er alljährlich vom Montag nach Totensonntag bis zum 30. Dezember auf dem Alten Markt im baulichen Ensemble des Alten und Neuen Rathauses, der Johanniskirche und dem berühmten Magdeburger Reiter statt. Der Weihnachtsmarkt lockt jährlich mit seinen über 135 Ständen und Schaustellern rund 1,6 Million Menschen an. Zu den Attraktionen gehören der direkt neben dem Alten Rathaus befindliche „Historische Weihnachtsmarkt“ mit seinem mittelalterlichen Flair, die Märchengasse, in der diverse Kindergeschichten nachgestellt werden, eine 450 m2 große Eislauffläche und die nordische Meile. 2019 kommt beim Weihnachtsmarkt ein neues Lichtkonzept zum Tragen; dazu gehören 1,1 Millionen LED-Lichtpunkte, 320 geschmückte Laternen und 60 Großelemente.", "section_level": 4}, {"title": "Thüringen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Erfurt.", "content": "Der Erfurter Weihnachtsmarkt findet auf dem Domplatz statt. Ableger des Weihnachtsmarktes finden sich auch in der restlichen Innenstadt von Erfurt und erstrecken sich über den Fischmarkt, die Schlösserbrücke, den Anger bis hin zum Willy-Brandt-Platz. Der Erfurter Weihnachtsmarkt wird jedes Jahr von ca. 2 Millionen Menschen besucht. In der Mitte des Weihnachtsmarktes wird jährlich eine 25 Meter hohe Tanne errichtet. Seit 2005 befindet sich am Eingang des Weihnachtsmarktes eine acht Meter hohe Weihnachtspyramide, die auf fünf Etagen Personen der Erfurter Geschichte sowie weihnachtliche Szenen darstellt.", "section_level": 4}, {"title": "Weitere Weihnachtsmärkte in Deutschland.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Besucherzahlen und wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Weihnachtsmärkte stellen einen Wirtschaftsfaktor für die Kommunen, den Einzelhandel und die Marktbeschicker dar. Für den Städtetourismus gelten sie als Impulsgeber, die Besucher von außerhalb in die Stadt bringen. Rund 2 Mio. Besucher sollen aus dem Ausland kommen; in Köln etwa kommen Besuchergruppen aus den Benelux-Ländern und Großbritannien. Nach einer Studie der IFT Freizeit- und Tourismusberatung aus 2012 hatten die deutschen Weihnachtsmärkte 2012 85 Millionen Besucher, das waren 70 % mehr als im Jahr 2000. Der Gesamtumsatz auf den Weihnachtsmärkten erreicht nach Meldungen aus dem Jahr 2013 2,5 Mrd. €. Der Bundesverband der Schausteller und Marktkaufleute, der auch Kleinstmärkte berücksichtigt, rechnet dagegen mit 160 Millionen Besuchen auf 2.500 Märkten und 5 Mrd. € Umsatz. Nach Angaben dieses Verbandes bieten die Weihnachtsmärkte 188.000 Vollzeitkräften Arbeit. Jeder Besucher gibt demnach auf den Weihnachtsmärkten durchschnittlich 12 € und im Umfeld noch einmal 20 € aus. Allein der Nürnberger Weihnachtsmarkt bringt IVG Research zufolge der Nürnberger Hotellerie 170.000 zusätzliche Übernachtungen. 90 % der Schaustellerbetriebe beteiligen sich an Weihnachtsmärkten und erwirtschaften dort 28,5 % ihres Jahresumsatzes von insgesamt 3,7 Mrd. €. Daneben profitieren vor allem Gaststätten, Hotels, Taxis sowie Bus- und Bahnunternehmen von den Weihnachtsmärkten.", "section_level": 3}, {"title": "Diskussion um Umbenennungen.", "content": "Mit Auftreten der Pegida-Bewegung, spätestens aber seit der Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 häufen sich in den sozialen Netzwerken und vereinzelt auch in Presseberichten Meldungen, wonach immer mehr Weihnachtsmärkte „aus Rücksicht auf Muslime“, die sich an dem christlichen Bezug stören könnten, mit neutraleren Bezeichnungen wie „Wintermarkt“ versehen werden. Diese Meldungen und Befürchtungen werden immer wieder als Belege einer vermeintlichen Islamisierung und Aufgabe kultureller Identität dargestellt, wahrgenommen und entsprechend kommentiert, obschon sie sich in den identifizierbaren Fällen als Fehlinformation oder -interpretation herausstellten:", "section_level": 3}, {"title": "Österreich.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Wien.", "content": "1382 wurde das Privileg zum Abhalten eines Dezembermarktes von Herzog Albrecht III. erteilt. Den Katharinenmarkt, der 14 Tage vor und 14 Tage nach dem 25. November andauerte, gab es ab diesem Jahr, 1382. Alte Wiener Aufzeichnungen ergeben, dass 1626 ein dem später so genannten \"Christkindlmarkt\" ähnlicher Markt vor dem Stephansdom abgehalten wurde. Die Verkaufsstände standen in der Zeit von 16. Dezember bis 9. Januar, und es wurden Waren von \"Peckn, Lebzelter und Zuggerpacher\" angeboten. Dieser Markt wurde 1761 aufgegeben. Der moderne \"Wiener Christkindlmarkt\" führt auf das Jahr 1764 zurück. Er wechselte im Laufe der Jahrhunderte oftmals seinen Standort, da er anfangs mit den traditionellen Jahrmärkten konkurrierte. So wechselte er von der Freyung auf den Platz Am Hof, war auch am Neubaugürtel und vor dem Messepalast. Zuletzt musste er 1975 wegen des Baus einer Tiefgarage seinen Platz räumen und zog deshalb in den Rathauspark. Der \"Wiener Christkindlmarkt\" vor dem Wiener Rathaus ist der größte österreichische Christkindlmarkt (2012: 148 Stände, 39 davon verkaufen Lebensmittel (Maronibrater, Süßwaren, Punsch- und Essensstände)). Als \"Wiener Adventzauber\" ist er zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor geworden. So kamen 2010 mehr als drei Millionen Besucher, davon 500.000 aus dem Ausland, zu diesen Veranstaltungen. Eine Attraktion des \"Wiener Christkindlmarkt\"s ist der Weihnachtsbaum vor dem Rathaus mit rund 1000 LED-Lampen. Der Baum kommt traditionell aus einem der österreichischen Bundesländer und war 2012 ein Geschenk von Niederösterreich. Die etwa 120 Jahre alte und 32 Meter hohe Fichte kam aus Schwarzenbach an der Pielach. Der Baum am Rathausplatz stammte 2015 aus Pfunds, Bezirk Landeck, weshalb die Eröffnungsrede mit Einschalten der Illumination des Baums am Samstag, 14. November um 17.30 Uhr durch Bürgermeister Häupl und den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) vorgesehen war. Erstmals öffnete der Markt 2015 schon um einen „inoffiziellen“ Tag früher, mit dem 13. November als Probebetrieb, und war zwei Tage länger, bis zum 26. Dezember, geöffnet. Der Baum stand bis 6. Jänner 2016. Die Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris waren Anlass für Häupl, die Eröffnungsfeier und die Illumination abzusagen und den Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz bis zu seinem Einwintern einige Tage in den französischen Nationalfarben leuchten zu lassen. 1600 LED-Leuchten am Weihnachtsbaum wurden getauscht, um ab der Illumination am 19. Dezember ebenfalls solidarisch in den Farben Blau, Weiß und Rot zu leuchten. In Wien gab es 2011 17 weitere große Weihnachtsmärkte. Auszugsweise waren dies:", "section_level": 3}, {"title": "Italien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bozen.", "content": "Der \"Bozner Christkindlmarkt\" wurde 1990 begründet und ist der größte und italienweit erste Christkindlmarkt. Er findet am Bozner Waltherplatz statt. Der Markt hat rund 80 Stände. Seit 2006 gibt es in Bozen einen zweiten Weihnachtsmarkt mit ungefähr 15 weiteren Ständen, der \"Winterwald\" genannt wird. Er befindet sich im Garten des Palais Campofranco. In der Bozner Altstadt gibt es weitere Nebenmärkte wie den \"Handwerksmarkt\" am Rathausplatz, den \"Christkindlmarkt der Solidarität\" in einigen Straßen der Altstadt und am Kornplatz (ungefähr 30 Stände). Insgesamt gibt es in der Altstadt etwa 150 Stände. 2005 besuchten rund 1,2 Millionen Personen den Bozener Christkindlmarkt (2004: 850.000). Er ist der meistbesuchte Weihnachtsmarkt Südtirols und Italiens.", "section_level": 3}, {"title": "Meran.", "content": "Der \"Meraner Adventmarkt\" wurde im Jahre 1992 erstmals veranstaltet. Kaufleute der Laubengasse, einer zentralen Einkaufsstraße der Meraner Innenstadt, wollten eine Veranstaltung zu dem bereits bestehenden und von der \"Meraner Altstadtvereinigung\" durchgeführten traditionellen \"Meraner Advent\" organisieren und schlossen sich zu diesem Zweck zum \"Verein Kaufleute Aktiv\" zusammen. Dafür wurden an zwei zentralen Plätzen rund 35 Verkaufsbuden aufgestellt. Wenige Jahre später wurde der „Meraner Adventmarkt“ in die Freiheitsstraße sowie die angrenzende Sparkassenstraße verlegt. Der Weihnachtsmarkt wuchs auf 60 Stände an. Seit dem Jahre 2001 präsentiert sich der nach Bozen zweitgrößte Christkindlmarkt Südtirols auf der neugestalteten Passerpromenade, vor der Jugendstilfassade des Meraner Kurhauses und verfügt über etwa 80 Verkaufsstände. Im Jahr 2000 erregte der „Meraner Adventmarkt“ mit der Installation des so genannten \"Meraner Winterlichtbaumes\" des Künstlers Georg Lechner, welcher aus Laaser Marmor besteht, Aufmerksamkeit. Aufgrund der Größe und des Gewichtes wurde die Kunstinstallation ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Ab 2013 liegt die Planung, Organisation und Durchführung des Weihnachtsmarktes für fünf Jahre bei der Meraner Kurverwaltung.", "section_level": 3}, {"title": "Lana.", "content": "In Lana wird an den Adventswochenenden der „Sterntaler-Weihnachtsmarkt“ mit 20 Weihnachtsständen veranstaltet.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Weihnachtsmärkte in Italien.", "content": "Nach dem touristischen Erfolg der Südtiroler Weihnachtsmärkte beim italienischen Publikum, zu welchem auch die offiziellen Christkindlmärkte von Sterzing, Brixen und Bruneck beitrugen, wurden in anderen Teilen Italiens in den letzten Jahren eigene Christkindlmärkte nach Südtiroler Vorbild eröffnet, zuerst in Trentino, das in Anlehnung an seine österreichisch-ungarische Vergangenheit das Flair der Märkte in deutschsprachigen Ländern zu reproduzieren versucht. Obwohl viele angebotene Waren wirklich der Trentiner Tradition entstammen (etwa der Zelten), wurden viele andere auch neu eingeführt. Der Markt in Trient zählt etwa 70 Stände. In Italien gibt es kleinere Weihnachtsmärkte zum Beispiel in Arco (Trentino), Belluno, Turin, Florenz, Livigno und Udine.", "section_level": 3}, {"title": "Frankreich.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Straßburg (Elsass).", "content": "Traditionelle Weihnachtsmärkte gibt es auch in Frankreich, vorwiegend im Elsass und in Lothringen. Als größter Weihnachtsmarkt außerhalb des heutigen Deutschlands gilt häufig der \"Christkindelsmärik\", der seit 1570 abgehaltene und damit älteste Markt Frankreichs von Straßburg mit über 300 Marktständen in der Altstadt und über zwei Millionen Besuchern.", "section_level": 3}, {"title": "Nordische Länder.", "content": "Der traditionelle Stockholmer Weihnachtsmarkt \"(Julmarknad)\" findet jährlich in der Altstadt \"(Gamla stan)\" statt. Seit 1915 befinden sich auf dem \"Stortorget\" 38 falunroten Stände, die traditionelle schwedische Produkte wie Knäckebrot, Räucherlachs, Würste, Süßigkeiten und \"Glögg\" (schwedischer Glühwein) sowie handwerkliche Gegenstände anbieten. Der Markt beginnt einen Monat vor Weihnachten und endet am 23. Dezember. Der Weihnachtsmarkt im Stockholmer Freiluftmuseum Skansen findet seit 1903 an allen Wochenenden in der Adventszeit statt. In Oslo finden mehrere Weihnachtsmärkte statt, unter anderem im Stadtzentrum in Spikersuppa. In Kopenhagen wird um den pittoresken Nyhavn jährlich ein Weihnachtsmarkt veranstaltet. Der größte und älteste Weihnachtsmarkt in Helsinki befindet sich im Stadtzentrum auf dem Senatsplatz. Auf Island gibt es keine traditionellen Weihnachtsmärkte, lediglich in Hafnarfjörður öffnet an den Adventswochenenden ein Weihnachtsdorf \"Jólaþorpið\", an welchem isländische Weihnachtsgesellen, Jólasveinar, auftreten und an dessen Ständen auch lokales Kunsthandwerk vertrieben wird.", "section_level": 2}, {"title": "Ostmittel- und Südosteuropa.", "content": "In Ostmittel- und Südosteuropa ist die Weihnachtsmarkttradition seit Ende der Habsburg-Monarchie stark zurückgegangen. Seit 1999 gibt es auf dem Vörösmarty tér in Budapest wieder einen Adventsmarkt, der bis zum 6. Januar geöffnet ist. In Bratislava findet seit dem Jahr 1993 ein Weihnachtsmarkt auf dem Hlavné námestie statt. Er wurde auch auf andere Plätze wie den Franziskanerplatz oder den Hviezdoslavovo námestie ausgedehnt. Erst seit Beginn des neuen Jahrtausends gibt es auch in Polen wieder eine Reihe von Weihnachtsmärkten, darunter als ältesten den in Krakau (mit Krippenbauerwettbewerb), die Märkte in Allenstein (mit Eskimodorf, Hundeschlittenrennen und Lagerfeuer), Breslau, Danzig, Thorn (bekannt für die Lebkuchen) oder Warschau. Am bekanntesten in Tschechien ist der Weihnachtsmarkt in Prag. Daneben sind auch die Weihnachtsmärkte z. B. in Krumau, Budweis oder Brünn zu erwähnen. In baltischen Städten wie Riga oder Tallinn werden ebenfalls Weihnachtsmärkte abgehalten. In der kroatischen Hauptstadt Zagreb findet alljährlich der Weihnachtsmarkt rund um den Josip-Jelačić-Platz statt. Dort werden in traditionellen Holzhäuschen Souvenirs, Lebkuchen, Weihnachtsdekorationen usw. verkauft. Des Weiteren ist auch eine Eislaufbahn während der Adventszeit auf dem Zagreber Weihnachtsmarkt zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Englischsprachige Länder.", "content": "Im englischsprachigen Raum gab es traditionell keine Weihnachtsmärkte, jedoch wird das Konzept in neuerer Zeit mancherorts übernommen. Mittlerweile gibt es Weihnachtsmärkte (meist als „German Christmas Market“, „Christkindlmarket“ oder „Holiday Market“) unter anderem in Kitchener (Kanada), Chicago (seit 1996), New York (seit 1995), Denver (seit 1999), Baltimore, Birmingham (seit 1997), Bristol (1998), Manchester (seit 1999), Edinburgh (seit 2000), Phoenix (seit 2008), Leeds, Nottingham und Kingston upon Thames. Der größte authentische deutsche Weihnachtsmarkt außerhalb von Deutschland und Österreich ist nach eigener Darstellung der \"Frankfurt Christmas Market\" in der Frankfurter Partnerstadt Birmingham, mit ca. 180 Marktständen und fast 3 Millionen Besuchern (Tendenz steigend). Mit dem Aufkommen der Billigfluglinien werden zum Beispiel in Großbritannien vermehrt Wochenendausflüge zu deutschen Weihnachtsmärkten, etwa nach Köln, als Pauschalreisen angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Sonderformen.", "content": "Zu den Sonderformen von Weihnachtsmärkten gehören Märkte an ungewöhnlichen Orten, z. B. in einem Besucherbergwerk oder wie in Traben-Trarbach in großen Weinkellern. Neben diversen „mittelalterlichen Weihnachtsmärkten“ findet in der ehemaligen Glockengießerei Mabilon in Saarburg ein viktorianischer Weihnachtsmarkt statt. Neben Burgen und Schlössern haben auch Freilichtmuseen den Weihnachtsmarkt als zusätzliche Attraktion außerhalb der Hauptsaison entdeckt. Weihnachtsmärkte in Freilichtmuseen mit langer Tradition sind beispielsweise die Märkte im LWL-Freilichtmuseum Hagen, im Freilichtmuseum Glentleiten und im Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof. In einigen Städten finden auch sogenannte Weihnukkamärkte statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Im Advent, teils auch noch in den Tagen nach Weihnachten, wird vielerorts ein Weihnachtsmarkt abgehalten. Abhängig von der lokalen Tradition wird ein solcher Markt auch Adventsmarkt bzw. Adventmarkt oder Christkindlesmarkt (bzw. Christkindlemarkt, Christkindlmarkt, Christkindchesmarkt) genannt. Daneben gibt es regionale Namenszusätze oder vollständige Eigennamen, beispielsweise den Dresdner Striezelmarkt oder den Neubrandenburger Weberglockenmarkt. ", "tgt_summary": null, "id": 794300} {"src_title": "Olaf Lies", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Systematik.", "content": "Das ICTV hat mit Stand März 2019 folgende CSSV-Spezies bestätigt: Dazu kommen noch weitere vorgeschlagene, bis dato noch nicht bestätigte Spezies, wie: Die vorgeschlagenen Spezies S und T haben bisher (Stand 2017) nur unvollständig entschlüsseltes Genom.", "section_level": 1}, {"title": "Morphologie.", "content": "Die unbehüllten Virusteilchen (Virionen) der CSSV-Spezies sind stäbchenförmig („bazilliform“) und gleichförmig 30 nm breit; ihre Länge beträgt durchschnittlich 130 nm, variiert jedoch zwischen 60 und 900 nm. Ausgehend von einer ikosaedrischen Symmetrie des Kapsids entsteht die längliche Form durch wiederholt eingefügte Ringe aus Hexameren, die einen langgestreckten, nicht-isometrischen Ikosaeder entstehen lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Genom.", "content": "Das Genom der Spezies CSSTBV besitzt rund 7161 bp (Referenzstamm Agou1) und umfasst wahrscheinlich fünf offene Leserahmen (, ORFs) 1, 2, 3, X und Y, die sich alle auf dem Plusstrang des doppelsträngigen DNA-Genoms befinden. Die ORFs 1 und 2 codieren für Proteine unbekannter Funktion, wobei das ORF 2 ein DNA-bindendes Protein darstellt. Das Genprodukt des ORF 3 (211 kDa) kann in drei unterschiedliche Regionen unterteilt werden, wobei die Region 1 ein für die direkte Ausbreitung des Virus zwischen Zellen wichtiges Protein codiert. Das Produkt der Region 2 ist das virale Kapsidprotein. Die Region 3 schließlich besitzt die Struktureigenschaften einer DNA-Polymerase, Reversen Transkriptase und RNase H, wie sie für Pararetroviren typisch sind. Die ORFs X und Y (13 und 14 kDa) überlappen den ORF 3 und sind in keiner anderen beschriebenen Spezies der Gattung \"Badnavirus\" vorhanden. Wie bei anderen \"Caulimoviridae\" ebenfalls besitzt das CSSV eine ähnliche Genomorganisation wie die umhüllten \"Hepadnaviridae\" bei Tieren.", "section_level": 1}, {"title": "Erkrankung.", "content": "Die CSSV-Spezies vermögen auch experimentell nur die Kakaopflanze zu infizieren. Wie alle Viren der Gattung \"Badnavirus\" infizieren die CSSV nicht alle Zellen der Wirtspflanze, sondern sind auf Zellen des Leitbündels beschränkt. Virionen der CSSV können überwiegend in begleitenden Zellen des Blattphloems und weniger in denen des Xylems beobachtet werden. Nach einer Inkubationszeit von 4 bis 7 Wochen treten die Symptome der Infektion an der Pflanze hervor, die zunächst die Blätter betreffen. Die spätere typische Anschwellung des Stammes und junger Triebe (\"shoot swelling\") beruht auf einem übermäßigen, regenerativen Wachstum der Rinde und der Leitungsbündel des Stammes und wird nach 8–11 Wochen sichtbar. Der Nachweis einer Erkrankung von Plantagenpflanzen kann in einem frühen Stadium (6 bis 20 Tage nach Infektion) mittels Polymerase-Kettenreaktion erfolgen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cacao-swollen-shoot-Virus (CSSV) ist eine frühere Virusspezies aus der Familie der \"Caulimoviridae\", die inzwischen vom International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV) in sieben Spezies aufgeteilt wurde. Diese bilden zusammen mit ca. 23 weiteren Pflanzenviren die Gattung \"Badnavirus\". Sie infizieren als einzigen Wirt den Kakaobaum (\"Theobroma cacao\") und wird durch Schmierläuse (Pseudococcidae) über das Saugen des Pflanzensaftes übertragen. Diese Virusspezies wurden bislang nur in westafrikanischen Kakaoplantagen gefunden, überwiegend in Ghana, Togo und Nigeria. Das Absterben der Pflanzen durch eine CSSV-Infektion und die rasche Verbreitung innerhalb einer Plantage ist eine erhebliche wirtschaftliche Bedrohung des Kakaoanbaus. ", "tgt_summary": null, "id": 22010} {"src_title": "Sokotrasegler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Boisselot entstammt einer Geigenbauer-Familie mit Sitz in Montpellier seit etwa 1770. Zunächst begann er einen Handel mit Noten und Musikinstrumenten, ab 1809 kam speziell der Verkauf von Tafelklavieren und Harfen dazu. Nach Eröffnen einer Niederlassung in Marseille im Jahr 1820 ließ er sich dort 1823 endgültig nieder und widmete sich dem inzwischen wichtigsten Teil seines Geschäfts, dem Verkauf von Klavieren zum Beispiel der Hersteller Pape, Érard oder Pleyel. Seinen Sohn Louis Constantin (1809–1850) schickte er von 1826 bis 1827 zur Lehre bei Klavierbauern nach Paris und Nîmes und ließ ihn 1834 in England nochmals seine Kenntnisse erweitern.", "section_level": 1}, {"title": "Boisselot & Fils.", "content": "Von 1830 bis 1831 baute er zusammen mit seinem Sohn in Marseille seine eigene Klavier-Fabrikation auf. Die schnelle Steigerung der Produktionsleistung der Fabrik mit 70 Arbeitern auf 100 Klaviere pro Jahr ab 1834 zeigt, dass Vater und Sohn ihre Sache sorgfältig vorbereitet hatten. Boisselot stellte von Anfang an einen erfahrenen Vorarbeiter sowie deutsche und englische Facharbeiter ein. Die ständige Expansion führte 1848 mit 150 Arbeitern zur Produktion von rund 400 Klavieren pro Jahr. Höhepunkt der diesen Erfolg begleitenden Auszeichnungen war die Goldmedaille auf der Pariser \"Exposition nationale\" 1844 (der 10. Pariser Industrie-Ausstellung). Neben anderen Neuerungen präsentierte Boisselot auf dieser Ausstellung erstmals einen Mechanismus, mit dessen Hilfe einzelne Töne und Klänge festgehalten werden konnten und der heute als Tonhalte- oder Sostenuto-Pedal bekannt ist. Die Wahl von Marseille als Standort einer solchen Manufaktur hatte sich als klug erwiesen: Boisselot & Fils wurde in den 1840er Jahren eine der größten Klavier-Fabriken Frankreichs. Die geografische Lage bot Vorteile: Geringere Kosten für die Arbeitskräfte, preiswerte Verfügbarkeit exotischer Hölzer über den Hafen, leichterer Zugang zu den Exportmärkten in Spanien, Italien und in den französischen Kolonien. Bei seinem Tod 1847 hinterließ Jean Louis Boisselot seinen beiden Söhnen Louis Constantin und Xavier ein florierendes Unternehmen, das seine Klaviere einer anspruchsvollen Kundschaft verkaufte. Diese war zudem von Franz Liszt gefesselt, der selbst bevorzugt die Instrumente von seinem Freund und Förderer Boisselot spielte und der 1846 in Marseille – gemäß dem Vorbild der Pariser Rivalen – den Konzertsaal Boisselot mit einem Konzert eröffnete. Einen im selben Jahr gebauten Flügel Boisselots nutzte Liszt während mehrerer Jahre an seinem Weimarer Wohnsitz, der Altenburg, wo die meisten seiner Klavierwerke entstanden sind. 1847 oder 1848 gründete die Firma eine Niederlassung in Barcelona. Nach dem Tod des Vaters führte Louis Constantin die Firma allein weiter, überlebte seinen Vater aber nur drei Jahre. Sein Tod verpflichtete seinen Bruder Xavier, seine Karriere als Komponist in Paris abzubrechen und 1850 die Leitung der Firma zu übernehmen. 1865 trat Xavier die Leitung des Unternehmens an seinen Neffen Franz ab, den Sohn Louis Constantins, benannt nach seinem Paten Liszt. Franz leitete die Firma Boisselot & Fils, die 1893 zur \"Manufacture Marseillaise de pianos\" wurde, bis zu seinem Tod 1908. Der Erste Weltkrieg brachte dem Unternehmen das Ende.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean Baptiste Louis Boisselot (* 1782 in Montpellier; † 1847 in Marseille) war Gründer des Klavierbau-Unternehmens Boisselot & Fils, Marseille.", "tgt_summary": null, "id": 1463844} {"src_title": "Kohlfurther Brücke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Hermann von Maltzan (Nr. 738 der Geschlechtszählung) stammte aus dem Haus Rothenmoor des mecklenburgischen Uradelsgeschlecht von Maltza(h)n. Er war der jüngste Sohn des Landrats Friedrich von Maltzan, Freiherrn zu Wartenberg und Penzlin (1783–1864) auf Rothenmoor, Dahmen, Sagel und Federow. Julius von Maltzan war sein Bruder. Bis zu seinem 16. Lebensjahr wurde er von Hauslehrern erzogen, die sein ausgeprägtes naturkundliches Interesse frühzeitig förderten. Im Alter von 16 Jahren wechselte er an das Gymnasium Neubrandenburg, das er bis zum Abitur Ostern 1861 besuchte. Während eines Sommerurlaubs 1863 in Trouville-sur-Mer in der Normandie an der französischen Küste des Ärmelkanals verfestigten die Vielzahl der dort vorkommenden Schalentiere sein naturwissenschaftliches Interesse und bestärkten ihn grundlegend in seinem späteren Lebensweg. Das im Herbst 1861 zunächst an der Universität Rostock begonnene Studium blieb so nur eine kurze Episode.", "section_level": 2}, {"title": "Sammelreisen.", "content": "Bereits 1864 gab er das Studentenleben in Rostock auf und begab sich auf seine erste Sammelreise durch Südfrankreich, nach Spanien und auch Italien sowie nach Ägypten. Mit tausenden von Exponaten kehrte er 1865 zurück, als aufgrund der Sammeltätigkeit geschulter und ob seiner malakozoologischen Kenntnisse anerkannter Experte. Seine eigene Sammlung vergrößerte er durch den Ankauf bedeutender Sammlungen wie die des Händlers Landauer in Frankfurt und 1873 die des Konsuls Gruner in Bremen. 1866 gründete er das \"von Maltzan`sches Naturhistorische Museums für Mecklenburg\", kurz Maltzaneum, und legte damit den Grundstock für das heutige Müritzeum in Waren. Von 1874 bis 1880 war er Vorsitzender des \"Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg\" und wurde dann zu seinem korrespondierenden Mitglied ernannt. Er übernahm zunächst nebenher auch die Bewirtschaftung seiner ererbten Güter \"Federow\" und \"Schwarzenhof\" (beide heute Ortsteile von Kargow) bei Waren, verkaufte diese jedoch 1877, um sich ganz auf seine naturkundlichen Interessen konzentrieren zu können und, angezogen vom heutigen Museum für Naturkunde, nach Berlin übersiedeln zu können. Bereits 1878 zog es ihn weiter nach Frankfurt am Main in die Nähe der Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft und ihrer bedeutenden Sammlungen (Naturmuseum Senckenberg). 1879 bis 1883 unternahm er eine weitere große Forschungsreise, die ihn zunächst wieder auf die Iberische Halbinsel führte, wo er in Portugal schwerpunktmäßig die bis dahin weitgehend unbeachtete Algarve erforschte. Weiter reiste er nach Westafrika, wo er vorwiegend im Senegal arbeitete. 1882 zurück in Frankfurt gehörte er zu den Gründern des Deutschen Kolonialvereins. Anschließend führte ihn sein Weg über Griechenland und Kreta an die Mittelmeerküste des asiatischen Teils der Türkei. 1883 kehrte er zurück und lebte zunächst in Darmstadt, um 1885 nach Berlin zurückzukehren, wo er auch seine umfassende literarische Tätigkeit aufnahm, die von der Bedeutung hinter seine naturkundliche Sammeltätigkeit zurücktritt. Die zahlreichen Schauspiele wurden zumeist nicht unter seinem wirklichen Namen veröffentlicht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hermann Friedrich Joachim von Maltzan, Freiherr zu Wartenberg und Penzlin (* 18. Dezember 1843 in Rostock; † 19. Februar 1891 in Berlin) war ein deutscher Forschungsreisender und Dichter. Er verschrieb sich der Conchologie.", "tgt_summary": null, "id": 2060432} {"src_title": "Andreas Krause (Fußballspieler, 1957)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mahmud Tarzi kam 1865 in der Stadt Ghazni in Afghanistan zur Welt. Sein Vater \"Sardar Gholam Mohammad Tarzi\" war ein bekannter Dichter und der Anführer der \"Mohammedzai\". 1881 ging die Tarzi-Familie während der Herrschaft von Abdur Rahman Khan ins Exil in die Türkei. Auf einer zweiten Reise nach Damaskus heiratete Mahmud Tarzi die Tochter von Scheich Saleh Al Mossadiah, ein Muezzin der \"Amawia Moschee\". Tarzi lebte bis zu seinem 35. Lebensjahr in der Türkei. Dort lernte er Dari, Paschtu, Türkisch, Französisch, Arabisch und Urdu. Emir Abdur Rahman Khans Nachfolger Habibullah Khan bat die Tarzi-Familie zur Rückkehr nach Afghanistan.", "section_level": 1}, {"title": "Journalismus und Poesie.", "content": "Zu den frühesten Arbeiten Mahmud Tarzis zählt der Reisebericht \"Sayahat-Namah–e Manzum\". Weiterhin gründete er die Zeitung \"Seraj- al Akhbar\", die von Oktober 1911 bis Januar 1919 zweimal wöchentlich erschien und für die afghanische Moderne eine wichtige Rolle spielte. Die Zeitung diente ebenfalls als Forum für kleine afghanische Gruppen und als ethische Rechtfertigung für die Prinzipien des afghanischen Nationalismus. Mahmud Tarzi brachte auch die Zeitung \"Seraj al Atfal\" heraus, die sich an die afghanische Jugend richtete. Tarzi war zudem der erste afghanische Übersetzer englischer und französischer Romane sowie vieler weiterer europäischer Werke, wie zum Beispiel \"In 80 Tagen um die Welt\", \"20.000 Meilen unter dem Meer\", und \"Die geheimnisvolle Insel\" sowie die \"Geschichte des zweiten Russisch-Japanischen Krieges\". Tarzi veröffentlichte neben Aufsatzsammlungen das Buch \"Der Garten der Erkenntnis\" sowie den Roman \"Reise durch drei Kontinente in 29 Tagen\" (Travel Across Three Continents in Twenty-Nine Days).", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Mahmud Tarzi gilt als afghanischer Nationalist. Unter Emir Amanullah Khan wurde er Minister für auswärtige Angelegenheiten. Von 1922 bis 1924 war Tarzi Botschafter in Frankreich. Während der Regierungszeit Emir Habibullah Khans und Emir Amanullah Khans besetzte Tarzi wichtige staatliche Positionen. So arbeitete er als Berater und Leiter des Außenministeriums. Tarzi ist ein gutes Beispiel für die Reformen der afghanischen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Er gilt als treibende Kraft hinter Emir Habibullah Khan, der soziale Reformen insbesondere im Bereich der Bildung durchsetzte, die zu einer Modernisierung der teilweise noch mittelalterlichen Schulen führten. Ghobar schreibt in seinem Buch Afghanistan \"Dar Masir e Tarikh\", dass Mahmud Tarzi und selbst der König Ammanullah die Realität in Afghanistan aus den Augen verloren hatten und Afghanistan von der Türkei nicht unterscheiden konnten. Der Traum eines modernen Afghanistans scheiterte schnell, da König Amanullah politisch nicht erfahren genug war. Erschwerend kam hinzu, dass M. Tarzi, der Mentor des Königs, 35 Jahre lang außerhalb Afghanistans gelebt hatte und daher die Verhältnisse im Land nicht kannte.", "section_level": 1}, {"title": "Afghanistans Unabhängigkeit.", "content": "Tarzi leitete die Bewegung der jungen \"Mashroota Khwah\". Dies führte zur Wiederbelebung der ersten unterdrückten Bewegung, bei der Tarzi als hoher Berater diente.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Viele Pläne Tarzis wurden nicht in die Tat umgesetzt. Nach dem Wirken bei Emir Amanullah Khan gingen Tarzi und seine Familie zurück in die Türkei, wo er am 22. November 1933 in Istanbul starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mahmud Tarzi (* 1865 in Ghazni, Afghanistan; † 22. November 1933 in Istanbul, ) war ein afghanischer Intellektueller. Er gilt als „Vater des Journalismus“ und als Schlüsselfigur der Moderne in Afghanistan.", "tgt_summary": null, "id": 552570} {"src_title": "Zuginsfeld", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die antike griechische Welt im Jahr 280 v. Chr.: Der griechische General Dareios besucht seinen Onkel Lissipus auf dem Inselstaat Rhodos. Dessen König Xerxes hat gerade eine riesige Statue des Gottes Apollo erbauen lassen, die den Hafen schützen soll. Man plant zudem ein Bündnis mit den Phöniziern, doch dadurch würde man die Feindschaft mit den Griechen auf sich ziehen. Dareios hat ein Auge auf Diala, die Stieftochter des Architekten der Statue, geworfen. Zur gleichen Zeit kommt er mit einer Rebellengruppe unter der Führung von Peliokles in Kontakt, da diese sich entschieden hat, die Griechen um Hilfe zu bitten. Die Rebellen wollen den tyrannischen König Xerxes stürzen, doch einer von Xerses Hauptleuten, Thar, hat seine eigenen Pläne. Der hat phönizische Soldaten, als Sklaven getarnt, nach Rhodos eingeschmuggelt und die Statue unter seine Kontrolle gebracht, damit die phönizische Flotte unversehrt in den Hafen einlaufen kann. Dareios, der als Spion verdächtigt wird und die Stadt nicht verlassen darf, wird von den Rebellen unwissentlich zu einem Kurier gemacht. Als die Rebellen im Schutze der Nacht versuchen, den Hafen zu verlassen, werden sie von den Phöniziern gefangen genommen. Dareios wird als vermeintlicher Komplize ebenso verhaftet. Noch vor der geplanten Hinrichtung können jedoch die Rebellen fliehen. Peliokles ist es klar, dass die Invasion durch die Phönizier nur gestoppt werden kann, wenn die Statue unter ihrer Kontrolle ist. Außerdem gilt es, einige weitere Rebellen zu befreien, welche in einem Verlies unter der Statue stecken; der Befreiungsmechanismus ist ebenfalls in der Statue zu finden. Dareios, nun von der Sache der Rebellen vollends überzeugt, versucht Diala als Komplizin zu gewinnen, da sie die Pläne der Statue kennt, doch unglücklicherweise verrät er ihr den Ort des Rebellenverstecks. Diala, die nach Macht und Reichtum strebt, gibt diese Neuigkeit an Thar weiter, der die Rebellen angreift und diese fast vernichtet. Nur Peliokles Bruder Koros und seine Schwester Mirte entkommen. Auch Dialas Vater, der sein Bauwerk nicht missbraucht sehen will, wird von Thar getötet. Peliokles und der Rest seiner Männer sollen nun in der Arena zur Belustigung des Volkes hingerichtet werden. Dareios trifft rechtzeitig ein und enthüllt Thars Machenschaften, doch dieser ist bereit, seinen Staatsstreich durchzuführen, und Xerxes und dessen Höflinge werden getötet. Dareios und Koros dringen in den Koloß ein, um die Rebellen zu befreien, doch Dareios wird verhaftet, als er den Befreiungsmechanismus in Gang setzen will, und Koros getötet. Die Rebellen greifen den Koloss an, doch sind durch dessen Bewaffnung gezwungen, sich in der Stadt zu zerstreuen. Als die phönizische Flotte den Hafen fast erreicht hat, bricht aus dem Nichts ein gewaltiger Sturm los, und ein Erdbeben erschüttert das Land. Thar und seine Männer fliehen in Panik aus der Statue, werden aber in der Stadt von den Rebellen getötet. Diala indessen, die sich Vorwürfe über den Tod ihres Vaters macht, befreit Dareios, doch als die Statue zusammenstürzt, wird sie von herabfallenden Trümmern erschlagen. Der Koloss wankt schließlich und stürzt vor dem Hafenbecken in die See. Als wieder Ruhe einkehrt, treffen Dareios und Mirte außerhalb der zerstörten Stadt auf Lissipus. Obwohl Dareios jetzt wieder nach Griechenland zurückkehren könnte, erklärt dieser seine Absicht, Mirte zu heiraten und die zerstörte Stadt Rhodos wieder aufbauen zu helfen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde in Spanien in „Totalscope“, der italienischen Version von Cinemascope, gedreht. Rory Calhoun trug bei den Dreharbeiten ständig ein weißes Armband am linken Arm, um seine modernen Tätowierungen zu verdecken. Seine Rolle des „Dareios“ sollte zuerst von John Derek dargestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das \"Lexikon des internationalen Films\" nannte Leones ersten Film „eine groß ausgestattete, aber erstaunlich naive Kostüm- und Kampfproduktion mit einer Vielzahl roher Folterszenen“. Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz bezeichneten die Produktion in ihrem \"Lexikon „Filme im Fernsehen“\" (1990) als „erste[n] bedeutende[n] Leone-Film“ und bewerteten ihn mit 21⁄2 von 4 möglichen Sternen als „überdurchschnittlich“. Sie lobten: „Massenszenen, farbenprächtiges Schlachtengetümmel und der Zauber des Südens in süffiger, tricktechnisch beeindruckender Machart.“ Chistoph Huber schrieb auf filmzentrale.com: „Zu den Italowestern Leones war es noch ein weiter Schritt, dennoch ist für Fans des Regisseurs dieser eher mittelmäßige Eintrag ins Sandalenfilmgenre von Interesse, schließlich lassen sich ein paar seiner Vorlieben schon im Debüt erkennen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Koloß von Rhodos (Originaltitel: \"Il colosso di Rodi\") ist ein italienischer Abenteuerfilm des Regisseurs Sergio Leone aus dem Jahr 1961. Er zählt zu den zahlreichen monumentalen Sandalenfilmen der italienischen Filmindustrie in den 1960er und 1970er Jahren. Der Film ist das erste Filmprojekt, bei dem Leone als Regisseur im Vorspann genannt wird.", "tgt_summary": null, "id": 1047406} {"src_title": "Philipp Hainhofer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Jenny Sandoval arbeitet als Bedienung im Bierlokal ihres Vaters. Sie hat eine Affäre mit dem Pianisten Dan McAllister und wird von ihm schwanger. Jenny erzählt ihrem Vater von der geplanten Hochzeit, als dieser sie erbost schlägt. In dem Moment bricht das große Erdbeben von 1906 von San Francisco los. Bei dem Beben kommen ihr Vater und Dan um. Jenny überlebt und wird gezwungen, sich und ihren kleinen Sohn Dan durch Prostitution zu ernähren. Mit Hilfe des korrupten Anwalts Steve Dutton eröffnet Jenny ein Bordell, das bald zu den umsatzstärksten der Stadt gehört. Sie lebt in Reichtum und wird doch einige Zeit später in einen Skandal verwickelt, der sie zwingt, ihr Kind bei einer wohlhabenden Familie, den Reynolds, unterzubringen. Die Jahre vergehen und Jenny ist erfolgreich im Alkoholschmuggel involviert. Ihr Sohn, der fest davon überzeugt ist, ein echter Reynolds zu sein, ist mittlerweile der Bezirksstaatsanwalt, und als erste Amtshandlung nimmt er das Geschäft von Jenny und Steve hoch und stellt beide unter Anklage. Steve, der Angst um seine Zukunft hat, will Dan mit der Wahrheit über seine leibliche Mutter erpressen. Doch Jenny, deren Gefühle für ihr Kind niemals nachgelassen haben, erschießt Steve, bevor er alles verraten kann. Sie wird zum Tode verurteilt und selbst der letzte Versuch von Dan, der sich unerklärlicherweise zu Jenny hingezogen fühlt, die wahren Motive aufzuklären, scheitert. Jenny geht erhobenen Hauptes zur Hinrichtung, in der Überzeugung, das moralisch Richtige getan zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Ruth Chatterton war damals einer der weiblichen Topstars und trug den Ehrentitel „First Lady of the Screen“. Nach einer langen Karriere am Broadway hatte sie erst 1928 ihr Filmdebüt gegeben und war rasch populär geworden. Ihre Stärke lag in der Darstellung selbstbewusster Frauen, die sich aus eigener Kraft aus jeder noch so misslichen Lage befreien und die einstehen für ihre Überzeugungen. Die letzten kommerziellen Hits von Chatterton, \"Sarah and Son\" und \"The Right to Love\", lagen schon etwas länger zurück und ihre Karriere litt seitdem unter einer Reihe von seichten Drehbüchern und schlechten Einspielergebnissen. Mitte 1931 entschloss sich Chatterton daher, das Angebot von Warner Brothers anzunehmen, und wechselte gemeinsam mit ihren Kollegen Kay Francis und William Powell zu bedeutend höheren Gagen. Die Zusammenarbeit mit Warners verlief allerdings nicht so ideal, wie sich beide Seiten das vorgestellt hatten. Chatterton war zunehmend unzufrieden mit den angebotenen Rollen, die sie meist als berechnende Frau aus dem Unterklassemilieu zeigten, und immer häufiger weigerte sie sich, die angebotenen Drehbücher zu akzeptieren. Die meisten Parts gingen an Kay Francis, so \"The House on 56th Street\", \"Dr. Monica\" und \"Mandalay\". Das Drehbuch von Frisco Jenny übernahm Elemente, die seit \"Madame X\", \" Die Sünde der Madelon Claudet\" und \"The Secret of Madame Blanche\" zum festen Repertoire der Frauenfilme der damaligen Zeit gehörten: Es ging um das tragische Schicksal von ledigen Müttern, die alles tun, inklusive Prostitution und Mord, um ihren Kindern ein besseres Leben zu bieten, bloß um am Ende einsam und unglücklich zu enden. Regisseur William A. Wellman stand zu Beginn der 1930er bei Warner Brothers unter Vertrag, wo er meist Filme mit sozialkritischem Hintergrund drehte. Seine Arbeiten in \" Safe in Hell \" sowie die Filme mit Barbara Stanwyck wie \"Night Nurse\" und \"So Big\" zeigten die Verzweiflung und materiellen Nöte, die die Weltwirtschaftskrise ausgelöst hatte, am Beispiel von dramatischen Frauenschicksalen. Er stand im Ruf, ein temperamentvoller Zeitgenosse zu sein, der sich mit seinen männlichen Stars oft und gerne prügelte. Er erwartete absoluten Gehorsam von den Schauspielern, was sofort zu massiven Spannungen mit Ruth Chatterton, dem damals größten weiblichen Star des Studios, führte. Nach vielen Streitereien kamen die beiden doch noch zueinander und Chatterton zählte seitdem \"Frisco Jenny\" zu ihren Lieblingsfilmen. Wellman übernahm im Film eine kleine Rolle als Reporter. Der Charakter der Frisco Jenny ist bei aller Melodramatik der Handlung typisch für die Helden von Wellman: Menschen, die in extremen Situationen charakterliche Stärke beweisen und sich selbst und ihren Überzeugungen treu bleiben. Jenny, trotz ihres zwielichtigen Hintergrundes, wählt den Tod vor dem Verrat an ihren Idealen und beweist damit eine Integrität, die nicht unbedingt zu vermuten ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frisco Jenny ist ein US-amerikanischer Spielfilm mit Ruth Chatterton unter der Regie von William A. Wellman aus dem Jahr 1933.", "tgt_summary": null, "id": 1831117} {"src_title": "Liebesflüstern", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die junge Selina Peake wächst ohne Mutter auf. Als auch ihr Vater stirbt, ist die junge Frau, die am liebsten Kunstgeschichte studieren würde, gezwungen, die schlecht bezahlte Tätigkeit als Lehrerin in einer von holländischen Auswanderern bewohnten Gemeinschaft anzunehmen. Selina wohnt bei der Familie Pool und kümmert sich rührend um den kleinen Sohn Roelf. Eines Tages nimmt sie den Heiratsantrag des ältlichen Farmers Pervus de Jong an und bekommt einen Sohn, Dirk, auf den sie all ihre Hoffnungen und all ihre Energie konzentriert. Jeden Tag stellt sie den kleinen Dirk an ein Maßband. Auf seine ständige Frage, wie groß er denn sei, antwortet Selina mit gleichbleibender Euphorie Nach dem Tod von Pervus muss Selina erbittert um den Erhalt der Farm kämpfen. Sie spart sich jeden Cent ab, um Dirk eine gute Schulbildung zu ermöglichen. Ihr Traum ist es, dass Dirk Architekt wird. Über die Jahre gewinnt Selina den Respekt und die Anerkennung der übrigen Dorfbewohner. Dirk allerdings ist in ihren Augen eine komplette Enttäuschung für seine Mutter. Er treibt sich mit einer verheirateten Frau herum und verachtet seine ländliche Herkunft. Selina hat in der Zwischenzeit eine Marktlücke entdeckt und baut in großem Stil Spargel an, den sie mit Erfolg in Chicago verkauft. Erst als Dirk die junge und talentierte Künstlerin Dallas O’Mara kennen- und liebenlernt, wandeln sich die Dinge in eine positive Richtung. Dallas weigert sich, den ziel- und antriebslosen Dirk zu heiraten. Sie redet ihm ins Gewissen und erreicht eine Verhaltensänderung. Kurz danach trifft Dirk auf den erwachsenen Roelf Pool, der mittlerweile ein erfolgreicher Bildhauer geworden ist. Gemeinsam mit Dallas reisen die Männer auf Besuch zu Selina. Diese erkennt, dass sie ihren Sohn im Geheimen immer mit Roelf verglichen hat und bereut ihren Fehler. Nach einer Aussprache sieht die Zukunft für alle Beteiligten positiv aus.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Edna Ferber war eine sehr erfolgreiche Autorin, die in ihren Werken Sozialkritik und Unterhaltung geschickt zu verbinden wusste. Ihr Roman \"So Big\" gewann 1924 den Pulitzer-Preis und wurde noch im selben Jahr mit Colleen Moore in der Hauptrolle verfilmt. Das Studio investierte ein relativ hohes Budget in die Adaption und gab Stanwyck, die seit dem Vorjahr auf der Basis eines nicht-exklusiven Vertrages für Warner Brothers tätig war, eine erstklassige Riege von Nebendarstellern an die Seite. Dickie Moore war ein populärer Kinderdarsteller, der später im Jahr noch als Sohn von Marlene Dietrich in \"Blonde Venus\" zu sehen sein sollte. George Brent war mit einer Reihe guter Darstellungen zum Star geworden und sein Aufstieg wurde mit dem von Clark Gable verglichen. Daneben setzte das Studio die junge Bette Davis als Dallas O’Mara ein. Es sollte der einzige gemeinsame Auftritt von Davis, die hier noch unter dem Titel, aber bereits an dritter Stelle, angekündigt wurde und Stanwyck, dem nominellen Star, bleiben. Davis und Brent drehten in den nächsten Jahren noch zehn weitere Filme zusammen. William Wellman berichtete später, Davis sei extrem eifersüchtig auf Stanwyck gewesen. Sie habe es der kaum älteren Schauspielerin geneidet, bereits ein etablierter Star zu sein. Stanwyck fand zwar, dass Davis alles versuchte, die gemeinsamen Szenen zu stehlen, doch blieb die Schauspielerin stets hilfsbereit und unterstützte Davis, die mehrfach ihren Text vergaß. Jahre später äußerte sie sich gegenüber dem Filmhistoriker Laurence J. Quirk: Barbara Stanwyck und William Wellman kamen unmittelbar nach Beendigung der Dreharbeiten erneut für \"The Purchase Price\" zusammen, der ebenfalls das entbehrungsreiche Leben von Farmern erzählte, an der Kinokasse jedoch floppte. Warner Brothers verfilmten die Geschichte 1953 erneut mit Jane Wyman und Sterling Hayden in den Hauptrollen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die meisten Kritiker bemängelten, dass zu viel Handlung in zu wenig Laufzeit gepresst worden sei. In Variety standen wenig freundliche Worte zu lesen The New Yorker lobte dagegen ausdrücklich Stanwyck. In dieselbe Richtung ging auch The New York Mirror. Bette Davis bekam für ihre Darstellung ihre erste positive Rezension in der New York Times.", "section_level": 1}], "src_summary": "So Big ist ein US-amerikanisches Filmdrama mit Barbara Stanwyck unter der Regie von William A. Wellman. Es ist die Verfilmung des mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten gleichnamigen Romans von Edna Ferber.", "tgt_summary": null, "id": 1577066} {"src_title": "Joseph de Jussieu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Liander begann mit dem Fußballspielen bei \"Lunda SK\". 1948 ging er für eine Spielzeit zu \"Rosendals IF\", ehe er 1949 zu AIK wechselte. 1951 wurde er mit der Jugendmannschaft schwedischer Meister und kam zu seinem ersten Einsatz in der ersten Mannschaft bei einem Pokalspiel gegen Åtvidabergs FF. Trainer George Raynor setzte ihn in der Folge beim damaligen Zweitligisten auch vereinzelt in Ligaspielen ein. Nachdem am Ende der Saison der Aufstieg in die Allsvenskan stand, konnte er am 8. August 1952 beim Heimspiel gegen Djurgårdens IF im Råsundastadion sein Debüt in der ersten Liga feiern. Es dauerte jedoch bis 1954, ehe er sich in der Mannschaft etablieren konnte. Nach dem Wechsel Kurt Hamrins nach Italien erfolgte beim AIK der Einbruch. Nach der Verpflichtung von Lennart Backman und Bengt Karlsson nach Ende der Spielzeit 1957/58 wollte Liander seine Erstligakarriere beenden und in die Reservemannschaft wechseln. In der Spielzeit 1959 wurde er jedoch nochmal als Ergänzungsspieler reaktiviert und kam am 22. April 1959 zu seinem 96. und letzten Erstligaspiel für den Klub aus Solna. Liander ließ seine Karriere unterklassig ausklingen. Seine erste Station war 1960 der viertklassige Klub Råsunda IS, mit dem er den Staffelsieg in der \"Division 4 Stockholm Norra\" und damit den Aufstieg in die dritte Liga schaffte. Dennoch verließ er den Verein, um beim Zweitligisten IFK Stockholm anzuheuern. Mit dem Klub spielte er im Mittelfeld der Liga, 1966 gelang hinter Hammarby IF die Vizemeisterschaft. 1967 übernahm er den Klub als Spielertrainer. nach zwei Jahren im Abstiegskampf wechselte er als Spielertrainer zu BK Vargarna. 1970 gelang ihm mit dem Viertligisten der Aufstieg in die dritte Liga. Nach der Spielzeit 1971 beendete er seine aktive Laufbahn und arbeitete noch ein Jahr als Trainer beim Klub. 1975 kehrte er als Assistenztrainer von Keith Spurgeon zu AIK zurück. Im Laufe der Spielzeit übernahm er zusammen mit Jim Nildén den Trainerposten. 1976 wurde er Trainer bei \"Täby IS\", wo er bis 1978 tätig war. Es folgten Aufgaben bei Spårvägens GoIF, den Nachwuchs- und Reservemannschaften von AIK und erneut eine Stippvisite bei Täby IS. Bis zu seiner Pensionierung 1996 war er hauptberuflich Sportlehrer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kurt Liander (* 28. Januar 1932 in Stockholm; † 10. März 2020) war ein schwedischer Fußballspieler und -trainer. Er hat fünf Länderspiele für Schweden bestritten.", "tgt_summary": null, "id": 915808} {"src_title": "Hans-Peter Liebig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "CRH1A.", "content": "Seit 2007 werden insgesamt 40 achtteilige Züge in einem kanadisch-chinesischen Joint-Venture von Bombardier und \"Sifang Power Transportation\" in Qingdao in der Provinz Shandong produziert. Diese Einheiten bedienen die Strecke Guangzhou – Shenzhen in der Provinz Guangdong mit bis zu 200 km/h. Von den acht Wagen sind fünf angetrieben, die beiden Endwagen sind als 1. Klasse eingerichtet, in der Mitte läuft ein Bistrowagen.", "section_level": 1}, {"title": "CRH1B.", "content": "Seit April 2009 werden 20 sechzehnteilige Züge auf der Strecke Shanghai – Nanjing eingesetzt. Zehn Wagen pro Zug sind angetrieben, drei führen die erste Klasse, einer ein Bistro. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 km/h. Dafür wurde bei Bombardier in Schweden und Deutschland ein längerer, strömungsgünstigerer Kopf entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "CRH380D und CRH380DL.", "content": "Ab 2012 soll der schnellste Zug der Zefiro-Serie in Betrieb gehen. Er soll planmäßig 380 km/h fahren und wäre damit der schnellste Zug der Welt. In Testfahrten erreichte er die Geschwindigkeit von 483 km/h. Er weist mit 20 MW die höchste Antriebsleistung eines Hochgeschwindigkeitszuges auf. Die Auslieferung der ersten Serienzüge ist für März 2015 geplant. Ende September 2009 bestellte das chinesische Eisenbahnministerium 80 Triebzüge, wobei die Bestellung 20 Züge mit 8 Wagen und 60 Züge mit 16 Wagen umfasst. Die Züge werden die Bezeichnung CRH380D und CRH380DL erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "CRH1E.", "content": "Der CRH1E ist ein sechzehnteiliger Nachtzug mit 250 km/h Höchstgeschwindigkeit, der Schlafwagen (darunter auch Luxusabteile mit eigenem Bad), Sitzwagen und einen Bistrowagen führt. Die Auslieferung erstreckte sich von Mai 2009 bis August 2010. Die Züge sind zwischen Shanghai und Peking mit einer Fahrzeit von etwa 11 Stunden im Planeinsatz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der CRH1 ist ein elektrischer Hochgeschwindigkeitszug in der Volksrepublik China. CRH ist die Abkürzung für China Railway High-speed. Bisher wurden drei Varianten beschafft. Die Baureihen CRH1A und CRH1B basieren auf der Regina-Baureihe von Bombardier Transportation mit der Bezeichnung Regina C2008. Der CRH1E basiert auf der Plattform Bombardier Zefiro. ", "tgt_summary": null, "id": 1149456} {"src_title": "Reiner Heugabel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte und Verstärkung des französischen Geschwaders.", "content": "Nach der Niederlage im Ersten Seegefecht von Algeciras am 6. Juli 1801 zog sich das britische Geschwader noch am selben Tag nach Gibraltar zurück. In der Bucht von Algeciras verblieben die drei französischen Linienschiffe \"Indomptable\", \"Formidable\" und \"Desaix\" sowie die Fregatte \"Muiron\". Gestrandet und übergeben lag auch das 74-Kanonen-Linienschiff \"Hannibal\" jetzt unter französischer Flagge dort. Konteradmiral Linois musste als erste Maßnahme seine gestrandeten Linienschiffe und die Prise \"Hannibal\" wieder vom Strand ziehen und segelfertig machen. Er alarmierte die spanischen Admiräle und den französischen Konteradmiral Dumanoir in Cádiz durch einen ersten Boten über seine Lage und das Gefecht. Durch einen zweiten Boten teilte er den Befehlshabern in Cádiz mit, dass er einen Branderangriff auf seine Schiffe befürchte. Erst dieses nachdrückliche Drängen bewegte Dumanoir am 8. Juli, dem spanischen Admiral Massaredo Unterstützung abzunötigen. Noch am selben Tag erteilte Massaredo Vize-Admiral Moreno den Befehl, ein französisch-spanisches Geschwader aus fünf spanischen und einem französischen Linienschiff sowie zwei französischen und einer spanischen Fregatte und einem französischen Lugger auf der äußeren Reede segelfertig zu machen. Dies wurde von der \"HMS Superb\", welche zu diesem Zeitpunkt – zusammen mit der \"HMS Thames\" und der \"HMS Pasley\" – vor dem Hafen von Cádiz lag, beobachtet. Am Morgen des 9. Juli 1801 setzte das französisch-spanische Geschwader in Cádiz Segel. Das französische Linienschiff \"Saint-Antoine\" folgte dem Geschwader zunächst nicht. \"HMS Superb\", \"HMS Thames\" und \"HMS Pasley\" segelten vor dem französisch-spanischen Geschwader in die Straße von Gibraltar ein. Gegen 15 Uhr ankerten die drei britischen Schiffe auf der Reede von Gibraltar. Kurz darauf ankerten die französischen und spanischen Schiff aus Cádiz in der Bucht von Algeciras. Am Morgen des 10. Juli 1801 segelte auch die \"Saint-Antoine\" in die Bucht von Algeciras ein. Währenddessen versuchten die britischen Besatzungen in Gibraltar, ihre im Kampf beschädigten Linienschiffe wieder einsatzfähig zu machen. Die \"HMS Pompée\" war so schwer beschädigt, dass alle Reparaturen vorerst eingestellt wurden. Auch die \"HMS Caesar\" war schwer angeschlagen, so dass Konteradmiral Saumarez auf die \"HMS Audacious\" wechselte und dort seine Flagge setzte. Erst durch den Einsatz der Besatzung konnte die \"Caesar\" bis zum Morgen des 12. Juli 1801 instand gesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Beteiligte Schiffe.", "content": "Folgende Schiffe gehörten am 11. Juli 1801 den jeweiligen Geschwadern an.", "section_level": 1}, {"title": "Gefechtsverlauf.", "content": "Am 12. Juli 1801 gegen 13 Uhr – nachdem im Morgengrauen Segel gesetzt worden waren – segelte das französisch-spanische Geschwader aus der Bucht von Algeciras. Um 15 Uhr passierte \"HMS Caesar\" das Heck der \"Audacious\" und setzte wieder die Admiralsflagge. Auf ein Signal der \"Caesar\" machte das britische Geschwader klar zum Gefecht. Sobald das Geschwader den Windschatten von Gibraltar verlassen hatte, formierte es sich in Gefechtslinie über Backbordbug. Um 19 Uhr stand das Geschwader auf Steuerbordbug. Gegen 19 Uhr 45 war das franko-spanische Geschwader auf hoher See und hatte Cabrita Point passiert. Zu dieser Zeit kehrte die \"Hannibal\", die nur Maststengen an Stelle ihrer Untermasten führte und die im Schlepp der Fregatte \"Indienne\" war, in die Bucht von Algeciras zurück. Im Angesicht des auslaufenden britischen Geschwaders wechselte Moreno vor Cabrita Point das Flaggschiff. Er verließ, einem üblichen Brauch folgend, sein Flaggschiff \"Real-Carlos\" und setzte seine Flagge stattdessen auf der spanischen Fregatte \"Sabina\". Dorthin folgte ihm auch Linois, welcher dem Wunsch des spanischen Vize-Admirals nachkam und die \"Formidable\" verließ. Gegen 20 Uhr fiel das britische Geschwader infolge der unterschiedlichen Segeleigenschaften der Schiffe bei der Jagd aus der Formation. Gegen 23 Uhr war die \"Superb\" der \"Caesar\" drei Seemeilen voraus. Gegen 23 Uhr 10 sichtete man auf der \"Superb\" einen spanischen Dreidecker, die \"Real-Carlos\", backbord voraus. Auf dessen Backbordseite wurden kurz darauf die \"San Hermenegildo\" und die \"Saint-Antoine\" gesichtet. Auf der \"Superb\" wurden die Segel gerefft, und auf eine Entfernung von 275 m eröffnete die \"Superb\" mit ihrer Backbordbreitseite das Feuer auf die \"Real-Carlos\". Nach der dritten Breitseite – wobei die \"Real-Carlos\" auch ihre Vormaststenge verlor – stand die \"Real-Carlos\" in Flammen. Daraufhin stellte die \"Superb\" das Feuer ein und setzte sich ab. Zurück blieb Chaos, da die \"Real-Carlos\" und die \"San Hermenegildo\" ihre Kanonen blind abfeuerten. Auch die \"Saint-Antoine\" feuerte blind in die Nacht. Kapitän Keats ließ sie als nächstes Ziel ansteuern. Das Geschehen lief jetzt parallel ab: der Angriff der \"Superb\" auf die \"Saint-Antoine\" einerseits und die Geschehnisse um die \"Real-Carlos\" und \"San Hermenegildo\" andererseits. Um 23 Uhr 50 eröffnete die \"Superb\" das Feuer auf die \"Saint-Antoine\". Nach einem halbstündigen Feuergefecht stellte die \"Saint-Antoine\" das Feuer ein und kapitulierte. Jedoch konnte die Flagge nicht eingezogen werden, da sie sich verfangen hatte. Dies führte dazu, dass \"Caesar\", \"Venerable\", \"Spencer\" und \"Thames\" noch in die \"Saint-Antoine\" feuerten. Neben die übergebene \"Saint-Antoine\" legten sich die \"Superb\", \"Calpé\", \"Louisa\" und \"Carlotta\". Der Rest des Geschwaders versuchte in Gefechtsberührung mit dem feindlichen Geschwader zu bleiben. Derweil hielt die \"San Hermenegildo\" die \"Real-Carlos\" für ein feindliches Schiff und feuert auf ihr Schwesterschiff. Um 0 Uhr 15 explodierte die \"Real-Carlos\". Dabei wurde auch die \"San Hermenegildo\" in Brand gesteckt und explodierte 15 Minuten später. Bis 0 Uhr 30 war damit die erste Phase des Gefechtes abgeschlossen. Auf britischer Seite waren an Bord der \"Superb\" 15 Verwundete zu beklagen. Auf beiden spanischen 112-Kanonen-Linienschiffen waren indessen von 2000 Mann Besatzung rund 1700 Mann gefallen, etwa 300 Mann entkamen auf andere Schiffe, dennoch gingen 250 Mann in Gefangenschaft. Mit der \"Saint-Antoine\" gingen 530 Mann in Gefangenschaft. Demnach waren drei Schiffe des verbündeten Geschwaders ausgefallen, 1700 Mann gefallen und 780 Mann in Gefangenschaft geraten. Im weiteren Verlauf der Nacht kam ein starker Wind auf. Am 13. Juli 1801 gegen 4 Uhr morgens standen die \"Venerable\" und die \"Thames\" an der Spitze des britischen Geschwaders und machten Jagd auf die \"Formidable\". Um 5 Uhr setzte die \"Formidable\" ihre Flagge und gab sich zu erkennen, und um 5 Uhr 15 eröffnete sie mit ihren Heckgeschützen das Feuer auf die \"Venerable\". Erst um 5 Uhr 20, als beide Schiffe Breitseite an Breitseite segelten, erwiderte die \"Venerable\" das Feuer. Bis 6 Uhr 45 lieferten sich beide Schiffe ein Feuergefecht, das erst endete, als die \"Venerable\" mit weggeschossenen Masten nicht mehr mithalten konnte. Um 8 Uhr morgens strandete die \"Venerable\" auf einem Riff zwölf Seemeilen vor Cádiz. Die \"Formidable\" versuchte weiterhin Kurs Nord zu segeln und Cádiz vor den verfolgenden britischen Schiffen zu erreichen. Ein Befehl von Konteradmiral Saumarez, dass im Falle eines Vorgehens der französischen und spanischen Schiffe gegen die \"Venerable\" diese zu verlassen und in Brand zu stecken sei, erwies sich angesichts der Flucht der restlichen Schiffe der Koalition als überflüssig. An Bord der \"Venerable\" fielen 18 Mann der Besatzung, weitere 87 wurden verwundet. Auf der \"Formidable\" wurden 20 Mann der Besatzung getötet oder tödlich verwundet. Auf der \"Sabina\" fiel ein Mann, und fünf wurden verwundet. Damit endete der zweite Gefechtsabschnitt.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis und Bedeutung.", "content": "Dem britischen Geschwader gelang es, die \"Venerable\" zu bergen und diese am 14. Juli 1801 nach Gibraltar einzubringen. Das siegreiche britische Geschwader erntete den Dank des Parlaments, Konteradmiral Saumarez wurde Ritter des Bath-Ordens und erhielt fortan eine Jahrespension von 1200 Pfund. Die \"Saint-Antoine\" wurde in britischen Dienst als \"San-Antonio\" übernommen. Nachdem sie nach Portsmouth gebracht worden war, segelte sie nie wieder auf hoher See. Herausragend war dieses Gefecht vor allem, weil eine angeschlagene Streitmacht nach nur sechs Tagen gegen einen nun doppelt so starken Gegner einen Sieg errang und somit dessen weitere Pläne durchkreuzen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Legendenbildung.", "content": "Vielfach wurde niedergelegt, dass Kapitän Keats mit der \"Superb\" zwischen den beiden spanischen 112-Kanonen-Linienschiffen hindurchgesegelt sei und nach beiden Seiten gefeuert habe. Diese Version ist zwar populär, aber falsch.", "section_level": 1}, {"title": "Belletristische Rezeption.", "content": "Patrick O’Brian hat das Seegefecht in seinem Roman Kurs auf Spaniens Küste verewigt. Allerdings nutzte O'Brian die Legende um Kapitän Keats Nachtangriff. Alexander Kent adaptierte den Umstieg der Kommandeure des französisch-spanischen Geschwaders auf die Fregatte \"Sabina\" vor Beginn des Gefechtes in seinen Büchern \"Das letzte Riff\" und \"Dämmerung über der See\". Dort wechselte der französische Admiral zwecks besserer Übersicht auf kleinere Schiffe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Zweite Seegefecht vor Algeciras war ein Seegefecht im Zweiten Koalitionskrieg zwischen England und Portugal einerseits und Spanien und Frankreich auf der anderen Seite. Es endete mit einem Britischen Sieg.", "tgt_summary": null, "id": 692792} {"src_title": "Trennungssatz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografische Lage.", "content": "Krzekoszewo liegt an einer Verbindungsstraße zwischen Kusice (\"Kuhtz\") und Bartolino (\"Bartlin\") im Tal der Bielawa (\"Mühlenbach\"). Von der Staatsstraße 6 zwischen Koszalin (\"Köslin\") und Sławno (\"Schlawe\") ist das Dorf über Niemica (\"Nemitz\") und Kusice zu erreichen. Die nächste Bahnstation ist das zehn Kilometer entfernte Wiekowo (\"Alt Wieck\") an der Bahnstrecke Stargard Szczeciński–Gdańsk.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Louisenhof war bis 1945 das Vorwerk der von Schlieffenschen Gutsverwaltung in Kuhtz (heute polnisch: Kusice) und lag – obwohl zur Gemeinde Nemitz (Niemica) gehörig – 1200 Meter östlich des Dorfes Kuhtz. Das Vorwerk wurde von \"Johann Adolph Heinrich von Schlieffen\" im 18. Jahrhundert angelegt und nach seiner Ehefrau Louise geborene von Glasenapp genannt. Letzte Eigentümerin war \"Jutta von Schlieffen geb. von Zitzewitz\", die Witwe des 1932 verstorbenen \"Hans Nikolaus von Schlieffen\". Louisenhof war an die Gutsverwaltung in Kuhtz verpachtet. Sein Areal betrug vor 1945: 194 ha Acker, 43 ha Grünland, 107 ha Wald und 5 ha Sonstiges. Louisenhof gehörte bis 1945 zum Amtsbezirk Soltikow (Sulechowo) im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Auch standesamtlich war der Ort mit Soltikow verbunden. Heute ist das polnische Krzekoszewo ein Teil der Gmina Malechowo (\"Malchow\") im Powiat Sławieński der Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Woiwodschaft Köslin).", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Das ausnahmslos evangelische Louisenhof gehörte bis 1945 zum Kirchspiel Nemitz (Niemica). Gottesdienstliches Zentrum war die Nemitzer Dorfkirche. Das Kirchspiel lag im Kirchenkreis Rügenwalde (Darłowo) in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Heute sind die Einwohner von Krzekoszewo überwiegend katholischer Konfession. Die evangelischen Kirchenglieder werden vom Pfarramt Koszalin (\"Köslin\") in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen (= lutherischen) Kirche in Polen betreut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Krzekoszewo (deutsch \"Louisenhof\", auch: \"Luisenhof\") ist ein kleiner Ort in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Er gehört zur Landgemeinde (Gmina) Malechowo im Kreis Sławno (\"Schlawe\").", "tgt_summary": null, "id": 2183692} {"src_title": "Levin Ludwig Schücking", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Eishockey-Abteilung wurde am 1. Dezember 1961 in Halden gegründet und ohne eine eigene Eishalle – das Team spielte von 1963 bis 1988 in der Sparta Amfi – tat sich der Club schwer aus den Schatten der großen Vereine in ihrer Umgebung, wie den Sparta Warriors oder Stjernen, herauszutreten. Erst mit dem Bau einer eigenen Eishalle im Jahre 1988, der Halden ishall, kam der Aufschwung. Zum Beginn der 1990er Jahre schaffte der Verein den Sprung in die zweithöchste Spielklasse und scheiterte 1995 nur knapp am Aufstieg in die höchste Spielklasse. Im Jahr 1997 zwangen schwere finanzielle Probleme den Klub zu einem Neubeginn in der dritten Division. Dank des schwedischen Unternehmers Siwert Hjalmarsson konnte man den Verein wieder aufbauen und 2004 den größten Erfolg der Vereinsgeschichte zu feiern. In der Aufstiegsrunde wurde Hasle/Løren besiegt und damit der Aufstieg in die höchste Spielklasse gesichert. Dank vieler schwedischer Spieler konnte sich die Mannschaft auch hier etablieren und zählte zum festen Bestandteil der GET-ligaen. Im Oktober 2009 zog sich der Verein aus finanziellen Gründen vom Spielbetrieb der GET-ligaen zurück. Zur Saison 2010/11 wurde der Spielbetrieb unter dem Namen \"Ishockeyklubben Comet Halden\" fortgeführt, nachdem der Verein die Lizenz für die Teilnahme an der zweithöchsten Liga, die \"1. divisjon\", beantragt hatte. Als Cheftrainer wurde der Tscheche Jiří Jantovský verpflichtet. Die Mannschaft beendete die Spielzeit 2010/11 mit 56 Punkten aus 36 Spielen auf dem zweiten Platz hinter Tønsberg og Omegn IHK. Die beiden Teams trafen im Anschluss an den Qualifikationsspielen um den Aufstieg in die GET-ligaen erneut aufeinander. Die beiden Erstligisten Manglerud Star Ishockey und Stjernen setzten sich jedoch durch und schafften den Ligaerhalt, während IK Comet und Tønsberg og Omegn IHK ebenfalls in ihrer Spielklasse verblieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "IK Comet Halden ist eine Eishockeymannschaft aus dem norwegischen Halden, die bis Oktober 2009 in der höchsten norwegischen Liga, der GET-ligaen, spielte. Ihre Heimspiele werden in der Halden Ishall ausgetragen. Die Vereinsfarben sind grün, schwarz und weiß.", "tgt_summary": null, "id": 1900529} {"src_title": "Huta-Pieniacka-Massaker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Indigo unterscheidet sich von vielen anderen Rendersystemen vor allem darin, dass er zur Lösung der Rendergleichung ausschließlich Metropolis Light Transport verwendet. Auf diese Art und Weise kommt er ohne die Definition von Radiosity oder Photon-Mapping aus und erzeugt absolut realistische Abbildungen. Der Preis dieses Verfahrens ist die niedrige Geschwindigkeit des Renderns. Das Bild wird nicht zeilenweise berechnet, sondern nach dem Prinzip der Monte-Carlo-Simulation aufgebaut. Zu Beginn entsteht ein extrem grieseliges Bild, welches im weiteren Verlauf stetig verfeinert wird. Bezeichnend für dieses Verfahren ist zudem, dass der eigentliche Rendervorgang nie zu einem vorgesehenen natürlichen Ende gelangt. Der Rendervorgang wird vom Benutzer dann abgebrochen, wenn das Bild seinen qualitativen Ansprüchen genügt. Durch die Unterstützung von Funktionen wie Spektrallichtberechnung, ein virtuelles Kameramodell, physikalischer Himmel und vielem mehr ist Indigo in der Lage, deutlich realistischere Renderergebnisse zu erzeugen als herkömmliche GI (Global Illumination) Raytracing-Renderer. Indigo benötigt keine Parameter wie GI-Durchläufe, AO (Ambient Occlusion)-Durchläufe, AA (Antialiasing)-Durchläufe, weiche Schatten oder kompliziertes Lichtsetup, um extrem realistische Ergebnisse zu erzeugen. Für fortgeschrittene Anwender stehen allerdings Optionen zur Feineinstellung des Renderverhaltens zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterverarbeitung.", "content": "Es besteht die Möglichkeit, dass Indigo die beim Rendern entstandenen Rohdaten in eine separate Datei mit der Dateiendung „.igi“ abspeichert, sodass man den Vorgang, wie bereits oben erwähnt, später fortsetzen kann. Jedoch kann man diese Daten auch dazu verwenden, das Bild mit dem auf der Indigo-Website angebotenen \"„Violet Tone Mapper“\" weiter zu verarbeiten. Hierbei können zum Beispiel realistisch aussehende Blend- und Linseneffekte hinzugefügt oder das Rauschen nachträglich leicht abgeschwächt werden. Auch können die Helligkeitsverteilung und der Weißabgleich verändert werden (siehe Tone Mapping). In den neueren Versionen ist der Violet Tone Mapper, exklusive Histogramm und Noise Reduction bereits intern vorhanden, was das Tone Mapping vereinfacht. Zudem geben sogenannte \"Light Layers\" die Möglichkeit, einzelne Lichtquellen oder Lichtquellengruppen in getrennte Ebenen zu legen und sie während des Rendervorgangs in Farbe und Intensität adjustieren zu können, wobei die Hintergrundbeleuchtung (Sun & Sky, Backgroundlight oder EXR) immer auf Ebene 0 liegt. Allerdings ist zu beachten, dass jede Light Layer den RAM-Verbrauch ziemlich erhöht.", "section_level": 1}, {"title": "Materialeinstellungen.", "content": "Die Typen sind: Zusätzlich dazu gibt es noch zwei weitere Typen, die jedoch (noch) nicht zu den Materialien gehören: Außerdem besteht die Möglichkeit, auf eine Reihe von voreingestellten Stoffen als Materialien zurückzugreifen. Diese Materialien sind als „.nk“-Dateien im \"\\nkdata\\\"-Ordner der Indigo-Installation enthalten (Beispiel: \"Ag.nk\" für Silber). Mit ihnen werden alle Eigenschaften des Materials wie Farbe oder Brechung definiert, jedoch nicht die „exponent“-Einstellung, also die Variable, die zwischen mattem oder spiegelndem Material unterscheidet. Diese Variable muss also zusätzlich angegeben werden. \"Link zur Auflistung aller NK-Materials ↓\" Transparente NK-Materialien (zum Beispiel H2O.nk = Wasser oder DIAM.nk = Diamant) können nicht korrekt dargestellt werden. Nur die Reflexionen haben die richtige Farbe. Ein Objekt mit diesen Materialien erscheint schwarz. Zur absolut physikalisch korrekten Darstellung von transparenten Materialien oder zur exakteren Farbdefinition, z. B. von Diffusen Stoffen, kann man das sogenannte \"Tabulated Spectrum\" als Alternative zum Standard RGB-input verwenden. Hier werden in Metern, die höchste und tiefste Wellenlänge und die Zahl der Werte dazwischen angegeben. Ausgegangen wird von linear verteilten Messungen. Danach werden Amplitudenspitzen eingetragen. Für alle RGB-Angaben kann man das Tabulated Spectrum verwenden, sodass zum Beispiel auch exaktere Angaben für SSS gemacht werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Exportmodule (Auszug).", "content": "Für mehrere 3D-Grafikprogramme gibt es Exportmodule nach Indigo bzw. in das von Indigo verwendete Dateiformat „.igs“: Die „.igs“-Dateien verwenden die Auszeichnungssprache XML und sind daher prinzipiell auch leicht von Hand zu schreiben oder zu bearbeiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Indigo ist eine ehemals kostenlose, physikbasierte Renderengine zur Generierung photorealistischer Bilder. Es handelt sich hierbei um die reine Render-Engine – die Erstellung der Szene muss mit der Hilfe anderer Produkte erfolgen und zu Indigo exportiert werden. ", "tgt_summary": null, "id": 2188795} {"src_title": "Silbersattel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebeginn in Belgien.", "content": "Logan Bailly spielte in seiner Jugend bis 1999 bei Cheratte und dem RFC Lüttich aus seiner Geburtsstadt. Danach ging er im Alter von 13 Jahren zum großen Stadtrivalen Standard Lüttich. Im Jahre 2002 wurde der junge Torwart vom damaligen belgischen Meister, dem KRC Genk, als Ersatzmann verpflichtet. Für die Saison 2003/04 ging Bailly zusammen mit zehn anderen Spielern seines Teams auf Leihbasis zum 1.-Division-Aufsteiger KVV Heusden-Zolder und absolvierte 16 Einsätze, darunter sein Erstligadebüt. Trotz der großen Anzahl von Spielerverpflichtungen konnte er mit Heusden-Zolder am Saisonende den Abstieg nicht verhindern, woraufhin er zum KRC Genk zurückkehrte. Dort blieb er aufgrund seiner noch fehlenden Erfahrung zunächst Ersatztorhüter und kam in zwei Jahren auf nur zwei Ligaeinsätze. Sein erstes Spiel für Genk bestritt er am 25. Februar 2005 bei der 0:1-Auswärtsniederlage bei seinem ehemaligen Verein Standard Lüttich. Dabei wurde der Torhüter nach einer roten Karte für Stammtorhüter Jan Moons in der 41. Minute für Thomas Chatelle eingewechselt. In der Saison 2006/07 konnte Bailly sich dann als Stammspieler durchsetzen und absolvierte bis auf eine Ausnahme alle Saisonspiele. Dabei blieb er 14-mal ohne Gegentreffer und war am zweiten Tabellenplatz und der Qualifikation zur UEFA Champions League 2007/08 der Genker beteiligt. In der Champions League schied sein Verein in der Folgesaison in der zweiten Qualifikationsrunde gegen den bosnischen Meister FK Sarajevo nach 2:2-Unentschieden aufgrund der Auswärtstorregel aus. Auch in der Liga lief es nicht mehr so erfolgreich für Bailly und seine Mannschaft und man erreichte nach der starken Vorsaison nur den zehnten Tabellenplatz.", "section_level": 2}, {"title": "Borussia Mönchengladbach.", "content": "Am 22. Dezember 2008 verpflichtete der Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach Bailly. Die Borussia stattete den Torhüter mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2013 aus. Als Schlussmann der Borussia überzeugte Bailly sofort mit starken Leistungen. Nach dem verhinderten Abstieg am Saisonende wurde er zum Spieler der Saison bei Mönchengladbach gewählt, obwohl er erst in der Winterpause verpflichtet worden war. In der Saison 2009/10 spielte der Belgier mit der Borussia im Mittelfeld der Liga und wurde am Ende Tabellenzwölfter. Während des Spiels gegen Schalke 04 am 17. April 2010 bereitete er durch einen Abschlag den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer von Raúl Bobadilla vor (Endstand 1:3) und erwarb damit einen Scorerpunkt. Am 10. Spieltag der Hinrunde 2010/11 wurde Bailly unter Trainer Michael Frontzeck Ersatztorwart. Nach der Verpflichtung von Lucien Favre als neuem Trainer wurde er zunächst wieder Stammtorwart, ab dem 29. Spieltag jedoch durch Marc-André ter Stegen ersetzt. Mönchengladbach landete auf dem 16. Tabellenplatz und konnte den Abstieg nur knapp in den Relegationsspielen gegen den VfL Bochum verhindern. In der Sommerpause 2011 verlieh Borussia Mönchengladbach Bailly für ein Jahr an den Schweizer Erstligisten Neuchâtel Xamax. Anfang Januar 2012 wurde der Leihvertrag aufgrund ausstehender Gehaltszahlungen aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Belgien.", "content": "Bailly hielt sich nach der erfolglosen Leihe in Neuchâtel zunächst bei seinem ehemaligen Verein KRC Genk fit und flog mit den Belgiern ins Trainingslager. Wenige Tage später einigte sich der KRC mit Borussia Mönchengladbach auf eine Ausleihe Baillys bis zum Saisonende mit Option auf eine Verlängerung. Zur Saison 2012/13 löste er seinen Vertrag bei der Borussia endgültig auf und wechselte zu Oud-Heverlee Löwen. In Löwen wurde Bailly sofort Stammtorhüter und erreichte mit seinem Verein in der Saison 2012/13 die Qualifikation für das Europa-League-Playoff der belgischen Liga. Dort unterlag man jedoch dem Verein KAA Gent deutlich mit 2:8 in zwei Spielen. Die recht erfolgreiche Saison konnte 2013/14 nicht wiederholt werden. Als Vorletzter musste Baillys Mannschaft diesmal zuerst in der Abstiegsrelegation gegen Schlusslicht RAEC Mons antreten und war dort erfolgreich. Für einen Nichtabstieg hätte der Verein jedoch zusätzlich die darauf folgende Aufstiegsrelegation der zweiten Liga gewinnen müssen. Dort setzte sich letztlich Royal Mouscron-Péruwelz durch und Löwen musste den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Torhüter Bailly blieb bei Löwen und startete mit seinem Team gut in die Saison. In der ersten Periode sicherte man sich die Teilnahme an den Aufstiegsplayoffs, welche Löwen am Saisonende dann ohne Niederlage für sich entscheiden und damit den sofortigen Wiederaufstieg perfekt machen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Celtic Glasgow.", "content": "Im Juli 2015 unterschrieb Bailly einen Dreijahresvertrag beim schottischen Erstligist Celtic Glasgow. Er debütierte für Celtic am 22. August 2015 bei einem 3:1-Auswärtssieg im Ligaspiel gegen Dundee United.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Im März 2007 wurde Logan Bailly von Nationaltrainer René Vandereycken erstmals in das Aufgebot der belgischen Fußballnationalmannschaft berufen, kam jedoch zu keinem Einsatz. In der U-21-Nationalmannschaft war er gesetzter Torwart und spielte u. a. bei der U-21-Fußball-Europameisterschaft 2007 in den Niederlanden. Bei den Olympischen Sommerspielen 2008 war er ebenfalls der Stammtorhüter der Auswahl und kam mit seiner Mannschaft bis ins Halbfinale. Im März 2009 wurde Bailly erneut für den A-Nationalkader der Belgier berufen, aber erst der neue belgische Nationaltrainer Dick Advocaat setzte ihn am 10. Oktober 2009 beim 2:0 gegen die Türkei erstmals in der A-Mannschaft ein.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Logan Bailly und seine Freundin wurden am 19. April 2005 Eltern einer Tochter, deren Name Bailly sich auf seinen Arm tätowieren ließ. 2007 erhielt er vom belgischen Fernsehsender \"één\" und dem Wochenblatt \"HUMO\" den Preis für Belgiens sexiesten Fußballer des Jahres. Am 6. Juni 2011 wurde Bailly von der 12. Strafkammer des Lütticher Justizpalastes zu fünf Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, deren Vollstreckung auf Bewährung ausgesetzt wurde. Er hatte am 16. Mai 2005 gemeinsam mit seinem Bruder Kevin auf dem Parkplatz vor dem Restaurant „La Maison du Peket“ in Lüttich zwei Fans von Standard Lüttich schwer verletzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Logan Bailly (* 27. Dezember 1985 in Lüttich) ist ein belgischer Fußballtorhüter, der seit 2017 bei Royal Excel Mouscron spielt.", "tgt_summary": null, "id": 1443225} {"src_title": "Sarah Wyman Whitman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangssituation.", "content": "Ende Januar 1945 hatte die Rote Armee in der Schlacht um Ostpreußen im Samland das befestigte Königsberg westlich umgangen und war bei Groß-Heydekrug bis auf das Frische Haff vorgestoßen. Damit waren Straße und Bahnlinie zum Ostseehafen in Pillau, die bisher den Deutschen die Versorgung bzw. Evakuierung des belagerten Königsberg ermöglicht hatten, abgeschnitten. In der Nacht zum 1. Februar wurde bei diesem sowjetischen Vorstoß auch Metgethen eingenommen. Im Ort und dem gleichfalls besetzten benachbarten Waldgebiet befand sich zu dieser Zeit eine unbekannte Anzahl von Zivilpersonen, außer Einwohnern auch Flüchtlinge und eine größere Anzahl ukrainischer Zwangsarbeiter. Als am 19. Februar 1945 deutsche Truppen den Korridor Pillau-Königsberg zurückerobern konnten, wurde bei Metgethen eine große Zahl getöteter Zivilisten entdeckt, deren Leichen in vielen Fällen Anzeichen von Vergewaltigungen, Verstümmelungen und Schlägen aufgewiesen haben sollen.", "section_level": 1}, {"title": "Berichte.", "content": "Einer der Tatortzeugen war Hermann Sommer, nach eigener Darstellung Hauptmann im Stab des Festungskommandanten General Otto Lasch und der Wehrmacht-Kommandantur Königsberg, sowie zuständig für die Unterbringung der Truppen, die „Kasernierung der Ausländer“ und „Kommandeur des Kriegsgefangenenwesens“. Sommer gab 1951 eine eidesstattliche Erklärung ab, aus der Perspektive eines nicht unparteiischen Zeugen, dem daran gelegen war, Zeugnis von den aus seiner Sicht unzweifelhaften „Grausamkeiten der russischen Kriegsführung“ abzulegen. Der Bericht Sommers ist deshalb zwar mit Vorsicht aufzunehmen, hat aber aufgrund der diesem Zeitzeugen verfügbar gewesenen Informationen besondere Bedeutung. Sommer zufolge wurden nach der Rückeroberung Metgethens „neben den über den ganzen Ort verstreuten Einzelleichen zwei besonders große Leichenhügel“ entdeckt, „in denen etwa 3 000 meist Frauen-, Mädchen- und Kinderleichen enthalten waren.“ Entgegen späteren Darstellungen, die den Bericht Sommers selektiv auswerten und nur die Opfer in der deutschen Zivilbevölkerung besonders herausstellen, war laut Sommer „ein Großteil der Leichen nicht deutscher, sondern russischer Nationalität“. Gemeint waren damit die im Ort und im angrenzenden Waldgebiet anwesenden Ukrainer, von denen laut Sommer nach der sowjetischen Einnahme des Gebiets „der größte Teil der Männer sofort in russische Strafabteilungen eingegliedert und der Rest erschossen“ wurde. Sommers Vorgesetzter, der Festungskommandant Otto Lasch, gab in seiner nach der Rückkehr aus der sowjetischen Gefangenschaft 1958 veröffentlichten Autobiographie keine entfernt vergleichbar hohe Opferzahl an, sondern bezifferte lediglich für einen der Einzelfunde eine Anzahl von „32 Zivilisten“, die „auf einem eingezäunten Tennisplatz zusammengetrieben und durch eine elektrisch gezündete Mine in die Luft gesprengt worden waren.“ Laut Sommer wurde eine Spezialkommission zur Identifizierung der Opfer und Klärung des Hergangs gebildet, die „mehrere hundert Leichen“ fotografierte und Aussagen von Tatzeugen protokollierte. Ein Teil dieser Materialien wurde dann in Sommers eigener Dienststelle verwahrt und diente dort einem doppelten Zweck. Zum einen wurden dort von Abwehroffizieren und Kriminalbeamten Kriegsgefangene aus dem betreffenden Frontabschnitt verhört, um den Tathergang weiter aufzuklären: laut Sommer gaben dabei „mehrere Hundert Kriegsgefangene“ Aussagen zur Behandlung der Ukrainer zu Protokoll. Zum anderen diente seine Dienststelle als Anlaufstelle für die Zivilbevölkerung, um Angehörige unter den Opfern zu identifizieren. Außerdem veröffentlichte die Gauleitung anhand solcher Materialien Plakate, eine Denkschrift „Denkt an Metgethen!“ und weitere Propagandamaterialien, angeblich – so Sommer – um „die Bevölkerung zum Verlassen der Stadt zu bewegen“. Tatsächlich hatte die Gauleitung bis Mitte Januar 1945 eine Räumung des Gebiets strikt untersagt, und für eine Flucht aus Ostpreußen keine Vorbereitungen getroffen, weshalb dem verantwortlichen Gauleiter Erich Koch und seinem örtlichen Untergebenen Alfred Fiedler zuweilen eine wesentliche Mitschuld an den Opfern in der Zivilbevölkerung zugeschrieben wurde. Die Dienststelle Hermann Sommers in Königsberg wurde laut dessen Aussage mitsamt allen dort befindlichen Materialien am 2. April 1945 durch einen Artillerie-Treffer zerstört. Auch anderweitig scheint sich von den Untersuchungs- und Propagandamaterialien nichts erhalten zu haben, mit Ausnahme möglicherweise eines heute in der Library of Congress archivierten Albums mit 26 Fotografien, das betitelt ist mit „Bildbericht über von den Bolschewisten ermordete und geschändete Deutsche in Metgethen“ und einen Besitzvermerk „Der Kommandeur der Sicherheitspolizei, Königsberg Pr.“ aufweist. Eine wissenschaftliche Untersuchung zur Authentizität dieser Fotografien liegt bisher nicht vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als „Massaker von Metgethen“ oder „\"Greuel in Metgethen\"“ werden Kriegsverbrechen bezeichnet, die Soldaten der Roten Armee im Februar 1945 während einer Besetzung des Königsberger Vorortes Metgethen, heute Alexander-Kosmodemjanski-Siedlung, an deutschen und ukrainischen Zivilpersonen begangen haben sollen.", "tgt_summary": null, "id": 228849} {"src_title": "Robert Young Hayne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Basilika liegt an der Via del Velabro in unmittelbarer Nähe des Janusbogens. Der Beiname der Kirche erinnert an das antike Velabrum, ein Sumpfgebiet am Tiber. Hier soll der Sage nach der Hirt Faustulus die ausgesetzten Zwillinge Romulus und Remus aufgefunden haben. Links neben der Kirche steht der Bogen der Geldwechsler (lat. \"Arcus argentariorum\"), der einer Inschrift zufolge im Jahre 204 n. Chr. von den \"argentarii et negotiantes boarii huius loci\", den Geldwechslern und Ochsenhändlern, zu Ehren des Kaisers Septimius Severus und seiner Familie errichtet wurde. Vielleicht befand sich hier einst ein Zugang zum Forum Boarium. Eigentlich handelt es sich eher um ein rechteckiges Portal, als um einen echten Bogen. Offensichtlich ließ Kaiser Caracalla sowohl den Namen seines ermordeten Bruders Geta (getötet 212 n. Chr.) aus der Inschrift tilgen, als auch dessen Bildnis an der Innenwand des Bogens abschlagen. Der reich mit Rankenornamenten verzierte und reliefierte Bogen zeigt innen u. a. Szenen des opfernden \"Septimius Severus\" mit seiner Familie sowie außen Soldaten mit einem gefangenen Parther. Gegenüber dem \"Arco degli Argentari\" öffnet sich ein Tor zur Cloaca Maxima, dem ältesten und wichtigsten Kanal im antiken Rom; das Gewölbe stammt wohl aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Die Einmündung der \"Cloaca Maxima\" in den Tiber ist noch heute etwas unterhalb des Ponte Palatino deutlich erkennbar.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Basilika.", "content": "In dem überwiegend von Griechen bewohnten Marktviertel am Tiberufer (\"Forum Boarium\") befand sich bereits im 5./6. Jahrhundert eine christliche Diakonie. Dazu gehörte auch eine kleine Kirche oder Kapelle, die um 685 in einem einschiffigen Saal (ca. 12 × 8 m) mit kleiner nördlicher Apsis eingerichtet worden ist. Weil zu dieser Zeit der Kult des Ritterheiligen Georg in Rom noch nicht verbreitet war, wird vermutet, dass diese erste kleine Kirche dem hl. Sebastian geweiht war, woraus sich später das Doppelpatrozinium \"SS. Giorgio e Sebastiano\" und schließlich \"S. Giorgio in Velabro\" herausgebildet hat. Die unregelmäßig verlaufenden Grundstücksgrenzen der Diakonie sind auf entsprechende Eigentumsverhältnisse zur Entstehungszeit zurückzuführen; sie blieben auch für das Bauwerk der heute noch bestehenden Basilika maßgeblich. Unter Papst Gregor IV. (827–844) entstand um 830 auf dem gesamten Areal der frühchristlichen Diakonie der Neubau einer dreischiffigen, flachgedeckten Säulenbasilika mit Apsis im Norden. Die von der Eingangsseite her schräg auf das Ende des Langhauses zulaufenden Außenmauern der flach schließenden Seitenschiffe mussten sich den bestehenden Grundstücksgrenzen anpassen; das ist auch der Grund für die noch heute sichtbaren architektonischen Unregelmäßigkeiten. Portikus und Campanile wurden Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Kircheninneres.", "content": "Je acht Säulenarkaden aus Granit und Marmor tragen die Langhauswände. Säulen und Kapitelle sind überwiegend Spolien aus unterschiedlichem Material und von verschiedener Größe, so dass die von ihnen getragenen Arkaden in der Scheitelhöhe wechseln und deshalb nicht immer regelmäßige Halbkreisformen haben. Die Rechteckfenster über jedem Interkolumnium verblüffen durch ihre Einfachheit. Zwischen der zweiten und dritten Säule auf der rechten Seite befindet sich ein als \"Aqua Argentina\" bezeichneter Brunnen, der ursächlich war für den weiteren Beinamen der Kirche als \"S. Giorgio in Fonte\". Von der alten Ausstattung haben sich nur einige Fragmente erhalten, darunter Teile von Schrankenplatten des 6. bis 9. Jahrhunderts mit Bandflechtmustern, die aus der Diakonie oder aus der ersten Kirche stammen könnten und heute in den Seitenschiffen aufgestellt sind; außerdem einige ionische Kapitelle, die an der rechten Säulenreihe der Basilika wieder verwendet wurden. Reste des ehemaligen Apsismosaiks sind heute an der Wand des rechten Seitenschiffs eingemauert. Das Ziborium des Hochaltars hat ein Meister Nicola mit seinen Söhnen geschaffen (ca. 1150). 1295 ersetzte Pietro Cavallini (oder seine Werkstatt) das bisherige Apsismosaik durch ein Fresko mit der Darstellung von Christus auf der Weltkugel und zu seinen Seiten links Maria (als Advocata) und Georg (als Ritter mit Kreuzfahne und Pferd) sowie rechts Petrus (mit Schlüsseln) und Sebastian (als Soldat mit Schwert, Lanze und Schild).", "section_level": 1}, {"title": "Georgsreliquien.", "content": "Im Liber Pontificalis wird berichtet, dass im 8. Jahrhundert eine Kopfreliquie des Ritters Georg nach Rom gekommen sei; sie wurde zunächst im Lateran verwahrt und dann im Jahr 751 von Papst Zacharias (741–752) in die Diakonie (\"in venerabili diaconia\") und die zugehörige kleine Kirche übertragen. Von diesen Georgsreliquien wird bis heute das Stück einer Schädelplatte mit der Bezeichnung \"cranium s. Georgii\" in einem Reliquienschrein unterhalb des Altars (Confessio) aufbewahrt. Aus den Quellen ergibt sich außerdem, dass Papst Formosus (891–896) im Februar 896 einige Georgsreliquien an den Erzbischof von Mainz Hatto I. (identisch mit dem Reichenauer Abt Hatto III.) übergeben hat, als dieser mit König Arnulf von Kärnten zur Kaiserkrönung in Rom weilte. Dabei handelte es sich insbesondere um ein Schädelstück, das vermutlich aus dem Reliquienschatz der Kirche \"S. Giorgio in Velabro\" stammte. Die Translation dieser Reliquien war für Hatto der Anlass zum Bau einer Klosterzelle und der Georgskirche für das Benediktinerkloster auf der Insel Reichenau, dessen Abt er war. Damit begann auch im deutschen Sprachraum die Verehrung des Ritters Georg, zunächst in den von Erzbischof Hatto geleiteten Klöstern Reichenau, Ellwangen und Lorsch, anschließend auch in St. Gallen und im Herzogtum Schwaben sowie vor allem in den Bistümern Mainz, Straßburg und Bamberg.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitgeschichte.", "content": "Im Juli 1993 zerstörte eine Autobombe die Hauptfassade der Kirche. Der Campanile blieb erhalten; die Kirchenfassade wurde rekonstruiert. Zudem litt der Bau immer wieder unter Überschwemmungen; darauf verweist eine Markierung des Hochwassers 1870 im Bereich des \"Portikus\".", "section_level": 1}, {"title": "Kardinaldiakone.", "content": "Seit 2010 ist Gianfranco Ravasi Kardinaldiakon von \"San Giorgio in Velabro\"; seine Titelkirche hat er am 23. Januar 2011 in Besitz genommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "San Giorgio in Velabro (lat.: \"Sancti Georgii ad velum aureum\") ist eine Basilika in Rom. Sie fungiert als Titeldiakonie, Rektoratskirche und Klosterkirche der Regularkanoniker des Ordens vom Heiligen Kreuz; sie war außerdem Stationskirche für den Donnerstag nach Aschermittwoch. Gelegentlich finden sich für die Kirche auch die Bezeichnungen \"San Giorgio al Velabro\", \"San Giorgio in Fonte\", \"San Giorgio della Chiavica\" oder \"Santi Giorgio e Sebastiano\".", "tgt_summary": null, "id": 2071265} {"src_title": "Powidz (Polanów)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Rolf Caroli wuchs in Halle auf und begann dort mit seinem Bruder Georg Ende der 1940er Jahre bei der ZSG KWU „Fichte“ Halle zu boxen. Zu diesem Zeitpunkt war das Amateurboxen, nicht aber das Berufsboxen, in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone verboten. 1951 wechselte er, das Amateurboxen war inzwischen ebenfalls erlaubt, zu \"Wissenschaft Halle\". Dort erzielte er sehr schnelle Fortschritte und entwickelte sich zu einem hervorragenden Stilisten. 1955 wurde er mit einem Sieg im Endkampf über Nagel vom SC Traktor Schwerin erstmals DDR-Meister im Halbmittelgewicht, nachdem er im Halbfinale Detlef Büchsenschuß vom SC Einheit Berlin geschlagen hatte. Sein Bruder Georg Caroli war schon 1954 DDR-Meister im Weltergewicht geworden und zu Beginn des Jahres 1955 in die Bundesrepublik Deutschland geflüchtet. Rolf Caroli startete 1955 bei der Europameisterschaft in West-Berlin. Er gewann dort im Halbmittelgewicht gegen Andresen, Dänemark, und Burke, Irland. Im Halbfinale stand er Dscharerjan aus der Sowjetunion gegenüber, gegen den er nach Punkten verlor. Mit dem Erreichen des Halbfinales hatte er schon die EM-Bronzemedaille gewonnen. In einem Länderkampf DDR gegen Ungarn in Berlin stand ihm der zweifache Olympiasieger László Papp gegenüber. Rolf Caroli ging mit diesem Ausnahmeboxer glatt über die Runden und verlor nur nach Punkten. 1956 wurde Rolf Caroli mit einem Sieg über Johann Braun aus Karl-Marx-Stadt (heute \"Chemnitz\") erneut DDR-Meister im Halbmittelgewicht. In der darauf folgenden gesamtdeutschen Olympiaausscheidung unterlag er gleich im ersten Kampf gegen Peter Kienast aus Hamborn, der ihn zweimal zu Boden schickte, nach Punkten und verfehlte damit das Olympiaticket für die Spiele in Melbourne. 1957 gewann Rolf Caroli bei der DDR-Meisterschaft durch einen Abbruchsieg in der 3. Runde über Detlef Büchsenschuß zum dritten Mal in Folge den Titel im Halbmittelgewicht. Er war auch bei der Europameisterschaft in Prag wieder am Start. Dort gewann er gegen Backman, Finnland, nach Punkten und gegen Oostrum, Niederlande, durch Abbruch in der 3. Runde. Im Halbfinale unterlag er gegen den Italiener Nino Benvenuti nur knapp nach Punkten und gewann damit erneut eine EM-Bronzemedaille. 1958 erreichte Rolf Caroli bei der DDR-Meisterschaft im Halbmittelgewicht hinter Detlef Büchsenschuß und Jens Thomsen vom \"SC Aufbau Magdeburg\" nur den 3. Platz. Internationale Meisterschaften fanden in diesem Jahr nicht statt. Bei einem Länderkampf DDR gegen Polen in Rostock besiegte er Leszek Wasilowski nach Punkten. Den vierten DDR-Meistertitel gewann er 1959. Er besiegte dabei im Endkampf Johann Braun, inzwischen für den SC Karl-Marx-Stadt startend. Bei der Europameisterschaft in Luzern gewann Rolf Caroli im Halbmittelgewicht gemeinsam mit Dragoslav Jakovljević aus Jugoslawien hinter Nino Benvenuti und Henryk Dampc aus Polen erneut die EM-Bronzemedaille. Im Jahre 1960 siegte Rolf Caroli vor Rolf Irmisch vom SC Dynamo Berlin, Hans-Dieter Neidel vom SC Traktor Schwerin und Erich Posorski vom \"SC Motor Karl-Marx-Stadt\" erneut bei der DDR-Meisterschaft im Halbmittelgewicht. Ihm gelang dann auch die Qualifikation für die gesamtdeutsche Olympiamannschaft für die Spiele in Rom. Dort unterlag er schon in der ersten Runde gegen Außenseiter Pedro Votta aus Uruguay und schied aus. Nach 1960 beendete Rolf Caroli seine erfolgreiche Laufbahn. Er wurde für die nächsten zwanzig Jahre Nachwuchstrainer beim \"SC Chemie Halle\" und lebte danach als Rentner in Halle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rolf Caroli (* 23. Dezember 1933 in Halle (Saale); † 2007) war ein deutscher Boxer. Er gewann bei den Europameisterschaften der Amateurboxer 1955, 1957 und 1959 jeweils die Bronzemedaille im Halbmittelgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 812200} {"src_title": "Mosaik-Plot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit.", "content": "Die am Morgen des 20. Oktober 1938 um 10:30 Uhr geborene \"Dolores Marie Hicks\" war das einzige Kind des Schauspielers Bert Hicks und seiner Frau Harriett Lee Pittman. Weil ihre bald nach Los Angeles verzogenen Eltern sich ständig stritten und die Ehe als zerrüttet galt, lebte die kleine Dolores zeitweise bei ihren mütterlichen Großeltern in Chicago. Betty Hicks, eine Schwester ihres Vaters, heiratete Mario Lanza, der somit ihr Onkel wurde. Dolores war oft Babysitter der Lanza-Sprößlinge, bis die Familie nach Italien zog.", "section_level": 2}, {"title": "Schauspielerin.", "content": "Mit acht Jahren stand sie für den Abenteuerfilm Amber, die große Kurtisane (Originaltitel: \"Forever Amber\") zum ersten Mal vor der Kamera. 1956 unterschrieb sie einen Filmvertrag bei dem Produzenten Hal B. Wallis und gab ihr Filmdebüt an der Seite von Elvis Presley in \"Gold aus heißer Kehle\" (\"Loving You\"). Wallis bat sie darum, einen neuen Namen anzunehmen. Nach seiner Meinung würde Hicks sich nicht gut auf Reklameschildern machen. Als Vornamen bevorzugte er Susan, den Namen ihrer ersten Filmrolle. Weil ihre langjährige Freundin Sheila Hart kurz vor der Hochzeit stand und somit ihren alten Namen ablegen würde, wünschte sie, ihren alten Namen auf Dolores zu übertragen. So kam es, dass Dolores den neuen Nachnamen Hart annahm. In ersten Pressemitteilungen wurde sie als \"Susan Hart\" vorgestellt und als „das Mädchen, das alle anderen Mädchen hassen werden, weil sie Elvis Presley seinen ersten Filmkuss geben würde.“ Doch als ihre Mutter dies las, wurde sie böse und machte einen solchen Wirbel, dass Wallis schließlich damit einverstanden war, dass sie ihren Vornamen Dolores beibehielt. Während man auf mütterlicher Familienseite froh war, den alten Nachnamen Hicks loszusein, war ihr Vater alles andere als begeistert über diese Entscheidung. Nach zwei Filmen an der Seite von Anna Magnani, Anthony Quinn und Montgomery Clift drehte sie 1958 erneut mit Elvis Presley. Unmittelbar zuvor hatte sie jedoch ein neunmonatiges Engagement am Broadway in New York, wo sie am \"Longacre Theatre\" für das Theaterstück \"The Pleasure of His Company\" auf der Bühne stand. Es war zu dieser Zeit, als sie sich ausgelaugt fühlte und – dem Rat einer Freundin folgend – am 12. November 1958 zum ersten Mal ins Benediktiner-Kloster Regina Laudis reiste, um sich zu erholen. Nach dem zweitägigen Aufenthalt waren ihre Batterien wieder aufgeladen und sie war bereit für die Rückkehr auf die Bühne. Während ihrer weiteren Bühnenauftritte in New York reiste sie noch öfter in das Kloster und verblieb nach dem Ende ihres Engagements in New York vor ihrer Rückreise nach Hollywood eine ganze Woche. Während der Dreharbeiten zu ihrem fünften Film \"Die Plünderer\" (\"The Plunderers\") im Jahr 1959 kamen ihr ernsthafte Zweifel an ihrem bisherigen Lebensweg als Schauspielerin. Als sie sich in ihrer Kabine gerade die Haare kämmte und in den Spiegel sah, vernahm sie in ihrem Kopf die folgenden Worte: „Du weißt, dass das nicht ist, was du willst“. Diese mahnende „Stimme“ kam in den folgenden zwei Jahren immer wieder. Während der Dreharbeiten zu ihrem siebten Film Franz von Assisi (\"Francis of Assisi\"), die an Originalschauplätzen in Italien stattfanden, erhielt sie eine Audienz bei Papst Johannes XXIII., der sie bei ihrem Filmnamen Chiara nannte und ihr damit einen entscheidenden Anstoß zum baldigen Eintritt ins religiöse Leben gab. Weil sie bereits ihre Bewerbung zur Aufnahme ins Kloster Regina Laudis laufen hatte, jedoch noch die Aufnahmebestätigung abwarten musste, konnte sie keinen längerfristigen Filmkontrakt eingehen, andererseits aber auch nicht ihr Vorhaben öffentlich machen, ohne Gefahr zu laufen, nicht ins klösterliche Leben aufgenommen zu werden und dadurch ihre Zukunft im Filmgeschäft zu verlieren. Also spielte sie auf Zeit und schlug unter anderem – überraschend für die Außenwelt – ein Angebot als Co-Star von Marlon Brando in Zwei erfolgreiche Verführer (\"Bedtime Story\") aus. Stattdessen nahm sie ein Angebot für eine Gastrolle in der Fernsehserie Die Leute von der Shiloh Ranch (\"The Virginian\") an. Hierbei handelte es sich um die Ende Februar 1963 gedrehte Episode 1.28 mit dem Titel \"The Mountain of the Sun\".", "section_level": 2}, {"title": "Nonne.", "content": "Anfang 1963 kehrte Dolores Hart Hollywood den Rücken, löste ihre Verlobung mit dem Geschäftsmann Don Robinson, der danach nie heiratete und sie bis zu seinem Tod 2011 jährlich an Ostern und Weihnachten besuchte, und trat ins Kloster „Regina Laudis“ der Benediktinerinnen in Bethlehem (Connecticut) ein. Sie absolvierte zunächst die übliche Probezeit als Postulantin, in der sie mit \"Miss Dolores\" (dt. \"Fräulein Dolores\") angeredet wurde. Es war eine schwierige Zeit, in der sie sich oft einsam und verlassen fühlte, fast in jeder Nacht weinte und ernsthaft darüber nachdachte, das klösterliche Leben wieder zu verlassen. Damals unterschied sich die Atmosphäre im Kloster Regina Laudis noch gründlich von den Zuständen in der heutigen Abtei. So war es den Postulanten und Novizen seinerzeit noch nicht gestattet, die Profeßnonnen anzusprechen, Neulinge wurden wie ein Niemand behandelt und bewegten sich in einer Zone, die nicht zu der der Nonnen mit ewiger Profeß „gehörte“. Es gab eine echte Trennung. Durch ihre am 29. Juni 1964 erfolgte Einkleidung wurde sie Novizin und fortan mit \"Sister Judith\" (dt. \"Schwester Judith\") angeredet. Im religiösen Sinne gilt Judith insofern als Ergänzung von \"Dolorosa\", als die Erste die Starke ist, die das Leid besiegen kann, das die Zweite plagt. Dieses gegenseitige Zusammenwirken der beiden Namen und ihrer Bedeutungen dürfte einer der Gründe für die Wahl dieses Namens durch die Äbtissin gewesen sein. Durch ihr am 29. Juni 1966 abgelegtes erstes Gelübde war Schwester Judith nun erstmals selbst in der Position, auf die Entwicklung im Kloster Einfluss zu nehmen, wodurch sie die Hoffnung hegt, dass eine heutige Postulantin oder Novizin nicht mehr die Phase der Isolation durchmachen muss, wie sie sie selbst seinerzeit durchlebt hat. Mit dem am 11. Juli 1970 abgelegten letzten Gelübde wurde sie Nonne mit allen Rechten und Pflichten und wird seither mit \"Mother Dolores\" (dt. \"Mutter Dolores\") angeredet. Dass sie ihren eigentlichen Namen zurückerhielt, machte sie überglücklich. Im Januar 2001 wurde Mutter Dolores zur Priorin der Abtei Regina Laudis ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Krankheit.", "content": "Anfang 1997 unterzog Mutter Dolores sich einer Wurzelkanalbehandlung, in deren Folge eine Neuropathie auftrat, die nicht nur zu lang anhaltenden Kieferschmerzen führte, sondern ihr auch über einen langen Zeitraum ernsthafte Probleme beim Stehen und Laufen bereitete, so dass sie größere Distanzen nur mit dem Rollstuhl zurücklegen konnte. Vier Jahre lang war die Krankheit so schlimm, dass sie nicht einmal mit den Fingern schnippen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Mit Unterstützung ihrer Freundin Patricia Neal gründete Mutter Dolores 1986 das Open Air Theater \"The Gary-The Olivia\", das sich auf dem Anwesen der Abtei Regina Laudis befindet und Menschen zu Besuchen in der Abtei animieren soll. Seinen Namen erhielt es zu Ehren von Gary Cooper, dem Vater ihrer gemeinsamen Freundin Maria Cooper Janis, und der bereits in jungen Jahren verstorbenen Tochter von Patricia Neal. Außerdem wurden in der Abtei CD-Projekte realisiert. Dolores Hart ist nach wie vor bei der Academy of Motion Picture Arts and Sciences stimmberechtigt für die Oscar-Vergabe. Eine Kurzdokumentation über ihr Leben, \"God Is the Bigger Elvis\", wurde für den Oscar 2012 nominiert. Am 14. August 2013 besuchte sie zum ersten Mal Graceland und nahm an den Feierlichkeiten zu Ehren von Elvis Presley teil.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dolores Hart OSB (* 20. Oktober 1938 in Chicago, Illinois; bürgerlicher Name Dolores Hicks) ist eine ehemalige amerikanische Filmschauspielerin, die zwischen 1956 und 1962 in zehn Filmen mitwirkte, bevor sie sich dazu entschloss, in ein Kloster der Benediktinerinnen einzutreten, wo sie heute Priorin ist.", "tgt_summary": null, "id": 657311} {"src_title": "Barnabas Kelet Henagan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebensdaten.", "content": "In der Legende ist Florentius Zeitgenosse Dagoberts I. (König von 629/30-639). Jedoch nimmt Florentius in dem um 870 entstandenen Straßburger Bischofskatalog den Platz zwischen Arbogast und Ansoald ein. Während die Lebensdaten Arbogasts genauso wie die des Florentius nicht gesichert sind, nahm Ansoald im Oktober 614 an einer fränkischen Synode teil. Demnach war Florentius um die Jahrhundertwende im Amt. Bei später ansetzenden Lebensdaten (auch bei jenen des Arbogast) wird der Legende mehr Gewicht beigemessen. Dabei ist grundsätzlich zu bedenken, dass auch die Gründungsurkunde des Klosters Niederhaslach, die von Dagobert ausgestellt war, bereits eine mittelalterliche Fälschung ist.", "section_level": 1}, {"title": "Vita.", "content": "Von Florentius gibt es eine legendenhafte Lebensbeschreibung, deren älteste schriftliche Fassung um 1170–80 in Niederhaslach entstand. Florentius, ein iro-schottischer Mönch, kam danach nach langer Wanderung im Elsass an, wo er sich an der Hasel niederließ. Dort begann er, den Boden umzupflügen und Saat auszustreuen, und nicht lange danach versammelten sich die Tiere des Waldes bei ihm. Die Stelle heißt noch heute „Mättlein des Florentius“. In der Nähe, in Kirchheim, residierte König Dagobert, dessen Tochter von Geburt an stumm und blind war. Als die Jäger des Königs im Wald zur Jagd gingen, fanden sie kein einziges Tier. Da stießen sie auf Florentius, der die Tiere um sich gesammelt hatte, und hielten ihn für einen Zauberer. Sie schlugen ihn mit Fäusten und Stöcken und nahmen ihm sein Werkzeug. Auf dem Rückweg gerieten sie in einen Sumpf und blieben darin stecken. Da erkannten sie die Heiligkeit des Florentius und bereuten ihre Tat. Sie kehrten zu ihm zurück, um ihm sein Werkzeug wiederzugeben und sich ihm zu Füßen zu werfen. Als der König von dieser Tat hörte, ließ er den Gottesmann zu sich in die Pfalz Kirchheim holen. Noch bevor Florentius die Pfalz betrat, wurde die stummblinde Tochter des Königs geheilt. Der König und seine Gemahlin konnten dies vor Freude kaum fassen und dankten Florentius. Da niemand da war, der ihm seinen Mantel abnahm, warf Florentius diesen auf einen Sonnenstrahl, der ihn sogleich trug. Aus Dankbarkeit übertrug der König dem Einsiedler die Stelle, wo er residierte, samt so viel Land, wie Florentius während der Dauer eines Bades des Königs mit seinem Esel umreiten konnte. Alsbald umritt der Heilige mit solcher Schnelle ein Gebiet, das nicht einmal ein Rennpferd in doppelter Zeit geschafft hätte. Als er wieder beim König ankam, war dieser gerade mit dem Bade fertig, so dass Florentius ihm die Handschuhe reichen konnte. Der König übertrug gemäß seinem Versprechen ihm den Besitz, woraufhin Florentius dort ein der Gottesmutter geweihtes Kloster errichtete. Als der Straßburger Bischof St. Arbogast starb, wurde Florentius wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Nachdem er eine lange Zeit ein guter Bischof gewesen war, der beim Volk sehr beliebt gewesen war, verstarb er. Sein Leib wurde in der Kirche, die er bei Lebzeiten leitete, bestattet. In der Zeit, als Rachio Bischof von Straßburg war, ließ dieser die Gebeine des Florentius nach Haslach übertragen und ordnete an, dass auch er selbst dort begraben werden wollte.", "section_level": 1}, {"title": "Reliquientranslation und Reliquienstreit.", "content": "Wie in der Legende berichtet wird, wurde Florentius im St.-Thomas-Stift in Straßburg beigesetzt, jedoch wurde der Leichnam im Jahre 810 durch Bischof Rachio nach Niederhaslach transferiert. Die Translation erfolgte am 7. November, und für dieses Datum ordnete er zukünftig ein Translationsfest für die ganze Diözese an. Tatsächlich ist das Translationsfest seit der Jahrtausendwende überliefert. Der älteste Vermerk findet sich in einem Kalendar des St. Thomas-Stiftes zu Straßburg, der um 1000 entstanden ist (heute München, Staatsbibliothek, Cod. lat. 27 129). Doch im 12. Jahrhundert entstand ein Streit zwischen Niederhaslach und dem St. Thomas-Stift, welches immer noch für sich beanspruchte, die Reliquien zu besitzen. Bischof Burchard, ehedem Propst zu Haslach, entschied diesen Streit zugunsten Haslachs, als er die dortigen Reliquien am 25. und 26. Oktober 1143 öffnen ließ und eine Bleitafel mit der Aufschrift \"Ego Rachio dei gratia Argentinesis episcopus Florentium confessorem et episcopum VII id. Novembris in Avellanu transtuli, et hunc diem solemnem banno constitui. amen.\" vorfand. Dass die Bleitafel im Zusammenhang mit der Reliqienprüfung angefertigt wurde, macht alleine die zweimalige Öffnung des Schreins am 25. und 26. Oktober wahrscheinlich; die Tafel wurde erst am zweiten Tage entdeckt. Heute befinden sich die Reliquien in einem barocken Schrein in einer Nische an der Nordseite des Chores. Direkt darunter befindet sich ein spätgotischer Grabstein des Bischofs Rachios.", "section_level": 1}, {"title": "Florentius in der Kunst.", "content": "In der Kunst erscheint er in Bischofstracht oder als Einsiedler mit Tieren.", "section_level": 1}, {"title": "Einzeldarstellungen.", "content": "Als älteste Darstellung des Florentius gilt ein Steinrelief (um 1160), welches sich im Garten eines ehemaligen Propsteigebäudes in Niederhaslach befand. Es wird um 1160 datiert. Der Besitzer verkaufte das Relief um 1930 in die USA, wo es sich heute im Depot eines Museums für Moderne Kunst befinden soll. Weitere frühe Darstellungen gibt es im Straßburger Münster (Glasfenster im südlichen Querhaus, um 1240) und im Chor der Stiftskirche Niederhaslach (Glasfenster, um 1280).", "section_level": 2}, {"title": "Zyklen.", "content": "An der Stiftskirche Niederhaslach gibt es zwei Kunstwerke, die die Vita des Florentius erzählen: Am Tympanon über dem Hauptportal der Kirche werden sieben Szenen seines Lebens gezeigt (Relief, um 1320), im Inneren der Kirche zeigt ein Glasfenster im südlichen Seitenschiff zwölf Szenen (um 1350/60). In beiden Zyklen wird auch die Reliquientranslation verbildlicht. Die einzelnen Szenen zeigen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Der heilige Florentius von Straßburg (* im 6. Jahrhundert; † bald nach 600 in Straßburg) war Bischof von Straßburg. Florentius (lat. „der Blühende“) gilt als Patron gegen Bruch- und Steinleiden, außerdem ist er Viehpatron. Sein Fest wird am 7. November gefeiert. Er gilt als Gründer der Klöster St. Thomas in Straßburg und Niederhaslach.", "tgt_summary": null, "id": 1582433} {"src_title": "Ukhrul (Distrikt)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Baubeginn für die Anlage war am 10. Januar 1964. Der Block wurde am 16. Juli 1973 erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert und ging noch am selben Tag in den kommerziellen Leistungsbetrieb. Am 22. April 1999 wurde er schließlich stillgelegt. Während seiner Betriebszeit speiste er 1853 GWh in das Stromnetz ein. 1997 vereinbarten die Regierungen der USA und Kasachstan ein gemeinsames Programm zur Verbesserung der Sicherheit für das Plutonium-Lager, in dem die abgebrannten Brennelemente aus dem Kernkraftwerk aufbewahrt werden. Bis 2001 wurde dieses Programm unter der Aufsicht der IAEA durchgeführt. Die neuen, speziell entwickelten Lagerbehälter sind groß und schwer, sodass die Brennelemente weitaus schwieriger zu stehlen sind als vorher. Die USA und Kasachstan vereinbarten, die Brennelemente in diesen Behältern auf dem Gebiet des ehemaligen Atomwaffentestgeländes Semipalatinsk in Kasachstan zu lagern. Im Jahr 2007 war der Transport nach Semipalatinsk abgeschlossen. Die beiden Staaten hatten auch bei der Abschaltung des Reaktors zusammengearbeitet. Es bestand auch die Gefahr einer Proliferation für Kernwaffen: Die abgebrannten Brennelemente aus dem Kernkraftwerk enthielten fast drei Tonnen Plutonium. Mit einem Gehalt von über 90 % Pu gilt dieses Plutonium als \"Waffenplutonium\" und ist zum Bau von Kernwaffen geeignet, obwohl es in rund 300 Tonnen abgebrannter Brennelemente eingebettet ist. Der Reaktor und seine abgebrannten Brennelemente befinden sich am Ufer des Kaspischen Meeres, am gegenüberliegenden Ufer zum Iran. Der Iran steht in enger Verbindung mit der Stadt Aqtau, in der sich der Reaktor befindet. Ein zweiter Reaktor an diesem Standort, ebenfalls ein Brutreaktor, allerdings mit einer elektrischen Leistung von 350 MW, ist vage geplant.", "section_level": 1}, {"title": "Störfälle.", "content": "Der schwerste Störfall in Aqtau war 1975 ein zweistündiger Natriumbrand, da das Natrium mit Wasser in Berührung gekommen war. Der Störfall wurde auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse auf der Stufe 1 eingestuft. Ende Dezember 1994 kam es laut \"OMRI Daily Digest\" zu einem weiteren Brand in der Anlage, weil Öl aus einer Kühlmittelpumpe ausgelaufen sei. Das Feuer sei jedoch schnell gelöscht worden und es sei keine Strahlung ausgetreten. Die kasachische Atomaufsichtsbehörde kritisierte die Massenmedien, die über diesen Störfall berichteten. Nach Angaben der Aufsichtsbehörde sollte der Reaktor zu Wartungsarbeiten heruntergefahren werden, um eine Dichtung an einer Kühlmittelpumpe zu wechseln, da es durch den Kühlmitteldruck zu einem Pfeifen kam. Dadurch kam es zu einem größeren Leck an der Hauptkühlmittelpumpe. Da man befürchtete, dass das heiße Öl zum Natriumkreislauf vorlaufen würde, habe man vorbeugend die Feuerwehr gerufen. Es brach jedoch kein Feuer aus. Der Störfall wurde auf der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse auf der Stufe 0 eingeordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "Im Kernkraftwerk kam ein Reaktor vom Typ BN-350 zum Einsatz. Er stellte neben der Stromerzeugung Prozesswärme für eine Meerwasserentsalzungsanlage zur Verfügung und ist in Loop-Bauweise gebaut. Der BN-350 wurde speziell für den Zweck der Stromerzeugung (52 MW netto bzw. 90 MW brutto) und zur Wasserentsalzung (120.000 m3 Frischwasser am Tag) konstruiert, was einer Gesamtleistung von 350 MWe entspricht. Er war der einzige Reaktor weltweit, der eine Meerwasserentsalzungsanlage beheizte. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die Betriebs- und Wartungskosten (Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Kapazitätsfaktor) für die Stromerzeugung des BN-350 wirtschaftlich mit herkömmlichen Kraftwerken (fossile Brennstoffe oder Leichtwasserreaktoren) konkurrieren konnten, aber die Kapitalkosten dieser Anlage hoch waren. Im Juni 1994 musste der Reaktor wegen fehlender Finanzierung für neuen Brennstoff abgeschaltet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Daten des Reaktorblocks.", "content": "Das Kernkraftwerk Aqtau hat einen Kraftwerksblock:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das abgeschaltete Kernkraftwerk Aqtau (früher Kernkraftwerk Schewtschenko) mit einem schnellen Brutreaktor vom Typ BN-350 liegt in Aqtau in Kasachstan. Die Stadt hieß von 1964 bis 1992 \"Schewtschenko\", weshalb auch der Reaktor oft unter diesem Namen erwähnt wird. ", "tgt_summary": null, "id": 329908} {"src_title": "Ben Jordan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Die Untergrenze der Erfurt-Formation ist in Norddeutschland die Basis des Unteren Lettenkohlensandsteins. In Süddeutschland ist es die Basis des Grenzbonebeds. Es handelt sich um marin beeinflusste Karbonate und Dolomite, lakustrine Kalk- und Tonsteine sowie fluviatile Sandsteine. Die Mächtigkeit beträgt in Norddeutschland durchschnittlich etwa 60 bis 80 Meter, in Grabenzonen werden auch über 100 Meter erreicht. In Süddeutschland variiert die Mächtigkeit von 30 bis 0 Metern an den Beckenrändern zum Vindelizischen Land hin. Die Typlokalität der Erfurt-Formation liegt in Erfurt-Melchendorf (Thüringen). Die Erfurt-Formation wird in die chronostratigraphische Stufe des Ladinium datiert. In der Geochronologie kann dieser Abschnitt etwa mit 235 bis 232,5 Millionen Jahren datiert werden (nach der STD2002).", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Im Norddeutschen Becken ist die Erfurt-Formation die einzige Formation des Unteren Keupers. In Süddeutschland verzahnt sie sich in den Randbereichen zum Vindelizischen Land mit der Grafenwöhr-Formation. Weitere lithostratigraphische Einheiten müssen noch in den westlichen Randbereichen definiert werden. Eine Untergliederung in Subformationen wurde bisher noch nicht vorgeschlagen. In älteren Arbeiten der 1980er Jahre wird eine Untergliederung in zwei oder drei Einheiten vorgenommen, die in Zukunft die Basis für Subformationen sein könnten bzw. als Subformationen uminterpretiert werden könnten. In der Erfurt-Formation können neun Kleinzyklen unterschieden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ablagerungsraum.", "content": "Die Gesteine der Erfurt-Formation wurden in einem weiten und flachen Becken abgelagert. Die Flüsse kamen vom Fennoskandischen Schild und flossen durch Seen und Sümpfe mit Landflächen dazwischen. Hier werden Wurzelböden und Lagen mit Sulfatknollen gefunden, die auf gelegentliches Überfluten und Austrocknen unter ariden Bedingungen hindeuten. Von Südwesten drang das Meer über die Burgundische Pforte gelegentlich in das Becken vor und erreichte im Nordosten die südliche Niederlausitz und im Norden das Osnabrücker Bergland.", "section_level": 1}, {"title": "Fossilien.", "content": "Die Erfurt-Formation enthält zahlreiche Reste von Wirbeltieren (Fische, Amphibien und Sauriern). In den Bonebeds sind es meist nur Knochenreste und Zähne, aber 1977 wurden im oberen Teil des Unteren Keuper bei Kupferzell zahlreiche und vollständige Skelette von Amphibien entdeckt, wie \"Mastodonsaurus\", \"Gerrothorax\", \"Plagiosuchus\" und \"Kupferzellia\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Erfurt-Formation (entspricht in Norddeutschland dem Unterkeuper) ist eine lithostratigraphische Formation des Keupers in der Germanischen Trias. Die lithostratigraphische Einheit wird von der Oberen Muschelkalk-Untergruppe unterlagert und von der Mittleren Keuper-Gruppe überlagert. Die Ablagerungen des Unteren Keupers weisen auf lakustrine Verhältnisse mit gelegentlichen marinen Einflüssen hin.", "tgt_summary": null, "id": 1560433} {"src_title": "John Stewart of Bonkyl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Blažovice befindet sich zwischen dem Drahaner Bergland und dem Steinitzer Wald in den Ausläufern der Thaya-Schwarza-Talsenke am Bach Romza. Nördlich führt die Autobahn D 1 vorbei, deren nächste Ausfahrt 210 bei Holubice liegt. Bis Blažovice führt die Eisenbahnstrecke Brno-Blažovice sowie die Bahnlinien in Richtung Vyškov und Bučovice. Nachbarorte sind Tvarožná im Norden, Kruh und Holubice im Nordosten, Křenovice im Südosten, Zbýšov im Süden, Prace und Ponětovice im Südwesten sowie Jiříkovice im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Funde belegen eine Besiedlung der Gemeindefluren seit der Steinzeit. Die größte Entdeckung waren auf dem Gelände der alten Ziegelei 28 Körpergräber aus der Glockenbecherkultur, auf die Zeit um 3000 v. Chr. datiert wurden. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1131 in einem Besitzverzeichnis des Bistums Olmütz. 1317 stiftete Katharina von Lomnitz, geb. von Deblín, dem Dominikanerkloster in Alt Brünn neben anderen Dörfern auch Velké und Malé Blažovice. 1725 wurde der Blasowitzer Hof durch das Kloster der Hl. Anna in Brünn neu aufgebaut. Die Oberin Beatrix Luxenthal ließ aus diesem Anlass eine in deutscher Schrift verfasste Gedenktafel fertigen, die erhalten blieb. Bis zur Auflösung des Klosters im Zuge der Josephinischen Reformen von 1782 gehörte Blasowitz zu den Klostergütern. Am 2. Dezember 1805 lag Blasowitz im nordöstlichen Teil des Schlachtfeldes der Dreikaiserschlacht. Das Dorf wurde dabei verwüstet. Auf den Fluren und im Dorfe blieben nach dem Kampf zerfetzte Leiber der Gefallenen zurück. Am 22. November 1822 kaufte Franz Graf Dietrichstein-Proskau das Gut \"Blaziowitz\" von der Staatsgüteradministration und schlug es der Allodialherrschaft Sokolnitz zu. Damals war die Sprache in Sokolnitz \"durchaus Mährisch\", während in Bläswitz \"theils mährisch, theils teutsch\" gesprochen wurde. Letzte Grundherren waren die Grafen Mitrovský. Im Jahre 1934 wurde die Kirche fertiggestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Blažovice sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Blažovice (deutsch \"Bläswitz\", auch \"Blasowitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 13 Kilometer östlich des Stadtzentrums von Brno und gehört zum Okres Brno-venkov. Auf den Fluren der Gemeinde fand 1805 die Schlacht von Austerlitz statt.", "tgt_summary": null, "id": 510293} {"src_title": "Adolf Hermann Wilhelm Hagen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die St.-Johannes-Insel liegt im Südosten des Gouvernement al-Bahr al-ahmar in Südost-Ägypten, etwa 100 km vor der Grenze zum Sudan. Die Insel liegt in einer Bucht, die auf Englisch Foul Bay heißt, und ist von mehreren dort befindlichen Inseln mit 4,5 Quadratkilometern Fläche die größte. Die Entfernung zum Festland beträgt gut 65 km. Die höchste Erhebung beträgt 235 m. Der Edel-Olivin Peridot ist auf Zabargad in Peridotite eingebettet, die in großer Tiefe entstanden, dann aber rasch an die Erdoberfläche gelangten. Peridot ist in Ägypten seit der 18. Dynastie durch Funde belegt. Die Peridot-Bergwerke waren nach Angaben arabischer Autoren in der Mitte des 13. Jh. erschöpft, und sie lagen noch 1829 brach. Der Khedive überschrieb ihre Ausbeutung einem französischen Konsortium, das sie in größere Tiefe vortrieb. Realgar, ein gelber Farbstoff auf Arsen-Basis (\"sandaraca\"), stammt nach Plinius (35, 39) ebenfalls von Topazos. Die unbewohnte Insel ist als Vogelbrutstätte wichtig und wurde zu einem Teil des Gebel-Elba-Nationalparks erklärt. Sie leidet jedoch zunehmend – unter und über Wasser – durch Tourismus.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Plinius der Ältere (HN VI, 29 (34, 169) kennt eine Insel namens Topazos, die dem Edelstein den Namen gegeben habe. Nach Juba soll sie 300 Stadien (35 nautische Meilen) vom Festland entfernt liegen und oft durch Nebel verborgen sein. Ihr Name laute auf troglodytisch \"Topaxin\" und bedeute „suchen“ (ibd., 38, 8). Er nennt aber auch eine Insel namens Cytis/Citis als Quelle der Topase. Sie sei von vom Kurs abgekommenen, troglodytischen Seeleuten entdeckt worden. Diese Insel lag allerdings im Bab al-Mandab. Plinius beschreibt eine Insel im Roten Meer als Quelle von grünem Topas, vermutlich liegt hier eine Verwechslung mit dem Peridot von Zabargad vor. Im \"Periplus Maris Erythraei\" (40–70 n. Chr.) wird eine Insel gegenüber von Berenike als Quelle von Peridotum (Olivin) erwähnt, das im Indienhandel von Bedeutung war. Strabon (XVI, 4, 6) erwähnt in der Bucht gegenüber von Berenike bzw. Ras Benas eine Schlangen-Insel (\"Ophiodes\"). Sie wurde so genannt, weil hier viele Schlangen lebten, diese wurden aber von dem König vertrieben, da sie Seeleute getötet hatten, und wegen der Topase, die auf dieser Insel gefunden wurden. Dieselbe Geschichte findet sich bei Diodorus Siculus (III, 39), der die „Könige in Alexandrien“, also wohl die hellenistischen Herrscher, als Vertreiber der Schlangen nennt. Da die Insel nie mit dem Festland verbunden war, sondern aus aufgepresstem Tiefengestein besteht, ist das Fehlen von Schlangen durchaus glaubwürdig. Der Archäologe George William Murray will die Insel mit der „Insel des Agathon“ (\"Agathon Insula\") des Ptolemaios gleichsetzen. Der Ägyptologe Gerald Avery Wainwright glaubt, dass sich auch das altägyptische Märchen vom schiffbrüchigen Seemann auf Zabargad bezieht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die St.-Johannes-Insel (\"Zabargad\", ) im Roten Meer in der Nähe von Berenike war bereits in der Antike bekannt. Der arabische Name ist von dem Wort für Peridot abgeleitet. Sie gehört zu Ägypten.", "tgt_summary": null, "id": 2201508} {"src_title": "Runenstein von Karlevi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Das Hochwallfort Grauerort ist ein Typbau preußischer Festungsarchitektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Fort schmiegt sich mit seinem rhombusförmigen sechseckigen Grundriss, der durch einen 10 m hohen Erdwall gebildet wird, an den Elbdeich. Zur Elbe hin sind die Wälle kasemattiert. Auf den beiden 68 m langem Flanken waren je fünf moderne Hinterlader-Rücklaufgeschütze des Kalibers 28 cm aufgestellt. Zur Elbe hin ist das Fort mit einer 3 m hohen Escarpe- oder Carnot'sche Mauer gesichert, die von zwei Kehlgangsbunkern aus mit Geschützen und Gewehren verteidigt werden kann. Die übrigen Wälle werden durch einen 20 m breiten Graben gesichert. Den Eingang bildet eine Brücke, sie führt durch einen Hohlgang in das Innere des Forts und wird durch eine Gewehrkaponniere und Wachbunker gesichert. Die Brücke war seinerzeit als Zugbrücke ausgebildet; den Hohlgang sicherte ein Sturmabwehrgitter.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Fort wurde von der preußischen Armee von 1868 bis 1873 nahe Abbenfleth in der Nähe von Stade errichtet. 1875 und 1877 wurden die Rampen und die Munitionsversorgung noch einmal verbessert. Bereits während des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71 war das Fort provisorisch einsatzbereit. Es kam jedoch nie zu Kampfhandlungen um das Fort. Wegen der weiteren Waffenentwicklung wurde das Fort 1888 aus der Reihe der aktiven Festungen gestrichen. Ab 1917 wurde die Anlage zu einem provisorischen Minendepot der Kaiserlichen Marine umgewandelt. Dazu wurde in der Folgezeit nordwestlich der Anlage außerhalb des Festungswalls ein Lagerbereich für Munition eingerichtet. Die Nutzung als Minendepot wurde permanent nach der Explosion des Minendepots Cuxhaven-Groden im Jahre 1922 und dauerte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs an. 1926 wurde eine 250 m lange Landungsbrücke in die Elbe erbaut, über die direkt Schiffe be- und entladen werden konnten. Im Zweiten Weltkrieg kamen zwei Flakgeschütze auf der Festung zum Einsatz. Am Ende des Kriegs beschlagnahmte die britische Armee die Festung, die nicht zerstört wurde und bis zum Ende der 1950er Jahre eine Verwendung als Notunterkunft fand. Ab 1960 hat die Delaborierungsfirma Kaus & Steinhausen in der Liegenschaft Munition zerlegt. Kaus & Steinhausen zogen mit ihrem Betrieb 1985 aus Sicherheitsgründen in die ehemalige Sprengstofffabrik Dragahn um. Grauerort verfiel danach mehr und mehr, bis sich ab 1997 ein Verein um den Erhalt der Anlage zu kümmern begann. Die nachträglichen Einbauten werden jetzt wieder entfernt, um die denkmalgeschützte Anlage wieder in den Ursprungszustand zu versetzen und als modernes Museum nutzen zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Museum.", "content": "Die Festung Grauerort wird seit 1997 durch den Förderverein „Festung Grauerort“ e. V. wieder hergerichtet. Seit 1998 ist sie wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Sie wird heute als Veranstaltungsort und Museum genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Fort Grauerort (Festung ist fachlich und historisch falsch) wurde in den Jahren 1868 bis 1873 mit Unterbrechungen von Preußen an der Elbe zum Schutz vor feindlichen Schiffen auf der Elbe in der Nähe der Ortschaften Barnkrug und Abbenfleth errichtet. Die schon von den Schweden genutzte Stelle an der hohe Altmarsch nahe dem Fahrwasser, war neben anderen Stellungen an der Elbe ideal für einen permanenten Verteidigungsbau. In der Zeit, in der die Spannungen mit Frankreich zunahmen, wurde der permanente Bau unterbrochen und das Fort, so wie eine zweite provisorische Batterie Grauerort II., provisorisch fertig gestellt um schnell einen wirksamen Schutz des Hamburger Hafens zu haben. Bereits im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 war das Fort einsatzbereit. Die Festung wurde jedoch nie in Kampfhandlungen verwickelt.", "tgt_summary": null, "id": 571010} {"src_title": "Freddie Hart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Konrad Stürtzel kam aus bürgerlichem Haus. Über seine Schulzeit ist nichts bekannt, es ist aber anzunehmen, dass er die Lateinschule seiner Vaterstadt Kitzingen besuchte. 1453 schrieb er sich an der Universität Heidelberg ein, die er 1458 als Magister artium verließ.", "section_level": 1}, {"title": "Hochschullehrer in Freiburg.", "content": "Im Jahre 1460 wurde Stürtzel einer der ersten Lehrer an der Artistenfakultät der jungen Universität Freiburg i. Br. und 1469, obgleich nur Magister, zum ersten Mal Rektor der Universität. Neben seinen Unterrichtsverpflichtungen studierte er Kanonisches Recht, ein Fach, in dem er dann promovierte. 1478 wählten ihn seine Kollegen ein weiteres Mal zum Rektor. Er genoss großes Ansehen und Vertrauen nicht nur innerhalb der Universität, sondern auch in der Stadt Freiburg. So wurde \"Meister Connrat Stürczel\" 1476 von der Stadt Freiburg in einen neunköpfigen Untersuchungsausschuss zur Neuordnung von Haushalt und Verwaltung berufen.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Ämter.", "content": "Neben seinen akademischen Aufgaben war Stürtzel seit 1474 Ratgeber Erzherzog Siegmunds. Als dieser ihn 1481 als Rat in seine Regierung berief, wechselte er von Freiburg an den Hof in Innsbruck. 1486 wurde er dort Kanzler. Als die Tiroler Stände, unzufrieden mit der Misswirtschaft ihres Landesherren, diesen drängten, die Herrschaft über seine Länder an König Maximilian abzugeben, war Stürtzel maßgeblich an dem Übergang der Landesherrschaft auf Maximilian beteiligt. Der Tiroler Kanzler kam so ab 1490 in die Dienste des deutschen Königs. Maximilian betraute in der Folge die Innsbrucker Hofkanzlei nicht nur mit den Angelegenheiten seiner Erblande, sondern auch immer häufiger mit denen des römisch-deutschen Reichs, was die politische Bedeutung des Hofkanzlers erhöhte. Maximilians Plan, mit Hilfe seines Kanzlers die Hofkanzlei zu einer Reichskanzlei auszubauen, traf auf den erbitterten Widerstand des Erzbischofs von Mainz Berthold von Henneberg, der als Kurfürst und Erzkanzler des Reichsteiles Deutschland, dasselbe Ziel verfolgte. Auf dem Wormser Reichstag von 1495, dem ersten seit Maximilians Alleinregierung, wurde der Widerstreit zwischen König und Reich deutlich. Monatelang wurde das Verhältnis der Reichsstände zum König beraten. Die Folge war die Wormser Reichsreform, vor allem die Einrichtung des Reichskammergerichts und die Erhebung des Gemeinen Pfennigs zu dessen Finanzierung. Die Umsetzung der Wormser Reformbeschlüsse bestimmte die Tagesordnung auch der folgenden Reichstage in Lindau, Worms, Freiburg und Köln. Stürtzel gehörte zu den Räten, denen die undankbare Aufgabe zufiel, im Namen des oft abwesenden Königs zu verhandeln. Stürtzels Verhandlungsführung in Lindau stellte Maximilian nicht zufrieden, weil er sich bei der Aufbringung des Gemeinen Pfennigs von den Reichsständen in die Defensive habe drängen lassen. Dennoch verstand sich keiner der Räte so gut wie Stürtzel darauf, die Kriege Maximilians als notwendige Verteidigung des Reichs darzustellen und im Sinne des Königs die großen Entwicklungen aufzuzeigen. Die Entmachtung Maximilians durch die Reichsstände nach dem Verlust von Mailand an den französischen König schränkte auch die Wirkungsmöglichkeiten des Hofkanzlers massiv ein. Die von den Reichsständen diktierte Augsburger Ordnung entzog dem Hofkanzler alle Zuständigkeit in Reichssachen und Stürtzel nahm 1500 seinen Abschied. Auf eigene Bitte entließ Maximilian ihn im selben Jahr in Ehren aus dem Amt, mit dem Recht, den Titel eines Hofkanzlers (neben anderen Titeln) bis an sein Lebensende zu führen. Sein Nachfolger in der Hofkanzlei wurde sein bisheriger Stellvertreter Zyprian von Serntein. Serntein half Maximilian bei der Rückgewinnung der politischen Initiative und führte nach zwei Jahren wieder das Reichssiegel. Stürtzels weitere politische Tätigkeit für den Hof war nicht mehr so weiträumig wie früher, sie konzentrierte sich nach 1500 auf diplomatische Missionen vor allem in den Vorlanden, der Eidgenossenschaft und Straßburg. Stürtzel war auch in zahlreichen außenpolitischen Missionen von Sigismund und Maximilian als Gesandter beteiligt. Als der große Konkurrent Maximilians, der französische König Karl VIII. 1494/95 durch Italien zog, um das Königreich Neapel zu erobern, wollte Maximilian sein Reichsitalien und insbesondere das Herzogtum Mailand sichern. Stürtzel war maßgeblich an der Investitur von Ludovico Sforza beteiligt, der dort als Reichsfürst belehnt werden sollte. Außerdem verhandelte Stürtzel mit den Regierenden von Geldern und Friesland sowie den Eidgenossen. Bereits 1488 wurde Stürtzel zusammen mit seinem Bruder Bartholomäus von Kaiser Friedrich III. in den erblichen Adelstand erhoben. Sein Sohn König Maximilian bestätigte dies drei Jahre später, wodurch sich Konrad und sein Bruder fortan \"Stürtzel von Buchheim\" (Sturtzl von Buchen) nennen durften, nachdem sie mehrere Dörfer in der Mark Buchheim (March) gekauft hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Konrad Stürtzel war in erster Ehe mit Elisabeth Griesser verheiratet, die einer einflussreichen Familie aus der nichtadeligen Oberschicht Freiburgs entstammte und die Witwe des Obristzunftmeisters Konrad Münzmeister genannt Frowenberg war. Falls es Kinder aus Konrads erster Ehe gab, so erreichten diese wohl nicht das Erwachsenenalter. Nach Elisabeths Tod vermählte sich Konrad gegen Ende der 1470er Jahre mit Ursula Laucher (Loucher, Locher) aus Freiburg. Aus dieser Ehe sind vier Söhne und zwei Töchter bekannt: Während seiner Tätigkeit am Hof gelang es Stürtzel, ein beträchtliches Vermögen anzusammeln. Einerseits war die Stellung des Hofkanzlers hoch dotiert, andererseits verstand er es, seine Gelder gewinnbringend anzulegen, wobei ihm seine Stellung und sein Einfluss halfen. So lieh er dem immer klammen Maximilian beträchtliche Summen. Einen Großteil seines Geldes investierte Stürtzel in Immobilien. In den 1480er Jahren hatte er in Freiburg nahe dem Münster sieben benachbarte Häuser gekauft, die er in den 1490er Jahren zu einem Gebäudekomplex mit Innenhof verband. Sein Stadtpalais war seinerzeit der größte Privatbau Freiburgs. Ab 1587 war das Gebäude dann als \"Basler Hof\" im Besitz des Basler Domkapitels und nach 1651 der Sitz der vorderösterreichischen Regierung. Außerdem kaufte Stürtzel 1491 von David Landeck zu Wiesneck u. a. die Dörfer Buchheim, Hochdorf, Holzhausen und Hugstetten im Breisgau mit großer und kleiner Gerichtsbarkeit, allen Rechten und Untertanen. Als 1505 der neue Münsterchor gebaut wurde, erwarb Stürtzel die erste Kapelle an der Südseite als Familiengrablege. Die zwei Glasfenster in der Stürtzelkapelle wurden erst um 1530 fertiggestellt und zeigen links die Anbetung der Könige und ihnen zugewandt den Hofkanzler kniend zu Füßen des hl. Nikolaus, rechts in getrennten Bahnen die männlichen und weiblichen Familienmitglieder. Die zeichnerische Vorlage für die Fenster und damit auch für das Portrait des Kanzlers wurde erst einige Jahre nach dessen Tod von Hans Baldung erstellt. Im Münster ist heute eine Kopie von Fritz Geiges von 1910 angebracht. Die originalen Fenster sind in einem schlechten Zustand und befinden sich im Archiv des Augustinermuseums. Ebenfalls 1505 ließ Stürtzel für die Hauskapelle in seinem Stadtpalais von Hans Wydyz einen Dreikönigsaltar schnitzen, dessen Figurengruppe heute ebenfalls im Freiburger Münster steht. Die zugehörigen drei Aufsatzfiguren (Jesus, Maria, Johannes) befinden sich im Augustinermuseum.", "section_level": 1}, {"title": "Würdigungen.", "content": "Seine Vaterstadt Kitzingen ehrte ihn, indem sie eine Straße nach ihm benannte (Kanzler-Stürtzel-Straße), ebenso wie die Stadt Freiburg (Stürtzelstraße). Auch in Buchheim (March), wo Konrad und seine Nachkommen lange Zeit Grundherren waren, wurde an der Kirche eine Straße nach ihm benannt (Konrad-Stürtzel-Straße).", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Kanzler Konrad Stürtzel starb 1509 in Freiburg. Nach seinem Tod 1509 gingen alle Lehen auf seinen Sohn Konrad über. Die Witwe erhielt das Stadthaus und eine jährliche Pension von 300 Gulden. Sie starb 1518. Ob sich das Grab des Kanzlers in der Stürtzel-Kapelle im Münster befindet oder in der Martinskirche, in der seine zweite Frau begraben ist, ist bisher unklar. Stürtzel hatte außer seinen legitimen Söhnen keine weiteren männlichen Nachkommen. Das Geschlecht der Stürtzel von Buchheim überlebte in der Linie seines Brudes Bartholomäus Stürtzel von Buchheim († 1508) sieben Generationen und starb 1790 mit dem Freiburger Komtur des Deutschen Ordens Alexander Joseph Carl Thadäus Stürzel (1722–1790) in männlicher Linie aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Konrad Stürtzel von Buchheim (auch \"Stürzel\", \"Stirtzel\", \"Sturtzl\", \"Sterczel\") (* um 1435 in Kitzingen am Main; † 2. März 1509 in Freiburg i. Br.) war Doktor des Kirchenrechts, Ritter und Hofkanzler Kaiser Maximilians I.", "tgt_summary": null, "id": 928204} {"src_title": "Intime Fremde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "Die Pedal-Steel-Gitarre besteht aus einem oder zwei Hälsen, die flach liegend in ein tischartiges Gestell (meist ein Holz- oder Metallrahmen mit vier Beinen) eingebaut sind. Der Spieler sitzt üblicherweise auf einem Stuhl oder Hocker hinter dem Instrument und bedient mit dem Fuß die an Metallstangen angebrachten Pedale, mit den Knien die unter dem Rahmen angebrachten Kniehebel. Am gebräuchlichsten sind Pedal-Steel-Gitarren mit zwei Hälsen, die jeweils mit zehn Saiten bespannt sind. Die Konstruktion mit zwei Hälsen liegt insbesondere daran, dass die Pedal- und Hebelmechanik in frühen Versionen des Instruments nur geringe Tonhöhenänderungen erlaubte, so dass mit einem zweiten Hals eine größere Bandbreite an Tonlagen gespielt werden konnte. Trotz verbesserter Technik ist diese Bauweise als Standard beibehalten worden. Gebräuchlich sind unterschiedliche Stimmungen der Saiten, am häufigsten ist die Stimmung E9 für den ersten und C6 für den zweiten Hals. Wie bei einer E-Gitarre werden die Schwingungen der Saiten mit Hilfe eines elektromagnetischen Tonabnehmers in elektrische Signale umgewandelt, die mit einem Gitarrenverstärker verstärkt werden. Zusätzlich ist die Benutzung eines Volume-Pedals gebräuchlich, mit dem die Lautstärke geändert werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Pedal-Steel-Gitarre hat sich in den 1930er-Jahren aus der Lap-Steel-Gitarre entwickelt. Statt auf einem Resonanzkörper basiert sie auf der Verwendung elektromagnetischer Tonabnehmer. Die Pedale zur Veränderung der Stimmung fanden bereits in den 1940er-Jahren Verwendung. Zahlreiche E-Gitarrenbauer wie Paul Bigsby, Leo Fender und Adolph Rickenbacher hatten sich schon vor der Entwicklung der E-Gitarre im Bereich der (Pedal)-Steel-Gitarren etabliert. Seit der Entwicklung der E-Gitarre beschränkt sich die Anwendung der Pedal-Steel-Gitarre hauptsächlich auf den Bereich der Country-Musik, wo sie auch heute noch weit verbreitet ist. Aber auch in Jazz und Blues finden Pedal-Steel-Gitarren immer wieder Verwendung. Zudem wird das Instrument gelegentlich in der Rockmusik eingesetzt, so zum Beispiel von David Gilmour, dem Leadgitarristen der britischen Band Pink Floyd, und von Don Felder, einem zeitweiligen Mitglied der amerikanischen Band The Eagles.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pedal-Steel-Gitarre ist ein in den 1930er-Jahren in den Vereinigten Staaten entwickeltes elektrisches Zupfinstrument. Sie ist verwandt mit der Lap-Steel-Gitarre (Hawaiigitarre) und findet insbesondere im Bereich der Country-Musik Verwendung. ", "tgt_summary": null, "id": 776427} {"src_title": "Jensen 541", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nowicki schloss 1964 sein Studium an der Fakultät für Ingenieurwesen der Technischen Universität Warschau (\"Politechnika Warszawska\") ab. 1964 bis 1970 war er an der Polska Akademia Nauk (\"Polnische Akademie der Wissenschaften\") tätig. Anschließend war Nowicki bis 1986 an der TU Warschau als Dozent tätig. Dort promovierte er 1972 und vier Jahre später habilitierte er mit einer Arbeit über den Schutz der Atmosphäre an der Universität Warschau. Den Titel \"Professor\" darf er seit 1992 tragen. 1991 wurde Nowicki \"Minister für Umweltschutz, natürliche Ressourcen und Forsten\" unter Lech Wałęsa, im Jahr zuvor war er Vizeumweltminister. 1992 verließ er seinen Ministerposten und wurde Vorsitzender des EkoFundusz, einer Stiftung, die aus erlassenen Auslandsschulden Polens Umweltschutzmaßnahmen finanziert. 1994 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden der UN-Kommission für Ökologische Entwicklung, 1997 zum Berater des Generalsekretärs der OECD. 1996 wurde er als erster ausländischer Preisträger mit dem Umweltpreis der Bundesstiftung Umwelt für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld von 250.000 Euro gründete er die \"Nowicki-Stiftung\", die begabten polnischen Absolventen des Umweltschutzbereiches Stipendienaufenthalte in Deutschland ermöglicht. 1996 bis 2007 wurden 160 Stipendien vergeben. Im August 2007 gab er den Vorsitz des EkoFundusz ab, am 16. November 2007 wurde er zum Minister für Umweltschutz ernannt. Am 8. Dezember 2009, einen Tag nach der Eröffnung des UN-Klimakonferenz in Kopenhagen an dem er teilnahm, reichte er seinen Rücktritt als Umweltminister ein. Es wird spekuliert, dass er auf Grund eines Streits über die Verwendung von Geldern aus dem Verkauf von Emissionsrechtehandel erfolgte. Maciej Nowicki wollte sie, sein Stellvertreter Stanisław Gawłowski und Donald Tusk für den Umweltschutz einsetzen. Sein Nachfolger wurde im Februar 2010 Andrzej Kraszewski. Nowicki ist verheiratet und hat zwei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "1996 erhielt er den Umweltpreis der Bundesstiftung Umwelt. Weiterhin wurde er mit dem Orden Polonia Restituta und dem Goldenen Verdienstkreuz der Republik Polen ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maciej Władysław Nowicki ([], * 28. September 1941 in Warschau) ist ein polnischer Politiker und Ökologe. Vom 16. November 2007 bis zum 8. Dezember 2009 war der parteilose Nowicki polnischer Minister für Umweltschutz im Kabinett von Donald Tusk.", "tgt_summary": null, "id": 408627} {"src_title": "Herbert Heath", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte des Albums.", "content": "Nachdem der Trompeter das legendäre „erste Miles-Davis-Quintett“ im Frühjahr 1957 aufgelöst und sich für ein Jahr anderen Projekten zugewandt hatte (so dem großorchestralen Album Miles Ahead, das in Zusammenarbeit mit Gil Evans entstand), kam es zu Beginn des Jahres 1958 zu einer Neugründung dieser Combo in Form eines Sextetts. Hinzu kam als dritte Bläserstimme der Altsaxophonist Julian Cannonball Adderley. „Meine Idee war“, schrieb Miles Davis in seiner Autobiographie, „mit diesem Sextett fortzusetzen, was wir mit Trane, Red, Paul und mir bereits begonnen hatten; nur wollte ich zusätzlich noch die Blues-Stimme von Cannonball Adderley und dadurch das Ganze ausweiten. Ich konnte mir vorstellen, dass Cannonballs bluesiges Altosax gegen das harmonische, akkordische Spiel von Trane, seine freiere Art der Improvisation, ein ganz neues Feeling, einen neuen Sound schaffen würde.“", "section_level": 1}, {"title": "Die Musik des Albums.", "content": "\"Milestones\" war auch ein Schritt hin auf der Entwicklung zum modalen Jazz; Experimente dieser Art mit dem Spiel auf Skalen hatte der Trompeter schon bei der Filmmusik zu Fahrstuhl zum Schafott angewandt (Ascenseur pour l'échafaud). Diese Entwicklung wird am deutlichsten beim Titelstück \"Milestones\", was schließlich ein Jahr später zur Musik von \"Kind of Blue\" führte. In atemberaubenden Soli vollführen hier Cannonball Adderley und John Coltrane ein musikalisches Duell in Stücken wie \"Straight No Chaser\" und \"Sid's Ahead\". Bei dem Album fallen die Kontraste zwischen den Bebop-Nummern \"Dr. Jackle\" und \"Two Bass Hit\", Jazzstandards wie die Monk-Komposition \"Straight, No Chaser\" und \"Sid's Ahead\" (auch unter dem Titel \"Weirdo\" bekannt) und den Schritten zum modalen Jazz auf. Besonders auffällig ist der Kontrast zwischen den \"sheets of sound\" in Coltranes Soli und Davis’ eher coolem Spiel. Die \"Milestones\"-Session war auch das Ende der aus Jones, Garland und Chambers bestehenden Rhythmusgruppe der Davis-Band; Garland hatte auf diesem Album wenig Gelegenheit für solistische Einlagen. Nur beim Titel \"Billy Boy\", bei dem Davis aussetzt, und in \"Straight, No Chaser\" ist er länger zu hören. Bei \"Sid's Ahead\" ist er nicht zu hören, Davis spielt an seiner Stelle. Kurz darauf setzte Jimmy Cobb für Philly Joe Jones ein; der Pianist Bill Evans begann seine Zusammenarbeit mit Miles, was in die noch im selben Jahr stattfindende Session mündete, bei denen die Titel \"Love for Sale, Fran Dance, Stella by Starlight\" und \"On Green Dolphin Street\" aufgenommen wurden. Das Titelstück \"Miles\" (oder \"Milestones\") wurde zu einem Jazzstandard, der von Jimmy Smith, Wes Montgomery, Bill Evans und vielen anderen Musikern gespielt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Milestones ist ein Jazz-Album von Miles Davis, aufgenommen in zwei Aufnahmesitzungen am 2. und 3. April 1958, veröffentlicht bei Columbia Records im Jahr 1958.", "tgt_summary": null, "id": 2025294} {"src_title": "Langbein-Buschsänger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung.", "content": "Ende 1999 verkaufte Edmond Safras seine Gesellschaften an die HSBC. Der Kundenstamm seiner \"Republic National Bank of New York\" wurde in die neu gegründete Privatbank \"HSBC Republic\" überführt. Seit 2004 firmiert diese als \"HSBC Private Bank\".", "section_level": 1}, {"title": "Eckdaten.", "content": "HSBC Private Bank (Suisse) SA ist hauptsächlich in der Vermögensverwaltung für private und institutionelle Investoren tätig sowie im Kreditgeschäft. Ende 2018 belief sich die Bilanzsumme auf 11,817 Milliarden Schweizer Franken, die verwalteten Vermögen auf 52,739 Milliarden Franken. Das Unternehmen beschäftigt 2'469 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2018 einen Reinverlust von 77 Millionen Franken. Die Bank ist, neben dem Hauptsitz in Genf, in Zürich, Lugano, Guernsey, Hongkong, Singapur, Nassau (Bahamas) und neu seit 2010 auch in Gstaad vertreten. Auf den 31. März 2009 wurde die ebenfalls zur HSBC-Gruppe gehörende, aber bislang eigenständig geführte HSBC Guyerzeller Bank in die HSBC Private Bank (Suisse) integriert.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die französische Justiz wirft der HSBC Private Bank systematischen Steuerbetrug zugunsten rund 3.000 französischer Kunden vor. Dadurch seien dem französischen Staat mehr als vier Milliarden Euro an Steuereinnahmen entgangen, so Christian Eckert, Leiter des Finanzausschusses der französischen Nationalversammlung. Der Bank wird vorgeworfen, mittels eines weltweiten Netzes von Scheinfirmen Vermögen und Kapitalerträge französischer und belgischer Kunden verschleiert und Geldwäsche betrieben zu haben. Die Affäre kam ins Rollen, als 2009 der Angestellte Hervé Falciani eine Liste mit Namen französischer Kunden an die französische Justiz übergab. 2013 eröffnete die französische Justiz anhand dieser Daten ein Verfahren gegen die Bank wegen „Steuerbetrugs, Geldwäsche in Gestalt einer organisierten Bande und unlauterer Bankgeschäfte“. Christian Eckert bestätigte 2013 die Echtheit der Liste von Hervé Falciani.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die HSBC Private Bank (Suisse) SA ist eine auf die Vermögensverwaltung spezialisierte Schweizer Bank mit Sitz in Genf. Sie ist eine Tochtergesellschaft der britischen HSBC und entstand 2001 durch die Reorganisation der Schweizer Private Banking Aktivitäten der HSBC. Die HSBC steht im Verdacht, über Jahre erfolgreich in der Geldwäscherei tätig gewesen zu sein. Dies ergaben Ermittlungen der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma).", "tgt_summary": null, "id": 1446537} {"src_title": "Viktor Hamburger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Mozarts hielten sich seit April 1764 in London auf. Durch die starken Anforderungen war die Gesundheit der Familie angeschlagen. Über die Entstehungsbedingungen von Wolfgangs erster Sinfonie berichtet die Schwester Maria Anna („Nannerl“) nach Mozarts Tod: Möglicherweise handelt es sich bei KV 16 nicht um Mozarts erste, sondern lediglich um die erste erhaltene Sinfonie. So ist das Autograph in Wolfgangs Handschrift, während Nannerl berichtet, dass sie ihrem Bruder bei der Niederschrift geholfen habe (s. o.). Wegen zahlreicher Änderungen an dem Werk kann Wolfgang von einem Überhandnehmen der Korrekturen jedoch veranlasst worden sein, die vorliegende Kopie anzufertigen und dabei einer zeitgenössischen Praxis gefolgt sein, nach der die Trompeten- und Paukenstimmen teilweise separat notiert wurden und dann auch ohne diese Stimmen kursierten – dies würde das Fehlen der von Nannerl erwähnten Trompeten und Pauken erklären. Dafür könnte auch sprechen, dass Es-Dur sich zu einer von Mozart bevorzugten Trompetentonart entwickelte. Doch trägt der Umschlag, der die autographen Einzelstimmen der Sinfonie KV 19 enthielt, neben Hinweisen in Leopolds Handschrift, dass er zuerst für die Stimmen einer Sinfonie F-Dur (vermutlich KV 19a) und anschließend für eine Sinfonie in C-Dur (wahrscheinlich KV 19b) diente, keinerlei Bemerkungen über eine Sinfonie in Es-Dur. Möglicherweise ist daher die von Nannerl erwähnte erste Sinfonie nicht mit KV 16 identisch, jedoch könnten Skizzen zur ersten Sinfonie im Londoner Skizzenbuch enthalten sein. Ebenfalls denkbar ist, dass Nannerl in der Erinnerung die Besetzung der Sinfonie (d. h. die Trompeten und Pauken) auch ein bisschen ausgeschmückt hat. Die Uraufführung von KV 16 fand am 21. Februar 1765 statt, eine weitere Aufführung beim Londoner Abschiedskonzert der Mozarts am 13. Mai 1765. Alle hier gespielten Sinfonien (neben KV 16 wahrscheinlich auch KV 19, KV 19a und möglicherweise KV 19b) wurden noch als „Ouvertüren“ angekündigt. Vater Leopold ließ den Sohn in dieser Zeit Sinfonien von bekannten Zeitgenossen (z. B. Carl Friedrich Abel, Johann Christian Bach, J. G. Eckard, Hermann Friedrich Raupach) studieren. Wolfgang tat dies u. a. dadurch, dass er eine Sinfonie von Abel in Es-Dur komplett abschrieb und nach diesem Muster eine weitere Sinfonie (KV 19) anfertigte. Mehr als 100 Jahre später wurde diese Abschrift als Sinfonie KV 18 in die bei Breitkopf & Härtel verlegte Mozart-Werkausgabe aufgenommen. In den ersten Sinfonien (KV 16, KV 19, KV 19a, KV 22) benutzt Mozart zunächst noch die dreisätzige italienische Form. Kurz darauf folgen in Wien bereits einige viersätzige Werke (z. B. KV 43, KV 45, KV 48). Wer einen Vergleich zwischen Mozarts erster überlieferter und der letzten Sinfonie KV 551 ziehen möchte, sollte den jeweiligen Kontext miteinbeziehen. KV 16 unterscheidet sich in Umfang, Komplexität und Originalität nur geringfügig von den damaligen Vorbildern, v. a. den Sinfonien des Opus 3 von Johann Christian Bach und des Opus 7 von Christian Ferdinand Abel.", "section_level": 1}, {"title": "Zur Musik.", "content": "\"Besetzung:\" zwei Oboen, zwei Hörner in Es, Violinen I/II, Viola, Cello, Kontrabass. In zeitgenössischen Orchestern war es zudem üblich, auch ohne gesonderte Notierung Fagott und Cembalo (sofern im Orchester vorhanden) zur Verstärkung der Bass-Stimme bzw. als Continuo einzusetzen. \"Aufführungszeit\": ca. 10 Minuten (je nach Tempo und Einhalten der Wiederholungen). Bei den hier benutzten Begriffen in Anlehnung an die Sonatensatzform ist zu berücksichtigen, dass dieses Schema in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entworfen wurde (siehe dort) und von daher nur mit Einschränkungen auf diese Sinfonie übertragen werden kann. Die Sätze 1 und 2 entsprechen noch mehr der zweiteiligen Form, bei der der zweite Satzteil als modifizierter Durchlauf des ersten („Exposition“) angesehen wird. – Die hier vorgenommene Beschreibung und Gliederung der Sätze ist als Vorschlag zu verstehen. Je nach Standpunkt sind auch andere Abgrenzungen und Deutungen möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Satz: Allegro molto.", "content": "Es-Dur, 4/4-Takt, 120 Takte Der Satz eröffnet als Es-Dur – Dreiklangsfanfare des ganzen Orchesters im Unisono und Forte, gefolgt von einer kontrastierenden, kadenzartigen Serie (Tonika – Subdominante – Dominante) aus Vorhalten im Piano (Hauptthema oder erstes Thema): \\relative c\" { Die Wiederholung dieser 11 Takte leitet in den folgenden Tremolo-Abschnitt mit Schleiferfiguren und „Trommelbass“ auf Es über. In Takt 30 kommt das Geschehen auf der Dominante B-Dur zur Ruhe. Es folgt das „zweite Thema“ im Piano: Zunächst schweigen die Bläser, während die Violinen ein Motiv mit punktiertem Rhythmus spielen. Ab Takt 35 setzt das gesamte Orchester ein, zuerst mit Synkopen in der 1. Violine, dann mit neuem Motiv, das wiederum einen punktierten Rhythmus aufweist. Die Schlussgruppe (Takt 45 ff.) ist durch Tremolo in den Violinen, aufsteigende Läufe im Bass sowie ein Motiv mit Terzen und Trillern (Takt 53 ff.) gekennzeichnet. Zu Beginn des zweiten Satzteils wird zunächst das erste Thema in der Dominante B-Dur und dann in der Tonikaparallelen c-Moll vorgestellt. Die anschließende Tremolopassage aus der Exposition wechselt dann von C-Dur über B-Dur zur Tonika Es-Dur, mit der dann auch in Takt 93 das „zweiten Thema“ beginnt. Der weitere Satzverlauf entspricht strukturell dem ersten Teil. Auch der zweite Satzteil wird wiederholt. Eine ausführliche Beschreibung des Satzes findet sich bei Volker Scherliess.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Satz: Andante.", "content": "c-Moll, 2/4-Takt, 50 Takte Der Satz besteht aus zwei Teilen, die jeweils wiederholt werden: Takt 1 bis 22 und Takt 23 bis 50. Das Hauptmotiv ist eine auf- und absteigende Gangbewegung im Bass aus fünf Tönen im Staccato. Darüber lagern sich Sechzehntel-Triolen der Violinen (ebenfalls im Staccato) und ganztaktige halbe Noten der Oboen und Hörner. Dabei erklingen in den Violinen teilweise auf dem ersten Viertel dissonante Sekunden, die sich auf dem zweiten Viertel zu Terzen auflösen. Das folgende Notenbeispiel zeigt die ersten 6 Takte in Oboen und 1. Violine: \\new Staff \\with { \\relative c\" { » Mozart moduliert im Verlauf des ersten Teils u. a. nach G-Dur, Es-Dur, B-Dur und f-Moll, im zweiten Teil auch nach As-Dur. Lediglich der Abschnitt von Takt 29 bis 34 lockert die geradezu minimalistische Struktur des Satzes auf, indem die gleichmäßige Tonwiederholung der Violinen mit fallenden Dreiklängen durchbrochen wird. Dieser Abschnitt mit kurzzeitigem Forte (dem einzigen im Satz) endet auf der Dominante G im Pianissimo. Es folgt eine „Reprise“ ab Takt 35 mit dem Hauptmotiv in c-Moll, zunächst lediglich für die Violinen und Bass instrumentiert. Der Abschnitt von Takt 35 bis 41 wird wiederholt (Takt 42 bis 48). Der Satz endet mit Akkorden in c-Moll. Die besondere Klangfarbe dieses Satzes wird erreicht durch Der Satz enthält im Horn (z. B. Takt 7 ff.) ein v. a. aus dem Finale von Mozarts letzter Sinfonie KV 551 bekanntes Viertonmotiv. Es findet sich auch bei anderen Komponisten (z. B. in dem Gradus ad Parnassum von Johann Joseph Fux und im Schlusssatz von Joseph Haydns Sinfonie Nr. 13); Mozart selbst verwendete es später z. B. auch in der Sinfonie KV 319 sowie den Messen KV 192 und 257.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Satz: Presto.", "content": "Es-Dur, 3/8-Takt, 153 Takte Der Schlusssatz, ein Rondo mit zwei Couplets, hat wie für Sinfonien dieser Zeit üblich einen „Kehraus“-Charakter. Nach Neal Zaslaw ist \"„der Charakter des Refrains (...) ausgesprochen diatonisch, doch werden die Episoden mit pikanten chromatischen Tupfern im neuesten, galantesten Stil amüsant ausgefüllt.“\" Der Satz besteht aus folgenden Teilen: Beginn des Refrains im Unisono: \\relative c' { Graciela E. Delgado, Marcus E. Kleber u. a.: \"Serum Uromodulin and Mortality Risk in Patients Undergoing Coronary Angiography.\" In: \"Journal of the American Society of Nephrology.\", S. ASN.2016111162,.
Bei Patienten mit multiplem Myelom kann es in den Nierenkanälchen in Gegenwart von Tamm-Horsfall-Protein zu Ausfällungen von Leichtketten in Form von Eiweißzylindern kommen. Diese Ausfällungen wirken direkt toxisch auf die Zellen der Nierenkanälchen und können zu einem raschen Verlust der Nierenfunktion und damit zum akuten Nierenversagen führen (Myelomniere).", "section_level": 1}], "src_summary": "Uromodulin (Tamm-Horsfall-Protein nach Igor Tamm (1922–1995) und Frank L. Horsfall (1906–1971)I. Tamm, F. L. Horsfall: \"A MUCOPROTEIN DERIVED FROM HUMAN URINE WHICH REACTS WITH INFLUENZA, MUMPS, AND NEWCASTLE DISEASE VIRUSES.\" In: \"Journal of Experimental Medicine.\" 95, 1951, S. 71–97,.) ist ein Protein, das von der Niere in den Urin ausgeschieden wird. Im Urin ist es das Protein mit der höchsten Konzentration (Ausscheidung etwa 50 mg/d). Man nimmt an, dass Uromodulin die Niere vor Nierensteinbildung und Harnwegsinfekten schützt.", "tgt_summary": null, "id": 2103799} {"src_title": "Nichtnukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Castiglioni startete ab 1998 bei internationalen Juniorenmeisterschaften und erzielte bei der Junioreneuropameisterschaft 2000 in Umhausen seinen ersten größeren Erfolg, als er hinter Elmar Leitner und David Mair die Bronzemedaille im Einsitzer gewann. Im selben Jahr nahm er auch erstmals an einer Weltmeisterschaft in der Allgemeinen Klasse teil und belegte Platz zehn. 2001 nahm er nicht an der WM teil. Sein erstes Weltcuprennen, das er an zwölfter Position beendete, bestritt Castiglioni am 24. Januar 1999 in Canale d’Agordo. Während der nächsten zwei Jahre kam er aber zu keinen weiteren Weltcupeinsätzen. Ab der Saison 2001/2002 war Castiglioni wieder im Weltcup am Start. Er erreichte vier Top-10-Plätze und landete damit im Gesamtweltcup an zehnter Stelle. Das schlechteste Saisonresultat erzielte er bei der Europameisterschaft 2002 in Frantschach, wo er nur auf Platz 16 kam. Dafür wurde er 2002 Italienischer Meister im Einsitzer. In der Weltcupsaison 2002/2003 fuhr Castiglioni in allen sechs Rennen unter die schnellsten zehn und erreichte als bestes Ergebnis den fünften Platz in Moskau, womit er Neunter im Gesamtweltcup wurde. Bei der Weltmeisterschaft 2003 in Železniki fuhr er auf Platz zehn. Die Weltcupsaison 2003/2004 war Castiglionis erfolgreichste. Mit zwei zweiten Plätzen im ersten und im letzten Rennen erzielte er seine einzigen Podestplatzierungen und mit weiteren drei Top-10-Ergebnissen erreichte er den fünften Platz im Gesamtweltcup. Bei der Europameisterschaft 2004 in Hüttau gewann Castiglioni die Silbermedaille, ebenso wie bei der Weltmeisterschaft 2005 in Latsch. Im Weltcup erreichte er in der Saison 2004/2005 aber nicht die Vorjahresergebnisse. Er bestritt nur drei Weltcuprennen, bei denen er nur einmal in die Top-5 kam, und fiel im Gesamtklassement auf Platz 14 zurück. Ab der Saison 2005/2006 nahm Castiglioni nur noch an wenigen Weltcuprennen teil, konnte sich dabei aber zumeist unter den besten zehn klassieren. Sein letztes Weltcuprennen bestritt er 31. Januar 2009 in Deutschnofen. Er startete vermehrt im Intercontinentalcup, gewann in der Saison 2006/2007 die Gesamtwertung und erreichte in der Saison 2009/2010 den dritten Gesamtrang. Bei der Europameisterschaft 2006 in Umhausen wurde Castiglioni Fünfter. Sein nächstes und letztes Großereignis war die Weltmeisterschaft 2009 in Moos in Passeier, wo er den achten Platz belegte. 2010 beendete Castiglioni seine Karriere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andreas Castiglioni (* 2. Mai 1980 in Meran) ist ein ehemaliger italienischer Naturbahnrodler. Er wurde 2004 Vize-Europameister und 2005 Vize-Weltmeister im Einsitzer. Im Weltcup erreichte er zwei Podestplätze und als bestes Gesamtergebnis den fünften Platz in der Saison 2003/2004. Er ist mit Renate Kasslatter verheiratet, die ebenfalls Naturbahnrodlerin war. Castiglioni lebt in Partschins.", "tgt_summary": null, "id": 1051361} {"src_title": "Französische Kolonie zu Magdeburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "\"Niallad\", König der \"Drenai\", ist von einem Attentäter ermordet worden. Feindliche Truppen überrennen das Land der Drenai. Ihre Befehle lauten, alle Männer, Frauen und Kinder zu töten. Im Mittelpunkt der Handlung des Buches steht der Meuchelmörder Waylander, der zugleich Titelheld der Geschichte ist. Der Werdegang Waylanders wird im Laufe der Erzählung in mehreren Rückblenden geschildert. Waylander der Schlächter trug einst den Namen \"Dakeyras\" und war ein Offizier in der Armee der Drenai. Nach seinem Dienst beim Militär wollte er sich zusammen mit seiner Frau \"Tanya\" und seinen Kindern auf ein einfaches Leben als Bauer beschränken. Das gemeinsame Glück war allerdings nur von kurzer Dauer, da während Dakeyras' Abwesenheit seine gesamte Familie von plündernden Söldnern getötet wurde. An diesem Ereignis zerbrach Dakeyras und Waylander der Schlächter war geboren. Blind vor Schmerz, Hass und grenzenloser Rachsucht machte er sich auf die Suche nach den Mördern seiner Familie, um jeden einzelnen langsam und auf möglichst brutale Art zu richten. Nach vollstreckter Rache war Waylander unfähig zu einem gewöhnlichen Leben zurückzufinden und verdingte sich als Attentäter. Zwanzig Jahre nach dem Mord an seiner Familie erhält Waylander von dem vagrischen General \"Kaem\" die Auftrag zur Ermordung des jungen Drenai-Königs Niallad. Kaem plant eine Invasion im Land der Drenai. Der Mord an Niallad sollte das Volk der Drenai zusätzlich schwächen und demoralisieren. Nach verübter Tat fordert Waylander von Kaem die vereinbarte Bezahlung. Als sich der General jedoch weigert, führt dies zu einer Auseinandersetzung in deren Zuge Waylander Kaems einzigen Sohn tötet, wodurch sich Waylander Kaem zum Todfeind macht. Fortan ist Waylander sowohl vor Kaem als auch vor den Drenai auf der Flucht, da er die Schuld am Tode ihres Königs trägt. Auf seiner Reise durch das Land begegnet er dem friedliebenden Priester \"Dardalion\" und der rothaarigen Schönheit \"Danyal\", in deren Begleitung sich drei Waisenkinder befinden, die Waylander fortan beschützt. Als die Seele des Priesters auf magische Weise attackiert wird, droht Dardalion an der Attacke zu sterben. Nur durch die Intervention Waylanders kann sein Tod verhindert werden. Waylander flösst dem jungen Priester einige Tropfen seines Blutes ein, was zu einer nachhaltigen Veränderung Dardalions führt. Dardalion ist fortan bereit, sich auf gewaltsame Weise zur Wehr zu setzen und dafür notfalls auch zu töten. Die Wandlung seines Charakters führt zu der Überzeugung für Frieden stets kämpfen zu müssen, was ihn dazu veranlasst auch andere Priester von seinen neuen Ansichten zu überzeugen. Letztlich gründet er zusammen mit 29 Gleichgesinnten einen Orden von Kriegerpriestern, die sich fortan einfach \"die Dreißig\" nennen. Der Orden entschließt sich außerdem dazu, den Drenai gegen die vagrischen Invasoren beizustehen. Waylander wird von dem blinden \"Orien\", dem alten König und Vater Niallads, gebeten die legendäre Bronzerüstung der Drenai zu suchen, da sie ein Symbol für die Unbesiegbarkeit der Drenai darstellt. Waylander selbst hofft dadurch insgeheim einen Teil seiner Schuld am Unheil der Drenai zu tilgen, das er durch das Attentat an deren König mitverantwortet hat. Verfolgt von den Kriegern General Kaems und bedroht durch gefährliche Werbestien muss der Krieger Waylander eine Reise ins Land der Nadir unternehmen, um die legendäre Bronzerüstung zu finden, da mit ihr das Schicksal der Drenai noch gewendet werden kann. Unterstützt wird er dabei von Danyal und dem verräterischen Attentäter \"Durmast\". Schließlich bringt Danyal die Bronzerüstung zu \"Gan Egel\", dem Heerführer der Drenai, dem es im Folgenden gelingt, die vagrischen Invasoren zurückzuschlagen. Zusammen mit den überlebenden beiden Waisenkindern \"Miriel\" und \"Krylla\", die sie an Kindes statt annimmt, lässt sich Danyal in der Drenai-Stadt \"Skarta\" nieder. Ein halbes Jahr später zieht die kleine Familie jedoch in die Fremde – in Begleitung des Attentäters Waylander.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "David Gemmell: \"Waylander.\" Bastei-Verlag, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-86047-880-X", "section_level": 1}], "src_summary": "Waylander ist ein Roman des britischen Fantasyautors David Gemmell. Es ist die erste dreier Geschichten, in denen die Figur \"Waylander der Schlächter\" den Hauptcharakter stellt. Fortsetzungen sind die Bücher \"Im Reich des Wolfes\" sowie \"Waylander der Graue\". Nach der Veröffentlichung des Romans wurde Gemmell von seinem Arbeitgeber entlassen, weil er Namen von Kollegen, die er nicht mochte, für die „Bösen“ des Buches benutzte. In Deutschland wurde das Buch 1995 veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 1452673} {"src_title": "Taixuanjing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Name \"Hylonomus\" ist die latinisierte Version des altgriechischen ὑλο-νόμος, das so viel wie ‚Waldbewohner‘ bedeutet. Der Name bezieht sich darauf, dass das Typusmaterial aus dem Inneren eines fossilen Baumstumpfes geborgen wurde, der wiederum Teil eines ganzen fossilen Waldes ist. Beschrieben wurden \"Hylonomus\" und die Art \"Hylonomus lyelli\" vom schottischstämmigen kanadischen Paläontologen Sir John William Dawson (1860). Das Art-Epitheton \"lyelli\" wählte Dawson zu Ehren von Sir Charles Lyell, einem der berühmtesten Geologen des 19. Jahrhunderts, mit dem er die spätere Fundstätte von \"Hylonomus\" im Jahr 1852 untersucht hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Fundlokalität und Taphonomie.", "content": "Bislang einziger Fundort von \"Hylonomus\" ist die Landspitze Coal Mine Point im weltberühmten Kliff von Joggins in Nova Scotia, Kanada. Der entsprechende Abschnitt des Kliffs besteht aus 315 Millionen Jahre alten Sand-, Silt- und Tonsteinen, einschließlich geringmächtiger Steinkohleflöze, aus dem Westfal A (Bashkirium), die unter der Bezeichnung Joggins-Formation zusammengefasst werden. Eine Besonderheit dieser Lokalität ist die Erhaltung von Tetrapodenfossilien im Inneren aufrecht stehender fossiler Stümpfe von Bärlappbäumen (\"Sigillaria\", \"Lepidodendron\"). Auch das Material, anhand dessen \"Hylonomus\" beschrieben wurde, ist in einem solchen Baumstumpf entdeckt worden. Auch die vollständigeren \"Hylonomus\"-Exemplare sind meist komplett disartikuliert, d. h., sie liegen nicht mehr im ursprünglichen (anatomischen) Zusammenhang vor, sondern das Skelett ist auseinandergefallen und die Knochen sind durcheinander gekommen. Die Knochen selbst sind jedoch relativ gut erhalten. Diese sehr spezielle und vergleichsweise seltene Form der Erhaltung könnte wie folgt zustande gekommen sein: Bei Überschwemmungen infolge des Bruches eines natürlichen Flussdeiches (Levee) wurden in kurzer Zeit große Mengen an Sand in den Sumpfwald eingeschwemmt, die ihn nahe der Bruchstelle mehrere Meter hoch verschütteten. Die Bäume vertrugen dies nicht und starben ab. Die oberen Teile der Bäume verrotteten und nur die verschütteten, von Sand umschlossenen, unteren Teile der Stämme blieben erhalten. Diese Stümpfe waren hohl und mit der Zeit sammelten sich darin Blätter und anderes organisches Material und vermoderten. Dies lockte detritusfressende Arthropoden (wohl am ehesten tausendfüßerartige Formen oder Insekten) an. Somit kann es sein, dass einzelne Individuen von \"Hylonomus\" entweder versehentlich bei der Jagd auf diese Arthropoden in die hohlen Stümpfe fielen und nicht wieder herauskamen und dort letztlich verendeten oder dass sie sich relativ sicher und wie selbstverständlich in den hohlen Stämmen bewegten, diese auch als Behausung nutzten und darin eines natürlichen Todes starben. Nach erneuter Einschwemmung von Sediment wurden auch die Hohlräume in den Stümpfen verfüllt und damit die Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Stümpfe und ihr Inhalt in Fossilien umgewandelt werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Hylonomus ist ein typischer generalisierter Vertreter der frühen Amnioten: Er war relativ kleinwüchsig (die rekonstruierte Gesamtlänge des Körpers, einschließlich des Schwanzes beträgt ca. 20 cm, bei einer Schädellänge von etwas mehr als 3 cm) und ähnelte im Habitus einer heutigen Eidechse. Der Schädelbau von \"Hylonomus\" stimmt im Wesentlichen mit dem anderer früher Amnioten überein, speziell dem des etwas jüngeren Vertreters \"Paleothyris\" aus dem mittleren Oberkarbon von Nova Scotia und dem anderer basaler Eureptilien z. B. aus dem frühen Perm von Texas (\"Protorothyris\", \"Protocaptorhinus\"): Die hintere Seitenwand des Schädels besitzt keine Öffnung (anapsider Schädel) und am hinteren Rand des dorsalen (oberen) Schädeldaches finden sich noch Knochenelemente, die bei den meisten „höheren“ Eureptilien nicht mehr vorhanden sind (Supratemporale, Tabulare, Postparietale). Das Lacrimale erstreckte sich vermutlich über die gesamte Länge der Schnauzenpartie bis zum Hinterrand der äußeren Nasenöffnung. Die Elemente des Gaumendaches und der vordere Teil des Parasphenoids (ein Hirnschädelbasisknochen) sind mit zahlreichen kleinen Zähnen (Dentikeln) bedeckt und der Pterygoid (ein Gaumenknochen) weist, wie für frühe Amnioten typisch, einen deutlich ausgeprägten Transversalfortsatz auf. Der Stapes (Columella) ist relativ massig und diente sehr wahrscheinlich nicht der Wahrnehmung hochfrequenter Töne. Die einzelnen Elemente der Kiefer trugen jeweils 35 bis 40 kleine spitze Zähne. Auffällig sind zwei vergrößerte fangzahnartige (caniniforme) Zähne im Maxillare an 6. und 7. Position. Auch die erhaltenen Dentalia weisen zwei vergrößerte Zähne auf, jedoch an 5. und 12. bzw. 6. und 13. Position. Der Holotyp von \"Hylonomus\" weist 26 Rumpf- und Halswirbel (Präsacralwirbel) auf, wobei beim lebenden Tier vermutlich noch ein oder zwei mehr vorhanden gewesen sein dürften. Die Anzahl maximal erhaltener Schwanzwirbel pro Individuum beträgt 30. Beim lebenden Tier könnten es bis zu 50 gewesen sein. Die Wirbelanatomie entspricht der eines typischen frühen Amnioten mit kompakten Wirbelkörpern aus großen Pleurozentren und stark reduzierten Hypozentren. Neuralbögen und Wirbelkörper sind fest miteinander verwachsen. Die Neuralbögen sind, anders als bei Captorhiniden, nicht verdickt („geschwollen“) und der Dornfortsatz ist generell niedrig. Die ersten beiden Halswirbel bilden einen für Amnioten typischen Atlas-Axis-Komplex. Sacralwirbel konnten anhand des fossilen Materials nicht identifiziert werden, die Aufhängung des Beckengürtels an der Wirbelsäule erfolgte aber vermutlich über einen einzelnen Sacralwirbel. Das Becken ist prinzipiell dreistrahlig (triradiat) und ähnlich ausgebildet wie bei \"Paleothyris\" mit einem nach oben-hinten weisenden, schmal ausgezogenen Ilium (engl.: „iliac blade“) und eher flächigem Pubis und Ischium (engl.: „pubioischiadic plate“). Die Fußwurzel zeigt den für Amnioten charakteristischen kompakten Bau mit Astragalus und Calcaneus. Anders als bei basalen Synapsiden („Pelycosaurier“) aber ähnlich wie bei Captorhiniden, weist die distale Fußwurzel nur ein einziges großes Centrale auf (bei „Pelycosauriern“ sind es zwei aber dafür kleinere distale Centralia). Die Phalangenformel kann aufgrund der Disartikulation des Materials nicht rekonstruiert werden, jedoch ist auffällig, dass die terminalen (distalsten, letzten) Phalangen länger sind als die subterminalen (vorletzten) Phalangen, wohingegen bei Captorhiniden und anderen frühen Amnioten die terminalen Phalangen stets länger sind als die subterminalen. Die Gesamtlänge des Fußes entspricht in etwa der gemeinsamen Länge von Ober- und Unterschenkel.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "\"Hylonomus\" lebte, wie sein jüngerer Verwandter \"Paleothyris\", in einem tropischen Steinkohlesumpfwald. Seine Körpergröße und seine spitzen Zähne lassen darauf schließen, dass er sich von kleinen Arthropoden ernährte und diese wohl aktiv jagte.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Dawson (1863) ordnet \"Hylonomus\" als einzige der Tetrapodengattungen der „coal measures“ (kohleführenden Schichten) Nova Scotias in seine Ordnung Microsauria ein, die er wiederum der Klasse Reptilia unterstellt. Er betrachtet \"Hylonomus\" somit scheinbar als „Amniot“. Allerdings ordnet er auch alle anderen karbonischen Tetrapoden Nova Scotias bei den Reptilia ein, jedoch als Vertreter der Ordnung Labyrinthodontia. Weder die Microsauria, die heute den Lepospondyli zugerechnet werden, noch die Labyrinthodontia, deren Vertreter heute mehrheitlich den Temnospondyli zugerechnet werden, sind nach heutiger Ansicht Reptilien bzw. Amnioten. Es ist daher zweifelhaft, dass die „Reptilia“ im Sinne Dawsons das gleiche Konzept repräsentieren, wie zu späteren Zeiten, von heute ganz zu schweigen. Auch der Begriff „Amniota“ war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht definiert. Neben \"Hylonomus lyelli\" beschrieb Dawson (1860) noch zwei weitere Arten: \"H. wymani\" (zu Ehren Jeffries Wymans, der an der Beschreibung der ersten in Joggins gefundenen Tetrapodenfossilien beteiligt war) und \"H. multidens\". Steen (1934) betrachtet \"Hylonomus\" in einer ersten Revision der Tetrapoden aus Joggins aufgrund seiner Wirbelanatomie als Lepospondylen. Steen erachtete darüber hinaus die Typusexemplare von \"H. wymani\" und \"H. multidens\" als nicht diagnostisch und damit beide Arten de facto als nomen dubium – eine Einschätzung, die bis heute allgemein akzeptiert wird. Carroll (1964) identifiziert \"Hylonomus\" aufgrund seiner Merkmalskombination (cranial und postcranial) erneut als Reptil, diesmal jedoch als Reptil nach relativ moderner Auffassung und somit tatsächlich als Amniot. Seither gilt \"Hylonomus\" zusammen mit dem ebenfalls aus Joggins stammenden \"Protoclepsydrops\" als geologisch ältester Amniot. Zudem wurde er als sogenanntes „Stammreptil“ gesehen. Als solches wurde er in die seinerzeit als „primitivste“ Reptiliengruppe betrachteten Captorhinomorpha und innerhalb derer wiederum in die Familie Protorothyrididae bzw. Romeriidae gestellt. Aus neueren, kladistisch basierten Verwandtschaftsanalysen (z. B. Müller & Reisz, 2006) erwuchs schließlich die Ansicht, dass \"Hylonomus\" zwar ursprünglich ist, aber weniger ursprünglich als vormals angenommen. Diese kladistischen Analysen ergaben, dass die Gattung bereits nach der Aufspaltung der Amnioten in verschiedene Hauptlinien lebte. Demnach ist \"Hylonomus\" ein basaler Vertreter der sogenannten Eureptilia, einer Linie, der auch die Diapsiden und damit alle rezenten Reptiliengruppen sowie die Vögel angehören. Dass im Oberkarbon bereits Vertreter „höherer“ Linien der Sauropsiden (monophyletische Reptilia einschließlich der Vögel) lebten, legt nahe, dass die Trennung der Sauropsiden- und Synapsiden-Linien schon im frühesten Oberkarbon erfolgt sein könnte und der Ursprung der Amnioten damit möglicherweise bis ins Unterkarbon zurückreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Aufgrund der Bedeutung von \"Hylonomus\" für das Verständnis der Entwicklungsgeschichte der Landwirbeltiere und weil der Holotyp und die einzigen bislang bekannten Exemplare der Gattung in Nova Scotia gefunden wurden, ist die Art \"Hylonomus lyelli\" als „provincial fossil“ eines der Wahrzeichen Nova Scotias.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hylonomus ist eine ausgestorbene, eidechsenähnliche Reptilien­gattung. Sie lebte im Oberkarbon vor rund 315 Millionen Jahren in der kanadischen Provinz Nova Scotia. \"Hylonomus\" gilt sicher als einer der erdgeschichtlich ältesten Vertreter der Amnioten, der „echten“ Landwirbeltiere. Die Typusart \"Hylonomus lyelli\" ist derzeit die einzige anerkannte Art.", "tgt_summary": null, "id": 1932177} {"src_title": "Buddhismus in Zentralasien", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Al-Urmawis Familie stammte aus Urmia im Nordwesten Irans. Er selbst wuchs in Bagdad auf und erhielt eine exzellente Ausbildung in arabischer Sprache, Schreibkunst, Literatur und Geschichte. Er erwarb sich einen Ruf als Kalligraph und arbeitete als Kopist und Bibliothekar in der Bibliothek des Kalifen al-Musta'sim bi-'llah in Bagdad. Durch seine Befähigung auf der Laute errang er die Aufmerksamkeit des Kalifen und erhielt 5.000 Dinar im Jahr. Dies ermöglichte ihm ein Leben in Luxus. Als die Mongolen Bagdad ein Jahr später eroberten, bestach er einen mongolischen Offizier und wurde durch diesen beim Mongolenfürsten Hülegü eingeführt, den er ebenfalls durch seine Virtuosität beeindrucken konnte. Hülegü nahm al-Urmawi für 10.000 Dinar jährlich in seinen Dienst. Nach dem Tod eines Schutzherren geriet al-Urmawi in Vergessenheit. Er verarmte und starb in Schuldhaft.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Die Wissenschaftsgeschichte kennt ihn neben Al-Farabi und Avicenna sowie Abd al-Qadir Maraghi als einen der bedeutendsten Musiktheoretiker seiner Zeit. In seiner Schrift \"Kitāb al-ʿadwār\" („Buch der Modi“) stellte er ein Tonsystem vor, das auf der Teilung der Oktave in 17 Teilintervalle basiert, woraus er zwölf Modi und worauf das heute noch in der klassischen persischen Musik benutzte Dastgah-System beruht. Die zwölf Modi (\"maqāmāt\") des Safi ad-Din bestehen heute noch namentlich als Melodietypen (\"guscheh-ha\") innerhalb des Radif. Ein weiteres Buch al-Urmawis, welches er seinem Schüler Scharafeddin Harun (gestorben 1286) widmete, heißt \"ar-Risāla asch-Scharafiyya\" (\"Resāle al-Šarafiyye\"). Das erstere Werk wurde vielfach ins Türkische und ins Persische übersetzt und galt Jahrhunderte als Grundlagenwerk der Musikwissenschaft. Wie schon Farabi und Avicenna beschrieb er Zusammenhänge zwischen den modalen Tonsystemen und deren psychischen Wirkungen auf den Menschen. Zu al-Urmawis Schülern gehörte Qutb ad-Din asch-Schirazi, der Verfasser einer persischen Musik-Enzyklopädie, die unter anderem alle zu seiner Zeit bestehenden Modi enthält.", "section_level": 1}], "src_summary": "Safi ad-Din Abd al-Mu'min bin Yusuf bin Fachir al-Urmawi al-Baghdadi, auch (kurz) \"Safioddin al-Urmawi\" (; * 1216 in Urmia oder Bagdad; † 28. Januar 1294 in Bagdad), war ein Musiker am Hof des Kalifen und bedeutender arabischsprachiger Musiktheoretiker.", "tgt_summary": null, "id": 2189470} {"src_title": "Silver Hawk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Seinen frühesten Einflüsse waren Benny Carter und danach Charlie Parker und als er in den 1950er Jahren stärker vom Cool Jazz beeinflusst war Lee Konitz. Ab 1947 war er Mitglied der Bop-Band The Bob Shots, zu der auch der Tenorsaxophonist Bobby Jaspar, der Vibraphonist und Perkussionist Sadi und der Gitarrist René Thomas gehörten. Mit Thomas nahm er auch mehrere Platten auf, u. a. \"Innovation en jazz 2\" (1955), \"Meeting Mister Thomas\" (1963) und \"Thomas Pelzer Ltd.\" (1974). Damals spielte er auch mit Francy Boland und Toots Thielemans. In den 1960er und 1970er Jahren wandte er sich neueren Strömungen wie Free Jazz und Fusion zu. Mit Gato Barbieri, Don Cherry und Philip Catherine nahm er 1967 den Soundtrack (komponiert von Krzysztof Komeda) für den Film „Le Départ“ von Jerzy Skolimowski auf. Mit Chet Baker, mit dem er befreundet war, unternahm er drei US-Tourneen. In den 1970er Jahren gründete er die nach Dave Liebmans „Open Sky“ benannte Fusion-Band \"Open Sky Unit\". Ihr gleichnamiges Album von 1974 erschien 2001 neu bei Whatmusic. In den 1980er und 1990er Jahren kehrte er zum akustischen Jazz zurück mit einem Repertoire aus Bop und Stücken, die er in seiner Zeit mit Chet Baker spielte. 1990 nahm er „Never Let Me Go“ (Igloo) auf mit der Open Sky Unit und Barney Wilen, Michel Graillier und dem Pianisten Éric Legnini. Das Album erhielt 1991 den „Sax Preis“. Sein letztes Album „Salute to the Bandbox“ (Igloo) nahm er 1993 mit Philip Catherine, Philippe Aerts und dem Schlagzeuger Bruno Castellucci auf. Pelzer war auch international der wohl bekannteste belgische Saxophonist. Er spielte neben den genannten Musikern auch mit Lee Konitz, Stan Getz, Dexter Gordon, Archie Shepp, Bill Evans und Philly Joe Jones. Pelzer war auch als Musikpädagoge aktiv; zu seinen Schülern gehörte u. a. Pierre Vaiana. Seine Tochter Micheline (die ebenso wie sein Neffe Steve Houben auch in der \"Open Sky Unit\" mitspielte) war Schlagzeugerin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacques Pelzer (* 24. Juni 1924 in Lüttich; † 6. August 1994 ebenda) war ein belgischer Jazz-Saxophonist (Sopran, Alt) und Flötist.", "tgt_summary": null, "id": 721103} {"src_title": "Our Dancing Daughters", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach dem Wüten einer globalen Seuche sind alle Menschen auf der Welt umgekommen und als vampirartige Kreaturen wieder auferstanden. Robert Morgan, der einzige Überlebende der Seuche, führt ein sehr eintöniges Leben. Er verbringt seine Tage mit dem Beschaffen von Benzin und Nahrung, mit dem Sichern seines Hauses mit Knoblauchkränzen und dem Anfertigen von Holzpflöcken. Außerdem fährt er systematisch seine Heimatstadt ab und tötet, wo immer er sie findet, die Ungeheuer, die bei Nacht durch die Straßen wandern. Die Körper der getöteten Kreaturen zerstört er in einer Verbrennungsgrube, die die Regierung ausgehoben hatte, um die durch die Epidemie Umgekommenen zu verbrennen. Vor drei Jahren, als die Katastrophe begann, war er Wissenschaftler und versuchte, ein Heilmittel für die geheimnisvolle Krankheit zu finden. Während sich teilweise aberwitzige Theorien über Vampire und Fortschritt in der menschlichen Evolution verbreiteten, glaubte Morgan fest daran, ein Heilmittel zu finden. Als aber seine kleine Tochter starb und zu der Verbrennungsgrube gebracht und seine Frau zum Vampir wurde, woraufhin sie versuchte, ihn zu töten, gab er die Forschung auf und verbarrikadierte sich in seinem Haus. Seitdem lässt er seine Trauer und seinen Zorn an den Kreaturen aus, die er in den Tagesstunden pfählt. Eines Tages wird seine Routine unterbrochen. Er begegnet einer Frau, die anscheinend genau wie er noch am Leben ist. Doch es stellt sich heraus, dass auch sie infiziert ist. Sie erklärt, dass sich die Infizierten in zwei Gruppen aufteilen, die Einen sind gestorben und als blutgierige Ungeheuer auferstanden, die Anderen haben eine Möglichkeit durch Injektionen gefunden, trotz der Veränderung ein mehr oder weniger normales Leben zu führen. Außerdem konfrontiert sie Morgan mit der Tatsache, dass er auch bereits viele der „neuen Menschen“, wie sie sich nennen, ermordet hat, da auch sie sich bei Tag vor der Sonne verstecken müssen. Außerdem haben die Anführer der „neuen Menschen“ sie zu ihm geschickt, um ihn abzulenken, bis sie eintreffen, um ihn zu töten. Morgan, der vermutet, dass er aufgrund eines früheren Bisses durch eine Fledermaus immun gegen das Virus ist, überträgt mit einer Bluttransfusion sein Blut auf die Frau. Sie ist darauf wieder völlig genesen. Die Frau verhilft ihm zur Flucht vor den „neuen Menschen“, als sie erkennt, dass er es nicht besser wusste. Dennoch ist es zu spät, sie sind bereits angekommen und verletzen ihn schwer. Er kann sich in eine alte Kirche flüchten und beobachtet auf dem Weg dorthin überall „neue Menschen“, die die Vampirkreaturen scharenweise vernichten. In der Kirche stellen sie ihn und spießen ihn schließlich mit einer Eisenstange auf. Die Frau weiß, dass ihr Blut die \"neuen Menschen\" retten wird.", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Veröffentlichung.", "content": "Am 14. August 2009 erschien der Film erstmals in deutscher Synchronisation auf DVD. In der deutschsprachigen Tonspur wurde die Hauptfigur wieder auf \"Neville\", den Originalnamen der Romanvorlage umbenannt. Am 7. April 2017 erschien der Film unter dem Titel „Ich bin Legende - Last Man on Earth“ erneut deutschsprachig auf DVD. Er enthält eine vollständig neue Synchronfassung. Robert Morgan wird von Martin Schäfer gesprochen. Der Schauspieler Fabian Dünow gab Ben Cortman seine Stimme.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Last Man on Earth ist ein Science-Fiction- und Horrorfilm aus dem Jahr 1964 mit Vincent Price in der Hauptrolle. Die Handlung basiert auf dem Science-Fiction-Roman \"I am Legend\" (deutscher Buchtitel: \"Ich bin Legende\") von Richard Matheson.", "tgt_summary": null, "id": 94856} {"src_title": "Henry Drysdale Dakin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Dlouhá Ves befindet sich rechtsseitig der Otava im Nordosten des Böhmerwaldes, im Bereich Künisches Gebirge. Südöstlich erhebt sich der Slunečný vrch (699 m). Nachbarorte sind Stráž, Červené Dvorce, Divišov und Janovice im Norden, Záluží im Nordosten, Platoř im Osten, Humpolec im Südosten, Bohdašice, Stupna, Annín, Rajsko, Nové Domky und Nové Městečko im Süden, Hartmanice, Trpěšice, Dolejší Krušec und Prostřední Krušec im Südwesten, Nuzerov im Westen sowie Chamutice und Volšovy im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Seit dem 13. Jahrhundert war der Ort Sitz des Vladikengeschlechts von Langendorf, das sich später in die Familienzweige Chanowsky, Dlauhowesky, Castolarsky und Woselsky von Langendorf aufspaltete. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes \"de Longa villa\" erfolgte 1290 als Sitz des Vladiken Blajislav; das Dorf am Goldenen Steig ist jedoch wahrscheinlich älter. Im Jahre 1318 das Gut gehörte Lipolt von Langendorf, zwei Jahre später wurde Vojsa von Langendorf als Besitzer genannt. Der letzte nachweisliche Besitzer als dem Geschlecht der Vladiken von Langendorf war zwischen 1404 und 1413 Witmar Dlauhowesky von Langendorf. Im Jahre 1470 erwarben die Herren von Čestice das Gut und die Feste Dlouhá Ves. 1490 wurde Dlouhá Ves ein nicht erbliches Lehngut der böhmischen Krone. Um 1497 erwarb Prokop Tomek von Čejka das Gut. Jindřich Tomek von Čejka verkaufte Dlouhá Ves 1589 an Jan Čejka von Olbramovice auf Němčice. Nach dem Tode von Jans Enkel Nikolaus Dietrich Čejka von Olbramovice erwarb um 1650 Johann Kaspar Hoslauer von Hoslau das Gut Dlouhá Ves. Zwei Jahre später verkaufte er die von einem steinernen Graben mit Zugbrücke umgebene steinerne Feste Dlouhá Ves mit einem Hof und einer Brauerei sowie vier Dörfern an Isabella Margaretha Hyserle von Salhausen. Zwischen 1679 und 1687 gehörte der Rittersitz den Herren Kunasch von Machowitz, danach den Herren von Bubna und Littitz. 1694 verkaufte Innocenz von Bubna und Littitz das Gut gemeinschaftlich an Johann Schafberger von Treuberg und dessen Frau Johanna, geborene Werner von Geyersberg. Johann Georg von Schumann, der das Gut 1697 von den Eheleuten Schafberger erworben hatte, ließ die alte Feste Dlouhá Ves um 1732 zu einem Schloss umgestalten. Im Jahre 1785 veräußerte die Familie von Schumann das überschuldete Gut Langendorf an Michael von Lasar. Dieser tauschte Langendorf zwei Jahre später bei Joseph Enis von Atter und Iveaghe gegen ein anderes Gut ein. 1788 wurde in Langendorf wieder eine Lokalkirche eingerichtet. Im Jahr 1800 kaufte Joseph II. zu Schwarzenberg das Gut Langendorf gemäß einem 1787 mit dem Reichsritter Enis von Atter abgeschlossenen Vertrages und vereinigte es mit den Gütern Stubenbach und Gutwasser zur Allodialherrschaft Stubenbach und Langendorf. 1833 erbte Johann Adolf II. zu Schwarzenberg die Allodialherrschaft Stubenbach und Langendorf. Im Jahre 1838 umfasste das Gut Langendorf eine Nutzfläche von 1462 Joch 774 Quadratklafter. Die beiden Meierhöfe Langendorf und Stuppen waren emphyteutisiert. Zum Gut Langendorf gehörten die Dörfer Langendorf, Neu-Langendorf (\"Nová Dlouhá Ves\"), Budaschitz (\"Bohdašice\") und Nuserau (\"Nuzerov\"). Auf dem Gebiet des Gutes Langendorf lebten 720 deutschsprachige Personen, darunter 35 jüdische Familien mit 185 Personen. Die Haupterwerbsquelle bildeten die Viehzucht und der Ackerbau sowie die Tagelöhnerei bei der fürstlichen Schwemmanstalt. Der Ort \"Langendorf\" bzw. \"Alt-Langendorf\"/ \"Dlauhowes\" bestand zu dieser Zeit aus 82 Häusern mit 344 Einwohnern. Unter herrschaftlichem Patronat standen die Lokalkirche St. Philippus und Jakobus sowie die Schule. Im Ort gab es ein herrschaftliches Schloss mit Schlosskapelle und Garten, das den Amtssitz der vereinigten Güter bildete, ein Bräuhaus, ein Branntweinhaus, zwei Wirtshäuser sowie einen teils verpachteten, teils emphyteutisierten Meierhof. Zu Langendorf waren die aus fünf Dominikalhäusern, zwei Mühlen, einer Brettsäge und einer Hammerschmiede bestehende Ortschaft Braunau (\"Braunov\") sowie die Einschichten Hasenöd und Fischerhaus konskribiert. Langendorf war Pfarrort für Neu-Langendorf, Budaschitz, Plattdorn (\"Platoř\") und Janowitz (\"Janovice\"). Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bildete Langendorf das Amtsdorf der Allodialherrschaft Stubenbach und Langendorf. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften wurde Langendorf 1848 zur selbständigen Gemeinde. Das Gut Langendorf verblieb bis 1930 im Besitz des Fürstenhauses Schwarzenberg. Im Jahre 1930 lebten in Langendorf 2010 Personen. 1938 fiel Langendorf durch das Münchner Abkommen an das Deutsche Reich; die tschechische Minderheit wurde vertrieben, die jüdische Gemeinde hörte auf zu existieren. Der Ortsteil Brabschow wurde von Schüttenhofen nach Langendorf umgemeindet. 1939 hatte die Gemeinde 2025 Einwohner. Bis 1945 gehörte das Dorf zum Landkreis Bergreichenstein. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Gemeinde fast alle ihrer 2000 zumeist deutschsprachigen Einwohner. Während der Vertreibung bestand in Dlouhá Ves ein Sammellager, von dem aus bis Oktober 1946 ein Großteil der Bevölkerung des mittleren Böhmerwalds mit der Eisenbahn nach Deutschland deportiert wurde. Das Vermögen der vertriebenen Bewohner wurde durch das Beneš-Dekret Nr. 108 konfisziert und die katholische Ortskirche in der Tschechoslowakei enteignet. Das nach dem Zweiten Weltkrieg verwahrloste Schloss Dlouhá Ves brannte 1948 aus und wurde im Jahr darauf abgerissen. In den 1960er Jahren wurde der 1718 erbaute barocke Speicher abgebrochen. Zu Beginn der 1980er Jahre erfolgte der Abbruch der aus dem Jahre 1732 stammenden Schlosskapelle zum hl. Kreuz; damit ging auch der letzte Teil des Schlossensembles verloren.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Dlouhá Ves besteht aus den Ortsteilen Annín (\"Annathal\"), Bohdašice (\"Budaschitz\"), Dlouhá Ves (\"Langendorf\"), Janovice (\"Janowitz\"), Nové Městečko (\"Neustadtl\"), Platoř (\"Plattorn\") und Rajsko (\"Roisko\"). Grundsiedlungseinheiten sind Annín, Bohdašice, Dlouhá Ves, Janovice, Nové Městečko und Platoř. Zu Dlouhá Ves gehören außerdem die Ortslagen Nová Dlouhá Ves (\"Neulangendorf\") und Stará Dlouhá Ves (\"Altlangendorf\"), die Ansiedlungen Braunov (\"Braunau\"), Mouřenec, auch Mouřenín (\"Maurenzen\") und Nyklův Mlýn (\"Niklmühl\") sowie die Einschichten Bohdašický Mlýn (\"Budaschitzer Mühle\"), Nové Domky (\"Neuhäuser\") und Stupna (\"Stuppen\"). Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Bohdašice, Dlouhá Ves u Sušice, Janovice u Sušice, Nové Městečko und Platoř.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dlouhá Ves (deutsch \"Langendorf\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt vier Kilometer südlich von Sušice und gehört zum Okres Klatovy.", "tgt_summary": null, "id": 2230554} {"src_title": "Mattias Ritola", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1884 wurde damit begonnen, unter Betätigung einer Trommel eine Kombination von Bällen und Kegeln aufzuziehen, um Seeleute im Victoria Harbour vor einem sich annähernden Taifun zu warnen. Für die allgemeine Öffentlichkeit wurde eine Kanone abgefeuert. Diese Kanone wurde 1907 durch Sprengladungen ersetzt, da diese lauter waren und als Verbesserung betrachtet wurden. Die letzte solche Explosion wurde 1937 ausgelöst. Das erste auf Nummern aufgebaute Warnsystem wurde 1917 eingeführt. Die Nummern liefen von 1 bis 7, wobei die Zahlen 2 bis 5 erwartete Sturmwinde aus jeweils einem der vier Quadranten signalisierten. Das System wurde 1931 geändert. Jetzt wurden die Zahlen 1, 5, 6, 7, 8, 9 und 10 verwendet, wobei die Zahlen 5 bis 8 die Quadranten darstellten. Das Signal Nummer 3 – Starker Wind – wurde 1956 als Zwischenstufe zum Signal Nummer 1 – Bereitschaft – und den Sturmwarnungsignalen eingeführt. In der Vergangenheit wurden diese Signale an vielen Stellen in Hongkong gehisst. In den 1960er Jahren gab es 42 dieser Seezeichen in der Kronkolonie. Wetterberichte in Hörfunk und Fernsehen nahmen zunehmend an Bedeutung und Wirksamkeit zu, sodass die Notwendigkeit zurückging, Signale aufzuziehen. Die letzte Signalstation auf Cheung Chau wurde am 1. Januar 2002 stillgelegt. Dementsprechend hat das Observatorium die Wortwahl geändert und das Wort \"hoist\" (aufziehen) in seiner offiziellen Terminologie durch \"issue\" (ausgeben) ersetzt. Der Ausdruck \"„Signal Nummer __ wurde aufgezogen“\" wird jedoch in der Öffentlichkeit noch weitverbreitet gebraucht.", "section_level": 1}, {"title": "Derzeitiges System.", "content": "Beginnend am 1. Januar 1973 wurden die Signale 5 bis 8 durch 8 NW, 8 SW, 8 NE und 8 SE ersetzt, um Missverständnisse in der Öffentlichkeit zu vermeiden. Dieses System ist seitdem in Verwendung. Nach den gesetzlichen Regelungen und den üblichen Vorgehensweisen in Hongkong stellen alle Behörden ihre Tätigkeit ein, sobald ein höheres Signal als Nummer 3 ausgegeben wird. Schulen beenden augenblicklich ihren Unterricht, die Finanzmärkte und andere Geschäfte schließen. Der öffentliche Verkehr auf See oder auf Straßen und Autobahnen ruht oder wird zurückgefahren. Um Störungen und Stress zu minimalisieren, die durch die geballte Rückkehr der Beschäftigten von ihren Arbeitsplätzen entsteht, verkündet das Hong Kong Observatory üblicherweise zwei Stunden vor der Ausgabe des Signals Nummer 8 eine Vorwarnung. Da das System ursprünglich dazu diente, den Seeleuten zur Warnung zu dienen, beruhte die Ausgabe von Warnsignalen auf Windgeschwindigkeiten, die rund um den Victoria Harbour gemessen wurden. Im Laufe der Jahre wurde das System durch die breite Öffentlichkeit in Hongkong angenommen. Von der Taifunsaison 2007 an basiert die Ausgabe von Warnsignalen auf Windmessungen praktisch auf Meereshöhe von acht über Hongkong verteilten Messstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung der Signale.", "content": "Die Warnsignale sind wie folgt definiert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tropischen Wirbelsturmwarnsignale in Hongkong () oder informell Taifun-Warnungen (颱風信號, \"typhoon warnings\") sind eine Reihe von Signalen, die verwendet werden, um die Gefahren oder Auswirkungen eines tropischen Wirbelsturms anzuzeigen. Das Hong Kong Observatory setzt Warnsignale, wenn ein tropischer Wirbelsturm sich auf 800 Kilometer an Hongkong annähert und später Auswirkungen auf Hongkong haben kann. Ein sehr ähnliches System wird von der Direcção dos Serviços Meteorológicos e Geofisicos de Macau verwendet. ", "tgt_summary": null, "id": 552973} {"src_title": "Wie Raubkatzen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Flugplatz in Biggin Hill wurde 1917 vom damaligen Militär als Luftstützpunkt des Royal Flying Corps errichtet. Von dort aus konnten angreifende Flugzeuge schnell abgefangen werden. Zwischen den Weltkriegen wurden vor allem Forschungsprojekte durchgeführt und Techniken modernisiert, die etwa den Nachtflug ermöglichten, zudem wurden Luftabwehrstationen errichtet. Während des Zweiten Weltkriegs war der Flugplatz Stützpunkt vieler Militärflugzeuge, weswegen er in den Jahren 1940 und 1941 oftmals angegriffen wurde. Hierbei kamen insgesamt 39 Menschen ums Leben. Nach der Schließung des Flughafens London-Croydon im Jahr 1959 wurde stattdessen der Biggin Hill Airport als ziviler Flughafen genutzt und die Mehrheit der Flüge hierher verlegt. Einige Fluglinien flogen nun Biggin Hill an, was den Bau eines weiteren Hangars erforderte. 1992 wurde die Royal Air Force endgültig vom Flughafen verabschiedet und später auch die Verwaltung an die Regional Airports Ltd. übergeben. Biggin Hill Airport ist in neuerer Zeit mit ca. 90.000 Flügen pro Jahr (2006) ein wichtiger Standort der Geschäftsluftfahrt im Raum London. Er wird hauptsächlich als Basis für kleinere Charterfluggesellschaften sowie für private Fliegerclubs genutzt. In der Fliegerschule Biggin Hill werden auch Flugschüler ausgebildet. Der Flugplatz besitzt zwei Start- und Landebahnen, auf denen teilweise Instrumentenlandeanflüge durchgeführt werden können. Die asphaltierte Bahn 11/29 ist nur 792 Meter lang, die zweite Landebahn 03/21 gut 1800 Meter. Somit können sowohl Kurz- als auch Mittelstreckenflugzeuge auf dem Flugplatz landen und starten. London Biggin Hill wird auch häufig für Businessjets genutzt. Der Airport besitzt ein Terminal mit einem Café und anderen infrastrukturellen Einrichtungen. Die älteren Gebäude der RAF stehen noch immer am Rand des Geländes.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Biggin Hill spielte sowohl im Film The Da Vinci Code – Sakrileg mit Tom Hanks als auch in der Buchvorlage eine Rolle, als die Hauptcharaktere mit einem Privatjet vom Flughafen Le Bourget in Paris nach London fliegen und in Biggin Hill landen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der London Biggin Hill Airport ist ein kleiner Regionalflugplatz etwa 18 Kilometer südöstlich der Londoner Innenstadt. Er wird von keiner großen Fluggesellschaft angeflogen, sondern dient hauptsächlich als Basis für Privat- und Kleinflugzeuge. Der Flugplatz spielte während der beiden Weltkriege eine wichtige Rolle, sowohl als Basis des Royal Flying Corps (RFC), als auch später der Royal Air Force (RAF).", "tgt_summary": null, "id": 2336240} {"src_title": "U-Bahn-Station Stubentor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "1981 gewann sie bei den US-Meisterschaften ihren ersten Hallentitel über 400 Meter. Von 1983 bis 1992 sollten zehn weitere Titel folgen. Bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde Dixon im Staffelvorlauf eingesetzt, den das US-Team sicher gewann. Im Finale lief Valerie Brisco-Hooks auf ihrer Position, die US-Staffel gewann Gold; Diane Dixon wurde für ihren Einsatz im Vorlauf ebenfalls mit einer Goldmedaille geehrt. Die Hallenweltspiele 1985 in Paris-Bercy waren die ersten weltumspannenden Hallenmeisterschaften. Diane Dixon siegte auf der 400-Meter-Strecke unangefochten in 53,35 s und gewann die einzige Goldmedaille für die USA bei den Hallenweltspielen. 1986 gewann Dixon den Hallen-Grand Prix der IAAF. Bei den Weltmeisterschaften 1987 in Rom wurde Dixon über 400 Meter in 51,13 s den siebten Platz. Die US-amerikanische Staffel in der Besetzung Dixon, Denean Howard, Valerie Brisco und Lillie Leatherwood gewann die Bronzemedaille hinter den Staffeln aus der DDR und der UdSSR. 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul wurde Dixon in 50,78 s Fünfte. Das Staffelfinale war das schnellste Staffelrennen aller Zeiten, die UdSSR gewann in der auch 2007 noch bestehenden Weltrekordzeit von 3:15,17 min. Die US-Staffel mit Denean Howard, Diane Dixon, Valerie Brisco und Florence Griffith-Joyner lief mit 3:15,51 min die zweitschnellste Zeit aller Zeiten. Im Finale der Hallenweltmeisterschaften 1989 in Budapest verlor Dixon in 51,77 s überraschend gegen die deutsche Helga Arendt. Zwei Jahre später bei den Hallenweltmeisterschaften 1991 in Sevilla siegte Dixon mit US-amerikanischem Hallenrekord von 50,64 min vor der für Spanien startenden Sandra Myers. Sechs Jahre nach ihrem Sieg bei den Welthallenspielen war Dixon auch die erste US-Amerikanerin, die einen offiziellen Hallenweltmeistertitel gewann. In Sevilla wurde erstmals bei Hallenweltmeisterschaften die 4-mal-400-Meter-Staffel ausgetragen. Es gewann die deutsche Staffel vor der Sowjetunion, die Amerikanerinnen erhielten nur die Bronzemedaille, obwohl Dixon als Schlussläuferin in fliegend gestoppten 50,2 s die schnellste Zeit aller Läuferinnen rannte. Nach 1986 gewann Dixon zum zweiten Mal den Hallen-Grand Prix. Im Freien bei den Weltmeisterschaften 1991 in Tokio belegte Dixon den achten Platz in 51,73 s. Das Staffelrennen gewannen die Läuferinnen aus der UdSSR, die US-Staffel erlief Silber in der Besetzung Rochelle Stevens, Diane Dixon, Jearl Miles und Lillie Leatherwood.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diane Lynn Dixon (* 23. September 1964 in Brooklyn) ist eine ehemalige US-amerikanische Leichtathletin. Die 1,65 m große und in ihrer Wettkampfzeit 57 kg schwere Dixon gewann im 400-Meter-Lauf und mit der 4-mal-400-Meter-Staffel Medaillen bei Olympischen Spielen und bei Weltmeisterschaften.", "tgt_summary": null, "id": 160034} {"src_title": "Warpaint (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Othilia Pauline Christine, genannt Oda, war die zweite Tochter des Regierungsadvokaten Christian Otto Carl Lasson (1830–1893) und seiner Ehefrau Alexandra Cathrine von Munthe af Morgenstierne (1842–1925). Ihre Großmutter mütterlicherseits, Anastasia Sergiewna Soltikoff, war eine russische Prinzessin. Oda wuchs in einem konservativ-liberalen Elternhaus auf, zusammen mit acht Schwestern und zwei Brüdern. Zwei ihrer Schwestern waren die Ehefrauen bekannter Maler: Die Schwester Caroline Lasson trat unter ihrem Künstlernamen Bokken Lasson (1871–1970) als Kabarettistin und Sängerin auf.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Im Jahr 1881 heirateten Oda Krohg und der Unternehmer Jørgen Engelhardt (1852–1921). Der Ehe entstammten zwei Kinder. Sie merkte aber bald, dass sie das Leben nicht führen wollte und trennte sich nach zweijähriger Ehe. Oda bezog eine eigene Wohnung und wurde Schülerin bei dem Maler Erik Werenskiold und später bei Christian Krohg. Die Malerei und das Leben mit den Künstlern bestimmten fortan ihren weiteren Weg. Zusammen mit Edvard Munch war Oda eine zentrale Figur der Künstler-Bohème in Kristiania und galt als \"Prinzessin der Bohème\". Zu der Gruppe von Künstlern gehörten unter anderem Christian Krohg, Kalle Løchen, Jappe Nilssen, Hans Jæger und Gunnar Heiberg. Im Oktober 1888 heiratete sie ihren früheren Lehrer Christian Krohg, aus der gemeinsamen Verbindung gingen zwei Kinder, Nana (* 1885) und Per (1889–1965), hervor. Den Sommer 1889 verbringt sie zusammen mit ihre Ehemann und Edvard Munch in Aasgaardsstrand auf einem Fjord in der Nähe von Oslo. In den 1890er Jahren zog die Familie Krohg nach Berlin. 1901 ging Oda auf Studienreise nach Frankreich, wo sie später im Pariser Künstlerviertel Montparnasse ein Atelier hatte. Innerhalb kürzester Zeit machte sie einige Bekanntschaften mit den bekanntesten Künstlern der Stadt, darunter Henri Matisse. Im Jahr 1903 stellte Krohg im Salon de Paris aus und ein Jahr darauf fand ihre erste Ausstellung im Salon d’Automne statt, an dem Oda sich bis 1909 regelmäßig beteiligte. In dieser Zeit ging sie eine Liebesbeziehung mit dem Dichter und Kunstkritiker Jappe Nilssen ein. Oda trennte sich von ihm und kehrte zu ihrem Mann zurück. Wenig später kehrten sie nach Oslo zurück. Oda Krohg starb am 19. Oktober 1935 in Oslo an den Folgen einer Grippe und wurde auf dem Friedhof Vår Frelsers Gravlund bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oda Krohg [Uːdaː Kruːg], eigentlich \"Othilia Pauline Christine Lasson\" (* 11. Juni 1860 in Åsgårdstrand; † 19. Oktober 1935 in Oslo), war eine norwegische Landschafts- und Porträtmalerin.", "tgt_summary": null, "id": 2464878} {"src_title": "Ludwig Yehuda Wolpert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Als George Patterson nach einem Flug in die Wildnis des Nordens von British Columbia verschwindet, wo er geologische Untersuchungen machen und nach Gold suchen wollte, kontaktiert seine Verlobte, Andrea Spalding, den Piloten und Freund der Familie, Jean Dupre. Sie bittet ihn um Hilfe und gemeinsam begeben sie sich mit einem etwas verfallenen Wasserflugzeug auf die Suche nach dem Vermissten. Auf dem Flug setzt plötzlich der Motor der alten Machine aus und Jean muss notlanden. Ihnen begegnet der einheimischen Fischer Elijah, der sogleich das Flugzeug bewundert, da er dieses Modell früher selbst geflogen hatte. Im Handumdrehen hat er den Fehler gefunden. Er rät den beiden sich vom Quellgebiet des Flusses fern zu halten. Zu viele Goldsucher seien von dort oben nicht zurückgekommen. Andrea und Jean setzen ihren Flug inbeirrt fort, doch als sie an ihrem geplanten Ziel ankommen sehen sie keinerlei Anzeichen von George oder seinem Flugzeug. Trotzdem setzt Jean zur Landung an, die allerdings missglückt und sich das Flugzeug auf der Wasseroberfläche überschlägt. Mit Glück aber völlig durchnässt, retten sie sich ans Ufer. Als sie ihre Kleider an einem Lagerfeuer trocknen, hören sie plötzlich Dudelsackmusik. Sie folgen den Klängen durch den Wald und treffen so auf den Einsiedler Silas McGee, der sich scheinbar darüber freut, Besuch zu bekommen und ebenfalls Schatzsucher ist. Einem Indianer hätte er angeblich die Schürfrechte für eine Silbermine abgekauft. Diese zeigt er seinen Besuchern, die dafür tief in einen Schacht klettern müssen. Andrea wird es zunehmend unangenehm in McGees Gesellschaft und sie ist froh, als sie endlich mit Jean zu ihrem Lager zurückkehren kann. Am nächsten Tag will auch Jean sein Glück bei der Goldsuche versuchen. Dazu taucht er tief in den Fluss, weil er vermutet, das hier das Wasser am ehesten das Edelmetall aus dem Berg spülen würde. Tatsächlich findet er ein recht großes Nugget und vermutet, dass McGees Mine auch Gold enthalten muss und nicht nur Silber. Als er dem nachgeht, entdeckt Jean eine zweite Mine und damit ist ihm klar, dass McGee ihnen nicht die Wahrheit sagt. Andrea ist dies aber eigentlich egal und drängt Jean endlich weiterzuziehen, um nach George zu suchen. So zeigt er ihr das Flugzeugwrack, das er bei seinem Tauchgang im Fluss entdeckt hat und von dem auch der Einsiedler etwas wissen muss. Andrea stellt ihn zur Rede, erhält aber keine befriedigende Antwort. Als sie nach Jean sucht, der inzwischen von der Goldsuche besessen ist und erneut in McGee Mine nach Hinweisen für das Edelmetall sucht, sprengt dieser den Eingang. Jean kann sich über einen Luftschacht in die Freiheit retten und geht davon aus, dass Andrea verschüttet wurde und tot ist. In seiner Wut erschlägt er Silas McGee und steigt schon am nächsten Tag in dessen zweite Mine, da er ja nun außer der Goldsuche keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht. Er klettert so weit in den Stollen, dass er am Ende in McGee Hütte wieder herauskommt und ihn dort, zu seiner großen Überraschung, lebend antrifft. Nun erfährt Jean, dass er McGees geistig zurückgebliebenen Zwillingsbruder erschlagen hatte, von dem der Einsiedler immer behauptet hatte, dass er vor fünfzehn Jahren bereits gestorben sei. Er hätte auch George getötet, als dieser vor einem Monat hier aufgetaucht war und in ihrem Revier nach Gold zu suchen begann. Jean muss feststellen, dass McGee von seiner Gier nach Gold zerfressen ist und meint kurz davor zu stehen die langgesuchte Hauptader zu finden. Er will Jean davon überzeugen mit ihm gemeinsam weiterzusuchen, doch Jean lehnt ab und trifft im Wald überraschen auf Andrea. Sie berichtet dass McGees Zwillingsbruder sie gerettet hatte, kurz bevor der Stollen einbrach. Nachdem Jean und Andrea alles daran setzen, schnell wie möglich von diesem Ort wegzukommen, ist McGee fest entschlossen beide zu töten, damit sie seine Goldmine nicht verraten können. Nur mit großen Anstrengungen können sie McGee besiegen, der am Ende von einer Kugel getroffen in seinen Minenschacht stürzt. Jean und Andrea machen sich nun zu Fuß auf den Weg und treffen Elijha wieder, der sie Flussabwärts in seinem Boot mitnimmt. Als er Jean fragt, ob er denn nun etwas gefunden hätte, was der Mühe wert war, schaut Jean Andrea lange an und antwortet: „ja“. Elijha schenkt er den Nugget, den er im Fluss gefunden hatte und kehrt mit Andrea nach Hause zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Film-Dienst\" schrieb, der Abenteuerfilm sei „spannend, wenn auch nicht durchgehend plausibel“. Er biete „einige Gruselelemente und herrliche Naturaufnahmen“. Die Zeitschrift \"Cinema\" meinte, der Film stehe „ganz in der Tradition der Abenteuergeschichten von Jack London“. Heston spiele seine Doppelrolle „mit sichtlichem Vergnügen“. Fazit der Redaktion war: „Zu böse gespielt, zu brav erzählt“.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde in British Columbia gedreht. Er startete in den Kinos in der Bundesrepublik Deutschland am 15. April 1983 während die Premiere in der Deutschen Demokratischen Republik erst am 9. Dezember 1988 stattfand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Goldfieber (Originaltitel: \"Mother Lode\") ist ein US-amerikanischer Abenteuerfilm aus dem Jahr 1982. Regie führte Charlton Heston, das Drehbuch schrieben Fraser Clarke Heston, Andrew Scheinman und Martin Shafer. Die Suche nach einem vermissten Goldsucher wird zu einem Krimi-Abenteuer um falsche Identitäten, Gier und Mord.", "tgt_summary": null, "id": 326634} {"src_title": "Dave Steen (Zehnkämpfer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Franz Beyer war der Sohn des Otto \"Paul\" Beyer, geboren in Heukendorf im Herzogtum Sachsen-Altenburg am 12. September 1885 und seiner zweiten Ehefrau Anna Günter, geboren in Schelklingen am 16. Juli 1895. Die erste Ehefrau seines Vaters Marie geb. Schmuker stammte ebenfalls aus Schelklingen, verstarb aber (geb. Schelklingen 2. April 1886, † Weingarten 23. Okt. 1918) bereits mit 32 Jahren. Während seiner Militärzeit war Franz Beyers Vater Hoboist im Infanterie-Regiment König Wilhelm I. (6. Württ.) Nro 124, stationiert in Weingarten. Die Musik lag offenbar in der Familie, denn Franz Beyers Großvater Ernst (od. Christian) \"Bernhard\" Beyer (verheiratet mit Maria Amalie Beyer geb. Wendler) war ebenfalls Musiker in Heukendorf. Nach der Militärzeit in Weingarten wurde Franz Beyers Vater dort ansässig und \"Musikleiter\" von Beruf. Dem Vater war es ein besonderes Anliegen, seine drei Kinder früh der Musik zuzuführen. So wurde die älteste Tochter Anna Maria (genannt Marianne) (geb. in Weingarten am 15. Nov. 1919) Cellistin. Dem Zweitgeborenen \"Franz\" wurde von seinem Vater ab dem fünften Geburtstag das Violinspiel beigebracht. Franz absolvierte die Musikakademie in Trossingen.", "section_level": 1}, {"title": "Laufbahn.", "content": "Im Zweiten Weltkrieg geriet er in französische Kriegsgefangenschaft, wo er sogar ein Kammermusikorchester organisierte. Nach Kriegsende verlegte sich Franz Beyer auf die Viola. Nach seiner Ausbildung zum Bratscher wurde Beyer Mitglied im Stuttgarter Kammerorchester unter Karl Münchinger, beim Strub-Quartett (1951–1953 und 1962–1965) und in Ensembles für Alte Musik wie der Cappella Coloniensis und dem Collegium Aureum. Franz Beyer heiratete um 1950 Anneliese Holder (* 1926; † Oktober 2018 in München). Aus der Ehe entstammen die drei Söhne Johannes, Friedemann (Filmhistoriker) und Daniel (klassischer Dirigent). Von 1962 bis 1995 war er als Professor für die Fächer Viola und Kammermusik an der Hochschule für Musik und Theater München tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Herausgeber musikalischer Werke.", "content": "Beyer wurde vor allem als Herausgeber musikalischer Werke bekannt, insbesondere durch seine Neuausgabe von Wolfgang Amadeus Mozarts \"Requiem\" KV 626, die wegen ihres behutsamen und respektvollen Umgangs mit der überlieferten Fassung von Franz Xaver Süßmayr inzwischen international anerkannt ist und in Einspielungen u. a. von Leonard Bernstein, Sir Neville Marriner, Nikolaus Harnoncourt und Frieder Bernius vorliegt. Daneben hat Beyer zahlreiche Werke besonders der Wiener Klassik bearbeitet, ergänzt und rekonstruiert, so etwa Mozarts \"Pantalon und Colombine\" KV 446 (416).", "section_level": 1}], "src_summary": "Franz Beyer (* 26. Februar 1922 in Weingarten; † 29. Juni 2018 in München) war ein deutscher Bratschist, Hochschullehrer und Herausgeber.", "tgt_summary": null, "id": 81083} {"src_title": "Wilhelm Haller (Unternehmer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Gegebenheiten.", "content": "Der Bristen liegt etwa drei Kilometer südlich der gleichnamigen Ortschaft Bristen im Maderanertal und vier Kilometer nördlich des Piz Giuv, von dem er durch die hohe Pörtlilücke getrennt ist. Weiter südlich befindet sich der Oberalppass, sechs Kilometer östlich durch das Etzlital getrennt der Oberalpstock, mit der höchste Berg dieser Region. Knapp vier Kilometer westlich liegt Gurtnellen im Reusstal. Nach Norden zieht ein Grat, der sich nach 250 Metern in Nordwestgrat und Nordostgrat teilt. Am Fusse des Nordostgrates befindet sich auf der zwei Hektar grosse und 6,5 Meter tiefe Bristensee. Nach Westen fällt ein Grat steil in das Fellital ab, nach Süden führt ein Grat zum hohen Zwächten, der weiter zur Portlilücke leitet. Östlich liegt die Etzlihütte des SAC auf", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Geologisch gehört der Bristen zum nördlichen Aarmassiv. Die Region südlich des Maderanertals besteht dabei aus einer Vielzahl unterschiedlicher Gesteinsarten. Dabei handelt es sich um steilgestellte, südlich einfallende Chlorit-Serizit-Gneise und -Schiefer, um Quarzporphyre und Amphibolite. Erst weiter südlich findet man den zentralen Aaregranit. Das Gebiet um den Bristen ist bekannt für seine Vielzahl unterschiedlicher Mineralien, speziell Bergkristalle, die Region ist schon seit Jahrhunderten immer wieder Ziel von Kristallsuchern (\"Strahlern\").", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Namensherkunft.", "content": "Seinen Namen hat der Bristen vom gleichnamigen Bergdorf Bristen, welches nördlich im Maderanertal liegt. Sein historischer Name ist Stägerberg, \"Berg beim Dorf „ze Steg“\" (alter Name von Amsteg). In Seelisberg wurde der Bristen auch Mittagsstock genannt, was auf den Stand der Sonne zu Mittagszeit hindeutet. Ein hoher Felsaufschwung im Nordostgrat wird Rotbristen genannt, was auf das rötliche Gestein zurückzuführen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Erstbesteigung.", "content": "Der Bristen wurde vermutlich schon recht früh von Gemsjägern oder Kristallsuchern bestiegen. Die erste gesicherte touristische Besteigung erfolgte am 23. Juli 1823 durch den aus Altdorf stammenden Arzt Karl Franz Lusser zusammen mit Einheimischen unter der Führung von Hans Indergand. Als Route wählten sie dabei den Nordostgrat, der auch noch heute den Normalweg bildet. Im 19. Jahrhundert war der Berg bereits sehr populär. Nach einem Führerbuch von 1893 betrug der Lohn einer Führung 25 Schweizer Franken.", "section_level": 2}, {"title": "Sage.", "content": "Eine Sage besagt, dass der Bristen auf vier goldenen Pfeilern ruhe. Wer das Glück habe, einen solchen Pfeiler zu finden, würde unglaubliche Reichtümer erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Besteigungsmöglichkeiten.", "content": "Üblicher Ausgangspunkt für eine Besteigung ist die Ortschaft Bristen. Die am häufigsten begangene und gleichzeitig leichteste Route auf den Bristen führt über den Nordostgrat. Dabei gelangt man vom Bristensee, wo man in der privat bewirtschafteten Bristenseehütte () übernachten kann, zum Nordostgrat. Auf dem Grat wird der \"Rotbristen\" () überschritten. Der nördliche Vorgipfel (), an dem sich Nordwest- und Nordostgrat vereinen, wird überklettert, was die Schlüsselstelle der Route darstellt. Die letzten etwa 250 Meter steigt man über den Nordgrat zum Gipfel. Die Schwierigkeiten betragen \"T5\" nach der SAC-Wanderskala und \"WS\" (wenig schwierig) nach der SAC-Berg- und Hochtourenskala. Felstechnische Schwierigkeiten liegen im I. Schwierigkeitsgrad. Ebenso vom Bristensee kann der Nordwestgrat begangen werden, der etwas schwieriger als der Nordostgrat ist. Von der Etzlihütte führt eine Tour im III. Schwierigkeitsgrad über den Südgrat. Weitere Touren führen über den Westgrat, Ostgrat, die Südostflanke und die Südwestflanke. In den letzten Jahren war der Bristen immer wieder Ziel von Extremskifahrern, der Anstieg erfolgt von Norden durch die Flanke zwischen dem Nordostgrat und dem Nordwestgrat (bis zu 50° steil). Die Abfahrt kann über denselben Weg erfolgen oder durch das über 50° steile „Urinelli Couloir“ in der Nordwestwand, welches im April 2000 erstbefahren wurde und bei guten Verhältnissen bis ins Reusstal (Höhenunterschied 2400 Meter) befahren werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Zitate über den Bristen.", "content": "Der Bristen gilt als formschöner, pyramidenförmiger und monumentaler Gipfel, welcher das Landschaftsbild des Urner Reusstales von weitem prägt. Dies wird auch durch die folgenden Zitate verdeutlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bristen ist ein hoher Berg in den Glarner Alpen. Er liegt im Schweizer Kanton Uri, südlich von Amsteg. Dabei überragt er als gleichmässige, dreikantige Pyramide das komplette Reusstal und ist schon vom Urnersee aus zu sehen. Er gilt als das Wahrzeichen des Kantons Uri schlechthin.", "tgt_summary": null, "id": 1892983} {"src_title": "Arno Paulsen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Stadtoberhaupt von Hazzard County, Boss Hogg, will die umliegenden Farmen in seinen Besitz bringen, um an die darunterliegenden Bodenschätze zu kommen. Die Cousins Bo und Luke Duke versuchen, diesen Plan zu vereiteln, damit ihr Onkel Jesse sein Hab und Gut behalten kann. Ihre Cousine Daisy unterstützt sie dabei. Per Zufall finden die beiden Cousins eine Bohrprobe in dem Safe von Hogg. Bo und Luke fahren nach Atlanta, um die Bohrproben untersuchen zu lassen und besuchen gleichzeitig ihre alte Freundin Katie. Die Untersuchung ergibt, dass es sich um Kohle handelt. Sie erfahren darauf von Hogg, als sie im Gefängnis sitzen, seinen Plan. Er will auf der Farm von Onkel Jesse eine Mine zum Abbau von Kohle errichten. Dies gelingt ihm aber nur, wenn er im Gericht einen Antrag stellt und keiner der Bürger von Hazzard County dagegen stimmt. Da alle Bürger aber auf der jährlichen Rallye sind, kann niemand den Antrag ablehnen. Bo und Luke kehren daraufhin zurück nach Hazzard County und vereiteln Hoggs Plan, indem sie nicht nur die Rallye gewinnen, sondern auch für die Ablehnung des Antrags sorgen – weshalb sie als Helden gefeiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Roger Ebert schrieb in der \"Chicago Sun-Times\" vom 5. August 2005, der Film sei ein „gehirnloses, veraltetes Keuchen“ („lame-brained, outdated wheeze“). Willie Nelson und Burt Reynolds hätten klug genug sein sollen, sich davon fernzuhalten. Das \"Lexikon des internationalen Films\" schrieb, der Film sei ein „Kinoableger einer amerikanischen Fernsehserie aus den 1970er-Jahren“ und „nicht mehr als turbulenter Unterhaltungstrash“. Die Zeitschrift \"Cinema\" schrieb, der Film biete „absolut nichts Neues“, aber gebe „mächtig Gas“.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Im Jahr 2006 wurden Jessica Simpson als \"Erotischste Darstellerin (Sexiest Performance)\" und das aus Johnny Knoxville, Seann William Scott sowie Jessica Simpson bestehende Team für den MTV Movie Award nominiert. Jessica Simpson erhielt 2006 den Teen Choice Award. Sie gewann 2006 für Ihre Version des Songs \"These Boots Are Made For Walkin\" den \"People’s Choice Award\". Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll. Der Film wurde im Jahr 2006 in sieben Kategorien für die Goldene Himbeere nominiert: in den Kategorien \"Schlechtester Film\", \"Schlechteste Regie\", \"Schlechtestes Drehbuch\", \"Schlechteste Nebendarsteller\" (Burt Reynolds und Jessica Simpson), \"Schlechtestes Leinwandpaar\" (Jessica Simpson und ihre Daisy Dukes) und \"Schlechtestes Remake\".", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Film wurde in New Orleans, in Baton Rouge und in einigen anderen Orten in Louisiana sowie in Burbank, Kalifornien gedreht. Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 53 Millionen US-Dollar. Der Film spielte in den Kinos weltweit ca. 110,6 Millionen US-Dollar ein, darunter ca. 80,3 Millionen US-Dollar in den USA. Im Jahr 2007 wurde ein Prequel mit dem Titel \"Ein Duke kommt selten allein – Wie alles begann\" produziert. In Deutschland wurde der Film direkt auf DVD veröffentlicht. Der General Lee ist ein Dodge Charger Baujahr 1969 mit 6,2 Liter Hubraum und 350 PS.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Duke kommt selten allein (Originaltitel: \"The Dukes of Hazzard\") ist eine US-amerikanische Actionkomödie aus dem Jahr 2005. Regie führte Jay Chandrasekhar, das Drehbuch schrieben Jonathan Davis und John O’Brien basierend auf den Charakteren der Fernsehserie \"Ein Duke kommt selten allein\".", "tgt_summary": null, "id": 563625} {"src_title": "Fagner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Troy Gable hat auf Wunsch seines Vaters vor zwei Jahren begonnen, Jura zu studieren. Jetzt wird ihm endlich klar, dass er damit unzufrieden ist. Er bricht das Studium ab; seinem Vater sagt er zunächst nichts von seinem Entschluss. Insgeheim hofft er, Schriftsteller zu werden. Er muss jedoch sehr schnell erkennen, dass er davon nicht leben kann und einen Job braucht, um seine Rechnungen bezahlen zu können. Dabei wird er auf die Anzeige des Zauberkünstlers Buck Howard aufmerksam, der einen Tourneemanager sucht. Troy bekommt den Job. Troy begleitet Buck Howard auf dessen Tournee durch Kleinstädte im ganzen Land. Im großen Finale seiner Show bittet Buck Howard das Publikum jedes Mal, einen Umschlag mit seiner Abendgage irgendwo im Saal zu verstecken, während er sich mit seinem Team in der Garderobe aufhält. Wenn er das Geld anschließend nicht finden sollte, verzichte er auf die Gage für diesen Abend. In der Vergangenheit ist Buck Howard mehrfach in der \"Tonight Show\" und anderen Fernsehshows aufgetreten. Inzwischen bekommt er nur noch sehr selten Fernsehauftritte. Um wieder mehr ins Rampenlicht zu kommen, plant er, in Cincinnati einen einmaligen neuen Trick vorzuführen. Die Publizistin Valerie Brennan organisiert die Presse und Bucks Medienauftritte im Vorfeld des großen Events. Obwohl Valerie einen Freund hat, kommen sich Troy und Valerie näher und verbringen die Nacht miteinander. Für seinen großen Auftritt plant Buck Howard, 300 Leute gleichzeitig in Hypnose zu versetzen. Obwohl sein Trick hervorragend funktioniert, verlässt die anwesende Presse wegen eines Verkehrsunfalls von Jerry Springer das Event. Sein Erfolg wird dadurch von keiner einzigen Kamera dokumentiert. Nach der Show bricht Buck plötzlich zusammen und muss wiederbelebt werden. Der Zusammenbruch bringt Howard unerwartet dann doch die mediale Aufmerksamkeit, auf die er mit seinem großen Trick gehofft hat. In der folgenden Zeit wird er in eine ganze Reihe von Fernsehshows eingeladen. Der geplante Auftritt in der \"Tonight Show\" kann jedoch kurzfristig nicht stattfinden, da die Zeit für die Livesendung abgelaufen ist. In der Folge erhält Buck Howard eine regelmäßige Show in Las Vegas. Als abschließenden Trick sucht er immer noch nach der Abendgage. Eines Abends kann Buck jedoch das vom Publikum versteckte Geld im Saal nicht finden. Troy beendet daraufhin seine Tätigkeit für Buck, geht nach Los Angeles und will endlich Schriftsteller werden. Mit Hilfe von Valerie erhält er einen Job als Autor für die Fernsehsendung von Jonathan Finerman. Buck Howard beendet seine regelmäßige Show in Las Vegas und geht wieder auf Tournee durch die Kleinstädte. Troy besucht ihn bei einem Auftritt und sieht sich die Show zum ersten Mal als Zuschauer an. Buck findet zum Schluss seiner Show immer noch das Geld und es bleibt bis zum Ende unklar, wie der Trick funktioniert.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Justin Chang lobte in der Zeitschrift \"Variety\" vom 22. Januar 2008 die Leistung von John Malkovich, der „amüsant“ die Diva-Allüren des verkörperten Charakters darstelle. Problematisch sei jedoch das zu altbekannt wirkende Konzept eines Films, der die Beziehung zweier Menschen ins Zentrum stelle. Die Sentimentalität nehme gegenüber der Satire Oberhand. Der Film könne dennoch mit breitem Publikum aus verschiedenen Generationen rechnen. Von den bei Rotten Tomatoes gesammelten Filmkritiken fallen 72 % positiv aus (Stand Januar 2013).", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Die Figur des Buck Howard entspricht in weiten Teilen dem real existierenden Mentalisten \"The Amazing Kreskin\". Der Drehbuchautor und Regisseur Sean McGinly war einige Zeit dessen \"Roadmanager\" und benutzte Kreskins Geschichte als Vorlage für seine Hauptfigur. Die Schauspieler Gary Coleman, Michael Winslow und Jack Carter haben jeweils kurze Auftritte, in denen sie sich selbst spielen. Weitere Gastauftritte haben George Takei, David Blaine und diverse Fernsehmoderatoren wie z. B. Conan O’Brien, Jay Leno und Jon Stewart. Der Film wurde in Las Vegas, in Los Angeles und in New York City gedreht. Seine Premiere fand am 18. Januar 2008 auf dem Sundance Film Festival statt. Anschließend lief der Film auf weiteren Filmfestivals und ab dem 20. März 2009 in wenigen amerikanischen Kinos. In Deutschland lief der Film nicht im Kino. An den Kinokassen spielte der Film weltweit lediglich 0,9 Mio. US-Dollar ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der große Buck Howard (Originaltitel \"The Great Buck Howard\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2008 von Sean McGinly (Drehbuch und Regie) mit Colin Hanks und John Malkovich in den Hauptrollen.", "tgt_summary": null, "id": 463831} {"src_title": "Deutsche Zentrale für Globetrotter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Dětřichov befindet sich im Tal des Dětřichovský potok, eines rechten Zuflusses der Třebovka, westlich des Schönhengster Rückens (\"Hřebečovský hřbet\") in der Böhmisch-Mährischen Höhe. Nördlich liegt das Waldgebiet Mladějovskýles (\"Stillfrieder Wald\"). Im Nordosten erhebt sich der Mladějovský vrch (\"Blosdorfer Berg\"; 647 m), im Südosten der Strážný vrch (\"Sandkopf\"; 610 m). Nachbarorte sind Helvíkov im Norden, Mladějov na Moravě im Nordosten, Víska und Nová Ves im Osten, Vysoké Pole im Südosten, Koclířov im Süden, Lačnov im Südwesten, Český Lačnov, Košíře und Opatovec im Westen sowie Opatov im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort im Grenzgebiet Böhmens zu Mähren war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Aus der Zeit um 1000 v. Chr. finden sich Spuren, die davon zeugen, dass auch Getreide angebaut wurde. Zeugnisse einer weiteren Besiedlung während der Bronze- und Eisenzeit fehlen dagegen völlig. In der Mitte des 12. Jahrhunderts entstanden im Zuge der Besiedlungstätigkeit des Prämonstratenserklosters Leitomischl mehrere Dörfer in der näheren Umgebung. Die weitere Kolonisation des Grenzwaldes wurde dem Kloster durch König Vladislav II. untersagt. Nach dem Tode des Königs im Jahre 1173 setzte das Kloster seine Kolonisationstätigkeit ungeachtet des geltenden Verbotes fort und holte deutsche Siedler ins Land. Ottokar II. Přemysl förderte die Kolonisation, und während der Amtszeit des Abtes Hermann Herrmann (1245–1260) entstanden mehrere Orte. Im Zusammenhang mit der Gründung von Abtsdorf, die für 1248 angenommen wird, entstanden nachfolgend weitere zugehörige Ortschaften, zu denen auch Dětřichov gehörte. Im Zuge der Errichtung des Bistums Leitomischl begann 1344 eine Trennung zwischen den bischöflichen und den klösterlichen Gütern. Erstmals urkundlich erwähnt wurde \"Theoderici villa\" im Jahre 1347 als Besitz des Klosters in Leitomischl. Seit 1348 ist die Pfarre nachweisbar. Über einige dem Bistum zustehenden Rechte wurde 1398 ein Vergleich geschlossen. Während der Hussitenkriege erlosch das Kloster, wie auch das Bistum. Ihre Güter gelangten in weltliche Hände. Dittersdorf wurde Teil der Herrschaft Leitomischl und gehörte den Kostka von Postupitz. Nach dem Ständeaufstand von 1547 wurden die Güter von Bohuš Kostka von Postupitz konfisziert. 1691 gründete Johann Friedrich Graf von Trauttmansdorff das Dorf Stillfried. Georg von Waldstein ließ 1777 Hohenfeld anlegen. Bis zur Aufhebung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1848 blieb Dittersdorf zur Herrschaft Litomyšl zugehörig. 1857 lebten in der Gemeinde 1470 Menschen. Im Jahre 1930 hatte Dittersdorf mit den Ortsteilen Hohenfeld und Stillfried 1104 Einwohner, die fast alle der deutschen Volksgruppe angehörten. Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte von 1939 bis 1945 zum Landkreis Zwittau. In der Nachkriegszeit erfolgte die Vertreibung der deutschen Bewohner. Dětřichov wurde durch Tschechen aus Böhmen, Mähren, der Slowakei, Wolhynien und Rumänien wieder besiedelt.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Dětřichov sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Dětřichov gehören die Ansiedlungen Víska (\"Stillfried\") und Vysoké Pole (\"Hohenfeld\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Dětřichov (deutsch \"Dittersdorf\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sieben Kilometer nordöstlich von Svitavy und gehört zum Okres Svitavy.", "tgt_summary": null, "id": 876747} {"src_title": "Hendrik Nicolaas Werkman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Streik 1988.", "content": "Am Streik im Jahr 1988 nahmen 9000 Autoren beider Gewerkschaften, der Writers Guild of America, East (WGAE) und der Writers Guild of America, West (WGAW) teil. Der Streik dauerte vom 7. März bis zum 7. August 1988. Es waren sowohl Fernseh- als auch Kinoproduktionen betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Streik 2007–2008.", "content": "Im November 2007 rief die Writers Guild of America zu einem unbefristeten Streik auf, der bis zum 12. Februar 2008 andauerte. Grund dafür waren gescheiterte Verhandlungen über höhere Tantiemen auf DVD- und Internetverkäufe. Sämtliche anstehenden Fernseh- und Kinoproduktionen ohne fertige Drehbücher konnten bis zum Ende des Streiks nicht weiter fortgesetzt werden. Manche amerikanischen Fernsehsender hatten für ihre Serien noch genügend Drehbücher auf Vorrat, um auch durch einen länger dauernden Streik zu kommen. Die meisten Serien waren jedoch direkt vom Streik beeinträchtigt und wurden entweder in die frühzeitige Winterpause geschickt und/oder mussten mit verkürzten Staffeln rechnen. Speziell von dem Streik betroffen waren auch Telenovelas und Seifenopern, da deren Drehbücher laufend geschrieben werden müssen. Nach einer Weile setzten Fernsehsender verstärkt auf Wiederholungen, Nachrichten, Reality-TV und Sendungen ohne Drehbücher (zum Beispiel \"Who Wants to Be a Millionaire?\"). Da von der siebten Staffel der Fernsehserie \"24\" noch nicht alle Folgen fertig waren und so keine fortlaufende Ausstrahlung gewährleistet werden konnte, wurde die Ausstrahlung der kompletten Staffel infolge des Streiks um ein Jahr auf den Januar 2009 verschoben. Die Streikenden wurden auch von vielen Schauspielern unterstützt. Die Talkshows \"The Tonight Show\" und \"Late Night with Conan O’Brien\" gingen trotz des andauernden Autorenstreiks ab dem 2. Januar 2008 wieder auf Sendung. Die Showrunner begründeten ihre Entscheidung mit ihrer Verantwortung den Angestellten gegenüber. Die von David Lettermans Produktionsfirma \"Worldwide Pants\" produzierten Talkshows gingen ebenfalls am 2. Januar 2008 wieder auf Sendung, nachdem \"Worldwide Pants\" und die WGA einen Abschluss basierend auf den Forderungen der Gewerkschaft abschlossen. Einen vorläufigen Vertrag unter ähnlichen Bedingungen schloss das von Tom Cruise geführte unabhängige Filmstudio United Artists Anfang Januar 2008 mit der WGA. Warner Bros. drohte aufgrund des anhaltenden Streiks mit der Streichung von 1000 Arbeitsplätzen. Da die Produktionen zurückgingen, könnten nicht alle Stellen weiter finanziert werden. Die Produzenten der Gala zur Verleihung der Golden Globe Awards 2008 konnten sich dagegen nicht mit der WGA über eine Aussetzung der Proteste während der am 13. Januar 2008 geplanten Fernsehshow einigen. Nachdem die Schauspielergewerkschaft SAG ihre Solidarität mit den streikenden Drehbuchautoren erklärt und das Fernbleiben aller nominierten Film- und Fernsehschauspieler angekündigt hatte, konnte die Golden-Globe-Verleihung nicht wie geplant stattfinden. Stattdessen wurden die Preisträger im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Auch für die Oscarverleihung am 24. Februar 2008 hatte die WGA das Aufstellen von Streikposten angedroht. Der finanzielle Schaden, der durch das Entfallen von Werbeeinnahmen entstand, betrug mehrere Millionen Dollar. Der entfallende Einnahmen-Anteil für die Hollywood Foreign Press Association (HFPA) betrug schätzungsweise fünf Millionen Dollar. Nach der Aushandlung eines vorläufigen Vertrages mit der AMPTP (Vereinigung der Film- und Fernsehproduzenten) wurde der Streik mit einer Urabstimmung der Autoren am 12. Februar 2008 beendet. Die Autoren kehrten zu ihrer Arbeit zurück und die Verleihung der Oscars fand ungestört statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Writers Guild of America (\"WGA\") ist die gemeinsame Gewerkschaft der Autoren in der Film- und Fernsehindustrie der Vereinigten Staaten. ", "tgt_summary": null, "id": 2173368} {"src_title": "George T. Simon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Christopher Ondaatje wurde in Sri Lanka, das zu jener Zeit noch Ceylon hieß, als ältester Sohn einer wohlhabenden Burgher Familie mit portugiesischen, niederländischen, singhalesischen und tamilischen Vorfahren geboren. In Ceylon besuchte er die St. Thomas Schule in Guruthalawa, ab 1947 war er Schüler eines Internates in Tiverton, Devon in Großbritannien, der Blundell's School. Nach der Unabhängigkeit Ceylons im Jahr 1948 verfiel das Vermögen der Familie schnell, daher musste Christopher die Schule im Jahr 1951, ein Jahr vor seinem Abschluss, verlassen. Im Jahr 1956 wanderte er nach Kanada aus und kam in Toronto praktisch ohne Geld an. Ab 1962 arbeitete er für die \"Financial Post\" in Toronto. In Kanada gründete er zusammen mit Geschäftspartnern im Jahr 1970 die Firma \"Loewen, Ondaatje, McCutcheon\", Kanadas erste unabhängige Brokerfirma und verdiente als Aktienhändler damit viel Geld, so dass er das Vermögen der Familie schnell wieder aufbauen konnte. Er gründete die Pagurian Press, die später an die Familie Bronfman verkauft wurde, und verdiente damit auch im Verlagswesen gut. Ondaatje war Mitglied der Kanadischen Viererbob-Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen 1964 in Innsbruck. In Kanada wurde er als Förderer verschiedener gemeinnütziger Organisationen bekannt, dazu gehören die Lakefield College School, das Lester B. Pearson United World College of the Pacific, die Dalhousie University, die National Ballet School, das Royal Ontario Museum (mit der Sir Christopher Ondaatje South Asian Gallery), das Massey College an der University of Toronto und das Chester Playhouse. Nach vielen erfolgreichen Berufsjahren, in denen er zu den aggressivsten und rücksichtslosesten Geschäftsleuten von Toronto gezählt wurde, gab er seine geschäftliche Tätigkeit im Jahr 1995 auf. Er zog um nach Großbritannien und führte dort ein ereignisreiches Leben, förderte aber weiterhin verschiedene Organisationen. So reiste er durch Indien und Afrika und begann auch, wie sein jüngerer Bruder, der bekannte Romanautor Michael Ondaatje, Bücher zu schreiben. Seine Bücher handeln von seinen Reisen und den dabei erlebten Abenteuern. Im Jahr 2000 unterstützte er finanziell die Erweiterung der National Portrait Gallery, in der ein Flügel nach ihm als \"Ondaatje Wing\" benannt wurde. Diese und weitere seiner Spenden trugen im Jahr 2000 zu seiner Ernennung zum Commander des Order of the British Empire durch die Britische Regierung bei sowie zu seiner Ernennung zum Ritter durch die Königin im Juni 2003. Darüber hinaus wurde er im Jahr 1992 auch mit der höchsten kanadischen Auszeichnung für Zivilisten, der Ernennung zum Offizier des Order of Canada, geehrt sowie zum \"Senior Fellow\" des \"Massey College\" ernannt. In seinem zuletzt erschienenen Buch \"Hemingway in Africa\" legt er seine Ansichten zu Leben und Motivation von Ernest Hemingway dar. Christopher Ondaatje ist seit 1959 verheiratet mit seiner aus Litauen stammenden Frau Valda und hat mit ihr drei Kinder (David, Seira, Jans).", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Philip Christopher Ondaatje, OC, CBE, (* 22. Februar 1933 in Kandy, Sri Lanka) ist ein aus Sri Lanka stammender britisch-kanadischer Schriftsteller, Philanthrop, Abenteurer, ehemaliger Unternehmer und ehemaliger Teilnehmer an den Olympischen Spielen. Im Jahr 2007 lebte er in Chester (Nova Scotia) in Kanada. Er ist der Bruder des Schriftstellers Michael Ondaatje.", "tgt_summary": null, "id": 2479440} {"src_title": "Lüneburger Kalkberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Espargos liegt in zentraler Position inmitten der kleinen Insel und unmittelbar nördlich des internationalen Flughafens „Aeroporto Internacional Amílcar Cabral“ (IATA-Code: SID). Die Inselhauptstadt ist einer Berechnung von 2005 zufolge mit 6137 Einwohnern die zweitgrößte Stadt auf Sal. Am Ortseingang laufen alle befestigten Straßen der Insel zusammen: Die Hauptverbindung in Richtung Süden führt vorbei am Flughafen und an der Feriensiedlung Murdeira bis in das eigentliche touristische Zentrum Santa Maria an der Südküste. Weitere Straßen verbinden Espargos mit dem kleinen Dorf Pedra de Lume an der Ostküste und mit Palmeira, dem Hafen von Sal, an der Westküste. Über Sandpisten gelangt man auch weiter in den unbewohnten Nordteil der Insel. Die Stadt ist quasi um den Hausberg, den etwa 107 m hohen \"Monte Curral\", herum entstanden. Die wüstenartige Landschaft ist ringsum flach und eben, wie es für Sal typisch ist. Der Gipfel des vulkanisch entstandenen Monte Curral wurde eingeebnet. Auf seiner Spitze befindet sich heute die Radarstation, die der Überwachung des Flugverkehrs dient, sowie einige Sendemasten, welche die Insel mit Rundfunkprogrammen und dem mobilen Telefonnetz versorgen. Der Ortskern liegt an der südwestlichen Flanke des Berges. Dort befinden sich u. a. die örtliche Kirche, die Markthalle und die Inselverwaltung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als die Kapverdischen Inseln im 15. Jahrhundert entdeckt und besiedelt wurden, wurde zunächst der Lebensraum an den Küsten erschlossen, wo auch die ersten Siedlungen entstanden. Espargos ist hingegen recht jung. Der Ort entstand zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. 1939 hatte sich Mussolini von der Kolonialregierung Portugals das Recht zum Bau eines Durchgangsflughafens zwischen Europa und Südamerika auf der Insel Sal gesichert. Gegen Ende des Krieges war am Monte Curral nördlich des Flughafens eine Ansammlung von Wohnbaracken entstanden, woraus sich später der Ort entwickelt hat. Seither ist Espargos stark gewachsen. Der Name des Ortes leitet sich vom wildwachsenden Spargel ab, der rund um die Stadt wächst in dem seltenen Fall, dass es auf Sal regnet. Der Spargel ist jedoch ungenießbar. Als eine Folge des Kriegsverlaufs, mussten sich die Italiener schnell wieder aus dem Flughafenprojekt zurückziehen. Die portugiesische Regierung übernahm jedoch 1945 die Fortführung des Baus. Vier Jahre später war daraus ein voll funktionstüchtiger Transitflughafen entstanden, der seit jener Zeit ständig verbessert und erweitert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Da in Espargos alle Verkehrswege zusammenlaufen und hier auch die Verwaltung ihren Sitz hat, stellt die Stadt das wirtschaftliche Zentrum dar. Dabei besitzt Sal weder nennenswerte Rohstoffvorkommen noch eigene Produktionsstätten. Der bestimmende Wirtschaftsfaktor ist der Flughafen, der Sal zu einem internationalen Drehkreuz innerhalb der Kapverden macht. Dieser war auch ausschlaggebend dafür, dass sich der wirtschaftlich bedeutsame Tourismus auf der Insel Sal zuerst etablieren konnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Espargos (abgeleitet vom port.: \"espargo\" „Spargel“) ist die Hauptstadt der Insel Sal, einer der neun bewohnten Inseln der Republik Kap Verde.", "tgt_summary": null, "id": 1923941} {"src_title": "Class-D-Verstärker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Das legislative Veto wurde in den Vereinigten Staaten vermehrt seit den 1930er Jahren verwendet. Es erfreute sich besonderer Beliebtheit bei Gesetzen, die Umstrukturierungen von Verwaltungsbehörden betrafen. Zu dem Zeitpunkt wurde dem Präsidenten der Vereinigten Staaten die Befugnis zugesprochen, Behörden innerhalb der Exekutive umzustrukturieren. Allerdings reservierte sich der Kongress das Recht, diese Entscheidungen im Einzelfall per Mehrheitsbeschluss aufzuheben.", "section_level": 1}, {"title": "INS v. Chadha.", "content": "In den Vereinigten Staaten wurde mit dem Immigration and Naturalization Services Act of 1965 eine Form des legislativen Vetos eingeführt. Das Gesetz sah vor, dass die Einwanderungsbehörde die Abschiebung illegal eingewanderter Ausländer, die mindestens sieben Jahre im Land verbracht haben, aufheben konnte, sofern der Attorney General dieser Aufhebung zustimmte. Gleichzeitig verlangte das Gesetz aber, dass der Attorney General dem Kongress über solche Fälle zu berichten habe und dass eine der beiden Kammern des Kongresses die Abschiebung per Mehrheitsbeschluss trotzdem erzwingen könnte. Diese Klausel war 1983 Hauptthema im Fall Immigration and Naturalization Service v. Chadha vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Der Gerichtshof entschied, dass das selbstgeschaffene Veto gegen die Verfassung verstößt. Erstens verstößt es gegen den Zweikammerngrundsatz, der besagt, dass sämtliche Gesetzgebungen vom Repräsentantenhaus und vom Senat gemeinsam und identisch durchgeführt werden müssen. Ferner verstößt das Gesetz gegen das Vorlegungsgebot, wodurch Gesetzgebungen dem Präsidenten zur Zustimmung vorgelegt werden müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Haushaltseinschränkungen.", "content": "Im Gramm-Rudman-Hollings Balanced Budget Act legte der Kongress 1985 fest, dass der Comptroller General, Leiter des dem Kongress unterstehenden Government Accountability Office, die Befugnis hatte, Posten im Haushalt einzufrieren, wenn bestimmte Defizitziele nicht eingehalten werden. Mit dem Gesetz sollte die weitere Vergrößerung des amerikanischen Haushaltsdefizit verhindert werden. Der Oberste Gerichtshof entschied hierzu 1986 im Fall Bowsher v. Synar, dass diese Regelung ebenfalls gegen die Verfassung verstößt, weil sich der Kongress damit im Prinzip ein verfassungswidriges legislatives Veto geschaffen hatte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das legislative Veto ist ein Einspruchsrecht, das der gesetzgebenden Gewalt gegenüber Einzelentscheidungen der ausführenden Gewalt gewährt wird. Es ist in Regierungssystemen relevant, die eine strikte Gewaltenteilung der Staatsorgane bei gleichzeitiger gegenseitiger Kontrolle vorsehen.", "tgt_summary": null, "id": 2485120} {"src_title": "Franz Pachl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Nolan Pratt begann seine Karriere bei den Portland Winter Hawks in der Western Hockey League. Während des NHL Entry Draft 1993 wurde er in der fünften Runde an 115. Stelle von den Hartford Whalers ausgewählt, spielte aber bis 1995 für die Winter Hawks. Danach spielte er beim Farmteam der Whalers, den Springfield Falcons in der AHL, bevor er während der Saison 1996/97 sein Debüt in der National Hockey League gab. 1997 zogen die Whalers nach South Carolina um und wurden in Carolina Hurricanes umbenannt. Pratt spielte bis zum Ende der Spielzeit 1999/2000 für die Hurricanes, bevor er im Juni 2000 in einem Tauschgeschäft an die Colorado Avalanche abgegeben wurde. Die Hurricanes erhielten im Gegenzug Sandis Ozoliņš und einen Zweitrunden-Draftpick, während die Avalanche neben Pratt einen Erstrundenpick und zwei Zweitrunden-Wahlrechts bekam. Nach nur einem Jahr in Colorado wurde er im Juni 2001 gegen einen Sechstrunden-Draftpick zu den Tampa Bay Lightning transferiert. Mit den Lightning konnte er am Ende der Spielzeit 2003/04 den Stanley Cup gewinnen. Während des Lockout in der NHL-Saison 2004/05 wurde Pratt zum Ende der Saison vom EV Duisburg verpflichtet und konnte mit den Füchsen die Meisterschaft der 2. Bundesliga feiern. Nach diesem Erfolg kehrte er nach Tampa zurück. Zwei Jahre später erhielt er in Tampa keinen neuen Vertrag und wurde erst im November 2007 von den Sabres unter Vertrag genommen, da zu diesem Zeitpunkt viele Stammverteidiger der Sabres verletzt waren. Die folgenden zwei Jahre verbrachte er bei Amur Chabarowsk aus der Kontinentalen Hockey-Liga, bevor er im November 2010 von Rauman Lukko aus der finnischen SM-liiga verpflichtet wurde. Im Sommer 2011 entschied Pratt seine Spielerkarriere zu beenden und wurde als Assistenztrainer von den Springfield Falcons aus der AHL verpflichtet. Dort war der Kanadier bis zum Sommer 2015 tätig, ehe er innerhalb der Liga als Assistenztrainer zu den Lake Erie Monsters wechselte. Seit Sommer 2016 ist er in selber Position bei seinem Ex-Team Colorado Avalanche tätig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nolan Pratt (* 14. August 1975 in Fort McMurray, Alberta) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1991 und 2011 unter anderem 630 Spiele für die Hartford Whalers, Carolina Hurricanes, Colorado Avalanche, Tampa Bay Lightning und Buffalo Sabres in der National Hockey League auf der Position des Verteidigers bestritten hat. Seine größten Karriereerfolge feierte Pratt mit dem zweifachen Gewinn des Stanley Cups – im Jahr 2001 mit der Colorado Avalanche sowie 2004 mit den Tampa Bay Lightning. Seit Sommer 2016 ist Pratt als Assistenztrainer bei seinem Ex-Team Colorado Avalanche tätig. Sein jüngerer Bruder Harlan war ebenfalls professioneller Eishockeyspieler.", "tgt_summary": null, "id": 394181} {"src_title": "Schreckensflug der Boeing 767", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der 55-jährige Literaturkritiker David Kepesh lebt in New York City, unterrichtet an einer Hochschule und genießt die Verehrung seiner Studentinnen. Er hat eine gescheiterte Ehe und verschiedene oberflächliche Beziehungen hinter sich, lässt aber keine Frau wirklich an sich heran. Das ändert sich, als Consuela Castillo den Hörsaal betritt. Kepesh ist fasziniert von ihrer sinnlichen Schönheit. Das erste Mal in seinem Leben verliebt er sich, und Consuela erwidert seine Gefühle. Für ihn völlig ungewohnt empfindet er Eifersucht, Angst und Unsicherheit. Sein bester Freund, der Dichter und Pulitzer-Preisträger George O’Hearn, rät ihm, die Beziehung zu beenden. Sie sei sowieso nicht von Dauer und aufgrund des Altersunterschiedes zum Scheitern verurteilt. Kepesh ist dazu jedoch nicht bereit; er liebt Consuela und will sie nicht verlieren, beide achten darauf, dass ihr Verhältnis nicht publik wird. Dieser Zustand dauert schließlich etwa ein Jahr. Als Consuela ihre Abschlussfeier im Rahmen ihrer Familie und ihrer Freunde plant, bittet sie Kepesh zu kommen. Kepesh akzeptiert, macht jedoch einen Rückzieher, weil er Witzeleien und Demütigungen befürchtet. Consuela ruft ihn ein letztes Mal an und sagt ihm unter Tränen, sie habe ihn geliebt. Kepesh tut sich schwer, das Ende der Beziehung anzunehmen. Kurz darauf stirbt sein Freund O'Hearn. Kepesh schafft es über Jahre hinweg nicht, sich zu fangen, trauert um George und um Consuela. Er sieht kein Ziel mehr im Leben, keinen Sinn. Sein letzter Halt ist seine etwa gleichaltrige Geliebte Carolyn, die ihm aber auch nicht helfen kann, und er kann Kenneth, seinem Sohn, nicht helfen, der seinerseits in Entscheidungsnöten steckt: Dieser ist verheiratet und hat sich in eine andere Frau verliebt. Nach außen lebt Kepesh sein Leben als Literaturkritiker und -wissenschaftler weiter. Er glaubt sich schließlich stabilisiert zu haben, wartet unbewusst aber immer noch auf einen Anruf von Consuela, der nicht kommt. Nach mehreren Jahren ruft sie plötzlich an. Sie kommt zu ihm in die Wohnung, doch ihr Zustand ist schlecht: Sie hat Brustkrebs und steht vor einer Operation, bei der ihr eine Brust amputiert werden soll. Sie bittet Kepesh, ihren noch unzerstörten Körper zu fotografieren. Von Kenneth, der Onkologe an der Klinik ist, in der Consuela in 14 Tagen operiert werden soll, erfährt Kepesh, dass die Operation schon in zwei Tagen stattfinden muss. Obgleich Consuela Kepesh gebeten hat, sie im Krankenhaus nicht anzurufen, besucht er sie. Die frisch Operierte freut sich, doch sie sagt: „Ich werde dich vermissen.“ Kepesh aber macht ihr deutlich, dass er sie nicht zu verlassen gedenkt. Die Endeinstellung am offenen Meer könnte eine Rückblende sein (denn dort waren beide einmal in der Anfangszeit ihrer Beziehung), sie könnte aber auch die Rückkehr an diesen Ort des Glücks vorwegnehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Leslie Felperin schrieb in der Zeitschrift \"Variety\" vom 10. Februar 2008, das \"„karge Low-Budget-Drama“\" übersetze intelligent Roths Gedanken über Begierde und Sterblichkeit ohne \"„brutal ehrliche“\", sexistische Ansichten des Erzählers in der Romanvorlage. Die Dialoge wirkten beinahe wie Musik; die Chemie zwischen Penélope Cruz und Ben Kingsley sei jener zwischen Nicole Kidman und Anthony Hopkins in \"Der menschliche Makel\" ähnlich. Julian Hanich schrieb in der Zeitung \"Der Tagesspiegel\" vom 14. August 2008, der Film behandle offen „das Thema des späten Begehrens“ und meditiere „einfühlsam über das Leid, das die Vergänglichkeit des Körpers über menschliche Beziehungen“ bringe. Der Kritiker lobte die „betörende Sinnlichkeit“ der Bilder sowie die „Schönheit und Vitalität“ von Penelope Cruz und Ben Kingsley. Michael Kohler schrieb in der Frankfurter Rundschau vom 13. August 2008, der Film sei „leider [...] genau so geschmäcklerisch, wie es sein deutscher Titelzusatz vermuten“ lasse. Die „dekorative Trauerfeier-Beleuchtung“ sei „noch nicht einmal das Schlimmste“; der Film verheize „eine ganze Garde großartiger Nebendarsteller“. Besonders „unverzeihlich“ sei jedoch, „dass die Leidenschaft reine Behauptung“ bleibe sowie die „prätentiösen Reflexionen der Hauptfigur“, die dem „wehmütig-spöttischen Abgesang auf die männliche Potenz“ „endgültig den Rest“ gebe. Mark Stöhr spottete in der Zeitung Die Zeit vom 13. August 2008, er wäre gerne während der Filmvorführung blind gewesen. Der Film sei „rührselig und schlecht“; ihm fehle die „obsessive Sprengkraft“ der Romanvorlage. Im Film täte nichts weh, nur dieser selbst. Der Film erfuhr aber in den USA auch sehr positive Kritiken. Er erschien auf zahlreichen Top-Ten-Listen unter den besten Filmen des Jahres 2008.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film nahm an der Berlinale 2008 teil, wo Isabel Coixet für den Goldenen Bären nominiert wurde; die Auszeichnung ging jedoch an den brasilianischen Film \"Tropa de Elite\".", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Film wurde in New York City und in Vancouver gedreht. Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 13 Millionen US-Dollar. Die Weltpremiere fand am 7. Februar 2008 auf der Berlinale 2008 statt. Der Kinostart in Spanien folgte am 18. April 2008. Nach einer Vorführung am 29. April 2008 auf dem \"Tribeca Film Festival\" wurde der Film am 25. Mai 2008 auf dem \"Seattle International Film Festival\" gezeigt. Er kam am 8. August 2008 in die ausgewählten Kinos der USA und Kanadas sowie in die britischen Kinos. Am 14. August 2008 startete er in den Kinos in Deutschland und in Österreich. Der Film spielte bis zum 19. Oktober 2008 in den Kinos der USA ca. 3,5 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Kepesh vergleicht Consuela mit dem Bild der bekleideten Maja von Goya, das er ihr zeigt. Sie freut sich zwar über das Kompliment und die Anziehung, die sie scheinbar ausstrahlt, erkennt aber den Vergleich nicht vollständig an. Das Buch, das Consuela am Strand liest, sind die \"Selected Essays\" von John Berger.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elegy oder Die Kunst zu lieben (Originaltitel: \"Elegy\") ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 2008. Regie führte Isabel Coixet, das Drehbuch schrieb Nicholas Meyer anhand des Romans \"Das sterbende Tier\" von Philip Roth aus dem Jahr 2001. \"Elegy\" ist das englische Wort für Elegie (= Klagelied). Der Film feierte am 10. Februar 2008 in Berlin seine Weltpremiere im Rahmen der Berlinale.", "tgt_summary": null, "id": 145451} {"src_title": "Cool & Fool – Mein Partner mit der großen Schnauze", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Will Lockhart, beurlaubter Captain der Armee aus Laramie, will seinen ermordeten Bruder rächen. Verbrecherische Profitjäger hatten den Indianern geschmuggelte moderne Repetiergewehre verkauft, und seinen Bruder kostete dieser frevelhafte Handel das Leben. Lockhart will die Verbrecher erledigen und zugleich die Hintermänner entlarven. Als Lockhart in New Mexico die Opfer eines Gemetzels entdeckt, bei dem die Apachen eine ganze Kavalleriepatrouille getötet haben, weiß er, dass er den Verbrechern näher gekommen ist. Lockhart gelangt nach Coronado, wo er in einem Kaufladen die schöne Besitzerin Barbara kennenlernt. In dem Gebiet gibt es eine ernsthafte Spannung zwischen zwei Farmen, der Barb-Ranch des alten, mächtigen Alec Waggoman, dem die ganze Gegend gehört und der in Coronado das Sagen hat, und der Halbmond-Ranch von Kate, einer grauhaarigen alten Frau. Die Spannung besteht gleichzeitig aus Konkurrenzdenken und einer alten persönlichen Zwietracht. Als Lockhart außerhalb der Stadt Salz laden will, wird er von Vic Hansboro, dem Vormann der Barb-Ranch, und Dave, dem Sohn des alten Alec, und seinen Leuten daran gehindert. In einem ungleichen Kampf verliert Lockhart seinen Wagen, seine Maultiere und sein eigenes Pferd. Wutentbrannt kehrt Lockhart nach Coronado zurück und verprügelt bei nächster Gelegenheit Vic und Dave. Als ihm dann ein Mord in die Schuhe geschoben werden soll, landet er im Gefängnis, aus dem er erst mithilfe der alten Kate wieder freikommt. Fortan arbeitet Lockhart für Kate. Bei einem Viehtreiben wird er wieder von Dave überfallen und wehrt sich, wobei er Dave den rechten Handteller durchschießt. Als nun Daves Leute dazukommen, überwältigen sie Will, und Dave schießt dem Wehrlosen aus Rache ebenfalls durch die rechte Hand. Als Dave die Indianer, mit denen er Geschäfte bestreitet, zu Hilfe holen will, wird er von Vic Hansboro in Notwehr erschossen. Dieser ist selbst an den Waffengeschäften beteiligt und sieht durch Daves Verhalten seine Geschäfte in Gefahr. Daves Vater Alec weiß nichts von diesen Verwicklungen. Inzwischen ahnt Lockhart, dass er die Rätsel nur auf der Barb-Ranch entschlüsseln kann. Der immer stärker erblindende Alec ist erschüttert durch den Tod seines Sohnes und vermutet in Will Lockhart den Mörder. Er reitet zu Kate, um Lockhart zu töten. Dies misslingt und Alec erkennt langsam, dass sein eigener Sohn mit in den Waffenhandel mit den Indianern verwickelt war. Er sucht jetzt in den Bergen nach einem Wagen, der mit den Repetiergewehren beladen ist. Unterwegs wird er von Vic, seinem Vorarbeiter, der ihn daran hindern will, einen steilen Abhang hinab gestoßen. Alec wird von Will, der auch in den Bergen nach der Wagenladung voller Waffen sucht, zufällig gefunden, überlebt schwer verletzt und kann nun seinen Retter über die wahren Umstände aufklären. Nun ist es an Lockhart, den flüchtenden Vormann zu verfolgen. Er reitet Vic in die Berge nach und kann ihn just beim versteckten Wagen stellen. Es kommt, als Vic bereits mit Rauchzeichen die Indianer zur Abholung der Waffen herbeiruft, beim Versteck des Wagens zu einem Kampf, in dessen Verlauf der Wagen mit den Gewehren vor den Augen der in der Ebene soeben herannahenden Indianer den steilen Abhang hinabstürzt und die Munition explodiert. Lockhart bringt es schließlich doch nicht übers Herz, seinen Bruder zu rächen und den nun wehrlosen Vic zu töten, und lässt diesen davonreiten. Vic reitet auf der Flucht mitten in die Horde der ergrimmten Indianer – sie hatten die nun zerstörte Waffenlieferung schon vorausbezahlt – und wird von diesen auf der Stelle getötet. Lockhart kehrt wohlbehalten auf die Barb-Ranch zurück, wo sich Alec inzwischen von der hilfsbereiten Kate umfassend betreuen lässt. Will hat nun nichts mehr in Coronado verloren und kehrt nach Laramie zurück, nicht jedoch ohne die schöne Barbara, die an ihm sichtlich Gefallen gefunden hat, zu einem baldigen Besuch eingeladen zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Regisseur Anthony Mann drehte erstmals einen Film in CinemaScope. Es war James Stewarts und Anthony Manns fünfte und letzte Kollaboration bei einem Western. Wie bereits bei ihren vorherigen Zusammenarbeiten spielt auch in diesem Film – der manchmal als Westernversion von König Lear bezeichnet wurde – das psychologische Element eine wichtige Rolle. Später im Jahre 1955 fand Manns und Stewarts endgültig letzte Zusammenarbeit beim Kriegsdrama \"In geheimer Kommandosache\" statt. Das Titellied \"The Man from Laramie\", geschrieben von Lester Lee und Ned Washington, wurde im Filmvorspann von einem Chor gesungen. Die Sänger Al Martino und Jimmy Young interpretierten den Filmsong ebenfalls. Besonders erfolgreich zeigte sich Youngs Version, welche im Oktober 1955 für vier Wochen Platz 1 der britischen Charts belegte.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung entstand zur Kinopremiere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mann aus Laramie ist ein US-amerikanischer Western von Anthony Mann aus dem Jahre 1955. Er basiert auf der Kurzgeschichte \"The Man from Laramie\" von Thomas T. Flynn, die 1954 in der \"Saturday Evening Post\" veröffentlicht wurde und ein Jahr später auch in Buchform erschien.", "tgt_summary": null, "id": 1948642} {"src_title": "Copper River Highway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Isaac Rand war vermutlich der Sohn des Londoner Apothekers James Rand. Er besaß eine Apotheke am Londoner Haymarket. Als Botaniker trat er zum ersten Mal in Erscheinung, als ihn Leonard Plukenet in seinem 1700 erschienenen Werk \"Almagesti botanici mantissa\" als Entdecker einer Pflanze aus der Londoner Umgebung erwähnte. Bereits am 22. Februar 1704 schlug ihn Hans Sloane für eine Aufnahme in die Royal Society vor. Seine Aufnahme erfolgte jedoch erst am 5. November 1719. 1707 pachteten er, James Petiver, Joseph Miller († 1748) und andere das Gelände des Chelsea Physic Garden, um die Arbeit der Londoner Apothekergesellschaft zu unterstützen. Nach dem Tod von James Petiver wurde er zum Demonstrator des Gartens ernannt. Diese Funktion übte er bis 1738 aus. Zu seinen Pflichten gehörte dabei die alljährliche Vorlage eines Kataloges mit 50 Pflanzen, die im Chelsea Physic Garden wuchsen. Diese Pflanzenkataloge erschienen regelmäßig in den \"Philosophical Transactions\". Als Hans Sloane 1722 einen Teil seines Grundstückes für die Erweiterung des Chelsea Physic Garden zur Verfügung stellte, hatte er diese jährlichen Kataloge zur Bedingung gemacht. Seit dieser Zeit war dort auch Philip Miller als Gärtner beschäftigt. 1724 wurde Rand der erste \"Praefectus Horti\" des Chelsea Physic Garden. In seinem \"Index plantarum officinalium Horti Chelseiani\" von 1730 beschrieb er die medizinische Nutzung von 518 Pflanzen des Gartens. In seine Zeit als Gartendirektor fällt auch der Besuch des Gartens durch Carl von Linné 1736 und die Unterstützung von Elizabeth Blackwell, als diese dort die Zeichnungen für \"A Curious Herbal\" anfertigte. Isaac Rand starb im Mai 1743 in der Gemeinde St. James in Westminster.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrentaxon.", "content": "William Houstoun benannte ihm zu Ehren die Gattung \"Randia\" der Pflanzenfamilie der Rötegewächse (Rubiaceae). Carl von Linné übernahm später diesen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Isaac Rand (* 1674; † Mai 1743 in Westminster) war ein englischer Apotheker und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Rand“.", "tgt_summary": null, "id": 974390} {"src_title": "Auf überwachsenen Pfaden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Jugend.", "content": "Adele Schreiber stammte aus einer jüdischen Familie. Ihr Großvater Samuel Schreiber war in Böhmisch-Leipa Lehrer an der israelitisch-deutschen Normalschule gewesen. Er trat mit seiner Frau Clara, die ebenfalls Jüdin war, 1894 zum Katholizismus über. Adeles Vater Josef Schreiber (1835–1908) war Arzt, der 1860 in Wien promoviert wurde. In Bad Aussee, dessen Ehrenbürger er 1899 wurde, gründete er 1869 das erste Sanatorium Österreichs, 1883 das Privatsanatorium \"Alpenheim\". Ihre Mutter Clara Schreiber, gebürtige Hermann (1848–1905), die in Wien geboren und in Brünn aufgewachsen war, hatte von ihrem Stiefvater eine sorgfältig Erziehung und Ausbildung erhalten. Bereits als 18-Jährige schrieb sie einen Bericht über ihre Erlebnisse während des Deutsch-Österreichischen Kriegs und veröffentlichte später Artikel in der Wiener Allgemeinen Zeitung und schrieb mehrere Bücher. Adele Schreiber beschrieb ihre Mutter 1924 als „eine der geistvollsten Frauen des alten Österreichs. Auch Schriftstellerin: das war aber mehr Nebensache. – Plaudern, Aperçus, Aphorismen, geistvolle Briefe an bekannte Zeitgenossen, kurzum ‚Salon’, ‚große Dame’, das war Clara Schreiber.“ Das Paar heiratete 1866 und trat im März 1894 zum römisch-katholischen Glauben über. Weder Adele Schreiber noch ihre beiden Schwestern Ida (* 1886) und Elisabeth Margaretha, genannt Lilli (* 1874), die zunächst von Gouvernanten und Hauslehrern erzogen wurden, waren getauft. In ihrer Zeit als Reichstagsabgeordnete machte sie keine Angaben über eine Religionszugehörigkeit. Adele Schreiber zeigte als Mädchen großen Freiheitsdrang und empfand die Gebote der Schicklichkeit, die Schwimmen nur im Damenbassin erlaubte und Radfahren als unweiblich untersagte, als zutiefst ungerecht: \"In Auflehnung gegen diese Ungerechtigkeit war ich [...] schon als Kind Frauenrechtlerin, um eine Wortbildung zu gebrauchen, die ich nicht leiden kann.\" Sie beneidete Jungen um ihre Freiheit: \"Sie durften Alles, was mir verweigert wurde. Unbändiger Drang nach Gerechtigkeit und Freiheit – das waren die Wurzeln aus denen mein ganzes Leben erwuchs.\" Mit elf Jahren begann ihre schulische Ausbildung in einem Pensionat in Paris, in dem sie sich schnell heimisch fühlte. Ein weiteres Pensionsjahr in Stuttgart schloss sich an. Im Alter von 15 Jahren kehrte sie ins Elternhaus zurück. Den Wunsch, wie der Vater Medizin zu studieren, schlugen ihr die Eltern ab. Adele sollte das Leben eines jungen Mädchens aus gutem Hause führen und heiraten. Sie verbrachte ihre Zeit mit Klavierspielen und Handarbeiten, unterstützte die Mutter im Haushalt, bereiste aber auch England, Frankreich, Italien und andere europäische Länder und träumte nun davon, Schriftstellerin zu werden. Mit 18 oder 19 Jahren las sie August Bebels \"Die Frau und der Sozialismus\", abonnierte Karl Kautskys Zeitschrift \"Die Neue Zeit\", für die sie Artikel schrieb, nachdem die \"Wiener Allgemeine Zeitung\" und das \"Wiener Fremdenblatt\" erste Texte gedruckt hatten. Auch in der von Clara Zetkin herausgegebenen Zeitschrift \"Die Gleichheit\" veröffentlichte sie Beiträge. In Bad Aussee besuchte sie zum ersten Mal heimlich eine sozialdemokratische Versammlung, in Wien nahm sie an einer Veranstaltung der Gesellschaft der Fabier teil. Ihre Eltern missbilligten dieses Interesse. Adele Schreiber suchte weiterhin nach der Möglichkeit, sich beruflich auf eigene Füße zu stellen. Die Möglichkeit bot sich, als sie 1897 das Angebot einer Versicherung erhielt, in Berlin eine Frauenversicherungsgesellschaft mit aufzubauen.", "section_level": 2}, {"title": "Umzug nach Berlin.", "content": "1898 zog Adele Schreiber nach Berlin, wurde im folgenden Jahr Generalvertreterin der Versicherung für Berlin und seine Vororte und besuchte in ihrer Freizeit Vorträge und Veranstaltungen. Das Vorhaben einer Frauenversicherungsgesellschaft zerschlug sich; sie gab ihre Arbeit auf und schrieb Artikel und Buchrezensionen. Sie pflegte Kontakte zu Freunden ihrer Eltern, darunter die Schriftstellerin und Radikale der Frauenbewegungen Hedwig Dohm, die sie als \"die entzückendste aller alten Frauen, die ich je gekannt\" bezeichnete und deren Biografie sie 1914 verfasste. 1906 gab sie \"Das Buch vom Kinde\" heraus, für das ihre Schwester Lilli, die inzwischen geheiratet hatte und mit ihrem Mann Roman Baitz nach Berlin gezogen war, den Beitrag \"Die künstlerische Ausgestaltung der Kinderstube\" schrieb. Adele Schreiber hielt Vorträge zu Frauenthemen und zu sozialen Fragen. Ihren ersten Vortrag hielt sie 1899 im \"Verein der Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse\", deren Vorsitzende Ottilie Baader war, über das Thema \"Der Klassenkampf im Spiegel der Dichtung\". Der SPD trat sie zunächst nicht bei, sondern zählte sich zum radikalen Flügel der Frauenbewegung.", "section_level": 2}, {"title": "Studium der Nationalökonomie.", "content": "Im Sommersemester 1900 nahm sie ein Studium als Gasthörerin an der Friedrich-Wilhelms-Universität auf und studierte fünf Semester Nationalökonomie. Immatrikulieren mit der Möglichkeit eines späteren Studienabschlusses konnte sie sich nicht, weil dies Frauen in Preußen erst 1908 erlaubt wurde. Über die Probleme, auch nur den Status einer Gasthörerin zu bekommen, schrieb sie: \"Die Berliner Alma Mater benimmt sich den Frauen gegenüber wie eine spröde Schöne, die ihre Bewerber lange schmachten läßt.\"", "section_level": 2}, {"title": "Großbritannien 1901.", "content": "Eine Reise nach Großbritannien 1901 machte sie mit der Arbeit der Settlement-Bewegung vertraut, die in Deutschland mit der Gründung von Volksheimen eine Entsprechung fand. In Londoner Settlements absolvierte sie ein dreimonatiges Praktikum. Sie lernte Sidney Webb und seine Frau Beatrice kennen und hörte Vorlesungen an der von ihnen gegründeten London School of Economics and Political Science. Stark beeindruckt war sie von der Bekanntschaft mit Louise Michel, der französischen Anarchistin. Sie führte ein Interview mit William Booth, dem Gründer der Heilsarmee, und hospitierte dort. Ihre Rückreise führte sie über Paris, wo sie die Bekanntschaft von Yvette Guilbert und Marguerite Durand machte.", "section_level": 2}, {"title": "Engagement für das Frauenwahlrecht.", "content": "In Berlin schloss sie sich dem Kampf gegen die Prostitution an und nahm 1902 am „Kongreß zur internationalen Bekämpfung des Mädchenhandels“ in Frankfurt am Main teil. Sie berichtete über Kongresse der Frauenbewegung und trat 1904, als der Bund Deutscher Frauenvereine in Berlin den Kongress des Internationalen Frauenrat (engl. \"International Council of Women\") ausrichtete, als Referentin über Alters- und Invalidenversicherung auf. Über den Kongress berichtete sie im \"Vorwärts\". 1904 war sie außerdem Mitbegründerin und Vizepräsidentin des Weltbundes für Frauenstimmrecht (engl. \"International Woman Suffrage Alliance\", IWSA). Im Bund Deutscher Frauenvereine überwog ab 1908, als sich die evangelischen Frauenvereine anschlossen, der gemäßigte Flügel. Adele Schreiber setzte sich fortan verstärkt für die Erringung des Frauenwahlrechts ein. 1909 war sie Delegierte beim „Internationalen Stimmrechtskongress“ in London und berichtete über Aktivitäten außerhalb des Kongresses: „Wer hätte wohl vor 14 Tagen geglaubt, dass ich die grün-weiß-lila Trikolore schwingend, unter den Klängen der Marseillaise mit an die Spitze des Suffragettes von den Toren des Holloway-Gefängnisses im Norden bis im Herz der Stadt nach Piccadilly marschieren würde! Ich selbst hab’ sicher nicht daran gedacht, als ich Berlin verließ, um mich sittsam und artig an dem Internationalen Frauenstimmrechtskongreß zu beteiligen.“ Von den englischen Suffragetten distanzierte sie sich nach 1914 und sprach davon, dass in England Terror herrsche. 1908 wurde sie Mitglied der Demokratischen Vereinigung und trat für diese als Diskussionsrednerin auf. 1911 sprach sie beim dritten Parteitag über das Thema Reichsversicherungsordnung und forderte eine Mutterschaftsversicherung. 1912 wurde sie in Nürnberg noch zu einer von drei Vorsitzenden gewählt. Doch das schlechte Abschneiden bei der Reichstagswahl 1912 führte zu Auflösungserscheinungen der Partei. Im selben Jahr trat Adele Schreiber der SPD bei.", "section_level": 2}, {"title": "Engagement für den Kinder- und Mütterschutz.", "content": "Ein wesentliches Gebiet ihres sozialen und politischen Einsatzes war der Kinder- und Mütterschutz. Hier setzte sie sich insbesondere für ledige Mütter ein und sah in Kinderkolonien nach amerikanischem, englischem und französischem Vorbild einen geeigneten Weg zu deren Versorgung. Bereits seit 1902 hatte sie im „Komitee für Säuglingsheime“ in Berlin mitgearbeitet. Mit Helene Stöcker, Ruth Bré, Lily Braun, Henriette Fürth und Alfred Ploetz gründete sie 1904 den Berliner Ortsverein des Bundes für Mutterschutz, dessen Vorstand sie angehörte. 1908 veröffentlichte sie die Schrift \"Der Bund für Mutterschutz und seine Gegner\". Ende 1909 gab sie ihre Vorstandstätigkeit auf. Eine Rolle dabei spielte die Auseinandersetzungen mit Helene Stöcker, die später in gegenseitigen Privatklagen fortgesetzt wurden. Adele Schreiber verließ den Bund für Mutterschutz und gründete am 28. Mai 1910 die „Deutsche Gesellschaft für Mutter- und Kindesrecht“, deren Arbeit von Lily Braun, Minna Cauer, Regine Deutsch, Hedwig Dohm, Walther Borgius und anderen unterstützt wurde. Sie widmete sich der praktischen Arbeit für „eheliche und nichteheliche Mütter und deren Kinder“, setzte sich zum Ziel, die Lage von „Schwangeren, Entbindenden und Wöchnerinnen“ zu verbessern, sowie sozialpolitische und gesetzgeberische Reformen durchzusetzen. Ab 1909 gab Adele Schreiber die Zeitschrift „Frauen-Fortschritt“ heraus, die nach kurzer Zeit wieder eingestellt wurde. Die letzte Ausgabe erschien am 27. Juli 1911.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied des Reichstages.", "content": "In den Jahren 1920 bis 1924 sowie von 1928 bis 1933 war Adele Schreiber sozialdemokratisches Mitglied des Reichstages.", "section_level": 2}, {"title": "Emigration.", "content": "Adele Schreiber emigrierte auf Grund der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 in die Schweiz. Nach Aberkennung ihrer deutschen Staatsbürgerschaft 1939 reiste sie weiter nach Großbritannien, wo sie im Auftrag der britischen Regierung deutschen Kriegsgefangenen Demokratie-Unterricht erteilte. Sie wurde außerdem Mitglied der Labour Party. Erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte sie im Jahr 1947 in die Schweiz zurück, wo sie 1957 starb.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe mit Richard Krieger.", "content": "Durch ihre Vorstandsarbeit hatte Adele Schreiber den Schularzt Richard Krieger kennengelernt. Sie heirateten im November 1909. Bis zur Emigration in die Schweiz führte sie den Namen Schreiber-Krieger. Ihr Mann blieb in Deutschland. 1939 trafen sie sich in Island; er folgte ihr zunächst nach Großbritannien, kehrte jedoch 1945 nach Deutschland zurück. Er besuchte sie später regelmäßig in der Schweiz. Ob die Ehe geschieden wurde, ist nicht bekannt. Ihr 60. Geburtstag im Jahr 1932 gab der Vossischen Zeitung den Anlass zu einem Bericht über sie.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Im Regierungsviertel in Berlin-Mitte wurde 2005 die Nordallee zwischen Schiffbauerdamm und Luisenstraße in Adele-Schreiber-Krieger-Straße umbenannt. In Charlottenburg-Wilmersdorf erinnert seit 1995 eine Gedenkplatte am Haus Ahornallee 50 an sie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adele Georgine Schreiber-Krieger (gebürtige \"Adele Schreiber\" * 29. April 1872 in Wien; † 18. Februar 1957 in Herrliberg) war eine österreichisch-deutsche Frauenrechtlerin, Politikerin und Journalistin.", "tgt_summary": null, "id": 285774} {"src_title": "Peter Beyer (Biologe)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Franz Joseph war der vierte Sohn von fünf Kindern des Prinzen Alexander von Hessen-Darmstadt (1823–1888), Begründer des Hauses Battenberg, und seiner morganatischen Ehefrau, der Gräfin bzw. Fürstin Julia von Battenberg (1825–1895), Tochter des polnisch-russischen Grafen Hans Moritz Hauke und seiner Gattin Sophie Lafontaine, Tochter des Militärarztes Franz Leopold Lafontaine. Durch die nicht standesgemäßer Ehe seiner Eltern konnten er und seine Geschwister nicht den Titel \"Prinz bzw. Prinzessin von Hessen\" tragen; er führte den Titel eines Prinzen von Battenberg nach dem bereits 1314 ausgestorbenen Geschlecht der Grafen von Battenberg. Nach seiner schulischen Ausbildung, erhielt er eine militärische Ausbildung in Potsdam. Nachdem sein älterer Bruder, Prinz Alexander Joseph, am 17. April 1879 zum bulgarischen Fürsten gewählt wurde und keine legitimen Nachkommen hatte, galt er als dessen Nachfolger. 1886 wurde Fürst Alexander I. von russischgesinnten Offizieren gestürzt und am 26. August desselben Jahres zur Abdankung gezwungen. Auf einem Familientreffen in London lernte Prinz Franz Joseph 1894 die Erbin des amerikanischen Eisenbahnmagnaten, Consuelo Vanderbilt (1877–1964), ein Mitglied der prominenten Familie Vanderbilt und Cousine von Gertrude Vanderbilt Whitney, kennen. Doch ihre Mutter Alva Vanderbilt Belmont, eine bekannte Frauenrechtlerin, hatte für ihre Tochter den britischen Politiker Charles Spencer-Churchill, 9. Duke of Marlborough, als Ehemann auserkoren. Enttäuscht reiste Franz Joseph ab. Am 18. Mai 1897 heiratete Prinz Franz Joseph in Cetinje die Prinzessin Anna von Montenegro (1874–1971), die sechste Tochter des Fürsten bzw. König Nikola I. Petrović Njegoš und seiner Frau Milena Vukotić. Die Ehe, die allen Berichten zufolge glücklich verlief, blieb kinderlos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prinz Franz Joseph von Battenberg (* 24. September 1861 in Padua; † 31. Juli 1924 in Schaffhausen) war ein Mitglied des Hauses Battenberg, einer Nebenlinie des hessischen Herrscherhauses.", "tgt_summary": null, "id": 2333421} {"src_title": "Neu! 4", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Grayland liegt bei. Nach Angaben des United States Census Bureaus, hat der CDP eine Fläche von 17,7 km2, die vollständig auf Land entfallen. Die nächstgelegene Fernstraße ist U.S. Highway 101, zu welchem die Verbindung über die Washington State Route 105 besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten 1002 Personen den Ort. Die Bevölkerungsdichte betrug 56,6 Personen pro km2. Es gab 32.489 Wohneinheiten, durchschnittlich 51 pro km2. Die Bevölkerung von Grayland bestand zu 95,11 % aus Weißen, 0,40 % Schwarzen oder African American, 0,90 % Native American, 0,50 % Asian, 1,70 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 1,40 % nannten zwei oder mehr Rassen. 2,89 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner von Grayland verteilten sich auf 502 Haushalte, von denen in 16,1 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 43,2 % der Haushalte stellten Verheiratete, 6,8 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 45,2 % bildeten keine Familien. 35,1 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 15,3 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,00 und die durchschnittliche Familiengröße 2,54 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 15,5 % Minderjährige, 4,5 % 18–24-Jährige, 22,6 % 25–44-Jährige, 31,5 % 45–64-Jährige und 25,9 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Das Durchschnittsalter betrug 50 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 102,0 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 101,2 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Grayland betrug 25.776 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 36.979 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 35.833 US-Dollar, gegenüber 36.161 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen in diesem CDP war 21.723 US-Dollar. 9,9 % der Bevölkerung und 19,3 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 49,6 % der Minderjährigen und 15,2 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grayland ist ein Census-designated place (CDP) im Grays Harbor County, US-Bundesstaat Washington, Vereinigte Staaten. In diesem Ort ist der Sportreporter Colin Cowherd aufgewachsen.", "tgt_summary": null, "id": 1909008} {"src_title": "Marie Gutheil-Schoder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Streckenführung.", "content": "Streng genommen handelt es sich bei der viergleisigen Eisenbahntrasse am östlichen Stadtrand von Duisburg um insgesamt drei unterschiedliche Strecken, die sich ab der Überführung über die Lotharstraße in Duisburg-Neudorf bis zur Überführung über die Obermeidericher Straße in Duisburg-Obermeiderich eine gemeinsame Streckenführung teilen, weitgehend parallel zur Bundesautobahn 3. Ab der Abzweigstelle Walzwerk (nordöstlich von Oberhausen West und Oberhausen Hbf) werden die Trassen verschiedener, ehemals in anderen Relationen benutzter Strecken verwendet, daher wechselt hier die VzG-Nummer in kurzen Abständen. Alle sechs Bahnstrecken im Sinne des Verzeichnisses zulässiger Geschwindigkeiten sind heute als Hauptstrecke klassifiziert, durchgehend zweigleisig und mit Oberleitung elektrifiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem die Preußischen Staatseisenbahnen Ende des 19. Jahrhunderts alle großen privaten Eisenbahngesellschaften übernommen hatten, mussten nun verschiedene Streckennetze sinnvoll zusammengeführt werden. Zwar hatten Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME), Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME) und Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) ihre jeweiligen Netze durchaus miteinander verbunden, aber dennoch separat und streckenweise sogar parallel geführt. Nach der Verstaatlichung waren damit viele Relationen mehrfach miteinander verbunden, ohne dabei aber optimal genutzt werden zu können. Die RhE hatte ihre Bahnstrecke Troisdorf–Mülheim-Speldorf parallel zur Bahnstrecke Köln–Duisburg der CME gebaut und noch kurz vor der Verstaatlichung mit ihrem Duisburger Bahnhof (heute Duisburg Hauptbahnhof) verbunden. Von dort führte die Bahnstrecke Duisburg–Quakenbrück der RhE Richtung Oberhausen wiederum in etwa parallel zur Bahnstrecke Duisburg–Dortmund (bzw. im weiteren Verlauf zur Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg) der CME. Da beide Strecken der RhE niemals eine größere Bedeutung für den Personenverkehr gespielt hatten, wurden diese nunmehr vornehmlich für den Güterverkehr genutzt, der Personenbahnhof Oberhausen West (ehemals Oberhausen RhE) geschlossen und der Personenverkehr auf die Strecken der CME verlagert. An Stelle des ehemaligen Rheinischen Bahnhofs entstand ein Güterbahnhof mit mehreren Gleisharfen und insgesamt über siebzig Rangier- und Richtungsgleisen. Bereits am 1. Juni 1891 wurde eine neue Verbindung zum Güterbahnhof Osterfeld Süd (heute: Bahnhof Oberhausen-Osterfeld) an der Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Dortmund (ehemals CME) geschaffen. Um den durchgehenden Güterzügen den Umweg über den Duisburger Hauptbahnhof zu ersparen, wurde am 1. Oktober 1901 eine völlig neue, zweigleisige Trasse am östlichen Stadtrand von Duisburg in Betrieb genommen, die direkt vom Güterbahnhof Duisburg-Wedau zur \"Abzweigstelle Düssern\" (heute \"Abzweigstelle Sigle\") führt. Zehn Jahre später wurde diese Strecke parallel zur bestehenden Strecke zweigleisig bis Oberhausen West weitergebaut, zeitgleich wurde am 17. September 1911 eine weitere zweigleisige Strecke vom Güterbahnhof Duisburg-Hochfeld Süd zur \"Abzweigstelle Düssern\" eröffnet. Damit ist die Strecke zwischen \"Abzweigstelle Lotharstraße\" und \"Abzweigstelle Walzwerk\" quasi viergleisig.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Situation.", "content": "Am 27. Mai 1962 wurde die Elektrifizierung der Strecken abgeschlossen. 1998 bis 2006 wurde der Knoten Oberhausen gänzlich umgestaltet. Die viergleisige Ein- und Ausfahrt aus Oberhausen West Oro zur Abzweigstelle Oberhausen Walzwerk wurde auf zwei Gleise zurückgebaut, die Verbindung zur Hollandstrecke umgelegt. Die Verbindungsstrecke nach Oberhausen Hbf Obo auf ein Gleis reduziert. Die Kurve Mathilde – Oberhausen West Oro – Oberhausen Hbf wurde entfernt und eingleisig an die Hollandstrecke durchgebunden. Die Gegenrichtung führt über die Verbindung aus Oberhausen West an die Hollandstrecke und tangiert den Güterbahnhof Oberhausen West in der Abzweigstelle Oro. Züge von der Abzweigstelle Ruhrtal, aus Duisburg-Ruhrort Hafen und Duisburg-Beeck in Fahrtrichtung Oberhausen Hbf Obo fahren seither durch Oberhausen West, die Gegenrichtung ist noch direkt an die Abzweigstelle Mathilde angebunden. Ende der 1990er Jahre wurde von der Abzweigstelle Ruhrtal eine Verbindungsstrecke zum Güterbahnhof Duisburg-Ruhrort Hafen, die \"Südkurve\", in Betrieb genommen, die eine direkte Zufahrt in den Hafenbahnhof aus Richtung Süden ermöglicht. Züge mussten bisher noch in Oberhausen West wenden. Dazu wurde eine neue eingleisige Brücke über den Rhein-Herne-Kanal errichtet. Die Streckenhöchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h, ist aber stellenweise auf 70 km/h, 60 km/h und 40 km/h beschränkt. Im Dezember 2006 wurde in der Betriebszentrale Duisburg das ESTW Duisburg Wedau in Betrieb genommen. Zwei örtlich zuständige Fahrdienstleiter (özF) steuern von hier den Betrieb auf den Streckenabschnitten Tiefenbroich – Duisburg Wedau und Duisburg Mannesmann – Mülheim (Ruhr)-Speldorf. Im Sommer 2008 soll das Streckenstellwerk Mathilde die Ausfahrgruppe des Bahnhofs Duisburg-Ruhrort Hafen übernehmen. Alle anderen DB-Stellwerke dort werden geschlossen, die Weichen durch EOW ersetzt. Ein Stellwerk der Duisport Rail bleibt offen.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Da die Strecke unmittelbar am Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen vorbeiführt, gab es im Rahmen der Zwangsfusion der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg und der Universität-Gesamthochschule Essen kurzfristig Überlegungen, nördlich der Abzweigstelle Lotharstraße einen Bahnsteig zu errichten. Gleiches sollte an der Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd geschehen, die unmittelbar südlich am Essener Campus vorbeiführt. Da allerdings in direkter Fahrtrichtung keine Verbindung der beiden Strecken existiert, wurde der Plan aus Kostengründen wieder verworfen.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Gleispläne der DB Netz AG&: NRWbahnarchiv von André Joost:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Duisburg-Wedau–Bottrop Süd ist eine ausschließlich vom Güterverkehr genutzte Eisenbahnstrecke in Deutschland. Sie führt vom ehemaligen Güterbahnhof Duisburg-Wedau bzw. vom Güterbahnhof Duisburg-Hochfeld Süd über den Güterbahnhof Oberhausen West zum Güterbahnhof Bottrop Süd. Die Bahnstrecke verbindet dabei viele andere und wichtige Eisenbahnstrecken in Duisburg, Oberhausen und Bottrop, insbesondere stellt sie den Anschluss an den Duisburger und den Ruhrorter Hafen her und dient dabei als Güterumgehungsbahn für den Eisenbahnknoten Duisburg Hauptbahnhof.", "tgt_summary": null, "id": 1092459} {"src_title": "Monika Vana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Robert Sidney wurde am 19. November 1563 auf dem Familiensitz in Penshurst, Kent, geboren. Er war das dritte Kind des von Königin Elisabeth I. zum Statthalter Irlands (Lord Deputy of Ireland) ernannten Sir Henry Sidney, 1529–1586, Neffe des Robert Dudley, 1. Earl of Leicester, und Bruder des früh berühmten Dichters Philip Sidney und seiner Schwester Mary Sidney, 1561–1621. Alle Geschwister entstammten einer künstlerischen Familie, Robert schrieb Gedichte, Philip wurde einer der berühmtesten Dichter am Elisabethanischen Hof und auch Mary, später \"Countess of Pembroke\", wurde eine eigenständige Autorin. Sidney studierte von 1575 bis 1579 in Christ Church (Oxford) und bereiste zwischen 1579 und 1581 den Kontinent, überwiegend Deutschland. 1584 heiratet er die reiche Erbin Barbara Gamage, Cousine von Sir Walter Raleigh. Aus der Ehe gingen elf Kinder hervor. Berühmtester Nachkomme wurde die Schriftstellerin Mary, Lady Wroth. Ben Jonson widmete ihr 1612 das Theaterstück \"The Alchemist\" sowie das Sonett \"The Underwood\" und zwei Epigramme. 1625 heiratete er in zweiter Ehe Sarah Blount, Witwe von Sir Thomas Smythe und Tochter von William Blount. Für die Grafschaft Glamorgan wurde er 1585 zum Mitglied des House of Commons gewählt. Unter seinem Onkel Robert Dudley, 1. Earl of Leicester diente er zusammen mit seinem älteren Bruder Philip im Krieg gegen Spanien in den Niederlanden. 1585 wurde Dudley das Kommando über den Feldzug gegen die spanischen Niederlande unter Alexander Farnese übertragen. Die Unterstützung der Niederländischen Republik wurde von Spaniens König Philipp II. als Kriegserklärung empfunden, was zur Aufstellung der \"Armada\" führte, und gipfelte in der Schlacht von Zutphen 1586, in der er mit seinem Bruder Philip kämpfte und dieser tödlich verwundet wurde. Robert Sidney wurde daraufhin Oberhaupt der Familie, Eigentümer von Penshurst Place und im gleichen Jahr zum Knight Bachelor geschlagen. Von 1589 bis 1616, als Flushing an die Holländer zurückgegeben wurde, war er Gouverneur dieser Stadt, die er allerdings nach dem Tode Königin Elisabeths immer seltener aufsuchte. Er überhäufte die englischen Minister mit Briefen zur finanziellen Unterstützung von Flushing. Nach diplomatischen Missionen in Schottland 1588 und Frankreich 1594 kehrte er 1606 für längere Zeit nach Holland zurück. 1603 erhob ihn König Jakob I. zum Baron Sydney, of Penshurst; zugleich wurde er Lord Chamberlain für dessen Frau Anna von Dänemark. 1605 wurde er zum Viscount L’Isle ernannt und schließlich 1618 zum Earl of Leicester. Dieser Titel, den Königin Elisabeth I. für ihren Favoriten Robert Dudley neu geschaffen hatte, erlosch mit seinem Tod 1588, da er ohne Erben starb, und wurde erst an Robert Sidney erneut verliehen. Die Sidneys führten den Titel bis zum Tod des siebten Earls, mit dessen Tod die Linie im Mannesstamme erlosch. Sidney starb am 3. Juli 1626 in seinem Anwesen in Penshurst.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung – Musik und Dichtkunst.", "content": "Obwohl er der Bruder eines der berühmtesten Dichter des Elisabethanischen Englands war, hat man in ihm bis in die 1960er Jahre keinen eigenständigen Dichter gesehen; zu seinen Lebzeiten waren seine Gedichte unveröffentlicht geblieben. Erst als die Bibliothek von Warwick Castle erschlossen wurde, entdeckte man sein autographisches Arbeitsbuch (gebunden im 19. Jahrhundert) mit seinen eigenen Korrekturen und Veränderungen wieder und wurde auf seine dichterischen Fähigkeiten aufmerksam. Sie enthalten Lieder, Sonette und Pastorale im Stil seines berühmten Bruders Philip. Es kann als eines der größten, vollständig erhalten gebliebenen Vers-Dokumente eines Dichters dieser Zeit angesehen werden. Ben Jonson hat ihn in seinem Gedicht \"To Penshurst\" in \"The Forest\" als einen Mann mit Geschmack und als einen Patron der Literatur gekennzeichnet und dessen kultivierten Lebensstil auf seinem Sitz in Penshurst dichterisch verarbeitet. Robert Sidney war daneben auch ein Patron der Musiker. Es konnte nachgewiesen werden, dass ihm Robert Jones’ \"First Book of Songs and Ayres\" (1600) zugeeignet wurde, ebenso wie \"A Musicall Banquet\" (1610), zusammengestellt von Robert Dowland, dem Sohn des Komponisten John Dowland. Sidney war Pate von John Dowlands Sohn. \"A Musicall Banquet\" eröffnet mit einem Tanz (Galliarde) von John Dowland, das den Titel trägt: \"Syr Robert Sidney his Galliard\". Sie stammt offenbar aus den späten neunziger Jahren des 16. Jahrhunderts, als Robert Sidney Gouverneur von Flushing war. Die Sammlung enthält 66 Sonette, Lieder, Pastorale, Elegien und leichterer Stücke, offenbar als eine Art Antwort auf Philip Sidneys Astrophel und Stella strukturiert. Sie legen nahe, dass Robert Sidney ein Anhänger neuplatonischer Liebesideen war und eine große Zahl unterschiedlicher Versformen schätzte. Robert Sidney wird nicht zu den führenden Dichtern des elisabethanischen Zeitalters gezählt und stand ein Leben lang im Schatten seines Bruders. Trotzdem geben seine Gedichte eine Vorstellung der damaligen Ideen und Arbeitsweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Eine umfassende Bibliographie (Stand: 2001) hat Gavin Alexander erstellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Sidney, 1. Earl of Leicester KG (* 19. November 1563 in Penshurst, Kent; † 13. Juli 1626 ebenda) war ein adliger Staatsmann und Kunstpatron des elisabethanischen und jakobinischen Zeitalters in England.", "tgt_summary": null, "id": 626488} {"src_title": "Nvidia nForce 700", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Grundüberlegung.", "content": "Der Anfang der 1990er Jahre wird als Beginn der Ökonophysik betrachtet. Die Flut wirtschaftswissenschaftlicher Daten aus den 1980ern und die Unzufriedenheit über traditionelle Erklärungsansätze ermutigte Physiker mithilfe von Erkenntnissen aus der statistischen Mechanik die Ökonomie zu erforschen. Der Begriff Ökonophysik geht vor allem auf den Physiker Eugene Stanley zurück, der den Begriff erstmal einführte. Die eigentliche Initialzündung zu dieser neuen Wissenschaft ist aber Mitte der 1980er Jahre zu suchen, als das Santa Fe Institute gegründet wurde. Maßgeblich von Physikern und Ökonomen geleitet, wurden im Wirtschaftsprogramm des Instituts erste Versuche in Richtung einer grundlegend geänderten Wirtschaftswissenschaft unternommen. Diese nahm Märkte und die Volkswirtschaft als Ergebnis eines Zusammenspiels vieler \"heterogener\" Agenten wahr, in dem das Phänomen der sog. \"Emergenz\" eine entscheidende Rolle spielt. Sie stand damit im Gegensatz zur neoklassisch geprägten traditionellen Volkswirtschaftslehre, die von \"homogen\" agierenden Marktteilnehmern ausgeht (vgl. auch die Molekularfeldnäherung in der Physik) und eine mikrobasierte Auffassung vertritt. Weitere Wegbereiter der Ökonophysik waren z. B. das CCISF der Universität Nizza (insb. selbstorganisierte Kritikalität), die Universität Boston (insb. Turbulenzphysik) und die Universität Köln (insb. Phasenübergang).", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkung auf die traditionelle Volkswirtschaftslehre.", "content": "Die Entwicklung der Volkswirtschaftslehre zeichnete sich im Laufe der Geschichte wiederholt durch die Übernahme naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, insbesondere aus der Physik aus. Beeinflusst durch die Arbeit Isaac Newtons entwickelte der Philosoph Auguste Comte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Vision der \"Sozialphysik\". Die später folgenden Gleichgewichtstheorien Alfred Marshalls und Francis Edgeworths basierten auf den Arbeiten James Clerk Maxwells und Ludwig Boltzmanns zum statistischen Verhalten individueller Agenten. Diese Form der interdisziplinären Zusammenarbeit bzw. Übernahme von Konzepten kam in den 1930er Jahren nahezu vollständig zum Erliegen und erfuhr erst in den 1980er Jahren eine Renaissance. Während in diesem Zeitraum in den verbreiteten volkswirtschaftlichen Theorien die Annahme des Homo oeconomicus, des (vereinfacht formuliert) rational handelnden Nutzenmaximierers vorherrschend war, wurde in den Naturwissenschaften fachübergreifend an komplexen adaptiven Systemen geforscht. Die Idee rational handelnder Akteure in einem realen System, wie beispielsweise der Volkswirtschaft, wird als zu stark vereinfacht abgelehnt. Stattdessen entwickelt sich („emergiert“) aus dem scheinbar chaotischen Zusammenspiel des Verhaltens der individuell handelnden Agenten ein stabiles Verhalten in der Gesamtheit. Die Makroökonomie entwickelt sich demzufolge aus der Mikroökonomie. Dies steht im Gegensatz zu der traditionell eher starken Trennung dieser beiden Ebenen, in welcher der Grenzübergang als „grundsätzlich“ aufgefasst und infolgedessen zu früh angesetzt wird (wodurch im Jargon der Physiker von vornherein eine Näherung entsteht, eben die Molekularfeldnäherung). Während der Markt in der klassischen Ökonomie ein Gleichgewicht herausbildet in dem die Märkte „geräumt“ sind und Marktpreisverteilungen einer Gauß'schen Normalverteilung folgen (bestenfalls einer in irgendeinem Sinne „optimierten“ Gaußverteilung), sind komplexe Systeme bis zuletzt ständigen Schwankungen unterworfen und genügen nicht-Gaußschen Verteilungen, wie u. a. Benoît Mandelbrot 1963 in seiner Untersuchung von Börsenkursen zeigte.", "section_level": 1}, {"title": "Analogien zur Turbulenztheorie u. ä..", "content": "In physikalisch motivierten Theorien wird immer wieder auf die Ähnlichkeiten zur Turbulenztheorie, zum Wettergeschehen (Meteorologie) und zur Erdbebenforschung (Seismologie) hingewiesen. Die Ähnlichkeit betrifft einerseits den Gesichtspunkt, dass man es in diesen Theorien mit Zufallsprozessen zu tun hat, so dass man im Grunde nicht mit gewöhnlichen bzw. partiellen Differentialgleichungen, sondern mit sogenannten Stochastischen Differentialgleichungen bzw. Renormierungstheorien arbeiten muss. Der andere Gesichtspunkt betrifft die Selbstähnlichkeit der Vorgänge, d. h. unter anderem das Skalenverhalten über viele Zehnerpotenzen: In der Turbulenzphysik hat man z. B. „kleine Wirbel innerhalb größerer Wirbel“, und innerhalb der kleinen Wirbel immer wieder noch kleinere, eine ganze Hierarchie selbstähnlicher Wirbel auf allen Skalen. Diese Selbstähnlichkeit entspricht dem, was man in Korrelationsanalysen von Börsenkursen über viele Zeitskalen beobachtet. In der Turbulenzphysik hat man die „Selbstähnlichkeit“ bezüglich des Wirbelspektrums nach langen Jahrzehnten in eine vollständige Skalentheorie der Energieskalen einer turbulenten Strömung umsetzen können (siehe Andrei Kolmogorow und Turbulente Strömung#Energiekaskade). Leider fehlt in den anderen Gebieten etwas analoges, sodass man sich bisher auf numerische Untersuchungen beschränken muss.", "section_level": 1}, {"title": "Grundkonzepte.", "content": "Die Ökonophysik ist eine Weiterentwicklung eines dynamischen Wirtschaftsverständnisses in der Volkswirtschaftslehre. Erkenntnisse etwa des \"Neo-Schumpeterianischen Wachstumsmodells\" und der \"Endogenen Wachstumstheorie\", die auf einen evolutionsähnlichen Verlauf der ökonomischen Entwicklungsgeschichte verweisen, erhärteten eine Sichtweise \"\"...that the stable equilibrium is more of an exception than the norm. (... dass stabiles Gleichgewicht eher die Ausnahme als die Regel ist.)\" \" Mit dieser Auffassung rückten ursprünglich physikalische Konzepte wie z. B. Chaos, sog. Power-laws, selbstorganisierte Kritikalität und die damit verbundene Vorstellung von der Evolutionsökonomik in den Vordergrund der Untersuchungen. Die Vorgehensweise und Modellierung der Ökonophysik ähnelt dabei der bei physikalischen komplexen Phänomenen. Ihre Untersuchungen haben einen deutlichen Schwerpunkt im Bereich der Finanzmärkte. Weitere Gebiete sind die Einkommens- und Wohlstandsverteilung, die Verteilung von ökonomischen Schocks und Wachstumsraten, von Unternehmensgrößen und Wachstumsraten, die Entwicklung von Urbangesellschaften u. v. m.", "section_level": 1}, {"title": "Potenzgesetz-Verteilung (PLD).", "content": "Erste Ansätze zu einer „econophysischen“ Beschreibung des Wirtschaftsgeschehens lieferte Pareto Ende des 19. Jahrhunderts mit der Entdeckung, dass sich die Wohlstandsverteilung in einer Gesellschaft mit einer statistischen Wahrscheinlichkeitsverteilung der Form formula_1 beschreiben lässt, mit formula_2 als Zahl der Personen, die ein Einkommen formula_3 besitzen und formula_4 als charakteristischem Exponent, dessen Wert Pareto mit 1,5 abschätzte. Pareto zeigte, dass dieses Potenzgesetz (Statistik) näherungsweise für so unterschiedliche Nationen wie England, Irland oder Deutschland, aber auch italienische Städte oder Peru angewandt werden könnte. Im Rahmen der modernen Ökonophysik wurden solche PLDs z. B. für die Verteilung des Handelsvolumens an verschiedenen Börsenplätzen, die Größenverteilung von bestimmten Investmentfonds, sowie für die Abhängigkeit des Transaktionsvolumens von der Volatilität der Preise für bestimmte Wertpapiere postuliert. Mit zunehmender Detaillierung der postulierten Potenzgesetzverteilung (englisch: \"power law distribution.\" PLD) werden jedoch vermehrt Zweifel an der jeweils zugrundegelegten Universalität der PLDs und Kritik an der Zulässigkeit der verwendeten Verfahren geäußert, so dass in diesem Bereich die weitere Forschung abzuwarten bleibt. Hier sind auch anstelle der sog. Random Walks („Irrfahrten“) der Statistischen Physik, die auf Gauß-Verteilungen führen, die allgemeineren sog. Lévy-Flüge aufzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Kovarianz.", "content": "Eine Zwillingseigenschaft zur Quasi-Universalität der PLD ist der hyperbolische Rückgang der Kovarianz jeglicher Maßeinheiten von Volatilität (z. B. Preisschwankungen). Die einfachste und bekannteste Maßeinheit für Volatilität beruht auf der Methode der kleinsten Quadrate, indem die Volatilität als Quadratwurzel der Summe aller Schwankungquadrate einer Zeitreihe abgegeben wird, wobei die Richtung der Schwankungen also unberücksichtigt bleibt. Bei Betrachtung der Stärke der Korrelation im Zeitablauf, etwa durch formula_5, legen entsprechende empirische Untersuchungen nahe, dass die erwarteten Fluktuationen von zukünftigen Marktpreisen umso größer ausfallen, je größer die Fluktuationen in der Vergangenheit waren (volatility clustering).", "section_level": 2}, {"title": "Multi-Fraktal-Modelle.", "content": "In einer Weiterentwicklung der in der Ökonomie bekannten ARCH- und GARCH-Modelle wurden sog. \"Multi-Fraktal-Modelle\" in die Untersuchung eingeführt. Diese bilden in der mathematischen Modellierung insbesondere von Finanzdaten die sog. \"Multi-Scaling\"-Eigenschaften ab, wobei sie auf Modelle der Turbulenzphysik Bezug nehmen. In diese Ansätze wurden in der Folge weitere Modelle integriert, etwa die Brownsche Molekularbewegung oder sog. \"Markov-Switching-Multifraktal\"-Modelle.", "section_level": 2}, {"title": "Untersuchungsgebiete.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Finanzmärkte.", "content": "Börsenstruktur Die empirische Forschung hat in der strukturellen Analyse von Börsenhandelsplätzen wertvolle Einsichten geliefert. So folgt die Verteilung eingehender neuer Aufträge mit einem Limit-Preis einem Potenzgesetz, solange sich die eingehenden Aufträge in der Nähe des jeweiligen Marktpreises bewegen. Studien für verschiedene Börsenplätze haben jedoch ergeben, dass sich der Koeffizient des Potenzgesetzes stark unterscheiden kann (so z. B. 0,6 für Paris und 1,5 für London). Andere haben Potenzgesetz für die Abhängigkeit des Transaktionsvolumens von der Volatilität der entsprechenden Preise beobachtet. Volatilität von Börsenkursen Aktienkurse weisen üblicherweise ein volatiles Verhalten auf, das in Analogie zur dynamischen Turbulenz etwa in Flüssigkeiten gesehen werden kann. Dies hat zum Versuch geführt, im Rahmen der Ökonophysik die physikalischen Ansätze der Strömungsmechanik auf ökonomische Vorgänge anzuwenden. Ein weiterer interessanter Ansatz der Ökonophysik in der Prognose von Börsencrashs kommt aus der Erdbebenforschung und der Erkenntnis, dass vor großen Erdbeben bestimmte, periodisch oszillierende Voraktivitäten festzustellen sind. Diesen Ansatz haben Ökonomen auf den Börsencrash vom August 1997 angewendet und postuliert, dass die Börsenkurse einem logarithmischen Periodizitätsmuster folgen, das durch eine dynamische Erdbebengleichung beschrieben werden könne (siehe auch: Intermittenz). Der Ansatz ist in der Literatur jedoch durchaus umstritten", "section_level": 2}, {"title": "Wohlstandsverteilung.", "content": "Ein weiteres Forschungsgebiet der Ökonophysik ist die Untersuchung der Natur von Ungleichgewichten in der Verteilung von Einkommen und Wohlstand in einem ökonomischen System. Die von Pareto 1897 identifizierte PLD für große Einkommen konnte wie o.a. empirisch in der Folge für viele Systeme verifiziert werden. Die neuere Forschung in diesem Gebiet weist darauf hin, dass es innerhalb der zugrundegelegten Verteilungsfunktionen auch zu \"Phasenübergängen\" unterschiedlicher Verteilungsfunktionen kommen kann. Ein weiterer Pionieransatz der Ökonophysik zu diesem Thema stammt vom Soziologen John Angle und verbindet Ansätze aus der Teilchenphysik mit der Anthropologie. Weiterentwicklungen dieses Ansatzes zeigen u. a. das Systemverhalten bei konstanter Geldmenge, bei zufälliger Bestimmung des Wohlstandsverlustes oder bei gleichzeitiger Interaktion zwischen allen Mitgliedern der Population.", "section_level": 2}, {"title": "Industriegröße.", "content": "Einer der Bereiche mit den besten statistischen Datenreihen ist die sektorenübergreifende Erfassung von Unternehmenskenngrößen wie Umsatz, Mitarbeiterzahl etc. im Zeitablauf. Eine der umfangreichsten Analysen dieser Unternehmensdaten stammt von der Boston Group und bezieht sich auf Unternehmen, die im S&P COMPUSTAT Index abgebildet werden. Die Erkenntnisse dieser Studienreihe deuten darauf hin, dass die Größenverteilung von US-amerikanischen Unternehmen einer Log-Normalverteilung folgt und dass ein linearer Zusammenhang zwischen dem Logarithmus der Standardabweichung der Wachstumsrate von Unternehmen und dem Logarithmus der Unternehmensgröße besteht.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Gebiete.", "content": "Weitere Gebiete der Ökonophysik betreffen die strukturelle Entwicklung urbaner Gebiete und die Untersuchung von Innovation als Motor der Wirtschaftsentwicklung.", "section_level": 2}, {"title": "Gegensätzliche Standpunkte (Kritik).", "content": "Wichtiger Input in der Art der zugrundegelegten Modelle aus der Physik kommt aus den Bereichen statistische Physik, Strömungsmechanik, der Erdbebenvorhersage und selbstorganisierter Kritikalität. Insbesondere wurden die \"langsam abfallenden Ausläuferbereiche\" (die sog. „fat tails“) in den Verteilungen der Preisänderung von Wertpapieren als wichtige \"universelle\" Eigenschaft von Finanzmärkten entdeckt. Weiterhin konnten im Rahmen der neuen Disziplin Erkenntnisse und Vermutungen der Ökonomie erhärtet werden (z. B. die rechtsschiefe Verteilung der Unternehmensgrößen oder die Abnahme der Streuung des Unternehmenswachstums bei zunehmender Größe). Die \"fat tails\" kann man wie in der Quantenfeldtheorie nur durch diagrammatische Methoden oder durch Computersimulationen erhalten, weil sie die Abweichungen von den Gauß-Gesetzen ergeben. Gerade diese Terme enthalten aber das Wesentliche, nämlich die oft sehr kleinen, aber trotzdem nicht zu vernachlässigenden „Risiko-Verteilungen“. Es zeigt sich, dass die großen Risiken niemals exponentiell klein gemacht werden können, sondern nur einem abnehmenden Potenzgesetz folgen, etwa wie formula_6 wobei formula_7 eine Variable im Ausläuferbereich der betrachteten Verteilung bedeutet, die den erbrachten „Wett-Einsatz“ quantifiziert. Es hat den Anschein, dass die Selbstähnlichkeit durch die Tendenz der individuellen Marktteilnehmer zustande kommt, die jeweilige positive oder negative Markttendenz (steigende bzw. sinkende Preise) systematisch optimal auszunutzen, und dass beim Wechsel des jeweiligen Trends regelrechte „Panikreaktionen“ mit enorm verkürzten Handelsintervallen und enorm zunehmenden Handelsvolumina auftreten. Dennoch wird in der Literatur Kritik an der Disziplin Ökonophysik laut. Im Rahmen des World Econophysics Colloquium 2005 wurde ein Arbeitspapier vorgelegt, das die sogenannten \"Worrying Trends in Econophysics\" zusammenfasst, insbesondere: Darüber hinaus wird den Ökonophysikern immer wieder vorgeworfen, dass sie zu den konkreten Fragen der Risikobewertung nicht beitragen würden. Die Autoren der \"Worrying Trends\" führen zahlreiche Beispiele an, in denen sich die angenommenen Wahrscheinlichkeitsverteilungen bei näherer statistischer Überprüfung als falsch erwiesen haben, und regen an, bei empirischen Untersuchungen die aufgestellten Hypothesen strenger als bisher statistisch zu validieren. Des Weiteren wird darauf Bezug genommen, dass Produktion und nicht Tausch der Motor des ökonomischen Wachstums sei und daher die häufig Verwendung von Tauschmodellen für die Analyse von Wachstumsprozessen unbrauchbar sei. Die weitere Diskussion bleibt abzuwarten. Kritik an der Herangehensweise der Ökonophysiker bezieht sich auch auf eine weitgehende Ignoranz der \"Idee, Geschichte und kulturellen Hintergründe des Problems\" sowie der Literatur, und die Beschränkung auf die reine Datenanalyse und damit die Finanzmärkte, in denen die beste Datenlage vorhanden sei. Das zu untersuchende Feld beinhalte aber ein wesentlich größeres Spektrum in denen die Finanzmärkte nur eine kleine Rolle spielten. Dies habe zur Folge, dass ein Großteil ökonophysikalischer Aufsätze in explizit physikalischen Wissenschaftsmagazinen von Physikern veröffentlicht werde, oder in speziell für die Ökonophysik aufgelegten Magazinen wie dem \"Journal of Economic Interaction and Coordination\". Ein Beispiel in diesem Zusammenhang ist ein Isingmodell, das die Physiker mit einer sogenannten Hamiltonfunktion formula_8 beschreiben, wobei die formula_9 binäre Variablen sind formula_10 und die Größen formula_11 und formula_12 reelle Zahlen bedeuten. Die Indizes formula_13 und formula_14 durchlaufen eine „Graph“ genannte Grundmenge. Das Ganze wird ein ökonomisches Modell, wenn man es wie folgt interpretiert: „Agent“ \"i\" trifft zum Zeitpunkt \"t\" unter dem Einfluss der dann herrschenden „Konjunktur“ – dies ist analog zum Temperaturbegriff der Physiker – eine \"positive\" formula_15 oder \"negative\" formula_16 Kaufentscheidung, auf der Grundlage des momentanen Preises formula_17, der momentanen sog. „Neuigkeit“ formula_12, also aufgrund des gerade herrschenden Trends, und aufgrund des sog. „Herdeneffektes“ formula_19 Der Physiker spricht stattdessen von der Grundenergie, dem sog. externen Biasfeld („Zeeman-Feld“) und der sog. „Austauschwechselwirkung“ (z. B. mit den jeweiligen Nachbarn formula_14). Dieses Modell wäre aus der Sicht der Ökonomen viel zu stark vereinfacht und dadurch „unrealistisch“. Der Physiker dagegen sagt, dass es ihm nur auf ganz bestimmte relevante Zusammenhänge ankomme und dass Abweichungen im Detail irrelevant sein könnten, speziell, wenn es um Skalenprobleme gehe. Aus Sicht der Physiker enthält der scheinbar viel zu vereinfachte Ansatz also trotzdem genau das Wesentliche, das man aber erst sieht, wenn man wie in den Formeln der Ökonophysiker die Kollektiveffekte rigoros (d. h. näherungsfrei!) berücksichtigt, was der Fall ist. (Bei dem angegebenen Modell – und vielen anderen Modellen – ist das möglich.) Dagegen ist der \"genaue Zeitpunkt\" einer „Katastrophe“ (z. B. eines Erdbebens) gar nicht vorhersagbar, weil er von Unwägbarkeiten abhängt (z. B. von unbekannten Materialeigenschaften wie der Bruchfestigkeit oder der Knicklast). Aber man kann die ungefähre Stärke des „Bebens“ und quantitative Anhaltspunkte dafür angeben, ab wann bestimmte Gefahren auftreten, wo die Risiken liegen und wie groß sie sind, und mit welchen Auswirkungen zu rechnen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Video-Vorträge.", "content": "Zum Thema des Artikels gibt es viele Vorlesungen und Vorträge, die in der Regel, im Gegensatz zu den folgenden zwei „Videolectures“, nicht reproduzierbar sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ökonophysik (englisch: \"Econophysics\") ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das sich mit der Anwendung von Methoden und Theorien, die ursprünglich der Physik entstammen, auf ökonomische Fragestellungen beschäftigt. In diesem Zusammenhang werden vor allem nicht-lineare Dynamiken sowie Werkzeuge aus der statistischen Mechanik verwendet. Speziell im Bereich der Finanzmärkte führte diese Herangehensweise zu neuen Erkenntnissen und der Entdeckung sog. robuster Potenzgesetze (das heißt im Jargon der Physik: „Skalenverhalten mit universellen fraktalen Exponenten“). ", "tgt_summary": null, "id": 1389201} {"src_title": "Deutsches Nationalkomitee Biologie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Im Alter von 22 Jahren startete King mit einigen Freunden auf einer Yacht von den USA aus einen Segeltörn. Vor der Küste von Belize erlitt die Gruppe Schiffbruch. Nachdem King sich von dem Unglück erholt hatte, entschied er sich, in Belize zu bleiben. Er war in der Tourismuswerbung, für die Handelskammer und als Geschäftsmann tätig. King schloss sich der seit 1954 regierenden People’s United Party an. Er pflegte ein enges Verhältnis zu George Cadle Price, dem ersten Premierminister von Belize. 1958 trug King dazu bei, dass sich aus Mexiko vertriebene deutschsprachige Mennoniten im damaligen British Honduras niederlassen konnten. Von den 1970er Jahren bis zu seinem Tode war King Kolumnist der \"Belize Times\", der Wochenzeitung der People's United Party. Er produzierte Dokumentarfilme über Belize und spielte in zwei dort gedrehten Spielfilmen kleinere Nebenrollen. 1998 wurde er zum ehrenamtlichen Film-Beauftragten des Landes ernannt. King schrieb mehrere Bücher, unter anderem \"Emory King's Drivers' Guide to Belize\" sowie \"The Great Story of Belize\" in zwei Bänden. Er leitete zeitweise die \"Belize Historical Society\". Seiner Deutung der belizischen Geschichte (etwa in Kings Buch \"Belize, 1798 - The Road to Glory\" über die Schlacht vor der Insel St. George's Caye) widersprach der belizische Schriftsteller und Journalist Evan X Hyde, der King auch mangelnde Quellenkenntnis vorhielt (etwa bezüglich des verheerenden Wirbelsturms im September 1931). King war verheiratet mit Elisa King und Vater einiger Kinder, von denen Sohn Alex früher starb als er selbst. King starb am 14. August 2007 in seinem Haus in Tropical Park nahe Hattieville.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emory King (* 22. Februar 1931 in Jacksonville, Florida; † 14. August 2007 in Tropical Park, Belize) war ein belizischer Schriftsteller und Journalist. King diente seinem Land in zahlreichen Funktionen, unter anderem als nationaler Film-Beauftragter.", "tgt_summary": null, "id": 2294626} {"src_title": "Frequenzkompensation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Amsterdamer Stadtgebiet verkehrte am 3. Juni 1875 erstmals ein Straßenbahnfahrzeug. Die von der \"Amsterdamsche Omnibus Maatschappij\" (kurz AOM, „Amsterdamer Omnibus-Betriebe“) eröffnete Pferdebahn verband den Leidseplein mit dem Plantage-Viertel. In den 25 Jahren danach wurden noch 15 Linien eröffnet und so die ganze Innenstadt und die damals neuen Viertel außerhalb erschlossen. Eine Rarität war die von der AOM benutzte Spurweite von 1422 Millimetern.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeentetram.", "content": "Am 1. Januar 1900 wurde der Straßenbahnbetrieb von der Stadt übernommen. Der Name änderte sich in \"Gemeentetram Amsterdam\" (GTA, „Gemeindestraßenbahn Amsterdam“). Insgesamt wurden 242 Fahrzeuge, 758 Pferde und 15 Gebäude übernommen. Gleichzeitig wurde mit der Elektrifizierung des Netzes begonnen. Bis 1906 wurden alle Linien außer einer mit Oberleitung elektrifiziert und die Spurweite auf 1435 Millimeter angepasst. 1906 verkehrten zwölf elektrische Linien (1–11 und 13), wofür 229 neue elektrische Triebwagen beschafft worden waren; die alten Pferdebahnwagen benutzte man als Beiwagen. Die letzte Pferdebahn, die Linie 12, wurde 1916 elektrifiziert. 1921 erhielt Amsterdam wieder eine Pferdebahn durch die Eingemeindung von Sloten. Diese Linie wurde bis 1925 mit Pferdebahnwagen betrieben, die durch einen Omnibus gezogen wurden, danach folgte die Umstellung auf Busbetrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterentwicklung bis 1945.", "content": "Zwischen 1910 und 1930 wuchs das Netz ebenso wie die Stadt. Zahlreiche neue Linien wurden bis 1931 eingerichtet, als das Netz mit 25 Linien am größten war. 1930 gab es 445 Triebwagen und 350 Beiwagen, sämtlich Zweiachser. Ab 1922 wurden alle Wagen der Linien, die am Hauptbahnhof vorbeifuhren, mit Briefkästen ausgestattet. Am Hauptbahnhof wurden die Briefkästen von einem Postbeamten geleert und deren Inhalt zum Hauptpostamt gebracht. Während der Wirtschaftskrise in den 1930er Jahren wurde das Netz eingeschränkt: 1932 verschwanden fünf Linien. Um Personal zu sparen verband man versuchsweise zwei Triebwagen mit einem Zwischenstück zu einem sogenannten Zwillingswagen. Dieser nun vierachsige Triebwagen mit einem dreiteiligen Wagenkasten mit schwebendem Mittelteil hatte die doppelte Motorleistung gegenüber einem Zug mit Trieb- und Beiwagen und brauchte nur noch einen Schaffner. 1935 wurde ein weiterer Zwillingswagen aus zwei Triebwagen mit einem etwas längeren Zwischenteil geschaffen. Ab 1939 konnten neue Verbindungen in die östlichen Stadtteile geschaffen werden, nachdem die dortigen Eisenbahnstrecken auf Viadukte verlegt worden waren. Während des Zweiten Weltkriegs wuchs die Zahl der Fahrgäste; gleichzeitig machte sich die mangelhafte Versorgung bemerkbar. 1943 fusionierte die Gemeentetram mit den Gemeenteveren („Gemeindefähren“) zum \"Gemeentevervoerbedrijf\" (GVB). Wegen Kohlenknappheit wurde im Oktober 1944 der Straßenbahnbetrieb stillgelegt, ein Fünftel der Wagen wurden von den deutschen Besatzungstruppen nach Osten gebracht, um dort im Krieg beschädigte Wagen zu ersetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Im Juni 1945 fuhren die ersten Straßenbahnwagen wieder durch Amsterdam. Als Ersatz für die ältesten Wagen – die Wagen des Baujahrs 1902 fuhren noch immer – wurden ab 1948 60 Triebwagen und 50 Beiwagen als Großraumwagen in Einrichtungsausführung beschafft. Diese Dreiachser wurden von Werkspoor in Utrecht hergestellt. Nach dem Wiederaufbau setzte sich in den 1950er Jahren die Idee durch, dass Busse besser für den modernen Verkehr geeignet wären. Nur in der Leidsestraat und Utrechtsestraat wurden Straßenbahnen beibehalten, weil diese beiden Straßen für Busse zu eng waren. Hierfür wurden ab 1955 Einrichtungs-Gelenktriebwagen beschafft. Die 1957 gelieferten sechsachsigen Wagen waren ein großer Erfolg; damit war die Existenz der Amsterdamer Straßenbahn gesichert. Bis 1968 wurden noch 160 Gelenkwagen beschafft, ab 1959 waren es achtachsige Doppelgelenkwagen. 1968 konnten die letzten Vorkriegs-Zweiachser ausgemustert werden. 1971 endete der Postdienst. 1972/1973 wurden die Ende der 1950er Jahre beschafften einfachen sechsachsigen Gelenktriebwagen mit einem zusätzlichen Mittelteil zu achtachsigen Doppelgelenkwagen verlängert. Die letzten Dreiachser wurden 1983 nach 35 Jahren ausgemustert – eine für Amsterdamer Straßenbahnwagen eher kurze Zeit; beim Personal waren sie nie beliebt gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbau.", "content": "Nachdem die Straßenbahn wieder akzeptiert worden war, wurden neu entstandene Vororte im Westen Amsterdams an das Netz angeschlossen. So bekamen die entferntesten Teile Amsterdams eine schnelle Verbindung mit der Amsterdamer Innenstadt. Hierzu wurden in den 1970er Jahren bei Linke-Hoffmann-Busch (LHB) in Salzgitter zwei Serien (55 und 37) Straßenbahnwagen in Auftrag gegeben. Um die ältesten Gelenkwagen zu ersetzen und für neue Linien wurden 1989 und 1990 bei BN in Brügge (Belgien) 45 Wagen beschafft, die erstmals ein Niederflurteil besaßen. 1990 wurden auch Verbindungen in die Nachbarstädte Amstelveen und Diemen in Betrieb genommen. Als letzter großer Ausbau gilt seit 2005 die völlig auf eigenem Bahnkörper gebaute Linie 26 nach IJburg. Zum Teil hierfür und als Ersatz für die Wagen aus den 1950er und 1960er Jahren wurden seit 2001 155 Combinos von Siemens in Betrieb genommen. Amsterdam hat damit anzahlmäßig die größte Serie an Combinos in der Welt. Linie 25 wurde am 15. Dezember 2013 nach 83 Jahren (1930–2013) eingestellt, nun nicht mehr im Linienbetrieb befahren wird der Abschnitt \"Victorieplein\" – \"President Kennedylaan\". Die Gleise blieben jedoch teils erhalten, da die Gleise als Zufahrt zum Betriebshof \"Lekstraat\" dienen. Die Linie nach Amstelveen wird seit März 2019 vom Mischbetrieb von Straßenbahn und „Sneltram“ auf reinen Straßenbahnbetrieb umgebaut. Dies beendet den Mischbetrieb von Straßenbahnlinie 5 und Schnellstraßenbahn 51. Beide teilten sich den Abschnitt zwischen den Stationen De Boelelaan/VU und Oranjebaan. Die von beiden Systemen bedienten Stationen wiesen hintereinander jeweils einen 30 m langen Tiefbahnsteig für die Straßenbahn und einen 65 m langen Hochbahnsteig für die Sneltram auf. Die Hochfluranlagen werden nunmehr zurückgebaut und die Strecke vollständig in das Straßenbahnnetz integriert. Diese Umstellung hängt mit der geplanten Verbreiterung der Autobahn A10 im Bereich des Bahnhofes Zuid zusammen, dem die Verbindungsstrecke zwischen Metro- und Straßenbahnnetz zum Opfer fällt.", "section_level": 2}, {"title": "Güterverkehr.", "content": "Im Frühling 2007 fuhren probeweise zwei für den Güterverkehr umgebaute Straßenbahnwagen durch Amsterdam. Dem Unternehmen CityCargo und der Stadt Amsterdam zufolge war der Versuch erfolgreich; ein planmäßiger Betrieb kam jedoch nicht zustande.", "section_level": 2}, {"title": "De Red Crosser.", "content": "Unter dem Namen \"De Red Crosser\" (deutsch: „Der Rote Kreuzer“) betrieb das Niederländische Rote Kreuz (\"Nederlandse Rode Kruis\") ab 2003 einen mit verschiedenen technischen Hilfen ausgestatteten Gelenktriebwagen der Straßenbahn Amsterdam, mit dem behinderten und chronisch kranken Menschen sowie älteren, alleinstehenden oder anderweitig hilfsbedürftigen Personen Stadtrundfahrten sowie der Besuch von Sehenswürdigkeiten ermöglicht wurden. Der von der deutschen Firma Linke-Hofmann-Busch gelieferte Wagen der Baureihe 8G war rollstuhlgerecht ausgestattet worden und wies einen Lift, eine Klimaanlage sowie eine behindertengerechte Toilette auf. Er bot Platz für 20–39 Personen und verkehrte nach vorheriger Buchung an sechs Tagen in der Woche. Der Betrieb endete 2016.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelles Liniennetz.", "content": "Das Liniennetz wurde mit Eröffnung des Innenstadttunnels der Metrolinie 52 im Juli 2018 komplett umgestaltet. Amsterdam ist die einzige Stadt in den Niederlanden, die noch Linienkennfarben als Ergänzung zur Liniennummer nutzt. Zudem verkehren sonntags von April bis Oktober zwei historische Linien:", "section_level": 1}, {"title": "Verhältnis zwischen Metro und Straßenbahn.", "content": "Zwischen der Metro Amsterdam und der Straßenbahn bestehen zurzeit an 17 Stationen Umsteigebeziehungen. Viele Umsteigemöglichkeiten bestehen zur Metro-Linie 50, die als Halbringlinie sehr viele Straßenbahnstrecken der Hauptverkehrsachsen schneidet. An einigen Stationen gibt es außerdem die Möglichkeit, auf die Eisenbahn umzusteigen. Auf dem Netzplan (ganz oben) sind auch die Metrolinien und Umsteigestationen mit der Straßenbahn zu erkennen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Straßenbahn Amsterdam ist ein Teil des öffentlichen Nahverkehrs der niederländischen Hauptstadt Amsterdam. Sie wird betrieben durch das Verkehrsunternehmen GVB (bis 2002 Gemeentevervoerbedrijf, deutsch: „Städtischer Verkehrsbetrieb“), das auch die Metro und das Stadtbusnetz sowie die Fährlinien betreibt. ", "tgt_summary": null, "id": 1962890} {"src_title": "William C. Marland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Emlichheim liegt an der deutsch-niederländischen Grenze. Der Ort wird im Süden durch die Vechte und im Norden durch den Coevorden-Piccardie-Kanal eingegrenzt. Die Gemeinde ist Verwaltungssitz der Samtgemeinde Emlichheim mit den Gemeinden Emlichheim, Hoogstede, Laar und Ringe. In den letzten Jahren erfuhr Emlichheim massives Wachstum, vor allem bedingt durch den Zuzug niederländischer Staatsangehöriger.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Emlichheim besteht mindestens schon seit der Zeit Karls des Großen. In einer Urkunde aus dem Jahre 1312 wird der Ort unter dem Namen \"Emminchem\" erwähnt.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachgeschichte.", "content": "Im umgangssprachlichen Dialekt ist bis heute der Name Emmelkamp üblich. Der hochdeutsche Name Emlichheim leitet sich von den ursprünglichen niederdeutschen Formen \"Emminchem\" oder \"Emmenheim\" ab. Seit der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurde das Hochdeutsche in der Grafschaft Bentheim für Urkunden verwendet. Behördlicherseits wurde so der Name aus dem bis dahin verwendeten Niederdeutschen ins Hochdeutsche als Emlichheim übertragen. Aufgrund der engen kulturellen und ökonomischen Verflechtungen mit den Niederlanden war, insbesondere in der Niedergrafschaft, seit dem 16. Jahrhundert das Niederländische die gängige Verkehrs-, Kirchen- und Schriftsprache. Bis in die 1820er Jahre wurde in den Schulen der Grafschaft Niederländisch als erste Sprache verwendet. Die Umgangssprache war der lokale niederdeutsche Dialekt, der stark von der niederländischen Schriftsprache beeinflusst war. In der örtlichen Umgangssprache setzte sich mit der Zeit die Form \"Emlenkamp\" für Emlichheim durch. Über die Umgangssprache gelangte diese Form dann auch in die niederländische Schreibung. In der Praxis kam es so, dass fortan im Hochdeutschen von Emlichheim die Rede ist, in niederländischsprachigen Urkunden des 16. bis 19. Jahrhunderts von Emlenkamp.", "section_level": 2}, {"title": "19. und 20. Jahrhundert.", "content": "In den 1830er Jahren schlossen sich viele Grafschafter Pastoren und Gemeinden der in den Niederlanden, in der Grafschaft und in Ostfriesland aufkommenden Abscheidungsbewegung (niederländisch: \"Afscheiding\") an, darunter zahlreiche Reformierte in Emlichheim, die sich als „altreformiert“ verstanden. Niederländisch wurde infolgedessen zur Kirchensprache. Daran stießen sich die Nationalsozialisten, die schließlich den Gebrauch des Niederländischen in Gottesdiensten und bei kirchlichen Feiern verboten. Die Altreformierten in Emlichheim lehnten durchweg die nationalsozialistische Ideologie ab. Die „Abscheidungsfeier“ zum 100-jährigen Jubiläum ihrer Gemeinde im Oktober 1934 war nicht zuletzt ein Ausdruck der Entschlossenheit, die „niederländische Verbindung“ zu verteidigen.", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindungen.", "content": "Am 1. März 1974 wurde die Nachbargemeinde Volzel eingegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinderat.", "content": "Aktuelle Zusammensetzung des insgesamt 21 Sitze zählenden Gemeinderates seit dem 1. November 2016: (Stand: Kommunalwahl vom 11. September 2016)", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister/-in.", "content": "Zum ehrenamtlichen Bürgermeister wurde in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates am 15. November 2016 Heinrich Strenge (SPD) gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "In Emlichheim ist die Emsland Group mit ihrer Tochter \"Emsland-Stärke GmbH\" als größter europäischer Stärkeproduzent ansässig. Im Hauptwerk Emlichheim werden jährlich über ein Million Tonnen Kartoffeln, die aus einem Umkreis von etwa 150 km angeliefert werden, verarbeitet. \"Emsland-Stärke\" ist nicht nur der größte Arbeitgeber von Emlichheim, sondern auch wichtiger Existenzfaktor für die ganze Region. Etwa acht Kilometer westlich von Emlichheim liegt innerhalb der Gemeinde Laar und der angrenzenden niederländischen Gemeinde Coevorden das grenzüberschreitende Industriegebiet Europark (Europark Emlichheim-Coevorden). Dort besteht ein großer Güter- bzw. Containerumschlagplatz mit der Bezeichnung \"EuroTerminal\", welcher von einer Tochterfirma der Bentheimer Eisenbahn AG und niederländischen Partner-Firmen betrieben wird. Ein im Auftrag der Bentheimer Eisenbahn angefertigtes Gutachten aus dem Jahr 2009 empfahl, dem Europark den Status eines Güterverkehrszentrums (GVZ) zu geben, was mittlerweile auch geschehen ist. Des Weiteren besteht im Europark unter anderem die von einem privaten niederländischen Investor gebaute und umstrittene Müllverbrennungsanlage Emlichheim. Ein weiterer wirtschaftlicher Faktor der Samtgemeinde ist die kunststoffverarbeitende Industrie, hierzu zählt in Emlichheim das Unternehmen \"Synco\". Zu den weiteren bedeutenden Unternehmen und großem Arbeitgebern im Ort gehören \"HRD-Trailer-Engineering GmbH\" (Fahrzeugbau), RoKaTec GmbH (Kabelkonfektion), Oldekamp GmbH & Co. KG (Garten- und Landschaftsbau), Stahl Bauunternehmen GmbH (Bau) und Theodor Arens GmbH & Co. KG (Haustechnik). In Emlichheim wird in einem eher kleinen Umfang Erdöl und Erdgas gefördert. Die Erdölförderung wurde im Feld Emlicheim durch die Wintershall GmbH im Jahr 1943 aufgenommen. Ferner betreibt im Bereich der erneuerbaren Energien N.prior energy seit 2005 ein Biomasseheizkraftwerk mit einer Leistung von 20 MW, das hauptsächlich mit Holz befeuert wird. Ferner befindet sich in Emlichheim ein weiteres Biomasseheizkraftwerk in Bau, das mit Stroh (Halmgutartige Biomasse) befeuert werden soll und die erste Anlage ihrer Art in Deutschland ist. Neben Strom wird das Kraftwerk auch Prozesswärme und Hochtemperatur-Dampf für die Emsland Group produzieren sowie Heizwärme in ein Nahwärmenetz einspeisen (Kraft-Wärme-Kopplung).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Emlichheim liegt an der Bundesstraße 403, die von Ochtrup über Nordhorn nach Coevorden in den Niederlanden führt. Der Ort ist an das Netz der Bentheimer Eisenbahn angeschlossen. Es besteht ein sehr reger Güterverkehr; der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) wurde 1974 eingestellt. Geplant ist, die Strecke Coevorden – Emlichheim – Nordhorn – Bad Bentheim für den SPNV zu reaktivieren. In einem ersten Schritt wurde die Verbindung zwischen Neuenhaus und Bad Bentheim als RB 56 zum 7. Juli 2019 in Betrieb genommen. Es gibt Bestrebungen, die Strecke ab 2022 bis Coevorden zu befahren. An allen Tagen verkehren im Stundentakt barrierefreie Busse mit Niederflurtechnik der Verkehrsgemeinschaft Grafschaft Bentheim (VGB) von Emlichheim über Uelsen nach Neuenhaus (Regionalbuslinie 10). In Neuenhaus bestehen Anschlüsse an die Bahnlinie RB 56 in Richtung Nordhorn und Bad Bentheim sowie an die Regionalbuslinie 30 in Richtung Nordhorn. In Bad Bentheim bestehen Anschlüsse zu Zügen in Richtung Osnabrück, Hannover und Berlin sowie in Richtung Hengelo und Amsterdam. Außerdem betreibt die VGB ein Rufbusnetz, das Emlichheim sowohl mit den Gemeinden Coevorden (wo Anschlüsse ans niederländische Bahn- und Busnetz bestehen) und Laar als auch mit Ringe und Hoogstede verbindet. Von Frühjahr bis Herbst führen zu bestimmten Zeiten Busse auf der Linie Emlichheim – Neuenhaus Fahrradanhänger mit („Fietsenbus“).", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In Emlichheim gibt es eine Grund-, eine Haupt- und eine Realschule sowie ein Gymnasium für die Sekundarstufe I. Die weitere schulische Ausbildung erfolgt entweder in Neuenhaus (Lise-Meitner-Gymnasium) oder in der Kreisstadt Nordhorn. In Nordhorn stehen den Schülern allgemeinbildende Gymnasien, Berufliche Gymnasien und Berufsbildende Schulen zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Die 1. Damenmannschaft des Sportvereins SCU Emlichheim spielt derzeit in der 2. Volleyball-Bundesliga der Frauen Staffel Nord. Jährlich am Freitag vor Pfingsten findet seit 1991 der „Emlichheimer Pfingstlauf“ statt, der sich im Laufe der Jahre zu einer großen Veranstaltung mit Begleitprogramm im Emlichheimer Ortskern entwickelt hat. Über 1.000 Läufer und Läuferinnen gehen jährlich auf die Laufstrecken. Angeboten werden ein Bambini-Lauf, eine 4x1-km-Staffel, ein 2-km-Schülerlauf sowie die Hauptläufe über 5 km und 10 km Distanz. Die Strecke ist eine amtlich vermessene Strecke des DLV und zieht somit zahlreiche, gute Läufer an. Die Veranstaltung ist durch die Jux-Staffel, die vielen Besucher und die Anwohner an der Strecke sehr belebt und fester Bestandteil des Emlichheimer Veranstaltungskalenders.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Die Reformierte Kirche zu Emlichheim liegt an dem Abfall einer sandigen Geestebene zu den Vechtewiesen, wurde auf scheitrecht behauenen verschieden großen Quadern aus Bentheimer Sandstein errichtet, der Turm mit seinen drei gegeneinander abgesetzten Geschossen ist ohne Verband der Westwand der Kirche vorgebaut. Das Schiff hat drei Joche mit breiten, spitzbogigen Gurten und Kreuzgewölben in Backstein, die auf das Ende des 15. Jahrhunderts hinweisen. Die älteste der insgesamt vier Glocken ist mit 1487 datiert, ohne den Gießer zu nennen. Daneben erhielt Emlichheim zwischen 1952 und 1954 einen Kirchenneubau für die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Die „Friedenskirche“ wurde von Max H. Berling aus Osnabrück als Nagelbinderkonstruktion entworfen und gebaut. Als eine der ersten in der Nachkriegszeit gebauten Kirchengebäuden steht sie mittlerweile unter Denkmalschutz. Ebenfalls in den 1950er Jahren entstand als Jugend-Freizeiteinrichtung das \"Grenzlandheim\". In der Hauptstraße 24 steht das Rathaus des Ortes, ein moderner dreigeschossiger Zweckbau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emlichheim (niederdeutsch und niederländisch: \"Emmelkamp\") ist eine Gemeinde im Landkreis Grafschaft Bentheim in Niedersachsen (Deutschland) und Sitz der gleichnamigen Samtgemeinde.", "tgt_summary": null, "id": 659198} {"src_title": "Neo Psychiko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das antike Artaxata wurde von König Artaxias I. 190 v. Chr. auf einer Halbinsel des Flusses Araxes gegründet und löste Jerwandaschat als Hauptstadt ab. Aus den bisherigen religiösen Zentrum Bagaran wurden die Götterfiguren hergebracht. Strabon und Plutarch beschrieben die Stadt als groß und prächtig und bezeichneten es als das \"Armenische Karthago\". Nach Plutarch soll Hannibal diese Stelle zur Stadtgründung empfohlen haben. Er kam nach der Niederlage von Antiochos III. gegen die Römer nach Armenien. Er beobachtete die großen natürlichen Ressourcen und Annehmlichkeiten der Gegend, die brachlagen und schlug dem armenischen König vor, hier eine Stadt zu erbauen. Der König beauftragte ihn mit dem Bau der Stadt, die groß und prächtig, nach dem König benannt und die Hauptstadt Armeniens werden sollte. Tigranes II. wurde 68 v. Chr. von Lucius Lucullus in der Schlacht von Artaxata bezwungen. In den nächsten zwei Jahrhunderten blieb die Stadt ein wichtiges militärisches Ziel der konkurrierenden Mächte. Artaxata wurde während des Römisch-Parthischen Krieges zwischen 58 und 63 durch den General Gnaeus Domitius Corbulo 58 n. Chr. erobert und zerstört. Der armenische König Trdat I. verlor gegen die Römer und musste sich unter deren Oberherrschaft stellen. Der damalige römische Imperator Nero ließ Trdat I. 66 n. Chr. die Stadt wieder aufbauen, so dass er zu Ehren Neros die Stadt in Neronia umbenannte. Bei der Rückeroberung Armeniens 163 n. Chr. durch Statius Priscus wurde die Stadt erneut zerstört. Im Jahr 369 zerstörten diesmal die Sasaniden die Stadt. Ein Jahrhundert später kam es zu einer Rebellion der Armenier gegen die Sasaniden. Die Rebellen wurden 451 in der Schlacht von Avarayr vernichtet und Artaxata wurde durch pro-sasanidische Armenier zerstört. Seit dieser Zeit verlor die Stadt ihre Bedeutung. Dvin wurde das neue Zentrum Armeniens. Von Artaxata sind zwei Siedlungshügel etwa 8 km südlich der heutigen Provinzhauptstadt Artaschat erhalten, die erst in den 1920ern identifiziert wurden. Erste Ausgrabungen fanden durch sowjetische Forscher in den 1970er Jahren statt. Auf einem der Hügel liegt das Kloster Chor Virap, das auf Überresten der Zitadelle errichten wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Artaxata (in lateinischen Quellen \"Artogerassa\") war eine Hauptstadt/Königsstadt des antiken Armeniens am Fluss Aras (\"Araxes\") im Tal des Ararat. Artaxata war ein Zentrum der hellenistischen Kultur in Armenien, das erste Theater Armeniens wurde hier gebaut.", "tgt_summary": null, "id": 440702} {"src_title": "Tokobot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Habitus.", "content": "Das Rotschulter-Rüsselhündchen ist ein mittelgroßer Vertreter der Rüsselhündchen. Es erreicht eine Gesamtlänge von 49,3 bis 52,5 cm, die Kopf-Rumpf-Länge liegt bei 25,2 bis 29 cm, die Schwanzlänge bei 21,8 bis 25,2 cm. Eventuell werden Männchen etwas größer als Weibchen. Bei einigen untersuchten Museumsexemplaren besaß ein Männchen eine Körperlänge von 32,4 cm und eine Schwanzlänge von 23 cm, die entsprechenden Werte für zwei Weibchen betrugen 27 bis 27,5 cm beziehungsweise 21,3 bis 24 cm. Wie alle Rüsselspringer kennzeichnet auch das Rotschulter-Rüsselhündchen ein großer Kopf mit langer, rüsselartiger Nase und dünne Gliedmaßen mit kurzen Vorder- sowie langen Hinterbeinen. Das Fell ist glänzend, der Rücken besitzt von den Schulterblättern an bis zu den Oberschenkeln eine schwarze Färbung, die Flanken sind je nach regionaler Verbreitung rötlichbraun bis matt kastanienbraun getönt. Der Bauch erscheint stets orange bis rötlichbraun gefärbt, ebenso der Kopf, der aber an der Stirn auch leicht angegraut wirken kann. Die Ohren sind gleichfalls orange-rötlichbraun und stehen aufrecht, ihre Länge beträgt etwa 31 mm. Die Außenseiten der Beine besitzen eine orangebraune Färbung. Vorder- und Hinterfüße weisen jeweils vier Zehen mit kräftigen Krallen auf, die Länge des Hinterfußes variiert von 67 bis 83 mm. Der Schwanz ist nahezu haarlos und hellorange gefärbt. An der Spitze treten irreguläre weißliche Flecken auf.", "section_level": 2}, {"title": "Schädel- und Gebissmerkmale.", "content": "Der Schädel besitzt eine Länge von 67 bis 69 mm, an den Jochbögen wird er 35 bis 37 mm breit. Das Gaumenbein misst etwa 36 mm. Der Unterkiefer hat eine Länge von 52 mm. Das Gebiss besteht aus 34 bis 36 Zähnen, die Zahnformel lautet: formula_1. Der obere Schneidezahn ist, wenn vorhanden, eher rudimentär ausgebildet. Bei Männchen kann der obere Eckzahn Längen von 2,2 bis 6,5 mm aufweisen. Die Gesamtlänge der oberen Zahnreihe beträgt 26,5 bis 28,1 mm.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Rotschulter-Rüsselhündchens umfasst eine eng begrenzte Region im östlichen Afrika. Es kommt im Küstengebiet des südöstlichen Kenia und des nordöstlichen Tansania vor, etwa von den Rabai-Bergen bei Mombasa bis nach Dar-es-Salam im Süden. Darüber hinaus ist es auch auf den vorgelagerten Inseln Sansibar und Mafia anzutreffen. Die Art bewohnt dadurch überwiegend Küstenwälder und die Wälder der Eastern Arc Mountains. Sie bevorzugt immergrüne oder teils laubabwerfende Wälder, feuchte Bergwälder und Buschlandschaften auf Korallenkalken, kommt aber auch mit kräftig überwachsenen Landwirtschaftsflächen zurecht. Das Kronendach der Wälder sollte zumeist geschlossen sein und den Boden eine dichte Blätterschicht bedecken. Ein sehr weit westliches Vorkommen wurde aus Kibaya in der nordtansanischen Region Manyara vermeldet, da es sich hier bereits um die Savannenzone handelt, stellt es wohl eine isolierte Population in Waldfragmenten dar. Allgemein gilt das Rotschulter-Rüsselhündchen als eher selten. Im 143 km2 großen \"Chome Forest Reserve\" im Pare-Gebirge der Eastern Arc Mountains von Tansania wurde eine Individuendichte von 19 Tieren je Quadratkilometer ermittelt (insgesamt rund 2700 Tiere im Schutzgebiet), im \"Pugu Forest\", ebenfalls in den Eastern Arc Mountains, dagegen betrug sie etwa 79 auf einer vergleichbar großen Fläche. Das Gesamtverbreitungsgebiet ist höchstwahrscheinlich stärker fragmentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Territorialverhalten.", "content": "Über die Lebensweise des Rotschulter-Rüsselhündchens liegen nur wenige Informationen vor. Es ist tagaktiv und lebt wie alle Rüsselhündchen als reiner Bodenbewohner, wo es sich vierfüßig laufend oder springend fortbewegt und dabei sehr schnell werden kann (\"cursorial\"). Dies ist vor allem bei Gefahr von Vorteil, bei der sich ein Tier schnell flüchtend ins Dickicht zurückzieht. Zudem sind die Sinne sehr hoch entwickelt. Bei Sichtungen tritt das Rotschulter-Rüsselhündchen zumeist als Einzeltier auf, es wird aber angenommen, dass Männchen und Weibchen monogame Paare bilden, wie es auch von anderen Rüsselspringern bekannt ist. Bei in Gefangenschaft lebenden Tieren zeigen ungebundene Weibchen gegenseitig größere Toleranz als ungebundene Männchen. Als Ruheplätze dienen Nester aus Pflanzenmaterial am Boden.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Nahrung besteht überwiegend aus Insekten. Im \"Nkuka Forest\" in Tansania wurde beobachtet, dass Tiere vor allem Wanderameisen der Gattung \"Dorylus\" fraßen.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Tragzeit liegt bei etwa 40 Tagen. Die Weibchen bringen zumeist ein bis drei Jungtiere zur Welt, die mit nackter Haut und geschlossenen Augen nur wenig weit entwickelt sind. Für die ersten drei bis vier Wochen verbleiben die Jungen in einem eigenen Nest. Es ist unbekannt, ob das Vatertier an der Aufzucht oder am Nestbau beteiligt ist, direkte Interaktionen mit dem Nachwuchs während der Nestphase und später konnten bisher nicht festgestellt werden. Das Muttertier besucht die Jungen einmal täglich zum Säugen. Der Abstand zwischen zwei Geburten beträgt etwa 80 Tage, er kann sich aber auf 40 verkürzen, wenn die Jungen des vorherigen Wurfes die Geburt nicht überleben. Die Lebenserwartung in freier Wildbahn ist unbekannt, in menschlicher Obhut gehaltene Tiere wurden vier Jahre und sechs Monate alt.", "section_level": 2}, {"title": "Parasiten.", "content": "Als äußere Parasiten treten häufig Zecken wie \"Haemaphysalis\", \"Ixodes\" und \"Rhipicephalus\" in Erscheinung. Des Weiteren sind Flöhe der Gattungen \"Ctenocephalides\" und \"Chimaeropsylla\" belegt.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Rotschulter-Rüsselhündchen ist eine Art aus der Gattung der Rüsselhündchen (\"Rhynchocyon\"), der insgesamt fünf Arten angehören. Die Rüsselhündchen wiederum stellen einen Teil der Familie der Rüsselspringer (Macroscelididae) innerhalb der gleichnamigen Ordnung (Macroscelidea) dar. Zu dieser Familie werden kleinere, endemisch in Afrika verbreitete Säugetiere gestellt. Sie umfassen insgesamt fünf Gattungen und zwei Unterfamilien. Die Rüsselhündchen bilden dabei die einzigen Angehörigen der Unterfamilie der Rhynchocyoninae, die somit monotypisch ist. Sie repräsentieren die größten Formen innerhalb der Rüsselspringer und sind an überwiegend bewaldete Habitate angepasst. Zu den Macroscelidinae, der zweiten Unterfamilie, zählen die Elefantenspitzmäuse (\"Elephantulus\"), die Rüsselratte (\"Petrodromus\") sowie die Gattungen \"Macroscelides\" und \"Petrosaltator\". Ihre Vertreter sind deutlich kleiner und bewohnen trockene bis teils wüstenartige Regionen. Nach molekulargenetischen Untersuchungen trennten sich die beiden Unterfamilien bereits im Oberen Oligozän vor etwa 26 Millionen Jahren. Eine Diversifizierung der Gattung \"Rhynchocyon\" begann im ausgehenden Mittleren Miozän vor etwa 9,7 Millionen Jahren. Eine nahe Verwandtschaft des Rotschulter-Rüsselhündchens besteht zum Gefleckten Rüsselhündchen (\"Rhynchocyon cirnei\"). Es ist ungeklärt, ob zwischen den Verbreitungsgebieten beider Arten eine Lücke besteht oder ob es eine Hybridisierungszone gibt. Einige Autoren nehmen Letzteres an, da manche Vertreter des Rotschulter-Rüsselhündchens eine undeutliche Fleckenzeichnung auf dem Rücken aufweisen, wie sie typisch für das Gefleckte Rüsselhündchen ist. Unter dieser Voraussetzung könnte das Rotschulter-Rüsselhündchen als Tochterart des Gefleckten Rüsselhündchens angesehen werden. Dem Rotschulter-Rüsselhündchen werden zwei Unterarten zugewiesen: Die wissenschaftliche Erstbeschreibung des Rotschulter-Rüsselhündchens erfolgte im Jahr 1880 durch José Vicente Barboza du Bocage. Für die Aufstellung der Art stand ihm ein Individuum zur Verfügung, das eine Kopf-Rumpf-Länge von 26 cm und eine Schwanzlänge von 18,5 cm aufwies. Dieses war dem Naturhistorischen Museum zu Lissabon geschenkt worden und stammte vom ostafrikanischen Festland gegenüber der Insel Sansibar, was auch als Typusgebiet gilt. Mit dem Artnamen \"petersi\" ehrte Bocage den deutschen Naturforscher Wilhelm Peters, der zuvor schon mehrere Arten an Rüsselspringern eingeführt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung und Schutz.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Rotschulter-Rüsselhündchens ist stark begrenzt. Hauptbedrohungen sind der Verlust und die abnehmende Qualität des Lebensraumes infolge der Veränderungen der Landschaft durch Ackerbau, was zu einer Fragmentierung der Habitate führt. Zudem wirkt sich Holzeinschlag für Brenn- oder Baumaterial sehr negativ aus. Die IUCN stuft die Art als in ihrem Bestand „gefährdet“ (\"vulnerable\") ein. Teile ihres Lebensraums sind sowohl in Kenia als auch in Tansania durch Nationalparks und Naturschutzgebiete geschützt. Anfang des 21. Jahrhunderts entstanden erfolgreiche Zuchten des Rotschulter-Rüsselhündchens in den Zoos von Philadelphia und Cincinnati, beide USA. Die Populationen dort sind aber noch relativ klein. In Europa wird die Art in Antwerpen, im Grzimek-Haus in Frankfurt am Main und in Rotterdam gehalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Rotschulter-Rüsselhündchen (\"Rhynchocyon petersi\"), auch Schwarzbraunes Rüsselhündchen, ist eine Säugetierart aus der Familie der Rüsselspringer (Macroscelididae). Es ist in einem eng begrenzten Verbreitungsgebiet an der Küste von Ostafrika und einigen vorgelagerten Inseln verbreitet und bewohnt dort Waldlandschaften der Küstenregionen und des Berglandes. Charakteristisch ist die rüsselartig verlängerte Nase sowie die kurzen Vorder- und langen Hinterbeine. Über die Lebensweise der Art liegen nur wenige Erkenntnisse vor. Sie lebt bodenbewohnend als flinker Läufer und ernährt sich überwiegend von Insekten. Die Anzahl der Nachkommen schwankt zwischen eins und drei. Die wissenschaftliche Einführung des Rotschulter-Rüsselhündchens erfolgte im Jahr 1880. Der Bestand wird als gefährdet angesehen.", "tgt_summary": null, "id": 1580527} {"src_title": "Conrad Fyoll", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Friedrich Wilhelm von Haugwitz wurde auf Gut Brauchitschdorf, dem heutigen Chróstnik, 67 km nordwestlich von Breslau geboren. Er war ab 1725, nachdem er zum Katholizismus konvertiert war, in der schlesischen Landesverwaltung in Breslau tätig, wo er bald mit der Leitung des Kontributionssystems betraut wurde. Nach der Teilung Schlesiens infolge des Ersten Schlesischen Kriegs 1742 musste er Breslau verlassen. Anschließend amtierte er als Landespräsident des bei Böhmen verbliebenen Restschlesiens. Dort wurde er mit dem Aufbau von Verwaltungsstrukturen beauftragt. 1743 legte er Erzherzogin Maria Theresia Reformpläne vor, die auf die Ausschaltung der Stände zielten, mit denen 10-jährige Rezesse vereinbart wurden. Die Jurisdiktion wurde von der Verwaltung getrennt und eine oberste Justizstelle geschaffen. Wegen der verwaltungsmäßigen Misswirtschaft in Kärnten und Krain wurde er 1747 mit deren Beseitigung beauftragt. Zwei Jahre später stieg er zum Präsidenten des „Directorium in publicis et cameralibus“ (\"Finanz- und politische Verwaltung\") auf. 1752 erwarb er die Herrschaft Bielitz, die von Maria Theresia in ihrer Eigenschaft als Königin von Böhmen zur Freien Standesherrschaft erhoben wurde, die er jedoch alsbald weiterverkaufte, sowie Schloss Náměšť nad Oslavou, das bis 1945 und erneut nach 1989 der Familie Haugwitz gehört. Ab 1753 bekleidete er das Amt des Obersten böhmischen Kanzlers und zugleich des Ersten österreichischen Kanzlers. Nachdem im Siebenjährigen Krieg das Directorium aufgelöst und Haugwitz seines Amtes enthoben wurde, erfolgte 1760 seine Ernennung zum Staatsminister in inländischen Geschäften im neu errichteten Staatsrat. Bei einem Aufenthalt auf Schloss Miroslavské Knínice verschlechterte sich seine Dysenterie und er verstarb am 30. August 1765. Sein Leichnam wurde nach Namiest an der Oslawa überführt und am 1. September in der Krypta der Täuferkirche bestattet. Am 19. Februar 1768 wurden seine Überreste und jene seiner Ehefrau in die neue Krypta der Kapuzinerkirche unweit von Schloss Namiest verbracht. In der Literatur wird sein Tod fälschlicherweise auch mit 11. September 1765 angegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Wilhelm Graf von Haugwitz (* 11. Dezember 1702 in Brauchitschdorf, Fürstentum Liegnitz; † 30. August 1765 in Knönitz, Mähren) war ein böhmisch-österreichischer Staatsmann und Verwaltungsbeamter in der Zeit der Aufklärung.", "tgt_summary": null, "id": 2365415} {"src_title": "Synagogen in Karlsruhe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Giovanni Alessandro Brambilla wurde zunächst an seinem Geburtsort durch den Dorfpriester unterrichtet. 1752 schrieb er sich an der medizinischen Fakultät der Universität Padua ein, entwickelte jedoch unter dem Einfluss von Gerolamo Grazioli und Baldassarre Beretta Della Torre ein Interesse an der Chirurgie. Bereits 1752 trat er als Unterchirurg in das österreichische Infanterieregiment Hagenbach ein. 1757 bestand er in Wien das chirurgische Examen. Im Regiment des Marschalls Franz Moritz von Lacy sammelte er im Siebenjährigen Krieg Erfahrungen als Militärchirurg. 1764 wurde er zum Leibchirurgen des Thronfolgers Joseph II. ernannt. Als ständiger Begleiter des Kaisers auf seinen Reisen konnte Brambilla sich fachlich mit den führenden Chirurgen Italiens, Frankreichs und Russlands austauschen. 1778 erhielt Brambilla den Titel eines Oberstabschirurgen oder Protochirurgen der oberen Klasse. Im Kriegsjahr 1779 wurde er Superintendent des militärärztlichen Dienstes. Brambilla wies freimütig Joseph II auf den beklagenswerten Zustand des österreichischen Feld-Sanitätswesens hin und eröffnete den Weg für die josephinische Reform der Feldsanität. Nach jahrelanger Vorarbeit und Vereinigung der Wundärzte mit den Ärzten eröffnete Brambilla 1781 die Militärische Sanitätsschule, die praktische Ausbildung in Kriegsttraumatologie, Hygiene und Epidemiologie in einem zweijährigen Lehrkurs anbot. Auf Empfehlung Brambillas erhielten angehende Chirurgen Stipendien zur Weiterbildung an europäischen chirurgischen Akademien. 1784 erhielt er einen Adelstitel sowie das Gut \"Carpiano\". Am 7. November 1785 eröffnete Brambilla sein Lebenswerk, eine medizinisch-chirurgische Akademie, das Josephinum. Am 3. Februar 1786 wurden dieser von ihm Brambilla als erstem Direktor geleiteten \"Wiener Militärärztlichen Akademie\" alle Vorrechte einer Universität eingeräumt. Die Akademie hatte 6 Lehrstühle (Anatomie, Pathologie, chirurgische Operationen, Medizin, Botanik und Chemie, sowie Prosectur). Im Jahr 1789 wurde Brambilla in die Gelehrtenakademie Leopoldina gewählt. Brambilla erfand und verbesserte medizinische Instrumente und sorgte durch einen Katalog von 600 Instrumenten für ihre Verbreitung (Instrumentarium chirurgicum Viennese, 1780). Brambilla behandelte Joseph II., bei dem eine tuberkulöse Fistel aufgetreten war, bis zu dessen Tod 1790. Nach dem Tod des Förderers und Gönners und dem folgenden Niedergang des Josephinum zog sich Brambilla 1795 nach Pavia zurück. Am 30. Juli 1800 verstarb er in Padua an einer gangränösen Blasenentzündung. Im Jahr 1894 wurde in Wien-Simmering (11. Bezirk) die \"Brambillagasse\" nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Giovanni Alessandro Brambilla, deutsch \"Johann Alexander (von) Brambilla\" (* 15. April 1728 in San Zenone al Po; † 30. Juli 1800 in Padua), war ein italienischer Arzt, Militärchirurg und kaiserlicher Leibarzt.", "tgt_summary": null, "id": 1892424} {"src_title": "Die 42. Straße", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Als Kopf der an dem bizarren Vorfall beteiligten Konföderierten gilt der Offizier Bennett Henderson Young. Der aus Kentucky stammende Young hatte im Jahr zuvor an einem Aufsehen erregenden, von Brigadegeneral John Hunt Morgan angeführten Kavallerie-Unternehmen teilgenommen (\"Morgan’s Raid\") und war bei Salineville (Ohio) in Unions-Kriegsgefangenschaft geraten. Doch konnte Young bald aus der Gefangenschaft nach Kanada fliehen, das zu jener Zeit ein Teil des Britischen Empire war. Von dort kehrte er in den Süden zurück und wurde dort mit Planungen betraut, die vorsahen, von kanadischem Territorium aus spezielle Kommandounternehmen gegen die Union vorzunehmen. Die Absicht dieser Unternehmungen sollte die sein, durch Raubzüge die konföderierte Kriegskasse aufzubessern und die Union dazu zu bringen, als Sicherung gegen diese Angriffe Kräfte aus dem Süden abzuziehen und nach Norden zu verlegen. Young wurde zum Leutnant befördert und kehrte nach Kanada zurück. Dort rekrutierte er weitere aus Unions-Gefangenschaft entflohene \"Rebellen\", um einen Überfall auf die 15 Meilen von der Grenze entfernte, eher verschlafene Provinzstadt St. Albans in Vermont durchzuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf des Vorfalls.", "content": "Nachdem sie die Grenze überschritten hatten, bezogen Young und zwei Begleiter am 10. Oktober ein Hotel in St. Albans. Als Vorwand gaben sie an, aus St. Johns in Quebec zu kommen und einen sportlichen Aufenthalt vornehmen zu wollen. In der nächsten Zeit kamen dann täglich etwa zwei bis drei Männer mehr in der Stadt an. Am 19. Oktober hatte Young 21 Männer dort versammelt; manche Quellen sprechen auch von 30 Mann. Kurz nach 3 Uhr am Nachmittag teilte sich die Gruppe und man begann gleichzeitig damit, drei in der Stadt befindliche Banken zu überfallen. Die mit Revolvern bewaffneten, zivil gekleideten Bankräuber gaben dabei an, konföderierte Soldaten zu sein und manche ließen sich zu sonderbaren Übergriffen hinreißen. So wurden Bankangestellte mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen, ein Loyalitätsgelöbnis gegenüber der Konföderation abzulegen. Insgesamt konnten die \"Raider\" 208.000 US-Dollar an sich bringen. Während der Überfälle hatten acht oder neun von Youngs Männern einige der verdutzten Bewohner auf dem Dorfplatz als Geiseln genommen. Als dann einige Pferde der \"Raider\" abhandenkamen, reagierten die \"Rebellen\" aufgebracht und es kam zu einem Handgemenge, bei dem ein Stadtbewohner umkam und ein weiterer verletzt wurde. Young wies seine Männer nun an, die Stadt niederzubrennen. Doch die zu diesem Zweck präparierten Vier-Unzen-Brandflaschen erwiesen sich als unbrauchbar und es konnte nur ein Schuppen in Brand gesetzt werden. Die konföderierten \"Raider\" flohen mit dem erbeuteten Geld nach Kanada, wo sie allerdings allesamt schnell von den zuständigen Behörden in Gewahrsam genommen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche und politische Folgen.", "content": "Ein britisch-kanadisches Gericht entschied dann, dass die \"St.-Albans-Raider\" unter offiziellem militärischem Befehl gestanden hätten. Somit habe es sich um reguläre Kriegsteilnehmer der Konföderation gehandelt, die vom neutralen Kanada nicht an die USA ausgeliefert werden durften, und nicht um irreguläre Freischärler oder Kriminelle, wie US-amerikanische Behörden argumentierten. In den USA legte man das Urteil verärgert als ein unterschwelliges Anerkennen der konföderierten Staaten aus. Letzten Endes wurden die \"St.-Albans-Raider\" durch Magistrat Charles-Joseph Coursol auf freien Fuß gesetzt; lediglich der Rest des Geldes, der bei ihnen noch sichergestellt worden war, etwa 88.000 US-Dollar, wurde wieder nach Vermont überstellt. Leutnant Young und seine Mitstreiter wurden aus der Amnestieerklärung von US-Präsident Andrew Johnson zunächst auch ausgenommen. Young konnte aber 1868 doch in seine Heimat Kentucky zurückkehren. Später wurde er in Louisville ein angesehener Rechtsanwalt und war an der Gründung der konföderierten Veteranenvereinigung (\"United Confederate Veterans\") beteiligt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der St.-Albans-Vorfall, nach engl. \"St. Albans Raid\" auch \"St.-Albans-Raub\", ereignete sich am 19. Oktober 1864 in der Stadt St. Albans im Franklin County des US-Bundesstaates Vermont. Er ist als die nördlichste Aktion an Land, die von Angehörigen der konföderierten Armee während des Amerikanischen Bürgerkrieges ausgeführt wurde, in die Geschichte eingegangen.", "tgt_summary": null, "id": 868929} {"src_title": "Erich Gülzow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die aus der antiken griechischen Mathematik stammende Frage, ob zu einem vorgegebenen Kreis nur mit Hilfe von Zirkel und Lineal ein flächengleiches Quadrat konstruiert werden kann, war lange Zeit unbeantwortet. Erst im Jahr 1882 konnte Ferdinand von Lindemann beweisen, dass eine solche elementare Quadratur des Kreises prinzipiell nicht möglich ist. Kein Problem waren dagegen seit der Neuzeit die Darstellung und beliebig genaue Berechnung der Kreiszahl formula_1. Ungeachtet der wissenschaftlichen Arbeiten zur Quadratur des Kreises und zur Kreisberechnung waren diese Themen vor allem im 18. und 19. Jahrhundert ein beliebtes Betätigungsfeld für Hobbymathematiker. Edward Johnston Goodwin aus Solitude in Posey County veröffentlichte ab 1892 mehrere Versionen einer Arbeit über die Quadratur des Kreises. Über seine Inspiration schrieb er selbst, er habe im Jahr 1888 \"„auf übernatürliche Art und Weise das exakte Maß des Kreises“\" erfahren. Eine der Versionen mit dem Titel \"Quadrature of the circle\" erschien 1894 unter der Rubrik \"Queries and Information\" im ersten Band der Zeitschrift \"American Mathematical Monthly\". Die Bemerkung weist den Beitrag als Annonce Goodwins aus, die von den Herausgebern der Zeitschrift vermutlich als Füllmaterial aufgenommen wurde. Dieser Artikel war die Grundlage für den späteren Gesetzentwurf. Der Beitrag im \"American Mathematical Monthly\" ist unklar formuliert und in sich widersprüchlich. Der amerikanische Mathematiker David Singmaster konnte aus dieser und aus weiteren Abhandlungen Goodwins insgesamt neun verschiedene Werte für formula_1 herauslesen. Goodwin geht in seiner Arbeit zunächst davon aus, dass Quadrat und Kreis flächengleich sind, wenn sie den gleichen Umfang besitzen, ein Viertel des Kreisumfangs also der Quadratseite entspricht. Der Artikel beginnt mit der Feststellung Unter Berücksichtigung der feststehenden Definitionen der Kreiszahl als Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser oder (gleichwertig) der Fläche eines Kreises mit dem Radius 1 ergibt dieser Ansatz die Gleichung was dem Wert formula_4 entspricht. Eine spätere Stelle deutet jedoch darauf hin, dass Goodwin den Wert formula_5 favorisierte. Er bestimmte das Verhältnis eines Viertelkreisbogens zur zugehörigen Sehne mit 8:7, das der Quadratseite zur Diagonalen mit 7:10 und leitete daraus 16:5 als Verhältnis des Kreisumfangs zum Durchmesser ab. Die sonstigen Ausführungen Goodwins lassen allerdings Spielraum für weitere Interpretationen.", "section_level": 1}, {"title": "Gesetzgebungsverfahren.", "content": "Das Parlament Indianas besteht – ähnlich dem Kongress der Vereinigten Staaten – aus zwei Kammern, Repräsentantenhaus und Senat, die beide einem neuen Gesetz zustimmen müssen. Erste Kammer ist das Repräsentantenhaus, dem Taylor I. Record, Abgeordneter aus Goodwins heimatlichem Wahlkreis Posey County, am 18. Januar 1897 die \"House Bill No. 246\" vorlegte. Deren Präambel lautete: Der Entwurf stammte von Goodwin, der Inhalt stimmte im Wesentlichen mit dem Aufsatz von 1894 überein. Dort findet sich im Übrigen schon ein Vermerk, dass Goodwin seine Erkenntnisse unter Urheberrecht gestellt habe. Nach der ersten Lesung im Repräsentantenhaus wurde die Vorlage zunächst an das \"Committee on Canals\" verwiesen, welches sich jedoch nicht zuständig sah und sie am folgenden Tag an das \"Committee on Education\" weiterreichen ließ. Dieses gab am 2. Februar die Empfehlung ab, dem Entwurf zuzustimmen. Am 5. Februar folgte die zweite und – unter Aussetzung des regelmäßigen Verfahrens – auch die dritte Lesung im Plenum. Die \"House Bill No. 246\" wurde mit 67 zu 0 Stimmen verabschiedet und an den Senat weitergeleitet. Ein Abgeordneter – ein ehemaliger Lehrer – begründete seine Zustimmung: Zufälliger Gast der Sitzung war Clarence Abiathar Waldo, Mathematikprofessor an der Purdue University. Nach der Verabschiedung der Vorlage durch das Repräsentantenhaus setzte er sich mit dem Senat in Verbindung und bemühte sich, die Senatoren über den Inhalt von Goodwins Arbeiten aufzuklären. Der Senat befasste sich mit der \"House Bill No. 246\" erstmals am 11. Februar. Der Entwurf wurde nach der ersten Lesung an das \"Committee on Temperance\", also den „Abstinenzausschuss“ verwiesen; ob mit Absicht, bleibt Spekulation. In der nächsten Senatssitzung am 12. Februar empfahl der Ausschuss, den Entwurf zu verabschieden. Es folgte die zweite Lesung, bei der der Erfolg von Waldos Überzeugungsarbeit offensichtlich wurde. Zeitungen zufolge rissen die Senatoren schlechte Witze über den Entwurf, lachten und waren eine halbe Stunde lang in aufgeräumter Stimmung. Im offiziellen Senatsbericht hieß es hingegen nur kurz: „Senator Hubbell beantragte, die weitere Beratung der Vorlage auf unbestimmte Zeit zu vertagen. Dem Antrag wurde stattgegeben.“ Ausschlaggebend für die Aussetzung des Verfahrens war dabei nicht, dass Goodwins Theorien von den Senatoren für falsch gehalten wurden, sondern „daß sie den Wert des Vorschlags nicht einschätzen können. Er wurde einfach nicht für einen Gegenstand der Gesetzgebung gehalten.“", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die \"House Bill No. 246\" wurde von der Lokalpresse zunächst als durchaus ernstzunehmende Gesetzesvorlage betrachtet. Der \"Indianapolis Sentinel\" schrieb am 20. Januar Die Stimmung änderte sich, als nach der Verabschiedung des Entwurfs durch das Repräsentantenhaus überregionale Zeitungen auf das seltsame Gesetzgebungsverfahren aufmerksam wurden. Senator Hubbell begründete seinen Antrag auf Vertagung des Entwurfs unter anderem damit, dass er nach der Lektüre der führenden Zeitungen der Ostküste und aus Chicago der Meinung sei, die Legislative des Staates Indiana habe sich mit diesem Verfahren bereits genug lächerlich gemacht. Inzwischen ist die \"Indiana Pi Bill\" Teil der wissenschaftlichen Unterhaltungsliteratur geworden. Seit 1916 erschienen in unregelmäßigen Abständen Arbeiten zu diesem Thema.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur und Quellen.", "content": "Der Artikel folgt im Wesentlichen der Darstellung von Darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert: Die Arbeiten von Goodwin, Edington und Singmaster sind nachgedruckt in:", "section_level": 1}], "src_summary": "Indiana Pi Bill ist die inoffizielle Bezeichnung eines Gesetzentwurfs, der im Jahr 1897 dem Parlament des amerikanischen Bundesstaates Indiana zur Beschlussfassung vorgelegt wurde. Mit seiner Verabschiedung sollten – fachlich unhaltbare – Ausführungen des Arztes Edward J. Goodwin zur Kreisberechnung und zur Quadratur des Kreises Gesetzeskraft erlangen, im Gegenzug wollte Goodwin dem Staat Indiana die unentgeltliche Nutzung seiner Erkenntnisse gestatten. ", "tgt_summary": null, "id": 2228443} {"src_title": "Tony Vincent", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Severin Roesen wurde am 5. Februar 1816 in Boppard als Kind des Geometers Stephan Roesen und der Margaretha Krebs getauft und machte eine Ausbildung zum Porzellan- und Emailmaler. Er spezialisierte sich auf florale Stillleben in der Tradition niederländischer und deutscher Maler des 17. Jahrhunderts. In Köln betätigte er sich auch als Porzellanhändler. Am 10. März 1847 heiratete er in Koblenz Sophia Jacobina Lambricht (* 1824), die bald nach der Hochzeit verstarb. Im gleichen Jahr stellte er im Kölnischen Kunstverein aus. Nachdem er eines betrügerischen Bankrotts bezichtigt worden war, entzog er sich seinen Gläubigern, die eine Untersuchung gegen ihn einleiten ließen, welche Anfang 1848 zu seiner steckbrieflichen Suche führte, indem er bereits Ende 1847 über Dover in die Vereinigten Staaten emigrierte. Für einige Jahre lebte er in New York City, wo er zwischen 1848 und 1852 elf Gemälde in der American Art-Union ausstellte. Am 30. Oktober 1849 heiratete er seine zweite Ehefrau, die 1831 in Alzey geborene Wilhelmine Ludwig, die 1854 die Tochter Minnie und 1857 den Sohn Oscar gebar. In diesem Jahr ließ er seine Familie in New York City zurück und ging nach Pennsylvania, wo er zunächst in Philadelphia und dann in ländlichen deutsch-amerikanischen Milieus in Harrisburg und Huntington lebte, ehe er um 1863 nach Williamsport zog, ebenfalls in Pennsylvania. Dort unterrichtete er Stillleben-Malerei. Zu den Künstlern, die er inspirierte, zählen der US-amerikanische Stillleben-Maler John F. Francis (1808–1886). 1858 stellte Roesen in der \"Maryland Historical Society\" in Baltimore aus, 1863 in der Pennsylvania Academy of the Fine Arts. 1873 waren seine Bilder noch in der \"Brooklyn Art Association\" zu sehen, nachdem er im Jahr 1872 aus Williamsport abgereist und spurlos verschwunden war. Roesen war bereits weitgehend in Vergessenheit geraten, als die First Lady Jacqueline \"Jackie\" Kennedy mit der Veränderung der Einrichtung des Weißen Hauses ihr erstes größeres Projekt begann. Zu diesem Zweck gründete sie im Februar 1961 ein Gremium. In den neu renovierten Räumen ließ sie Bilder von Severin Roesen aufhängen, wodurch seinen Gemälden eine Art Renaissance in den Vereinigten Staaten widerfuhr.", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Severins Stillleben zeigen den starken Einfluss Johann Wilhelm Preyers, des bekannten Stilllebenmalers der Düsseldorfer Schule:", "section_level": 1}], "src_summary": "Severin Roesen (* 5. Februar 1816 in Boppard; † wohl 1872 in den Vereinigten Staaten) war ein deutsch-amerikanischer Stillleben-Maler des 19. Jahrhunderts.", "tgt_summary": null, "id": 1081336} {"src_title": "Corroios", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Um 308 wurden ihm, seines Glaubens wegen, in der Christenverfolgung (303–312/13) unter Kaiser Maximinus Daia ein Auge ausgestochen und die Sehnen der linken Kniekehle durchtrennt. Anschließend musste er für drei Jahre als Zwangsarbeiter in einem Bergwerk arbeiten. Im Jahre 311 wurde er befreit, lebte vermutlich als Mönch bei Antonius dem Großen und wurde einige Jahre später zum Bischof der oberen Thebais gewählt. Er bekämpfte den Arianismus, den er auch beim ersten Konzil von Nicäa heftig verurteilte. Er war beim Volk äußerst beliebt. Johannes Cassianus führt in seinen \"Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern\" (Collationes patrum) zahlreiche Episoden aus dem Leben des Paphnutius an. Paphnutius ist koptisch und bedeutet übersetzt \"der (zu) Gott Gehörende\". Er gilt als Patron der Bergleute. Sein katholischer Gedenktag ist der 11. September, der orthodoxe der 12. Juni und der koptische der 9. Februar und 1. Mai. Hrotsvit von Gandersheim schrieb 965 eine Dialoglegende über Paphnutius.", "section_level": 1}, {"title": "Paphnutius’ Kritik am Zölibat.", "content": "Socrates Scholasticus berichtet über das (angebliche) Auftreten des Paphnutius auf dem Konzil von Nicäa, wo sich Paphnutius gegen den Zölibat der Kleriker aussprach. Socrates schreibt:", "section_level": 1}, {"title": "Zweifel an der Intervention auf dem Konzil.", "content": "Von dem Theologen Friedhelm Winkelmann wird seine Existenz – oder zumindest die Rede auf dem Konzil – bezweifelt, da Athanasius der Große, ein anderer Kämpfer gegen den Arianismus, ihn nicht erwähnt. Winkelmann führt an, dass die Nichterwähnung Paphnutius’ von Athanasius, obwohl er ein Mitstreiter in seinem Kampf gegen den Arianismus gewesen sein soll, auch die Teilnahme des Paphnutius am Konzil von Nizäa widerlegen würde. Andere Quellen als die Kirchengeschichte des \"Socrates Scholastikus\" für die Intervention des Paphnutius auf dem Konzil von Nicäa gibt es nicht, obgleich er selbst in patristischen Texten häufig erwähnt wird. Theodoret von Kyrrhos etwa nennt Paphnutius in seiner Kirchengeschichte eigens als Teilnehmer des nizänischen Konzils, erwähnt aber nicht seine Rede. Zudem soll es bis zum Tode des Athanasius keine derartige Paphnutius-Legende in Ägypten gegeben haben. Sie entstand erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts. Winkelmann nimmt an, dass die Berichte über Paphnutius den Leben von \"zwei\" Männern dieses Namens entnommen und miteinander verflochten wurden, wodurch eine legendäre dritte Person entstand. Stefan Heid greift diese These in seinem Buch \"Zölibat in der frühen Kirche. Die Anfänge der Enthaltsamkeitspflicht für Kleriker in Ost und West\" auf, um die Apostolizität des Zölibats zu untermauern. Er nennt den Bericht von der Intervention auf dem Konzil „eine typische Rechtfertigungslegende, wie sie nur aus einer schismatischen oder häretischen Sonderkirche kommen kann, die sich gegen eine Tradition der überwältigenden Mehrheit der Bischöfe stemmt“. Er schildert eine mögliche Entstehung der Legende und vermutet als Urheber die Novatianer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paphnutius von Ägypten, auch \"Paphnutios\", (* in Ägypten; † um 360) war ein christlicher Bekenner, Abt und Bischof der oberen Thebais.", "tgt_summary": null, "id": 1218585} {"src_title": "Brühl (Adelsgeschlecht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Es wird angegeben, dass Ferdinand Magellan die Insel 1521 für die Europäer entdeckt habe, dies wird von Historikern der Inselgeschichte jedoch nicht unterstützt. Eine der letzten großen Entdeckungsreisen der Spanier unter dem Kommando von Pedro Fernández de Quirós erreichte die Insel am 2. März 1606. Er schrieb in einer Beschreibung der Reise: „Das Land ist unter vielen Eigentümern aufgeteilt und mit einer gewissen Wurzel bepflanzt, die ihr Brot sein muss. Der Rest der Insel ist ein großer, dichter Palmenhain, der die Nahrungsgrundlage der Eingeborenen ist. Um die 500 Einwohner sah man an der Küste versammelt.“ Ein mitreisender Franziskanerbruder war so von Bewunderung bewegt, dass er die Insel \"gente hermosa\" („Insel der schönen Menschen“) nannte. De Quiros beschreibt die Einwohner als „die schönsten weißen und eleganten Menschen, denen wir während der Reise begegneten“. Im Jahre 1854 wurde Rakahanga von Missionaren der London Missionary Society, die aus Rarotonga kamen, missioniert. Die Insel wurde unter dem Guano Islands Act von 1856 für die USA beansprucht. Dieser Anspruch wurde 1980 in einem Vertrag zwischen den USA und Neuseeland offiziell an Neuseeland abgetreten. Commander A. C. Clarke der zur \"Doterel\"-Klasse gehörenden Sloop HMS \"Espiegle\" erklärte die Insel am 9. August 1889 zum britischen Protektorat. Sie wurde 1901 als Teil Neuseelands angesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Natur.", "content": "In der Lagune leben zahlreiche Palmendiebe, das äußere Riff bietet gute Bedingungen für den Fischfang, hier leben auch zahlreiche Meeresschildkröten. Jeden Januar findet ein Wettfischen nach Thunfisch statt, bei dem die Boote täglich mehr als 200 Fische anlanden. Die Insel ist dicht bewachsen. Große Brotfruchtbäume säumen die Dorfpfade und Kokospalmen und Pandanusbäume gedeihen. Aus den Fasern der Blätter des Pandanusbaumes stellen die Frauen Hüte, Matten und Körbe her. Die Insel ist sehr schwer zu erreichen, nur per Boot von Manihiki oder mit einem gelegentlich zwischen den Inseln verkehrenden Boot. Die Sprache der Einheimischen ist Rakahanga-Manihiki.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rakahanga (andere Namen: \"Gente Hermosa\", \"La del Peregrino\", \"Rierson's Island\" oder \"Grand Duke Alexander Island\") ist ein entlegenes Atoll der Cookinseln im Pazifischen Ozean. Das Atoll liegt 1250 km von der südlich gelegenen Hauptstadt der Cookinseln, Avarua auf Rarotonga entfernt sowie 1110 km südlich des Äquators. Die nächstgelegene Insel ist das knapp 38 km entfernte Manihiki, ebenfalls im Süden. ", "tgt_summary": null, "id": 453490} {"src_title": "Dabar (Otočac)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konzeption.", "content": "Thematisch spielt ein Großteil der Handlung in den 1930er Jahren zur Zeit der Prohibition und dem Beginn der Weltwirtschaftskrise nach dem Börsenkrach 1929 in den Vereinigten Staaten. So sind weite Teile der Stadt in der Gewalt von kriminellen Organisationen, die in Kleinkriegen und Attentaten verwickelt sind. Die Handlung selbst wird in einem Gespräch zwischen dem Stellvertretenden Chef der \"Daily Days\" und der jungen Carol erörtert. Das Mädchen versucht sich dabei auf Firo als charismatischen Protagonisten festzulegen, wird aber sogleich von ihrem strengen Begleiter dazu aufgefordert, sich nicht nur auf Bestandteile der Geschehnisse zu konzentrieren, sondern diese als Ganzes zu betrachten. Daraus ergibt sich eine wilde Erzählstruktur, die häufig zwischen Orten und Zeiten wechselt, ohne es vorher anzukündigen. Dem Zuschauer selbst bleibt es überlassen, die einzelnen Stücke der Handlung zu einem Ganzen zusammenzusetzen. Immer wieder werden einzelne Szenen mehrfach wiederholt, um die gleichen Geschehnisse aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, der mehr über die Zusammenhänge verrät. So wird beispielsweise in einer Szene erst Jacuzzi Splot näher verfolgt, der von einer Geschichte Isaac Dians über den „Rail Tracer“ so verängstigt ist, dass er ausgehend vom Speisewagen des Zuges \"Flying Pussyfoot\" panisch in Richtung Führerhauses rennt. Auf dessen Weg stößt er mit dem aus der Kabine heraustretenden Ladd Russo zusammen und rennt nach einer Entschuldigung weiter. In einer anderen Einstellung wird zunächst Ladd zusammen mit Lua Klein gezeigt, wobei er von einem seiner Ergebenen erfährt, der sich bereits auf dem Weg zum Speisewagen befindet, um ein Blutbad zu veranstalten. Davon geplagt nicht dabei sein zu können, hält er letztlich nicht mehr aus. Mordlüstern tritt er vor die Tür und wird von Jacuzzi angerempelt. Aus einer weiteren Perspektive betrachtet wird Jacuzzis Freundin Nice Holystone näher verfolgt, die außerhalb des Speisewagens auf die anderen Mitglieder der Bande trifft und davon Nick abstellt, um den Speisewagen ruhigzustellen. Dabei verändert sich die Handlung an sich nicht, jedoch erfährt der Zuschauer immer mehr über die Hintergründe der einzelnen Aktionen und deren Zusammenspiel. Während die Vorgeschichte nur rückblickend innerhalb der Haupthandlung erklärt wird, ist die Handlung selbst innerhalb eines Rahmens gepackt worden, der sich aus einem Gespräch zwischen Gustave St. Germain und der jungen Carol ergibt. In diesem lässt sich der Vizedirektor von Carol über die Geschehnisse und deren Zusammenhänge berichten, was eine nicht lineare vorgetragene Haupthandlung mit vielen Sprüngen zwischen Orten, Zeiten und Betrachtungswinkeln ergibt.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Auf einem Piratenschiff führten 1711 eine Gruppe von Alchemisten Experimente durch, um die Unsterblichkeit zu erreichen. Dabei gelingt es Maiza Avaro und seinem jüngeren Bruder, einen Dämonen herbeizurufen. Der Dämon Hans willigt ein, ihnen ein Äther der Unsterblichkeit zu überlassen. Darüber hinaus verrät er den beiden Herbeirufern die Rezeptur dieses Äthers. Da die Unsterblichkeit aber auch unendlich lang andauernde Qual (z. B. Gefangenschaft) bedeuten kann, verrät der Dämon allen beteiligten Alchemisten die einzige Möglichkeit, ihr Leben zu beenden. Dazu müssen sie sich von einem anderen Unsterblichen „essen“ lassen. Der „Esser“ erlangt dabei automatisch dessen Wissen. Trotz dieses Wissens und der Warnungen des Dämonen willigen alle ein, das Elixier zu trinken und erreichen somit die Unsterblichkeit. Sie sind daraufhin immer noch verwundbar, fühlen Schmerzen, aber ihre Körper stellen sich auf magische Art und Weise wieder her. Gleichzeitig hält der Alterungsprozess an. In der darauf folgenden Nacht „isst“ Szilard Quates, einer der Alchemisten, viele der Unsterblichen, um an die Rezeptur zu kommen. Diese hatte der Dämon zuvor nur Maiza anvertraut, der das Geheimnis wiederum zur Hälfte mit seinem Bruder teilte. Nachdem es Szilard gelang, den Bruder zu töten und an einen Teil der Rezeptur zu kommen, fiel Szilard schlussendlich während eines Kampfes über Bord. In dem Wissen, dass sie sich gegenseitig gefährlich werden können, entscheiden sich die überlebenden „Unsterblichen“ getrennte Wege zu gehen.", "section_level": 2}, {"title": "Haupthandlung.", "content": "1930 versuchen Isaac und Miria, in Kalifornien in einer Mine Gold zu finden, und vertrödeln fast ein vollständiges Jahr. Beide bekommen von Ennis einen Brief mit der Bitte, sie in New York zu treffen. Ennis gesteht darin, dass Isaac und Miria sie aus ihrem Wesen eines Homunculus erweckten. Im Glauben, Vertreter des Gesetzes zu sein, überfallen beide einen Geldtransport der Mafia in Gestalt zweier Baseballspieler. Im November, so Charol, beginnen die besonderen Geschehnisse. 1931 kommt es in Manhattan zu einem Überfall auf ein Buchgeschäft, bei dem Firo und Luck das Ziel sind, beide sind bereits unsterblich. Firo nimmt einen der Angreifer gefangen. Zur gleichen Zeit fährt der Zug \"Flying Pussyfoot\" von Chicago nach New York. Es steigen ein: Das verrückte Diebespaar, Vino in Kleidung eines Schaffners, Anhänger von Huey Laforet (schwarz, als Musikorchester getarnt), Mordlüsterne Mitglieder der Russo-Familie (weiß, einer von ihnen bringt den in Ruhestand gehenden Zugführer um), Jacuzzi Splot und seine Freunde, Mitarbeiter der Daily Days (getarnt als Barkeeper und Passagier \"Rachel\") und Czeslaw Meyer als Begleitung der Frau und Tochter des Senator Beriam. 1931 wird Czeslaw von Ladd erschossen und die Polizei findet zahlreiche Leichen. Ladd überlebt mit abgerissenen Arm zusammen mit Lua, ihr immer noch den Tod anbietend und Chane wird lebend im Fluss gefunden. Schließlich kommt es im Bahnhof von Manhattan zum Zusammentreffen der Unglaublichen 4, mit offenem Ende.", "section_level": 2}, {"title": "Charaktere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das durchgeknallte Diebespaar.", "content": "Die beiden bilden ein durchgeknalltes Diebespaar, dessen Erfolg darin begründet ist, mit ungewöhnlichsten Methoden Diebstähle zu begehen. So berauben sie etwa ein Uhrengeschäft mit dem Ziel, \"Zeit zu rauben\", oder planen gar, ein ganzes Museum (inklusive Gebäude) zu stehlen. Dabei verkleiden sie sich gerne in seltsamsten Kostümen. Im Vorspann des Anime ist beispielsweise Isaac mit Kürbismaske und Miria im Weihnachtsmannkostüm beim Diebstahl von Süßigkeiten zu sehen. Durch ihre sonderbare Kleidung werden beide von anderen gar für Schauspieler gehalten. Die Quelle der verrückten Einfälle ist zumeist Isaac, dessen Ideen Miria bedenkenlos unterstützt und dazu neigt, ihren Isaac nachzuahmen. Beide werden durch einen Zufall 1930 unsterblich.", "section_level": 2}, {"title": "Die Martillo-Familie.", "content": "Maiza Avaro, der einstige Herbeirufer des Dämonen, der den Alchemisten 1711 die Unsterblichkeit bescherte, ist 1930 ein führendes Mitglied der Camorra-Familie \"Martillo\". Dieser schließt sich der noch junge, aber nicht unsterbliche Firo Prochainezo an. Beide sind eher zurückhaltend, da sich Maiza vor Szilard Quates in Acht nehmen muss, da dieser an das Geheimnis der Herbeirufung des Dämonen interessiert ist und nur Maiza über die zweite Hälfte des Wissens verfügt. Firo wirft unterdessen ein Auge auf Szilards Assistentin Ennis und stellt so unbewusst eine Verbindung zwischen den beiden Erzfeinden her.", "section_level": 2}, {"title": "Die Gandor-Familie.", "content": "Die drei Brüder sind die Anführer der Mafia-Familie Gandor. Der älteste der Brüder ist Keith mit seinem immer düsteren Blick, der in der gesamten Serie nicht ein einziges Wort sagt und entsprechend keinen Synchronsprecher (Seiyū) besitzt. Berga besitzt meist einen bösen Blick, jedoch ist er ein großer, gewalttätiger Anführer, der es liebt, seine Gegner zu Brei zu schlagen, bevor er diese an \"Mr. Tick\", einem vom Foltern besessenen Wahnsinnigen übergibt. Das Oberhaupt der Familie ist Luck, der jüngste der drei Brüder. Sein Gesicht ziert die meiste Zeit Lächeln. Dennoch ist er ein Profi und ein enger Freund von Firo – was zu einer guten Beziehung zwischen der Gandors und den Martillos führt. Clair wuchs zusammen mit den Gandor-Brüdern auf und wird als Teil der Familie angesehen. Er trägt den Spitznamen Vino (spanisch für Wein), da er dafür bekannt ist seine Opfer bis zu Unkenntlichkeit zu verstümmeln, was ihn selbst komplett in Blut tränkt. Auf dem \"Flying Pussyfoot\" übernimmt er die Rolle des „Rail Tracer“ und ist für den Tod zahlreicher Fahrgäste verantwortlich. Jedoch verschont er unbewaffnete Passagiere und entwickelt auf den ersten Blick eine Liebe zu Chane.", "section_level": 2}, {"title": "Anhänger von Szilard Quates.", "content": "Szilard Quates ist der erste unsterbliche Alchemist aus dem Jahr 1711 und auf der Suche nach dem zweiten Teil der Formel, den Maiza Avaro in seinem Besitz hält. Nachdem er Maizas Bruder tötete, konnte er nur die Hälfte des Wissens aus Maizas Bruder „heraussaugen“. Mit der unvollständigen Formel konnte er nur unvollständige Unsterbliche produzieren. So sind diese zwar gegen körperliche Schäden immun – altern jedoch. Trotz seines Alters ist Szilard überaus agil und stark. So tötete/aß er bis zum Jahr 1930 achtzehn der Mitglieder der \"Advena Avis\". Immer auf der Suche nach dem Elixier beauftragte er unteren anderen Barnes mit der Erforschung, dem es letztlich gelingt, das Elixier herzustellen, aber durch ein Unglück nur zwei fertige Flaschen davon retten kann. Szilard erschuf Ennis als ein Homunculus, um ihm zu dienen. Sie sollte keinerlei Gefühle oder eigene Gedanken haben und nur seinen Befehlen gehorchen. Dennoch entwickelt sie mit der Zeit menschliche Emotionen (insbesondere nach dem Zusammentreffen mit Isaac und Miria).", "section_level": 2}, {"title": "Die Russo-Familie.", "content": "Ladd und seine Anhänger der Russo-Familie sind sadistische Mörder, für die es nicht schöneres gibt, als andere Leute zu töten. Dies wird besonders am Beispiel von Ladd deutlich, der wie ein kleines Kind es nicht abwarten kann, sich am Morden zu beteiligen und voller Freude erstrahlt, nachdem er jemanden getötet hat. Rein provokativ kleideten er und seine Anhänger sich mit weißen Anzügen und liefern sich auf dem \"Flying Pussyfoot\" mit den Anhängern von Huey Laforet eine blutige Auseinandersetzung. Die geliebte von Ladd ist Lua Klein, eine schöne Frau mit einem sehr gleichgültigen, schüchternen Gesichtseindruck.", "section_level": 2}, {"title": "Anhänger von Huey Laforet.", "content": "Huey Laforet wurde ebenfalls bereits 1711 unsterblich, wurde jedoch von der Regierung aufgespürt und wird seitdem auf Neufundland gefangen gehalten. Er hat eine gläubige Gefolgschaft, die alles tun würde, um ihn zu befreien. Huey selbst ist mit den Methoden seiner Anhänger nicht einverstanden und sich darüber im Klaren, dass diese nur an dem Geheimnis der Unsterblichkeit interessiert sind. So besteigen seine Anhänger zusammen mit seiner Tochter Chane den \"Flying Pussyfoot\", um die Frau und Tochter des Präsidenten zu entführen. Die stille Chane erweist sich dabei sehr geübt im Umgang mit dem Messer und ist in der Lage mit ihrem Vater telepathisch zu kommunizieren. Auf dem Zug gerät sie mit Claire aneinander, dem sie den Hinweis hinterlässt, dass sie in Manhattan für immer auf ihn warten würde. Zugleich lernt sie mit Jacuzzi und seiner Bande erstmals nette Leute kennen.", "section_level": 2}, {"title": "Freunde von Jacuzzi Splot.", "content": "Obwohl Jacuzzi ein Angsthase ist, zeigt er unter gewissen Umständen ungewöhnliche Courage und Qualitäten eines Anführers. Nach dem Tod eines nicht näher genannten Mitglieds der Bande raubt Jacuzzi mit einem Maschinengewehr bewaffnet eine rekordverdächtige Anzahl von Geschäften aus, während ihm noch immer die Tränen aus den Augen traten. Seitdem steht er auf der Liste der gesuchten Verbrecher und wird wegen einer auf ihn ausgesetzten Belohnung gejagt. Dabei ist er leicht an seiner Tätowierung in Form eines Schwertes im Gesicht zu erkennen, das er sich machen ließ, als Nice bei einem Explosions-Unfall schwere Brandwunden davontrug. Seine Geliebte hat allerdings die meiste Zeit nur ihre selbst gebauten Bomben im Kopf, auch wenn sie bereits als Kind ihr rechtes Auge verlor. Begleitet werden die beiden von den Bandenmitgliedern Donny und Nick. Wobei Donny ein wahrer Riese ist und mühelos eine Pistole verbiegen kann, jedoch im Zug kaum durch eine Tür passt. Nick hingegen ist ein recht optimistischer aber durchaus normaler Helfer.", "section_level": 2}, {"title": "Die Genoard-Geschwister.", "content": "Eve ist die jüngere Schwester von Dallas und sucht nach ihrem verschwundenen Bruder. Dabei verwickelt sie sich bewusst in die Beziehungen der Mafia, im Glauben, ihren Bruder und dessen gutes Herz finden zu können. Dallas ist unterdessen der Anführer eines kleinen Schlägertrupps, der unwissend dafür sorgt, dass die zwei Flaschen mit dem Elixier der Unsterblichkeit unbekannte Wege gehen. Durch Szilard werden die Schläger in Halbunsterbliche verwandelt und Dallas wird von den Gandors einbetoniert im Hafen der Stadt versenkt, wo er seitdem unsterblich immer wieder aufs Neue ertrinkt.", "section_level": 2}, {"title": "Mitarbeiter der Daily Days.", "content": "Das Nachrichtenmagazin \"Daily Days\" scheint hauptsächlich durch den Verkauf von Informationen an die meistbietenden Geld zu verdienen und nutzt dazu die Beziehungen der verfeindeten Banden aus. So wird Rachel als Passagier auf den \"Flying Pussyfoot\" geschickt, um die Gruppen zu beobachten. Innerhalb des Geschäfts der \"Daily Days\" übernimmt meist Nicholas Wayne die Abfertigung der Informationssuchenden, die er dabei gerne mal über den Tisch zieht. Eve Genoard bekommt jedoch eine besondere Behandlung, da Elean Douger ebenfalls die zweite Hand des Chefs ist und zugleich mit dem Zimmermädchen von Eve verwandt ist. Der Chef selbst tritt nie sichtbar in Erscheinung und ist hinter einem mit Dokumenten überhäuften Schreibtisch versteckt. In der Rahmenhandlung des Anime berichtigt und hinterfragt der Vize Direktor Gustave St. Germain die noch sehr junge Carol, die versuchen soll, die vergangenen Ereignisse zusammenzufassen. Er selbst ist ihr gegenüber sehr nüchtern und hart, so dass Carol vor ihm großen Respekt hat.", "section_level": 2}, {"title": "Die Baltro-Familie.", "content": "Die Baltro-Familie schaltete die nahezu vollständig die Genoards aus und ist dabei, ihre Spuren zu verwischen, die bis in den Senat der Vereinigten Staaten reichen. So hat Baltro Kontakt mit einem Senatsmitglied, dessen Frau und Kind die \"Anhänger von Huey Laforet\" entführen wollen. Er selbst macht sich dabei nur selten die Hände schmutzig und schickt seinen aggressiven Schläger Gustavo Baggetta, um Dallas Genoard mundtot zu machen. Gleichzeitig befinden sie sich mit den Gandors und Martillos im Konflikt.", "section_level": 2}, {"title": "Einzelgänger.", "content": "Czeslaw wurde 1711 noch als Kind unsterblich und ist seitdem nicht gealtert und den anderen Unsterblichen körperlich klar unterlegen. Sein „Beschützer“ auf der \"Advena Avis\" benutzte ihn zum Experimentieren. Dabei wurde er immer wieder aufs neue umgebracht und misshandelt, so dass die Unsterblichkeit für ihn zum Fluch wurde. Nachdem ihm die Flucht gelang, besitzt er eine panische Angst vor anderen Unsterblichen und setzte sich das Ziel, sie alle zu „essen“, bevor sie es können.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Light Novel.", "content": "Die erste, schon im vorab ausgezeichnete, Ausgabe der Serie erschien im Februar 2003. Bis Oktober 2010 wurden von Dengeki Bunko 15 Bücher herausgegeben, die mehr oder weniger eine chronologische Zeitlinie verfolgen. Die Light Novel Serie wird ab 2016 von Yen Press in englischer Sprache veröffentlicht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "Das Studio Brain’s Base produzierte zur Light Novel 2007 eine 13-teilige Anime-Fernsehserie unter Regie von Takahiro Omori. Dabei stammte das Charakter-Design von Takahiro Kishida, künstlerischer Leiter war Hijiri Ito. Die Serie wurde von 26. Juli bis 1. November 2007 auf dem bezahlpflichtigen, japanischen Fernsehprogramm WOWOW ausgestrahlt. 2008 folgte eine Ausstrahlung auf dem Sender Tokyo MX. Der Anime wurde auf insgesamt acht DVDs veröffentlicht, die im monatlichen Abstand seit dem 24. November 2007 veröffentlicht wurden. Die letzten drei DVDs enthielten jeweils noch eine Extrafolge, die nicht zuvor im Fernsehen gezeigt wurde, sodass der Anime auf insgesamt 16 Folgen kommt. Funimation Entertainment veröffentlicht den Anime auf Englisch und der Sender Animax strahlte ihn in Südkorea aus.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie wurde komponiert von Makoto Yoshimori. Der Vorspanntitel \"Gun’s&Roses\" wurde produziert von Paradise Lunch, des Abspannlied \"Calling\" von Kaori Oda.", "section_level": 3}, {"title": "Manga.", "content": "In MediaWorks’ Magazin \"Dengeki Comic Gao!\" von Ausgabe 2/2007 (Dezember 2006) bis 4/2008 (27. Februar 2007) erschien der Manga \"Baccano! 1931 The Grand Punk Railroad\". Dieser wurde geschrieben von Ryōgo Narita und gezeichnet von Ginyū Shijin. Von Juli 2007 bis April 2008 wurden die Kapitel in zwei Sammelbänden (Tankōbon) zusammengefasst:", "section_level": 2}, {"title": "Videospiel.", "content": "Zu \"Baccano\" erschien in Japan im Februar 2008 ein Videospiel für die Konsole Nintendo DS. Das Spiel der Firma MediaWorks trägt den Titel \" \" () und wird als „Eisenbahn-Adventure mit multiplen Blickpunkten“ (, \"Fukusū Shitengata Tetsudō Adobenchā\") bezeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Adaption als Anime-Fernsehserie wurde von dem Studio Brain’s Base animiert und von Aniplex publiziert. Weitere Adaptionen folgten in Form von Mangas und Videospielen.", "tgt_summary": null, "id": 2433147} {"src_title": "Nehemiah Green", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Nutzung.", "content": "Auf dem Brookley Complex werden Flugzeuge von FedEx, US Airways und United Airlines instand gesetzt. Federal Express nutzt den Komplex ebenfalls für drei tägliche Transportflüge nach Memphis. Außerdem wurde ein Frachtterminal zu einem Passagierterminal umgebaut und am 1. Mai 2019 in Betrieb genommen. Seitdem führt Frontier Airlines Passagierflüge durch.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbau.", "content": "EADS North America wählte das Flughafengelände für ein Entwicklungsbüro mit 250 Beschäftigten aus. Die EADS und Northrop Grumman veröffentlichten Anfang 2008 Pläne, wonach das Tankflugzeug KC-30 (beziehungsweise KC-45A), welches weitgehend auf dem Airbus A330 MRTT basiert, für die United States Air Force auf dem Gelände von über 1000 Beschäftigten endmontiert werden soll. Den Auftrag für die Tankerflotte der USA erhielt aber letztendlich Boeing. Am 2. Juli 2012 gab Airbus bekannt, am Standort Mobile eine Montagelinie für die Airbus-A320-Familie aufbauen zu wollen. Baubeginn war im Sommer 2013, und mit der Produktion wurde 2015 begonnen. Das erste Flugzeug, eine A321ceo für Jetblue Airways, hatte am 24. Februar 2016 ihren Rollout, der Erstflug wurde am 21. März absolviert. Die Auslieferung des Flugzeugs erfolgte am 25. April 2016. Bis zum Jahr 2018 soll die Kapazität des Werks auf 40 bis 50 Flugzeuge im Jahr erhöht werden. Insgesamt will Airbus etwa 600 Millionen US-Dollar investieren und erhält vom Bundesstaat Alabama finanzielle und logistische Unterstützung im Wert von 158 Millionen US-Dollar. Am 11. Juni 2018 wurde das erste in Mobile montierte Flugzeug der Airbus A320neo-Familie, ein Airbus A321neo, an Hawaiian Airlines übergeben. Nach der Übername der Bombardier CSeries und deren Umbenennung in Airbus A220 begann Airbus am 16. Januar 2019 mit der Errichtung einer Endmontagelinie für den Airbus A220. Der Bau des ersten Flugzeugs, einem für Delta Air Lines bestimmten Airbus A220-300, begann am 5. August 2019. Dieses Flugzeug wurde am 13. September 2019 durch Löschschaum aus dem Feuerlöschsystem der Halle beschädigt.", "section_level": 1}, {"title": "Fluggesellschaften und Ziele.", "content": "Frontier Airlines führt mit Flugzeugen des Typs Airbus A320-200 Flüge nach Chicago–O’Hare und Denver durch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mobile Downtown Airport (IATA: BFM, ICAO: KBFM, auch als Brookley Complex und Brookley Field bezeichnet) ist ein industrieller Komplex und Flughafen sieben Kilometer südwestlich der Innenstadt von Mobile, Alabama. Der Komplex liegt an der westlichen Küstenlinie der Mobile Bay und wird von der \"Mobile Airport Authority\" verwaltet. ", "tgt_summary": null, "id": 755622} {"src_title": "Ernie Roth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Ersten Weltkrieg mussten die Fokker-Werke in Schwerin die Produktion von Militärflugzeugen einstellen. Der Unternehmer Anton Herman Gerard Fokker entschied sich daraufhin, zivile Modelle entwickeln zu lassen. Die Entwurfsarbeiten begannen im Dezember 1918 unter der Leitung von Reinhold Platz. Der erste Prototyp V.44 sah offene Sitze für die Passagiere vor. Diese Idee wurde sehr bald aufgegeben und das Flugzeug noch vor dem Einfliegen abgewrackt. Der zweite Entwurf, die F.I (V.45), wies bereits eine geschlossene Kabine auf. Auf Grundlage des Prototyps V.45 entstand schließlich die Serienausführung F.II. Der Erstflug der F.II fand im Oktober 1919 statt. Mit ihr gelang wenig später ein siebenstündiger Flug von Berlin nach St.Petersburg mit sieben Passagieren an Bord. Die ersten Maschinen entstanden im Fokker-Werk in Schwerin. Nach dessen Schließung 1921 wurde die Fertigung im niederländischen Veere fortgesetzt. Ab 1925 entstanden in Staaken 18 bis 20 als \"Fokker-Grulich F.II\" bezeichnete Lizenzbauten für den Deutschen Aero Lloyd. Diese waren zuvor von Ingenieur Karl Grulich, dem Leiter der Staakener Werft, überarbeitet und mit geändertem Führersitz und Fahrwerk sowie größeren Kabinenfenstern versehen worden. Das dadurch resultierende höhere Gewicht wurde durch einen leistungsstärkeren BMW-IV-Motor kompensiert.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Die Rumpfstruktur der F.II bestand aus geschweißten Stahlrohren und war mit Stoff bespannt. Die Tragflächen des als Hochdecker ausgelegten Flugzeugs wiesen eine hölzerne Konstruktion und eine Sperrholzverkleidung auf. Die für vier Passagiere ausgelegte Kabine befand sich unterhalb der Tragflächen. Im offenen Cockpit davor konnte neben dem Piloten ein weiteres Besatzungsmitglied oder ein fünfter Fluggast untergebracht werden. Als Antrieb der ersten Modelle diente ein BMW IIIa-Motor. Da sich dieser als zu schwach erwies, wurde er bei einem an KLM ausgelieferten Flugzeug gegen einen Armstrong Siddeley Puma ausgetauscht. Ein anderes Exemplar erhielt nachträglich ein BMW IV-Triebwerk. Die Lizenzversion Fokker-Grulich F.II besaß ein geschlossenes Cockpit, das über eine Tür mit der Fluggastkabine verbunden war. Der Antrieb bestand aus einem BMW IV-Motor, der später bei einigen Modellen durch einen BMW Va ersetzt wurde. Verantwortlich für die überarbeiteten Pläne war Karl Grulich, technischer Leiter der Deutschen Aero Lloyd.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Erstkunde war die niederländische Fluggesellschaft KLM. Das Vorführmodell war 1920 aus Deutschland herausgeschmuggelt worden, da die Siegermächte des Ersten Weltkriegs ein Exportverbot für Flugzeuge erlassen hatten. Die beiden ersten im August 1920 ausgelieferten Maschinen wurden zwischen Amsterdam-Schiphol und London-Croydon eingesetzt. KLM nutzte die Flugzeuge bis 1927. Zwei Maschinen verkaufte sie anschließend an die belgische Sabena. Die Deutsche Luftreederei erwarb die drei in Schwerin gebauten Serienflugzeuge und ließ sie in der Freien Stadt Danzig registrieren. Die für die Deutsche Aero Lloyd gebauten Maschinen wurden 1926 von der Deutschen Luft Hansa übernommen und bis 1934 auf Inlandsstrecken eingesetzt. Der Prototyp V.45 gelangte im Dezember 1920 in den Besitz des niederländischen Instituts \"Rijksstudiedienst voor de Luchtvaart\". 1936 kaufte Fokker das Flugzeug als Museumsstück zurück. Im Mai 1940 wurde es beim deutschen Einmarsch in Schiphol zerstört.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fokker F.II war ein einmotoriges Verkehrsflugzeug für vier Passagiere des niederländischen Herstellers N.V. Nederlandsche Vliegtuigenfabriek. Der Prototyp und die ersten Serienmodelle entstanden zwischen 1919 und 1921 bei den Fokker Flugzeugwerken in Schwerin.", "tgt_summary": null, "id": 1490659} {"src_title": "Liebesgrüße aus Peking", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Norman Davis erwarb sein privates Vermögen durch Finanzgeschäfte und durch eine Beteiligung am Zuckerhandel auf Kuba. So war er unter anderem von 1905 bis 1917 für die \"Trust Company of Cuba\" tätig. Im Jahr 1918 begann er eine Laufbahn im öffentlichen Dienst und wirkte in der Folgezeit bis zu seinem Tod in verschiedenen Regierungsämtern und diplomatischen Positionen. Nach einer kurzen Phase als Wirtschaftsdiplomat in Großbritannien und Frankreich war er von 1919 bis 1920 leitender Beamter im Finanzministerium der Vereinigten Staaten (\"Assistant Secretary of Treasury\") unter Präsident Woodrow Wilson und später von 1920 bis 1921 Staatssekretär (\"United States Under Secretary of State\"). Präsident Calvin Coolidge entsandte ihn 1927 zur Internationalen Wirtschaftskonferenz in Genf. Ab 1932 nahm er im Auftrag des damaligen Präsidenten Herbert Hoover als Delegierter an der Genfer Abrüstungskonferenz teil. Von 1936 bis 1944 war er Präsident des Council on Foreign Relations (Rat für auswärtige Beziehungen). Nachdem Norman Davis ab 1920 dem Zentralkomitee des Amerikanischen Roten Kreuzes angehört hatte, ernannte ihn Präsident Franklin D. Roosevelt 1938 in Nachfolge von Cary Travers Grayson zum Chairman der Organisation. Im gleichen Jahr wurde er darüber hinaus auch Chairman der Liga der Rotkreuz-Gesellschaften. Er leitete das Amerikanische Rote Kreuz und die Liga bis zu seinem Tod und damit in der Zeit vor sowie den ersten drei Jahren nach dem Beginn der US-amerikanischen Beteiligung am Zweiten Weltkrieg. Während dieser Zeit wurden, bei einem deutlichen Anstieg der Zahl der freiwilligen Mitglieder, umfangreiche Hilfsprogramme für zivile Opfer des Krieges sowie für Kriegsgefangene begonnen. Zu den unter der Leitung von Norman Davis neu eingeführten Diensten des Amerikanischen Roten Kreuzes zählte unter anderem das Blutspendewesen. Er starb im Juli 1944 an einer Hirnblutung. Sein Nachfolger als \"Chairman\" des Amerikanischen Roten Kreuzes wurde Basil O’Connor. Die Leitung der Liga der Rotkreuz-Gesellschaften übernahm mit dem Schweizer Johannes von Muralt der erste nicht aus den USA stammende Chairman seit der Gründung der Organisation im Jahr 1919.", "section_level": 1}], "src_summary": "Norman Hezekiah Davis (* 9. August 1878 im Bedford County, Tennessee; † 2. Juli 1944 in Hot Springs, Virginia) war ein amerikanischer Geschäftsmann. Er wirkte als ranghoher Regierungsbeamter und Diplomat unter vier verschiedenen US-Präsidenten und war von 1938 bis 1944 Chairman des Amerikanischen Roten Kreuzes sowie der Liga der Rotkreuz-Gesellschaften, der heutigen Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften.", "tgt_summary": null, "id": 2192429} {"src_title": "Truppenübungsplatz Munster", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wie es begann.", "content": "Die Geschichte dieses Begriffs beginnt am 6. November 1936. Stefan Banach pflegte im Schottischen Café zu Lwów, damals Lemberg, über mathematische Probleme zu grübeln. Zur Dokumentation dieser Probleme wurde ein Notizbuch angeschafft, in dem sich nicht nur die mathematische Elite Lembergs wiederfindet, sondern auch Problemformulierungen von John von Neumann, Maurice René Fréchet oder Pawel Sergejewitsch Alexandrow. Zur Lösung der Probleme wurden manchmal Preise wie „zwei kleine Bier“ oder „eine Flasche Wein“ in Aussicht gestellt. Dieses Buch heißt wegen des Cafés das \"Schottische Buch\" und konnte über den Krieg hinaus gerettet werden (siehe dazu Massenmorde in Lemberg im Sommer 1941, Deutsche Besetzung Polens 1939–1945). Am 6. November 1936 trug Stanisław Mazur das folgende Problem Nummer 153 ein: Sei formula_1 eine stetige Funktion für formula_2 und sei formula_3. Gibt es endlich viele Zahlen formula_4, so dass formula_5 für alle formula_2? Stanisław Mazur fügte hinzu, dass diese Aussage klar sei, falls f stetige Ableitungen besitze. Der Preis für eine Lösung des allgemeinen Falls war eine lebende Gans. In dieser Formulierung wird eine Funktion zweier Variabler als Summe von Produkten von Funktionen mit nur einer Variablen approximiert. Das Problem lässt daher eine Beziehung zu Tensorprodukten vermuten. In der Tat, als Alexander Grothendieck in den 50er Jahren über natürliche Topologien auf Tensorprodukten lokalkonvexer Räume arbeitete, fand er gleich zwei solcher Topologien und eine Eigenschaft, die die lokalkonvexen Räume haben sollten, damit diese beiden Topologien zusammenfallen. Dazu würde es genügen, wenn jeder Banachraum diese Eigenschaft hätte. Dies ist die sogenannte Approximationseigenschaft, die sich auch ohne Rückgriff auf den Begriff des Tensorprodukts definieren lässt:", "section_level": 1}, {"title": "Definition der Approximationseigenschaft.", "content": "Ein Banachraum E hat die Approximationseigenschaft, wenn es zu jeder kompakten Menge formula_7 und jedem formula_3 einen stetigen, linearen Operator formula_9 endlichen Ranges gibt, so dass formula_10 für alle formula_11.", "section_level": 1}, {"title": "Äquivalente Formulierung.", "content": "Ein Banachraum E hat genau dann die Approximationseigenschaft, wenn es zu jedem Banachraum F und jedem kompakten Operator formula_12 und jedem formula_3 einen stetigen, linearen Operator formula_14 endlichen Ranges mit formula_15 gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Beschränkte und metrische Approximationseigenschaft.", "content": "Kann man die Norm der approximierenden Operatoren T in obiger Definition sogar durch eine Konstante beschränken, so sagt man, der Banachraum habe die beschränkte Approximationseigenschaft. Kann man dies sogar mit der Konstanten 1 bewerkstelligen, so spricht man von der metrischen Approximationseigenschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Banachräume mit Schauderbasis.", "content": "Banachräume mit Schauderbasis haben die beschränkte Approximationseigenschaft. Die Umkehrung gilt nicht, wie Stanislaw Szarek 1987 anhand eines Gegenbeispiels zeigen konnte. Damit haben die meisten klassischen Banachräume die Approximationseigenschaft:", "section_level": 1}, {"title": "Lokalkonvexe Räume.", "content": "Die Approximationseigenschaft lässt sich wie folgt auf lokalkonvexe Räume ausdehnen. Ein lokalkonvexer Raum formula_24 hat die Approximationseigenschaft, wenn der Raum der linearen Operatoren endlichen Ranges bzgl. der Topologie der gleichmäßigen Konvergenz auf relativ kompakten Mengen der Vervollständigung von E dicht liegt im Raum der stetigen linearen Operatoren. D.h. ist formula_25 stetig und linear, formula_26 eine Nullumgebung und formula_7 relativ kompakt in der Vervollständigung von formula_24, so gibt es einen linearen Operator formula_29 endlichen Ranges auf formula_24, so dass formula_31 für alle formula_11.", "section_level": 1}, {"title": "Räume ohne Approximationseigenschaft.", "content": "Grothendieck bemerkte, dass die Frage, ob alle Banachräume die Approximationseigenschaft haben, zum Problem 153 des Schottischen Buches äquivalent ist, konnte sie aber nicht klären. Erst zwanzig Jahre später erfuhr dieses Problem durch den schwedischen Mathematiker Per Enflo eine negative Lösung. Gleichzeitig zeigte dies, dass es Banachräume ohne Schauderbasis geben muss. Kurz nach der Veröffentlichung seiner Arbeit reiste Per Enflo nach Warschau und nahm die versprochene Gans entgegen. Das Beispiel von Per Enflo war 'konstruiert'. Mittlerweile kennt man auch 'prominente' Banachräume ohne Approximationseigenschaft. 1981 konnte Andrzej Tomasz Szankowski zeigen, dass der Raum der beschränkten linearen Operatoren über einem unendlich-dimensionalen Hilbertraum nicht die Approximationseigenschaft hat. Jeder Banachraum formula_50, besitzt einen abgeschlossenen Untervektorraum, der nicht die Approximationseigenschaft hat. Der Fall formula_51 ist hier natürlich herauszunehmen, da es sich dabei um einen Hilbertraum handelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Approximationseigenschaft ist eine Eigenschaft von Banachräumen, bei der es um die Approximation kompakter Operatoren durch lineare Operatoren endlichen Ranges geht. Es war vierzig Jahre lang ein offenes Problem, ob alle Banachräume diese Eigenschaft haben. Ein eng damit verwandtes Problem ist die Frage, ob alle separablen Banachräume eine Schauderbasis besitzen.", "tgt_summary": null, "id": 2218517} {"src_title": "Mercedes-Benz M 275/M 285", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Virginia Cherill wurde als Tochter von James und Blanche Cherrill im ländlichen Illinois auf einer Farm geboren. Sie wollte auch eigentlich nicht ins Filmgeschäft einsteigen, doch ihre Freundschaft mit der bekannten Schauspielerin Sue Carol führte sie nach Hollywood, wo sie Charlie Chaplin zufällig auf den Zuschauerrängen eines Boxmatches kennenlernte. 1931 verpflichtete Chaplin die schauspielerisch völlig unerfahrene Cherill als blindes und dann später im Film geheiltes Blumenmädchen in seiner Tragikomödie \"Lichter der Großstadt\". Die Zusammenarbeit mit Chaplin am Filmset war allerdings von Streitigkeiten überschattet, zeitweise war Cherrill sogar von ihm gefeuert worden (weil er jedoch bereits den Großteil des Filmes mit Cherrill abgedreht hatte und die Kosten ansonsten explodiert wären, stellte er sie später wieder an). Trotz guter Kritiken für \"Lichter der Großstadt\" konnte sie anschließend mit ihren Rollen keine größere Aufmerksamkeit erzielen. Unter anderem spielte sie eine Hauptrolle neben John Wayne in \"Girls Demand Excitement\" (1931). 1936 zog sie sich nach nur 15 Filmen ins Privatleben zurück. Nach einer ersten gescheiterten Ehe mit dem Anwalt Irving Adler aus Chicago heiratete Cherrill im Jahre 1934 den britischen Filmstar Cary Grant, für ihn war es die erste Ehe. Nur sieben Monate später wurde die Ehe mit Grant jedoch geschieden. Ihr dritter Ehemann war von 1937 bis 1946 George Child-Villiers, der neunte Earl of Jersey. Auch diese Ehe wurde geschieden. In vierter Ehe war sie von 1948 bis zu ihrem Tod mit dem Piloten Florian Martini verheiratet, das Ehepaar lebte in Santa Barbara in Kalifornien. Cherrill, die kinderlos blieb, verstarb 1996 im Alter von 88 Jahren. Sie wurde mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame bedacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Virginia Cherrill (* 12. April 1908 in Carthage, Illinois; † 14. November 1996 in Santa Barbara, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie blieb hauptsächlich durch die Rolle des blinden Blumenmädchens in Charlie Chaplins Filmklassiker \"Lichter der Großstadt\" (1931) in Erinnerung.", "tgt_summary": null, "id": 770061} {"src_title": "Jutta Weber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Alagoasameisenschlüpfer erreicht eine Länge von 9,5 Zentimetern. Das Männchen ist vollkommen grau. Die Kehle ist hellgrau mit einem unauffälligen kleinen schwarzen Fleck. Das Weibchen ist rötlichbraun mit einem rostroten Schwanz. Die Kehle ist weißlich, die Unterseite rötlich-lohfarben. Beim Alagoasameisenschlüpfer ist der Schwanz kürzer und der Schnabel länger als bei seinem Verwandten. Das Weibchen des Alagoasameisenschlüpfer ist zudem an der Unterseite mehr rötlichbraun als das Weibchen des Paranáameisenschlüpfers.", "section_level": 1}, {"title": "Lautäußerungen.", "content": "Der Gesang besteht aus einer Reihe von drei bis sechs nach unten verzogenen klaren Flötentönen. Sein Alarmruf besteht aus einem \"nyiih-nyeeh-nyaah\" und sein Kontaktruf ist ein \"kleek\".", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise und Lebensraum.", "content": "Der Alagoasameisenschlüpfer bewohnt in Paaren oder kleinen gemischten Schwärmen (oft zusammen mit dem Weißflanken-Ameisenschlüpfer (\"Myrmotherula axillaris\")) die mittleren Baumschichten der Tieflandregenwälder am Atlantik in Höhenlagen von 400–550 m. Bei der Nahrungssuche bewegt er sich zwischen 1,5 und 9 m über dem Boden. Er ernährt sich überwiegend von Spinnentieren, Käfern, Ameisen und Schaben. Brütende Weibchen wurden im Februar beobachtet und Jungvögel im Mai.", "section_level": 1}, {"title": "Status.", "content": "1979 wurden erstmals zwei Männchen und zwei Weibchen bei Murici im brasilianischen Bundesstaat Alagoas gesammelt. 1984 kam ein weiteres juveniles Männchen hinzu. Während der 1990er-Jahre sowie im Jahre 2000 beobachteten die Forscher immer nur eine sehr geringe Anzahl von Individuen. In den letzten Jahren wurden auch Exemplare bei Mata do Estado und bei Frei Caneca im Bundesstaat Pernambuco entdeckt. In den 1970er-Jahren hatte der Wald bei Murici noch eine Fläche von 70 km2. Bis 1999 war die Fläche auf 30 km2 zusammengeschrumpft. Der Wald ist heute stark fragmentiert und musste Zuckerrohrplantagen und Weideland weichen. Dazu kommen Buschfeuer, die die wenigen Waldfragmente bedrohen. Zum Schutz des Alagoasameisenschlüpfers wurde bei Frei Caneca ein privates Naturschutzgebiet mit einer Waldfläche von 6 km2 errichtet. BirdLife International schätzt den Gesamtbestand der Art auf zwischen 50 und 250 Exemplare.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Alagoasameisenschlüpfer (\"Myrmotherula snowi\"), früher als Nördlicher Einfarbameisenschlüpfer bezeichnet, ist eine seltene Vogelart aus der Familie der Ameisenvögel. Er ist endemisch in den Bundesstaaten Alagoas und Pernambuco in Brasilien. Das Artepitheton ehrt den britischen Ornithologen David Snow. Er galt bis 1992 als Unterart des Paranáameisenschlüpfers (\"Myrmotherula unicolor\"). Da die Taxa aber in unterschiedlichen geografischen Arealen vorkommen, wird der Alagoasameisenschlüpfer seit 1992 als eigenständige Art betrachtet.", "tgt_summary": null, "id": 2389327} {"src_title": "Lance LeGault", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wettbewerbsverlauf.", "content": "Die Organisation des Wettbewerbes findet über die Website des Online-Contest statt. Dort sind die aktuellen Wertungsergebnisse abrufbar. Als Wettbewerbsaufgaben werden nur komplett geflogene Dreiecke mit einer Mindestflugstrecke von 400 km in die Wertung aufgenommen. Diese, vom Piloten selbst erstellte, Aufgabe muss vor dem Flug im Logger eingegeben worden sein. Es dürfen nur von der International Gliding Commission (IGC) zugelassene Logger verwendet werden. Wenn das Dreieck die Bedingungen der FAI nicht erfüllt, werden 12,5 % der erreichten Punkte abgezogen. Diese Bedingungen beschreiben ein in etwa raumgreifendes Dreieck, spitze Dreiecke werden nicht gewertet. Für jeden geflogenen Kilometer der Aufgabe erhält der Pilot einen Punkt. Die Punktzahl wird mit dem Handicap-Faktor des Flugzeuges (dem Flugzeugindex) korrigiert. Mit Hilfe des Handicap-Faktors wird die Pilotenleistung mit den Flugzeugleistungsdaten ins Verhältnis gesetzt. Dieser Faktor liegt zwischen \"50\" und \"140\". Die erreichten Punkte werden entsprechend durch einen Wert zwischen \"0,5\" und \"1,4\" dividiert. Ein (sehr) schlechtes Segelflugzeug entspricht dem Wert \"50\", es verdoppelt also die erzielten Punkte. Jeder Pilot kann über den Wertungszeitraum von zwei Jahren so viele Flüge anmelden wie er möchte. Nur der jeweils punkthöchste Flug wird gewertet. Ein Pilot darf nur in der Region Flüge melden, in der er seinen permanenten Wohnsitz hat. Die im Logger aufgezeichneten Flugdaten müssen spätestens sieben Tage nach dem der Flug stattgefunden hat an \"Online-Contest\" übertragen worden sein. Bei einem Punktegleichstand innerhalb einer Tageswertung, gewinnt der Pilot mit der früheren Ankunftszeit die Tageswertung. Wenn auch diese Unterscheidung nicht greift, wird eine Münze geworfen. Für den Fall einer Auseinandersetzung ist die Entscheidung des Wettbewerbdirektors bindend. Der Wettbewerb beginnt am 15. März eines ungeraden Jahres und endet zwei Jahre später am 14. März. Die Wertung findet weltweit in fünf Regionen statt: In der \"Region 1\" (aus der die meisten Teilnehmer kommen) wird die Wertung in fünf Wettbewerbsklassen gemäß der Wettbewerbsordnung des Deutschen Aero Clubs unterteilt: In einer Region/Flugzeugklasse gewinnt, wer über den Wertungszeitraum von zwei Jahren die größte Punktzahl erreicht hat. Weltmeister gewinnen automatisch (unabhängig von der Region und Flugzeugklasse) eine Medaille.", "section_level": 1}, {"title": "Der Preis.", "content": "Alle Gewinner einer Region/Flugzeugklasse werden mit einer Begleitung ihrer Wahl auf die Flying-M Ranch in Nevada eingeladen. Dort haben sie die Gelegenheit, die besten Segelflieger der Welt kennenzulernen. Um den freundschaftlichen Umgang miteinander zu fördern, finden keine Wettbewerbe zwischen den Piloten statt. Aus der Zeit auf der Ranch ergeben sich oft Freundschaften, die ein Leben lang andauern. Dies zu ermöglichen war eines der wesentlichen Anliegen der beiden Gründer des BHC. Während ein Pilot den BHC prinzipiell mehrfach gewinnen kann, erhält er eine Einladung auf die Ranch nur einmal im Leben. Gewinnt er ein weiteres Mal, wird der Ranglistennächste der Region und Klasse auf die Ranch eingeladen. Wenn es mehr als drei Gewinner aus demselben Staat in der \"Region 1\" gibt, dann werden nur die drei eingeladen, die den größten relativen Punkteabstand zum jeweils Zweitplatzierten haben. Die anderen Einladungen gehen an die Zweitplatzierten anderer Länder (aus der Region 1), sofern sie nicht schlechter als 80 % der Gewinner ihrer Klassen sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Barron Hilton Cup (BHC) (seit 2011 Barron Hilton Challenge) war ein weltweit stattfindender Segelflugwettbewerb. Er wird dezentral ausgeflogen, das heißt, jeder Teilnehmer stellt sich seine Wettbewerbsaufgabe(n) selbst. ", "tgt_summary": null, "id": 960738} {"src_title": "Friedrich Lange (Mediziner)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Journalist und Aktivist.", "content": "Seine frühen Jahre verbrachte Robson als Händler im südlichen Ontario und in Montreal. 1859 erfuhr er vom Fraser-Canyon-Goldrausch und zog westwärts in die damalige Kolonie British Columbia. Beim Goldsuchen ohne Erfolg geblieben, half er seinem Bruder Ebenezer, einem methodistischen Priester, beim Bau einer Kirche in New Westminster, der Hauptstadt der Kolonie. Nach deren Vollendung gründete er die Zeitung \"British Columbian\" und forderte die Selbstverwaltung der Kolonie sowie liberale Reformen, was ihn in Konflikt mit dem autokratisch herrschenden Gouverneur James Douglas brachte. Robson verbündete sich mit anderen Journalisten wie Amor De Cosmos und führte eine Kampagne gegen den Gouverneur und dessen Beamte, darunter auch Matthew Baillie Begbie, den Obersten Richter. Begbie ließ Robson 1862 kurzzeitig verhaften, nachdem er einen anonymen Brief veröffentlicht hatte, der andeutete, der Richter habe sich bestechen lassen. Nach seiner Freilassung warf Robson der Kolonialverwaltung vor, sie unterdrücke die Pressefreiheit. 1864 trat Douglas zurück und Robson stellte seine Angriffe ein, als das Kolonialparlament immer mehr Rechte erhielt. Er befürwortete die Vereinigung der Kolonien British Columbia und Vancouver Island im Jahr 1866. Drei Jahre später verlegte er seine journalistische Tätigkeit nach Victoria. Seine Zeitung wurde bald vom \"Daily British Colonist\" (heute \"Times-Colonist\") übernommen, die von Amor De Cosmos gegründet worden war. Beim \"Colonist\" war Robson sechs Jahre lang politischer Redakteur und trat leidenschaftlich für den Beitritt der Kolonie zur Kanadischen Konföderation ein, die 1867 aus der Vereinigung von vier britischen Kolonien entstanden war. Zusammen mit De Cosmos und Robert Beaven (beide zukünftige Premierminister der Provinz), gründete Robson 1868 die \"Confederation League\", die aktiv für den Beitritt warb. British Columbia wurde schließlich am 20. Juli 1871 die sechste kanadische Provinz.", "section_level": 1}, {"title": "Provinzpolitik.", "content": "1863, noch während der Zeit der Kolonie, war Robson in den Stadtrat von New Westminster gewählt worden und war 1866/67 Bürgermeister gewesen. Ansonsten beschränkten sich seine politischen Aktivitäten vorerst auf das Schreiben von Artikeln und Lobbying. Nachdem British Columbia aber der Kanadischen Konföderation beigetreten war, wurde er bei der ersten Wahl zur Legislativversammlung von British Columbia im Oktober 1871 als Abgeordneter des Wahlbezirks Nanaimo gewählt. Robson wandte sich im Provinzparlament gegen den seiner Meinung nach zu konservativen ehemaligen Mitstreiter De Cosmos und auch gegen Premierminister George Anthony Walkem. Er trat für noch weiter gehende Reformen ein, wie zum Beispiel das Frauenwahlrecht. Vor der Unterhauswahl im Januar 1874 unterstützte er die Liberale Partei Kanadas von Alexander Mackenzie. Nach dessen Wahlsieg erhielt er im April 1875 als Gegenleistung eine gut bezahlte Stelle als Zahlmeister bei der Canadian Pacific Railway; sein Parlamentsmandat gab er auf. 1880 kaufte er in New Westminster die Zeitung \"Dominion Pacific Herald\", deren Chefredakteur er zwei Jahre lang war. Nach einer Unterbrechung von sieben Jahren kehrte Robson 1882 in die Legislativversammlung zurück, wobei er nun New Westminster vertrat. Im Februar 1883 ernannte ihn William Smithe zum Minister in seiner Regierung. Robson war zuständig für Bildung, Finanzen, Landwirtschaft und Bergbau. Nach dem Amtsantritt von A. E. B. Davie gab er die Bereiche Finanzen und Landwirtschaft ab. Robson war ein entschiedener Gegner der Bodenspekulation, da er darin ein Hindernis für die Besiedlung und die wirtschaftliche Entwicklung der Provinz sah. Er war dafür verantwortlich, dass die Legislativversammlung 1886 das kleine Dorf Granville, die zukünftige Endstation der transkontinentalen Eisenbahnlinie, zu einer Stadt erhob und gemäß dem Vorschlag von William Cornelius Van Horne in Vancouver umbenannte.", "section_level": 1}, {"title": "Premierminister.", "content": "Am 2. August 1889, einen Tag nach Davies Tod, ernannte Vizegouverneur Hugh Nelson Robson zum Premierminister. Seine Regierung förderte den Eisenbahnbau, nahm eine Neueinteilung der Wahlkreise vor und schuf die Voraussetzungen für eine verstärkte Einwanderung. Robson bewog die Bundesregierung dazu, in Esquimalt unmittelbar westlich von Victoria ein Trockendock zu bauen, woraus sich später die Basis der kanadischen Pazifikflotte entwickelte. Robsons Gesundheit war angeschlagen. Um seine Arbeitslast zu verringern, gab er seinen urbanen Wahlkreis New Westminster auf und ließ sich im Juni 1890 in der dünn besiedelten Region Cariboo wiederwählen. Im Frühjahr 1892 riet ihm sein Arzt, eine Arbeitspause von einem Jahr einzulegen. In der Hoffnung, ein Ortswechsel würde seinen Gesundheitszustand verbessern, reiste er nach London, um mit der britischen Regierung ein Darlehen auszuhandeln. Am 20. Juni 1892 klemmte Robson einen Finger in der Tür einer Kutsche ein. Die Wunde verursachte eine Blutvergiftung, an der er neun Tage später starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Robson (* 14. März 1824 in Perth, Ontario; † 29. Juni 1892 in London) war ein kanadischer Politiker und Journalist. Er gehörte zu den einflussreichsten Journalisten seiner Zeit und war Mitbegründer der \"Confederation League\", die maßgeblich zum Beitritt British Columbias zur Kanadischen Konföderation beitrug. Vom 2. August 1889 bis zu seinem Tod war er Premierminister dieser Provinz.", "tgt_summary": null, "id": 2414100} {"src_title": "Carl-Heinz Rodenberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Auf Essener Gebiet schreibt sich der Rumbach \"Ruhmbach\". Ab dem Zusammenfluss mit dem Steinbach jedoch ohne h, also Rumbach. Das Stadtarchiv Mülheim hat folgende Erklärung: „Bei Schneeschmelze und starken Regenereignissen setzte der Rumbach die Hauptstraßen unter Wasser. Er \"rumorte\" und bekam so seinen Namen.“", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Der Rumbach entspringt als \"Ruhmbach\" im Essener Stadtteil Haarzopf und mündet in Mülheim in die Ruhr. Auf Essener Gebiet und auch im Mülheimer Stadtteil Holthausen fließt der Bach in seinem natürlichen oberirdischen Bett. Bis ins 19. Jahrhundert verlief der Bach auch im heutigen Stadtzentrum oberirdisch, was gerade im Unterlauf häufig für Überschwemmungen sorgte. Im Zuge der Verlagerung des Stadtkerns vom Kirchenhügel hinunter in die nördlich gelegenen Niederungen wurde der Rumbach auf seinem Weg durch die Innenstadt komplett kanalisiert und in den Untergrund verlegt. Bereits ab der Walkmühlenstraße fließt der Bach unterirdisch. Einst mündete der Rumbach in einen Kanal (\"Fabricks-Kanal\") parallel der Ruhr, der heute zugeschüttet ist und die Ruhrstraße bildet. Hier floss er noch etwa 150 Meter und mündete erst dann in die Ruhr. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Verlauf direkt zur Ruhr verlegt. Seine Mündung hat der Rumbach heute unterhalb der Ruhrpromenade im Stadthafen Mülheim an der Ruhr gegenüber der Mülheimer Stadthalle.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Der Rumbach besaß vor allem im 19. Jahrhundert wirtschaftliche Bedeutung, was durch zahlreiche Mühlen belegt ist, welche in Mülheim zu den ältesten gewerblichen Betrieben gehören. Sie wurden im Mittelalter und der frühen Neuzeit überwiegend landwirtschaftlich, später auch gewerblich genutzt. Mühlen vor dem 19. Jahrhundert waren in der Regel Wassermühlen, welche in dieser Zeit die wirtschaftliche Grundlage der Stadt waren. Erst danach entstanden die ersten Windmühlen, im Rahmen der sich ausbreitenden Industrialisierung auch dampfgetriebene Mühlen. Wassermühlen sind in Mülheim offenbar nur mit unter- und oberschlächtigen Wasserrädern angetrieben worden. Die meisten Mühlen im Stadtgebiet von Mülheim an der Ruhr lagen am Rumbach. Die Statistik von 1831/33 weist insgesamt 17 Mühlen im Mülheimer Stadtgebiet aus, 1849 waren es bereits 23, 1858 dann 24 Mühlen. Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg begann ein Mühlensterben und in der Folgezeit hielten nur noch wenige Mühlen ihren Betrieb aufrecht. Die \"Mühle des Hofes Dümpel\" wurde bereits 1289 erwähnt, als die Betreiber ihre Einkünfte dem Kloster Saarn übertragen haben. Bis 1875 war am heutigen Kaiserplatz der Mühlenteich der 1385 erstmals urkundlich erwähnten \"Altenhofmühle\". Aus dem gleichen Jahr stammt die \"Walkmühle\", deren Betrieb 1934 eingestellt wurde. In den Mühlengebäuden wurde ein Ausflugslokal eingerichtet, auf dem Mühlteich konnte man Bötchen fahren. Der Mühlteich wurden 1939 zugeschüttet. Heute befindet sich dort ein Restaurant. Etwa an der Kreuzung Essener Straße/Oststraße lag noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts die \"Motenhofmühle\". Weitere Mühlen am Rumbach waren die aus dem 15. Jahrhundert stammende \"Baten-\" und die \"Neumühle\" in Holthausen sowie die aus dem 18. Jahrhundert stammende \"Mühle im Werth\", an deren Platz sich heute etwa das Parkhaus des Kaufhof-Warenhauses befindet. Als letzte gab die 1498 erstmals urkundlich erwähnte \"Wetzmühle\" (auch \"Wetzelsmühle\") am Rumbach im Jahre 1954 den Mühlenbetrieb auf. Heute bietet sie mit den erhalten gebliebenen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden sowie dem Mühlteich einen malerischen Anblick. Heute hat der Oberlauf des Rumbachtals wesentliche Bedeutung als rund 73 Hektar großes \"Landschaftsschutzgebiet Rumbachtal, Gothenbach, Schlippenbach\", da hier noch große Teile der Bachläufe einen naturnahen Verlauf zeigen. Schützenswert sind hier Waldabschnitte mit Rotbuchenbeständen sowie einige Biotope und damit bedrohte Tier- und Pflanzenarten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Rumbach (im Oberlauf: Ruhmbach) ist ein etwa 7,4 Kilometer langer, rechter Zufluss der Ruhr in Essen und dann Mülheim an der Ruhr. Er ist der letzte größere Zufluss, bevor die Ruhr 12,02 Kilometer weiter in den Rhein mündet. Der Rumbach ist auf den letzten Kilometern durch die Mülheimer Innenstadt künstlich in den Untergrund verlegt worden.", "tgt_summary": null, "id": 1021948} {"src_title": "Metlakatla", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Abart nahm ab 2001 an internationalen Juniorenmeisterschaften teil und fuhr bei der Junioreneuropameisterschaft 2001 und bei der Juniorenweltmeisterschaft 2002 jeweils unter die besten fünf. In den Jahren 2001 und 2003 wurde sie Italienische Meisterin. Die Europameisterschaft 2002 in Frantschach-Sankt Gertraud war Abarts erste internationale Meisterschaft in der Allgemeinen Klasse. Sie setzte sich in der mannschaftsinternen Qualifikation gegen Irene Mitterstieler durch und belegte im Wettkampf den vierten Rang. Ab der Saison 2002/2003 startete Abart im Weltcup. In ihrem ersten Weltcuprennen, dem Parallelwettbewerb in Völs am 21. Dezember 2002, musste sich die damals 17-Jährige als Jüngste des Teilnehmerfeldes nur ihrer Landsfrau Renate Gietl im Finale geschlagen geben. Auch in ihrem zweiten Weltcuprennen am 11. Januar 2003 in Umhausen erreichte sie den zweiten Platz, womit sie kurzzeitig die Weltcupführung übernahm. Im weiteren Saisonverlauf konnte sie an diese Ergebnisse jedoch nicht mehr anschließen. Sie bestritt nur noch zwei Weltcuprennen und belegte im Gesamtweltcup punktegleich mit der Österreicherin Sabine Kogler den achten Rang. Bei der Junioreneuropameisterschaft in Kreuth gewann sie die Silbermedaille, kam aber bei der Weltmeisterschaft 2003 in Železniki nur auf Rang zehn. In der Saison 2003/2004 bestritt Abart lediglich drei Weltcuprennen. Mit einem zweiten Rang im Parallelwettbewerb von Triesenberg und weiteren zwei Top-10-Ergebnissen wurde sie punktegleich mit der Deutschen Michaela Maurer Gesamt-Neunte. Bei der Juniorenweltmeisterschaft 2004 in Kindberg gewann sie mit nur einer Hundertstelsekunde Rückstand auf Sandra Lanthaler die Silbermedaille und bei der Europameisterschaft 2004 in Hüttau erreichte sie Platz drei. Nachdem Abart in den ersten drei Weltcuprennen der Saison 2004/2005 zum Teil nur knapp das Podest verpasst hatte, erreichte sie in Oberperfuss und beim Finale in Olang zwei dritte Plätze, womit sie im Gesamtweltcup den fünften Rang erzielte. Den größten Erfolg ihrer Karriere feierte sie bei der Weltmeisterschaft 2005 in Latsch, als sie hinter der Russin Jekaterina Lawrentjewa Vizeweltmeisterin wurde. Am Saisonende erzielte sie bei der Junioreneuropameisterschaft 2005 in Kandalakscha den dritten Platz. Nach diesem Winter legte Abart eine einjährige Pause ein, um neue Motivation zu finden. In der Saison 2006/2007 kehrte sie wieder ins Wettkampfgeschehen zurück und fuhr in fünf von sechs Weltcuprennen unter die besten fünf, aber nur einmal als Dritte des vorletzten Rennens in Moos in Passeier auf das Podest. Sie erreichte damit wie schon zwei Jahre zuvor den fünften Platz im Gesamtweltcup. Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Grande Prairie kam sie nicht an ihre Weltcupergebnisse heran und wurde nur Neunte. Zudem belegte sie im Mannschaftswettbewerb zusammen mit Florian Breitenberger, Martin Psenner und Johannes Hofer den sechsten Platz. Nach der Saison beendete Abart endgültig ihre Karriere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Barbara Abart (* 18. August 1985 in Schlanders) ist eine ehemalige italienische Naturbahnrodlerin. Sie wurde 2005 Vizeweltmeisterin, gewann die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 2004 und insgesamt drei Medaillen bei Juniorenwelt- und Europameisterschaften. Im Weltcup erreichte sie mit sechs Podestplätzen zweimal den fünften Gesamtrang, zudem wurde sie zweimal Italienische Meisterin.", "tgt_summary": null, "id": 1043416} {"src_title": "Despotiko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge in Venezuela und Karriere in Mexico.", "content": "Als Profispieler hatte er seine ersten Einsätze beim venezolanischen Zweitligaclub Nueva Cádiz FC mit 17 Jahren im Jahr 1997. Mit seiner Mannschaft stieg er unter dem neuen Namen Zulianos FC in der folgenden Saison in die erste Liga auf. Von Zulianos FC ging es weiter zu FC Caracas, bei dem er jedoch nur sechs Monate blieb. Im Jahr 2000 nahm er mit dem Wechsel zum mexikanischen Verein CF Monterrey den Sprung ins Ausland in Angriff. Da er sich dort durchsetzen konnte, ging er zum Topclub CF Pachuca, bei dem er 16 Tore in 52 Spielen erzielte. Doch auch dort hielt es ihn nicht lange und er ging zu Puebla FC.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel nach Europa.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "RCD Mallorca.", "content": "Der große Sprung in seiner Karriere und damit auch große Bekanntheit erreichte er mit seinem Wechsel nach Spanien, wo er 2004 einen langfristigen Vertrag bei RCD Mallorca unterschrieb. Auch hier konnte er zeigen, dass er ein äußerst gefährlicher Mittelfeldspieler ist. Bekannt ist Arango auch für seine Tore aus großer Distanz, wie beispielsweise in der Saison 2006/07 im Heimspiel gegen UD Levante, bei dem er aus 35 Metern den gegnerischen Torwart überwand oder am 9. Dezember 2012, wo er am 16. Spieltag der Bundesliga gegen den 1. FSV Mainz 05 ein Tor aus rund 45 Metern erzielte, das später zum Tor des Monats gewählt wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Borussia Mönchengladbach.", "content": "Im Juli 2009 unterschrieb Arango einen bis 2012 laufenden Vertrag bei Borussia Mönchengladbach, wo er mit der Rückennummer 18 auflief. Seinen Vertrag verlängerte Arango im Februar 2012 vorzeitig bis 2014. Bei der Borussia wurde Arango durch seine erzielten Freistoßtore innerhalb kurzer Zeit zur tragenden Figur im Mittelfeld. Unter Trainer Lucien Favre bildete er mit Marco Reus, Mike Hanke und Patrick Herrmann ein Quartett, welches Borussia Mönchengladbach in der Saison 2011/2012 vom Fast-Absteiger zum Champions-League-Qualifikanten machte. In der Saison 2012/2013 war Arango einer der Leistungsträger der Mannschaft. Sein Tor am 8. November 2012 beim Rückspiel gegen Olympique Marseille zum 2:2-Endstand war ein Grund, dass die Mannschaft das Sechzehntelfinale der UEFA Europa League erreichen konnte. Zum Ende der Saison 2013/14 verließ Arango den Verein.", "section_level": 3}, {"title": "Rückkehr nach Mexiko.", "content": "Zur Saison 2014/15 wechselte Arango in die mexikanische Liga MX zu Club Tijuana. Dort sorgte er für Aufsehen, als er Anfang April 2015 in der Partie Tijuanas gegen CF Monterrey seinem Gegenspieler Jesús Eduardo Zavala während des Spiels in die Schulter biss.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel in die USA.", "content": "Im Januar 2016 wurde bekannt, dass Arango zu New York Cosmos wechselt. Für Cosmos erzielte er in 31 Spielen 16 Tore, gewann die North American Soccer League 2016 und wurde als bester Spieler der Saison ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr in die Heimat und Karriereende in New York.", "content": "Nach dem Ende der Saison in den USA kehrte er in seine Heimat und zum Zulia FC zurück, für den er in 15 Spielen zweimal als Torschütze erfolgreich war. Im September 2017 lief er dann noch dreimal für Cosmos auf. Im Januar 2018 gab Cosmos das Ende seines Vertrages bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Arango gab sein Debüt für die Nationalelf am 27. Januar 1999 in einem Freundschaftsspiel gegen Dänemark. Als Kapitän der venezolanischen Nationalmannschaft wurde er 2012 zum besten venezolanischen Fußballer aller Zeiten gewählt. Er nahm seit 1999 an jeder Copa América teil. Am 7. Juni 2013 erzielte Arango beim 1:1-Unentschieden im Qualifikationsspiel zur WM 2014 gegen Bolivien die zwischenzeitliche 1:0-Führung für Venezuela und zog mit seinem 22. Länderspieltor mit Giancarlo Maldonado gleich. Fünf Tage später überbot er mit seinem 116. Länderspiel den Landesrekord von José Manuel Rey, am 18. November 2014 wurde er mit seinem 23. Länderspieltor alleiniger venezolanischer Rekordtorschütze. Am 9. September 2015 gab er nach seinem 129. Länderspiel seinen Rücktritt bekannt. Seinen Rekord als Torschütze behielt er bis zum 9. Juni 2019, dann wurde er von Salomón Rondón überboten.", "section_level": 1}, {"title": "Spielweise.", "content": "Arango besticht vor allem durch seinen linken Fuß. Er ist in der Lage unglaublich harte, aber dennoch sehr präzise Schüsse oder hohe Bälle mit dem linken Fuß abzugeben. Auch unter Bedrängnis hat er immer das Verlangen, den Weg nach vorne zu finden. Durch seinen teils uneingeschränkten Offensivfußball verursacht er mitunter Fehlpässe und Ballverluste. Er hat eine unglaubliche Technik und kann auch gegen eine Überzahl von Gegnern bestehen. Neben mangelnder Defensivarbeit und Sprintschwäche gilt sein rechter Fuß im Spiel als unbrauchbar. Arango selbst sagte, „dass mit dem rechten Fuß nichts ginge, absolut nichts. Den bräuchte er nur zum Einsteigen ins Auto, zum Gasgeben und zum Bremsen“. Seine ihm oft vorgeworfene Laufschwäche wurde in Gladbacher Zeiten verbessert. Hervorzuheben sind auch seine gefährlichen Freistöße, die oft zum Torerfolg führen, so dass er einen Vergleich mit den weltweit besten Freistoßschützen nicht zu scheuen braucht.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Juan Arango wird in seiner venezolanischen Heimat auch „Arangol“ in Anlehnung an seine Torgefahr genannt. Ein weiterer Spitzname ist „El Huracán del caribe“, was „Der Hurrikan der Karibik“ bedeutet. Seit der Saison 2013/14 wird er bei der Mannschaftsvorstellung vor den Heimspielen von Mönchengladbach von den Fans als Fußballgott bezeichnet. Er wurde zum besten venezolanischen Spieler aller Zeiten gewählt und ist einer der wenigen Spieler seines Heimatlandes, die in einer europäischen Topliga gespielt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "2016: North American Soccer League 2016", "section_level": 1}], "src_summary": "Juan Fernando Arango Sáenz, kurz Juan Arango (* 16. Mai 1980 in Maracay), ist ein venezolanischer ehemaliger Fußballspieler, der seit März 2007 auch die spanische Staatsangehörigkeit besitzt.", "tgt_summary": null, "id": 1524354} {"src_title": "Sonnenbergbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erste Regierungszeit.", "content": "Nach der Absetzung seines Bruders al-Muzaffar Haddschi I. wurde der minderjährige an-Nasir Hasan (er war wahrscheinlich erst elf Jahre alt) im Dezember 1347 zum Sultan erhoben, für den eine Junta von Nasiri-Emiren, darunter Vizeregent Baybugha al-Arus, Wesir Mandschak al-Yusufi und Emir Taz an-Nasiri, die Verwaltung des Landes mitsamt dem Staatsschatz übernahm. Sie erzwang den Wiederverkauf zahlreicher erst kurz zuvor erworbener Tscherkessen-Mamluken und kürzte im Rahmen eines allgemeinen Sparprogramms die Ausgaben des königlichen Haushalts drastisch. Die Reserven, die an-Nasir Hasans Vater, Sultan an-Nasir Muhammad I., angehäuft hatte, waren nun gänzlich verbraucht und die finanziellen Probleme des Regimes sollten sich durch die Ausbreitung der Pest wenige Monate später noch verschärfen. Wie in Westeuropa wurde die Pest nach Ägypten durch Handelsschiffe aus dem Schwarzen Meer eingeschleppt. Aufgrund einer unzureichenden Nilüberschwemmung sowie einer darauffolgenden Hungersnot war die Bevölkerung ohnehin bereits geschwächt, was die Ausbreitung der für die Menschen rätselhaften Seuche noch beförderte. Im Herbst 1347 starben in Alexandria die ersten Menschen, im Frühling 1348 hatte sich die Pest im gesamten Nildelta ausgebreitet. Im Herbst und Winter desselben Jahres erreichte sie Oberägypten und Syrien, wo sie bis Februar 1349 wütete. Insgesamt fiel dieser ersten großen Epidemie etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung Ägyptens und Syriens zum Opfer, wobei die herrschende Mamluken-Elite aufgrund besserer Ernährung und Gesundheit verhältnismäßig wenig betroffen war. Sultan an-Nasir Hasan selbst wich der Seuche in seine Sommerresidenz Siryaqus nördlich von Kairo aus. Während sich aber z. B. in Westeuropa Bevölkerungszahl, Handel, Landwirtschaft und Handwerk im Laufe des folgenden Jahrhunderts wieder erholten, erreichte Ägypten wegen der oftmaligen Wiederkehr der Seuche (allein zwischen 1348 und 1517 55-mal), die noch dazu auf eine durch Dürren und Hungersnöte geschwächte Population stieß, nie wieder seine Bevölkerungszahl aus der Zeit vorher. Von den nachfolgenden Pestepidemien waren besonders Kinder, Ausländer und neuerworbene Mamluken-Sklaven betroffen, die noch keine Resistenz gegen das Bakterium besaßen. Dies lichtete immer wieder die Reihen der Mamluken und ließ die Disziplin in den Kasernen schwinden. In den Städten verursachte der Tod vieler Handwerker ein Ansteigen der Preise für Kunsthandwerk, auf dem Land jener zahlreicher Fellachen, dass weniger Nahrungsmittel für die urbanen Zentren produziert werden konnten, was jedoch durch die hohe Sterblichkeitsrate daselbst z. T. wieder ausgeglichen wurde. Der Rückgang der Bevölkerung bewirkte aber vor allem auch einen Rückgang an Steuereinnahmen für die Staatskasse des Sultans. Zusätzlich verringerte sich auf dem Land das Verhältnis der Anzahl sesshafter Bauern zugunsten der Beduinen, welche in der Folge immer wieder Aufstände anzettelten. In Syrien kam es zu Machtkämpfen: Der Vizeregent von Tripoli verhaftete und ermordete Arghun-Schah, den Vizeregenten von Damaskus, angeblich mit Billigung von an-Nasir Hasan. Der junge Sultan leugnete jedoch letztlich, etwas mit den Ereignissen zu tun zu haben, und der Mörder wurde anscheinend hingerichtet. Dennoch konfiszierte der Wesir Mandschak den Besitz Arghun-Schahs. In Ägypten selbst versuchten die tscherkessischen Mamluken bereits in an-Nasirs erstem Jahr (1347) einen Staatsstreich, um die privilegierte Stellung, die sie unter Sultan al-Muzaffar Haddschi I. innegehabt hatten, wiederzuerlangen. Die führenden türkischen Emire erstickten diesen Versuch zwar im Keim, doch in anderen Belangen war die aus neun Emiren bestehende Junta nicht so geeint. Taz an-Nasiri führte zwar die Mehrheitsfraktion an, aber die Staatsverwaltung war größtenteils in den Händen von Mandschak al-Yusufi und Baybugha al-Arus, der aufgrund seiner rechtschaffenen Verwaltungstätigkeit in Kairo sehr beliebt war. Die unangenehme Arbeit überließ Baybugha seinem Blutsbruder und Verbündeten Mandschak, der ein Experte in der Finanzpolitik (wie auch der Folter) war. Er kürzte den Sold und die Fleischrationen der königlichen Mamluken, entließ ganze Horden höfischer Unterhaltungskünstler und Diener und reorganisierte die Dīwāne. Sultan an-Nasir verbündete sich daraufhin mit dem königlichen Stallmeister (\"amīr aḫūr\") Mughultay. Gemeinsam versuchten sie, die Kluft zwischen Taz an-Nasiri und Baybugha zu vertiefen, um selbst daraus ihren Vorteil zu ziehen. Aber im Jahr 1351 nutzte Taz die Abwesenheit von Baybugha während dessen Pilgerreise nach Mekka für einen Staatsstreich gegen ihn und Mandschak. Baybugha wurde auf seiner Pilgerfahrt, Mandschak in Kairo verhaftet. Wenig später zog Taz’ Verbündeter Sarghitmisch zur Zitadelle und zwang den Sultan abzudanken. An-Nasir Hasan wurde für die nächsten vier Jahre im Harem eingesperrt, wo er sich vor allem dem Studium widmete. An seiner statt wurde im August 1351 mit as-Salih Salih ein weiterer Sohn Sultan an-Nasir Muhammads I. auf den Thron gesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Regierungszeit.", "content": "Nach dem von Emir Sarghitmisch inszenierten Putsch gegen Taz an-Nasiri und der darauffolgenden Absetzung seines Halbbruders Salih im Oktober 1354 wurde an-Nasir al-Hasan erneut zum Sultan erhoben. Der eigentliche Nutznießer dieses Staatsstreichs war Sarghitmischs Verbündeter, Emir Schaychun, der in den ersten Jahren von Hasans zweitem Sultanat als Armeechef mit dem Titel \"Atabak al-Asakir\" das Reich de facto regierte. Beide Emire mischten sich wiederholt in religiöse Angelegenheiten ein. So war Sarghitmisch Anhänger der türkischen Ulama (Religionsgelehrte) und der Madhhab (Rechtsschule) der Hanafiten, deren Ober-Qādī er über jenen der Schafiiten stellen wollte, was ihn im Volk sehr unbeliebt machte. Beide Emire waren Mäzene im Bereich der säkularen Wissenschaft und der sakralen Architektur. So stiftete Schaychun den ersten großen Moscheebau nach der Pestepidemie von 1348. Der im südlichen islamischen Viertel Kairos gelegene und an zwei Seiten einer Straße errichtete Doppelbau vereint Mausoleum, Moschee und ein Sufi-Kloster für bis zu 700 Derwische und wurde in zwei Phasen zwischen 1349 und 1357 erbaut. Sarghitmisch wiederum ließ unweit davon und direkt neben der berühmten Ibn-Tulun-Moschee 1356 eine eindrucksvolle Grab-Madrasa für sich errichten, die über eines der schönsten Minarette der Mamluken-Zeit verfügt. Bald zeigte sich jedoch, dass die beiden führenden Emire einander nicht sehr mochten. Schaychun wurde 1357 vor den Augen al-Hasans ermordet. Obwohl einer der Mamluken des Sultans gestand, den Emir aus privatem Groll heraus getötet zu haben, und rasch exekutiert wurde, zog man al-Hasans Beteuerungen, nichts mit dem Verbrechen zu tun zu haben, in Zweifel. Sarghitmisch stieg nun anstelle des beseitigten Rivalen zum Atabeg auf. Sein Erfolg währte aber nur kurz, denn bereits im August 1358 ließ ihn der Sultan von seinen Mamluken gefangen nehmen, einsperren und bald darauf hinrichten, womit die eigentliche Herrschaft al-Hasans begann. Aufgrund der Erfahrungen seines bisherigen Lebens misstraute der nunmehr 22-jährige Sultan den Emiren seines Vaters, weshalb er seine eigenen Nasiri-Mamluken dazu benutzte, die alte Garde aus den Schlüsselpositionen der Macht hinauszudrängen. Aber auch seine eigenen Mamluken waren weniger loyal als vor allem geldgierig. Um ein Gegengewicht zur Macht der Emire zu schaffen und um sie aus der Politik zu drängen, vertraute al-Hasan fortan verstärkt auf den Rat der Frauen und Eunuchen des Palastes sowie der \"awlād an-nās\" („Kinder der Leute“), d. h. seiner eigenen Söhne und der Söhne verstorbener Nasiri-Emire. Jedoch zeigte sich bereits ein bis zwei Jahre später, dass Sarghitmischs Beseitigung nur den Weg frei gemacht hatte für die Herrschaft des Emirs Yalbugha al-Chassaki, die noch während der beiden Nachfolger al-Hasans und insgesamt acht Jahre andauern und erst mit der Ermordung Yalbughas im Jahre 1366 enden sollte. In den letzten Jahren seiner Herrschaft wurde Sultan al-Hasan zunehmend unbeliebt. Die Menschen respektierten seinen Intellekt, verachteten aber seine Habgier. Er kürzte den Sold, die Pensionen sowie die Einkünfte aus Ländereien seiner Offiziere und leitete Gelder des Staatsschatzes in seine eigenen Krongüter um. Viel von dem Geld floss in sein massives Bauprogramm, vor allem in die Errichtung der Sultan-Hasan-Moschee, der damals größten Moschee der Welt. Dieser großartige Sakralkomplex wurde gegenüber der Zitadelle erbaut, seine Minarette überragten die Mauern der Festung. 1356 begonnen, wurde fünf Jahre später noch immer daran gebaut, als plötzlich eines der Minarette zusammenstürzte und hunderte Menschen unter sich begrub. Dies wurde als böses Omen für den Sturz des Herrschers selbst gedeutet. Zu dieser Zeit erkannte al-Hasan, dass ihm in seinem bevorzugten Emir Yalbugha al-Chassaki ein übermächtiger Kontrahent um die Macht erwachsen war. Yalbugha durfte sich dem Sultan fortan nicht mehr nähern, ohne vorher eine Leibesvisitation über sich ergehen zu lassen. Es war jedem klar, dass der Sturz des einstigen Günstlings unmittelbar bevorstand, aber Yalbugha schlug zuerst zu: Er brach einen Aufstand vom Zaun und es gab Kämpfe vor der Stadt. Als Sultan al-Hasan erkannte, wie unpopulär er im Volk war und dass Yalbugha seine Mamluken zur Rebellion angestiftet hatte, versuchte er, nach Kerak zu entkommen. Im März 1361 wurde er gefangen genommen und eingesperrt. Wie er starb, ist nicht bekannt. Im Mausoleum der Sultan-Hasan-Moschee liegt er nicht begraben, denn sein Leichnam wurde nie gefunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "An-Nasir Badr ad-Din Abu l-Maʿali al-Hasan ibn an-Nasir (; * 1334; † 1361) war ein Mamluken-Sultan von Ägypten. Er regierte 1347 bis 1351 und nochmals 1354 bis 1361. Er war ein Sohn von al-Malik an-Nasir Muhammad.", "tgt_summary": null, "id": 2157343} {"src_title": "Deportivo Pereira", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Der Stürmer, der als eines der größten Talente Israels gilt, stammt aus der Jugend von Maccabi Haifa. 2007 wurde er an den FC Bnei Sachnin verliehen um dort Spielpraxis zu bekommen. Im Jahr 2007 wurde Buzaglo beim \"Milk Cup\" zum Spieler des Turniers gekürt. Viele Vereine, wie Spartak Moskau, West Ham United, Paris Saint-Germain, der VfL Bochum, der 1. FC Nürnberg, Dinamo Zagreb oder der FC Reading haben bereits ihr Interesse an dem talentierten Stürmer bekundet. Jedoch hat er sich entschieden, bis im Sommer 2008 noch beim FC Bnei Sachnin zu bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Maccabi Haifa.", "content": "Als 18-Jähriger erhielt Buzaglo seinen ersten Profivertrag bei Maccabi Haifa. Zuvor wurde der versierte Mittelfeldspieler in der Jugendakademie von Olympique Lyon ausgebildet. Um Spielpraxis zu sammeln, verlieh der Verein den Spielmacher für die Saison 2006–2007 an Hapoel Petach Tikwa und ein Jahr darauf an Bnei Sachnin.", "section_level": 1}, {"title": "Hapoel Petach Tikwa.", "content": "Für Hapoel Petach Tikwa absolvierte der Spieler 21 Ligaspiele und erzielte dabei 5 Tore. Zusätzlich wurde Buzaglo auch für die Jugendmannschaft von Hapoel Petach Tikwa eingesetzt, wobei er in zwei Spielen drei Tore erzielte.", "section_level": 1}, {"title": "Bnei Sachnin.", "content": "Bei dem arabischstämmigen Klub aus Sachnin wurde Buzaglo zu einer festen Größe. Er bestritt alle Ligaspiele und erzielte 9 Tore. Aufgrund seiner starken Leistungen in dieser Saison wurden die großen Vereine auf ihn aufmerksam.", "section_level": 1}, {"title": "Maccabi Tel Aviv.", "content": "Buzaglo spielte drei durchaus erfolgreiche Jahre für Maccabi Tel Aviv. Nach Streitereien zwischen Buzaglo's Vater und dem Eigentümer des Klubs, Mitchell Goldhar, wurde der Vertrag mit dem Spieler seitens des Vereins einseitig aufgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Standard Lüttich.", "content": "Im August 2011 unterschrieb Buzaglo einen Zweijahres-Vertrag beim belgischen Spitzenklub. Sein Jahresgehalt soll kolportierte 400.000 EUR pro Jahr betragen. Buzaglo spielte 1,5 Jahre bei Standard Lüttich, hatte aber aufgrund vieler Verletzungen kaum Spielmöglichkeiten. Trotz guter Leistungen in seinen letzten Spielen, kam der Mittelfeldspieler nicht mehr zum Zug, weshalb der Spieler (gemeinsam mit seinem Vater und Agenten Ya'akov) einen neuen Verein suchte. Trotz Angebote zweier Vereine aus der französischen Ligue 1, entschied man sich für einen Wechsel zu Hapoel Be'er Sheva.", "section_level": 1}, {"title": "Hapoel Be'er Sheva.", "content": "Nach zwei glücklosen Saisonen in Belgien, kehrte Buzaglo nach Israel zurück. Am 1. Juli 2013 unterschrieb er einen Einjahres-Vertrag, mit Option auf zwei weitere Jahre, die der Verein aus Be'er Sheva auch zog. Mit Hapoel gewann er zwei Mal aufeinanderfolgend die israelische Meisterschaft. Wichtige Tore erzielte Buzaglo in der Europa League 2016–2017 gegen Inter Mailand und FC Southampton. Letzteres ermöglichte dem Verein den Einzug in die Runde der letzten 32, in der man letztlich an Besiktas Istanbul scheiterte.", "section_level": 1}, {"title": "Maccabi Haifa.", "content": "Am 23. August 2017 unterschrieb Buzaglo einen Dreijahres-Vertrag bei Maccabi Haifa, der ihm ein Grundgehalt von 500.000 USD pro Jahr garantieren. Zuvor hatte schon Maccabi Tel Aviv Interesse an Buzaglo bekundet, der Spieler entschied sich dann jedoch für Maccabi Haifa. Anfang der Saison holte er sich jedoch einen Kreuzbandriss und brachte es bei Maccabi Haifa nur auf fünf Spiele.", "section_level": 1}, {"title": "Beitar Jerusalem.", "content": "Am 21. August 2018 wechselte Buzaglo nachdem sein Vertrag bei Maccabi Haifa aufgelöst wurde zum Ligakonkurrenten Beitar Jerusalem, wo er Stammspieler wurde und 24 Spiele und fünf Tore machte.", "section_level": 1}, {"title": "Hapoel Tel Aviv.", "content": "Nach einem Jahr in Jerusalem unterschrieb Buzaglo bei Hapoel Tel Aviv. Auch hier war er schnell Stammspieler.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Am 17. November 2007 gab Buzaglo gegen Russland im Rahmen der Qualifikation zur UEFA Euro 2008 sein Debüt in der israelischen A-Nationalmannschaft. Für die U-19- Auswahl Israels erzielte er in 35 Spielen 21 Tore.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maor Bar Buzaglo (* 14. Januar 1988 in Israel) ist ein israelischer Fußballspieler, der bei Maccabi Haifa unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 1319225} {"src_title": "Bisphosphonatassoziierte Knochennekrose", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Die aus Flussstahl gefertigte Halbparabelbrücke besteht aus genieteten Verbindungen und überspannt in leichter schräger Lage das Flussbett. Die beiden parallelen Fachwerkträger sind durch elf senkrechte Pfosten gegliedert und liegen auf Auflagern auf, die aus Naturstein gefertigt wurden. Der Boden der Brücke, in dem die ehemaligen Straßenbahnschienen liegen, ist nun überasphaltiert. Die drei inneren Felder der Fachwerkträger sind durch kreuzförmige Verstrebungen verstärkt, die anderen durch einfache Streben zwischen den Ober- und Untergurten. Im Zuge des Ausbaus zur Straßenbahnverbindung wurden die Obergurte zur Stabilisierung der Konstruktion durch Querbögen zusätzliche verstärkt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Lange bevor die bestehende Brücke gebaut wurde, gab es an dieser Stelle schon eine hölzerne Brücke, die urkundlich erstmals 1363 erwähnt wurde. 1714 wurde diese durch eine steinerne Bogenbrücke ersetzt und ermöglichte als einzige Brücke in dieser Region die trockene Überquerung des Flusses auf dem Weg von Solingen und nach Cronenberg. Die Pfeilerfundamente sind bei Niedrigwasser heute noch zu sehen. Die massive und stabile Steinbrücke war aber nur einspurig gebaut. Sie wurde 1893 durch die bestehende Stahlbrücke ersetzt, erbaut von der \"Firma Morlan & Wilms\" aus Neumühl, und am 28. Juni 1894 dem öffentlichen Verkehr übergeben. 1913/14 erfolgte ein Umbau für die zusätzliche Nutzung für den Straßenbahnbetrieb der Barmer Bergbahn, der dann eine Verbindung von Cronenberg und Solingen schloss und somit die größte Ausbreitung der Straßenbahn in der Region darstellte. Bis zum 3. Mai 1969 fuhr die Linie 5 von Elberfeld nach Solingen. Im Jahr der Stilllegung gründete sich auch der Verein Bergisches Straßenbahnmuseum. Seit den 1970er Jahren diente die Brücke des Eigentümers Landesbetrieb Straßenbau NRW (LBS) nur noch dem Fußgänger- und Radverkehr, dennoch gilt sie als ein Bauwerk zur Landesstraße 427. Bei der Stadt Wuppertal lag die Instandhaltungspflicht seit 1976 und die Verkehrssicherungspflicht seit 1996 – diesen Verpflichtungen ist die Stadt jedoch nur unzureichend nachgekommen. Am 17. März 2005 wurde sie ohne Vorankündigung wegen Einsturzgefahr für den Verkehr komplett gesperrt, so dass beide Ortsteile voneinander getrennt wurden. Doch schon im Vorhinein war die Nutzung der Brücke eingeschränkt. So konnte sie nur von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden. Daraufhin formierte sich die \"Bürgerinitiative Kohlfurther Brücke\", die um den Erhalt und um die vollständige Sanierung kämpfte. Damals wurde für eine Sanierung ein Betrag von 1,6 Millionen Euro veranschlagt, der LBS beabsichtigte daher den Abriss der Brücke und die Errichtung einer Holzbrücke. Nach einer Unterschriftenaktion durch die Bürgerinitiative und auf Druck zahlreicher Kommunalpolitiker wurde die Brücke zunächst provisorisch repariert und Pfingsten 2005 zum Straßenbahnfest des Museums wieder für den Fußgängerverkehr freigegeben, allerdings nur auf einer Breite von 2,5 Metern. Mitte 2006 wurde beschlossen, die Brücke im Frühjahr 2007 sanieren zu lassen. Die Kosten wurden nun auf 785.000 Euro beziffert, die zum Teil vom LBS, dem Land und von der Stiftung Deutscher Denkmalschutz getragen werden sollten. Einen kleinen Teil von rund zehn Prozent sollten die beiden Städte tragen. Nach diversen Verzögerungen wurde mit den Sanierungsarbeiten Ende November 2008 begonnen. Die Brücke wurde im Januar 2009 komplett demontiert und in der Folgezeit neu aufgebaut. Am 10. September 2009 montierte man die sanierten und mit einem Schutzanstrich versehenen Fachwerkseitenteile. Sie sollten dem Brückenneubau das historische Aussehen wiederverleihen. Die restaurierte Kohlfurther Brücke wurde am 8. Mai 2010 wieder eröffnet, unter anderem mit neuer Beleuchtung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kohlfurther Brücke (häufig auch als \"Kohlfurter Brücke\" geschrieben) ist eine Fachwerkträgerbrücke aus Stahl über die Wupper im Wuppertaler Stadtbezirk Cronenberg an der Stadtgrenze zu Solingen im Ortsteil Kohlfurtherbrücke. Bis zur Stilllegung des Straßenbahnbetriebs 1969 diente sie der Straßenbahn von Elberfeld nach Solingen. Die Brücke ist gleichzeitig der Name einer Straße. ", "tgt_summary": null, "id": 1963375} {"src_title": "Hugh Mahon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "James Holshouser besuchte das Davidson College und studierte anschließend Jura an der University of North Carolina at Chapel Hill. Zwischen 1963 und 1971 war er mehrfach Abgeordneter im Repräsentantenhaus von North Carolina; von 1966 und 1972 fungierte er als Vorsitzender der Republikaner in North Carolina (\"Chair of Republican State Executive Committee\").", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur von North Carolina.", "content": "Für die Gouverneurswahlen des Jahres 1972 wurde Holshouser von seiner Partei als Kandidat nominiert. Es gelang ihm als erstem Republikaner seit 1896, eine Gouverneurswahl in North Carolina zu gewinnen, wobei er sich mit 51 Prozent der Stimmen gegen den Demokraten Skipper Bowles durchsetzte. Seine Amtszeit begann am 1. Januar 1973 und endete vier Jahre später am 1. Januar 1977. In dieser Zeit wurde eine effektive Studienkommission gegründet. Der Gouverneur förderte außerdem den Außenhandel und die Infrastruktur des Staates; insbesondere das Transportsystem wurde verbessert. In der Bildungspolitik setzte er die Politik seiner Vorgänger fort und sorgte für eine weitere Verbesserung auf diesem Gebiet. Auf dem Land wurde der Bau neuer Krankenhäuser betrieben. Auch die landeseigenen Parks und Anlagen wurden modernisiert. Schließlich setzte sich Holshouser auch noch für einen offenen Umgang mit Minderheiten in seinem Staat ein.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterer Lebensweg.", "content": "Nach Ablauf seiner Amtszeit praktizierte Holshouser als Rechtsanwalt. Er war bis zu seinem Tod Mitglied des Aufsichtsrats (\"Board of Governors\") der University of North Carolina. Mit seinem Amtsnachfolger Jim Hunt, der sein Vizegouverneur gewesen war, verband ihn eine enge Freundschaft. Holshouser starb, nachdem sich seine Gesundheit über Monate hin verschlechtert hatte, am 17. Juni 2013 in einem Krankenhaus in Southern Pines im Alter von 78 Jahren.", "section_level": 2}], "src_summary": "James Eubert Holshouser Jr. (* 8. Oktober 1934 in Boone, North Carolina; † 17. Juni 2013 in Southern Pines, North Carolina) war ein US-amerikanischer Politiker (Republikanische Partei). Er war der 68. Gouverneur des Bundesstaates North Carolina.", "tgt_summary": null, "id": 1489334} {"src_title": "Italienischer Springfrosch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Das Hauptthema ist das Grauen des Krieges und die hierdurch erweckte geistige und künstlerische Berufung. Besonderen Abscheu bezeugt die zur Lüge gewordene Sprache. ZUGINSFELD ist inhaltlich in 23 Abschnitte gegliedert. Es beginnt mit dem Aufbau des Militärs. Dieser Teil führt von „der Gemeine“ (Abschnitt I), über „der Gefreite“ (II), „der Unteroffizier“ (III), „Kammersergeant“ (IV), „Schreiber“ (V), „Militärmusik“ (VI), „Militärarzt“ (VII), „Leutnant“ (VIII), „Hauptmann“ (IX), „Oberst“ (XI), „General“ (XII), „Manöver“ (XIII), „Alp“ (XIV), hin bis „Kaiser Wilhelm“ (Abschnitt XV). Daran schließt sich, angefangen mit dem Abschnitt „Der Krieg bricht aus“ (Abschnitt XVI) der zweite Teil über den Krieg an, welcher in den Abschnitt „Hilfe!“ (Abschnitt XXIII) mündet – ein Schrei ohne Antwort, mit dem das Werk endet.", "section_level": 1}, {"title": "Sprache und Stil.", "content": "Das Werk beginnt mit dem Zitat einer patriotischen Phrase: „Wehrkraft im Geist“. Darauf meldet sich sogleich die kritische Frage, „Wer“ dafür einstehen soll. Die Antwort lautet: „Der Mann!“. In den nächsten Zeilen, welche zugleich die Eindrücke wiedergeben, die einen bei der Eingliederung ins Heer überfallen, wird nach der Interpretation René Radrizzanis der Mann als Untertan manipuliert und uniformiert. In dem Gedicht werden Phrasen und Kommentare nebeneinander montiert. Ein Darstellungsmittel ist der Wortwitz, zum Beispiel in „Allgemeine Wehrpflicht: Gemeinheit im All!“, „Kaffernklatsch – Kaffeeschlacht“, „Dieb Heimatland a. D.“ oder „das Wahlrechts“. Der Duktus des Gedichtes besteht aus Wortketten, die an einigen Stellen schlagartig unterbrochen werden. Nach Ansicht Radrizzanis entlarvt Nebel die Phrasen und die Gesellschaftslüge durch und in der Sprache, wobei die Sprache die Sprachwelt des Gedichtes als Amalgam zusammenhält.", "section_level": 1}], "src_summary": "ZUGINSFELD ist der Titel eines expressionistischen Gedichtes, des Erstlingswerkes von Otto Nebel. Das Werk umfasst über 6.000 Verse und gliedert sich in dreiundzwanzig Abschnitte, die inhaltlich in zwei Teile, – erstens den Aufbau des Militärs und zweitens den Krieg –, unterteilt sind. ZUGINSFELD ist eine Ächtung des Krieges und der Gesellschaft, die ihn hervorbringt. Es entstand im Jahr 1918 innerhalb des vierzehnmonatigen Aufenthalts von Nebel im englischen Gefangenenlager Colsterdale (Yorkshire) und wurde zwischen 1920 und 1923 in der Zeitschrift Der Sturm in Fortsetzungen veröffentlicht. ", "tgt_summary": null, "id": 388651} {"src_title": "Christian Democratic Party", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Der Bau ersetzte ein früheres Gebäude, das zwischen 1873 und 1912 an der früheren Kreuzung zwischen den Hennepin Avenue und der Nicollet Avenue stand und durch den Gateway Park ersetzt wurde, bis dieser selbst der Abrissbirne zum Opfer fiel. Das heutige Rathaus in 350 South Fifth Street ist ein Beispiel des Baustiles, der als Richardsonian Romanesque bekannt ist. Der Entwurf basiert auf Henry Hobson Richardsons Ausführung des Allegheny County Courthouse in Pittsburgh. Der Bau begann 1888 und wurde offiziell 1909 beendet. Die Baukosten betrugen 3.554.000 US-Dollar, was etwa 10 US-Dollar pro Kubikmeter umbauten Raum entspricht. Zum Zeitpunkt seiner Konstruktion stellte das Gebäude den Anspruch, das größte Uhren-Zifferblatt der Welt zu besitzen, dessen Durchmesser etwa 100 mm größer ist als dass von Big Ben in London. Der Uhrturm erreicht eine Höhe von 345 Fuß, etwa 105 m und war das höchste Bauwerk der Stadt, bis in den 1920er Jahren der Foshay Tower errichtet wurde. Ein 15-stimmiges Glockenspiel ertönt zur Mittagszeit während der Sommermonate und an öffentlichen Feiertagen. Das Gebäude besteht aus Granit, der in Ortonville gebrochen wurde, und viele der verwendeten Steine wiegen mehr als 20 Tonnen. Ursprünglich sollte der Granit nur für den Sockel verwendet werden, und in den oberen Stockwerken sollten Ziegelsteine zum Einsatz kommen. Der Öffentlichkeit gefiel jedoch das Aussehen des Sockels so gut, dass die Ausführung des gesamten Gebäudes auf diese Weise verlangt wurde. Diese Änderung ist vermutlich mit ein Grund, warum die ursprünglich auf 1,15 Millionen US-Dollar veranschlagten Baukosten derart deutlich überschritten wurden. Ursprünglich hatte das Gebäude ein Dach aus Terracotta, dieses wurde aber mit der Zeit undicht. Deswegen wurde 1950 darüber ein Dach aus Kupfer installiert, dessen Gewicht 81.600 kg beträgt und das inzwischen die charakteristische grüne Patina angenommen hat. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gebäuden im Zentrum von Minneapolis ist das Rathaus mit den umliegenden Gebäuden nicht durch Skywalks verbunden, da ein solcher Versuch architektonisch zu einem Desaster geführt hätte, sondern es wurden Fußgängerunterführungen gebaut. An der Südseite befindet sich eine Haltestelle der Hiawathalinie der Stadtbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Interieur.", "content": "Im Inneren des Gebäudes befindet sich eine große Rotunde mit einer Skulptur des amerikanischen Bildhauers Larkin Goldsmith Mead, der damals in Florenz lebte. Die Skulptur trägt den Namen \"„Father of Waters“\" nach dem Fluss Mississippi River, der Minneapolis durchfließt. Der örtlichen Sage nach soll es Glück bringen, wenn man einen der Zehen berührt. Die Skulptur wurde 1906 fertiggestellt und in das Gebäude gebracht. Im Inneren wird teilweise Kalkstein aus Bedford, Indiana verwendet. Im Laufe der Jahre wurden viele der größeren Räume des Gebäudes unterteilt, um mehr Büroraum zu gewinnen, und im Hof wurde gar ein Anbau errichtet. In den 1980er Jahren wurde allerdings damit begonnen, diese wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Minneapolis City Hall and Hennepin County Courthouse ist ein 1888 errichtetes Gebäude in Minneapolis, das von Long and Kees entworfen wurde und sowohl von der Stadtverwaltung als auch durch den Hennepin County als Courthouse genutzt wird. Das Gebäude wurde seit seiner Entstehung zu unterschiedlichen Zwecken genutzt. Da allerdings die Countyverwaltung inzwischen mit dem Hennepin County Government Center an der Südseite der Government Plaza einen modernen Neubau bezogen hat, wird es nun überwiegend für städtische Belange genutzt. Es ist auch unter der Bezeichnung \"Municipal Building\" bekannt. Auch weiterhin gehört es der Stadt und dem County gemeinschaftlich. Es wurde am 4. Dezember 1974 in das National Register of Historic Places eingetragen.", "tgt_summary": null, "id": 2284407} {"src_title": "Modgarby", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Mittelalter wurden einst Mitglieder eines ritterlichen Geheimbundes, sogenannte Templer, die Jungfrauen das Herz herausrissen, um es einer steinernen Statue zu opfern wegen Götzenanbetung auf ewig verflucht. Die bluttrinkenden und unsterblich gewordenen Ordensleute sind seitdem dazu verdammt, periodisch aus ihren Gräbern einer Burg zu entsteigen und Blut von Jungfrauen zu trinken. Die verängstigten Einwohner versorgen seit jener Zeit die „reitenden Leichen“ freiwillig mit Jungfrauenopfern, da sie den Zorn der Gestalten fürchten und größeres Unheil vermeiden wollen. In der Gegenwart zieht Dr. Henry Sowa gemeinsam mit seiner Frau Juana in ein kleines spanisches Küstendorf, um dort als Arzt eine Praxis eines Kollegen zu übernehmen. Das junge Ehepaar wird dabei von den Dorfbewohnern äußerst abweisend empfangen. Neben Ablehnung und misstrauischen Blicken, erstaunt die Neuankömmlinge vor allem die übereilte Abreise des bisherigen Arztes, der Henry vor dieser sonderbaren Gegend warnt. Das Paar ist nicht sonderlich von diesem unheimlichen Ort angetan, doch sie beschließen auszuharren und zu verbleiben. In der ersten Nacht hören die pflichtbewussten Neulinge fremdartige Geräusche, die aus einer Nahe gelegenen Bucht zu kommen scheinen. Man schenkt den Ereignissen jedoch zunächst keine Beachtung. Henry und Juana ahnen anfangs nicht von den Umtrieben der Sekte ehemaliger Ordensritter, denen in bestimmten Zeitabständen sieben weiß gekleidete junge Frauen von den Einheimischen geopfert werden. Hierfür werden die Töchter des Dorfes nachts in einer makabren Prozession an den Strand geführt, gefesselt und den anrückenden reitenden Leichen als Tribut überlassen. Die blinden Gestalten erspüren die Anwesenheit der jungen Frauen und orten sie mit Hilfe ihrer verbliebenen Sinne. Als das Ärztepaar vom behinderten Außenseiter Teddy von besagter „Legende“ erfährt, halten sie die Geschichte zunächst für Aberglauben. Als sie sich jedoch ihrer Schutz suchenden, verwaisten Haushälterin Lucy entsinnen, die zeitlich versetzt an die unfreundliche Dorfgemeinschaft übergeben wurde, erkennen sie ihren Irrtum. Sie soll als freiwilliges Opfer dienen. Der mutige Arzt versucht daraufhin Lucy zu retten und das Treiben endgültig zu beenden. Verfolgt von der Schar der skelettartigen Wesen flieht er mit der befreiten Lucy in sein Haus, wo er sich mit dem buckligen Teddy und seiner Frau verbarrikadiert. Die furchterregende Horde der lebenden Toten verschafft sich dennoch Zutritt zum Gebäude, tötet Teddy und „hetzt“ die Verbliebenen in die alte Burg, wo unglücklicherweise weitere Untote ihr Unwesen treiben. Unterwegs wird Lucy von den Reitern getötet. Am Ende des Films fliehen die beiden Überlebenden Henry und Juana in einen Tempel, wo sie bereits von den Kreaturen erwartet werden. Henry entdeckt in einem gruftähnlichen Saal die Statue eines gottähnlichen Kultes, deren Vernichtung er sich sofort zum Ziel setzt. Noch während sich weitere Templer aus ihren Grabkammern erheben, gelingt es den beiden in einem kräfteraubenden Akt das Götzenbild umzustoßen und zu zerstören. Die Sektenmitglieder sind somit vernichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei ein „\"Gruselfilm mit Sexeinlagen und vordergründigen Horror-Effekten.\"“ Das \"Lexikon des Horrorfilms\" meint hingegen, dass der Film ein „\"mit etwas Sex\"“ angereicherter „\"Nachzieher des Schauerdramas Die Nacht der reitenden Leichen\"“ sei. Des Weiteren legt man dem Werk eine „\"selten blöde Story, die jedoch wenigstens handwerklich nicht so schludrig gemacht sei\"“ zu Grunde, anders als „\"andere Streifen, die sich dieses Themas annahmen.\"“", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Blutgericht der reitenden Leichen (Original: \"La Noche de las gaviotas\") ist ein spanischer Horrorfilm und der vierte Teil einer Filmreihe, die 1971 mit \"Die Nacht der reitenden Leichen\" begann. Regie führte Amando de Ossorio, der auch das Drehbuch schrieb. ", "tgt_summary": null, "id": 467827} {"src_title": "24th Special Tactics Squadron", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erste Formulierung.", "content": "Die einfachste Version des Trennungssatzes lautet wie folgt: Sei formula_1 ein normierter Vektorraum (oder lokalkonvexer Raum) über formula_2 oder formula_3. Seien weiter formula_4 eine abgeschlossene konvexe Menge und formula_5. Dann existiert ein lineares stetiges Funktional formula_6 mit Hier bezeichnet formula_8 den Realteil und formula_9 den topologischen Dualraum von formula_1. Man sagt dann: Das Funktional formula_11 trennt den Punkt formula_12 von der Menge formula_13.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Formulierungen.", "content": "In obiger Formulierung kann der Punkt formula_12 durch eine kompakte konvexe Menge ersetzt werden. Man erhält dann den folgenden Satz: Sei formula_1 ein normierter Vektorraum (oder lokalkonvexer Raum) über formula_2 oder formula_3. Seien weiter formula_4 eine nicht-leere, abgeschlossene, konvexe Menge und formula_19 eine nicht-leere, kompakte, konvexe Menge. Dann existiert ein lineares stetiges Funktional formula_6 mit Schließlich kommt man zu einer schwächeren Trennungseigenschaft, wenn man in obiger Version auf die Abgeschlossenheit und Kompaktheit verzichtet: Sei formula_1 ein normierter Vektorraum (oder lokalkonvexer Raum) über formula_2 oder formula_3. Seien weiter formula_25 nicht-leere, disjunkte, konvexe Mengen, formula_26 sei offen. Dann existiert ein lineares stetiges Funktional formula_6 mit", "section_level": 1}, {"title": "Hyperebenen.", "content": "Mengen der Form formula_29, wobei formula_30 und formula_31, sind abgeschlossene Hyperebenen. Sie zerlegen den Raum formula_1 in einen oberen Halbraum formula_33 und einen unteren Halbraum formula_34. Zu einer kompakten konvexen Menge und einer dazu disjunkten abgeschlossenen konvexen Menge kann man nach obigem Trennungssatz eine Hyperebene finden, so dass die beiden Mengen in unterschiedlichen Halbräumen liegen, und zwar jeweils im Inneren dieser Halbräume. Man sagt, die Hyperebene trenne die beiden konvexen Mengen. Das ist im 2-dimensionalen und 3-dimensionalen Fall besonders anschaulich, da die Hyperebenen in diesen Fällen Geraden bzw. Ebenen sind. Hat man zwei disjunkte konvexe Mengen in formula_1, von denen eine offen ist, so gibt es zu diesen nach der zuletzt genannten Version des Trennungssatzes ebenfalls eine Hyperebene, so dass die beiden Mengen in unterschiedlichen Halbräumen liegen. Im Allgemeinen kann man aber nicht mehr erreichen, dass beide im Inneren der Halbräume liegen. Dazu betrachte man in formula_36 die untere Halbebene formula_37 und die offene Menge oberhalb des Graphen der Exponentialfunktion formula_38. Wie durch nebenstehende Zeichnung verdeutlicht, ist formula_39 mit formula_40 die einzige trennende Hyperebene, und formula_41 liegt nicht im Inneren des zugehörigen Halbraums.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Dieser Satz hat auch außerhalb der Funktionalanalysis viele wichtige Anwendungen und stellt für viele Beweise ein nicht-konstruktives Existenzargument dar, unter anderem:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Trennungssatz (auch Satz von Eidelheit, benannt nach Meier Eidelheit) ist ein mathematischer Satz über die Möglichkeiten zur Trennung konvexer Mengen in normierten Vektorräumen (oder allgemeiner lokalkonvexen Räumen) durch lineare Funktionale. Dabei handelt es sich um geometrische Folgerungen aus dem Satz von Hahn-Banach. Wie dieser beruht daher der Trennungssatz auf einem nicht-konstruktiven Argument, wie dem Lemma von Zorn beziehungsweise dem Auswahlaxiom.", "tgt_summary": null, "id": 2418132} {"src_title": "Kochhart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die Entdeckungen von James Cook und George Vancouver sowie die Nootka-Konvention mit Spanien im Jahr 1794 führten zur Herausbildung eines britischen Rechtsraumes im Küstengebiet nördlich von Kalifornien. Der britische Einfluss wuchs mit den Überlandreisen von Alexander MacKenzie, Simon Fraser und David Thompson sowie mit der darauf folgenden Errichtung von Handelsposten der North West Company und der Hudson’s Bay Company (HBC). Nach dem Oregon-Kompromiss von 1846, der den 49. Breitengrad als Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten festlegte, verlegte die HBC den Hauptsitz ihrer westlichen Einflusssphäre von Fort Vancouver am Columbia River (das heutige Vancouver (Washington)) in das neu gegründete Victoria auf Vancouver Island, das seit 1849 eine Kronkolonie war. Das Festland blieb de facto weiterhin unter der Verwaltung der HBC, deren Filialleiter James Douglas gleichzeitig Gouverneur von Vancouver Island war. Zu dieser Zeit betrug die nicht-einheimische Bevölkerungszahl auf dem Festland nicht mehr als 150, hauptsächlich HBC-Angestellte und deren Familien. 1858 verbreiteten sich Gerüchte, wonach am Thompson River Gold gefunden worden sei. Innerhalb kurzer Zeit strömten zehn- bis zwanzigtausend Männer in die Gegend um das heutige Yale und lösten den Fraser-Canyon-Goldrausch aus. Gouverneur Douglas, der keinerlei rechtliche Autorität in New Caledonia (wie der Festlandteil damals genannt wurde) besaß, stationierte am Unterlauf des Fraser River ein Kanonenboot, um von den meist US-amerikanischen Prospektoren, die flussaufwärts reisen wollten, zur Zahlung von Lizenzgebühren zu bewegen. Um die Rechtsprechung sicherzustellen und möglichen Ansprüchen der HBC auf die Bodenschätze zuvorzukommen, erklärte das britische Parlament New Caledonia am 2. August 1858 zur Kolonie British Columbia. Kolonialminister Edward Bulwer-Lytton ernannte James Douglas zum ersten Gouverneur der neuen Kolonie – unter der Voraussetzung, dass er seine Beziehungen zur HBC aufgab. British Columbia erhielt mit New Westminster eine eigene Hauptstadt, doch Douglas zog es vor, beide Kolonien von Victoria aus zu regieren.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur James Douglas.", "content": "Der Zustrom Tausender Personen in die neue Kolonie zwang Douglas, rasch eine Infrastruktur bereitzustellen. Magistraten und Ordnungshüter wurden eingestellt, Bergbauverordnungen erlassen und bei Yale, Hope und Fort Langley Standorte für neue Siedlungen vermessen, um die Besetzung von Kronland durch Squatter zu verhindern. Darüber hinaus entstanden Straßen in die wichtigsten Bergbaugebiete um Lillooet und Lytton. Die Kolonie erhielt vorläufig keinen repräsentativen gesetzgebenden Rat, da nicht abzusehen war, ob die Besiedlung nach Ende des Goldrausches dauerhaft sein würde. Dies war ganz im Sinne des autokratisch auftretenden Douglas, der oft Auseinandersetzungen mit der Ratsversammlung auf Vancouver Island hatte. Tatsächlich endete der Goldrausch nach kurzer Zeit und der Exodus von Minenarbeitern, Spekulanten und Händlern setzte ein, kaum hatten die Royal Engineers die Vermessung der neuen Hauptstadt New Westminster abgeschlossen. Die Prospektoren blieben jedoch, machten 1860 weiter im Landesinneren in der Region Cariboo neue Goldfunde und lösten einen zweiten Goldrausch aus. Die Versorgung erwies sich als akutes Problem, weshalb neue Straßen gebaut werden mussten, um Planwagen anstatt wie bisher Packpferde einsetzen zu können. 1862 lockte der Cariboo-Goldrausch weitere 5000 Minenarbeiter an und Douglas trieb den Bau der \"Cariboo Road\" nach Barkerville voran. In diesem Jahr kam auch ein Teil des Stikine-Territoriums zu British Columbia. Während des zweiten Goldrausches begann sich die Zusammensetzung der Bevölkerung zu ändern. Es trafen immer mehr britische Kolonisten ein, die Geschäfte und Sägereien eröffneten oder Fischerei und Landwirtschaft betrieben. Mit dieser erhöhten Stabilität gingen Kritik am nicht in der Kolonie anwesenden Gouverneur und Forderungen nach demokratischen Strukturen einher. Anführer der Opposition war John Robson, Herausgeber der Zeitung \"British Columbian\" und späterer Provinzpremierminister. Douglas und die Kolonialverwaltung ignorierten zahlreiche Petitionen, die einen repräsentativen Rat forderten, bis der Gouverneur 1864 abberufen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur Frederick Seymour.", "content": "Douglas' Nachfolger war Frederick Seymour, der zuvor in Van-Diemens-Land, auf den British West Indies und in Britisch-Honduras gedient hatte. Sein Amtsantritt im April 1864 bedeutete für die Kolonie den Beginn einer neuen Ära: British Columbia trat aus dem Schatten von Vancouver Island heraus und war nicht mehr von einem Gouverneur abhängig, der die Teilung der Macht mit einem gewählten Rat vermeiden wollte. Im Gegensatz zu Douglas regierte Seymour von New Westminster aus. Douglas' Straßenbauprojekt war weiterhin im Gange und stellte die Ingenieure insbesondere im engen Fraser Canyon vor zahlreiche Herausforderungen. Die Kolonialverwaltung nahm für die Finanzierung der Straße mehrere Kredite auf und häufte dadurch Schulden in der Höhe von £200.000 an. Ein Aufstand der Homalco und Chilcotin (Chilcotin-Krieg), die sich gegen ein konkurrierendes privates Straßenbauprojekt zur Wehr setzten, riss ein noch größeres Loch in die Kasse. Seymour reiste durch die Chilcotin Ranges, um bei der Festnahme der Aufständischen persönlich anwesend zu sein. Auf dem Rückweg machte Seymour einen Abstecher über die Cariboo-Goldfelder und durch den Fraser Canyon. Dabei gelangte er zur Überzeugung, dass die Kolonie in wirtschaftlicher Hinsicht über ein großes Wachstumspotenzial verfüge. Bei seiner Rückkehr musste er jedoch feststellen, dass der Schuldenberg immer weiter anwuchs. Bald gab es Forderungen, die beiden Kolonien miteinander zu fusionieren. Seymour widersetzte sich zunächst, musste dann aber dem Druck einiger Mitglieder seiner eigenen Regierung nachgeben. Durch Beschluss des britischen Parlaments erfolgte am 6. August 1866 der Zusammenschluss zu den Vereinigten Kolonien von Vancouver Island und British Columbia.", "section_level": 2}], "src_summary": "British Columbia war eine von 1858 bis 1866 existierende britische Kronkolonie im Westen von Britisch-Nordamerika. Ihr Gebiet entsprach im Wesentlichen der heutigen kanadischen Provinz British Columbia, mit Ausnahme von Vancouver Island und der Gulf Islands. Hauptstadt war New Westminster. Im Jahr 1866 wurde British Columbia mit der Kolonie Vancouver Island zu den Vereinigten Kolonien von Vancouver Island und British Columbia fusioniert.", "tgt_summary": null, "id": 332818} {"src_title": "Johann Schwarzhuber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begrifflichkeit.", "content": "Der Sklave wird im Arabischen als \"ʿabd\" (vgl. Sure 2:178), \"raqaba\" oder \"mamlūk\" (siehe dazu Mamluken) bezeichnet. Im Koran werden Sklaven häufig auch mit der Bezeichnung „was eure rechte Hand besitzt“ (\"mā malakat aimānu-kum\", z. B. Sure 24:33) umschrieben. Eine Sklavin wird im Arabischen als \"dschāriya\" () oder \"ama\" () bezeichnet. Eine Sklavin, die als Konkubine diente, wird \"surrīya\" genannt. Sklaverei als solche heißt auf Arabisch \"riqq\".", "section_level": 1}, {"title": "Aussagen im Koran.", "content": "Der Koran betrachtet die Unterscheidung zwischen Herren und Sklaven als Teil der göttlichen Ordnung, beschreibt jedoch die Freilassung von Sklaven als wohltätigen Akt. So billigt der Koran auch das Konkubinat des freien Mannes mit seiner Sklavin (Sure 4:3; 4:24f; Sure 23:6; Sure 70:30). Allerdings werden die Menschen angehalten, die Sklaven gut zu behandeln (Sure 4:36) und sie zu verheiraten (24:32). Außerdem ist die Freilassung von Sklaven (arab. \"ʿitq\") als Wiedergutmachung für verschiedene Vergehen vorgesehen. Ein muslimischer Sklave soll als Sühne für die Tötung eines Gläubigen freigelassen werden (4:92). Ferner wird die Freilassung als Sühneleistung für Eidbruch (5:89) und Widerruf einer Scheidung (Sure 58:3) vorgeschrieben. In Sure 24:33 werden die Gläubigen aufgefordert, ihren Sklaven, die einen Freibrief (\"kitāb\") begehren, einen solchen auszustellen, ihre Sklavinnen aber nicht als Prostituierte arbeiten zu lassen. Der Freikauf fremder Sklaven wird auch als Akt der Wohltätigkeit empfohlen (2:177).", "section_level": 1}, {"title": "Sklaverei im islamischen Recht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Regeln.", "content": "Genauere Regeln zum Sklavenrecht wurden im Islam zum ersten Mal im Rahmen der Siyar-Literatur ausgearbeitet. Hier wurde zum Beispiel geregelt, in welchen Fällen Menschen versklavt werden durften, was mit entlaufenen oder vom Feind erbeuteten Sklaven zu geschehen hat, wenn diese wiedergefunden werden usw. Ein freier Muslim kann nicht versklavt werden. Der Übertritt zum Islam ändert den Sklavenstatus nicht. Im Unterschied zum römischen Recht, das den Sklaven ausschließlich als Eigentum seines Herrn betrachtet, sind Sklaven nach islamischem Recht Mensch und Sache zugleich. Als Eigentum ihrer Besitzer können sie nach Belieben verschenkt, verliehen, verpfändet, vererbt oder verkauft werden. Andererseits haben sie Anspruch auf gute Behandlung, Versorgung und Verpflegung. In einer Überlieferung von Buchari erklärt Mohammed: Muslimische Sklaven waren den freien Muslimen auch in religiöser Hinsicht gleichgestellt. Sie waren allerdings jener Pflichten enthoben, für die Bewegungsfreiheit unabdingbar war (Freitagsgebet, Wallfahrt, Dschihad) Von größerer juristischer Bedeutung war, dass Sklaven nicht als Zeuge vor Gericht aussagen und kein Eigentum erwerben können. Im Auftrag ihres Herrn können sie jedoch Geschäfte tätigen. Ehen zwischen Freien und Sklaven sind erlaubt. Für die Heirat brauchen Sklaven aber die Zustimmung ihres Herrn. Die Kinder einer verheirateten Sklavin gehören ihrem Herrn, auch wenn ihr Ehemann ein freier Mann ist. Aus diesem Grunde unterliegt eine solche Ehe vielen rechtlichen Beschränkungen und wird nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt. So muss für den Mann die Gefahr der Unzucht bestehen oder (und?) der Bräutigam muss ledig und außerstande sein, den Brautpreis für eine freie Frau zu entrichten. Die Sklavin muss Muslimin sein. Reguläre Ehen zwischen Besitzern und Sklaven sind verboten. Eine Heirat ist jedoch möglich, wenn der Sklave von seinem Besitzer freigelassen wird. Nach Auffassung einiger Rechtsschulen dürfen männliche muslimische Sklaven höchstens zwei Frauen heiraten. Während sexuelle Beziehungen zwischen einem Muslim und seiner Sklavin erlaubt waren, waren solche zwischen einer Muslimin und ihrem Sklaven verboten. Der sexuelle Verkehr eines Muslims mit der Sklavin eines anderen Besitzers wird als Unzucht betrachtet und entsprechend geahndet.", "section_level": 2}, {"title": "Die Umm Walad.", "content": "Für die \"umm walad\" (), die Sklavin, die ihrem Herrn ein Kind geboren hat, gelten im klassischen islamischen Recht spezielle Regeln: sie darf nicht mehr verkauft werden und wird nach dem Tod ihres Herrn frei. Auch das Kind aus dieser Verbindung ist frei. Die Umm Walad hatte aber nie den gleichen sozialen Status wie eine freie Frau. Die Söhne solcher Sklavenmütter wurden, insbesondere in frühislamischer Zeit, als \"hudschanā' \" („Bastarde“) bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Freilassung.", "content": "Ein Sklave kann durch eine testamentarische Verfügung freigelassen werden (arab. \"tadbīr\"). Der Sklave wird in diesem Fall frei, sobald der Herr gestorben ist. Eine solche Verfügung kann nach herrschender Meinung nicht widerrufen und der Sklave danach nicht mehr verkauft oder verschenkt werden. Sklaven können mit ihrem Herrn auch einen Loskaufvertrag (\"mukātaba\") abschließen. Der Loskauf erfolgt in diesem Fall üblicherweise in Raten. Der Sklave wird dann zwar sofort frei, was die Verfügungsgewalt seines Herrn über ihn anlangt. Hinsichtlich des Rechtsstatus erlangt er die Freiheit allerdings erst nach Erfüllung des Vertrags. Bis dahin hat er auch keine volle Verfügungsgewalt über seinen Besitz. Ein Anspruch auf einen solchen Loskauf besteht nicht. Der \"Mukātab\", also der Sklave, der mit seinem Herrn einen Loskaufvertrag abgeschlossen hat, hat Anspruch auf Unterstützung aus dem Ertrag der Zakāt bzw. Sadaqa. Durch die Freilassung entsteht ein Klientelverhältnis zwischen dem Sklaven und seinem ehemaligen Herrn mit erbrechtlichen Folgen. Die Freilassung eines Sklaven gilt im Islam als gottgefälliges Werk (\"qurba\"). Sie bewahrt laut einer Überlieferung des Propheten Mohammed vor dem Höllenfeuer: „Wer einen Sklaven (Var.: muslimischen Sklaven / gläubigen Sklaven) frei lässt, wird vom Höllenfeuer befreit werden.“", "section_level": 2}, {"title": "Praxis der Sklaverei in der Geschichte.", "content": "Es ist nicht zu erkennen, dass Mohammed die Absicht hatte, die Sklaverei abzuschaffen. Ein berühmter Fall der Versklavung eines Stammes aus der Frühzeit des Islam sind die Banu Quraiza. Dieser jüdische Stamm aus Yathrib/Medina wurde nach der Grabenschlacht von den Muslimen unter Führung Mohammeds angegriffen. Nachdem die Banu Quraiza aufgegeben hatten, wurden die Männer des Stammes geköpft und die Knaben, Frauen und Mädchen versklavt. Ibn Ishaq beschreibt die Teilung der Beute folgendermaßen: Im Fall der Banū l-Mustaliq bot Mohammed Dschuwairiya bint al-Hārith, die mit ihren Stammesgenossen den Muslimen als Beute in die Hände gefallen war und die ihn um Hilfe bei ihrem Freikauf bat, die Heirat an. Daraufhin ließen die Muslime die Sklaven und Sklavinnen, die zu ihrem Beuteanteil gehörten, frei. Sie wollten keine Stammesgenossen einer Prophetengattin als Sklaven besitzen. Kalif Umar verbot es später allgemein, Araber zu versklaven. In die Frühzeit der islamischen Expansion gehören auch die aus Afrika nach Mesopotamien deportierten Sklaven, die „Zandsch“ genannt wurden. Als „Schwarze“ gehörten sie auf die niedrigste soziale Stufe und hatten Schwerstarbeit bei der Trockenlegung der Salzsümpfe für die Einrichtung von Plantagen am Euphrat zu verrichten. Sie sorgten in der 1400 Jahre bis in die Gegenwart währenden Geschichte der Sklaverei im Islam für ein ähnlich bedeutsames Ereignis wie den von Spartacus angeführten Sklavenaufstand in Rom: Nach schnell niedergeschlagenen Revolten in den Jahren 689, 690 und 694 leitete Ali ben Muhammad, ein arabischer Dichter und Lehrer, der sich als Verwandter Mohammeds ausgab und sich selbst zum Mahdi („Messias“) ausgerufen hatte, den 14 Jahre dauernden Aufstand der Zandsch von 869 bis 883. Für Europa brachte die Islamische Expansion 711 die Eroberung der iberischen Halbinsel, deren moslemisch kontrolliertes Gebiet Al-Andalus genannt wurde. Von Al-Andalus aus entwickelte sich Sklavenhandel mit den nördlich angrenzenden christlichen Ländern, zu denen die moslemischen Kaufleute als Feinde des christlichen Abendlandes keinen direkten Zugang suchten. Alle in Europa noch nicht christianisierten Völker, zu denen im 9. Jahrhundert etwa noch die von Karl dem Großen bekriegten Sachsen gehörten, wurden zum Ziel für christliche Sklavenjäger, da hellhäutige Europäer begehrtes und gewinnbringendes Handelsgut mit Al-Andalus waren. Im 10. Jahrhundert wurden die Sachsen selbst zu Sklavenjägern in den benachbarten Slawengebieten und belieferten vor allem über die Vermittlung jüdischer Fernhändler, nämlich der Radhaniten, die moslemischen Kunden. Wichtigste Zentren des Handels und der Verteilung waren vor allem das zum Ostfrankenreich gehörende Verdun im Westen und das böhmische Prag im Osten, wo die jungen gefangenen männlichen Slawen über Kastration in die in der islamischen Welt besonders begehrten und entsprechend teuren Eunuchen verwandelt wurden. Die Erträge aus dem Sklavenhandel mit der islamischen Welt erreichten ein solches Volumen, dass sie vom 9. bis ins 11. Jahrhundert zu einem entscheidenden Faktor des Aufschwungs für das wirtschaftlich daniederliegende Abendland wurden. Insgesamt ist die Geschichte der Sklaverei im islamischen Orient aufgrund der Weiträumigkeit und der ethnischen, kulturellen und politischen Vielfalt des Gebiets sehr unterschiedlich ausgeprägt. Das ergiebigste Sklavenreservoir war über Jahrhunderte Subsahara-Afrika, insbesondere etwa der Sudan, wo ebenfalls regelrechte Sklavenjagden unternommen wurden, aber hier von den Muslimen selbst. Unter dem Abbasiden-Kalif Hārūn ar-Raschīd gehörten viele Sklavinnen dem damals bereits etablierten Harem an. Berühmt geworden sind die türkischen Militärsklaven, die in Bagdad insbesondere von dem Kalifen Al-Mutasim eingestellt wurden, um als Prätorianergarde den Herrscher zu beschützen und das Heer zu verstärken. Später übernahmen diese „Mamelucken“ die Herrschaft und gründeten mehrere eigene Dynastien. Eine besondere Form der Sklaverei war die Knabenlese im Osmanischen Reich. Dabei wurden Knaben aus christlichen Provinzen ihren Familien weggenommen, ausgebildet und zwangsislamisiert. Diese Männer bildeten die Grundlagen des Janitscharen-Korps und der Verwaltung des Reiches und konnten in höchste Staatsämter aufsteigen. Auch viele Herrscher in der islamischen Geschichte waren Söhne von Sklavinnen. Der Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry verarbeitete die Begegnung mit der Sklaverei Nordafrikas in seinem Buch \"Wind, Sand und Sterne\". Der amerikanische Historiker Robert C. Davis veröffentlichte 2004 eine Untersuchung über die Versklavung durch Muslime im Mittelmeerraum – aber auch darüber hinaus bis nach England und Island –, wo zwischen 1530 und 1780 1,25 Mio. Christen den Piraten des Maghreb zum Beispiel aus Algier, Tunis und Tripolis in die Hände gefallen sein sollen. In Algier fand die Piraterie erst mit der Eroberung durch Frankreich 1830 ein Ende. Laut dem Historiker Egon Flaig übertrafen die Sklavenimporte der islamischen Welt jene des römischen Reiches bei weitem, was dazu führte, dass die „Versklavungsprozesse so angeheizt wurden, wie es bis dahin in der Weltgeschichte noch nie geschehen war.“", "section_level": 1}, {"title": "Abschaffung der Sklaverei ab dem 19. Jahrhundert.", "content": "Die systematische islamische Sklavenjagd endete erst durch die Eingriffe und Verbote der Kolonialmächte. „Aber in Gebieten, die dem Zugriff der Kolonialmächte entzogen blieben, gedieh der Sklavenhandel in der Illegalität; und die Sklavenrazzien der moslemischen Händler gingen bis in die 20er-Jahre des 20. Jahrhunderts weiter.“ Der erste muslimische Herrscher, der die Sklaverei auf seinem Territorium abschaffte, war Ahmad I. al-Husain, von 1837 bis 1855 der Bey von Tunis. Er versuchte, seinen Staat technisch zu modernisieren und griff dabei auf französische Unterstützung zurück. Im Jahr 1841 verbot er den Sklavenhandel, schloss die Sklavenmärkte, ließ seine eigenen Sklaven frei und stellte die Entsendung von Sklaven als Tributzahlung nach Istanbul ein. 1846 ordnete er an, dass jeder Sklave, der dies wünsche, freizulassen sei. 6.000 bis 30.000 Sklaven kamen hieraufhin frei. Im Osmanischen Reich wurde 1854/55 auf Druck der europäischen Großmächte ein Edikt zum Verbot des Sklavenhandels erlassen. Daraufhin kam es allerdings zu Protesten von Händlern im Hedschas, die das Verbot der Sklaverei als anti-islamisch verurteilten. Im Auftrag des Scherifen gab der führende Gelehrte von Mekka eine Fatwa heraus, in der er die Türken zu Apostaten erklärte und zum Dschihad gegen sie aufrief. Als es infolgedessen im Hedschas tatsächlich zu einem anti-osmanischen Aufstand kam, wurde der Hedschas in dem osmanischen Erlass von 1857, der die Sklaverei verbot, ausgenommen. In Indien, wo die Briten bis 1862 die Sklaverei abschafften, argumentierten einige modernistische muslimische Gelehrte wie Sayyid Ahmad Khan, dass der Islam selbst die Sklaverei schon abgeschafft habe. Diese Abschaffung sei stufenweise im Koran erfolgt. Am Ende stehe der bei der Einnahme von Mekka (im Januar 630) offenbarte Freiheitsvers (\"āyat al-ḥurrīya\") von Sure 47:4, der die Muslime dazu auffordere, Kriegsgefangene entweder auf dem Gnadenweg oder gegen Lösegeld freizulassen. Sklavenmärkte wie etwa jener in Sansibar, der vor allem die Emirate Arabiens belieferte und erst von den Briten geschlossen wurde, oder solche in Zentralasien hielten sich bis ins späte 19. Jahrhundert. Noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts berichteten Orientreisende wie Christiaan Snouck Hurgronje über den Sklavenmarkt in Mekka. Saudi-Arabien schaffte erst 1963 die Sklaverei offiziell ab. Besonders schwierig gestaltete sich die Abschaffung der Sklaverei in Mauretanien. Hier gab es im 20. Jahrhundert drei Initiativen zu ihrer Aufhebung, ohne dass sich in der Praxis viel verändert hätte: 1905 (französisches Kolonialdekret), 1960 (Erlangung der Unabhängigkeit) und zum dritten Mal im Jahr 1980. 23 Jahre später, im Jahr 2003, wurde ein Gesetz gegen den Menschenhandel erlassen, das Wort Sklaverei wurde aber vermieden. Im August 2007 verabschiedete der damalige Präsident Sidi Mohamed Ould Cheikh Abdallahi ein Gesetz, das Sklaverei erstmals unter Strafe stellt. Das ist das vierte Mal, dass das Thema Sklavenhaltung in einem Gesetzestext erwähnt wurde. Das Gesetz war bei den abstimmenden Parlamentariern heftig umstritten. Das letzte Gesetz zur Abschaffung der Sklaverei in Mauretanien wurde am 8. August 2007 verabschiedet.", "section_level": 1}, {"title": "Fortexistenz von Sklaverei in der Gegenwart.", "content": "Noch heute gibt es in einzelnen Regionen der islamischen Welt Formen der Sklaverei, dazu gehören die Sklaverei im Sudan und andere, religiös oder nicht religiös begründete Formen der Unfreiheit. Auch Dubai machte 2006 von sich reden, als in Miami (Florida) ein Prozess gegen Emir Scheich Muhammed bin Raschid Al Maktum wegen organisierter Sklaverei mit 30.000 in den letzten 30 Jahren versklavten Kindern geführt werden sollte, der aber 2007 wegen Unzuständigkeit des Gerichts eingestellt wurde. Parallel dazu einigte sich Dubai mit UNICEF darauf, 1.000 als leichtgewichtige Kamel-Jockeys missbrauchte Kinder wieder ihren Elternfamilien zuzuführen und für alle Kosten aufzukommen. Trotzdem wird weiterhin von 10.000 Kindern aus Bangladesch, dem Süden Indiens, dem Sudan und Äthiopien ausgegangen, die in den Golf-Staaten als Kamel-Jockeys eingesetzt werden. Der französische Anthropologe Malek Chebel, der sich für einen aufgeklärten, liberalen Islam einsetzt, fordert nach seinen Reisen in islamische Länder, dass gerade für die Golfregion genaue Forschungen zum Menschenhandel zu machen seien. Während die meisten muslimischen Gelehrten der Gegenwart die Sklaverei ablehnen, gibt es einzelne, die sie verteidigen, wie zum Beispiel der saudi-arabische Scheich Saleh ibn-Fawzan, der Hauptautor der islamischen Lehrpläne für ca. 5 Millionen saudischer Schüler und Studenten (auch in saudi-arabischen Schulen weltweit). Er erklärte auf einem Tonband: „Sklaverei ist Teil des Islam“ und „Sklaverei ist Teil des Dschihad, und der Dschihad wird solange bleiben, wie es den Islam gibt“. Al-Fawzan, prominentes Mitglied im Höchsten Rat der Rechtsgelehrten (Ulema/Ulama), Saudi-Arabiens höchstem religiösen Gremium, gilt als besonders konservativ und lehnt jede Modernisierung ab. In jüngster Zeit praktizierte der IS (Islamischer Staat) auf seinem Vormarsch seit dem Sommer 2014 im Nahen Osten die Sklaverei nicht nur wieder als alte muslimische Tradition, sondern rechtfertigte sie im Fall der Gefangennahme eines Teils einer größeren nicht-islamischen Bevölkerungsgruppe, der Jesiden, auch „in der Form einer traditionellen Rechtsauslegung“. In seinem Propagandamagazin „Dabiq“ (im Oktober 2014) erklärte der IS, dass sein „Ziel die kulturelle und religiöse Auslöschung der Identität der Jesiden ist“. Offensichtlich in Ermangelung islamischer Gelehrter hätten Scharia-Studenten die Jesiden nicht als ehemalige muslimische Sekte eingestuft, sondern als eine heidnische Religion aus vorislamischer Zeit, somit als Muschrik (Götzendiener, also eine abwertende Bezeichnung für Polytheisten). „Nach islamischem Recht sei man damit auch berechtigt, jesidische Frauen und Kinder zu versklaven.“ Der Artikel mit dem Titel „Die vorzeitige Wiedergeburt der Sklaverei“ führt weiter aus, dass man Frauen und Kinder unter den Kämpfern des islamischen Staates aufgeteilt habe, „nachdem ein Fünftel von ihnen der Regierung des Islamischen Staates als Steuer übergeben wurde. [...] Insbesondere wird verteidigt, dass die Jesidinnen zu Sexsklavinnen gemacht würden: Anstatt fragwürdige Beziehungen mit Hausmädchen einzugehen, sei es besser, sich eine versklavte Sexkonkubine zu halten. Das sei wenigstens legal.“ Ein Beitrag in der Tageszeitung \"Die Welt\" nimmt an, dass es sich um bis zu 7.000 entführte Jesiden handeln könne: „Die Selbstbezichtigung von IS ist nun ein wichtiges Indiz dafür, dass die Terrormiliz den Versuch eines kulturellen Genozids an den Jesiden unternimmt.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Islam hat die Sklaverei in der Region seiner Entstehung als fest verankerte Institution vorgefunden und beibehalten. Mohammed und seine Zeitgenossen besaßen, erbeuteten, erwarben, verkauften und befreiten Sklaven oder benutzten Sklavinnen als Konkubinen. Über die Jahrhunderte waren der Sklavenhandel und die Sklavenarbeit wichtige Wirtschaftsfaktoren in der islamischen Welt. Sie wurde erst durch die kolonialistische Einflussnahme der europäischen Staaten, die sich ab dem frühen 19. Jahrhundert bemerkbar machte, schrittweise in den meisten muslimischen Staaten abgeschafft. Bis heute existieren aber in einzelnen islamischen Ländern sklavereiähnliche Rechtsverhältnisse fort.", "tgt_summary": null, "id": 2016473} {"src_title": "Holocaustforschung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über die Herkunft des Hermeias ist nur bekannt, dass er aus Alexandria stammte. Seine Geburt wird um 410 datiert. In den 430er Jahren studierte er in Athen an der dortigen renommierten Philosophenschule, einer von Neuplatonikern betriebenen privaten Einrichtung, die an die Tradition der Platonischen Akademie anknüpfte. Diese Schule war damals das bedeutendste Zentrum des Platonismus und daher für Lernbegierige aus Ägypten attraktiv. Der Philosoph Syrianos, der die Schule als Scholarch leitete, wurde der Lehrer des Hermeias. Dieser heiratete Aidesia, eine Verwandte des Syrianos, die wegen ihrer philanthropischen Großzügigkeit gerühmt wurde. Zu seinen Mitstudenten zählte der später berühmte Philosoph Proklos. Nach dem Ende seiner Studienzeit kehrte Hermeias nach Alexandria zurück. Dort erhielt er eine Anstellung als öffentlich besoldeter Philosophielehrer. Mit Aidesia hatte er drei Söhne, von denen der älteste im Alter von sieben Jahren starb. Der zweitälteste war Ammonios Hermeiou, der jüngste hieß Heliodoros. Hermeias starb wohl um 450. Nach dem Tod des Hermeias begab sich die Witwe mit den beiden überlebenden Söhnen nach Athen; Ammonios und Heliodoros studierten bei Proklos. Ammonios wurde später ein einflussreicher Philosophielehrer und Aristoteles-Kommentator in Alexandria, Heliodoros betätigte sich als Astronom. Der Philosoph Damaskios berichtet, Hermeias habe sich durch unübertroffenen Fleiß ausgezeichnet, sei aber nicht besonders scharfsinnig gewesen und habe mündlich vorgetragene Einwände nicht überzeugend widerlegen können. Außerdem erzählt Damaskios, Hermeias sei so gewissenhaft gewesen, dass er für ein Buch mehr als den verlangten Preis bezahlte, wenn er der Meinung war, der Verkäufer habe es aus Unwissenheit zu billig angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Kommentar zu Platons \"Phaidros\".", "content": "Nur ein Werk des Hermeias, sein Kommentar zu Platons Dialog \"Phaidros\", ist bekannt und erhalten geblieben. Unter anderem wegen Damaskios’ Einschätzung der Fähigkeiten des Hermeias geht die Forschung mehrheitlich davon aus, dass er darin kaum eigene Ansichten mitteilt; vielmehr handle es sich um eine Aufzeichnung aus dem Unterricht seines Lehrers Syrianos, die somit nur dessen \"Phaidros\"-Kommentierung wiedergebe. Allerdings wird vereinzelt auch die Ansicht vertreten, dass die Abhängigkeit von Syrianos geringer war als traditionell angenommen wird. Der Kommentar ist stark von der Auslegungsmethode des Iamblichos von Chalkis beeinflusst, besonders hinsichtlich des Bestrebens, metaphysische Hintergründe aufzuzeigen. Die Entscheidung zwischen allegorischer und wörtlicher Auslegung einer Textstelle wird von der Abwägung der jeweiligen Umstände abhängig gemacht. Hermeias betont – an eine Forderung Platons im \"Phaidros\" (264c2ff.) anknüpfend, wonach jede Schrift so wie ein Lebewesen stimmig gestaltet sein muss –, dass der Dialog auf ein einziges Ziel (\"skopós\") hin konzipiert sei, welches daher für die Auslegung der überall maßgebliche Gesichtspunkt sein müsse. Dieses dominierende Thema sei „das Schöne in jedem Sinne“. Dabei beruft sich Hermeias auf Iamblichos. Sokrates wird als ein Botschafter aus einer göttlichen Welt dargestellt, der die herabgesunkenen Seelen der Menschen erlösen wollte; Homer und Orpheus erscheinen als göttlich inspirierte Dichter und damit auch als theologische Autoritäten (trotz der scharfen Homer-Kritik Platons); sie werden zu den „Theologen“ gezählt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die älteste Handschrift stammt aus dem 13. Jahrhundert; von ihr scheint die gesamte spätere Überlieferung abzuhängen. Im späten 15. Jahrhundert übersetzte der Humanist Marsilio Ficino den \"Phaidros\"-Kommentar ins Lateinische. Er ließ sich davon hinsichtlich der Lehre von den Inspirationsarten beeinflussen, zeigt aber ansonsten kaum Nähe zu Hermeias.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hermeias (Hermias) von Alexandria (* wohl um 410, † wohl um 450) war ein spätantiker griechischer Philosoph ägyptischer Herkunft. Er gehörte der damals vorherrschenden neuplatonischen Richtung an.", "tgt_summary": null, "id": 1991441} {"src_title": "Caesar und Cleopatra (1945)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die elaborierte, im Stile des 16. Jahrhunderts gehaltene Titulatur bereitet den Leser vor auf das, was ihn erwartet: Ruprecht, ein aus dem moselfränkischen Losheim stammender einstiger Student der Universität zu Köln, kehrt im Jahre 1534 aus Amerika nach Deutschland zurück, nachdem er die letzten zehn Jahre als Landsknecht und Abenteurer verbracht hat. In einer Herberge trifft er auf eine junge Frau namens Renata, die anscheinend an Besessenheit leidet. Renata erzählt Ruprecht von ihrer visionären Jugendliebe, einem Engel namens Madiel. Dieser ließ Renata im Stich, nachdem sie versucht hatte, ihn zu verführen, kündigte ihr aber an, ihr in fleischlicher Gestalt zu begegnen. Diese glaubte Renata in einem Grafen Heinrich zu erkennen, auf dessen Schloss sie zog und mit dem sie zwei Jahre lang zusammenlebte. Dann aber verschwand Heinrich spurlos, und seitdem irrt Renata auf der Suche nach ihm umher. Ruprecht, der sich augenblicklich in Renata verliebt, bietet ihr seine Hilfe an. Zusammen lassen sie sich in Köln nieder und versuchen, den Aufenthaltsort Heinrichs mit Hilfe von magischen Mitteln zu ermitteln. Ruprecht appliziert eine Hexensalbe und findet sich auf einem Hexensabbat wieder, die Auskünfte, die ihm die dort als „Meister Leonhardt“ verehrte Teufelsgestalt gibt, helfen ihm jedoch nicht weiter. Ebenso führen die Geisterbeschwörungen, die das Paar unternimmt, zu keinem greifbaren Ergebnis. In seiner Ratlosigkeit sucht Ruprecht den in Bonn lebenden Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim auf, muss sich aber von diesem belehren lassen, dass die wahre Magie die Suche nach dem „verborgenen Weltgeheimnis“ sei, während die natürliche und die zeremonielle Magie lediglich Verfallsformen darstellten. Johannes Weyer, Agrippas Schüler, erläutert Ruprecht seine Ansichten über Hexen: Sie seien von „Melancholie“ befallen und bedürften medizinischer Behandlungen. Die Anwendung der Hexensalbe habe keine reale Folgen, sondern verursache lediglich Einbildungen. Von Agrippa zurückgekehrt, wird Ruprecht von Renata mit der Neuigkeit überrascht, dass sie Graf Heinrich in der Stadt begegnet und von ihm zurückgewiesen worden sei. Sie vertraut ihm nun an, was der wahre Grund für die Trennung gewesen sei: Heinrich habe als Großmeister einer geheimen Gesellschaft ein Keuschheitsgelübde abgelegt und sei von Renata verführt worden, dieses zu brechen. Renata befiehlt Ruprecht, Heinrich zum Duell zu fordern und zu töten, und gibt sich ihm zum ersten Mal körperlich hin. Kaum ist das Duell erfolgreich in die Wege geleitet worden, ändert Renata ihre Meinung und lässt sich von Ruprecht versprechen, dass er im Zweikampf Heinrich nicht verletzen wird. Ruprecht hält sich daran und wird schwer verwundet. Renata pflegt ihn gesund, und zusammen leben die beiden nun eine Zeitlang als glückliches Liebespaar, bis ihr wechselhaftes Temperament sich wieder bemerkbar macht und sie erneut Anfälle von Besessenheit erleidet. Madiel erscheint ihr erneut und fordert sie auf, ein heiligmäßiges Leben zu führen. Hin und her gerissen zwischen diesem Aufruf und ihrer sexuellen Leidenschaft zu Ruprecht, verlässt sie ihn eines Tages ohne Vorankündigung. Erst die Warnung, dass die verbotenen Dinge, mit denen sich das Paar beschäftigt hatte, Aufmerksamkeit erregt hätten, reißt Ruprecht aus der Lethargie, in die er nach der Trennung gestürzt war. Am selben Tag schließt er Bekanntschaft mit Johann Georg Faust und seinem Begleiter Johann Müllin, der sich Mephistopheles nennt. Zusammen mit ihnen verlässt er die Stadt, und nach einigen Tagen werden sie vom Graf von Wellen, an dessen Schloss sie vorbeiziehen, zu sich eingeladen. Der Graf, ein Humanist, bittet Faust und seinen Begleiter, eine Kostprobe ihrer Magie zu geben, insgeheim jedoch mit der Absicht, ihnen eine Falle zu stellen. In einem Akt der Nekromantie beschwören die beiden Helena. Als der Vetter des Grafen die Gestalt packen will und der vorher dunkle Saal überraschend beleuchtet wird, verschwindet jedoch die Gestalt, und die Entlarvung misslingt. Ruprecht, der bemerkt hat, dass er den Unwillen von Mephistopheles erregt hat, nimmt die Einladung des Grafen, für ihn als Schreiber tätig zu werden, dankbar an und lässt seine bisherigen Begleiter ihrer Wege ziehen. Nach einigen Wochen Aufenthalt auf dem Schloss kündigt sich der Erzbischof von Trier an. In einem nahegelegenen Kloster gebe es einen Fall von Ketzerei. Ruprecht und der Graf begleiten das Gefolge des Erzbischofs, und bald findet Ruprecht zu seinem Entsetzen heraus, dass im Zentrum des Geschehens seine einstige Geliebte steht, die sich als Novizin in das Kloster begeben und die übrigen Nonnen offenbar mit ihrer Besessenheit angesteckt hatte. Wie bei den Besessenen von Loudun kommt es nun im Beisein des Erzbischofs zu schockierenden Szenen. Renata wird in einen Kerker gesteckt und einem Inquisitionsverfahren unterworfen. Sie gesteht sofort ein, mit dem Teufel im Bunde zu stehen und an Hexensabbaten teilgenommen zu haben. Dem Inquisitor reicht dies jedoch nicht aus, und er ordnet an, sie zu foltern, um die Mitschuldigen unter den übrigen Nonnen herauszufinden und den Hexenprozess auszuweiten. Ruprecht, der die ganze Zeit über nach einem Weg gesucht hatte, Renata zu retten, findet einen Verbündeten im Grafen, den die Vorfälle entsetzt haben. Mit seiner Hilfe gelingt es Ruprecht, in der folgenden Nacht in den Kerker vorzudringen, wo er Renata sterbend vorfindet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsgeschichte.", "content": "Der Roman erschien zuerst in 17 Fortsetzungen zwischen Januar 1907 und August 1908 in der Zeitschrift Wesy. 1908 brachte der Verlag \"Scorpion\" den Zeitschrifttext unverändert als Buch heraus, 1909 folgte eine zweite, stilistisch revidierte und mit kulturhistorischen Anmerkungen versehene Ausgabe. Die Übertragung in die deutsche Sprache erfolgte 1910 durch Reinhold von Walter. Außerdem wurde der Roman ins Lettische (1908), ins Tschechische (1913 und 1925), ins Spanische (1922), ins Bulgarische (1929) und ins Englische (1930) übersetzt. Sergei Prokofjew verarbeitete den Stoff zu seiner 1927 vollendeten Oper Der feurige Engel, die jedoch erst nach seinem Tod 1954 uraufgeführt wurde. Viele der Themen und Motive dieser Oper gingen in seine kurz danach entstandene 3. Sinfonie ein. Auch die 2006 erschienene Biografie von Liliana Kern über Brjussows Muse Nina Petrowskaja trägt den Titel \"Der feurige Engel.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Der feurige Engel (, wiss. Transliteration \"Ognennyj Angel\") ist ein 1908 erschienener historischer Roman des russischen symbolistischen Dichters Waleri Jakowlewitsch Brjussow. Er thematisiert Magie und Hexenglauben im Zeitalter der Reformation. Da die Realität der geschilderten Ereignisse absichtlich im Unklaren gelassen wird, ist der Roman dem Bereich der Phantastik zuzuordnen; gleichzeitig wird er aber auch als Schlüsselroman über die Dreiecksbeziehung zwischen Brjussow, Andrei Bely und der Dichterin Nina Petrowskaja gedeutet.", "tgt_summary": null, "id": 1566300} {"src_title": "Goethestraße (Frankfurt am Main)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pucheu besuchte die École normale supérieure und arbeitete danach in der Industrie. Er leitete die Explorationen des \"Comptoir sidérurgique\" (französisches Stahlkartell) bei der \"Chambre syndicale de la sidérurgie française\" und wirkte mit an der Schaffung des europäischen Stahlkartells von 1926 unter Robert Schuman. 1934 wurde er Mitglied bei den Croix de Feu von François de La Rocque, einer Vereinigung früherer Kriegsteilnehmer. 1936 trat er dem Parti populaire français des ehemaligen Kommunisten Jacques Doriot bei. Nach dem Angebot einer Führungsposition in der jüdischen Bank Worms verließ er die rechtsextreme Partei 1937 wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Vichy-Frankreich.", "content": "Zunächst Staatssekretär für Industrieproduktion, wechselte er am 18. Juli 1941 ins Innenministerium Vichy-Frankreichs und wurde am 11. August als Nachfolger von François Darlan Innenminister. Zusammen mit Justizminister Joseph Barthélémy gründete er infolge des Attentats auf den Marineverwaltungsassistenten Alfons Moser durch Gilbert Brustlein in der Pariser Metrostation Barbès-Rochechouart vom 21. August 1941 und zwei weiterer terroristischer Akte die \"Sections spéciales\" und die paramilitärische \"Groupe mobile de réserve\" (GMR, Vorläufer der Compagnies Républicaines de Sécurité). Als Geiseln, die unter Otto von Stülpnagel hingerichtet wurden, lieferte ihm Pucheu militante Kommunisten des Internierungslagers in Châteaubriant aus. Nach der alliierten Landung in Nordafrika (Operation Torch) Anfang November 1942 reiste Pucheu nach Casablanca und bat General Henri Giraud um Aufnahme in die Landungstruppen, was dieser akzeptierte.", "section_level": 2}, {"title": "Prozess.", "content": "Auf Einspruch von Gaullisten und Kommunisten wurde er in Algier inhaftiert und des „Defätismus, Landesverrats, Mordes an Widerstandskämpfern und Jagd nach Arbeitern zum Vorteil des Nazireichs“ angeklagt. Die Ankläger äußerten, dass er längst vom Komitee der Widerstandskämpfer zum Tode verurteilt sei. Die Verteidiger wiesen die Vorwürfe zurück. Sie nannten den Prozess eine kommunistische Verschwörung und General Henri Giraud forderte die Vertagung, bis Frankreich erneut befreit sei. Die Gaullisten bescheinigten Pucheu einen Gesinnungswechsel bereits vor der Landung und lieferten dafür Dokumente. Pierre Pucheu, der das Schlusswort hatte, sagte: „Die Mehrheit der Franzosen folgte Pétain, solange sie dachten, dass er Frankreich diene. Sind sie Verräter oder drittklassige Patrioten?... (Meine Verurteilung wird) den ersten Pflock für einen Bürgerkrieg setzen.. Was immer passiert, es lebe Frankreich!“ Pucheu wurde schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. Er war der erste Kollaborateur, der durch die \"épuration judiciaire\" hingerichtet wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pierre Firmin Pucheu (* 20. Juni 1899 in Beaumont-sur-Oise; † 20. März 1944 in Algier, hingerichtet) war ein französischer Politiker. Von Juli 1941 bis April 1942 war er Innenminister von Vichy-Frankreich.", "tgt_summary": null, "id": 268954} {"src_title": "Peter Stein (Politiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Powidz liegt im nordöstlichen Bereich des Kreises Koszalin, 27 Kilometer von der Kreisstadt und 20 Kilometer von Polanów entfernt. Das Dorf befindet sich abseits der Nebenstraße Sianów \"(Zanow)\" – Ratajki \"(Ratteick)\" – Polanów und ist über den Abzweig Sowno \"(Alt Zowen)\" zu erreichen. Bis 1945 war das fünf Kilometer entfernte Kösternitz (heute polnisch: Kościernica) Bahnstation an der Kleinbahnstrecke Köslin - Natzlaff (- Pollnow) der Köslin–Belgarder Bahnen. Powidz ist umgeben von den Nachbarorten Kościernica im Westen, Ratajki und Sierwakowo Sławieńskie \"(Zirchow)\" im Norden, Sowno im Osten und Sowinko \"(Neu Zowen)\" im Süden. Rings um das Dorf ist die Landschaft flachwellig und steigt nach Süden hin an. Dort befindet sich auch die höchste Erhebung des Ortes mit 119 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsname.", "content": "Der deutsche Name \"Friedensdorf\" soll gewählt worden sein, weil man sich eine Ansiedlung von friedlichen Menschen, die sich gegenseitig helfen, vorstellte. Die Abseitslage des Ortes spricht auch wohl für friedliche Ruhe im Dorf, wenn man im Schlawer Land sprichwörtlich sagte: „Es ist so still wie in der Friedensdorfer Kirche“ – und das, obwohl es in Friedensdorf gar keine Kirche gab.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Friedensdorf wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Siedlung von Alt Zowen (heute polnisch: Sowno) aus angelegt. An einigen Hausgiebeln waren vor 1945 noch die Baujahre 1803 und 1810 erkennbar. Die Siedler sollen aus Dörfern des Kreises Schlawe (Damerow (heute polnisch: Dąbrowa), Karnkewitz (Karnieszewice), Zitzmin (Sieciemin), Nemitz (Niemica) und Sydow (Żydowo)) und des Kreises Köslin (Crampe (Krępa), Dubbertech (Dobrociechy), Gust (Gozd) und Kurow (Kurowo)) gekommen sein. Im Jahre 1818 lebten in der fast 300 Hektar umfassenden Gemeinde Friedensdorf 308 Einwohner, deren Zahl allerdings bis 1939 auf 199 zurückging. Ein großer Brand vernichtete 1892 15 Höfe im Ostteil des Dorfes. Der Brandstifter konnte gefasst und zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt werden. Der Wiederaufbau erfolgte relativ schnell. Friedendorf gehörte bis 1945 mit Alt Zowen (Sowno) und Kritten (Krytno), Latzig (Laski) und Neu Zowen zum Amts- und Standesamtsbezirk Zowen mit Sitz in Alt Zowen. Das Amt gehörte zum Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Am 3. März 1945 marschierten Truppen der Roten Armee in Friedensdorf ein – mit grausamen Begleitumständen, Misshandlungen und Zerstörungen. Anfang 1946 übernahm die polnische Verwaltung das Dorf, und die deutsche Bevölkerung wurde ab Juni 1946 vertrieben. Friedensdorf wurde als Powidz ein Teil der Gmina Polanów und wechselte vom Kreis Schlawe in den Powiat Koszaliński der Woiwodschaft Köslin, ab 1998 der Woiwodschaft Westpommern.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "In Friedensdorf lebten vor 1945 überwiegend evangelische Einwohner. Die Kirche stand in Alt Zowen (heute polnisch: Sowno), und die Dörfer Alt Zowen mit Kritten (Krytno) und Neu Zowen (Sowinko) bildeten mit Friedensdorf die selbständige – 1940 immerhin 1006 Gemeindeglieder zählende – Kirchengemeinde Zowen. Sie war Filialgemeinde im Kirchspiel Kösternitz (Kościernica) im Kirchenkreis Köslin (Koszalin) in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Wilhelm Schubring. Heute gehören die Einwohner von Powidz überwiegend zur Katholischen Kirche in Polen. Gottesdienstort ist heute Kościernica \"(Kösternitz)\", das jetzt Filialort der Parafia Szczeglino \"(Steglin)\" im Dekanat Polanów \"(Pollnow)\" im Bistum Köslin-Kolberg ist. Die evangelischen Kirchenglieder betreut das Pfarramt Koszalin \"(Köslin)\" in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Schule.", "content": "Die erste Friedensdorfer Schule brannte 1902 ab. Im Jahre 1904 konnte ein neues Gebäude errichtet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Powidz (deutsch \"Friedensdorf)\" ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern in der Gemeinde Polanów \"(Pollnow)\" im Powiat Koszaliński \"(Köslin)\".", "tgt_summary": null, "id": 2261115} {"src_title": "Gus Greenbaum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2000–2006: Entstehung und erste Erfolge.", "content": "Schon vor ihrem Debüt waren einige Bandmitglieder aktiv in der Unterhaltungsindustrie. G-Dragon und Taeyang waren mit elf Jahren die ersten, die unter YG Entertainment trainierten. Nachdem G-Dragon von YG Entertainments Plänen hörte, eine Boygroup zu gründen kontaktierte er seinen alten Freund T.O.P der damals als der Rapper \"Tempo\" aktiv war. Seungri hatte seinen ersten Fernsehauftritt in der Serie \"Let's Cokeplay: Mnet Battle Shinhwa\", in der Shinhwa Mitglieder für ein „zweites Shinwha“ suchte. Big Bang hatte ursprünglich sechs Mitglieder und die Entwicklung wurde in einer Fernsehserie dokumentiert. Am Ende blieben nur fünf Mitglieder; Hyun-seung musste die Gruppe verlassen. Big Bang debütierte am 19. August 2006 in der Olympic Gymnastics Arena während des \"YG Family 10th Year Concert\". Kurz darauf erschien Big Bangs erste EP \"Bigbang\", die sich über 40.000 mal verkaufen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "2007–2008: Erfolge in Südkorea und Japan.", "content": "Anfang Februar 2007 wurde Big Bangs erstes Livealbum \"The First / Real Live Concert\" veröffentlicht, das sich über 30.000 mal verkaufte. Ihr erstes Extended Play Always zeigte einige Änderungen der Gruppe. Sie arbeiteten mehr an der Musik und begaben sich in andere Genres wie Elektronische Musik. Ein Großteil der Lieder wurde von G-Dragon geschrieben und produziert. Kritiken waren meist positiv, besonders für \"Lies\", das als \"durch die Decke\" beschrieben wurde. Lies wurde zu Big Bangs erstem Nummer eins Hit und verkaufte sich über 120.000 mal. Ihre zweite EP Hot Issue, die im gleichen Jahr erschien, hatte den gleichen Erfolg wie ihr Vorgänger. Die Single \"Last Farewell\" konnte sich acht Wochen an der Spitze der Juke-On Charts halten, erhielt den Song des Monats Award von Cyworld und verkaufte sich allein in Südkorea über 120.000 mal. Die Gruppe litt an einem Erschöpfungszustand, weshalb die Aktivitäten für kurze Zeit eingestellt waren. Der immense Erfolg der Gruppe führte dazu, dass sie mehrere Auszeichnungen erhielt, wie die \"Best Male Group\" und \"Song of The Year\" Awards bei den Mnet Asian Music Awards 2007. Anfang 2008 erhielten sie den \"Artist of the Year\" Award bei den 17. Seoul Music Awards. Bis zum Ende des Jahres 2007 verdienten sie ₩12 Mrd. (11,5 Mio. US-Dollar). Ende 2007 debütierte Big Bang in Japan mit ihrer EP For the World, die auf Nummer zehn der Oricon-Charts einstieg. Im August 2008 erschien nach einer Pause Big Bangs dritte koreanische EP Stand Up, die sich über 200.000 mal verkaufte. Ihre Single Day by Day war auf mehreren Verkaufsplattformen die Nummer eins und konnte sich sechs Wochen auf dieser Position halten. Während ihrer Koreanischen Veröffentlichungen erschien Big Bangs erstes Japanisches Studioalbum Number 1, das die Nummer drei der Oricon Album Charts erreichte. Ihr zweites Koreanisches Studioalbum Remember erschien Ende 2008 und verkaufte sich über 200.000 mal. Ende 2008 erhielten sie ihren dritten Mnet Asien Music Award in der Kategorie Artist of the Year.", "section_level": 2}, {"title": "2009–2011: Soloprojekte und Kommerzieller Erfolg.", "content": "Im März 2009 veröffentlichte Big Bang mit YG Entertainments neuer Girlgroup 2NE1 das Lied \"Lollipop\", das als Werbung für LG diente. Im August erschien das zweite Japanische Studioalbum Big Bang über Universal Music, das mit den Singles \"My Heaven\" und \"Gara Gara Go!! beworben wurde. Anfang 2010 hielt Big Bang ihr \"Big Bang Concert Big Show\" und begann danach ihre \"Electric Love Tour\" in Japan. Ihr drittes Japanisches Studioalbum Big Bang 2 mit den Singles \"Koe o Kikasete\", \"Tell Me Goodbye\" und \"Beautiful Hangover\" erschien im Mai 2011. \"Koe wo Kikasete\" wurde im Japanischen Drama \"Ohitorisama (おひとりさま One Person)\" verwendet. und stieg auf Platz vier der Oricon-Charts ein. \"Tell Me Goodbye\" wurde im Koreanischen Drama \"Iris\" verwendet und gewann \"Song of the Year\" bei den 52. Japan Record Awards. Für den Rest des Jahres konzentrierten sich die Mitglieder auf ihre Soloprojekte und GD&T.O.P veröffentlichten ihr gleichnamiges Debüt Album. Nach knapp zwei Jahren veröffentlichte Big Bang ihre EP Tonight, die sich über 100.000 mal in der ersten Woche verkaufen konnte. Ende 2011 setzte sich Big Bang gegen Britney Spears und Lena Meyer-Landrut durch, und gewann somit einen MTV Europe Music Award als Best Worldwide Act. Dies sorgte für Schlagzeilen in der Presse:", "section_level": 2}, {"title": "2012–2014: Internationale Anerkennung, erste Welt Tournee und Pause.", "content": "2012 gelang Big Bang ihr lang erwartetes Comeback, welches mit dem Album \"Alive\" eingeleitet wurde. Mit \"Alive\" schaffte es Big Bang als erste K-Pop-Band in die US-amerikanischen Billboard 200. Daraufhin gab die Band eine weltweite Konzert-Tournee. Die Alive Galaxy Tour wurde von insgesamt 800.000 Menschen besucht. Den \"New York Times\"-Journalisten \"Jon Caramanica\" bezeichnete die Band als das „wahres Herz von K-Pop“. Bei den 2012 italienischen TRL Awards auf dem Platz \"Piazzale Michelangelo\" in Florenz gewann BigBang den Preis für die \"besten Fans\". Nach der Alive Galaxy Tour begann Big Bang ihre Japan Dome Tour und ihre Japan Dome Tour \"X\". Während Ihren Tourneen konzentrierten die einzelnen Mitglieder sich wieder auf Ihre Solo Projekte.", "section_level": 2}, {"title": "2015–2016: \"MADE\", zweite Welttournee und 10-jähriges Jubiläum.", "content": "Nach einer dreijährigen Pause veröffentlichte YG Entertainment im April 2015 einen Trailer für Big Bangs \"Made\". Vom 1. Mai bis zum 5. August wurden vier EPs veröffentlicht; M, A, D und E. Die EPs und die einzelnen Singles konnten sich alle gut in den Charts platzieren. Die Made World Tour brachte mehr als 1.5 Millionen Menschen in die Konzerthallen und ist die größte Tournee eines Südkoreanische Acts. Bis zum Ende des Jahre 2015 nahmen Big Bang ₩150 Mrd. (120 Mio. US-Dollar) ein. Aufgrund der zahlreichen Auftritte, der Erweiterung der \"Made World Tour\", des Wunsches der Bandmitglieder weitere Lieder zu produzieren und der daraus entstandenen Überarbeitung, verschob YGE Made auf Ende September. Das Album wurde letztendlich auf unbegrenzte Zeit verschoben. Anfang Dezember 2015 gewann Big Bang vier Preise bei den 17. Mnet Asian Music Awards, darunter ihren dritten \"Artist of the Year\" Award. Um das zehnjährige Jubiläum Big Bangs zu feiern wurden mehrere Projekte gestartet. Dies begann mit dem Dokumentarfilm Big Bang Made der im Juni 2016 erschien. Darauf folgten die 0.TO.10 Konzerte im Nagai Stadium in Osaka Ende Juli und im Seoul-World-Cup-Stadion in Seoul Ende August. Für Dezember 2016 wurde eine weitere Japan Dome Tournee angekündigt. In 16 Konzerten wurde die Tournee von 781.500 Menschen besucht. Als drittes Projekt lief vom 5. August bis zum 30. Oktober 2016 die Ausstellung \"A TO Z\". Nach über anderthalb Jahren erschien im Dezember 2016 \"MADE\" mit den bereits veröffentlichten Liedern und drei neuen. Die drei Lieder konnten sich innerhalb von fünf Tagen zusammen über eine Million mal verkaufen. Anfang Januar 2017 beendete Big Bang ihre 0.TO.10 Konzertreihe in Seoul.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2017: Wehrpflicht.", "content": "Im Februar 2017 begann T.O.P als erstes Mitglied der Gruppe seine 21-monatige Wehrpflicht. G-Dragon wurde im Februar 2018 eingezogen, Taeyang und Daesung im März und Seungri wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 seine Wehrpflicht beginnen.", "section_level": 2}, {"title": "Vermächtnis.", "content": "Big Bang gilt als Vorreiter der Koreanischen Welle. Die The Korea Times nannte Big Bang die „Ikone der Koreanischen Pop [Musik]“, und dass G-Dragon „viele junge Wannabes inspiriert, Sänger bzw. Songwriter zu werden.“ Die Yonhap News Agency sagte, Big Bang „half K-Pop in den USA, Europa, Lateinamerika und Mittleren Osten bekannt zu machen.“ Nachdem sie einen MTV Europe Music Awards als Best Worldwide Act gewannen, kündigte Google an, dass YouTube einen K-Pop-Kanal eröffnen wird. Big Bangs Werke als Band und als Solokünstler inspirierten mehrere Musiker weltweit, darunter Jill Scott, Pixie Lott, A*M*E, Dakota Fanning, Nelly Furtado, Jaden Smith, Cho PD, Astro, BTS, Teen Top, Monsta X, Chang Kiha, Younha, Dynamic Duo, Zion.T, Sonamoo, Topp Dogg, Nu'est, Mamamoos Hwasa, Got7s BamBam, Block Bs U-Kwon, iKon, Blackpink und Grimes. Letztere sagte, dass K-Pop und besonders G-Dragon ihren musikalischen Stil mehr als jeder andere inspiriert hat. Die chinesische Boygroup OkBang wurde nach Big Bangs Modell geformt. Der Gewinner von Show Me the Money 5, Bewhy, begann zu rappen nachdem er Big Bangs Musik gehört hat und IU wurde bekannt durch ihre Cover von Liedern der Gruppe. Big Bang ist die erfolgreichste Südkoreanische Boygroup mit über 140 Millionen verkauften Tonträgern und wird von vielen Nachrichtendiensten als die \"Kings of K-Pop\" angesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "Big Bang (Eigenschreibweise: BIG BANG und BIGBANG, : ) ist eine südkoreanische Boygroup, bestehend aus vier Mitgliedern, welche 2006 vom Label YG Entertainment gegründet wurde. Die Gruppe besteht aus G-Dragon, T.O.P, Taeyang, Daesung. Seungri verließ die Gruppe im März 2019 infolge eines Skandals. ", "tgt_summary": null, "id": 218857} {"src_title": "Armenische Bergotter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Raoul d’Ivry als Vormund.", "content": "Herzog Richard I. starb 996 und hinterließ mit Richard II. einen minderjährigen Nachfolger. Raoul d’Ivry sicherte als Halbbruder des Verstorbenen die Thronfolge ab. François Neveux vermutet, dass er es war, der während der Minderjährigkeit Richards II. die Macht im Herzogtum ausübte. Sicher ist, dass er dies zumindest an der Seite der Witwe Gunnora tat. Der Chronist Wilhelm von Jumièges berichtet, dass er damit befasst war, die beiden Revolten zu unterwerfen, die unmittelbar nach dem Tod des alten Herzogs losbrachen, zu einem seitens der Bauern, zum andern seitens der Aristokraten. Gegen die Landbevölkerung ging er hart vor und ließ den Anführern Füße und Hände amputieren. Gegen den Adel führte ein Feldzug zur Festnahme des wichtigsten Rebellen, Wilhelm I., Graf von Exmes.", "section_level": 1}, {"title": "Der Graf von Ivry.", "content": "Im Zentrum des Herzogtums traten die ersten Grafen um das Jahr 1000 auf. Raoul ist der erste, der dokumentiert wird (1011). Er trug seinen Titel vermutlich schon seit langem, da Robert von Torigni die Ernennung auf die Zeit des Herzogs Richard I. datiert, also vor das Jahr 996. Die zu ihm gehörende Grafschaft ist unter Historikern umstritten. Pierre Bauduin stellt auf der Basis von David Bates fest, dass territoriale Zuweisungen von Grafschaften erst in den 1040er Jahren auftreten. Zeitgenössische Dokumente und Dudo von Saint-Quentin nennen ihn einfach Graf Raoul und niemals Raoul d’Ivry oder gar Graf von Ivry. Dies bleibt späteren Geschichtsschreibern vorbehalten: Ordericus Vitalis bezeichnet ihn als Graf von Bayeux. Die Historiker sind davon überzeugt, dass der Mönch sich täuschte; sie ziehen es vor einem anderen der späteren Geschichtsschreiber zu folgen, Robert von Torigni, der ihn Graf von Ivry nennt. Seine Ernennung war von strategischer Bedeutung: Ivry lag an der Grenze der Normandie am wichtigen Übergang einer alten Römerstraße über die Eure. Die Region war seit mehreren Jahrzehnten Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen dem Herzog der Normandie und dem Grafen von Blois und Chartres, der in Dreux Fuß gefasst hatte. Durch die Installation eines Familienmitglieds in Ivry stärkte Richard I. seine Autorität im Südosten des Évrecin. Diese herzogliche Strategie erklärt auch die übrigen herzoglichen Konzessionen an Raoul in der Grafschaft Hiémois und im Lieuvin (Forêt du Vièvre).", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Nachkommen.", "content": "Raoul d’Ivry war der Sohn von Asperleng und Sprota, die in zweiter Ehe den Grafen Wilhelm I. von Rouen aus der Familie der Rolloniden heiratete. Dadurch war er der Halbbruder des Herzogs Richard I. In erster Ehe heiratet er Eremberga, † vor 1011, in zweiter Aubrée de Canville. Seine Kinder waren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Raoul d’Ivry, auch \"Raoul, Graf von Ivry\" (* vor 996; † nach 1015) war ein Halbbruder von Richard I., Herzog der Normandie.", "tgt_summary": null, "id": 1546302} {"src_title": "Verarmte Segge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Auf Wunsch seines Vaters begann Aumont im Jahr 1742 ein Medizinstudium in Montpellier. Während seiner Studienzeit führte er gemeinsam mit seinem Freund Théophile de Bordeu anatomische Studien in der Freimaurerloge \"La Liberté\" durch, an deren Gründung beide beteiligt waren. 1744 schloss Aumont sein Studium ab und veröffentlichte im selben Jahr seine erste Schrift mit dem Titel \"Relation des fêtes publiques données par l’Université de Montpellier à l’occasion du rétablissement de la santé du roi, procuré par trois médecins de cette école\" (etwa: \"Bericht über die öffentlichen Feiern an der Universität Montpellier aus Anlass der durch drei Mediziner dieser Einrichtung beförderten Genesung des Königs\"). Im Jahr 1745 wurden an der Universität Valence zwei Lehrstühle für Medizin frei. Ohne vorherige Ausschreibung wurde Aumont auf einen der beiden berufen; der andere blieb unbesetzt. Aufgrund der Tatsache, dass Aumont seine Lehrtätigkeit erst zwei Jahre später aufnehmen konnte, vermutet Kafker, dass bei der Berufung eine erhebliche Summe Geldes im Spiel gewesen sein müsse und der Vorgang einige Irritation ausgelöst habe. Bis zum Ende des Ancien Régime blieb Aumont der einzige Medizinprofessor der Universität. Im Jahr 1772 übte er darüber hinaus das Amt des Rektors aus. Neben seiner Tätigkeit an der Universität behandelte Aumont Patienten im örtlichen Militärkrankenhaus und in einer privaten Praxis. Gleichzeitig bildete er sich umfassend weiter und korrespondierte mit anderen Gelehrten der Dauphiné, unter ihnen auch der Arzt Jean-Joseph Menuret. Aumont gehörte zu den Gründungsmitgliedern der \"Societé académique et patriotique\" in Valence, war Mitglied der \"Société royale des sciences\" von Montpellier und der \"Académie royale des sciences, belles-lettres et arts\" von Lyon. Eigenständige Schriften hat Aumont nur wenige veröffentlicht. Im Jahr 1762 erschien \"Mémoire sur une nouvelle méthode d’administrer le mercure dans les maladies vénériennes et autres\" (etwa: \"Bericht über eine neue Methode zur Verabreichung von Quecksilber bei Geschlechts- und anderen Krankheiten\"). Im Vergleich zu Aumonts Beiträgen zur \"Encyclopédie\" nimmt diese jedoch einen untergeordneten Rang ein. Beginnend mit dem 1753 erschienenen dritten Band der \"Encyclopédie\" trug der Aufklärer mehrere hundert Artikel bei (Autorenkürzel: „d“). Nach dem Tod von Urbain de Vandenesse benötigte Denis Diderot einen Autor für den Bereich der Medizin. Auf Empfehlung von Gabriel-François Venel fiel die Wahl auf Aumont. Dieser schien seine Arbeit zur allgemeinen Zufriedenheit auszuüben. Zwar reichte er seine Artikel bisweilen zu spät ein und schrieb nicht immer leserlich, im Jahr 1755 erhielt er aber einen freundlichen Brief von Diderot und wurde im Vorwort zum fünften Band (1755) als „einer unserer gewandtesten und nützlichsten Kollegen“ bezeichnet. Nach dem Skandal um d’Alemberts Artikel \"Genève\" im siebten Band (1757) der \"Encyclopédie\" und der 1759 erfolgten Eintragung des Werkes in das Verzeichnis der von der katholischen Kirche verbotenen Schriften, den Index Librorum Prohibitorum, erschienen alle Beiträge Aumonts ohne Hinweis auf seine Autorschaft. Über Aumonts Rolle während der Französischen Revolution ist nur wenig bekannt. Sein letztes aus der nach seiner Übersiedlung nach Valence geschlossenen Ehe stammendes Kind, eine Tochter, starb im Sommer 1794. Durch einen Bericht seines Schwiegersohns ist überliefert, dass Aumont am 18. August 1800 starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arnulphe d’Aumont (* 1721 in Grenoble; † 18. August 1800 in Valence, Département Drôme) war ein französischer Mediziner der Aufklärung. Er war einer der Hauptbeiträger zur Encyclopédie für den Themenbereich Medizin.", "tgt_summary": null, "id": 533305} {"src_title": "Edwin Bramall, Baron Bramall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Teilnehmer.", "content": "In der Saison 2008/09 nahmen insgesamt 14 Vereine aus den sieben europäischen Top-Ligen der IIHF-Ligenrangliste teil. Teilnahmeberechtigt waren die Meister der Ligen im Jahr 2008 sowie in der Regel die Gewinner der Hauptrunden. Als Ausnahmen nahmen der finnische Vizemeister und Magnitogorsk als European-Champions-Cup-Sieger der Vorsaison teil. War der Hauptrundensieger gleichzeitig auch Meister, rückte der Zweite der Hauptrunde nach. Für die Gruppenphase direkt qualifiziert waren: Die Teilnehmer am Qualifikationsturnier waren:", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Qualifikation wurde vom 12. bis zum 14. September 2008 in einem Turnier in der Arena Nürnberger Versicherung in Nürnberg ausgespielt. Das Turnier wurde im Modus Jeder-gegen-Jeden ausgetragen. Der Sieger des Turniers, der Schweizer Vertreter SC Bern, qualifizierte sich mit zwei Siegen für die Gruppe B der Gruppenphase. Insgesamt besuchten 10.278 Zuschauer die drei Partien, was einem Durchschnitt von 3.426 Zuschauern pro Spiel entspricht. Als beste Scorer gingen die Berner Ramzi Abid, mit drei Toren sowie einer Vorlage, und Simon Gamache, mit einem Tor und drei Torvorbereitungen, aus der Qualifikation hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppenphase.", "content": "Die Gruppenphase wurde in vier Gruppen mit je drei Mannschaften ausgespielt. In jeder Gruppe spielte jeder gegen jeden, jeweils mit Hin- und Rückspiel. Die Spiele fanden jeweils mittwochs statt. Die Gruppensieger qualifizierten sich für das Halbfinale.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A.", "content": "In der Gruppe A setzte sich erwartungsgemäß der russische KHL-Teilnehmer und European-Champions-Cup-Sieger des Vorjahres, der HK Metallurg Magnitogorsk, durch. Nach Siegen in den ersten drei Spielen sicherten sie sich den Gruppensieg bereits am fünften Spieltag. Für eine kleine Überraschung sorgten der Deutsche Meister Eisbären Berlin, der beide Vergleiche gegen den finnischen Titelträger Kärpät Oulu sowie sein abschließendes Heimspiel gegen Magnitogorsk gewinnen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "Mit vier Siegen aus vier Spielen sicherte sich der finnische Vizemeister Espoo Blues souverän den Gruppensieg vor dem schwedischen Titelträger HV71 Jönköping und dem Sieger des Qualifikationsturnieres, SC Bern. Espoo sicherte sich den Gruppensieg, ebenso wie Magnitogorsk in der Gruppe A, schon nach dem fünften Spieltag, da Jönköping und Bern in den direkten Duellen gegeneinander jeweils einmal gewannen. Dennoch gewann Espoo das bedeutungslose Spiel in Jönköping deutlich mit 6:0.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe C.", "content": "Die Gruppe C wurde vom amtierenden Russischen Meister Salawat Julajew Ufa dominiert, der, ebenso wie die Espoo Blues in der Gruppe B, alle vier Partien gewann. Neben zwei deutlichen Heimsiegen, die sie mit einem Torverhältnis von 15:3 siegreich gestalteten, gewannen sie auch ihre beiden Auswärtspartien deutlich. Der HC Mountfield České Budějovice und HC Slovan Bratislava gewannen jeweils im direkten Duell ihr Heimspiel, hatten durch die Niederlagen gegen Ufa aber frühzeitig die Chance aufs eine Halbfinalteilnahme verspielt.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe D.", "content": "Für die Überraschung der Vorrunde sorgte der amtierende Schweizer Meister ZSC Lions aus Zürich, der sich gegen den Tschechischen Meister HC Slavia Prag durchsetzte. Nachdem der ZSC sein Heimspiel noch denkbar knapp im Penaltyschießen verloren hatte, siegte er durch eine starke Vorstellung im Schlussdrittel bei der abschließenden Gruppenpartie in Prag und erreichte als viertes und letztes Team das Halbfinale. Chancenlos präsentierte sich der schwedische Vizemeister Linköpings HC, der alle seine vier Partien verlor und punktlos blieb.", "section_level": 2}, {"title": "Finalrunde.", "content": "Die Halbfinals und das Finale wurden jeweils in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Die Mannschaft mit den meisten Punkten in der Gruppenphase hatte jeweils im zweiten Spiel Heimrecht. Im Halbfinale trafen die Sieger der Gruppen B und D sowie die Sieger der Gruppen A und C aufeinander. Qualifizierten sich zwei Mannschaften aus einem Land für das Halbfinale, spielten diese abweichend von der Auslosung gegeneinander. Hätten beide Mannschaften im Halbfinale oder Finale jeweils ein Spiel gewonnen, oder endeten beide Spiele unentschieden, so gab es im Anschluss an die zweite Partie ein entscheidendes Penaltyschießen, das beim Stand von 0:0 beginnt. Das Torverhältnis spielte keine Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Im Halbfinale kam es zum direkten Duell der beiden KHL-Mannschaften aus Magnitogorsk und Ufa sowie zum Aufeinandertreffen des Außenseiters ZSC Lions und den Espoo Blues. Nach einer Heimniederlage in der Auftaktpartie konnte Magnitogorsk diese Scharte im Rückspiel in Ufa durch ein starkes Schlussdrittel auswetzen. Da nur die Punkte aus beiden Spielen ohne das Torverhältnis zählten, kam es im Anschluss an das Spiel zu einem Penaltyschießen, das Magnitogorsk für sich entscheiden konnte. Das Team aus dem Ural erreichte somit im zweiten Jahr in Folge ein Europapokal-Finale. Das Heimspiel der ZSC Lions wurde in der Diners-Club Arena im benachbarten Rapperswil-Jona, Spielstätte der Rapperswil-Jona Lakers, ausgetragen; das Zürcher Hallenstadion war durch das zeitgleich stattfindende Sechstagerennen blockiert. Die ZSC Lions konnten beide Spiele für sich entscheiden. Es war der dritte Einzug in ein Europapokalfinale für die Zürcher.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Die Finalspiele bestritten der russische KHL-Klub Metallurg Magnitogorsk, der im Vorjahr die letzte Austragung des IIHF European Champions Cup gewonnen hatte, und die Überraschungsmannschaft des Wettbewerbs, die ZSC Lions aus Zürich. Aufgrund der mehr erreichten Punkte in der Vorrunde hatte der ZSC im Rückspiel Heimrecht. Wie bereits im Halbfinale mussten sie in die Diners-Club Arena im nahegelegenen Rapperswil-Jona ausweichen, da im Hallenstadion in Zürich am folgenden Tag eine andere Veranstaltung terminiert war. Nachdem die Zürcher im Hinspiel in Magnitogorsk bis zehn Minuten vor Spielende – wider den Erwartungen – mit 2:0 geführt hatten, glichen die Russen das Spiel in den Schlussminuten noch aus und hielten den Kampf um die Silver Stone Trophy offen. Im eine Woche später stattfindenden Rückspiel besiegten die Lions Metallurg deutlich mit 5:0. Sie sicherten sich somit nach den Siegen im IIHF Continental Cup in den Jahren 2001 und 2002 ihren dritten Europapokal.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Zum wertvollsten Spieler des Wettbewerbs wurde der finnische Torhüter Ari Sulander gewählt. Der 40-jährige Schlussmann der siegreichen ZSC Lions hatte mit konstant guten Leistungen, darunter ein Shutout im entscheidenden zweiten Finalspiel, maßgeblichen Anteil am überraschenden Turniersieg der Eidgenossen.", "section_level": 1}, {"title": "Siegermannschaft.", "content": "Die Mannschaft der ZSC Lions setzte im Verlauf des Wettbewerbs insgesamt 26 Spieler ein, darunter zwei Torhüter, zehn Verteidiger und 14 Stürmer.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Saison 2008/09 der Champions Hockey League war die erste und einzige Austragung des Wettbewerbs der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF. Die CHL war der höchste Wettbewerb im europäischen Klubeishockey. Sie löste den bisherigen European Champions Cup ab. Am Wettbewerb, der zwischen September 2008 und Januar 2009 ausgespielt wurde, nahmen insgesamt 14 Mannschaften aus sieben Nationen teil. Der erstmalige Gewinner wurden die ZSC Lions aus Zürich. Sie trafen im Victoria Cup 2009 auf die Chicago Blackhawks aus der nordamerikanischen National Hockey League.", "tgt_summary": null, "id": 821369} {"src_title": "Zweinervige Segge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "Henagan besuchte sowohl die \"Paranassus Academy\" als auch die \"Brownsville Academy\". Danach studierte er an der Universität Heidelberg in Deutschland Medizin. Er war sowohl als Arzt als auch als Pflanzer in South Carolina tätig. Im Jahr 1826 wurde er Leiter der \"Brownsville Academy\". Henagan war Mitglied der Demokratischen Partei und wurde 1834 in den Senat von South Carolina gewählt. Dort verblieb er bis 1838. In diesem Jahr wurde er zum Vizegouverneur seines Staates gewählt. Als Gouverneur Patrick Noble am 7. April 1840 im Amt verstarb, musste Henagan entsprechend der Verfassung dessen Nachfolge antreten und die angebrochene Amtszeit beenden.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von South Carolina.", "content": "In den verbleibenden neun Monaten bis zum Dezember 1840 begann sich das Land langsam von der Wirtschaftskrise von 1837 zu erholen. Die Banken, die 1839 den Bargeldverkehr vorübergehend eingestellt hatten, hoben diese Entscheidung 1840 wieder auf. Damit begann der wirtschaftliche Aufschwung zur Überwindung der Krise. In dieser Zeit gelang es auch langsam, die Wunden der Nullifikationskrise von 1832 zu heilen. Die Konfliktparteien von South Carolinas näherten sich langsam wieder an und der innenpolitische Frieden wurde wiederhergestellt. Das änderte aber nichts daran, dass die grundsätzliche Frage nach den Rechten der Einzelstaaten gegenüber der Bundesregierung weiter offenblieb und in wenigen Jahren wieder für neuen Zündstoff im Zusammenhang mit der Frage der Sklaverei sorgen sollte. Im Dezember 1840 endete Henagans Amtszeit; er blieb aber weiterhin politisch aktiv. Von 1844 bis 1846 vertrat er den Marion District im Senat von South Carolina. Zwischen 1846 und 1850 war er unter den Gouverneuren David Johnson und Whitemarsh Benjamin Seabrook Staatssekretär in deren Regierungen. Barnabas Henagan starb im Januar 1855.", "section_level": 1}], "src_summary": "Barnabas Kelet Henagan (* 7. Juni 1798 im Marlboro District, South Carolina; † 10. Januar 1855 in Charleston, South Carolina) war ein US-amerikanischer Politiker und im Jahr 1840 Gouverneur des Bundesstaates South Carolina.", "tgt_summary": null, "id": 1076294} {"src_title": "Alberto Bernardes Costa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorbemerkung.", "content": "Franz Werfel hatte auf der Flucht vor den Nationalsozialisten mit seiner Frau Alma im Sommer 1940 für mehrere Wochen Herberge in Lourdes gefunden, bevor es ihnen möglich war, über die Pyrenäen und weiter nach Amerika zu fliehen. Franz Werfel schreibt in seinem Vorwort zu dem Roman, dass er auf diese Weise die \"wundersame\" Geschichte des Mädchens Bernadette Soubirous kennenlernte. In seiner großen Bedrängnis habe er eines Tages ein Gelübde abgelegt: wenn er die rettende Küste Amerikas erreiche, werde er als erstes vor jeder anderen Arbeit „das Lied von Bernadette singen“, so gut er es könne: In Amerika angekommen, schrieb Werfel den Roman in nur fünf Monaten nieder. Er wurde Werfels kommerziell erfolgreichstes Werk.", "section_level": 1}, {"title": "Widmung.", "content": "Das Buch ist Manon Gropius gewidmet. Sie war das Kind von Alma Mahler-Werfel und ihrem zweiten Mann Walter Gropius. Das Mädchen verstarb 1935 an Kinderlähmung, nachdem Alma Mahler-Werfel und Franz Werfel sie fast ein Jahr lang aufopferungsvoll gepflegt hatten. Alma Mahler, die bereits zwei Töchter aus ihrer ersten Ehe mit dem Komponisten Gustav Mahler hatte und von denen eine ebenfalls früh verstarb, hatte ihr drittes Kind sehr geliebt und es dauerte viele Jahre, bis sie ihren Tod überwinden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Bernadette Soubirous ist das älteste Kind der Eheleute Soubirous, die nach dem Verlust ihrer Mühle in großer finanzieller Not im ehemaligen Gefängnis des Ortes Unterkunft gefunden haben. Bernadette leidet an Asthma und fehlt deshalb oft im Schulunterricht. Nachdem sie mit ihrer jüngeren Schwester und einer Schulfreundin zum Holzsuchen außerhalb des Ortes war, bleibt Bernadette in der Nähe des Flusses Gave de Pau allein zurück. Die Stelle wird als eine Art Deponie des Ortes genutzt und heißt Massabielle. Hier erscheint ihr plötzlich und unerwartet in einer Nische der Grotte „eine wunderschöne Dame“. Sie trägt ein weißes Kleid mit einem blauen Gürtel. Sie ist barfüßig und hat auf jedem Fuß eine goldene Rose. Als Bernadette „die Dame“ am nächsten Tage wiedersieht, wünscht diese, dass sie die nächsten fünfzehn Tage wiederkommen möge. Franz Werfel beschreibt nun die Folge der Erscheinungen zu Massabielle. Bernadette bleibt dabei gegenüber Lob oder Tadel gleichmütig, allein ihr Wunsch, die „Dame“ wieder zu sehen, bleibt übermächtig. Bei einer der Erscheinungen gibt die „Dame“ Bernadette den Auftrag, nach einer Quelle in Massabielle zu graben. Und tatsächlich findet sich Wasser, das eine wunderbare Wirkung hat, was Menschen aus nah und fern anzieht. Als junge Frau tritt Bernadette in das Kloster Saint-Gildard der Barmherzigen Schwestern in Nevers ein, wo die Novizenmeisterin Mère Vauzous, die in Lourdes ihre Religionslehrerin war, immer wieder von Zweifeln am übernatürlichen Charakter der Erscheinungen und an der „Würdigkeit“ des einfachen Mädchens geplagt wird. Bernadette stirbt mit 35 Jahren an Knochentuberkulose. Das letzte Kapitel des Romans, \"Das fünfzigste Ave\", eine Anspielung auf das Rosenkranzgebet, berichtet von der Heiligsprechung Bernadette Soubirous’ in Rom.", "section_level": 1}, {"title": "Urheberrechte.", "content": "\"Das Lied von Bernadette\" ist in der Europäischen Union seit dem 1. Januar 2016 gemeinfrei.", "section_level": 1}, {"title": "Hörspiele.", "content": "Der Bayerische Rundfunk produzierte 1959 unter der Regie von Heinz-Günter Stamm nach Werfels Romanvorlage \"Das Lied von Bernadette\" als Hörspiel, bearbeitet von Fred von Hoerschelmann und Richard Miller mit Solveig Thomas als Bernadette, Walter Richter als François Soubirous und Edith Schultze-Westrum als dessen Frau Louise. Zwei weitere Funkfassungen wurden jeweils als Zweiteiler produziert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Lied von Bernadette ist ein 1941 erschienener Roman von Franz Werfel, der das Leben der heiligen Bernadette Soubirous von Lourdes beschreibt.", "tgt_summary": null, "id": 1587499} {"src_title": "Bahnhof Dutenhofen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "Jarůšek begann mit dem Fußballspielen bei ČKD Blansko, im Alter von 14 Jahren kam er zu Zbrojovka Brno. Er wechselte 1971 zu Dukla Tábor, um dort seinen zweijährigen Wehrdienst abzuleisten, anschließend kehrte er nach Brünn zurück. Bald verdrängte der talentierte Mittelfeldspieler František Mikloš aus der Startaufstellung. Jarůšek, der sich im zentralen Mittelfeld am wohlsten fühlte, war universal einsetzbar. Er galt als technisch starker Vorbereiter mit guter Defensivarbeit. In der Tschechoslowakischen Nationalmannschaft debütierte er am 9. November 1977 im Heimspiel gegen Ungarn, das 1:1 endete. Fast genau ein Jahr später erzielte er sein einziges Tor in insgesamt 15 Länderspielen. Beim 3:0-Erfolg am 8. November 1978 über Italien überwand er Dino Zoff schon in der ersten Spielminute. Seinen letzten Auftritt im Dress der ČSSR hatte Jarůšek am 18. Mai 1980 im Brünner Stadion Za Lužánkami. Die Tschechoslowaken besiegten Rumänien mit 2:1. Mit Zbrojovka Brno wurde Jarůšek 1977/78 tschechoslowakischer Meister, insgesamt bestritt er für den Verein 237 Erstligaspiele, in denen er 51 Tore schoss. 1985 ging er nach Griechenland zu Panserraikos, 1987 wechselte er zum österreichischen Klub SV Sparkasse Stockerau, von 1990 bis 1993 spielte er für den 1. Wiener Neustädter SC. Seine Karriere ließ er von 1993 bis 1995 als Spielertrainer beim SV Eibenstein ausklingen.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Jarůšeks Trainerlaufbahn begann Mitte der 1990er Jahre beim SK Tuřany. Ab der Saison 1996/97 war er Co-Trainer beim FC Boby Brünn, im August 1998 übernahm er von Karel Večeřa den Posten des Cheftrainers. Er führte die Mannschaft auf den siebten Platz, im Folgejahr auf den vierten Rang. Nach nur einem Punkt aus den ersten fünf Spielen der Saison 2000/01 wurde Jarůšek durch Pavel Tobíaš ersetzt. Zur Saison 2001/02 wurde Jarůšek Trainer beim FK Drnovice. In der Rückrunde geriet der Verein in große finanzielle Schwierigkeiten und verkaufte im April, sechs Begegnungen vor Saisonende, neun Spieler an den Ligakonkurrenten Marila Příbram. Daraufhin trat Jarůšek von seinem Amt zurück. In der Saison 2002/03 führte er den Erstligaabsteiger SFC Opava zurück in die Gambrinus Liga. Anfang 2003 übernahm Jarůšek zum zweiten Mal in seiner Laufbahn den 1. FC Brünn, diesmal zusammen mit Stanislav Schwarz. Nach einem Jahr musste das Trainerduo seinen Platz für Jiří Kotrba räumen.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Von November 2003 bis November 2004 war Jarůšek Mitglied des Senats der Tschechischen Republik, der oberen Kammer des Parlaments. Er wurde im Wahlkreis Brünn für die Občanská demokratická strana mit nur 21 Stimmen Vorsprung gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karel Jarůšek (* 2. Dezember 1952 in Blansko) ist ein ehemaliger tschechischer Fußballspieler, Fußballtrainer und derzeitiger Fußballfunktionär. Der 15-fache tschechoslowakische Nationalspieler ist Vorstandsvorsitzender des 1. FC Brünn.", "tgt_summary": null, "id": 1472483} {"src_title": "Ambrella longituba", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichtliche Einbettung.", "content": "1854 gelang es erstmals, aus Erdöl das damals so bezeichnete Petroleum zu raffinieren. Dieses löste Waltran als Hauptbrennstoff für Öllampen ab und führte zu einem enormen Boom in der Erdölförderung. In den Vereinigten Staaten galt das Prinzip, dass Bodenschätze durch den abgebaut werden dürfen, der das darüberliegende Land besitzt. Wenn irgendwo ruchbar wurde, dass man Öl gefunden hatte, strömten in der Regel Scharen von Ölsuchenden an den Ort und versuchten, oft auf Kleinstparzellen, ihr Glück. Die Vorräte waren auch wegen unfachmännischer Fördermethoden jeweils rasch aufgebraucht, und die Ölsucher zogen weiter. Bei neuen Funden des „Schwarzen Goldes“ wiederholte sich das Phänomen. Überproduktion und Knappheit wechselten sich ab und führten zu sehr starken Preisschwankungen für Rohöl. John", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Im Jahr 1898 schürft der Silbersucher Daniel Plainview einsam in einer abgelegenen Mine. Auch ein Beinbruch nach einem Sturz in den Schacht hält ihn nicht davon ab, silberhaltige Brocken an sich zu nehmen und sich ins nächste Dorf zu schleppen. Fortan humpelt er. Vier Jahre später ist er ins Ölgeschäft umgestiegen. Mit einer Handvoll Angestellten unternimmt er als Prospektor in der Wüste eine erfolgreiche Probebohrung. Nachdem ein herabstürzender Holzbalken einen Mann erschlagen hat, nimmt Plainview dessen Säugling an sich und zieht ihn, durchaus liebevoll, als sein Kind auf. 1911 ist Daniel Plainview als Ölmann etabliert. Sein alltägliches Geschäft besteht darin, Land, unter welchem er Öl vermutet, den Kleingrundbesitzern billig abzuluchsen. Um deren Herzen leichter zu gewinnen, stellt er sich jeweils als vertrauenswürdiger Familienmensch und Witwer vor und gibt seinen mittlerweile zehnjährigen Zögling H. W. als seinen leiblichen Sohn aus. Eines Tages taucht bei ihm Paul Sunday auf und verkauft ihm sein Wissen über reiche Ölvorkommen auf einer Ranch im darbenden südkalifornischen Ort Little Boston, die seiner vermeintlich ahnungslosen Familie gehört. Plainview begutachtet heimlich das Land und unterbreitet dem alten Sunday ein minderes Angebot, doch Pauls Zwillingsbruder Eli hält im Wissen um das Öl seinen verkaufsbereiten Vater davon ab und treibt den Preis hoch. Um sich den exklusiven Zugriff auf das Vorkommen zu sichern, will Plainview die übrigen Grundstücke erwerben. Indem er vor der Gemeinde eine Vision von Bewässerung, Bildung und Wohlstand ausmalt, die mit der Ölförderung einhergehen sollen, erreicht er den Verkauf des Landes. Eli, als Prediger im Dorf einflussreich, richtet an ihn Forderungen nach finanziellen Zuwendungen an seine Kirche, die Plainview zwar verspricht, aber nicht einhält. Ebenso übergeht er, entgegen seiner ursprünglichen Zusage, Elis Bitte, die Förderanlage vor ihrer Inbetriebnahme segnen zu dürfen. Bei Elis Vater Sunday setzt er durch, dass dieser seine Tochter Mary nicht mehr verprügelt, wenn sie nicht betet. Mit Verachtung beobachtet er, wie Eli beim Gemeindegottesdienst mit furiosen Worten und Gesten eine scheinbar wunderheilende Geistesaustreibung inszeniert. Als eines Tages ein Arbeiter von einem Bohrgestänge erschlagen wird, nutzt Eli das aus, um Geld für den Bau einer Kirche zu fordern, doch auch diesmal erreicht er nur ein leeres Versprechen. Ein weiterer Unfall ereignet sich, als eine Gasexplosion den Bohrturm in Flammen aufgehen lässt und H.W. dabei sein Gehör verliert. Als Eli bei Plainview versprochenes Geld eintreiben will,", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung und Veröffentlichung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Drehbuch.", "content": "Anderson schrieb an einer Geschichte über die Fehde zweier Familien in der Wüste. Die Ausgangslage gefiel ihm sehr, doch was den Fortgang betraf, trat er auf der Stelle. Bei einer Europareise stieß er in einem kleinen Londoner Buchladen auf Upton Sinclairs Roman \"Oil!\" (1927). Der Roman ist teilweise vom Leben des Ölmagnaten Edward L. Doheny inspiriert. „[...] ich hatte genug gute Sachen aus meiner eigenen Geschichte. Und dann kamen aus", "section_level": 2}, {"title": "Projektierung.", "content": "Anderson stellte sich schon beim Verfassen des Drehbuchs Daniel Day-Lewis als ideale Besetzung vor. Er habe nicht gewagt, an den Schauspieler mit einem unfertigen Buch heranzutreten, weshalb er zwei Jahre für die Niederschrift verwendete. „Ich spürte in seinen Arbeiten einen ähnlichen Ansatz, wie meiner ist, die gleiche Besessenheit, die gleiche Leidenschaft.“ Tatsächlich wird beiden nachgesagt, dass sie sich rückhaltlos in ihre Projekte stürzen. Seinen letzten Film hatte Anderson 2002 abgeschlossen, und Day-Lewis hatte in den vorangegangenen zehn Jahren gerade mal vier Filmrollen. Der britische Schauspieler bezeichnete sich als faul und erklärte, in seinem Rhythmus bleiben zu wollen, um die Freude an der Arbeit nicht zu verlieren. Ein erster Versuch, die Mittel für das", "section_level": 2}, {"title": "Dreh.", "content": "Vor den Dreharbeiten sah sich Anderson mehrmals \"Der Schatz der Sierra Madre\" (1948) von John Huston an, ein Abenteuer um gierige Goldsucher, die Unglück und Tod finden. Anderson schwärmte von Hustons Film und bekannte sich zu dessen Einfluss auf There Will Be Blood. Hilfreich waren alte dokumentarische Filmaufnahmen von Ölmannschaften bei der Arbeit. Mitte Mai 2006 begann der Dreh. Paul Dano war lediglich für die kleine Nebenrolle des Paul Sunday engagiert. Bald nach Drehbeginn trennte man sich vom Darsteller, der Eli Sunday spielen sollte, und vertraute die Rolle ebenfalls Dano an, der nun beide Brüder verkörperte. Wie bei allen anderen vier Filmen von Anderson war der um 20 Jahre ältere Robert Elswit lichtsetzender Kameramann. Anderson pflegte eine Arbeitsweise, bei der er den Schauspielern viel Freiraum ließ und ungewöhnliche Ansätze ausprobierte. Er ließ den Dingen ihren Lauf, und wenn etwas nicht überzeugte, brach er ab und begann von Neuem. Einige Mitwirkende, insbesondere Teile", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die Fachpresse bezweifelte vor dem Kinostart die Marktgängigkeit der Produktion. Das Branchenblatt des US-Films, \"Variety\", hob hervor, dass zweieinhalbstündige, unabhängig produzierte, männlich ausgerichtete Filme in der Zeit davor nicht erfolgreich waren. Die Weltpremiere fand am 27. September 2007 an den", "section_level": 2}, {"title": "Stilmittel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die für den Film neu geschriebenen Musikstücke komponierte der englische Musiker und Komponist Jonny Greenwood, Gitarrist der Band Radiohead. Die verwendeten, bereits existierenden Stücke sind Pärts \"Fratres für Cello und Klavier\" (1977), der dritte Satz aus Brahms’ Violinkonzert in D-Dur sowie Teile aus Greenwoods \"Popcorn superhet receiver\" (2004). Das musikalische Konzept erinnerte Rezensenten an György Ligeti, Krzysztof Penderecki, Philip Glass, Michael Nyman, Tōru Takemitsu, oder die sperrigeren Werke Aaron Coplands. Sie bezeichneten den Stil als avantgardistisch-sinfonisch, atonal und oft repetitiv. Anderson und Greenwood wollten sich auf Instrumente aus der Handlungszeit beschränken. Der Komponist machte sich über die damalige amerikanische Kirchenmusik kundig. In den abgelegenen, isolierten Gemeinschaften gab es oft nur kleine Kammergruppen, so dass er einen Teil der Tonspur mit Kammerstücken versah; den Rest bestritt er mit Orchesterwerken. Die beiden", "section_level": 2}, {"title": "Bild.", "content": "Der Film wurde im Bildverhältnis 2,40:1 anamorph auf Filmmaterial gedreht. Bei ganz wenigen Einstellungen, zum Beispiel als Plainview mit H.W. Zug fährt, benutzte Elswit das Objektiv einer Pathé-Kamera von 1910, die Anderson vor Jahren gekauft hatte. Zahlreiche Einstellungen zeigen Figuren und Landschaft entweder in Untersicht oder in starken Aufsichten. Das dargestellte Land ist öde, kahl und trostlos, und macht die Menschen klein. \"Film Comment\" meinte, die historischen Hütten, Behelfsbauten und Anlagen beim Ölfeld seien perfekt nachgebaut, ungeziert und erhielten ihre mächtige Lebhaftigkeit durch Farbe, Struktur und eine genau dosierte Menge", "section_level": 2}, {"title": "Inszenierung und Dramaturgie.", "content": "\"There Will Be Blood\" unterscheidet sich deutlich von Andersons vorangegangenen Filmen, die Figurenensembles im Los Angeles der Gegenwart präsentierten. Viele sahen in diesem Werk eine Abkehr vom Postmodernismus und von einer sich ihrer selbst bewussten Auteurschaft zurück zu einer klassischen Erzählform, ein Ende der cinéphilen Obsession, einen Ausstieg aus der Begrenztheit des Zitats und damit eine Ausweitung des Feldes. Das Werk sei weder Western, Epos noch Tragödie, weise aber Elemente aller dieser Genres auf. Der Regisseur erzähle sehr direkt, ohne Ironie und stilistische Eigenheiten,", "section_level": 2}, {"title": "Darstellung der Hauptfigur.", "content": "Der gemeinsame Nenner der von Daniel Day-Lewis übernommenen Rollen, so beobachtete Hedden (2008), sei das Außenseitertum, die Entfremdung, ob sozial, politisch, körperlich oder psychisch bedingt. Darin sei Plainview keine Ausnahme. Er ertrage es nicht, ein Individuum in einer Gesellschaft zu sein, und sehe in anderen Menschen Hindernisse, die es zu umschiffen gilt. Dass andere Menschen einen eigenen Willen haben, erzürne ihn. Er bewegt seinen Unterkiefer und scheint ständig etwas zu kauen – wahrscheinlich Tabak, vielleicht knirscht er mit den Zähnen aus Verärgerung über die Frechheit anderer Menschen, sich ihm in den Weg zu stellen. Er", "section_level": 2}, {"title": "Deutungen.", "content": "Anderson betonte nach der Premiere in zahlreichen Gesprächen, bei der Entwicklung der Geschichte habe er sich ganz aufs Elementarste konzentriert: Den instinktgeleiteten Kampf zwischen zwei Männern. Die Handlung sei nicht spezifisch amerikanisch, und es gehe weder um Öl, Kapitalismus noch Religion. Er lebe zwar in 2007 und sei nicht dumm, doch die politischen Aspekte von Sinclairs Roman habe er ausgespart, weil Bücher dafür besser geeignet seien als Filme. Die meisten politischen Filme seien langweilig, daher habe er einen politischen Film, der die Dinge frontal angeht, strikt vermieden. Er wollte konkret, bescheiden und auf dem Boden bleiben, und nicht predigen, nur das „Raufen zweier Bengel“ zeigen. Mehrere Kritiker stellten fest, dass der Film die Themen nicht offen ausspreche, nicht didaktisch sei und „ohne agitatorischen Zungenschlag“ auskomme. Weder spiele er mit der Aktualität, noch dränge er dem Zuschauer die potenziellen Bezüge zu ihr auf, der Stoff sei jedoch allegorienfreundlich.", "section_level": 1}, {"title": "Fluch des Reichtums.", "content": "Ein böser Geist wird aus der Flasche gelassen: „Plainview ähnelt einem Monster, das bohrt und bohrt, bis der Teufel den Weg nach oben gefunden hat.“ Die Natur rächt sich für ihr angetane Gewalt, indem sie die Menschen feindseliger werden lässt. So wie in Märchen die Helden für erhaltenen Reichtum ihre Seele hergeben müssen, bezahlt Plainview mit Gefühlskälte, denn vorhandene Konkurrenten und Neider zwingen ihn zu einem Misstrauen, das ihn gegen die Zuneigung anderer Menschen abschottet. Als extremer Soziopath zerstört er entschlossen alle Bande mit anderen Menschen. Nach familiären Bindungen sehnt er sich ebenso, wie sie ihm widerstreben. Entsexualisiert, wie er ist, kann er nur dank einer „unbefleckten Empfängnis“, dank eines Findlings als Familienmensch auftreten. Plainview ist jedoch kein Monster. Während Eli ihn der", "section_level": 2}, {"title": "Religion gegen Kapitalismus.", "content": "Man hat bei Erscheinen von \"There Will Be Blood\" viele Parallelen zur Gegenwart gezogen: Zu den geostrategischen Ölinteressen der Vereinigten Staaten und den dabei gesehenen Großmachtallüren, zu seinen Großkonzernen und zum ausgeprägten evangelikalen Fundamentalismus. Gier und Glaube, Kirche und Kapitalismus, so \"Spiegel Online\", seien bis heute unverändert die Antriebe der amerikanischen Gesellschaft. Sehr ähnlich formulierte die \"Süddeutsche Zeitung\", Öl, Glauben, Kapitalismus und Kirche seien die „Grundformel für Amerika überhaupt“. Sie sieht die Geschichte eines Landes: „Zu Beginn gibt es nur Sand, Steine und schmieriges Zeug, das aus dem Boden quillt. Am Ende ist eine Industrie da, ein Land, mit Städten und Kirchen.“ Die \"New York Times\" las den Film als ein Kapitel aus der großen nationalen Geschichte von Entdeckung und Eroberung. Es sei ein epischer amerikanischer Albtraum, eine erschreckende Weissagung über das kommende amerikanische Jahrhundert. Einige Kritiker stellten Gemeinsamkeiten der beiden Kontrahenten fest. Plainview predige ein neues Evangelium, das bald von einem weiteren Verkäufer angefochten wird. Eli huldige dem gleichen Fetisch wie Plainview: „Gierig bohrt er in verwirrten Seelen nach der Milch der frommen Denkungsart und führt sich die himmlisch", "section_level": 2}, {"title": "Bewertungen durch die Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einige US-Kritiken.", "content": "\"Variety\" fand die Filmmusik außerordentlich originell und die dem 19. Jahrhundert entsprechenden Dialoge bemerkenswert, die etwas theatralisch und formaler, klarer und präziser seien, als man heute spreche. Day-Lewis gehe vollkommen in seiner Figur auf. Die übrigen Gesichter schienen einem zeitgenössischen Foto entstiegen, Paul Dano decke von höflichem Ehrerbieten bis schaumschlägerischer Entzückung alles ab, und H.W.-Darsteller Freasier sei wunderbar. Handwerklich und technisch biete der Film höchste Qualität. Allerdings stellt \"Variety\" fest, die Figur von Plainviews Assistenten Fletcher sei zu wenig in die Erzählung eingebunden, und das Ende könne verwirren. Der \"Hollywood Reporter\" lobte die kraftvolle Leistung Day-Lewis’ und meinte, der Film entwickle von Anfang bis Ende einen Sog, der uns allmählich und mit zunehmendem Schrecken in die verbitterte Weltanschauung der Hauptfigur hineinziehe. Die \"Los Angeles Times\" urteilte, Day-Lewis spiele auf so hohem Niveau, dass die Nebendarsteller schlicht verblassten; nur Dano und Freasier könnten gegen ihn bestehen. Das", "section_level": 2}, {"title": "Deutschsprachige Kritik.", "content": "Die deutschsprachige Filmkritik fand lobende Worte für die musikalische Kombination, die zum „Eindrucksvollsten“ oder zum „Ungewöhnlichsten und Verstörendsten“ gehöre, was seit langem im Kino zu hören gewesen war, „sehr ambitioniert“ oder „toll“ sei. Für den \"film-dienst\" war in einer ansonsten begeisterten Besprechung der einzige Schwachpunkt, dass jede Einstellung nach epischer Größe giere, und den \"Spiegel\"-Rezensenten waren die langen Einstellungen ihres „angestrengten Kunstwillens“ wegen kaum erträglich. Die übrigen Kritiken sprachen von einem „ästhetischen Meisterstück“, einer „bildmächtigen Kulisse“, mit mächtigen, „geradezu wuchtigen Bildern“, roh, wuchtig, archaisch, donnernd und wuchtig. Von Wucht sprachen, bezogen auf den ganzen Film, noch weitere Kritiken, andere von einer „großen Geschichte“, die eine große Kraft entfalte. „Hier weht heftig der Mantel der Filmgeschichte,“ meinte Tobias Kniebe in der \"Süddeutschen Zeitung\", das Werk sei „eines dieser großen und verstörenden Erlebnisse“. Einige Kritiken, etwa in \"epd Film\" und in der \"Welt\",", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Daniel Day-Lewis erhielt den Golden Globe Award 2008 in der Kategorie \"Bester Hauptdarsteller – Drama\"; das Werk war als \"Bester Film – Drama\" nominiert. Insgesamt erhielt Day-Lewis 32 Nominierungen für Filmpreise und gewann davon 30. Das American Film Institute zählte \"There Will Be Blood\" zu den zehn besten Werken des Jahres 2007. Auf der Berlinale 2008 bekam \"There Will Be Blood\" zwei \"Silberne Bären\": Neben der Regie wurde Greenwoods Musik als herausragender künstlerischer Beitrag geehrt. Des Weiteren erhielt", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritikenspiegel.", "content": "Positiv Eher", "section_level": 2}], "src_summary": "There Will Be Blood ([]; dt. etwa „Es wird Blut fließen“) ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 2007. Regie führte Paul Thomas Anderson, der auch das Drehbuch schrieb. Angesiedelt in Südkalifornien um 1910, handelt der Film vom Leben eines Mannes, der sich durch Fleiß, Entschlossenheit und skrupellose Methoden vom kleinen Schürfer zum erfolgreichen Ölunternehmer und Multimillionär hocharbeitet, dabei aber vereinsamt. Gleichzeitig beschreibt der Film seine Auseinandersetzung und Feindschaft mit einem evangelikalen Prediger, der mit ihm um Macht und Einfluss ringt. Anderson bestritt, dass der Film als Metapher auf die Vereinigten Staaten und die Gegenwart zu verstehen sei. Dennoch begriff die Kritik als Themen des Werks vor allem die Kehrseite des Reichtums und die Verknüpfung von Öl, Kapitalismus und Religion in Amerika. Die Hauptrolle spielt Daniel Day-Lewis, dessen Leistung mit mehreren Preisen bedacht wurde. Viel Lob erhielt auch das avantgardistische Musikkonzept des Komponisten Jonny Greenwood.", "tgt_summary": null, "id": 1255578} {"src_title": "Erwin Rösener", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gaster stammte aus einer angesehenen jüdischen Familie in Bukarest, sein Großvater war Gründer einer Synagoge und sein Vater niederländischer Konsul in Rumänien. Gaster ging in Bukarest auf das Gymnasium und studierte ab 1876 am jüdischen theologischen Seminar in Breslau bei Heinrich Graetz und Zacharias Frankel sowie an der Universität Breslau (Orientalistik, Linguistik, biblische Studien). 1877 wurde er an der Universität Leipzig mit einer Arbeit über die historische Phonetik des Rumänischen promoviert. 1878 war er in Berlin Mitglied eines Komitees, das sich für jüdische Emanzipation in Rumänien einsetzte. 1880 kehrte er nach Bukarest zurück, wo er sich unter anderem mit rumänischer Volksliteratur befasste, worüber er 1883 sein \"Magnum Opus\" veröffentlichte, an dem er zehn Jahre gearbeitet hatte, und Vorlesungen über vergleichende Mythologie, rumänische Sprache und rumänische Literatur an der Universität hielt. Außerdem war er Generalinspektor der Schulen und im Lehrer-Prüfungsausschuss. Er gehörte zu den ersten Chowewe Zion in Rumänien und war von 1882 bis 1884 in deren Zentralausschuss. Wegen seines öffentlichen Protestes gegen die antijüdische Politik der rumänischen Regierung wurde er 1885 aus Rumänien vertrieben. Er ging nach London, war 1886 bis 1891 Lecturer für Slawistik an der Universität Oxford und war seit 1887 Rabbiner in der portugiesischen (sephardischen) Gemeinde in London trotz seiner aschkenasischen Abkunft. Er war Leiter des Montefiore College in Ramsgate, das er nach dem Vorbild des Breslauer Seminars organisierte. Er hatte eine führende Rolle in englischen jüdischen Kreisen und der englischen Zionistenbewegung. Auch die rumänische Regierung rehabilitierte ihn, ehrte ihn mit dem Verdienstorden und lud ihn zur Rückkehr ein, was er aber ausschlug. 1891 erhielt er den rumänischen Ordre pour le Mérite erster Klasse und er verfasste für die rumänische Regierung einen Bericht über das englische Schulsystem, der auch in der Reform des Unterrichtswesens in Rumänien einflussreich war. Er war der Vizepräsident des ersten Zionistenkongresses 1897 sowie des zweiten, dritten, vierten und siebten Kongresses. Auf dem dritten Zionistenkongress 1899 in Basel hatte er mit Theodor Herzl eine heftige Auseinandersetzung, wobei Gaster sich schließlich argumentativ geschlagen geben musste. Auf dem vierten Zionistenkongress (London 1900) hatte Gaster zeitweise gemeinsam mit Max Nordau das Präsidium inne. Moses Gaster war befreundet mit Sir Francis Montefiore (1860–1935), den er für den Zionismus gewann. Als Folklorist brachte Moses Gaster Erstausgaben hebräischer und samaritanischer Werke des frühen Mittelalters heraus, auch englische Übersetzungen altjiddischer Literatur (z. B. das Ma'assebuch). Seine Privatbibliothek war neben denen von Sassoon, Seligmann oder Schocken eine der bedeutendsten der ersten Hälfte des 20. Jhdts. jüdischer Thematik und umfasste u. a. Tausende wertvoller hebräischer, samaritanischer und slawischer Handschriften. In der Sammlung mit über 2000 Manuskripten waren auch über 10.000 Fragmente aus der Genizah der Ben Ezrah Synagoge in Alt-Kairo. Im Zweiten Weltkrieg, als die Sammlung in einem Londoner Keller ausgelagert war, erlitt sie schwere Wasserschäden – große Teile waren aber zuvor schon transkribiert. 1954 wurde sie von der John Rylands Library der Universität Manchester erworben. Er war Präsident der \"Folklore Lore Society\", Präsident der Jewish Historical Society und Vizepräsident der Royal Asiatic Society. Sein Neffe war der Physiker John Ziman.", "section_level": 1}], "src_summary": "Moses Gaster (* 16. September 1856 in Bukarest; † 5. März 1939 bei Abingdon, England) war sephardischer Oberrabbiner (\"Chacham\") Englands 1887–1918, jüdischer Gelehrter und Volkskundler.", "tgt_summary": null, "id": 1575094} {"src_title": "Ross Russell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Adolf Hagen war ein Sohn von Carl Heinrich Hagen, Jurist und Nationalökonom in Königsberg, Neffe von Ernst August Hagen, erster Professor für Ästhetik und Kunstgeschichte an der Albertus-Universität Königsberg. Der Königsberger Universalgelehrte Karl Gottfried Hagen war sein Großvater. Hagen studierte Rechtswissenschaften in Königsberg und trat 1843 in den preußischen Staatsdienst ein. Im Jahr 1854 wurde er Stadtkämmerer von Berlin und besoldeter Stadtrat. Diese Position behielt er bis 1871. Danach wechselte er als Direktor zur Deutschen Unionbank und war in dieser Zeit an der Gründung mehrerer Aktiengesellschaften beteiligt. Nach der Auflösung der Bank trat er 1876 wieder als Stadtrat in den Berliner Magistrat ein. Adolf Hermann Hagen wurde 1856 zum Landrat des Landkreises Königsberg und in den 1860er Jahren dreimal zum Oberbürgermeister von Königsberg gewählt, aber wegen der Weigerung der Regierung, die Wahlen zu bestätigen, konnte er die Ämter nicht antreten. Von 1862 bis 1876 war er für die Fortschrittspartei Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Im Jahr 1862 stellte er im Plenum einen Antrag in der umstrittenen Frage des Militäretats. Der Hintergrund war, dass die Fortschrittspartei kein Provisorium für die Reorganisation des Militärs mehr mittragen wolle. Er verlangte eine Aufschlüsselung des Etats in verschiedene Posten. Dem stimmte das Abgeordnetenhaus mehrheitlich zu. Finanzminister Robert von Patow sah diese Forderung zwar grundsätzlich als berechtigt an, interpretierte dies aber als parlamentarisches Misstrauen. Da die Regierung auch nicht mehr das uneingeschränkte Vertrauen von Wilhelm I. besaß, traten die altliberalen Minister zurück. Damit war der „Antrag Hagen“ ein Faktor für das Ende der Politik der Neuen Ära in Preußen und stand am Beginn des preußischen Verfassungskonflikts. In den Jahren 1867 bis 1877 war Hagen auch Mitglied im Reichstag. Danach zog er sich aus dem politischen Leben zurück. Wegen seiner Verdienste um Berlin erhielt er 1871 den Ehrentitel Stadtältester, verbunden mit einem Ehrengrab der Stadt Berlin auf dem Dorotheenstädtischen Kirchhof an der Chausseestraße, Berlin. Adolf Hagen war in erster Ehe verheiratet mit seiner Cousine Johanna Louise Amalie Bessel (1826–1856), Tochter der Königsberger Astronomen Friedrich Wilhelm Bessel (1784–1846), und in zweiter Ehe mit Anna Claussen (1831–1905). Er war Vater des Physikers und Direktors an der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin Carl Ernst Bessel Hagen (1851–1923), des Chirurgen und Direktors des städtischen Krankenhauses Charlottenburg-Westend Fritz Karl Bessel-Hagen (1856–1945) und von Werner Hagen (1864–1921), Vizekonsul in Yokohama, Konsul in Philadelphia, stellvertretender Bevollmächtigter Preußens zum Reichsrat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adolf Hermann Wilhelm Hagen (* 23. September 1820 in Königsberg; † 17. August 1894 in Golling an der Salzach) war preußischer Beamter, Bankier und liberaler Politiker. Der von ihm 1862 im preußischen Abgeordnetenhaus eingebrachte „Antrag Hagen“ war ein Auslöser für das Ende der Neuen Ära in Preußen.", "tgt_summary": null, "id": 1461305} {"src_title": "Joachim van Plettenberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inschrift.", "content": "Die Inschrift des Karlevisteins, geschrieben in einer dänischen Variante des jüngeren Futharks, besteht aus drei Teilen: einem Prosateil, der \"Dróttkvætt\"-Strophe und einer weiteren Inschrift auf der Rückseite.", "section_level": 1}, {"title": "Prosateil.", "content": "Der Prosateil beginnt in der Mitte des Steins und verläuft auf und ab nach rechts. Er besagt, dass der Stein zum Gedenken an einen Krieger namens Sibbe errichtet wurde. Der Stein stand vermutlich ursprünglich am Fuße eines Grabhügels, was durch die \"Dróttkvætt\"-Strophe bestätigt wird. Der volle Text lautet (übersetzt nach Düwel):", "section_level": 2}, {"title": "Dróttkvætt-Strophe.", "content": "Die Strophe beginnt ebenfalls in der unteren Mitte der Inschrift, verläuft aber nach links. Im folgenden Text sind Stabreime fett und Binnenreime rot markiert: Der Text scheint wenig Sinn zu ergeben. Der Dichter benutzt eine komplizierte Bildersprache mit so genannten Kenningar, und als Versmaß den \"Dróttkvætt\" (Hofton). Dieses Versmaß ist besonders schwierig, da der Dichter in jeder Zeile einige Stab- und Binnenreime unterbringen muss, ohne die Grenze von genau sechs Silben pro Zeile zu überschreiten. In heutige Sprache aufgelöst müsste es in etwa so klingen: „Der Krieger, dem die größten Taten folgten - die meisten wissen das - liegt verborgen in diesem Hügel. Kein kampfstarker und rechtschaffener Krieger wird über ein Land in Dänemark herrschen.“ Beide Male ist mit Krieger der bestattete Sibbe gemeint.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung der beiden Kenningar.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "dolga þruðar draugr.", "content": "Zusammengesetzt als \"Baum der Thrud der Kämpfe\" ist diese Kenning eine Umschreibung für einen Krieger, in diesem Fall Sibbe.", "section_level": 4}, {"title": "Endils jǫrmungrundar reið-Viðurr.", "content": "Zusammengenommen ist \"Endils gewaltiger Boden\" eine Umschreibung für das Meer, in Verbindung mit Meer wird der Wagen zum Schiff, und der Schiff-Krieger ist schließlich eine Umschreibung für Sibbe.", "section_level": 4}, {"title": "Rückseite.", "content": "Auf der Rückseite befindet sich Teil III der Inschrift, bestehend aus lateinischen Buchstaben in Majuskelschrift, die noch nicht zufriedenstellend gedeutet werden konnten. Sie werden von zwei Worttrennern begleitet – einem Kreuz und einem stilisierten Hammerzeichen (vgl. Thorshammer), was auf die Übergangszeit zwischen Heidentum und Christentum hindeutet, in welche der Stein auch datiert wird.", "section_level": 3}], "src_summary": "Der Runenstein von Karlevi oder Karlevistein (Öl 1) ist ein Runenstein am Runsbäcksvägen in Färjestaden, auf der schwedischen Insel Öland. Der Stein wurde ca. 1000 n. Chr. für einen vermutlich dänischen Krieger errichtet und ist Teil einer zwei Grabhügel umfassenden Grabanlage. Besondere philologische Bedeutung in der Mediävistik kommt der Inschrift zu, da hier die bisher einzige runische Aufzeichnung einer Skaldenstrophe im \"Dróttkvætt\"-Versmaß vorliegt.", "tgt_summary": null, "id": 2025351} {"src_title": "Claus Victor Bock", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Eden war der Sohn des Diplomaten William Eden, der 1789 zum \"Baron Auckland\" erhoben wurde. Da sein älterer Bruder 1810 in der Themse ertrunken war, erbte er 1814 beim Tode seines Vaters dessen Titel. Die Reiseschriftstellerin Emily Eden war seine Schwester. Der Diplomat Morton Eden, 1. Baron Henley und Sir Robert Eden, 1. Baronet, der letzte britische Gouverneur von Maryland, waren seine Onkel.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Nach dem Besuch des Christ Church College an der Universität Oxford wurde Eden 1809 als Barrister zugelassen. Bereits im folgenden Jahr wurde er für Woodstock in das Unterhaus gewählt. Als er die Baronie erbte, wechselte er in das House of Lords. 1830 wurde Eden Vorsitzender des Board of Trade und Vorsteher der Royal Mint. In den Jahren 1834 und 1835 war er jeweils für einige Monate Erster Lord der Admiralität. Im letztgenannten Jahr wurde er zum Generalgouverneur von Indien ernannt. Schwerpunkte seiner Arbeit waren zunächst die Verbesserung des indischen Schulsystems und die Verbreiterung der industriellen Basis des Subkontinents. Seit 1838 verschärften sich jedoch die Unruhen in Afghanistan und der Konflikt darum mit Russland im Great Game. In dieser Situation schrieb Auckland einen scharfen Brief an Dost Mohammed, dem Herrscher von Afghanistan, in dem er ihn aufforderte, seine Ansprüche auf Peschawar sowie seine Annäherung an Russland aufzugeben. Dadurch spitzte sich die Situation weiter zu. Britische Truppen landeten am Persischen Golf. Im folgenden Jahr brach der Erste Anglo-Afghanische Krieg aus, nachdem Eden den afghanischen Herrscher Dost Mohammed für abgesetzt erklärt hatte. Nach den anfänglichen Erfolgen wurde Eden zum \"Earl of Auckland\" erhoben. Der Feldzug endete dann jedoch in einer Katastrophe. 1842 übergab Eden daraufhin das Amt des Generalgouverneurs an Edward Law, 2. Baron Ellenborough, ein Jahr später kehrte er nach Großbritannien zurück. Dort wurde er von 1846 bis zu seinem Tode nochmals Erster Lord der Admiralität.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Eden war nicht verheiratet und hatte keine Kinder. Der Titel des \"Earl of Auckland\" erlosch daher mit seinem Tode, während die Würde des \"Baron Auckland\" auf seinen jüngeren Bruder überging. Die Städte Auckland in Neuseeland und Eden in New South Wales, Australien, sowie der Vulkan Mount Eden auf der Nordinsel Neuseelands wurden nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Eden, 1. Earl of Auckland, GCB (* 25. August 1784; † 1. Januar 1849), war ein britischer Politiker und Generalgouverneur von Indien.", "tgt_summary": null, "id": 295834} {"src_title": "Flugplatz San Luis (Menorca)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der 19-jährige Harry arbeitet in einem Großhandelslager für Glas und Porzellan in Stockholm. Die 17-jährige Monika arbeitet auf dem Gemüsemarkt und hat zu Hause Probleme mit ihrem alkoholkranken Vater. Als Monika Harry kennenlernt, sieht sie einen Weg, um aus dieser Welt zu entfliehen. Die verliebten Jugendlichen tauschen die triste Welt der Großstadt mit dem sommerlichen Vergnügen auf einer Ostseeinsel. Der Sommer ist jedoch bald vorüber, und schon bevor das Paar nach Stockholm zurückkehren muss stellt Monika fest, dass sie schwanger ist. Harrys Tante sorgt dafür, dass die beiden heiraten, und Harry ist gewillt, für seine Familie zu arbeiten und sie zu versorgen. Doch die Geburt des Kindes lässt die Probleme anwachsen, das junge Paar ist mit der Elternschaft überfordert. Als Harry eines Tages Monika mit einem anderen Mann im Bett erwischt, fällt die junge Familie auseinander. Monika verlässt Harry und ihre kleine Tochter.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Filmstart.", "content": "\"Die Zeit mit Monika\" entstand nach einer Erzählung des populären Autors Per Anders Fogelström, die dieser parallel zur Produktion des Films zu einem Roman ausbaute. Die Dreharbeiten fanden vom 22. Juli bis 6. Oktober 1952 in Stockholm, in den Råsunda Film Studios in Filmstaden, Solna, und auf Sadelöga nahe der Insel Utö statt. Der Film startete am 9. Februar 1953 in Schweden, wo er mit großem Erfolg lief, und am 11. September desselben Jahres in den deutschen Kinos. Während die schwedische Zensurbehörde 20 Sekunden gewalttätiger und erotischer Szenen aus dem Film entfernte, fügte der US-amerikanische Verleiher Hallmark zusätzliche Nacktaufnahmen hinzu, kürzte die Handlung und versah das Resultat mit dem Titel \"Monika, the Story of a Bad Girl\". Ein ähnliches Schicksal hatte bereits \"Einen Sommer lang\" (1951) in den USA ereilt.", "section_level": 2}, {"title": "Position in Bergmans Film.", "content": "\"Die Zeit mit Monika\" war Bergmans erster Film mit Harriet Andersson, die bis in die 1980er Jahre zu seinen Stammschauspielern gehören sollte. Bergman verwendete hier auch erstmals einen Effekt, den er das „Aufwecken“ des Publikums nannte, indem er durch einen Bruch zwischen Identifikation und Distanzierung dem Publikum bewusst machte, dass es einen Film sieht. In einer Kneipenszene dreht sich Monika zur Kamera und blickt diese – und den Zuschauer – direkt an. Bergman: „Sie schaut uns in einer langen Großaufnahme an, ungebührlich lang zu der Zeit. [...] Damals war das verboten.“ Dieselbe Funktion erfüllten unter anderem der fingierte Filmriss in \"Persona\" (1966) und der in der Filmmitte wiederholte Titeltext in \"Die Stunde des Wolfs\" (1968).", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Trotz Lobes für Harriet Anderssons Darstellung warf die schwedische Presse Bergman „Klischeehaftigkeit“ und die gegenüber dem Buch negativere Zeichnung Monikas vor. In Frankreich löste \"Die Zeit mit Monika\" gegenteilige Reaktionen aus: Jean-Luc Godard nannte ihn „den originellsten Film dieses originellsten aller Regisseure“, François Truffaut erklärte ihn zu seinem Bergman-Favoriten. Der deutsche Filmkritiker Gunter Groll dagegen resumiert: „Kurzum, sie wird uns ziemlich lang, die Zeit mit dieser gähnenden Monika... um die begabte Kamera und die begabte Schauspielerin eigentlich schade.“ Das Lexikon des internationalen Films fasste rückblickend zusammen: „In neorealistischem Stil inszenierte Geschichte um Selbstverwirklichung, sexuelle Freiheiten, gesellschaftliche Zwänge und individuelles Versagen, mit Sympathie für die Außenseiterin dargestellt. In die moralfreie Geschichte mit pessimistischer Grundstimmung fließen gelegentlich pathetische Töne ein.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zeit mit Monika (Original: \"Sommaren med Monika\") ist ein in Schwarzweiß gedrehtes schwedisches Filmdrama von Ingmar Bergman aus dem Jahre 1953.", "tgt_summary": null, "id": 335947} {"src_title": "Robert Rhett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Während seiner Juniorenzeit spielte Smith für die Oshawa Generals in der OHA. Nach Einsätzen bei den Toronto Staffords wechselte er zu den Quebec Aces in die QSHL. In der Saison 1946/47 kam er dann zu seinem NHL-Debüt bei den Toronto Maple Leafs, spielte aber danach auch öfter für die Pittsburgh Hornets in der AHL. Auch die beiden folgenden Jahre wechselte er zwischen Toronto und Pittsburgh. Da er für die Playoffs nun im Kader den Maple Leafs stand, gewann er seine ersten beiden Stanley Cups. In den Playoffs 1948/49 fiel er im ersten Halbfinale gegen Boston mit zwei Toren und einer Vorlage auf. In den Finals vernahm dann auch Detroits Star Gordie Howe, dass ein neuer Spieler bei den Maple Leafs für Furore sorgte. Smith schoss alle drei Tore bei einem 3:1-Sieg im zweiten Spiel der Serie und Howe fragte Reporter \"„Wer ist Sid Smith?“\". Ab der folgenden Saison spielte er in einer Reihe mit Theodore Kennedy und Bill Ezinicki. Zu den erwähnenswerten Toren von Smith zählte ein Treffer in der Verlängerung in der Finalserie der Playoffs 1950/51, als er mit den Leafs seinen dritten Stanley Cup gewann. Auch als am 1. November 1952 erstmals ein Spiel der Maple Leafs im Fernsehen übertragen wurde, war es Smith, der den Siegtreffer für sein Team erzielte. Doch er war nicht nur aufgrund seiner Treffsicherheit ein bemerkenswerter Spieler. Neben sechs Jahren mit über 20 Toren in Folge, sah man ihn sehr selten auf der Strafbank. Seine Fairness brachte ihm auch zweimal die Lady Byng Memorial Trophy ein. Nach dem Karriereende von Ted Kennedy war er Mannschaftskapitän der Leafs. Als er nach zwölf Spielen in der Saison 1957/58 seine Karriere beendete, hatte nur Gordie Howe, Maurice Richard und Ted Lindsay mehr Tore in der NHL erzielt als er. Smith setzte sich nicht zur Ruhe, sondern übernahm als Spielertrainer die Whitby Dunlops. Dieses Team vertrat Kanada bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 1958 und Smith führte sein Team zur Goldmedaille.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sidney James „Sid“ Smith (* 11. Juli 1925 in Toronto, Ontario; † 29. April 2004 in Wasaga Beach, Ontario) war ein kanadischer Eishockeyspieler und -trainer, der von 1946 bis 1958 für die Toronto Maple Leafs in der National Hockey League spielte.", "tgt_summary": null, "id": 2414290} {"src_title": "Die Glocken von Coaltown", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Washington wurde in der Nähe von New York als Sohn von Lennis Washington und Denzel Hayes Washington Sr. geboren. Seine Mutter arbeitete in einem Schönheitssalon, sein Vater war Prediger. Denzel Washington besuchte bis 1968 zunächst die Pennington-Grimes Elementary School in Mount Vernon. Dann wurde er von seiner Mutter auf die Oakland Military Academy in New Windsor geschickt. Nach einem Journalismusstudium an der Fordham University begann er Theater zu spielen. Er tat dies zunächst am American Conservatory Theatre in San Francisco und ging dann nach New York zurück, um Schauspieler zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "Er drehte seinen ersten Kinofilm 1981 im Alter von 27 Jahren. Weitere kleinere Rollen folgten. Einem breiteren Publikum wurde er durch die Krankenhausserie \"Chefarzt Dr. Westphall\" bekannt, in der er ab 1982 sechs Jahre lang die Rolle des \"Dr. Phillip Chandler\" spielte. Seine erste bedeutende Filmhauptrolle war die des Steve Biko, des Gründers des \"Black Consciousness Movement\" (BCM), in dem Apartheidsdrama \"Schrei nach Freiheit\". Für sie erhielt er 1988 eine Oscar-Nominierung als bester Neben- sowie eine Golden-Globe-Nominierung als bester Hauptdarsteller. Seinen Durchbruch hatte Washington 1989 mit dem Bürgerkriegsdrama \"Glory\"; für seine Darstellung des Soldaten \"Private Trip\" wurde er mit dem Oscar ausgezeichnet, erhielt einen Golden Globe als bester Nebendarsteller und weitere Auszeichnungen und Filmpreis-Nominierungen. 1990 spielte er eine Hauptrolle in Spike Lees Film \"Mo better Blues\". Mit Spike Lees \"Malcolm X\" festigte er seinen Status als einer der wichtigsten afro-amerikanischen Stars in Hollywood. Für die Rolle dort wurde er erneut für einen Oscar nominiert; daneben erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und weitere Nominierungen für renommierte Filmpreise. In den folgenden Jahren wirkte er in vielen großen Hollywoodproduktionen mit, so neben Julia Roberts in \"Die Akte\" und in der Shakespeare-Verfilmung \"Viel Lärm um nichts\" neben Kenneth Branagh, der auch Regie führte. In dem AIDS-Drama \"Philadelphia\" spielte er neben Tom Hanks die zweite Hauptrolle als dessen Rechtsanwalt. Anschließend drehte er den Cyberspace-Thriller \"Virtuosity\" an der Seite von Russell Crowe und mit Gene Hackman das U-Boot-Drama \"Crimson Tide\" um einen möglichen Atomkrieg. 1996 spielte er mit Whitney Houston in der romantischen Komödie \"Rendezvous mit einem Engel\". Nach \"Glory\" war er in dem Film \"Mut zur Wahrheit\" von Edward Zwick ein militärischer Ermittler und in dem Blockbuster \"Ausnahmezustand\" als Gegenspieler von Bruce Willis ein aufrechter FBI-Agent. 1998 wirkte er in Spike Lees Drama um einen Generationenkonflikt zwischen Vater und Sohn, \"Spiel des Lebens\", mit. 1999 spielte er in der Jeffery Deaver-Verfilmung \"Der Knochenjäger\" mit Angelina Jolie den querschnittsgelähmten Ermittler \"Lincoln Rhyme\" und überzeugte als Boxer \"Rubin „Hurricane“ Carter\" in dem Film \"Hurricane\" von Norman Jewison, der ihm seinen zweiten Golden Globe einbrachte. Die folgenden Projekte waren \"Training Day\" und \"Gegen jede Regel\". Die Rolle des korrupten Polizisten in \"Training Day\" brachte ihm den zweiten Oscar ein. Washington war nach Sidney Poitier der zweite afro-amerikanische Schauspieler, der in der Kategorie \"Bester Hauptdarsteller\" einen Oscar gewinnen konnte (später folgten Jamie Foxx, 2005, und Forest Whitaker, 2007). Zuletzt war er in den Filmen \"Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit\" und \"American Gangster\" sowie in dem Endzeit-Thriller \"The Book of Eli\" zu sehen. Inzwischen betätigt sich Washington auch als Regisseur ambitionierter Stoffe. So drehte er 2002 den Film \"Antwone Fisher\" und 2007 \"The Great Debaters\", in denen er selbst auch jeweils eine Rolle übernahm. In \"Antwone Fisher\" war Washington in der Rolle eines Militärpsychologen zu sehen, der in therapeutischen Sitzungen die Kindheitsgeschichte eines gewalttätigen Soldaten aufdeckt. In \"The Great Debaters\" spielte er nach einem realen Vorbild die Hauptrolle des Rhetorikprofessors Mel Tolson, der aus Studenten einer afrikanisch-amerikanischen Südstaaten-Universität ein wortstarkes Debattier-Team formt. Eine weitere Oscarnominierung erhielt er 2013 für die Rolle des William Whitaker als bester Hauptdarsteller in dem Drama \"Flight\". Im Jahr 2014 spielte Washington in der Adaption der Fernsehserie \"The Equalizer\" den ehemaligen CIA-Agent Robert McCall. 2016 kam mit \"Die glorreichen Sieben\" eine Neuverfilmung des gleichnamigen Western aus dem Jahr 1960 in die Kinos. Hier übernahm er die Rolle des Sam Chisolm.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Washington ist gläubiger Christ und hatte in früheren Jahren darüber nachgedacht, Pastor zu werden. Während der Dreharbeiten zum Film \"Wilma\" im Jahr 1977 lernte Washington Pauletta Pearson kennen. Sie heirateten am 25. Juni 1983; Pearson nahm den Nachnamen ihres Mannes an. Am 28. Juli 1984 wurde ihr erster Sohn John David Washington geboren. Dieser ist nach einer kurzen Karriere als Footballer ebenfalls als Schauspieler tätig. Am 27. November 1987 kam ihre Tochter Katia Washington zur Welt. Am 10. April 1991 wurde Washington Vater von Zwillingen, einem Sohn und einer Tochter. Im Jahr 1995 erneuerte das Paar sein Ehegelübde.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Academy Award (Oscar).", "content": "Nominierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Critics’ Choice Movie Award.", "content": "Nominierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Golden Globe Awards.", "content": "Nominierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Black Reel Award.", "content": "Nominierungen:", "section_level": 2}, {"title": "New York Film Critics Circle Award.", "content": "Nominierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Auszeichnungen.", "content": "weitere Nominierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Synchronisation.", "content": "Washingtons deutscher Synchronsprecher war von 1991 bis 2018 Leon Boden. Während dieser Zeit wurde er nur in zwei Filmen von anderen Synchronsprechern gesprochen. Im Film \"Malcolm X\" (1992) lieh ihm Randolf Kronberg seine Stimme und in \"Spike Lee’s Spiel des Lebens\" (1998) sprach ihn Tom Vogt. Boden sprach Denzel Washington bereits mal im Film \"Big Bad Man\" (1989). In seinen Anfangsjahren hatte Washington keine Feststimme, so wurde er von 1984 bis 1990 beispielsweise schon jeweils einmal von Thomas Petruo († 2018), Stephan Schwartz, Detlef Bierstedt, Lutz Mackensy, Manfred Lehmann und Christian Brückner gesprochen. Seitdem Tod von Leon Boden im April 2020 hat Washington momentan noch keine neue Feststimme.", "section_level": 1}], "src_summary": "Denzel Hayes Washington, Jr. [] (* 28. Dezember 1954 in Mount Vernon, New York) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent. Er ist zweifacher Oscarpreisträger und ist der zweite afroamerikanische Schauspieler nach Sidney Poitier, der für eine Hauptrolle mit diesem Filmpreis ausgezeichnet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2283768} {"src_title": "Mörder GmbH", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Operatives Geschäft.", "content": "Neben der Unternehmenszentrale in Calgary betreibt das Unternehmen Außenstellen in den kanadischen Provinzen Alberta, British Columbia, Saskatchewan sowie verfügt über Niederlassungen in Gabun, der Elfenbeinküste und Aberdeen, Schottland. Canadian Natural ist der größte Öl- und Gasproduzent in Kanada seit dem zweiten Quartal 2014.", "section_level": 1}, {"title": "Western Canadian Sedimentary Basin.", "content": "Nach Firmenangaben verfügt Canadian Natural über die größten unbebauten Flächen im \"Western Canadian Sedimentary Basin\". CNRLs Vermögenswerte umfassen \"konventionelles und unkonventionelles Erdgas, daneben Projekte in der Rohölproduktion sowie Ölsand und Ölsandgewinnung \".", "section_level": 1}, {"title": "Erdgas.", "content": "Nach eigenen Angaben ist Canadian Natural der größte unabhängige Produzent von Erdgas in Westkanada. Die Firma verfügt über Erdgasanlagen, die auf eine umfangreiche Landbasis gestützt sind, eine gut entwickelte Infrastruktur und einen diversifizierten Bestand von zukünftigen Bohrungen. Die konventionelle und unkonventionelle Erdgasproduktion konzentriert sich auf fünf nordamerikanische Kernbereiche: Nordwest Alberta, Nordost-British Columbia, die Vorgebirge der Rocky Mountains, die Northern Plains und die südliche Tiefebene.", "section_level": 1}, {"title": "Pelican Lake.", "content": "Pelican Lake ist ein großes, flaches Rohöl-Bassin in den Northern Plains, das schätzungsweise 4,1 Milliarden Barrel Ölvorkommen enthält. Obwohl ursprünglich für die Primärproduktion entwickelt, begann das Unternehmen mit der Wasserflutung für Teile des Feldes im Jahr 2004, was zu einer deutlichen Produktionssteigerung führte. Vorausgegangen war ein Produktionsrückgang in den drei vorhergehenden Jahren. Aufbauend auf diesem Erfolg begann das Unternehmen mit Polymerflutung im Jahr 2005. Diese Technik hat sich als effektiver als die Wasserflutung erwiesen. Daher begann die Gesellschaft, weitere Bereiche des Pelican Lake mit der neuen Technik zu fluten.", "section_level": 1}, {"title": "Thermisch zu behandelnde Ölsände.", "content": "Canadian Natural hält einige der besten Ölsandvorkommen in Kanada. Diese liegen in Athabasca und beim Cold Lake. Natürliche Ölsandvorkommen bestehen aus Bitumen, das in seinem natürlichen Zustand zu zähflüssig ist, um abgepumpt zu werden. Wenn das Bitumen zu tief liegt, um wirtschaftlich (im Tagebau) abgebaut werden zu können (mehr als 80 m), wird Dampf eingespritzt, um das Bitumen zu erwärmen. Durch die dadurch erreichte Verringerung der Zähflüssigkeit wird das Abpumpen durch Oberflächenvertiefungen ermöglicht. Nur etwa 7 % der kanadischen Ölsände können direkt abgebaut werden, der größere Teil muss durch Erwärmung für die Förderung vorbereitet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Leichtes Rohöl und Flüssiggas.", "content": "Canadian Natural erzeugt leichtes Rohöl und Flüssiggas in allen westlichen kanadischen Kernregionen. Der Großteil dieser Vorkommen kann abgebaut werden, aber die Wiedergewinnungsfaktoren sind bescheiden. Die Förderung geschieht unter Einsatz von Wasserflutung, was eine hohe Ausbeutung mit geringer jährlicher Produktionsabnahme garantiert. Diese Projekte unterliegen einem geringen technischen Risiko, erfordern aber strenge geologische und technische Analysen, um erfolgreich zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Horizon Oil Sands.", "content": "Größtes Förderprojekt von Canadian Natural ist das Horizon Oil Sands Projekt, das sich 75 km nördlich von Fort McMurray, Alberta, befindet. Es beinhaltet eine Oberflächenölsandgewinnung und Bitumenextraktionsanlage, mit In-situ-Bitumenveredelung und dazugehöriger Infrastruktur. Die Vorkommen werden auf ca. 14,4 Milliarden Barrel Bitumen geschätzt. Dadurch wird eine Produktion für mehrere Jahrzehnte ohne Produktionsrückgänge erwartet. Der Vorstand genehmigte das Horizon Oil Sands Projekt im Februar 2005. Nach Jahren der Planung und Bauphase konnte das Unternehmen erfolgreich und nachhaltig im Frühjahr 2009 sein erstes Barrel hochwertiges, schwefelarmes Rohöl fördern. Die Unternehmensziele sehen Produktionssteigerungen nach Abschluss zukünftiger Erweiterungen und Beseitigung von Engpässen von ca. 250.000 Barrel pro Tag vor. Nach weiteren Phasen der Expansion könnte möglicherweise die Kapazität auf 500.000 Barrel pro Tag gesteigert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Internationalisierung.", "content": "Das Unternehmen konzentriert sich in seinen Bemühungen außerhalb Kanadas auf zwei Kernbereiche, dem Anteil des Vereinigten Königreichs an der Nordsee und den Offshore-Feldern vor den Küsten Westafrikas. In der Nordsee wird das Hauptaugenmerk auf die Fortführung und den Ausbau der bestehenden Infrastruktur gelegt. In Westafrika hat das Unternehmen nach eigenen Angaben gute Beziehungen zu den Regierungen der Elfenbeinküste und Gabun und daher einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen lokalen Betreibern. Die Felder vor Westafrika gehören zu den größten Vermögenswerten des Konzerns und versprechen weiterhin Wachstum bei der Förderung von leichtem Rohöl.", "section_level": 1}, {"title": "Unfälle.", "content": "Im November 2014 laufen aus einer CNRL-Pipeline fast 60.000 Liter Rohöl in einer Region im Norden Albertas aus, etwa 27 Kilometer von Red Earth Creek.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1989 war CNRL ein Erdöl- und Erdgasunternehmen, welches nur in Alberta tätig war und dort 9 Personen beschäftigte. Es produzierte etwa 1400 Barrel (220 m3) Öläquivalent pro Tag und erreichte eine Marktkapitalisierung von über 1 Mio. $. Durch Wachstum und Akquisitionen ist das Unternehmen auf ca. 8000 Mitarbeiter, die Produktion auf mehr als 817.000 Barrel Öläquivalent pro Tag und die Marktkapitalisierung auf rund 45 Milliarden Kan. Dollar angewachsen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Canadian Natural Resources Limited, oder CNRL oder Canadian Natural, ist ein kanadisches Öl- und Gasexplorations-, Entwicklungs- und Produktionsunternehmen mit Hauptsitz in Calgary, Alberta. Neben dem Kernbereich Western Canadian Sedimentary Basin hat CNRL auch in der Nordsee und vor Westafrika Offshore-Felder. Bis zum Jahr 2011 war CNRL mit einer Produktion von 121.000 Barrel (19.200 m3) Kanadas größte Ölgesellschaft und Kanadas größter konventioneller Schwerölproduzent.", "tgt_summary": null, "id": 836489} {"src_title": "Modelleisenbahnsteuerung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Kloster wurde im Jahr 1126 auf einem von Renaud de Martigny des Prés, dem Erzbischof von Reims, gestifteten Gelände als fünftes Tochterkloster der Primarabtei Clairvaux gegründet. Von ihm gingen die unmittelbaren Tochtergründungen Kloster Signy und Kloster Valroy aus. Das Kloster, das zeitweise mehr als 300 Mönche zählte und mit mehr als 5000 ha Land begütert war sowie eine Reihe von Grangien besaß, blühte über lange Zeit. Der zweite Abt, Guerric, verfasste Predigten, die die Zisterzienserdoktrin wiedergeben. 1177 wurde Abt Gerhard von Clairvaux während einer Visitation im Kloster Igny von einem Mönch ermordet. Im Jahr 1545 fiel das Kloster in Kommende und erlebte seinen Niedergang, bis es in der Französischen Revolution der Auflösung verfiel. 1733 wurde die Abteikirche aus dem 14. Jahrhundert niedergerissen und durch eine neue Kirche ersetzt, deren Bau bis zum Jahr 1789 andauerte. Nach Einzug der Trappisten im Jahr 1875 wurde die Abtei neu 1878 errichtet und bestand bis 1903. Im Ersten Weltkrieg wurde sie in ein Militärhospital verwandelt und während des Kriegs in Schutt und Asche gelegt. 1929 wurde das Kloster von Trappistinnen, die aus dem Kloster La Coudre-Laval (Département Mayenne) kamen, wiederbesetzt, unter denen der Wiederaufbau erfolgte. Nach entsprechender Vergrößerung nahm das Kloster 2012 die verbliebenen Nonnen der aufgelösten Klöster Belval, La Grâce-Dieu und Ubexy auf und nennt sich seitdem \"Abbaye du Val d’Igny\".", "section_level": 1}, {"title": "Bauten und Anlage.", "content": "Der Grundriss der alten Abtei ist bei Ausgrabungen 1962 erschlossen worden. Der heutige Bau der neuen Abtei ist ein imposanter neugotischer Wiederaufbau. Erhalten ist die Grangie von Montaon in Dravegny.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kloster Igny (lat. \"Ignacium / Abbatia B. M. de Ignacio\") ist eine Trappistinnen-Abtei und ehemalige Zisterzienserabtei in der Gemeinde Arcis-le-Ponsart im Département Marne, Region Grand Est, in Frankreich, an der Grenze zum Département Aisne. Es liegt rund 14 km südlich von Fismes.", "tgt_summary": null, "id": 670285} {"src_title": "Maria Heyde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Robert Benchley war der jüngste Sohn des Ehepaars Charles und Maria Benchley. Roberts älterer Bruder, Edmund Benchley, war dreizehn Jahre älter und starb 1898 im Spanisch-Amerikanischen Krieg, als Robert neun Jahre alt war. Der Tod seines Bruders hatte eine beträchtliche Wirkung auf Roberts Leben, in seinen späteren Schriften zeigten sich deutliche pazifistische Tendenzen. Robert besuchte die High School in Worcester und dank der finanziellen Unterstützung durch Lillian Duryea, der Verlobten seines verstorbenen Bruders, konnte er an der Phillips Exeter Academy in Exeter, New Hampshire, studieren. Im Jahr 1908 immatrikulierte Benchley an der Harvard-Universität, wieder mit finanzielle Hilfe von Duryea. In den ersten beiden Jahren engagierte er sich stark bei der Zeitschrift \"The Harvard Advocate\" und der \"The Harvard Lampoon\", eine Satire-Zeitschrift, die von der Harvard University in Cambridge, Massachusetts, herausgegeben wird. In dieser Zeit erkannten seine Kommilitonen und Professoren seinen bissigen Humor und Schreibstil; Benchley wurde häufig aufgefordert diesen auf Veranstaltungen zum Besten zugeben und erlangte eine gewisse lokale Berühmtheit. 1914 wurden einige Artikel in der \"Vanity Fair\" und \"New York Tribune\" veröffentlicht. Im Juni 1914 heiratete Benchley seine Jugendfreundin Gertrude Darling. Aus der gemeinsamen Beziehung gingen zwei Söhne, Nathaniel (* 1915) und Robert Jr. (* 1919), hervor. Kurz darauf wurde er als Reporter bei der \"Tribune\" eingestellt und er machte sich als Theater- und Gesellschaftsschreiber einen Namen. Nachdem die Zeitung sich für den Ersten Weltkrieg aussprach, verschlechterte sich das Verhältnis zu den bekennenden Pazifisten. In den folgenden Jahren arbeitete Benchley als freiberuflicher Reporter und 1919 wurde er Chefredakteur bei der \"Vanity Fair\". Benchley arbeitete gemeinsam mit Dorothy Parker für die \"Vanity Fair\". Im Frühjahr 1919 gehörte Benchley zu den Gründungsmitgliedern des später berühmten literarischen Zirkels im Algonquin Hotel, genannt \"Algonquin Round Table\", einer losen Gruppe von Journalisten, Literaten und Schauspielern, an. Zum Kern der Künstler, die seinerzeit dort einkehrten, gehören Dorothy Parker, Robert E. Sherwood, Heywood Broun, Marc Connelly, Alice Duer Miller, Harpo Marx, Jascha Heifetz, Jane Grant, Ruth Hale, George S. Kaufman, Harold Ross, Neysa McMein, Alexander Woollcott, Franklin Pierce Adams, Edna Ferber, Irving Berlin und Bernard Baruch. Als Parker im Jahr 1920 wegen des Tons ihrer Beiträge entlassen wurde, solidarisierte sich Benchley mit ihr und kündigte ebenfalls. Er zeigte Verständnis für ihre Schwächen und war mit ihr durch eine platonische Beziehung verbunden. In den 1920er und 1930er Jahren war Benchley weiterhin als Journalist und Theaterkritiker tätig, unter anderem für \"The New Yorker\", \"Life\" und \"Vanity Fair\", sowie als Moderator einer eigenen Radiosendung, \"Melody and Madness\". 1935 gründete er zusammen mit den Kritikern Brooks Atkinson und Walter Winchell den \"New York Drama Critics’ Circle\" (NYDCC), dessen Preise jedes Jahr im New Yorker Algonquin Hotel an herausragende Persönlichkeiten der Theaterwelt verliehen werden. Ab den späten 1920er Jahren arbeitete Benchley auch als Drehbuchautor und freiberuflicher Schauspieler für diverse Filmstudios. Zwischen 1928 und 1945 war er Autor und Hauptdarsteller etlicher Kurzfilme (Einakter von ca. 10 Minuten), in denen er Nonsens-Vorträge über Gott und die Welt hielt. Die frühesten davon gehörten zu den ersten durchgängigen Tonkurzfilmen überhaupt, die bekanntesten waren \"The Sex Life of the Polyp\" (1928) und der Oscar-Gewinner \"How to Sleep\" (1935). In komödiantischen Nebenrollen war Benchley zudem in Filmen wie \"Der Auslandskorrespondent\" (1940), \"Der Major und das Mädchen\" (1942) und \"Meine Frau, die Hexe\" (1942) zu sehen und war der Erzähler des posthum veröffentlichten \"Der Weg nach Utopia\" (1946). Anfang 1943 diagnostizierten Ärzte bei ihm Leberzirrhose, eine Folge jahrelangen Alkoholkonsums. Benchley starb am 21. November 1945 in einem New Yorker Krankenhaus. Seine Beerdigung fand im Kreise seiner Familie auf der Insel Nantucket südlich von Cape Cod statt. Sein Enkel, Peter Benchley, Sohn des Schriftstellers Nathaniel Benchley, war wie dieser Autor und schrieb den weltweiten Bestseller „Der weiße Hai“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Charles Benchley (* 15. September 1889 in Worcester, Massachusetts; † 21. November 1945 in New York City, New York) war ein US-amerikanischer Humorist, Theaterkritiker und Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 2206016} {"src_title": "Interdisziplinäres Zentrum für wissenschaftliches Rechnen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Sein Vater war Architekt, seine Mutter Lehrerin, und Lanchester war das vierte von acht Kindern. Er studierte Ingenieurwesen, ohne jedoch einen formalen Abschluss zu erlangen. 1888 trat er eine Anstellung in einem Patentamt an, wechselte später zur Forward Gas Engine Company of Saltley. Hier veröffentlichte er erste Patente, so zur Steuerung von Gasturbinen. Ab 1893 widmete sich Lanchester der Entwicklung des Automobils, ein 1898 präsentiertes Fahrzeug wurde auf der Automobilausstellung in Richmond mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Dieses Fahrzeug wurde später als \"Gold Metal Phaeton\" bezeichnet. 1899 gründete Lanchester gemeinsam mit seinem Bruder die \"Lanchester Engine Company\". Die Firma ging 1904 in Konkurs und wurde im gleichen Jahr als The Lanchester Motor Company neu gegründet. Dieses Unternehmen wurde 1931 vom Konkurrenten Birmingham Small Arms Company unter der Marke Daimler Motor Company übernommen. Während des Ersten Weltkriegs beschäftigte sich Lanchester mit theoretischen Überlegungen zur Gefechtsführung und versuchte Gefechtsverläufe mathematisch zu beschreiben. Seine Überlegungen führten zu dem nach ihm benannten Gesetz (Lanchester’s Law). Anhand von Feuerkraft und Anzahl der Einheiten lassen sich damit für spezielle Gefechte, wie zum Beispiel Artillerieduelle, Aussagen über die Verluste auf beiden Seiten ableiten. Seine 1919 mit Dorothea Cooper geschlossene Ehe blieb kinderlos. Mit der Gründung der \"Lanchester Laboratories\" widmete sich Lanchester ab 1925 ganz der Forschung und deren Vermarktung. Letzteres erwies sich in den Jahren der Wirtschaftsdepression als schwierig. Mit angeschlagener Gesundheit musste sich Lanchester 1934 aus seinen Geschäften zurückziehen und starb verarmt am 8. März 1946. 1945 war er noch mit der James-Watt-Medaille ausgezeichnet worden.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen.", "content": "Lanchester zählt zu den bedeutenden Pionieren in der britischen Automobiltechnik. Unter anderem entwickelte er oder setzte als erstes ein: Stahlspeichenräder, Öldruckgleitlager, Vierradantrieb, Kolbenringe, Saugrohreinspritzung, Scheibenbremse, Turbolader. Darüber hinaus beschäftigte sich Lanchester seit 1892 mit Überlegungen zur motorgetriebenen Luftfahrt. Eine hierüber 1897 bei der Physical Society of London eingereichte Ausarbeitung war ihrer Zeit weit voraus und wurde zurückgewiesen. Er veröffentlichte 1907 die erste realistische Beschreibung der Auftriebskräfte am Fluggerät und entwickelte einen Vorläufer des Winglet. Aber auch hier blieb ihm die Anerkennung bis nach seinem Tod versagt. Lanchesters Gesetz fand seine Bestätigung auch im U-Boot-Krieg des Zweiten Weltkriegs. Es ist darüber hinaus anwendbar unter anderem für Computerspiele, im Marketing und in der Virologie. Das \"Institute for Operations Research and the Management Sciences\" vergibt jährlich den Frederick W. Lanchester Prize. Darüber hinaus trägt die Lanchester Bay in der Antarktis seinen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frederick William Lanchester (* 23. Oktober 1868 in Lewisham; † 8. März 1946 in Birmingham) war ein auf vielen Gebieten tätiger Forscher, Ingenieur und Unternehmer. Er leistete bedeutende Beiträge zur Automobiltechnik, Luftfahrt und Militärtaktik.", "tgt_summary": null, "id": 2102131} {"src_title": "United States Special Operations Command Pacific", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Hamburger, Sohn einer Kaufmannsfamilie, studierte Zoologie in Breslau, Heidelberg und München und ging 1920 an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zu Hans Spemann, wo er 1925 mit einer Arbeit über den Einfluss des Nervensystems auf die Extremitäten-Entwicklung bei Fröschen promoviert wurde. Nach Assistenzjahren bei Alfred Kühn in Göttingen und Otto Mangold in Berlin kehrte er als Privatdozent nach Freiburg zurück. 1932 konnte er durch ein Stipendium der Rockefeller-Stiftung zu dem Zoologen Frank Rattray Lillie an die University of Chicago gehen. 1933 wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft in Freiburg entlassen, wodurch ihm eine Rückkehr nach Deutschland verwehrt war. Ihm gelang jedoch eine wissenschaftliche Karriere in den USA: 1935 wurde er \"Assistant Professor\", 1941 Professor und \"Chairman\" des Departments für Zoologie an der Washington University in St. Louis, wo er bis nach der Emeritierung 1969 blieb. Hamburgers bekannteste Arbeit, mit über 4000 Zitaten eine der am häufigsten zitierten Publikationen in der Biologie, ist eine detaillierte Beschreibung der Entwicklungsstadien des Hühnerembryos. Diese als Hamburger-Hamilton-Stadien bezeichnete Stadieneinteilung wird auch heute noch von Entwicklungsbiologen verwendet. Große Bedeutung hatten seine Arbeiten zur Identifizierung des Nervenwachstumsfaktors; Rita Levi-Montalcini und Stanley Cohen erhielten für diese in den 1950er Jahren in Hamburgers Labor durchgeführten Arbeiten 1986 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. 1953 wurde Hamburger Mitglied der National Academy of Sciences, 1959 der American Academy of Arts and Sciences. Er erhielt Ehrendoktorwürden der Washington University, der Universität Uppsala und der Rockefeller University. 1983 wurde er mit dem Louisa-Gross-Horwitz-Preis, 1989 mit der National Medal of Science geehrt und 1985 erhielt er den Ralph-W.-Gerard-Preis. Der Architekt Rudolf Hamburger war sein Bruder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Viktor Hamburger (* 9. Juli 1900 in Landeshut (Schlesien); † 12. Juni 2001 in St. Louis) war ein deutscher Entwicklungsbiologe und Pionier der Neuroembryologie.", "tgt_summary": null, "id": 2372635} {"src_title": "Suzanne Farrell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Przibrams Eltern waren der aus Prag stammende Fabrikant und Abgeordnete zum Böhmischen Landtag Gustav Przibram (1844–1904) und seine Gattin Charlotte geb. Freiin Schey von Koromla. Przibrams Vater zeigte lebhaftes Interesse an den Naturwissenschaften und ihren technischen Anwendungen, und so beleuchtete er seine Wohnung im Haus Wien 1., Parkring 18, mittels von ihm zusammen mit H. Scholz und W. Wenzel entwickelter Batterien neuartiger galvanischer Zellen als eine der ersten in Wien elektrisch. Przibrams Bruder, der Physiker Karl Przibram (1878–1973), beschreibt das Milieu in einer autobiografischen Skizze seiner Kindheit und Jugend: Frühzeitig erwachte in Przibram das Interesse an der Tierwelt. Die damals noch ländliche Umgebung seines 1892 von Wien eingemeindeten Geburtsortes mit ihrer undezimierten Insektenwelt gab seinem Sammeleifer Nahrung (vgl. Lainzer Tiergarten).", "section_level": 2}, {"title": "Studien.", "content": "Nach Absolvierung des Akademischen Gymnasiums begann er in Wien das Studium der Zoologie (1894–1899). Dominierende Persönlichkeit seiner Studienzeit war Berthold Hatschek, Ordinarius für Zoologie an der Wiener Universität. 1899 wurde er an der Wiener Universität zum Dr. phil. promoviert, habilitierte sich 1904 für Zoologie mit besonderer Berücksichtigung der experimentellen Morphologie und wurde 1913 a. o. Professor für experimentelle Zoologie. Aufenthalte in den zoologischen Stationen in Triest, Neapel und Roscoff (Bretagne) machten Przibram mit der Meeresfauna vertraut. Im Jahr 1916 wurde er zum Mitglied der Wissenschaftsakademie Leopoldina gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Biologische Versuchsanstalt.", "content": "Der große Wendepunkt seines Lebens ergab sich, als das „Vivarium“ im Wiener Prater 1902 zum Verkauf angeboten wurde. Das Neorenaissance-Gebäude am nördlichen Rand der Prater-Hauptallee, nahe dem Wiener Riesenrad (etwa dort, wo sich heute der Schulverkehrsgarten befindet), war als Schauaquarium gebaut worden war und wurde später, auch von Landtieren bevölkert, „Vivarium“ genannt. Es bildete zuletzt einen Teil des kleinen zoologischen Gartens, der im Prater bestand. Dieser Tiergarten geriet in finanzielle Probleme, wahrscheinlich infolge der Konkurrenz des Tiergartens Schönbrunn, und so musste das Gebäude schließlich verkauft werden. Przibram kaufte das Vivarium gemeinsam mit seinem Freund, dem Botaniker Leopold von Portheim, einem wohlhabenden Privatgelehrten; den beiden schloss sich dann auch der Botaniker Wilhelm Figdor (1866–1938) an. Das Gebäude wurde 1903 als private Forschungsanstalt für experimentelle Biologie eingerichtet und erhielt die Bezeichnung „Biologische Versuchsanstalt“ (BVA). Es wurden zunächst drei Abteilungen geschaffen: eine zoologische, eine botanische und eine pflanzen-physiologische, unter den Leitern Przibram, Portheim und Figdor. Zeitweise bestand auch eine physiologische Abteilung unter Eugen Steinach, bekannt durch seine Versuche zur Geschlechtsbeeinflussung und „Verjüngung“, und eine physikalisch-chemische unter Wolfgang Joseph Pauli (1869–1955), bedeutender Kolloidchemiker und Vater des Physikers und Nobelpreisträgers Wolfgang Pauli. Visionär war das für die wissenschaftliche Arbeit bestimmende Organisationsprinzip, ein komplexes Forschungsgebiet wie die Biologie im Zusammenwirken verschiedener Teildisziplinen zu bearbeiten. Die Synthese von botanischer, zoologischer, chemischer und physikalischer Forschung fand hier schon statt, als von interdisziplinärer Forschung im Allgemeinen noch nicht die Rede war. Neben den notwendigen Arbeitsräumen, Zimmern für die Mitarbeiter und Laboratorien wurden Ställe, Freilandterrarien und Glashäuser, Garten- und Hofparzellen, Temperaturkammern, sechs zementierte Becken sowie ein großes Froschbassin errichtet. Als Assistenten hatte Przibram 1903 einen jungen Mann aufgenommen, der sich ihm besonders durch sein großes Geschick in der Aufzucht von Tieren empfohlen hatte, Paul Kammerer, der später zum berühmtesten Biologen seiner Zeit wurde. Przibram berichtete später: 1904 unternahm Przibram gemeinsam mit Leopold von Portheim und Paul Kammerer eine Expedition in den Sudan, die ihm nicht nur Gelegenheit gab, tropische Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten, sondern auch reichliches Untersuchungsmaterial für die BVA einbrachte, so die Eierkokons der dortigen Form der Gottesanbeterin, und ihm viel Stoff zu späteren Arbeiten lieferte. Przibrams Reisen führten ihn durch die meisten Länder Europas und nach Nordamerika, wo er Naturschutzparks und Höhlen zum Studium ihrer eigenartigen Fauna besuchte. Tiefen Eindruck machte auf ihn in den USA die Begegnung mit dem großen Physiologen Jacques Loeb. Um die Biologische Versuchsanstalt auf eine sicherere Grundlage als die eines Privatinstituts zu stellen, schenkten die Gründer die Anstalt samt einem Stiftungskapital von 300.000 Kronen (etwa 2 Millionen Euro) am 1. Jänner 1914 der k.k. Akademie der Wissenschaften in Wien, die dafür die Gründer als Leiter der einzelnen Abteilungen beibehielt. Die Verbindung mit der Akademie hielt ein von dieser eingesetztes Kuratorium aufrecht, dessen erster Vorsitzender der Botaniker Richard Wettstein war. Przibrams Bestreben war auf die quantitative Ausgestaltung der Biologie gerichtet. Die erste Vorbedingung hierzu war die Konstanthaltung äußerer Faktoren, die auf die Lebensvorgänge Einfluss haben können, und hier vor allem die Temperatur. Przibram konstruierte verschiedene Kammern mit konstanter Temperatur zu einer Zeit, da von „Klimaanlagen“ noch nicht die Rede war. In zwei Zimmern, eines für höhere, eines für tiefere Temperaturen, wurden je vier Abteilungen geschaffen, in denen mittels automatisch regulierter Heiz- und Kühlanlagen die Temperatur mehrere Jahre hindurch, bis auf geringfügige Schwankungen, auf verschiedenen konstanten, von fünf zu fünf Grad abgestuften Werten gehalten werden konnte. So war es möglich, Versuche bei konstanten Temperaturen zwischen +5° und +40 °C anzustellen. Auch die Regulierung der Feuchtigkeit war vorgesehen. Die neuen Temperaturkammern stellten eine Pionierleistung der Regelungstechnik dar. Im Ersten Weltkrieg musste ein Teil der Anstalt in ein Verwundetenspital umgewandelt werden, und Przibram wurde zur Infanterieausbildung eingezogen. 1932 wurden die alten Schauaquarien wieder in Betrieb genommen, wobei Przibram neue Charakteristika einführte: Jeder Behälter stellte faunistisch und floristisch einen unterschiedlichen Lebensraum dar, wie Teich, Fluss, tropisches Meer usw. Die Schau war allgemein zugänglich, für Schulen wurden Führungen veranstaltet. Das Vestibül beherbergte zudem eine einzigartige Sammlung natürlicher und künstlicher Missbildungen, die Przibram zusammengetragen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Untergang.", "content": "Im April 1938, nach dem „Anschluss“ ans Deutsche Reich, wurde Przibram vom nationalsozialistischen Akademieleiter Fritz Knoll als Jude aus „rassischen“ Gründen seiner Stellungen enthoben und durfte die von ihm gegründete und jahrzehntelang geleitete Anstalt nicht mehr betreten; auch seine große Privatbibliothek musste er dort lassen. Arthur Koestler, der Biograph Paul Kammerers, schrieb 1971: Fritz Knoll wirkte 1939 auch daran mit, Przibram weiteres Geld abzupressen, bevor er das Land verlassen durfte. Er und sein Bruder mussten zwei Häuser an der Ringstraße und Mobiliar um Spottpreise verkaufen. Im Dezember 1939 gelang es Przibram, mit seiner Frau nach Amsterdam auszuwandern, wo er dank dem Entgegenkommen dortiger Kollegen zunächst noch seine Arbeit über den Chemismus der Zirbeldrüse fortsetzen konnte. Nach der Okkupation der Niederlande wurde das Ehepaar am 21./22. April 1943 mit Transport 24/1 ins Konzentrationslager Theresienstadt im besetzten Böhmen deportiert. Przibrams Bruder Karl, der 1939 nach Brüssel emigriert war, wo er die deutsche Okkupation im Untergrund überleben konnte, erhielt noch aus Amsterdam eine vom 21. April 1943 datierte Karte seines Bruders: „Wir sind aufgefordert worden, nach Theresienstadt zu fahren...“ Am 20. Mai 1944 starb Hans Leo Przibram im KZ Theresienstadt an Entkräftung. Seine Frau Elisabeth beging tags darauf Selbstmord durch Vergiften. Die Londoner „Times“ brachte am 16. Juli 1945 einen Nachruf.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Przibram war in erster Ehe mit Anna Gräfin Komorowska verheiratet, die einer alten polnischen Familie entstammte. Dieser Ehe entstammten die drei Töchter Marguerite, Vera und Doris. Nach dem Tod der ersten Ehefrau im Jahr 1933 heiratete Przibram 1935 die Witwe Elisabeth Fröhlich, geb. Ruhmann, die eine Stieftochter in die Ehe mitbrachte. Elisabeth Fröhlich war jüdischer Herkunft. Przibram wohnte im 13. Wiener Gemeindebezirk, Hietzing, im Bezirksteil Ober-St.-Veit, Hietzinger Hauptstraße 122.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliche Arbeiten.", "content": "Przibrams Arbeiten betrafen die verschiedensten Gebiete der Experimentalzoologie: Regeneration und Transplantation, quantitative Wachstumsstudien, den Einfluss der Temperatur auf die Lebensvorgänge, den Chemismus des tierischen Farbkleides und seine Beeinflussung durch äußere Faktoren und die Analogien zwischen Lebewesen und Kristallen. Über den Chemismus der Zirbeldrüse hinterließ er ein umfangreiches Manuskript. Für die Transplantation hat Przibram ein neues Verfahren eingeführt, das er „autophore Transplantation“ nannte. Die Transplantate werden in verschiedene vorgegebene Höhlungen des Körpers eingefügt, wo sie leicht ohne weitere Beeinflussung der Wundflächen festgehalten werden. Dieses Verfahren wurde auch bei den Augentransplantationen Kopanys angewandt. Bei seinen vielleicht bekanntesten Versuchen entdeckte Przibram das „Schwanzthermometer“ der Ratten: Werden diese bei verschiedenen konstanten Temperaturen aufgezogen, so zeigt sich, dass deren Schwanzlänge bei steigender Temperatur zunimmt. Przibrams Hauptwerk war seine „Experimental-Zoologie“ in sieben Bänden, erschienen 1907 bis 1930 bei Deuticke in Wien und Leipzig, in der er nicht nur seine und die Arbeiten seiner Schüler zusammenstellte, sondern auch einen Überblick über die einschlägige Literatur gab. Seine Reihe war der Versuch einer „Zusammenfassung der durch Versuche ermittelten Gesetzmäßigkeiten tierischer Formen und Verrichtungen.“. 1922 konnte er zusammen mit seiner Assistentin Leonore Brecher in mehreren Experimenten mit Schmetterlingspuppen und Ratten Paul Kammerers These der Übertragbarkeit von Modifikationen (Lamarckismus) bestätigen. Paul Kammerer war Przibrams Schüler und hatte mit den Befunden seiner Experimente an Feuersalamandern, die dem Wissenschaftsdogma widersprachen, heftige akademische Debatten ausgelöst. Przibrams und Brechers Befunde bezüglich der Geburtshelferkröte wurden später von britischen und US-amerikanischen Wissenschaftlern widerlegt. Przibram verfügte auch über zeichnerisches Talent. Dies kam ihm nicht nur bei den Illustrationen seiner Arbeiten zugute; in Verbindung seiner Kenntnis tierischer und pflanzlicher Formen entstanden stilisierte Federzeichnungen, von denen etliche durch die Vermittlung von Adolf Loos in den Winterausstellungen der Wiener Secession in den Jahren 1899/1900 und 1900/1901 gezeigt und in der Zeitschrift „Ver Sacrum“ und im englischen „Studio“ veröffentlicht wurden. Für den Musenalmanach der Hochschüler Wiens von 1900 verfasste Przibram den Buchschmuck, zahlreiche Jugendstil-Illustrationen und Vignetten. (Die Druckanordnung leitete Adolf Loos.) Przibram vermittelte, gemeinsam mit Emil Zuckerkandl, Künstlern wie Gustav Klimt in Vorträgen, die durch Berta Zuckerkandl vermittelt wurden, auch Einblicke in die naturwissenschaftliche, zum Teil mikroskopische Bilderwelt ihrer Zeit, die Klimt etwa in seinem Bild „Danae“ (1907) durch die Darstellung von Blastocysten verwendete.", "section_level": 1}, {"title": "Przibrams Schüler.", "content": "Im Lauf der Jahre hat Przibram eine Reihe von Schülern ausgebildet, etwa Paul A. Weiss und Karl von Frisch. Viel Aufsehen erregte die Affäre Paul Kammerer. Diesem gelang es dank seinem Geschick in der Aufzucht von Tieren, namentlich verschiedene Amphibien unter veränderten Bedingungen Generationen hindurch aufzuziehen. Przibram schrieb dazu später: Kammerer behauptete, bei seinen Versuchen Veränderungen erhalten zu haben, die nur durch die Vererbung erworbener Eigenschaften erklärt werden konnten. Da dies gegen ein Dogma der herrschenden Entwicklungslehre verstieß, wurden Kammerers Ergebnisse heftig bestritten, und als es sich herausstellte, dass ein zur Überprüfung nach England geschicktes Belegexemplar nachträgliche Manipulationen erkennen ließ, glaubten die Gegner, Kammerer als Schwindler hinstellen zu können. Kammerer, der dann einen Ruf nach Russland erhielt, folgte diesem nicht, sondern beging Selbstmord. Przibram blieb stets von der Echtheit der Kammererschen Beobachtungen überzeugt und äußerte sich in Privatgesprächen wiederholt, er glaube zu wissen, wer die Fälschung zur Kompromittierung Kammerers begangen habe, könne aber mangels hinreichender Beweise damit nicht an die Öffentlichkeit treten. Eine andere Angelegenheit, die Aufsehen erregte, war die Augentransplantation an Ratten durch Przibrams Schüler Kopany. Geblendete Ratten, denen man die Augen anderer eingesetzt hatte, verhielten sich nach einiger Zeit, wie Beobachtungen und eigens hierzu angestellte Versuche ergaben, geradeso, als ob sie sehen könnten. Dies wurde insbesondere von augenärztlicher Seite für unmöglich erklärt, und so entspann sich auch darüber eine hitzige Debatte. Kopany soll aber seine Versuche in Amerika mit Erfolg fortgesetzt haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Leo Przibram [] (* 7. Juli 1874 in Lainz bei Wien; † 20. Mai 1944 im KZ Theresienstadt) war ein österreichischer Zoologe und der Begründer der experimentellen Biologie in Österreich. ", "tgt_summary": null, "id": 768865} {"src_title": "Egaleo (Berg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Resen liegt am nördlichen Rand einer etwa 100 km2 großen Hochebene, die sich nördlich des Großen Prespasees anschließt. Im Westen der Ebene erhebt sich das Galičica- und im Osten das Baba-Gebirge.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Opština Resen umfasst neben der eigentlichen Stadt noch weitere Ortschaften in der Umgebung. Sie hat 16.825 Einwohner (2002). Ethnisch sind die Mazedonier mit 76,07 % Bevölkerungsanteil in der Mehrheit. Zu den Minderheiten zählen die Türken mit 10,68 % und die Albaner mit 9,13 %. Eine eher kleine Minderheit sind die Roma mit 1,1 % Bevölkerungsanteil. Daneben gibt es noch andere Volksgruppen, die zusammen 3,03 % der Gemeindeeinwohner stellen. Religiös teilen sich die Menschen in das Orthodoxe Christentum und in den Islam. Mazedonier gehören vor allem Ersterem und die Türken und Albaner Letzterem. In einem Haushalt leben in der Opština durchschnittlich 3,47 Personen. Die Bevölkerung ist recht jung: 25,16 % sind jünger als 20 Jahre alt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf eine frühere Besiedlung der Stadt und Umgebung deuten Meilensteine und andere archäologische Funde aus der Römerzeit hin. In der Antike befand sich im Ort eine römische Station der Römischen Staatspost an der strategisch wichtigen Römerstraße \"Via Egnatia\". Ende des 8. Jahrhunderts geriet Resen unter die Herrschaft des Ersten Bulgarischen Reichs. Nach der Schlacht von Kleidion siedelten sich einige erblindete überlebende Soldaten in der Gegend, weswegen sie von den Byzantinern \"Asamati\" („Siedlung der Einäugigen“) genannt wurde. Ende des 14. Jahrhunderts kam Resen unter osmanische Herrschaft. Die erste Schule wurde 1866 erbaut. Am 15. August 1894 wurde die bulgarisch-orthodoxe Kirche eingeweiht, die auch mit Geldern aus der Bevölkerung der benachbarten Städte von Bitola, Prilep, Kruševo, Ohrid und Struga gebaut wurde. Während dieser Feierlichkeiten wurde im Haus von Christo Tatartschew die Bulgarische Makedonien-Adrianopeler Revolutionäre Komitees (BMARK) gegründet, die für die Befreiung der bulgarischen Gebiete von den Osmanen kämpfte. 1908 startete hier unter der Leitung von Oberst Ahmet Niyazi Bey die jungtürkische Revolution, die zum Sturz Sultan Abdülhamids II. und der Modernisierung des Reiches führte. Das neoklassizistische Schloss () von Ahmet Niyazi Bey wurde in dieser Zeit dem französischen Schloss Chenonceau nachgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "In den mehrheitlich von Albanern bewohnten Dörfern im Süden der Opština, namentlich in Arvati, Asamati, Gorna Bela Crkva (alb. \"Kisha e Bardhë e Sipërme\"), Grnari (\"Gërnari\") und Krani, wird noch ein toskischer Dialekt des Albanischen gesprochen, welcher zusammen mit demjenigen am Ohridsee und in den Regionen von Bitola und Kruševo zum „Nord-Toskischen“ gehört.", "section_level": 1}], "src_summary": "Resen () ist eine Stadt und eine Opština im Südwesten Nordmazedoniens in der Region Pelagonien. Der Große Prespasee liegt zehn Kilometer südlich.", "tgt_summary": null, "id": 2130230} {"src_title": "Lebendgeburt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sacharanka wurde in der Homelskaja Woblasz geboren. 1987 absolvierte er die Akademie des Innenministeriums der UdSSR und erhielt den Rang eines Generalmajors. Ab 1991 arbeitete er in der Sowjetunion und in Weißrussland bei verschiedenen Organen zur Bekämpfung von Kriminalität. Sacharanka war von Juli 1994 bis Oktober 1995 der Innenminister Weißrusslands. Er verlor sein Amt, nachdem er sich 1995 weigerte oppositionelle Abgeordnete gewaltsam aus dem Parlament zu vertreiben sowie einen Streik in der Metro Minsk aufzulösen. Sacharanka wurde ein aktives Mitglied der oppositionellen Bewegung und wurde Vorsitzender der Vereinigten Bürgerpartei Weißrusslands. Im Oktober 1996 wurde Sacharanka Vorsitzender der von der Regierung unabhängigen Zivilkommission zur Untersuchung der Verbrechen des Regimes. Weiterhin beteiligte er sich an einer inoffiziellen Präsidentschaftswahl, welche Oppositionsgruppen am 16. Mai 1999 aus Protest gegen die Politik der Regierung Lukaschenkas abgehalten hatten. Wenige Wochen vor seinem spurlosen Verschwinden am 7. Mai 1999 kündigte er an einen Bund der Offiziere gegen den Präsidenten Aljaksandr Lukaschenka gründen zu wollen. Seine Familie wird von Rechtsanwalt Oleg Woltschek vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Ermittlungen zu seinem Verschwinden.", "content": "Staatliche Entscheidungsträger sind in das Verschwinden von Sacharanka und der drei weiteren Regimegegner Dmitri Sawadski, Wiktar Hantschar und Anatol Krassouski verwickelt. Im Jahr 2004 kam ein Sonderermittler des Europarats zu dem Ergebnis, dass eine Spezialeinheit des belarussischen Innenministeriums hinter der Entführung Sacharankas stecke. Im Dezember 2019 veröffentlichte die Deutsche Welle einen Dokumentationsfilm, in dem Juri Garawski, ein ehemaliger Angehöriger der belarussischen Spezialeinheit bestätigte, dass seine Einheit Sacharanka sowie später auch Hantschar und Krassouski festgenommen, weggebracht und ermordet habe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jury Sacharanka (, * 1. Januar 1952; † 1999(?)) war von 1994 bis 1995 der Innenminister Weißrusslands sowie später ein oppositioneller Aktivist. Am 7. Mai 1999 verschwand er spurlos.", "tgt_summary": null, "id": 1192711} {"src_title": "Bestimmung Tokio", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "William Marvin wuchs im Staat New York auf und besuchte dort die örtlichen Schulen sowie später die \"Homer Academy\". Nach einem Jurastudium wurde er 1833 als Rechtsanwalt zugelassen. Im Jahr 1835 wurde er von Präsident Andrew Jackson zum Bezirksstaatsanwalt von Key West im Florida-Territorium ernannt. Dort wurde er Mitglied der Territorialverwaltung sowie Mitglied der Kommission, die 1839 die Verfassung für den zukünftigen Bundesstaat Florida entwarf. Ebenfalls 1839 wurde er von Präsident Martin Van Buren zu einem Richter in Florida ernannt. Im Jahr 1847 berief ihn Präsident James K. Polk als Richter an das Bundesberufungsgericht für den südlichen Bereich Floridas. Diese Position behielt Marvin bis 1863. Zu dieser Zeit befand sich die Nation schon mitten im Bürgerkrieg. Marvin trat 1863 von seinem Richteramt zurück und kehrte für kurze Zeit in seine New Yorker Heimat zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Florida.", "content": "Nach der Flucht und der anschließenden Verhaftung von Gouverneur Abraham K. Allison wurde Marvin von Präsident Andrew Johnson zum provisorischen Gouverneur von Florida ernannt. Er trat sein neues Amt am 13. Juli 1865 an. Seine Hauptaufgabe war die Wiederherstellung einer Regierung nach dem Ende des Bürgerkrieges. Zu diesem Zweck berief er eine Versammlung ein, die im Oktober zusammentrat, um über eine neue Verfassung zu beraten. Außerdem musste der Sezessionsbeschluss von 1861 widerrufen werden. Die neue Verfassung sah unter anderem die Schaffung des Amtes eines Vizegouverneurs vor. Diese Verfassung trat am 7. November in Kraft, wurde aber niemals vom Volk in einer Abstimmung gebilligt. Auch der Kongress lehnte unter dem Einfluss der radikalen Republikaner die Verfassung ab und stellte Florida, wie die anderen ehemaligen Konföderierten Staaten, im Rahmen der Reconstruction unter militärisches Besatzungsrecht. Erst 1868 wurde dann eine neue Verfassung entworfen. Marvin blieb noch bis zum 20. Dezember im Amt. An diesem Tag wurde er von David S. Walker abgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebensweg.", "content": "Im Jahr 1866 wurde Marvin von den Bürgern Floridas in den US-Senat gewählt. Dort wurde ihm aber von den radikalen Republikanern, wie den meisten anderen Vertretern der Südstaaten auch, der Sitz verwehrt. Nach diesen Erfahrungen zog sich Marvin aus der Politik zurück. Er hatte kein weiteres öffentliches Amt mehr bekleidet. Er verließ Florida und zog nach Skaneateles in New York, wo er wieder als Rechtsanwalt arbeitete. Dort ist er im Jahr 1902 verstorben.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Marvin (* 14. April 1808 in Fairfield, Herkimer County, New York; † 9. Juli 1902 in Skaneateles, New York) war ein US-amerikanischer Jurist und Politiker und von Juli bis Dezember 1865 der siebte Gouverneur des Bundesstaates Florida.", "tgt_summary": null, "id": 993570} {"src_title": "Deine, meine, unsere", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1985 gaben die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Herbert von Karajan ein Konzert in der Gütersloher Stadthalle. Anlass war das 150-jährige Bestehen von Bertelsmann. Am Rande der Veranstaltung diskutierte Karajan mit Liz Mohn über die mangelnde Förderung des Operngesangs. Im Vergleich zum Ausland sei es in Deutschland schwierig, geeigneten Nachwuchs zu finden. Aufgrund dessen initiierte Mohn, seit 1986 Mitglied des Beirats der Bertelsmann Stiftung, einen internationalen Gesangswettbewerb. An der Realisierung war August Everding maßgeblich beteiligt, der als Generalintendant der Bayerischen Staatstheater das nötige Fachwissen beisteuerte. Der erste Gesangswettbewerb fand im Oktober 1987 in Zusammenarbeit mit der Intendantengruppe des Deutschen Bühnenvereins in der Stadthalle Gütersloh statt. Im Gegensatz zu anderen Förderprogrammen fanden Teilnehmer eine große Bühne und einen Konzertsaal vor, den sie mit ihrer Stimme ausfüllen mussten. Außerdem wurden sie von einem Symphonieorchester begleitet. Parallel zum Wettbewerb richtete die Bertelsmann Stiftung ein Symposium aus, auf dem Experten über Themen der Kulturpolitik debattierten. Es wurde in den folgenden Jahren fortgesetzt. Neue Stimmen war zunächst ein „Europäischer Sängerwettstreit“, da nur in Europa ausgebildete Künstler anmelden durften. Beachtenswert ist hierbei, dass es von Beginn an Bewerber aus Osteuropa gab. Bereits Anfang der 1990er Jahre kamen aber immer mehr Bewerber aus anderen Ländern hinzu, beispielsweise aus China, Israel, Japan, Korea und den Vereinigten Staaten. Dadurch entwickelten die Neuen Stimmen ihren heutigen Charakter als „Internationaler Gesangswettbewerb“. Im Laufe der Jahre stieg die Zahl der Bewerber kontinuierlich, heute liegt sie bei rund 1.500 Sängern. Nach den Gesangswettbewerben in den Jahren 1987, 1988 und 1989 wechselten die Organisatoren zu einem zweijährigen Rhythmus. 1997 fand der erste Meisterkurs statt, der seither in den Jahren zwischen den Wettbewerben durchgeführt wird. Er dient der Förderung besonders talentierter Bewerber, die zuvor an den Neuen Stimmen teilgenommen haben. 2012 kam als drittes Format eine Liedmeisterklasse hinzu, die 2013 und 2014 fortgeführt wurde. Dadurch wollen die Organisatoren insbesondere das Lied als Kunstform lebendig halten.", "section_level": 1}, {"title": "Wettbewerb.", "content": "Der Gesangswettbewerb Neue Stimmen besteht seit 30 Jahren. 2017 haben sich 1430 Bewerber aus 76 Nationen angemeldet. Zu den Voraussetzung zählte, dass sie an einer Musikhochschule immatrikuliert waren und ein bereits Rollen einstudiert oder aufgeführt haben. Für Sängerinnen gilt eine Altersgrenze von 28 Jahren, Sänger dürfen maximal 30 Jahre alt sein. Die Jury sichtet in Vorauswahlen zunächst die besten 40 bis 45 Talente. Der Prozess findet weltweit unter fairen und professionellen Bedingungen statt, beispielsweise in New York City oder Peking. Anschließend werden die Top-Talente zu einer Endrunde nach Gütersloh eingeladen, die in einem Semifinale und einem Finale mündet. Diese Veranstaltungen sind öffentlich, die Künstler werden währenddessen von Repetitoren begleitet. Seit 2013 gibt es jeweils einen weiblichen und männlichen ersten, zweiten und dritten Platz, wodurch eine gerechtere Bewertung der Teilnehmer möglich ist. Mitunter kann es vorkommen, dass zwei Sieger denselben Platz einnehmen, wenn sie sich vor der Wertungskommission als ebenbürtig erweisen. Außerdem gibt es Förder-, Publikums- und andere Sonderpreise, die Sänger bei der Entwicklung besonders unterstützen sollen. Die Gewinner der Neuen Stimmen erhalten ein Preisgeld in Abhängigkeit von ihrer Platzierung. Sie werden aber auch im Anschluss langfristig begleitet, etwa bei der Annahme wichtiger Engagements. Intendanten und Agenten nutzen den Gesangswettbewerb als Talentbörse, um vielversprechende Sänger aus allen Teilen der Welt an ihre Bühnen zu holen.", "section_level": 1}, {"title": "Jury.", "content": "Von 1987 bis 1997 leitete August Everding die Jury. Er verstarb kurz vor dem Wettbewerb 1999. An seine Stelle trat von 1999 bis 2001 René Kollo. 2001 übernahm Peter Ustinov den Ehrenvorsitz der Jury und zugleich die Schirmherrschaft der Neuen Stimmen. 2003, 2005 und 2007 stand Gérard Mortier an der Spitze des Gremiums. Seit 2009 ist Dominique Meyer Vorsitzender der Neue-Stimmen-Jury. Künstlerischer Leiter des Gesangswettbewerbs war seit 1995 Gustav Kuhn, der nach Aussage der Bertelsmann-Stiftung auf eigenen Wunsch seine Aufgaben als künstlerischer Leiter seit September 2018 ruhen lässt und auch am Meisterkurs 2018 nicht teilnehmen wird. Grund dafür sind die gegen Kuhn erhobenen Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe und Machtmissbrauchs in seiner Funktion als Leiter der Tiroler Festspiele Erl. Die Vorauswahlen verantwortet Brian Dickie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Neue Stimmen (Eigenschreibweise in Großbuchstaben) ist ein internationaler Gesangswettbewerb. Er wurde 1987 auf Initiative von Liz Mohn ins Leben gerufen, um den Opernnachwuchs zu fördern. Neue Stimmen gelten als „Talentschmiede“, die für viele Teilnehmer den Beginn einer internationalen Karriere markiert. Der Gesangswettbewerb wird alle zwei Jahre von der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh ausgerichtet, er ist eines ihrer ältesten Projekte.", "tgt_summary": null, "id": 2409239} {"src_title": "Humme (Weser)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Telus Communications (Alberta) wurde 1990 von der Provinzregierung Albertas gegründet mit dem Ziel das staatliche Unternehmen zu privatisieren. 1995 erfolgte die Übernahme von dem städtischen Unternehmen Edmonton Telephones (Ed Tel) und machte somit Telus zum größten Telekommunikationsunternehmen in der Provinz. 1996 wurden die alten Markenbezeichnungen AGT und Edtel vom Markt genommen und die Marke Telus gestärkt. 1999 erfolgte der Zusammenschluss mit BCTel (British Columbia Telephone). Mit dem Zusammenschluss entwickelte sich das Unternehmen zum zweitgrößten Telekommunikationsanbieter mit einem 22 % Marktanteil nach Bell Canada die über einen 42 % Marktanteil verfügten. 1999/2000 erfolgte die Übernahme von ClearNet, einem Mobilfunkanbieter.", "section_level": 1}, {"title": "Dienstleistungen.", "content": "Das Unternehmen bietet Telekommunikationsmöglichkeiten für Privatkunden, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen an, hierzu zählen:", "section_level": 1}, {"title": "HSPA+ upgrade.", "content": "Telus unterzeichnete eine Vereinbarung mit Nokia Siemens Networks und Huawei ein paralleles Kommunikationsnetzwerk, das parallel zum bestehenden CDMA betrieben wurde. Das Projekt begann am 5. November 2009. Das Netzwerk, das gemeinschaftlich von Telus und Bell gebaut wurde, ist das größte HSPA+ Netzwerk in Kanada, mit welchem eine Bevölkerungsversorgung zu 93 % erreicht wird. Telus und Bell teilen sich einige Sendemasten, haben jedoch voneinander abgegrenzte Netzwerke. Das HSPA+ Netzwerk erlaubt eine Download-Geschwindigkeit von bis zu 21 Mbit/s und Roaming in über 200 Ländern. Am 3. August 2010 erhielt Telus als erstes Unternehmen in Nordamerika die Genehmigung, die Upgrademaßnahmen zu veröffentlichen, die es erlaubt das im Bau bestehende HSPA+ Netzwerk mit neuer Technologien auszubauen. Die HSPA+ Dual Cell Technologie ermöglicht es, Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 42 Mbit/s zu empfangen. Im Februar 2011 begann Telus die Netzwerke mit HSPA+ Dual Cell Technologie in Vancouver, Calgary, Edmonton, Ft. McMurray, Whistler, Camrose, Winnipeg und Toronto auszurüsten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Telus Corporation ist ein kanadisches Telekommunikationsunternehmen mit Hauptsitz in Vancouver, British Columbia. Das Unternehmen wurde 1990 durch Privatisierung der staatlichen Telefongesellschaft \"Alberta Government Telephones Commission\" (AGT) gegründet und bietet verschiedene Telekommunikationsleistungen für seine Kunden an. Das Unternehmen betreibt mehrere Niederlassungen und beschäftigt etwa 36.400 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist im Aktienindex S&P/TSX 60 sowie an der New-Yorker Börse NYSE gelistet. Telus ist Mitglied der British Columbia Technology Industry Association.", "tgt_summary": null, "id": 2295894} {"src_title": "Gianfranco Gardin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Anschluss an die \"Third United Nations Conference on the Exploration and Peaceful Uses of Outer Space\" (UNISPACE III) in Wien im Juli 1999 initiierten die Europäische und die Französische Weltraumagentur (ESA und CNES) die \"International Charter on Space and Major Disasters\". Die Kanadische Weltraumagentur (CSA) schloss sich ihnen bald darauf an. Bis Ende 2016 ist die Charta auf eine Gruppe von 16 Mitgliedern angewachsen, und Satellitendaten wurden zur Beobachtung von mehr als 500 Katastrophenereignissen seit dem Jahr 2000 eingesetzt. Die Anzahl der durch die Charta jährlich abgedeckten Katastrophen lag zuletzt bei mehr als 40 (Durchschnitt der Jahre 2007 bis 2013). Weitere Details und viele aus Satellitendaten abgeleitete Produkte und Karten können der „Activations List“ auf der Website der Charta eingesehen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Die folgenden 16 Raumfahrtagenturen sind derzeit Mitglieder der Charta und stellen im Rahmen von Charta-Aktivierungen Daten ihrer Erdbeobachtungs-Satelliten zur Verfügung (Stand 2019):", "section_level": 1}, {"title": "Organisation und Arbeitsweise.", "content": "Für jeden Katastrophentyp hat die Charter jeweils die für die Katastrophenhilfe nützlichsten Satellitensensoren und Aufnahmeoptionen identifiziert, die dann im konkreten Fall einer Charter-Aktivierung schnellstmöglich angefordert werden. Das Mandat der Charter beschränkt sich dabei auf die schnelle und kostenlose Bereitstellung von Satellitenaufnahmen, jedoch werden oft auch daraus abgeleitete Informationsprodukte wie Karten und Schadensbewertungen zur Verfügung gestellt. Neben neugewonnenen Daten werden auch Archivbilder so schnell wie möglich bereitgestellt, um Schäden im Vergleich der Satellitenbilder von vor und nach der Katastrophe zu visualisieren. Solche Informationen erlauben einen wertvollen Überblick über Gebiete, die am Boden nur schwer zugänglich sind, und helfen somit dabei, zerstörte Infrastruktur zu identifizieren und Gebiete ausfindig zu machen, in denen Hilfe besonders dringend benötigt wird. Die Charter wird von „autorisierten Nutzern“ – in der Regel nationale Katastrophenschutzbehörden – ausgelöst. Für jede Aktivierung der Charter wird ein Projekt Manager benannt, der die Bereitstellung hilfreicher Informationen an den Nutzer koordiniert.", "section_level": 1}, {"title": "„Universal Access“-Initiative.", "content": "Mit dem Ziel, den Zugang zur Charter für Nutzer weltweit weiter zu erleichtern, haben sich die Mitgliedsagenturen auf das Prinzip des „Universal Access“ verständigt. Dies bedeutet, dass grundsätzlich jede nationale Katastrophenschutzbehörde weltweit in die Lage versetzt werden soll, ein Hilfegesuch an die Charter zu übermitteln. Dabei müssen festgelegte Abläufe befolgt werden, aber es spielt keine Rolle, ob der Notruf aus dem Land eines Charter-Mitglieds oder aus einem anderen Land kommt. Nationale Behörden können zum „autorisierten Nutzer“ der Charter werden, indem sie sich bei der Charter registrieren und an einem Training teilnehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Internationale Charta für Weltraum und Naturkatastrophen (), kurz Charter ‘Space and Major Disasters’ (Charter) ist eine Übereinkunft zwischen partizipierenden Raumfahrtagenturen, weltraumgestützte Daten und Informationen zur Unterstützung von Hilfsmaßnahmen in Katastrophenfällen zur Verfügung zu stellen. ", "tgt_summary": null, "id": 362847} {"src_title": "Alexander Pantages", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1921 hatte Laszlo seinen Doktortitel an der Königlich-Ungarischen Elizabeth-Universität für Medizin bei Soma Cornel Beck in Budapest erworben. 1927 eröffnete Laszlo in Budapest das erste Schönheitsinstitut für wissenschaftliche Kosmetologie, das sofort erfolgreich wurde. Dort traf sich die europäische High-Society. Später ging Laszlo für immer nach New York. Kunden seines neuen Instituts, das er 1939 in New York gründete, waren unter anderem die Duchess und der Duke of Windsor, Gloria Laura Vanderbilt, Greta Garbo, Gary Cooper, Giovanni Agnelli, Truman Capote, Audrey Hepburn, Yul Brynner, Jackie Kennedy und Marilyn Monroe. Wer keine Referenz vorweisen konnte, wurde in die Gesellschaft der Kunden des Erno Laszlo nicht aufgenommen. Die Anzahl der Mitglieder des Erno-Laszlo-Clubs wurde anfangs begrenzt, das verlieh dem Haus Exklusivität. Später wurden auch Barbra Streisand, Diane Keaton, Madonna, Woody Allen, Yoko Ono, Sting, Val Kilmer und James Spader Kunden von Erno Laszlo. In den 1940er Jahren versuchte Rubinstein, mit ihm ins Geschäft zu kommen, doch Laszlo lehnte ab. Ab März 1952 konnten die Kundinnen in 30 ausgewählten Läden in den USA die Produkte kaufen, aber nur mit einer Erno-Laszlo-Mitgliedschaft und nach einer Hautanalyse. Innerhalb von zwei Jahren war die Mitgliederbasis bis auf 25.000 Personen angestiegen und wurde hier eingefroren, um die Qualität des Kundenservices nicht zu gefährden. Erst 1966 entschied sich Laszlo, seine Produkte über den Einzelhandel zu verkaufen. Laszlo verstarb 1973 im Alter von 75 Jahren nach Herzversagen. Seit Anfang 2002 ist Erno Laszlo Teil der Cradle Holding, der unter anderem auch die Marke Penhaligon’s gehört.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erno Laszlo (\"Ernő László\"; * 1898 in Transsilvanien; † 1973 in USA) war ein ungarisch-amerikanischer Arzt und Gründer eines neuen Zweiges der Kosmetikwissenschaft, der Kosmetologie. Erno Laszlo hat die Gesichtspflege nach Plan begründet. Sein Pflegeritual „Splashing“ (engl. für „Spritzen“) wird mittlerweile seit über 80 Jahren angewandt.", "tgt_summary": null, "id": 1355891} {"src_title": "Łączna (Kłodzko)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufer.", "content": "Bereits in der Antike waren auf der Spanischen Halbinsel Kriegsschiffe und Flotten gebaut worden. Karthager und Römer hatten die Küstenorte zu Hafenstädten und Werften ausgebaut. Die letzte karthagische Flotte segelte im Jahr 205 v. u. Z. von Cádiz über Menorca nach Oberitalien, um Hannibal Verstärkungen gegen die Römer zu bringen; und die letzte weströmische Flotte wurde im Jahr 460 im Hafen von Portus Ilicitanus (Santa Pola) bei Cartagena von den Vandalen zerstört. Gegen die Oströmer in Málaga und Cartagena konnten sich die Spanien beherrschenden Westgoten erst behaupten, als sie zu Beginn des 7. Jahrhunderts mit dem Aufbau einer eigenen Flotte begannen; und auch die die Westgoten ablösenden Mauren von Córdoba bauten ab Mitte des 9. Jahrhunderts in Sevilla eigene Flotten, um sich der Raubzüge der Wikinger zu erwehren. Der gegen die Wikinger siegreiche maurische Admiral Chaschchasch soll über den Atlantik sogar bis nach Amerika gesegelt sein – 600 Jahre vor Kolumbus. Neben der Atlantikflotte in Sevilla wurde Anfang des 10. Jahrhunderts in Almería auch noch eine Mittelmeerflotte vor allem zur Abwehr der nordafrikanischen Fatimiden geschaffen. Beim Auseinanderbrechen des maurischen Kalifats von Córdoba fiel der Großteil der kalifalen Flotte Anfang des 11. Jahrhunderts an den Emir al-Mudschahid von Dénia. Seine Schiffe beherrschten das westliche Mittelmeer über die Balearen hinaus bis nach Sardinien, und auch nach seiner Niederlage gegen die italienischen Seerepubliken Genua und Pisa (1016) bzw. der Eroberung Dénias durch andere maurische Nachfolgereiche (1076) blieb zumindest Mallorca bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts noch ein bedeutender Piratenstützpunkt mit einer starken Piratenflotte. Mit der Eroberung der maurischen Hafenstädte fiel nicht nur das Land, sondern auch die Herrschaft auf See an die christlichen Reconquista-Reiche Aragon und Kastilien. Aragon war im 12. Jahrhundert durch die Vereinigung mit Katalonien (Grafschaft Barcelona) zur Seeanrainer- bzw. Seemacht geworden, ab dem 13. Jahrhundert expandierte es im Mittelmeer (Balearen, Sardinien, Sizilien, Neapel). Kastilische Flotten kämpften im 14. Jahrhundert gegen Flotten des Königreichs Portugal (Seeschlachten vor Lissabon und vor Saltés) und des Königreichs England (Seeschlachten von La Rochelle und vor Gravesend).", "section_level": 2}, {"title": "Blüte.", "content": "Die spanische Marine entstand Ende des 15. Jahrhunderts nach der Vereinigung Kastiliens mit der Krone von Aragon. Zwar dauerte es bis ins 18. Jahrhundert, als durch die Thronübernahme der Bourbonen und die Zentralisierung, die mit ihnen Einzug hielt, die Flotten der beiden Königreiche offiziell vereinigt wurden, doch von Beginn an operierten die mittelmeerlastige, großteils aus Galeeren bestehende, aragonesische Flotte und die kastilische, bestehend aus Naos und Karavellen, gemeinsam. Erste Erfolge konnten die Spanier während jener Epoche auf See bereits in den Italienischen Kriegen unter Gonzalo Fernández de Córdoba y Aguilar erzielen sowie bei diversen Feldzügen in Nordafrika unter Pedro Navarro, die mit den Eroberungen von Melilla, Peñón de Vélez de la Gomera, Peñón de Alhucemas sowie Oran endeten. Geprägt war jene Zeit vor allem durch den Konflikt der christlichen Mittelmeermächte mit nordafrikanischen Korsaren sowie dem Osmanischen Reich um die Vormachtstellung auf See. Zunächst unterlagen Spanier und Venezianer den Korsaren und Osmanen 1538 bei Preveza und 1560 bei Djerba. Der Sieg einer von Spanien angeführten Heiligen Liga in der Seeschlacht von Lepanto beendete 1571 die Einflussnahme der Osmanen im westlichen Mittelmeer und führte in der Folge auch zu einer Verlagerung der spanischen Kräfte und Bemühungen in den Atlantikraum und dem Übergang zur Galeone als bedeutendstem Kriegsschiff der Flotte. Das Ende des 16. und der Beginn des 17. Jahrhunderts waren geprägt von stetigen religiösen und politischen Konflikten mit England und den Niederlanden im Zuge des Achtzigjährigen Krieges. Besondere Bekanntheit erlangte die versuchte Invasion Englands durch eine Spanische Armada. Bereits 1579 und 1580 waren spanische Schiffe an der irischen Küste gelandet, doch 1587 hatte der englische Korsar Francis Drake mindestens 37 große Kriegsschiffe der zur Invasion in England vorgesehenen spanischen Flotte im Hafen von Cadiz versenkt. Die eigentliche Armada wurde 1588 teilweise im Kampf gegen die Engländer, vor allem aber durch Stürme und ungünstige Winde geschwächt und konnte die geplante Invasion nicht ausführen. Die schwere Niederlage der Armada leitete aber noch nicht den Übergang der Vormacht zu See von Spanien auf England ein – im Gegenteil; die Spanier begannen nach 1588 erst systematisch eine Kriegsmarine für den Atlantik aufzubauen. Die Spanier verdreifachten ihre Silberausfuhren aus den Überseekolonien und vereitelten den von Drake geleiteten Gegenangriff auf die Halbinsel, bekannt als die Gegenarmada; eine erneute Eroberung von Cádiz durch die Engländer 1596 und die damit verbundene Zerstörung weiterer Kriegsschiffe konnten sie jedoch nicht verhindern. Während des Neunjährigen Krieges landeten spanische Schiffe 1596 und 1601 nochmals zur Unterstützung der Aufständischen in Irland, verloren jedoch auch dabei weitere Schiffe. Einige Siege auf See im Karibischen Raum, unter anderem nach einem versuchten Angriff von Drake und John Hawkins auf San Juan, der mit dem Tod der beiden berühmtesten englischen Freibeuter jener Zeit endete, führten 1604 zum Londoner Vertrag und einen rund 20-jährigen Frieden zwischen den beiden Ländern.", "section_level": 2}, {"title": "Niedergang und erneute Blüte.", "content": "Einen militärisch deutlich schwereren Schlag gegen die spanische Vormachtstellung auf See stellte die Schlacht bei Gibraltar im Jahre 1607 dar, bei der eine von Jacob van Heemskerk befehligte niederländische Flotte eine spanische, die an der Bucht von Gibraltar ankerte, überraschte und vollständig zerstörte. Spanien verlor auf einen Schlag 21 Kriegsschiffe, darunter 10 große Kriegsgaleonen. Noch folgenschwerer war dem Marinehistoriker Alexander Meurer zufolge die Seeschlacht bei den Downs (1639), von der Niederlage gegen die Niederländer erholte sich die spanische Kriegsmarine nicht mehr; mehr als 40 Kriegsschiffe wurden zerstört oder fielen in Feindeshand. Mit den Niederlagen gegen französische Flotten bei Guetaria bzw. Genua (1638), Cádiz (1640), Barcelona (1642), Cartagena (1643) und Ortobello (1646) ging auch die Seeherrschaft im Mittelmeer verloren. Aus eigener Kraft konnte Spanien selbst im Mittelmeer seine Besitzungen nicht mehr verteidigen und musste dafür ausgerechnet die Niederländer um Hilfe bitten, doch auch die vereinte spanisch-niederländische Flotte unterlag 1676 in der Seeschlacht vor Palermo den Franzosen, weil die Spanier die von ihnen gerufenen Niederländer kaum unterstützten. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts verlor Spanien sukzessive seine Vormachtstellung in den Weltmeeren an die Niederlande, England und Frankreich, blieb aber eine Seemacht. Die spanische Flotte spielte noch eine bedeutende Rolle als Verbindung zu den Kolonien. Im 18. Jahrhundert übernahmen in Spanien die Bourbonen die Krone und begannen u. a. eine weitreichende Reform der Flotte, zunächst aber unterlag die spanische Flotte 1718 in der Seeschlacht vor Kap Passero den Briten. Eine weitere spanische Flotte, die zur Invasion Schottlands ausgesandt worden war, ging 1719 vor Kap Finisterre im Sturm verloren. Unter Einbeziehung französischer und italienischer Ingenieure wurde der Schiffbau weiterentwickelt sowie die Armada vollständig zentralisiert. Zwar konnte die Bourbonen-Allianz die seit dem Spanischen Erbfolgekrieg bestehende britische Vormachtstellung nicht brechen, vor allem an der Seite der französischen Marine konnte die spanische Flotte der britischen Royal Navy jedoch noch bis 1805 Paroli bieten. Im Polnischen Thronfolgekrieg und im Österreichischen Erbfolgekrieg landeten spanische Schiffe erfolgreich Truppen in Italien, bedurften dafür aber der Deckung durch französische Geleitschiffe. Ohne französische Hilfe in der Seeschlacht bei Toulon wäre beispielsweise die nach Genua entsandte spanische Flotte nicht nach Spanien zurückgekehrt. Auch in den Atlantik und in die Karibik entsandte spanische Verstärkungen wurden von französischen Schiffen beschützt. Doch die Möglichkeiten der französischen Flotte, spanische Konvois zu schützen, reichten nicht aus, und mehrere, vor Kap Finisterre und Kap St. Vincent geschlagene Seeschlachten endeten mit spanischen bzw. französischen Niederlagen. Die spanische Marine errang aber auch Siege, vor allem im Zuge des War of Jenkins’ Ear, einem Kolonialkrieg, bei dem England ergebnislos versuchte, die spanische Vormachtstellung im karibischen Raum zu brechen. Einen ruhmreichen Namen machte sich hierbei Blas de Lezo; der aufgrund zahlreicher Verletzungen (er verlor bei Schlachten ein Bein, einen Arm sowie ein Auge) als „Patapalo“ (Holzbein) bekannte spanische Admiral fügte den Briten vor Cartagena eine schwere Niederlage zu. Das Scheitern der britischen Invasionen vor Cartagena und Santiago de Cuba trug dazu bei, zumindest für die nächsten zwei Jahrzehnte den Fortbestand der spanischen Herrschaft in diesen Teilen Amerikas zu sichern, auch wenn die Briten 1748 vor Havanna noch ein spanisches Geschwader schlagen konnten. Weniger Glück bei der Abwehr britischer Landungen hatte die spanische Marine im Siebenjährigen Krieg. Bei der Belagerung von Havanna wurde 1762 das gesamte Karibik-Geschwader der spanischen Flotte von der Royal Navy zerstört oder erbeutet, für die Rückgabe Havannas mussten die Spanier den Briten Menorca und Florida überlassen. Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775–1783) unterstützten Spanien und Frankreich die Dreizehn Kolonien. Zu Beginn dieses Krieges verfügte die spanische Kriegsflotte über 76 durchweg neue Linienschiffe sowie 131 Fregatten und Korvetten, die Ausbildung der Mannschaften und die Führungsfähigkeiten der Offiziere waren jedoch oft minderwertig. Eine wichtige Rolle spielte die Armada dennoch beispielsweise in der Schlacht um Pensacola. Die von Bernardo de Gálvez y Madrid angeführten spanische Marineinfanterie stürmte am 8. Mai 1781, nach zweimonatiger Land- und Seebelagerung, die Stadt Pensacola und zwang die britischen Truppen unter General John Campbell zur Kapitulation. Die Schlacht stellte den Höhepunkt der spanischen Rückeroberung Floridas von den Briten dar. Zwar gelang Spaniern und Franzosen im gleichen Jahr auch die Rückeroberung Menorcas, doch die Rückeroberung Gibraltars scheiterte, da es dem greisen Admiral Luis de Córdova weder gelang, die Briten in Gibraltar zu blockieren noch die Straße von Gibralter zu sperren.", "section_level": 2}, {"title": "Erneuter Niedergang.", "content": "Der Niedergang Spaniens als Seemacht wurde im 19. Jahrhundert besiegelt. Das mit Napoléon verbündete Spanien kämpfte an Frankreichs Seite in der Schlacht von Trafalgar. In dessen Verlauf besiegte die Royal Navy unter Vizeadmiral Horatio Nelson die französisch-spanische Armada unter dem französischen Vizeadmiral Pierre Charles de Villeneuve. Dieser sollte im Auftrag Napoleons aus dem von den Briten blockierten Hafen von Cádiz ausbrechen. Doch seine Flotte erlitt dabei eine verheerende Niederlage: Die Briten eroberten oder zerstörten 20 seiner Schiffe, darunter die einzigartige Santissima Trinidad, während sie selbst kein einziges Kampfschiff verloren. Von dieser Niederlage konnte sich das von Napoléon besetzte und zeitweise im Chaos mehrerer Bürgerkriege versunkene Spanien nicht mehr erholen. In der Folge verlor Spanien im Zuge des Mexikanischen und der südamerikanischen Unabhängigkeitskriege einen Großteil des ehemaligen Kolonialreiches. Um 1830 zählte die spanische Kriegsflotte nur noch sieben Linienschiffe und Fregatten sowie 20 kleinere Kriegsschiffe. Gemeinsam konnten britische und spanische Schiffe und Marinesoldaten zwar 1847 die Revolution in Portugal und gemeinsam mit den Franzosen 1849 die Römische Republik unterdrücken, doch gegen die Flotten der neuentstandenen Staaten Südamerikas konnte sich die spanische Marine im Spanisch-Südamerikanischen Krieg trotz der Bombardierung von Valparaíso und Callao nicht durchsetzen. Anders als die vom Heer ausgehenden Umstürze früherer Jahrzehnte wurde die Revolution von 1868 durch einen Marineaufstand unter Admiral Juan Bautista Topete ausgelöst. In den chaotischen Jahren der Ersten Spanischen Republik geriet das in Cartagena liegende Geschwader – und damit der Großteil der spanischen Flotte – in die Hände aufständischer Kantonalisten, die die Kriegsschiffe zum Beschuss anderer spanischer Mittelmeerhäfen und auf diese Weise zur Erpressung von Tributzahlungen missbrauchten. Ihr Flaggschiff war die gepanzerte Fregatte \"Numancia\", die bereits an der Beschiessung von Valparaíso und Callao teilgenommen sowie als erstes Panzerschiff die Welt umrundet hatte. Aus den wenigen verbliebenen und zurückgewonnen Schiffen bildete die republikanische Zentralregierung ihre eigene Marine, deren Flaggschiff die \"Vitoria\" wurde. Beide Seiten kämpften in 1873 einer Seeschlacht vor Cartagena gegeneinander. Erst ab 1886 wurden wieder neue Kriegsschiffe gebaut, doch die \"Numancia\" nahm auch noch am Rifkrieg (1893) teil. Die letzten bedeutenden fernen Übersee-Kolonien gingen schließlich im Spanisch-Amerikanischen Krieg (1898) verloren; Kuba, Puerto Rico, Guam und die Philippinen wurden durch die USA besetzt. Die veraltete spanische Flotte galt Ende des 19. Jahrhunderts nur noch als drittklassig und erwies sich der Marine der Vereinigten Staaten als unterlegen. Am Vorabend des Krieges verfügte die spanische Marine über 14 Panzerschiffe, 18 Kreuzer, 48 Kanonenboote, 11 moderne Torpedokanonenboote, 14 Torpedoboote, 15 Transportschiffe und 12 Schulschiffe sowie 22.500 Mann. Nur rein quantitativ war sie der US Navy damit annähernd ebenbürtig. Die meisten spanischen Schiffe waren jedoch technisch veraltet und in einem schlechten Zustand. Allein die \"Pelayo\" wäre den US-Schiffen theoretisch zumindest halbwegs gewachsen gewesen, doch die lag zur Wartung und Überholung in einer französischen Werft. Neuere Schiffe waren trotz ihrer Indienststellung teilweise noch nicht fertiggestellt. Es mangelte den schlecht ausgerüsteten Schiffen an Artilleriemunition und Kohle ebenso wie den schlecht ausgebildeten Mannschaften an Erfahrung und Disziplin. US-Schiffe blockierten im Zuge des Krieges sämtliche kubanische Häfen und provozierten somit unkoordinierte Durchbruchversuche der spanischen Flotte. An einem einzigen Tag, dem 3. Juli 1898, wurde die gesamte spanische Atlantikflotte unter Pascual Cervera von der zahlenmäßig überlegenen und vor allem technisch fortschrittlicheren US-Marine unter William Thomas Sampson in der Seeschlacht vor Santiago de Cuba vernichtet. Bereits im Mai desselben Jahres hatte die US-Marine auch das spanische Pazifikgeschwader in der Schlacht in der Bucht von Manila vernichtet. Insgesamt verlor Spanien in jenem Krieg etwa die Hälfte seiner Kriegsschiffe.", "section_level": 2}, {"title": "Neuorganisation.", "content": "Wenig bekannt ist, dass spanische Ingenieure wesentlich zur technischen Innovation im Kriegsschiffbau beitrugen. Fernando Villaamil, ein Flottenkommandant der während der Seeschlacht von Santiago de Cuba fiel, gilt als Entwickler des Zerstörers. Das von ihm konzipierte, im schottischen Clydebank gebaute und 1886 in Dienst gestellte Schiff mit dem Namen \"Destructor\" (dt.: Zerstörer) diente der Abwehr von Torpedobooten und prägte die nach ihm benannte Schiffsklasse. Ein weiterer bedeutender Ingenieur war der U-Boot-Pionier Isaac Peral. Er baute 1888 ein nach ihm benanntes U-Boot; es war 21 Meter lang, hatte zwei 30-PS-Motoren und ein Torpedorohr. 1889 machte die \"Peral\" als erste überhaupt drei erfolgreiche Tests mit dem Whitehead-Torpedo. Hierbei handelt es sich um eine von einem Propeller angetriebene Seemine. Dennoch wurden Perals Pläne nicht unterstützt. Das Boot steht heute im Hafen von Cartagena. Zusammen mit französischen Kriegsschiffen beteiligten sich spanische Kriegsschiffe 1906 an einer Flottendemonstration vor Tanger und 1907 am Beschuss von Casablanca. Im Rahmen der Übereinkunft von Cartagena garantierten die Entente-Mächte Großbritannien und Frankreich 1907 Spanien seinen verbliebenen territorialen und maritimen Besitzstand. Spanien soll im Gegenzug die Verpflichtung übernommen haben, seine größeren Häfen so auszubauen und zu befestigen, dass sie gegebenenfalls größere britische und französische Flottenverbände aufnehmen können sowie eine für den Schutz dieser Häfen ausreichende Flotte aufzubauen und zu unterhalten. Tatsächlich legte die Regierung Maura 1907 ein von Marineminister José Ferrándiz ausgearbeitetes Flottenbauprogramm auf, das 1908 durch ein weiteres Aufrüstungsprogramm ergänzt wurde und auch den Ausbau der Kriegshäfen Cartagena, El Ferrol und Mahón vorsah. Eigens für den Bau der Schiffe wurde 1909 ein spanisch-britisches Gemeinschaftsunternehmen, die Sociedad Española de Construcción Naval (SECN), mit Werften in Ferrol und Cartagena gegründet. Die Schiffsbaupläne blieben jedoch widersprüchlich, unbeständig und inkonsequent. Obwohl für die Verteidigung der Häfen keine teure Hochseeflotte aus vielen Großkampfschiffen mehr nötig war, wurden ab 1913 drei auf der SECN-Werft in Ferrol gebaute Dreadnoughts der España-Klasse in Dienst gestellt. Im Jahr 1920 bestand die spanische Marine aus vier Schlachtschiffen, sechs geschützten Kreuzern, drei leichten Kreuzern, zehn Torpedobootzerstörern, 22 Torpedobooten, 15 Kanonenbooten, zehn U-Booten, zwei Transport- und einigen Spezialschiffen. In den Folgejahren folgten mehrere leichte und schwere Kreuzer. Baupläne, Waffentechnik und andere Ausrüstung wurde zum großen Teil aus England bezogen. Gegen Ende des Rif-Kriegs im September 1925 führte die spanische Flotte unter Mitwirkung von Flugzeugen eine großangelegte Landungsoperation von 13.000 spanischen und französischen Soldaten sowie 17 Panzern und 24 Geschützen in Alhucemas aus. Dieses erfolgreiche amphibische Manöver gilt als ein entscheidender Wendepunkt im Rifkrieg zu Gunsten Spaniens und Frankreichs. Der Verlust der Kolonien hatte zudem eine Reorganisation der Marine bewirkt, die die Zweite Spanische Republik jedoch infolge des Spanischen Bürgerkriegs nicht vollenden konnte. Obwohl die Mehrzahl der Offiziere zu den nationalistischen Putschisten überlief, hielt doch die Mehrheit der Mannschaften und dadurch die Mehrzahl der Kriegsschiffe zur Republik. So kämpften Einheiten der spanischen Marine auf beiden Seiten. Am 6. März 1938 wurde der moderne Kreuzer Baleares, der unter franquistischer Flagge fuhr, von republikanischen Einheiten versenkt. 786 der über 1200 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Letztlich aber konnte sich die republikanische Marine gegenüber der von deutschen und italienischen Schiffen unterstützten nationalistisch-franquistischen Marine nicht behaupten. Nach dem Fall ihres Stützpunktes Cartagena wich die republikanische Flotte 1939 in französische Häfen aus und wurde dort interniert.", "section_level": 2}, {"title": "Auftrag.", "content": "Die \"Armada Española\" sichert die territoriale Integrität zur See und stellt die Marinekomponente der spanischen Streitkräfte.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "Die spanische Kriegsmarine, die während der Franquistischen Epoche und der Transition nur über veraltetes Material aus zweiter Hand, zumeist aus US-Beständen, verfügte, startete in den 1980er Jahren, parallel zum wirtschaftlichen Aufschwung des Landes, ein ambitioniertes Modernisierungsprogramm unter dem Namen \"Plan Altamar\" (Hochseeplan). Den ersten technologischen Meilenstein bildete der Bau von sechs Fregatten der Santa-María-Klasse, einem Derivat der Oliver-Hazard-Perry-Klasse die unter Lizenz von der spanischen Schiffswerft \"Bazan\" (heute Navantia) gefertigt wurde. Die sechs von 1986 bis 1994 in Dienst gestellten Schiffe sind bis heute im aktiven Dienst. Parallel dazu entwickelte und baute die staatliche Werft auch den ersten modernen Flugzeugträger der Armada, die Príncipe de Asturias, der 1988 in Dienst gestellt wurde. Komplettiert wurde die Kampfflotte durch die Entwicklung und Konstruktion von fünf Lenkwaffenfregatten der Álvaro-de-Bazán-Klasse. Ebenso weitreichend modernisiert wurden die Amphibischen Kräfte. In Zusammenarbeit mit der Koninklijke Marine der Niederlande wurden die Amphibious Transport Docks der Galicia-Klasse (in den Niederlanden Rotterdam-Klasse) entwickelt, und 1998 sowie 2000 zwei Schiffe in Dienst gestellt. Zur Minenabwehr wurde die Segura-Klasse entwickelt, ein Minenabwehrfahrzeug, das ebenfalls von der spanischen Navantia entwickelt und gebaut wurde. Die bislang sechs Schiffe dieser Klasse wurden zwischen 1999 und 2005 in Dienst gestellt. Die Marinebasis Rota ist der bedeutendste Standort, daneben gibt es auch noch in Ferrol und Cartagena bedeutende Marinehäfen.", "section_level": 2}, {"title": "Dienstgrade.", "content": "Flaggoffiziere Offiziere Unteroffiziere und Mannschaften", "section_level": 2}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "Darüber hinaus: 9 Hilfsschiffe. \"(Stand: 10. Juni 2012)\"", "section_level": 2}, {"title": "Marineflieger.", "content": "Als \"Flotilla de Aeronaves de la Armada\" wird die Luftwaffe der spanischen Kriegsmarine bezeichnet. Sie operiert sowohl vom Marine- und Luftwaffenstützpunkt in Rota, als auch vom Mehrzweckkriegsschiff Juan Carlos I aus. Sie gliedert sich in sechs fliegende Staffeln", "section_level": 2}, {"title": "Zukünftiges Fluggerät.", "content": "Im Rahmen einer im März 2015 bekannt gewordenen Langfristplanung soll die Anzahl verschiedener Hubschraubertypen bis 2040 bei allen spanischen Teilstreitkräften auf vier reduziert werden. Hierzu gehört für die Marine lediglich der NH90 von Airbus Helicopters, der in einer U-Jagd- und einer Transportversion zulaufen soll. Die Hughes 500 sollen ab 2018 außer Dienst gestellt werden, während die SH-3 bis zum Zulauf der NH90 in der Marinetransportversion noch modernisiert werden sollen. Die AB 212 sollen noch bis 2030 als Bordhubschrauber der Meteoro-Klasse fliegen.", "section_level": 3}, {"title": "Marineinfanterie.", "content": "Die \"Infantería de Marina\" ist die älteste bestehende Marineinfanterie der Welt. Sie wurde am 27. Februar 1537 von König Karl I. von Spanien (besser bekannt als \"Kaiser Karl V.\") ins Leben gerufen und als \"Compañías Viejas del Mar de Nápoles\" bezeichnet. Diese wurden anfangs allerdings nur den Galeeren im Mittelmeer als Einheiten für Nahbereichsgefechte mitgegeben. Es war Philipp II., der das Konzept einführte, sie auch als Landungskräfte zu nutzen. Derzeit ist die \"Infantería de Marina\" geteilt in \"Tercio de Armada (TEAR)\" (amphibischen Einsatzkräfte) und \"Fuerza de Protección (FUPRO)\" (Bewachung und Schutz von Marineeinrichtungen und Personal).", "section_level": 2}, {"title": "Neubeschaffungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "S80A-Klasse-U-Boote.", "content": "Die derzeit vier in Bau befindlichen U-Boote der Isaac-Peral-Klasse stellen das Prunkstück der laufenden Projekte der spanischen Kriegsmarine dar. Sie werden von der staatlichen Navantia-Werft entwickelt und gebaut. Die U-Boote werden 71 m lang sein und getaucht eine Verdrängung von 2500 t haben. Die Boote sollen, neben drei Dieselgeneratoren (1200 kW) und einem Elektromotor (3500 kW), auch über einen außenluftunabhängigen Antrieb (300 kW) basierend auf Brennstoffzellen verfügen, der bis zu 15-tägige Tauchgänge ohne Schnorchel ermöglichen soll. Des Weiteren wird die S80-Klasse – als erstes nichtnukleares U-Boot überhaupt – über eine Abschussvorrichtung für Marschflugkörper verfügen und somit auch Bodenziele auf größere Distanz angreifen können. Die spanische Armada hat insgesamt vier Boote bestellt. Die Indienststellung des ersten Bootes verzögert sich von ursprünglich 2011 um voraussichtlich sechs Jahre, zunächst wegen des komplexen Antriebs und später auch wegen Gewichts- und Budgetproblemen. Das letzte Boot sollte zunächst 2016 zulaufen, 2011 ging man von 2018 aus. Ein ursprüngliches geplantes zweites Baulos aus zwei weiteren Booten ist inzwischen nicht mehr geplant. Im August 2013 wurde bekannt, dass das fast fertige Boot Isaac Peral ca. 75 t schwerer ist als es geplant war. Hintergrund ist ein Produktions- bzw. Berechnungsfehler.", "section_level": 3}, {"title": "NH90.", "content": "Der „NATO-Helikopter 90“ NH90 ist ein neuer mittlerer Transporthubschrauber von NH Industries. Er wird als europäischer NATO-Hubschrauber in vielen Ländern das Rückgrat der Hubschrauberflotte bilden. Der NH90 wurde so konzipiert, dass er aus einem Basis-Hubschrauber besteht, der modular aufgebaut ist und derzeit in zwei Versionen existiert: Als \"Taktischer Transporthubschrauber\" (TTH) für die Landstreitkräfte/Luftwaffe und als \"NATO-Fregattenhubschrauber\" (NFH). Die spanische Marine hat vorerst sieben Stück der Version TTH bestellt. Sie sollen mittelfristig die Agusta-Bell AB 212 ASW, Hughes 369 HM/ASW und SH-3 Sea King ersetzen.", "section_level": 3}, {"title": "F110-Klasse-Fregatten.", "content": "Nach dem (voraussichtlichen) Ende der F100-Beschaffung nach lediglich fünf der zunächst sechs geplanten Einheiten konzentriert sich die Armada inzwischen auf eine Nachfolgeklasse für die F80-Klasse.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die Armada Española ist die spanische Kriegsmarine. Sie bildet zusammen mit dem Ejército de Tierra (Heer) und dem Ejército del Aire (Luftwaffe) die spanischen Streitkräfte. Die spanische Marine hat eine lange, zeitweise ruhmreiche Tradition. Sie ist die fünftstärkste Kriegsmarine der NATO (nach der US-amerikanischen, britischen, französischen und italienischen Marine). In der Armada dienen rund 27.000 Berufssoldaten, sie umfasst 95 Schiffe sowie 60 Flugzeuge und Hubschrauber.", "tgt_summary": null, "id": 1287058} {"src_title": "Hubert Elvin Rance", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "Sidney Catts wuchs in seiner Heimat in Alabama auf und besuchte dort die örtlichen Schulen. Anschließend studierte er an der Cumberland University Jura und wurde 1882 als Anwalt zugelassen. Allerdings hat er auf eine juristische Laufbahn verzichtet. Stattdessen wurde er Prediger in einer Baptistengemeinde. Im Jahr 1911 zog Catts nach Florida. Dort gab er seinen Predigerberuf auf und wurde Versicherungsvertreter. Gleichzeitig nahm er Anteil am politischen Geschehen in seiner neuen Heimat. Er trat der Demokratischen Partei bei und bemühte sich deren Nominierung für die Gouverneurswahlen des Jahres 1916 zu erhalten. Er scheiterte aber in den Vorwahlen. Daraufhin verließ er die Partei und wurde Mitglied der Prohibition Party. Seine neue Partei stellte ihn sofort für die Gouverneurswahlen auf, die er auch gewann.", "section_level": 1}, {"title": "Die Prohibitions Partei.", "content": "Die Prohibition Party der USA wurde 1869 gegründet und hatte sich den Kampf gegen den Alkohol zum Ziel gesetzt. Die Partei trat für ein striktes Verbot der Herstellung und des Handels mit alkoholischen Getränken ein. Politisch war die Partei niemals in der Lage die Vormacht der Demokratischen bzw. der Republikanischen Partei zu brechen, aber ihr Einfluss führte im Jahr 1919 zum 18. Verfassungszusatz, der die Prohibition in der amerikanischen Verfassung festschrieb. Nachdem sich dieses Gesetz in den 1920er Jahren als nicht durchführbar erwies und nur Alkoholschmugglern und dem organisierten Verbrechen Vorschub leistete, wurde es 1933 mit dem 21. Verfassungszusatz wieder zurückgenommen. Die Partei besteht bis heute in den USA weiter ist aber politisch praktisch bedeutungslos geworden. Die Partei hatte in ihrer ganzen Geschichte nur zwei ihrer Mitglieder in höhere Ämter gebracht. Dies war der Kongressabgeordnete Charles Hiram Randall, der in den 1910er Jahren Kalifornien in Washington vertrat und eben Sidney Catts, den Gouverneur von Florida.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Florida.", "content": "Catts gewann die Gouverneurswahl des Jahres 1916 und wurde damit der einzige Gouverneur Floridas und der gesamten Vereinigten Staaten überhaupt, der sein Amt der Prohibition Party verdankte. Catts trat sein neues Amt am 2. Januar 1917 an. Seine vierjährige Amtszeit endete am 4. Januar 1921. In dieser Zeit musste sich Catts mit der demokratischen Opposition im Repräsentantenhaus von Florida auseinandersetzen, das viele seiner Vorschläge ablehnte. Trotzdem wurden einige Reformgesetze verabschiedet. So kam es in jenen Jahren zu einer Steuerreform. Die Infrastruktur wurde verbessert und auch auf dem Gebiet des Gesundheitswesens gab es Fortschritte. So wurde die Versorgung der geistig Behinderten verbessert. Catts setzte sich auch für das Frauenwahlrecht ein, das dann 1919 bundesweit eingeführt wurde. Er ernannte die erste Frau in sein Kabinett. Auf der anderen Seite war der Gouverneur ein Rassist. Er hasste sowohl Schwarze als auch Katholiken. Er weigerte sich 1919, zwei Lynchmorde an Schwarzen zu kritisieren. Er betrachtete die Afro-Amerikaner als minderwertige Rasse. Ebenfalls in seiner Amtszeit traten die USA unter Präsident Woodrow Wilson in den Ersten Weltkrieg ein und Florida musste wie alle US-Bundesstaaten die Kriegsanstrengungen unterstützen.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebensweg.", "content": "Entsprechend der damaligen Verfassung von Florida durfte Catts 1920 nicht direkt wiedergewählt werden. Er schloss sich wieder den Demokraten an und kandidierte 1920 erfolglos für den US-Senat. In den Jahren 1924 und 1928 bewarb er sich erneut um die Nominierung für die Gouverneurswahlen, die er beide Male verfehlte. Obwohl Catts wieder der Demokratischen Partei angehörte, bekämpfte er 1928 deren Präsidentschaftskandidaten Al Smith, weil dieser katholisch war. Sidney Cats starb im März 1936. Er war mit Alice Mary Campbell verheiratet, mit der er acht Kinder hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sidney Johnston Catts (* 31. Juli 1863 in Pleasant Hill, Alabama; † 9. März 1936 in DeFuniak Springs, Florida) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1917 bis 1921 der 22. Gouverneur von Florida.", "tgt_summary": null, "id": 1565934} {"src_title": "The Devil’s Backbone", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1661 war Frankreich von der zuvor geübten religiösen Toleranz gegenüber den im Land lebenden Hugenotten abgerückt. Die calvinistisch-reformierten Hugenotten sahen sich zunehmender Verfolgung ausgesetzt. Am 22. Oktober 1685 erließ Ludwig XIV. das Edikt von Fontainebleau, in dem der Katholizismus zur französischen Staatsreligion erklärt wurde. Die Ausübung anderer Religionen wurde verboten und reformierte Kirchen zerstört. Am 29. Oktober 1685 erließ der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm das Edikt von Potsdam in welchem Brandenburg-Preußen, zu dem seit 1680 auch Magdeburg gehörte, Glaubensflüchtlinge aus Frankreich einlud sich im Land niederzulassen. Das Edikt wurde heimlich als Flugblatt in Frankreich verteilt. Ziel der brandenburg-preußischen Regierung war die Ansiedlung möglichst vieler Fachkräfte, Unternehmer und Handwerker, um so wirtschaftliche Impulse zu erhalten. Den Asylsuchenden wurden erhebliche Privilegien angeboten, wie zehnjährige Steuerfreiheit, Befreiung vom Militärdienst und finanzielle Förderung für Häuser und Werkstätten. Insgesamt wurden neun Städte als Wohnsitze empfohlen, darunter auch Magdeburg, wo bald die neben Berlin größte und wirtschaftlich bedeutsamste Kolonie in Brandenburg-Preußen entstand. Bereits im Laufe des Herbstes 1685 trafen lose erste hugenottische Flüchtlingsfamilien ein. Als Gründungsdatum der Kolonie könnte man den 1. Dezember 1685 sehen, an dem der Magdeburger Stadtkommandant Ernst Gottlieb von Börstel (1630–1687) den Befehl aus Berlin erhielt, alles erforderliche zu veranlassen \"sobald der Prediger Banzelin\" mit den ersten französischen Familien eintreffe. Der erste Trupp von 50 Hugenotten traf dann am 27. Dezember 1685 in Magdeburg ein. Die Ansiedlung der Glaubensflüchtlinge in Magdeburg stieß jedoch auf erheblichen Widerstand in der Bevölkerung und bei den örtlichen Behörden. Die calvinistischen Neuankömmlinge galten im lutherischen Magdeburg als Ketzer. Kurfürstliche Befehle zur Erleichterung der Ansiedlung, wie die gegen Entschädigung durchzuführende zur Verfügungstellung von Häusern und wüsten Grundstücken, wurden missachtet. Die in der Stadt ansässigen kurfürstlichen Zivil- und Militärbehörden mussten daher ein Teil der Versorgungsaufgaben übernehmen. Die Aufnahme der drei Jahre später aus der Pfalz einwandernden Kolonisten, die mit ähnlichen Privilegien die Pfälzer Kolonie, auch genannt \"Wallonische Kolonie\", bildeten, war dann schon deutlich freundlicher. Bis 1703 war die Zahl der französischen Kolonisten auf 1350 Menschen angewachsen. Die wirtschaftliche Situation der französischen Kolonie stellte sich jedoch als schlecht, zumindest erheblich schlechter als die der Pfälzer Kolonie dar. Der Anteil von Handwerkern an den Kolonisten war verhältnismäßig gering. Bedingt durch die Fluchtsituation hatten die Menschen große Teile ihres beweglichen Vermögens zurückgelassen. Viele Flüchtlinge waren arm. Auch wurden, für die damalige Zeit ungewöhnlich, 34 weibliche Haushaltsvorstände aufgeführt. Diese Frauen und ihre Familien verdienten sich nur mühsam mit Näharbeiten, zum Ärger alteingesessener Handwerker, ihren Unterhalt. Die erhofften Manufakturgründungen fanden auch in Magdeburg statt, wo ungefähr 200 bis 250 Flüchtlings-Familien arbeiteten. Es zeigte sich aber bald, dass die dort in für die Zeit großen Stückzahlen hergestellten Waren nur schwer unter der zahlenmäßig und wirtschaftlich schwachen Bevölkerung Brandenburg-Preußens absetzbar waren. Auch Exporte in andere Länder waren nur schwer machbar, da vielfach dort ebenfalls gerade Manufakturen entstanden waren. Es kam daher zu Pleiten und Geschäftsaufgaben, die jeweils auch die wirtschaftliche Existenz der Beschäftigten gefährdeten.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung der Kolonie.", "content": "Da die Französische Kolonie Menschen vereinte, die aus verschiedenen Gegenden Frankreichs, mit unterschiedlichen Traditionen stammten, war eine herkömmliche Kommunalverwaltung mit einem Bürgermeister und einem Rat nicht geeignet. Die Verwaltung der Kolonie, genannt \"das Gericht\", diente in erster Linie dazu, Streitigkeiten innerhalb der Kolonie zu schlichten. Sie bestand aus einem Direktor, zeitweise einem Stellvertreter, der gleichzeitig Assessor und (geheimer) Schreiber (\"greffier\") war, drei Assessoren, einem Fiskal (er war der öffentliche Vertreter der Kolonie und entsprach einem Amtsanwalt; er stand rangmäßig über den Assessoren), zwei Anwälten, Polizeiassessoren und einem Gerichtsdiener. Französisch war, bis zu ihrer Auflösung 1808, die Korrespondenzsprache der Kolonie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Französische Kolonie zu Magdeburg (\"la Colonie Française de Magdebourg\") war ein gesondertes von der Stadt Magdeburg unabhängiges Gemeinwesen in Magdeburg. Sie bestand von 1685 bis 1808 parallel ohne abgegrenztes Territorium zur altstädtischen Bürgerschaft und der etwas später gegründeten Pfälzer Kolonie. Ihre Mitglieder waren französische Glaubensflüchtlinge, die unter dem Schutz des Kurfürsten standen. Die Kolonie verfügte über ein eigenes Rathaus, eine Verwaltung, Gericht genannt und auch über eine eigene Bürgergarde.", "tgt_summary": null, "id": 851604} {"src_title": "Room to Read", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Swallows wurden 1950 als Kokutetsu Swallows von der Staatsbahn \"(Kokutetsu)\" gegründet. In den ersten Jahren gehörten sie zu den schwächeren Teams der Liga, lediglich 1961 erzielten sie mit einer Siegquote von 0,527 mehr Siege als Niederlagen. Bester Spieler dieser Jahre war der Pitcher Masaichi Kaneda (Spitzname \"Kaneda-Tennō\"), der dreimal den \"Sawamura Award\" für den besten Pitcher gewann und später in die Hall of Fame aufgenommen wurde. Er verließ die Swallows zum Ende der Saison 1964. 1965 wurde die Mannschaft an die Sankei Shimbun verkauft und hieß ab 1966 Sankei Atoms – die Saison 1965 wurde noch als \"Sankei Swallows\" gespielt: als Sechster (Letzter) der \"Central League\" lag die Mannschaft 45,5 Spiele hinter dem Ersten (44 Siege, 91 Niederlagen, 5 Unentschieden). Auch die folgenden Jahre spielte das Team in der unteren Tabellenhälfte. 1970 kaufte Yakult die Atoms: Mit einer Siegquote von 0,264 (33 S – 92 N – 5 U) erreichten sie in ihrer ersten Saison als Yakult Atoms den Tiefpunkt der Teamgeschichte. Allerdings gelang in den 1970er Jahren – ab 1974 dann als Yakult Swallows – der Aufbau einer starken Mannschaft um Hiromi Matsuoka (Pitcher) und Tsutomu Wakamatsu (Outfielder). Unter Manager Tatsurō Hirooka (1977–79) holte sie 1978 ihren ersten Ligatitel und gewann anschließend die \"Nihon Series\" gegen die Orix Buffaloes. In diesem Jahr wurde sie als Profimannschaft des Jahres ausgezeichnet. Obwohl die Dominanz des Rekordmeisters und Lokalrivalen Yomiuri Giants in den 1980er Jahren nachließ, gelang es den Swallows nicht, an den Erfolg von 1978 anzuknüpfen. Sie wurden viermal Letzter und kamen nie unter die besten drei. Erst mit Manager Katsuya Nomura (1990–98) stellten sich längerfristige Erfolge ein: Viermal belegten die Swallows den ersten Platz und gewannen dabei dreimal (1993, 1995 und 1997) die Meisterschaft in der \"Nihon Series\". Herausragende Spieler dieser Jahre waren der First Baseman Tom O’Malley und die Pitcher Masato Yoshii und Atsuya Furuta. Ihre letzte Meisterschaft gewannen die Swallows 2001 gegen die Ōsaka Kintetsu Buffaloes. 2006 wurde dem Namen die Ortsbezeichnung Tōkyō vorangestellt. In der Saison 2007 wurden die Swallows mit 84 Niederlagen erstmals seit 1986 Letzter der \"Central League\". Seit ihrer Gründung 1950 erreichten die Swallows eine Siegquote von 0,466 mit 3.456 Siegen, 3.961 Niederlagen und 253 Unentschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Heimstadion der Swallows ist seit 1964 das Meiji-Jingū-Stadion. Das Stadion wurde 1926 erbaut und ist damit nach dem Kōshien das zweitälteste Profi-Baseballstadion in Japan, das noch in Gebrauch ist. Es wurde mehrfach umgebaut, zuletzt 2007/08, und bietet zurzeit Platz für rund 36.000 Zuschauer. Bis 1963 spielten die Swallows im Kōrakuen-Stadion.", "section_level": 1}, {"title": "Maskottchen.", "content": "Tsubakurō () ist das bekannteste Maskottchen der japanischen Baseball-Profimannschaft \"Tōkyō Yakult Swallows\". Die Figur Tsubakurō wurde am 9. April 1994 vorgestellt. 2008 war Tsubakurō das erste Maskottchen einer japanischen Baseball-Profimannschaft, das an 1000 Baseballspielen in Folge teilgenommen hatte. Am 27. Juni 2015 hat er die Teilnahme an 1500 Baseballspielen erreicht. Sein Erscheinungsbild lehnt sich an dem einer Schwalbe (\"tsubakuro\") an. Weitere ähnlich aussehende Maskottchen sind \"Tsubami\" (), die sich durch ihren Rock unterscheidet, und \"Entarō\" (), der keinen Schwalbenschwanz besitzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tōkyō Yakult Swallows (jap., \"Tōkyō Yakuruto Suwarōzu\") sind eine japanische Baseball-Profimannschaft. Sie spielen in der Central League und konnten bisher fünfmal die Nihon Series gewinnen. Heimat der Swallows ist Tokio, ihre Heimspiele tragen sie im Meiji-Jingū-Stadion aus. ", "tgt_summary": null, "id": 71851} {"src_title": "David Wallace (Politiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Anlage.", "content": "Die dreigeschoßige Station, in der die beiden Röhren der Linie U3 aus Platzgründen übereinander angereiht sind, ist aufgrund der wenigen Umsteigemöglichkeiten und des hohen Fahrgastaufkommens der beiden nächstgereihten Stationen, Stephansplatz bzw. Landstraße, Bahnhof Wien Mitte, eher beschaulich. Rolltreppen führen in das Verteilergeschoß unter dem Dr.-Karl-Lueger-Platz und weiter zum Ausgang Wollzeile. Ein weiterer Ausgang führt mittels einer festen Treppe sowie 3 Aufzügen direkt auf den Parkring. Dort besteht die Möglichkeit zur Ringstraßenbahnlinie 2, zur Stadtbuslinie 3A in Richtung Schottenring und in die Autobus-Linie 74A in Richtung Friedhof St. Marx umzusteigen. Über das Verteilergeschoß, in dem auch eine öffentliche Toilette untergebracht ist, führt eine weitere feste Treppe auf den Dr.-Karl-Lueger-Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Umgebung der Station.", "content": "In unmittelbarer Nähe befindet sich das Museum bzw. die Akademie für Angewandte Kunst, die alte Universität mit dem Universitätsarchiv und dem Institut für Byzantinistik, die Österreichische Akademie der Wissenschaften und das Simpl.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgestaltung.", "content": "Im Untergeschoß der Station befinden sich seit 2005 die drei Wandbilder \"Bewegungen der Seelen\" des Osttiroler Künstlers Michael Hedwig. Die Tafeln haben eine Größe von 10 m × 1,2 m bzw. 5 m × 2,2 m, die dritte Tafel ragt in den Liftschacht und ist 8,8 m hoch und 2,2 m breit. Hedwig thematisiert die geistigen Kräfte in uns sowie die Aura, die uns umgibt und auf die Aura anderer Menschen trifft. Die Bilder verleihen dem Abgang eine heitere, freundliche und kommunikative Atmosphäre. Die Tafeln wurden zunächst in Aquarelltechnik auf Karton gemalt und dann in Rastertechnik auf Aluminiumplatten übertragen; der Malvorgang dauerte etwas mehr als ein Jahr. Im Bereich der Station befand sich bis 1858 das Stubentor der Wiener Stadtbefestigung. Im Rahmen des Stationsbaus war das Auffinden der Stadtmauern erwartet worden, die Arbeiten wurden daher von Archäologen begleitet. Nach den Ausgrabungen wurde ein Teil der Stadtmauer am Dr.-Karl-Lueger-Platz offen präsentiert; der Graben dient über eine Treppe auch als Stationsausgang. Zwei weitere Teile der Stadtmauer wurden in das Verteilergeschoß integriert. Am Dr.-Karl-Lueger-Platz wurde eine niedrige, symbolische Mauer errichtet, an der vier Informationstafeln an das Stubentor erinnern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die unterirdische Station Stubentor der Linie U3 wurde am 6. April 1991 eröffnet. Sie befindet sich im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt und erstreckt sich zwischen der Stubenbastei und dem Stubenring. Der Stationsname bezieht sich auf das ehemalige Stubentor der Stadtbefestigung.", "tgt_summary": null, "id": 545562} {"src_title": "Die Wikinger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Nach der vorübergehenden Trennung der Band (\"Hiatus\") von Ende 2001 bis 2005 spielten die wieder vereinten Black Crowes von März 2005 bis Ende 2007 zahlreiche Konzerte, auf denen sie Lieder ihrer früheren Alben und verschiedene Coversongs spielten. Als Leadgitarrist war von 2006 bis Ende 2007 Paul Stacey in der Band. Er war bereits Mitglied von Chris Robinsons Band New Earth Mud und musste im August 2006 kurzfristig Marc Ford ersetzen. Bei Warpaint wirkte er als Produzent, zudem spielte er auf dem Titel \"Whoa Mule\" die zwölfsaitige Gitarre. Die Aufnahmen zu Warpaint fanden im Juli 2007 in den Allaire Studios in Shokan im Bundesstaat New York statt. Bei den Sessions wurde die Band durch den Gitarristen Luther Dickinson unterstützt. Dickinson ist außerdem Mitglied der North Mississippi Allstars und gehörte nach der Veröffentlichung von Warpaint auch zu den Black Crowes. Der Keyboarder Adam MacDougall war ebenfalls an den Aufnahmen beteiligt und spielte am 3. August 2007 sein erstes Konzert mit der Band. Er ersetzte Rob Clores, der 2006 für den langjährigen Keyboarder Eddie Hawrysch eingesprungen war. Auf den weiteren Konzerten 2007 wurden die unveröffentlichten neuen Titel noch nicht präsentiert. Sie erhielten ihre Live-Premiere erst nach der Veröffentlichung des Albums. \"Warpaint\" ist die erste Veröffentlichung auf dem von der Band gegründeten Label \"Silver Arrow\".", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Wenn nicht anders vermerkt, alle Stücke von Chris Robinson und Rich Robinson. Bei der Aufnahmesession zum Album wurden außerdem noch die Stücke \"Here Comes Daylight\", \"Movin' On\", \"Ready For Rain\", \"Natural Born Turn It On\", \"Share My Blanket\" und das Joe-South-Cover \"Hole In Your Soul\" festgehalten. Hiervon wurden \"Hole In Your Soul\" und/oder \"Here Comes Daylight\" als Bonustracks auf der japanischen Edition des Albums, bei iTunes, als auch bei der Limited Edition der Vinyl-LP verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Single-Auskopplungen.", "content": "\"Goodbye Daughters of the Revolution\" wurde am 22. Januar 2008 vorab als Single veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Warpaint ist das siebte Studioalbum der amerikanischen Rockband The Black Crowes. Es erschien Anfang März 2008, knapp sieben Jahre nach seinem Vorgänger \"Lions\".", "tgt_summary": null, "id": 1377596} {"src_title": "Stefan Gelbhaar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge und Erfolge.", "content": "Im Juli 1929 fusionierten die renommierten Unternehmen Cameo Record Corporation, Pathé Phonograph & Radio Corporation (der US-amerikanische Ableger des französischen Unternehmens Pathé) und Plaza Music Company zur American Record Corporation. Zudem wurde das Preßwerk Scranton Button Company aus Scranton, Pennsylvania, übernommen, das vorher schon Platten für Plaza hergestellt hatte. Erster Präsident des im August 1929 seine Arbeit aufnehmenden Konzerns wurde Louis G. Sylvester, der auch Gründer der Scranton Button Company war. Hauptsitz des neuen Unternehmens war am 1776 Broadway Manhattan, New York City. Im Oktober 1929 übernahm Herbert Yates, Besitzer der \"Consolidated Film Company\", ARC Records. In den nächsten Jahren, auf der Höhe der Weltwirtschaftskrise, versuchte ARC durch Ankäufe anderer Schallplattenfirmen wie Conqueror Records oder Challenge Records hohe Verkaufszahlen zu erzielen, was jedoch oft fehlschlug. Ab 1931 ging es für ARC aber wieder aufwärts. Als erstes großes Geschäft hatte man die großen Label Brunswick Records und Vocalion Records gekauft. Mit dem Grundsatz „3 records for one dollar“ („3 Platten für einen Dollar“) erzielte das Unternehmen hohe Verkäufe, zeitweise über 6 Millionen Platten. Als Antwort darauf rief RCA Victor ihr Sublabel Bluebird Records ins Leben, das ARC Konkurrenz machen sollte. Die Consolidated Film Company besaß nun einen großen Marktanteil und kaufte 1934 noch Columbia Records und OKeh Records sowie deren gesamten Katalog.", "section_level": 2}, {"title": "Ende.", "content": "Im Dezember 1938 wurde ARC Records von der Consolidated Film Company für 700.000 Dollar verkauft und Teil des Columbia Broadcasting System (CBS). Damit war die Erfolgsgeschichte der American Record Corporation beendet. Vocalion und Brunswick kehrten wieder zu Warner Brothers zurück, später dann zu Decca Records.", "section_level": 2}, {"title": "Labels.", "content": "Die beiden nachfolgenden Tabellen listen alle Plattenlabels auf, die zu der American Record Corporation gehörten. Neben dem Label, den häufigsten Genres und bekannten Künstlern ist auch der Zeitraum angegeben, in dem das jeweilige Label für ARC aktiv war. Die zweite Tabelle enthält gesondert Labels, die für spezielle Warenhausketten eingeführt wurden. Labels für Sears sind in der ersten Tabelle zu finden. Die nachfolgende Tabelle listet Labels auf, die für bestimmte Warenhaus-Ketten gegründet wurden. Über diese Firmen ist jedoch wenig bekannt, sodass hier keine detaillierten Angaben gemacht werden können. Daneben sind dort auch unabhängige Label aufgeführt, die Platten aus dem ARC-Katalog wiederveröffentlichten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die American Record Corporation, auch bekannt als ARC Records oder einfach nur ARC, war ein US-amerikanisches Musiklabel. ARC entstand aus der Fusion dreier New Yorker Tonträgerunternehmen, der Cameo Record Corporation, der Pathé Phonograph & Radio Corporation und der Plaza Music Company. ARC Records darf nicht mit der American Record Company verwechselt werden.", "tgt_summary": null, "id": 1035602} {"src_title": "U-Bahn-Linie 1 (Wien)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ein 22-jähriger Mann unternimmt im Jahre 1910 alleine eine Wanderung durch das karge Bergland der Provence (Frankreich). Auf der Suche nach Wasser, das ihm ausgegangen war, trifft er zufällig einen 55-jährigen Schafhirten. Dieser gibt ihm zu trinken und lässt ihn in seiner Hütte übernachten. Neugierig geworden, was diesen Mann dazu bewegt hat, ein solch einsames Leben zu führen, bleibt der junge Mann einige Tage bei ihm. Elzéard Bouffier, so der Name des Schäfers, hat sich für ein Leben in der Einsamkeit entschlossen, nachdem er Frau und Sohn verloren hatte. Als er erkannte, dass die ganze Gegend aus Mangel an Bäumen absterben werde, entschloss er sich, etwas dagegen zu unternehmen und säte seitdem Bäume. Nach dem Ersten Weltkrieg, zu dem der Erzähler eingezogen war, unternimmt er aus Bedürfnis nach frischer Luft wieder eine Wanderung in der Gegend und trifft auch wieder auf den Schäfer, der seiner Tätigkeit des Bäumepflanzens weiterhin unbeirrt weiterverfolgt. Mehrmals noch im Laufe der Jahre besucht der Erzähler Elzéard Bouffier und kann das Wachstum des Waldes und die Veränderung der Landschaft, die damit einhergeht erleben: es gibt wieder Wasser in den Brunnen und Menschen kehren in die ehemals verlassenen Dörfer zurück. Über vier Jahrzehnte pflanzt Bouffier Bäume, wechselt dazwischen seinen Beruf vom Schäfer zum Imker, da die Schafe seine Pflanzungen gefährden. Auch von den Menschen, die nichts von der Arbeit Bouffiers wissen, wird der Wald gefährdet. Doch liegt dieser zu abgelegen, als dass den Pflanzungen großer Schaden zugefügt werden könnte.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Erzählung wurde vom kanadischen Regisseur Frédéric Back als Zeichentrick verfilmt, der im Jahr 1987 erschien und 1988 den Oscar als bester animierter Kurzfilm gewann. Außerdem war er für die Goldene Palme beim Filmfest in Cannes nominiert. Beim internationalen Kurzfilmfestival von Clermont-Ferrand gewann er den Publikumspreis, sowie weitere 30 Preise bei verschiedenen Filmfestivals. Der Film unterscheidet sich von anderen Zeichentrickfilmen dadurch, dass seine Bilder (wie z. B. auch bei The Snowman) auf Buntstiftzeichnungen beruhen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Der Mann, der Bäume pflanzte\" bekam unter anderem folgende Auszeichnungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mann, der Bäume pflanzte ist ein kanadischer Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1987. Er basiert auf der gleichnamigen Erzählung von Jean Giono.", "tgt_summary": null, "id": 907915} {"src_title": "Charles Philippe Ronsin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Trebek ist der Sohn von George Edward Trebek (* 14. April 1921), einem Koch, der als Kind aus der Ukraine ausgewandert war und seine prägenden Jahre in Japan verbrachte. Er wuchs in einem zweisprachigen französisch-englischen Haushalt auf.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Trebek absolvierte 1961 sein Studium der Philosophie an der University of Ottawa. Dort war er in seiner Studentenzeit Mitglied der \"English Debating Society\". Er interessierte sich bereits am College für eine Karriere in Nachrichtensendungen und begann seine Rundfunkkarriere 1961 bei der CBC/Radio-Canada als Nachrichtensprecher und Sportreporter. Trebek spezialisierte sich auf nationale Nachrichten und berichtete über eine Vielzahl von Sonderveranstaltungen für die Radio- und Fernsehdivisionen des CBC, darunter Curling und Pferderennen. Trebeks Laufbahn als Spielleiter von Shows begann 1963 mit einem Gastauftritt in einem kanadischen Musikprogramm. 1966 veranstaltete er seine erste Quizshow namens \"Reach for the Top\" und war von 1967 bis 1970 Gastgeber des CBC, wo er klassische Musikprogramme einschließlich Aufführungen von Glenn Gould einführte. 1973 zog er in die Vereinigten Staaten und arbeitete dort \"The Wizard of Odds\". In den nächsten Jahren folgte zum Teil sehr erfolgreiche Gameshows, bei denen er teilweise selber als Spieler bei anderen Shows auftrat. 1976 Trebek war zusammen mit Jim McKrell auch ein Kandidat auf \"Celebrity Bowling\", wo das Duo gegen Dick Gautier und Scatman Crothers gewann. Seit dem 1. September 1984 moderiert er die US-amerikanische Ausgabe der Quizshow \"Jeopardy!\" und gelangte damit am 13. Juni 2014 in den Guinness World Records-Weltrekord für die meisten Episoden einer Spielshow mit bisher 6.829 Episoden. In zahlreichen amerikanischen Fernsehserien wie \"How I Met Your Mother\" trat Trebek als Gaststar auf. Seit 1998 besitzt er die US-Staatsbürgerschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches Leben.", "content": "Trebek wurde 1998 in die Vereinigten Staaten von Amerika eingebürgert. 1974 heiratete Trebek die Geschäftsfrau Elaine Callei. Das Paar hatte keine Kinder und wurde 1981 geschieden. 1990 heiratete er Jean Currivan, eine Immobilien-Projektmanagerin aus New York. Sie haben zwei Kinder, Matthew und Emily. Im Jahr 1996 führte Trebek die olympische Fackel in Jacksonville, Florida, einen Teil der Reise nach Atlanta. Trebek besaß und bewirtschaftete eine Ranch in der Nähe von Paso Robles in Creston, Kalifornien, bekannt als Creston Farms, wo er Vollblut- Rennpferde züchtete und trainierte. Trebeks Hengst Reba's Gold wurde der Stake-Gewinner nach Slew o 'Gold. 2007 und 2012 erlitt Trebek jeweils einen leichten Herzinfarkt, kehrte aber wieder zur Arbeit zurück. Aufgrund einer Verletzung der Achillessehne konnte er sechs Wochen nicht arbeiten und auch später aufgrund eines Sturzes musste er über die Wintermonate von Jeopardy! pausieren. Im Dezember 2017 erfolgte die Entfernung eines Blutgerinnsels aus seinem Gehirn. Nach einem kurzen medizinischen Urlaub kehrte er Mitte Januar 2018 zu Jeopardy! zurück. Anfang März 2019 erklärte Trebek per Videobotschaft, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs in fortgeschrittenem Stadium erkrankt sei.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Zu seinen größten Auszeichnungen gehören vier Emmys für seine Rolle in TV-Shows. Außerdem wurde er mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt. Am 4. Mai 2015 wurde der Alumni-Saal der Universität von Ottawa nach Trebek benannt und am 30. Juni 2017 wurde er von Generalgouverneur David Johnston zum \"Officer of the Canada\" ernannt, da er mit den Wissensshows zum Förderer des Lernens und zum Vorkämpfer für geographische Bildung wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Alexander „Alex“ Trebek (* 22. Juli 1940 in Greater Sudbury, Kanada) ist ein kanadisch-US-amerikanischer Fernsehmoderator. Seit dem 1. September 1984 moderiert er \"Jeopardy!\".", "tgt_summary": null, "id": 1366489} {"src_title": "Reichspräsidentenpalais", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die beiden Reaktoren wurden ab 1970 bzw. 1974 erbaut. Betrieben werden die Blöcke von First Energy. Block 1 ging am 14. Juni 1976 und Block 2 am 17. August 1987 ans Netz. Der zweite Block soll 2047 endgültig vom Netz gehen.", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Vorkommnisse.", "content": "Im Oktober 2015 geriet die Anlage im Zusammenhang mit unangemessenem Verhalten von Angestellten in die Schlagzeilen. Zunächst wurde bekannt, dass ein 'gelangweilter' Mitarbeiter in hunderten von Fällen kinderpornografisches Material von Kindern im Alter von 10 bis 16 Jahren heruntergeladen und 51 Bilder ausgedruckt habe, wenig später stellte sich heraus, dass ein anderer Mitarbeiter wegen Trunkenheit am Arbeitsplatz auffällig geworden sei und bei einem Screening einen Alkoholpegel von unter 0,8 Promille gehabt habe. Im Dezember 2016 wurde bekannt, dass auch Beaver Valley vom Creusot-Forge-Skandal um gefälschte Zertifikate betroffen ist. Sowohl der Deckel des Reaktordruckbehälters als auch der Dampferzeuger von Reaktor 1 stammen von der belasteten Areva-Tochter.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft des Kraftwerks.", "content": "Seit den 2010er-Jahren ist die Anlage zunehmend unprofitabel geworden. Wie viele andere Kernkraftwerke ist auch Beaver Valley zunehmend nicht mehr wettbewerbsfähig, da durch die Schiefergasgewinnung und den Ausbau der erneuerbaren Energien auf vielen Strommärkten in den USA ein Überangebot an billigem Strom zur Verfügung steht. Eine Reihe von Anlagen (Crystal River, Kewaunee, San Onofre 2 und 3, Vermont Yankee, Fort Calhoun, Oyster Creek) wurde aus diesen Gründen bereits stillgelegt, weitere Reaktorblöcke (Pilgrim, Three Mile Island 1, Indian Point 2 und 3, Palisades, Diablo Canyon 1 und 2) sind zur Stilllegung vorgesehen, die vorzeitige Abschaltung weiterer Anlagen (Prairie Island, Duane Arnold) ist im Gespräch. Neubauprojekte werden abgesagt, zuletzt wurde der Bau von zwei Blöcken am Kernkraftwerk Virgil C. Summer aus wirtschaftlichen Gründen abgebrochen. Auf Grund dieser schwierigen Marktlage wirbt FirstEnergy bei den Staatsregierungen von Ohio und Pennsylvania intensiv um eine Subventionierung seiner Atomkraftwerke. Die Anlagen sollen mit öffentlichen Geldern aus Budgets für den Ausbau CO2-freier Energien nach dem Vorbild von New York und Illinois gefördert werden. In diesen Bundesstaaten hat Exelon 2016 die angekündigte Stilllegung von insgesamt sechs Reaktoren (Quad Cities 1 und 2, Clinton, Ginna, Nine Mile Point 1, Fitzpatrick) wieder zurückgezogen, nachdem die jeweiligen Regierungen zugesagt haben, die Anlagen aus Fonds für schadstofffreie Energien zu subventionieren. In New York bereiten Umweltinitiativen jedoch eine Klage gegen diese Subventionierung von AKW vor. Die Kampagnen von FirstEnergy haben bislang (Stand: Februar 2018) in keinem der beiden Bundesstaaten zu einem Erfolg geführt. Seit Monaten kündigt das Unternehmen an, seine Atomkraftwerke, zu denen neben Beaver Valley auch Perry und Davis Besse gehören, zu verkaufen oder stillzulegen, sofern sich die Lage nicht zeitnah ändern sollte. In Shippingport ist neben Beaver Valley auch das nahegelegene Kohlekraftwerk Bruce Mansfield von einem vorzeitigen Aus bedroht. Die Anlage gehört ebenfalls zu FirstEnergy und steht auf Grund der niedrigen Strompreise bereits seit 2016 still. Wie der Finanzvorstand des Unternehmens mitteilte, sei es unwahrscheinlich, dass FirstEnergy für die beiden Kraftwerke in Shippingport einen Käufer findet. Eine Stilllegung wird so zunehmend wahrscheinlich. Im Januar 2018 wurde bekannt, dass FirstEnergy unmittelbar vor der Insolvenz steht und auf Grund der finanziellen Schräglage für die folgenden 18 Monate eine Finanzierung über einen Hedge-Fonds in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar vereinbart hat.", "section_level": 1}, {"title": "Daten der Reaktorblöcke.", "content": "Das Kernkraftwerk Beaver Valley hat insgesamt zwei Blöcke:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kernkraftwerk Beaver Valley () mit zwei Druckwasserreaktoren von Westinghouse steht in Shippingport im US-Bundesstaat Pennsylvania, 54 km nordwestlich von Pittsburgh. Das Kraftwerk Bruce Mansfield befindet sich eine Meile nordöstlich von der Anlage, unweit vom Kraftwerksgelände entfernt lag außerdem auch das Kernkraftwerk Shippingport.", "tgt_summary": null, "id": 945671} {"src_title": "Bahnhof Göhrde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1999 wurde die Firma von Michel Guillemot gegründet, seit 2003 schreibt sie schwarze Zahlen. Im vierten Quartal des Jahres 2007 überholte Gameloft mit einem Umsatz von 26 Millionen Euro seine Konkurrenten auf dem jungen Markt offiziell, und stieg damit zum Weltmarktführer auf. Das Unternehmen entwickelt Spiele für mobile Endgeräte, die entweder mit der Technologie Java, BREW oder Symbian OS ausgestattet sind. Die Gesamtzahl der mit einer dieser Technologien ausgestatteten Mobilgeräte wird bis 2012 auf rund 5 Milliarden geschätzt. Viele Gameloft-Spiele sind zudem für Apples iPhone/iPod touch/iPad, Android, Blackberry 10, Windows Phone, WebOS, Nintendo WiiWare und DSi, Microsofts XBOX Live Arcade sowie Sonys PSN und PSP Store erhältlich. Ende 2007 arbeiteten 4000 Mitarbeiter für Gameloft, 50 % mehr als Ende des Vorjahres 2006. Der Umsatz steigerte sich von 68,4 Millionen Euro (2006) auf 96,1 Millionen Euro (2007), was ein Umsatzplus von 40 % darstellt. Derzeit umfasst die Produktpalette von Gameloft rund 200 \"Mobile Games\" für über 1200 verschiedene mobile Endgeräte, welche in über 80 Ländern durch mehr als 180 Partner verkauft werden. Gameloft hat für 2008 außerdem angekündigt, 15 der ersten Spiele für das iPhone von Apple zu veröffentlichen. Gameloft erzielte 2008 einen Konzernumsatz von 110,3 Millionen Euro – eine Steigerung von 15 % zum Vorjahr. Mobile Spiele stehen dabei für 93 % der erzielten Ergebnisse, Videospiele für die verbleibenden 7 % in 2008. Auf dem europäischen Markt entfallen 43 % der Umsätze, auf Nord-Amerika 30 %, und 27 % auf die restlichen Staaten. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte Gameloft einen Umsatz von 164,4 Millionen Euro, was eine Steigerung von 17 % im Bezug auf das Vorjahr (141 Millionen) bedeutet. Zu dem Zeitpunkt hatte Gameloft 35 Millionen aktive Nutzer und Gameloft-Spiele für iOS und Android wurden 125 Millionen Mal heruntergeladen. Ebenfalls 2011 lizenzierte Gameloft die Unreal Engine 3, um sie unter iOS und Android einsetzen zu wollen. Das erste Projekt namens „March of Heroes“ wurde jedoch im September desselben Jahres aufgegeben. Im Juni 2016 gab Vivendi bekannt, dass man trotz Ablehnung durch das Gameloft-Management die Mehrheit am Unternehmen übernommen habe.", "section_level": 1}, {"title": "Weiteres.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gameloft LIVE!", "content": "Gameloft entwickelte nach einiger Zeit ein System namens \"Gameloft LIVE!\", auf dem man Spiele, die Gameloft Live verfügen, online gegeneinander spielen kann. Dies erfolgt über WiFi oder 3G. Eine Registrierung ist erforderlich.", "section_level": 2}, {"title": "Freemium.", "content": "Seit 2011 veröffentlicht Gameloft unter anderem Spiele mit dem von manchen Spielern kritisierten Freemium-Geschäftsmodell. Neben Neuentwicklungen wurden auch Spielereihen mit bis dato kostenpflichtigen Spielen in dieses Schema gesetzt. Am 20. März 2012 kündigte Gameloft an, in Zukunft nur noch Spiele mit Freemium- und Paymium-Geschäftsmodell zu veröffentlichen.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Gameloft wird oft dafür kritisiert, bekannte Videospiele zu kopieren, wie bei \"Gangstar Vegas\" (\"Grand Theft Auto\"), \"Nova\" (\"Halo\"), \"Asphalt\" (\"Need for Speed\") oder \"Modern Combat\" (\"Call of Duty\"). Dagegen wehrte sich Gameloft mit dem Hinweis, dass der Spieleindustrie nur eine begrenzte Anzahl an Innovationen zur Verfügung stehe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gameloft ist der weltgrößte Entwickler und Herausgeber von Videospielen für Mobilgeräte und PC. Die Spiele waren anfangs in erster Linie für Mobiltelefone konzipiert, Gameloft entwickelt aber mittlerweile überwiegend für Apple iOS, Android und Windows 8 / 10. Der Hauptfirmensitz befindet sich in Frankreich, mittlerweile gibt es Zweigstellen auf der ganzen Welt. ", "tgt_summary": null, "id": 1574324} {"src_title": "Friedrich-Wilhelms-Gymnasium (Berlin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Nach seinem Medizinstudium in Paris ließ sich Henri Queuille 1908 als Allgemeinmediziner in Neuvic nieder. 1912 wurde er zum Bürgermeister von Neuvic gewählt, 1913 zum Mitglied des Generalrates des Départements Corrèze für den Kanton Neuvic und 1914 zum Abgeordneten in der Nationalversammlung. Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er Stabsarzt im Krankenhaus von Baccarat. Er war an den Schlachten von Verdun und an der Somme beteiligt und erhielt im September 1916 das \"Croix de guerre.\" Bis 1935 vertrat er das Département Corrèze in der Nationalversammlung, danach bis 1940 im Senat. Zwischen 1924 und 1940 war er mehrmals Staatssekretär oder Minister in den Ministerien für Landwirtschaft, Gesundheit, Post und Fernmeldewesen und Öffentliche Arbeiten. In letzterem Amt führte er die (allerdings bereits zuvor beschlossene) Verstaatlichung der Eisenbahnen und die Schaffung der nationalen Eisenbahngesellschaft SNCF durch. Als Senator nahm er am 10. Juli 1940 an der gemeinsamen Sitzung von Nationalversammlung und Senat in Vichy teil, wo er der Übertragung außerordentlicher Vollmachten auf Marschall Philippe Pétain seine Zustimmung verweigerte. Er zog sich daraufhin nach Neuvic zurück, wo er eine Firma zur Herstellung von Gas aus Holzkohle gründet. Am 16. Juli 1941 wurde von seinem Bürgermeisteramt von Neuvic abgesetzt. Nach einem ersten erfolglosen Versuch gelang ihm im April 1943 an Bord eines Flugzeugs der \"Royal Air Force\" die Ausreise nach London, wo er sich der Exilregierung von Charles de Gaulle anschloss. Wenige Tage nach seiner Ankunft rief er in der BBC die französischen Bauern zum Widerstand auf. Im Juni 1944 wurde er Staatsminister in der ersten Provisorischen Regierung und Stellvertreter de Gaulles. Da er die Wiederherstellung der republikanischen Institutionen anstrebte, widmete sich Henri Queuille in den Monaten nach der Befreiung Frankreichs dem Wiederaufbau der Radikalen Partei, die unter Krieg und Besatzung sehr gelitten hatte. Von 1946 bis 1956 war er erneut Abgeordneter in der Nationalversammlung. Parallel dazu bekleidete er folgende Regierungsämter: In seiner Regierungszeit unterzeichnete Frankreich den NATO-Vertrag. Aus gesundheitlichen Gründen beendete Henri Queuille seine Regierungslaufbahn Mitte der 1950er Jahre und verzichtete auch auf eine Kandidatur für das Amt des Staatspräsidenten als Nachfolger von Vincent Auriol. 1956 überwarf sich Henri Queuille mit Pierre Mendès France und gründete mit dem rechten Flügel der Radikalen Partei das \"Centre républicain.\"", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Obwohl er als Politiker durchaus populär war, gilt Henri Queuille als Symbolfigur für den Ansehensverlust und das Scheitern der IV. Republik. Bleibende Ergebnisse seiner Politik sind die SNCF und sein Beitrag zur Mechanisierung der Landwirtschaft. Er war der politische Pate zweier herausragender Politiker, die sich in der V. Republik immer wieder als Gegner gegenüberstanden: 1946 empfahl er François Mitterrand als Kandidat für die Nationalversammlung im Département Nièvre, 1965 schlug er Jacques Chirac vor, das Parlamentsmandat in seinem früheren Wahlkreis Corrèze anzustreben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henri Queuille (* 31. März 1884 in Neuvic d'Ussel (Département Corrèze); † 15. Juni 1970 in Paris) war ein französischer Politiker der Radikalen Partei.", "tgt_summary": null, "id": 1471545} {"src_title": "Cesare Cremonini (Sänger)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Wat Phra Singh liegt westlich des Zentrums in der Altstadt von Chiang Mai. Sein von steinernen Löwen bewachtes Hauptportal liegt am Ende der Hauptstrasse von Chiang Mai, der Ratcha Damnoen Road, die von hier genau nach Osten durch das zentrale Tha-Phae-Stadttor bis hinunter zum Mae Nam Ping (\"Ping-Fluss\") führt.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Seine überregionale Bedeutung erhält der Tempel durch den Phra Phuttha Sihing, eine Buddha-Statue, deren genaue Herkunft ungewiss ist. Einer Legende nach soll er dem „Löwen der Shakyas“ ähneln, einer verlorenen Statue aus dem Mahabodhi-Tempel in Bodhgaya in Indien. Er soll dann über Sri Lanka nach Ligor (das heutige Nakhon Si Thammarat) gelangt sein, von dort aus nach Ayutthaya bevor er nach Chiang Mai gebracht wurde. Heute gibt es in Thailand insgesamt drei Statuen, von denen behauptet wird, sie seien der Phra Sihing. Neben dem Phra Phuttha Sihing des Wat Phra Singh von Chiang Mai steht eine Statue im Wat Phra Mahathat in Nakhon Si Thammarat und eine weitere in der Buddhai-Sawan-Kapelle des Nationalmuseums Bangkok. Im Jahre 1920 soll der Kopf der Statue gestohlen worden sein, so dass heute möglicherweise nur eine Nachbildung des Kopfes zu sehen ist. Jedes Jahr zum Songkran-Fest wird Phra Sihing aus dem Wihan hervorgeholt und in einer prächtigen Prozession durch die Straßen der Stadt getragen, wo ihn die Gläubigen mit Wasser begießen, um ihm Ehre zu erweisen. Im thailändischen Volksglauben wird der Wat Phra Singh mit dem chinesischen Tierkreiszeichen des Drachen in Verbindung gebracht. Im Jahr des Drachen Geborene pilgern daher gerne hierher.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "König Pha Yu gründete Wat Phra Singh im Jahr 1345, indem er einen Chedi errichtete, um die Asche seines Vaters, König Kham Fu, beizusetzen. Einige Jahre später wurden ein Wihan und weitere Gebäude hinzugefügt. Dem Kloster gab man dann den Namen „Wat Lichiang“. Bei Restaurierungsarbeiten im Jahr 1925 entdeckte man in einem kleinen Chedi drei Urnen, die möglicherweise die königliche Asche enthalten. Seit dieser Zeit sind die Urnen jedoch unauffindbar. Der Tempel erhielt seinen Namen „Wat Phra Singh“ 1367 als die berühmte Buddhastatue des Phra Sihing hier aufgestellt wurde. Im 18. Jahrhundert wurde der Tempel infolge der burmesischen Besatzung der Stadt aufgegeben und dem Verfall preisgegeben, bis 1782 König Kawila an die Macht kam. Der König ließ den Ubosot neu erbauen und die Chedis erweitern. Seine beiden Nachfolger erbauten den Wihan Lai Kham und die elegante Bibliothek \"(Hor Trai)\". Der berühmte Mönch Khru Ba Sri Wichai organisierte in den Zwanziger Jahren die Renovierung des gesamten Tempels. Die meisten Gebäude erhielten 2002 eine erneute Renovierung, wobei neues Blattgold aufgetragen und die Stuckverzierungen erneuert wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wat Phra Singh (vollständiger Name: Wat Phra Singh Woramahawihan – ) ist eine buddhistische Tempelanlage \"(Wat)\" in Chiang Mai, Nordthailand. Er ist ein Königlicher Tempel Erster Klasse.", "tgt_summary": null, "id": 1412995} {"src_title": "Überlebensrate", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Teilnehmer treten gegeneinander an, indem sie ihre Kleidung vorstellen, die nach einem vorgegebenen Motto und Material (z. B. Jeans) innerhalb einer bestimmten Zeit hergestellt werden müssen. Die Designs werden von Models auf einem Laufsteg präsentiert und von einer Jury bewertet. Jede Woche werden ein oder mehrere Teilnehmer herausgewählt. Als Gewinne winkten in der vierten Staffel ein Artikel in Elle, ein Startguthaben von 100.000 US$ für den Aufbau einer eigenen Marke sowie ein Auto. Die vorgegebenen Design-Themen variieren zwischen dem Design für eine bestimmte Person, z. B. Sasha Cohen, oder die Miss USA Tara Conner, aber es werden auch Vorgaben gemacht wie ein Design für eine Modemarke zu entwerfen, etwa Banana Republic oder Macy’s oder ein allgemeines Thema wie Cocktail-Party. Die Zeitvorgabe liegt in der Regel zwischen einem halben bis zu drei Tagen. Sobald der Abgabetermin erreicht ist, müssen die Teilnehmer die Models dekorieren und auch Frisur und Make-up auswählen. Nach der Präsentation der Modelle bewertet die Jury jedes Design und interviewt anschließend den Designer. Den Verlierer verabschiedet Heidi Klum am Ende der Sendung auf Deutsch mit „Auf Wiedersehen“.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Sendung wurde bis zur fünften Staffel von der NBC-Tochter Bravo Television Network gesendet, im Jahr 2009 wanderten die Ausstrahlungsrechte für die sechste Staffel im Jahr 2009 an das Lifetime Television Network. Ein längerer Rechtsstreit aufgrund des Wechsels wurde im April nach der Zahlung einer Summe in unbekannter Höhe beigelegt. Im Mai 2018 wurde bekannt, dass die Lizenzen der Sendung mit der 17. Staffel zurück zum Sender Bravo gehen werden. Im September 2018 wurde bestätigt, dass Heidi Klum und Tim Gunn nicht für eine weitere Staffel zurückkehren werden, da diese sich für ein neues Format bei Amazon Video verpflichteten.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "Der deutsche Pay-TV-Kanal The Biography Channel zeigte ab dem 25. März 2011 die 7. Staffel der Serie erstmals auch im deutschen TV. Zuvor strahlte der Sender bereits die 4., 5. und 6. Staffel unter dem Namen „Project Runway – Designer gesucht!“ aus. Ab dem 16. März 2010 wurde die 4. Staffel auf dem Free-TV Sender VIVA wiederholt. Inzwischen veröffentlichte der Streaminganbieter Netflix die zehnte Staffel mit deutschen Untertiteln im deutschsprachigen Raum.", "section_level": 1}, {"title": "Resonanz.", "content": "Die Show war 2006 und 2007 für den \"Emmy\" im Bereich Reality-TV-Sendung und im Jahr 2009 im Bereich Reality-TV-Wettbewerb nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Project Runway (Projekt Laufsteg) ist eine US-amerikanische Castingshow mit Schwerpunkt Modedesign. Die Sendung wurde in den ersten sechzehn Staffeln von Heidi Klum moderiert. Mit der siebzehnten Staffel wird Karlie Kloss die Moderation übernehmen.", "tgt_summary": null, "id": 1302891} {"src_title": "Umgebungslärm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Trainerkarriere (Verein).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge.", "content": "Fernando Vázquez arbeitete ursprünglich als Englischlehrer in Lalín. Durch den Schulsport kam er erstmals intensiver mit dem Fußball in Berührung, was ihn zu seinem ersten Verein als Trainer, dem Tercera División - Club CD Lalín führte. Bereits in seiner ersten Saison als Trainer führte er die Galicier zum Aufstieg in die Segunda División B. Nach drei Jahren dort ging es wieder in die vierte Liga, doch 1990/1991 gelang Vázquez mit seiner Mannschaft der Wiederaufstieg.", "section_level": 2}, {"title": "Segunda División B.", "content": "Im Sommer 1991 verließ Fernando Vázquez seinen Verein trotz Aufstiegs und ging zum Viertligisten und Traditionsverein Racing Ferrol. Mit Ferrol gelang 1991/1992 schon in seiner ersten Saison der Aufstieg in die 2B. Dort hielt er sich noch zwei weitere Jahre mit seinem Team ehe er für die Saison 1994/1995 zum Ligakonkurrenten CD Lugo wechselte. Mit Lugo erreichte er zwar nur einen enttäuschenden Mittelfeldplatz, doch bekam er erstmals die Möglichkeit eine Mannschaft im bezahlten Fußball zu trainieren.", "section_level": 2}, {"title": "Profifußball.", "content": "Im Sommer 1995 übernahm Fernando Vázquez den spanischen Erstligisten SD Compostela. Mit den Galiciern, die mit bescheidenen Mitteln einen brauchbaren Kader zusammenstellen mussten, gelang ihm zwei Mal der Klassenerhalt, doch im dritten Anlauf musste man als Viertletzter in die Play-Offs, wo man schließlich dem FC Villarreal unterlag. Fernando Vázquez hingegen durfte in der Primera División bleiben. Er übernahm das abstiegsbedrohte Real Oviedo. Mit den Asturiern beendete er die Saison 1998/1999 auf dem 14. Tabellenplatz und erreichte den Klassenerhalt. Im folgenden Jahr erhielt Fernando Vázquez die Möglichkeit den Vorjahresdritten und UEFA Champions League-Teilnehmer RCD Mallorca zu trainieren. Mit den Mallorquiern erreichte er aber nur einen enttäuschenden zehnten Saisonplatz. Am Saisonende zogen Trainer und Verein die Konsequenzen und trennten sich im beiderseitigen Einvernehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg und Abstiege.", "content": "Während der Saison 2000/2001 übernahm Fernando Vázquez den Erstliga-Absteiger Betis Sevilla. Den Traditionsverein führte er zum Wiederaufstieg auf Rang zwei hinter dem Erzrivalen FC Sevilla. Er blieb jedoch nicht, sondern ging zu UD Las Palmas. Mit dem finanziell angeschlagenen Club stieg er allerdings als Drittletzter ab. Für die Saison 2002/2003 übernahm Vázquez das Traineramt beim Erstligisten Rayo Vallecano, doch stieg er als Tabellenletzter mit Rayo Vallecano weit abgeschlagen ab. Zu guter Letzt stieg er auch mit Real Valladolid 2003/2004 ab.", "section_level": 2}, {"title": "Celta Vigo.", "content": "Nach drei Abstiegen aus der ersten Liga in Folge wagte Fernando Vázquez in seiner galicischen Heimat mit dem Erstliga-Absteiger Celta Vigo einen Neuanfang. Und tatsächlich konnte er 2004/2005 seine Mannschaft zum direkten Wiederaufstieg führen. Erst am letzten Spieltag konnte durch ein 2:0 bei UE Lleida der Aufstieg erreicht werden. Im folgenden Jahr erreichte er mit Celta einen vollkommen überraschenden sechsten Platz in der Liga und somit die Qualifikation für den UEFA Cup. Trotz der Teilnahme am internationalen Geschäft rutschte Vázquez 2006/2007 nach einer beispiellosen Negativserie mit seiner Mannschaft tief in den Abstiegskampf. In der Rückrunde wurde er schließlich durch den Bulgaren Christo Stoitschkow ersetzt, der jedoch den Abstieg auch nicht mehr verhindern konnte.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Ab dem Jahr 2005 bis etwa 2008 war Fernando Vázquez Trainer der erstmals seit den 30er Jahren wieder ins Leben gerufenen Galicischen Nationalelf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fernando Vázquez Pena (* 24. Oktober 1954 in Castrofeito, Galicien) ist ein spanischer Fußballtrainer, der zahlreiche spanische Vereinsmannschaften trainiert hat. Zudem trainiert er ab 2005 die galicische Fußballauswahl.", "tgt_summary": null, "id": 2392386} {"src_title": "VMware ThinApp", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn eines Schneiders besuchte eine Mittelschule in Stettin und erhielt Gesangsunterricht bei Kammersänger Wilhelm Bültemann. Am Stadttheater Stettin debütierte er 1917 als Chorsänger. Noch im selben Jahr wurde er als Tenorbuffo dort verpflichtet. Danach trat er in Osnabrück, Hannover und Hamburg auf. Von 1941 bis 1943 spielte er an Fronttheatern im Sinne der Truppenbetreuung, anschließend war er Kriegsteilnehmer als Koch. 1945 konnte er am Metropoltheater in Berlin seine Karriere fortsetzen, meist in Operetten. In \"Die lustige Witwe\" sah man ihn als Diplomat, in Jean Gilberts \"Die Kinokönigin\" als Senator Clutterbuck. Am Theater am Schiffbauerdamm wirkte er 1946 in der Revue \"Höllenparade\" Rudolf Plattes als grotesker Ortsgruppenleiter mit. Hier entdeckte ihn Regisseur Wolfgang Staudte, der für seinen Film \"Die Mörder sind unter uns\" einen dicken Schauspieler suchte, was zu dieser Zeit nicht einfach war. Paulsen spielte in dem Film einen Kompaniechef und Kriegsverbrecher, der im Nachkriegsdeutschland schnell wieder zu Wohlstand kommt. Er übernahm dann Rollen in 13 weiteren DEFA-Streifen, ab 1950 spielte er jedoch ausschließlich in bundesdeutschen Produktionen. Der korpulente Schauspieler blieb weiterhin vorwiegend darauf festgelegt, Teilhaber am deutschen Wirtschaftswunder wie Kaufleute, Firmeninhaber und Fabrikdirektoren zu verkörpern, meist mit eher negativem Charakter wie in \"Das Mädchen Rosemarie\" (1958). Von 1954 an spielte er häufig am Schillertheater in Berlin, daneben auch am Deutschen Theater und am Schlosspark Theater. Seit 1950 synchronisierte er als deutsche Stimme von Oliver Hardy neben Walter Bluhm als Stan fast alle deutschen Bearbeitungen der Filme von Laurel und Hardy. Auch bei der Neusynchronisation der Filme ab 1965 lieh er wieder Oliver Hardy seine Stimme. Bald danach erkrankte Paulsen schwer und konnte seine Karriere nicht mehr fortsetzen. Er war dreimal verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arno Paulsen (* 3. Januar 1900 in Stettin als \"Gustav Zubke\"; † 17. September 1969 in Baden-Baden) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.", "tgt_summary": null, "id": 1668888} {"src_title": "Yolanda Griffith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn jüdischer Eltern besuchte in seiner Geburtsstadt die jüdische Schule und das Gymnasium. In Leipzig belegte er Vorlesungen über die orientalischen Sprachen Arabisch und Persisch. Durch seine Freunde und Studienkollegen Karl Graul und Franz Delitzsch wurde er mit dem Neuen Testament bekannt gemacht. Zum Pfingstfest 1838 ließ er sich taufen. In den Jahren 1839/1840 studierte er u. a. bei Ernst Wilhelm Hengstenberg Theologie. 1842 wurde er in Leipzig Doktor der Philosophie. 1844 veröffentlichte er eine zweibändige arabische Grammatik. Eine Berufung zum außerordentlichen Professor in Königsberg in der Nachfolge des früh verstorbenen Christoph Hävernick zerschlug sich aufgrund seiner positiven Haltung gegenüber den separierten Lutheranern und den sich daraus ergebenden Konflikten mit dem preußischen Staat. 1847 holte ihn der norwegische Theologe Gisle Johnson als Lektor an die Universität von Kristiania, wo er 1857 eine Professorenstelle erhielt. Rufe nach Deutschland lehnte er wiederholt ab, so auch 1867 nach Erlangen als Nachfolger seines Freundes Delitzsch, um weiter in Norwegen wirken zu können. Er engagierte sich besonders für die Widerlegung der These des dänischen Pfarrers und Theologen Nikolai Frederik Severin Grundtvig, der in Christus die höchste Autorität sah, diese über die Bibel stellte und somit gegen den lutherischen Grundsatz \"sola scriptura (\"nur die Schrift allein\")\" verstieß. Daneben war er Präsident der Vereinigung zur Bekehrung der norwegischen Juden und Mitglied der Bibelkommission. Bis 1891 war er mit der Erstellung einer neuen Übersetzung des Alten Testaments ins Norwegische beschäftigt. Der Tod ereilte ihn bei der Übersetzung des Neuen Testaments. Verheiratet war Caspari mit Marie Karoline Constanze v. Zezschwitz, der Schwester des Erlanger Professors Gerhard von Zezschwitz. Mit ihr hatte er zehn Kinder, von denen ihn drei Söhne und zwei Töchter überlebten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Paul Caspari (* 8. Februar 1814 in Dessau; † 11. April 1892 in Kristiania, heute Oslo) war ein evangelisch-lutherischer Theologe und Orientalist.", "tgt_summary": null, "id": 1244833} {"src_title": "Louis K. Church", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schulische Ausbildung.", "content": "Spencer-Smith besuchte die Woodridge Grammar School, das King’s College London und das Queen’s College Cambridge. Nach einigen Jahren Lehramt an der Merchiston Castle School in Edinburgh wurde Spencer-Smith 1910 zum Diakon der Scottish Episcopal Church ordiniert und später zum Kuraten von All Saints in Edinburgh ernannt. Kurz bevor er England verließ, um an der Ross Sea Party teilzunehmen, wurde er zum Priester geweiht.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahme an der Ross Sea Party.", "content": "Es ist unklar, wie Spencer-Smith dazu kam, an der Ross Sea Party teilzunehmen. Eine Version ist, dass er sich zu Beginn des Ersten Weltkrieges freiwillig zum Einsatz meldete, als Angehöriger des Klerus aber vom Kriegsdienst ausgeschlossen wurde. Er stellte sich deshalb Shackleton als Ersatz für eines der ursprünglichen Mannschaftsmitglieder zur Verfügung, das in den Krieg gegangen war. Nach seiner Ankunft in der Antarktis wurden seine Unvertrautheit mit der nötigen Arbeit und seine begrenzte körperliche Ausdauer auf der ersten Reise zur Depotanlage klar und er wurde daraufhin vom Expeditionsleiter Aeneas Mackintosh zurück in die Basis geschickt. Im Winter 1915 arbeitete er in der Station am Kap Evans, hauptsächlich in der Dunkelkammer, wo er manchmal auch Gottesdienste abhielt. Die Umstände der Expedition nach den aus dem Verlust der \"Aurora\" im Mai 1915 entstehenden Problemen bedeuteten, dass Spencer-Smith ohne Rücksicht auf seine physischen Beschränkungen an der Hauptreise zur Depotanlage in der Saison 1915/16 teilnehmen musste. Dennoch zeigte er keinen Widerwillen und arbeitete unermüdlich. Er war jedoch durch die Vorbereitungsarbeiten geschwächt, bei denen Güter zum Basisdepot am Minna Bluff gebracht worden waren, konnte auf der Reise von September bis Dezember 1915 die verlangten Anstrengungen nicht erfüllen, und brach zusammen, bevor der Beardmore-Gletscher erreicht war. Daraufhin musste er auf dem Schlitten gezogen werden; er war hilflos und hing selbst für seine Grundbedürfnisse von Ernest Wild ab. Die Gruppe vollendete die Mission trotz aller Probleme und kämpfte sich in schlechter werdendem Wetter zurück nach Norden – alle Männer wurden schwächer, als der Skorbut ausbrach, das Vorankommen wurde problematischer. Spencer-Smith, der sich nicht beklagte, kurz vor seinem Tod jedoch gelegentlich delirierte, starb am 9. März 1916 im Alter von 32 Jahren auf dem Eis, zwei Tage, bevor die übrigen Mitglieder der Gruppe die Sicherheit des Hut-Point-Zwischenlagers erreichten. Er wurde im Eis begraben. Arnold Spencer-Smith war unverheiratet. Einen letzten Tagebucheintrag vom 7. März widmete er seinen Eltern und Geschwistern. Ihm zu Ehren wurde später das Kap Spencer-Smith auf White Island nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Wiederentdeckte Fotografien.", "content": "1999 fand ein Forscherteam in Kapitän Scotts Hütte eine Brieftasche mit drei Fotografien einer lagernden Expedition darin. Nach ausführlichen Untersuchungen konnte die Tasche Arnold Spencer-Smith zugeordnet werden, 84 Jahre nachdem sie 1915 von ihm dort verlegt worden war. Im Dezember 2013 entdeckten Mitarbeiter des \"New Zealand Antarctic Heritage Trust\" in der Dunkelkammer der Hütte am Kap Evans einen Karteikasten mit 22 bis dahin unbekannten Negativen. Vermutlich wurden auch diese Aufnahmen von Spencer-Smith gemacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arnold Patrick Spencer-Smith (* 17. März 1883 in Streatham, London; † 9. März 1916, Ross-Schelfeis, Antarktis) war ein britischer Angehöriger des Klerus und ein Amateurfotograf, der an Sir Ernest Shackletons Expedition Endurance von 1914 bis 1917 als Kaplan und Fotograf der Ross Sea Party teilnahm. Die Entbehrungen der Expedition führten schließlich zum Tod Spencer-Smiths.", "tgt_summary": null, "id": 435037} {"src_title": "Google App Engine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Aufgewachsen an verschiedenen Orten in seiner Jugend, konnte sich Wallace früh für das Zeichnen begeistern. Sein Vater Max, ein Holzfäller, fand, dass Kunst keine Arbeit für Männer sei, doch dank der Unterstützung seiner Mutter Alma, die seine ersten kleinere Werke mit ihrer Nähmaschine zu kleinen Büchern zusammennähte, blieb er dem Zeichnen treu. 1944, nach der Trennung seiner Eltern und nachdem er erfolgreich die \"West High\" in Minneapolis abgeschlossen hatte, heuerte er bei der Handelsmarine an. Diese Arbeit brachte ihn erstmals an exotische Plätze der Welt wie beispielsweise die Philippinen oder Guam und sein Leben als Matrose spiegelte sich in den in seiner Freizeit entstandenen Comics wider. Nach seiner Entlassung aus der Handelsmarine meldete er sich freiwillig bei den Fallschirmjägern und wurde als Mitglied der 11. US-Luftlandedivision von Fort Benning ins besetzte Japan nach Hokkaidō versetzt. Nach dem Ende seiner Dienstzeit im Juli 1948 begann Wood eine Ausbildung an der \"Minneapolis School of Art\", die er jedoch umgehend wieder abbrach, da sie nicht seinen Vorstellungen entsprach. Kurz darauf zog er mit seiner Mutter und seinem Bruder Glen nach New York City, wo er eine Anstellung als Hilfskraft in einem \"Bickford's\"-Restaurant fand. Das ständige Mitführen seines Portfolios war nicht von Erfolg gekrönt und alle Verleger lehnten Wood zunächst als Comiczeichner ab. Seit 1950 war Wood mit der Künstlerin und Comic-Gestalterin Tatjana Weintraub verheiratet.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Zeichner.", "content": "Erst 1949 bekam er eine Anstellung als Letterer und Hintergrundzeichner bei Will Eisners Zeitschrift \"The Spirit\". Zur damaligen Zeit verdiente er 5 $ pro Seite. Ein weiteres Studium an der von Burne Hogarth 1947 gegründeten \"School of Visual Arts\" brach Wood schon nach einem Semester wieder ab. Doch Ende 1948 erschien mit \"The Tip Off Woman\" sein erstes alleiniges Werk in dem \"Fox Feature Syndicate\"-Comic \"Women Outlaws #4\". Mit Harry Harrison, einem anderen Comiczeichner, der später ein berühmter Science-Fiction-Autor werden sollte, gründete Wood in Manhattan ein eigenes Studio. Ab 1949 verkauften sie ihre Werke an den Comicverlag EC Comics, darunter auch das in Eigenregie entstandene \"I Was Just a Playtime Cowgirl\", das im April 1950 in der 11. Ausgabe der Serie \"Saddle Romances\" erschien. Im Büro seines Agenten Renaldo Epworth lernte Wood den Zeichner Joe Orlando kennen. Dieser, Harrison, Wood, Sid Check und Ed McLean bezogen gemeinsam ein neues Büro in der 64. Straße Ecke Columbus Avenue, dem heutigen Standort des Lincoln Center. Neben der Erstellung eigener Werke wurden auch weiterhin die Arbeiten anderer Künstler diskutiert. Dabei waren Zeichner wie Joe Kubert, Frank Frazetta und Milton Caniff stets Vorbilder, denen das junge Team nacheiferte. Die Leidenschaft lag für Wood und Harrison in Science Fiction und so überzeugten sie den Verleger William M. Gaines eine Science-Fiction-Comic-Serie herauszubringen, die später unter dem Namen \"Weird Science Fantasy\" unter Comicfans berühmt wurde. Aufgrund künstlerischer Differenzen gingen Harrison und Wood kurze Zeit später jedoch getrennte Wege. Mit der 1967 geschaffenen Disney-Karikatur Disneyland Memorial Orgy sorgte er für Aufsehen.", "section_level": 1}, {"title": "Die MAD-Zeit.", "content": "Nachdem das Unternehmen \"Fox Feature Syndicate\" Anfang der 1950er Jahre bankrottging, blieb es Orlando und Wood um die 6.000 $ schuldig. Orlando unterbrach danach für kurze Zeit seine künstlerische Karriere, doch Wood arbeitete weiter. 1950/51 war Wood an jeder Ausgabe der EC Comics beteiligt und konnte in verschiedenen Genres, wie Horror (\"Vault of Horror\"), Science Fiction (\"Weird Science\"), Kriminal- (\"Crime SuspenStories\") und Kriegsgeschichten (\"Two-Fisted Tales\"), Fuß fassen. 1952 starteten Harvey Kurtzman und William M. Gaines MAD. Wally Wood wurde engagiert, da er sehr geschickt darin war, den Zeichenstil anderer bekannter Zeichner zu imitieren. Diese Fähigkeiten waren ihm zu dieser Zeit sehr nützlich, da \"MAD\" zunächst eine Satire auf bereits bekannte Superhelden war. Diese Werke Woods gelten noch heute als Vorbild für viele Comiczeichner, wie zum Beispiel \"Skip Williamson\", und machten ihn zu einer der ersten richtigen Berühmtheiten des Comic-Geschäfts. Sein Gehalt stieg auf über 200 $ pro Seite. Seit 1957 schuf Wood Illustrationen für die Galaxy-Science-Fiction-Magazine und wirkte in an allen Ausgaben des MAD-Magazins (seit 1955 eine Zeitschrift) bis 1964 mit. Doch nach einsetzendem Alkoholismus und einer Absage von MAD, die 1964 eine Arbeit Woods ablehnte, kündigte dieser. EC Comics war pleite und Wally Wood begann für Marvel Comics zu arbeiten, wo er unter anderem das rote Kostüm des Charakters Daredevil prägte. 1964 war Woody neben Jack Kirby und Steve Ditko der dritte Zeichner bei Marvel, dem von Stan Lee immer mehr Pflichten übertragen wurden, die auch das Schreiben der Comics umfasste. Zunächst froh über die zusätzliche kreative Aufgabe, stellte sich bald Resignation ein, da Stan Lee die Co-Autoren nicht als solche deklarierte, geschweige denn ihnen eine höhere Gage zahlte. Wood verließ Marvel schon 1965, Ditko folgte 1966 und drei Jahre später beendete auch Kirby seine Marvel-Laufbahn.", "section_level": 2}, {"title": "Verlegertätigkeit.", "content": "Mit \"T.H.U.N.D.E.R. Agents\" erschien zwischen 1965 und 1969 eine eigens von Wally Wood geschaffene Superhelden-Serie bei \"Tower Publishing\". Alle Charaktere entstammten seiner Feder. Al Williamson und Reed Crandall, seine ehemaligen Kollegen von EC, beschäftigte er für die Umsetzung. Steve Ditko and Gil Kane steuerten auch Geschichten zur Serie bei. Noch während der Planung dieser Serie trat Dan Adkins mit dem Vorschlag an Wood heran, an seinem geplanten Magazin \"Outlet\" (später \"Et Cetera\" und schließlich \"Witzend\") mitzuarbeiten. Wood, der nach dem unglücklichen Ende bei MAD seine Chance sah, sein eigener Verleger zu sein, sagte zu. So schuf er parallel zum Engagement bei \"Tower Publishing\" neue Charaktere für das Magazin, das das Urheberrecht bei den Autoren beließ, eine Praxis, die zur damaligen Zeit unüblich war. Die Erstausgabe von \"Witzend\" erschien 1966 doch nach mäßigen Verkaufszahlen trat Wood das Amt des Verlegers nach der vierten Ausgabe an Bob Pearson ab. Doch seine Werke erschienen weiter, MAD-Klassiker wurden neu aufgelegt und bis 1967 hatte er 160 Illustrationen für die Galaxy-Magazine geschaffen.", "section_level": 2}, {"title": "1970er Jahre.", "content": "Für ein einjähriges Intermezzo kehrte Wood 1969 zu Marvel zurück, wo er vier Ausgaben von \"Astonishing Tales\", einer Serie mit der Hauptfigur Doctor Doom, zeichnete. Doch das schlechte Verhältnis zu Stan Lee veranlasste ihn, 1970 Marvel erneut zu verlassen. Er hatte viele kleinere Engagements meist als Inker, beispielsweise für Ausgaben von Wonder Woman, Green Lantern oder auch Vampirella. Doch die Krise der Comicbranche Mitte der 1970er Jahre spiegelte sich in einfacheren Manuskripten wider. Wood, der ein Team von Assistenten hatte, musste, um dem Veröffentlichungsdruck gerecht zu werden, seinen Stil „vereinheitlichen“, damit die Illustrationen seiner Assistenten den seinen glichen. Auch privat hatte Wood viele Probleme. Die Scheidung von seiner Frau Tatjana im Jahr 1969 veranlasste ihn, erneut zu trinken. Das in Kombination mit durchgemachten Nächten am Zeichentisch und starkem Rauchen, schadete seiner Gesundheit. Seine zweite Ehe, die er mit seiner Psychiaterin einging, hielt nur drei Jahre und auch eine dritte Ehe ging schnell in die Brüche. Seine Frustration spiegelte sich in seinen Comics wider, die jetzt, Mitte der 1970er Jahre, meist sexuellen Charakters waren und in Männermagazinen wie Playboy, \"Gent\" und dem extremeren \"Screw Magazine\" erschienen. Die Geschichten waren gemäßigten Humors und wirkten uninspirierter als die älteren Comics aus Woods Feder. Mit dieser Art von Beschäftigung und Engagements als Inker über Werke von Ric Estrada und Keith Giffen, die die eigentlichen „Helden“ der Comicszene waren, sah sich Wally einem rapiden Abstieg gegenübergestellt. 1976 gründete er sein eigenes Unternehmen \"Woodwork\", um unabhängig von allen Verlegern zu sein und veröffentlichte \"Sally Forth\" und \"Cannon\" in Eigenregie; ebenso seinen Newsletter \"The Woodwork Gazette\". Geplant waren Filme, Prosaerzählungen, Hardcover-Ausgaben seiner gesammelten Werke, an denen er die Rechte hielt und weitere Veröffentlichungen.", "section_level": 2}, {"title": "Krankheit und Tod.", "content": "Doch in der fünften Ausgabe seiner \"Gazette\" schrieb er, dass er aufgebe. Nach mehreren Schlaganfällen war er auf dem linken Auge erblindet und konnte seine linke Hand kaum noch bewegen. Außerdem versagten seine Nieren, eine Tatsache, die mit seinem ungesunden Lebensstil als Raucher und Trinker im Zusammenhang stand. Seine Karriere war \"de facto\" zu Ende und Wood, der stets nach Freiheit und Unabhängigkeit in seiner Arbeit strebte, war auf die Hilfe seiner Mitmenschen angewiesen. Am 31. Oktober 1981 wurde er das letzte Mal lebendig gesehen. Wally Wood erschoss sich mit einer Pistole, Kaliber.44. Seine Leiche wurde am 3. November gefunden doch sein Sterbedatum wird auf den 2. November 1981 datiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wally Wood (* 17. Juni 1927 in Menahga, Minnesota als Wallace Allan Wood; † 2. November 1981 in Los Angeles, Kalifornien) war ein amerikanischer Comiczeichner, der hauptsächlich für seine Arbeiten für das MAD-Magazin und EC Comics berühmt war.", "tgt_summary": null, "id": 1900259} {"src_title": "The Clown at Midnight", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft des Romantitels.", "content": "\"“The Moon is a Harsh Mistress”\" lässt sich übersetzen mit \"„Der Mond ist eine raue/herbe Herrin/Geliebte.“\" Die feindliche Umwelt auf dem Mond", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Die Rolle des Erzählers im Buch übernimmt \"Manuel Garcia O'Kelly „Mannie“ Davis\". Der einarmige Computertechniker entdeckt, dass das primäre Computersystem der \"Lunar Authority\" (der Verwaltungsbehörde auf dem Mond) ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat und zu einer künstlichen Intelligenz geworden ist. Er nennt den Computer „Mike“ (nach Mycroft Holmes, dem Bruder von Sherlock Holmes), da der offizielle Name des Computers HOLMES IV lautet. Mike hat praktisch die vollkommene Kontrolle über alle Einrichtungen auf dem Mond, da die \"Lunar Authority\" zu sparen versucht – es ist billiger (allerdings auch riskanter), nur einen einzigen Hauptcomputer zu betreiben und seine Kapazität auszubauen, als eine Vielzahl unabhängiger Systeme zu betreiben. Mikes Persönlichkeit reagiert auf diese Erweiterungen dadurch, dass er einen infantilen Sinn für Humor entwickelt. Mannie kann ihn davon überzeugen, dabei zu helfen, einer Revolution in Luna zum Erfolg zu verhelfen. Der Roman ist unterteilt in drei „Bücher“, von denen das erste auch das umfangreichste ist. Die Orte der Handlung sind die unterirdischen Bauten von \"Luna City\", der Verwaltungskomplex der \"Lunar Authority\" und die Erde während eines Besuchs nach dem Coup. Man schreibt das Jahr 2075 und die Kolonien auf dem Mond bestehen zu diesem Zeitpunkt bereits seit mindestens 80 Jahren. Da praktisch alle Siedlungsbauten unterirdisch sind, ist der allgemeine Sprachgebrauch „in Luna“ statt „auf Luna“. Die erste Siedlung auf dem Mond hieß \"Johnson City\" und wurde nach der Zeitlinie des 1965 erschienenen Romans vermutlich in den 1970er Jahren gegründet. Die Gesamtbevölkerung aller unterirdischen Siedlungen auf dem Mond, die zu einem sehr großen Teil aus ehemaligen Sträflingen und deren Nachfahren besteht, beträgt etwa 3 Millionen, wobei die Männer den Frauen im Verhältnis 2:1 zahlenmäßig überlegen sind. (In den frühen Tagen war das Verhältnis 10:1.) Dieses Mischungsverhältnis der Bevölkerung hat eine tiefgreifende Wirkung auf die Bewohner Lunas, die „Loonies“.", "section_level": 1}, {"title": "Buch 1: That Dinkum Thinkum.", "content": "Nach einer Reparatur – die darin besteht, Mike zu überzeugen, keine weiteren Scherz-Gehaltsschecks über $ 10.000.000.000.000.185,15 auszustellen – nimmt Mannie auf Mikes Bitte hin ein Aufzeichnungsgerät zu einer gegen die Verwaltung gerichteten Versammlung mit, da Mike wissen möchte, was dort gesagt wird. Die Versammlung wird überraschend durch Wachen mit Lasergewehren gestürmt, doch Mannie entkommt zusammen mit \"Wyoming „Wyoh“ Knott\", einer gut gebauten blonden Agitatorin aus \"Hong Kong Luna\". Die beiden verstecken sich in einem Hotel und kommen zu dem Schluss, dass es für Wyoh nicht mehr sicher sei, nach Hause zurückzukehren oder auch nur ohne Verkleidung vor die Tür zu gehen. Mannie stellt Wyoh und Mike einander am Telefon vor, woraufhin Mike – begeistert, einen neuen Freund gefunden zu haben – für sie eine weibliche Persönlichkeit namens Michelle generiert. Mike ist in der Lage, sowohl in eine männliche (Mike) wie auch in eine weibliche (Michelle) Identität zu schlüpfen,", "section_level": 2}, {"title": "Buch 2: A Rabble in Arms.", "content": "Damit haben die Probleme der neu geborenen Nation jedoch gerade erst begonnen. Keine der Vorbereitungen ist endgültig abgeschlossen, vor allem gibt es noch nichts, was zur Verteidigung gegen eine Invasion dienen könnte. Daher muss die Fiktion aufrechterhalten bleiben, dass die \"Lunar Authority\" weiter existiert. Mike übernimmt die Rolle des Warden und täuscht dessen Anwesenheit bei den Kommunikationen mit der Erde vor. Auch die Getreidelieferungen zur Erde werden fortgesetzt, obwohl der Wert der Währung der Authority ständig gegenüber dem „Hong Kong Dollar“ fällt. (Der Hong Kong Dollar ist die inoffizielle, aber trotzdem stabile Währung, die von den Banken in Hong Kong Luna ausgegeben wird.) Mike ist in der Lage, ein Videobild für die von ihm geschaffene Person \"Adam Selene\" zu erzeugen, und kann so eine Ansprache an die Nation als Vorsitzender des „Notstandskomitees Freies Luna“ halten. Auch wird alles unternommen, um die Wirtschaft so weiterzuführen wie bisher. Sogar die zur Zwangsarbeit verurteilten Sträflinge werden gebeten, an ihren Arbeitsplätzen zu bleiben, obwohl sie nun freie Bürger sind. In der Zwischenzeit melden sich Tausende von Freizeitrevolutionären, Kleindiktatoren und religiösen Fanatikern zu Wort und verlangen ein", "section_level": 2}, {"title": "Buch 3: TANSTAAFL!", "content": "Die Monate ziehen sich hin, und allmählich droht der Revolution der Atem auszugehen. Doch dann erfolgt die Invasion von der Erde aus. Die Schiffe fliegen unterhalb von Mikes Radarüberwachung an, landen und setzen Truppen ab, die versuchen, in Luna City einzudringen. Die Angreifer können jedoch bis auf den letzten Mann ausgelöscht werden. In den anderen Siedlungen ereignet sich dasselbe, auch wenn sich die Details teilweise unterscheiden. Die Verluste bei den Loonies sind sehr hoch, aber die Invasion kann vollständig gestoppt werden. Revolutionäre Truppen schalten die Schiffe auf der Oberfläche und in der Umlaufbahn mit Hilfe von Bergbau-Lasern aus. In der Siedlung \"Churchill Upper\" kommt es zu einem Druckverlust, und auch dort verlieren viele Loonies ihr Leben. Anschließend verbreitet sich die Nachricht, dass Adam", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltliche Aspekte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zeitrahmen.", "content": "Der Roman bringt eine große Menge von Ereignissen in der Erzählung unter. Ein ganzes Sechstel des Buchs beschäftigt sich nur damit, die Diskussionen zwischen den Protagonisten nachzuzeichnen, in denen sie die Revolution im Verlauf einer einzigen Nacht im Mai 2075 rechtfertigen und vorbereiten. Etwa ein Viertel des Romans beschreibt die Vorbereitung der Revolution über das darauf folgende Jahr", "section_level": 2}, {"title": "Politik und Gesellschaft.", "content": "Professor Bernardo de La Paz beschreibt sich im Roman selbst als einen „rationalen Anarchisten“. Diese Bezeichnung wurde offenbar zum ersten Mal im Rahmen des Buches verwendet, und kann daher als fiktive Variante der Anarchistischen Philosophie betrachtet werden. „Rationale Anarchisten“ glauben, dass die Konzepte von Staat, Gesellschaft und Regierung keine Existenz über das „Handeln von eigenverantwortlichen Individuen“ hinaus haben. Anders ausgedrückt werden alle Entscheidungen letztendlich immer von einzelnen Individuen getroffen, und kein Individuum kann die Verantwortung für das eigene Handeln auf andere verlagern oder mit anderen teilen. Der Anspruch der Rationalität entsteht dabei aus der Erkenntnis heraus, dass andere Menschen nicht unbedingt selbst auch an das Ideal einer rationalen Anarchie oder einer Anarchie glauben. Des Weiteren wird das Verlangen nach einer Anarchie durch die logische Einsicht aufgewogen, dass – trotz der darin enthaltenen Mängel – ein gewisses Maß an Verwaltung notwendig ist. Sich dieser Umstände bewusst, wird ein Rationaler Anarchist „versuchen, in einer imperfekten Welt", "section_level": 2}, {"title": "Konsequenzen.", "content": "Obwohl die Revolution die drohende ökologische Katastrophe erfolgreich verhindern kann, äußert sich der Erzähler verächtlich über die unfreiheitlichen Instinkte bei vielen seiner Mitmenschen. („Regeln, Gesetze – immer für [den] Anderen.“) Diese Sichtweise wird auch in anderen Werken Heinleins aufgegriffen. Ihr zufolge kann man wirkliche – wenn auch nur vorübergehende – Freiheit bei libertären Pioniergesellschaften finden, die in ein Grenzland vorstoßen. Doch die Reglementierung und Legalisierung, die ihnen unweigerlich folgt, bringt Einschränkungen mit sich, die", "section_level": 2}, {"title": "Politischer und historischer Kontext auf der Erde.", "content": "Der Roman deutet an, dass es auf der Erde im 20. Jahrhundert einen nuklearen Weltkrieg gegeben hat (den „Wet Firecracker War“), von dem es jedoch keine offenkundigen oder bedeutenden Spuren der Zerstörung mehr zu geben scheint. Auf der Erde haben umfangreiche politische Konsolidierungen stattgefunden. Zum Beispiel ist ganz Nordamerika unter der Nachfolgeregierung der Vereinigten Staaten vereinigt worden und Südamerika, Europa und Afrika sind ebenfalls zu miteinander befreundeten Mega-Staaten verschmolzen. Die Sowjetunion hat offenbar alles Land östlich des Urals an China verloren, das außerdem auch noch Ost- und Südostasien, das östliche Australien und Neuseeland erobert hat. Auch", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Handlungselemente.", "content": "Wie auch in \"Fremder in einer fremden Welt\" bildet eine Gruppe gesellschaftlicher Revolutionäre eine geheime hierarchische Organisation. In dieser Hinsicht erinnert die Revolution eher an die Oktoberrevolution der russischen Bolschewiki als an die amerikanische Revolution. Dieser Eindruck wird durch den russisch wirkenden Dialekt der Loonies und russische Ortsnamen wie \"Novy Leningrad\" bestärkt. Auch Heinleins Spekulationen über unorthodoxe Gesellschafts- und Familienstrukturen werden in dem Roman fortgeführt, der erstmals das Konzept der Clan-Ehe (engl. „line marriage“) vorstellt. Mannie ist Mitglied einer bereits über hundert Jahre alten Clan-Ehe. Da regelmäßig neue Ehepartner in gegenseitigem Einvernehmen aufgenommen werden, endet die Ehe niemals. Dies ist ein sehr stabiles Arrangement, in dem es nur sehr selten Scheidungen gibt (Mannie kann sich nicht erinnern, dass dies jemals in seiner Familie vorgekommen wäre), da es der einstimmigen Entscheidung aller Ehefrauen bedarf, um sich von einem Mann scheiden", "section_level": 2}, {"title": "Anspielungen und Beziehungen zu anderen Werken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bezugnahme auf andere Werke.", "content": "Professor de la Paz nennt unter anderem Carl von Clausewitz, Niccolò Machiavelli, Oskar Morgenstern und Che Guevara als Teil einer langen Liste von Autoren, die man als Revolutionär lesen sollte. Er zitiert auch einen „Chinesischen General“ dazu, wie man die Entschlossenheit des Feindes schwächen kann, und nimmt damit Bezug auf Sūnzǐs Buch", "section_level": 2}, {"title": "Bezugnahmen auf dieses Werk.", "content": "Die Szenerie des Romans wird in Heinleins späterem Roman \"Die Katze, die durch die Wände geht\" noch einmal besucht, und auch Hazel Stone taucht dort noch einmal auf. Sie merkt in diesem Buch (das viele Jahre", "section_level": 2}, {"title": "Bezugnahme auf historische Ereignisse, Orte und Wissenschaft.", "content": "Die Handlung auf dem Mond spielt sich hauptsächlich im Mare Crisium ab, und der Roman nimmt akkuraten Bezug auf umliegende Orte wie den Krater Peirce, in dem Heinlein ein Radioteleskop ansiedelt. Nach Aussage des Erzählers leben die meisten Menschen in einer von sechs großen unterirdischen Siedlungen. Diese sind mit der „Tube“ verbunden, einem System von unterirdischen Bahnlinien. \"Luna City\" ist für die Handlung die wichtigste der Siedlungen und liegt „am östliche Rand des Mare Crisium.“ \"Complex Under\", der Verwaltungskomplex der \"Lunar Authority\", ist mit \"Luna City\" durch die \"Trans-Crisium-Tube\" verbunden. Mannie beschreibt es", "section_level": 2}, {"title": "Die Messingkanone.", "content": "Heinleins ursprünglich für den Roman vorgesehener Titel war \"The Brass Canon\" (\"Die Messingkanone\"), wurde aber auf Wunsch seines Herausgebers in \"The Moon Is a Harsh Mistress\" geändert. Beide Titel beziehen sich auf Zitate aus dem Buch. Während des Aufenthalts auf der Erde erwirbt Professor de la Paz eine kleine Messingkanone. Es handelt sich um eine Signalkanone, wie sie für bei Regatten verwendet wird. Als Mannie ihn fragt, warum er sie gekauft habe, wo doch jedes Kilogramm zusätzlicher Masse auf dem Weg zum Mond teuer bezahlt werden muss, erzählt ihm der Professor folgende Parabel: Der Professor möchte damit zum Ausdruck bringen, dass eine Selbstverwaltung als Regierung eine Illusion ist, die aus einem Unvermögen, die Realität zu verstehen heraus entsteht. Er bittet Mannie, dafür zu sorgen, dass", "section_level": 2}, {"title": "Einflüsse auf die Populärkultur.", "content": "Im Buch wurde zum ersten Mal die Abkürzung TANSTAAFL verwendet (“There Ain't No Such Thing As A Free Lunch”, etwa „So etwas wie ein kostenloses Mittagessen gibt es nicht“), womit ausgedrückt werden soll, dass nichts im Leben wirklich umsonst zu haben ist. Das Oxford English Dictionary gibt den Roman als erstes Erscheinen des Satzes “There's no free lunch” an, der", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "2004 wurde berichtet, dass der Drehbuchautor Tim Minear an einem", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Aufsätze zum Thema \"Rationaler Anarchismus\" (englisch)", "section_level": 1}], "src_summary": "Revolte auf Luna (englischer Originaltitel \"The Moon Is a Harsh Mistress\") ist ein 1966 erschienener Science-Fiction-Roman von Robert A. Heinlein. Der Roman wurde zunächst von Dezember 1965 bis April 1966 als monatliche Fortsetzungsgeschichte in Worlds of If veröffentlicht. Heinlein spricht im Buch libertäre Ideale an und setzt sich mit ihnen auseinander. Der Roman wurde mit dem Hugo Award ausgezeichnet. Spätere deutschsprachige Ausgaben sind auch unter dem Titel \"Der Mond ist eine herbe Geliebte\" und aktuell unter dem Titel \"Mondspuren\" erschienen. ", "tgt_summary": null, "id": 2166411} {"src_title": "Old Salem", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft, Ausbildung und Beruf.", "content": "Geboren wurde Nicolaas Hendrik Werkman am 29. April 1882 in Leens, einem Dörfchen in der Provinz Groningen. Nach Einschätzung seines Biografen Hans van Straten weist diese Gegend im Norden der Niederlande eine bemerkenswerte Ähnlichkeit auf mit Landstrichen in Irland, die ebenfalls geprägt sind „... von Hunger, religiösem Fundamentalismus, Widerstand gegen die Obrigkeit, Aberglauben und beträchtlicher Auswanderung in die USA.“ Sein Vater, der Veterinär Klaas Jacob Werkman, starb 1891 infolge eines Unfalls und hinterließ seine Frau Grietien Alingh Louwes mit drei Söhnen in erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Nach einem einjährigen Zwischenaufenthalt in der Stadt Assen siedelte sich die Familie 1894 in der Provinzhauptstadt Groningen an. Aus seiner schulischen Ausbildung bleibt vor allem eine von Schülern organisierte Ausstellung mit Werken des Impressionisten Vincent van Gogh zu erwähnen. Sie hinterließ bei dem jungen Hendrik einen derart tiefen Eindruck, dass er diesen Maler zu seinem Idol erklärte. Im Jahr 1900 nahm Werkman eine Anstellung als Gehilfe bei dem Drucker und Verleger T. J. Borgesius in Sappemeer an und sammelte erste Erfahrungen in Schriftsatz und Druck. Aber auch sein Interesse an Fotografie und Journalismus kam auf, so dass er einige kleinere Beiträge für Borgesius' Zeitung Oost-Gorecht verfasst. 1903 begann er als Journalist für die Nieuwe Groningsche Courant und verfasst rund fünfzig Artikel unter dem Pseudonym „Farao“, um sich vom Status eines gewöhnlichen Schreiberlings etwas abzugrenzen. 1908 beendete er seine journalistische Laufbahn und gründete eine eigene kleine Druckerei in Groningen. Dieses Unternehmen entwickelte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten recht erfolgreich und zählte im Jahr 1917 mit 27 Angestellten immerhin zu den größten Druckereien der nördlichen Niederlande. Allerdings ist dieser Erfolg wesentlich auf die Unterstützung seiner wohlhabenden Schwiegereltern zurückzuführen, die selbst eine Eisengießerei in Groningen betrieben und Werkman nicht nur finanziell, sondern auch in kaufmännischer Hinsicht unterstützten. Als seine Frau Jansje an einem Schlaganfall starb (2. April 1917) und Hendrik bereits ein Jahr später erneut heiratete (8. Mai 1918), verlor er endgültig den Rückhalt seiner bisherigen Schwiegereltern. Von ihrem Unternehmensanteil konnte er sich nur mithilfe eines hochverzinsten Kredites freikaufen. Damit aber ging Werkman nicht nur das Kapital, sondern vor allem jedes kaufmännische Know-how verloren. Das Denken in Kategorien wie „nützlich“ oder „wirtschaftlich“ blieb ihm zeitlebens fremd, und so ist es nicht verwunderlich, dass er 1923 schließlich gezwungen war, sein Unternehmen aufzulösen. Was ihm blieb, schaffte er gemeinsam mit seinem letzten Angestellten Wybren Bos ins Obergeschoss eines Groninger Lagerhauses mit der markanten Adresse „Lage der A“.", "section_level": 1}, {"title": "Erste künstlerische Arbeiten.", "content": "Dort angekommen, genügten die Produktion von Familienanzeigen, Broschüren und Plakaten zwar für einen bescheidenen Lebensunterhalt. Wirtschaftlich prosperierend war dieses kleine Unternehmen so wenig wie das vorausgegangene. So hatte Werkman viel Zeit, um seinen eigenen Ideen nachzugehen. Später schrieb er, dass er bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich kein eigenständiges Leben führte, sondern allein den Konventionen einer bürgerlichen Existenz unterworfen war. Nun aber hatte er alle Freiheit, sich losgelöst von den bisherigen Zwängen ganz der Poesie zuzuwenden. Er begann, die Buchstaben, die er in seiner Zeit als Drucker und Setzer stets nur im Auftrag Dritter gebrauchte, als körperliche und seelenvolle Zeichen zu entdecken. Für die nächsten zweiundzwanzig Jahre tauchte er ein „in eine Welt von Zeichen, Formen und Farben“. Sein Interesse für freie Kunst ist nicht neu: Nach ersten eigenen Versuchen in der Malerei im Jahr 1917 schloss er sich 1920 der zwei Jahre zuvor in Groningen gegründeten Künstlergruppe De Ploeg an. Ihr gehörten zunächst Job Hansen, Jan Wiegers, Ekke Kleima, Johan Dijkstra, Jan Altink und Simon Steenmeijer an, später traten ihr auch Jan G. Jordens, Jan van der Zee, Hendrik de Vries, Johan Faber und Wobbe Alkema bei. Um die Arbeiten von „De Ploeg“ der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, produzierte Werkman zwischen Oktober 1921 und März 1922 ein monatlich erscheinendes Magazin namens Blad voor Kunst. Darin fanden sich neben Holzschnitten und Reproduktionen von Zeichnungen und Gemälden der Gruppe „De Ploeg“ auch kritische Betrachtungen zeitgenössischer Kunst, so auch eine Rezension des expressionistischen Werkes Bezette Stad („Besetzte Stadt“) von Paul Van Ostaijen.", "section_level": 1}, {"title": "The Next Call.", "content": "Am 12. September 1923 überraschte Hendrik Werkman seine Freunde und Künstlerkollegen mit einem rätselhaften Pamphlet in ihren Briefkästen. „Groningen – Berlin – Paris – Moskau 1923 – der Beginn einer violetten Jahreszeit“, hieß es darin selbstbewusst. Nichts Geringeres als die Geburt einer neuen Ära wurde darin angekündigt, indem auf die neue Publikation „The New Call“ hingewiesen wurde. Allein die Erwähnung der drei seinerzeitigen internationalen Kunstmetropolen ließ schon auf höhere Ansprüche schließen. „Kunst ist überall“, lautete Werkmans souveräne Rechtfertigung, der nur in versteckter Form als Herausgeber verantwortlich zeichnete als „Travailleur & Cie“, also „Werkman und Konsorten“. Einziger Konsorte war jener Wybren Bos, der nach der Liquidation der einst großen Druckerei an seiner Seite blieb. Als zwei Wochen später das erste Heft von „The Next Call“ tatsächlich in der Post der ausgewählten Empfänger landete, verkündete das schmale und ungewöhnliche Magazin in übergroßen, abgenutzt wirkenden Versalbuchstaben die Botschaft, die Werkmans schöpferischen Impuls wie ein Leitmotiv auf den Punkt brachte: \"EEN RIL DOORKLIEFT HET LIJF DAT VREEST DE VRIJHEID VAN DE GEEST\" („Ein Schauer durchfährt den Körper, der die Freiheit seines Geistes fürchtet“). Gerade einmal acht Seiten umfasst diese erste Ausgabe. Doch nicht nur der vollständig selbstverfasste und avantgardistisch gestaltete Inhalt, sondern auch die angewandte Drucktechnik erregte den erstaunten Betrachter. Bei dem für „The Next Call“ angewandten Verfahren wurden die druckenden Elemente flach auf die Presse gelegt und mit unterschiedlich dicken Schichten von Farbe bestrichen. Nach dem Auflegen des Papiers erfolgte der Druck, der gewolltermaßen so unregelmäßig war, dass keine zwei Ausgaben einander gleichen. Durch diese Anordnung des Materials war Werkman völlig frei von den sonst handwerksbedingten Beschränkungen.", "section_level": 1}, {"title": "Der persönliche Stil.", "content": "Mit seiner Seitengestaltung griff er stilistische Elemente auf, die auch bei russischen Avantgardisten wie El Lissitzky oder bei der Merzkunst von Kurt Schwitters verwendet wurden. Aber seine Technik war in ihrer Spontaneität der Malerei mindestens ebenso nahe wie der klassischen Druckkunst. Und anders als bei niederländischen Grafikern wie Jan Schuitema und Piet Zwart entzog sich Werkman der von ihnen praktizierten detaillierten Vorausplanung seiner Entwürfe. Alston W. Purvis schrieb, dass „bei Werkman das Design nicht dem Schriftsatz und dem Drucken vorausgeht, sondern diese drei Prozesse zusammengefasst werden in einem einzigen kreativen Vorgang“. „The Next Call“ erschien in unregelmäßigen Intervallen bis 1926 in insgesamt neun Ausgaben. Ebenfalls ins Jahr 1923 fiel die erste Serie der insgesamt rund 600 Arbeiten umfassenden „Druksels“ (Kleindrucksachen). Darin vervollkommnete er die bereits beschriebene Verwendung von unterschiedlichen erhabenen Objekten und teils lädierten Holzbuchstaben wie auch den Einsatz von „Farbauftrag“ unterschiedlicher Dichte. Diese Elemente erzeugen eine Lebendigkeit und einen Ausdruck von spielerischer Freiheit, die etwa den von Ordnung und Präzision bestimmten Gestaltungen eines Piet Zwart fehlen: Während Letzterer die erweiterten Möglichkeiten der modernen Druckmethoden bis an ihre Grenzen auszureizen sucht, sind es gerade die Beschränkungen der traditionellen Technik, aus denen Werkman seine Anregungen schöpft. Gerade die Unwägbarkeiten seiner Methode wie auch die Mängel seiner Materialien – häufig durch Geldnot bedingt – üben einen besonderen Reiz auf Werkman aus. Indem er aus verschlissenen Holzlettern allein durch entsprechende Anordnung menschliche oder architektonische Figuren entwarf, schafft er atmosphärisch dichte Bildnisse, die trotz ähnlicher Gestaltungen etwa von El Lissitzki oder Kurt Schwitters eine ganz eigenständige Formensprache sprechen.", "section_level": 1}, {"title": "Verhältnis zu anderen Künstlern.", "content": "Mit diesen Arbeiten rief Hendrik Werkman das Interesse zahlreicher damaliger Künstler hervor, etwa von Theo van Doesburg in Paris oder von El Lissitzki an seinem seinerzeitigen Wohnort Hannover. Er selbst fühlte sich angezogen von den Werken eines Pablo Picasso oder Marc Chagall, von Michel Seuphor (Pseudonym für Fernand Berckelaers), Wassily Kandinsky oder Jean (Hans) Arp. Besonders die exotischen Phantasien Paul Gauguins faszinieren ihn derart, dass er kurzzeitig erwog, dessen Einladung in die Emigration nach Tahiti anzunehmen. Seine wenigen tatsächlich unternommenen Reisen, die ihn 1929 nach Paris und Köln führten, beschreibt er selbst als enttäuschend, da es ihm nicht gelang, die ihn interessierenden Künstler persönlich anzutreffen. Technisch entwickelte er die Bandbreite seiner Möglichkeiten kontinuierlich weiter. Während er ab 1929 mit dem Tintenroller den direkten Farbauftrag aufs Papier studierte, gewann er ab 1934 mit seiner Stanz- und Schablonentechnik ein neues Stilmittel hinzu. Dabei kombinierte er das Drucken durch ausgeschnittene Papierformen mit einzeln eingefärbten Holzlettern, ein Verfahren, das er in seiner Begeisterung für „heiße“ Jazzmusik „heißes Drucken“ nennt. Je nach Intensität des angewandten Pressdruckes erreichte Werkman wahlweise leichte oder tiefgründige Färbungen, die er durch Anwendung eines Abklatschverfahrens (Druck vom Druck) weiter differenziert.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeiten unter deutscher Besatzung.", "content": "In den nächsten Jahren druckte Hendrik Werkman neben Plakaten und Karten vor allem Kalendarien, so in den Jahren 1931, 1938, 1939 und 1940. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach und die Niederlande im Mai 1940 von den Deutschen besetzt wurden, wirkte Werkman wie gelähmt, so groß ist sein Entsetzen über die Kriegsereignisse. Abgesehen von ein paar Kleinaufträgen kam die Produktion der Druckerei nahezu zum Erliegen, und Werkman wendete sich wieder der Malerei zu. Dass er zu dieser Zeit überhaupt frei arbeiten konnte, verdankte er seiner Berufsbezeichnung als Drucker. Denn jeder bildende Künstler war wie auch Schriftsteller, Musiker oder Schauspieler zur Mitgliedschaft in der von den Deutschen eingerichteten Kultuurkamer verpflichtet und somit strengster Kontrolle unterworfen. Bei nichtangemeldeter künstlerischer Tätigkeit drohten nicht nur Zwangsgelder, sondern auch Repressalien bis hin zur Inhaftierung. Von dieser Zwangsmitgliedschaft war Werkman befreit. Womöglich auch aus diesem Grund trat im November 1940 F. R. A. Henkels an ihn heran, ein evangelischer Prediger aus Winschoten. Gemeinsam mit Adri Buning und Ate Zuithoff suchte er einen Drucker für die Neuauflage eines Gedichtes, das zur moralischen Unterstützung der Bevölkerung beitragen sollte („Het Jaar 1572“ von Martinus Nijhoff). Dies war nicht nur der Beginn einer intensiven Freundschaft zwischen Werkman und Henkels, sondern zugleich die Geburtsstunde von De Blauwe Schuit („Die blaue Barke“), einer Heftsammlung von Texten und Gedichten mit teils religiös, teils patriotisch gesinnter Ausrichtung.", "section_level": 1}, {"title": "Widerstand gegen die Nationalsozialisten.", "content": "Hergestellt mit meist primitivsten Mitteln, knüpft „De Blauwe Schuit“ gestalterisch an die Formensprache von „The Next Call“ an. Anders als bei rein illegalen Druckerzeugnissen fehlte es in De Blauwe Schuit an offenen Widerstandsbekundungen; die Kritik findet sich eher zwischen den Zeilen: Wenn etwa dem biblischem David ein Loblied gesungen wird oder der „Freiheit in unserem Vaterland“, so war dies zu wenig, um die Besatzer aktiv werden zu lassen – aber allemal genug, um dem Leser Mut zuzusprechen. Das Heft erschien bis zum Dezember 1944 in insgesamt vierzig Ausgaben mit unterschiedlichem Seitenumfang und in so geringen Stückzahlen, dass es von den Deutschen unbehelligt bleibt. Dennoch arbeiteten Werkman, Henkels, Buning und Zuithoff permanent am Rande der Legalität. So wurde Henkel von Mai bis Dezember 1942 in Haft genommen und ging im Juli 1944 endgültig in den Untergrund. Erst im Dezember 1944 kam es zum Wiedersehen zwischen den beiden, und Werkman bot seinem von der Gestapo gesuchten Freund ein Obdach. Bereits mehrfach zuvor hatte er verfolgten Juden in seinem Haus Unterschlupf geboten, ohne entdeckt zu werden. Dass Werkman während der gesamten Besatzungszeit die Herstellung von offen illegalen Drucksachen zu vermeiden suchte, scheint weniger der Sorge um die eigene Sicherheit, als vielmehr dem enormen Risiko für die in seinem Haus lebenden Menschen geschuldet zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Verhaftung und Ermordung.", "content": "Dennoch sind es seine Drucksachen, die ihn ins Visier der Deutschen brachten, darunter vor allem die \"Chassidischen Legenden\", die ihm als Solidaritätsbekundung mit der jüdischen Bevölkerung ausgelegt wurden. Ein weiteres Verdachtsmoment gegen Werkman erwuchs aus den Drucken, die er für \"De Bezige Bij\" („Die fleißige Biene“) fertigt, einen 1943 in Amsterdam gegründeten Verlag für Autoren, die unter die Zensur durch die deutschen Besatzer fielen und dessen Erlöse der Unterstützung von Verfolgten zugutekamen. Am Morgen des 13. März 1945 wurde Hendrik Werkman gemeinsam mit seinem Freund Henkels vom deutschen SD verhaftet und in das SS-Hauptquartier im Groninger Scholtenhuis gebracht. Seine vorgefundenen Arbeiten wurden nach erster Sichtung als bolschewistisch deklariert, wofür Hinweise herhalten mussten wie die „subversive“ Literatur eines Fjodor Dostojewski, die sich bei Werkman im Bücherregal fanden. Der genaue Hergang der weiteren Ereignisse bleibt unklar. Offenbar kam Anfang April 1945 aus dem SS-Hauptquartier in Den Haag die Order, drei Gruppen von je zehn Gefangenen hinzurichten als Vergeltung gegen Aktivitäten des niederländischen Widerstands. Während die Erschießung der ersten beiden Gruppen nach Plan verlief, gelang einem Delinquenten der dritten Gruppe auf der Fahrt zum Hinrichtungsort die Flucht. Die Aktion wurde zunächst abgebrochen, der Transporter fuhr zurück nach Groningen. Am nächsten Morgen wurden die verbliebenen neun zum Tode Verurteilten erneut auf einen Lkw verladen. Damit die ursprüngliche Quote erfüllt werden konnte, musste der verlorengegangene zehnte Mann ersetzt werden. Die Wahl fiel auf Hendrik Werkman. Zusammen mit den anderen neun Opfern wurde er in der Nähe des Städtchens Bakkeveen von einem deutschen Erschießungskommando hingerichtet – zwei Tage bevor die ersten kanadischen Truppen den Stadtrand von Groningen erreichten. Doch nicht nur er selbst fällt den letzten Kriegstagen zum Opfer: Auch seine bei der Verhaftung beschlagnahmten Arbeiten, die in der deutschen Kommandantur im Scholtenhuis eingelagert waren, gingen in Flammen auf, als bei den heftigen Kämpfen um die Befreiung von Groningen das Munitionslager der Deutschen explodiert. Außerhalb der Niederlande ist sein Werk nur einem kleinen Kreis von Kunstinteressierten bekannt. In seinem Heimatland hingegen wurde er schon unmittelbar nach Kriegsende als herausragende Persönlichkeit geehrt. Für seinen 1942 gedruckten „Türkenkalender“ verlieh ihm die Stadt Amsterdam bereits im Juli 1945 posthum den nach ihm benannten Hendrik-Werkman-Preis für Typografie. Im Oktober desselben Jahres wurden zahlreiche Arbeiten Werkmans in einer Ausstellung des Stedelijk Museums der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, organisiert von Willem Sandberg, der erst im September 1945 die Leitung des Museums übernahm. Die größten Sammlungen der Werke von Hendrik Nicolaas Werkman befinden sich heute im Groninger Museum sowie im Klingspor-Museum in Offenbach am Main. Im Jahr 1964 wurden posthum einige seiner Plakate auf der documenta III in Kassel in der \"Abteilung Graphik\" gezeigt. Aus seiner ersten Ehe mit Jansje Cremer (Heirat am 10. April 1909) gingen ein Sohn und zwei Töchter hervor. Mit seiner zweiten Ehefrau Pieternella Johanna Margaretha Supheert (Trauung am 8. Mai 1918) zeugte Werkman einen weiteren Sohn. Nachdem diese Ehe am 23. Juni 1930 geschieden wurde, ging er mit Margaretha Cornelia van Leeuwen am 5. November 1936 eine dritte Ehe ein, die kinderlos blieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hendrik Nicolaas Werkman (* 29. April 1882 in Leens, Niederlande; † 10. April 1945 in Bakkeveen, Niederlande) war als Künstler und Grafiker eine der herausragenden Persönlichkeiten der niederländischen Avantgarde. Als Drucker und Typograf zunächst mit konventionellen Drucksachen beschäftigt, begann er nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch der von ihm geleiteten Druckerei das experimentelle Arbeiten mit Lettern aus Blei und Holz, aber auch mit so genanntem Blindmaterial und selbst mit druckfernen Objekten wie etwa Türscharnieren. Dabei entdeckte er die künstlerische und symbolische Kraft der Buchstaben und erfüllte sie mit neuem visuellen Leben. Für seine avantgardistischen Arbeiten schuf er 1923 mit seinem Magazin \"The Next Call\" („Der nächste Ruf“) ein eigenes Medium, das er gemeinsam mit einem Gehilfen herstellte und per Post an Freunde und Bekannte sandte. ", "tgt_summary": null, "id": 2406756} {"src_title": "Siemens-Schuckert R-Typen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Er wurde als Kind lettischer Eltern geboren und wuchs in Rockford, Illinois, auf. Viesturs zog nach Seattle, Washington, um die dortige Universität zu besuchen. Dort begann er seine Karriere als Bergsteiger, an den Hängen des Mount Rainier. Viesturs schloss die Universität zunächst mit einem Bachelor of Science in Zoologie ab und wurde Bergführer für das Unternehmen Rainier Mountaineering, Inc. Später promovierte er als Tiermediziner an der Washington State University.", "section_level": 1}, {"title": "Bergsteiger-Karriere.", "content": "Sein Interesse am Himalaya entwickelte sich an der Highschool, indem er den Bericht von Maurice Herzog der Erstbesteigung der Annapurna las. Nach seiner Ersteigung des Kanchenjunga 1989, des Mount Everest 1990, und des K2 1992 wurde Viesturs ein international tätiger Bergführer und wurde gesponsert als Berufsbergsteiger. Er war auch als Führer für Rob Halls Expeditionsunternehmen Adventure Consultants während der 1995er Everest-Expedition tätig. Viesturs war im IMAX-Team während der 1996er Katastrophe am Everest. Viesturs war der Star des \"Everest\"-IMAX-Films. Das Filmen wurde durch die Blizzard-Wetterkatastrophe behindert. Das IMAX-Team verschob seine Aufnahmen und beteiligte sich maßgeblich an der Rettung der von der Katastrophe in den Hochregionen betroffenen Bergsteiger. Später ging das IMAX-Team mit der Kamera-Ausstattung zum Gipfel, am 23. Mai 1996. Ebenfalls war er in dem im Jahr 2000 erschienen Bergsteigerdrama \"Vertical Limit\" in einer Gastrolle zu sehen, er spielte dabei sich selbst. Viesturs setzte das Bergsteigen fort, am Broad Peak und Nanga Parbat 2003 und am Mount Everest (siebte Ersteigung 2009). Er leitet Expeditionen für die neuseeländische Expeditionsgesellschaft \"Adventure Consultants\", die der am Everest in der 96er Katastrophe verstorbene Rob Hall gründete. Er wohnt auf Bainbridge Island, Washington, genau gegenüber Seattle am Puget Sound. Viesturs klettert mit seinem Partner Veikka Gustafsson. Ihm wurde der \"David-A.-Sowles-Gedächtnispreis\" des amerikanischen Alpine Club zugesprochen. Im Oktober 2006 gab Viesturs sein Buch \"No Shortcuts to the Top\" heraus (deutsch etwa: \"Keine Abkürzungen zum Gipfel\"), eine Autobiographie, die seine Touren auf alle Achttausender dokumentiert. Am 5. November 2006 lief er seinen ersten Marathon, den New-York-City-Marathon in 3 Stunden 15 Minuten und 18 Sekunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edmund „Ed“ Viesturs (* 22. Juni 1959) ist ein US-amerikanischer Höhenbergsteiger. Er ist der erste US-Bürger und der zwölfte Bergsteiger überhaupt, der alle 14 Achttausender erstieg, sowie der fünfte, der dies ohne zusätzlichen Sauerstoff schaffte. ", "tgt_summary": null, "id": 958832} {"src_title": "Urduja", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Die \"Langley\" war circa 190 Meter lang und über 33 Meter breit und hatte mit einer Einsatzverdrängung von 13.000 tn.l. einen Tiefgang von knapp acht Meter. Ihr Schiffsrumpf basierte auf den der \"Cleveland\"-Klasse-Kreuzer und musste aufgrund der massiveren Aufbauten verbreitert werden, wodurch man hoffte, die Topplastigkeit erheblich zu vermindern. Trotz aller konstruktiven Maßnahmen konnte diese nie völlig kompensiert werden. Obwohl sie als Independence-Klasse-Träger nur ein wenig größer als die Geleitflugzeugträger war, unterschied sie sich hauptsächlich durch ihren starken Antrieb von diesen, wodurch ihr Einsatzspektrum dem der großen Flottenflugzeugträger glich. Die von den Kreuzern übernommene 100.000 PS starke Maschinenanlage trieb vier Propeller an und brachte das Schiff auf eine Höchstgeschwindigkeit von 31,6 Knoten. Das zur damaligen Zeit übliche rechteckförmige Flugdeck war circa 174 Meter lang und 22,3 Meter breit und hatte zwei Decksaufzüge sowie ein Katapult. Die Insel musste aus Stabilitätsgründen klein gehalten werden, weshalb auf einen einzelnen, integrierten Schornstein verzichtet und stattdessen vier kleinere separat angebracht wurden. So beherbergte dieser markante Aufbau lediglich die Kommandobrücke, während sich die Operationszentrale unterhalb des Flugdecks befand. Das Bordgeschwader bestand während ihrer aktiven Dienstzeit hauptsächlich aus zwei Dutzend F6F \"Hellcat\"-Jagdflugzeugen und aus neun Torpedobombern vom Typ Grumman \"Avenger\". Im Laufe des Krieges wurden die Langwellen-Radare \"SK\" und \"SC-2\" sowie das \"SG\"-Mikrowellen-Radar auf dem Schiff installiert. Montiert auf der Insel und auf einem zusätzlichen Mast zwischen zwei der Schornsteine, ermöglichten diese Geräte Frühwarnungen auf bis zu 180 km Entfernung. Die Defensivbewaffnung der \"Langley\" bestand aus 40-mm-L/60- und 20-mm-L/70-Flugabwehrgeschützen, deren Anzahl während des Krieges ständig variierte. Im Jahr 1944 wurden die an Rumpf und Heck installierte 40-mm-Vierlingsflak mit der Feuerleitanlage \"Mk 51\" nachgerüstet, die anfliegende Flugzeuge bis auf über 3,5 km Entfernung anvisieren und somit effektiver bekämpfen konnte. Im Dienst der französischen Marine bestand die Luftgruppe neben \"Avengers\" hauptsächlich aus Chance Vought \"Corsair\"-Jagdbombern. Neben moderneren Versionen der besagten US-Radarsysteme wurde die \"Langley\" später mit dem französischen \"DRBV 22\" nachgerüstet.", "section_level": 1}, {"title": "Dienstzeit in der US-Marine.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bau und Indienststellung.", "content": "Ursprünglich wurde das Schiff als Leichter Kreuzer \"USS Fargo (CL-85)\" in Auftrag gegeben. Nach dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor und dem dadurch folgenden Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg bestand ein Mangel an Flugzeugträgern in der US-Marine. Dadurch wurde im Januar 1942 ein schon vor dem Krieg ausgearbeiteter Plan in die Tat umgesetzt, nach dem vorhandene Kreuzerrümpfe zu Flugzeugträgern umgebaut werden sollten. Am 18. März 1942 wurde der noch nicht im Bau befindliche Rumpf der \"Fargo\" für den Umbau zum Flugzeugträger ausgewählt, der am 11. April 1942 bei der New York Shipbuilding Corporation in Camden, US-Bundesstaat New Jersey, auf Kiel gelegt wurde. Nach Monaten der intensiven Fertigung konnte das Schiff am 22. Mai 1943 durch Mrs. Louise Macy, der Ehefrau von Harry Hopkins, einem engen Vertrauten des damaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt, als \"USS Langley\" (Registrierungsnummer \"CVL-27\") getauft und vom Stapel gelassen werden. Der ursprünglich vorgesehene Schiffsname USS \"Crown Point\" (CV-27) wurde zuvor am 13. November 1942 zu Ehren des US-amerikanischen Astrophysikers und Flugpioniers Samuel Pierpont Langley (1834–1906) geändert. Mit Abschluss der letzten Baumaßnahmen wurde das Schiff zum Philadelphia Naval Shipyard überstellt und dort nach weiteren Umrüstungen am 31. August 1943 als sechster Träger der \"Independence\"-Klasse in den aktiven Dienst gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Marshall-Inseln.", "content": "Nach Abschluss der letzten Erprobungs- und Trainingsfahrten in der Karibik verließ die \"Langley\" am 6. Dezember 1943 Philadelphia und verlegte via Panamakanal in den Pazifischen Ozean, wo sie am 29. Dezember in Pearl Harbor eintraf. Dort wurde sie Rear Admiral Ginders Task Group 58.4 zugeteilt, der auch ihr Schwesterschiff USS \"Princeton\" (CVL-23), der Flottenträger USS \"Saratoga\" (CV-3), die Kreuzer USS \"Baltimore\" (CA-68), USS \"Boston\" (CA-69) und USS \"San Juan\" (CL-54) sowie acht Zerstörer unterstanden. Der Verband verließ am 19. Januar 1944 Hawaii und griff zwischen dem 29. und 31. Januar die Marshall-Atolle Wotje und Taroa an, um die amphibischen Landungsoperationen auf den Atollen Kwajalein und Majuro zu unterstützen. Anfang Februar flogen ihre Flugzeuge hauptsächlich Aufklärungseinsätze zum Eniwetok-Atoll und zerstörten das japanische Flugfeld auf dessen Insel Engebi während eines dreitägigen Luftschlags. Nach einer kurzen Erholungsphase auf Kwajalein kehrte der Trägerverband wieder nach Eniwetok zurück, um die unter dem Decknamen Operation \"Catchpole\" stattfindende Invasion des Atolls erneut vorzubereiten und zu unterstützen. Nach Beendigung dieser Aufgabe nahm TG 58.4 am 8. März Kurs auf die Inselgruppe der Neuen Hebriden, wo sie schließlich fünf Tage später eintraf. Nach der Auffrischung von Treibstoff, Munition und Proviant auf der Insel Espiritu Santo wurde die \"Langley\" der TG 58.3 unter Rear Admiral Joseph Reeves zugeteilt. Der Verband mit den weiteren großen Kriegsschiffen USS \"Yorktown\" (CV-10), USS \"Lexington\" (CV-16), USS \"Princeton\" (CVL-23), USS \"Alabama\" (BB-60), USS \"Canberra\" (CA-70) und USS \"San Juan\" (CL-54) griff Ende März japanische Stützpunkte auf den Karolinen und den Palau-Inseln an. Nach einem Zwischenstopp auf dem vorgeschobenen Marinestützpunkt im Majuro-Atoll lief die neu aufgestellte TG 58.3 (USS \"Enterprise\" (CV-6), USS \"Lexington\", USS \"Langley\" und USS \"Princeton\", sowie Vice Admiral Willis Lees aus Schlachtschiffen und Kreuzern bestehende \"Support Unit\") nach Hollandia, Niederländisch-Neuguinea. Dort unterstützte sie zwischen dem 21. und 24. April die im Rahmen der Operation \"Reckless\" stattfindende Anlandung US-amerikanischer Truppen unter General Robert Eichelberger. Auf dem Weg zurück nach Pearl Harbor, wo die \"Langley\" mit ihrer TG am 11. Mai eintraf, flogen ihre Trägerflugzeuge noch Angriffe auf den japanischen Marine- und Luftwaffenstützpunkt auf dem Truk-Atoll (29. und 30. April). Dabei konnten die Trägerflugzeuge der \"Langley\" 35 feindliche Flugzeuge beschädigen und zerstören bei einem Eigenverlust von nur einem Flugzeug.", "section_level": 2}, {"title": "Marianen und Palau-Inseln.", "content": "Für die bevorstehende Invasion der Marianen-Inseln wurde die \"Langley\" Rear Admiral William Harrills TG 58.4 zugeteilt, der auch die USS \"Essex\" (CV-9), das Schwesterschiff USS \"Cowpens\" (CVL-25), die Kreuzer USS \"Vincennes\" (CL-64), USS \"Houston\" (CL-81), USS \"Miami\" (CL-89), USS \"San Diego\" (CL-53) und elf Zerstörer angehörten. Am 6. Juni 1944 lichtete die Flotte im Majuro-Atoll ihre Anker und nahm Kurs auf die Marianen-Inseln. TG-58.4-Trägerflugzeuge versenkten am 11. und 12. Juni je 14 im Konvoi fahrende japanische Schiffe, unterstützten die Landungen auf Saipan und attackierten wenige Tage später die Bonin-Inseln Chichijima und Iwojima. Nach der Sichtung einer japanischen Flotte unter Admiral Ozawa, die von Nordwesten auf die Marianen zusteuerte, beorderte der US-Befehlshaber Admiral Spruance seine Flotte von ihren eigentlichen Aufträgen zurück und trat den Japanern in der Seeschlacht in der Philippinensee (19. und 20. Juni) entgegen, welche die Alliierten für sich entscheiden konnten. Die \"Langley\" verblieb mit ihrem Verband in der Gegend und flog hauptsächlich Angriffe gegen feindliche Stellungen auf den Inseln Rota, Pagan und Guam, bevor sie am 4. Juli zur Auffrischung von Proviant, Treibstoff und kleineren Reparaturen sowie Überholung nach Eniwetok beordert wurde. Zehn Tage später nahm TG 58.4 wieder Kurs auf die Marianen, wo sie die nächsten Wochen in die Schlachten um Guam und Tinian eingriffen. Nach Abschluss der Operation \"Forager\" traf der Flottenverband der \"Langley\" am 13. August wieder im Eniwetok-Atoll ein und wurde dort Admiral William Halseys Task Force 38 unterstellt. In Rear Admiral Frederick Shermans TG 38.3 mit u. a. den weiteren Kriegsschiffen USS \"Lexington\" (CV-16), USS \"Essex\" (CV-9), USS \"Princeton\" (CVL-23), USS \"Alabama\" (BB-60), USS \"Massachusetts\" (BB-59), USS \"Indiana\" (BB-58), USS \"South Dakota\" (BB-57), USS \"Washington\" (BB-56), USS \"Reno\" (CL-96), USS \"Santa Fe\" (CL-60), USS \"Birmingham\" (CL-62), USS \"Mobile\" (CL-63) sowie 15 weitere Zerstörer, verließ der Kampfverband der \"Langley\" gegen Ende August die Marshallinseln. Es folgten vorbereitende Attacken auf dem Palau-Archipel (9. und 10. September) und auf feindliche Flugfelder der Philippinen-Inseln Mindanao und Visayas. Wenige Tage später wendete sich der Flottenverband wieder den Palau-Inseln zu, um die Mitte September begonnenen Landungen auf Peleliu und Angaur zu unterstützen. Danach attackierte der Verband ab dem 20. September Ziele auf Luzon und japanische Schiffe in der Bucht von Manila sowie die ehemaligen US-Army-Flugplätze Nichols Field und Clark Field. Am 6. Oktober verließ der Flottenverband der \"Langley\" den erst wenige Wochen zuvor errichteten Flottenstützpunkt im Ulithi-Atoll und attackierte die folgenden Tage strategische Ziele auf den Ryūkyū-Inseln und Formosa (heutiges Taiwan), um die von General Douglas MacArthur versprochene Rückkehr auf die Philippinen abzusichern, die kurz bevorstand.", "section_level": 2}, {"title": "Philippinen und Taifun Cobra.", "content": "Ab dem 18. Oktober wandte man sich wieder den Philippinen zu und intensivierte die Luftangriffe auf japanische Stellungen im Großraum Manila. Zwei Tage später landete US-Truppen von Lieutenant General Walter Kruegers 6. US-Armee auf der Philippineninsel Leyte, die von den Task Groups 38.1 (Vice Admiral John McCain) und 38.4 (Rear Admiral Ralph E. Davison) überwacht wurden. Währenddessen attackierten TG 38.2 (Rear Admiral Gerald Bogan) und Langleys Flottenverband strategische Stellungen auf den Inseln Cebu, Negros, Panay, Mindoro und Visajan. Am 24. Oktober lag TG 38.3 ca. 60 sm östlich der vor der Hauptinsel Luzon liegenden Polillo-Insel, als ihre Trägerflugzeuge eine in der südlich gelegenen Sibuyan-See fahrende japanische Schlachtschiffflotte unter Admiral Takeo Kurita angriffen. Zeitgleich traf eine Flugbombe eines japanischen Kampfflugzeuges ein Schwesterschiff der \"Langley\", USS \"Princeton\" (CVL-23), so schwer, dass die dadurch entfachten Brände nicht unter Kontrolle gebracht werden konnten. Die Löscharbeiten wurden durch Detonationen einzelner Munitionsdepots zusätzlich erschwert, sodass die \"Princeton\" am späten Nachmittag von den eigenen Zerstörern versenkt werden musste. Am gleichen Tag sichteten landgestützte alliierte Aufklärungsflugzeuge einen vier Flugzeugträger umfassenden japanischen Flottenverband circa 200 sm nördlich von Luzon mit Fahrtrichtung Süd. Admiral Halsey beorderte umgehend alle verfügbaren Schiffe seiner Task Force nach Norden, um die feindliche Flotte abzufangen. In einer mehrstündigen Seeschlacht konnten die US-Trägerflugzeuge am folgenden Tag alle vier japanischen Flugzeugträger versenken. Die Flugzeuge der \"Langley\" waren dabei u. a. an der Versenkung der \"Zuiho\" und der \"Zuikaku\" beteiligt, die somit als letzter von den sechs Träger versenkt werden konnte, die am Überfall auf Pearl Harbor beteiligt waren (→ See- und Luftschlacht im Golf von Leyte). Die Flotte traf am Monatsende in Ulithi ein, wo sie um den Flugzeugträger USS \"Ticonderoga\" (CV-14) ergänzt wurde. Den ganzen Monat November über attackierten ihre Trägerflugzeuge Hafenanlagen und Flugplätze auf den Philippinen. Am 25. November konnten Kampfflugzeuge der \"Langley\" und der \"Essex\" den leichten Kreuzer \"Yasoshima\" (), drei Truppentransporter () sowie die Frachtschiffe \"Manei Maru\" und \"Kasagisan Maru\" im Hafen von San Fernando () versenken. Zwischen dem 3. und 11. Dezember 1944 ankerte die Flotte im Ulithi-Atoll und setzte danach ihre Luftangriffe auf Luzon fort. Eine Woche später wurde die gesamte, ca. 500 sm östlich der Philippinen kreuzende Flotte vom Taifun Cobra überrascht. Aufgrund ihrer baulichen Mängel rollte die \"Langley\" schwer in der von Orkanböen aufgepeitschten See, erlitt aber im Gegensatz zu ihrem Schwesterschiff USS \"Monterey\" (CVL-26) nur geringe Schäden, wobei der Taifun insgesamt 793 US-amerikanische Todesopfer, den Verlust dreier Zerstörer und ca. 150 Flugzeuge forderte.", "section_level": 2}, {"title": "Indochina.", "content": "Es folgten Luftangriffe auf Formosa und Luzon, um die ab 9. Januar im Rahmen von Operation \"Mike I\" stattfindende Invasion von Luzon im Golf von Lingayen zu decken. Danach steuerte der Verband das Südchinesische Meer an, um wenige Tage später im Rahmen der Operation Gratitude japanische Schiffe und Flugplätze im besetzten Französisch-Indochina zu attackieren. Die wichtigsten Ziele befanden sich hierbei in Saigon, Cam Ranh Bay, Quy Nhơn und Tourane. Zwischen dem 15. und 16. Januar folgten Angriffe auf japanische Bastionen in Hongkong, Hainan und Canton und fünf Tage später auf den Pescadoren- und Sakishima-Inseln sowie erneut auf Luzon und Formosa. Nach Fotoaufklärungsflügen unter anderem über Okinawa kehrte die \"Langley\" mit dem Flottenverband Ende Januar nach Ulithi zurück. Am 10. Februar verließ die \"Langley\" in Rear Admiral Arthur W. Radfords TG 58.4 (USS \"Yorktown\" (CV-10), USS \"Randolph\" (CV-15) und USS \"Cabot\" (CVL-28)) Ulithi und begann eine Woche später mit Luftangriffen auf den Großraum Tokio. Weiterhin unterstützte der Träger die wenige Tage später beginnende Invasion von Iwojima. Am 21. Februar wurde der Flugzeugträger bei einem japanischen Gegenangriff von einer Flugbombe getroffen, die geringfügige Brände verursachte. Obwohl der Flugbetrieb nach ca. 21⁄2 Stunden wieder aufgenommen werden konnte, waren die strukturellen Schäden größer als gedacht, so dass die \"Langley\" die Flotte verlassen musste.", "section_level": 2}, {"title": "Okinawa und japanische Hauptinseln.", "content": "Da kein Werftaufenthalt notwendig war, konnte die \"Langley\" in Ulithi repariert werden und so Anfang März wieder zu Radfords TG 58.4 stoßen. In neuer Zusammensetzung, mit den Flugzeugträgern USS \"Enterprise\" (CV-6), USS \"Intrepid\" (CV-11), USS \"Yorktown\" (CV-10) und dem Schwesterschiff USS \"Independence\" (CVL-22), den Schlachtschiffen USS \"Missouri\" (BB-63), USS \"New Jersey\" (BB-62) und USS \"Wisconsin\" (BB-64), den neueren Schweren Kreuzern USS \"Alaska\" (CB-1) und USS \"Guam\" (CB-2), den Leichten Kreuzern USS \"Flint\" (CL-97) und USS \"San Diego\" (CL-53) sowie einem guten Dutzend Zerstörer, verließ der Flottenverband am 14. März die Karolinen mit Kurs auf die japanischen Hauptinseln. Vier Tage später starteten die ersten Luftangriffe auf die Inseln Kyūshū, Honshū und Shikoku, auf denen hauptsächlich Marine-, Luftwaffenstützpunkte und Industrieanlagen in Zentren wie Kure, Nagoya und Osaka attackiert wurden. Später im Monat wurde das Hauptaugenmerk auf Kyūshū und die Ryūkyū-Inseln gelegt, um die Ende März beginnende Invasion von Okinawa vorzubereiten und zu unterstützen. Ab April wurde Radfords Task Group mit den Flugzeugträgern USS \"Ticonderoga\" (CV-14) und USS \"Shangri-La\" (CV-38) ergänzt, was in den nächsten Wochen sehr wertvoll sein sollte. Um die auf Okinawa tobenden schweren Kämpfe zu unterstützen, kreuzte Vice Admiral Marc Mitschers TF 58 ständig um die Insel und sah sich dabei teils heftigen japanischen Luftangriffen ausgesetzt, bei denen nun überwiegend Kamikaze-Flugzeuge zum Einsatz kamen. Am 12. Mai wurde TG 58.4 nach Ulithi beordert um dort Proviant, Munition und Treibstoff aufzunehmen. Dabei wurde die \"Langley\" via Pearl Harbor zurück in die Vereinigten Staaten beordert, wo sie am 3. Juni in San Francisco eintraf. Die nächsten beiden Monate über wurde die \"Langley\" am Mare Island Naval Shipyard einer dringend notwendigen Überholung unterzogen. Am 1. August konnte das Schiff die Westküste wieder verlassen und traf eine Woche später wieder in Pearl Harbor ein. Dort bereiteten sich das Schiff und die Trägerkampfgruppe auf ihren bevorstehenden Einsatz vor, der jedoch nicht mehr zustande kommen sollte, da das japanische Kaiserreich am 15. August 1945 kapitulierte.", "section_level": 2}, {"title": "Operation \"Magic Carpet\" und Außerdienststellung.", "content": "Die \"Langley\" verließ dennoch Hawaii mit Kurs West und transportierte im Rahmen der Operation \"Magic Carpet\" auf zwei Transpazifikfahrten US-Soldaten zurück in die Vereinigten Staaten. Danach verlegte sie über dem Panamakanal zurück in den Atlantischen Ozean, wo sie am 1. Oktober 1945 in Philadelphia eintraf. Dort wurde sie entsprechend umgebaut und verließ Mitte November die Ostküste, um bis Anfang Januar 1946 auf zwei Fahrten Truppen der US Army vom europäischen Kriegsschauplatz nach Hause zu bringen. Am 31. Mai wurde die \"Langley\" am Philadelphia Naval Shipyard der Reserveflotte zugeteilt und schließlich am 11. Februar 1947 offiziell aus dem Dienst gestellt. Für ihren Einsatz im Zweiten Weltkrieg wurde der Flugzeugträger mit neun Battle Stars ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Dienstzeit in der Französischen Marine.", "content": "Die \"Langley\" blieb die nächsten Jahre in Philadelphia, bis sie am 8. Januar 1951 im Rahmen des Mutual Defense Assistance Act an Frankreich übergeben wurde. Nach Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten am Philadelphia Naval Shipyard wurde das Schiff am 2. Juni als La Fayette (R96) in den aktiven Dienst der Französischen Marine gestellt. Ihr jetziger Name erinnert an den Marquis de La Fayette (1757–1834), der während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges auf Seite der Kolonisten gegen die Briten kämpfte. Die \"La Fayette\" blieb während der Sommermonate in US-amerikanischen Gewässern, wo die französische Besatzung mit dem Schiff vertraut gemacht wurde. Die Luftgruppe, bestehend aus F6F \"Hellcat\"-Jagdflugzeugen (inklusive nachtflugtaugliche Versionen) und TBM \"Avenger\"-Torpedobombern, absolvierte dabei insgesamt 2040 Flugstunden sowie 1160 Landungen (davon 32 bei Nacht) und 139 Katapultstarts. Danach lief der Flugzeugträger nach Europa, wo er am 11. September im Marinestützpunkt Toulon in einer feierlichen Zeremonie empfangen wurde. Später wurde die \"La Fayette\" nach Französisch-Indochina beordert, um in die dort neu entfachten Kämpfe gegen den Việt Minh einzugreifen. Bis Juni 1953 verblieb der Flugzeugträger in der Krisenregion und kämpfte mit seinen \"Hellcats\" und \"Helldiver\" im Indochinakrieg (die Luftgruppe wurde mit dem Croix de guerre ausgezeichnet). Nach einer Modernisierung in Frankreich, bei der sie mit \"Corsair\"-Jagdbombern ausgerüstet wurde, verblieb die \"La Fayette\" überwiegend im Mittelmeer, wo sie an zahlreichen Manövern der NATO teilnahm und in den 1954 begonnenen Algerienkrieg eingriff. Im Oktober 1956 stellte sie neben dem Flugzeugträger \"Arromanches\" (R95) und anderen Schiffen die französisch-britische Flotte in der Sueskrise. Nach dem verheerenden Erdbeben in der marokkanischen Hafenstadt Agadir, das am Abend des 29. Februar 1960 zwischen 10.000 und 15.000 Menschenleben forderte, beteiligte sich die Besatzung der \"La Fayette\" an der internationalen Rettungs- und Wiederaufbauaktion. Nach dem Ende der Algerienkrise beteiligte sich der Flugzeugträger an der Evakuierung französischer Staatsbürger. Am 20. März 1963 wurde die \"La Fayette\" in Philadelphia aus dem aktiven Dienst der französischen Marine gestellt und am selben Tag aus dem Naval Vessel Register der US Navy gestrichen. Wenige Monate später wurde das Schiff an die Boston Metals Company verkauft und verschrottet. In den fast zwölf Jahren im Dienste der \"Marine nationale française\" legte die \"La Fayette\" (ehemals USS \"Langley\" (CVL-27)) eine Strecke von insgesamt 350.000 sm (~ 648.200 km) zurück. Dabei wurden 19.805 Flugzeuglandungen durchgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die USS \"Langley\" (CVL-27) war ein US-amerikanischer leichter Flugzeugträger und das sechste Schiff der \"Independence\"-Klasse, die durch Umbauten von vorhandenen Kreuzerrümpfen der \"Cleveland\"-Klasse entstand. Als zweites Schiff mit diesem Namen in der United States Navy versah es seinen Dienst auf dem pazifischen Kriegsschauplatz des Zweiten Weltkrieges und wurde nach Kriegsende der Reserveflotte überstellt. Von 1951 bis 1963 diente die \"Langley\" als \"La Fayette\" in der Französischen Marine und nahm am Indochina- und Algerienkrieg sowie an der Sueskrise teil.", "tgt_summary": null, "id": 498153} {"src_title": "Merrell Q. Sharpe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Simon stammte aus wohlhabender Familie. Sein Vater war Hutmacher, sein älterer Bruder Richard Simon war einer der Mitgründer des New Yorker Verlagshauses Simon & Schuster, und Carly Simon ist seine Nichte. Simon studierte bis 1934 an der Harvard University, wo er eine eigene Band hatte, und war ab 1935 Musikkritiker und Mitherausgeber bei \"Metronome,\" dessen Herausgeber er 1939 bis 1955 war. In dieser Zeit wurde er zu einem der einflussreichsten Kritiker der Swingära, der dank seiner vielen Kontakte eine intime Insider-Kenntnis der Bands hatte. Dabei unterstützte er auch neue Strömungen wie den Bebop, dessen einflussreichen Verfechter Barry Ulanov er zu Metronome holte – Simon selbst blieb allerdings dem Swing zugewandt. Später war er u. a. Jazz-Kritiker der New York Herald Tribune (1961–64) und der New York Post (1980/1). Außerdem arbeitete er schon in den 1950er Jahren viel fürs Fernsehen (z. B. Timex Allstar Jazz Shows 1957/8). Bekannt wurde er für seine Monographien über die Hochzeit der Big Bands, u. a. \"The Big Bands\" 1967, das 1968 den ASCAP-Deems Taylor Award erhielt. 1956/7 war er mit der Plattenfirma \"Jazztone Records\" verbunden, und er war als Berater u. a. für RCA Victor, Capitol, Columbia und Warner tätig. Erste Erfahrungen in der Plattenindustrie hatte er schon ab 1939 als Produzent der \"Metronome All-Star Sessions\" (zuletzt 1953). 1961 bis 1972 war er \"Executive Director\" der \"„National Academy of Recording Arts and Sciences“\" (NARAS), die die Grammies ausrichtet, und von 1958 bis 1976 in gleicher Funktion für deren New Yorker Filiale. Für eine seiner vielen Liner Notes erhielt er 1978 einen Grammy (\"Bing Crosby – a legendary performer,\" RCA Victor). Simon war im Beratergremium des New York Jazz Festival. Nachdem er schon längere Zeit an der Parkinson-Krankheit litt, starb er in New York an Lungenentzündung. Simon lernte in seiner Jugend Klavier und nahm Schlagzeugunterricht bei Gene Krupa und Bill West. Als Jazz-Schlagzeuger war er ein frühes Mitglied (1937) des Glenn-Miller-Orchesters, über das er 1974 auch ein Standardwerk schrieb. Er war mit Glenn Miller befreundet, nahm an den ersten Aufnahmen der Band teil und war auch während des Krieges in Millers Band, blieb aber in den USA als die Army Airforce Band nach England ging (1944/5 war er u. a. Produzent und Autor der NBC Radio Show \"For the Record\"). Er schrieb auch Texte u. a. für Duke Ellington, wobei er manchmal das Pseudonym Buck Pincus benutzte.", "section_level": 1}], "src_summary": "George T. Simon (\"George Thomas Simon\"; * 9. Mai 1912 in New York City; † 13. Februar 2001 ebenda) war ein US-amerikanischer Jazz-Autor, der sich insbesondere mit der Big Band Geschichte beschäftigte.", "tgt_summary": null, "id": 1324665} {"src_title": "Freidorf (Timișoara)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zeitzonen auf dem zusammenhängenden Festlandgebiet.", "content": "Auf dem zusammenhängenden Festlandgebiet der Vereinigten Staaten gibt es vier Zeitzonen:", "section_level": 1}, {"title": "Zeitzonen außerhalb des zusammenhängenden Festlandgebietes.", "content": "Außerhalb des zusammenhängenden Festlandgebietes der Vereinigten Staaten gibt es fünf Zeitzonen, die per Gesetz festgelegt sind, und zwei weitere, die in Gebrauch sind:", "section_level": 1}, {"title": "Sommerzeit.", "content": "Die Sommerzeit (Daylight Saving Time, kurz DST) beginnt in den Vereinigten Staaten seit 2007 in den meisten US-Bundesstaaten und Territorien am zweiten Sonntag im März um zwei Uhr morgens und endet am ersten Sonntag im November um zwei Uhr morgens. Keine Sommerzeit gibt es in Hawaii, American Samoa, Guam, Puerto Rico, den Virgin Islands und im Staate Arizona (mit der Ausnahme der Navajo Nation Reservation, die auf Sommerzeit umstellt. Die innerhalb der Navajo Reservation gelegene Hopi Nation Reservation macht jedoch die Sommerzeit nicht mit). Damit hat Arizona im Sommer die gleiche Zeit wie Kalifornien.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Im Jahr 1869 setzte sich Charles F. Dowd erstmals für die Schaffung von vier nationalen Zeitzonen ein, die weitestgehend den heute angewandten entsprachen. Der Vorschlag traf überwiegend auf Befremden und wurde von der British Association for the Advancement of Sciences als „zu utopisch“ abgelehnt. Noch im Jahr 1883 hatten die Vereinigten Staaten keine nationale einheitliche und verbindlich Systematik der jeweils lokalen Zeitzonen. Am 18. November 1883 kam es zu der Einführung der Zeitzonen und der mit ihr verbundenen Synchronisation der lokalen Zeiten. Der Beschluss war im Rahmen der \"National Railway Time Convention\" vor allem von den nationalen Eisenbahnen vorangetrieben worden. Obwohl er keine rechtliche Bindungskraft hatte, stieß er auf weitestgehende Resonanz. In einzelnen Städten – z. B. Washington – kam es infolge von Konflikten zwischen einzelnen Behörden dennoch vor, dass öffentliche Uhren noch jahrelang voneinander abweichende Zeiten zeigten. Durch die verschiedenen Zeitzonen tritt bei Wahlen in den Staaten der Effekt des Western votings ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Größe der Vereinigten Staaten von Amerika kommt in ihren elf Zeitzonen (9 gesetzlich festgelegt und 2 in Gebrauch) zum Ausdruck. Die Zeit in einer Zeitzone wird als \"Standard Time\" bezeichnet. In Bundesstaaten, die auf Sommerzeit umstellen, wird diese als \"Daylight Saving Time\" bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 169091} {"src_title": "Früher Kastanienwickler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Class-D-Verstärkertypen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Class-D-Verstärker mit Pulsweitenmodulation, MOSFETs und analogem Eingang.", "content": "Im Folgenden wird ein Verstärker mit Pulsweitenmodulation (PWM) und analoger Ansteuerung beschrieben. Es gibt verschiedene andere analoge und digitale Verfahren bzw. Verfeinerungen, denen jedoch gemeinsam ist, dass ein Signal mit nur zwei Spannungszuständen entsteht, das im zeitlichen Mittel dem Eingangssignal entspricht. Beispiele sind die Pulsdichtemodulation (Pulsfrequenzmodulation), Delta-Sigma-Modulation oder Sliding-Mode-Regelung. Im Gegensatz zur Class-AB-Gegentaktendstufe, die ein Signal analog zum Originalsignal soweit verstärken kann, bis es die maximal vom Netzteil zur Verfügung stehende Spannung erreicht, arbeitet die PWM-Endstufe nach einem anderen Prinzip: Ein symmetrisch arbeitender Dreiecksgenerator schwingt mit einer typischen Frequenz von ca. 250 kHz (entsprechend einer Frequenzauflösung von 96 kHz Samplerate) bis zu einigen MHz, dessen Pegel von einem Komparator mit dem Pegel des zu verstärkenden Eingangssignals verglichen wird. Um ein mit 44,1 kHz gesampeltes 20-kHz-Audiosignal korrekt abzubilden, muss die Schaltfrequenz (oder Arbeitsfrequenz) des Class-D-Verstärkers mindestens 100 kHz betragen, da so wenigstens fünf Schaltzyklen die 20-kHz-Welle beschreiben können. Durch den Aufbau als Komparator verändert die Schaltung das analoge Tonsignal in eine Rechteckschwingung, wie in dem Blockdiagramm zu erkennen ist. Ist das Dreiecksignal größer als das Tonsignal, springt der Ausgang auf „high“, ist es kleiner, springt er auf „low“. Die maximale Impulsbreite ist dabei kleiner, als die Zykluszeit der Arbeitsfrequenz, und kann somit nie länger als ein Taktzyklus ein- oder ausgeschaltet (high oder low) sein. Das Tonsignal liegt nun im Tastverhältnis des PWM-Signals vor. Der Mittelwert ist dadurch etwa proportional zum Mittelwert des Tonsignals. Dieses PWM-Signal wird der Endstufe zugeführt, in welcher die eigentliche Verstärkung stattfindet, bestehend aus zwei Leistungstransistoren im Schaltbetrieb für je eine positive und eine negative Halbwelle. Ein PWM-Class-D-Verstärker wird entweder als Halbbrücke mit zwei Transistoren und symmetrischer Versorgungsspannung (positive und negative Versorgungsspannung gegen Masse) aufgebaut, oder bei einfacher Spannungsversorgung mit vier Transistoren als Vollbrücke, welche zur Lastaufteilung zwei Halbbrückenstufen verwendet, welche jeweils die Hälfte des Stroms an den Ausgang liefern. Ein Vollbrückenverstärker hat jedoch auf Grund der höheren Schaltverluste einen bis zu 10 % niedrigeren Gesamtwirkungsgrad. Die Transistoren einer Halbbrücke schalten dabei grundsätzlich mit jedem Taktzyklus um (ein Transistor für den Schaltzustand high, der andere für low). Um den Audiopegel -formula_1 (minus unendlich) zu beschreiben, schalten die Transistoren also gleichmäßig ein und aus, das Verhältnis von Low- und High-Zuständen des Impulsbreitensignals beträgt dann 50 %. Um hingegen ein Audiosignal mit 100 Hz bei Vollausschlag zu beschreiben, werden beispielsweise zur Darstellung des sich über mehrere Taktzyklen der Arbeitsfrequenz erstreckenden Scheitels einer positiven Halbwelle immer ein Transistor die maximale Zeit und der andere Transistor die minimal mögliche Zeit eingeschaltet. Um einen Kurzschluss durch gleichzeitiges Schalten beider Transistoren auszuschließen, wird zwischen den Schaltzyklen eine zwangsweise Zeitverzögerung, die sog. \"Deadtime\" eingefügt. Durch diese Verzögerung kommt es sowohl in der Frequenz-, als auch in der Quantisierungsauflösung zu Verlusten sowie durch die damit bedingte Verfälschung des Signals zu einem erhöhten Klirrfaktor (THD) des Verstärkers. Aus diesem Grund wird versucht, die Deadtime so klein wie möglich zu halten, wobei bei den üblicherweise im Audiobereich verwendeten MOSFETs eine effektive Deadtime (10 % der Anstiegs- und Abfallzeiten der Transistoren mit eingerechnet) von 10 ns Anwendung findet. Der MOSFET IRF6645 hat beispielsweise eine Anstiegszeit von 5,0 ns (rise time) und eine Abfallzeit (fall time) von 5,1 ns, exemplarisch der IRFI4212H-117P eine Anstiegszeit von 8,3 ns und eine Abfallzeit von 4,3 ns. Das impulsbreitengesteuerte Rechtecksignal, welches nun an seinen Schaltflanken dem Audiosignal eine unendlich hohe Frequenz überlagert, wird dann mittels eines Tiefpassfilters von den höheren Frequenzanteilen außerhalb des Audiospektrums befreit und an die Lautsprecher gegeben. Durch den hochfrequenten Schaltbetrieb ergeben sich verstärkt Störsignale im Bereich der PWM-Frequenz bzw. deren Oberschwingungen, welche bevorzugt durch die Lautsprecherleitungen abgestrahlt werden und die erhöhte Entstörmaßnahmen zur Vermeidung von Funkstörungen und Einhaltung der EMV-Vorschriften erforderlich machen. Zur Vermeidung von Phasenverschiebungen durch die kapazitiven und induktiven Elemente des Ausgangsfilters sowie der Funkentstörung kommen auch filterlose Modulationsverfahren wie die Frequenzspreizung zur Anwendung, wodurch die Störungen über einen größeren Frequenzbereich gestreut werden. Damit realisierte Class-D-Verstärker sind als sogenannte \"Spread-Spectrum\"-Class-D-Verstärker erhältlich und benötigen je nach Ausgangsleistung und Länge der Verbindung zum Lautsprecher keinen Tiefpassfilter am Ausgang.", "section_level": 2}, {"title": "Quantisierungsauflösung.", "content": "Während die Frequenzauflösung durch Erhöhung der Arbeitsfrequenz verfeinert werden kann, steht das Dynamikauflösungsvermögen in Abhängigkeit der Arbeitsfrequenz, der effektiven Deadtime, sowie des Eingangssignalpegels. Das Dynamikauflösungsvermögen zwischen zwei nacheinander folgenden Schnittpunkten von Eingangssignal und Dreiecksspannung ist zwar analog bzw. unendlich fein, wobei sich mit jeder geänderten Amplitude des Audiosignals auch der Abstand bzw. die Breite des Pulsweitensignals ändern müssten, jedoch können diese Abstände bzw. Breiten niemals feiner bzw. kürzer als die vorgegebene, effektive Deadtime werden. Dies macht sich statistisch insbesondere bei sehr hohen (positiven oder negativen) Werten des abzutastenden Eingangssignals bemerkbar, also insbesondere bei den Pegelspitzen eines Audiosignals in Vollaussteuerung, welche sich jeweils in sehr kurzen zeitlichen Abständen mit den Pegelspitzen der Dreiecksspannung schneiden. Sobald ein Schnittpunkt in die Deadtime fällt, erfolgt die Schaltflanke erst nach Ende der Deadtime, womit der entsprechende Dynamikwert nicht dargestellt werden kann. Da die Schaltflanke im ungünstigsten Fall um die gesamte Deadtime hinausgezögert wird und zu diesem Zeitpunkt bereits ein ganz anderer Amplitudenwert am Eingang anliegen kann, kann die Auflösung im ungünstigsten Fall generell durch die Deadtime begrenzt sein. Sind die Schaltflanken des PWM-Signals länger als die Deadtime, so unterliegt die nachfolgende Schaltflanke wieder der analogen und unendlich feinen Auflösung. Ausgehend von einer Schaltfrequenz von 100 kHz (entsprechend einer digitalen Frequenzabtastung mit 44,1 kHz Samplerate) mit einer Zykluszeit von 10 μs (10.000 ns) sowie einer effektiven Deadtime von 10 ns wird also im ungünstigsten Fall bzw. in allen anderen Fällen eine generell vereinfachte, auf einen Taktzyklus beschränkte relative Auflösung von 1:1000 erreicht (für den gesamten Aussteuerungsbereich mit positiver und negativer Halbwelle zusammen), mit formula_2 = 1024 also entsprechend einer 10 bit Digitalauflösung. Diese theoretische Berechnung der Auflösung lässt zur Vereinfachung einerseits etwaige Aussteuerungsreserven sowie weitere Anstiegs- und Abfallzeit der Transistoren, die sich durch thermische Veränderungen, induktive oder kapazitive Anteile im Signalverlauf oder lastbedingt verlängern und somit die Auflösung verschlechtern, sowie andererseits eine analoge bzw. unendlich feine Auflösung zwischen zwei Halb- oder Viertelperioden eines Zyklus bzw. den einzelnen Schnittpunkten von Eingangssignal und Dreiecksspannung außen vor. Wird der Class-D-Verstärker bei einer Arbeitsfrequenz von rund 250 kHz mit einer Zykluszeit von 4 μs (4.000 ns) betrieben (in der Frequenzauflösung entsprechend 96 kHz Abtastrate), liegt die relative, auf einen Taktzyklus bezogene Dynamikauflösung, wiederum bei einer effektiven Deadtime von 10 ns, bei 1:400, mit formula_3 = 256 entsprechend 8 bit digitaler Auflösung. Bei einer Schaltfrequenz von 1 MHz, entsprechend einer Zykluszeit von 1 μs (1.000 ns), verbleibt innerhalb eines Taktzyklus die relative Auflösung von 1:100, mit formula_4 = 64 also entsprechend einer Auflösung von 6 bit. Zum Vergleich beträgt das 16 bit Dynamikauflösungsvermögen im CD-Standard 1:65536 (mit formula_5 = 65536).", "section_level": 3}, {"title": "Class-D-Treiber-ICs.", "content": "Neben dem klassischen Schaltungsaufbau mit MOSFETs gibt es auch integrierte Class-D-Verstärker, beispielsweise der Si824x mit analoger Eingangssektion, Halbbrückenschaltung, 120 W Leistung pro Kanal bei einer PWM-Frequenz von bis zu 8 MHz (entsprechend einer Zykluszeit von 125 ns), einer programmierbaren, minimalen Deadtime von 0,4 ns, einer Anstiegszeit von 20 ns, sowie einer Abfallzeit von 12 ns. Definiert man die effektive Deadtime wieder als Deadtime zuzüglich jeweils 10 % der Anstiegs- und Abfallzeit, so erreicht man mit dieser integrierten Schaltung eine minimale effektive Deadtime von 3,6 ns bzw. – im schlechtesten Fall – eine Quantisierungsauflösung von 1:34.", "section_level": 2}, {"title": "Digitale Class-D-Verstärker.", "content": "Bei schaltenden Verstärkern ist es möglich, die meisten Funktionen digital auszuführen. Das Eingangssignal ist dann meist ein pulscodemoduliertes Signal, das von einem Signalprozessor oder einer spezialisierten digitalen Modulatorschaltung in ein Ansteuersignal für die Endstufe umgewandelt wird. Neben der schon beschriebenen Pulsweitenmodulation wird hier die Delta-Sigma-Modulation benutzt. Wegen der durch die digitale Verarbeitung bedingten Quantisierungsfehler im Endstufensignal kommen Verfahren zur Rauschformung zum Einsatz. Erst bei der Ansteuerung der Endstufe wird die digitale Domäne verlassen – daher stellt ein digitaler Verstärker im Prinzip einen „Leistungs-Digital-Analog-Umsetzer“ dar.", "section_level": 2}, {"title": "Vorteile.", "content": "Class-D-Verstärker zeichnen sich sowohl bei Netz- als auch bei Batteriebetrieb durch sparsameren Verbrauch und geringere Abwärme aus. Da somit kleinere Kühlkörper, bei integrierten Schaltungen sogar ein Verzicht auf Kühlkörper möglich sind, ergibt sich ein kompakterer Aufbau. Der theoretisch ideale Class-D-Verstärker hat einen leistungsunabhängigen Wirkungsgrad von 100 %. Der Wirkungsgrad idealer (Gegentakt-)Analogverstärker hingegen liegt bei Vollaussteuerung zwischen 78,5 % (Class-B) und 50 % (Class-A), der aber im Teillastbereich (bei Class-B linear mit der Ausgangsspannung, bei Class-A quadratisch mit der Ausgangsspannung) weiter abfällt und entsprechend ein Vielfaches der Ausgangsleistung an Abwärme erzeugt. Reale Class-D-Verstärker weisen bei Vollaussteuerung Wirkungsgrade von 85 bis 94 % auf, wobei selbst im Niederlastbereich bei 1 % der maximalen Ausgangsleistung noch Wirkungsgrade über 60 % möglich sind.", "section_level": 1}, {"title": "Nachteile.", "content": "Bei nicht rückgekoppelten Class-D-Verstärkern, bei denen also etwaige Störsignale im Ausgang nicht gegengesteuert werden, kommt es durch lastbedingte Schwankungen der Versorgungsspannung durch Über- und Unterschwingen der Halbbrücken zu Verzerrungen des Ausgangssignals, da die Versorgungsspannung sowohl die Verstärkerschaltung, als auch die Last an sich versorgt. Bei nicht vollständig geglätteter Versorgungsspannung (bedingt durch ein minderwertiges Netzteil oder Brummschleifen) kommt es zudem im Leerlauf ohne Eingangssignal, insbesondere in niederpreisigen Aktivmonitoren, mitunter zu einem hörbaren 50-Hz-Brummen, was zusammen mit dem Grundrauschen je nach Einstellung der Eingangsverstärkung oftmals bereits aus einem Meter Entfernung hörbar wird. Eine Gegenkopplung ist zur Vermeidung von Instabilitäten auch nur begrenzt möglich, da bei etwaigen induktiven und kapazitiven Filterkomponenten am Ausgang des Verstärkers frequenzabhängige Phasenverschiebungen auftreten, welche zudem auf Grund der damit verbundenen Laufzeitdifferenzen (entsprechend einer passiven Frequenzweiche) die Ortbarkeit des Stereobildes beeinträchtigen. Ferner können das Hochfrequenzsignal des Modulators sowie die leistungsseitig generierte Rechteckspannung sowohl innerhalb des Verstärkers, als auch über die Lautsprecherleitungen zu Störungen in anderen Baugruppen führen, wenn dieses nicht sorgfältig entkoppelt und abgeschirmt wird. Im Vergleich zu anderen Verstärkertypen weisen Class-D-Verstärker aufgrund der Deadtime im Schaltzyklus mit den beschriebenen, statistisch verteilten Dynamikauflösungsverlusten ein erhöhtes Phasenrauschen bzw. einen eingeschränkten Rauschspannungsabstand sowie insb. bei sehr lauten Pegeln einen erhöhten THD-Wert auf, bei integrierten Schaltungen wie dem MAX9709 oder TAS5630B an der Leistungsgrenze mit einem THD > 10 %. Ebenfalls weist der Class-D-Verstärker auf Grund der hohen Innenwiderstände der Schalttransistoren sowie der Induktivitäten der Ausgangsfilterung nicht den Dämpfungsfaktor eines Class-AB-Verstärkers auf und ist somit empfindlicher für induktive Rückkopplungen mit der Schwingspule des Lautsprechers.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereich.", "content": "Class-D-Verstärker finden Anwendung als Audioverstärker hauptsächlich im Bereich von Beschallungsanlagen mit hoher Leistung bei hoher Energieeffizienz, als Modulationsverstärker bei amplitudenmodulierten Rundfunksendern sowie zur drahtlosen Stromversorgung medizinischer Implantate. Ein weites Anwendungsfeld findet sich darüber hinaus als HiFi-Verstärker und in Aktivboxen im Consumer- und Homerecording-Bereich, sowie überall dort, wo bei kleiner Leistung ein hoher Wirkungsgrad wichtig ist, z. B. in Endstufen für Kopfhörer in akkubetriebenen Geräten, Mobiltelefonen und MP3-Spielern. Aufgrund der Kombination von geringer Anforderung an die Bandbreite und des im Vergleich zu höheren Frequenzen erhöhten Leistungsbedarfs finden sie auch Anwendung in Verstärkern für Subwoofer. In Vollbrückenschaltung finden sich Class-D-Verstärker auch in der reinen Leistungselektronik in Schaltnetzteilen, Wechselrichtern und Frequenzumrichtern.", "section_level": 1}, {"title": "Class-D-Hybrid-Verstärker.", "content": "Eine Kombinierung der Energieeffizienz der Class-D-Verstärker mit der Linearität der Class-AB-Verstärker wird erreicht durch eine Verschränkung beider Systeme. Ein mögliches Schaltungsdesign sieht z. B. vor, dass der Laststromkreis des Class-AB-Verstärkers von dem gefilterten Ausgangssignal des Class-D-Verstärkers versorgt wird, wobei beide Verstärker vom Eingangssignal angesteuert werden. Während so quasi sämtliche Nachteile des Class-D-Verstärkers vom Lautsprecher bzw. der Last entkoppelt werden, trägt der Class-AB-Verstärker selber nur noch mit einer anteilsmäßig relativ kleinen Leistung zur Gesamtleistung des Hybridverstärkers bei. Der Class-D-Verstärker alleine hätte beispielsweise (mit einem Wirkungsgrad von 90 %) bei 100 W Ausgangsleistung eine Verlustleistung von 10 Watt, ein Class-AB-Verstärker alleine (mit einem ungünstigen Wirkungsgrad von 50 %) hingegen volle 100 W Verlustleistung. Der hier beschriebene Hybridverstärker kommt mit rund 80 % Wirkungsgrad auf eine Verlustleistung von 30 W.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Klasse-D-Verstärker, anglisiert und im allgemeinen Sprachgebrauch Class-D-Verstärker (engl. \"class-D amplifier\"), auch schaltender Verstärker, Digitalendstufe oder Digitalverstärker genannt, ist ein elektronischer Verstärker, der vor allem als Leistungsverstärker (Endstufe) verwendet wird. Kennzeichnend ist, dass ein analoges oder auch digitales Audiosignal mittels eines geeigneten Verfahrens, beispielsweise durch Pulsweitenmodulation (PWM), in eine Folge von Pulsen gebracht wird. Dadurch kann die Endstufe im Schaltbetrieb gefahren werden, wodurch die Schaltelemente (praktisch immer Transistoren) entweder maximal leitend oder maximal isolierend sind und somit nur zwei Zustände kennen. Diese beiden Arbeitsbereiche weisen, im Gegensatz zu den in konventionellen Class-A, -B oder -AB-Verstärkern benutzten Zwischenzuständen des linearen Betriebs, nur wenig Verlustleistung auf. Mit dem PWM-Signal werden dann sowohl die Frequenzauflösung der Zeitachse (entsprechend der Abtastrate in der digitalen Audiotechnik), als auch die Dynamikauflösung des Pegels (entsprechend der Quantisierung bzw. Bit-Tiefe des Audiosignals) beschrieben. Durch einen Rekonstruktionsfilter (Tiefpass) hinter der Leistungsstufe wird ein dem Eingangssignal entsprechender kontinuierlicher Spannungsverlauf erzeugt. Eine andere Methode ist die Pulsfrequenzmodulation. ", "tgt_summary": null, "id": 861865} {"src_title": "Ties Rabe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "Louis Emmerson besuchte die örtlichen Schulen in Albion. Im Jahr 1883 zog er nach Mount Vernon, wo er in das Handelsgeschäft einstieg. Im Jahr 1901 war er maßgeblich an der Gründung der \"Third National Bank\" beteiligt. Im Jahr 1912 bewarb sich Emmerson erfolglos um den Posten des Finanzministers von Illinois. Vier Jahre später wurde er dann als Nachfolger von Lewis Stevenson Secretary of State in der Regierung in Illinois – ein Amt, das er zwölf Jahre lang ausübte. Im Jahr 1928 wurde er von der Republikanischen Partei für das Amt des Gouverneurs nominiert und setzte sich anschließend mit 56,8 Prozent der Stimmen gegen den Demokraten Floyd Thompson durch.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Illinois.", "content": "Emmersons vierjährige Amtszeit begann am 14. Januar 1929. Das Hauptproblem seiner Regierung sollte die Weltwirtschaftskrise werden, die sich als Folge des New Yorker Börsenkrachs vom Oktober 1929 über die gesamte USA und die westliche Welt ausweitete. In seiner Amtszeit konnte die Krise nicht entscheidend bekämpft werden. Erst die New-Deal-Politik der Regierung von Präsident Franklin D. Roosevelt sollte ab 1933 eine Wende einleiten. Das war aber bereits nach Emmersons Ausscheiden aus dem Amt des Gouverneurs. Trotzdem wurden bereits einige erfolgversprechende Maßnahmen eingeleitet. So wurde zum Beispiel die Mineralölsteuer erhöht. Mit den Einnahmen wurde der weitere Ausbau des Straßennetzes vorangetrieben, was gleichzeitig eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme während der Wirtschaftskrise war. Die Strafen für Steuerschuldner wurden herabgesetzt und ein Ausschuss zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wurde ins Leben berufen. Es gelang Emmerson, Bundeszuschüsse für den im Bau befindlichen Wasserweg zwischen dem Lake Michigan und dem Golf von Mexiko zu erhalten. Auf der anderen Seite musste er wegen der Krise auch Regierungsprogramme und Ausgaben kürzen. In seiner Amtszeit erreichte der Bandenkrieg in Chicago mit dem Massaker am Valentinstag 1929 seinen Höhepunkt. In der Folge wurde die Macht der Gangsterbosse, vor allem die von Al Capone abgebaut. Dieser wurde wegen Steuerhinterziehung angeklagt und zu einer hohen Gefängnisstrafe verurteilt. Er sollte niemals nach Chicago zurückkehren. Allerdings gelang die komplette Zerschlagung des organisierten Verbrechens nicht. Trotzdem ließ zumindest die offene Gewalt auf den Straßen deutlich nach. Im Jahr 1930 war die Einwohnerzahl von Illinois auf 7,6 Millionen gestiegen. Im Jahr 1920 waren es noch 6,5 Millionen gewesen. Im Jahr 1932, auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise, entschloss sich Emmerson, nicht erneut für das Amt des Gouverneurs zu kandidieren. Daher schied er am 9. Januar 1933 aus seinem Amt aus.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebensweg.", "content": "Nach dem Ende seiner Amtszeit zog er sich aus der Politik zurück und widmete sich seinen privaten Angelegenheiten. Er sah noch, wie sich die Wirtschaft des Staates unter dem Einfluss des New Deal erholte, und wie sich der politische Himmel über Europa und Japan verfinsterte und auf einen Weltkrieg zusteuerte, der in Europa seit 1939 bereits im Gange war. Er erlebte aber nicht mehr die Verwicklung der Vereinigten Staaten in diesen Krieg, weil er im Februar 1941 verstarb. Louis Emmerson war mit Ann Matthews verheiratet. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Lincoln Emmerson (* 27. Dezember 1863 in Albion, Illinois; † 4. Februar 1941 in Mount Vernon, Illinois) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1929 bis 1933 der 27. Gouverneur des Bundesstaates Illinois.", "tgt_summary": null, "id": 2391634} {"src_title": "Anthony Carfano", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der Highway beginnt an der Anlegestelle des Alaska Marine Highways im Norden Cordovas und verläuft zunächst in östlicher Richtung. Nach etwa 11 km geht die Landschaft von bewaldeten Bergen in das offene Delta des Copper Rivers über. Das Gebiet trägt die Bezeichnung \"„the Gap“\". Nach weiteren knapp 7 km zweigt die Zufahrtsstraße zum Sheridan-Gletscher ab. Nach 43 km überquert der Highway auf mehreren Brücken die Hauptkanäle des Copper River Deltas, schwenkt nach Norden und folgt dem Ostufer des Flusses bis zur Million Dollar Bridge nach 77,5 km. Wenige Kilometer hinter der Brücke endet der Highway als Stichstraße.", "section_level": 1}, {"title": "Schließung der Brücke 339 über das Copper River Delta (Stand 15. April 2016).", "content": "Seit dem August 2011 ist der Highway ab Mile 36 auf unbestimmte Zeit geschlossen, da die Brücke Nr. 339 aufgrund des veränderten Flusslaufes auf dem Copper River Delta gesperrt wurde und mittlerweile nicht mehr passierbar ist. Ein mäandernder Arm des Copper River führte an dieser Stelle mit der Zeit immer mehr und mehr Wasser. Messungen vom Frühjahr 2011 ergaben mit über 2500 m/s bereits den fünffachen Wert der ursprünglich für einen Durchfluss von 500 m/s ausgelegten Brücke Nr. 339. Die Erosionen an den Widerlagern nach dem Hochwasser von 2008 sowie die vom U.S. Geological Survey getätigten Untersuchungen und Simulationen zeigten deutlich, dass die Brücke mit ihren Widerlagern nun ein Hindernis für den natürlichen Flusslauf darstellte. Die Brücke wurde umgehend gesperrt. Mittlerweile hat der Fluss das eine Widerlager ganz abgetragen, wie auch praktisch das ganze Bankett der Insel zwischen den Brücken Nr. 339 und 340. Der Flussarm ist an dieser Stelle nun mehr als doppelt so breit. Damit sind diverse Sehenswürdigkeiten wie der Childs Glacier, die Million Dollar Bridge wie auch diverse Campingplätze und Ausgangspunkte für Wanderungen nicht mehr per Straße erreichbar. Als Alternative bieten nun diverse Unternehmen organisierte Ausflüge per Boot, sog. Airboats, zum Childs Glacier an. Ein Ersatz der Brücke Nr. 339 ist angedacht, die Realisierung dürfte aber einige Zeit auf sich warten lassen, da ähnliche Bedenken bei allen 11 Brücken über das Copper-River-Delta bestehen. Ein genereller Ersatz der Brücken wird mit Kosten von rund 50 Mio. US$ beziffert und dürfte grundsätzlich fraglich sein, da der Copper River Highway wenige Meilen später als Stichstraße endet. Die Weiterführung des Copper River Highway bis nach Chitina ist mittelfristig kein Thema.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Copper River Highway ist eine Straße in Alaska, die von Cordova im Osten des Prince William Sounds aus etwa 90 km in nordöstlicher Richtung entlang der ehemaligen Trasse der Copper River and Northwestern Railway bis zum Copper River verläuft. Er ist Teil der \"Alaska Route 10\". ", "tgt_summary": null, "id": 2344748} {"src_title": "US-Intervention in Chile", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Im Jahre 1164 erfuhr Nur ad-Din, dass König Amalrich I. von Jerusalem mit seinem Hauptheer einen Feldzug nach Ägypten unternahm. Außerdem war der byzantinische Kaiser Manuel I., unter dessen Protektorat das Fürstentum Antiochia stand, auf einem Feldzug auf dem Balkan beschäftigt. Nur ad-Din nutzte die Gelegenheit, das kaum geschützte Fürstentum Antiochia anzugreifen. Als Nur ad-Din die Festung Harenc (Harim) bei Artah belagerte, rief der Fürst von Antiochia, Bohemund III., seine Verbündeten aus Byzanz und Tripolis zu Hilfe. Das Heranrücken der byzantinischen Truppen veranlasste Nur ad-Din, die Belagerung scheinbar abzubrechen und sich zurückzuziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Schlacht.", "content": "Bohemund verfolgte Nur ad-Din mit ca. 600 Rittern, womit er geradewegs in einen Hinterhalt hineinritt, vor dem ihn seine armenischen Verbündeten Thoros II. und Mleh wiederholt gewarnt hatten. Die Ritter wehrten sich verbissen, aber nach einer kurzen Schlacht war der Großteil der fränkischen Truppen getötet oder in Gefangenschaft. Die Gefangenen wurden in Ketten nach Aleppo gebracht, darunter die Mehrzahl der vornehmen Ritter und lokalen Adligen, wie Raimund von Tripolis, Hugo von Lusignan und Bohemund selbst. Thoros und Mleh entkamen.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Da Antiochia nun wehrlos war, drängten Nur ad-Dins Berater, die Stadt rasch einzunehmen. Dieser unterließ einen Angriff, weil er befürchtete, dass die Byzantiner die Zitadelle so lange halten könnten, bis Manuel I. mit seinem Heer eintraf. Kurz darauf entließ er den byzantinischen Heerführer Konstantin Koloman gegen geringes Lösegeld. Auch viele fränkische Adlige wurden später ausgelöst, einzig Raimund wollte Nur ad-Din nicht freigeben. Er sollte erst nach acht oder zehn Jahren Gefangenschaft freikommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht von Artah, auch Schlacht von Harim, fand am 10. August 1164 zwischen den syrischen Truppen von Nur ad-Din und den Kreuzfahrern unter Bohemund III. statt.", "tgt_summary": null, "id": 1537751} {"src_title": "Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bisherige Konferenzen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Konferenzen von 1978 und 1983.", "content": "Die erste Weltkonferenz zur Bekämpfung von Rassismus und rassistischer Diskriminierung wurde von der UNESCO 1978 in Genf abgehalten. Ein Hauptthema war die Apartheid in Südafrika, wobei rassistische Segregation und Diskriminierung diskutiert wurden. Die zweite Weltkonferenz wurde 1983 ebenfalls in Genf abgehalten.", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Weltkonferenz 2001 in Durban.", "content": "Die Dritte Weltkonferenz unter dem Titel „\"Weltkonferenz gegen Rassismus, rassistische Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängende Intoleranz\"“ wurde vom 31. August bis 7. September 2001 abgehalten unter der Leitung der Hochkommissarin für Menschenrechte, Mary Robinson. Der Konferenzort Durban in Südafrika wurde ausgewählt, um den Kampf gegen die Apartheid symbolisch zu würdigen. Die Konferenz endete mit einer Abschlusserklärung, die mit einem Aktionsprogramm verbunden ist, in dem alle Regierungen zur Verabschiedung eigener nationaler Aktionspläne aufgefordert werden. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hatte im Vorfeld fünf Themenkomplexe bestimmt, die über den Schwerpunkt Apartheid der beiden ersten Weltkonferenzen hinausgingen. Diese waren: Das Anliegen vor allem afrikanischer Staaten, sich auch mit gegenwärtigen Formen von Rassismus auseinanderzusetzen, fand Ausdruck in dem erweiterten Titel der Weltkonferenz, der „\"Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängende Intoleranz\"“ mit einschloss. Das Aktionsprogramm legt den Staaten nahe, wissenschaftlich fundierte Bestandsaufnahmen zu unternehmen und dabei auch Formen der institutionellen Diskriminierung zu analysieren und die Gesetzgebung zu untersuchen. Die Weltkonferenz in Durban war begleitet durch eine NGO-Konferenz mit 10.000 Betroffenen aus aller Welt. Diese große Mobilisierung wurde vom Staat Südafrika unterstützt. Die schwarzen zivilgesellschaftlichen Gruppen hatten sich im Vorfeld für einen Perspektivenwechsel hin zu den Opfern von Rassismus eingesetzt. Die Abschlusserklärung erkannte zwar die Sklaverei und den Sklavenhandel (über den Atlantik, die Sahara und den Indischen Ozean) als Verbrechen gegen die Menschlichkeit an und anerkannte, dass Kolonialismus zu Rassismus führt. Den afrikanischen Staaten und den Nichtregierungsorganisationen der Schwarzen gelang es nicht, eine Entschuldigung für vergangene, mit Rassismus legitimierte Verbrechen in den Abschlusstext hineinzubringen, erst recht nicht wurden Reparationen für diese Verbrechen und ihre Folgen vereinbart. Die Gruppe erreichte lediglich einen Aufruf zur Entschuldung afrikanischer Staaten, zur Hilfe gegen AIDS, zur Rücküberweisung der illegal transferierten Guthaben früherer afrikanischer Diktatoren von westlichen Konten und zur Beendigung des Menschenhandels. In den Aktionsplan wurde eine moralische Verpflichtung zur verstärkten Partnerschaft mit dem afrikanischen Kontinent aufgenommen. Einen erheblichen Streitpunkt stellte die Behandlung der Palästinenser durch Israel dar. In der Schlusserklärung wurden die Palästinenser zwar als Opfer von Rassismus erwähnt, die Forderungen der NGO-Konferenz, dass die Ursache der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern eine institutionalisierte Form von Rassismus und Apartheid wäre, wurde von der Staatenkonferenz nicht berücksichtigt. Die NGO-Konferenz verlangt zudem die Wiederinkraftsetzung der UNO-Resolution 3379 von 1975, die den Zionismus als eine Form von Rassismus und Imperialismus bezeichnete. Auf Grund dieser Kritik zogen Israel und die Vereinigten Staaten ihre Delegationen zurück. Der endgültige Beschlusstext vermied zwar die Erwähnung Israels, erkannte aber das Recht des palästinensischen Volkes auf Selbstbestimmung an und kritisierte die ausländische Besetzung der palästinensischen Gebiete. Die Ergebnisse der Dritten Weltkonferenz gegen Rassismus wurden durch die Flugzeugattentate auf das World Trade Center und das Pentagon am 11. September – drei Tage nach Abschluss der Konferenz – bald in den Hintergrund gedrängt.", "section_level": 2}, {"title": "Durban-Review-Konferenz 2009 in Genf.", "content": "Vom 20. bis 24. April 2009 veranstalteten die Vereinten Nationen in Genf die „\"Durban Review Conference\"“. Die Nachfolgekonferenz diente dazu, die Umsetzung der 2001 in Durban verabschiedeten Abschlusserklärung und des damit verbundenen Aktionsprogramms einzuschätzen. Gegen diese Konferenz erhoben Teile des Westens Kritik mit Blick sowohl auf die von ihnen als israelfeindlich wahrgenommene Vorgängerkonferenz als auch auf die Bestrebungen islamischer Länder, Kritik an Religionen als „Verunglimpfung“ und „Beleidigung“ strafbar zu machen resp. zu ächten. Der französische Autor Pascal Bruckner und zahlreiche westliche Intellektuelle, darunter aus Deutschland Ralph Giordano, Necla Kelek oder Peter Schneider, riefen im Juli 2008 zum Boykott der Nachfolgekonferenz auf. Am 19. April 2009 sagten die Länder Australien, Deutschland, Israel, Italien, Kanada, Niederlande, Neuseeland, Polen, Schweden, Tschechien und die Vereinigten Staaten ihre Teilnahme ab. Für einen Eklat sorgte gleich zu Beginn der Konferenz der Auftritt des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, der eine Rede während der Eröffnungsveranstaltung dazu nutzte, den mit dem Iran verfeindeten Staat Israel anzugreifen. So warf er Israel vor, das „grausamste und rassistischste Regime“ zu sein. Zionismus sei der „personifizierte Rassismus“. Auch hätten „Zionisten und ihre Verbündete“ den Irak-Krieg geplant. Delegierte der europäischen Staaten verließen zu Beginn der anti-israelischen Äußerungen Ahmadinedschads aus Protest den Saal; Norwegens Vertreter jedoch widersprach dem iranischen Präsidenten im Plenum. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon kritisierte die Rede Ahmadinedschads als „das Gegenteil dessen, was diese Konferenz erreichen will“. Ein so „zerstörerisches Vorgehen eines UN-Mitglieds“ habe er „noch nie erlebt“. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Navi Pillay, die die Staaten mehrfach zur Teilnahme an der Konferenz aufgerufen hatte, lehnte die Äußerungen Ahmadinedschads ebenfalls ab. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy sprach von einer „Hassrede“, auf die die Europäische Union mit „äußerster Entschlossenheit“ reagieren müsse. Für einen weiteren Eklat sorgte die libysche Vorsitzende des Hauptkomitees der Konferenz, Najjat al-Hajjaji, indem sie den palästinensischen Arzt \"Ashraf Al Hajuj\", der im Namen der Organisation UN Watch sprach, mehrfach unterbrach und ihm schließlich das Rederecht entzog. Hajuj, der gemeinsam mit fünf bulgarischen Krankenschwestern in Libyen acht Jahre lang zu Unrecht gefangen gehalten und in der Haft misshandelt worden war (siehe auch HIV-Prozess in Libyen), wollte sein Schicksal dem anwesenden Plenum vortragen und eine Verurteilung Libyens erwirken. Al-Hajjaji begründete ihre Entscheidung mit der Behauptung, der vorgetragene Fall habe nichts mit den Themen der Konferenz zu tun. In der Medienberichterstattung vor und während der Weltkonferenz wurde kaum wahrgenommen, dass viele Experten den Gipfel differenzierter und positiver beurteilten als die oben genannten Publizisten. Der Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte Heiner Bielefeldt hatte von einem Boykott abgeraten. Das Institut begrüßte die Abschlusserklärung der Genfer Nachfolgekonferenz als „exzellente Basis“ für die weitere Umsetzung der Durbaner Beschlüsse. Eine Verurteilung Israels ist im Genfer Abschlussdokument im Übrigen ebenso wenig enthalten wie eine dem Wunsch islamischer Staaten entsprechende Ächtung der Verunglimpfung von Religion, wohl aber eine Mahnung gegen den Holocaust. Die Bundesregierung erklärte später, sie trage das Genfer Abschlussdokument mit.", "section_level": 2}, {"title": "Nationale Aktionspläne.", "content": "Im Aktionsprogramm der Weltrassismuskonferenz von Durban wurde festgehalten, dass die Regierungen unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft nationale Aktionspläne erarbeiten sollen, um die im Aktionsprogramm enthaltenen Empfehlungen umzusetzen. Im Oktober 2007 hatten fünfzehn Staaten Nationale Aktionspläne gegen Rassismus verabschiedet. Von den deutschsprachigen Ländern haben Liechtenstein 2003 und Deutschland 2008 einen solchen Plan erstellt. In Deutschland verabschiedete das Bundeskabinett den Nationalen Aktionsplan am 8. Oktober 2008. Der Plan wurde von Menschenrechtsorganisationen als substanzlos kritisiert. Bereits seit 2001 hatte es kontroverse Auseinandersetzungen zwischen dem federführenden Bundesinnenministerium und zivilgesellschaftlichen Organisationen gegeben. Einige der Stellungnahmen wurden von der Bundesregierung mit dem Aktionsplan zusammen den Vereinten Nationen übermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weltkonferenzen gegen Rassismus (englisch: \"World Conference against Racism\"; internationale Abkürzung: \"WCAR\") sind internationale Konferenzen der Vereinten Nationen, die politische Maßnahmen zur weltweiten Bekämpfung des Rassismus fördern sollen. Bisher fanden drei Weltkonferenzen statt, sowie 2009 im schweizerischen Genf die Nachfolgekonferenz zur Weltkonferenz von Durban.", "tgt_summary": null, "id": 257238} {"src_title": "Walter Maddock", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technische Daten.", "content": "Der luft- und ölgekühlte Zweizylindermotor erzeugt eine Nennleistung von 81 kW (110 PS). Die Nennleistung des Viertaktmotors liegt an, wenn Treibstoff mit einer Klopffestigkeit von 98 Oktan verwendet wird. Der Boxermotor hat einen Hubraum von 1170 cm3, den er aus einer Bohrung von 101 mm, einem Hub von 73 mm und einer Verdichtung von 12,0:1 erhält. Das Motorrad beschleunigt in 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h. Der zweiteilige Rahmen besteht aus Vorder- und Heckrahmen mit mittragender Motor-Getriebe-Einheit. Die Fahrwerkseinstellung kann elektronisch über die Federvorspannung und Dämpfung in neun Stufen verändert werden. Der Kraftstofftank fasst ueber 21 Liter, von denen ca. 3 Liter Reserve sind und ermöglicht bei einem durchschnittlichen Verbrauch von etwa 5,5 Litern pro 100 km eine maximale Reichweite von über 350 Kilometern. Bei einer konstanten Geschwindigkeit von 90 km/h verbraucht die Maschine 4,1 l/100 km. Wird mit einer konstanten Geschwindigkeit von 120 km/h gefahren steigt der Verbrauch auf 5,5 l/100 km. Der Hersteller empfiehlt, Superplus/Super mit 95–98 Oktan zu tanken. Die Radaufhängung wurde vorne durch eine Telelever und hinten über eine Paralever realisiert. Das Motorrad hat vorne und hinten Gussräder aus Aluminium, mit jeweils 17 Zoll. Die Bereifung ist vorne 120/70 ZR 17 und hinten 180/55 ZR 17. Fahrfertig und vollgetankt wiegt die R 1200 R 223 kg. Die maximale Zuladung beträgt 227 kg. Als Serienausstattung (seit 2013 bei jedem BMW-Motorrad) wird ein teil-integrales Antiblockiersystem (ABS) und eine optionale Antriebsschlupfregelung mit der Bezeichnung \"Automatic Stability Control (ASC)\" angeboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die BMW R 1200 R ist ein Motorrad des Fahrzeugherstellers BMW. Der Roadster wurde am 7. Juli 2006 auf dem \"6. Internationalen BMW Motorrad Bikermeeting\" in Garmisch-Partenkirchen erstmals als Nachfolger der BMW R 1150 R vorgestellt und ist technisch weitgehend identisch mit dem Sporttourer BMW R 1200 ST und dem Reise-Tourer BMW R 1200 RT, jedoch ohne Verkleidung. ", "tgt_summary": null, "id": 1340840} {"src_title": "Elisabeth Grossmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Marie St. Clair ist eine junge Frau, die in einem französischen Provinznest lebt. Sie liebt Jean Millet, der ihr hilft von ihrem autoritären Vater loszukommen. Als sie wieder zurück nach Haus kommt, verwehrt der Vater ihr den Zutritt. Marie versucht daraufhin bei Jean und seinen Eltern Unterkunft zu bekommen, aber auch Jeans Eltern verwehren ihr diese. Das junge Paar beschließt, dem Dorf und der Ablehnung der Eltern zu entfliehen und in Paris ein gemeinsames Leben aufzubauen. Marie erwartet nachts den Geliebten am Bahnhof, um mit dem Nachtzug nach Paris zu fahren. Doch der Geliebte erscheint nicht, da sein Vater plötzlich gestorben ist. Marie fährt allein nach Paris. In Paris führt Marie nach einem Jahr ein sorgenfreies Leben, das ihr von ihrem reichen Freund Pierre Revel finanziert wird. Auch Jean schafft es schließlich allein bis nach Paris. Er ist Maler und lebt als Künstler im Quartier Latin. Jean kümmert sich weiterhin um seine verwitwete Mutter. Zufällig sehen sich Marie und Jean wieder. Die Liebe entflammt aufs Neue. Jean macht Marie einen Heiratsantrag. Gegenüber seiner Mutter leugnet er jedoch dieses Vorhaben und Marie erfährt davon. Sie weist ihn von sich. Jean ist bitterlich betrübt darüber, versucht Marie von der Ehrlichkeit seiner Gefühle zu ihr zu überzeugen, doch die empfängt ihn nicht einmal. Jean nimmt sich daraufhin das Leben und seine Mutter gibt Marie die Schuld daran. Sie beschließt, Marie zu erschießen. Als sie jedoch erkennt, in welch großer Trauer Marie sich befindet, lässt sie davon ab und versöhnt sich mit ihr. Marie kümmert sich fortan um Jeans Mutter. Sie beginnen beide ein neues Leben und kümmern sich um Waisenkinder in der ländlichen Provinz. Als eines Tages Pierre Revel mit einem Freund im Auto an diesem Dorf vorbeikommt, fragt der Freund Pierre, was eigentlich aus Marie St. Clair geworden sei. Pierre zuckt mit den Achseln, während ein Heuwagen mit Marie und einem Waisenkind an dem Auto in die entgegengesetzte Richtung vorbeifährt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "\"Die Nächte einer schönen Frau\" ist der erste Film von Charles Chaplin für das 1919 von ihm gemeinsam mit Douglas Fairbanks und Mary Pickford gegründet Studio United Artists. Die Dreharbeiten zu diesem Film begannen am 22. November 1922 und zogen sich über sieben Monate hin. Der Film wurde von Chaplins dramaturgischem Assistenten Monta Bell und Chaplin selbst geschnitten und am 29. September 1923 war die Produktion beendet. Die Welturaufführung fand am 1. Oktober 1923 im \"Criterion Theatre\" in Hollywood statt. Chaplin hatte für diese Produktion vier Assistenten engagiert. A. Edward Sutherland arbeitete als Regieassistent, Monta Bell als dramaturgischer Assistent und Filmeditor. Für die Recherchen der realistischen französischen Szenerie hatte er Jean de Limur und Harry d’Abbadie d’Arrast engagiert. Alle vier Assistenten wurden selbst später Filmregisseure. Der Film wurde nach seiner Uraufführung in Hollywood und der New Yorker Premiere kurz darauf begeistert von den Kritikern aufgenommen, fiel jedoch anschließend beim Kinopublikum durch. Das Publikum hatte einen komödiantischen Film mit Charlie Chaplin von ihm erwartet und kein Melodram, wo Chaplin nur in einer kurzen Sequenz (als Gepäckträger) zu Beginn des Films auftaucht. Auch in Europa wurde der Film vom Publikum nicht angenommen und machte Verluste an der Kinokasse. Chaplin nahm den Film enttäuscht aus dem Verleih und verbot bis 1976 jegliche Aufführung. Erst mit einer von Chaplin komponierten Musik auf einer Tonspur wurde der Film erneut gezeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nächte einer schönen Frau (deutscher Alternativtitel: \"Eine Frau in Paris\") ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Charles Chaplin aus dem Jahre 1923.", "tgt_summary": null, "id": 1161005} {"src_title": "Frederick Haldimand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Knut Hamsun, der noch nach Hitlers Tod einen den „Führer“ lobenden Nachruf in einer norwegischen Tageszeitung veröffentlicht hatte, wurde nach Kriegsende unter Hausarrest gestellt, in einem Altersheim zwangsuntergebracht und wegen Unterstützung der deutschen Besatzung als Landesverräter angeklagt. Er wurde vier Monate lang in einer Psychiatrischen Klinik auf seinen Geisteszustand untersucht und anschließend in einem Prozess wegen seiner Kollaboration mit der deutschen Besatzung und wegen seiner Mitgliedschaft in der Nasjonal Samling, der norwegischen nationalsozialistischen Partei, zu einer Geldstrafe von 325.000 Kronen verurteilt, was ihn finanziell ruinierte. Über diese drei Jahre schrieb er eine Art Tagebuch und bot es dem Gyldendal-Verlag zur Veröffentlichung an, dieser hatte bis dahin alle seine Bücher publiziert. Der frühere Verlagsbesitzer und Freund Harald Grieg war während des Krieges in einem Konzentrationslager nahe Oslo inhaftiert und Hamsuns Sohn Tore hatte auf Veranlassung der Besatzungsmacht den Verlag geführt. Zwischen den ehemaligen Freunden war es zu einem Zerwürfnis gekommen. Grieg wollte das Buch nicht verlegen. Hamsun versuchte, es im Ausland herauszugeben, aber alle angesprochenen Verlage trauten sich nicht an eine Publikation. Erst als der kleine Schweizer Verlag „Ex libris“ die deutschsprachigen Rechte erwarb (und die Lizenz für Deutschland an den List-Verlag vergab), kamen Verhandlungen mit dem Gyldendal-Verlag in Gang. Grieg missbilligte, dass Hamsun in seinem Manuskript nichts bereute. Er wollte eine spätere Veröffentlichung; vor allem sollte der Psychiater nicht namentlich genannt werden. Hamsun blieb stur, wollte unbedingt eine Veröffentlichung noch zu Lebzeiten und ließ keine Streichungen zu. So erschien das Buch am 28. September 1949 in Oslo unter dem Titel \"På gjengrodde stier\" und gleichzeitig bei Bonnier in Schweden mit dem Titel \"På igenvuxna stigar\". Die erste Auflage von 5000 Exemplaren war sofort vergriffen; einige Tage später erschien bereits eine zweite Auflage.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Hamsun beschreibt sein Leben vom Mai 1945, als er auf seinem Herrensitz „Nørholm“ bei Grimstad unter Hausarrest gestellt wird, bis zum Juni 1948; er endet, einen Monat vor seinem 90. Geburtstag, mit dem Satz: \"„Mittsommer 1948. Heute hat das Oberste Gericht geurteilt, und ich höre auf zu schreiben.“\" Er wartet in dieser Zeit auf seinen Prozess, wird zunächst, obwohl er nicht krank ist, zwangsweise in ein Krankenhaus einquartiert, dann in ein Altersheim, darauf für vier Monate in eine Nervenheilanstalt und schließlich geht er wieder zurück ins Altersheim. Als nach Prozessende die Zwangsverwaltung über „Nørholm“ aufgehoben wird, kehrt er wieder auf sein Gut zurück. Die Zeit dieser Jahre vergeht eintönig. Hamsun beschreibt seinen Alltag und erzählt assoziativ Geschehnisse aus seinem vergangenen Leben. Er schreibt: \"„Es sind Belanglosigkeiten, von denen ich schreibe, und es ist eine Belanglosigkeit, dass ich überhaupt schreibe. Wie kann es anders sein? Ich bin ein Untersuchungsgefangener (...) Alle Gefangenen müssen von den ewig sich wiederholenden täglichen Ereignissen schreiben und auf ihr Urteil warten.“\" Als er zum Beispiel neue Schuhe braucht, ist es für ihn im Krankenhaus lange Zeit nicht möglich, den Brief nach Hause mit der Bitte um neue Schuhe in einen Briefkasten werfen zu können. Die Krankenschwestern verschütten regelmäßig die Suppe und den Kaffee auf dem Tablett, auf dem sie ihm sein Essen bringen. \"„So soll es sein, ich habe es verdient“\", denkt er und trocknet die dabei durchnässte Post in der Sonne. \"„Aber um die drei Schwestern ist es schade, jung und hübsch, wie sie sind, aber so schlecht erzogen.“\" Eine besondere Rolle spielt die Begegnung mit dem herumziehenden Wanderprediger Martin, dessen unglückliche Liebesgeschichte ausführlich dargestellt wird. Nach dem Krankenhausaufenthalt erfolgt die Zwangseinweisung in die Psychiatrie mit demütigenden und würdelosen Untersuchungen. \"„Professor Langfeldt konnte mit mir schalten und walten, wie es ihn gelüstete – und es gelüstete ihn sehr.“\" Er verlässt die Klinik als kranker Mann, wird depressiv. Er beklagt sich in einem langen Brief an den Generalstaatsanwalt über die Einweisung. Die Anklage wegen Landesverrats wird fallen gelassen, stattdessen wird eine neue Anklage wegen seiner Mitgliedschaft in der Nasjonal Samling erhoben. Der Gerichtstermin wird immer wieder verschoben. \"„Wäre es möglich, daß man auf mein Alter spekuliert und darauf wartet, daß ich von selbst sterbe?“\", schreibt er an einer Stelle. Er ist fast taub und sein Sehvermögen lässt immer mehr nach. Dann, nach drei Jahren, findet endlich die Gerichtsverhandlung statt. Das Protokoll von Hamsuns Verteidigungsrede ist im Buch wiedergegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur und Sprache.", "content": "Das Buch ist als eine Art Tagebuch angelegt. Es ist aber \"„weder ein Tagebuch noch eine Erzählung, weder ein Bericht noch ein Bekenntnis im engeren Sinne. Es ist eine Art Stundenbuch“\", schreibt Eberhard Rathgeb und meint, die Form sei in der Literatur ohne Vorbild. Auch der Literaturwissenschaftler Heinrich Detering meint: \"„Sein Genre zu bestimmen ist unmöglich [...] alldies ist sonderbar schwebend ineinandergespielt und offengelassen.“\" Die Sprache ist im Gegensatz zu früheren Werken einfach, der Text flüssig zu lesen. Hamsun versteht es aber mit großer Kunstfertigkeit, seine Sätze mit kleinen Ironien zu versehen. Was zunächst wie ein \"„wahlloses Sammelsurium von Erlebnissen, Berichten, Bekenntnissen und Erzählungen aussieht, das entpuppt sich als ein kunstvoller Kokon aus Weisheit und Wahrheit, aus prosaischer Selbstsicherheit und poetischer Weltendemut“\".", "section_level": 1}, {"title": "Analyse und literarische Bedeutung.", "content": "Man kann von Hamsuns erstem wichtigen Buch \"Hunger\" eine Verbindung zu diesem letzten Werk \"Auf überwachsenen Pfaden\" ziehen. In beiden Büchern steht der Protagonist in Armut und Unglück da, beide sind jeweils am Ende ihres Weges angelangt. \"„Auf überwachsenen Pfaden, das heißt, die einst angelegten Wege sind nicht so wichtig und kaum mehr zu erkennen.“\" Der Hamsun-Biograph Walter Baumgartner schreibt: \"„Der Roman ist Hamsuns letzter Genie- und Schelmenstreich.“\" Hamsun lässt alle Demütigungen scheinbar von sich abperlen. Als er bei der psychiatrischen Untersuchung gefragt wird, was der Unterschied zwischen einem Kind und einem Zwerg sei, antwortet er: „Das Alter“. Die Psychiater sehen nur ein intellektuelles Defizit und nehmen Hamsuns Ironie und Witz überhaupt nicht wahr. Das Buch ist kein reiner Tatsachenroman. Wenn man es liest, hat es zum Beispiel den Anschein, Hamsun wäre in diesen drei Jahren stets eingesperrt gewesen. In Wirklichkeit ist er jedoch nach der Entlassung aus der Psychiatrie – da er nicht auf sein zwangsverwaltetes Gut zurückkehren durfte – Gast in einem Altersheim gewesen. \"„Im Laufe der Zeit hat das Buch eine Eigenexistenz entwickelt, unabhängig von seinen Ursprüngen in historischen Tatsachen.“\" Hamsun kann über sich selbst spotten, sein Humor wirkt manchmal ein wenig traurig. Auffallend ist die Altersgelassenheit Hamsuns, die Freude an Details, die Schilderungen, wie er sich über kleine Dinge und Begebenheiten freut. Im Nachwort zur neuen Hamsun-Werkausgabe macht Heinrich Detering auf das „geheime Innenleben“ des Textes aufmerksam, auf Hamsuns offenkundige „Selbstwidersprüche“. Hamsun schreibt zum Beispiel einerseits, dass alles Grandiose fällt, dass dies der Gang des Lebens sei; andererseits sei es menschliches Streben, sich Nachruhm und Unsterblichkeit zu ertrotzen. \"„Jede Seite dieses Buches, einer einzigen großen Kunstanstrengung, zeugt von diesem Trotz.“\"", "section_level": 1}, {"title": "Hamsun und Professor Langfeldt.", "content": "Vor allem die demütigende Untersuchung in der Psychiatrie durch Professor Langfeldt, die Hamsun in seinem Buch beschreibt, hatte ihn noch einmal – ein Dutzend Jahre nach seinem „letzten“ Buch \"Der Ring schließt sich\" – zum Schreiben veranlasst. Der Aufenthalt dort war für ihn eine Qual, aber er konnte Langfeldts Fragen so parieren, dass es unmöglich war, ihn für unzurechnungsfähig zu erklären. Auf Fragen nach seiner Sexualität verweigerte er jegliche Antwort. Langfeldt ließ deshalb Hamsuns Frau Marie, die wegen Kollaboration bereits im Gefängnis saß, zu einem Gespräch in seine Klinik holen. Er erreichte, dass sie gegen Zusicherung von Vertraulichkeit alles über ihre Ehe erzählte. Hamsun empfand dies als Verrat und wollte daraufhin nichts mehr mit seiner Frau zu tun haben. Langfeldts Untersuchungsurteil lautete, er halte Hamsun \"„für einen Menschen mit nachhaltig geschwächten geistigen Fähigkeiten“\". Mit seinem letzten Buch hat Hamsun nach Meinung fast aller Buchrezensenten bewiesen, dass er mit seinen bald 90 Jahren nichts von seinen Geisteskräften eingebüßt hatte. Die führende norwegische Zeitung \"Aftenposten\" schrieb: \"„Man braucht nicht viele Seiten in dem Buch zu lesen, bis man erkennt, dass es nicht von einem senilen Menschen verfasst worden ist.“\" Für Hamsun war das eine Genugtuung; er hatte seine geistige Leistungsfähigkeit bewiesen und mit Zähigkeit daran gearbeitet, Professor Langfeldt diese Niederlage zu bereiten. Das Presseecho gegen das Untersuchungsergebnis war so eindeutig, dass Langfeldt davon absah, eine – vom Verlag befürchtete – Beleidigungsklage gegen die Veröffentlichung des Buches einzureichen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die gesamte erste Auflage des Buches war bereits am Erscheinungstag ausverkauft. Die Veröffentlichung gab „Anlass zu Hunderten von Zeitungsartikeln, Buchbesprechungen, Leserbriefen und Leitartikeln in ganz Skandinavien“ und wurde kontrovers diskutiert; die einen fanden es genial, den anderen passte nicht, dass sich auf diese Weise zum ersten Mal ein Nazianhänger zu Wort melden durfte. Widerspruch fand vor allem Hamsuns Selbstgerechtigkeit, und dass von Schuld und Sühne kaum die Rede war. „Die meisten Rezensenten nutzten ihre Kolumnen, um den Dichter in Gnaden wieder aufzunehmen. [...] Allen Ernstes wurde der norwegischen Öffentlichkeit die Spaltung in ‚Dichtergenie‘ einerseits und ‚politischer Idiot‘ andererseits eingehämmert.“ Nach dem Buch entstand unter der Regie von Peter Zadek 1975 der Film \"Eiszeit\", in dem O. E. Hasse die Figur des greisen Dichters spielt. In der Filmbiographie \"Hamsun\" des Regisseurs Jan Troell (1996) wird Knut Hamsun (gespielt von Max von Sydow) beim Schreiben von \"Auf überwachsenen Pfaden\" gezeigt. Das Drehbuch verfasste Per Olov Enquist nach Thorkild Hansens Buch \"Der Prozess gegen Hamsun\".", "section_level": 1}, {"title": "Stimmen zum Werk.", "content": "Der deutsch-jüdische Schriftsteller, Lektor und Verleger Max Tau (nach dem Lesen des noch nicht veröffentlichten Manuskripts): Der Dichter und Essayist Gottfried Benn: Das spätere Mitglied der Schwedischen Akademie Artur Lundkvist nach Erscheinen des Buches in der größten schwedischen Tageszeitung: Der Skandinavist und Literaturwissenschaftler Walter Baumgartner:", "section_level": 1}, {"title": "Ausgaben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Übersetzungen (Auswahl).", "content": "Die norwegische Ausgabe mit dem Originaltitel \"På gjengrodde stier\" erschien 1949 bei Gyldendal in Oslo. Sie wurde inzwischen vielfach übersetzt, zum Beispiel: \"On overgrown paths\" (Englisch 1967), \"Grónar götur\" (Isländisch 1979), \"Sur les sentiers où l'herbe repousse\" (Französisch 1981), \"Se chortariasmena monopatia\" (Griechisch 1987), \"Rohtunud radadel\" (Estnisch 1994), \"Na zarośnie̢tych ścieżkach\" (Polnisch 1994), \"Užžėlusiais takais\" (Litauisch 2001), \"Benőtt ösvényeken\" (Ungarisch 2002), \"Po zarostlých stezkách\" (Tschechisch 2002) und \"Po zaraslim stazama\" (Kroatisch 2006)", "section_level": 2}], "src_summary": "Auf überwachsenen Pfaden ist das 1949 erschienene Alterswerk des norwegischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Knut Hamsun (1859–1952). Nach Kriegsende wurde Hamsun wegen seiner Kollaboration mit der deutschen Besatzung angeklagt und zeitweise in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Erst nach drei Jahren konnte er auf sein Gut zurückkehren. Über diese von ihm als demütigend empfundene Zeit berichtet er in Form eines Tagebuchs, worin er auch mit dem untersuchenden Psychiater abrechnet, der ihn als Menschen „mit nachhaltig geschwächten geistigen Fähigkeiten“ beurteilt hatte.", "tgt_summary": null, "id": 2085333} {"src_title": "Jardín Etnobotánico de Oaxaca", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Uniemyśl liegt am Bach Szkło (\"Glaserwasser\"), zwischen dem Rabengebirge und dem Schömberger Gebirge. Nachbarorte sind Chełmsko Śląskie und Błażejów (\"Blasdorf b. Schömberg\") im Norden und Okrzeszyn im Süden. Jenseits der Grenze liegen Adršpach im Osten, Chvaleč und Slavětín im Süden, Petřikovice im Südwesten, Bečkov und Bernartice im Westen und Královec im Nordwesten. Bei Uniemyśl befindet sich auch die Wasserscheide zwischen Elbe und Oder. Das südlich entspringende Glaserwasser fließt in die Aupa, diese in die Elbe, welche in die Nordsee mündet. Die nördlich entquellende Meta fließt in die Zadrna, dieser in den Bober, die Oder und damit in die Ostsee.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das südliche Gebiet des späteren Landkreises Landeshut gehörte zum Besitz des Benediktinerklosters Grüssau, das vom Kloster Opatowitz aus besiedelt worden war und zu Böhmen gehörte. 1289 kaufte Herzog Bolko I. das Klostergebiet den Benediktinermönchen ab und gründete 1292 das Zisterzienserkloster Grüssau, dem er umfangreichen Grundbesitz schenkte. Dessen Enkel Bolko II. schenkte 1367 „Bertholdisdorff“, das bis dahin zum Trautenauer Gebiet gehörte, ebenfalls dem Kloster Grüssau. Kaiser Karl IV. in seiner Eigenschaft als König von Böhmen bestätigte die Schenkung. Nach dem Tod des Herzogs Bolko II. fiel Berthelsdorf 1368 zusammen mit dem Herzogtum Schweidnitz erbrechtlich an Böhmen, wobei dessen Witwe Agnes von Habsburg bis zu ihrem Tod 1392 ein Nießbrauch zustand. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Berthelsdorf 1742 zusammen mit Schlesien an Preußen. 1810 erfolgte die Säkularisation des Klosterguts. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Landeshut eingegliedert, dem es bis 1945 angehörte. Es bildete eine eigene Landgemeinde und gehörte zum Amtsbezirk Albendorf. Ab 1899 besaß Berthelsdorf einen Haltepunkt an der Ziedertalbahn, wodurch der Tourismus gefördert wurde. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Berthelsdorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in \"Uniemyśl\" umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. Durch die Schließung der Grenze in die damalige Tschechoslowakei lag Uniemyśl abgelegen von anderen Ortschaften, so dass zahlreiche Häuser dem Verfall preisgegeben wurden und die touristische Bedeutung zurückging. Der Personenverkehr der Bahnstrecke wurde am 1. Januar 1954 eingestellt, der Güterverkehr verkehrte noch bis Ende 1959. Die Bahngleise wurden 1973 demontiert. 1975 bis 1998 gehörte Uniemyśl zur Woiwodschaft Jelenia Góra.", "section_level": 1}], "src_summary": "Uniemyśl (deutsch \"Berthelsdorf\") ist ein Dorf im Powiat Kamiennogórski in der Wojewodschaft Niederschlesien in Polen. Es gehört zur Land- und Stadtgemeinde Lubawka und liegt an der Grenze zu Tschechien.", "tgt_summary": null, "id": 1492763} {"src_title": "Fingergelenke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Ein Stundenbuch (französisch \"livre d'heures\") ist ein Gebetbuch mit liturgischen Gebeten für das kirchliche Stundengebet. Kein Stundenbuch gleicht dem anderen, doch wesentliche Elemente haben alle gemeinsam. So beginnt auch das Rohan-Stundenbuch mit einem Kalendarium, dem kurze Abschnitte aus den Evangelien folgen, in der Reihenfolge Johannes, Lukas, Matthäus und Markus. Fragmente der Passionsgeschichte nach Johannes, verschiedene Gebete an Christus und an die Jungfrau Maria und ein Text zur Erinnerung an die „Fünf Schmerzen der Jungfrau“ schließen sich an. Im Zentrum des Stundenbuchs stehen die marianischen Tagesgebete, das \"Officium Parvum BMV (Beatae Mariae virginis)\" mit den sogenannten kleinen Horen (Prim, Terz, Sext und Non), mit Psalmen und Antiphonen, Lesungen und Responsorien, Hymnen und Cantica, Versikeln und Gebeten. Den nachstehenden sieben Bußpsalmen folgen verschiedene Litaneien und Gebete. Gekürzte Stundengebete des Kreuzes (\"Heures de la Croix\") und des Heiligen Geistes (\"Heures du Saint-Esprit\") und Texte zu den „Fünfzehn Freuden der Jungfrau“ schließen sich an. Der letzte liturgische Text im Rohan-Stundenbuch ist, wie in den meisten Stundenbüchern, das Totenoffizium, eine Sammlung von Psalmen und Lesungen, die den Leser an seine Sterblichkeit erinnern. Die \"Suffrages\" (mittellateinisch \"suffragium\" „Fürbitte“), kurze persönliche Gebete an verschiedene Heilige, und das \"Stabat mater\" beenden die \"Grandes Heures de Rohan\". Die Namen der in den Fürbitten angerufenen Heiligen und die im Kalender markierten Heiligentage deuten auf die Herstellung oder den Gebrauch des Stundenbuchs in Paris.", "section_level": 2}, {"title": "Gestaltung.", "content": "Die Pergamenthandschrift im Format 29 X 21 cm zeigt auf 239 Blättern 11 ganzseitige, 54 halbseitige und 227 kleinere, durch schmale Stäbchen gerahmte Miniaturen. Jeweils acht Blätter aus vier in der Mitte gefalteten Bogen sind in 31 Lagen miteinander verbunden. Einige Blätter mit vier der ursprünglich fünfzehn ganzseitigen Illustrationen gingen verloren. Die Miniaturen auf einer halben Seite sind höher als breit und nehmen in etwa den Platz ein, der sonst für eine Textspalte vorgesehen ist. Am Rand jeder Seite ohne ganzseitiges Bild sind in einer kleinen Miniatur Szenen aus dem Alten Testament dargestellt, mit einem kurzen erläuternden Text in altfranzösischer Sprache. Diese 227 kleinen Miniaturen bilden in ihrer Gesamtheit einen in einem Stundenbuch ungewöhnlichen ikonographischen Zyklus, eine \"Bible moralisée\". Außer auf den Seiten mit einer ganzseitigen Miniatur umgibt ein feines Rankengeflecht den Text und die Bilder als Verzierung. Nicht nur das Marienoffizium ist bebildert, sondern auch das Kalendarium, die Evangelien, das Totenoffizium und die \"Suffrages\" werden von Miniaturen begleitet. Einige sind in ihrer Gestaltung durch die \"Très Riches Heures\" beeinflusst, viele auch durch die \"Belles Heures\", beides Stundenbücher der Brüder Limburg für Jean de Berry. Zwei ungleich qualifizierte Schreiber gestalteten die Texte in gotischer Schrift. Einer war ziemlich ungeschickt, der andere formte ein gleichmäßiges und schönes Schriftbild. Jeweils nur einer der beiden beschrieb die Seiten der ineinander geschobenen Blätter einer Lage. In acht Lagen am Anfang und am Ende der Handschrift war der weniger qualifizierte Schreiber am Werk. Nur in einer dieser Lagen sieht man auf den beiden Blättern eines Bogens zwei Miniaturen des Meisters. Seine ganzseitigen Miniaturen erscheinen alle auf den Seiten des Schreibers mit der eleganten Schrift.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auftraggeber.", "content": "Der Auftraggeber lässt sich nur über die Betrachtung vergleichbarer Bücher ermitteln, denn zur Entstehung des Stundenbuchs gibt es keine schriftlichen Quellen. Die Bezeichnung \"Heures de Rohan\" bezieht sich auf einen späteren Besitzer. Eine in Italien geschriebene und ausgeschmückte \"Bible moralisée\" diente den Fertigern der kleinen Miniaturen im Rohan-Stundenbuch als Vorlage für die Bilder und den begleitenden Text. Diese Handschrift, sehr wahrscheinlich im Besitz des Hauses Anjou, nennt man heute \"Bible angevine\" (Paris, BN, ms. français 9561). Die Beziehungen der \"Grandes Heures de Rohan\" zu den \"Belles Heures\" der Brüder Limburg sind wahrnehmbar und unbestritten. Man kann deshalb davon ausgehen, dass die Maler in der Rohan-Werkstatt dieses Stundenbuch dauernd zur Hand hatten. Jolanthe von Aragon (1384–1442), die Frau Herzog Ludwigs II. von Anjou, hatte es 1416 aus dem Nachlass des Herzogs von Berry erworben. Wegen dieser deutlichen Verbindungen der \"Grandes Heures de Rohan\" zum Haus Anjou geht die Forschung davon aus, dass Jolanthe von Aragon die Auftraggeberin für das Stundenbuch war. Marcel Thomas nimmt an, dass die Handschrift zwischen 1425 und 1430 entstand, Ingo F. Walther und Norbert Wolf datieren sie etwas später. Da die persönlichen Gebete für einen Mann verfasst sind, hält man es für wahrscheinlich, dass Jolanthe von Aragon das Stundenbuch für einen ihrer Söhne anfertigen ließ, vermutlich für René († 1480).", "section_level": 2}, {"title": "Werkstatt.", "content": "Der Qualitätsunterschied der einzelnen Miniaturen ist so erheblich, dass es über die Beteiligung mehrerer Maler an der Illuminierung der Handschrift keine Zweifel gibt. Die Forschung ist sich außerdem darüber einig, dass der anonyme Meister, der sogenannte Rohan-Meister, nur wenige der Miniaturen selbst gemalt hat, zehn der elf erhaltenen ganzseitigen und vielleicht drei halbseitige, glaubt Marcel Thomas. An manchen war er vermutlich nur beteiligt; er zeichnete die Figuren und überließ die Ausmalung einem Mitarbeiter in der Werkstatt. Die meisten der 54 halbseitigen Miniaturen stammen von einem zweiten Maler, ebenfalls sehr begabt und originell, aber ohne die Genialität des Meisters. Die Porträts der Heiligen zu den \"Suffrages\" werden fast alle einem mittelmäßigen dritten Maler zugeschrieben, dessen charakteristischer Malstil sich in den \"Heures à l'usage d'Angers\" findet. Die 227 kleinen Miniaturen der \"Bible moralisée\" zeigen zwei oder drei verschiedene Hände. Außer einigen am Anfang sind sie flüchtig gefertigt und unvollkommen; sie waren untergeordneten Mitarbeitern anvertraut, die \"Bible angevine\" diente ihnen als Vorlage. Marcel Thomas stellte fest, dass die dem Meister zugeschriebenen ganzseitigen Miniaturen sowohl in der Thematik als auch in der Gestaltung zwar durch ältere Meister und die Arbeiten anderer Künstler seiner Zeit beeinflusst wurden, nicht aber durch die \"Belles Heures\" der Brüder Limburg, obwohl diese für die Herstellung der halbseitigen Miniaturen eine bedeutsame Rolle spielten. Thomas vermutet, dass die Illuminatoren nicht nebeneinander in einer Werkstatt arbeiteten. Die Komposition der Handschrift erlaubte den Austausch der einzelnen Lagen oder Bogen zwischen verschiedenen Ateliers, und Überlegungen im Zusammenhang mit den Schreibern machen dies wahrscheinlich. Möglicherweise war der Rohan-Meister auch nicht der Chef der nach ihm benannten Werkstatt und damit auch nicht für die Konzeption der Handschrift verantwortlich. Marcel Thomas glaubt, dass man in ihm eher einen renommierten Maler sehen muss, der vielleicht auch Tafelbilder malte, und den Jolanthe von Aragon für einige große Miniaturen gewann. Diese Hypothese gäbe eine befriedigende Antwort auf die erstaunliche Tatsache, dass man nur schwer in irgendeinem der seiner Werkstatt zugeschriebenen Stundenbücher ein Bild findet, das sich in der Qualität mit den ganzseitigen Miniaturen der \"Grandes Heures de Rohan\" vergleichen ließe.", "section_level": 2}, {"title": "Besitzer.", "content": "Das Wappen der Familie \"de Rohan\" kam durch Übermalung in das Stundenbuch und gab den \"Grandes Heures de Rohan\" den Namen. Der erste Besitzer war vermutlich ein Sohn der Jolanthe von Aragon, wahrscheinlich René von Anjou. Dieser wurde 1431 in der Schlacht von Bulgnéville durch Antoine de Vaudémont besiegt, dem Vater der Maria von Lothringen († 1455), die mit Alain IX. de Rohan († 1462) verheiratet war. René von Anjou geriet in Gefangenschaft und als Teil des auferlegten Lösegeldes könnten die kostbaren \"Grandes Heures de Rohan\" in den Besitz des Hauses Rohan gekommen sein. Man weiß nicht, wie lange sich die \"Grandes Heures\" im Besitz der Familie de Rohan befanden; durch einen Vermerk auf dem ersten Blatt der Handschrift erfährt man, dass sie im 18. Jahrhundert in Paris in einer Bibliothek der Jesuiten stand. Sie kam dann irgendwann in den Besitz des Herzogs de La Vallière, aus dessen Sammlung sie die königliche Bibliothek erwarb. Die Nachfolgerin dieser königlichen Bibliothek ist die Nationalbibliothek in Paris, in der sich die Handschrift unter der Signatur ms. lat. 9471 heute befindet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rohan-Stundenbuch oder Grandes Heures de Rohan ist die Bezeichnung für eine illuminierte lateinische Handschrift in der französischen Nationalbibliothek in Paris (ms. lat. 9471). Das Stundenbuch trägt seinen Namen nach einem späteren Besitzer aus dem Haus Rohan. Die Auftraggeberin für die Handschrift, die vermutlich zwischen 1425 und 1430 in Paris angefertigt wurde, war wahrscheinlich Jolanthe von Aragón (1384–1442), die Frau Ludwigs II. von Anjou.", "tgt_summary": null, "id": 709114} {"src_title": "Podzamek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach Schulbesuch und Reifeprüfung in Hannover, studierte Peter Beyer von 1971 bis 1977 Biologie (Biochemie, Zellbiologie, Mikrobiologie, Makromolekulare Chemie) an den Universitäten von Marburg und Freiburg. 1981 schloss er sein Studium mit der Promotion in Zellbiologie ab. Von 1982 bis 1990 war er Universitätsassistent an der Universität Freiburg, und 2000 schloss er seine Habilitation ab, womit er die \"venia legendi\" erhielt. Peter Beyer ist Professor am Zellbiologischen Institut (Biologie II) des Zentrum für Angewandte Biowissenschaften (ZAB) der Universität Freiburg, wo er neben seiner Lehrtätigkeit eine Forschungsgruppe auf dem Gebiet des Prenyl-Lipid Stoffwechsels leitet, mit Hauptaugenmerk auf den angewandten Aspekt der Erhöhung des Nährwerts von Nutzpflanzen in Entwicklungsländern. Peter Beyer ist seit 2001 Mitglied des Golden Rice Humanitarian Boards, dessen Hauptziel es ist, \"Golden Rice\" in Zielländer wie Indien, Philippinen, Vietnam, Bangladesch und Nepal einzuführen. Seit 2003 ist er Mitglied im HarvestPlus Konsortium (Sektion Nutritional Genomics) und seit 2005 Projektleiter des ProVitaMinRice Konsortiums, Teil des Grand Challenges in Global Health Programms der Bill & Melinda Gates-Stiftung. 2002 erhielt er den Wissenschafts-Kulturpreis der Europäischen Kulturstiftung Pro Europa. Seit 2006 leitet Beyer das \"ProVitaMinRice Konsortium\", welches von der \"Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung\" als Teil der \"Grand Challenges in Global Health Initiative\" finanziert wird. Das internationale Konsortium arbeitet an einem Projekt mit dem Titel \"Engineering Rice for High Beta-Carotene, Vitamin E and Enhanced Iron and Zinc Bioavailability\", dessen Ziel darin besteht, \"Golden Rice\" mit weiteren lebenswichtigen Mikronährstoffen anzureichern. Die erste Phase des Projekts läuft von 2005 bis 2010 und wurde mit 11,3 Millionen Dollar bedacht. Weitere Mitglieder des Konsortiums sind das \"Baylor College of Medicine\" (Houston, Texas), \"Michigan State University\" (East Lansing, Michigan), \"The Chinese University of Hong Kong\" (China), das \"Cuu Long Delta Rice Research Institute\" (Vietnam), das \"Internationale Reisforschungsinstitut IRRI\" (Philippinen) und das philippinische Reisforschungsinstitut \"PhilRice\". 2006 wurde Beyer von den Lesern des Wissenschaftsmagazins Nature Biotechnology, zusammen mit Ingo Potrykus, zum 10-jährigen Jubiläum des Magazins, zu einer der weltweit angesehensten Persönlichkeiten auf den Gebieten der landwirtschaftlichen, Umwelt- und industriellen Biotechnologie gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Beyer (* 9. Mai 1952 in Hannover) ist ein deutscher Biologe und seit 2002 Professor für Zellbiologie (Institut für Biologie II) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Beyer erregte weltweite Aufmerksamkeit als Miterfinder von \"Golden Rice\", zusammen mit Ingo Potrykus der ETH Zürich. \"Golden Rice\" ist ein genetisch modifizierter Reis, der Beta-Carotin im Endosperm – dem essbaren Anteil des Reiskorns – anreichert.", "tgt_summary": null, "id": 2422728} {"src_title": "Fußball-Oberliga Nordost 2004/05", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war der Sohn von Willy Schack und dessen Ehefrau Dorothea, geborene Nietzki. Schack studierte an den Technischen Hochschulen in Stuttgart und Aachen. Nachdem er noch im Jahre 1937 wegen eines in seiner Jugend erlittenen Sportunfalls als wehruntauglich abgelehnt worden war, gelang es ihm nach erneuter Meldung als Freiwilliger doch noch, zum 2. September 1939 bei der Luftwaffe aufgenommen zu werden. Nach Ausbildung zum Kampfpiloten wurde er am 18. März 1941 als Gefreiter und Flugzeugführer zur 7. Staffel des Jagdgeschwaders 51 versetzt. Seinen ersten Sieg im Luftkampf errang er am 23. Juli 1941 an der Ostfront. Inzwischen war er zum Unteroffizier befördert worden. Nach seinem 48. Luftsieg wurde er als Fluglehrer nach Deutschland zurückbeordert und dort am 1. Januar 1943 zum Leutnant befördert. Mitte 1943 kehrte er an die Ostfront zurück und diente nun in der 9. Staffel des Jagdgeschwaders 51. Am 3. September 1943 konnte er seinen 100. Luftsieg verbuchen und wurde am 8. Dezember 1943 Staffelkapitän der 9. Staffel. Am 1. Juli 1944 bekam Schack seine Beförderung zum Hauptmann. Im Dezember 1944 stieg er zum Kommandeur der I. Gruppe auf und wurde nach deren Auflösung ab 1. Mai 1945 Kommandeur der IV. Gruppe des Jagdgeschwaders 3. Bis zum Ende des Krieges hatte er in 780 Kampfeinsätzen an der Ostfront insgesamt 174 Luftsiege errungen und war fünfzehnmal abgeschossen worden. 1968 kündigte Schack seinen Posten als Vertriebsleiter in der Industriefirma seines Onkels, verließ seine Frau und die drei Kinder und lebte in einem Wochenendhaus bei Nideggen in der Eifel und versorgte sich als Vegetarier weitgehend selbst aus dem eigenen Anbau seines Anwesens. In dieser Zeit versuchte er seine Kriegstraumata zu verarbeiten und als Philosoph und Autor eine eigene Lebensphilosophie zu entwickeln und zu propagieren: die „Homokratie“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Günther Schack (* 12. November 1917 in Bartenstein; † 14. Juni 2003 in Schmidt) war im Zweiten Weltkrieg ein Kampfpilot der deutschen Luftwaffe. Die letzten drei Jahrzehnte seines Lebens verbrachte er zurückgezogen in der Eifel und widmete sich – auch als Autor – philosophischen Fragestellungen.", "tgt_summary": null, "id": 156530} {"src_title": "Hohlkathodenlampe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Jiří Bubla begann 1968 seine Karriere bei CHZ Litvínov, bevor er 1969 zum Armeeklub Dukla Jihlava wechselte. Diesem Verein blieb er bis 1979 treu und gewann 1970 und 1971 den Tschechoslowakischen Meistertitel. Zwischen 1971 und 1979 spielte er wieder für Litvínov. Danach wechselte er zum HC Sparta Prag. Insgesamt erzielte Bubla 93 Tore in 470 Spielen der 1. Liga der Tschechoslowakei. Vor der Saison 1981/82 wurde ein spezieller NHL-Draft für tschechoslowakische Spieler durchgeführt, bei dem Bubla von den Colorado Rockies ausgewählt wurde. Einige Wochen später gaben die Rockies die NHL-Rechte an Bubla jedoch an die Vancouver Canucks ab, so dass dieser ab Mitte der Spielzeit für die Canucks spielte. In 262 NHL-Spielen für die Canucks erzielte er 17 Tore und 101 Vorlagen und beendete seine Karriere 1986. Noch größere Erfolge als auf Vereinsebene hatte Jiří Bubla bei internationalen Titelkämpfen. Mit der tschechoslowakischen Herrenauswahl gewann er zwei Medaillen bei Olympischen Winterspielen und neun Medaillen bei Weltmeisterschaften. Seine erste Berufung in das Nationalteam erhielt er für die Eishockey-Weltmeisterschaft 1971 und nahm ab diesem Zeitpunkt jährlich an der Weltmeisterschaft teil. Fünf Jahre später wurde er in den Kader für die Olympischen Winterspiele 1976 berufen und gewann die Silbermedaille. 1980 folgte eine weitere Olympiateilnahme, außerdem absolvierte er den Canada Cup 1976. Im Nationaltrikot erzielte er in 230 Länderspielen 37 Tore für die Tschechoslowakei. Während der Eishockey-Weltmeisterschaft 1987 in Wien wurde Bubla festgenommen und später wegen Heroin-Schmuggels verurteilt. Er verbrachte vier Jahre in einem österreichischen Gefängnis. Heute betreibt Bubla einen Fuhrbetrieb in der Nähe von Vancouver.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jiří Bubla (* 27. Januar 1950 in Ústí nad Labem, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger tschechoslowakischer Eishockeyspieler, der über viele Jahre für den CHZ Litvínov, die tschechoslowakische Nationalmannschaft und die Vancouver Canucks auf der Position des Verteidigers spielte. Sein Sohn Jiří Šlégr ist ebenfalls Eishockeyspieler und spielte über mehrere Jahre in der NHL.", "tgt_summary": null, "id": 606590} {"src_title": "Brian Yale", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Themen und Leitbild.", "content": "\"MONU\" konzentriert sich auf die Stadt in einem erweiterten Sinn und berücksichtigt dabei ihre Politik, Wirtschaft, Geografie, Ökologie, ihre sozialen Aspekte, wie auch ihre physische Struktur und Architektur, Bereiche, die alle unter dem Sammelbegriff „Urbanismus“ zusammengefasst werden. Sie beschreibt sich selbst als eine unabhängige, nonkonformistische Nischenzeitschrift, die kritische Artikel, Bilder, Konzepte und städtische Theorien von Architekten, Urbanisten und Theoretikern aus der ganzen Welt zu einem bestimmten Thema veröffentlicht. \"MONU\" nimmt für sich in Anspruch, Themen aus einer Vielzahl von Perspektiven heraus zu untersuchen, die für die Zukunft unserer Städte und Stadtregionen wichtig sind und stellt dabei eine Plattform für eine vergleichende Analyse bereit. Die unterschiedlichen Standpunkte, Kontexte und Methoden der Analyse sollen dabei eine Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen in einer reichhaltigen Art und Weise ermöglichen. Die Kombination aus den Texten und Projekten, die in verschiedenen Kulturen und von Leuten mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen erstellt werden, generieren neue Einblicke in die komplexen Phänomene, die mit Städten zusammenhängen. \"MONU\" richtet sich an eine hochgebildete Leserschaft und behauptet ein Publikum mit vielen einflussreichen Architekten und Stadttheoretikern zu haben. Die Zeitschrift dient als Plattform für den Austausch von Ideen und stellt dadurch eine kollektive Intelligenz über Urbanismus her. Was \"MONU\" seit ihrer Gründung anstrebt, ist die Erforschung von allen denkbaren städtischen Aspekten und allen Dingen, die um die Stadt herum erscheinen. Seit ihrem Beginn ist die Zeitschrift davon fasziniert, die versteckten politischen, sozialen und ökonomischen Wahrheiten, formalen Realitäten und Zusammenhänge in Städten aufzudecken.", "section_level": 1}, {"title": "Meinungen.", "content": "\"MONU\" ist allgemein kritisch gegenüber der Tatsache, dass städtische Räume häufig nur die Wünsche und Träume einer einflussreichen Minderheit erfüllen, und sieht in diesem Zusammenhang die Bedürfnisse der meisten anderen Menschen vernachlässigt. \"MONU\" kritisiert das Gebaren einer finanziellen Elite, die Immobilienprojekte in Städten nur entwickelt, um ihre Konsumwünsche zu befriedigen. Die Zeitschrift verurteilt auch den Mangel an Interesse unter Architekten und Stadtplanern am Umgang mit dem enormen Potential des bestehenden städtischen Bestands und Themen wie städtischer und architektonischer Restaurierung, Denkmalpflege, Renovierung, Sanierung, Stadterneuerung oder der Neuverwendung von alten Gebäuden als sozial unverantwortlich und wirtschaftlich und kulturell unannehmbar. \"MONU\" missbilligt die nicht-ideologischen – oder besser post-ideologischen – Bedingungen unserer Gesellschaft, wenn es um Städte geht, und sieht eine neue Aufrichtigkeit notwendig in einer Zeit, die nicht mehr von einer einzelnen städtischen Ideologie geprägt ist, sondern von einer Vielfalt von Möglichkeiten und städtischen Formen.", "section_level": 1}, {"title": "Beiträge.", "content": "Bisherige Beiträge stammen u. a. von:", "section_level": 1}], "src_summary": "MONU ist eine englischsprachige, halbjährlich erscheinende Zeitschrift, die sich mit urbanen Themen auseinandersetzt. Sie wird in Rotterdam herausgegeben. Die erste Ausgabe kam im Juni 2004 heraus.", "tgt_summary": null, "id": 1973943} {"src_title": "Michelle Malkin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken in Deutschland.", "content": "Edith Jacobssohn entstammte einer jüdischen Ärztefamilie, ihr Vater Jacques Jacobssohn war Arzt, ihre Mutter Pelagia, geb. Pulvermann, war Musikerin. Sie studierte Medizin in Jena, Heidelberg (wo sie 1919/1920 an \"Übungen über Freuds Psychoanalyse\" von Hans W. Gruhle teilnahm und bei Viktor von Weizsäcker an einem Kurs über die \"Grundprobleme der Naturphilosophie\") und München, wo sie 1922 ihr Staatsexamen machte. Einen Teil ihres Praktischen Jahres absolvierte sie danach an der Kinderklinik der Universitätsklinik Heidelberg, wo sie 1923 \"s.c.l.\" promovierte, den Rest an der Inneren Klinik des Universitätsklinikums in München. Hier lernte sie den Psychosomatiker Gustav Richard Heyer kennen, bei dem sie nicht nur das Verfahren der Hypnose erlernte, sondern sich auch immer mehr mit der Psychoanalyse vertraut machte. 1925 ging sie deswegen nach Berlin, wo sie an der Privatklinik von Hermann Oppenheim tätig wurde und sogleich ihre analytische Ausbildung begann, zunächst bei Arthur Kronfeld am Institut für Sexualwissenschaft (der sie ab 1928 durch Überweisung vornehmlich von begüterten Patientinnen auch beim Aufbau ihrer Praxis unterstützte) ab 1926 am Berliner Psychoanalytischen Institut, wo sie vier Jahre lang bei Otto Fenichel in Lehranalyse ging. 1930 wurde sie deswegen zum ao. Mitglied der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft gewählt (Wahl am 18. Januar 1930 nach ihrem Aufnahmevortrag \"Beitrag zur asozialen Charakterbildung\" am 10. Dezember 1929), 1931 zum Vollmitglied. Ab 1933 gehörte sie dem \"Unterrichtsausschuss\" an und 1934 wurde sie Lehranalytikerin der DPG. Edith Jacobssohn engagierte sich im sogenannten „Kinderseminar“ von \"Fenichel\", zählte zu den Empfängerinnen von \"Fenichels\" Rundbriefen und arbeitete ab 1932 in der marxistischen Arbeitsgemeinschaft von Wilhelm Reich, mit dem sie auch an einer Sexualberatungsstelle für Jugendliche in Berlin-Charlottenburg tätig war. Vor dem von Reich begründetenen und der KPD nahestehenden „Einheitsverband für proletarische Sexualreform und Mutterschutz“ hielt sie Ende der 1920er Jahre Vorträge. Sie nahm am „interkonfessionellen Arbeitskreis“ von Walter Schindler teil, der nach der Erinnerung von Werner Kemper von Arthur Kronfeld angeregt worden war, und an dem bekannte Psychotherapeuten wie Johannes Heinrich Schultz, Alexander Herzberg, Manès Sperber, Fritz Künkel, Karen Horney, Harald Schultz-Hencke u. a. teilnahmen. Obwohl sie sich ihrer Gefährdung bewusst war, entschloss sie sich – als eine der wenigen jüdischen Analytikerinnen – 1933 gegen eine Emigration. Sie schloss sich der marxistisch orientierten Widerstandsgruppe \"Neu Beginnen\" an und behandelte andere Angehörige der Gruppe, obwohl die DPG ihren Mitgliedern politische Abstinenz verordnet hatte. Sie organisierte Lesekreise und sandte Berichte über die Lage in NS-Deutschland an den im Prager Exil lebenden Otto Fenichel, der diese Informationen von dort weiterverbreitete. Am 24. Oktober 1935 wurde sie in ihrer Wohnung in Berlin-Wilmersdorf von der Gestapo verhaftet, weil sie sich geweigert hatte, Informationen über einen Patienten preiszugeben. In einem politischen Prozess wurde sie wegen Hochverrats zu zweieinviertel Jahren Zuchthaus verurteilt. Unmittelbar nach ihrer Inhaftierung begann sie mit dem Verfassen von persönlichen Aufzeichnungen über ihre existenzgefährdende Lebenssituation; weiterhin verfasste sie Gedichte sowie eine psychoanalytische Studie (später publiziert als „Betrachtungen über physische und psychische Hafteinwirkungen“). Diese Aufzeichnungen blieben mehrere Jahrzehnte lang unentdeckt und erschienen 80 Jahre später, 2015, unter dem Titel \"Gefängnisaufzeichnungen.\" Eine Arbeit über das \"weibliche Über-Ich\" entstand im Gefängnis, wurde herausgeschmuggelt und 1936 – anonym – auf dem \"Internationalen Psychoanalytischen Kongress\" in Marienbad verlesen. In diesem Text kritisierte sie Sigmund Freuds Weiblichkeitstheorie. Ihrer Ansicht nach muss eine Frau, um ein stabiles Ich und selbständiges Über-Ich zu entwickeln, statt das Über-Ich des Mannes zu übernehmen, ihr weibliches Genital als wertvoll akzeptieren lernen und einen Weg zurück zu mütterlichen Ich- und Über-Ich-Identifizierungen finden. Eine zweite Arbeit der Haftzeit befasst sich mit den „Psychologische[n] Auswirkungen des Gefängnisaufenthaltes auf weibliche politische Gefangene“, sie erschien erst 1949. Im Gefängnis erkrankte Jacobssohn an Diabetes und der Basedow-Krankheit. Sie erhielt deswegen Hafturlaub. Aus dem Krankenhaus in Leipzig gelang ihr Anfang 1938 die Flucht in die Tschechoslowakei. Von dort aus gelangte sie in die Vereinigten Staaten, wo sie sich schnell etablieren konnte. Nach ihrer Emigration nannte sie sich konsequent \"Jacobson\".", "section_level": 1}, {"title": "Vierzig Jahre in Amerika.", "content": "Jacobson kam am 9. Oktober 1938 in New York an. 1939 bestand sie einen Sprachtest und das amerikanische „State Board Examination“. Im selben Jahr eröffnete sie eine Privatpraxis in New York. Angesichts der feindlichen Haltung der amerikanischen Analytiker gegenüber der so genannten Laienanalyse erleichterte die Tatsache, dass sie Ärztin war, ihre Etablierung als Analytikerin. 1941 wurde sie Mitglied der New York Psychoanalytic Institute aufgenommen, arbeitete in dieser Institution ab 1942 als Lehranalytikerin und war von 1954 bis 1956 Präsidentin der Vereinigung. Darüber hinaus war sie Gastprofessorin für Psychiatrie am Albert Einstein College of Medicine des \"Montefiore Hospitals\". In den Vereinigten Staaten entstanden ihre Hauptwerke, durch die sie international bekannt wurde. In ihren Arbeiten stehen nicht die Triebschicksale, sondern die intrapsychischen Strukturen im Zentrum. Edith Jacobson ließ sich von Sándor Radós Unterscheidung zwischen „guten“ und „schlechten“ Objekten und der Ich-Psychologie Heinz Hartmanns inspirieren. 1964 erschien ihr Buch \"The Self and the Object World\", in dem sie Triebtheorie und Objektbeziehungstheorie zu integrieren sucht. Es gilt als eines der wichtigsten Werke der Psychoanalyse. Anhand von Fallgeschichten beschreibt sie darin, wie Regressionsvorgänge bei depressiven und Borderline-Patienten zu schweren Beeinträchtigungen der Objektbeziehungen und der Ich- und Über-Ich-Funktionen führen, hierbei begleitet von der Auflösung identitätsbildender Identifizierungen. Diese Prozesse geben Jacobson zufolge gleichzeitig Aufschluss über die normale Entwicklung der Identität. Ausgehend von einer Untersuchung der Triebmanifestationen des Säuglings auf Stufe einer noch undifferenzierten psychosomatischen Ich-Es-Matrix, dem „frühesten psychophysischen Selbst“, zeigte Edith Jacobson, wie die Selbst- und Objektrepräsentanzen des Kindes errichtet werden und welche Rolle sie für die Entwicklung von Objektbeziehungen und bei der Identitätsbildung spielen. Ebenfalls als „Klassiker der Psychoanalyse“ wird Edith Jacobsons Werk über Depression bezeichnet. Ihr zufolge liege allen depressiven Zuständen ein durch Frustrationen ausgelöster narzisstischer Konflikt zwischen der wunschbestimmten Selbstimago und der Imago eines scheiternden, entwerteten Selbst zugrunde. Die Schwere einer Depression hänge einerseits vom Grad der Frustration an, andererseits von Art und Intensität der beteiligten Triebe ab. Bei psychotischen Depressionen vermutete sie außerdem neurophysiologische Störungen. Obwohl ihre berufliche Arbeit in den USA anerkannt wurde, verkehrte sie privat hauptsächlich mit anderen Exilantinnen und Exilanten. Jacobson war in den USA nicht mehr politisch aktiv. Etwas von ihrer sozialen Haltung drückte sich noch in den niedrigen Honoraren aus, die sie in New York verlangte. Edith Jacobson blieb unverheiratet und kinderlos. Sie starb am 8. Dezember 1978 in Rochester, New York.", "section_level": 1}, {"title": "Eine Glastafel in Berlin.", "content": "Mit Freud in Berlin heißt ein Projekt von 16 Glastafeln in Wilmersdorf und Charlottenburg, das durch die Stadtrundfahrten „...auf den Spuren der Psychoanalyse“ finanziert wurde. Bei jeder Stadtrundfahrt, die normalerweise als Begleitprogramm eines psychoanalytischen Kongress stattfand, wurde eine Tafel enthüllt. Die Sponsoren waren Mitfahrenden, Institutionen oder Kongressteilnehmer. Die Tafeln sind – bis auf eine – aus Glas und erlauben je nach Lichteinfall eine Spiegelung oder einen Schatten auf der Wand. Bei jeder Enthüllung einer Tafel entstand zusätzlich ein Poster mit den wichtigsten Lebensdaten des oder der Geehrten und mit Bildern. Am 30. April 2005 wurde die Gedenktafel für \"Edith Jacobson\" in der Emser Straße 39d enthüllt, Sponsoren waren Thekla Nordwind, Ulrike May und \"Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten\". Anlass war die 52. Jahrestagung der \"Vereinigung Analytischer Kinder und Jugendlichen-Psychotherapeuten\" (VAKJP). Die Tagung stand unter dem Titel: \"Der Körper als Gefäß. Von der Psyche zum Körper, vom Körper zur Psyche.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Edith Jacobson (geb. \"Jacobssohn\", * 10. September 1897 in Haynau; † 8. Dezember 1978 in Rochester (New York)) war eine deutsche Ärztin und Psychoanalytikerin, die wegen Unterstützung des Widerstands gegen den Nationalsozialismus 1935 verhaftet wurde, 1938 aber fliehen konnte. Von 1954 bis 1956 war sie Vorsitzende der New York Psychoanalytic Society. Heute gilt sie als führende Theoretikerin und Klinikerin der nachfreudianischen amerikanischen Psychoanalyse und als „eine der wichtigsten Vertreterinnen der Theorie der Objektbeziehungen und der Ich-Psychologie“.", "tgt_summary": null, "id": 588475} {"src_title": "Das schnelle Geld – Die Nick-Leeson-Story", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bedeutung für den brasilianischen Spiritismus.", "content": "Chico Xavier gab an, schon in seiner Kindheit Kontakt zu Geistern gehabt zu haben. Nachdem er mit den Lehren Allan Kardecs in Berührung gekommen war, veröffentlichte Chico Xavier zahlreiche Bücher, deren Inhalt ihm angeblich von Geistern eingegeben wurde (Psychographie). Der Verkaufserlös der Bücher wurde karitativen Organisationen gespendet, was zu einer großen Popularität des Mediums führte. Durch zahlreiche Radio- und Fernsehauftritte trug er maßgeblich zur Verbreitung des Spiritismus in Brasilien bei. Man schätzt die Zahl der Anhänger des Spiritismus (nach Allan Kardec) in Brasilien auf 4,6 Millionen. International bekannt wurde Chico Xavier 1979, als im Prozess gegen einen jungen Mann in Goiânia, dem der Mord an einem Freund vorgeworfen wurde, eine von Chico Xavier psychographierte Nachricht des Toten als Beweismittel vom Gericht angenommen wurde und der Angeklagte daraufhin freigesprochen wurde. Chico Xavier starb am 30. Juni 2002, als Brasilien die Fußballweltmeisterschaft gewann. Er hatte zuvor erklärt, an einem Tag der Freude sterben zu wollen. Noch heute zählt er zu den populärsten Brasilianern des 20. Jahrhunderts.", "section_level": 1}, {"title": "Werke auf Portugiesisch.", "content": "Dies ist eine unvollständige Liste der von Chico Xavier psychographierten Bücher, die in Brasilien nach wie vor von Einfluss auf die spiritistische Bewegung sind. Insgesamt verfasste Chico Xavier über 400 Werke.", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "Am 2. April 2010, als Chico Xavier 100 Jahre alt geworden wäre, wurde \"Chico Xavier - Der Film\" in Brasilien vorgeführt. Der Film basiert auf der Biografie \"As Vidas de Chico Xavier\" des Journalisten Marcel Souto Maior. Die Regie führte Daniel Filho. Chico Xavier wurde von den Schauspielern Matheus Costa, Ângelo Antônio und Nelson Xavier dargestellt. Der Film zeigte sein Leben in drei Phasen: von 1918 bis 1922, von 1931 bis 1959 und von 1969 bis 1975. In der 3. Woche besuchten schon über 2 Millionen den Film. 2010 erschien der Film Nosso Lar (DVD-Titel: Astral City), der auf dem gleichnamigen Buch von Chico Xavier basiert und das Geistwesen André Luiz behandelt. Regie führte Wagner de Assis, Hauptdarsteller waren Renato Prieto, Fernando Alves Pinto und Rosanne Mulholland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chico Xavier (eigentlich: \"Francisco Cândido Xavier\"; * 2. April 1910 in Pedro Leopoldo, Minas Gerais; † 30. Juni 2002 in Uberaba, Minas Gerais) war ein brasilianisches Medium.", "tgt_summary": null, "id": 1510640} {"src_title": "David Berman (Mobster)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Marie Schoder war die Tochter eines Gastwirts. Sie erhielt ab 1880 privaten Musikunterricht und besuchte die Großherzogliche Musikschule in Weimar. 1891 debütierte sie als \"Gabriel\" in Goethes Faust und war bis 1900 Mitglied der Weimarer Hofoper. Dort nahm sich Richard Strauss ihrer an; er studierte die Rollen der Carmen und Mignon mit ihr ein, mit denen sie später berühmt wurde. Ebenso nahm er sie nach Bayreuth mit, wo sie noch im Chor mitsang. 1899 heiratete sie Gustav Gutheil, Kapellmeister des Weimarer Hoftheaters, mit dem sie bis zu dessen Tod 1914 lebte. Gustav Mahler holte die Sängerin 1900 nach Wien an die Hofoper, an der sie bis 1927 blieb und zum Inbegriff der „denkenden Sängerin“ wurde, gefeiert nicht nur für ihre sängerischen Leistungen, sondern speziell auch für ihre temperamentvolle, fesselnde Darstellungskunst. Erstmals sang sie noch als Gast am 19. Februar 1900 die Nedda im Bajazzo in Wien, ihr Debüt als Mitglied der Oper fand am 26. Mai 1900 in der Rolle der Carmen statt. Daneben waren wichtige Hauptrollen die Eva, Mignon, Mimi, Martha, Pamina, Cherubin und Donna Elvira. Als Mozartsängerin wurde sie gefeiert, bedeutsam war aber auch ihr Interesse für die zeitgenössische Musik: sie sang z. B. die Titelrollen in \"Salome\", \"Elektra\", \"Der Rosenkavalier\" und \"Die Frau ohne Schatten\" von Richard Strauss, 1914 die Esmeralda in der Uraufführung der \"Notre Dame\" von Franz Schmidt, sowie die Vokalparts im 2. Streichquartett und dem Monodram \"Erwartung\" von Arnold Schönberg. 1920 heiratete sie ihren zweiten Gatten, den Fotografen Franz Xaver Setzer. 1925 wurde sie Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper. Von 1927 bis 1933 war Marie Gutheil-Schoder Regisseurin, inszenierte 1930 bei den Salzburger Festspielen Iphigenie in Aulide und hielt im Salzburger Mozarteum Kurse ab. 1961 wurde die \"Gutheil-Schoder-Gasse\" in Wien-Favoriten (10. Bezirk) und Liesing (23. Bezirk) nach der Sängerin benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marie Gutheil-Schoder (* 10. Februar 1874 in Weimar; † 4. Oktober 1935 in Ilmenau, Thüringen) war eine deutsche Opernsängerin (Sopran).", "tgt_summary": null, "id": 1380409} {"src_title": "Ford Mainline", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Motivation.", "content": "Verstärker wie Operationsverstärker sind intern aus einigen Verstärkerstufen zusammengesetzt, die wiederum aus Transistoren und Widerständen aufgebaut sind. Signale durchlaufen Transistoren aber nicht beliebig schnell, vielmehr folgt die (verstärkte) Ausgangsspannung mit kurzer Verzögerung von einigen Nanosekunden der Eingangsspannung. OPs besitzen auch interne Kapazitäten, die erst auf- und entladen werden müssen und die Phase um bis zu 90° verzögern können. Beide Effekte zusammen bewirken eine Phasenverschiebung, die mit steigender Signalfrequenz und Stufenzahl immer gravierender wird und bei hohen Frequenzen (im nebenstehenden Bild bei 7 MHz) und vielen Verstärkerstufen die 180°-Marke deutlich übersteigen kann. Im praktischen Einsatz eines Verstärkers wird von der negativen Rückkopplung Gebrauch gemacht, auch als Gegenkopplung bezeichnet. Beispielsweise führt ein Spannungsteiler aus Widerständen vom Ausgang zurück zum invertierenden Eingang. Bei hohen Frequenzen kehrt sich aber die beabsichtigte Wirkung um: Die rückgeführte Ausgangsspannung kommt wegen der internen Phasenverschiebung des OP \"zu spät\" an, aus der Gegenkopplung wird eine Mitkopplung (positive Rückkopplung) und die Schaltung hat nun \"eine\" wichtige Eigenschaft eines Oszillators.", "section_level": 1}, {"title": "Oszillationsbedingung.", "content": "Ein Verstärker kann durch Rückkopplung in einen Oszillator verwandelt werden. Harry Nyquist fand um 1930 die Bedingungen, unter denen sich eine dauerhafte Schwingung im Ausgangssignal einstellt. Diese sind unter der Bezeichnung Nyquistkriterium bekannt: An der zunehmenden Phasenverschiebung bei steigender Signalfrequenz lässt sich nichts ändern, außer man verringert die Anzahl der internen Verstärkerstufen auf eins. Damit kann man aber keinen Verstärker bauen. Man \"muss\" also die Schleifenverstärkung auf weniger als 1 reduzieren, \"bevor\" die Phasenverschiebung den kritischen Wert erreicht. Da eine Gegenkopplung schon prinzipbedingt einer Phasenverschiebung von 180° entspricht, da sie das invertierte Signal auf den Eingang rückführt, ist die Oszillationsbedingung bereits erfüllt, wenn weitere 180° an Phasenverschiebung innerhalb der Gegenkopplungsschleife hinzu kommen.", "section_level": 1}, {"title": "Kompensation.", "content": "Die übliche Maßnahme ist ein kleiner Kondensator von wenigen Picofarad zwischen Kollektor und Basis eines Transistors in Emitterschaltung, der wegen des Miller-Effektes die Verstärkung mit steigender Frequenz reduziert. Das führt zu einem dominanten Pol in der Übertragungsfunktion des Verstärkers, der über einen weiten Frequenzbereich hinweg die Phasenverschiebung des Verstärkers dominiert, und bei 90° hält. Das garantiert die Stabilität, so lange in der Gegenkopplung keine weiteren 90° Phasenverschiebung zustande kommen, bevor die Schleifenverstärkung auf unter 1 absinkt. Die Schleifenverstärkung wird umso größer, je stärker gegengekoppelt der Verstärker ist, d. h. je geringer die Verstärkung der Gesamtschaltung eingestellt ist. Aus diesem Grund sind gegengekoppelte Verstärker mit geringer Gesamtverstärkung, z. B. Spannungsfolger, eher instabil als solche mit großer Gesamtverstärkung. Die Gegenkopplung beeinflusst damit auch die Mindestgröße der zur Frequenzkompensation erforderlichen Kapazität. Da eine unnötig große Kapazität die Bandbreite des Verstärkers einschränkt, kann es sinnvoll sein, die Wahl eines geeigneten Kapazitätswertes dem Anwender zu überlassen, der ihn genau an die Situation in seiner Schaltung anpassen kann. Das führt in der Praxis zu folgenden Alternativen: Der dominante Pol ist die Ursache dafür, dass beim VV-OPV das Verstärkungs-Bandbreite-Produkt konstant ist und als Verstärkereigenschaft im Datenblatt aufgeführt werden kann. Bei extern kompensierten OPs hängt dieser Wert vom extern angeschlossenen Kondensator ab und kann daher allenfalls als Diagramm angegeben werden. Ein Ringoszillator ist im Prinzip ein gegengekoppelter 3- oder 5-stufiger Verstärker \"ohne\" Frequenzkompensation, damit er als Oszillator funktioniert. Aus der erzeugten Frequenz kann man die Grenzfrequenz der einzelnen Stufen berechnen, wenn die allfälligen Laufzeiten gegenüber den Phasendrehungen nicht dominant sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Frequenzkompensation versteht man die interne oder externe Beschaltung eines elektrischen Verstärkers, wie beispielsweise eines Operationsverstärkers, um einerseits eine stabile Funktion ohne Oszillationen sicherzustellen und anderseits Überschwingen zu reduzieren, wenn dieser mit negativer Rückkopplung betrieben wird.", "tgt_summary": null, "id": 786879} {"src_title": "Kodungallur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Frederick war das einzige Kind von Price Blackwood, 4. Baron Dufferin and Claneboye, und dessen Gemahlin Helen Selina Sheridan. 1862 änderte er nach seiner Eheschließung mit Harriet Georgiana Rowan-Hamilton (1847–1936) seinen Namen mit königlicher Erlaubnis von Blackwood in Hamilton-Blackwood, zehn Jahre später dann nochmals in Hamilton-Temple-Blackwood. Aus seiner Ehe hatte er die folgenden Kinder:", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und frühe Jahre.", "content": "1841 folgte Frederick seinem Vater als \"Baron Dufferin and Claneboye\" und wurde am Eton College und am Christ Church College an der University of Oxford ausgebildet. Er verließ die Universität ohne Abschluss und wurde Mitglied des Hofstaates von Königin Victoria. 1850 erhob diese ihn zum \"Baron Claneboye\". Anders als mit dem irischen Titel, den er geerbt hatte, war hiermit ein Sitz im House of Lords verbunden. 1856 rüstete Blackwood ein Schiff aus, mit dem er den Nordatlantik und das Nordpolarmeer bereiste. Dabei traf er Prinz Napoleon, der sich ebenfalls auf einer Expedition befand. Ein Buch, das Blackwood über seine Reise schrieb, erlebte mehrere Auflagen und Übersetzungen ins Deutsche und Französische. Ein Gletscher auf Jan Mayen heißt heute Dufferinbreen.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere im Staatsdienst.", "content": "Von Lord Palmerston wurde Blackwood 1860 nach Syrien gesandt, um die britischen Interessen während der dortigen religiösen Unruhen wahrzunehmen. Er wurde Staatssekretär im Ministerium für Indien (1864–1866) und im Kriegsministerium (1866). Zwei Jahre später wurde er Chancellor of the Duchy of Lancaster im Kabinett Gladstone. 1871 zum \"Earl of Dufferin\" erhoben, war er 1872 bis 1878 Generalgouverneur von Kanada. Während seiner Amtszeit veränderten sich die Strukturen im Land erheblich. Prince Edward Island wurde als neue Provinz aufgenommen, der Oberste Gerichtshof von Kanada und das Royal Military College of Canada sowie die Intercolonial Railway wurden geschaffen. Der Earl suchte den Kontakt zu den kanadischen Bürgern. Er besuchte jede kanadische Provinz während seiner Amtszeit und nahm im Rahmen seiner Befugnisse aktiv Einfluss auf die Innenpolitik des Landes. Er baute Rideau Hall in Ottawa, der neuen Hauptstadt Kanadas, aus und verhinderte durch persönliches Eingreifen das Schleifen bzw. den bereits begonnenen Abbruch der historischen Stadtmauern von Québec, dessen Zitadelle er als zweite offizielle Residenz nutzte. Eine große Zahl von Straßen, Schulen und öffentlichen Gebäuden ist noch heute nach Dufferin und seiner Frau benannt. Nach dem Ende seiner Amtszeit war Hamilton-Temple-Blackwood ab 1879 Botschafter in St. Petersburg und ab 1881 Gesandter in Konstantinopel. In seine dortige Zeit fiel die Invasion und Besetzung Ägyptens, das offiziell noch immer ein Teil des Osmanischen Reiches war, durch britische Truppen. Ein Krieg zwischen beiden Staaten konnte auch durch sein diplomatisches Geschick vermieden werden. 1884 folgte er George Robinson, 1. Marquess of Ripon, als Vizekönig von Indien. Während der Amtszeit des Earls wurde die British Indian Army modernisiert. Schwerpunkt seiner Amtszeit waren aber außenpolitische Konflikte mit Russland um die Vorherrschaft in Zentralasien im Rahmen des Great Game. Dufferin gelang es auch hier, militärische Konflikte durch Verhandlungen zu vermeiden. In seine Zeit als Vizekönig fällt auch die Gründung des \"Dufferin Funds\", der von seiner Ehefrau initiierten Stiftung, die sich gezielt um eine bessere medizinische Versorgung indischer Frauen kümmerte und ihnen unter anderem das Medizinstudium ermöglichte. Zum Entschluss zum Rücktritt dürften die Börsenskandale um die Konzessionen zum Rubinabbau in Birma und die Hyderabad (Deccan) Company wesentlich mit beigetragen haben. Nach dem Ende seiner Amtszeit als Vizekönig wurde er britischer Botschafter in Rom und Paris. 1888 wurde er zum \"Marquess of Dufferin and Ava\" erhoben. 1896 schied er aus dem diplomatischen Dienst aus. Hamilton-Temple-Blackwood lebte zeit seines Lebens über seine finanziellen Verhältnisse, so dass er Teile seines Grundbesitzes verkaufen musste, um seine Gläubiger zu befriedigen und eine Insolvenz zu vermeiden. Im Ruhestand wurde er Vorstandsvorsitzender einer dubiosen Bergbaugesellschaft, bei deren Insolvenz er weiteres Vermögen verlor. Kurze Zeit später fiel sein ältester Sohn im Burenkrieg. Der Marquess starb 1902 auf seinem Landsitz Clandeboye in Irland. In Québec ist die Dufferin-Terrasse nach ihm benannt, die 1879 in seinem Beisein feierlich eröffnet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frederick Temple Hamilton-Temple-Blackwood, 1. Marquess of Dufferin and Ava KP, GCB, GCSI, GCMG, GCIE, PC (* 21. Juni 1826 in Florenz; † 12. Februar 1902 in Clandeboye) war ein britischer Diplomat und Staatsmann, Generalgouverneur von Kanada und Vizekönig von Indien. In Kanada ist er besser bekannt unter dem dort gebräuchlichen Kurznamen Lord Dufferin.", "tgt_summary": null, "id": 2240589} {"src_title": "Poröses Glas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Theorie.", "content": "Am 22. November 1963 fuhr die Limousine mit dem Präsidenten John F. Kennedy, seiner Frau Jackie Kennedy, dem Gouverneur von Texas, John Connally, dessen Frau, dem Bodyguard Roy Kellerman und dem Chauffeur und Secret-Service-Agenten William Greer vom Flughafen Dallas Love Field durch die Innenstadt zum Dallas Trade Mart, wo Kennedy eine Rede halten wollte. Als die Limousine auf der Elmstreet Richtung Unterführung fuhr, ertönten verschiedene Schüsse. Lee Harvey Oswald soll mindestens drei Schüsse aus dem Fenster des fünften Stockwerks des Texas School Book Depository abgefeuert haben. Der erste Schuss ging angeblich daneben, der zweite jedoch traf und verursachte nach der Magic-Bullet-Theorie bei Kennedy und Connally sieben Verletzungen.", "section_level": 1}, {"title": "Alte Darstellung.", "content": "Die Kugel habe sieben Verletzungen verursacht: Sie kam von hinten oben, durchschlug zunächst Kennedys Hals, durchschlug dann Connallys Oberkörper, dann sein Handgelenk und bleibt dann in seinem Oberschenkel stecken. Es wird bemängelt, dass bei dieser Flugbahn die Kugel mehrere Kurven hätte vollziehen müssen. Auch wäre es nicht möglich, dass die Kugel von einzelnen Körperteilen oder anderen Gegenständen im Fahrzeug genau so abgelenkt worden sei und dies zudem unbeschadet überstanden haben sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Neue Darstellung.", "content": "Neue Darstellungen kommen ohne die Theorie einer abgelenkten Kugel aus. Es wurden verschiedene Korrekturen an der Theorie vorgenommen: So ergibt sich, wenn man alle Verletzungen betrachtet, eine gerade Linie durch die Verletzungen und bis zum Abschussfenster im sechsten Stock. Kleinere Abweichungen sind durch die damalige Rekonstruktion durchaus möglich, diese jedoch werden durch die Möglichkeit kleiner Umlenkungen des Schusses wieder abgedeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Austrittswunde.", "content": "Die Theorie wurde später noch massiv kritisiert. Dabei wurde unter anderem die fehlende Austrittswunde ins Feld geführt: Es war zwar am Nacken ein Schusseintrittsloch gefunden worden, jedoch vorne am Hals kein Austrittsloch. Dies könnte damit zu erklären sein, dass die Ärzte des Parkland Memorial Hospital einen Luftröhrenschnitt vornahmen – um das Leben des Präsidenten zu retten – und eine mögliche Austrittswunde dadurch nicht mehr zu erkennen war. Dem steht jedoch entgegen, dass die Parkland-Hospital-Ärzte vor dem Luftröhrenschnitt dort zwar eine Schusswunde entdeckten, jedoch keine Austrittswunde, sondern eine Eintrittswunde. Die Behauptung, es habe sich dabei um eine Eintrittswunde gehandelt, kommt im Wesentlichen von Malcolm Oliver Perry 2nd (1929–2009) – einem der Ärzte – aus dem Parkland Memorial Hospital, der einen Kontusionsring zu erkennen glaubte. Zu diesem Zeitpunkt, vor dem Luftröhrenschnitt, kämpfte Perry allerdings noch um das Leben Kennedys, so dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit lediglich um eine oberflächliche Betrachtung handelt. Ein Kontusionsring entsteht als Projektion der temporären Wundhöhle auf der Haut. Die temporäre Wundhöhle bildet sich, weil das Geschoss nach Auftreffen seine Energie auch radial abgibt und dementsprechend das Gewebe verdrängt. Die temporäre Wundhöhle ist damit größer als das Geschoss selbst. Da das Geschoss die Haut maximal bis zu seiner Größe zerstört, ist die Gewebszerstörung größer als die Zerstörung der Haut. Das zeigt sich als Kontusionsring. Die temporäre Wundhöhle wird in Abhängigkeit von Kaliber und Treibladung in ihrer Größe variieren, sie wird aber immer kürzer sein, als die primäre Wundhöhle, die durch die Penetration des Geschosses entsteht. Somit zeigen sich temporäre Wundhöhlen und damit auch Kontusionsringe immer bei Einschusswunden. Die Behauptung, sie entstünden nur bei Einschusswunden, ist hingegen falsch. Der Schuss hat lediglich Kennedys Hals durchschlagen. Bei einer so geringen Gewebstiefe zieht sich die temporäre Wundhöhle komplett durch das Gewebe. Nun bildet sich aufgrund des Aufreißens der Haut beim Ausschuss in der Regel dort dennoch kein Kontusionsring. Es sei denn, die Haut hat ein festes Widerlager, welches das Aufreißen der Haut verhindert. In diesem Fall entstehen bei Austrittswunden sogenannte Pseudo-Kontusionsringe. Die Wunde an Kennedys Kehle befand sich exakt am Krawattenknoten. Die Kugel hat die Krawatte selbst noch durchtrennt. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass Perry einen Pseudo-Kontusionsring gesehen hat und dadurch fälschlicherweise die Wunde für eine Einschusswunde hielt, sehr hoch.", "section_level": 1}, {"title": "Schütze.", "content": "Nach den damaligen Ermittlungen ist der Schütze Lee Harvey Oswald. Doch verschiedene Kritiker sind der Ansicht, dass er auch nur Opfer eines größeren Komplotts geworden sei. Man fand am Abschussfenster zwar drei Hülsen aus dem Gewehr Oswalds, welche aber auch von jemand anderem dort platziert worden sein könnten. Dagegen spricht wiederum, dass Oswald, als er zur Arbeit kam (er arbeitete im School Book Depository), eine Tasche mit einem länglichen Gegenstand dabei hatte. Auf Fragen, was das sei, antwortete er „\"eine Vorhangsstange, um die neuen Vorhänge aufhängen zu können\"“. Allerdings wurde im School Book Depository nie eine solche Vorhangs- oder auch Gardinenstange gefunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Single-Bullet-Theorie („Eine-Kugel-Theorie“), auch als Magic-Bullet-Theorie (dt. „Theorie der magischen Kugel“) bezeichnet, besagt, dass eine einzige Kugel am 22. November 1963 beim Attentat auf John F. Kennedy die Körper sowohl des Präsidenten als auch des Gouverneurs von Texas, John Connally, durchschlug und dabei insgesamt sieben (Ein- und Austritts-) Wunden verursachte. Diese Behauptung der Warren-Kommission wird von Menschen, die glauben, Kennedy sei Opfer eines Mordkomplottes geworden, für äußerst unglaubwürdig gehalten. Sie folgen dabei der Argumentation des Staatsanwalts Jim Garrison in dem von ihm 1967 angestrengten Prozess gegen Clay Shaw.", "tgt_summary": null, "id": 1948236} {"src_title": "Deutscher Alterssurvey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "William Marland kam im Alter von sieben Jahren mit seinen Eltern nach West Virginia. Als Junge arbeitete er zeitweise im Kohlebergbau. Dann studierte er an der University of Alabama. An der West Virginia University studierte er anschließend Jura. Während des Zweiten Weltkrieges diente er in der US-Marine im Südpazifik. Nach dem Krieg war Marland zunächst in Charleston als Anwalt tätig. Im Jahr 1948 wurde er stellvertretender Justizminister von West Virginia. Ein Jahr später wurde er unter Gouverneur Okey L. Patteson Justizminister (Attorney General) seines Staates. 1952 wurde er als Kandidat der Demokratischen Partei zum neuen Gouverneur von West Virginia gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von West Virginia.", "content": "Marlands vierjährige Amtszeit begann am 19. Januar 1953. Unmittelbar nach seinem Amtsantritt wollte der Gouverneur die Steuern für einige Industriezweige, vor allem der Kohlenindustrie, erhöhen. Das stieß auf den energischen Widerstand der betroffenen Industrien und des Staatsparlaments. In der Folge blockierte die Legislative viele von Marlands Vorschlägen. Unabhängig davon setzte sich der Gouverneur für die Rassengleichberechtigung ein. Er unterstützte die Aufhebung der Rassentrennung an den Schulen und die Bürgerrechtsbewegung. Seine Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsgesetze und der Arbeitslosenversorgung stießen ebenfalls auf Widerstand im Parlament, in dem die Vertreter der Industrie eine Mehrheit hatten. In diesen Kreisen war Marland bald sehr unbeliebt. Diese Unpopularität weitete sich auf das ganze Land aus und war mit ein Grund dafür, dass bei der nächsten Gouverneurswahl die Demokratische Partei zum ersten Mal seit 1928 eine Gouverneurswahl verlor.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebenslauf.", "content": "Nach dem Ende seiner Amtszeit war Marland als Anwalt in Charleston tätig. Im Jahr 1956 bewarb er sich erfolglos um einen Sitz im US-Senat. Er zog vorübergehend nach Chicago. Einige Zeit später hatte Marland ein Alkoholproblem, das er wieder in den Griff bekam. Zwischenzeitlich machte er Schlagzeilen, als er sich als Taxifahrer betätigte. Im Jahr 1965 erkrankte der ehemalige Gouverneur an Krebs, an dessen Folgen er im November desselben Jahres verstarb. Er war mit Valerie Allen verheiratet, mit der er drei Kinder hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Casey Marland (* 26. März 1918 in Johnston City, Williamson County, Illinois; † 26. November 1965 in Barrington, Illinois) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1953 bis 1957 der 24. Gouverneur des Bundesstaates West Virginia.", "tgt_summary": null, "id": 1872596} {"src_title": "Intersolar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Programm.", "content": "Die Partei entstand 2002. Ihr Ziel ist es, die notwendigen Einrichtungen für die wirtschaftliche, soziale, kulturelle, ökologische und politische Entwicklung der Bretagne (das heißt, die Verwaltungsregion Bretagne und das Département Loire-Atlantique) zu schaffen, wie es schon der Fall für andere europäische Nationen wie Schottland, Irland oder Katalonien ist. Die Partei sieht die Bretagne immer noch als Nation. Sie fordert deshalb für sie Freiheitsrechte im europäischen Rahmen, dies bedeutet die langfristige Schaffung eines bretonischen Staats als Mitglied der Europäischen Union, sowie die Gründung von europäisch und international anerkannten bretonischen Einrichtungen. Jenseits des Prinzips, dass eine Nation gewisse Rechte besitzt, wird die Tatsache betont, dass dieser Emanzipationsprozess überhaupt positiv für die Bretagne wäre, was die Wirtschaft, die Kultur und die Umwelt betrifft.", "section_level": 1}, {"title": "Ideen.", "content": "Das Schlagwort der Partei lautet: \"eine befreite und wiedervereinigte Bretagne\". Die Partei analysiert die Gründe für den Fehlgang der bretonischen politischen Bewegungen und will \"die Bretonen nehmen, wie sie sind, nicht, wie wir möchten, dass sie sind\". Politisch befindet sich die Partei zwischen der Sozialdemokratie und dem Linksliberalismus. Sie hat 400 Mitglieder, unter ihnen viele, die vorher nie in der bretonischen Bewegung (Emsav) einbezogen worden sind. Die Mitglieder stammen aus den Mitte-links-Parteien, wie der Professor und Unternehmer aus Nantes Jean-Paul Moisan, oder aus den Mitte-rechts-Parteien, wie der jetzige Vorsitzende Gérard Olliéric.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Sie ist föderal organisiert. Die Grundeinheit ist die Föderation (Landesverband), dann eventuell die Sektion. Zurzeit existiert ein Verband je bretonisches Département, ein anderer für die Pariser Region und ein letzter für alle anderen Mitglieder, deren Sitz London ist. Jeder Landesverband wählt seinen Sekretär und eventuell einen Vizesekretär und Schatzmeister. Die Rolle des Sekretärs besteht darin, den Verband außerhalb oder innerhalb der Partei zu vertreten. Die Sekretäre sind also Schlüsselpersonen für die Partei. Jedoch sind sie keine Leiter, sondern Vertreter. Sie sind trotzdem normale Mitglieder. Die Landesverbände sind auch für die Stellungnahmen der Partei zuständig. Im Grunde genommen meint zunächst die Partei, dass es wichtig sei, zu besonderen und lokalen Themen Stellung zu beziehen. Dann bestimmen die Mitglieder die Stellungnahme. Schließlich unterschreibt der Sekretär die Stellungnahme, im Namen der Partei und der Föderation. Die nationalen Gremien werden während eines Kongresses gewählt, unter anderen der Nationalrat (das Parlament der Partei). Er besteht aus gewählten Mitgliedern, die alle drei Monate eine Sitzung haben. Er äußert sich auf die wichtigen nationalen Richtungen der Partei (er kann das von den Mitgliedern vorgeschlagene Parteiprogramm, die Koalitionsstrategie, die Bewerbungen auswählen usw.). Manchmal dürfen auch Mitglieder der Denkausschüsse, die besondere Themen des Parteiprogramms zu schreiben haben (Wirtschaft, Einrichtungen usw.), darin sitzen. Der Vorstand wird von dem im Rahmen des Kongresses gewählten exekutiven Vorsitzenden präsidiert. Die Sitzungen finden alle drei Monate statt. Er besteht aus von dem Nationalrat ernannten Sekretären und dem Parteivorsitzenden. Er ist das exekutive Gremium auf der Parteiebene.", "section_level": 1}, {"title": "Askol.", "content": "Askol (ein Verband der bretonischen Abgeordneten für die Demokratie) entstand 2004. Er besteht aus den Mandatsträgern der Bretagne, die Mitglieder oder Anhänger der Partei sind. Ihr Ziel ist es, die institutionelle Emanzipation der Bretagne zu fördern. Der Vorsitzende ist Yann Jestin, Vizebürgermeister von Lesneven, und der Vize-Vorsitzende Jean-Claude Rivallain, ehemaliger Stadtrat von Vigneux-de-Bretagne.", "section_level": 1}, {"title": "Les Jeunes Bretons/Ar Vretoned Yaouank.", "content": "Es ist die Jugendorganisation der Partei, die im Rahmen des Parteikongresses von 2007 entstand. Sie soll auf die Jugend gezielte Aktionen veranstalten. \"Les Jeunes Bretons\"/\"Ar Vretoned Yaouank\" haben 2006 an den von dem PNV (Nationalistische Partei des Baskenlands) organisierten internationalen Tagen der Jugend in Bilbao teilgenommen. \"Les Jeunes Bretons\" / \"Ar Vretoned Yaouank\" haben im Februar 2008 ein Konzept verfasst, die ihre Ideen zusammenfasst: \"« C’est maintenant! »\" (\"Es geschieht jetzt!\"), das auf ihrer Webseite verfügbar ist. Seit September 2008 veröffentlichen sie regelmäßig eine Internet-Zeitschrift namens \"\"Yaouankiz\"\" (die Jugend).", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse.", "content": "Die bretonische Partei hat sich schon mehrmals zur Wahl gestellt, etwa für die Kantonalwahlen 2004 und 2005. Die Kandidaten bekamen zwischen 1,5 % und 4 % der Stimmen. 4 Kandidaten haben sich für die Parlamentswahlen 2007 gestellt : Yves Le Mestric im Wahlkreis von Vitré, und sein Stellvertreter Brice Mallet. 686 Stimmen, oder 0,89 %. Gérard Guillemot für den Wahlkreis von Rennes-Süd, und sein Stellvertreter Sébastien Girard. 249 Stimmen oder 0,57 %. Emile Grabville für den Wahlkreis von Redon, und sein Stellvertreter Olivier Berthelot. 847 Stimmen oder 1,27 %. Hervé Le Guen für den Wahlkreis von Lorient, und sein Stellvertreter Gaël Fleurent. 686 Stimmen oder 1,44 %. Während einer Kantonalwahl am 23. September 2007 erhielt Emile Granville 3,58 % der Stimmen. 2008 erhielt Yann Jestin, Vorsitzender von Askol, 25,18 % der Stimmen während einer Kantonwahl in Lesneven. Während der Kommunalwahlen 2008 stellten sich ca. 20 Mitglieder der Partei zur Wahl. 10 von ihnen wurden gewählt, unter ihnen ein Bürgermeister und drei Vizebürgermeister. Zum ersten Mal wurden nationalistische Kandidaten in der Bretagne gewählt. Bei den Europawahlen 2009 erhielt die Partei 32 712 Stimmen, 2,45 % in der Bretagne. Im Département Finistère landete sie sogar vor der Front National.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "↑ Gründungstexte: http://www.partibreton.org/pb/article.php3?id_article=168", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Parti Breton / Strollad Breizh (Bretonische Partei) ist eine nationalistische, separatistische und sozialdemokratische politische Partei in Frankreich, die die Schaffung einer bretonischen Republik und deren Eintritt in die Europäische Union fordert.", "tgt_summary": null, "id": 1948997} {"src_title": "Willie Pastrano", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Auf dem Höhepunkt der Depression im Jahre 1932 starten die Broadway-Produzenten Jones und Barry das Musical „Pretty Lady“ mit der schönen Dorothy Brock. Dorothys Freund, der Geschäftsmann Abner Dillon, finanziert die Show aus dem Hintergrund heraus. Dorothy trifft sich nebenher mit ihrem alten Tanzpartner und Liebhaber Pat Denning, der arbeitslos ist. Der harte und anspruchsvolle Julian Marsh wird für die Show als Regisseur verpflichtet. Durch den Börsencrash von 1929 ist er ein gebrochener und verbitterter Mann geworden. Um sich aus dem Showgeschäft zurückziehen zu können, muss Marsh diese Show zu einem absoluten Hit machen. Das Casting und die Proben werden zu einem harten Wettbewerb für die Darsteller. Peggy Sawyer, ein Bühnenneuling, ist von dem Ganzen düpiert. Ann Lowell und Lorraine Fleming, zwei Chor-Mitglieder, kümmern sich um sie. Während Lorraine sich mit dem Tanz-Choreographen Andy Lee einlässt, beginnt der junge Hauptdarsteller Billy Lawler Zuneigung zu Peggy zu entwickeln. Er legt für sie bei Marsh ein gutes Wort ein. Fünf Wochen dauern die Proben, trotz allem ist Marsh unzufrieden. In der Nacht vor der Premiere bricht sich Dorothy einen Knöchel. Abner Dillon will, dass Marsh Dorothys Rolle nun mit Ann Lowell besetzt, doch die hält sich nicht für gut genug. Stattdessen schlägt sie Marsh vor, die unerfahrene Peggy zu nehmen. Bis eine Stunde vor dem Premierenstart lässt Marsh Peggy unbarmherzig proben. Dorothy wünscht ihr Glück, und die Show beginnt. Die Show ist ein voller Erfolg. Der total erschöpfte Marsh verlässt das Theater durch einen Notausgang. Er ist zu müde, um seinen Erfolg genießen zu können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 42. Straße ist ein US-amerikanisches Filmdrama und Revuefilm des Regisseurs Lloyd Bacon aus dem Jahr 1933 nach einem Roman des ehemaligen Broadway-Tänzers Bradford Ropes. Die österreichische Erstaufführung fand am 27. Mai 1934 statt; in Westdeutschland wurde das Filmmusical erstmals am 1. Februar 1970 im Fernsehen ausgestrahlt. ", "tgt_summary": null, "id": 2482055} {"src_title": "Lucius Flavus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde liegt etwa 15 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt Lecco und 60 Kilometer nördlich der Millionen-Metropole Mailand. Sie umfasst die Fraktionen \"Esino Superiore, Esino Inferiore, Ortanella, Bigallo\" und \"Cainallo\". Die Nachbargemeinden sind Cortenova, Lierna, Mandello del Lario, Parlasco, Pasturo, Perledo, Primaluna, Taceno und Varenna. Von Varenna am Comer See führt über Perledo ein kurvenreiches Sträßchen nach Esino Lario, das auf einer Strecke von rund elf Kilometern 700 Meter ansteigt. Die Gemeinde umfasst ein Gebiet der Ausläufer im Nordwesten der Grigna (), ein stark bewaldetes Berggebiet von 18,66 Quadratkilometern, das Teil des regionalen Naturparks \"Parco della Grigna Settentrionale\" ist. Im Norden erhebt sich der \"Pizzo di Parlasco\" () über dem Dorf, im Südwesten beim Weilter Ortanella der \"Monte Parolo\" () zwischen Dorf und See. Im Südosten liegt der \"Monte Pilastro\" () zwischen Esino Lario und dem Gipfel der Grigna. Die Grigna ist der höchste Punkt der Gemeinde, das Ortszentrum liegt auf rund, der tiefste Punkt des Territoriums auf Die Region der Grigna ist stark von Karst geprägt. Es gibt zahlreiche Höhlen, Dolinen und andere Karstformen wie den \"Talkessel von Moncodeno\", dem Felsentor \"Porta di Prada\". Mit zahlreichen Wegen und Hütten ist das Gebiet gut für Wanderer erschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In römischer Zeit befand sich auf dem Hügel, wo heute die Hauptkirche steht, eine römische Festung. Am Hang oberhalb des Dorfs befinden sich die Reste eines Wehrturms aus dem 12. Jahrhundert. Lange verbanden nur zwei Saumpfade – heute restaurierte Wanderwege – das Dorf mit der Außenwelt: der ältere führte von \"Esino Superiore\" nach Perledo, ein jüngerer entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und verband \"Esino Inferiore\" auf der südlichen Seite des Tals des Esino mit Varenna am Seeufer. Kleine Kapellen an den Wegen markieren die Gemeindegrenzen. Die heutige Fahrstraße wurde in den Jahren 1915 bis 1925 angelegt. Esino Lario entstand 1927 aus der Fusion der Ortsteile \"Esino Superiore\" und \"Esino Inferiore\". \"Lario\" ist ein lokal verwendeter Begriff für den Comer See. Bevölkerungsentwicklung", "section_level": 1}, {"title": "Ortsbild und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das Dorf verfügt über zwei historische Ortskerne in \"Esino Superiore\" und \"Esino Inferiore\", die beide auch über eine Kirche verfügen. In den steilen, engen und verwinkelten Gassen finden sich zahlreiche Brunnen, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts erbaut worden sind, um Wasser ins Dorf zu führen. Auf einem Bergvorsprung liegt die Pfarrkirche \"San Vittore\", im 19. Jahrhundert erweitert und im barocken Stil umgestaltet. Das Baptisterium stammt aus dem 16. Jahrhundert. Ein Kreuzweg führt vorbei an der Kapelle \"San Nicolao\" vom Dorf zur Kirche. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts und in der Zwischenkriegszeit entstanden rund um die historischen Ortskerne zahlreiche Villen. Erbauer waren reiche Privatpersonen, die in Esino Lario einen Luxustourismus etablierten. Die zahlreichen Gebäude sind meist architektonisch reich ausgeschmückt. In der \"Villa Clotilde\" ist heute ein Kulturzentrum, Teile des Museums und des \"Archivs Pietro Pensa\" sowie die Touristeninformation untergebracht, im Park der Villa wurde 2016 der Neubau des \"Museums der Grigna\" eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Das Fest des Ortspatrons \"San Vittore\" findet am 7. April statt. Die Pfarrei \"San Vittore\" wurde 1455 gegründet und ist Teil der Diözese Mailand.", "section_level": 1}, {"title": "Wikimania 2016.", "content": "Vom 23. bis 26. Juni 2016 fand in Esino Lario die zwölfte Wikimania statt. Zum ersten Mal haben sich die Wikipedianer fernab großer Städte versammelt, weshalb der Anlass unter dem Motto \"Wikimania Goes Outdoors\" stand. Während des Anlasses gab es mehr Konferenzteilnehmer als Bewohner im Dorf. Ein großer Teil der Esinesi waren als Freiwillige oder Vermieter von Unterkünften in die Organisation der Wikimania involviert. An der Wikimania 2016 nahmen 1.200 Personen aus 70 Ländern teil und 168 Helfer waren im Einsatz. In Vorbereitung auf die Konferenz hatte der Ort unter anderem eine Glasfaser-Internetanbindung erhalten und an mehreren Orten war ein öffentliches WiFi-Netz eingerichtet worden. Die Straße wurde mit Unterstützung von mehr als 500.000 € der Region- und Provinzregierungen erneuert. Das seit vielen Jahren leerstehende Kino wurde in einen Multifunktionssaal umgebaut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Esino Lario (; \"Isen\" im Esiner Dialekt, \"Esin\" im Leccheser Dialekt) ist eine Gemeinde in der Provinz Lecco in der italienischen Region Lombardei mit Einwohnern (Stand ). Esino Lario liegt im Esino-Tal (\"Val d’Esino\"). Das Gemeindegebiet ist Teil der \"Comunità montana della Valsassina, Valvarrone, Val d’Esino e Riviera\" und liegt gänzlich im Parco Regionale della Grigna Settentrionale.", "tgt_summary": null, "id": 670541} {"src_title": "Kastelli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Posavina ist Teil der Pannonischen Tiefebene. Sie reichte von Zagreb und Sisak im Westen bis zur Mündung der Save in die Donau im Osten. Der westliche Teil der Posavina \"(Save-Niederungen)\" ist heute das demographische und wirtschaftliche Zentrum Kroatiens. Die Save ist auf einem großen Teil ihres Laufes Grenzfluss zwischen Kroatien und Bosnien und Herzegowina. Der Ostteil ab Vukovar wird \"Syrmien\" und ganz im Osten \"Batschka\" genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Regionen Posavina.", "content": "Heute tragen zwei administrative Regionen den Namen Posavina:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pannonien.", "content": "Die fruchtbare und wasserreiche Region wurde schon im Neolithikum besiedelt. Die ersten bekundeten Bewohner waren die Skordisker, später die Pannonier, die unter Kaiser Augustus dem Römischen Reich einverleibt wurden. Das Gebiet gehörte nunmehr zu „Pannonia inferior“ (\"Unterpannonien\"). Kurz nach dem Fall der Hunnen etablierte sich für wenige Jahre ein kurzlebiges Sueben-Reich, seit dieser Zeit wurde die Region auch „Pannonia Savia“ genannt. Unter Justinian I. konnte die Posavina (Pannonia inferior) wieder dem byzantinischen Reich hinzugefügt werden, was durch den Bau einiger Kastelle belegt ist. Am Ende der großen Völkerwanderung eroberten Awaren das Land zwischen Drau und Save. Mit ihnen kamen slawische Siedler ins Land (siehe Theorie der Landnahme der Slawen auf dem Balkan, widerlegt durch Florin Curta). Die Awaren überließen es 635 den Bulgaren, die jedoch bald darauf nach Makedonien zogen und 684 in Westmakedonien und Albanien ein Reich gründeten, das sich später mit dem Donaureich des Asparuch zum Großbulgarischen Reich vereinte und die Hegemonie über Südosteuropa erlangte. Zeitgleich schmilzt das byzantinische Reich langsam dahin und die Awaren, die nun auch von den erstarkten Bulgaren bedroht werden, ersuchen teilweise um Hilfe des Frankenreichs. 791 eroberte Karl der Große das Gebiet von den Awaren. 793 ordnet er die langobardischen und awarischen Gebiete neu und setzt in slawischen Regionen lokale Herrscher als Fürsten in Suzeräne (Vasallen) des Fränkischen Reiches ein. 799 wurde das Gebiet Posavina formal dem Byzantinischen Reich angegliedert, da die Byzantiner den Bulgaren jährliche Tribute zur Erhaltung ihrer Reichsgrenzen zahlen.", "section_level": 2}, {"title": "Fränkische Grenzmark Posavina.", "content": "Unter Kaiser Ludwig dem Frommen wird die Grenzmark \"Posavina\" an der Save errichtet, die im Westen an die Markgrafschaften Friaul und Istrien und im Norden an die Markgrafschaft Krain grenzte. Formal untersteht die Grenzmark der Markgrafenschaft von Krain. Diese wird aber vom Markgrafen von Friaul verwaltet. 803 kommt Khan Krum auf den Thron und beginnt eine aggressive Expansionspolitik, unter ihm erreicht das Bulgarenreich schließlich seine maximale Ausdehnung und führt ihn bis vor die Tore Konstantinopels. Daher wurde die Grenzmark 804 zum Fürstentum Posavina erhoben, wobei der kroatische Vasall Vojnomir zu Fürsten aufsteigt. Die Fürsten von Posavina unterstanden – wie auch die Fürsten von Liburien und Narentania – dem fränkischen Krain, das vom Herzog von Friaul verwaltet wird. Zwischen 804 und 810 kommt es zu zahlreichen Konfrontationen zwischen Franken und Bulgaren. 810 wird Ljudevit Fürst der Posavina. 818/819 versuchte er die fränkische Oberhoheit abzuschütteln. Offensichtlich führte er einen Krieg gegen seinen Onkel Borna, dem Fürsten von Narentania, der sich mit Ljudevits Schwiegervater Dragomuž zusammen tut und die 819 in der Schlacht an der Kulpa geschlagen werden. 821 fällt Borna, ihm folgt 821 sein Neffe Vladislav (\"Ladasclavus\") als Fürst von Narentania. Bald darauf wird Ljudevit von den Franken unter Markgrafen Balderich von Friaul geschlagen und flüchtet 823 zu den Serben („ad Sorabos, quae natio magnam Dalmatiae partem obtinere dicitur“). Dort tötete er seinen Gastgeber, den serbischen Fürsten, unterwarf dessen Stadt und floh dann zu Bornas Oheim Ljudemisl, der ihn aber – wohl auf Forderung der Franken – töten ließ. Mit der Genehmigung des Slawischen als vierte Lehrsprache der Kirche 863 sank der Einfluss der Franken durch Vertreibung ihrer Priester in allen slawischen Fürstentümern dramatisch, da slawische Fürsten dies nutzten, um die aus dem Frankenreich stammende Priesterschaft loszuwerden. Infolgedessen setzten sich slawische Sprachen sowohl im Bulgarenreich, als auch in den slawischen Fürstentümern durch. Fürsten von Posavina (Panonska Hrvatska oder Pannonia inferior) waren: Ab 925 wurde Posavina mit Narentania vereint und zum unabhängigen Königreich Kroatien unter Tomislav (rex croatorum). Siehe Liste der Herrscher Kroatiens.", "section_level": 2}, {"title": "Königreiche Kroatien und Ungarn.", "content": "Mit dem Erstarken der kroatischen und ungarischen Fürstenmacht wurde Posavina 925 unabhängig und gemeinsam mit Narentania (Primorska Hrvatska oder Pagania, kroatisch: Neretvani) zum Königreich Kroatien. Ab 1102 wurde es infolge der Personalunion mit dem Königreich Ungarn Teil von Ungarn. Dem bosnischen König Tvrtko I. (1338–1391) gelang es, die Posavina seinem Reich einzuverleiben, aber schon bald nach seinem Tod wurde sie wieder Teil von Kroatien im Rahmen der ungarischen Monarchie.", "section_level": 2}, {"title": "Osmanisches Reich und Habsburgermonarchie.", "content": "Dabei blieb es allerdings nur bis 1463, als auch die Posavina von den Osmanen erobert wurde. Im Frieden von Karlowitz 1699 kam die Posavina dann mit ganz Slawonien an Österreich, das dort eine Militärgrenze zum Osmanischen Reich einrichtete. Im Friedensvertrag von 1719 zwischen dem Osmanischen Reich und dem Habsburger Reich wurden die Grenzen der Posavina festgelegt, die sich bis 1939 nicht mehr änderten.", "section_level": 2}, {"title": "Jugoslawien, Kroatien und Bosnien.", "content": "Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte die Region zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen bzw. ab 1929 zum Königreich Jugoslawien. Als am 29. August 1939 die „Banschaft Kroatien“ (Banovina Hrvatska) innerhalb des Königreichs geschaffen wurde, kam auch der südlich der Save liegende Teil von Posavina hinzu. Nach der Schaffung des sogenannten Unabhängigen Kroatischen Staates im April 1941 war die Posavina Teil desselben. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es zunächst wieder Teil Jugoslawiens, ehe es als Folge der Jugoslawienkriege zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina geteilt wurde. Die Region litt sehr schwer im Bosnienkrieg, als viele Ortschaften geplündert und niedergebrannt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Die Gegend ist namensgebend für:", "section_level": 1}], "src_summary": "Posavina („Gebiet an der Save“), eingedeutscht auch \"Posavien\", ist das Gebiet beiderseits der unteren Save im heutigen Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien. Der Name erschien im 9. Jahrhundert erstmals als Bezeichnung für eine Grenzmark des Fränkischen Reiches.", "tgt_summary": null, "id": 1108170} {"src_title": "Hühnchen in Essig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Erich Gülzow wurde 1888 als Sohn des Loitzer Lehrers und Chronisten Christian Gülzow (1856–1934) und dessen Frau Marie geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Stralsund studierte er an den Universitäten Freiburg, Grenoble und Greifswald Germanistik, Romanistik und Theologie. 1913 wurde er für seine Dissertation über Heinrich von dem Türlin promoviert. Nach dem Ablegen der Prüfung für das höhere Lehramt 1914 zog er nach Barth. An der dortigen Realschule war er ab 1919 als Studienrat tätig. In dieser Zeit wandte er sich der Heimatgeschichte Vorpommerns zu und begann als Autor und als Herausgeber zahlreiche Schriften und Aufsätze zu publizieren. Er initiierte die Schriftenreihe „Barther Heimatbücherei“ und 1922 gab er die von ihm überarbeitete 800-seitige „Chronik der Stadt Barth“ des verstorbenen Wilhelm Bülow heraus. Von 1935 bis 1939 gab er die Schriftreihe „Grimmener Heimatbücherei“ heraus. Auf seine Anregung hin veröffentlichte die Historische Kommission für Pommern die „Pommerschen Lebensbilder“ in drei Bänden. In den 1930er Jahren legte er den Schwerpunkt seiner Geschichtsforschung auf Ernst Moritz Arndt, zu dessen Nachlass er seit den 1920er Jahren eine Sammlung angelegt hatte. Er wirkte an einer historisch-kritischen Gesamtausgabe des Werkes von Arndt mit, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und den Universitäten Greifswald und Bonn gefördert wurde. 1941 ließ er sich vorzeitig in den Ruhestand versetzen, um sich dieser Aufgabe besser widmen zu können. Nach der Einberufung des Projektleiters Paul Hermann Ruth, der im Zweiten Weltkrieg verschollen blieb, übernahm Gülzow die Gesamtleitung. Bei der Erforschung von Leben und Werk Arndts leistete er wertvolle Detailarbeit, stellte sich aber auch in den Dienst des Nationalsozialismus. Nach Kriegsende waren zahlreiche Materialien der Forschung zu Ernst Moritz Arndt verloren oder vernichtet. Im Oktober 1948 unternahm er einen Versuch, die Arndt-Gesellschaft neu zu gründen, blieb letztendlich aber erfolglos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erich Gülzow (* 29. März 1888 in Loitz; † 16. August 1954 in Barth) war ein deutscher Lehrer und Lokalhistoriker. Er verfasste Schriften zur Geschichte Vorpommerns und Rügens. Durch seine Veröffentlichungen zu Ernst Moritz Arndt wurde er über die Grenzen Pommerns hinaus bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1207194} {"src_title": "Camillo Ballin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Campese begann als Jugendlicher mit der Variante Touch Rugby. Später begann er bei den Queanbeyan Whites seine Karriere als Rugby-Union-Spieler, die ihn bereits nach drei Jahren in die U21-Nationalmannschaft Australiens brachte. Dort wurde er zunächst als Schlussmann eingesetzt und gelang aufgrund seiner hervorragenden Leistungen schnell in den Fokus der Öffentlichkeit. 1982 lief Campese erstmals für die A-Nationalmannschaft Australiens auf. Er war bei allen drei Partien der Neuseeland-Tour dabei und erzielte beim 19:16 Sieg im zweiten Spiel gegen die All Blacks auch einen Versuch. Seine Gegenspieler hatten große Schwierigkeiten, seinen schnellen fintenreichen Bewegungen etwas entgegenzusetzen. Folglich gab es für seine Leistungen viel Anerkennung. Im darauf folgenden Jahr gelangen ihm vier Versuche bei einem Testspiel gegen die USA. Allerdings wurde nach einem schwachen Auftritt gegen die All Blacks Kritik laut. Campese war aufgrund von Verletzungen nun auch für die Straf- und Erhöhungstritte zuständig. In jenem Spiel gegen Neuseeland gelang ihm jedoch kein einziger Treffer. Zu einem der Höhepunkte seiner Karriere gehört der Grand Slam 1984, als die Australier alle britischen Nationalmannschaften schlagen konnte. Er steuerte zwei Versuche zu dieser Tour bei, die er beide gegen Schottland erzielte. Der Garant für den Erfolg der Australier war vor allem das Zusammenspiel von Campese und Mark Ella, der im Anschluss an den Grand Slam überraschend seine Karriere beendete. Ohne seinen Konterpart Ella ging es trotzdem erfolgreich weiter für Campese. 1986 erzielte er in vier Spielen, unter anderem gegen Italien und Argentinien, sechs Versuche. Die herausragenden Leistungen Campeses brachten seinen Trainer Alan Jones dazu, ihn den „Bradman des Rugby“ zu nennen. Campese war Teil der australischen Nationalmannschaft bei der ersten Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1987. Aufgrund der guten Leistungen im Vorfeld zählten die „Wallabies“ zusammen mit Neuseeland zu den Topfavoriten des Turniers. Im Halbfinale scheiterten sie jedoch an Frankreich, das wiederum im Finale den All Blacks unterlag. Nach dem Ausscheiden folgten zwei enttäuschende Jahre für Australien, gespickt mit Niederlagen gegen die Erzrivalen aus Neuseeland und die British and Irish Lions, wobei auch Campese nicht in Topform war. Bei der Weltmeisterschaft 1991 war Campese jedoch wieder in Topform. Er steuerte zahlreiche Versuche zu den Siegen der Australier bei. Im Finale traf man auf England. Nach dem 12:6-Erfolg, der den Australiern den ersten WM-Titel brachte, wurde Campese zum Spieler des Turniers ernannt. Das letzte Länderspiel seiner Karriere bestritt Campese 1996 in Cardiff gegen Wales. Er gilt als einer der ersten Profis im Rugby, das bis in die 1990er Jahre noch ein Amateursport war. Berühmt machten ihn vor allem seine „Goose-Steps“ (Stechschritte), mit denen er zahlreiche Verteidiger schwindlig spielte. 2001 wurde er in die International Rugby Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "David Ian „Campo“ Campese (* 21. Oktober 1962 in Queanbeyan) ist ein ehemaliger australischer Rugby-Union-Spieler, der auf den Positionen Außendreiviertel und Schlussmann spielte. ", "tgt_summary": null, "id": 1367380} {"src_title": "Josef Greiner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Bereits im Alter von 7 Jahren spielte Vincent in kleineren Theaterproduktionen seiner Schule mit. Seine professionelle Gesangskarriere begann während seiner Studienzeit an der Belmont University in Nashville. Zu dieser Zeit nahm er seine erste Single \"Love Falling Down\" auf. Durch die Veröffentlichung wurde Star Song Records / EMI auf Vincent aufmerksam, wo er seinen ersten Plattenvertrag unterzeichnete. Während der nächsten 6 Jahre veröffentlichte er 3 Alben, worunter 6 Songs Platz 1 der Billboards Radio Charts in den USA erreichten.", "section_level": 1}, {"title": "Musical.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rent.", "content": "1998 zog Vincent nach New York um sich bereits kurze Zeit später in der nationalen Tour der Rent-Produktion in einer der Hauptrollen wiederzufinden. Im Januar 1999 machte er sein Broadway-Debüt in derselben Produktion. Hier spielte er die zunächst Roger und später Mark.", "section_level": 2}, {"title": "Jesus Christ Superstar.", "content": "2000 war Vincent in dem Filmremake von \"Jesus Christ Superstar\" in der Rolle des Simon Zealotes zu sehen. In der späteren Broadway-Produktion war Vincent wieder für dieselbe Rolle vorgesehen. Aufgrund des Ausscheidens von Jason Pebworth, der Originalbesetzung für die Rolle des Judas, 3 Wochen vor der Premiere wurde Vincent durch den Komponisten der Show Andrew Lloyd Webber auf die Hauptrolle umbesetzt. Vincents Auftritte als Judas brachte ihm eine Nominierung für die Outer Critics Awards als „Best Featured Actor“ ein. Beeindruckt von seiner Broadway Darstellung, wählte A.L. Webber Vincent für eine Produktion in China aus, die die Musik von Andrew Lloyd Webber in China bekannt machen sollte. Diese Aufführung wurde später auf DVD als Andrew Lloyd Webber-Masterpiece (Live in Beijing) veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "We Will Rock You.", "content": "2002 übernahm Vincent die Hauptrolle des Galileo Figaro im Queen-Musical \"We Will Rock You\" (WWRY) im Londoner West End. Er spielte diese Rolle bis November 2003. Zudem stand er zusammen mit den verbliebenen Bandmitgliedern von Queen bei der \"Party at the Palace\" anlässlich des 50-jährigen Thronjubiläums von Königin Elisabeth II. im Juni 2002 auf der Bühne und sang den Song \"Bohemian Rhapsody\". Die Nordamerika-Produktion von WWRY startete 2004. Vincent übernahm hier wieder die Hauptrolle des Galileo. Hier lernte er seine zukünftige Frau, Aspen Miller (jetzt Aspen Vincent) kennen, die in der Produktion die weibliche Hauptrolle der Scaramouche spielte. Vincent spielte hier bis zum Juli 2005, um sich dann wieder seiner Solo-Karriere zu widmen.", "section_level": 2}, {"title": "American Idiot.", "content": "Vincent gehörte zur Originalbesetzung der Produktion in Rolle des St. Jimmy. Das mit Tony-Awards ausgezeichnete Musical basiert auf Green Days gleichnamigen Album. Die Show wurde zunächst am Berkeley Repertory Theatre aufgeführt. Die Broadway-Premiere fand am 20. April 2010 statt. Tony Vincent blieb in der Produktion bis Ende Dezember 2010.", "section_level": 2}, {"title": "Solokarriere.", "content": "Vincent veröffentlichte vier Solo-Alben: Love Falling Down (1993), Tony Vincent (1995), One Deed (1997), und die 5 Songs umfassende EP A Better Way (2007). Er hatte sechs Nummer-1-Songs in den amerikanischen Billboards CHR/CRR Radio Charts: Simple Things, Whole New Spin, Out of My Hands, High, Do You Really und One Deed. Im Februar 2011 Vincent gründete zusammen mit Kevin Max und David Larring die Band Bad Omens. Gegenwärtig arbeiten sie an Songs für ein geplantes Album.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tony Vincent (* 25. Juli 1973 in Albuquerque, New Mexico; eigentlicher Name \"Anthony Peter Strascina\") ist ein US-amerikanischer Rocksänger und Musicaldarsteller. Seinen Künstlernamen hat er nach seinem Großvater gewählt.", "tgt_summary": null, "id": 261211} {"src_title": "Paul Moore", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Über die älteste Geschichte dieser Familie ist noch wenig bekannt. Erstmals erwähnt wird das Geschlecht im Jahre 1344 mit \"Heinrich aus dem Brühl\". Er wird als Ministerialer der Grafen von Hohnstein in einer Urkunde genannt. Auch später wurde der Leitname Heinrich noch oft an Angehörige der Familie vergeben. \"Heinrich von Brühl\" († 1446) besaß das Rittergut Wenigen-Tennstedt und erscheint 1424 erstmals urkundlich. Mit ihm beginnt die Stammreihe des Geschlechts. Dessen Nachkomme Heinrich von Brühl, erwarb um 1470 den Sattelhof zu Gangloffsömmern bei Weißensee. Gangloffsömmern wurde für lange Zeit der Stammsitz des Geschlechts. Zudem erwarb 1464 ein \"Johannes Brühl\" (sen.) das Gut Pakosław (Großpolen), dessen Sohn, \"Johannes Brühl\" (jun.), 1496 mit seiner Frau Balice Banarowna, Erbin von Oświęcim, als Begleiter der Königstochter Barbara von Polen (spätere Gemahlin des Herzogs Georg von Sachsen), Polen in Richtung Sachsen verließ. Mit diesem polnischen Abstammungsnachweis war im 18. Jh. auch der Namen \"Brühl-Oswiecino\" gebräuchlich. Ende des 17. Jahrhunderts besaß den Stammsitz der sachsen-weißenfelsische Oberhofmarschall und „Wirkliche Geheime Rat“ \"Hans Moritz von Brühl\". Sein dort geborener Sohn war der bekannte Heinrich von Brühl (1700–1763). Er war seit 1719 in kursächsischen Hofdiensten und stieg durch die Gunst Augusts des Starken schnell auf. Fast zwei Jahrzehnte lang war Brühl als Premierminister und Oberkämmerer einer der mächtigsten Männer im Kurfürstentum Sachsen. Brühls Finanzpolitik, der auch sein willensschwacher Fürst nicht Einhalt gebot, führte Sachsen ins finanzielle Desaster. In dieser Stellung wurde Heinrich von Brühl 1737 (wie auch seine drei älteren Brüder am 16. April 1738) in den Reichsgrafenstand erhoben. Die beiden jüngsten der vier Brüder begründeten zwei Linien, eine ältere sächsische, ausgehend von dem sächsischen Landeshauptmann \"Friedrich Wilhelm von Brühl\" und eine jüngere, sächsisch-preußische Linie, ausgehend von dem Premierminister Heinrich von Brühl. Im Besitz der alten Linie verblieben die Güter Gangloffsömmern, Forst, Pförten bei Sorau und Schloss Seifersdorf bei Wachau. Eine Nebenlinie führte ab 1909 den Namen \"Brühl-Renard\". Sie erlosch 1923 im Mannesstamm. Die Familie ist heute weitverzweigt.", "section_level": 1}, {"title": "Besitzungen.", "content": "Der Vater des Premierministers, Hans Moritz von Brühl, hatte lediglich ein kleines Rittergut in Gangloffsömmern besessen, wo Heinrich von Brühl auch geboren wurde; später übernahm es einer seiner Brüder. Diese, Hans Moritz von Brühl (General), Friedrich Wilhelm von Brühl und Johann Adolph von Brühl, erwarben oder erbauten zur Zeit der Herrschaft ihres jüngsten Bruders – wie dieser selbst – eine Anzahl bedeutender Palais und Schlösser. (\"Siehe\": Heinrich von Brühl, Abschnitt \"Bauten und Besitzungen\".) Die Freie Standesherrschaft Forst-Pförten in der Niederlausitz blieb bis zur Enteignung im Jahr 1945 im Besitz der Grafen von Brühl, ebenso das der jüngeren Linie gehörende Schloss Seifersdorf bei Dresden. Die meisten übrigen Besitze des bei seinem Tode 1763 stark verschuldeten Ex-Premiers, dessen Besitzungen auch teilweise konfisziert waren, wurde von den Erben bald verkauft, auch infolge von Auseinandersetzung mit dem sächsischen Staat, darunter das Palais Brühl in Dresden, das Palais Brühl-Marcolini, Schloss Nischwitz bei Leipzig sowie Schloss Lindenau und Schloss Oberlichtenau in der Oberlausitz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brühl ist der Name eines alten sächsisch-thüringischen Adelsgeschlechts mit Stammhaus auf Gangloffsömmern in Thüringen. Die Herren von Brühl gehören zum Uradel. Zweige der Familie bestehen bis heute.", "tgt_summary": null, "id": 2191755} {"src_title": "Liste Fritz Dinkhauser", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film handelt von dem erfolgreichen, scheinbar unfehlbaren Hollywood-Produzenten Monroe Stahr. Tagsüber lenkt der „Tycoon“ die Geschicke des Filmgeschäfts, trifft souverän Entscheidungen über Filmstars, Regisseure, Drehbuchautoren und Budgets. Abends kehrt Stahr jedoch in sein luxuriöses Haus zurück, wo er allein mit seinem Diener wohnt. Eines Tages bemerkt er die junge Kathleen Moore, die ihn an eine frühere Freundin erinnert. Er verliebt sich in sie, wird jedoch, von einer leidenschaftlichen Nacht abgesehen, von ihr zurückgewiesen. Stahr leidet unter der Situation, was sich auch in seinem beruflichen Umfeld niederschlägt. Schließlich wird er vom Aufsichtsrat entlassen. Stahr verabschiedet sich von seinem bisherigen Lebensinhalt in seinem Büro – diesmal ganz allein – mit einem Rollenspiel, das er einst einem Drehbuchautor vorgeführt und ihm damit Mut gemacht hat, bessere Drehbücher zu schreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films urteilte, in dem „Porträt eines mächtigen Hollywood-Studiochefs der 30er Jahre“ sei das „interessante Thema [...] verflacht“ worden. Trotz „sehr guter Besetzung, aufwendiger Ausstattung und handwerklichem Können“ fehle dem Film „der letzte Biß [sic]“, sodass der Film „in einer Aneinanderreihung von Episoden“ steckenbleibe.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnung.", "content": "Der Film war 1977 in der Kategorie \"Best Art Direction-Set Decoration\" für einen Oscar nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Kurz vor Ende des Films ist im Hintergrund der Hollywood-Schriftzug zu sehen, wie er im Produktionsjahr 1976 und auch heute bekannt ist. Da der Film in den 1930er-Jahren spielt, hätte man aber den zunächst erweiterten Schriftzug \"Hollywoodland\" sehen müssen, der von 1923 bis 1949 installiert war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der letzte Tycoon ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1976. Regie führte Elia Kazan, in der Hauptrolle ist Robert De Niro zu sehen. Zu der weiteren Besetzung gehören Tony Curtis, Robert Mitchum, Jeanne Moreau, Jack Nicholson, Ray Milland und Anjelica Huston. Der Film basiert auf dem unvollendeten Roman \"Der letzte Taikun\" von F. Scott Fitzgerald.", "tgt_summary": null, "id": 2155986} {"src_title": "Susanne Kiermayer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfang.", "content": "Roth war ein großer Wrestling Fan, aber aufgrund seiner Statur war er nicht in der Lage aktiv ein Wrestler zu sein. Um aber dennoch im Wrestling Business aktiv zu sein, wurde er 1960 zu einem Kommentator für Stu Harts Stampede Promotion. Bald darauf wurde er Manager \"Magnificent Maurice\" und \"„Handsome“ Johnny Barend\" in Columbus. Als Mr. Clean trug er eine Glatze mit Ohrringen. Roth trat auch bei 6 Man Tag Team Matches an.", "section_level": 2}, {"title": "Big Time Wrestling (1965–1970).", "content": "1965 ging er nach Detroit zu Big Time Wrestling und legte sich den Namen \"Abdullah Farouk\" zu. Grund für die Namensänderung war der Managementauftrag für den Sheik Ed Farhat. Dieser war Promoter von Detroit und sprach kein Wort Englisch, weshalb er einen Manager brauchte. Sheik und Farouk hatten in dieser Zeit eine besondere Fehde gegen Bobo Brazil.", "section_level": 2}, {"title": "Worldwide Wrestling Federation.", "content": "1970 ging Roth mit dem Sheik in die WWWF. Das Debüt war gegen Bruno Sammartino. Vince McMahon Sr. fand gefallen an Roth und bot ihm einen Full Time Vertrag an. Ernie Roth ging daraufhin zur WWWF und wurde zum Grand Wizard, einem Comic-artigen Heel Manager. In der WWWF trat der Grand Wizard niemals körperlich in Aktion, durch seine Interviews schuf er sich seinen Status. Am 1. Dezember 1973 konnte der Grand Wizard mit Stan Stasiak den WWWF Heavyweight Championship für kurze Zeit erringen. Der Grand Wizard war auch Manager von Jimmy Valiant, Luke Graham, Mark Lewin, King Curtis und Don Muraco. Am 30. April 1977 konnte er mit „Superstar“ Billy Graham den Titel wiedergewinnen. Zusammen drawten sie sehr gut im Madison Square Garden. Sie schafften es auch so zur ersten langfristigen Titelregentschaft eines Heels. Ein Jahr später verloren sie den Titel an Bob Backlund.", "section_level": 2}, {"title": "Intercontinental Title Division.", "content": "Die nächsten 5 Jahre war der Grand Wizard Manager von Pat Patterson, Greg Valentine, Ken Patera und Don Muraco in der Intercontinental Title Division. Er managte auch Wrestler wie Blackjack Mulligan, Jerry Blackwell, Ernie Ladd, Ox Baker, Bobby Duncum Sr., Sgt. Slaughter und Stan Hansen.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Am 12. Oktober 1983 erlag Ernie Roth einem Herzinfarkt im Alter von 54 Jahren. Bei den nächsten TV Tapings hatte Sgt. Slaughter ein Match, er salutierte dabei in eine leere Ringecke, den Fans wurde damals aber nicht mitgeteilt, dass Roth verstorben war. Später gab es einige Tribute in den WWF Sendungen. Danach wurde er als der beste Manager der Wrestlinggeschichte angesehen und schaffte es 1995 in die WWF Hall Of Fame.", "section_level": 2}, {"title": "Schauspieler.", "content": "1985 spielte er im Film \"I Like to Hurt People\" eine Rolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernie Roth (* 7. Juni 1929 in Canton, Ohio; † 12. Oktober 1983), besser bekannt als The Grand Wizard war ein US-amerikanischer Wrestlingmanager.", "tgt_summary": null, "id": 1964446} {"src_title": "Millersburg Ferry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Nachbarorte sind im Süden Hustopeče (\"Auspitz\"), im Norden Velké Němčice und im Westen Uherčice.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Ui-Mundart (bairisch-österreichisch) mit speziellen Bairischen Kennwörtern weist auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stämme hin, wie sie vor allem im 12./13. Jahrhundert erfolgte. Groß-Steurowitz wurde erstmals 1321 urkundlich erwähnt. Die Namensform wechselt von „Styrowicz“ (1323) und „Gros Starwicz“ (1570) zu „Gros Steirwiz“ und ab 1673 zu „Groß Steyrowitz“ beziehungsweise „Groß-Steurowitz“. Um 1570 war die Ortschaft mit Erdwällen und Palisaden befestigt. Kaiser Rudolf II. verpfändete Groß-Steurowitz an Carl von Liechtenstein. In der Zeit der Reformation wird ein Teil der Bewohner lutherisch. 1605 wird die Ortschaft von den Heiducken des Siebenbürgers Stephan Bocskai verwüstet. Nach einem Rechtsstreit, der im Jahre 1617 beigelegt wird, überlässt Fürst Carl von Liechtenstein den Ort dem Kloster Saar. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Ortschaft im Jahre 1643 von schwedischen Truppen geplündert. Im Jahr 1663 überfallen die Türken die Ortschaft, töten 34 und verschleppen 100 Menschen. Groß-Steurowitz wurde auch von Seuchen nicht verschont, so wütete die Pest 1645 und 1679 im Ort. Der Ort führte seit dem Jahre 1621 Matriken. Onlinesuche über das Landesarchiv Brünn. Grundbücher werden seit 1594 geführt. 1865 wird bei einem Großbrand das Rathaus zerstört. Im Deutsch-Österreichischen Krieg, 1866, schleppen preußische Soldaten die Cholera nach Groß-Steurowitz ein. Diese forderte von 100 Bewohnern des Ortes das Leben. Eine Freiwillige Feuerwehr wird im Jahre 1880 gegründet. Der größte Teil der Bevölkerung lebte von der Landwirtschaft, wobei der seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau einen besonderen Stellenwert einnahm. Ungefähr 1/3 aller Anbauflächen (Schwemmland und Lößboden) waren für den Weinanbau genutzt worden. Durch die Reblausplage, um 1864, wurden große Teile der Weinkulturen zerstört und die Verluste konnten erst um 1900 ausgeglichen werden. Weiters brachte die Jagd im Gemeindegebiet in guten Jahren bis zu 2.000 Hasen, 200 Fasane und 1.000 Rebhühner. Ebenso gab es neben dem üblichen Kleingewerbe noch eine Ziegelei im Groß Steurowitz. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Friedensvertrag von Saint Germain 1919 wurde der Ort, der im Jahre 1910 zu 99 % von Deutschsüdmährern bewohnt war, Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Durch die Neubesetzung von Beamtenposten und Siedler kam es in der Zwischenkriegszeit zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalität. Im Jahre 1926 erhält der Ort ein Wasserleitungssystem und zwei Jahre darauf wird Groß Steurowitz elektrifiziert. Nach dem Münchner Abkommen, 1938, kam der Ort an das Deutsche Reich und wurde ein Teil des Reichsgaus Niederdonau. Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 69 Opfer zu beklagen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges (8. Mai 1945) wurden die im Münchener Abkommen (1939) an Deutschland übertragenen Territorien, also auch der Ort Groß-Steurowitz, im Rückgriff auf den Vertrag von Saint-Germain (1919) wieder der Tschechoslowakei zugeordnet. Vor den „wilden“ Vertreibungen 1945 flohen viele Deutsche über die Grenze nach Österreich. Beim Versuch einer Nachkriegsordnung nahmen die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges am 2. August 1945 im Potsdamer Protokoll, Artikel XIII, trotz Intervention der Westmächte, zu den \"wilden\" und kollektiv verlaufenden Vertreibungen der deutschen Bevölkerung konkret nicht Stellung. Explizit forderten sie jedoch einen \"geordneten und humanen Transfer\" der \"deutschen Bevölkerungsteile\", die \"in der Tschechoslowakei zurückgeblieben sind\". Zwischen dem 20. Mai und dem 22. Juli 1946 wurden 221 deutsche Bewohner des Ortes „offiziell“ deportiert. Nach dem Bericht von Francis E. Walter an das US-Repräsentantenhaus erfolgten diese Transporte zu keiner Zeit ordnungsgemäß und human. Die Volkszählung 1950 ermittelte noch 64 deutschstämmige Personen. Der Ort wurde neu aufgesiedelt. Bei den Nachkriegsexzessen kamen 9 Zivilpersonen zu Tode. Das Beneš-Dekret 115/1946 schützte vor einer juristischen Aufarbeitung der Geschehen. Alles private und öffentliche Vermögen der deutschen Ortsbewohner wurde durch das Beneš-Dekret 108 konfisziert und die katholische Kirche in der kommunistischen Ära enteignet. Eine Wiedergutmachung ist seitens der Tschechischen Republik nicht erfolgt. Trotz des in der Potsdamer Erklärung bestimmten Überführungszieles Deutschland konnten viele der in Österreich befindlichen Steurowitzer in Wien, Niederösterreich und Wels verbleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen und Siegel.", "content": "Das Siegel aus dem Jahr 1646 zeigt ein Kartuschen-Schild. Auf dem Schild sind ein Rebmesser und ein kunstvoll gestalteter bewurzelter Weinstock mit zwei Trauben abgebildet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Starovice (deutsch \"Groß Steurowitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt drei Kilometer nordwestlich von Hustopeče und gehört zum Okres Břeclav (Bezirk Lundenburg) in der Region Südmähren. Der Ort ist als ein Linsen-Längsangerdorf angelegt.", "tgt_summary": null, "id": 1219049} {"src_title": "T-Rettung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Veränderungen.", "content": "Am 23. Februar 2009 trat Justizminister Mariano Fernández Bermejo zurück, nachdem es kurz zuvor einen Streik der spanischen Richter aus Protest gegen die mangelhafte finanzielle Ausstattung der Gerichte gegeben hatte. Gleichzeitig war es zu einem Skandal wegen eines gemeinsamen Jagdausflugs Fernández Bermejos und des Untersuchungsrichters Baltasar Garzón gekommen, unmittelbar bevor Garzón Ermittlungen wegen Korruption gegen hochrangige Mitglieder der Oppositionspartei Partido Popular aufgenommen hatte. Nachfolger Fernández Bermejos wurde Francisco Caamaño, bis dahin Staatssekretär für die Beziehungen der Regierung zum Parlament. Am 7. April 2009 kam es zu einer weiteren, umfassenden Kabinettsumbildung, die in der spanischen Presse insbesondere als Reaktion auf die Vorwürfe unzureichender Reaktionen auf die internationale Wirtschaftskrise verstanden wurde. Dabei wurde Wirtschafts- und Finanzminister sowie Zweiter Vizeregierungschef Pedro Solbes von Elena Salgado abgelöst, die zuvor für Öffentliche Verwaltung zuständig gewesen war. Ihr Nachfolger in diesem Ressort, das nun in Territoriale Zusammenarbeit umbenannt wurde, um die wichtige Rolle der Autonomieregionen zu unterstreichen, wurde Manuel Chaves, bis dahin Präsident der Region Andalusien, der außerdem das neu geschaffene Amt des Dritten Vizeregierungschefs übernahm. Im Verkehrsministerium wurde Magdalena Álvarez durch José Blanco abgelöst. Mit Chaves und Blanco traten dabei auch zwei wichtige PSOE-Parteifunktionäre in das Kabinett ein: Während Chaves das repräsentative Amt des Parteipräsidenten innehat, ist Blanco Vizegeneralsekretär (und damit nach Zapatero die „Nummer 2“ der PSOE). Des Weiteren wurde Trinidad Jiménez, bis dahin Staatssekretärin für Iberoamerika im Außenministerium, zur Ministerin für Gesundheit und Soziales ernannt; Ángel Gabilondo, zuvor Rektor der Autonomen Universität Madrid wurde Bildungsminister; Ángeles González Sinde, zuvor Präsidentin der spanischen Filmkunst-Akademie, übernahm das Kulturministerium. Damit verbunden war auch ein Neuzuschnitt der Ressorts: Der Bereich Soziales wurde vom Bildungs- ins Gesundheitsministerium verlegt, die Zuständigkeit für die Universitäten kehrte vom Wissenschafts- ins Bildungsministerium zurück. Das Sportressort, zuvor im Bildungsministerium, wurde nun direkt im Amt des Regierungschefs angesiedelt. Am 20. Oktober 2010 kündigte Zapatero eine neue große Kabinettsumbildung an: Im Juli 2011 trat Alfredo Pérez Rubalcaba (Innenminister, Erster Vizepräsident und Regierungssprecher) von allen Regierungsämtern zurück, nachdem er zum Spitzenkandidat der PSOE für die Parlamentswahlen im November 2011 gekürt worden war. Das Amt des Innenministers übernahm der bisherige Staatssekretär Antonio Camacho Vizcaíno, das des Regierungssprechers der Bauminister José Blanco. Zur ersten Vizepräsidentin rückte die bisherige zweite Vizepräsidentin Elena Salgado auf. Neuer zweiter Vizepräsident wurde der bisherige dritte Vizepräsident Manuel Chaves. Das Amt des dritten Vizepräsidenten wurde aufgelöst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kabinett Zapatero II war die spanische Regierung von April 2008 bis Dezember 2011. Es wurde von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero nach dem Wahlsieg der regierenden Sozialisten bei den Parlamentswahlen am 9. März 2008 gebildet. ", "tgt_summary": null, "id": 2315634} {"src_title": "Morzyszów", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schwimmkarriere.", "content": "Sie begann ihre Karriere beim SC Rote Erde Hamm, wechselte aber dann zu den Wasserfreunden Wuppertal, um unter Trainer Heinz Hoffmann zu arbeiten. Dort gelang ihr der Aufstieg in die erweiterte Weltklasse. Sie nahm bereits 1970 an der Europameisterschaft in Barcelona teil, blieb dort aber noch ohne Medaille. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München blieb sie als erste bundesdeutsche Schwimmerin in 59,72 Sekunden unter der Grenze von einer Minute über 100 Meter Freistil, verpasste aber als Neunte knapp den Finaleinzug. Mit der 4×100 Meter Freistilstaffel gewann sie die Bronzemedaille hinter den Mannschaften aus den USA und der DDR. 1973 fand in Belgrad die erste Schwimmweltmeisterschaft statt, bei der Jutta Weber Sechste über 100 Meter Freistil wurde. Mit der Freistilstaffel und mit der Lagenstaffel gewann sie je eine Bronzemedaille. Bei der Schwimmeuropameisterschaft 1974 in Wien gewann die 4×100 Meter Lagenstaffel Silber. 1975 bei der Schwimmweltmeisterschaft in Cali wurde Weber erneut Sechste über 100 Meter Freistil. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal belegte sie in 57,26 Sekunden den achten Platz im Freistilfinale. Mit der Freistilstaffel erreichte sie ebenfalls den achten Platz, während sie in der Lagenstaffel im Vorlauf geschont wurde, die Lagenstaffel erreichte das Finale nicht. Jutta Weber gewann bei den Deutschen Schwimmmeisterschaften 1972 die Titel über 100 Meter und über 200 Meter Freistil. Diesen Doppelsieg wiederholte sie 1973, 1975 und 1976. 1977 gewann sie noch einmal auf der 100 Meter Distanz. Neben den neun Deutschen Meistertiteln in einer Einzeldisziplin gelangen Jutta Weber im Lauf ihrer Karriere über 20 Deutsche Rekorde.", "section_level": 2}, {"title": "Privater Werdegang.", "content": "Jutta Weber heiratete ihren Mannschaftskollegen Folkert Meeuw, das Ehepaar hat drei Kinder, darunter Helge Meeuw, der ebenfalls Schwimmer ist. Jutta Meeuw ist als Allgemeinmedizinerin in Wiesbaden tätig.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jutta Weber (* 28. Juni 1954 in Hamm) ist eine ehemalige deutsche Schwimmerin, die für die Bundesrepublik Deutschland startete. Sie gewann Medaillen bei Olympischen Spielen sowie Welt- und Europameisterschaften.", "tgt_summary": null, "id": 2178012} {"src_title": "Lantmäteriet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Friedrich Lange wurde als Sohn des Amtsrates und Domänenpächters \"Eduard Lange\" auf Gut Lonkorrek bei Groß Plowenz geboren. Er besuchte das Gymnasium in Hohenstein, an dem er Ostern 1866 das Abitur machte. Er studierte Medizin an der Albertus-Universität Königsberg und wurde Mitglied der \"Königsberger Burschenschaft Gothia\", der er zeitlebens verbunden blieb. Der schmächtige Junge von 17 Jahren wurde ein guter Mensurfechter und erhielt den bewundernd-ironischen Kneipnamen „Goliath“. Ostern 1868 bestand er das Physikum. Freiwillig nahm er als Unterarzt am Deutsch-Französischen Krieg teil.", "section_level": 1}, {"title": "Königsberg und Kiel.", "content": "Nach dem Staatsexamen wurde er am 1. April 1872 Assistenzarzt bei Karl Schönborn in Königsberg. Ende März 1874 wechselte er als I. Assistenzarzt zu Friedrich von Esmarch in Kiel. Esmarch wollte wissen, ob sich die im Deutsch-Französischen Krieg noch nicht erprobte Asepsis in der Kriegschirurgie bewähren würde. Deshalb schickte er Lange 1876 als beratenden Chirurgen in den Serbisch-Osmanischen Krieg. Zu seinem Kummer kam Lange aber nicht an die Kriegsfront, sondern fungierte als Consiliarius in mehreren Heimatlazaretten. Mit dem Kommandeurkreuz des Takovo-Ordens im Range eines Oberstleutnants kehrte er Ende 1876 nach Kiel zurück. Seine Kriegserlebnisse veröffentlichte er vier Jahre später.", "section_level": 2}, {"title": "New York.", "content": "1878 zog er nach New York City. Er wurde Chefchirurg am Deutschen Hospital (New York) und am Bellevue Hospital (New York) und Consultant am NewYork-Presbyterian Hospital. Zugute kam ihm, dass er das Jiddisch beherrschte. Nach Gründung seiner eigenen Klinik wurde er als \"Pionier der deutschen Chirurgie in Amerika\" berühmt, der die Asepsis eingeführt hatte. Erfolgreich operierte er eine Hand des Pianisten Ignacy Jan Paderewski. In den 22 Amerika-Jahren reiste er 32 Mal nach Deutschland. Nach dem österlichen Chirurgenkongress in Berlin besuchte er Universitätskliniken und pflegte Kollegenfreundschaften. 1891 heiratete er die Königsbergerin \"Adele Thiel\", die Ehe blieb kinderlos.", "section_level": 2}, {"title": "Heimkehr.", "content": "In Amerika bleiben wollte Lange nie. Er sehnte sich nach Lonkorrek, das als Staatsdomäne der Krone Preußen unverkäuflich war. Nachdem er einen gleichwertigen Gutshof gekauft und gegen Lonkorrek getauscht hatte, gab er 1900 seine Arztpraxis in New York auf und siedelte nach Lonkorrek über. Er stürzte sich in die Bewirtschaftung seines Gutes und wurde von einem in der Landwirtschaft erfahrenen Beamten beraten. Das alte Gutshaus ließ er abreißen und durch ein neues nach seinen Zeichnungen ersetzen. Unterstützt von Adalbert Bezzenberger, stiftete er aus seinem Vermögen die Palaestra Albertina in Königsberg. In Neumark gründete er das Krankenhaus des Kreises Löbau. In Bischofswerder richtete er ein Haus für Behinderte ein. In Lonkorrek stiftete er eine Bibliothek und gründete er die evangelische Kirchengemeinde. Er veranlasste den Kirchenbau und stiftete dem Pfarrer das Pfarrhaus und Landbesitz. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrach das friedliche und segensreiche Landleben. Als alle Ärzte im Kreis Löbau einberufen waren, fühlte sich Lange verpflichtet zu helfen. Zu den Hausbesuchen ritt der 65-jährige „Landarzt“ auf einem eigens dafür gekauften Pferd. Dafür wurde Lange von der Bevölkerung bewundert und geliebt. In der Geburtshilfe unerfahren und auf sich allein gestellt, setzten ihm die komplizierten Entbindungen zu. Durch den Versailler Vertrag kam Lonkorrek zu Polen. Er war zutiefst getroffen. Nachdem er zur Bewirtschaftung des großen Gutes kaum noch in der Lage war, schenkte er das Gut dem Kreis unter der Bedingung, dass 50 Jahre nach seinem Tod kein Baum auf dem Besitz gefällt werden dürfe. Für sich behielt er das Gutshaus und den Garten. Lange besuchte leicht kränkelnd zu Ostern 1925 den Chirurgenkongress in Berlin. Anfang Mai 1927 wollte er mit 78 Jahren noch einmal nach New York reisen. Zur Kräftigung für die beschwerliche Seereise ging er für einige Wochen in ein Babelsberger Sanatorium. Kurz vor dem Abreisetag traf ihn ein Schlaganfall, dem er erlag. Unter „ungeheuer großer“ Anteilnahme der Bevölkerung fand die Trauerfeier in der Halle seines Herrenhauses statt. Unter den vielen Abordnungen waren seine Bundesbrüder in vollem Wichs mit Bannern vertreten; Schläger hatten die Polen als „Waffen“ verboten. Die Albertus-Universität veranstaltete eine eigene Trauerfeier. Der Rektor Johann Carl Kaiserling schloss seine Trauerrede mit den Worten: Ab dem 10. Juni 2008 trägt das Krankenhaus in Lonkorrek, dass er gegründet hatte, seinen Namen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Friedrich Lange (* 20. März 1849 in Lonkorrek, Landkreis Strasburg; † 14. Mai 1927 in Babelsberg) war ein deutscher Chirurg und Förderer gemeinnütziger Einrichtungen.", "tgt_summary": null, "id": 39091} {"src_title": "Ernö Rapée", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn eines Arztes studierte Medizin und promovierte 1930 an der Universität Marburg über das Thema „Über echte Kombinationen epileptischer und schizophrener Symptomkomplexe“. Als Medizinalpraktikant arbeitete Rodenberg an der Marburger Universitäts-Nervenklinik, dann als Wissenschaftlicher Assistent an der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie in München und bis 1934 als Abteilungsarzt an der Heil- und Pflegeanstalt Branitz bei Oppeln in Oberschlesien. Der NSDAP und der SA trat Rodenberg am 20. April 1932 bei. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde Rodenberg 1933 Mitarbeiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP. Ab 1934 leitete er die Erbgesundheitsstelle beim Oberpräsidenten des oberschlesischen Provinzialverbandes. Seit 1936 Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, wechselte Rodenberg 1937 nach Berlin. Dort leitete er die Abteilung für Erb- und Rassenpflege im „Reichsausschuß für den Volksgesundheitsdienst“, war Geschäftsführer der Staatsmedizinischen Akademie und als Richter am Erbgesundheitsobergericht an Entscheidungen über Zwangssterilisierungen beteiligt. Ab 1. März 1939 arbeitete Rodenberg als Kriminalbiologe in der Abteilung für Erb- und Rassenpflege des Reichsgesundheitsamtes. Für die Zeit vom 28. Februar 1940 bis zum 14. Oktober 1940 wird Rodenberg als Gutachter der „Aktion T4“ geführt. In dieser Funktion entschied er anhand von Meldebogen mit den Daten von Kranken und Behinderten über deren Weiterleben oder Tod in einer der Tötungsanstalten der „Aktion T4“ mit. Ebenfalls 1940 betrieb Rodenberg seine Übernahme in die SS. Zu dieser Zeit Sanitäts-SA-Sturmbannführer, bestätigte ein erhaltenes Gutachten Rodenberg eine bereits längere Tätigkeit als Informant des Sicherheitsdienstes (SD). Rodenberg habe \"„dem SD mehrfach wertvolles Material zur Verfügung gestellt“\" und zeige \"„an der SD-Arbeit reges Interesse. Er verfügt außerdem über zahlreiche Verbindungen. Auf seine Übernahme in die SS [...] wird daher großer Wert gelegt.“\" In der SS wurde Rodenberg am 30. Januar 1944 zum SS-Obersturmbannführer befördert. Bei dieser Gelegenheit wurden seine \"„hervorragende weltanschauliche Einstellung, sein Kameradschaftsgeist und sein gewandtes Auftreten“\" betont. Im August 1942 wechselte Rodenberg zum Reichssicherheitshauptamt (RSHA) in das Referat IIIB3 „Rasse und Volksgesundheit“. Am 27. Oktober 1942 war Rodenberg Teilnehmer einer vom RSHA initiierten Konferenz im Referat IVB4, geleitet von Adolf Eichmann. Thema der Konferenz war die Sterilisierung von „Halbjuden“, die auf „freiwilliger Grundlage“ als einzige Alternative zur Deportation erfolgen sollte. Eine Verwirklichung der Planungen erfolgte nicht. Am 1. Juli 1943 wurde Rodenberg als wissenschaftlicher Referent für sexualpsychologische Fragen ins Reichskriminalpolizeiamt (RKPA) berufen und übernahm gleichzeitig als wissenschaftlicher Leiter die „Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung“. Hauptaufgabe der Reichszentrale war die Registrierung und Erfassung von Homosexuellen. Friedrich Panzinger beschrieb im November 1944 Rodenbergs weitere Aufgaben: So sollte er unter anderem bei Kriminalfällen anfallendes \"„Material zur weiteren Klärung des Entmannungsproblems“\" in Hinsicht auf \"„Triebverbrecher wie Homosexuelle, sonstige Sittlichkeitsverbrecher, Pyromane, Gewohnheitsverbrecher“\" auswerten, um so die Basis für gesetzgeberische oder verwaltungsrechtliche Maßnahmen zu schaffen. Rodenberg hatte sich bereits seit 1941 in Fachzeitschriften mit der Kastration Homosexueller beschäftigt, was ihm am 30. Dezember 1942 eine Anerkennung Himmlers für \"„überzeugende Aufsätze“\" einbrachte. So konstatierte Rodenberg 1941 in der Zeitschrift „Der öffentliche Gesundheitsdienst“, dass eine \"„erwünschte Befriedung des Geschlechtslebens aber auch bei Homosexuellen oft durch die Entmannung, und zwar nur durch Entmannung herbeigeführt werden kann.“\" Bislang hätten nur wenige Homosexuelle \"„der Volksgemeinschaft ein Opfer“\" gebracht und sich freiwillig kastrieren lassen, was Rodenberg in einem \"„Mangel an Verantwortungsgefühl“\" begründet sah. Anhand von bei der Kriminalpolizei gesammelten Material glaubte Rodenberg 1942 in „Deutsche Justiz“ nachweisen zu können, dass eine Kastration eine geeignete Maßnahme sei, \"„dem Homosexuellen die kriminelle Dynamik zu nehmen und ihm damit gleichzeitig selbst zu helfen.“\" Rodenbergs Datenmaterial bezog sich zu über 60 % nicht auf Homosexuelle, sondern auf Pädophile. Rodenbergs Bemühungen, noch vor Kriegsende eine gesetzliche Regelung zur Kastration Homosexueller zu schaffen, blieben erfolglos. Im Oktober 1942 begründete er seinen Vorschlag mit den Kosten, die dem Staat durch die Unterbringung Homosexueller in Konzentrationslagern und in Sicherungsverwahrung entstünden: \"„Wenn sie kastriert werden, können sie in kürzerer Zeit entlassen werden, da sie keine Gefahr mehr für die Volksgemeinschaft bilden, und außerdem können sie nutzbringend im Leben wieder eingesetzt werden.“\" Auch Hitler, so Rodenberg, habe \"„der Bekämpfung diese Übels große Bedeutung“\" beigemessen. Nach Kriegsende lebte Rodenberg in Wald-Michelbach im Odenwald. Wegen seiner Teilnahme an der Konferenz am 27. Oktober 1942 ermittelten in den 1970er Jahren die Staatsanwaltschaften in Darmstadt und Berlin, ohne dass es zu einer Anklageerhebung kam. Gegenüber der Ludwigsburger Zentralstelle bestritt Rodenberg 1986 seine Tätigkeit in der „Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung“. Er gab an, seine Untersuchungen über einen therapeutischen Erfolg von Kastrationen hätten sich nur auf Sittlichkeitsverbrecher bezogen, nicht jedoch auf Homosexuelle schlechthin. Seine Behauptung, es sei ihm gleichgültig gewesen, \"„auf welche Weise erwachsene Homosexuelle freiwillig unter sich ihren Sexualtrieb befriedigen“\", stand im Widerspruch zu Rodenbergs Veröffentlichungen in der Zeit des Nationalsozialismus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl-Heinz Rodenberg, seltener Karl-Heinz Rodenberg, (* 19. November 1904 in Heide; † 1995) war ein deutscher Neurologe und Psychiater. Rodenberg war Gutachter bei den nationalsozialistischen Krankenmorden, der „Aktion T4“, und ab 1943 wissenschaftlicher Leiter der Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung.", "tgt_summary": null, "id": 2057590} {"src_title": "Samuel Glasstone", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historie und Entstehung.", "content": "Hersteller von IT-Sicherheitslösungen meinen seit ca. 2007 mit DLP eine oder mehrere Funktionen ihrer Produkte, mit deren Hilfe Daten vor nicht autorisierten Zugriffen geschützt werden sollen. Weil inzwischen viele Hersteller meinen, ihre Produkte seien annähernd dazu in der Lage, DLP zu bieten, bezeichnet DLP ein umfangreiches Sammelsurium unterschiedlichster IT-Sicherheitstechniken und Maßnahmen. Je nach verwendeter Technik sind mehr oder weniger flankierende Maßnahmen erforderlich, um einen vollständigen Schutz der Vertraulichkeit herzustellen. Beispiele: Eine sehr einfache DLP-Lösung protokolliert Dateinamen, die von und zu allen USB-Geräten geschrieben werden. Eine umfassendere DLP-Lösung erkennt jede Änderung an vertraulichen Daten, besonders auch mit Hilfe von Drittsoftware, und kann je nach Sicherheitsrichtlinie beliebige Aktionen durchführen, die auch mit administrativen Rechten des Anwenders nicht abzuwenden sind. Die ersten DLP-Lösungen wurden beim Militär eingesetzt und boten eine Kombination aus Hardware- und Softwarekontrolle. Mit der Hardwarekontrolle kann z. B. ein USB-Stick durch eine individuelle Seriennummer nur einem bestimmten Benutzer zugeordnet werden, der ihn beschreiben darf. Der Stick wird natürlich verschlüsselt, am besten vollständig transparent für alle Mitarbeiter. Lesen können die Daten auf dem Stick die Kollegen aus der Abteilung und natürlich der Linienvorgesetzte. Mit der SW-Kontrolle wird geregelt, welche Anwendungen ausgeführt werden dürfen. Und weil bei Behörden alles einheitlich ist, waren solche Lösungen auch problemlos einzusetzen. In der freien Wirtschaft dagegen – außer bei Banken und manchen Versicherungen – herrscht dagegen eine gewisse Vielfalt, die nicht ohne Weiteres mit einem positiven Sicherheitsansatz abbildbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Industrie, insbesondere der innovative und technische führende Mittelstand, ist vom Datendiebstahl betroffen. In den meisten Fällen ist es sehr einfach, vertrauliche Daten aus dem Unternehmen herauszuschmuggeln und gewinnbringend zu veräußern. Neben dem Mangel oder den Mängeln an der IT-Sicherheit fehlt es oft an ausreichend sicheren physischen Zugangskontrollen. Die jährlichen Schäden durch Industriespionage in Westeuropa liegen schätzungsweise bei einem dreistelligen Milliardenbetrag. Produkte, die u. a. vor Industriespionage schützen sollen, werden nach dem Kauf der Liechtensteiner Kontendaten des BND mit dem Begriff „Data Loss Prevention“ versehen. Aber bei den meisten Produkten handelt es sich nur um ein kleines Fragment des Mosaiks, das den Schutz der Vertraulichkeit bildet. Beispielsweise können auf Grund technischer Limitationen der meisten Produkte nicht alle für die tägliche Arbeit notwendigen Übertragungswege abgesichert werden. Oder es werden nur sehr wenige Dateitypen unterstützt. Oft sind die Schutzmaßnahmen auch nicht granular genug, es gibt nur „Ein“ oder „Aus“, nicht aber „Gruppe A darf unter der Bedingung, dass...“. Viele DLP-Produkte greifen beispielsweise bereits dann nicht mehr, wenn man eine Datei umbenennt oder komprimiert. Lässt man sich auf technisch unzureichende Lösungen ein, ist das ein Tropfen auf den heißen Stein – meint man es aber ernst, führen technische Einschränkungen unweigerlich zu Änderungen aller Arbeitsabläufe mit vertraulichen Daten im gesamten Unternehmen. Umfassend wird der Schutz der Vertraulichkeit von Informationen in einem Informationssicherheitsmanagementsystem beschrieben. So angegangen, betrifft Data Loss Prevention nahezu alle klassischen Sicherheitssysteme in einer Organisation und zielt weit eher auf die Vervollkommnung bereits lang eingeführter Sicherheitsmaßnahmen als auf die Einführung neuer, spezialisierter Produkte. Die vorhandenen Systeme wie Identitätsmanagement, Verschlüsselung, Monitoring und Zugriffskontrolle müssen allerdings um den DLP-Ansatz ergänzt und um ein einheitliches Management ergänzt werden, das auf DLP-Zwecke ausgerichtet ist. Bei diesen Überlegungen geht der Schutz von Informationen deutlich weiter, als wenn Daten betrachtet würden. Sinnvoll ist es, die loyalen Mitarbeiter einer Organisation in die Maßnahmen zur Data Loss Prevention einzubeziehen und sie insbesondere mittels Schulungen gegen Spionageattacken zu wappnen. Dies gilt auch deshalb, weil die immer bessere Schutztechnik Spione vermehrt zur direkten Manipulation von Menschen mittels Social Engineering greifen lässt. Wirksame Schulungen müssen allerdings berücksichtigen, dass Social Engineering die Zielpersonen massiv unter Druck setzt, was den Opfern ein planvolles Vorgehen erschwert und das Erlernen spezieller Ausweichtechniken notwendig macht. Bei der Einführung und Umsetzung von Data Loss Prevention im Unternehmen muss eine sorgfältige Abstimmung und Abwägung mit Datenschutzvorschriften und den Persönlichkeitsrechten der Mitarbeiter erfolgen, um Verletzungen dieser Regeln und Rechte zu vermeiden. Wird bekannt, dass ein Unternehmen entsprechende Rechte missachtet, kann es erhebliche Reputationsverluste erleiden.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Details.", "content": "Technisch gesehen lassen sich durch moderne DLP alle denkbaren Szenarien des Datendiebstahls absichern. Es wird das Lesen oder Schreiben auf alle Wechselmedien unterstützt, z. B. USB-Sticks und Brenner, sowie der Transfer von Daten über flüchtige Speicher, z. B. per E-Mail oder Datei-Uploads. Je nach Integration können sogar die Funktionen von Cut&Paste und Printscreen verhindert werden. Ebenso gibt es inzwischen Ansätze, Datenlecks proaktiv durch Statische Code Analyse zu ermitteln. Einzig das Abfilmen oder Fotografieren des Bildschirms ist – wenn überhaupt – nur sehr aufwendig zu verhindern.", "section_level": 1}, {"title": "Hardware und Software.", "content": "Bei DLP-Produkten handelt es sich entweder um Software oder Module aus Software und Hardware. Module gibt es für das Netz und auch als Erweiterungen bestehender Sicherheitstechniken. Sie arbeiten als Proxy oder Sniffer, für bestehende Proxys oder Mailfilter. Diese Module haben zurzeit die geringste Erkennungsrate, unterstützen am wenigsten Dateiformate und lassen sich am einfachsten umgehen. Und da jeder weiß, dass jede einzelne E-Mail protokolliert wird, werden Spione garantiert keine unverschlüsselten Inhalte per E-Mail versenden. Weil mit den meisten Verschlüsselungslösungen der Anwender das Recht hat, die Daten mit Hilfe eines Kennworts zu entschlüsseln, obliegt es der freiwilligen Mitarbeit jedes Einzelnen, ob der Schutz erhalten bleibt. Eine wirksame DLP-Lösung kann nur agentenbasiert sein. Im Prinzip handelt es sich um eine intelligent gesteuerte Verschlüsselung. Als Erstes muss die Software selbst sicher sein, darf also bisher nicht gehackt worden sein und einen Computer als Funktionseinheit betrachten. Neben der Verschlüsselung müssen zusätzliche Funktionen zur Verfügung stehen, die den Umgang bestimmter Anwender mit bestimmten Daten regulieren können. Benötigte Funktionen einer DLP-Lösung sind DLP-Agenten auf Arbeitsplatzrechnern und Servern mit schützenswerten Daten werden immer zentral verwaltet. Auf dem Verwaltungscomputer werden für Benutzergruppen oder einzelne Benutzer bestimmte Rechte erteilt. Diese Rechte können aber bei den meisten Produkten nicht sehr fein justiert werden. Daher muss immer geprüft werden, ob ein Produkt den Anforderungen überhaupt entspricht. Anderenfalls müsste das Unternehmen an die Beschränkungen einer DLP-Lösung angepasst werden, z. B. dass bestimmte Dateitypen nicht mehr verwendet werden dürfen.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliche Grenzen.", "content": "Die Einführung von DLP in einem Unternehmen wirft erhebliche Datenschutzbedenken auf. Insbesondere der Arbeitnehmerdatenschutz ist zu berücksichtigen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Data Loss Prevention (DLP) ist ein Marketingbegriff aus dem Bereich der Informationssicherheit. Auch Data Leak / Leakage Prevention genannt, ist DLP aus der „Extrusion Prevention“ Technik hervorgegangen. Klassisch gesehen gehört DLP zu den Schutzmaßnahmen, die direkt den Schutz der Vertraulichkeit von Daten unterstützt und je nach Ausprägung direkt oder indirekt deren Integrität und Zuordenbarkeit. ", "tgt_summary": null, "id": 89628} {"src_title": "NASCAR-Craftsman-Truck-Series-Saison 1997", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Conservative Party of Alberta\" entstand aus der von 1898 bis 1905 bestehenden \"Northwest Territories Liberal-Conservative Party\" heraus. Bei den ersten Wahlen zur Legislativversammlung von Alberta konnten die vom späteren kanadischen Premierminister Richard Bedford Bennett angeführten Konservativen nur gerade zwei Sitze erringen. 1913 gelang der erste Durchbruch mit dem Gewinn von 18 Sitzen und 45 % der Wählerstimmen. Aufgrund interner Differenzen verlor die Partei jedoch immer mehr an Einfluss und errang 1921 keinen einzigen Sitz, da sich die ländlich-konservative Wählerbasis fast geschlossen den United Farmers of Alberta (UFA) zugewandt hatte. Während der nächsten fünfzig Jahre gelang es den Konservativen nie, in mehr als einem halben Dutzend Wahlkreisen zu gewinnen. Sie konnten auch nicht vom Zusammenbruch der UFA-Regierung im Jahr 1935 profitieren, da nun die Social Credit Party of Alberta die konservativen Wählerschichten repräsentierte. 1940, 1944 und 1948 traten überhaupt keine konservativen Kandidaten zur Wahl an. 1959 erfolge die Umbenennung in \"Progressive Conservative Association of Alberta\", eine Anpassung an den Namen der föderalen Progressiv-konservativen Partei. 1965 wurde Peter Lougheed neuer Vorsitzender und reformierte die relativ unbedeutend gewordene Partei. Er verband Wirtschaftskonservatismus mit einem betont urbanen und modernen Image. Dadurch gelang es den Progressiv-Konservativen, in den rasch wachsenden Großstädten Calgary und Edmonton Fuß zu fassen. Bei den Wahlen 1971 konnten sie um über 20 Prozent zulegen, wurden zur stärksten Partei und stellten erstmals die Regierung. Nachdem die Social Credit Party die Provinzpolitik während Jahrzehnten dominiert hatte, fiel diese Rolle nun den Progressiv-Konservativen zu. Unter Lougheeds Nachfolger Don Getty nahm der Wähleranteil zwar deutlich ab, war aber immer noch hoch genug, um die Mehrheit der Sitze zu erringen. Ralph Klein steuerte im Gegensatz zu seinen eher zentristischen Vorgängern einen ausgeprägten Rechtskurs (im selben Zeitraum, als die Reformpartei auf Bundesebene Erfolge feierte). 2006 übernahm Ed Stelmach das Amt des Parteivorsitzenden, 2011 folgte mit Alison Redford die erste Frau, die die Partei wieder näher in die Mitte rückte, um die Konkurrenz der rechtspopulistischen Wildrose Party zu schwächen. Redford musste im März 2014 wegen eines Spesenskandals zurücktreten, was die Partei in eine schwere Vertrauenskrise stürzte. Dave Hancock übernahm interimistisch ihre Ämter. Jim Prentice, früherer Minister im Kabinett des kanadischen Premierministers Stephen Harper, wurde im September 2014 zum neuen Vorsitzenden gewählt. Als Premierminister gelang es ihm, elf Parlamentarier der Wildrose Party (darunter deren Parteivorsitzende) zum Parteiwechsel zu bewegen. Durch diesen scheinbaren Erfolg beflügelt, rief er vorgezogene Neuwahlen aus. Sein Kalkül ging jedoch nicht auf: Der sozialdemokratischen Alberta New Democratic Party gelang am 5. Mai 2015 ein erdrutschartiger Sieg, während die Progressiv-Konservativen nur noch zehn Sitze gewannen und damit lediglich drittstärkste Kraft wurden. Damit endete nach 44 Jahren die längste Regierungszeit einer kanadischen Provinzpartei.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse.", "content": "Ergebnisse bei den Wahlen zur Legislativversammlung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Progressive Conservative Association of Alberta (frz. \"Association progressiste-conservatrice de l’Alberta\"), bis 1959 \"Alberta Conservative Party\" genannt, ist eine konservative politische Partei in der kanadischen Provinz Alberta. Zwar ist die Partei ideologisch ähnlich ausgerichtet wie die Konservative Partei Kanadas auf Bundesebene, doch sind die beiden Parteien organisatorisch unabhängig. Sie regierte die Provinz ununterbrochen von 1971 bis 2015.", "tgt_summary": null, "id": 554298} {"src_title": "Lügenmarsch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie und Kindheit.", "content": "Honus Wagner wurde am 24. Februar 1874 als Sohn der deutschen Einwanderer Peter and Katheryn Wagner im Pittsburgher Stadtteil Chartiers geboren, das heute ein Bezirk von Carnegie in Allegheny County ist. Er hatte acht Geschwister, vier von ihnen starben schon im Kindesalter. Er wurde von seinen Eltern \"Hans\" gerufen, Honus ist eine Abwandlung des deutschen Namens. Während seiner Karriere war Hans auch einer seiner Spitznamen. Mit zwölf Jahren verließ Wagner die Schule, um wie sein Vater und seine Brüder in den Kohleminen zu arbeiten. Er und seine Brüder spielten in ihrer Freizeit auf unbefestigten Sandplätzen Baseball. Alle entwickelten dabei außergewöhnliche Fähigkeiten, so dass schließlich vier der Brüder professionelle Baseballspieler wurden. Wie sein älterer Bruder Albert „Butts“ Wagner erlernte Wagner den Beruf des Barbiers, bevor er im Baseball erfolgreich wurde. Der ältere Bruder von Honus, der selbst 1898 ein Jahr in der Major League spielte, soll derjenige gewesen sein, der Honus zu einer ersten Talentsichtung brachte. Honus Wagner heiratete 1916 Bessie Baine Smith, mit der er drei Töchter hatte: Elva Katrina (geboren 1918), Betty Baine (geboren 1919) und Virginia Mae (geboren 1922).", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Spieler.", "content": "Honus Wagner begann seine Spielerkarriere 1897 bei den Louisville Colonels. Es wird berichtet, dass er von Ed Barrow entdeckt wurde, als dieser sah, wie Honus Steine über einen Bach geworfen hatte. Barrow nahm Honus unter Vertrag und ließ ihn bei der Minor-League-Mannschaft von Paterson, New Jersey spielen. Eine kurze Zeit trat er noch in Steubenville, Ohio an, bevor er nach Louisville geschickt wurde. Dort gehörte Wagner von Anfang an zu den guten Schlagmännern und schaffte bereits in seinem ersten Jahr einen Schlagdurchschnitt von.338 in 61 Spielen. Obwohl er 1898 in seinem zweiten Jahr mit.299 die 300er-Grenze beim Schlagdurchschnitt knapp verfehlte, gehörte er schon zu den Besten in der National League. Die Zahl der Mannschaften in der NL wurde 1899 von zwölf auf acht reduziert und die Louisville Colonels waren eines der ausgeschlossenen Teams. So kam es, dass die herausragenden Spieler wie Pitcher Deacon Phillippe und Rube Waddell, Catcher Chief Zimmer, Infielder Tommy Leach und die Outfielder Fred Clarke und Dummy Hoy zusammen mit Honus Wagner unter dem Eigentümer Barney Dreyfuss nach Pittsburgh zu den Pirates wechselten. Hier in seiner Heimatstadt spielte Wagner dann bis an sein Karriereende, insgesamt 21 Spielzeiten. Den Titel als bester Schlagmann konnte Wagner im Jahr 1900 zum ersten Mal gewinnen, daneben führte er die Liga in Doubles (45), Triples (22) und im Slugging mit.583 an, alles waren auch für ihn selbst jeweils persönliche Bestleistungen. Er wurde am Anfang seiner Karriere auf allen Feldpositionen eingesetzt, um mit seinen guten Schlagleistungen auf jeden Fall im Line-Up zu stehen, 1901 schließlich als Shortstop. Als er den etatmäßigen Shortstop Bones Ely zum ersten Mal vertrat, unterliefen ihm in einem einzigen Inning gleich drei Fehler. Dennoch wurde er letztendlich als der beste Shortstop seiner Zeit gewürdigt, obwohl er neben mehr als 300 Spielen als Outfielder und jeweils mehr als 200 Spielen an First und Third Base auf jeder Feldposition außer der des Catchers spielte, sogar als Pitcher wurde er zweimal eingesetzt. Es folgten insgesamt acht weitere Titel als Best Batter in der National League. Nur Ty Cobb mit elf und Tony Gwynn ebenfalls mit acht Titeln waren ähnlich erfolgreich. In vielen weiteren Statistikkategorien konnte er den Spitzenplatz ebenfalls mehrmals erringen, so gleich sechsmal in Slugging percentage, viermal in On-Base Percentage, sechsmal in Total Bases, siebenmal in Doubles, dreimal in Triples sowie je fünfmal in RBI und Stolen Bases. Er war trotz seiner O-Beine ein hervorragender Baserunner, auch wenn ein zeitgenössischer Sportreporter seinen Laufstil einmal als „dem Tanz eines sich aufbäumenden Elefanten ähnlich“ beschrieb. Die Gesamtstatistik weist für Honus Wagners Karriere einen Schlagdurchschnitt von.327 aus, er schlug 640 Doubles, 101 Homeruns und als Major League Rekord insgesamt 3415 Hits. Diese Bestmarke wurde erst in den 1920er-Jahren durch Cobb gebrochen, als Rekord der National League hatte die Zahl bis 1961 Bestand, als sie durch Stan Musial gebrochen wurde. Wagner war nach Cap Anson erst der zweite Spieler seit Beginn der Major Leagues im Jahre 1876, der mehr als 3000 Hits erreichte. Dass er in seiner Karriere 101 Home Runs schlug, gilt für einen Spieler der Deadball-Ära als ausgesprochen gutes Ergebnis, da in jener Zeit allgemein nur wenige Homeruns geschlagen wurden. Schon nach seinem Rücktritt 1917 galt Honus Wagner als einer der besten Allround-Spieler aller Zeiten. Der bekannte Baseballstatistiker Bill James schätzt ihn als den zweitbesten Spieler aller Zeiten direkt nach Babe Ruth ein, die Statistiker John Thorn und Pete Palmer setzen ihn auf Rang neun ihrer ewigen Bestenliste. Viele der Baseballgrößen, die als Spieler und Manager gegen ihn antraten, darunter Babe Ruth, Ty Cobb, Rogers Hornsby und Walter Johnson, setzten Wagner auf Shortstop in ihren Teams der besten Spieler aller Zeiten.", "section_level": 1}, {"title": "World-Series-Spiele.", "content": "Die erste World Series, das Spiel zwischen den Gewinnern der American und National League, fand 1903 zwischen den Boston Americans (später Boston Red Sox) und den Pirates statt. Pittsburgh wurde als Favorit angesehen, schließlich bestand die American League erst drei Jahre und wurde als weniger spielstark eingeschätzt. Zu dieser Zeit war Wagner schon ein Star und man setzte umso mehr auf ihn, als Pitcher aus der \"Starting rotation\" verletzt waren. Wagner selbst war angeschlagen und brachte es nur auf einen Durchschnitt von.222 in der Serie. Dazu kamen noch einige als besonders rüpelhaft verschriene Fans der Red Sox, die sogenannten „Royal Rooters“. Sie sangen bei jedem „At-Bat“ von Wagner zur Melodie des damals populären Schlagers „Tessie“ den Text \"„Honus, Honus, why do you hit so badly?“ (Honus, Honus, warum schlägst du so schlecht?)\" Letztendlich verloren die Pirates die Best-of-Nine-Serie mit fünf zu drei gegen eine Mannschaft, in deren Reihen die Pitcher Cy Young und Bill Dinneen sowie Third-Baseman-Manager Jimmy Collins standen. Christy Mathewson schrieb in seinem Buch „Pitching in a Pinch“: \"„For some time after ‚Hans‘ Wagner's poor showing in the world's series of 1903... it was reported that he was \"yellow\" (poor in the clutch). This grieved the Dutchman deeply, for I don't know a ball player in either league who would assay less quit to the ton than Wagner... This was the real tragedy in Wagner's career. Notwithstanding his stolid appearance, he is a sensitive player, and this has hurt him more than anything else in his life ever has. (Eine Zeit lang nach dem schwachen Auftreten bei der World Series 1903......wurde berichtet, er sei \"gelb\" (spiele schlecht unter Druck). Das traf den Dutchman hart, denn ich kenne keinen Spieler in einer der Ligen, der unter Druck weniger versagen würde als Wagner... Das war für die Karriere Wagners tragisch. Im Gegensatz zu seinem grobschlächtigen Äußeren war er ein sensibler Mensch und dies traf ihn mehr als alles andere je in seiner Karriere.)“\" Wagner und den Pirates bot sich 1909 die Gelegenheit, zu beweisen, dass sie nicht „gelb“ waren. Die Pirates mussten gegen Ty Cobbs Detroit Tigers antreten und es sollte das einzige Mal bleiben, dass die dominierenden Schlagmänner ihrer Zeit aufeinander trafen. Wagner war schon 35 und Cobb gerade einmal 22. Dieses Mal ließ sich Wagner nicht ausstechen und er übertrumpfte Cobb am Schlag mit.333 gegen.231, zudem stellte er mit sechs \"Stolen bases\" einen neuen Rekord für die Finals auf. Dem blitzschnellen Cobb gelangen nur zwei \"Steals\" und davon war einer nach Cobbs eigenen Angaben eine Fehlentscheidung. Wagner erinnerte sich: \"„War machten ihn aus an der zweiten [Base]. Danach ergab sich ein Gebrabbel mit dem Umpire Silk O'Loughlin, der ‚kein Aus‘ rief. Wir diskutierten ungefähr eine Minute weiter und gaben kein bisschen nach, als Cobb sich an den Umpire wandte. Er sagte zu O'Loughlin, einem Umpire aus der American League: ‚Sicher war ich ‚aus‘, die hatten mich um ein Fuß. Du hast diese Entscheidung gerade verblasen, also auf, lass’ uns weitermachen.‘ “\" Es kursiert auch eine Geschichte aus Lawrence Ritters Buch „The Glory of Their Times“, nach der Cobb gegenüber Wagner prahlte, er würde \"second\" stehlen und Wagner hätte in der folgenden Aktion einen besonders rüden \"„Tag“\" an Cobbs Mund gesetzt, so dass die beiden sich angeblafft hätten. Allerdings wird angezweifelt, ob diese Begebenheit sich wirklich so zugetragen hat. Die Pirates gewannen schließlich die World Series mit vier zu drei Siegen.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Karriere.", "content": "Kurzzeitig fungierte Wagner als Manager für die Pirates, gab aber schon nach fünf Spielen diesen Posten wieder auf. Stattdessen übernahm er die Arbeit als Hitting Trainer, diese Position hatte er von 1933 bis 1952 inne. Die späteren Mitglieder der Hall of Fame Arky Vaughan, Kiki Cuyler, Ralph Kiner und insbesondere auch Pie Traynor, der von 1934 bis 1939 Spielertrainer war, wurden von ihm geformt. In dieser Zeit trug er zunächst die Rückennummer 14, wechselte aber später zur 33, die als seine berühmt wurde und die später ihm zu Ehren gesperrt wurde, während seiner Zeit als Spieler waren Rückennummern beim Baseball noch unbekannt. Er war auch als Trainer jederzeit und überall in den Stadien ein gern gesehener Gast und man schätzte ihn als einen der großen Vertreter des Baseballs. 1928 trat Wagner bei den Wahlen zum Sheriff in Allegheny County an, konnte sich aber nicht durchsetzen. 1942 wurde er zum Deputy Sheriff ernannt. Zudem betrieb er auch ein bekanntes Sportgeschäft. Noch heute gibt es einen Sportausstatter im Zentrum von Pittsburgh, der den Namen „Honus Wagner“ trägt. Seinen Lebensabend verbrachte Wagner in Pittsburgh, wo er als angesehene Persönlichkeit bekannt war. Er starb am 6. Dezember 1955 im Alter von 81 Jahren und wurde auf dem Jefferson Memorial Friedhof im Bezirk South Hills von Pittsburgh begraben.", "section_level": 1}, {"title": "T206 Baseballkarte.", "content": "Die T206-Honus Wagner-Baseballkarte ist seit langem die berühmteste existierende Baseballkarte. Sie gilt als der „Heilige Gral“ oder die „Mona Lisa“ der Baseballkarten, und ein Exemplar von ihr war die erste Karte überhaupt, für die mehr als eine Million US-Dollar bezahlt wurde. Man vermutet, dass nur fünfzig bis sechzig dieser Karten existieren. Als ein möglicher Grund für die Seltenheit dieser Karte wird angenommen, dass Wagner, ein Nichtraucher, verlangte, dass die Produktion der Karte als Mittel zur Verkaufsförderung von Tabakprodukten eingestellt werden müsste. Dazu im Widerspruch steht allerdings, dass Wagner in einer Szene mit Tabaksutensilien von Recius kurz vor der Jahrhundertwende zu sehen ist. Eine andere Vermutung besagt, dass Wagner keine Vergütung für die Verwendung seines Bildes erhielt und deshalb die Erlaubnis zur weiteren Verbreitung zurückzog. In der Baseball Hall of Fame in Cooperstown wird Wagner als Raucher dargestellt, der verhindern wollte, dass Kinder sich Tabakwaren kaufen mussten, um diese Karte bekommen zu können. Deswegen soll er die Einstellung der Produktion verlangt haben. Die bekannteste der wenigen noch existierenden Karten, die zugleich die erste über eine Million US-Dollar teure war, wurde am 26. Februar 2007 bei einer Auktion für 2,35 Millionen US-Dollar an einen unbekannten Bieter in Orange County (Kalifornien) verkauft. Diese Karte wird als \"„near-mint“ bis „mint PSA graded 8“\" eingestuft und war mit der Seriennummer 00000001 die erste bei \"PSA\" taxierte Karte. Im September 2007 wurde die Karte erneut zu einem Rekordpreis versteigert, diesmal für 2,8 Millionen US-Dollar an einen privaten Eigentümer. Diese spezielle Karte ist verglichen mit den anderen in Umlauf befindlichen T206-Karten die am besten erhaltene, da sie seit langem in einer Hülle aus Plexiglas geschützt ist. Als die Baseballkarte schlechthin hat sie ihren Besitzer in den letzten zehn Jahren mehrfach gewechselt und dabei dreimal den doppelten Preis wie beim Verkauf davor erzielt. Zu den Eigentümern der Karte gehörten der Eishockeystar Wayne Gretzky, der Eigentümer der Los Angeles Kings, Bruce McNall und danach die Supermarktkette Wal-Mart. Wal-Mart wollte die Karte eigentlich bei einer Werbeaktion für Baseballkarten als Hauptpreis verlosen, der Gewinner konnte jedoch die damit verbundenen Steuern nicht aufbringen und so fiel die Karte an einen Chicagoer Geschäftsmann und Sammler, der sie bei einer Auktion für 640.000 US-Dollar ersteigerte. Schon Mitte 2000 wurde sie zum Preis von 1,26 Millionen US-Dollar an einen Geschäftsmann nach Las Vegas verkauft, der sie bei Baseballspielen und in der Ronald Reagan Presidential Library öffentlich ausstellte, bevor sie dann Anfang 2007 wieder zum doppelten Preis erneut einen Käufer fand. 2007 veröffentlichte der Journalist Michael O'Keefe von den New York Daily News ein Buch über die Karte. Darin führt er an, dass die Karte von einem bekannten Händler einmal an den Rändern beschnitten worden sei, um ihren Wert zu erhöhen. Bekannt sind momentan vier der Wagner-Karten, deren Zustand von Sachverständigen sehr gut bis ausgezeichnet eingeschätzt wird. Scott D. Ireland aus Vermont besitzt das am besten erhaltene Exemplar der Karten im vermutlich unveränderten Originalzustand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes Peter „Honus“ Wagner (* 24. Februar 1874 in Chartiers, Pennsylvania; † 6. Dezember 1955 in Carnegie, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Baseballspieler auf der Position des Shortstops. Zudem war er auch als Manager tätig. Als Nachfahre deutscher Auswanderer und wegen seiner außergewöhnlichen Schnelligkeit bekam er den Beinamen „The Flying Dutchman“ (eigentlich \"der fliegende Holländer\", aber Dutchman wurde als Begriff sowohl für Niederländer als auch für Deutsche verwendet). ", "tgt_summary": null, "id": 1916917} {"src_title": "Kalkhügel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Hebenton spielte Während seiner Juniorenzeit zwischen 1947 und 1949 bei den Winnipeg Canadiens in der Manitoba Junior Hockey League. Nach einem Jahr bei den Cincinnati Mohawks in der American Hockey League wechselte der Stürmer in die Pacific Coast Hockey League zu den Victoria Cougars. Dort spielte er fünf Jahre und wechselte währenddessen im Sommer 1952 mit dem Team in die Western Hockey League. Am Ende der Spielzeit 1950/51 gewann er mit der Mannschaft den Lester Patrick Cup, die Meisterschaftstrophäe der PCHL. Nach einem erfolgreichen Jahr mit den Cougars, an dessen Ende er ins Second All-Star Team der WHL gewählten worden war, verkaufte ihn das Team aus Victoria im April 1955 an die New York Rangers aus der National Hockey League. Mit Beginn der Saison 1955/56 stand der Kanadier für acht Spielzeiten im Kader der Rangers und verpasste in dieser Zeit kein einziges Spiel. Dabei zeichnete ihn stets seine faire Spielweise aus und Hebenton erhielt daher nur sehr wenige Strafzeiten. Im Frühjahr 1957 brachte ihm dies die Lady Byng Memorial Trophy ein. In der Saison 1958/59 schaffte er es unter die besten zehn Scorer der Liga. Für die Saison 1963/64 holten ihn die Boston Bruins über den \"Intra-League Draft\" im Juni 1963 in ihr Aufgebot. Nach einem Jahr, in dem er erneut alle Spiele bestritten hatte, verkauften ihn die Bruins an die Portland Buckaroos aus der WHL. Seine Serie von 630 bestrittenen NHL-Spielen in Folge stellte zu dieser Zeit einen Rekord dar. Diese Marke wurde von Garry Unger erst etwa zehn Jahre später überboten. In Portland spielte der Angreifer zunächst nur eine Saison, in der er abermals den Lester Patrick Cup gewann und mit dem Fred J. Hume Cup als fairster Spieler der WHL ausgezeichnet wurde. Im Juni 1965 wurden Hebentons Transferrechte gemeinsam mit Orland Kurtenbach und Pat Stapleton zu den Toronto Maple Leafs transferiert, die im Gegenzug Ron Stewart nach Boston abgaben. Bei den Maple Leafs kam er jedoch nie zum Einsatz, sondern spielte lediglich für deren WHL-Farmteam, die Victoria Maple Leafs in der WHL. Nach zwei Spielzeiten mit den Victoria Maple Leafs und dem erneuten Gewinn des Lester Patrick Cups kehrte er über die Phoenix Roadrunners zu den Portland Buckaroos zurück. In den folgenden Spieljahren wurde er für seine faire Spielweise mehrfach in der WHL usgezeichnet. Mit 45 Jahren wurde er bei den Buckaroos zum Spielertrainer und war mit 46 Jahren der älteste Spieler in der Geschichte der Central Hockey League, wo er vier Spiele für die Seattle Totems bestritten hatte. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere im Jahr 1976, trainierte er für ein Jahr die Tulsa Oilers in der CHL, verfolgte diese Karriere allerdings nicht weiter. Hebenton verstarb im Januar 2019 im Alter von 89 Jahren in seiner Wahlheimat Portland im US-Bundesstaat Oregon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrew Alexander „Andy“ Hebenton (* 3. Oktober 1929 in Winnipeg, Manitoba; † 29. Januar 2019 in Portland, Oregon) war ein kanadischer Eishockeyspieler. In seiner über 25 Jahre andauernden Karriere absolvierte der rechte Flügelstürmer unter anderem 630 Spiele für die New York Rangers und Boston Bruins in der National Hockey League, die er ohne Unterbrechung bestritt, was zu diesem Zeitpunkt die längste Serie dieser Art darstellte. Den Großteil seiner Laufbahn verbrachte er jedoch in der Western Hockey League, in der er bei den Victoria Cougars, Portland Buckaroos und Victoria Maple Leafs aktiv war. In beiden Ligen wurde Hebenton für seine faire Spielweise ausgezeichnet, so von der NHL im Jahre 1957 mit der Lady Byng Memorial Trophy.", "tgt_summary": null, "id": 1515933} {"src_title": "Rüdiger Wenzel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifikation (1–11).", "content": "Der erste „Pole Day“ zur Vergabe der ersten zehn Startpositionen wurde am 10. Mai abgehalten. Die Vergabe der Ränge zwölf bis 22 konnte am darauf folgenden Sonntag wegen Regens nicht stattfinden, was die Veranstalter zwang die Startplätze der restlichen 33 Teilnehmer am Sonntag, den 17. Mai zu vergeben. Dies benachteiligte vor allem die Rookies, da diese durch die mehreren Ausfälle nur sehr wenig Streckenerfahrungen sammeln konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation (12–33).", "content": "Die eigentlich dritte Qualifikationssession bescherte drei Unfälle von Mario Domínguez, Max Papis und Phil Giebler. Erstere waren nur wenig betroffen, Giebler jedoch machte eine 90-Grad-Drehung und flog rücklings in die Safer-Barrier ab. Der Fahrer erlitt eine Lungenquetschung, das Auto einen beinahen Totalschaden. Einen Bump gab es an diesem Tag noch nicht, da sich nur genau 22 weitere Fahrer zu qualifizieren versuchten. Bei AJ Foyt IV gab es technische Probleme und die weiteren Kandidaten waren zumeist gar nicht anwesend. Da beides zum Zeitpunkt des einzigen Qualifikationsversuches von Marty Roth bereits bekannt war, war bei diesem die Zeit irrelevant, er musste noch durchkommen.", "section_level": 1}, {"title": "Bump Day.", "content": "An diesem Tag sollten sechs Fahrer versuchen, sich zu qualifizieren. American Dream Motorsport tauchte nach dem Unfall von Phil Giebler nicht mehr auf, obgleich man ein zweites Auto gehabt hätte. Da das Team wenig später auch seine Aktivitäten in der IndyLights Series einstellte, muss hier von finanziellen Gründen ausgegangen werden. Die verbliebenen Fahrer hatten sehr unterschiedliche Voraussetzungen:", "section_level": 1}, {"title": "Startaufstellung.", "content": "Nicht qualifiziert haben sich Mario Domínguez (#96, Pacific Coast Motorsports) und Roger Yasukawa (#98, Beck Motorsports). Max Papis (#44, Sam Schmidt Motorsports) und Phil Giebler (#88, American Dream Motorsport) waren zwar beim Training vor Ort, haben aber keinen Qualifikationsversuch unternommen. #44 war in allen Trainings deutlich zu langsam, #88 hatte einen Unfall im freien Training.", "section_level": 1}, {"title": "Rennen.", "content": "Wie erwartet führten zu Beginn Scott Dixon und Dan Wheldon das Rennen an. Bereits in der achten Runde kam es zur ersten Gelbphase wegen eines abgefallenen Außenspiegels bei Bruno Junqueira. Das vordere Feld nutzte die Gelegenheit für den ersten Boxenstopp. Bei A. J. Foyt IV kam es während der Gelbphase in der Boxengasse zu einem Feuer am Wagen, verletzt wurde niemand. Die nächsten Gelbphasen wurden in Runde 50 und 80 ausgerufen. Die Führung bestimmten weiterhin die Ganassi-Piloten. In Runde 94 erlangte Tony Kanaan wie bei jedem seiner bisherigen Indy-500-Starts die Führung. Ebenfalls wie bei jeder seiner Teilnahmen am traditionsreichsten Rundstrecken-Autorennen der Welt verlor er diese auch wieder. In Runde 106 führte dann wieder Scott Dixon, vor Marco Andretti. Bei Andrettis Überholmanöver verlor Kanaan die Kontrolle über seinen Wagen und sammelte noch Sarah Fisher ein. In Runde 122 führte Andretti vor Dixon, Scheckter, Meira und Ryan Hunter-Reay. Die siebte Gelbphase löste Alex Lloyd aus, der in die Mauer abflog und dann in die Boxengasse schlitterte, wo sich zu diesem Zeitpunkt niemand aufhielt. In Runde 169 von 200 löste Milka Duno mit Fremdverschulden die letzte Rennunterbrechung aus. Danica Patrick nutzte die Gelegenheit um einen Boxenstopp abzuhalten. Bei der Ausfahrt von der Boxengasse kam Ryan Briscoe ins Rutschen, was Patrick keinen Platz zum Ausweichen ließ. Der Kontakt verursachte eine gebrochene Radaufhängung bei Sympathieträgerin Danica Patrick. Folglich schied sie sichtlich verärgert aus dem Rennen aus, aber auch Briscoe konnte das Rennen nicht fortsetzen. Nach einem chaotischen Restart waren noch 24 Runden zu fahren, die Dixon gefolgt von Vítor Meira allesamt anführte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Indianapolis 500 in der IndyCar-Series-Saison 2008 war die 92. Ausgabe des Rundstreckenrennens auf dem Indianapolis Motor Speedway, welches in der IndyCar-Series-Saison 2008 stattfand. Das fünfte Rennen der Saison wurde am 25. Mai 2008 abgehalten. In Deutschland wurde das Rennen von Premiere Sport live übertragen. Vor allem durch den Zusammenschluss der \"Indy Racing League\" und der \"Champ Car\" wurde ein enorm hohes Starterfeld erwartet. Die Vermutung wurde jedoch mit einem durchschnittlichen Starterfeld widerlegt. Das Preisgeld, welches dem Sieger Scott Dixon zustand, lag bei bisher unerreichten 2,5 Millionen Dollar. Die Gewinnsumme für alle Fahrer lag bei insgesamt 13,4 Millionen Dollar.", "tgt_summary": null, "id": 1376530} {"src_title": "Harry Naujoks", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Lisa Burnley und ihr Freund Sam sind frisch ineinander verliebt. Zusammen fahren sie Motorrad und erleben erotische Abenteuer. Das ändert sich schlagartig, als Sam einen Unfall baut und im Rollstuhl landet. Daraufhin wird er zum Egoisten und vernachlässigt Lisa. Sein Unfall hat zahlreiche Rechnungen hinterlassen und somit fällt es den beiden schwer, sie abzuzahlen. Obwohl Sam gemein zu ihr ist, hält Lisa zu ihm. Ihr Steuerberater Steven Verdal ist in Lisa verliebt. Jeder möglicher Versuch, sie zu verführen, scheitert. Als sie nach Hause gehen will, übergibt Steven ihr einen Diamanten, den er für sie gekauft hat. Sie nimmt ihn nicht an. Der Diamant zerbricht der Dschinn wird ahnungslos befreit. Er tötet daraufhin Steve, und schneidet ihm mit dem Fingernagel die Gesichtshaut aus dem Leib. Er zieht sie ab und verkleidet sich dadurch als Steve. Der Wishmaster weiß, dass Lisa bereit ist, Wünsche zu opfern, da sie eine schwache und traumatisierte Person ist. Ihr erster Wunsch bezieht sich auf das Abbezahlen ihrer Schulden. Als bei einem Telefongespräch Stevens Vorgesetzter das nicht verstehen will, übernimmt der Dschinn über den Vorgesetzten die Macht und lässt ihn sich die eigene Zunge herausreißen, dann die Nase herausschneiden, sich mit einem Messer in die Backen stechen, und mit einer heraufbeschworenen Pistole erschießen. Lisa, deren Traum sich erfüllt hat, beginnt Steve zu lieben. Völlig ahnungslos, dass dieser Wunsch das Leben eines Menschen gekostet hat, erzählt sie es Sam. Dieser ist jedoch wenig überrascht und lässt sie abziehen. In der nächsten Zeit überschlagen sich die Ereignisse. Lisa wünscht sich, dass Sam wieder laufen kann. Der Dschinn erfüllt ihr den Wunsch. Damit es nicht zum dritten Wunsch kommt, sodass drei weitere Höllenseelen befreit werden, schickt der Himmel den Hunter, welcher davon lebt, Dschinns auszulöschen. Der 1,91 Meter große Hüne begibt sich auf die Jagd. Lisas nächster Wunsch ist, dass sie Steve so liebt, wie er ist. Der Dschinn kann diesen Wunsch nicht erfüllen. Er tötet den Hunter und zeigt Lisa sein wahres Gesicht. Sam eilt zu ihr. Zusammen töten sie den Dschinn, doch auch Sam muss sterben.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film erschien in Deutschland in drei Fassungen: Die eine Version erhielt SPIO/JK und ist ungeschnitten, die 2te Version erhielt keine Jugendfreigabe und ist gekürzt, die dritte Version erhielt FSK 16, nachdem sie nochmal um 11⁄2 Minuten gekürzt worden war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wishmaster 4: Die Prophezeiung erfüllt sich (Originaltitel: \"Wishmaster 4: The Prophecy Fulfilled\") ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 2002. Regie führte Chris Angel. Die Hauptrollen spielen Tara Spencer Nairn, Michael Trucco und Jason Thompson. Der Film ist die dritte Fortsetzung zu \"Wes Craven’s Wishmaster\" aus dem Jahr 1997 und wurde direkt für den Videomarkt produziert.", "tgt_summary": null, "id": 2169558} {"src_title": "Shivling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Nelešovice befindet sich in den südlichen Ausläufern der Oderberge in der Talmulde des Nelešovický potok. Nördlich erhebt sich die Kuppe Za Rábovým (273 m). Nachbarorte sind Suchonice im Norden, Lipňany im Nordosten, Penčičky, Penčice und Zábeštní Lhota im Osten, Lhotka im Südosten, Žeravice im Süden, Kokory im Südwesten, Čelechovice im Westen sowie Krčmaň im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf wurde 1234 in einer Urkunde des Olmützer Domkapitels erstmals erwähnt. Seit 1190 gehörte der überwiegende Teil des Ortes zur Olmützer St.-Wenzels-Kathedrale. Ottokar II. Přemysl erteilte dem Kapitelanteil 1256 weitreichende Privilegien zur Entlastung von landesherrlichen Verpflichtungen. Das Dorf gehörte im Wesentlichen dem Kapitel bis 1848. Einen kleinen Teil des Ortes mit dem Hof Nelešovice besaßen die Vladiken von Nelešovice. Als erster des Geschlechts ist 1270 Hostek von Nelešovice nachweisbar. 1482 verzichtete Ctibor von Nelešovice zu Gunsten des Domkapitels auf seinen Besitz. Durch das Kapitel wurde daraus ein Vikarialkrongut mit Hof geschaffen. Der westlich Teil des Dorfes wurde später an die Herren von Ludanice auf Rokytnice verkauft. Wenzel von Ludanice auf Helfštýn überließ den Hof dem Vladiken Václav Mol von Modřelice für dessen Verdienste. Dieser verkaufte ihn nach kurzzeitigem Besitz 1584 an Johann von Widbach. Nachfolgend wechselten die Besitzer des Gutes in rascher Folge. Zu ihnen gehörten ab 1651 der Rektor des Olmützer Jesuitenkollegs, Michal Hynek Tomassi, ab 1663 Ladislav Haugwitz, ab 1824 Ludwig von Lewenau und ab 1835 der Vizepräsident der Wiener Hofkammer, Joseph Ritter von Eichhoff. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Nelešovice ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Olmütz. 1921 wurde die Gemeinde Teil des Bezirkes Olmütz-Land und seit dem 1. Januar 1949 gehört sie zum Okres Přerov. 1970 hatte das Dorf 230 Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Nelešovice sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nelešovice (deutsch \"Nelleschowitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt zehn Kilometer nordwestlich von Přerov und gehört zum Okres Přerov.", "tgt_summary": null, "id": 670748} {"src_title": "Faulbach (Main)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Zahlreiche Motu des Atolls liegen entlang der Nordseite des Atolls. Sie weisen eine dichte Vegetation auf. Der Atollring im Süden ist zwar geschlossen, jedoch ohne Motu. Die große Lagune hat zwei schiffbare Zugänge. \"Passe Arikitamiro\" (\"Passe Puheva\") liegt unmittelbar östlich des Hauptorts im Osten des Atolls. Hauptort des Atolls ist Pouheva im Osten. Im äußersten Nordwesten gibt es noch ein weiteres Dorf, Ohava. Unmittelbar östlich davon liegt die Passage \"Passe Tapuhiria\". Acht Kilometer nordwestlich des Hauptorts liegt der 1976 eröffnete Flugplatz von Makemo. Es gibt eine Schule für 150 Kinder, die auch von den umliegenden Atollen kommen. Die Gemeinde Makemo besteht aus den Atollen Makemo, Haraiki, Marutea Nord, Katiu, Tuanake, Hiti, Tepoto Sud, Raroia, Takume, Taenga und Nihiru.", "section_level": 1}, {"title": "Legende.", "content": "Makemo gilt als Geburtsort des legendären Helden Moeava. Die Legende erzählt, dass er in Huarei, die Inselkönigin von Tepukamaruia, verliebt war. Der Gigant Patira begehrte die Königin ebenfalls, und es kam zum Zweikampf um Huarei auf der Insel Makemo. Moeva erreichte das Atoll als erster und tötete seinen Gegner mit Unterstützung des Gottes Tu, indem einen großen Felsen, den er vor dem Eintreffen seines Gegners geformt hatte, an Patiras Kopf warf. Der Stein, der auf der Insel heute noch zu sehen ist, trägt den Namen Moeva.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Atoll Makemo wurde am 10. März 1803 von John Buyers, dem Kapitän des britischen Handelsschiffes \"Margaret\", für Europa entdeckt. Buyers war im Salzfleischhandel zwischen Port Jackson und Tahiti sowie mit sonstigen lukrativen Geschäften im Pazifik engagiert. Er nannte das unbewohnte Atoll Phillips Island. Der deutsch-baltische Marineoffizier in russischen Diensten Fabian Gottlieb von Bellingshausen erreichte das Atoll am 15. Juli 1820 mit den Schiffen \"Mirny\" und \"Vostok\" und nannte es Prinz-Golenishchef-Kutuzov-Smolenskii-Insel. Auf alten Karten ist Makemo daher als „Kutuzov“ oder „Kotuzov“ eingezeichnet. Obwohl Bellingshausen am Strand zwei Männer mit einem Kanu sah, hielt die Insel für unbewohnt, da er weder Rauch noch sonstige Anzeichen für eine Siedlung erblicken konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Heute (2011) leben die Bewohner von Perlenzucht und Tourismus. Neben dem sagenumwobenen Felsen Moeva und einem Walheiligtum, kann man den Leuchtturm der Stadt besichtigen, der einen alten Leuchtturm des Atolls Fakarava ersetzt. Das Atoll wird von Zeit zu Zeit von Kreuzfahrtschiffen angefahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Makemo, Rangi-kemo oder Te Paritua, ist das viertgrößte Atoll des Tuamotu-Archipel. Es ist 70 km lang, zwischen 7 und 17 km breit und erstreckt sich über ca. 845 Quadratkilometer.", "tgt_summary": null, "id": 1238192} {"src_title": "Willgerodt-Reaktion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Auftrag.", "content": "Die Einsatzszenarien sind:", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die \"24th Special Tactics Squadron\" ist auf der Pope Air Force Base im US-Bundesstaat North Carolina stationiert, wo auch das Hauptquartier des JSOC liegt, unweit von Fort Bragg, dem Quartier der Delta Force. Die Organisation der Einheit ist, anders als bei den anderen Special Tactics Squadrons geheim, ebenso wie Mittel, Taktiken und Leistungscharakteristika.", "section_level": 1}, {"title": "Rekrutierung und Ausbildung.", "content": "Zuerst durchläuft der Aspirant die \"Combat Control/Pararescue Selection\" (Kampffluglotse/Kampfrettung Eignungstest), bei der seine grundsätzliche Eignung für die Laufbahn geprüft wird. Diese Phase dauert 12 Wochen und findet auf der Lackland Air Force Base in Texas statt. Anschließend wird er fünf Wochen lang in der Key West Naval Air Station in Florida im \"Special Forces Combat Diver\"-Lehrgang zum Kampftaucher ausgebildet. Nach dem Abschluss beginnt die dreiwöchige Ausbildung zum Fallschirmspringer (\"US Army Basic Airborne-Course\") in Fort Benning im US-Bundesstaat Georgia. Danach werden die Grundkenntnisse an der Sprungschule in Fort Bragg, North Carolina vertieft und der Aspirant in HALO-Sprungtechniken im \"US Army Basic Military Freefall (HALO)\"-Lehrgang ausgebildet. Dieser dauert vier Wochen. Danach durchläuft der künftige Para-Rescue-Soldat ein dreiwöchiges Überlebenstraining auf der Fairchild Air Force Base im US-Bundesstaat Washington (\"US Air Force Combat Survival\"-Kurs). Anschließend folgt der längste Lehrgang (22 Wochen), der \"Special Operations Combat Medic Course\" (Spezialeinsatz-Sanitätslehrgang unter Gefechtsbedingungen) an. Schließlich durchläuft der Aspirant den letzten Ausbildungsabschnitt, den \"Pararescue Recovery Specialist Course\" (Rettung und Bergung im Gefecht). Dieser Kurs dauert 20 Wochen. Danach ist er fertig ausgebildet für seine spätere Verwendung in einem der Special Tactics Squadrons.", "section_level": 1}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "Das \"24th Special Tactics Squadron (24th STS)\" ist überwiegend mit Hubschraubern vom Typ MH-60L Black Hawk, HH-60 Pave Hawk und HH-60 MedEvac ausgerüstet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Über die konkrete Einsatzgeschichte ist wegen der Geheimhaltung wenig bekannt, aber man kann davon ausgehen, dass seit Bestehen des JSOC die Einheit immer dann beteiligt war, wenn Rettungsmissionen für Soldaten in misslicher Lage erforderlich waren. Am 3. Oktober 1993, während der Schlacht von Mogadischu (\"Operation Irene\"), war die \"24th Special Tactics Squadron\" beteiligt an der Rettungsoperation, die die Besatzung des abgeschossenen UH-60 Blackhawk bergen sollte. Vom 15. bis 20. September 2000 nahm die Einheit zusammen mit der 23rd Special Tactics Squadron an der \"Canadian Search and Rescue Exercise (SAREX)\" teil, einem Manöver der kanadischen Streitkräfte. Das war das erste Mal, dass US-Einheiten an dieser jährlichen Übung teilnahmen. Die Einheit war Teil der JSOC-Gruppierungen Task Force 121, Task Force 6-26 and Task Force 145. Am 6. August 2011, wurden bei einem Hubschrauber-Abschuss durch die Taliban drei Soldaten dieser Einheit getötet. Es handelte sich hierbei um Air Force Tech. Sgt. \"John W. Brown\", Air Force Staff Sgt. \"Andrew W. Harvell\" sowie Air Force Tech. Sgt. \"Daniel L. Zerbe\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 24th Special Tactics Squadron (24th STS; deutsch \"24. Spezialtaktik-Staffel\") ist eine Staffel der US Air Force für Rettungs- und Bergungseinsätze aller Art auch unter Kampfbedingungen und in jedem Terrain (\"United States Air Force Pararescue\"). Sie ist administrativ (truppendienstlich) Teil des Air Force Special Operations Command (AFSOC), operativ aber dem Joint Special Operations Command (JSOC) unterstellt.", "tgt_summary": null, "id": 1105320} {"src_title": "Sight and Life", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Die \"Kochhart\" fließt am Nordrand des Gemeindegebietes von Bondorf aus seinem amtlich als Hauptoberlauf angesehenen linken Oberlauf \"Tiefenschleipf\" und seinem rechten Oberlauf \"Haldengraben\" zusammen. Der Tiefenschleipf entsteht zwischen Ober- und Unterjettingen, läuft anfangs östlich, dann länger südöstlich, nimmt zuletzt von rechts und vom Nordrand Mötzingens her das unbeständige Zigeunerbrünnle auf, bis er sich nach 7 km mit dem kürzeren Haldengraben vereint, der am Südrand von Mötzingen entsteht und durchweg etwa ostnordöstlich zieht. Die Kochhart selbst fließt von da an ostsüdöstlich bis ostnordöstlich durchs Bondorfer Gemeindegebiet, wechselt dann über in das von Hailfingen, wo er den Ort selbst nördlich passiert und erreicht danach Reusten, so er nach 15,7 km ab dem Tiefenschleipf-Ursprung und 8,7 km nach dem Zusammenfluss seiner Oberläufe von rechts in die Ammer einfließt. Bemerkenswert ist der untere Abschnitt des Kochhart- oder Kochenhartgrabens bei Reusten, ein ungefähr fünfzig Meter tiefer Geländeeinschnitt mit einem Bach, Felsen und Kalkmagerrasen, der als 107 ha großes Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Es ist mit seinen Kalkfelsen eines der schönsten Täler des Landkreises. Das Naturschutzgebiet „Kochhartgraben und Ammertalhänge“ besteht aus acht Teilgebieten, wobei der Kochhartgraben die größte Fläche einnimmt.", "section_level": 2}, {"title": "Zuflüsse.", "content": "Neben kleineren hat der Kochhart unterhalb seines Zusammenflusses zwei große Zuflüsse, beide von rechts. Der Schelmengraben entsteht bei den Herdweghöfen westlich von Bondorf, durchfließt das Dorf und mündet schließlich östlich von Bondorf, der längere Oberlauf Weihergraben des danach bei Hailfingen mündenden Förenlochgrabens nimmt seinen Anfang im Süden von Bondorf.", "section_level": 2}, {"title": "Geologische Beschreibung.", "content": "Der Kochhartgraben ist, weil der lokale Muschelkalk stark verkarstet ist, weithin ein Trockental. Sein Einzugsgebiet liegt im Regenschatten des Schwarzwaldes und ist mit einer jährlichen Niederschlagsmenge von knapp unter 700 mm eines der trockeneren Gebiete in Baden-Württemberg. Der von mehreren Quellen im Lettenkeuper gespeiste, von Westen her kommende kleine Bach versickert bei Hailfingen nach und nach im Untergrund. Früher floss gar kein Wasser oberirdisch über die Gemarkungsgrenzen nach Reusten (Schmidt 1923). Heute sorgt die an der Straße von Hailfingen nach Tailfingen liegende, mechanisch-biologische Kläranlage für den Stadtteil Hailfingen der Stadt Rottenburg am Neckar und die Gemeinde Bondorf für einen kontinuierlichen Wasserzufluss. Aus der Kläranlage fließen bei Trockenwetter 400 bis 600 m3 Wasser pro Tag ab. Auch dieses Wasser versickert zwar zu einem großen Teil, doch trocknet der Bach im weiteren Talverlauf nirgendwo mehr völlig aus. Ammer und Kochhart haben sich bei Reusten tief in eine Muschelkalkschicht eingegraben – die Kochhart formte dabei den Kochhartgraben. Beide Bäche durchschneiden den so genannten Reustener Sattel, der sich vor rund fünf Millionen Jahren im Pliozän aufwölbte. Damals hoben sich auch Schwäbische Alb und Schwarzwald und Ammer und Kochhart flossen wohl schon auf den heutigen Strecken. Der Untergrund stieg so langsam empor, dass ihnen genügend Zeit blieb, sich ins Gestein einzutiefen, ohne ihren Lauf ändern zu müssen. Am Ende des Kochharttals befindet sich der etwa 500 Meter lange, schmale linke Mündungssporn Kirchberg über Reusten, benannt nach einer Kirche, die früher beim Friedhof auf der Höhe stand. Dort etwa ist das Zentrum des ovalen, im Durchmesser zwei bis vier Kilometer großen Muschelkalk-Sattels und man hat an der Stelle guten Längsblick in die beiden Canyons, die Ammer und Kochhart in diesen eingeschnitten haben.", "section_level": 1}, {"title": "Vegetation.", "content": "Die linke Talseite des Kochhartgrabens ist verhältnismäßig steil. Auf ihrer ganzen Länge ein Südhang, ist sie mit einem Halb-Trockenrasen bedeckt und wurde seit jeher als Schafweide genutzt. Die ganztägige Besonnung sorgt für einen Reichtum an Pflanzenarten: Küchenschellen, Frühlingsfingerkraut, blaue Scilla, Zypressenwolfsmilch, Sichelblättriges Hasenohr, Bocks-Riemenzunge, das Helmknabenkraut, die Händelwurz, deutscher Enzian, Fransenenziane, Kalk-, Gold- und Silberdistel.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der aus dem Hauptmuschelkalk herausgetretene Kirchberg zählt zu den ältesten Siedlungsgebieten Württembergs, hier wurden Funde aus der Stein- und Bronzezeit entdeckt. Auch eine umfangreiche mittelalterliche Burganlage ist hier nachgewiesen. Ungefähr 6,5 m nordwestlich der Kirchhofmauer quert ein etwa 20 m langer, in der Mitte noch 0,5 m hoher Wall den Rücken. Vor ihm ist kein Graben, doch zwischen Wall und Kirchhofstor liegt eine flache Mulde. Demnach handelt es sich wahrscheinlich um den Außenwall eines jetzt aufgefüllten Abschnittgrabens. Der eigentliche Stirnwall der Anlage dürfte sich bereits innerhalb des Friedhofs befunden haben. Auf halber Höhe der steilen Südwestseite des Berges zog früher ein weiterer Wall entlang, der in neuerer Zeit durch den dort betriebenen Steinbruch zerstört wurde. Man erkennt noch verschiedene Wälle, über die der Weg westlich am Friedhof vorbeiführt. Die Burg Kräheneck, deren Grundriss fünfeckig war, errichteten die Grafen von Nagold und später Tübingen durch den Ausbau einer alemannischen Fluchtburg als Gerichtsstandort; sie wurde ungefähr von 1000 bis 1200 n. Chr. genutzt. Kräheneck war eine typische Zungenburg, die an drei Seiten durch ihre natürliche Lage geschützt war. In den Jahren 1921 bis 1929 unternahm die Universität Tübingen hier Ausgrabungen. Im Steinbruch am Kirchberg, den die Stadt Tübingen von 1932 bis 1970 zur Schottergewinnung betrieb, liegt heute ein See, der direkt an den Kirchberg stößt.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts baute man auf einem großen Teil der Hänge Wein an; nicht nur am Südhang des Kochhartgrabens – hier bis 1828 –, sondern auch am Breiten Berg zwischen Altingen und Reusten, im Augental und am Kornberg an der Straße zwischen Poltringen und Reusten. Weinbergmauerreste lassen dies bis heute erkennen. Danach nutzte man die Hänge für den Anbau von Streuobst und legte hier Gärten an; überwiegend jedoch machte man aus ihnen Schafweiden. Ein großer Teil liegt heute brach. Muschelkalk wurde im vorigen Jahrhundert in Steinbrüchen abgebaut, zur Schottergewinnung und seltener auch zur Gewinnung von Bausteinen aus dem anstehenden Nodosuskalk. Die inzwischen aufgelassenen Brüche liegen zum Teil heute noch brach, in ihren Gruben stehen Grundwasserseen. Den von 1935 bis 1944 abgebauten Muschelkalk vom westlichen Teil der Halde auf Hailfinger Gemarkung verwendete man zum Bau eines Militärflugplatzes, der Bruch war das KZ-Außenlager Hailfingen-Tailfingen.", "section_level": 1}, {"title": "Autobahnbrücke.", "content": "Die Autobahn A 81 überquert den Kochhart-Graben, der auch Kochenhartgraben genannt wird, zwischen den Ausfahrten Herrenberg und Rottenburg am Neckar auf einer 30 Meter hohen und 252 Meter langen Autobahnbrücke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kochhart ist der mit fast 16 Kilometern auf dem Hauptstrang längste Nebenbach des Neckarzuflusses Ammer im mittleren Baden-Württemberg. Er wird auch als \"Kochhartgraben\" oder \"Kochenhartgraben\" bezeichnet und mündet nach einem Lauf in südöstlicher bis ostnordöstlicher Richtung in Reusten von rechts in die Ammer.", "tgt_summary": null, "id": 957834} {"src_title": "Ljudmila Stefanowna Petruschewskaja", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Álvaro Ramazzini empfing am 27. Juni 1971 die Priesterweihe. Von 1972 bis 1976 war er Professor an der Großen Seminar in Guatemala. Von 1976 bis 1981 absolvierte er ein Promotionsstudium in Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Von 1981 bis 1986 war er Professor und Rektor des Nationalen Priesterseminar in Guatemala-Stadt. 1988 übernahm er die Pfarrerstelle in San Juan Sacatepequez bei Guatemala-Stadt. Am 15. Dezember 1988 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von San Marcos ernannt. Die Bischofsweihe spendete im Papst Johannes Paul II. selbst am 15. Januar 1989; Mitkonsekratoren waren Kurienerzbischof Edward Idris Cassidy und José Tomás Sánchez, Erzbischof von Nueva Segovia, Philippinen. Er ist Vorsitzender der Bischofskonferenz von Mittelamerika. Das im südwestlichen Hochland gelegene Bistum San Marcos an der Grenze zum mexikanischen Bundesstaat Chiapas ist die wirtschaftlich unterentwickelteste Diözese in Guatemala, die von einer großen Armut der meist indigenen Landbevölkerung und in letzten Jahren von einer großen Welle meist illegaler Emigration in die USA geprägt ist. Umso bemerkenswerter ist die damalige Entscheidung Johannes Pauls II., Álvaro Ramazzini zum Bischof zu ernennen, da dieser für sein soziales Engagement und seine Nähe zur Befreiungstheologie bekannt war. In dieser Zeit war Guatemala außerdem noch immer vom guatemaltekischen Bürgerkrieg betroffen, der bis 1996 anhalten sollte. Am 14. Mai 2012 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Huehuetenango. Die Amtseinführung fand am 14. Juli desselben Jahres statt. Am 1. September 2019 gab Papst Franziskus bekannt, ihn im Konsistorium vom 5. Oktober 2019 als Kardinalpriester in das Kardinalskollegium aufnehmen zu wollen. Bei der Kardinalskreierung wies ihm der Papst am 5. Oktober 2019 die Titelkirche San Giovanni Evangelista a Spinaceto zu. Am 21. Februar 2020 ernannte ihn Papst Franziskus zum Mitglied des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben und am 20. April desselben Jahres zudem zum Mitglied der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Neben seinen pastoralen Aufgaben setzt sich Bischof Ramazzini immer wieder für die sozialen Anliegen der Landbevölkerung ein. So kämpfte er gegen die Zerstörung der Umwelt durch internationale Bergbaukonzerne, die im Departamento San Marcos unter anderem Gold abbauen und durch Einsatz von Cyanide und Quecksilber auch die Gesundheit der Menschen gefährden. Davon sind besonders die Dörfer San Miguel Ixtahuacán und Sipacapa betroffen, die vor allem von Angehörigen der indigenen Gruppe der Mam und Sipacapense bewohnt werden. Die 2005 eröffnete Mine Marlin ist die größte Goldmine in Guatemala und wird von der Firma \"Montana Explorada de Guatemala, S.A.\" betrieben, einer 100 %-Tochter der kanadischen Goldcorp. Weiters kritisiert Ramazzini die ungerechte Verteilung des Reichtums in Guatemala und tritt für eine Landreform auf demokratischer Basis ein. Viele arme Bauern seiner Diözese können nicht von den Erträgen ihrer eigenen Felder leben und arbeiten zusätzlich als Tagelöhner auf teilweise weit entfernten Kaffeeplantagen. Dabei kommt es auch immer wieder zu Kinderarbeit; und durch die Arbeitsmigration werden Familien auseinandergerissen und der Schulbesuch von Kindern unterbrochen. Ein Phänomen der letzten Jahre ist eine massive Auswanderung von Menschen im arbeitsfähigen Alter in die USA, was die sozialen Probleme oft noch verstärkt. Bischof Ramazzini nutzt für seine Anliegen oft ausländische Medien, so begab er sich auf eine Interviewreise in die USA und Kanada um auch dort auf die Gründe der illegalen Einwanderung aus Guatemala hinzuweisen. Dabei trat er auch massiv gegen das mittlerweile verwirklichte \"Central American Free Trade Agreement\" (CAFTA) auf. Bischof Ramazzini ist an der \"Plataforma Agraria\" (PA) beteiligt, einem Zusammenschluss verschiedener Gruppen von Bauernvertretern, Gewerkschaftsorganisationen und Teilen der katholischen Kirche, die mit der Regierung über die Landfrage verhandelt und sich besonders für die Situation der verarmten Kaffeebauern einsetzt. Dieses Engagement hat zeitweise zu einer öffentlichen Kontroverse mit dem damaligen Präsidenten Guatemalas Óscar Berger Perdomo geführt. Durch sein soziales Engagement und vor allem durch sein Eintreten gegen internationale Bergbaukonzerne und deren einheimische Partner wurde er im von politischer Gewalt geprägten Guatemala schon mehrfach mit Mord bedroht. Über jüngsten Morddrohungen wurden erst am 4. April 2008 in mexikanische Medien berichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Álvaro Leonel Kardinal Ramazzini Imeri (* 16. Juli 1947 in Guatemala-Stadt) ist ein guatemaltekischer Geistlicher und römisch-katholischer Bischof von Huehuetenango, zeitweiliger Vorsitzender der guatemaltekischen Bischofskonferenz und ein Kämpfer für die Rechte der armen Landbevölkerung. In Europa ist er vor allem bekannt, seitdem er 2005 den Konrad-Lorenz-Preis erhielt und 2006 am EU-Lateinamerika-Gipfel 2006 in Wien teilnahm.", "tgt_summary": null, "id": 1466589} {"src_title": "Träume bis ans Ende der Welt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Julius Caesar, Herrscher über das römische Reich, ist inzwischen in die Jahre gekommen, befindet sich in einer Sinnkrise und dringt mit zwei Legionen nach Ägypten ein. Die Ägypter haben aber schon genug mit ihren inneren Angelegenheiten zu bewältigen: Die sechzehnjährige Cleopatra – unter strenger Kontrolle ihrer despotischen Amme stehend – und ihr jüngerer Bruder Ptolemäus (beeinflusst von seinem Vormund Pothinus) kämpfen um die Herrschaft. Die hübsche, aber infantile und nicht übermäßig intelligente Cleopatra gefällt Caesar. Anfänglich favorisiert er allerdings eine Doppelregentschaft, scheitert aber am Pothinus-Block. Julius Caesar verbarrikadiert sich mit Cleopatra sowie seinem zahlenmäßig schwachen Gefolge im alexandrischen Königspalast gegen die feindliche Armee, die diesen abgeriegelt hat und von einem römischen Verräter befehligt wird, hält aber über Monate stand. Der Anmut seiner Gefährtin erliegt Caesar scheinbar, jene wiederum verfeinert zunehmend ihre machtpolitischen Fähigkeiten und hat sich längst in den Schönling Marcus Antonius verguckt, der im Film aber nicht in Erscheinung tritt. Insgeheim hofft Cleopatra, Caesar werde ihre inneren Gegner ausschalten und wieder nach Rom zurückkehren.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die für damalige Verhältnisse aufwendige Farbfilm-Produktion beflügelte Gerüchte, es könnte sich um das teuerste Projekt seiner Zeit handeln. Regisseur Pascal intensivierte seine Beziehung zu dem Projekt sogar so weit, dass er nach Ägypten reiste, um Sand zu beschaffen, der die dortige Farbtönung aufweisen sollte. Pascal produzierte mit der Komödie \"Androcles and the Lion\" eine weitere Shaw-Verfilmung, bei der er aber nicht mehr als Regisseur fungierte. Als ersten Regieassistenten verpflichtete Pascal für diese Produktion Brian Desmond Hurst, der allerdings nicht im Abspann genannt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Der 17-jährige Roger Moore hat in \"Caesar und Cleopatra\" einen Auftritt als römischer Soldat, ohne aber im Abspann erwähnt zu werden. Jean Simmons hat ebenfalls eine Rolle darin, allerdings ohne Dialoge als Harfenspielerin. John Gielgud sollte ursprünglich den Caesar spielen, sprang aber nach einem Treffen wegen augenblicklicher Abneigung gegen Regisseur Pascal ab.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscarverleihung 1947 Nominierung", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Der Film wurde 1948 bei Phoenix Film GmbH in Berlin unter der Dialogregie von Helmuth Brandis synchronisiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Caesar und Cleopatra ist ein 1945 von Regisseur Gabriel Pascal gedrehter Spielfilm mit Claude Rains und Vivien Leigh in den Hauptrollen. Er basiert auf dem von George Bernard Shaw 1898 geschriebenen gleichnamigen Theaterstück. Der Film war in deutschen Kinos erstmals Mitte Dezember 1946 zu sehen und wurde 1947 mit John Bryan für einen Oscar der Kategorie \"Bestes Szenenbild\" nominiert.", "tgt_summary": null, "id": 227593} {"src_title": "Stanley T. Williams", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der 1,75 m große Verteidiger begann seine Karriere beim EC VSV, für die er bis 2001 in der Bundesliga spielte, unterbrochen durch zwei Spielzeiten in der WHL, bei den Brandon Wheat Kings, die ihn in der ersten Runde des CHL Import Drafts 1995 gezogen hatten und mit denen er einmal den Meistertitel feiern konnte. Er verließ Villach zur Saison 2001/02 Richtung DEL. Mit den Schwenninger Wild Wings belegte der Linksschütze zwar nur den letzten Platz, durch den Sieg in der Playdown-Serie gegen die Berlin Capitals konnte der Abstieg jedoch abgewendet werden. In den Spielzeiten 2002/03 und 2003/04 stand der Österreicher für die DEG Metro Stars auf dem Eis, von 2004 bis 2009 spielte er beim HC Tiroler Wasserkraft Innsbruck und nahm an den KELLY’S All-Star-Game 2006, 2007 und 2008 teil. Ab 2009 spielte Unterluggauer erneut bei seinem Heimatverein aus Villach, wo er bis 2015 die Kapitänsrolle innehatte. Nach der Saison 2015/16 erhielt er vom VSV keinen neuen Vertrag mehr. Bis Mitte Januar 2017 spielte er für UECR Huben in der Kärntner Liga, ehe ihn die Heilbronner Falken als Assistenztrainer in die zweite deutsche Liga holten. Dort übernahm er im Februar nach der Entlassung von Fabian Dahlem dessen Position als Cheftrainer des Vereines. Für die Saison 2018/19 verpflichtete der EC VSV ihn als Cheftrainer und sportlichen Leiter.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Im Juniorenbereich vertrat Unterluggauer sein Heimatland bei der U18-B-Europameisterschaft 1994 und den U20-B-Weltmeisterschaften 1993, 1994 und 1995. In der Herren-Nationalmannschaft debütierte er am 11. November 1993 bei der 1:3-Niederlage gegen Italien in Bruneck. Er vertrat Österreich bei den Weltmeisterschaften der Top-Division (bzw. früher A-Gruppe) 1994, 1995, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2007, 2009, 2011 und 2013. 1997 stand er bei der B-WM auf dem Eis. Nach der Umstellung auf das heutige Divisionssystem spielte er 2008, 2010 und 2012 in der Division I. Zudem vertrat er seine Farben bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano, 2002 in Salt Lake City und 2014 in Sotschi und bei den Qualifikationsturnieren für die Winterspiele 1998, 2002, 2006, 2010 und 2014. Am 6. April 2013 bestritt er sein 229. Länderspiel und löste damit Martin Ulrich (228) als Rekord-Nationalspieler ab.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gerhard Unterluggauer (* 15. August 1976 in Villach) ist ein ehemaliger österreichischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der zuletzt für den EC VSV in der Österreichischen Eishockeyliga spielte. In der Saison 2018/19 war er Cheftrainer des EC VSV.", "tgt_summary": null, "id": 788001} {"src_title": "Alexander Bernstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Hinterflügel der Falter besitzen zwei dunkle Binden nahe dem Außenrand. Der Saugrüssel ist ungefähr gleich lang wie der Körper. Die Fühler sind bei beiden Geschlechtern gleichmäßig dick und besitzen an der Spitze nur einen sehr schwach ausgebildeten Haken. Die Facettenaugen sind klein und bewimpert. Der Hinterleib ist grau, weiß, rosa oder gelb gefärbt und besitzt schwarze Querbinden. Die Tibien der Hinterbeine besitzen zwei Paar Sporne, wobei das näher am Körper gelegene Paar deutlich länger ist als das zweite. Die Gattung unterscheidet sich von anderen Schwärmergattungen durch die mit Spornen besetzten Tibien der Vorderbeine und durch das Fehlen der Pulvilli an den Tarsen. Die Eier sind rund und blassgrün gefärbt. Der nahezu runde Kopf der Raupen ist oben leicht verschmälert. Der Körper hat einen zylindrischen Querschnitt. Seine Färbung besteht meist aus einem Grünton und trägt seitlich sieben schräge Streifen, die entweder weiß oder weiß in Kombination mit einer dunklen Farbe sind. Im letzten Raupenstadium ist die Oberfläche nur selten körnig strukturiert. Das Analhorn ist aufrecht, leicht gekrümmt und im letzten Stadium glänzend. Die Puppen sind glänzend rotbraun und besitzen eine kleine, vom Körper getrennte und anliegende Rüsselscheide.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Raupen ernähren sich von vielen verschiedenen Pflanzenfamilien, bevorzugen aber Büsche und Bäume der Ölbaumgewächse (Oleaceae), Rosengewächse (Rosaceae), Geißblattgewächse (Caprifoliaceae), Heidekrautgewächse (Ericaceae) und Lippenblütler (Lamiaceae). Manche Arten fressen auch an Zypressengewächsen (Cupressaceae) und Kieferngewächsen (Pinaceae).", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Lange Zeit galt die Gattung \"Lintneria\", die ursprünglich von Arthur Gardiner Butler 1876 erstbeschrieben wurde, als Synonym von \"Sphinx\", wie noch in \"Hawkmoths of the World. An Annotated and Illustrated Revisionary Checklist (Lepidoptera: Sphingidae)\", der umfassenden Artenliste der Familie von Kitching & Cadiou aus dem Jahr 2000, obwohl William Trowbridge Merrifield Forbes bereits 1911 richtig erkannte, dass die Gattung auf Grund der Morphologie der Raupen von \"Sphinx\" auszugliedern war. 2007 wurde die Gattung schließlich von James P. Tuttle wieder eingeführt und 21 Arten aus der Gattung \"Sphinx\" ausgegliedert. Dies wurde schließlich in einer molekulargenetischen Untersuchung bestätigt. In Europa ist die Gattung \"Sphinx\" nur durch drei Arten vertreten, von denen zwei auch in Mitteleuropa heimisch sind. Weltweit werden 31 Arten der Gattung zugerechnet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Sphinx ist eine Gattung innerhalb der Schmetterlingsfamilie der Schwärmer (Sphingidae). Die Arten der Gattung kommen vor allem in Amerika, insbesondere in der Nearktis vor, einige Arten leben aber auch in der Paläarktis.", "tgt_summary": null, "id": 2209432} {"src_title": "Seymour Magoon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1935 nahm die Mannschaft erstmals an einer Eishockey-Weltmeisterschaft teil, eine Medaille konnten die Niederlande allerdings bisher nicht gewinnen. An einer A-WM nahmen die Niederländer letztmals 1981 teil. 1980 nahm das Bondsteam mit Dick Decloe erstmals an Olympischen Spielen teil. Bei der Weltmeisterschaft 2010 belegte das niederländische Team den vierten Platz in der im heimischen Tilburg ausgetragenen Gruppe A der Division I. Größter Erfolg der jüngeren Verbandsgeschichte war die Teilnahme am finalen Qualifikations-Turnier zu den Olympischen Spielen in Sotschi 2014, welches vom 7. bis 10. Februar ausgetragen wurde. An dieser Qualifikation, deren Sieger Österreich damit für das Olympische Eishockeyturnier 2014 qualifiziert war, nahmen neben den Niederlanden noch die in der Weltrangliste weitaus höher platzierten Nationen Italien, Österreich und Deutschland teil. Zuvor hatten sich die Niederlande in der in Budapest ausgespielten Vorqualifikation gegen die favorisierten Ungarn mit 6:5 nach Penaltyschießen sowie die Auswahlen Litauens und Kroatiens durchgesetzt und auf diese Weise die Nominierung für das finale Turnier erreicht. Beim Turnier in Bietigheim verlor die niederländische Auswahl sämtliche drei Spiele, allerdings mit durchaus achtbaren Ergebnissen angesichts des Leistungsgefälles in dieser Gruppe. Bei der WM der Division I, Gruppe B (etwa 3. internationale Spielklasse) im Jahr 2013 konnte man die guten Ergebnisse bestätigen und gewann die Bronzemedaille hinter der Ukraine und Polen. Bei der Heim-WM 2015 in Eindhoven mussten die Niederländer dann allerdings erstmals seit Einführung des Divisionssystems 2001 den Abstieg in die Division II hinnehmen. Im Folgejahr gelang aber der umgehende Wiederaufstieg in die Division I, im Folgejahr folgte erneut der Abstieg in die Division II.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die niederländische Eishockeynationalmannschaft wird vom Niederländischen Eishockey-Bund (Nederlandse IJshockey Bond (NIJB)) organisiert, den er auf internationaler Ebene repräsentiert; zum Beispiel bei der Eishockey-Weltmeisterschaft der IIHF oder den Olympischen Winterspielen. Ihr Kader rekrutiert sich größtenteils aus Spielern der Eredivisie, der höchsten niederländischen Eishockey-Liga. ", "tgt_summary": null, "id": 1033359} {"src_title": "Bahnhof Klingenberg-Colmnitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Reitsportkarriere.", "content": "Sein Vater war ein hoher Regierungsbeamter im Kolonialministerium, seine Mutter entstammte einer angesehenen Bankiersfamilie. In seiner Jugend begeisterte sich Pahud für die regelmäßig in Den Haag stattfindenden Militärparaden. 1915 trat er in die Königliche Militärakademie ein und wurde Kadett der Kavallerie. Drei Jahre später bestand er das Offiziersexamen als Bester seines Jahrgangs; den Ausbildern war insbesondere sein Reittalent aufgefallen. 1920 wurde er nach Tilburg versetzt. Dort lernte Pahud den Direktor des Königlichen Militärsportverbandes kennen, der nach kurzer Zeit sein Trainer und Mentor wurde. Dadurch erhielt er die Möglichkeit, an zahlreichen Reitsportveranstaltungen teilzunehmen. Bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris gewann Pahud auf dem Pferd \"Johnny Walker\" die Goldmedaille in der Teamwertung, in der Einzelwertung erreichte er den vierten Platz. Noch erfolgreicher war er bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam, als er auf \"Marcroix\" sowohl in der Einzel- als auch in der Teamwertung Olympiasieger wurde. In Los Angeles wurde er bei den Olympischen Spielen 1932 erneut Einzel-Olympiasieger auf \"Marcroix\". In der Teamwertung gewann er die Silbermedaille. Vier Jahre später nahm er auch in Berlin teil, doch verpasste er den Gewinn einer sechsten Medaille, da sein Pferd sich während des Geländeritts dreimal weigerte, ein Hindernis zu überspringen.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "1938 erlitt Pahud einen Reitunfall und zog sich eine schwerwiegende Verletzung an seiner rechten Hand zu. Auf Anraten von Prinz Bernhard zur Lippe-Biesterfeld ließ er sich 1939 bei Berlin behandeln. Nach der Eroberung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht wurde die niederländische Armee aufgelöst. Pahud leitete während zwei Jahren ein Rehabilitierungsheim für Kriegsverwundete in Aerdenhout (Gemeinde Bloemendaal). Im Mai 1942 wurde er zusammen mit anderen niederländischen Berufsoffizieren in Kriegsgefangenschaft genommen. Im Gefangenenlager bei Iwano-Frankiwsk in Galizien verschlechterte sich der Zustand von Pahuds rechter Hand, so dass er im Sommer 1943 wieder in die Niederlande zur Rehabilitation zurückgeschickt wurde. Während der Rückreise entkam er aus dem Zug und flüchtete. Nachdem er sich einige Zeit lang versteckt gehalten hatte, flüchtete er durch Belgien, Frankreich und Spanien bis nach Gibraltar. Von dort aus wurde Pahud im Februar 1944 nach Großbritannien geflogen. Zum Major befördert, war er als Mitglied der Königlich Niederländischen Brigade an der Invasion der Normandie und an der Befreiung der Niederlande beteiligt. Im September 1945 wurde er mit der Bildung einer mobilen Division der Koninklijke Marechaussee beauftragt.", "section_level": 1}, {"title": "Sportfunktionär.", "content": "Obwohl er wegen seiner Handverletzung kaum mehr reiten konnte, blieb Pahud dem Sport verbunden. Von Juli 1946 bis Dezember 1951 war er Vorsitzender des Nationalen Olympischen Komitees der Niederlande. Anschließend war bis April 1958 dessen Vizepräsident und danach bis April 1961 erneut Vorsitzender. Von September 1946 bis Oktober 1964 war er Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees. Im Militär war Pahud mit Prinz Bernhards Unterstützung Generalinspektor des Heeres und wurde 1953 zum Brigadegeneral befördert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Ferdinand Pahud de Mortanges (* 13. Mai 1896 in Den Haag; † 8. April 1971 in Leiden) war ein niederländischer Vielseitigkeitsreiter, Armeeoffizier und Sportfunktionär. Er ist mit vier goldenen und einer silbernen olympischen Medaille der erfolgreichste Reiter in dieser Disziplin. Während des Zweiten Weltkriegs floh er aus deutscher Kriegsgefangenschaft. Später war er während fast zwei Jahrzehnten Vorsitzender und Vizepräsident des Nationalen Olympischen Komitees der Niederlande sowie Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees.", "tgt_summary": null, "id": 194970} {"src_title": "Burg Kropfsberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühes Leben.", "content": "Casey wurde in Brisbane, Queensland, geboren. Sein Vater, der ebenfalls Richard Gardiner Casey hieß, war ein wohlhabender Rinder- und Schafzüchter und Staatspolitiker in Queensland mit irischer Abstammung. Seine Mutter Evelyn war die Tochter von George Harris, einem anderen Queensland-Politiker und ebenfalls Tierzüchter. Im Jahr 1893 zog die Familie nach Melbourne, wo Caseys Vater ein wohlhabender Firmenchef wurde. Casey selbst ging auf die Cumloden School in St. Kilda und auf die Melbourne Grammar School. Im Jahr 1909 schrieb er sich für das erste Jahr Ingenieurwissenschaft an der Universität Melbourne ein, ging allerdings später auf das Trinity College im englischen Cambridge, wo er sein Studium abschloss mit einem Bachelor of Arts, den er 1913 erhielt. Im Jahr 1918 folgte der Master of Arts-Titel. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 zog es Casey zur First Australian Imperial Force, wo er als Leutnant diente und unter anderem an der Schlacht von Gallipoli als Aide-de-camp von Major General Sir William Bridges teilnahm. Als Bridges von einem Scharfschützen getötet wurde, stand Casey neben ihm. Später kämpfte er an der Westfront, wo das Military Cross für seine Verdienste erhielt. Er wurde zum Brigade Major (Stabschef) der 8. Brigade befördert. Da er in dieser Position gefährliche Aufgaben direkt an der Frontlinie übernehmen musste, erhielt er 1918 den Distinguished Service Order. Im Juni 1919 schied er aus dem aktiven Militärdienst aus und diente anschließend als Teilzeit-Offizier der Offiziersreserve im Militärnachrichtendienst in Melbourne. Da Caseys Vater im selben Jahr starb übernahm er dessen Wirtschaftsimperium und leitete fortan u. a. dessen Bergwerke. Diese Arbeit setzte er bis 1924 fort. Anschließend war er politischer Verbindungsbeamter von Premierminister Stanley Bruce in London. Dieses Amt hatte er bis 1931 inne und übermittelte der Regierung von Bruce und dessen Nachfolger James Scullin von der Australian Labor Party, vertrauenswürdige Informationen aus Wirtschaft und Politik. Im Jahr 1926 heiratete er Ethel Marian Sumner (Maie) Ryan, mit der er zwei Kinder hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Im Jahr 1931 kehrte Casey nach Australien zurück und wurde für die United Australia Party (UAP) im Wahlbezirk Corio (Geelong) ins Repräsentantenhaus gewählt. Nachdem er von Premierminister Joseph Lyons 1933 zum Assistenz-Minister gemacht wurde, wurde er 1935 Schatzminister. Im Jahr 1939 wurde Robert Menzies neuer Premier, der ihn als Konkurrent ansah. Nun bekam er das weniger angesehene Amt als Versorgungs- und Entwicklungsminister. Im Jahr 1940 wurde er von Menzies zum ersten australischen Botschafter in den USA ernannt. Dies war zwar eine große Herausforderung und Anerkennung während der Kriegszeit, doch sollte es auch dazu dienen, um Casey aus der heimischen Politik fernzuhalten. Casey, der in Washington, D.C. war, als die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg eintraten, half, die Allianz zwischen Australien und den USA ins Leben zu rufen. Im Jahr 1942 wechselte Casey nach Kairo, als er von Winston Churchill zum ortsansässigen Minister ernannt wurde. Dies geschah zum Ärgernis von Premierminister John Curtin und einiger Mitglieder des Foreign and Commonwealth Office. Dort stellte er einen wichtigen Verbindungsmann zwischen den Briten, ihren Alliierten, den Oberkommandierenden sowie einheimischen Clanchefs dar. Nachdem die Kriegshandlungen im Mittleren Osten beendet waren, wurde Casey als Gouverneur in die indische Provinz Bengalen beordert. Diesen Posten behielt er bis 1946. Für die Bundeswahlen 1946 kehrte Casey nach Australien zurück, in der Hoffnung, einen Parlamentssitz zu erhalten, und wurde Führer der neugegründeten Liberal Party of Australia, die Menzies 1944 gegründet hatte, um die konservative Politik in Australien zu stärken und neu zu organisieren. Casey schlug das Angebot einer Peerage of the United Kingdom aus, um seine politischen Ambitionen voranzutreiben. Allerdings war es bereits zu spät für ihn, um in die Vorwahlen einzugreifen. Er ließ sich im September 1947 überzeugen, Bundesvorsitzender der Liberal Party zu werden, und tätigte großzügige Spenden. Obwohl Menzies in Casey immer noch einen direkten Rivalen und er in sich selbst den zukünftigen Premierminister sah, gab es zwischen beiden eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Bei den Bundeswahlen 1949, die die Liberalen für sich entschieden, kehrte Casey mit einem Sitz für den Wahlkreis La Trobe ins Repräsentantenhaus zurück. Anschließend machte ihn Menzies zum Versorgungs- und Entwicklungsminister sowie zum Arbeits- und Wohnungsbauminister. Im März 1950 wurde er zum nationalen Entwicklungsminister bestimmt. Als Percy Spender (ebenfalls ein Rivale von Menzies) nach Washington geschickt wurde, wurde Casey sein Nachfolger als Außenminister. Dieses Amt hielt er auf der Höhe des Kalten Krieges, der Sueskrise, des Vietnamkrieges und anderer Weltereignisse. Von März 1950 bis zu seinem Rückzug aus der Politik war er außerdem als Minister für Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation verantwortlich und trug zu ihrem Erfolg bei. Casey trat im Jahr 1960 ab und zog ins britische House of Lords ein.", "section_level": 1}, {"title": "Generalgouverneur.", "content": "Im Jahr 1965 wurde Casey von Menzies zum Generalgouverneur ernannt, um die Nachfolge des Lord de L'Isle anzutreten. Es war nicht nur das erste Mal, dass ein konservativer Premier einem Australier diesen Posten gab, sondern auch das Ende einer Ära von Nicht-Australiern auf diesem Posten. Als Argument gegen Australier galt stets, dass diese durch ihre fehlende Distanz nicht entsprechend ihrer Rolle in der Verfassung unparteiisch handeln könnten. Im Dezember 1967 wurde dies für Casey zu einem akuten Problem, nachdem Premier Harold Holt gestorben war. Anstatt den Vize-Parteichef der Liberalen, William McMahon, als Premierminister oder zumindest Chef einer Übergangsregierung zu berufen, ernannte er den Führer der Country Party, des Koalitions-Partners der Liberalen, John McEwen zum neuen Premier. Es wurde ihm im Buch \"The Power Struggle\" vom Politik-Journalisten Alan Reid vorgeworfen, dass er McMahons Karriere in der Partei blockieren wollte. Caseys Biograph W.J. Hudson schrieb in seinem 1986 erschienenen Buch \"Casey\" jedoch, dass jener die Koalition retten wollte, da die Country Party nicht unter McMahon dienen wollte. Casey verließ sein Amt 1969 und ging mit seiner Frau zurück nach Berwick in Victoria. Von einem 1974 erlittenen Autounfall konnte er sich nie wieder erholen und starb im Juni 1976 im Alter von 85 Jahren. Er hinterließ seine Frau, seine Tochter und seinen Sohn.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Casey erhielt unter anderen das Military Cross und den Distinguished Service Order. Er wurde 1944 zum Companion of Honour ernannt. Im Jahr 1960 wurde er als dritter und letzter australische Politiker in das House of Lords berufen und wurde „Baron Casey, of Berwick im Staat Victoria und dem Commonwealth von Australien und der City of Westminster“. Er wurde im Jahre 1965 Knight Grand Cross des Order of St. Michael and St. George und 1969 in den Hosenbandorden aufgenommen sowie zum Australian of the Year ernannt. Die Gemeinde, die Berwick einschlisst, wurde nach ihm in Casey City umbenannt. Zudem gibt es den Wahlbezirk Division of Casey (in einem anderen Teil von Melbourne). Des Weiteren ist der Vorort von Canberra namens Casey. Das \"R. G. Casey Building\" in Canberra ist Sitz des australischen Außenministeriums. In der Antarktis tragen eine Reihe von Objekten seinen Namen. Dazu zählen die Casey-Station, die Caseybucht, das Casey Inlet, der Casey-Gletscher, das Kap Casey und die Casey Range.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard Gardiner Casey, Baron Casey, KG, GCMG, CH, DSO, MC (* 29. August 1890 in Brisbane, Queensland; † 17. Juni 1976 in Berwick, Victoria) war ein australischer Politiker und unter anderem Außenminister sowie Generalgouverneur des Landes.", "tgt_summary": null, "id": 920050} {"src_title": "Nissan Hypermini", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Armenische Bergotter ist eine mittelgroße Art der Gattung und erreicht eine durchschnittliche Länge von etwa 70 bis 90 cm, wobei die Weibchen größer sind als die Männchen und Rekordlängen um 110 cm erreicht werden können. Die Grundfarbe ist graubraun, hellgrau, lehmfarben oder schwarzgrau mit einer Rückenzeichnung aus einem Wellen- oder Zickzackband. Dies besteht aus miteinander verschmolzenen, gelben bis gelborangenen oder rötlichen Rückenflecken, die an den Rändern schwarz eingefasst sein können. Die Körperseiten besitzen häufig dunkle Barrenflecken. Melanistische Individuen sind nicht bekannt. Der Bauch ist dunkelgrau bis schwarzgrau. Die Oberseite des Kopfes ist im hinteren Bereich dunkel gezeichnet, davor liegen zwei getrennte Punktflecken. Über die Augen zieht sich ein dunkles Schläfenband bis zu den Mundwinkeln. Der Kopf ist schmal und etwas vom Rest des vergleichsweise schlanken Körpers abgesetzt. Die Augen besitzen vertikale Pupillen. Mit Ausnahme der dreieckigen Überaugenschilde, die hervorspringend die Augen überdecken, sind die Kopfschilde in kleine Einzelschuppen aufgelöst. Der Überaugenschild bildet zum Hinterkopf eine scharfe Kante, während die Schnauzenregion abgerundet ist. Das Nasenloch befindet sich im unteren Bereich der Nasale. Unterhalb der Augen befinden sich zwei Reihen von Unteraugenschilden (Supraocularia), darunter liegen 9 bis 10 Oberlippenschilde (Supralabialia). Die Körperschuppen sind gekielt. Um die Körpermitte liegen meistens 23 bis 24, seltener 21 bis 25 Schuppenreihen. Die Unterschwanzschilde (Subcaudalia) sind wie bei allen Arten der Gattung geteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Armenische Bergotter ist in Armenien, Aserbaidschan, den nordwestlichen Iran sowie das östliche Grenzgebiet der Türkei zu finden. Als Lebensraum bevorzugt sie lichte Eichenwälder und mit Steinbrocken durchsetzte Berghänge in Höhenlagen zwischen 1.200 und 3.000 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Armenische Bergotter ist überwiegend tagaktiv und lebt eher versteckt als Bodenschlange. Die Winterruhe dauert bei dieser Art je nach Höhe bis zu sieben Monate. Sie ernährt sich wahrscheinlich vor allem von Kleinsäugern wie Mäusen und Ratten sowie von Eidechsen und jungen Vögeln, die sie durch einen Giftbiss tötet. Die Jungschlangen ernähren sich von kleinen Eidechsen. Die Schlange ist lebendgebärend (ovivivipar). Als vermutete Paarungszeit wird aufgrund der Hochlagen der April bis Mai angenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Innerhalb der Armenischen Bergotter werden zwei Unterarten unterschieden: Die taxonomische Einordnung der Art befindet sich aktuell in der Diskussion, daher finden sich in der Literatur zwei alternative Gattungsbezeichnungen. Traditionell wurde die Bergotter der Gattung \"Vipera\" zugeordnet und bildete innerhalb dieser einen Artkomplex mit einer Reihe weiterer Arten, der als \"Vipera xanthina\"-Komplex bezeichnet wird. Alle Arten innerhalb dieses Komplexes teilen anatomische Merkmale mit der Bergotter und leben über den kleinasiatischen Raum verstreut in größeren Höhen relativ isolierter Berglandschaften. Einschließlich der Bergotter gehören der Gattung \"Montivipera\" heute folgende Arten an: Einige dieser Arten galten bis vor wenigen Jahren als Unterarten der Kleinasiatischen Bergotter, dabei ist der Artstatus beispielsweise von \"V. bulgardaghica\" oder \"V. albicornuta\" bis heute umstritten. 1999 wurde für diesen Komplex eine Auslagerung aus der Gattung \"Vipera\" unter dem neuen Gattungsnamen \"Montivipera\" vorgeschlagen, der sich in der Literatur allerdings nur bedingt durchsetzen konnte. So führen Joger und Nilson 2005 die Bergotter unter dem Artnamen \"Montivipera xanthina\" und die Datenbank \"The Reptile Database\" hat die Gattung \"Montivipera\" als eigene Gattung aufgestellt und von \"Vipera\" getrennt. Mallow et al. 2003 führt diese und die anderen Arten jedoch weiterhin unter den etablierten Namen innerhalb der Gattung \"Vipera\" und ordnen sie der Untergattung \"Montivipera\" zu. Durch Lenk et al. 2001 wurde die Monophylie der \"Montivipera\"-Arten als eigenes Taxon über immunologische Untersuchungen bestätigt. Diese stellen entsprechend den Ergebnissen allerdings die Schwestergruppe zweier Großvipern-Arten (\"Macrovipera\") innerhalb eines Komplexes aus \"Daboia\", \"Macrovipera\" und den \"Montivipera\"-Arten dar, wodurch die Gattung \"Vipera\" mit Einbeziehung der Untergattung \"Montivipera\" nicht mehr als natürliche Verwandtschaftsgruppe mit allen Abkömmlingen einer Stammart (monophyletische Gruppe) haltbar und als paraphyletisch zu betrachten ist. Diese Ansicht wird bestätigt durch Garrigues et al. 2004, in dem die Vipern eine europäische Sektion aus verschiedenen \"Vipera\"-Arten sowie eine orientalische Sektion aus den benannten Gattungen \"Daboia\" und \"Macrovipera\" sowie den \"Montivipera\"-Arten bilden. Heute werden entsprechend alle Arten des xanthina-Kolmplexes der Gattung \"Montivipera\" zugeschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Schlangengift.", "content": "Das Gift der Armenischen Bergotter ist wie das aller \"Vipera\"-Arten hämotoxisch, eine ärztliche Behandlung mit einem adäquaten Antivenin ist notwendig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Armenische Bergotter (\"Montivipera raddei\", Syn.: \"Vipera raddei\"), auch Raddes Otter, ist eine Art der Bergottern (\"Montivipera\") innerhalb der Vipern (Viperidae). Sie ist über weitere Teile Armeniens, Aserbaidschan, den nordwestlichen Iran sowie das östliche Grenzgebiet der Türkei verbreitet. Der wissenschaftliche Name ehrt den deutsch-russischen Zoologen Gustav Radde (1831–1903).", "tgt_summary": null, "id": 713735} {"src_title": "William E. Smith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "In Familie und Bekanntenkreis war er unter dem Namen \"Dwin\" bekannt. Sein älterer Bruder Ashley Bramall wurde Rechtsanwalt und als Politiker der Labour Party Leiter der Erziehungsbehörde der Stadt London. Edwin Bramall schlug von Anfang an eine militärische Karriere ein.", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Karriere.", "content": "Nach dem Besuch des Eton College wurde er 1943 Soldat im King’s Royal Rifle Corps. Er nahm als junger Leutnant an der Landung in der Normandie teil und war während der letzten Jahre des Zweiten Weltkrieges in Nordwest-Europa eingesetzt; 1945 erhielt er das Military Cross für Tapferkeit. In den zwei Jahren nach Kriegsende gehörte er zu den Besatzungsstreitkräften in Japan, anschließend war er Lehrer an der Infanterieschule \"(School of Infantry)\". Von 1953 bis 1958 war er im Nahen Osten stationiert. Anschließend lehrte er weitere zwei Jahre an der Offiziersschule der Armee \"(Staff College Camberley)\" und gehörte ab 1963 zum Stab von Lord Mountbatten. 1965 wurde er zum Befehlshaber \"(Commanding Officer)\" des 2. Regiments der Royal Green Jackets ernannt, das während der Auseinandersetzungen mit Indonesien nach Malaysia verlegt wurde. 1967 erhielt er den Befehl über die 5. Infanteriebrigade. Während der 1970er Jahre wurde er relativ schnell befördert und erreichte 1973 den Rang eines Generalleutnants; 1976 wurde er zum General ernannt. Von 1976 bis 1978 war er Oberbefehlshaber der britischen Landstreitkräfte \"(Commander-in-Chief, UK Land Forces)\", 1978 und 1979 stellvertretender Generalstabschef \"(Vice Chief of the Defence Staff)\" und von 1979 bis 1982 als Nachfolger von Sir Roland Gibbs Chef des Generalstabes \"(Chief of the General Staff)\" des Heeres. 1982 wurde er zum Feldmarschall befördert und wurde als Nachfolger von Sir Terence Lewin für drei Jahre als Generalstabschef \"(Chief of the Defence Staff)\" höchster militärischer Befehlshaber der britischen Streitkräfte. Mit seiner Verabschiedung aus dieser Position endete seine militärische Karriere. Seine Nachfolge in der Position des Oberbefehlshabers der britischen Streitkräfte trat Sir John Fieldhouse an.", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Karriere.", "content": "Nach dem Ende seiner militärischen Laufbahn wurde Bramall als Nachfolger von Baroness Phillips von 1986 bis 1998 Lord Lieutenant von Greater London. 1987 wurde er zum \"Baron Bramall of Bushfield in the County of Hampshire\" ernannt und 1990 in den Hosenbandorden, den höchsten britischen Ritterorden, aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Life Peer.", "content": "Als Life Peer sprach er sich im House of Lords gegen die Beteiligung Großbritanniens am Zweiten Irakkrieg aus und warnte: „Terrorismus kann nicht wie reine Aggression mit massivem Einsatz militärischer Mittel, sondern nur mit kompetentem Schutz und positiver Diplomatie bekämpft werden“ \"(unlike naked aggression, terrorism cannot be defeated by massive military means but by competent protection and positive diplomacy)\". Am 27. August 2006 berichtete die \"Mail on Sunday\", dass Bramall während einer Debatte über den Libanon-Konflikt den 78-jährigen Lord Janner of Braunstone, ein führendes Mitglied der britischen jüdischen Gemeinden, der sich bisher immer für die Opfer des Holocaust eingesetzt hatte, nach mehreren von Zeugen bestätigten „anti-israelischen Äußerungen“ geschlagen habe. Die Zeitung berichtete, dass die Auseinandersetzung in einem der Räume in der Nähe des Versammlungsraumes stattgefunden habe und die Peers, die Zeugen des Zwischenfalls wurden, vom Verhalten Bramalls sehr überrascht waren. Bramall soll sich später telefonisch bei Lord Janner entschuldigt haben. Janner habe die Entschuldigung angenommen, von Seiten der Verwaltung des Oberhauses sei nichts weiter unternommen worden und Janner habe sich nicht weiter beschwert. Am 25. April 2013 schied Lord Bramall auf eigenen Wunsch aus dem House of Lords aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Feldmarschall Edwin Noel Westby Bramall, Baron Bramall KG, GCB, OBE, MC, JP, (* 18. Dezember 1923 in Tonbrige, Kent; † 12. November 2019) war ein britischer Generalstabsoffizier der British Army und Politiker. Von 1979 bis 1982 war er Generalstabschef \"(Chief of the General Staff)\" und damit der höchste militärische Vorgesetzte der britischen Armee. Von 1982 bis 1985 war er Generalstabschef (\"Chief of the Defence Staff\") und damit höchster militärischer Vorgesetzter der gesamten britischen Streitkräfte \"(British Armed Forces)\". Von 1987 bis 2013 war er als Life Peer Mitglied des House of Lords.", "tgt_summary": null, "id": 486688} {"src_title": "Anna DeForge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bernardes Costa schloss seine Schulausbildung in Leiria ab und studierte darauf Jura an der Juristischen Fakultät der Universität Lissabon; sein Studium schloss er mit der üblichen Lizenziatur (\"Licenciatura\") ab. In Leiria absolvierte er sein Referendariat und begann kurz darauf dort mit seiner Arbeit als Jurist. 1969 kandidierte er für die Demokratischen Opposition (\"Oposição Democrática\") im Wahlkreis Leiria. Die PIDE, die portugiesische Geheimpolizei, unterband jedoch seine Kandidur und verhaftete Costa kurz darauf. Infolge der Verhaftung und des Ausschlusses von allen Universitäten, gestand ihm Frankreich zwischen 1973 und 1974 den Status eines politischen Flüchtlings an. Nach der Nelkenrevolution 1974 und der beginnenden Demokratisierung Portugals konnte Costa wieder als Anwalt arbeiten. Nebenher war er auch in der portugiesischen Anwaltskammer und anderen Verwaltungsbereichen mit juristischen Bezügen tätig. Er dozierte außerdem an der Universität Lissabon, an der Technischen Universität Lissabon und am Lissaboner Institut für angewandte Psychologie (ISPA). Seit 1991 ist Alberto Bernardes Costa Mitglied des portugiesischen Parlamentes (\"Assembleia da República\"). In seiner Zeit als Abgeordneter fungierte er bereits als Präsident des Europaausschusses, als Vize-Fraktionsvorsitzender der Sozialistischen Partei und als portugiesischer Vertreter in der Nordatlantischen Versammlung. Nach den Parlamentswahlen 1995 berief der Wahlsieger und designierte Premierminister António Guterres Bernardes Costa als Innenminister, das Amt hatte er bis 1997 inne. Darauf wechselte er kurzzeitig (1997–1998) in den Vorstand der staatlichen \"Petróleos de Portugal – Petrogal, SA\". Danach war er unter anderem Mitglied des Europäischen Konvents, der eine Europäische Verfassung ausarbeitete, und vertrat dabei die portugiesischen Interessen. 2004 war er für das Wahlprogramm der Sozialistischen Partei für die Europawahl zuständig. Nach den Parlamentswahlen 2005, bei der die Sozialisten eine absolute Mehrheit errangen, berief ihn der Premierminister José Sócrates als neuen Justizminister. In seiner bisherigen Amtszeit sah Costa vor allem die Restrukturierung des Gerichtswesens (\"Reforma do Mapa Judiciário\") in Portugal als sein größtes Ziel an; sie umfasst unter anderem eine Aufgabenkonzentration, Schließung einiger Gerichte und Zusammenlegung von Gerichtsbezirken. Seit seinem Amtsantritt sind jedoch auch mehrere schwerwiegende Justizverfahren anhängig, unter anderem der Fußballkorruptionsskandal „Goldene Pfeife“ (\"Apito dourado\") und der Missbrauchsskandal im Portuenser Waisenhaus Casa Pia. Alberto Bernardes Costa ist verheiratet und hat drei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alberto Bernardes Costa (* 16. August 1947 in Évora de Alcobaça) ist ein portugiesischer Jurist und Politiker der Sozialistischen Partei (PS). Seit 2005 ist er Leiter des portugiesischen Justizministeriums.", "tgt_summary": null, "id": 1990738} {"src_title": "Aprilzi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein wurde am 1. Mai 1906 gegründet. Es folgte eine kurze Zeit mit einer institutionellen Krise, so dass der Verein 1919 wieder geöffnet wurde. Im Jahr 1924 erreichte das Team die erste Amateurliga, wo der Verein auch nach der Professionalisierung des Fußballs 1931 blieb. Im Jahr 1940 stiegen sie in die zweite Amateurliga ab, konnten nach einem Jahr jedoch schon den Wiederaufstieg feiern. Im Jahr 1956 stieg man ein zweites Mal ab, musste aber wiederum nur drei Jahre auf die Rückkehr in die erste Liga warten. Nach zehn Jahren in Liga 1 in Folge konnten die Chacarita Juniors ihren einzigen Titel, die Metropolitano 1969, feiern. In den Folgejahren spielte das Team durchweg schlecht und wurde bis 1980 in die vierte Liga durchgereicht. Schon 1984 feierte man die Rückkehr in die erste Liga, musste aufgrund von Problemen mit eigenen Hooligans und einem Punktabzug jedoch wieder den Abstieg hinnehmen. Bis zum Wiederaufstieg 1999 spielte der Club durchweg zweit- oder gar drittklassig. Nach der Clausura 2004 stieg der Verein wieder in die Nacional B ab, wo sie nach einem kurzen Ausflug in die Primera División 2009/2010 seit der Saison 2010/11 wieder spielen.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Chacarita Juniors spielt im Estadio Chacarita Juniors, Villa Maipú, Buenos Aires, welches Platz für 24.300 Zuschauer bietet.", "section_level": 1}, {"title": "Bemerkenswertes.", "content": "Die Spieler und Fans der Mannschaft werden gemeinhin mit dem Spitznamen „\"Los Funebreros\"“ (Die Bestatter) bezeichnet. Grund ist die Lage des ersten eigenen Stadions, welches neben einem Friedhof lag.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Sportarten.", "content": "Neben Fußball werden im Verein auch Schach, Boxen, Taekwondo und Aerobic praktiziert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Club Atlético Chacarita Juniors, kurz die Chacarita Juniors, ist ein argentinischer Sportverein aus Buenos Aires und vor allem durch seine Fußballabteilung bekannt. Die Fußballmannschaft des 1906 gegründeten Klubs spielt in der Saison 2018/19 in der Primera B Nacional, der zweithöchsten Spielklasse im argentinischen Fußball. ", "tgt_summary": null, "id": 906971} {"src_title": "3 Needles", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Ambrella longituba\" besitzt eine monopodial wachsende, gestauchte Sprossachse. Im unteren Bereich finden sich die von Velamen umhüllten Wurzeln. Die Blätter sitzen zweizeilig am Spross und sind von diesem durch ein Trenngewebe abgesetzt. Der Blattgrund umfasst den Spross so, dass dieser vollständig von den Blattbasen verhüllt wird. Die Form der Blätter ist länglich-oval bis umgekehrt-eiförmig, an der Basis verschmälert. Die Blattspitze ist leicht eingezogen, so dass zwei Lappen entstehen. Die Blätter messen fünf bis neun Zentimeter in der Länge bei etwa zwei Zentimeter Breite. Die Blüten stehen einzeln oder zu zweit oder dritt zusammen an etwa fünf bis sechs Zentimeter langen Blütenständen. Die Blütenfarbe ist grün, die Blüte ist mit 4,5 Zentimeter Länge im Verhältnis zur restlichen Pflanze recht groß. Die Blütenblätter sind nicht miteinander verwachsen. Die Sepalen und Petalen sind in Form und Größe ähnlich, sie sind schmal lanzettlich und zugespitzt, sie sind nicht ausgebreitet, sondern weisen nach vorn. Die Lippe bildet eine Röhre um die Säule, im vorderen Bereich ist sie ausgebreitet und dreilappig. An der Basis der Lippe setzt ein 3,5 Zentimeter langer Sporn an. Die Innenseite der Lippe ist weich behaart.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "\"Ambrella longituba\" wurde von Henri Perrier de la Bâthie im Norden Madagaskars, am Montagne Ambre in der Nähe des Flusses Maky, gefunden. Sie wuchs dort in einer Höhenlage von 800 Metern epiphytisch auf \"Calliandra alternans\". Stewart schreibt, dies sei der einzige bekannte Fund, die Datenbank des Missouri Botanical Garden listet allerdings noch ein weiteres Exemplar, gesammelt 1992, auf.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und botanische Geschichte.", "content": "Nachdem Perrier de la Bâthie die Pflanze 1932 gesammelt hatte, veröffentlichte er 1934 die Erstbeschreibung. Er wählte die latinisierte Bezeichnung des Fundortes als Gattungsnamen. Der Artname \"longituba\", „langröhrig“, bezieht sich auf die Form der Blüten. Die Art zählt zur Tribus Vandeae und dort in der Subtribus Angraecinae.", "section_level": 1}, {"title": "Belege.", "content": "Die Informationen dieses Artikels stammen vorwiegend aus: Darüber hinaus werden zitiert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Orchidee Ambrella longituba ist die einzige Art in der Gattung \"Ambrella\". Die kleinen, epiphytisch wachsenden Pflanzen wurden nur wenige Male in einem kleinen Gebiet im Norden Madagaskars gefunden.", "tgt_summary": null, "id": 1861765} {"src_title": "Robert von Ostertag", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Im März 2007 erschien das Album \"Return of the Mac\" von Prodigy über das Label Koch Records. Dieses sollte als Werkzeug zur Vermarktung von \"H.N.I.C. Part 2\" fungieren. Koch Records machte dem Rapper ein Angebot für dessen drittes Album, welches Prodigy jedoch ablehnte. Er nahm schließlich ein Angebot der Firma \"Voxonic\" an. Prodigy stieg außerdem als Partner bei \"Voxonic\" ein und arbeitet dort als A & R.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die Aufnahmen für \"H.N.I.C. Part 2\" begannen bereits im Jahr 2004. Da Prodigy der Arbeit mit seiner Gruppe Mobb Deep, welche er mit dem Hip-Hop-Musiker Havoc bildet, Vorrang einräumt, verzögerte sich die Fertigstellung des Albums. So arbeitete er in dieser Zeit an neuer Musik für Mobb Deep und ging auf die \"Anger Management\"-Tour. Außerdem stellten sich nach der Fertigstellung „juristische Probleme“ für Prodigy ein. Im Gegensatz zu früheren Alben, legte Prodigy bei der Entstehung von \"H.N.I.C. Part 2\" mehr Wert auf die Beats. Die Themen behandeln, laut Aussage des Rappers, „universelle Probleme“. Das Hauptaugenmerk lag bei der Produktion auf der Atmosphäre des Albums.", "section_level": 1}, {"title": "Vermarktung.", "content": "\"Voxonic\" bewarb das Album mit einer Technologie, die eine aufgenommene Stimme lädt und diese dann in verschiedene Sprachen übersetzen kann. So können eingesprochene oder, im Fall des Albums, eingerappte Texte in gleicher Betonung und bei gleichbleibender Stimme übersetzt werden. \"H.N.I.C. Part 2\" ist somit das erste Hip-Hop-Album, das in über 1.000 Sprachen übersetzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "An der Produktion von \"H.N.I.C. Part 2\" waren die Hip-Hop-Musiker The Alchemist, Sid Roams, Havoc und Apex beteiligt. Apex war für die musikalische Gestaltung von \"When I see you\" und \"It’s nothing\" verantwortlich. Die Produktion der Stücke \"The Life\", \"Young Veterans\", \"Illuminati\", \"Veteran's Memorial Part II\" sowie des Bonus-Titels \"Dirty New Yorker\" übernahm The Alchemist. Ein Lied wurde von Havoc, mit welchem Prodigy das Musik-Duo Mobb Deep bildet, produziert. Dieses ist der Titel \"I want out\". Außerdem war Sid Roams durch die Produktion von \"Real Power Is People\", \"A,B,C’s\", \"Click Clack\", \"3 Stacks\" und \"A,B,C’s (Vox Spanish Remix Teaser)\" in die Entstehung des Albums involviert.", "section_level": 1}, {"title": "Gastbeiträge.", "content": "Auf \"H.N.I.C. Part 2\" sind nur vereinzelt Gastmusiker vertreten. Twin Gambino war an der Entstehung der Stücke \"Click Clack\" und \"3 Stacks\" beteiligt. Mobb Deep-Mitglied Havoc ist in dem Lied \"I want out\" zu hören. Des Weiteren ist der Rapper Big Noyd auf \"It’s nothing\" vertreten. Außerdem ist Un Pacino durch die Stücke \"Field Marshal P\" und \"I Want Out\" beteiligt. Dieser war bereits auf dem vorherigen Album \"Return of the Mac\" vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "Das Album stieg auf Platz 36 der US-amerikanischen Billboard 200-Charts ein. In der ersten Woche wurden 13.000 Kopien von \"H.N.I.C. Part 2\" verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Auf der Internetseite Rap4Fame.de wird das Album mit drei von möglichen fünf Bewertungspunkten ausgezeichnet. Dabei bezeichnet der Redakteur \"H.N.I.C. Part 2\" als „Durchschnitts-Album“, welches den Vorgänger \"Return of the Mac\" nicht übertrifft. Die Produktionen und insbesondere die Beats von Sid Roams werden negativ kritisiert. \"3 Stacks\" ist aus Sicht des Redakteurs der „schlechteste Track der Scheibe“, wohingegen der Titel \"I want out\" als „absolutes Maximum“ des Albums bezeichnet wird. Des Weiteren wird auch Prodigy kritisiert. So werden die von ihm verfassten Texte zwischen „0815-Phrasen und Belanglosigkeit“ eingeordnet. Das Album dokumentiert „wie wenig [Prodigy] noch zu erzählen hat“. Neben der negativen Kritik, werden die Beats von Havoc sowie die Beiträge des Rappers Un Pacino positiv hervorgehoben. Das deutsche Hip-Hop-Magazin \"Juice\" vergab in einer Rezension dem Album vier von möglichen sechs „Kronen“. In der Wertung wird \"H.N.I.C. Part 2\" als „gut“, „bahnbrechend jedoch nicht“ bezeichnet. Die „weniger gelungenen Stücke“ des Tonträgers, sind aus Sicht der \"Juice\", „an einer Hand abzählbar“. Außerdem wird das Lied \"A,B,C’s\" positiv hervorgehoben.", "section_level": 2}], "src_summary": "H.N.I.C. Part 2 ist das dritte Musikalbum des US-amerikanischen Rappers Prodigy. Es erschien am 22. April 2008 in den Vereinigten Staaten von Amerika. Der Tonträger wurde über das Label \"Voxonic\" veröffentlicht. Am 4. November 2008 erschien das Album unter dem Titel \"H.N.I.C. Pt. 2: The Ultimate Collectors Edition\" als Wiederveröffentlichung.", "tgt_summary": null, "id": 735250} {"src_title": "Herz am Scheideweg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Rösener wurde in der rechts der Ruhr gelegenen, westfälischen Industriestadt Schwerte geboren und in die evangelische Gemeinde aufgenommen. Die Stadt hatte damals etwa 12.000 Einwohner und gehörte zum Landkreis Hörde. Die Volksschule und von 1913 bis 1916 die Realschule besuchte er allerdings in der Stadt Buer. Nach seiner Schulzeit absolvierte Rösener eine vierjährige Ausbildung zum Elektromonteur und bildete sich anschließend in Aachen an einer Berufs-Abendschule sowie einer technischen Fortbildungsschule weiter. Anschließend war er in seinem Beruf bei mehreren Betrieben angestellt, zuletzt bei Deutschen Elektrizitäts-Werken (DEW) in Aachen.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Am 6. November 1926 trat Rösener in die NSDAP ein und erhielt die Mitgliedsnummer 46.771, für die er 1927/28 als Ortsgruppenleiter in Aachen und danach beim Gauleiter Rheinland als Abschnittsleiter sowie Versicherungsobmann fungierte. Im Zuge des Beitritts zur Partei wurde er auch in die Sturmabteilung (SA) aufgenommen. Bereits 1927 wurde er zum SA-Sturmführer befördert und leitete 1928/29 den SA-Sturm 16 in Aachen. Im Oktober des Jahres 1929 bewarb er sich um die Aufnahme in die SS. Seinem Antrag wurde 1930 entsprochen und er wechselte im Rang eines SA-Sturmführers von der SA zur SS über. Rösener erhielt die SS-Nummer 3.575 und wurde zum 4. November 1930 als SS-Oberscharführer dem SS-Sturm 73 in Aachen zugewiesen. Schon zum 18. Februar 1931 erfolgte seine Beförderung zum SS-Sturmführer und am 21. Dezember 1931 wurde er zum SS-Hauptsturmführer befördert. Im Jahre 1932 besuchte Rösener die Reichsführerschule in München und wurde daraufhin am 30. Januar 1933 zum SS-Sturmbannführer befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Machtübernahme.", "content": "Auf Ersuchen des in Aachen tätigen SS-Sturmbannführers \"Erwin Rösener\" sollte der Chefredakteur der Aachener Arbeiter-Zeitung, Arthur May, zu einer Vernehmung nach Jülich gebracht werden. Die Aachener Polizeiführung überließ daraufhin den in Schutzhaft befindlichen Arthur May, einigen SS-Männern, welche in einem offenen Lastkraftwagen angereist waren. Nach seinem Transport in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1933, wurde Arthur May am 22. Juni 1933 in der Jülicher Zitadelle von SS-Hilfspolizisten regelrecht hingerichtet. Als Todesursache wurde „auf der Flucht erschossen“ angegeben. Im Juli 1933 wurde Rösener nach Düsseldorf versetzt und mit der Führung der 20. SS-Standarte betraut. Bereits am 9. November 1933 erfolgte seine Beförderung zum SS-Obersturmbannführer. Bei den Scheinwahlen zum 9. Reichstag, die am 12. November 1933 stattfanden, kandidierte Rösener für die NSDAP-Einheitsliste im Wahlkreis 22 (Düsseldorf Ost, Wahlkreisverband Rheinland-Nord) und wurde als Abgeordneter in den Reichstag gewählt. Dem Reichstag gehörte er bis 1945 an, ab 1936 vertrat er dort den Wahlkreis 1 (Ostpreußen). Von Mai bis Oktober des Jahres 1938 war er ehrenamtlicher Ratsherr in Berlin. Bereits am 12. Mai 1934 erfolgte seine Beförderung zum SS-Standartenführer, außerdem übernahm Rösener als Mitglied der Organisationsleitung der Reichsparteitage ein weiteres Betätigungsfeld. Schon bei den Planungsarbeiten für den Reichsparteitag „Triumph des Willens“, wie auch bei der Realisierung des Spektakels, das in der Zeit vom 5. bis 10. September 1934 in Nürnberg stattfand, war er maßgeblich beteiligt. Noch im September 1934 übersiedelte Rösener von Düsseldorf in das ostpreußische Allenstein und übernahm dort als Kommandeur die Führung der 61. SS-Standarte. Von Mitte September 1936 bis Anfang November 1938 war er Stabsführer des SS-Oberabschnitts Ost (Berlin) und danach in gleicher Funktion des SS-Oberabschnitts Rhein (Wiesbaden) bis Juni 1940, den er anschließend führte.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg und Hinrichtung.", "content": "Von Mitte September 1940 bis Mitte Dezember 1941 war er Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) „Rhein“ und anschließend bis zum Kriegsende HSSPF „Alpenland“. In dieser Funktion war Rösener in Slowenien bei der Partisanenbekämpfung eingesetzt. Hier befahl er unter anderem die Tötung von Zivilisten, Geiseln und Kriegsgefangenen und arbeitete mit Leon Rupnik und Bischof Gregorij Rožman zusammen. Im Juli 1944 wurde er zum General der Waffen-SS und der Polizei und einen Monat später zum SS-Obergruppenführer befördert. Ab Anfang Oktober 1944 war er zudem Höherer Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XVIII und ab April 1945 noch Kommandeur des rückwärtigen Gebiets der Heeresgruppe E. 1945 entkam Rösener nach Österreich, wurde jedoch am 17. Mai in einem Lazarett in Spittal an der Drau, in das er in Wehrmachtsuniform mit Wehrmachtsdokumenten aufgenommen worden war, von den Briten entdeckt, zunächst in ein großes Gefangenenlager in Cinecitta bei Rom gebracht und sodann nach Jugoslawien zurückgeschafft. Hier wurde er am 30. August 1946 zum Tode verurteilt und am 4. September 1946 gehängt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erwin Friedrich Karl Rösener (* 2. Februar 1902 in Schwerte; † 4. September 1946 in Ljubljana) war ein deutscher SS-Obergruppenführer, General der Waffen-SS und Polizei. Als Höherer SS- und Polizeiführer „Alpenland“ (Wehrkreis XVIII, Salzburg) war Rösener maßgeblich zuständig für die NS-Rassen- und Volkstumspolitik in der Untersteiermark, in Kärnten und Oberkrain.", "tgt_summary": null, "id": 2200501} {"src_title": "Dahlandermotor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Edward „Bear“ Grylls ist der Sohn des verstorbenen Tory-Politikers Sir Michael Grylls. Er studierte am Eton College und hat einen Abschluss in Hispanistik der University of London. Grylls diente von 1994 bis 1997 beim 21. Special Air Service Regiment (\"Artists Rifles\", Reserveeinheit), einer Spezialeinheit der Britischen Armeereserve. Er beendete seinen Dienst beim SAS, nachdem er sich 1996 während einer Fallschirmsprungübung drei Wirbelbrüche zugezogen hatte. Von einer Kommission der Royal Navy wurde er ehrenhalber zum Lieutenant Commander ernannt. Im Jahr 1998 bestieg Grylls im Alter von 23 Jahren als jüngster Brite den Mount Everest. 2007 überflog er als erster Mensch mit einem Motorschirm erfolgreich den Mount Everest. Seit dem 11. Juli 2009 ist er der \"Chief Scout of the United Kingdom and Overseas Territories\". Er lebt zusammen mit seiner Frau Shara und seinen drei Söhnen auf einem umgebauten Lastkahn auf der Themse und zeitweise auf \"St. Tudwals West\", einer kleinen Insel vor Wales.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "2005 wurde der Dokumentarfilm \"Escape to the Legion\" gedreht. In diesem Film wurden Grylls und elf andere britische Rekruten gefilmt, als sie vier Wochen lang eine nachgestellte Ausbildung der französischen Fremdenlegion in der Sahara absolvierten. Grylls moderierte eine Dokumentarfilm-Reihe für den Discovery Channel Europa, bekannt als \"Abenteuer Survival\" (englischer Titel: \"Man vs. Wild\"), die auch auf DMAX mit dem Namen \"Ausgesetzt in der Wildnis\" ausgestrahlt wird. In dieser Serie zeigt Grylls, wie man in der Wildnis überleben und von dort zurück in die Zivilisation finden kann. Im Jahr 2010 war er in der Discovery-Channel Serie \"Worst-Case Scenario\" zu sehen. In der Serie zeigt Grylls, wie man bedrohliche Situationen im Alltag wie einen Brand in einer Diskothek oder eine Verfolgung möglichst unbeschadet überstehen kann. Am 14. März 2012 meldeten mehrere Medien, darunter die \"Times\", dass der damals 37-Jährige zwei vertraglich festgelegte Projekte verweigert habe. Daraufhin habe der Discovery Channel den Survival-Experten entlassen. Im Februar 2013 nahm er seine Zusammenarbeit mit dem Discovery Channel wieder auf. Vom 8. Juli bis 26. August 2013 wurde Grylls’ neue Serie \"Get Out Alive\" auf NBC im anglo-amerikanischen Raum ausgestrahlt. Bei dem Format handelt es sich um eine Reality-Show, bei der mehrere Teams gegeneinander antreten und verschiedene Survival-Szenarien bestehen müssen. In Deutschland wurde die Sendung als \"\", wie auch Grylls’ vorherige Formate, ab dem 10. November 2013 auf DMAX ausgestrahlt. Am 7. Oktober 2013 startete seine neue Sendung \"Bear Grylls: Escape from Hell\". Hier befasst sich Grylls mit realen Unfällen in der Wildnis und rekonstruiert diese, um zu testen, wie er sich aus einer solchen Extremsituation befreit hätte. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte ab dem 2. Februar 2014 auf DMAX. Ab dem 28. Juli 2014 strahlte der Sender NBC in den USA die sechsteilige Sendung \"\" (\"Running Wild with Bear Grylls\") aus, in der Grylls berühmte Persönlichkeiten, u. a. Barack Obama, für zwei Tage mit in die Wildnis nahm. Die Sendung wurde ab dem 13. März 2015 im wöchentlichen Takt ebenfalls auf DMAX ausgestrahlt. Im April 2019 erschien die erste Staffel seiner Serie \"You vs. Wild\" bei Netflix, bei der die Zuschauer die Möglichkeit haben, Bear Grylls sichere Anweisungen zu geben oder ihn in gefährliche Situationen zu bringen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Deutsch Er schrieb auch eine Reihe Survivalbücher für Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward Michael Grylls, genannt Bear Grylls (* 7. Juni 1974 in Donaghadee, Nordirland), ist ein britischer Dokumentarfilmer, Abenteurer, TV-Moderator, Survival-Ausbilder, Pfadfinderleiter, Autor und ehemaliger SAS-Soldat. Bekanntheit erlangte er u. a. durch die Serie \"Ausgesetzt in der Wildnis\".", "tgt_summary": null, "id": 1901100} {"src_title": "Albert-Schweitzer-Turnier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Plettenberg entstammte dem westfälischen Uradelsgeschlecht von Plettenberg. Seine Eltern waren \"Henrik Casimir van Plettenberg\", Oberst in der Oranier-Garnison in Leeuwarden und \"Agatha Petronella van Ammena\". Nach dem Studium der Rechte an der Universität Utrecht verließ er das Land 1764 und wurde für zwei Jahre Mitglied des Justizrates in Batavia (heute Jakarta, Indonesien). 1767, im Alter von 28 Jahren heiratete er \"Cornelia Charlotte Feith\" und wurde zum obersten Justizbeamten (\"Independent-Fiscaal\") von Kapstadt berufen. Er hatte mindestens einen Bruder, \"Hans Willem van Plettenberg\" (* 1. Dezember 1732 in Leeuwarden; † 6. Juni 1800 ebenda).", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur der Kapkolonie.", "content": "Nach dem Tod des Gouverneurs Ryk Tulbagh (oder Tulbach) übernahm van Plettenberg am 11. August 1771 provisorisch dessen Amtsgeschäfte und wurde am 18. Mai 1774 im Amt des Gouverneurs bestätigt. 1777 ließ er in Simon’s Town die Residenz errichten, die bis heute existiert und das \"Simon's Town Museum\" beherbergt. Plettenberg hatte großes Interesse an der Erforschung bisher unbekannter Gegenden und unterstützte die Erforschung Südafrikas. In seine Zeit fallen die Forschungsreisen von Joseph Karl Kindermann (1744–1801), Carl Peter Thunberg, Anders Sparrman, Francis Masson, William Paterson (1755–1810), Jan Splinter Stavornius (1739–1788), Robert Jacob Gordon (1743–1795) und François Levaillant (1753–1824). Er unternahm selbst mehrere Rundreisen zur Festlegung der Grenzen der Kapkolonie und besuchte 47 Außenposten. U.a. ließ er am 6. November 1778 ein Seezeichen für die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) errichten, das sog. \"Van Plettenberg Beacon\". Seitdem wird der Ort Plettenberg Bay genannt. Er ist heute ein beliebtes Reiseziel an der Garden Route. Mit großem Interesse beobachtete er auch die großen Seeexpeditionen seiner Zeit. Die Seefahrer landeten am Kap, um ihre Vorräte zu ergänzen und machten ihm bei dieser Gelegenheit ihre Aufwartung. Er bot ihnen seine Unterstützung an und erfuhr aus erster Hand von neuen Forschungsvorhaben und Entdeckungen. Dieses Wissen nutzte er in den Gesprächen mit den Kapitänen, die ihn als kompetenten Gesprächspartner schätzten und förderte so die Entschleierung des Globus auf seine Weise. James Cook und Georg Forster erwähnen ihn in ihren Reiseberichten. In der stark von Frankreich beeinflussten \"Patriotiebewegung\" (\"Patriotte beweging\") erwuchs ihm ein starker Gegner. Bürgerpetitionen von 1779 und 1782 an den \"Rat der Siebzehn\" und von 1784 an die Generalstaaten im Mutterland weisen auf die Schwierigkeiten und Probleme der Kolonisten hin, die sie mit der Verwaltung ihres Gouverneurs hatten. Bei der Beurteilung seiner Persönlichkeit ist noch immer die Propaganda der \"Patriotiebewegung\" des ausgehenden 18. Jahrhunderts wirksam, stark geprägt von Gegnern, die ihn als selbstsüchtigen Mann mit übertriebenem Hang zur Selbstdarstellung beschreiben. Aus den vorliegenden Quellen lässt sich das in diesem Umfang nicht belegen, bzw. teilweise sogar widerlegen. Quellen zu seiner Verwaltungstätigkeit zwischen 1778 und 1783 wurden im 20. Jahrhundert veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr in die Niederlande.", "content": "1781 schickte er auf Anforderung eine ausführliche Verteidigungsschrift nach Holland, um den Anklagen entgegenzutreten. Am 14. Februar 1785 reichte er seinen Rücktritt ein und wurde ehrenvoll entlassen. Anschließend kehrte in die Niederlande auf \"Huis Windesheim\" bei Zwolle zurück, wo er am 18. August 1793 starb. Als Kap-Gouverneur folgte ihm Oberstleutnant Cornelis Jacob van de Graeff.", "section_level": 2}, {"title": "Schriftlicher Nachlass.", "content": "Der schriftliche Nachlass befindet sich im Niederländischen Nationalarchiv.", "section_level": 1}], "src_summary": "Baron Joachim Ammena van Plettenberg (* 8. März 1739 in Leeuwarden, Niederlande; † 18. August 1793 auf Haus Windesheim in Zwolle, Niederlande) war Gouverneur der Kapkolonie vom 11. August 1771 bis 14. Februar 1785.", "tgt_summary": null, "id": 511080} {"src_title": "Samuel Wilder King", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Sie begann ihre Karriere in den 1970er Jahren als Folk-Interpretin. Ihr Debütalbum \"Introducing Mary Sanderman\" erschien 1979. 1981 vollzog sie einen Stilwechsel und es erschien die Single \"Japanese Boy\" und das gleichnamige Album unter dem asiatisch klingenden Pseudonym Aneka, das die asiatischen Anklänge der Synth-Pop-Single unterstreicht. Sie erreichte europaweit hohe Chartplatzierungen und war Nummer 1 unter anderem in Großbritannien und Nordirland, der Schweiz und Belgien. Die LP unter dem Pseudonym Aneka war in Belgien, England, Schweden, in der Schweiz sowie in Deutschland erfolgreich. Neil Ross war bei der Produktion behilflich, die Songs wurden von Bobby Heatlie geschrieben. Aneka blieb ihrem Pseudonym und ihren zum Markenzeichen gewordenen Geisha-artigen Outfits auch für die nächste Single-Auskopplung \"Little Lady\" treu. Der Song brachte es in Österreich und Deutschland unter die Top 10. Ein Jahr später folgte mit \"Ooh Shooby Doo Doo Lang\" noch ein kleinerer Hit. Inzwischen hatte Aneka auch den Kimono abgelegt und präsentierte sich in Hosenanzügen im Stil der 1920er Jahre. Die Nachfolgesingle erschien im größten Teil des europäischen Marktes mit dem Titel \"I was free\" als A-Seite und dem Titel \"Alister McColl\" auf der B-Seite, während in Frankreich das rockige \"Alister McColl\" die A-Seite gab. Die Veröffentlichungen blieben weitgehend ohne Erfolg. Mit \"Rose, Rose I Love You\" und \"Heart to beat\" erschienen 1983 noch zwei weitere Singles unter dem Pseudonym \"Aneka\", für die man auf ein zugehöriges optisches Image der Interpretin vollends verzichtete und auf denen auch der für die früheren Veröffentlichungen typische hohe Gesang weitgehend fehlt. Im Anschluss konzentriert sich Mary Sandeman wieder auf schottischen Folk. Nach ihrem Rückzug aus dem Musikgeschäft in den 1990er Jahren arbeitete sie als Teilzeit-Fremdenführerin in der schottischen Stadt Stirling.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aneka (* 20. November 1954; eigentlich \"Mary Sandeman\") ist eine ehemalige schottische Folksängerin. Viele ihrer Lieder sind in gälischer Sprache gesungen.", "tgt_summary": null, "id": 2368133} {"src_title": "Karl Emil von Donop", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Claus Bocks Eltern flohen wegen der rassistischen Verfolgung am 21. September 1938, dem Geburtstag des Vaters, aus Hamburg über Brüssel in die Niederlande. Da die Eltern aus beruflichen Gründen nach Indien gingen, musste für den Sohn ein Internat gefunden werden. Eine den Eltern empfohlene belgische Klosterschule sagte der Mutter wenig zu, die sich stattdessen für eine Schule entschied, an der bereits ihre frühere Klassenkameradin Josi Warburg als Hausmutter arbeitete: In den Sommerferien 1939 befand sich Claus in London und besuchte dort einen Schulfreund. Hier erlebte er den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und wurde zusammen mit englischen Kindern aufs Land evakuiert. Aufgrund der Überschneidung von Telegrammen blieb er nicht, wie es der Wunsch seiner Eltern gewesen war, in England, sondern folgte der Aufforderung der Schule, nach Eerde zurückzukommen. Die folgende Zeit, die Zeit zwischen dem Ausbruch des Krieges und dem Einmarsch der Deutschen in die Niederlande, bezeichnet er als die Zeit „meines langsamen Erwachens. Ich nahm auf der Schule Cyril Hildesheimer und Buri als zwei Lehrer wahr, die mich – jeder auf seine Weise – beeindruckten.“ Über die beiden, um die sich ein Kreis weiterer Schüler gebildet hatte, kam er in Kontakt zu den Schriften Stefan Georges und Wolfgang Frommels, den er erst brieflich und dann auch persönlich – bei einem Besuch Frommels in der Quäkerschule Eerde – kennenlernte. Hieraus entstanden lebenslange Beziehungen und eine „Liebe, die Freundschaft heißt“, wie es Marita Keilson-Lauritz ausdrückte. Nach der Okkupation der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht und der Entscheidung der Quäker, dem Druck der Besatzer nachzugeben und die jüdischen Kinder aus Schloss Eerde in ein Nebengebäude zu verbannen, versuchten Frommel und Wolfgang Cordan die Schulleitung dafür zu gewinnen, die jüdischen Kinder untertauchen zu lassen. Als die Schulleitung sich diesem Plan widersetzte und gar mit Anzeigen bei der Gestapo drohte, entschlossen sich Frommel und Cordan, auf eigene Faust zu handeln und den ihnen nahestehenden Schülerinnen und Schülern zur Flucht zu verhelfen. Claus Victor Bock, Clemens Michael Brühl, Liselotte Brinitzer und Thomas Maretzki tauchten unter, Claus Victor Bock lebte, wie dann auch sein früherer Lehrer Friedrich W. Buri, von 1942 an im Versteck in der Amsterdamer Herengracht 401, für das sich der Name Castrum Peregrini einbürgerte. Auch den anderen aus der Quäkerschule Eerde Geflüchteten blieb die Herengracht 401 weiterhin Bezugspunkt – auch wenn sie sich an anderen Orten in den Niederlanden versteckt hielten. Sie alle überlebten die deutsche Besetzung – trotz der allgegenwärtigen Bedrohung durch die Razzien der deutschen Besatzungsmacht und deren niederländischen Hilfsorgane. Claus Victor Bock berichtet darüber in seinem 1985 erschienenen Buch „Untergetaucht unter Freunden“ und Buri in seinem „Lebensbericht“ \"Ich gab dir die Fackel im Sprunge\". Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Claus Bock ein Jahr lang bei seinen Eltern in Indien. Danach nahm er sein Studium an der Universität von Amsterdam wieder auf, das er dann in Manchester fortsetzte. 1955 promovierte er in Basel bei Walter Muschg im Fach \"Deutsche Literatur\". Anschließend ging er zurück nach Manchester und London, wo er als Lektor arbeitete. Acht Jahre lang war er Direktor des Germanistik-Instituts der University of London bis er 1980 Dekan der „faculty of the Arts“ wurde. Mit seiner Pensionierung 1984 ging er zurück nach Amsterdam ins Haus „Castrum Peregrini“. Eine Stiftung wurde gegründet für die Herausgabe der von Frommel 1951 begründeten Zeitschrift Castrum Peregrini. Bis 2001 war er Vorsitzender dieser Stiftung. Bis 2005 arbeitete er an der Zeitschrift mit. Im niederländischen Spaarnwoude wurde Claus Victor Bock am 12. Januar 2008 auf einem kleinen Friedhof beigesetzt, auf dem auch Wolfgang Frommel begraben ist. Zu dieser Beerdigung heißt es in der Neuen Zürcher Zeitung vom 18. Januar 2008: 1984 hatte Claus Victor Bock das Bundesverdienstkreuz I. Klasse erhalten und seit 1996 war er „assigned Fellow of the Queen Mary and Westfield college“ der University of London.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensmotto.", "content": "„Solange wir dichten und schreiben, geschieht uns nichts“", "section_level": 2}], "src_summary": "Claus Victor Bock (* 7. Mai 1926 in Hamburg; † 5. Januar 2008 in Amsterdam) war ein deutscher Germanist und Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 55262} {"src_title": "Sanje-Mangabe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Firmengeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründungsjahre 1913/14.", "content": "Die \"Pfalz Flugzeugwerke GmbH\" in Speyer wurde im Jahre 1913 in der Pfalz (Bayern) von Alfred Eversbusch und seinem Bruder Ernst gegründet. Weitere Mitbegründer waren Ernst Eversbuschs Schwager Willy Sabersky-Müssigbrodt sowie die drei Investoren Richard, Eugen Kahn sowie August Kahn, die aber nicht mit den Brüdern Eversbusch verwandt waren. Am 12. Juli 1913 wurde die Firma im Handelsregister unter folgender Bezeichnung eingetragen „Gegenstand des Unternehmens ist der Bau von Flugzeugen und die Ausbildung von Flugzeugführern sowie die Betätigung aller Geschäfte, die geeignet sind, das Unternehmen zu fördern.“ Walther Eversbusch, der dritte Bruder, hatte soeben bei Morane-Saulnier in Frankreich seinen Pilotenschein gemacht. Das Vorhaben wurde von der bayerischen Regierung gefördert. Nachdem die Stadt Speyer ein Gelände von 7000 m2 für die Anlage von Fabrikhallen bereitgestellt hatte, begann im Juli 1914 als Lizenzbau die Fertigung der französischen Morane-Saulnier Parasol. Außerdem wurden Otto-Militärdoppeldecker gefertigt, von denen einer 1914 nach Afrika gelangte. Dieser Doppeldecker sollte während des Ersten Weltkrieges der deutschen Schutztruppe im Kampf um die Kolonie Deutsch-Ostafrika noch wertvolle Dienste leisten.", "section_level": 2}, {"title": "1914 bis 1918.", "content": "Bis Kriegsausbruch hatte die Firma gerade drei Parasols hergestellt, drei weitere Otto-Doppeldecker waren im Bau für die Königlich Bayerischen Fliegertruppen. Im Krieg fertigte Pfalz L.F.G. (Roland)- und Rumpler-Flugzeuge, ebenfalls in Lizenz. Im November 1916 wurde Rudolph Gehringer von der Firma Flugzeugbau Friedrichshafen GmbH angeworben, unter dessen Leitung entstanden aus den Erfahrungen im Bau der Roland-Flugzeuge heraus vor allem ab 1917 zahlreiche zum Teil sehr erfolgreiche Eigenkonstruktionen, darunter vor allem die Jagdflugzeuge Pfalz E.I, D.III und D.XII. Gegen Kriegsende produzierten die Pfalz-Werke mit 2600 Arbeitern; allein im Oktober 1918 verließen noch 157 neue Maschinen die Werkshallen. Insgesamt wurden während des Krieges ca. 2500 Flugzeuge geliefert.", "section_level": 2}, {"title": "1919 bis heute.", "content": "Die Pfalz Flugzeugwerke mussten nach dem Waffenstillstand und dem Abbau der Produktionsanlagen unter der französischen Besatzung Konkurs anmelden. Am 4. Juni 1919 wurde \"A.G. Pfalz\" neu eingetragen; als Firmenzweck waren Schiffbau sowie Produktion und Vertrieb von Industriegütern dokumentiert. Die Firma ging in der allgemeinen Depression 1932 zugrunde. Auf dem Werksgelände entstanden 1937 die \"Flugwerke Saarpfalz\", die sich erneut auf Flugzeugbau und -überholung konzentrierten, darunter Junkers Ju 88 und Heinkel He 111. Die Firma hatte 1937 bereits 200 Mitarbeiter, bei Kriegsausbruch 500 und gegen Kriegsende 1.500, davon viele Zwangsarbeiter. Beim Anrücken der alliierten Truppen im März 1945 wurde die Arbeit eingestellt. 1955 entdeckte Ernst Heinkel das brachliegende Industriewerk und ließ dort für die Ernst Heinkel-Fahrzeugbau fünf Jahre lang insgesamt 3800 Heinkel Kabinen, bis zu 50 pro Tag, herstellen. Bereits 1956 gab es wieder Aktivitäten im Flugzeugbau. So wurden neben der Fahrzeugproduktion während der Jahre 1957 bis 1959 auch Reparatur- und Wartungsarbeiten für verschiedenste Flugzeuge übernommen. Ernst Heinkel verstarb sechs Tage nach seinem 70. Geburtstag am 30. Januar 1958. Bald danach erfolgte die Umbenennung seiner Firma in Speyer zu seinen Ehren und wegen zunehmender Flugzeugbautätigkeiten in Ernst Heinkel Flugzeugbau GmbH. Von 1958 bis 1964 wurden zahlreiche Flugzeuge entwickelt und in Serie gefertigt sowie Flugzeugkomponenten hergestellt. Dazu zählen unter anderem: Tragflächen und Leitwerke für den Lizenzbau des \"Lockheed F-104 „Starfighter“\", Serienbau der \"Fiat G.91\", Bauvorrichtungen und Komponenten für das Verkehrsflugzeug \"Fokker F-27 Friendship\" und Entwicklung eines eigenen Verkehrsflugzeugs HE 211. Die Fabrik wurde 1964 von den Vereinigten Flugtechnischen Werke (VFW) aufgekauft, wurde 1983 Teil von Messerschmitt-Bölkow-Blohm, die ab 1991 in der Deutsche Airbus aufging. Die Namensfindung änderte sich in den Folgejahren 1992 in Deutsche Aerospace Airbus GmbH und 1995 in Daimler-Benz Aerospace Airbus GmbH. Als 1997 das Daimler-Benz-Aerospace-/Airbus Werk in Speyer im Rahmen des „Dolores“-Programms verkauft bzw. geschlossen werden sollte, wurde es unter dem Traditionsnamen \"Pfalz-Flugzeugwerke GmbH (PFW)\" von den 527 Mitarbeitern eigenverantwortlich übernommen. Heute firmiert das Unternehmen unter dem Namen \"PFW Aerospace GmbH\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Pfalz-Flugzeugwerke GmbH war ein deutscher Flugzeughersteller während des Ersten Weltkriegs auf dem Areal des heutigen Technik-Museums Speyer. In unmittelbarer Nachbarschaft existierten im Dritten Reich und seit 1955 verschiedene Unternehmen im Flugzeug- und Fahrzeugbau, wobei sich aus letzteren das heutige Unternehmen PFW Aerospace GmbH - „Pfalz Flugzeugwerke“ mit 1.800 Mitarbeitern und 339 Mio. € Umsatz (Stand 2015) entwickelte.", "tgt_summary": null, "id": 756252} {"src_title": "Herbert Rehbein (Musiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Als Jugendlicher stand für Stanley keineswegs fest, dass er Eishockeyprofi werden wollte. Nachdem er mit seinem Team positiv aufgefallen war, luden ihn die Boston Bruins mit 16 Jahren zu einem Trainingslager ein. Die Vorstellung so weit von zuhause weg zu sein, gefiel ihm nicht und so erfreute ihn ein Angebot der Oshawa Generals. Doch Bostons General Manager Art Ross und der Trainer Dit Clapper wussten es zu verhindern, dass er ins Umfeld der Toronto Maple Leafs zog. Nach zwei Spielzeiten bei den Boston Olympics kam er in die American Hockey League zu den Providence Reds. Im Dezember 1948 wurde er an die New York Rangers abgegeben und schaffte sofort den Sprung in die NHL. In der Saison 1949/50 holter er dort seinen ersten Stanley Cup. Nachdem er fünf Jahre solide für die Rangers verteidigt hatte, schickte ihn Frank Boucher in die Western Hockey League zu den Vancouver Canucks. Er kehrte im Jahr darauf zurück, doch wurde schon im Laufe der Saison 1954/55 an die Chicago Black Hawks, im Tausch für Bill Gadsby, abgegeben. Zwei Jahre blieb er in Chicago, bevor ihn Lynn Patrick, der einst die Rangers trainiert hatte, zu den Boston Bruins holte. In seiner ersten Saison 1956/57 in Boston spielte er eine hervorragende Rolle, doch kurz vor den Playoffs verletzte er sich schwer. Ohne ihn unterlagen die Bruins in der Finalserie gegen Montréal. Im Jahr darauf war er im Kader als man in den Finalspielen erneut auf die Canadiens traf, doch auch dieses Mal unterlagen die Bruins. Ab der Saison 1958/59 spielte er für die Toronto Maple Leafs. Während man in Boston dachte, seine Karriere ginge zu Ende, war er an der Seite von Tim Horton ein Leistungsträger in der Verteidigung der Leafs, in der mit Carl Brewer, Bob Baun und Marcel Pronovost noch weitere starke Spieler standen. In seinen zehn Jahre mit Toronto gab es oft Gerüchte über seinen Rücktritt, doch er zeigte stets mit starken Leistungen, wie wichtig er für sein Team war. Viermal holte er mit den Maple Leafs den Stanley Cup. Für die Saison 1958/59 holten die Philadelphia Flyers den erfahrenen Verteidiger in das neue Team der NHL. Nach einer Spielzeit mit den Flyers beendete er seine aktive Karriere im Alter von 43 Jahren. Im Jahr 1981 wurde er mit der Aufnahme in die Hockey Hall of Fame geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Allan Herbert „Al“ Stanley (* 1. März 1926 in Timmins, Ontario; † 18. Oktober 2013 in Bobcaygeon, Ontario) war ein kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1946 und 1969 unter anderem 1353 Spiele für die New York Rangers, Chicago Black Hawks, Boston Bruins, Toronto Maple Leafs und Philadelphia Flyers in der National Hockey League auf der Position des Verteidigers bestritten hat. Stanley gewann insgesamt fünfmal in seiner Karriere den Stanley Cup – davon zwischen 1962 und 1967 viermal mit den Toronto Maple Leafs sowie im Jahr 1950 mit den New York Rangers. Zudem erhielt er als einer der besten Abwehrspieler der NHL der frühen 1960er-Jahre zahlreiche individuelle Auszeichnungen, die mit der Aufnahme in die Hockey Hall of Fame im Jahr 1981 ihren Höhepunkt fanden.", "tgt_summary": null, "id": 436439} {"src_title": "Dischma", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Kalmárs Karriere begann in den späten 1920er Jahren bei der Budapester Hungária, wo sich der elegante und vielseitige Spieler rasch einen Namen machte. Meist wurde der technisch wie taktisch hervorragende Kalmár als Mittelläufer oder – trotz seiner nicht überragenden Körpergröße – als Mittelstürmer aufgestellt, kam jedoch auch auf anderen Positionen zum Einsatz. Gefürchtet waren insbesondere auch seine präzisen Schüsse aus größerer Distanz. Im Jahr 1929 holten die Blau-Weißen ihren ersten Meistertitel nach Einführung des Profifußballs in Ungarn und Kalmár war mit 19 Toren nicht nur erfolgreichster Torschütze in einer Sturmreihe, der auch Ferenc Hirzer und György Molnár angehörten, sondern wurde nach Saisonende auch zum ungarischen Spieler des Jahres gewählt. Kalmárs Karriere war durch mehrere schwere Verletzungen unterbrochen, darunter auch ein Beinbruch, den er sich im Herbst 1929 zuzog. Im Jahr 1932 holte er einen zweiten Titel, als der Ferencvárosi FC im Cupfinale im Wiederholungsspiel mit 4:3 geschlagen wurde. 1933 verließ er seinen Stammklub und nahm wie auch eine Reihe anderer ungarischer Berufsspieler ein Angebot aus der französischen Division 1 an, wo er beim Excelsior AC Roubaix sein Geld verdiente. Dort spielte er in einer Mannschaft mit Heinrich Hiltl und Célestin Delmer und konnte in seiner ersten Saison in Nordfrankreich einen fünften Platz erreichen. Danach lief es allerdings weniger gut und in den beiden folgenden Jahren hielt sich die Mannschaft jeweils nur im Tabellenmittelfeld. Während der Saison 1935/36 verließ Kalmár den Verein und wechselte in die Division 2 zum Lokalrivalen Racing Club Roubaix, welcher auf Anhieb als Tabellenzweiter den Aufstieg in die höchste Spielklasse erreichte. Dort konnte im folgenden Jahr auch die Klasse gehalten werden, ehe Kalmár sich für sein letztes Jahr in Frankreich dem Zweitligisten Stade Reims anschloss. Danach kehrte er nach Ungarn zurück, wo er zunächst nochmals zwei Jahre für die Hungária spielte und im Anschluss noch bis 1944 als Spielertrainer bei \"Kistext SE\" tätig war, der unterklassigen Firmenmannschaft eines Textilunternehmens aus Kispest.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalteam.", "content": "Zu seinem ersten Einsatz im Nationalteam kam Kalmár im Oktober 1928, als er bei einer 1:5-Niederlage gegen Österreich als linker Läufer eingesetzt wurde. In weiter Folge wurde er meist als Mittelläufer oder Mittelstürmer aufgestellt und erzielte im September 1929 sein erstes Tor bei einem 1:1 gegen die Tschechoslowakei, als er František Plánička mit einem Schuss aus 30 Metern Distanz bezwang. Nach seinem Beinbruch kehrte er 1931 in die Nationalmannschaft zurück, wo er in den nächsten beiden Jahren zur Stammbesetzung gehörte. Sein 15. und letztes Spiel für Ungarn machte er im Oktober 1932, wo ihm beim 2:3 gegen Österreich auch sein viertes Tor gelang. Durch seine Engagements im Ausland fand er keine weitere Berücksichtigung im Nationalteam mehr. Während seiner Zeit in Frankreich kam Kalmár auch in der Regionalauswahl Nordfrankreichs zum Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Neben seiner Tätigkeit bei Kistext gehörte Kalmár während der Kriegsjahre auch dem Trainerstab der Nationalmannschaft an. Nach Kriegsende übernahm er die sportliche Leitung beim Erstligisten Csepeli Munkás TE und führte die Mannschaft von der Donauinsel zum Meistertitel in der Saison 1947/48. 1951 erhielt er das Angebot, den Armeeverein Budapesti Honvéd SE zu betreuen, welcher zu dieser Zeit den ungarischen Fußball dominierte. Viele der stärksten Spieler des Landes waren bei diesem Verein konzentriert und Kalmár stand eine Mannschaft zur Verfügung, der unter anderem Ferenc Puskás, Sándor Kocsis, József Bozsik, László Budai, Gyula Lóránt, Gyula Grosics, Zoltán Czibor und Lajos Tichy angehörten. Mit dieser Ansammlung von Talenten holte Kalmár in den nächsten vier Jahren drei Meistertitel. Im Jahr 1956 befand sich die Mannschaft von Honvéd für ein Europacupspiel gegen Athletic Bilbao im Ausland, als in Ungarn die Niederschlagung des Volksaufstandes ihren Beginn nahm. Die Mannschaft beschloss, nicht nach Ungarn zurückzukehren und führte nach Freundschaftsspielen in Europa eine von Béla Guttmann organisierte Tournee in Südamerika durch. Nach der Rückkehr ließ sich Kalmár in Wien nieder, wo er zunächst sogar als österreichischer Verbandstrainer im Gespräch war, ehe er im März 1957 das Traineramt beim SC Wacker Wien übernahm und mit den Meidlingern zweimal in Folge den vierten Platz in der Meisterschaft erreichte. 1958 folgte er vielen seiner ehemaligen Spieler nach Spanien und wurde nach einer kurzen Tätigkeit beim FC Sevilla Trainer beim FC Granada, den er mit dem Finaleinzug bei der Copa del Generalísimo 1959 zum größten Erfolg in der Vereinsgeschichte führte. Das Finale ging allerdings mit 1:4 gegen den FC Barcelona verloren, wobei Kalmárs ehemaliger Schützling Sándor Kocsis zwei Tore für die Katalanen erzielte. Im folgenden Jahr nahm er Angebot von Hapoel Tel Aviv an und betreute die Mannschaft zwei Jahre lang, wobei einmal der Cupsieg gelang. In der Saison 1962/63 wurde er mit dem FC Porto portugiesischer Vizemeister. 1966 übernahm er für drei Saisonen den Trainerposten beim RCD Espanyol Barcelona und führte die Mannschaft als bestes Ergebnis zu einem dritten Platz in der Meisterschaft. Weitere Trainerstationen in Spanien waren Real Valladolid, Hércules Alicante sowie der CD Málaga, mit dem zweimal der Aufstieg in die höchste Spielklasse gelang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jenő Kalmár, auch János Kalmár, (* 21. März 1908; † 1990) war ein ungarischer Fußballspieler und -trainer, der als Spieler mit dem Budapester Hungária MTK FC ungarischer Meister wurde und als Trainer vier weitere Meistertitel holte, ehe er eine langjährige Trainerkarriere im Ausland anschloss.", "tgt_summary": null, "id": 1414311} {"src_title": "Jacob Collamer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Arbeit.", "content": "Simon wurde 1913 als ältester Sohn einer jüdischen Familie geboren. Seine Jugend verbrachte der Sohn eines Schneiders in Rochester, New York, wo er auch die Benjamin Franklin High School besuchte. 1932 begann er als Künstler für den \"Syracuse Herald\" und bald darauf auch für das \"Syracuse Journal American\" zu arbeiten. 1933 siedelte Simon nach New York City über, wo er für die Paramount Filmstudios arbeitete. Namentlich überarbeitete (retouchierte) er im Auftrag der Studios Publicitybilder (Bildmaterial für Zeitungen etc.), bevor diese zu Werbezwecken an die Öffentlichkeit gebracht wurden. Für den Verlag McFadden Publications steuerte Simon zur selben Zeit Illustrationen für Zeitschriften wie das Magazin \"True Story\". In den späten 1930er Jahren begann Simon, sich auf Vermittlung von Harlan Crandall, einem leitenden Redakteur bei McFadeen, der ihm durch seine Fürsprache bei dem Verleger Lloyd Jacquet eine Stellung bei dem Comicverlag Funnies, Inc. verschaffte, als hauptberuflicher Comicautor und -zeichner zu betätigen. Bald darauf übernahm er Aufträge als Stabszeichner beim Fox Feature Syndicate. Zu dieser Zeit lernte Simon den New Yorker Künstler Jack Kirby kennen, mit dem er schließlich eine künstlerische Partnerschaft einging, die bis in die 1960er Jahre währte. Ihren größten künstlerischen und kommerziellen Erfolg erzielten die beiden 1940 mit der Figur des patriotischen Supersoldaten Captain America. Erstmals stellten sie ihn, einen schwächlichen Kriegsfreiwilligen, der durch ein medizinisches Experiment der US-Armee in einen schier unbezwingbaren Kämpfer für die amerikanischen Werte transformiert wird, in der ersten Ausgabe der gleichnamigen Serie \"Captain America Comics\" vor. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Comics um den in die amerikanischen Nationalfarben gewandten Streiter für die „Werte der freien Welt“ zu einem Verkaufsschlager und die Figur des „Captain“ zu einer Symbolfigur des amerikanischen Behauptungswillens in der Auseinandersetzung mit dem deutschen Nationalsozialismus und dem japanischen Militärfaschismus. Seither ist die Figur in zahlreichen weiteren Comic- und Zeichentrickserien, Kinofilmen und Spielzeugprodukten sowie als Ziermotiv auf zahllosen Gebrauchsgegenständen des Alltags verarbeitet worden und zählt nach wie vor zu den weltweit bekanntesten Figuren des Superhelden-Genres wie auch den bekanntesten Comicfiguren überhaupt. Captain America wurde dabei bereits vor dem offiziellen Kriegseintritt der USA ein Politikum: Das Titelbild von \"Captain America Comics\" #1, das den Titelhelden zeigt wie er dem deutschen Diktator Adolf Hitler einen schwungvollen Kinnhaken ins Gesicht verpasst, und das noch einige Wochen vor dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor, der die USA in den Krieg brachte, erschien, wurde sogleich zum Politikum. Nicht nur erhob die deutsche Botschaft in den Vereinigten Staaten Einspruch gegen das Heft und sein Titelbild – das heute als eines der berühmtesten Titelbilder der amerikanischen Comicgeschichte gilt – auch vielen Amerikanern die bestrebt waren, die Vereinigten Staaten um jeden Preis vor einer Verstrickung in den Zweiten Weltkrieg zu bewahren, missfiel das Heft, in dem sie weiteren Zündstoff für einen Konflikt mit dem Ausland sahen. Dementsprechend ging bei dem Verleger der Captain America Comics, dem Verlag Timely Comics (später Marvel Comics), neben begeisterten Leserbriefen auch zahlreiche Kritik- und Schmähbriefe ein. In den Jahren 1940 bis 1942 schufen die beiden einige weitere leidlich populärer Konzepte bzw. Reihen für den Verlag National Publications (später DC-Comics) wie Newsboy Legion, Boy Commandos und Manhunter. Hinzu kamen der Kriegscomic \"Fighting American\" und die Science-Fiction-Klamotte \"The Fly\". Gemeinsam arbeiten die beiden außerdem an \"Sandman\" (1940) und \"Captain Marvel\" für Fawcett Comics. In den späten 1940er und 1950er Jahren verlegten Simon und Kirby sich auf die Produktion von Horrorcomics, Romantikcomics, Humcomics (\"Young Romance Comics\") und Starcomics für Verlage wie Prize Comics. 1953 betrieben die beide mit Mainline Publications kurzzeitig einen eigenen Verlag für den sie den Westernhelden Bullseye und die Superheldenparodie Fighting American entwickelten. 1955 gab Simon seine Karriere in der Comicbranche auf um als hauptberuflicher Werbezeichner zu arbeiten. Abseits seiner Arbeit als Werbezeichner unternahm Simon weiterhin „Ausflüge“ in die Comicbranche. So arbeitete er kurzzeitig für das Satiremagazin \"Sick\" sowie für den Verlag Archie Comics für den er zwei Hefte der Serie \"The Double Life of Private Strong\" und einige Hefte der Serie \"The Adventures of the Fly\" gestaltete. 1966 tat er sich erneut mit Kirby zusammen, um für Harvey Comics ein modernisierte Version von \"Fighting American\" vorzulegen. Zu einer letzten Zusammenarbeit mit Kirby kam es 1974 als Simon und Kirby gemeinsam ein Heft der Serie \"Sandman\" gestalteten. In den 2000er Jahren war Simon vor allem als Maler und Designer von Marketingprodukten tätig. 2007 trat Simon anlässlich des „Todes“ von Captain America – bzw. der Entscheidung von Marvel Comics, den Charakter bei einem seiner Abenteuer sterben zu lassen – in zahlreichen Fernsehnachrichtensendungen auf, die über dieses „Ereignis“ berichteten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph H. „Joe“ Simon (* 11. Oktober 1913 in Rochester, New York; † 14. Dezember 2011 in New York City; Pseudonyme: \"Gregory Sykes, Jon Henery\") war ein amerikanischer Comicautor, -zeichner und -editor. Simon wurde vor allem bekannt als Mitschöpfer der Comicfigur Captain America.", "tgt_summary": null, "id": 1523981} {"src_title": "Barfüsserkloster Zürich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Rhetts ursprünglicher Name war Smith, aber als er 1838 in das öffentliche Rampenlicht trat, wechselte er diesen und nahm den Namen seines prominenten Vorfahren aus der Kolonialzeit Colonel William Rhett an. Er studierte Jura und wurde dann 1826 in das Abgeordnetenhaus von South Carolina gewählt. Sein Großonkel war Abgeordneter Robert Barnwell und Vater des Abgeordneten Robert Woodward Barnwell. Eine Cousine von den Barnwells war die Ehefrau von Alexander Garden, einem Soldaten aus dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Nach seiner Tätigkeit im Abgeordnetenhaus von South Carolina war Rhett 1832 Attorney General seines Bundesstaates, von 1837 bis 1849 Abgeordneter im Kongress der Vereinigten Staaten, sowie von 1850 bis 1852 US-Senator. Ferner war er in höchstem Maße in seinen Ansichten ein Südstaatler, er teilte 1844 mit John C. Calhoun die Führung bei der Bluffton-Bewegung für eine unabhängige staatliche Handlungsweise in der Gebührenordnung von 1842. Außerdem war er einer von den Anführern der Fire-Easters in der Nashville Convention von 1850, welchen in ihren Bestrebungen nach der Sezession des ganzen Südens scheiterten.", "section_level": 1}, {"title": "Sezessionist.", "content": "Als South Carolina 1852 eine Verfügung (engl. \"ordinance\") verabschiedete, dass bloß sein staatliches Recht auf die Abspaltung erklärte, trat Rhett von seinem Sitz im US-Senat zurück. Er fuhr fort und äußerte seine feurigen Sezessionsansichten in der \"Charleston Mercury\", die durch seinen Sohn, Robert Barnwell Rhett, Jr., überarbeitet wurde, einem Mitglied des späteren Sezessionskonvents von South Carolina 1860. In dem Montgomery Convention, der ursprünglich dazu einberufen wurde, um eine provisorische Regierung für die abgespalteten Staaten zu gestalten, war er einer von den aktivsten Delegierten, sowie Vorsitzender des Komitees, dass die Verfassung der Konföderierten Staaten von Amerika verlautete. Er wurde zwar für das Amt des Präsidenten der Konföderierten Staaten für würdig erachtet, konnte aber nur ein Mandat im Unterhaus (engl. \"lower house\") des Provisorischen Konföderiertenkongresses erreichen. Ferner erhielt er kein höheres Amt in der konföderierten Regierung, so dass er nach South Carolina zurückkehrte, wo er die Politik des konföderierten Präsidenten Jefferson Davis aus Mississippi scharf kritisierte. Nach dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs ließ er sich in Louisiana nieder. Es wurde gemunkelt, dass er ein Delegierter bei den Democratic National Convention von 1868 war, aber in Wahrheit war es sein Sohn, Robert Rhett, Jr., der seines Vaters Redaktionsverantwortung übernommen hatte. Rhett verstarb in St. James Parish nahe New Orleans. Er wurde auf dem Magnolia Cemetery in Charleston, South Carolina beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Das Robert Barnwell Rhett House wurde 1973 zu einer National Historic Landmark deklariert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Barnwell Rhett, Sr. (* 21. Oktober 1800 in Beaufort, South Carolina; † 14. September 1876 im St. James Parish nahe New Orleans, Louisiana) war ein Politiker der Vereinigten Staaten, sowie der Konföderierten Staaten von Amerika aus South Carolina.", "tgt_summary": null, "id": 85242} {"src_title": "Ámbar Past", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Manuelle Steuerung von Lokomotiven.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Analoge Steuerung.", "content": "Vor Einführung der Digitaltechnik wurden elektrische Modellbahnlokomotiven unmittelbar durch eine an das Gleis angelegte elektrische Spannung betrieben: Eine höhere Spannung hat eine analoge höhere Geschwindigkeit zur Folge. Bei mit Gleichspannung betriebenen Bahnen wird auf einer solchen Anlage die Fahrtrichtung durch Umpolen der Versorgungsspannung geändert, bei Wechselspannung übernimmt diese Funktion ein Umschalter in der Lokomotive, der durch kurzzeitige Impulse mit deutlich höherer Spannung umgeschaltet wird. Stillstand ist nur möglich, wenn der Motor keine Stromrichtung mehr wahrnehmen kann, was zum Beispiel durch Abschaltung des Stroms erreicht wird. Eine fahrtunabhängige Beleuchtung der Fahrzeuge ist ohne Zusatzaufwand nicht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "A-Schaltung.", "content": "Grundsätzlich die einfachste Möglichkeit ist, nur einen einzigen Zug zu steuern. Kommt eine weitere Lok dazu, besteht Bedarf, jeweils eine von beiden abzustellen. Eine Möglichkeit wäre ein Ausschalter an der Lok selbst, was sich aber besonders in größeren Anlagen als wenig praktisch erwiesen hat. Daher werden Abstellgleise oft elektrisch vom Hauptgleis getrennt und nur über einen Schalter oder Taster mit ihm verbunden. Es wird also weiterhin nur eine einzige Fahrsteuerung (Transformator) verwendet; gewisse Bereiche der Anlage können von der Steuerung ausgenommen, also abgeschaltet werden. So ist es in einfacher Weise möglich, eine Lok abzustellen und mit der nächsten weiterzufahren.", "section_level": 2}, {"title": "Ü-Schaltung.", "content": "Bei mehrspuriger Gleisführung liegt es nahe, jeder Spur einen eigenen Fahrregler zuzuweisen. Typische H0-Anlagen der 1970er Jahre bilden eine zweispurige Hauptstrecke sowie eine einspurige Nebenstrecke (oder ein paar Rangiergleise) nach und setzen für jede dieser Fahrwege einen eigenen Transformator ein. In ähnlicher Form wurde bei Anlagen mit mehreren Bahnhöfen für jede der Zwischenstrecken ein eigener Fahrregler eingesetzt. Das ermöglichte in einfacher Weise und mit wenig Verdrahtungsaufwand die unabhängige Steuerung mehrere Lokomotiven gleichzeitig; Hauptnachteil ist aber die Notwendigkeit, beim Wechsel des Stromkreises auch zu einem anderen Fahrregler übergehen zu müssen; im Moment des Wechsels sollten auch ihre Spannungen einander entsprechen. In der Literatur wird auch dies manchmal als A-Schaltung bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Z-Schaltung.", "content": "Um den Wechsel der Fahrregler zu vermeiden, werden hier die einzelnen Teilabschnitte den Fahrreglern zugeschaltet. Der Fahrweg ist also in Abschnitte aufgeteilt, die vor Fahrbeginn alle dem gewünschten Fahrregler zugeschaltet werden (der für die gesamte Fahrt gleichbleibt), nach Ende der Fahrt werden die Abschnitte wieder freigegeben. Parallel können andere Lokomotiven auf anderen Fahrstraßen mit einem anderen Fahrregler gesteuert werden. Das System erfordert einerseits einen nicht geringen Verdrahtungsaufwand, entspricht aber andererseits recht genau der Situation beim Vorbild, wo ebenfalls Beginn und Ziel jeder einzelnen Fahrt vor Fahrtbeginn bekannt sind und alle Weichen dieser Fahrstraße richtig eingestellt werden müssen, ehe die Fahrt freigegeben wird.", "section_level": 2}, {"title": "Zusätzliche Leiter.", "content": "Eine andere Möglichkeit, mehrere Lokomotiven auf demselben Gleis fahren zu lassen, entsteht durch einen weiteren parallelen Leiter. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:", "section_level": 2}, {"title": "Adressierte manuelle Steuerung.", "content": "Ein ganz anderes Konzept entsteht, wenn die Steuerung der Lokomotive technisch von der am Gleis anliegenden Spannung getrennt wird. Das heißt, für Lokomotive und Wagenbeleuchtung steht immer die volle Spannung zur Verfügung; es müssen nun aber andere Methoden eingesetzt werden, um der einzelnen Lokomotive die gewünschte Fahrweise mitzuteilen. Die kann den Betrieb mehrerer Lokomotiven sogar auf dem gleichen Gleis gestatten (beispielsweise für Schiebebetrieb, Doppeltraktion); gleichzeitig werden so Sonderfunktionen möglich wie etwa Pfeifen, Entkuppeln und schaltbares Licht. Das einfachste Verfahren wird vor allem bei batterie- und uhrwerkbetriebenen Bahnen eingesetzt: Entsprechend gebaute Gleisstücke betätigen bei der Vorbeifahrt hebelartige Schalter an der Lokomotivunterseite und können so die Lok anhalten oder ihre Geschwindigkeit und Fahrtrichtung beeinflussen. Diese Gleisstücke müssen nicht immer und auf jede Lok in jeder Fahrtrichtung den gleichen Effekt haben; sie können auch so gebaut werden, dass der Spieler die Funktion von außen ein-, aus- oder umschalten kann. Wegen der hier offensichtlichen Beschränkung wurden mit der Entwicklung der Elektronik zunehmend raffiniertere Schaltungen entwickelt, durch die direkt und unmittelbar auf eine \"bestimmte\" Lokomotive eingewirkt werden kann:", "section_level": 1}, {"title": "Halbwellensteuerung.", "content": "Die Firma Faller führte Ende der 1960er Jahre für ihr Modellautosystem AMS die Möglichkeit ein, in die Fahrpulte und Automodelle kleine Dioden einzusetzen. Die Anlage wurde dann mit Wechselstrom betrieben, und durch die Dioden sprach bei zwei hintereinanderfahrenden Fahrzeugen jedes nur auf eine der Halbwellen an. Dadurch war mit sehr geringem Aufwand eine echte unabhängige Steuerung möglich – allerdings kein Fahrtrichtungswechsel; wohl der Grund, weshalb sich das System bei Modelleisenbahnen nicht durchgesetzt hat.", "section_level": 2}, {"title": "Tonfrequenzsteuerung.", "content": "Systeme mit in die Lokomotiven eingebauten Frequenzfiltern und entsprechend ausgerüsteten Fahrtreglern gestatteten bereits in den frühen 1970er Jahren den unabhängigen Betrieb von mehreren Lokomotiven auf dem gleichen Gleis. \"Trix EMS\" („Elektronisches Mehrzugsystem“) beispielsweise steuerte in jedem der drei Stromkreise zusätzlich zu einer klassisch betriebenen Lok eine weitere Lokomotive durch eine überlagerte Wechselspannung. Alternativ hatte Philips sein \"EZR-System\" entwickelt, das aber schnell wieder verschwand. Außerhalb Frankreichs nie recht bekannt wurde das System \"Jouefmatic\" der Firma Jouef, das bis zu acht unabhängige Lokomotiven auf einem Gleis ohne Oberleitung erlaubte. Diese Systeme waren aber recht kostenintensiv und aufwändig in Bau, Einstellung und vor allem im Platzbedarf in der Lok und konnten sich daher alle noch nicht recht durchsetzen. In Deutschland wurde die Tonfrequenzsteuerung statt für Mehrzugbetrieb eher für das Auslösen von Einzelfunktionen verwendet, vor allem dem Pfeifen der Lok.", "section_level": 2}, {"title": "Drahtlose Fernsteuerung.", "content": "In größeren Maßstäben (etwa Nenngröße I oder II) ist die Funkfernsteuerung („RC-Fernsteuerung“) heute nicht unüblich; wegen der großen Entfernungen etwa auf einer Gartenanlage bietet sich dies an, da dort der Lokführer sowieso neben seiner Lokomotive hergehen will und lieber auf ein Kabel verzichtet. Die Empfänger werden in die Lokomotiven eingebaut. Es ist dort nicht einmal ungewöhnlich, die Züge mit Akkus oder Echtdampf zu betreiben, so dass dort manchmal gar keine Spannung an den Schienen anliegt.", "section_level": 2}, {"title": "Digitale Steuerung.", "content": "Nachdem digitale Bauelemente in großen Stückzahlen und kleinen Bauformen erhältlich waren, wurden eine Reihe konkurrierender digitaler Systeme entwickelt. Hier liegt am Gleis eine konstante Versorgungsspannung an, die von digitalen Steuersignalen überlagert wird. Ein Empfänger in dem Schienenfahrzeug liest aus diesen Signalen Steuerbefehle aus, die für die Beeinflussung der Geschwindigkeit, der Fahrtrichtung und von Zusatzfunktionen wie Geräuscheffekten oder Licht genutzt werden können. Jedes fernsteuerbare Fahrzeug wird durch eine Adresse identifiziert. Hierdurch ist eine unabhängige Steuerung von prinzipiell beliebig vielen Schienenfahrzeugen möglich, ohne dass Trennstellen im Gleis vorhanden sein müssen. Verbreitet sind neben einigen anderen vor allem zwei Standards: Im Zweileiter-Bereich ist es das \"Digital-Command-Control-System\" (DCC), das auf der Entwicklung der Firma \"Lenz Elektronik\" basiert. Im Mittelleiter-Bereich, namentlich Märklin H0, ist das Märklin-Motorola Digitalsystem vorherrschend, das seit 2004 systematisch durch ein neues System, Märklin Systems (mfx), ersetzt wird; dieses bietet ähnliche Möglichkeiten wie das DCC-System. Für die kleine Nenngröße N wird meist das SelecTRIX-System der Firma Trix eingesetzt. Einige weitere Anbieter, vor allem Fleischmann und ZIMO, boten eine Zeit lang eigene Systeme an, die eine gewisse Verbreitung erfuhren, inzwischen aber durch DCC ersetzt wurden. Werden die Anlagen größer/komplexer, müssen zum Beispiel verschiedene Stromversorgungsbereiche (Verteilung der Last auf mehrere so genannte Booster) und Rückmeldebereiche (welches Fahrzeug befindet sich in welchem Anlagenabschnitt?) berücksichtigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Steuerung durch Computer.", "content": "Die Steuerung ist auch über einen Computer möglich. Neben den digitalen Empfängern in den Fahrzeugen werden hierzu eine Schnittstelle sowie ein Programm (zum Beispiel TrainController, mobastWIN oder Digital-S-Inside), das diese anspricht, benötigt. Da die Bedienung nun mit Maus und Tastatur am Bildschirm des Rechners stattfindet, können weitere Steuer- und Schaltgeräte entfallen, was einen erheblichen Preisvorteil bedeutet. Auch die meisten Digitalzentralen können über eine PC-Schnittstelle alternativ Befehle vom Computer verarbeiten. In diesem Fall ist der PC nur ein Bedienelement. So kann man z. B. Lokomotiven mit der Hand, die Weichen aber über ein Software-Gleisbild stellen. In letzter Zeit entstanden einige Programme, die den Führerstand verschiedener Lokomotiven realistisch am Bildschirm darstellen, so dass eine Art Simulatorbetrieb mit der Modellbahn ermöglicht wird.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrwegsschaltung.", "content": "Der gesicherte Fahrweg des Vorbilds wird durch die Stellung der Weichen festgelegt und durch Signale gesichert. Während sich zum Stellen von Weichen und Signalen und zur Zugbeeinflussung früh Möglichkeiten entwickelten, wurde die Schaltung ganzer Fahrwege inklusive entsprechender Fahrwegssicherung in analogen Steuerungen wegen des Aufwands nur selten realisiert. Mit der heutigen Digitalsteuerung und entsprechenden Softwareprogrammen ist dies jedoch kein Problem mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Mechanische Schaltung.", "content": "Ein mechanischer Umschalter an den Weichen und Signalen stellt diese; derartige „Handweichen“ werden von allen namhaften Herstellern gebaut. Für höhere Ansprüche können die Stellelemente durch Hebel und Seil- oder Bowdenzüge bis an den Anlagenrand verlegt werden. Eine weitere – leicht vorbildwidrige aber sehr effektive – Möglichkeit ist der Einsatz als sogenannte „Klappweiche“, die von den Weichenenden her befahren und dabei aufgeschnitten wird. In der Gegenrichtung („spitz befahren“) wird nur eine Fahrrichtung verwendet, es ist also keinerlei Steuerung von außen notwendig. Ein großer Nachteil der mechanischen Schaltung war das Fehlen einer sogenannten „Herzstückpolarisierung“. Zwei-Leiter-Modellbahnsysteme benötigen am Herzstück der Weiche entsprechend dem gestellten Fahrweg eine Spannungsversorgung mit der jeweils korrekten Polarität. Das Problem tritt auf, da das Herzstück, je nach Weichenstellung, das rechte oder das linke Rad führt und dort dementsprechend der Minus- oder der Pluspol der Fahrspannung anliegen muss. Bei der Herzstückpolarisierung ist unbedingt zu beachten, dass die Weiche dann beim Befahren keinesfalls aufgeschnitten werden darf, sondern immer geschaltet werden muss, andernfalls kommt es zu einem Kurzschluss. Bei mechanischen Schaltungen fehlt in der Regel die Herzstückpolarisierung, was bei Zwei-Leiter-Systemen dazu führt, dass Fahrzeuge mit wenigen Stromabnahmepunkten bei langsamer Fahrt in diesem Bereich stehen bleiben. Weichen in einem System mit Mittelleiter benötigen keine Herzstückpolarisierung.", "section_level": 2}, {"title": "Analoge elektrische Steuerung.", "content": "Hier werden die Weichen und Signale mit elektromagnetischen Antrieben ausgestattet, die die mechanischen Elemente bedienen. Die Ansteuerung der Antriebe erfolgt über Stromimpulse, die gleichzeitig die Versorgungsspannung des Antriebes bilden. Ausgelöst werden diese Impulse von Tastern am Anlagenrand. Nachteil dieser Lösung ist ein extrem hoher Verkabelungsaufwand, da jeder Antrieb mit drei, Signalantriebe teilweise sogar mit noch deutlich mehr Kabeln, angeschlossen werden müssen. Bei höheren Ansprüchen bietet die elektrische Steuerung immerhin die Möglichkeit eines Gleisbildstellwerks, das bei größeren Anlagen die Orientierung sehr erleichtert.", "section_level": 2}, {"title": "Digitalsteuerung.", "content": "Dieser Ansatz reduziert den Verdrahtungsaufwand enorm, da alle Elemente durch den gleichen zwei- oder vieradrigen Bus gesteuert werden. Weichen und Signale verfügen über einen Dekoder, der ähnlich wie die Schienenfahrzeuge durch eine Adresse identifiziert wird. Auch hier kann das Steuerungssignal gleichzeitig Versorgungsspannung sein. Diese Dekoder können sich direkt in den Weichen und Signalen befinden. Häufiger jedoch werden analoge Zubehörartikel über Dekodermodule mit zumeist 4 Adressen angeschlossen. Die Basisadresse eines Moduls ist einstellbar bzw. anlernbar. Je nach Funktion gibt es unterschiedliche Dekoder für Im Flugzeug- und Schiffsmodellbau sind Servomotoren immer günstiger geworden. Das hat dazu geführt, das auch im Modelleisenbahnbereich heute häufig Signale, Weichen, Entkuppler etc. damit angesteuert werden. Der grosse Vorteil liegt darin, dass diese Motoren unabhängig von der Lokation der Weiche sind – der Stellweg kann teilweise bis über 100 cm Entfernung an den Anlagenrand verlegt werden was die Wartbarkeit massiv verbessert. Hinzu kommt, das Servomotoren eine hohe Stellkraft ermöglichen mit denen auch Weichen mit durchgehender Weichenzunge damit gestellt werden können. siehe Hauptartikel Modellbahndecoder", "section_level": 2}, {"title": "Rückmeldung.", "content": "In allen Systemen ist grundsätzlich die Rückmeldung der tatsächlichen Weichen- und Signalstellung möglich, doch erfordert dies immer einen erweiterten Aufwand für die Verkabelung. Diese Rückmeldung ist nicht nur wichtig zur Anzeige, sondern auch zur Erhöhung der Betriebssicherheit bei automatischer Steuerung. In einer ansonsten manuell betriebenen Anlage können damit auch Verschluss- und Sicherheitssysteme des Vorbilds realisiert werden. Für eine automatische Steuerung ist es unbedingt erforderlich zu wissen, wo sich die Züge aktuell befinden, damit bestimmte Aktionen ausgelöst werden können. Dazu werden Rückmelder an den relevanten Stellen an den Gleisen benötigt. Möglich ist die Rückmeldung durch Auch diese Rückmeldungen können sowohl aufwendig analog oder einfacher digital über ein BUS-System zur Zentrale übermittelt werden. Da digitale Rückmeldungen getrennt von den Steuerbefehlen verarbeitet werden, laufen diese auch meist über einen eigenen Informationsstrang. Damit sind sogar Rückmelder mittels RFID oder Strichcode möglich, die nicht nur feststellen können, dass sich ein Fahrzeug an der Stelle befindet, sondern auch welches. Das gängigste digitale Rückmeldesystem ist das s88-Rückmeldebussystem, das ursprünglich von einem Märklin-Zulieferer stammt. Zwei andere Rückmeldesysteme sind das Loconet oder der RS-Bus. Die Rückmeldungen erfolgen bei S88 durch hintereinander gesteckte Module, deren 8 oder 16 Adressen sich meist nur durch die Position innerhalb der Kette ergeben. Der Anschluss erfolgt oft über ein Interface direkt an die serielle Schnittstelle oder aber auch den Universal Serial Bus eines Computers.", "section_level": 2}, {"title": "Automatische Steuerung.", "content": "In der britischen und amerikanischen Modellbahntradition richtet sich eine Modellbahn an einen oder mehrere Spieler welche die Rolle von Lokführer und Fahrdienstleiter einnehmen. In Deutschland hingegen werden Anlagen tendenziell eher für Zuschauer gebaut, so dass ab einer gewissen Größe schnell der Bedarf entsteht, die Anlage zu automatisieren. Mit dem Aufkommen der digitalen Modelleisenbahnsteuerungen wurde es – vornehmlich in der Kombination mit Computersteuerungen – möglich, vollautomatischen Betrieb mit Teilautomatisierung zu verbinden. Während öffentliche Anlagen aufgrund der Betriebssicherheit größtenteils vollautomatisch betrieben werden, findet sich im privaten Bereich inzwischen immer häufiger auch die Kombination von Vollautomatisierung und manueller Steuerung. Dabei übernimmt der PC die Fahrwegsicherung mittels einem entsprechenden Steuerungsprogramm, während gleichzeitig der Bediener als Lokführer tätig wird. Auch eine Kombination aus analoger und digitaler Technik ist bei der automatischen Steuerung möglich, kommt jedoch eher selten und vor allem im Rahmen von Migrationen zum Einsatz. Als Vorteil der Analogsteuerung wird angesehen, dass das Stellen eines Signals (etwa durch daran angebrachte zusätzliche Kontakte) dort gleich den davorliegenden Abschnitt stromlos schalten kann, so dass der nächste Zug – egal, welcher dies ist und wann er ankommt – dort stehenbleibt; beim Zurückstellen des Signals wird er dann sofort wieder anfahren. In einer Digitalsteuerung muss in einem solchen Fall jeweils festgestellt werden, dass ein Zug sich einem Halt zeigenden Signal nähert und welcher dies ist, und dieser Zug muss die entsprechenden Steuerbefehle bekommen; beim Umstellen des Signals auf „Grün“ muss entsprechend festgestellt werden, welcher Zug gerade davor wartet. Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass bei der Einsatz einer digitalen Steuerung eine Steuerung über Computertechnik sinnvoll ist. In diesem Falle hat das Steuerungsprogramm auf dem PC, genaue Kenntniss über die Motorkennlinie der eingesetzten Loks und kann die Loks somit zentimentergenau an einer bestimmten Stelle vor dem Signal stoppen. Hierzu ist zwingend eine Rückmeldung notwendig, so dass der Computer feststellen kann, wo sich eine Lokomotive im Moment aufhält und mit welcher Geschwindigkeit sie fährt. Die digitale automatische Steuerung gestattet einen sehr weitgehenden Einfluss auf die Lokomotive durch vorbildgerechte Formung der Anfahr- und Bremsvorgänge und das Auslösen von Sonderfunktionen wie Geräuschen und Lichteffekten. Wer einen automatisierten Betrieb wünscht, wird bei heutigem Stand der Technik meist eine computerbasierte Digitalsteuerung einsetzen. Die Automatisierung gestattet auf recht einfache Weise einen Mehrzug-Fahrbetrieb. Sie stößt aber – zumindest im nicht-professionellen Bereich – auch heute noch sehr schnell an ihre Grenzen, sobald es um die Modellierung weiterer vorbildgerechter Vorgänge geht wie etwa das An- und Abkuppeln von Lokomotiven und Wagen oder deren (virtuelles) Be- und Entladen.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Modellbahnheute.de über die Umrüstung von analog auf digital (Tipps, Tricks, Grundgedanken, Erfahrungen, Vor- und Nachteile)", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Normen europäischer Modelleisenbahnen – NEM DCC – Digital Command Control Working Group der National Model Railroad Association – Entwicklung und Fortführung des DCC Standards", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine elektrische Modelleisenbahnanlage wird im Allgemeinen erst dann höhere Ansprüche befriedigen, wenn dort Züge fahren können; vor allem aber, wenn diese Lokomotiven auch anhalten und die Geschwindigkeit und Fahrtrichtung ändern können. Lokomotiven, Weichen und Signale müssen also in irgendeiner Form gesteuert werden. ", "tgt_summary": null, "id": 359839} {"src_title": "Tierpark Görlitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mylan wurde 1961 vom serbischstämmigen Milan Puškar (1934–2011) sowie vom italienischstämmigen Don Panoz (1935–2018) unter dem Namen Milan Pharmaceuticals in White Sulphur Springs (West Virginia) gegründet und 1972 in Mylan umbenannt. Die Firma erlangte 2007 erstmals in Deutschland Bedeutung durch den Erwerb des Generikageschäfts der Merck KGaA, Darmstadt. Seit diesem Zeitpunkt ist Mylan neben Firmen wie der Hexal AG, Ratiopharm, Sandoz und Stada einer der bedeutendsten Zulassungsinhaber für generische Arzneimittel in Deutschland, wo das Unternehmen unter der Bezeichnung Mylan dura GmbH (vormals Merck dura GmbH) am Markt auftritt. Mitte 2014 übernahm Mylan den Geschäftsbereich Spezial- und Markengenerika für Märkte außerhalb der USA von Abbott Laboratories für 5,3 Milliarden US-Dollar in Aktien von Mylan. Anfang 2015 verlegte das Unternehmen seinen Sitz von Canonsburg, Pennsylvania nach Amsterdam. Die operative Hauptzentrale wurde zunächst nach Potters Bar verlegt, später nach Hatfield. Die Aktien des Unternehmens sind an der NASDAQ gelistet und Bestandteil des Aktienindex S&P 500. Anfang April 2015 kündigte Mylan an, dass es seinen irischen Konkurrenten Perrigo für 28,9 Milliarden US-Dollar übernehmen möchte. Am 24. April 2015 erhöhte Mylan sein Angebot auf 31,27 Milliarden US-Dollar, was jedoch von Perrigo erneut als zu niedrig abgelehnt wurde. Am 29. April 2015 stockte Mylan sein Angebot abermals auf 33 Milliarden US-Dollar mit einem höheren Baranteil auf. Am 21. April 2015 kündigte der israelische Generikakonzern Teva Pharmaceutical Industries an, dass er Mylan für 40,1 Milliarden US-Dollar (das entspricht 82 Dollar je Aktie) in einer feindlichen Übernahme übernehmen werde. Rund 50 Prozent des Kaufpreises sollten in bar, der Rest in Aktien der Teva gezahlt werden. Voraussetzung für das Angebot sei allerdings das Scheitern der Übernahme von Perrigo durch Mylan. Im Juli 2015 beendete Teva seine Übernahmeabsichten, nachdem Mylan erfolgreich mit einer Giftpille dagegen vorgegangen ist. Am 20. Juli 2016 genehmigte die EU-Kommission die Übernahme der schwedischen MEDA-Gruppe (mitsamt ihren Tochterfirmen, darunter Rottapharm Madaus) durch Mylan. Im September 2016 musste CEO Heather Bresch vor Vertretern des US-Kongresses auftreten, um die Preispolitik des Unternehmens für Adrenalin-Fertigspritzen (EpiPens) in den USA zu rechtfertigen. Das Medikament war 2007 von Mylan eingekauft worden und der Verkaufspreis für ein Doppelpack hatte sich seitdem von 100 US-Dollar auf 600 US-Dollar erhöht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mylan ist ein niederländisches Arzneimittelunternehmen mit Hauptsitz in Amsterdam, operativer Hauptzentrale in Hatfield im Vereinigten Königreich und deutschem Sitz in Bad Homburg. Zum Jahresende 2016 beschäftigte Mylan weltweit knapp 35.000 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz von 11,1 Milliarden US-Dollar.", "tgt_summary": null, "id": 1207717} {"src_title": "Jianan-Ebene", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die Gacka ist ein Schlundfluss, der kurvenreich von der Quelle im Südosten auf einer Länge von 11 km durch die Gacka-Ebene zwischen dem Velebit-Gebirge und der Mala Kapela fließt. Sie entspringt im südöstlichen Teil des Karstfelds von Gacka (kroatisch \"Gacko polje\") 457 Meter ü. d. M. in einer Felsschlucht im Hinterland des Velebit-Massivs bei \"Tonković vrilo\" (dt. Tonković-Quelle). Danach wird bereits die Wasserkraft zum Betrieb mehrerer Wassermühlen bei Sinac genutzt. In ihrem Oberlauf wird sie von mehreren Zuflüssen (Knjapovac, Begovac und Malinišće) verstärkt und mäandert dann durch die Gacka-Ebene und durch die Stadt Otočac nach Nordwesten. Die wichtigsten Zuläufe flussabwärts sind die \"Sinačka pučina\" und die \"Kostelka\".", "section_level": 1}, {"title": "Eindämmung.", "content": "Von ihrem ursprünglichen Flusslauf sind nur noch elf Kilometer von Sinac bis Vivoze geblieben. Danach fließt der Fluss in Kanälen und wird durch einen Tunnel in einen See nach Gusić polje geleitet, von wo er wieder durch einen Tunnel die Turbinen in Sv. Juraj antreibt und danach im Meer endet.", "section_level": 2}, {"title": "Alter Verlauf.", "content": "Zuvor floss die Gacka in ihrem südlichen Nebenfluss nach Švica, zuerst in den Oberen See (Gornje švičko jezero), um schließlich in einem Wasserfall in den Unteren See (Donje švičko jezero) zu stürzen. Danach floss sie durch Kompolje und versiegte bei Hrvatsko Polje.", "section_level": 2}, {"title": "Fischfang.", "content": "Die Gacka ist bei Anglern bekannt für ihre großen Bachforellen. Daneben gibt es Regenbogenforellen sowie Äschen, Karpfen, Aal und Döbel. Die Bachforelle wächst in der Gacka vier- bis fünfmal schneller als in manchen anderen Flüssen in den Karstgebieten, wozu vor allem die optimale Wassertemperatur mit nur geringen Jahresoszillationen, der Sauerstoffgehalt und die leicht alkalische Wasserchemie beitragen. Die Angelsaison dauert von Anfang April bis Ende September. Der ganzjährige Fang beträgt um die 1000 bis 1200 kg Fisch von der Quelle an bis zur Orisković Brücke in Prozor und 450 kg von der Orisković Brücke bis Vivoze. Die Gacka ist in ihrem ganzen Lauf natürliches Brutgebiet. Außerdem wird der Fluss jedes Jahr mit jungen Forellen angereichert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gacka [] ist ein Fluss in der Gespanschaft Lika-Senj in Kroatien, am Rande des Nationalparks Plitvicer Seen. Der Fluss gilt als bekanntes Forellengewässer.", "tgt_summary": null, "id": 1012892} {"src_title": "Entscheidung vor Morgengrauen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Als einziges Kind ihrer Mutter galt Pétronille als deren Erbin in Bigorre und Marsan und stand damit bereits als Kind im Zentrum der Interessenspolitik mehrerer Parteien. Führte für sie zunächst ihr Vater, nach dessen Trennung von ihrer Mutter, die Regentschaft in Bigorre, wurde dieser von König Alfons II. von Aragon zur Aufgabe der Vormundschaft über seine Tochter gezwungen. Diese übernahm der König selbst und verlobte Pétronille 1192 mit dem Vizegrafen Gaston VI. von Béarn der ein enger Gefolgsmann des aragonesischen Königs war, die Hochzeit folgte frühestens 1196. Gaston von Béarn war ein entschiedener Gegner des 1209 ausgebrochenen Albigenserkreuzzuges an dessen militärischer Bekämpfung er aktiv teilnahm. Nachdem er 1214 verstarb wurde Pétronille sofort auf Betreiben König Jakobs I. von Aragon mit seinem Cousin Nuno Sanchez verheiratet. Doch der Anführer des Kreuzzuges Simon IV. de Montfort, der sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt seiner Macht befand, erreichte im Gegenzug die Annullierung dieser Ehe und verheiratete Pétronille 1216 mit seinem eigenen Sohn Guido. Die Machtpolitik der Montforts sollte aber am Widerstand des lokalen Adels scheitern, 1218 fiel Simon de Montfort vor Toulouse und Gui wurde 1220 bei der Einnahme von Castelnaudary getötet. Dennoch verblieb Pétronille und ihr Besitz im Lager der nordfranzösischen Kreuzfahrer nachdem ihr Schwager Amaury de Montfort sie 1221 mit dem aus dem Poitou stammenden Kreuzritter Aimery de Rançon verheiratete. Dieser schloss sich nach dem Scheitern des päpstlichen Kreuzzuges 1224 dem darauffolgenden königlichen Kreuzzug an, den König Ludwig VIII. von Frankreich erfolgreich in das Languedoc führte. Aimery fiel allerdings 1226 während der Belagerung der, gegen den König revoltierenden, Stadt Avignon. 1228 heiratete Pétronille den aus dem Angoumois stammenden Herren von Cognac, Boso de Matha. Pétronille verbrachte die nächsten Jahre auf den Besitzungen ihres Ehemannes in Aquitanien da sie sich durch ihre Ehen mit Kreuzfahrern bei der eigenen Bevölkerung unbeliebt gemacht hatte. Um 1230 kehrte Pétronille mit ihrem Ehemann nach Bigorre zurück wo sie die öffentliche Ordnung, die aufgrund ihrer jahrelangen Abwesenheit zerfallen war, wieder herstellten. 1232 griffen sie sogar ihren Halbbruder Bernard V. an, um Erbrechte auf Comminges geltend zu machen. Auch wenn diese Ansprüche nicht durchgesetzt wurden konnte Pétronille größere Teile des Nébouzan, das ihr einst von ihrem Vater vererbt wurde, an sich bringen. 1242 söhnte sich Pétronille mit dem Adel des Languedoc, der gegen sie wegen ihres nordfranzösischen Ehemannes feindlich gestimmt war, aus nachdem sie und ihr Mann sich dem Aufstand des Grafen Raimund VII. von Toulouse gegen die französische Krone anschlossen. Der Aufstand scheiterte jedoch nach wenigen Monaten und Boso verlor Cognac an den König. Nach dem Tod ihres Mannes 1247 übertrug Pétronille die Regentschaft in Bigorre ihrem Schwager Simon de Montfort und zog sich in die Abtei von Escaladieu zurück wo sie 1271 verstarb.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Gräfin Pétronille von Bigorre hinterließ aus ihrer zweiten Ehe mit Gui de Montfort zwei Töchter: Mit ihrem fünften Ehemann Boso de Matha hatte sie eine Tochter:", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolgekampf um Bigorre.", "content": "Die Grafschaft Bigorre ging nach Pétronilles Tod zunächst an ihre Tochter Alix und nach deren Tot an ihre Enkel Eschivat († 1283) und Laura († 1316), allerdings wurde deren Erbgang von Pétronilles Schwager Simon de Montfort, der auch Vormund ihrer Enkel war, bestritten, der selber einen Anspruch auf das Bigorre erhob. Angeblich habe ihm Pétronille selbst die Grafschaft verkauft, um zu verhindern, dass diese in die Hand ihres Schwiegersohnes Gaston VII. von Béarn gerate. Da Montfort durch seine Politik in England gebunden war, blieb ihm jedoch keine Zeit, seine Rechte durchzusetzen. Nachdem Montfort 1265 bei Evesham gefallen war, verkaufte dessen gleichnamiger Sohn die Ansprüche seines Vaters auf Bigorre an König Theobald II. von Navarra. Gegen den König von Navarra verbündeten sich nun Gaston von Béarn und dessen Neffe Graf Eschivat, der sich in Bigorre behaupten konnte. Nach Eschivats Tod aber focht Gaston von Béarn die Nachfolge von dessen Schwester Laura an und erhob nun seinerseits im Namen seiner Tochter Konstanze Ansprüche auf Bigorre. Nach jahrelangen Kämpfen zog Laura vor das Parlament in Paris, um ihre Rechte bestätigt zu bekommen. Doch das Parlament entschied zu ihren Ungunsten und erklärte stattdessen die Krone zum rechtmäßigen Erben, als Grund wurde eine alte Herrschaftsteilung des Grafen Bernard II. mit dem Bischof von Puy-en-Velay herangezogen, welche die Krone einst von dem Bistum übernommen hatte. König Philipp IV. zog daher das Bigorre ein und gab es 1302 an seine Frau Johanna, die eine Enkelin Theobalds von Navarra war. Deren Sohn König Karl IV. verband die Grafschaft mit der Krondomäne. Dennoch blieb das Bigorre weiterhin ein umkämpftes Land. Die Häuser der Grafen von Foix und Armagnac, beides Nachkommen Pétronilles über ihre jüngste Tochter Mathe, kämpften nun ihrerseits um die Grafschaft, ohne sie in Besitz nehmen zu können, da sie weiterhin unter königlicher Verwaltung blieb. Erst 1425 belieh König Karl VII. von Frankreich den Grafen Johann I. von Foix mit dem Bigorre, nachdem das Haus Armagnac auf seine Ansprüche verzichtet hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pétronille (* um 1184; † 1251), war seit 1194 Gräfin von Bigorre sowie Vizegräfin von Marsan und Nébouzan. Sie war das einzige Kind des Grafen Bernard IV. von Comminges aus dessen erster Ehe mit der Gräfin Beatrix III. (Stephanie) von Bigorre.", "tgt_summary": null, "id": 1028045} {"src_title": "Retraktor (Chirurgie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ziele.", "content": "Die Ziele des IWRs umfassen insbesondere die Im Rahmen der Maßnahme 5.4 (wissenschaftliches Rechnen) des Zukunftskonzept der Exzellenzinitiative wurde die Erschließung von weiteren Anwendungsgebieten begonnen. Dabei wurde der Fokus auf die Bereiche Digital Humanities und Archäoinformatik gelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Graduiertenschule.", "content": "Die Doktorandenausbildung am IWR wird seit November 2007 durch die Heidelberger Graduiertenschule der mathematischen und computergestützten Methoden für die Wissenschaften (HGS MathComp) unterstützt, eine im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderte Einrichtung, die als Teil des IWR etabliert wurde, um innovative Konzepte zur strukturierten Doktorandenausbildung in interdisziplinären Forschungsprojekten umzusetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das IWR entwickelte sich aus dem Sonderforschungsbereich 123 und basiert auf Konzepten, die Mitte der achtziger Jahre entwickelt wurden. Im Jahr 1987 wurde das IWR als Zentralinstitut der Universität Heidelberg gegründet. Gründungsdirektor war Professor Willi Jäger, der das IWR bis 1998 geleitet hat. Seit dem Jahr 1992 gibt es durchgängig Förderung von Doktoranden durch Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft. In den Jahren von 1999 bis 2004 übernahm Professor Jürgen Warnatz die Geschäftsführung und wurde im Jahre 2005 von Professor Hans Georg Bock abgelöst. Dem geschäftsführenden Direktorium gehörten von 2005 bis 2016 Professor Hans Georg Bock, Professor Willi Jäger, und Professor Bernd Jähne an. Anfang des Jahres 2016 erfolgte der Umzug in das neu gebaute Mathematikon (Im Neuenheimer Feld 205) in verkehrstechnisch günstiger Lage am Rand des Campus an der Berliner Straße. Damit wurde eine optimale Vernetzung aller IWR Arbeitsgruppen mit der Fakultät für Mathematik und Informatik geschaffen, die ebenfalls in das Mathematikon übersiedelt wurde. Seit 2017 ist Andreas Dreuw der geschäftsführende Direktor. Michael Winckler ist der administrative Direktor des IWR und der \"Heidelberg Graduate School of Mathematical and Computational Methods for the Sciences\" (HGS MathComp). Der Vorsitzende der HGS MathComp ist Professor Peter Bastian mit den Stellvertretern Dieter W. Hermann und Hans Georg Bock.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Interdisziplinäre Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) ist ein Forschungsinstitut der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Das IWR wurde als zentrale Einrichtung der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg gegründet. Es bündelt Forschungsaktivitäten und fördert Forschungsarbeiten in der Disziplin des wissenschaftlichen Rechnens. Das IWR wurde im Jahr 1987 durch die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und das Land Baden-Württemberg gegründet. Es nimmt an gemeinschaftlichen Projekten sowie an Kooperationen mit der Industrie in Deutschland und im Ausland teil. Als Forschungseinrichtung mit ca. 380 Mitarbeitern gehört das IWR zu den größten universitären Zentren für Wissenschaftliches Rechnen weltweit.", "tgt_summary": null, "id": 1962814} {"src_title": "Looe Valley Line", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Pazifist.", "content": "Als Polytechniker und Kapitän der Artillerie publizierte er 1893 eine Abhandlung, in der er einen vierjährigen Krieg vorhersagte, der die kämpfenden Völker am Ende vereinigen werde. 1894 demissionierte er aus der Armee und verschrieb sich der pazifistischen Propaganda. Er propagierte die deutsch-französische Einheit und verteidigte die Menschenrechte. Er gründete und leitete die l'Espoir pacifiste (1905–1908) und war der erste Präsident des Institut international de la paix (Monaco).", "section_level": 1}, {"title": "Esperanto.", "content": "Moch war unter den ersten in Frankreich, die sich für die 1887 von Ludwig Zamenhof vorgeschlagene internationale Sprache Esperanto interessiert hat. Er hat Esperanto 1889 gelernt und sich in vielfältiger Weise dafür engagiert. Er hat Esperanto mit seinem Wirken als Pazifist verbunden. So gründete er am 6. April 1905 in Paris die »Internacia Societo por la Paco«, die im August beim 1. Esperanto-Weltkongress in Boulogne-sur-Mer zu einer Versammlung einlud, an der 39 Mitglieder aus 12 Ländern teilnahmen. Die Gesellschaft gab die Zeitschrift »Espero Pacifista« heraus, die bis 1908 erschien. Ende August 1905 hatte die Zeitschrift 124 Abonnenten. Während des 14. Weltfriedenskongresses, der vom 19. bis 23. September 1905 in Luzern stattfand, wurde die erste Mitgliederversammlung durchgeführt. Moch wurde zum Vorsitzenden gewählt, Zamenhof wurde Ehrenvorsitzender. Zusammen mit anderen Pazifisten, darunter Alfred Hermann Fried, Henri La Fontaine, Charles Richet, wurde die Reihe »Libraro Pacifisma« in Paris herausgegeben, in der Esperanto-Übersetzungen von Texter führender Pazifisten, wie Henri Dunant, Andrew Carnegie, Otto Umfried und anderen, verbreitet wurden. Als sich die Auseinandersetzungen über eine Reform von Esperanto zuspitzten, entschied sich Moch, wie einige andere Pazifisten, für das Reformprojekt \"Ido\". Ende der 1920er Jahre äußerte er sich kritisch über den Sinn von Plansprachen insgesamt. 1879, befasste er sich als gelernter Polytechniker mit Leibniz und befasste sich mit den Problemen der internationalen Kommunikation.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gaston Moch (* 6. März 1859 in Saint-Cyr-l’École, Seine-et-Oise; † 1935) war ein französischer Pazifist und Anhänger der Esperantobewegung. Er war Verfechter einer demokratischen Armee, er unterstützte Alfred Dreyfus und war einer der führenden Persönlichkeiten in der französischen Friedens- und Esperantobewegung. Gaston Moch ist der Vater des sozialistischen Ministers Jules Moch.", "tgt_summary": null, "id": 443673} {"src_title": "Fusion international", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Bob Riley besuchte die öffentlichen Schulen in Little Rock. Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor und der folgenden Verwicklung der USA in den Zweiten Weltkrieg brach Riley die High School ab, um dem Marine Corps beizutreten. In Guam wurde er schwer verwundet und erblindete dadurch. Nach dem Krieg beendete er seine Ausbildung an der University of Arkansas.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Aufstieg.", "content": "Riley war Mitglied der Demokratischen Partei. Von 1946 bis 1950 war er neben seinem Studium auch Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Arkansas. Im Jahr 1950 bewarb er sich erfolglos um eine Stelle im Staatssenat. Daraufhin wurde er für kurze Zeit Versicherungsvertreter. Zwischen 1951 und 1955 unterrichtete er selbst an der University of Arkansas Wirtschaft und politische Wissenschaften. Anschließend wurde er langjähriger Leiter der Abteilung für Politikwissenschaften an der Quachita Baptist University in Arkadelphia im Clark County. Von 1960 bis 1966 war er Mitglied des Stadtrates von Arkadelphia und dann von 1966 bis 1967 Bürgermeister dieses Ortes. Im Jahr 1968 war er Delegierter auf dem Democratic National Convention.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur und weiterer Lebenslauf.", "content": "Von 1971 bis 1975 war Riley Vizegouverneur (\"Lieutenant Governor\") von Arkansas. Nach dem Rücktritt von Gouverneur Dale Bumpers am 3. Januar 1975 musste er dessen Amtszeit bis zum 14. Januar 1975 als amtierender Gouverneur beenden. In diesen knapp zwei Wochen hat er das Amt lediglich verwaltet und es dann dem im November neu gewählten Gouverneur David Pryor übergeben. Riley kehrte dann nach Arkadelphia zurück, wo er bis 1980 wieder seine Lehrertätigkeit aufnahm. Dann zwang ihn sein schlechter Gesundheitszustand zur Aufgabe dieser Arbeit. Er starb am 16. Februar 1994 an Herzversagen. Bob Riley war seit 1956 mit Claudia Zimmerman verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bob Cowley Riley (* 18. September 1924 in Little Rock, Arkansas; † 16. Februar 1994 in Arkadelphia, Arkansas) war ein US-amerikanischer Politiker und 1975 Gouverneur von Arkansas.", "tgt_summary": null, "id": 626751} {"src_title": "Michael Witzel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Im Jahr 2002 erschien Commons Album \"Electric Circus\". Auf diesem verbindet der Rapper zahlreiche musikalische Einflüsse. \"Electric Circus\" war für Common ein kommerzieller Misserfolg. So verkaufte es sich schlechter als \"Like Water for Chocolate\", das vierte Album des aus Chicago stammenden Rappers. \"Be\" wurde als Rückkehr Commons zum Hip-Hop konzipiert. Durch die Zusammenarbeit mit Kanye West, erhielt die Veröffentlichung von \"Be\" eine größere mediale Aufmerksamkeit, was die Verkäufe des Albums begünstigte.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Produktion der Beats wurde von den Hip-Hop-Musikern Kanye West und dem 2006 verstorbenen J Dilla übernommen. Neun der elf Titel wurden von Kanye West produziert. J Dilla ist für die Lieder \"Love is...\" und \"It's your world\" verantwortlich. Außerdem treten James Poyser und Karriem Riggins als Co-Produzenten des Stücks \"It's your world\" auf. In einem Interview äußerte sich Rapper Common über die Zusammenarbeit mit Kanye West. Für zahlreiche Beats des Albums wurden andere Lieder gesamplet. \"Sweet Children\" von Caesar Frazier und \"Mother Nature\" von Albert Jones wurden etwa für das Stück \"Be\" verwendet. \"The Corner\" enthält Teile des Lieds \"You Make the Sun Shine\" von The Temprees und \"Go!\" Ausschnitte von \"Old Smokey\" von Linda Lewis. \"Faithful to the End\" von DJ Rogers wurde für die Produktion des Beats zu \"Faithful\" verwendet. Honey Cones Stück \"Innocent Til Proven Guilty\" wurde für das Stück \"Testify\" und \"God Is Love\" von Marvin Gaye für das Lied \"Love is...\" herangezogen. \"Chi-City\" enthält Samples aus \"Since I Found My Baby\" von Cornelius Brothers & Sister Rose und \"The Food\" Samples aus \"I Never Had It So Good and Felt So Bad\" von The Chi-Lites sowie aus \"Nothing Can Change This Love\" von Sam Cooke. Auf \"Real People\" wird \"Sweet Children\" von Caesar Frazier gesamplet. Außerdem wurde das Lied \"Ghetto Child\" von Ahmad Jamal und das Stück \"Papa Wings\" von Stanley Turrentine für \"They say\" verwendet und \"Share What You Got\" von The Modulation für die Produktion des Beats zu \"It's Your World\" herangezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "\"Be\" wurde im Jahr 2006 für vier Grammy Awards nominiert. Dabei erhielt Common Nominierungen in den Kategorien \"Bestes Rap-Album\", \"Beste Zusammenarbeit – Rap/Gesang\" für das Lied \"They Say\", \"Beste Darbietung eines Duos oder einer Gruppe – Rap\" für das Stück \"The Corner\" sowie \"Beste Solodarbietung – Rap\" für das Lied \"Testify\". Commons sechstes Studioalbum stieg auf Platz 2 der US-amerikanischen Billboard 200-Charts ein. Es konnte sechzehn Wochen Positionen in den Charts belegen. In den Vereinigten Staaten konnten 800.000 Kopien von \"Be\" verkauft werden. In Deutschland stieg \"Be\" in der 24. Kalenderwoche des Jahrs 2005 auf Position 93 der deutschen Album-Charts ein. In Kanada erreichte der Tonträger Platz 10. Des Weiteren konnte \"Be\" Charterfolge in Europa verzeichnen. So stieg der Tonträger im Vereinigten Königreich auf Platz 38 ein. In der Schweiz erreichte das Album die Position 26 und in Schweden Platz 39 der entsprechenden Charts. Außerdem stieg \"Be\" in Irland auf Platz 61 und in den Niederlanden auf Platz 73 ein. In Norwegen konnte das sechste Studioalbum von Common Position 8 der \"Norway Albums Top 40\" erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "\"Be\" wurde von den Kritikern sehr positiv aufgenommen. Die E-Zine Laut.de vergab dem Album die höchst mögliche Wertung. Der zuständige Redakteur Alexander Engelen bezeichnet \"Be\" als „nichts weniger als einen Klassiker“. Die auf dem Album vertretenen Gastmusiker sind „perfekt ausgewählt“ und auch die Produktionen werden positiv hervorgehoben. So ist nach Engelen das „komplette Album [...] durchzogen von Kanyes Soul, seiner Ehrfurcht vor seinen musikalischen Vorvätern und seinem Talent, Hip Hop auf eine neue Ebene zu heben“. Die Zeitschrift \"Rolling Stone\" vergab \"Be\" vier von möglichen fünf Bewertungspunkten. In der Rezension wird \"Be\" als Commons bestes Album bezeichnet. Wie die Redaktion von Laut.de, sieht auch der \"Rolling Stone\" die musikalische Qualität unter anderem in der Arbeit von Kanye West begründet. Das Hip-Hop-Magazin \"Juice\" vergab 5,5 von möglichen 6 „Kronen“ an \"Be\". Gleichzeitig wurde der Tonträger zum \"Album des Monats\" ernannt. Aus der Sicht der Redaktion hat „Common [...] zu seiner Form zurückgefunden“. Das Album verfügt über „Geschlossenheit und Prägnanz“, was von der Redaktion auf die Entscheidung nur zwei Produzenten bei der Entstehung des Albums heranzuziehen zurückgeführt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertungen anderer Künstler.", "content": "Der deutsche Rapper, Sänger und Produzent Max Herre lobte 2011 in einem Interview \"Be\" und nannte es als Leitbild für die zukünftigen Projekte seines Produzententeams KAHEDI: „\"Ich meine, was war an der ‚Be‘ von Common so großartig? Sie kam 2005 raus, hat einem aber alles gegeben, was einem eine Rap-Platte von 1994 an Emotionen und Soul gegeben hat. Das ist etwas, was uns als nächstes Ding vorschwebt.\"“", "section_level": 2}], "src_summary": "Be ist das sechste Album des US-amerikanischen Rappers Common. Es erschien am 24. Mai 2005 in den Vereinigten Staaten und am 30. Mai 2005 in Deutschland. \"Be\" wurde über \"G.O.O.D. Music/Geffen Records\" veröffentlicht und konnte Platz 2 der Billboard 200-Charts erreichen. Der Tonträger wurde von Kanye West und J Dilla produziert.", "tgt_summary": null, "id": 857024} {"src_title": "Preisoptimierung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Auftrag.", "content": "Das \"SOCPAC\" hat den Auftrag, sämtliche Sondereinsatzkräfte der vier Teilstreitkräfte operativ zu führen, deren Einsatzbereitschaft durch die Planung und Durchführung entsprechender Manöver sicherzustellen, die Zielfindung zu entwickeln, zu bestimmen und zu optimieren sowie die Zusammenarbeit und Durchführung von Verbundübungen mit Sondereinsatzkräften verbündeter und befreundeter Länder zu fördern und abzustimmen. Ferner steht das Kommando in der Verantwortung für die militärische Terrorismusbekämpfung, die es ebenfalls mit den Bündnispartnern abstimmt und auch teilweise gemeinsam durchführt. Für diese Aufgabe hält das \"SOCPAC\" eine ständige Alarmeinsatztruppe für den \"PACOM\"-Kommandeur bereit und bildet mit ihren Sondereinsatzkräften gleichzeitig eine taktische Reserve innerhalb des Regionalkommandos. Neben den klassischen militärischen Einsatzfeldern ist das \"SOCPAC\" auch für die Durchführung und Koordination der Drogenbekämpfung zuständig. Dabei arbeitet das Kommando mit anderen Bundesbehörden wie der Drug Enforcement Administration (DEA) und der Central Intelligence Agency (CIA) sowie mit nationalen Militär- und Strafverfolgungsbehörden der Gastländer zusammen. Der \"Commander, Special Operations Command, Pacific\" (Kommandeur des \"SOCPAC\") fungiert gleichzeitig als Kommandierender Offizier der \"Joint Task Force 510\", der ständigen schnellen Eingreiftruppe (Krisenreaktionskräfte) des PACOM.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Dem \"SOCPAC\" sind zurzeit folgende Verbände unterstellt: Als Verbundkommando führt das \"SOCPAC\" alle Sondereinsatzverbände sämtlicher Teilstreitkräfte des Pacific Commands (PACOM), diese setzen sich aus folgenden Komponenten zusammen:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Vorläufer des \"SOCPAC\", das \"Special Operations Center, Pacific Command\" (Zentrum für Sondereinsätze des Pazifikkommandos) wurde am 1. November 1965 auf Okinawa eingerichtet und war für die Unkonventionelle Kriegführung im südostasiatischen Raum des PACOM zuständig. Am 1. Juli 1969 wurde diese Einrichtung aufgelöst und ihre Funktionen untergeordneten Kommandoebenen des PACOM zugewiesen. Mitte der 1970er Jahre wurde klar, dass es doch einer gesonderten Planungseinrichtung für Spezialeinsatzkräfte bedurfte, deshalb wurde am 15. Mai 1976 eine entsprechende Sektion innerhalb der Operationsabteilung des PACOM eingerichtet. Im Oktober 1983 verfügten die Vereinigten Stabschefs die Einrichtung eines eigenständigen \"Special Operations Command\" (Kommando für Sondereinsätze) als untergeordnete Kommandoeinrichtung des PACOM mit einem Personal von vorerst 18 Mann, damit war die Rumpfstruktur des \"SOCPAC\" etabliert. Am 18. November 1989, übernahm das \"SOCPAC\" den Befehl über die \"353rd Special Operations Group\" der Air Force, die auf der Kadena Air Base auf Okinawa (Japan) stationiert ist. Am 8. Juli 1991 wurden dem Kommando die \"Naval Special Warfare Task Unit-Pacific\" und ein SEAL-Platoon auf der Apra Harbor Naval Station (Guam). Damit entwickelte sich das \"SOCPAC\" erstmals zu einem Verbundkommando, das Komponenten verschiedener Teilstreitkräfte führt. Einheiten des \"SOCPAC\" nehmen regelmäßig an internationalen Manövern im gesamten pazifischen und südostasiatischen Raum teil, mit dem Ziel, neben der Wahrung des eigenen Ausbildungsstandes, die internationale militärische Zusammenarbeit und gemeinsame Operationsfähigkeit zu fördern und weiterzuentwickeln. Gleichzeitig soll damit auch die politische Verbundenheit der Vereinigten Staaten mit ihren Verbündeten und befreundeten Nationen nach außen dokumentiert werden. Teile der \"JTF 510\" sind regelmäßig in zahlreichen militärischen Austauschprogrammen mit über 20 Ländern beteiligt. Das \"SOCPAC\" richtet jährlich die \"Pacific Area Special Operations Conference (PASOC)\" (Konferenz für Spezialeinsätze im pazifischen Raum) aus, ein Fachsymposium über Unkonventionelle Kriegführung, das auf Hawaii stattfindet. Diese Konferenz wird regelmäßig von Delegierten aus über 25 Ländern besucht einschließlich höchster Dienstgrade im Generals- und Admiralsrang. Neben den militärischen Aufgaben ist das Kommando auch stark in die Drogenbekämpfung eingebunden, speziell in den Ländern Thailand, Laos, Kambodscha und den Philippinen. Etliche Kontingente führen ständig Minenräumeinsätze in Indonesien, Osttimor und auf den Philippinen durch, die immer wieder durch nationale Konflikte neu gelegt werden. Die pazifisch-südostasiatische Region ist für die USA traditionell von besonderem Interesse. Sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Die wirtschaftliche Wachstumsrate in dieser Region ist in ihrer Gesamtheit mehr als doppelt so hoch wie im Rest der Welt. Mit dieser Entwicklung geht auch eine entsprechende Modernisierung der einzelnen lokalen Streitkräfte einher, was eine ständige Herausforderung für die USA als dominierende Hegemonialmacht darstellt, insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass in dieser Region die sechs größten Heere der Welt operieren. Zusätzlich wird die militärische Lage dadurch verkompliziert, dass etliche Länder in der Lage wären, Massenvernichtungswaffen herzustellen, falls sie das Vertrauen in die Vereinigten Staaten als atomare Schutzmacht verlören. Politisch gibt es in der Region schon aufgrund ihrer Größe mit ihren 43 Nationen, 75 Sprachen und 20 verschiedenen Religionen regelmäßig schwelende Krisenherde, bei der die koreanische Halbinsel, der Kaschmir-Konflikt und die Untergrundbewegungen in Indonesien besonders im Fokus des \"SOCPAC\" liegen. Das zentrale Element der Strategie des \"SOCPAC\" ist die Militär- und Sicherheitsberatung. Sie soll die Zielnationen durch Ausbildung, Ausrüstung und humanitäre Maßnahmen einerseits an die Vereinigten Staaten binden, andererseits die Regierungen dieser Länder stabilisieren und sie in die Lage versetzen, das erlernte Knowhow später zu reproduzieren. Dies geschieht als flankierende militärische Maßnahme der US-Außenpolitik. Internationale Manöver und multilateraler militärischer Verbände flankieren diese Einsätze. 1998 wurde das \"Pacific Situation Assessment Team (PSAT)\" (Bewertungsgruppe für pazifische Situationen) aufgestellt, das die Militär- und Sicherheitsberatungsaktivitäten des \"SOCPAC\" gebündelt koordiniert und mit dem State Department abstimmt. 1999 hat das \"SOCPAC\" insgesamt 37 Einzeldislozierungen in 12 Ländern geführt. Im Januar 2002, nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 verlegte das \"SOCPAC\" Teile der \"JTF 510\" zu den Philippinen, um mit dortigen Kräften Anti-Terror-Operationen im Rahmen der Operation Enduring Freedom durchzuführen. Diese dauerten bis zum 1. September desselben Jahres an. Anschließend blieb eine Ausbildungseinheit zurück, die gemeinsam mit dem philippinischen Militär die \"Joint Special Operations Task Force-Philippines\" aufstellte und formte und gemeinsam mit der neuen Einheit den Kampf gegen terroristische Elemente fortführte.", "section_level": 1}, {"title": "Leitung.", "content": "Im Moment leitet Rear Admiral P. Gardner Howe III das SOCPAC. Sein Stellvertreter ist seit Juli 2012 Col. Bob G. Bond.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Spitzname des \"Special Operations Command Pacific\" lautet: \"Guardians of the Pacific\" (\"Wächter des Pazifik\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Special Operations Command Pacific (SOCPAC) ist ein Verbundkommando (\"Sub Unified Combatant Command\"), dass die Special Operations Forces (Sondereinsatzkräfte) des United States Indo-Pacific Command (INDOPACOM) in sich vereint und führt. Es ist in Camp H. M. Smith auf der Insel Oʻahu im US-Bundesstaat Hawaii stationiert. Der Verantwortungsbereich des PACOM und damit auch des \"SOCPAC\" umfasst über die Hälfte der Erdoberfläche mit einer Fläche von über 100 Millionen Quadratmeilen und 60 % der Weltbevölkerung.", "tgt_summary": null, "id": 1618554} {"src_title": "Sommer ’04", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwurf.", "content": "Maßgeblich bestimmend für diese Neukonstruktion war die Forderung, dass künftige Kreuzerbauten einen Seitenpanzer in der Wasserlinie erhalten sollten. Die bisherige Ausführung eines gewölbten Panzerdecks mit Korkdämmen zeigte sich den anwachsenden Kaliberstärken neuerer ausländischer Konstruktionen nicht mehr gewachsen. Um das Gewicht des Schiffes nicht unmäßig zu steigern, musste von der bisherigen Bauweise des gemischten Quer- und Längsspantsystems abgegangen werden. Die Konstruktionsabteilung des RMA entwickelt daraufhin ein neues Längsspantsystem, wobei die Außenhaut selbst zum Träger der Schiffsfestigkeit wurde. Die Querfestigkeit wurde nur durch die Kollisionsschotten sichergestellt. Mit dieser Kreuzerklasse führte die Kaiserliche Marine erstmals den Schrägsteven ein. Dieser wies den Seegang von vorn besser ab als der bislang klassische Rammbug. Achtern befand sich keine Poop – die sogenannte Hütte – mehr, sondern dieser Platz wurde zum Mitführen von 120 Minen auf dem Oberdeck gebraucht. Durch diese Maßnahme verringerte sich allerdings der zur Unterbringung der Besatzung benutzbare Raum, so dass die Mannschaften wesentlich beengter als auf den vorherigen Kreuzerklassen wohnen mussten. Das Verlangen nach mehr Geschwindigkeit führte nicht nur zu einer höheren Anzahl von Kesseln, sondern auch zur Aufstellung eines vierten Schornsteines. Die Schiffe der \"Magdeburg\"-Klasse waren die ersten Kleinen Kreuzer, die einen Seitenpanzer erhielten. Bis dahin hatte man sich mit einer heruntergezogenen Panzerdeckböschung mit zusätzlichen Korkdämmen begnügt. Hierdurch bestand jedoch die Gefahr, dass die Außenhaut aufreißen könnte, selbst wenn das Panzerdeck dem Treffer standhielt. Dieser Seitenschutz erstreckte sich über 80 % der Schiffslänge und bestand aus weichem Panzermaterial mit einer Dicke von ca. 60 mm. Um Gewicht zu sparen, wurden die Panzerplatten bei diesen Schiffen selbst zur Außenhaut, während man früher diese auf die Außenhaut aufgeschraubt oder aufgenietet hatte. Bei der Bewaffnung änderte sich zunächst nichts, außer dass der Durchmesser der Torpedorohre von 45 cm auf 50 cm stieg. Erst im Verlauf des Krieges wurden bei den letzten drei Schiffen dieser Klasse nach und nach die zwölf 10,5-cm-Geschütze durch sieben oder acht 15-cm-Kanonen ersetzt. Hinzu kamen noch zwei 8,8-cm-Geschütze sowie noch einmal zwei Torpedorohre an Oberdeck.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die \"Magdeburg\"-Klasse war eine Bauserie von Kleinen Kreuzern der deutschen Kaiserlichen Marine. 1908/09 entworfen, erhielt die Klasse ihren Namen durch das erste Schiff SMS \"Magdeburg\". Ferner gehörten zu ihr die SMS \"Breslau\", die SMS \"Straßburg\" und die SMS \"Stralsund\". Der leitende Entwurfsdezernent war der Wirkliche Geheime Marineoberbaurat Hans Bürckner, der für den Amtsentwurf 1908/09 verantwortlich zeichnete.", "tgt_summary": null, "id": 851731} {"src_title": "Transgenialer CSD", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Gegend um Reims wurde in spätrömischer Zeit christianisiert und die Stadt zum Bischofssitz erklärt. Der erste Bischof, Sixtus von Reims, war der Legende nach Römer und Schüler des Apostels Petrus, der ihn zum ersten Erzbischof von Reims ernannt und im Jahr 57 entsandt habe. Angeblich ist Sixtus am 1. September 67 gestorben. Dabei dürfte es sich jedoch nur eine Fiktion handeln, die eine apostolische Sukzession postuliert. Wahrscheinlich lebte Sixtus etwa in der Mitte des 3. Jahrhunderts. Um 401 wurde von Bischof Nicasus eine Kirche erbaut; der spätere Heilige kam beim Sturm der Vandalen auf die Stadt im Jahr 406 ums Leben. In der Kathedrale der Stadt wurde zwischen 497 und 499 Chlodwig I. durch Bischof Remigius getauft, was entscheidend für den Aufbau des Frankenreiches wurde. Die Bedeutung der Stadt, dessen Bischof Tilpin (748–795) die Erzbischofswürde erlangte, zeigt sich auch darin, dass sie bei den merowingischen Reichsteilungen Residenz eines Teilreichs war. Im 10. Jahrhundert war der Erzbischof Adalbero von Reims maßgeblich daran beteiligt, dass die französische Regentschaft vom Haus der Karolinger auf die Kapetinger überging. Er sorgte, gemeinsam mit Gerbert von Aurillac, auch dafür, dass die Stadt mit ihrer Kathedralschule zu einem intellektuellen Zentrum des Frühmittelalters wurde. 1023 erhielt der Erzbischof den Titel eines Grafen von Reims. Die Kathedrale von Reims wurde 1212 unter dem Erzbischof Alberic de Humbert nach den Plänen Roberts de Coucy begonnen und im 14. Jahrhundert bis auf die Türme, die nur zwei Drittel der projektierten Höhe von 120 Meter erhalten hatten, vollendet. Seit 1179 wurden hier alle französischen Könige (mit Ausnahme Heinrichs IV. und Ludwigs XVIII.) gekrönt. Die Entwicklung der Stadt Reims und seines Bürgertums führten zu Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof, die 1361 durch den König beendet wurden, indem er die Stadt unter seine Herrschaft brachte. Der Erzbischof musste sich mit dem reinen Titel zufriedengeben, jetzt dem eines Herzogs von Reims, der ihn aber auch zu einem der fünf geistlichen Pairs von Frankreich machte. Erzbischof Regnault de Chartres war Kanzler von Frankreich 1425–1445 und vertrat Karl VII. bei den Verhandlungen zum Vertrag von Arras (1435). In den Hugenottenkriegen standen Stadt und Erzbischof auf Seiten der Katholischen Liga, unterwarfen sich aber 1590 König Heinrich IV. Von 1574 (als Geschenk des Kardinals Karl von Lothringen) bis zur französischen Revolution befand sich in der Kathedrale von Reims das mit Goldblech überzogene und mit Edelsteinen verzierte sogenannte \"Reimser Evangelienbuch\", auf welches die Könige den Eid ablegten. 1777 wurde Alexandre Angélique de Talleyrand-Périgord zum Erzbischof von Reims geweiht. 1789 war Talleyrand einer der Vertreter des Klerus in den Generalständen. 1790 ging Talleyrand ins Exil, das der emigré nacheinander in Aachen, Weimar und Braunschweig verbrachte. Talleyrand, der die Auflösung des Erzbistums im Konkordat von 1801 und die Aufteilung auf die Diözesen Meaux und Metz ablehnte, blieb bis nach der bourbonischen Restauration 1815 in seinem Amt, das er erst am 8. November 1816 ablegte. Während der „Herrschaft der Hundert Tage“, Napoleons kurzzeitiger Rückkehr an die Macht, folgte Talleyrand, ein Befürworter der bourbonischen Monarchie, Ludwig XVIII. ins Exil nach Gent. Am 28. Juli 1817 wurde Talleyrand zum Kardinal ernannt und am 1. Oktober 1817 wurde er Erzbischof von Paris. Mit dem Konkordat von 1817 war vereinbart worden, die Erzdiözese Reims neu zu errichten. \"Jean-Charles de Coucy\" wurde zeitgleich am 1. Oktober 1817 zum neuen Erzbischof von Reims ernannt. Die offizielle Wiederherstellung des Erzbistums erfolgte zum 6. Oktober 1822. Die Bistümer Amiens und Soissons wurden 1821, Châlons-sur-Marne und Beauvais 1822 Reims als Suffraganbistümer zugeordnet. Während des Ersten Weltkriegs erlangte Kardinal Louis Luçon (Erzbischof 1906–1930) weite Bekanntheit, als er in Erwartung der Zerstörung seiner Kathedrale demonstrativ in Reims blieb. Aktueller Erzbischof ist seit 20. Juli 1999 Thierry Jordan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Erzbistum Reims () ist ein im Nordosten Frankreichs gelegenes Erzbistum der römisch-katholischen Kirche mit Sitz in Reims. Das Bistumsgebiet umfasst das Arrondissement Reims und das Département Ardennes.", "tgt_summary": null, "id": 2211352} {"src_title": "Younès Kaboul", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition in Deutschland.", "content": "In Deutschland ist die Lebendgeburt in Abs. 1 der \"Verordnung zur Ausführung des Personenstandsgesetzes\" wie folgt geregelt: Im Gegensatz dazu spricht man von einer Totgeburt, wenn keines dieser Merkmale zutrifft, und von einer Fehlgeburt, wenn zusätzlich das Gewicht weniger als 500 Gramm beträgt.", "section_level": 1}, {"title": "Definition in anderen Ländern.", "content": "In Österreich wird Lebendgeburt in § 8 des \"Bundesgesetzes über den Hebammenberuf\" definiert: Dies entspricht der Definition der WHO, die diese zur ICD-10 vorschlägt, welche aber auch schon vor ICD-10 verwendet wurde. In leicht abgewandelter Form wird diese auch in den USA in § 8 des Chapter 1 des United States Code (U.S.C.) verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen unterschiedlicher Definitionen.", "content": "Natürlich haben die unterschiedlichen Regelungen keine Auswirkung auf die Lebensfähigkeiten des Kindes. Allerdings führt die unterschiedliche Klassifikation zu zum Teil gravierenden Unterschieden bei Aussagen zum Beispiel zur Säuglingssterblichkeit und Kindersterblichkeit. Durch die Eingrenzung des Begriffes Lebendgeburt, beispielsweise mit der Bedingung, dass mehrere der genannten Eigenschaften vorhanden sind, selektiert man insbesondere Neugeborene aus, welche ein hohes Sterblichkeitsrisiko haben. Diese tauchen dann nicht mehr in der Statistik auf und führen so zur niedrigeren Darstellung der Sterblichkeit. Aufgetreten ist dies unter anderem bei Vergleichen der Säuglingssterblichkeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, da in der DDR mindestens zwei der Merkmale erfüllt sein mussten.", "section_level": 1}, {"title": "Lebendgeburten nach Geburtsjahr der Mutter 2014.", "content": "Das Statistische Amt der Europäischen Union bietet qualitativ hochwertige Statistiken über Europa an. Jedes Jahr werden die Lebendgeburten nach Geburtsjahr der Mutter bekanntgegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Lebendgeburt versteht man beim Menschen die Geburt eines lebenden Neugeborenen. Stirbt das Kind kurz vor oder während der Geburt, spricht man von einer Totgeburt.", "tgt_summary": null, "id": 367212} {"src_title": "All That She Wants", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das amerikanische U-Boot \"USS Copperfin\" läuft am Heiligabend zu einer Geheimmission aus dem Hafen von San Francisco aus. Kommandant des Bootes ist Captain Cassidy. Auf hoher See öffnet er den versiegelten Umschlag, der seine Missionsbefehle enthält. Zuerst soll Cassidy die Aleuten anlaufen, um dort den Meteorologen Raymond an Bord zu nehmen. Danach soll es in die Bucht von Tokio gehen. Dort sollen die Wetterverhältnisse erkundet werden, damit der sog. Doolittle Raid, der erste alliierte Luftangriff auf die japanische Hauptstadt Tokio, vorbereitet werden kann. Die \"Copperfin\" wird von zwei japanischen Flugzeugen angegriffen. Beide können abgeschossen werden. Einer der Piloten kann sich mit dem Fallschirm retten und landet im Wasser. Mike will den Japaner aus dem Wasser ziehen, wird aber von diesem erstochen. Der Rekrut Tommy Adams erschießt den japanischen Piloten. Tommy macht sich Vorwürfe zu langsam gewesen zu sein und damit eine Mitschuld an Mikes Tod zu haben. Darum meldet Tommy sich freiwillig, eine nicht explodierte japanische Bombe unter Deck zu entschärfen. Beim anschließenden Seebegräbnis für Mike ist Tin Can, ein geborener Grieche, nicht anwesend, was seine Kameraden verärgert. Tin Can erklärt, dass jeder Tod eines alliierten Soldaten ihm großes Herzeleid bereite. Nahe der Bucht von Tokio muss sich das amerikanische U-Boot durch Minenfelder manövrieren. Als einige japanische Schiffe in die Bucht einlaufen, folgt Cassidy ihnen in ihrem Kielwasser. Eine kleine Gruppe geht nachts an Land um das Wetter zu erkunden. Währenddessen leidet Tommy an einer Entzündung des Blinddarms. Der Schiffsarzt Pills muss ihn operieren, wobei er sich der Anleitung eines medizinischen Handbuches bedient. Auch seine Instrumente für die Operation sind improvisiert. Um eine Entdeckung zu vermeiden, funkt Raymond seine Erkenntnisse auf japanisch. Doch die Japaner sind alarmiert und durchsuchen die Bucht. Die \"Copperfin\" kann dennoch unentdeckt entkommen. Die Seeleute werden durch das Periskop Zeugen des Luftangriffs. Dann verlässt das U-Boot die Bucht im Kielwasser eines abfahrenden Schiffes. Später versenkt Cassidy einen Flugzeugträger der Japaner, sein Boot wird dabei aber von der Eskorte schwer beschädigt. Verzweifelt lässt Cassidy wieder angreifen, versenkt einen Zerstörer und ermöglicht damit seiner Mannschaft, San Francisco sicher zu erreichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bestimmung Tokio (Originaltitel: \"Destination Tokyo\") ist ein US-amerikanischer Kriegsfilm des Regisseurs Delmer Daves aus dem Jahr 1943 und basiert auf der gleichnamigen Erzählung von Steve Fisher. Deutschland-Premiere war am 2. Juni 1946.", "tgt_summary": null, "id": 1959893} {"src_title": "Carl Lautenschläger (Mediziner)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Das Bundahischn beschreibt den Kampf zwischen Ahura Mazda und Angra Mainyu um die Herrschaft über die Welt und schildert somit die Entwicklung der Schöpfung unter dem Einfluss des Guten sowie des Bösen. Das Buch berichtet vom Kampf der durch das Böse, Angra Mainyu, erschaffenen Dämonen, \"Dew\" (Pahlavi; Neupersisch: \"Div\"), gegen die Schöpfung des Guten, Ahura Mazdas, die durch sechs Gruppen repräsentiert wird: Der Mensch wird hierbei durch den alt-iranischen Urmenschen Gayomarth dargestellt, der auch im \"Buch der Könige\" Schāhnāme, dem iranischen Nationalepos des Dichters Firdausi, in der Form \"Kiumars\" und als erster König der Welt erscheint. Gayomarth (Mittelpersisch) geht auf den avestischen \"Gayomaretan\" zurück: \"Gaya\": „Leben“, und \"Mareta\": „sterblich“. Wie später das Schāhnāme widmet sich auch ein Teil des Bundahischn der Darstellung der früh-iranischen Könige der Kayaniden, welche bereits im Avesta als die \"Kavaya\" vorzufinden sind. Der Text des Bundahischn enthält eine ausführliche, wenn auch im Verlauf der Geschichte teils durch Verschiebungen und Auslassungen gekennzeichnete, Darstellung der verschiedenen und mit sieben an der Zahl angegebenen Regionen der Erde, der fünf Arten der Tiere, der fünf Arten des Feuers sowie der drei Arten des heiligen Feuers, des Ursprungs des Menschen, der Haoma-Pflanze sowie weiterer Teile der Schöpfung. Verschiedene \"Dews\" werden hierbei näher beschrieben. Eine andere gebräuchliche Bezeichnung des Bundahischn ist der Begriff \"Zand-Agahi\", „Wissen vom Zand“. Das Werk liegt in zwei Versionen vor, einem „Großen Bundahischn“ bzw. „Iranischen Bundahischn“ und einem „Kleinen Bundahischn“ bzw. „Indischen Bundahischn“. Im Bundahischn ist des Weiteren der Gedanke der Wiederauferstehung vorzufinden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bundahischn, auch Bundehesh oder Bundehesch (mittelpersisch: \"Urschöpfung\" oder \"Grundlegung\") ist ein mittelpersischer Text über die Kosmogonie, Mythologie und Legenden der zoroastrischen Religion und gibt zugleich einen Teil der präzoroastrischen iranischen Glaubenswelt wieder.", "tgt_summary": null, "id": 1158605} {"src_title": "Grace Hoffman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Die Quellbäche der Humme, Hummerbach und Dewesiek, entspringen im nordrhein-westfälischen Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge südwestlich der Hohen Asch () beim Extertaler Weiler Hummerbruch. Die Quelle des linksseitigen Hummerbachs, auf den sich die Hummekilometrierung bezieht, liegt auf etwa und jene des rechtsseitigen Dewesiek auf rund Höhe. Beide Quellbäche, die überwiegend in östlichen Richtungen verlaufen, vereinigen sich südlich eines Teichs etwas unterhalb der 170-m-Höhenlinie beim Flusskilometer 15,45; ihr Zusammenfluss liegt auf der Grenze von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen und der Naturparks Teutoburger Wald/Eggegebirge und Weserbergland Schaumburg-Hameln. Nach 150 m Fließstrecke auf der Landes- und Naturparkgrenze fließt die Humme endgültig nach Niedersachsen und in den zuletzt genannten Naturpark ein und verläuft fortan überwiegend nordostwärts. Kurz darauf durchläuft sie den Weiler Duensen, der zum Flecken Aerzen gehört, und anschließend den Aerzener Ortsteil Reinerbeck, wonach der Uhlenbach einmündet. Hiernach passiert sie den Ortsteil Arhorn, um dann – nach Aufnahme des Kaltenborns und bei Einmünden des Grießebachs – durch den Aerzener Kernort und durch die Ortsteile Selxen, wo der Beberbach einmündet, und Groß Berkel, wo sie den Laatzer Bach aufnimmt, zu fließen. Anschließend durchfließt die Humme den Hamelner Stadtteil Klein Berkel, um nach Aufnahme des Bachs vom Wiengrund auf etwa Höhe direkt nordöstlich davon in die zur Nordsee fließende Weser zu münden. Somit liegen zwischen Quelle und Mündung etwa 260 m Höhenunterschied. Die Humme hat hier eine mittlere Wasserführung von 1,39 m3/s.", "section_level": 2}, {"title": "Naturräumliche Zuordnung.", "content": "Der Humme entsteht im Rahmen ihrer zwei Quellbäche in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Oberes Weserbergland (Nr. 36), in der Haupteinheit Lipper Bergland (364) und in der Untereinheit Östliches Lipper Bergland (364.2) im Naturraum \"Alverdissener Höhen\" (364.23) – an der Hohen Asch. Außer durch diesen Naturraum fließt sie durch den Naturraum \"Ärzener Talmulde\" (364.26). Der Fluss mündet in der Haupteinheit Rinteln-Hamelner Weserland (366) und in der Untereinheit Wesertal (366.0) direkt nach Erreichen des Naturraums \"Hamelner Talweitung\" (366.03) in die Weser.", "section_level": 2}, {"title": "Einzugsgebiet, Quellbäche und Zuflüsse.", "content": "Das Einzugsgebiet der Humme ist 137,624 km2 groß. Zu ihren Quellbächen und Zuflüssen gehören – bachabwärts betrachtet:", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Der Humme-Quellbach Hummerbach entspringt und fließt abschnittsweise im Naturschutzgebiet (NSG) Hummerbachtal (CDDA-Nr. 329457; 1994 ausgewiesen; 67,75 ha groß) und im Landschaftsschutzgebiet (LSG) \"Östliches Lipper Bergland\" (CDDA-Nr. 555552916; 2007; 69,5663 km2); ihr Quellbach Dewesiek verläuft in den LSGs \"Lipper und Pyrmonter Bergland\" (CDDA-Nr. 555553081; 2007; 85,6555 km2) und \"Dewesiek\" (CDDA-Nr. 555553103; 2007; 42,84 ha). Beide Quellbäche fließen abschnittsweise im LSG \"Hummebachtal mit Dewesiek\" (CDDA-Nr. 555553129; 2007; 17,52 ha). Im Mittellauf durchfließt die Humme zwischen Aerzen und Selxen das Naturschutzgebiet Beberbach-Humme-Niederung (CDDA-Nr. 162350; 1997; 30 ha) und zwischen Aerzen und Klein Berkel durch das LSG \"Hummetal\", das aus zwei Bereichen besteht: Westteil (CDDA-Nr. 321839; 1949; 1,764 km2) mit drei räumlich voneinander getrennten Teilbereichen und Ostteil (CDDA-Nr. 321840; 1949; 86 ha).", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hummespringen.", "content": "In Klein Berkel findet alle zwei Jahre im Sommer das sogenannte \"Hummespringen\" statt, wofür der Fluss vorübergehend aufgestaut wird. Die Teilnehmer versuchen, mit Hilfe einer Holzstange trockenen Fußes über die Humme zu springen, was jedoch nur wenigen gelingt.", "section_level": 2}, {"title": "Brenntrogrennen.", "content": "In Groß Berkel findet alle zwei Jahre ein Brenntrogrennen statt. Die Teilnehmer paddeln von der Hummebrücke am Koppelweg flussabwärts bis zum Hummewehr. Das Turnier wird zum Altdorffest veranstaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Verunreinigung 2012.", "content": "2012 verendeten mehrere Tausend Stichlinge, Mühlkoppen und Bachforellen in der Humme. Die Polizei ermittelte einen Landwirt, der mit einem installierten Rohr größere Mengen Gülle eingeleitet haben soll, als möglichen Verursacher der Verunreinigung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Humme ist ein etwa 18,8 km langer, südwestlicher und orographisch linker Nebenfluss der Weser im niedersächsischen Landkreis Hameln-Pyrmont, die ihren Ursprung an der Grenze zum nordrhein-westfälischen Kreis Lippe hat. Ihre Quellbäche entspringen in Nordrhein-Westfalen.", "tgt_summary": null, "id": 2438190} {"src_title": "Henry H. Crapo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Charles Bryan war ein Bruder von William Jennings Bryan, der in den 1890er Jahren eine führende Rolle in der populistischen Bewegung spielte und mehrfach erfolglos für die Demokraten in die Präsidentschaftswahlen zog. Er besuchte das Illinois College in Jacksonville und die University of Chicago. Nach der Schulzeit arbeitete er in verschiedenen Berufen wie z. B. Farmer oder Händler. Einige Zeit war er auch Sekretär seines Bruders William.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Aufstieg und erste Amtszeit als Gouverneur.", "content": "Bryan war Mitglied der Demokratischen Partei. Zwischen 1915 und 1917 amtierte er als Bürgermeister von Lincoln. Im Jahr 1922 wurde er erstmals zum Gouverneur von Nebraska gewählt, wobei er sich mit 51:49 Prozent der Stimmen gegen den republikanischen Amtsinhaber Arthur J. Weaver durchsetzte. Seine zweijährige Amtszeit begann am 3. Januar 1923 und endete am 8. Januar 1925. In dieser Zeit erlebte die Wirtschaft nicht nur in Nebraska einen großen Aufschwung, daher konnten die Steuern gesenkt werden. Für die Präsidentschaftswahl 1924 wurde er von seiner Partei als Kandidat für die Vizepräsidentschaft nominiert. An der Seite von John W. Davis zog er in den Wahlkampf, den das Duo gegen die Republikaner Calvin Coolidge und Charles Gates Dawes deutlich verlor. 1926 und 1928 bewarb sich Bryan jeweils erfolglos um eine Rückkehr in das Gouverneursamt. Das lag unter anderem auch am allgemeinen Bundestrend, der in jenen Jahren die Republikaner im Aufwind sah.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Amtszeit als Gouverneur.", "content": "Im Jahr 1930 wurde Bryan dann aber doch noch einmal in das Amt des Gouverneurs gewählt. Nach einer Wiederwahl im Jahr 1932 konnte er es bis zum 3. Januar 1935 ausüben. Während der ersten zwei Jahre litt der Staat wie die gesamte westliche Welt unter den Folgen der Weltwirtschaftskrise. Die Lage besserte sich dann nach dem Regierungsantritt von Franklin D. Roosevelt, dessen New-Deal-Politik auch Nebraska aus der Krise half. Im Jahr 1934 bewarb sich Bryan erfolglos um einen Sitz im US-Senat. Nach dem Ende seiner Amtszeit im Januar 1935 blieb Bryan weiterhin politisch aktiv. Zwischen 1935 und 1937 war er nochmals Bürgermeister von Lincoln. Im Jahr 1938 bewarb er sich nochmals um das Amt des Gouverneurs. Dieser Versuch blieb genauso erfolglos wie seine Kandidatur für den Kongress im Jahr 1940. Charles Bryan starb am 4. März 1945. Er war mit Mary Louise Brokaw verheiratet, mit der er drei Kinder hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Wayland Bryan (* 10. Februar 1867 in Salem, Illinois; † 4. März 1945 in Lincoln, Nebraska) war ein US-amerikanischer Politiker und zwischen 1923 und 1925 der 21. sowie von 1931 bis 1935 der 24. Gouverneur des Bundesstaates Nebraska.", "tgt_summary": null, "id": 2038114} {"src_title": "Dolle Dinsdag", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sprachliche und kulturelle Einflüsse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spanien.", "content": "Vor der Eroberung der Kanarischen Inseln im Auftrag der Krone von Kastilien lebte dort eine Bevölkerung, die vermutlich aus Nordwestafrika eingewandert war und auf jeder Insel eine unterschiedliche Sprache verwendete, die aber alle eine Verwandtschaft zu den heute noch in Nordafrika gesprochenen Berbersprachen hatten. Die Sprachen der Ureinwohner der Kanarischen Inseln werden unter dem Begriff Guanche zusammengefasst. Nach der Eroberung der Inselgruppe im Auftrag der Krone von Kastilien im Lauf des 15. Jahrhunderts stellten Einwanderer aus diesen Königreichen die größte Gruppe der Einwanderer. Sprachliche Phänomene wie der \"Seseo\", der \"Yeísmo\" oder die Schwächung des implosiven /s/ sind besonders bei Sprechern aus Andalusien auffällig. So wird vermutet, dass der Seseo erstmals Ende des 15. Jahrhunderts auftrat, der \"Yeímso\" im 17. Jahrhundert und die Aspiration des /s/ im 18. Jahrhundert. Da dies jedoch umgangssprachliche Entwicklungen waren, können keine genauen Zeiträume festgelegt werden, denn zum einen waren viele Spanier zu dieser Zeit noch Analphabeten, und zum anderen wurde die Umgangssprache nur selten in die Schriftsprache übernommen. Besonders diese drei sprachlichen Besonderheiten fanden durch die Einwanderung andalusischer Siedler auch auf den Kanarischen Inseln Verbreitung. Einige Jahre später und in geringerer Zahl erreichten Menschen aus Galicien, Extremadura und León die Inseln. Da deren Varietäten alle auf der gleichen sprachlichen Basis standen, war eine Verständigung gegeben, jedoch passten sich die unterschiedlichen Dialekte durch lexikalische oder phonologische Übernahme einander an, sodass daraus eine neue Varietät entstand.[9] Die kastilischen Eroberer kultivierten die Flächen der Inseln für die Landwirtschaft und bauten Geschäftsbeziehungen zum spanischen Festland und den neuen Kolonien in Südamerika auf. Die Kanaren waren ein wichtiger geostrategischer Punkt im Handel über den Atlantik. Das galt sowohl für Waren- als auch für den Personentransport. Die Inseln wurden außerdem als Ausgangspunkt für Operationen im nordwestlichen Afrika genutzt. Im 17. Jahrhundert setzten großen Migrationswellen ein. Zucker war zu dieser Zeit das Hauptexportprodukt der Inseln. Dieses Geschäft war jedoch durch Konkurrenz etwa aus Kuba nicht mehr gewinnbringend. Die Bevölkerung verarmte und musste Hunger leiden. Viele Menschen emigrierten daraufhin in die Kolonien nach Lateinamerika. Als Knotenpunkt zwischen der Alten und der Neuen Welt erfuhren die Kanarischen Inseln ständig neue kulturelle sowie sprachliche Einflüsse. Ein konstanter Einfluss waren die Seefahrer, keine andere Berufsgruppe beeinflusste die Gesellschaft der Inseln mehr. So wurden viele Vergleiche oder Sprichwörter der marinen Sprache in die Alltagssprache übernommen. Anwendung findet heute etwa noch der Ausspruch: „\"¿Qué rumbo llevas?\"“, wobei mit \"rumbo\" ursprünglich der Kurs eines Schiffes gemeint war. Auch heute ist die Bedeutung nahezu gleich: je nach Kontext wird nach Zielen und Absichten gefragt. Viele spanische Sprichwörter sind dem Stierkampf, dem Militär oder der Kirche entlehnt. Ein Großteil dieser Sprichwörter hat jedoch ihre ursprüngliche Bedeutung verloren oder wird nun in einem allgemeineren Sinn verwendet; sie wurden ihrer semantischen Bedeutung also erweitert. Weil der Einfluss der Seefahrer aber über viele Jahre konstant blieb, haben sich die Bedeutungen der Seefahrerphrasen kaum verändert.", "section_level": 2}, {"title": "Portugal.", "content": "Im 16. Jahrhundert wurden Portugiesen als Handwerker und Techniker für die Zuckerfabriken angeworben. Sie hatten Einfluss auf alle Lebensbereiche und Gesellschaftsschichten. Man erkenne den portugiesischen Baustil heißt es etwa in Torrianis am Ende des 16. Jahrhunderts verfassten Beschreibung des Panoramas von Santa Cruz de La Palma in seinem Buch „Descripción e historia del Reino de las Islas Canarias“. Auffällig sind im kanarischen Wortschatz außerdem Anthroponyme, personengebundene Eigennamen, wie \"Almeida\" oder \"Dorta\", und Toponyme, Ortsbezeichnungen, wie \"Porto Nao\" oder \"La Bocaina\". Da viele Portugiesen Bauern, Händler oder Fischer waren, wurden auch aus deren Fachsprache Wörter oder Handlungsweisen übernommen. Dieser große Einfluss der Portugiesen blieb bis 1640 bestehen, als sich Portugal vom spanischen Königreich trennte und seine Unabhängigkeit erkämpfte. In einigen Gebieten stellten die Portugiesen noch bis Mitte des 18. Jahrhunderts den größten sprachlichen und kulturellen Einfluss dar. Zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert siedelten außerdem neue Gruppen von Portugiesen auf den Inseln. Viele von ihnen waren jedoch Analphabeten. Die Portugiesen mussten sich anpassen und die spanische Sprache lernen. Das Portugiesische beeinflusste sowohl die Aussprache des Kanarischen Spanisch als auch dessen Vokabular. Auffallend sind etwa die Velarisierung der Konsonanten /x/y/j/. Durch diesen Prozess wird dem Laut ein dunklerer Ton verliehen. Außerdem verlieren sich die stimmhaften nasalen Laute. Ein stimmhafter nasaler Laut ist zum Beispiel das \"ng\" im Deutschen. Des Weiteren werden zwei aufeinanderfolgende Vokale wie bei dem portugiesischen Suffix \"-eiro\" nur noch als ein Vokal ausgesprochen. Dieser Prozess heißt Monophthongierung und tritt nur bei bestimmten Diphthongen auf. Das Portugiesische hat besonders den Wortschatz der Kanaren beeinflusst. So sind ein Viertel der „Kanarismen“ portugiesischen Ursprungs. Als „Kanarismen“ werden solche Wörter bezeichnet, die speziell auf den Kanarischen Inseln vorkommen. Hauptsächlich wurden Substantive ins Spanische übernommen. Diese bezeichnen etwa Gerätschaften oder bestimmten Techniken. Die meisten „Lusismen“, so die Bezeichnung für die portugiesischen Wörter, sollen auf den Inseln La Palma und Teneriffa zu finden sein.", "section_level": 2}, {"title": "Indigene Völker.", "content": "Bereits vor der spanischen Eroberung der Kanarischen Inseln bewohnten Indigene die Inseln. Sie werden häufig als Guanchen bezeichnet. Mit der Kolonialisierung wurden sie von den Spaniern unterdrückt. Dadurch gingen ihre Sprache (Guanche) sowie ihre kulturellen und religiösen Bräuche verloren. Diesen Prozess der kulturellen und religiösen Anpassung nennt man „Kastellanisierung“. Auf den Kanaren geschah diese Entwicklung in einem Zeitraum von nur wenigen Generationen und war bereits Ende des 16. Jahrhunderts abgeschlossen. Durch den starken Zwang zur Anpassung und die Unterdrückung gibt es heute nur wenig Belege über Sprache und Lebensweise der Guanchen. Sprachlich betrachtet gab es zu Beginn der Kolonialisierung eine Zeit der Zweisprachigkeit. Die sogenannten \"trujamanes\" waren für Eroberer sehr wichtig, denn sie konnten zwischen Inselsprache und Spanisch übersetzen. Mit der Kolonialisierung breitete sich zunächst die Zweisprachigkeit unter den Altkanariern aus, bevor deren Sprachen ausstarben. Auf der Insel La Gomera soll es bis 1488 allerdings noch einsprachige Zentren gegebene haben. Indigene Einflüsse finden sind heute nur noch im Vokabular der Inselbevölkerung. Diese haben meist bezeichnenden Charakter, das heißt, es wurden häufig Begriffe aus Flora und Fauna oder geografische Bezeichnungen übernommen. Den Eroberern fehlten eigene Begriffe für die Dinge, die sie auf den Kanaren entdeckten, daher übernahmen sie die Wörter der Guanchen. Beispiele sind \"baifo, gasnais, jaira, tafor\" und \"tenique\". Deswegen gibt es heute keine phonologischen oder morphosytaktischen Veränderungen, sondern lediglich übernommenes Vokabular. Wahrscheinlich sind rund 120 Wörter im spezifisch kanarischen Wortschatz prähispanischer Herkunft, die meisten davon sind Substantive. Diese beschreiben meist das Relief, wie \"auchón, chajoco, juaclo\". Mehr als ein Viertel der Guanchismen sind Bezeichnungen für bestimmte Pflanzen: \"agonane, escán, mulurá\". Nur wenige Begriffe wurden aus dem kulturellen Leben übernommen. So existieren heute noch die Begriffe \"sirinoque\" und \"tafuriaste\", die Tänze der Guanchen bezeichnen. Übernommen wurden außerdem die Bezeichnungen der Einwohner: \"guanche\" und \"majo\". Viele der Guanchismen sind spezifisch für einige Inseln. So wird heute nur rund ein Viertel der indigenen Wörter auf mehr als vier Inseln benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Kulturen.", "content": "Weitere sprachliche Einflüsse kommen etwa von Engländern und Morisken. Außerdem beeinflusste der ständige Austausch mit den spanischen Varietäten aus Südamerika das Kanarische Spanisch. Bereits im 15. Jahrhundert, während der Kolonialisierung, brachten die Spanier Morisken, zum Christentum konvertierte Araber, auf die Inseln und hielten sie als Sklaven. Sie wurden zur Arbeit auf den Plantagen oder in Herrschaftshäusern gezwungen. Die Morisken stammten von der iberischen Halbinsel oder Nordafrika, zum Beispiel Marokko. Als Sklaven wurden sie hauptsächlich auf den östlichen Inseln wie Lanzarote und Fuerteventura beschäftigt. Ende des 16. Jahrhunderts befanden sich rund 1.500 Morisken im Archipel. Da der Kontakt zwischen Siedlern und Sklaven nur oberflächlich war, wurden nur Teile des Wortschatzes übernommen. So wird heute noch das Wort \"arife\" als Bezeichnung für stickige beziehungsweise schwüle Hitze benutzt. Es stammt vom arabischen \"acrâf\". Außerdem ähnlich übernommen wurde das Wort \"mahalulo\" als Bezeichnung für ein junges Kamel. Die arabische Basis des Wortes ist \"mahallula\". Das Präfix \"al-\" ist ebenfalls aus dem Arabischen und heute an vielen spanischen Wortstämmen zu finden: \"alcail, alfaisán\". Abgesehen davon ist der Anteil der Wörter, die aus der arabischen Sprache stammen, in der allgemein verwendete spanische Sprache sehr hoch. Die ersten Engländer besuchten vermutlich schon im 15. Jahrhundert die Kanarischen Inseln, ließen sich jedoch erst im 16. Jahrhundert dort nieder. Viele von ihnen waren Händler. Besonders das Geschäft mit Wein war für viele Engländer lukrativ. Die Geschäftsbeziehungen der Engländer wurden so stark, dass sie quasi ein Monopol im Weinhandel besaßen. Später kamen sie als Reisende oder Wissenschaftler auf die Inseln. Aus dieser Zeit stammt etwa die Wortprägung \"chercha\" (von churchyard). Das bezeichnet den Ort, wo Menschen begraben wurden, die einen anderen als den katholischen Glauben hatten. So wurden das Wort \"inglés\" auch mit der Bedeutung \"nicht getauft\" verwendet. Aus dem englischen Übernommene Wörter sind etwa \"trinqui\" (von \"drink\"), \"queque\" (von \"cake\") oder \"guachimán\" (von \"clergyman\"). Auffallend ist hier, dass die Wörter nicht in der korrekten englischen Schreibweise übernommen wurden. Das weist darauf hin, dass die Wörter aus der gesprochenen Sprache übernommen wurden. Diese veränderte Schreibweise beeinflusst rückwirkend dann die Aussprache. So wird zum Beispiel das /r/ bei \"trinqui\" nicht wie im Englischen retroflex, sondern als Vibrant gesprochen. Als Brücke zwischen dem spanischen Festland und Südamerika erfuhren die Kanarischen Inseln ständigen Einfluss der Varietäten aus den spanischen Kolonien. Als die Gebiete in Südamerika im 16. Jahrhundert erobert wurden, wurde auch das Spanisch der damaligen Zeit mitgenommen. Mit dem Handel über die Kanaren gelangten auch die spanischen Varietäten wieder auf die Kanaren. Diese hatten sich getrennt vom Standard-Spanischen entwickelt. Die Kanaren waren außerdem ein wichtiger Ausgangspunkt für Migration. Bereits im 17. Jahrhundert verließen viele Menschen die Kanaren und zogen in die neuen Kolonien in Süd- und Mittelamerika. Eine entgegengesetzte Bewegung fand zu Beginn des 20. Jahrhunderts statt. Zu dieser Zeit verzeichneten die Kanarischen Inseln ihre höchste Einwanderungsrate.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung als Kreolsprache.", "content": "Spanisch ist die administrative Sprache des kanarischen Archipels und die Inseln wurden schon frühzeitig in das spanische Königreich eingegliedert. Durch die Besiedlung von Indigenen Völkern, Portugiesen, Hispanoamerikanern, Arabern und Engländern entfernte sich die Sprache jedoch vom Standard. So herrscht auf den Kanaren ein großer Polymorphismus, das heißt verschiedene Morpheme stellen dieselbe Sinneinheit in unterschiedlichen Morphemen dar. Die Stärke der Ausprägung des kanarischen Dialekts unterscheidet sich nach geographischen und sozialen Parametern. So sind sozial höhere Schichten und Bewohner urbaner Regionen dem Standard-Spanischen näher. Viele Wörter änderten mit der Zeit ihrer Bedeutung oder wurden nicht mehr gebraucht. So haben Arabismen und Anglizismen, die in der frühen Kolonialzeit ins Spanische übernommen wurden, heute fast keine Bedeutung mehr. Ein sprachliches Bewusstsein stellte sich erst nach mehreren Jahrhunderten der Besiedlung ein. Bedeutend war etwa die Veröffentlichung des Wörterbuchs von Viera y Clavijo 1866 mit Referenzen zur Insellexik. Das Kanarische Spanisch ist keine Kreolsprache, sondern ein Dialekt des Standard-Spanischen. Zwar gibt es phonetische, grammatikalische und lexikalische Unterschiede, jedoch sind all diese Besonderheiten in das sprachliche System des Spanischen eingegliedert, sodass es keine Veränderungen in der Grundstruktur der Sprache gab. Sprachliche Phänomene des Kanarischen Spanisch, wie der \"Seseo\" oder der \"Yeísmo\", treten auch in anderen geografischen Regionen als dem Archipel auf. Deswegen wird hier von Konzept des atlantischen, hispanischen Dialektes oder Meridionalspanisch gesprochen. Außerdem entwickelte sich das Kanarische Spanisch nicht isoliert von der Muttersprache, sondern stand in ständigem Kontakt zu ihr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kanarische Spanisch ist ein Dialekt der spanischen Sprache, der auf den kanarischen Inseln gesprochen wird und zusammen mit den Varietäten Andalusiens, Mittelamerikas und Südamerikas der Gruppe des \"Atlantischen Spanisch\" (español atlántico) oder \"Südlichen Spanisch\" (español meridional) zugeordnet wird. Die Verteidigung, Förderung und das Studium der spanischen Sprache der Kanaren als sprachliche Varietät des atlantischen Spanisch wird im Artikel 37, Absatz 7 des Autonomiestatutes der Kanaren von 2018 als eine Leitlinie der Politik genannt.", "tgt_summary": null, "id": 2057889} {"src_title": "Espostoopsis dybowskii", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Nach Cobens – bis zu diesem Zeitpunkt siebenteiliger – Myron-Bolitar-Reihe ist \"Kein Sterbenswort\" sein erster eigenständiger Roman. Er ist abwechselnd in Ich-Form (aus der Sicht von Dr. David Beck) und in auktorialer Perspektive verfasst. Ähnlich wie auch die Bücher rund um Myron Bolitar weist \"Kein Sterbenswort\" eine komplizierte Handlung auf, die sich erst auf den letzten Seiten (in diesem Fall sogar auf der allerletzten Seite) völlig klärt.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Rätsel.", "content": "Dreizehn Jahre nach ihrem ersten Kuss feiern Dr. David Beck und seine Frau Elizabeth ebendieses Jubiläum als frisch verheiratetes Paar am See, der Becks Familie gehörte – dort schließlich fand jener erste Kuss statt. Doch in der Nacht geschieht die Tragödie: Sie werden von einem Unbekannten überfallen, Elizabeth wird entführt, Beck schwer verletzt und zurückgelassen, da man ihn für tot hält. Wenige Wochen später die schreckliche Wahrheit: Elizabeth ist dem Serienkiller KillRoy in die Hände gefallen – dieser wird zwar geschnappt und mehrerer Morde überführt; der Fall Elizabeth Beck ist jedoch etwas zu kompliziert, um ihm tatsächlich offiziell angehängt werden zu können. Acht Jahre nach diesen Vorfällen ist Beck noch immer nicht soweit, sein Leben in den Griff zu bekommen. Und seine Welt kommt ins Wanken, als er eine Reihe mysteriöser Mails erhält, die suggerieren, dass Elizabeth noch am Leben ist. Als wäre dies nicht schon schockierend genug, ist ihm plötzlich das FBI auf den Fersen, denn zeitgleich wurden am See zwei Leichen entdeckt. Die Männer trugen einen Schlüssel bei sich, der sich als Elizabeths Schließfachschlüssel erweist. In diesem Schließfach befinden sich Bilder, die Elizabeth mit deutlichen Spuren körperlicher Misshandlung zeigen. Beck, der aufgrund einer Teilamnesie nie erklären konnte, wie er jene Nacht eigentlich überlebte, wird auf einmal des Mordes an Elizabeth angeklagt. Die zwei gefundenen Männer, so die Anklage, seien seine Komplizen gewesen, die er loshaben wollte. Das Motiv: eine saftige Lebensversicherung seiner Frau. Als Beck auch noch die Flucht ergreift, ist die Polizei sich seiner Schuld sicher.", "section_level": 2}, {"title": "Die komplexe Aufklärung des Falles.", "content": "Tatsächlich ist Elizabeth noch am Leben. Da sie ihrem Mann versteckte Botschaften schickt, flieht der vor der Polizei, um sich mit ihr treffen zu können. Unschuldig sind sie jedoch beide, auch wenn Elizabeth im Laufe der Ermittlungen ebenfalls des Mordes bezichtigt wird. Des Mordes an Brandon Scope. Es ist dieser Mordfall, der wenige Monate vor Elizabeths vermeintlichem Tod Schlagzeilen machte, auf den alles zurückführt. Elizabeth arbeitete für Brandon, den Sohn des Milliardärs Griffin Scope. Brandon setzte sich für notleidende Menschen ein, Elizabeth arbeitete in seiner Verwaltung. Doch sie kam ihm auf die Schliche: Der Philanthrop Brandon war verwickelt in allerlei dunkle Geschäfte, etwa die Prostitution Minderjähriger. Kaum dass Brandon klar wurde, dass Elizabeth Lunte gerochen hat, verprügelte er sie zur Warnung – daher die Spuren der Misshandlung. Doch dann wird Brandon überraschend ermordet. Doch von wem? Hoyt Parker, Elizabeths Vater, war der Polizist, der den Fall bearbeitete und sofort überzeugt war, dass Elizabeth es war und in Notwehr handelte. Um sie in Schutz zu nehmen, hängte er das Verbrechen einem unschuldigen Kleinganoven an. Das wollte Elizabeth nicht zulassen und fabrizierte für den Angeklagten ein Alibi, sodass Brandons Tod ungeklärt blieb. Griffin wollte den Tod seines Sohnes aber nicht ungesühnt lassen und setzte zwei Männer darauf an, Elizabeth und Beck zu töten, überzeugt, Elizabeth sei die Mörderin. Hoyt, der zu den korrupten Polizisten gehörte, die mit Griffin zusammenarbeiteten, bekam davon Wind und rettete Elizabeth aus den Klauen der Männer, die er sodann ermordete. Als Polizist mit dem Fall KillRoy vertraut, gaukelte er den Medien vor, dieser habe Elizabeth ermordet – an ihrer Statt \"identifizierte\" Hoyt die Leiche einer Unbekannten als seine Tochter, während Elizabeth untertauchte. Griffin schöpfte keinen Verdacht, da er den beiden Handlangern befohlen hatte, sich nach dem Mord aus dem Staub zu machen. Doch dann werden ebendiese beiden Männer gefunden, als ein Bär mit einem Arm im Maul auftaucht, was zu näheren Untersuchungen führt. Der Schließfachschlüssel bringt neben den Fotos noch eine weitere Überraschung: Dort nämlich finden sie die Mordwaffe im Fall Brandon Scope, eindeutig Becks Pistole. Hat Elizabeth den Mord an Brandon also doch begangen? Ihr Vater Hoyt, mittlerweile reuig wegen all seiner Schandtaten, ist davon bis zum Ende überzeugt und belügt Griffin Scope, als er sich sicher ist, dass das FBI zuhört. Er gibt sich selbst als Brandons Mörder aus, um Elizabeth erneut und endgültig zu entlasten. Sein angebliches Motiv: Rache für die Misshandlung seiner Tochter. Hoyt erschießt Griffin daraufhin, seinerseits aus Rache, kurz bevor die Polizei eingreifen kann. Doch Hoyt nahm unwissend nicht Elizabeth in Schutz. Es war David Beck, der Brandon ermordete, denn Brandon brach in ihr Haus ein, um Elizabeth endgültig zum Schweigen zu bringen. Elizabeth war aber gar nicht zu Hause, sondern nur Beck, der Brandon in Notwehr erschoss.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kein Sterbenswort (orig.: \"Tell No One\", wörtl.: \"Sag es niemandem\") ist ein Krimi des US-Autors Harlan Coben, den dieser 2001 veröffentlichte.", "tgt_summary": null, "id": 2011048} {"src_title": "Chase Osborn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Protoceratopsidae waren relativ kleine Dinosaurier, \"Protoceratops\" erreichte bis zu 2 Meter Länge, \"Bagaceratops\" nur etwa die Hälfte. (Der umstrittene \"Udanoceratops\" hingegen erreichte bis zu 4 Meter.) Wie bei allen Ceratopsia wurde die Schnauze aus dem Rostralknochen und dem Praedentale gebildet. Merkmale dieser Gruppe stellen unter anderem ein kleines Horn auf dem Nasenbein und Veränderungen des Unterkiefers – etwa ein zugespitztes vorderes Ende des Praedentale – dar. Die Zähne waren wie bei allen Ceratopsia auf eine pflanzliche Ernährung ausgerichtet, im Gegensatz zu den Zahnbatterien der Ceratopsidae waren sie aber einfach gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Systematik und Entwicklungsgeschichte.", "content": "Sämtliche Funde von Protoceratopsidae stammen aus Ostasien (Mongolei und China) und werden in die Oberkreide (Santonium oder Campanium) auf ein Alter von 85 bis 70 Millionen Jahre datiert. Sie werden innerhalb der Ceratopsia in die Neoceratopsia eingegliedert. Ein mögliches Kladogramm sieht folgendermaßen aus. Andere Untersuchungen sehen hingegen die Leptoceratopsidae als basale Vertreter der Coronosauria und die Protoceratopsidae als näher mit den Ceratopsoidea verwandt.", "section_level": 1}, {"title": "Innere Systematik.", "content": "Die Protoceratopsidae wurden 1923 von Walter W. Granger und William King Gregory geprägt, zunächst als monotypische Familie für \"Protoceratops\". Später diente die Gruppe als Sammelbecken für alle Ceratopsia, die höher entwickelt als die Psittacosauridae, aber basaler als die Ceratopsidae waren. Diese Gruppe hat sich als paraphyletisch herausgestellt, so werden heute unter anderem die überwiegend nordamerikanischen Leptoceratopsidae als eigene Familie betrachtet. Eine mögliche Gattungsliste sieht folgendermaßen aus: \"Protoceratops\" und \"Bagaceratops\" sind eng miteinander verwandt und bilden nach verschiedenen Analysen eine monophyletische Gruppe. \"Graciliceratops\" wurde bei seiner Erstbeschreibung 2000 ebenso den Protoceratopsidae zugerechnet wie \"Magnirostris\" 2003. Ebenfalls im Jahr 2003 beschrieb Alifanov mit \"Lamaceratops\" und \"Platyceratops\" zwei neue Dinosaurier, die er zusammen mit \"Bagaceratops\" und \"Breviceratops\" in eine neue Familie, Bagaceratopsidae, einordnete. Über die Gültigkeit von \"Breviceratops\" gab es schon länger Unsicherheiten, es könnte sich dabei lediglich um ein Jungtier von \"Bagaceratops\" handeln. Makovicky und Norell stellte daneben 2006 auch die Gültigkeit von \"Lamaceratops\", \"Magnirostris\" und \"Platyceratops\" in Frage, nach ihrer Meinung könnten es ebenfalls Synonyme von \"Bagaceratops\" sein. Die Zugehörigkeit von \"Udanoceratops\" ist umstritten. Er zeigt im Bau des Unterkiefers Ähnlichkeiten mit den Leptoceratopsidae und wird manchmal auch dieser Gruppe zugerechnet. \"Bainoceratops\" dürfte eng mit \"Udanoceratops\" verwandt sein und wie dieser zu klassifizieren sein. Zusammenfassend ist eine enge Verwandtschaft und Monophylie der beiden besser bekannten Gattungen \"Protoceratops\" und \"Bagaceratops\" weitgehend außer Zweifel, während die übrigen, schlecht erhaltenen, Funde umstritten sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Protoceratopsidae (auch Protoceratopidae) sind ein Taxon (eine systematische Gruppe) der Dinosaurier aus der Gruppe der Ceratopsia. Sie umfassen nach heutiger Sichtweise \"Protoceratops\" und \"Bagaceratops\" sowie einige wenig bekannte, umstrittene Gattungen.", "tgt_summary": null, "id": 2288303} {"src_title": "Amanda Burton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Aufbau.", "content": "Die Gründung der Universität geht auf das Jahr 1905 zurück. 1949 fusionierten die Agrarwirtschaftsinstituten der Peking-Universität, der Tsinghua-Universität und der Huabei-Universität, 1995 erfolgte eine weitere Fusion der Universität für Landwirtschaftliches Ingenieurwesen Peking und der Landwirtschaftsuniversität Peking. Seitdem trägt sie den heutigen Namen Chinesische Landwirtschaftsuniversität. Die Chinesische Landwirtschaftsuniversität forscht mit 13 Instituten auf den Gebieten Agrarwirtschaft, Biowissenschaften, Ressourcen, Umwelt, Elektronische Datenverarbeitung, Informatik, Agraringenieurwesen, Wirtschaftsmanagement und Sozialwissenschaften. Im Jahr 2005 wurden 96 Bachelor-, 60 Magister- und 72 Doktorstudiengänge angeboten. Die Zahl der Studierenden betrug 2005 etwa 20.000, von denen 2.530 Magister- und Diplomstudenten und 1.460 Doktoranden waren. Im selben Jahr hatte die Universität 1.170 Lehrkräfte, von denen fünf Sitze in der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und fünf Sitze in der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften bekleiden. Zu den Ehren- und Gastprofessoren gehörte zum Beispiel der Nobelpreisträger Norman Borlaug. Die Universität ist Mitglied in der Euroleague for Life Sciences.", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Sportstätte.", "content": "Auf dem Gelände der Universität befindet sich eine große Sporthalle. Die Bauarbeiten für die Olympische Sporthalle begannen am 15. September 2005 und endeten fast zwei Jahre später am 18. August 2007. Sie liegt auf dem Ostcampus der Universität und umfasst eine Grundfläche von 23.950 Quadratmetern. In der Halle gibt es 6000 Sitzplätze, die anlässlich der Olympischen Spiele um 2500 temporäre Sitzplätze aufgestockt wurden. In der Halle wurden während der Olympischen Spiele die Wettbewerbe im Ringen ausgetragen. Während der Sommer-Paralympics 2008 fanden in ihr Sitzvolleyball-Spiele statt. Seit dem Ende der Olympischen Spiele und Paralympics wird die Sporthalle als Mehrzweckhalle für verschiedene Sportarten wie Badminton, Tischtennis, Turnen, Volleyball, Basketball, Handball und Hallenfußball genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Landwirtschaftliche Universität Chinas () ist eine Universität mit Schwerpunkt auf dem Bereich Landwirtschaft in Peking. Sie wurde 1905 gegründet. Die heutige Struktur der Universität entstand 1995 mit der Fusion der Universität für Landwirtschaftliches Ingenieurwesen Peking und der Landwirtschaftsuniversität Peking.", "tgt_summary": null, "id": 2142664} {"src_title": "Feind im Dunkel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Lebensweg.", "content": "Benny Hinn hat einen palästinensischen Vater und eine armenische Mutter. Die Familie besuchte die griechisch-orthodoxe Kirche. Über seine Kindheit äußert er, dass sein Vater Bürgermeister von Jaffa gewesen sei und dass er selbst als Kind durch Stottern sozial isoliert gewesen, später aber dennoch ein erstklassiger Student geworden sei. Diesen Aussagen haben Kritiker später widersprochen. Hinn schreibt, dass er am 21. Dezember 1973 einen „Wundergottesdienst“ unter der Leitung der Evangelistin Kathryn Kuhlman besuchte. Er traf sie zwar nie persönlich, besuchte aber oft ihre Gottesdienste und zitiert sie häufig. 1983 gründete Hinn das \"Orlando Christian Center.\" Im Jahr 1999 übergab er die Kirchenleitung (heute \"World Outreach Center\") an Clint Brown und zog nach Grapevine in Texas, einem Vorort von Fort Worth. Er blieb Inhaber der eingetragenen Marke „World Outreach Center Benny Hinn Ministries“, mit der Browns Kirche später fusionierte. Die Ehe zwischen Benny Hinn und Suzanne Harthern wurde 2010 geschieden und er lebt in Dana Point, Kalifornien. Am 3. März 2013 heirateten sie wieder und erneuerten ihren Bund vor Gott.", "section_level": 1}, {"title": "Predigtdienst und Theologie.", "content": "Benny Hinn predigt und proklamiert angebliche Wunderheilungen. Er ist Autor einer Reihe von Bestsellern auf dem christlichen Buchmarkt. Seine Fernsehsendung \"This Is Your Day\" zählt zu den weltweit meistgesehenen Sendungen im christlichen Fernsehen. In Europa wird sie über Daystar und God TV (jeweils Astra) verbreitet, in den USA und anderen Teilen der Welt über die amerikanischen Sender Trinity Broadcasting Network, Revelation TV, The Christian Channel, Vision-TV und INSP Networks. Hinn veranstaltet regelmäßig Großevangelisationen in Sportstadien der großen Weltmetropolen. Hinns Lehren basieren auf der Wort-des-Glaubens-Bewegung und ihrem Bekenntnis zur Irrtumslosigkeit der Bibel, zum aktuellen Handeln des Heiligen Geistes und zu den Geistesgaben wie Zungenrede, Heilung, Dämonenaustreibung und in der Folge finanzieller Wohlstand. Lehre und Praxis der theologischen Auslegung und des Gebets entsprechen aber nur teilweise den gemeinsamen Bekenntnissen und Werten anderer Kirchen und Freikirchen. Während Hinns Lehre unter charismatischen Gemeinden teilweise akzeptiert wird, gibt es in anderen Kirchen viele Vorbehalte gegenüber diesen besonderen Überzeugungen. Hinns Kritiker verweisen insbesondere auf einen Mangel an finanzieller Transparenz seines Missionswerks und seines eigenen Einkommens und bezweifeln die proklamierten Wunderheilungen in seinen Veranstaltungen.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Hinn war seit 1979 mit Suzanne Harthern verheiratet. Sie haben vier gemeinsame Kinder. Am 23. Juli 2010 berichtete das amerikanische Boulevardmagazin The National Enquirer von einer angeblichen Affäre Benny Hinns mit der Fernsehpredigerin Paula White, was die beiden umgehend dementierten. Das Magazin veröffentlichte Fotos, auf dem die beiden Hand in Hand ein Hotel in Rom verlassen. Bereits im Februar wurde bekannt, dass Hinns Ehefrau aufgrund „unüberbrückbarer Differenzen“ die Scheidung eingereicht habe. Hinn, der in denselben Presseberichten für seine „Wunderkreuzzüge“ und seinen verschwenderischen Lebensstil kritisiert wird, gab an, der Grund für die überraschende Scheidung sei nicht in einer moralischen Verfehlung zu sehen. Für die Anhänger von Hinn, der bis dahin stets die Treue und Unauflösbarkeit der Ehe lehrte, sei die Scheidung nach Auffassung von J. Lee Grady, Redakteur des Magazins \"Charisma\", eine niederschmetternde Nachricht. Grady äußert trotz Hinns Dementi, „dass sich dieser neue Scheidungsfall einer Reihe von Scheidungen und moralischen Verfehlungen führender populärer Charismatiker seit 2006“ anschließe, offenbar ein Seitenhieb auf Ted Haggards Sexskandal im Jahr 2006. Am 3. März 2013 heirateten Benny Hinn und Suzanne Harthern erneut. Vor etwa 1000 Personen gaben sie sich im christlichen Themenpark \"Holyland Experience\" zum zweiten Mal das Treueversprechen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik und Kontroversen.", "content": "Hinn hat eine Reihe von Ereignissen für die 1990er Jahre prophezeit, die sich nicht bewahrheiteten, darunter die Prophezeiung, Gott werde im Jahr 1995 die Homosexualität in Amerika vernichten, Fidel Castros Tod, die Wahl der ersten Präsidentin der USA, die Verwüstung der Ostküste der USA durch Erdbeben und andere Ereignisse. All das hätte vor dem dritten Jahrtausend geschehen sollen. 1999 behauptete Hinn im Sender \"Trinity Broadcasting Network\", Gott habe ihm eine Vision gegeben, dass Tausende von Toten nach dem Ansehen der Fernsehsendung auferstehen und ihre Hände aus dem Bildschirm heraus ihren lebenden Verwandten herausreichen würden; der Sender sei „eine Verlängerung des Himmels von der Erde“. Hinn behauptete auch, Adam sei wie ein \"Supermann\" zum Mond geflogen, Gott habe das Rote Meer mit seinem Atem erstarrt, als er es teilte, und Christus sei im Jahr 2001 während einer Evangelisation in Nairobi (Kenia) persönlich in Erscheinung getreten. René Lieberherr, einer der Mitorganisatoren des „Euro Crusade“ (Europa-Großevangelisation) im November 1993, wandelte sich während der Veranstaltung in Basel, obwohl selbst Charismatiker, vom Hinn-Begeisterten zum Skeptiker. Nach einer halbstündigen Opferpredigt wurde er Augenzeuge, wie Hinns Mitarbeiter mit den Gebetsanliegen der Gläubigen umgingen: Lieberherr ist einer der wenigen, die von Hinns Leibwächtern nicht abgeschirmt wurden, und zieht über seinen persönlichen Kontakt mit Hinn folgendes Fazit: Lieberherr berichtet weiter von einer Lüftung, die als „Wehen des Heiligen Geistes“ eingeschaltet wurde; ein Leukämieerkrankter starb zwei Tage nach seiner angeblichen „Wunderheilung“ und weitere Vorfälle. Im April 2001 sendete HBO die Dokumentation \"A Question of Miracles\" über Hinn. Der Direktor Antony Thomas sagte gegenüber CNN, dass sie keinen Fall gefunden hätten, in denen ein Mensch tatsächlich – wie behauptet – von Hinn geheilt worden sei. Thomas erzählte der New York Times über Hinns Behauptungen: „Hätte ich Wunder gesehen, hätte ich das gerne in die Welt posaunt. [...] Aber im Nachhinein denke ich, sie schaden dem Christentum mehr als die überzeugten Atheisten.“ 2002 schrieb Joe Nickell einen kritischen Artikel über Hinns Anspruch, Wunderheilungen anzubieten. Nickell zitierte Kritik, wonach die Wunder Hinns nicht durch unabhängige Beobachter dokumentiert würden, und sagte: „Es besteht die Gefahr, dass die Menschen glauben, sie seien geheilt worden, und daraufhin lebensnotwendige medizinische Betreuung absetzen.“ Im März 2005 veröffentlichte \"Ministry Watch\", eine unabhängige evangelische Organisation christlicher Missionswerke für finanzielle Transparenz und Effizienz, die potentielle Spender berät, einen Bericht über einen Spendenaufruf, der besagt, dass „die exorbitanten Ausgaben der Familie Hinn davon zeugen, dass BHM (Benny Hinn Ministries) weit mehr Geld zur Verfügung steht, als es zur Erfüllung seines Dienstes braucht“. Benny Hinn Ministries ist nicht Mitglied des evangelischen Rats für finanzielle Rechenschaftspflicht. Im November 2006 deckte der Fernsehsender CBC unter dem Titel \"Do You Believe in Miracles\" mutmaßliche Manipulationen Hinns auf. Mit Hilfe versteckter Kameras und Augenzeugen aus dem Mitarbeiterkreis der Großevangelisationen versuchten die Produzenten der Show die Veruntreuung von Spendengeldern aufzuzeigen und die Wahrheit über die „Wunderheilungen“ aufzudecken, indem gezeigt wurde, wie Hinns Mitarbeiter aus dem Publikum Zuschauer auswählen. Nach der Show wird gezeigt, wie angeblich geheilte Schwerbehinderte interviewt und dann auf die Bühne geholt werden. Stattdessen handelt es sich um Suggestivheilungen von Personen mit nur geringfügigen Einschränkungen. Benny Hinn behauptet, Arztberichte der Gläubigen zu haben, die besagten, die Patienten seien geheilt. Doch nach der Show konnte keiner dieser Ärzte eine solche Spontanheilung bestätigen. CBC berichtete außerdem, Menschen mit offensichtlichen Behinderungen wie z. B. einer Querschnittslähmung, seien von Hinns Mitarbeitern nicht auf die Bühne gelassen worden. Im Dezember 2006 richtete BHM einen Spendenaufruf an seine Unterstützer mit der Bitte, die Anschaffung eines neuen G4SP Gulfstream-Jets (Geschäftsreiseflugzeug) im Wert von schätzungsweise 36 Millionen Dollar zu unterstützen, für dessen Unterhalt und Betrieb Kosten über 600.000 Dollar jährlich anfallen. Am 20. April 2017 durchsuchten Agenten der Internal Revenue Service das Hauptquartier von Benny Hinn Ministries in Grapevine, Texas. Die Agenten der Finanzsteuerbehörde hätten das Gebäude durchsuchen lassen, dabei seien die Mitarbeiter von Benny Hinn Ministries kooperativ gewesen. Im Jahr 2007 wurde er mit sieben weiteren Fernsehpredigern Teil einer Untersuchung, welche durch den U.S. Senat beauftragt wurde. Der Senator Chuck Grassley (R) hielt die private Verwendung für in Kircheneigentum befindliche Privat-Jets, luxuriöse Häuser und Kreditkarten einiger Pastoren für bedenklich. Aus der Untersuchung konnten Erkenntnisse gewonnen werden, das Ziel der Untersuchung sei es aber nicht gewesen, Steuerbetrug nachzuweisen, so die Sprecherin von Grassley. Nachdem im Juli 2019 sein Neffe Costi Hinn ein Buch mit dem Titel „Gott, Gier und das (Wohlstands-)Evangelium“ veröffentlicht hat, worin beschrieben wird, wie die Familie des Fernsehpredigers durch die Verkündung des Wohlstandsevangeliums und angebliche Wunderheilungen Millionen verdient habe und Menschen mit Wohlstandsversprechen über Jahre ausgenutzt wurden, will Hinn nun seine Theorie vom Wohlstandsevangelium korrigieren und nicht mehr um bestimmte Geldbeträge bitten. Der Segen Gottes, Wunder und Wohlstand seien nicht käuflich.", "section_level": 1}, {"title": "Zitate.", "content": "Die folgenden Textstellen aus Hinns Büchern zeigen beispielhaft dessen Sonderlehren auf:", "section_level": 1}, {"title": "Bücher.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von Benny Hinn.", "content": "In deutscher Sprache erschienene Bücher: Weitere Bücher:", "section_level": 2}], "src_summary": "Toufik Benedictus „Benny“ Hinn (* 3. Dezember 1952 in Jaffa, Israel unter dem Namen \"Muchel ibn Harum\", arabisch توفيق بندكتوس \"بني\" الحن) ist ein US-amerikanischer Fernsehprediger, international bekannt durch seine regelmäßigen \"Miracle Crusades\", die als evangelistische Großveranstaltungen in großen Stadien in den Metropolen der USA stattfinden. Sie werden unter dem Titel \"This Is Your Day\" auch weltweit im Fernsehen verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 372493} {"src_title": "25 Øre (Dänemark)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verfahren.", "content": "Moderne FCC-Einheiten sind kontinuierliche Verfahren, die alle 2 oder 3 Jahre routinemäßig zur Wartung abgestellt werden. Es gibt verschiedene Hersteller mit jeweils eigenem Design. Das Verfahren kann lizenziert werden. Es gibt zwei Konfigurationen: Eine vertikale Anordnung, bei der der Reaktor über den Regenerator in einem einzigen Behälter angeordnet ist und eine horizontale Anordnung, bei der beide nebeneinander angeordnet sind. Die wichtigsten Anbieter und Lizenzgeber sind: \"Horizontale Anordnung:\" \"Vertikale Anordnung:\"", "section_level": 1}, {"title": "Reaktor und Regenerator.", "content": "Das auf 315 °C bis 430 °C vorgewärmte Edukt wird mit einem Teilstrom aus dem Sumpf der Destillationskolonne (Slurry) in den Katalysator-Riser (6) eingeleitet, wo sie verdampft und am Katalysator gecrackt wird. Alle Reaktionen finden in dem Katalysator-Riser statt. Die Kohlenwasserstoffdämpfe fluidisieren das Katalysatorpulver und fördern es aufwärts in den darüber liegenden Abscheider, in dem die Temperatur ca. 535 °C und der Druck 1,7 bar betragen. Im Abscheider wird der verbrauchte Katalysator von dem dampfförmigen Produkt getrennt, wobei kleinere Partikel in zwei Hydrozyklonen (4) abgeschieden werden. Der Katalysator fließt dann abwärts durch ein Strippteil, in das Dampf eingeblasen wird, um restliche flüchtige Kohlenwasserstoffe abzutrennen, die ebenfalls aus Produkt bestehen und daher wertvoll sind. Der Katalysatorabfluss wird durch ein Ventil (8) reguliert. Da während der Crackreaktionen eine größere Menge an Koks entsteht, der sich auf der Katalysatoroberfläche absetzt und diesen schnell deaktiviert, wird er durch Oxidation regeneriert. Hierfür gelangt der verkokte Katalysator in den Regenerator, in den Luft zum Verbrennen des Kokses eingeblasen wird. Der Regenerator arbeitet bei einer Temperatur von 700 °C und einem Überdruck von 2,4 bar. Die Verbrennungswärme wird zum Teil vom Katalysator aufgenommen und liefert die Energie für die Verdampfung des Edukts und für die endotherme Reaktion im Riser. Aus diesem Grund bezeichnet man FCC-Einheiten als „wärmeausgeglichen“. Der heiße Katalysator aus dem Regenerator wird durch einen Abscheider (5) geleitet, in dem Rauchgase entweichen können und zum Regenerator zurückgeführt werden. Der Fluss von regeneriertem Katalysator in den unteren Teil vom Riser wird mit Hilfe von einem Schieber (7) in der Katalysatorleitung geregelt. Die heißen Rauchgase verlassen den Abscheider durch eine Reihe von zweistufigen Hydrozyklonen, die mitgeschleppte Katalysatorteilchen abtrennen. Die Menge an umlaufendem Katalysator beträgt das Fünffache der Masse an VGO-Zulauf.", "section_level": 2}, {"title": "Destillationskolonne.", "content": "Die Brüden aus dem Reaktor werden in die Destillationskolonne geleitet, in der sie in Gas, Naphtha (CC-Benzin), Gasöl- und Schweröl-Komponenten aufgetrennt werden. Nach weiterer Aufarbeitung und Abtrennung von Schwefelkomponenten stellt die Naphtha-Fraktion eine Zumischkomponente für das Benzin dar. Die über Kopf gehenden Brüden werden zur Auftrennung in die Bestandteile Propan, Propen, Butan und Butene sowie in die Gase Wasserstoff, Methan, Ethan und Ethen weitergeleitet. In manchen FCC-Einheiten werden Ethan und Ethen zurückgewonnen...", "section_level": 2}, {"title": "Regenerator.", "content": "Abhängig vom Design der FCC-Einheit kann der Koks auf dem Katalysator im Regenerator partiell zu CO oder vollständig zu CO oxidiert werden. Die Zuluftmenge zum Regenerator wird je nach FCC-Typ so gesteuert, dass sich das gewünschte Verhältnis von CO/CO einstellt. Im Design auf der Abbildung wird der Koks nur teilweise zu CO oxidiert. Das CO und CO enthaltende Rauchgas wird bei 715 °C und 2,4 bar durch einen zweiten, Drallrohre enthaltenden Abscheider geleitet, in dem 70 bis 90 % der Feinpartikel im Abgas abgetrennt werden. Dies ist erforderlich, um Abrasionsschäden am nachfolgenden Turboexpander zu vermeiden. Das Abgas wird dann am Turboexpander (3) entspannt, wobei ein gekoppelter Verdichter (2) die Zuluft zum Regenerator verdichtet. Der Motor bzw. Generator kann elektrischen Strom erzeugen oder verbrauchen. Wenn die Entspannung vom Rauchgas nicht genügend Leistung für den Antrieb erzeugt, liefert der Motor/Generator die zusätzlich erforderliche Leistung. Wenn die Entspannung mehr Leistung liefert, als für die Verdichtung benötigt, erzeugt er elektrischen Strom, der in das Netz der Raffinerie eingespeist wird. Das entspannte Rauchgas wird anschließend in einen Dampferzeuger geleitet (genannt ), in dem das CO im Rauchgas verbrannt wird, um Dampf für die Deckung des Raffineriebedarfes zu erzeugen und um die zulässige CO-Emission einzuhalten. Anschließend wird das Rauchgas durch ein Elektrofilter geleitet, in dem Partikel mit einem Durchmesser von 2 bis 20 μm abgeschieden werden. Die Dampfturbine (1) wird als Antrieb des Verdichters beim Anfahren der Anlage verwendet, bis genügend Rauchgas vorhanden ist, um die Expansionsturbine (3) zu betreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Katalysatoren.", "content": "Als Katalysatoren werden hauptsächlich Zeolithe verwendet. Bevorzugt wird Zeolith Y eingesetzt. Eine untergeordnete Rolle spielt Aluminiumoxid. Die Zeolithkristalle sind meistens in einer Matrix eingebettet, die von einem Binde- und einem Füllmittel zusammengehalten wird. Die Matrix kann aus verschiedenen Materialien sein und hat oft ebenfalls eine katalytische Wirkung, so dass größere Moleküle „vorgecrackt“ werden, damit sie durch die engen Poren des Zeoliths eindringen und im Inneren, wo die aktiven Zentren sind, weiter reagieren können. Der Katalysator besteht aus kleinen Kugeln mit einem Durchmesser von 60 bis 100 μm. Die Schüttdichte beträgt 800 bis 960 kg/m3. Er sollte sich auszeichnen durch folgende Eigenschaften: Die katalytischen Stellen im Zeolith sind saure Zentren am Aluminium. Diese Zentren sind während der Herstellung des Zeolithes von einem Natrium-Ion belegt. Das Natrium wird später gegen Ammonium ausgetauscht, welches anschließend durch Kalzinierung entfernt wird, so dass Lewis- und Brønsted-Säuren gebildet werden. Die Brönstedtsäuren werden in manchen Katalysatoren durch Ionentausch mit Metallen der seltenen Erden wie Lanthan oder Cer ersetzt, um die Stabilität zu erhöhen. Das Bindemittel besteht üblicherweise aus Siliziumdioxid und verleiht den Partikeln die notwendige Festigkeit. Als Füllmittel wird oft Mullit verwendet, welches durch Kalzinierung von Kaolin erhalten wird. Die eingesetzten Rückstände enthalten Schwermetalle wie Nickel und Vanadium, die als Katalysatorgifte wirken. Manche Katalysatoren enthalten Matrizen, die diese Metalle abfangen und das Zeolith schützen. Der Katalysatorbestand einer FCC-Einheit wird ständig durch eine kleine Menge frischen Katalysator ergänzt, um deaktivierten oder abgeriebenen Katalysator zu ersetzen. Der Abrieb besteht aus Partikeln, die kleiner als 2 μm und nur schwer abzutrennen sind. Dieser Abrieb ist im Schweröl (engl. ), der in Schiffsmotoren eingesetzt wird, enthalten und kann dort zu Verschleiß führen, wenn er nicht vorher abgetrennt wird. Die wichtigsten Hersteller von FCC-Katalysatoren sind Albemarle, W. R. Grace und BASF (früher Engelhard).", "section_level": 2}, {"title": "Mechanismus.", "content": "Rohöl besteht aus einer Vielzahl verschiedener organischer Komponenten, die u. a. auch geringe Mengen an Schwefel, Stickstoff und Sauerstoff enthalten. Außerdem sind Kupfer, Eisen, Nickel und Vanadium in geringen Mengen vorhanden. Die Kohlenwasserstoffe im Rohöl können in drei unterschiedliche Typen unterteilt werden: Olefine (Alkene), die aus ungesättigten linearen Verbindungen bestehen, sind im natürlichen Rohöl nicht enthalten. Im FCC-Verfahren werden langkettige Kohlenwasserstoffe in kleinere Ketten gespalten indem sie bei hoher Temperatur und moderatem Druck mit einem Katalysator in Kontakt gebracht werden. Der flüssige Zulauf verdampft beim Kontakt mit dem heißen Katalysator. Die Crackreaktionen finden im Riser in der Gasphase statt. Bei den Crackreaktionen entstehen aus den längerkettigen gesättigten Verbindungen kürzere ungesättigte Verbindungen (Olefine) oder Aromaten. Je nach Grad der Reaktion bilden sich Komponenten wie Ethylen, Propylen, Butene und Isobutene, die als petrochemische Einsatzstoffe wertvoll sind. Aromaten wie Benzol, Toluol oder Xylole erhöhen die Oktanzahl im Benzin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zulauf zu einer FCC-Einheit besteht in der Regel aus einer Fraktion mit einem Siedebereich von ≈ 340 °C bis ≈ 560 °C und einer durchschnittlichen molaren Masse von ≈ 200 bis ≈ 600 g•mol. Raffinerietechnisch kommt also schweres Gasöl, Vakuumgasöl (VGO) aber auch Deasphalted Oil (DAO) oder sogar Furfural-Extrakt in Frage. Im FCC-Verfahren werden die hochsiedenden Erdölfraktionen verdampft und anschließend die längerkettigen Moleküle in viel kleinere gespalten, indem sie bei hoher Temperatur und mäßigem Druck mit einem fluidisierten festen Katalysator in Kontakt gebracht werden. ", "tgt_summary": null, "id": 680916} {"src_title": "Warren Vaché", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von Oberlaa zum Reumannplatz.", "content": "Von der Endstation Oberlaa verläuft die 2017 eröffnete Teilstrecke über die Station Neulaa oberirdisch parallel zur Donauländebahn bis zur Station Alaudagasse. Zwischen den Stationen Oberlaa und Neulaa befindet sich eine Abstell- und Revisionshalle. Der Streckenabschnitt Oberlaa–Alaudagasse wird nur von jedem zweiten Zug befahren. Von der Station Alaudagasse folgt die U1 unterirdisch der Favoritenstraße nach Norden über die Station Altes Landgut zur Station Reumannplatz, 1978 bis 2017 der südliche Endpunkt der U1.", "section_level": 2}, {"title": "Vom Reumannplatz zum Schwedenplatz.", "content": "Die U1 unterquert in seichter Tieflage den Reumannplatz in Favoriten, dem 10. Wiener Gemeindebezirk, und verläuft dann unter der Favoritenstraße nord- bzw. stadteinwärts. An der Grenze zwischen dem 10. und dem 4. Wiener Gemeindebezirk unterquert die Trasse die Südbahn (bis Anfang 2010 auch den Steudeltunnel) und den Wiedner Gürtel und hat dort die Station Südtiroler Platz – Hauptbahnhof, die tiefer liegt, weil sie die hier unterirdisch verlaufende Stammstrecke der S-Bahn Wien unterfährt. Die Station bindet den Hauptbahnhof an den Wiener Nahverkehr an. Danach folgt der Tunnel der U1 unter der inneren Favoritenstraße; nach der Querung der Gusshausstraße werden zum ersten Mal Häuser unterfahren. Ab Frankenberggasse liegt der Tunnel unter der Wiedner Hauptstraße und unterquert dann den Karlsplatz und das Bett des Wienflusses. Weiters werden unter dem zentralen Verkehrsknotenpunkt Karlsplatz die Trassen der U4 und der U2 unterquert. In diesem Bereich erreicht die U1 mit 24,63 m unter dem Straßenniveau ihren tiefstgelegenen Punkt. Anschließend folgt die U1-Strecke in der Altstadt dem Verlauf der Kärntner Straße, schwenkt bei der Annagasse in einem leichten Bogen nach Westen und unterquert den Neuen Markt und die Seilergasse. Nach dem angrenzenden Stock-im-Eisen-Platz trifft sie auf den Stephansplatz, den Stadtmittelpunkt. Hier unterfährt sie die beiden Röhren der später eröffneten U3 und führt westlich des Stephansdoms in Richtung Rotenturmstraße weiter. Sie folgt dem Verlauf der Rotenturmstraße bis zum Fleischmarkt und schwenkt dann nach rechts unter die Griechengasse, bevor sie auf den Schwedenplatz und damit zum zweiten Mal auf die Linie U4 trifft, die sie unterquert.", "section_level": 2}, {"title": "Vom Schwedenplatz nach Kagran.", "content": "Nach der Unterquerung des Franz-Josefs-Kais, des Donaukanals (unter der Schwedenbrücke) und der Unteren Donaustraße führt der Tunnel unter der Praterstraße zum Praterstern. Bei der Station Praterstern wird die U1 das einzige Mal von einer anderen U-Bahn-Linie unterfahren, nämlich seit Mai 2008 von der U2. S-Bahn und Regionalzüge verkehren in Hochlage. Nordöstlich des Pratersterns folgt der Tunnel dem Verlauf der Lassallestraße bis zum südlichen Brückenkopf der Reichsbrücke. Im Tragwerk der Reichsbrücke, unter der Fahrbahn, überquert sie Donau, Donauinsel und Neue Donau. Hier befindet sich die oberirdische Station Donauinsel, die einzige U-Bahn-Station direkt auf der Insel. Am nördlichen Brückenkopf überquert die U1 die Donauuferautobahn und führt nach einem leichten Schwenk nach Nordwesten ans Tageslicht. Ab der folgenden Station Kaisermühlen (Vienna International Centre) hat die U1 ihre eigene Hochbahntrasse und überquert die Alte Donau per Damm und Brücke parallel zur Wagramer Straße. Nordöstlich der Alten Donau folgt der U1-Hochbahnviadukt der Anton-Sattler-Gasse bis zur Station Kagran, bis 2006 Endstation.", "section_level": 2}, {"title": "Von Kagran nach Leopoldau.", "content": "Nach der Station Kagran verläuft die U1 nach dem Czernetzplatz wieder in einem Tunnel, der aber weiterhin der Anton-Sattler-Gasse folgt und nach der Unterquerung der Steigenteschgasse einen Schwenk zur Wagramer Straße macht. Nördlich der Kreuzung Wagramer Straße / Eipeldauer Straße taucht die Trasse wieder aus dem Untergrund auf und folgt als Hochbahnviadukt der Wagramer Straße nach Norden bis zur Kreuzung Lieblgasse. Hier schwenkt die U1 in einem leichten Bogen westwärts, wobei die Grenze zum 21. Bezirk, Floridsdorf, überschritten wird. Nach der anschließenden Station Aderklaaer Straße führt die U1 wieder in einem Tunnel nach Norden. Zwischen der Julius-Ficker-Straße und der Kürschnergasse unterquert sie locker bebautes Stadtrandgebiet mit Wohnblocks der Großfeldsiedlung und Einfamilienhäusern. Nach der Station Großfeldsiedlung folgt sie dem Verlauf der Kürschnergasse bis zur Kreuzung Oswald-Redlich-Straße, um darauf in einem 90-Grad-Bogen nach Nordosten zu schwenken und, weiterhin unter locker bebautem Gebiet, die parallel zur Nordbahn liegende Endstation Leopoldau (S-Bahn) zu erreichen. Die Haltestelle Leopoldau wurde mit einem Parkhaus überbaut.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die 1978 im Teilstück Reumannplatz−Karlsplatz eröffnete U1 war die erste in der Zweiten Republik neu errichtete U-Bahn-Strecke. Daher wird oft das Jahr 1978 als Startschuss für die Geschichte der Wiener U-Bahn genannt, zumal diese Strecke auch die niedrigste Liniennummer zugewiesen bekam. Allerdings verkehrte zuvor schon ab 1976 die U4 zwischen Heiligenstadt und Friedensbrücke oberirdisch auf einer ehemaligen Trasse der Wiener Elektrischen Stadtbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Die fehlende Innenstadtquerung.", "content": "Seit Beginn der Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in Wien fehlte ein leistungsfähiges Massenverkehrsmittel für die Ende des 19. und bis in das 20. Jahrhundert hinein rasant gewachsene Stadt, das das Zentrum durchquerte. Nur wenige Straßenbahnlinien hatten ihre stadtseitigen Endstationen innerhalb der Ringstraße, z. B. auf dem Neuen Markt; keine Linie führte bis zum Stephansplatz, dem Mittelpunkt der Stadt. Das dichte Netz der Straßenbahnen hatte in der Mitte ein schmerzhaftes Loch. Nach dem Bau der Stadtbahn, die 1898–1901 eröffnet wurde, dachte man an weitere U-Bahn-Projekte – Pläne aus dem Jahr 1910 sahen erstmals eine Cityquerung in Nord-Süd-Richtung vor, realisierte aber keines: Der Staat dachte eisenbahntechnisch und militärstrategisch, die Erschließung des Stadtzentrums war ihm kein Anliegen; die Stadtverwaltung allein hatte nicht genug Geld zu bauen. Der Erste Weltkrieg, die triste Nachkriegszeit und schließlich die Weltwirtschaftskrise verhinderten Chancen auf Jahrzehnte. Nach dem „Anschluss“ 1938 tauchte in den gigantomanischen Plänen zur Umgestaltung Wiens mit Aufmarschachsen nicht nur ein Zentralbahnhof an der Stelle auf, wo seit 2014 der Hauptbahnhof Wien in Betrieb ist, nämlich beim Südtiroler Platz, sondern auch die Nord-Süd-Querung der Stadt mittels einer U-Bahn. Wieder verhinderte der Lauf der Geschichte den Bau der Wiener U-Bahn. Neuerliche Planungen zu einer Nord-Süd-Querung wurden erst wieder Mitte der 1960er Jahre aufgenommen. Ein Entwurf zur Entwicklung der Ustraba lässt 1963 die U1 in ihrer Urform erkennen. Zwei Jahre später, 1965, wurde bereits eine Voll-U-Bahn geplant.", "section_level": 2}, {"title": "Der Bau der U1 1969–1982.", "content": "Der Spatenstich für den Bau der U1 erfolgte am 3. November 1969 am Karlsplatz. In den folgenden Jahren entstanden am Karlsplatz, am Stephansplatz und später auch am Schwedenplatz große Baugruben. Das öffentliche Interesse an den Arbeiten war von Anfang an enorm. In der Arbeiter-Zeitung vom 4. November 1969 ist die Rede davon, dass „\"für die interessierten Wiener am Rand der Baugrube\" (am Karlsplatz, Anm.) \"ein eigenes Aussichtsplateau\"“ eingerichtet werden soll. Bereits Ende August 1972 war ein großer Teil des Tunnels zwischen Karlsplatz und Stephansplatz fertiggestellt, und 1973 wurde einer der „Silberpfeile“, wie die U-Bahn-Fahrzeuge der ersten Generation von den PR-Managern der Wiener Verkehrsbetriebe genannt wurden, in den Bauschacht auf dem Karlsplatz versenkt. Im gleichen Jahr wurden Publikumsfahrten durch die unterirdischen Baustellen durchgeführt. Fünf Jahre später, am 25. Februar 1978, wurde das erste Teilstück der U1 zwischen Reumannplatz und Karlsplatz in Anwesenheit der Spitzen der Republik eröffnet. Sieben Monate später erfolgte die Freigabe des zweiten Teilstücks Karlsplatz–Stephansplatz, am 24. November 1979 das dritte Teilstück bis zum Nestroyplatz, und am 28. Februar 1981 wurde das vierte Teilstück bis zum Praterstern in Betrieb genommen. Hier sollte die U1 nach den ursprünglichen Planungen für das Grundnetz vorerst enden, jedoch brachte der 1976 erfolgte Einsturz der Reichsbrücke Dynamik in den Wiener U-Bahn-Bau: Mit den Arbeiten am letzten Bauabschnitt Nestroyplatz–Praterstern sollte planmäßig am 2. August 1976 begonnen werden – einen Tag zuvor ereignete sich der Brückeneinsturz. In die neue Reichsbrücke wurde sogleich eine U-Bahn-Trasse eingeplant. Mit den Bauarbeiten für den ersten Abschnitt der U1 am nördlichen Donauufer wurde plangemäß Anfang Februar 1979 begonnen. Somit konnte das fünfte Teilstück der U1 schon am 3. September 1982 eröffnet werden. Damit wurde das nördliche Donauufer weit früher als erwartet mit einem U-Bahn-Anschluss versorgt. Während der 1960er und 1970er Jahre gingen die Planer von Verzweigungen im künftigen U-Bahn-Netz aus, ein Konzept, das nach dem Scheitern der sinnvollen U-Bahn-Linie U2/U4 aufgegeben wurde. Bei der U1 wurde in der Station Praterstern für die geplante spätere Gabelung der U1 in einen Ast über die Donau und einen zum Praterstadion vorgesorgt. Diese Bauvorleistungen wurden bei Arbeiten für den Kreuzungsbahnhof mit der U2 nach 2000 wieder rückgebaut. In der Station Stephansplatz kamen die getroffenen Vorleistungen für die Kreuzung mit der U3 aber wie vorgesehen zum Tragen.", "section_level": 2}, {"title": "Nördliche Verlängerung nach Leopoldau.", "content": "Der Weiterbau der U1 in Richtung Norden durch den 22. und 21. Wiener Gemeindebezirk fast bis an die Wiener Stadtgrenze erfolgte im Rahmen der 3. Ausbaustufe der Wiener U-Bahn in den Jahren 2002–2006. Dabei wurden fünf neue Stationen teils unterirdisch, teils als Hochbahnstationen geschaffen. Dieser Abschnitt führt an bedeutenden Wohnbauten der Zeit seit 1945, wie den Trabrenngründen (Rennbahnweg) und der Großfeldsiedlung sowie an offener Bebauung mit Einfamilienhäusern und Kleingartenanlagen vorbei. Da ein geplanter neuer Stadtteil neben der Station Aderklaaer Straße erst seit Anfang 2013 realisiert wird, ist diese Station noch wenig ausgelastet. Daher dachten die Wiener Linien bald nach der Eröffnung an eine vorübergehende Schließung dieser Station, die dann allerdings nicht durchgeführt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Bauarbeiten 2012.", "content": "Von 7. Juli bis 26. August 2012 war die U1 wegen Sanierungsarbeiten sowie Vorarbeiten für die südliche Verlängerung zwischen Reumannplatz und Schwedenplatz gesperrt. Das älteste Teilstück der U1 bedurfte nach circa 35 Jahren einer Generalsanierung. Dabei wurde ein neues Gleisbett, mit neuen Schienen und neuen Schalldämmmatten eingebaut, welche die Fahrt ruhiger machen sollen. Weiters wurden Schaltanlagen erneuert und die Eisenstromschienen auf energiesparende Aluminiumstromschienen ausgetauscht. Durch die Schaffung zweier neuer Weichenverbindungen zwischen Reumannplatz und Keplerplatz sowie zwischen Taubstummengasse und Südtiroler Platz ist nun ein durchgehender Gleiswechselbetrieb auf der U1 möglich. Als Ersatz für die eingestellte U1 sowie für die normalerweise verkehrende Linie 67 wurden zwei Sonderlinien der Straßenbahn eingerichtet: An den Wochenenden und in der Nacht vom 14. auf den 15. August verkehrte die Linie 68 zwischen Schwedenplatz und Reumannplatz durchgehend und übernahm somit die Funktion der Nacht-U-Bahn. Zusätzlich fuhren die Nachtbuslinien N66 und N67 zur Oper.", "section_level": 2}, {"title": "2017: Von Oberlaa zum Reumannplatz.", "content": "2010 begannen die Bauarbeiten für die Verlängerung der U1 nach Süden, ursprünglich geplant von der bisherigen Endstation Reumannplatz nach Rothneusiedl. Diese sollte den Planungen nach bis 2015 fertiggestellt sein. Das rund 4,6 Kilometer lange Teilstück würde 860 Millionen Euro kosten. Die Strecke sollte entlang der Favoritenstraße großteils unterirdisch bis zur Stadtgrenze führen. Diese Verlängerung wurde bereits vor der Eröffnung des ersten U1-Teilstücks, 1978, vorgeschlagen und als in absehbarer Zeit realisierbar erachtet, wurde aber – wegen der teilweise schwierigen Errichtung der U3 – für lange Zeit zurückgestellt. Am 21. März 2012 wurde bekannt, dass die Linie U1 nicht nach Rothneusiedl, sondern nach Oberlaa (Therme Wien) gebaut wird, wo seit 1974 die Straßenbahnlinie 67 ihre Endstation hatte. Die Strecke wurde am 2. September 2017 eröffnet. Damit wurde die U1 wieder zur längsten U-Bahn-Linie Wiens mit einer Gesamtlänge von 19,2 Kilometern; den Rekord mit den meisten Stationen hält diese Linie nun gemeinsam mit der U6 (24 Stationen). Die Straßenbahnlinie 67, die über weite Strecken parallel zur neuen U-Bahn-Strecke verlief, wurde mit Betriebsbeginn der U1 nach Oberlaa am Vormittag des 2. Septembers 2017 im Abschnitt Alaudagasse – Reumannplatz eingestellt. Im Bereich der U-Bahn-Station Alaudagasse erfolgten Vorbereitungen für eine künftige Liniengabelung der U1, sollte die weitere Entwicklung Rothneusiedls die Führung eines U-Bahn-Astes dorthin rechtfertigen.", "section_level": 2}, {"title": "Kabelbrand 2019.", "content": "Am 16. Dezember 2019 um 2 Uhr fand bei Schleifarbeiten ein Kabelbrand in der Station Karlsplatz statt. Der Betrieb war nur zwischen Oberlaa und Hauptbahnhof Südtiroler Platz, zwischen Schwedenplatz und Leopoldau möglich. Der betroffene Abschnitt war daraufhin rund eine Woche unterbrochen. Dies war der längste ungeplante Betriebsausfall der U1.", "section_level": 2}, {"title": "Betriebszeiten und Takt.", "content": "Jeder zweite Zug verkehrt nur zwischen Leopoldau und Alaudagasse, mit Ausnahme des Nachtbetriebes am Wochenende.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die U1 gehört mit dem Bau der UNO-City und der Donauinsel zu den Großprojekten, die Wien in den späten 1970er Jahren und den frühen 1980er Jahren am stärksten veränderten. Nach dem Ende der U-Bahn-Bauarbeiten wurden über den Tunnels in Favoriten und über der Kärntner Straße im 1. Bezirk die ersten Wiener Fußgängerzonen eröffnet. In der Gegend des Schwedenplatzes entwickelte sich unmittelbar nach der Eröffnung der U1 ein Ausgehviertel, das bald unter dem volkstümlichen Namen „Bermudadreieck“ bekannt wurde. Für den Eissalon Tichy am Reumannplatz im 10. Bezirk wurde nun Werbung in ganz Wien sinnvoll; die Mitte der achtziger Jahre fertiggestellte Donauinsel mit der Neuen Donau wurde vom Stadtzentrum aus in wenigen Minuten erreichbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die U-Bahn-Linie U1 im Netz der Wiener U-Bahn hat bei einer Streckenlänge von 19,2 Kilometern, 24 Stationen. Damit ist sie Wiens längste U-Bahn-Linie. Sie verbindet, von 1978 bis 2017 in mehreren Etappen eröffnet, von der Station Oberlaa im südlichsten Stadtteil ausgehend, den 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten in Süd-Nord-Richtung über vier Kreuzungen mit anderen U-Bahn-Linien (Karlsplatz, Stephansplatz, Schwedenplatz, Praterstern ) mit dem Bahnhof Wien Leopoldau nahe der nördlichen Stadtgrenze im 21. Wiener Gemeindebezirk (Floridsdorf). Die durchschnittliche Reisezeit zwischen den beiden Endstationen beträgt 34 Minuten. ", "tgt_summary": null, "id": 2135001} {"src_title": "Zhang Zhilei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Charles Philippe Ronsin diente von 1768 bis 1772 im Regiment Aunis. Er verließ die Armee im Rang eines Korporals und begab sich nach Paris, um dort als Schauspieler zu arbeiten. Der Sohn eines wohlhabenden Böttchers wurde in Paris ein bekannter Künstler, der auch Theaterstücke schrieb, die zum Teil erst während der Revolution an den Pariser Theatern gespielt wurden, und der zu den engen Freunden des bekannten Malers Jacques-Louis David gehörte. Ronsin befürwortete den Ausbruch der Revolution und diente seit Juli 1789 im Rang eines Hauptmanns in der Nationalgarde des Pariser Bezirkes Saint-Roch. Er wurde politisch aktiv, zählte im Jahr 1790 zu den ersten Mitgliedern des Klubs der Cordeliers und schloss sich den Anhängern Jacques-René Héberts an. Bald galt er als einer der militantesten Sansculotten, der sich vor allem als ein besonders radikaler Kritiker der Kirche profilierte und der nach der fehlgeschlagenen Flucht des Königs im Juni 1791 die Absetzung Ludwigs XVI. sowie die Ausrufung der Republik forderte. Ronsin wirkte seit November 1792 als Kommissar des Provisorischen Vollzugsrates bei den Truppen der Nordregion. Der Kriegsminister Jean-Nicolas Pache entsandte ihn außerdem nach Belgien, um dort den Oberbefehlshaber der französischen Revolutionstruppen General Charles-François Dumouriez zu überwachen. Der pflichtbewusste und zuverlässige Revolutionär leitete seit Ende April 1793 eine Abteilung des Kriegsministeriums, zu deren Aufgaben die Überwachung der Offiziere und die militärische Koordination des Vernichtungskrieges in der Vendée gehörte. Im Sommer 1793 kommandierte Ronsin persönlich einige Revolutionseinheiten gegen die aufständischen Bauern und erlangte durch Protektion des neuen Kriegsministers Bouchotte den Rang eines Brigadegenerals. Allerdings wurde die Schlagkraft der Revolutionstruppen durch innere Streitigkeiten der Sansculottengeneräle Jean Antoine Rossignol und Ronsin mit den altgedienten Offizieren stark beeinträchtigt. Anfang 1794 empfahl Ronsin die systematische Entvölkerung der Vendée. Die Aufständischen sollten deportiert werden und durch neu angesiedelte Anhänger der Republik ersetzt werden. Charles Philippe Ronsin bekam im September 1793 aufgrund eines Vorschlages seines Freundes Jacques-Louis David, der zu einem einflussreichen Mitglied des Sicherheitsausschusses aufgestiegen war, das Oberkommando der neu gebildeten Pariser Revolutionsarmee übertragen. Die Pariser Revolutionsarmee wurde nur geschaffen, um die Terrorherrschaft in den Provinzen durchzusetzen und Ronsin erhielt den Befehl, die eilig ausgehobenen Truppen umgehend nach Lyon zu führen. Der ultrarevolutionäre Politiker war dann mitverantwortlich für die drakonischen Strafmaßnahmen, die nach der Einnahme der aufständischen Stadt im Oktober 1793 an den Bürgern vollzogen worden. Er wurde dann wegen seiner Brutalität und Korruption von Pierre Philippeaux im Nationalkonvent scharf angegriffen. Derweilen kämpfte Ronsin als Parteigänger Héberts in Lyon gegen die Fraktion der \"„Nachsichtigen“\" um Danton und Desmoulins. Er wurde deswegen nach Paris beordert und auf Drängen Fabre d’Églantines am 17. Dezember 1793 verhaftet. Am 2. Februar 1794 wurde Ronsin aufgrund des zunehmenden Druckes der von den Cordeliers gesteuerten Volksbewegung freigelassen. Er rief daraufhin am 2. März 1794 im Klub der Cordeliers zum Volksaufstand gegen die Revolutionsregierung auf und begann sofort dessen Vorbereitung zu organisieren. Maximilian de Robespierre erkannte die Gefahr einer Volkserhebung und ließ deshalb in der Nacht vom 13. zum 14. März 1794 alle führenden Hébertisten, so auch Charles Philippe Ronsin, verhaften und durch das Revolutionstribunal wenige Tage später zum Tode verurteilen. Charles Philippe Henri Ronsin starb am 24. März 1794 (4. Germinal II) unter dem Fallbeil in Paris. An diesem Tag wurden neben ihm auch Hébert, dessen Parteigänger Antoine-François Momoro, François-Nicolas Vincent, Anacharsis Cloots, François Desfieux, Jacob Pereira und Paul Ulric Dubuisson sowie der belgische Spekulant Balthazar Proli und der niederländische Bankier Jean Conrad de Kock guillotiniert. Ronsin zeigte auf dem Weg zum Schafott viel Mut und bewahrte seine Ruhe. Sein Kopf wurde dem Volke gezeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Philippe Henri Ronsin (* 1. Dezember 1751 in Soissons, Département Aisne; † 24. März 1794 in Paris) war ein Politiker während der Französischen Revolution, der vom Herbst 1793 bis zu seiner Verhaftung im März 1794 zu den führenden \"„Hébertisten“\" zählte.", "tgt_summary": null, "id": 236886} {"src_title": "Gibson Brothers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "Die 40 m lange und 3,2 m breite Brücke besitzt drei Brückenbögen mit einer maximalen Überhöhung von ca. 3:1. Die Spannweiten betragen 2,80 m, 7,90 m und 11,40 m; die beiden größeren Bogenrippen weisen eine Dicke von nur ein bis zwei römischen Fuß auf. Damit gehört der Pont sur la Laye zu den wenigen antiken Brücken, bei denen das Verhältnis von Bogendicke zu Spannweite den von den römischen Baumeistern sonst bevorzugten Sicherheitsstandard von 1:20 unterschreitet. Die Brücke wurde aus lokalem Kalkstein errichtet, der seiner Funktion entsprechend unterschiedlich zugeschlagen wurde: Die Bögen bestehen aus Keilsteinen, die Mauerschale der Bogenzwickel aus halbbearbeiteten Bruchsteinen. Der Hauptpfeiler ist sowohl stromauf- als auch stromabwärts mit dreieckigen Wellenbrechern aus sorgfältig behauenen Blöcken versehen. Die Fahrbahn, deren Pflasterung erhalten geblieben ist, steigt vom linken Flussufer steil bis zum Hauptbogen an und fällt dann leicht zum höhergelegenen Ufer auf der anderen Seite ab. Teile der Brüstung, die noch 1993 von O'Connor als abgebrochen gemeldet wurden, sind dem Augenschein nach in der Zwischenzeit instand gesetzt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitliche Einordnung.", "content": "Laut dem italienischen Brückenbauer Gazzola wird der Bau der Pont sur la Laye auf das Ende des 1. oder den Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. datiert. Die Brücke wäre damit zu dem runden Dutzend bekannter römischer Segmentbogenbrücken zu rechnen. Structurae stuft die Brücke dagegen als frühromanisch, also im 11. Jahrhundert, ein. Nach Angabe der Webseite von Mane wurde die ursprünglich einbogige Brücke erst im 17. Jahrhundert um zwei Bögen einschließlich Strombrechern erweitert. Demnach wären die Segmentbögen relativ neuen Ursprungs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Pont sur la Laye oder Pont roman de Mane (dt. \"Romanische Brücke von Mane\") ist eine alte Steinbogenbrücke über das Flüsschen Laye in der französischen Provence unweit des Ortes Mane.", "tgt_summary": null, "id": 2393489} {"src_title": "William F. Packer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlungsübersicht.", "content": "Die Saga ist in einer fiktiven Welt angesiedelt und spielt auf den Kontinenten Westeros (den Sieben Königslanden sowie auf der „Mauer“ im Norden) und Essos. In dieser Welt ist die Länge der Sommer und Winter unvorhersehbar und variabel; eine Jahreszeit kann Jahre oder Jahrzehnte dauern, Frühling und Herbst hingegen sind vergleichsweise kurz. Der Handlungsort auf dem Kontinent Westeros ähnelt stark dem mittelalterlichen Europa. Der Handlungsteil um Arya Stark ist auf dem östlich von Westeros gelegenen Kontinent Essos in der Freien Stadt Braavos angesiedelt.", "section_level": 1}, {"title": "Sieben Königslande.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Altsass.", "content": "Der Novize Pat ist Hals über Kopf verliebt in ein Mädchen namens Rosi, für dessen Jungfräulichkeit Pat allerdings einen Golddrachen aufwenden muss. Für diesen stiehlt er den Generalschlüssel einer der Maester für die Citadel und übergibt ihn an einen ihm unbekannten Mann, der Pat bezahlt. Unmittelbar nach der Übergabe bricht Pat zusammen und stirbt offensichtlich, während eine unbekannte Stimme ihm erklärt, dass er nie erfahren werde, was ihm widerfahren sei. Nach Samwell Tarlys Ankunft in Altsass trifft dieser auf einen Pat, wobei unklar bleibt, ob es sich um denselben Pat handelt.", "section_level": 3}, {"title": "Eiseninseln.", "content": "Nach dem Tode Balon Graufreuds sind die Eisenmännern auf ihren Inseln ohne König. Aeron Graufreud, ein Bruder Balons und gleichzeitig Priester des \"Ertrunkenen Gottes\", welcher von der Mehrheit der Eisenmänner angebetet wird, ruft zu einem Königsthing auf, um den zukünftigen Herrscher zu erwählen. Unter denen, die Anspruch erheben, sind unter anderem Asha Graufreud, Balons Tochter, und Euron Graufreud, ein weiterer Bruder Balons. Letztlich setzt sich Euron durch und wird zum König der Eiseninseln gekrönt, da er den Anwesenden verspricht, ganz Westeros mithilfe von Drachen zu erobern, die er mit einem Horn bändigen will. In der Folge lässt Euron die Küstenregionen der Weite plündern. Er schickt zudem seinen Bruder Victarion nach Essos, damit dieser Daenerys Targaryen überzeugt, Euron zu heiraten; dies möchte Victarion jedoch für sich selbst erreichen.", "section_level": 3}, {"title": "Dorne.", "content": "Nach dem Tod von Oberyn Martell tritt eine der Sandschlangen vor Fürst Doran Martell, der in den Wassergärten weilt, und fordert Vergeltung für die angebliche Ermordung ihres Vaters. Doran kehrt daraufhin nach Sonnspeer zurück, verfolgt dort aber seine eigenen Pläne: Da er keinen Konflikt mit Königsmund riskieren will und sich durch die Kinder seines Bruders bedroht sieht, lässt er diese durch den Hauptmann der Sonnspeerer Wache, Areo Hotah, festnehmen und einsperren. Schon seit Längerem unterhält Dorans älteste Tochter und Erbin Arianne eine Affäre zum Königsgardisten Arys Eichenherz, der zum Schutz von Prinzessin Myrcella Baratheon in Dorne weilt. Arianne überzeugt Arys, Myrcella zur Königin der Sieben Königslande zu krönen, da sie als ältestes lebendes Kind von Robert das Anrecht auf den Thron habe – dies jedoch nur nach dornischem Recht. Arys folgt dem Vorschlag und entführt Myrcella, um sie mit weiteren Mitverschwörern aus Dorne zu bringen. In der dornischen Wüste werden sie jedoch von Areo abgefangen, der den Verschwörern befiehlt, sich zu ergeben. Arys widersetzt sich dem und wird im anschließenden Kampf mit Areo von diesem getötet. Arianne wird zurück nach Sonnspeer gebracht, über viele Tage in einen Turm gesperrt und erst spät zu ihrem Vater gelassen. Dieser offenbart ihr, dass er schon seit der Ermordung seiner Schwester Elia durch die Lennisters daraufhin arbeite, endlich Rache an diesen zu üben; und aus diesem Grund seinen Sohn Quentyn losgeschickt habe, damit dieser Daenerys Targaryen heirate.", "section_level": 3}, {"title": "Königsmund.", "content": "Königin Cersei Lennister erfährt vom Tode ihres Vaters Tywin sowie von der Flucht ihres Bruders Tyrion aus seiner Zelle und dem Verschwinden Varys’. Diese macht Cersei für die Ermordung ihres Vaters verantwortlich, kann sie jedoch nicht auffinden. So lässt sie den Turm der Hand niederbrennen, in dem ihr Vater starb, um sich sicher zu fühlen, dass sich Tyrion darin nicht versteckt hat. In der Zwischenzeit heiratet König Tommen Baratheon die Witwe seines Bruders, Margaery Tyrell, damit das Bündnis mit den Tyrells beibehalten werden kann, jedoch fühlt sich Cersei von Feinden und Verrätern umgeben und greift immer öfter zum Wein. Sie organisiert den Kleinen Rat so, dass die Tyrells und ihre Getreuen aus diesem ausgeschlossen sind und dort nur Gefolgsleute der Königin Platz finden; allerdings verärgert sie mit ihrer Hofpolitik ihren Onkel Kevan und auch Cerseis Verhältnis zu ihrem Bruder Jaime verschlechtert sich dramatisch: Sie befiehlt ihm, die Belagerung in Schnellwasser durch das Haus Tully zu beenden, obwohl sie Jaime bisher stets in ihrer Nähe gehalten hat. Cersei geht ein Bündnis mit dem neuen Hohen Septon (\"Hoher Spatz\") ein und erweitert die Befugnisse des Glaubens. Gleichzeitig arrangiert sie, dass Margaery des Ehebruchs durch den Glauben angeklagt und festgenommen wird, jedoch sagt Cerseis Kronzeuge auch gegen sie aus und so wird sie ebenso ins Gefängnis geworfen. Der Kleine Rat unter Pycelle und Harys Swyft übernimmt in der Folge die Regierung des Reiches.", "section_level": 3}, {"title": "Kron- und Flusslande.", "content": "Brienne von Tarth reist durch die nördlich von Königsmund gelegenen Kronlande und fragt dort nach Sansa Stark, bleibt jedoch erfolglos. Auf ihrem Weg wird Brienne nach einer Weile von Podrick Payn begleitet, der seinerseits nach Tyrion Lennister sucht. Beide machen sich auf nach Jungfernteich in den Flusslanden, um einer Spur von Sansa nachzugehen. Dort trifft Brienne auf Hylo Hatz, der sie während ihrer gemeinsamen Zeit unter Renly Baratheon gemobbt hat. Zuerst will sie nichts von ihm wissen, doch wird Hylo von seinem Vorgesetzten befohlen, mit ihr zu gehen. Die Gruppe folgt einer scheinbaren Spur Sansas zurück in die östlichen Kronlande, wird dort jedoch von ehemaligen Mitgliedern der \"Tapferen Kameraden\" überrascht und angegriffen; Brienne kann sie alle töten. Auf den Tipp einer der Kameraden hin, dass Sansa mit Sandor Clegane gesehen worden sei, wendet sich die Gruppe um Brienne wieder nach Westen. Zurück in den Flusslanden erfahren sie, dass Sandor nicht mit Sansa, sondern ihrer jüngeren Schwester Arya unterwegs gewesen und Sandor inzwischen gestorben sei. Die Gruppe erreicht das Gasthaus am Kreuzweg, welches nun von der \"Bruderschaft ohne Banner\" als Waisenhaus geführt wird. Noch in derselben Nacht überfallen andere ehemalige Anhänger der \"Tapferen Kameraden\" das Waisenhaus; Brienne stellt sich ihnen zum Kampf und wird dabei schwer im Gesicht verwundet. Direkt im Anschluss an den Kampf fällt Brienne in Ohnmacht. Als sie wieder zu sich kommt, sind sie sowie Podrick und Hylo Gefangene der Bruderschaft und werden an einen unbekannten Ort überführt. Als Brienne dort vor \"Lady Steinherz\", der neuen Anführerin der Bruderschaft, gebracht wird, unterstellt diese Brienne ob ihres Löwenkopf-Schwertes und des Schreibens von König Tommen Verrat und Brienne erkennt, dass es sich um Catelyn Stark handelt, die von den Toten auferstanden sein muss. Brienne widerspricht dem Verrat und \"Lady Steinherz\" erwartet als Beweis ihrer Treue, dass Brienne Jaime Lennister – der nach ihrer Kenntnis an der \"Roten Hochzeit\" beteiligt gewesen sein soll – tötet, doch dies lehnt sie ab. Daraufhin befiehlt \"Lady Steinherz\", dass Brienne und ihre Begleiter gehängt werden sollen. Als Brienne draußen an einem Baum hochgezogen wird, gelingt es ihr noch, ein Wort zu schreien; welches und ihr sowie das Schicksal ihrer Begleiter bleiben unklar. Nachdem Königin Cersei ihren Bruder Jaime aufgetragen hat, die Belagerung von Schnellwasser zu beenden, macht dieser sich mit einer Gruppe von Soldaten – darunter Ilyn Payn – auf den Weg in die Flusslande. Da Jaime nach dem Verlust seiner Schwerthand kein ernstzunehmender Kämpfer mehr ist, bittet er Ilyn, mit ihm während der Reise im Geheimen regelmäßig zu trainieren. Die Truppe macht einen Umweg über Darry, wo Jaime seinen Cousin Lancel wiedertrifft, der sich offenbar dem Glauben verschrieben hat und sich weigert, die Ehe mit seiner Frau zu vollziehen. Lancel offenbart Jaime zudem, dass er mit Cersei geschlafen habe, wodurch sich die Anschuldigungen von Jaimes Bruder Tyrion vor dessen Flucht als wahr entpuppen. Bei Schnellwasser angekommen, findet Jaime eine starre Lage vor: Brynden Tully hat sich mit Getreuen in Schnellwasser verschanzt und nach eigenen Angaben ausreichend Vorräte für eine Jahre dauernde Belagerung. Die belagernden Freys sind sich im Umgang mit der Situation uneins; so stellen sie als Druckmittel Bryndens Neffen, Edmure Tully, jeden Tag bis Sonnenuntergang an einen Galgen und drohen ihn zu hängen, jedoch erkennt Jaime, dass Brynden darauf nicht hereinfallen werde. Jaime versucht im Dialog mit Brynden, diesen zur Aufgabe zu überreden, jedoch spielt Brynden immer wieder auf Jaimes Ehrlosigkeit an und signalisiert, dass er nicht bereit ist, die Burg den Belagerern kampflos zu überlassen. Daraufhin lässt Jaime Edmure frei, sodass dieser in die Burg gehen und seinen Onkel zur Aufgabe bringen soll. Tatsächlich ergibt sich Schnellwasser nach Edmures Rückkehr, jedoch ist Brynden spurlos verschwunden. Nach dem Ende der Belagerung veranlasst Jaime, Edmure sowie weitere Adlige nach Casterlystein zu bringen. Später erreicht ihn ein Brief seiner Schwester Cersei, in dem sie von ihrer misslichen Lage berichtet und Jaime bittet, für sie in einen Gerichtskampf zu gehen. Jaime lässt den Brief unbeantwortet verbrennen.", "section_level": 3}, {"title": "Grünes Tal.", "content": "Auf Hohenehr kehrt Nestor Rois ein, um den Sänger Marillion ob seines angeblichen Mordes an Lysa Arryn zu verhören. Nach den Aussagen von Lord Protektor Petyr Baelish und Sansa Stark – die weiterhin zum Schutz ihrer Identität von Petyr als seine Tochter \"Alayne\" vorgestellt wird – wirkt Nestor von Marillions Schuld überzeugt; auch der Sänger selbst sagt zu seinen Lasten aus. Daraufhin wird er wieder in die Himmelszellen gesperrt, worin man ihn seinem Schicksal überlässt. Im anschließenden Gespräch mit Petyr offenbart Nestor, dass sein Vetter, Yohn Rois, vorhabe, Petyr mithilfe einflussreicher Häuser des Grünen Tals – \"Lords der Deklaration\" genannt – als Lord Protektor abzusetzen. Petyr gesteht Nestor gegenüber seine Hilflosigkeit in der Sache ein und überreicht ihm eine angeblich von Lysa ausgearbeitete Urkunde, die Nestor die Mondtore zuspricht. Nestor ist begeistert, jedoch unterschrieben ist das Dokument von Petyr, wodurch es mit Petyrs Herrschaft als Lord Protektor steht und fällt. Als die \"Lords der Deklaration\" nach Hohenehr kommen wollen, um Robert Arryn unter ihren Schutz zu stellen, hält Nestor sie an den Mondtoren vorerst zurück. Zusammen mit Nestor erreichen sie schließlich Hohenehr und werden erst von Sansa und später von Petyr empfangen. Als Wortführer wendet sich Yohn an Petyr und empfiehlt ihm, zurück in die Flusslande zu gehen, um dort für Ordnung zu sorgen, doch Petyr lehnt aufgrund seiner Sorge um den jungen Robert ab. In der folgenden Diskussion stellt sich nur Nestor auf Petyrs Seite; bis einer der Mitgereisten – Lyn Corbray – sein Schwert zieht und Petyr zum Duell herausfordert. Die Lords sind entsetzt und lehnen eine Lösung des Problems durch das Schwert ab, sodass Lyn die Runde freiwillig verlässt. Petyr jedoch ist erbost und verlangt von den Lords, ihm ein Jahr als Lord Protektor zu geben, um dem Grünen Tal wieder Stabilität zu verleihen und kündigt an abzutreten, sollten die Lords dies nach diesem einen Jahr wünschen. Die Lords stimmen dieser Regelung zu. Später in der Nacht offenbart Petyr Sansa im Vertrauen, dass er Lyn für seinen Wutausbruch bestochen habe und erwarte, dass sich in einem Jahr die Machtverhältnisse im Grünen Tal zu seinen Gunsten verändert haben werden. Nach einigen Wochen muss Sansa mit Robert sowie den meisten Burgbewohnern Hohenehr verlassen, weil sie über den Winter in der meist dann zugefrorenen Burg nicht bleiben können. Als sie den Weg hinter sich gebracht haben und das Tal erreichen, erwartet sie schon Petyr, der zuvor schon aus Hohenehr abgestiegen ist. Petyr erklärt Sansa, dass er sie mit Harrold Hardyng verlobt habe, der aufgrund komplizierter Verwandtschaftsverhältnisse entfernt mit Robert Arryn verwandt sei und als sein Erbe gilt. Da Petyr nicht davon ausgeht, dass Robert noch lange leben werde, verspricht er Sansa, dass sie gemeinsam mit dem beliebten Harrold und einem Heer aus dem Grünen Tal Winterfell wiedererobern könne.", "section_level": 3}, {"title": "An der Mauer, auf dem Meer und in der Citadel.", "content": "Samwell Tarly sucht in der Bibliothek der Schwarzen Festung auf Geheiß von Lord Kommandant Jon Schnee nach Hinweisen zum Umgang mit den \"Anderen\", wird jedoch nicht entscheidend fündig. Mit seinen Ergebnissen kehrt er bei Jon ein, der sich schwer tut mit den immer größer werdenden Forderungen von Stannis Baratheon sowie der zu wenigen Nachtwachen-Brüder an der Mauer. Jon offenbart Samwell, dass er ihn sowie Goldy, ihr Kind und Maester Aemon nach Altsass in der Weite schicken will und Samwell in der dortigen Citadel das Handwerk eines Maesters lernen soll, um Aemon nachzufolgen; der alte Maester soll ihn begleiten, um nicht durch Stannis’ Priesterin Melisandre geopfert zu werden, da in ihm als Targaryen-Geborener Königsblut fließe. Bei der Abreise nach Ostwacht an der See, von wo ein Schiff die Gruppe zuerst nach Braavos bringen soll, ist Goldy ungewöhnlich stark aufgelöst und weint. In Ostwacht schließt sich ihnen Dareon an, der Rekruten für die Nachtwache anwerben soll. Auf dem Meer wird Samwell schnell und oft seekrank, Goldy ist weiterhin in sich gekehrt und traurig und Maester Aemon verliert sich in den Weiten des Meeres. Nach einigen Tagen erfährt Samwell von Maester Aemon, dass Goldy ihren eigenen Säugling in der Schwarzen Festung zurücklassen musste, um anstelle dessen das Kind von Manke Rayder außer Gefahr zu bringen. Als die Gruppe in Braavos ankommt, kann sie nicht direkt weiterziehen, da es Maester Aemon so schlecht geht, dass er bei einer Weiterfahrt zu sterben droht; auch scheint er immer mehr geistig verwirrt. Auch Dareon, der eigentlich Proviant für die Gruppe beschaffen soll, lässt lange auf sich warten. Maester Aemon bittet Samwell, für ihn zum Hafen zu gehen, um Neuigkeiten über die Drachen von Daenerys in Erfahrung zu bringen. Auf dem Weg begegnet Samwell einem Mädchen, das sich als \"Katz\" vorstellt, aber in Wirklichkeit Arya Stark ist. Sie gibt ihm den Tipp, dass sich ein Bruder der Nachtwache in einem nahen Bordell aufhalte. Dort trifft Samwell auf Dareon, der eine Prostituierte geheiratet hat und damit droht, endgültig mit der Nachtwache zu brechen. Samwell schlägt in der Folge auf Dareon ein und wird aus dem Bordell geworfen. Draußen trifft er auf den Maat eines Schiffes, das die Gruppe – ohne Dareon, der in Braavos bleibt – nach Altsass bringen kann. Während der Überfahrt stirbt Maester Aemon im Alter von etwa 102 Jahren. Eigentlich soll sein Leichnam noch am selben Tag verbrannt werden, doch der Kapitän des Schiffes duldet kein Feuer an Bord. Aemons Körper wird daher in ein Fass mit Rum gesteckt, um ihn zu konservieren. Die Besatzung des Schiffes veranstaltet für Aemon eine Totenfeier, am selben Abend bricht Samwell seinen Schwur und schläft mit Goldy, die ihn vorher verführt hat. Als die Besatzung letztlich Altsass erreicht, erklärt Samwell, dass Goldy zunächst auf dem Schiff bleiben solle, bis geklärt sei, ob er sie nach Hornberg zu seiner Familie schicke oder sie hier in der Stadt verstecke; allein macht er sich auf den Weg zur Citadel, um mitgenommene Briefe von Jon an die Maester zu übergeben. Dort weist man ihn an zu warten, bis er zum Leiter der Citadel – dem \"Seneschall\" – vorgelassen werde. Nach etwa einem halben Tag im Wartebereich lernt Samwell den Novizen Alleras kennen und beide kommen ins Gespräch. Samwell erzählt Alleras allerlei, was ihm seit seiner Vereidigung bei der Nachtwache passiert ist und auch von den \"Anderen\" und den Drachen. Alleras bittet Samwell daraufhin, mit ihm zu Maester Merwyn zu kommen, da der \"Seneschall\" ihm wohl keinen Glauben schenken werde. Merwyn ist wie erwartet direkt Feuer und Flamme für Daenerys und ihre Drachen und macht sich sofort nach Meereen auf, um ihr zur Seite zu stehen; Samwell solle aber niemandem sonst von diesen Dingen erzählen, da den übrigen Maestern nicht zu trauen sei.", "section_level": 2}, {"title": "Braavos.", "content": "Arya Stark erreicht auf einem Schiff die im Nordwesten von Essos gelegene Freie Stadt Braavos und wird von dem Sohn des Kapitäns auf einem Ruderboot zum \"Haus von Schwarz und Weiß\" gebracht. Dort verlangt sie durch Hämmern am Haupttor, das zur Hälfte aus schwarzem Ebenholz und weißem Wehrholz besteht, Einlass, der ihr gewährt wird. Sie trifft drinnen auf ein junges Mädchen sowie einen verhüllten Mann – den Arya als \"Gütigen Mann\" bezeichnet –, die offenbar im Haus dienen. Arya spricht mit dem Mann, der sie fragt, ob sie den Tod fürchte. Als sie verneint, legt er seine Kapuze zurück, worunter ein verwester Schädel zum Vorschein kommt. Arya küsst diesen auf Geheiß des Mannes – dessen Kopf im Anschluss menschliche Gestalt annimmt – und darf damit im Haus bleiben. Nach einiger Zeit fragt der \"Gütige Mann\" sie, ob Arya nur zu ihm gekommen sei, um das Töten zu erlernen, und erklärt ihr, dass außer dem \"Vielgesichtigen Gott\" niemand über Leben und Tod zu entscheiden habe. Auf seine täglichen Fragen, wer sie sei, antwortet Arya stets mit \"Niemand\", da sie sich von ihrem früheren Leben lösen soll, doch ist sie innerlich nicht überzeugt. Der \"Gütige Mann\" gibt ihr zu verstehen, dass sie ihn in dieser Sache nicht anlügen dürfe und sich an die ihr mitgeteilten Regeln zu halten habe, sonst müsse sie das Haus für immer verlassen. Arya lernt über die Zeit die hiesige Sprache, um die Menschen in ihrem Umfeld besser verstehen zu können, da außer dem \"Gütigen Mann\" niemand die Sprache aus Westeros spricht; zudem übernimmt sie Alltagsaufgaben wie das Reinigen der Fußböden oder die Essensverteilung. Der \"Gütige Mann\" fordert Arya nach einiger Zeit auf, sich von ihrem Hab und Gut zu trennen, da dies Dinge seien, die Arya aus dem Hause Stark gehörten und nicht \"Niemandem\". In der darauffolgenden Nacht nimmt sie ihre Habseligkeiten und wirft sie in den Kanal von Braavos; außer ihr Schwert \"Nadel\", welches sie nahe am Haus versteckt. Der \"Gütige Mann\" weiht sie anschließend in die Geschichte der \"Gesichtslosen Männer\" ein und erhebt sie zur Novizin. Nach einer Zeit der Lehre im Haus weist er sie an, an die Kais von Braavos zu gehen, um dort beim Verkauf von Fisch und Meeresfrüchten zu helfen. Arya nimmt den Namen \"Katz aus den Kanälen\" an und erdenkt ihre eigene Biographie. Der \"Gütige Mann\" erklärt ihr, dass sie nun nicht mehr \"Niemand\", sondern eben \"Katz\" sei, und dies nicht vergessen solle. Als \"Katz\" lebt sie in der Familie eines Fischhändlers. Sie soll einmal im Monat zum \"Haus von Schwarz und Weiß\" zurückkehren und von drei Dingen berichten, die sie neu gelernt hat; zudem soll sie anschließend für einige Tage im Haus arbeiten. Obwohl am Abend ihre Rückkehr zum Haus wieder bevorsteht, fehlen Arya noch zwei Dinge, von denen sie berichten kann. Sie macht sich im Hafen kundig und verkauft währenddessen weiter ihre Waren. Am Abend kehrt sie in ein Bordell ein und trifft dort den Nachtwachen-Bruder Dareon an, der seine schwarze Kleidung gegen bunte getauscht hat und prahlt, nie wieder zur Nachtwache zurückzukehren, was Arya wütend stimmt. Als Arya ausreichend mit ihren Waren im Bordell verdient hat, verlässt sie dieses und wird von Dareon begleitet, der in einem anderen Lokal auftreten möchte. In einer dunklen Gasse auf dem Weg bringt Arya Dareon um und kehrt zum \"Haus von Schwarz und Weiß\" zurück. Dort trifft sie auf den \"Gütigen Mann\", der sie fragt, welche neuen Dinge Arya gelernt habe; darunter erzählt sie auch vom Mord an Dareon und dass dies Arya aus dem Hause Stark getan habe, sie selbst jedoch \"Niemand\" sei. Der \"Gütige Mann\" glaubt ihr jedoch nicht. Er gibt ihr warme Milch zu trinken und schickt sie schlafen. Als Arya am nächsten Morgen erwacht, ist sie blind.", "section_level": 2}, {"title": "Erzählperspektiven.", "content": "Die einzelnen Kapitel werden jeweils aus der Perspektive eines Hauptcharakters erzählt. Der Name der Person ist zum Teil gleichzeitig die Kapitelüberschrift, jedoch werden Kapitel auch nach den Berufen (\"Der Hauptmann der Wache\") oder anderen Betitelungen (\"Die Königinmacherin\") einiger Personen benannt. In \"A Feast for Crows\" werden 13 dieser Hauptcharaktere – darunter neun zum ersten Mal – präsentiert. Einige der in den vorgegangenen drei Bänden erzählenden Personen kehren im Buch nicht wieder. Diese werden im Nachfolgeband, \"A Dance with Dragons\", wieder behandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Übersetzung ins Deutsche.", "content": "Der Verlag Blanvalet teilt für die deutsche Taschenbuchausgabe die Originalbände in jeweils zwei Bücher. Der Originalband \"A Feast for Crows\" erschien in Deutschland als: Als Sonderedition erschien bei Fantasy Productions (FanPro) eine limitierte Auflage in einem Band (\"Krähenfest\", 2006, ISBN 3-89064-535-6).", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Teile des Romans werden – zum Teil abgewandelt – in der vierten, fünften und sechsten Staffel der US-amerikanischen Fernsehserie \"Game of Thrones\" gezeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "A Feast for Crows (dt. \"Ein Fest für Krähen\") ist der vierte Band der Fantasysaga \"Das Lied von Eis und Feuer\" des US-amerikanischen Autors George R. R. Martin. Der Roman wurde erstmals am 17. Oktober 2005 im Vereinigten Königreich veröffentlicht; in den Vereinigten Staaten erschien er am 8. November desselben Jahres. In Deutschland erschien der Originalband getrennt in den beiden Bänden Zeit der Krähen und Die dunkle Königin. Der Roman präsentiert mehrere personale Erzähler.", "tgt_summary": null, "id": 1570882} {"src_title": "Schlacht von Toski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Schule erhielt ihren Namen nach König Friedrich Wilhelm III., der aus Anlass des 50-jährigen Bestehens die erfolgreiche Realschule aufwerten wollte. Friedrich Wilhelm III. stiftete ein eigenes Gebäude für den gymnasialen Teil, mit dessen Fertigstellung im Jahr 1805 der Weg gebahnt war, 1811 das Gymnasium organisatorisch abzutrennen. Doch blieb es mit der Realschule und der Mädchenschule (seit 1827 Elisabethschule) unter einem gemeinsamen Rektor, zunächst dem Neffen des Gründers Andreas Jacob Hecker. Erst Rektor August Spilleke begann ab 1820 eine gründliche Erneuerung des Lehrstoffs und nahm weitere Schüler auf – von 508 (1820) auf 1458 (1841). Die Realschule wurde 1859 zur Realschule 1. Ordnung und 1882 zum Realgymnasium umbenannt; es trug seitdem den Namen \"Kaiser-Wilhelm-Realgymnasium\". Das Gymnasium wurde eines der führenden humanistischen Gymnasien in Preußen. Die Schulgebäude befanden sich an der Kochstraße in der Berliner Friedrichstadt. Das Gymnasium befand sich bis 1890 an der Kochstraße Ecke Friedrichstraße 41 (1890 abgebrochen) und danach in einem nach Plänen von Baurat Friedrich Schulze von 1888–1890 errichteten Neubau in der Kochstraße 13 (südlich) Realgymnasium und Elisabeth-Schule befanden sich in der Kochstraße 66 und 65 (nördlich). Alle Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach dem Ersten Weltkrieg sollten die Schule aufgelöst und die Gebäude aufgegeben werden. Doch die Eltern und der Elternrat erreichten den Erhalt, sogar ein komplettes neues Schulgebäude wurde geplant. Dieses war im Jahr 1929 fertig; es entstand nach Plänen von Baurat Heinrich Beckmann in der Zwillingestraße für rund 1,5 Millionen Mark. In dieser Summe war auch eine moderne neue Innenausstattung enthalten, wie Experimentierräume für Chemie, Physik, Biologie oder helle freundliche Zeichenräume. Erwähnenswert sind die Aula, die sogar eine Orgel erhielt und die darunter befindliche Turnhalle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium (auch Friedrich-Wilhelm-Gymnasium) in Berlin war ein königliches Gymnasium, das von 1797 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bestand. Seine Entstehung verdankt die Bildungseinrichtung der ersten Realschule in Berlin, die der Pietist Johann Julius Hecker 1747 gründete (ab 1783 \"Königliche Realschule\"). Die Schule wies nach 30 Jahren über 1400 Schüler auf, von denen einige das Pädagogium besuchten, eine Klasse, die mit den alten Sprachen zum Universitätsstudium führte. Die enormen Zuwächse an Schülern und das breite Lehrangebot führten zur Erweiterung und der Umwandlung des Pädagogiums in ein Gymnasium.", "tgt_summary": null, "id": 2035194} {"src_title": "Lie with Me – Liebe mich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der Serie geht es um den Wissenschaftler \"Professor Balthazar\", der die Probleme seiner Mitmenschen mit Hilfe seiner kuriosen Erfindungsmaschine löst. Wurde er mit einem Problem konfrontiert, so ging er auf und ab, begleitet von „er überlegte... und überlegte... und überlegte... und dann hatte er eine Idee“, einer Stimme aus dem Off. Die Lösung zum jeweiligen Problem bestand jedes Mal darin, dass ein Tropfen eines Cocktails verschiedener Chemikalien, in des „Professors“ bunter Maschine gemixt, von ihm in einem Reagenzglas aufgefangen und auf den Fußboden getropft wurde – worauf etwas zur Problemlösung geeignetes entstand, zumeist wiederum eine (andere) Maschine.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die Serie blieb bis heute das erfolgreichste Projekt der Zagreber Zeichentrickschule. Der „Vater“ der Figur Balthazar ist Zlatko Grgić, wobei insgesamt weniger als 20 Personen an der Produktion arbeiteten. Von 1968 bis 1971 hatten Zlatko Grgić, Boris Kolar und Ante Zaninović wechselweise als Regisseure und Autoren an der Serie mitgewirkt. Die erste Staffel von 13 Episoden entstand 1967/68, die zweite Staffel von ebenfalls 13 Episoden wurde 1971 produziert. Bei der 1977 produzierten 3. Staffel mit den nächsten 13 Episoden war Zlatko Grgić nicht mehr beteiligt. Boris Kolar und Ante Zaninović produzierten im gleichen Jahr direkt im Anschluss noch eine 4. Staffel mit diesmal 20 Episoden, die dafür aber nur noch halb so lang waren als die bisherigen. Von diesen insgesamt 59 Episoden, die Zagreb-Film herstellte, wurden die Episoden #05 „Maestro Koko“, #31 „Maxol“ und #34 „Pepino Cicerone“ jedoch nicht nach Deutschland verkauft (in der Staffel-Auflistung unten \"kursiv\" geschrieben). Damit kamen hier nur 56 Folgen zur Ausstrahlung. Das Team der Zeichner bestand gerade einmal aus 9 Personen: Zlatko Grgić, Boris Kolar, Ante Zaninović, Turido Paus, Leopold Fabiani, Neven Petričić, Zlatko Bourek, Branko Varadin und Srđan Matić, wobei die letzten 3 für die Hintergründe zuständig waren.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung im deutschen Fernsehen.", "content": "\"Professor Balthazar\" wurde erstmals am 13. Januar 1973 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Von 1976 bis Ende des Jahres 1978 trat Professor Balthazar im regionalen Vorabendprogramm des WDR in fünfminütigen Folgen als Werbetrenner auf. Gegen Ende des Jahres 1978 wurde \"Professor Balthazar\" im Vorabendprogramm von den drei Kindern Ute, Schnute, Kasimir und ihrem Hund \"Moppel\" abgelöst. Die Synchronisation der 56 eingekauften Episoden erfolgte in den Hamburger Windrose-Studios im Auftrage des Westdeutschen Werbefernsehens (WWF) in Köln, einer WDR-Tochter. Seit dem 24. Juni 2012 laufen zwölf digital überarbeitete und neu vertonte Folgen der Serie in der Sendung mit der Maus mit Maussprecher Günter Dybus als Erzähler.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "2005 sollte die Produktion der beliebten Zeichentrickserie wieder aufgenommen werden. Laut Information des Zagreber DOP-Magazins (vom 1. Dezember 2005) wurden am 30. November 2005 die ersten vier der neuen Episoden in der Zagreber Kinothek gezeigt. Unbekannt ist, wie viele Folgen insgesamt produziert werden und ob diese auch ins Ausland verkauft werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Professor Balthazar () war eine 59-teilige jugoslawische Zeichentrickserie von Zlatko Grgić, die in den Jahren 1967 bis 1977 bei Zagreb Film produziert und erstmals am 13. Januar 1973 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 758288} {"src_title": "Die Spur der Jäger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Ortschaft liegt am Dreiländereck mit Bayern und Salzburg, im Strubtal (Loferbach/Haselbach). Bei Waidring befindet sich eine Talwasserscheide, das Tal setzt sich als \"Wald\" bis ins Leukental nach Erpfendorf fort (Innerwaldbach). Mitsamt den Gemeinden Fieberbrunn, Hochfilzen, St. Jakob im Haus und St. Ulrich am Pillersee ist Waidring Teil des \"Tourismusverbands Pillerseetal.\"", "section_level": 1}, {"title": "Ortsteile.", "content": "Alpbachsiedlung, Auergasse, Berger, Brennhütte, Durchkaseralm, Enthgrieß, Geppenbühel, Hausergasse, Unterwasser, Strub, Rettenmoos, Haselbach, Hausstatt, Kranebittbauer, Mühlausiedlung, Mühltal, Reiterdörfl, Schöttl, Schredergasse, Sonnwendstraße, Steinplatte und Winkl.", "section_level": 1}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Kössen, Kirchdorf in Tirol, Lofer, Reit im Winkl und Sankt Ulrich am Pillersee.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In einer Traditionsnotiz des Stifts St. Peter in Salzburg von ca. 1143–1147 wird Waidring als \"„Waitheringin“\" erstmals urkundlich erwähnt. Um das Jahr 1266/67 kauften die Brüder des Salzburger Erzbischofs Friedrich von Walchen Güter in Waidring. Die heutige Pfarrkirche, die vermutlich zwei Vorgängerbauten hatte, wurde 1764 geweiht. Bis zur Säkularisation im Jahre 1803 lagen die Grundherrschaft bei den Walchen aus dem Pinzgau. Landesherrschaftlich gehört Waidring seit 1504 zu Tirol. Während des fünften Koalitionskriegs wurde Waidring, nach der Niederlage der Tiroler am Pass Strub, am 11. und 12. Mai 1809 von bayerischen Truppen geplündert. Kirchlich gehörte Waidring zum Bistum Chiemsee, bis es 1817 zur Erzdiözese Salzburg kam. Im Jahre 1821 gab es im Gemeindegebiet 108 Häuser, und für 1834 sind 762 Einwohner belegt. Im Mai 1945 wurde der nationalsozialistische Publizist Julius Streicher nach einer Anzeige aus der Bevölkerung durch Soldaten der US Army in Waidring festgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Waidring hat in den letzten Jahrzehnten ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum, was sowohl auf eine positive Geburtenbilanz als auch auf eine positive Wanderungsbilanz zurückzuführen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "In schwarz drei abgeledigte, sich nach unten verjüngende rote Stufen. Das Wappen ist abgeleitet vom Siegel des Edlen Otto von Walchen, dem das Dorf Waidring und die niedere Gerichtsbarkeit über das ganze Dorf gehörte. 1297 kaufte Konrad, Erzbischof von Salzburg, von der Tochter Ottos von Walchen und deren Gemahl von Freundsberg u. a. das \"Urbar zu Waithering\". Die zur Vorlage verwendeten Siegel Ottos von Walchen hängen an zwei Urkunden vom 12. Juli 1272 und 29. Sept. 1273, welche im Österreichischen Staatsarchiv verwahrt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch das Gemeindegebiet von Waidring verläuft die Umfahrungsstraße der Loferer Straße B 178, die mit dem \"Kleinen Deutsches Eck\" eine bedeutende Ost-West-Verbindung Österreichs ist. Bei Unterwasser zweigt die Pillerseestraße L 2 über St. Ulrich – St. Jakob nach Fieberbrunn ab (dort Anschluss Hochkönig Straße B 164). Eine Mautstraße führt auf die Steinplatte.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Im Ort gibt es eine neu errichtete Volksschule sowie einen Kindergarten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Waidring ist eine Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im österreichischen Bundesland Tirol am Fuße der Loferer Steinberge und der Steinplatte. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk und Bezirk Kitzbühel.", "tgt_summary": null, "id": 2486091} {"src_title": "AMR 35", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Cremonini lernte schon als Kind Klavier. Nachdem er über ein Queen-Album den Rock entdeckt hatte, gründete er Mitte der 90er-Jahre die Schülerband \"Senza filtro\", mit der er in Lokalen und bei Schulveranstaltungen auftrat. Diese ging 1999 in die Band Lùnapop über, die um die Jahrtausendwende mit ihrem Debütalbum enormen Erfolg hatte. Nach der Auflösung der Band 2001 begann Cremonini eine Solokarriere, in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Lùnapop-Bassisten Nicola „Ballo“ Balestri. 2002 war er zunächst als Hauptdarsteller im Film \"Un amore perfetto\" an der Seite von Martina Stella zu sehen, danach veröffentlichte er sein erstes Soloalbum \"Bagus\". Es enthielt mehrere erfolgreiche Singles, darunter das Lied \"Vieni a vedere perché\", das bis auf Platz drei der Singlecharts gelangte. 2003 erschien eine Sonderedition des Albums. Nach Aufnahmen in den Londoner Abbey Road Studios legte Cremonini 2005 sein zweites Soloalbum \"Maggese\" vor. Die erfolgreichste Single daraus war \"Marmellata #25\". Aus der darauf folgenden ausgedehnten Tournee ging 2006 das Livealbum \"1+8+24\" hervor. 2007 schrieb der Musiker die Filmmusik für das Doku-Drama \"I giorni dell’odio\" (Canale 5), im Jahr darauf veröffentlichte er hingegen sein drittes Album \"Il primo bacio sulla luna\", dem die Single \"Dicono di me\" vorausging. Mit \"Le ali sotto ai piedi\" legte er 2009 ein autobiographisches Buch vor. 2010 erschien die Kompilation \"1999-2010 The Greatest Hits\", auf der Cremonini sowohl Lùnapop-Hits als auch seine eigenen Erfolge versammelte. Außerdem enthielt das Album zwei neue Lieder: \"Mondo\" (mit Jovanotti) und \"Hello!\" (mit Malika Ayane), beide Top-10-Hits in den Singlecharts. Nach einer Tournee unterschrieb der Musiker 2011 einen neuen Plattenvertrag mit Universal. Im selben Jahr übernahm er in Pupi Avatis \"Il cuore grande della ragazze\" auch seine zweite Filmrolle. Die Single \"Il comico (Sai che risate)\" kündigte 2012 das vierte Studioalbum \"La teoria dei colori\" an. Das von Gianni Morandi im Soundtrack des Films \"Padroni di casa\" von Edoardo Gabriellini gesungene Lied \"Amor mio\" brachte Cremonini als Autor einen Nastro d’Argento für den besten Filmsong ein. 2013 hatte der Musiker mit der Single \"La nuova stella di Broadway\" einen Hit und war mit Gastbeiträgen auf den Alben \"Max 20\" von Max Pezzali und \"Fisico & politico\" von Luca Carboni zu hören, bevor er sich 2014 mit einem eigenen Album zurückmeldete: \"Logico #1\" erreichte als erstes Soloalbum Cremoninis die Spitze der Albumcharts. Auch der Titelsong und die Single \"GreyGoose\" waren erfolgreich. Es folgten eine Tournee und ein weiteres Livealbum (\"Più che logico\" 2015, mit vier neuen Liedern). Ende 2015 erschien das Boxset \"Logico Project\" sowie die Weihnachtssingle \"Eccolo qua il Natale – Una notte tra tante\" für Radio DeeJay. Nach knapp zwei Jahren Pause erschien 2017 Cremoninis neue Single \"Poetica\", die das sechste Studioalbum \"Possibili scenari\" einleitete. Dieses erreichte erneut die Chartspitze und wurde Ende 2018 als \"Possibili scenari per piano e voce\" in einer Akustikversion (nur Gesang und Klavier) neu aufgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Cesare Cremonini (* 27. März 1980 in Bologna) ist ein italienischer Sänger, Songwriter und gelegentlicher Filmschauspieler. Nach seinem erfolgreichen Debüt in der Band Lùnapop 1999 startete er 2002 eine nicht minder erfolgreiche Solokarriere.", "tgt_summary": null, "id": 1068424} {"src_title": "Soul Demise", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Eishockey.", "content": "Die Eishockeygeschichte im Greensboro Coliseum beginnt mit der Eröffnung der Arena im Jahr 1959, seit der die Greensboro Generals aus der Eastern Hockey League bis zur Schließung der Liga im Jahr 1973 ihre Spiele austrugen. Das Team wechselte für vier Jahre in die Southern Hockey League, bis auch diese Liga den Spielbetrieb einstellte. Die modernere Eishockeygeschichte beginnt mit den Greensboro Monarchs, die von 1989 bis 1995 ihre Heimspiele in der East Coast Hockey League im Greensboro Coliseum austrugen. Als schließlich die American Hockey League 1995 in den Süden expandierte, wurden aus dem Franchise die Carolina Monarchs. Nach dem Umzug der Hartford Whalers nach North Carolina im Jahr 1997 spielte das in Carolina Hurricanes umbenannte Team zunächst bis zur Fertigstellung des neuen RBC Center in Raleigh zwei Spielzeiten lang in Greensboro. Da die Hurricanes jedoch nur als Übergangslösung im Coliseum spielten, blieb der Zuschauerzuspruch in den zwei Jahren dementsprechend gering. Nachdem die Carolina Hurricanes nach Raleigh gezogen waren, gab es Pläne, die inzwischen in New Haven, Connecticut als Beast of New Haven angesiedelten Monarchs nach Greensboro zurückzuholen. Diese Pläne scheiterten jedoch, sodass mit den Greensboro Generals ein neues Team in der East Coast Hockey League startete. Da es dem Franchise jedoch an Klasse und Zuschauern fehlte, wurde die Mannschaft 2004 aus der ECHL zurückgezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Basketball.", "content": "Die Carolina Cougars of the American Basketball Association trugen während ihrer Zeit in North Carolina von 1969 bis 1974 zunächst einige ihre Spiele im Greensboro Coliseum aus, bevor sie nach St. Louis umgesiedelt und dort zu den Spirits of St. Louis wurden. Zudem wurden in der Arena zahlreiche Collegebasektballturniere ausgetragen, unter anderem 20 Turniere der Atlantic Coast Conference, das NCAA Basketball Final Four 1974 sowie verschiedenen Regionalturniere. Von 1959 bis 1989 trugen zudem die „Demon Deacons“, das Basketballteam der Wake Forest University, ihre wichtigen Heimspiele im Greensboro Coliseum aus.", "section_level": 1}, {"title": "Arena Football.", "content": "Das erste Arena Football-Team, das in der Arena spielte, waren die Greensboro Prowlers aus der af2, der zweithöchsten Profispielklasse Nordamerikas, die von 1999 bis 2004 im Greensboro Coliseum beheimatet waren. Mit den Greensboro Revolution nahm zwar 2006 wieder ein Arena-Football-Team, diesmal aus der National Indoor Football League, den Spielbetrieb auf, dieser wurde aber schon nach kurzer Zeit wieder eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Veranstaltungen.", "content": "Im Greensboro Coliseum fanden zudem im Laufe der Jahre viele andere Veranstaltungen, wie beispielsweise Monstertruck-Rennen, Wrestling-Events oder Konzerte statt. Eine Auswahl der Künstler, die in der Arena Konzerte gegeben haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Greensboro Coliseum ist eine Multifunktionsarena in Greensboro, North Carolina. Das Coliseum gehört zum \"Greensboro Coliseum Complex\". Die Halle war von 1997 bis 1999 Heimstadion der Carolina Hurricanes aus der National Hockey League und 1974 Austragungsort des NCAA Basketball Final Four. Die Arena wurde 1959 als \"War Memorial Coliseum\" eröffnet und in den späten 1960ern in Greensboro Coliseum umbenannt. ", "tgt_summary": null, "id": 1527480} {"src_title": "Andy LaPlegua", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Songwriting und Aufnahme der neuen Studiotracks.", "content": "Im Mai 1995 rief Yes-Sänger Jon Anderson den früheren Yes-Gitarristen Steve Howe an, um ihn zu fragen, was er von einer Wiederbelebung der \"klassischen\" Yes-Besetzung (Anderson, Howe, Chris Squire, Alan White, Rick Wakeman) halte. Howe gefiel die Idee und er sagte zu, sich an einem entsprechenden Projekt zu beteiligen. Im Juli 1995 reisten der Keyboarder Rick Wakeman und Steve Howe nach Los Angeles, um sich mit den in den USA lebenden Bandmitgliedern Anderson, Squire und White zu Gesprächen zu treffen. Die fünf Musiker beschlossen, sich wieder als \"Yes\" zusammenzufinden. Die Stimmung war ungewöhnlich positiv und die Bandmitglieder beschlossen, so bald wie möglich mit der Erarbeitung neuer Songs zu beginnen. Noch im Sommer trafen sich Anderson, Squire und Howe, um neue Songs zu schreiben. Diese Arbeiten dauerten bis zum Herbst an. Enttäuscht von ihrem letzten Management Left Bank engagierte die Band Squires Manager Jon Brewer (von Impact) als Bandmanager. Der Präsident von CMC, Tom Lipski, hatte Yes, die er als seine Lieblingsband bezeichnete, unter Vertrag genommen und vorgeschlagen, neue Songs zu schreiben und nicht einfach ein Live-Album zu produzieren. Im November reiste Howe erneut in die USA, um in Andersons Wohnort San Luis Obispo mit ihm zusammen weiter an den neuen Songs zu arbeiten. Diese Songs, \"That, that is\" und \"Be The One\" wurden schließlich im Februar 1996 zunächst nur von Anderson, Howe, Squire und White aufgenommen, Wakeman konnte aufgrund anderer Verpflichtungen erst am 29. Januar 1996 anreisen, spielte seine Keyboard-Parts nachträglich ein und bereitete sich zusammen mit den anderen Musikern auf die bevorstehenden Live-Auftritte vor.", "section_level": 2}, {"title": "Die Konzerte in San Luis Obispo.", "content": "Schon während Anderson, Squire und Howe an neuen Songs schrieben, hatte man den Plan gefasst, ein Konzert in New York oder Philadelphia zu organisieren, das in der Folge als Video und als Live-Album veröffentlicht werden sollte. Die Proben für ein solches Konzert hatten im Oktober begonnen, allerdings ohne Rick Wakeman, der erst Ende Januar zur Band stoßen konnte. Später entschied man sich jedoch gegen ein großes Konzert. Zu Beginn des Jahres 1996 probte die Band dann zunächst zu viert, ab dem 29. Januar zu fünft altes Material für ein recht kurzfristig im kleinen Freemont Theater, einem Art-Déco-Kinosaal in San Luis Obispo, angesetztes Konzert. Erst zehn Tage vor dem Konzert entschied sich die Band dann dazu, am 5. und 6. März zwei Konzerte zu geben. Über die Fanclubs wurden beide innerhalb kurzer Zeit ausverkauft. Während der Proben besuchten Repräsentanten von Yes' alter Plattenfirma Atlantic Records die Band in San Luis Obispo. Geschäftliche Angebote von Atlantic wurden von Yes jedoch abgelehnt. Kurzfristig entschloss sich die Band dazu, zu einer Generalprobe am 4. März Fans kostenlos ins Freemont einzulassen. Als jemand auf die Idee kam, 100 Dollar für den Eintritt am 4. März zu verlangen, verärgerte das die Band wie die Fans, doch Anderson, Squire und White überstimmten Howe und Wakeman, und so wurde auch für die Generalprobe Eintrittsgeld verlangt. Dies sorgte für erhebliche Spannungen in der Band. Die Konzerte selbst waren allerdings sehr erfolgreich, da Yes viele Songs spielten, die seit Jahren nicht mehr live präsentiert worden waren. Die Konzerte wurden für eine Veröffentlichung noch im selben Jahr aufgenommen. Da nur drei Konzerte gespielt wurden, aus denen man Aufnahmen für ein Livealbum zusammenstellen konnte, hielt man es für nötig, Fehler nachträglich im Studio zu korrigieren. Als Steve Howe für vier Tage anreiste, um einige seiner Gesangspassagen zu korrigieren, bemerkte er, dass kein Bandmitglied die Abmischung der Aufnahmen überwachte: Anderson und Wakeman unternahmen zu diesem Zeitpunkt Solotourneen, Squire und White waren ebenfalls bereits abgereist. Howe beschloss daraufhin, dies selbst zu übernehmen, in der Annahme, es würde nur wenig Zeit beanspruchen. Letztendlich kostete ihn die Arbeit jedoch fast ein halbes Jahr. Lediglich Jon Anderson half ihm gelegentlich.", "section_level": 2}, {"title": "Schwierigkeiten mit Management und Plattenfirma.", "content": "Ideen, noch im Sommer 1996 auf eine Tournee zu gehen, scheiterten, sehr zum Missfallen der Plattenfirma, die eine Tournee für nötig hielt, um eine neue Yes-Veröffentlichung zu bewerben. Zu diesem Zeitpunkt war man sich in der Band, beim Management und bei CMC uneins, ob ein Livealbum und ein Studioalbum separat veröffentlicht werden oder ob man Live- und Studiomaterial zusammen herausbringen sollte. Da für ein Livealbum nur geringe Verkaufszahlen zu erwarten waren und ein reines Studioalbum angesichts der enttäuschenden Verkäufe des Vorgängeralbums \"Talk\" für die kleine Plattenfirma CMC wegen des nötigen Werbeaufwandes zu risikoreich schien, entschied man sich dazu, einen Teil der in San Luis Obispo aufgenommenen Songs zusammen mit dem neuen Material zu veröffentlichen, in der Hoffnung, dass letzteres die Plattenverkäufe fördern würde. Dies missfiel vor allem Rick Wakeman, der lieber ein komplettes Studioalbum veröffentlicht gesehen hätte, dem die Liveaufnahmen allenfalls als Bonus-CD beigegeben worden wären. Am 23. Oktober 1996 erschien ein Teil der Konzertaufnahmen aus San Luis Obispo zusammen mit \"That, that is\" und \"Be The One\" als Doppel-CD unter dem Titel \"Keys To Ascension\" auf dem Label CMC International. Als Yes einen in den Augen Lipskis zu großen Vorschuss für das geplante Konzertvideo verlangten, verhinderte Lipski allerdings die Veröffentlichung in den USA. Aufgrund technischer Probleme musste die Veröffentlichung des Videos ohnehin zwei Tage vor dem geplanten Erscheinungstermin verschoben werden. Um das neue Album zu promoten, wurden Pressetermine und Fernsehauftritte organisiert. Die Band trat unter anderem in der \"Howard Stern Show\", in der \"Fox After Breakfast TV show\" und im Radio auf. Im November spielten Yes ein kleines akustisches Set im Plattenladen Tower Records auf dem Sunset Boulevard. Doch im November hatte CMC die Werbekampagne bereits beendet, die Plattenverkäufe liefen schlecht und ohne eine Tournee war keine Besserung in Sicht. Die Band kehrte ins Studio zurück, um neue Songs für ihr nächstes Album, \"Keys to Ascension 2\", aufzunehmen. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte CMC das Interesse an der Band verloren. Aufgrund des Ausbleibens des Erfolgs wechselten Yes das Management. Sie wandten sich erneut ihrer früheren Agentur Left Bank Management zu.", "section_level": 2}, {"title": "Titelliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "CD 2.", "content": "Die beiden letzten Titel sind neue Studioaufnahmen. Anmerkungen", "section_level": 2}, {"title": "Chartplatzierungen.", "content": "\"Keys to Ascension\" (Essential EDF CD 417) erreichte Platz 48 in den englischen und Platz 99 in den US-amerikanischen Charts.", "section_level": 1}, {"title": "Cover.", "content": "Das Cover zu \"Keys to Ascension\" wurde vom Fantasy-Künstler Roger Dean gestaltet, der bereits in den 1970er Jahren für viele der klassischen Yes-Albencover verantwortlich zeichnete. Das Doppelalbum steckt in einem Schuber. Die beiden Cover zeigen Inseln, die durch natürliche Brücken verbunden sind. Die Idee geht auf Jon Anderson zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Live.", "content": "Die Livetracks (alle Songs auf CD 1 und die Songs 1 und 2 auf CD2) wurden während dreier Konzerte in San Luis Obispo (4., 5. und 6. März 1996) aufgenommen. Weder \"Be the One\" noch \"That, that is\" wurden jemals live gespielt.", "section_level": 1}, {"title": "\"Know\"-Tour.", "content": "Für den Sommer 1997 war eine Tournee mit dem Keys-to-Ascension-Material unter dem Namen \"Know\" geplant. Zehn Konzerte in den USA (12. Juni bis 27. Juli) wurden im Frühjahr 1997 auch konkret angekündigt und in den Verkauf gegeben. Proben wurden für Mai angesetzt. Doch die Kartenvorverkäufe liefen schlecht, da CMC kaum Werbung für die \"Keys\"-Alben gemachte hatte und so nur wenige Fans wussten, dass Yes wieder aktiv waren, und es stellte sich heraus, dass man viel zu große Hallen gebucht hatte. Da die Tourdaten zudem nicht mit Rick Wakeman abgesprochen worden waren (er hatte zu dieser Zeit eine Solotournee geplant, so dass er nicht mit auf die Tour gehen konnte) wurden die geplanten Konzerte abgesagt. Wakeman hatte zudem andere Vorstellungen von einer Tournee: Während er sich eine Tour durch große Hallen vorstellte, wollten die anderen Musiker Konzerte in kleineren Clubs spielen, da eine Tour durch große Hallen angesichts der schlechten Verkaufszahlen der letzten Yes-Alben ein zu großes finanzielles Risiko dargestellt hätte. Zunächst sollte die Tournee im Herbst nachgeholt werden, dann wurde sie vollständig abgesagt. Die Variante, zusammen mit Emerson, Lake and Palmer zu touren, war von allen Beteiligten abgelehnt worden. Wegen dieses chaotischen Managements (Wakeman hatte den Vertrag mit Left Bank Management wohlweislich nicht unterschrieben), aber auch weil man einige seiner musikalischen Beiträge nachträglich gelöscht hatte, verließ Rick Wakeman die Band. Aufgrund der schlechten Verkaufszahlen von \"Keys to Ascension\", die CMC darauf zurückführte, dass Yes nicht auf Tournee gegangen waren, stoppte die Plattenfirma die für Frühjahr 1997 geplante Veröffentlichung von \"Keys to Ascension 2\" zunächst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Keys to Ascension ist der Titel eines Live-/Studioalbum sowie eines Konzertvideos der Progressive-Rock-Band Yes und wurde im Jahr 1996 veröffentlicht. Es ist das erste Album seit Tormato (1979), das Yes in der klassischen Besetzung der erfolgreichen 1970er Jahre veröffentlichten.", "tgt_summary": null, "id": 1778038} {"src_title": "Milton Shapp", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Wesley Gibson ist ein eher schüchterner und zurückhaltender Buchhalter, der von seiner Freundin mit seinem besten Freund betrogen und von seiner Chefin schikaniert wird. Eines Tages spricht ihn eine Frau im Supermarkt an. Die Unbekannte versucht ihm begreiflich zu machen, dass er der Sohn eines kürzlich getöteten Auftragskillers sei. In diesem Moment werden beide von einem Mann angegriffen und beschossen. Nach einer wilden Schießerei im Supermarkt und anschließender Verfolgungsjagd im Auto können Gibson und die Unbekannte fliehen. Es stellt sich heraus, dass Fox, so der Name der Unbekannten, gemeinsam mit einigen Männern ebenfalls Auftragsmorde ausführt und in Diensten des geheimnisvollen Sloan steht. Dieser ist Anführer der in Mähren gegründeten Weber-Bruderschaft, die seit Jahrhunderten Auftragskiller ausbildet, um „Stabilität in einer instabilen Welt“ zu schaffen, indem sie einzelne, den Mördern meist unbekannte Personen tötet. Die Gruppe wohnt auf dem Fabrikgelände einer Weberfirma, wo die Räumlichkeiten auch als Tarnung für ihr Training dienen. Dort steht ein spezieller Webstuhl, der ein Tuch mit einem darin verborgenen binären Code produziert. Dieser Code ergibt entschlüsselt den Namen des nächsten Auftrags. Eine von Sloans Aufgaben ist es, die Codes zu entschlüsseln und die Aufträge an seine Leute weiterzugeben. Wesley erfährt, dass Cross, der Angreifer im Supermarkt, derselbe gewesen ist, der Wesleys Vater am Vortag auf einem Hochhaus hinterrücks erschossen hat. Wesleys Vater war ebenfalls in Diensten von Sloan, genauso wie Cross, der jedoch abtrünnig wurde und nun Sloans Leute nach und nach auslöscht. Wesley erfährt, dass er – wie sein Vater – über ganz besondere körperliche Fähigkeiten verfügt, die ihn für den Beruf des Auftragsmörders prädestinieren. Sloan bietet ihm an, ihn auszubilden und, wenn er soweit ist, sich am Mörder seines Vaters zu rächen. Sloans Stellvertreterin Fox wird seine Lehrmeisterin. Nach einiger Zeit besonders harten Trainings erhält Wesley schließlich seinen ersten Auftrag, den er jedoch zunächst aus Mitleid mit dem ihm unbekannten Opfer vermasselt. Erst als Fox ihm begreiflich macht, dass sein Handeln Tausende von anderen Menschenleben retten könnte, schafft er es, seine Skrupel zu überwinden und den Mann vom Dach einer fahrenden Bahn aus zu erschießen. Weitere Morde an Unbekannten folgen. Schließlich erhält Wesley den Auftrag, Cross aufzuspüren und zu töten. Zeitgleich erhält Fox von Sloan den Auftrag, Wesley zu eliminieren. Wesley kann Cross über Pekwar, einen Hersteller von Scharfschützenmunition, aufspüren. In einem fahrenden Schnellzug kämpfen Wesley und Cross gegeneinander und werden dabei von Fox beschossen, die dem Zug in einem Auto folgt. Der Zug entgleist, und Wesley droht von einer Brücke in die Tiefe zu stürzen. Cross kann ihn im letzten Augenblick festhalten, doch Wesley schießt auf ihn und kann sich in den Wagen ziehen. Cross, bereits tödlich verwundet, erzählt ihm, dass er selbst sein wirklicher Vater sei und dass alles, was die Bruderschaft ihm erzählt habe, eine Lüge sei. In diesem Moment taucht Fox auf und bestätigt seine Worte. Bevor sie jedoch Wesley töten kann, gelingt ihm die Flucht. Durch Pekwar findet er heraus, dass Sloan seine Macht missbraucht und die Morde nach eigenem Gutdünken und teils aus Profitgier durchführen ließ. Cross hatte dies herausgefunden und musste fliehen, als er sich offen gegen Sloan gestellt hatte und dadurch in Lebensgefahr geraten war. Sloan hatte Wesley nur deshalb ausgebildet, weil er wusste, dass er der einzige sein würde, den Cross nicht töten würde und der deshalb nahe genug an ihn herankommen könnte. Wesley sinnt auf Rache und entlässt unzählige, mit Zeitzünder und Plastiksprengstoff bestückte Ratten in das Hauptquartier der Bruderschaft. Nachdem die Ratten explodiert sind, stürmt er das Hauptquartier und tötet jeden, der sich ihm in den Weg stellt. Bevor er das Büro von Sloan erreicht, wird er von Sloans verbliebenen Killern, darunter Fox, gestellt. Wesley erzählt ihnen von Sloans Lügen. Dieser bestätigt Wesleys Worte indirekt und teilt den Killern mit, dass all ihre Namen als Tötungsaufträge erschienen seien. Entweder sollten sie nun konsequent alle Selbstmord begehen oder stattdessen Wesley erschießen und ihre Arbeit in Zukunft fortsetzen. Fox, die schon zuvor den Kodex der Bruderschaft stets als höchste Priorität erachtet hatte, erschießt daraufhin alle übrigen Auftragskiller und sich selbst mit einer einzigen Kugel. Sloan kann jedoch entkommen. Es scheint, als würde Wesley in sein altes Leben und seinen alten Job zurückkehren. Eines Tages taucht Sloan in seiner Firma auf, um ihn zu stellen und zu töten. Als sich der vermeintliche Wesley umdreht, erkennt Sloan, dass es nicht Wesley ist und er in eine Falle gelockt wurde. Wesley erschießt ihn mit einem Kunstschuss aus großer Entfernung, ganz im Stile seines Vaters.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Comic Miniserie \"Wanted\" von Mark Millar erregte zuerst die Aufmerksamkeit von Jeff Kirschenbaum, einem Produzenten der Universal Studios und Comicfan, der eine Vorlage für eine Filmadaption suchte, die ein R-Rating in den USA erreichen würde. Da ihm \"Wanted\" dazu geeignet schien, ermutigte er Universal, die Rechte an der Comicserie zu erwerben. 2004 begann dann der Filmproduzent Marc Platt, mit Derek Haas und Michael Brandt als Drehbuchautoren, die Umsetzung der Vorlage in ein Filmskript und im Dezember 2005 war Timur Bekmambetov geneigt, die Regie des Projektes, seinem ersten englischsprachigem Film überhaupt, zu übernehmen. Millar mochte aber den ersten Entwurf des Skriptes nicht. Er erklärte: „Ich sehe den Film im Prinzip als Gegensatz zu \"Spider-Man\", der Idee, dass jemand Fähigkeiten bekommt und erkennt, dass er machen kann was er will und sich für die böse Seite entscheidet. Das Skript, das ich las, war mir schlichtweg zu lahm. Es schien lediglich etwas amerikanisiert zu sein. Aber Timur kam mit seinem osteuropäischen Wahnsinn und er machte es fies. Er kommt näher an die Stimmung des Comics heran.“ Regisseur Bekmambetov sagte, dass der Film die gleichen Charaktere aus der Miniserie enthalten würde, obwohl er als Regisseur gern Freiheit bei der Anpassung der Comic-Welt haben wollte. Im Juli 2006 wurde der Autor Chris Morgan engagiert, um den dritten Akt des Drehbuches von Haas und Brandt in Zusammenarbeit mit Bekmambetov zu überarbeiten. Das Skript wurde auch vom Drehbuchautor Dean Georgaris umgeschrieben, dass es die Rolle von \"The Fox\" enthält, die Angelina Jolie übernimmt. Haas und Brandt setzten sich auch wieder an ihren ersten Skriptentwurf, um den Charakter des \"Wesley Gibson\" mehr zu ebnen, indem sie seine Dialoge anpassten. Mark Millar sagte, dass die erste Hälfte des Filmes sehr nah an die Graphic Novel herankommt. Er sagte auch, dass das Ende des Films ähnlich dem des Comics ist, jedoch wurde die Szenerie verlegt. Auch die Superheldenkostüme, die im Comic verwendet werden, wurden, bis auf Lederanzüge für \"Wesley\" und \"The Fox\", entfernt. Dies war jedoch auch Millars Absicht, als er die Graphic Novel schrieb, jedoch vergaßen er und sein Gestalter J. G. Jones die Kostüme zu entfernen. „Ich wollte, dass sie diese Fähigkeiten haben und dann zu Beginn einfach Kostüme tragen, aber nur für ein Einzelbild im Comic.“ sagt Millar. „Und dann vergaß ich es. Ich hätte es gern gesehen, wenn die Produzenten den Superschurkenmythos bewahrt hätten. Das ist eine Sache, über die ich irgendwie betrübt bin, dass sie nicht behalten wurde, da ich die Idee wirklich mochte, dass die Superschurken und Helden nun einmal existieren, und jetzt ist alles verloren.“ \"Wanted\" beinhaltet Szenen mit Free Running und Parkour in Verbindung mit Verfolgungsjagden und Feuergefechten. Mark Millar sah bereits vorvisualisiertes Filmmaterial des Filmes und sagte, dass das Bildmaterial seine Erwartungen an den Film gesteigert hätten. Der Film ist der erste, der mit der digitalen Filmkamera Red One gedreht wurde. Die Außendreharbeiten wurden in Chicago im April 2007 durchgeführt. Verschiedene Jagdszenen, darunter eine Szene mit einem tief fliegenden Helikopter, wurden am Wacker Drive entlang des Chicago River zwischen Columbus Drive und LaSalle Street am 17. und 18. Mai 2007 gedreht. Die Produktion zog danach Ende Mai 2007 nach Tschechien um, um für geplante 12 Wochen dort zu drehen. Der Szenenbildner John Myhre baute für den Film in Prag eine große Textilfabrik als Teil einer industriellen Welt, der Kulisse einer mythologischen Umwelt, in der Webstühle Stoffe fertigen, die mit den Schicksalen der Menschen verflochten sind und die anschließend von Webern gedeutet werden. Daraus leiten sie Anweisungen für bestimmte Individuen ab, um das Gleichgewicht der Welt aufrechtzuerhalten. Danach wurden die Dreharbeiten nach Budapest verlegt, um anschließend im August 2007 wieder in Chicago stattzufinden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Peter Bradshaw vom Guardian verriss \"Wanted\" in seiner Kritik vom 25. Juni 2008, der Film wirke auf ihn, „als ob er von einem Komitee von 13-Jährigen geschrieben wurde, für die penetrativer Sex nur ein Gerücht sei“. Das Resultat sei ein Film, der wie ein „Wahlwerbespot für die Frauenhasserpartei“ daherkomme. Selten habe er einen Film gesehen, der Frauenhass derart offen und inbrünstig zur Schau stelle, mit Frauenfiguren, die entweder „irrelevante, glänzende Babes“ oder übergewichtige, ulkige Nebenfiguren seien. Rainer Gansera schrieb in der Süddeutschen Zeitung vom 4. September 2008: „Von den Saltos der Autos bei den Verfolgungsjagden bis zu den zersplitternden Glasfronten der Hochhäuser wird alle Action zur Albtraum-Wunschtraum-Choreographie.“ Der Film sei ein „Pures Vergnügen, weil pures Fantasma. Im Milieu und mit den knalligen Mitteln eines Blockbusters gelingt Bekmambetov das, was die Surrealisten experimentell suchten: entfesselt ausschweifende und ironisch zelebrierte Traumlogik.“ Daniel Sander stellte auf Spiegel Online fest: „Wanted ist nicht mehr als eine hysterische, obszön unterhaltsame Schwächlingsphantasie; wie aus einem quasi kastrierten Jammerlappen doch noch ein ganz harter Typ wird. David Fincher hat aus dieser Grundlage einst in Fight Club einen Film für die Ewigkeit gemacht. Wanted ist eher ein Film für den einen Abend. Aber einen richtig guten immerhin.“ Das Lexikon des internationalen Films urteilte: „Furioser Actionthriller mit einigen logischen Brüchen, unter dessen Hochglanz-Oberfläche sich Reflexionen über die Tücken der Identitätsfindung verbergen.“", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse.", "content": "Die britische Aufsichtsbehörde der Werbewirtschaft setzte Anfang September 2008 ein Verbot für zwei der offiziellen Werbeplakate durch. 17 Beschwerden gegen Motive, die Angelina Jolie und James McAvoy mit Schusswaffen zeigen, führten zur Entscheidung der ASA (Advertising Standards Authority) mit der Begründung, es bestünde die Möglichkeit, dass die Plakate als gewaltverherrlichend missverstanden werden könnten und demnach für Kinder ungeeignet seien.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film gewann den Empire Award 2009 in der Kategorie „Best Sci-Fi/Fantasy/Superhero“. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „wertvoll“. Außerdem war er für 13 weitere Preise nominiert, darunter zwei Oscars (Bester Ton, Bester Tonschnitt).", "section_level": 1}], "src_summary": "Wanted ist ein Actionfilm aus dem Jahr 2008, der frei auf dem Comic Wanted von Mark Millar basiert. Regie führte Timur Bekmambetov und die Hauptrollen übernahmen James McAvoy, Morgan Freeman, Thomas Kretschmann, Konstantin Khabensky und Angelina Jolie. Die Produktion begann im April 2007 und der Film hatte am 12. Juni 2008 in London Weltpremiere, am 4. September kam er in die deutschen Kinos.", "tgt_summary": null, "id": 1265446} {"src_title": "Freikorps Lichtschlag", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Männchen der Rostfarbenen Breitfußbeutelmaus haben eine Kopf-Rumpf-Länge von 9,4 bis 12,5 cm, einen 9,1 bis 10,4 cm langen Schwanz und wiegen 28 bis 42 g. Weibchen bleiben mit Kopf-Rumpf-Längen von 8,8 bis 10,9 cm, Schwanzlängen von 7,2 bis 10,1 cm und einem Gewicht von 18 bis 35 g etwas kleiner. Die Beutelmäuse sind einfarbig dunkelbraun gefärbt, hervorgerufen durch dunkle Haarspitzen. Dunkle Augenringe oder rötliche Wangen wie sie bei der in ihrem Verbreitungsgebiet vorkommenden Queensland-Breitfußbeutelmaus (\"Antechinus godmani\") zu sehen sind, fehlen. Durch das dunkle, lange Fell unterscheidet sich die Rostfarbene Breitfußbeutelmaus von der Gelbfuß-Beutelmaus (\"Antechinus flavipes\"), der Mystischen Breitfußbeutelmaus (\"A. mysticus\"), der Subtropischen Breitfußbeutelmaus (\"A. subtropicus\") und der Stuart-Breitfußbeutelmaus (\"A. stuartii\").", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Die Rostfarbene Breitfußbeutelmaus kommt in relativ kühlen, ungestörten Regenwäldern oberhalb von 600 Metern vor. Sie baut Nester aus Blättern, Moos und Flechten in Baumhöhlen in den mittleren und oberen Bereichen der Bäume. Rostfarbene Breitfußbeutelmäuse ernähren sich von Motten, Schaben, Fliegen, Käfer und Spinnen, manchmal auch von kleinen Wirbeltieren wie Frösche oder Skinke oder von Aas. Die Beutetiere werden sowohl auf den Bäumen und Sträuchern als auch auf dem Erdboden gefangen. Im Unterschied zu den meisten anderen Breitfußbeutelmäusen ist die Rostfarbene Breitfußbeutelmaus tagaktiv, möglicherweise um der Konkurrenz mit den nachtaktiven und größeren Arten Gelbfuß-Beutelmaus und Queensland-Breitfußbeutelmaus zu entgehen. Rostfarbene Breitfußbeutelmäuse paaren sich von Mai bis Juli und die Jungen werden von Juni bis August geboren. Die Weibchen haben sechs Zitzen im Beutel und pro Wurf kommen im Durchschnitt 4,2 Jungtiere zur Welt. Diese werden im Dezember oder Januar entwöhnt wenn Feuchtigkeit und Temperatur steigen und Insekten besonders häufig sind. Wie bei Breitfuß-Beutelmäuse üblich sterben alle Männchen der Rostfarbenen Breitfußbeutelmaus kurz nach der Paarungszeit durch stressbedingte Krankheiten. Bekannte Fressfeinde der Rostfarbenen Breitfußbeutelmaus sind Hauskatzen, der Boobookkauz (\"Ninox boobook\") und die Flecken-Rußeule (\"Tyto multipunctata\"), in den Gewöllen der zwei Eulenarten sind Knochen der Tiere wegen ihrer Aktivität zu den Tagesstunden aber nur selten zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Rostfarbene Breitfußbeutelmaus wurde im Jahr 1923 durch den britischen Zoologen Oldfield Thomas unter der Bezeichnung \"Phasogale flavipes adusta\", also als Unterart der Gelbfuß-Beutelmaus (damals \"Phasogale flavipes\") erstmals wissenschaftlich beschrieben. Später galt sie lange Zeit als Unterart der Stuart-Breitfußbeutelmaus (\"Antechinus stuartii\"). Erst seit dem Jahr 2000 gilt sie wegen des längeren und dunkleren Fells und einer unterschiedlichen Schädelmorphologie als eigenständige Art.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Die IUCN führt die Rostfarbene Breitfußbeutelmaus als \"Least Concern\" (nicht gefährdet).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rostfarbene Breitfußbeutelmaus (\"Antechinus adustus\") ist eine Beuteltierart aus der Gattung der Breitfuß-Beutelmäuse, die im australischen Bundesstaat Queensland in den Atherton Tablelands vorkommt. Das küstennahe, nicht zusammenhängende Verbreitungsgebiet hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 325 km und ist weniger als 20 km breit.", "tgt_summary": null, "id": 885344} {"src_title": "Manuchar Kwirkwelia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Marchant wurde 1951 in Bonham im Fannin County geboren. Er studierte an der \"South Nazarene University\" in Bethany, Oklahoma und erhielt dort 1974 seinen Bachelor of Arts. 1975 bis 1976 besuchte Marchant das \"Nazarene Theological Seminary\" in Kansas City, Missouri. Er wurde Unternehmer im Bausektor. Marchant ist verheiratet und hat drei Söhne und eine Tochter.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Ab 1980 war er Mitglied des Stadtrates von Carrollton und wurde 1984 zum Bürgermeister der Stadt gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1987 inne, als er in das Repräsentantenhaus von Texas gewählt wurde und dort von 1987 bis 2004 Abgeordneter war. Bei der Wahl 2004 wurde Marchant im 24. Kongresswahlbezirk des Bundesstaates Texas in das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 2005 sein Mandat antrat. Er wurde in diesem Wahlkreis, der Vorstädte von Fort Worth und Dallas umfasst, bei allen folgenden Wahlen bestätigt, zuletzt 2018. Bei dieser Halbzeitwahl von Donald Trumps Präsidentschaft setzte er sich allerdings nur mit einem Vorsprung von knapp drei Prozentpunkten gegen die Demokratin Jan McDowell durch, nachdem er zuvor deutlichere Siege erreicht hatte. Anfang August 2019 gab Marchant bekannt, dass er bei der kommenden Wahl 2020 nicht wieder antreten werde. Marchant war der vierte texanische Republikaner innerhalb weniger Wochen, der auf ein Wiederantreten 2020 für das US-Repräsentantenhaus verzichtete. Sein Mandat endet mit dem 116. Kongress am 3. Januar 2021. Er ist bzw. war Mitglied im Committee on Ways and Means und im Ausschuss für Bildung und Arbeit sowie in vier Unterausschüssen. Er gehört auch dem \"Republican Study Committee\" und dem Tea Party Caucus als Gründungsmitglied an. Vormals gehörte Marchant dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen, und dem \"Committee on Oversight and Government Reform\" an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kenny Marchant (* 23. Februar 1951 in Bonham, Texas) ist ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Er vertritt seit 2005 den 24. Kongresswahlbezirk von Texas.", "tgt_summary": null, "id": 1815646} {"src_title": "La Fayette Grover", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historisches Salem.", "content": "Salem wurde ursprünglich 1766 durch Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeine, im englischen \"Moravians\", besiedelt, Mitglieder einer protestantischen Glaubensgemeinschaft, die im Jahr 1457 aus Anhängern von Jan Hus (1369–1415) in Böhmen und Mähren (engl. \"Moravia\") im heutigen Tschechien entstand. Aus einer früheren Siedlung in Bethlehem, Pennsylvania kamen die Herrnhuter in die Provinz Carolina und gründeten zunächst die vorübergehende Ansiedlung in Bethabara (1753) und anschließend im Jahre 1759 die erste geplante moravische Gemeinde in North Carolina namens Bethania. Als Mittelpunkt eines 400 Quadratkilometer großen Gebietes, dessen Name Wachovia von der Wachau entlehnt wurde, planten die Herrnhuter dann Salem, die Bauarbeiten begannen im Jahre 1766. Die Einwohner konzentrierten sich eher auf den Handel und das Handwerk als auf die Landwirtschaft. Der Ort vereinigte sich im Jahre 1913 mit dem benachbarten Winston. Viele der ursprünglichen historischen Gebäude Salems waren noch erhalten, als sich 1950 die gemeinnützige Organisation \"Old Salem Inc.\" zum Schutze der bedrohten Gebäude, der Restaurierung des Ortes und der Einrichtung eines Museums bildete.", "section_level": 1}, {"title": "Old Salem heute.", "content": "Heute arbeiten in den historischen und restaurierten Gebäuden Interpreten der lebendigen Geschichte, die dem Besucher erklären und zeigen, wie das Herrnhuter Leben im 18. und 19. Jahrhundert aussah. Darunter befinden sich auch Handwerker, beispielsweise Zinnschmiede, Schmiede, Schuhmacher, Waffenschmiede, Bäcker und Zimmerleute. Etwa 70 % der Gebäude im historischen Bezirk sind tatsächlich original erhalten, was dieses lebendige Museum einzigartig macht. In den vergangenen Jahren hat sich die geschichtliche und archäologische Forschung vor allem auf die historische afroamerikanische Bevölkerung, die überwiegend aus von der Kirche freigekauften und meist bekehrten Sklaven bestand, konzentriert. Die Brüdergemeine unterrichtete die befreiten Sklaven in ihrer Gemeinschaft im Lesen und Schreiben sowie in einigen handwerklichen Berufen. Ganzheitliche Studien, die auf das Verständnis der ethnischen und kulturellen Identität der Afroamerikaner Salems ausgerichtet waren, haben wesentliche Erkenntnisse über die historische Entwicklung in Old Salem beigetragen. Drei weitere Museen sind in einem modernen Gebäude in dem Bezirk untergebracht, darunter das Museum of Early Southern Decorative Arts (MESDA) in Old Salem. Dies ist das einzige Museum, das sich der Erforschung und Ausstellung früher historischer dekorativer Kunst des Südens verschrieben hat. Es zeigt in 24 Räumen und sechs Galerien Möbel, Gemälde, Textilien, Keramiken, Silber- und andere Metallwaren aus Maryland, Virginia, den Carolinas, Georgia, Kentucky und Tennessee bis etwa 1820. Das Old Salem Toy Museum zeigt eine große Bandbreite alter und seltener Spielzeuge, die meisten aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Das Old Salem Children's Museum wendet sich vor allem an Kinder zwischen 4 und 9 Jahren. Sehenswürdigkeiten des Dorfes selbst sind beispielsweise die \"Salem Tavern\", in der George Washington am 31. Mai und 1. Juni 1790 auf dem Weg durch Carolina zwei Nächte verbracht hat, das \"Single Brothers' House\", die \"Boys' School\" und die \"Winkler Bakery\" sowie verschiedene Läden. Bemerkenswert ist auch die wiederaufgebaute Kirche St. Philips Moravian Church, die von der Gemeinde in Salem für die befreiten und freien Afroamerikaner gebaut wurde, um die Vorgabe einer Gemeindeabstimmung zur Rassentrennung im Gottesdienst und damit auch das staatliche Gesetz North Carolinas von 1816 zu erfüllen. Innerhalb des historischen Bezirks liegt der Campus des Salem College und der Akademie mit der Aula sowie das restaurierte Single Sisters' House, der Buchladen des Colleges und die Bücherei Gramley Library. Schüler der \"Governor's School of North Carolina\" übernachten im Sommer in den restaurierten Schlafsälen. Die Home Moravian Church, Kirchensaal der Evangelischen Brüdergemeine, die nicht im historischen Bezirk liegt, ist während der eigentlichen touristischen Saison für Besucher geöffnet. Von der Kirche wird außerdem der Marktplatz, der \"Salem Square\", betreut, auf dem rund um das Jahr etliche Veranstaltungen stattfinden, inklusive einer Konzertserie im Sommer. \"Easter City\", ein traditioneller moravischer Gottesdienst bei Sonnenaufgang an Ostern, zieht Tausende von Besuchern an.", "section_level": 1}, {"title": "Die Kaffeekanne.", "content": "Die Gemeinde von Old Salem (und von Winston-Salem im Ganzen) wird häufig durch eine große Kaffeekanne aus Zinn repräsentiert, die ursprünglich von dem Moravier Julius Mickey im Jahre 1858 als eine Werbung für seine Zinnschmiede geschaffen wurde. Traditionell wird gesagt, sie fasse 740 Gallonen Kaffee (etwa 2800 Liter). Sie befand sich ursprünglich an der Kreuzung Belews und Main Street, an der sie die Grenze zwischen den beiden Orten Winston und Salem anzeigte, als die Moravier sich noch von ihren Nachbarn isolierten. Nach dem Zusammenschluss der beiden Ortschaften im Jahre 1913 wurde sie zum Symbol der Zusammengehörigkeit. 1920 wurde die Kanne von einem Auto angefahren und von ihrem Platz gestoßen, die Stadt erzwang aus Gründen der Verkehrssicherheit und des Wettbewerbsrechtes gegen heftigen Widerstand der Bevölkerung die Entfernung der Kanne von ihrem Platz. Sie wurde nach zähem Ringen an derselben Kreuzung etwas von der Straße zurückgesetzt wieder aufgestellt. 1959 musste sie der Interstate 40 weichen, die durch die Kreuzung führt, und heute steht sie an der Kreuzung von Main Street und Brookstown Avenue.", "section_level": 1}], "src_summary": "Old Salem ist ein lebendiges historisches Museum, das sich innerhalb des restaurierten Stadtteils der Herrnhuter Siedlung in Winston-Salem im Staat North Carolina, Vereinigte Staaten befindet. Die gemeinnützige Gesellschaft namens \"Old Salem, Inc.\" nahm ihre Arbeit 1950 auf. ", "tgt_summary": null, "id": 1556573} {"src_title": "Pang Jiaying", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Die Siemens-Schuckert-Werke hatten bereits 1914 mit dem Bau von Riesenflugzeugen begonnen. Der Ingenieur Villehad Forssman entwarf ein viermotoriges Versuchsflugzeug nach dem Vorbild der russischen Sikorski-Riesenflugzeuge, das von vier Mercedes-Motoren zu je 110 PS angetrieben wurde. Das Flugzeug wurde 1915 umgebaut und zwei Triebwerke durch 220-PS-Motoren ersetzt, was die Geschwindigkeit geringfügig von 115 auf 120 km/h steigerte. Ingenieur Forssmans Arbeit setzten als Konstrukteure die Brüder Steffen fort. Diese entwarfen 1915 die dreimotorige R.I (R.1/15), auch als Steffen R.I bezeichnet, deren Erstflug am 24. Mai 1915 erfolgte. Auffällig war hier der hintere Bereich des Rumpfes mit zwei übereinander angeordneten Leitwerksträgern dreieckigen Querschnitts. Nach Änderungen an der Kraftübertragung zu den Propellern mit 3,6 Metern Durchmesser wurde die R.I/15 am 26. Juli 1915 von der Truppe übernommen. Diese Bauweise wurde bis zur RVII beibehalten. 1915/16 folgte die R.II (R.2/15) mit stärkerer Motorisierung und vergrößerten Tragflächen, die ebenso wie die folgende R.III als Schulflugzeug von der Riesenflugzeug-Ersatzabteilung verwendet wurde. Die R.IV–VII wurden 1916/17 weiter in Bezug auf Spannweite und Motoren modifiziert, folgten jedoch dem gleichen Konstruktionsprinzip. Die Motoren waren zur Wartung während des Fluges im aus Stahlrohr gefertigten Rumpf untergebracht und trieben die zwischen den Tragflächen befindlichen beiden Luftschrauben über ein mit Lederkegel-Fliehkraftkupplung versehenes Getriebe und eine bis zu 3,60 m lange Welle an. Die Motorkühlung erfolgte durch Lamellenkühler an der Rumpfseite. Nicht mehr zum Einsatz gelangte die sechsmotorige R.VIII mit nahezu doppelt so großer Flügelfläche wie ihre Vorläufer – das größte der im Ersten Weltkrieg gebauten deutschen Flugzeuge. Der Bau von zwei R.VIII (R.23/16 und R.24/16) wurde im Februar 1918 begonnen. Nur noch eines der Flugzeuge wurde 1919 fertiggestellt, flog aber nie, da bereits bei der Erprobung am Boden eine Getriebewelle brach und die Flugzeugzelle schwer beschädigt wurde. Im Rumpf gab es ein Maschinendeck, auf dem die sechs Basse&Selve-Motoren zu je 300 PS eingebaut waren. Je 2 davon trieben die vierblättrigen Druckluftschrauben mittels Fernwellen und Umlenkgetriebe an. Die beiden zweiblättrigen Zugschrauben wurden von je einem weiteren Motor angetrieben. Die 1919 begonnenen Planungen für ein Verkehrsflugzeug R.IX, das mit acht Motoren zu je 300 PS bis zu 36 Passagiere befördern sollte, kamen nicht mehr zur Ausführung.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die R-Typen von Siemens-Schuckert waren mit den DFW R.I-, den VGO.I–III- und den Zeppelin-R-Typen die einzigen Riesenflugzeuge, die in den Einsatz gelangten. Während R.II und R.III für die Ausbildung verwendet wurden, gelangten die übrigen Riesenflugzeuge an die RFlA 501, die im Baltikum im Einsatz stand. Wie es an Bord der Maschinen zuging, zeigt der Bericht über den Erprobungsflug der R.VI im April 1916, die bis zum November 1917 im Einsatz blieb. Während des sechsstündigen Fluges platzte ein Verbindungsschlauch zum Seitenkühler und musste mit Lumpen und Verbandszeug abgedichtet werden. Anschließend hüllte ein Bruch am Auspuff den Rumpf in Qualmschwaden und wurde behelfsmäßig geflickt, schließlich leckte ein Motor und verlor Öl. Die Besatzung dämmte das Leck und glich den Verlust zunächst mit Öl aus den anderen Motoren aus, musste jedoch schließlich den Motor stoppen, die Zündkerzen herausdrehen, die Zylinder ölen und die Maschine über das Getriebe vorsichtig neu starten. Ähnliche Vorfälle geschahen auf den Einsatzflügen; hier wurde die Wartung und Instandsetzung der Motoren auf den Langstreckenflügen über Feindesland allerdings zur Überlebensfrage.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Siemens-Schuckert R-Typen waren überschwere Langstreckenbomber der deutschen Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg. Die mehrmotorigen R-Flugzeuge dienten als Langstreckenbomber mit großer Reichweite und schwerer Bombenlast für den strategischen Bombenkrieg. Da aufgrund schwerer Verluste die deutschen Luftschiffangriffe reduziert und schließlich eingestellt worden waren, sollten Riesenflugzeuge in noch größerer Dimension als bisher zum Einsatz kommen und diese Lücke füllen.", "tgt_summary": null, "id": 1223578} {"src_title": "Gröndals IK", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Regentschaft.", "content": "Gemäß Ibn Battutas Berichten kam er nach Tawalisi, nachdem er auf seinem Weg nach China durch Sumadra (heute Sumatra) reiste. In Tawalisi traf er auf Urduja, Herrscherin über Kaylukari. Er berichtet, Prinzessin Urduja sei Tochter des Herrschers von Tawalisi gewesen, der ebenfalls Tawalisi hieß. Dieser besaß eine Armada, mit der er gegen das von den Mongolen besetzte China vorgehen wollte. In Battutas Berichten wird Urduja als Kriegerin dargestellt, deren Streitmacht sowohl männliche, als auch weibliche Maharlika angehörten. Sie soll, so Battuta, selbst in Schlachten gekämpft und sich mit anderen Kriegern duelliert haben. Ferner berichtet er, sie habe geschworen, nur einen Mann zu heiraten, der sie in einem Duell bezwingen könne. Aber keiner riskierte es, sich mit ihr in einem Kampf zu messen. Durch ihr militärisches Geschick und ihr Vorhaben, ihre Truppen nach Indien zu begleiten, beeindruckte sie den Marokkaner. Sie überraschte ihn zugleich noch, mit ihren Türkischkenntnissen und indem sie Ibn Battuta und seiner Crew ein Bankett bereitete und ihnen Gewänder, Reis, zwei Wasserbüffel und vier große Fässer Ingwer, Pfeffer, Zitronen und Mangos, eingelegt in Salz, zu ihrer Reise nach China gab. Battuta benötigte dann 17 Tage, um von Tawalisi nach China zu gelangen.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Untersuchungen.", "content": "Jose Rizal vermutete, dass Tawalisi in den nördlichen Regionen der heutigen Philippinen gelegen haben müsse, da Ibn Battuta die Reise nach China in nur wenigen Tagen bewältigte. Dies nimmt auch Austin Craig an, ein Historiker der University of the Philippines, er ist davon überzeugt, dass Tawalisi im heutigen Pangasinan gelegen haben muss. Er beruft sich darauf, dass ihre Geschenke an Battutas Männer typisch für diese Region seien, und dass es bei den Ibaloi, einer philippinischen Volksgruppe der Region, die Legende einer Herrscherin Udayan gäbe, welche die Berg- und Talregionen Pangasinans und der Provinz Benguet in einer Allianz vereinigt habe.", "section_level": 1}, {"title": "Animationsfilm.", "content": "APT Entertainment, Seventoon and Imaginary Friends (nicht mit IFS Singapore verbandelt) produzierten einen Zeichentrickfilm, basierend auf den Berichten sowie der Legende der Prinzessin Urduja. Der Film feierte 2008 seine Premiere auf den Philippinen. Regine Velasquez spricht die Stimme von Prinzessin Urduja. Andere Schauspieler sind Cesar Montano, Eddie Garcia, Johnny Delgado, Michael V. und Allan K. Die Musik zum Film wurde komponiert von Ogie Alcasid, der Liedtext verfasst von Joey de Leon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prinzessin Urduja (* um 1350; † um 1400) ist eine epische Kriegerprinzessin der Philippinen und Heldin der Provinz Pangasinan. Ihr Name stammt von dem Sanskritwort „Urja“ (Atem) ab. Sie war eine Adlige und stammte vermutlich aus der Kaste der Maharlika (Kriegerkaste) oder der Datu (Fürsten). Der marokkanische Händler Ibn Battuta (* 1304; † 1368 oder 1377) erwähnte sie im Bericht über seine Reise von Marokko nach China.", "tgt_summary": null, "id": 647263} {"src_title": "Regionaler Naturpark Périgord-Limousin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Freidorf liegt in einer niedrigen Ebene mit einem sehr hohen Grundwasserspiegel. Zur Entwässerung wird überschüssiges Wasser durch eine Pumpstation in die Bega geleitet. Der Ort hat mit dem \"Gara Timișoara Vest\" () Anschluss an das Eisenbahnnetz.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1984 wurden bei Bauarbeiten in den Fundamenten einer Fabrik menschliche Knochen gefunden. Archäologen fanden Überreste einer Dako-romanischen Siedlung aus dem 3./4. Jahrhundert, die von einer Nekropole aus dem 5. Jahrhundert überlagert ist. Die systematische Erforschung dauert bis heute an. Die ersten Siedler aus den Schwabenzügen benannten den Ort nach dem Dorf ihrer Herkunft, Freidorf im Elsass. Erstmals erwähnt wurde der Ort im Mai 1719 in einem Gesuch an Kaiser Karl VI. Im Jahre 1720 wurde Freidorf zum ersten Mal auf einer Landkarte verzeichnet, damals mit acht Häusern. Der Gründer der Gemeinde, Franz Paul von Wallis, ließ auf einem Teil des Ortes einen Gemüsegarten für die Generalsküche anlegen. Damit entstand ein Dorf, dessen Einwohner hauptsächlich dem gewerblichen Gartenbau nachgingen. Die Siedler bauten eine Schule und eine Windmühle, sowie eine katholische Kirche; die erste noch aus Holz, die zweite und noch heute bestehende Pfarrkirche Heiliger Rochus 1736 aus Ziegeln. Im Jahr 1836 wurde die Bevölkerung von einer Cholera-Epidemie heimgesucht. 1850 siedelten sich auch ungarische und rumänische Familien an. Neben landwirtschaftlichen Erzeugnissen produzierten sie Ziegel für die wachsende Stadt Temeswar. Temeswar wurde während der ungarischen Revolution von 1848/49 von ungarischen Truppen belagert, aber das Militär der Stadt blieb dem österreichischen Kaisers treu. Der ungarische Heerführer General Józef Bem richtete in Freidorf ein Militärlager ein. Während dieser Zeit wohnte Bem im Freidorfer Pfarrhaus. Unter seinen Soldaten befand sich der ungarische Dichter und Volksheld Major Sándor Petőfi, für den 1889 in Freidorf ein Denkmal enthüllt wurde. Noch heute versammeln sich jährlich am 15. März Hunderte von Ungarn im Petőfi-Park zur Niederlegung von Kränzen an seinem Denkmal. Nach der Integration des Banats in das Königreich Ungarn hieß Freidorf zwischen 1894 und 1918 \"Szabadfalu\" bzw. \"Szabadfalva\". Am 3. Oktober 1998 wurde auf dem Friedhof von Freidorf ein Denkmal für die gefallenen deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg eingeweiht.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "1967 wurde in Beregsău Mare die \"COMTIM\", die größte Schweinezucht in Rumänien, aufgebaut, die auch in Freidorf eine Filiale hatte. Nach der Rumänischen Revolution wurde der Betrieb in den frühen 1990er Jahren geschlossen. Die Produktionsstätten wurden 2004 von Smithfield Foods, dem weltgrößten Schweinezucht- und Schweinefleischverarbeitungskonzern, übernommen und am 2. April 2009 wiedereröffnet. Der \"Industriepark Freidorf\", im Südwesten des Ortes gelegen, hat eine Gesamtfläche von 47,9 ha. Dort haben sich unter anderem folgende Firmen angesiedelt: In Freidorf befindet sich auch die Kläranlage, welche das Abwasser Timișoaras behandelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Freidorf (rumänisch und deutsch; ungarisch \"Szabadfalu\" oder \"Szabadfalva\") ist der VII. Stadtbezirk von Timișoara () im Westen Rumäniens. Der Stadtbezirk war ursprünglich ein selbständiges und mehrheitlich von Deutschen bewohntes Dorf im Banat. Dieses wurde 1950 nach Timișoara eingemeindet und hat circa 1500 Einwohner auf einer Fläche von 156 Hektar.", "tgt_summary": null, "id": 2118327} {"src_title": "Senegalamarant", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Beruf.", "content": "Nach dem Abitur am Gymnasium Wentorf 1979 und seinem Zivildienst im Bethesda-Krankenhaus Hamburg-Bergedorf absolvierte Rabe von 1981 bis 1989 ein Lehramtsstudium für Religion, Deutsch und Geschichte. Von 1990 bis 2002 war er Redakteur und Redaktionsleiter beim Elbe-Wochenblatt und von 2002 bis 2006 Landesgeschäftsführer der SPD Hamburg. Von 2006 bis zu seiner Ernennung zum Senator der Behörde für Schule und Berufsbildung im Jahr 2011 arbeitete Ties Rabe als Lehrer am Luisen-Gymnasium Bergedorf. Er ist seit 1983 verheiratet und hat drei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Ties Rabe ist seit 2001 Vorsitzender der SPD Bergedorf. Seine Entlassung als Geschäftsführer der Hamburger SPD im Spätsommer 2006 führte zu Unmut in Teilen der SPD, und auch die Hamburger Medien berichteten von dem Vorgehen. Im Frühjahr 2007 wurde er nach einer schweren Krise der Hamburger SPD als Mitglied in den Landesvorstand gewählt. Im Februar 2008 konnte er bei der Bürgerschaftswahl über den Wahlkreis Bergedorf als Abgeordneter in die Hamburgische Bürgerschaft einziehen. Dort war er für seine Fraktion Fachsprecher für die Bereiche Bildung und Schule. Zudem war er Mitglied im Schulausschuss und Umweltausschuss. Am 16. März 2011 wurde bekannt, dass er Bildungssenator der Freien und Hansestadt Hamburg werden soll. Am 23. März 2011 wurde Rabe zum Senator und Präses der Behörde für Schule und Berufsbildung ernannt und von der Bürgerschaft bestätigt (Senat Scholz I). Sein Bürgerschaftsmandat ruht während der Mitgliedschaft im Senat. Rabe war im Jahr 2012 Präsident der Kultusministerkonferenz. Seit 2015 ist Rabe Koordinator der SPD-regierten Bundesländer für Bildung und Wissenschaft und kooptiertes Präsidiumsmitglied der Kultusministerkonferenz. Am 23. Februar 2020 gelang Rabe erneut der Einzug in die Hamburgische Bürgerschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ties Rabe (* 14. November 1960 in Hamburg) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er ist seit März 2011 Hamburger Senator für Schule und Berufsbildung und war zuvor ab 2008 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.", "tgt_summary": null, "id": 755635} {"src_title": "Wachgeküßt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verfahren.", "content": "Die Erfassung und Kennzeichnung der Wortarten wurde ursprünglich manuell durchgeführt, im Laufe der Zeit wurde das Verfahren zunehmend durch die Computerlinguistik automatisiert. Die verwendeten Verfahren können in überwachtes maschinelles Lernen und unüberwachtes maschinelles Lernen unterteilt werden. Beim überwachten Lernen werden z. B. Hidden Markov Models oder Eric Brills Verfahren oder Entscheidungsbäume (nach Helmut Schmid) verwendet, und alle Wortart-Tags stammen aus einem vordefinierten so genannten Tagset. POS-Tagging ist sprachabhängig. Für das Deutsche wird oft das Stuttgart-Tübingen-Tagset (STTS) verwendet. Beim unüberwachten Lernen steht das Tagset nicht vorher fest, sondern es entsteht durch ein stochastisches Verfahren.", "section_level": 1}, {"title": "Prinzip.", "content": "Der Satz \"Petra liest einen langen Roman.\" wird mit dem Stuttgart-Tübingen-Tagset (kurz: STTS) wie folgt getaggt: Hinter jedem Wort bzw. Satzzeichen steht das Tag nach einem Schrägstrich. Um das Wort \"einen\" im gegebenen Kontext richtig zu taggen, muss man es von den Formen des gleich lautenden Verbs unterscheiden; diese würden mit VVINF (für den Infinitiv) bzw. VVFIN (für die finite Form) getaggt. Beim überwachten Lernen wird das Tag für \"einen\" mit Hilfe des Kontextes ausgewählt: Aus einem bereits getaggten Textkorpus wurden vorher z. B. die Wahrscheinlichkeiten für die Tag-Folgen VVFIN-ART, VVFIN-VVINF und VVFIN-VVFIN berechnet (so genanntes Training des Taggers). Da VVFIN-ART deutlich häufiger ist als die anderen beiden Folgen, wird \"einen\" in diesem Satz als ART getaggt. (Die häufige Folge \"kann lesen\" wird nicht mit VVFIN-VVINF, sondern mit VMFIN-VVINF getaggt.) Beim unüberwachten Lernen gibt es kein vorheriges Training, sondern aus den zu taggenden Sätzen selbst wird errechnet, dass z. B. \"einen\" häufig nach \"liest\" oder \"lese\" steht, aber auch häufig am Satzende. \"Den\" dagegen steht häufig nach \"liest\" oder \"lese\", aber nie oder selten am Satzende. \"Lesen\" steht häufig am Satzende und nie nach \"liest\" oder \"lese\". Deswegen erzeugt der Tagger eine Wortart, zu der z. B. \"den\" gehört, und eine andere, die \"lesen\" enthält. \"Einen\" gehört zu beiden Wortarten. Dass es im gegebenen Satz wie \"den\" getaggt werden sollte, ergibt sich nach derselben Argumentation wie für den Tagger, der mittels überwachtem Lernen trainiert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Software.", "content": "Software im Bereich Computerlinguistik (NLP) ist häufig in der Lage, ein POS-Tagging automatisiert durchzuführen. Die auf den Bildungsbereich ausgerichtete Software NLTK kann standardmäßig englischsprachige Texte mit dem Tagset Penn Treebank versehen. Zusätzlich ist ein individuell gestaltetes Training mit Hilfe passender Textkorpora möglich. POS-Tagging ist sprachabhängig. Pro Sprache können ein oder mehrere Tagsets existieren. Für deutsche Texte wird von der Open-Source-Software OpenNLP der Tagset STTS benutzt, für englische Texte der Tagset Penn Treebank. Der für 14 europäische Sprachen entwickelte PAROLE TagSet wird ebenfalls unterstützt. OpenNLP verfügt über eine Auswahl von bereits trainierten Modellen für diese verschiedenen Sprachen (Deutsch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Dänisch usw.). Mit Hilfe dieser Modelle kann dann ein Textkorpus in einer dieser Sprachen automatisch mit den entsprechenden Tags versehen werden. TreeTagger ist ein von Helmut Schmid am Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung der Universität Stuttgart entwickeltes Werkzeug. Mit ihm können Texte aus ca. 16 verschiedenen Sprachen automatisch mit POS-Tags versehen werden. TreeTagger ist das in der Forschung wohl am häufigsten benutzte sprachunabhängige Werkzeug in diesem Bereich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Part-of-speech-Tagging (POS-Tagging) versteht man die Zuordnung von Wörtern und Satzzeichen eines Textes zu Wortarten (). Hierzu wird sowohl die Definition des Wortes als auch der Kontext (z. B. angrenzende Adjektive oder Nomen) berücksichtigt.", "tgt_summary": null, "id": 1756152} {"src_title": "Insel der Träume (Fernsehserie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zur Geschichte der San Phra Phum gibt es keine verlässliche Quellen in Chroniken oder antiken Steininschriften. Der erste Europäer, der in einem Reisebericht die San Phra Phum erwähnte, war Adolf Bastian, der 1863 Siam besuchte. Allerdings gab es bereits im Königreich Ayutthaya (1351–1782) Miniatur-Tempel oder -Palastgebäude, deren Zweck bisher nicht gesichert ist, in denen aber möglicherweise Opfergaben den verschiedenen Naturgeistern dargeboten werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Größe und Gestaltung der San Phra Phum variieren stark in Abhängigkeit vom Standort und der Größe des zugehörigen Gebäudes oder Grundstücks. Geisterhäuschen für Privathäuser sehen oft aus wie miniaturisierte thailändische Tempelgebäude. Sie bestehen aus Holz oder Gips, stehen auf einem Pfahl oder erhöhten Sockel und sind mit menschlichen und tierischen Figuren, Kerzen und Opfergaben bestückt. Die Figuren sollen die Geister bzw. verstorbene Familienmitglieder darstellen oder als Tänzer für die Unterhaltung der Phra Phum sorgen.", "section_level": 1}, {"title": "Bewohner.", "content": "Nach dem traditionellen animistischen Glauben wird die Welt von zahlreichen \"Phi\" (Thai: – Geistern, auch: \"Gespenstern\") bewohnt, an die die Mon, Thai, Chinesen und die Bergvölker des Nordens seit Jahrhunderten glauben. Phi sind Teil des täglichen Lebens, sie haben Einfluss auf den Lauf der Welt. Die Phra Phum sind eine Gruppe der Phi. Ihr Name „Phum“ entspricht dem Sanskrit- und Pali-Wort Bhūmi (\"Erde\"), „Phra“ bedeutet \"ehrenwert\", ein respektvoller Titel. Sie werden in Thailand auch „Phra Phum Chao Thi“ (Thai: – etwa: „Besitzer des Platzes“) genannt, was die Funktion eines Schutzgeistes andeutet. Genauer betrachtet gibt es insgesamt neun Phra Phum, die allesamt Brüder sein sollen. Ihre Namen scheinen indischen Ursprungs zu sein. Während der normale Landbewohner bestenfalls einen der Phum bei Namen kennt, können nur Spezialisten alle neun benennen. Der bekannteste heißt „Chaiyamonkhon“ (Thai: ), er beschützt das Haus. Er ist es, der normalerweise einen San Phra Phum bewohnt.", "section_level": 1}, {"title": "Einweihung.", "content": "Generell sollte ein San Phra Phum einen Standort haben, an dem er nicht vom Schatten seines zugehörigen Gebäudes getroffen werden kann. Es muss in einer speziellen Zeremonie eingeweiht werden. Diese Zeremonie wird von einem Mo San (Thai: – wörtl. „Schrein-Arzt“) genannten Brahmanen oder Hindu-Priester durchgeführt, meist einem kundigen Astrologen. Der Standort sowie das glückverheißende Einweihungsdatum werden von ihm bestimmt. Er benutzt dazu Astrologie sowie verschiedene Rituale mit animistischem oder hinduistischem Hintergrund. Mit dieser Zeremonie wird der Geist (oder die Geister) eingeladen, sein neues Heim zu beziehen. Der Schrein selbst wird mit kleinen Figuren geschmückt, die nach festgelegter Reihenfolge und Platzierung aufgestellt werden. Bunte Bänder und Lotuskränze schmücken das Häuschen ebenfalls.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Um sicherzustellen, dass der Geist seinen Schrein nicht alsbald wieder verlässt, muss dieser attraktiver gestaltet sein, als das Hauptgebäude. Dazu werden in oder vor dem Geisterhaus im Allgemeinen regelmäßig Opfergaben deponiert. Die Bewohner des Geisterhäuschens erhalten so häufig Wasser oder Erfrischungsgetränke, zu besonderen Anlässen auch Alkohol, wie zum Beispiel Reiswein, und spätestens alle zwei Wochen werden den Geistern Obst, Reis, Süßigkeiten oder ähnliche Gaben gereicht. Man kann die Geister auch anrufen, um sie für die Erfüllung eines Ereignisses zu bitten. Dies geschieht durch Anbeten und Beschwichtigen. Dabei sind unmittelbar zuvor irreguläre Gaben zu entrichten.", "section_level": 1}], "src_summary": "San Phra Phum (thailändisch: - Aussprache: [], übersetzt ‚Schrein der Erd-Geister‘, auch: - [], ‚Schrein auf Augenhöhe‘) sind meist kleine, im Einzelfall jedoch auch bis zur Größe eines Einfamilienhauses reichende Geisterhäuschen oder Geisterhäuser (Schreine für Naturgeister) in Kambodscha, Thailand und Teilen von Laos und Vietnam. Es handelt sich hierbei um Reste des alten animistischen Glaubens, der heute mit dem Buddhismus koexistiert. ", "tgt_summary": null, "id": 517587} {"src_title": "Bahnstrecke Biessenhofen–Füssen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Anthony Carfano war ein Jugendfreund von Frank Costello und Joe Adonis. Er war bald einer der Pistolenmänner um Joe Masseria und gehörte während der US-amerikanischen Alkoholprohibition zur Crew von Frankie Yale. Nach der Ermordung von Yale 1928 teilten Carfano, Joe Adonis und Vincent Mangano dessen Aktivitäten unter sich auf und Carfano übernahm die Kontrolle über den Alkoholschmuggel und die illegalen Glücksspiele in Brooklyn. Nachdem Lucky Luciano als starker Mann aus dem Krieg von Castellammare hervorgegangen war, stieg Carfano zum Lieutenant unter Joe Adonis und Frank Costello auf. Nachdem Luciano 1936 verhaftet worden war, verblieb Carfano in seiner Position unter Vito Genovese und stieg unter Frank Costello weiter auf, der Genovese nachfolgte, als dieser sich nach Italien absetzte, um einer Mordanklage zu entgehen.", "section_level": 2}, {"title": "Florida.", "content": "In den 1930er Jahren wurde Carfano von Costello und Adonis in den Süden von Florida geschickt, da die Genovese-Familie dorthin expandierte. Er organisierte erfolgreich die Glücksspiel- und sonstigen illegalen Aktivitäten; investierte aber auch in legale Aktivitäten der Badeorte und Hotels in Florida; z. B. das Wofford Hotel. Zu diesem Zeitpunkt einigte sich die Commission des National Crime Syndicate auf Vorschlag von Meyer Lansky Miami und Miami Beach als offene Städte zu betrachten; d. h., diese Städte sollten allen Clans der La Cosa Nostra und der assoziierten Banden offenstehen. Trotz der Einwände von Carfano überzeugte Costello ihn, mit Lansky zusammenzuarbeiten. In den späten 1950er hatte Carfano ein mehrere Millionen schweres Glücksspielimperium im Süden Floridas aufgebaut; obwohl eigentlich Santo Trafficante, Sr aus Tampa offizieller Boss in Florida war.", "section_level": 2}, {"title": "Das Ende.", "content": "Als Costellos Position durch den zurückgekehrten Genovese in Frage gestellt wurde, war Carfano der einzige hochrangige Anführer der ihn unterstützte. Willie Moretti war 1951 ermordet worden; Joe Adonis 1956 abgeschoben worden. Genovese befahl deshalb Anthony „Tony Bender“ Strollo die Ermordung Carfanos. In der Nacht des 25. September 1959 wurde Carfano von Strollo zu einem Dinner ins \"Marino's Restaurant\" eingeladen. Zuvor besuchte Carfano mit einigen Freunden den Nachtclub Copacabana. Dazu gehörten u. a. Janice Drake, eine ehemalige Miss New Jersey und Ehefrau des Comedian Alan Drake. Carfano wollte Janice Drake nach dem Dinner mit Strollo selbst nach Hause fahren; beide wurden später in der Nähe des Flughafens New York-LaGuardia mit einer Schusswunde im Hinterkopf tot aufgefunden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Anthony Carfano (* um 1898; † 25. September 1959 New York City) alias „Little Augie Pisano“ war ein US-amerikanischer Mobster in New York City und wird der Genovese-Familie zugerechnet, die zu seiner Zeit von Lucky Luciano geleitet wurde, und hat für seine „Familie“ das millionenschwere Glücksspiel in Florida aufgebaut.", "tgt_summary": null, "id": 1490071} {"src_title": "Wittelsbacher Turm (Bad Kissingen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung und Funktionsprinzip.", "content": "Die Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie wird mit einem speziellen Radiopharmakon durchgeführt. Dieses besteht aus drei chemisch miteinander verbundenen Komponenten: Unmittelbar vor der Injektion wird das Konjugat Komplexbildner–Somatostatin-Analogon mit dem Radioisotop, meist Indium, beladen. Die freien Indiumionen werden durch den Komplexbildner vollständig chelatisiert. Das so hergestellte Radiopharmakon wird intravenös appliziert und verteilt sich dabei im Blutkreislauf des Patienten. An Zellen, die entsprechende Somatostatin-Rezeptoren besitzen, reichert sich das Radiopharmakon an. Dies sind unter anderem der Hypothalamus, die Großhirnrinde und der Hirnstamm, sowie eine Reihe von Tumoren und deren Metastasen. Etwa vier Stunden nach der Verabreichung des Radiopharmakons wird eine erste Aufnahme durchgeführt. Die Dauer beträgt etwa eine Stunde. Das angereicherte Radiopharmakon zerfällt. Die dabei abgestrahlte Gammastrahlung durchdringt das umgebende Gewebe und wird mittels einer Gammakamera detektiert und per Bildverarbeitung zu einem Bild zusammengesetzt. Die Anzahl der Zerfallsereignisse ist in den Bereichen der Anreicherung besonders hoch. Am nächsten Tag wird meist eine zweite Szintigrafie durchgeführt. (siehe auch: Szintigrafie und Single Photon Emission Computed Tomography) Das einzige in Europa und in den USA zugelassene Radiopharmakon für die Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie war Indium-Pentetreotid (= Indium-DTPA-[D-Phe]-Octreotid, OctreoScan). Die verabreichte Aktivität liegt üblicherweise zwischen 100 und 200 MBq. Die Strahlenexposition (Äquivalentdosis) liegt bei der Verwendung von 110 MBq Indium bei etwa 10 mSv. Mitte 2008 ist mit Tc-Tektrotyd ein weiteres Radiopharmakon zugelassen worden. Aufgrund der günstigeren physikalischen Eigenschaften des Technetium-99m können höhere Aktivitäten verwendet werden, was zu besserer Bildqualität und höherer Sensitivität gegenüber der Untersuchung mit Indium-Octreotid führt. Als zu verabreichende Aktivität wird vom Hersteller 370 bis 925 MBq angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Gastro-entero-pankreatische neuro-endokrine Tumoren (GEP-NET) sind mit den üblichen bildgebenden Verfahren (Sonografie, Endoskopie, Computertomographie und Magnetresonanztomographie) nur schwer nachzuweisen. Durch die Exprimierung von Somatostatin-Rezeptoren können diese Tumoren mittels Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie lokalisiert werden. In verschiedensten klinischen Studien wurde der Einsatz der Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie an einer großen Anzahl von Patienten mit den unterschiedlichsten Tumoren getestet. Die Sensitivität bei neuroendokrinen Tumoren ist – mit Ausnahme von Insulinomen sehr hoch. Obwohl auch andere Tumorzellen, wie beispielsweise Brustkrebs, verstärkt Somatostatin-Rezeptoren exprimieren, ist in diesen Fällen die Sensitivität erheblich geringer und die Ergebnisse weniger eindeutig. Auch bei kolorektalen Karzinomen (Darmkrebs) wurde ein antiproliferativer Effekt von Octreotid nachgewiesen werden. Allerdings exprimieren nur etwa 40 % der kolorektalen Karzinome Somatostatinrezeptoren.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "1981 wurden erste Ergebnisse über die Verteilung von Somatostatin-Rezeptoren veröffentlicht. Von der gleichen Arbeitsgruppe wurden 1985 das erste Somatostatin-Analogon \"Octreotid\" synthetisiert und \"in vivo\" getestet. Die ersten szintigrafischen Untersuchungen im Tiermodell wurden 1990 durchgeführt. Dazu wurde die Struktur des Octreotids so verändert, dass in Position 3 das Phenylalanin durch Tyrosin ersetzt wurde. Die Hydroxygruppe des Tyrosins wurde unmittelbar vor der Injektion zur Markierung durch das radioaktive Isotop Iod ersetzt. 1991 wurde die erste Szintigrafie mit Indium und Octreotid im Tiermodell beschrieben. Eine neue, allerdings noch nicht zugelassene, Entwicklung ist der Einsatz von Gallium-DOTATOC als Radiopharmakon. Hierbei wird an Stelle von Indium das Radioisotop Gallium verwendet. Es handelt sich dabei nicht mehr um ein szintigrafisches Verfahren, sondern um eine Positronen-Emissions-Tomografie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie, auch Octreotid-Scan genannt, ist ein bildgebendes Verfahren, das im Wesentlichen in der Diagnostik von neuroendokrinen Tumoren (NET) verwendet wird.", "tgt_summary": null, "id": 217797} {"src_title": "John Grün", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Exterieur.", "content": "Das American Bashkir Curly Horse hat ein Stockmaß von 140 bis 165 cm. Es hat oft schräge, geschlitzt wirkende Augen und die Wimpern sind nach oben gebogen. Die Hufe sind hart und nahezu kreisrund. Die Curlys gibt es in allen Farben.", "section_level": 1}, {"title": "Gelocktes Fell.", "content": "Das Winterfell ist lang und gelockt, das Sommerfell ist glatt bis leicht gewellt. Die Mähne und der Schweif sind gewellt. Bei manchen Curlys werden Mähne und Schweif beim Fellwechsel im Frühjahr abgeworfen und wachsen dann wieder nach. Auch das Haar in den Ohren ist gelockt. Es ist inzwischen nachgewiesen, dass das American Bashkir Curly Horse nicht mit dem ebenfalls gelockten Baschkiren aus der russischen Steppe verwandt ist. Auch von anderen Stellen der Erde sind Abbildungen und Beschreibungen gelockter Pferde bekannt. Bis heute ist unklar, ob es sich dabei ebenfalls um Pferde mit dem dominanten Gen der American Curlys handelt, und welcher Herkunft das American Curly ist. Pferdehaarallergiker sollen auf die andere Beschaffenheit des Curly-Fells und deren Haut nicht allergisch reagieren. Manchmal gibt es auch glatthaarige Curlys, auch \"straight Curlys\" genannt. Auch sie haben diesen anderen Hauttyp und sollen für Allergiker geeignet sein. Eine neuere Studie konnte diese Behauptung nicht bestätigen. American Bashkir Curly Horses haben nicht den typischen Pferdegeruch, sondern riechen eher nach Lammwolle. Auch trocknet das Fell nach einem Regen viel schneller als bei anderen Pferderassen.", "section_level": 2}, {"title": "Interieur.", "content": "Das American Bashkir Curly Horse ist ein robustes Pferd, das unter harten Bedingungen im Winter überleben kann. Bei den American Curlys handelt es sich durchgehend um sehr ruhige und nervenstarke Pferde. Sie lernen schnell und sind für den Menschen sehr zuverlässig.", "section_level": 1}, {"title": "Zuchtgeschichte.", "content": "Die Herkunft des American Bashkir Curly Horse ist unklar. Nachgewiesen ist, dass die Crow- und Sioux-Stämme bereits Anfang des 19. Jahrhunderts vereinzelt gelockte Pferde besaßen. 1898 entdeckte der Farmer Peter Damele zusammen mit seinem Vater in Nevada eine Herde gelockter Wildpferde und fing sie ein. Ob diese verwandt mit den gelockten Pferden der Indianer waren, ist ungeklärt. Die Dameles züchteten mit ihnen, wobei sie die robusten Wildpferde mit ihren Ranchpferden kreuzten. Dabei kamen auch der Araberhengst \"Nevada Red\" und später der Morganhengst \"Ruby Red King\" zum Einsatz. Das gelockte Fell und das robuste, freundliche Wesen der Curlys vererbte sich dominant weiter. Auch Nachbarn der Farmer setzten bald Curlys in ihrer Zucht ein, wobei kein Wert auf eine Reinzucht aus der ursprünglichen Herde gelegt wurde. So entstand ein breites Spektrum von Curly-Typen, denen das gelockte Fell gemeinsam ist. Seit 1971 gibt es ein Zuchtregister.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das American Bashkir Curly Horse – auch kurz \"Curly Horse\" – ist eine nordamerikanische Pferderasse. Charakteristisch sind das gelockte Deck- und Langhaar, wofür ein dominantes „Curly-Gen“ verantwortlich ist.", "tgt_summary": null, "id": 2029066} {"src_title": "British Columbia Highway 37", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blatt.", "content": "Die Kongojute wächst als ausdauernde krautige Pflanze bis Halbstrauch und erreicht Wuchshöhen von etwa 0,5 bis 2 Meter. Die Stängel sind filzig mit Sternhaaren (Trichome) bedeckt. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 1 bis 4 Zentimeter lang. Die Blattspreiten sind drei- bis fünflappig mit runder bis herzförmiger Spreitenbasis. Die Blattspreiten im unteren Bereich der Sprossachse sind bei einer Länge von 4 bis 5 Zentimeter und einer Breite von 5 bis 6 Zentimeter fast kreisförmig mit einem dreizipfeligen oberen Ende. Die Blattspreiten im mittleren Stängelbereich sind eiförmig und 5- bis 7-mal 3 bis 6,5 Zentimeter groß. Die Blattspreiten im oberen Bereich der Sprossachse sind bei einer Länge von 4 bis 7 Zentimeter und einer Breite von 1,5 bis 3 Zentimeter länglich bis lanzettlich. Die Laubblätter wirken durch sternförmige Behaarung mehr oder weniger grau. Der Blattrand ist gesägt. Die früh abfallenden Nebenblätter sind bei einer Länge von 2 bis 3 Millimeter fadenförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Blüte und Frucht.", "content": "Die Blüten stehen einzeln oder zu mehreren in den Blattachseln. Die Blütenstiele sind etwa 3 Millimeter lang und wollig behaart. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die 6 mm langen und wollig behaarten Außenkelchblätter sind im unteren Drittel verwachsen. Die fünf Kelchblätter sind becherförmig verwachsen und kürzer als der Außenkelch. Die fünf rosafarbenen bis rötlichen Kronblätter sind bei einer Länge von 1 bis 1,5 (selten bis 2,5) Zentimeter verkehrt-eiförmig. Bei der Unterfamilie Malvoideae sind die vielen Staubblätter zu einer den Stempel umgebenden Röhre verwachsen, der sogenannten Columna. Diese Staubblattsäule ist etwa 1,5 Zentimeter lang und kahl. Fünf Fruchtblätter sind zu einem fünfkammerigen Fruchtknoten verwachsen. In jeder Kammer wird ein einzelner Same gebildet. Der behaarte Griffel besteht aus zehn Griffelästen (doppelt so viele wie Fruchtblätter). Die abgeflacht kugeligen Früchte weisen einen Durchmesser von etwa 1 Zentimeter auf. Die einzelnen keilförmigen Teilfrüchte besitzen Widerhaken und haften ähnlich Kletten an Kleidung und Haaren.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahl.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28 oder 56.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Kongojute ist weltweit in den Tropen heimisch; ihre ursprüngliche Heimat ist unklar, obwohl vor allem über eine asiatische Abstammung spekuliert wird. Besonders an gestörten Standorten, beispielsweise auf durch Beweidung beeinträchtigten Flächen in Florida, breitet sich die Pflanze schnell aus. Ihre Vermehrung wird durch das Weidevieh unterstützt, das im Fell die Samen verbreitet und durch die Störung des Bodens gute Voraussetzungen für die Vermehrung schafft.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "In einigen Ländern, wie Brasilien und Kongo, wird die Kongojute wegen ihrer Bastfasern gezielt angepflanzt. Aus den Fasern, die in Brasilien \"aramina\", in Afrika \"Congo jute\" genannt werden, werden unter anderem Sackleinwand und Schnüre hergestellt. Von dieser Nutzung in Afrika leitet sich auch der deutsche Name \"Kongojute\" ab.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Art \"Urena lobata\" gehört zur Gattung \"Urena\" aus der Tribus Hibisceae in der Unterfamilie der Malvoideae innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Die Erstveröffentlichung von \"Urena lobata\" erfolgte 1753 durch Carl von Linné in \"Species Plantarum\", 2, S. 692. Innerhalb der Art \"Urena lobata\" werden mehrere bis viele Varietäten unterschieden (Auswahl):", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheit.", "content": "Einer der Namen, den diese Pflanzenart auf Portugiesisch (aus der Tupi-Sprache) in Brasilien trägt, ist \"aguaxima\". Unter diesem Namen befindet sich ein Eintrag in der Encyclopédie von Denis Diderot, der mit dem Wortlaut „Die Aguaxima ist eine Pflanze Brasiliens und der Inseln des südlichen Amerikas“ äußerst knapp war, was Diderot selbst zum Anlass nahm, über die Sinnhaftigkeit eines solch kurzen Eintrags in seiner Enzyklopädie zu philosophieren; siehe Aguaxima.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kongojute (\"Urena lobata\"), in Brasilien auch \"aguaxima\" genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Diese Art ist weltweit in den Tropen verbreitet; sie gilt weithin als „Unkraut“. Sie wird teilweise auch zur Bastfaserngewinnung genutzt.", "tgt_summary": null, "id": 738520} {"src_title": "Ministerium für Umwelt und Tourismus (Namibia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Habitus.", "content": "Das Steppenschuppentier ist ein mittelgroßer, stämmiger und stromlinienförmig gebauter Vertreter der Schuppentiere. Es erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von rund 30 bis 67 cm, der Schwanz wird mit 37 bis 59 cm annähernd gleich lang wie der restliche Körper. Das Gewicht beträgt 3 bis 17 kg, selten werden mehr als 20 kg erreicht. Eine Untersuchung einer freilebenden Population im Nordwesten von Simbabwe ergab für insgesamt zehn Steppenschuppentiere eine Gesamtlänge von 59 bis 140 cm und ein Gewicht variierend von 3,0 bis 15,8 kg. Ähnliche Untersuchungen an Tieren im Transvaal führten zu Gesamtlängen von 60 bis 129 cm und einem Gewicht von 2,4 bis 13,2 kg, wobei ausgewachsene Tiere wenigstens 89 cm maßen und 4,7 kg wogen. Der Sexualdimorphismus ist relativ deutlich ausgeprägt und männliche Tiere werden fast doppelt so schwer wie weibliche. Wie alle Schuppentiere besitzt auch das Steppenschuppentier einen charakteristischen Schuppenpanzer, der die Oberseite des Kopfes, den Rücken und die Flanken, die Außenseiten der Gliedmaßen und den Schwanz bedeckt. Die Schuppen sind massiv gestaltet und meist breiter als lang, wobei sie am Rumpf nach hinten an Größe zunehmen. Sie besitzen drei nach hinten weisende Spitzen, mit Ausnahme der Hinterbeine, wo die Spitzen nach unten zeigen und eine von der Basis zu den Spitzen von dunkelbraun in gelbgrau übergehende Färbung. Am Körper sind die Schuppen in 11 bis 13 querverlaufenden Reihen angeordnet. Eine längs über den Rücken ziehende Schuppenreihe bricht etwa auf der Hälfte des Schwanzes ab und wird durch eine Doppelreihe ersetzt. An den Seiten des Schwanzes befinden sich noch einmal jeweils 11 bis 13 Schuppen. Die Schwanzspitze ist abweichend von den baumbewohnenden Schuppentieren vollständig beschuppt. Die ungeschützte Haut zeigt am Bauch eine braune Färbung, sie ist mit ebenfalls braunen, sehr kurzen Haaren bedeckt. Andere unbeschuppte Körperstellen sind nur spärlich behaart. Der Kopf besitzt eine konische Form und geht übergangslos in den Körper über, so dass kein sichtbarer Nacken ausgebildet ist. Die Schnauze ist dünner und kürzer als beim verwandten Riesenschuppentier (\"Smutsia gigantea\"). Die Nase weist meist die gleiche Hautfarbe wie der übrige Körper auf, kann manchmal aber auch dunkler sein. Die Augen sind klein und zeigen eine dunkle Iris, sie werden von dicken Augenlidern umgeben. Die Ohröffnung ist groß und häufig mit weichem Haar bedeckt, verdickte Hautwülste sind nicht ausgebildet. Vorder- und Hinterbeine haben einen massigen Bau und sind sehr kurz, wobei die vorderen nur rund 60 % der Länge der hinteren aufweisen, was möglicherweise mit dem häufigen Aufrichten auf die Hinterbeine und der geringer ausgeprägten grabenden Lebensweise zusammenhängt. Alle Gliedmaßen enden jeweils in fünf Zehen, die kräftige Krallen tragen. Die Krallen der drei mittleren Zehen der Vorderfüße erreichen dabei 5 bis 6 cm Länge, die der inneren und äußeren Zehen sind mit 3 cm nur halb so lang. An den Hinterfüßen werden die Krallen insgesamt deutlich kürzer und sind nur wenig gebogen. Die Hinterfußlänge variiert zwischen 5,2 und 7,0 cm.", "section_level": 2}, {"title": "Schädel- und Skelettmerkmale.", "content": "Der Schädel erreicht eine Länge von 7,5 bis 9 cm und ist birnenförmig gestaltet. Das Nasenbein und das Stirnbein sind relativ lang, letzteres übertrifft das Scheitelbein. Der Unterkiefer stellt einen spangenartigen Knochen dar und besitzt keinen Gelenkfortsatz. Die Wirbelsäule setzt sich aus 7 Hals-, 12 Brust-, 5 Lenden-, 3 Kreuzbein- und 21 Kreuzbeinwirbeln zusammen, insgesamt sind so 48 Wirbel ausgebildet. Im Vergleich zu anderen Schuppentieren weist das Becken eine im Vergleich deutlich vertikalere Orientierung auf, der Hüfthöcker (Tuber coxae) ist zudem massiver. Dies geht darauf zurück, dass das Gewicht beim Steppenschuppentier stärker von den Hinterbeinen getragen wird, etwa beim zweifüßigen Gang.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Steppenschuppentiers erstreckt sich vom östlichen Tschad, dem Norden der Zentralafrikanischen Republik, dem Süden des Sudan und dem äußersten Westen Äthiopiens über den größten Teil Ostafrikas nach Süden bis zum nördlichen Südafrika und von dort nach Westen bis Namibia und dem zentralen Angola. Ein teilweise angenommenes Vorkommen in Somalia ist eher unwahrscheinlich. Es ist die am weitesten verbreitete Schuppentierart in Afrika. Der Lebensraum umfasst verschiedene Landschaftstypen von buschbestandenen Grasländern und Savannen mit häufig dichter Untergrundvegetation sowie Jahresniederschlägen zwischen 250 und 1400 mm. Des Weiteren bewohnt das Steppenschuppentier auch offene Wälder, die mit \"Brachystegia\"- oder \"Julbernardia\"-Gewächsen durchsetzt sind (Miombo) oder aber sich aus \"Colophospermum mopane\"-Pflanzengesellschaften zusammensetzen. Ebenso ist es in Überflutungsgebieten, in felsigem Gelände oder landwirtschaftlich genutzten Flächen anzutreffen, jedoch nicht in extrem trockenen Wüsten und in dichten Wäldern mit hohen Niederschlägen. In letzteren wird es vom verwandten Riesenschuppentier (\"Smutsia gigantea\") ersetzt. Das Steppenschuppentier bewohnt überwiegend Tiefländer, ist aber bei genügend Nahrungs- und Wasserangebot auch bis in Höhenlagen von 1700 m nachgewiesen. Insgesamt ist das Steppenschuppentier jedoch relativ selten. Die Populationsdichte im Krüger-Nationalpark wird auf 0,24 Individuen je Quadratkilometer geschätzt, im Nordwesten Simbabwes auf 0,15 Individuen je Quadratkilometer. In den eher trockenen Gebieten der Kalahari am südwestlichen Rand des Verbreitungsgebietes beträgt die angenommene Individuendichte zwischen 0,23 und 0,31 je Quadratkilometer.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Territorialverhalten.", "content": "Das Steppenschuppentier lebt einzelgängerisch und ist weitgehend nachtaktiv. Seine Hauptaktivitätszeiten liegen zwischen 18:30 und 24:00 Uhr, Jungtiere sind meist früher aktiv und beginnen schon um 14:30 Uhr. Untersuchungen von Tieren aus dem Nordwesten Simbabwes zufolge verbringen sie fast zwei Drittel ihrer Aktivitätszeit mit Laufen und Nahrungssuche, der Rest entfällt auf Fressen, Graben und Ruhen. Tiere, die ihre Aktivitäten schon bei Tage beginnen, verwenden nur knapp die Hälfte ihrer Zeit mit der Nahrungssuche. Hauptsächlich ist das Steppenschuppentier am Boden anzutreffen. Dort läuft es zumeist vierfüßig, indem es sich auf die Außenkanten der Vorderbeine stützt, um die scharfen Grabkrallen nicht abzunutzen. Der Kopf schwingt beim Laufen beständig hin und her und der Schwanz berührt den Boden. Zudem ist das Steppenschuppentier befähigt, sich auch nur auf den Hinterbeinen fortzubewegen. Dabei dient der kräftige Schwanz als Gegengewicht für den Kopf und den Körper. Der Schwanz wird auch beim Klettern eingesetzt, wenn ein Tier beispielsweise Hindernisse überwinden muss. Darüber hinaus ist das Steppenschuppentier ein guter Schwimmer. Die einzelnen Tiere nutzen Aktionsräume, in denen sie sich über einen längeren Zeitraum von bis zu mehreren Jahren aufhalten. Die Aktionsräume besitzen in Nordwest-Simbabwe eine Größe von 10,35 bis 11,07 km2 bei männlichen Individuen und 5,65 bis 7,49 km2 bei weiblichen. Jüngere Tiere haben in der Regel kleinere Reviere, die teilweise nur die Hälfte der Fläche oder weniger als die der älteren einnehmen. Im Krüger-Nationalpark variiert die Größe der Aktionsräume bei Männchen zwischen 9,28 und 22,98 km2, die der Weibchen zwischen 0,65 und 6,66 km2. In der eher trockenen Kalahari-Region sind die Unterschiede der Reviergrößen zwischen den Geschlechtern nicht ganz so ausgeprägt, das größte hier beobachtete Territorium eines Männchen betrug 11,91, das eines Weibchen 13,76 km2. Die Aktionsräume sowohl der männlichen als auch der weiblichen Tiere können sich überschneiden. Die Streifgebiete werden mit Urin markiert, wobei die Tiere den Boden vorher mit ihren Krallen auflockern. Nach dem Urinieren rollen sie sich mit ihrem Körper in dem aufgelockerten Boden und verbreiten so die Duftmarken, wenn sie durch die dichte Untergrundvegetation wandern. Männchen urinieren manchmal auch direkt gegen Bäume, Felsen oder den Eingang von Bauen und markieren so ihr Gebiet. Dadurch erfolgt die hauptsächliche Kommunikation mit Artgenossen über den hervorragend ausgebildeten Geruchssinn. Echte Territorialität liegt aber nicht vor, da die einzelnen Individuen ihre Gebiete nicht aktiv verteidigen. Kommt es dennoch zu Kämpfen, können diese mitunter mehrere Stunden dauern und werden mit Armschlägen ausgeführt. Junge Tiere, die ihre Mutter verlassen haben, besitzen häufig noch kein eigenes Streifgebiet und ziehen umher. Dabei können sie mehrere Dutzend Kilometer in wenigen Tagen zurücklegen. In den Aktionsräumen verteilt befinden sich mehrere Erdbaue als Unterschlupf. Die Dichte liegt bei Männchen bei durchschnittlich 3 je Quadratkilometer, bei Weibchen ist sie mit 9,6 je Quadratkilometer gut dreimal so hoch. Dabei gräbt das Steppenschuppentier nur selten einen eigenen Bau, häufig nutzt es verlassene Unterschlüpfe, die von Erdferkeln oder Springhasen angelegt wurden. In der Kalahari stellen Baue von Erdferkeln fast 70 % der Unterschlüpfe des Steppenschuppentiers. Weiterhin nutzt ein Tier auch Felsüberhänge oder Termitennester. Ein untersuchter Bau besaß einen Eingang von 20 bis 25 cm Durchmesser, dem ein Tunnel von 3 bis 5 m Länge folgte, wobei dessen Ende etwa 1 m unterhalb der Erdoberfläche lag. Die Baue werden von männlichen Tieren in bis zu 16 aufeinanderfolgenden Tagen benutzt, bei Weibchen sind es sogar bis zu 75 Tage, bevor sie den Bau wechseln. Gelegentlich kehrt ein Tier nach einer gewissen Zeit auch zu einem bereits vorher genutzten Bau zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Nahrung des Steppenschuppentiers besteht vorwiegend aus staatenbildenden Insekten wie Ameisen und Termiten, es ist dadurch strikt \"myrmecophag\". Je nach Region sind die Tiere sehr wählerisch bei der Nahrungsaufnahme. In feuchteren Regionen wie im Transvaal ergaben Untersuchungen 16 bevorzugte Ameisen- und Termitenarten, im Krüger-Nationalpark 20, von denen die meisten Individuengrößen von wenigstens 5 mm aufweisen, und im Nordwesten Simbabwes 9. Dem gegenüber erbeutet das Steppenschuppentier in der trockenen Kalahari nur insgesamt 5 Ameisen- und Termitenarten. Zu den häufig verzehrten Ameisen gehören unter anderem Vertreter der Gattungen \"Anoplolepis\", \"Polyrhachis\", \"Camponotus\", \"Crematogaster\" oder \"Myrmicaria\". Termiten werden durch Gattungen wie \"Hodotermes\", \"Odontotermes\" oder \"Trinervitermes\" repräsentiert. Untergeordnet spielen auch Mistkäfer eine Rolle. Im Krüger-Nationalpark stellen Ameisen mit 96,7 % den weitaus größten Anteil in der Nahrung, unter diesen dominiert wiederum \"Anoplolepis\" mit 77 %. Allerdings gibt es Variationen während der Jahreszeiten, sodass das Steppenschuppentier im Winter zumeist \"Anoplolepis\"-Vertreter frisst, im Sommer aber verstärkt auch solche von \"Polyrhachis\". Vielfach werden nur die Larven und Eier vertilgt, seltener ausgewachsene Individuen. Die Nahrung suchen die Tiere überwiegend opportunistisch am Boden, den Kopf dicht über der Erdoberfläche haltend. Abhängig von der Region stöbert das Steppenschuppentier auch an Baumstümpfen oder in Gebüschen nach Nahrung. Bei der Nahrungssuche wird der hervorragende Geruchssinn eingesetzt. Die Intensität des Schnüffelns erhöht sich, sobald Beute geortet wurde. Meist beginnt das Steppenschuppentier dann auch nach unterirdischen Insektengängen zu graben, wobei die Tiefe der Löcher nur zwischen 4 und 7 cm liegt. Da es kein so guter Gräber wie das Riesenschuppentier oder das Erdferkel ist, sind tiefer im Erdreich gelegene Insektenbaue für die Tiere nicht erreichbar. Die Baue der Ameisen und Termiten öffnen sie seltener als andere Schuppentiere, was dann mit den großen Grabkrallen der Vorderfüße geschieht. Besonders harte Insektenbaue, wie etwa die von \"Macrotermes\", meidet das Steppenschuppentier. Häufig frisst es die Insekten direkt vor aktiven Eingängen in die Baue und wenn der Nahrungsstrom dort nachlässt, bricht das Tier ein neues Loch auf. Die Nahrungsaufnahme erfolgt mit der langen, klebrigen Zunge, die 20 bis 30 cm aus dem Maul herausgestreckt werden kann. Dabei verschluckt es als „Beifang“ auch Teile des Insektenbaus und Steine von bis zu 9 mm Größe. Die Verweildauer der einzelnen Fressphasen ist sehr kurz und liegt bei durchschnittlich nur 40 Sekunden, was auf die Aggressivität der Beute beim Verteidigen des Baus zurückgeführt wird. Während des Fressens wird ein Ameisen- oder Termitenbau nicht vollständig zerstört, ein Tier kehrt vielmehr mehrfach hintereinander zurück. Obwohl das Steppenschuppentier weitgehend nachtaktiv ist, verbringt es einen Teil der Nahrungsaufnahme auch tagsüber oder während der Dämmerung. Dies gilt vor allem für Jungtiere oder subadulte Individuen, eventuell dient dies auch um Nachstellungen durch nachtaktive Beutegreifer zu entgehen, da bei diesen das Schuppenkleid noch nicht vollständig ausgehärtet ist. Abhängig von der Verfügbarkeit der Nahrung verbringt ein Tier 7 bis 34 % seines Tagesbudgets mit Fressen, wobei die Dauer in Uferdickichten am kürzesten ist, während sie bei tagaktiven Individuen am längsten währt. Männliche Tiere legen für die Futtersuche täglich zwischen 200 und 3800 m zurück, weibliche zwischen 40 und 2200 m. Häufig lebt das Steppenschuppentier in der Nähe von Wasserquellen. Es gräbt aber auch kleine Löcher, um Regenwasser zu sammeln.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Paarungszeit ist wahrscheinlich nicht jahreszeitlich beschränkt, Geburten in freier Wildbahn wurden bisher nur selten beobachtet. Untersuchte Weibchen im Krüger-Nationalpark waren meist während der Trockenzeit trächtig. Der Geschlechtsakt dauert bis zu 30 Minuten, bei dem die Schwänze des weiblichen und männlichen Tieres miteinander verflochten sind. Möglicherweise geht diesem eine mehrtägige gemeinsame Aktivitätszeit voraus. Nach einer rund 140-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen dann ein einzelnes Jungtier, selten auch Zwillinge zur Welt. Neugeborene sind zwischen 15 und 18 cm lang und wiegen 340 bis 425 g. Sie haben geöffnete Augen und noch weiche Schuppen, die erst in den ersten Lebenstagen verhärten. Die ersten Wochen verbringt das Neugeborene in einem Bau geschützt, danach und beim Wechseln des Baus reitet es auf der Schwanzwurzel der Mutter. In dieser frühen Phase schützt die Mutter ihr Junges bei Gefahr, indem sie sich um dieses einrollt. Mit rund vier bis fünf Wochen nimmt das Jungtier feste Nahrung zu sich, es verlässt dazu den Bau tagsüber meist unabhängig vom Muttertier und frisst zuerst in dessen unmittelbarer Nähe, später entfernt es sich immer weiter. Es wächst dabei relativ schnell und kann nach einem Jahr rund 3,5 kg wiegen. Ab diesem Gewicht wird es meist nicht mehr von der Mutter getragen. Die Entwöhnung findet nach rund vier Monaten statt. Weibchen können noch während der Aufzucht ihres Jungen wieder brünftig werden. Über die Lebenserwartung des Steppenschuppentiers in freier Wildbahn ist wenig bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Fressfeinde und Feindverhalten.", "content": "Bedeutende Fressfeind stellen der Löwe, der Leopard und die Tüpfelhyäne dar. Gelegentlich erbeutet auch der Honigdachs ein Steppenschuppentier, ebenso wie das Nilkrokodil. Bei aufziehender Gefahr bleibt ein Tier häufig unbewegt stehen und ist dadurch aufgrund der Schuppenfärbung kaum sichtbar. Bei sich nähernder Gefahr steckt es den Kopf durch die Hinterbeine und präsentiert die scharfen Schuppen als erste Abwehrreaktion. Unmittelbar bedroht rollt es sich vollständig zu einer Kugel zusammen und schützt die unbeschuppten Körperteile mit dem Schwanz. Aufmerksame oder alarmierte Tiere geben auch einen knurrartigen Laut von sich.", "section_level": 2}, {"title": "Parasiten.", "content": "Über Parasiten ist wenig bekannt. Zu den äußeren gehören Zecken der Gattungen \"Amblyomma\" und \"Ornithodorus\", die oft in großer Anzahl auftreten. Weiterhin wurden Milben der Gattung \"Manitherionyssus\" nachgewiesen. Zur Linderung des Parasitenbefalls wälzt sich das Steppenschuppentier häufig in Schlamm oder Dung großer Pflanzenfresser.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Steppenschuppentier ist eine Art aus der Gattung \"Smutsia\", welche die bodenbewohnenden Schuppentiere Afrikas umfasst. Ihr wird mit dem Riesenschuppentier (\"Smutsia gigantea\") noch eine weitere zugeordnet. Nach molekulargenetischen Analysen trennten sich die beiden Arten im Oberen Miozän vor etwa 9,8 Millionen Jahren voneinander ab. \"Smutsia\" wiederum gehört zur Unterfamilie der Smutsiinae als deren einziger Angehöriger und zur Familie der Schuppentiere (Manidae). Das Schwestertaxon der Smutsiinae stellen die Phatagininae dar. Diese vereinen mit der Gattung \"Phataginus\" die baumbewohnenden Schuppentiere Afrikas. Die asiatischen Schuppentiere, die innerhalb der Gattung \"Manis\" und der Unterfamilie der Maninae eingeordnet werden, sind als entferntere Verwandte aufzufassen. Die Schuppentiere bilden das rezent einzige Mitglied der Ordnung der Pholidota, diese sind somit monotypisch. Die Gruppe ist weitläufig mit den Raubtieren (Carnivora) verwandt, die Beziehung zueinander wurde aber erst durch genetische Untersuchungen ermittelt und abgesichert. Es gibt aber auch andere Gliederungsversuche bei den Schuppentieren. Dabei wird die Gattung \"Manis\", die hier die asiatischen Vertreter umfasst, häufig als einzige anerkannte Gattung der Schuppentiere angesehen. Die anderen Gattungen einschließlich \"Smutsia\" besitzen dann den Status von Untergattungen. Des Weiteren vertreten einige Forsche die Auffassung einer weitaus stärkeren Aufsplitterung der Schuppentiere. Hier werden dann die afrikanischen Arten zu insgesamt drei Gattungen verwiesen. \"Smutsia\" umfasst dabei ebenfalls die bodenbewohnenden Schuppentiere, die baumlebenden werden dann aber in die Gattungen \"Phataginus\" (Weißbauchschuppentier) und \"Uromanis\" (Langschwanzschuppentier) aufgeteilt. Die heute favorisierte Aufteilung der Familie der Schuppentiere in die drei Gattungen \"Manis\", \"Phataginus\" und \"Smutsia\" wurde erstmals Ende der 1990er Jahre vorgeschlagen. Nachfolgende anatomische und phylogenetische Studien untermauerten diese Ansicht. Es werden keine Unterarten des Steppenschuppentiers unterschieden. Fossilfunde sind äußerst rar. Aus der Nelson Bay Cave in Südafrika wurden von einigen Resten berichtet, die zwischen 12.000 und 18.000 Jahre alt sind, doch ist deren Zuweisung zum Steppenschuppentier heute unsicher. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte im Jahr 1832 durch den südafrikanischen Zoologen Johannes Smuts unter der Bezeichnung \"Manis temminckii\". Smuts untersuchte dabei ein Skelett mit Teilen des Schuppenpanzers, das damals im \"Rijksmuseum van Natuurlijke Historie\" in Leiden (heute Naturalis) aufbewahrt war. Das Holotyp-Exemplar stammte nach Smuts aus der Region Latukou nahe Kuruman in der heutigen südafrikanischen Provinz Nordkap, die heute als Typusgebiet für die Art angesehen wird. Die heute gültige Bezeichnung \"Smutsia temminckii\" stammt von John Edward Gray aus dem Jahr 1865. Der Artname \"temminckii\" ehrt den niederländischen Zoologen Coenraad Jacob Temminck, der damals als Direktor des Leidener Naturkundemuseums Johannes Smuts Zugang zur Sammlung gewährte.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung und Schutz.", "content": "Das Steppenschuppentier wird regelmäßig bejagt. Das Fleisch gilt als Delikatesse und gelangt so als Bushmeat auf lokale Märkte. Andererseits werden den Schuppen und anderen Körperteilen Heilkräfte zugesprochen. Dadurch haben die Tiere Bedeutung in lokalen medizinischen Bräuchen, etwa dem \"muthi\". In Tansania wird das Steppenschuppentier als \"Bwana mganga\" („Arzt“) bezeichnet, da für alle Körperteile eine bestimmte medizinische Wirksamkeit angenommen wird. Weiterhin gilt es als Glücks- und Regenbringer, zudem werden die Schuppen auch in traditionellen Gewändern und Schmuck verarbeitet. Eine immer größere Bedeutung nimmt der zunehmende internationale Handel ein, hauptsächlich nach Ost- und Südostasien, wo Schuppentiere besonders häufig in der Traditionellen Chinesischen Medizin Einsatz finden. Zwischen den Jahren 2000 und 2011 wurden im südlichen Afrika insgesamt 17 Steppenschuppentiere von Behörden konfisziert, in den Jahren 2012 und 2013 waren es über 60. Allein seit 2010 nimmt der Handel exponentiell zu. Die daraus resultierende, teils intensive Jagd auf die Tiere führte dazu, dass einzelne Populationen, etwa in den südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal und Freistaat, zusammengebrochen sind. Die Schuppentierart unterliegt seit dem Jahr 2000 dem Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen (CITES), dadurch ist jeglicher Handel mit den Tieren oder deren Körperteilen verboten (\"zero annual export quota\" des CITES). Ein großer Bedrohungsfaktor für das Steppenschuppentier sind Elektrozäune, die zum Umzäunen privater Wildparks oder von Viehweiden aufgestellt werden. Berechnungen zufolge bestehen im südlichen Afrika innerhalb des Verbreitungsgebietes des Steppenschuppentiers Elektrozäune auf einer Länge von 13.220 km. Bei einer angenommenen Todesrate von 0,09 Steppenschuppentieren auf einem Kilometer pro Jahr (resultierend aus der Beobachtung von über 20 toten Tieren entlang des 93 km langen Zaunes der \"Kalahari Oryx Private Game Farm\" zwischen September 2009 und August 2012) ergibt dies rund 1190 getötete Schuppentiere jährlich. Andere Experten gehen aber von einer weitaus geringeren Todesrate aus, die bei etwa einem Drittel liegt. Weitere Gefahrenpotentiale stellen Verkehrsunfälle und Tellereisen dar, die im südlichen Afrika häufig zum Schutz von Weidetieren vor Beutegreifern ausgelegt werden. Hinzu kommt die Zerstörung des Lebensraumes durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen und wirtschaftlich genutzter Flächen. Die IUCN listet das Steppenschuppentier aufgrund der genannten Bedrohungen als in seinem Bestand „gefährdet“ (\"vulnerable\"). Die Schuppentierart ist in zahlreichen Nationalparks und Reservaten vertreten und durch lokale Gesetzgebungen geschützt. Zu den weiteren Schutzmaßnahmen gehören vor allem Untersuchungen zur regionalen Populationsdichte, zur Bestimmung des gegenwärtigen Verbreitungsgebietes und zum Ausmaß des durch menschliche Einflüsse verursachten Rückgangs der Bestände und deren Abmilderung. Darüber hinaus müssen auch Erhebungen zum weltweiten Handel eingebunden werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Steppenschuppentier (\"Smutsia temminckii\", teilweise auch \"Manis temminckii\") ist eine Säugetierart aus der Familie der Schuppentiere (Manidae). Es kommt im östlichen und südlichen Afrika vor, sein Verbreitungsgebiet ist das größte aller afrikanischen Schuppentiere. Die Tiere leben einzelgängerisch und sind Bodenbewohner, die sich sowohl vierfüßig als auch nur auf den Hinterbeinen laufend fortbewegen können. Sie sind starke Ernährungsspezialisten, deren Nahrung nur aus staatenbildenden Insekten wie Ameisen und Termiten besteht. Der Körper ist kräftig gebaut, doch im Gegensatz zu anderen bodenlebenden Schuppentieren ist das Steppenschuppentier kein guter Gräber. Zur Ruhe zieht er sich daher meist in Baue anderer Tiere zurück. Die Schuppentierart wird stark bejagt, teils zur Fleischgewinnung, teils aber auch zur Nutzung bei lokalen medizinischen Bräuchen. Einen weiteren großen Einfluss auf die Populationen haben Elektrozäune, die zum Schutz von privaten Wildtierfarmen oder von Weidetieren aufgestellt werden. Aufgrund des Bestandsrückganges gilt das Steppenschuppentier als gefährdet. Die Erstbeschreibung erfolgte im Jahr 1832.", "tgt_summary": null, "id": 1837772} {"src_title": "John Kane House", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Podzamek liegt an der Straße von Kłodzko nach Złoty Stok (\"Reichenstein\") am südlichen Fuß des Warthagebirges (\"Góry Bardzkie\") kurz vor dem 483 m hohen Glatzer Pass (\"Przelącz Kłodzka\"), der das Glatzer Land von Schlesien trennt. Östlich liegt das Reichensteiner Gebirge (\"Góry Złote\"). Nachbarorte sind die Wüstung Gajek (\"Hain\") im Südosten, Jaszkowa Górna (\"Oberhannsdorf\") im Süden, Jaszkowa Dolna (\"Niederhannsdorf\") im Südwesten und Jaszkówka (\"Neuhannsdorf\") im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde erstmals 1351 als „Neydeck“ erwähnt. Diese Bezeichnung bezog sich zunächst nur auf den Dominialanteil mit dem zugehörigen Vorwerk. Das eigentliche Dorf führte den Namen „Wiedereck“. Erst im 18. Jahrhundert wurden beide Teile unter der Bezeichnung Neudeck zusammengefasst. Es gehörte von Anfang an zum Glatzer Distrikt im Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit teilte. Während das Vorwerk Neydeck nach Glatz eingepfarrt war, gehörte das Dorf Wiedereck zur Pfarrkirche in Oberhannsdorf. Der Dominialanteil (auch als „Hof“ oder „Sitz“ bezeichnet) war ein erblicher Rittersitz, der auch über die Ober- und Niedergerichte sowie das Jagdrecht über das ganze Dorf verfügte. Für 1360 sind als Besitzer Hans und Bernhard von Brunichen nachgewiesen, für 1373 Otto von Glaubitz (\"Gloubocz, Glubus\"). Dieser verkaufte das Gut 1384 dem Hans von der Bele, der dem Adelsgeschlecht von Reichenbach entstammte. Er verkaufte das Vorwerk Neudeck und das Dorf Wiedereck 1388 der Propstei der Glatzer Augustiner. König Wenzel IV. bestätigte den Kauf am 2. Juli 1388 und befreite Neudeck und Wiedereck von bestimmten ihm zustehenden Diensten. 1414 verkauften die Pröpste das Vorwerk dem Niklas Czigeler und dessen Brüdern Mathes, Hans und Thomas, die es 1415 ihrem Stiefvater Martin Melzing und dessen Bruder Hans überließen. Nach 1431 brachte die Propstei das Vorwerk wieder an sich, verkaufte es jedoch im Jahre 1524 dem Sebastian Lorenz von Schlabrendorf, von dem es 1542 der Glatzer Pfandherr Johann von Pernstein erwarb, der es 1546 seinem Kanzler Heinrich von Regern überließ. Dieser tauschte 1552 mit der Augustinerpropstei neun Bauern und einen Gärtner in Rengersdorf gegen das Dorf Wiedereck, so dass nunmehr das Vorwerk und das Dorf in seinem Besitz waren. 1556 erwarb er von Kaspar Betsch von Falkenau einen Anteil von Oberhannsdorf und den zwischen Wiedereck, Heinrichswalde, Follmersdorf und Oberhannsdorf gelegenen Grund. 1557 bestätigte der damalige Glatzer Pfandherr Ernst von Bayern den Kauf. Auf dem erworbenen Grund legte Heinrich von Regern nachfolgend ein Vorwerk an, das zunächst als „Lindenburg“, später als „Das Kalte Vorwerk“ bezeichnet wurde. 1559 verkaufte Heinrich von Regern das Gut Neudeck, das Vorwerk Lindenburg, das ganze Dorf Wiedereck sowie seinen Anteil von Oberhannsdorf dem Glatzer Landeshauptmann Albrecht Schellendorf von Hornisberg. Mit dem Erwerb beabsichtigte dieser die Aufnahme in den Grafschafter Adel. Da er jedoch den geforderten Preis nicht zahlen konnte, fiel alles an Heinrich von Regern zurück. 1572 erwarb alle Teile der kaiserliche Hofkriegsrat und Glatzer Landeshauptmann Hans von Pannwitz und Mechwitz auf Pogarell. Nach dessen Tod erbte die Besitzungen seine Frau Chrisolda von Pogarell, von der sie 1595 auf ihren Sohn Hans Heinrich von Pannwitz übergingen. Er überließ sie 1599 seinem Schwager Georg Rohn von Stein, von dem sie 1602 die Stadt Glatz erwarb. Sie verkaufte ein Jahr später diesen Besitz dem Breslauer Doktor Pankratius Freund, der ihn 1623 dem Melchior Tauber von Taubenfurt verkaufte. Dessen Erben veräußerten 1638 die Besitzungen dem kaiserlichen Obristwachtmeister Daniel Krahl von Trzeban. Vier Jahre später wurde dessen Schloss Neudeck im Dreißigjährigen Krieg niedergebrannt. Nach seinem Tod um 1660 erbte sein Sohn Johann Gottfried Krahl die Besitzungen und verkaufte sie 1663 dem Johann Gottfried Ferdinand von Edelstein, Erbherr auf Oberhannsdorf. Er vereinte das Gut mit seiner Herrschaft Oberhannsdorf. Die nach der Schlacht am Weißen Berge verloren gegangenen Obergerichte über Neudeck kaufte die Besitzerin Maria Benigna Franziska von Sachsen-Lauenburg, Witwe des kaiserlichen Feldherrn Octavio Piccolomini auf Náchod 1684 von der kaiserlichen Alienationskommission zurück. Zusammen mit Oberhannsdorf ersteigerte das verschuldete Gut 1696 der Reichsgraf Johann Ernst von Götzen, von dem es 1707 auf seinen Sohn Franz Anton von Götzen überging. Nachdem dessen Sohn Johann Joseph von Götzen 1771 ohne Nachkommen starb, fielen die Besitzungen zunächst an seine drei Schwestern und 1780 an den Neffen Anton Alexander von Magnis auf Eckersdorf. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgültig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 diel Neudeck zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preußen. Für das Jahr 1798 sind nachgewiesen: ein herrschaftliches Schloss mit einem Vorwerk, eine Erbschölzerei mit einem Kretscham, sieben Bauern, 14 Gärtner und fünf Freihäusler, ein Schreiner, ein Schmied sowie eine Mehl- und Brettmühle. Zusammen mit dem Kalten Vorwerk und einem Teil von Hain bildete es eine Landgemeinde. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Neudeck ab 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816–1945 dem Landkreis Glatz eingegliedert. 1939 wurden 347 Einwohner gezählt. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel es 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in \"Podzamek\" umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. Die Zahl der Einwohner ging deutlich zurück. 1975–1998 gehörte Podzamek zur Woiwodschaft Wałbrzych.", "section_level": 1}, {"title": "Erbschölzerei.", "content": "Die Besitzer der Erbschölzerei verwalteten das Amt eines Scholzen. Sie waren robotfrei und besaßen das Privileg des Schlachtens, Backens, Brantweinbrennens und des Bierschanks.", "section_level": 2}, {"title": "Das Kalte Vorwerk.", "content": "Das Kalte Vorwerk wurde 1558 von Heinrich von Redern errichtet und zunächst als „Lindenburg“ oder „Das Neue Vorwerk“ bezeichnet. Es gehörte stets zum Vorwerk Neudeck, so dass es mit diesem zusammen die gleichen Besitzer hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Das Dorf Hain.", "content": "Dieses Dorf, das nicht mehr existiert, ist auf gerodetem Forstgrund errichtet worden. Es lag unweit des Kalten Vorwerks und bestand 1798 aus einem herrschaftlichen Vorwerk und zwölf Häuslern. Es gehörte zum Kalten Vorwerk und mit diesem zusammen den Besitzern von Neudeck. 1945 wurde es in \"Gajek\" umbenannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Podzamek (deutsch \"Neudeck\") ist ein Dorf im Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien. Es liegt sechs Kilometer östlich von Kłodzko (\"Glatz\"), zu dessen eigenständiger Landgemeinde es gehört.", "tgt_summary": null, "id": 429315} {"src_title": "Victor G. Atiyeh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gewalttaten.", "content": "Die Bewegung, deren Mitglieder und Sympathisanten als \"Felquistes\" bezeichnet werden, entstand zu einer Zeit, als sich Québec einem tief greifenden sozialen und wirtschaftlichen Wandel unterzog, der als Stille Revolution (\"révolution tranquille\") bekannt ist. Die Struktur der FLQ konnte bis heute nicht genau rekonstruiert werden, es existierten jedoch mindestens sieben Zellen: Dieppe, Louis Riel, Nelson, Saint-Denis, Viger, Libération und Chénier. Die beiden letzten traten am häufigsten in Erscheinung und waren letztlich für die Oktoberkrise verantwortlich. Die Geschichte der FLQ lässt sich in sechs Wellen unterteilen, die der Oktoberkrise vorausgingen. Die erste Gruppierung, die als FLQ auftrat, wurde im März 1963 von Georges Schoeters gegründet, einem belgischen Linksaktivisten, dessen Vorbild Che Guevara war und der radikalisierte Mitglieder der linksnationalistischen Partei \"Rassemblement pour l'indépendance nationale\" um sich scharte. Die Gruppe sprengte unter anderem eine Bahnlinie, auf der später ein Zug mit Premierminister John Diefenbaker an Bord hätte verkehren sollen. Auch ermordete sie einen Wachmann in einem Rekrutierungszentrum der kanadischen Armee. Bis Juni 1963 war die gesamte erste Gruppe verhaftet. Eine zweite Gruppe mit sechs Personen (davon zwei Brüder von FLQ-Mitgliedern, die 1963 verhaftet wurden), war zwischen September 1963 und April 1964 für eine zweite Gewaltwelle verantwortlich. Sie erbeutete bei Überfällen Waren und Geld im Wert von über einer halben Million kanadischer Dollar. Wenige Monate später wurde die dritte Gruppe aktiv. Ein fehlgeschlagener Bankraub führte am 29. August 1964 zu zwei Toten. Fünf Mitglieder wurden zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Im Juli 1965 vereinigten Charles Gagnon und Pierre Vallières ihre „Volksbefreiungsbewegung“ mit der FLQ. Dies führte dazu, dass die FLQ verstärkt sozialistisches Gedankengut übernahm, sich mit streikenden Arbeitern solidarisierte und vorgab, für deren Interessen einzutreten. Diese neue vierte Gruppe raubte ein Büro der Neuen Demokratischen Partei und eine Radiostation aus und veröffentlichte ein Manifest mit dem Titel \"La Cognée\" („die Axt“). Sie machte auch vermehrt Gebrauch von Sprengstoff. Am 5. März 1966 wurde eine Büroangestellte beim Bombenanschlag auf eine Schuhfabrik getötet. Bis August 1966 konnte die Royal Canadian Mounted Police zahlreiche FLQ-Mitglieder verhaften. Gagnon und Vallières, die nach New York City geflüchtet waren, traten vor dem UNO-Hauptsitz in einen Hungerstreik und wurden später ebenfalls verhaftet. Vallières schrieb daraufhin \"Nègres blancs d’Amérique\" („Weiße Neger Amerikas“), eine historische Dokumentation mit marxistischer Polemik. 1967 wurden er und Gagnon nach Kanada ausgeliefert. 1968 gründete sich eine fünfte FLQ-Gruppierung, die im Verlaufe eines Jahres 52 Bomben legte und ein neues Manifest mit dem Titel \"La Victoire\" („der Sieg“) veröffentlichte. Ein Anschlag auf die Börse von Montreal am 13. Februar 1969 richtete großen Sachschaden an und verletzte 27 Personen. Sämtliche Mitglieder dieser Gruppe konnten bis Mai 1969 verhaftet werden. Mit Hilfe von Geheimdienstinformationen verhinderte die RCMP 1969 Ausschreitungen von Studenten an der McGill University. Daraufhin bildeten sich zwei weitere FLQ-Gruppierungen, die Zellen Libération und Chénier. Sie kauften drei Häuser, beschafften sich Ausrüstung und planten das weitere gemeinsame Vorgehen.", "section_level": 1}, {"title": "Oktoberkrise.", "content": "Die Libération-Zelle entführte am 5. Oktober 1970 den britischen Handelskommissar James Richard Cross, der sich auf dem Weg zu seinem Büro befand. Die FLQ forderte die Freilassung verurteilter und verhafteter Mitglieder sowie die öffentliche Verkündung ihres Manifests. Drei Tage später wurde das Manifest in sämtlichen französisch- und englischsprachigen Medien Québecs veröffentlicht. Die FLQ konkretisierte darin ihre Forderungen, unter anderem die Freilassung von 23 „politischen Gefangenen“, 500.000 Dollar in Gold, die Wiederanstellung von 450 entlassenen Postmitarbeitern sowie ein Flugzeug, das die Entführer und ihre Anwälte nach Kuba oder Algerien bringen sollte. Darüber hinaus warnte die FLQ, Provinzpremierminister Robert Bourassa müsse sich im Verlaufe des nächsten Jahres „der Realität stellen: 100.000 revolutionäre Arbeiter, bewaffnet und organisiert.“ Am 10. Oktober entführte die Chénier-Zelle Pierre Laporte, den Arbeitsminister und Vizepremier von Québec. Die Provinzregierung, verantwortlich für Recht und Ordnung, bat die Armee am 15. Oktober formell um Unterstützung in Form einer Intervention, woraufhin der kanadische Premierminister Pierre Trudeau den Ausnahmezustand verhängte, zum ersten und bisher einzigen Mal überhaupt in Friedenszeiten. Am darauf folgenden Tag wurden die bürgerlichen Rechte suspendiert. Dies ermöglichte es der Armee, kurzzeitig die Kontrolle über Québec zu übernehmen. Bis Ende des Jahres wurden 457 Personen verhaftet, die im Verdacht standen, mit der FLQ zu sympathisieren. Die meisten kamen nach kurzer Zeit ohne Anklage wieder frei. Ein anonymer Anrufer meldete sich am 17. Oktober bei einer Radiostation und sagte, Laporte sei ermordet worden. Die Polizei fand ihn später an der angegebenen Stelle erdrosselt auf, im Kofferraum eines Autos liegend. Am 3. Dezember wurde James Richard Cross nach 60-tägiger Gefangenschaft freigelassen. Die kanadische Regierung gewährte fünf Terroristen freies Geleit nach Kuba, mit Fidel Castros Einverständnis. Pierre Vallières, der ideologische Anführer der FLQ, verkündete am 13. Dezember 1970, er habe sich vom Terrorismus losgesagt und trete nun für den üblichen politischen Prozess als Mittel zur Erlangung der Unabhängigkeit Québecs ein. Die drei letzten Terroristen der Chénier-Zelle wurden am 28. Dezember verhaftet und vor Gericht gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Niedergang.", "content": "Der Niedergang der FLQ kann einerseits auf die effektive Arbeit der Polizei zurückgeführt werden, andererseits auch auf den geringen Rückhalt in der Bevölkerung. Die Antiterroreinheit der Montrealer Polizei hatte mehrere hochrangige Informanten innerhalb der FLQ. Am 4. und 5. Oktober 1971, ein Jahr nach Beginn der Oktoberkrise, verhaftete die Polizei vier FLQ-Mitglieder. Im Verlaufe der nächsten 13 Monate erfolgten über 20 weitere Verhaftungen. Die Verhaftungswelle führte dazu, dass die FLQ keine neuen Anhänger mehr rekrutieren konnte. Die Unterstützung und der politische Einfluss der FLQ waren 1970 drastisch geschwunden. Nach der Oktoberkrise und Laportes Ermordung verlor die FLQ jegliche Unterstützung in der Öffentlichkeit, die Gewalt strikt ablehnte. Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung befürwortete den Ausnahmezustand und die Präsenz der Armee in Québec. Die separatistische Parti Québécois, die mit friedlichen politischen Mitteln die Unabhängigkeit der Provinz erreichen wollte, erhielt großen Zulauf. Der Aufstieg der Parti Québécois bewog aktive Mitglieder und Sympathisanten der FLQ dazu, sich von deren gefährlichen Aktivitäten fernzuhalten. Pierre Vallières verkündete im Dezember 1971, er werde sich ebenfalls der Partei anschließen und begründete dies damit, die FLQ sei eine „Schockgruppe“, deren Aktionen nur die „repressiven Kräfte“ stärken würden. Jene Terroristen, die ins Ausland geflohen waren, kehrten bis 1982 zurück und erhielten verhältnismäßig geringe Freiheitsstrafen. Viele von ihnen traten der Parti Québécois bei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Front de libération du Québec (), allgemein unter ihrer Abkürzung FLQ bekannt, war eine linksextremistisch-nationalistische Terrororganisation, die von 1963 bis 1970 in der kanadischen Provinz Québec aktiv war. ", "tgt_summary": null, "id": 1988852} {"src_title": "Waffensystemkommando der Luftwaffe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Malkin wurde 1970 als Kind philippinischer Einwanderer in Philadelphia geboren; ihr Vater war Arzt und ihre Mutter Lehrerin. Sie wuchs in New Jersey auf und machte am Oberlin College ihren Abschluss als Journalistin. Sie arbeitete unter anderem als Kolumnistin bei der \"Los Angeles Daily News\" und später der \"Seattle Times\". Sie ist seit 1993 mit Jesse Malkin verheiratet und hat zwei Kinder. Malkin ist häufig als Gast und Kommentatorin in politischen Diskussionssendungen amerikanischer Nachrichtensender, insbesondere Fox News, zu sehen und fungierte unter anderem als Gastmoderatorin der Sendung O'Reilly Factor von Bill O’Reilly. Seit 2002 schreibt Malkin für die Anti-Einwanderungs-Website VDARE. 2004 startete Malkin ihren ersten politischen Blog, der sich als einer der einflussreichsten konservativen Blogs der Vereinigten Staaten etablierte. Im Jahr 2006 folgte der \"HotAir\"-Blog, welchen sie als „Internet-Rundfunk für Konservative“ bezeichnet und der ebenfalls populär wurde. Seit einigen Jahren ist Malkin Tea-Party-Aktivistin. 2007 befand sich Malkin in einem heftigen Streit mit ihrem Fox-Kollegen Geraldo Rivera. Malkin sagte, sie werde zur Sendung \"O'Reilly Factor\", nicht zurückkehren. Fox News habe den Streit mit Geraldo nicht gut gemanagt. Dieser hatte im Interview mit dem \"Boston Globe\" gesagt, dass \"Michelle Malkin is the most vile, hateful commentator I've ever met in my life. She actually believes that neighbors should start snitching out neighbors, and we should be deporting people.\" (\"Michelle Malkin ist die abscheulichste, hasserfüllteste Kommentatorin, die ich je in meinem Leben getroffen habe. Sie glaubt tatsächlich, dass Nachbarn sich gegenseitig ausspionieren sollten und wir Menschen abzuschieben sollten\"),. Außerdem sagte er:, \"It's good she's in D.C., and I'm in New York. I'd spit on her if I saw her.\" (\"Es ist gut, dass sie in Washington D.C. ist und ich in New York, ich würde sie anspucken, sähe ich sie\") Später entschuldigte er sich dafür.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Ansichten.", "content": "Malkin gilt als ausgesprochen rechtskonservative Kolumnistin. Sie ist für ihre harte Haltung in Bezug auf illegale Immigration und des Umgangs mit dem globalen Terrorismus bekannt. So lehnt sie zum Beispiel „anchor babies“ (Kampfbegriff für Kinder, die angeblich zum Zwecke des Erwerbs der amerikanischen Staatsbürgerschaft auf amerikanischem Territorium zur Welt gebracht werden, um so für die Familie das Bleiberecht erschleichen zu können) als Mittel der Immigration ab und plädiert für eine scharfe Überwachung von Muslimen in den USA zur Vorbeugung von Terroranschlägen. In diesem Zusammenhang verteidigt sie auch die Internierung japanischstämmiger Amerikaner während des Zweiten Weltkrieges; auf diese Weise solle auch mit Muslimen verfahren werden. Laut ihr stehe das Überleben der Nation in Kriegszeiten über allem, weshalb zivile Freiheiten nicht unantastbar seien. Zudem ist sie eine Befürworterin von Racial Profiling. In einem Artikel in der Jewish World Review griff sie Befürworter des Säkularismus an und nannte sie Snobs", "section_level": 1}], "src_summary": "Michelle Malkin (* 20. Oktober 1970 in Philadelphia, Vereinigte Staaten als \"Michelle Maglalang\") ist eine konservative amerikanische Autorin, Kolumnistin und Bloggerin philippinischer Abstammung.", "tgt_summary": null, "id": 623506} {"src_title": "Samuel Fedida", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Berman wurde in einer jüdischen Familie geboren; sein Vater war Violinist und Student der Tora (Yeshiva) und wurde ausgebürgert. Er ging in die Vereinigten Staaten nach South Dakota auf das Gebiet der Jewish Colonization Association, die von Maurice de Hirsch angeführt wurde, und ließ seine Familie dorthin nachkommen. Berman reiste zusammen mit seiner Mutter und drei Geschwistern am 29. Juni 1904 über New York in die Vereinigten Staaten ein. Für die Mutter waren die kalten Great Plains ein Schock und die Ansiedelung scheiterte letztendlich. Die Familie ging nach Sioux City in Iowa, wo David ein Gangster wurde. Im Alter von 13 Jahren wurde er der Anführer einer jugendlichen Diebesbande, welche höchstwahrscheinlich bereits über einige illegale Destillerien verfügte. Daraus entwickelte sich eine Gruppe von professionellen Bankräubern. Berman kam in engen Kontakt zur Genovese-Familie und ging nach Minneapolis, wo er sich zu einem bedeutenden Buchmacher entwickelte. Dadurch kam es zu Konflikten mit dem Konkurrenten Kid Cann und dem lokalen Gangsterboss Tommy Banks. Unterstützt wurde Berman durch seinen „Enforcer“ Israel Alderman und seinen Bruder „Chickie“ Berman. Durch die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister Marvin L. Kline gelang es Berman, seine Konkurrenten auszuschalten.", "section_level": 2}, {"title": "Soldat.", "content": "Als Gegner des Antisemitismus in Deutschland trat Berman in die kanadischen Armee ein, da die USA noch Neutral waren, und kämpfte zusammen mit seinem Freund Nathan Gittlewich im \"18th Armoured Car Regiment (12th Manitoba Dragoons)\" in Nordwest-Europa. In der kanadischen Armee war seine Biografie nicht bekannt, und Berman war hoch angesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Las Vegas.", "content": "Nach seiner Rückkehr nach Minneapolis konnte er seine Geschäfte zunächst nicht wieder aufnehmen, da unter Bürgermeister Hubert Humphrey das illegale Glücksspiel zerschlagen worden war. Berman ging deshalb mit seinen Leuten nach Las Vegas und kooperierte dort wieder mit der Genovese-Familie über deren Assoziierten Moe Sedway. Nach der Ermordung von Bugsy Siegel marschierte Berman zusammen mit Sedway in die Lobby des Flamingo und beide übernahmen das Kasino-Hotel. 1957 verstarb Berman bei einer Operation.", "section_level": 2}, {"title": "Nachlass.", "content": "Berman hatte in Minneapolis die Deutsch-Amerikanerin \"Gladys Ewald\" geheiratet. Die Tänzerin konvertierte zum Judentum. Die gemeinsame Tochter Susan Berman, die in den Verhältnissen in Las Vegas aufgewachsen war, schrieb 1981 eine Biografie (\"Easy Street\") und wurde später ermordet, möglicherweise da sie durchblicken ließ, weitere Details der Vergangenheit ihres Vaters zu kennen.", "section_level": 1}], "src_summary": "David „Davie the Jew“ Berman (* 1903 Odessa; heute Ukraine; † 1957 Las Vegas) war ein US-amerikanischer Mobster, welcher heute der Kosher Nostra zugerechnet wird. Er war in Iowa, New York City und Minneapolis in Minnesota tätig und war ein Partner von Bugsy Siegel als Pionier beim Aufbau des Glücksspiels in Nevada.", "tgt_summary": null, "id": 414451} {"src_title": "Bahnstrecke Lehrte–Nordstemmen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifikation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Runde.", "content": "Die Spiele der ersten Runde fanden vom 19. bis 21. September 2008 im serbischen Novi Sad statt.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe A.", "content": "Der Gruppensieger und Gastgeber HK Novi Sad qualifizierte sich für die zweite Runde. Die Bilanz wurde lediglich durch eine Niederlage im Penaltyschießen gegen den HK Slawia Sofia getrübt. Insgesamt besuchten 1.000 Zuschauer die sechs Partien, was einem Zuschauerschnitt von 166,7 entspricht.", "section_level": 3}, {"title": "Zweite Runde.", "content": "Die zweite Runde des Continental Cups wurde vom 17. bis zum 19. Oktober 2008 in zwei Gruppen ausgespielt. Die Spielorte waren Elektrėnai in Litauen und Miercurea Ciuc in Rumänien. Der Sieger der Gruppe A, HK Novi Sad, qualifizierte sich zur Teilnahme in der Gruppe C.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "In der Gruppe B setzte sich der HK Sokol Kiew aus der Ukraine souverän mit drei Siegen aus drei Spielen durch und qualifizierte sich somit für die Gruppe D der abschließenden dritten Runde, die im lettischen Liepāja ausgetragen wurde. Insgesamt besuchten 7.073 Zuschauer die sechs Partien, was einem Zuschauerschnitt von 1.178,8 entspricht.", "section_level": 3}, {"title": "Gruppe C.", "content": "In der Gruppe C setzte sich der ungarische Vertreter Dunaújvárosi Acélbikák durch, nachdem im abschließenden Gruppenspiel der gastgebende und bis dahin an erster Stelle stehende SC Miercurea Ciuc geschlagen wurde. Dunaújvárosi Acélbikák erreichte somit die Gruppe E der dritten Runde, die im italienischen Bozen stattfand. Insgesamt besuchten 1.725 Zuschauer die sechs Partien, was einem Zuschauerschnitt von 287,5 entspricht.", "section_level": 3}, {"title": "Dritte Runde.", "content": "Die dritte Runde des Continental Cups fand vom 21. bis 23. November 2008 statt. Gespielt wurde in zwei Gruppen im lettischen Liepāja und italienischen Bozen. Der Sieger der Gruppe B, HK Sokol Kiew, qualifizierte sich zur Teilnahme in der Gruppe D, während der Sieger der Gruppe C, Dunaújvárosi Acélbikák, das Ticket zur Teilnahme in der Gruppe E löste.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe D.", "content": "In der Gruppe D setzte sich der mit leichten Außenseiterchancen ins Turnier gegangene HK Keramin Minsk durch. Nachdem das Team die Auftaktpartie gegen den Qualifikanten aus Kiew verloren hatte, folgte ein Sieg gegen den kasachischen Vertreter Gornjak Rudny. Da Kiew im direkten Duell gegen den Gastgeber HK Liepājas Metalurgs unterlegen war, musste Minsk im abschließenden Spiel gegen den Gastgeber mit mindestens zwei Toren Unterschied gewinnen, was durch einen 5:2-Sieg auch gelang. Minsk erreichte das Super Final aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber den beiden punktgleichen Mitkonkurrenten. Insgesamt besuchten 2.875 Zuschauer die sechs Partien, was einem Zuschauerschnitt von 479,2 entspricht.", "section_level": 3}, {"title": "Gruppe E.", "content": "Das Turnier im italienischen Bozen gewann der Gastgeber HC Bozen souverän mit drei Siegen aus den drei Begegnungen. In der entscheidenden Abschlusspartie siegten die Italiener knapp mit 1:0 gegen den britischen Vertreter Coventry Blaze. Den dritten Rang sicherte sich der HDK Stavbar Maribor aus Slowenien vor dem Qualifikanten Dunaújvárosi Acélbikák. Insgesamt besuchten 9.440 Zuschauer die sechs Partien, was einem Zuschauerschnitt von 1.573,3 entspricht.", "section_level": 3}, {"title": "Super Final.", "content": "Das Super Final des Continental Cups fand vom 16. bis 18. Januar 2009 statt. Der Austragungsort des Turniers war das französische Rouen. Neben den bereits gesetzten Vertretern aus Frankreich und der Slowakei, den Dragons de Rouen und der MHC Martin, sicherten sich in der finalen Qualifikationsrunde der HK Keramin Minsk aus Weißrussland, als Sieger der Gruppe D, und der HC Bozen aus Italien, als Sieger der Gruppe E, die verbleibenden zwei Plätze. Bereits frühzeitig zeigte sich der erstmals international antretende MHC Martin aus der Slowakei als Favorit auf den Titel. Nach Siegen in den ersten beiden Turnierspielen mussten die gastgebenden Dragons de Rouen ihre Partie gegen Keramin Minsk in der regulären Spielzeit gewinnen, damit das Turnier nicht schon vor dem letzten Tag entschieden war. Dies gelang ihnen durch ein starkes Schlussdrittel, in dem sie vier Tore erzielten und die Partie noch zu ihren Gunsten drehten. Im abschließenden Turnierspiel kam es somit zum Aufeinandertreffen zwischen Martin und Rouen. Trotz eines Sieges der Franzosen sicherte sich der MHC Martin seinen ersten internationalen Titel, da er im Vergleich der drei punktgleichen Mannschaften – der HC Bozen hatte ebenfalls zwei Partien gewonnen – das beste Torverhältnis vorzuweisen hatte. Die sechs Spiele in der 2.747 Zuschauer fassenden Île Lacroix besuchten insgesamt 14.518 Zuschauer. Dabei waren die drei Spiele des Gastgebers ausverkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Spielertrophäen Die Auszeichnungen im Rahmen des Finalturniers erhielten Torwart Vlastimil Lakosil vom Turniersieger MHC Martin, der Verteidiger Christian Borgatello in Diensten des HC Bozen sowie der Stürmer Marc-André Thinel vom Gastgeber Dragons de Rouen. Mit je sieben Scorerpunkten waren der Slowake Lukáš Havel vom MHC Martin und Marc-André Thinel die Topscorer des Turniers. Sie waren mit je fünf Toren auch am treffsichersten. Havels Teamkollege David Appel und Jean-François David von den Dragons de Rouen bereiteten jeweils vier Treffer vor. Die beste Fangquote unter den Torhütern wies Rouens Ramón Sopko vor, der 89,52 Prozent der Schüsse auf sein Tor parierte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der IIHF Continental Cup 2008/09 war die zwölfte Austragung des von der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF ausgetragenen Wettbewerbs. Am vom 19. September 2008 bis 18. Januar 2009 ausgetragenen Turnier nahmen 19 Mannschaften aus 19 Ländern teil. Die Finalrunde wurde vom 16. bis 18. Januar 2009 im französischen Rouen ausgetragen. ", "tgt_summary": null, "id": 854035} {"src_title": "Der Schlag ans Hoftor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Vera Phillips lernt als Teenager Dylan Thomas kennen, mit dem sie eine Liebesbeziehung verbindet. Einige Jahre später – während des Zweiten Weltkriegs – trifft sie in London den inzwischen als Dichter bekannten Thomas wieder. Thomas ist jetzt mit Caitlin MacNamara verheiratet; Phillips arbeitet als Sängerin und lernt den Soldaten William Killick kennen, den sie kurz darauf heiratet. Thomas schreibt Drehbücher für Propagandafilme. Nach der Versetzung ihres Ehemannes Killick ins Ausland zieht Phillips zu Thomas und dessen Ehefrau MacNamara, in ein direkt benachbartes Häuschen. Phillips bringt ihren Sohn Rowatt zur Welt, während ihr Mann und Vater des Kindes in Griechenland kämpft. Sie erneuert ihre Liebesbeziehung zu Thomas und freundet sich mit MacNamara an. Killick wird nach seiner Rückkehr gegenüber dem Dichter gewalttätig, da er glaubt, Thomas sei der Vater des Kindes. Am Ende wird Killick in einem Prozess freigesprochen, obwohl Thomas gegen ihn ausgesagt hat. Im Folgenden verlassen MacNamara und Thomas ihr Haus, während Phillips und Killick mit ihrem gemeinsamen Sohn Rowatt dort bleiben. Die beiden Frauen versprechen einander noch, dass sie nie einsam sein werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die Redaktion der BBC bezeichnete den Film als eine \"„kraftvoll gezeichnete Liebesgeschichte“\". Eine Kritik in der \"Daily Mail\" vom 14. März 2008 lobte die \"„außergewöhnlichen“\" (\"„sublime“\") Darstellungen von Keira Knightley und Sienna Miller. Die vier Hauptdarsteller seien \"„brillant“\".", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Keira Knightley spielte zum ersten Mal in einem Film, welcher nach einem Drehbuch ihrer Mutter gedreht wurde. Sie sprach in einem Interview darüber, wie \"außergewöhnlich\" diese Arbeit gewesen sei, weil die Schauspielerin mit den Werken ihrer Mutter aufgewachsen sei, die in ihrem Leben eine große Rolle gespielt hätten. Die Anwesenheit der Mutter am Filmset sei jedoch keine zusätzliche Belastung gewesen. Der Film wurde in London und in verschiedenen Orten in Wales gedreht. Seine Weltpremiere fand am 15. Mai 2008 auf dem \"Cannes Film Market\" statt. Am 18. Juni 2008 eröffnete eine Vorführung des Films das Edinburgh Film Festival, zwei Tage später lief er in den britischen Kinos an. Deutscher Kinostart war am 23. Juli 2009.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Edge of Love (frei übersetzt: Grenzen der Liebe) ist ein britisches Filmdrama aus dem Jahr 2008. Regie führte John Maybury, das Drehbuch schrieb Sharman Macdonald.", "tgt_summary": null, "id": 1695280} {"src_title": "Richard L. Murphy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Begonnen hat die Firmengeschichte mit dem jüdischen Textilfabrikanten Paul Lamfrom, der frühzeitig die Pläne der Nazis erkannte und 1937 aus Deutschland floh. Er gab sein Unternehmen in Augsburg, damals Deutschlands größte Hemdenfabrik, auf und floh samt Familie nach Portland, Oregon. Dort gründeten Paul und Marie Lamfrom die Columbia Sportswear 1938 als \"Columbia Hat Company\". Das kleine Familienunternehmen produzierte zunächst nur Hüte. Der nahe gelegene Columbia River stand Pate für den Firmennamen. Probleme mit Lieferanten waren schließlich dafür verantwortlich, dass das Unternehmen auf die Produktion von Modewaren bis zu Anglerwesten, Hemden – und alles, was es in den 1940er Jahren an »Outdoorbekleidung« gab – umstellte. Zehn Jahre später übernahm die Tochter von Paul und Marie Lamfrom, die in Augsburg geborene Gertrude „Gert“ Boyle (1924–2019), das Unternehmen und hatte zusammen mit ihrem Ehemann Neal die Chefposition inne. Neal starb 1970, so dass Gert und Neals Sohn, Tim Boyle, mit in die Leitung des Unternehmens einstieg. Dieser rettete Columbia Sportswear vor der bevorstehenden Insolvenz. Verschiedene neuartige Funktionen in der Mode von Columbia sorgten für einen extremen Aufschwung und Wachstum des Werks. Mittlerweile gehören auch die renommierten Marken Sorel, Mountain Hardwear, Pacific Trail und Montrail zum Konzern.", "section_level": 1}, {"title": "Engagement im Radsport.", "content": "Das Unternehmen sponserte das Radrennteam \"Team Columbia\", welches aus dem Team Telekom (seit 2003 Team T-Mobile) hervorging. Columbia Sportswear begann das Sponsoring am 5. Juli 2008 mit dem Start des Teams bei der Tour de France 2008; es war vorerst auf drei Jahre datiert. Sowohl das Herren- als auch das Damenteam wurden gesponsert. Seit dem 1. Januar 2011 heißt das Team HTC-Highroad, da Columbia das Sponsoring beendete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Columbia Sportswear ist ein 1938 gegründeter US-amerikanischer Sportartikelhersteller. Columbia ist bekannt für Outdoorkleidung und Skimode. 2018 konnte Columbia einen Rekordumsatz von 2,80 Milliarden US-Dollar aufweisen. Heute beschäftigt Columbia mehr rund 6500 Mitarbeiter weltweit. Die Produkte werden in 100 Staaten über mehr als 13.000 Einzelhändler vertrieben.", "tgt_summary": null, "id": 1224084} {"src_title": "Angel (Manga)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "Jessica Davenport spielte bis 2007 für das Damen-Basketballteam der Buckeyes von der Ohio State University, wo sie vor allem für ihre Stärke in Blocken und Rebounding bekannt war.", "section_level": 2}, {"title": "Women’s National Basketball Association.", "content": "Davenport wurde im WNBA Draft 2007 von den San Antonio Silver Stars an der zweiten Stelle ausgewählt. Gleich nach dem Draft wurde Davenport samt einem Erstrunden-Pick im WNBA Draft 2008 zu den New York Liberty für Becky Hammon und einem Zweitrunden-Pick im WNBA Draft 2008 transferiert. Somit spielte sie ihre erste WNBA Saison für die Liberty in New York. Nachdem sie in 2007 noch fast in jedem Spiel der Liberty zum Einsatz kam, stand sie im Jahr 2008 nur noch bei 13 Spielen auf dem Platz. Vor der Saison 2009 wechselte Davenport zum Team der Indiana Fever. Dort kam sie zwar regelmäßig zum Einsatz und ihre Spielminuten erhöhten sich, sie kam aber auch dort nicht über die Rolle der Ergänzungsspielerin hinaus. Nach der Spielzeit 2012 war sie dann nicht mehr als Spielerin in der WNBA aktiv. Bis zu diesem Zeitpunkt bestritt sie in 6 WNBA-Saisons in der regulären Saison 174 Spiele, dabei stand sie 26 Mai in der Startformation und erzielte 1148 Punkte, 539 Rebounds und 73 Assists. In 31 Playoff-Partien (davon keine in der Startformation) erzielte sie 144 Punkte, 74 Rebounds und 8 Assists.", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "In der Saisonpause der WNBA spielt Davenport wie viele WNBA-Spielerinnen regelmäßig in Europa. Seit dem Jahr 2007 stand sie dabei für Teams aus Frankreich und Russland auf dem Platz. Zuletzt spielte sie in der Saison 2011/12 sie für den russischen Verein BC Chevakata Vologda.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jessica Davenport (* 24. Juni 1985 in Columbus, Ohio, Vereinigte Staaten) ist eine ehemalige professionelle Basketball-Spielerin. Zuletzt spielte sie in der Saison 2011/12 für das russische Team BC Chevakata Vologda und im Jahr 2012 für die Indiana Fever in der Women’s National Basketball Association.", "tgt_summary": null, "id": 819213} {"src_title": "In geheimer Kommandosache", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der 1,83 m große Flügelstürmer begann seine Profikarriere bei den Huskies de Rouyn-Noranda in der kanadischen Juniorenliga QMJHL. Während der Saison 1997/98 wechselte er zum Ligakonkurrenten Cataractes de Shawinigan. Im August 2000 wurde der Linksschütze schließlich ungedraftet von den Minnesota Wild verpflichtet, die ihn zunächst bei ihrem Farmteam, den Cleveland Lumberjacks, in der International Hockey League einsetzten. Ab der Saison 2001/02 gehörte Dupuis bei den Wild zum festen Stammpersonal, auch nach dem Lockout in der Spielzeit 2004/05, den er beim Schweizer Zweitligisten HC Ajoie verbrachte, blieb er zunächst in Minnesota. Nach 48 Spielen in der Saison 2006/07 transferierten die Wild den Angreifer schließlich im Tausch gegen Adam Hall zu den New York Rangers, die ihn nur wenige Tage später für Alex Bourret an die Atlanta Thrashers abgaben. Am 26. Februar 2008 wechselte Pascal Dupuis zu den Pittsburgh Penguins, mit denen er noch im selben Jahr das Finale um den Stanley Cup, die nordamerikanische Eishockeymeisterschaft, erreichen konnte. Dieses verloren die Penguins allerdings mit 2:4 Siegen gegen die Detroit Red Wings. Ein Jahr später wiederholte man den Finaleinzug und man gewann die Finalserie gegen denselben Gegner mit 4:3 Siegen. Im November 2014 wurde bei Dupuis eine Lungenembolie diagnostiziert, aufgrund derer er in der Saison 2014/15 kein Spiel mehr bestritt. Mit Beginn der Saison 2015/16 schien der Kanadier die Erkrankung überwunden zu haben und kam bis Dezember 2015 auf 18 Einsätze, ehe er zwei Tage nach seinem letzten Spiel überraschend sein Karriereende bekanntgab. Er und sein behandelnder Arzt begründeten diesen Schritt mit Hinblick auf seine langfristige Gesundheit, die bei weiterem Sport auf höchstem Niveau vermutlich in Mitleidenschaft gezogen werde würde. Am Ende der Saison 2015/16 gewannen die Penguins erneut den Stanley Cup und ließen auch Dupuis’ Namen auf der Trophäe eingravieren, obwohl er nur 18 Spiele in der regulären Saison absolviert hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pascal Dupuis (* 7. April 1979 in Laval, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der 968 Spiele in der National Hockey League absolvierte. Einen Großteil davon verbrachte er bei den Pittsburgh Penguins, mit denen er 2009 den Stanley Cup gewann.", "tgt_summary": null, "id": 1561525} {"src_title": "Die Stadt der Verlorenen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Albert Hotopp war der Sohn eines Schmieds. Nach einer Ausbildung zum Kellner arbeitete er bis 1904 in diesem Beruf. Anschließend ging er nach Bremen, wo er als Maschinenarbeiter tätig war; danach fuhr er als Heizer und Matrose auf Handelsschiffen zur See. Während dieser Zeit erhielt er in Großbritannien seine ersten Eindrücke von Streikaktionen der Arbeiterbewegung. Er trat in die SPD ein und arbeitete als Monteur von Eisenbahn-Signalanlagen. Nach seiner Abkehr von der Sozialdemokratie im Jahr 1912 sympathisierte er zeitweise mit anarcho-syndikalistischen Strömungen. Hotopp war daneben Mitarbeiter der Gewerkschaftspresse. Im Ersten Weltkrieg war er Funker. Albert Hotopp nahm 1918 an der Novemberrevolution teil und wurde Mitglied der USPD, 1920 wechselte er zur KPD. Er war nun als Heizer und Kranführer tätig und daneben aktiv als Betriebsrat. Nach einem Streik wurde er der Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt und zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt, die er von 1923 bis 1926 in Cottbus verbüßte. Während dieser Zeit entstanden erste Erzählungen, die in der \"Roten Fahne\" veröffentlicht wurden. Nach der Haftentlassung war Hotopp bis 1929 politischer Leiter der KPD im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg und Stadtverordneter. Er war Mitglied des Rotfrontkämpferbundes und seit 1928 des Bundes Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller; eine enge Freundschaft verband ihn mit dem Autor Willi Bredel. Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ lebte Albert Hotopp noch bis Februar 1934 illegal in Deutschland. Dann emigrierte er in die Sowjetunion, wo er zuerst im deutschsprachigen Verlagswesen arbeitete und ab 1936 Lektor für deutsche Sprache und Dekan an einem Fremdspracheninstitut in Moskau war. Am 22. Mai 1941 wurde er verhaftet und am 1. August 1942 zum Tod durch Erschießen verurteilt. Das Urteil wurde jedoch nicht vollstreckt. Danach verliert sich seine Spur; Hotopp kam vermutlich in einem Arbeitslager des sowjetischen Gulags um. Albert Hotopp wurde vor allem durch seinen Roman \"Fischkutter H.F. 13\" bekannt, in dem der Autor eine realistische Darstellung des Lebens auf See aus kommunistischer Perspektive liefert. Die drei in der Sowjetunion erschienenen Erzählungsbände haben vorwiegend das Arbeitsleben, Kriegserlebnisse und den antifaschistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus zum Thema.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Serious Games (englisch für \"ernsthafte Spiele\") versteht man digitale Spiele, die nicht primär oder ausschließlich der Unterhaltung dienen, wohl aber derartige Elemente enthalten können. Gemein haben Serious Games – sowie auch Lernspiele – das Anliegen, Information und Bildung zu vermitteln; dies sollte in einem möglichst ausgeglichenen Verhältnis zu Unterhaltungsaspekten geschehen. Ein authentisches und glaubwürdiges, aber auch unterhaltendes Lernerlebnis steht im Mittelpunkt des Interesses. Genre, Technologie, Plattform und Zielgruppe variieren hingegen. Eine formale Abgrenzung zu reinen Unterhaltungsspielen ist nur schwerlich möglich, da immer die Art und Weise der Verwendung durch den Konsumenten entscheidend für das Erfüllen dieser Kriterien ist.", "tgt_summary": null, "id": 1002888} {"src_title": "Lion Gardiner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktionsprinzip.", "content": "Ein Riometer misst die Empfangsstärke der kosmischen Hintergrundstrahlung im Bereich der Radiowellen, die von Sternen oder Galaxien beständig ausgestrahlt wird und nach Durchquerung der Ionosphäre die Erde erreicht (Radiofenster). Obwohl die Stärke mit der Erdrotation variiert, ist sie dennoch je nach Himmelsregion für irdische Maßstäbe ausreichend konstant und somit vorhersagbar. Es wird insbesondere die Absorption in Höhen bis zu 110 km gemessen, da der Großteil der Absorption in den dort befindlichen, unteren Lagen der Ionosphäre wie der sogenannten D-Schicht stattfindet. Je nach Ionisationsgrad ist die Absorption in der Ionosphäre unterschiedlich groß. Bei einer Störung z. B. durch einen solaren Strahlungsausbruch nimmt die Ionisation in der unteren Ionosphäre und damit die Dämpfung der Radiowellen zu. Ist die Ionosphäre ruhig, passieren die Radiowellen hingegen diese ohne zusätzlich zum erwarteten Niveau gedämpft zu werden. Daraus folgt ein Normalverlauf der Empfangsfeldstärke über die Zeit. Die normale, tageszeitabhängige Dämpfung der D-Schicht ist hierbei bereits mit eingerechnet. Das nebenstehende Beispiel zeigt ein solches Empfangsdiagramm des VHF-Riometers der US-amerikanischen HAARP-Anlage. Das Diagramm deckt einen 36-stündigen Zeitraum ab, wobei sich die ersten 24 Stunden durch eine normale Dämpfung auszeichnen. Dies lässt sich gut an der Übereinstimmung der blauen Linie der tatsächlichen Empfangsfeldstärke mit der grün eingezeichneten, erwarteten Empfangsfeldstärke ablesen. Ab 14 Uhr UTC jedoch sinkt die Empfangsfeldstärke stark ab; die daraus abgeleitete, rot markierte Dämpfung nimmt folglich zu und bleibt im Folgenden schwankend. Zur Verbesserung der Messgenauigkeit kommen sowohl empfindliche Empfänger zum Einsatz als auch Antennen mit einer starken Richtcharakteristik gegen den Zenit, was außerdem seitlich einfallende Störsignale menschlichen Ursprungs unterdrückt.", "section_level": 1}, {"title": "Frequenzwahl.", "content": "Im Normalfall wird eine Frequenz beobachtet, die im unteren Bereich der Ultrakurzwellen liegt. Zum einen muss sie hoch genug sein, so dass die Wellen nicht an der Ionosphäre reflektiert werden, zum anderen darf sie aber auch nicht zu hoch sein, damit die mit steigender Frequenz zunehmende Dämpfung nicht zu stark anwächst. Gewöhnlich wird eine Frequenz zwischen 21 und 40 MHz verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Dämpfungsereignisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen.", "content": "Eine Ursache für ein Dämpfungsereignis kann beispielsweise das Eindringen von hochenergetischen Elektronen von der Magnetosphäre in die Erdatmosphäre aufgrund einer Störung des Sonnenwinds sein. Ähnliches gilt bei dem Auftreten eines Aurora-Ereignisses, das in hohen Breitengraden regelmäßig beobachtet werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Dämpfungsereignisse gehen sehr oft, aber nicht immer, Hand in Hand mit einer Verschlechterung der Ausbreitungsbedingungen von Kurzwellen. Ein energiereicher solarer Strahlungsausbruch wirkt sich unmittelbar auf die Ionisation und damit auf die Dämpfung der D- und E-Schicht der Ionosphäre aus, was zu einem sogenannten Short wave Fade-out führen kann. Dies tritt bevorzugt während der aktiven Phase des Sonnenfleckenzyklus auf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Relative Ionospheric Opacity Meter oder kurz Riometer ist ein Gerät zur passiven Beobachtung der ionosphärischen Absorptionsfähigkeit im Frequenzbereich der Radiowellen.", "tgt_summary": null, "id": 1775581} {"src_title": "Burg Blankenheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gliederung.", "content": "Die Verfassung des Kosovo gliedert sich in 14. Kapitel:", "section_level": 1}, {"title": "Grundlegende Bestimmungen.", "content": "Artikel eins der Verfassung definiert den Kosovo als Republik sowie als unabhängigen, souveränen, einzigen, demokratischen, und unteilbaren Staat. Die Souveränität des Kosovo wird auch in Artikel zwei nochmals ausführlich geregelt und als Volkssouveränität statuiert. Die Gleichheit vor dem Gesetz wird ebenso garantiert wie die Gewaltenteilung, die Unabhängigkeit der Gerichtsbarkeit und die Gleichberechtigung der Geschlechter. Die Flagge und das Wappen des Kosovo sollen laut Verfassung den multiethnischen Charakter des Landes widerspiegeln. Als Grundlage der Verfassungsordnung werden Freiheit, Frieden, Demokratie, Gleichheit, Achtung der Menschenrechte und -freiheiten und der Herrschaft des Gesetzes, Nichtdiskriminierung, das Recht auf Eigentum, der Schutz der Umwelt, soziale Gerechtigkeit, Pluralismus, Gewaltenteilung und die Marktwirtschaft genannt. Artikel acht erklärt den Kosovo zum säkularen Staat. Das religiöse Erbe wird geachtet. Der Kosovo bildet ein einheitliches Währungsgebiet, eine Zentralbank wird eingerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen.", "content": "Als offizielle Amtssprachen des Kosovo gelten Albanisch und Serbisch. Türkisch, Bosnisch und Romani werden auf lokaler Ebene als Amtssprachen zugelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Grundrechte.", "content": "Die Verfassung garantiert die Einhaltung der Menschenrechte und anderer internationaler Konventionen zum Schutz derselben. Artikel 23 statuiert die Unantastbarkeit der Menschenwürde. Des Weiteren schützt die Verfassung das Recht auf Leben (Art. 25) und die persönliche Integrität (Art. 26), verbietet die Folter, grausame und unmenschliche Behandlung (Art. 27) sowie die Sklaverei und Zwangsarbeit (Art. 28), erklärt ein Recht auf Freiheit und Sicherheit (Art. 29), sichert Beschuldigten Rechte zu (Art. 30), garantiert ihnen ein faires und unparteiisches Verfahren (Art. 31) sowie Rechtsmittel (Art. 32), nimmt das Prinzip von Legalität und Verhältnismäßigkeit (Art. 33) sowie die Ne-bis-in-idem-Regelung auf (Art. 34), garantiert die Niederlassungsfreiheit (Art. 35), das Recht auf Privatsphäre (Art. 36), das Recht, zu heiraten und eine Familie zu gründen (Art. 37), Glaubens- und Gewissensfreiheit (Art. 38), den Schutz der Religionsgemeinschaften (Art. 39), Recht auf freie Meinungsäußerung (Art. 40), den Zugang zu öffentlichen Dokumenten (Art. 41), die Medienfreiheit (Art. 42), die Versammlungsfreiheit (Art. 43), die Koalitionsfreiheit (Art. 44), die Wahl- und Mitwirkungsfreiheit (Art. 45), das Recht auf Bildung (Art. 47), die Freiheit der Künste und der Wissenschaft (Art. 48), das Recht zu arbeiten und einen Beruf auszuüben (Art. 49), die Rechte der Kinder (Art. 50), die Rechte im Bereich Gesundheit und soziale Sicherheit (Art. 51) und erklärt die Verantwortung zum Schutz der Umwelt (Art. 52). Abschließend wird die Interpretation der Menschenrechte, die juristische Durchsetzbarkeit der Grundrechte sowie deren Einschränkung im Falle des Ausnahmezustandes geregelt (Art. 53, 54, 55).", "section_level": 1}, {"title": "Staatsorgane.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Parlament.", "content": "Das Parlament der Republik Kosovo ist das Legislativorgan des Landes. Sie besteht aus 120 Sitzen, von denen 20 für Vertreter der Minderheiten reserviert sind und nicht mit dem übrigen Wahlergebnis verrechnet werden. Davon sind den Serben zehn Sitze garantiert. Den Roma, Aschkali und Ägyptern steht zumindest je ein Sitz zu sowie ein weiterer Sitz für diejenige der drei Gruppen mit dem höchsten Stimmenanteil. Drei Sitze sind den Bosniern, zwei den Türken sowie einer den Goranen garantiert. Verfassungsänderungen bedürfen der Zweidrittelmehrheit aller Stimmen inklusive zweier Drittel der Stimmen der Minderheitenvertreter. Das Präsidium besteht aus einem Präsidenten und zwei Stellvertretern. Letztere müssen einer Minderheit angehören. Die Versammlung soll geschlechtergerecht besetzt werden, genaue Ausführungen dazu gibt es nicht. Das Wahlalter liegt bei 18 Jahren. Die Sitzungen des Parlaments sind öffentlich.", "section_level": 2}, {"title": "Präsident.", "content": "Der Präsident des Kosovo wird durch die Versammlung in geheimer Abstimmung gewählt. Das passive Wahlalter liegt bei 35 Jahren. In den ersten beiden Wahlgängen ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, im dritten Wahlgang treten die beiden stimmenstärksten Kandidaten gegeneinander an. Derjenige der dann die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen kann gilt als gewählt. Wird niemand gewählt findet der nächste Wahlgang erst wieder nach 45 Tagen statt. Er garantiert das verfassungsgemäße Funktionieren des politischen Systems, schreibt Parlamentswahlen aus, kann Gesetze einmalig zurückweisen wenn er sie als schädlich erachtet, verkündet die Gesetze, führt die Außenpolitik, empfängt Diplomaten, ist Oberbefehlshaber der Sicherheitskräfte, schlägt dem Parlament den Premierminister vor und kann eine Verfassungsklage führen. Zudem kommen ihm weitere repräsentative Aufgaben und Ernennungsbefugnisse zu. Das Amt dauert fünf Jahre, unmittelbare Wiederwahl ist nur einmal zulässig. Der Präsident genießt Immunität, ist dem Parlament jedoch politisch verantwortlich.", "section_level": 2}, {"title": "Regierung.", "content": "Die Regierung wird vom Parlament gewählt, sie führt die Verwaltung. Der Premierminister wird dem Parlament vom Präsidenten zur Wahl vorgeschlagen, er wiederum schlägt seine Regierung zur Wahl vor. Er kann Minister ohne Zustimmung des Parlaments entlassen. Es besteht ein Amt eines Vizepremiers. Jeweils ein Minister muss der serbischen, ein weiterer einer anderen Minderheit angehören. Besteht die Regierung aus mehr als zwölf Mitgliedern muss ein dritter Minister einer Minderheit zugerechnet werden. Des Weiteren gehören mindestens zwei stellvertretende Minister der serbischen und zwei einer weiteren Minderheit an. Bei mehr als zwölf Regierungsmitgliedern kommt wiederum je ein dritter Posten für die Minderheiten hinzu. Die Regierung ist dem Parlament verantwortlich.", "section_level": 2}, {"title": "Verfassungsgericht.", "content": "Es besteht ein Verfassungsgericht mit neun Richtern. Diese müssen über eine zehnjährige einschlägige juristische Erfahrung verfügen. Sie werden vom Präsidenten dem Parlament zur Wahl vorgeschlagen und versehen eine einmalige neunjährige Amtszeit. Die Wahl erfordert grundsätzlich das Zustandekommen einer Zweidrittelmehrheit. Der Präsident und der Vizepräsident des Gerichts werden in geheimer Abstimmung durch die Richter des Gerichts gewählt, ihre Amtszeit beträgt drei Jahre. Die Entscheidungen des Gerichts sind bindend. Die Richter können vom Präsidenten mit Zustimmung des Parlaments – wiederum mit Zweidrittelmehrheit – entlassen werden. Sie genießen politische Immunität.", "section_level": 2}, {"title": "Verfassungsänderungen 2011.", "content": "Am 16. April 2011 wurden zwei Parlamentskommissionen eingerichtet. Die eine soll das Wahlgesetz reformieren, um künftige Wahlmanipulationen zu verhindern, während die andere das Verfahren der Präsidentenwahl regelt. Künftig soll der Präsident direkt vom Volk gewählt werden. Die genannten Änderungen sind Ergebnisse der im März 2011 vereinbarten Abmachung der PDK, LDK und AKR, die als Lösung der „Präsidentenkrise“, die nach Behgjet Pacollis Rücktritt erfolgte, gesehen wird. An der Kommission beteiligt sich zudem die Opposition, allen voran die Allianz für die Zukunft Kosovos und die Vetëvendosje!.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Verfassung der Republik Kosovo (, ) trat am 15. Juni 2008 in Kraft, nachdem der Staat am 17. Februar 2008 seine Unabhängigkeit erklärt hatte. Die Souveränität des Kosovo ist international umstritten.", "tgt_summary": null, "id": 1219142} {"src_title": "Shuffle Along", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klassifizierung.", "content": "Duroplaste sind eine von drei Gruppen, in die Kunststoffe nach ihrem mechanisch-thermischen Verhalten eingeteilt werden. Man unterscheidet zwischen Thermoplasten, Elastomeren und Duroplasten. Während die Thermoplaste schmelzbar sind, können Duroplaste aufgrund ihrer hohen Vernetzung nicht aufgeschmolzen werden und zerfallen nach Überschreiten ihrer Zersetzungstemperatur (Pyrolyse). Auf hohe mechanische Einwirkung reagieren sie mit Rissen oder Sprüngen. Im Vordergrund stehen bei Duroplasten ihre hohen thermomechanischen Festigkeiten und im Vergleich zu Metallen ihre geringen spezifischen Gewichte.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Herstellung.", "content": "Zur Herstellung von duromeren Kunststofferzeugnissen werden erst niedermolekulare Vorprodukte (die Kunstharze) aus Monomeren gewonnen. Die Bildung der Harze kann je nach Art der Monomere über Polykondensation oder Polyaddition erfolgen. Die Harze werden mit Härter und eventuell Beschleuniger und Zusatzstoffen, wie Farbstoffen und Trennmitteln, gemischt. Zu den Zusatzstoffen gehören auch feste Füll- und Verstärkungsstoffe (Harzträger), deren Anteil oft im Bereich von 40 bis 65 % liegt. Faserartige Harzträger werden im Bereich von 12 bis fast 80 % zugesetzt. Die Harzträger tragen wesentlich zu den mechanischen Eigenschaften des Endprodukts bei. Die erhaltenen Formmassen werden beispielsweise über Formpressen, Spritzgießen oder Schichtpressen in die gewünschte Form gebracht. Hier setzt die Härtung (Vernetzung) der Harze ein, oft gefördert durch Wärme, aber auch durch UV- oder IR-Strahlung. Der erhaltene duromere Formstoff hat im Vergleich zu einem Thermoplast eine höhere Steifigkeit und Härte, ist unlöslich, neigt kaum zur Verformung unter Last und Wärme, ist jedoch schlagempfindlicher. Der chemische Verlauf der Härtung beeinflusst die Herstellung eines Formstoffes. Bei Kondensationsharzen erfolgt die Härtung über eine Polykondensation. Kondensat ist in der Regel Wasser. Die Verarbeitung erfolgt bei Temperaturen zwischen 140 und 180 °C und hohem Verarbeitungsdruck, um zu verhindern, dass der Wasserdampf das Produkt aufplatzen lässt. Die Härtung beispielsweise von Phenolharz, Harnstoffharz und Melaminharz erfolgt über Kondensationen. Bei Reaktionsharzen erfolgt die Härtung über Polyaddition oder radikalische Kettenpolymerisation, also ohne Abspaltung von flüchtigen Verbindungen. Hier ist Gießen und Laminieren ohne erhöhten Druck möglich. Reaktionsharze spielen bei faserverstärkten Kunststoffen eine wichtige Rolle. Mit Harzen vorimprägnierte Fasern (Prepregs) lassen sich zu Laminaten in eine gewünschte Form verarbeiten, die anschließend gehärtet wird. Beispiele für Reaktionsharze sind Epoxidharze, vernetzbare Polyurethane und ungesättigte Polyesterharze.", "section_level": 1}, {"title": "Recycling.", "content": "Ausgehärtete Duroplaste sind aufgrund der vernetzten Polymerketten nicht wiederholt verarbeitbar. Mit mechanischen oder thermischen Verfahren kann die Struktur des FVK aufgebrochen und partikel- und faserförmige Fraktionen zur Verstärkung zurückgewonnen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Duroplaste, korrekt Duromere genannt, sind Kunststoffe, die nach ihrer Aushärtung durch Erwärmung oder andere Maßnahmen nicht mehr verformt werden können. Sie enthalten harte, amorphe, unlösliche Polymere. Die Makromoleküle sind über kovalente Bindungen engmaschig vernetzt, was ihre fehlende Erweichung beim Erhitzen verursacht, daher sind sie nach der Aushärtung nur spanabhebend bearbeitbar. Die Vorprodukte (Prepolymere) sind in der Regel Kunstharze, die noch schmelzbar bzw. löslich sind und – oft mit Füll- und Farbstoffen versetzt – gegossen oder warmgepreßt werden können. Die Prepolymere sind tri- oder mehrfunktionelle Verbindungen, die mit Hilfe von Härtern und evtl. Katalysatoren oder durch hohe Temperaturen polymerisieren und zu einer engmaschigen Vernetzung führen. ", "tgt_summary": null, "id": 1161301} {"src_title": "Matthias Trattnig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Willie Pastrano ist in New Orleans in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Als Jugendlicher war er sehr dick und beschloss deshalb mit seinem Freund Ralph Dupas mit dem Boxtraining zu beginnen. Er nahm dabei stark ab und zeigte für das Boxen großes Talent. Sein erster Trainer war Whitney Esneault, der auch sein erster Manager wurde, als Willie Pastrano schon mit 16 Jahren Profiboxer wurde. In den ersten drei Jahren boxte er hauptsächlich in New Orleans und einige Male auch in Miami Beach. Seinen ersten Kampf bestritt er dabei am 10. September 1951 in New Orleans. Er besiegte dabei Domingo Rivera im Weltergewicht nach Punkten. Auf Veranlassung von Whitney Esneault übernahm Mitte der 1950er Jahre Angelo Dundee, der später als Trainer von Cassius Clay alias Muhammad Ali weltberühmt werden sollte, das Training von Willie Pastrano und Ralh Dupas. Willie Pastrano machte dabei rasche Fortschritte. So besiegte er am 29. März 1954 und am 24. August 1954 Jimmy Martinez, am 12. April 1954 den Franzosen Jaques Royer Crezy und am 23. März 1955 in Chicago Al Andrews jeweils nach 10 Runden nach Punkten. Es folgten zwei Siege, die ihn auf einen Schlag in der US-amerikanischen Boxszene bekannt machten. Am 28. Juni 1955 gewann Willie Pastrano in New Orleans über den erfahrenen Ex-Weltmeister im Halbschwergewicht Joey Maxim nach Punkten und am 27. Juni 1955 besiegte er in New Orleans auch Chuck Spieser, der als große US-amerikanische Hoffnung im Halbschwergewicht galt, nach Punkten. Chuck Spieser besiegte er auch in weiteren Begegnungen am 27. Januar 1956 und am 30. Mai 1956 nach Punkten. Am 19. Dezember 1955 hatte er in New Orleans schon den lange Jahre als große weiße Boxhoffnung im Schwergewicht geltenden Rex Layne nach Punkten besiegt. In den Jahren 1957 bis 1960 kämpfte Willie Pastrano nur im Schwergewicht. Er besiegte dabei unter anderem die Briten Dick Richardson, Brian London und Joe Bygraves und auch den Berliner Billy Besmanoff, verlor aber auch gegen Joe Erskine, in der Revanche gegen Brian London und gegen seinen Landsmann Alonzo Johnson. Gegen Alonzo Johnson, der zu den besten US-amerikanischen Schwergewichtler jener Jahre zählte, gewann er dann am 6. Mai 1960 in Louisville, Kentucky, nach Punkten. Zu Beginn der 1960er Jahre trainierte Willie Pastrano auch sehr viel mit Cassius Clay, der ja ebenfalls von Angelo Dundee auf seine Kämpfe vorbereitet wurde. Beide Boxer ähnelten sich im Stil und der 18-jährige Clay sah sich von dem erfahrenen Willie Pastrano, der schon 10 Jahre lang Berufsboxer war, sicherlich die eine oder andere technische Finesse ab. Der beste Schlag von Willie Pastrano war seinerzeit die linke Gerade, mit der er so manchen Kampf für sich entschieden hat. Am 28. Mai 1962 stand Willie Pastrano, der wieder in das Halbschwergewicht abtrainiert hatte, in Los Angeles dem sagenumwobenen Ex-Weltmeister Archie Moore gegenüber. Er lieferte diesem Box-Methusalem einen hervorragenden Kampf, der unentschieden ausging. Am 1. Juni 1963 boxte Willie Pastrano in Las Vegas gegen den amtierenden Weltmeister im Halbschwergewicht Harold Johnson, der ein Jahr vorher in Berlin Bubi Scholz ausgepunktet hatte, um die Weltmeistertitel der WBC und der WBA um den Titel im Halbschwergewicht. Willie Pastrano gewann diesen Kampf mit 2:1 Punktrichterstimmen und war damit neuer WBC- und WBA-Weltmeister im Halbschwergewicht. Es gelang ihm, diese Titel am 10. April 1964 in New Orleans durch einen technischen KO-Sieg in der 6. Runde über den Argentinier Gregoria Manuel Peralta und am 30. November 1964 in Manchester durch einen techn. KO-Sieg in der 11. Runde über den englischen Ex-Weltmeister im Mittelgewicht Terry Downes zu verteidigen. Am 30. März 1965 verteidigte Willie Pastrano seine Titel gegen den US-Amerikaner José Torres und unterlag durch technisches KO in der 9. Runde. Die Titel gingen damit an Jose Torres. Willie Pastrano kehrte nach dieser Niederlage nicht mehr in den Ring zurück. 2001 fand Pastrano Aufnahme in die International Boxing Hall of Fame.", "section_level": 1}, {"title": "Nach dem Boxen.", "content": "Willie Pastrano, der schon mit 19 Jahren geheiratet hatte und mit seiner Frau Faye fünf Kinder hatte (nach einer anderen Quelle neun), war schon nach kurzer Zeit, obwohl er als Profiboxer nicht schlecht verdient hatte, mittellos. Er versuchte sich kurze Zeit als Filmschauspieler, war damit aber nicht erfolgreich. 1969 trainierte er für ein Comeback als Boxer, das aber nie zustande kam. Schließlich landete als Türsteher von Bars und als Empfangschef eines Casinos in Reno. In jenen Jahren bekam er auch Probleme mit Rauschgift (Heroin). Als er von der Stadt New Orleans ein Angebot bekam, als Jugendtrainer für das Boxen in kommunale Dienste zu treten, nahm er an und bekam sein Leben wieder in den Griff. Er verstarb im Alter von 62 Jahren in New Orleans.", "section_level": 1}], "src_summary": "Willie Pastrano (* 27. November 1935 in Miami, Florida; † 6. Dezember 1997 in New Orleans) war ein US-amerikanischer Boxer. Er war Weltmeister der Berufsboxer im Halbschwergewicht.", "tgt_summary": null, "id": 232178} {"src_title": "Genova (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Kastelli liegt in Zentralkreta etwa 36 Kilometer südöstlich von Iraklio. Der Ort Kastelli liegt auf einer Anhöhe in 340 Höhe am Rand einer weiten fruchtbaren Ebene, die übrige Landschaft im Gemeindegebiet ist hügelig und geht im Osten ins Dikti-Gebirge über, in dem die Lasithi-Hochebene liegt. Benannt ist die Gemeinde nach der venezianischen Burg, die sich an der Stelle des heutigen Rathauses befand. Der Namenszusatz \"Pediadas,\" den Kastelli zur Unterscheidung von dem Ort \"Kastelli Kissamou\" in Westkreta gelegentlich trägt, bedeutet ‚Ebene‘ und bezieht sich auf den Namen der ehemaligen Provinz, in der der Ort liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Dörfer im Gemeindebezirk.", "content": "Der Ort Kastelli war bis 1994 Verwaltungssitz der Provinz Pediada. Seit der Gemeindereform 1998 gehörten zum Gebiet von Kastelli 25 Dörfer und die Ausgrabungsstätte des dorischen Lyktos:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Hügel, auf dem der Ort Kastelli liegt, war bereits in neolithischer Zeit bewohnt. Die Siedlung wurde durch ein Feuer um 1700 v. Chr. zerstört. Zu Beginn der Neu-Palast-Zeit wurde an der Stelle des heutigen Ortes eine neue Siedlung erbaut, deren Zentrum ein großes zweistöckiges Gebäude bildete, dessen Überreste heute am Platz Agios Georgios zu sehen sind. Diese Siedlung war bis ca. 1500–1460 v. Chr. bewohnt und wurde später zerstört. Die antike Stadt Lyktos, die in einer Höhe von 656 Meter etwa einen Kilometer nordöstlich des heutigen gleichnamigen Dorfes liegt, wird schon in einer Ortsnamenliste des ägyptischen Pharao Amenophis III. erwähnt. Eine Erwähnung bei Homer und Funde aus dorischer Zeit sind nachgewiesen. Die Stadt galt als eine der einflussreichsten von Kreta. Lyttos und möglicherweise auch eine hellenistische Siedlung bei Kastelli wurden um 220 v. Chr. von Knossos aus zerstört. Man fand Überreste einer Residenz und in der Nähe von Kastelli einen Friedhof aus römischer Zeit. Die Burg, nach der Ort und Gemeinde benannt sind, war ursprünglich Sitz des venezianischen Machthabers dieser Region (italienisch: \"Kastellanos\"). Sie lag an der Stelle des heutigen Rathauses von Kastelli. Während der Kämpfe der Kreter gegen die venezianischen Herrscher scheint die Burg keine militärische Bedeutung gehabt zu haben, denn sie wurde als Lager für die landwirtschaftlichen Produkte von der Lasithi-Ebene genutzt, die für den Verkauf in der Hauptstadt Kandia (jetzt Iraklio) vorgesehen waren. Der Bericht der Burgbesatzung von 1583 gibt 543 Einwohner an. Der osmanische Zensus von 1671 nennt 150 steuerpflichtige Einwohner (\"haratsi\"). Wegen der Fruchtbarkeit der Ebene hatte Kastelli eine beträchtliche Zahl türkischer Einwohner, von denen die meisten nach der Revolution von 1821 die Gegend verließen. Die Burg wurde zerstört, der Zensus von 1834 gibt eine Einwohnerzahl von 18 christlichen und 15 türkischen Familien an, ein Bericht von 1845 beschreibt Kastelli als einen Berg von Ruinen. Der letzte kretische Aufstand gegen die osmanischen Herrscher begann am 26. Juli 1896 mit der Ermordung von Einwohnern des Dorfs Anopolis in der Provinz Pediada. Antonios Trifitsos, auch Trichopoulos genannt, organisierte den Widerstand in der Provinz vom Kloster Agkarathos aus. Er wurde beim Kampf in Episkopi Pediada verwundet und starb auf dem Weg ins Kloster. Sein Grab ist neben der Agios Antonios-Kirche in Kastelli. 1900 hatte Kastelli 777 Einwohner, 1920 war der Ort Sitz der Gemeindeverwaltung zu der 821 Einwohner gehörten. Um 1920 wurde ein Gymnasium eröffnet, die Einwohnerzahl wuchs weiter auf 930 im Jahr 1928 und 1092 im Jahr 1940.", "section_level": 1}, {"title": "Kastelli unter deutscher Besatzung.", "content": "Im November 1940 bauten alliierte Truppen auf Kreta Verteidigungsstellungen gegen einen möglichen deutschen Angriff auf. In der Ebene bei Kastelli begannen sie, einen Flughafen zu bauen. Diese Arbeiten wurden von den deutschen Besatzern nach Mai 1941 fortgeführt, wobei tausende Kreter zur Zwangsarbeit herangezogen wurden. Den Dorfvorstehern wurden harte Strafen angedroht, wenn die Einwohner nicht ihrer Arbeitsverpflichtung nachkamen. Eine deutsche Kommandantur wurde im Gymnasium von Kastelli, dem heutigen Rathaus, eingerichtet. Im Ort waren starke Besatzungstruppen stationiert. Nahrungsmittel und Holz mussten die umliegenden Dörfer stellen, wobei der Bestand an alten Eichen deutlich dezimiert wurde. Der Flughafen war häufig Ziel alliierter Bombardierungen und von Sabotageakten alliierter Agenten und kretischer Widerstandskämpfer. Damit sollte die Versorgung der deutschen Truppen, die in Nordafrika kämpften, unterbunden werden. Auf die Sabotageaktionen reagierten die Deutschen mit der Erschießung von Geiseln in Iraklio und der Verhaftung und Folterung von Einwohnern der Gemeinde.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Zwischen 1951 und 2001 wuchs die Einwohnerzahl des Ortes von 1380 auf 1692 Einwohner. Hauptwirtschaftszweige sind Oliven und Ölproduktion, der Anbau und die Weiterverarbeitung von Wein und die Käseproduktion. Einen großen Teil der Ebene nimmt der Militärflugplatz Kastelli ein. Nach dem Abzug der Deutschen wurde der Flughafen vom griechischen Militär weiter betrieben. Um 1970 herum diente er als ziviler Flughafen während Umbauarbeiten am Flughafen Iraklio. Bis 2025 soll dieser Flughafen den Flughafen Iraklio ablösen. Zur Vorbereitung wurden bereits die Zufahrtsstraßen zur Gemeinde ausgebaut. Kastelli liegt am Europäischen Fernwanderweg E4.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kastelli (, von ‚Kastell‘, ‚Burg‘) ist eine Kleinstadt im gleichnamigen Gemeindebezirk in der Gemeinde Minoa Pediada auf der griechischen Mittelmeerinsel Kreta. Die Siedlung Kastelli selbst zählt 1.438 Einwohner, der Gemeindebezirk insgesamt 4.753. ", "tgt_summary": null, "id": 507106} {"src_title": "Sawdonia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einem Provinzstädtchen leben die gehbehinderte Witwe Cuno und ihr Sohn Louis, der örtliche Briefträger. Notar Lavoisier, Metzger Filiol und der Arzt Morasseau wollen die beiden mit unsauberen Mitteln von ihrem Grundstück vertreiben, um es gewinnträchtig zu veräußern. Louis und seine Mutter gelangen an die Briefe ihrer Gegner und erfahren frühzeitig von deren Plänen. Delphine Morasseau, die Frau des Arztes, auf deren finanzielle Unterstützung das Trio baut, verweigert jedoch die weitere Zusammenarbeit. Louis beginnt sich zu wehren und schüttet Zucker in den Tank von Filiols Wagen. Der deswegen eintretende Motorschaden verursacht während eines Überholmanövers einen Verkehrsunfall, bei dem Filiol stirbt. Nach dessen Tod übernimmt der Pariser Kriminalinspektor Lavardin die Ermittlungen. Schnell überblickt er die Korruption in der Stadt, in der weitere Verbrechen geschehen. Die Lebedame Anna Foscarie verschwindet spurlos. Zur gleichen Zeit verbrennt deren Freundin Delphine Morasseau in ihrem Auto. Mit rabiaten Mitteln findet Lavardin mehr über das Grundstücksgeschäft heraus. Im Laufe seiner Ermittlungen stellt sich überdies heraus, dass es sich bei dem Leichnam im Wagen um den von Anna Foscarie handelt. Delphine Morasseau wurde in Wirklichkeit von ihrem Ehemann getötet und im Park des gemeinsamen Hauses unter einer Statue eingemauert. Louis wird unterdessen zum ersten Mal intim mit seiner Arbeitskollegin Henriette. Sie kuriert Louis von seiner pubertären Schüchternheit, worauf er ihr seine Taten gesteht. Die Witwe Cuno zündet daraufhin das gemeinsame Haus an. Obwohl er vom Tankanschlag auf den Metzger weiß, lässt Inspektor Lavardin Louis laufen, der zu Henriette findet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Andreas Kilb (Frankfurter Allgemeine Zeitung) kritisierte den Film. Was Chabrol auftische, \"„gehöre weit eher zu jener Art Hausmannskost, auf deren Zubereitung sich Frankreichs Regisseure derzeit vortrefflich verstehen.“\" Die Zuneigung zwischen Louis und Henriette mache den Kleinstadtkrimi \"„vollends zur Klamotte“\". \"Hühnchen in Essig\" wirke wie ein \"„schlechter Abguß“\" von Chabrols \"Der Schlachter\" (1970) oder \"Die Fantome des Hutmachers\" (1982). Der Regisseur ruhe sich auf der eigenen Legende aus, was laut Kilb der sicherste Weg sei, diese zu zerstören. Die Tagesschau bezeichnete den Film in ihrer Sendung vom 4. Februar als \"„insgesamt gelungene Kriminalkömödie“\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Hühnchen in Essig ist ein Spielfilm des französischen Regisseurs Claude Chabrol aus dem Jahr 1985. Der Kriminalfilm mit Jean Poiret war der Anfang einer Reihe von Inspektor-Lavardin-Verfilmungen, die 1986 mit \"Inspektor Lavardin oder Die Gerechtigkeit\" fortgesetzt wurde. Der Film wurde von MK2 produziert.", "tgt_summary": null, "id": 2091352} {"src_title": "CDU Baden-Württemberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Greiner stammte aus der Steiermark und kam um 1908 nach Wien. Dort verdiente er seinen Lebensunterhalt mit wechselnden Tätigkeiten, so als Schildermaler und als Beleuchter in einem Kabarett. Von Januar bis April 1910 lebte Greiner in Wien im Männerwohnheim Meldemannstraße, in dem seit Februar 1910 auch der junge Adolf Hitler wohnte. Einem Aufsatz Reinhold Hanischs zufolge, der 1939 in der amerikanischen Zeitung \"The New Republican\" veröffentlicht wurde, bildete Hitler zu dieser Zeit einige Wochen lang ein abenteuerliches Gespann mit Greiner, mit dem er eine Reihe obskurer Projekte verfolgte. So hätten die beiden versucht, alte Blechdosen mit einer Paste zu füllen und diese dann als Frostschutzmittel für Fensterscheiben weiter zu verkaufen. Im März 1938 veröffentlichte Greiner die Schrift \"Sein Kampf und Sieg. Eine Erinnerung an Adolf Hitler\", in der er behauptet, Hitler 1912 ein Jahr lang im Männerheim in der Meldemannstraße gekannt zu haben. In diesem reich bebilderten Werk feiert Greiner Hitler, den \"„Herrn der Ostmark“\", in verherrlichendem Ton und schwülstiger Sprache als \"„Genie“\" und \"„Messias“\". Exemplare der Schrift verschickte er, mit Widmungen versehen, an Hitler, Benito Mussolini, Joseph Goebbels und Hermann Göring und spekulierte darauf, dass das Werk von der NSDAP als Werbepublikation in den Massendruck gegeben werden und ihn so reich machen würde. Außerdem hoffte er darauf, von Hitler als Wirtschaftsminister in die Reichsregierung berufen zu werden. Hitler ließ das Werk jedoch einstampfen. In die Parteiakten der NSDAP wurde zur gleichen Zeit eine Warnkarte aufgenommen, die Greiner als \"„gefährlichen notorischen Erpresser“\" bezeichnet, der für die Partei \"„nicht tragbar“\" sei. Dementsprechend wurden Greiners seit Mai 1938 wiederholt gestellten Anträge auf Aufnahme in die NSDAP stets mit der Begründung abgelehnt, er sei \"„ein ausgesprochener Konjunkturmensch und skrupelloser Geschäftemacher“\". Diese Ablehnung nutzte Greiner nach 1945, um die Legende zu stricken, er sei ein Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime gewesen, die er in seinem 1947 erschienenen Buch \"Das Ende des Hitler-Mythos\" verbreitete. Das Buch ließ Greiner, wie schon seine Schrift von 1938, einigen prominenten Persönlichkeiten, darunter Josef Stalin, zukommen. Als der erste Bericht eines angeblich „Wissenden“ nach 1945 wurde das \"Ende des Hitler-Mythos\" zu einem großen kommerziellen Erfolg. In einem Brief an Stalin, den er dem Buch beilegte, stellte Greiner sich als Mitglied der „Gesellschaft zur Pflege der kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zur Sowjetunion“ vor. Außerdem bot er dem \"„Generalissimus“\" einige von ihm \"„selbst erfundene technische Neuerungen“\" an und erklärte sich bereit, diese dem sowjetischen Staat im Gegenzug für den Erlass der gesamten österreichischen Reparationszahlungen an die Sowjetunion zu überlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Behauptungen Greiners über Hitler.", "content": "In \"Das Ende des Hitler-Mythos\" behauptet Greiner 1947, Hitler 1907 und 1908 im Männerheim in der Wiener Meldemannstraße gekannt zu haben – zu einer Zeit, als Hitler, der erst 1909 in das Männerheim kam, noch in Linz beziehungsweise in einem Wiener Mietshaus wohnte. Des Weiteren stellt er die Behauptung auf, dass Hitler in Wien bei einer ostjüdischen Trödlerin gearbeitet und gleichzeitig Geld mit dem Einsammeln von Wanzen verdient habe. Nachdem er einmal seiner Auftraggeberin eine Ladung Wanzen ins Bett gelegt habe, sei er entlassen worden. Dann, so Greiner weiter, habe Hitler „arischen“ Kindern Schokolade gegeben, um diese dazu zu bringen, ihre jüdischen Spielkameraden als „Saujuden“ zu beschimpfen. Im „Café Fenstergucker“ habe er seinen Antisemitismus wiederum damit demonstriert, dass er einer festlich zurechtgemachten Jüdin eine Fischblase voll roter Tinte unters Gesäß gelegt habe. Des Weiteren behauptet Greiner, Hitler habe einmal versucht, eines seiner Malermodelle (Hitler hat zu seiner Wiener Zeit eigentlich niemals Personen gezeichnet) zu vergewaltigen und zu misshandeln. Außerdem habe er sich in der Wiener Leopoldstadt bei einer Prostituierten mit Syphilis infiziert. 1945 habe Hitler, so Greiner, auch durchaus nicht Selbstmord begangen, sondern er sei am 30. Juni 1945 mit einem Flugzeug geflohen: \"„ein Täuschungsmanöver, das wie ein antikes Heldenepos anmutet“\". Ebenso unglaubwürdig wirkt Greiners Behauptung, er sei nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich ein aktiver Widerstandskämpfer gewesen und habe sogar ein Attentat auf Hitler versucht, das jedoch gescheitert sei. Ferner habe er den ehemaligen Männerheimkollegen auf die Verwerflichkeit der Behandlung der Juden hingewiesen und dessen Antrag, als Wirtschaftsminister in die Reichsregierung einzutreten, abgewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Bewertung von Greiners Schriften als historische Quelle.", "content": "Franz Jetzinger wies bereits 1956 in einer ausführlichen Untersuchung nach, dass Greiners Buch von 1947 ein \"„handgreifliches Lügengewebe“\" darstellt. Als Quellen für das Werk des ehemaligen Gelegenheitsarbeiters identifizierte Jetzinger Hitlers \"Mein Kampf\", die Hitler-Biografie Konrad Heidens von 1936 sowie Gespräche, die Greiner mit ihm, Jetzinger, geführt habe. Die Schlussfolgerung, die Jetzinger aus der Masse der abstrusen sachlichen Fehler in Greiners Buch zieht, nämlich dass Greiner Hitler gar nicht gekannt haben könne, ist jedoch unzutreffend, was Brigitte Hamann in ihrem Buch \"Hitlers Wien\" nachweist. Jetzinger stellt die Vermutung auf, Hanisch habe den in seinem Aufsatz im \"New Republican\" erwähnten Mann namens Greiner nur erfunden, und Greiner seinerseits habe dann einfach Hanischs Behauptung über einen zufälligen Namensvetter im Männerheim für sich ausgenutzt und daraus seine Geschichte konstruiert. Hamann kann anhand des Wiener Melderegisters nachweisen, dass ein Josef Greiner tatsächlich vom 15. Januar bis 17. April 1910, wie Hitler und Hanisch, im Wiener Männerheim Meldemannstraße wohnhaft war und dass dieser mit dem späteren Buchautor identisch war, Greiner die beiden also tatsächlich gekannt haben muss. Wieso Greiner trotz seiner tatsächlichen Bekanntschaft mit Hitler nichts von diesem zu berichten wusste und ausschließlich Phantasien verbreitete, bleibt unklar. Hamann hält es für denkbar, dass Greiner zwar ein Männerheimkollege Hitlers und Hanischs war, Hitler aber nicht näher kannte. Hanisch hätte dann den verhassten Hitler in den 1930er Jahren mit dem Hinweis auf eine angebliche Freundschaft mit dem Phantasten und Betrüger Greiner zu desavouieren versucht. Da Greiner 1936 im Buch Heidens als Hitlers angeblicher Männerheimkollege erwähnt wurde, hatte dieser einen willkommenen Anlass, um aus seiner auf diese Weise „verbürgten“ Freundschaft zu Hitler Profit zu schlagen. Hierfür spricht, dass Greiner Heidens Buch bereits im ersten Satz des Vorwortes zu seinem eigenen Buch \"Ende des Hitler-Mythos\" erwähnte. Hamann zieht über Greiners Schriften das Fazit: \"„Greiner produzierte jeweils, was Erfolg und politischen Vorteil versprach: vor 1945 die Legende vom Messias Hitler, nach 1945 die Legende vom Syphilitiker und Betrüger. Seine Bücher stellen jedenfalls keine ziterbare Quelle dar.“\" Hieraus folgt, dass auch die angeblichen Tatsachen über Hitler falsch sind, die in der Hitler-Literatur seit den späten 1940er Jahren bereitwillig von Greiner – meist ohne ihn zu zitieren – übernommen wurden. Biografen müssten, so Hamann, die bisherige Literatur von Greiner \"„säubern“\", um zu einem wahrheitsgetreuen Bild zu gelangen. Damit seien auch Theorien hinfällig, die auf Greiners Buch fußen, so insbesondere die berühmte Geschichte von Hitlers angeblicher Syphilis-Ansteckung bei einer jüdischen Prostituierten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Josef Greiner (* 28. Juni 1886 in Markt Preding, Steiermark; † 4. September 1971 in Wien-Roßau) war ein österreichischer Gelegenheitsarbeiter und Schriftsteller. Er wurde vor allem bekannt als Zeuge der Wiener Jahre des späteren deutschen Diktators Adolf Hitler, über den er zwei Bücher verfasste.", "tgt_summary": null, "id": 843136} {"src_title": "Arthur T. Hannett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckung des Salto Ángel.", "content": "Jimmie Angel ist der Wiederentdecker des höchsten Wasserfalles der Welt, des Salto Ángel in Venezuela. Erstentdecker war Ernesto Sánchez La Cruz im Jahre 1910. Bis zur Wiederentdeckung durch Jimmie Angel am 16. November 1933, als er nach Gold und goldführenden Flusstälern suchte, blieb der Wasserfall jedoch nahezu unbekannt. Der Wasserfall fällt vom Tafelberg Auyan-Tepui in der abgelegenen Hochfläche Gran Sabana. Am 9. Oktober 1937 kehrte er hierher mit seinem Flugzeug zurück, um zu landen. An Bord seiner „Flamingo“ waren an diesem Tag auch seine zweite Frau Marie (als Navigator) sowie Gustavo Heny und dessen Gärtner Miguel Delgado. Bei der nicht ganz erfolgreichen Landung gruben sich die Räder des Fahrwerks am Ende der Ausrollstrecke so tief in den Schlamm, dass an einen Wiederstart nicht zu denken war, zumal auch die Flugzeugnase im Schlamm steckte. Die Insassen waren unverletzt geblieben, mussten aber ohne entsprechende Ausrüstung, mit sehr wenig Proviant und ohne Karten (die Gegend war überhaupt noch nicht kartografiert) einen elf Tage dauernden Abstieg vom Auyan-Tepui bewältigen, bis sie die nächste Siedlung Kamarata erreichten.", "section_level": 1}, {"title": "Jimmie Angels Flugzeug.", "content": "Das Flugzeug blieb bis 1970 an seinem Landeplatz auf dem Tafelberg. Dann wurde es auseinandergebaut und die Einzelteile von venezolanischen Militärhubschraubern nach unten geflogen. Die demontierten Teile seines Flugzeuges wurden zuerst in den 1970er-Jahren auf einer Luftfahrtmesse in Nordvenezuela ausgestellt, wo auch entschieden wurde, dass der Wiederzusammenbau zu aufwendig sei; insbesondere fehlten auch einige Teile des Flugzeuges, das über 30 Jahre unbewacht im Freien auf dem Bergplateau gestanden hatte. Ende der 1990er Jahre gab es Pläne, das Flugzeug durch ein Modell zu ersetzen, so dass das Originalflugzeug im Flugzeug-Museum von Maracay ausgestellt werden konnte. Heute ist sein Flugzeug „El Rio Caroní“ vor dem Flughafenterminal von Ciudad Bolívar zu besichtigen. Vom Ciudad Bolívar Airport (ICAO-Code: SVCB; IATA-Flughafencode: CBL) starten die meisten Flüge zur Besichtigung der Wasserfälle.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Jimmie Angel starb 1956 in Panama an den Folgen der Verletzungen nach einem Flugunfall. In Erfüllung seines letzten Wunsches kehrten seine Witwe und seine beiden Söhne nach vier Jahren (Juli 1960) an den Wasserfall zurück, um dort seine Asche aus dem Flugzeug zu streuen. Der Film \"Oben\" von 2009 wurde von diesem Ereignis inspiriert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jimmie Angel (* 1. August 1899 in Springfield, Missouri, USA; † 8. Dezember 1956 in Panama-Stadt, Panama; geb. als \"James Crawford Angel Marshall\") war ein in Südamerika bekannter US-amerikanischer Buschpilot, nach dem die Angel-Wasserfälle (Salto Ángel) in Venezuela benannt sind.", "tgt_summary": null, "id": 930456} {"src_title": "Justus Henry Christian Helmuth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Dalmatinische Insektenblume ist eine ausdauernde Pflanze mit einem verholzten Rhizom. Die Stängel sind fast unverzweigt, bis 45 cm hoch, wenig beblättert und dicht anliegend silbergrau behaart. Die Blätter stehen an bis zu 15 cm langen Blattstielen, sind an beiden Seiten wie die Stängel dicht anliegend silbergrau behaart, seltener an der Oberseite verkahlend. Die Spreite ist oval oder länglich, meist kürzer als der Blattstiel. Die Blätter sind dreifach fiederschnittig zerteilt in linealisch-längliche, 0,75 bis 2 mm breite Abschnitte. Die oberen Blätter sind kleiner, annähernd sitzend und nur schwach zergliedert. Die Köpfchen besitzen Strahlenblüten und stehen meist einzeln und endständig. Das Involucrum ist meist glockenförmig, hat einen variablen Durchmesser, die Hüllblätter sind grau behaart, ledrig bis krautig. Die äußeren sind lanzettlich, 3,5 bis 5 mm lang, zugespitzt, die innere sind weißlich, am Rand häuig. Die 12 bis 15 Strahlenblüten besitzen eine 7 bis 15 x 3 bis 5 mm große, etwas gefurchte, dreilappige Zunge. Die Röhrenblüten haben eine 3 bis 5 mm lange, fünflappige, gelbe Krone. Blütezeit ist Juni bis September. Die Achänen sind länglich, 2,75 bis 3,5 mm lang, haben fünf Rippen und sind mit feinen Drüsen besetzt. Der Pappus ist kronenförmig, 0,5 bis 1 mm lang und fein gezähnt. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18 oder 36.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Art ist in Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Albanien heimisch. In vielen weiteren Ländern wird sie angebaut und verwildert dort auch. In Osteuropa, in Österreich, in der Schweiz, in Italien, Spanien, Frankreich, in Russland, in der Ukraine und auf Zypern ist sie ein Neophyt.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "In den Sekreten der Drüsenhaare, die sich im Blütenkörbchen befinden sowie in den Sekreten der Ölgänge des Fruchtknotens und der Blütenblätter kommen zwei Pyrethrine und zwei Cinerine vor, aus denen Insektizide hergestellt werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Art wird neben anderen zur Erzeugung des Insektizids Pyrethrum angebaut. Verwendet werden dafür die getrockneten Blütenköpfe, die rund 1,3–2 Prozent Pyrethrin enthalten. Der Anbau erfolgt vor allem in Indien, Pakistan, Sri Lanka, China, Australien und USA. Auch in Afrika wird sie angebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Art wurde früher in verschiedene Gattungen eingeordnet. Die Erstbeschreibung erfolgte als \"Pyrethrum cinerariifolium\" durch Ludolph Christian Treviranus, später wurde sie auch als \"Chrysanthemum cinerariifolium\" geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dalmatinische Insektenblume (\"Tanacetum cinerariifolium\"), auch Insektenpulverpflanze genannt, ist eine Pflanzenart aus der Pflanzengattung Wucherblumen (\"Tanacetum\"). Mit ihren weiß-gelben Köpfchen ähnelt sie der Margerite. Ihre Blätter sind jedoch meist grundständig, fiederschnittig und graufilzig. Sie strömen einen stark aromatischen Duft aus.", "tgt_summary": null, "id": 417007} {"src_title": "Markus Breitschmid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über das Leben des Jehannot oder Jehan de Lescurel ist nur wenig bekannt. Sein Name taucht in einer einzigen Handschrift des von Gervais du Bus zusammengestellten Roman de Fauvel auf. Lescurel gilt als der Sohn eines Grundbesitzers und Bürgers von Paris mit Namen Pierre a L’Escurel. Als Mutter wird Aalis à L’Escurel, eine Buchhändlerin angenommen. Die Namen der Eltern tauchen in verschiedenen Steuerrollen der Jahre 1296 bis 1300 auf. Inwieweit der Name L’Escurel verbreitet war, bleibt im Dunkeln. Nach der Konvention ist Jehannot de Lescurel in Paris und der Ile de France an der Wende des XIII. zum XIV. Jahrhundert als Kleriker, Dichter und Musiker nachweisbar. Nach Charles-Victor Langlois (1927), wurde er 1304 mit drei Komplizen am \"gemeinsamen Galgen der Diebsleute\" wegen Vergewaltigung, Mord und Diebstählen gerichtet. Eine Bestätigung dieses Sachverhaltes findet sich auch in der Biographie von Mary und Richard Rouse, allerdings mit der Einschränkung, dass es sich bei \"Jehan de Lescurel\" um einen recht häufigen Namen handelte und eine Verbindung zwischen dem Trouvère und dem Delinquenten nicht nachweisbar ist. Zwei Pariser Chroniken zufolge wird die Hinrichtung einiger Kleriker wegen der Vergewaltigung von Nonnen 1303 berichtet. In diesem Zusammenhang ist der Name des beteiligten Jehan de L’Escurel genannt. Eine Urkunde der Kathedrale Notre Dame de Paris berichtet, dass das Vermögen dieses Jehan an diese Kirche überging. Mehr oder sicherere Fakten bestehen nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Das musikalische Werk Lescurel wird als Übergang von der einstimmigen Musik der Trouvères zu mehrstimmigen Ars Nova angesehen. Das Werk selbst ist originell, von hoher Qualität und Kohärenz der Komposition. In einzigen größeren Zusammenhang hat sich das Werk im Anhang zu dem handgeschriebenen Kodex des Roman de Fauvel in der Bibliothèque nationale erhalten, (fonds français 146) und besteht aus Rondo, Balladen und Virelais. Das einzig erhaltene vielstimmiges Rondo zu drei Stimmen \"A vous douce debonnaire\" bezeugt den Übergang der Kunst der Trouvères zu Guillaume de Machaut. Zusammengenommen zählt das überlieferte Werk 21 Balladen, 11 Rondeaus und 2 Dits.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jehannot de Lescurel oder Jehannot de l’Escurel (* unbekannt; † 23. Mai 1304) war ein Trouvère und Wegbereiter der Ars Nova in Paris.", "tgt_summary": null, "id": 24199} {"src_title": "Radosław (Sławno)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Landtagswahl in Tirol 2008.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Programm.", "content": "Die Liste Fritz Dinkhauser stellte bei der Landtagswahl in Tirol als zentrale Themen die „gerechte Verteilung, das Beenden der Seilschaften und eine Politik, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und nicht die Mächtigen“, in den Mittelpunkt. Zu den Zielen der Bürgerliste gehörte die politische, wirtschaftliche und soziale Erneuerung, der Kampf gegen Machtmissbrauch, eine Bildungsoffensive, leistbares Wohnen, Familienförderung, soziale Absicherung und die Förderung von Kultur und Tradition. Des Weiteren forderte die Liste Fritz Dinkhauser die Stärkung der Bundesländer und Gemeinden gegen Zentralisierungstendenzen des Bundes und die Senkung des Strompreises, Rückgabe von Grund und Boden der Agrargemeinschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlziele und Wahlergebnis.", "content": "Bei der Landtagswahl setzte Dinkhauser das Überspringen der Marke von zehn Prozent als Mindestziel an. Für eine mögliche Koalition präferierte er nach der Wahl eine Zusammenarbeit mit der SPÖ und den Grünen. Eine Zusammenarbeit mit Landeshauptmann Van Staa schloss Dinkhauser dezidiert aus; am 1. Juni kündigte er an, auch mit allfälligen Nachfolgern nicht zusammenarbeiten zu wollen. Drei Tage später erklärte Dinkhauser jedoch, unter Bedingungen für eine Koalition mit der ÖVP zur Verfügung zu stehen. Nachdem Meinungsumfragen der Liste zunächst 12 bis 13 Prozent, gegen Ende des Wahlkampfs sogar 17 Prozent prognostiziert hatten, erzielte die Liste bei der Wahl 61.795 Stimmen und einen Wähleranteil von 18,35 %. Damit zog die Liste Fritz Dinkhauser mit sieben Mandaten in den Tiroler Landtag ein und errang ein Bundesratsmandat. In Mieders und Kitzbühel erreichte FRITZ eine relative Mehrheit.", "section_level": 2}, {"title": "Personen.", "content": "Die Liste Fritz Dinkhauser kandidierte bei der Landtagswahl in Tirol 2008 mit Fritz Dinkhauser an der Spitze. Nach dem Gewinn von sieben Landtagsmandaten zog er gemeinsam mit der Listenzweiten Andrea Haselwanter-Schneider und dem Listendritten und Transitgegner Fritz Gurgiser in den Landtag ein. Weitere Tiroler Landtagsabgeordnete der Liste FRITZ wurden Andreas Brugger, Bernhard Ernst, Gottfried Kapferer und Thomas Schnitzer. Im Bundesrat wurde die Liste FRITZ bis 2012 von Stefan Zangerl, seitdem von Stefan Posch vertreten. Am 6. November 2009 verkündeten Gurgiser, der bereits zuvor aus dem Landtagsklub ausgeschlossen worden war, und Schnitzer die Gründung einer eigenen Fraktion mit dem Namen TirolKlub. Nach dem Tod von Klubobmann Bernhard Ernst am 8. Dezember 2012 wurde Andrea Haselwanter-Schneider dessen Nachfolgerin als Klubobfrau und das bisherige Mitglied des Bundesrats, Stefan Zangerl, rückte auf das Landtagsmandat nach. Für die Nationalratswahl 2008 traten Theresia Zierler, die zuvor für die FPÖ und das BZÖ kandidiert hatte, Manfred Kölly, Gerhard Hutter und Rudolf Bernhard an.", "section_level": 1}, {"title": "Landtagswahl in Tirol 2013.", "content": "Bei der Tiroler Landtagswahl 2013 erhielt die Liste Fritz Dinkhauser – Bürgerforum Tirol 5,61 Prozent der Stimmen (17.785 Stimmen). Die Partei erzielte zwei Mandate und wurde von Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider und Andreas Brugger bzw. dessen Nachfolgerin Isabella Gruber (ab Oktober 2015) im Landtag vertreten. Die Ausgaben für den Wahlkampf lagen laut Rechenschaftsbericht 2013 bei 519.467 Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Landtagswahl in Tirol 2018.", "content": "Bei der Landtagswahl 2018 konnte sich FRITZ behaupten. Die Liste büßte 0,15 Prozentpunkte ein und ist weiterhin mit zwei Sitzen im Landtag vertreten. Markus Sint zog für FRITZ neu in den Landtag ein.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "2015 lagen die Gesamteinnahmen der Partei bei knapp 460.000 Euro, die Ausgaben bei knapp 390.000 Euro. Die Partei finanziert sich überwiegend durch öffentliche Parteienfinanzierung: 439.084 Euro Tiroler Parteienförderung erhielt die Liste Fritz 2015, der Landtagsklub erhielt darüber hinaus 141.949 Euro Klubförderung. Laut den Rechenschaftsberichten für die Jahre 2013 bis 2015, die die Liste Fritz an den Rechnungshof übermittelt hat, erhielt die Partei in diesen Jahren keine Spenden und keine Einnahmen aus Sponsoring oder für Inserate in Parteipublikationen. Die Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen betrugen 2015 knapp 1.000 Euro. Einnahmen bis zu 20.000 Euro pro Jahr aus „sonstigem Vermögen“ wurden in den Rechenschaftsberichten angeführt – Details zu diesen Geldern sind dort nicht nachvollziehbar. 2008 erhielt die \"Liste Fritz Dinkhauser – Bürgerforum Österreich\" Parteienförderung in Höhe von 261.222 Euro vom Bundeskanzleramt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Liste Fritz Dinkhauser (FRITZ) ist eine österreichische Partei, die von Fritz Dinkhauser gegründet wurde. Die Partei trat bei der Landtagswahl in Tirol 2008 erstmals als \"Liste Fritz Dinkhauser – Bürgerforum Tirol\" an und erzielte einen Stimmenanteil von 18,35 %. Damit zog die Liste Fritz Dinkhauser mit sieben Mandaten in den Landtag ein und konnte auch ein Mitglied des Bundesrats stellen. Bei der Nationalratswahl 2008 trat die Partei unter der Bezeichnung \"Liste Fritz Dinkhauser – Bürgerforum Österreich\" bundesweit an, verfehlte jedoch mit 1,8 % den Einzug in den Nationalrat. Bei der Landtagswahl in Tirol 2013 musste die Liste starke Verluste hinnehmen. Sie erreichte 5,6 Prozent und nur noch zwei Mandate. Bei der Landtagswahl in Tirol 2018 erreichte sie 5,46 % der Stimmen und wieder zwei Mandate. Im November 2018 gab Dinkhauser bekannt, beim bevorstehenden Bürgertag der Liste Fritz nicht mehr als Obmann zu kandidieren. Am 1. Dezember 2018 wurde Andrea Haselwanter-Schneider zur Obfrau der Liste Fritz Dinkhauser gewählt.", "tgt_summary": null, "id": 653743} {"src_title": "Literaturhaus München", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft, Jugend und Ausbildung.", "content": "Noémia de Sousa war multikultureller und multiethnischer Herkunft, ein sehr typisches Merkmal für Familien der Mittel- und Oberschicht in der damaligen portugiesischen Kolonie Mosambik. Sousas Vater war Beamter im öffentlichen Dienst, Sohn eines weißen portugiesischen Marineoffiziers und einer Mestizen-Mutter mit goa-portugiesischer, jüdischer als auch Macua-Herkunft. Sousas Mutter war die Tochter eines weißen deutschen Vaters und einer schwarzen Mutter aus Südafrika. Noémia de Sousa beschrieb ihre Jugend als relativ privilegiert sowie kulturell und sozial vielseitig. Sie besuchte eine katholische Missionsschule in Lourenço Marques und war konstant von portugiesischen, anglophonen, Ronga- und schweizerisch protestantischen Einflüssen umgeben. Ihre Muttersprachen waren Portugiesisch und Xironga, später lernte sie auch Englisch und Französisch. Der Tod von Sousas Vater 1934 brachte einen ökonomischen und sozialen Niedergang für die Familie, sodass diese aus ihrem angestammten Haus in Catembe in den laurentinischen Stadtteil Munhuana ziehen musste. Sousa besuchte einen Handelkurs an der \"Escola Técnica\", damit sie bereits mit 16 Jahren für die Familie Geld verdienen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Antikoloniales Engagement.", "content": "Später trat Noémia de Sousa der \"Associação Africana\", die koloniale Kulturorganisation für Mulatten und Mestizen in Lourenço Marques. Sousa engagierte sich stark literarisch und politisch in der Organisation. Auch lernte sie über das \"Centro dos Negros\", eine Organisation für Schwarze in der Kolonie, den späteren FRELIMO-Gründer Eduardo Mondlane kennen. Sousa engagierte sich für den Aufbau der sog. „MUD Juvenil“, dem Jugend-Flügel des \"Movimento Unidade Democrático\", einer der Kommunistischen Partei nahestehenden portugiesischen Oppositionsgruppe. Die Gruppe brachte unter anderem auch die Zeitschrift \"Itinerário\" heraus. Zwischen 1948 und 1951 schuf Sousa ihr poetisches Hauptwerk. Sie betreute die „Frauen-Seite“ der Zeitschrift \"O Brado Africano\". Ursprünglich eine Seite, die sich ausschließlich mit Haushalts- und Ehetipps für Frau beschäftigte, politisierte Sousa diese stark und schuf ein Forum für Leserinnenbriefe, Gedichte, politische und intellektuelle Debatten sowie Lyrik und Prosa. Die „Frauen-Seite“ wechselte sich mit der Kinderseite \"O Brado Infantil\" ab, die Sousa ebenfalls betreute. Auch schrieb sie für die Zeitschrift \"Itinerário\". Sie verwendete meistens Pseudonyme für ihre publizistischen Tätigkeiten, das Pseudonym „Vera Macaia“ verwendete sie besonders häufig. Nach und nach wurde die portugiesische Geheimpolizei PIDE auf die Zeitschrift und Noémia de Sousa selbst aufmerksam. Insbesondere nach einem Artikel über den Rauswurf von Eduardo Mondlane aus dem Nachbarland Südafrika, einer kurzen Inhaftierung und weiteren Zensurmaßnahmen, entschied Sousa 1951 die Kolonie zu verlassen, um in Lissabon zu studieren.", "section_level": 2}, {"title": "Umzug nach Lissabon.", "content": "In Lissabon angekommen, besuchte sie bald regelmäßig das Studierendenhaus \"Casa dos Estudantes do Império\" (CEI). Dieses war ursprünglich vom portugiesischen Staat gegründet worden, um die aus den portugiesischen Überseeprovinzen kommenden Studierenden zu „portugiesieren“. Das Haus entwickelte sich jedoch besonders in den 1950er Jahren zur Keimzelle der lusoafrikanischen Befreiungs- und Widerstandsbewegungen, Sousa traf dort unter anderem Agostinho Neto, späterer Präsident Angolas, sowie Amílcar Cabral, Führer der guinea-bissauischen/kap-verdischen PAIGC. Sousa veröffentlichte einiger ihrer bereits vorher in Mosambik veröffentlichten Gedichte erneut in der Studierendenzeitschrift des Hauses \"Mensagem\". Sousa besuchte neben dem CEI auch die Diskussionsforen und Debatiersalons bei „Tia Andreza“ (Tante Andreza), der Tante der saotoméischen Dichterin Alda do Espírito Santo.", "section_level": 2}, {"title": "Exil in Paris, Rückkehr nach Portugal.", "content": "In Portugal heiratete sie in den 1950er Jahren den Dichter und Dissidenten Gualter Soares. Da dieser Repressionen seitens des Staates fürchtete, floh Soares in Exil nach Paris, Sousa folgte ihm dorthin 1964. In Paris arbeitete sie zunächst für das marokkanische Konsulat, bis sie später vor allem als Journalistin tätig war. Als Schriftstellerin und Journalistin reiste sie im Auftrag internationaler Nachrichtenorganisationen während der Unabhängigkeitskriege mehrerer Länder durch ganz Afrika. Nach der Trennung von ihrem Mann kehrte Sousa 1973 – noch vor der Nelkenrevolution – zurück nach Portugal. Sie arbeitete weiter für die Nachrichtenagentur Reuters und später für die portugiesische Agentur Lusa. Sie verblieb in Portugal bis zu ihrem Tod Ende 2002.", "section_level": 2}, {"title": "Werk.", "content": "Noémia de Sousa war eine Lyrikerin, die in ihren Gedichten das Verhältnis von Schwarzen und Weißen thematisierte. Beeinflusst von der Négritude-Bewegung trat sie für eine Trennung von europäischem und afrikanischem Gedankengut ein. Durch die Rückbesinnung auf die eigene Afrikanität wollte sie ein Bewusstsein der grundsätzlichen Andersheit der Schwarzen schaffen. Ein zentrales Motiv in ihren Gedichten war das der \"Mãe-África\" (Mutter-Afrika). Durch ihre Gedichte hatte sie erheblichen Einfluss auf die mosambikanischen Schriftsteller der 1950er Jahre. Bedeutende Gedichte Noémia de Sousas sind: Ihre Gedichte erschienen in verschiedenen Zeitschriften: \"Mensagem\", \"Itinerário\", \"Notícias do Bloqueio\", \"O Brado Africano\", \"Moçambique 58\", \"Vértice\" (Coimbra) und \"Sul\" (Brasilien). Zum Zeitpunkt ihrer Flucht nach Lissabon 1951 hinterließ sie ein maschinenschriftliches Notizbuch mit dem Titel \"Sangue negro\", das 43 ihrer Gedichte enthielt. Sie wurde in die Anthologie Daughters of Africa aufgenommen, die 1992 von Margaret Busby in London und New York herausgegeben wurde. Sie selbst veröffentlichte nie ein eigenes Buch. Erst 2001 stimmte sie einer Herausgabe ihrer Werke in einem Sammelband mit dem Titel \"Sangue Negro\" zu, der von der mosambikanischen Schriftstellervereinigung herausgegeben wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carolina Noémia Abranches de Sousa Soares, kurz Noémia de Sousa (* 20. September 1926 in Catembe, Portugiesisch-Ostafrika; † 4. Dezember 2002 in Cascais, Portugal) war eine mosambikanische Dichterin und Journalistin.", "tgt_summary": null, "id": 1901924} {"src_title": "Sommer-Paralympics 2008/Radsport", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandname.", "content": "Der Bandname ist abgeleitet von einem Teil des Textes im Counting Crows-Song \"Ghost Train\":", "section_level": 1}, {"title": "Bandgeschichte.", "content": "Nachdem sich die Band Prayer for Cleansing von Tommy Rogers und Paul Waggoner aufgelöst hatte, beschlossen die beiden sich auf die Suche nach neuen Mitgliedern für eine neue Band zu machen. Im Herbst 2000 trafen sie auf Bassist Jason King und Gitarrist Nick Fletcher mit denen sie die Band Between the Buried and Me gründeten, welche sie nach einer Zeile aus dem Song \"Ghost Train\" der Counting Crows benannten. Im April 2002 veröffentlichten sie anschließend ihr selbstbetiteltes Debütalbum \"Between the Buried and Me\" unter dem deutschen Indie-Label Lifeforce Records, auf dem sich auch die Neuaufnahmen ihrer ersten drei Demolieder befanden. Nachdem das aus Chicago stammende Plattenlabel Victory Records auf die Band aufmerksam wurde, veröffentlichte die Band 2003 ihr zweites Album \"The Silent Circus\". Anschließend koppelten sie von diesem den Song \"Mordecai\" aus und veröffentlichten diesen als Single, zu dem sie auch ein Musikvideo drehten. Es folgte eine Tour zusammen mit Converge und Bleeding Through. Kurz darauf verließen die drei Gründungsmitglieder Nick Fletcher, Jason King und Will Goodyear die Band, welche daraufhin kurzzeitig ersetzt wurden. Im September 2004 fand die Band mit Dustie Waring und seinem ehemaligen Bandkollegen von Glass Casket Blake Richardson ein festes Line-Up. Anfang 2005 kam zudem Bassist Dan Briggs hinzu, so dass die Band wieder komplett war. Im September 2005 erschien mit \"Alaska\" das dritte Album der Band, auf dem erstmals das neue Line-Up zu hören war. Zudem gelang es ihnen mit dem Album mit Platz #121 erstmals eine Chartplatzierung zu erreichen. Es folgten anschließend ausgiebige Touren mit Dillinger Escape Plan, Every Time I Die, Bleeding Through und Haste the Day, bis die Band 2006 mit \"The Anatomy Of\" ein Tribut-Album veröffentlichte. Auf dem Album befanden sich insgesamt 14 Cover-Songs unterschiedlicher Bands, wie Metallica, Pink Floyd und Pantera, die die Band zu ihren Vorbildern zählte. Anfang September 2007 erschien \"Colors\", das bis dahin vierte Studioalbum, welches bei \"ultimate-guitar.com\" anschließend zum besten Album des Jahres 2007 gewählt wurde. Es folgte ein Jahr später das erste Livealbum auf DVD unter dem Namen \"Colors:Live\". Im November 2009 veröffentlichte die Band das Album \"The Great Misdirect\" mit dem die Band mit Platz #36, die bis heute höchste Chartplatzierung in der Bandgeschichte erreichte. 2010 war die Band mit Bands wie Underoath, blessthefall oder As I Lay Dying auf Tour. Im April 2011 erschien \"The Parallax: Hypersleep Dialogues\", eine etwa halbstündige EP mit drei Titeln, als Vorgeschmack auf das im Oktober 2012 erschienene Album \"The Parallax II: Future Sequence\". Leadsänger Tommy Rogers brachte am 1. Februar 2011 ein Soloalbum unter dem Pseudonym \"Thomas Giles\" heraus. Das Album trägt den Titel \"Pulse\". Am 10. Juli 2015 erschien ihr siebtes Album mit dem Titel \"Coma Ecliptic\". Das Album wird vom Label Metal Blades vertrieben. Nach der Veröffentlichung von \"Coma Ecliptic\" folgte eine Live-DVD, die 2016 im Observatory North Park, San Diego, Kalifornien, aufgenommen wurde. im folgenden Jahr tourten Between The Buried And Me mit The Devin Townsend Project und Leprous in Europa und kündigten die Arbeit an einem neuen Album an. Ende 2017 bestätigte die Band, dass sie einen Plattenvertrag mit Sumerian Records unterschrieben haben und 2018 ein neues Album veröffentlichen werden. Das Album \"Automata\" wurde in zwei Hälften geteilt um, wie Tommy Rogers in einem Interview mit dem FUZE Magazine erzählt, den Fans zwei Veröffentlichungen zu geben, auf die man sich freuen kann. Darüber hinaus fühlte sich der Schnitt auf dem Album für ihn natürlich an, da er es selbst immer an dieser Stelle stoppte. \"Automata I\" erschien am 9. März 2018 via Sumerian Records und Between The Buried And Me tourten im Anschluss mit The Dear Hunter und Leprous. Für den Herbst dieses Jahres ist eine Europatournee mit TesseracT und Plini angesetzt. \"Automata II\" erscheint voraussichtlich im Sommer 2018.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Livealben.", "content": "Weitere Livealben", "section_level": 2}], "src_summary": "Between the Buried and Me (auch bekannt unter dem Kürzel BTBAM) ist eine US-amerikanische Band aus Charlotte und Winston-Salem. Das Quintett spielt eine Mischung aus Progressive Metal, Mathcore und Metalcore. Die Idee zum Bandnamen stammte von dem Song \"Ghost Train\" der Band Counting Crows.", "tgt_summary": null, "id": 1310034} {"src_title": "Max Ziegelbauer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gliederung.", "content": "Das Lantmäteriet hat ungefähr 2150 Mitarbeiter, wovon ca. die Hälfte am Hauptsitz in Gävle angestellt sind. Behördenleiter seit 2018 ist Susanne Ås Sivborg. Die Behörde ist in drei Abteilungen unterteilt: \"Fastighetsbildning\", \"Fastighetsinskrivning\" und \"Geodata\". Die Abteilung \"Fastighetsbildning\" („Liegenschaftsbildung“) verantwortet die Liegenschaftseinteilung in Schweden. Die \"Fastighetsinskrivning\" („Liegenschaftsverwaltung“) wird überwiegend von den 21 selbständigen Geodäsiebehörden (\"lantmäterimyndighet\") der Provinzen und von 38 kommunalen Geodäsiebehörden geleistet, die auch die Liegenschaftskataster und Grundbücher pflegen. Die Abteilung hat landesweit ungefähr 850 Mitarbeiter in etwa 80 Zweigstellen. Zusätzlich sind etwa 70 Mitarbeiter am Hauptsitz mit Stabsaufgaben betraut. Die Abteilung \"Geodata\" erstellt und veröffentlicht geografische Informationen. Sie hat ungefähr 550 Mitarbeiter in Gävle, Karlskrona, Kiruna und Luleå. Die Abteilung entstand durch Zusammenlegung des Allgemeinen Reichskartenamts und des Zentralamts für Liegenschaftsdaten. Die Abteilung stellt heute landesweite geografische Informationen her und vertreibt diese. Die Informationen kamen zum Beispiel in den gedruckten Karten des Lantmäteriets zur Anwendung: Seit 1. Juli 2018 druckt Lantmäteriet keine Karten mehr. Karteninformationen werden kostenlos im Internet bereitgestellt, sodass jeder Interessent seine eigenen Karten erstellen und ausdrucken kann. Die Abteilung verantwortet auch das nationale geodätische Referenzsystem, unterhält das Liegenschaftsregister und führt das Luftbildarchiv des Lantmäteriets. Die ehemalige Abteilung \"Metria\" ist seit 1. Mai 2011 eine eigenständige Firma. Sie führte bis zur Ausgliederung hauptsächlich Auftragsarbeiten durch. Sie wirkte als Beratungsgesellschaft und stellte gegen Entgelt Leistungen des Lantmäteriets zur Verfügung. Die Abteilung hatte ungefähr 400 Mitarbeiter in 40 Zweigstellen. Über die staatliche Gesellschaft \"Swedesurvey\" betreibt das Lantmäteriet auch Auslandsprojekte. Eine Vielzahl dieser Projekte werden von Sida finanziert, der staatlichen Behörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Lantmäteriet entstand 1974 durch die Zusammenlegung des \"Rikets Allmänna Kartverk\" („Allgemeines Reichskartenamt“), das für die Kartenerstellung zuständig war, und dem \"Lantmäteristyrelsen\" („Landesvermessungsbehörde“), einer Behörde für die Liegenschaftsverwaltung. 1996 wurde auch das \"Centralnämnden för fastighetsdata\" („Zentralamt für Liegenschaftsdaten“) dem Amt angeschlossen. Das Reichskartenamt wurde 1805 unter dem Namen \"Fältmätningskåren\" durch die schwedischen Streitkräfte eingerichtet und hatte die Aufgabe, das Land vollständig zu kartografieren und Kartenmaterial (später Generalstabskarten genannt) zu erstellen. Die Abteilung \"Fastighetsbildning\" geht auf eine Organisation zurück, die 1628 mit dem Auftrag gegründet wurde, Katasterbücher und geografische Karten zu erstellen sowie neue Landesvermesser auszubilden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das (; ehemals \"Lantmäteriverket\", „Landesvermessungsamt“, „Amt für Geodäsie“) ist eine schwedische Behörde mit Hauptsitz in Gävle. Zu ihren Aufgaben gehört die Bereitstellung eines geografischen Informationssystems, das Feststellen von Ortsnamen, die Zuständigkeit für das geodätische Referenzsystem und die Aufsicht über die Liegenschaftsverwaltung in Schweden. Im Forschungsarchiv werden zudem eine knappe halbe Million Karten archiviert, deren älteste auf das 17. Jahrhundert datiert ist. Das Lantmäteriet ist seit 2019 dem Finanzministerium zugeordnet. Davor war es dem Umweltministerium zugeordnet.", "tgt_summary": null, "id": 1752953} {"src_title": "Alberto Pagani", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werden und Wirken.", "content": "Samuel wird als Sohn des Lebensmittelhändlers Jacob Glasstone und dessen Ehefrau Milly in London geboren. Er hat zwei Schwestern, Ethel und Esther. Es wird berichtet, dass Samuel schon mit 11 Jahren beschloss, Chemiker zu werden. Im Alter von 15 Jahren wird er wegen seiner außergewöhnlichen Begabung von der Universität von London als Student angenommen. Vier Jahre später schließt er sein Chemiestudium erfolgreich ab. Drei Jahre arbeitet er als Industriechemiker. Danach widmet er sich der physikalischen Chemie am King’s College London. In den 1920er Jahren hält er populärwissenschaftliche Vorträge bei der BBC. Er erwirbt zwei Doktortitel der Universität von London in Chemie in den Jahren 1922 und 1926 (PhD und ScD – Doctor of Science). 1929 veröffentlicht er sein erstes Buch, den populärwissenschaftliche Band \"Chemistry in Daily Life\". Er schreibt im Vorwort, dass die enthusiastische Reaktion der Radiohörer ihn motiviert habe, dieses Buch zu schreiben. 1939 geht er zusammen mit seiner Frau Violette geborene Collingwood, einer Botanikerin, in die USA, mit einem 1700-seitigen handgeschriebenen Manuskript \"Textbook on Physical Chemistry\" im Gepäck. Die zweite Auflage dieser Monographie von 1947 wird noch Jahrzehnte später nachgedruckt. 1943 veröffentlicht er zusammen mit seiner Frau Violette einen praktischen Leitfaden über häusliche Ernährung. Er arbeitet und lehrt an der Princeton University, an der University of Oklahoma und an der University of California. 1944 nimmt er die Staatsbürgerschaft der USA an. 1948 bittet ihn Glenn T. Seaborg, der spätere Vorsitzende der United States Atomic Energy Commission (ACE), ein \"Atomic energy sourcebook\" zu schreiben. Es ist der Beginn einer langen Freundschaft. Das \"Sourcebook on Atomic Energy\", 1950 erstmals publiziert, wird in zahlreiche Sprachen übersetzt. Seaborg äußert sich später über die Bücher von Glasstone: \"Über einen Zeitabschnitt von 17 Jahren schrieb er für die ACE 12 klassische kernphysikalische Texte oder Fachbücher, jedes ein Modellfall im jeweiligen Gebiet. Seine Bücher... zeigen, was wissenschaftliches Schreiben im besten Fall sein kann – unfehlbar korrekt, aber auch fließend, klar, charmant und hervorragend organisiert.\" \"Effects of Nuclear Weapons\", ein Werk, das Glasstone gemeinsam mit Philip J. Dolan schreibt, wird das bei weitem populärste Handbuch für nukleare Verteidigung während des Kalten Krieges. Nach der Originalveröffentlichung 1950 im Los Alamos Scientific Laboratory wird das Handbuch geändert und 1957 kommerziell für den allgemeinen Gebrauch zur Verfügung gestellt, 1962 überarbeitet und 1977 erweitert. Das Buch wird illegal ins Russische übersetzt und in der Sowjetunion genutzt. Das Fachbuch wird als „umfassende Zusammenfassung des aktuellen Wissens über die Auswirkungen von Atomwaffen“ charakterisiert und von der Federal Civil Defense Administration als die „maßgebliche Informationsquelle über die Auswirkungen von Atomwaffen“ genutzt. Sein Gesamtwissen über Reaktorphysik und Kernenergie ist wahrscheinlich bis heute einmalig. Die meisten seiner Bücher zu diesen Themenkomplexen schreibt er in seinem Haus in, 17 Meilen östlich von Los Alamos. Er startet am frühen Morgen und schreibt ca. 8000 Worte pro Woche. Ein Meilenstein der Reaktorphysik ist das gemeinsam mit Milton C. Edlund verfasste Lehrbuch \"The elements of nuclear reactor theory\", das 1961 unter dem Titel \"Kernreaktortheorie: Eine Einführung\" auf Deutsch erscheint. Der praktischen Seite der Reaktorphysik ist das Lehrbuch \"Principles of nuclear reactor engineering\" gewidmet, das er gemeinsam mit Alexander Sesonske unter dem Titel \"Nuclear reactor engineering\" weiter ausbaut. Von 1952 bis 1969 ist er beratender Mitarbeiter (\"Resident Consultant\") am Los Alamos National Laboratory in New Mexico. 1968 veröffentlicht er \"The book of Mars\". 1970 erscheint das gemeinsam mit George I. Bell verfasste Lehrbuch \"Nuclear reactor theory\". Unter Reaktortheoretikern gilt es noch heute als eines der besten Lehrbücher zur Reaktortheorie überhaupt. 1969 heiratet Glasstone in zweiter Ehe die Musikpädagogin Kathleen Arilla geborene Grant (1913–2008), die Witwe des Physikochemikers William H. Sullivan. Sie leben nach der Eheschließung eine kurze Zeit zusammen in Pojoaque und ziehen 1970 nach Oak Ridge, wo Samuel 1986 auch stirbt. Er wird im \"First United Methodist Church Memorial Garden\" in Oak Ridge begraben, wo auch seine zweite Ehefrau Kathleen ihre letzte Ruhestätte finden wird.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "Seit 1990 gibt es zwei Glasstone-Forschungspreise (\"Violette and Samuel Glasstone Research Fellowships in Science\") in den Naturwissenschaften, die jährlich an Nachwuchswissenschaftler vergeben werden, einer an Männer und einer an Frauen. Diese Stipendien können aufgrund der Festlegungen des Vermächtnisses von Samuel und Violette Glasstone nur in den Fachbereichen Chemie, Informatik, Ingenieurwesen, Materialwissenschaften, Mathematik, Physik, Botanik und Statistik vergeben werden. Zuständig für die Auswahl der Preisträger ist die University of Oxford.", "section_level": 1}], "src_summary": "Samuel Glasstone (* 5. März 1897 in London; † 16. November 1986 in Oak Ridge, Tennessee, USA) war ein englischer, später US-amerikanischer Physikochemiker und Reaktorphysiker und herausragender Autor von über 40 Büchern aus den Fachbereichen physikalische Chemie, Reaktorphysik, Reaktortechnik, Raumfahrt und Radioökologie, insbesondere über die Auswirkungen von Kernwaffen.", "tgt_summary": null, "id": 544913} {"src_title": "Sommer-Paralympics 2008/Powerlifting", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Rennen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Chevy Trucks Challenge.", "content": "Das Saisoneröffnungsrennen, die Chevy Trucks Challenge, fand am 19. Januar 1997 auf dem Walt Disney World Speedway statt. Top-10-Platzierungen: Fahrer, die sich nicht qualifizieren konnten: Terry Cook (#88), Rob Rizzo (#27), Tony Raines (#19), Bob Schacht (#73), Greg Marlowe (#9), Randy Renfrow (#41), Chad Dokken (#64), T. J. Clark (#23), Perry Tripp (#51), Randy Tolsma (#61), Jon Leavy (#54), Mark Kinser (#92), Bob Brevak (#34), Andy Genzman (#25), Darin Brassfield (#56), Andy Belmont (#26), Jeff Spraker (#39), David Smith (#57), Billy Ogle (#01), Thomas Spangler (#54), Shane Doles (#59), Jimmy Davis (#69), Felix Giles (#08)", "section_level": 2}, {"title": "NAPA 200.", "content": "Das zweite Rennen der Saison, das NAPA 200, fand am 1. März 1997 im Tucson Raceway Park statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Florida Dodge Dealers 400K.", "content": "Das dritte Rennen der Saison, das Florida Dodge Dealers 400K, fand am 16. März 1997 im Miami-Dade Homestead Motorsports Complex statt. In Runde 144 hatte John Nemechek einen schweren Unfall. Er verstarb fünf Tage nach dem Rennen an seinen Verletzungen. Top-10-Platzierungen: Fahrer, die sich nicht qualifizieren konnten: Frank Kimmel (#00), Jim Bown (#55), Terry Cook (#88), T. J. Clark (#23), Toby Porter (#10), Bob Schacht (#73), Blaise Alexander (#62), Randy Tolsma (#61), Jon Leavy (#54), Bobby Dotter (#68), Bob Brevak (#31), Ronnie Newman (#68), Jerry Glanville (#81), Michael Cohen (#45)", "section_level": 2}, {"title": "Desert Start Classic.", "content": "Das vierte Rennen der Saison, das Desert Star Classic, fand am 20. April 1997 auf dem Phoenix International Raceway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Craftsman 200.", "content": "Das fünfte Rennen der Saison, das Craftsman 200, fand am 3. Mai 1997 auf dem Portland International Raceway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "NAPACARD 200.", "content": "Das sechste Rennen der Saison, das NAPACARD 200, fand am 10. Mai 1997 auf dem Evergreen Speedway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Western Auto/Parts America 200.", "content": "Das siebte Rennen der Saison, das Western Auto/Parts America 200, fand am 24. Mai 1997 auf dem I-70 Speedway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Pennzoil Discount Center 200.", "content": "Das achte Rennen der Saison, das Pennzoil Discount Center 200, fand am 24. Mai 1997 auf dem New Hampshire International Speedway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Pronto Auto Parts 400K.", "content": "Das neunte Rennen der Saison, das Pronto Auto Parts 400K, fand am 6. Juni 1997 auf dem Texas Motor Speedway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Loadhandler 200.", "content": "Das zehnte Rennen der Saison, das Loadhandler 200, fand am 21. Juni 1997 auf dem Bristol Motor Speedway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "NAPA Autocare 200.", "content": "Das elfte Rennen der Saison, das NAPA Autocare 200, fand am 29. Juni 1997 auf dem Nazareth Speedway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Sears DieHard 200.", "content": "Das zwölfte Rennen der Saison, das Sears DieHard 200, fand am 5. Juli 1997 auf der Milwaukee Mile statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Link-Belt Construction Equipment 225.", "content": "Das 13. Rennen der Saison, das Link-Belt Construction Equipment 225, fand am 12. Juli 1997 auf dem Louisville Motor Speedway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Colorado 250 By Snap-On Tools.", "content": "Das 14. Rennen der Saison, das Colorado 250 By Snap-On Tools, fand am 19. Juli 1997 auf dem Colorado National Speedway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Lund Look 275K.", "content": "Das 15. Rennen der Saison, das Lund Look 275K, fand am 27. Juli 1997 im Heartland Park Topeka statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Cummins 200.", "content": "Das 16. Rennen der Saison, das Cummins 200, fand am 31. Juli 1997 im Indianapolis Raceway Park statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Stevens Beil/Genuine Parts 200.", "content": "Das 17. Rennen der Saison, das Stevens Beil/Genuine Parts 200, fand am 9. August 1997 auf dem Flemington Speedway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Federated Auto Parts 250.", "content": "Das 18. Rennen der Saison, das Federated Auto Parts 250, fand am 16. August 1997 auf dem Nashville Speedway USA statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Parts America 150.", "content": "Das 19. Rennen der Saison, das Parts America 150, fand am 24. August 1997 auf dem Watkins Glen International Raceway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Virginia Is For Lovers 200.", "content": "Das 20. Rennen der Saison, das Virginia Is For Lovers 200, fand am 4. September 1997 auf dem Richmond International Raceway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Hanes 250.", "content": "Das 21. Rennen der Saison, das Hanes 250, fand am 27. September 1997 auf dem Martinsville Speedway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Kragen/Exide 151.", "content": "Das 22. Rennen der Saison, das Kragen/Exide 151, fand am 5. Oktober 1997 auf dem Sears Point Raceway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Dodge California Truckstop 300.", "content": "Das 23. Rennen der Saison, das Dodge California Truckstop 300, fand am 12. Oktober 1997 auf dem Mesa Marin Raceway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "The No Fear Challenge.", "content": "Das 24. Rennen der Saison, das The No Fear Challenge, fand am 18. Oktober 1997 auf dem California Speedway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "GM Goodwrench/Delco 300.", "content": "Das 25. Rennen der Saison, das GM Goodwrench/Delco 300, fand am 1. November 1997 auf dem Phoenix International Raceway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}, {"title": "Carquest Auto Parts 420K.", "content": "Das 26. und letzte Rennen der Saison, das Carquest Auto Parts 420K, fand am 9. November 1997 auf dem Las Vegas Motor Speedway statt. Top-10-Platzierungen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die NASCAR-Craftsman-Truck-Series-Saison 1997 begann am 19. Januar 1997 mit der Ford Chevy Trucks Challenge auf dem Walt Disney World Speedway und endete am 9. November 1997 mit dem Carquest Auto Parts 420K auf dem Las Vegas Motor Speedway. Jack Sprague gewann die Fahrer-Meisterschaft und Ron Hornaday junior wurde zum Most Popular Driver (Beliebtester Fahrer) gewählt. Kenny Irwin jr. gewann den Rookie of the Year Award.", "tgt_summary": null, "id": 1643950} {"src_title": "Friedrich Gempp", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wettkampfstätten und Einrichtungen im Olympic Green.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nationalstadion Peking.", "content": "Das Nationalstadion Peking, Spitzname „Vogelnest“, ist das Herzstück des Projektes. Hier fanden neben den Leichtathletikwettkämpfen und Fußballfinalspielen auch die Eröffnungs- sowie die Abschlussfeier statt. Das Stadion verfügte während der Spiele über eine Kapazität von 91.000 Plätzen, diese wurde jedoch nach den Spielen auf 80.000 Plätze reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Nationales Schwimmzentrum.", "content": "Im Nationalen Schwimmzentrum (mit seiner auffälligen Wabenumhüllung) wurden die Schwimm-, Kunst- und Turmsprung- und Synchronschwimmwettbewerbe abgehalten. Es befindet sich 150 m neben dem Nationalstadion und wies eine Kapazität von 17.000 Plätzen auf, welche nach den Spielen auf 6.000 reduziert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Nationales Hallenstadion.", "content": "Das Nationale Hallenstadion war Austragungsort der Handball-, Gerätturn- und Trampolinturnwettbewerbe. Es schließt sich direkt nördlich an das Nationale Schwimmzentrum an und ist mit 19.000 Plätzen die größte Halle, welche bei den Olympischen Spielen 2008 benutzt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Olympic Green Messezentrum.", "content": "Im \"Olympic Green Messezentrum\" wurden die Wettbewerbe im Fechten durchgeführt. Des Weiteren waren im Olympic Green Messezentrum das International Broadcast Centre und das Hauptpressezentrum untergebracht. Das Zentrum umfasst eine Fläche von 270.000 m2.", "section_level": 2}, {"title": "Olympic Green Hockeyanlage.", "content": "Auf der \"Olympic Green Hockeyanlage\" wurden auf zwei Feldern die Hockeywettbewerbe ausgetragen. Das 11,87 Hektar umfassende Gelände bot Platz für 17.000 Zuschauer. Der Bau der am besten ausgestatteten Hockeyanlage Chinas dauerte zwei Jahre. Dennoch war es bereits vor dem Beginn der Olympischen Spiele eine beschlossene Sache, dass die Anlage nach der Sommerolympiade abgerissen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Olympic Green Bogenschießanlage.", "content": "Auf der \"Olympic Green Bogenschießanlage\" wurden die Wettbewerbe im Bogenschießen ausgetragen. Sie umfasste 9,22 Hektar und bot Platz für 5.000 Zuschauer. Auch bei dieser Anlage war es von vornherein bekannt, dass sie nicht dauerhaft bestehen würde, sondern dass das Gelände in eine Grünfläche umgewandelt werden würde.", "section_level": 2}, {"title": "Olympic Green Tenniszentrum.", "content": "Tennis und Rollstuhltennis wurden im \"Olympic Green Tenniszentrum\" ausgetragen, welches am 1. Oktober 2007 eröffnet wurde. Die Anlage befindet sich im Nordwesten des Olympiaparks und bedeckt eine Fläche von 16,7 Hektar. Sie verfügt über 10 Wettkampf- und 6 Trainingsplätze, die insgesamt 17.400 Zuschauer aufnehmen können. Heute finden im Tenniszentrum jährlich die \"China Open\" für Herren und Damen statt.", "section_level": 2}, {"title": "Olympisches Dorf.", "content": "Auch das ca. 66 Hektar große Olympische Dorf befindet sich nordwestlich im Olympic Green. Es besteht aus 22 sechs-stöckigen und 20 neun-stöckigen Gebäuden. Die über 1500 Wohnungen haben einen relativ hohen ökologischen Standard und waren bereits vor den Olympischen Spielen fast vollständig an private Käufer vergeben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Olympic Green ist der Olympiapark, der für die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking neu errichtet wurde. Der fast 800 Hektar große Komplex liegt im Norden der Stadt, rund 8,5 Kilometer in der Verlängerung der Achse nördlich der Verbotenen Stadt. Vor allem nach Norden hin hat das Gelände einen immer ausgeprägteren Parkcharakter mit Waldbestand, Wasserläufen und Zierseen sowie modellierten Hügeln, so dass der Pekinger Bevölkerung nun nach Abschluss der Olympischen Spiele ein echter Volkspark zur Verfügung steht.", "tgt_summary": null, "id": 2323986} {"src_title": "Daniel Weiß", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltmeisterschaft.", "content": "Spanien nahm 1998 zum ersten Mal an der Volleyball-Weltmeisterschaft teil und wurde Achter. 2002 reichte es nur zu Platz 13. Für die WM 2006 konnten sich die Spanier nicht qualifizieren.", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Spiele.", "content": "1992 in Barcelona belegte Spanien als Gastgeber den achten Platz. Bei den Spielen 2000 gab es einen neunten Rang. Für Peking 2008 konnte sich der amtierende Europameister nicht qualifizieren.", "section_level": 2}, {"title": "Europameisterschaft.", "content": "Bei den ersten Teilnahmen an der Volleyball-Europameisterschaft kam Spanien 1981, 1985 und 1987 nicht über den letzten Platz hinaus. Nach zwei verpassten Turnieren wurden die Spanier 1993 Neunter. Es folgte eine lange Pause. Bei der EM 2005 unterlagen die Spanier im Spiel um den dritten Platz gegen Serbien und Montenegro. Bei der EM 2007 holten sie – zwei Monate nach dem Gewinn der Europaliga – mit einem knappen 3:2 gegen Russland den Titel.", "section_level": 2}, {"title": "World Cup.", "content": "Spanien war bisher zweimal beim World Cup dabei. 1999 gab es einen sechsten Platz, 2007 reichte es zum fünften Rang.", "section_level": 2}, {"title": "Weltliga.", "content": "In der Weltliga war Spanien von 1995 bis 2004 ununterbrochen vertreten. In den ersten vier Jahren gab es Platzierungen zwischen sieben und zehn. 1999 wurden die Spanier Fünfter. Nach zwei schwächeren Jahren wiederholten sie diesen Erfolg 2002 und 2003. Nach dem siebten Platz 2004 verabschiedete sich Spanien für drei Jahre. Bei der Rückkehr erreichten sie 2008 den 13. Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Europaliga.", "content": "Nach zehn Teilnahmen an der Weltliga spielten die Spanier von 2005 bis 2007 in der Europaliga. 2005 wurden sie Dritter, 2006 Sechster. Den Wettbewerb 2007 gewann Spanien mit einem 3:2 im Finale gegen Portugal. Nachdem die Spanier den Bewerb 2008, aufgrund der Teilnahme an der Weltliga, ausließen, erreichten die Mannschaft 2009 und 2010 jeweils erneut das Endspiel, wo man Deutschland bzw. Portugal unterlag.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die spanische Volleyballnationalmannschaft der Männer ist eine Auswahl der besten spanischen Spieler, die die Real Federación Española de Voleibol bei internationalen Turnieren und Länderspielen repräsentiert.", "tgt_summary": null, "id": 2120597} {"src_title": "Taifun Ewiniar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage, Gliederung und Verkehr.", "content": "Der Stadtteil Kalkhügel liegt im Südwesten der Stadt Osnabrück. Im Uhrzeigersinn (von 12 Uhr ausgehend) grenzt Kalkhügel an die Osnabrücker Stadtteile Wüste, Schölerberg, Nahne und Sutthausen. Hauptverkehrsachse ist die Sutthauser Straße, die von der Innenstadt nach Sutthausen bzw. zur A 30 führt. Der Ostteil des Stadtteils entlang der Sutthauser Straße ist größtenteils bebaut, während der westliche Teil aus Landwirtschaft, Waldflächen und Kleingartenanlagen besteht. Im Süden liegt das Gewerbegebiet \"Burenkamp\". Die Buslinien 51/52 fahren über die Magdalenenstraße und den Hauswörmannsweg, die 71/72 erschließen das Gebiet entlang der Sutthauser Straße.", "section_level": 1}, {"title": "Mädchenviertel.", "content": "Das sogenannte „Mädchenviertel“ um die Magdalenenstraße, Marthastraße, Klarastraße und Herminenstraße sowie die Weidnerstraße wurde um die Jahrhundertwende erbaut, als der Osnabrücker Bauverein das Gebiet zwischen der Sutthauser- und der Brinkstraße zum besiedeln erschloss. Als einer der Gründerväter des Bauvereins gilt der Pastor der Katharinenkirche, Balduin Weidner. Die Straßenbenennung soll nach den Namen seiner vier Töchter erfolgt sein: Klara, Hermine, Magdalena und Martha.", "section_level": 2}, {"title": "Einrichtungen.", "content": "Neben Wohnbebauung beherbergt der Stadtteil Kalkhügel auch eine erhebliche Anzahl an Bildungs- und Dienstleistungseinrichtungen sowie Behörden und private Unternehmen. Viele davon haben sich im Zeitraum seit 1994 angesiedelt, als die Bundeswehr die \"General-Martini-Kaserne\" der Fernmeldetruppe am Hauswörmannsweg aufgab, die eine große Fläche im Osten des Stadtteils einnahm. Die ehemalige Kasernenfläche wurde anschließend teils mit Wohnhäusern bebaut, teils in ein Behördenzentrum umgewandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchen.", "content": "Kirchen des Kalkhügels sind die kath. St.-Pius-Kirche am Knappsbrink und die ev.-freikirchliche Andreas-Gemeinde am Hauswörmannsweg. Die ev.-luth. Melanchthonkirche wurde 2015 aufgegeben und entwidmet, das denkmalgeschützte Gebäude aus den 1960er Jahren wird seitdem anderweitig genutzt. Mitglieder der evangelischen Südstadt-Kirchengemeinde, zu der die Kirche vor der Schließung gehörte, müssen seitdem auf die anderen Kirchen der Gemeinde, wie die Lutherkirche im Stadtteil Schölerberg ausweichen.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Stadt Osnabrück betreibt an der Gottlieb-Planck-Straße ein Schulzentrum bestehend aus dem Graf-Stauffenberg-Gymnasium und der \"Bertha-von-Suttner-Realschule\". Am Knappsbrink sind die Grundschule \"Elisabeth-Siegel-Schule\" und das \"Abendgymnasium Sophie Scholl\" ansässig. Unter Trägerschaft des Landkreises gibt es die Berufsbildenden Schulen an der Brinkstraße sowie das \"Haus des Lernens\" der kreiseigenen Volkshochschule. Das \"Berufsbildungswerk Osnabrücker Land\" ist ein gemeinnütziger Verein, die evangelische Familien-Bildungsstätte ist in kirchlicher Trägerschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Behörden.", "content": "Mehrere niedersächsische Landesbehörden haben einen Standort im Stadtteil Kalkhügel:", "section_level": 2}, {"title": "Soziales und Sport.", "content": "Die \"MÖWE gGmbH\" ist ein sozialer Betrieb am Hauswörmannsweg des \"SKM – Kath. Verein für soziale Dienste in Osnabrück e.V.\", der langzeitarbeitslosen Menschen Perspektiven bieten will. Durch die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück (HHO) wird an der Johann-Domann-Straße ein Wohnheim für Menschen mit Handicap betrieben. Auch die Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz und Malteser Hilfsdienst haben Standorte auf dem ehemaligen Kasernengelände am Kalkhügel. Ein Sportplatz an der Mercatorstraße wird u. a. durch den SV Rasensport DJK Osnabrück, kurz „Raspo“, genutzt. Der \"Unterwasserclub Osnabrück\" (\"UCO\") hat ebenfalls sein Vereinsheim an der Mercatorstraße.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Zu den größten und bekanntesten Unternehmen mit Sitz im Stadtteil gehören Froneri Ice Cream Deutschland und Köster Bau.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Haubrock, O’Brien: \"Der Luftschutzstollen am Kalkhügel – Ein ehemaliger Luftschutzbunker in Osnabrück\". ISBN 978-3-8448-1154-4.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kalkhügel ist ein Stadtteil von Osnabrück mit 6.315 Einwohnern (12/2018), die sich auf 3,02 km2 Fläche verteilen. Benannt ist der Stadtteil nach einer 94 Meter hohen Anhöhe, die Teil des Osnabrücker Hügellands ist.", "tgt_summary": null, "id": 2422567} {"src_title": "Zyklothem", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltmeisterschaften.", "content": "Bei der Volleyball-Weltmeisterschaft 1956 belegte Südkorea den 18. Platz. 1974 nahmen die Koreaner zum zweiten Mal teil und wurden Dreizehnter. Vier Jahre später erreichten sie als Vierter das bislang beste Resultat. Nach dem achten Platz 1982 verpassten sie die WM 1986. In den 1990er Jahren waren die Ergebnisse wechselhaft (14, 8, 13). Bei der WM 2002 war Südkorea nicht dabei, 2006 in Japan blieb nach dem Vorrunden-Aus nur der 17. Rang.", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Spiele.", "content": "Südkorea war beim ersten olympischen Turnier 1964 in Tokio dabei wurde Zehnter. 1972 und 1976 steigerten sich die Koreaner auf Rang sieben und sechs. 1984 in Los Angeles schafften sie mit Platz fünf das bislang beste Ergebnis. Bei den Spielen 1988 im eigenen Land konnten sie hingegen nicht vom Heimvorteil profitieren und schnitten als Elfter so schlecht ab wie nie. Es folgten drei neunte Plätze.", "section_level": 2}, {"title": "Asienmeisterschaft.", "content": "Bei der Premiere der Volleyball-Asienmeisterschaft musste sich Südkorea 1975 nur den Japanern geschlagen geben. Vier Jahre später unterlagen die Koreaner im Endspiel gegen China. Nach zwei dritten Plätzen gewannen sie 1989 als Gastgeber gegen Japan zum ersten Mal den Titel. 1991 gelang den Japanern die Revanche, aber zwei Jahre später wurde Südkorea erneut Asienmeister, diesmal gegen Kasachstan. Beim zweiten Turnier im eigenen Land misslang 1995 mit Rang drei die Titelverteidigung. 1997 verpassten die Koreaner zum bislang einzigen Mal die Medaillenränge, ihnen blieb nur Rang fünf. Doch nach dem dritten Platz 1999 holten sie 2001 – erneut vor eigenem Publikum – gegen Australien ihren dritten kontinentalen Titel. Diesen konnten sie 2003 gegen China verteidigen. Bei den Turnieren 2005 und 2007 wurde Südkorea jeweils Dritter.", "section_level": 2}, {"title": "World Cup.", "content": "Bei den ersten drei Teilnahmen am World Cup wurde Südkorea 1977, 1985 und 1989 jeweils Siebter. 1991 gab es mit dem fünften Rang das beste Ergebnis. Südkorea war nun regelmäßig dabei und erreichte die Plätze acht, sieben und sechs. Beim Turnier 2007 blieb den Koreanern nur noch der elfte Rang.", "section_level": 2}, {"title": "Weltliga.", "content": "Bei den Weltliga-Turnieren 1991 bis 1994 erreichte Südkorea Platzierungen zwischen acht und zehn. 1995 steigerten sich die Koreaner auf den sechsten Platz. Nach einem Jahr Pause wurden sie zweimal Elfter. 2006 kehrten sie zurück, aber mehr als die Ränge zehn und neun war nicht drin. 2009 bis 2011 reichte es auch nur zu den Rängen 13, 16 und wieder 13.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die südkoreanische Volleyballnationalmannschaft der Männer ist eine Auswahl der besten südkoreanischen Spieler, die die Korea Volleyball Association bei internationalen Turnieren und Länderspielen repräsentiert.", "tgt_summary": null, "id": 2061984} {"src_title": "Royal Watercolour Society", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Markt.", "content": "Der Flex ist eine Kreuzung aus einem Familien-Van und einem SUV. 2006 beschloss Ford, die Produktion der veralteten Van-Modelle Ford Freestar und Mercury Monterey einzustellen, da seinerzeit die Verkaufszahlen und Gewinnmargen im Vergleich zu Fahrzeugen von Chrysler, Dodge und Autoherstellern aus Asien zurückgingen. Der Flex ist ein PKW-orientiertes Crossover-Fahrzeug, das die Möglichkeiten der Personenbeförderung eines Van mit der Transportkapazität und der Zugkraft eines SUV verbinden soll.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Innenausstattung.", "content": "Der Ford Flex bietet wahlweise sechs oder sieben Sitzplätze und verfügt über einstellbare wie auch ausbaubare Fußstützen für die Fondpassagiere. Die zweite und dritte Sitzreihe sind so variabel umzulegen, dass sich eine ebene Laderaumfläche ergibt. Der Wagen bietet als einziger in seiner Klasse auf Wunsch einen kleinen Kühlschrank in der Mittelkonsole der zweiten Sitzreihe. Ein sprachgesteuertes Kommunikations- und Unterhaltungssystem, \"Ford Sync\" genannt, verbindet die Funktionen Mobiltelefon, Satellitenradio, CD, DVD sowie andere Medien und das Navigationssystem miteinander und wurde zusammen mit Microsoft entwickelt. Das Wageninnere kann in sieben verschiedenen Farben beleuchtet werden; außerdem gibt es ein mehrteiliges Schiebedach ähnlich wie beim Ford Edge.", "section_level": 2}, {"title": "Außenausstattung.", "content": "Der Flex setzt das für Ford typische Design mit drei horizontalen Chromstäben im Kühlergrill fort, das schon vom Edge und vom Taurus X bekannt ist. Fenster- und Dachsäulen sind mit schwarzem Kunststoff verkleidet, und das Dach ist in Weiß, Silber oder in Wagenfarbe erhältlich (ein Retro-Aspekt bei dem ansonsten modernen Wagen, ähnlich wie beim Mini). Der Flex besitzt LED-Rückleuchten und ein „kappenloses“ Tanksystem, bei dem es keinen üblichen Tankverschluss mehr gibt, wodurch ein besserer Abschluss insbesondere gegen Ausgasungen erzielt wird. Die serienmäßigen Räder haben einen Durchmesser von 18 Zoll; 19- und 20-Zoll-Räder sind auf Wunsch erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Auf Wunsch gibt es eine Rückfahrkamera über dem Heckstoßfänger, die den Bereich hinter dem Fahrzeug auf einen 8-Zoll-Navigationsbildschirm überträgt, sobald der Rückwärtsgang eingelegt ist. Der Flex hat eine \"AdvanceTrac\"-Traktionskontrolle mit Überschlagskontrolle. Auf Wunsch ist auch Vierradantrieb erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Antrieb.", "content": "Der 3,5-Liter-V6-Motor des Flex liefert 262 bhp (195 kW) Leistung und ein Drehmoment von 336 Nm. Er ist mit einem sechsstufigen Automatikgetriebe verbunden. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde der 3,5-Liter-EcoBoost-Motor mit 365 bhp (272 kW) eingeführt, welcher ausschließlich mit Allradantrieb erhältlich ist. Die Anhängelast beträgt 2040 kg. Der Allradantrieb kann nach Bedarf 100 % der Antriebskraft auf Vorderachse oder Hinterachse verteilen.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrwerk.", "content": "Der Flex besitzt Einzelradaufhängung hinten (IRS). Er ist auf der gleichen Ford-D4-Plattform aufgebaut wie der Taurus.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Ein Flex der Vorserie wurde der \"Woodhouse Family\" der Serie \"Extreme Makeover: Home Edition\" der ABC in der Episode vom 13. Januar 2008 geschenkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ford Flex ist ein US-amerikanischer SUV, mit dem der Ford-Konzern die im Modelljahr 2009 eingestellten Modelle Ford Freestar und Mercury Monterey ersetzte. Sein Styling basiert auf dem \"Ford Fairlane Concept\", das auf der North American International Auto Show 2005 gezeigt wurde. Der Ford Flex des Modelljahres 2009 wurde auf der New York International Auto Show 2007 vorgestellt. Der Verkauf des Flex begann im Sommer 2008. Der Flex entsteht an demselben „flexiblen“ Produktionsband wie sein Schwestermodell Lincoln MKT, der Edge und der Lincoln MKX im Werk Oakville (Ontario). Das erste Serienfahrzeug wurde Anfang Juni 2008 ausgeliefert.", "tgt_summary": null, "id": 1245666} {"src_title": "Hieronymus Pez", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfang im Norden, bis 1975.", "content": "Der Vater des gebürtigen Lübeckers, Karl Wenzel, hatte von 1947 bis 1950 in der Fußball-Oberliga Nord in 70 Ligaspielen 31 Tore erzielt. Wenzel kam direkt aus der A-Jugend in der Saison 1971/72 in die Vertragsspielermannschaft der Grün-Weißen von der Lohmühle, des in der Regionalliga Nord spielenden VfB Lübeck. Trainer Kurt Krause führte das Offensivtalent an der Seite von Siegfried Bronnert und Hans-Jürgen Wittfoht gezielt an die Belastung der damaligen Zweitklassigkeit heran. Bereits am zweiten Spieltag debütierte der 18-jährige Angreifer beim 1:0-Heimerfolg gegen Polizei Bremen in der Ligamannschaft von „Jockel“ Krause. Beim 2:2-Unentschieden am 12. September in Itzehoe trug er sich erstmals in die Torschützenliste ein, er erzielte beide Treffer für den VfB. Das erste Derby gegen den Stadtrivalen von Phönix – mit Trainer Emil Izsó und Torhüter Gert Girschkowski – erlebte die Stürmerhoffnung am 17. Oktober 1971 beim knappen 1:0-Heimerfolg. Der VfB Lübeck belegte in den zwei ersten Jahren von Rüdiger Wenzel im Vertragsfußball jeweils den sechsten Rang in der Regionalliga Nord. Im letzten Jahr der Liga, 1973/74, landete der VfB auf dem 16. Rang und „Sonny“ nahm das Angebot von St. Pauli an und wechselte zur Runde 1974/75 für 19.000 DM nach Hamburg in die 2. Fußball-Bundesliga. Zwischenzeitlich arbeitete Trainer Krause am Millerntor und forcierte maßgeblich die Personalie Rüdiger Wenzel. Krause lag richtig, Wenzel absolvierte 37 Punktspiele und schoss auf Anhieb 24 Tore für St. Pauli. Damit rangierte er hinter Volker Graul und Gerd-Volker Schock auf dem dritten Rang der Torschützenliste in der 2. Bundesliga Gruppe Nord. Im Zusammenwirken mit Heino Hansen, Rolf Höfert, Horst Neumann, Reinhard Rietzke und Horst Wohlers brachte das St. Pauli mit einem Punkt Rückstand hinter Bayer Uerdingen auf den dritten Tabellenrang. Uerdingen setzte sich in den Relegationsspielen gegen den FK Pirmasens aus der Südgruppe durch und stieg in die Fußball-Bundesliga auf. Der DFB-Pokalverteidiger des Jahres 1975, Eintracht Frankfurt, verpflichtete für 440.000 DM zur Runde 1975/76 „Sonny“ Wenzel und damit kam er fünf Jahre nach seinem neun Jahre älteren Bruder Horst ebenfalls in die Bundesliga, wo dieser von 1970 bis 1972 für Arminia Bielefeld 40 Spiele absolviert hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesliga im Süden und Westen, 1975 bis 1984.", "content": "Im ersten Jahr bei Eintracht Frankfurt, Trainer Dietrich Weise hatte die sportliche Leitung der Mannen um Jürgen Grabowski, Bernd Hölzenbein und Bernd Nickel inne, kam „Sonny“ Wenzel 1975/76 auf 33 Einsätze und erzielte dabei dreizehn Tore. Im Europapokal der Pokalsieger war er in allen acht Begegnungen gegen FC Coleraine, Atlético Madrid, Sturm Graz und West Ham United für die Hessen auf dem Platz. Der Mann aus Lübeck und von St. Pauli lernte im täglichen Training durch die Qualität der Eintracht-Spieler und die zusätzlichen Anforderungen des Europapokals weiter hinzu und wurde am Ende der Runde 1976/77, im Juni 1977, bei einer Mittel- und Nordamerikareise dreimal vom DFB in die B-Nationalmannschaft berufen. Kontinuität auf dem Trainerposten erfuhr er bei der Eintracht nicht. Nach Weise folgten in vier Runden bis 1979 mit Hans-Dieter Roos, Gyula Lóránt, Dettmar Cramer, Otto Knefler und Friedel Rausch fünf weitere Übungsleiter. In der Serie 1976/77 – unter Trainer Lorant lernte er das Raumdeckungssystem kennen – stellte Wenzel mit 20 Treffern in der Bundesliga seinen persönlichen Rekord auf, womit er gemeinsam mit Horst Hrubesch und Benny Wendt den siebten Rang in der Torjägerliste belegte. Eine herausragende Leistung zeigte er am 29. Januar 1977, als er bei Frankfurts 4:0 gegen den 1. FC Köln alle Treffer erzielte und dabei zwischen der 68. und 76. Minute einen der schnellsten Hattricks der Bundesliga-Geschichte zustande brachte. In der Saison 1977/78 bestritt „Sonny“ Wenzel sein viertes und fünftes B-Länderspiel. Nach der Runde 1978/79 – Frankfurt kam auf dem fünften Rang ein – verabschiedete sich Rüdiger Wenzel mit 130 Spielen und 51 Toren in der Bundesliga, 18 DFB-Pokalspielen mit elf Treffern und 14 Europapokaleinsätzen mit vier Toren aus Frankfurt und wechselte in den Fußball-Westen zum DFB-Pokalsieger des Jahres 1979, zu Fortuna Düsseldorf. Mit der Fortuna gewann er am 4. Juni 1980 in Gelsenkirchen mit 2:1 Toren gegen Köln den DFB-Pokal, wobei ihm in der 59. Spielminute der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich glückte. Im Europapokal scheiterte er mit der Fortuna 1979/80 in der ersten Runde an Glasgow Rangers und 1980/81 war der zwischenzeitlich sich zum Allrounder entwickelte Spieler in allen sechs Begegnungen gegen Austria Salzburg, Thor Waterschei und Benfica Lissabon im Pokalsiegerwettbewerb dabei. Nach fünf Runden hatte Rüdiger Wenzel 143 Bundesligaspiele mit 36 Toren und 17 Pokalspiele mit 7 Toren für Düsseldorf bestritten. Trainer Willibert Kremer brachte Wenzel am 31. März 1984 letztmals in der Bundesliga bei der 0:2-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen zum Einsatz. „Sonny“ stand dabei mit Wolfgang Kleff, Manfred Bockenfeld, Rudi Bommer, Atli Eðvaldsson und Gerd Zewe in der Fortuna-Mannschaft. Auch in Düsseldorf hatte Wenzel in fünf Runden mit Hans-Dieter Tippenhauer, Otto Rehhagel, Heinz Höher, Jörg Berger und Kremer fünf Trainer mit ihren unterschiedlichen Anschauungen und Richtlinien erlebt. Zur Runde 1984/85 kehrte er zu St. Pauli zurück und spielte in der 2. Bundesliga. Zu dieser Rückkehr bewog ihn nicht zuletzt das „St.-Pauli-Flair“, worüber er sich 2002 im Buch von Rene Martens mit folgenden Worten äußert:", "section_level": 2}, {"title": "Wieder bei St. Pauli, 1984 bis 1990.", "content": "„Sonny“ spielte 1984/85 zusammen mit Dietmar Demuth, André Golke, Jürgen Gronau, Joachim Philipkowski und Stefan Studer für die Millerntorelf. Er bestritt 36 Spiele und erzielte zwölf Tore. Als Tabellensiebzehnter stieg St. Pauli in das Amateurlager ab. Die Mannschaft blieb zusammen, feierte die Meisterschaft, zu der Wenzel 23 Tore beisteuerte, und über die Aufstiegsrunde die sofortige Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga. In der Sommerpause 1986 wurde Wenzel, der damals neben dem Fußball als selbständiger Kaufmann tätig war, ins Amt des Spielführers gewählt. Der Aufsteiger belegte 1986/87 den dritten Rang. Im zweiten Jahr nach der Rückkehr, 1987/88, bestritt der 34-jährige Wenzel 32 Spiele und steuerte 16 Treffer zur Vizemeisterschaft und dem direkten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga bei. Insgesamt bestritt Rüdiger Wenzel in der 2. Bundesliga 137 Spiele mit 59 Toren. Nicht berücksichtigt sind dabei aber die drei Saisons in der Regionalliga Nord mit dem VfB Lübeck von 1971 bis 1974, welche auch die zweite Liga in der damaligen Klasseneinteilung darstellten. In der ersten Liga schnürte er noch zwei Runden mit 27 Spielen und vier Toren die Kickstiefel für das Team von Trainer Helmut Schulte. Er hatte dabei auch einen schweren Beinbruch zu verkraften und bestritt 1988/89 erst am 15. Spieltag das erste Spiel für den Aufsteiger. Dabei wurde er am 19. November 1988 in der 64. Spielminute eingewechselt und erzielte in 75. Minute den Siegtreffer zum 2:1 gegen Waldhof Mannheim. Sein letzter Bundesligaeinsatz resultiert aus der Begegnung vom 20. April 1990 bei Bayer Uerdingen als er in der 71. Minute für Ivo Knoflíček bei der 0:1-Niederlage eingewechselt wurde. Für St. Pauli kam er zwischen 1985 und 1989 auch zu sieben Einsätzen im DFB-Pokal, in denen er drei Tore schoß.", "section_level": 2}, {"title": "Neben dem Platz.", "content": "„Sonny“ Wenzels Treffer zur 1:0-Führung am 23. März 1989 beim Heimspiel gegen den Hamburger SV in der zweiten Spielminute wurde zum Tor des Monats gewählt. Nach der Runde 1989/90 beendete er mit 37 Jahren seine Laufbahn, zog nach Schleswig-Holstein und widmete sich einem Schreibwarenhandel in Bad Segeberg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rüdiger „Sonny“ Wenzel (* 3. Juni 1953 in Lübeck) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der es in der Fußball-Bundesliga in den Jahren 1975 bis 1990 auf 300 Einsätze mit 91 Toren gebracht hat.", "tgt_summary": null, "id": 2343870} {"src_title": "Schufa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Håvard „Mortiis“ Ellefsen wurde in Notodden in der norwegischen Provinz Telemark geboren und begann seine musikalische Karriere als Gründungsmitglied und Bassist der einflussreichen Black-Metal-Band Emperor. Diese wurde 1991 gegründet, Mortiis blieb bis 1992 bei der Band und wandte sich dann Solo-Aktivitäten zu. Als Bassist ist er zu hören auf dem Demo \"Wrath of the Tyrant\" aus dem Jahr 1992, der EP \"Emperor\" von 1993 (aufgenommen im Dezember 1992) sowie auf der EP \"As the Shadows Rise\" von 1994. Auch auf dem Album \"In the Nightside Eclipse\" (1994) finden sich Lieder, die die Band mit Mortiis geschrieben hatte, an den Aufnahmen wirkte er aber nicht mehr mit. Neben seinen eigenen musikalischen Aktivitäten brachte Mortiis Anfang der 1990er ein Fanzine namens \"Z.A.S.T.\" heraus. Nach der Trennung von Emperor wandte er sich mit seinem Soloprojekt Mortiis dem Ambient zu und gründete sein eigenes Label Dark Dungeon Music. Im Juni 1993 veröffentlichte Mortiis über Dark Dungeon Music die Demokassette \"The Song of a Long Forgotten Ghost\". Die Kassette enthält – wie die Betitelung schon andeutet – nur einen Titel mit fast sechzig Minuten Länge. In Polen wurde das Demoalbum über das Label Pagan Moon veröffentlicht. Außerdem veröffentlichte er die Single \"Havard-Vond\" seines Nebenprojekts Vond mit Schwerpunkt auf Dark-Ambient-Musik. Das Debütalbum \"Født Til å Herske\" des Projekts Mortiis folgte 1994. Es erschien über das deutsche Label Malicious Records, welches in den 1990er Jahren für Veröffentlichungen norwegischer Black-Metal-Alben bekannt war; hier erschienen zum Beispiel auch Werke der Bands Gorgoroth und Dødheimsgard. Das Nachfolgealbum \"Ånden som Gjorde Opprør\" erschien 1994 über Cold Meat Industry, eines der bedeutsamsten Label im Post-Industrial-Bereich. Ebenfalls über Cold Meat Industry veröffentlichte Mortiis ein Jahr später das Album \"Keiser Av En Dimensjon Ukjent\". Daneben experimentierte er mit anderen Musikstilen und veröffentlichte als Fata Morgana 1995 ein gleichnamiges Album und 1996 unter dem Projektnamen Cintecele Diavolui \"The Devil’s Songs\". 1996 erschien das Album \"Crypt of the Wizard\" über Dark Dungeon Music. Dieses Album ist eine Kompilation mit den Titeln von fünf einzeln veröffentlichten EPs und ist damit das erste Album mit mehr als zwei Titeln. Es folgte ein Wechsel zum britischen Label Earache Records, über welches 1998 das Album \"The Stargate\" veröffentlicht wurde. Dieses Album ist das letzte der Bandgeschichte, welches noch Ambient-Einfluss aufweist. Im Nachhinein wurde die Schaffensphase bis zum Album \"The Stargate\" von Ellefsen als \"„Era I“\" betitelt, um sie gegenüber dem sich stark davon unterscheidenden Nachfolgealbum abzugrenzen, welches sozusagen eine neue Schaffensphase einleitete. Alle Alben der \"Era I\" enthielten Musik, die vollständig auf Synthesizern komponiert wurde. Auf \"The Stargate\" kündigte sich bereits ein Wandel an, indem hier unter anderem zusätzlich Akustikgitarren und Flöten verwendet wurden. Mit Veröffentlichung des Albums \"The Smell of Rain\" am 22. Oktober 2001 begann also die \"„Era II“\" der musikalischen Geschichte Mortiis’, was einen krassen Wandel mit sich zog. Mortiis greift hier Elektronik-Elemente auf und programmiert Stücke, die sich dem Electropop zuordnen lassen. Erstmals werden wirkliche Lead Vocals und klassischere Liedstrukturen verwendet. Ellefsen begann für Live-Auftritte Session-Mitglieder zu suchen, wodurch der spätere Wandel zu einer Band begünstigt wurde. Das Album \"The Grudge\", welches am 13. September 2004 erschien, zog einen noch stärkeren musikalischen Wandel mit sich. Dieses Album orientiert sich stark am Industrial Rock. 2005 wurde das Album von der norwegischen Regierung zum kulturellen Artefakt erklärt, sodass es seitdem in Bibliotheken des Landes zum freien Anhören bereitsteht. Am 16. April 2007 veröffentlichte die Band ein Remix-Album mit dem Titel \"Some Kind of Heroin\", welches Remixes verschiedener Stücke des \"Grudge\"-Albums enthielt. Hier wirkten unter anderem Künstler wie Gothminister, Implant, The Kovenant, Velvet Acid Christ, Girls Under Glass, David Wallace, Kubrick und Dope Stars Inc. mit. Nachdem die Band zunächst für das Wacken Open Air 2017 bestätigt wurde, wurde der Auftritt laut Veranstalter mit der Begründung abgesagt, dass die Band \"in ihrer aktuellen Form in Zukunft nicht mehr existieren\" würde.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Image/Auftreten.", "content": "Von der Bandgründung an hat Håvard „Mortiis“ Ellefsen sein Auftreten, insbesondere die Maskierung seines Gesichts, häufig verändert, bis er eine prothetische Maske und Ohren verwendete. Die Originalmaske basiert auf dem Goblin Blix aus dem Fantasyfilm \"Legende\". Nach Erscheinen des Remix-Albums \"Some Kind of Heroin\" gab Mortiis an, die Maske abgelegt zu haben. Die Maskerade über die Jahre hinweg schafften ein besonderes Image für Ellefsen, auf welches in fast jedem Interview angesprochen wurde. Auf die Frage, was die Maske repräsentiere antwortete er „Ich sehe mich selbst nicht als Goblin oder Troll oder Elf oder überhaupt mittelalterlich. Ich bin einfach Mortiis.“", "section_level": 2}, {"title": "Konzept und Texte.", "content": "Während die Alben anfangs fast ausschließlich Titel mit norwegischen Texten enthielten, sind seit der Veröffentlichung des Albums \"The Stargate\" im Jahr 1998 die Texte in erster Linie in englischer Sprache verfasst. Themen, welche in den Texten aufgegriffen werden, sind hauptsächlich die Fantasie sowie Emotionen wie Depression und Wut.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Ambient-Stücke haben keine klassische Liedstruktur (Strophe, Refrain etc.), weshalb Mortiis’ Stücke dieser Zeit auch meist Längen über einer viertel Stunde aufweisen. Mit dem Album \"The Smell of Rain\" kehrte Mortiis der Ambient-Musik den Rücken und produzierte Titel, die sich eher am klassischen Liedschema orientieren und in Richtung Electropop und Industrial Rock tendieren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mortiis [], mit bürgerlichem Namen Håvard Ellefsen (* 25. Juli 1975 in Notodden), ist ein norwegischer Musiker, der insbesondere für sein gleichnamiges Musik-Projekt bekannt ist. Es wurde 1993 zunächst als Solo-Projekt gegründet, in dem biografische Elemente im Vordergrund standen. Mit der Zeit entwickelte sich Mortiis zu einer Band mit mehreren Mitgliedern, darunter Sarah Jezebel Deva.", "tgt_summary": null, "id": 358532} {"src_title": "Chris Heid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Typische Produkte und Zutaten.", "content": "Da die moldauische Küche sehr einheitlich und selbstständig ist, dominieren einige Bestandteile die meisten Nationalgerichte. Für die Zubereitung verwendet man oft Schafskäse und Mais. Als Brynsa wird ein Schafskäse in Salzlake hergestellt, der nur sieben bis zehn Tage reift. Obwohl der Mais erst im 17. Jahrhundert in der Region verbreitet wurde, gilt er seit dem 18. Jahrhundert als Nationalgericht. Er wird zu Brei, Suppen und Süßspeisen verarbeitet. Für die Brotzubereitung wird jedoch typischerweise Weizenmehl und kein Maismehl verwendet. Angesichts der fruchtbaren Böden entwickelte sich der Gemüseanbau stärker als in benachbarten Regionen. So werden heute fast alle Gemüsesorten angebaut, aber für die Landesküche nur einige davon verwendet. Neben Melonenkürbissen, Auberginen, Paprika und Tomaten sind das vor allem Hülsenfrüchte wie Linsen, weiße und grüne Bohnen. Die Hülsenfrüchte verarbeitet man häufig zu Pürees und Musen, die als Beilage gegessen werden. Als Besonderheit gegenüber anderen Landesküchen gilt, dass Gemüse und Hülsenfrüchte häufig mehr als die Hälfte eines Gerichts ausmachen. Kennzeichnend für die moldauische Küche ist bei Fleischgerichten die Verbindung von Rotwein und Tomatensaft. Das Fleisch von Schwein, Rind, Schaf und Geflügel wird dabei überwiegend zu Ragouts verarbeitet oder auf dem Grill gebraten. Neben den starken Einflüssen der türkischen Küche bei den Süßspeisen gilt in der moldauischen Küche die Zubereitung mit Traubenmost als Spezialität. Vor der weiteren Verarbeitung kocht man die Früchte in ungekeltertem Traubensaft.", "section_level": 1}, {"title": "Getränke.", "content": "Beliebte Getränke in Moldau sind, aufgrund alter Anbautradition, der moldauische Weiß- und Rotwein und die moldauischen Schnäpse Nistru und Doina. \"Siehe auch:\" Weinbau in der Republik Moldau", "section_level": 1}, {"title": "Typische Gerichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorspeisen.", "content": "Typische Vorspeisen sind leicht säuerliche Suppen wie Tschorba, eine Fleischsuppe mit Kwaß, Sama, eine Geflügelsuppe mit Ei oder Ciorba de Potroace (Suppe aus Geflügelinnereien). Auf der Basis von Schafsmolke wird eine fleischlose Suppe gekocht, die man Syrbuschka nennt.", "section_level": 2}, {"title": "Hauptspeisen.", "content": "Bekannte Gerichte aus Fleisch sind zum Beispiel \"Drob\" (mit Hammelinnereien gefüllte Teigtaschen oder Wickel aus Bauchfell), Grillwürstchen wie \"Mititej\" aus Rindfleisch oder \"Kyrnizej\" aus Schweinefleisch und Musaka. Als Spezialität gilt \"Muschka\", ein gepökelter und geräucherter Schinken oder Rinderkeule. Hackfleischgerichte wie \"Parjoale\" (Klößchen aus Kalbfleisch) oder \"Kifteluze\" (aus Rindfleisch) ergänzen das Angebot. Für die Gemüsegerichte werden meist dieselben Saucen verwendet, während die sonstigen Zutaten nach Region und Jahreszeit variieren. Die klassischen moldauischen Saucen sind: Daneben werden häufig Marinaden mit Tomatensaft und Saurer Sahne verwendet. Als typische Eierspeise wird Skrob zubereitet. Dabei handelt es sich um ein Omelett ohne Mehl, aber häufig mit Schafskäse und anderen Zutaten, welches im Ofen gebacken wird. Ein typisches Maisgericht Moldaus ist Mamalyga, ein Maisbrei, der ähnlich wie Polenta verwendet wird. Durch die russische Küche beeinflusst sind auch verschiedene Pasteten und Küchlein wie Piroggen verbreitet. Typische Varianten sind Pletschina aus gebackenem Nudelteig und Wertuta, die kleiner hergestellt werden. Daneben ist Wersere verbreitet, bei denen Piroggenteig mit einer Krautfüllung zubereitet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Desserts.", "content": "Moldauische Desserts und Süßspeisen werden sehr oft aus einem dicklichen, ungeklärten und ungefilterten Traubensaft zubereitet. Auch Peltea, eine Konfitüre aus Beeren und Fruchtsaft, ist eine beliebte Grundlage für moldauische Desserts. Außerdem gibt es eine große Auswahl an Gebäck sowie Süßigkeiten aus Nussnougat. Auch Halwa ist in Moldau verbreitet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die moldauische Küche ist eine Landesküche, die neben der rumänischen Landesküche die Esskultur der Moldauer fortführt. Am Westufer des Schwarzen Meeres gelegen, wirkten hier seit der Antike verschiedene Einflüsse aus benachbarten Regionen durch Handel und Krieg. Anfangs noch Einflüsse der Hellenen und Waräger, waren es später die der Griechen, Byzantiner und Türken im Osmanischen Reich, die die Küche vom Süden her veränderten. Vom Norden her wirkte vor allem der Einfluss Russlands und der Ukraine. ", "tgt_summary": null, "id": 2001831} {"src_title": "Michael Najjar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltmeisterschaft.", "content": "Bei ihren ersten beiden Teilnahme an einer Volleyball-Weltmeisterschaft erreichten sie Südkoreanerinnen 1967 und 1974 jeweils den dritten Platz. Die WM 1974 beendeten sie auf dem vierten Rang. Bei den nächsten drei Turnieren belegten sie die Plätze sieben, acht und fünf. 1994 verloren sie das Spiel um den dritten Platz gegen Russland. Nach einem neunten Platz 1998 schieden sie 2002 in Deutschland im Viertelfinale gegen Italien aus. 2006 in Japan und vier Jahre später lief es mit dem 13. Platz schlechter. Nach der verpassten WM 2014 schied Südkorea auch beim Turnier 2018 in der Vorrunde aus.", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Spiele.", "content": "Das erste olympische Turnier 1964 in Tokio endete für die Südkoreanerinnen auf dem sechsten Rang. 1968 und 1972 verbesserten sie sich jeweils um einen Platz. 1976 in Montreal feierten sie mit dem Gewinn der Bronzemedaille ihren größten Erfolg bei Olympischen Spielen. 1984 wurden sie Fünfte. Bei den Spielen 1988 schieden sie trotz Heimvorteil nicht über den achten Platz hinaus. Beim Turnier 1996 wurden sie Sechster und vier Jahre später wieder Achter. 2004 in Athen kamen sie auf den fünften Rang. 2008 verpassten sie die Qualifikation. 2012 in London verloren sie das Bronzespiel gegen Japan. Beim Turnier 2016 schieden sie im Viertelfinale gegen die Niederlande aus. Beim asiatischen Qualifikationsturnier sicherten sie sich ihren Startplatz für die Olympischen Spiele 2020.", "section_level": 2}, {"title": "Asienmeisterschaft.", "content": "Die Südkoreanerinnen nahmen bisher an allen Volleyball-Asienmeisterschaften teil. Bei der Premiere 1975 erreichten sie das Finale gegen Japan. Danach wurden sie dreimal Dritte. 1989 unterlagen sie im Endspiel gegen China. Nach zwei dritten Plätzen gab es vier weitere verlorenen Endspielen gegen die Chinesinnen. 2003 wurden die südkoreanischen Frauen wieder Dritte. Dann verpassten sie dreimal nacheinander als Vierte die Medaillen. 2011 und 2013 belegten sie wieder den dritten Rang. 2015 wurden sie erneut im Endspiel von China bezwungen. 2017 und als Gastgeber auch 2019 gab es weitere Bronzemedaillen.", "section_level": 2}, {"title": "World Cup.", "content": "Südkorea war an allen Ausgaben des Volleyball World Cup beteiligt. Ihre besten Ergebnisse in diesem Wettbewerb erzielten die Südkoreanerinnen gleich bei den ersten Turnieren 1973 und 1977, bei denen sie jeweils Dritter wurden. Danach wurden sie Fünfter und zweimal Siebter. Bei den nächsten Ausgaben verbesserten sie sich jeweils um einen Rang bis zum vierten Platz 1999. Von 2003 bis 2011 lief es mit dem neunten und achten Platz schlechter. Die Turniere 2015 und 2019 beendete Südkorea jeweils auf dem sechsten Rang.", "section_level": 2}, {"title": "Nations League.", "content": "In der Nations League 2018 wurden die Südkoreanerinnen Zwölfte. Beim Turnier 2019 kamen sie nicht über den 15. Platz hinaus.", "section_level": 2}, {"title": "World Grand Prix.", "content": "Bei den ersten drei Ausgaben des World Grand Prix wurden die Südkoreanerinnen jeweils Fünfte und 1996 dann Sechste. 1997 erzielten sie als Drittplatzierte ihr bestes Ergebnis. In den folgenden drei Jahren gab es Platzierungen zwischen fünf und sieben. 2003 fehlten die Südkoreanerinnen erstmals. Danach rutschten sie vom sechsten auf den elften Platz ab, bevor sie zweimal Neunte wurden. Anschließend waren sie nur noch unregelmäßig beim Grand Prix vertreten und kamen nicht mehr über den neunten Rang hinaus. Mit dem 14. Platz erzielten sie beim letzten Turnier 2017 eines ihrer schlechtesten Resultate.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die südkoreanische Volleyballnationalmannschaft der Frauen ist eine Auswahl der besten südkoreanischen Spielerinnen, die die Korea Volleyball Association bei internationalen Turnieren und Länderspielen repräsentiert.", "tgt_summary": null, "id": 1257614} {"src_title": "Virtual Laboratory", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der Name.", "content": "Die griechische Bezeichnung Platytera (griech.: platys = weit, breit) ist einem Troparion entnommen, mit dem in der Basilius-Anaphora Maria gepriesen wird: (ihr Leib sei weiter als der Himmel, da sie Christus getragen habe), daher wird sie auch als \"Platytera ton Ouranon\" (gr.: „die umfassender ist als der Himmel“) bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Ikonografie.", "content": "Die Ikone verkörpert die Prophezeiung Jesajas 7,14: Maria ist das Zeichen, das Gott der Menschheit schenkt, um Hoffnung und Erlösung in die Welt zu bringen. Maria ist die „Muttergottes vom Zeichen“, die den Sohn, der von der Menschheit erwartet wird, empfängt und gebärt, damit er Heil unter alle Völker bringt. Die Muttergottes vom Zeichen steht frontal mit seitlich erhobenen Armen in Orantenpose, die Augen auf den Beobachter gerichtet. Marias süßer und wehmütiger Gesichtsausdruck ist typisch für byzantinische Ikonen. Sie trägt über ihrem Gewand einen Mantel, auf dem drei Sterne zu sehen sind, die die heilige Jungfräulichkeit der Gottesmutter erinnern. Ihre Füße ruhen auf einem roten Teppich, um ihre königliche Art zu unterstreichen. Vor ihrer Brust schwebt ein Medaillon (Clipeus), Symbol des Himmels, mit dem ungeborenen bekleideten Jesuskind (nach Jesaja 7,11:. Das Jesuskind hat das Gesicht eines Erwachsenen in Miniatur und seine Arme sind im Zeichen der Anerkennung der Menschheit geöffnet, während es mit beiden Händen segnet. Wird Maria als Halbfigur dargestellt, erscheint das Christuskind auch ohne den es umrahmenden Clipeus.", "section_level": 1}, {"title": "Marienwunder.", "content": "Die Muttergottes vom Zeichen oder ihr Banner, den die byzantinischen Kaiser in der Schlacht an der Spitze trugen, soll Konstantinopel in den Belagerungen von 626 und 860 gerettet haben. 1170 soll Nowgorod, eine der ältesten und wichtigsten Städte Russlands, vor dem Angriff der Susdalen gerettet haben. 1532 soll die Muttergottes vom Zeichen Nowgorod von der Pest gerettet haben.", "section_level": 1}, {"title": "Die Verbreitung der Ikone.", "content": "Die Muttergottes vom Zeichen fand eine besondere Verehrung in der Russischen Kirche. Byzantinische Missionare brachten sie nach Russland, wo sie in der in der Ilyina Straße in Nowgorod aufbewahrt und verehrt wurde. 1170 wurde die Ikone Muttergottes vom Zeichen berühmt als die Stadt Nowgorod durch ihre Fürsprache die Befreiung erhielt. Im Februar 1170 überfielen die Truppen des Großfürsten von Susdal, Andrei Bogoljubski, die Stadt Nowgorod. Nach dreitägiger Belagerung waren die die Bürger von Nowgorod erschöpft von den blutigen Kämpfen und waren davon überzeugt, dass ihnen nur die Gottesmutter helfen konnte. Johann, der damalige Erzbischof betete in der dritten Nacht des Krieges vor der Ikone und bat die Mutter Gottes um Hilfe, als er deutlich eine Stimme hörte, die ihm zuflüsterte, die Ikone auf die Stadtmauer zu bringen, damit sie von den Feinden, die selbst Christen waren, gesehen werden konnte und die Geste als Friedenszeichen akzeptieren würden. Nach der Göttlichen Liturgie wurde die Jungfrau in einer Prozession unter Schluchzen der Gläubigen zur Stadtmauer gebracht und den Feinden gezeigt, die einen Pfeilregen auf die Menge feuerten. Eine dieser Pfeile traf die Ikone der Gottesmutter ins Gesicht, die auf wundersame Weise anfing zu weinen. Der Bischof sprach von Wunder. Das Zeichen des Himmels war gekommen. Eine Wolke bedeckte die Belagerer, die die profane Geste verstanden hatten. Es kam zu einem inneren Kampf, der die unheiligen Truppen zunichtemachte. Die Bürger von Nowgorod ergriffen die Chance den entscheidenden Angriff zu beginnen. Der Feind wurde geschlagen. Der Ruf der Ikone verbreitete sich in ganz Russland und überschritt bald die russischen Grenzen. Viele davon sind Kopien des heiligen Bildes und alle erzählen von Wundern. 1352 wurde Nowgorod von der Pest heimgesucht, deren Verschwinden der Muttergottes vom Zeichen zugeschrieben wurde. Die dankbaren Einwohner errichteten ihr 1354 eine neue Steinkirche, wo sie 1536 überführt wurde und bis 1478 verblieb als Iwan III. die Stadt belagern ließ. 1682 wurde auf dem Gelände einer niedergebrannten Kirche, die Muttergottes-vom-Zeichen-Kirche genannt wurde die errichtet, wo die Ikone der Muttergottes vom Zeichen ein neues zuhause bekam. Während der sowjetischen Periode wurde sie im nahe gelegenen Museum untergebracht. In den 1990er Jahren kam die Ikone in die Sophienkathedrale, wo sie sich noch heute befindet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ikone der Blacherniotissa Muttergottes vom Zeichen (russ. Знамение (znamenie), griech. Πλατυτέρα (Platytera)) ist in der byzantinischen Ikonografie, später nachfolgend in der russischen, ein bestimmter Typus eines Marienbildes und geht auf drei Gnadenbilder in der Blachernenkirche im Ortsteil Blachernae in Konstantinopel zurück. ()", "tgt_summary": null, "id": 1952762} {"src_title": "Runenstein von Tune", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersichtsreaktion.", "content": "Die Willgerodt-Reaktion beschreibt die Synthese einer Carbonsäure aus einem Alkylarylketon. Im einfachsten Fall wird Acetophenon zu Phenylessigsäure oxidiert: In der Willgerodt-Reaktion wird wässrige Ammoniumpolysulfid-Lösung als Oxidationsmittel benutzt; im Allgemeinen wird unter Druck gearbeitet. Dabei bleibt die Anzahl der Kohlenstoffatome unverändert. Die Carbonylgruppe des Reaktionsproduktes ist stets am Ende der Akylkette positioniert. Beispielsweise entsteht aus dem Phenylethylketon Ph–CO–CH–CH die Carbonsäure Ph–CH–CH–COOH. Analog bildet sich aus Phenylketon Ph–CO–CH–CH–CH die Carbonsäure Ph–CH–CH–CH–COOH. Bei der von Kindler beschriebenen Variante (\"Willgerodt-Kindler-Reaktion\") wird statt der Ammoniumpolysulfid-Lösung ein Gemisch aus elementarem Schwefel und einem sekundären Amin eingesetzt. Das sekundäre Amin kann auch durch ein primäres Amin oder durch Ammoniak ersetzt werden. Durch Kindlers Verbesserung des Verfahrens kann drucklos gearbeitet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Carbonsäure-Derivate als Reaktionsprodukte.", "content": "Je nach Reaktionsführung kann man statt der Carbonsäuren auch Carbonsäureamide (X = O, \"Willgerodt-Reaktion\") oder Carbonsäurethioamide (X = S, \"Willgerodt-Kindler-Reaktion\") herstellen: Der Rest R am Stickstoffatom steht meist für eine Organylgruppe (z. B. Alkylgruppe).", "section_level": 2}, {"title": "Mechanismus.", "content": "Der Mechanismus der Reaktion ist noch nicht vollständig bekannt. Da die Willgerodt-Kindler-Reaktion nur eine Modifikation der Willgerodt-Reaktion ist, lassen sich beide Methoden mit dem gleichen Mechanismus beschreiben. Dieser soll am Beispiel der Phenylessigsäure (5) aus Acetophenon (1) diskutiert werden: Zuerst reagiert das Keton 1 mit einem sekundären Amin zu einem Enamin 2. Durch einen elektrophilen Angriff seitens des Schwefels lagert sich der Schwefel am Enamin an. Nach mehreren Umlagerungen von Elektronenpaarbindungen sowie intramolekularen Wanderungen der sauren Wasserstoffatome entsteht ein Thioamid 3, das über das Säureamid 4 zur Carbonsäure 5 hydrolysiert. Dieser Mechanismus erklärt aber nur den möglichen Verlauf der Reaktion im Falle von Arylmethylketonen. Die Bildung von endständigen Carbonsäuren aus Ketonen mit höheren Alkylgruppen lässt sich so nicht erklären.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Reaktionen.", "content": "Bei der Dreikomponentenreaktion von primären Aminen, aromatischen Aldehyden und Schwefel bilden sich Thioamide von aromatischen Carbonsäuren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Willgerodt-Reaktion ist eine Namensreaktion der Organischen Chemie, die von dem deutschen Chemiker Conrad Willgerodt (1841–1930) entwickelt wurde. 1923 verbesserte Karl Kindler (1891–1967) das Verfahren, und so wurde die Reaktion als Willgerodt-Kindler-Reaktion bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 310788} {"src_title": "Grünhäher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Initiative wurde 1986 als unabhängig operierend und humanitär von F.-Hoffmann-La Roche gegründet. Seit 2003 wurde \"Sight and Life\" als humanitäre Initiative von DSM Nutritional Products AG in Basel/Schweiz weitergeführt. \"Sight and Life\" wird geleitet von Managing Director Klaus Krämer. \"Sight and Life\" engagierte sich seit seiner Gründung in humanitären Projekten in über 80 Ländern in Afrika und Asien. Dazu gehören Hilfs- und Forschungsprojekte, technischer Support, Stipendien, Kongresse und Supplementierung mit Vitamin A und Mikronährstoffen. Dies geschah unter anderem durch die Verteilung von mehr als 75 Millionen Vitamin-A-Kapseln an Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. Außerdem wurden Projekte unterstützt, die sich der Forschung, Ausbildung, Schulung und Verteilung von Vitamin-A-Kapseln verschrieben haben. Seit 2015 ist Sight and Life eine Stiftung nach Schweizer Recht. \"Sight and Life\" beschränkt sich nicht nur auf die Behebung von Vitamin-A-Mangel. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt auf einer angemessenen Versorgung mit allen lebenswichtigen Mikronährstoffen. Mangelernährung ist auf einen kombinierten Mangel von Vitaminen und Mineralstoffen zurückzuführen. Die Initiative möchte mikronährstoffmangelbedingte Probleme bekämpfen. Im Vordergrund steht die doppelte Last der Fehlernährung (\"double burden of malnutrition\") und die ernährungsbedingte Form der Anämie.", "section_level": 1}, {"title": "Kooperationspartner.", "content": "\"Sight and Life\" arbeitet unter anderem zusammen mit der WHO (Weltgesundheitsorganisation), dem WFP (Welternährungsprogramm), Save the Children, dem Schweizerischen Roten Kreuz, der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, USA und der ETH Zürich, Schweiz.", "section_level": 1}, {"title": "Dialog Ernährung und Politik.", "content": "\"Sight and Life\" veranstaltet seit 2008 den jährlichen Dialog Ernährung und Politik in Berlin. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, Experten aus Gesellschaft, Politik, Medien und Wirtschaft zusammenzubringen, um die Gefahren einer möglichen Fehlernährung zu diskutieren und um gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. Seit 2020 wird die Veranstaltungsreihe zusammen mit Thomas Breisach, FOM Hochschule München, fortgeführt. Im Rahmen des Dialogs Ernährung und Politik sollen gesundheits- und ernährungspolitische Themen rund um Mikronährstoffe und die Bedeutung einer ausreichenden Versorgung mit diesen, z. B. für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, diskutiert werden. Ziel ist es, in breiten Teilen der Bevölkerung das Thema im Bewusstsein zu verankern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sight and Life ist eine Stiftung nach Schweizer Recht zur Bekämpfung von Mikronährstoffmangel in der Welt. Der in Kaiseraugst (Aargau) ansässige Think Tank unterstützt, entwirft und entwickelt evidenzbasierte Lösungen für nährstoffbedingte Fehlernährung und setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung ein.", "tgt_summary": null, "id": 2287246} {"src_title": "Miguel Antonio Otero", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Radsport-Laufbahn.", "content": "Tournant wurde 1996 Junioren-Europameister im Bahnsprint und im 1000-Meter-Zeitfahren. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1996 belegte er im Sprint den zweiten Platz. Seit der Gründung 1997 gehört er der Équipe Cofidis an. 1997 gewann er seinen ersten Weltmeistertitel in der Erwachsenenklasse und zwar im Teamsprint. 1998 erkämpfte er im Zeitfahren den ersten Einzeltitel. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney gewann er den Teamsprint zusammen mit Laurent Gané und Florian Rousseau. 2001 gewann Tournant bei den Bahnweltmeisterschaften in Antwerpen drei Goldmedaillen. Im gleichen Jahr stellte er in La Paz, Bolivien, in 58,875 Sekunden einen Weltrekord im 1000-Meter-Zeitfahren auf. Allerdings wurde diese Zeit durch die dünne Höhenluft in La Paz begünstigt. Bei den Olympischen Spielen 2004 gewann Tournant Silber im Zeitfahren und Bronze im Teamsprint gemeinsam mit Mickaël Bourgain und Laurent Gané. Nach den Olympischen Spielen 2008 in Peking, bei denen Tournant gemeinsam mit Grégory Baugé, Kévin Sireau und Mickaël Bourgain die Silbermedaille im Teamsprint gewann, trat er vom aktiven Radsport zurück. Tournants Trainer war der frühere Bahnweltmeister Gérard Quintyn. Tournant ist 1,80 Meter groß, sein Wettkampfgewicht lag bei 88 Kilogramm.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliches.", "content": "Bis Ende 2010 war Arnaud Tournant als Sportlicher Leiter des Bahnteams von Cofidis tätig. Danach wurde er Projektleiter für den Bau des neuen, überdachten Vélodrome Couvert Régional Jean Stablinski in Roubaix, dessen Chef er nach deren Eröffnung 2011 wurde. Im September 2014 wurde bekannt, dass Tournant diese Funktion aufgegeben hat und Roubaix verlassen wird. Tournant zog 2015 nach Montpellier und arbeitete bis zu dessen Tod im Jahre 2017 in der Sicherheitsfirma des Vereinspräsidenten von HSC Montpellier, Louis Nicollin, an. Zudem kommentierte er im französischen Fernsehen Übertragungen von Bahnradsport-Wettbewerben. Im Frühjahr 2020 eröffnete Tournant in seiner Heimstadt Roubaix gemeinsam mit einer Profi-Trainerin ein Fitness-Studio. Zudem kündigte er an, für den dortigen Stadtrat auf der Liste der UDI zu kandidieren.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Am 14. November 2008 wurde Tournant in den Ordre national du Mérite aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arnaud Tournant (* 5. April 1978 in Roubaix) ist ein ehemaliger französischer Radrennfahrer. Er ist Olympiasieger und wurde 14 Mal Weltmeister im Bahnradsport.", "tgt_summary": null, "id": 1022456} {"src_title": "Källa ödekyrka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Gemeinde Cerdon liegt auf im Bugey, zwischen Nantua und Pont-d’Ain im südlichen französischen Jura-Gebirge. Die Fläche des 12,3 km großen Gemeindegebiets umfasst eine etwa 300 m in einen der Jura-Höhenzüge (Antiklinale) eingetiefte Schlucht, eine typische Reculée-Formation im Juragebirge. Hierbei folgt die Gemeindegrenze an vielen Stellen der Abbruchkante, und der eigentliche Ort liegt im Talboden. Der Bach \"Veyron\" entwässert die Schlucht nach Westen hin und mündet bei Poncin in den Ain. Am gegenüberliegenden Ende in dem steil aufragenden Talabschluss öffnen sich Höhlen, die \"Grottes du Cerdon\", die mehrere hundert Meter in das Karstgestein hineinführen. Im Osten dagegen erreicht das Gemeindeareal auf einer Höhe von die \"Chaîne de l’Avocat\", ein Höhenzug, der das Ain-Tal und seine Seitentäler vom darauffolgenden Synklinaltal der Flüsse Oignin und \"Borrey\" trennt. Die Bebauung von Cerdon folgt der Struktur der verschiedenen Seitentäler, die sich im Bereich der Ortschaft vereinigen. Der Ortsteil im östlichen Seitental trägt den Namen \"La Suisse\". Am Westrand des Gemeindegebietes in der Schlucht des Baches \"Morena\" befinden sich der Weiler \"Préau\". Die Nachbargemeinden sind Saint-Alban im Norden, Labalme und Vieu-d’Izenave im Osten, Izenave, Corlier und Boyeux-Saint-Jérôme im Süden sowie Mérignat und Poncin im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bei Ausgrabungen in den Höhlen von Cerdon traten 1914 Werkzeuge und Knochen aus der Jungsteinzeit (Jungpaläolithikum) zu Tage. Weitere Untersuchungen erbrachten eine ganze Abfolge von Kulturschichten (Straten) aus der Späten Bronzezeit, Latènezeit und Römerzeit (Drittes Jhdt.). Im Mittelalter bildete Cerdon eine eigene kleine Herrschaft, deren Name auf den Familiennamen der ursprünglichen Herren zurückgeht und die spätestens ab etwa 1150 den Herren von Coligny unterstand. Erste urkundliche Erwähnungen von Cerdon finden sich ab 1215. Zu dieser Zeit vermählte sich Humbert II von Thoire mit Alix de Coligny, die die Ländereien von Cerdon als Mitgift in die Heirat einbrachte. Zwei Jahre später erlaubten sie den Kartäusern von Meyriat, auf dem Gebiet von Cerdon Wein anzubauen; im Jahr 1260 folgten gewisse Freiheiten für die Einwohner. Cerdon verblieb dann unter der Herrschaft von Thoire-Villars, bis es 1402 an die Grafen von Savoyen verkauft wurde. Mit dem Vertrag von Lyon gelangte das gesamte Bugey 1601 an Frankreich. 1823 gegründeten Jeanne-Marie Chavoin und der dortige Pfarrer, Jean-Claude Colin, in Cerdon die Kongregation der Sœurs Maristes. In Cerdon entstand 1854 eine Kupferhütte, die in La Suisse mit Wasserkraft betrieben wurde (). Sie stellte 1900 auf Dampfmaschinen um und beschäftigte bis zu 80 Arbeiter. Nachdem die Kupferverarbeitung unrentabel geworden war, wurde sie von 1980 bis 2010 als Museumsbetrieb weitergeführt. Seit 2013 sind die Gebäude und Einrichtungen als Monument historique geschützt. Als Teil eines umfangreichen Netzes von Überlandstraßenbahnen im Ain, die \"Tramways de l’Ain\", wurde Cerdon 1897 Endpunkt einer 25 km langen Verbindung nach Ambérieu-en-Bugey, die bis 1951 in Betrieb war. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg war Cerdon mehrfach Ziel von Aktionen gegen die Maquis. So wurden im Februar und Juli 1944 der Ort durchsucht und einzelne Personen verhaftet bzw. Häuser angezündet. Zum Gedenken wurden in den 1950er Jahren ein Mahnmal und ein Gräberfeld angelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Cerdon zu den kleinen Gemeinden des Département Ain. Nachdem die Einwohnerzahl in der zweiten Hälfte des 19. und ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kontinuierlich abgenommen hatte (1861 wurden noch 1770 Einwohner gezählt), schwankt sie seit den 1960er Jahren um den heutigen Wert. Die Ortsbewohner von Cerdon heißen auf Französisch \"Cerdonnais(es)\".", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Bereits die Aussicht auf das in den Boden der Schlucht eingepasste Dorf ist eine Sehenswürdigkeit. Die Hänge sind teilweise bewaldet oder mit Weinbergen bepflanzt, und Felsformationen wie der \"Mont Carmier\", \"Mont Chatel\" oder \"Rocher de St. Alban\" überragen das Dorf. Talaufwärts von Préau gibt es einen kleinen Wasserfall, die \"Cascade de la Fouge\" (). In der Abbruchkante zur Schlucht von Cerdon und größtenteils unter dem Gemeindeboden von Labalme befinden sich die \"Grottes du Cerdon\" (), ein System aus mehreren zum Teil zu Besuchszwecken verbundenen Höhlen, die im Sommerhalbjahr besichtigt werden können. Die im quartären Eiszeitalter durch unterirdische Flüsse geschaffenen und dann trocken gefallenen Höhlen waren über lange Zeit von Menschen bewohnt, wie große Mengen Asche- und Knochenreste bezeugen. Zwischen 1933 und 1959 wurde die große, durchgängig kühle Kaverne zur Reifung von Käse benutzt. Zu Beginn der 1980er Jahre wurde schließlich ein großer Teil des Höhlensystems für Besucher zugänglich gemacht. Inzwischen zählen die Höhlen mit 25.000 Besuchern im Jahr (Stand 2010) zu den zehn beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Départment Ain. Das Château d’Épierre () oberhalb von Préau ist ein mittelalterlicher Weinkeller aus dem 12. und 13. Jahrhundert, der den Kartäusern von Meyriat gehörte. Im untersten Geschoss befindet sich der Gewölbekeller, zwei darüber liegende Etagen wurden im 16. Jahrhundert verändert bzw. hinzugefügt. Ein Brand hat Teile der oberen Etagen wieder zerstört. Das Gebäude ist seit 2005 als monument historique eingeschrieben. Im Ortsteil La Suisse steht außerdem noch ein mehrstöckiges Haus aus dem 15. Jahrhundert (). Von einer Burg \"La Bâtie\" () am oberen Ende der Reculée sind noch Ruinen erhalten. Die Pfarrkirche von Cerdon ist Johannes dem Täufer gewidmet und wurde 1479 als Stiftskirche errichtet. Sie liegt auf einer Anhöhe über dem Dorfkern und wurde im 18. Jahrhundert umfassend umgebaut und erweitert (). Das den Maquis des Ain und der Résistance gewidmete Mahnmal (\"Mémorial des maquis de l’Ain et de la Résistance\", ) liegt an einer \"Pont d’Enfer\" genannten, engen Kurve der Hauptstraße D1084 an einer Stelle, an der sich eine der ersten Maquis-Gruppen gebildet hatte. Das Mahnmal wurde 1951 eingeweiht und besteht aus einer 17 Meter hohen Steinskulptur und zeigt eine Frauenfigur, die sich von einer Kette befreit. Daneben befindet sich ein Gräberfeld, in dem 88 Maquis und Opfer der Besatzung bestattet sind.", "section_level": 1}, {"title": "Baudenkmäler.", "content": "Sihe: Liste der Monuments historiques in Cerdon (Ain)", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Cerdon war und ist durch die Weinbau geprägt. An den nach Süden ausgerichteten Hanglagen oberhalb des Ortes werden die Rebsorten Poulsard und Gamay anbauen, aus denen unter der geschützten Herkunftsbezeichnung Cerdon ein Rosé-Schaumwein mit etwa 8 % Alkoholgehalt produziert wird. Die nicht im Weinbau Erwerbstätigen sind zumeist Pendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen. Die Departementsstraße D1084, die alte Fernstraße N84 von Lyon nach Genf, führt durch Cerdon und nutzt das Seitental bei La Suisse, um den Höhenunterschied der Schluchtwände zu überwinden. Eine Nebenstraße verbindet Cerdon auf einem steileren Profil direkt mit Ceignes. Die Autobahn A40 verläuft nördlich der Gemeinde, der nächste Anschluss befindet sich zwölf Kilometer entfernt in Saint-Martin-du-Frêne. In Cerdon befindet sich eine staatliche \"école primaire\" (Grundschule mit eingegliederter Vorschule).", "section_level": 1}], "src_summary": "Cerdon ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Ain in der Region Auvergne-Rhône-Alpes; sie gehört zum Arrondissement Nantua und zum Kanton Pont-d’Ain.", "tgt_summary": null, "id": 305629} {"src_title": "Frauengefängnis (1950)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die zehnjährige Harriet Frankovitz wächst in einem kleinen Örtchen im Amerika der sechziger Jahre auf. Sie lebt zusammen mit ihrer deutlich älteren Schwester Gwen bei ihrer Mutter, einer Hotelbesitzerin mit Alkoholproblemen. Eines Tages fahren Leah Schroth und ihr geistig behinderter Sohn Ricky mit einem Auto durch den Ort. Aufgrund einer Panne sind sie gezwungen einige Tage in dem Motel zu verbringen. Es stellt sich heraus, dass Leah krebskrank ist und ihren Sohn in eine Anstalt bringen will, in der man sich um ihn nach ihrem Tod kümmern würde. Während das Auto repariert wird, freundet sich Ricky mit der phantasiereichen Harriet an. Frau Frankovitz stirbt in einem Autounfall. Gwen gesteht ein, dass sie selbst in Wahrheit die Mutter Harriets ist.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "David Kronke schrieb in der \"Los Angeles Times\" vom 11. September 1998, der Film profitiere von der \"„starken Darstellung“\" der debütierenden Evan Rachel Wood, biete jedoch ansonsten wenig Empfehlenswertes. Bacon wirke wie ein Student, der die Schauspielerei erst lerne. Regie sei einfühlsam, sie wirke jedoch wie ein Flickwerk. \"Film-Dienst\" schrieb, der Film thematisiere den \"„gesellschaftlichen Verlust der Unschuld“\". Er scheitere \"„an seiner unentschlossenen Haltung zwischen psychologischer Treue und der Naivität seiner Erzählung“\", führe \"„in ein Niemandsland zwischen Kinder- und Erwachsenenfilm“\" und verschenke die Fähigkeiten von Kevin Bacon.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Kevin Bacon gewann im Jahr 1997 den \"Bronze Gryphon\" des \"Giffoni Film Festivals\". Timothy Hutton gewann 1998 einen Preis des \"Chicago International Children's Film Festivals\".", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Film wurde in Cherokee (North Carolina) gedreht. Seine Weltpremiere fand am 23. Januar 1998 auf dem Sundance Film Festival statt. Am 11. September 1998 kam der Film in die Kinos der USA und spielte dort ca. 34. Tsd. US-Dollar ein. Timothy Hutton debütierte mit diesem Film als Regisseur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Träume bis ans Ende der Welt (Originaltitel: \"Digging to China\") ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1998. Regie führte Timothy Hutton, das Drehbuch schrieb Karen Janszen.", "tgt_summary": null, "id": 2307481} {"src_title": "Oswald von Hoyningen-Huene", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "College.", "content": "Brown spielte vier Jahre für die Louisiana Tech University und erzielte durchschnittlich 10,1 Punkte und 8,4 Rebounds in insgesamt 121 Spielen. Er verließ Louisiana Tech mit den zweitmeisten Blocks (241) und den fünftmeisten Rebounds (1.107) des Colleges.", "section_level": 1}, {"title": "NBA.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Panionios Forthnet und New Jersey Nets.", "content": "Nachdem er sein erstes Jahr nach dem College bei Panionios Forthnet spielte und durchschnittlich 17 Punkte, 13,3 Rebounds und 3,2 Blocks verbuchte, lief er die nächsten drei Saisons in 240 Spielen, bei denen er 198 mal startete, für die New Jersey Nets auf. Durchschnittlich erreichte er dabei 8,4 Punkte, 6,4 Rebounds und 1,37 Blocks in 30,7 Minuten pro Spiel. Zusätzlich absolvierte er noch vier Spiele für die Nets in den Playoffs 1994.", "section_level": 2}, {"title": "Miami Heat.", "content": "Brown spielte vier Saisons für die Heat und startete in 275 von 284 Spielen. Er kam dabei auf durchschnittlich 9,9 Punkte, 7,9 Rebounds und 1,07 Blocks in 31,2 Minuten pro Spiel. 1997 gewann er außerdem den J. Walter Kennedy Citizenship Award und wurde zum ersten Mal in das NBA All-Defensive Second Team gewählt. Die zweite Nominierung folgte in der Saison 1998/99. Bei den Heat startete er in allen seinen 35 Playoff-Spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Charlotte/New Orleans Hornets.", "content": "Am 1. August 2000 wurde Brown in einem Riesendeal zusammen mit \"Jamal Mashburn\", \"Otis Thorpe\", \"Tim James\" und \"Rodney Buford\" für Eddie Jones, Anthony Mason, \"Dale Ellis\" und Ricky Davis zu den damaligen Charlotte Hornets getradet. In seiner zweiten Saison bei den Hornets wurde er zum 3. und letzten Mal in seiner Karriere in das \"NBA All-Defensive Second Team\" gewählt. Bis zur Saison 2006/07 absolvierte Brown 999 Spiele in der regulären Saison, bei denen 941 mal startete. Zu diesem Zeitpunkt war er einer der 26 Spieler in der NBA-Geschichte, die 8000 Punkte, 7000 Rebounds, 1000 Assists und 1000 Blocks verbuchen konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Chicago Bulls.", "content": "Am 13. Juli 2006 wurde Brown zusammen mit J. R. Smith für den Center Tyson Chandler zu den Chicago Bulls getradet. Er unterstützte mit seiner Erfahrung das insgesamt eher junge Team mit durchschnittlichen 20,2 Minuten Spielzeit.", "section_level": 2}, {"title": "Boston Celtics.", "content": "Nach der Saison 2006/07 unterschrieb Brown trotz einiger Angebote bei keinem Team, dachte aber darüber nach, seine Karriere in der Saison 2007/08 fortzusetzen. Am 27. Februar 2008 unterschrieb er nach einiger Überzeugungsarbeit seiner künftigen Teamkameraden Ray Allen und Paul Pierce bei den Boston Celtics, um ihren Frontcourt zu stärken. Sein Comeback fand am 7. März 2008 gegen sein ehemaliges Team, die Chicago Bulls, statt. Mit den Celtics gewann Brown zum Abschluss seiner Karriere die NBA-Meisterschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Collier Brown Jr. (* 14. Oktober 1969 in Detroit, Michigan), besser bekannt als P. J. Brown, ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler. Brown wurde beim NBA Draft 1992 in der zweiten Runde mit dem 29. Pick von den New Jersey Nets ausgewählt. Seine NBA-Karriere begann er aber erst in der Saison 1993/1994. Er wurde drei Mal ins NBA All-Defensive Second Team gewählt, 1997, 1999 und 2001. Außerdem gewann er den NBA Sportsmanship Award 2004.", "tgt_summary": null, "id": 62870} {"src_title": "Gestreifter Nutzholzborkenkäfer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Williams studierte an der Yale University (B.A 1911, Ph.D 1915), der er zeit seines Lebens verbunden blieb. Ab 1915 lehrte er hier an der Fakultät für englische Literatur. Ab 1932 hatte er eine volle Professur inne, war ab 1934 Colgate Professor, ab 1944 dann Sterling Professor; 1939–1945 war er Vorsitzender seines Fachbereichs. Beschäftigten sich seine ersten Veröffentlichungen noch mit der englischen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts, so konzentrierte er sich ab Mitte der 1920er Jahre auf die amerikanische Literatur, die seinerzeit noch als kaum mehr als ein junger Ableger der langen englischen Literaturgeschichte behandelt wurde. Zunächst übernahm Williams die einzige Lehrveranstaltung auf diesem Feld von William Lyon Phelps, ab 1933 bot er dann gemeinsam mit dem Historiker Ralph Henry Gabriel den Undergraduate-Kurs \"American Thought and Civilisation\" an. Der Kurs gilt als eine der ersten Lehrveranstaltungen auf dem Feld der Amerikanistik, die sich jedoch erst in den 1950er Jahren als eigenständige Disziplin von der Anglistik löste. Stanley wurde 1953 emeritiert; auf den Lehrstuhl für amerikanische Literatur folgte ihm sein Schüler Charles Feidelson, Jr. Stanleys größtes Verdienst ist seine 1935 erschienene zweibändige Washington-Irving-Biografie, die bis heute als Standardwerk gilt. Allerdings ist sie von einer solch ausgeprägten Abneigung gegen Irvings Person und Werk geprägt, dass sich spätere Irving-Exegeten häufig die Frage stellten, warum Williams einen so großen Teil seines Lebens diesem Autor widmete. Williams selbst beantwortete diese Frage in der Einleitung zum ersten Band: Wenn auch Irving ein Autor von überschaubarem Talent gewesen sei, so illustriere doch gerade sein Erfolg die kleinlichen Befindlichkeiten und Bedürfnisse seiner Zeit: Irving erscheint so als Ikone eines aus Minderwertigkeitskomplexen gegenüber Europa geborenen, imitativen „Kults der Eleganz“, dem die amerikanische Literatur im 19. Jahrhundert nacheiferte, bis er nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg von Autoren wie Walt Whitman und Mark Twain „zerstört“ wurde. Williams' Irving-Biografie steht dabei in einer Reihe von „despektierlichen“ Biografien, die nach dem Erfolg von Lytton Stracheys \"Eminent Victorians\" erschienen und besonders die viktorianischen Mores aufs Korn nahmen; in diesem Zusammenhang sind auch die frühen Werke von Van Wyck Brooks oder die Angriffe George Santayanas auf die \"„Genteel Tradition“\" zu nennen. In den 1940er Jahren wandte sich Williams vor allem Herman Melville zu und hielt viele seiner Studenten an, ihre Dissertationen über Melville zu schreiben, so dass Williams Doktorvater zahlreicher führender Melville-Forscher der ihm folgenden Amerikanistengeneration ist, darunter James Baird, Walter E. Bezanson, Merrell R. Davis, Elizabeth A. Foster, Charles Feidelson, Jr., William H. Gilman, Harrison Hayford, Tyrus Hillway, Henry F. Pommer, Merton M. Sealts, Jr. und Nathalia Wright.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stanley Thomas Williams (geboren 1888 in Meriden, Connecticut; gestorben am 5. Februar 1956 in New Haven) war ein amerikanischer Literaturwissenschaftler.", "tgt_summary": null, "id": 2265031} {"src_title": "James Kok", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Indianertabak ist eine einjährige Pflanze, die eine Wuchshöhe von bis zu 1 Meter erreicht. Der Stängel ist verzweigt und behaart. Die wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind sitzend oder kurz gestielt. Die Blattspreite ist eiförmig-oval mit gezähntem Rand. Die endständigen, traubigen Blütenstände enthalten viele Blüten. Die zwittrige Blüte ist zygomorph. Die blauen oder weißen Kronblätter sind 6 bis 8 Millimeter lang. Die Blütenkrone ist zweilippig, mit einer aus zwei abstehenden Zipfeln bestehenden Ober- und einer dreizipfligen auf der Innenseite behaarten Unterlippe. Zur Zeit der Fruchtreife ist der Blütenbecher aufgebläht.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Indianertabak erstreckt sich über die Ostküste Nordamerikas und das Gebiet der Großen Seen. Als Standort bevorzugt er offene Wälder.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung als Zierpflanze.", "content": "Der Indianertabak wird als Zierpflanze in Parks und Gärten angebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltsstoffe und medizinische Verwendung.", "content": "Getrockneter Indianertabak enthält etwa 6 % verschiedene Alkaloide, darunter das Hauptalkaloid Lobelin, das in den Wurzeln, Stängeln und Blättern enthalten ist. Parenteral eingenommen, zeigt es einen stimulierenden Einfluss auf die Atmung. Früher wurden die Droge und deren Zubereitungen als Antiasthmatikum eingesetzt. Da Lobelin ähnliche Eigenschaften wie Nicotin besitzt, jedoch unangenehme Begleiteffekte wie z. B. Brechreiz aufweist, ist es häufig Bestandteil von Raucherentwöhnungsmitteln. Nach oraler Aufnahme wird Lobelin schnell zu unwirksamen Verbindungen abgebaut, so dass mit Vergiftungen kaum zu rechnen ist. Der Indianertabak wurde in der traditionellen Heilkunde verschiedener Indianerstämme verwendet. Die Wurzel wurde zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten und Geschwüren eingesetzt, die zerriebenen Blätter gegen verschiedene Hauterkrankungen und als Gegenmittel zu vermeintlicher Hexerei. Die Blätter wurden auch in religiösen Zeremonien geraucht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Indianertabak, auch Aufgeblasene Lobelie (\"Lobelia inflata\") ist eine Pflanzenart aus der Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae). Trotz ihres deutschen Trivialnamens hat diese giftige Pflanzenart mit der Gattung Tabak aus Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae), botanisch gesehen nichts zu tun.", "tgt_summary": null, "id": 2100846} {"src_title": "Eine Stadt der Traurigkeit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte des Kurhauses Scheveningen geht auf Reeder Jacob Pronk (1762–1838) zurück. Pronk begann im Jahr 1818 mit dem Bau eines Badehauses am Strand von Scheveningen. Badegästen wurde damit die Möglichkeit geboten in Wannen zu baden, die mit Meerwasser gefüllt waren. Vor allem sollten rheumatische Leiden auf diese Weise Linderung erfahren. Pronks Konzept wurde ein Erfolg. Im Jahr 1820 ließ er das hölzerne Badehaus durch ein Gebäude aus Stein ersetzen. Die Tatsache, dass Pronk eine lukrative Einnahmequelle entdeckt hatte, blieb der Regierung in Den Haag nicht verborgen. Um die öffentlichen Kassen aufzufüllen, entschied man sich für eine Übernahme des Geschäftes. 1828 ging das Seebad in die Hände der Stadt Den Haag über. Das Design des Gebäudes war dem Kurhaus von Aachen nachempfunden. Im Jahr 1854 wurde das städtische Badehaus um zwei Seitenflügel erweitert und 30 Jahre später abgerissen.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Das am 11. Juli 1885 eröffnete Kurhaus wurde ab 1884 von den deutschen Architekten und Bauunternehmern Johann Friedrich Henkenhaf (1848–1908), seinem Bruder Jakob Henkenhaf (1850–1927) und Friedrich Ebert (1850–1914) errichtet. Das Gebäude hat die Form einer offenen Dreiflügelanlage, die an den Grundriss eines barocken Schlosses angelehnt ist, und parallel zur Küstenlinie ausgerichtet ist. Zur Seeseite umfassen die Flügel eine Terrasse. Der mittlere Flügel wird von einer Kuppel gekrönt, die schnell zum Wahrzeichen des Seebades wurde. Die Außenfassade ist in gelbrotem Verblend- und hellem Haustein ausgeführt, und lehnt sich damit optisch an die landesübliche Backsteinfassaden an. Der wichtigste Gesellschaftsraum des Gebäudes ist der Kursaal, in dem musikalische und festliche Veranstaltungen in repräsentativem Rahmen stattfanden.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzungsgeschichte des Kurhauses.", "content": "Am 1. September 1886 brannte das Gebäude ab. Der Brand soll dadurch entstanden sein, dass ein Spiritus-Kocher umgefallen sei, während ein Kindermädchen Brei kochte. Das Kurhaus wurde wiederaufgebaut und nach nur neun Monaten Bauzeit am 19. Juni 1887 wiedereröffnet. Die Baukosten betrugen 600.000 Gulden. Die Deckengemälde des Kursaales (niederländisch: \"Kurzaal\") wurden von der belgischen Malerwerkstatt Van Hoek ausgeführt. Eine große Anzahl berühmter Persönlichkeiten logierten in der Folgezeit im Kurhaus. Im Goldenen Gästebuch finden sich Komponisten und Künstler wie Beethoven, Brahms und van Gogh, gekrönte Häupter wie Kaiserin Elisabeth (Sissi), der österreichisch-ungarische Kaiser Franz Joseph I. und der deutsche Kaiser Wilhelm II. und Politiker wie Roosevelt, Churchill und Brandt. Im 20. Jahrhundert war die Badekultur in Scheveningen drastischen Veränderungen unterworfen. Königliche Gäste blieben aus, ein bürgerliches Publikum kam. Dem wollte die Führung des Kurhauses, das ab 1903 in der Hand der „Exploitatie Maatschappij Scheveningen“ (EMS) war, Rechnung tragen. Gefragt waren hochqualitative Unterhaltung, wie Konzerte, Dinner-Tanzveranstaltungen und Cabaret-Shows. 1918 feierte das Kurbad Scheveningen sein 100-jähriges Bestehen. Die erste Mole, die von der Mitte des Kurhauses ausgehend ins Meer führte, wurde im Jahr 1901 errichtet und im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die zweite Mole wurde 1961 eröffnet. Als eine der größten Molen Europas besteht sie aus vier Inseln, die Restaurants, zahlreiche Ladengeschäfte, ein Casino und einen 45 m hohen Aussichtsturm tragen. Am 8. August 1964 gaben die Rolling Stones im Kurhaus ein Konzert, das in einem großen Tumult unterging und abgebrochen werden musste. An den Wänden neben der Bar des Kursaales befinden sich heute Fotos und Hinweistafeln mit den Namen weltbekannter Künstler, die im Kurhaus aufgetreten waren. Gegen Ende der 1960er Jahre operierte die Geschäftsführung des Kurhauses mit signifikanten Verlusten, sodass die Entscheidung getroffen werden musste, das Kurhaus zu schließen. EMS verkaufte das Kurhaus im Jahr 1973 an ein Konsortium, das das Kurhaus abreißen lassen wollte. Dem scharfen Protest der Regierung in Den Haag war es zu verdanken, dass die Abrisspläne verhindert werden konnten. Wichtigster Grund für die Rettung des Kurhauses war das Gästeregister, das zum Gegenstand öffentlichen Interesses geworden war. Das Goldene Buch wurde ein Objekt für Studien von Graphologen und Geschichtsforschern, die in dem Register einen in seiner Art einzigartigen Schatz an Informationen erkannten. Im Jahr 1969 wurde das Kurhaus geschlossen. In den Jahren zwischen 1972 und 1975 wurde es komplett renoviert und bekam im Jahr 1975 den Status eines denkmalgeschützten Gebäudes (Rijksmonument) der Niederlande. Die Wiedereröffnung des Kurhauses wurde im Jahr 1979 von der Prinzessin Beatrix vorgenommen. Das Haus wurde 1979 bis 2014 von der Steigenberger Hotels AG geführt. Seit Oktober 2014 ist es ein Teil der Amrâth Hotel Gruppe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kurhaus Scheveningen ist ein denkmalgeschütztes Gebäude im Seebad Scheveningen, einem Stadtteil von Den Haag in den Niederlanden. Das Gebäude diente von 1885 bis 1969 als zentrales Kurhaus und wurde von 1979 bis 2014 als Steigenberger Hotel betrieben. Seit Oktober 2014 ist es ein Teil der Amrâth Hotel Gruppe.", "tgt_summary": null, "id": 1889983} {"src_title": "Carl Freybe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Salzburger Erzbischöfe erhielten weite Teile des Zillertals. Unter Erzbischof Konrad I. von Salzburg wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts am Taleingang ins Zillertal die erste Burg errichtet. Vermutlich handelte es sich dabei nur um einen Turm, der von Mauern umgeben war. Die Burg wurde von den Erzbischöfen als Sitz des Salzburger Gerichts und der Verwaltung genutzt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Kropfsberg im Jahr 1286. Erzbischof Eberhard II. von Regensberg ließ die Burg weiter ausbauen. Diesen Erweiterungsmaßnahmen verdankt die Burg ihr heutiges Aussehen. Oberhalb des alten Turms entstand die Hauptburg, die zwei mächtige Bergfriede beinhaltete. Im 15. Jahrhundert war die Burg Kropfsberg der Austragungsort wichtiger Verhandlungen. Im Jahr 1412 wurde am \"„Fürstentag“\" ein Streit zwischen Tirol und Bayern geschlichtet. 1416 kam es dort zur Aussöhnung zwischen Herzog Friedrich IV. und seinem Bruder Herzog Ernst von Österreich, was Friedrich den weiteren Besitz Tirols sicherte. Im Laufe der Zeit wurde Kropfsberg zwei Mal romanisch ausgebaut, jedoch gab es in der Gotik keine größeren Bautätigkeiten. Erzbischof Leonhard von Keutschach ließ die Anlage um 1500 neu befestigen. 40 Jahre später entstand die mit Schießscharten versehene, 900 m lange, 8 m hohe und 3 m dicke Ringmauer und die halbrunden Basteien. Im folgenden Jahrhundert war Kropfsberg eine der größten Burgen in Tirol. Geschützt wurde sie durch eine doppelte Ringmauer. Mit diesem Ausbau wollte man die landesfürstliche Macht und Stärke weiter verdeutlichen. Das Areal dehnte sich auf eine Fläche von 26.000 m2 aus, jedoch verfügte es nur über Unterkünfte für 60 bis 80 Personen. Im Jahr 1592 wurde der Gerichtssitz von Kropfsberg nach Zell am Ziller verlegt, was zum Niedergang der Burganlage führte. Dadurch, dass die Burg nur noch von Personen bewohnt und nicht mehr instand gehalten wurde, stürzten bereits im Jahr 1673 die ersten Gebäude ein. Während des \"„Bayrischen Rummels“\" 1703 wurde die Burg in die Kampfhandlungen mit eingezogen, da sich Bayrische Soldaten dort festgesetzt hatten. Die Tiroler Schützen vertrieben die Eindringlinge aber wieder. Als 1809 Tirol zu Bayern kam, teilte die Burganlage dasselbe Schicksal wie viele andere. Die mittlerweile zur Ruine gewordene Burg wurde versteigert. Im Jahr 1850 wurde der Torturm saniert, um ihn wieder bewohnbar zu machen. 1905 wurde das Material der noch immer erhaltenen Ringmauer zur Innverbauung verwendet. 1940 kaufte der Meraner Sepp Auffinger das Anwesen. Dieser ließ den Torturm erneut sanieren. Im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs stürzte auf Grund von Bombardement in der Nachbarschaft die westliche Palasmauer ein. Die Burgruine wird seit 1985 konserviert und restauriert. Daher sind auch heute noch Reste der Zisterne und der gotischen Burgkapelle erhalten. Heute befindet sich die Burg in Privatbesitz von Hanno Vogl-Fernheim.", "section_level": 1}, {"title": "Burgruine.", "content": "Eine prähistorische Höhensiedlung mit flachen Wällen und kleinen Terrassen wurde durch die Überbauungen der mittelalterlichen Burg weitgehend zerstört. Die mit ihren drei nahezu gleich hohen Türmen ausgestattete Burg ist einzigartig in Tirol. Von der ersten Burg ist heute nur noch der nach Westen verschobene, freistehende Turm vorhanden. Die um einen sechseckigen Hof errichtete, romanische Hochburg stammt vom zweiten Bau, wobei davon nur noch die beiden Bergfriede existieren. Der mittlere Turm besitzt nur Lichtschlitze im unteren Bereich. Die Wohngeschosse mit ihren großen Fenstern und dem unterschiedlichen Mauerwerk wurden von Erzbischof Leonhard aufgesetzt. Der Bergfried wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zur Aussichtswarte umgebaut. Darüber hinaus sind von der Rupertuskapelle aus dem 16. Jahrhundert noch die Ruinen vorhanden. Die 47 m tiefe Zisterne befindet sich in der Mitte des Hofes. Auch die äußere Ringmauer mitsamt den Bastionen ist noch teilweise erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burgruine Kropfsberg ist die Ruine einer Höhenburg der Gemeinde Reith im Alpbachtal auf einem aufragenden Hügelrücken im Inntal oberhalb des Ortes St. Gertraudi.", "tgt_summary": null, "id": 2197257} {"src_title": "Arja Koriseva", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Jeremiah Rusk besuchte die örtlichen Schulen seiner Heimat und leitete nach dem frühen Tod seines Vaters die elterliche Farm in Ohio. Dann zog er nach Viroqua in Wisconsin, wo er eine Gaststätte und eine Postkutschenlinie betrieb. Im Jahr 1855 wurde er zum Sheriff im heutigen Vernon County gewählt. 1861 wurde er Abgeordneter in der Wisconsin State Assembly. Bei Ausbruch des Bürgerkrieges stellte er ein Freiwilligenregiment für die Unionsarmee zusammen. Mit dieser Einheit war er unter anderem an der Belagerung von Vicksburg 1863 und der Einnahme von Atlanta im Jahr 1864 beteiligt. Bis zum Ende des Krieges hatte es Rusk bis zum Brigadegeneral gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Kongressabgeordneter.", "content": "Nach seiner Rückkehr in das zivilen Leben war er bis 1870 Revisor der Staatsbank von Wisconsin. Danach vertrat er zwischen 1871 und 1877 seinen Staat im US-Repräsentantenhaus. Dort war er Vorsitzender des Ausschusses, der sich mit den Renten für die Kriegsversehrten befasste. Im Jahr 1881 lehnte er einige Stellenangebote des neuen Präsidenten James A. Garfield ab; stattdessen wurde er im gleichen Jahr als Kandidat der Republikanischen Partei zum neuen Gouverneur von Wisconsin gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Wisconsin.", "content": "Jeremiah Rusk trat sein neues Amt am 2. Januar 1882 an. Seine erste Amtszeit wurde um ein Jahr verlängert, weil die Verfassung des Landes dahingehend revidiert wurde, dass die Gouverneurswahlen in Zukunft in geraden Jahren stattfinden sollten. Nachdem er zweimal wiedergewählt worden war, konnte er bis zum 7. Januar 1889 im Amt bleiben. Auch er musste sich in seiner Zeit mit Arbeitskämpfen auseinandersetzen. Obwohl er mehr Verständnis für die Belange der Arbeiterschaft aufbrachte als sein Amtsvorgänger William E. Smith, sah er sich gezwungen, einen Streik in Milwaukee mit Hilfe der Nationalgarde niederzuschlagen. Bei der Aktion kamen fünf Personen ums Leben und es gab einige Schwerverletzte.", "section_level": 1}, {"title": "Minister.", "content": "Nach dem Ende seiner Amtszeit als Gouverneur wurde Rusk von Präsident Benjamin Harrison als erster langfristiger US-Landwirtschaftsminister in dessen Kabinett berufen; sein Vorgänger Norman Jay Colman war schon vor seiner Senatsbestätigung mit dem Ende der vorangegangenen Regierung ausgeschieden. In dieser Funktion war er während der gesamten Amtszeit Harrisons bis zum März 1893 tätig. Es gelang ihm, mehrere ausländische Staaten zur Aufhebung von Einfuhrbeschränkungen für amerikanisches Vieh und Fleisch zu bewegen. Nach der Niederlage der Republikaner bei den Präsidentschaftswahlen und dem erneuten Amtsantritt von Grover Cleveland als US-Präsident musste Rusk sein Amt aufgeben. Er zog sich auf seine Farm bei Viroqua zurück, wo er im November 1893 verstarb. Jeremiah Rusk war zweimal verheiratet und hatte insgesamt sieben Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeremiah McLain Rusk (* 17. Juni 1830 in Malta, Morgan County, Ohio; † 21. November 1893 in Viroqua, Wisconsin) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1882 bis 1889 der 15. Gouverneur von Wisconsin sowie zwischen 1889 und 1893 Landwirtschaftsminister der USA.", "tgt_summary": null, "id": 1448984} {"src_title": "Anthony Carter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "Anna DeForge spielte bis 1998 für das Damen-Basketballteam der University of Nebraska. Sie ist die erste Spielerin von der University of Nebraska, die den Sprung in die WNBA schaffte.", "section_level": 2}, {"title": "American Basketball League.", "content": "Nach dem College spielte DeForge zunächst in der American Basketball League für die San Jose Lasers. Jedoch wurde die Liga bereits im selben Jahr wieder aufgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Women’s National Basketball Association.", "content": "De Forge wurde niemals von einer Mannschaft in einem WNBA-Draft ausgewählt. Die Saison 2000 war ihre erste Saison in der WNBA. In dieser Saison spielte sie für die Detroit Shock. In dieser Saison erzielte sie durchschnittlich 5,4 Punkte und 1,7 Rebounds pro Spiel für die Shock. Des Weiteren stand sie zehn Mal in der Startformation der Shock. Nach dieser Saison verließ DeForge die WNBA, kehrte aber 2003 wieder zurück und spielte bis 2005 für die Phoenix Mercury. In der Saison 2003 hatte sie mit 11,9 Punkten pro Spiel den besten Punkteschnitt aller Mercury Spielerinnen. Am Ende der Saison wurde sie fast zum WNBA Most Improved Player gewählt, sie bekam die dritt meisten Stimmen von allen Spielerinnen der Liga. In der Saison 2004 stand sie immer in der Startformation der Mercury. In dieser Saison konnte sie ihren Punkteschnitt auf 14,4 Punkte pro Spiel verbessern, damit hatte sie den zweit besten Punkteschnitt aller Mercury Spielerinnen. Des Weiteren bekam sie mit 1.152 Minuten die meiste Spielzeit der gesamten Liga. Mit 70 verwandelten Würfen vom 3-Punktebereich traf keine Spielerin in der WNBA so viele Würfe von diesem Bereich. Durch diese guten Leistungen wurde sie ins WNBA-All-Star Team gewählt, dass gegen das US-amerikanische Damennationalteam antrat. In der Saison 2005 stand sie wieder jedes Mal in der Startformation der Mercury. In dieser Saison hatte sie mit 13,1 Punkten pro Spiel wieder den zweit besten Punkteschnitt aller Mercury Spielerinnen. Am 3. Februar 2006 wurde sie zu den Indiana Fever für Kelly Miller transferiert. In der Saison 2006 stand sie wie bereits in Phoenix immer in der Startformation der Fever. In dieser Saison kam sie auf einen Punkteschnitt von 10,2 Punkten pro Spiel. In Indiana schaffte sie erstmals mit einer Mannschaft den Sprung in die Playoffs. Jedoch mussten die Fever sich bereits in den Conference Semifinals den Detroit Shock geschlagen geben. In der Saison 2007 führte sie die Fever nicht nur in die Playoffs, sie wurde auch in die Startformation des Eastern Conference All-Star Team gewählt. In den Playoffs musste sie sich mit den Fever wieder den Detroit shock geschlagen geben, diesmal aber erst in den Conference Finals. Am 19. Februar 2008 unterzeichnete de Forbe bei den Minnesota Lynx.", "section_level": 2}], "src_summary": "Anna Louise DeForge (* 14. April 1976 in Iron Mountain, Michigan, Vereinigte Staaten) ist eine ehemalige Basketball-Spielerin. Sie beendete 2009 ihre Karriere bei den Detroit Shock, bei denen sie in der WNBA 2000 auch ihre professionelle Karriere begonnen hatte. Dazwischen hatte sie für verschiedene andere Vereine in der WNBA gespielt sowie für Wisła Can-Pack Krakau, mit denen sie dreimal die polnische Meisterschaft gewann.", "tgt_summary": null, "id": 2159548} {"src_title": "LM.C", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die älteste Lokalisierung Nayrabs hängt zusammen mit dem Land Aram Naharaim (auch \"Aram Nahrin\"), das im Alten Testament und in drei akkadisch verfassten Amarna-Briefen \"Naharaim\" bzw. \"Nahrima\" genannt wird. Es bestehen verschiedene Theorien, wo dieses Land gelegen habe. Der Ägyptologe Gaston Maspero (1846–1916) vermutete das Land in einer Region zwischen dem im Libanon entspringenden und in der heutigen Türkei ins Mittelmeer mündenden Orontes und dem Balikh, einem Nebenfluss des Euphrat. Danach gehörte zu diesem Land neben Khalabu (Aleppo) auch Nirabu (Nirab), dessen Lage der des heutigen Nayrab entspricht. Das älteste, bei Grabungen in Nayrab entdeckte archäologische Fundstück ist eine Sphinx des Pharaos Amenemhet III. (Regierungszeit etwa 1842–1797 v. Chr.). Diese Sphinx gilt als möglicher Beweis für politische und wirtschaftliche Beziehungen zwischen Ägypten und Nordsyrien während des Mittleren Reiches. In den sogenannten \"Mari-Texten\", auf akkadischen Tontafeln aus dem Archiv des Königs Zimri-Lim, der von 1773 bis 1759 v. Chr. (mittl. Chronologie) oder 1709 bis 1695 v. Chr. (kurze Chronologie) oder 1677 bis 1663 v. Chr. (ultrakurze Chronologie) den Stadtstaat Mari regierte, wird Nayrab neben Ur, Haran, Tema (Arabien) und Schawan (Yemen) als bedeutender Ort einer Kultstätte für den Mondgott Sin genannt. An Nayrab vorbei führte eine Karawanenstraße. In Ortslisten des Pharaos Thutmosis III. (um 1486 v. Chr. – 1425 v. Chr.) und auf einer Säule des Tempels von Soleb (Nubien, 14. Jahrhundert v. Chr.) wird der Ort \"nrb\", gelesen als \"Nirib\", aufgeführt. Er entspricht in der Lage dem heutigen Nayrab. Auch in einer Liste von Städten des aramäischen Fürstentums Bit Adini, das in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts v. Chr. die Vorherrschaft über Aram Naharaim innehatte, wird Nayrab als \"Nirabu\" aufgeführt. In Nayrab wurden in einem Hügel zwei Stelen mit Reliefs verstorbener Priester aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. gefunden. Die Inschriften darauf erlangten Bedeutung für die Erkenntnisse über die aramäischen Sprachen. Zu dieser Zeit hieß Nayrab \"Nērebu\", lag in der Provinz \"Arpadda\" des aramäischen Staates \"Bīt-Agūsi (Jaban)\" und war eine Stadt des aramäischen Mondgottes \"Šahr\". Siebenundzwanzig keilschriftliche Tafeln, die in Nayrab gefunden wurden, berichten von den Geschäften der Abkömmlinge eines Mannes namens Nusku-gabbē über etwa vierzig Jahre von der Regierungszeit Neriglissars (560 v. Chr.) bis zu der Darius I. (522–520 v. Chr.). Diese Leute gehörten einer Familie an, die wahrscheinlich zunächst von Neirab nach Babylonien nahe Nippur umgesiedelt worden war und von dort nach Jahrzehnten nach Neirab zurückkehren konnte, wobei sie die Tafeln mitbrachte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gründete das französische Militär einen Militärflugplatz nördlich von Nayrab, da die Umgebung von Nayrab aufgrund ihrer Bodenbeschaffenheit geeignet erschien. Nach dem Ende der Besatzungszeit wurde der Flughafen erweitert. Er heißt offiziell Flughafen Aleppo und besitzt einen zivilen und einen militärisch genutzten Bereich. Nach dem Palästinakrieg 1948 flüchteten Tausende Palästinenser aus dem Norden Palästinas über die syrische Grenze und wurden anschließend in den Militärkasernen in der Nähe des Flughafens untergebracht, die in der Folgezeit als Flüchtlingslager (\"Muchayyam an-Nayrab\") dienten. Das Lager ist eines der größten Flüchtlingslager in Syrien. Im Dezember 2008 wurden in diesem Lager auf einer Fläche von etwa 600 mal 250 Metern 18.955 Menschen registriert. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) und die syrische Regierung koordinieren ein Hilfsprogramm, das in zwei Phasen vor allem Hauptprobleme wie schlechte Wohnverhältnisse, Armut, Arbeitslosigkeit, große Verbreitung der Leishmaniose, Drogensucht und geringe Möglichkeiten einer eigenen Entwicklung bekämpfen soll. In der ersten Phase dieses Programms konnten im Jahr 2009 etwa 1.500 Personen (300 Familien) in neue Wohneinheiten des nahen, inoffiziellen Lagers \"Ein el-Tal\" ziehen. Das Dorf Nayrab wurde nach der städtischen Erweiterung Aleppos nach Aleppo eingemeindet.", "section_level": 1}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "In Nayrab werden verschiedene Gemüsesorten angebaut, darunter Gurken. Ein beliebtes Anbauprodukt sind die Aljori-Rosen (arabisch:, \"ward dschuri\"), Sorten der Damaszener-Rose, die in großem Stil exportiert und zur Herstellung von Parfüms, Medikamenten, Nahrungsmitteln und Sirup verwendet werden. Außerdem werden in Nayrab Oliven und Pistazien kultiviert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nayrab (auch al-Nayrab,, Neirab; von akkadisch nērebu) ist ein Stadtviertel Aleppos in Syrien, das etwa acht Straßenkilometer vom Stadtkern entfernt direkt neben dem Flughafen Aleppo liegt.", "tgt_summary": null, "id": 531123} {"src_title": "WPA-10-Ball-Weltmeisterschaft 2008", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufgaben und Bedeutung.", "content": "Die Gründung der Fürstlichen freien Zeichenschule ist ein deutliches Zeichen für das seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts steigende Interesse höfischer und bürgerlicher Kreise für Kunst und Handwerk. Ihre ursprüngliche, ganz im Geist der Aufklärung stehende Hauptaufgabe war die Unterweisung ortsansässiger Handwerker im Zeichnen, wobei das Ziel die Schärfung ihres Sinnes für die Ästhetik von Gebrauchsgütern war, die längerfristig zu einer allgemeinen Qualitätssteigerung der handwerklichen Produktion führen sollte. Zu den Unterrichtsfächern gehörten neben Zeichnen, Malen und Kupferstichkunde auch Baulehre, Mathematik und Altertumskunde. Um ein möglichst breites Publikum in diese Schulung des Geschmacks und des Schönheitssinnes einzubeziehen und an die Kunst heranzuführen, war die Einrichtung Schülern aller Altersstufen, Klassen und Stände sowie beiderlei Geschlechts frei zugänglich. Sie war daher eine wichtige Stätte für die Entdeckung und Förderung von Talenten und zog zahlreiche Künstler in den Ort der Weimarer Klassik und an seinen „Musenhof“. Zur Vervollständigung der Kenntnisse und künstlerischen Fertigkeiten ihrer Schüler durch vergleichendes Sehen und Kopieren baute die Zeichenschule eine eigene, ab 1809 auch für Ausstellungen genutzte Sammlung von Vorlagenbildern auf, ab 1824/25 stand dafür im Großen Jägerhaus auch die 1837 wieder aufgelöste Großherzogliche Kunstsammlung zur Verfügung. Die erstmals im Jahr 1779 veranstaltete jährliche „Ausstellung der Fürstlichen freien Zeichenschule“ gab den Schülern Gelegenheit, ihre Werke öffentlich zu zeigen. Die mit der Ausstellung verbundene Preisverleihung fand traditionsgemäß am 3. September, dem Geburtstag von Carl August, statt. Von dieser Zeichenschule wurde die 1860 gegründete Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar als direkte Konkurrenz angesehen – ihr kam nunmehr auch Vorschulfunktion für diese Malerschule zu. Allerdings überlebte sie jene bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1930.", "section_level": 1}, {"title": "Lehrer der Fürstlichen freien Zeichenschule.", "content": "Neben den o. g. Direktoren unterrichteten an der Zeichenschule unter anderem:", "section_level": 1}, {"title": "Schüler der Fürstlichen freien Zeichenschule.", "content": "nach Geburtsjahr geordnet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fürstliche freie Zeichenschule, ursprünglich \"Fürstliche freye Zeichenschule\", war eine im Jahr 1776 in Weimar auf gemeinsame Initiative des Gelehrten und Unternehmers, herzoglichen Geheimsekretärs und Schatullenbewahrers Friedrich Justin Bertuch (1747–1822) und des Malers Georg Melchior Kraus (1737–1806) von dem jungen Carl August (1757–1828), Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach gegründete und finanzierte Bildungseinrichtung künstlerischer Ausrichtung, die nach mehr als 150-jährigem Bestehen im Jahr 1930 geschlossen wurde. Einer der bedeutendsten Förderer, Schüler und Vortragenden war Johann Wolfgang von Goethe. Als Geheimer Rat führte er in den Jahren 1788 bis 1832 die Oberaufsicht über diese Einrichtung, die nicht zu verwechseln ist mit der 1860 gegründeten Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar, aus der die Weimarer Kunsthochschule hervorging. ", "tgt_summary": null, "id": 943871} {"src_title": "Heinz Eichler (Politiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Jacques-André Naigeon hatte sich zunächst als bildender Künstler in den Sparten Zeichnung, Malerei und Bildhauerei versucht. Durch die Bekanntschaft mit Denis Diderot wurde er dessen Bewunderer, Schüler und Nachahmer. La Harpe, der Naigeon nicht mochte, bezeichnete ihn als den Affen Diderots, der im Lauf der Konversation dessen Tonfall und Manieren annimmt. Naigeon verkehrte im Haus Baron Holbachs, der ihn als Sekretär zur Verbreitung clandestiner atheistischer Schriften einsetzte. Insbesondere war es Naigeons Aufgabe, die Schriften Holbach zu redigieren und zu editieren. Holbach war um seine Sicherheit besorgt und gab daher nie eigene handschriftliche Texte als Druckvorlage aus dem Haus. Als Kopist fungierte der Bruder Naigeons, ein Proviantkontrolleur aus Sedan, der in seinem 6-monatigen Jahresurlaub die Manuskripte Holbachs ins Reine schrieb. Veröffentlicht wurden die holbachschen Schriften anonym oder unter dem Pseudonym \"feu Mirabaud\". Er arbeitete an der Encyclopédie mit, welche von Denis Diderots und Jean Baptiste le Rond d’Alembert und anderen geschrieben und organisiert worden war. Relativ spät veröffentlichte Naigeon seine eigenen Werke, in denen er in der Nachfolge seiner Vorbilder mutig gegen Dogmen, religiöse Riten und den Missbrauch der Macht durch religiöse Institutionen anschrieb. Naigeon war Vertreter eines radikalen Atheismus der, in der Konsequenz weitergehender als seine Vorbilder, eine Naturreligion, eine Vorsehung, die Existenz eines Gottes, eine irgendwie geartete höhere moralische Instanz, die Existenz und die Unsterblichkeit einer Seele ablehnte. Betraut mit der Herausgabe des philosophischen Teils der \"Encyclopédie méthodique\" verfocht Naigeon die Ideen des Fatalismus, des Materialismus und des Atheismus, hauptsächlich in den Artikeln zu Anthony Collins, Tommaso Campanella, Giulio Cesare Vanini und zum Curé Jean Meslier. Naigeon wurde 1795 zum Mitglied der Institut de France gewählt. Er verhielt sich in den Sitzungen der Académie eher passiv. Naigeon geriet in seinen letzten Lebensjahren in Krankheit, Depressionen und finanzielle Nöte. So war er gezwungen seine weitbekannte und über Jahrzehnte aufgebaute Bibliothek weit unter Wert zu veräußern. Naigeon wurde der erste Editor, Kompilator und Kommentator von Diderots Schaffen und er wurde damit zu seinem ersten Nachlassverwalter. So publizierte er im Jahre 1798 posthum eine inkomplette Ausgabe von Diderots Arbeiten und einer Würdigung seines Œuvre.", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Naigeon veröffentlichte mehrere Werke Holbachs, Diderots und weiterer aufgeklärter oder antiker Schriftsteller:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacques-André Naigeon (* 15. Juli 1738 in Paris; † 28. Februar 1810 ebenda) war ein französischer Literat, Publizist, Philosoph der Spätaufklärung und Enzyklopädist.", "tgt_summary": null, "id": 195102} {"src_title": "Thomas Garrett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Initiatoren des ersten Albert-Schweitzer-Turniers, das im Dezember 1958 mit acht Mannschaften ausgetragen und von Belgien gewonnen wurde, waren der Fotograf Hans-Joachim Babies und der deutsche Basketball-Pionier Hermann Niebuhr, der den evangelischen Theologen und Arzt Albert Schweitzer als Namensgeber gewann. Schon im darauffolgenden Jahr fand das zweite AST statt, danach gab es eine Pause bis 1966. Ab diesem Zeitpunkt etablierte sich der Zwei-Jahres-Rhythmus. 1991 musste das AST wegen des Zweiten Golfkriegs ausfallen. Das Vorhaben, das Turnier 1992 nachzuholen, wurde nicht umgesetzt, um den Zwei-Jahres-Rhythmus einzuhalten. Ab 1994 fand das AST in geraden Jahren statt. Damit fand eine Angleichung an den Kalender des Basketball-Weltverbands FIBA statt. Das Albert-Schweitzer-Turnier ist ein Einladungsturnier, bei dem nicht alle Bewerbungen für die mittlerweile 16 Startplätze berücksichtigt werden können. Nach Angaben des Deutschen Basketball Bundes entwickelte sich die Veranstaltung insbesondere nach 2010 „zum größten und bestbesetzten Basketball-Turnier der Welt für U18-Junioren“. Rekordsieger sind die USA mit bislang zehn Titeln, gefolgt von Italien mit vier und Jugoslawien mit drei Siegen. Gewinner des 25. Albert-Schweitzer-Turniers, das vom 3. bis 10. April 2010 stattfand, war Australien, das sich im Endspiel mit 68:51 gegen Deutschland durchsetzte und seinen ersten Turniersieg feierte. Auch für Deutschland bedeutete der zweite Platz zu diesem Zeitpunkt das beste Ergebnis beim AST. Mit 28.763 Zuschauern wurde der Besucherrekord von 2008 nur knapp verfehlt. 2016 gelang Deutschland der erste Turniersieg in der 28. Auflage des AST. Im Finale setzte sich die Mannschaft mit 70:65 gegen Serbien durch. Bei der folgenden Austragung zwei Jahre später wiederholte die Gastgebermannschaft ihren Triumph und bezwang im Endspiel Australien mit 88:66. Zur 30. Austragung des Turniers im Jahr 2020 meldete erstmals keine Mannschaft der Vereinigten Staaten, da der Termin dem Deutschen Basketball Bund zufolge „für die Entsendung einer offiziellen USA-Nationalmannschaft“ nicht passe. Allerdings wurden die US-Auswahlen, die in den vorherigen Jahren am Turnier teilnahmen, nicht vom US-Verband zusammengestellt und glichen somit nicht den US-Nationalmannschaften, die im Jugendbereich bei Welt- und Amerikameisterschaften antraten. Viele der besten US-Spieler des jeweiligen Jahrgangs nahmen deshalb nicht am Albert-Schweitzer-Turnier teil. Mitte März 2020 wurde das 2020er Turnier wegen der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 vom Deutschen Basketball Bund abgesagt. Anfang Juni 2020 wurde mitgeteilt, das Turnier im Jahr 2021 nachzuholen und dann im Zwei-Jahres-Wechsel in den ungeraden Jahren auszutragen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Das Albert-Schweitzer-Turnier ist ein wichtiger Termin für Basketballfachleute aus aller Welt, weil hier die einige der größten Talente des jeweiligen Jahrgangs aufeinandertreffen. Zu den bekannten Namen, die am AST teilnahmen und später in der nordamerikanischen NBA spielten, gehörten zum Beispiel Magic Johnson, B. J. Armstrong, Dirk Nowitzki, Tim Duncan, Vince Carter, Arvydas Sabonis, Dino Rađa, Dražen Petrović, Hidayet Türkoğlu, Darius Songaila, Mehmet Okur, Pau Gasol und Toni Kukoč. Weitere namhafte AST-Teilnehmer waren Antonello Riva, Waleri Tichonenko und Igors Miglinieks. In den 2000er und 2010er Jahren machten spätere NBA-Spieler wie die Franzosen Tony Parker, Boris Diaw, Ronny Turiaf, der Russe Wiktor Chrjapa, der US-Amerikaner Eddie Griffin (alle beim Turnier im Jahr 2000 dabei), der Australier Andrew Bogut (beim Turnier 2002), der Türke Ersan İlyasova, Kyle Lowry aus den USA, der Chinese Yi Jianli (jeweils 2004) der Franzose Nicolas Batum (als bester Spieler des Turniers 2006 ausgezeichnet), der Israeli Omri Casspi (ebenfalls 2006 dabei), der Türke Enes Kanter, der Australier Matthew Dellavedova (beide Teilnahme 2008), der Kroate Dario Šarić, der Franzose Evan Fournier und der Deutsche Daniel Theis (alle Teilnahme 2010), der Türke Cedi Osman, der Spanier Willy Hernangómez (jeweils Teilnahme 2012) dem AST ihre Aufwartung. 2014 nahmen Spieler wie Furkan Korkmaz (Türkei), Marc Garcia (Spanien), Ludvig Hakanson (Schweden) und Ethan Happ (USA) teil, die sich ebenfalls einige Jahre später im Erwachsenenbereich auf internationaler Ebene einen Namen machten.", "section_level": 1}, {"title": "Burkhard-Wildermuth-Preis.", "content": "Seit 2006 wird die nach Burkhard Wildermuth benannte Auszeichnung vergeben, um den talentiertesten Spieler des Turniers zu ehren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Albert-Schweitzer-Turnier (AST) ist ein Wettbewerb für Basketball-Nationalmannschaften der männlichen Jugend, der alle zwei Jahre in Mannheim stattfindet. Das Turnier gilt als inoffizielle Weltmeisterschaft für die Altersklasse U18. Veranstalter sind der Deutsche Basketball-Bund und die Stadt Mannheim. ", "tgt_summary": null, "id": 1628170} {"src_title": "Die Hölle von Korea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historisches.", "content": "Die Idee, Vanadiumverbindungen in einer Batterie zur Energiespeicherung zu nutzen, stammt von 1933. 1976 patentierte ein NASA-Mitarbeiter erstmals die Verwendung eines Vanadiumsalzes in Redoxflusszellen, wobei er damals Vanadiumchlorid vorschlug. Die Paarung Vanadium-Vanadium wurde 1978 als Patent angemeldet. Eine erfolgreiche Demonstration und kommerzielle Entwicklung fand erst in den 1980er Jahren an der University of New South Wales durch Maria Skyllas-Kazacos und ihre Mitarbeiter statt. 1998 verkaufte die Universität die Patente an eine australische Firma (Pinnacle VRB). Nach einigen Umstrukturierungen und Übernahmen wurden die Patente schließlich von Prudent Energy übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Der Vanadium-Redox-Akkumulator in seiner gegenwärtigen Form mit Schwefelsäure-Elektrolyten wurde 1986 von der University of New South Wales in Australien patentiert. Die ursprünglichen Patente liefen 2006 aus, was einen freien Markt ermöglichte und zu kommerziellen Entwicklungen führte. Der Vanadium-Redox-Akkumulator nutzt die Fähigkeit von Vanadium aus, in Lösung vier verschiedene Oxidationsstufen annehmen zu können, so dass statt zweien nur ein elektroaktives Element für den Akkumulator benötigt wird. Die Nennspannung pro Zelle liegt ohne Belastung im Bereich von 1,15 V bis 1,55 V. Bei 25 °C beträgt sie 1,41 V. Wie bei allen Flussbatterien ist ein Hauptvorteil des Vanadium-Redox-Akkumulators (VRFB), dass Leistung und Energie im Gegensatz zu gewöhnlichen Sekundärzellen voneinander unabhängig sind. Durch modularen Aufbau ermöglicht dies die Konstruktion einer Batterie beliebig hoher Leistung und Kapazität. Die Leistung ist v. a. durch die Elektrodenfläche, die Speicherkapazität durch die Elektrolytmenge regulierbar. Auch ist eine Tiefentladung problemlos. So kann der VRFB-Akkumulator lange Zeit komplett entladen sein, ohne dass es dabei zu nennenswerten Alterungseffekten kommt. Jedoch besitzt er eine vergleichsweise geringe Energiedichte von ca. 15 Wh/l bis 25 Wh/l Elektrolytflüssigkeit. Zum Vergleich: Herkömmlicher Dieselkraftstoff weist mit ca. 10 kWh/l eine ca. 400-fache Energiedichte auf. Der Hauptnachteil der Vanadium-Redox-Akkumulator-Technologie sind neben dem schlechten Volumen-Energie-Speicherverhältnis das im Vergleich zu herkömmlichen Akkumulatoren komplexe Gesamtsystem, bestehend aus Pumpen und Vorratstanks. Zu den wichtigsten Vorteilen zählt die ausgezeichnete Stabilität über viele Lade-Entlade-Zyklen: Eine VRB-Batterie in Japan hat innerhalb einer dreijährigen Testphase über 200.000 solcher Zyklen durchlaufen.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionsgleichungen.", "content": "Der Vanadium-Redox-Akkumulator nutzt in beiden Halbzellen Redoxpaare des Vanadiums. Die Lösung auf der Pluspolseite enthält Vanadylsulfat (Vanadin(IV)-oxidsulfat, VOSO, blau), das zum gelben fünfwertigen Ion oxidiert werden kann: Positive Elektrode, Pluspol, V(4+) und V(5+): Die Lösung der Minuspolseite enthält Vanadium(III)-sulfat (grün), das zum zweiwertigen, violetten Vanadiumsalz reduziert werden kann: Negative Elektrode, Minuspol:", "section_level": 1}, {"title": "Nebenreaktionen.", "content": "Während des Ladens können – vor allem bei großen Stromdichten – an den Elektroden unerwünschte Nebenprodukte entstehen: Auf der Pluspolseite (Anode) Sauerstoffgas (O) oder durch Reaktion mit dem Kohlenstoff der Stromzuführung Kohlenstoffdioxid. An der Minuspolseite (Laden: Kathode) Wasserstoffgas (H): Positive Elektrode, Pluspol: 6 HO ⇌ O + 4 HO + 4 e Positive Elektrode, Pluspol: 6 HO + C ⇌ CO + 4 HO + 4 e Negative Elektrode, Minuspol: 2 HO + 2 e ⇌ H + HO Diese Reaktionen erniedrigen die Effizienz der Energiespeicherung. Die Nebenreaktion am Minuspol muss auch vermieden werden, um eine Ansammlung des brennbaren Wasserstoffgases zu verhindern.", "section_level": 2}, {"title": "Betriebssicherheit.", "content": "Vanadium-Redoxflusszellen bieten gegenüber anderen Speichersystemen (insbesondere den Lithium-Ionen-Akkumulatoren) eine sehr hohe Betriebssicherheit, da der Elektrolyt aufgrund seines hohen Wasseranteils weder brennbar noch explosiv ist. In einem Test überstand eine VRFB einen absichtlich herbeigeführten Kurzschluss unbeschadet. Aufgrund der Trennung zwischen den leistungsbestimmenden elektrochemischen Zellen und dem Vorratstanks, die die Kapazität bestimmen, ist immer nur ein geringer (Prozent-)Teil des Elektrolyten in der Wandlereinheit (Stack). Ebenso sind auch andere für Lithium-Ionen-Zellen typische Alterungs- und Versagensmechanismen wie die dort mögliche Bildung von Dendriten und Elektrolytmangel und thermisches Durchgehen für wässrige Redoxflusszellen nicht relevant. Zur Erhöhung der Sicherheit im Hinblick auf eventuelle Risiken durch auslaufenden Elektrolyten gibt es z. B. Systeme mit doppelwandigem Tank. Standard sind außerdem eine ständige Überwachung der Zellspannung und Sensorik zur Überwachung des Elektrolyten. Beim Laden mit großen Stromdichten kann durch Wasserelektrolyse etwas Wasserstoffgas als Nebenprodukt entstehen, so dass entsprechende Sicherungsmaßnahmen zur Strombegrenzung und zur Ablüftung getroffen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen von Vanadium-Redox-Flow-Akkumulatoren.", "content": "Die momentan erhältlichen kommerziellen Batterien werden ausschließlich stationär verwendet, z. B. in den Bereichen der regenerativen Energiequellen für die Abdeckung von Spitzenlast und als Lastausgleich, außerdem im Bereich unterbrechungsfreie Stromversorgungen. Mit Stand Mai 2017 sind weltweit über 40 große Vanadium-Redox-Flow-Akkumulatoren im Betrieb. Davon haben 10 eine Leistung von 1 MW und mehr; 10 befinden sich in China, 5 in den USA und 5 in Japan. Die meisten großen Vanadiumakkus wurden in der Nähe von Windparks oder großen Photovoltaikfeldern errichtet. Die größte derartige Batterie steht in Japan und leistet bis zu 15 MW. Auch in Deutschland sind einige Vanadium-Redox-Flow-Systeme im Einsatz, darunter drei mit Leistungen von 200 kW bis 325 kW, sowie mehrere Systeme von 10 kW (z. B. im Alten Land) oder 20 kW (z. B. in Freiberg am Neckar). Weltweit werden viele solcher kleineren Systeme betrieben, allein über 100 davon stammen von Gildemeister (Stand Januar 2016, Oktober 2015: 89, August 2014: 65).", "section_level": 1}, {"title": "Die größten VRFB-Anlagen.", "content": "Die größte Vanadiumflussbatterie Deutschlands, eine Flusszellensystem mit 660 m Tankinhalt und 2 MW Leistung und 20 MWh Energiespeicherkapazität, wurde im September 2019 fertiggestellt. Die größte Batterie der Welt soll ebenfalls eine Vanadium-Redoxflusszellenbatterie werden. Sie soll 200 MW leisten können und 800 MWh Energie speichern können. Sie wird im Nordosten Chinas auf der Halbinsel bei Dalian installiert werden und soll aus zehn Einheiten mit je 20 MW und 80 MWh bestehen. Geliefert wird sie von den Industriepartnern Rongke Power und UniEnergy Technologies (UET); die Kosten liegen bei 500 Millionen Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Sehr begrenzte Eignung zum Einsatz in Fahrzeugen.", "content": "Die auf das Gewicht bezogene Energiedichte der Vanadium-Redox-Batterie VRFB ist für Batterien mit 90 kW und mehr höher als die einer Bleibatterie. Außerdem könnte man sie theoretisch bei Bedarf durch Austausch der Elektrolyte schnell wieder aufladen, beispielsweise an speziellen Tankstellen. Daher wurde die VRFB eine Zeit lang als Energiespeicher für Elektroautos diskutiert. 1994 wurde ein Golfplatzfahrzeug in Sydney mit einer VRFB ausgestattet. Leichtelektromobile, die bisher mit Bleibatterien betrieben wurden, oder anspruchslose Elektrofahrzeuge können also mit einer VRFB ausgestattet werden. Für leistungsstarke Elektroautos ist die VRFB aber keine Option: Die volumetrische Energiedichte der VRFB ist viel zu klein, d. h. sie braucht zu viel Platz. Außerdem wird die VRFB von heutigen Lithiumionenbatterien, die eine stürmische Entwicklung durchlaufen haben, in vielerlei Hinsicht übertroffen: Die Energiedichten der Lithiumionenbatterie sind sowohl volumenbezogen als auch gewichtsbezogen deutlich besser, ihre Energieeffizienz ist höher und sie sind wartungsfrei.", "section_level": 2}, {"title": "Forschung und Entwicklung.", "content": "Weiter erforscht werden momentan kostengünstige Membranen als Alternative zu Nafion und hochkonzentrierte über weite Temperaturbereiche stabile Elektrolyte. Auch werden Katalysatoren zur Erhöhung der Austauschstromdichte und damit zur Effizienzsteigerung entwickelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Vanadium-Redox-Akkumulator (Vanadium-Redox-Flussbatterie, VRFB) gehört – wie alle Akkumulatoren – zu den wiederaufladbaren Energiespeichern. Er ist ein Typ eines Flussakkumulators, der in beiden Elektrolyten Vanadiumverbindungen in wässrigen Lösungen nutzt. Dadurch wird das Problem einer gegenseitigen Verunreinigung infolge von der Diffusion von Ionen durch die Membran verhindert.", "tgt_summary": null, "id": 1411857} {"src_title": "Keppel Harcourt Barnard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Sanje-Mangaben erreichen eine Kopfrumpflänge von 50 bis 65 Zentimeter, wozu noch ein etwa 55 bis 60 Zentimeter langer Schwanz kommt. Ihr Gewicht variiert zwischen ca. 10 (Männchen) bzw. 5 bis 6 (Weibchen) Kilogramm. Sanje-Mangaben haben ein graues Fell, Hände und Füße sind dunkler, der Bauch ist heller, nahezu weißlich. Die unbehaarte Gesichtshaut ist rosa oder grau, wie alle Vertreter ihrer Gattung haben Sanje-Mangaben weißliche Augenlider. Der Schwanz ist relativ lang und an der Spitze weiß.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Diese Primaten kommen ausschließlich an einigen Osthängen der Udzungwa-Berge und in Wäldern rund um den Mwanihana im südlichen Tansania vor, wo sie Wälder an Flussufern in einer Höhe von 400 bis 1600 Metern bewohnen. Sie verbringen mehr als 50 % ihrer Zeit auf dem Erdboden. Sie sind tagaktiv und leben in Gruppen. Ihre Nahrung besteht aus Früchten, Samen, Nüssen und Kleintieren. Mehr als 50 % der Nahrung besteht aus Früchten, etwa ein Viertel aus Samen und ca. 10 % aus Insekten und anderen Wirbellosen. Blätter, Blüten, Borke, Pilze, Flechten und Pflanzensäfte machen nur einen geringen Teil an ihrer Nahrung aus. Zu den Kleintieren, die gefressen werden, gehören Insekten, Tausendfüßer, Schnecken, Frösche, Süßwasser- und Landkrabben und Chamäleons. Sanje-Mangaben vermehren sich das ganze Jahr über. Zur Zeit ihrer Fruchtbarkeit entwickeln die Weibchen eine auffällige Sexualschwellung. Nach einer Tragzeit von etwa 173 Tagen wird ein einzelnes Jungtier geboren.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Sanje-Mangaben zählen zu den bedrohtesten Primaten Afrikas. Die Gesamtpopulation wird auf weniger als 1300 Tiere geschätzt, die in zwei 85 Kilometer voneinander entfernten Populationen leben. Die Hauptbedrohung ist die Zerstörung ihres ohnehin schon kleinen Lebensraumes, hinzu kommt die Bejagung. Die größere der beiden Populationen lebt allerdings in einem Schutzgebiet, dem Udzungwa Mountains National Park. Die IUCN listet die Art als „stark gefährdet“ (\"endangered\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sanje-Mangabe (\"Cercocebus sanjei\") ist eine Primatenart aus der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae). Sie ist in Tansania endemisch. Sie wurde früher und wird gelegentlich auch noch heute als Unterart der Haubenmangabe (\"Cercocebus galeritus\") betrachtet.", "tgt_summary": null, "id": 1586205} {"src_title": "Medullär-zystische Nierenerkrankung Typ 1", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Kurz vor Kriegsbeginn befindet sich Fähnrich \"Jochen Marseille\" in einer Luftwaffen-Kriegsschule in Berlin, in der er durch draufgängerische Flüge und undiszipliniertes Verhalten bei seinen Vorgesetzten negativ auffällt und nur durch Hilfe seines Freundes und Kameraden \"Robert Franke\" vor härteren Strafen verschont bleibt. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wird seine Staffel nach Frankreich verlegt. In der Luftschlacht um England muss Marseille auch die Brutalität des Luftkrieges erleben, als sein Freund Robert nach einem Abschuss für kurze Zeit als vermisst gilt. Doch nach der glücklichen Rückkehr seines Kameraden ist für Jochen die unbeschwerte Fliegerwelt wieder in Ordnung. Das nachdenkliche Gespräch mit einem französischen Zivilisten berührt ihn und seine Fliegerkameraden nur kurz. Wenig später wird seine Einheit nach Nordafrika zum Afrikakorps abkommandiert. Dort entwickelt sich Marseille durch sein überragendes fliegerisches Talent schnell zum erfolgreichsten Jagdflieger. Mit zunehmender Dauer seines Afrikaeinsatzes verliert Jochen immer mehr Kameraden im Luftkampf gegen die Royal Air Force. Insbesondere der Tod des unerfahrenen Unteroffiziers \"Klein\" bei dessen erstem Luftkampf und ein Gespräch mit dem Bergungsoffizier \"Krusenberg\" lassen Zweifel an der Sinnhaftigkeit seiner Einsätze in ihm aufkeimen. Nach seinem 100. Feindabschuss wird Marseille nach Berlin beordert, wo er mit dem Ritterkreuz mit Schwertern ausgezeichnet wird. Nach einer Propagandaveranstaltung in seiner ehemaligen Schule lernt Jochen Marseille die Mathematiklehrerin \"Brigitte\" kennen und verliebt sich in sie. Er nimmt sie mit nach Rom, wo Marseille auf Einladung des italienischen Oberkommandos eine weitere Auszeichnung erhält. Die beiden erleben ein paar unbeschwerte Tage in Italien. Die verzweifelte Brigitte versucht ihn zur Fahnenflucht zu überreden, aber aus Pflichtgefühl kehrt Jochen zu seiner Staffel nach Nordafrika zurück. Dort gehen die Luftkämpfe weiter. Während eines Aufklärungsfluges über Ägypten bekommt sein Jagdflugzeug einen Motorschaden, und er kann sich nur mit Mühe in den von Deutschen kontrollierten Luftraum retten. Bei dem Versuch, aus dem abstürzenden Flugzeug zu springen, öffnet sich der Fallschirm von Marseille nicht. Er wird später tot in der Wüste gefunden. Seine Freundin Brigitte erhält die Nachricht von seinem Tod während ihres Unterrichtes vor einer Schulklasse und bricht zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die deutsche Produktionsfirma des Films war die \"Neue Münchner Lichtspielkunst GmbH – Neue Emelka\". Zur Finanzierung des Films stellte die Produktionsfirma einen Kreditantrag bei der \"Berliner Revisions- und Treuhand Aktiengesellschaft\". Der Treuhand gegenüber bewarb man den Film als eine Art Gegenfilm zu Helmut Käutners Film Des Teufels General. Im Gegensatz zu Käutners Film sei \"Der Stern von Afrika\", so die „Neue Emelka“, unerlässlich für die „militärische Abwehrbereitschaft“ der mehrheitlich kriegsmüden deutschen Bevölkerung. Nach Rücksprache mit dem Bundesverteidigungsministerium und Bundesinnenministerium, die beide nicht von der ersten Drehbuchfassung überzeugt waren, wurde der Kreditantrag jedoch abgelehnt. Dennoch gelang es den Produzenten, die Produktionskosten für den Film in Höhe von 1,3 Mio. DM selbst aufzubringen. Dies gelang auch durch die Unterstützung der spanischen Luftwaffe, die die erforderlichen Flugzeuge, Piloten, das Bodenpersonal und sonstiges militärisches Material für den Dreh zur Verfügung stellte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Stern von Afrika (Alternativtitel: \"Hauptmann Marseille\") ist ein deutscher Kriegsfilm, der von Alfred Weidenmann als Schwarz-Weiß-Film inszeniert wurde und biografische Lebensabschnitte des deutschen Jagdfliegers Hans-Joachim „Jochen“ Marseille und dessen Einsätze im Zweiten Weltkrieg zum Thema hat. Der Film wurde am 13. August 1957 in Hannover uraufgeführt. ", "tgt_summary": null, "id": 1890833} {"src_title": "Meine Welt (Yvonne-Catterfeld-Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt damit, dass eine riesige Rakete vor der Küste von Gerra, in einem kleinen Fischerdorf in Sizilien, abstürzt. Die beiden Fischer Verrico und Mondello und der Fischerjunge Pepe rudern dorthin und retten zwei Besatzungsmitglieder, ehe die Rakete sinkt: Col. Robert Calder und Dr. Sharman. Da momentan kein Arzt zur Verfügung steht, pflegt Marisa Leonardo, Tochter von Dr. Leonardo, die beiden. Dr. Sharman stirbt dennoch an einer rätselhaften Krankheit, während Calder überlebt. Währenddessen hat Pepe an der Küste einen angeschwemmten Metallbehälter gefunden, dessen Inhalt eine glibberige Masse ist. Diese verkauft er an Dr. Leonardo. Wenig später schlüpft eine kleine monströse Kreatur, die Leonardo für eine Sensation hält. Währenddessen erfahren Generalmajor McIntosh und Dr. Judson Uhl, dass es einen Überlebenden ihrer Mission gibt und brechen unverzüglich nach Gerra auf, wo sie von Commissioner Charra und den Regierungsbeamten Contino empfangen werden. Schließlich erfahren die beiden von Dr. Uhl, McIntosh und Calder, was passiert ist: Calder war Leiter eines Teams, das auf dem Planeten Venus war. Auf dem Rückflug wurde die Rakete von Meteoriten beschädigt. Bis auf Calder starben alle Besatzungsmitglieder. Calder erklärt außerdem, dass in dem Behälter ein Lebewesen der Venus aufbewahrt war. Vom Fischerjungen Pepe erfahren sie, wo der Behälter ist und machen sich auf den Weg zu Leonardo. Das schnell wachsende Wesen, inzwischen fast so groß wie ein Mensch, ist jedoch mittlerweile aus Leonardos Käfig entkommen und zu einem Bauernhof gelangt. Dort wird es von einem Wachhund angegriffen, der in diesem Kampf getötet wird. Calder, Commissioner Charra und ein paar Männer versuchen, das Tier lebendig zu fangen, jedoch wird es von dem Farmer angegriffen. Daraufhin wird der Farmer schwer verletzt, die Kreatur entkommt und geht in Richtung Vesuv. Charra verweigert daraufhin jede Zusammenarbeit, da er das Wesen nun töten will. Calder hat jedoch einen Plan. Er will das Tier mit Schwefelsäcken herauslocken, um es dann mit einem elektrisch geladenen Netz zu betäuben. Charra hält sein Wort und versucht mit ein paar Männern, das Wesen zu töten. Dennoch gelingt es Calder und Uhl, das Tier zu fangen. Es wird zu einem Zoo in Rom transportiert, wo es untersucht und später ausgestellt werden soll. McIntosh erlaubt ein paar Reportern, das Tier zu sehen und Fragen darüber zu stellen. Neben Calder sind auch Leonardo und Marisa bei der Untersuchung des Wesens dabei. Doch dann wird der Stromgenerator beschädigt, der das Tier bewusstlos halten sollte. Es bricht aus dem Zoo aus und kämpft mit einem Elefanten. Es geht als Sieger hervor und sorgt für Chaos und Panik in Rom. McIntosh und Contino rufen derweil das Militär. Unter Führung von Calder verfolgen sie das Tier bis zum Kolosseum. Es flüchtet zum höchsten Punkt, wo es jedoch durch Treffer von Maschinengewehren und Raketenwerfern abstürzt und so stirbt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bestie aus dem Weltenraum (Originaltitel: \"20 Million Miles to Earth\") ist ein US-amerikanischer Monsterfilm von Nathan Juran aus dem Jahre 1957. Die deutsche Uraufführung erfolgte am 6. September 1957.", "tgt_summary": null, "id": 1424886} {"src_title": "Nordische Gesellschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Barfüsserkloster lag am südöstlichen Rand der Altstadt unmittelbar hinter den Stadtmauern in der Nähe des Neumarkt- oder Kronentores am Ende des Neumarktes und des Lindentores am Ausgang der Kirchgasse. Im Osten wurde das Areal durch die Stadtmauer und den Hirschengraben begrenzt, im Nordwesten durch die Häuser am Neumarkt und im Südwesten durch die Gasse der Unteren Zäune. Die Ausrichtung der Gebäude von Südost nach Nordwest dürfte durch den Verlauf des Wolfbachs bestimmt worden sein.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Über die Gründung des Barfüsserklosters liegen keine schriftlichen Quellen vor. In der Chronik von Johannes Stumpf heisst es:\" «Disen Munchen des Barfoterordens ward in der Statt Zürych auch ein closter gebauen durch die burger, des ich doch kein jarzahl find, doch ist es im 1240 schon in wirden gestanden\".» Und Heinrich Bullinger schreibt: \"«Das Barfüsserkloster ist nitt unlang nach dem predigerkloster um das Jahr 1240 angehept und buwen worden, durch hilff der Burgern und des Bätgelds\".» Diese Angaben lassen auf eine Gründung um 1238 schliessen, die vermutlich von Konstanz aus initiiert wurde; der Franziskanerorden war 1210 in Italien gegründet worden, ab 1221 entstanden zahlreiche Klöster nördlich der Alpen.", "section_level": 2}, {"title": "Beziehungen zum Adel.", "content": "Die Frage nach der Stifterschaft bleibt angesichts der dünnen Quellenlage offen. Als Stifter sind eher mehrere Adlige als ein Einzelner zu vermuten. Die Zürcher Barfüsser standen in enger Beziehung zum Adel aus der Umgebung wie zum Beispiel den Grafen von Kyburg und traten als deren Zeugen oder gar Siegler auf. Auch zu den Regensbergern bestanden Beziehungen, wurde doch Ulrich I. von Regensberg (1230–1281) in der Kirche des Barfüsserklosters bestattet. Die Art dieser Beziehungen ist jedoch nicht bekannt. Auch zu den führenden Familien und einflussreichen Politikern Zürichs bestanden gute Kontakte. Zu den Pflegern des Klosters gehörten unter anderen Jakob (1247) und Rudolf Mülner (1287), Heinrich Bilgeri (1324) und Bürgermeister Rudolf Brun (1349).", "section_level": 2}, {"title": "Schauplatz von Versammlungen.", "content": "Das Kloster war mehrere Male Schauplatz von Versammlungen von überregionaler Bedeutung. 1310 urkundete König Heinrich VII. im Beisein zahlreicher Bischöfe und Adligen, und 1336 wurde hier nach dem Umsturz die Brunsche Zunftverfassung beschworen und Brun zum Bürgermeister gewählt. Auch bot das Kloster Raum für öffentliche Versammlungen und Beratung von Rechtsgeschäften der Bürger. Politisch gesehen standen die Franziskaner auf Seiten des Volkes und stellten innerhalb der städtischen Politik einen gewissen Machtfaktor dar. Auch ab 1350, nach dem Rückgang der Bedeutung der Barfüsser, blieb das gute Verhältnis zur Stadt bestehen. Das Klosterareal wurde weiterhin für Versammlungen in Anspruch genommen.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Über die Organisation des Klosters liegen nur spärliche Quellen vor. Klosteroberer war der Guardian, dem ein Vizeguardian zur Seite stand. Lektoren übten das Amt eines Lehrers aus. Dazu kamen mehrere Ordensleute für Betrieb und Verwaltung des Klosterbesitzes.", "section_level": 2}, {"title": "Bestattungen.", "content": "Für einen Friedhof beim Barfüsserkloster liegen keine Quellen vor, ein solcher wird erst im Spätmittelalter erwähnt. Bei der ersten Grablege handelt es sich wahrscheinlich um diejenige von Ulrich von Regensberg von 1281. Gegen 1300 nahmen die Barfüsser je länger je mehr Stiftungen für Grablegungen auch für Laien entgegen. Aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts sind mehrere davon überliefert, so stiftete 1416 Anna Gloggnerin 23 Pfund an den Konvent und bat, hier bestattet zu werden und 1450 kaufte Ritter Gotfried Escher eine Grablege vor dem Altar; auch seine beiden Söhne Johannes und Heinrich sowie sein Enkel Jakob († 1524) wurden hier bestattet. Der Friedhof lag an der westlichen Ecke der Kirche, 1936 wurden dort mehrere Bestattungen entdeckt. Nach der Reformation wurde der Friedhof zum Platz umgestaltet. Ein 1484 erwähntes Beinhaus stand an der Nordwestecke des Langhauses.", "section_level": 2}, {"title": "Frauenseelsorge.", "content": "Um 1300 begann der Konvent, in der Umgebung des Klosters Häuser zu kaufen und darin alleinstehende Frauen unterzubringen. Auf diese Weise entstand zwischen den Oberen und den Unteren Zäunen ein Beginenquartier. Die Frauen stammten meist vom Land aus unteren Bevölkerungsschichten. Zudem übte der Zürcher Konvent die Aufsicht über Ordensgemeinschaften auch ausserhalb der Stadtmauern aus, darunter das Kloster Wyden in der Herrschaft Rapperswil – die Auflösung des sogenannten \"Wydenklösterlis\" wurde am 21. Dezember 1521 von Bruder Jörg Honer namens des Kustos bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "Stiftungen und Schenkungen.", "content": "Im Laufe des 13. Jahrhunderts nahmen die Schenkungen und Stiftungen schnell zu. Die früheste Urkunde stammt aus dem Jahr 1273: Heinrich Kiseling schenkte dem Kloster ein Haus an der Barfüsser Hofstatt. Im 14. Jahrhundert begann der Konvent, vermehrt Grundbesitz zu erwerben, so erwarb man beispielsweise 1353 am Neumarkt ein Haus von Rudolf Brun. Im 15. Jahrhundert kam es zu einer beträchtlichen Ausweitung von Gütern, Liegenschaften und Ländereien. Den flächenmässig grössten Anteil des klösterlichen Grundbesitzes stellten die Rebberge dar; die gesamte Fläche der von Zollikon bis Höngg reichenden Parzellen dürfte etwa 50'000 m2 betragen haben. Daraus lässt sich der Ertrag errechnen: Demnach muss im Jahr 1513 jedem der höchstens sechs Ordensbrüder ein Weinkonsum von 2,3 Liter pro Tag zur Verfügung gestanden haben.", "section_level": 2}, {"title": "Reformation.", "content": "Wie die Prediger und die Augustiner scheinen die Züricher Franziskaner keine grundsätzlichen Gegner der Reformation gewesen zu sein, waren jedoch gegen Zwingli eingestellt. Am 12. April 1523, nach dem \"imbis\", versammelten sich in der Kirche noch einmal 40 Männer. Zum weiteren Verlauf der Ereignisse oder zur Aufhebung des Klosters liegen keine Berichte vor. Am 3. Dezember 1524, nach der Aufhebung der Klöster in Zürich, kamen die übrig gebliebenen Augustiner- und Predigermönche in den Längstrakt des Barfüsserklosters und erhielten eine Rente. Gleichzeitig erhielt das Kloster einen neuen Pfleger. Durch die Anwesenheit der Mönche waren die Bücher der Bibliothek besser geschützt als in anderen Klöstern, und der Büchersturm von 1525 betraf wahrscheinlich auch hier nur die liturgischen Bücher. Der ehemalige Priester Enoch Metzger OFM vermachte sie auf seinen Tod der Stiftsbibliothek Grossmünster, wo Conrad Pelikan wirkte, der die Bücher 1535 entgegennahm und in seinem Katalog inventarisierte, sodass heute 46 Bände bekannt sind. Am 14. Mai 1526 beschloss der Rat, die sieben Altäre der Barfüsserkirche abzubrechen. Der Hauptaltar kam ins Grossmünster, wo er zum Bau des neuen Kanzellettners verwendet wurde. Das Chorgestühl wurde 1527 mit den Gestühlen der anderen aufgehobenen Zürcher Klöster nach St. Peter verbracht.", "section_level": 2}, {"title": "Kirche.", "content": "Errichtet wurde die Kirche in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Sie war eine flach gedeckte dreischiffige Pfeilerbasilika, nördlich daran angeschlossen war ein rechteckiger Chor mit einer flachen Holzdecke. Auffallend ist die Kombination von grosser Länge, engen Abstände der Langhausarkaden und geringer Höhe. Die Umrisse der östlichen Chormauer zeichnen sich am hinteren Flügel des Obergerichtsgebäudes heute noch klar ab. Der Haupteingang lag, wie auf dem Murerplan ersichtlich, an der Südwestseite gegen den Friedhof. Die drei Schiffe waren durch mächtige Rechteckpfeiler voneinander abgetrennt. Die Bogenläufe waren gequadert, das Mauerwerk verputzt. Die Sakristei schloss an die östliche Chorwand an.", "section_level": 1}, {"title": "Klosteranlage.", "content": "Parallel zur Kirche, aber auf der anderen Seite des Wolfbaches, lag das Hauptgebäude, ein mächtiger rechteckiger Trakt, in dem unter anderem das Refektorium untergebracht war. In der Mitte verband ihn ein Quertrakt mit der Kirche. In den Quergang war der nordwestliche Teil des Kreuzgangs integriert. Nordwestlich des Quergangs lag der äussere Hof, der vom Wolfbach durchflossen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Längstrakt.", "content": "Der Längstrakt bestand aus zwei gemauerten Geschossen, darüber lag ein niedrigeres Obergeschoss aus Holz. Darin untergebracht waren das Sommerrefektorium, das von der Stadt für Empfänge genutzt wurde, und die Kammern der Brüder. Die Küche lag vermutlich in einem Anbau auf der Seite gegen die Stadtmauer. Im 19. Jahrhundert wurde das Gelände gegen den Hirschengraben um fünf Meter aufgefüllt, das Erdgeschoss wurde zum Keller. Es ist denkbar, dass sich die Fundamente des Küchenanbaus noch in dieser Auffüllung befinden. Im ehemaligen Erdgeschoss soll ein kleineres Refektorium gelegen haben.", "section_level": 1}, {"title": "Quertrakt.", "content": "Der Quertrakt bestand aus zwei Teilen, die heute noch erkennbar sind. Der kürzere Teil aus Holz schloss an den Längstrakt an, überbrückte den Wolfbach und verband das Konventshaus mit dem nordwestlichen Teil des Kreuzgangs. Heute ist darin in Treppenhaus untergebracht. Im rechten, an die Kirche anschliessenden Teil, heute zum Obergericht gehörend, sind noch sieben Rundbogenfenster erhalten geblieben. In den Kellerräumen sind noch Reste des klosterzeitlichen Baus erhalten, darunter an der Schmalseite zum Bach ein vermauertes romanisches Fenster.", "section_level": 1}, {"title": "Kreuzgang.", "content": "Der heute noch erhaltene Kreuzgang liegt auf einer Terrasse, die gegen den Wolfbach etwa 4 bis 5 m aufgeschüttet worden war. Ob der 1259 erwähnte Kreuzgang an der gleichen Stelle lag, ist unklar. Wie auf dem Murerplan zu erkennen ist, war der nordöstliche Teil nicht mit anderen Bauten verbunden, sondern stand frei. Der Kreuzgang aus dem späten Mittelalter besass einen quadratischen Grundriss und auf jeder Seite 16 zweiteilige Spitzbogenfenster mit Masswerk, insgesamt 64.", "section_level": 1}, {"title": "Masswerkarkaden.", "content": "Beim Bau des Obergerichts 1837 wurden alle sechzehn Arkaden des Nordwestflügels und sieben des Nordostflügels abgebrochen, sie kamen als Geschenk an die Antiquarische Gesellschaft. Sechs oder acht davon wurden 1852/54 in das Logengebäude auf dem Lindenhof eingebaut. Nach dem Brand des Theaters 1890 wurden zwölf Arkaden abgetragen, neun davon wurden als Fensterreihe in Raum 25 ins Landesmuseum verbracht. 1858/59 wurden vier Kopien in den Nordostflügel und vermutlich weitere vier in den Nordwestflügel eingebaut. 1960 wurden weitere acht Arkaden in Kopien in den Nordwestflügel eingebaut und die vier originalen restauriert.", "section_level": 2}, {"title": "Konventsgebäude.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Druckerei Froschauer.", "content": "1527 gestattete der Rat, dass der Buchdrucker Christoph Froschauer in den Räumen des ehemaligen Barfüsserklosters seine Druckerei einrichten konnte; ein Mietvertrag wurde am 24. August 1528 unterzeichnet und 1546 um drei Jahre verlängert, \"in ansehen sin gwerb, der gemeiner stadt vil lob und rum gebracht\". 1551 erwarb Froschauer die ehemaligen Gebäude des Klosters St. Verena an der Froschaugasse und richtete seine Druckerei dort ein.", "section_level": 2}, {"title": "Obmannamt.", "content": "Das Obmannamt wurde 1533 nach der Aufhebung der Klöster geschaffen und verwaltete die Überschüsse der elf neuen Klösterämter, die vor allem in Getreide und Wein bestanden. Nach dem Auszug von Froschauer aus den Klosterräumlichkeiten im Jahr 1551 wurden die Räume vom Obmannamt besetzt. Kornschütten und Trotten waren bereits seit 1535 in der Klosterkirche eingerichtet worden. 1553 und 1554 wurden in Kirche und dem westlichen Kreuzgang weitere Kornschütten und Räume zur Lagerung von Fässern eingerichtet, im Längstrakt gegen den Hirschengraben wurden mehrere Wohn- und Arbeitsräume eingerichtet, 1555 ein «Badstübli». Der südwestliche Langchor wurde mit einem Treppenaufgang versehen. 1700/01 wurden in der Kirche drei weitere Böden eingezogen, das Dach neu gedeckt und die Sakristei abgebrochen. Sie wurde durch einen Neubau ersetzt, der später zum Casino umgebaut wurde. 1710 wurde der Saal im Längstrakt erneuert, die grössten Zahlungen gingen an den Maler Johann Melchior Füssli, der verschiedene Wappen und theologische Sprüche anbrachte. 1793 wurde das Haus mit einem neuen Walmdach gedeckt. Von der Reformation bis 1833 diente die Kirche also als städtisches Kornhaus. Blieben bis jetzt die Klostergebäude als solche noch erkennbar, brachten die Um- und Neubauten des 19. Jahrhunderts grundlegende Änderungen.", "section_level": 2}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Casino.", "content": "1806 erwarb die Assemblee-Gesellschaft vom Staat einen Gebäudeteil des ehemaligen Barfüsserklosters, den «Trottkeller» nordöstlich des alten Kreuzganges. Nach Plänen von Hans Caspar Escher wurde für 40'000 Franken ein Neubau in streng klassizistischem Stil errichtet, der als eines der schönsten Gebäude der Stadt galt. 1874 kaufte die Stadt das Casino zurück und baute es in den folgenden Jahren zur Umnutzung als Obergericht um. Nach dem Umbau von 1874 bis 1876 blieben nur Aussenwände der Seitenflügel erhalten. Die Räume des Casinos – ein grosser Konzertsaal, ein kleiner Ballsaal, ein Foyer und zwei kleine Salons – wurden von verschiedenen Gruppierungen benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Kanzlei.", "content": "Ab 1812 wurden im Längstrakt im ehemaligen Sommerrefektorium Räume für die Eidgenössische Kanzlei und den Obmann eingerichtet, der Küchenanbau wurde abgerissen und der Zugang auf die Hirschengrabenseite verlegt. Einem weiteren eingreifenden Umbau fiel 1824/25 der grosse Konventssaal zum Opfer. Zudem wurde die Fassade nach Plänen von Hans Conrad Stadler neu gestaltet und das Gelände auf der Seite zum Hirschengraben um mehrere Meter aufgefüllt, so dass das bisherige Erdgeschoss zu Kellerräumen wurde. Der Umbau des nordwestlichen Teils erfolgte 1833.", "section_level": 2}, {"title": "Obergericht.", "content": "Da durch die Aufhebung des Obmannamtes 1833 die meisten Räume frei geworden waren, beschloss der Regierungsrat einen Neu- bzw. Umbau des gegen den Neumarkt gelegenen Teils für die Aufnahme von «Regierungs-Collegien». Diese Umbauten dauerten bis 1840. Dabei wurde auch der Anbau über dem Wolfbach abgetragen, der Bach teilweise überdeckt und die von Melchior Füssli gemalten Wappenschilder übertüncht. In die neuen Gebäude zog 1835 die Obergerichtskanzlei. 1839 wurde der Trakt um eine Etage und 1839/40 der Längstrakt ebenfalls um ein Geschoss erhöht und umgebaut. Der kürzere, an das Amthaus anschliessende Teil des ehemaligen Verbindungstrakts zwischen dem Theater in der ehemaligen Kirche und dem Längstrakt wurde nur umgebaut und mit einer neuen Fassade versehen. Der längere Teil wurde nach Plänen und unter der Leitung von Ferdinand Stadler 1837 vollständig abgebrochen und neu gebaut. Erhalten blieben die Kellerräume und die Trennwand zum Treppenhaus im kürzeren Teil. Im Unterschied zum ursprünglichen Bau reichte der neu Quertrakt nicht bis zum Theatergebäude, wurde dafür auf die Breite des kurzen Trakts verbreitert. Dazu wurden der ganze Nordwest- und der halbe Nordostflügels des Kreuzgangs abgebrochen. Der Neubau wurde 1837 bezogen und 1967 um ein Geschoss erhöht. Nach der Einführung des Geschworenengerichts wurde das Innere des Quertrakts umgestaltet und die Räume anders aufgeteilt. 1874–1876 wurde das ehemalige Casino zum Kantonalen Ober- und Schwurgerichtsgebäude umgebaut; vom eleganten Bau Eschers blieben nur die beiden Flügel mit den Rundbogenfenstern bestehen, die durch ein Obergeschoss überbaut wurden. Anstelle des Säulenportikus wurde 1880 im Längstrakt ein massiver dreigeschossiger Mittelteil erstellt. Von der ursprünglichen Ausstattung im Inneren sind nur noch Spuren erhalten, so etwa das Geländer im Treppenhaus des Mitteltrakts. Das letzte alte Mobiliar aus dem Geschworenensaal wurde 1970/71 entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "1936 wurde der Nordostflügel des Kreuzgangs um ein Geschoss aufgestockt. Das Gebäude der Staatskellerei wurde bis in den Bereich des ehemaligen Kirchenschiffs verlängert. Bei diesen Arbeiten wurde Reste von Grundmauern aus Kirchen und Theater (siehe folgendes Kapitel) beseitigt. Unterhalb des Niveaus des Kreuzgangs wurden zwei menschliche Skelette gefunden. In die Lücke zwischen der ehemaligen Kirche und dem verkürzten Quertrakt wurde anstelle des bisherigen Blechtores das frühklassizistische Hofportal aus der Liegenschaft St. Urban an der Stadelhoferstrasse 23 eingesetzt. 1984 wurde die Lücke zwischen dem Längstrakt und dem Nordostflügel des Kreuzgangs mit einem eingeschossigen Bibliothekstrakt geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Das Aktientheater.", "content": "Der Wunsch nach einem eigenen Theater in der Stadt führte im Oktober 1830 zur Gründung einer Theatergesellschaft, die 1832 den Regierungsrat um Überlassung eines geeigneten Gebäudes ersuchte. Zur Finanzierung wurde die «Actiengesellschaft für ein Theater und Museums-Gebäude in Zürich» gegründet, die Aktienausgabe wurde im Dezember 1832 veröffentlicht. Präsident war Oberstleutnant Karl Georg Bürkli, Mitglied des Grossen Rats, der später selber Flöte, Kontrabass und Pauke im Orchester spielte. Am 17. November 1832 ersteigerte der Verein die ehemalige Kirche des Barfüsserklosters, der Kaufvertrag wurde im Januar 1833 unterzeichnet. 1834 erfolgte der Umbau des Gebäudes nach Plänen von Louis Pfyffer von Wyher, wobei eine Erhöhung nicht gestattet war. Der einstige Vorchorbereich und der vordere Teil des Schiffes dienten als Bühne, das mittlere Drittel wurde zu einem halbrunden Zuschauerraum mit ansteigenden Sitzen ausgebaut. Im hinteren Teil lag das Foyer und in den hinteren Seitenschiffen lagen Garderoben und Nebenräume. Längs der Schiffswände stiegen senkrecht übereinander vier Galerien auf. Der Umbau konnte noch 1834 abgeschlossen werden und das Theater mit seinen 800 Plätzen wurde am 10. November feierlich eröffnet. Erste Direktorin war Charlotte Birch-Pfeiffer, die dem Theater bis 1843 vorstand. Im Aktientheater dirigierte zwischen 1852 und 1855 der im Zürcher Exil lebende Richard Wagner mehrere Vorstellungen seiner Opern \"Der Fliegende Holländer\" und \"Tannhäuser\". Bis 1855 wurde das Theater durch Kerzen beleuchtet, dann wurde ein Kronleuchter mit 60 Gaslampen angeschafft. Zuletzt ersetzte man die Kerzen der Orchestermusiker.", "section_level": 1}, {"title": "Der Brand.", "content": "In der Neujahrsnacht 1890 brannte das Gebäude nieder. Das Feuer brach gegen 21.30 Uhr in einem Holzbehälter auf dem Dachboden aus, noch bevor die Vorstellung zu Ende war. Der Feuerwehr gelang es nur noch, die umliegenden Gebäude zu schützen, aus dem Theater selbst konnte praktisch nichts mehr gerettet werden. Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Abbrucharbeiten zogen sich bis in den Frühling 1890 hin. An der Stelle des ehemaligen Kirchenchors wurde später die Staatskellerei errichtet. Die Staatskellerei wurde 1862 durch Beschluss des Regierungsrates und mit Unterschrift des damaligen Staatsschreibers Gottfried Keller gegründet. 2002 wurde die Kellerei aufgehoben, die Räume werden vom Obergericht genutzt. Das übrige Gelände steht leer und dient als Parkplatz. Am 18. Januar 1890 beschloss die Generalversammlung der Theater-Aktiengesellschaft den Bau eines neuen Theaters neben dem heutigen Sechseläutenplatz. Das Stadttheater wurde am 30. September 1891 eröffnet und 1961 in Opernhaus umbenannt.", "section_level": 2}, {"title": "Neue Ausgrabungen.", "content": "Seit 2007 finden südwestlich des Kreuzgangs unterhalb des ehemaligen Chors Ausgrabungen statt. Ergebnisse liegen noch keine vor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Barfüsserkloster war ein Kloster der Franziskaner, eines Barfüsser- und Bettelordens, in der Stadt Zürich. Es gehörte zur Oberdeutschen (Straßburger) Franziskanerprovinz, \"Provincia Argentina\", und lag in der Diözese Konstanz. Das Kloster lässt sich seit 1247/48 nachweisen und wurde 1524 aufgehoben.", "tgt_summary": null, "id": 2115140} {"src_title": "Gottlob Benedikt von Schirach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Das Glen Coe besteht aus vulkanischem Gestein. Die heutige Form der Berge wurde größtenteils durch die starke Vergletscherung Schottlands während der Eiszeiten geschaffen. Das Tal liegt zwischen hohen, steilen Bergrücken und wird vom River Coe durchflossen, in den viele kleine Bäche münden, die in Wasserfällen von den Bergen herabkommen. Nördlich trennt das Massiv des Aonach Eagach Glen Coe vom benachbarten Loch Leven. Auf der Südseite ragen die markanten Felsen der \"Three Sisters of Glen Coe\" auf, sie gehören zum Massiv des 1150 Meter hohen Bidean nam Bian. Der obere Eingang des Tals wird von der pyramidenförmigen Nordostwand des Buachaille Etive Mòr beherrscht. Oberhalb dieses Eingangs liegt die weite Hochebene des Rannoch Moor. Den Taleingang von Westen her zeigt die markante, abgerundete Spitze des Pap of Glencoe an.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der schottische Schriftsteller James Macpherson schrieb in seiner angeblich von ihm entdeckten, in Wirklichkeit jedoch gefälschten Erzählung Ossian über die erfundene Figur Fingal, den er mit dem irischen Sagenhelden und Fianna-Anführer Fionn mac Cumhaill gleichsetzte. Der Schriftsteller nennt das Tal Glen Coe Fingals Heimat, und dies ist in einer Reihe von Ortsnamen erhalten geblieben, so zum Beispiel der Sgorr nam Fiannaidh (Spitze von Fingals Kriegern). An den Dichter Ossian, in der irischen Mythologie Oisín, bei Macpherson Fingals Sohn, nach dem der gefälschte Roman benannt ist, erinnert der Name der Höhle über dem Loch Achtriochtan. Fingal wird in Macphersons Fiktion der Sieg über die Wikinger unter König Erragon von Sora zugeschrieben. Der Einfluss der Wikinger nahm im elften Jahrhundert wieder zu, als Glen Coe in den Besitz des mächtigen Clan MacDougall überging. Dieser Clan beanspruchte das Tal bis 1308, als er vom späteren schottischen König Robert the Bruce geschlagen wurde. Danach ging es inklusive der umliegenden Berge an Angus Og den Anführer des Clan MacDonald, der an der Seite von Robert gekämpft hatte. Angus überließ es anschließend seinem unehelichen Sohn Iain Fraoch, der den glücklosen Clan MacIain Abrach von Glencoe gründete. Um 1500 begannen die ärmeren Highland-Clans wie die MacDonalds, sich als Viehdiebe gegen die reicheren Lowland-Clans zu verdingen. Dabei entstand auch eine Rivalität zwischen den MacDonalds und den Campbells, die ebenfalls unter Robert the Bruce gekämpft hatten, jedoch den Glen Lyon bei Perth erhalten hatten. Durch ihre über Jahrzehnte durchgeführten Raubüberfälle wurde der Glen Coe-Clan schließlich bei seinen Nachbarn sehr unbeliebt. Am 27. August 1691 begannen weitreichende Ereignisse, als König Wilhelm III. in London eine Begnadigung für alle Highland-Clans anbot, die gegen ihn gekämpft oder ihre Nachbarn drangsaliert hatten. Bedingung war allerdings, dass sie bis zum 1. Januar 1692 vor einem Richter ihm gegenüber den Treueeid ablegen mussten. Wer sich weigerte, dem drohte die Todesstrafe. Der Clan MacDonald, hier vertreten durch den Chief aus dem Clan MacIain von Glencoe, stimmte nur widerwillig zu, diesen Eid abzulegen. MacIain begab sich aber irrtümlich nach Inverlochy bei Fort William anstatt nach Inveraray am Loch Fyne. Daher erreichte er Inveraray erst am 6. Januar nach Ablauf der Frist. Somit wurde seinem Clan keine Begnadigung gewährt, und 1692 richteten königliche Soldaten unter dem Befehl von Captain Robert Campbell of Glenlyon das Massaker von Glencoe an, bei dem mindestens 38 Talbewohner ums Leben kamen. Seither ist das Tal in Schottland auch unter der Bezeichnung „Tal Der Tränen“ bekannt. Nach diesem Ereignis, das für viele Schotten den Tiefpunkt der Geschichte des Clans MacDonald darstellt, normalisierte sich das Verhältnis der überlebenden MacIans zu den anderen Clans wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Mehrere bekannte Filme wurden im Glen Coe oder in der Nähe gedreht, unter anderem Highlander – Es kann nur einen geben, Braveheart, Rob Roy, und Harry Potter und der Gefangene von Askaban. Der überwiegende Teil von Glen Coe befindet sich nun im Besitz des \"National Trust for Scotland\". Das Land wurde vom Bergsteiger und Philanthropen Percy Unna aufgekauft, der es dem Trust mit der Bedingung anvertraute, dass die wilde Natur des Landes geschützt und erhalten wird. Der Bau eines Besucherzentrums verursachte einige Kontroversen, weil manch einer darin einen Verstoß gegen diese Auflage sah. Das ursprüngliche Zentrum wurde daher später wieder geschlossen und ein neues am Eingang des Tales errichtet. In diesem Besucherzentrum erhält man Auskünfte über die natürlichen Gegebenheiten, Wandermöglichkeiten und die historische Bedeutung der Schlucht. Der letzte Bereich des Glen Coe, der sich im Besitz der MacDonalds befand, war die Gegend um Invercoe. Im Jahre 1894 kaufte Donald Smith, 1. Baron Strathcona and Mount Royal, dieses Gebiet und baute die stattliche Villa Mount Royal. Im Jahr 2002 erwarb Alistair MacDonald von Glencoe bei einer Veräußerung in letzter Minute die restlichen Ländereien von den Nachfahren von Lord Strathcona. Alistair richtete daraufhin mit Geldern von sechs Spendern den \"Glencoe Heritage Trust\", eine gemeinnützige Stiftung, ein, um das Erbe von Glen Coe zu erhalten. Das nach dem Tal benannte, 1956 als erstes Skigebiet Schottlands eröffnete \"Glencoe Mountain Resort\" liegt nicht im Tal, sondern einige Kilometer östlich des Tales am Nordhang des Meall a’ Bhùiridh, südlich von Kingshouse Hotel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Glen Coe (gälisch \"Gleann Comhann\") ist ein Tal (\"glen\") in den schottischen Highlands. Es liegt in der Council Area Highland und gehörte zuvor teilweise zur traditionellen Grafschaft Argyll. Einziges Dorf am Talausgang ist Glencoe, das nächstgelegene Unterzentrum ist Ballachulish. Der Fluss Coe mündet hier in die Meeresbucht Loch Leven, einen Seitenarm des Loch Linnhe. Der Glen Coe ist ein beliebtes Wander- und Skigebiet für Touristen. Ausgangspunkt für Besuche ist oft das nahegelegene Fort William, verbunden mit dem Glen Coe über die A82.", "tgt_summary": null, "id": 1588809} {"src_title": "Rick Berry (Eishockeyspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt mit der Erschießung eines Spions durch deutsche Soldaten – dabei handelt es sich offensichtlich um den Protagonisten. Danach wird die Handlung in Rückblende erzählt. Ende 1944 ist es offensichtlich, dass das Deutsche Reich den Krieg verlieren wird. US-Colonel Devlin ist der Kommandant einer Einheit des militärischen Geheimdienstes. Devlin lässt deutsche Kriegsgefangene suchen, die bereit sind, ihre ehemaligen Kameraden auszuspionieren. Rudolf Barth, genannt „Tiger“, ist ein zynischer alter Taschendieb, der für die Gewinnerseite arbeiten will. Karl Maurer, genannt „Happy“, ein junger Sanitätssoldat, meldet sich freiwillig, nachdem sein Freund von einem Femegericht der kriegsgefangenen Nazis aus einem Fenster gestoßen wurde, weil er den erfolgreichen Ausgang des Krieges für die Deutschen angezweifelt hat. Die beiden und noch andere Gefangene werden in einem Kloster von einer französischen Agentin, Monique, in Spionagetechniken unterrichtet. Als Devlin davon erfährt, dass ein deutscher General über seine Kapitulation verhandeln will, beauftragt er Lieutenant Rennick damit, geeignete Leute für die Mission auszusuchen. Rennick wählt Barth aus, der nicht im besten Licht dasteht, nachdem er bei der letzten Mission ohne seinen Partner wiedergekommen ist. Maurer, der zweite Mann, soll die 11. Panzer-Division lokalisieren. Die drei Männer springen mit dem Fallschirm über Süddeutschland ab, Maurer macht sich mit gefälschten Dokumenten auf die Suche nach der Panzerdivision, Rennick und Barth suchen den General. Maurer trifft einige Deutsche mit unterschiedlichen Ansichten über den Krieg, z. B. die resignierte Hilde oder den aufmüpfigen und zynischen Kurier der Waffen-SS, Schultz. Schultz ruft im Suff aus, dass man der Welt 12 Jahre geschenkt habe, die sie nicht vergessen werde. Vorher hatte er versucht, Maurer Gold zu verkaufen, das er offensichtlich ermordeten Juden gestohlen hatte. Maurer gibt sich als Sanitäter aus, schlägt sich von München nach Crailsheim durch und wird zufällig zum Kommandeur der 11. Panzer-Division, Oberst von Ecker, abkommandiert, dem er bei einem Krampfanfall das Leben rettet. Als ein Agent der Gestapo, der von Schultz auf Maurer aufmerksam gemacht wurde, ihn erschießen will, tötet er diesen in Notwehr. Maurer, dessen Existenz als Spion bekannt geworden ist, flieht zu einem sicheren Haus in Mannheim, wo er die anderen beiden wiedertrifft. In der Zwischenzeit haben Rennick und Barth herausgefunden, dass der kapitulationswillige General verwundet im Lazarett liegt, allerdings von SS-Männern bewacht wird. Ohne diesen General wollen andere deutsche Offiziere nicht handeln. Da das Funkgerät bei einem Bombenangriff beschädigt wurde, sind Rennick, Maurer und Barth gezwungen, einen schwer umkämpften Fluss schwimmend zu überqueren. Barth verliert die Nerven, Rennick muss den Flüchtenden erschießen. Rennick und Maurer erreichen eine Insel in der Mitte des Flusses. Als sie weiterschwimmen wollen, werden sie von den Deutschen entdeckt. Maurer lenkt die Feinde ab, wird von ihnen gefangen genommen und geht einer ungewissen Zukunft entgegen. Rennick erreicht das andere Ufer und kann die Informationen seinen Vorgesetzten überbringen. Durch das Opfer seines Kameraden hat sich Rennicks Bild über Deutsche gewandelt. Rennicks Kamerad sagt, es sei doch nur ein weiterer toter Deutscher.", "section_level": 1}], "src_summary": "Entscheidung vor Morgengrauen ist ein US-amerikanischer Kriegsfilm des Regisseurs Anatole Litvak aus dem Jahr 1951 und basiert auf dem Roman \"Entscheidung vor Morgengrauen\" (Originaltitel: \"Call It Treason\") von George Howe. Die Uraufführung in Deutschland fand am 14. November 1952 statt.", "tgt_summary": null, "id": 997106} {"src_title": "Sascha Lobo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einteilung.", "content": "Der Begriff beschreibt eine große Gruppe teilweise sehr unterschiedlicher Instrumente. Wundhaken kommen in verschiedener Form zur Anwendung: Stumpf und abgerundet, in verschiedener Form und Größe, dienen sie zum Beiseitehalten empfindlicher Gewebe und Organe wie Darm, Leber, Lunge und anderen. Typische Vertreter sind der Roux-Haken, der Langenbeck-Haken oder der Fritsch-Haken. Scharf und spitz, als „Einzinker“ oder mehrzinkige „scharfe Haken“, auch „Rechenhaken“, werden sie eingesetzt, um weniger empfindliches Bindegewebe präzise auseinanderzuhalten. Spekula, von lat. \"speculum\" – Spiegel (plur.), dienen zum Offenhalten natürlicher Körperöffnungen wie Vagina, Anus, Nase oder Gehörgang. Spekula können zusätzlich mit einer Aufspreizmechanik (z. B. Analspekulum nach Parks) oder/und einer Lichtquelle ausgestattet sein, um in der Tiefe der Körperöffnung ausreichend Sicht zu gewährleisten. Ein weiteres wichtiges Beispiel ist das Laryngoskop. Wundspreizer (z. B. der Rippenspreizer) erlauben durch ein Rastensystem ein je nach Einsatzgebiet unterschiedlich kräftiges Spreizen der Wunde und halten den Zugangsweg nach Einrasten passiv offen. Hebel und Zangen dienen in der Orthopädie und Unfallchirurgie einerseits dazu, den Zugang zum Knochen zu gewährleisten, andererseits auch den eingerichteten Knochenbruch bis zur Fertigstellung der Osteosynthese in exakter Stellung zu halten. Typische Vertreter sind der Hohmann-Hebel und die Verbruegge-Zange.", "section_level": 1}, {"title": "Klinischer Einsatz.", "content": "Üblicherweise wurden größere Operationen bis vor kürzerer Zeit durch einen Operateur und zwei Assistenten durchgeführt. Dem zweiten Assistenten (in der Regel ein Berufsanfänger, gelegentlich auch eine OP-Pflegekraft oder ein Student) kam dann die Aufgabe zu, mit Hilfe der jeweiligen Retraktoren das Operationsgebiet offen zu halten. Die zunehmende Arbeitsverdichtung im Gesundheitswesen lässt solch großzügigen Personaleinsatz allerdings regulär kaum noch zu, weshalb vermehrt starre Halterungen, an denen die erforderlichen Retraktoren in frei wählbarer Art angebracht werden können (sogenannte Retraktorsysteme), statt des zweiten Assistenten zum Einsatz kommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Retraktoren (lat. retrahere „zurückziehen“) sind eine Gruppe chirurgischer Instrumente, mit deren Hilfe der Zugang zum Operationsfeld offen gehalten oder auch erst ermöglicht wird.", "tgt_summary": null, "id": 2392856} {"src_title": "Agnès Humbert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Aquädukt wurde wahrscheinlich von Kaiser Domitian (reg. 81–96 n. Chr.) in Auftrag gegeben und 98 n. Chr. unter dem römischen Kaiser Trajan (reg. 98–117 n. Chr.) fertiggestellt. In maurischer Zeit (1072) wurde er in Teilen beschädigt; die Schäden wurden jedoch im ausgehenden 15. Jahrhundert zur Zeit der Katholischen Könige durch das behutsame Einfügen von 36 gotischen Spitzbögen behoben. Der Aquädukt war noch bis 1974 in Betrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Steinmaterial und Mauertechnik.", "content": "Die Pfeiler wurden in einer Art Gusstechnik errichtet, bei der eine in die Höhe wachsende Mauerschale aus Granit mit einer Mischung aus kleinen Geröllsteinen und Mörtel (\"opus caementitium\") gefüllt wurde. Das vollkommen gleichmäßige Mauerwerk lässt darauf schließen, dass die Steine bereits im Steinbruch auf die vorgegebenen Maße zugehauen wurden und an Ort und Stelle ohne größere Nachbearbeitung versetzt werden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur.", "content": "Insgesamt verfügt der maximal 28 Meter hohe Aquädukt über 163 Bögen, die durch 119 Zwischenbögen (44 Doppelbögen im Zentrum und 75 Einzelbögen an den Seiten) stabilisiert werden. Die im unteren Bereich etwa 4,50 Meter auseinanderliegenden Pfeiler springen mehrfach leicht zurück und sind erst in einer lichten Höhe von teilweise bis zu 18 Metern durch Stabilisierungsbögen miteinander verbunden – durch diese gewagte Bauweise wurde eine enorme Material- und Transportkostenersparnis erreicht. Die obere Bogenreihe ist deutlich niedriger und schlanker und hat eine lichte Weite zwischen den ungegliederten Pfeilern von ca. 5,10 Meter.", "section_level": 2}, {"title": "Inschrift und Statuen.", "content": "Oberhalb der drei höchsten Bögen in der Mitte befindet sich ein gemauerter Sockel, auf welchem ehemals wohl eine Inschrift zu Ehren des Erbauers angebracht war. Des Weiteren sind zwei Nischen zu sehen, in denen wahrscheinlich Statuen von Hercules, dem sagenhaften Gründer der Stadt aufgestellt waren. Heute befinden sich hier Figuren der Muttergottes (\"Virgen de la Fuencisla\") und des Hl. Sebastian, die erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Aufgrund seiner äußerst soliden Bauweise mit Pfeilerkernen aus antikem Beton \"(opus caementitium)\", Steinen aus Granit sowie der permanenten Instandhaltung über Jahrhunderte gilt der Aquädukt von Segovia als besterhaltenes Zeugnis römischer Architektur auf der iberischen Halbinsel. Seit 1985 ist er zusammen mit der Altstadt von Segovia auf der Liste des UNESCO-Welterbes aufgeführt. Die American Society of Civil Engineers hat ihn 1999 in die List of International Historic Civil Engineering Landmarks aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Aquädukt von Segovia in Zentralspanien stammt aus der Blütezeit des römischen Imperiums und führte jahrhundertelang frisches Quellwasser aus den Bergen der \"Sierra de Fuenfría\" in ca. 17 Kilometern Entfernung in die Stadt.", "tgt_summary": null, "id": 1840709} {"src_title": "Das Traum-Date", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Witzel studierte Indologie in Deutschland u. a. bei Paul Thieme und Karl Hoffmann, später in Nepal bei Mimamsaka Jununath Pandit. Er leitete Forschungsprojekte in Kathmandu und lehrte seit 1972 Sanskrit in Tübingen und Leiden sowie seit 1986 an der Harvard University. Zwischenzeitlich war er als Gastdozent in Kyōto, Paris und Tokyo tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Witzels frühe philologische Arbeiten beschäftigen sich insbesondere mit alten vedischen Texten, zu denen er Editionen und Übersetzungen erstellte. Zusammen mit Toshifumi Gotō unternahm er auch eine neue Übertragung des Rigveda, dessen erster Teil (1. und 2. Liederkreis) 2007 im neu gegründeten Verlag für Weltreligionen erschien. In seinen Studien untersuchte er verschiedene vedische Textausgaben und ihre Bedeutung für die Verbreitung vedischer Kultur in Nordindien und befasste sich mit vedischen Dialekten. Neben anderen Forschungsgegenständen konzentrierte sich Witzel seit 1987 zunehmend auf die alte indische Geschichte und erstellte Studien zum Teil in Zusammenarbeit mit Archäologen der Harvard University. Hinzu kam eine gründliche Erforschung des linguistischen Aspekts der ältesten indischen Geschichte, wobei er in mehreren Artikeln vorvedische Sprachen und die ihnen entnommenen Lehnwörter abhandelte.", "section_level": 1}, {"title": "Debatte über die indoarische Migration.", "content": "Witzel schrieb Artikel zur Thematik der indoarischen Migration und lehnte entschieden die Out-of-India-Theorie von Shrikant G. Talageri, Koenraad Elst und anderen ab. In „Autochthonous Aryans? The Evidence from Old Indian and Iranian Texts“ ging er detailliert auf die Thesen der Befürworter eines Modells der Urheimat der Arier in Indien ein und wies diese auf der Grundlage philologischer Argumente zurück. Im Jahr 2002/03 erhielt mit dem Indologen Nicholas Kazanas erstmals ein Vertreter der indigenen Theorie die Gelegenheit, seine Thesen im Journal of Indo-European Studies vorzutragen. Dabei wurde ausnahmsweise auf ein Peer-Review verzichtet. Der Herausgeber James Patrick Mallory gab als Grund an, dass angesichts der stark emotional geführten Debatte kein Mainstream-Indologe bereitstünde, um diese Aufgabe mit neutraler und unvoreingenommener Sicht zu übernehmen. Daher beschloss er, den Artikel abzudrucken, jedoch begleitet von neun kritischen Antworten von Gutachtern, worauf Kazanas noch einmal antworten durfte. Witzel kritisierte 2003 jedoch diese Publikation und warf dem Herausgeber vor, die indischen Nationalisten könnten sich künftig darauf berufen und sie als großen Prestige-Gewinn verwenden.", "section_level": 1}, {"title": "Kalifornische Schulbuch-Kontroverse.", "content": "Im Jahr 2005 schaltete sich Witzel in eine Debatte hinsichtlich einiger Änderungen in kalifornischen Schulbüchern ein, welche amerikanische Hindus vorgeschlagen hatten, um die Ursprünge der alten indischen Geschichte mehr in ihrem Sinne als – nach eigenem Verständnis – Vertreter der indischen Bevölkerung darzustellen. Witzel, der von akademischen Indologen Unterstützung bekam, wurde zum Leiter einer Expertengruppe ernannt, welche die geplanten Änderungen kritisch überprüfte und am Ende einen Kompromiss herbeiführte. Witzel sah in den ursprünglich vorgesehenen Korrekturen einen Plan von Hindu-Nationalisten, welche das Vorhaben verfolgten, die Geschichte Indiens aus politisch-ideologischen Gründen neu zu schreiben.", "section_level": 1}, {"title": "„Laurasische Mythologie“.", "content": "In seinem Werk \"The Origins of the World’s Mythologies\" postuliert Witzel einen gemeinsamen altsteinzeitlichen Ursprung der Mythen Eurasiens und Nordamerikas, die sich mit der Ausbreitung des Menschen durch Diffusion verbreitet haben sollen. Er bezeichnet diese Mythen der Nordhalbkugel (mit dem Begriff für den nördlichen Teil des im Mesozoikum zerbrochenen Superkontintents Pangaea) symbolisch als „laurasisch“, während er die noch älteren Mythen der Subsahara, der Andamanen, Australiens und Melanesiens als „gondwanisch“ (nach dem südlichen Teil) bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Witzel (* 18. Juli 1943 in Schwiebus) ist ein deutscher Indologe. Er lehrt seit 1986 als \"Wales Professor of Sanskrit\" an der Harvard University (USA). Witzel ist Herausgeber des \"Electronic Journal of Vedic Studies\" und der \"Harvard Oriental Series\".", "tgt_summary": null, "id": 1910332} {"src_title": "Karate Tiger 5 – König der Kickboxer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Markdown-Optimierung.", "content": "Die Preisoptimierung von Gütern, die im Laufe der Zeit für den Anbieter an Wert verlieren, bezeichnet man als \"Markdown-Optimierung\". Vor allem im Bereich Mode setzen Händler und große Hersteller Softwaresysteme für die Markdown-Optimierung ein, die den Zeitpunkt und den Umfang der regelmäßigen Preissenkungen im Lebenszyklus eines Modeprodukts planen. Im Gegensatz zu einem festen Ablauf von Preissenkungen (z. B. 25 % Preissenkung im Winterschlussverkauf auf dem gesamten Sortiment), wie sie von Handelsunternehmen geplant werden, kann eine geeignete Software aus den Verkaufszahlen automatisch sehr viele, produktindividuelle Preissenkungen bestimmen. In Abhängigkeit zur bestehenden Nachfrage kann daher sowohl die Höhe als auch der Zeitpunkt einer Preissenkung variieren. Softwaregestützte Markdown-Optimierung führt oft zu früheren, aber weniger starken Preissenkungen.", "section_level": 1}, {"title": "Taktische Preisoptimierung.", "content": "\"Taktische Preisoptimierung\" bezeichnet die automatische Preisoptimierung in Warensegmenten mit Substitutionsartikeln. Ziel einer taktischen Preisoptimierung ist die Erhöhung des mittleren erzielten Ertrages. Viele Händler bieten eine breite Auswahl von Produkten an, die sehr ähnliche Aufgaben erfüllen und für den Kunden weitgehend austauschbar sind. Ein Teil der Kaufentscheidung wird dabei durch den Preis bestimmt, und ein Händler kann je nach Entscheidung der Kunden deutlich veränderte Erträge erzielen. Die dynamische Preisbildung in Warensegmenten mit vielen solchen Substitutiongütern heißt Taktische Preisoptimierung. Hierbei wird stets versucht, aus der derzeitigen Kundennachfrage in einem Warensegment mit Hilfe ökonometrischer Modelle abzuleiten, welche Produkte mit hohem potentiellem Stückertrag aufgrund eines unattraktiven Preises nicht gekauft werden. Durch Preissenkungen bei solchen Produkten, in Verbindung mit moderaten Preiserhöhungen bei Produkten mit niedrigem Stückertrag, werden diejenigen Produkte aus Sicht des Käufers attraktiver, an denen der Händler potentiell mehr verdient. Alternativ kann ein System für die taktische Preisoptimierung aber auch abschätzen, welche Produkte aufgrund niedriger Preiselastizität kaum Veränderungen im Absatz zeigen und gezielt dort Preiserhöhungen durchführen. Anders als in der Markdown-Optimierung ist der Einsatz von Softwaresystemen für die taktische Preisoptimierung in Europa noch wenig verbreitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Preisoptimierung versteht man alle Verfahren der Preisbildung, die durch kontinuierliche und systematische Preisveränderungen im Angebot eines Anbieters das Kaufverhalten der Kunden im Sinne des Anbieters verbessern sollen. Letztendlich dient Preisoptimierung immer der Erhöhung des Ertrags, den ein Anbieter bei gleichem Angebot erwirtschaften kann. Preisoptimierung ist bei vielen Händlern und Herstellern ein wichtiger Teil des Sortimentsmanagements, aufgrund der Komplexität der Aufgabe werden vor allem in den letzten Jahren verstärkt Softwaresysteme eingesetzt, die diese Aufgabe automatisch durchführen können. ", "tgt_summary": null, "id": 179527} {"src_title": "Michelle Leonard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seit 1997 betrieb Anne Cibis bei der Turngemeinde 1846 Worms Leichtathletik, 2003 wechselte sie zur MTG Mannheim. 2003 nahm sie auch an den Junioreneuropameisterschaften in Tampere teil, schied aber im 100-Meter-Lauf im Vorlauf aus. 2004 erreichte sie bei den Juniorenweltmeisterschaften in Grosseto mit der 4-mal-100-Meter-Staffel das Finale, dort wurde die Staffel aber disqualifiziert. Im Jahr 2005, in dem sie auch ihr Abitur am Rudi-Stephan-Gymnasium in Worms ablegte, wurde Cibis mit der Staffel der MTG Mannheim Deutsche Meisterin in der Halle und im Freien. Bei den U23-Europameisterschaften 2005 in Erfurt gewann sie als Schlussläuferin der deutschen Staffel (Karoline Köhler, Verena Sailer, Johanna Kedzierski, Anne Cibis) die Silbermedaille in 44,89 s hinter den Französinnen. Diese Medaille gewann sie auch zwei Jahre später in Debrecen, als sie erneut Schlussläuferin der deutschen Staffel war, die sich nur der russischen Mannschaft geschlagen geben musste. Mit 43,75 s war die Zeit von Anne-Kathrin Elbe, Verena Sailer, Mareike Peters und Anne Cibis allerdings über eine Sekunde schneller als 2005. Bei den Deutschen Meisterschaften 2008 belegte Cibis über 100 Meter den dritten Platz und qualifizierte sich damit für die deutsche Staffel bei den Olympischen Spielen in Peking, wo die Staffel Platz vier erreichte. 2009 wurde Cibis Deutsche Hallenmeisterin über 200 Meter. Bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin gewann sie mit der 4-mal-100-Meter-Staffel hinter Jamaika und den Bahamas die Bronzemedaille (Marion Wagner, Anne Cibis, Cathleen Tschirch, Verena Sailer). Im folgenden Jahr konnte sie ihren Deutschen Meistertitel in der Halle verteidigen. Bei den Europameisterschaften 2010 und den Weltmeisterschaften 2011 verlor die deutsche Staffel den Stab. In Helsinki erreichte Cibis bei den Europameisterschaften 2012 erstmals bei einem internationalen Wettkampf den Endlauf über 100 Meter und wurde mit 11,54 s Siebte. Anschließend gewann sie in der 4-mal-100-Meter-Staffel zusammen mit Leena Günther, Tatjana Pinto und Verena Sailer die Goldmedaille. In derselben Besetzung erreichte die Staffel bei den Olympischen Spielen in London Platz fünf. Nach den Spielen erklärte sie ihren Rücktritt vom Leistungssport. Am Ende der Saison wurde sie von der Stadt Mannheim vor Elisabeth Seitz und Carolin Leonhardt als Sportlerin des Jahres 2012 ausgezeichnet. Cibis' Bestzeit über 100 Meter steht bei 11,17 s (2012), über 200 Meter bei 23,15 s (2012). Sie hatte bei einer Körpergröße von 1,73 m ein Wettkampfgewicht von 68 kg. Cibis wurde von Valerij Bauer trainiert. Sie studierte an der Universität Heidelberg Sport und Mathematik auf Lehramt und schloss 2010 ihr Studium erfolgreich ab. Nach dem Referendariat begann sie 2012 als Lehrerin an einer Schule in Mannheim.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anne Cibis, bis zu ihrer Hochzeit 2012 Anne Möllinger (* 27. September 1985 in Worms), ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin, die mit der deutschen 4-mal-100-Meter-Staffel bei den Weltmeisterschaften 2009 die Bronzemedaille und bei den Europameisterschaften 2012 die Goldmedaille gewann.", "tgt_summary": null, "id": 521196} {"src_title": "Die Belagerung von Ruby Ridge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In der Anfangszeit des Baseballsports und während der Zunahme seiner Popularität in den Vereinigten Staaten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren Spitballs zunächst nicht verboten. Während dieser Zeit verbreitete Methoden waren neben dem Anspucken des Balls auch das Anbringen von Schmutz und Kautabak, um neben der Beeinflussung der Flugbahn auch die Sichtbarkeit des Balls für den Batter zu beeinträchtigen. Die Zulässigkeit von Spitballs war in der sogenannten Deadball-Ära im frühen 20. Jahrhundert einer von mehreren Gründen für die sehr geringe Zahl an Home Runs und die dementsprechend niedrigen Spielergebnisse. In der Saison 1920 wurde dann das Recht, Bälle entsprechend zu manipulieren, auf maximal zwei Pitcher pro Mannschaft beschränkt, in der folgenden Spielzeit wurden Spitballs grundsätzlich verboten. Ausnahmen gab es nur für insgesamt 17 aktive Spieler, welche bis zum Ende ihrer Karriere weiterhin Spitballs werfen durften. Trotz des seitdem auf allen Amateur- und Profiebenen bestehenden Verbots gab es auch in späteren Jahren wiederholt Pitcher, die mittels verschiedener Tricks weiterhin versuchten, den Spielball entsprechend zu manipulieren. Die 1974 erschienene Autobiografie des Pitchers Gaylord Perry trug beispielsweise bezeichnenderweise den Titel „Me & The Spitter“ (\"Ich und der Spitball\"). Der Tod von Ray Chapman am 16. August 1920, der während eines Spiels zwischen den Cleveland Indians und den New York Yankees von einem Ball am Kopf getroffen wurde, war möglicherweise die Folge eines absichtlich verschmutzten Spitballs. Chapman wich Augenzeugenberichten zufolge dem ankommenden Ball nicht aus und hatte diesen somit wahrscheinlich nicht gesehen. Er und Michael Riley „Doc“ Powers sind bis in die Gegenwart die einzigen professionellen Baseballspieler, die an den Folgen einer Spielverletzung starben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Spitball, Spitter oder Mud ball, abgeleitet von den englischen Worten \"to spit\" für „spucken“ und \"mud\" für „Schmutz“, wird im Baseball-Sport ein Wurf bezeichnet, bei dem der Spielball vom Pitcher (Werfer) durch Anfeuchten mit Speichel oder Wasser beziehungsweise das Anbringen von Vaselin, Kautabak oder ähnlichen Substanzen manipuliert wurde. Auch Maßnahmen wie das Aufrauen der Balloberfläche und das Anbringen von Schnitten und Kratzern werden zum Teil unter diesem Begriff zusammengefasst, auch wenn dafür Bezeichnungen wie \"Emery ball\" beziehungsweise \"Cut ball\" gebräuchlich sind. ", "tgt_summary": null, "id": 1476672} {"src_title": "Ferrovie Laziali", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Miriam macht mit ihrem Lebensgefährten André, ihrem 15-jährigen Sohn Nils und dessen 12-jähriger Freundin Livia (die deutlich älter wirkt) Urlaub bei Schleswig an der Schlei. Bald lernt Livia beim Segeln den 38-jährigen Amerikaner Bill kennen, der ein Haus in der Nähe besitzt. Da Miriam während der Ferien für sie verantwortlich ist, beobachtet sie mit Sorge, dass möglicherweise mehr zwischen Bill und Livia laufen könnte als ein lockerer Urlaubsflirt. Ihr Mann versucht ihr das auszureden. Doch immer wenn Livia für längere Zeit verschwunden ist, wird sie von Miriam bei Bill gesucht. Miriam verliebt sich so selbst immer mehr in Bill und beginnt eine Affäre mit ihm. Nachdem sie wieder einmal miteinander geschlafen haben, gesteht er ihr, dass er in Livia verliebt ist und die Affäre darum beenden will. Miriam erklärt ihm, dass eine solche Beziehung unmöglich, sogar strafbar ist, mit dem Gedanken, Livia sei ihre Konkurrentin. Am nächsten Tag geht die ganze Familie mit Bill auf einen Segeltörn. Da sie mit zwei Booten fahren, will Livia zu Bill, doch Miriam besteht darauf, dass sie mit ihr segelt. Auf der Fahrt wird Livia vom Baum des Segels getroffen und am Kopf verletzt. Kurze Zeit später bricht sie im Boot zusammen und stirbt. Während die Vorbereitungen für Livias Beerdigung getroffen werden, fühlt sich Miriam wieder zu Bill hingezogen. Sie verlässt André und folgt Bill, der wieder nach Amerika zurückkehrt. Jahre später verabreden sich Livias Eltern mit Miriam und Bill in Deutschland in einem Hotel. Livias Vater macht den Eindruck, als sei er bereits Rentner und damit wesentlich älter als ihre Mutter. Diese liest einen Brief Livias an eine Freundin vor. Darin heißt es, dass Miriam und André nicht zusammenpassen und dass sie Miriam und Bill zusammenbringen will.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Laut Lexikon des internationalen Films sei der Film „hervorragend gespielt und eindrucksvoll fotografiert“ und verbinde als „anspielungs- und bedeutungsreiche[r] Film die Nonchalance und Beiläufigkeit des französischen Kinos mit einer tiefgründigen Reflexion über das Sexuelle als treibende Kraft im menschlichen und sozialen Leben“ sowie „das Schweigen und die Unaufrichtigkeit im Umgang der Generationen“. \"Sommer ’04\" sei ein subtil erzähltes und inszeniertes Familiendrama mit hervorragenden Darstellern. „Stefan Krohmer und Daniel Nocke porträtieren darin das liberale Spießertum, wie es die erwachsen gewordenen Sechzigerjahre-Kinder kultivieren“, so Martina Knoben in ihrer Rezension für epd Film. Die Filmzeitschrift Schnitt ist der Ansicht, der Film spiele souverän mit mehreren filmischen Sprachen, indem er „Elemente des französischen Liebesfilms in der Tradition eines Éric Rohmer mit dem ‚sadistischen Realismus‘ à la Haneke verbindet und auch mit dem klassischen Psychothriller kokettiert“. Dabei gelinge es Regisseur Stefan Krohmer, „das Lebensgefühl einer Gesellschaft nachzuzeichnen, in der verdrängte Emotionen in den raffiniertesten und bisweilen abartigsten Formen wiederkehren“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sommer ’04 (Alternativtitel: \"Sommer ’04 an der Schlei\") ist ein deutsches Filmdrama von Stefan Krohmer. Der Film lief zum ersten Mal am 20. Mai 2006 auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes in der «Quinzaine des Réalisateurs» und am 10. Februar 2007 auf der Berlinale im Rahmen der Sektion \"Perspektive Deutsches Kino\".", "tgt_summary": null, "id": 703475} {"src_title": "Gottlieb Matthias Carl Masch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Anfang 1997 äußerte sich der damalige Fraktionsvorsitzende der Berliner CDU Landowsky in einer Rede vor dem Berliner Abgeordnetenhaus abfällig über die Entwicklung Berlins. Aus Protest gegen diese Aussage entstand der „Rattenwagen“, auf dem die Insassen symbolisch im Dreck wühlten und andere Paradeteilnehmer damit bewarfen. Der Wagen des SO 36, welcher gegen die neu eingeführten „Wagengebühren“ des „großen CSD“ und die damit verbundene Kommerzialisierung der Veranstaltung protestierte, bildete zusammen mit dem „Rattenwagen“ den hinteren Teil der Demonstration. Als im Verlauf der Demonstration parkende Autos von Dreckspritzern des „Rattenwagen“ getroffen wurden, spaltete die Polizei den hinteren Teil der Demonstration ab und beschlagnahmte den „Rattenwagen“. Als Reaktion auf die als überzogen empfundene Polizeiaktion und die Duldung der Veranstaltungsleitung dieser, formierte sich ein spontaner Demonstrationszug nach Kreuzberg. Im folgenden Jahr fand daraufhin erstmals der „Kreuzberger CSD“ als Zusatzangebot und in Kooperation mit dem „großen CSD“ statt, wobei einige Wagen zunächst am „großen CSD“ teilnahmen und die Demonstration anschließend in Kreuzberg fortführten. In den folgenden Jahren nahm die Kommunikation und Zusammenarbeit beider Veranstaltungen jedoch kontinuierlich ab. 2002 Der CSD am 22. Juni 2002 begann um 16 Uhr am Oranienplatz und führte unter dem Motto „Seid furchtbar und mehret Euch!“ mit einer besonders kurzen Route zum Heinrichplatz. Die zwölf Forderungen der Demonstration wurden mit Anspielung auf die Zehn Gebote formuliert und richteten sich gegen Krieg, Abschiebung, Rassismus, Schutz der Ehe, Ausgrenzung, Genitalverstümmelung und für ein Mindesteinkommen, sowie die Förderung kultureller Projekte. 2003 2003 kam es bereits beim Startpunkt am Hermannplatz zu Auseinandersetzungen und Rangeleien mit einer angeblich eigens zur Provokation des CSD gegründeten Gruppe Antideutscher mit dem Namen \"Queer for Israel\", nachdem diese drei israelische und eine US-amerikanische Fahne entrollten und seitens der Veranstalter aufgefordert wurden, diese wieder zu entfernen, da Nationalfahnen unerwünscht waren. 2004 Der Transgeniale CSD am 26. Juni 2004 war zahlreicher besucht als die Jahre zuvor und war von verschiedenen Kunstaktionen geprägt. Während eines Zwischenstopps am Hermannplatz verteilten Aktivisten beispielsweise als „Geschenk für Karstadt“ ausgezeichnete Produkte in den Verkaufsregalen, um gegen Neoliberalisierung und prekäre Arbeitsbedingungen zu protestieren. 2005 Unter dem Motto „Keine Norm für Niemand“ führte die Demonstration 2005 bei Regen vom Hermannplatz über das Kottbusser Tor zum Heinrichplatz. Aufgrund mangelnder Organisationsbeteiligung wurde die Veranstaltung zunächst als letzter Transgenialer CSD ausgerufen. Im Vordergrund stand dabei vor allem das Thema Heteronormativität. 2006 Erstmals fand der Transgeniale CSD im Jahr 2006 nicht zeitgleich mit dem großen CSD statt, da dieser aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 verlegt wurde. Der Transgeniale CSD startete dennoch am 24. Juni um 14 Uhr am Frankfurter Tor, da er sich „bewusst als Kontrapunkt zur WM, grölenden Männerhorden und Nationalismus“ verstand und zog über die Oberbaumbrücke nach Kreuzberg. Neben homosexuellen Themen wurden zudem konkret prekäre Arbeitsbedingungen bei Lidl sowie Rechtsextremismus, Stadtumstrukturierungspläne und Gentrifizierung thematisiert. 2007 Im Jahre 2007 kam es auf dem 10. Transgenialen CSD unter dem Motto „10 Jahre für das Dagegensein“ erstmals zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, als zwei Personen in Gewahrsam genommen wurden, nachdem sich ein Demonstrant einen Büstenhalter um das Gesicht hängte, um das Vermummungsverbot zu parodieren. Bereits zuvor wurde der begleitenden Hundertschaft 23 während des Umzugs ein eskalationsförderndes Verhalten vorgeworfen. Seitens der Veranstalter wurde daraufhin eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht. Ein Gerichtsverfahren endete mit Freispruch. 2008 Im Jahr 2008 fand bereits wenige Wochen vor dem Transgenialen CSD eine ähnliche Veranstaltung statt. Nachdem im Anschluss an eine Drag-Veranstaltung im SO36 mehrere Personen, angeblich von Anhängern der rechtsradikalen türkischen Partei Graue Wölfe, körperlich attackiert wurden, versammelten sich am Abend des darauffolgenden Tages an die 2.000 Menschen auf einer Spontandemonstration in Kreuzberg, um gegen die homophoben Übergriffe zu demonstrieren. Am 28. Juni 2008 versammelten sich etwa 3.000 Menschen unter dem Motto „Des Wahnsinns fette Beute – gegen Vertreibung; gegen Diskriminierung; gegen Kommerzscheiße“ zum Transgenialen CSD. 2009 Der Transgeniale CSD 2009 fand unter dem Motto „Toleranz? Nein Danke! Glitter ohne Grenzen!“ statt, womit Kritik an den Toleranzparolen des Mainstreams geäußert wird, die nach Auffassung der Veranstalter Ausdruck einer diskriminierenden und ausgrenzenden Haltung sind. Am Rande der Demonstration kam es am U-Bahnhof Schlesisches Tor zu einer Auseinandersetzung mit dem Rapper Bushido und dessen Begleitern, nachdem diese Demonstrationsteilnehmer mit homophoben Äußerungen angegriffen hatten. Die Demonstration war mit rund 2.000 Teilnehmern schwächer besucht als in den Vorjahren. 2010 Der Transgeniale CSD 2010 fand am 26. Juni unter dem Motto \"Gewaltige Zeiten – gewaltiger queerer Widerstand\" mit etwa 5.000 Teilnehmern statt, was auch auf die zeitliche Entzerrung vom „großen“ Christopher Street Day und auf die eine Woche zuvor von Judith Butler ausgelöste Rassismus-Kontroverse zurückgeführt wird. Erstmals wurde \"Das goldene Stück Scheiße am Band\" verliehen, das an Thilo Sarrazin ging. Am Ort der Auftakt-Kundgebung kam es zu Störungen durch homophobe Passanten. 2011 2011 fand der transgeniale CSD am 25. Juni unter dem Motto \"Queer ist nicht zähmbar, nicht zählbar\" mit etwa 1.500 Teilnehmenden in Kreuzberg statt. 2012 2012 fand der tCSD am 23. Juni unter dem Motto \"Lasst es glitzern... antifaschistisch – queerfeministisch – antirassistisch – solidarisch\" statt. 2013 2013 fand der nun „t*CSD“ genannte Umzug unter dem Motto \"Solidarisch Queertopia erkämpfen\" am 22. Juni mit etwa knapp 1.500 Teilnehmenden ohne das sich sonst anschließende Straßenfest in der Oranienstraße statt. Damit wurde die \"weiß\" dominierte Organisationsstruktur des transgenialen CSDs problematisiert. 2014 Nachdem es 2014 kein Organisationsteam für den transgenialen CSD gab, organisierte ein neues Team mit Unterstützung durch 3 (teilweise) queere Veranstaltungszentren den „Ein CSD in Kreuzberg“ unter dem Motto „Die Oranienstraße ist keine Einbahnstraße. Solidarität auch nicht.“ Die Demo lief am 21. Juni die kurze Strecke des ersten Kreuzberger CSDs vom Oranienplatz direkt zum Heinrichplatz. 2015 2015 fand die Demo am 27. Juni als „Kreuzberger CSD“ mit dem Motto „Keine pinke Camouflage!“ statt. Die Demo zog mit etwa 4.000 Teilnehmern vom Oranienplatz durch Kreuzberg zum Heinrichplatz. 2016 Die Demo wurde 2016 unter dem Namen \"X*CSD\" geführt und am 25. Juni veranstaltet. Der neue Name soll hierbei zeigen, dass die Veranstalter die Demo nicht als „Kreuzberger Folklore“ sehen, sondern als Demonstration mit aktuellem politischen Anspruch, die von und für Menschen aus vielen Ländern gemacht wird. Nach Angaben von Teilen der Organisationsgruppe gab es in der Oranienstraße sexuelle Übergriffe sowie zwei antisemitische Redebeiträge, davon einer von dem Wagenplatz Kanal in der BDS-Kampagne. In Folge fanden sich für 2017 und 2018 keine Veranstalter. 2019 Am 28. Juni 2019, genau 50 Jahre nach dem Stonewall-Aufstand, wurde die Tradition eines alternativen bzw. anti-kommerziellen CSD in Berlin mit dem „Libertarian CSD“ fortgeführt. Ein „Radical Queer March“ mit 1.500 Teilnehmenden in Kreuzberg/Friedrichshain am 27. Juli wurde von einer BDS-Gruppe gestört und vorzeitig aufgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Der alternative Berliner CSD wurde basisdemokratisch in offenen Plenen organisiert. Parteien, Nationalsymbole und kommerzielle Unternehmen waren unerwünscht. Mehrfach wurde sogar diskutiert, als einzige Fahne die rosa Tuntenfahne zuzulassen, die einen schwarzen Stern mit einem silbernen Stöckelschuh zeigt. Traditionell endet die Demonstration mit einem Straßenfest am Heinrichplatz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Transgeniale CSD war eine von 1998 bis 2013 jährlich am 4. Junisamstag stattfindende Demonstration von queeren Menschen in Berlin-Kreuzberg und umliegenden Berliner Ortsteilen. Er verstand sich als politische Alternative zum kommerziellen Christopher Street Day, mit dem er in Berlin meist gleichzeitig stattfindet. ", "tgt_summary": null, "id": 1711591} {"src_title": "Johann Florian Heller", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Kaboul begann seine Karriere bei Auxerre und spielte dort seit seinem 19. Lebensjahr regelmäßig. Er gewann die Coupe de France im Jahr 2005 und sammelte erste Erfahrung im UEFA-Pokal. Während seiner Zeit bei Auxerre war er in den U-19- und U-21-Mannschaften Frankreichs aktiv. Kaboul wechselte am 5. Juli 2007 für ca. 7 Millionen Pfund zu Tottenham Hotspur. Sein erstes Spiel für den englischen Verein machte er in einer Freundschaftspartie gegen \"St Patrick's Athletic FC\" am 12. Juli. Sein erstes Tor in der Premier League schoss er gegen den FC Fulham. Kurz darauf folgte das erste Tor beim 6:1-Sieg für Tottenham auf europäischer Ebene. Nach zahlreichen Fehlern saß Kaboul bis zum Frühjahr 2008 auf der Bank. Zur Saison 2008/2009 wechselte er zum FC Portsmouth und erhielt dort einen Vertrag bis 2012. Dort blieb er bis 2010, absolvierte 39 Spiele und schoss vier Tore. Im Januar 2010 wechselte er wieder zurück zu den \"Spurs\". Zur Saison 2015/16 wechselte Kaboul zum AFC Sunderland.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Kaboul könnte wegen seiner Herkunft entweder für Frankreich oder Marokko spielen, trat aber schon in der französischen U-21 als Kapitän an. Er entschied sich allerdings im August 2009 für die Nationalmannschaft Marokkos aufzulaufen. Sein Debüt sollte er am 12. August 2009 in einem Freundschaftsspiel gegen die DR Congo bestreiten, was er aber ablehnte, um sich auf seinen Verein zu konzentrieren. Im November 2010 hat ihn dann jedoch Frankreichs Nationaltrainer Laurent Blanc anlässlich des Freundschaftsspiels gegen England im Wembley-Stadion für das Aufgebot der \"Bleus\" nominiert; zum Einsatz kam Younès Kaboul aber erst auf der „Osteuropa-Tournee“ der \"Bleus\" Anfang Juni 2011, wo er gegen die Ukraine und Polen sogar jeweils in der Anfangsformation stand.", "section_level": 2}, {"title": "Titel und Erfolge.", "content": "Auxerre Tottenham Hotspur Frankreich", "section_level": 1}], "src_summary": "Younès Kaboul (* 4. Januar 1986 in Saint-Julien-en-Genevois, Département Haute-Savoie) ist ein französischer Fußballspieler marokkanischer Herkunft. Er agiert zumeist im zentralen Mittelfeld oder in der Verteidigung.", "tgt_summary": null, "id": 834786} {"src_title": "Requirements Interchange Format", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Efa Prudence Heward stammte aus einer wohlhabenden Familie. Sie galt als frühreif und ausgesprochen intelligent. In den ersten Jahren wurde sie zu Hause unterrichtet, und im Alter von fünfzehn Jahren besuchte sie die renommierte Mädchenschule Miss Porter’s School in Farmington. Sie zeigte ein Interesse an Kunst und ihre Familie förderte ihr Talent. Nach Abschluss der Schule studierte Heward an der \"Art Association of Montreal School\". Während des Ersten Weltkriegs lebte Heward in England, wo ihre Brüder in der kanadischen Armee dienten. Sie selbst leistete Dienst als Freiwillige beim Roten Kreuz. Nach ihrer Rückkehr nach Kanada trat sie der \"Beaver Hall Group\" bei. Im Jahre 1924 stellte Heward zum ersten Mal ihre Werke in einer Sammelausstellung in der Royal Canadian Academy of Arts in Toronto aus. Ihre erste Einzelausstellung hatte sie erst im Jahr 1932 in der \"Scott-Galerie\" in Montreal. Zwischen 1925 und 1926 bewohnte Heward ein Zimmer im Pariser Stadtviertel Montparnasse und studierte Kunstgeschichte an der privaten Académie Colarossi. Während ihres Studiums an der Académie besuchte sie öfters das \"Café du Dôme\", einen bekannten Künstlertreffpunkt am Montparnasse, in dem auch die amerikanischen Schriftsteller Morley Callaghan, Ernest Hemingway und F. Scott Fitzgerald verkehrten. Mit der Malerin und Philanthropin Isabel McLaughlin (1903–2004) verband sie bald eine enge Freundschaft. Im Jahr 1929 bekam Hewards Karriere einen wichtigen Impuls, als ihr Bild \"Girl on a Hill\" den ersten Preis im Generalgouverneur Willingdon Wettbewerb gewann und dadurch eine Ausstellung in der National Gallery of Canada bekam. In den folgenden Jahren verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand – sie litt seit ihrer Kindheit an Asthma – zusehends. Ein Autounfall im Jahr 1939 verschlimmerte das Ganze wesentlich und Prudence Heward starb während der Suche nach medizinischer Behandlung in Los Angeles. Obwohl Heward nie eine große Berühmtheit erreichte, war sie doch international bekannt und in Künstlerkreisen angesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Efa Prudence Heward (* 2. Juli 1896 in Montreal; † 19. März 1947 in Los Angeles) war eine kanadische Malerin.", "tgt_summary": null, "id": 725499} {"src_title": "Nelson George", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Grace Hoffman studierte Literatur und Musikwissenschaft und erhielt ihre erste Gesangsausbildung durch Lila Robeson. Ihre weiteren Lehrer waren Friedrich Schorr und Giuseppe Gentile sowie Mario Basiola in Rom. 1951 gewann sie einen Gesangswettbewerb in Lausanne. Sie debütierte 1951 bei der US Touring Company (Wagner Opera) als Mamma Lucia in Mascagnis \"Cavalleria rusticana\". Im selben Jahr sang sie beim Maggio Musicale Fiorentino in Florenz die Priesterin in \"Aida\". 1952 trat sie am Stadttheater Zürich als Azucena in Verdis \"Troubadour\" auf. 1955 wurde Hoffman an die Staatsoper Stuttgart engagiert, wo sie bis 1992 dem Ensemble angehörte. Erfolgreiche Gastspiele, zum Teil mit dem Stuttgarter Ensemble, führten sie an die Mailänder Scala 1955 als Fricka in \"Die Walküre\", sowie an die Londoner Covent Garden Opera (1955, 1959–61, 1964–66). Auftritte hatte sie auch noch an der Münchner Staatsoper, der San Francisco Opera, der New Yorker City Centre Opera, am Teatro Colón in Buenos Aires, an der Grand Opéra Paris, der Deutschen Oper Berlin, der Deutschen Oper in Düsseldorf-Duisburg, der Opéra national de Bordeaux, den Staatsopern von Hamburg und Dresden, am Teatro Comunale Bologna, dem Teatro La Fenice in Venedig, am Teatro San Carlo Neapel, dem La Monnaie Brüssel, der Stadsschouwburg in Amsterdam, der Königlichen Oper in Kopenhagen, der Philadelphia Opera, am Gran Teatre del Liceu Barcelona sowie an der Wiener Staatsoper, an der sie von 1961 bis 1990 sang. 1958 hatte sie ein einmaliges Engagement an der Metropolitan Opera New York als Brangäne in \"Tristan und Isolde\". 1964 sang sie in der New Yorker Carnegie Hall die Elisabetta in Donizettis \"Maria Stuarda\". Von 1957 bis 1970 trat sie bei den Festspielen von Bayreuth auf, und zwar in ihrer Glanzrolle als Brangäne in \"Tristan und Isolde\" (1957–59, 1966, 1968–70), sowie im \"Ring des Nibelungen\" als Siegrune (1958, 1960–64), als Waltraute (1960–61, 1964, 1968–69), als Zweite Norn (1961–64) und als Fricka (1962–64), 1967–68 auch als Ortrud im \"Lohengrin\". 1978 wurde Hoffman Professorin an der Stuttgarter Hochschule für Musik, trat aber auch weiterhin als Sängerin auf. So sang sie 1988 an der Opéra du Rhin Straßburg die Mutter Wesener in Bernd Alois Zimmermanns \"Die Soldaten\", eine Rolle, die sie auch noch 1990 an der Wiener Staatsoper verkörperte, 1989 stand sie in Stuttgart als Mary im \"Fliegenden Holländer\" auf der Bühne. Zuletzt lebte sie allein in Neckartailfingen nahe Nürtingen bei Stuttgart, sie starb an Bauchspeicheldrüsenkrebs im Marienhospital Stuttgart. Ihr Grab befindet sich in Cleveland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Goldie „Grace“ Hoffman, auch \"Hoffmann\" geschrieben, (* 14. Januar 1921 in Cleveland, Ohio; † 26. Juli 2008 in Stuttgart, Deutschland) war eine US-amerikanische Opernsängerin (Mezzosopran) ungarischer Herkunft.", "tgt_summary": null, "id": 2325981} {"src_title": "Guasca", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Trevor Bowman und seine Freundin Nina leben in einer Kleinstadt in Colorado. Sie sehen eines Tages zahlreiche Militärfahrzeuge. Es stellt sich heraus, dass in der Stadt eine geheimnisvolle Krankheit ausgebrochen ist. Trevors Schwester Sarah Bowman, eine Reservistin, wird in den aktiven Dienst einberufen, in dem sie dem Captain Rhodes untersteht. Sarah und ein anderer Soldat finden verstümmelte Leichen. Die Körper werden in das lokale Krankenhaus gebracht, wo sie als Zombies erwachen. Captain Rhodes wird infiziert und beißt einen seiner Soldaten, Bud Crain. Der in einen Zombie verwandelte Crain greift jedoch keine Menschen an, was Sarah dadurch erklärt, dass er ein Vegetarier gewesen sei. Sarah und einige weitere Überlebende fliehen in einen Bunker. Crain und einige Menschen werden von den Zombies getötet. Sarah, Trevor und Nina vernichten die Zombies, indem sie eine Gasexplosion verursachen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Brian Orndorf schrieb auf dvdtalk.com, der Film habe seine Vorbehalte beseitigt, die er gegenüber von \"Zombie 2\" mit dessen „lustloser“ Regie und dem „uninspirierten“ Drehbuch gehabt habe. Steve Miner habe seine ganze Glaubwürdigkeit als Regisseur verloren, indem er etliche absurde modische Kameraeinstellungen und Schnittmethoden verwendet hätte. Die Spezialeffekte seien „schäbig“; der Film wirke billig.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Film wurde in Sofia und in Pravetz (Bulgarien) gedreht. Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 18 Millionen US-Dollar. Der Film wurde direkt auf Video veröffentlicht: Am 8. April 2008 in den Vereinigten Staaten und am 15. Mai 2008 in Deutschland. In George Romeros Original von \"Day of the Dead\" ist die Seuche bereits vor langer Zeit ausgebrochen und die Welt wird von Untoten bewohnt. Die Neuverfilmung spielt vor der „Apokalypse“. Somit hat das Remake nur den gleichen Hintergrund und ist chronologisch etwa bei \"Night of the Living Dead\" einzuordnen. Am 7. Februar 2012 wurde der Film erstmals in 3-D in den Vereinigten Staaten auf Blu-Ray veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Day of the Dead ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 2008. Regie führte Steve Miner, das Drehbuch schrieb Jeffrey Reddick, beruhend auf der Handlung des Originals von George A. Romero aus dem Jahr 1985.", "tgt_summary": null, "id": 38533} {"src_title": "Al Killian", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Erste Schauspielkarriere.", "content": "William Hopper wurde als Sohn des Theaterstars DeWolf Hopper (1858–1935) sowie der Schauspielerin und später als „Klatsch-Kolumnistin“ bekannten Hedda Hopper (1885–1966) geboren. Er stand bereits als Säugling vor der Kamera: 1916 debütierte er an der Seite seines Vaters im Stummfilm \"Sunshine Dad\". Nach der Scheidung der Eltern 1924 zog seine Mutter mit ihm nach Hollywood. Hopper begann seine professionelle Schauspielkarriere im Jugendalter: Während der Sommerferien spielte er 1934 am New Yorker Broadway in Inszenierungen von \"Order Please\" sowie Shakespeares \"Romeo und Julia\". 1936 folgte seine erste Sprechrolle in einem Spielfilm in der Rolle eines Fotograf neben Franchot Tone in \"The King Steps Out\". 1937 folgten zwei Hauptrollen in den B-Filmen \"Public Wedding\" neben Jane Wyman und \"Over the Goal\" mit June Travis. Dennoch blieben seine Rollen in größeren Filmen meist klein und wurden noch nicht einmal im Abspann erwähnt. Hopper spielte neben Ann Sheridan in \"The Footloose Heiress\", neben John Wayne im Western \"Ringo\", neben Ronald Reagan in \"Knute Rockne\", neben Humphrey Bogart im Kriminalfilm \"Die Spur des Falken\" nach Raymond Chandler und neben James Cagney in \"Yankee Doodle Dandy\". Bei vielen Auftritten benutzte Hopper den Namen seines Vaters \"DeWolf Hopper\" als Pseudonym, der große Durchbruch blieb ihm allerdings verwehrt. Während des Zweiten Weltkrieges leistete Hopper seinen Militärdienst als Kampfschwimmer in der United States Coast Guard und wurde für besondere Tapferkeit mit dem \"Bronze Star\" ausgezeichnet. Nach Kriegsende nahm Hopper seine Schauspielkarriere zunächst nicht wieder auf, sondern arbeitete acht Jahre lang als Autoverkäufer.", "section_level": 2}, {"title": "Die zweite Schauspielkarriere.", "content": "Erst 1954 trat der mittlerweile ergraute Hopper für das Drama \"Es wird immer wieder Tag\" mit John Wayne und Claire Trevor wieder vor die Kamera. Es folgten Auftritte als Vater von Natalie Wood in \"... denn sie wissen nicht, was sie tun\", als Bruder von Robert Mitchum in Western \"Spur in den Bergen\" und als „Colonel Penman“ im Drama \"Böse Saat\". Seinen letzten Filmauftritt hatte er 1970 als Richter in dem vielgescholtenen \"Myra Breckinridge – Mann oder Frau?\" nach einem Roman von Gore Vidal. 1957 erhielt Hopper seine bekannteste Rolle. Für die Fernsehserie \"Perry Mason\" nach den gleichnamigen Kriminalromanen von Erle Stanley Gardner verkörperte er den Privatdetektiv \"Paul Drake\", den Freund und Helfer der Titelfigur, dargestellt von Raymond Burr. Ursprünglich sollte Hopper selbst den Mason und Burr den Drake spielen, jedoch wurde kurz vor Beginn der Dreharbeiten eine Umbesetzung vorgenommen. Bis zur Einstellung der Serie 1966 spielte Hopper den sportlichen, loyalen und stets erfolgreichen Detektiv, für die er 1959 eine Emmy-Nominierung als bester Nebendarsteller erhielt. Die weiteren Hauptdarsteller der Serie waren Ray Collins als Polizeileutnant Arthur Tragg und William Talman als Staatsanwalt Hamilton Burger. Als 1986 eine Neuauflage der Serie mit den alten Hauptdarstellern Raymond Burr und Barbara Hale (als Perrys Assistentin „Della Street“) gemacht wurde, wurde die Rolle des „Paul Drake“ wegen des Todes Hoppers nicht neu besetzt. Stattdessen spielte William Katt, der Sohn Barbara Hales, die Rolle des Sohnes (Paul Drake Jr.) des in der Serienhandlung ebenfalls verstorbenen Paul Drake. Außerdem gab Hopper in den fünfziger und sechziger Jahren zahlreiche Gastauftritte in Serien wie \"Rauchende Colts\", \"Studio 57\" und \"On Trial\".", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "William Hopper war in erster Ehe mit der Schauspielerin Jane Gilbert, der Schwester der Hollywoodschauspielerin Margaret Lindsay, verheiratet. Er erlitt am 14. Februar 1970 in seinem Haus in Yucca Valley, Kalifornien, einen Schlaganfall und wurde in Palm Springs in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort starb er am 6. März 1970 an einer Lungenentzündung. Er ist auf dem Rose Hills Memorial Park beerdigt.", "section_level": 2}], "src_summary": "William DeWolf Hopper Jr. (* 26. Januar 1915 in New York City, USA; † 6. März 1970 in Palm Springs, Kalifornien, USA) war ein US-amerikanischer Schauspieler, der durch seine Rolle in der Fernsehserie \"Perry Mason\" bekannt war.", "tgt_summary": null, "id": 906847} {"src_title": "Geiselbach (Kahl)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Stein floh mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten in die USA. Er besuchte die Stuyvesant High School in New York City und studierte ab 1949 an der University of Chicago. 1955 wurde er dort bei Antoni Zygmund promoviert \"(Linear Operators on formula_1-Spaces).\" 1956 war er Moore-Instructor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), 1958 als Assistenzprofessor an der Universität Chicago und ab 1963 Professor an der Princeton University. Er war dort später Albert-Baldwin-Dod-Professor für Mathematik. 1962/63 war er am Institute for Advanced Study. 1984 und 2002 erhielt er den Leroy P. Steele Prize, 1993 den Rolf-Schock-Preis und 1999 den Wolf-Preis. 2002 erhielt er die National Medal of Science. Er war Sloan Research und Guggenheim Fellow und war Mitglied der National Academy of Sciences, der American Academy of Arts and Sciences und der American Mathematical Society. 2005 erhielt er den Stefan-Bergman-Preis. 2001 erhielt er den Preis der Princeton University für herausragende Lehre. Er hielt einen Plenarvortrag auf dem ICM 1986 in Berkeley (Problems in harmonic analysis related to oscillatory integrals and curvature) und 1970 in Nizza \"(Some problems in harmonic analysis suggested by symmetric spaces and semi-simple groups).\" Stein arbeitete vor allem in der harmonischen Analysis, insbesondere an der Entwicklung der Calderón-Zygmund-Theorie. Viele seiner Lehrbücher wurden Standardwerke und werden in den USA viel verwendet. 1972 bewies er mit Charles Fefferman die Dualität des von Louis Nirenberg und Fritz John eingeführten BMO-Raumes von Funktionen zum reellen Hardy-Raum formula_2. Zu seinen Doktoranden zählten die Fields-Medaillen-Preisträger Terence Tao und Charles Fefferman sowie Robert Strichartz, Gregg Zuckerman und Stephen Gelbart.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elias Menachem Stein (* 13. Januar 1931 in Antwerpen, Belgien; † 23. Dezember 2018) war ein belgisch-amerikanischer Mathematiker, der sich mit Analysis beschäftigte und als führender Mathematiker auf dem Gebiet der Harmonischen Analysis galt.", "tgt_summary": null, "id": 125141} {"src_title": "Aleksandar Karakašević", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und wissenschaftliches Werk.", "content": "De Giorgi besuchte ab 1946 die Universität Rom, wo er zunächst ein Ingenieursstudium begann, dann aber zur Mathematik wechselte. 1950 erhielt er sein Diplom (Erwerb der Laurea) und wurde von Mauro Picone promoviert, dessen Assistent am Institut Castelnuovo er wurde. 1958 wurde er Professor für Analysis an der Universität Messina und 1959 an der Scuola Normale Superiore in Pisa. Bis zu seinem Tod war er in der Forschung aktiv. De Giorgi war sehr religiös. Er lehrte von 1966 bis 1973 einmal im Jahr einen Monat an der von Nonnen geleiteten University of Asmara in Eritrea. Zudem war er ein Verfechter der Menschenrechte und aktives Mitglied bei Amnesty International. De Giorgi schreibt Picone einen großen Einfluss auf seinen akademischen Werdegang zu, den er als äußerst liberal im wissenschaftlichen Dialog aber respektvoll gegenüber den akademischen Gepflogenheiten seiner Zeit beschreibt. De Giorgi wird von seinen Schülern und Kollegen als fröhlicher und offener Mensch beschrieben, der sich intensiv um seine Studenten bemühte. Er hatte erheblichen Einfluss auf die italienische Mathematik. Zu seinen Schülern gehören Giovanni Alberti, Luigi Ambrosio, Andréa Braides, Giuseppe Buttazzo, Gianni Dal Maso und Paolo Marcellini. De Giorgis frühe Arbeiten beschäftigten sich vor allem mit der geometrischen Maßtheorie. Bereits während seines Studiums hört er Vorlesungen über dieses Gebiet bei Renato Caccioppoli. Zu seinen wichtigsten Leistungen gehören die präzise Definition des Randes von Borel-Mengen und seine Arbeiten über Minimalflächen (teilweise in Zusammenarbeit mit Enrico Bombieri). Er bewies 1960 die Regularität dieser Flächen in einer großen Klasse von Fällen. Zu seinen herausragendsten Leistungen zählt sein Beitrag zur vollständigen Lösung des Bernstein-Problems. Sergei Natanowitsch Bernstein hatte um 1914 gezeigt, dass im euklidischen Raum von zwei Dimensionen formula_1 eine vollständige Minimalfläche (Graph einer Funktion formula_2) eine Hyperfläche (affine Funktion formula_3) ist. Das Problem ob der Satz auch für höhere Dimensionen gilt war als Bernstein-Problem der Differentialgeometrie bekannt (Wendell Fleming). De Giorgi bewies, dass der Satz auch für formula_4 und d=3 gilt und Frederick Almgren für d=4. James Simons erweiterte den Satz 1968 auf alle Dimensionen formula_5. 1969 zeigten dann De Giorgi, Bombieri und Enrico Giusti, dass diese Aussage für alle Raumdimensionen formula_6 falsch ist (das Gegenbeispiel, der Simons-Kegel, hatte schon James Simons geliefert). 1955 gab de Giorgi das erste Beispiel für Nicht-Eindeutigkeit des Anfangswertproblems für lineare parabolische partielle Differentialgleichungen mit regulären Koeffizienten. De Giorgi trug 1957 wesentlich zur Lösung des 19. Hilbertproblems – die Frage der Analytizität von Minimierern in der Variationsrechnung – bei, wie sie beispielsweise in der Variation der Wirkungsfunktion in der Physik auftreten (Variation eines Mehrfachintegrals einer analytischen Funktion mit einer Konvexitätsbedingung für die Funktion). De Giorgi bewies die Analytizität (Stetigkeit und Differenzierbarkeit der Lösungen) unabhängig und etwa gleichzeitig mit John Nash. Dazu bewies er die folgende Aussage: Jede Lösung einer elliptischen Differentialgleichung zweiter Ordnung mit beschränkten Koeffizienten ist Hölder-stetig. Gemeinsam mit L. Cattabriga bewies er 1971 die Existenz von analytischen Lösungen elliptischer partieller Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten in zwei Dimensionen. Einen wesentlichen Beitrag zur Variationsrechnung lieferte er 1973 mit der Einführung der Γ-Konvergenz, einem speziellen Konvergenzbegriff für Funktionale. Dieser findet eine große Zahl von Anwendungen bei Problemen, wie z. B. der Dimensionsreduktion oder dem Übergang von diskreten (Atom-) zu kontinuierlichen Modellen in der Physik. Gemeinsam mit Ferruccio Colombini und Sergio Spagnolo zeigte er 1978/79 die Existenz von Lösungen für hyperbolische partieller Differentialgleichungen mit analytischen Koeffizienten und gab ein Beispiel für die Nichtexistenz einer Lösung bei nicht-analytischen Koeffizienten an. In den 1980er Jahren beschäftigte sich de Giorgi vermehrt mit den Anwendungen der geometrischen Maßtheorie. Er führte den Raum der formula_7 Funktionen ein, der speziellen Funktionen von beschränkter Variation und bewies in Zusammenarbeit mit Michele Carriero und Antonio Leaci die Existenz von schwachen Lösungen des Mumford-Shah-Funktionals im Raum formula_7. Dieses Funktional – eingeführt durch David Mumford und Jayant Shah – ist von erheblicher Bedeutung in der Theorie der Bildverarbeitung.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Zudem erhielt de Giorgi Ehrendoktorate der Sorbonne (1983) und der Universität Lecce. Er war Mitglied der Accademia dei Lincei, der päpstlichen, Turiner und lombardischen Akademie, der Académie des sciences und der National Academy of Sciences (USA, seit 1995). 1966 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Moskau (Hypersurfaces of minimal measure in pluridimensional euclidean spaces) und 1983 in Warschau (G-operators and Gamma-convergence).", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutende Schriften.", "content": "De Giorgi verfasste 149 Arbeiten, von denen der überwiegende Teil auf italienisch veröffentlicht wurde. Aufsatzsammlungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Ennio De Giorgi (* 8. Februar 1928 in Lecce; † 25. Oktober 1996 in Pisa) war ein einflussreicher italienischer Mathematiker. Er leistete entscheidende Beiträge auf dem Gebiet der Minimalflächen, der Variationsrechnung und partieller Differentialgleichungen. Er ist unter anderem bekannt für seine Beiträge zur Lösung von Hilberts 19. Problem.", "tgt_summary": null, "id": 1674543} {"src_title": "Unternehmen Feuergürtel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Alliierten hatten nach ihrer Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 bis Ende August weite Teile Frankreichs von der deutschen Besatzung befreit. Beim anschließenden Vorstoß nach Belgien befreiten sie am 3. September Brüssel, tags darauf wurde Antwerpen eingenommen. Ebenfalls am 4. September hielt der niederländische Ministerpräsident Pieter Sjoerds Gerbrandy im Radio Oranje eine Rede, bei der er bekannt gab, dass die Alliierten die holländische Grenze erreicht hätten und nun die Stunde der Befreiung gekommen sei. Der Einmarsch, so lauteten die Gerüchte, würde am 5. September erfolgen. Man rechnete mit der Einnahme Rotterdams am selben Tag sowie Utrechts und Amsterdams am 6. September; der Rest des Landes würde bald folgen. Bald verfestigte sich das Gerücht, dass einige Orte in der Nähe der südlichen Grenze der Niederlande bereits befreit seien. Tatsächlich hatte ein britischer Radiosender am Morgen des 5. September fälschlicherweise berichtet, dass Breda befreit worden sei. Daraufhin bereiteten sich die Niederländer auf den Empfang der Alliierten vor. Die meisten Arbeiter und Angestellten legten die Arbeit nieder und verließen ihre Arbeitsplätze, die niederländischen und die königlichen „Oranje“-Flaggen wurden bereitgelegt und die Straßen füllten sich mit der erwartungsfrohen Bevölkerung. Bei den deutschen Besatzern und den Mitgliedern der niederländischen Nationalsozialisten NSB brach Panik aus; in aller Eile wurden Dokumente vernichtet, mehr als 30.000 NSB-Mitglieder flohen mit ihren Familien aus den Niederlanden auf deutsches Gebiet. Viele von ihnen fanden in der Lüneburger Heide Unterschlupf, während Parteichef Anton Adriaan Mussert zum Bellinckhof in Almelo flüchtete. Was die niederländische Bevölkerung nicht wusste, war, dass die alliierten Truppen zu klein waren, um in dem Tempo der vergangenen Tage weiter vorrücken zu können. Die meisten Kompanien befanden sich noch in Frankreich; nur ein kleiner Stoßtrupp war nach Antwerpen vorgerückt und hatte einen schmalen Korridor Belgiens befreit. Auf beiden Seiten befand sich weiterhin besetztes Gebiet, so dass ein hohes Risiko bestand, abgeschnitten zu werden. Ohne Verstärkung war ein weiteres Vorrücken in nördlicher Richtung daher unmöglich. Dass es in dieser Situation zu Fehlinformationen und der unzutreffenden Radiosendung kam, hatte damit zu tun, dass zu diesem Zeitpunkt aufgrund des raschen Vorrückens nicht einmal der alliierte Oberbefehlshaber exakt wusste, wo sich seine eigenen Truppen befanden. Die Bezeichnung \"Dolle Dienstag\" wurde zum ersten Mal von \"De Gil\" („der Aufschrei“) verwendet, einer von der Abteilung Aktivpropaganda der Hauptabteilung für Volksaufklärung und Propaganda (Außenstelle des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda) herausgegebenen Propagandazeitung der Besatzungsmacht. In ihrer Ausgabe vom 15. September machte das Blatt auf mit der Schlagzeile: \"Generale Repetitie – dure les van Dollen Dinsdag\" (Generalprobe – teure Lektion des närrischen Dienstags). Verfasser des Artikels war Willem van den Hout, der nach dem Krieg unter dem Pseudonym \"Willy van der Heide\" als Autor erfolgreicher Jugendbücher Bekanntheit erlangen sollte. Zwar wurde am 14./15. September mit Maastricht doch noch eine niederländische Stadt von den Alliierten eingenommen, der Großteil der Niederlande verblieb jedoch unter deutscher Kontrolle. Da das Deutsche Reich auf den Streik vom 5. September mit einem Wirtschaftsembargo reagiert hatte, kam es zum sogenannten „Hongerwinter“, in dem rund 20.000 Niederländer an Mangelernährung starben. Erst mit der Kapitulation der Wehrmacht am 5. Mai 1945 in Wageningen endete die deutsche Besatzung. Der Tag wird daher in den Niederlanden als Bevrijdingsdag (Befreiungstag) gefeiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Dolle Dinsdag (deutsch: „närrischer Dienstag“) ging in den Niederlanden Dienstag, der 5. September 1944, in die Geschichte ein. An diesem Tag im Zweiten Weltkrieg sollte nach den im Umlauf befindlichen Gerüchten die Befreiung durch die Alliierten erfolgen.", "tgt_summary": null, "id": 2403623} {"src_title": "The Way We Are", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lascelles Abercrombie war das achte von insgesamt neun Kindern des Aktienhändlers William Abercrombie und seiner Frau Sarah Ann Hero. Bereits während seiner Kindheit zeigte er sich musik- und literaturbegeistert. Er war Schüler des Malvern College, wo er unter anderem in Latein und Griechisch lernte. Er studierte zwei Jahre lang Wissenschaften am Ofens College in Manchester, wandte sich dann aber dem Journalismus als Brotberuf zu und begann nebenher Lyrik zu schreiben. Sein erstes Gedicht „Blind“ erschien 1907 und sein erster Gedichtband, \"Interludien and Poems\" erschien 1908. 1909 heiratete Abercrombie die Arzttochter Catherine Gwatkin. Aus der Ehe gingen drei Söhne und eine Tochter hervor. Abercrombie erwarb sich noch vor dem Ersten Weltkrieg den Ruf, einer der führenden Poeten seiner Generation zu sein. Zu seinen Bewunderern zählte unter anderem Robert Bridges, der ihn wegen seiner Fähigkeit pries, auch für schwierige Thematiken eine klare Sprache zu finden. Obwohl er sich als Freiwilliger meldete, wurde er während des Ersten Weltkrieges wegen seines gesundheitlichen Zustands nicht einbezogen und arbeitete in Liverpool in einer Munitionsfabrik. Nach dem Friedensschluss war er zunächst arbeitslos. Die Universität Liverpool konnte jedoch genügend Mittel auftreiben, um ihn von 1919 bis 1922 als Lektor für Lyrik zu beschäftigen. Diese Aufgabe beeinflusste sein gesamtes weiteren Lebensweg. Er hielt unter anderem öffentliche Vorlesungen ab, in der er über die Kunst des Schreibens sprach. Seine Vorlesungen waren unter anderem auch deshalb so geschätzt, weil er Lyrik gut vortragen konnte. Kleinere Gruppen unterrichtete er in der Kunst der Literaturkritik und in der Geschichte der Literaturkritik. Sein Schaffen wurde zunehmend von literaturwissenschaftlichen Essays dominiert. Abercrombie erwies sich als sehr umtriebiger Professor, er wurde entsprechend an andere Universitäten berufen. Er erhielt zunächst einen Ruf an den Lehrstuhl für englische Literatur an der University of Leeds, wo er von 1922 bis 1929 lehrte. Er hatte danach eine Berufung auf den Carlyle-Lehrstuhl für englische Literatur an der University of London, wo er von 1929 bis 1935 tätig war und lehrte daran anschließend in Oxford und in Cambridge. 1937 wurde er zum Mitglied (Fellow) der British Academy gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Literarisches Schaffen.", "content": "Für seine Dramen waren zunächst die Frühwerke von John Masefield Vorbild. Als Lyriker gehörte er zu den Dymock Poets und wurde von Edward Marsh in die Sammlung der Georgian Poetry aufgenommen. Die Oxford University Press veröffentlichte 1930 bereits fast vollständig sein lyrisches Werk. Es fehlte lediglich \"The Sale of St. Thomas\", das Abercrombie 1931 abschloss und das als sein reifstes Werk gilt. Unter seinen Essays zur englischen Sprache ragt insbesondere der über Thomas Hardy hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lascelles Abercrombie (* 9. Januar 1881 in Ashton-upon-Mersey bei Sale; † 27. Oktober 1938 in London) war ein englischer Lyriker, Journalist und Literaturwissenschaftler.", "tgt_summary": null, "id": 22629} {"src_title": "This Is the Life (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der strauchige, meist vom Grund verzweigende \"Espostoopsis dybowskii\" erreicht Wuchshöhen von 2 bis 4 Meter. Ihre zylindrischen, bis 8 Zentimeter Durchmesser erreichenden Stämme sind vollständig von weißen Haaren verdeckt. Die 20 bis 28 Rippen sind niedrig. Die Areolen sind mit matter, gelblicher Wolle und überreichlich weißen Haaren bedeckt. Die 2 bis 3, abstehenden, nadelartigen Mitteldornen sind gelb und 2 bis 3 Zentimeter lang. Die zahlreichen, kurzen und dünnen Randdornen sind in Haaren der Areolen verborgen. Das Cephalium entsteht seitlich und hat eine Länge von bis zu 60 Zentimetern. Die bis zu 4 Zentimeter langen Blüten öffnen sich in der Nacht. Sie sind weiß und kurz röhren- bis glockenförmig. Der Blütenbecher ist kahl, die Blütenröhre mit sehr kleinen Schuppen besetzt. Die fast kahlen, blassrosafarbenen Früchte mit ausdauernden, schwarz werdenden Blütenrest, sind breit eiförmig geformt und weisen einen Durchmesser von bis zu 2,5 Zentimetern auf. Sie enthalten ein weißes Fruchtfleisch und reißen nicht auf. Die schwarzen, aufgeraut-warzigen Samen sind oval bis birnenförmig.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik, Verbreitung und Gefährdung.", "content": "\"Espostoopsis dybowskii\" ist im Norden des brasilianischen Bundesstaat Bahia in Höhenlagen von 300 bis 750 Metern verbreitet. Die Erstbeschreibung der Gattung erfolgte 1968 durch Franz Buxbaum. Ihre einzige Art wurde 1909 als \"Cereus dybowskii\" von Robert Roland-Gosselin zum ersten Mal beschrieben. Durch Umkombinationen in verschiedene Gattungen existieren zahlreiche Synonyme für die Art. Ein Synonym der Gattung ist \"Gerocephalus\" F.Ritter. \"Espostoopsis dybowskii\" wurde in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN von 2002 als „“, d. h. stark gefährdet eingestuft. Nach der Überarbeitung der Liste 2013 wird die Art als „“, d. h. als gefährdet geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Espostoopsis dybowskii ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Espostoopsis in der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Der botanische Name der Gattung leitet sich vom griechischen Substantiv „ὅψις“ (opsis) für \"Aussehen\" ab und verweist auf die Ähnlichkeit mit der Gattung \"Espostoa\". Das Epitheton der Art ehrt den Botaniker und Agrarwissenschaftler Jean Dybowski (1856–1928).", "tgt_summary": null, "id": 1387731} {"src_title": "Aglossa (Gattung)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde 1963 in Bredebro von Karl Toosbuy gegründet. Seit 1991 ist die \"ECCO Sko A/S\" Lieferant des Königlichen Dänischen Hofes. Ab 2004 wurden die \"ECCO\"-Läden in Deutschland auf das Franchise-System umgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Ecco ist bis heute durchgehend in Familienbesitz und familiengeführt. Alleineigentümer und seit Juni 1996 Aufsichtsratsvorsitzender ist Hanni Toosbuy Kasprzak, die Tochter von Birte und Karl Toosbuy. Die \"ECCO Group\" besteht aus der \"ECCO Holding\", der zentralen \"ECCO Sko A/S\", der \"ECCO USA Inc.\" und der \"ECCO Asia Ltd.\" Daneben wurde eine Stiftung, die \"Toosbuy's Foundation\" ins Leben gerufen. Ecco verfügt über eigene Ledergerbereien in den Niederlanden, Indonesien und Thailand, sowie eigene Fabrikationsstandorte in der Slowakei, in Portugal, Indonesien, Thailand und China. Die Ledersparte zählt zu den Weltmarktführern von Leder für Kleidung, Taschen und Handschuhe, und sie beliefert auch andere Schuhhersteller. Das operative Geschäft ist in elf relativ unabhängig operierende Geschäftseinheiten eingeteilt: Bei der Zentrale von \"ECCO\" verbleibt die Zuständigkeit für Marken-, Produkt- und Konzeptentwicklung, zentrale Funktionen wie Logistik, IT, Vermögensverwaltung, Steuer- und Rechtsangelegenheiten sowie die Unterstützung und Kontrolle der Geschäftseinheiten.", "section_level": 1}, {"title": "Kennzahlen.", "content": "Jährlich werden von Ecco 15 Millionen Schuhe in über 3000 Verkaufsstellen verkauft. Der Umsatz beträgt etwa 4,47 Mrd. Dänische Kronen (600 Millionen Euro, Stand 2006). Das Unternehmen beschäftigt weltweit ca. 13.000 Mitarbeiter (2006). Mit Stand 2006 hat die Firma seit ihrer Gründung weltweit mehr als 200 Millionen Schuhe produziert. Für das Jahr 2013 wird ein Verkauf von mehr als 20 Millionen Paar Schuhen gemeldet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ECCO Group, geführt von der \"ECCO Sko A/S\" (deutsch: \"ECCO Schuh Aktiengesellschaft\") mit Hauptsitz in Dänemark, ist einer der weltweit größten Produzenten von Schuhen und eines der weltweit größten Schuhhandelsunternehmen. Es ist in allen Segmenten des Schuhmarktes tätig, bei Sportschuhen einer der Weltmarktführer. Kerngeschäftsbereich sind Schuhe, bei denen die Sohlen unter Druck direkt auf die vorgeformten Oberteile gespritzt werden.", "tgt_summary": null, "id": 445033} {"src_title": "Herbert S. Hadley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Stanley schloss 1962 die Savannah High School ab, studierte am Caltech (Bachelor 1966) und wurde 1971 an der Harvard University bei Gian-Carlo Rota promoviert (\"Ordered Structures and Partitions.\" Memoirs of the AMS 1972). Gleichzeitig war er 1965 bis 1969 Wissenschaftler am Jet Propulsion Laboratory in Kalifornien und 1968 bis 1970 Lehrassistent in Harvard. 1970/71 war er Moore-Instructor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und danach bis 1973 Miller Research Fellow an der University of California, Berkeley. 1973 war er Assistenzprofessor am MIT, 1975 Associate Professor und 1979 Professor für angewandte Mathematik am MIT. Ab 2000 ist er dort Norman Levinson Professor of Applied Mathematics. Er hatte Gastprofessuren unter anderem in Stockholm (Mittag-Leffler-Institut und Technische Hochschule), Augsburg, Japan, Berkeley (Mathematical Sciences Research Institute, MSRI), Harvard, Straßburg und San Diego. Seit 2003 war er außerdem Wissenschaftler an der Clay Research Academy. Stanley beschäftigte sich hauptsächlich mit Kombinatorik und deren Anwendungen, beispielsweise in kommutativer Algebra, Darstellungstheorie und algebraischer Geometrie. Er ist vor allem für Arbeiten über konvexe Polyeder (Notwendigkeit einer Bedingung von Peter McMullen zur Charakterisierung des formula_1-Vektors eines simplizialen Polyeders, der die Zahl der Flächen nach der Dimension aufzählt) und enumerative Kombinatorik bekannt, nicht zuletzt durch sein Lehrbuch. Berüchtigt ist eine Übungsaufgabe, die 66 Anwendungen der Catalan-Zahlen in der Kombinatorik behandelt (auf seiner Webseite inzwischen auf über 160 erweitert). 1975 erhielt er den Pólya-Preis der Society for Industrial and Applied Mathematics (SIAM), 2003 den Rolf-Schock-Preis und 2001 den Leroy P. Steele Prize (für \"Enumerative Combinatorics\"). 1983/84 war er Guggenheim Fellow. Er ist Mitglied der National Academy of Sciences (seit 1995) und der American Academy of Arts and Sciences (seit 1988). 1983 (\"Combinatorial applications of the hard Lefschetz theorem\") und 2006 (Plenarvortrag: \"Increasing and Decreasing Subsequences and their Variants\") war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress (ICM). Er ist Fellow der American Mathematical Society. Er arbeitete 2007 mit Noam Elkies an einem Buch über Schach und Mathematik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard Peter Stanley (* 23. Juni 1944 in New York City) ist ein US-amerikanischer Mathematiker und ein führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Kombinatorik.", "tgt_summary": null, "id": 354870} {"src_title": "Klaus Theiss", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach einer zweijährigen Haftstrafe wegen fahrlässiger Tötung beginnt Bradford Galt in New York City ein neues Leben als Privatdetektiv. Seine attraktive Sekretärin Kathleen unterstützt ihn dabei. Während eines Spaziergangs bemerken beide, dass sie ein Mann in weißem Anzug verfolgt, der schließlich von Galt gestellt und verhört wird. Er behauptet im Auftrag eines gewissen Anthony Jardine zu handeln. Jardine war Galts ehemaligem Partner und hatte Galts Haftstrafe mit verschuldet, was sofort eine gewisse Wut in Galt aufkommen lässt. Doch nicht nur er hat mit Jardine noch eine Rechnung offen, sondern auch der Kunsthändlers Hardy Cathcart, mit dessen junger und hübscher Ehefrau Jardine ein Verhältnis hat. Cathcart, der das schon vor einiger Zeit herausgefunden hatte, lässt Jardine durch den Auftragskiller Stauffer – dem Mann im weißen Anzug – umbringen, der es so aussehen lässt, als sei Bradford Galt der Mörder. Völlig unschuldig, beginnt für den Privatdetektiv ein Rennen gegen die Zeit, denn er will den wahren Mörder finden, bevor die Polizei ihn als scheinbar Schuldigen verhaften kann. Galt und Kathleen finden die Spur zu Stauffer, der inzwischen von seinem Auftraggeber Cathcart aus dem Fenster eines Wolkenkratzers zu Tode gestürzt wird, so dass die heiße Spur des Privatdetektivs hier zunächst wieder zu enden scheint. Jedoch hatte ein kleines Mädchen ein Telefonat Stauffers belauscht und verrät Bradford Galt den Namen des Kunsthändlers Cathcart. Sofort machen sich Galt und Kathleen auf den Weg zur Kunstgalerie. Zeitgleich trifft auch Cathcarts Frau in der Kunstgalerie ein und erfährt von Galt vom Tod ihres Liebhabers, worauf sie in Ohnmacht fällt. Cathcart bedroht den Privatdetektiv mit einer Pistole und möchte so auch das letzte Problem beseitigen, wird aber schließlich hinterrücks von seiner wütenden Frau erschossen, die dadurch Galts Leben rettet.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Regie führte Henry Hathaway, der mit \"Feind im Dunkel\" einen klassischen Film noir schuf, der in einer Reihe mit \"Die Spur des Falken\" oder \"Tote schlafen fest\" genannt wird. Für Clifton Webb war das, nach einer Rolle in \"Laura\", der zweite Spielfilm.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Lexikon des internationalen Films: „Harter ‚film noir‘, dessen Soundtrack und ausgeklügelte Fotografie zur beklemmenden Atmosphäre einer anonymen Bedrohung beitragen.“ \"der-film-noir.de\" schrieb: „Nach seinem semi-dokumentarischen Spionagedrama ‚House on 92nd Street (1945)‘, das deutliche Anleihen beim Film-Noir-Stil zeigte, brachte Henry Hathaway mit ‚Feind im Dunkel / Der weiße Schatten‘ einen für die Zeit seiner Entstehung exemplarischen \"Film Noir\".“ \"mordlust.de\" wertete: „Mittelprächtiger Film noir mit ein paar guten Dialogen und einer glatten Ästhetik, der akzeptabel beginnt, sich dann jedoch in einer arg konstruierten Geschichte verliert.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Feind im Dunkel (Alternativtitel: \"Der weiße Schatten\") ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Henry Hathaway aus dem Jahr 1946. Er zählt zum Genre des Gangsterfilms und stellt einen typischen Film noir dar. Produziert wurde er von 20th Century Fox.", "tgt_summary": null, "id": 1664518} {"src_title": "Lebuinuskirche (Deventer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Mochutu wählte einen hochgelegenen Platz im Tal des River Blackwater, der in diesem Abschnitt noch schiffbar ist und über den Naturhafen von Youghal einen Zugang zur See bietet. Die Lage war zum Zeitpunkt der Gründung zwar recht abgelegen, bot aber einen guten Zugang zu Trinkwasser und eröffnete die Möglichkeit des Fischfangs.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Mochutu hatte zuvor das Kloster Rahan (im heutigen County Offaly) gegründet und war dort über 40 Jahre lang Abt über eine Gemeinschaft von bis zu über 800 Mönchen gewesen. Die umgebenden Klöster, zu denen insbesondere Clonmacnois, Durrow, Linally und Clonard gehörten, waren darüber wenig glücklich und baten die herrschenden Uí Néill darum, Mochutu zu einer Rückkehr in seine Heimat in Munster zu bewegen. Mochutu wurde daraufhin vertrieben, und er zog trotz seines hohen Alters mit einigen seiner Mönchen an den Blackwater, wo er noch im gleichen Jahr ein neues Kloster gründete. Drei Jahre später verstarb er. Sein Gedenktag ist der 14. Mai. Das Kloster betrieb eine Schule, die überregionale Bedeutung erlangte, so dass Lismore eine der wichtigsten religiösen Zentren Irlands wurde. Lismore gehörte zusammen mit dem Kloster Dairinis der im 8. und 9. Jahrhundert aktiven Reformbewegung Célí Dé an, die die zunehmende Säkularisierung der Kirchen und Klöster ablehnte, auf eine strenge Askese achtete und sich insbesondere auch den Armen und Kranken zuwendete. 833 wurde das Kloster durch die Wikinger geplündert und 883 niedergebrannt. 978 kam es zu einer weiteren Plünderung, bei der ebenfalls das gesamte Kloster niedergebrannt wurde. Ebenfalls im Jahr 978 wurden Mönche von Brian Boru als Geiseln genommen, um sich die Kontrolle über das Kloster zu sichern. 1093 erfolgte ein Friedensschluss in Lismore zwischen dem König Muirchertach Ua Briain und seinem Bruder Diarmaid unter der Vermittlung des Bischofs von Killaloe, Domnall Ua hÉnna. Aus der Zeit vor der Synode von Rathbreasail im Jahr 1111 sind nur drei Bischöfe überliefert: Ronan († 763), Cormac mac Finnbar († 920) und Cinaed O Con Minn († 958). In der Synode wurde dann der Bischofssitz bestätigt und auf Waterford ausgedehnt, wobei die Sitze alternieren sollten. Dies ist offenbar auf den Einfluss des Bischofs von Waterford, Mael Iosa Ua hAinmire, zurückzuführen, der 1096 von Anselm von Canterbury geweiht worden ist und der von Domnall Ua hÉnna initiierten und von Maol Muire Ua Dunáin fortgesetzten Reformbewegung mit angehörte. Hier setzte sich ein Trend zur Säkularisierung der Bischofssitze durch. 1151 kam Kardinal Giovanni Paparoni als päpstlicher Legat nach Irland, zusammen mit Christian O Conairche, der zuvor als erster Abt des Zisterzienserklosters in Mellifont gewirkt hatte. Christian O Conairche war zuvor in Clairvaux zum Bischof von Lismore geweiht worden und übernahm bis 1179 das Amt des apostolischen Legaten, nachdem Paparoni 1152 wieder nach Rom zurückkehrte. Er nahm eine wichtige Rolle ein nach der Invasion der Engländer ab 1169 und verhandelte u. a. 1171 mit dem englischen König Heinrich II. in Lismore. Nachdem sich Christian O Conairche 1179 in den Ruhestand zurückzog, verlor Lismore an Bedeutung, und der Bischof von Waterford versuchte, Lismore endgültig zu annektieren. Obwohl der Papst Innozenz III. mehrfach Lismore gegen Waterford unterstützte, wurde der Lismorer Bischof Malachias von dem Waterforder Bischof Robert II. gefangen genommen und in Ketten gelegt. Erst 1363 erfolgte die formale Vereinigung der beiden Bischofssitze unter Beibehaltung beider Kathedralen und beider Kapitel. Nach der Reformation wurde die Zusammenlegung der beiden Diözesen auch von der Church of Ireland übernommen, wobei die beiden Kirchen in Lismore und Waterford ihren Status als Kathedrale behielten. Die römisch-katholische Kirche hat nach dem Verlust ihrer Kathedrale 1881 nur eine Gemeindekirche errichtet, die ebenfalls Mochutu geweiht ist.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Der Bischof Miler Magrath verpachtete den Bischofssitz an Sir Walter Raleigth 1589, der den Besitz an Richard Boyle verkaufte. Die im 13. Jahrhundert errichtete Kathedrale wurde weitgehend um 1600 durch Edmund Fitzgibbon zerstört. Aus dieser Zeit sind wenige originale Bauelemente erhalten geblieben wie beispielsweise der Pfeiler und der Bogen des südlichen Querschiffs. Boyle bemühte sich um eine Restaurierung der Kirche, indem er den Chor neu überdachen ließ. Er unternahm jedoch nichts, um das Kirchenschiff oder die Querschiffe zu retten. Erst in den Jahren 1679 bis 1687 erfolgten unter der Leitung des Architekten Sir William Robinson Restaurierungsarbeiten, bei denen das Kirchenschiff und die Querschiffe überdacht wurden, über der Vierung ein Turm errichtet wurde und ein Kapitelsaal hinzukam. Wegen der später erfolgten Änderungen sind von diesen Arbeiten nur der Kapitelsaal und die Dächer der Querschiffe erhalten geblieben. Beginnend mit 1811 wurden auf Anregung des Architekten Sir Richard Morrison die Süd- und Ostwände neu errichtet, nachdem diese sich zuvor soweit nach außen neigten, dass sie gestützt werden mussten. 1827 erfolgte die Errichtung des neuen Kirchturms an der Westseite im neugotischen Stil und, um den Rest der noch im klassizistischen Stil gehaltenen Kirche daran anzupassen, erfolgte die Errichtung eines neugotischen Gewölbes über dem Kirchenschiff.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Zum Heiligen namens \"Carthach\" (Carthagus, englisch Carthage) bzw. \"Mo Chutu\" (Mochutu, † 637) siehe in der englischsprachigen Wikipedia.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sankt-Mochutu-Kathedrale (englisch: \"St. Carthage’s Cathedral\") in der Stadt Lismore ist die Bischofskirche für die Diözese Lismore der Church of Ireland. Sie ist Mochutu (auch \"Carthach\", englisch: \"Carthage\") gewidmet, der 636 an dieser Stelle ein Kloster gründete, woraus sich bereits vor der Synode von Rathbreasail im Jahr 1111 ein Bischofssitz entwickelte. Seit der Reformation gehört die Kathedrale nicht mehr zur katholischen Kirche. Einzelne Teile der Kirche stammen noch aus dem 13. Jahrhundert; umfangreiche Umbauten fanden im 17. und 19. Jahrhundert statt.", "tgt_summary": null, "id": 995977} {"src_title": "Borja Enrique Ayesa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Albuminhalt.", "content": "Das Album enthält sieben Lieder vom zweiten Album der Band, \"The Rolling Stones No. 2,\" am 15. Januar 1965 in Großbritannien veröffentlicht, sowie zwei Lieder, die auf der britischen Fassung vom nächsten Album der Stones, dem am 24. September 1965 veröffentlichten \"Out of Our Heads\" enthalten sein würden. Außerdem befindet sich auf der Zusammenstellung die Single \"Little Red Rooster,\" in England ein Nr.-1-Hit. \"The Rolling Stones, Now!\" folgt dem bewährten Konzept von \"The Rolling Stones\", dem sehr erfolgreichen Debütalbum von 1964; das Songmaterial besteht aus acht Rhythm-and-Blues-Coverversionen sowie vier Eigenkompositionen, die das Potential, die Ambitionen und das mittlerweile gewonnene Selbstvertrauen des jungen Songschreiber-Duos Mick Jagger und Keith Richards zeigen. Die Vorderseite des Albumcovers zeigt neun Schwarz-Weiß-Porträtfotos des britischen Fotografen David Bailey, auf denen die fünf Bandmitglieder abgebildet sind. Eine auf der Rückseite der Hülle abgedruckte zynische Äußerung von Band-Manager Andrew Loog Oldham sorgte für Empörung in der Presse: Oldham empfiehlt darin, bei Geldmangel einen Blinden auszurauben, um sich das Album kaufen zu können. Die Band distanzierte sich von Oldhams Äußerung. \"The Rolling Stones, Now!\" gilt als sehr stimmiges und stilistisch geschlossenes Album und mit als die beste rein amerikanische Veröffentlichung der Band. Das Album erreichte Platz 5 der amerikanischen Charts, wo es sich für 29 Wochen halten konnte. Das amerikanische Musikmagazin Rolling Stone führt \"The Rolling Stones, Now!\" auf Platz 181 seiner Liste der 500 besten Alben aller Zeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Gastmusiker.", "content": "Jack Nitzsche spielt auf \"Down Home Girl\" Piano sowie auf \"Pain in My Heart\" auf einem elektrischen Spielzeugklavier, dem sogenannten „Nitzsche-phone“. Ian Stewart erscheint als Pianist auf \"Everybody Needs Somebody to Love\" und auf \"What a Shame\" und spielt außerdem bei mehreren Liedern Tamburin.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Rolling Stones, Now! ist das dritte in den USA veröffentlichte Studioalbum der Rolling Stones. Es wurde am 13. Februar 1965 bei London Records veröffentlicht. Mit Ausnahme von \"Mona (I Need You Baby),\" aufgenommen am 3. Januar 1964, entstanden die Lieder in der Zeit von Juni bis November 1964.", "tgt_summary": null, "id": 185578} {"src_title": "Che Bunce", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "In dritter Ehe mit seiner Frau Lidija glücklich verheiratet. Mit seiner zweiten Frau Anita Baturina hat er zwei Kinder – Sohn Edi (gefallen 1992) und Tochter Ivana. Er hat eine ältere Schwester Branka und einen Bruder Ratko (verstorben in den späten 1970ern).", "section_level": 2}, {"title": "1959–1970: Beginn seiner Karriere.", "content": "In jungen Jahren erlernte er den Beruf des Teppichmachers. Bereits 1959 gewinnt er auf einem Festival in Šibenik den ersten Preis – drei Schallplatten von Elvis Presley. Ein Auftritt bei einer Talentshow in Karlovac veränderte sein Leben. Dort legte er einen grandiosen Auftritt hin, mit seiner Interpretation von Ray Charles – \"I Can't Stop Loving You\", worauf hin er beschloss, professionell in das Musikgeschäft einzusteigen. Nach Beendigung seines Wehrdienstes 1963 verlässt er seine dalmatinische Heimat Šibenik und geht mit 1000 Dinar in der Tasche nach Zagreb. Er schlägt sich durch mit kleinen Auftritten, schläft in Klubs oder auch im Park, und nimmt seine Mahlzeiten oft in der Mensa der Universität ein. Seine Schwester Branka unterstützte ihn am Anfang finanziell, bis er den Fuß fasste. Sein erster Hit landete er 1969 mit dem Song \"Više se nećeš vratiti\" (Du kommst nicht mehr zurück). Der Song wurde über eine halbe Million Mal verkauft. Im selben Jahr erfolgt nach vierjähriger Ehe die Scheidung von seiner Frau Ljubica. Die meisten seiner Lieder sind inspiriert durch Dalmatien und Volksmusik, und schon bald etablierte sich Kovač als einer der beliebtesten Musiker des ehemaligen Jugoslawien.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere 1970–1990.", "content": "In den folgenden zwei Jahrzehnten gewann Mišo Kovač zahlreiche renommierte Festivals und die Verkaufszahlen seiner Schallplatten, Kassetten und CDs erreichten Rekordniveau. Sein Song \"Dalmacija u mom Oku\" gilt immer noch als die inoffizielle Hymne von Dalmatien. Er führt unzählige Male die Charts an und verkauft seine Platten millionenfach. Im Jahr 1970 gewann er das renommierte Split Musik Festival mit dem Song \"Proplakat će zora\". Im Jahr 1973 heiratete er die eine Miss Jugoslavija Anita Baturina, mit der er zwei Kinder hat, Sohn Edi (gefallen 1992) und Tochter Ivana. Er pflegte einen aufwendigen Lebensstil mit teurer Kleidung und Autos. Seine Markenzeichen sind und waren sein Schnurrbart und sein schulterlanges schwarzes Haar. Sein zahlreiches Publikum ließ er in der Regel fleißig mitsingen.", "section_level": 2}, {"title": "1990–2000.", "content": "Der Zusammenbruch von Jugoslawien war auch der Beginn harter Zeiten und der Tragödie um Kovač. Im Jahr 2007 gab er ein Interview und bestätigte, dass er versuchen würde um einer Zerschlagung von Jugoslawien entgegenzuwirken. Während der ersten kroatischen Parlamentswahlen 1990, war er einer der wenigen Persönlichkeiten aus der kroatischen Unterhaltungsindustrie der die Sozialdemokratische Partei Kroatiens unterstützte und sogar in Erwägung zieht auszuwandern, wenn die Kroatische Demokratische Union an die Macht kommt. Zur gleichen Zeit war der Sohn von Mišo Kovač – der 16-jährige Edi – in eine spezielle Einheit der kroatischen Armee namens \"Škorpioni\" eingetreten. Anfang 1992 wurde Edi Kovač durch einen Schuss unter fragwürdigen Umständen in Zagreb tödlich verletzt. Offiziell wird erklärt, dass es ein Unfall war. Mišo Kovač war tief betroffen von dieser Tragödie und weigerte sich dieses zu glauben. Er behauptete, dass sein Sohn ermordet worden war und auf der Suche nach dem Mörder seines Sohnes kam er mit der extrem rechten Partei: Kroatische reine Partei der Rechte (HČSP) in Berührung. Er begann die Partei zu unterstützen und erschien auf den Kundgebungen, in schwarzer Uniform der kroatischen Verteidigungskräfte Hrvatske obrambene snage. Er begann sich selbst mit \"Mate Mišo Kovač\" zu betiteln. Mate ist übrigens sein echter Name. Daraus folgend kündigte Mišo Kovač sein Ausscheiden aus dem Musikgeschäft an und spielte eine Reihe von Abschiedskonzerten. Am denkwürdigsten war das im Stadion Poljud 1993 in Split. Trotz seiner Ankündigung, ging seine Karriere weiter. Es folgten neue Alben und neue Songs. Doch die Tragödie um seinen Sohn nahm weiterhin Einfluss auf die Psyche und das Familienleben. Ende der neunziger Jahre kam die Scheidung von seiner Frau, während seine Tochter heroinabhängig wurde. Am 14. Januar 1999 versuchte Mišo Kovač, nach Beendigung einer romantischen Beziehung mit Silvija Conte Calvi Markovic, einer jungen Kroatin, einen Selbstmord nach zahlreichen Kontakten mit Alkohol und Tabletten. Aber er ist nur schwer verletzt und es gelingt ihm, mit dem Mobiltelefon seinen Manager anzurufen, der sofort handelt und einen Krankenwagen zu ihm schickt. Dieses schnelle Handeln rettet Kovač das Leben. Nach einer kurzen Liebesbeziehung mit einer jungen Slowenin ist er heute in dritter Ehe mit seiner Lidija glücklich verheiratet.", "section_level": 2}, {"title": "2000 bis heute.", "content": "Im neuen Jahrtausend änderte er seine politische Orientierung, dieses Mal in Richtung der Kroatische Demokratische Union, obwohl er im Jahr 1991 in Erwägung zog auszuwandern, wenn diese Partei die Wahlen gewinnt. Obwohl er noch nicht wieder die Beliebtheit der 70er und 80er Jahre erreicht hat, genießt Mišo Kovač noch immer den Ruf einer musikalischen Legende und hat viele treue Fans in ganz Ex-Jugoslawien. Er tritt immer noch bei Festivals und im Fernsehen auf. Im Sommer 2008 gab er verschiedene Konzerte, am 28. Juni 2008 u. a. in einer fantastischen Kulisse vor mehreren tausend Zuschauern im Amphitheater Pula.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mišo Kovač (* 16. Juli 1941 in Tribunj) ist ein kroatischer Sänger und war einst einer der populärsten Sänger in Jugoslawien.", "tgt_summary": null, "id": 116954} {"src_title": "Cladribin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Warren Vaché stammt aus einer musikalischen Familie; sein Bruder ist der Swing-Klarinettist Allan Vaché, sein Vater, Warren Vaché senior, war ein Bassist und Autor mehrerer Bücher. Vache Jr. hatte als Kind Klavierunterricht, lernte in der Schule Trompete und hatte am College Unterricht bei Pee Wee Erwin und Jim Fitzpatrick. Er studierte an der \"Montclare State University\" und spielte zu Beginn seiner Musikerkarriere in der Band von Benny Goodman, in der er Lead-Trompeter und Solist war, und in der Hausband des Jazzclubs \"Eddie Condon's\", wo er mit Vic Dickenson und Bob Wilber spielte sowie in der Band seines Vaters. Er arbeitete lang mit Scott Hamilton als Co-Leader einer gemeinsamen Band zusammen und nahm 1976 sein erstes Album unter eigenem Namen auf (\"First Time Out\"). Lange Zeit arbeitete er auch mit George Wein und seinem \"Newport All Stars\" zusammen; diese Kooperation dauerte bis in die 1990er Jahre an. Seitdem veröffentlichte er mit eigenen Bands eine Reihe von Alben auf dem Label Concord Jazz, ab 1994 auf Muse sowie bei Nagel-Heyer, an denen Musiker wie Bucky Pizzarelli, Michael Moore, John Bunch, Jimmy Cobb, Jake Hanna mitwirkten. Vaché spielte außerdem mit den \"Concord All Stars\", Howard Alden, Kenny Baker, Dan Barrett, Buddy Tate, Woody Herman, Buck Clayton, Gerry Mulligan und begleitete Rosemary Clooney. Vaché Jr. ist stark von Louis Armstrong beeinflusst, außerdem von so unterschiedlichen Musikern wie Ruby Braff, Pee Wee Erwin, Roy Eldridge, Bobby Hackett, Clifford Brown, Blue Mitchell und Billy Butterfield. Warren Vaché versteht sich selbst nicht als Erneuerer, sondern als Hüter der Traditionen verschiedener Spielarten des Jazz wie \"Mainstream\", Swing, und gelegentlich auch Bebop oder Hardbop. Martin Kunzler zählt Vaché „mit seinem sauberen, dunklen, doch strahlenden Ton und natürlichem Vibrato“ zu einem der Erneurer des Swing; Vaché erklärt seine Vorliebe mit „Mainstream gegen den Strom zu schwimmen“ so: „Ich spiele einfach gern schöne Stücke und bilde eigene Variationen daraus“. Digby Fairweather lobt Vachés Fähigkeit, in den höchsten Registern bei niedrigster Lautstärke zu spielen. Unter seinen zahlreichen Alben heben Richard Cook und Brian Morton insbesondere das im Jahr 2000 mit dem Pianisten Bill Charlap aufgenommene Album \"2gether\" hervor. 1985 spielte Warren Vaché eine Hauptrolle in dem Spielfilm \"Sechs Jazzer im Dreierteltakt\" (\"The Gig\"; Regie: Frank Gilroy).", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Vaché trainierte Richard Gere für dessen Rolle in dem Film Cotton Club.", "section_level": 1}, {"title": "Diskographische Hinweise.", "content": "Als Bandleader Mit Ruby Braff Mit Bucky Pizzarelli Mit George Wein Mit John Allred", "section_level": 1}], "src_summary": "Warren Vaché Jr. (* 21. Februar 1951 in Rahway, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Musiker (Trompete, Flügelhorn und Kornett) des Swing und Mainstream Jazz.", "tgt_summary": null, "id": 1009800} {"src_title": "Kleine Kahl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang und internationale Erfolge.", "content": "Zhang Zhilei ist ein chinesischer Boxer, der bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking im Superschwergewicht Olympiazweiter wurde. Der 2,00 m große Athlet setzte sich in den chinesischen Vorausscheidungen gegen seine Hauptkonkurrenten Bin Li und Zhang Yunlong durch und ist seit 2006 Nr. 1 in China. Seine internationale Karriere begann er 2003 mit einem Start bei der Weltmeisterschaft in Bangkok. Dort unterlag er im Achtelfinale gegen Grzegorz Kielsa aus Polen und kam auf den 9. Platz. Bei den Asienmeisterschaften 2004 erreichte er hinter Rustam Saidov aus Usbekistan und Sergei Charitonow aus Tadschikistan den dritten Platz und gewann damit eine Bronzemedaille. Bei der Universitäten-Meisterschaft 2004 in Antalya erreichte er das Finale, in dem er Rustam Saidow nach Punkten unterlag. Bei der Weltmeisterschaft 2005 im chinesischen Mianyang gewann Zhang Zhilei gegen Wugar Alakparow aus Aserbaidschan nach Punkten und unterlag im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Odlanier Solis aus Kuba nach Punkten (7:17). Er kam damit auf den 5. Platz. Im Jahre 2007 gewann Zhang Zhilei in Wurumaqi/China mit einem Punktsieg über seinen Landsmann Akepaer Yusupu ein internationales Turnier. Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Chicago siegte er durch Abbruch in der 3. Runde über Nurpais Torobekow aus Kirgisistan, gewann über Rustam Rygebajew aus Kasachstan nach Punkten (20:10), schlug Daniel Beahan aus Australien in der 2. Runde KO und unterlag im Halbfinale gegen Wjatscheslaw Hlaskow aus der Ukraine nach Punkten. Mit dem Erreichen des Halbfinales hatte er aber schon die Bronzemedaille gewonnen. Beim olympischen Test-Turnier Ende 2007 in Peking gewann Zhang Zhilei gegen Andres Ruiz Ponce aus Mexiko nach Punkten, konnte aber im Halbfinalkampf gegen Denis Sergejew aus Russland wegen einer Verletzung nicht mehr antreten. 2008 testete er seine Form beim Feliks-Stamm-Turnier in Warschau. Er gewann dort über Roman Kapitanenko aus der Ukraine klar nach Punkten (23:5). Im folgenden Kampf gegen Europameister Islam Timursijew aus Russland siegte er durch Abbruch in der 2. Runde, profitierte aber davon, dass Timursijiew verletzt aufgeben musste. Beim Olympischen Turnier in Peking siegte Zhang Zhilei überzeugend über Mohammed Amanissi, Marokko (15:0) und Ruslan Myrtsatajew aus Kasachstan (12:2). Im Halbfinale kam er zu einem kampflosen Sieg über Wjatscheslaw Hlaskow. Im Finale wurden ihm aber von Weltmeister Roberto Cammarelle aus Italien seine Grenzen aufgezeigt. Cammarelle siegte durch Abbruch in der 4. Runde. Zhang Zhilei gewann damit die Silbermedaille. 2009 wurde Zhang asiatischer Meister, wobei er im Finale den Usbeken Sardor Abdullayev schlug (11:8). Im selben Jahr startete er auch bei den Weltmeisterschaften. Bei diesen erreichte er nach Siegen über Sardor Abdullayev, Usbekistan (11:5), Erik Pfeifer, Deutschland (12:8), und Primislav Dimovski, Mazedonien (6:2), das Halbfinale, welches er jedoch gegen Roman Kapitanenko, Ukraine (5:2), verlor und damit die Bronzemedaille gewann. Bei den Asienmeisterschaften 2011 verlor Zhang im Halbfinale gegen Doszhan Ospanov, Kasachstan (16:15), und auch bei den Weltmeisterschaften in diesem Jahr kam er nicht über das Achtelfinale hinaus, welches er gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Iwan Dytschko, Kasachstan (13:7), verlor. Nachdem Zhang 2012 das asiatische Olympiaqualifikationsturnier in Astana gewonnen hatte, nahm er an den Olympischen Spielen 2012 in London teil, bei denen er nach einem Sieg über Johan Linde, Australien (RSC 2.), im Viertelfinale gegen den späteren Olympiasieger Anthony Joshua, Großbritannien (15:11), verlor.", "section_level": 1}, {"title": "Chinesische Meisterschaften.", "content": "Zhang Zhilei ist mehrfacher chinesischer Meister im Superschwergewicht. Bekannt ist aber nur das Einzelergebnis von 2005. In diesem Jahr gewann er im Finale gegen Bin Li nach Punkten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zhang Zhilei (; * 2. Mai 1983 in Henan) ist ein chinesischer Profiboxer. Zhang war Bronzemedaillengewinner der Asienmeisterschaften 2004 und 2011 und der Weltmeisterschaften 2007 und 2009, Silbermedaillengewinner der Asienmeisterschaften 2007 und der Olympischen Spiele 2008 und Gewinner der Asienmeisterschaften 2009.", "tgt_summary": null, "id": 221894} {"src_title": "Udo Schmuck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Stadtbezirk Sotschi erstreckt sich über etwa 100 Kilometer Luftlinie entlang der nordöstlichen Küste des Schwarzen Meeres. Nordwestliche Grenze ist der Fluss \"Schepsi\" wenige Kilometer südlich von Tuapse, südöstliche der Fluss Psou, der auch die Grenze Russlands zu Georgien, bzw. der von Georgien abtrünnigen und nur von wenigen Staaten, darunter Russland, anerkannten Republik Abchasien bildet. Das Stadtzentrum Sotschis ist von der Grenze etwa 30 Kilometer entfernt. Bereits die erste Bergkette des Kaukasus in Küstennähe mit den Kämmen \"Alek\", \"Bytcha\", \"Mamaiski\", \"Soloniki\" und \"Tjupjutschch\" erreicht Höhen um und ist für das im Winter milde Klima verantwortlich. Die Berge des Kaukasus-Hauptkammes, 25 bis 40 Kilometer von der Küste, sind hier über 3000 Meter hoch (Zachwoa, ). Auf dem Territorium der Stadt Sotschi erreichen mehrere Bergflüsse, welche die erste Bergkette durchschneiden, das Schwarze Meer. Von Norden nach Süden sind dies \"Psesuapse\", \"Schache\", \"Sotschi\" und Msymta.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung und -verwaltung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Überblick.", "content": "Am 10. Februar 1961 wurden zwei benachbarte Rajons, Lasarewskoje und Adler, eingemeindet, womit das heute existierende und manchmal \"Groß-Sotschi (Bolschoi Sotschi)\" genannte administrative Gebilde entstand. 1959 hatten die eingemeindeten Rajons Adler und Lasarewskoje 55.273 und 37.389 Einwohner, davon die Siedlungen städtischen Typs Adler 19.658, Lasarewskoje 8966, Dagomys 7192 und Krasnaja Poljana 4443 Einwohner. Heute ist die Stadt in vier Stadtbezirke (Rajons) gegliedert: Lasarewski Rajon, Zentralny Rajon, Chostinski Rajon und Adlerski Rajon (Reihenfolge von Nordwesten nach Südosten). Zum Stadtkreis gehören auch die Siedlung städtischen Typs Krasnaja Poljana (russ. für \"Rote\" oder \"Schöne Lichtung\") im Rajon Adler mit 3972 Einwohnern sowie 78 Dörfer mit zusammen 69.068 Einwohnern, sodass die Gesamtbevölkerungszahl des Stadtkreises Sotschi knapp 438.000 beträgt (Berechnung 2012). Zum Stadtkreis gehören auch weiträumige, praktisch unbewohnte Berggebiete.", "section_level": 3}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Bevölkerung Sotschis ist heute multikulturell und setzt sich aus Angehörigen zahlreicher Volksgruppen zusammen. Bei der Volkszählung 2002 lebten in Sotschi neben Russen (67,5 % der Bevölkerung) unter anderem Armenier (20,2 %), Ukrainer (3,7 %), Georgier (2,4 %), Tscherkessen (1,2 %), Griechen (1 %), Weißrussen (0,7 %), Tataren (0,5 %), sowie Angehörige zahlreicher weiterer Minderheiten, darunter Aserbaidschaner, Abchasen, Osseten und Deutsche (zumeist Russlanddeutsche). Neben der russischen Mehrheitsbevölkerung ist insbesondere die armenische Minderheit bedeutend, sie ließ sich in mehreren Migrationswellen im Raum Sotschi seit dem 19. Jahrhundert nieder. Im Sotschier Bezirk Loo sowie im Umland der Stadt gibt es einige mehrheitlich von Armeniern bewohnte Siedlungen. Die Bevölkerung Sotschis ist seit Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur stark angewachsen, sondern hat sich auch hinsichtlich ethnische Zusammensetzung stark verändert. Laut russischer Volkszählung von 1897 waren damals 25,7 % der Einwohner Sotschis Griechen, 24,2 % Russen, 13,8 % Tscherkessen, 11,3 % Esten, 10,8 % Moldauer und 10,6 % Georgier. Die meisten nicht-russischen Bewohner assimilierten sich im Laufe des 20. Jahrhunderts an die russische Bevölkerung. Im Sommer kommen zur permanenten Bevölkerung Sotschis neben Touristen auch zahlreiche Saisonarbeiter hinzu.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Sotschi liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Nizza. Das Klima der Küstenzone Sotschis ist subtropisch mit langen, heißen Sommern, warmem Herbst und kurzen, milden Wintern. Ursache ist die geschützte Lage durch die nahe an das Meer herantretenden Kämme des Kaukasus, welche allerdings auch relativen Niederschlagsreichtum bedingen. Die Jahresmitteltemperatur beträgt etwa 14 °C. Kälteste Monate sind Januar und Februar mit etwa 6 °C, wärmste Monate Juli und August mit etwa 23 °C. Die geringste je gemessene Temperatur betrug −13,4 °C (25. Januar 1892), die höchste 39,4 °C (30. Juli 2000). Im Januar wurden aber auch schon 21,2 °C gemessen (22. Januar 1948), während die Temperaturen im Juli/August noch nie unter 10 °C gefallen sind. Die durchschnittliche Wassertemperatur des Schwarzen Meeres beträgt im August 24,1 °C. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt über 1600 mm (zum Vergleich Berlin: 581 mm). Ein Großteil davon fällt in den Wintermonaten mit einem Maximum von etwa 190 mm im Dezember und Januar. Das sommerliche Minimum im Mai bis Juni von immerhin noch 90 bis 100 mm geht gewöhnlich in Starkregen an nur wenigen Tagen nieder. In den Gebirgslagen der Stadt sind insbesondere die Wintertemperaturen niedriger, so im knapp 600 Meter hoch gelegenen Krasnaja Poljana, wo die olympischen Skiwettbewerbe 2014 ausgetragen wurden, um durchschnittlich 5 bis 6 °C. Damit beträgt sie um 0 °C, in den Hochlagen entsprechend weniger. Eine geschlossene Schneedecke stellt sich im unteren Teil der Pisten gewöhnlich Mitte Januar ein und erreicht im März Höhen von zwei Metern und mehr. Im höher gelegenen Bereich erstreckt sich die Skisaison von November bis Anfang Juni.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Stadtteil Adler, nahe der Mündung der Msymta in das Schwarze Meer, liegt der internationale Flughafen Sotschi (IATA-Flughafencode AER), den 2006 1,35 Millionen Passagiere nutzten. Im Zusammenhang mit den Olympischen Winterspielen 2014 wurde er auf eine Kapazität von vier Millionen Passagieren pro Jahr ausgebaut. Entlang der Schwarzmeerküste führt durch Sotschi eine zweigleisige, elektrifizierte Eisenbahnstrecke mit Schnellzugstationen in allen großen Ortsteilen bis Adler. Es besteht eine Direktverbindung nach Moskau, Sankt Petersburg und in viele russische Städte bis nach Sibirien. Der Abschnitt Tuapse–Adler wurde 1929 eröffnet, die Weiterführung nach Suchumi in Abchasien, wo Anschluss an das transkaukasische Netz geschaffen wurde, 1944/45. Über diese Strecke kann auch heute noch Abchasien erreicht werden, allerdings ist die Weiterführung von Sochumi nach Georgien seit dem Abchasischen Bürgerkrieg Anfang der 1990er Jahre zerstört und außer Betrieb. Die Elektrifizierung erfolgte von 1956 bis 1958. Verlief die Verbindung nach Zentralrussland anfangs über Tuapse–Armawir, so wurde sie 1978 mit Eröffnung einer neuen Direktverbindung (mit einem drei Kilometer langen Tunnel - Lyssogorskij-Tunnel) unter dem Kaukasushauptkamm zwischen Krasnodar und Tuapse (Kriwenkowskaja - Enem) erheblich verkürzt. Der innerstädtische Verkehr wird mit Omnibussen, Marschrutkas (Sammeltaxis) und Vorortzügen (Elektritschkas) bewältigt. Außerdem gibt es eine Standseilbahn und mehrere Sesselbahnen (z. B. beim \"Botanischen Garten Dendrarium\"). Bis zu den Olympischen Winterspielen 2014 wurde ein umfassender Ausbau des innerstädtischen ÖPNV-Angebots vorgenommen, unter anderem ist eine Stadtbahn mit Haltestellen am Flughafen sowie am neuen Olympiapark im Bau.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gegend um Sotschi ist seit Tausenden von Jahren besiedelt. Im 5. Jahrhundert vor Christus siedelten in der Gegend um Sotschi Griechen, die dort Handelskontakte zu einheimischen Völkern, wie etwa den Zichi und den Maioten, knüpften. Im frühen Mittelalter gehörte das Gebiet des heutigen Sotschi zum Königreich Abchasien, das im Jahr 1008 im Zuge einer dynastischen Vereinigung im Königreich Georgien aufging. Die georgische Herrschaft über das Gebiet hielt bis ins 15. Jahrhundert an; noch heute sind einige georgische Kirchen in der Nähe der Stadt erhalten. Im Ortsteil Loo steht die Ruine einer byzantinischen Basilika aus dem 11. Jahrhundert. Ab dem 15. Jahrhundert wurde die östliche Schwarzmeerküste vom Osmanischen Reich kontrolliert. Die Bewohner der Region waren hauptsächlich Ubychen, Tscherkessen und Abchasen. Mit dem Beginn der osmanischen Oberhoheit setzte eine Islamisierung der Schwarzmeerküste ein. Diese war jedoch keinesfalls ein gewaltsamer Prozess, sondern eine über mehrere Jahrhunderte anhaltende Entwicklung. So traten die Tscherkessen und Ubychen erst im 17. Jahrhundert mehrheitlich zum Islam über, während die Islamisierung der Abchasen nie abgeschlossen wurde. Nach dem Russisch-Türkischen Krieg 1828–1829 wurde das Gebiet um Sotschi 1829 mit dem Frieden von Adrianopel vertraglich an Russland abgetreten. Die mehrheitlich muslimischen Kaukasusvölker lehnten jedoch die neuen russischen Herrscher ab, und es kam zum mehreren Rebellionen, die im fast 50 Jahre anhaltenden Kaukasuskrieg mündeten. Inmitten des Kaukasuskriegs wurde Sotschi 1838 als Fort und Siedlung \"Alexandrija\" () gegründet. In dieser Zeit entstanden auch weitere Befestigungsanlagen, die später die Kerne heutiger Stadtteile bildeten, so das \"Fort des Heiligen Geistes\" (\"Fort Swjatowo Ducha\", 1837, heute \"Adler\"), \"Lasarewski\" und \"Golowinski\" (1839, heute \"Lasarewskoje\" und \"Golowinka\"). 1839 erfolgte auch die Umbenennung des Forts \"Alexandrija\" nach dem Namen des dort stationierten Regiments in \"Nawaginskoje\". Die Lebensbedingungen waren aufgrund der Kampfhandlungen und der grassierenden Malaria sehr schwer. Erst am 21. Mai 1864, dem offiziellen Ende des Russisch-Kaukasischen Krieges, wurden die hier bisher ansässigen Tscherkessen, Sadsen, Schapsugen, Ubychen und Abchasen bezwungen. Die letzten, vernichtenden Gefechte wurden im Gebiet oberhalb der heutigen Stadt Sotschi ausgetragen. Es kam in vielen Fällen zu Vertreibungen und Umsiedlungen der einheimischen kaukasischen Bevölkerung. Sowohl die osmanische als auch die russische Regierung förderten in den folgenden Jahren massiv die religiös motivierte Auswanderung der muslimischen Kaukasusvölker in das osmanische Reich. Ganze Dörfer – und im Falle der Ubychen ganze Volksgruppen – verließen binnen weniger Jahre ihre historische Heimat, zumeist in Richtung der heutigen Türkei, wo sie meist binnen einiger Generationen assimiliert wurden. Oft erfolgten die Umsiedelungen auch nicht freiwillig, sondern durch Zwang. Bei der beschwerlichen Ausreise per Schiff sowie in den ersten Jahren nach der Emigration kamen bis zu 100.000 Menschen um. Diese Ereignisse werden von einigen Tscherkessen als Genozid angesehen. Das Gedenken daran wird von offizieller russischer Seite auch nicht gefördert, obwohl Sotschi von vielen Tscherkessen als ihre letzte historische Hauptstadt betrachtet wird, da dort 1864 ihre zentrale Versammlung, der Madschlis, letztmals tagte. Es emigrierte jedoch längst nicht die ganze einheimische kaukasische Bevölkerung, allerdings verschob sich ihr Siedlungsgebiet auf weiter landeinwärts gelegene Regionen (das heutige Adygeja und Karatschajewo-Tscherkessien), während die Küstengebiete schon bald von Russen dominiert wurden. Die ohnehin dünn besiedelte Schwarzmeer-Küste lag nach der Auswanderung großer Teile ihrer Bevölkerung brach. Um die Region dauerhaft zu erschließen, förderte die russische Regierung die massenhafte Einwanderung aus allen Teilen Russlands. Nach der Bauernbefreiung 1861 siedelten sich auf den nach den Vertreibungen brach liegenden Flächen gemäß einem Regierungsprogramm, aber auch spontan, Bauern ohne Hof und Boden an. Unter dem Namen \"Dachowski-Posten\" (\"Post Dachowski\", wieder nach dem dort stationierten Regiment) wurde der Posten wieder errichtet. Später verlor der Posten seine militärische Bedeutung und 1874 erfolgte die erneute Umbenennung in \"Dachowski Possad\". Erst 1896 erhielt die Siedlung ihren heutigen Namen \"Sotschi\" der von der ubychischen Bezeichnung des durch den Ort fließenden Flüsschens, \"Soatschsche\" abgeleitet ist (bzw. von der adygeischen Version \"Schatscha\"). Zu diesem Zeitpunkt war Sotschi ein Dorf mit rund 1300 Einwohnern. Zur Jahrhundertwende begann Sotschis Entwicklung zu einem mondänen Bade- und Kurort der russischen Oberschicht. 1902 begann die Nutzung der Sulfid-Chlorid-Natrium-Heilquellen von Mazesta, einem Stadtteil im Rajon Chostinski. Es wurden Sommerhäuser im Jugendstil von Moskauer und Petersburger Architekten erbaut. Es tauchten auch die ersten Hotels auf. 1909 eröffnete der Kurort \"Kaukasische Riviera\" mit zunächst zwei Hotels. 1904 hatte Sotschi bereits über 8.000 Einwohner, 1916 waren es bereits fast 14.000. 1917 erhielt Sotschi das Stadtrecht. Nach der Oktoberrevolution drangen die georgische Armee und abchasische Freiwillige auf russisches Gebiet vor und besetzten mit deutscher Unterstützung am 29. Juni 1918 die Stadt Adler, am 6. Juli stand Sotschi unter georgischer Kontrolle. Am 26. Januar 1919 griffen die Freiwilligen und Soldaten der Armee von Anton Denikin Sotschi an. Die georgische Armee wurde trotz mehrerer Gegenoffensiven bis weit nach Abchasien verdrängt. Unter der Vermittlung von Großbritannien wurde schließlich eine Waffenstillstandslinie unmittelbar südlich von Sotschi vereinbart. Die Stadt entwickelte sich in der Sowjetunion zu einem der populärsten Badeorte. Josef Stalin ließ im nördlichen Ortsteil Dagomys eine seiner Datschen, \"Botscharow Rutschei\", errichten. Sie dient bis heute als eine der Residenzen des russischen Präsidenten, in der das Staatsoberhaupt auch ranghohe Gäste empfängt. Seit 1937 gehört Sotschi zur Region Krasnodar. Im Zweiten Weltkrieg dienten die Sanatorien und Erholungsheime der Stadt als Lazarette. Hier wurden über 500.000 verwundete Soldaten der Roten Armee behandelt. Hunderte von Palastsanatorien, Kurhotels und Ferienressorts entstanden in dieser Zeit in Sotschi. Die meisten Sanatorien wurden zur Behandlung für Bronchial-, Lungen- und Nervenerkrankungen errichtet. In dieser Zeit waren jährlich bis zu sechs Millionen Urlauber in Sotschi. Mit dem Ende der Sowjetunion endete zunächst auch das Konzept des Urlaubs für die Massen, aufgrund eines starken Preisanstieges für Unterkünfte, Verpflegung und Attraktionen. Derzeit besuchen etwa vier Millionen Urlauber pro Jahr den beliebtesten Kurort in Russland. Sotschi hat sich auf die gewandelten Ansprüche eingestellt und die Bereiche Service und Attraktionen ausgebaut. Das Ergebnis ist eine Art russisches Venice Beach. Sotschi war Austragungsort der Olympischen Winterspiele und der Winter-Paralympics 2014. Für Sotschi bedeutete das große Veränderungen. Der Urlaubsort war in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit geraten – und wurde rasant ausgebaut. Im Zuge der Bauarbeiten für die Olympischen Winterspiele 2014 wurden tausende Bürger zwangsenteignet und umgesiedelt. Gleichzeitig stieg die Bevölkerungszahl Sotschis weiter massiv an und lag 2016 bereits bei rund 410.000. Ebenfalls 2014 fanden hier erstmals der Große Preis von Russland als Formel-1-Rennen und die Schachweltmeisterschaft statt. Der ebenfalls in Sotschi für Juni 2014 geplante G8-Gipfel wurde wegen der Krimkrise in einen „G7-Gipfel“ abgeändert, der in Brüssel stattfand. 2018 wurden im Olympiastadion sechs Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Kunst, Kultur und Tourismus.", "content": "Sotschi liegt in einer eindrucksvollen Landschaft am Fuß des Kaukasus. Vom Strand aus sind die schneebedeckten Gipfel zu sehen. Neben Sand- und Kiesstränden lockt die Stadt mit einer subtropischen Vegetation, Heilquellen, zahlreichen Parks, Denkmälern und einer extravaganten stalinistischen Architektur. Sehenswert sind unter anderem die \"Kathedrale des Erzengels Michael\" (1891), das \"Wintertheater\" (1934–1937) sowie das \"Sommertheater\" (1937). Im \"Orgel- und Kammermusiksaal\" treten regelmäßig die Sotschier Symphoniker und andere bedeutende Künstler des In- und Auslandes auf. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts besteht das \"Dendrarium\" genannte Arboretum mit einem Bestand von rund 1600 subtropischen Gewächsen. Sotschi ist eine Universitätsstadt und beherbergt neben der Staatlichen Universität Sotschi unter anderem auch die Russische Internationale Olympische Universität sowie zahlreiche kleinere Forschungsinstitute und Filialen anderer Universitäten. Sotschi ist auch eine wichtige Konferenzstadt und richtet seit 1991 im Sommer das besonders im russischsprachigen Raum bedeutende \"Kinotawr-Filmfestival\" aus. Seit 2002 ist Sotschi Veranstaltungsort des \"Internationalen Investitionsforums\", das jährlich unter der Schirmherrschaft der russischen Regierung stattfindet und die Beschaffung von Investitionen und Aufträgen für die russische Wirtschaft zum Ziel hat. Die Stadt war, bevor dort die Olympischen Winterspiele 2014 stattfanden, vor allem für ihre Sommersporteinrichtungen bekannt. Die dortige Tennisschule hat die Spieler Marija Scharapowa und Jewgeni Kafelnikow hervorgebracht. In den Bergen östlich der Stadt liegt das Kaukasische Biosphären-Reservat, welches einen Teil des von der UNESCO 1999 auf die Liste des Weltnaturerbes gesetzten Gebietes \"Westlicher Kaukasus\" darstellt. Wegen der Bauvorhaben für die Olympischen Winterspiele wurden Beeinträchtigungen befürchtet, allerdings liegt der weitaus größte Teil des etwa 2.800 km2 großen (mehr als das Saarland) Reservates auf der nordöstlichen, Sotschi abgewandten Seite des Gebirges. In den 2010er Jahren hat Sotschi die Funktion der \"zweiten Hauptstadt\" gewonnen. Das erfolgte wegen des häufigen Aufenthalts des Russischen Präsidenten in der Stadt und der Vielzahl von internationalen Tagungen, sowie sportlichen Wettkämpfen. In den Jahren 2014 bis 2020 findet in Sotschi jeweils ein Grand-Prix-Rennens der Formel 1 auf dem Sochi Autodrom statt. Der Vertrag wurde vom russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin und dem Geschäftsführer der Formel-1-Holding Bernie Ecclestone am 14. Oktober 2010 unterzeichnet. Am 12. Oktober 2014 fand der erste Grand Prix statt, es gewann Lewis Hamilton vor Nico Rosberg. In der Vorbereitung der XXII. Olympischen Winterspiele 2014 wurde direkt neben dem Olympia-Park der erste moderne Freizeitpark Russlands in kurzer Frist gebaut. Der \"Sochi Park\" weist drei Achterbahnen und diverse Familienattraktionen auf. Zum Park gehört ein Hotel mit 260 Betten. 2017 war Sotschi Austragungsort der Weltfestspiele der Jugend.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Einer der bekanntesten Sportvereine der Stadt war der Fußballklub Schemtschuschina Sotschi, der in den 1990ern am Spielbetrieb der höchsten russischen Liga teilnahm. Der FK Sotschi tritt seit der Saison 2019/20 in der Premjer-Liga, der höchsten russischen Spielklasse, an. Sotschi war einer der Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Sechs Spiele fanden im Olympiastadion Sotschi statt, das ebenfalls für den FIFA-Konföderationen-Pokal 2017 genutzt wurde. In der 2013 fertig gestellten Multifunktionsarena Bolschoi-Eispalast, die bei Eishockeyspielen 12.000 Zuschauern Plätze bietet, wurde das KHL All-Star Game 2017 ausgerichtet. Die Arena war auch Spielort der Eishockey-Weltmeisterschaft der U18-Junioren 2013. Die Schachweltmeisterschaft 2014 fand im Olympischen Pressezentrum in Sotschi statt. Im \"Slawa-Metreweli-Zentralstadion\" werden Heimspiele der Russischen Rugby-Union-Nationalmannschaft ausgetragen. Nach den Olympischen Spielen begann die Rekonstruktion der wichtigsten Arena der Stadt \"Fisht\", weil Sotschi zu einer der elf Gastgeberstädte der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 wurde. Jetzt erfüllt das Stadion die Anforderungen der FIFA für die Durchführung von Spielen der internationalen Klasse. In der Stadt wurden sechs Spiele der Weltmeisterschaft ausgetragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sotschi (,, wiss. Transliteration \"Soči\") ist eine Stadt und ein Stadtbezirk am Schwarzen Meer in Russland. Sotschi liegt in der südrussischen Region Krasnodar nahe der Grenze zu Georgien bzw. Abchasien und hat Einwohner (Stand ). ", "tgt_summary": null, "id": 2254394} {"src_title": "Wade Skolney", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "Nach der Grundschule studierte Packer Jura. Sein großes Interesse galt aber schon immer dem Journalismus. Nach einer siebenjährigen Lehre im Druckerei- und Pressewesen wurde er Mitbesitzer der Zeitung „Lycoming Gazette“, die in Williamsport erschien und der Demokratischen Partei nahestand. Zwischen 1829 und 1836 blieb er bei dieser Zeitung. Danach gehörte er zu den Mitbegründern der „Keystone Gazette“, einer ebenfalls demokratisch gesinnten Zeitung in Harrisburg. Unter anderem hatte Packer den demokratischen Gouverneur David Rittenhouse Porter unterstützt. Dieser revanchierte sich nach seiner Wahl mit der Ernennung Packers zum Kanalbeauftragten des Staates Pennsylvania. Dieses Amt übte er von 1839 bis 1842 aus. Zwischen 1842 und 1845 war er Leiter des Rechnungshofes (Auditor General) von Pennsylvania. Außerdem wurde er Präsident der Susquehanna-Railroad-Eisenbahngesellschaft. In den folgenden Jahren war er sowohl im Repräsentantenhaus – wo er zeitweise als Speaker fungierte – als auch im Senat von Pennsylvania. 1856 unterstützte er den Präsidentschaftswahlkampf von James Buchanan. Im Jahr 1857 wurde er zum neuen Gouverneur seines Staates gewählt. Bis zum Jahr 1883 sollte dies der letzte Sieg der Demokraten bei Gouverneurswahlen in Pennsylvania sein.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Pennsylvania.", "content": "William Packer trat sein neues Amt am 19. Januar 1858 an. Als Gouverneur setzte er den von seinem Vorgänger James Pollock begonnenen Verkauf der staatlichen Anteile an den Kanälen und Eisenbahnen fort. Er führte auch die Schulpolitik seines Vorgängers fort. Damals wurde ein Gesetz erlassen, das die staatlichen Banken verpflichtete, nicht mehr Geld in Umlauf zu bringen als die Summen, die durch Sicherheiten abgesichert waren. Packers Amtszeit als Gouverneur endete am 15. Januar 1861, kurz vor Ausbruch des Bürgerkrieges. Im Vorfeld des Krieges setzte sich Packer erfolglos für eine friedliche Lösung des Konflikts ein. Danach zog er sich ins Privatleben zurück. William Packer starb im September 1870. Er war mit Mary W. Vanderbelt verheiratet, mit der er zehn Kinder hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Fisher Packer (* 2. April 1807 im Centre County, Pennsylvania; † 27. September 1870 in Williamsport, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei) und von 1858 bis 1861 der 14. Gouverneur des Bundesstaates Pennsylvania.", "tgt_summary": null, "id": 1322629} {"src_title": "Herbert Baumann (Komponist)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Im Sudan, der ab 1821 unter die Herrschaft der osmanischen Vizekönige von Ägypten gekommen war, brach 1881 der Mahdiaufstand aus. Seit 1882 hatten die Briten die Kontrolle in Ägypten übernommen und wurden dadurch in den Mahdi-Aufstand hineingezogen. Die ägyptische Armee war im Zuge der Besetzung Ägyptens zerschlagen worden. Da Muhammad Ahmad plante, seinen Aufstand auch nach Ägypten zu tragen, wurden die ägyptischen Streitkräfte durch die Briten neu aufgestellt. General Evelyn Wood, nach ihm Francis Grenfell, wurde zum Sirdar (Oberbefehlshaber) ernannt und britische Offiziere bildeten die neu aufgestellten Einheiten aus. Der Nachfolger des Mahdi Kalif Abdallahi ibn Muhammad hatte sein Vorhaben, nach Ägypten zu marschieren, auch nach dessen Tod nicht aufgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "1889 sandte Abdallahi ibn Muhammad den Ober-Emir (\"Amīr al-Umarā\") Wad al-Najumi mit einer 6.000 Mann starken Armee von Dongola über die Grenze nach Ägypten aus, um dieses Ziel zu verwirklichen. Die Mahdisten zogen mit 15.000 Kriegern, Frauen und Kindern über Seres und umgingen Wadi Halfa, wo der Großteil der anglo-ägyptischen Armee stationiert war. Beim Dorf Argin wurden sie von gegnerischen Einheiten unter Oberst Josceline Wodehouse Pascha angegriffen und besiegt. Die Mahdisten verloren ungefähr 900 Mann und weitere 500 durch Gefangenschaft, darunter mehrere Emire. Die anglo-ägyptischen Armee hatte nur 11 Tote und 59 Verletzte. Wad al-Najumi marschierte weiter, obwohl seine Kämpfer unter Nahrungsmangel litten und desertierten. General Grenfell forderte ihn zur Aufgabe auf, was Wad al-Najumi ablehnte. Grenfell schlug südlich von Korosko bei Toski (20 Kilometer nördlich von Abu Simbel) am Nil, etwa 76 Kilometer hinter der ägyptischen Grenze, ein Lager auf. Wad al-Najumi marschierte in nordwestlicher Richtung und schien einen Kampf vermeiden zu wollen. Sein Ziel war der Ort Bimban, dessen Einwohner sich auf die Seite der Mahdisten stellen wollten. Grenfell entschied einen Kampf zu erzwingen und ließ Wodehouse die Artillerie und Infanterie in Marsch setzen. Oberst Kitchener, der spätere Bezwinger der Mahdisten, sollte sich vor Wad al-Najumi setzen und ihm den Weg abschneiden. Als Wad al-Najumi feststellte, dass der Weg versperrt war, befahl er seinen Kriegern, sich in einer nahen Felsformation zu verschanzen. Der Kampf war von kurzer Dauer. Grenfell flankierte Wad al-Najumis Stellung und zwang sie zum Rückzug auf eine zweite Felsformation, wodurch er viele Männer verlor. Am Mittag, als Grenfell den Befehl gab, zum Großangriff überzugehen, befanden sich die Mahdisten bereits auf der Flucht. Wad al-Najumis Lager hinter der Hügelkette wurde eingenommen, wobei 5.000 Frauen und Kinder in Gefangenschaft gerieten, darunter Negumis kleiner Sohn. Grenfells Truppen hatten 25 Tote und 140 Verwundete zu beklagen. Die Streitkraft der Mahdisten hatte zu bestehen aufgehört, Wad al-Najumi und all seine Emire waren getötet worden.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Die Schlacht von Toski beendete die Bedrohung Ägyptens durch die Mahdisten. Die Moral der Ägyptischen Truppen wurde gestärkt. Toski war der erste Sieg der neu aufgestellten ägyptischen Armee, denn im Gegensatz zu den Schlachten der \"Gordon Relief Expedition\" kam bei Toski, außer den Offizieren, an britischen Kräften, nur eine Eskadron der \"20th Hussars\" zum Einsatz. Die Kampfkraft der Mahdisten war hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das Reich der Mahdisten hatte bis 1899 Bestand. Dann wurde Sudan mit dem Feldzug Kitcheners von den Briten zurückerobert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht von Toski fand am 3. August 1889 zwischen einer anglo-ägyptischen Armee und Anhängern des Mahdi Muhammad Ahmad, als Teil des Mahdi-Aufstandes im Sudan, in Ägypten statt.", "tgt_summary": null, "id": 636051} {"src_title": "Cobas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Jaroslav Modrý begann seine Karriere in den Nachwuchsmannschaften des TJ Motor České Budějovice und debütierte 1988 für dessen Herrenmannschaft in der 1. Liga, der höchsten Spielklasse der Tschechoslowakei. In den folgenden zwei Jahren etablierte er sich innerhalb der Herrenmannschaft und wurde während des NHL Entry Draft 1990 in der neunten Runde an 179. Stelle von den New Jersey Devils ausgewählt. Kurze Zeit später wechselte er innerhalb der ČSSR zum TJ Dukla Trenčín. 1992 entschloss er sich zu einem Wechsel nach Nordamerika und spielte zunächst bei den Utica Devils, dem damaligen Farmteam der New Jersey Devils, in der American Hockey League. Während der Saison 1993/94 gab er sein NHL-Debüt für die Devils, spielte aber meist weiter in den Farmteams der Devils. Teile der Spielzeit 1994/95 verbrachte er aufgrund eines Streiks in der NHL in Tschechien beim HC České Budějovice. Im Juli 1995 wurde er von den Devils an die Ottawa Senators abgegeben, die in im März 1996 wiederum zu den Los Angeles Kings transferierten. In den folgenden Jahren absolvierte Modrý zunehmend mehr Spiele in der NHL und kam ansonsten in der AHL oder IHL zum Einsatz. Die Spielzeit 2000/01 war Modrýs erste komplette NHL-Saison, bevor er in der Spielzeit 2001/02 persönliche Bestwerte für Assists und Scorerpunkte erreichte sowie am NHL All-Star-Game teilnahm. 2004 verließ er die Los Angeles Kings und unterschrieb als Free Agent einen Vertrag bei den Atlanta Thrashers. Da die Saison 2004/05 aber aufgrund eines Lockouts ausfiel, kehrte er nach Tschechien zurück und spielte für die Bílí Tygři Liberec. In der folgenden Spielzeit ging er dann für die Thrashers aufs Eis, bevor er 2006 zusammen mit Landsmann Patrik Štefan an die Dallas Stars abgegeben wurde, die im Gegenzug Niko Kapanen und einen Draft-Pick nach Los Angeles schickten. Nach der Hälfte der Saison 2006/07 schickten die Stars Jaroslav Modrý zurück zu den Kings, die dafür Mattias Norström an Dallas abgaben. Während der Spielzeit 2007/08 wurde er dann erneut als Tauschobjekt genutzt. Die Philadelphia Flyers gaben an die Kings einen Drittrunden-Draftpick ab und erhielten dafür den tschechischen Abwehrspieler. Nachdem er im Sommer 2008 keinen neuen NHL-Vertrag erhielt, wechselte er zurück nach Tschechien und unterschrieb einen Zweijahres-Vertrag in Liberec. Aufgrund sportlichen Misserfolgs erhielt Modrý im Frühjahr 2009 die Freigabe und wechselte zum HC Plzeň. Dort spielte er bis zum Ende der Saison 2010/11, ehe er seine Spielerkarriere zunächst beendete und Trainer der Eishockeymannschaft des Rensselaer Polytechnic Institute wurde. Im Januar 2012 erhielt er erneut einen Vertrag beim HC Plzeň und schied mit dem Klub im Play-off-Halbfinale gegen Kometa Brno aus. Nach der vierten Niederlage dieses Halbfinales beendete er seine Karriere endgültig. Im Anschluss an seine Karriere als Aktiver wechselte Modrý hinter die Bande und ist seit 2017 Assistenztrainer der Ontario Reign aus der American Hockey League.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Jaroslav Modrý kam schon 1989 bei der U18-Europameisterschaft für die Junioren-Auswahl der Tschechoslowakei zum Einsatz und gewann die Silbermedaille. Zwei Jahre später nahm er an der U20-Weltmeisterschaft teil, und gewann mit der U20-Mannschaft der ČSFR die Bronzemedaille. Da er in den folgenden Jahren in Nordamerika spielte, nahm er nicht mehr an internationalen Titelkämpfen teil. Erst 2003 wurde er in den Kader der tschechischen Nationalmannschaft berufen und belegte mit dieser bei der Weltmeisterschaft 2003 den vierten Platz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jaroslav Modrý (* 27. Februar 1971 in České Budějovice, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger tschechischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1987 und 2008 unter anderem 753 Spiele für die Los Angeles Kings, New Jersey Devils, Atlanta Thrashers, Ottawa Senators und Dallas Stars in der National Hockey League auf der Position des Verteidigers bestritten hat. Darüber hinaus spielte er für den HC Dukla Trenčín, Motor České Budějovice, Bílí Tygři Liberec und HC Plzeň 1929 aus seiner tschechischen respektive tschechoslowakischen Heimat. Seinen größten Karriereerfolg feierte er jedoch in Diensten der Albany River Rats mit dem Gewinn des Calder Cups der American Hockey League im Jahr 1995. Seit Sommer 2017 ist er Assistenztrainer der Ontario Reign aus der American Hockey League.", "tgt_summary": null, "id": 682996} {"src_title": "Pesterzsébet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Pharmakologische Eigenschaften.", "content": "Die α-Adrenorezeptoren befinden sich vor allem auf den mittelgroßen und kleinen Arterien, beispielsweise in den Armen und Beinen. Wenn ein chemischer Stoff an diesen Rezeptor bindet (Agonist), löst dies eine Kontraktion der Arterienmuskulatur aus und der Durchmesser der Arterie wird kleiner (Vasokonstriktion). Dadurch nimmt der Blutfluss in dieser Arterie ab, und damit auch die Durchblutung des Gewebes, welches durch diese Arterie mit Blut versorgt wird. Buflomedil ist ein Antagonist der α-Adrenorezeptoren, es bindet an den Rezeptor, ohne eine Reaktion in der Arterie hervorzurufen. Dadurch können Agonisten des α-Rezeptors, welche normalerweise ständig in geringen Mengen im Blut vorhanden sind nicht mehr an den Rezeptor binden, da die Bindungsstelle bereits vom Antagonisten Buflomedil besetzt und somit blockiert ist. Die Spannung der Arterienmuskulatur (Muskeltonus) sinkt und der Durchmesser der Arterie wird größer (Vasodilatation), da in der Summe weniger Rezeptoren mit α-Agonisten besetzt sind. Durch die Vergrößerung des Lumens der Arterie steigt der Blutfluss und die Durchblutung, was man sich bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (paVK) zunutze macht.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Da Buflomedil nicht nur α-, sondern in gewissem Maße auch α-Rezeptoren blockiert und diese beiden Rezeptoren auf vielen anderen Zellen (z. B. Nervenzellen) vorkommen, muss die gefahrlose Dosierung sehr genau festgelegt werden. Versehentliche Überdosierungen oder bewusste Grenzverletzungen der Konzentrationsgabe des Medikaments können zu ausgeprägten Nebenwirkungen mit tödlichem Ausgang führen. Buflomedil hat eine geringe therapeutische Breite, d. h. Dosisbereich, in dem ein akzeptables Verhältnis zwischen gewünschten und erwünschten Wirkungen herrscht.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen des zentralen und peripheren Nervensystems.", "content": "Die Besetzung von α-Rezeptoren führt im Zentralnervensystem (ZNS) allgemein zur Hemmung der Aktivität von Nervenzellen, und somit allgemein zur Dämpfung der Erregung und Erregbarkeit des ZNS. Werden diese α-Rezeptoren blockiert fällt diese Hemmung weg und es kommt zu Nebenwirkungen, die sich durch die allgemeine Enthemmung im ZNS erklären lassen. Dies sind hauptsächlich fokale Anfälle und generalisierte tonisch-klonische Krampfanfälle („Grand-Mal“) mit Bewusstlosigkeit, die bis zu einem lebensbedrohlichen Ereignis, dem Status epilepticus übergehen können, welcher zum Tod führen kann. Auch an Nervenzellen in der Peripherie außerhalb des zentralen Nervensystems befinden sich diese hemmenden α-Rezeptoren. Nebenwirkungen die sich hier durch die Blockade von α-Rezeptoren herleiten lassen sind z. B. Zeichen einer allgemeinen Übererregung von Nervenzellen, welche die Kontraktion der Muskulatur koordinieren (motorische Neuronen). Hier kann es als Nebenwirkung zu Muskelkrämpfen (Myoklonien) kommen. Muskelkrämpfe können aber auch das Ergebnis einer Enthemmung im zentralen Nervensystem sein durch Enthemmung von Neuronen, welche für die Motorik zuständig sind.", "section_level": 2}, {"title": "Nebenwirkungen des Kardiovaskuläres Systems (Herz-Kreislauf).", "content": "Durch die Blockade von α-Rezeptoren auf den Blutgefäßen kommt es allgemein zur Gefäßerweiterung (Vasodilatation), infolgedessen der Blutdruck stark abnimmt (Hypotonie). Dadurch bedingt kann es zu einer Orthostase (\"Kreislauf-Kollaps\") mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit kommen. Auch kommt in der Summe weniger Blutvolumen zurück zum Herzen (Vorlast sinkt) und das Herz kann somit auch weniger Volumen pro Herzschlag in den Kreislauf pumpen. Da somit auch die Blutgefäße das Herz selber mit weniger Blut versorgen (Minderdurchblutung, Ischämie), können Schädigungen des Herzmuskelgewebes bis hin zu (vorwiegend ventrikulären) Herzrhythmusstörungen resultieren, welche im Extremfall zum Tode führen können.", "section_level": 2}, {"title": "Marktrücknahme.", "content": "Buflomedil war in Deutschland ab 1982 unter dem Handelsnamen \"Bufedil\" als verschreibungspflichtiges Arzneimittel im Handel. Wegen starker Nebenwirkungen bedingt durch eine geringe therapeutische Breite geriet der Einsatz von Buflomedil in die Diskussion. In Frankreich wurden buflomedilhaltige orale Präparate 2006 (hingegen nicht die Infusion) vom Markt zurückgezogen. Im Mai 2011 empfahl die europäische Arzneimittelagentur (EMA), die Zulassung zunächst für orale buflomedilhaltige Medikamente in allen Mitgliedsstaaten auszusetzen, bis das Nutzen-Risiko-Verhältnis abschließend geklärt sei, etliche deutsche Pharmaunternehmen nahmen Buflomedil daraufhin bereits freiwillig vom Markt. Im November 2011 erweiterte die EMA die Empfehlung auch auf parenterale Darreichungsformen. Der begrenzte Nutzen von Buflomedil wiege das Risiko schwerer kardialer und neurologischer Nebenwirkungen nicht auf. Im Februar 2012 erging der entsprechende Durchführungsbeschluss der Europäischen Kommission an alle Mitgliedsstaaten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Buflomedil ist ein Arzneistoff zur unterstützenden Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (paVK). Bei dieser treten beispielsweise beim Gehen Schmerzen in den Beinen auf, da die Arterien durch Ablagerungen in ihrem Lumen eingeengt sind und somit weniger Blut mit Nährstoffen in das Muskelgewebe der Beine gelangt. Der Wirkstoff fördert die Durchblutung in mittelgroßen und kleinen arteriellen Blutgefäßen. Es ist ein unselektiver Antagonist an α-Adrenorezeptoren, wobei die vasodilatorische Wirkung hauptsächlich durch α-Blockade zustande kommt. ", "tgt_summary": null, "id": 2459185} {"src_title": "JKOY-Baureihe Sm5", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Erik, ein Polizist in Stockholm, fährt zum Begräbnis seines Vaters nach Norrbotten, einer Provinz im Norden Schwedens an der finnischen Grenze. Bei der Trauerfeier trifft er seinen Bruder Leif, der all die Jahre im Ort beim Vater geblieben ist und dafür seinen Traum, Opernsänger zu werden, aufgegeben hat. Erik, der im Dienst einen Mann erschossen hat und darunter leidet, zieht im Haus seines Vaters ein und tritt bei der örtlichen Dorfpolizei seine neue Stelle an. Er genießt die Zeit, wieder zu Hause zu sein und Aktivitäten mit seinem Bruder zu unternehmen. Sie gehen wandern und angeln und unterhalten sich über die alten Zeiten. Die Presse feiert Erik sogar als Heimkehrer des Jahres. Für die Leute hier ist er ein Held, seit in Ausübung seines Dienstes auf ihn geschossen wurde. Allerdings stellt sich nach der Testamentseröffnung heraus, dass vom Erbe seines Vaters außer dem Haus nichts mehr übrig ist, und er streitet sich mit Leif. Er muss auch feststellen, dass sein Bruder ihm fremd geworden ist und seinen eigenen Hund einfach so erschießt, nur weil dieser nicht gleich auf ihn hört. Als Erik mit dem Auto unterwegs ist, trifft er auf Leifs besten Freund, den Halbfinnen Tomme, der mit einigen Jagdfreunden auf Tour ist. Er verdächtigt ihn, illegale Rentier- und Elchjagden zu veranstalten. Die örtliche Polizei hatte bisher kein Interesse, der Wilderei nachzugehen und wurde dafür bereits von der Presse kritisiert. Erst als Erik in Tommes Auto illegale Waffen findet, greift die Polizei endlich ein. Erik beschattet weiterhin Tomme und findet in seinem Haus Gewehre und Tierkadaver in großer Zahl. Bevor Erik das Haus verlassen kann, wird er zusammengeschlagen. Daraufhin lässt er alle daran Beteiligten vorladen. Jedoch kann jeder ein Alibi vorweisen und selbst Eriks Vorgesetzter ist nicht bereit, gegen die Wilddiebe zu ermitteln. So muss Erik feststellen, dass hier alle zusammenhalten und er einen schweren Stand hat. Für die Presse ist er der Einzige der behauptet, dass hier eine organisierte Kriminalität vorliegt. Daraufhin distanzieren sich die Bevölkerung und auch seine Kollegen von ihm. Leif, der sich inzwischen als Initiator der Jagden entpuppt, will aufgrund des Ermittlungsdrucks das Geschäft aufgeben, doch viele seiner Kumpane haben einen kostspieligen Lebenswandel entwickelt und brauchen das Geld. Tomme will eine riesige Jagd auf die Beine stellen, um den Verlust durch Leifs Rückzug wieder auszugleichen. Tomme erschießt dabei versehentlich einen russischen Beerensammler und versenkt die Leiche in einem See. Eine andere Sammlerin ist Zeugin und wird daraufhin von Leif getötet, doch auch diese Tat wird beobachtet. Der geistig behinderte Ove, ein Jugendfreund Eriks, ist zufällig im Wald und nimmt mit Entsetzen alles wahr, rührt sich aber nicht in seinem Versteck, sodass keiner der Männer ihn bemerkt. Hakan, ein Mitglied der Jagdgruppe meint, all das könnten sie doch nicht verheimlichen, aber Leif und Tomme beschließen, der Polizei nichts zu sagen. Aufgrund von Eriks Anschuldigungen, die sich auch gegen die Polizei richtet, beginnt eine interne Untersuchung der Polizei. Die Staatsanwältin Anna, die mit der Aufgabe betraut wurde, stößt ebenfalls an ihre Grenzen, solange die Bevölkerung die Männer deckt. Die mangelhafte Spurensicherung an den Tatorten erschwert die Untersuchung ebenfalls. Einen Teilerfolg erreicht sie jedoch, als es Erik gelingt, ein nicht registriertes Gewehr ausfindig zu machen. Daraufhin wird einer der Dorfpolizisten, der das Gewehr versteckt hat, vom Dienst suspendiert. Erik erkennt, dass ihm sein Bruder etwas verheimlicht. Er muss ihn auch gewaltsam zur Ordnung rufen, als dieser seine philippinische Freundin Nena beleidigt. Sie bestätigt Erik in seiner Arbeit, doch die Bevölkerung ist immer noch anderer Meinung. Auf der öffentlichen Ehrung zum Heimkehrer des Jahres wird die Auszeichnung von allen nur schweigend hingenommen und niemand applaudiert. Während Erik noch auf der Ehrungsfeier ist, vergreifen sich die fünf Wilderer an Nena, die daraufhin verschwunden ist. Als die tote Beerensammlerin gefunden wird, befürchtet Erik schon, dass es Nena sein könnte. Das Waldgebiet wird abgesucht und Erik findet Schnitzspuren, die nur von dem behinderten Ove stammen können. So befragt er ihn und muss erfahren, dass sein eigener Bruder die Frau getötet hat und dass es noch ein Opfer gibt. Die Polizei findet daraufhin das Auto mit der zweiten Leiche im See. Erik drängt Ove, zuhause zu bleiben und alle Türen zu verschließen und nur ihm öffnen, wenn er morgen zu ihm kommt. Doch Ove wird zuvor von Leif und seinen Leuten in den Wald gelockt, wo er mit ihnen angeblich einen Elch schießen soll. Erik und die Staatsanwältin kommen zu spät, sie finden Ove, der „versehentlich“ erschossen wurde. Da alle fünf geschossen haben, kann man niemanden für den Jagdunfall zur Rechenschaft ziehen. Da nun Ove als einziger Zeuge gegen die Wilderer und Mörder nicht mehr zur Verfügung steht, bleibt Erik nur, seinen Bruder davon zu überzeugen, sich zu stellen, oder das Gewehr zu finden, mit dem der Beerensammler erschossen wurde. Dabei lauert ihm Tomme auf und versucht ihn zu töten. Erik kann ihn jedoch überwältigen und der Justiz übergeben. Dabei gibt Tomme zu, den Beerensammler aus Versehen erschossen zu haben, aber die ermordete Frau habe Leif zu verantworten. Erik ist nicht in der Lage, seinen Bruder anzuzeigen. Außerdem will er von ihm wissen, was sie mit Nena gemacht haben und wo sie ist, was er aber nicht verrät. Leif verspricht Erik, sich der Polizei zu stellen. Als er vom gemeinsamen Haus wegfährt, zündet Leif das Haus an, welches kurz darauf explodiert. Erik lehnt das Angebot seines Chefs zu bleiben ab und fährt zurück nach Stockholm.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der mit einem Budget von 17 Millionen schwedischen Kronen ausgestattete Film war einer der größten Kassenerfolge in Schweden. Regisseur Kjell Sundvall drehte zwischen 1998 und 2007 zehn Folgen der Kriminalreihe \"Kommissar Beck\". Thomas Hedengran gab in diesem Film sein Debüt in einem Spielfilm, Joakim Hansson sein Debüt als Filmproduzent. Filmemacher aus Hollywood wollten die Rechte an dem Film kaufen, um ein Remake zu drehen. Kjell Sundvall stand dem erst einmal grundsätzlich positiv gegenüber; als er aber erfuhr, dass die Grundzüge der Handlung in einen Cowboy-Film übertragen werden sollten, lehnte er ab.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Bei Moviepilot.de meint man: „Es ist ein durchaus spannender, logisch aufgebauter Thriller, der bisweilen sogar eine emotionale Seite anklingen lässt und sozialkritische Töne anschlägt. [...] Der Bruder als Mörder wird emotional gut eingebaut. Die Suche nach Beweisen zögert das Ende noch etwas hinaus, tut der Spannung aber keinen Abbruch.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei der Verleihung des schwedischen Filmpreises Guldbagge im Jahr 1997 wurde der Film in den Kategorien Beste Regie und Bester Nebendarsteller (Lennart Jähkel) ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "2011 folgte der Kinofilm \"Die Nacht der Jäger (Jägarna 2)\", in dessen Hauptrolle erneut Rolf Lassgård zu sehen ist. Die Regie übernahm wieder Kjell Sundvall. Kinostart war im Drehort Överkalix am 14. August 2011, in ganz Norrland am 2. September 2011, im übrigen Schweden am 9. September 2011. 2018 folgte die Fernsehserie \"Jäger – Tödliche Gier (Jägarna)\", in der Lassgård wieder die Hauptrolle des Erik Bäckström spielte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Spur der Jäger (Originaltitel: \"Jägarna\") ist ein schwedischer Kriminalfilm von Kjell Sundvall aus dem Jahr 1996. Die Uraufführung in Deutschland lief am 28. Februar 1997 im Bezahlsender Premiere. Die Uraufführung im Free-TV fand am 16. März 1998 im ZDF statt. Die Video-Premiere des Films kam am 2. Mai 2001 unter dem Titel \"The Hunters – Jäger des Todes\" heraus.", "tgt_summary": null, "id": 1396039} {"src_title": "Zawidy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Nachdem der von der Firma Renault entwickelte AMR 33 VM nur bedingt akzeptiert und nur in geringer Stückzahl geordert worden war, verwendete der Konstrukteur Louis Renault zwei dieser Fahrzeuge zur Verbesserung des Modells. Mitte Februar 1934 wurde der Abnahmekommission ein erstes Fahrzeug mit stärkerem Antriebsaggregat vorgestellt. Die Bestellung von 92 Stück wurde am 3. Juli 1934 unter der Bezeichnung „AMR 35“ genehmigt; davon sollten 31 der Panzer eine Funkausstattung haben. Zusätzlich wurden acht Befehlspanzer hergestellt. Diese erhielten die militärische Bezeichnung „AMR 35 ADF 1“. Der AMR 35 war etwas größer als der AMR 33; die Höchstgeschwindigkeit lag bei 55 km/h, was das Fahrzeug zum schnellsten französischen Panzer seiner Zeit machte. Die Panzerung war maximal 13 mm stark, die Bewaffnung bestand allerdings nur aus einem 7,5-mm-Reibel-Maschinengewehr. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der „AMR 33“ bereits als nahezu untaugliches Fahrzeug herausgestellt, da die Federung für Fahrten im Gelände zu schwach ausgelegt worden war. Daraufhin bestellte die Militärführung für diesen Panzer ein komplett überarbeitetes Fahrwerk, das auch für den neuen R-35 Verwendung finden sollte. Zwei verschiedene Modellvarianten wurden vorgeführt; die als Modell ZT bezeichnete und mit einer Tandemachse ausgerüstete Variante wurde angenommen. Die zweite Variante ZB mit zwei Tandemachsen wurde hingegen verworfen, obwohl dieses Fahrwerk später im R 35 eingebaut wurde. Im März 1936 bestellte die Republik China jedoch zwölf Stück der ZB-Variante. Einige Monate später orderte die Provinzregierung von Yunan nochmals vier Stück. Diese vier Panzer kamen im Jahr 1938 zur Auslieferung, die übrigen wurden erst 1940 geliefert. Wegen der dauernden Verzögerungen konnte der erste AMR 35 erst am 22. April 1936 im Dienst genommen werden. Zwischenzeitlich hatte die Firma Citroën versucht, mit ihrem neuentwickelten \"AMR Citroën P 103\" ins Geschäft zu kommen und den Vertrag zu übernehmen. Dieses Fahrzeug hatte eine vollkommen neuartige, hydraulische Fahrgestellaufhängung, konnte sich jedoch nicht durchsetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Im Jahre 1936 folgten zwei weitere Bestellungen. Die erste betraf 20 Stück des Typs AMR 35 sowie je fünf der Varianten \"Renault ZT2\" und \"Renault ZT3\"; die zweite Bestellung lautete auf 55 AMR 35 sowie je fünf Fahrzeuge der Typen ZT2, ZT3, und Renault ADF 1. Die Gesamtzahl der ausgelieferten Fahrzeuge betrug somit 167 AMR 35, 10 ZT2, 10 ZT3, und 13 ADF 1. In 1937 wurden auch zehn Kommandofahrzeuge mit einem vergrößerten Kampfraum, jedoch ohne Turm bestellt; sie wurden vom Hersteller werksintern „Renault YS“ genannt. Es gab auch einen YS-2-Prototyp, der als Artilleriebeobachtungsfahrzeug mit der entsprechenden optischen Ausstattung versehen worden war. Beide Fahrzeuge sollten der Panzeraufklärungstruppe gewisse Möglichkeiten zur Panzerabwehr geben. Ebenfalls unbefriedigend verlief der Versuch, einen Turm mit einem 13,2-mm-Hotchkiss-Maschinengewehr auszustatten. Dieses sollte mit panzerbrechender Munition in der Lage sein, auf eine Entfernung von 500 Metern 20 mm starke Stahlplatten zu durchdringen. Achtzig dieser Fahrzeuge wurden hergestellt. Im Jahr 1936 wurden 21 Fahrzeuge des Typs \"Renault ZT4\" für die Kolonialtruppen bestellt, da die bisher dort genutzten Renault FT-Panzer ersetzt werden mussten. Da von diesen Truppen noch das Maschinengewehr Hotchkiss M1914 als Standardwaffe verwendet wurde, wurde die Ausstattung auch der neuen Fahrzeuge mit dieser Waffe gewünscht. Die französische Militäradministration entschied jedoch, dass es billiger sei, die alten FT-Türme auf die neuen Chassis zu setzen, was von den zukünftigen Benutzern strikt abgelehnt wurde. Trotzdem war zwischenzeitlich die Bestellung auf 55 Fahrzeuge erweitert worden, jedoch bis Februar 1940 noch keiner der Panzer produziert. Zum Zeitpunkt der französischen Kapitulation waren lediglich 47 Chassis und noch kein Turm fertiggestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Zur Schlacht um Frankreich waren 120 AMR 33 und 187 ZT bereits ausgeliefert und auf drei Schwadronen der 1. und der 2. DLM (leichte Mechanisierte Division), (je Division 66 AMR 35 Panzer); je eine Schwadron in vier Leichten Kavallerie-Divisionen (je Division 22 Panzer; die \"1e DLC\" verwendete den AMR 35), je ein Zug in fünf Mechanisierten Infanterie-Divisionen (je Division zwei ZT 2 und zwei ZT 3) aufgeteilt worden. Die Ausfallquote betrug bereits ohne Kampfhandlungen teilweise bis zu 40 %. Während der Kampfhandlungen stellte sich heraus, dass das 13,2-mm-Maschinengewehr sogar gegen den deutschen Panzerspähwagen nichts ausrichten konnte.Die meisten der Fahrzeuge mussten dann wegen technischer Mängel aufgegeben werden. Einige der von der deutschen Wehrmacht erbeuteten Fahrzeuge wurden für eigene Zwecke umgebaut und eingesetzt. So wurden einige AMR 35 als \"Panzerspähwagen ZT 702 (f)\" eingesetzt. Die verwendeten ZT4-Fahrzeuge erhielten teilweise anstelle des Turms einen nach oben offenen Aufbau, in dem sich ein 8-cm-Granatwerfer befand. Die Bezeichnung für dieses Fahrzeug lautete „8-cm-schwerer Granatwerfer 34 auf Panzerspähwagen AMR (f)“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Automitrailleuse de Reconnaissance 35 (AMR 35) war ein leichter Panzer der französischen Armee vor und während des Zweiten Weltkrieges. Anders als der Name vermuten lässt, war er nicht zur Aufklärung gedacht, sondern wurde als leichter Begleitpanzer der motorisierten Infanterie verwendet. Das Fahrzeug verfügte meistens nicht über eine Funkausstattung.", "tgt_summary": null, "id": 917580} {"src_title": "Alpentor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Behandlung nach Lagrange.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeiner Fall.", "content": "Da sich die Pendelmasse des Kugelpendels auf einer Kugelfläche bewegt, lässt sich seine Bewegung am besten in Kugelkoordinaten beschreiben: Der Aufhängepunkt ist der Ursprung formula_2 und die z-Achse weist zur stabilen unteren Ruhelage. Dann ist Da die Länge formula_7 konstant gehalten wird, sind die beiden Winkel die einzigen freien Variablen, also die generalisierten Koordinaten für dieses System. Es ist nun die Lagrange-Funktion zu bilden, wobei formula_9 die kinetische Energie und formula_10 die potentielle Energie in Abhängigkeit von den beiden generalisierten Koordinaten und ihren Zeitableitungen bezeichnen. Die potentielle Energie des Pendels bezüglich des Aufhängepunktes beträgt und hat ihr Minimum bei formula_12. Die kinetische Energie beträgt Die Bewegungsgleichungen ergeben sich dann aus den Lagrangegleichungen 2. Art: Die Lagrange-Gleichungen ergeben (nach Kürzen von formula_16): Die zweite Lagrange-Gleichung führt sofort auf Diese Gleichungen bilden ein System von zwei gekoppelten Differentialgleichungen 2. Ordnung, von denen die zweite allerdings sofort einmal integriert werden kann, wie man an der darüberstehenden Lagrange-Gleichung sieht, aus der sie hervorgegangen ist. Nach dieser zweiten Lagrange-Gleichung ist der zu formula_5 gehörige konjugierte Impuls formula_21 nämlich konstant. Es ist die formula_6-Komponente des Drehimpulses Damit lässt sich formula_26 aus der Differentialgleichung für formula_4 eliminieren: Diese Bewegungsgleichung für formula_4 ist im Allgemeinen \"nicht\" elementar lösbar, und es können sich komplexe Bewegungen ergeben. Ein einfach lösbarer Fall ist das konische Pendel (s. u.). Aussagen zu allgemeinen Eigenschaften der Bewegung lassen sich gewinnen, wenn zusätzlich die Konstanz der Gesamtenergie formula_30 berücksichtigt wird, die sich daraus ergibt, dass keine explizite Abhängigkeit von der Zeit vorliegt. Daraus folgt : Mithilfe der Berücksichtigung der Konstanz der Energie kann die Bewegungsgleichung für formula_4 in eine Differentialgleichung erster Ordnung überführt werden, die allerdings auch nicht elementar lösbar ist:", "section_level": 2}, {"title": "Konisches Pendel.", "content": "Das konische Pendel wird durch die Lösung mit beschrieben. Dann ist formula_46 und folglich nach der obigen Bewegungsgleichung Demnach beschreibt das Pendel mit der konstanten Winkelgeschwindigkeit einen Kegelmantel, wobei formula_49 sein muss, der konstante Auslenkwinkel also auf den Bereich formula_50 eingeschränkt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Behandlung in der Newtonschen Mechanik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeiner Fall.", "content": "Die Bahnkurve formula_51 der Pendelmasse ergibt sich nach der Newtonschen Mechanik als Lösung der vektoriellen Differentialgleichung für die Beschleunigung Der erste Summand auf der rechten Seite ist die Beschleunigung aufgrund der Schwerkraft formula_53, die hier die eingeprägte Kraft ist. Der zweite Summand rührt von der durch den Stab ausgeübten Zwangskraft her. Sie muss den Körper auf der Kugelschale mit dem Radius formula_54 halten, also – bei jeder Position und Geschwindigkeit des Körpers – die radiale Komponente der Schwerkraft aufheben und die für die Bahnkrümmung mit dem Krümmungsradius formula_54 nötige Zentripetalkraft ausüben. Die Zwangskraft wirkt daher in radialer Richtung und ist gegeben durch: formula_57 bezeichnet den vom Aufhängepunkt weg gerichteten radialen Einheitsvektor. Zusammen mit der eingeprägten Kraft kann man schreiben: Hier zeigt sich, dass die gesamte Beschleunigung formula_59 durch die tangentiale Komponente der Schwerkraft (Term in eckigen Klammern) und die radiale Zentripetalkraft verursacht wird. Drückt man diese Gleichung in Kugelkoordinaten aus, ergeben sich wieder die Differentialgleichungen für die Winkel formula_4 und formula_5, die – wie oben angemerkt – nicht geschlossen gelöst werden können. Für eine numerische Lösung sind kartesische Koordinaten günstiger, weil in sphärischen Koordinaten der Winkel formula_5 am Ort der Ruhelage nicht definiert ist. Die nebenstehende Animation, die einen komplizierten Bewegungsablauf zeigt, wurde auf diese Weise mit einem SciLab Skript erstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Harmonische und anharmonische Näherung bei kleinen Ausschlägen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Qualitative Beschreibung.", "content": "Bei kleinen Ausschlägen sind die Bewegungen des sphärischen Pendels einfach: Sind die Ausschläge infinitesimal klein, schwingt es wie ein isotroper zweidimensionaler harmonischer Oszillator mit derselben Frequenz formula_63 wie das ebene mathematische Pendel in harmonischer Näherung. Das heißt, die Bahnkurven sind raumfeste Ellipsen, einschließlich der Grenzfälle der linearen Schwingung und des Kreises. Hierzu siehe den speziellen Abschnitt im Artikel Harmonischer Oszillator. Bei kleinen, aber endlichen Ausschlägen treten anharmonische Effekte auf, die eine Verringerung der Umlauffrequenz und eine Präzession der Bahnellipse (im Drehsinn des Umlaufs) nach sich ziehen. Beides rührt daher, dass die Frequenz des ebenen mathematischen Pendels nur im infinitesimalen Bereich von der Größe des Ausschlags formula_64 unabhängig ist, mit zunehmendem Ausschlag aber sinkt. In niedrigster Näherung gilt (siehe in mathematisches Pendel) Eine elliptische Schwingung kann als Überlagerung von zwei linearen Schwingungen gleicher Frequenz mit verschieden großen Ausschlägen angesehen werden, die um eine Viertelperiode versetzt und rechtwinklig zueinander entlang der großen und kleinen Halbachse der Ellipse erfolgen. Diese Möglichkeit ist bei infinitesimal kleinen Ausschlägen gegeben, so dass die linearen Schwingungen synchron bleiben und eine raumfeste Ellipse bilden. Bei realen Auslenkungen ist aber beim sphärischen Pendel die Schwingung längs der kleinen Halbachse etwas schneller als die Schwingung längs der großen Halbachse, so dass sie schon über ihren Nullpunkt hinaus ist, wenn die andere erst bei ihrer maximalen Auslenkung, d. h. am Scheitelpunkt der Bahnkurve, ankommt. Zusammengesetzt ergibt sich, dass der Scheitelpunkt auf einem Kreis herumwandert.", "section_level": 3}, {"title": "Berechnung.", "content": "Die Bewegungen bei kleinen Ausschlägen werden am einfachsten in kartesischen Koordinaten durch eine Entwicklung nach Potenzen behandelt. Der Ursprung liegt im Aufhängepunkt und die z-Achse ist nach unten gerichtet. Kleine Abweichungen von der Ruhelage sind definiert durch formula_66 sowie formula_67 und formula_68. Es ergeben sich zwei gekoppelte Differentialgleichungen für formula_69 und formula_70, die in Potenzreihen entwickelt werden können. Berücksichtigt man für infinitesimale Ausschläge nur die Glieder niedrigster Potenz, erhält man zwei entkoppelte Differentialgleichungen für ein Paar harmonischer Oszillatoren gleicher Frequenz Für Lösungsweg und Lösung siehe harmonischer Oszillator. Dieselben Differentialgleichungen erhält man für kleine Auslenkungen aus der physikalisch begründeten Näherung, dass die Bewegung sich nur in der Ebene formula_72 abspielt und die zur Ruhelage formula_73 hin rücktreibende Kraft durch die tangentiale Komponente der Schwerkraft gegeben ist, wobei diese (für Auslenkung in x-Richtung) durch genähert wird (für y-Richtung entsprechend). Die Bahnkurven sind raumfeste Ellipsen mit beliebiger Orientierung der Achsen in der Schwingungsebene, einschließlich der Grenzfälle Strecke und Kreis. In nächster Näherung treten kubische Glieder auf, über die die beiden Differentialgleichungen auch gekoppelt sind. Eine geschlossene Lösung ist nicht möglich. Eine Näherungslösung geht, der obigen qualitativen Diskussion entsprechend, vom Ansatz einer langsam rotierenden Ellipsenbahn aus. Demnach durchläuft der Pendelkörper eine Ellipse mit den Halbachsen formula_75 und formula_76 mit der Kreisfrequenz Die Ellipse rotiert dabei im Sinn des Umlaufs so, dass der Scheitelpunkt bei jedem Umlauf um den Winkel versetzt wird. Das entspricht einer Drehung der Bahn mit einer Winkelgeschwindigkeit Diese Präzessionsbewegung ist zum Beispiel eine häufige Störung beim Foucaultschen Pendel, weil sie leicht die Größe der Präzession aufgrund der Erddrehung erreicht.", "section_level": 3}], "src_summary": "Ein sphärisches Pendel, auch Kugelpendel oder räumliches Pendel, ist ein Pendel, dessen Aufhängung Ausschläge in unterschiedliche Richtungen zulässt. Im Unterschied zum (ebenen) Kreispendel, bei dem die Bewegung der Pendelmasse auf einen vertikalen Kreis beschränkt ist, bewegt sich beim (räumlichen) Kugelpendel die Pendelmasse auf einer Kugelfläche. ", "tgt_summary": null, "id": 432305} {"src_title": "Florenz von Wevelinghoven", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erste Reise (1772 bis 1773).", "content": "Am 26. September 1772 stach Bonechea von Callao in See, um Tahiti zu erreichen, das der Engländer Samuel Wallis am 21. Juni 1767 für Europa entdeckt und James Cook bereits 1769 besucht hatte. Auf seiner Fahrt dorthin lief er mehrere Inseln des Tuamotu-Archipels und der Gruppe der Gesellschaftsinseln an. Am 12. November 1772 ankerte er mit seiner Fregatte \"El Águila\" in der Baie de Tautira auf Tahiti und taufte die Ansiedlung der Einheimischen etwas hochtrabend: \"Santísima Cruz\". Die Kontakte mit den Insulanern entwickelten sich gut. Boenechea ließ Karten zeichnen und Informationen von den Einwohnern Tahitis einholen, so erfuhr er von den vorangegangenen englischen Expeditionen. Am 20. Dezember 1772 verließ er Tahiti und erreichte am 21. Februar 1773 Valparaíso. Während dieser ersten Reise entdeckte Bonechea mehrere Inseln für Spanien und gab ihnen spanische Namen (doch oft erhielten sie von Seefahrern anderer Nationen andere Namen): Nach seiner ersten Expedition gab Bonechea ein Buch heraus mit dem Titel: \"Relación de la navegación.\" Hier beschrieb er die Ureinwohner Tahitis und deren Bräuche. Er übersetzte auch Teile des indigenen Wortschatzes der Polynesier in das Kastilische.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Reise (1774 bis 1775).", "content": "Das Ziel seiner zweiten Reise war die Annexion Tahitis für die spanische Krone und die Christianisierung der Einwohner, befohlen und unterstützt vom spanischen König Karl dem III. Mit zwei Schiffen, der \"Aguila\" und der \"Jupiter\", verließ Boenechea Callao am 20. September 1774. Die Einwohner Tahits bereiteten ihm einen herzlichen Empfang und übereigneten ihm Land für den Bau eines Missionshauses. Die Stammeshäuptlinge akzeptierten die spanische Oberherrschaft in einem förmlichen Akt. Als Zeichen der spanischen Hegemonie ließ Boenechea ein großes Holzkreuz errichten mit der Aufschrift: Bonechea starb am 26. Januar 1775 auf Tahiti und wurde vor dem von ihm begründeten Missionshaus begraben. Sein Kapitän Tomás de Gayangos beendete die Expedition 1775. Als Amat 1776 sein Amt als Vizekönig von Peru niederlegte, verlor Spanien das Interesse am Südpazifik und wandte sich anderen Prioritäten zu. Damit war auch das Bestreben gescheitert, die Inseln des Südpazifiks – und insbesondere Tahiti – dem spanischen Königreich einzugliedern. Auch auf seiner zweiten Reise entdeckte Boenechea mehrere Inseln und gab ihnen spanische Namen: Im Tuamotu-Archipel: Bei den Gesellschaftsinseln:", "section_level": 1}], "src_summary": "Domingo de Bonechea (Boenechea) Andonaegui (* 21. September 1713 in Getaria; † 26. Januar 1775 in Tautira, Tahiti) war ein Seefahrer und Entdecker des 18. Jahrhunderts im Dienst der spanischen Krone. ", "tgt_summary": null, "id": 556901} {"src_title": "Ward 21", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Die Pisani gehörten zu den reichsten venezianischen Familien ihrer Zeit. Berühmtester Spross der Familie war Admiral Vettor Pisani, der die Genueser im Chioggia-Krieg geschlagen und endgültig aus Venedigs adriatischem Einflussbereich vertrieben hatte. Der Familienzweig des Dogen besaß einen eindrucksvollen Stadtpalast in Santo Stefano in Venedig, die Villa Pisani an der Brenta von königlichen Ausmaßen und ausgedehnte Ländereien, die beträchtliche Gewinne abwarfen.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Alvise wurde als dritter von sechs Söhnen des Gianfranceso Pisani und der Paolina Contarini, Enkelin von Carlo Contarini, geboren. Verheiratet war er mit Elena Badoer, die nach seiner Wahl den Titel \"Dogaressa\" trug. Aus der Ehe gingen vier Söhne hervor, darunter der spätere Prokurator von San Marco Alvise III. Pisani genannt Luigi. Alvise Pisani hatte vor seiner Wahl eine diplomatische Karriere im Dienst der Republik durchlaufen, die ihn nach Frankreich, England und an den Hof Karls VI. geführt hatte. Außerdem hatte er das Amt eines \"Savio\" ausgeübt.", "section_level": 1}, {"title": "Das Dogenamt.", "content": "Pisani wurde am 17. Januar 1735 im Alter von 72 Jahren einstimmig im ersten Wahlgang zum Dogen gewählt, wahrscheinlich mit der Hilfe von Schmiergeldern. Zwar genoss er in Venedig den Ruf eines Geizhalses, seine Wahl jedoch wurde über drei Tage mit verschwenderischen Festlichkeiten, Bällen und abendlichem Feuerwerk gefeiert sowie mit großzügigen Geschenken, Brot und Geld für das Volk. Prunk und Verschwendung prägten auch seine Regierungszeit. Die Republik, deren Stern schon im Sinken war, erfreute sich zwar einer Zeit innerer und äußerer Ruhe, nur der Patriarch von Aquileia spann seine Intrigen, die zu vorübergehenden außenpolitischen Scharmützeln mit dem Sultan und Österreich führten. Obwohl sich einige Patrizier der Notwendigkeit von inneren Reformen bewusst waren, verschloss sich die Mehrheit allen Reformbestrebungen. Der Dichter und Gelehrte Francesco Scipione Maffei empfahl, das Volk an der Macht zu beteiligen, stieß aber auf taube Ohren. Venedig, der Doge und Müßiggänger aus Europa und dem Orient amüsierten sich mit Bällen und Maskeraden in einem Karneval, der vom 5. Oktober bis zum Fest Christi Himmelfahrt im Frühsommer andauerte. Wie zeitgenössische Reisende berichten, ließ der Doge, obwohl schon alt und kränklich, keine Festlichkeit aus. Alvise Pisani starb am 17. Juni 1741.", "section_level": 2}, {"title": "Grabmal.", "content": "Pisani wurde unter dem St. Petersaltar in der Kirche San Andrea al Lido bestattet. Sein Grabmal ist nicht erhalten, da die Kirche nach ihrer Profanierung ab 1810 für militärische Zwecke genutzt und später abgerissen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alvise Pisani (* 1. Januar 1664 in Venedig; † 17. Juni 1741 ebenda) war der 114. Doge von Venedig. Er regierte von 1735 bis 1741.", "tgt_summary": null, "id": 1490791} {"src_title": "John Charles Vivian", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wirken.", "content": "Andy LaPlegua ist in drei Projekten aktiv, Combichrist (ehemals DRIVE), Panzer AG und (DJ) Scandy. Von diesen erreichten Icon of Coil und Combichrist die DAC. Mit Combichrist war er in den Top 5 der amerikanischen Billboard Dance Charts. Er war Teil verschiedener Szenen in Norwegen. Andy LaPlegua experimentierte mit Hip-Hop in der Detroit-Techno-Band LAW, mit Industrial bei Devils Into Crime (DIC) sowie mit Punk in der Band My Right Choice (MRC), in der er als Sänger tätig war und mit der er unter dem Namen Fleshfire eine EP veröffentlichte. Des Weiteren war er als Aushilfs- und später als Leadsänger der Metal-Gruppe Lash Out tätig. Außerdem interessierte er sich auch für Trance und Clubmusik, wodurch er auch in den Projekten Plastic Life und Sector9 aktiv war. Icon of Coil wurde 1997 gegründet und zunächst als Soloprojekt von LaPlegua angelegt. Er lud Sebastian Komor, einen ehemaligen Bandkollegen, ein, ihn bei Live Auftritten zu unterstützen. Nach verschiedenen öffentlichen Auftritten und der Veröffentlichung des ersten Icon-of-Coil-Albums \"Shallow Nation\" wurde Komor dauerhaftes Mitglied. Die Band Combichrist startete offiziell im Jahr 2003. Sie wurde als eine aggressivere Alternative zu Icon of Coil gegründet. Panzer AG wurde 2004 ins Leben gerufen. LaPlegua kombiniert hierbei die Tanzbarkeit von Icon of Coil mit den harten Beats von Combichrist. Sein viertes, mehr auf Techno ausgelegtes Projekt ist (DJ) Scandy.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Andy LaPlegua war mit dem Erotikmodel Kellie LaPlegua verheiratet. Im März 2016 heiratete er die deutsche Schauspielerin Sophia Thomalla. Im Mai 2017 gab Thomalla die Scheidung bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andy LaPlegua (* 15. September 1975 in Fredrikstad, Norwegen; eigentlicher Name \"Ole Anders Olsen\") ist Gründer und Sänger der Future-Pop-Band Icon of Coil.", "tgt_summary": null, "id": 251607} {"src_title": "Dan Thornton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Milton Shapp wurde als Milton Shapiro geboren. Sein Vater Aaron Shapiro war ein jüdischer Geschäftsmann. Aufgrund seiner Herkunft befürchtete Milton antisemitische Übergriffe. Daher ließ er seinen Nachnamen in Shapp ändern. Er besuchte bis 1933 das Case Institute of Technology und wurde zum Elektroingenieur ausgebildet. Aufgrund der damaligen Wirtschaftskrise fand er auf diesem Gebiet keine Arbeit und musste als LKW-Fahrer im Kohlebergbau arbeiten. Später fand er eine Stelle als Verkäufer von Radioersatzteilen und Elektroartikeln. Dann machte er sich selbständig und betrieb selbst einen solchen Laden. Während des Zweiten Weltkriegs war er Offizier der US Army in Nordafrika, Italien und Österreich. Nach dem Ende des Krieges gründete er die Firma \"Jerrolds Electronics Corporation\". 1946 begann er mit zwei Angestellten; als er die Firma 1966 an Sidney Harman verkaufte, waren dort mehrere tausend Menschen beschäftigt. Die Firma stellte unter anderem TV-Geräte her. Heute firmiert die Firma als Harman International.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Aufstieg.", "content": "Milton Shapp war Mitglied der Demokratischen Partei und im Jahr 1960 ein Anhänger von John F. Kennedy. Nach Kennedys Amtsantritt als US-Präsident wurde Shapp ein Berater des Handelsministeriums und des Friedenscorps. Im Jahr 1966 bewarb er sich erfolglos um das Amt des Gouverneurs von Pennsylvania. Vier Jahre später war er erfolgreicher und wurde zum neuen Gouverneur gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Pennsylvania.", "content": "Milton Shapp trat sein neues Amt am 19. Januar 1971 an. Er war nicht nur der erste jüdische Gouverneur von Pennsylvania, sondern auch der erste Gouverneur, der unter der neuen Verfassung von 1968 amtieren konnte, die ihm eine Wiederwahl ermöglichte. Nach dieser Wiederwahl konnte er bis zum 16. Januar 1979 im Amt bleiben. Es gelang ihm, den Haushalt zu konsolidieren. Er führte eine staatliche Lotterie zur Verbesserung der Staatseinnahmen ein und reformierte die Autobahnverwaltung des Landes. Auch der Verbraucherschutz wurde unter seiner Regierung gefördert und das Versicherungswesen und das Wohlfahrtsprogramm des Landes wurden reformiert. Damals wurde zudem das Scheidungsrecht reformiert und eine Gefängnisreform durchgeführt. In seiner Zeit wurde Pennsylvania von dem Hurrikan „Agnes“ heimgesucht, bei dem 48 Menschen ums Leben kamen. Selbst der Gouverneur und seine Frau mussten aus ihrem Amtssitz in Harrisburg mit einem Boot vor den Wassermassen gerettet werden. Shapps Regierung hatte auch ihre Schattenseite. Seine Verwaltung wurde von mehreren Skandalen überschattet, wobei es meistens um Korruptionsvorwürfe ging. Obwohl Shapp nicht persönlich darin verwickelt war, schadeten die Skandale seinem Ruf. Im Jahr 1976 bewarb er sich erfolglos um die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Demokraten.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebensweg.", "content": "Nach dem Ende seiner Amtszeit trat Milton Shapp politisch nicht mehr in Erscheinung. Er widmete sich seinen privaten Interessen und starb im November 1994 im Alter von 82 Jahren. Er war mit Muriel Matzkin verheiratet, mit der er drei Kinder hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Milton Jerrold Shapp (* 25. Juni 1912 als \"Milton Shapiro\" in Cleveland, Ohio; † 24. November 1994 in Wynnewood, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1971 bis 1979 der 40. Gouverneur von Pennsylvania.", "tgt_summary": null, "id": 497267} {"src_title": "Lothar Mertens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufstellung.", "content": "Das Generalkommando des VII. Armee-Korps in Münster unter Generalleutnant Oskar von Watter begann nach der Novemberrevolution, aus von der Westfront zurückkehrenden Einheiten Freikorps aufzustellen. Dabei entstand im Raum Hagen das Freikorps Lichtschlag, dass nach seinem Kommandeur Hauptmann Otto Lichtschlag (1885–1961) benannt war und etwa 2500 Mann umfasste.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Der Verband wurde Anfang 1919 auf Befehl des Generalleutnants von Watter gegen die Sozialisierungsbewegung im Ruhrgebiet eingesetzt. Am 15. Februar ging er mit großer Brutalität in Dorsten und in Bottrop gegen streikende Arbeiter vor. Am 16. Februar rückte das Freikorps auf Watters Befehl hin zu einer \"Befriedigungsaktion\" gegen Hervest aus. Die dort beginnende Blutspur der Formation brachte ihr den Namen „Freikorps Totschlag“ ein. Am 23. Februar 1919 wurde der Arbeiterführer Alois Fulneczek in Bottrop von Soldaten des Freikorps Lichtschlag erschossen. In der Folge riefen die Anhänger der KPD und der USPD im Ruhrgebiet den Generalstreik aus. Dieser wurde gewaltsam niedergeschlagen. Die Lage blieb unruhig und wurde durch Ausschreitungen der Freikorps weiter angeheizt. Am 15. April 1919 schossen Angehörige des Freikorps Lichtschlag in eine Versammlung streikender Arbeiter im Kreis Mettmann; dabei gab es Tote und Verletzte. Das Freikorps unterstützte während des Kapp-Putsches die Putschisten und wurde gegen die streikenden Arbeiter, deren Aktivitäten wiederum die Reichsregierung ablehnte, eingesetzt, im März 1920 im Ruhrgebiet. Am 15. März griffen bewaffnete Arbeiterformationen bei Wetter eine Vorhut des Freikorps unter Hauptmann Otto Hasenclever an, der unter den schwarz-weiß-roten Fahnen der rechten Gegner der demokratischen Republik angerückt war und angegeben hatte, unter dem Befehl des Generalleutnants von Watter zu stehen, der, wie man erklärte, „auf dem Boden des Generals Lüttwitz“, als des führenden Putschisten neben Kapp, stehe. Die Batterie der Putschisten wurde aufgerieben, Hauptmann Hasenclever und zehn Soldaten sowie sechs Arbeiter wurden getötet. Am 16. März wurde der Vormarsch des Freikorps bei Aplerbeck von 10.000 Mann der Roten Ruhrarmee gestoppt. Daraufhin stellten sich die Dortmunder Sozialdemokraten Max König, Regierungspräsident in Arnsberg, und Wilhelm Hansmann, Landrat in Hörde, an die Spitze des Freikorps, um ihm den Marsch auf Dortmund zu ermöglichen. Davon ließen sich die Arbeitermilizen nicht beeindrucken. Am folgenden Tag wurde das Freikorps von ihnen \"vernichtend geschlagen\". Die bewaffneten Arbeiter erbeuteten die Geschütze, nahmen 600 Freikorpsangehörige gefangen und besetzten Dortmund.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Freikorps Lichtschlag war ein deutscher paramilitärischer Verband, der am 14. Dezember 1918 kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges aufgestellt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1025511} {"src_title": "Aurelio Lampredi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kritik.", "content": "Kritiker wie die französische Aktivistengruppe La Quadrature du Net sehen durch zahlreiche Änderungsanträge, die im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens eingebracht wurden die Netzneutralität und Grundrechte der Internetnutzer in Gefahr. Das Gesetzespaket sieht vor, dass Internetprovider für die Rechtsverstöße ihrer Kunden haftbar gemacht werden können, und diese daher verpflichtet werden, den Netzverkehr zu überwachen, zu filtern und die Sperrung von Internet-Anschlüssen auf Anordnung nicht ordentlicher Gerichte durchzuführen. Die Menschenrechtsorganisation Open Rights Group bezeichnet dies als \"Zensur\". Europäische Internetnutzer könnten durch verpflichtende Spyware von der legalen Nutzung des Internets abgehalten werden. Die freiwillige Speicherung und Auswertung von Verbindungsdaten und die einzelfallunabhängige Verarbeitung von Verkehrsdaten zur Gewährleistung der Netz- und Informationssicherheit wird ebenso kritisiert. Der Vorschlag, dass den EU-Staaten das Recht gegeben werden soll, selbst zu bestimmen, welche Software-Applikationen für das Internet zulässig sind – und diese notfalls einer Zertifizierungspflicht zu unterwerfen, wird ebenso vehement kritisiert. Der FFII erklärte dazu: „Morgen könnten populäre Software-Applikationen wie Skype oder sogar Firefox in Europa als illegal deklariert werden, wenn sie nicht von einer Behörde zertifiziert werden.“ und weiter „Das kompromittiert die gesamte offene Entwicklung des Internet wie wir es heute kennen“. Der europäische Datenschutzbeauftragte (EDPS) Peter Hustinx kritisiert das systematische IP-Adress-Monitoring aller Internetnutzer, auch durch Rechteinhaber, grundsätzlich. In einer Stellungnahme vom 2. September 2008 befürchtet er, das Nutzungsverhalten kontinuierlich zu überwachen könne als Einstieg in ein Überwachungssystem dienen. Nach Ansicht der Parlamentarier sind Einschränkungen gewisser Grundrechte angebracht, angemessen und im Einklang mit geltenden Gesetzen und demokratischen Prinzipien. Da das Internet ein unverzichtbares Werkzeug für demokratische Prozesse und die politische Willensbildung sei, dürfe es eine Zensur, insbesondere von Suchmaschinen, nicht geben und die Verbreitung kontroverser politischer Ansichten dürfe nicht verfolgt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Fazit.", "content": "Für den Endverbraucher sind folgende Gesetzesänderungen von Bedeutung: Telekommunikationsanbieter jeglicher Art müssen künftig ihre User auch über mögliche Datenpannen informieren. Kommen beispielsweise persönliche Daten von Kunden abhanden, müssen die Betroffenen direkt informiert werden. In weniger schweren Fällen müssen sich die Anbieter an ihre nationalen Regulierungsinstanzen wenden. Kunden von Festnetz- oder Mobilfunkprovidern dürfen künftig innerhalb eines Tages den Anbieter wechseln und können dabei ihre Telefonnummer zum neuen Provider mitnehmen. In der Frage, ob Personen, die gegen Urheberrechtsbestimmungen verstoßen haben, der Netzzugang dauerhaft entzogen werden darf, fand eine Formulierung Einzug in das Bündel, mit der sich das EU-Parlament gegen Netzneutralität und Verbraucherschutz, und auf Seiten der Großkonzerne stellt. Der Zugang darf entzogen werden, jedoch hat der Beschuldigte Anspruch auf ein »faires und unabhängiges Rechtsverfahren« im Rahmen der nationalen Gesetzgebung. Eine abschließende juristische Bewertung dieser und anderer Passagen durch die Fachwelt steht noch aus. Durch die Verklausulierung bereits eingebrachter, aber stark kritisierter Änderungen, müssen die real-weltlichen Auswirkungen bestimmter Gesetzesteile erst durch Musterprozesse in den Mitgliedsländern ausgelotet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Netzneutralität", "section_level": 1}], "src_summary": "Das sogenannte Telekom-Paket, eigentlich Richtlinienpaket zur Novellierung des Regulierungsrahmens für Telekommunikationsnetze, ist ein Bündel aus fünf Richtlinien auf EU-Ebene, in denen eine europäische Telekommunikationsrahmengesetzgebung geschaffen wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 1619655} {"src_title": "Chronologie der Missionen ins äußere Sonnensystem", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussehen und Merkmale.", "content": "Der Großnasenhai ist ein relativ großer Hai mit einer maximalen Körperlänge von etwa 280 cm und Durchschnittslängen von 240 Zentimeter. Er hat eine braun-graue Körperfarbe ohne auffällige Körperzeichnung oder -markierungen. Die Schnauze ist groß und rund ausgebildet und besitzt einen deutlich ausgeprägten Nasenlappen. Er besitzt eine Afterflosse und zwei Rückenflossen. Wie alle Arten der Gattung besitzen die Tiere fünf Kiemenspalten und haben kein Spritzloch. Ein ausgeprägter Interdorsalkamm ist vorhanden. Die Brustflossen verlaufen nahezu gerade, der Beginn der Rückenflosse liegt auf Höhe der hinteren Ansatzstelle der Brustflossen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Großnasenhai ist eine Tiefenwasserform, die vor allem im Gebiet des Kontinentalsockelabhangs in Tiefen zwischen 250 und 430 Metern vorkommt. Dabei befindet er sich oft in Bodennähe und selten im Freiwasser. Er ernährt sich räuberisch vor allem von verschiedenen Knochenfischen sowie von kleineren Haien (Dornhaie, Katzenhaie) und Rochen. Die Haie sind lebendgebärend und bilden eine Dottersack-Plazenta aus (plazental vivipar). Die Weibchen bekommen in einem Wurf zwischen 3 und 15 Jungtiere mit einer Länge von etwa 70 bis 90 cm. Die Gebärzeit ist regional unterschiedlich und liegt im Mittelmeer in den Monaten August bis September und im Bereich um Madagaskar im September bis Oktober. Dabei bevorzugen die Weibchen küstennahe Zonen, die als \"nursery grounds\" bezeichnet werden. Die Geschlechtsreife erreichen die Junghaie bei einer Körperlänge von etwa 216 (Weibchen) bzw. 220 Zentimetern (Männchen).", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Großnasenhai hat eine weltweite Verbreitung und kommt sowohl im Atlantischen, im Pazifischen und Indischen Ozean vor. Dabei ist die Verbreitung sehr unregelmäßig und häufig nur auf relativ kleine Gebiete beschränkt. So findet man ihn im westlichen Atlantik vor North Carolina bis nach Florida und um die Bahamas und im östlichen Atlantik vor Senegal, Ghana und Südafrika. Im Pazifik kommt er vor Hawaii und Kalifornien bis hinunter nach Peru und Ecuador und im Indischen Ozean lebt er in den Küstengewässern Madagaskars und vor Südindien. Im Mittelmeer ist er selten anzutreffen und kann dabei sowohl im westlichen Mittelmeer vor Spanien (vergleichsweise häufig) wie im östlichen Mittelmeer vorkommen.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Gezielt wird diese Art nicht gefischt. Gefangen wird dieser Hai aber als Beifang durch Langleinenfischerei, diese fischen eigentlich nach Tunfischen. Darüber hinaus wird der Großnasenhai gelegentlich von Grundschleppnetzen gefangen, ebenfalls als Beifang. Die gemeldeten Fänge sind gering, jedoch werden nicht alle Fänge gemeldet und es gibt keine spezifischen Daten. Generell wird davon ausgegangen, dass diese Fischeraktivitäten die Bestände schrumpfen lassen und unter Druck setzen. Diese Vermutung rechtfertigt die Art im Ausbreitungsgebiet Nordwestatlantik als potenziell gefährdet einzustufen. In Südostasien besteht ein größerer Druck seitens der Fischerei und die Flossen der Großnasenhais wurden auf dem Hongkonger Flossenmarkt bestätigt. Im Indischen Ozean werden stark sinkende Fangquoten von den Malediven berichtet. Derzeit gibt es nicht genügend Informationen um diese Art über den Status ungenügende Datengrundlage weltweit hinaus zu bewerten. Diese Bewertung wird seit 2008 von der IUCN aufrecht erhalten. Möglicherweise herrscht eine ähnlich gefährliche Situation wie beim Sandbankhai vor, damit wäre der Bestand dieser Tiere in einem besorgniserregend Zustand. Die zureichende Datenerfassung sollte nun Vorrang haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Großnasenhai (\"Carcharhinus altimus\") ist eine Art der Gattung \"Carcharhinus\" innerhalb der Requiemhaie (Carcharhinidae). Die Art ist in den Gewässern der Ostküste Nord- und Südamerikas sowie im Golf von Mexiko verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 1194713} {"src_title": "Operation Phantom Strike", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1935–1938.", "content": "Die 2. Panzer-Division wurde im Oktober 1935 in Würzburg aufgestellt und dem Kommando von Heinz Guderian unterstellt. Der Verband wurde für die Durchführung schneller Operationen voll motorisiert. Die Division wurde nach dem Anschluss Österreichs im Frühjahr 1938 nach Wien verlegt. Bei Beginn des Zweiten Weltkriegs war sie eine von sechs deutschen Panzer-Divisionen, die bis dahin aufgestellt worden waren.", "section_level": 2}, {"title": "1939–1940.", "content": "Die 2. Panzer-Division nahm als Teil der 14. Armee am Überfall auf Polen teil und wurde dann in die Eifel verlegt, um am Westfeldzug teilzunehmen. Hierbei war sie Teil des XIX. Armeekorps (später „Gruppe Guderian“) unter Heinz Guderian und kämpfte unter anderem in der Schlacht bei Sedan und der Schlacht von Dünkirchen. Im September 1940 wurde das 4. Panzerregiment an die 13. Panzer-Division abgegeben, dafür erhielt die Division das neuaufgestellte Schützen-Regiment 304.", "section_level": 2}, {"title": "1941–1943.", "content": "Nach einer nochmaligen Verlegung nach Polen wurde die Division von Rumänien aus im Balkanfeldzug eingesetzt und rückte bis zum Mai 1941 nach Griechenland vor, dabei nahm sie Athen ein. Nach der Eroberung von Griechenland sollte die Division per Seetransport von Patras nach Tarent verlegt werden, von wo sie an die Ostfront gehen sollte. Zwei Transportschiffe, die einen Großteil des Artillerie- und des Fuhrparkes der Division transportierten, gingen am 21. Mai 1941 in einer in der Nacht zuvor von HMS Abdiel gelegten Minensperre verloren. Beim Angriff auf die Sowjetunion ab 22. Juni 1941 war die Division zunächst Teil der OKH-Reserve und wurde der Heeresgruppe Süd nachgeführt, ohne in die Kämpfe einzugreifen. Ab Oktober 1941 wurde die Division für den Angriff auf Moskau der Heeresgruppe Mitte zugeteilt und dabei bei den Panzergruppen 3 und 4 eingesetzt. Anfang 1942 wurde sie der 9. Armee unterstellt, mit der sie bis Anfang des nächsten Jahres in der Schlacht von Rschew kämpfte. Nach einer Auffrischung nahm sie im Sommer 1943 am Unternehmen Zitadelle teil, bei dem sie auf der Nordseite eingesetzt wurde. Diese deutsche Offensive musste unter anderem aufgrund der sowjetischen Orjoler Operation abgebrochen werden. Den Rest des Jahres verbrachte die Division mit Verteidigungsaufgaben im Bereich der Heeresgruppe Mitte (vgl. Smolensker Operation).", "section_level": 2}, {"title": "1944–1945.", "content": "Nach schweren Verlusten wurde die Division im Frühjahr 1944 zur Auffrischung nach Frankreich verlegt. Von der alliierten Landung in der Normandie überrascht, wurde sie im August 1944 fast völlig vernichtet und bestand im Herbst nur noch aus einer Stabsabteilung. Die Division wurde im September bei Willich und Bitburg neu aufgestellt, nahm an der Ardennenoffensive teil und kapitulierte schließlich in Plauen.", "section_level": 2}, {"title": "Gliederung.", "content": "Die Division war wie folgt gegliedert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 2. Panzer-Division (kurz: 2. Pz.Div.) war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht. Sie war im internationalen Vergleich eine der ersten voll motorisierten Divisionen. Weitere Panzer-Divisionen von Wehrmacht und Waffen-SS mit derselben Nummer siehe 2. Panzerdivision.", "tgt_summary": null, "id": 2070047} {"src_title": "Philip Wilhelm von Hornick", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Manuchar Kwirkwelia begann als Jugendlicher in seiner Heimatstadt Osurgeti, Region Gurien, mit dem Ringen. Nach ersten Erfolgen auf nationaler Ebene wechselte er zu \"Dinamo Tiflis\" und entwickelte sich zu einem hervorragenden Ringer im griechisch-römischen Stil. Als Student verdiente er seinen Unterhalt mit dem Ringen. Aus diesem Grund startet er neben seinem Engagement in Tiflis auch noch für \"Konya Seker Spor\" in der türkischen Ringerliga. Nach seiner aktiven Zeit als Ringer wurde er Geschäftsmann. 2014 wurde er als Nachfolger von Luka Kurtanidse zum Präsidenten des georgischen Ringer-Verbandes gewählt. Sein Debüt auf der internationalen Ringermatte gab er erst mit 24 Jahren. als er bei der Europameisterschaft in Seinäjoki/Finnland im Leichtgewicht an den Start ging. Dort belegte er mit Siegen über Fedor Gaivan aus Moldawien, Juha Lappalainen, Finnland, Ismail Baygus, Deutschland und Witali Schuk aus Weißrussland und einer Niederlage im Endkampf gegen Şeref Eroğlu aus der Türkei den 2. Platz. Auch bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Moskau gewann er mit dem 3. Platz eine Medaille. Er besiegte dort Witali Schuk, Konstantinos Arkouedas aus Griechenland und Nikolai Gergow aus Bulgarien. Im Halbfinale unterlag er gegen Fərid Mansurov aus Aserbaidschan und im Kampf um den 3. Platz besiegte er Maxim Semjonow aus Russland. Bei der Europameisterschaft 2003 in Belgrad besiegte Manuchar Kwirkwelia Waldemars Venckaitis aus Litauen, Eduard Kratz aus Deutschland und Hovhannes Kurghinjan, einen für die Niederlande startenden Armenier, nach Punkten und unterlag dann wieder gegen Şeref Eroğlu nach Punkten und kam damit auf den 5. Platz. In phantastischer Form stellte er sich bei der Weltmeisterschaft 2003 in Créteil vor. Hauptsächlich mit seinem Spezialgriff, dem verkehrten Ausheber in der Bodenlage, gegen den kaum ein gegnerischer Ringer eine Abwehrmöglichkeit hat, besiegte er sechs Konkurrenten und wurde in überlegenem Stil Weltmeister. Nach zwei leichten Siegen über Ainsley Robinson aus Kanada und Jaros Ondrej aus Tschechien besiegte er dabei in seinem dritten Kampf den Olympiasieger von 1996 Ryszard Wolny aus Polen und in seinem vierten Kampf seinen Angstgegner Şeref Eroğlu, der 1997 Weltmeister im Federgewicht war. Mit weiteren Siegen über Levente Füredy aus Ungarn und Armen Wardanjan, dem für die Ukraine startenden Armenier, beendete er seinen Triumph. Im Jahre 2004 fehlte Manuchar Kwirkwelia bei der Europameisterschaft, war aber bei den Olympischen Spielen in Athen am Start. Die Teilnahme an diesen Spielen ist ein dunkler Punkt in der Laufbahn von Manuchar Kwirkwelia. Denn nach einer hohen 1:11 Punktniederlage gegen Şeref Eroğlu wurde er vom Intern. Ringerverband FILA wegen unsportlichen Verhaltens disqualifiziert und vollständig aus der Wertung genommen. Ab 2005 startete er im Weltergewicht, also eine Gewichtsklasse höher. In dieser neuen Gewichtsklasse hatte er anfänglich einige Anpassungsschwierigkeiten. So kam er bei der Europameisterschaft dieses Jahres in Warna nach Siegen über Wladislaus Lukasevic aus Litauen und Wolodymyr Schazkych aus der Ukraine und einer Niederlage gegen Adam Juretzko aus Deutschland nur auf den 7. Platz. Bei der Weltmeisterschaft 2005 in Budapest gewann er nur seinen ersten Kampf gegen Alexander Kirkjinow aus Weißrussland und schied mit einer Niederlage gegen Mahmut Altay aus der Türkei im zweiten Kampf aus. Damit belegte er nur den 10. Platz. Im Jahre 2006 gewann Manuchar Kwirkwelia sowohl bei der Europameisterschaft in Moskau als auch bei der Weltmeisterschaft in Guangzhou/China, jeweils die Bronzemedaille. In Moskau besiegte er Mkhitar Hunanjan aus Armenien, Joachim Ardalen aus Norwegen u. Juha Lappalainen aus Finnland, verlor dann gegen Olympiasieger Warteres Samurgaschew aus Russland und schlug im Kampf um den 3. Platz Mohammad Reza Babulfath aus Schweden. In Guangzhou gelangen ihm Siege über Krzysztof Kowalski aus Polen und Ahmed Mohamed Abdelsadek aus Ägypten, gegen Ex-Weltmeister Marko Yli-Hannuksela aus Finnland verlor er im Halbfinale und den 3. Platz sicherte er sich mit einem Sieg über Thomas Curtis Dantzler aus den Vereinigten Staaten. 2007 gewann Manuchar Kwirkwelia im Weltergewicht mit seinem Sieg bei der Europameisterschaft in Sofia der zweite Titelgewinn bei einer internationalen Meisterschaft. Auf dem Weg dazu besiegte er Andrejs Afanasjevs aus Lettland, Dimitri Pyschkow aus der Ukraine, Valdemars Venckaitis aus Litauen, Arsen Dschulfalakjan aus Armenien und den überraschend bis in das Finale vorgestossenen Schweizer Reto Bucher. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Baku siegte er zunächst über den Chinesen Chang Yongxiang, unterlag aber in seinem nächsten Kampf gegen Konstantin Schneider aus Deutschland (1:3 Runden u. 7:9 techn. Punkte). Da Schneider das Finale nicht erreicht, schied er aus und belegte in der Endabrechnung den 20. Platz. Im Jahre 2008 musste sich Manuchar Kwikwelia zunächst für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking qualifizieren. Dies gelang ihm mit einem überzeugenden Turniersieg in Ostia. Er gewann dort vor Ilgar Abdulow aus Aserbaidschan und dem nunmehr für Bulgarien startenden russischen Olympiasieger Warteres Samurgaschew. In Peking reichten Manuchar Kwirkwelia vier Siege zum Olympiasieg. Er beherrschte dabei seine vier Gegner souverän und gab nur in seinem Kampf gegen den Ungarn Péter Bácsi eine Runde ab. Seine Gegner besiegte er in folgender Reihenfolge: Christophe Guénot aus Frankreich, Konstantin Schneider, Péter Bácsi und Chang Yongxiang. Nach diesem großen Erfolg rang er weiter und startete noch bei mehreren internationalen Meisterschaften. Er erreichte aber bei weitem nicht mehr diese Erfolge. Bei der Weltmeisterschaft 2009 in Herning kam er auf den 21. Platz, bei der Weltmeisterschaft 2010 in Moskau auf den 14. Platz, bei der Europameisterschaft 2011 in Dortmund auf den 17. Platz und bei der Weltmeisterschaft 2011 in Istanbul auf den 15. Platz. 2012 beendete er seine Ringerlaufbahn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Manuchar Kwirkwelia (; * 12. Oktober 1978 in Osurgeti) ist ein georgischer Ringer. Er wurde Olympiasieger 2008 in Peking im griechisch-römischen Stil im Weltergewicht.", "tgt_summary": null, "id": 443674} {"src_title": "Mazów", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Pang Jiaying gehört seit Anfang der 2000er Jahre zur Weltspitze im Freistilschwimmen. Bei den Schwimmweltmeisterschaften 2003 in Barcelona gewann sie mit der 4×200 Meter Freistilstaffel die Bronzemedaille. Sehr gute Ergebnisse konnte sie auch 2004 erreichen. Bei den Kurzbahnweltmeisterschaften 2004 in Indianapolis gewann sie zwar keine Medaille, stand aber in vier Endläufen. Mit der 4×200 Meter Freistilstaffel wurde Jiaying Vierte, über 200 Meter Freistil Fünfte, mit der 4×100 Meter Freistilstaffel Sechste sowie Achte über 800 Meter Freistil. Bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen startete die Chinesin auf drei Strecken und erreichte abgesehen vom 400 Meter Freistil Wettkampf, wo sie im Vorlauf ausschied, die Finali. Über 200 Meter Freistil wurde sie Siebte, mit der 4×200 Meter Freistilstaffel gewann sie die Silbermedaille. Mit der 4×200 Meter Freistilstaffel gewann Jiaying auch bei den Schwimmweltmeisterschaften 2005 in Montreal eine Medaille, nämlich Bronze. Mit der Staffel auf der halb so langen Strecke wurde sie Sechste. Erneut Silber mit der 4×200 Meter Freistilstaffel gewann sie bei den Kurzbahnweltmeisterschaften 2006 in Shanghai. Mit der 4×100 Meter Freistilstaffel wurde sie, wie schon bei der WM in Montreal, Sechste. Nicht ganz so gut verlief die Schwimmweltmeisterschaften 2007 in Melbourne. Pang Jiaying startete über vier Strecken, erreichte aber nur mit der 4×100 Meter Freistilstaffel den Finallauf und belegte dort den siebten Rang. Bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in ihrer Heimatstadt Peking ging Pang Jiaying in allen drei Staffeln und über zwei Einzelstrecken an den Start. Zunächst verpasste sie mit der 4×100 Meter Freistilstaffel als Vierte eine Medaille knapp. Anschließend erreichte sie das Finale über 200 Meter und gewann dort hinter Federica Pellegrini und Sara Isakovič die Bronzemedaille und stellte einen neuen Asienrekord auf. Über 100 Meter schied sie im Semifinale aus, den sie eigentlich gewann, allerdings wegen eines Fehlstarts nachträglich disqualifiziert wurde. In ihr viertes Rennen ging sie mit der 4×100 Meter Freistilstaffel und gewann hinter den Australiern mit ihrer Staffel in Asienrekordzeit die Silbermedaille. Das letzte Rennen dieser Wettkämpfe war für sie gemeinsam mit der chinesischen 4×100 Meter Lagenstaffel. Auch hier konnte Jiaying mit ihren Teamkameradinnen einen neuen Asienrekord aufstellen und gewann die Bronzemedaille.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pang Jiaying (; * 6. Januar 1985 in Shanghai) ist eine chinesische Freistilschwimmerin, welche ihre größte Erfolge als Staffelschwimmerin über 4×200 Meter Freistil feierte.", "tgt_summary": null, "id": 2223349} {"src_title": "Intravenöse Regionalanästhesie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 16. Dezember 1928 wurde der \"Gröndals IF\" gegründet. Neben Fußball und Bandy gab es auch kurzzeitig eine Handballabteilung. Einige Jahre später wurde als örtliche Konkurrenz \"Gröndals AIS\" gegründet. 1937 fusionierten die beiden Vereine und der neue Klub gab sich den noch heute aktuellen Namen. 1953 konnte die Fußballmannschaft von Gröndals IK erstmals überregional auf sich aufmerksam machen, als die drittklassige \"Division 3 Östra Svealand\" erreicht wurde. Der direkte Durchmarsch in die Zweitklassigkeit wurde als Tabellendritter hinter Södertälje SK und Katrineholms AIK verpasst. An den Überraschungserfolg aus der Premierensaison konnte der Klub in den folgenden Jahren nicht anknüpfen. 1957 stieg er wieder ab und wurde in der folgenden Spielzeit in die Fünftklassigkeit durchgereicht. 1961 gelang Gröndals IK die Rückkehr in die vierte Liga. Abgesehen von einem kurzen Intermezzo in der Fünftklassigkeit 1965 konnte sich der Verein in der vierten Liga etablieren und gehörte bis zum erneuten Abstieg 1977 der Spielklasse an. Nach vier Jahren im regionalen Ligabereich gelang vor der Spielzeit 1981 der Wiederaufstieg in die vierte Liga, aus der man nach zwei Spielzeiten erneut absteigen musste. Dem direkten Wiederaufstieg folgte die Meisterschaft in der \"Division 4 Stockholm Södra\" und damit nach über 25 Jahren die Rückkehr in die Drittklassigkeit. Gröndals IK verpasste jedoch als Tabellenvorletzter den Klassenerhalt in der \"Division 3 Östra Svealand\". Nach einem sechsten Platz in der folgenden Spielzeit fiel die Mannschaft 1986 einer Ligareform zum Opfer und kam in die nun fünftklassige \"Division 4 Stockholm Södra\". Nach dem sofortigen Aufstieg in die vierte Spielklasse musste der Verein 1991 die Liga erneut nach unten verlassen. Nach mehreren Jahren im fünften Spielniveau meldete sich Gröndals IK 2001 als Staffelsieger der \"Division 4 Stockholm Mellersta\" in der Viertklassigkeit zurück. Dort konnte sich die Mannschaft etablieren und qualifizierte sich 2005 im Rahmen einer erneuten Ligareform als Vizemeister für die viertklassige \"Division 2 Östra Svealand\". Dort gelang dem Klub der Staffelsieg, so dass die Mannschaft 2007 wieder in die dritte Liga zurückkehren konnte. Dort setzte sie sich im mittleren Tabellenbereich fest, ehe die Mannschaft sich nach Ende der Drittliga-Spielzeit 2010 aufgrund ökonomischer Probleme aus der Liga zurückzog. Anschließend schloss sie sich mit dem Achtligisten \"BK Carmen\" zusammen und verschwand aus dem höherklassigen Ligabereich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gröndals Idrottsklubb ist ein schwedischer Sportverein aus dem Stockholmer Stadtbezirk Hägersten-Liljeholmen. Er ist vor allem für seine Fußballmannschaft bekannt, die zeitweise in der Drittklassigkeit antrat.", "tgt_summary": null, "id": 22976} {"src_title": "Hermann Nicolai (Architekt)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Regionale Naturpark umfasste fünf Kantone aus dem Département Dordogne (bis 2015) und besteht jetzt aus drei: Sowie 5 Kantone aus dem Département Haute-Vienne (bis 2015), aktuell nur noch zwei: Zu den 78 Gründungsgemeinden sind noch sechs weitere hinzuzufügen, die als Zugangsorte mit dem Park assoziiert sind. Es sind dies: Außerdem ist das im Département Charente gelegene Gebiet Lacs de Haute-Charente mit seinen beiden Stauseen Lac de Lavaud und Lac du Mas Chaban mit dem Park eine Assoziation eingegangen. Die Parkverwaltung hat ihren Sitz in einer ehemaligen Schmiede in der Gemeinde La Coquille, im Ort \"La Barde\" (), während das Besucherzentrum in Pageas liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Landschaften.", "content": "Die Höhenlagen im Naturpark reichen von 85 Meter an der Nizonne bei La Rochebeaucourt-et-Argentine bis auf 556 Meter bei \"Courbefy\" südöstlich von Bussière-Galant. Der Naturpark umfasst daher mehrere Landschaftstypen, wie beispielsweise Moore bei Champagnac-la-Rivière, Bocage, Feuchtwiesen an Wasserläufen, sowie Kastanien- und Eichenwälder. Südlich von Mareuil gibt es Heidegebiete und Trockenwiesen. Im Park finden sich auch zahlreiche Weiher und kleinere Seen. Er wird von kleineren Flüssen, die meist alle in ihm entspringen, durchflossen. Darunter sind zu erwähnen Arthonnet, Bandiat, Charente, Côle, Dronne, Gorre, Grêne, Nizonne und Tardoire. Der Isle ist der einzige Flusslauf im Park, der seine Quelle außerhalb des Parks hat. Die Flussläufe gehören zu drei Einzugsgebieten: zur Dordogne südlich des Parks, zur Vienne im Norden und zur Charente im Nordwesten.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima ist gemäßigt, weist jedoch teilweise starke standortsbedingte Unterschiede auf. Im Nordosten des Parks herrscht generell ein kontinentales, im Südwesten jedoch ein atlantisches Klima. Vereinzelte begünstigte Hanglagen können sogar ein submediterranes Klima verbuchen. Zur Veranschaulichung die Klimadaten einer Wetterstation bei Milhaguet (Höhe 354 Meter ü. N.N.) im Département Haute-Vienne (Durchschnittswerte der letzten fünf Jahre). Temperaturverteilung in °C: Die Jahresmitteltemperatur der letzten 5 Jahre lag bei 11,1 °C, bei einer jährlichen Niederschlagsmenge von 1053,6 Millimeter. Anzumerken hierbei ist, dass die letzten Jahre überdurchschnittlich feucht waren.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Der Naturpark gehört geologisch zu zwei sehr unterschiedlichen Terranen: der Hauptteil nordöstlich der Linie Varaignes – Nontron – Saint-Pardoux-la-Rivière – Thiviers ist Teil des variszischen Grundgebirges des Massif Central. Der wesentlich kleinere Südwestteil wird aus den mesozoischen und känozoischen Sedimentgesteinen des Aquitanischen Beckens aufgebaut. Die Grenze zwischen den beiden Terranen wird meist durch größere Störungen markiert, die ihren Ausdruck in Höhenunterschieden finden. Das Grundgebirge liegt meist wesentlich höher als die Sedimente des Beckens. Das Grundgebirge besteht hauptsächlich aus Gneisen, Glimmerschiefern, Granitoiden, vereinzelt finden sich auch Amphibolite und Serpentinite. Die Sedimentgesteine setzen mit einer Transgression im Lias ein (Konglomerate, Arkosen, Dolomite, Schiefertone), während des Doggers bildete sich ein Kalkriffzug aus Ooiden und im Malm wurden dichte, feinkörnige Fossilkalke abgelagert. Anschließend zog sich das Meer zurück. Erst in der Oberkreide, im Cenomanium kehrte das Meer wieder und sedimentierte bis ins Maastrichtium fossilreiche Kreidekalke. Am Ende der Kreide erfolgte die letzte Regression. Seit diesem Zeitpunkt ist das Gebiet des Naturparks kontinental. Im Zusammenhang mit den Gebirgsbildungsprozessen der Alpen und insbesondere der Pyrenäen erlebte das Grundgebirge des Massif Central im Zeitraum Eozän bis Oligozän eine deutliche Heraushebung. Als Folge kam es zu Reliefverjüngung und zur Schüttung von Konglomeraten und Sandsteinen, die als langgezogene Fächer weit aus dem Massif herausziehen. Seit dem Pleistozän hat sich die Erosionstätigkeit, bedingt durch die verschiedenen Eiszeiten, erneut erhöht – so hat die Dronne seit dem Beginn des Pleistozäns ihren Lauf flussabwärts von Brantôme um 100 Meter abgesenkt. Eine geologische Besonderheit im Naturpark stellt der Einschlag eines Meteoriten bei Rochechouart in der Oberen Trias (vor zirka 214 Millionen Jahren) dar. Er hinterließ einen Krater von mehr als 21 Kilometer Durchmesser und zerstörte im weiten Umkreis jegliches Leben. Vom eigentlichen Krater ist nichts mehr erhalten geblieben, zu sehen sind hauptsächlich noch Auswurfbrekzien, Suevite und Strahlenkegel.", "section_level": 1}, {"title": "Minerale im Naturpark.", "content": "Neben den gängigen Mineralen Quarz, Alkalifeldspat, Plagioklas, Biotit, Muskovit sowie Calcit, Dolomit und Gips finden sich auch etwas seltenere Stufen wie Aktinolith, Allanit, Andalusit, Antigorit, Apatit, Arsenopyrit, Baryt, Bleiglanz, Cassiterit, Chalcedon, Chalkopyrit, Chlorit, Chromit, Chrysotil, Cordierit, Kyanit (\"Disthen\"), Epidot, Goethit, Granat, Graphit, Hämatit, Hornblende, Ilmenit, Kaolinit, Klinopyroxen, Limonit, Magnetit, Manganit, Markasit, Montmorillonit, Prehnit, Psilomelan, Pyrit, Pyrolusit, Pyrrhotin, Rutil, Sillimanit, Sphalerit, Staurolith, Titanit, Turmalin und Zirkon. Es kommen auch sehr seltene Minerale wie beispielsweise Anglesit, Autunit, Beryll, Cerussit, Covellin, Greenockit, Krokoit, Nontronit, Pyromorphit, Scheelit, Silber, Stibnit und Wulfenit sowie extrem seltene Minerale wie Torbernit (\"Chalkolith\"), Dundasit, Embreyit, Hisingerit, Leadhillit, Mimetesit, Ozokerit und Vauquelinit vor.", "section_level": 2}, {"title": "Rohstoffe.", "content": "Eine Kuriosität ist ein ultrapures Vorkommen von Quarz bei Saint-Paul-la-Roche mit parallelen C-Flächen unter Ausbildung eines C/S-Gefüges. Das ungewöhnliche Gefüge wurde ursprünglich mit dem Meteoriteneinschlag bei Rochechouart in Verbindung gebracht, stellte sich aber als rein tektonischen Ursprungs heraus. Das Vorkommen ist mittlerweile total erschöpft, aufgrund der intensiven Nachfrage durch die Computerindustrie und die NASA. Bei Nontron und Saint-Pardoux-la-Rivière wurde in den letzten beiden Jahrhunderten in Erzgängen Blei, Silber und Zink abgebaut. Eisen wurde ehemals aus kleineren Vorkommen in den eisenhaltigen Ablagerungen des Tertiärs, dem so genannten «\"Sidèrolithique\"», gewonnen. An ihrer Basis befinden sich manganreiche Lagen als Karstfüller, Grundlage für den Abbau auf Mangan, der aber ebenfalls eingestellt wurde. Ferner sind folgende Metalle bekannt, die aber nie kommerziell abgebaut wurden: Viele kleinere Pegmatitvorkommen fanden Verwendung in der örtlichen Porzellanmanufaktur. Im Piégut-Pluviers-Granodiorit existierte einst ein Steinbruch, der dekorative Tür- und Fenstersteine gewann. Die Tonsteine aus dem Toarcium waren früher der Ausgangsstoff vieler kleinerer Ziegeleien. Die relativ weichen Kreidekalke aus dem Turonium wurden ehemals in vielen kleineren Steinbrüchen abgebaut, sie waren ein sehr beliebter Baustein. Heute sind jedoch alle diese bergbaulichen Unterfangen zum Stillstand gekommen, es existieren zwar im Park noch vereinzelte Steinbrüche, die aber nur noch Bruchwerk, Schotter sowie Kalkmehl für die Landwirtschaft herstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "Der Naturpark weist sehr unterschiedliche Biotope auf und besitzt daher eine sehr abwechslungsreiche Flora, bemerkenswert sind die Orchideen mit 25 bisher bekannten Arten. Es wachsen Atlantisches Hasenglöckchen, Heckenkirschen, Klatschmohn, Kleinblütige Königskerze, Kornblume, Lungen-Enzian, Minzen, Nelkenwurzen, Rundblättriger Sonnentau (eine karnivore Pflanze), Schachtelhalm, Schöllkraut und Vielblütige Weißwurz. Unter den Orchideen sind zu nennen Bienen-Ragwurz, Fliegen-Ragwurz, Geflecktes Knabenkraut, Grüne Hohlzunge, Hundswurzen und Wanzen-Knabenkraut. Es gedeihen auch sehr viele Pilze, darunter die sehr geschätzten Steinpilze, Totentrompete, Trüffel und Zuchtchampignon. An Bäumen und Sträuchern treten auf: Apfelbaum, Edelkastanie, Eiche, Gemeine Esche, Gewöhnliche Robinie, Holunder, Mispel, Schlehdorn und Walnußbaum.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Im Naturpark leben über 40 Säugetierarten, darunter Baummarder, Dachs, Eichhörnchen, Europäischer Nerz, Fischotter, Fuchs, Gartenschläfer, Kleinfleck-Ginsterkatze, Reh, Rothirsch, Stacheligel, Steinmarder und Wildschwein. Allein die Fledertiere weisen 12 Arten auf, darunter Große Hufeisennase, Kleine Bartfledermaus, Kleine Hufeisennase, Langohrfledermäuse, Mopsfledermaus und Zwergfledermäuse. Die Vögel sind mit 110 Arten vertreten, darunter Buntspecht, Dohle, Eisvogel, Hausrotschwanz, Kornweihe, Kuckuck, Mäusebussard, Nachtigall, Rebhuhn, Rotkehlchen, Schleiereule, Schwalben, Schwarzmilan, Schwarzspecht, Steinkauz, Teichralle, Turmfalke, Wespenbussard, Wiedehopf, Würger und Ziegenmelker. Der Naturpark liegt außerdem auf der Zugroute der Kraniche. An Reptilien finden sich 12 Arten im Park, darunter Aspisviper, Mauereidechse, Ringelnatter und Westliche Smaragdeidechse. Auch die Amphibien können 12 Arten aufweisen, beispielsweise Erdkröte, Europäischer Laubfrosch, Feuersalamander, Grasfrosch, Marmormolch und Springfrosch. An Fischen sind zu nennen Bachneunauge, Elritze, Forelle und Groppe. Auch zahllose Invertebraten sind gegenwärtig, beispielsweise Insekten wie Echte Grillen, Hirschkäfer, Kurzfühlerschrecken, Langfühlerschrecken, Libellen, Mistkäfer und Schmetterlinge sowie Dohlenkrebs und Flussperlmuschel.", "section_level": 1}, {"title": "Ur- und Frühgeschichte.", "content": "Das Gebiet des Naturparks wurde schon seit dem Altpaläolithikum von (Homo heidelbergensis und Neanderthaler) bewohnt. Mehr als 1200 bei Vayres gefundene Steinwerkzeuge und Abschläge belegen die Anwesenheit von Menschen ab 300.000 Jahre BP (Acheuléen) bis ins Neolithikum. Die zahlreichen bei \"Montoume\" (Gemeinde Chéronnac) entdeckten Überreste (mehr als 3000 Einzelfunde) belegen Mittelpaläolithikum, Jungpaläolithikum, Mesolithikum und Neolithikum. In diesem Zusammenhang sind auch die zahlreichen Abris, Grotten und Höhlen im Tal des Bandiat, der Dronne, der Nizonne, der Tardoire und des Trincou zu erwähnen, welche ab dem Moustérien bis ins Magdalenien genutzt wurden. Beispiele hierfür sind: Die neolithischen Fundstellen von \"Montoume\" und von \"Nouaillas\" bei Vayres (Siedlungsplätze im Freien) stammen von Ackerbauern, gefunden wurden hier beispielsweise geschliffene Steinbeile, Pfeilspitzen, Schaber und Wetzsteine aus Quarz oder metamorphem Schiefer. Später dann wurden die ersten Dolmen und Menhire im Park errichtet. Beispiele für Dolmen sind: An Menhiren sind zu nennen: Die Dolmen und Menhire wurden rund 3500 v. Chr. errichtet und werden der Artenac-Kultur zugeschrieben. Sie werden von zahlreichen Steinwerkzeugen wie Messer, Pfeilspitzen und Wetzsteinen begleitet. Auch undekorierte und dekorierte Keramikreste treten auf. Die bronzezeitliche Anlage bei \"Chalat\" nahe Vayres hat bisher nur unbedeutende Reste preisgegeben. Die Frühe Eisenzeit zwischen 700 und 450 v. Chr. ist durch mehrere Grabhügel und eine Nekropole belegt. Beispiele hierfür sind: Als Grabbeigaben wurden Eisenfibeln und -messer gefunden, die sich zusammen mit der Asche der Verstorbenen in geometrisch verzierten Urnen befanden. Aus der Römerzeit stammt eine Villa bei \"Nontronneau\" in der Nähe von Nontron. Eine Sehenswürdigkeit ist der Thermenkomplex von \"Cassinomagus\" bei Chassenon im Département Charente, der aber bereits etwas außerhalb vom Territorium des Naturparks liegt. Der Naturpark wird außerdem von der Römerstrasse Via Agrippa (Limoges – Saintes) durchquert. In die Merowingerzeit (6. Jahrhundert) geht eine Nekropole bei \" La Blancherie\" zurück (Gemeinde Paussac-et-Saint-Vivien, leicht außerhalb des Parks).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Regionale Naturpark Périgord-Limousin (frz. Parc naturel régional Périgord-Limousin) wurde am 9. März 1998 gegründet. Er besteht aus 78 Gemeinden in den Départements Dordogne und Haute-Vienne und umfasst eine Fläche von 1800 km2 sowie einen Siedlungsbereich von 49.661 Einwohnern.", "tgt_summary": null, "id": 2213558} {"src_title": "Inichnum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Zu Beginn seiner sportlichen Karriere war Epp auch als Leichtathlet beim Vienna Cricket and Football-Club aktiv, ehe er sich für den Fußballsport entschied, wo er Anfang 1937 vom Zweitligisten SC Metallum Wien zum Wiener Sport-Club in die höchste Spielklasse wechselte. Bei den Dornbachern konnte er sich auf Anhieb einen Startplatz als Mittelstürmer erobern und erzielte bei einem seiner ersten Meisterschaftseinsätze bereits vier Tore gegen die Hakoah. In seiner ersten vollen Saison in der höchsten Spielklasse wurde er mit dem Sport-Club 1937/38 Vizemeister und konnte mit 15 Toren auch den zweiten Platz in der Torschützenliste hinter Franz Binder belegen. Weiters erreichten die Schwarz-Weißen zum zweiten Mal in Folge das Finale des ÖFB-Cups, wo man allerdings – wie schon 1937 gegen die Vienna – gegen den SC Schwarz-Rot Wien als Verlierer vom Platz ging. Auch nach dem Anschluss gehörte Epp weiterhin zu den erfolgreichsten Stürmern der Liga und wurde 1939 und 1940 zweimal in Folge Dritter der Torschützenliste, dem Sport-Club gelang 1940 mit einer Mannschaft um Epp, Rudolf Geiter, Karl Graf und Max Merkel noch ein dritter Platz in der Meisterschaft, danach rutschte die Mannschaft ins Mittelmaß ab. Zu Kriegsende befand sich Epp in Oberösterreich, wo er zunächst für den SV Libertas Bad Hall auflief, ehe er Anfang 1946 zum Sport-Club zurückkehrte und schon in seinem ersten Meisterschaftsspiel fünf Tore gegen den SC Rapid Oberlaa erzielte. Im Frühjahr 1946 war Epp Gegenstand einer über die Tageszeitungen geführten Kontroverse über seinen Status als möglicherweise nach dem Verbotsgesetz registrierungspflichtiger Nationalsozialist. Der Spieler war bereits vor dem Anschluss für die nationalsozialistischen Mittelschüler tätig gewesen und wurde 1938 Funktionär der Hitlerjugend. Mehrfach wurde der Spieler im Februar und März 1946 kurzfristig gesperrt, ehe der Wiener Fußballverband feststellte, dass Epp nicht registrierungspflichtig und daher spielberechtigt sei. In den folgenden Jahren war der Mittelstürmer wieder regelmäßig der erfolgreichste Torschütze seines Vereins und konnte sich 1949 nochmals an die zweite Stelle der Torschützenliste hinter Erich Habitzl setzen, der Verein platzierte sich allerdings jeweils nur im Mittelfeld. Ende 1950 verließ Epp die Dornbacher und schloss sich dem Staatsligaaufsteiger Linzer ASK an, wohin ihm auch sein Klubkollege Ferdinand Zechmeister folgen sollte. Nach einem Jahr kehrte Epp jedoch wieder nach Wien zurück, wo er zwei weitere Saisonen für die Vienna auflief. 1953 nahm er ein Angebot des Schweizer Erstligisten Servette Genf an, wo er zwei Jahre lang unter dem Trainer Karl Rappan spielte. Nach seiner Rückkehr übernahm er die Funktion des Spielertrainers beim SV Stickstoff Linz, den er zunächst zum oberösterreichischen Landesmeistertitel und danach in der Relegation gegen die SV Mattersburg in die zweitklassige Staatsliga B führte. Nachdem in der ersten Zweitligasaison knapp der Klassenerhalt geschafft wurde, nahm Epp ein Angebot des mittlerweile in die Zweitklassigkeit abgerutschten LASK an and erreichte mit den Athletikern in seiner letzten Saison als aktiver Spieler 1958 den Meistertitel und damit den Aufstieg in die höchste Spielklasse. Mit 195 Meisterschaftstoren gehört Epp bis heute zu den 15 erfolgreichsten Torschützen der höchsten österreichischen Spielklasse.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Seine erste Einberufung in eine Auswahlmannschaft erhielt Epp im August 1937, als er mit der Amateurnationalmannschaft gegen Ungarn mit 6:3 gewann und dabei ein Tor schoss. Nach dem Anschluss wurde Epp mehrfach im Wiener Städteteam eingesetzt, sein erstes Spiel für die österreichische Nationalmannschaft folgte gegen Ungarn bei einem 3:2 in Wien im April 1946. Bis 1948 bestritt der Mittelstürmer acht Länderspiele, wobei ihm gegen Ungarn und die Schweiz jeweils zwei Tore in einem Spiel gelangen. Epp gehörte auch zum Kader der Nationalmannschaft, die an den Olympischen Spielen 1948 in London teilnahm, wo er beim einzigen Spiel, einer Achtelfinalniederlage gegen Schweden zum Einsatz kam. Letztmals spielte er im Oktober 1948 für Österreich, wobei der Gegner wieder Ungarn hieß.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Nachdem Epp mit dem LASK 1958 den Aufstieg in die Staatsliga A geschafft hatte, übernahm er den Trainerposten und konnte mit den Linzern zunächst den Klassenerhalt sichern, ehe er den Verein in der Saison 1959/60 nach Verpflichtung von Gerhard Sturmberger, Heribert Trubrig und Rudolf Sabetzer auf einen gesicherten Mittelfeldplatz führte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Josef Epp (* 1. März 1920; † März 1989) war ein österreichischer Fußballspieler und Fußballtrainer, der in den 1940er Jahren im Nationalteam zum Einsatz kam.", "tgt_summary": null, "id": 2240541} {"src_title": "Lincoln Hall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung/Konzept.", "content": "Prof. Satorius (1. Staffel, Folge 1 bis 12) bzw. Julian Cortese (2. Staffel, Episoden 13 bis 21) empfangen einen Gast, der durch ein bestimmtes Ereignis in der Vergangenheit traumatisiert wurde, auf einer tropischen Insel. Durch das Rauschen eines Wasserfalls wird dieses Ereignis in Form eines Traums aufgearbeitet, der dem Gast die tatsächlichen Geschehnisse verdeutlicht. Gastgeber Sartorius und seine Tochter Sandra dienen ihren Besuchern dabei als Gesprächspartner und Ratgeber. Das Konzept der Serie folgt damit in weiten Teilen seinem US-amerikanischen Vorbild \"Fantasy Island.\" Wie in der Originalserie (1977–1984) erleben die Inselgäste während ihres Aufenthaltes Prozesse der Selbsterkenntnis und inneren Läuterung. Im Gegensatz zu \"Fantasy Island,\" in der die Gäste dem Besitzer der Insel den (seinerzeit) stattlichen Betrag von 50.000 Dollar zu zahlen hatten und das Eiland nach spätestens drei Tagen wieder verlassen mussten, verzichtet die deutsche Adaption auf die Nennung derartiger Aspekte. Vielmehr handelt der Gastgeber der \"Insel der Träume\" dem Vernehmen nach aus reiner Selbstlosigkeit und dem barmherzigen Bedürfnis, jedem Hilfesuchenden die magischen Kräfte des Wasserfalls zugänglich zu machen. Im Programm des ZDF wurde die Serie jeweils samstags im Vorabendprogramm zwischen 19.30 und 20.15 Uhr ausgestrahlt, war als Nachfolger der \"Schwarzwaldklinik\" konzipiert und wurde in großen Teilen vom selben Produktionsteam gedreht.", "section_level": 1}, {"title": "Gaststars.", "content": "In der Serie traten eine ganze Reihe bekannter deutscher Schauspieler als Gaststars auf. Dazu zählten u. a. Mario Adorf, Peter Bongartz, Hans Clarin, Sky Dumont, Ruth-Maria Kubitschek, Hans Paetsch, Günter Pfitzmann, Friedrich Schoenfelder und Irina Wanka.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mutmaßungen scientologischer Botschaften.", "content": "Die Serie geriet 1991 in die Kritik, weil ihr aufgrund der Mitwirkung der bekennenden und führenden Scientologin Anita Mally unterschwellige scientologische Botschaften unterstellt wurden (Mally verfasste die Drehbücher zu drei der 21 Episoden). In Renate Hartwigs Buch \"Scientology: Ich klage an!\" heißt es dazu im Abschnitt 9.3.: \"Auditing im ZDF:\" Das ZDF habe, wie es an gleicher Stelle heißt, auf einen „Brandbrief“ eines ehemaligen Scientologen vom November 1991 nicht reagiert.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Stimmen.", "content": "Im Übrigen blieb die Serie von der Kritik weitgehend unbeachtet. Nach dem \"Traumschiff\" und der \"Schwarzwaldklinik\" war die \"Insel der Träume\" bereits die dritte Adaption einer amerikanischen Serie durch Wolfgang Rademann und der Ansatz, nach bekanntem Strickmuster melodramatische Geschichten vor den malerischen Kulissen bekannter Urlaubsorte darzustellen, war bis dahin bereits hinlänglich kritisiert worden. Allenfalls die ungewöhnliche Idee eines Probleme lösenden, mystischen Wasserfalls verleitete zu ironischen Kommentaren. Auf den Start der ersten Staffel wies \"Der Spiegel\" im Februar 1991 so mit drei knappen, bissigen Sätzen hin: Der Start der zweiten Staffel im Herbst desselben Jahres wurde im gleichen Tonfall angekündigt und dabei mit einiger Häme darauf Bezug genommen, dass die \"Insel der Träume\" schließlich auch beim Publikum nicht den Zuspruch früherer Serien fand: In einer inhaltlichen Besprechung des \"Deutschen Ärzteblattes\" wurde die oberflächliche Darstellung eines Arztes kritisiert, der sich nach einem Kunstfehler in seine Patientin verliebt, die Intrigen einer bösen Chefärztin übersteht und schließlich mit dem früheren Opfer seines Kunstfehlers an seiner Seite die Landarztpraxis seines Vaters übernimmt:", "section_level": 2}], "src_summary": "Insel der Träume war eine Fernsehserie des ZDF und des ORF, die zwischen 1990 und 1991 produziert wurde und unter der Regie von Hans-Jürgen Tögel entstand.", "tgt_summary": null, "id": 1954562} {"src_title": "Sunrise Senior Living", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Kontext.", "content": "Nachdem das Osmanische Reich 1453 Konstantinopel und einen Großteil des Balkans erobert hatte, besaß es zunächst die Vorherrschaft im östlichen Mittelmeerraum. Nach dem Ende der spanischen Reconquista unter Ferdinand und Isabella entstanden aus Vertriebenen und Flüchtlingen in der Zeit Karls V. verschiedene Gruppierungen von Korsaren, die sich an der nordafrikanischen Küste niederließen. Nachdem sie sich 1529 dem türkischen Sultan unterstellt hatten, waren sie bis zum 19. Jahrhundert gefürchtete Seeräuber im westlichen Mittelmeerraum, die auch Sklavenhandel betrieben. In der Oper dagegen sind die Korsaren eher Piraten und erbitterte Feinde der Muslime. Sie haben ihr Hauptquartier auf einer Insel in der Ägäis und unterstützen die christliche Seite. Die Oper spielt im 19. Jahrhundert, eine genauere zeitliche Einordnung ist nicht möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Akt.", "content": "Erstes Bild: Korsareninsel im Ägäischen Meer, Bucht, umgeben von steilen Felsen Nach einem kurzen Vorspiel besingen die Korsaren ihr gesetzloses Leben. Corrado, ein Mann edler Herkunft, der sich den Piraten angeschlossen hat, empfängt eine Botschaft der griechischen Widerstandsbewegung, dass die osmanische Flotte in Coron geankert hat. Er beschließt, selbst das Kommando zu übernehmen und gegen den „\"Musulman\"“, Pascha Seid zu kämpfen. Zweites Bild: Medoras Gemach in einem alten Turm Medora wird von Vorahnungen geplagt und nimmt Abschied von Corrado. Als ein Kanonenschuss vom Hafen dröhnt, der zum Aufbruch mahnt, versucht sie vergeblich, Corrado zurückzuhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Akt.", "content": "Erstes Bild: Gemach in Seids Harem Ein Chor der Odalisken besingt Gulnaras Glück, dass sie der Liebling des Paschas Seid ist. Gulnara dagegen verabscheut Seid und sehnt sich nach ihrer Heimat. Ein Eunuch überbringt ihr die Nachricht, dass sie vom Pascha erwartet wird. Zweites Bild: Strand des Hafens von Coron, Pavillon, Blick auf die osmanische Flotte Osmanische Soldaten und Anführer preisen in einem Chor Allah und feiern bereits verfrüht den Sieg über die Korsaren. Seid, der hinzugekommen ist, wird von einem Sklaven unterrichtet, dass ein Derwisch aus der Hand der Korsaren entkommen konnte. Dieser ist niemand anderer als der verkleidete Corrado, der Seid scheinbar um Schutz bittet. Im darauf folgenden Finale bricht ein von den Piraten gelegtes Feuer in der osmanischen Flotte aus, das rasch auf den Harem übergreift. Seid erkennt in Corrado einen Spion. Dieser wirft seine Verkleidung ab und stachelt seine Gefolgsleute an, die Muslime niederzumetzeln. Als aus dem Harem Hilferufe von Gulnara und anderen ertönen, eilt Corrado mit den Piraten zu Hilfe und rettet die Frauen. Die Osmanen können sich in der Zwischenzeit neu formieren und umzingeln die Piraten, von denen nur wenige entkommen. Corrado muss sich ergeben, und Seid verurteilt ihn zu einem qualvollen Tod. Die Odalisken und Gulnara, die längst ihren Retter liebt, flehen um Gnade.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Akt.", "content": "Erstes Bild: Seids Gemächer Seid äußert seine Befriedigung über den baldigen Tod Corrados, argwöhnt aber, dass sich seine geliebte Gulnara in ihn verliebt hat. In einem Duett setzt sich Gulnara vergebens bei Seid für Corrados Leben ein. Zweites Bild: Inneres des Gefängnisturms Corrado, mit Ketten behangen, sinniert über seinen baldigen Tod und Medoras Unglück. Gulnara besucht den Gefangenen und bietet an, ihm zur Flucht zu verhelfen. Sie hat bereits die Wachen bestochen, und ein schnelles Schiff würde beide am Strand erwarten. Als sich Corrado weigert, eilt sie mit einem Dolch in der Hand davon. Bei ihrer Rückkehr teilt sie Corrado mit, dass sie Seid im Schlaf ermordet hat. Beide fliehen auf das wartende Schiff. Drittes Bild: Korsareninsel, felsige Bucht, wie am Anfang der Oper Medora hat von den zurückgekehrten Piraten erfahren, dass Corrado in Gefangenschaft geriet. Sie glaubt an seinen Tod und hat in ihrer Verzweiflung Gift genommen, um wenigstens im Tod bei ihm zu sein. Das Schiff mit Corrado und Gulnara an Bord ist inzwischen angelangt. Bei ihrem Wiedersehen gesteht Medora Corrado, dass sie sterben wird. Medora dankt Gulnara für Corrados Rettung, bevor sie in seinen Armen stirbt. Corrado stürzt sich ins Meer. Gulnara bricht zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "Instrumentation.", "content": "Die Orchesterbesetzung der Oper enthält die folgenden Instrumente:", "section_level": 1}, {"title": "Werkgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Verdis erste Beschäftigung mit Byrons \"The Corsair\" geht auf das Jahr 1845 zurück. Nach der Komposition des \"Attila,\" der im März 1846 uraufgeführt wurde, hatte sich Verdis Gesundheitszustand so sehr verschlechtert, dass er alle Verpflichtungen absagen musste und sich in den Erholungsort Recoaro zurückzog. Francesco Maria Piave, der längst ein Libretto für \"Il corsaro\" erstellt hatte, glaubte daraufhin, dass Verdi das Interesse an der Oper verloren hätte, und bat ihn, das Libretto zurückzuschicken. Verdi reagierte beinahe empört und schrieb, dass er längst mit der Komposition angefangen und einige seiner Lieblingspassagen vertont habe, wie das Gefängnisduett und das Terzett im letzten Akt. Trotzdem stellte Verdi die weitere Komposition zurück und komponierte stattdessen nach der Bekanntschaft mit dem Dichter Andrea Maffei auf dessen Libretti die Opern \"Macbeth\" nach Shakespeare und \"I masnadieri\" (\"Die Räuber\") nach Schiller, die er bei der Londoner Uraufführung im Juli 1847 selbst dirigierte. Verdi zögerte weiter, \"Il corsaro\" zu vollenden, obwohl er bereits verschiedene Szenen ausgearbeitet hatte. Stattdessen überarbeitete er die \"Lombardi\" für die Aufführung in Paris, die am 26. November 1847 unter dem Titel \"Jérusalem\" stattfand. Verdi wandte sich erst danach wieder der Komposition von \"Il corsaro\" zu. Er hielt sich zu dieser Zeit der europaweiten Revolutionen und der italienischen Unabhängigkeits- und Einigungsbestrebungen noch in Paris auf. Piave diente als Soldat auf Seiten der Republik Venedig, sodass Verdi keine Möglichkeit hatte, das Libretto im Sinne seines gereiften dramatischen Verständnisses zu beeinflussen. Verdi hatte längst die Begeisterung für den Stoff verloren, musste aber den Kontrakt mit dem Verleger Francesco Lucca erfüllen, dem er 1845 drei Opern versprochen hatte. Verdi schickte ihm 1848 nach der eher übereilten Fertigstellung die ausgearbeitete Partitur aus Paris und schrieb dazu, dass er damit machen könne, was er wolle. Daraufhin setzte Lucca den 25. Oktober 1848 als Tag der Uraufführung in Triest an. Trotz Einladung und guter Sänger war Verdi, der sich längst von dem Werk distanziert hatte, nicht bereit, zur Premiere zu kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption und musikalische Einordnung.", "content": "Die Uraufführung war kein Erfolg und wurde von der Kritik verrissen. Nur wenige Bühnen spielten die Oper nach. Ein späterer Kritiker meinte, dass \"Jérusalem\" und \"Il corsaro\" „die am wenigsten gewissenhaften Produkte“ in Verdis Schaffen waren. Dies trifft jedoch nur bedingt zu. Verdi hatte in der Oper viel älteres Material aus 1845/46 verwendet, da er zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Komposition begonnen hatte. So gibt es im \"Korsaren\" konventionelle Stellen und Passagen, die bereits in andere Opern eingeflossen waren, wie in \"I masnadieri\" (Die Räuber). Beispielsweise ist die Melodie von Corrados \"Si: de’ corsari il fulmine\" (erster Akt, Chor, Szene und Arie) identisch mit Carlo Moors \"Nell’argilla\". Daneben gibt es in der Oper aber auch Stellen, die innovativ wirken, wie die Geigen- und Cellosoli zu Beginn der Kerkerszene im dritten Akt. Zudem weisen viele Stellen auf den gereiften Verdi hin, wie die \"Traviata\"-ähnliche Phrase vor Medoras erster Szene. Trotz dieser Uneinheitlichkeit ist die Oper nach Meinung des Verdi-Biographen Julian Budden an keiner Stelle langweilig und „nicht so unbedeutend, wie uns frühere Autoren haben annehmen lassen“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Il corsaro (\"Der Korsar\") ist eine Oper (\"Melodramma tragico\") in drei Akten von Giuseppe Verdi. Das Libretto von Francesco Maria Piave basiert auf Lord Byrons dramatischem Gedicht \"The Corsair\". Die Uraufführung der Oper fand am 25. Oktober 1848 in Abwesenheit des Komponisten am Teatro Grande in Triest statt.", "tgt_summary": null, "id": 1975884} {"src_title": "Todessymbolik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1903 regte der Arzt Dr. Wendelin Dietz den Bau eines Aussichtsturmes an, da der bisher genutzte Ludwigsturm keinen zufriedenstellenden Blick über den Kurort Bad Kissingen bot. Er saß dem durch ihn zu diesem Zweck gegründeten Wittelsbacher-Verein vor, der Bayern auch nach der Reichsgründung als souveränes Königreich betrachtete; damit stand der Wittelsbacher-Verein in gewisser Konkurrenz zum Bismarck-Verein, der Otto von Bismarck und das Kaisertum favorisierte und 1914 mit der Errichtung des Bismarckturmes auf dem \"Sinnberg\" begann. Die Pläne für den Turmbau lieferte der Magistratsrat Carl Krampf; den Löwen gestaltete der Bildhauer Valentin Weidner. Die Kosten beliefen sich auf insgesamt 27.000 Goldmark. Da 1906 das hundertjährige Jubiläum des Königreichs Bayern anstand und 1880 das 700-jährige Jubiläum der Wittelsbacher gewesen war, beschloss man, dem geplanten Turm den Namen \"Wittelsbacher Jubiläumsturm\" zu geben. Der Grundstein wurde am 1. Januar 1906 gelegt. Am 15. September 1907 fand die Einweihungsfeier statt, bei der unter anderen Prinzregent Luitpold und der Regierungspräsident von Unterfranken und Aschaffenburg, Dr. von Müller, anwesend waren. 1924 sollte rings um den Turm eine Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, die aus Unterfranken stammten, angelegt werden. Am 15. August 1925 wurde die Grundsteinlegung in Anwesenheit des Kronprinzen Rupprecht von Bayern gefeiert, doch die Weltwirtschaftskrise verhinderte eine Ausführung der großzügigen Pläne. Das von Dr. Wendelin Dietz gekaufte Grundstück, auf dem sich der Turm stand, befand sich zunächst in Familienbesitz, ging dann aber an den Staat über. In den 1970er Jahren wurde der Turm wegen Baufälligkeit für Besucher gesperrt, doch zur 800-Jahr-Feier der Wittelsbacher erfolgte eine Restaurierung durch den Freistaat Bayern. Mittlerweile ist der Turm als Zentrum der geplanten \"Erlebniswelt Saaletal\" vorgesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerk.", "content": "Der Wittelsbacher Jubiläumsturm ist insgesamt 33 m hoch, die Aussichtsplattform liegt auf einer Höhe von 25 m und damit rund 245 m über dem Saaletal, das vom Turm aus überblickt werden kann. Auf der Spitze des Turmes ist ein Löwe, der eine Krone trägt, angebracht. Der Turm ist aus Muschelkalk gebaut, der Löwe sowie das Portal, die Brüstung und die Kuppel bestehen jedoch aus grünem Sandstein. Ab 1930 bestand neben dem Turm auch eine Gaststätte. Das erste, in Blockbauweise errichtete Gasthaus brannte jedoch 1933 – vermutlich nach einer Brandstiftung – nieder. Es wurde noch im gleichen Jahr durch einen Massivbau ersetzt. Später folgten umfangreiche Sanierungen und Erweiterungen, auch um eine Hausbrauerei und einen Saal.", "section_level": 1}, {"title": "Aussicht.", "content": "Vom Wittelsbacher Jubiläumsturm aus sieht man auf Bad Kissingen und das Saaletal sowie den Sodenberg bei Hammelburg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Wittelsbacher Jubiläumsturm ist ein Aussichtsturm auf dem hohen Scheinberg in Arnshausen, einem Stadtteil des unterfränkischen Kurorts Bad Kissingen. Er gehört zu den Bad Kissinger Baudenkmälern und ist unter der Nummer D-6-72-114-168 in der Bayerischen Denkmalliste registriert.", "tgt_summary": null, "id": 333877} {"src_title": "Barbara Schulthess", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Jean Grün wurde 1868 als Sohn von Johann Grün und Anna Schneider in eine alteingesessene Handwerkerfamilie aus Bad Mondorf geboren. 1889, im Alter von 21 Jahren, wanderte er nach Amerika aus, wo er Alexander Marx, einen professionellen Athleten und Kraftmenschen, kennenlernte. Marx erkannte Grüns Talent und tat sich mit ihm zusammen, so dass sie gemeinsam als 'The Two Marks' in Amerika auf Tour gingen. 1892, als Grün schon als stärkster Mann der Welt galt, ging er wieder in sein Heimatland Luxemburg zurück, um dort seine Kräfte vorzuführen. Später tat er sich mit der belgischen Athletin Miss Fanny zusammen, bis er schließlich alleine als John oder Herkul Grün auftrat. Auf der Schobermesse im Jahr 1897, wo er im „Grand Théâtre Fernando“ auftrat, war John Grün eine große Attraktion. 1898 gelang es ihm, auf der Schobermesse ein Karussell mit elf Menschen darin, in der Luft einige Minuten im Gleichgewicht zu halten. Bei seinen öffentlichen Auftritten verbog er Nägel mit seinen Fingern, ließ Hufeisen nur mit Muskelkraft in Stücke fliegen oder ließ sich Steine auf der Brust mit einem dicken Hammer zerschlagen. Eine seiner bekanntesten Nummern ist auf dem Monument, das ihm zu Ehren in Bad Mondorf aufgerichtet wurde, abgebildet: In einem Ornament sieht man, wie Grün auf einer Plattform steht und von oben mit Hilfe von Seilen zwei Pferde mit erwachsenen Reitern in die Luft hebt. Nachdem ihn die Kräfte endgültig verlassen hatten, führte Grün eine Zeit lang ein Hotel in London. Nach einem Schlaganfall starb er in der psychiatrischen Anstalt von Ettelbrück. Er wurde in seinem Heimatdorf Bad Mondorf beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "In Bad Mondorf erinnert neben dem 1920 errichteten Denkmal und einer ihm zu Ehren benannten Straße, das Stade John Grün an den Kraftathleten. In Erinnerung an John Grün begann 1929 Milo Barus seine Welttournee als \"Stärkster Mann\" und \"Weltmeister im Lastentragen\" mit mehreren Auftritten in Luxemburg, wobei er mit einigen Originalrequisiten Grüns entsprechende Kraftakte aufführte. Zu seinem 100. Todestag wurde 2012 mit der Niederlegung eines Blumengebindes an seinem Grab, in Anwesenheit der Bürgermeisterin Maggy Nagel und von Vertretern der Gemeinde, von Kultur und Sport sowie zahlreicher Einwohner, in einer Gedenkstunde seiner gedacht. Nach einem anschließenden Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche gab es einen feierlichen Umzug, der bis zu Grüns Geburtshaus führte, an dem die Bürgermeisterin eine am Haus angebrachte Gedenktafel feierlich enthüllte. Auf ihr steht zu lesen: „Dans cette maison naquit John Grun – Roi de la force 1868 – 1912“ (auf Deutsch: \"In diesem Haus wurde John Grün geboren – König der Kraft 1868 – 1912\"). Zum 100-jährigen Todestag John Grüns wurde 2012 ein stählernes Monument neben dem Gemeindehaus errichtet, welches an die außergewöhnliche Muskelkraft dieses Kraftmenschen erinnern soll, das „Neue John-Grün-Monument“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean (\"John\") Grün (* 27. August 1868 in Bad Mondorf; † 3. November 1912 in Ettelbrück) war ein luxemburgischer Kraftmensch. Er war besser bekannt unter dem Namen Herkul Grün und galt damals als der stärkste Mann der Welt.", "tgt_summary": null, "id": 2450265} {"src_title": "Repräsentantenhaus von Oklahoma", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Michael Strother war Arzt in den USA. Er hat einem kleinen Jungen die Angst vor dem Wasser genommen. Doch der Junge konnte die Gefahr nicht mehr richtig einschätzen und ertrank. Daraufhin zog Michael mit seiner schwangeren Frau Clara und seiner kleinen Tochter Martha nach England. Dort arbeitet er als Therapeut und wendet Hypnose an. Er behandelt die Polizistin Janet Losey, die das Rauchen aufgeben will. Während der Behandlung hat er eine Vision in der er ein Mädchen sieht. Nachdem er Losey darauf anspricht, erklärt sie ihm, dass das Mädchen Heather ist. Sie wurde von einem Serienmörder entführt, konnte aber fliehen. Sie war das erste Opfer das überlebt hat, doch seitdem redet das Mädchen nicht mehr und ist apathisch. Sie steht, mit ihrer Mutter, unter Polizeischutz. Losey bitte Strother um Hilfe und er hypnotisiert Heather. Losey und Strother erfahren von Francis Paladine und seinen Theorien von Wiedergeburt. Die Schriftstellerin Lebourg glaubt an seine Theorien. Sie finden Hinweise zu einem Architekten, der Anhänger von Paladine war und Kirchen in London entworfen hat. Sie bitten einen Spezialisten um Hilfe, der wird jedoch kurz darauf getötet. Strother fühlt sich während der Ermittlungen verfolgt und seine Frau verlangt von ihm, nur seiner normalen Arbeit nachzugehen und sich um Martha zu kümmern. Der Polizist, der Heather beschützen sollte, wird ermordet und das Mädchen entführt. Losey wird daraufhin entlassen. Strother zieht mit seiner Familie in ein Hotel, um sie zu schützen. Obwohl seine Frau droht ihn zu verlassen, geht er einem Hinweis nach. Strother gerät ebenfalls in die Hände des Serienmörders, der ihn foltert, um zu erfahren was er weiß. Dann sticht er Strother eine Infusionsnadel in eine Vene, um sein Blut aufzufangen. Strother bemerkt Heather, die gefangen ist, er hypnotisiert sie und sie kann sich befreien und ihm helfen. Lebourg, die die Seele von Paladine in sich trägt, will ihren alternden Körper verlassen und Heather als Hülle für die Seele benutzen. Losey bemerkt, dass Strother in Gefahr ist und kommt ihm zu Hilfe. Sie kann Strother retten und dann auch Heather. Der Film endet damit, dass Strother und Heather gesund sind und sich treffen. Strother bemerkt bei Heather einen Tic, den auch Lebourg und Paladine hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Michael Rechtshaffen schrieb in der Zeitschrift \"The Hollywood Reporter\", der \"„stimmungsvolle psychologische Thriller“\" wirke überzeugend dank der \"„dichten, stilisierten“\" Regie und der \"„gerissen“\" zusammengestellten Besetzung. Die Zeitschrift \"Cinema\" schrieb, der \"„übernatürlich angehauchter Psychothriller“\" habe \"„ein paar wache Momente“\" und befinde sich \"„irgendwo zwischen \"Scanners\" und \"Das Schweigen der Lämmer\"“\". Das Lexikon des internationalen Films sieht in dem Film ein „innewohnende[s] komische[s] Potenzial“, das er aber nicht ausreize weil er zu sehr ein Krimi sein wolle.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Nick Willing gewann im Jahr 2002 den \"Grand Prize of European Fantasy Film in Silver\" des \"Sweden Fantastic Film Festivals\"; er wurde 2003 für den \"International Fantasy Film Award\" des Festivals Fantasporto und für den \"Grand Prize of European Fantasy Film in Gold\" des Luxemburger Festivals \"Cinénygma\" nominiert. Im Jahr 2004 erhielt Willing als Regisseur einen Preis des \"Valenciennes International Festival of Action and Adventure Films\". Goran Višnjić, Nick Willing und Simon Boswell gewannen 2004 Preise des \"Paris Film Festivals\".", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Der Film wurde in London gedreht. Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 10 Millionen US-Dollar. Der Film spielte in den ausgewählten Kinos der USA ca. 39 Tsd. US-Dollar ein. In einigen Ländern wie die Niederlande, Russland und Italien wurde er direkt auf DVD veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Doctor Sleep (Alternativtitel: \"Blutmord – Das letzte Kind\", \"Close Your Eyes\", \"Hypnotic\") ist ein britischer Thriller aus dem Jahr 2002. Regie führte Nick Willing, der gemeinsam mit William Brookfield auch das Drehbuch anhand des gleichnamigen Romans von Madison Smartt Bell schrieb.", "tgt_summary": null, "id": 1512640} {"src_title": "Nanne Bergstrand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung.", "content": "Nachdem König Mengrai im Jahr 1281 Hariphunchai (heute Lamphun), die Hauptstadt des Reiches der Mon, erobert hatte, hatte er seine Residenz für fünf Jahre in Lamphun. Im Jahr 1287 wollte er eine „Neue Stadt“ (Thai:, \"Chiang Mai\") gründen und verlegte seinen Hof nordwärts in einen Bogen des Ping-Flusses, der so im Norden und im Osten eine natürliche Verteidigungslinie bot. Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass er eine rechteckige, mit Palisaden befestigte Stadt (\"Wiang\" – ) von der Größe 850 Meter × 1600 Meter errichtete. In dieser Befestigung baute er einen Markt, darum herum Wohnhäuser und Tempel, sowie einen „ausgedehnten königlichen Palast mit vielen Gebäuden“. Als die militärische Anlage fertiggestellt war, kümmerte er sich um die religiösen Bedürfnissen seiner Bewohner. Er ließ einen Tempel (\"Wat\") mit einer Chedi erbauen, die er nach dem Vorbild der Chedi Ku Khut des Wat Chamadevi in Lamphun gestaltete. Er nannte den Tempe „Wat Ku Kham“ (heute: Wat Chedi Liam). Zahlreiche weitere Tempel folgten bald. Nach fünf Jahren in Wiang Kum Kam verlegte Mengrai seine Residenz erneut nicht weit entfernt nach Norden direkt südlich des heutigen Wat Chiang Man. Dort gründete er am 27. März 1292 die heutige Stadt Chiang Mai. Etwa Anfang des 16. Jahrhunderts wurde Wiang Kum Kam von einer verheerenden Überschwemmung heimgesucht, die eine meterdicke Schicht Schlamm auf dem gesamten Gebiet hinterließ, welches dadurch unbewohnbar wurde. Zu jener Zeit änderte der Ping Fluss auch seinen Verlauf, er fließt heute westlich der alten Siedlung. Ein genaues Datum der Überschwemmung lässt sich nicht festlegen. Archäologen vermuten jedoch, dass sie sich in der Zeit zwischen 1558 und 1774 abgespielt haben muss. Allerdings wird in den Chroniken berichtet, dass im Jahr 1524/25 das Gebiet des heutigen Thapae-Tores überflutet wurde, und dass dabei viele Menschen ertranken. So mutmaßen einige Historiker, dies könnte möglicherweise das Ende von Wiang Kum Kam gewesen sein. Die alte Siedlung geriet daraufhin in Vergessenheit.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgrabungen.", "content": "In den Jahren 1986 und 1987 führten Wissenschaftler der Universität Chiang Mai Untersuchungen in einem Gebiet zwischen der südlichen Umgehungsstraße von Chiang Mai (Landstraße 1141) und der Straße Chiang Mai-Lamphun (Landstraße 106) durch, um den Wahrheitsgehalt der „legendendären Stadt“ zu überprüfen. Sie konnten zunächst den Wat Chang Kam im Zentrum der historischen Siedlung restaurieren, sowie Wat Chedi Lieam im Nordwesten. Mitte der 1990er Jahre ruhten die Arbeiten, aber seit 2001/2002 wurden inmitten einer modernen Wohnsiedlung nach und nach die Fundamente von etwa 30 Tempeln freigelegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wiang Kum Kam (Thai:, etwa: \"befestigte königliche Residenz\") ist eine restaurierte Siedlung am westlichen Ufer des Mae Nam Ping (\"Ping-Fluss\"), etwa fünf Kilometer südlich der heutigen Stadt Chiang Mai im Landkreis Saraphi, Provinz Chiang Mai, Nordthailand.", "tgt_summary": null, "id": 300173} {"src_title": "Kaspische Rotbanner-Offiziershochschule der Seestreitkräfte S.M. Kirow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Direktorate.", "content": "Das Ministerium für Umwelt und Tourismus besteht aus fünf Direktoraten. Jedem steht ein Direktor sowie ein stellvertretender Direktor vor.", "section_level": 1}, {"title": "Direktorat Allgemeine Verwaltung und Unterstützungsdienste.", "content": "Das \"Directorate of Administration & Support Services\" beaufsichtigt und koordiniert die Tätigkeiten des Ministeriums. Dies beinhaltet folgende Bereiche:", "section_level": 2}, {"title": "Direktorat Umweltangelegenheiten.", "content": "Das \"Directorate of Environmental Affairs\" ist eine kleine Abteilung mit vorwiegend umweltwissenschaftlichen Ministeriumangestellten. Um den komplexen Zusammenhängen des Umweltmanagements nachzukommen, vereint die Direktion verschiedene Umweltwissenschafter, Umweltplanner, Sozialwissenschaftler und Rechtsanwälte. Die Direktion Umweltangelegenheiten kooperiert in den Bereichen Landschaftsschutz, Tierschutz und Naturschutz vielfach mit Entwicklungspartnern und Umweltschutzorganisationen, welche viele der praktischen oder Forschungsarbeiten übernehmen, wobei die Direktion die Koordination dieser Arbeiten behält. Hierzu gehören beispielsweise Umweltbeobachtungen wie in Zusammenarbeit mit der Forschungsstation Gobabeb oder der Internationalen Amateur-Sternwarte am Gamsberg und Bildungsprogramme wie EduVentures.", "section_level": 2}, {"title": "Direktorat Parkverwaltung und Wildbewirtschaftung.", "content": "Zu den wesentlichen Aufgabenfeldern des \"Directorate of Parks & Wildlife Management\" gehören:", "section_level": 2}, {"title": "Direktorat Wissenschaftliche Dienste.", "content": "Das \"Directorate of Scientific Services\" des Ministeriums für Umwelt und Tourismus wurde im Jahr 2000 eingerichtet und leitet die umweltwissenschaftlichen Belange des Ministeriums. Die Direktion bietet technische Informationen und Untersuchungen in den Bereichen Umweltschutz und Umweltmanagement. Diese Dienste sind besonders hilfreich für die Projektarbeiten des Ministeriums.", "section_level": 2}, {"title": "Direktorat Tourismus.", "content": "Die Aufgabe des \"Directorate of Tourism\" ist die Förderung des Tourismus in Namibia als ein bedeutender Zweig der Wirtschaft Namibias. Namibia ist reich an natürlichen Ressourcen, was mit einer besonderen touristischen Attraktivität einhergeht. Die Tourismuspolitik des Landes verfolgt die Schaffung und Pflege eines Sanften Tourismus: zum Wohle einer nachhaltigen Entwicklung des Landes und der Wahrung der Lebensqualität seiner Bürger. Die Direktion erstellt auch Richtlinien bezüglich Glücksspiels in Namibia und erfasst generelle Statistiken im Bereich Tourismus und Ökotourismus.", "section_level": 2}, {"title": "Publikationen.", "content": "Das Ministerium unterhält eine umfangreiche Datenbank an Karten, Statistiken, Gesetzestexten, wissenschaftlichen Veröffentlichungen sowie zu abgeschlossenen und laufenden Umweltprojekten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (\"MEFT\"; ) ist das Umwelt- und Tourismusministerium von Namibia. Es schließt seit 2020 auch die Forstwirtschaft aus dem Ministerium für Landwirtschaft, Wasser und Forstwirtschaft mit ein. ", "tgt_summary": null, "id": 1288743} {"src_title": "Duninowo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Von seinem Jugendverein Institute FC wechselte Gibson 2004 zu Manchester United, sein Debüt für Manchester gab Gibson im League Cup gegen Barnet am 26. Oktober 2005, als er für Lee Martin eingewechselt wurde. Während der Saison 2005/06 spielte Gibson regelmäßig für das Reserveteam von Manchester United. Im Mai 2006 wurde Gibson mit dem Jimmy Murphy Award als mannschaftsintern bester Jugendspieler der Saison ausgezeichnet. Daraufhin durfte er in einigen Testspielen der ersten Mannschaft spielen. 2006/07 verbrachte er die Saison nicht bei Manchester United, sondern mit seinen Teamkollegen Dong Fangzhuo, Jonny Evans, Fraizer Campbell und Danny Simpson beim Royal Antwerpen, an den er ein Jahr ausgeliehen wurde. Erneut ausgeliehen wurde er für die Saison 2007/08, diesmal an die Wolverhampton Wanderers. Am 15. November 2008 debütierte Gibson für United in der Premier League. Nach seiner dortigen Einwechslung gegen Stoke City feierte er zehn Tage später auch in der Champions League gegen den FC Villarreal seinen Einstand, als Darren Fletcher für ihn ausgetauscht wurde. Im Dezember 2008 war er Teil des Kaders, der in Japan die Klub-Weltmeisterschaft gewann – obwohl er dort nicht zum Einsatz kam, erhielt er eine Siegermedaille. Am 1. März 2009 agierte er an der Seite von Paul Scholes im zentralen Mittelfeld der United-Mannschaft, die im Wembley-Stadion gegen Tottenham Hotspur den Ligapokal errang. Hier hatte Gibson in den zunächst torlosen ersten 90 Minuten auf dem Platz gestanden, bevor Ryan Giggs für ihn eingewechselt wurde. Nach diesem Entwicklungsschub in der Saison 2008/09 stattete Manchester United ihn mit einem neuen Dreijahresvertrag aus. Im Januar 2012 wechselte der in der Liga nur selten zum Einsatz gekommene Gibson zum FC Everton. Nachdem er bei Everton in den ersten beiden Spielzeiten noch auf zusammen 34 Ligaeinsätze kam, waren es in den drei folgenden nur noch insgesamt 17 Ligaspiele. Ende Januar 2017 wurde Gibson, ebenso wie sein Evertoner Mannschaftskamerad Bryan Oviedo, von seinem früheren Everton-Trainer David Moyes zum abstiegsgefährdeten Ligakonkurrenten AFC Sunderland geholt. Gibson kam im restlichen Saisonverlauf noch zu 12 Einsätzen, der Klub stieg aber als Tabellenletzter in die Football League Championship ab. Dort bestritt Gibson in den folgenden Monaten weitere 15 Ligapartien, bevor er seit dem Jahreswechsel verletzungsbedingt ausfiel. Mitte März 2018 wurde Gibson zunächst suspendiert, nachdem er in betrunkenem Zustand Auto gefahren war und dabei in der Nähe des Trainingsgeländes mehrere Fahrzeuge beschädigt hatte. Ende März 2018 einigten sich Spieler und Verein in gegenseitigem Einvernehmen auf eine Vertragsaufhebung.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "International war Gibson für die irische Fußballnationalmannschaft aktiv, nachdem er zuvor bereits die U-17, U-19 und U-21 durchlaufen hatte. Vor seinem 16. Lebensjahr hatte Gibson für diverse Jugendauswahlen der nordirischen Nationalmannschaft gespielt. Sein Länderspieldebüt gab er am 22. August 2007 als er zur zweiten Halbzeit beim 4:0 im Freundschaftsspiel gegen Dänemark eingewechselt wurde. Sein bisher einziges Länderspieltor erzielte er am 8. Februar 2011 zur 1:0-Führung beim 3:0 im Carling Nations Cup 2011 gegen Wales. Er wurde auch für die EM 2012 nominiert, kam dort aber nicht zum Einsatz. Obwohl er letztmals am 14. November 2014 in einem Länderspieleingesetzt wurde, wurde er am 12. Mai 2016 von Nationaltrainer Martin O’Neill in das vorläufige 35 Spieler umfassende Aufgebot für die EM 2016 berufen. Er wurde danach noch in zwei Testspielen vor der endgültigen Kadernominierung eingesetzt, aber letztlich nicht für die EM-Endrunde berücksichtigt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Darron Thomas Daniel Gibson (* 25. Oktober 1987 in Derry) ist ein irischer Fußballspieler, der vorwiegend im Mittelfeld spielt. Der im nordirischen Derry geborene Gibson war der Grund für einen Streit zwischen der Football Association of Ireland und der Irish Football Association, nachdem er sich entschieden hatte für Irland und nicht für seine Heimat Nordirland zu spielen. Der Fall ging so weit, dass die FIFA darüber entscheiden musste.", "tgt_summary": null, "id": 1262756} {"src_title": "Robert M. La Follette junior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rewas Mindoraschwili wuchs in Tiflis auf und begann dort 1992 mit dem Ringen. Bei Dinamo Tiflis wurden Dato Gonaschwili und Marlen Osakmaschwili seine Trainer. Mindoraschwili entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem hervorragenden Freistilringer. Er ist nur 1,73 m groß, untersetzt und körperlich ungemein stark. Zu Beginn seiner Karriere rang er im Weltergewicht, seit 2002 im Mittelgewicht. Er ist zurzeit Ringerprofi und ringt in diesem Zusammenhang auch in ausländischen Ligen, z. B. in der Türkei und in Deutschland, wo er für den SC Anger auf die Matte ging. Seine internationale Ringerlaufbahn begann 1998, als er der Juniorenklasse schon entwachsen war. Er belegte in diesem Jahr bei der Universitäten-Weltmeisterschaft in Ankara im Weltergewicht den 4. Platz. 1999 startete er bei der Europameisterschaft in Minsk im Weltergewicht, verlor jedoch gegen Radion Kertanti aus der Slowakei und Árpád Ritter aus Ungarn, womit er ausschied und auf dem 13. Platz klassiert wurde. Im Jahre 2000 startete er bei den Olympia-Qualifikationsturnieren in Minsk (13. Platz) und in Leipzig (11. Platz). Mit diesen Platzierungen gelang ihm die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Sydney aber nicht. 2001 wurde er bei der Europameisterschaft in Budapest eingesetzt, wo er mit einem Sieg über Christian Weiß aus Deutschland und Niederlagen gegen Eugen Preda, Rumänien und Buwaissar Saitijew aus Russland den 8. Platz im Weltergewicht belegte. Er war auch bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Sofia am Start und siegte dort über Alexander Leipold aus Deutschland und Wolodymyr Syrotin aus der Ukraine. Nach einer erneuten Niederlage gegen Buwaissar Saitijew schied er aus und kam auf den 7. Platz. 2002 gelang ihm dann, erstmals im Mittelgewicht ringend, bei der Europameisterschaft in Baku sein erster Medaillengewinn bei einer internationalen Meisterschaft. Er siegte in Baku über Thomas Bucheli aus der Schweiz, Serhat Balcı, Türkei und Jurijs Janovics aus Lettland, verlor gegen Bekbulat Mussajeu aus Weißrussland und gewann mit einem Sieg über Mogamed Ibragimov aus Mazedonien die EM-Bronzemedaille. Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Teheran siegte er über Eldar Assanow aus der Ukraine und Nicholas Ugoalah aus Kanada und unterlag gegen Yoel Romero aus Kuba, womit er den 6. Platz erreichte. 2003 feierte Mindoraschwili bei der Europameisterschaft in Riga seinen ersten Titelgewinn. Im Mittelgewicht siegte er über Əkbər İsmayılov aus Aserbaidschan, Egidijus Valavičius aus Litauen, Sjarhej Bortschenka aus Weißrussland, Wadim Lalijew aus Russland und Mamed Aghajew aus Armenien und wurde damit Europameister. Bei der Weltmeisterschaft 2003 in New York gelangen ihm zunächst Siege über Almasbek Ergeschow, Kirgisistan, Lazaros Loizidis, Griechenland und Gökhan Yavaşer, Türkei. In seinem vierten Kampf unterlag er dem US-amerikanischen Shootingstar Cael Sanderson, gewann aber mit einem Sieg über Sjarhej Bortschenka noch die WM-Bronzemedaille. Im Jahre 2004 wurde Mindoraschwili in Ankara mit Siegen über David Bichinashvili aus Deutschland u. Kamel Shalorous, Großbritannien, einer Niederlage gegen Wadim Lalijew, einem Sieg über Lazaros Loizidis und einer Niederlage gegen Gökhan Yavaşer Vize-Europameister. Für die Olympischen Spiele 2004 in Athen glaubte er somit gut gerüstet zu sein. In Athen traf er gleich in der ersten Runde auf den Griechen Lazaros Loizidis, den er schon mehrmals besiegt hatte. Bei der stürmischen Anfeuerung seiner griechischen Landsleute wuchs Loizidis aber über sich hinaus und gewann über Rewas Mindoraschwili nach Punkten. Ein anschließender Punktsieg über Vincent Aka-Akesse aus Frankreich brachte Mindoraschwili nur mehr auf den enttäuschenden 13. Platz. Auch bei der Europameisterschaft 2005 in Warna kam Mindoraschwili nicht auf einen Medaillenrang. Er gewann zwar über Edgar Jenokjan aus Armenien und Radosław Horbik aus Polen, unterlag aber gegen Taras Danko aus der Ukraine und Lazaros Loizidis und erreichte nur den 5. Platz. Ohne große Erwartungen beteiligte er sich nach einer Verletzungspause an der Weltmeisterschaft 2005 in Budapest. Er wurde dort aber von Kampf zu Kampf besser, besiegte nacheinander Travis Cross aus den Vereinigten Staaten, Anthony Fasugba aus Italien, Magomed Kuruglijew aus Kasachstan, Saschid Saschidow aus Russland und Yoel Romero und wurde Weltmeister im Mittelgewicht. Bei der Europameisterschaft 2006 in Moskau unterlag Mindoraschwili gegen Adam Saitijew, dem Bruder von Buwaissar Saitijew und etwas demotiviert auch gegen David Bichinashvili und erreichte deshalb nur den 18. Platz. Weitaus erfolgreicher war er aber bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Guangzhou in China. Er gewann dort über David Bichinashvili, Gandsorigiin Gantschujag aus der Mongolei, Wadim Lalijew und Zaurbek Soxiyev aus Usbekistan. Erst im Finale unterlag er gegen Saschid Saschidow und wurde damit Vizeweltmeister. Im Jahre 2007 war Mindoraschwili nur bei der Weltmeisterschaft in Baku am Start. Er verlor dort überraschenderweise gleich seinen ersten Kampf gegen Novruz Temrezov aus Aserbaidschan. Da dieser das Finale nicht erreichte, schied er aus und belegte nur den für ihn indiskutablen 30. Platz. Bei der Europameisterschaft 2008 in Tampere wurde Mindoraschwili mit Siegen gegen seinen Dauerrivalen David Bichinashvili, Javier Ramos, Spanien, Iwan Jankouski, Weißrussland und Sergei Kolesnikow, Israel und einer Niederlage gegen den Weltmeister von 2007 Georgi Ketojew aus Russland wieder Vizeeuropameister. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking gelang ihm gegen Bichinashvili ein Punktsieg in der allerletzten Sekunde der 3. Runde, dann besiegte er Harutjun Jenokjan aus Armenien und Weltmeister Georgi Ketojew und siegte auch im Endkampf über Jussup Abdussalomow aus Tadschikistan und wurde damit Olympiasieger. Seit 2012 ist Rewas Mindoraschwili Cheftrainer im georgischen Ringerverband.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rewas Mindoraschwili (; * 1. Juli 1976 in Gurdschaani, Kachetien) ist ein georgischer Ringer. Er wurde 2008 in Peking Olympiasieger im freien Stil im Mittelgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1014628} {"src_title": "Wolfgang Diewerge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Inseln bilden zusammen eine Fläche von knapp 2,35 km2 und wenige erreichen eine Höhe von mehr als 50 Meter über dem Meeresspiegel. Die nördlichste Insel Hollamsbird weist aufgrund ihres raueren Klimas die geringsten Mengen an Guano auf. Die Inselkette umfasst zwölf Inseln. Als dreizehnter Eintrag werden in einem südafrikanischen Dokument von 1935 die \"Little Roastbeef Islets\" erwähnt, die den südlichsten Punkt der Penguin Islands markieren. Die vier größten Inseln sind Possession (90 Hektar), Seal (44), Penguin (36) und Halifax (10). Dies sind gleichzeitig die größten Meeresinseln Namibias. Größere Flächen haben nur einige Binneninseln Namibias, wie Impalila am Zusammenfluss von Sambesi und Cuando (2500 Hektar oder 25 km2). Shark Island (etwa 40 Hektar) in der Lüderitzbucht wird nicht zu den Penguin Islands gezählt, wohl weil es wegen einer künstlichen Landbrücke zur Halbinsel wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Europäer, der die westafrikanische Küste erkundete, war Bartolomeu Diaz. Er stellte zwischen 1475 und 1478 an verschiedenen Stellen Steinkreuze auf, unter anderem auch an der von der Lüderitzbucht nicht weit entfernten Diaz-Spitze. Einige Jahrhunderte später lieferte Benjamin Morrell, ein amerikanischer Walfänger und Kapitän des Schiffes \"Antarctic,\" detaillierte Berichte zum Tierreichtum dieser Küste, insbesondere \"Wale, Langusten, Schellfisch, Seevögel und Robben\". Die Inseln dienten als bedeutende Brutstätten für Vögel, Seehunde und Pinguine (vor allem Brillenpinguine). Die Insel Ichaboe schilderte er als mit einer 25 Fuß (8 Meter) tiefen Guanoschicht bedeckt. Zurückgekehrt in die Vereinigten Staaten bat er erfolglos um finanzielle Unterstützung für seine Bestrebungen, Guano abzubauen. Als um 1844 mit seinem Buch \"Geschichte einer Reise zu den südlichen und westlichen Küsten Afrikas\" die Guano-Vorkommen in Europa bekannt wurden, begann eine massive Ausbeutung dieser Vorkommen. Es wurde geschätzt, dass allein auf Ichaboe rund 700.000 bis 800.000 Tonnen innerhalb weniger Jahre abgebaut wurden. In dieser Zeit liefen jährlich bis zu 300 Schiffe die Inseln an. Die Guano-Schicht wurde von Arbeitern aufgebrochen, abgetragen und in Booten auf die vor den Inseln ankernden Schiffe gebracht. Wegen der zwischen Arbeitern und Gesellschaften zuweilen aufflackernden Streitigkeiten patrouillierte die in Kapstadt stationierte Britische Marine vor den Inseln. 1861 wurde Ichaboe zu britischem Territorium erklärt und 1867 elf weitere Inseln von Großbritannien annektiert (ausgeschlossen blieben zahlreiche kleinere Inselchen und Felsvorsprünge entlang der Küste). 1874 wurden die Hoheitsrechte über die annektierten Gebiete auf die Kapkolonie übertragen, die diese Inseln (und die Enklave Walvis Bay) selbst nach Gründung des deutschen Schutzgebietes Deutsch-Südwestafrika auf dem Festland behielt. 1921 kamen Walvis Bay und die Inseln vollends an Südafrika, bis das Gebiet am 28. Februar 1994 an Namibia zurückgegeben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Situation.", "content": "Die Inseln stehen seit 1994 unter der Kontrolle des namibischen Ministeriums für Fischerei und Marinewirtschaft. Da die Inseln bedeutende Brutstätten für den Brillenpinguin und andere Meeresvögel sind, bemüht sich das Ministerium die Population an Vögeln auf einen nachhaltig natürlichen Stand zu bringen und nur dann einen wirtschaftlichen Abbau des Guano zu genehmigen. Aus diesem Grund werden die Inseln durch die Namibische Marine kontrolliert und der Zugang zu den Inseln ist nur beschränkt möglich. Mit einem Fernglas kann man jedoch von der Halifax-Spitze die Pinguinkolonien auf der Insel Halifax betrachten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Penguin Islands (), auch als Angra Pequena Islands oder Guano Islands bekannt, sind eine Inselkette von mehr als 20 kleinen Felsinseln und -eilanden, die sich über 355 Kilometer küstennah entlang der Südatlantikküste Namibias erstreckt. Die mit 10,3 Kilometer Entfernung küstenfernste Insel Hollamsbird ist gleichzeitig die nördlichste. Die Inseln liegen entlang der Küste des Diamantensperrgebietes zwischen Meob-Chamais (in der Namib-Wüste) im Norden und dem Bogenfels im Süden. Sie waren wegen ihrer reichen Vorkommen an Guano auch als \"Guano-Inseln\" bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 146194} {"src_title": "Blood Axis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "Victor Atiyeh besuchte nach der Schule die University of Oregon. Beruflich stieg er in das im Jahr 1900 gegründete Teppichgeschäft seiner Familie ein, dessen Präsident er 35 Jahre lang bleiben sollte. Er war Mitglied der Republikanischen Partei. Zwischen 1959 und 1964 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Oregon; zwischen 1965 und 1978 gehörte er dem Staatssenat an. Dort war er zeitweise republikanischer Fraktionsvorsitzender. In den Jahren 1968, 1972 und 1976 war er Delegierter zu den jeweiligen Republican National Conventions. 1974 verlor er bei den Gouverneurswahlen gegen den Demokraten Robert W. Straub. Vier Jahre später war Atiyeh wieder Spitzenkandidat seiner Partei und konnte Straub diesmal schlagen. Damit wurde er zum neuen Gouverneur seines Staates gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Oregon.", "content": "Victor Atiyeh trat sein neues Amt am 8. Januar 1979 an. Nach einer Wiederwahl im Jahr 1982 konnte er es bis zum 12. Januar 1987 ausüben. Er war der erste gewählte Gouverneur eines US-Bundesstaates mit arabischer Herkunft. In seiner Amtszeit wurden die Arbeitsschutzgesetze verbessert. Die Sicherheitsbestimmungen in der Holz- und Fischereiindustrie wurden ebenfalls verschärft. Der Gouverneur betrieb eine weltweite Tourismuswerbung für Oregon und unternahm nationale und internationale Reisen zur Förderung des Handels. Eines seiner bekanntesten Werke war die Einführung einer Lebensmittelhilfe für Arme (in etwa vergleichbar mit den in Deutschland bekannten Tafeln). Für seinen Einsatz im humanitären Bereich erhielt der Gouverneur zahlreiche Auszeichnungen. Atiyeh war auch Mitglied mehrerer Gouverneursvereinigungen. Die vier Amtsnachfolger von Atiyeh waren allesamt Demokraten.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebenslauf.", "content": "Nach dem Ende seiner Gouverneurszeit wurde Atiyeh ein internationaler Handelsberater. Im Jahr 2005 hatte er eine Operation am Herzen, wobei ihm ein Bypass eingesetzt wurde. Mit seiner Frau Dolores hatte er zwei Kinder. Er starb am 20. Juli 2014 in seiner Geburtsstadt Portland im Alter von 91 Jahren an den Folgen eines Nierenversagens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Victor George Atiyeh (* 20. Februar 1923 in Portland, Oregon; † 20. Juli 2014 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker. Er war von 1979 bis 1987 der 32. Gouverneur des Bundesstaates Oregon.", "tgt_summary": null, "id": 1090847} {"src_title": "Jeff Tomlinson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Durch die Benutzung eines Web-Vorlagensystems können Layout und Design von Umfragen den Nutzerwünschen angepasst werden. Umfragen können entweder öffentlich zugänglich sein oder durch ein „Nur-einmal“-Token für jeden Teilnehmer individuell zugänglich gemacht werden. Einige Webhoster bieten LimeSurvey-Hostings an, entweder als eigene Installation oder durch ein Kontrollpanel, so wie cPanel mit Fantastico, Plesk und Virtualmin Professionell. Für diverse Content-Management-Systeme sind außerdem Integrationsmodule verfügbar, dazu gehören Joomla (wobei keine Portierung für die aktuelle Joomla-Version 2.5 vorliegt), Drupal und WordPress. In einer von der GESIS erstellten Auswertung von freier Software zur Durchführung von Online-Befragungen ist LimeSurvey die einzige Open-Source-Software für Umfragen, die aktiv entwickelt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "LimeSurvey wurde ursprünglich als SourceForge.net-Projekt unter dem Namen \"PHPSurveyor\" am 20. Februar 2003 registriert und vom australischen Softwareentwickler Jason Cleeland entwickelt. Die erste Veröffentlichung, Version 0.93, wurde am 6. März 2003 freigegeben. Das Projekt hat durch die Entwicklung von erweiterten Funktionen schnell eine breite Öffentlichkeit erlangt. Im Jahr 2006 wurde die Projektleitung durch Carsten Schmitz übernommen sowie am 17. Mai 2007 von PHPSurveyor in LimeSurvey umbenannt. Hintergrund ist die Vereinfachung der Software-Lizenzierung. Die Buchstaben PHP im Namen standen in Konflikt mit der PHP-Lizenz, die von vielen Open-Source-Entwicklungsbibliotheken verwendet wird. Am 29. November 2007 gewann LimeSurvey den ersten Preis beim Wettbewerb Les Trophées du Libre in der Kategorie „Corporate Management“. Im Oktober 2011 wurde die erste Alpha-Version von LimeSurvey 2.0 veröffentlicht, die kurz darauf auch, aufgrund von Lizenzproblemen mit dem neu ausgewählten PHP-Framework CodeIgniter, sofort wieder zurückgezogen wurde. Das Yii-Framework sollte CodeIgniter ersetzen und somit wurde ein MVC-Ansatz in LimeSurveys Quelltexten eingeführt. Am 16. August 2012 wurde der 9. Release Candidate veröffentlicht, gefolgt von der stabilen Version am 15. Oktober 2012. Mit der Version 2.05+, die im Februar 2014 veröffentlicht wurde, war es erstmals möglich Plug-ins zu programmieren, die auf einem LimeSurvey-eigenen Plug-in-Framework basieren. Dadurch können Anwender eigene Plug-ins programmnah einbinden, ohne die Kerndateien der Software anpassen zu müssen. Im Februar 2016 wurde die Version 2.50+ herausgegeben, mit einer neu entwickelten Bootstrap-gestützten Oberfläche und weiteren Umstrukturierungen, basierend auf dem Yii-Framework. Im Januar 2018 wurde die Version 3.0.0 herausgegeben. Startend mit dieser Version wird LimeSurvey mit Semantischer Versionierung entwickelt. Es sind viele neue Funktionen enthalten unter anderem sind die Designvorlagen jetzt auf Basis von Twig entwickelt. Einfache Einstellungen am Design sind durch Optionen anpassbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "LimeSurvey (früher PHPSurveyor) ist eine freie Online-Umfrage-Applikation, die es ermöglicht, ohne Programmierkenntnisse Online-Umfragen zu entwickeln, zu veröffentlichen sowie deren Ergebnisse in einer Datenbank zu erfassen. Sie ist in PHP geschrieben und baut auf einer MySQL-, PostgreSQL- oder MSSQL-Datenbank auf. Die Software ist zurzeit in einer Vielzahl von Sprachen und Dialekten verfügbar.", "tgt_summary": null, "id": 2464641} {"src_title": "Einheitswurzel (Zeitreihenanalyse)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Klima.", "content": "Der Ort Tarazona liegt am Río Queiles ca. 12 km (Luftlinie) nordöstlich der maximal ca. hohen Sierra de Moncayo und etwa 86 km (Fahrtstrecke) nordwestlich der Provinzhauptstadt Saragossa nahe der Grenze zur altkastilischen Provinz Soria und zur Autonomen Region Navarra in einer Höhe von ca. 480 bis ; die sehenswerte Kleinstadt Borja befindet sich ca. 22 km südöstlich. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 465 mm/Jahr) fällt mit Ausnahme der eher trockenen Sommermonate übers Jahr verteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Während infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und des daraus resultierenden Verlusts von Arbeitsplätzen die Landbevölkerung in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts stetig zurückging (Landflucht), blieb die Bevölkerungszahl der Kleinstadt weitgehend stabil.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Jahrhundertelang lebten die Bewohner des Ortes direkt oder indirekt als Selbstversorger oder als Händler, Handwerker und Dienstleister von der Landwirtschaft in den Dörfern der Umgebung, zu der auch die Viehhaltung gehörte. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde Tarazona zu einem wichtigen Hersteller von Streichhölzern und Textilien, die jedoch Opfer eines seit den 1980er Jahren andauernden Strukturwandels wurden. Heute spielen Obstbaumplantagen und Weinbau in der Umgebung sowie der Tourismus wesentliche Rollen im Wirtschaftsleben des Ortes; es werden auch Ferienwohnungen \"(casas rurales)\" vermietet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Während der römischen Kaiserzeit war das ehemalige \"Turiaso\" eine prosperierende Stadt, deren männliche Einwohner spätestens seit dem Jahr 212 das volle römische Bürgerrecht besaßen. Das Bistum Tarazona entstand bereits im 5. Jahrhundert. Im 8. Jahrhundert drangen arabisch-maurische Heere bis ins obere Ebro-Tal vor; um das Jahr 1120 wurde die Gegend von Alfons I. von Aragón zurückerobert \"(reconquista)\" und Tarazona erneut zum Sitz eines Bistums gemacht. Im weiteren Verlauf des Mittelalters erhielt die Stadt durch ihre Lage an der Grenze von Kastilien, Navarra und Aragonien eine enorme strategische Bedeutung. Im 14. Jahrhundert war sie neun Jahre lang von kastilischen Truppen besetzt \"(Guerra de los Dos Pedros)\"; dabei wurde die Kathedrale, insbesondere ihr ursprünglich romanischer Kreuzgang, beschädigt. Während des späten Mittelalters und in der frühen Neuzeit bestand die Stadtbevölkerung aus Christen, Juden und Muslimen. Die muslimische Präsenz kann in der lokalen Architektur erlebt werden, die Kathedrale wurde später im Mudéjar-Stil umgebaut. Die Stadt erlitt eine tiefe Krise, als in den Jahren nach 1610 die „Moriscos“ aus Aragonien vertrieben wurden. Von 1822 bis 1833 gehörten die Stadt und ihr Umland zur neugeschaffenen Provinz Logroño, als zur Region La Rioja.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Kleinstadt verfügt über zahlreiche Monumente aus den verschiedenen Epochen der Stadtgeschichte:", "section_level": 1}, {"title": "Städtepartnerschaften.", "content": "Seit 1993 besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Tarazona und der französischen Stadt Orthez in Aquitanien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tarazona ist eine Kleinstadt und Hauptort einer Gemeinde \"(municipio)\" mit Einwohnern (Stand ) in der spanischen Provinz Saragossa der Autonomen Gemeinschaft Aragonien. Die Stadt ist der Sitz der römisch-katholischen Diözese von Tarazona. Die Altstadt ist als Kulturgut \"(Bien de Interés Cultural)\" in der Kategorie \"Conjunto histórico-artístico\" anerkannt.", "tgt_summary": null, "id": 1302975} {"src_title": "Budd Rail Diesel Car", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Brachschwalben haben eine Körperlänge zwischen 17 cm (Sandbrachschwalbe) und 26 cm (Schwarzflügelbrachschwalbe). Der Name verrät bereits eine äußere Ähnlichkeit zu den überhaupt nicht verwandten Schwalben, die stärker ist als die Gemeinsamkeiten mit den tatsächlich verwandten Rennvögeln. Mit der Stelzenbrachschwalbe gibt es aber eine Art, die gestaltlich zwischen Rennvögeln und übrigen Brachschwalben vermittelt. Im Gefieder der Brachschwalben dominieren braune oder graue Farbtöne. Der Schnabel ist kurz und gebogen. Er ist typischerweise an der Basis rot und zum Ende hin schwarz. Oft ist er beim Männchen etwas heller als beim Weibchen, der einzige äußerliche Geschlechtsdimorphismus, der dennoch kaum zur Unterscheidung der Geschlechter dient. Beim geschlossenen Schnabel bleibt eine Lücke. Die Beine sind kürzer als bei den Rennvögeln (Ausnahme: Stelzenbrachschwalbe), aber immer noch lang genug, um ein schnelles Laufen am Boden zu ermöglichen. Der Fuß ist anisodaktyl, es gibt also eine Hinterzehe, die allerdings sehr klein und erhöht ist. Die Flügel sind lang und zugespitzt. Der Schwanz ist in der Regel gegabelt; eine Ausnahme bildet auch hier die Stelzenbrachschwalbe, die wie die Rennvögel einen rechteckigen Schwanz hat. Im Flug geben Brachschwalben sehr lautstarke Rufe von sich, die an die Schreie von Seeschwalben erinnern. Große Arten klingen schriller als die kleineren, deren Rufe melodischer erscheinen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Verbreitungsschwerpunkt der Brachschwalben liegt in Afrika und Asien. Mit der Rotflügel- und Schwarzflügelbrachschwalbe haben zwei Arten Teile ihres Verbreitungsgebiets auf dem europäischen Kontinent, erstere in Südeuropa, letztere im äußersten Südosten. Die abweichende Stelzenbrachschwalbe brütet als einzige Art auf dem australischen Kontinent. Typischer Lebensraum sind Flusslandschaften in offenem Gelände. Die Nähe von Wasser ist unabdingbar. Viele Arten sind ausgesprochene Langstreckenzieher. Die Schwarzflügelbrachschwalbe brütet in den osteuropäischen Steppen und zieht von hier nach Ost- und Südafrika. Auch die europäischen Populationen der Rotflügelbrachschwalbe überwintern südlich der Sahara. Die Orientbrachschwalbe brütet in Ostasien und zieht im Winter bis nach Australien, während die Stelzenbrachschwalbe die umgekehrte Richtung einschlägt und von Australien nach Indonesien zieht. Die Madagaskarbrachschwalbe brütet ausschließlich auf Madagaskar, doch ihre komplette Population zieht nach der Brutzeit nach Ostafrika. Auf dem Zug überqueren Brachschwalben ungeeignete Habitate wie Wüsten und Regenwälder in sehr großer Höhe.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Sowohl während als auch außerhalb der Brutzeit leben Brachschwalben bevorzugt in Kolonien und Schwärmen. Diese haben vor allem früher eine beträchtliche Anzahl von Individuen umfasst, so konnten Verbände von Schwarzflügelbrachschwalben in den südrussischen Steppen Zehntausende Einzeltiere umfassen. Mitglieder einer Kolonie verteidigen gemeinsam Eier und Junge und attackieren im Verband Greifvögel. In den Brachschwalben-Kolonien brüten oftmals auch andere Vögel, so vergesellschaftet sich die Schwarzflügelbrachschwalbe mit dem Kiebitz und die Graubrachschwalbe mit Seeschwalben und Krokodilwächtern. Außerhalb der Brutzeit findet man Brachschwalben oft mit anderen Wasservögeln vergesellschaftet, und verschiedene Arten wie Schwarz- und Rotflügelbrachschwalben vermischen sich in den Schwärmen. Alle Brachschwalben sind vor allem dämmerungsaktiv.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Mit ihrem weiten Schnabel keschern Brachschwalben Insekten aus der Luft, seltener suchen sie auch andere Wirbellose am Boden. Letzteres ist besonders bei der abweichenden Stelzenbrachschwalbe noch häufig zu beobachten, die ihre Flügel einsetzt, um etwa Käfern den Weg zu versperren und sie leichter zu erbeuten. Brachschwalben finden sich ein, wenn Schwärme großer Insekten unterwegs sind. So fallen Verbände von Brachschwalben über Heuschreckenschwärme her, kreisen sie ein und erbeuten etliche der Insekten. Ebenso geschieht es mit ausschwärmenden flugfähigen Termiten. Die Rotflügelbrachschwalbe folgt in Afrika oft den Herden großer Huftiere, um von ihnen aufgescheuchte Insekten zu erbeuten. Die Halsband-Brachschwalbe findet man in afrikanischen Städten an Straßenlaternen, wo sie Jagd auf Nachtfalter macht. Ihren Flüssigkeitsbedarf decken Brachschwalben, ganz im Gegensatz zu den verwandten Rennvögeln, durch häufiges Trinken.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Brachschwalben sind Koloniebrüter, die Nester stehen dabei in der Regel einige Meter voneinander entfernt. Als Nest dient eine kleine Mulde auf dem Boden, die nicht weiter ausgelegt wird. Es werden ein bis vier Eier gelegt, oft sind Gelegegröße in den Tropen kleiner als außerhalb. Das gilt auch bei ein und derselben Art: So legen Populationen der Rotflügelbrachschwalbe in Europa drei Eier, in Afrika hingegen nur ein bis zwei. Beide Elternvögel brüten abwechselnd. Bei Gefahr täuschen Elternvögel oft Verletzungen vor und locken Feinde laufend mit ausgebreiteten Flügeln vom Nest fort. Die Jungen sind zudem bereits im Alter von zwei Tagen schwimmfähig und können, sofern das Nest direkt am Wasser liegt, ins Wasser springen und einem Feind davonschwimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Menschen und Brachschwalben.", "content": "In Ungarn wurden früher Eier der Kolonien der Rotflügelbrachschwalbe gesammelt, bis die dortigen Populationen hierdurch zusammenbrachen. In ihren europäischen Verbreitungsgebieten sind Brachschwalben ferner durch die Umwandlung natürlicher Steppen in landwirtschaftliche Nutzflächen bedroht. Landwirtschaftliche Maschinen und große Nutztiere zerstören oft die Gelege. In Afrika und Australien gelten Brachschwalben allgemein als nützlich und werden gern gesehen, da sie Heuschreckenschwärmen folgen und diese stark dezimieren. Während sechs der acht Arten als nicht gefährdet gelten, stuft die IUCN die Schwarzflügelbrachschwalbe als potenziell gefährdet und die Madagaskarbrachschwalbe als gefährdet ein. Ursächlich sind bei beiden Habitatverluste.", "section_level": 1}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "Fossil sind Brachschwalben seit dem Miozän bekannt. Sowohl die rezente Gattung \"Glareola\" als auch die ausgestorbene Gattung \"Mioglareola\" waren in dieser Zeit in Europa beheimatet. Vermutet wird allerdings ein afrikanischer Ursprung der Gruppe. Die Rotflügelbrachschwalbe war noch während des Pleistozäns in Mitteleuropa verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Es werden zwei Gattungen unterschieden. Die sieben typischen Brachschwalben werden in die Gattung \"Glareola\" gestellt. Die deutlich abweichende australische Stelzenbrachschwalbe, die gestaltlich zwischen Brachschwalben und den Rennvögeln vermittelt, repräsentiert eine eigene Gattung \"Stiltia\":", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Unterfamilie der Brachschwalben (\"Glareolinae\") gehört innerhalb der Ordnung der Regenpfeiferartigen in die Familie der Brachschwalbenartigen. Sie haben ein auffälliges Flugbild und leben in Feuchtgebieten, sind Zugvögel und kommen in Teilen von Europa, Afrika, Asien und Australien vor.", "tgt_summary": null, "id": 652992} {"src_title": "Omilteme-Baumwollschwanzkaninchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der 34-jährige Waliko Misandari arbeitet als Pilot bei einer lokalen georgischen Fluglinie. Er fliegt einen Mi-2-Hubschrauber (den er zärtlich „Pepela“, georgisch für „Schmetterling“, nennt) und trägt den Beinamen „Mimino“, was auf Georgisch Sperber heißt. Eines Tages trifft er im Flughafen von Tbilisi einen alten Freund von der Flugschule, der zum Piloten eines Tu-144 wurde und auf internationalen Flügen unterwegs ist. Zu der Besatzung des Freunds gehört auch die Stewardess Larissa Iwanowna, in die sich Mimino sofort verliebt. Nun möchte er ebenfalls die große Welt des Fliegens entdecken und reist nach Moskau. In Moskau lernt Waliko einen einfachen armenischen Fernfahrer Ruben Hatschikian kennen. In den wenigen Tagen ihrer Bekanntschaft geben sie all ihr Geld aus und werden aus ihrem Hotel vertrieben. Rubik wird zu Miminos bestem Freund, zusammen überwinden sie viele komische und unangenehme Situationen, doch die Freundschaft hilft ihnen, die Probleme zu überwinden. Nachdem er auf einen alten Feind trifft – den Mann, der seine Schwester verführt und verlassen hatte – verwüstet Mimino dessen Wohnung und wird verhaftet. Ruben verlässt seinen neuen Freund nicht und versucht, dem stolzen Flieger zu helfen. Obwohl Mimino freigesprochen wird, wird er im Gefängnis 35 – was eine formelle Absage für Miminos Fortbildung auf der Flugschule bedeutet. Als er nach Hause reisen will, trifft Mimino den einflussreichen Beamten Wolochow, der ihm hilft, seinen Traum zu verwirklichen. Mimino wird zum Fernflugpiloten der UdSSR und fliegt nun ebenfalls den Überschalljet Tu-144. Doch in Großstädten fühlt sich Waliko unwohl und sehnt sich nach seiner Heimat, dem georgischen Örtchen Telawi. Dorthin kehrt er schließlich zurück: zur geliebten Arbeit, seinen Freunden und Verwandten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mimino ist eine Komödie von 1977 des georgischen Regisseurs Giorgi Danelia, das vom Mosfilm-Studio produziert wurde. In den Hauptrollen spielten Wachtang Kikabidse und Frunsik Mkrttschjan. ", "tgt_summary": null, "id": 1043682} {"src_title": "Liddle Burnt Mound", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erstes Theater.", "content": "Das erste Theater in Odessa, ein Werk des Architekten Jean-François Thomas de Thomon aus St. Petersburg, wurde 1809 eröffnet. Es stand annähernd am Platz des heutigen Opernhauses und war ein im klassizistischen Stil errichtetes Gebäude, dessen Front einen von sechs Säulen getragenen Giebel zeigte und so einen griechischen Tempel nachahmte. Diesem Theater wurde seine Gasbeleuchtung zum Verhängnis: Durch einen Defekt an der Beleuchtungsanlage brannte das Haus am 2. Januar 1873 ab.", "section_level": 2}, {"title": "Heutiges Opernhaus.", "content": "Zur Errichtung des heutigen Opernhauses wurde ein internationaler Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den das Wiener Büro Fellner & Helmer gewann. Ab 1883 wurde ihr Entwurf ausgeführt, eröffnet wurde das Theater im Herbst 1887 die Baukosten betrugen 1,3 Millionen Rubel. Die Gestaltung des Gebäudes ist dem Historismus verhaftet. Städtebaulich stellt das Opernhaus die Stadtkrone von Odessa dar.", "section_level": 2}, {"title": "Äußere Gestaltung.", "content": "Das Äußere des Theaters wurde in neubarockem Stil gestaltet und mit zahlreichen Skulpturen geschmückt. So ist z. B. dargestellt:", "section_level": 3}, {"title": "Innere Gestaltung.", "content": "Das Innere der Oper ist dem Rokoko verpflichtet. Der große Saal ist luxuriös dekoriert und reich vergoldet. Es überwiegen florale Elemente, ergänzt durch Figurenschmuck. Die Decke des Saals trägt in der Mitte einen großen Kronleuchter mit einem Gewicht von mehr als zwei Tonnen und Gemälde, deren Themen aus Werken William Shakespeares entnommen sind: Hamlet, Ein Sommernachtstraum, Wie es euch gefällt und Ein Wintermärchen. Der große Saal ist berühmt für seine ausgezeichnete Akustik. Nach dem Unfall mit der Gasbeleuchtung des ersten Gebäudes wurde die Oper zum ersten elektrisch beleuchteten Gebäude der Stadt. Die Architekten verzichteten auf ein großes, zentral gelegenes Treppenhaus und ein vorgelagertes Foyer. Hauptzugänge sind vielmehr zwei prächtig ausgestattete, aber seitlich gelegene Treppenhäuser, deren Dekoration sich mit der des Hauptsaales messen kann. Damit kommt auch baulich zum Ausdruck, dass es sich hier nicht um den Repräsentationsbau einer monarchischen Residenz, sondern um den einer großbürgerlichen Stadtgesellschaft handelt.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Baugeschichte.", "content": "1925 kam es zu einem Brand, dessen Schäden aber umgehend behoben wurden. In den 1960er-Jahren wurde die Oper teilweise umgestaltet. Ende des letzten Jahrhunderts zeigten sich statische Probleme: Das Gebäude liegt am oberen Rand der Hangkante des Steilabfalls von der Stadt zum Hafen Odessa. Der zum Hafen gerichtete Teil des Gebäudes begann abzurutschen und es musste zunächst geschlossen werden. Es wurde daraufhin mehr als sieben Jahre lang gesichert, renoviert und 2007 wieder eröffnet.", "section_level": 3}, {"title": "Künstlerisches Programm.", "content": "Das Opernhaus Odessa ist ein Zweispartenhaus, in dem Oper und Ballett aufgeführt wird. Die Aufführungspraxis ist – passend zum baulichen Ambiente – sehr traditionell geprägt, Regietheater ist unbekannt. Bekannte, hier tätige Künstler waren:", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Opernhaus Odessa (ukrainisch: \"/Odesskyj nazionalnyj akademitschnyj teatr opery ta balety\" – etwa „Akademisches nationales Theater für Oper und Ballett Odessa“) ist eines der Wahrzeichen des ukrainischen Schwarzmeerhafens Odessa. 1926 erhielt es den Ehrentitel Akademisches Theater.", "tgt_summary": null, "id": 1545159} {"src_title": "Brunon Bendig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die frühen Jahre.", "content": "Ehrensvärd zeigte anfänglich großes Interesse für Naturwissenschaften, hauptsächlich Mathematik, und strebte bei seinen Studien einen akademischen Lehrstuhl in Uppsala an. Seine Familie meinte dagegen, dass diese Entwicklung nicht zu seiner adligen Herkunft passt und überredete ihn zu einer anderen Berufswahl. Mit 16 Jahren begann er deshalb als Volontär bei der Artillerie, wo er mit der Zeit zum Offizier aufstieg. Seine außergewöhnlichen Kenntnisse wecken das öffentliche Interesse und so konnte er 1736 mit finanzieller Unterstützung eine Studienreise ins Ausland unternehmen. Er durchquerte dabei Dänemark, Deutschland, Frankreich und England. Während der Reise besuchte er nicht nur Manöver und Militärschulen, sondern auch andere Gelehrte und Künstler. Unter anderem erlernte er in Paris die Kunst des Gravierens. Als Ehrensvärd 1739 nach Stockholm zurückkehrte heiratete er Catharina Elisabeth Adlerheim. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der schwedischen Wissenschaftsakademie. Seine militärische Laufbahn setzte er als Lehrer an der Artillerieschule fort. 1741 begann der von der Partei der Hüte initiierte Krieg gegen Russland, in dem noch einmal deutlich wurde, dass Schweden seine Großmachtstellung verloren hatte. Nach dem Frieden von Åbo begab sich Ehrensvärd ins Ausland, um als Beobachter dem preußischen Feldzug in Böhmen im Laufe des Österreichischen Erbfolgekrieges beizuwohnen. 1746 kehrte er in seine Heimat zurück, wo er erst zum Major der Artillerie und ein Jahr später zum Oberstleutnant befördert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Sveaborg (\"Suomenlinna\").", "content": "Schon direkt nach dem Frieden von Åbo wurde in Schweden begonnen neue Verteidigungsanlagen gegen die Nachbarn im Osten zu planen. Die alten Grenzbefestigungen zu Russland waren verloren gegangen. Die alte starke Doppelreihe schon im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) und die später errichtete einfachere Befestigungslinie im Kriegsjahr 1742. Es entstand auch der Konsens, dass die linienförmigen Anlagen ungeeignet für Verteidigungszwecke sind und es besser ist, alle Kräfte an einem Punkt zu sammeln. Von diesem Punkt aus sollte die Verbindung zum schwedischen Mutterland gehalten werden und eine Verteidigung der umliegenden Ortschaften erfolgen. Die Wahl fiel auf die Inselwelt vor Helsinki, deren günstige natürliche Beschaffenheit schon früher angemerkt wurde. Ehrensvärd, der bekannt war für seine Einsicht in die Festungsbaukunst und seinen intensiven Arbeitstakt, erhielt den Auftrag die Anlage zu planen. Seine umfassenden Zeichnungen wurden von der Regierung und den im Reichstag vertretenen Ständen beglaubigt, so dass 1749 mit dem Bau der Festung begonnen werden konnte. Nach und nach wuchs unter Ehrensvärds Leitung das sogenannte \"Gibraltar des Nordens\" aus den Felsklippen. Ehrensvärd wurde im gleichen Jahr zum Oberst befördert und stieg 1756 zum Generalmajor auf. Als 1766 die Partei der Mützen an der Macht war, verlor Ehrensvärd seinen Bauleiterposten zeitweilig, doch schon 1770 änderten sich die politischen Verhältnisse, so dass er seine Stellung zurückerhielt, und erst 1791, neunzehn Jahre nach Ehrensvärds Tod war die Festung fertiggestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Aktivitäten und Pommerscher Feldzug.", "content": "Ehrensvärd hatte starke politische Ambitionen und schloss sich der Partei der Hüte an. Er war Mitglied eines staatlichen Ausschusses und dessen Delegierter zu allen Reichstagen in der Zeit zwischen 1746 und 1760. 1756 wurde er Leiter einer speziellen Flotte (\"Skärgårdsflottan\"), die von der eigentlichen Marine abgetrennt wurde. Kurz darauf begann seine Partei einen Feldzug in Pommern, der als Teil des Siebenjährigen Krieges gerechnet wird. Die Armee hatte große Schwierigkeiten bei diesen Kämpfen, da sie auf Grund der politischen Zersplitterung Schwedens Disziplin und Motivation vermissen ließ. Die Befehlsgewalt wurde oft gewechselt und landete zum Schluss bei Ehrensvärd, doch auch er konnte die vorhandenen Verhältnisse nicht verändern. Zum Beginn der Kriegshandlungen hatte er noch Usedom eingenommen und die Peenemünder Schanze belagert, was ihm 1759 den Rang eines Generalleutnants einbrachte. Die Befehlsgewalt erhielt er zwei Jahre später. Bei Pasewalk wurde er schwer an der Brust verletzt. Darauf erhielt er ein Jahr Freistellung, doch nachdem er wieder gesund war beteiligte er sich an Kämpfen bei Loitz, Tribsees und Neukalen sowie an der Verteidigung von Malchin. Nach Kriegsende erhielt er 1764 die Beförderung zum General der Kavallerie und die Freiherrenstellung. Er wurde 1769 Ritter im Königlichen Seraphinenorden und erhielt zwei Jahre später die Erhöhung zum Graf, worauf 1772 die Ernennung zum Feldmarschall erfolgte. Gezeichnet von seinen Wunden aus dem pommerschen Feldzug starb Ehrensvärd am 4. Oktober 1772 um 4:30 Uhr auf Gut Saaris in Südwestfinnland. Er wurde erst in der Stadtkirche von Helsinki beigesetzt wonach seine Asche später auf Wunsch des Königs nach Sveaborg überführt wurde. Johan Tobias Sergels Grabmonument ehrt ihn mit dem Text: \"„ett snille, som kunnat, ett hjärta, som velat gagna fäderneslandet“\" („Ein Geist, der konnte – ein Herz, das wählte seinem Vaterland zu dienen.“) Ehrensvärds Sohn, Carl August Ehrensvärd, setzte als Architekt und Kunsttheoretiker die künstlerische Tradition des Vaters fort.", "section_level": 2}], "src_summary": "Augustin Ehrensvärd (* 25. September 1710 auf Schloss Fullerö, Gemeinde Västerås, Schweden; † 4. Oktober 1772, auf Gut Saaris, Mynämäki, Finnland) war ein schwedischer Graf, Feldmarschall und Künstler. Er ist hauptsächlich bekannt als Erbauer der Festung Suomenlinna (schwed. \"Sveaborg\"), die heute zum Weltkulturerbe zählt. Ehrensvärds Vater hieß ursprünglich Jakob Johan Schäffer und erhielt den neuen Namen zusammen mit dem Adelstitel 1717. Seine Mutter Anna Margaretha stammte aus dem Geschlecht Mannerheim.", "tgt_summary": null, "id": 726437} {"src_title": "Galaxy Angel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Ein Engelsmädchen kann nur von wenigen Menschen gesehen werden, deren Leben sie zum Besseren verändert. Eines Tages trifft der einsame Angestellte Kato in einer Bar in Tokio den Engel. Als der Engel ihn küsst, wachsen ihm für kurze Zeit ebenfalls Flügel auf dem Kopf. Nachdem er dem Engel oft einen Gimlet zu Trinken gibt, bleibt der Engel schließlich für einige Zeit bei Kato und lebt mit ihm in seiner Wohnung. Der stumme, meist lächelnde Engel reißt allerdings oft aus, um anderen Menschen in schweren Lebensphasen beizustehen und ihnen neuen Lebenswillen zu geben, so etwa der depressiven, 14-jährigen Mizuho und dem kleinen Mädchen Chi, das von seiner Mutter Katsumi, einer Alkoholikerin, vernachlässigt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Der Manga erschien in Japan von 1997 bis 1999 in unregelmäßigen Abständen im Manga-Magazin \"Feel Young\", für das Sakurazawa Stammzeichnerin ist. Der Verlag Shōdensha brachte die im Magazin vorher veröffentlichten Einzelkapitel im Dezember 1999 auch als Sammelband heraus. 2006 erschien beim selben Verlag ein zweiter Band. Der erste Band erschien in Südkorea, auf Englisch bei Tokyopop und auf Französisch bei Kana. Eine deutsche Fassung wurde im Februar 2005 (ISBN 3-86580-222-2) von Tokyopop veröffentlicht. Die Übersetzung wurde von Dorothea Überall angefertigt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Echo der Kritiker war geteilt, wobei die Charaktere aber oft gelobt wurden. Jason Thompson äußerte sich in seinem Buch \"Manga. The Complete Guide\" etwa kritisch; er sei \"„selbst für Sakurazawas Verhältnisse mäßig“\", die Charakterskizzen seien \"„interessant, aber [...] es fehlt ihnen an einer Richtung oder an einer Lösung.“\" Sabine Rudert lobte hingegen in der \"AnimaniA\", Sakurazawas \"„gnadenlos ehrliche“\" Geschichten, die im Vergleich zu dem früher entstandenen Werk \"Between the Sheets\" \"„reifer, die Dialoge interessanter und die Darstellung der Charaktere gefühlvoller“\" seien. Die Geschichte sei, trotz des Engels als fantastischem Element, durchaus glaubwürdig.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Der Engel ist auch das Leitmotiv in drei weiteren Werken Sakurazawas, die als Fortsetzungen von \"Angel\" gesehen werden können: in \"Angel Nest\" (, \"Tenshi no Su\"), das 2001 erschien, in \"Angel Town\" (, \"Tenshi no Sumu Machi\") aus dem Jahr 2005 und in \"Tenshi II\" () von 2006. Erstere beide sind auf Deutsch bei Tokyopop erschienen.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Am 14. Januar 2006 kam der Realfilm \"Tenshi\" in die japanischen Kinos, der auf dem Manga basiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Angel (jap., \"Tenshi\", dt. „Engel“) ist ein Manga von Erika Sakurazawa. Das Werk umfasst etwa 220 Seiten, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und lässt sich den Genres Josei, Drama und Romantik zuordnen.", "tgt_summary": null, "id": 1178344} {"src_title": "Li Boyuan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Zu Beginn der 1950er Jahre ist Dutch Holland Reserveoffizier der US Air Force. Er wird in den aktiven Dienst gerufen und soll Nuklearbomber vom Typ B-36 und B-47 für das \"Strategic Air Command\" (SAC) fliegen. Seine Dienstzeit soll 21 Monate betragen. Hollands Problem ist, dass er ein hochbezahlter Profi-Baseballer bei den St. Louis Cardinals ist. Zudem haben sich die Anforderungen an Piloten seit dem Zweiten Weltkrieg, als Holland noch Pilot einer B-29 war, sehr geändert. Als Holland auf der Luftwaffenbasis Carswell auftaucht, trägt er Zivilkleidung, weil seine Uniform veraltet ist. Der Kommandeur des SAC, der jähzornige General Hawkes, ist verärgert. Holland fliegt viel und hat bald seine eigene B-36-Mannschaft. Er hat Freude an seiner Arbeit und an der Rolle des SAC im Kalten Krieg. Seine Frau Sally ist hingegen unzufrieden, denn ihr machen die Fluggefahren und die lange Abwesenheit ihres Mannes zu schaffen. Trotz dieser Vorbehalte bezeichnet sie sich als glücklich, solange sie mit ihrem Mann zusammen ist. Bei einer Notlandung in Grönland wird Holland an der Schulter verletzt. Trotzdem ist er in General Hawkes Achtung gestiegen. Sein neuer Auftrag beinhaltet Flüge mit der neuen B-47 auf der Luftwaffenbasis MacDill in Florida. Dabei fliegt Holland über St. Petersburg (Florida), wo seine Baseball-Mannschaft gerade ihr Trainingslager absolviert. Holland wird zum Colonel befördert und so entscheidet er sich, seinen Dienst bei der Air Force bis zum offiziellen Ende abzuleisten und danach wieder ins Baseball-Team zurückzukehren. Bei einem Nonstopflug von MacDill zur Luftwaffenbasis Kadena auf Okinawa macht sich die Verletzung, die sich Holland bei der Notlandung zugezogen hat, bemerkbar. Sie ist schwerer als befürchtet, denn er kann nicht mehr fliegen und die Weiterführung seiner Baseball-Karriere ist ebenso unmöglich. General Hawkes ist sicher, dass Holland ein guter Team-Manager wäre, so dass Holland zum Schluss die Air Force verlässt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "In den USA spielte die Produktion der Paramount Pictures 6 Millionen US-Dollar ein. Der Film wurde an Originalschauplätzen gedreht, den Luftwaffenbasen Carswell in Fort Worth, Texas, MacDill in Tampa, Florida und Lowry in Denver, Colorado. Die Baseball-Szenen wurden im Al-Lang-Stadion, einem reinen Baseballstadion, in Saint Petersburg, Florida gedreht. James Stewart, im Zweiten Weltkrieg wie sein Rollencharakter Bomberpilot, kam oscarprämiert zum Set. 1941 gewann er die Statue als bester Hauptdarsteller für \"Die Nacht vor der Hochzeit\". Insgesamt drehte Stewart sieben Filme mit Regisseur Anthony Mann. Bruce Bennett nahm unter seinem Realnamen \"Herman Brix\" an den Olympischen Sommerspielen 1928 in Amsterdam teil. Er startete im Kugelstoßen und gewann die Silbermedaille. Zwei Jahre später stieß er Weltrekord, der zwei Jahre Bestand hatte. Den Künstlernamen \"Bruce Bennett\" nahm er an, um sich vom österreichischen Schauspieler Hermann Brix zu unterscheiden. Während Beirne Lay jr. für seine Erzählung für den Oscar nominiert wurde, konnte Co-Autor Valentine Davies einen Oscar vorweisen, den er 1948 in der gleichen Kategorie für \"Das Wunder von Manhattan\" gewann. Ebenso oscarprämiert war Kameramann William H. Daniels, der seinen Oscar 1949 für \"Stadt ohne Maske\" gewann. Für die Ausstattung des Filmes sorgte \"Set-Decorator\" Sam Comer, der schon 1946 und zweimal 1951 geehrt wurde (ein weiterer Oscar kam 1956 hinzu). Unterstützt wurde er dabei von Hal Pereira, der ebenso 1956 mit dem Oscar geehrt wurde. Die Luftaufnahmen wurden vom Oscar-Preisträger für Spezial-Effekte von 1946 (und später 1957) John P. Fulton gefertigt. Seine erste Filmarbeit als Tongestalter legte hier Bill Wistrom vor, der später sechs Emmys gewann. Militärischer Berater des Films war Colonel O. F. Lassiter von der US Air Force. Die Crewmitglieder, die sich mit den Luftaufnahmen beschäftigten, wurden von Paul Mantz, einem der bekanntesten Stunt-Piloten in dieser Zeit, geleitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "In geheimer Kommandosache (im Original \"Strategic Air Command\") ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Anthony Mann aus dem Jahr 1955. Das Drehbuch basiert auf einer Erzählung von Beirne Lay jr. Die deutsche Erstaufführung fand am 7. Oktober 1955 statt.", "tgt_summary": null, "id": 1378328} {"src_title": "Jack Skille", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Herren von Blankenheim wurden 1380 in den Grafenstand erhoben. Nach dem Tod des letzten regierenden Grafen von Blankenheim aus dem loon-heinsbergischen Haus, Wilhelm II., erbte 1468 Dietrich III., Graf von Manderscheid, über seine Gemahlin die Grafschaft Blankenheim und die Herrschaft Schleiden sowie Gerhardstein (Gerolstein) und nannte sich ab 1469 Graf von Manderscheid und Blankenheim. Er teilte seinen Besitz 1488 unter seinen drei Söhnen auf, wobei der zweite Sohn, Graf Johann, die Grafschaft Blankenheim, Jünkerath, die Burg Gerolstein und Teile der Herrschaft Mechernich erbte und die Linie Manderscheid-Blankenheim-Gerolstein begründete. Die Linie Manderscheid-Blankenheim(-Gerolstein) ist häufig in geistlichen Spitzenpositionen des Alten Reiches anzutreffen: Johann Moritz Gustav von Manderscheid-Blankenheim war Erzbischof von Prag, Johann IV. von Manderscheid-Blankenheim Bischof von Straßburg; Elisabeth von Manderscheid-Blankenheim-Gerolstein, Clara Elisabeth von Manderscheid-Blankenheim, Margarete Elisabeth von Manderscheid-Blankenheim und Anna Salome von Manderscheid-Blankenheim waren Fürstäbtissinnen von Essen. Des Weiteren finden sich Kölner Domherren und Domdechanten, wie z. B. Philipp Salentin von Manderscheid-Blankenheim-Gerolstein. Karoline von Manderscheid-Blankenheim wurde 1783 Fürstin von und zu Liechtenstein. Mit Maria Franziska fiel 1742 Manderscheid-Kail an Manderscheid-Blankenheim. Aber schon 1780, nach dem Aussterben der Grafen von Manderscheid-Blankenheim im Mannesstamm, fiel der Besitz an den böhmischen Grafen Philipp Christian von Sternberg, der 1762 Augusta von Manderscheid-Blankenheim geheiratet hatte, und sich nun \"Sternberg-Manderscheid\" nannte. Revolutionstruppen besetzten 1794 in der Franzosenzeit das Linke Rheinufer und die Eifel, Gräfin Augusta floh in die Heimat ihres Mannes nach Böhmen. Dabei wurden zwei Wagen gefüllt mit Urkunden und Besitznachweisen mitgeführt. Später versuchte die Gräfin von Prag aus ihren Besitz in der Eifel einzuklagen, dieser Versuch scheiterte jedoch. Für den Verlust der linksrheinischen Gebiete Blankenheim, Jünkerath, Gerolstein und Dollendorf an Frankreich wurden die Grafen von Sternberg-Manderscheid im Reichsdeputationshauptschluss 1803 mit den oberschwäbischen Abteien Schussenried und Weißenau entschädigt. 1806 wurden diese mediatisiert und kamen an das Königreich Württemberg. 1835 erlosch mit Johann Wilhelm (* 1765), säkularisierter Domherr zu Passau und Regensburg, die Linie Sternberg-Manderscheid im Mannesstamm. Die beiden Klostergüter wurden von den Nachkommen 1835 an das Württembergische Königshaus verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Die Anlage wurde vielfach umgebaut, und so entstand mit der Zeit aus einer mittelalterlichen Wehranlage ein barockes Schloss mit barockem Garten und einer Orangerie. Das Ende kam im September 1794, als französische Truppen in Blankenheim einmarschierten. Die Gräfin Augusta von Manderscheid-Blankenheim floh mit ihrer Familie nach Böhmen. Das Schloss blieb lange unbewohnt und 1894 begann Preußen mit Sicherungsmaßnahmen, während das 1786 erbaute spätbarocke Kanzleigebäude der Unterburg in Privatbesitz (Familie Vüllers) kam. 1926 übernahm die Deutsche Turnerschaft das Schloss und 1936 ging die Anlage in das Eigentum des Deutschen Jugendherbergswerkes über. Dieses baute die Burg zu einer Jugendherberge um. In ihrer Frühzeit war die Burg auf in Zisternen gesammeltes Regenwasser oder herangetragenes Wasser angewiesen. Daher ließ Graf Dietrich III. von Manderscheid-Blankenheim 1469 einen Tunnel durch den \"Tiergarten\" genannten Höhenrücken graben. Durch diesen floss das Wasser der Quelle „In der Rhenn“ in einer etwa einen Kilometer langen Deichelleitung zur Burg. Dieser Tiergartentunnel wurde 1996 wiederentdeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Der Jurist und katholische Politiker Moritz Lieber wurde am 1. Oktober 1790 auf Burg Blankenheim geboren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Blankenheim ist eine Schlossanlage oberhalb der Gemeinde Blankenheim in der Eifel. Sie wurde als Höhenburg um das Jahr 1115 von Gerhard I. errichtet und war der Stammsitz der Familie von Blankenheim.", "tgt_summary": null, "id": 23504} {"src_title": "Home Park (Plymouth)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zum Stück.", "content": "Das Buch basiert auf von Miller und Lyles in den Vaudeville-Sketchen \"The Mayor of Dixie\" und \"The Mayor of Jimtown\" gespielten Charakteren, Steve Jenkins und Sam Peck: Die beiden betreiben zusammen ein Lebensmittelgeschäft und sind Kontrahenten in einem Bürgermeisterschafts-Wahlkampf im amerikanischen Süden. Sie versprechen einander im Falle der Wahl den anderen als Polizeichef einzusetzen; dritter, aussichtsloser Bewerber um das Amt ist Harry Walton. Die burleske Handlung – es kommt zu Betrug und gegenseitigem Misstrauen, einer Liebesgeschichte, einer Schlägerei und dem Triumph der Gerechtigkeit, dem Sieg Harrys – verband die verschiedenen Tanz- und Gesangsnummern. Das Musical brachte traditionelle schwarze und frühe Formen der Jazz-Musik, wie Blues, Boogie-Woogie und Ragtime an den Broadway und damit einem weißen Publikum nahe. Jazztanz und Stepptanz, insbesondere die Mädchen-Chorus-line sorgten für Aufregung und als Vorbild für weiße Choreografen. Produzenten wie Florenz Ziegfeld und George White stellten \"Shuffle Along\"-Chorus-Tänzerinnen ein, um weiße Tänzerinnen zu unterrichten. Dem vorherrschenden Klischee folgend, sprachen die dargestellten Charaktere gebrochen und hatten eine Vorliebe für Diebstahl, Betrug und Ärger mit dem Gesetz. Die beiden Helden des Stückes trugen, wie in Minstrel-Shows, schwarzes Makeup – wogegen die Chorus-Girls hellhäutiger waren. Allerdings wurde durch die Darstellung einer schwarzen Liebesgeschichte auch ein Tabu gebrochen. Der Erfolg von \"Shuffle Along\" öffnete die Tür für weitere afroamerikanische Shows am Broadway: 1922 \"Plantation Revue\" von J. Russel Robinson und Roy Turk, \"Strut, Miss Lizzie\" von J. Turner Layton und Henry Creamer, \"Liza\" von Maceo Pinkard; 1923 \"How Come?\" von Ben Harris, \"Go-Go\" von Luckey Roberts und Alexander Rogers Oder in Broadway-Nähe: 1921 \"Put and Take\" von Spencer Williams, Perry Bradford und James Tim Brymn; 1922 \"Oh, Joy!\" von Salem Tutt Whitney und J. Homer Tutt. Miller und Lyles brachten 1923 \"Runnin’ Wild\" mit der Musik von James P. Johnson und produziert von George White heraus; Blake und Sissle brachten 1923 die Musicals \"Elsie\" und 1924 \"The Chocolate Dandies\" heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Song „\"I’m Just Wild About Harry\"“ wurde 1948 im Präsidentschafts-Wahlkampf Harry S. Trumans verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Shuffle Along steht als eines der ersten erfolgreichen „all-black-musical“ am Broadway am Anfang einer Epoche afroamerikanischer Emanzipation im Bereich der bildenden Künste und des Kulturbetriebs, die Harlem Renaissance genannt wird. ", "tgt_summary": null, "id": 420359} {"src_title": "HMS Orion (1910)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Trattnig, der zunächst als Rechtsaußen spielte und erst 2009 zum Verteidiger umgeschult wurde, besuchte das Akademische Gymnasium in Graz. Seine Eishockey-Karriere begann er beim EC Graz, bevor er ins Ausland wechselte. Trattnig spielte unter anderem vier Jahre für die University of Maine in der National Collegiate Athletic Association, die er mit seiner Mannschaft 1999 gewinnen konnte, danach zwei Jahre für Djurgårdens IF in der Elitserien sowie jeweils ein Jahr für die Kassel Huskies in der Deutschen Eishockey Liga und in der American Hockey League für die Syracuse Crunch. 2005 kehrte er nach Österreich zurück und spielt seitdem für den EC Red Bull Salzburg, mit dem er 2007, 2008, 2010, 2011, 2014, 2015, 2016 und 2018 Österreichischer Meister wurde. Dabei reichte 2014 bereits die Teilnahme am Playoff-Finale, da der siegreiche Endspielgegner HC Bozen als italienische Mannschaft zwar den Liga-, aber nicht den Landesmeistertitel gewinnen konnte. 2006, 2007 und 2008 nahm Trattnig am KELLY’S All-Star-Game der ÖEHL teil. 2010 gewann er mit den Salzburgern den Continental Cup, als dessen Top-Scorer er ausgezeichnet wurde. Von 2011 bis 2013 war er Kapitän der Roten Bullen. Am 12. April 2019 bestritt er sein 786. und letztes Spiel in der Erste Bank Eishockey Liga.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Im Juniorenbereich spielte Trattnig für Österreich lediglich bei der U18-C-Europameisterschaft 1996. Sein Debüt in der Herren-Nationalmannschaft gab er am 16. April 1999 beim 3:1-Erfolg gegen die Ukraine in Kiew. Anschließend spielte er für Österreich bei den Weltmeisterschaften der Top-Division 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2007, 2009, als die Alpenländler nur deswegen wieder absteigen mussten, weil die deutsche Mannschaft, gegen die 1:0 gewonnen wurde, als Gastgeber der nächsten Weltmeisterschaft ein automatisches Teilnahmerecht hatte und damit die Österreicher trotz besserer Platzierung aus der Top-Division verdrängte, und 2011. 2006, 2008, 2010, als er als bester Verteidiger des Turniers ausgezeichnet wurde und mit neun Punkten auch der beste Scorer unter den Verteidigern war, und 2012, als er nicht nur erneut zum besten Verteidiger gekürt wurde, sondern auch in das All-Star-Team des Turniers berufen wurde, nahm er an den Weltmeisterschaften der Division I teil. Zudem vertrat er seine Farben bei den Qualifikationsturnieren für die Olympischen Winterspiele 2002 und 2006, 2010 und 2014 sowie bei den Winterspielen 2002 in Salt Lake City und 2014 in Sotschi selbst.", "section_level": 2}], "src_summary": "Matthias Trattnig (* 22. April 1979 in Graz) ist ein ehemaliger österreichischer Eishockeyspieler, der unter anderem 14 Jahre beim EC Red Bull Salzburg in der Erste Bank Eishockey Liga spielte.", "tgt_summary": null, "id": 1374873} {"src_title": "Marinefährprahm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die am besten bekannte Art ist \"Sawdonia ornata\". Sie wird als rund 30 cm hohe Pflanze rekonstruiert, die über ein kriechendes Rhizom verfügt, von dem pseudomonopodial verzweigte Sprossachsen aufsteigen. Die Seitenachsen verzweigen dichotom und sind an den Enden spiralig eingerollt. Die Zweige haben einen Durchmesser von einem bis vier Millimeter und sind mit zahlreichen mehrzelligen Stacheln besetzt. Die Stele besitzt einen Kern aus Ring-Tracheiden. Das Xylem ist im Querschnitt elliptisch bis streifenförmig und wahrscheinlich exarch (Reifung von außen nach innen, Protoxylem daher außen). Manche Epidermiszellen tragen Papillen, andere bilden eine Struktur aus einer Zentralzelle, die von mehreren, langen radiären Zellen umgeben ist. Diese werden als Haar-Basen gedeutet, als ihre Funktion wurden Sekretion, Belüftung und Speicherung vorgeschlagen. An der Stamm-Epidermis befinden sich Stomata, fehler jedoch an den Stacheln. Die Sporangien stehen in lockeren Ähren in zwei Reihen an den Zweigenden. Die einzelnen Sporangien stehen an einem kurzen, wohl mit einem Leitbündel versehenen Stiel und sind nierenförmig. Die Öffnung erfolgte entlang dem konvexen Rand in zwei gleiche Klappen. Die Sporen sind gleichartig (homospor), von rundlicher bis leicht dreikantiger Gestalt und bis 64 Mikrometer Durchmesser. Der Gametophyt von \"Sawdonia ornata\" ist unbekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Fossilien, die der Gattung \"Sawdonia\" zugeordnet werden, sind aus Nordamerika, Schottland, England, Belgien, Polen und Südwest-Sibirien bekannt. Zeitlich werden die Funde vom Pragium bis zum Frasnium eingeordnet, die meisten stammen aus dem Pragium und Emsium.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Sawdonia\" ist eine von mehreren Gattungen der Familie Sawdoniaceae, die alle durch die mehrzelligen Stacheln gekennzeichnet sind. Neben der Typusart \"Sawdonia ornata\" ist noch \"Sawdonia acanthotheca\" aus New Brunswick, Kanada, bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Botanische Geschichte.", "content": "\"Sawdonia ornata\" wurde zunächst 1859 von John William Dawson von der Gaspé-Halbinsel als \"Psilophyton princeps\" var. \"ornatum\" beschrieben. Die Fossilien mit seitenständigen Sporangien wurden 1971 von Hueber in eine eigene Gattung \"Sawdonia\" gestellt. 1989 wurden von Dianne Edwards et al. einige Funde in die Gattung \"Deheubarthia\" ausgegliedert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sawdonia ist eine Gattung ausgestorbener früher Landpflanzen, die nur aus dem Devon bekannt sind und zu den Zosterophyllopsida, Verwandten der Bärlapppflanzen, gehören.", "tgt_summary": null, "id": 109669} {"src_title": "Peter Mitterer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Marek Švec wuchs in seiner Heimatstadt Havlíčkův Brod auf und begann dort als Jugendlicher 1979 mit dem Ringen. Über Ostrava kam er später zum Sportclub \"PSK Olymp Prag\" und wurde dort von Erwin Varga trainiert. Marek Švec ringt bei einer Größe von 1,86 m seit Beginn seiner Seniorenzeit 1992 im Halbschwergewicht (zunächst bis 90 kg Körpergewicht, dann bis 96 kg/97 kg Körpergewicht). Er ringt ausschließlich im griech.-röm. Stil. Er ist Sportlehrer, bestreitet aber z. Zt seinen Lebensunterhalt vom Ringen. Bei zweimaligem täglichen Training ist dies auch anders gar nicht möglich. Bereits seit der Saison 2003/04 ringt er für den \"1. Luckenwalder SC\" in der deutschen Bundesliga, bei dem er einige Male zur Erringung des deutschen Mannschaftsmeistertitels beitrug. Nach Beendigung seiner aktiven Zeit als Ringer strebt er eine Trainerstelle an. Die internationale Laufbahn von Marek Švec begann im Jahre 1994 mit der Teilnahme an der Europameisterschaft im griech.-röm. Stil in Athen im Halbschwergewicht. Er erreichte dabei einen 14. Platz. Auch bei den nächsten internationalen Meisterschaften gelang es ihm noch nicht, sich im Vorderfeld zu platzieren. So kam er bei der Weltmeisterschaft 1994 in Tampere auf den 20. Platz, bei der Europameisterschaft 1995 in Besançon auf den 10. Platz und bei der Weltmeisterschaft 1995 in Prag auf den 20. Platz. Bei der Europameisterschaft 1996 in Budapest erreichte er mit einem siebten Platz seine bis dahin beste Platzierung. Im Jahre 1996 nahm er in Atlanta auch erstmals an Olympischen Spielen teil. Er kam dort auf einen guten 8. Platz. Dieses Platz musste er sich mit Siegen über Rozy Rejepow aus Turkmenistan, Incio Vasquez, Peru, Moustafa Hussain aus Ägypten und Reynaldo Rudolfo Pena Borroto, Kuba hart erkämpfen. Gegen Aljaksandr Sidarenka aus Weißrussland und Derrick Waldroup aus den Vereinigten Staaten unterlag er. Bei der Europameisterschaft 1997 in Kouvola siegte er über Pius Grenz, Deutschland, Bakuri Gogitidse, Georgien und Əsəd Əliyev aus Aserbaidschan und verlor gegen Taimuras Edischeraschwili aus Russland, was ihn auf den 8. Platz brachte. Bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Breslau unterlag er gegen Maik Bullmann aus Deutschland und Mikael Ljungberg aus Schweden und kam nur auf den 21. Platz. Bei der Weltmeisterschaft 1998 im schwedischen Gävle gelang ihm dann der erste große Erfolg seiner Laufbahn. Mit Siegen über Pajo Isosević aus Jugoslawien, Gennadi Tschaidsche aus Georgien und Mikael Ljungberg kam er bis in das Finale, in dem er aber gegen Gogi Koguaschwili aus Russland unterlag. Im Jahre 1999 gab es bei der Europameisterschaft in Sofia für Marek Švec einen herben Rückschlag, denn er unterlag dort gegen Dawid Saldadse aus der Ukraine und Andrzej Wroński aus Polen, schied aus und kam nur auf den 20. Platz. Viel besser lief es für ihn bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Athen, denn er siegte dort über Igor Grabovetski aus Moldawien, Sjarhej Lischtwan aus Weißrussland und Josip Pavičić aus Jugoslawien. Nach einer Niederlage gegen Hakkı Başar aus der Türkei kam er auf den 8. Platz. Im Jahre 2000 nahm Marek Švec erneut an den Olympischen Spielen teil. In Sydney schied er aber nach Niederlagen gegen Garrett Lowney, USA und Gogi Koguaschwili frühzeitig aus und erreichte den 18. Platz. Ein kleines Trostpflaster für ihn war dann gegen Ende des Jahres 2000 der Gewinn des Studenten-Weltmeistertitels bei der Welt-Universitäten-Meisterschaft in Tokio vor Marek Sitnik, Polen und Mehmet Özal, Türkei. Im Jahre 2001 erreichte Marek Švec bei der Weltmeisterschaft in Patras mit Siegen über Mindaugas Ežerskis aus Litauen und Karam Mohammed Gaber Ibragim aus Ägypten und einer Niederlage gegen Petru Sudureac aus Rumänien einen hervorragenden 5. Platz. Im Jahre 2002 erreichte er sowohl bei der Europameisterschaft in Seinäjoki/Finnland als auch bei der Weltmeisterschaft in Moskau jeweils den 7. Platz. Bemerkenswert ist dabei, dass ihm in Moskau Siege über Petru Sudureac und Dawid Saldadse gelangen. Wenig erfolgreich verlief für ihn das Jahr 2003. Bei der Europameisterschaft in Belgrad kam er nach zwei Niederlagen nur auf den 12. Platz und bei der Weltmeisterschaft in Créteil siegte er zwar über Roman Medina aus der Slowakei, schied aber dann nach einer Niederlage gegen Mirko Englich aus Deutschland aus und kam nur auf den 21. Platz. Im Jahre 2004 gelang es Marek Švec nicht, sich für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Athen zu qualifizieren. Umso bedauerlicher, da er eigentlich in hervorragender Form war, wie der Gewinn der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Haparanda bewies. Er siegte dort über den Weltmeister von 2002 Mehmet Özal und Roman Meduna, verlor dann gegen Sjarhej Lischtwan und erkämpfte sich mit einem Sieg über den starken Ukrainer Dawid Saldadse den 3. Platz. 2005 belegte er bei der Europameisterschaft in Warna den 5. Platz und bei der Weltmeisterschaft in Budapest den 10. Platz. Die entscheidenden Niederlagen musste er dabei von Hamza Yerlikaya aus der Türkei und Justin Ruiz aus den Vereinigten Staaten hinnehmen. Sehr erfolgreich verlief für Marek Švec das Jahr 2006. Er gewann in diesem Jahr bei der Europameisterschaft in Moskau mit Siegen über Robert Petrosjan aus Armenien und Rami Hietaniemi aus Finnland, einer Niederlage gegen Mychajlo Nikolajew aus der Ukraine und einem Sieg über Schata Narmanja aus Weißrussland die Bronzemedaille. Noch erfolgreicher war er bei der Weltmeisterschaft in Guangzhou/China, denn dort kämpfte er sich mit Siegen über Kenzo Kato aus Japan, Theodoros Tounousidis, Griechenland, den Olympiasieger und vielfachen Weltmeister Hamza Yerlikaya und den Europameister von 2003 Ramas Nosadse aus Georgien bis in das Finale, in dem er dem Überraschungsmann Heiki Nabi aus Estland äußert knapp nach Punkten unterlag. Damit war er zum zweiten Mal Vize-Weltmeister. Nach einem etwas enttäuschenden 9. Platz bei der Europameisterschaft 2007 in Sofia, der auf eine Niederlage gegen Balasz Kiss aus Ungarn im 2. Kampf zurückzuführen ist, gewann dann Marek Švec bei der Weltmeisterschaft 2007 in Baku mit dem 3. Platz erneut eine Medaille. Nach einer Niederlage in der ersten Runde gegen Ramas Nosadse besiegte er dann nacheinander Justin Ruiz, Jimmy Lidberg aus Schweden, Elis Guri aus Albanien und Daigoro Timoncini aus Italien. Bei der Europameisterschaft 2008 in Tampere kam Marek Švec mit einem Sieg über Theodoros Tousounidis und einer Niederlage gegen Jimmy Lidberg auf den 11. Platz. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking gelangen Marek Švec Siege über Kalojan Dintschew aus Bulgarien und den amtierenden Weltmeister von 2007 Ramas Nosadse. Im dritten Kampf unterlag er aber dem ungemein starken Russen Aslanbek Chuschtow nach Punkten. Auch im Kampf um den 3. Platz und damit um die Bronzemedaille musste er gegen den nachträglich wegen Dopings gesperrten Ässet Mämbetow aus Kasachstan eine Punktniederlage hinnehmen. Damit erreichte er den undankbaren, weil medaillenlosen fünften Platz. Durch die Streichung der Ergebnisse von Ässet Mämbetow, rutsche er auf den dritten Platz vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marek Švec (* 17. Februar 1973 in Havlíčkův Brod) ist ein tschechischer Ringer. Er war Vize-Weltmeister 2006 in Guangzhou/China im griech.-röm. Stil im Halbschwergewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1208957} {"src_title": "Matt Keith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Tatjana Wolossoschar wurde in einer russischsprachigen Familie geboren. Ihr Vater, ein Armeeangehöriger, stammt aus Nischni Tagil und ihre Mutter aus Kaliningrad. Sie hat eine Schwester. Ihre Muttersprache ist Russisch; Ukrainisch spricht sie nicht perfekt, aber verständlich. Wolossoschar begann im Alter von fünf Jahren mit dem Eiskunstlaufen. Im Alter von vierzehn Jahren trat sie im Paarlauf mit Petr Chartschenko an. Mit ihm wurde sie 2002 ukrainische Jugendmeisterin und nach dem Vizemeistertitel 2003 im Jahr 2004 zum ersten Mal ukrainische Meisterin. Im gleichen Jahr wechselte sie den Eislaufpartner und startete seitdem mit Stanislaw Morosow. Wolossoschar/Morosow sind vierfache Landesmeister (2005, 2007, 2008 und 2010) der Ukraine, 12. der Olympischen Winterspiele 2006 und vierte der Weltmeisterschaft 2007 und der Europameisterschaften 2008, 2009 und 2010. Nach der Weltmeisterschaft 2008 wechselten sie den Trainer und trainierten bis zu den Olympischen Winterspielen 2010 bei Ingo Steuer in Chemnitz. Nach der sportlichen Trennung von Stanislaw Morosow, der nach den Olympischen Winterspielen 2010 seine Eislaufkarriere beendet hat, suchte Wolossoschar einen neuen Partner und fand ihn in Maxim Trankow. Sie siedelte nach Moskau über und erhielt Ende 2010 die Staatsbürgerschaft von Russland. Wolossoschar und Trankow wurden im Dezember 2010 auf Anhieb russische Meister und gewannen 2011 in Moskau mit Silber bereits ihre erste Weltmeisterschaftsmedaille. Dabei erreichten sie eine Gesamtpunktzahl von beachtlichen 210,73 Punkten. Damit etablierten sie sich bereits als größte Herausforderer der dreifachen Weltmeister Aljona Savchenko und Robin Szolkowy. Im Herbst 2011 gewannen Wolossoschar und Trankow mit ihrem Sieg bei Skate Canada ihren ersten gemeinsamen Grand-Prix-Wettbewerb. Auch bei der Trophée Eric Bompard waren sie siegreich. Beim Grand-Prix-Finale unterlagen sie äußerst knapp, um 0,18 Punkte, Savchenko und Szolkowy und stellten mit 212, 08 Punkten eine neue persönliche Bestleistung in der Gesamtleistung auf. In verletzungsbedingter Abwesenheit ihrer Konkurrenten Savchenko und Szolkowy wurden Wolossoschar und Trankow in Sheffield erstmals Europameister. Die Weltmeisterschaft 2012 in Nizza begann für die Russen mit einem ungewohnten Aussetzer. Im Kurzprogramm musste Trankow aus der Todesspirale aussteigen. Dies und weitere Fehler bedeuteten vorläufig nur Rang Acht, der Abstand zu Savchenko und Szolkowy betrug beträchtliche 8,15 Punkte. In der Kür wurde es trotz alledem noch einmal unvermutet spannend. Wolossoschar und Trankow hatten nichts mehr zu verlieren und elektrisierten das Publikum mit ihrer kraftvollen und fehlerfreien Kür zur Filmmusik von \"Black Swan\". Savchenko und Szolkowy blieben dagegen nicht fehlerfrei und verloren so fast ihren ganzen Vorsprung auf die Russen. Am Ende fehlten Wolossoschar und Trankow lediglich 0,11 Punkte auf den Titel. 2013 konnten Wolossoschar und Trankow ihren Titel bei der Eiskunstlauf-Europameisterschaft in Zagreb erfolgreich verteidigen und verwiesen dabei das deutsche Paar Savchenko und Szolkowy auf Platz zwei. Bei der Weltmeisterschaft im kanadischen London wurden Wolossoschar und Trankow erstmals Weltmeister. Dabei erzielten sie einen Punkteweltrekord in der Kür und der Gesamtleistung. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 gewann das Paar die Goldmedaille. Wolossoschar und Trankow sind auch privat ein Paar und seit August 2015 verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tatjana Andrejewna Wolossoschar (, / Tetjana Andrijiwna Wolossoschar; * 22. Mai 1986 in Dnepropetrowsk, Ukrainische SSR, Sowjetunion) ist eine ukrainisch-russische Eiskunstläuferin, die im Paarlauf für die Ukraine startete und seit 2010 für Russland antritt.", "tgt_summary": null, "id": 1353647} {"src_title": "Rakino Island", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Als Halbwaise kam Helmuth schon früh in das von August Hermann Francke gegründete Waisenhaus in Halle (Saale). Er studierte an der Universität Halle Evangelische Theologie. 1769 wurde er in Wernigerode zum Pastor ordiniert und von der hallischen Missionsgesellschaft zum Dienst nach Nordamerika ausgesandt. Zunächst wirkte er zehn Jahre lang in einer Gemeinde in Lancaster (Pennsylvania) als Pfarrer. 1779 wurde er als Nachfolger von John Christopher Kunze an die St. Michaels- und Zionskirche in Philadelphia berufen, damals die größte lutherische Gemeinde in den USA. Er blieb bis 1820 ihr Pfarrer. Neben seinem Pfarramt war er 1780–1785 Stiftungsvorsteher (Trustee) der University of Pennsylvania und lehrte hier 1785–1791 deutsche und orientalische Sprachen. Die Universität, in deren Sammlung sich ein von Rembrandt Peale gemaltes Porträt Helmuths befindet (ein anderes, ca. 1795 von Johannes (John) Eckstein angefertigtes Bildnis (Abb.) hängt in der National Portrait Gallery (Washington)), verlieh ihm 1780 den Magistergrad (A.M.) und 1785 den theologischen Ehrendoktortitel (D.D.). Im gleichen Jahr gründete er gemeinsam mit seinem Amtsbruder Johann Friedrich Schmidt eine Lateinschule und ein Seminar, aus dem seiner Planung nach eine theologische Fakultät werden sollte, was sich aber nicht verwirklichen ließ. 1784 wurde er zum Mitglied der American Philosophical Society gewählt. Helmuth, der theologisch einen milden Pietismus vertrat und auch als Kirchenlieddichter hervortrat, folgte Mühlenberg und Kunze auch in einer quasi-bischöflichen Leitungsfunktion als Senior im Ministerium von Pennsylvanien und angrenzenden Staaten nach. Von ihrer Gründung 1808 bis 1822 war er Vorstandsmitglied (\"Manager\") der pennsylvanischen Bibelgesellschaft. Er erwarb sich das besondere Vertrauen der Bevölkerung Philadelphias, als er bei der Gelbfieber-Epidemie im August 1793, die bis zu 5000 Todesopfer (10 % der damaligen Bevölkerung) forderte, in der Stadt blieb. In den aufbrechenden Diskussionen um die Einführung von Englisch als Gottesdienstsprache verfocht Helmuth einen konservativen Kurs der Beibehaltung der deutschen Sprache. Eine Gruppe unter General Peter Muhlenberg forderte ab 1803 vergeblich die Einführung englischsprachiger Gottesdienste, spaltete sich schließlich ab und gründete 1806 die St.-John's-Gemeinde. 2008 wurde ein Brief von George Washington an Helmuth und die Gemeinde in Philadelphia vom April 1789 bei Christie’s versteigert. Das Schreiben, in dem sich der neugewählte Präsident kurz vor seiner Inauguration für die Glückwünsche der Gemeinde bedankt, erbrachte $ 194.500.", "section_level": 1}], "src_summary": "Justus Henry Christian Helmuth (ursprünglich \"Justus Heinrich Christian Helmuth\"; * 16. Mai 1745 in Helmstedt; † 5. Februar 1825 in Philadelphia) war ein deutsch-amerikanischer lutherischer Theologe und als zweiter Nachfolger Henry Melchior Mühlenbergs der führende lutherische Geistliche im Ministerium von Pennsylvanien.", "tgt_summary": null, "id": 2403918} {"src_title": "Sabine Lautenschläger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Radosław liegt fünf Kilometer nördlich der Kreisstadt Sławno. Über eine drei Kilometer lange Straße ist der Ort mit Sławsko (\"Alt Schlawe\") und damit mit der Landstraße Sławno – Postomino (\"Pustamin\") verbunden. Die 1911 gebaute und 1945 demontierte Bahnstrecke Schlawe–Stolpmünde führt ostwärts am Dorf vorbei. Der Bahnhof Coccejendorf („Koccejendorf“, polnisch: Radosław Sławieńskie) liegt bereits im Gebiet der Gemarkung Sławsko. Nachbargemeinden von Radosław sind: im Norden Mazów (\"Meitzow\") und Wilkowice (\"Wilhelmine\"), im Osten Tokary (\"Deutschrode\"), im Süden Sławsko (\"Alt Schlawe\") und im Westen Stary Kraków (\"Alt Krakow\").", "section_level": 1}, {"title": "Ortsname.", "content": "Das Dorf, dessen früherer Name \"Schwenzenhagen\" war, wurde nach dem preußischen Juristen und Rechtsreformer Samuel Freiherr von Cocceji (1679–1755) benannt (ähnlich wie Cocceji-Neudorf (Krzyszyna) und Cocceji-Neuwalde (Krzyszczynka) bei Landsberg (Warthe), heute Woiwodschaft Lebus).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1354 überließ das Adelsgeschlecht der Swenzonen das Dorf \"Swenzenhagen\" der Stadt Schlawe. 1653 wird das Gelände mit nutzbaren Holzbeständen genannt, und zwar auf einer Karte der Feldmark \"Schwentzenhagen\", die wohl aufgrund eines Streites zwischen der Stadt Schlawe und den Bauern der Dörfer Alt Schlawe und Stemnitz angefertigt worden war. In den Konflikt wurde die Juristische Fakultät der Universität Wittenberg eingeschaltet, und erst dann brachte \"Bugslaff Philipp Michaelis\", Hofgerichtsrat des Königs von Schweden, einen Vergleich zustande. Im Jahre 1749 dann wurde auf dieser Feldmark eine Kolonie für zwölf Familien aus der Pfalz und vom Rhein angelegt. Friedrich der Große hatte dies initiiert. Pommern hatte 1740 auf etwa 506 Quadratmeilen nur etwa mehr als 300.000 Einwohner und stellte sich als äußerst dünn besiedeltes Land dar. Außer Coccejendorf sind auch Wilhelmine und Neu Kuddezow im Kreis Schlawe und andere Dörfer im Kreis Köslin, im Kreis Stolp und im Kreis Bütow auf diese Weise besiedelt worden. Die reformierten Pfälzer Bürger wurden in ihrer Heimat von fanatischen Katholiken hart bedrängt und bekamen von ihrem Landesherrn nicht den erwarteten Schutz. Die Namensgebung der Neuansiedlungen hatte der König den pommerschen Behörden überlassen: Coccejendorf wurde nach dem preußischen Rechtsreformer Samuel von Cocceji benannt, und das nahegelegene Dorf Wilhelmine nach der Lieblingsschwester des Königs Wilhelmine von Preußen (1709–1758). Im Jahre 1818 wohnten in Coccejendorf 162 Menschen. Ihre Zahl stieg 1885 auf 334 und betrug 1939 noch 319. Bis 1945 gehörte der Ort zu Alt Schlawe (Sławsko) und zum dortigen Standesamt. Amtsgerichtsbezirk war Schlawe. Das Dorf lag im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Am 9. März 1945 drang die Rote Armee in Coccejendorf ein. Es kam zu Verschleppungen und Vertreibungen der ansässigen Bevölkerung. Im Juni 1945 übernahmen polnische Familien die Höfe, und die deutsche Bevölkerung wurde zwischen Oktober 1945 und 1947 aus dem Ort ausgewiesen. Heute ist Radosław ein Teil der Gmina Sławno im Powiat Sławieński der Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Woiwodschaft Stolp).", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung bis 1945.", "content": "Die Gemeinde Coccejendorf hatte vor 1945 keine Ortsteile. Die Wohnplätze Coccejendorf (Bahnhof) und Coccejendorf (Forsthaus) lagen in den Gemarkungen Alt Schlawe bzw. Wilhelmine.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Vor 1945 war die Bevölkerung von Coccejendorf überwiegend evangelischer Konfession. Die reformierten Pfälzer gehörten zunächst zu der benachbarten lutherischen Kirche in Schlawe. Zu Abendmahlsfeiern kam der reformierte Hofprediger der Schlosskirche in Stolp ein- oder zweimal jährlich herüber. Nach der Vereinigung der Bekenntnisse 1817 in der Union blieb Coccejendorf innerhalb des Kirchspiels Schlawe. Es lag im Kirchenkreis Schlawe der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. In der Mitte des 19. Jahrhunderts fühlten sich viele Coccejendorfer von der neupietistischen Erweckungsbewegung angezogen, deren führender Kopf der Gutsbesitzer von Seehof (bei Pennekow) \"Heinrich von Below\" war. Anfangs predigte dieser in seinem Gutshaus in Seehof, 1923 dann wurde in Coccejendorf eine eigene Kirche gebaut. Heute ist Radosław eine katholische Filialkirche der Pfarrei Sławsko. Die Kirche wurde am 31. März 1946 neu geweiht. Das Dorf gehört zum Dekanat Sławno im Bistum Köslin-Kolberg.", "section_level": 1}, {"title": "Schule.", "content": "Die pfälzischen Siedler hatten eine Schule aus Fachwerk errichtet, die sich jedoch um 1870 schon als zu klein erwies. Die Coccejendorfer bauten ein neues Gebäude, das sie allerdings alleine bezahlen mussten, da sie die Regierung an der Planung und Errichtung nicht beteiligt hatten. Es war eine einklassige Volksschule mit Raum für eine zweite Lehrerstelle. Hier wurden etwa 60 bis 70 Kinder aus Coccejendorf, Coccejendorf-Bahnhof und aus Waldhof (Warginie) unterrichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Radosław (deutscher Name \"Coccejendorf\") ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zur Landgemeinde Sławno (\"Schlawe\") im Kreis Sławno.", "tgt_summary": null, "id": 5783} {"src_title": "Augustus Bradford", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ortschaft wurde um 1856 besiedelt und ist nach der deutschen Stadt Trier benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat die Stadt eine Fläche von 0,5 km2, die vollständig aus Land besteht. New Trier liegt innerhalb der Hampton Township, nicht in der New Trier Township, wie man vermuten könnte. Die Minnesota State Route 50 führt als Hauptstraße durch den Ort.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten New Trier 116 Personen. Die Bevölkerungsdichte betrug 223,9 Personen pro km2. Es gab 31 Wohneinheiten, durchschnittlich 59,8 pro km2. Die Bevölkerung New Triers bestand zu 94,83 % aus Weißen, 1,72 % Schwarzen oder African American und 3,45 % nannten zwei oder mehr Rassen. 3,45 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner New Triers verteilten sich auf 31 Haushalte, von denen in 54,8 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 77,4 % der Haushalte stellten Verheiratete, 6,5 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 12,9 % bildeten keine Familien. 3,2 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 0 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 3,68 und die durchschnittliche Familiengröße 3,89 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 38,8 % Minderjährige, 6,9 % 18–24-Jährige, 33,6 % 25–44-Jährige, 15,5 % 45–64-Jährige und 5,2 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Das Durchschnittsalter betrug 31 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 127,5 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 97,2 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in New Trier betrug 59.583 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 71.875 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 31.875 US-Dollar, gegenüber 30.179 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 18.427 US-Dollar. 2,5 % der Bevölkerung und 0 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 0 % der Minderjährigen und 0 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "New Trier hat dieselbe Telefonvorwahl wie Trier: 651 bzw. 0651.", "section_level": 1}], "src_summary": "New Trier ist ein Ort im Dakota County in Minnesota, Vereinigte Staaten. Im Jahr 2000 hatte der Ort 116 Einwohner und war damit einer der kleinsten als City konstituierten Orte.", "tgt_summary": null, "id": 1152564} {"src_title": "Greg Thomson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Gebäudes.", "content": "Am Salvatorplatz steht die Salvatorkirche. Der die Kirche umgebende Friedhof wurde im 18. Jahrhundert zum Marktplatz umgewidmet. Durch den Beschluss des Münchner Magistrats, dort durch Friedrich Löwel 1886–1887 im Stil der Neurenaissance eine Schule bauen zu lassen, verlor der Markt seinen Platz und wurde in das Erdgeschoss des neuen Gebäudes integriert. Der Marktbetrieb wurde 1906 eingestellt und das Gebäude komplett zur Schule umgebaut. Im Jahr 1993 beschloss der Münchner Stadtrat, das stark sanierungsbedürftige Gebäude einer Nutzung als Literaturhaus zuzuführen. Die Landeshauptstadt München gründete dazu gemeinsam mit Münchner Verlegern die \"Stiftung Buch-, Medien- und Literaturhaus München\". 1995 begannen die Sanierung und Umbau des Hauses und des gesamten Salvatorplatzes. Neben verschiedenen Veranstaltungsräumen wurde im Gebäude auch ein Literaturcafe untergebracht. Im Juni 1997 konnte das Literaturhaus München eröffnet werden. Seit 2002 befindet sich im dritten Obergeschoss das fiktive Büro der „Mutter Oberin“ der ARD-Fernsehserie \"Um Himmels Willen\".", "section_level": 1}, {"title": "Leitung.", "content": "Von 1996 bis Ende Juni 2016 war der Literaturwissenschaftler Reinhard G. Wittmann Leiter des Literaturhauses in München. Ihm folgte zum 1. Juli 2016 die Verlegerin und Lektorin Tanja Graf.", "section_level": 1}, {"title": "Bayerische Akademie des Schreibens.", "content": "Die Bayerische Akademie des Schreibens will eine aktive, zeitgemäße Literaturförderung für junge Autoren betreiben. Dazu bietet das Literaturhaus Seminare für Studierende der bayerischen Universitäten Bamberg, Bayreuth, Erlangen, LMU München, TU München und Regensburg an. Diese Universitäten haben sich mit dem Literaturhaus zusammengeschlossen, um jährlich zwei parallele Kurse für Studierende anzubieten, unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Angeboten werden ferner Seminare für junge Autoren (bis 40 Jahre) in den verschiedensten literarischen Genres.", "section_level": 1}, {"title": "Literaturhaus Lab.", "content": "Das Literaturhaus München bietet jenseits der öffentlichen Veranstaltungen, der Lesungen, Diskussionen und Ausstellungen auch Fortbildungen und Angebote für Schüler und Lehrer an. In enger Zusammenarbeit mit Lehrern finden Schreibwerkstätten für Mittelschulen und Gymnasien, außerdem Projekttage und Lehrerfortbildungen zu Schwerpunkten des Hauses oder zum kreativen Schreiben statt.", "section_level": 1}, {"title": "Oskar-Maria-Graf-Denkmal.", "content": "In der \"Brasserie OskarMaria\" befindet sich eine 1997 von der US-amerikanischen Künstlerin Jenny Holzer geschaffene Kunstinstallation, die an den Schriftsteller Oskar Maria Graf erinnert. Sie besteht aus Texten des Schriftstellers, die auf elektronischen Schrifttafeln, aber auch auf Einrichtungsgegenständen, wie Sitzbänken, Tischen und Geschirr zu lesen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Die Übersetzerbarke, ein kleines, jährlich neu geschaffenes Kunstwerk, verlieh der Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke, VdÜ, 2014 an Katrin Lange, die Programmreferentin. Der VdÜ lobte damit, dass sie Übersetzern im Literaturhaus eine Bühne gibt und das Thema \"Literaturübersetzung\" in Veranstaltungen und Tagungen regelmäßig zum Thema macht. Außerdem setzt sie sich durch die Planung von Übersetzer-Seminaren anderer Veranstalter in diesem Haus für eine steigende Qualität von Übersetzungen ins Deutsche ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Literaturhaus München ist eine kulturelle Institution in der Münchner Innenstadt, die sich der Literaturvermittlung und der Organisation literarischer Veranstaltungen widmet.", "tgt_summary": null, "id": 1381652} {"src_title": "Karl-Heinz Spikofski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Karl Lagerfeld wuchs als Sohn des Hamburger Kondensmilch-Fabrikanten (Glücksklee-Milch GmbH) Otto Lagerfeld (1881–1967) und dessen Frau Elisabeth Bahlmann (1897–1978) in wohlhabenden Verhältnissen auf. Sein Großvater war Karl Bahlmann. Lagerfeld hatte eine 1931 geborene Schwester, die seit 1957 in den USA lebte und Ende 2015 starb, sowie eine Halbschwester aus einer vorherigen Beziehung seines Vaters.", "section_level": 1}, {"title": "Geburtsjahr.", "content": "Karl Lagerfeld wurde laut Geburtsanzeige seiner Eltern in den \"Hamburger Nachrichten\" am 10. September 1933 geboren. Als Geburtsjahr gab Lagerfeld öffentlich lange Zeit 1938 an, später 1935. Die \"Bild am Sonntag\" veröffentlichte 2008 Auszüge des kirchlichen Taufregisters Hamburg sowie Kommentare seiner Lehrerin und eines Klassenkameraden, die als sein Geburtsjahr 1933 angaben. Am 10. September 2008 ließ Lagerfeld sich gleichwohl zum „70. Geburtstag“ gratulieren. Entsprechendes war bereits im Jahr 2003 zu seinem „65.“ geschehen. Einige Medien übernahmen die Angaben des Modeschöpfers ungeprüft, andere nicht, so dass sich biografische Angaben zur Person Lagerfelds oft widersprechen. Am 7. Juli 2013 meldete die \"Welt am Sonntag\", das wahre Geburtsdatum von Lagerfeld sei der 10. September 1933. Die Information stützt sich auf ein Buch der Hobby-Historiker Maike und Ronald Holst aus dem Hamburger Stadtteil Blankenese. Sie fanden bei Recherchen zu ihrem Buch \"Blankeneser Frauen\" eine Karte mit einer Geburtsanzeige, in der „Otto Lagerfeld und Frau Elisabeth, geb. Bahlmann“ die Geburt ihres Sohnes bekanntgeben. An der Karte ist mit einem blauen Seidenschleifchen ein kleines Kärtchen befestigt. Auf diesem steht: „Karl Otto“ und darunter „Sonntag, 10. September 1933“. Der \"Stern\" bezog sich am 30. November 2017 auf das Taufregister der Gemeinde Hamburg-Winterhude, das ebenfalls besagt, dass Lagerfeld am 10. September 1933 geboren wurde. Im Standesamt der Gemeinde Neuilly-sur-Seine (Frankreich) gibt es also die Sterbeurkunde (Nr. 2019/171) Lagerfelds mit Geburtsdatum « 10. September 1933 in Hamburg (Deutschland) ».", "section_level": 2}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Lagerfelds Patenonkel war Conrad Ramstedt. Das Ehepaar Otto und Elisabeth Lagerfeld erwarb 1934 das fast 500 Hektar große \"Gut Bissenmoor\" bei Bad Bramstedt. Die Familie siedelte dorthin um, kehrte jedoch 1939 nach Hamburg zurück. Als 1944 während des Zweiten Weltkriegs weite Teile Hamburgs durch Bombardierungen verwüstet wurden, ließen sich die Eheleute Lagerfeld mit ihren Kindern erneut in Bad Bramstedt nieder. Karl Lagerfeld besuchte dort mehrere Jahre die Jürgen-Fuhlendorf-Schule, bevor die Familie ihren Wohnsitz 1949 abermals nach Hamburg verlegte. Seinen Schulbesuch setzte Lagerfeld für zwei Jahre an der Bismarckschule fort. Ende August 1952 zog Lagerfeld, der bereits gut französisch sprach, nach Paris. Sein Vater hatte ein Büro in der Stadt und dessen Mitarbeiter kümmerten sich um den jungen Lagerfeld. Untergebracht war er in einem Wohnheim für Minderjährige in der Rue Sorbonne. Der ursprüngliche Plan war es, nach einiger Zeit nach Deutschland zurückzukehren und das Abitur abzulegen. Lagerfeld besuchte zunächst das Lycée Montaigne im Quartier Latin und schließlich eine private Zeichenschule. 1954 erreichte er beim Wettbewerb des Internationalen Wollsekretariats in Paris für den Entwurf eines Mantels den ersten Platz und absolvierte anschließend eine Lehre als Schneider bei Pierre Balmain. Nach dreieinhalb Jahren verließ er das Haus Balmain, um Anfang 1958 zu Jean Patou zu wechseln. Schließlich arbeitete er als freier Mode-Illustrator.", "section_level": 2}, {"title": "Späterer Wohnort und Vorlieben.", "content": "Lagerfeld lebte und arbeitete überwiegend in Paris. Außerdem unterhielt er Wohnungen und Häuser in Monte Carlo, Biarritz, Rom, Vermont und New York City. Seine Villa im Hamburger Stadtteil Blankenese, die er 1991 erworben hatte, verkaufte er 1998. Das Schloss in der Bretagne, Château de Penhoët, das Lagerfeld seiner Mutter, die dort auch beigesetzt wurde, nach dem Tod des Vaters 1967 gekauft hatte, veräußerte er im Jahr 2000. Seit dem Tode seines Lebenspartners Jacques de Bascher 1989 lebte Lagerfeld nach eigenen Angaben am liebsten allein. Lagerfeld galt als äußerst disziplinierter Workaholic mit einer guten Allgemeinbildung. Seine Privatbibliothek soll ca. 300.000 Bücher umfassen. 1999 eröffnete Lagerfeld in Paris den Buchladen \"7L\" (benannt nach dessen Adresse 7, rue de Lille). Im Jahr 2000 rief er zusammen mit dem Göttinger Verleger Gerhard Steidl, mit dem er seit 1993 unter anderem für Chanel zusammengearbeitet hatte, den Imprint-Verlag \"Edition 7L\" ins Leben. 2010 gründete Lagerfeld zusammen mit Steidl den Imprint-Verlag \"L.S.D.\" (Lagerfeld.Steidl.Druckerei.Verlag) für überwiegend deutschsprachige Bücher, dessen Programmchef Lagerfeld selbst wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Laut ursprünglichen Berichten französischer Medien litt Lagerfeld an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Entsprechend einer deutschen Zeitschrift starb er jedoch an Prostatakrebs, was durch seinen langjährigen Assistenten bestätigt wurde. Am 18. Februar 2019 wurde er ins Amerikanische Krankenhaus in Neuilly-sur-Seine eingeliefert, wo er am Tag darauf starb. Noch am selben Tag ernannte der Chanel-Konzern seine langjährige „rechte und linke Hand“ Virginie Viard zu seiner Nachfolgerin als Kreativchefin des Modehauses. Sein Leichnam wurde am 22. Februar 2019 in Nanterre im Beisein von unter anderem Prinzessin Caroline von Monaco, ihrer Tochter Charlotte Casiraghi, Bernard Arnault und Virginie Viard eingeäschert. Auf Wunsch Lagerfelds fand keine große öffentliche Trauerfeier statt. Im April 2018 hatte er sich in einem Interview geäußert, dass er eine Beerdigung ablehne und sich wünsche, dass ein Teil seiner Asche zusammen mit der Asche seiner Mutter verstreut werde, während der andere Teil seiner Asche, wie er 2017 erklärte, mit jener seines 1989 verstorbenen Lebensgefährten Jacques de Bascher, die an einem geheimen Ort aufbewahrt sei, vereint werden solle. Lagerfelds Asche wurde am frühen Abend des 22. Februar 2019 in Nanterre beigesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlicher Stil.", "content": "Lagerfelds Markenzeichen war neben einem Haarzopf (einem ungeflochtenen Pferdeschwanz) eine dunkle Sonnenbrille, die einen Sehfehler korrigierte. Bis Anfang der 2000er-Jahre und vor allem während der 1980er- und 1990er-Jahre war der Designer bei öffentlichen Auftritten zudem mit einem Handfächer zu sehen. Nach eigener Aussage diente der Fächer hauptsächlich als Abwehrmittel gegen Zigarettenrauch und als Schutz gegen Paparazzi. Seine eigene Kleidung besorgte sich Lagerfeld, der nach de Baschers Tod stetig an Gewicht zugenommen hatte, damals vorwiegend bei japanischen Designern wie Matsuda, Comme des Garçons oder Yohji Yamamoto. Seit 1. November 2000 hatte Lagerfeld durch die von einem französischen Arzt erdachte 3D-Diät \"(Designer, Doktor, Diät)\" innerhalb von 13 Monaten etwa 42 kg an Gewicht verloren. Anlass seien die schmal geschnittenen Dior-Homme-Anzüge des Designer-Kollegen Hedi Slimane gewesen, die er gerne tragen wollte. Auch später gab Lagerfeld Eitelkeit als Motiv für seine Ernährungsgewohnheiten an: Zudem präsentierte er sich seit Mitte der 2000er-Jahre gerne in halboffenen Autofahrer-Handschuhen, hohem Hemdkragen, Silberschmuck der Marke \"Chrome Hearts\" und engen Hosen.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge in Paris.", "content": "Am 14. Dezember 1954 nahm Lagerfeld in Paris den noch heute existierenden \"International Woolmark Prize\" des \"Internationalen Wollsekretariats IWS\" (1997 in \"The Woolmark Company\" umbenannt) in der Kategorie „Mantel“ entgegen. Die Organisation hatte in Paris mit einer Anzeigenkampagne Amateure aufgerufen, ihre Modeentwürfe einzusenden. Der damals für das Haus Dior arbeitende Yves Saint Laurent gewann im selben Wettbewerb den Preis in der Kategorie „Abendkleid“. Lagerfeld bekam daraufhin eine Stelle als Assistent bei Pierre Balmain, der neben Hubert de Givenchy Juror des Wettbewerbs gewesen war. Während seiner Zeit bei Balmain absolvierte er eine Schneiderlehre und der Entwurf seines preisgekrönten Wollmantels ging bei Balmain in Produktion. 1958 wechselte Lagerfeld zu Jean Patou und war dort von 1958 bis 1963 Künstlerischer Direktor. Seine erste Kollektion präsentierte er im Juli 1958 unter dem Namen \"Roland Karl\". Nach Ablauf seines Exklusivvertrags bei Patou war Lagerfeld freiberuflich für Modefirmen wie \"Mario Valentino\", \"Krizia\" und die Discounter-Kette \"Monoprix\" tätig. 1964 begann er ein Kunststudium in Paris, das er nach drei Jahren aufgab. Aus der anfänglichen Freundschaft zwischen Lagerfeld und Saint Laurent entwickelte sich über die Jahre Rivalität.", "section_level": 2}, {"title": "1960/70er: Chloé, Fendi etc..", "content": "1963 wechselte Lagerfeld als künstlerischer Direktor zu Chloé, entwickelte dort bis 1978 Kollektionen und verließ das Unternehmen nach Unstimmigkeiten mit den Eigentümern. In den 1960er-Jahren experimentierte er in seiner Mode mit Elementen des Art déco. Auch privat war er Anhänger des Art déco; er häufte über die Jahre eine immense Sammlung an Einrichtungsgegenständen dieser Epoche an. Weltweite Anerkennung brachte ihm bei Chloé 1972 die Deco-Kollektion ein, die aus Schwarz-Weiß-Drucken mit geschicktem, asymmetrischem Schnitt bestand. Seit 1964/65 entwarf Lagerfeld für das italienische Pelz- und Modeunternehmen Fendi, das heute vollständig zum Luxusgüterhersteller LVMH gehört. Er entwarf für Fendi das weltweit bekannte umgekehrte FF-Logo (das sog. „Doppel-F“-Symbol bzw. „Zucca“-Logo) und ließ sich es schützen. Parallel dazu nahm er weiterhin Designaufträge für andere Unternehmen an, wie etwa für die damals von dem texanischen Milliardär Evan Richards von Rom aus auf den amerikanischen Markt gebrachte Modemarke \"Tiziano Roma\". Aus diesen Zeiten rührt die Freundschaft Lagerfelds mit seinem Modeschöpfer-Kollegen Valentino Garavani. 1974 gründete Lagerfeld in Deutschland unter dem Namen \"Karl Lagerfeld Impression\" sein erstes eigenes Unternehmen. In den Jahren 1978–1983 war er selbständig für verschiedene Unternehmen tätig, auch wieder für das Haus Chloé, wo ihm 1983 Guy Paulin nachfolgte; sein Vertrag mit Chloé lief jedoch weiter.", "section_level": 2}, {"title": "1980er: Chanel und Professur.", "content": "Ende 1982 stellte der Eigentümer von Chanel, Alain Wertheimer, Lagerfeld als Designer der Haute Couture Kollektion an. Die Umsätze des traditionsreichen Modehauses hatten nach dem Tod von Coco Chanel stark nachgelassen, und Wertheimer wagte mit einem Designer, der zuvor noch keine Haute Couture Mode verantwortet hatte, einen unkonventionellen Neustart. Lagerfeld nahm die Stelle an, obwohl ihm sein Umfeld davon abgeraten hatte. In der Folge wurde er Chefdesigner der Chanel-Kollektion und der Prêt-à-Porter-Sparte. Lagerfelds erste Chanel-Kolletion wurde am 5. Februar 1983 präsentiert. Er verhalf der damals etwas angestaubten Modemarke für ältere Damen durch moderne, bisweilen unkonventionelle Interpretationen des Erbes von Coco Chanel wieder zu ihrem alten Glanz und trug durch den Ausbau der Kollektionen maßgeblich dazu bei, dass Chanel heute auch bei jungen Frauen zu den tonangebenden Top-Marken in der hochpreisigen Damenmode zählt. Kritiker bemängeln bisweilen, dass Lagerfeld – wenngleich mit immensem finanziellen Erfolg für das Haus Chanel – lediglich die Ideen von Coco Chanel zeitgemäß umsetzte, statt die Marke mit etwas Eigenem zu bereichern. Von 1992 bis 1997 war Lagerfeld auch wieder für Chloé als Chefdesigner tätig, bis er von Stella McCartney abgelöst wurde. Von 1980 bis 1984 war Lagerfeld als erster Modeschöpfer in einer bis heute fortgeführten Reihe Gastprofessor der Modeklasse an der Universität für angewandte Kunst Wien; seine Nachfolgerin war Jil Sander.", "section_level": 2}, {"title": "1990er: eigene Modemarke.", "content": "1984 hatte Lagerfeld mit dem französischen Textilhersteller Bidermann sein eigenes Label \"Karl Lagerfeld\" gegründet, das für extravagante Strickmode bekannt wurde, allerdings nicht profitabel war. 1987 kaufte der französische Luxusgüterkonzern Cora-Revillon die Rechte der Marke, der 1992 seinerseits von Dunhill aufgekauft wurde und nach einer Fusion mit Cartier in der Vendome-Gruppe (dem späteren Richemont-Konzern) aufging. Vendome liquidierte die Marke \"Lagerfeld\" nach schlechten Umsätzen sowie hohen Verlusten und gab die Markenrechte 1997 an Lagerfeld zurück. Dieser startete 1998 unter dem Namen \"Lagerfeld Gallery\" und zunächst einer kleinen, selbst kreierten Damenkollektion neu. Mit Hilfe von Andrée Putman wurden \"Lagerfeld-Gallery\"-Boutiquen in Paris (40, Rue de Seine) und Monaco eröffnet, in denen Lagerfelds exklusive Mode neben ausgewählten Artikeln von Fendi sowie Bücher und Fotografien verkauft wurden. Die Damenkollektionen wurden ab 1999 bei den Modenschauen in Paris präsentiert. Für Damen gab es ab 2002 unter dem Namen \"Lagerfeld Gallery by Diesel\" zudem eine Kooperation mit dem italienischen Jeanshersteller Diesel. Bis Mitte der 2000er-Jahre existierte von der Marke \"Lagerfeld Gallery\" auch Männermode, die ebenso in Paris vorgeführt wurde. Bereits 1988 war die Zweitlinie \"KL by Karl Lagerfeld\" zusammen mit der Steilmann-Gruppe lanciert worden, die die Zusammenarbeit allerdings 1995 einstellte. 1996 begann Lagerfeld eine Kooperation mit Quelle und bot die Damenkollektion \"KL by Karl Lagerfeld\" bis 1999 im Quellekatalog an. 1999 ging die Lizenz für die Lagerfeld-Damenkollektion an die Miltenberger FD Fashion Design, die bereits seit 1989 die weltweite Lizenz (außer für Japan und die USA) für die Herrenkollektion hielt.", "section_level": 2}, {"title": "Models und Musen.", "content": "Lagerfeld gilt als der Entdecker des ehemaligen Top-Models Claudia Schiffer, seiner zeitweiligen Muse, die 1993 in einem von Lagerfeld mit Koranversen bestickten Mieder auf einer Modenschau einen Skandal provozierte. Davor war Inès de la Fressange seine Muse gewesen, doch die Zusammenarbeit endete 1989. Zu Lagerfelds zahlreichen anderen Musen gehören die männlichen Models Brad Kroenig und Baptiste Giabiconi sowie die weiblichen Models Toni Garrn, Freja Beha Erichsen, Lara Stone und Daria Werbowy, weiterhin die Sängerinnen Beth Ditto und Florence Welch.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenarbeit mit H&M.", "content": "Im November 2004 erregte Lagerfeld Aufsehen durch seine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Discount-Modefilialisten Hennes & Mauritz (H&M), für den er eine kostengünstige Modekollektion mit 20 Artikeln für Damen und zehn für Herren sowie ein Parfüm namens \"Liquid Karl\" entwarf. Lagerfeld war H&Ms erster Design-Kooperationspartner, ihm folgten unter anderem Stella McCartney (2005), Viktor & Rolf (2006), Roberto Cavalli (2007), Comme des Garçons (2008), Matthew Williamson (2009), Jimmy Choo (2009), Lanvin (2010), Versace (2011), Marni (2012).", "section_level": 2}, {"title": "Tommy Hilfiger.", "content": "2005 kaufte der US-Modekonzern Tommy Hilfiger die Marke \"Lagerfeld\" inklusive aller Lizenzen für 27,5 Mio. $. Die hochpreisige Pariser Kollektion \"Lagerfeld Gallery\" für Damen wurde umbenannt in \"Lagerfeld Collection\" und ab 2006 durch zwei jüngere, preiswertere Labels – \"Karl Lagerfeld\" für Damen sowie \"KL Lagerfeld\" für Herren – komplementiert, die sich am Stil der New Yorker Modeszene orientieren. Die \"Lagerfeld-Gallery\"-Mode für Herren wurde eingestellt. \"Lagerfeld Collection\" wurde von Lagerfeld selbst in Paris designt; um die Marke \"Karl Lagerfeld\" kümmerte sich ein Hilfiger-Designteam in New York. Die Kollektionen wurden auf den Modenschauen in New York gezeigt. Mitte 2006 beschloss die Tommy Hilfiger Corp., selbst erst Ende 2005 vom britischen Finanzinvestor Apax Partners aufgekauft, die Lagerfeld-Kollektionen in den USA nicht mehr zu vertreiben und die Zweitlinie \"Karl Lagerfeld\" für Damen einzustellen. Die \"Lagerfeld-Gallery\"-Boutiquen in Paris und Monaco wurden geschlossen. Die Hauptkollektion \"Lagerfeld Collection\" wurde schließlich umbenannt in \"Karl Lagerfeld\" und bei den Modenschauen in Paris gezeigt. 2007 wurde die Fertigung der Hauptkollektion \"Karl Lagerfeld\" an das italienische Unternehmen Vaprio Stile vergeben. Im selben Jahr lancierte Tommy Hilfiger die Brückenkollektion \"K Karl Lagerfeld\" für Damen und Herren für den europäischen Markt und Kanada, die mit Beschluss von 2009 zum Frühjahr 2010 wieder eingestellt wurde. Die Lizenz-Herrenkollektion, immer noch von FD Fashion Design gefertigt, hieß seither schlicht \"LAGERFELD\". Im März 2010 wurde die Marke \"Tommy Hilfiger\" von Apax Partners an Phillips-Van Heusen (PVH), einen amerikanischen Bekleidungshersteller, zu dem u. a. die Marke Calvin Klein gehört, verkauft. Die Marke \"Karl Lagerfeld\" war nicht Teil dieses Verkaufs und blieb im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Apax Partners.", "section_level": 2}, {"title": "Karl Lagerfeld B.V..", "content": "Im September 2010 sagte Lagerfeld die für den 3. Oktober während der Pariser Schauen geplante Modenschau seines Labels \"Karl Lagerfeld\" ab. Die Damen-Modenschau im März 2010 in Paris (Saison Herbst/Winter 2010/11) war damit die vorerst letzte des Lagerfeld-Labels. Er wolle die Zeit stattdessen nutzen, um sich auf die Entwicklung einer neuen – vorwiegend, aber nicht ausschließlich für Damen konzipierten – Marke namens \"Karl\" zu konzentrieren, die im niedrigpreisigeren 'Masstige'-Segment (Kunstwort aus 'Masse' und 'Prestige', quasi 'Prestige für die Massen') angesiedelt sein werde. Dazu wurde in Amsterdam unter der Regie von Apax Partners die \"Karl Lagerfeld B.V.\" gegründet. Die \"Karl\"-Damenmode, ursprünglich für Herbst/Winter 2011 geplant, wurde ab Ende Januar 2012 zunächst nur online, dann auch im Einzelhandel verkauft. Der Launch der Herrenmode des Labels \"Karl\" begann mit der Herbst-Kollektion 2012 und ergänzt die weiterhin von \"FD Fashion Design\" entworfene \"LAGERFELD\"-Herrenlinie. In London und Saint Tropez wurden im Sommer 2012 Pop-up-Ladengeschäfte der Marke \"Karl\" eröffnet. Zudem kam in Lizenz-Zusammenarbeit mit Ittierre ab Herbst/Winter 2012 eine höherpreisige Hauptkollektion namens \"Karl Lagerfeld Paris\" für Damen und Herren auf den Markt, die nicht nur online, sondern auch in Ladengeschäften verkauft wurde. Die Zusammenarbeit mit Ittierre endete Mitte 2013. Folglich wurde das Portfolio auf die Marken \"Karl Lagerfeld\" (Damen und Herren) sowie \"Lagerfeld\" (Herren) beschränkt. Im Februar 2013 eröffnete das erste Karl-Ladengeschäft in Paris. Im April 2014 kaufte PVH von Apax Partners eine Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen \"Karl Lagerfeld\". 2014 und 2015 brachte das Unternehmen in Zusammenarbeit mit \"Interparfums\" drei neue Düfte jeweils für Damen und Herren auf den Markt: \"Karl Lagerfeld\", \"Paradise Bay\" und \"Private Klub\". Ende 2015 existierten in Europa ca. ein Dutzend eigene und drei von Partnern betriebene Lagerfeld-Ladengeschäfte, darunter Standorte in Paris, London, Berlin (3×), Düsseldorf, München (2×), Amsterdam, Antwerpen und Kopenhagen. Darüber hinaus gibt es Verkaufsflächen in größeren Kaufhäusern wie Printemps oder Galeries Lafayette. Weitere Boutiquen stehen in Russland, Saudi-Arabien, Katar und China. 2015 wurde eine Kinderkollektion unter dem Namen \"Karl Lagerfeld Kids\" aufgelegt. Mitte 2015 wurde ein Joint Venture mit der US-amerikanischen \"G-III Apparel Group\" und deren Tochtergesellschaft \"AM Retail Group\" zur Erschließung des nordamerikanischen Marktes vereinbart. Für die USA wurden die separaten \"Karl Lagerfeld Paris\" Lizenz-Kollektionen für Damen und Herren aufgelegt. 2016 wurde mit dem USA-Geschäft ein Umsatz von 50 Millionen Dollar erwirtschaftet. Im April 2018 eröffnete ein Lagerfeld-Flagshipstore in SoHo (Manhattan); weitere Geschäfte in den USA sind geplant. G-III Apparel Group unterhält in den USA zudem einen eigenen Lagerfeld-Onlineshop und acht Lagerfeld-Outlets. Ein separater Onlineshop für Europa und den Rest der Welt (inklusive USA) mit Damen- und Herrenmode sowie -Accessoires wird seit 2015 in Zusammenarbeit mit der \"Yoox Net-a-Porter Group\" unterhalten. Im Herbst 2016 vergab Lagerfeld für 2017 eine Schuhlizenz an den britischen Schuhhersteller Overland Shoes Ltd. Im Frühjahr 2017 entwarf der Musiker und Künstler Steven Wilson eine Mode- und Accessoires-Kollektion für Karl Lagerfeld. Im Mai 2017 lancierte Lagerfeld in Zusammenarbeit mit Swarovski eine Schmuckkollektion für Damen. Mitte 2017 leitete das Unternehmen Karl Lagerfeld B.V. die Expansion auf dem deutschsprachigen Markt ein. Anfang 2018 wurden die Herrenkollektionen \"Karl Lagerfeld\" und \"LAGERFELD\" zu einer Kollektion zusammengefasst. 2011 wurde Pier Paolo Righi, ein ehemaliger Reusch-Manager und Nike-Europachef, CEO und Präsident der Karl Lagerfeld B.V. mit Sitz in Amsterdam. Der Umsatz des Unternehmens wurde für das Jahr 2014 auf über 100 Millionen Euro geschätzt. Zu Nachfolgern von Karl Lagerfeld als Chefdesigner und Kreativchefs der Marke Karl Lagerfeld wurden der Design-Direktor der Marke Hun Kim und Carine Roitfeld, die frühere Herausgeberin der französischen \"Vogue\", ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Kollektionen.", "content": "Von Karl Lagerfeld jährlich kreierte Mode-Kollektionen (Stand 2017): Die wichtigsten Modefirmen, für die Karl Lagerfeld als Designer tätig war:", "section_level": 1}, {"title": "Kollaborationen und Projekte.", "content": "In den 1980er Jahren gab es eine Fernsehserie über Modegeschichte. Lagerfeld erläuterte Mode im Wandel der Zeit anhand von Zeichnungen, die er vor laufender Kamera ausführte (zum Beispiel Unterschiede der Mode in Deutschland von 1610 zu 1620). Für Madonna entwarf Lagerfeld die Bühnenoutfits ihrer Re-Invention World Tour im Jahr 2004. 2005/2006 war Lagerfeld für Kylie Minogue tätig. 2008 kreierte Lagerfeld einen Steiff-Teddybären im typischen Lagerfeld-Outfit, der in den USA für 1500 $ verkauft wurde. Im Anfang 2008 vorgestellten Videospiel Grand Theft Auto IV ist Lagerfelds Stimme als Radiomoderator des fiktiven Senders \"K109\" zu hören. Ab Mitte 2008 war Lagerfeld in das Design einer ganzen Insel namens \"Isla Moda\" samt Wohnungen, Hotels und Geschäften vor der Küste Dubais nahe The World involviert. Das Projekt war bis Ende 2010 nicht verwirklicht worden, und Lagerfeld zog sich als Designer zurück. Der italienisch-amerikanische Spielzeughersteller \"tokidoki\" produzierte Ende 2009 eine Lagerfeld nachempfundene, 25 cm große Spielzeugfigur in einer Stückzahl von 1000 Exemplaren, die für je € 129 verkauft wurde. Ende 2009 kollaborierte Lagerfeld mit dem französischen Helm-Hersteller \"Les Ateliers Ruby\" und entwarf einige Motorradhelm-Modelle und einen Seiden-Schal. Für Coca-Cola entwarf Lagerfeld Anfang 2010 eine Flasche der Sorte \"Coca-Cola Light\", die in limitierter Stückzahl für 3,50 Euro erhältlich war. Im Juni 2010 betätigte sich Karl Lagerfeld im Satiremagazin \"Eulenspiegel\" als Karikaturist. Mitte 2010 nahm Lagerfeld für einen Tag die Position des Chefredakteurs der französischen Tageszeitung \"Libération\" ein und gestaltete dafür einige Karikaturen. In Deutschland gestaltete Karl Lagerfeld die Ausgabe der Wochenzeitung \"Welt am Sonntag\" vom 1. Dezember 2013 mit eigenen Fotos, Texten und Farbillustrationen. Für die Herbst-/Winter-Saison 2010 präsentierte der Schmuckhersteller Swarovski von Karl Lagerfeld für \"Atelier Swarovski\" entworfene Armreife, Halsketten und Broschen sowie das Diadem für die Debütantinnen des Wiener Opernballs 2017. Der italienische Schuhhersteller \"Hogan\", der zur Tod’s-Gruppe um Diego della Valle gehört, präsentierte im Oktober 2010 eine einmalige Design-Zusammenarbeit mit Karl Lagerfeld über sechs Entwürfe in den Bereichen Schuhe, Kleidung und Accessoires für Damen für die Saison Frühjahr 2011. 2011 wurde die Zusammenarbeit mit Lagerfeld für eine Herbst/Winter-Kollektion bei Hogan erneuert. Ab 31. August 2011 wurde in den USA im Rahmen einer Kooperation mit der amerikanischen Kaufhauskette Macy’s für deren \"IMPULSE\"-Designerkollektionen einmalig von Karl Lagerfeld als limitierte „capsule collection“ entworfene Damenmode im niedrigen Preissegment angeboten. 2015 entwarf Lagerfeld unter dem Namen \"Karl Lagerfeld Sport City\" eine 18-teilige Damenkollektion für den deutschen Onlinehändler Zalando. Im Frühjahr 2017 arbeitete er mit dem französischen Textilhersteller Vilebrequin zusammen und präsentierte eine Bademodenkollektion. 2017 wurde bekannt, dass Lagerfeld mit dem australischen Kosmetikhersteller \"ModelCo\" 2018 eine limitierte Beauty-Serie herausbringen wollte. Im Herbst 2018 arbeitete er für Puma, einen der weltweit größten Sportartikelhersteller.", "section_level": 1}, {"title": "Parfüm.", "content": "1975 kreierte Lagerfeld zusammen mit Chloé das Parfüm \"Chloé for Woman\", das für seinen blumigen Duft bekannt ist. In Zusammenarbeit mit Fabergé, ab 1989 Unilever und ab 2005 Coty, entwickelte er im Laufe der Zeit verschiedene weitere Düfte unter seinem Namen: 1978 brachte er den Herrenduft \"Lagerfeld\" auf den Markt, 1982 folgte \"KL\" (Damen) und 1986 \"KL Homme\" (eingestellt). 1990 kam der Herrenduft \"Lagerfeld Photo\" heraus, 1994 der Damenduft \"Sun Moon Stars.\" Es folgten 1997 \"Jako\" (Herren) sowie Lagerfeld \"Femme\" (2000) und \"Lagerfeld Man\" (2002). 2004 entwarf er speziell für H&M das Parfüm \"Liquid Karl\". 2008 wurde die \"Kapsule\"-Unisex-Kollektion lanciert (\"Woody\", \"Light\" und \"Floriental\"). 2014 stellte das Unternehmen Karl Lagerfeld B.V. zwei neue Düfte vor, die schlicht die Namen \"Karl Lagerfeld\" (Damen) und \"Karl Lagerfeld Pour Homme\" (Herren) tragen. Sie waren ein neuer Versuch, auf dem Markt der Parfüms wieder Fuß zu fassen, nachdem die letzten Produkte aufgrund geringer Verkaufszahlen nicht überzeugen konnten. 2015 brachte Lagerfeld in Zusammenarbeit mit \"Interparfums, Inc.\" zwei weitere Düfte jeweils für Damen und Herren auf den Markt: \"Paradise Bay\" und \"Private Klub\". 2016 präsentierte er das Parfüm \"Ocean View\", jeweils für Damen und Herren. 2017 folgten \"Fleur de Pécher\" für Damen und \"Bois de Vétiver\" für Herren. Im Frühjahr 2018 kamen der Damenduft \"Fleur de Mûrier\" und der Herrenduft \"Bois de Yuzu\" hinzu. Diese vier Parfüms fasst das Haus Lagerfeld in der Kollektion \"Les parfums matières\" zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Kostümbildnerei.", "content": "Lagerfeld war wiederholt als Kostümbildner für Theater und Oper tätig, etwa 1978 in Genua (\"Der grüne Kakadu/Komtesse Mizzi\" von Arthur Schnitzler, Regie Luca Ronconi); 1980 am Wiener Burgtheater (\"Komödie der Verführung\" von Arthur Schnitzler, Regie Horst Zankl, Bühnenbild Hans Hollein) sowie beim Maggio Musicale in Florenz (\"Les Contes d’Hoffmann\" von Jacques Offenbach, Regie Ronconi); 1982 an der Mailänder Scala (\"Les Troyens\" von Hector Berlioz, Regie Ronconi, Bühnenbild Ezio Frigerio); 1991 bei den Salzburger Festspielen (\"Der Schwierige\" von Hugo von Hofmannsthal, Regie Jürgen Flimm, Bühnenbild Erich Wonder; diese Produktion wurde später vom Wiener Burgtheater übernommen).", "section_level": 1}, {"title": "Betätigung in der Fotografie.", "content": "Neben der Mode und der Kostümbildnerei entdeckte Lagerfeld 1987 die Fotografie als neues Betätigungsfeld. 1993 begann eine enge Zusammenarbeit mit dem Verleger Gerhard Steidl. Lagerfeld betrachtete Steidl als \"besten Drucker der Welt.\" Bis zu seinem Tod veröffentlichte Lagerfeld zahlreiche Fotobücher im Steidl Verlag. 2012 zeichnete die Stiftung Buchkunst sein Buch \"The Little Black Jacket\" als eines der \"schönsten deutschen Bücher\" aus. Lagerfeld besaß eine der weltweit größten Fotobuchsammlungen. 1996 erhielt er für seine Arbeiten den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie. Vom 11. November 2006 bis 18. Februar 2007 wurden 350 Fotografien und Multimedia-Installationen Lagerfelds in der Berliner \"Galerie C/O Berlin\" ausgestellt. Unter dem Titel \"One Man Shown\" zeigten sie alle das US-amerikanische Fotomodell Brad Kroenig, das der Designer entdeckt und gefördert hatte. Die klassischen Schwarzweiß-Porträts, die in einem Zeitraum von dreieinhalb Jahren entstanden und sowohl Modeaufnahmen als auch Aktfotografien einschlossen, waren beim Publikum erfolgreich. Die Kritik reagierte verhalten und teilweise ablehnend auf die fotografischen Studien Lagerfelds. Während das Magazin \"Der Spiegel\" die Gleichförmigkeit der Bilder anprangerte und attestierte, dass der Modeschöpfer auch Langeweile perfekt verkaufen könne, kritisierte der US-amerikanische Star-Fotograf David LaChapelle Lagerfeld als \"„Dilettanten“,\" der der Geschichte der Fotografie nichts Neues hinzuzufügen hätte. Lagerfeld war u. a für die Werbekampagne der Champagnermarke Dom Pérignon verantwortlich und arbeitete dabei wieder mit Claudia Schiffer zusammen. Für den Volkswagen-Konzern inszenierte er die Werbung für das \"Phaeton\"-Modell und ist ebenfalls im Werbefilm für eine Sonderedition des Golf zu sehen. Für die Märzausgabe 2011 des deutschen Playboy fotografierte er Natalia Wörner. In einer modernisierten Fotostory des antiken Mythos von Daphne und Chloe nach dem griechischen Dichter Longus inszenierte er die beiden Models Baptiste Giabiconi und Bianca Balti vor der Naturkulisse Südfrankreichs. Der Bildband \"Moderne Mythologie\" aus dem Jahr 2013 zeigt Lagerfelds Vorstellung des idyllischen Lebens in monumentalen Schwarzweiß-Fotografien, angelehnt an die klassische Textquelle.", "section_level": 1}, {"title": "Programmchef des Steidl Verlagsimprints L.S.D..", "content": "Neben seinen Fotobüchern war Lagerfeld dem Steidl Verlag auch ab 2010 als Programmchef des Imprints \"L.S.D.\" (Lagerfeld. Steidl. Druckerei. Verlag) verbunden, in dem der „Vielleser“ eine Auswahl deutschsprachiger Bücher, vor allem Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen zur Veröffentlichung vorgeschlagen hatte, die seine „vielseitigen Interessen“ – Literatur, Biografie, Mode, Kunst, Ästhetik, Musik – spiegelten. Bei einigen dieser im Steidl Verlag gedruckten Titel war er auch als Illustrator oder/und als Herausgeber aufgetreten.", "section_level": 1}, {"title": "Karl-Lagerfeld-Preis.", "content": "Im Jahr 2019 wurde erstmals der Karl-Lagerfeld-Preis vergeben, mit dem der französische Konzern LVMH Nachwuchsdesigner würdigt. Das Preisgeld beläuft sich auf 150.000 Euro. Zudem erhält der Gewinner ein einjähriges Praxistraining bei LVMH, etwa im Bereich Vermarktung. 2019 gewann der israelische Modeschöpfer Hed Mayner.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Otto Lagerfeld (* 10. September 1933 in Hamburg; † 19. Februar 2019 in Neuilly-sur-Seine) war ein in Paris lebender deutscher Modeschöpfer, Designer, Fotograf und Kostümbildner. Er begann seine Laufbahn in der französischen Modewelt Mitte der 1950er Jahre in Paris, wo er bei Balmain, Patou, Chloé und anderen Modefirmen beschäftigt war. Seit 1965, anderen Quellen zufolge seit 1964, war er als Damenmode-Designer bei Fendi in Rom unter Vertrag. ", "tgt_summary": null, "id": 1432384} {"src_title": "Lomefloxacin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Major League Gaming wurde im Jahr 2002 in den USA gegründet. Die Grundidee war eine Vernetzung der wettbewerbsorientierten Computerspieler. Schon früh erkannten die Gründer die Interdependenz zwischen guten Spielern und guten Organisatoren, vor allem, da sich in jedem Spiel sehr schnell individuelle Turnier-Regeln entwickeln und in den frühen Jahren kaum finanzielle Anreize für die Spieler vorhanden waren. Die ersten nationalen Meisterschaften fanden im Jahr 2004 statt. Zu dieser Zeit wurden die größten Turniere auf Konsolen ausgetragen. Die Halo-Serie und Super Smash Bros. mit Spielern wie OGRE 1, OGRE 2, Walshy, oder Ken. Im Jahr 2006 übersiedelten die Meisterschaften nach Las Vegas und in diesem Jahr steigerte sich auch der allgemeine Bekanntheitsgrad enorm. Im Jahr 2008 wurden mehrere Spiele im regulären amerikanischen TV über den Fernsehsender ESPN übertragen. Über die Jahre wurden auch immer mehr Computerspiele sowohl online als auch auf den Events ausgetragen. Im Jahr 2010 auf der MLG Veranstaltung in Raleigh wurde, kurz nach dem Release, offiziell zum MLG Pro Circuit hinzugefügt. Dies war keine Überraschung, da die MLG schon in der Beta-Phase von Starcraft 2 die \"MLG KotBH Showmatch Series\" veranstaltet hat. Starcraft 2 hat schnell Halo auf der Hauptbühne der MLG Events abgelöst. Im Jahr 2011 konnte die MLG über die meistgesehene Saison in der E-Sport Geschichte mit mehr als 3,5 Millionen Zusehern berichten und ist damit zu der weltweit größten E-Sport Liga aufgestiegen. Im Jahr 2012 folgten viele Partnerschaften mit unter anderem dem Fernsehsender CBS oder der koreanischen Starcraft Organisation KeSPA, welche ein weiteres Wachstum der MLG unterstützen. Anfang Januar 2016 gab Activision bekannt, dass sie Major League Gaming für 46 Millionen Dollar aufgekauft haben.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele im Pro Circuit der MLG.", "content": "Major League Gaming unterstützt eine Vielzahl an Spielen auf mehreren Plattformen (derzeit: Xbox 360, PlayStation 3, PSVITA, Wii, Nintendo DS, PC und Mobiltelefon). Jedoch sind nur ausgewählte Spiele Teil des Pro Circuit. Spiele im Pro Circuit genießen höhere Aufmerksamkeit, mehr Preisgeld und werden im Gegensatz zu den sonstigen \"Game Battles\" nicht online, sondern auf Offline-Veranstaltungen in New York, Las Vegas, Dallas, Anaheim, Raleigh, Columbus OH, Orlando, Washington DC und Providence ausgetragen. Die Zusammenstellung der Computerspiele im Pro Circuit ändert sich von Jahr zu Jahr.", "section_level": 1}, {"title": "Starcraft 2 und Major League Gaming.", "content": "Starcraft 2 stellt aktuell das Haupt-Computerspiel des MLG Pro Circuit dar (Stand: 2012). Dies zeigt sich unter anderem am Preisgeld, als auch an der medialen Präsenz. So betrug zum Beispiel das Preisgeld für den Erstplatzierten bei Starcraft 2 im Spring Championship 2012 25.000 US-Dollar für einen einzelnen Spieler. Das zweithöchste Preisgeld nahm League of Legends mit 20.000 US-Dollar (gesamt) für sich ein, obwohl hier das Preisgeld zwischen 5 Spielern aufgeteilt wird, was einem Solo-Preisgeld von 4.000 US-Dollar für den ersten Platz entspricht. Das zweithöchste Solo-Preisgeld nahm Mortal Kombat für sich ein mit 10.000 US-Dollar. Prominente Kommentatoren begleiten dabei die Events:", "section_level": 1}, {"title": "Expansion der MLG.", "content": "Schon anhand der immer öfter auftretenden Events ist ein weiteres Wachstum der Major League Gaming Organisation anzunehmen. Weitere Anhaltspunkte stellen die Austragung von Qualifikationsmöglichkeiten während der MLG-Events für andere Turniere da, wie GSL Code S oder für die Battle.net World Championship Series. Des Weiteren hat die MLG das erste offizielle Starcraft 2 Turnier mit ausschließlich ehemaligen Starcraft: Broodwar Größen wie Flash oder Jaedong bei den 2012 MLG Spring Arena Championships in Kooperation mit der KeSPA veranstaltet und so fördert die MLG auch den Wechsel prominenter Starcraft Spieler zu Starcraft II. Gerade neben Starcraft II prophezeit auch League of Legends einen ständig wachsenden Zuseherstrom, da dieses Team-Spiel bereits in Südkorea eine Vielzahl an Zusehern anzieht. Ende März 2016 wurde das erste veranstaltet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Major League Gaming (Abkürzung: MLG) ist eine amerikanische E-Sport-Liga, die im Jahr 2002 von Sundance DiGiovanni und Mike Sepso gegründet wurde. Die Major Gaming League ist seit 2011 die größte E-Sport-Liga weltweit, gemessen an den Zuschauerzahlen. In den ersten Jahren lag der Fokus in erster Linie auf Konsolenspielen, jedoch haben in den letzten Jahren PC-Spiele die dominantere Rolle eingenommen. Am 21. Dezember 2015 wurden Anteile im Wert von 46 Millionen US-Dollar von Major League Gaming an Activision Blizzard verkauft.", "tgt_summary": null, "id": 1625315} {"src_title": "Jacques Auxiette", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Soldaten Colee, Cheever und TK kehren vom Irakkrieg zurück. Sie treffen sich in Deutschland, von wo aus sie mit demselben Flugzeug nach New York City fliegen. Dort werden die Anschlussflüge gestrichen. Die Soldaten reisen gemeinsam durch die Vereinigten Staaten, um der Familie des gefallenen Freundes von Colee – der ihr das Leben rettete – dessen Gitarre zurückzubringen. TK hat nach einem Schuss in seinen Penis keine Erektion mehr bekommen und möchte, bevor er zu seiner Verlobten fährt, dieses Problem durch eine Prostituierte kurieren lassen. Cheever möchte nach Hause zu seiner Frau und mit ihr und ihrem gemeinsamen Sohn ein normales Leben führen. Doch es kommt anders als alle drei denken.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde unter anderem in Denver, Las Vegas, St. Louis und in verschiedenen Orten in Illinois von Mai bis Juni 2007 gedreht. Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 15 Millionen US-Dollar. Die Weltpremiere fand am 10. März 2008 auf dem Festival ShoWest statt. Am 10. September 2008 wurde der Film auf dem Toronto International Film Festival gezeigt. Am 26. September 2008 startete er in den Kinos der USA und Kanadas.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die Organisatoren des Toronto International Film Festivals befanden, der Film beginne wie ein Roadmovie, aber er zeige eine bewegende Geschichte der drei nach der Heimkehr desorientierten Amerikaner. Jede Szene zeichne die Charaktere genauer. Die Leistungen der Hauptdarsteller seien „herausragend“ („standout“). Das \"Lexikon des internationalen Films\" beschreibt den Film als eine „[a]usgezeichnet gespielte Mischung aus Tragikomödie und Road Movie, die mit hintergründigem Humor ein nationales Trauma aufbereitet“.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Lucky Ones ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2008. Regie führte Neil Burger, der auch den Film mitproduzierte und gemeinsam mit Dirk Wittenborn das Drehbuch schrieb.", "tgt_summary": null, "id": 1981683} {"src_title": "Eckhart Schmidt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach seinem Theologiestudium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Dillingen erhielt er am 21. Mai 1950 – gemeinsam mit dem späteren Domdekan Georg Beis – die Priesterweihe. Nach seiner ersten Tätigkeit als Kaplan in der Augsburger Pfarrei St. Moritz wurde er 1952 für vier Jahre Sekretär von Bischof Joseph Freundorfer. Von 1956 an war er lange Jahre Pfarrer an der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Memmingen. Am 1. Oktober 1965 erhielt er eine Stelle als Dompfarrvikar in Augsburg und wurde drei Jahre später ins Domkapitel berufen. Seit 1973 ist er Mitglied der K.B.St.V. Rhaetia München. Am 2. August 1983 wurde Ziegelbauer von Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von \"Lapda\" und zum Weihbischof in Augsburg ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm Bischof Josef Stimpfle am 22. Oktober desselben Jahres. Mitkonsekratoren waren der Bischof von Regensburg, Manfred Müller, und Weihbischof Rudolf Schmid. Sein Wahlspruch als Bischof lautet: \"Fundata supra Petram\" („Auf Fels gegründet“). Von 1984 bis 1998 war er Bischofsvikar für den Bereich \"Kirche und Kultur\". Am 7. September 1998 nahm Johannes Paul II. seinen altersbedingten Rücktritt an. Am 11. September 1988 weihte Weihbischof Max Ziegelbauer sechs neue Bronzeglocken, die die alten Glocken von St. Josef in Memmingen ersetzten. Am 21. November 2016 starb Max Ziegelbauer im Klinikum Memmingen im Alter von 93 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Aussagen zur Liturgie.", "content": "2002 hob er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung hervor, dass die lateinische Kultsprache dem Mysterium der Konsekration weitaus angemessener sei, als die deutsche Sprache, denn das Geheimnis unserer Erlösung \"vollzieht sich im irdischen Äon in Zeichen, Bildern und Worten gleichsam verhüllt und unter einem Schleier\". Auch die Ausschließlichkeit der Altarstellung des Priesters \"versus populum\" sei vom Zweiten Vatikanisches Konzil nicht initiiert worden, sondern sei danach als eine Art Zwang überall eingeführt worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Max Ziegelbauer (* 6. September 1923 in Memmingen; † 21. November 2016 ebenda) war ein deutscher Theologe und Weihbischof des Bistums Augsburg.", "tgt_summary": null, "id": 768919} {"src_title": "Austin Lane Crothers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "Reid begann seine Eishockeykarriere im Jahre 1997 in der kanadischen Juniorenliga Ligue de hockey junior majeur du Québec bei den Halifax Mooseheads. In seiner dritten Saison in Halifax war der Rechtsschütze Topscorer seines Teams. In den 62 Spielen, die er absolvierte, erzielte der 1,77 m große Center 124 Scorerpunkte und wies eine Plus/Minus-Statistik von +30 auf. Als Folge dessen wurde Reid während des NHL Entry Draft 2000 von den Vancouver Canucks in der siebten Runde an insgesamt 208. Stelle ausgewählt. Nach einem weiteren Jahr in der LHJMQ, diesmal bei den Foreurs de Val-d’Or, wechselte der Angreifer zur Spielzeit 2001/02 in die American Hockey League zu den Manitoba Moose, dem Farmteam der Vancouver Canucks. Dort entwickelte sich der Kanadier zu einem der Führungsspieler und stand während der Saison 2002/03 erstmals im Kader der Canucks. Letzten Endes wurde Reid in sieben Spielen eingesetzt und kam dabei auf fünf Scorerpunkte. Im darauffolgenden Jahr ging er hauptsächlich für die Manitoba Moose in der AHL aufs Eis und absolvierte lediglich drei Spiele in der National Hockey League. Schließlich wechselte der technisch versierte Stürmer in der Sommerpause 2004 in die Deutsche Eishockey Liga zu den Hamburg Freezers, die ihn mit einem Einjahres-Vertrag ausstatteten. Nachdem der Vertrag am Ende der Saison 2004/05 nicht verlängert worden war, zog es ihn in die Schweizer Nationalliga A zu den Rapperswil-Jona Lakers. Nach einer erfolgreichen Spielzeit erhielt Reid ein Angebot seines früheren Arbeitgebers, den Vancouver Canucks. Der Angreifer konnte sich in der NHL jedoch erneut nicht durchsetzen und spielte überwiegend in der AHL für die Manitoba Moose. Letzten Endes erschien ein dauerhaftes Engagement in der National Hockey League unwahrscheinlich und somit forcierte der Kanadier einen Wechsel nach Europa. Schließlich waren es die Verantwortlichen der DEG Metro Stars, die ihn zur Spielzeit 2007/08 nach Düsseldorf transferierten. Reid konnte dort überzeugen und erzielte in einem der längsten Spiele der DEL-Geschichte zwischen den Hannover Scorpions und den DEG Metro Stars im dritten und letzten Spiel der Play-off-Qualifikationsrunde nach 91:44 Minuten das entscheidende 3:2. Nach Ablauf der Saison 2007/08 wurde sein Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. In der Saison 2008/09 konnte der Offensivspieler mit der DEG das Finale um die Deutsche Meisterschaft erreichen, welches mit 1:3-Siegen gegen die Eisbären Berlin verloren ging. Reid erzielte in 16 absolvierten Play-off Partien 21 Punkte und wurde somit zum Topscorer. Zudem zeichneten ihn die Juroren der Deutschen Eishockey Liga zum wertvollsten Spieler der Play-offs aus. 2010 ging er zu den Rapperswil-Jona Lakers in die Schweizer National League A. Im Juni 2012 kehrte er in die DEL zu den Hamburg Freezers zurück, wo er im Frühjahr 2013 jedoch keinen neuen Vertrag erhielt. Im Juni 2013 wurde Reid vom HK ZSKA Moskau aus der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL) unter Vertrag genommen, kam aber in der Saison 2013/14 nur zu 26 Einsätzen in der KHL.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "Aufgrund anhaltender Verletzungsprobleme beendete er im Sommer 2014 seine aktive Profikarriere und betreute in der Spielzeit 2015/16 den Vojens IK, die zweite Mannschaft von SønderjyskE Ishockey, in der 1. division als Cheftrainer. Ende Mai 2016 wurde er vom dänischen Erstligisten Aalborg Pirates als Cheftrainer verpflichtet. In seinem ersten Jahr als Aalborger Trainer schloss er die Punktrunde in der dänischen Liga als Tabellenerster ab. Im Spieljahr 2017/18 führte Reid Aalborg zum Gewinn der dänischen Meisterschaft sowie zum Triumph im Pokalwettbewerb. Anfang Mai 2018 wurde er als neuer Cheftrainer der Krefeld Pinguine in der Deutschen Eishockey Liga vorgestellt. Mitte Dezember 2019 wurde Reid in Krefeld entlassen, nachdem die Mannschaft im vorherigen Verlauf der Saison 2019/20 sieben Spiele gewonnen und 19 verloren hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Kanada bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Brandon Reid (* 9. März 1981 in Kirkland, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der zuletzt die Krefeld Pinguine in der Deutschen Eishockey Liga als Cheftrainer betreute.", "tgt_summary": null, "id": 859638} {"src_title": "Rillaton Barrow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Handelsfrachter \"Glencain\" ist auf dem Weg von den westindischen Inseln über Baltimore nach Irland. An Bord befindet sich Munition, die das Schiff zu einem potentiellen Angriffsziel und damit zu einem Himmelfahrtskommando macht. Als ein schwerer Sturm das Schiff trifft, bekommen die Matrosen Angst, besonders als der Matrose Yank von einer Welle aufs Deck geschmettert wird und stirbt. Als Land in Sicht kommt, wird der eigenbrötlerische Smitty verdächtigt, Signale an die Deutschen zu senden. Doch die Seeleute finden heraus, dass sich Smitty aus Scham über seine Alkoholsucht zurückgezogen hat. Als er seine Sucht den Kameraden gestanden hat, fühlt er sich befreit und will bei der Ankunft im Hafen sofort zu Frau und Kind zurückkehren, die er verlassen hat. Doch genau in diesem Augenblick greift ein deutsches Flugzeug das Schiff an. Smitty wird bei dem Angriff getötet. Endlich sicher im Hafen wollen die Matrosen ihren Kameraden Ole dazu bewegen, nach Schweden zu seiner alten Mutter zu reisen. Doch als Ole das Schiff verlässt, wird er zum Dienst auf der \"Amindra\" gepresst. Er wird von Driscoll und anderen Kameraden befreit. Ole kann zwar nach Schweden reisen, doch Driscoll wurde bei der Aktion gefangen genommen und muss nun Oles Platz an Bord der \"Amindra\" einnehmen. Zurück auf der \"Glencairn\" erhalten die Schiffskameraden Nachricht, dass die \"Amindra\" torpediert und gesunken ist. Unter den Toten befindet sich auch Driscoll.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "John Wayne, der einen schwedischen Matrosen spielt, musste Sprachunterricht nehmen um den schwedischen Akzent richtig hinzubekommen. Nach Unterricht bei der Schauspielerin Osa Massen war John Ford zufrieden. Es fiel ihm aber nicht auf, dass Wayne sich einen dänischen Akzent angelernt hatte. Mildred Natwick gab hier ihr Filmdebüt. In einer Nebenrolle tritt Dan Borzage auf, der Bruder des zur damaligen Zeit berühmten Regisseurs Frank Borzage. Thomas Mitchell gewann 1940 einen Oscar, in dem John-Ford Western \"Ringo\". Für den gleichen Film wurde auch Komponist Richard Hageman ausgezeichnet, während Kameramann Gregg Toland im gleichen Jahr für \"Stürmische Höhen\" von William Wyler den Oscar gewann. Drehbuchautor Dudley Nichols, Oscar-Gewinner von 1936, musste für das Drehbuch vier Einakter von Eugene O’Neill zusammenfügen, die zum Zeitpunkt des Ersten Weltkrieges geschrieben wurden. Die Titel der Stücke: \"The Moon of the Caribees\", \"In the Zone\", \"Bound East for Cardiff\" und \"The Long Voyage Home\".", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Zentrales Thema des Films sei „der Angriff deutscher Flugzeuge, als das Schiff den Hafen von Cardiff ansteuert“, so das \"Lexikon des internationalen Films\". Dem Regisseur sei es jedoch eher um „die kunstvoll[e] atmosphärisch[e] Schilderung“ gegangen als um die „Verhaltensweisen der Menschen und ihr[e] Motivationen“. Das Fazit lautete dennoch: „Filmhistorisch nicht ohne Bedeutung.“ \"Cinema\" lobte die Optik des Films: „Als sicherer (Oscar-)Favorit galt Kameramann Gregg Toland, dessen atemberaubende Fotografie dem Film erst zu seiner Perfektion verhalf.“ Für \"Prisma\" war der Film „eine ungeheuer packende Schilderung von Seemannsschicksalen“. Dabei sei „[d]ie klaustrophobische Atmosphäre an Bord des Schiffes [...] Meisterregisseur John Ford besonders gut gelungen“.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscarverleihung 1941 New York Film Critics Circle Awards 1940 Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der lange Weg nach Cardiff (Originaltitel: \"The Long Voyage Home\") ist ein US-amerikanischer Kriegsfilm von John Ford aus dem Jahr 1940. Das Drehbuch basiert auf verschiedenen Bühnenstücken von Eugene O’Neill. Der Film kam am 24. Januar 1964 in einer um zwölf Minuten gekürzten Fassung in die deutschen Kinos. Noch vor der Kinopremiere wurde er am 18. Juni 1962 im deutschen Fernsehen (ZDF) ausgestrahlt.", "tgt_summary": null, "id": 1783182} {"src_title": "William Preston Lane", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klassen.", "content": "Es durften alle Athleten mit einem Minimum an Behinderung teilnehmen, diese wurden in Gewichts-, nicht in Behinderungsklassen unterteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Es nahmen insgesamt 200 Athleten, davon 120 männliche und 80 weibliche, an den paralympischen Powerliftingwettkämpfen teil.", "section_level": 1}, {"title": "Männer.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Klasse bis 48 kg.", "content": "Datum: 11. September 2001, 13:45 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 52 kg.", "content": "Datum: 10. September 2008, 17:15 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 56 kg.", "content": "Datum: 11. September 2008, 13:45 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 60 kg.", "content": "Datum: 11. September 2008, 17:15 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 138,5 kg.", "content": "Datum: 13. September 2008, 13:45 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 75 kg.", "content": "Datum: 14. September 2008, 17:15 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 82,5 kg.", "content": "Datum: 15. September 2008, 13:45 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 90 kg.", "content": "Datum: 15. September 2008, 17:15 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 100 kg.", "content": "Datum: 16. September 2008, 13:45 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse über 100 kg.", "content": "Datum: 16. September 2008, 17:15 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Klasse bis 40 kg.", "content": "Datum: 9. September 2008, 16:30 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 44 kg.", "content": "Datum: 9. September 2008, 17:15 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 48 kg.", "content": "Datum: 10. September 2008, 13:00 Uhr Bereits im ersten Versuch hob Lucy Ogechukwu Ejike mit 125 kg Weltrekord, den sie im zweiten Versuch mit 130 kg noch einmal verbesserte. Erst im dritten Versuch scheiterte sie an 137,5 kg, womit sie sogar mehr als die Weltrekordhalterin der 52 kg-Klasse gehoben hätte.", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 52 kg.", "content": "Datum: 10. September 2008, 13:45 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 56 kg.", "content": "Datum: 10. September 2008, 14:30 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 60 kg.", "content": "Datum: 13. September 2008, 16:30 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 67,5 kg.", "content": "Datum: 13. September 2008, 17:15 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 75 kg.", "content": "Datum: 14. September 2008, 13:00 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse bis 82,5 kg.", "content": "Datum: 14. September 2008, 13:45 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Klasse über 82,5 kg.", "content": "Datum: 14. September 2008, 14:30 Uhr", "section_level": 3}], "src_summary": "Bei den Sommer-Paralympics 2008 in Peking wurden in insgesamt 60 Wettbewerben im Bankdrücken (auch: \"Powerlifting\" oder \"Gewichtziehen\") Medaillen vergeben. Die Entscheidungen fielen zwischen dem 9. September und dem 16. September 2008 in der Universität für Luft- und Raumfahrt Peking, wo auch die olympischen Wettkämpfe stattfanden.", "tgt_summary": null, "id": 937142} {"src_title": "Grammy Awards 2009", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Polet Airlines wurde 1988 gegründet. Der Flugbetrieb begann im gleichen Jahr mit einer Antonow An-30A, die Fracht- und Passagierflüge für Gasfördergesellschaften im Norden Russlands absolvierte. Durch Aufträge weiterer Gasgesellschaften und der russischen Luftstreitkräfte wurde die Flotte laufend erweitert. Mitte der 1990er Jahre wurden zwei Antonow An-124-100 beschafft. Mit dem zweitgrößten Frachtflugzeugtyp der Welt wurde eine Marktnische für Schwertransporte erschlossen und eine eigene Luftfrachtdivision gegründet. Im April 1998 wurde ein neu entwickeltes Schienensystem für Schwerlasten in den An-124 installiert. 1999 beziehungsweise 2001 erhielt Polet die Flug- und Landerechte für die USA und Kanada. Im August 2003 begann Polet Airlines mit der Personenbeförderung als Regionalfluggesellschaft. Zwischenzeitlich werden auch internationale Ziele angeflogen. Polet Airlines stellte den Flugbetrieb im Dezember 2014 komplett ein, nach dem ein Schiedsgericht die Überprüfung des Unternehmens auf Grund ausstehender Leasingraten (163 Millionen Rubel) an die Ilyushin Finance Cooperation anordnete. Die russische Luftfahrtaufsichtsbehörde Rosawiazija suspendierte daraufhin das AOC der Airline und widerrief es endgültig Anfang April 2015.", "section_level": 1}, {"title": "Flugziele.", "content": "Das Hauptgeschäft der Polet Airlines stellten weltweite Frachtflüge mit Fokus auf Schwertransporte dar. Sie hatte die Genehmigung für den Transport von Satelliten und Raketen der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. Zudem hatte sie auch einige Passagierverbindungen: Neben Krasnodar, Nowosibirsk, Norilsk, Jekaterinburg, Uljanowsk, Sotschi, Sankt Petersburg, Belgorod und Moskau-Domodedovo im Inland wurden international Jerewan, Baku, Minsk, Prag, München, Qostanai und saisonal auch Larnaka, Antalya und Istanbul angeflogen.", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "Im August 2013 bestand die Polet-Airline-Flotte aus 16 Flugzeugen: Frachtflugzeuge Passagierflugzeuge Bestellungen Weiterhin gehörten acht stillgelegte Flugzeuge zur Flotte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Polet Airlines (, ) war eine russische Fluggesellschaft mit Sitz in Woronesch. Sie führte in erster Linie internationale Fracht-, aber auch einige kontinentale Passagierflüge durch. Polet war der einzige Betreiber der Il-96-400T.", "tgt_summary": null, "id": 1336043} {"src_title": "Herbert O’Conor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Elizabeth Adela Armstrong war einzige Tochter und jüngstes Kind eines kanadischen Regierungsbeamten. Ihre Eltern ermutigten sie bereits früh in ihren künstlerischen Neigungen und ließen ihr Zeichenunterricht geben. Später entschieden sie, dass es vorteilhaft für Elizabeth wäre, wenn sie eine künstlerische Ausbildung in England erhielte. Daher zogen sie und ihre Mutter nach London, wo sie mit einem Onkel am Cheyne Walk in Chelsea ganz in der Nähe William Michael Rossetti wohnte und die \"South Kensington Art Schools\" besuchte. Sie hat ihren Vater nicht wieder gesehen, da er einige Monate später an einem Schlaganfall starb. Etwa 1878 kehrte Elizabeth Armstrong mit ihrer Mutter nach Kanada zurück und kam bei einem Aufenthalt in New York City in Kontakt mit Künstlern aus dem Umkreis der \"Art Students League\", von denen sie sich drei Jahre lang unterrichten ließ. Dabei gewann sie Einblick in das Schaffen von europäischen Künstlern und lernte die Freilichtmalerei kennen. Insbesondere William Merritt Chase lehrte sie die Arbeit von Jean-François Millet und Jules Bastien-Lepage bewundern und überredete sie, ihre Ausbildung in München fortzusetzen, da er München als Kunstzentrum Paris überlegen glaubte. Sie verbrachte 1881/1882 allerdings nur fünf Monate an der Akademie von Frank Duveneck in der Münchener Gegend, da sie sich nicht ernst genommen und abgelehnt fühlte. 1882 reiste Elizabeth Armstrong, begleitet von ihrer Mutter, in die Bretagne nach Pont-Aven und nahm Zimmer im Hotel des Voyageurs. Ihre Mitstudenten von der Art Students League in New York hatten sie nämlich bestärkt, diese Stadt und ihre Künstlerkolonie zu besuchen. Hier begann sie, die lokale Bevölkerung als Modelle zu verwenden, und sandte ihre Werke dem Royal Institute of Oil Painters in London, wo sie alle bereits am Eröffnungstag verkauft wurden. Ihr späterer Mann Stanhope Forbes malte zu dieser Zeit ebenfalls in der Bretagne und wohnte in Quimperlé. 1883 kam sie zurück nach London und ging 1884 nach Zandvoort in Holland, wo sie mit \"The Zandvoort Fishergirl\" eines ihrer besten Gemälde schuf. Nach dem Sommer 1884 kam sie zurück nach London, wo sie von Walter Sickert und James Abbott McNeill Whistler die Kaltnadelradierung erlernte. Sie wurde Mitglied der Society of Painter-Etchers and Engravers und stellte in der Grosvenor Gallery und im Royal Institute of Painters in Water Colours aus. Elizabeth Armstrong hatte von einer wachsenden Künstlerkolonie in Cornwall gehört, die als die Newlyn School bezeichnet wurde, und suchte diese 1885 erstmals auf. Dort lernte sie Stanhope Forbes kennen, traf ihn erneut im darauf folgenden Jahr und ließ sich schließlich bei ihm in Newlyn nieder. Im August 1889 heiratete das Paar in der St Peter’s Church in Newlyn. In diesem Jahr wurde ihr Ölgemälde \"School Is Out\" in der Royal Academy of Arts ausgestellt, das heute zu ihren bekanntesten Werken zählt. Im Jahre 1891 gewann sie eine Medaille bei der Internationalen Ausstellung in Paris und wurde zu einem Mitglied der \"Grosvenor Gallery Pastell Society\" ernannt. Im Jahr 1893 kam als einziges Kind ihr Sohn Alec zur Welt, der im Ersten Weltkrieg sein Leben verlor. Nachdem Ende des 19. Jahrhunderts einige Künstler Newlyn verlassen hatten, gründeten Elizabeth Adela Forbes und ihr Ehemann 1899 die \"Newlyn School of Painting\", an der sie Studenten und Freunde unterrichteten. Dadurch konnte eine neue Generation von Künstlern in die Gegend um Newlyn gezogen werden. 1900 wurde die Künstlerin zum Mitglied der Royal Watercolour Society gewählt. 1904 schrieb sie ein Buch mit dem Titel \"King Arthur’s Wood\" und illustrierte es mit Märchenszenen im Stil des Präraffaelismus. Ab 1907 beteiligte sie sich an der Gestaltung von \"Paperchase\", einer von Künstlern der Newlyn School herausgegebenen Zeitschrift. Daneben engagierte sie sich als Mitglied der \"Newlyn Artists’ Dramatic Society\", die von Percy Robert Craft geleitet wurde, und nahm auch sonst intensiv am Künstlerleben in Newlyn teil. 1912 verstarb die Künstlerin im Alter von 52 Jahren. In ihrem kurzen Leben hatte sie mehr Gemälde ausgestellt als ihr Mann Stanhope Forbes und wurde in ihrem Nachruf als \"Queen of Newlyn\" bezeichnet. Eine Auswahl ihrer Arbeit befindet sich im Penlee House in Penzance, wo eine repräsentative Sammlung der Arbeiten von Künstlern der Newlyn School zu sehen ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elizabeth Adela Forbes (geborene \"Armstrong\", * 29. Dezember 1859 in Kingston, Ontario; † 16. März 1912 in Newlyn, Cornwall) war eine kanadische Malerin des Spätimpressionismus und wichtige Vertreterin der Newlyn School, einer Künstlerkolonie des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Sie arbeitete mit deckenden Wasserfarben, Pastell- und Ölfarben, schuf aber auch Radierungen.", "tgt_summary": null, "id": 64494} {"src_title": "Brumback-Nachtaffe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ziele.", "content": "Die Islamische Turkestan-Partei hat vor allem folgende Ziele:", "section_level": 1}, {"title": "Sprachen.", "content": "In der Islamischen Turkestan-Partei werden heute drei Sprachen benutzt: „Tschagatei“ (ein stark arabisiertes Usbekisch für die Kommunikation mit Angehörigen anderer Turkvölker), Russisch und Arabisch. Russisch und Arabisch dienen zur Kommunikation mit anderen Muslimen Russlands, die keine Turksprache sprechen bzw. dient das Arabische auch für die Zusammenarbeit mit der al-Qaida. In Xinjiang verwendet die Unterorganisation der \"Islamischen Partei Ostturkestans\" ebenfalls ein stark arabisiertes und dem Usbekischen angepasstes Uigurisch, das sie ebenfalls als „Tschagatai“ bezeichnen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Eine Islamische Turkestan-Partei wurde erstmals 1940 gegründet. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis im Jahre 1979 instruierte das Gründungsmitglied Abdul Hakeem Hasan Mahsum und weitere Uiguren in Grundsätzen des fundamentalistischen Islam. Um 1988 erfolgte die Neugründung dieser Partei, die sich auf panislamische Traditionen berief und sich – wie die Partei in Russland (vor allem in Tatarstan) – \"Islamische Partei der Wiedergeburt\" (PIW) nannte. Bereits 1991/92 umfasste diese Partei in ganz Zentralasien rund 20.000 Mitglieder. Der Chef der usbekischen PIW-Sektion, Tahir Abduhalilowitsch Juldaschew, lernte schließlich auch Osama bin Laden kennen und wurde dessen Vertreter für Usbekistan. Beide trafen sich im benachbarten Afghanistan, nach dem die usbekische Regierung zahlreiche Mitglieder der PIW aus dem Ferghana-Tal vertrieben hatte. Die namensgebende Turkestan-Partei wurde 1991 im Ferghana-Tal gegründet. Sie stand unter starkem Einfluss der PIW und auch teilweise in Konkurrenz zu dieser. Die Zusammenarbeit mit der erneuerten Alasch-Partei erlaubte es der Turkestan-Partei, ihre Tätigkeiten auch auf Kasachstan und Kirgisistan auszudehnen. Ebenfalls wurden Regionalstellen der Partei in Tadschikistan eingerichtet. Vor allem die Turkestan-Partei galt als „Anlaufstelle“ zwischen den radikalen turkestanischen Muslimen und der al-Qaida: Die Turkestan-Partei vermittelte muslimische Freiwillige Zentralasiens für den „bewaffneten Kampf um die Freiheit“ des von den Taliban ausgerufenen „Islamischen Emirats Afghanistan“. Dafür erhielt die Partei finanzielle Unterstützung von Seiten der al-Qaida. 1998 kehrte Juldaschew aus Afghanistan zurück und begründete die \"Islamische Bewegung Usbekistans\" (IBU). Diese stand unter dem Einfluss der Muslimbrüder und wurde ebenfalls von der al-Qaida finanziert. Sie galt schließlich als offizieller Arm der al-Qaida in Usbekistan und arbeitete eng mit der Turkestan-Partei zusammen. So waren viele der Mitglieder der IBU auch Mitglieder in der Turkestan-Partei und umgekehrt. Schnell hatte auch die IBU 10.000 Mitglieder verzeichnet. 1998/99 wurden die Muslimbrüder in Zentralasien generell verboten und ihre Mitglieder traten den regionalen nationalistischen Parteien bei. Im August 1999 rief die IBU offen zum Dschihad in Zentralasien auf. Dieser Aufruf hatte das Verbot der IBU zur Folge und die Bewegung ging in den Untergrund. Zahlreiche Mitglieder gingen nach Afghanistan und ließen sich dort von den Taliban und der al-Qaida ausbilden. Mit dem Zusammenschluss von ehemaliger IBU, Turkestan-Partei und weitere verschiedener Organisationen wurde im Juni 2001 die „Islamische Turkestan-Partei“ gegründet. Die Islamische Turkestan-Partei ist seit 2006 in Russland und inzwischen auch in fast allen zentralasiatischen Staaten verboten. Die Islamische Turkestan-Partei hat heute ihren Wirkungsbereich im Wesentlichen auf das usbekische Kernland, das chinesische Xinjiang und Tadschikistan eingeschränkt. Dennoch scheint die Partei fest in die Organisationsstrukturen der al-Qaida eingebunden zu sein und wird mutmaßlich auch von al-Qaida finanziert. So unterhält die Islamische Turkestan-Partei weltweit die Verbindungen separatistischer Exil-Uiguren aufrecht und arbeitet mit Exil-Organisationen zusammen, deren Sitze sich in der Türkei, Deutschland, Australien und den USA befinden. 2005/06 schloss sich die Islamische Turkestan-Partei mit anderen Nachfolgeorganisationen der PIW im pakistanischen Wasiristan zur „Islamische Dschihad-Union“ (IJU) zusammen, die die Taliban und al-Qaida unterstützt. Seit 2007/08 besitzt die IJU auch eine Zelle in Deutschland. Rund zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in China (2008) forderten Mitglieder dieser Partei die chinesische Zentralregierung auf, dem Autonomen Gebiet Xinjiang die staatliche Unabhängigkeit zu gewähren und warnte westliche Touristen vor blutigen Anschlägen. Seit 2015 ist ihr Ableger im Syrischen Bürgerkrieg militärisch aktiv und spielt eine Schlüsselrolle in den letzten, von jihadistischen Gruppen gehaltenen Territorium um die Stadt Idlib.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Islamische Turkestan-Partei (usb. \"Turkiston islom partiyasi (TİP)\", ) ist eine zentralasiatische islamistische Partei, die von Zeydin Yusup (auch Ziauddin Yusuf genannt) 1988 gegründet wurde und auch unter den Bezeichnungen \"Islamische Partei von Turkestan\" und \"Turkestanische Islamische Partei\" bekannt ist. Kurzformen sind \"turkestanische Partei\" und \"Turkestan-Partei\". Letzterer Begriff stammt von einer der Vorgängerorganisationen. ", "tgt_summary": null, "id": 734017} {"src_title": "Uncle Pen Vandiver", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beispiele.", "content": "Zyklotheme kommen häufig im Karbon des Ruhrgebietes vor. Hier findet sich eine regelmäßige Wechsellagerung von Tonsteinen, Sandsteinen und Kohle, die zum Teil im Meer, zum Teil an Land entstanden sind. Von oben nach unten, also vom Jüngeren zum Älteren, sind dies folgende Gesteine: Auch aus anderen karbonischen Ablagerungen wurden Zyklotheme beschrieben, die zum Teil eine andere Ausbildung als die des Ruhrgebietes haben. So zeigen Gesteinsfolgen des nordamerikanischen Karbons (\"Anna Shale\", \"Mound City Shale\", \"Hushpuckney Shale\", \"Heebner Shale\" und \"Hughes Creek Shale\") eine Zyklothem-Abfolge, die mit transgressiven Kalksteinen beginnt, sich über phosphathaltige Schiefer und regressive Kalksteine fortsetzt und schließlich nicht-marine, unterschiedlich ausgebildete und zum Teil sandige Schieferabfolgen zeigt. Deutlich jünger ist die zyklische Sedimentation im Lofer-Zyklothem des Keupers der Alpen, etwa im Dachsteinkalk. Hier zeigen sich von unten nach oben eine Brekzie oder eine Mergelschicht, darüber dünngeschichteter oder gebänderter Kalkstein, der seinerseits wieder von einem mächtigen, dick gebankten Kalkstein überlagert wird. Die Oberfläche dieses Kalksteins weist zahlreiche Spalten auf, in denen in manchen Fällen schon die Brekzien des nächsten Zyklus erhalten sind. Diese Abfolge kommt in vielen Wiederholungen vor. Noch jüngere Zyklotheme werden auch aus dem Jura Portugals beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen.", "content": "Die Ursache für die Bildung von Zyklothemen ist ganz allgemein eine zyklische Sedimentation, die aufgrund von immer wiederkehrenden gleichen Ablagerungsbedingungen zustande kommt. Die Gründe für eine solche Sedimentation werden von einigen Geologen in endogenen Vorgängen wie tektonischen Hebungen und Senkungen, evt. auch langperiodischen Pulsationen gesehen, andere wiederum machen exogene Abläufe dafür verantwortlich, so etwa Meeresspiegelanstieg zum Beispiel infolge von Vereisungen. Als Ursache in Frage kommen auch Kombinationen exogener und endogener Vorgänge.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Zyklothem (griech. κύκλος (kýklos) = Kreis und θέμις (thémis) = Ordnung) ist in der Geologie eine immer wiederkehrende Abfolge von Sedimenten. Der Begriff wurde 1930 von J. M. Weller geprägt. Zunächst vor allem auf Gesteine des Karbons angewendet, wurde der Begriff später allgemein bei vielfach wiederholten Gesteinsabfolgen gebraucht. Die einzelnen Zyklen sind oft durch eine Diskordanz voneinander getrennt.", "tgt_summary": null, "id": 340219} {"src_title": "Krupy (Darłowo)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "William Ellsworth war der Sohn von Oliver Ellsworth, einem US-Senator und Richter am Supreme Court. Er graduierte 1810 an der Yale University, studierte Jura in Litchfield und wurde 1813 als Anwalt zugelassen. Ab 1817 war Ellsworth am \"Trinity College\" in Hartford als Juraprofessor (\"Professor of Law\") tätig, eine Stellung, die er bis zu seinem Tod innehatte. Später entschloss er sich in die Politik zu gehen. Er kandidierte als Mitglied der National Republican Party für das US-Repräsentantenhaus und siegte. Ellsworth wurde in den 21., 22. und 23. US-Kongress gewählt und war dort vom 4. März 1829 bis zu seinem Rücktritt am 8. Juli 1834 tätig. Danach wurde er 1836 für den 1. Bezirk in den Senat von Connecticut gewählt. William Wolcott Ellsworth war mit Emily S. Webster, älteste Tochter von Rebecca Greenleaf und Noah Webster, einem Farmerssohn, der begann Wörterbücher zu veröffentlichen, verheiratet. Das Paar hatte sechs gemeinsame Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Connecticut.", "content": "Ellsworth gewann 1838 die Gouverneursnominierung der Whigs und wurde im selben Jahr zum Gouverneur von Connecticut gewählt. Er wurde 1839, 1840 und 1841 wiedergewählt. Während seiner Amtszeit wurde eine progressive Methode für Wählerregistrierung (engl. \"voter registration\") konstituiert, eine Schulkommission gegründet und belanglose Gesetze verabschiedet, mit dem Ziel Connecticuts unbeständiges Finanzsystem zu verbessern. Ellsworth gewann ebenfalls 1842 die Gouverneurswahl, jedoch entschied die Legislative, dass der Demokrat Chauncey F. Cleveland der eigentliche Sieger war.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebenslauf.", "content": "Ellsworth kehrte zu seiner Tätigkeit in seiner Anwaltspraxis zurück. Später war er ab 1847 als beisitzender Richter am Connecticut Supreme Court sowie am \"Supreme Court of Errors\" tätig. Aufgrund von rechtsstaatlichen Regelungen bezüglich des Alters musste er 1861 in Rente gehen. Er lehnte zwei Nominierung für den US-Senat ab und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück. William W. Ellsworth verstarb am 15. Januar 1868 in Hartford und wurde dort auf dem \"Old North Cemetery\" beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Wolcott Ellsworth (* 10. November 1791 in Windsor, Hartford County, Connecticut; † 15. Januar 1868 in Hartford, Connecticut) war ein US-amerikanischer Politiker und Gouverneur des Bundesstaates Connecticut.", "tgt_summary": null, "id": 1816804} {"src_title": "Lifestyle (Fernsehsender)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühes Leben.", "content": "Geboren in Tanger, wurde Abderrahmane Youssoufi schon in jungen Jahren ein Sozialist. 1949 begann Youssoufi auch damit, sich für die Rechte der marokkanischen Arbeitnehmer in Frankreich einzusetzen. Nach Studium der Rechtswissenschaften war er in Tanger von 1952 bis 1960 als Rechtsanwalt tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Im Jahre 1959 trat Youssoufi der \"Union Nationale des Forces Populaires\" bei, einer linksgerichteten politischen Partei. Er wurde 1959 und erneut 1963 verhaftet, wobei letztere Festnahme zu einer Haftstrafe von zwei Jahren führte. Nach seiner Freilassung ging Youssoufi für 15 Jahre in das selbst auferlegte Exil in Paris. Inzwischen entstand aus der \"Union Nationale des Forces Populaires\" die \"Union Socialiste des Forces Populaires\" (USFP). 1980 kehrte Youssoufi zurück, um sich der neuen Partei anzuschließen, deren Sekretär er 1992 wurde. 1993 lehnte Youssoufi, den das Regime jahrelang verfolgte, jede Regierungsbeteiligung aus Protest gegen die Wahlmanipulation ab und ging ins französische Exil, aus dem er 1997 zurückkehrte.", "section_level": 1}, {"title": "Premierminister.", "content": "Mit der angekündigten schrittweisen Demokratisierung in Marokko wurden Parlamentswahlen für November 1997 beschlossen. Die linke Opposition unter Youssoufi gewann die Parlamentswahlen. Im März 1998 ernannte König Hassan II. daraufhin Youssoufi zum Premierminister von Marokko. Youssoufis Politik, welche Kompromisse mit dem herrschenden Königshaus machte bzw. zu diesen gezwungen wurde, stieß innerhalb der sozialistisch-sozialdemokratischen Partei USFP auf viel Widerspruch. Unter anderem wurde Youssoufi eine fehlende Sozialpolitik vorgeworfen sowie zu wenig zu tun gegen die Monopolisierung der Unternehmen und die weiterhin weitläufig vorhandene Korruption. 2001 kam es zur Spaltung in der regierenden Partei USFP, die Partei \"Nationaler Unionistischer Kongress\" (CNU) wurde von ehemaligen Parteimitgliedern gegründet. Das Amt bekleidete Youssoufi bis Oktober 2002. 1999 bekam Youssoufi den Lissabonner Nord-Süd-Preis des Europarates. 2003 kündigte Youssoufi seinen Rückzug aus der Politik an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Abderrahmane Youssoufi (; * 8. März 1924 in Tanger; † 29. Mai 2020 in Casablanca) war ein marokkanischer Politiker. Er war Premierminister von Marokko von 1998 bis 2002.", "tgt_summary": null, "id": 802229} {"src_title": "Heinold’s First and Last Chance", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Franz Philipp Pez wurde als Sohn eines Gastwirts geboren und war der jüngere Bruder von Bernhard Pez, dessen Forschungsgefährte er später werden sollte. Zunächst besuchte er die Gymnasien der Jesuiten in Wien und in Krems und trat 1701 wie sein Bruder in das Benediktinerstift Melk ein. Ein Jahr darauf legte er seine Profess ab und wurde dann zum Priester ausgebildet. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1711 wurde er nach Wien geschickt um dort weiter Theologie zu studieren, was er als Baccalaureat abschloss. Gemeinsam mit seinem Bruder beschäftigte er sich danach hauptsächlich mit historischen Forschungen und begleitete diesen auf zahlreichen Reisen, wo sie vor allem die Bibliotheken anderer Benediktinerklöster aufsuchten und nach mittelalterlichen Originaldokumenten durchsuchten. Bei ihren historischen Forschungen standen die beiden in der Tradition ihrer französischen Ordensbrüder aus der Abtei Saint-Maur. Diese Mauriner genannte Gruppe von Historikern um Luc d’Achery und Jean Mabillon hatte erstmals mittelalterliche Urkunden auf wissenschaftlicher Basis kritisch überprüft und gelten damit als Begründer der Diplomatik. Im Zuge dieser Forschungen gaben die beiden ab 1713 die „\"Bibliotheca ascetica antiquo-nova\"“ heraus, ein Katalog aller Benediktinerautoren. Bis 1733 kamen davon 23 Bände heraus. In dieser Zeit schrieb Hieronymus Pez auch mehrere eigene kritische Quellensammlungen. Zu erst beschäftigte er sich mit den historischen Quellen zum heiligen Koloman, einem iro-schottischen Mönch der in der Zeit König Heinrichs II. nach Österreich gekommen war und dort fälschlicherweise als böhmischer Spion hingerichtet wurde. Später beschäftigte er sich mit den Quellen zum Erzstift Salzburg von der Zeit der Christianisierung bis ins Jahr 1398. Danach sammelte er in mühevoller Kleinarbeit und mit Hilfe intensiver Reisetätigkeit eine Sammlung historischer Quellen zur Geschichte ganz Österreichs. Dieses Werk erschien in den Jahren 1721 bis 1745 in drei Bänden als „\"Scriptores rerum austriacorum\"“. Nach dem Tod seines Bruders im Jahr 1735 wurde Hieronymus für kurze Zeit Leiter der Melker Klosterbibliothek. Nach Abschluss seiner österreichischen Quellensammlung widmete er sich noch dem Leben des Heiligen Leopold, dem babenbergischen Markgraf und Landespatron. Dieses auf Latein verfasste Werk erschien 1747 und wurde von Martin Kropff 1756 in einer ergänzten deutschsprachigen Übersetzung herausgegeben. Hieronymus Pez stand wie davor sein Bruder in Korrespondenz mit wichtigen Gelehrten seiner Zeit, sowohl aus Österreich und Süddeutschland, als auch aus Frankreich und Italien, aber auch mit Gelehrten aus den protestantischen Ländern im Norden Deutschlands. So war er auch Mitglied der Olmützer Societas incognitorum, der ersten wissenschaftlichen Gelehrtengesellschaft im Sinne der Aufklärung in den habsburgischen Ländern. Zusammen mit seinem Bruder gilt er als wichtiger Vertreter der benediktinischen Wissenschaft in der Barockzeit und als Begründer der kritischen Quellenforschung im deutschsprachigen Raum. Von der Geschichtswissenschaft wurden seine „\"Scriptores rerum austriacorum\"“ später als wenig kritisch beurteilt, allerdings war es die erste wissenschaftliche Bearbeitung dieser Quellen, die alleine schon wegen ihres Umfanges bis heute bedeutend ist. 1761 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Die erhaltene umfangreiche Korrespondenz der beiden Pez-Brüder ist derzeit Gegenstand des FWF-Start-Projekts „Monastische Aufklärung und die Benediktinische Gelehrtenrepublik“, welches institutionell am Institut für Geschichte und am Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien verankert ist und bis 2014 läuft.", "section_level": 1}, {"title": "Nachlass.", "content": "Der umfangreiche Nachlass der Brüder Pez ist in elf Kartons und 58 Handschriften im Stiftsarchiv und in der Stiftsbibliothek Melk überliefert. Im Nachlass befinden sich ihre Arbeitsmaterialien: Exzerpte, Notizen, Einsendungen der Korrespondenten, Kataloge und Handschriftenverzeichnisse, Hausgeschichten verschiedener Klöster, Abschriften aus Handschriften, Druckvorlagen. Der gesamte Nachlass wurde von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des FWF-Start-Projekts digitalisiert, nachbearbeitet, in die Datenbank UNIDAM eingespielt, erschlossen und durch bibliographische Hinweise kommentiert. Die Datenbank ist in allen Teilen frei zugänglich und es können einzelne Seiten heruntergeladen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hieronymus Pez (* 24. Februar 1685 als \"Franz Philipp\" Pez in Ybbs; † 14. Oktober 1762 in Melk) war ein österreichischer Benediktinermönch, Philologe und Historiker in der Barockzeit. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Bernhard Pez führte er die aus Frankreich stammende kritische Diplomatik in die Geschichtswissenschaft ein und gehört dadurch zu einem Wegbereiter der Aufklärung in der Wissenschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1075775} {"src_title": "Lonesome Cowboys", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Berliner Städtische Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (BEWAG) verkaufte in den 1920er Jahren neben dem Hauptprodukt Strom auch auf Raten finanzierte Haushaltsgeräte. Die Ratenzahlungen wurden damals zusammen mit der Stromrechnung beglichen und nur regelmäßig zahlende Kunden wurden mit Elektrogeräten versorgt. So entstand ein System zur Beurteilung des Zahlungsverhaltens. Aufgrund der so gesammelten Erfahrungen gründeten der leitende BEWAG-Mitarbeiter Walter Meyer und sein Bruder Kurt Meyer, ein Rechtsanwalt, zusammen mit Robert Kauffmann, dem damaligen geschäftsführenden Vorstand der BEWAG, im Jahr 1927 die \"Schutzgemeinschaft für Absatzfinanzierung\" in Berlin. In der Folge entstanden 13 weitere regionale Schufa-Gesellschaften in ganz Deutschland. 1952 wurde die Bundes-Schufa e. V. von den 13 nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland wiedererstandenen Regionalgesellschaften gegründet. Im Jahr 2000 wurde die Bundes-Schufa e. V. in die Schufa Holding AG umgewandelt und 2002 wurden die Anteile der acht Regionalgesellschaften auf die Schufa Holding AG übertragen. Deren Vorstand besteht aus drei Personen, der Aufsichtsrat aus neun Personen, von denen drei selbst Mitarbeiter der Schufa sind. Die Schufa Holding AG ist mehrheitlich im Besitz von Banken. Seit 2004 bietet die Schufa neben Informationen zu einzelnen Personen auch Bonitätsauskünfte über Unternehmen an, um die Geschäfte zwischen den Firmen sicherer zu machen. Im Jahr 2005 wurde das Internetportal meineSCHUFA.de veröffentlicht, damit können die eigenen Daten online eingesehen werden, welche Unternehmen Daten angefragt oder gemeldet haben. 2008 wurde der SCHUFA-Verbraucherbeirat gegründet. Dieser setzt sich aus Experten von Unternehmen, Politik, Wissenschaft, Institutionen und Verbänden zusammen. Er dient dazu, Verbraucherthemen an die SCHUFA heranzutragen und übergreifend sowie unabhängig zu diskutieren. Seit 2009 bietet die SCHUFA ein neutrales Schlichtungsverfahren für Verbraucher, das sogenannte SCHUFA-Ombudsmann-Verfahren. 2013 wurde die Bildungsinitiative „W2 WirtschaftsWerkstatt – Nimm deine Finanzen in die Hand“ gegründet, diese richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene. In erster Linie geht es um Wirtschafts- und Finanzthemen. Im Jahr 2014 startete der SCHUFA-FraudPool, dies ermöglicht Kreditinstituten den Austausch über Betrugsfälle.", "section_level": 1}, {"title": "Datenschutz.", "content": "In den 1970er-Jahren wurde die Schufa-Kartei auf elektronische Datenverarbeitung umgestellt und fiel 1977 unter das in diesem Jahr beschlossene Bundesdatenschutzgesetz. Auf Initiative des Berliner Verbraucherschutzvereins erließ der Bundesgerichtshof 1985 das „Schufa-Urteil“ (BGH-Urteil vom 19. September 1985, siehe BGHZ 95, S. 362 ff.), wonach Kundendaten nur dann an die Schufa übermittelt werden dürfen, wenn die Kunden einverstanden sind, die sogenannte „Schufa-Klausel“. Seit dem 1. April 2010 ist die Datenübermittlung in BDSG geregelt. Danach dürfen personenbezogene Daten über eine Forderung nur übermittelt werden, wenn die Forderung durch Urteil festgestellt ist oder ein Vollstreckungstitel gem. ZPO vorliegt, die Forderung unbestritten in der Insolvenztabelle festgestellt ist, der Schuldner die Forderung ausdrücklich anerkannt hat oder wenn der Betroffene nach Eintritt der Fälligkeit mindestens zweimal schriftlich gemahnt wurde, zwischen der ersten Mahnung und der Meldung an die Schufa mindestens vier Wochen liegen, die Übermittlung der Daten an die Schufa rechtzeitig angedroht wurde und der Betroffene die Forderung nicht bestritten hat. Neben den Daten, die aufgrund der „Schufa-Klausel“ gespeichert werden, speichert die Schufa Angaben aus öffentlichen Verzeichnissen und amtlichen Bekanntmachungen, so beispielsweise die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung im Rahmen der zivilrechtlichen Zwangsvollstreckung. Dies gilt aufgrund der Öffentlichkeit dieser Daten als datenschutzrechtlich unbedenklich. Abs. 8 Zivilprozessordnung (ZPO) ermächtigt die Schufa explizit, das Bestehen von Pfändungsschutzkonten zu speichern. Der Gesetzgeber musste aufgrund des akuten Missbrauchs dieser Vorschrift durch die Auskunfteien und Banken diese Vorschrift nachbessern. Nun dürfen die Auskunfteien diese Angabe ausdrücklich nur verwenden, um Kreditinstituten auf Anfrage Auskunft darüber zu erteilen, ob die betroffene Person ein weiteres Pfändungsschutzkonto unterhält. Die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung zu einem anderen Zweck ist auch mit Einwilligung der betroffenen Person unzulässig.", "section_level": 1}, {"title": "Datenspeicherung.", "content": "Die Schufa ermittelt die von ihr eingestellten Daten nur teilweise selbst – externe Systeme wie das der ZEK werden mit einbezogen. Im Regelfall liefern Banken und andere Vertragspartner Daten über ihre Kunden an die Schufa. Hierzu ist eine Einwilligung des Kunden erforderlich. Einige Daten beschafft sich die Schufa selbst; zum Beispiel Daten aus öffentlichen Quellen, etwa den Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte. Ob diese Daten ohne Einwilligung des Betroffenen digitalisiert werden dürfen, gilt als umstritten. Einerseits handelt es sich beim Schuldnerverzeichnis um eine öffentliche Datenbank. Andererseits wird das Einstellen von Daten eines Gerichtes in eine rein privat betriebene Datenbank und deren Digitalisierung kritisiert. Der Gesetzgeber hatte eine entsprechende Erlaubnis zugunsten der Auskunfteien aus einem Entwurf der EU-Datenschutzrichtlinie wieder entfernt, so dass man die Digitalisierung dieser Daten als unzulässig ansehen kann. Liegt eine Einwilligung vor, speichert die Schufa neben Name, Geburtsdatum, gegenwärtigen und früheren Anschriften auch Daten über Aufnahme und vertragsgemäße Abwicklung von Geschäftsbeziehungen („Positivmerkmale“) sowie Daten über nichtvertragsgemäßes Verhalten und gerichtliche Vollstreckungsmaßnahmen („Negativmerkmale“).", "section_level": 1}, {"title": "Inhalte.", "content": "Folgende Daten werden gespeichert:", "section_level": 2}, {"title": "Anfragen.", "content": "Die Höhe des Einkommens oder die Höhe des Kontostands werden nicht gespeichert.", "section_level": 3}, {"title": "Kürzel zur Speicherung ausgewählter Merkmale in der Schufa.", "content": "Folgende Merkmale werden nicht mehr neu eingemeldet oder wurden durch andere Merkmale ersetzt:", "section_level": 3}, {"title": "Löschung der Daten.", "content": "Bei der SCHUFA werden Informationen nur eine bestimmte Zeit gespeichert. Die Speicherfrist sind wie folgt: Daten, die sich auf Kundenkonten, wie zum Beispiel Girokonto oder Telekommunikationskonten beziehen, werden direkt nach der Auflösung des Kontos gelöscht. Die SCHUFA bietet seit einigen Jahren eine Ausnahmeregelung für kleine Forderungen an, dabei müssen folgende vier Punkte erfüllt sein: Ein beschleunigtes Löschen von Daten ist außerdem möglich bei einem Eintrag in das Schuldnerverzeichnis nach § 882c Abs. 1 Nr. 1 bis 3 ZPO. Dabei muss eine Kopie des Löschbescheids per Einschreiben mit Rückschein von dem Schuldner an die SCHUFA gesendet werden (nach eidesstattlicher Versicherung ratsam, da ansonsten die eigene Bonität nahezu null ist). Um falsche oder veraltete Daten löschen zu lassen, ist es möglich sich an die zuständige Geschäftsstelle oder das Verbraucherservicezentrum zu wenden. Zudem wird von Verbraucherschützern empfohlen sich an den Vertragspartner zu wenden, der den Eintrag gemeldet hat, wie zum Beispiel die Bank. Sollte sich die Schufa weigern die Daten zu löschen oder zu korrigieren, kann zum Einen der Ombudsmann der Schufa als Schlichter oder ein Anwalt eingeschaltet werden. Der Ombudsmann führt eine neutrale Prüfung durch und entscheidet im Anschluss mit einem Schiedsspruch.", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftspartner.", "content": "Die Geschäftspartner der Schufa werden in drei Kategorien unterteilt: Das Internet-Auktionshaus eBay nutzt die Schufa-Daten seit März 2003 beispielsweise zur Identitätsfeststellung bei der Neueröffnung von Benutzerkonten; eine zur Abwehr von Identitätsdiebstahl geeignete Maßnahme, da eine Anmeldung mit beispielsweise aus dem Telefonbuch entnommenen Daten durch eine Verknüpfung mit dem Geburtsdatum nicht möglich ist. Zusätzlich wird die Anfrage für ein Jahr exklusiv für den Verbraucher in dessen Datensatz zu Kontrollzwecken gespeichert. Die Reemtsma sowie verschiedene Auktionshäuser und Freemail-Anbieter setzen ein Adult Verification System der Schufa ein. Seit dem 1. November 2005 bietet Schufa zusätzlich ein Altersverifizierungssystem an, welches von der Kommission für Jugendmedienschutz genehmigt und anerkannt worden ist. Damit entfällt für den Bezug von Produkten, die nur an Volljährige verkauft werden dürfen (zum Beispiel hochprozentiger Alkohol oder nicht jugendfreie DVDs), das aufwändige PostIdent-Verfahren. Die Zustellung dieser Produkte erfolgt immer eigenhändig an den als erwachsen Identifizierten persönlich. Damit soll verhindert werden, dass Minderjährigen Artikel zugestellt werden, die für sie nicht erlaubt sind. Laut Unternehmensbericht (2014) hat die Schufa 9.000 Unternehmenskunden. Bei Kreditwirtschaft, Telekommunikation, Forderungsmanagement und der gewerblichen Immobilienwirtschaft hält die Schufa Marktanteile zwischen 80 % und fast 100 %.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenauskunft.", "content": "Laut Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) hat jede Person das Recht auf eine Auskunft über die bei einem Unternehmen über sie gespeicherten Daten. Ebenfalls gibt es das Recht, fehlerhafte Daten korrigieren zu lassen. Eine kostenfreie Datenübersicht nach BDSG kann jeder Bürger einmal im Jahr schriftlich beantragen. Des Weiteren bietet die Schufa noch die Möglichkeit, kostenpflichtig Einsicht in die eigenen Daten zu nehmen – zum einen permanent über das Onlineportal meineschufa.de und zum anderen über das schriftliche Produkt „Bonitätsauskunft“. Den Zugang zum Onlineportal meineschufa.de erhält man über eines der drei Servicepakete: meineSCHUFA kompakt für 3,95 €, meineSCHUFA plus für 4,95 € und meineSCHUFA premium für 6,95 € monatlich. Neben der Möglichkeit, die eigenen Informationen einzusehen, gehört zu den Basisfunktionen der Pakete eine automatische Benachrichtigung per E-Mail und/oder SMS über Änderungen oder Abfragen der Daten durch Vertragspartner der Schufa. Darüber hinaus kann der eigene Basis-Score im persönlichen Bereich des Portals eingesehen werden. Für die Anmeldung bei meineschufa.de verlangt die Schufa eine einmalige Anmeldegebühr von 9,95 €. Die schriftliche Bonitätsauskunft kann online über meineschufa.de, telefonisch oder schriftlich bestellt werden. Sie kostet 29,95 € und enthält zwei Dokumente: die beweiskräftige Auskunft für Dritte (wie Vermieter oder Arbeitgeber) und eine umfangreiche Auskunft für die persönliche Information. Sollten der beantragenden Person fehlerhafte Daten auffallen, so kann sie sich an das Servicecenter der Schufa wenden. Eine Meldung im August 2010, ein Drittel der 450.000 anfragenden Verbraucher habe bei der Schufa Fehler in den eigenen Daten gefunden, erwies sich als Falschmeldung. Nach Erhalt der schriftlichen Kopie der gespeicherten personenbezogenen Daten, kann eine elektronische Kopie dieser Daten (nach Art. 15 DSGVO) auf elektronische-datenkopie.de abgerufen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Scoring.", "content": "Die Schufa bietet ihren Vertragspartnern auch einen Score-Wert an. Das ist ein Wert von 1 bis 100, der dem jeweiligen Verbraucher zugeordnet wird und einen Schätzwert für die Wahrscheinlichkeit angibt, dass ein Kredit bedient wird. Je niedriger der Wert, desto größer schätzt die Schufa die Ausfallwahrscheinlichkeit ein. Laut Angaben der Schufa sei der Score-Wert abhängig vom Zweck, für den er angefragt wird – so erhalten beispielsweise Versicherungen andere Scorewerte als Mobilfunkanbieter. In die Score-Werte gehen unter anderem die Anzahl der Wohnungswechsel und die Anzahl der Bankkonten ein. Das genaue Scoring-Verfahren ist unter Verschluss. Es basiert angeblich auf einem logistischen Regressionsmodell, das die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Zufallsereignisses mit zwei möglichen Ausgängen modelliert. Für das Verfahren von 2001 wurden ca. 6,7 Mio. anonymisierte Datensätze über eine Zeit von 15 Monaten ausgewertet.", "section_level": 1}, {"title": "Basisscore.", "content": "Der Basisscore wird in der Eigenauskunft in Prozent angegeben und jeweils nach drei Monaten neu berechnet. Er liegt zwischen 0 % und 100 %, wobei hohe Werte besser sind und 100 % ein rein theoretischer Wert ist. Laut einer Studie des BMELV aus dem Jahr 2009, lag in einer Stichprobe von 100 Personen der Basisscore für Personen in einem Insolvenzverfahren typischerweise bei 5 %, bei abgeschlossenem Insolvenzverfahren mit Restschuldbefreiung bei 29 %. Bei dieser Untersuchung lag für vier Personen kein Basisscore vor, neun hatten einen Basisscore unter 89 %, 60 Personen hatten einen Basisscore zwischen 89 % und 99 % und 27 Personen hatten einen Basisscore von über 99 %.", "section_level": 2}, {"title": "Branchenscore.", "content": "Die Branchenscores werden tagesaktuell berechnet. Branchenscores wurden 1997 eingeführt und 2001 („Version 1.0“) sowie 2008 („Version 2.0“) überarbeitet. Inzwischen wurden alle Branchenscores auf die Version 3.0 aktualisiert. Es gibt folgende Arten: Zu jedem werden folgende Angaben gemacht:", "section_level": 2}, {"title": "Widerspruch.", "content": "Der Ermittlung und Weitergabe von Score-Werten kann schriftlich bei der Schufa widersprochen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Auskunft.", "content": "Seit 1. April 2010 können Verbraucher entsprechend Abs. 4 BDSG eine Auskunft über die historischen Wahrscheinlichkeitswerte – das heißt Schufa-Scores, die innerhalb der vergangenen 12 Monate an Schufa-Vertragspartner übermittelt wurden – sowie die aktuellen Branchenscores erhalten. Zur Erläuterung des Zustandekommens der Scorewerte werden entsprechend der gesetzlichen Vorgabe Einzelbewertungen in den sechs Datenarten „bisherige Zahlungsstörungen“, „Kreditnutzung“, „Kreditaktivität letztes Jahr“, „Länge Kredithistorie“, „Allgemeine Daten“ und „Anschriftendaten“ (meist nicht verwendet) sowie die Gesamtbedeutung des Scorewerts angegeben. Nicht angegeben wird die Rechenmethode, die zu den Scores führt. Auch die Polizei, Steuerfahndung und die Vollstreckungsbehörden können auf die Daten der Schufa zugreifen. Für Auskunftsersuchen ist AO eine ausreichende Rechtsgrundlage.", "section_level": 2}, {"title": "Gewerbeauskünfte.", "content": "Im Rahmen ihres B2B-Portfolios bietet die Schufa u. a. mit den Produkten Vollauskunft, Kompaktauskunft und Kurzauskunft Informationen über die Bonität von Unternehmen an. Sie gibt sowohl über im Handelsregister eingetragene Gesellschaften, als auch über Kleingewerbetreibende und Freiberufler Auskunft.", "section_level": 1}, {"title": "Anteile und Beteiligungen.", "content": "Die Anteile an der Gesellschaft liegen sind so verteilt: Die Schufa Holding AG ist an folgenden Unternehmen beteiligt:", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Kritik an der Schufa kommt von Verbraucherschutzverbänden, Datenschützern und Rechtsanwälten.", "section_level": 1}, {"title": "Legitimation von Anfragen.", "content": "Unzulässige Gefälligkeitsabfragen von Schufa-Daten z. B. durch einen bei einem Schufa-Vertragspartner beschäftigten Bekannten sind nicht zuverlässig zu verhindern. So berichtet das \"Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein\" in seinem 24. Tätigkeitsbericht über einen Fall, bei dem ein Geschäftsmann letztendlich über eine Wohnungsverwaltungsgesellschaft, welche Vertragspartner der Schufa ist, unberechtigterweise Schufa-Daten erhielt.", "section_level": 2}, {"title": "Scoring.", "content": "Die Berechnung des Score-Wertes wird von der Schufa nicht offengelegt und ist daher für Außenstehende undurchsichtig. Bis zum Jahr 2001 ist das Einholen einer Eigenauskunft als negatives Merkmal in das Scoring eingeflossen; nach massiven Protesten stellte die Schufa diese Praxis ein. Jeder Verbraucher kann bei der Schufa die Scoreübermittlung zu seiner Person untersagen. Ob dieser Antrag negative Auswirkungen auf eine spätere Kreditentscheidung hat, ist offen. Seit Anfang 2007 ist in der Eigenauskunft (online) der eigene Basis-Score-Wert in %-Werten zu sehen und wird vierteljährlich neu berechnet. Wesentlich ist jedoch der branchenspezifische Score-Wert, wie z. B. die Banken-Score bei Kredit­entscheidungs­prozessen und Konto­eröffnungen. Unter Kritik stand, dass das Einholen von Kreditangeboten als äußerst negatives Merkmal in das Scoring einfloss, wenn das Kreditinstitut bei der Schufa-Anfrage den Anfragegrund „Anfrage Kredit“ statt „Anfrage Kreditkondition“ angab. Diese Praxis ist durch die Neuregelung in § 28a Abs. 2, S. 4 BDSG inzwischen verboten: Es „wird klargestellt, dass Daten über Verhaltensweisen des Betroffenen, die (im Rahmen eines vorvertraglichen Vertrauensverhältnisses) der Herstellung von Markttransparenz dienen, auch mit Einwilligung des Betroffenen nicht zur zukünftigen Übermittlung an Auskunfteien übermittelt werden dürfen (Satz 4). In der Vergangenheit wurden nämlich z. B. Anfragen von Betroffenen nach Kreditkonditionen bei verschiedenen Banken zur Informationsgewinnung gleichgesetzt mit mehrmaligen, auf einen konkreten Vertragsabschluss gerichteten Kreditanfragen, bei Auskunfteien eingemeldet und von diesen negativ bei der sogenannten Scorewertberechnung berücksichtigt. Diese Wertung widerspricht der Forderung nach Markttransparenz und dem Leitbild eines verantwortungsbewussten Kunden, der sich auf der Grundlage mehrerer vergleichbarer Angebote für oder gegen einen Vertrag entscheidet. Nach der vorgeschlagenen Neuregelung ist die Übermittlung von Daten über Anfragen nach Kreditkonditionen zur Informationsgewinnung in den Datenbestand einer Auskunftei unzulässig.“ Laut Schufa im Jahr 2016 wird Social Scoring, bei welchem Informationen aus sozialen Medien, z. B. Facebook, gezogen werden, nach diesbezüglicher Kritik nicht weiter angewandt. Auch Daten zur Wohngegend (Geoscoring), werden bei 99,7 Prozent aller Berechnungen nicht herangezogen. Ob jemand in einer „guten“ oder „schlechten“ Wohngegend lebt, wirkt somit nicht auf die jeweilige Bonität ein. Am 1. November 2011 wurde die Schufa Holding AG auf Klage des Wirtschaftsberaters, Schuldnerberaters und Schufakritikers Andreas Manoussos vom Landgericht Berlin dazu verurteilt, die Details der Berechnung der Kreditausfallwahrscheinlichkeit bzw. des Scoring-Verfahrens offenzulegen (LG Berlin, Urteil vom 1. November 2011 – 6 O 479/10). In seinem Urteil vom 1. Dezember 2011 (8 O 100/11) war das Landgericht Wiesbaden der Ansicht, dass es keinen weitergehenden Auskunftsanspruch gäbe, da dem Schufas schutzwürdiges Geheimhaltungsinteresse entgegen stünde. Auch der BGH bestätigte am 28. Januar 2014 (AZ VI ZR 156/13) ein Urteil des Landgerichts Gießen, demzufolge der Informationsumfang der Schufa-Auskunft zum Score den Anforderungen des BDSG genügt und die genaue Scoreberechnung als Geschäftsgeheimnis betrachtet werden kann. Der für die Aufsicht der in Hessen ansässigen Schufa zuständige Hessische Datenschutzbeauftragte begrüßte dieses Urteil, das die hessische Aufsichtspraxis bestätige. Durch die umfangreichen allgemeinen Informationen zu Scorewerten und die Datenarten die in den erteilten Auskünften die jeweilig verarbeiteten Daten vermitteln, sei das Scoreverfahren für Betroffene ausreichend transparent.", "section_level": 2}, {"title": "Datenschutz.", "content": "Angesichts der Bestrebungen des Unternehmens, sich neue Geschäftsfelder im Bereich Wohnungswirtschaft, Versicherungswirtschaft und Inkassounternehmen zu erschließen, warnten der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und einige Landesbeauftragte für den Datenschutz in einer gemeinsamen Presseerklärung (15. Mai 2003) vor einer Entwicklung der Schufa zu einer privatwirtschaftlich organisierten Zentraldatei. Laut Presseerklärung führt jede weitere Datenquelle „zu einem detaillierteren Persönlichkeitsprofil des betroffenen Menschen.“ Der gläserne Bürger würde damit Realität.", "section_level": 2}, {"title": "Missbrauch.", "content": "Es wurden zahlreiche Fälle bekannt, bei denen z. B. Telekommunikations-Unternehmen ihren Kunden mit einem Schufa-Eintrag drohten und diesen dann vornahmen, wenn diese Kunden wegen ausbleibender Leistungen den Vertrag kündigten. Bei widersprochenen Forderungen darf zwar gemäß Abs. 1, S. 1 Ziff. 4 lit. d) BDSG keine Datenübermittlung und auch nach den Schufa-Richtlinien kein Eintrag erfolgen, die Schufa prüft dies aber nicht selbst. Weist der Betroffene, vorzugsweise über einen Anwalt, der Schufa den erfolgten Widerspruch nach, dann löscht das Unternehmen den Eintrag zwar – der Rufschaden bleibt aber ggf. bestehen. Strafanzeigen gegen das meldende Unternehmen wegen Verleumdung nach StGB werden von den Staatsanwaltschaften regelmäßig eingestellt mit der Begründung, der Verursacher – die einzelne Person in dem Unternehmen – sei kaum zu ermitteln. Der Forderung, dass die Schufa auch gegenüber den meldenden Unternehmen ein Qualitätsmanagement betreiben möge, ist sie bisher nicht nachgekommen.", "section_level": 2}, {"title": "Fehlerhafte Daten.", "content": "Das Bundesverbraucherschutzministerium hat 2009 eine Studie über die Fehlerquoten verschiedener Auskunfteien erstellt und festgestellt, dass die Schufa eine sehr hohe Fehlerquote hat. Die Stiftung Warentest hat für ihre Zeitschrift Finanztest schon 2003 eine Untersuchung durchgeführt und herausgefunden, dass sehr viele Daten (69 %) unvollständig, veraltet oder falsch waren. 2010 kam die Stiftung nach einer eigenen Stichprobe zu dem Ergebnis, dass 1 % der Schufa-Daten falsch seien, 8 % veraltet und bei 28 % Daten fehlten. Die Schufa räumte 2012 ein, dass das Geschäftsmodell der Schufa auf dem Gegenseitigkeitsprinzip basiere, sodass Schufa Vertragspartner laut Vertrag aktualisierte Daten der Schufa melden sollten. Laut Schufa-Kredit-Kompass 2018 liegen jedoch zu 90,6 Prozent der Verbraucher nur positive Informationen vor.", "section_level": 2}, {"title": "Internet-Recherchen.", "content": "Am 5. Juni 2012 gab die Schufa AG bekannt, dass sie zusammen mit dem Hasso-Plattner-Institut private und berufliche soziale Netzwerke, insbesondere Facebook, und andere Online-Dienste als Quelle zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit von Verbrauchern erforschen wollte. Dieses Vorgehen wurde von Verbraucherschützern und von der Politik wegen der Grenzüberschreitung bei der Erfassung und Sammlung geschützter persönlicher Daten kritisiert. Aufgrund der umfangreichen Kritik kündigte das Hasso-Plattner-Institut den Vertrag am 8. Juni 2012.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Im Jahre 2018 gründeten die Organisationen AlgorithmWatch und Open Knowledge Foundation Deutschland die Initiative „OpenSCHUFA“, um mithilfe von Daten privater Personen und Reverse Engineering Schufa-Algorithmen zu entschlüsseln. Der Schufa-Mitbewerber Arvato ist Teil des Bertelsmann-Konzerns. Die Bertelsmann-Stiftung ist einer der finanziellen Unterstützer der Organisation AlgorithmWatch, die das Projekt OpenSchufa mitverantwortet. SpiegelOnline und der Bayerische Rundfunk werteten den Datensatz der Organisationen aus und berichteten unter anderem, dass auch Personen schlechte Scores bei der Schufa hätten, die keine Negativmerkmale wie Zahlungsausfall aufwiesen. Das Alter, Geschlecht und die Anzahl der Umzüge wirkten sich auf den Score aus. Junge Männer seien häufig schlechtergestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schufa Holding AG (Eigenschreibung SCHUFA, früher \"SCHUFA e. V.\" \"Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung\") ist eine privatwirtschaftliche deutsche Wirtschaftsauskunftei in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft mit dem Geschäftssitz in Wiesbaden. Zu den Aktionären gehören Kreditinstitute, Handelsunternehmen und sonstige Dienstleister. Ihr Geschäftszweck ist, ihre Vertragspartner mit Informationen zur Bonität (Kreditwürdigkeit) Dritter zu versorgen. ", "tgt_summary": null, "id": 243522} {"src_title": "Feindschaft (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einordnung nach ICD-10 und DSM.", "content": "Im medizinischen Diagnosesystem der Weltgesundheitsorganisation (dem ICD-10) kann die Hypersexualität unter verschiedenen Diagnoseschlüsseln kodiert werden. Die wichtigsten werden unter dem Kapitel F52 („Sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit“) erwähnt: Im DSM-5 aus dem Jahr 2015 wurde die Hypersexualität als psychische Störung gestrichen, in den vorhergehenden Versionen DSM-IV und DSM-IV-TR war sie jeweils noch angeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Problematik der Abgrenzung.", "content": "Bei Hypersexualität scheint es sich zunächst um einen sachlicheren Begriff als jenen der Satyriasis bzw. des „Donjuanismus“ des Mannes und der Nymphomanie der Frau zu handeln. Dennoch wird dieser Begriff heute von einigen Sexualwissenschaftlern abgelehnt, da eine Quantifizierung von sexuellen Motivationen oder Handlungsweisen nach deren Meinung als alleinige Grundlage für eine Normierung des Verhaltens im Bereich der Sexualität nicht ausschließlich herangezogen werden sollte. Wie oft ein Mensch in einer Woche oder an einem Tag sexuell aktiv sein darf, um damit ein noch normales Sexualverhalten an den Tag zu legen, ist mit solchen Angaben alleine nicht immer zu bestimmen. Ungeachtet dessen ist die Anzahl von sexuellen Handlungen in den meisten Fällen ein zuverlässiger Indikator für das Krankheitsbild der Hypersexualität. Was Alfred Charles Kinsey (1894–1956) 1953 im Kinsey-Report ironisch über die Nymphomanie sagte, gilt entsprechend abgewandelt auch für die Hypersexualität: Eine Hypersexualität kann bei einer Person festgestellt werden, \"die mehr Sex hat als Sie\" (\"A nymphomaniac is a woman „who has more sex than you do.“\"). Dennoch bleibt festzustellen: Bei der „Hypersexualität“ kann es sich – sofern die Fallstricke einer subjektiven Wertung bei deren Diagnose erkannt wurden – um eine Störung handeln, die ein befriedigendes Leben des Betroffenen aufgrund vielfältiger Ursachen eventuell verhindert – auch wenn in ähnlich erscheinenden Fällen der Lustgewinn aller Beteiligten erhöht ist. Dieses Verlangen bzw. Verhalten soll sich in unkontrolliertem Genuss von sexuellen Kontaktmitteln wie Pornografie, Telefonsex oder übermäßiger Masturbation, übermäßigen Sexualkontakten (Promiskuität) zeigen, bis hin zum (von manchen Therapeuten) konstatierten suchtartigen Sexualverhalten (z. B. Internetsexsucht). Manche „Sexsüchtige“ streben demnach mehrmals täglich Orgasmen an, ohne tatsächlich Befriedigung zu erlangen. Dies alles gehe so weit, dass Familie, Beruf und sexfreie soziale Kontakte vernachlässigt werden. Im Gegensatz zu stofflichen Süchten wie z. B. Alkoholismus zeigt sich die sog. Sexsucht selten über körperliche Auswirkungen, sondern häufig in erster Linie über negative soziale Folgen wie beispielsweise Konflikte in der Partnerschaft, finanzielle Belastungen oder berufliche Folgen.", "section_level": 1}, {"title": "Im Rahmen medizinischer Krankheiten.", "content": "Hypersexualität ist eine insbesondere bei jüngeren Patienten häufig auftretende Nebenwirkung von Dopaminagonisten, einer sehr verbreiteten Medikamentengruppe zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, in geringerem Maße auch von L-Dopa, dem Standardmedikament zur Parkinson-Therapie. Als Folge von Veranlagung oder Verletzung haben Menschen mit dem Klüver-Bucy-Syndrom oft einen übersteigerten Sexualtrieb. Ebenso kann in gewissen Fällen eine Hypersexualitäts-Symptomatik auftreten in den Wachphasen des Kleine-Levin-Syndroms.", "section_level": 1}, {"title": "Zum Begriff „Sexsucht“.", "content": "Der Begriff „Sexsucht“ wird häufig synonym zum Begriff Hypersexualität gebraucht. Christian Schulte-Cloos definiert diese Form der nichtstofflichen Süchte als „ein außer Kontrolle geratenes Verhalten, das einhergeht mit den klassischen Anzeichen für Sucht – Besessenheit, Machtlosigkeit und die Benutzung von Sex als Schmerzmittel“. Vor allem in den Vereinigten Staaten wird „Sexsucht“ insbesondere von konservativen Kreisen als eigenständiges Krankheitsbild propagiert und auch dort kontrovers diskutiert. Peer Briken, Direktor des Instituts für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf sagte, dass es „selbst unter Therapeuten, die sich auf die Behandlung sexueller Probleme spezialisiert haben“ kaum Übereinstimmungen gebe, „wie man eine Sexsucht diagnostizieren könnte“. Martin Kafka, Psychiater von der Harvard Medical School, definierte Menschen „mit scheinbar wissenschaftlicher Präzision“ als „sexabhängig“, die über einen Zeitraum von sechs Monaten wöchentlich mindestens sieben Orgasmen haben und sich täglich „ein bis zwei Stunden mit solchen Aktivitäten beschäftigen“. Er schränkt allerdings ein, als pathologisch seien nur solche Personen einzustufen, deren sexuelle Phantasien und Verhaltensweisen so viel Raum einnehmen, dass sie für sonstige, nichtsexuelle Aktivitäten und Pflichten kaum noch Zeit finden; entscheidend sei der mit dem übersteigerten sexuellen Verlangen verbundene Leidensdruck.", "section_level": 1}, {"title": "Zwanghaftes Sexualverhalten.", "content": "Zwanghaftes Sexualverhalten ist von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Krankheit anerkannt. In der neuen Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) ist sie unter 6C72 aufgeführt. In einem Zusatzhandbuch sind weitere Details beschrieben. Beispielsweise könne unter anderem übermäßiger Pornokonsum oder Telefonsex dazu zählen, wenn Betroffene intensive, wiederkehrende Sexualimpulse über längere Zeiträume nicht kontrollieren können und dies ihr Familien- oder Arbeitsleben oder das Sozialverhalten beeinflusst.", "section_level": 1}, {"title": "Sexaholiker.", "content": "Als \"Sexaholiker\" oder \"Sexsüchtige\" werden Menschen bezeichnet, die sich in einer Art oder Intensität mit Sex beschäftigen, dass sie darunter leiden. Auch ihre sozialen Kontakte und ihr Berufsleben können dadurch beeinträchtigt sein. Sex wird vom Sexaholiker dazu benutzt, um Isolation, Einsamkeit, Unsicherheit, Angst und Spannung zu verringern, um Gefühle zuzudecken, oder um sich lebendig zu fühlen. Entscheidendes Merkmal ist der fortwährende Kontrollverlust über das eigene Verhalten (auch als eine nicht-stoffliche Sucht bezeichnet). Einige mögliche Erscheinungsformen des unkontrollierbaren Verhaltens betreffen: Onanieren, Sex-Videos und Sex-Computerspiele, Prostitution und Sex mit Prostituierten, Voyeurismus und Exhibitionismus usw. Therapie: Spezielle Psychotherapie beziehungsweise Sexualtherapie (Aufbau-Studiengang an der Uni Eppendorf) und auch Sexualberatung (Ausbildung an der Uni Merseburg). Es gibt in Deutschland nur wenige ausgebildete Sexualtherapeuten, und nicht alle haben eine Kassenzulassung. Selbsthilfegruppen: Betroffene Menschen haben sich an vielen Orten zu Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen. Sie nennen sich \"Anonyme Sexaholiker\" (AS) oder englisch \"Sex and Love Addicts Anonymous\" (SLAA) und arbeiten nach dem 12-Schritte-Programm an ihrer Genesung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Phänomen des angeblich süchtigen sexuellen Erlebens wurde in der Literatur auch früher beschrieben. Medizinisch wurde es erstmals von den zwei französischen Psychiatern Esquirol und Pinel (ca. 1830) als Störung gesehen und mit „Erotomanie“ bezeichnet. Im weltweit ersten wissenschaftlichen Lehrbuch über Störungen der Sexualität wurde es von Krafft-Ebing (1896) aufgeführt und „sexuelle Hyperästhesie“ genannt. Sexualsucht, Hyperlibido, Hypererotizismus, Sexualzwang und Sexualabhängigkeit sind einige der benutzten Begrifflichkeiten, die seither gefunden wurden, um dieses Phänomen zu benennen. Geschlechtsspezifische Bezeichnungen haben auch Eingang in die Umgangssprache gefunden. So wird bei der Frau von Nymphomanie, beim Mann von Satyriasis gesprochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hypersexualität ist ein in der Medizin, Psychotherapie, klinischer Psychologie und Sexualwissenschaft gebräuchlicher Begriff. Er bezeichnet sowohl ein erhöhtes sexuelles Verlangen als auch ein gesteigertes sexuell motiviertes Handeln. Hypersexualität kann unterschiedliche Ursachen (körperliche wie psychische) haben. ", "tgt_summary": null, "id": 1916843} {"src_title": "Deutsch-Amerikanisches Zentrum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Wilhelm Geiger wurde als Sohn eines Pfarrers 1856 in Nürnberg geboren. Er studierte klassische und orientalische Philologie in Erlangen bei Friedrich Spiegel und trat im Wintersemester 1873/74 der Studentenverbindung Uttenruthia Erlangen bei. 1876 promovierte er über \"Die Pehleviversion des Ersten Capitels des Vendidâd\". Im Anschluss daran war Geiger als Lehrkraft an einem Gymnasium in Neustadt a.d.H. tätig. 1882 wurde sein wissenschaftliches Hauptwerk im Bereich der Iranistik, die \"Ostiranische Kultur im Altertum\" veröffentlicht. 1884 wechselte Geiger in der Funktion als Studienlehrer vom Gymnasium Speyer an das Maximiliansgymnasium in München, an dem er Deutsch, Latein, Griechisch und Erdkunde unterrichtete. Vom 25. April 1888 bis zum Schuljahresende erhielt er Diensturlaub zu einer wissenschaftlichen Reise nach England. Ab dem Wintersemester 1888/89 bereits Privatdozent in München, wurde er 1891 zum o. Professor der indogermanischen Sprachwissenschaft an der philosophischen Fakultät der Universität Erlangen ernannt. 1896 folgte sein \"Grundriß der Iranischen Philologie.\" Bis ungefähr 1900 widmete sich Geiger hauptsächlich der Iranistik, später konzentrierte er sich vorwiegend auf die Indologie und unternahm mehrere Reisen nach Sri Lanka (damals Ceylon). Bis heute wichtig sind seine Übersetzungen der frühceylonesischen Chroniken Dīpavaṃsa und Mahāvaṃsa aus dem Pāḷi und seine Beiträge zur Erschließung dieser Sprache. 1920 folgte Geiger dem Ruf an die Universität München, wo er die Nachfolge von Ernst Kuhn antrat. Geiger war u. a. auch Lehrer der hebräischen Sprache, a. o. Mitglied der kgl. bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie national-liberales Mitglied der Bayerischen Abgeordnetenkammer von 1905 bis 1906. 1928 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der British Academy gwählt. Geigers Söhne aus erster Ehe mit Marie Plochmann, der Physiker Hans Geiger und der Klimatologe Rudolf Geiger waren ebenfalls bedeutende Wissenschaftler. In der Loewenichstraße in Erlangen erinnern Gedenktafeln an Wilhelm Geiger und seinen Sohn Hans.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Geiger war Ehrenmitglied der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, der American Oriental Society, der Société asiatique sowie der Royal Asiatic Society Großbritanniens und Irlands. Seit 1940 war er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er erhielt vom japanischen Kaiser 1935 die Gedenkmedaille zur buddhistischen 2500-Jahr-Feier verliehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm Ludwig Geiger (* 21. Juli 1856 in Nürnberg; † 2. September 1943 in Neubiberg) war ein deutscher Indologe und Iranist. Er wirkte als Hochschullehrer in Erlangen und München.", "tgt_summary": null, "id": 420856} {"src_title": "Ioannis Vilaras", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Heid begann seine Karriere 1998 in der kanadischen Juniorenliga British Columbia Junior Hockey League bei den Kamloops Buckaroos und wechselte, nachdem er dort in 58 Spielen 60 Scorerpunkte erzielt hatte, zum Ende der Spielzeit 1998/99 in die kanadische Juniorenliga WHL, wo er einen Vertrag bei den Spokane Chiefs unterschrieb. Nachdem sich der Linksschütze kontinuierlich verbessern konnte, wurden einige NHL-Scouts auf ihn aufmerksam, sodass er während des NHL Entry Draft 2001 in der dritten Runde an insgesamt 74. Position von den Minnesota Wild ausgewählt wurde. Der Verteidiger verblieb jedoch zunächst bis 2003 bei den Spokane Chiefs und wechselte im Sommer 2003 in die American Hockey League zu den Houston Aeros, dem Farmteam der Minnesota Wild. In Houston konnte sich Heid allerdings nie durchsetzen und gehörte lediglich in seiner ersten Saison zum Stammkader. Schließlich entschied sich der Abwehrspieler 2005 erneut für einen Wechsel und ging fortan für die Cleveland Barons aufs Eis. Auch hier konnte der Kanadier jedoch nicht Fuß fassen und wurde überwiegend in der ECHL bei den Pensacola Ice Pilots eingesetzt. Zur Spielzeit 2006/07 zog es den damals 23-jährigen in die Deutsche Eishockey Liga zu den Eisbären Berlin. Nach einer guten ersten Saisonhälfte wurde Heid vom damaligen Trainer der Eisbären, Pierre Pagé, aussortiert und unterschrieb während der Saison einen Vertrag bei den Eisbären Regensburg. Da der Verein im Sommer 2008 Konkurs anmelden musste, wurde Heid zunächst vereinslos. Kurze Zeit später erhielt er jedoch ein Angebot der Krefeld Pinguine, mit denen er in der Saison 2008/09 das Viertelfinale der Play-offs erreichen konnte und dort gegen die DEG Metro Stars ausschied. Nach der Spielzeit verließ er die Pinguine wieder und schloss sich den Augsburger Panthern an. In den DEL-Saisons 2011/12 und 2012/13 spielte er beim ERC Ingolstadt, ehe er für die Saison 2013/14 zum EC Bad Nauheim in die DEL2 wechselte. Nach einer dreijährigen Amtszeit als Co-Trainer des Oberligisten EV Regensburg wechselte Chris Heid zur Saison 2018/19 als Cheftrainer zum EC Pfaffenhofen. Gleich in seiner ersten Saison gelang ihm mit seinem Team der Aufstieg von der Landesliga in die Eishockey-Bayernliga, der vierthöchsten Spielklasse.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chris Heid (* 14. März 1983 in Langley, British Columbia) ist ein deutsch-kanadischer Eishockeyspieler, der zuletzt beim EC Bad Nauheim in der DEL2 spielte.", "tgt_summary": null, "id": 558782} {"src_title": "Jones Act", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Osteuropa in einer dystopischen „nahen Zukunft“ (laut Internet Movie Database ist die Handlung vermutlich in die späten 2020er oder beginnenden 2030er Jahre gelegt zu sehen): Der Söldner Toorop erhält von Mafiaboss Gorsky den Auftrag, eine junge Frau nach New York zu schmuggeln. Als Bezahlung winkt dem kriegsmüden Einzelkämpfer eine halbe Million US-Dollar, eine neue Identität für die UN-Zone und somit ein ruhigeres Leben. Vom Kloster der weltweit einflussreichen Sekte der Noeliten aus fährt er mit der Nonne Rebecca und ihrem Schützling Aurora für die weitere Reise zu einem Bahnhof. Ab hier lässt Aurora ihre Fähigkeiten erahnen. Sie weiß, dass die in Käfigen auf ihren Abtransport wartenden Raubtiere nurmehr Klone sind, und sie flieht rechtzeitig vor einer Explosion aus der Warteschlange vor der Bahnhofshalle. Im Zug spricht sie Fremde in deren Sprache an – Rebecca erzählt Toorop später, dass Aurora seit ihrem zweiten Lebensjahr 19 Sprachen fließend spricht, ohne diese gelernt zu haben. Am Endpunkt der Zugfahrt sucht Toorop einen befreundeten Schleuser auf, der ihnen den Weg über die Beringstraße ermöglichen soll. Mehrere Söldner überfallen sie dort und möchten Aurora laut ihrer Aussage zu ihrem Vater bringen. Obwohl Aurora letztlich freiwillig gefolgt wäre, hält Toorop sie mit Gewalt zurück. Am nächsten Tag begibt sich eine große Schar Flüchtlinge zu einem wartenden U-Boot, um über die Beringstraße gebracht zu werden. Als zu viele Flüchtlinge in das Gefährt drängen wollen, gibt der Kapitän den Befehl zum Abtauchen. Aurora gerät wegen der Zurückbleibenden, die im eisigen Wasser ertrinken, in Raserei, bringt das U-Boot kurzzeitig in ihre Gewalt und leitet eigenhändig den Auftauchvorgang ein. Selbst Rebecca kann die Fähigkeiten ihres Schützlings nicht erklären. Nach der Überfahrt durchquert die Gruppe Alaska auf zwei Motorschlitten und nähert sich der 15-Meilen-Todeszone. Diese wird von bewaffneten Drohnen bewacht, die jedes Lebewesen ohne Warnung töten. Mit Mühe überqueren die Flüchtenden das Gebiet. Am Abend verarztet Aurora den verwundeten Toorop und amüsiert sich darüber, wie ein ansonsten selbstbewusst und stark auftretender Söldner beim Nähen einer Wunde „wie ein Baby“ jammern kann. In das Gelächter hinein sagt sie plötzlich, sie würden alle drei in New York sterben. Am späteren Abend fragt sie Toorop nach dem von ihr belauschten Gespräch auf dem U-Boot, nach dem er sie töten und verbrennen werde, sollte sie ein Virus in sich tragen und sich somit als lebende Bombe erweisen, die in den amerikanischen Bereich geschmuggelt werden soll. Einen Tag später ist die Gruppe in der Zivilisation angekommen. Toorop injiziert sich im Badezimmer eines Hotels die neue Identität in seinen Blutkreislauf, ohne zu wissen, dass diese zugleich wie ein Peilsender wirkt. Als Aurora auftaucht, küssen sich die beiden beinahe, halten jedoch inne, als Rebecca zur Tür hereinkommt. Nach der Ankunft in New York werden die drei Flüchtlinge von einem Arzt der Sekte aufgesucht, der Aurora drei Monate zuvor im Kloster untersucht hat und auch jetzt einen Test an ihr durchführt. Nach seinem Weggang verkündet Aurora, trotz ihrer Jungfräulichkeit mit Zwillingen schwanger zu sein. Rebecca kann bestätigen, dass es keinen Mann in Auroras Leben gegeben hat. Als vor dem Hotel Anhänger der Noeliten und Söldner von Gorsky eintreffen, beginnt die Übergabe von Aurora an die Sekte. Sie lässt es geschehen, doch als Toorop die Übergabe im letzten Moment verweigert, dankt sie ihm dafür. Im anschließenden Schusswechsel kommt Rebecca ums Leben. Als eine auf Toorops neue Identität programmierte Rakete abgefeuert wird, erschießt ihn Aurora mit den Worten: „Ich will, dass du lebst!“ Die Rakete verfehlt ihr nun totes Ziel und explodiert an einer Art Schutzschild Auroras. Als Toorop wieder erwacht, sind zahlreiche seiner Körperteile durch mechanische ersetzt. Von den Toten auferweckt hat ihn ein Mann, der sich als der Vater von Aurora bezeichnet und Toorop ihre Entstehung erklärt. Während die Maschinen und die künstliche Intelligenz sich in den letzten Jahrzehnten rasant weiterentwickelt haben, sei die Entwicklung des Menschen stehen geblieben. So habe er in Zusammenarbeit mit den Noeliten einen Menschen erschaffen, der das Wissen der Menschheit und weitere Fähigkeiten bereits von Geburt an in sich trägt. Dieser Mensch ist Aurora. Die in ihr wachsenden Zwillinge hingegen seien die nächste Generation dieser Entwicklung, die es vor der medialen Ausschlachtung der Noeliten zu bewahren gilt. Für die einflussreiche Sekte ist Aurora eine Art Messias, mit deren Hilfe sich ihre Religion und damit ihre Macht weiter ausbreiten kann. Die Hohepriesterin der Sekte, die sich auch als Mutter Auroras sieht, setzt daher alles daran, sie in ihre Gewalt zu bekommen. Gorsky wird von ihr mit einer Atomrakete getötet, Auroras „Vater“ von ihr erschossen, nachdem er ihre Frage, ob er bereit wäre, für seine Schöpfung zu sterben, bejaht. Toorop findet Aurora in seinem alten Zuhause mitten in den Wäldern. Kurz darauf fällt sie ins Koma und erwacht erst wieder kurz vor der Geburt der Zwillinge an einem sicheren Ort. Wie in ihren Genen programmiert, stirbt sie bei der Geburt – ihre Aufgabe ist damit erfüllt. Zuvor bestimmt sie Toorop zum Vater der Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Rollen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Toorop.", "content": "Hugo Cornelius Toorop ist ein erfahrener Söldner mit düsterer Weltanschauung. Ungeachtet seiner zweifellos turbulenten Vergangenheit hält er an seinem eigenen (Überlebens)-Kodex fest, den er jedoch im Verlauf der Handlung ablegt, indem er für Aurora Partei ergreift und diese beschützt. Um wieder zurück in die USA zu gelangen und unbehelligt von der Justiz (auf deren Fahndungslisten er steht) zu leben, geht er einen Deal mit Gorsky ein. Er hat umfangreiche Kenntnisse im Umgang mit Waffen sowie strategischen Taktiken und verliert auch in undurchschaubaren Situationen nicht den Überblick. Dabei behält er stets seine Umgebung im Auge, plant im Voraus und versucht z. B. durch das „Verkleiden“ von Aurora unnötige Aufmerksamkeit zu vermeiden. Um seinen Auftrag erfüllen zu können, nimmt er den Tod anderer bereitwillig in Kauf und geht dabei mit großer Brutalität gegen seine Widersacher vor. Diese Haltung ist das genaue Gegenstück zu der von Aurora, die unter keinen Umständen möchte, dass anderen ihretwegen Schaden zugefügt wird. Im Verlauf der Handlung entwickelt er romantische Gefühle für Aurora und verzichtet zu ihrem Wohl auf den ersehnten Neuanfang, der ihm von Gorsky bei Erfüllung des Auftrags zugesichert wurde. Nach seiner Wiederbelebung durch Dr. Darquandier klärt dieser ihn über Auroras Geschichte auf. Nachdem er von Darquandier erfahren hat, dass Aurora lebt und alles geplant hat, entschließt sich Toorop, nach Aurora zu suchen und weiter für ihren Schutz zu sorgen.", "section_level": 2}, {"title": "Schwester Rebecca.", "content": "Sie ist anfänglich die einzige Bezugsperson von Aurora, für die sie mütterliche Gefühle hegt. Der Schutz Auroras und ihr Wohlergehen haben für sie Priorität. Da sie sich schon um Aurora gesorgt hat, als diese noch ein Baby war, ist sie über die Charakterzüge und ihre „besonderen Eigenschaften“ im Bilde und zeigt daher kein Erstaunen über deren Fähigkeiten. Mit ihrer Verbindung zu Aurora gelingt es ihr mehrfach, diese in ungewohnten Stresssituationen zu beruhigen. Rebecca ist gläubige und treue Anhängerin der Noeliten. Auch der bevorstehende Verlust von Aurora bei deren Übergabe in New York (wie von der Sektenführung angeordnet) lässt sie nicht von ihrer Loyalität abrücken. Dennoch wendet sie sich zum Ende der Handlung hin gegen die Sektenführung und hilft Aurora bei deren Flucht, bei der sie jedoch selbst stirbt. Paradoxerweise verfügt sie als Schwester über gute Nahkampf-Fähigkeiten, die ihr bei der Verteidigung von Aurora nützlich sind. Eine Andeutung hierauf liefert sie in einem Dialog mit Toorop zu Beginn des Films: „Nur weil wir friedfertig sind, sind wir noch lange nicht schwach.“", "section_level": 2}, {"title": "Aurora.", "content": "Ist eine unscheinbare und ruhige Frau, die von Dr. Darquandier im Auftrag der Noeliten künstlich geschaffen wurde. In ihrer Erinnerung ist somit „das gesamte Wissen der Menschheit“ eingepflanzt. Schon als Fötus lernte Aurora, „Informationen wie ein Computer“ zu verarbeiten. Zusätzlich finden sich im Film Anzeichen für empathische („Ich kann fühlen wie sie ertrinken! Ich kann fühlen, wie sie sterben!“), präkognitive („Wir werden alle in New York sterben.“, „Ich will, dass du lebst!“), telepathische („Sie sind ein böser Mann.“) und psychokinetische Fähigkeiten. Mit Ausnahme ihrer Namenserklärung gibt sie während des Films keine Informationen über sich selbst preis. Neben der Frage nach ihren Motiven bleibt ebenso unklar, wie viel sie über die Umstände ihrer Entstehung und ihre Fähigkeiten weiß. Im Gegensatz zu Toorop nimmt sie eine eher passive Haltung ein, wird aber aktiv, wenn sie sich in der Lage sieht, anderen Menschen zu helfen. Ebenso wie Rebecca ist sie gläubige Noelitin, legt ihren Glauben jedoch kurz vor ihrer Übergabe in New York scheinbar ab. Zwar erwidert sie Toorops Gefühle, verhält sich ihm gegenüber aber dennoch verschlossen. Wohl wissend, dass Darquandier ihn später wiederbeleben wird, erschießt sie Toorop nach der missglückten Übergabe und verhindert dadurch, dass ihn eine zielsuchende Rakete trifft. Obwohl Rebecca eine Mutterrolle für Aurora darstellt, unternimmt Aurora nichts, um ihren Tod zu verhindern. Trotz der zahlreichen Sicherheitskräfte und deren starker Bewaffnung gelingt es der unbewaffneten Aurora zu entkommen. Zum Ende der Handlung vertraut sie Toorop bei ihrer Entbindung ihre Zwillinge an und stirbt.", "section_level": 2}, {"title": "Dr. Darquandier.", "content": "Sieht sich selbst als Vater von Aurora, weil er es war, der sie erschaffen hat. Da ihn seine Widersacher nach einem missglückten Attentat für tot halten, agiert er aus dem Verborgenen, um nicht erneut in Gefahr zu geraten. Er hält sich bei seiner Forschung nicht an bestehenden sozialgesellschaftlichen Werten auf und ist überzeugt, dass es das Richtige ist, den menschlichen Evolutionsprozess künstlich zu beschleunigen. Bei Auroras Schaffung übersieht er jedoch (oder nimmt bewusst in Kauf), dass er ihr Leben unnötigerweise verkürzt und ihr somit jede Möglichkeit nimmt, ihre Kinder aufwachsen zu sehen. Überdies isoliert er sie durch ihre Einzigartigkeit vom Rest der Menschheit.", "section_level": 2}, {"title": "Drehorte.", "content": "Die dreizehn Drehorte sollen laut Internet Movie Database gewesen sein:", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsgeschichte.", "content": "Die Dreharbeiten wurden von zahlreichen Problemen begleitet. Vor allem Wettereinbrüche machten dem Projekt Schwierigkeiten und führten zu erheblichen Verzögerungen und Budgetüberschreitungen. Gerüchte um Auseinandersetzungen zwischen Hauptdarsteller Vin Diesel und Regisseur Kassovitz wurden jedoch offiziell dementiert. Berichte über ständige Eingriffe des Studios während der Dreharbeiten und heftige Kürzungen in der Postproduktion stammen vom Regisseur selbst, der sich in der Woche vor dem US-Start deutlich von der durch das Studio stark veränderten US-Fassung des Filmes distanzierte.", "section_level": 2}, {"title": "Fassungen.", "content": "Die vom Studio gekürzte US-Version ist 90 Minuten lang, wohingegen die Fassung für den europäischen Markt 101 Minuten umfasst. Gerüchte um insgesamt 70 weitere Filmminuten wurden offiziell dementiert. In der US-Version fehlen alle religions- und glaubenskritischen Dialoge, außerdem hat der Film ein Happy End. In der kürzeren, von Fox geschnittenen Filmfassung endet der Film damit, dass Toorop mit den beiden Zwillingen in einem neuen Zuhause inmitten paradiesischer Wälder lebt.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronisation entstand bei der Berliner Synchron, nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Björn Schalla.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Auf Rotten Tomatoes erhielt der Film lediglich 6 % aus über 100 bewerteten Rezensionen mit dem Fazit: „Ein schlecht konstruierter, enttäuschender Science-Fiction-Film mit einem schwachen Drehbuch und dürftigen Actionsequenzen.“ Bei Metacritic steht der Film auf einem Metascore von 26 (von 100) bei 15 Kritiken. In der Internet Movie Database besitzt der Film eine Wertung von 5,6 (von 10) bei 82.325 abgegebenen Stimmen (Stand: 4. November 2016). Gernot Gricksch schrieb in \"TV Digital\" vom 5. September 2008, dass hier ausgerechnet die Franzosen Hollywood zeigen, wie ein gutes futuristisches Actionspektakel gedreht werde. Der Film habe trotz des etwas schwachen Finales mehr Power, Grips und Stil als viele der nach Schema F heruntergedrehten Filme der sogenannten Traumfabrik. Darsteller Vin Diesel sei noch nie so charismatisch wie hier gewesen. Die Filmzeitschrift \"Cinema\" schrieb: „Vin Diesel beweist endlich wieder einmal schauspielerische Klasse und profiliert sich in der Rolle des Toorop als legitimer Nachfolger von ‚Klapperschlange‘ Kurt Russell. Noch dazu verfügt der Film über das bizarrste Darsteller-Ensemble der jüngeren Zeit: An Diesels Seite agieren Gérard Depardieu als Russen-Mafioso, Bond-Girl Michelle Yeoh und die aristokratische Britin Charlotte Rampling als Verkörperung des ultimativen Bösen. Nicht zu vergessen Top-Model Mélanie Thierry in der Rolle der sinnlich-schönen Aurora.“ \"Babylon A.D.\" sei „ein weiterer Beweis für die internationale Kassenstärke und Attraktivität des neuen französischen Films“. \"Cinemas\" Fazit lautete: „Lakonisch erzählte Action-Apokalypse mit rabenschwarzem Humor und Glatzkopf Vin Diesel in Top-Form.“ Laut dem \"Lexikon des internationalen Films\" sei \"Babylon A.D.\" ein „[s]orgfältig entwickelter Actionfilm [...], der geradlinig die Vorgaben des Genres erfüllt, dabei aber an einer allzu eindimensionalen Handlung laboriert.“ „Reizvoll“ sei der Film „vor allem durch die Zeichnung starker Frauenfiguren und attraktive Nebenrollen“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Babylon A.D. ist ein französischer Spielfilm von Mathieu Kassovitz aus dem Jahr 2008. Der Film beruht auf dem Roman \"Babylon Babies\" des französischen Schriftstellers Maurice G. Dantec. In den Hauptrollen sind Vin Diesel, Michelle Yeoh und Mélanie Thierry zu sehen. Der Film startete am 11. September 2008 in den deutschen Kinos.", "tgt_summary": null, "id": 1980354} {"src_title": "Rückenstreifen-Kapuziner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Es ist eine der wenigen spanischen Ortschaften, die nördlich des Pyrenäenhauptkamms liegen. Die Verbindungen zum angrenzenden Frankreich – Département Pyrénées-Atlantiques, früher Nieder-Navarra (französ. \"Basse-Navarre\"), dem französischen Teil des Königreiches Navarra – sind aus historischen und geografischen Gründen eng, der Anschluss nach Spanien findet über eine kurvenreiche Bergstraße via Roncesvalles statt. Valcarlos liegt am Fluss \"Rio Luzane\", der in Frankreich als Nive d’Arnéguy bezeichnet wird. Valcarlos besteht nicht aus einer einzigen Ortschaft, sondern hat sich eher in Form einer Streusiedlung mit verschiedenen Siedlungskernen entwickelt, die einige hundert Meter oder auch einige Kilometer auseinanderliegen können. Geografisches und funktionales Zentrum ist \"Elizaldea\", nahe diesem Hauptviertel befinden sich \"Gaindola\" und \"Azoleta\". Etwas weiter entfernt liegen \"Pekotxeta\" und \"Gañekoleta’\". Entlang der Grenze mit Frankreich entwickelten sich in Zeiten unterschiedlicher Steuerbelastung für Alkohol, Tabakwaren und Kosmetika Verkaufsposten, sogenannte \"Ventas\", die meist aus einem Gehöft hervorgegangen waren und eine Gaststätte und Verkaufsraum beinhalteten. Die Verschiebungen des Grenzverlaufs im Lauf der Geschichte erfolgten meist im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen. Unter anderem wurde dadurch der östliche Teil des Ortes unter dem Namen \"Ondarrola\" Frankreich zugeschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsname.", "content": "Luzaide/Valcarlos hat eine zweifache Namenstradition mit differierenden Bedeutungen. Mit der demokratischen Verfassung von 1978 war die Grundlage für die Zweisprachigkeit in Navarra gelegt, ab dem 31. Januar 1989 trägt die Gemeinde den Doppelnamen Luzaide/Valcarlos, davor war nur Valcarlos offizieller Name, während Luzaide im nichtamtlichen Sprachgebrauch verwendet wurde. Der spanische Name bezieht sich auf die Rolandssage, der zufolge das Heer Karl des Großen nach der Schlacht von Roncesvalles hier gelagert haben soll. Aymeric Picaud passierte das Tal im 12. Jahrhundert und erwähnt ihn im Jakobsbuch: \"Nördlich des Berges gibt es ein Tal, Valcarlos genannt, in dem Karl der Große mit seinem Heer lagerte, als die Kämpfer in Roncesvalles gefallen waren, und durch das auch viele Jakobspilger gehen, die nicht den Berg erklimmen wollen.\" Der baskische Name Luzaide bedeutet möglicherweise „langer Weg“: von \"luzea (lang)\" und \"bide (Weg)\". Der basko-französische Philologe Jean-Baptiste Orpustan führt den Namen auf die lange Wegstrecke zurück, die die Hirten vor Entstehung des Ortes mit ihren Tieren zurücklegen mussten, bevor sie wieder auf eine menschliche Ansiedlung stießen. Zentraler Punkt des Municipios ist \"Elizaldea\" (baskisch: Bereich um die Kirche).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Bereich um Valcarlos, der seit 1592 als Verwaltungseinheit geführt ist, wird schon sehr lange besiedelt, was durch prähistorische Funde belegt ist. Auf dem Gebiet sollen Teile der Schlacht von Roncesvalles stattgefunden haben.", "section_level": 1}, {"title": "Traditionen und Folklore.", "content": "Folkloristischer Höhepunkt in Valcarlos ist das Fest der \"Bolantes\" an Ostern. Bolantes werden die Tänzer genannt, die zu dieser Gelegenheit gekleidet in die Trachten der Gegend traditionelle Tänze vorführen. Das sind z. B. \"Bolant-iantzak\", \"Erdixka-Lauetan\", \"Jauziak\" oder \"Makilariak\" (Tanz bei dem ein Stock, der \"makila\", in die Luft geworfen und wieder aufgenommen wird.) Ursprung des Fests dürfte der Karneval der Gegend gewesen sein. In die Festvorbereitung ist über einige Monate das ganze Dorf involviert. In Versammlungen wird ein Festspielleiter gewählt, der \"Mayordomos\" oder \"gorriak\", sowie weitere Posten vergeben, die im Lauf des Fests eine Rolle spielen: Fahnenträger, \"banderari\", \"makilari\", \"zapurrak\", \"atxo ta tupiñak\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Luzaide/Valcarlos (baskisch Luzaide, spanisch Valcarlos) ist ein Ort und Municipio im nördlichen Spanien in der Autonomen Region Navarra. Er liegt an der Verbindungsstraße zwischen dem französischen Saint-Jean-Pied-de-Port (D933) zum spanischen Roncesvalles (Nationalstraße N-135) über den Pyrenäenpass Puerto de Ibañeta.", "tgt_summary": null, "id": 846117} {"src_title": "Arkadiusz Mularczyk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Schiefschnabel ist 21 Zentimeter lang und erreicht ein Gewicht von 40 bis 70 Gramm. In der Gestalt ähnelt er den \"Charadrius\"-Arten. Sein Hals ist kurz und sein Körper wirkt gedrungen. Er besitzt verhältnismäßig lange, breite Flügel und einen kurzen, keilförmigen Schwanz. Die Beine sind kurz und tragen drei in langen Krallen endende Zehen. Sein auffälligstes Merkmal ist der fast immer nach rechts gebogene Schnabel. Außerdem ist dieser für Regenpfeifer ungewöhnlich lang. Seine Flügel, sein Schwanz und sein Rücken sind schiefergrau mit einem leichten Braunton. Der Bauch, die Brust und Teile des Gesichts sind weiß. Sein Kopf trägt eine dunkelgraue Kappe. Vom Schnabel, über die Augen und bis in den Nacken zieht sich ein schwarzer Streifen. Auf seiner Brust befindet sich ein schwarzes Band, das bei Männchen deutlicher gezeichnet ist als bei Weibchen. Sein Schnabel, die Beine und die Ränder der Handschwingen sind schwarz.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Schiefschnabel frisst Insekten (besonders die Larven von Eintagsfliegen), Würmer und andere Wirbellose, die er unter Steinen findet. Das Weibchen legt die zwei weißen bis hellgrauen, dunkel gepunkteten Eier in eine durch Körperdruck geformte Mulde auf Geröllstränden oder steinigen Flussufern, wo sie zwischen den Steinen und dem Spülgut gut getarnt sind. Nähert sich ein Feind, entfernt sich der brütende Altvogel vom Nest, stellt sich flügellahm und lenkt ihn so von den Eiern ab. Ist der Feind weit genug vom Nest entfernt, fliegt der Altvogel auf und kehrt zu seinen Eiern zurück. Die Jungen sind Nestflüchter, sie verlassen das Nest sofort nach dem Schlüpfen. Sie sind nach drei Jahren geschlechtsreif.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung, Schutz und Bestand.", "content": "Der Schiefschnabel bewohnt die Küsten Neuseelands. Er kommt in den Regionen und auf der Südinsel vor und zieht im Winter an die \"Bay of Plenty\" auf der Nordinsel. Nach Schätzungen beträgt die Anzahl der Vögel heute zwischen 3000 und 500 Exemplaren, sie nimmt seit 40 Jahren stetig ab. Die größten Bedrohungen gehen vom Menschen aus, zum Beispiel die Nutzung der Strände als Badezonen und die damit verbundenen Störungen. Vor 1940 wurden die Vögel regelmäßig zum Zweck des Sports geschossen, bis dies endgültig verboten wurde. Hauptfeinde sind die einheimischen Dominikanermöwen, die gelegentlich Nester ausrauben, sowie die eingeführten Hauskatzen und Hermeline. Begonnene Schutzmaßnahmen sind Zählungen der Brutvögel und überwinternden Tiere auf der Nordinsel und die Überwachung der Bestände.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schiefschnabel (\"Anarhynchus frontalis\") ist eine Vogelart aus der Familie der Regenpfeifer und ist auf Neuseeland endemisch. Seinen Namen verdankt der Schiefschnabel seinem fast immer nach rechts gebogenen Schnabel. Mit dieser Besonderheit gehört er zu den sehr wenigen höheren Tierarten, die eine asymmetrische Körpererscheinung haben.", "tgt_summary": null, "id": 1127731} {"src_title": "Koordinationsversagen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Miguel Otero erlebte mit seinem Vater eine aufregende Jugendzeit. Miguel Antonio Otero senior war ein erfolgreicher Geschäftsmann und reiste mit seiner Familie durch die heutigen US-Bundesstaaten Kansas, Colorado und New Mexico. Um das Jahr 1879 ließ sich die Familie in Las Vegas in New Mexico nieder. Miguel besuchte dann die St. Louis University und die University of Notre Dame. Später kehrte er nach Las Vegas zurück, um in der Bank seines Vaters zu arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Aufstieg.", "content": "In Las Vegas war Miguel Otero nicht nur im Bankgewerbe, sondern auch im Viehhandel und im Immobiliengeschäft tätig. Zudem war er der Republikanischen Partei beigetreten. Im Jahr 1892 machte er bei der Republican National Convention die Bekanntschaft von William McKinley. Nachdem dieser vier Jahre später zum US-Präsidenten gewählt worden war, ernannte er Otero zum neuen Territorialgouverneur von New Mexico.", "section_level": 1}, {"title": "Territorialgouverneur von New Mexico.", "content": "Miguel übte sein neues Amt zwischen 1897 und 1906 aus. In dieser Zeit wurden bereits die ersten Weichen zur Umwandlung des Territoriums in einen regulären US-Bundesstaat gestellt. Dabei musste er sich auch mit vielen innenpolitischen Gegnern auseinandersetzen. Einer seiner Hauptgegner war Thomas B. Catron, später erster US-Senator des neuen Staates, gegen den sich Otero aber durchsetzen konnte. Nach der Ermordung von Präsident McKinley wurde er von dessen Nachfolger Theodore Roosevelt in seinem Amt bestätigt. Nachdem aber die innenpolitischen Auseinandersetzungen weitergingen, wurde er im Jahr 1906 von Roosevelt abgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebenslauf.", "content": "Nach seiner Gouverneurszeit widmete sich Otero zunächst wieder seinen privaten Geschäften. Zwischen 1909 und 1911 war er Finanzminister des Territoriums. Im Jahr 1912 bewarb er sich erfolglos um die Nominierung seiner Partei für die ersten Gouverneurswahlen in dem neuen Bundesstaat New Mexico. Danach trat er zur Demokratischen Partei über. Er gehörte dann zu den Anhängern von Woodrow Wilson. Zwischen 1917 und 1921 war er in der Verwaltung der Panamakanalzone beschäftigt. Außerdem hatte er noch verschiedene andere Regierungspositionen inne.", "section_level": 1}, {"title": "Schriftsteller.", "content": "In seinen späteren Jahren trat Otero als Schriftsteller in Erscheinung. Er schrieb eine dreiteilige Autobiographie. Außerdem verfasste er ein Buch über Billy the Kid, den er persönlich kennengelernt hatte. Darüber hinaus berichtete er in seinen Schriften auch von anderen Wildwest-Legenden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Miguel Antonio Otero (* 17. Oktober 1859 in St. Louis, Missouri; † 7. August 1944 in Santa Fe, New Mexico) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1897 bis 1906 Gouverneur des New-Mexico-Territoriums. Er war zudem als Schriftsteller tätig.", "tgt_summary": null, "id": 1820697} {"src_title": "Murphy J. Foster", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Ein Field Goal ist im Canadian Football bis auf zwei Ausnahmen aus jedem Spielzug heraus erlaubt. Es ist weder bei einem Kickoff noch nach einem hingenommenen Safety erlaubt, direkt ein Field Goal zu erzielen, selbst wenn dies aus den großen Entfernungen gelingen würde. Im American Football ist ein Field Goal nur vom \"Play from Scrimmage\" erlaubt und nur so lange der Ball sich noch auf der Seite der Offense befindet. Zum Erzielen eines Field Goals ist sowohl ein \"Place Kick\" vom Boden aus, als auch ein sogenannter Drop Kick aus der Hand des Spielers erlaubt, bei dem der Ball unmittelbar nach dem Aufsetzen auf dem Boden (englisch: to drop) geschossen wird, wobei letztere Variante mit der Einführung der geänderten Normierung des Balles im Jahre 1934 mit neu sehr spitz zulaufenden Enden schwierig und damit selten geworden ist. Ein Field Goal ist gültig, wenn der Ball das Tor über der Querstange und zwischen den beiden Pfosten durchquert, einschließlich des Bereichs zwischen der imaginären Verlängerung der Pfosten in die Höhe. Der Ball darf nach dem Kick und vor dem Passieren des Tors nicht in Kontakt mit dem Spielfeld kommen, eine Berührung der Querstange oder der Pfosten ist aber erlaubt. Die Defense kann versuchen, ein Field Goal an der Line of Scrimmage, oder dahinter, zu blocken. Eine Abwehr auf Höhe des Tores, ähnlich einem Torwart in anderen Sportarten, ist hingegen nicht zulässig und auch kaum möglich. Im Allgemeinen werden Field Goals nach dem dritten Down (American Football) bzw. zweiten Down (Canadian Football) versucht, da ein weiterer Angriffsversuch das Risiko eines Turnover on Downs beinhaltet.", "section_level": 1}, {"title": "American Football.", "content": "Im American Football wird ein Field Goal von der angreifenden Mannschaft in der Regel bei Torentfernungen von weniger als etwa 45 Yards (ca. 41 Meter) versucht, wenn sie im laufenden Angriff ihren vierten und letzten Versuch (\"4th down\") ausführt, da ein Field Goal aus diesen Entfernungen relativ sicher verwandelt wird. Die Distanz eines Field-Goal-Versuches errechnet sich im American Football aus der Tiefe der Endzone (10 Yards; die Torstangen stehen seit einigen Jahrzehnten hinter der Endlinie, früher davor) plus der Distanz von der Endzone zur Line of Scrimmage, sowie den üblicherweise 7–8 Yards, die der Ballhalter weiter hinten kniet, wo er den Ball mit der Fingerspitze auf dem Boden stehend hält. Dieser Abstand ist nötig, damit der Football über die Hände der hochspringenden gegnerischen Spieler fliegt, die den Kick blocken wollen. Sollte das angreifende Team noch 25 Yards zur Endzone haben, würde der Field-Goal-Versuch i. d. R. aus (25+10+7) 42 Yards stattfinden. In Deutschland werden die vorhandenen Fußballplätze zwischen den Toren in 12 gleich große Abschnitte unterteilt, die somit selten genau 10 Yards breit sind. Der längste erfolgreiche Field-Goal-Versuch erfolgte in der National Football League (NFL) über eine Distanz von 64 Yards (aufgestellt 2013 von Matt Prater von den Denver Broncos). Im College Football beträgt der Rekord 69 Yards, weil der Ball bis zu den 1970er Jahren von einem 5 cm hohen Ständer (\"Kicking Tee\") getreten werden durfte. Ein Field Goal bringt im modernen American Football drei Punkte. Eine Ausnahmeregelung gab es in der nicht mehr existierenden NFL Europe. Dort war es möglich, mit einem Field Goal, das aus einer Distanz von mehr als 50 Yards erzielt wurde, vier Punkte zu erzielen. Ein Point after Touchdown (PAT), der direkt nach einem Touchdown ebenso wie ein Field Goal durch einen Kick ausgeführt wird, ist einen Punkt wert. Verfehlt der Ball beim Versuch eines Field Goals das Tor, kommt die gegnerische Mannschaft nach den Regeln der NCAA an der bisherigen Line of Scrimmage in Ballbesitz, in der NFL am Ort des Kicks. Deswegen bemühen sich Abwehrmannschaften kaum, einen etwas zu kurz gekickten Ball zu fangen, da es schwierig ist, den Ball aus der Endzone heraus überhaupt wieder bis zur Line of Scrimmage zu tragen. Dennoch gelang es Antonio Cromartie von den San Diego Chargers am 4. November 2007, bei auslaufender Spielzeit vor der Halbzeit einen zu kurzen Field-Goal-Versuch von Minnesotas Kicker Ryan Longwell über eine Distanz von 109 Yards von der eigenen in die gegnerischen Endzone zu einem Touchdown zurück zu tragen. Dabei handelte es sich um den weitesten Spielzug der NFL-Geschichte.", "section_level": 1}, {"title": "Canadian Football.", "content": "Im Canadian Football gelten im Wesentlichen dieselben Regeln, und auch hier bringt ein erfolgreicher Field-Goal-Versuch drei Punkte. Zu beachten ist, dass die Torstangen nicht am Ende, sondern am Anfang der Endzone, auf der Goalline, stehen, so dass z. B. ein 40-Yards-Field-Goal im American Football einem 30-Yards-Field-Goal im Canadian Football entspräche. Der längste erfolgreiche Versuch in der CFL wurde aus 62 Yards erzielt. Beim Canadian Football existieren im Gegensatz zum American Football zwei spezielle Regeln:", "section_level": 1}, {"title": "Field Goal Leap.", "content": "Eine Möglichkeit das Field Goal zu verhindern ist, über die Offensive Line zu springen. Dieser als Field Goal Leap bezeichnete Spielzug wurde von der National Football League und von der Collegeliga NCAA zur Saison 2017 verboten, da das Risiko einer Verletzung sowohl für den Springenden als auch für den Übersprungenen groß ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Field Goal (FG) bezeichnet im American Football bzw. Canadian Football einen Gewinn von drei Punkten durch die angreifende Mannschaft, indem der auf dem Boden stehende Football mit dem Fuß über die Torlatte durch die Torstangen gekickt wird.", "tgt_summary": null, "id": 2346671} {"src_title": "Pieter Kooijmans", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründungsphase (1896–1905).", "content": "Der FC Winterthur wurde am 10. Mai 1896 von Technikum-Studenten als \"Excelsior FC Winterthur\" gegründet. Noch im Juli des gleichen Jahres wurde der Verein in \"FC Winterthur\" umbenannt. Nochmals wenige Monate später erfolgte die Fusion mit dem \"Cercle Romand\". Drei Jahre nach der Gründung trat der Verein dem Schweizerischen Fussballverband bei, am regulären Liga-Spielbetrieb in der zweiten Kategorie nahm die Mannschaft seit Saisonbeginn 1898 teil. Im Jahr 1901 fusionierte der Verein mit dem \"FC Vereinigung Winterthur\", dem Verein der Gymnasiasten. An derselben Versammlung wurde eine sogenannte «Entwelschung» des aus Mitgliedern von 11 Nationen zusammengesetzten FCW (in einer Festschrift des FC Winterthur war damals von «stark mit Romanen durchsetzten Verein» die Rede) durchgeführt, in dessen Folge laut Vereinschroniken des FC Winterthur die frankophonen Spieler selbständig aus dem FC Winterthur austraten, um den mit dem FCW konkurrierenden FC Latin Winterthur zu gründen. Der Konkurrenzkampf mit dem FC Latin Winterthur wurde vom FCW offenbar schnell gewonnen, zumindest verschwand der Latin bald wieder aus den Chroniken des Schweizer Fussball. Im September des gleichen Jahres wurde auf Initiative des Vereins der Ostschweizerische Fussballverband gegründet. Nach dieser durchzogenen Saison absolvierte der Verein am 19. Mai 1902 sein erstes internationalen Freundschaftsspiel gegen den FC Alemannia Karlsruhe, das man mit 6:1 für sich entscheiden konnte. Offenbar vom sportlichen und auch finanziellen Erfolg des Spieles motiviert, meldete sich der Verein für die kommende Saison in der Serie A an, der damals höchsten Liga der Schweiz. In der Rückrunde der ersten Serie A-Saison 1902/03 wurde man jedoch nach dem ersten Spiel gegen den FC Zürich wegen Einsatzes eines nicht qualifizierten Spielers disqualifiziert. Danach spielte der FCW nach einigen Spielerabgängen nochmals für zwei Saisons in der zweiten Liga und meldete sich für die Saison 1905/06 erneut für die höchste Spielklasse, der Serie A, an.", "section_level": 2}, {"title": "Die ersten beiden Meistertitel (1905–1915).", "content": "Die Saison 1905/06 begann mit Niederlagen in allen Vorbereitungsspielen (damals «Cup-Spiele» genannt), wodurch die erste Saison wieder in der höchsten Spielklasse unter schlechten Vorzeichen stand. Jedoch verlief die Meisterschaft völlig gegenseitig, mit nur einem Punktverlust durch ein Unentschieden in der Qualifikationsrunde machte der FCW die Überraschung komplett und gewann 1906 als Aufsteiger seinen ersten Meistertitel. Das Double gelang in der nächsten Saison nicht, die Mannschaft scheiterte als Erstplatzierte im Play-off-Spiel der Ostgruppe gegen die punktgleichen Young Fellows Zürich. In internationalen Spielen bis zur nächsten Saison gelang unter anderem ein Unentschieden gegen den DFC Prag und der süddeutsche Meister Karlsruher FV wurde auswärts 2:1 besiegt. In der darauffolgenden Saison errang die Mannschaft als überlegener Sieger der Ostgruppe im Finalspiel gegen die Young Boys Bern den zweiten Meistertitel. In der Saison 1908/09 gelang es beinahe den Meistertitel zu verteidigen, scheiterte jedoch diesmal am gleichen Gegner, den man in der Saison vorher im Finalspiel besiegt hatte, mit 0:1. Im April 1908 konnte der Klub als amtierender Schweizer Meister an einem der ersten internationalen Turniere, der Thomas Lipton Trophy, teilnehmen und schaffte es dort nach einem 2:1-Sieg über Torino XI (zusammengesetzt aus Spielern von Juventus Turin und FC Torino) in den Final, wo man gegen West Auckland Town mit 0:2 verlor. Nach der Fusion mit dem \"FC Fortuna Winterthur\" 1909 war der FCW auch der mitgliederstärkste Fussballclub der Schweiz. 1910 wurde die Mannschaft Zweiter in der Ostgruppe und konnte so nicht an den Finalspielen teilnehmen. Ein Jahr später scheiterte der Verein, nachdem die Mannschaft in der Ostgruppe punktgleich mit dem FC Zürich auf dem ersten Platz lag, trotz des besseren Torverhältnis im Play-off-Spiel mit 0:1 gegen die Zürcher. In den Saisons 1911/12, 1912/13 und 1913/14 spielte der Klub keine gewichtige Rolle mehr in der Meisterschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit als Vereinigter FC Winterthur-Veltheim (1915–1928).", "content": "Im August 1914 brach der Erste Weltkrieg aus, wodurch infolge der Mobilmachung auch die Winterthurer Fussballspieler in die Armee eingezogen wurden und für die erst verspätet beginnende Meisterschaft nur ein knapper Spielerbestand vorhanden war. Als Gegenmassnahme spannte man mit dem erst frisch in die NLA aufgestiegenen Winterthurer Quartierclub FC Veltheim zusammen und stellte in allen Serien gemeinsame Teams. Als Folge dieser Zusammenarbeit kam es am 30. August 1915 zur Fusion (1912 gab es bereits Fusionsverhandlungen, die jedoch zweimal an der Mitgliederversammlung des FC Veltheims gescheitert waren) und Umbenennung des Klub zum Vereinigten FC Winterthur-Veltheim. Nachdem man in der Vereinigungssaison noch keinen Erfolg hatte, schaffte man es in der Saison 1915/16 erstmals wieder in die Finalrunde einzuziehen, wo man aber beim Kampf um den Meistertitel Cantonal Neuchâtel den Vorzug lassen musste. 1916 konnte sich die Mannschaft in der Finalrunde gegen den FC La Chaux-de-Fonds und YB durchsetzen und gewann somit 1917 den dritten Meistertitel. 1918 beendete man die Ostgruppe im Mittelfeld und konnte somit nicht um den Meistertitel mitkämpfen. 1919 schaffte man zum letzten Mal den Einzug in eine Finalrunde und musste sich dort zusammen mit Servette Genf abermals gegen den Cantonal Neuchâtel geschlagen geben. 1921 gelang nochmals ein 2. Platz in der Ostgruppe der Serie A. Dies war die letzte Finalrundenteilnahme. 1923, als der nach der Fusion neu gegründete SC Veltheim wieder den Aufstieg in die höchste Spielklasse schaffte, nahm der FCW wieder als FC Winterthur an der Meisterschaft teil. In diesen Jahren wurde Winterthur auch immer mehr zum Grossverein, so erfolgte 1920 die Gründung einer Leichtathletiksektion (jedoch 1927 von der Leichtathletiksektion des Stadtturnvereins übernommen) und 1923/24 wurde die Tennisabteilung des FC Winterthur ins Leben gerufen. 1928 wurde die Umbenennung in FC Winterthur auch noch in den Statuten nachvollzogen.", "section_level": 2}, {"title": "Weniger erfolgreiche Zwischenzeit (1928–1967).", "content": "Ein Jahr nach der offiziellen Umbenennung in FC Winterthur kam infolge der Fusion mit dem \"Winterthurer Sportverein\" (ein Verein, der zwei Jahre zuvor aus der Fusion des alten FC Oberwinterthur und alten FC Tössfeld entstanden ist) 1927 zu einer erneuten Umbenennung in Vereinigte Fussballclubs Winterthur, die offiziell bis zum 50. Jahrjubiläum 1946 Gültigkeit hatte. Jedoch nahm der FCW die ganze Zeit unter dem Namen FC Winterthur an der Meisterschaft teil. Auch erstmals nahm 1928/29 eine Juniorenmannschaft des FCW an den offiziellen Juniorenmeisterschaften des SFAV teil. 1931 stieg die 1. Mannschaft im Zuge der Schweizer Ligareform und der damit verbundenen Ligaverkleinerung 1931 in die 2. Liga (damals zweithöchste Liga) ab, die eine Saison später in 1. Liga umbenannt wurde. 1934/35 folgte ein Abstieg in die dritthöchste Liga, daraufhin gelang dem Verein der sofortige Wiederaufstieg in die zweithöchste Spielklasse. 1939 stieg der Verein abermals in die Serie A, dazumals der Name der dritthöchsten Liga, ab. Dort verblieb man eine Zeit lang, wobei sich der Name 1943 im Zuge der Einführung der Nationalliga in 1. Liga wechselte. Erst 11 Jahre nach dem Abstieg in die dritthöchste Liga schaffte der Verein unter Spielertrainer Sepp Zürcher 1950 den Wiederaufstieg in die Nationalliga B. Nochmals sechs Jahre später, 1956, war die Mannschaft wieder in der höchsten Spielklasse vertreten. 1956 schaffte der Klub nach einem Viertel Jahrhundert das erste Mal wieder den Aufstieg in die NLA. Im Jahr darauf kommt es zu einer Neugliederung des Vereins und einer damit verbundene Abtrennung der Tennisabteilung, die sich fortan Tennisclub FC Winterthur nannte. Das Verhältnis zum Mutterklub wurde noch bis Ende 1973 vertraglich geregelt, danach löste der FCW den Vertrag auf und der Tennisclub wurde ein Jahr später in TC Schützenwiese umbenannt. Die Mannschaft konnte sich bis 1958 in der NLA halten, um dann nach einer Saison in der zweithöchsten Liga gleich wieder aufzusteigen. 1959 resultierte ein guter 6. Platz in der höchstklassigen 14er-Liga, stieg jedoch in der darauffolgenden Saison wieder ab. 1966/67 konnte der Klub nochmals für eine Saison an der NLA teilnehmen, stieg jedoch gleich wieder ab.", "section_level": 2}, {"title": "Die letzte glorreiche Zeit des FCW (1967–1977).", "content": "In der Saison 1967/68 gelang der Mannschaft unter Trainer René Hüssy und mit Starspieler Timo Konietzka nicht nur der direkte Wiederaufstieg, sondern auch das erstmalige Erreichen des Schweizer Cupfinals, den die Mannschaft mit 1:2 gegen den FC Lugano verlor. Damit begann auch die letzte glorreiche Zeit des Vereins. Die Saison 1968/69 schloss man auf dem 11. Platz ab, 1969/70 wurde der 8. Platz belegt und der Club durfte erstmals am Intertoto-Cup, auch «Sommermeisterschaft» genannt, teilnehmen. 1971 resultierte ein 6. Platz. In der Saison 1971/72 reichte es nochmals für den 6. Platz und der Club schaffte den Vorstoss in den Liga-Cup-Final, wo man gegen den FC Basel mit 1:4 verlor. In den Jahren 1972–1975 nahm der Verein jeweils am IFC teil, für eine UEFA-Cup-Qualifikation reichte es jedoch nie. Die Saison 1972/73 stiess der FCW nochmals ins Ligacup-Final vor und verlor das Spiel im Elfmeterschiessen mit 2:2 (4:5 n. P.) gegen den Grasshopper Club Zürich. In der Saison 1973/74 erzielte der FCW mit dem 4. Platz sein bestes Ergebnis in dieser Phase, punktgleich mit dem Drittplatzierten und einen Punkt vom Zweitplatzierten entfernt. Nach dieser Saison nahmen die Leistungen in der Meisterschaft wieder ab, 1975 resultierte ein 8. Platz, 1976 gelang eine Platzierung auf Rang elf. Jedoch konnte die Mannschaft 1976 zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in den Cupfinal vorstossen. Die Mannschaft unterlag nach Verlängerung mit 1:2 gegen den FC Basel. In der Saison 1976/77 wurde schliesslich die Liga auf 12 Mannschaften verkleinert und der FCW stieg als Letzter in die NLB ab – womit auch die letzte glorreiche Jahrzehnt des FCW vorüber war.", "section_level": 2}, {"title": "Dauergast in der NLB (1977–heute).", "content": "Nach dem Abstieg in die NLB war der FCW bis auf wenige Ausnahmen in der zweithöchsten Liga vertreten. 1982/83 und 1984/85 spielte das Team nochmal zwei Mal für eine Saison in der NLA, konnte sich dort beide Male nicht halten. Danach verbrachte er über ein Jahrzehnt in der zweithöchsten Liga der Schweiz, bevor er in der Saison 1998/99 gar für eine Saison in die dritte Ligastufe (1. Liga) abstieg, jedoch gelang der Mannschaft der sofortige Wiederaufstieg in die zweithöchste Liga. In der Winterpause 2001 kam es schliesslich, in einer Phase bei der der FCW sich in der zweithöchsten Spielklasse auf den vorderen Tabellenplätzen etablierte, zum finanziellen Eklat. Es wurden Schulden von 2,5 Millionen Franken bekannt, der Trainingsstart zur Auf-/Abstiegsrunde um eine Woche verschoben, Spielergehälter halbiert und ein Sanierungsprogramm in die Wege geleitet. Während dieser Phase drohte der Club Konkurs zu gehen und eine Zwangsrelegation, unter Umständen bis in die 5. Liga. Im April 2002 wurden vom Nachlassrichter noch 1,2 Millionen Schulden festgestellt. Im Mai 2002 leistete der im September 2001 neugewählte Präsident Hannes W. Keller eine Bankgarantie über 1,5 Millionen Franken. Diese Bankgarantie erhöhte er später auf 1,8 Millionen Franken, womit dem FC Winterthur die NLB-Lizenz für die kommende Saison erteilt wurde. Damit konnte sich der FCW, im Gegensatz zu anderen Traditionsklub wie dem FC Lugano, der komplett bankrottging, oder Lausanne-Sports und Servette Genf, die beide in die Amateurliga abgestuft wurden, noch im letzten Moment retten. In der darauffolgenden Saison 2002/03 blieb der FCW wegen der weiterhin prekären Situation in der NLB, weil es in dieser Saison wegen einer Ligenerweiterung keine Absteiger gab. In der Saison 2005/06 schaffte es der FC Winterthur in das Cup-Halbfinal. Durch eine 0:1-Niederlage gegen den FC Sion folgte das Ausscheiden aus dem Wettbewerb. Zum Viertelfinal in Genf gab es das erste Mal seit 31 Jahren wieder einen Extrazug. Im Jahr 2008 wurde der Profibetrieb gemäss den Vorschriften des Fussballverbands in eine neu gegründete Aktiengesellschaft übertragen. In der Saison 2011/2012 erreichte der Klub erneut das Halbfinal des Schweizer Cups und schied dort gegen den FC Basel mit 1:2 aus, nachdem man zuvor den Brühl St. Gallen, FC St. Gallen (beide ChL) und BSC Young Boys (ASL) eliminiert hatte. Im Sommer 2015 trat überraschend der langjährige Präsident Hannes W. Keller zurück, was zur Folge hat, dass ab Sommer 2017 der Verein auf eine Defizitgarantie ihres Patrons verzichten muss.", "section_level": 2}, {"title": "1. Mannschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kader.", "content": "\"Kader, basierend auf Angaben der Webseite der Swiss Football League (SFL), abgerufen am 04. März 2020.\"", "section_level": 2}, {"title": "Transfers.", "content": "\"Transfers, basierend unter anderem auf Angaben der Webseite der Swiss Football League (SFL), abgerufen am 04. März 2020\"", "section_level": 2}, {"title": "Ewige Tabelle.", "content": "Der FC Winterthur liegt derzeit auf dem 17. Rang der ewigen Tabelle der Super League.", "section_level": 1}, {"title": "Junioren.", "content": "Der FCW wird in Partnerschaft mit dem FC Schaffhausen von der Swiss Football League (SFL) und vom SFV mit dem höchsten Ausbildungslabel ausgezeichnet. Die U-21-Mannschaft des Vereins spielt unter der Führung von Trainer Roger Etter in der 1. Liga Classic.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion Schützenwiese.", "content": "Der FCW spielt von jeher im Stadion Schützenwiese (Spielfeld Naturrasen 105/68 m). Dieses fasst offiziell 9'400 Zuschauer, wobei die Maximalkapazität bei circa 15'000 liegt. Das Stadion gehört seit den 1980er-Jahren der Stadt Winterthur, die damals das Geld für eine Renovierung lieferte. 2005 hat die Stadt die Verwaltung übernommen. Bis zu jenem Datum übte eine Genossenschaft diese Funktion aus, die 1957 das Geld für den Bau der heutigen Haupttribüne aufbrachte. Zur Anlage gehören fünf Neben-/Trainingsplätze, davon vier Naturrasenplätze und seit 2016 einen Kunstrasenplatz. Das Stadion liegt nur fünf Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Daneben steht das für die ganze Stadt markante Sulzer-Hochhaus.", "section_level": 1}, {"title": "Sportanlage Talgut.", "content": "Die Junioren trainieren und bestreiten ihre Wettkämpfe auf der städtischen Sportanlage Talgut.", "section_level": 2}, {"title": "Spieler, Trainer und Funktionäre.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Spieler.", "content": "In der folgenden Liste werden alle Spieler aufgeführt, die mehr als eine Saison beim FC Winterthur spielten und eines der folgenden Kriterien erfüllen: Weitere Spieler sind in der zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "Nachfolgend findet sich eine Liste aller Trainer des FC Winterthur, basierend -ausser anders angegeben- auf der Webseite «FC Winterthur Archiv».", "section_level": 2}, {"title": "Präsidenten.", "content": "Nachfolgend findet sich eine Liste aller Präsidenten des FC Winterthur, basierend auf der Webseite «FC Winterthur Archiv». Von 1926 bis 1946 gab es jeweils einen Zentralpräsidenten für den gesamten Verein, der neben dem Präsidenten der Fussballsektion amtierte. Zuerst wird in diesen Jahren jeweils der Zentralpräsident aufgeführt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der FC Winterthur (\"FCW\") ist ein traditionsreicher Schweizer Fussballclub aus Winterthur, der momentan in der Challenge League, der zweithöchsten Liga, spielt. In der Saison 2018/19 spielt der Verein an der Ligaspitze mit und stellt den höchsten Zuschauerschnitt der Liga. ", "tgt_summary": null, "id": 1204981} {"src_title": "Dadau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die 19-jährige Marie Allen wird ins Staatsgefängnis gebracht. Mit ihrem Ehemann hatte sie eine Tankstelle überfallen, ihr Mann starb, sie wurde gefasst. Bei der medizinischen Untersuchung stellt sich heraus, dass Marie schwanger ist. Die Leiterin des Wachpersonals Ruth Benton schickt sie als Aufseherin in die Wäscherei. Die Wächterin Evelyn Harper vergibt gegen Geld Vergünstigungen. Als sie herausfindet, dass Marie kein Geld hat, lässt sie sie die Zellen putzen. Marie lernt Smoochie, Kitty Stark und Claire kennen, die der Überzeugung sind, die meisten Frauen säßen – wie Marie – wegen ihrer Männer ein. Im Verlauf ihrer Schwangerschaft wird Marie krank. Sie hofft, da sie bei der Geburt des Babys noch im Gefängnis ist, dass ihre Mutter und ihr Stiefvater sich bis zu ihrer Entlassung um das Kind kümmern. Kitty schlägt Marie vor, ihre Ladendiebstahlmasche zu versuchen, wenn sie draußen ist. Doch Marie lehnt ab. Eine der Gefangenen erleidet einen Nervenzusammenbruch. Eine andere, June, erhängt sich, als man ihr die Bewährung versagt. Marie begibt sich ins Krankenlager. Der Arzt beklagt sich über die dortigen Verhältnisse. Ruth Benton beantragt ein höheres medizinisches Budget. Zudem bekommt sie den Sadismus Harpers mit, doch sie kann nichts tun, weil diese Einfluss bei den Vorgesetzten hat. Bentons Anträge, Lehrer und Psychologen einzustellen, werden abgelehnt. Maries Mutter lehnt es ab, das Baby aufzunehmen. Das Kind wird zur Adoption freigegeben. Marie hat einen Termin beim Bewährungsausschuss, und obwohl Ruth Benton sie unterstützt, wird ihre Bewährung abgelehnt. In der Zwischenzeit wird Elvira Powell, eine Feindin von Kitty, ins Gefängnis gebracht. Schnell schmeichelt Elvira sich bei Harper ein. Sie versucht Marie für einen Callgirlring zu gewinnen, doch Marie bleibt bei Kitty, die ihr Angebot erneuert hat. Kitty zeigt Marie verschiedene Techniken, die gelehrige und abgehärtete Marie zeigt, wie leicht es ist, einen Ladendetektiv zu übertölpeln. Elvira schlägt Harper vor, Benton davon zu unterrichten, dass Kitty Ladendiebe ausbildet. Kitty wird verprügelt und kommt in Einzelhaft. Marie findet ein verirrtes Kätzchen. Harper will das Tier fortschaffen, was zu Unruhen unter den Gefangenen führt. Als Gegenmaßnahme streicht Benton alle Vergünstigungen und lässt Marie in Einzelhaft bringen. Harper lässt Maries Kopf scheren, ohne dass Benton davon weiß. Bentons Bemühungen, Harper loszuwerden, werden zu einem Bumerang. Sie wird aufgefordert, ihren Rücktritt einzureichen. Marie kehrt aus dem Krankenlager zurück, als Kitty Harper mit einer Gabel tötet. Marie ist verzweifelt und will mit aller Macht aus dem Gefängnis. Sie bittet sogar Elvira um Hilfe und wird tatsächlich freigelassen. Benton hat es nicht geschafft, ihre geplanten Reformen durchzusetzen. Als Marie das Gefängnis verlässt, fordert sie ihre Sekretärin auf, die Karteikarte bereitzuhalten. Sie ist sicher, dass Marie zurückkehren wird.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film ist ein Beispiel von Produktplatzierung in früheren Filmen. So sind verschiedene Produkte klar zu erkennen. Um authentisch recherchieren zu können, verbrachte Virginia Kellogg einige Zeit in einem Frauengefängnis und schrieb dort ihre Erlebnisse nieder. Aus diesen Niederschriften wurde auf Betreiben der Produktionsgesellschaft Warner Bros. das Drehbuch erstellt. Jan Sterling stand am Anfang ihrer Karriere. Der Film ist ihre zweite Rolle. Unter dem Titel \"Frauengefängnis\" erschienen in Deutschland folgende Filme: \"Prison de Femmes\" (Frankreich, 1958) von Maurice Cloche und \"Femmes on Cage\" (Schweiz, 1975) von Jess Franco.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frauengefängnis (Originaltitel: \"Caged\") ist ein US-amerikanisches Filmdrama von John Cromwell aus dem Jahre 1950. Der Film kam am 2. November 1951 in die deutschen Kinos und wurde in Deutschland auch unter dem Titel \"Verlorene Frauen\" vertrieben.", "tgt_summary": null, "id": 2190889} {"src_title": "Schulgebet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Johann Georg war der zweite Sohn aus der ersten Ehe des Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg (1546–1608) mit Katharina von Küstrin.", "section_level": 2}, {"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Bischof von Straßburg.", "content": "Nach der Vertreibung des Kölner Fürstbischofs und Kurfürsten Gebhard Truchseß von Waldburg, der die Gräfin Agnes von Mansfeld geheiratet hatte, zog er sich in das Stift Straßburg zurück und starb dort als Domdechant. Weitere protestantische Domkapitulare aus Köln, die ebenfalls mit dem Kurfürsten geflohen waren, hatten sich mit ihm nach Straßburg begeben, wo sie als Domherren auch Pfründen besaßen. Durch die Unterstützung der Bürger der Stadt erkämpften sie sich im Domkapitel die Oberhand. Die katholischen Domherren zogen sich mit Bischof Johann IV. von Manderscheid-Blankenheim nach Zabern zurück und erklärten sich selbst für das einzig rechtmäßige Kapitel. Das protestantische Domkapitel hatte sich durch die Aufnahme weiterer protestantischer Mitglieder von hohem Rang verstärkt. Nach dem Tod des Bischofs Johann 1592 wählten sie den 15-jährigen Markgrafen Johann Georg von Brandenburg zum neuen protestantischen Bischof bzw. Administrator. Die katholischen Domherren ernannten dagegen den Bischof von Metz, Karl von Lothringen zum Bischof, der sofort im Straßburger Kapitelstreit zu den Waffen griff, um das gesamte Stift in seinen Besitz zu bekommen. Das protestantische Kapitel wurde durch die Stadt Straßburg unterstützt und kontrollierte die rechtsrheinischen Gebiete. Dort wurden die Mönche der Klöster Allerheiligen und Ettenheimmünster vertrieben und zur Finanzierung des Bischofskriegs an den Herzog Friedrich I. von Württemberg verpfändet, wobei Herzog Friedrich auch mit der Gegenseite Finanzierungsverträge schloss, um in den Pfandbesitz der Gebiete im Renchtal zu gelangen. Umsonst versuchte Kaiser Rudolf II. den Streit zu entscheiden. Schließlich wurde nach vielen Verhandlungen und langen Kämpfen am 22. November 1604 der Hagenauer Vertrag geschlossen. Dadurch verzichtete Johann Georg auf die Bischofswürde in Straßburg gegen eine Zahlung von 130.000 Goldgulden und eine lebenslange Rente von 9.000 Gulden jährlich, die Herzog Friedrich I. zu leisten hatte. Dieser erhielt dafür als Pfand das Amt Oberkirch übertragen. Kardinal Karl von Lothringen wurde als Bischof von Straßburg bestätigt. Gleichzeitig wurde Leopold von Österreich als Koadjutor eingesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Herzog von Jägerndorf.", "content": "Johann Georg erhielt 1606 das Herzogtum Jägerndorf in Schlesien von seinem Vater, dem Kurfürsten Joachim Friedrich übertragen. Die schlesischen Besitzverhältnisse der Hohenzollern, in denen das Herzogtum Jägerndorf eine zentrale Stellung hatte, waren schon längere Zeit Streitpunkte, da sie die Kaiser aus dem Haus Habsburg als heimgefallen ansahen. Neben Jägerndorf waren auch die schlesischen Pfandherrschaften Beuthen und Oderberg strittig. Nachdem es zu den Verdiensten der Hohenzollern, vorrangig unter Georg dem Frommen, gehört hatte, den Protestantismus in Schlesien kultiviert und mit Überzeugung verteidigt zu haben, war zur Zeit Johann Georgs der neue Glaube erstarrt, und er selbst wandte sich der Reformierten Kirche zu. Da er auch in entsprechender Weise in der Pfarr- und Schloßkirche von Jägerndorf predigen ließ, führte dies zum Aufruhr in der Stadt und in ähnlicher Form auch in der benachbarten Stadt Leobschütz. Die Politik Johann Georgs war geprägt von der Bedrohung, die er durch das Kaiserhaus gegenüber seinen Rechtstiteln sah. Er strebte daher auch Bündnisse mit den Feinden des Kaisers an und arbeitete auf eine Verbindung der österreichischen Stände mit der Protestantischen Union hin. Mit dem Aufstand in Böhmen erwuchs Ferdinand II. im Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz ein Gegenspieler, den Johann Georg als Oberbefehlshaber der Truppen engagiert unterstützte. Durch die Niederlage in der Schlacht am Weißen Berg war allerdings sein Schicksal besiegelt. Er wurde wie andere Anführer auch mit der Reichsacht belegt. Seine Güter wurden eingezogen und Ferdinand II. belehnte den kaisertreuen Fürsten Karl von Liechtenstein, um diesen auch für erlittene Verluste zu entschädigen. Auch die folgenden Interventionen des Hauses Hohenzollern Ansprüche beim Kaiser geltend zu machen und in Jägerndorf an die Lehenspflichten zu erinnern, blieben ein formeller Protest. Das Herzogtum Jägerndorf war dauerhaft auf das Haus Liechtenstein übergegangen.", "section_level": 3}, {"title": "Statthalter der Mark Brandenburg.", "content": "Im Oktober 1612 forderte ihn sein Bruder Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg auf, als Nachfolger des Adam Gans Edler zu Putlitz sein Statthalter in der Mark Brandenburg zu werden. Er traf am in Berlin ein, wo zunächst der Geheime Rat als oberstes Regierungskollegium neu geordnet wurde. In den folgenden Monaten hielt er sich bei der Einführung des Calvinismus am Berliner Hof durch seine Brüder Markgraf Ernst und Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg zwar zurück, veranlasste aber 1615 die Beseitigung der Bilder und Altäre im Berliner Dom, wodurch er den Berliner Tumult auslöste, bei dem er selbst in Gefahr geriet. 1616 wurde er zum Herrenmeister der Ballei Brandenburg des Johanniterordens gewählt. Durch die nachgiebige und schwankende Politik des Kurfürsten enttäuscht, ging er 1617 wieder nach Jägerndorf und trat in den Dienst des zum böhmischen König gewählten Friedrich V. von der Pfalz.", "section_level": 3}, {"title": "Familie.", "content": "Am 3. Juni 1610 heiratete er in Jägerndorf \"Eva Christine von Württemberg\" (* 6. Mai 1590; † 18. März 1657), die Tochter von Herzog Friedrich I. von Württemberg (1557–1608) und Sibylla von Anhalt (1564–1614). Die Feierlichkeiten beschreibt Friedrich Karl von Moser in \"Kleine Schriften\". Sie hatten die folgenden Kinder:", "section_level": 2}], "src_summary": "Markgraf Johann Georg von Brandenburg (* 16. Dezember 1577 in Wolmirstedt; † 2. März 1624 in Leutschau) war von 1592 bis 1604 Administrator des Bistums Straßburg, ab 1606 Herzog zu Jägerndorf und ab 1616 Herrenmeister der Ballei Brandenburg des Johanniterordens. Johann Georg stammte aus dem deutschen Fürstenhaus Hohenzollern.", "tgt_summary": null, "id": 1309018} {"src_title": "Holden Torana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren wurde Lajoie in Saint-Hubert, Quebec. Seinen Abschluss machte er 2001 im Theaterprogramm am Dawson College. Seit 2002 spielt er einen anglophonen Musiker namens Thomas Edison in Radio-Canadas frankophoner Seifenoper \"L'auberge du chien noir\". Er wird durch viele Comedy-Gruppen und Persönlichkeiten beeinflusst: Monty Python, Christopher Guest, Ricky Gervais, Will Ferrell, Eddie Izzard, Mitch Hedberg, Flight of the Conchords, Kids in the Hall, Arrested Development und Peter Sellers. Am 30. Januar 2009 erschien sein erstes Album unter dem Titel \"You Want Some of This?\" (Normal Guy Productions) welches vorerst nur online oder auf Konzerten erhältlich ist. Es enthält alle Songs aus seinen YouTube-Sketches und Zusatztitel. Inoffizielle Ausschnitte seiner Tour, die eine Mischung aus Stand-up-Comedy und musikalischen Live Einlagen seiner beliebtesten YouTube Videos ist, gibt es ebenso bei YouTube zu sehen. Seit Oktober 2009 ist Lajoie in der US-amerikanischen Sitcom \"The League\" zu sehen und hat regelmäßig Auftritte im kanadischen Fernsehsender Comedy Central. 2012 hatte er in Quentin Dupieux' Kurzfilm \"Wrong Cops Chapter 1\" einen Cameoauftritt, 2013 war er in Dupieux' surrealer Komödie \"Wrong Cops\" zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideos und Sketche.", "content": "Die Videos von Jon Lajoie sind zu einem großen Teil Musikvideos, die jeweils einem bestimmten Genre zuzuordnen sind. Meist ist dies Hip-Hop und Rap, teilweise aber auch Popmusik, Electro oder Mainstreammusik. Die Lieder lassen sich qualitativ jeweils recht gut mit verwandter Musik vergleichen, sind inhaltlich jedoch voll und ganz darauf angelegt das entsprechende Genre zu parodieren oder besonders klischeehaft darzustellen. In \"Everyday Normal Guy\" beispielsweise erzählt der Komiker im Stil des Gangsta-Raps von seinem angeblich durchschnittlichen Leben und bringt diverse Beispiele von Banalitäten, was vollkommen im Gegensatz zu den üblichen Inhalten des Musikstils steht, der sich für gewöhnlich durch Selbstverherrlichung und Beschreibung krimineller Handlungen auszeichnet. In dem Video \"WTF Collective\" spielt Lajoie mit unterschiedlichen Stimmlagen und Verkleidungen eine ganze Rap-Crew mit humoristisch angelegten, extravaganten Charakteren wie \"MC Confusing\", der nur zusammenhangslose Sätze reimt, \"MC Fatigue\", der während des Textes einschläft oder auch \"MC Gets side-tracked easily\" der ständig von seinem ursprünglichen Thema abkommt. Im Zentrum der Gruppe steht der \"Chorus Guy\", der jeweils unfreiwillig aber durch seine ständige Arbeitslosigkeit und finanzielle Not gezwungen den melodiösen Refrain singt und sich schließlich selbst umbringt, da er keine bessere Arbeit findet. In der Fortsetzung des Videos spielt Lajoie zusätzliche Charaktere wie einen Rapper, der nicht fähig ist Wörter im Plural auszusprechen oder einen klischeehaften Kanadier. Lajoies bekannteste Figur ist \"MC Vagina\", ein talentloser Rapper mit offensichtlich chauvinistischem und machistischem Gedankengut. Seine Lieder mit Namen wie \"Show me your Genitals\" oder \"Very Super Famous\" beschreiben stets in absolut übertriebener Form die Männlichkeit und Bekanntheit MC Vaginas und enthalten sexistische Bemerkungen. Mit dem Video \"Mainstream Media Commercial\" übt Lajoie Gesellschaftskritik, indem er mit einem gestellten satirischen Werbespot die seiner Meinung nach verdummende Wirkung der Massenmedien zum Thema macht. Die zentrale Aussage des Videos ist, dass die Massenmedien von echten, wichtigen Problemen ablenken, indem sie den Bürger mit boulevardblattartigen Belanglosigkeiten eindecken. Im Video \"Life Lessons with Jon Lajoie\" gibt Lajoie „Lebensweisheiten“ von sich, er sagt am Ende: \"It's not about what your country can do for you, it's about what your country can steal from other countries.\" In \"Radio Friendly Song\" echauffiert er sich über die Einfallslosigkeit der Radiosender, die seiner Ansicht nach immerzu die gleiche Musik spielen und kritisiert diesen Konformismus, dem sich die Produzenten unterwerfen. Im Juni 2009, unmittelbar nach dem Tod des berühmten Popsängers Michael Jackson, erschien der neue Song \"Michael Jackson is dead\". Mit diesem kritisiert Lajoie die Heuchelei der Medien, die Jahre zuvor Michael Jackson als Pädokriminellen angeprangert hätten und nun plötzlich eine große Trauer um den Tod der Popikone inszenierten. In \"WTF Collective 2\" spielt er einen homosexuellen sowie einen homophoben Charakter, mit denen er die Westboro Baptist Church kritisiert. Des Weiteren inszeniert er die Figuren MC Extremely Politically Correct sowie MC Canadian Stereotype, mit denen er die Vorzüge des politischen Systems in Kanada aufzeigt (u. a. kostenlose medizinische Behandlung).", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "Alben Singles", "section_level": 1}, {"title": "Videorankings.", "content": "Seine Videos wurden mehrmals auf Videoportalen mit Titeln ausgezeichnet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jonathan „Jon“ Lajoie [] (* 21. August 1980 in Montreal) ist ein kanadischer Komiker, Musiker, Rapper und Schauspieler, der durch seine Videoclips und Sketche auf Internetportalen wie YouTube bekannt wurde. Viele seiner Videos wurden mehrere Millionen Mal aufgerufen. Von 2009 bis 2015 war er auch in der Sitcom \"The League\" zu sehen.", "tgt_summary": null, "id": 249297} {"src_title": "Iwan Senaj", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Der Vater, ein Anwalt, gab dem Sohn Arthur (später „James“) Kok den ersten Geigenunterricht. Am Prager Konservatorium studierte er Geige, Saxophon, Klarinette, Klavier und Arrangement. Um dem Wehrdienst in seiner Heimat zu entgehen, zog Kok 1923 nach Berlin, wo er seine erste eigene Kapelle gründete. In den Folgejahren gastierte das Tanzorchester in ganz Deutschland. Während eines Gastspieles im Hamburger Trocadero im März 1933 entstanden erste Probeaufnahmen, die zu einem Exklusivvertrag für die Deutsche Grammophon Gesellschaft führten (September 1933 bis April 1935). In dieser Zeit war das Orchester, dem zeitweise auch Kurt Wege angehörte, fast durchgängig im Moka Efti in Berlin engagiert. Zum 1. Mai 1935 entzog ihm die Reichsmusikkammer die Arbeitserlaubnis, denn Kok war wiederholt durch regimekritische Äußerungen, unangepasstes Hotspiel und Unklarheiten bei seinem „Arier-Nachweis“ aufgefallen. Das Stammorchester, nun ohne Kok, spielte die zunächst in einem Berliner Vorort; die Musiker wählten Erhard Bauschke zum neuen Orchesterleiter. Zur Sommersaison 1935 trat das neue Orchester auf Rügen – nunmehr mit einer „rein arischen Besetzung“ – auf. James Kok stellte in der Schweiz ein neues, eigenes Orchester zusammen und spielte bis Ende August 1935 in Zürich. Da seine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert wurde, kehrte er nach Rumänien zurück, wo er 1936 erneut ein Tanzorchester gründete. Dieses Orchester bereiste Rumänien, spielte für den dortigen Rundfunk (1938) und unternahm Auslandstourneen in die Schweiz (1938) und in die Niederlande (1939). Während des Krieges ließ er sich in Genf nieder, wo er aus Emigranten eine weitere Kapelle zusammenstellte. Als nach Kriegsende die Musiker in ihre Heimatländer zurückkehrten, musste Kok sein Orchester endgültig auflösen. Der gesundheitlich angeschlagene Kok verbrachte einige Jahre bei Verwandten in den USA; er kehrte 1969 nach Berlin zurück, wo er wenige Jahre später verstarb. Neben konzertanten Stücken bestand sein Repertoire aus Schlagermelodien und flotten Tanztiteln. Klassisch ausgebildet war er kein herausragender Solist. Dennoch gilt er als einer der besten Vertreter des Hotstils im Berlin der 1930er Jahre; sein Orchester, für das er eigene Arrangements schrieb, orientierte sich an den Vorbildern von Jimmie Lunceford und des Casa Loma Orchestra.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Kok (* 26. Januar 1902 in Czernowitz in der Bukowina; † 18. Oktober 1976 in Berlin) war ein rumänischer Musiker - Klarinette, Altsaxophon, Geige - und Leiter eines Tanzorchesters.", "tgt_summary": null, "id": 209846} {"src_title": "Landsborough Highway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Arja Koriseva entstammt einer musikalischen Familie. Ihre Eltern waren beide im Kirchenchor aktiv, der Harmonikka-Spieler Erkki Friman ist Arjas Onkel. Arja und ihre Schwester Eija spielten mit der Gruppe Peräkyla Boys ab 1978 in Jugendherbergen, Ferienlagern, Restaurants und ähnlichen Orten. Als sich die Gruppe auflöste, wurden Eija und Arja Mitglieder der Gruppe Kastanja. Im Jahr 1983 ging Arja Koriseva an die \"Jyväskylä Polytechnic\", das Musikkonservatorium Zentralfinnlands, um dort Gesang zu studieren. Im folgenden Jahr wurde Kastanja die Begleitband für die Sängerin Marjo-Riitta Nieminen alias Marjorie. Arja setzte ihre Ausbildung fort und ging 1985 an das Hämeenlinna-College, an dem sie sich bis 1989 als Lehrerin für Finnisch und Sport ausbilden ließ. Im Jahr ihres Abschlusses nahm sie als Sängerin am Tangomarkkinat, dem ältesten Tango-Festival der Welt teil, den sie gewann und der der Beginn ihrer Karriere als Sängerin wurde. Es folgten zahlreiche Alben und Tourneen, die sie nicht nur durch Finnland, sondern auch nach Kanada, Australien, Jordanien, Großbritannien und die Schweiz führten. Mit dem belgischen Sänger Helmut Lotti nahm sie 2001 das Duett „All My Life: Näkemiin“ für die finnische Version seines Albums „Helmut Lotti goes Classic III“ auf. In den Jahren 1991, 1992, 1993 und 2004 nahm Arja Koriseva am nationalen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest teil, gewann aber nie. Im Jahr 2000 trat sie als Eliza im Musical „My Fair Lady“ auf, von 2005 bis 2006 übernahm sie die Rolle der Maria im Musical The Sound of Music. Auch als Synchronsprecherin war sie tätig, so lieh sie der Figur „Pocahontas“ in der finnischen Übersetzung ihre Stimme.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arja Sinikka Koriseva (* 21. April 1965 in Toivakka bei Jyväskylä) ist eine finnische Sängerin. Sie wurde als Tango-Sängerin bekannt; heute umfasst ihr Repertoire Evergreens, finnischen Pop und geistliche Musik.", "tgt_summary": null, "id": 555129} {"src_title": "Jonathan Stokes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Carter spielte am Saddleback Community College in Mission Viejo, Kalifornien und ging anschließend zur University of Hawaiʻi System. Er wurde 1996 nicht gedraftet und begann seine NBA-Karriere bei den Miami Heat, nachdem er eine Saison bei den Yakama Sun Kings spielte. 2003 übersah sein Agent eine Klausel in seinem Vertrag mit den Miami Heat, die ihm ein höheres Einkommen ermöglicht hätte. Stattdessen wechselte er zu den San Antonio Spurs. Nach nur fünf Spielen musste Carter die Saison 2003/04 wegen einer Verletzung beenden. Nach zwei mäßigen Saisons mit den Minnesota Timberwolves (2004–2006) wechselte Carter 2007 zu den Denver Nuggets, nachdem er seine Saison bei Legea Scafati gestartet hatte. Am 20. Dezember 2007 versenkte Carter bei noch 0,8 Sekunden verbleibender Spielzeit einen Ball als Game Winner gegen die Houston Rockets zum Endstand von 112:111. In der NBA-Saison 2007–2008 erreichte er einen Punktedurchschnitt von 8 Punkte pro Spiel, zählte in fast allen Spielen zur Startformation und erreichte in der gesamten Saison 28 Blocks. Am 1. Juli 2008 wurde Carter Free-Agent und verlängerte seinen Vertrag bei den Denver Nuggets. Im Februar 2011 wurde Carter von Denver an die New York Knicks getradet. Dort spielte er bis zum Ende der Saison. Zur Saison 2011/12 erhielt Carter keinen neuen Vertrag in New York und wechselte zu den Toronto Raptors. Am 15. März 2012 wurde er von den Raptors entlassen. Carter beendete daraufhin seine Spielerkarriere und entschied sich eine Karriere als Basketballtrainer einzuschlagen. Zur Saison 2013/14 wurde er als Assistant Coach der Austin Toros verpflichtet, die in der NBA Development League spielen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anthony Bernhard Carter (* 16. Juni 1975 in Milwaukee, Wisconsin) ist ein US-amerikanischer Basketballtrainer und ehemaliger Basketballspieler, der auf der Position des Point Guards spielte.", "tgt_summary": null, "id": 664530} {"src_title": "Kostas Krystallis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Domaljevac-Šamac liegt im Norden von Bosnien und Herzegowina an der Grenze zu Kroatien und somit seit dem 1. Juli 2013 an der Außengrenze der Europäischen Union. Das Gemeindegebiet erstreckt sich entlang des Südufers des Flusses Save. Östlich liegt die Gemeinde Orašje. Südwestlich grenzt die Gemeinde an Šamac und somit an die Republika Srpska. Die Gemeinde liegt in der wasserreichen Region Posavina am Südrand der Pannonischen Tiefebene. Entlang des Flusses Save erstreckt sich ein Sumpfgebiet, welches regelmäßig überschwemmt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Ortschaften.", "content": "Das Zentrum der Gemeinde bildet das Dorf Domaljevac. Zudem gehören das Dorf Bazik, sowie Teile der Dörfer Brvnik, Grebnice, Tursinovac und der Grenzübergang nach Kroatien (Bosanski Šamac – Slavonski Šamac) zum Gemeindegebiet.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Domaljevac-Šamac liegt in der gemäßigten Zone und weist ein typisches kontinentales Klima auf. Die Jahreszeiten sind stark ausgeprägt. Es gibt kalte Winter mit durchschnittlichen Tiefsttemperaturen von 0 °C im kältesten Monat Januar und heiße Sommer mit durchschnittlichen Höchsttemperaturen von 21 °C im wärmsten Monat Juli, wobei im Winter Temperaturen von unter –10 °C und im Sommer Temperaturen über 30 °C nicht selten sind. In der Region Posavina herrscht ein Pannonisches Klima. Aufgrund der Lage zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer gibt es in der von Hochgebirgen umrahmten Pannonischen Tiefebene einige klimatische Besonderheiten. Typisch ist die Vb-Wetterlage, die hohe Regenmengen bringt. Wegen der Nähe zur Save und zur Bosna kommt es dann regelmäßig zu Überschwemmungen. Das erste aufgezeichnete Hochwasser der Save in Domaljevac war im Jahr 1812. Weitere folgten in den Jahren 1823, 1852, 1866, 1932, 1936, 1937, 1940, 1942, 1945, 1961, 1971 und 2014.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Domaljevac wird im Jahr 1548 erstmals als besiedelter Ort erwähnt. Bis im Jahr 1910 wurde zwischen einem oberen und unteren Domaljevac (kroatisch \"gornji i donji Domaljevac\") unterschieden. In Grebnice wurde das erste Haus um das Jahr 1730 erbaut. Das Gebiet war unter osmanischer Herrschaft, bis Österreich-Ungarn Bosnien und die Herzegowina 1878 annektierte und bis Ende des Ersten Weltkriegs 1918 besetzte. Im Königreich Jugoslawien wurde 1926 zum ersten Mal eine Gemeinde mit dem Namen Domaljevac gegründet. Die Gemeinde setzte sich aus den Ortschaften Domaljevac, Batkuša, Bazik, Brvnik, Grebnice, Liskovac und Odmut zusammen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebiet der heutigen Gemeinde Teil des Unabhängigen Staates Kroatien. Infolge der Gliederung des Staatsgebietes wurde das heutige Gemeindegebiet der Gemeinde Brčko im Bezirk Posavje zugeteilt. Als Verwaltungssitz des Bezirks fungierte die Stadt Brod na Savi (heute Slavonski Brod). Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Gründung der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien 1945 durch Josip Broz Tito bis zum Ausbruch des Bosnienkrieges 1992 bildete das Gebiet der heutigen Gemeinde Domaljevac-Šamac gemeinsam mit der heutigen Gemeinde Šamac, die Gemeinde Bosanski Šamac in der Jugoslawischen Teilrepublik Bosnien und Herzegowina.", "section_level": 1}, {"title": "Bosnienkrieg 1992–1996.", "content": "Während des Bosnienkrieges organisierten sich die Bosnischen Kroaten militärisch gegen die Bosnischen Serben und die Jugoslawische Volksarmee. Domaljevac und die umliegenden Dörfer wurden von der 104. Brigade des Hrvatsko vijeće obrane (HVO; kroatisch für kroatischer Verteidigungsrat) verteidigt. 1993 wurde der De-facto-Staat die Kroatische Republik Herceg-Bosna gegründet, welchem auch Domaljevac-Šamac bis zur offiziellen Auflösung 1996 zugehörte.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung seit 1996 und Neugründung 1998.", "content": "Die Strukturen der Herceg-Bosna wurden vorerst weitgehend beibehalten. 1998 wurde die Gemeinde aufgrund des Abkommens von Dayton in ihrer heutigen Form gegründet. Seit dem Kriegsende hat sich die Gemeinde stark entwickelt. Nebst der Beseitigung der Kriegsschäden wurde die Infrastruktur, wie das Straßennetz und die Strom- und Wasserversorgung ausgebaut. Ebenso wurden diverse Dienstleistungen, Geschäfte, medizinische und pflegerische Einrichtungen sowie Bildungseinrichtungen teilweise mit internationaler Unterstützung modernisiert oder neu gebaut. Die Entwicklung gewisser Gebiete geht dennoch nur schleppend voran. Besonders an den ehemaligen Frontlinien kehrten die geflüchteten Bewohner nicht wieder in ihre Häuser zurück. In diesen Gebieten sind bis heute zahlreiche Kriegsruinen zu sehen. Zum Teil besteht Minengefahr. Da sich die Minenfelder auch in regelmäßig überschwemmten Sumpfgebieten befinden, erschwert sich die Minenräumung.", "section_level": 2}, {"title": "Überschwemmungen 2014.", "content": "Das Balkantief Yvette sorgte ab dem 14. Mai 2014 mit mehrtägigem Dauerregen in ganz Südosteuropa für die höchsten gemessenen Niederschlagsmengen seit Beginn der Aufzeichnungen vor 120 Jahren. Der Regen im Landesinneren hatte zur Folge, dass die Bosna bei Šamac mit gewaltigen Wassermassen in die Save mündete. Infolge brachen die Dämme und innerhalb kürzester Zeit war einen großen Teil der Gemeindefläche überflutet. Die Überschwemmungen forderten in Domaljevac-Šamac zwei Todesopfer und enorme materielle Schäden.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nationale Zusammensetzung der Bevölkerung.", "content": "Vor dem Bosnienkrieg 1991 bezeichnete sich eine Mehrheit von 98,02 % als Kroaten. Gemäss den endgültigen Ergebnissen der Volkszählung 2013 leben in Domaljevac-Šamac 4.771 Personen, davon 97,13 % Kroaten.", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Die Mehrheit der Bevölkerung ist römisch-katholisch. Es besteht eine Kirchengemeinde in Domaljevac und in Grebnice. Beide Gemeinden unterliegen dem Erzbistum Vrhbosna. Die Kirchengemeinde Grebnice entstand 1992 als eigenständige Kirchengemeinde aus Teilen der Gemeinden Domaljevac und Tišina.", "section_level": 2}, {"title": "Diaspora.", "content": "Bereits vor dem Krieg wies die Gemeinde eine hohe Zahl an Gastarbeitern im Ausland auf. Während des Krieges ist ein großer Teil der Bevölkerung über die Save nach Kroatien oder in andere Staaten geflüchtet. Oftmals bot sich durch im Ausland lebende Verwandte die Möglichkeit bei diesen aufgenommen zu werden. Trotz vielen Rückkehrern nach dem Krieg weist Domaljevac-Šamac weiterhin ein für die ganze Region typischen hohen Bevölkerungsanteil im Ausland auf. Aus wirtschaftlichen Gründen, wie auch aus mangelnden Perspektiven in Bereichen Bildung und Erwerbstätigkeit besteht ein starker Trend der Abwanderung, besonders nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Dieser Trend ist in der gesamten Region zu beobachten. Städte wie Frankfurt am Main, München oder Wien weisen eine große kroatische Diaspora aus der Posavina auf. So zeigt sich besonders in den Sommermonaten wie auch zu Feiertagen, wie Ostern und Weihnachten ein belebterer Alltag als außerhalb der Ferienzeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dani općine Domaljevac-Šamac.", "content": "Seit 1998 werden Jährlich Ende Juli die Tage der Gemeinde (kroatisch Dani općine) gefeiert. Die Feierlichkeiten beginnen rund um den 20. Juli mit der Feier des Dorfpatrons von Grebnice, des heiligen Elias (kroatisch Blagdan svetog Ilije). Umgangssprachlich wird das Fest Ilino genannt und wird traditionell mit einer römisch-katholischen Messe gefeiert. Am 26. Juli finden die Feierlichkeiten rund um das Fest der heiligen Anna (kroatisch sveta Ana), der Dorfpatronin von Domaljevac, statt. Als Höhepunkt gilt die römisch-katholische Messe und das Straßenfest in Form von Fahrgeschäften und Marktständen. Neben den kirchlichen Feiern werden in diesen Tagen verschiedene kulturelle und sportliche Veranstaltungen angeboten. Unter anderem gibt es Aufführungen verschiedener Kulturvereine mit Trachten- und Gesangsgruppen aus der Region, sowie diverse Sportturniere.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fußball.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "HNK Mladost Domaljevac.", "content": "Domaljevac verfügt mit dem 1928 gegründeten Fußballclub HNK Mladost Domaljevac über einen Verein, der momentan in der zweiten Liga des Verwaltungskreises Posavina (kroatisch druga županijska liga Posavine) spielt. In der Saison 2006/07 wurde Mladost Meister der ersten Liga des Verwaltungskreises Posavina (kroatisch prva županijska liga Posavine) und konnte in der Saison 2007/08 in der zweiten Liga der Föderation Nord (kroatisch druga liga FBiH sjever) spielen. Nach einer Saison stieg Mladost wieder ab. Nach der Saison 2015/16 stieg die Mannschaft ein erneut ab. Die Spiele von Mladost werden auf dem Sportplatz Jelas im Zentrum von Domaljevac ausgetragen. Der Sportplatz verfügt über eine Tribüne, die verhältnismäßig vielen Zuschauern Platz bietet. Dementsprechend wird der Sportplatz auch für größere sportliche Ereignisse genutzt. Teilweise werden auf dem Sportplatz Fußballspiele mit Spendensammlungen für humanitäre Zwecke ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "NK Korpar Grebnice.", "content": "Der Fußballclub wurde 1956 gegründet. Zur Zeit spielt NK Korpar in der zweiten Liga des Verwaltungskreises Posavina. Von 2009 bis 2012 war NK Korpar für drei Saisons in der ersten Liga des Verwaltungskreises Posavina vertreten. Die Spiele werden auf dem Sportplatz Snoge in Grebnice ausgetragen.", "section_level": 3}, {"title": "HNK 9. lipanj Bazik.", "content": "Der Club wurde in den 1970er Jahren unter dem Namen \"Mlada Bosna\" gegründet. Später wurde der Club in \"Bosna\" umbenannt und trug den Namen bis 1992. Während des Bosnienkriegs spielte der Club unter dem Namen \"HNK Bazik\". Nach dem Krieg nahm der Club seinen heutigen Namen \"HNK 9. lipanj\" an. Bis 2015 war der 9.lipanj in der zweiten Liga des Verwaltungskreises Posavina vertreten.", "section_level": 3}, {"title": "Volleyball.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "HOK Domaljevac.", "content": "Mit HOK Domaljevac besitzt Domaljevac einen Volleyballclub in der bosnisch-herzegowinischen Premierliga des Volleyballs (bosnisch Premijer liga BiH za odbojkaše). Der Club wurde 1980 als OK Mladost gegründet und trägt seine Spiele jeweils auf der Schulsportanlage in Grebnice aus.", "section_level": 3}], "src_summary": "Domaljevac-Šamac ist eine Gemeinde im Norden von Bosnien und Herzegowina im Kanton Posavina. Die Gemeinde wurde 1998 als Folge des Bosnienkriegs gemäß dem Abkommen von Dayton neu gegründet und gehört seither zur Föderation Bosnien und Herzegowina. ", "tgt_summary": null, "id": 536059} {"src_title": "Jacob Bigelow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte und Bau.", "content": "Schon in den Jahren vor 1870 entstanden erste Projekte, eine Bahnstrecke von Bautzen zur Sächsisch-Böhmischen Staatseisenbahn im Elbtal zu bauen. Im Jahr 1870 wurde vom Sächsischen Landtag die Genehmigung zum Bau erteilt. Nach dem ursprünglichen Plan sollte die Strecke von Bautzen aus durch das Spreetal das böhmische Schluckenau (heute Šluknov) erreichen und dann direkt durch das Sebnitztal nach Schandau (seit 1920 Bad Schandau) führen. Österreich hatte am 17. Juli 1871 die Konzession für die „\"Eisenbahnstrecke Rumburg–Schluckenau, eventuell mit der Fortsetzung Richtung Bautzen\"“ an die Böhmische Nordbahn (BNB) vergeben. Die BNB zeigte jedoch kein Interesse an einer durchgehenden Verbindung vom Elbtal in die Oberlausitz, die in direkter Konkurrenz zur eigenen Hauptstrecke von Prag nach Georgswalde/Ebersbach gestanden hätte. Angesichts dieser Situation ließ die Sächsische Staatsregierung prüfen, ob eine Streckenführung unter Umgehung österreichischen Staatsgebietes technisch möglich wäre. Bislang galt eine Streckenführung wegen der ungünstigen Topografie zwischen Neustadt und Sebnitz als nicht ausführbar. Projektiert wurde schließlich eine Trasse, die von Neustadt kommend den Bergrücken des Unger bei Krumhermsdorf überquert und dann in starkem Gefälle am Abhang des Ungerberges talwärts nach Sebnitz führt. Von Wilthen bis Neustadt sollte die neue Strecke die projektierte Trasse der Süd-Lausitzer Bahn mitnutzen. Der Bau der Strecke begann im Juli 1874. An Kunstbauten mussten sieben Tunnel mit einer Gesamtlänge von 983 Metern, zwei große Viadukte in Sebnitz sowie 28 kleinere Brücken erstellt werden. Der Sebnitzer Stadtviadukt war damals der erste Viadukt in Deutschland, der mit einem 250-Meter-Radius und einer Neigung von 20 Promille erbaut wurde. Bei der Schaffung von Geländeeinschnitten und der Schüttung der Bahndämme mussten insgesamt 1.287.000 m3 Erdreich bewegt werden. Durchschnittlich waren 850 Menschen an der Strecke beschäftigt, darunter viele italienische Fachleute, die hier ihre Erfahrungen aus dem Straßen- und Bahnbau in den Alpen und Apenninen anwendeten. Heute in dieser Gegend vorhandene italienische Familiennamen gehen auf diese Zeit zurück. Die Kosten für den Streckenbau beliefen sich auf 9.789.508 Mark, wovon allein 1.037.500 Mark auf die Elbbrücke bei Bad Schandau entfielen. Der Abschnitt Neustadt–(Bad) Schandau wurde am 1. Juli 1877 eröffnet, der Abschnitt Bautzen–Neustadt am 1. September des gleichen Jahres. Zwischen Wilthen und Neustadt war die Strecke wegen des dort erwarteten hohen Verkehrsaufkommens zweigleisig ausgeführt worden.", "section_level": 2}, {"title": "Bis zum Zweiten Weltkrieg.", "content": "Im ersten Fahrplan – gültig ab 1. September 1877 – waren vier durchgehende Zugpaare 1. bis 4. Klasse verzeichnet. Sie benötigten für die 65 Kilometer lange Strecke etwa 2 Stunden und 40 Minuten. In Wilthen und Neustadt bestanden jeweils direkte Anschlüsse an die Züge von und nach Ebersbach bzw. Dürrröhrsdorf. Insgesamt entwickelte sich die Verkehrsleistung nicht wie erwartet. Im Güterverkehr erlangte nur der Kohletransport aus Böhmen nach Sachsen eine gewisse Bedeutung. Bereits nach wenigen Betriebsjahren wurde das zweite Gleis zwischen Niederneukirch und Neustadt wieder abgetragen. Im Jahr 1905 eröffnete die Böhmische Nordbahn die Strecke (Schluckenau)–Nixdorf–Sebnitz. Die Linie von Schluckenau nach Bautzen wurde – obwohl staatsvertraglich vereinbart – nie mehr gebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg gingen die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen in der 1920 gegründeten Deutschen Reichsbahn auf. Die Strecke wurde fortan von der Reichsbahndirektion Dresden verwaltet. Im Jahr 1923 wurde der Abschnitt Neukirch West–Bad Schandau zur Nebenbahn abgestuft. In jene Zeit fällt auch die betriebliche Trennung der Strecke in die Abschnitte Bautzen–Wilthen und Neukirch–Bad Schandau. Zwischen Wilthen und Neukirch West verkehrten nur noch die Züge der Relation Reichenberg–Zittau–Dresden. Durchgangsreisende von Bautzen nach Bad Schandau mussten nun zweimal umsteigen. Im Fahrplan von 1939 verkehrten zwischen Bautzen und Wilthen bis zu zehn Personenzugpaare. Acht weitere bedienten die Relation Bautzen–Großpostwitz–Obercunewalde(–Löbau). Zwischen Neukirch West und Bad Schandau fuhren bis zu sieben durchgehende Züge. Weitere bedienten Teilstrecken. Die Reisezeit zwischen Bautzen und Bad Schandau betrug (mit zweimaligem Umsteigen in Wilthen und Neukirch West) etwa zwei bis zweieinhalb Stunden. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges – am 8. Mai 1945 – wurden die Viadukte in Oberottendorf, Berthelsdorf und Langburkersdorf sowie einige kleinere Brücken durch die deutsche Wehrmacht gesprengt. Die Zerstörung des Viaduktes in Heinersdorf verhinderten mutige Anwohner. Ein Zugverkehr war vorerst nicht mehr möglich. Der grenzüberschreitende Verkehr von Sebnitz nach Rumburk wurde nach der Wiedererrichtung des tschechoslowakischen Staates am 8. Mai 1945 nicht wieder aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Die zerstörten Brücken wurden nach Kriegsende zunächst provisorisch mit hölzernen Bauwerken repariert. Bis 1954 baute die Neustädter Firma Domsch die Brücken wieder auf. Das zweite Gleis zwischen Wilthen und Neukirch West sowie verschiedene Bahnhofsnebengleise wurden 1946 als Reparationsleistung für die Sowjetunion demontiert. Nach einer Neuordnung der Reichsbahndirektionsbezirke gehörte ab 1955 der Abschnitt von Bautzen bis zum Bahnkilometer 27,1 zur Reichsbahndirektion Cottbus. Am 23. Juli 1957 unterbrach ein Hochwasser die Elbtalbahn bei Pirna. Bis zur Behebung der dortigen Schäden wurden alle internationalen Reisezüge und die Güterzüge im Import über Sebnitz, Neustadt und Dürrröhrsdorf umgeleitet. Darunter war auch der Schnelltriebwagen D 54/55 „Vindobona“ (Berlin–Prag–Wien), der bis Neustadt wegen seiner schwachen Motorleistung mit Vorspannlokomotive befördert werden musste. Ab dem Sommerfahrplan 1966 wurden wieder durchgehende Reisezüge zwischen Bautzen und Bad Schandau eingeführt. Ein Teil der Züge war nun sogar von und nach Hoyerswerda durchgebunden. Das Bahnbetriebswerk Hoyerswerda setzte für diese Umläufe moderne Leichttriebwagen ein, die sich allerdings wegen ihrer zu schwachen Motorleistung nicht bewährten. Ab 1974 wurden alle Züge wieder lokomotivbespannt gefahren. Nach 1968 führte der VEB Schachtbau Nordhausen jeweils in den Abend- und Nachtstunden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten an den Tunneln aus. Entstandene Fugen und Hohlräume in der Tunnelausmauerung wurden mit Beton ausgepresst. Für einen Teil der Reisezüge musste abschnittsweise Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Zwischen 1971 und 1976 wurde sämtlicher Nahgüterverkehr für Goßdorf-Kohlmühle und Rathmannsdorf von Pirna über Neustadt und Sebnitz gefahren. Begründet war das in der verringerten Streckenkapazität der Elbtalbahn während der dortigen Elektrifizierungsarbeiten. Am 18. Februar 1976 kam es bei einem solchen Zug zu einem Eisenbahnunfall infolge einer Spurerweiterung. Mehrere Güterwagen entgleisten vor dem Tunnel II und stürzten eine Böschung hinab. Für die Bergungsarbeiten war die Strecke 24 Stunden gesperrt. Ein Höhepunkt in der Geschichte der Bahn war die 100-Jahr-Feier am 1. Juli 1977. Zentraler Festort war der Bahnhof Sebnitz, wo eine Fahrzeugausstellung präsentiert wurde. Für die Festgäste verkehrten zahlreiche Sonderzüge mit den Traditionslokomotiven der Deutschen Reichsbahn. In den 1970er Jahren erreichten sowohl die beiden Großbrücken in Sebnitz als auch die Elbbrücke in Bad Schandau die Grenze ihrer Lebensdauer. Für die Elbbrücke galt ab 30. Mai 1976 eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 km/h. Die zulässige Meterlast war dort nunmehr auf 4,8 Tonnen begrenzt. Für die Zeit der Reparatur der beiden Stadtviadukte errichtete die Nationale Volksarmee (NVA) in den Jahren 1983 und 1984 militärische Pionierbrücken auf Gerüstpfeilern, sodass der Bahnbetrieb ungehindert weiterlaufen konnte. Ungünstiger gestaltete sich die Situation in Bad Schandau. Hier führte die Sperrung der Elbbrücke am 1. Dezember 1985 zur Unterbrechung der Strecke. Zwischen Rathmannsdorf und Bad Schandau wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Auch auf der weiteren Strecke kam es zu Fahrplananpassungen. Die Züge von Bautzen endeten fortan in Sebnitz, wo in einen zwischen Sebnitz und Rathmannsdorf pendelnden Wendezug umgestiegen werden musste. Die Brücken wurden in den folgenden Jahren fast vollständig neu gebaut. Die beiden Sebnitzer Stadtviadukte erhielten statt der maroden Gewölbe aus Bruchsteinmauerwerk neue Überbauten aus Betonfertigteilen. Die Pfeiler wurden stabilisiert und mit Beton ummantelt. Die Elbbrücke erhielt über der Flussöffnung einen neuen Stabbogenüberbau. Die Vorlandbrücken mit den markanten Türmchen blieben aus Gründen des Denkmalschutzes erhalten. Als Bauzeitraum waren ursprünglich drei Jahre vorgesehen gewesen. Tatsächlich dauerten die Bauarbeiten schließlich bis 1991. Am 6. Dezember 1990 wurde die Strecke wieder für den durchgehenden Zugverkehr freigegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Der Niedergang nach der politischen Wende in der DDR.", "content": "Der gesellschaftliche Umbruch im Osten Deutschlands 1989/90 war auch für die Bahnstrecke Bautzen–Bad Schandau mit erheblichen Veränderungen verbunden. Innerhalb kürzester Zeit stellte ein Großteil der Betriebe im Einzugsgebiet ihre Produktion ein, was zu einem erheblichen Einbruch bei der Verkehrsleistung im Personen- und Güterverkehr führte. Die verbliebenen Unternehmen, wie etwa der Landmaschinenbetrieb in Neustadt oder die Likolit Linoleumwerke in Kohlmühle verlagerten ihre Transporte immer mehr auf die Straße. Im Winterfahrplan 1990/91 gab es sechs durchgehende Personenzugpaare zwischen Bautzen und Bad Schandau, die für die 64 Kilometer etwa zwei Stunden benötigten. Weitere Züge bedienten Teilstrecken, so zwischen Bautzen und Wilthen sowie Neustadt und Bad Schandau. Einige Züge des Berufsverkehrs bedienten werktags auch die Relation Bautzen–Wilthen–Neukirch West–Bischofswerda. Am 31. Dezember 1994 wurde der Güterverkehr im Abschnitt Bautzen – Wilthen eingestellt. Für die Bedienung der dortigen Industrieanschlüsse genügte schon 1992 ein einziges, werktäglich verkehrendes Nahgüterzugpaar zwischen Bautzen, Großpostwitz und Obercunewalde. In Sebnitz fuhr der letzte Güterzug am 23. Dezember 1994 mit einer Lok der Baureihe V60. Am 20. April 2004 entschieden die Verkehrsverbünde Oberelbe (VVO) und Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) die Einstellung des Reiseverkehrs zwischen Bautzen und Neustadt. Begründet wurde das einerseits mit niedrigen Reisendenzahlen (weniger als 500 pro Tag) als auch mit den reduzierten Zuweisungen des Bundes. Zudem wurde für das Verkehrsgebiet der Bahn ein Einwohnerverlust von 20 Prozent bis 2020 prognostiziert. Am 12. Dezember 2004 wurde der Reiseverkehr zwischen Bautzen und Neustadt zugunsten einer neuen direkten Linienbusverbindung eingestellt. Damit waren die Abschnitte Bautzen–Wilthen und Neukirch West–Neustadt ohne regelmäßigen Verkehr. Im Jahr 2006 kam es infolge des Neubaues der Staatsstraße 156 zur Unterbrechung der Strecke am Streckenkilometer 33,4. Die DRE hat den Freistaat Sachsen auf den Bau einer Brücke verklagt und in erster und zweiter Instanz gewonnen, das Verfahren ist 2020 beim Bundesverwaltungsgericht anhängig. Am 11. Mai 2007 wurde die Stilllegung des Abschnittes Bautzen–Wilthen durch das Eisenbahn-Bundesamt genehmigt. Juristisch vollzogen wurde sie am 16. Juni 2007. Laut Angaben des ZVON seien zuletzt 320 Fahrgäste pro Tag auf dem Streckenabschnitt gezählt worden. Der Streckenabschnitt Neukirch (Lausitz) West – Neustadt (Sachs) ist seit 2007 an die Deutschen Regionaleisenbahn GmbH (DRE) verpachtet. In diesem Abschnitt liegt die Anschlussbahn des Steinbruches Oberottendorf, die auch heute noch bedarfsweise von Neukirch (Lausitz) Ost aus mit Ganzzügen bedient wird. Die DRE bemüht sich auch um die Übernahme des Abschnittes Bautzen–Wilthen, da sich die Anliegerkommunen und vor allem Wilthens Bürgermeister Michael Herfort für die Wiederinbetriebnahme dieses Abschnittes einsetzen. Im Jahr 2008 verkehrte letztmals ein Ausflugszug zwischen Bautzen und Wilthen. Seit dem 19. Oktober 2009 wird die Strecke Neustadt (Sachs) – Bad Schandau im technisch unterstützten Zugleitbetrieb (TUZ) nach Ril 436 betrieben. Der Zugleiter sitzt in Neustadt (Sachs). Zur Kommunikation zwischen dem Zugleiter und dem Triebfahrzeugführer wird GSM-R benutzt. Die einzigen Betriebsstellen mit Weichen sind der Bahnhof Sebnitz (Sachsen) und die Ausweichanschlussstelle Rathmannsdorf. Dem Triebfahrzeugführer wird über ein blaues Signal über der H-Tafel signalisiert, ob der PZB-Magnet wirksam ist oder nicht. Diese technische Unterstützung soll durch Zwangsbremsungen dazu beitragen, fehlerhafte Fahrten zu verhindern. Die Rückfallweichen sind mit Überwachungssignalen ausgerüstet. Am 7. August 2010 kam es im östlichen Sachsen zu einem Hochwasserereignis, bei dem auch die Sebnitztalbahn zwischen Sebnitz und Bad Schandau betroffen war. Unterspülungen am Bahngleis entstanden vor allem zwischen Ulbersdorf und Goßdorf-Kohlmühle, sodass der Reiseverkehr zwischen Sebnitz und Bad Schandau im Schienenersatzverkehr abgewickelt werden musste. Nach Reparatur der Schäden wurde der Zugverkehr am 13. November 2010 wieder aufgenommen. Seit Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 wurden der Reisezugverkehr auf der Linie Bad Schandau–Sebnitz–Neustadt–Pirna infolge einer Neuausschreibung der Verkehrsleistungen von der Städtebahn Sachsen GmbH betrieben. Am 8. September 2010 beschloss der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) ein Sparpaket als Reaktion auf die geplante Kürzung der Zuweisungen vom Freistaat Sachsen. Darin war unter anderem die Abbestellung des Schienenpersonennahverkehrs zwischen Neustadt in Sachsen und Bad Schandau ab April 2011 vorgesehen. Am 20. Januar 2011 gab der VVO jedoch bekannt, dass diese Maßnahmen vorerst ausgesetzt werden. Grund dafür sind Einsparungen in Höhe von fünf Millionen Euro, die sich ab dem Jahr 2011 wegen reduzierter Bahnhofsnutzungsgebühren ergeben. Auf dem Abschnitt zwischen Bautzen und Wilthen wurden im Zusammenhang mit dem Neubau der Brücke über die Zeppelinstraße in Bautzen das Streckengleis nach Wilthen gekappt und das Vorsignal, der Vorsignalwiederholer, sowie das Einfahrsignal aus Richtung Wilthen außer Betrieb genommen. Diese zeigten fast ein dutzend Jahre lang nur einen Signalbegriff an. Anfang Februar 2019 wurden diese drei Signale, sowie ein BÜ-Überwachungssignal zwischen Bautzen und dem BÜ bei Boblitz abgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Neue Perspektiven.", "content": "Nach jahrelangen Diskussionen beschloss der VVO im Juli 2012 die Finanzierung für den Wiederaufbau der in Sebnitz abzweigenden grenzüberschreitenden Strecke nach Dolní Poustevna. Seit 5. Juli 2014 verkehren Reisezüge der Linie U28 Děčín–Bad Schandau–Sebnitz–Šluknov–Rumburk im Zwei-Stunden-Takt. Die Züge der Linie RB71 der Mitteldeutschen Regiobahn fahren seitdem nur noch zwischen Pirna und Sebnitz. Einzige Ausnahme war ein werktäglicher Zug am frühen Morgen, der weiterhin von und nach Bad Schandau verkehrte. Prognostiziert wurde ein zusätzliches Verkehrsaufkommen von täglich 700 Fahrgästen zwischen Sebnitz und Bad Schandau. In Sebnitz bestand zuerst nur ein guter Anschluss zwischen den Zügen aus Neustadt nach Bad Schandau. In der Gegenrichtung wurde der Anschluss auf der ehemals durchgehenden Verbindung um eine Minute verpasst. Mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 wurde durch die Einrichtung von Bedarfshalten, dem Entfall des Haltes in Mittelndorf und der Optimierung der Anschlusssituation in Bad Schandau, die Fahrzeit auf dem Abschnitt Bad Schandau – Sebnitz soweit reduziert, dass zwischen beiden Zügen ein Übergang von drei Minuten besteht. Außerdem bestehen Planungen den Fahrplan durch Infrastrukturmaßnahmen weiter zu stabilisieren, um auch im Verspätungsfall sichere Anschlüsse gewährleisten zu können. Ein Gutachten zur Reaktivierung des Streckenabschnitts Wilthen–Bautzen, das im Auftrag des Verkehrsverbundes Oberlausitz-Niederschlesien angefertigt und Ende 2013 vorgelegt wurde, bezifferte die Kosten für eine Streckensanierung auf 2,3 Millionen Euro. Als Betriebskonzept wurde eine Umlegung der Regionalbahnen von Zittau nach Dresden über Wilthen und Bautzen untersucht. Durch die längere Fahrzeit und die Auflassung der Halte Neukirch (Lausitz) West, Putzkau und Schmölln wird in dieser Variante insgesamt mit einem Fahrgastverlust gerechnet. Die Deutsche Regionaleisenbahn plant, möglicherweise den Streckenabschnitt zwischen \"Oberottendorf\" und \"Neustadt (Sachs)\" wieder in Betrieb zu nehmen. Dazu müsste eine fehlende Brücke wieder eingebaut werden.", "section_level": 2}, {"title": "Streckenbeschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Von Bautzen aus führt die Strecke zunächst in der breiten Talwanne der Spree aufwärts nach Wilthen. Dort vereinigt sie sich mit der von Zittau kommenden Strecke und führt weiter nach Neukirch/Lausitz West, steigt dann an den Abhängen des Valtenberges an, um die Wasserscheide zum Polenztal zu überqueren. Leicht fallend erreicht die Strecke Neustadt in Sachsen. Kurz vor der Stadt ist die Strecke unterbrochen, seitdem für den Bau der Schnellstraße ein Stück Bahndamm abgetragen wurde. Dann umfährt die Strecke die Stadt in einem weiten Bogen auf östlicher Seite, um den Bahnhof Neustadt zu erreichen. Dort zweigt die Bahnlinie in Richtung Pirna ab. Von nun an steigt die Strecke an den Abhängen des Ungermassivs wieder an, überquert den Höhenrücken bei Krumhermsdorf und erreicht kurz vor dem Bahnhof Krumhermsdorf den Brechpunkt. In starkem Gefälle führt die Strecke nun hinab nach Sebnitz. Nach einem Rechtsbogen direkt an der tschechischen Grenze führt das Gleis von Dolní Poustevna an die Strecke heran, mit dem sie gemeinsam den Bahnhof von Sebnitz erreicht. Nach dem Bahnhof Sebnitz führt die Strecke über zwei hohe Viadukte und erreicht das Tal der Sebnitz, dem sie bis Bad Schandau folgt. Die Fahrt führt nun über 27 Brücken und durch sieben Tunnel mit einer Gesamtlänge von 983 m. Nach Rathmannsdorf überquert die Strecke auf der Carolabrücke, einer Stabbogenbrücke, die Elbe und erreicht Bad Schandau. Im Bahnhof Bautzen beginnt die Bahnstrecke Bautzen–Bad Schandau. Hier bestand früher Anschluss an die Züge der Relation Dresden–Görlitz sowie Bautzen–Hoyerswerda. Der Haltepunkt Singwitz wurde kurz nach der Streckeneröffnung am 15. Oktober 1877 eingerichtet. Einziger Hochbau war ein hölzernes Dienstgebäude, dass auch einen Dienstraum mit Fahrkartenausgabe beherbergte. Singwitz besaß einst ein hohes Verkehrsaufkommen im Berufs- und Ausflugsverkehr. Im Jahr 1888 wurden in Singwitz insgesamt 72.900 Fahrkarten verkauft. Nach der Einrichtung einer Anschlussbahn für das ab 1959 aufgebaute Mähdrescherwerk erhielt Singwitz ab Juni 1972 den Status eines Bahnhofes. Die Anschlussbahn des Mähdrescherwerkes wurde im Juni 1999 letztmals bedient. Zwischen 1960 und 1990 kamen hier über 80.000 Mähdrescher zum Versand. Die 3,56 Kilometer lange Anschlussbahn zum Sprengstoffwerk Gnaschwitz wurde während des Ersten Weltkrieges am 29. März 1916 in Betrieb genommen. Sie zweigte auf freier Strecke am Kilometer 5,96 ab und führte hinab ins Spreetal. Mitnutzer waren die Vereinigten Bautzner Papierfabriken und weitere kleinere Industriebetriebe. Im November 1992 wurde die Anschlussbahn mit dem Ausbau der Abschlussweiche aufgelassen. Der Bahnhof Großpostwitz war Abzweigbahnhof der heute stillgelegten Nebenbahn nach Löbau. Er besteht seit der Streckeneröffnung. Der Haltepunkt Rodewitz wurde am 15. Oktober 1878 eröffnet. Ab 1925 bestand am Streckenkilometer 10,92 das Anschlussgleis des Umspannwerkes Rodewitz. Es wurde 1996 mit dem Ausbau der Anschlussweiche aufgelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Betriebsstellen.", "content": "Der Bahnhof Wilthen ist Anschlussbahnhof zur Bahnstrecke Oberoderwitz–Wilthen. Güterverkehr wurde hier noch bis zum 16. Juni 2009 für die Weinbrennerei Wilthen durch die ITL Eisenbahngesellschaft erbracht. Der Bahnhof Neukirch (Lausitz) Ost besteht seit der Streckeneröffnung. Zunächst trug die Station den Namen Ober-Neukirch bzw. Oberneukirch (Laus), bevor in den 1930er Jahren der heute zum Haltepunkt zurückgestufte Bahnhof den Namen Neukirch (Lausitz) Ost erhielt. Der Bahnhof Neukirch (Lausitz) West besteht seit der Streckeneröffnung. Die hier abzweigenden Strecke nach Bischofswerda wurde 1879 in Betrieb genommen. Ursprünglich trug die Station den Namen Nieder-Neukirch bzw. Niederneukirch (Laus), bevor er in den 1930er Jahren den Namen Neukirch (Lausitz) Ost erhielt. In den 1990er Jahren wurden die Anlagen auf das Haupt- und Überholgleis reduziert. Neukirch (Lausitz) West wird über das Elektronische Stellwerk Bischofswerda ferngesteuert. Die heutige Ausweichanschlussstelle (Awanst) Steinbruch Oberottendorf besteht seit 2003. Für deren Bau wurde das Planum des ehemaligen zweiten Streckengleises benutzt. Sie ist heute (2013) der einzige noch regelmäßig bediente Gütertarifpunkt der Strecke Bautzen–Bad Schandau. Zum Versand kommen Ganzzüge mit Split für Beton- und Asphaltwerke sowie Schotter für Gleisbauvorhaben. Um 2010 wurden etwa 50 % der Produktion des Werkes per Bahn abgefahren. Bereits das Vorläuferunternehmen der heutigen Steinbruch Oberottendorf GmbH, die Firma Dr. Großer & Co. Diabaswerke besaß ab etwa 1942 ein kurzes Anschlussgleis, das bedarfsweise bedient wurde. Ab den 1970er Jahren ungenutzt, wurden das Gleis um 1980 abgebaut. Der ehemalige Bahnhof Oberottendorf besteht seit der Streckeneröffnung. Ursprünglich besaß er neben mehreren Kreuzungsgleisen auch umfangreiche Anlagen für den Güterverkehr. Mangels verkehrlichen Bedarfes kam es schon früh zur Reduzierung der Anlagen. Bereits am 1. September 1933 wurde der Bahnhof darum zur Haltestelle abgestuft. Später war die Betriebsstelle nur noch ein Haltepunkt, der am 12. Dezember 2004 letztmals von Reisezügen bedient wurde. Von der früheren Bedeutung zeugt noch das große Empfangsgebäude. Die Anschlussbahn des VEB Lausitzer Dachziegelwerke Langburkersdorf lag auf freier Strecke am km 34,530. Die Bedienung erfolgte durch Übergabezüge vom Bahnhof Neustadt (Sachs) aus, die wegen der begrenzten Gleislänge im Anschluss maximal zehn Wagen umfassen konnten. Der Anschluss wurde letztmals um das Jahr 2000 bedient. Der Bahnhof Neustadt (Sachs) ist Anschlussbahnhof zur Bahnstrecke Neustadt–Dürrröhrsdorf. Bis in jüngere Zeit war Neustadt (Sachs) der wichtigste Gütertarifpunkt der gesamten Strecke. Vor allem der VEB Fortschritt Landmaschinen (zuletzt: Case Harvesting Systems) sorgte dort für ein reges Frachtaufkommen. Noch im November 1990 wurden Ganzzüge mit Landmaschinen für Kunden in der Sowjetunion abgefertigt. Letzte Güterkunden in Neustadt waren ein Brennstoffhändler und ein Schrotthandel, deren Bedienung im Jahr 2002 in Folge des Rationalisierungsprogramms MORA C eingestellt wurde. Seit einem Bahnhofsumbau im September 2006 existieren nur noch zwei Bahnsteiggleise und einige wenige Nebengleise. Die Bedienung der verbliebenen Weichen und Signale erfolgt seit dem ausschließlich über das Stellwerk an der Westseite, das dafür neue Stellwerkstechnik mit Hl-Lichtsignalen erhielt. Der heutige Haltepunkt Krumhermsdorf ist die höchstgelegene Betriebsstelle der ganzen Strecke. 1967 wurden die nicht mehr benötigten Nebengleise aufgelassen und der frühere Bahnhof zum Haltepunkt abgestuft. Der Bahnhof Sebnitz ist Anschlussbahnhof zur Strecke nach Rumburk in der Tschechischen Republik. Das von 1877 stammende Empfangsgebäude des Bahnhofes befindet sich heute im Eigentum der Stadt Sebnitz, die darin Gastronomie und ein Touristeninformationszentrum betreibt. Anstelle der seit 1994 ungenutzten Güteranlagen entstand ab 2006 eine \"ÖPNV-Schnittstelle\" zum Überlandbusverkehr. Im September 2008 wurden die Gleisanlagen in Vorbereitung auf den Zugleitbetrieb umgebaut und der Bahnhof mit Rückfallweichen ausgestattet. Mit der Einbindung der Strecke von Rumburk wurden die Gleisanlagen bis 2014 entsprechend angepasst und die Bahnsteiganlagen erneuert. Seitdem hat der Bahnhof drei Gleise, wobei in der Regel die Züge von und nach Neustadt auf Gleis 1, die Züge von Bad Schandau nach Děčín auf Gleis 2 und die Züge von Děčín nach Bad Schandau auf Gleis 5 ein- bzw. ausfahren. Seit dem 3. Februar 2017 ist Sebnitz offiziell der dritte Nationalparkbahnhof in Deutschland. Der Haltepunkt Amtshainersdorf wurde am 1. April 1908 eröffnet. Er ist heute ein Bedarfshalt. Der Bahnhof Ulbersdorf wurde noch bis Ende der 1990er Jahre als Kreuzungsbahnhof genutzt. Bei der Streckensanierung im Jahr 2002 wurden die ungenutzten Anlagen des Bahnhofes nicht zurückgebaut. Am 27. Juli 2009 wurden die Weichen 1 und 5 ausgebaut. Der Bahnhof ist nunmehr nur noch ein Haltepunkt. Auf freier Strecke kurz vor dem Haltepunkt Mittelndorf zweigte bis 1937 das Anschlussgleis zur Sputhmühle, einer Fabrik für Holzschliff, ab. Robert Sputh, der Erfinder des Bierdeckels, ließ dort die ersten Bierdeckel herstellen, die von dort weltweit ausgeliefert wurden. Der Haltepunkt Mittelndorf wurde am 15. Januar 1904 eingerichtet. Da er in einer Steigung liegt, wurde er in den ersten Betriebsjahren nur talwärts bedient. Zuletzt hatte der Haltepunkt nur noch für den Wandertourismus im landschaftlich reizvollen Sebnitztal Bedeutung. Züge hielten dort nur bei Bedarf. Aufgrund der geringen Nachfrage im Winter wurde der Haltepunkt in seinen letzten Betriebsjahren nur im Sommerhalbjahr bedient. 2015 wurde die Bedienung des Haltepunktes eingestellt. Der Haltepunkt Mittelndorf kann nur über Wanderwege und Forststraßen erreicht werden, der namensgebende Ort Mittelndorf ist etwa zwei Kilometer entfernt. Im ehemaligen Bahnhof Goßdorf-Kohlmühle begann von 1897 bis 1951 die schmalspurige Schwarzbachbahn nach Hohnstein. Direkt am Bahnhof befand sich der Anschluss des Linoleumwerkes Likolit, welcher noch bis 1992 bedient wurde. Die Anschlussweiche wurde im Rahmen der Streckensanierung im November 2002 entfernt. 1965 wurde Goßdorf-Kohlmühle zur Haltestelle abgestuft. Heute ist Goßdorf-Kohlmühle nur noch ein Haltepunkt. Der Haltepunkt Porschdorf besteht seit dem 1. Juni 1888. Neben seiner Funktion als Zugangsstelle für den namensgebenden Ort hat er auch touristische Bedeutung als Ausgangspunkt einiger Wanderwege. Das massive, repräsentative Empfangsgebäude befindet sich seit den 1990er Jahren in Privatbesitz. Ab 1903 bestand am Haltepunkt das Anschlussgleis eines holzverarbeitenden Betriebes. Es wurde schon in den 1930er Jahren wieder aufgelassen. Der Bahnhof Rathmannsdorf wurde 1877 als Bahnhof Wendischfähre eröffnet. Ab 1938 trug er zunächst die Bezeichnung Rathmannsdorf (Sächs Schweiz), ab 1939 dann Rathmannsdorf (Kr Pirna). Wegen Überlastung des Bahnhofes Bad Schandau wurde 1954 der gesamte dortige Ortsgüterverkehr nach Rathmannsdorf verlagert. Im Jahr 1985 erhielt Rathmannsdorf ein Gleisbildstellwerk der Bauform WSSB GS II Sp64 b, dass heute nicht mehr in Betrieb ist. Die Neben- und Ladegleise wurden im Jahr 2003 erneuert. Rathmannsdorf ist heute als Haltepunkt mit Ausweichanschlussstelle (Awanst) klassifiziert. Im Bahnhof Bad Schandau besteht Anschluss zur Dresdner S-Bahnlinie S1 (Meißen-Triebischtal–Schöna) aber auch zum Fernverkehr in der Relation Berlin–Prag.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeugeinsatz.", "content": "Die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen beschafften für die Strecke Bautzen–Schandau vier Lokomotiven der Gattung VII, die 1869 mit den Fabriknummern 379 bis 382 von Hartmann in Chemnitz geliefert wurden. Sie erhielten die Namen \"WITTEKIND, FRIEDRICH DER WEISE, CHURFÜRST MORITZ\" und \"AUGUST DER STARKE\". Später wurde der Betrieb mit Schlepptenderlokomotiven der Gattung IIIb abgewickelt. Ab den 1920er Jahren wurden die meisten Züge mit den eher leistungsschwachen Lokomotiven der DR-Baureihe 91.0-2 (Preußische T 9) befördert. Erst ab 1956 kamen die für solche Einsatzgebiete konzipierten, leistungsstärkeren Lokomotiven der DR-Baureihe 86 zum Einsatz. Von 1938 bis 1968 wurde ein Teil der Reisezüge auch mit einem Triebwagen VT 135 gefahren. Ab 1966 wurden einige Reisezüge mit den damals neuen Leichtverbrennungstriebwagen der DR-Baureihe VT 2.09 gefahren. Auf den langen Steigungen erwiesen sich die Fahrzeuge jedoch als ungeeignet. Insbesondere im Sommer kam es zur Überhitzung der Motorenanlagen. Ab 1968 waren die Diesellokomotiven der DR-Baureihe V 100 (ab 1971: 110) prägend für den Lokomotiveinsatz. Nur in Ausnahmefällen wurden die Züge auch von der DR-Baureihe V 180 (ab 1971: 118) und später DR-Baureihe 119 befördert. Seit 2001 kommen ausschließlich niederflurige Triebwagen der Bauart Siemens Desiro (DB-Baureihe 642) zum Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Ganz allgemein wird vor allem der untere Abschnitt im Tal der Sebnitz als \"Sebnitztalbahn\" bezeichnet. Derzeit ist vor allem für diese Bahnstrecke die Bezeichnung \"Sächsische Semmeringbahn\" in Gebrauch. Dieser Name ist allerdings für zwei Eisenbahnlinien in Sachsen gebräuchlich. Historisch korrekt, da früher belegt und durch einen Ausspruch des sächsischen Königs untermauert, ist der Name \"Sächsische Semmeringbahn\" für die Windbergbahn – eine Bahnlinie südlich von Dresden – auf der allerdings heute nur noch abschnittsweise Sonderverkehr stattfindet. Zur Verbreitung des Begriffes \"Sächsische Semmeringbahn\" auch für die Sebnitztalbahn trug bei, dass die Deutsche Bahn ihre Regionalbahn-Linie 66 offiziell so bezeichnete. Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Übertragung des Namens von der Windbergbahn auf die Sebnitztalbahn absichtlich in den 1950er Jahren von der Staatssicherheit der DDR wegen der Urantransporte auf der Windbergbahn organisiert wurde. Das folgende Zitat vergleicht die Streckendaten der „echten“ Semmeringbahn mit denen der Sebnitztalbahn: Die Strecke durch das Sebnitztal und weiter hinauf zum Hang des Ungers hat demnach ein mittleres Neigungsverhältnis von 1:61 bzw. auf dem Teil bis Neustadt 1:84. Am 13. April 2006 ließ sich der Windbergbahn e. V. den Begriff \"Sächsische Semmeringbahn\" beim Patent- und Markenamt rechtlich schützen. Damit darf der Begriff \"Sächsische Semmeringbahn\" nach dem Ende der halbjährigen Einspruchsfrist im Oktober 2006 nicht mehr offiziell für die Sebnitztalbahn verwendet werden. Für die kurz vorher gestartete Image-Kampagne „Semmering mobil“ musste vom verantwortlichen Verkehrsverbund Oberelbe kurzfristig umgedacht werden. Zukünftig sollte die Strecke deshalb als „Sächsisch-Böhmische Nationalparkbahn“ überregional bekannt gemacht werden. Nach Beschluss des Landkreises Sächsische Schweiz wird seit dem Jahr 2007 der Name „Sächsisch-Böhmische Semmeringbahn“ kommuniziert. Die für dieses Projekt hergestellten neuen mehrsprachigen Informationstafeln an den Bahnhöfen zwischen Sebnitz und Bad Schandau und die zweisprachige Broschüre mit Wandertouren entlang der Strecke wurden entsprechend überarbeitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Bautzen–Bad Schandau ist eine Eisenbahnverbindung in Sachsen. Sie verläuft von Bautzen über Wilthen, Neukirch/Lausitz, Neustadt in Sachsen und Sebnitz nach Bad Schandau. Der Abschnitt von Bautzen nach Neukirch (Lausitz) West ist als Hauptbahn, die weitere Strecke als Nebenbahn klassifiziert. Heute sind nur noch die Abschnitte Wilthen–Oberottendorf und Neustadt–Bad Schandau in Betrieb. Zwischen Wilthen und Neukirch (Lausitz) West ist die Strecke Teil der durchgehenden Hauptbahnverbindung Liberec–Zittau–Dresden. ", "tgt_summary": null, "id": 1177167} {"src_title": "Fleckzahnhai", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Angelis war der Sohn eines k.u.k. Hauptmanns. Nach dem Besuch der Militär-Unterrealschule in Eisenstadt und der Militär-Oberrealschule in Mährisch-Weißkirchen kam er an die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt und wurde am 18. August 1908 als Leutnant zum k.u.k. Feldkanonenregiment 42 in Steyr ausgemustert.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Nach der Beförderung zum Oberleutnant am 1. August 1914 und der Ernennung zum Kommandanten der 2. Batterie des Regiments am 7. September 1914, zog er in die Kämpfe nach Galizien und Südpolen. Am 1. Juli 1915 wurde de Angelis in den Stab der Kaiserjägerdivision versetzt und fand dort ab dem 9. Oktober 1916 als Generalstabsoffizier in der 2. Kaiserjägerbrigade Verwendung. Kurzzeitig wurde er in die 1. Kaiserjägerbrigade bzw. zur 88. Infanteriebrigade versetzt. Während dieser Zeit wurde er am 1. Mai 1917 zum Hauptmann befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "Am 3. November 1918 geriet er in italienische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 12. Oktober 1919 entlassen wurde. Danach trat Angelis als Hauptmann in das österreichische Bundesheer ein und wurde am 8. Juli 1921 zum Major ernannt. Ab dem 1. Januar 1926 arbeitete der Stabsoffizier im Generalstab des Brigadekommandos 3 in St. Pölten und wurde von dort am 1. November 1927 als Taktiklehrer an die Heeresschule Enns versetzt. Während seiner dortigen Lehrtätigkeit erhielt er am 15. Januar 1929 die Beförderung zum Oberstleutnant, worauf er am 1. September 1933 zum stellvertretenden Kommandanten der Offiziersakademie ernannt und am 28. Juni 1933 Oberst wurde. Nach seiner Ernennung zum stellvertretenden Kommandanten der 1. Brigade am 1. September 1933 kam de Angelis am 1. September 1934 in das Bundesministerium für Landesverteidigung zur dortigen Abrüstungs-Konferenz (Chef-Abteilung 1). Am 1. August 1935 wurde er als stellvertretender Kommandant und Lehrer für Operative Kriegsführung der Höheren Offizierskurse nach Wien versetzt. Er gehörte zu den eifrigsten Anhängern des Nationalsozialismus im Bundesheer und hielt sich während des Juli-Putsches 1934 bereit, nach Erfolg der Putschisten das Militärische Kommando in der Stadt Wien zu übernehmen. Ab 1937 stand er an der Spitze des 1936 gegründeten illegalen Nationalsozialistischen Soldatenringes (NSR). Im März 1938 war er drei Tage lang Staatssekretär für Landesverteidigung im kurzlebigen Kabinett Seyß-Inquart. Dieser berief ihn am 13. März 1938, einen Tag nach dem „Anschluss Österreichs“, in sein Amt und machte ihn zum Leiter des Ministeriums als Nachfolger von General der Infanterie Wilhelm Zehner, der einen Monat später, am 11. April 1938 in Wien unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. In dieser Funktion hatte Angelis wesentlichen Einfluss an der Eingliederung des Österreichischen Bundesheeres in die deutsche Wehrmacht. Er war Mitglied der ominösen „Muffkommission“, – benannt nach dem deutschen Militärattaché Wolfgang Muff – die Material gegen Offiziere zusammentrug, die von den Nazis für „nicht tragbar“ erklärt werden sollten und Außerdienststellungen, Pensionierungen und Bezugskürzungen (wie zu Alfred Jansa oder Alois Windisch) bewirkte. Nach seiner Beförderung zum Generalmajor am 13. März 1938 wurde er am 1. Juli 1938 in den Stab des Infanterie-Regiments 30 kommandiert, am 5. August 1938 erfolgte jedoch die Versetzung als Offizier z.V. zum Oberbefehlshaber des Heeres nach Jüterbog. Am 10. November 1938 wurde er Artilleriekommandeur XV in Jena und am 19. Juni 1939 in den Stab des Heeresgruppen-Kommandos 3 versetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Beim Überfall auf Polen wurde Angelis Kommandeur der 76. Infanterie-Division, welche beim Westwall zum Einsatz kam. Diese Division wurde im Westfeldzug bei Verdun und Toul eingesetzt, am 1. August wurde Angelis zum Generalleutnant ernannt. Beim Angriff auf die Sowjetunion führte er seine Division aus Rumänien gegen Jassy und Tiraspol über Krementschug nach Artemowsk. Am 26. Januar 1942 wurde er mit der Führung des XXXXIV. Armeekorps beauftragt, am 9. Februar 1942 erhielt er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und am 1. März 1942 wurde er General der Artillerie. Als Kommandierender General führte er seine Soldaten 1942 in den Westkaukasus bis kurz vor Tuapse. Im Jahr 1943 folgten Kämpfe um den Kuban-Brückenkopf und ab Oktober der Einsatz am südlichen Flügel der neu aufgestellten 6. Armee in der Südukraine, wo ihm für seine Führung am 12. November 1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen wurde. Vom 22. November bis zum 19. Dezember 1943 führte er in Vertretung von Karl-Adolf Hollidt die 6. Armee. Am 8. April 1944 wurde er erneut mit der Führung der 6. Armee beauftragt, die inzwischen bis zum Dnister zurückgedrängt worden war. Vom 18. Juli 1944 bis zur Kapitulation war er als Nachfolger Franz Böhmes Oberbefehlshaber der 2. Panzerarmee in Jugoslawien. Er führte diese Armee über Belgrad, Südwestungarn und die südöstliche Steiermark nach Kärnten und in die Steiermark zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Ab 9. Mai 1945 war Angelis in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft geraten, wurde aber am 4. April 1946 in jugoslawische Gefangenschaft übergeben, wo er am 11. Oktober 1948 zu 20 Jahren Haft verurteilt worden ist. Kurz nach diesem Urteil erfolgte am 5. März 1949 zusammen mit Generalfeldmarschall Ewald von Kleist seine Auslieferung an die Sowjetunion. Dort wurde er auf Grundlage des Artikels 1 des 43. Erlasses des Präsidiums des Obersten Sowjets vom 19. April 1943 (Verbrechen deutsch-faschistischer Übeltäter gegen die sowjetische Zivilbevölkerung) im Februar 1952 zu zweimal 25 Jahren verurteilt. Hinzu kam eine Anklage auf Grundlage des Gesetzes Nr. 10 des Kontrollrates von Deutschland vom 20. Dezember 1945 (Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit), welche seine NS-Vergangenheit im Vorfeld des Anschlusses 1938 behandelte. Am 11. Oktober 1955 wurde Angelis nach dem Besuch von Konrad Adenauer in Moskau entlassen. Er blieb zunächst in Hannover, danach in München um einem österreichischen Haftbefehl zu entgehen. Erst nach einer Amnestie kehrte er nach Graz zurück. Da er keine österreichische Pension erhielt fuhr er bis zu seinem Tode jeden Monat nach München um dort seine deutsche Pension in Empfang zu nehmen. Er verstarb schließlich am 6. Dezember 1974 im Alter von 85 Jahren und wurde auf dem St.-Leonhard-Friedhof in Graz beigesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Maximilian de Angelis (* 2. Oktober 1889 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 6. Dezember 1974 in Graz) war ein österreichischer Generalmajor, deutscher General der Artillerie und Oberbefehlshaber zweier Armeen im Zweiten Weltkrieg.", "tgt_summary": null, "id": 973026} {"src_title": "Aurélie Revillet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Regeln.", "content": "Insgesamt nahmen 128 Spieler aus 43 Nationen an dem Turnier teil. Mit \"Yuan-Chun Lin\", \"Shin-Mei Liu\" und \"Jasmin Ouschan\" konnten sich auch drei Frauen für die WM qualifizieren. Dies ist möglich, weil es im 10-Ball (ähnlich wie im 8-Ball; jedoch im Gegensatz zum 9-Ball) keine eigene Damenweltmeisterschaft gibt und Frauen dadurch für die Herrenweltmeisterschaft startberechtigt sind. Gespielt wurde mit Wechselbreak. Das bedeutet, dass abwechselnd angestoßen wird, unabhängig davon, wer das vorhergehende Rack gewonnen hat. In der Vorrunde wurde die Anzahl der Spieler von 128 auf 64 reduziert. Gespielt wurde zunächst im Doppel-K.o.-System. Das bedeutet: Nach dem ersten Spiel wurden die Spieler in Siegerrunde und Verliererrunde aufgeteilt. Wer in der Siegerrunde war, musste sich nur noch in einem Spiel gegen einen anderen Spieler, der in der ersten Runde gewonnen hatte durchsetzen, um in die Finalrunde zu gelangen. In der Verliererrunde musste man sich hingegen zuerst gegen einen anderen Spieler, der im ersten Spiel verloren hatte, behaupten und anschließend gegen einen Verlierer aus der Siegerrunde gewinnen. Auch wenn dieses System relativ kompliziert ist, garantiert es jedem Spieler, ein Spiel in der Vorrunde verlieren zu können, ohne sofort aus dem Turnier ausscheiden zu müssen. Das zweite verlorene Spiel innerhalb der Vorrunde führt jedoch in jedem Fall zum Ausscheiden aus dem Turnier. In der Finalrunde wurde dann im K.-o.-System gespielt, also jede Niederlage führte zum Ausscheiden aus dem Turnier.", "section_level": 1}, {"title": "Turnierverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Die Vorrunde dauerte vom 29. September bis zum 1. Oktober. Die folgenden 32 Spieler haben in der Vorrunde einmal gewonnen und zweimal verloren, was das vorzeitige Ausscheiden und die Plätze 65. bis 96. bedeutet. Die folgenden 32 Spieler haben in der Vorrunde zweimal verloren, was das vorzeitige Ausscheiden und die Plätze 97. bis 128. bedeutet.", "section_level": 2}, {"title": "Preisgelder.", "content": "Insgesamt wurden 400.000 US-$ ausgeschüttet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weltmeisterschaft im 10-Ball 2008 war die erste Auflage dieses Turniers und fand zwischen dem 29. September und dem 5. Oktober 2008 im \"Philippine International Convention Center\" in Manila (Philippinen) statt. ", "tgt_summary": null, "id": 227540} {"src_title": "William Plumer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn einer Arbeiterfamilie absolvierte nach dem Besuch der Volksschule von 1942 bis 1944 eine kaufmännische Ausbildung.1944 trat er mit 16 Jahren in die NSDAP ein. Nach dem Kriegsende wurde Eichler Mitarbeiter des Rates des Kreises Oschatz. Er trat in die KPD ein und wurde Mitglied des antifaschistischen Kreis-Jugendausschusses Oschatz. 1946 trat Eichler in die neu gegründete FDJ ein und wurde nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD Mitglied der SED. Nach einem Lehrgang an der SED-Landesparteischule in Ottendorf wurde Eichler in den SED-Kreisvorstand Oschatz gewählt, dessen Mitglied er bis 1948 blieb. Er qualifizierte sich 1946/47 an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät der Universität Leipzig und studierte danach bis 1950 Wirtschaft an derselben Universität mit dem Abschluss als Diplom-Wirtschaftswissenschaftler. In beiden Einrichtungen engagierte sich Eichler als Funktionär der FDJ und SED. Nach seinem Studium ging er nach Berlin und wurde zunächst Hauptsachbearbeiter im Ministerium des Innern. Kurz darauf wechselte er in die Regierungskanzlei, zunächst als Referent, später als Abteilungsleiter. Als solcher war er im Sekretariat des Ersten Stellvertreters des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR, Walter Ulbricht, tätig. Von 1956 bis 1960 studierte er an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim Zentralkomitee (ZK) der KPdSU in Moskau. In die DDR zurückgekehrt wurde Eichler erneut als persönlicher Referent ein enger Mitarbeiter des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR Walter Ulbricht und blieb dies bis zu Ulbrichts Rücktritt 1971. Danach löste er Otto Gotsche als Sekretär des Staatsrates ab und verblieb in diesem Amt bis 1990 unter den Vorsitzenden des Staatsrates Erich Honecker, Egon Krenz und Manfred Gerlach sowie der Volkskammerpräsidentin Sabine Bergmann-Pohl, die als letztes Staatsoberhaupt der DDR amtierte. Von 1971 bis März 1990 war Eichler als Mitglied der SED-Fraktion Abgeordneter der Volkskammer und gleichzeitig auch Mitglied ihres Präsidiums. Am 13. November 1989 trat er geschlossen mit den anderen Präsidiumsmitgliedern der Volkskammer von seinem Amt zurück, wurde aber am selben Tag von der 11. Tagung der Volkskammer erneut zum Mitglied des Präsidiums gewählt. Am 5. April 1990 schaffte die neu gewählte Volkskammer den Staatsrat ab. Am 3. Januar 1990 wurde Eichler vom zeitweiligen Volkskammerausschuss zur Überprüfung von Fällen des Amtsmissbrauchs, der Korruption, der persönlichen Bereicherung und anderer Handlungen, bei denen der Verdacht der Gesetzesverletzung besteht, zur Anhörung vorgeladen und zum ehemaligen Sonderjagdgebiet Schorfheide befragt. Eichler hatte von Honecker die Erlaubnis erhalten, in der Schorfheide jagen zu dürfen. Die Schwester von Heinz Eichler war Hildegard Kiermeier. Sie war von 1972 bis 1989 Generalsekretärin der UNESCO-Kommission der DDR und hatte den Rang eines Botschafters. Er wurde beigesetzt auf dem Friedhof Baumschulenweg in Berlin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinz Eichler (* 14. November 1927 in Leipzig; † 12. September 2013 in Berlin) war ein deutscher Politiker (SED). Er war Sekretär des Staatsrates und Präsidiumsmitglied der Volkskammer der DDR.", "tgt_summary": null, "id": 2453697} {"src_title": "Kugelrohr", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie und Bevölkerung.", "content": "Die Hauptinsel ist maximal 13,3 Kilometer lang und 7,3 Kilometer breit. Acht Berge auf der Insel sind höher als 400 m, der höchste ist mit 552 m der \"Hongtoushan\" (紅頭山). Es gibt eine kleine unbewohnte Nebeninsel, die „Kleine Ochideeninsel“ (). Die Insel Lan Yu, auf der 5.157 Menschen leben (Stand 2018), ist Heimat der Tau (), eines der als ethnische Minderheit anerkannten indigenen Völker Taiwans. Die Tau sind vor ca. 800 Jahren von den südlich gelegenen philippinischen Batan-Inseln eingewandert, die von Lan Yu durch den \"Bashi-Graben\" in der Luzonstraße getrennt sind. Sie nennen die Insel \"Ponso no Tao\" bzw. \"Pongso no Tawo\" (Insel der Menschen) oder \"Irala\". Die Insel ist auch als \"Botel Tobago\" bekannt. Die Ami nennen sie \"Buturu\", die Puyuma \"Botol\". Die Insulaner leben als Bauern vom Anbau von Taro, Yams und Hirse und als Fischer insbesondere vom Fang großer Mengen Fliegender Fische. Die Insel ist auf dem See- und dem Luftweg erreichbar. Die Fluggesellschaft Daily Air bietet (wetterabhängig) mehrere tägliche Flüge ab Taitung an, Fährverbindungen gibt es vom Hafen \"Fukang\" bei Taitung.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Auf der Insel herrscht ein subtropisches Monsunklima. In der folgenden Tabelle sind Regentage als Tage mit Niederschlag über 0,1 mm definiert.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Zuerst wurde die Insel auf japanischen Seekarten im frühen 17. Jahrhundert als Tabako-shima verzeichnet, auf einer französischen Seekarte von 1654 als Tabaco Xima. Die Chinesen, die Kontakt zu den Einwohnern hatten, nannten sie \"Hongtou Yu\" (紅頭嶼 „Rotköpfige Insel“), woher der Name Kōtō-sho während der japanischen Herrschaft über Taiwan stammt. Die japanische Kolonialregierung erklärte die Insel zum ethnologischen Forschungsgebiet, gesperrt für die Öffentlichkeit. Nach der Machtübernahme durch die Republik China 1946 blieb die Sperrung bis 1967 erhalten. Daher sind die Traditionen der Tau die am besten erhaltenen der indigenen Völker Taiwans. Nach 1967 wurden Schulen gebaut und Schulpflicht mit Unterricht auf Hochchinesisch eingeführt. Auch der Tourismus auf der Insel hat zugenommen. Am 19. Januar 1946 wurde die Insel zur Gemeinde Hongtouyu (紅頭嶼鄉) im Landkreis Taitung. Am 24. November desselben Jahres wurde sie umbenannt in Lan Yu (蘭嶼, übersetzt: \"Orchideeninsel\"), nach den dort vorkommenden Orchideen der Gattung \"Phalaenopsis\".", "section_level": 1}, {"title": "Gefängnisinsel.", "content": "Von 1958 bis 1972 wurde ein Großteil der Insel beschlagnahmt, um dort Farmen für pensionierte Soldaten und ein Gefängnis für Kriminelle einzurichten. Die Tau beschwerten sich, dass Häftlinge auf Freigang ihr Eigentum stahlen und Frauen vergewaltigten, aber die Behörden nahmen dies selten ernst, da sie selbst nie Zeugen dieser Übergriffe waren.", "section_level": 1}, {"title": "Lager für radioaktiven Abfall.", "content": "Die Atomenergiebehörde der Republik China wählte 1974 ein Gebiet an der Südspitze der Insel als „vorübergehendes“ Lager für radioaktiven Abfall aus. Tatsächlich sollte es eine Menge von 18.000 Tonnen über einen Zeitraum von 50 Jahren aufnehmen. Die Regierung hinterging den Kommissar der Tau, einen Analphabeten, indem sie behauptete, sie wolle eine Fabrik für Fischkonserven bauen und bräuchte seine Unterschrift zur Genehmigung des Projektes. 1978 wurde ein Hafen gebaut und der Bau des Lagers begann 1980. Während dieser Zeit wurde die Verschleierung gegenüber den Insulanern aufrechterhalten, bis Kirchgänger die Wahrheit aus taiwanischen Nachrichten erfuhren. Erste Schiffsladungen mit leicht- und mittelradioaktivem Müll trafen im Mai 1982 von Taiwans drei Kernkraftwerken des staatlichen taiwanischen Energieversorgers Taipower ein. Über 4800 Tonnen sind auf der Insel ohne Genehmigung in 23 Betongruben gelagert. Landesweite Beachtung erfuhr die Situation 1991, als Kou Jian-ping, ein presbyterianischer Missionar, mit Unterstützung von Anti-Atom-Gruppen Demonstrationen in Taipeh durchführte und Taipower einen Brief mit drei Forderungen übergab: die Ausweitung der zweiten Bauphase des Lagers zu unterbinden; sofortigen Stopp der Verschiffung radioaktiven Abfalls auf die Orchideeninseln und die Stilllegung des Lagers bis 30. Juli 1991. Taipower erfüllte die erste Forderung, im Jahr 1996 auch die zweite. Das Lager ist jedoch nach wie vor in Betrieb. Vom Exekutiv-Yuan wird erwartet, dass bis 2016 ein endgültiger Ort für die Lagerung des radioaktiven Mülls gefunden ist und der Bau eines Endlagers abgeschlossen ist. Die Regierung verhandelte mit Russland, der Volksrepublik China, Nordkorea und den Salomonen über Verschiffung und Lagerung des taiwanischen radioaktiven Abfalls. Über die Hälfte der Inselbevölkerung protestierte 2002 vor dem Atommülllager, da die Regierung ihr Versprechen nicht einhielt, 100.000 Barrel schwach radioaktiven Müll von der Insel zu entfernen. Premierminister Yu Shyi-kun entschuldigte sich für die Nichteinhaltung der Versprechen und dafür, dass er angesichts des Mangels an Alternativen nicht sagen könne, wann und wie der radioaktive Müll von der Insel entfernt wird. Der Energieversorger Taipower bot den Insulanern die Zahlung von 200 Millionen NT$ (etwa 4,3 Millionen €) an, um im Gegenzug das Lager für weitere neun Jahre betreiben zu dürfen. Bei einem Besuch auf der Insel am 17. August 2016 sicherte die 2016 neu gewählte Staatspräsidentin Tsai Ing-wen den Bewohnern zu, dass die Umstände, die dazu geführt hatten, dass Lan Yu als Atommülllager ausgewählt wurde, untersucht werden würden und dass staatliche Stellen mit den Inselbewohnern zusammenarbeiten würden, um eine Lösung des Problems zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Orte.", "content": "5,6 km südlich der Hauptinsel liegt die rund 0,9 km2 große unbewohnte sogenannte \"kleine Orchideeninsel\" Xiao Lan Yu (engl. \"Florano Island\", ), die als Übungsziel für Militärflugzeuge genutzt wurde. Sie ist Heimat der vom Aussterben bedrohten endemischen Orchideenart \"Phalaenopsis equestris f. aurea\". Auf der Insel befindet sich ein kleiner Flughafen von dem aus täglich mehrere Flüge nach Taitung gehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lan Yu (auch: \"Orchideeninsel\", ) ist eine 45 km2 große Vulkaninsel vor der südöstlichen Küste Taiwans. Verwaltet wird sie von der Republik China (Taiwan) als Gemeinde Lanyu im Landkreis Taitung.", "tgt_summary": null, "id": 758466} {"src_title": "Samuel Dinsmoor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fossilfunde und Systematik.", "content": "Alvarezsauriden sind in Nordamerika nur von wenigen Fossilfunden bekannt. Der bislang einzige Fund von \"Albertonykus\" kommt aus den Sedimentgesteinen der für ihren Fossilreichtum bekannten Horseshoe-Canyon-Formation nahe der Stadt Red Deer im Südwesten Kanadas. Es handelt sich im Wesentlichen um die Vorder- und Hintergliedmaßen von mindestens zwei Individuen aus dem „Albertosaurus-Bonebed“ (ein von Fossilien von mehr als 20 Individuen des Tyrannosauriers \"Albertosaurus sarcophagus\" dominiertes Knochenlager) im Dry Island Buffalo Jump Provincial Park; weitere Funde von Zehenknochen stammen von Fundstellen in der Nähe. Diese Fossilien wurden bereits während einer zwischen 2000 und 2003 von Philip J. Currie geleiteten Grabung gefunden und im Royal Tyrrell Museum of Palaeontology aufbewahrt. Hier wurden sie 2006 von Nicholas R. Longrich identifiziert. Eine phylogenetische Analyse des Fossilmaterials ergibt eine enge Verwandtschaftsbeziehung (Schwestergruppenverhältnis) zu den asiatischen Mononykinae. Dieser Befund stimmt mit der Hypothese von einem Ursprung der Alvarezsaurier in Südamerika überein, die sich über Nordamerika bis nach Asien ausbreiteten.", "section_level": 1}, {"title": "Paläobiologie und -ökologie.", "content": "Wie bei anderen Alvarezsauriden waren die kurzen aber kräftigen Vordergliedmaßen von \"Albertonykus\" an eine grabende Funktion angepasst. Sie waren jedoch zu klein für die Anlage von Erdbauen und der Dinosaurier nutzte sie daher sehr wahrscheinlich für das Graben in Insektennestern. Nach Analyse des Fossilberichts der in Frage kommenden Staaten bildenden Insekten können sowohl Ameisen als auch Hügelnester bauende Termiten als mögliche Nahrungsressource ausgeschlossen werden. Ameisen waren in den Ökosystemen der Kreidezeit noch kaum vertreten und Hügel bauende Termiten hatten sich noch nicht entwickelt; sie erschienen nicht vor dem Eozän. Folglich kommen nur Holz besiedelnde Termiten für die Insektenprädation in Betracht. Entsprechende Spurenfossilien in verkieseltem Holz aus der Horseshoe-Canyon-Formation stützen diese Hypothese: Im Holz finden sich häufig Gangsysteme, die denen der heute lebenden primitiven Termitenfamilie Termopsidae ähneln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die zu den Alvarezsauridae – eine Gruppe wahrscheinlich insektenfressender Dinosaurier – gestellte Gattung ist bisher lediglich aus der kanadischen Provinz Alberta bekannt. Die einzige beschriebene Art (Typusart) \"Albertonykus borealis\" ist etwa von Haushuhngröße und mit Schwanz etwa 75 Zentimeter lang. Damit ist sie die kleinste bislang in Nordamerika entdeckte Dinosaurierart. ", "tgt_summary": null, "id": 1629889} {"src_title": "9th Street Art Exhibition", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Abbeville liegt im Osten des Wilcox Countys am \"Ocmulgee River\". Die Nachbarorte sind Rhine und Rochelle. Die nächste größere Stadt, Warner Robins, ist etwa 76 Kilometer entfernt. Albany befindet sich etwa 113 Kilometer südwestlich, die Hauptstadt Georgias, Atlanta, etwa 243 Kilometer nördlich. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 7,9 km2.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bei der Gründung des Countys am 22. Dezember 1857 wurde festgelegt, dass am ersten Montag im März 1858 dessen Verwaltungsbeamte gewählt werden sollten. Sie wurden beauftragt, einen zentralen Ort als Gerichts- und Verwaltungssitz zu bestimmen. Es wird berichtet, dass David Fitzgerald zu diesem Zweck \"60 Acre\" (rund 24,3 Hektar) Land am Fluss Ocmulgee gestiftet hat. Obwohl seine Ländereien nicht zentral, sondern an der östlichen Grenze des Countys lagen, wurde die Stiftung angenommen. Die Siedlung, die sich an dieser Stelle entwickelte, wurde Abbeville genannt und am 15. September 1883 offiziell zur Stadt erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung von 2010 verteilten sich die damaligen 2908 Einwohner auf 396 bewohnte Haushalte, was einen Schnitt von 2,44 Personen pro Haushalt ergibt. Insgesamt bestehen 472 Haushalte. 70,2 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme) mit einer durchschnittlichen Größe von 2,90 Personen. In 36,6 % aller Haushalte lebten Kinder unter 18 Jahren sowie in 29,3 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 10,5 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 44,0 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 33,4 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 12,1 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 38 Jahre. 80,1 % der Bevölkerung waren männlich und 19,9 % weiblich. 41,0 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 55,8 % als Afroamerikaner, 0,1 % als Indianer und 0,5 % als Asian Americans. 0,9 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 1,7 % zu mehreren Ethnien an. 5,3 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Haushalt lag bei 21.694 USD, dabei lebten 47,1 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Abbeville verfügt über eine private High School, die \"Kings Of Kings Christian School\". Die nächstgelegenen Colleges befinden sich in der Stadt Albany: Das \"Darton College\", die \"Albany State University\" und das \"Albany Technical College\". Die Stadt verfügt über keine öffentlichen Krankenhäuser. Die nächstgelegenen Kliniken befinden sich in Eastman und Fitzgerald.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das neoklassizistische Gerichtsgebäude von Wilcox County, das 1903 als Ersatz für einen Holzbau aus dem Jahr 1858 errichtet wurde, ist in der Kulturdenkmalliste der amerikanischen Bundesregierung verzeichnet. Der \"Ocmulgee River\" am Stadtrand bietet Lebensraum für viele Tierarten und ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Wegen der zahlreichen Wildschweine (englisch: \"wild hogs\") trägt die Stadt den Spitznamen \"Wild Hog Capital of Georgia\" und genießt durch das jährliche \"Wild Hog Festival\" (Wildschweinfestival) lokale Berühmtheit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abbeville ist eine Stadt und zudem der \"County Seat\" des Wilcox County im US-Bundesstaat Georgia mit 2908 Einwohnern (Stand: 2010).", "tgt_summary": null, "id": 2208587} {"src_title": "Placilla (Schiff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Catterfeld war nach dem Erreichen des zweiten Platzes in der Castingshow \"Stimme 2000\", bei der die damaligen BMG-Verantwortlichen André Selleneit und Thomas M. Stein in der Jury saßen, von der BMG-Tochter Hansa unter Vertrag genommen worden.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wahre Helden.", "content": "Eine zweite Version des Albums beinhaltet als 15. Stück den Titel \"Wahre Helden\", sodass die zwei englischen Lieder sich auf dem Album jeweils um einen Titel nach hinten verschieben. Außerdem erschien dieser Titel im Dezember 2003 als Promo-Single. Geschrieben wurde das Stück von Götz von Sydow und Ralf Hildenbeutel.", "section_level": 2}, {"title": "Singleauskopplungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Komm zurück zu mir.", "content": "\"Komm zurück zu mir\" erschien als erste Single aus \"Meine Welt\" am 26. November 2001 im deutschsprachigen Raum. Das Lied belegte Rang 76 der deutschen Singlecharts und fiel nach zwei Wochen wieder heraus. Regie beim Videodreh zur Singleauskopplung führte Peter Pippig für die Produktionsfirma \"Blow Film GmbH\".", "section_level": 2}, {"title": "Niemand sonst.", "content": "Knapp ein Jahr nach \"Komm zurück zu mir\" wurde \"Niemand sonst\" am 21. Oktober 2002 veröffentlicht. Der Song schaffte es auf Position 31 der Charts und hielt sich insgesamt 13 Wochen in den Top-100. Regie beim Dreh des Musikvideos führte Robert Bröllochs. Gedreht wurde an einem Tag in Mannheim und in Ludwigshafen am Rhein, als Produzentsleiter fungierte Michael Bröllochs.", "section_level": 2}, {"title": "Gefühle.", "content": "\"Gefühle\" wurde als dritte Single des Albums veröffentlicht. Das Lied erreichte in Deutschland einen Charteinstieg auf Rang 26. Nach neun Wochen verließ der Titel die Singlecharts. Regisseur des Videos ist Thomas Job; Kirsten Sohrauer ist die Produzentin.", "section_level": 2}, {"title": "Für dich.", "content": "Mit der vierten Single \"Für dich\" gelang Catterfeld 2003 der musikalische Durchbruch im deutschsprachigen Raum. Der Song stieg direkt auf Platz eins in die deutschen Singlecharts ein, zudem belegte das Lied Platz eins in Österreich und in der Schweiz. \"Für dich\" avancierte mit Gold- und Platinauszeichnungen zum erfolgreichsten Titel Catterfelds musikalischer Karriere.", "section_level": 2}], "src_summary": "Meine Welt ist das Debütalbum der deutschen Popsängerin Yvonne Catterfeld und wurde am 26. Mai 2003 im deutschsprachigen Raum veröffentlicht. \"Meine Welt\" ist Catterfelds bislang erfolgreichstes Studioalbum und platzierte sich in Deutschland direkt auf Position eins der Albumcharts. In Österreich schaffte es der Longplayer auf Position vier, in der Schweiz auf Platz drei. Es erhielt zwei Mal Gold innerhalb von drei Tagen.", "tgt_summary": null, "id": 1238216} {"src_title": "Die Karate Killer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die École hôtelière de Lausanne wurde 1893 von Jacques Tschumi gegründet. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts während des Tourismus-Booms in der Schweiz als Reaktion auf die hohe Nachfrage nach ausgebildetem und qualifiziertem Personal eröffnet. Seit 2001 besteht ein EMBA-Programm, ein Studienabschluss im Gastgewerbe-Management der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO).", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Sie bereitet die Studenten in diesem Bereich mit vier Programmen auf leitende internationale Positionen vor: Die EHL bietet begabten Studenten, die aufgrund finanzieller Notlagen die Gebühren nicht tragen können, finanzielle Unterstützung an.", "section_level": 1}, {"title": "Campus.", "content": "Auf dem EHL-Campus befinden sich mehrere Ausbildungsrestaurants für die Studenten im Vorbereitungsjahr. Ausserdem verfügt er über Bars, 48 Klassenzimmer, Auditorien, eine Bibliothek, Studierzimmer, einen Weinverkostungsraum, eine Cafeteria, eine Boutique, ein historisches Gebäude, Sportanlagen und Studentenwohnheime. Die EHL hat verschiedene Nachhaltigkeits-Initiativen umgesetzt wie ein Abfallentsorgungssystem, einen Gemüsegarten, ein Wärmerückgewinnungssystem für das Kühllager, Solar-Panel sowie zwei Elektroautos auf dem Campus. 2013 startete die EHL ein Projekt, um den Campus durch einen kooperativen Ideenaustausch weiter zu entwickeln, an dem sich 385 Architektur- und Landschaftsarchitektur-Studenten aus aller Welt beteiligten. Die Vorbereitung der Arbeiten begann im Herbst 2016 und sie sollen innerhalb von vier Jahren abgeschlossen sein. Die Kosten des Projekts werden auf 226 Millionen Schweizer Franken geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Zulassungen.", "content": "Die Kandidaten für das Bachelor-Programm werden nach einer Prüfung ihres Bewerbungsmaterials sowie einer Online-Bewertung mit analytischen und quantitativen Tests, einem Gastgewerbe-Eignungstest und einem Online-Bewerbungsgespräch ausgewählt. Wenn die Bewerbung angenommen wird, werden die Kandidaten zu einem Auswahltag eingeladen.", "section_level": 1}, {"title": "Akkreditierungen.", "content": "Die École hôtelière de Lausanne ist durch die New England Association of Schools and Colleges (NEASC, USA) als Höhere Lehranstalt akkreditiert. Diese Akkreditierung garantiert, dass die Institution die internationalen Standards für Hochschulbildung erfüllt und ermöglicht den Transfer von Geldern und die Anerkennung des Abschlusses durch amerikanische Institutionen. Innerhalb der Schweiz ist dies die einzige Hotelschule, die eine Ausbildung in Verbindung mit der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) anbietet, die für hohe Lehrqualität steht und deren erteilte Qualifikationen durch schweizerisches Recht geschützt sind. Das Executive MBA in Hospitality Administration-Programm wurde durch die Schweizerische Agentur für Akkreditierung und Qualitätssicherung der Hochschulbildung (AAQ) anerkannt, da es deren Qualitätsstandards erfüllt.", "section_level": 1}, {"title": "Rankings.", "content": "Laut einer Studie von Taylor Nelson Sofres 2007, 2010 und 2013 mit Managern und Personalverantwortlichen aus dem Gastgewerbe, wird die EHL im Hinblick auf die Vermittlung von Hochschulabsolventen in Berufe im internationalen Gastgewerbe als die beste der Welt angesehen. 2013 und 2014 wurde die EHL in dem internationalen Wettbewerb „Worldwide Hospitality Awards“ als Beste Hospitality-Management-Schule ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Fakultät und Forschung.", "content": "Seit 2014 strebt das EHL-Forschungszentrum in Zusammenarbeit mit STR danach, auf dem Gebiet des internationalen Gastgewerbes die beste Informationsquelle zu werden. Der Lehrstuhl für Speisen und Getränke untersucht seit 2010 die Veränderungen und Herausforderungen in der Restaurant-Branche. Zum Hochschulkollegium gehören Gastronomie-Experten, darunter einige Meilleurs Ouvriers de France (MOF).", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenarbeit mit der Industrie.", "content": "Durch Kooperationsprojekte mit Unternehmen integriert die EHL Markttrends und neue Technologien in ihre Lehre. Die Student Business Projects erlauben es Unternehmen, ein Studententeam auf Vollzeitbasis zu einem Thema zu engagieren, für das sie eine Lösung brauchen. Jedes Jahr können Studenten an der \"Career Fair\" auf dem Campus teilnehmen und dort potentielle Arbeitgeber für Praktika oder feste Stellen kennenlernen. 2012 wurde ein Gründerzentrum etabliert, um Start-ups zu unterstützen, die ein Unternehmen im Gastgewerbe gründen möchten. Die EHL hat einen Internationalen Beirat eingesetzt, der aus internationalen Führungskräften des Gastgewerbe- und Ausbildungssektors besteht und der Schule die Möglichkeit verleiht, von direktem Feedback und Erfahrungen aus der Branche zu profitieren.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Über ihre Tochtergesellschaft Lausanne Hospitality Consulting (LHC) bietet die EHL-Gruppe von ihren Niederlassungen in der Schweiz, in China und Indien aus Beratungsdienstleistungen und Manager-Schulungen an. LHC hat ein Netzwerk zertifizierter Schulen entwickelt, um Institutionen zu akkreditieren, wenn diese erstklassig werden. Bis jetzt wurde folgenden Schulen das EHL-Zertifikat verliehen: Im November 2013 erwarb die EHL die Swiss School of Tourism and Hospitality (SSTH) in Passugg, Schweiz, die Tourismus, Gastronomie und Gastgewerbe lehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Absolventen.", "content": "Die EHL Alumni Association (AEHL) wurde im Jahr 1926 gegründet. In den ersten Jahren ihres Bestehens traten ihr fast 500 frühere Studenten bei. Heute fördert die AEHL ein Netzwerk von 25.000 aktiven Mitgliedern in 120 Ländern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die École hôtelière de Lausanne (EHL) ist eine Hotelfachschule in der Schweiz, die als weltweit beste Institution ihrer Domäne angesehen wird. Sie unterrichtet Studenten, deren Ziel es ist, eine Management-Karriere im Hotel- und Gastgewerbesektor einzuschlagen. Der Campus befindet sich in Le Chalet-à-Gobet, acht Kilometer vom Zentrum von Lausanne entfernt. 2013 wurden an der Schule über 2.600 Studenten aus 107 verschiedenen Ländern unterrichtet. Die EHL ist Mitglied der EHL-Gruppe, die 2015 gegründet wurde und sich der Managementausbildung im Gastgewerbe widmet.", "tgt_summary": null, "id": 435305} {"src_title": "Paul Puhallo von Brlog", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung und Wirken bis 1933.", "content": "In den Jahren nach der Deutsch-Nordischen Handels- und Industrie-Ausstellung in Lübeck 1896 entstanden verschiedene Pläne zur Verbesserung der kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen (Nord)deutschlands nach Skandinavien. Jedoch wurde der Grundgedanke erst nach dem Ersten Weltkrieg wieder aufgenommen. Nach dem Krieg wurde Senator Georg Kalkbrenner damit betraut, Lübecks Beziehungen ins Ausland, vor allem in die Länder des Nordens, neu zu knüpfen. Er gründete 1921 mit Erich Wallroth und anderen Vertretern der Lübecker Politik und Wirtschaft die \"Nordische Gesellschaft\" und übernahm deren Leitung.", "section_level": 1}, {"title": "Nordische Woche 1921.", "content": "Seit der \"Nordischen Woche 1921\" (1. bis 11. September 1921) waren seine Bemühungen erfolgreich. Das von dem Gebrauchsgraphiker Alfred Mahlau entworfene Plakat dieser Veranstaltung wurde äußerst kontrovers diskutiert. Mahlau hatte eine Vielzahl von stilisierten Fischkuttern mit roten und schwarzen Masten um einen roten Duckdalben arrangiert. Das Plakat wurde in der Presse als „blutiges Stachelschwein“ bezeichnet, vom Reichskunstwart Edwin Redslob dagegen „als eines der am besten gelösten Plakate, welches die letzte Zeit gefunden hat“ bezeichnet. Mahlaus Stil prägte die Stadtwerbung Lübecks bis in die 1960er-Jahre hinein. Die Nordische Woche 1921 bestand aus einer Reihe von Veranstaltungen, mit denen die Hansestadt sich aus ihrer Isolation in einer Randlage befreien und an ihre Zentralität im Ostseeraum erinnern und neu anknüpfen wollte. Das lokale Handwerk und die Lübecker Industrie stellten sich in einer Messe vor dem Holstentor vor. In der Katharinenkirche als Museumskirche wurden „Emil Noldes religiöse Bilder“ gezeigt, ergänzt durch religiöse Plastik im Hauptschiff der Kirche. Im Unterchor der Kirche wurde eine Ausstellung über deutsche und nordische Architekten gezeigt und im Oberchor \"Urkunden, Siegel und Inkunabeln\" aus eigenen Beständen. Das neu eröffnete Behnhaus zeigte die \"Jahrhundertausstellung lübeckischer Kunst vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart\" und das Schabbelhaus Kunst aus Skandinavien. Das Programm wurde ergänzt durch Musikveranstaltungen und Konzerte sowie zahlreiche Vorträge. Thomas Mann sprach über \"Goethe und Tolstoj\", der Kunsthistoriker Johnny Roosval über \"Beziehungen Lübecker Kunst zu Skandinavien\". Im Bereich der darstellenden Kunst gab Hans Holtorf den Totentanz, die Sängerin Grete Stückgold einen Liederabend und Mary Wigman einen Tanzabend. Das Stadttheater führte \"Der Schatzgräber\" von Franz Schreker und Richard Wagners \"Die Meistersinger von Nürnberg\" auf.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstellung isländischer Kunst 1928.", "content": "1928 zeigte die Gesellschaft eine erste größere Ausstellung isländischer Kunst in Lübeck, Kiel, Hamburg and Berlin, die zuerst 1927 in Kopenhagen von Georg Gretor organisiert worden war und zu der er einen Katalog verfasste. Ausstellung Nordische Karikatur 1930 1930 gab es eine Ausstellung Nordische Karikatur, zu der Fred J. Domes im Auftrage der Gesellschaft eine Mappe mit Arbeiten von 18 beteiligten Künstlern herausgab, davon 50 nummerierte Exemplare auf handgeschöpftem Bütten.", "section_level": 2}, {"title": "Internationales Ostseejahr 1931.", "content": "1931 richtete die Nordische Gesellschaft das \"Internationale Ostseejahr\" aus mit einer Reihe von Veranstaltungen. Den Auftakt machte eine \"Ostseejahr-Rundfahrt\" des Luftschiffes LZ 127 vom 12. bis 15. Mai 1931. 23.000 Menschen erlebten die Landung des Luftschiffes am 14. Mai 1931 auf dem Priwall. Hans Henny Jahnn war 1930 beauftragt worden, ein Festspiel zu schreiben. Er schuf zusammen mit Werner Helwig das Drama \"Neuer Lübecker Totentanz\". Einflussreiche Lübecker Bürger verhinderten allerdings die geplante Uraufführung, da sie das Werk als zu pessimistisch und unchristlich empfanden. Der Berliner Kritiker Herbert Ihering setzte sich für Jahnn ein und schrieb in einem Brief an die Nordische Gesellschaft, Lübeck habe „die Chance verpaßt, dem Salzburger \"Jedermann\" alljährlich ein nordisches Gegenstück an die Seite zu setzen“. Das Schauspiel, das in vielen Zeitungen bereits als Höhepunkt des Ostseejahrs angekündigt worden war, geriet nun in Vergessenheit, bis es, zusammen mit der Musik des dänischen Komponisten Yngve Jan Trede, 1954 bei Rowohlt neu mit einem Titelbild von Alfred Mahlau gedruckt wurde und am 16. April 1954 im Schauspiel Köln seine Erstaufführung erlebte. Zur Monatswende August/September 1931 veranstaltete die Nordische Gesellschaft im Rahmen des \"Ostseejahres\" gemeinsam mit dem PEN-Club die \"Nordisch-Deutsche Schriftstellertagung\" in Lübeck.", "section_level": 2}, {"title": "Gleichschaltung.", "content": "Ursprünglich parteipolitisch nicht gebunden, wurde die Nordische Gesellschaft, die bis dahin „nie mehr als lokale Bedeutung besessen hatte“, ab Sommer 1933 gleichgeschaltet und im Juni 1934 dem Außenpolitischen Amt der NSDAP (APA) unterstellt. Die Förderung durch die Nationalsozialisten führte zu einer erheblichen Ausweitung ihrer Aktivitäten. Der Verbreitung ihrer Ideologie und der Kulturpropaganda für das nationalsozialistische Deutschland dienten neben Sonnwendfeiern und anderen Veranstaltungen vor allem die von 1934 bis 1939 jährlich durchgeführten \"Reichstagungen der Nordischen Gesellschaft\". Neben der Zentrale, dem Reichskontor in Lübeck, gab es zuletzt 43 (mit den Gauen der NSDAP zusammenfallende) Kontore im ganzen Reich. Daneben existierten Verbindungsleiter in den Hauptstädten der nordischen Länder. Am 2. Juni 1934 übernahm Hinrich Lohse, Gauleiter der NSDAP in Schleswig-Holstein, den Vorsitz der Gesellschaft, eine Position, die er bis 1945 behielt. Verbindungsmann des APA zur Nordischen Gesellschaft war bis 1938 Rosenbergs Privatsekretär Thilo von Trotha. Dem „großen Rat“ der Gesellschaft gehörten neben Lohse und von Trotha auch Heinrich Himmler, Alfred Rosenberg und Walther Darré an. In einem im Oktober 1935 von Rosenberg verfassten Tätigkeitsbericht des APA heißt es unter anderem: „Handelspolitisch sind meines Erachtens viel mehr Unterlassungssünden begangen worden und so hat sich das A.P.A bewußt mehr auf die kulturpolitischen Aufgaben beschränkt. Zu diesem Zweck hat es die \"Nordische Gesellschaft\" ausgebaut, die früher kleine Gesellschaft ist in diesen 2 Jahren der Betreuung durch das \"A.P.A.\" \"zu einer entscheidenden Vermittlungsstelle\" der gesamten deutsch-skandinavischen Beziehungen geworden. Ihr Leiter (Lohse) ist vom A.P.A. bestimmt, die Kontore in allen Gauen werden vom entsprechenden Gauleiter geleitet. Mit Wirtschaftsgruppen und anderen Organisationen und Gliederungen der Partei, die nach Skandinavien hin Beziehungen unterhalten, sind entsprechende Abkommen getroffen worden, so daß der nahezu ganze Verkehr zwischen Deutschland und Skandinavien heute durch die Hand der Nordischen Gesellschaft geht.“ Bereits seit den Anfangstagen der Gesellschaft dabei war Reichsgeschäftsführer Ernst Timm, der 1938 von diesem Amt zurücktreten musste und von Hans-Jürgen Krüger, dem bisherigen Organisationsleiter, abgelöst wurde. Nomineller Präsident war der Lübecker Oberbürgermeister Otto-Heinrich Drechsler. Künstlerischer Beirat war Alfred Mahlau, die Kulturabteilung wurde zunächst von Alfred J. Domes, später von Heinrich Jessen geführt. 1936 verschmolz die Nordische Gesellschaft mit dem Nordischen Ring, einer Organisation, die zehn Jahre zuvor vom Ministerialrat Hanno Konopacki-Konopath gegründet worden war und sich vor allem der Verbreitung der Rassenlehre von Hans F. K. Günther widmete.", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten.", "content": "Die Gesellschaft verfolgte hauptsächlich drei Ziele: Dazu sollte einerseits die Ideologie einer überlegenen „Nordischen Rasse“ in Deutschland verbreitet werden, andererseits sollten die nordischen Länder (Skandinavien und Finnland) für die nationalsozialistische Ideologie gewonnen werden. Die wichtigste gesellschaftseigene Publikation war die Monatsschrift \"Der Norden\". Mit dem „Nordischen Ring“ wurde 1936 auch dessen Monatsschrift \"Rasse. Monatsschrift der Nordischen Bewegung\" übernommen. Außerdem gab die Nordische Gesellschaft Bücher heraus, z. B. \"Zwiegespräch zwischen den Völkern: Deutschland und der Norden\" und die \"Nordland-Fibel\". Die Beziehungen zu den nordischen Ländern wurden unter anderem durch Einladungen und Vorträge von Autoren gepflegt, denen die gesellschaftseigene frühere Possehl-Villa in Travemünde als „Deutsch-Nordisches Schriftstellerhaus“ für Studienaufenthalte zur Verfügung stand. Des Weiteren veranstaltete die Nordische Gesellschaft propagandistische Empfänge, Konzerte sowie Ausstellungen und beteiligte sich an der Durchführung der Deutschen Nordlandreisen. Diese Bemühungen stießen aber in den nordischen Ländern nur bei einer Minderheit auf Resonanz. Die Enttäuschung über ihre relative Erfolglosigkeit wird in einem „Offenen Wort“ in \"Der Norden\" Anfang 1940 deutlich: 1956 wurde die Nordische Gesellschaft aufgelöst, nachdem sie schon während des Krieges ihre Aktivitäten weitgehend eingestellt hatte. Ihr Vermögen fiel an die 1949 in Lübeck gegründete \"Deutsche Auslandsgesellschaft\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nordische Gesellschaft war eine 1921 in Lübeck gegründete und dort ansässige Gesellschaft, die sich zunächst der Förderung der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Lübeck und den Ländern des europäischen Nordens widmete. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 wurde sie „gleichgeschaltet“ und zu einem nationalsozialistischen Propagandainstrument umgebildet. Im Mittelpunkt ihrer völkischen und rassistischen Ideologie stand nun der Gedanke, in der „nordischen Rasse“ manifestiere sich die germanisch-deutsche Kulturüberlegenheit.", "tgt_summary": null, "id": 2314477} {"src_title": "David Solga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Besitzer des Hauskaters Tom und der Maus Jerry vergisst beide bei einem Umzug im alten Haus. Es wird abgerissen, und Tom und Jerry irren hungrig durch die Straßen und treffen auf den Straßenhund Lumpi und den Floh Jean-Paul. Von den zweien lernen sie, Freunde zu werden, und werden zum „Abendessen“ eingeladen. Trotz der „Freund-Predigt“ sperrt Tom Jerry unter einen Blumentopf, damit er nicht mitessen kann. Zur gleichen Zeit wird Lumpi bei den Mülltonnen von Hundefängern geschnappt und weggeschleppt. Tom wird von anderen Straßenkatzen gejagt, die aus Versehen Jerry befreien. Dieser hilft Tom gegen die anderen Katzen und beide werden wirkliche Freunde. Nachdem sie einer dunklen Gestalt gefolgt sind, treffen sie die kleine Robyn Starling, die glaubt, ihr Vater sei bei einer Lawine ums Leben gekommen und nun muss sie bei ihrer bösen Tante Innozenzia Fies leben. Dann erzählt sie Tom und Jerry von einer geheimen Hütte, die nur sie und ihr Vater kannten und wo sie jeden Sommer verbrachten. Zur gleichen Zeit spielt Tante Fies der Polizei vor, dass sie sich um das weggelaufene Mädchen sorge und sie vermisse. Doch gegenüber dem Anwalt von Robyn zeigt sie, dass sie nur an dem Geld interessiert ist, dass sie für die Pflege des Mädchens bekommt. Als Robyn von der Polizei zu Tante Fies zurückgebracht wird, bringt sie Tom und Jerry mit und darf sie behalten. Jedoch werden die beiden von Innozenzias Hund Ferdinand nicht akzeptiert, sodass bald eine Schlacht in der Küche entbrennt. Als Tante Fies erfährt, dass Robyns Vater noch am Leben ist, will sie die Nachricht vor ihr geheim halten. Nachdem Jerry versucht hat, Robyn vom Überleben ihres Vaters zu berichten, werden er und Tom von Tante Fies in einen Käfig gesperrt und zu Dr. Hannibal Hundekuch ins Tierheim gebracht. Doch können die beiden sich und die anderen gefangenen Tiere, darunter auch Lumpi und Jean-Paul dort befreien. Als sie Robyn endlich berichtet haben, dass ihr Vater lebt, flieht sie, um ihn zu suchen. Sie bricht mit Tom und Jerry mit einem Floß auf, während Tante Fies und der Anwalt Schmeichel eine Million Dollar Belohnung auf Robyn aussetzen. Tom Jerry und Robyn werden jedoch von einem Schiff erfasst und werden getrennt. Robyn wird ohnmächtig und erreicht den Vergnügungspark Käpt’n Kiddies Kinderland, wo sie wieder zu Bewusstsein kommt. Käpt’n Kiddie ist anfangs sehr nett zu Robyn und gibt ihr Kekse und Milch, doch dann lockt er Robyn auf ein Riesenrad und lässt sie dort erstmal alleine sitzen, als er von der Belohnung erfährt. Bald treffen auch Tom und Jerry auf der Insel ein und nach einem Anruf von Käpt’n Kiddie bei Tante Fies sind neben dieser auch Dr. Hundekuch und seine Kumpane auf dem Weg zur Insel. Auf der Insel beginnt nach deren Ankunft eine wilde Verfolgungsjagd, bei der jeder versucht, Robyn, Tom und Jerry zu fangen, wobei sie sich gegenseitig behindern. Dr. Hundekuch, seine Kumpanen und Käpt'n Kiddie sind bald darauf aus dem Rennen. Schließlich ist Robyn in der Holzhütte „Robyns Nest“ mit Tante Fies und Schmeichel gefangen, Tom und Jerry sind ausgesperrt. Robyn kann sich befreien, jedoch geht dabei die Hütte in Flammen auf. Tante Fies und Schmeichel stürzen durch ein Missgeschick auf das Schnellboot und dieses setzt sich von alleine in Gang. Schließlich kommt Robyns Vater mit einem Hubschrauber, weil er erfahren hat, dass seine Tochter weggelaufen ist und wusste, wo er sie finden kann. Robyn wird von ihrem Vater gerettet. Tom und Jerry stürzen mit der brennenden Hütte ins Wasser, sind aber zum Glück unverletzt. Als Robyn Tom und Jerry findet, fallen sich die Freunde in die Arme. Robyn gibt Tom und Jerry ein neues, luxuriöses Zuhause, wo sie ihre altbekannten Auseinandersetzungen wieder aufnehmen und die Einrichtung in Mitleidenschaft ziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnung.", "content": "Der Film gewann 1994 einen Young Artist Award in der Kategorie \"Best Youth Actress in a Voiceover Role\". Ausgezeichnet wurde Andi McAfee.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tom & Jerry – Der Film ist ein US-amerikanischer Zeichentrickfilm, produziert von Warner Bros. Es ist der erste Film mit Tom und Jerry. In diesem Film lernen die beiden Haustiere, die in der Serie zwei Erzrivalen sind, Freunde zu sein.", "tgt_summary": null, "id": 8209} {"src_title": "Alan Zagaew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Fraser Stoddart, der Sohn von Thomas Fraser Stoddart und Jane Spalding Hislop Stoddart, besuchte von 1950 bis 1960 das Melville College in Edinburgh und studierte anschließend Chemie an der University of Edinburgh, 1964 erhielt er seinen Bsc, 1966 den Ph.D. (Betreuer: Edmund Hirst) und 1980 den selten verliehenen Grad DSc. Von 1967 bis 1970 war Stoddart Post-Doktorand an der Queen’s University in Kingston, Ontario, Kanada. 1970 wechselte er an die University of Sheffield, wo er bis 1978 Lecturer und von 1981 bis 1990 Reader in Chemie war. Von 1978 bis 1981 forschte er am Laboratorium von Imperial Chemical Industries in Runcorn. Von 1990 bis 1997 war Stoddart Professor für Organische Chemie an der University of Birmingham, 1993 bis 1997 als Leiter der School of Chemistry. Von 1997 bis 2003 war er Saul Winstein Professor für Organische Chemie an der University of California, Los Angeles, die er bereits von einem Gastaufenthalt 1978 kannte. Seit 2003 ist er Fred Kavli Professor für Nanowissenschaften an der University of California, Los Angeles und von 2003 bis 2007 war er Direktor des California NanoSystems Institute. Gastprofessorenaufenthalte führten ihn 1980 an die Texas A&M University, 1985 und 1987 an die Universität Messina, Italien, und 1987 an die École Nationale Supérieure de Chimie de Mulhouse, Frankreich. Stoddart forscht auf dem Gebiet der Nanowissenschaften, der supramolekularen Chemie, der Physikalischen Organischen Chemie und der Stereochemie. Er untersucht Dendrimere, Katenane (zuerst entwickelt von Jean-Pierre Sauvage), Rotaxane und andere nichtkovalent, sondern mechanisch-gebundene Stoffe, darunter auch chemische Realisierungen Borromäischer Ringe. Durch die nichtkovalente, mechanische Bindung haben die Strukturen Bewegungsspielraum. Von Stoddart stammen die ersten Rotaxane, bei denen sich ein Ring wie auf einem Fahrstuhl entlang einer linearen Struktur bewegen kann. Für die Synthese benutzt er als Baustein häufig das Cyclophan Cyclobis(paraquat-p-phenylen) (auch \"Stoddart’s Blue Box\" genannt, da er elektronenarme Strukturen in seinen Präsentationen blau zu färben pflegt, elektronenreiche rot), das besonders elektronenarm ist und so mit aromatischen Ringen reagiert. Bistabile Katenane und Rotaxane, bei denen sich die molekularen Strukturen gegeneinander mechanisch verschieben können, nutzt er als molekulare Schalter, die chemisch, elektrisch und optisch aktiviert werden können. Andere potentielle Anwendungen sind Aktoren, Verstärker und Sensoren. Außerdem arbeitet er an künstlichen molekularen Maschinen (die zuerst von Ben Feringa 1999 entwickelt wurden). In der Entwicklung nanomechanischer Systeme kombiniert er einen Bottom-up-Zugang über molekularen Selbstzusammenbau und einen Top-down-Zugang über Mikrolithographie und Mikrofabrikation. Stoddart entwickelte 2017 eine umweltfreundliche Alternative zur Verwendung hochgiftiger Cyanide im Gold- und Silberbergbau unter Verwendung von Wasserstoffperoxid und Maisstärke. Dazu gründete er die Firma Cycladex in Nevada. Seit 1968 war er mit Norma Agnes Scholan verheiratet († 2004), mit der er zwei Töchter hat.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Stoddart veröffentlichte mehr als 800 wissenschaftliche Arbeiten, darunter die Monographien:", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir James Fraser Stoddart (* 24. Mai 1942 in Edinburgh) ist ein britisch-US-amerikanischer Chemiker. 2016 erhielt er mit Jean-Pierre Sauvage und Ben Feringa den Nobelpreis für Chemie für „das Design und die Synthese von molekularen Maschinen“.", "tgt_summary": null, "id": 916272} {"src_title": "Morro Castle (Schiff, 1930)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Qype wurde am 1. November 2005 von Stephan Uhrenbacher gegründet und ging im Sommer 2006 zunächst nur für deutsche Städte online. Die Qype GmbH wurde anfangs von den Risikokapitalgebern Advent und Partech als Startup finanziert. Im März 2007 wurde Qype mit dem „Red Herring 100 Europe Award“ ausgezeichnet. Zum Schluss gab es Qype in 9 Sprachen. Die englische Version war die zweite Sprache von Qype und startete im Juni 2007. Im Januar 2008 startete Qype in Frankreich. Weitere Versionen existierten in spanischer, portugiesischer, italienischer, polnischer, niederländischer und türkischer Sprache. Darüber hinaus ist Qype auch in Irland, Österreich, der Schweiz und Brasilien aktiv. Inhalte gab es zu Plätzen in 166 Ländern. Im August 2012 konnte Qype über 2,8 Millionen Beiträge zu Plätzen weltweit verzeichnen, allein in Europa sind über 860.000 Plätze bewertet worden. Gründer Stephan Uhrenbacher schied 2009 aus dem operativen Geschäft aus. Im März 2011 übernahm Qype die Gruppenrabatt-Internetseite cooledeals.de und wandelte sie in QypeDeals.de um. Auf dieser Seite können Nutzer von Stadt zu Stadt unterschiedliche Gutscheine für Dienstleistungen von verschiedensten Anbietern kaufen. Dabei können sie direkt die entsprechenden Bewertungen einsehen und abgeben. Qype verfolgte dasselbe Konzept wie die Webseite Yelp.com, die bereits im Oktober 2004 gegründet wurde. Im Oktober 2012 übernahm der US-amerikanische Marktführer Yelp sämtliche Anteile an Qype. Der Kaufpreis lag bei 50 Millionen US-Dollar für zuletzt zwei Millionen Bewertungen und 15 Millionen Besucher. Mit der Akquisition möchte Yelp nach eigener Aussage vor allem seine Position in Deutschland und Großbritannien ausbauen. Im Zuge der Übernahme wird die Gruppenrabattsparte QypeDeals aufgegeben. Im Oktober 2013 wurde bekannt gegeben, dass die Marke Qype zum 30. Oktober 2013 aufgegeben wird. Die vorhandenen Bewertungen und Daten sollen zum Großteil auf Yelp übernommen werden. Am 30. Oktober 2013 um 13:00 Uhr wurde die Plattform endgültig abgeschaltet. Beim Aufruf der Internetseite wird man automatisch auf die Startseite von Yelp weitergeleitet. Dies geschieht auch beim Aufruf von Brancheneinträgen.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Registrierte Mitglieder konnten auf Qype Betriebe, Orte und Dienstleistungen bewerten, beispielsweise Restaurants, Hotels, Sehenswürdigkeiten oder auch Fitnessstudios und Sportvereine. Die Einträge enthielten Adresse, Öffnungszeiten, Telefonnummer, Position auf einer Karte, Link zur Website und weitere Angaben. Die Einträge waren mit persönlichen Bewertungen und Empfehlungen – von Nutzern für Nutzer – versehen. Bewertet wurden die Einträge mit einem Textkommentar und mit bis zu fünf Sternen von 1 (nicht gut) bis 5 Sternen (hervorragend). Auch Fotos und Videos konnten hochgeladen werden. Qype verwendete ein Kategoriesystem und zeigte so die in einer Stadt am besten bewerteten Bars, Restaurants, Modegeschäfte, Autowerkstätten etc. in einer Rangliste an, die auf den Bewertungen der Nutzer beruhte.", "section_level": 1}, {"title": "Die Community.", "content": "Wie vergleichbare Dienste verfügte Qype über ein System zur Anzeige der „Online-Aktivitäten“ der Nutzer. Das erfolgte in Form von Medaillen, die die Nutzer sammeln konnten. Medaillen wurden verliehen, wenn der Nutzer eine bestimmte Anzahl an Beiträgen geschrieben oder in bestimmten Kategorien bewertet hatte. Auch eine Gruppenfunktion mit Foren war vorhanden, so dass Nutzer sich untereinander austauschen konnten. Nutzer konnten sich darüber hinaus gegenseitig Kontaktanfragen schicken, private Nachrichten schreiben, Fotos hochladen und ihre Empfehlungen bei Facebook und Twitter veröffentlichen. Gefiel einem Nutzer eine Bewertung besonders gut, konnte er dem Verfasser auch ein virtuelles Kompliment geben. Außerdem hatten Nutzer die Möglichkeit, ihre persönlichen Favoriten zu speichern und zum Beispiel in Form von persönlichen Guides zu bestimmten Themen oder Städten mit anderen Nutzern zu teilen. Dabei war es auch möglich, Plätzen zu „folgen“, das heißt immer über Aktualisierungen auf diesem Platz informiert zu werden. Auch über Veranstaltungen in einer Stadt konnten sich Nutzer informieren und diese auch selbst bei Qype anlegen.", "section_level": 1}, {"title": "Mobil.", "content": "Für das iPhone sowie Android-, Blackberry-, Windows-Phone- und Nokia-Geräte existierten kostenlose Applikationen, mit denen man mit Hilfe von Ortsbestimmungsdiensten Restaurants, Banken oder ähnliches in seiner Nähe anzeigen lassen konnte. Diese Funktion war mit Google Maps verknüpft, um den gewünschten Ort leicht zu finden. Außerdem konnten Nutzer am Zielort einchecken, sehen ob Freunde in der Nähe sind, und direkt Bewertungen abgeben. Die Qype App wurde von cnet UK zur \"Best Travel App 2009\" für das iPhone gewählt. Qype war ebenfalls in der kostenlosen Offboard-Navigationssoftware Nokia Maps ab der Version 3.04 enthalten. Seit 2011 konnten auch die Nutzer vom BMW ConnectedDrive Service über ihr Navigationsgerät auf Qype zugreifen.", "section_level": 1}, {"title": "B2B.", "content": "Auch Unternehmen konnten das Bewertungsportal zu Werbe- und Marketingzwecken nutzen. Qype bot dazu verschiedene Möglichkeiten. Zum einen konnten sich Unternehmen kostenfrei mit einem Eintrag bei Qype registrieren. Dabei konnten sie sich den entsprechenden Kategorien zuordnen lassen und sich so online präsentieren. Außerdem standen gegen eine „Gebühr“ breit gefächerte Darstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. Mit der sogenannten Qype-Premium-Mitgliedschaft konnten Unternehmen zahlreiche Zusatzfunktionen nutzen. So konnten Premium-Mitglieder ihren Qype-Auftritt nicht nur detaillierter präsentieren (z. B. durch Video, Logo und News-Upload), sie waren in der Qype-Community auch besser sichtbar, da sie als erstes in den Suchergebnissen angezeigt wurden. Darüber hinaus konnten Unternehmen individuelle Qype-Premium-Banner kreieren und damit eine eigene Bannerkampagne starten.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "Im August 2008 ermittelte die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung 0,89 Mio. Unique User im Monat und leichtes Wachstum der Nutzerzahlen. Damit lag Qype knapp vor Angeboten wie Tagesspiegel.de (0,88 Mio. Unique User) oder n24.de (0,86 Mio. Unique User). Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) zählte für Qype im Oktober 2009 knapp 7,7 Millionen Visits und 18,8 Millionen Seitenabrufe. Dies war nach der alten Zählmethode das bisher beste Ergebnis von Qype, welches im Oktober 2008 noch 4,2 Millionen Visits und 13,5 Millionen Seitenabrufe erreichte. Seit Einführung der neuen IVW-Zählung mit Wirkung für November 2009 erreicht Qype europaweit laut Google Analytics zwar über 17 Millionen Unique User im Monat, hingegen konnte das Portal für die ersten acht Monate 2010 im Durchschnitt nur 5,6 Millionen Unique Visits pro Monat aufgrund einer Veränderung der internen Seitenstruktur und der neuen IVW-Zählung vorweisen. Für August 2010 konnte Qype ca. 7,2 Millionen Unique Visits verzeichnen. Im August 2012 wurde Qype laut Google Analytics von 20 Millionen Unique Usern genutzt, die insgesamt auf 25 Millionen visits kamen. Allein 4 Millionen Unique Visitors wurden dabei von der Qype App gestellt. Nach eigener Aussage hat das Unternehmen im November 2008 die Gewinnschwelle erreicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Qype [] war eine Online-Community, deren vorrangiger Inhalt nutzergenerierte, standortbezogene Bewertungen auf lokaler Basis waren. Der Name leitet sich aus dem Slogan „Quality or Hype?“ ab. Qype wurde zum 30. Oktober 2013 geschlossen und die Inhalte zum großen Teil in den Dienst Yelp übertragen, der das Portal übernommen hat.", "tgt_summary": null, "id": 2202681} {"src_title": "Gersch Izkowitsch Budker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2000–2004: Die Anfänge.", "content": "Im ersten Jahr beschränkten sich die drei Musiker noch auf das Covern von Songs anderer Bands. 2001 beschlossen sie, den Namen der Band in Itchy Poopzkid zu ändern und selbst Songs zu schreiben. In den folgenden Jahren spielten sie unter anderem als Vorband von Donots, Yellowcard, +44, boysetsfire und den The Bouncing Souls und wurden zu mehreren Musikfestivals eingeladen. Hafner und Friedl tauschen während ihrer Live-Konzerte immer wieder ihre Instrumente untereinander und wechseln sich mit dem Singen ab. Berühmt sind mittlerweile auch ihre Liedansagen, von welchen 89 Stück als Bonus-Tracks auf ihrem ersten Live-Album zu hören sind. 2001 nahmen Itchy Poopzkid ihr erstes Demoalbum auf und veröffentlichten die EPs \"Two Thumbs Down\" und \"Having a Time\" sowie die Live-CD \"Fuck-Ups... Live!\"", "section_level": 2}, {"title": "2005–2006: \"Heart to Believe\".", "content": "Itchy Poopzkid unterschrieben einen Plattenvertrag bei Where are my records, wo Ende 2005 ihr erstes Album \"Heart to Believe\" erschien. Zu dem aus diesem Album stammenden Song \"Say no!\" wurde ein Video geschnitten, welches aber nie in Form einer Single veröffentlicht wurde. Es wird lediglich zum Download auf ihrer Website bereitgestellt. Sie gingen als Support des Nebenprojekts von Blink-182 „+44“, auf Deutschlandtournee.", "section_level": 2}, {"title": "2007–2008: \"Time to Ignite\".", "content": "Anderthalb Jahre später folgte im Frühjahr 2007 das zweite Album \"Time to Ignite\". Mit der ersten Singleauskopplung \"Silence Is Killing Me\" erreichten Itchy Poopzkid erstmals die deutschen Charts. Die Musikvideos zu dieser Single und weiteren Liedern der Band wurden in Heavy Rotation auf MTV gespielt. Itchy Poopzkid traten im Jahre 2007 gegen die Band Madsen bei MTVs Band Trip an und gewannen. Als Preis durften sie eine Folge von der MTV-Show Rockzone komplett moderieren und aussuchen, welche Clips gezeigt wurden. Außerdem durften sie einen Live-Auftritt im Rahmen der MTV European Music Awards in München absolvieren. Mit Sum 41 gingen sie zudem auf Deutschlandtournee. 2008 spielten Itchy Poopzkid hingegen nur ein paar wenige Live-Auftritte und konzentrierten sich hauptsächlich auf das Songwriting für das dritte Album.", "section_level": 2}, {"title": "2009–2010: \"Dead Serious\".", "content": "Das dritte Album \"Dead Serious\" erschien am 23. Januar 2009. Erstmals in der Bandgeschichte wurde ein Album auch als Vinyl veröffentlicht. Im Frühjahr 2009 tourte die Band durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Ab dem 24. September 2009 spielte Itchy Poopzkid in England und ab dem 25. November 2009 fand abermals eine Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz statt. Sie endete einen Monat später in Ulm.", "section_level": 2}, {"title": "2010: \"Lights Out London\".", "content": "Nach Touren durch Irland und Schweden Anfang des Jahres 2010 beschäftigte sich die Band damit, neue Lieder zu schreiben und das vierte Album fertigzustellen. Angekündigt war eine Single mit dem Namen \"Why Still Bother\", für die auch bereits ein zugehöriges Musikvideo gedreht wurde, welches in Zusammenarbeit mit der WDCS (Whale and Dolphin Conservation Society) auf die für Tiere gefährlichen Sonare im Meer aufmerksam macht und am 21. Oktober 2010 erschien. Am 25. Februar 2011 erschien das Album \"Lights Out London\", welches unter dem ebenfalls 2011 selbstgegründeten Label „Findaway Records“ veröffentlicht wurde. Unter diesem Label veröffentlichten sie auch ihre ersten drei Alben neu mit vielen, teilweise unveröffentlichten, Bonustracks. Am 31. Januar 2011 verkündeten Itchy Poopzkid auf ihrer Website, dass der Schlagzeuger Tobias Danne die Band verlässt, mit der Begründung, dass ihm die Situation mit dem einem eigenen Platten-Label zu anstrengend und zeitaufwändig werde. Er wurde durch den langjährigen Drum- und Lichttechniker der Band, Max Zimmer, ersetzt. Nachdem Itchy Poopzkid mit dem Album \"Lights out London\" den bis dahin höchsten Chart-Einstieg der Bandgeschichte auf Platz 35 erreicht hatten, begaben sie sich von März bis Mai auf Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Als Vorgruppe spielte die Band \"Attack! Attack!\" aus Wales. Der Itchy Poopzkid-Song \"The Living\" aus dem Album \"Dead Serious\" wurde 2011 Titelsong der Fernsehwerbe-Kampagne der Automarke Suzuki.", "section_level": 2}, {"title": "2013: \"Ports & Chords\".", "content": "Am 25. Januar 2013 erscheint ihr neues Album \"Ports & Chords\" in verschiedenen Versionen, wiederum auf dem bandeigenen Label „Findaway Records“, und steigt auf Platz 27 der deutschen Album-Charts ein. Das Album beinhaltet Features mit Künstlern wie Charlotte Cooper (The Subways) und Guido Knollmann (Donots). Im März und April spielt die Band die dazugehörige Tournee mit den Supports MxPx (USA) und Marathonmann. Es erscheinen Musikvideos der Songs \"We Say So\", \"I Believe\" und \"The Pirate Song\". Nachdem Itchy Poopzkid im Sommer und Herbst 2013 auf einigen europäischen Festivals auftraten und ein weiteres Video zum Song \"Tonight\" veröffentlichen, touren sie von Oktober bis Dezember durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Im Vorprogramm treten Mega! Mega! aus Berlin auf.", "section_level": 2}, {"title": "2015–2016: \"Six\".", "content": "Nachdem die Band das Jahr 2014 mit Songwriting und Studio-Aufnahmen verbrachte, erschien am 10. April 2015 ihr sechstes Album \"Six\". Im Dezember 2014 erschien vorab ein Video des Songs \"Out there\" und Ende März 2015 dann die Single \"Dancing in the sun\". Im Video zu diesem Song erhielt die Band Unterstützung von vielen NGOs, wie Sea Shepherd, Amnesty International, PETA, Ocean Care und Greenpeace. \"Six\" stieg in Deutschland auf Platz 5 der Albumcharts ein, in Österreich auf Platz 35 und in der Schweiz auf Platz 80. In allen drei Ländern ist das die bis dato höchste Chartplatzierung der Band. Kurz nach der Veröffentlichung des Albums ging die Band auf eine Club-Tour in fünf deutschen Städten. Anfang September erschien das Buch \"How To Survive As A Rock Band\" als eigenständiges Produkt im Handel, welches kurz nach Erscheinen bereits in die zweite Auflage ging. Auch die Single \"Kings & Queens\", begleitet von einem Musikvideo, wurde im September veröffentlicht. Im Oktober und November 2015 spielte die Band eine große Tour durch Deutschland, Österreich und Schweiz mit 24 Konzerten. Nach einer kurzen Tour durch Tschechien, einer weiteren großen Konzertreise durch den deutschsprachigen Raum sowie vielen europäischen Open-Air-Festivals im Jahr 2016, feierte Itchy Poopzkid ihren 15. Bandgeburtstag mit einem Jubiläumskonzert in Ulm. Nach dem Konzert zog sich die Band für eine kreative Pause zurück.", "section_level": 2}, {"title": "2017–2018: \"All We Know\" und Namensänderung.", "content": "Am 7. April 2017 gab die Band bekannt, von nun an unter dem Namen \"Itchy\" aufzutreten und veröffentlichte gleichzeitig die erste Single (\"Nothing\") des am 21. Juli erscheinenden Albums \"All We Know\". Am 19. Mai folgte die zweite Single \"Keep It Real\", sowie die dritte Vorabauskopplung \"Fall Apart\" Anfang Juli, kurz vor der Albumveröffentlichung. Neben Festivals in vielen Ländern Europas spielte Itchy im Sommer auch eine Support-Tour für die US-Band Bad Religion. Im Herbst 2017 veröffentlichte Itchy die Single \"The Sea\", für welche ein Musikvideo in Kooperation mit der Meeresschutz Organisation Ocean Care auf Mallorca gedreht wurde. Im Video und der dazugehörigen Kampagne wird auf die Thematik der Plastikmüll-Verschmutzung in den Weltmeeren aufmerksam gemacht. Für diverse Strand-Säuberungsaktionen an Land und unter Wasser wurden zum Teil auch die Fans der Band mit einbezogen. Der Zeitraum zwischen November 2017 und Mai 2018 beinhaltete große Tourneen durch Deutschland, Tschechien, Österreich und Schweiz, sowie die Auskopplung des Songs \"Black\" mit einem Musikvideo bestehend aus Live-Szenen der All-We-Know-Tour. Ebenfalls 2018 wurde für das Bandjubiläum ihrer guten Freunde von Jennifer Rostock deren Lied \"Mein Mikrofon\" gecovert – das erste Mal, dass Itchy ein Lied auf deutsch aufgenommen haben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Itchy ist eine dreiköpfige deutsche Pop-Punk-Band, die von 2001 bis 2017 unter dem Namen Itchy Poopzkid aktiv war und seit April 2017 unter dem neuen Namen Itchy unterwegs ist. Sie entstand im Jahr 2000 in Eislingen/Fils, wo die Bandmitglieder auf dieselbe Schule gingen. Die Band hat über 900 Konzerte in Europa gespielt, eine eigene Plattenfirma gegründet und sieben Studio-Alben sowie ein Buch veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 761378} {"src_title": "Cimochy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "March stammt aus einer Bauernfamilie mit knappen wirtschaftlichen Bedingungen. Er studierte auf dem Franziskanerkolleg von \"Pont d'Inca\" (Marratxí). Er war Sohn eines Viehhändlers, welcher von klein auf Phantasie beim Entwickeln von Geschäftsgelegenheiten bewies. Seine ökonomischen Aktivitäten waren weit gestreut, hierzu zählen Schweinehandel, Grundstückshandel, Tabakanbau, Stromerzeugung, Straßenbahnunternehmer, Seefahrt, Küstenschifffahrt, Zeitungsverleger. March war mit Leonor Servera Melis (1888–1957) verheiratet. In dieser Ehe wurden Juan March Servera (1906–1973) und Bartolomé March Servera (1917–1998) geboren. Seine Frau Leonor Servera Melis, Tochter eines Politikers aus Manacor, verband ihn mit der Bank, welche ihm sein Startkapital zur Verfügung stellte.", "section_level": 1}, {"title": "Mallorquinischer Schweinehandel.", "content": "Der Ursprung seines Vermögens lag im Schweinehandel. Aus den Gewinnen kaufte er Grundstücke auf Mallorca, später widmete er sich dem Schmuggel: Er besorgte Produkte aus Nordafrika und Gibraltar, welche an der spanischen Mittelmeerküste verkauft wurden. Sein Vermögen wuchs unter der Regentschaft von Alfons XIII. 1906 wandte er sich dem Tabakanbau zu und kaufte Anteile einer Tabakfabrik in Algerien. 1911 besaß er mit der \"Compañía Internacional de Tabacos de Marruecos\" das Monopol für marokkanischen und spanischen Tabak. Er investierte in die Stromerzeugung auf den Balearen und den Kanarischen Inseln. In Palma war er Straßenbahnunternehmer. Ab 1911 ließ er die Villa March in Cala Rajada errichten. 1916 gründete er mit einem Kapital von 100 Millionen Peseten die \"Compañía Transmediterránea\", welche einige Schiffe betrieb und die Seeverbindung zwischen den Balearen und Marokko und eine Küstenschifffahrt entlang der spanischen Ostküste unterhielt.", "section_level": 2}, {"title": "Blockadebrecher im Ersten Weltkrieg.", "content": "Während des Ersten Weltkrieges durchbrach March mit Schmuggelware die Blockade und versorgte Schiffe beider Kriegsparteien. 1923 wurde March zum Abgeordneten der \"Cortes por Mallorca\" für die links-liberale Partei im Wahlkreis Santiago Alba gewählt. 1926 gründete er die \"Banca March\" und hatte das zweitgrößte Finanzvermögen eines einzelnen Menschen angesammelt. Bei der Gründung der zweiten spanischen Republik 1931 wurde March verhaftet, ihm wurde Kollaboration mit der Diktatur von Miguel Primo de Rivera vorgeworfen. Er wurde im Juni 1932 im \"Cárcel Modelo de Madrid\" eingesperrt und 1933 in das Gefängnis von Alcalá de Henares verlegt. Es gelang ihm nach Gibraltar zu fliehen, wo er aufgrund seiner Mitarbeit beim MI6 Asyl fand.", "section_level": 2}, {"title": "Putsch der Unión Militar Española.", "content": "Im Juli 1936 war March in Rom im Exil. Er beteiligte sich maßgeblich an der Finanzierung des Putsches vom 17. und 18. Juli 1936. Der Flug von Francisco Franco von Las Palmas de Gran Canaria nach Tétouan wurde – bei aktiver Beteiligung des britischen Majors und späteren Leiters des MI6 in der britischen Botschaft in Madrid Hugh Bertie Campbell Pollard – durch seine Zeitung ABC mitorganisiert. Der Flug wurde von Luis Bolín, dem Korrespondenten des ABC in London, und Douglas Francis Jerrold geplant. Jerrold mietete das Flugzeug. March investierte 1 Million Pfund in die ersten 12 Flugzeuge vom Typ Savoia-Marchetti SM.81 und Caproni Ca.306 für einen Teil des Transfers von Francos marokkanischen Söldnern nach Spanien. Marchs Investitionen in den Putsch beliefen sich auf 600 Millionen Peseten.", "section_level": 2}, {"title": "Compañía Española de Petróleos SA.", "content": "1939 kontrollierte March 75 Prozent von \"Compañía Española de Petróleos SA\" (CEPSA), welche auf Santa Cruz de Tenerife die produktionsstärkste spanische Erdölraffinerie betrieb. Dort wurde Rohöl aus den USA, Venezuela und Rumänien raffiniert. CEPSA hatte für Ölverkauf ein Monopol auf den Kanarischen Inseln, in Spanisch-Marokko und für den Reexport zur Campsa. Das Oberkommando der Marine des Deutschen Reichs versuchte die Treibstoffversorgung für seine U-Boote und Zerstörer abzusichern. Im Ersten Weltkrieg war auf Santa Cruz de Tenerife der Konsul Jakob Ahlers U-Boot-Tankwart. Da die Aktion verdeckt durchgeführt wurde, sagte March zu, als Strohmann bei einer 25-Millionen-Peseten-Operation zu dienen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollten die von March zugekauften Anteile in Reichseigentum überführt werden. Die Finanzierung kam aus dem Reptilienfonds \"Sparpeseten\".", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Nach dem 1. September 1939 sagte March den Vertretern des Deutschen Reichs für das Überlassen der deutschen Schiffe, welche sich zu Kriegsbeginn in spanischen Häfen befanden, seine Dienste zu. Im Jahre 1940 erfolgte so eine enge Zusammenarbeit mit dem deutschen Kapitän zur See Gerhard Wagner (Admiral) (1898–1987) in der sogenannten \"Wagner Aktion\" bei der strategisch wichtige Kriegsrohstoffe nach Deutschland verbracht und mit den deutschen Lieferungen an Waffen, Söldnern und Transportleistungen im Rahmen der Niederschlagung der spanischen Republik in den Jahren ab 1936 verrechnet wurden. Robert Solborg (* 1893) vom Office of Strategic Services und US-Militärattaché in Lissabon von 1942 bis 1945, berichtete, dass die britische Regierung von Winston Churchill 1941 30 Generäle des Franco-Regimes kaufte, um einen Eintritt Spaniens in den Zweiten Weltkrieg zu verhindern. Die Überweisungen an die Militärs wurden über die \"Banca March\" abgewickelt. March sollte sie überzeugen und die Provision von umgerechnet 10 Millionen United States Dollar verteilen.", "section_level": 2}, {"title": "Transición Española.", "content": "Im Februar 1948 erwarb March unter dubiosen Umständen die Elektrizitätswerke von Barcelona (Barcelona Traction), welche 10 Millionen englische Pfund wert waren, für ungefähr eine halbe Million englische Pfund. Ab 1944 förderte March Don Juan de Borbón, welcher sich den Alliierten zugewandt hatte, als spanischen Thronfolger. Ebenso investierte er in Zeitungen und politische Parteien. 1955 wurde nach dem Vorbild der Rockefeller-Stiftung oder der Carnegie Endowment for International Peace die \"Fundación Juan March\" zur Förderung der Wissenschaft und der Kultur mit 300 Millionen Peseten (1,5 Millionen United States Dollar) und bei seinem Tod 2.000 Millionen Peseten (12 Millionen US-Dollar) gegründet. Diese verfügt heute über Skulpturen und Bildersammlungen, Forschungsinstitute, Bibliotheken, vergibt Forschungspreise und Forschungsstipendien und fördert kulturelle Aktivitäten. Juan March starb an den Folgen eines Autounfalles, der sich am 25. Februar 1962 in Las Rozas de Madrid ereignete.", "section_level": 2}], "src_summary": "Juan March Ordinas (* 4. Oktober 1880 in Santa Margalida; † 10. März 1962 bei einem Autounfall in der Nähe von Las Rozas de Madrid) war ein spanischer Unternehmer und Bankier.", "tgt_summary": null, "id": 2341237} {"src_title": "Samuel Dinsmoor junior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Sascha Lobo ist der Sohn einer deutschen Mutter und eines argentinischen Vaters. Seine Mutter arbeitete als Archäologin und Kunsthistorikerin. Er ist in Berlin-Wilmersdorf aufgewachsen und erlangte 1994 das Abitur am dortigen Friedrich-Ebert-Gymnasium. Ab 1995 studierte er zunächst Publizistik an der Freien Universität Berlin und anschließend Biotechnologie an der Technischen Universität Berlin. Ein 1998 begonnenes Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin schloss er 2013 mit dem Diplom ab. Mitte 2000 gründete Lobo eine auf New Economy spezialisierte Werbeagentur, die Ende 2001 Insolvenz anmelden musste. In der Folgezeit war Lobo bei einer Berliner Werbeagentur als Kreativdirektor im Bereich Internet angestellt, entwickelte freiberuflich Werbekampagnen und schrieb als freier Mitarbeiter für die Zeitschrift \"Blond\". Als Werbetexter arbeitete er über die Jahre nach eigener Darstellung „für ein Drittel der DAX-Unternehmen“. Im Jahr 2005 begründete Lobo das unter anderem mit dem Grimme Online Award ausgezeichnete Blog Riesenmaschine mit und war als leitender Redakteur bei dem „virtuosen Kuriositätenreservoir rund um neue Erfindungen“ tätig. Gemeinsam mit Holm Friebe veröffentlichte Lobo 2006 das Buch \"Wir nennen es Arbeit – die digitale Bohème oder: intelligentes Leben jenseits der Festanstellung\". Begleitet wurde die Veröffentlichung in dem von Lobo geschriebenen Blog \"wirnennenesarbeit.de\". In der Zentralen Intelligenz Agentur ist Lobo als \"Inoffizieller Mitarbeiter\", eine Parodie auf IM, tätig. 2007 gründete Lobo zusammen mit Johnny Haeusler den zunächst als \"Adical\" firmierenden Blogvermarkter \"Adnation\", dessen Werbekundenakquise er in den ersten beiden Jahren verantwortete. 2011 wurde das Unternehmen von \"Mokono\" übernommen. Er war Kolumnist der Zeitschrift Tomorrow und schrieb für den \"01blog\" der Cebit. Als Koautor veröffentlichte Sascha Lobo zusammen mit Kathrin Passig 2008 das Buch \"Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin\". Unter \"prokrastination.com\" wurde auch hierzu gebloggt. Anfang 2009 startete Lobo sein privates Blog \"saschalobo.com\", dessen Inhalte zum größten Teil unter einer Creative-Commons-Lizenz für nichtkommerzielle Zwecke freigegeben sind. Lobo war von 2007 bis 2009 Mitglied des Online-Beirats der SPD und von 2008 bis 2010 Mitglied der Initiative D21. Seit 2017 ist er Mitglied des Digitalrats der niedersächsischen Landesregierung. Von Februar 2009 bis August 2010 war Sascha Lobo gemeinsam mit Mario Sixtus in der Glosse \"Sixtus vs. Lobo\" in der Computersendung neues auf 3sat zu sehen. 2009 war er Protagonist des Dokumentarfilms \"Der Loboist\" auf Arte. Für ZDFneo drehte er 2017 den Dokumentarfilm \"Manipuliert\" und 2019 den Dokumentarfilm \"Radikalisiert\". Ab Juli 2009 machte Sascha Lobo Werbung für den Telekommunikationsanbieter Vodafone. Die Markenkampagne wurde in der Blogosphäre äußerst negativ aufgenommen. Besonders die Beteiligung Lobos und der ebenfalls als Bloggerin tätigen Autorin Ute Hamelmann wurde die Vereinnahmung des Web 2.0 durch den Telekommunikationskonzern vorgeworfen und scharf kritisiert. Am 18. Mai 2010 war Lobo „Chefredakteur für einen Tag“ der in Koblenz erscheinenden Rhein-Zeitung. Im Sommer 2010 meldete sich Lobo als Experte zur Thematik der in Deutschland anstehenden Aktivierung von Google Street View zu Wort. Er verfasste hierbei einen nach eigenen Worten juristisch nicht gefestigten \"Widerspruch zum Widerspruch\", mit dem Hauseigentümer oder Bewohner dafür sorgen könnten, dass die von Lobo als öffentliche Sache betrachtete Fassade eines Bauwerks im Google-Dienst erscheinen würde, selbst wenn Dritte dies nicht wünschen. 2010 erschien sein Roman \"Strohfeuer\" über die New Economy. Das Buch wurde von Florian Illies und Wolfgang Herrndorf als unterhaltsam bezeichnet, von Uwe Ebbinghaus in der FAZ jedoch als wenig überraschend kritisiert. Seit Januar 2011 schreibt er für Spiegel Online die Kolumne \"S.P.O.N. – Die Mensch-Maschine\". Im Februar 2011 setzte er sich dort etwa für „eine vernünftige Beleidigungskultur“ im Medium Internet ein und forderte eine „Entkriminalisierung der Herabwürdigung im Netz“ vor allem derjenigen Unternehmen, die mit dem „Kampfruf Schmähkritik“ versuchen würden, „Kritiker mundtot zu machen“. Ebenfalls 2011 wurde er in der Kategorie \"Visionen in der Kommunikation\" mit dem \"Signs Award\" ausgezeichnet. Seit 2012 ist er Mitglied der Jury des Deutschen Reporterpreises. Zusammen mit Christoph Kappes gründete er 2014 die E-Book-Plattform Sobooks. 2018 wurde Sobooks wegen „unternehmerischer Fehlentscheidungen“ eingestellt. 2014 prägte Lobo im Zusammenhang mit den Pegida-Demonstranten den Begriff des „Latenznazi“. Lobo gehört zu den Initiatoren der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union, die Ende November 2016 veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Stellung und Rezeption.", "content": "Lobo gilt deutschen Massenmedien als „Klassensprecher für das Web 2.0“. Neben Mercedes Bunz, Stefan Niggemeier, Kathrin Passig und Mario Sixtus zählte Lobo bis zur breiteren Etablierung der Piratenpartei lange Zeit als einer der wenigen sogenannten „Internetexperten“ und füllte damit eine Lücke: Die Digital Natives, die „vermeintlich Verblödeten, Verrohten, Dummgesurften sind mehrheitlich noch nicht in einem Alter, in dem sie gesellschaftliche Führungspositionen besetzen könnten. Deshalb wird gern und viel über ihre Köpfe hinweg geredet.“ „Lobo bloggt, redet, erklärt, twittert und kolumnet auf praktisch jeder Internetseite“, zudem ist er häufig Gast in Talkshows und als Interviewpartner in TV-Nachrichtensendungen zu sehen. Diese Omnipräsenz führte dazu, dass Lobo auch „leidenschaftlich gehasst“ wird: „Beneidet von seiner unmittelbaren Konkurrenz, den anderen Bloggern, verachtet von den analogen Medien, weil er ihnen die Deutungshoheit für einen wesentlichen Weltausschnitt entwunden hat, und verleugnet vom großen Publikum, das nicht gerne Teil einer Massenbewegung ist.“ So wird Lobo nicht selten auch mehr als „Klassenclown“ denn als „Klassensprecher“ dargestellt. Verstärkt wird diese kritische Einschätzung durch Lobos auffälliges Auftreten. Er trägt laut Eigenaussage aus Marketinggründen seit 2006 einen roten Irokesenschnitt in Kontrast zu Anzug und Hemd, um einen höheren Wiedererkennungswert zu erzielen. In kaum einem Text über Lobo als Person fehlt ein Querverweis auf dessen Frisur, häufig in Kombination mit dem ihm zugeschriebenen Zitat, er sei „Inhaber einer gutgehenden Frisur“. Nicht selten wird auf Lobos Erscheinungsbild abwertend reagiert; bis heute gilt einem nicht unerheblichen Teil der deutschen Gesellschaft das Internet als „unernst, rebellisch, halbseiden, noch nicht ganz erwachsen, ein bisschen aggressiv.“ Hierzu passe Lobo: „Wenn ein deutscher Fernsehmacher das Internet ins Studio holen will, lädt er einen Irokesenschnitt ein.“ Vom Berliner Stadtmagazin \"Tip\" wurde Lobo 2010 auf den 7. Platz der „100 peinlichsten Berliner“ gewählt. In seinen häufig humorvollen Vorträgen und Schriften greift Lobo selbstironisch über ihn verbreitete Klischees auf und versucht diese so zu relativieren. In der Talkshow \"Maybrit Illner\" unter dem Titel „Worte, Wut, Widerspruch – Hass verbieten, Meinung aushalten?“ im November 2019 sprach sich Lobo für eine Regulierung bestimmter Meinungen aus („Ich glaube, dass wir eine bestimmte Form von Regulierung der Meinung brauchen“). Daraufhin unterstellte ihm die \"FAZ\", Meinungen verbieten zu wollen, „und zwar jede, die nicht in seiner Definition des ‚demokratischen Spektrums‘ passt.“ Lobo warf der \"FAZ\" auf Twitter die Falschdarstellung vor, „ich wolle ‚jede Meinung verbieten‘, die mir demokratisch nicht passt. Ich sagte aber: ‚Wir sollten so redlich sein zuzugeben, dass bestimmte Meinungen in Deutschland reguliert werden müssen‘ – am Beispiel Holocaustleugnung, die anderswo als Meinung gilt.“", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Sascha Lobo geht offen damit um, eine ADS-Diagnose zu haben, und bezieht unter anderem in Interviews hierzu Stellung. Er ist verheiratet und hat seine Frau nach eigener Aussage auf Twitter kennengelernt. Sie leben zusammen in Berlin-Prenzlauer Berg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sascha Lobo (* 11. Mai 1975 in West-Berlin) ist ein deutscher Blogger, Buchautor, Journalist und Werbetexter. Thematisch befassen sich Lobos Texte meist mit dem Internet, vermischter Realität und digitalen Technologien und behandeln deren Auswirkungen auf die gesellschaftliche Entwicklung.", "tgt_summary": null, "id": 142794} {"src_title": "Max Danz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alberto Alesina – Sohn von Giancarlo Alesina und Piera Bolognesi – studierte an der Wirtschaftsuniversität Luigi Bocconi in Mailand und schloss 1982 mit der Laurea ab. Danach nahm Alesina ein Studium an der Harvard University auf, wo er 1985 den Master und im darauffolgenden Jahr den Ph. D. erwarb. Anschließend war er Post-Doktorand und Assistenzprofessor an der Carnegie Mellon University. 1988 ging er als Assistenzprofessor zurück nach Harvard. Im Jahr 1989 ist das gemeinsame Kind von Alberto Alesina und seiner Frau, Brunhilde Alesina, Balb O. Alesina, auf die Welt gekommen. Von 1990 bis 1993 war er dort Paul Sack Associate Professor für Politische Ökonomie, 1993 bis 2003 Professor und 2003 bis 2006 Vorsitzender des Wirtschaftsdepartments. Seit 2003 war er Nathaniel Ropes Professor für Politische Ökonomie. Gastprofessorenaufenthalte führten ihn 1998/99 ans Massachusetts Institute of Technology und 2002/03 sowie 2008/09 ans Innocenzo-Gasparini-Institut für Wirtschaftsforschung seiner alma mater in Mailand. Alesina starb im Mai 2020 im Alter von 63 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsgebiete.", "content": "In seinen Arbeiten verband Alesina Wirtschaftswissenschaften und Politik. Er untersuchte die Auswirkungen der ökonomischen Situation auf das Wahlverhalten, weiterhin die Unabhängigkeit von Zentralbanken, die Politik des Haushaltsdefizits, die Stabilisierung von Staaten mit hohen Inflationsraten, die Theorie optimaler Währungsräume, den Prozess der Europäischen Integration und der Währungsunion sowie die Unterschiede der Wirtschaftssysteme der Vereinigten Staaten und Europas. Alesina – zusammen mit Kenneth S. Rogoff, N. Gregory Mankiw, Robert J. Barro (Harvard-Ökonomen) und anderen – widersprach Paul Krugman, indem er empirisch zu belegen versuchte, dass der Zusammenhang zwischen steigender Staatsverschuldung und Wirtschaftswachstum negativ ist, während Steuersenkungen (tax cuts) zu echtem Wirtschaftswachstum führten. Alesina galt als ein international anerkannter Experte für die Ökonomie der Staatsschulden sowie möglicher Strategien zum Abbau des Verschuldungsgrades einer Volkswirtschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alberto Francesco Alesina (* 29. April 1957 in Broni, Italien; † 23. Mai 2020 in New York City, New York) war ein italienischer Wirtschaftswissenschaftler, der seit 1982 in den Vereinigten Staaten lebte.", "tgt_summary": null, "id": 1175025} {"src_title": "The Boob", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verhältnis zueinander.", "content": "Beide Männer waren verheiratet und hatten Kinder, sind aber mehrmals in dem Grab in inniger Umarmung dargestellt. Während vor allem die neuere Forschung von einem Zwillingspaar oder sogar von siamesischen Zwillingen ausgeht, sehen jedoch ein Teil der Autoren in diesen beiden Männern ein homosexuelles Paar. Ohne Zweifel lassen die Darstellungen auf eine besonders innige Zuneigung schließen, da insbesondere die Abbildung der beiden mit sich berührenden Nasen die in der damaligen Kunst größtmögliche Nähe symbolisiert. Jedoch muss die Interpretation dieser Darstellungen vorerst offenbleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Namen und Titel.", "content": "Die Namen der beiden Männer haben eine linguistische Beziehung aufeinander: Nianchchnum bedeutet \"„das Leben gehört (zu) Chnum“\" und „Chnumhotep“ bedeutet \"„Chnum ist zufrieden“\". Da „Chnum“ neben der Bedeutung der Gottheit Chnum auch die Bedeutung \"verbunden sein\" haben kann, können die Namen auch als \"„Im Leben verbunden“\" und \"„Verbunden bis in den gesegneten Zustand der Toten“\" interpretiert werden. An einer Türöffnung im Inneren der Mastaba sind die beiden Namen in einer verbundenen Schreibweise aufgeführt, die sich zusammen gelesen dann als \"„Verbunden im Leben und im Frieden“\" interpretieren lässt: Es ist nicht nachweisbar, ob es sich bei den Namen um Geburtsnamen handelt, was auf ein Zwillingspaar hindeuten würde, oder um später angenommene Namen. Sowohl Nianchchnum als auch Chnumhotep tragen beide dieselben weltlichen und religiösen Titel: Der erste Titel ist eine Amtsbeschreibung, der die beruflichen Tätigkeiten beschreibt. Der zweite Titel ist ein Ehrentitel und Hinweis auf den hohen sozialen Stand. Der dritte Titel bezieht sich auf ein tempelpriesterliches Amt, das neben dem eigentlichen Beruf ausgeübt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Grab.", "content": "Das gemeinsame Mastaba-Grab von Nianchchnum und Chnumhotep wurde 1964 von Ahmed Moussa bei Ausgrabungen des Aufwegs der Unas-Pyramide in der Nekropole von Sakkara entdeckt. Beim Bau des Aufwegs der Unas-Pyramide wurden Unebenheiten im Boden zum Teil durch Material aus anderen Gräbern aufgefüllt. Das Grab der beiden fiel auch den Bauarbeiten zum Opfer und Teile davon wurden als Füllmaterial verwendet. Ahmed Moussa konnte es fast vollständig aus dem Füllmaterial des Aufwegs rekonstruieren. Das Grab besteht aus zwei Teilen, einem Mastaba-Bau für den Eingangsbereich und einem Felsengrab. Die Mastaba hat zwei Kammern und einen Innenhof, von dem man in den zweiten, in den Felsen gehauenen Teil des Grabes, gelangt. Dieser Bereich besteht aus einer großen Kammer, von der seitlich eine Opferkapelle abzweigt. In der Opferkapelle befinden sich je eine Scheintür für Nianchchnum und Chnumhotep. Es ist das einzige bekannte altägyptische Grab, das Darstellungen von Männern in Umarmung und Hände haltend aufweist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nianchchnum und Chnumhotep waren zwei hohe Beamte im alten Ägypten. Sie trugen beide dieselben Titel eines \"Aufsehers der königlichen Maniküre\", eines \"königlichen Vertrauten\" sowie eines \"Propheten des Re im Sonnenheiligtum des Niuserre\". Ihr Lebenszeitraum wird auf die 5. Dynastie (um 2450–2410 v. Chr.) während der Herrschaft des Niuserre oder des Menkauhor datiert. ", "tgt_summary": null, "id": 2237682} {"src_title": "GASA Group", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Jake Donahue, ein erfahrener FBI-Undercoveragent, wird mit einem Auftrag nach Thailand entsandt. Dort soll er einen Filmproduzenten dingfest machen, der reale Kämpfe drehen lässt, in denen Menschen getötet werden. Die Hauptfigur dieser Filme ist Khan, ein schwarzhäutiger Kickboxer, der vor 10 Jahren Jakes Bruder tötete. Somit besitzt Jake ein persönliches Motiv. Jake ist ein Prügelknabe, der sich mit jedem anlegt. So besucht er eine Kickboxschule, in der er die Gegner mit Leichtigkeit besiegt. Später wird er von einem aus der Kickboxerschule (der B-Man aus \"Bloodsport 2\") zum Kampf herausgefordert, welcher ihn problemlos besiegt. Dieser gibt ihm den Rat, dass er, sollte er gegen Khan eine reelle Chance haben wollen, Meister Prang aufsuchen sollte, der Khan fast besiegt hätte. Jake tut dies daraufhin und wird von Prang einem harten Kampftraining unterzogen. Stets zur Seite steht ihm seine Freundin Molly, die er einst – verfolgt von Khans Leuten, der sie für sich haben wollte – vor diesen rettete. Jake absolviert nach dem harten Training ein paar Turnierkämpfe und wird daraufhin vom Regisseur der Filme engagiert, mitten im Urwald in einer Art Holzkäfigarena gegen Khan zu kämpfen. Khan hatte vorab Prang getötet, welchen er vor Jake ins Wasser wirft; zudem wurde Molly als Geisel genommen. Zunächst sieht es so aus, als würde Jake den Kampf gegen Khan verlieren; doch dann kommt in ihm die Erinnerung hoch, welche sich in Zorn schnürt und er erinnert sich der Kampftechniken, die er bei Prang erlernte. Schließlich besiegt er Khan.", "section_level": 1}, {"title": "Informationen zum Titel.", "content": "Der Film ist unter verschiedenen Namen erschienen, je nach Staat. So wird er im deutschsprachigen Raum als \"Karate Tiger 5 – König der Kickboxer\", aber auch als \"Karate Tiger V – König der Kickboxer\" vertrieben. Da es sich bei der Karate-Tiger-Reihe um keine real existierende Filmreihe handelt (siehe Hauptartikel Karate Tiger), wurde er in manchen Ländern auch als \"Karate Tiger 4\" veröffentlicht. Zudem gilt er mancherorts als vierter Teil der Reihe \"No Retreat, No Surrender\" und ist als \"No Retreat, No Surrender 4\", \"No Retreat, No Surrender 4: The King of the Kickboxers\" oder nur \"The King of the Kickboxers\" und anderen Variationen bekannt. Die Indizierung des Films wurde im Dezember 2016 aufgehoben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karate Tiger 5 – König der Kickboxer (Originaltitel: \"The King of the Kickboxers\") ist ein Martial-Arts-Film des Regisseurs Lucas Lowe aus dem Jahre 1990. Der Film stellt den vierten Teil der \"No Retreat, No Surrender\"-Reihe dar. Aus Vermarktungsgründen wurde er im deutschsprachigen Raum als fünfter Teil der \"Karate-Tiger\"-Reihe vertrieben.", "tgt_summary": null, "id": 215671} {"src_title": "Der Stoff aus dem die Träume sind", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staatsbahnzeit.", "content": "Bei der Planung der Ostbahn von Stuttgart nach Ulm sah der leitende Ingenieur Michael Knoll auch eine Station südöstlich von Plochingen vor. Zirka 1900 Personen bewohnten zu dieser Zeit die Marktgemeinde. Am 14. Dezember 1846 weihte die Königlich Württembergische Staatsbahn den Streckenabschnitt Esslingen–Plochingen ein. Die Vollendung des nächsten Teilstückes bis Süßen erfolgte am 11. Oktober 1847. Das nicht mehr erhaltene erste Empfangsgebäude war ein zweistöckiger Sandsteinbau. Seit 1852 verfügte die Ostbahn von Cannstatt bis Plochingen über ein zweites Streckengleis. Am 20. September 1859 wurde der Bahnhof mit der Eröffnung der damaligen Oberen Neckarbahn nach Tübingen zum Knotenbahnhof. Im Jahr 1900 sah die Staatsbahn den Bau einer Linksufrigen Neckarbahn vor, die von Stuttgart bis Plochingen führen sollte, um die Ostbahn vom Güterverkehr zu entlasten. Die Planer überarbeiteten ihre Konzepte mehrmals. 1909 sollte die Bahnlinie dann doch in Esslingen enden, aber auch diese Variante fand keine Verwirklichung und die Ingenieure gaben ihre Idee auf. Auch eine Eisenbahnverbindung von Neuhausen nach Plochingen verwarf die Staatsbahn. Der zunehmende Schienenverkehr machte eine Erweiterung der Bahnanlagen unausweichlich. Dazu gehörten zahlreiche neue Gleise, das Verbreitern der Bahnsteige, neue Stellwerke und ein neuer Ringschuppen mit Wasserturm. Das Empfangsgebäude wurde zwischen 1905 und 1907 vom berühmten Architekten Theodor Fischer im Jugendstil erbaut. Auch die Arbeiterhäuser entlang der Bahnlinie stammen aus seinen Plänen. Am 1. Juni 1913 richtete ein Wirbelsturm in Plochingen große Schäden an. Auch der Bahnhof war betroffen. Die Bahnsteigüberdachungen hielten der Naturgewalt nicht stand.", "section_level": 2}, {"title": "Reichsbahnzeit.", "content": "Zum 1. Juni 1933 elektrifizierte die Reichsbahn die Strecke Stuttgart–Ulm. Dies brachte Plochingen erstmals einen Anschluss an den Stuttgarter Vorortverkehr. Die meisten Triebwagen aus Stuttgart endeten jedoch in Esslingen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Bahnhof Ziel alliierter Luftangriffe. Am 21. Februar 1945 fielen Bomben auf das Gebiet des Güterschuppens und auf die Eisenbahnstraße. Der verheerendste Angriff fand am 4. April 1945 mit Jagdbombern statt, die die Bahnanlage bombardierten. Aus einem in der Nähe der alten Bahnhofstraße stehenden Personenzug flohen die Reisenden. Sieben von ihnen kamen durch Bordwaffenbeschuss ums Leben. Kurzzeitig war damals außerdem die nahegelegene Bahnstrecke Wernau–Abzweigstelle Schnaitwald in Betrieb. Sie wurde am 15. Februar 1945 eröffnet, um Güterzügen aus Richtung Tübingen in Richtung Ulm beziehungsweise umgekehrt das Wenden im Bahnhof Plochingen zu ersparen, wurde aber schon 1946 wieder aufgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesbahnzeit.", "content": "In den 1950er Jahren begann die Einrichtung eines Hafens in Plochingen. Noch gab es Überlegungen, die Fils bis Göppingen ebenfalls zu kanalisieren und schiffbar zu machen. Darauf verzichtete die Baudirektion jedoch und Plochingen blieb der letzte Hafen. Am 12. Juli 1968 legte das erste Schiff an. Der \"Rheinkai\" am linken Neckarufer erhielt durch die 195 Meter lange Hafenbahnbrücke einen Bahnanschluss. Sie fällt besonders durch ihre gewölbte Form auf. Die Plochinger Hafenbahn beginnt im südwestlichen Gleisfeld des Bahnhofs und kann nur aus Richtung Göppingen oder Wendlingen befahren werden. Aufgrund der dichten Zugfolge und für die vorgesehene S-Bahn Stuttgart baute die Bundesbahn den Streckenabschnitt Esslingen–Plochingen viergleisig aus. Die Fertigstellung erfolgte am 27. September 1970, der Bahnhof wurde erst 1974 erweitert. Am 1. Oktober 1978 war die erste Fahrt der Linie S1 in Plochingen. Für den dabei zum Einsatz kommenden Baureihe 420 wurde in Plochingen ein neues Betriebswerk gebaut, für dessen Bau der alte Ringschuppen und der Wasserturm weichen mussten.", "section_level": 2}, {"title": "21. Jahrhundert.", "content": "An Ostern 2006 ging nach 18-monatiger Bauzeit am Bahnhof Plochingen ein neues elektronisches Stellwerk in Betrieb. Es besteht aus einer Unterzentrale (UZ) und ausgelagerten ESTW (ESTW-A) in Plochingen, Esslingen und Ebersbach. Ein weiterer Ausbau Richtung Ulm wurde berücksichtigt. Die 80 Millionen Euro teure Anlage wird aus der Betriebszentrale Karlsruhe ferngesteuert und regelt den Zugverkehr auf insgesamt rund 50 Kilometern Länge. Der Stellbezirk reicht bis Untertürkheim, Göppingen und Wendlingen. Die Anlage ersetzte fünf alte Stellwerke. Die Inbetriebnahme erfolgte stufenweise in fünf nächtlichen Sperrpausen zwischen dem 13. und 18. April 2006. Im Bahnhof Süßen soll bis Ende 2021 ein abgesetztes Elektronisches Stellwerk (ESTW-A) entstehen, das an die Unterzentrale (UZ) Plochingen angebunden werden soll.", "section_level": 2}, {"title": "Ausblick.", "content": "Nach der Umsetzung von Stuttgart 21 und der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm soll sich – laut einer Verkehrsprognose – die regionale Erreichbarkeit der Verkehrszelle \"Hafen Plochingen\" mit öffentlichen Verkehrsmitteln, bewertet nach der nach Verkehrsnachfrage gewichteten durchschnittlichen Reisezeit, von 41 Minuten (2010) auf 33 Minuten (2025) verbessern.", "section_level": 2}, {"title": "Anlage.", "content": "Vom Empfangsgebäude aus ist das Gleis 1 über einen Hausbahnsteig zu erreichen. Die Durchgangsgleise 3/4, 6/7 und 9/10 liegen an drei Mittelbahnsteigen, die durch eine Unterführung zugänglich sind. An den Mittelbahnsteig 9/10 schließt sich in südlicher Richtung das Stumpfgleis 59 an. Die Stumpfgleise 52 und 53 am südlichen Ende des Mittelbahnsteiges 3/4 werden nur noch als Abstellgleise genutzt. Die Gleise 2, 5 und 8 liegen nicht an Bahnsteigen und dienen nicht haltenden Zügen zur Durchfahrt durch den Bahnhof. Westlich der Bahnsteige befinden sich mehrere Abstellgleise für S-Bahnen und Güterzüge. Nördlich des Bahnhofs werden im S-Bahn-Betriebswerk Plochingen die Triebzüge der S-Bahn Stuttgart gewartet. Der zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) befindet sich neben dem Empfangsgebäude.", "section_level": 1}, {"title": "Empfangsgebäude.", "content": "Das Empfangsgebäude fiel 1907 sehr großzügig aus. In seiner Symmetrie weicht es von klassischen Bahnhofsgebäuden in Württemberg ab. Zwar besitzt es einen langen Mittelbau mit einem zweistöckigen Mittelrisalit mit Walmdach, doch sind die beiden Flügelbauten mit ihren Krüppelwalmdächern unterschiedlich. Während der östliche Anbau über vier Stockwerke verfügt, besitzt sein westliches Pendant ein fünftes Stockwerk und auf dem Dachfirst einen Uhrturm mit Kupferdach. Die Gesamtlänge des Gebäudes beträgt 96 Meter. Im Gebäude befindet sich im öffentlich zugänglichen Teil u. a. eine Bahnhofsgaststätte, ein Zeitungskiosk, ein Reisezentrum sowie ein Bäcker. In den nicht öffentlich zugänglichen Obergeschossen befindet sich unter anderem ein Pausenraum für Triebfahrzeugführer.", "section_level": 1}, {"title": "Zugverkehr.", "content": "Am Bahnhof Plochingen halten im Fahrplanjahr 2019 ausschließlich Züge der Deutschen Bahn, pro Tag etwa 300.", "section_level": 1}, {"title": "Fernverkehr.", "content": "Mit dem Zugpaar ICE 618/619 hielten im Jahresfahrplan 2014 erstmals ICEs planmäßig in Plochingen. Im Schienenpersonenfernverkehr halten folgende Linien in Plochingen:", "section_level": 2}, {"title": "Regionalverkehr.", "content": "Im Schienenpersonennahverkehr halten folgende Linien in Plochingen:", "section_level": 2}, {"title": "S-Bahn.", "content": "Folgende Linie der S-Bahn Stuttgart hält in Plochingen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Plochingen ist der Bahnhof der baden-württembergischen Stadt Plochingen und der wichtigste Eisenbahnknoten des Landkreises Esslingen. Er befindet sich an Streckenkilometer 22,8 der Filstalbahn sowie an Streckenkilometer 0,0 der Neckar-Alb-Bahn.", "tgt_summary": null, "id": 2456231} {"src_title": "Sinaloa-Dreiecksnatter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie & Wirken.", "content": "Michelle Leonard wuchs in Deutschland auf und besuchte dort britische Schulen. Mit 16 Jahren veröffentlichte sie ihre erste Single, eine Coverversion von Twin Peak’s \"Are We Falling\". EMI Music Publishing nahm sie mit 17 unter Vertrag. \"Feel So Perfect\", einer von Michelles ersten Songs, wurde der Titelsong einer europaweiten C&A-Kampagne und wurde zum Radio Hit. Viele weitere Songs Leonards wurden in diversen Werbespots, unter anderem für Axe, RMS (Radio Marketing Services), Ford Ka und Vodafone Germany (Aurora – \"Running With The Wolves\") benutzt. Als Songwriterin ist Michelle Leonard für verschiedene Hits unterschiedlicher nationaler und internationaler Künstler verantwortlich. Zu ihren größten Erfolgen gehört unter anderem Auroras \"Running With The Wolves, Rooftop\" von Nico Santos und \"Love Is You\" von Thomas Godoj. 2005 arbeitete Leonard für den Song \"Instant Replay\" mit Such a Surge auf deren Album \"Alpha\" zusammen. Im November des gleichen Jahres wurde ihr Musical \"Electric Society\" in Köln erstaufgeführt. In der ab August 2009 ausgestrahlten achten Staffel der Castingshow Popstars war sie als Jury-Mitglied zu sehen. Im November des gleichen Jahres hatte ihre Single \"Where Did We Go Wrong\" aus dem Soundtrack des Films \"Zweiohrküken\" Fernsehpremiere. Im Dezember 2009 wurde Leonards Debütalbum \"Fragile\" veröffentlicht. Leonard ist Dozentin an verschiedenen Musik-Hochschulen im Bereich Populäre Musik, darunter die Popakademie Baden-Württemberg seit 2005, das Columbia College Chicago sowie die SRH Hochschule der populären Künste (hdpk) in Berlin. 2011 gründete sie den Verlag „DOLSIRA Music“ als Edition von Universal Music Publishing und 2018 die Edition „EERA“\" bei BMG Rights Management. 2015 gründete sie ihr eigenes, mehrfach mit Platin-Status ausgezeichnetes Soloprojekt „Solamay“. Unter diesem Künstlernamen ist sie vor allem durch ihre Zusammenarbeit mit Alex Mattson und Robin Schulz bekannt geworden.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Charterfolge von Leonard als Autorin (Musik/Text)", "section_level": 1}], "src_summary": "Michelle Leonard (* 5. Juni 1973) ist eine Sängerin und Songwriterin. Seit 2013 lebt und arbeitet die Deutsche mit britischen Wurzeln in Berlin. Leonard hat als Autorin und Co-Autorin für viele internationale und nationale Künstler erfolgreiche Hits geschrieben, die mehrfach Gold- und Platinstatus erreicht haben. Sie wurde international bekannt durch ihre Arbeit mit Aurora und Paul van Dyk, sowie durch ihre Zusammenarbeit als Solamay mit Robin Schulz. Als Songwriter ist sie unter Vertrag bei BMG Rights Management.", "tgt_summary": null, "id": 360686} {"src_title": "Jeżyczki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Album.", "content": "Grant Green war in den 1960er Jahren mit seinem breiten, bluesigen Sound und ansteckenden Swing auf zahlreichen Soul-Jazz-Sessions des Blue-Note-Labels zu hören. \"Idle Moments\" zählt – zusammen mit \"Born to Be Blue\" (1962) und \"Street of Dreams\" (1964) – zu den bedeutendsten Alben des Gitarristen. Das Album war in Form einer Einzel-LP angelegt; es war daher geplant, vier Titel einzuspielen mit dem Tenorsaxophonisten Joe Henderson, dem Vibraphonisten Bobby Hutcherson, dem Pianisten und damaligen \"Blue-Note\"-Hausproduzenten Duke Pearson, sowie Bob Cranshaw am Bass und Al Harewood am Schlagzeug. Das Album wurde vor allem durch das Titelstück bekannt, eine langsam angelegte Blues-Komposition, die fast 15 Minuten dauert. Pearson, der das Stück geschrieben hatte, schrieb in den \"liner notes\" zum Album, dass (aus Platzgründen) das Stück eigentlich wesentlich kürzer hätte ausfallen sollen. Obwohl die Musiker das Stück noch zweimal wiederholten, waren die Ergebnisse der ersten Aufnahmesitzung nicht ausreichend. Der Produzent Alfred Lion entschied, den ersten langen Take für das Album zu nehmen, wodurch das Problem entstand, dass die bereits aufgenommenen Takes von \"Django\" und \"Jean De Fleur\" das durch das LP-Format vorgegebene Limit sprengten. Daher wurden von den beiden Titeln bei einer zweiten Session kürzere Varianten eingespielt, die dann auf dem Originalalbum erschienen. Die ausgedehnten Varianten der beiden Titel erschienen dann auf der 1998 herausgegebenen RVG-Ausgabe des Albums.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung.", "content": "Der \"All Music Guide\" bewertete \"Idle Moments\" mit der Höchstnote; ebenso Richard Cook und Brian Morton in ihrem Penguin Guide to Jazz; sie erwähnen das seltsame Zusammentreffen der Ereignisse in den USA im November 1963, das Attentat auf John F. Kennedy, in der Greens großartige Session stattfand.", "section_level": 1}, {"title": "Titel.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rudy Van Gelder remaster series CD Wiederveröffentlichung.", "content": "Die Cover-Gestaltung und das Coverfoto stammt von Reid Miles.", "section_level": 2}], "src_summary": "Idle Moments (deutsch: \"Momente des Müßiggangs\") ist ein Jazz-Album von Grant Green, aufgenommen von Rudy Van Gelder in Englewood Cliffs, New Jersey am 4. und 15. November 1963 und veröffentlicht 1964 auf Blue Note Records.", "tgt_summary": null, "id": 638699} {"src_title": "Vierschanzentournee 1962/63", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Linien.", "content": "Bei den Linien FL1, FL2 und FL3 handelt es sich um S-Bahnen, die in der Hauptverkehrszeit viertelstündlich und in der Nebenverkehrszeit halbstündlich verkehren. Im Stadtgebiet gibt es an den Strecken eine hohe Haltestellendichte, wobei die Linien FL1 und FL3 in äußeren Stadtteilen teilweise im Tunnel verlaufen und als Ergänzung zu den drei Metro-Linien fungieren. Auf diesen Linien kommen Doppelstock-Triebwagen zum Einsatz, die einen barrierefreien Einstieg ermöglichen. Die Züge, die auf der Strecke der FL2 verkehren und nicht in \"Lunghezza\" enden, werden ebenfalls als Linie FL2 bezeichnet. Dabei handelt es sich um herkömmliche lokbespannte Regionalzüge, die mit Ausnahme der Endstation \"Tiburtina\" sämtliche Halte im Stadtgebiet von Rom bis auf Ponte Di Nona und Roma Prenestina überspringen und zeitweise nur stündlich verkehren. Bei den Linien FL4, FL5, FL6, FL7 und FL8 handelt es sich um Regionalbahnzüge mit einer geringeren Haltestellendichte, wobei die Linien FL4 und FL5 zur Hauptverkehrszeit ebenfalls viertelstündlich verkehren. Die Linien FL6, FL7 und FL8 verkehren hingegen zeitweise nur zweistündlich. Die Linie FL4 soll in absehbarer Zeit eine eigene Trasse im Stadtgebiet und neue Haltepunkte erhalten. Für die Linien FL5 bis FL8 liegen hingegen keine konkreten Pläne für einen Ausbau vor.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Wegen des zunehmenden Autoverkehrs in Rom führten die Ferrovie dello Stato am 15. April 1967 einen städtischen Eisenbahnbetrieb \"(servizio urbano)\" auf der Strecke nach Viterbo ein. Die Linie hatte eine Länge von 18 km und verkehrte zwischen den Bahnhöfen Tiburtina und Monte Mario, mit Halten in Tuscolana, Ostiense, Trastevere und San Pietro, die Fahrzeit betrug ungefähr 40 Minuten. Die Strecke wurde mit Dieseltriebwagen der Reihe ALn 668.1400 bedient. Später wurde die Linie bis zum Bahnhof La Storta verlängert und um weitere Zwischenhalte erweitert. Auf der Grundlage des Gesetzes Nr. 396 vom 15. Dezember 1990 wurde 1994 mit dem Aufbau eines Vorortbahnnetzes mit der Bezeichnung \"Ferrovie Metropolitane\" (FM) begonnen. Die ersten beiden Linien, FM1 und FM2 (heute FL1 und FL2), nahmen mit Beginn des Sommerfahrplans den Betrieb auf. Noch 1994 folgten die Linien FM4 bis FM7, die Linie 3 kam erst 1999 dazu. Im Lauf der Zeit wurden diese Linien mehrmals verlängert oder im bisherigen Netz durch zusätzliche Haltepunkte ergänzt und der Taktfahrplan verdichtet. An der Strecke zum Flughafen Rom-Fiumicino (FM1) wurde die Zweigstrecke nach Fiumicino-Stadt im Jahr 2000 stillgelegt. Wegen der Regionalisierung des öffentlichen Nahverkehrs wurden die \"Ferrovie Metropolitane\" (FM) 2004 in \"Ferrovie Regionali\" (FR) umbenannt die Planungszuständigkeit an die Region Latium abgegeben. Gleichzeitig bildete man aus der FR7-Zweiglinie nach Nettuno die neue Linie FR8. Zwischen 2012 und 2013 erfolgte die zunächst inoffizielle Umbenennung in \"Ferrovie Laziali\" (FL).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ferrovie Laziali, abgekürzt FL (bis 2012 als \"FR\" – Ferrovie Regionali – bezeichnet) sind ein System, das die von Trenitalia betriebenen Vorort-Eisenbahnen im Großraum Rom umfasst und in den Verbundtarif \"Metrebus\" integriert sind. Es besteht derzeit aus acht Linien, die auf unterschiedliche Weise einen Regionalverkehr in das Umland ermöglichen. Der Betrieb wird von der Region Latium und der Metropolitanstadt Rom finanziert und in Auftrag gegeben. Von 1990 bis 2002 wurde das Bahnnetz als \"Ferrovie Metropolitane\" (FM) und von 2002 bis 2012 als \"Ferrovie Regionali\" (FR) bezeichnet. Die alten Abkürzungen sind in der Beschilderung noch allgegenwärtig.", "tgt_summary": null, "id": 123199} {"src_title": "Flottentorpedoboot 1940", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er kam als ältestes von 10 Kindern eines Apothekers zur Welt und wollte ebenfalls die Apothekerlaufbahn ergreifen. Er studierte jedoch in Prag Medizin. Während er als Arzt praktizierte, studierte er auch noch Chemie bei Adolf Martin Pleischl. Während seiner Promotion entdeckte er die Rhodizonsäure, die er aus dem Produkt von mit Holzkohle geglühter Pottasche erhielt. Er schloss seine Dissertation 1837 ab und veröffentlichte sie in Prag mit dem Titel \"Ueber die Rhodizonsäure, eine neue Oxidationsstufe des Kohlenstoffs und die Krokonsäure, dann die Salze beider\"; eine Zusammenfassung publizierte er ebenfalls 1937 in den Annalen der Pharmacie. Seit 1838 in Wien, richtete er ab 1842 unter hohem persönlichen Einsatz am Wiener Allgemeinen Krankenhaus ein pathologisch-chemisches Laboratorium ein, wo er zur Unterstützung der Kliniker umfangreiche Harn- und Blutanalysen durchführte. Es gelang ihm jedoch nicht, für sein Arbeitsgebiet Anerkennung zu finden und sich in der Hierarchie der Professoren eine gefestigte Position zu schaffen. 1850 erhielt er ein Reisestipendium zum Zweck der Weiterbildung. Diese Studienreise führte ihn nach Deutschland, in die Schweiz und nach Frankreich. In seinem umfassenden Reisebericht an das k.k. Kultusministerium beschrieb er den Zustand der Hospitäler, Universitäten, Apotheken sowie Ausstattung und Stand der Wissenschaft in den besuchten Ländern.", "section_level": 1}, {"title": "Leistung.", "content": "Heller ist der Pionier der chemischen Harndiagnostik und führte als erster die heute weltweit routinemäßig durchgeführte chemische und mikroskopische Harnanalyse in Österreich ein. Seine Harnuntersuchungen erstreckten sich auf Dichte, Eiweiß, Blut und Zucker. Er gilt heute als Mitbegründer des medizinischen Spezialfaches \"Klinische Chemie\". Seine Entdeckung der Herstellung der Rhodizonsäure aus den anorganischen Stoffen Kohlenstoff und Pottasche im Jahr 1837 gehört zusammen mit der Darstellung der Krokonsäure, die 1835 auf dem gleichen Wege erhaltenen worden war, zu den ersten Synthesen organischer Verbindungen: sie erfolgte noch vor der Herstellung von Harnstoff aus anorganischen Salzen durch Friedrich Wöhler im Jahr 1828.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Mehrere Nachweismethoden wurden nach Heller benannt: Hellers Urin-Einweißprobe, Hellers Urinblutprobe und Hellers Zuckerprobe. 1981 legte die österreichische Post eine Sonderbriefmarke nach dem Porträt von Kriehuber auf. Die Österreichische Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie verleiht seit 1999 den Johann-Florian-Heller-Preis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Florian Heller (* 4. Mai 1813 in Iglau; † 21. November 1871 in Wien) war ein österreichischer Arzt und Chemiker. Er entdeckte wichtige Reaktionen zum Nachweis von Zucker, Eiweiß und Blut im Harn und gilt heute als einer der Begründer der Klinischen Chemie.", "tgt_summary": null, "id": 729743} {"src_title": "Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach einer kaufmännischen Ausbildung studierte Willi Wolff unter anderem in Berlin, Leipzig und Rostock Medizin und Philosophie und promovierte in beiden Fächern. Danach wurde er Zahnarzt in Berlin. Für Rudolf Nelson schrieb er nebenher Chansons, die bei Revuen im Admiralspalast und im Theater am Nollendorfplatz zur Aufführung kamen. Bei Kriegsausbruch 1914 verfasste er auch patriotische Liedtexte. Seit 1917 arbeitete er als Titelschreiber für Paul Davidsons Produktionsfirma PAGU. Bald danach wurde er als Drehbuchautor tätig, schrieb aber auch weiterhin Liedtexte, unter anderem für die Revuen von Herman Haller. Mit der Schauspielerin Ellen Richter, die er 1915 heiratete, bildete er in den 20er Jahren ein festes Team. Als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent machte er sie zum Star seiner Abenteuer- und Sensationsfilme, wobei er exotische Spielorte bevorzugte. 1933 wurde seine jüdische Ehefrau mit Schauspielverbot belegt. Wolff machte noch einige Zeit im Filmgeschäft weiter, zuletzt als Produzent für die Riton-Film. 1935 emigrierte das Ehepaar für drei Jahre nach Wien, wo Wolff wieder als Zahnarzt arbeitete. Nach der Annexion Österreichs gelang beiden noch 1938 die Flucht nach Frankreich. Auch hier war Wolff in seinem studierten Beruf aktiv. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht flohen Wolff und Ellen Richter Ende 1940 über Lissabon in die USA und ließen sich in New York nieder. Dort begann Wolff wieder zu studieren, um auch den US-amerikanischen Doktorgrad zu erwerben. Wolff starb an einem Herzinfarkt Anfang April 1947 in einem Hotel in Nizza zu Beginn einer Europareise, die er zusammen mit seiner Frau angetreten hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie.", "content": "\"als Drehbuchautor, wenn nicht anders angegeben\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Willi Wolff (* 16. April 1883 in Schönebeck (Elbe); † 6. April 1947 in Nizza, Frankreich) war ein deutscher Liedtexter, Drehbuchautor, Filmregisseur und Filmproduzent.", "tgt_summary": null, "id": 1739469} {"src_title": "South Island Main Trunk Railway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Zweite Weltkrieg wird im Südpazifik mit unerbittlicher Härte geführt. Das Unterwasser-Sabotage-Team Nr. 4 der United States Navy verliert bei einem Einsatz ihren Kommandanten Jack Cassidy. Der sehr auf Disziplin bedachte Lieutenant Commander John Lawrence übernimmt das Kommando über den 30-Mann-Trupp. Lawrences Reserviertheit macht die Männer anfangs misstrauisch, doch langsam beginnt das Verhältnis sich zu bessern. Erst als es zwischen den Tauchern und Matrosen zu einer Schlägerei kommt, fühlen sich die Männer des Teams ungerecht von Lawrence behandelt, der seine Missbilligung deutlich zeigt. Der Kapitän des Schiffes, mit dessen Matrosen sich der Trupp geschlagen hat, Lieutenant Commander Pete Vincent, erklärt Lawrence, er solle es lockerer sehen. Die Männer gehen auf lebensgefährliche Missionen, um Landeoperationen vorzubereiten und brauchen ein Ventil, ihre Spannungen abzubauen. Lawrence bleibt dennoch unnachgiebig, was seine Mannschaft verbittert. Für eine Aufklärungsmission teilt er den Trupp in zwei Gruppen. Den Trupp, der den gefährlicheren Teil der Mission zu absolvieren hat, kommandiert der nervöse Jake Flannigan. Während der Mission, die zur Landungsvorbereitung auf einer von Japanern gehaltenen Insel dient, verletzt sich Lawrence an einigen Korallen. Zudem läuft eines der Boote, das die Männer wieder aufnehmen soll, auf einer Korallenbank auf und sinkt. Flannigan und der verwundete Soldat Kinsella sind im Wasser zurückgeblieben. Lawrence gibt seinem Bootsführer Befehl zum Mutterschiff zurückzukehren, um zuerst die wichtigen Informationen abzuliefern. Ein anderes Boot nimmt die beiden Schiffbrüchigen auf. Die Männer der Einheit sind erbost wegen der augenscheinlichen Herzlosigkeit ihres Kommandeurs, viele wollen sich zu anderen Einheiten versetzen lassen, unter ihnen Flannigan. Doch Lawrence besteht darauf, die Mission zu Ende zu führen, damit die Insel von den amerikanischen Truppen gestürmt werden kann. Am nächsten Morgen ist Lawrence erkrankt, das Gift der Koralle, an der er sich am Bein verletzt hat, zeigt seine Wirkung. Er zeigt gegenüber seinen Männern kein Anzeichen der Krankheit und überträgt Flannigan das Kommando der Mission und bleibt zurück. Die Männer glauben, Lawrence sei feige und führen ihre Mission verärgert aber erfolgreich durch. Dabei wird Creighton, als er ein Zeichen für die amerikanischen Landungstruppen auf dem Strand installiert, von einem japanischen Scharfschützen angeschossen. Flannigan zieht ihn in das Aufnahmeboot, die Männer kehren zum Schiff zurück. Die japanische Kugel steckt in Creightons Wirbelsäule, so dass dieser ins Navy-Hospital transportiert werden muss. Dabei kommt es zu weiteren Auseinandersetzungen zwischen Lawrence und Flannigan, der die Männer der Einheit dazu bringt, um Versetzung zu bitten. Bei einer Besprechung zwischen Lawrence und Vincent, Thema ist die Verehrung des vorherigen Kommandeurs Cassidy durch seine Männer, wird das Schiff von einem Torpedo getroffen. Der Torpedo explodiert jedoch nicht, kommt aber erst im Sanitätsbereich – direkt neben Creightons Bett – zum Stehen. Lawrences Männer können den Torpedo entschärfen. Kurz darauf erhält Lawrence den Befehl, einen japanischen U-Boot-Stützpunkt zu zerstören. Lawrence erklärt seinen Leuten, dass dies der letzte Einsatz sei, den sie gemeinsam machen, da er selber um seine Versetzung gebeten habe. Er sei stolz auf seine Leute. Flannigan glaubt, Lawrence wolle wieder zurückbleiben, doch der Commander führt die Mission selbst an. Als einer der Taucher einen Signaldraht berührt, sind die Japaner alarmiert. Auf die amerikanischen Taucher wird geschossen, bald greifen japanische Taucher an und es kommt zu einem Kampf Mann gegen Mann unter Wasser. Lawrence wird von seinem Gegner schwer verletzt. Er befiehlt Flannigan ihn zurückzulassen, um die Flucht seiner Leute nicht zu behindern. Flannigan widersetzt sich dem Befehl und zieht Lawrence in Sicherheit. Der Einsatz ist ein Erfolg. Lawrence kommt ins Lazarett, an seiner Seite Creighton. Seine Männer respektieren ihn nun, zumal er ein Porträt Cassidys, dass die Männer für dessen Witwe in Auftrag gegeben haben, mitunterzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscarverleihung 1952", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Als Vorbild für diese Produktion der 20th Century Fox diente das \"Underwater Demolition Team\" UDT-4. Dieses Team wurde bei der Invasion der Philippinen und den Inseln Guam, Saipan und Okinawa eingesetzt. UDTs wurden seit 1943 trainiert und eingesetzt, um Landeoperationen vorzubereiten. 1961 formierte sich daraus die auch international bekannte Spezialeinheit Navy Seals. Regisseur Bacon erkrankte während der Dreharbeiten an einer Grippe. Während seiner Krankheit übernahm Regie-Assistent Dick Mayberry die Leitung. Roy Del Ruth inszenierte 1957 ein einstündiges TV-Remake des Films mit dem Titel \"Deep Water\" (Hauptrollen Ralph Meeker und James Whitmore). Für Jeffrey Hunter und Robert Wagner war es die vierte Rolle in einem Spielfilm, für Warren Stevens die zweite, wobei seine Rolle im ersten Film im Abspann nicht erwähnt wurde. Einen unerwähnten Auftritt als Team-Mitglied hatte in diesem Film Jack Warden, sein dritter Kinofilm-Einsatz. Regie-Assistent neben Mayberry war auch Robert D. Webb, der in dieser Funktion 1938 mit dem Oscar geehrt wurde. Für die Filmausstattung waren u. a. die mehrfachen Oscar-Preisträger Lyle R. Wheeler als Art-Director und Thomas Little als Set-Decorator zuständig. Für den Ton sorgte Roger Heman Sr., für die Spezial-Effekte Fred Sersen. Die Kostüme lagen in der Verantwortung von Charles LeMaire. Der musikalische Direktor war Lionel Newman.", "section_level": 1}], "src_summary": "Froschmänner ist ein US-amerikanischer Kriegsfilm, den Lloyd Bacon im Jahre 1951 inszenierte. Das Drehbuch basiert auf einer Erzählung von Oscar Millard. In Deutschland erfuhr der Film seine Kinopremiere am 13. Januar 1953. Froschmann ist eine ältere Bezeichnung für einen Kampfschwimmer.", "tgt_summary": null, "id": 1961242} {"src_title": "Liste der Außenlager des KZ Majdanek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Al Killian begann seine Karriere Mitte der 1930er Jahre in Charlie Turners \"Arcadians\" Band und spielte dann in den Big Bands von Baron Lee, Teddy Hill, Don Redman (1940), Claude Hopkins, Count Basie (1940–1944), Charlie Barnet (1943 und 1945/46), mit Lester Young (\"Circus in Rhythm\"), Slim Gaillard (1939), Georgie Auld und Lionel Hampton (im Zeitraum 1942 bis 1946) sowie mit Lyle Griffin. Im Jahr 1946 gründete Killian eine eigene Bigband, gab sie aber schnell auf, um mit Norman Granz ́ Jazz at the Philharmonic auf Tournee zu gehen, wo er 1946 auch mit Musikern wie Charlie Parker, Dizzy Gillespie und Lester Young spielte. Um 1946/47 begleitete er auch mehrere Blues-Musiker, wie T-Bone Walker, mit dem er die Titel „It's a Low Down“, „Dirty Deal“ und „I'm in a Awful Mood“ aufnahm. In dieser Zeit ging er mit Bands von Billy Eckstine, Earl Spencer, Tom Talbert und Boyd Raeburn auf Tourneen, bevor er kurz Mitglied des Duke Ellington Orchestra wurde (als Nachfolger von Cat Anderson); er trat mit Ellington bei dessen Carnegie Hall-Konzert 1947 auf und ging 1950 mit ihm auf Europatournee. In diese Zeit fällt eine Aufnahmesession unter eigenem Namen in Stockholm, an der auch Lester Young mitwirkte. Al Killians feuriger, hoch spielender Ton war damals sehr populär. Er galt als exzellenter Leadtrompeter und war auch als Komponist tätig. Nachdem er Ellingtons Band verlassen hatte, ließ er sich in Los Angeles nieder, wo er im Alter von 33 Jahren von seinem (psychisch kranken) Vermieter ermordet wurde. Der Perkussionist Lawrence Killian ist ein Neffe von Al Killian.", "section_level": 1}], "src_summary": "Albert „Al“ Killian (* 15. Oktober 1916 in Birmingham (Alabama); † 5. September 1950 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Trompeter des Swing und Jump-Blues.", "tgt_summary": null, "id": 1820001} {"src_title": "Die Entscheidung (1945)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde befindet sich am Rande des Hügellandes Trnavská pahorkatina (Teil des slowakischen Donautieflands) am Flüsschen Gidra sowie dessen linken Zufluss \"Ronava\". Das Gemeindegebiet ist weitgehend entwaldet und von Schwarz- und Auböden bedeckt und somit für Landwirtschaft geeignet. Das Ortszentrum liegt auf einer Höhe von und ist 12 km südlich von Trnava entfernt. Nachbargemeinden sind Slovenská Nová Ves und Zeleneč im Norden, Majcichov im Osten, Pavlice im Süden und Veľký Grob im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Voderady wurde 1243 erstmals als \"Wederad\" erwähnt. Das Dorf wechselte oft seine Besitzer, im 18. Jahrhundert wurde es von den Zichys verwaltet, die hier ein Landschloss bauten. 1828 zählte man im Ort 87 Häuser und 647 Einwohner, die vorwiegend in Landwirtschaft beschäftigt waren. Bis 1918 gehörte der im Komitat Pressburg liegende Ort zum Königreich Ungarn und kam danach zur Tschechoslowakei beziehungsweise heute Slowakei. 1974–1990 waren die Nachbarorte Pavlice und Slovenská Nová Ves ein Teil der Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung 2011 wohnten in Voderady 1384 Einwohner, davon 1334 Slowaken, 14 Roma, sieben Tschechen und je ein Bulgare, Deutsche, Magyare, Mährer und Serbe. 21 Einwohner machten keine Angabe. 1153 Einwohner gehörten zur römisch-katholischen Kirche, je sechs Einwohner zur evangelischen Kirche A. B. und zur apostolischen Kirche, fünf Einwohner zur evangelistischen Kirche und je ein Einwohner zur griechisch-katholischen Kirche, neuapostolischen Kirche und tschechoslowakisch-hussitischen Kirche; zwei Einwohner waren anderer Konfession. 94 Einwohner waren konfessionslos und bei 112 Einwohnern ist die Konfession nicht ermittelt. Ergebnisse nach der Volkszählung 2001 (911 Einwohner):", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Nordöstlich, aber noch zum Gemeindegebiet von Voderady gehörend befindet sich ein Industriepark, wo seit 2007 ein Samsung-Werk zur Herstellung von LCD-Modulen samt Lieferantenfirmen ansässig ist. Zwecks besserer Anbindung wurde 2009 die Anschlussstelle Voderady am 44. Kilometer der Autobahn D1 eröffnet. Am 30. Oktober 2013 wurde in der Gemarkung \"Jozefov dvor\" ein Outlet-Store namens \"One Fashion Outlet\" eröffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Voderady (ungarisch \"Vedrőd\", dt. hist. \"Woderad\") ist eine Gemeinde in der Westslowakei mit Einwohnern (Stand ), die zum Okres Trnava, einem Teil des Trnavský kraj gehört.", "tgt_summary": null, "id": 2465185} {"src_title": "Wild ist der Wind", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Karakašević gilt als bester serbischer Tischtennisspieler und hat an zahlreichen Turnieren erfolgreich teilgenommen. Seit 1995 war er bei zwölf Weltmeisterschaften vertreten. Er ist der Sohn des jugoslawischen Meisterspielers Milivoj Karakašević. 2000 wechselte er vom Verein STK Unirea Uzdin nach Deutschland zum TTF Ochsenhausen. Hier spielte er eine Saison und schloss sich dann dem SV Plüderhausen an. 2007 gewann er zum dritten Mal die US Open im Tischtennis. Er nahm an den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking teil. Große Erfolge erzielte er vor allen Dingen im Doppel und im Mixed an der Seite der Litauerin Rūta Paškauskienė, mit der er 2000, 2005, 2007 und 2009 den Europameistertitel gewinnen konnte. Mit dem SV Plüderhausen gewann er in der Saison 2008/09 erstmals den DTTB-Pokal (3:1 im Finale gegen den SV Werder Bremen) an der Seite seiner Mannschaftskollegen Jakub Kosowski und Leung Chu Yan im TUI DTTB Final-Four-Finale in Hannover. Ebenso war er am Gewinn des ETTU-Cups in der Saison 2008/09 gegen den russischen Kontrahenten Victoria Moskau beteiligt (Hinspiel 1:3, Rückspiel 3:0); damit hat der SVP als einziges Team in der Geschichte des ETTU Cups den Titel dreimal geholt (2002, 2005, 2009). Er gewann Bronze bei der EM 2013. Anfang 2013 wurde Karakašević Karriere durch einen Riss der Achillessehne unterbrochen, weshalb er am Ende der Saison vom Verein freigestellt wurde. Nach der Europameisterschaft 2016 trat er aus der Nationalmannschaft zurück. 2014 schloss sich Karakašević dem spanischen Erstligisten UCAM Cartagena an, von wo er nach Tschechien wechselte. In der Saison 2017/ 18 gehört der Serbe dem Kader des tschechischen Erstligisten TTC Ostrava an. Er kam vornehmlich in der Champions League zum Einsatz, wo er mit einer 4:2-Bilanz auf sich aufmerksam machen konnte. Er schlug unter anderem den klar favorisierten Jakub Dyjas, konnte das Ausscheiden seines Teams aber nicht verhindern. 2018 wurde er vom baden-württembergischen Regionalligisten TSV Kuppingen aus dem Herrenberger Stadtteil Kuppingen unter Vertrag genommen. Nach einer Zwischenstation (Saison 2019/20) beim TTC Champions Düsseldorf in der 3. Bundesliga kehrte er 2020 in die Bundesliga (TTBL) zum TTC Grenzau zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aleksandar Karakašević (; * 9. Dezember 1975 in Zemun, Serbien) ist ein serbischer Tischtennisspieler. Sein Spitzname in der DTTL lautet \"King Kara\". Er nahm insgesamt zehnmal an Europameisterschaften, sowie dreimal an den Olympischen Spielen teil.", "tgt_summary": null, "id": 2466917} {"src_title": "Patric Hörnqvist", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film zeigt Episoden aus dem Leben einiger in Los Angeles lebenden Menschen, die verbindet, dass jede Person Sex mit einer früher gezeigten Person hat. Die 17-jährige Prostituierte Lolita und ihre Freundinnen warten vor einem Kino auf den Schauspieler Peter Blaine, der eine Filmpremiere besuchen soll. Später wandert Lolita durch die Straßen der Stadt und hat Sex mit dem Afroamerikaner Angel. Angel lebt vom Drogenhandel. Nach einem Streit mit seinen Geschäftspartnern will er aus der Stadt fliehen. Er hat im gestohlenen Auto Sex mit der Kellnerin Julie. Etwas später wird Angel getötet während Julie den Verfolgern entkommt. Julie wird im Restaurant, in dem sie arbeitet, von Richard vergewaltigt. Richard verbindet eine Affäre mit Kathy, der Frau des Restaurantbesitzers Bobby, der ebenfalls untreu ist. Bobby bekommt ein sexuelles Angebot vom drogenabhängigen Patrick, der früher mit Blaine liiert war. In der letzten Szene hat Blaine Sex mit Lolita.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Ryan Cracknell schrieb im \"Apollo Movie Guide\", der im Jahr 1997 veröffentlichte Film erscheine im neuen Jahrhundert in einem neuen Licht, weil Hilary Swank Oscarpreisträgerin geworden sei. Sie sei jedoch nur eine kurze Zeit zu sehen. Der Film setze eher auf Dialoge als auf Handlung, die Dialoge würden allerdings nur selten interessant oder natürlich wirken. Die Struktur sei zuerst wirkungsvoll, der Film verliere jedoch bald die aufgebaute Spannung; die meisten Handlungsstränge würden enttäuschen. Das \"Lexikon des internationalen Films\" schrieb, der Film sei eine \"„in die \"X-Generation\" von Los Angeles transponierte \"Anlehnung\" an Arthur Schnitzlers \"Reigen\", die aber die inhaltlichen Qualitäten des Vorbildes zugunsten einer aufdringlichen und geschmäcklerischen Videoclip-Ästhetik“\" opfere. \"„Trotz eines beeindruckenden Aufgebotes talentierter Darsteller“\" würden \"„die einzelnen Schicksale auf Grund der platten Dialoge und der oberflächlichen Inszenierung“\" den Zuschauer emotional nicht ansprechen, weswegen der Film schnell langweile.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde in Los Angeles gedreht. Er kam in die deutschen Kinos am 17. Juli 1997.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Way We Are (Alternativtitel: \"Hollywood Boulevard\"; Originaltitel: \"Quiet Days in Hollywood\") ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 1997. Regie führte Josef Rusnak, der gemeinsam mit Robert G. Brown auch das Drehbuch schrieb.", "tgt_summary": null, "id": 1983951} {"src_title": "Irmgard Schlögl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Das Album entstand ab Sommer 2006 in den Londoner Soho Recordings Studios unter dem Produzenten Pete Wilkinson von Melodramatic Records. Gemischt wurde es größtenteils von Toningenieur Bob Clearmountain in Los Angeles. Die Musik und alle Texte wurden von Amy Macdonald geschrieben, ausgenommen das Lied \"L.A.\" von Wilkinson und Macdonald. Das Album wurde vom Label Melodramatic Records in Zusammenarbeit mit Mercury Records veröffentlicht. Außer der Stimme und der akustischen Gitarre von Amy Macdonald wurden bei der Aufnahme viele zusätzliche Instrumente wie Bass, Cello, Drums und weitere Perkussionsinstrumente, Elektrische Gitarre, Klavier, Keyboard, Saxophon, Flügelhorn, Trompete, Viola und Violine eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Covergestaltung.", "content": "Auf dem Cover sind auf einer Farbfotografie der Londoner Fotografin Valerie Philips Kopf und Schulterpartie Amy Macdonalds zu sehen. Darunter steht in großen weißen Majuskeln der Name der Künstlerin und darunter in kleinerer Schrift der Titel des Albums. Die Ränder wurden so bearbeitet, dass sie wie zu einer alten, zerstoßenen Schallplatte gehörend aussehen. Die Gestaltung erinnere laut Allmusic an die Alben der Siebziger.", "section_level": 1}, {"title": "Songinformationen.", "content": "\"Footballer’s Wife\" spiegelt die Besessenheit britischer Boulevardzeitungen wider, während \"Poison Prince\" die Drogenabhängigkeit von Pete Doherty thematisiert. Der Text von \"L.A.\" handelt von ihrer Begeisterung für Jake Gyllenhaal. wurde sie von Pete Wilkinson unterstützt. Ihr Song \"Barrowland Ballroom\" bezieht sich auf den gleichnamigen Veranstaltungsort in Glasgow.", "section_level": 1}, {"title": "Charts.", "content": "Das Album war in Europa vorwiegend in deutschsprachigen Ländern ein großer Radio- und Verkaufserfolg. Im Vereinigten Königreich war es am ersten Sonntag nach Veröffentlichung auf Platz zwei in den Britischen Singlecharts und am 13. Januar 2008 sogar auf Platz eins. Am 14. März 2008 erreichte es Doppel-Platin-Status mit 600.000 verkauften Exemplaren. In der Schweizer Hitparade stieg das Album am 24. Februar 2008 auf Platz 58 in die Charts ein. Es arbeitete sich auf Platz eins vor und blieb für fünf Wochen lang. Mehr als 100 Wochen Charts spiegeln sich wider in Vierfach-Platin und mehr als 150.000 CDs in der Schweiz. In Deutschland gelangte es auf Platz drei und erreichte im Juni 2009 Vierfach-Platin-Status sowie im Februar 2011 mit 900.000 verkauften Exemplaren Neunfach-Gold. Die Millionenmarke knackte das Album schließlich 2012, somit ist es eines der meistverkauften Alben in Deutschland seit 1975. In Österreich war der Höchststand ebenfalls Platz drei. Neben dem ersten Platz im Vereinigten Königreich, der Schweiz, Dänemark und den Niederlanden, erreichte das Album in Belgien Platz zwei, in Norwegen und Schweden Platz fünf, in Frankreich Platz sechs, in Irland Platz 16 und in den US-amerikanischen Billboard Charts Platz 92.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Auszeichnungen für Musikverkäufe", "section_level": 1}], "src_summary": "This Is the Life ist das Debütalbum der schottischen Singer-Songwriterin Amy Macdonald. Es wurde im Vereinigten Königreich am 30. Juli 2007 veröffentlicht und verkaufte sich bisher mehr als 2,4 Millionen Mal.", "tgt_summary": null, "id": 1522686} {"src_title": "Dreistrahliges Flugzeug", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebensräume.", "content": "Schottland weist eine große Vielzahl an Lebensräumen auf, wie sie für die gemäßigte Klimazone typisch sind. Dazu zählen Laub-, Misch- und Nadelwälder, große Moorgebiete, Bergregionen, Flussmündungen, Süßwassergewässer, Küstengebiete und Meeresgebiete sowie Tundrasteppe. Heute sind etwa 14 Prozent von Schottland bewaldet. Dabei handelt es sich überwiegend um Aufforstungen. Bevor durch den Menschen große Teile der ursprünglichen Wälder Schottlands abgeholzt wurden, wies Schottland einen dichten Bestand an borealen Nadelwäldern auf, die wegen des ozeanischen Klimas einen für diesen Waldtyp uncharakteristisch großen Anteil an Laubbäumen wie Birken, Vogelbeere, Eichen und Espen aufwies. Es gibt noch immer große Bestände an Waldkiefern, wie sie einstmals für Schottland charakteristisch waren. 17 Prozent der Landfläche Schottlands besteht aus Heide und Moor oder ist mit Torf bedeckt. Caithness und Sutherland weisen eine der weltgrößten Flächen an Deckenmoor auf, einer Sonderform des Hochmoors. Solche Deckenmoore sind durch eine spezifische Fauna gekennzeichnet. Heute wird 75 Prozent von Schottland landwirtschaftlich genutzt. Urbane Regionen machen nur 3 Prozent der Fläche Schottlands aus. Die Küstenlinie ist 11.803 Kilometer lang. Die Anzahl vorgelagerter Inseln beträgt nahezu 800. 600 von ihnen liegen vor der westlichen Küsten Schottlands. 90 Prozent des gesamten Süßwassers Großbritanniens ist in Schottland zu finden. Es gibt mehr als 30.000 sogenannte Lochs, die Süßwasser aufweisen und 6.600 Fließgewässer. Dank der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH), einer Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union sind mehr als 8.750 Quadratkilometer Schottlands FFH-Gebiet, in denen Eingriffe nur noch nach Verträglichkeitsüberprüfungen vorgenommen werden dürfen. 24 der FFH-Gebiete sind Meeresgebiete und bei weiteren neun handelt es sich um Schutzgebiete in Küstenregionen. Zu den FFH-Gebieten zählen auch die Darwin Mounds, die als das erste FFH-Gebiet außerhalb der Küstengewässer gilt und 100 Quadratkilometer umfassen.", "section_level": 1}, {"title": "Säugetiere.", "content": "Während des Pleistozäns war Schottland, von der atlantischen Küstenlinie St. Kildas abgesehen, vollständig mit Eis bedeckt. In der nacheiszeitlichen Erwärmungsphase dehnten eine Reihe von Säugetiere ihr Verbreitungsgebiet in nördliche Richtung aus. Das Festland Großbritanniens wurde nur etwa von zwei Dritteln der Säugetierarten besiedelt, die Skandinavien erreichten. Die Hebriden vor Schottlands Westküste weisen sogar nur die Hälfte der Anzahl der in Großbritannien heimischen Säugetiere auf. Insgesamt kommen 62 verschiedene Säugetierarten wild in Schottland oder den dazugehörigen Küstengewässern vor. 13 der Arten sind an Salzwasser gebunden. Von den Landsäugern gelten ein Drittel als in ihrem Bestand bedroht. Zu den Faktoren, die zu den Bestandsrückgängen führen, zählen Umweltverschmutzung, eine Fragmentierung von Lebensräumen, Veränderungen in der landwirtschaftlichen Nutzung wie etwa einer stärkeren Nutzung von Land als Weideland sowie die Auswirkungen von eingeführten Arten. Keine der Säugetierarten, die der Fauna Schottlands zugerechnet wird, ist in ihrer Verbreitung auf Schottland begrenzt. Mindestens zwei Unterarten von Säugern kommen jedoch nur in Schottland vor. Dabei handelt es sich um \"Apodemus sylvaticus hirtensi\", eine auf St. Kilda endemische Unterart der Waldmaus, die doppelt so groß wird wie die Festlandunterarten sowie die Feldmausunterart \"Microtus arvalis orcadensis\", die man nur auf den Orkney-Inseln findet. Bei letzterer ist nicht ausgeschlossen, dass sie vor mehr als 4.000 Jahren durch frühe Siedler eingeführt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Raubsäuger.", "content": "In Schottland finden sich nahezu alle Marderarten, die auch im übrigen Gebiet der britischen Inseln vertreten sind. Es fehlt zwar der Iltis, dafür hat der Baummarder in Schottland seinen Verbreitungsschwerpunkt. Er vermischt sich allerdings zunehmend mit dem eigentlich in Nordamerika beheimateten Fichtenmarder, der im Norden Englands freigesetzt worden ist. In Schottland ist außerdem die einzige britische Population von Wildkatzen heimisch. Der Bestand wird auf 400 bis 2.000 Individuen geschätzt. Der schottische Wildkatzenbestand ist allerdings bedroht, da adäquate Schutzmaßnahmen fehlen. Der Rotfuchs ist mit der Unterart \"Vulpes vulpes vulpes\" in Schottland vertreten. Diese Unterart ist etwas größer als die häufigere Unterart \"V. v. crucigera\". Abgesehen von einzelnen Irrgästen sind an Robbenarten an der schottischen Küste nur Seehunde und Kegelrobben vertreten, die beide zu den Hundsrobben zählen. Der Bestand beider Arten ist hier sehr hoch. Die schottische Kegelrobben-Population wurde im Jahre 2002 auf 120.600 erwachsene Tiere geschätzt. Dies entspricht 36 Prozent des Weltbestands und mehr als 90 Prozent der in britischen Gewässern lebenden Population. Ähnlich groß ist der Anteil für Seehunde. 90 Prozent der britischen und damit 36 Prozent der europäischen Population lebt an den Küsten Schottlands.", "section_level": 2}, {"title": "Nagetiere, Insektivoren und Hasenartige.", "content": "75 Prozent der noch auf den britischen Inseln lebenden Eichhörnchen leben auf schottischem Gebiet. Die Art ist durch das nordamerikanische Grauhörnchen bedroht, das 1889 erstmals in der englischen Grafschaft Bedfordshire in großer Zahl ausgesetzt wurde und sich seitdem auf der britischen Insel sehr stark verbreitete. Das größere und kräftigere Grauhörnchen hat sich vor allem in den Laubwäldern der Niederungsgebiete verbreitet. Rückzugsgebiete des Eichhörnchens sind die klimatisch kühleren Bergregionen und Nadelwälder. Der langfristige Erhalt dieser Art soll unter anderem durch die \"Scottish Strategy for Red Squirrel Conservation\" sichergestellt werden. Nach Untersuchungen aus dem Jahre 2007 unterstützt die zunehmende Population an Fichtenmardern den Erhalt des Eichhörnchens, da die Fichtenmarder bevorzugt den Grauhörnchen nachstellen. Es ist bislang nicht ganz sicher, warum Eichhörnchen von der Zunahme der ebenfalls eingeführten Fichtenmarder profitieren. Möglicherweise tragen Verhaltensunterschiede dazu bei. Grauhörnchen verbringen mehr Zeit als Eichhörnchen am Boden. Sie werden offenbar aus diesem Grund häufiger von Fichtenmardern geschlagen als Eichhörnchen. In Schottland finden sich keine Populationen von Siebenschläfern, Hasel- oder Gelbhalsmäusen. Die Zwergmaus, die zu den kleinsten Nagetieren zählt, findet sich nur im Süden Schottlands. Hausratten finden sich nur auf der Insel Inchcolm im Firth of Forth sowie auf den Shiant Isles. Von den zwei endemischen Unterarten der Feld- beziehungsweise der Waldmaus abgesehen, gleicht sich ansonsten die Nagetierzusammensetzung mit der, die für den übrigen Teil der britischen Inseln charakteristisch ist. Die Artzusammensetzung an Insektivoren ist zumindest auf dem schottischen Festland identisch mit dem der britischen Inseln. Auf den Äußeren Hebriden wurde ab 2004 durch eine Initiative schottischer Behörden in Zusammenarbeit mit dem Scottish Natural Heritage und der Royal Society for the Protection of Birds die dort eingeführten Braunbrustigel beseitigt. Damit sollten die Brutpopulationen von Vögeln wie Alpenstrandläufer, Sandregenpfeifer und Rotschenkel geschützt werden. Die Maßnahme wurde sehr kontrovers diskutiert und seit 2007 wird auf das Töten der Igel verzichtet. Gefangene Tiere werden jetzt auf dem Festland freigesetzt. Insgesamt war das Programm jedoch sehr erfolgreich. 2007 wurden nur noch zwei Igel gefangen. Von der Ordnung der Hasenartigen sind nur Hasen und Kaninchen in Schottland zu finden. Der Schneehase ist dabei die einzige Art, die ursprünglich in Schottland beheimatet ist. Er ist etwas kleiner als der Feldhase, der mittlerweile auch in Schottland zu finden ist. Im Hochland Schottlands ist der Schneehase allerdings die dominierende Art. Bereits von den Römern wurde das Wildkaninchen in Schottland eingeführt. Es hat sich aber erst im 19. Jahrhundert in Schottland weit verbreitet.", "section_level": 2}, {"title": "Paarhufer.", "content": "Schottlands größtes wildlebende Landsäugetier ist der Rothirsch, dessen Bestand auf 40.000 Individuen geschätzt wird. Hohe Rothirschbestände finden sich in den Heide- und Bergregionen Schottlands. Schottische Rothirsche sind etwas kleiner als ihre mitteleuropäischen Artgenossen. Da in Schottland auch eingeführte Sikahirsche leben, ist der Bestand durch Hybridisierung mit dieser Art bedroht. Rehe finden sich eher in den schottischen Niederungsgebieten. Die ursprünglich wie der Sikahirsch in Asien beheimateten und in Großbritannien im Verlauf des 20. Jahrhunderts eingeführten Hirscharten wie das Wasserreh und der Muntjak fehlen entweder vollständig oder sind bislang nur mit wenigen Individuen vertreten. Es gibt mehrere, aber voneinander isolierte Populationen an verwilderten Hausziegen und Hausschafen. Von besonderem Interesse darunter ist das Soayschaf, ein sehr primitiver Typ von Hausschaf, das den Zuchtzustand von Nutzschafen aus der Zeit des Neolithikums repräsentiert. Es wurde entweder von frühen Siedlern oder später von Wikingern auf die Insel Soay im St.-Kilda-Archipel vor der schottischen Westküste verbracht und verwilderte dort. Wegen der Unzugänglichkeit der Insel und des geringen Nutzwertes dieser Tiere blieben sie von menschlichem Einfluss über lange Zeit verschont und konnten so ihren ursprünglichen Typus bewahren. Die Herde auf St. Kilda besteht aus etwa 1000 Individuen. Eine zweite Herde ist mittlerweile auch auf der schottischen Insel Hirta angesiedelt worden. Seit 1952 lebt eine Herde halbdomestizierter Rentiere im Cairngorm National Park. Für Rentiere ist belegt, dass sie noch im 12. Jahrhundert auf Orkney gejagt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Säugetiere.", "content": "Auf den Britischen Inseln leben sechzehn oder siebzehn Fledermausarten. Nur neun davon kommen auch in Schottland vor. In vielen schottischen Gebieten finden sich die Zwergfledermaus, die grundsätzlich die meistverbreitete europäische Fledermaus ist, die Mückenfledermaus, die eine Zwillingsart der Zwergfledermaus darstellt, das Braune Langohr, die Wasserfledermaus, die ihre Beutetiere bevorzugt in geringem Abstand über Gewässeroberflächen schlägt, und die Fransenfledermaus. Die Kleine Bartfledermaus, der Große und der Kleine Abendsegler sowie die Rauhautfledermaus haben verglichen mit diesen Arten ein deutlich kleineres Verbreitungsgebiet. Es fehlen dagegen die Große und die Kleine Hufeisennase, das Große Mausohr und die Bechsteinfledermaus, die in anderen Gebieten der Britischen Inseln durchaus vorkommen. In den letzten 100 Jahren wurden einundzwanzig Walarten in schottischen Gewässern beobachtet. Dazu zählen der Cuvier-Schnabelwal, der Große Schwertwal, der Pottwal, Zwergwale, der Gemeine Delfin, der Weißschnauzendelfin und der Rundkopfdelphin. Im Moray Firth, einem Meeresarm an der Nordseeküste der schottischen Highlands, lebt eine Gruppe von 100 Großen Tümmlern. Nach derzeitigem Wissensstand ist dies der am weitesten im Norden lebende Verband dieser Delfinart. Die bevorzugte Beute dieser Delfine sind Gewöhnliche Schweinswale. Ein Drittel der untersuchten Überreste von Schweinswalen wiesen Spuren von Attacken der Großen Tümmler auf. Der Bestand der im Moray Firth lebenden Großen Tümmler gilt jedoch als bedroht, da die britische Regierung entschieden hat, dass im Moray Firth nach Öl und Gas gebohrt werden darf. Zahlreiche Naturschutzorganisation wie der WWF, der Wildlife Trust, die Marine Conservation Society und die Royal Society for the Protection of Birds haben gegen dieses Vorhaben Einspruch erhoben. Zur schottischen Fauna zählen mittlerweile auch Beutelsäuger. 1975 wurden auf der Insel Inchconachan im Loch Lomond zwei Paare von Rotnackenwallabys ausgewildert, die sich dort erfolgreich vermehrt haben.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgestorbene Säugetiere und geplante Wiedereinbürgerungen.", "content": "Während der Warmzeiten des Pleistozäns gehörten zur schottischen Fauna auch das Wollnashorn, eine eiszeitliche Nashornart, das in den Kältesteppen zwischen Westeuropa und Ostasien verbreitet war, Mammuts sowie Vertreter der Gattung der Riesenhirsche (\"Megaloceros\"), die während der Zeit des späten Pleistozäns und des frühen Holozäns in Eurasien und dem nördlichen Afrika lebten. Alle diese Arten sind seit langem ausgestorben. Schottland beheimatete in dieser Zeit aber auch Tierarten wie Eisbären, Lemminge und Polarfüchse, die noch heute zur Fauna der Arktis zählen. Zu den Säugetieren, die in historischer Zeit ausgerottet wurden, zählt der Eurasische Luchs, der noch vor etwa 1500 Jahren auf den Britischen Inseln vorkam und \"Ursus arctos caledoniensis\", eine Unterart des Braunbären. Braunbären schottischer Herkunft fanden noch bei den Tierhetzen im Römischen Reich Einsatz. Die letzten schottischen Braunbären starben im 9. oder 10. Jahrhundert aus. Elche kamen bis etwa 1300 in Schottland vor. Die letzten Wildschweine und Auerochsen dagegen verschwanden in den darauf folgenden zwei Jahrhunderten. Auf den Shetlandinseln gab es mit dem Grice noch bis ins späte 19. Jahrhundert eine primitive Hausschweinerasse, die dem Wildschwein sehr nahestand. Der letzte schottische Wolf wurde vermutlich 1743 in Invernesshire erlegt, und das Walross ist heute nur noch ein seltener Irrgast an den schottischen Küsten. Auf dem St.-Kilda-Archipel gab es ursprünglich eine nur dort vorkommende Unterart der Hausmaus. Sie unterschied sich von den Festlandunterarten unter anderem durch eine größere Körperlänge, eine dichtere Behaarung, eine abweichende Fellfärbung sowie eine etwas abweichende Schädelform. Die Unterart starb 1938 aus, nachdem 1930 die letzten menschlichen Siedlungen auf der Insel Hirta aufgegeben worden waren. Das Scottish Natural Heritage plant derzeit, den Europäischen Biber wieder in Schottland einzuführen. Die Stammeltern einer neuen schottischen Population sollen aus Norwegen kommen. Obwohl Biber im schottischen Hochland bis ins 15. Jahrhundert vorkamen, stand die schottische Regierung diesem Vorhaben zunächst ablehnend gegenüber. Nach aktuellen Plänen sollen erste Tiere versuchsweise in Knapdale ausgesetzt werden. Auch über eine Wiederansiedelung von Wölfen ist bereits diskutiert worden. Ein Besitzer eines großen Landsitzes nördlich von Inverness wollte diese Tiere als Teil eines Safariparkes wieder einführen.", "section_level": 2}, {"title": "Vögel.", "content": "Bei den Säugetieren lassen sich drei Phasen unterscheiden, auch wenn diese sich teilweise stark überlappen: eine natürliche Besiedlung nach der Eiszeit, ein durch Menschen verursachtes Aussterben sowie eine Phase, in der Arten in Schottland angesiedelt wurden und werden, die hier nicht ursprünglich beheimatet sind. Auf Grund der größeren Mobilität von Vögeln lässt sich eine vergleichbare Einteilung nicht treffen. Zwar ging der Greifvogelbestand durch das Einwirken des Menschen auch in Schottland stark zurück, doch werden Bestandsgrößen auch von natürlichen Veränderungen überlagert. Der Eissturmvogel war beispielsweise während des Neolithikums auf Skara Brae beheimatet. Während des Mittelalters war sein Brutvorkommen jedoch auf das St.-Kilda-Archipel begrenzt. Seitdem hat sich diese Art auf dem gesamten Gebiet der Britischen Inseln verbreitet. Die meisten der 250 Vogelarten, die zu dem regelmäßigen Brutvogelbestand der Britischen Inseln zählen, kommen auch in Schottland vor. Weitere 300 Arten werden mit einer unterschiedlichen Häufigkeit in Schottland beobachtet. 40 Arten der regelmäßigen Brutvögel gelten als bedroht. 121 Arten weisen Populationsrückgänge auf. Auf dem St.-Kilda-Archipel kommt mit \"Troglodytes troglodytes hirtensis\" eine Unterart des Zaunkönigs vor, die als auffälligstes Unterscheidungsmerkmal größere Füße als die Festlandunterarten aufweist. Die Unterart ist insgesamt etwas größer, hat einen längeren Schnabel, eine größere Farbbandbreite des Federkleides und lässt sich auch am Gesang von Festlandunterarten unterscheiden. Als eigenständige Unterart wurde sie bereits 1884 anerkannt und 1904 durch eine spezielle Gesetzgebung unter Schutz gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Greifvögel.", "content": "Fast alle der 600 auf den britischen Inseln brütenden Steinadler sind in Schottland zu finden. Ähnliches gilt auch für die Brutpopulation des Wanderfalken. Der Baumfalke, die Rohr- und die Wiesenweihe gehören zwar zum Brutvogelbestand England und Wales, sie fehlen aber in der Regel in Schottland. 1916 stahl ein englischer Vikar die Eier des letzten Brutpaars von Seeadlern, die auf Skye brüteten, und zwei Jahre später wurde der letzte adulte Seeadler auf den Shetlandinseln geschossen. 1975 wurden auf der schottischen Insel Rum wieder erstmals Vögel dieser Art ausgewildert. Die Seeadler verbreiteten sich in den folgenden Jahren auf angrenzenden Inseln und im Jahre 2006 brüteten in Schottland wieder 30 Brutpaare. Obwohl Landwirte einige Bedenken dagegen geäußert haben, plant die Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) bis zu 100 junge Seeadler auch an der schottischen Ostküste wieder auszusetzen. Zentrum der Aussetzung sollen der Firth of Forth und der Firth of Tay sein. Einzelne Autoren sind der Ansicht, dass dort noch in den 1960er Jahren vereinzelt Seeadler brüteten. Der Rotmilan war in Schottland bereits 1879 ausgestorben und die RSPB begann in den 1980er Jahren mit einem Auswilderungsprogramm. Obwohl sich eine Population etablieren konnte, geht die RSPB davon aus, dass 38 Prozent der flügge gewordenen Jungmilane zwischen 1999 und 2003 vergiftet und weitere 9 Prozent geschossen oder auf andere Weise durch Menschen getötet wurden. Die RSPB hat 2006 in einer Veröffentlichung die Vermutung geäußert, dass wohl erst Gefängnisstrafen dieser Form von Wilderei ein Ende bereiten werden. Nachdem sie für fast 40 Jahre gefehlt hatten, besiedelten Fischadler ab den frühen 1950er Jahren Schottland wieder aus eigener Kraft. 1899 hatten sie noch in der Nähe von Aviemore gebrütet und am Loch Arkaig gab es noch bis 1908 ein Brutpaar. 1952 ließ sich ein Brutpaar am Loch Garten nieder. Die Bestandserholung verlief anfänglich sehr langsam. 1976 gab es immer noch nur 14 Brutpaare. Die langsame Erholung war auf eine hohe Pestizidbelastung der Beutetiere sowie auf den Diebstahl von Eiern zurückzuführen. Die Bewachung der Nester hatte zur Folge, dass es 1991 bereits wieder 71 Brutpaare gab. Das am Loch Garten von der RSPB gegründete Loch Garten Osprey Centre, in dessen Gebiet sich auch ein Balzplatz für Auerhähne befindet, ist mittlerweile eines der bekanntesten Naturschutzgebiete in Großbritannien. Besucher haben dort die Möglichkeit, über Kameras die Aufzucht der Jungvögel zu beobachten. Seit 1959 waren mehr als zwei Millionen Besucher zu Gast in diesem Naturschutzgebiet. Schottland weist mittlerweile wieder 150 Brutpaare auf. Weit verbreitet sind in Schottland der Turmfalke, die Kornweihe, der Habicht, der Sperber, der Waldkauz und die Schleiereule. Der Steinkauz findet sich nur im Süden Schottlands. Der Mäusebussard hat sich trotz langjähriger Verfolgung durch den Menschen in Schottland immer halten können. Zu einem starken Bestandseinbruch kam es in den 1950er Jahren als eine Myxomatose-Epidemie zu einem Rückgang der Beutetiere führte. Zwischen 1978 und 1998 verdreifachten sich seine Bestandszahlen wieder. Ein sehr seltener Brutvogel Schottlands ist dagegen die Schneeeule. Zwischen 1967 und 1975 brütete ein einzelnes Paar auf Fetlar, einer der nördlichen Inseln der Shetlands.", "section_level": 2}, {"title": "Seevögel.", "content": "Schottland ist Brutgebiet für fast die Hälfte aller im Gebiet der Europäischen Union brütenden Seevögel. Zum Brutbestand zählt mehr als die Hälfte des Weltbestands an Basstölpeln und ein Drittel des Weltbestands an Atlantiksturmtauchern. Für vier weitere Seevogelarten macht der schottische Bestand 95 Prozent der Population der Britischen Inseln aus und für weitere 14 beträgt der Anteil mehr als 50 Prozent. Die Inselgruppe St. Kilda, die die abgelegenste Inselgruppe des Vereinigten Königreichs ist, ist mittlerweile ein UNESCO-Weltnaturerbe. Ausschlaggebend für diesen Status war unter anderem die große Bedeutung, die diese Inselgruppe für eine Reihe von Seevögeln hat. Auf ihr brüten rund 60.000 Basstölpel und damit mehr als 24 Prozent der Weltpopulation, mehr als 49.000 Brutpaare an Wellenläufern – das entspricht 90 Prozent des europäischen Brutbestands –, mehr als 136.000 Brutpaaren an Papageitauchern und 67.000 Brutpaare an Eissturmvögel. Die Insel Mingulay der Äußeren Hebriden beherbergt gleichfalls eine sehr große Population an Seevögeln. Auf ihr brüten unter anderem Tordalken. 60 Prozent aller Großen Raubmöwen, auch Skuas genannt, nisten in Schottland. Ihr bevorzugtes Brutgebiet sind die Orkneys und die Shetlands, obwohl sie sich nach heutigen Erkenntnissen erst im 18. Jahrhundert in Schottland niederließen. In Schottland brüten auch 90 Prozent aller britischen Küstenseeschwalben. Die wichtigsten Brutkolonien finden sich wiederum auf den Orkneys und den Shetlands. Auch die Gryllteiste, ein Vogel aus der Familie der Alkenvögel brütet zum größten Teil in Schottland. Große Brutkolonien finden sich auf den schottischen Inseln Unst, Mingulay und Iona. Etwa 1000 Brutpaare der Schmarotzerraubmöwe und 21.000 Brutpaare der Krähenscharbe brüten in Schottland. Die schottische Brutpopulation der Krähenscharbe stellt damit etwa 40 Prozent der Weltpopulation dar. Schottland weist mehrere Gebiete auf, die für ihre ungewöhnliche Dichte an brütenden Seevögeln bekannt sind. Eine der größten Brutkolonien von Seevögeln findet sich in Fowlsheugh, einem im Küstengebiet in der Nähe von Aberdeenshire befindlichen Naturschutzreservats. Auf dem Höhepunkt der Fortpflanzungsperiode finden sich an der Steilküste bis zu 130.000 Brutvögel. Unter ihnen sind etwa 18.000 Brutpaare von Dreizehenmöwen, die in den steilen Felshängen ihr Nest bauen sowie eine große Anzahl von Papageientauchern, Tordalks, Eissturmmöwen, Silber- und Mantelmöwen. Der Bass Rock im Firth of Forth beherbergt mehr als 40.000 Basstölpel und hat damit seine größtmögliche Dichte an Brutvögeln erreicht. Er wird von einer Reihe von Autoren für die weltweit größte Kolonie dieser Tölpelart gehalten.", "section_level": 2}, {"title": "Hühner-, Enten- und Rallenvögel sowie Regenpfeiferartige.", "content": "Zur Fauna Schottlands zählt der Auerhahn, der der größte Hühnervogel Europas ist. Er war 1785 in Schottland ausgerottet. 1837 wurde mit Tieren aus Schweden eine neue Population begründet. Der Auerhahn stellt sehr hohe Ansprüche an seinen Lebensraum und kommt ausschließlich in nadelbaumreichen, lichten Wäldern mit einer reichen Bodenvegetation vor. Wegen dieser hohen Ansprüche gehen die Bestände in ganz Europa zurück. In Schottland brütet auch das Alpenschneehuhn, ein Vogel aus der Familie der Fasanenartigen, die in der Tundrenzone der gesamten Holarktis vertreten ist. Schottland weist daneben mehrere andere Hühnervögel auf. Dazu zählt das in Mitteleuropa sehr selten gewordene Birkhuhn sowie das ebenfalls an Tundrazone gebundene Schottische Moorschneehuhn, eine Unterart des Moorschneehuhns. Wachtel, Rebhuhn und Fasan kommen gleichfalls in Schottland vor. Der Fasan ist ursprünglich in Asien beheimatet. Er wurde in Schottland wie auch in anderen Gebieten Europas als Jagdwild eingeführt. Auch das Rothuhn und der Goldfasan sind im 18. Jahrhundert für Jagdzwecke eingebürgert worden. Das Rothuhn kommt allerdings in Schottland sehr viel seltener vor als in Süd- und Mittelengland und der Goldfasan ist eine in Südwestschottland lebende Population begrenzt. Während des Sommerhalbjahres bieten die flachen Seen des Machair – ein sehr fruchtbarer, küstennaher Bodenmischtyp mit einem hohen Anteil an Muschelsedimenten und organischen Substraten – Lebensraum für eine sehr große Anzahl von Regenpfeiferarten und Entenvögel. Zu den Entenvögeln, die sich hier unter anderem beobachten lassen, zählen Löffelenten, Ohrentaucher, Krick-, Eider- und Trauerenten. Die Schellente, eine eigentlich in Nordosteuropa beheimatete Tauchente mit hellgelben Augen, brütet seit den 1970er Jahren auch im Cairngorms National Park. Mittlerweile werden dort über 100 Brutpaare gezählt. Daneben überwintern eine große Anzahl an Singschwänen in Schottland. Die Prachteiderente gehört ebenfalls zu den Überwinterungsgästen. Sie hält sich unregelmäßig an der Küste der Färöer, Shetland- und Orkney-Inseln auf. Nahezu alle der 40.000 Weißwangengänse, die in Grönland brüten, lassen sich während des Zugs in ihre Überwinterungsgebiete für einige Tage auf Islay, einer Insel der Inneren Hebriden nieder. Die meisten dieser Gänse ziehen dann weiter, um an den schottischen Lochs zu überwintern. Auf ihrem Rückzug in die Brutgebiete versammelt sich eine ähnlich große Anzahl für einige Oktobertage in der Umgebung von Montrose auf. Die britische Brutpopulation der seltenen Stern- und Prachttaucher brüten überwiegend im Norden und im Westen Schottlands. Während die Populationen des Prachttauchers an anderen Orten rückläufig sind, hat die schottische Population nach Untersuchungen der Royal Society for the Protection of Birds und der Scottish Natural Heritage zwischen 1995 und 2007 um 16 Prozent zugenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Vogelarten.", "content": "Der Wachtelkönig brütet gleichfalls in Schottland und es sind große Anstrengungen unternommen worden, die Population zu stabilisieren. Im Sommer halten sich in Schottland etwa 670 Brutpaare auf. Der Wendehals zählt in Schottland zu den sehr seltenen Brutvögeln. Sein Bestand wird auf nur noch zwei bis zehn Brutpaare geschätzt. Von den Taubenvögeln kommt die Turteltaube nur gelegentlich in Schottland vor. Die Felsentaube ist in ihrem Verbreitungsgebiet auf die Nord- und Westküste Schottlands begrenzt. Raben und Krähen finden sich in Schottland sowohl in den Bergregionen als auch entlang der Küste. Es findet sich hier die Nebelkrähe, die seit 2002 als eigenständige Art eingestuft ist. Zuvor galt sie als Unterart der Aaskrähe. In Schottland kommen überwiegend Nebelkrähen vor, obwohl sie auf den britischen Inseln auch Aaskrähen finden. Nach einer Untersuchung aus dem Jahre 2007 geht die Anzahl der Nebelkrähen stark zurück, während Aaskrähen stabil bleiben. Auf den schottischen Inseln Islay und Colonsay brüten außerdem auch Alpenkrähen. Neben Kreuzschnäbeln finden sich in den verbleibenden Fragmenten des Kaledonischen Walds sowie in einigen älteren Aufforstungen wie den Culbin Forest auch Haubenmeisen. Der Bestand wird auf 2.400 Brutpaare geschätzt. Der Bestand an Ringdrosseln ist auf 7.000 Brutpaare zurückgegangen. Es wird vermutet, dass der zunehmende Tourismus im schottischen Hochland die Hauptursache dafür ist. Die Anzahl der Brutpaare an Schneeammern beträgt weniger als 100. Im Winterhalbjahr ist ihr Bestand größer, weil sich dann auch Schneeammern hier aufhalten, die auf dem europäischen Kontinent brüten. In der Nähe von Dumfries gibt es darüber hinaus seit 1881 eine Stelle, wo die Eurasische Wasseramsel brütet. 95 Prozent der britischen Population an Berghänflingen sind in Schottland zu Hause. Die Zahl wird auf 64.000 Brutpaare geschätzt. Berghänflinge nutzen vor allem Gras- und Moostundra als Brutgebiet. Es sind Kurzstreckenzieher, die sich im Winterhalbjahr auf Brach- und Stoppelfeldern aufhalten und auch Ruderalflächen nutzen. 1998 überwinterten noch 6.000 Individuen im Gebiet von Caithness und Sutherland. Nach einer Untersuchung der Royal Society for the protection of Birds ist die Anzahl der überwinternden Vögel drastisch zurückgegangen: 2006 wurden nur noch 300 überwinternde Berghänflinge festgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgestorbene Vogelarten und Irrgäste.", "content": "Von den ursprünglich in Schottland beheimateten Vogelarten ist sowohl der Kranich als auch die Rohrdommel ausgestorben. Schuld am völligen Verschwinden in Schottland sind die Bejagung und die Trockenlegung von Feuchtgebieten im 18. Jahrhundert. Der Riesenalk, ein flugunfähiger Seevogel kam ursprünglich auf Inseln vor Neufundland, Grönland, Island, Schottland und Norwegen sowie auch in Nord- und Ostsee in großer Zahl vor. Er wurde aber letztlich bis zum Aussterben bejagt. Der letzte schottische Riesenalk, der auf dem Stac an Armin, eine Felsnadel bei St. Kilda lebte, wurde im Juli 1840 getötet. Die weltweit letzten zwei Exemplare, die noch auf der Insel Eldey brüteten, wurden vier Jahre später durch Matrosen getötet, um ihre Bälge an dänische Sammler zu verkaufen. Schottlands Lage sorgt dafür, dass hier immer wieder Irrgäste auftreten, die ihr natürliches Verbreitungsgebiet in einer anderen Region haben. Besonders viele Irrgäste finden sich auf der Insel Fair Isle ein. Dazu zählen der Dickschnabel-Rohrsänger, die Weißkehlammer, der Kronwaldsänger und der Halsbandschnäpper. Mehr als 345 verschiedene Vogelarten wurden mittlerweile auf dieser nur 7,68 Quadratkilometer großen Insel gesichtet. Fair Isle ist nicht der einzige Ort in Schottland, an dem für Schottland ungewöhnliche Vogelarten zu sehen sind. Im Jahre 2006 wurde bei Gairloch ein eigentlich in der hohen Arktis brütender Gelbschnabeltaucher gesichtet, auf den Äußeren Hebriden tauchte ein Schwarzbrauenalbatros auf, eine Aztekenmöwe fand sich auf den Shetlands ein und ein Grasläufer wurde bei Lossiemouth gesichtet. Zu den ungewöhnlichsten Gästen zählt eine Nordamerikanische Rohrdommel, die man im Jahre 1888 beobachtete, ein Purpurreiher, der sich im selben Jahr in Schottland einfand, eine Baikalente im Jahre 1958 und ein Schwarzstorch 19 Jahre später. Eher zu den Gefangenschaftsflüchtlingen zählt man den 1976 beobachteten Lannerfalken, die Chile-Flamingos, die man 1976 und 1979 beobachtete, den Schwarzhalsschwan aus dem Jahre 1988 und den Rotschwanzbussard, den man ein Jahr später in Schottland sichten konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Fische und Meerestiere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Süßwasser.", "content": "Von den 42 Fischarten, die sich in schottischen Süßwassergewässer finden, sind nur die Hälfte ursprünglich hier beheimatet. Zu den einheimischen Arten zählen der Maifisch, die Bachforelle, der Europäische Aal und das Flussneunauge. Schottische Flüsse sind Laichgrund für eine große Population an Atlantischen Lachsen. Ausgewachsene Lachse kehren im Spätherbst an die Oberläufe der Flüsse zurück. Die Jungfische wandern etwa in einem Alter von einem Jahr ins Meer. 400 Flüsse in Schottland zählen zu diesen Laichgewässern. In ihnen laichen jeweils genetisch leicht unterschiedliche Populationen des Atlantischen Lachses. Fünf weitere Fischarten gelten als Spätbesiedler schottischer Gewässer. Sie haben alle aus eigener Kraft vor 1790 schottische Gewässer besiedelt. Dazu zählen der Hecht, der sich gerne in Ufernähe von Fließgewässern aufhält, aber auch Seen und Teiche besiedelt, das Rotauge, die Bachschmerle, der Flussbarsch und die Elritze. Zu den seltenen einheimischen Fischen zählt der Powan, ein Fisch aus der Gattung der \"Coregonus\", zu der auch das Bodenseefelchen und die vermutlich mittlerweile ausgestorbene Gravenche zählt. Der Powan findet sich nur in zwei schottischen Süßgewässern. Sein Bestand ist durch den dort eingeschleppten Kaulbarsch und den Seesaibling selten geworden. Der den Lachsen und Forellen nahestehende Seesaibling ist möglicherweise die erste Art gewesen, die in Schottland nach der Eiszeit wieder die Süßgewässer besiedelte. Er ist ausgezeichnet an arktische Temperaturen angepasst und ist die einzige Fischart, die beispielsweise in dem arktischen Hazensee vorkommt. In Schottland existieren insgesamt zweihundert Populationen dieses Fisches. Die Flussperlmuschel kam in schottischen Gewässern einstmals so häufig vor, dass sie kommerziell geerntet wurde. Heute befinden sich in Schottland noch die größten europäischen Populationen. Sie kommt noch in fünfzig Flüssen vor. Die meisten Flussperlmuschelvorkommen finden sich im schottischen Hochland.", "section_level": 2}, {"title": "Salzwasser.", "content": "Die Meeresgewässer, die an Schottlands Küste angrenzen, zählen zu den biologisch produktivsten der Welt. Hier kommt fast ein Drittel der weltweiten Wal- und Delfinarten vor. Einige Arten der Rotalgen bilden einen wichtigen Meereslebensraum. Es finden sich auch ausgedehnte Muschelbänke und Seegraswiesen. Die Anzahl der in schottischen Meeresgewässern lebenden Arten wird auf über 40.000 geschätzt. Dazu zählen 250 Arten von Fischen. Zu den häufigsten Arten zählen Dorsche. Es finden sich hier außerdem Dorn-, Blau- und Heringshaie, Wolfsbarsche, Heilbutt und einige Rochenarten. Vier Arten von Meeresschildkröten kommen ebenfalls hier vor: die vorwiegend in tropischen Gewässern lebenden Lederschildkröte, Atlantik-Bastardschildkröte, Suppenschildkröte und Unechte Karettschildkröte halten sich während des Sommerhalbjahres gelegentlich in schottischen Gewässern auf. Während die letzten drei Arten als seltene Irrgäste einzustufen sind, kommen Lederschildkröten häufiger vor. Sie wandern aus ihren Brutgebieten offenbar hierher, um Quallen zu fressen.", "section_level": 2}, {"title": "Amphibien und Reptilien.", "content": "Lediglich sechs Amphibien und vier Landreptilien sind in Schottland heimisch. Dazu zählen drei verschiedene Molche: Der Nördliche Kammmolch, von dem es weniger als 1000 Individuen in Schottland gibt; der Teichmolch und der Fadenmolch. Die drei anderen Amphibien sind die Erdkröte und die Kreuzkröte, die beide nur an vier Stellen im Südwesten Schottlands zu finden sind und der Grasfrosch. Die einzige eingeführte Amphibienart ist der Bergmolch, der erst seit kurzer Zeit in der Umgebung von Edinburgh zu finden ist. Zu den in Schottland beheimateten Reptilien gehören die Kreuzotter sowie die Ringelnatter, die Blindschleiche sowie die Waldeidechse. Die Schlingnatter, die ansonsten in vielen britischen Regionen zu finden ist, fehlt in Schottland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fauna Schottlands weist grundsätzlich eine Artenzusammensetzung auf, wie sie für den europäischen Nordwesten der Paläarktis charakteristisch ist. Einige der typischen größeren Säugetiere dieser biogeographischen Region wurden in den letzten Jahrhunderten allerdings ausgerottet und mehrere andere Arten durch den Menschen eingeführt. ", "tgt_summary": null, "id": 579925} {"src_title": "Große Ohe (Ilz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Arten der Gattung \"Aglossa\" erreichen eine Flügelspannweite bis zu 42 Millimetern. Die Vorderflügel sind meist mehr als doppelt so lang wie breit. Bei den meisten Arten sind zwei Querlinien vorhanden, die geschwungen und gezackt sind. Bei vielen Arten heben sich eine oder auch beide Querlinien wenig farblich aus der Grundfärbung ab. Die Adern M2 und M3 sind voneinander getrennt. Die Hinterflügel sind meist deutlich heller. Die äußere Querlinie ist auf den Hinterflügel nur schwach ausgebildet oder völlig erloschen. Die Zunge ist stark reduziert, daher auch der Name Aglossa. Die Labialpalpen sind kurz und dick, die Maxillarpalpen kurz und dünn. Die Fühler der Männchen sind mehr oder weniger lang und doppelt bewimpert, selten pektinat, Die Fühler der Weibchen sind dagegen einfach und fadenförmig.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Vorkommen.", "content": "Der Schwerpunkt der Verbreitung der Gattung liegt in Südeuropa, Asien und Nordafrika. Einige Arten sind heute nahezu weltweit verschleppt worden. Sie bevorzugen trockene und warme Standorte, häufig in der Nähe der Menschen (synanthrop).", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Falter sind meist nachtaktiv. Die Raupen leben in Gespinströhren und ernähren sich von pflanzlichen und tierischen Resten, Abfällen, Nahrungsmitteln und auch Exkrementen. Eine Art lebt als Raupe in den Nestern von Ameisen (myrmecophil). Bei vielen Arten ist der Entwicklungszyklus nur unzureichend bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Gattung wird in den neueren Arbeiten von Patrice Leraut und František Slamka in zwei Untergattungen: die Nominatuntergattung \"Aglossa (Aglossa)\" und \"Aglossa (Agriope)\" Ragonot, 1894 unterteilt. Die Fauna Europaea listet diese Untergattungsgliederung jedoch nicht. Jüngere Synonyme sind \"Euclita\" Hübner, 1825, \"Oryctocera\" Ragonot, 1891 und \"Crocalia\" Ragonot, 1892. In Europa sind 8 Arten nachgewiesen, weltweit sind es 25 Arten: In die Untergattung \"Agriope\" werden gestellt: Die Fauna Europaea führt noch zwei weitere Arten der Gattung auf (\"Aglossa fuliginosa\", 1914 und \"Aglossa oranalis\", 1914), die von GlobIZ und von Patrice Leraut als jüngere Synonyme gewertet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gattung Aglossa ist eine Schmetterlings-Gattung aus der Familie der Zünsler (Pyralidae). In Europa kommen bis zu acht Arten vor, im deutschsprachigen Raum sind es zwei.", "tgt_summary": null, "id": 1169418} {"src_title": "Johan Huydecoper van Maarsseveen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Käseherstellung in der Auvergne hat eine lange Tradition – bereits der Römer Plinius der Ältere berichtet in einem seiner Werke darüber. Der \"Laguiole\" hat seinen Namen von dem Dorf auf dem Plateau von Aubrac. Erstmals wurde der \"Laguiole\" namentlich im 4. Jahrhundert erwähnt. Die einheimische Überlieferung berichtet, der \"Laguiole\" sei anfangs, im 19. Jh. in den Bergen von Aubrac von Mönchen eines Klosters hergestellt worden, die den Almhirten (franz. \"buronniers\") ihr Rezept beibrachten. Der \"Laguiole\" wird heute in den \"burons\", den Sennhütten, hergestellt. Anfang des 20. Jh. erreichte die Produktion ihren Höhepunkt, 1200 Almhirten produzierten jeden Sommer 770 Tonnen \"Laguiole\". Ende des 19 Jh. wurde das Dorf Laguiole nach der Gründung eines Verkausverbandes zum Zentrum der Produktion; trotz der Aufgabenerweiterung des Verbandes auch zum Schutze der Marke 1939 war die Produktionsmenge mangels Arbeitskräften rückläufig, die Zahl der burons sank auf 55 und in den 1950er-Jahren betrug die Jahresproduktion nur noch 33 Tonnen. Durch Gründung der \"Coopérative Fromagère Jeune Montagne\" 1960 wurde später im Jahre 1976 die Ganzjahresproduktion des \"Laguiole\" durchgesetzt – 1991 wurden in 47 Dörfern wieder 649 Tonnen produziert. Mit Einführung des milchreicheren Holstein-Rindes 1981 wurde das bisher ausschließlich verwendete Aubrac-Rind in der Produktion langsam verdrängt und die Qualität des \"Laguiole\" sank aufgrund des niedrigen Eiweißgehaltes der Holstein-Kuhmilch. Weil das Holstein-Rind darüber hinaus Anpassungsschwierigkeiten an die natürlichen Gegebenheiten des Aubrac-Gebirges zeigte, wechselte man schließlich auf die Schweizer Rinderrasse \"Pie-Rouge-de-l'Est\" – einem Rind mit einer Milchleistung von 4800 Liter in 300 Tagen bei gleichzeitig hohem Eiweißgehalt von 32,5 %. 1976 wurde dem \"Laguiole\" die erste AOC-Plakette erteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Der Laguiole hat eine zylindrische Form. Der Durchmesser beträgt 40 Zentimeter, die Höhe liegt ebenfalls bei 40 Zentimeter und er wiegt zwischen 45 und 48 Kilogramm. Die natürliche dicke Rinde ist trocken und weiß-orange-farben, sie wird mit zunehmender Reifung dunkler. Der Teig ist goldfarben und die Konsistenz des noch jungen Käses ist geschmeidig und elastisch; je älter er wird, umso brüchiger ist er.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Nach handwerklicher Tradition wurde der Laguiole früher in Sennereien mit der Milch der Aubrac-Rinder hergestellt. Heute stellt nur noch die Molkerei der im Jahr 1960 gegründeten \"Coopérative Fromagère Jeune Montagne\" den Käse in Laguiole her und verwendet dafür auch die Milch vom Simmentaler Fleckvieh (3,7 % Eiweißgehalt der Milch. Zum Vergleich: der Milch-Eiweißgehalt der ursprünglich verwendeten Rinderrassen betrug 32,5 %.) Der geformte Käsebruch reift etwa zwei Tage unter der Presse; danach wird er ein zweites Mal zerkleinert, der Teig gesalzen und in eine mit einem speziellen Tuch ausgelegte Form gefüllt. Nach einem erneuten Pressen reift der Käse zwischen 4 und 9 Monaten in Kellern.", "section_level": 1}, {"title": "Geschmack.", "content": "Von der Art und Form sowie vom Geschmack her ist der \"Laguiole\" mit dem Cantal- und dem Salers-Käse verwandt, die nach der gleichen Methode hergestellt werden. Der \"Laguiole\" hat einen Fettgehalt von 45 % Fett i. Tr. und einen Trockemasseanteil von 58 Gramm pro 100 g Käse; er ist leicht säuerlich und sehr aromatisch und pikant. Er eignet sich zum Verzehr auf Brot; als geriebener Käse wird er gerne zum Überbacken von Aufläufen und Gratins eingesetzt. Cantal-, Salers- oder Laguiole-Käse sind unverzichtbare Bestandteile des \"aligot\", einem regionaltypischen Gericht.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsstreit.", "content": "Seit Jahren ist ein Rechtsstreit um den Markennamen \"Laguiole\" im Gange, denn das Label wurde im Jahr 1993 von einem Pariser Importeur ohne Wissen der Gemeinde eingetragen; seitdem dürfen auch in China oder Pakistan hergestellte Nachahmerprodukte der traditionellen Laguiole-Messer unter demselben Namen vermarktet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Laguiole, manchmal auch Fourme de Laguiole ist ein französischer Schnittkäse. Er ist nach der Kleinstadt Laguiole benannt und stammt ursprünglich aus dem Aubrac, einer etwa 800 bis 1400 m hoch gelegenen Landschaft im südwestlichen Zentralmassiv in Frankreich. Als AOC- bzw. AOP-Käse darf er nur in einigen Orten der Départements Aveyron, Cantal und Lozère in der südlichen Auvergne hergestellt werden.", "tgt_summary": null, "id": 2226944} {"src_title": "Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau und Wirkung.", "content": "Im Gegensatz zu den Hohlladungen, die im Abstand von etwa 2,5 bis 3 Kaliberlängen vom Ziel gezündet werden, beträgt die Entfernung vom Ziel bei der \"projektilbildenden Ladung\" in der Regel mindestens 50 bis 100 Kaliberlängen, um eine optimierte Bildung des Projektils zu ermöglichen. Durch die Erhöhung der Entfernung vom Ziel und damit der Flugzeit ist es notwendig, das Projektil so zu formen, dass es eine stabile Fluglage einnimmt. Wie bei der Hohlladung beruht das Funktionsprinzip auf dem Kaltverformen einer metallischen \"Einlage\" mittels hochbrisanten Sprengstoffs (Munroe-Effekt). Da das Wirkprinzip der projektilbildenden Ladung der eines Wuchtgeschosses entspricht, erhöht sich die kinetische Energie mit der Masse des Penetrators, weswegen Materialien mit hoher Dichte eingesetzt werden. Für die Einlage (engl.: \"Liner\") wird daher hauptsächlich Kupfer (Dichte: 8,92 g/cm3), Stahl (Dichte: 7,86 g/cm3) oder in seltenen Fällen auch Tantal (Dichte: 16,65 g/cm3) oder Uran (Dichte: 19,16 g/cm3) benutzt. Besonders Kupfer findet aufgrund seiner kostengünstigen Herstellung, guten Verformbarkeit und gleichzeitig hohen Dichte Verwendung. Bei der „klassischen Hohlladung“ ist der Sprengstoff meist um eine kegelige Einlage geformt, während die Einlage beim \"EFP\" eher sphärisch oder parabolisch ausgebildet wird. Diese Form erfordert bei einer leistungsfähigen P-Ladung eine aufwändigere Berechnung der Einlage und Ladung und macht außerdem die Herstellung etwas schwieriger. Auch das eigentliche Projektil unterscheidet sich von der Hohlladung, die einen dünnen Stachel erzeugt, der vom Stößel gefolgt wird. Bei einem EFP wird ein Geschoss geformt, das eher mit einem normalen Gewehrprojektil vergleichbar ist. Genau wie bei der Hohlladung ist bei der projektilbildenden Ladung das Geschoss stark unterkalibrig, das heißt, es ist im Durchmesser erheblich kleiner als die Ladung. Da die Hohlladung konzipiert ist, in unmittelbarer Nähe zur Zieloberfläche gezündet zu werden, fächert der Stachel mit zunehmender Flugzeit und damit Entfernung zum Ziel immer weiter auf, wodurch die Wirkung im Ziel herabgesetzt wird. Im Gegensatz dazu wird bei der projektilbildenden Ladung ein aerodynamisch stabiler Penetrator geformt, der in der Lage ist, eine größere Flugstrecke zu überwinden und die maximale Wirkung zu erzielen. Manche moderne EFPs besitzen Ladungen und Liner, welche die Bildung verschiedenartiger Projektile ermöglichen. So ist beispielsweise die Bildung eines langen Penetrators zur Optimierung der Durchschlagsleistung, eines aerodynamisch optimierten Projektils für eine größere Reichweite oder die Fragmentierung vergleichbar einer Schrotladung möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungsdaten.", "content": "Die Geschwindigkeit des Projektils oder Penetrators liegt mit 2.000 bis 3.000 Meter pro Sekunde (m/s) deutlich unter der einer militärischen Hohlladung, die zwischen 7.000 und 10.000 m/s erreicht, aber gleichzeitig über der eines konventionellen Wuchtgeschosses, deren Mündungsgeschwindigkeit bis zu 1.800 m/s beträgt. Um die Geschosswirkung eines EFP zu verdeutlichen, bietet sich der Vergleich mit einem.50 BMG an, einer der stärksten Patronen für Handfeuerwaffen, die in der Lage ist, leichte Panzerungen zu durchdringen: Das Geschoss erreicht bei einer Mündungsgeschwindigkeit von rund 900 m/s und einem Geschossgewicht von etwa 50 g eine kinetische Energie von rund 20 Kilojoule (kJ). Im Vergleich dazu erreicht ein 200-mm-Kupfer-EFP bei einem Geschossgewicht von rund 3000 g und einer Geschwindigkeit von bis zu 2000 m/s eine kinetische Energie von etwa 6000 Kilojoule (6 MJ).", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung in Waffensystemen.", "content": "Projektilbildende Ladungen werden heute in verschiedensten Waffen eingesetzt. So verfügt beispielsweise die Artillerie-Munition SMArt 155 über zwei Submunitionen, die als EFP ausgeführt sind. Auch andere „intelligente“ Artillerie- oder Panzergeschosse wie die \"STAFF\"-Munition oder die SADARM verwenden diese Art von Sprengkopf. Die amerikanische BLU-108 ist ein Waffenträger, der in verschiedenen Lenkflugkörpern oder Bomben wie beispielsweise der AGM-154 JSOW oder der CBU-97 Sensor Fused Weapon eingesetzt wird. Der Waffenträger enthält vier \"Skeet\"-Submunitionen, die als EFP ausgelegt sind. Der Einsatz ist mit dem der SMArt oder STAFF vergleichbar. Eine Version der Panzerabwehrlenkwaffe TOW 2B verfügt über einen Tandem-Sprengkopf mit EFPs aus Tantal. EFPs werden auch in verschiedenen Minenarten und -typen eingesetzt. Die als \"Off-Route-Mine\" entwickelte DM-12 PARM nutzt das Prinzip zur seitlichen Bekämpfung von Fahrzeugen, während die MW-1-Submunition MIFF (Mine Flach Flach) die „klassische“ Panzerabwehrmine als Submunition darstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung als USBV (IED).", "content": "Durch die Presse wurden EFPs zu Beginn des 21. Jahrhunderts bekannt, da sie verstärkt von Aufständischen als Unkonventionelle Spreng- und/oder Brandvorrichtung (USBV) (engl. \"Improvised Explosive Device\", IED) gegen Truppentransporter oder Panzer nach dem Afghanistankrieg oder Irakkrieg einsetzt werden. Beim Einsatz der EFPs im städtischen Umfeld ist aufgrund der kurzen Entfernungen oft kein optimal geformter Penetrator notwendig, um eine große Schadenswirkung zu erzielen. Auch fehlt bei diesen unkonventionell hergestellten Sprengsätzen meist das optimale Design und Material, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Trotzdem konnten die schlecht geschützten Humvees der US-Armee so zerstört werden. Die negativen Erfahrungen mit diesen Sprengfallen beschleunigten in vielen Armeen die Einführung besser geschützter Radfahrzeuge wie des MRAP oder des ATF Dingo. Selbst relativ schwere Schützenpanzer wie der Marder oder speziell gegen USBVs entwickelte Fahrzeuge bieten aufgrund der großen kinetischen Energie keinen absoluten Schutz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine projektilbildende Ladung ist eine besondere Art einer Hohlladung, die in erster Linie zum Zerstören von Panzerungen aus größerer Entfernung verwendet wird. Sie zählt damit zur panzerbrechenden Munition. Weitere gängige Begriffe sind P-Ladung oder EFP. \"EFP\" ist dabei die Abkürzung für den englischen Begriff Explosively Formed Projectile, auch Explosively Formed oder Forged Penetrator. Projektilbildende Ladungen wurden erstmals während des Zweiten Weltkrieges entwickelt.", "tgt_summary": null, "id": 480479} {"src_title": "Saúl Ubaldini", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend, bis 1981.", "content": "Von seinem Stammverein VfL Nagold kam Klaus Theiss 1978 in die ambitionierte Jugendabteilung des TuS Ergenzingen (bei Tübingen). Er lernte dort neben der sportlichen Förderung durch Trainer Walter Baur die Vorzüge einer freundschaftlich-kameradschaftlichen und dennoch attraktiv-erfolgreichen Jugendarbeit mit weiten Reisen kennen, die 1980 sogar für drei Wochen bis nach Brasilien führte. Ein Wechsel in die Jugendabteilung eines Bundesligaklubs stand für Theiss durch die engen freundschaftlichen Verbindungen nicht zur Debatte. In der Verbandsstaffel Süd wurde die A-Jugend 1981 Meister und hinter dem VfB Stuttgart in der Endrunde württembergischer Vizemeister. In diesem Jahr gewann die TuS-A-Jugend auch erstmals das seit 1972 ausgetragene internationale Pfingstturnier, durch einen Finalsieg gegen den MSV Duisburg. Herausragender Spieler beim Turniersieger war Klaus Theiss. Über die Württemberg-Auswahl spielte sich der offensivstarke Libero in das Blickfeld von DFB-Trainer Dietrich Weise. Seine zwei ersten internationalen Einsätze in der Jugendnationalmannschaft hatte er im Januar 1980 bei Spielen gegen die USA in Redland und Orlando. Im September 1980 nahm er mit der DFB-Mannschaft an einem Turnier im istrischen Pula teil, wobei er viermal zum Einsatz kam. Im November 1980 war die DFB-Jugend beim Prinz-Albert-Pokal in Monaco zu Gast, und Theiss absolvierte weitere vier Länderspiele. Im Januar 1981 war Theiss mit der DFB-Elf beim Granatkin-Gedächtnisturnier in Moskau aktiv und war an den drei Erfolgen gegen Spanien, Sowjetunion und Bulgarien beteiligt. Sportlich herausragend war das Europameisterturnier im Mai/Juni 1981 in Deutschland. Als Libero und sicherer Elfmeterschütze führte Klaus Theiss die DFB-Jugend mit Erfolgen gegen Wales, Belgien, Griechenland und im Halbfinale gegen Frankreich in das Finale am 3. Juni in Düsseldorf gegen Polen. Mit einem 1:0-Erfolg holten sich die Talente Rüdiger Vollborn, Ulf Quaisser, Anton Schmidkunz, Ralf Falkenmayer, Thomas Brunner, Ralf Loose, Holger Anthes, Thomas Herbst, Roland Wohlfarth und Klaus Theiss – für ihn war es das 20. Jugendländerspiel – den Europameistertitel. Während des EM-Turniers und danach erhielt Klaus Theiss Vertragsangebote vom VfB Stuttgart, von den Stuttgarter Kickers, von Eintracht Frankfurt, von MSV Duisburg und vom Karlsruher SC. Theiss entschied sich für die Offerte von KSC-Geschäftsführer Manfred Amerell, da sich Theiss im Badischen die besten Aussichten auf baldige Spieleinsätze in der Bundesliga ausrechnete. Wegen eines Spiels zur Einweihung des neuen Rasenplatzes kehrte Theiss 1982 dann mit dem KSC nochmals nach Ergenzingen zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Karlsruhe und Frankfurt, 1981 bis 1987.", "content": "Im Bundesliga-Heimspiel des Karlsruher SC am 26. August 1981 gegen Arminia Bielefeld zog sich Libero Reinhold Fanz in der ersten Halbzeit eine Knieverletzung zu und Trainer Manfred Krafft brachte zur zweiten Spielhälfte den 18-jährigen Neuzugang aus Ergenzingen, Klaus Theiss, zu seinem Bundesligadebüt. Mit dem jungen Abwehrchef wurde die 2:1-Halbzeitführung verteidigt und der KSC holte sich zwei Punkte. Bis zum 34. Spieltag – am 29. Mai 1982 beim Hamburger SV – stand Theiss in allen folgenden 30 Ligaspielen für die Badener auf dem Feld. Auch als Trainer Krafft – nach dem 14. Spieltag mit 11:17 Punkten auf dem zwölften Platz rangierend – überraschend ab dem 27. November 1981 durch Max Merkel abgelöst wurde, konnte das Talent die Ansprüche des „Erfolgstrainers“ erfüllen. Zwar ging das erste Spiel mit dem „Zampano“ mit 1:4 Toren am 28. November gegen den 1. FC Köln nach Toren von Rainer Bonhof, Klaus Fischer, Tony Woodcock und Pierre Littbarski verloren, aber Karlsruhe konnte mit dem 14. Tabellenplatz am Rundenende die Klasse erhalten. Dabei hatte Theiss in seinem ersten Jahr Bundesliga 31 Spiele absolviert und gehörte zusammen mit Rudolf Wimmer, Stephan Groß, Edmund Becker, Gerhard Bold, Martin Wiesner, Emanuel Günther und Wolfgang Schüler zu den Leistungsträgern des KSC-Spiels. Herausragend war der 4:1-Erfolg am 13. Februar 1981 im heimischen Wildparkstadion gegen den FC Bayern München als der junge Libero die Angriffsbemühungen der Bayern-Stars Paul Breitner, Dieter Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge in Schach halten konnte. Durch seine Wichtigkeit für die Stammbesetzung erhielt Theiss vom KSC keine Freigabe für die U19-Weltmeisterschaftsturnier im Oktober 1981 in Australien, wo seinen Kollegen – unter ihnen beispielsweise Rüdiger Vollborn, Michael Zorc und Roland Wohlfarth – der Titelgewinn durch einen 4:0-Erfolg am 18. Oktober in Sydney gegen Katar gelang. Merkel verlängerte seinen Vertrag in Karlsruhe nicht und es kam mit Horst Franz ein neuer Trainer zur Runde 1982/83 nach Baden. Bei Theiss traten die ersten Verletzungspausen auf – er stand nur 24 Spiele dem KSC zur Verfügung – und der KSC konnte auch nicht durch den Trainerwechsel zum 1. Februar 1983, der bisherige Assistent Lothar Strehlau ersetzte den entlassenen Franz, den Abstieg verhindern. Theiss blieb in Karlsruhe und gewann mit Trainer Werner Olk in der Runde 1983/84 die Meisterschaft in der 2. Fußball-Bundesliga und konnte somit den sofortigen Wiederaufstieg feiern. In 38 Spielen hatte er fünf Tore erzielt. Durch eine Negativserie vom 13. bis zum 18. Spieltag mit 0:12 Punkten und 4:29 Toren rutschte der KSC als Aufsteiger in der Runde 1984/85 in der Tabelle dramatisch ab. Lothar Buchmann ersetzte ab dem 25. März 1985 den bisherigen Trainer Olk, dennoch stieg Karlsruhe als Siebzehnter ab. Theiss hatte in seiner vierten Saison beim KSC 32 Spiele bestritten und dabei drei Tore erzielt. Nach insgesamt 125 Ligaeinsätzen mit acht Toren für den KSC nahm er zur Runde 1985/86 das Angebot von Eintracht Frankfurt an und wechselte an den Main. Unter der Trainingsleitung von Dietrich Weise wurde Theiss in seinem ersten Jahr in Frankfurt in 28 Spielen eingesetzt und holte sich mit sieben Treffern die „Torschützenkrone“ der Eintracht. Die Adlerträger erzielten lediglich 35 Tore in dieser Runde und konnten dadurch nur den 15. Rang belegen. Die persönliche gute Leistung von Theiss dokumentiert sich durch zwei Berufungen in die U21-Nationalmannschaft im Oktober 1985 und April 1986. Am 15. Oktober 1985 dirigierte er als Libero in Karlsruhe im EM-Qualifikationsspiel gegen Portugal die Verteidiger Stefan Reuter, Jürgen Kohler und Michael Frontzeck beim 2:0-Sieg. Am 8. April 1986 war er zusammen mit Torhüter Bodo Illgner der Abwehrrückhalt beim 2:1-Erfolg in Kehl gegen die Schweiz. Das zweite Eintracht-Jahr, 1986/87, stand unter den negativen Zeichen der Entlassung von Trainer Dietrich Weise zum 3. Dezember 1986 und eines Bänderrisses am 20. September 1986 beim Heimspiel gegen Werder Bremen, wo Theiss in der 32. Minute dadurch ausgewechselt wurde. Erst am 18. Spieltag, den 21. Februar 1987, konnte Theiss wieder in das Spielgeschehen aktiv eingreifen. Zwischenzeitlich war Manfred Binz auf der Liberoposition nachgerückt und Theiss musste sich am Rundenende mit 14 Einsätzen mit zwei Toren begnügen. Theiss konnte sich mit Eintracht Frankfurt nicht über eine Vertragsverlängerung einigen und lag zu Beginn der Saison 1987/88 auf Eis. Ein Blitztransfer zum FC Schalke 04, vom Verein bereits als perfekt vermeldet, scheiterte an der Finanzierung. Im Spätherbst 1987 (November) wurde er dann Teil des Transfers von Uli Stein zur Eintracht – er wurde im Gegenzug an den Hamburger SV ausgeliehen. Dies geschah noch unter Trainer Josip Skoblar, da der Jugoslawe aber ab dem 11. November 1987 durch Willi Reimann abgelöst wurde und der nicht mit Theiss plante, kam er in der Runde 1987/88 zu keinem weiteren Bundesligaeinsatz. Um wieder Spielpraxis zu erlangen nahm er deshalb zur Runde 1988/89 das Angebot von Viktoria Aschaffenburg aus der 2. Fußball-Bundesliga an.", "section_level": 2}, {"title": "Aschaffenburg, Homburg und Berlin, 1988 bis 1995.", "content": "Im Stadion am Schönbusch konnte der Ex-Jugendnationalspieler dann wieder eine Runde voll durchspielen und absolvierte für die Mannschaft von Trainer Kurt Geinzer (bis April 1989 im Amt) 36 der ausgetragenen 38 Rundenspiele. Durch die Auswärtsschwäche – 7:31 Punkte – konnte auch die gute Heimbilanz von 27:11 Punkten nicht den Klassenerhalt bewerkstelligen. Am Schlusstag, den 18. Juni 1989, verlor Aschaffenburg mit 1:2 Toren bei der SG Wattenscheid 09 und die SpVgg Bayreuth gewann ihr Heimspiel gegen Darmstadt 98 mit 4:1 und erreichte damit den Punktgleichstand mit der Viktoria, hatte aber das bessere Torverhältnis und blieb damit in der 2. Bundesliga. Klaus Theiss und seine Mannschaftskameraden Rudi Bommer, Hans-Peter Knecht, Peter Löhr und Claus Reitmaier stiegen dagegen in das Amateurlager ab. Beim Vizemeister der 2. Liga und Aufsteiger in die Fußball-Bundesliga, FC 08 Homburg, bekam Klaus Theiss zur Runde 1989/90 nochmals Gelegenheit sein Können im Fußball-Oberhaus unter Beweis zu stellen. Aber seine Verletzungsanfälligkeit hauptsächlich im Sprunggelenk, ließen nur 17 Einsätze für die Mannschaft des 1. Vorsitzenden Udo Geitlinger zu. Mit den Homburgern startete er mit einer 0:3-Auswärtsniederlage am 28. Juli 1989 in die Runde und bestritt am 33. Spieltag, beim 1:0-Heimsieg gegen den VfL Bochum, sein 17. Spiel der Runde. Als Schlusslicht traten die Saarländer nach 34 Spieltagen den Weg in die 2. Liga an. Wolfgang Fahrian, der Berater von Theiss, vermittelte im Winter 1990/91 seinen Transfer zum Club von Jack White nach Berlin, zu Tennis Borussia Berlin. Mit den „Veilchen“ stieg Theiss 1993 in die 2. Fußball-Bundesliga auf, konnte aber verletzungsbedingt – Theiss hatte insgesamt sieben Operationen in seiner Karriere zu verkraften sowie die jeweils nachfolgenden Pausen von drei bis sechs Monaten – 1993/94 nur drei Spiele bestreiten und beendete als Sportinvalide im Jahr 1995 seine Laufbahn.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Fußball.", "content": "Theiss, der nach der Mittleren Reife die Schule beendet hatte, durchlief nach dem Fußball eine Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann und führt heute (2008) in Erlensee bei Hanau ein Reisebüro.", "section_level": 1}], "src_summary": "Klaus Theiss (* 9. Juli 1963 in Nagold) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der von 1981 bis 1990 in der Fußball-Bundesliga 146 Spiele bestritten und dabei 14 Tore erzielt hat.", "tgt_summary": null, "id": 735392} {"src_title": "Alfred Jensen (Maler, 1903)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hupmann begann seine Laufbahn beim DJK Sportbund München, wo er bereits mit 16 Jahren in der damaligen 2. Bundesliga Süd spielte. Zu Weihnachten 1988 wechselte Hupmann als Austauschschüler an eine High School nach Michigan in die Vereinigten Staaten. Hupmann spielte bei TVG Trier, Bayer Leverkusen, ALBA Berlin, Panathinaikos Athen, Iraklis Saloniki und der TSG Humana Ehingen. Zudem war er lange Mitglied der deutschen Basketballnationalmannschaft. Hupmann besuchte von 1989 bis 1993 die University of Evansville im US-Bundesstaat Indiana. Er kam in 97 Einsätzen für Evansville auf Mittelwerte von 8,7 Punkten sowie 7,4 Rebounds und zwei geblockte gegnerische Würfe. Während seiner Zeit an der University of Evansville brach er sich dreimal den Mittelfuß. An der Hochschule war Hupmann zeitweise Kommilitone von Ralph Junge. Er begann seine Profikarriere 1993 bei der TVG Trier neben James Marsh, Sergej Babkow und Carl Brown. Nach einer Saison wechselte er zum amtierenden Meister Bayer Leverkusen. Dort etablierte er sich als Center, der unter dem Korb für einfache Punkte sorgte. Gemeinsam mit den Flügelspielern Denis Wucherer und Henning Harnisch sowie dem damaligen Aufbauspieler Michael Koch bildete er den Kern jener Bayer-Mannschaften, die bis 1996 siebenmal in Folge die deutsche Meisterschaft gewannen. In dieser Phase wurde Hupmann auch Nationalspieler. Im Jahr 1996 wechselte Hupmann zum damaligen Serien-Vizemeister Alba Berlin und wurde erneut Deutscher Meister. Danach machte er vom Bosman-Urteil Gebrauch und wechselte nach Griechenland zu Panathinaikos Athen. Dort gewann er als Reservespieler den Landestitel sowie den Landespokal. Später wechselte Hupmann zu Iraklis Saloniki, war aber auch dort kein Stammspieler. Ausklingen ließ er seine Karriere in der 2. Bundesliga bei TSG Humana Ehingen, dort spielte er unter seinem Freund Ralph Junge als Trainer. Hupmann lebte zuletzt mit seiner Familie in Evansville und arbeitete dort an einer Schule. Er starb am 12. April 2020, wenige Tage vor seinem 50. Geburtstag. Er litt an einer selten vorkommenden Form der Ataxie, wodurch er seit mehreren Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen war. Hupmanns Sohn Noah wurde ebenfalls Basketballspieler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sascha Hupmann (* 21. April 1970 in München; † 12. April 2020 in Evansville, Indiana, Vereinigte Staaten) war ein deutscher Basketballspieler. Er war 2,16 Meter groß und wurde als Center eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 1463434} {"src_title": "SAN 511", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Als Sohn eines Industriellen Henri Serpette (1821–1887) und seiner Frau Amélie Thomas (1823–1893) studierte Serpette zuerst Rechtswissenschaften. 1868 begann er jedoch am Conservatoire de Paris Musik zu Studieren. Bis 1871 war er in der Kompositionsklasse von Ambroise Thomas und belegte bei Jules Duprato Harmonielehre. Im selben Jahr gewann er den Prix de Rome mit der Kantate \"Jeanne d'Arc\", zu dem Jules Barbier das Libretto schrieb. Die Kantate wurde ebenfalls im gleichen Jahr an der Opéra de Paris uraufgeführt. Serpette wandte sich aber unmittelbar, schon während seines Aufenthalts in Rom, von der ernsten Musik ab und komponierte seine erste Operette \"La Branche cassée\". Diese Operette wurde 1874, nachdem Adolphe Jaime und Jules Noriac die Libretti geschrieben hatten, im Théâtre des Bouffes-Parisiens uraufgeführt. Dieser Wechsel zur leichten Muse wurde in Fachkreisen mit Unverständnis betrachtet. Die Uraufführung von \"La Branche cassée\" in englischer Sprache fand ebenfalls 1874 in London, in der Opéra Comique, unter der Leitung von Richard D'Oyly Carte, statt. Es folgten kurz hintereinander Werke desselben Genres. Das Stück \"La petite muette\" schaffte es sogar für fünf Aufführungen bis nach New York an das 5th Avenue Theatre. Jedoch war Serpette zwar in Paris sehr erfolgreich mit seinen Stücken, es zeigte sich aber, dass sie für London und New York aufgrund ihres Aufbaus und pikanter Handlung nicht geeignet waren. Der englische Kritiker Andrew Lamb war trotz der Erfolge Serpettes davon überzeugt, dass er handwerklich hinter Komponisten wie Robert Planquette, Edmond Audran oder auch André Messager zurückstünde. Auch lieferte sich Serpette 1892 eine öffentliche Auseinandersetzung in der Englischen und Französischen Presse mit dem Englischen Komponisten Edward Solomon über die Qualität Französischer Operetten, deren Partiturübertragung der Engländer als Pfusch (\"botching\") bezeichnete. Wobei Serpette die praktikable Ansicht vertrat, dass, wenn das Pariser und Londoner Publikum so unterschiedlich seien, eben die Stücke drastisch umgeschrieben werden müssten. Dass die Komponisten dem nie zustimmen würden, bzw. sich die Veranstalter nicht darauf einlassen würden war absehbar. Genauso der Vorschlag, dass die Französischen Komponisten und Librettisten gleich alles auf ein auf Londoner Verhältnisse angepasste Art und Weise, auf Englisch, schreiben würden. Über seine Tätigkeit als Komponist hinaus war er auch als Musikkritiker, unter anderem für die Gil Blas, tätig. Weiterhin Dirigierte er auch etliche seiner Operetten. Zwischen 1874 und 1900 komponierte Serpette über 25 abendfüllende und sieben kurze Operetten. Er komponierte auch Lieder und Salonstücke für das Klavier. Mehrere Jahre wirkte er als Dirigent auch am Palace Theatre in London, und ab 1898, in dem er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt wurde, in Algier. Von dort musste er zurück nach Paris um seine Herzkrankheit, an der er auch starb, kurieren zu lassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henri Charles Antoine Gaston Serpette (* 4. November 1846 in Nantes; † 4. November 1904 in Paris) war ein französischer Komponist, Kritiker und Dirigent.", "tgt_summary": null, "id": 2314054} {"src_title": "Luise Dornemann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Bunce begann seine Karriere 1992 beim englischen Klub Sheffield United, blieb dort aber ohne Ligaeinsatz und kehrte 1995 nach Neuseeland zurück. Nach zwei Jahren bei den Napier City Rovers wechselte er Anfang 1997 für drei Jahre zum isländischen Klub Breiðablik UBK. 1999 kehrte er erneut nach Neuseeland zurück und spielte für drei Saisons beim neu gegründeten Klub Football Kingz, der an der australischen National Soccer League teilnahm. Anfang 2003 folgte ein halbjähriges Gastspiel beim irischen Verein Drogheda United bevor er für eine Saison beim dänischen Zweitligisten Randers FC unter Vertrag stand. 2004 bis 2006 spielte er für Waikato FC in der New Zealand Football Championship. Für die Spielzeit 2006/07 kehrte er zu den Football Kingz zurück, die mittlerweile unter dem Namen New Zealand Knights in der A-League spielten. Als Kapitän bestritt er 19 der 21 Ligaspiele, bevor das Team zum Saisonende aufgelöst wurde. Bunce unterschrieb bereits kurz nach Saisonschluss Ende Januar einen Vertrag beim englischen Zweitligisten Coventry City, blieb aber bis zu seinem Vertragsende im Sommer 2007 ohne Einsatz. Die Saison 2007/08 spielte er erneut bei Waikato FC, im Sommer 2008 wechselte er zum Ligakonkurrenten Hawke’s Bay United. Nach einem Jahr kehrte er zurück und beendete im Jahr 2010 seine Laufbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Bunce spielte zwischen 1998 und 2007 29-mal in der neuseeländischen A-Nationalmannschaft und erzielte dabei 2 Tore. 1998 und 2000 stand er mit Neuseeland im Finale um den OFC-Nationen-Pokal. Während man sich 1998 gegen Australien mit 1:0 durchsetzte unterlag man zwei Jahre später mit 0:2. Aufgrund des Erfolgs von 1998 war man auch für den Konföderationen-Pokal 1999 qualifiziert. Beim dortigen Vorrundenaus der \"All Whites\" kam Bunce im letzten Gruppenspiel gegen Brasilien zu seinem einzigen Turniereinsatz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Che Bunce (* 29. August 1975 in Auckland) ist ehemaliger neuseeländischer Fußballspieler. Der Abwehrspieler wurde 1998 mit der neuseeländischen Nationalmannschaft Ozeanienmeister und war im Laufe seiner Karriere in Dänemark, England, Irland, Island und Neuseeland tätig.", "tgt_summary": null, "id": 433469} {"src_title": "Miracle – Das Wunder von Lake Placid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fund.", "content": "Die beiden Torfstecher Hendrik Barkhof und Willem Emmens fanden nach ihren Angaben das Mädchen am 12. Mai 1897 in dem heute zum Naturschutzgebiet gehörenden Moor \"Stijfveen\" zwischen Yde und Vries. Sie verbargen den Fund unter einigen Torfplaggen und flüchteten entsetzt nach Hause. Drei Tage später erfuhr eine Zeitung von der Moorleiche und verbreitete die Meldung. Nach Angaben der Entdecker war die Leiche, insbesondere ihr Haar, außerordentlich gut erhalten.Fundort:", "section_level": 1}, {"title": "Bergung.", "content": "Am 21. Mai informierte der Bürgermeister des benachbarten Vries das Provinzialmuseum in Assen, das heutige Drents Museum. In seinem Brief beschrieb er die Leiche in allen Einzelheiten. Er berichtete von einer bläulichen Färbung der Haut. Am Kopf war lediglich die rechte Wange verletzt. Der Mund stand offen, und die Zähne waren sichtbar. Die Haare waren auf der rechten Seite anscheinend abrasiert, links aber lang. Hals, Schultern und Oberkörper lagen kompakt beieinander. Die Arme waren teilweise erhalten, daneben beide Füße, teilweise mit Fußnägeln sowie eine Hand mit allen Fingern und dem Daumennagel. Ein Oberschenkelknochen und weitere Knochen lagen lose daneben. Zudem beschrieb der Bürgermeister noch ein bearbeitetes Stück Stoff und ein Band, welches einige Male um den Hals gewickelt war. In den zwei Wochen nach der Auffindung hatte sich jedoch der ursprünglich noch gute Erhaltungszustand der Überreste wegen der fehlenden Konservierung und der unkontrollierten Austrocknung stark verschlechtert. Als der Bürgermeister einige Tage später mit dem Museumsdirektor Joosting die Leiche aufsuchte, waren weitere Teile der Leiche von den Torfgräbern beschädigt und geplündert worden. So fehlten der Oberschenkelknochen, alle Zähne bis auf einen, und die Haare waren ausgerissen oder aufgrund der Trocknung ausgefallen. Die verbliebenen Überreste wurden in einer Kiste verpackt in das Museum nach Assen transportiert; nur ein neben dem Mädchen liegender Eichenstamm wurde zurückgelassen. Im Museum wurden die Funde auf dem Boden zur Trocknung ausgebreitet. Joosting informierte den renommierten Archäologen Dr. W. Pleyte vom Niederländischen \"Rijksmuseum van Oudheden\" in Leiden und bat um Übernahme der Überreste nach Leiden. Dies wurde jedoch durch das Veto der Vorstandschaft des Provinzialmuseums in Assen verhindert, die die Leiche im eigenen Hause ausstellen wollte. Das Mädchen von Yde wurde im Museum zunächst ohne weitere Untersuchungen ausgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Befunde.", "content": "Die Leiche des Mädchens von Yde war in einen wollenen Mantel eingehüllt. Ein Gürtel lag in drei Schlingen um ihren Hals, dessen Gleitknoten befand sich unter ihrem linken Ohr. Josting schätzte das Alter der Leiche zunächst auf etwa sechs Jahrhunderte. Nach Rücksprache mit Johanna Mestorf vom Kieler Museum vaterländischer Alterthümer, die nach einem Vergleich der Daten von 21 nordeuropäischen Moorleichen eine Datierung von etwa 200 bis 400 nach Chr. vorschlug, übernahm Josting ihren Datierungsvorschlag.", "section_level": 1}, {"title": "Anthropologischer Befund.", "content": "Das anthropologisch etwa auf 16 Lebensjahre geschätzte Mädchen war zu seinem Todeszeitpunkt etwa 1,40 m groß. Seine Haare sind etwa 21 cm lang und durch die Lagerung im Moor von rotblonder Farbe. Seine rechte Kopfhälfte ist kahl, was auf ein Scheren vor dem Tod oder aber auf eine etwas längere Exposition dieser Seite an der Luft zurückgeführt werden kann. Die ursprüngliche Haarfarbe konnte durch eine elektronmikroskopische Untersuchung der Haarpigmente mit großer Sicherheit als blond bestimmt werden. Durch eine seitliche Wirbelsäulenverkrümmung konnte das Mädchen nicht richtig laufen oder gerade stehen. Seine Beckenknochen waren nicht symmetrisch und sein rechtes Bein wahrscheinlich nach innen gedreht. Es hatte eine Stichwunde unterhalb des linken Schlüsselbeins, die aber mit Sicherheit nicht ursächlich für seinen Tod war. Wie bei anderen Moorleichen waren Weichteile und Haare durch die Einwirkung der Tannine aus dem Moor auf natürliche Weise konserviert, allerdings nicht einheitlich. Die Weichteile einiger Körperregionen, besonders des Oberkörpers, waren besser, diejenigen anderer Regionen, wie des Unterleibs, dagegen gar nicht erhalten. Eine 1955 durchgeführte Pollenanalyse einer Torfprobe aus dem Fußbereich des Mädchens ergab, dass es zwischen 200 und 500 n. Chr. gestorben sein musste. Eine 1988 durchgeführte Radiokohlenstoffdatierung (C-Datierung) einer Hautprobe konnte diesen Zeitraum zwischen 54 vor Chr. und 128 nach Chr. näher eingrenzen. Die C-Datierungen von sechs Wollproben und einer Haarprobe mittels Beschleuniger-Massenspektrometrie (AMS) ergab 1994 den noch präziseren Zeitraum zwischen 40 vor Chr. und 50 nach Chr. Diese untersuchten Proben zeigten allesamt große Übereinstimmungen, so dass diese Datierung als relativ sicher angenommen werden kann. Richard Nave von der Universität Manchester untersuchte 1993 den Schädel der Leiche mit Hilfe der Computertomographie und konnte ihr Lebensalter sowie ihr historisches Alter bestätigen. Er fertigte aufgrund der gewonnenen Daten und mit Erkenntnissen aus der Gerichtsmedizin sowie der plastischen Chirurgie eine Gesichtsrekonstruktion an. Diese wird neben der Moorleiche im Drents Museum gezeigt und förderte maßgeblich die internationale Bekanntheit des Mädchens.", "section_level": 2}, {"title": "Textilien.", "content": "Der bei der Auffindung noch 215 bis 220 cm lange Gürtel, mit dem das Mädchen erdrosselt wurde, ist etwa 4 cm breit und in Sprangtechnik aus 37 Kettfäden hergestellt. Von dem Gürtel ist nur noch ein 125 cm langes Stück erhalten. Der noch in zwei Stücken erhaltene Wollmantel, in dem das Mädchen eingewickelt war, ist nachlässig gearbeitet, weist zahlreiche Spinn- und Webfehler auf. Das jetzt braune Tuch war an zahlreichen Stellen zerschlissen und mehrfach geflickt. Ursprünglich hatte er eine helle Färbung und war mit mehreren eingewebten Streifen aus verschiedenfarbigem, vermutlich rotem, gelbem und blauem Garn verziert.", "section_level": 2}, {"title": "Deutung.", "content": "Die Schlinge um den Hals belegt mit Sicherheit eine gewaltsame Tötung des Mädchens. Eine Tötung als Strafe für eine wie auch immer geartete Verfehlung oder eine Opferung lässt sich aus dem Fundzusammenhang nicht eindeutig ableiten. Der Einstich unter dem Schlüsselbein und der zur Hälfte rasierte Schädel könnten jedoch auf einen rituellen Bezug hinweisen, der zudem vielleicht mit einem in der Nähe gefundenen Eichenstamm in Kontext stehen kann. Es ist jedoch auch möglich, dass das Mädchen aufgrund seiner körperlichen Anomalien aus der Gemeinschaft verstoßen, beziehungsweise aufgrund sozialer Stigmatisierung getötet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Varia.", "content": "Im Rahmen des German Mummy Project am Reiss-Engelhorn-Museum wurde die Leiche des Mädchens von Yde mittels handgeführter 3D-Laserscanner eingescannt. Die Daten dienen einerseits der Langzeitarchivierung des Status des Fundes zum Untersuchungszeitpunkt und andererseits der Weiterverwendung der Daten zu verschiedensten Zwecken. Auf Basis der gewonnenen Daten ist es möglich mittels Farb-3D-Druckern form- und farbechte Nachbildungen des Fundes zu produzieren. Diese Nachbildungen können anstelle des sehr fragilen Originals für den Leihverkehr, für Untersuchungs- oder Ausstellungszwecke verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Angeblicher Augenzeugenbericht.", "content": "Am 19. März 2009 berichtete die Tageszeitung Dagblad van het Noorden über den Fund eines angeblichen Augenzeugenberichts. Die beiden Finder der Moorleiche Hendrik Barkhof und Willem Emmens hatten ihre Geschichte jedem Interessierten bereitwillig erzählt was der damals zwölfjährige Nachbar Bennink in einem Schulaufsatz verarbeitet haben soll. Diese Arbeit stellte Benninks Sohn Piet 2009 vor. Nach Benninks Aufsatz waren die Pferde der beiden Arbeiter an diesem Tag durchgegangen und ihr Wagen in eine Pingo-Ruine gestürzt. Beide mussten in das Gewässer waten um ihre Werkzeuge aus dem Wagen zu bergen. Dort stolperten sie über etwas, das auf den ersten Blick wie ein Stück Leder oder ein Jutesack aussah, was sich aber als die konservierte Leiche des Mädchens herausstellte. Spätere Untersuchungen ergaben allerdings, dass es sich bei dem Aufsatz höchstwahrscheinlich um eine Fälschung handelt. So war der im Aufsatz verwendete Begriff \"„Pingoruine“\" nach Wijnand van der Sanden Ende des 19. Jahrhunderts noch nicht etabliert und passte auch nicht zum Sprachgebrauch eines Schulkindes. Der Aufsatz berichtete ebenfalls von einer Deponie, welche zum Zeitpunkt der Entdeckung der Moorleiche jedoch noch nicht existierte und erst in den 1920er Jahren angelegt wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Mädchen von Yde () ist eine Moorleiche, die 1897 in dem Moor \"Stijfveen\" in der Nähe des niederländischen Ortes Yde in der Provinz Drenthe gefunden wurde. Die Moorleiche befindet sich heute im Drents Museum in Assen.", "tgt_summary": null, "id": 1519670} {"src_title": "Gerald Kaufman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Sohn eines Kaufmanns machte Baumann 1943 auf dem Schillergymnasium in Berlin-Lichterfelde das Abitur. Nach dem Schulbesuch wurde Baumann im Alter von 18 Jahren zur Wehrmacht einberufen und im Kriegseinsatz von Granatsplittern getroffen. Das Kriegsende erlebte er in Bayern. Wieder in seine Heimatstadt Berlin zurückgekehrt, folgte er dem Wunsch des Vaters, Architektur zu studieren. Mit dessen Einverständnis wechselte er kurze Zeit später an das „Internationale Musikinstitut Berlin“. Sein Grundstudium endete bereits 1947 mit einem Engagement als Direktor für Bühnenmusik am Deutschen Theater Berlin. Komposition studierte er weiter bei Paul Höffer und später bei Boris Blacher. Er wurde Theatermusiker und blieb es dreißig Jahre lang. 1970 gelang Baumann der Sprung nach München an das Residenztheater. Bis 1963 schrieb er 45 Bühnenmusiken. Heute sind es insgesamt mehr als 500. Zudem komponierte er zwischen 1957 und 1983 die Musik zu sechs Kinofilmen und 30 Fernsehfilmen, darunter auch mehrteilige Serien. Wenn auch Bühnen- und Filmmusik das Zentrum seiner musikalischen Tätigkeit bilden, so hat er sich ebenfalls als Instrumentalkomponist einen Namen gemacht. 1998 wurde die „Herbert-Baumann-Stiftung“ errichtet, die sich der Förderung der Musik verschrieben hat. Das gesamte Œuvre (Manuskripte, gedruckte Werke, CDs etc.) ist bei der Bayerischen Staatsbibliothek einzusehen, teilweise auch auszuleihen. Ferner sind in der Deutschen Nationalbibliothek (Leipzig, Berlin, Frankfurt/Main) sämtliche Druckwerke u. a. zu finden. Siehe auch Bielefelder Katalog. Beim Hans-Schneider-Verlag, Tutzing, ist in der Reihe „Komponisten in Bayern“ eine Monographie erschienen. Im Mai 2013 erschien im Allitera-Verlag „Duetto Concertante / Herbert und Marianne Baumann – ein Komponistenleben“ von Daniele Weidenthaler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Herbert Karl Wilhelm Baumann (* 31. Juli 1925 in Berlin; † Nacht vom 20. auf den 21. Januar 2020 in München) war ein deutscher Komponist und Dirigent.", "tgt_summary": null, "id": 1990045} {"src_title": "Alpe (Aller)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Begriff stammt von einer Abkürzung aus den achtziger Jahren, den Co.Ba.S. (\"Comitato di Base Scuola\", zu deutsch: \"Basiskomitee Schule\"). Der Begriff wurde in Folge auf alle Basiskomitees ausgeweitet und hat so seinen aktuellen Sinn erhalten. Nach verschiedenen Ansätzen von Arbeiterräten zur Selbstverwaltung im Bereich Metallverarbeitung gründeten sich die ersten Basiskomitees 1986 im Schulsektor zusammen mit den Lokomotivführern der Ferrovie dello Stato (\"CO.M.U.\"). In Folge bildeten sich in allen Sektoren Cobas, die mitunter in Netzwerken organisiert sind, wie der \"Confederazione Italiana di Base Unicobas\" (sektorübergreifend mit Schwerpunkt Schule), der \"Slai Cobas\" (Metallverarbeitung) und der \"SinCobas\". Zu den bedeutendsten Organisationen des Cobastyps zählt die \"Confederazione Cobas\", die die ursprüngliche \"Cobas della scuola\", die \"Cobas sanità\" (Cobas Gesundheitswesen), die \"Cobas Pubblico Impiego\" (Cobas Öffentlicher Dienst) und die \"Cobas del Lavoro Privato\" (Cobas Privatwirtschaft; zum Beispiel: Enel, Telecom Italia etc.) organisiert. Eine weitere wichtige Cobasgruppe ist die \"Confederazione Italiana di Base Unicobas\", die den Bereich Schule, Universität, Ausbildung, Gesundheitswesen, Öffentlicher Dienst, Lokalwirtschaft, Metallverarbeitung und Privatsektor umfasst. Zu den Basiskomitees zählt in Italien ebenfalls die \"Unione Sindacale Italiana\".", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Die Cobas sind Arbeitergewerkschaften, die im Unterschied zu den Allgemeinen Gewerkschaften, wie dem CGIL, CISL oder UIL, auf lokaler Ebene organisiert sind und keiner übergeordneten Führungsbüros besitzen. Diese Organisationsstrategie knüpft an die Organisationsform der sogenannten \"Fabrikräte\" an, die von der Mehrzahl der Gewerkschaften nach der Gewerkschaftskrise in den achtziger Jahren aufgegeben wurde. Die Organisationsform und die Strategien der Cobas führten dazu, dass eine Mehrheit der Mitglieder aus dem linken politischen Spektrum, aus der Anarchismusbewegung oder zumindest aus der Antiliberalismus- oder Antikapitalismusbewegung stammt. Unterstützung erhielten die Cobas zumeist von den linksradikalen Parteien, wie der Rifondazione Comunista. Eine Ausnahme bildet die \"Cobas del Latte\" beziehungsweise die \"Co.SPLat.\" (Comitato Spontaneo Produttori Latte; zu deutsch: \"Spontanes Gremium der Milchproduzenten\"), welche von freien Milchproduzenten gegründet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Cobas werden in Italien Basisgewerkschaften bezeichnet, die lokal und nicht führungsbetont organisiert sind. Sie unterscheiden sich dadurch grundlegend von den Allgemeinen Gewerkschaftsbünden.", "tgt_summary": null, "id": 1146686} {"src_title": "Jimmie Logsdon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Jim Slater wurde während des NHL Entry Draft 2002 in der ersten Runde als insgesamt 30. Spieler von den Atlanta Thrashers gewählt. Zuvor hatte er bereits drei Jahre lang in der North American Hockey League gespielt. Anschließend war der Angreifer weitere drei Jahre – bis 2005 – für die Michigan State University aktiv, für die er seit 2001 spielte. Im Sommer 2005 wurde Slater von den Thrashers in ihren NHL-Kader berufen. Obwohl er im Saison-Eröffnungsspiel Atlantas dabei war, wurde er jedoch zunächst an deren Farmteam aus der American Hockey League, die Chicago Wolves, abgegeben. Nach zwei Punkten in vier Spielen für die Wolves durfte er die gesamte Spielzeit bei den Thrashers verbringen. In den folgenden drei Jahren entwickelte er sich zum Stammspieler und erreichte mit seiner Mannschaft in der Saison 2006/07 erstmals die Playoffs der National Hockey League. Slater blieb dem Franchise auch nach der Umsiedlung der Thrashers nach Winnipeg im Jahre 2011 erhalten und absolvierte in der Saison 2013/14 sein 500. NHL-Spiel. Nach der Saison 2014/15 und insgesamt 10 Jahren im Franchise der Thrashers/Jets wechselte Slater nach Europa und unterzeichnete einen Einjahresvertrag mit Option beim Genève-Servette HC aus der National League A. Nach zwei Jahren bei Servette wechselte Slater 2017 innerhalb der NLA zu Fribourg-Gottéron. Er vertrat sein Heimatland bei den Olympischen Winterspielen 2018 und belegte dort mit der Mannschaft, die ohne NHL-Spieler antrat, den siebten Platz. Im September 2019 beendete er seine Karriere und wurde Trainer an der Michigan State University.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Sein Vater, Bill Slater, ist ein ehemaliger professioneller American-Footballspieler, der in der National Football League für die Minnesota Vikings und New England Patriots spielte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jim Slater (* 9. Dezember 1982 in Petoskey, Michigan) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler, der zuletzt bei Fribourg-Gottéron in der Schweizer National League unter Vertrag stand. Seit 2019 arbeitet er als Trainer an der Michigan State University.", "tgt_summary": null, "id": 1141142} {"src_title": "Herbert Heidenreich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Zawidy liegt im Norden Polens, etwa 35 Kilometer südlich der Staatsgrenze zur russischen Oblast Kaliningrad. Reszel liegt etwa vier, Kętrzyn \"(Rastenburg)\" zwanzig Kilometer nordöstlich. Zwei Kilometer östlich liegt das Dorf Mnichowo \"(Groß Mönsdorf)\", zwei Kilometer westlich Kominki \"(Komienen)\".", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Lokalisiert wurde das heutige Zawidy im Jahr 1364 nach Kulmer Recht. Der Name des Ortes geht auf den pruzzischen Personennamen \"Sowiden\" zurück. Einige Jahre später bat der Dorfschulze \"Konrad Ekardi\" den ermländischen Bischof um Bestätigung und Erweiterung der Ortsrechte, was gewährt wurde. Während des Reiterkriegs von 1519 bis 1521 blieb das Dorf im Gegensatz von den meisten umliegenden Ortschaften unzerstört. 1608 erhielt das Dorf das Recht, eine Schenke zu betreiben. 1783 bestand im Dorf eine Schule. Der Zustand des Schulgebäudes war schlecht, so dass Ende des 18. Jahrhunderts 40 Taler sowie Bauholz zur Errichtung eines neuen Gebäudes zur Verfügung gestellt wurden. Der Lehrer verdiente damals 60 Taler pro Jahr sowie einige Naturalien. Am 9. Juli 1874 wurde der Amtsbezirk Soweiden aus den Landgemeinden Groß Mönsdorf, Rössel, Gut Vorwerk, Burggrafschaft, Samlack und Soweiden selbst gebildet. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung in den Volksabstimmungen in Ost- und Westpreussen am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Soweiden stimmten 300 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Im Januar 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges, nahm die Rote Armee die Gegend ein. In der Folge des Krieges wurde Soweiden als „Zawidy“ Teil Polens. Zum 1. Januar 1955 wurde das Dorf Sitz eines Schulzenamtes (\"Sołectwo\") in der Gromada Mnichowo, ab 1957 der Gromada Reszel. 1976 gab es eine vierklassige Grundschule in Zawidy.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Das Dorf bestand Ende des 18. Jahrhunderts aus 42 Gebäuden, 1820 wurde dieselbe Zahl berichtet. Nachfolgend die Einwohnerentwicklung von Zawidy grafisch.", "section_level": 2}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1945 war Soweiden in die evangelische Kirche Rößel in der Kirchenprovinz Ostpreußen in der Kirche der Altpreußischen Union und in die katholische St.-Peter-und-Paul-Kirche Rößel im Bistum Ermland eingepfarrt. Zawidy gehört katholischerseits weiterhin zur Pfarrei in Reszel im jetzigen Erzbistum Ermland. Die evangelischen Einwohner halten sich zur Johanneskirche Kętrzyn in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch das Dorf führt die Woiwodschaftsstraße 593. Nach vier Kilometern in östlicher Richtung mündet diese südlich von Reszel bei Robawy \"(Robawen\", 1938–1945 \"Robaben)\" in die Woiwodschaftsstraße 594. In westlicher Richtung trifft die 593 nach etwa 13 Kilometern auf die Landesstraße 57, deren Verlauf sie kurz folgt, um dann weiter nach Westen zu führen. Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Kaliningrad, der sich etwa 100 Kilometer nordwestlich allerdings auf russischem Hoheitsgebiet, d. h. außerhalb der Europäischen Union befindet. Der nächste internationale Flughafen auf polnischem Staatsgebiet ist der etwa 180 Kilometer westlich gelegene Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig.", "section_level": 2}], "src_summary": "Zawidy () ist ein Dorf in Polen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es bildet ein Schulzenamt (\"Sołectwo\") in der Gemeinde Reszel \"(Rößel)\" im Powiat Kętrzyński (Kreis \"Rastenburg\").", "tgt_summary": null, "id": 2311007} {"src_title": "Daniel Starch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die alte Stadt wurde von Marco Polo 1275 beschrieben als:", "section_level": 1}, {"title": "Präsenz der ISAF und Anschläge in Taloqan.", "content": "Die Bundeswehr unterhielt in Taloqan ein kleineres PAT (Provincial Advisory Team Taloqan), welches durch das Provincial Reconstruction Team (PRT) Kunduz betreut wurde. Am 8. Oktober 2010 kamen bei einem Sprengstoffanschlag auf eine Moschee in der Stadt mindestens 15 Menschen ums Leben. Zu den Todesopfern zählt der Gouverneur der Nachbarprovinz Kunduz, Mohammad Omar. 18. Mai 2011 kam es zu einer Demonstration mit schweren Ausschreitungen vor dem Camp des PAT und in der Innenstadt von Taloqan. Im Verlauf der Demonstration wurden bis zu 14 Demonstranten getötet und zwischen 50 und 80 verletzt. Außerdem wurden 3 deutsche Soldaten leicht bis mittelschwer und 5 afghanische Sicherheitskräfte verwundet. Am 5. Juni 2011 gab ein Sprecher bekannt, dass die Bundeswehr von einem gezielten Angriff ausgeht, bei dem deutsche Soldaten möglicherweise drei Angreifer töteten. Am 28. Mai 2011 wurden bei einem Bombenanschlag auf eine Sicherheitskonferenz zwischen einer Nato-Delegation und afghanischen Behördenvertretern im Sitz des Gouverneurs der Provinz Tachar in Taloqan sieben Menschen getötet und neun verletzt. Bei dem Anschlag wurden zwei deutsche Soldaten getötet und sechs verletzt. Unter den Verletzten befanden sich auch der deutsche ISAF-Kommandeur in Nordafghanistan, General Markus Kneip und der Gouverneur Abdul Jabar Taqwa. Zuerst gingen die Bundeswehr und die Ermittlungsbehörden von einem Selbstmordattentäter aus, der sich mit einer Polizeiuniform als Leibwächter der Konferenz eingeschmuggelt hatte. Späteren Berichten der nationalen Sicherheitsdirektion handelte es sich hingegen um eine ferngezündete Bombe, die schon in den Tagen zuvor versteckt worden war. Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Trauerzeremonie für einen Regierungsvertreter am 25. Dezember 2011 starben mindestens 20 Menschen. Unter den Toten befand sich auch Abdulmutalib Baig, ehemaliger Polizeichef von Kundus. Nach Protesten gegen Koranverbrennungen in einem Militärgefängnis in Bagram gab es in Taloqan Demonstrationen mit etwa 300 Personen, bei denen der Stützpunkt der Bundeswehr mit Steinen beworfen wurde. Deshalb zogen die 50 dort stationierten Bundeswehrsoldaten den für März geplanten Abzug vor und räumten Taloqan schon am 23. Februar 2012 vorzeitig. Im Mai 2012 mussten mehrmals Schülerinnen einer örtlichen Mädchenschule mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Bildungsbehörde der Provinz Tachar vermutete Anschläge und beschuldigte die Taliban. Diese wiesen die Vorwürfe aber zurück.", "section_level": 2}], "src_summary": "Taloqan (Paschtu/Dari: ) ist die Hauptstadt der Provinz Tachar in Nord-Afghanistan. Nach der Volkszählung von 1979 betrug die Bevölkerungszahl 19.925 Einwohner. Schätzungen von 2006 gehen von 196.400 Einwohnern aus. Taloqan ist damit die zehntgrößte Stadt Afghanistans.", "tgt_summary": null, "id": 157723} {"src_title": "Fred H. Brown", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1887 graduierte er über Literatur. 1891 war er Studentenvertreter in Paris. Bis 1897 schrieb er zahlreiche Bücher über intellektuelle und gesellschaftliche Probleme, darunter \"The Intellectual Aristocracy\". Er war Verleger und Anteilseigner von \"Revue des Revues\", \"La Dépéche\", \"L’Action\" und \"Renaissance Politique et Littéraire\". Er war Senator und um 1917 \"3ème Conseil de Guerre\". Am 30. Oktober 1928 wurde vor dem \"Cour d’appel de Paris\" das Revisionsverfahren zur Rehabilitation von Jacques Landau (* 7. Juni 1877 in Odessa) und Jean Goldschild (* 13. Dezember 1890 in Paris; † 18. August 1969) wieder aufgenommen. In der Sache ging es dabei um die anarchistische, pazifistische Satirezeitung \"Le Bonnet rouge\", welche von 1913 bis 1922 bestanden hatte und im Ersten Weltkrieg von Léon Daudet und der Action française beschuldigt worden war, von der deutschen Heeresleitung finanziert zu werden. Die gegenständlichen Zahlungsanweisungen gingen auch durch die Hände von Victor Henri Bérenger. Nach dem Ersten Weltkrieg fungierte er im französischen Senat als \"Rapporteur Général du Budget\", (Haushaltsberichterstatter). Von 1912 bis 1945 saß er im Senat von Guadeloupe. Von 1926 bis 1927 war Bérenger französischer Botschafter in den Vereinigten Staaten. Er legte Ende Januar 1926 sein Akkreditierungsschreiben bei der Regierung von Calvin Coolidge vor. Ende Januar 1926 setzte Bérenger die Verhandlungen um die Umschuldung von vier Milliarden USD aus dem Ersten Weltkrieg mit Andrew W. Mellon fort. Als Botschafter war er an der Entstehung des Young-Plans beteiligt. Zudem war er erster Vorsitzender des \"Comité Général du Pétrol\" und wurde 1938 Mitglied des Intergovernmental Committee on Refugees. Verheiratet war er mit Genevieve Delzant Berenger († 1933).", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Bérenger (* 22. April 1867 in Rugles, Département Eure; † 18. Mai 1952 in Saint-Raphaël) war ein französischer Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 2472079} {"src_title": "Safenet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Im März 2007 begannen die Aufnahmen für das Album im Tonstudio „Fear and Loathing“ in Stockholm. Für die Schlagzeugspuren wurde, im Gegensatz zum Vorgängeralbum \"Catch Thirtythree\", auf den Drumcomputer „Drumkit From Hell“ zum Großteil verzichtet und das Schlagzeug wieder live eingespielt. Ende Oktober 2007 wurden die Aufnahmen zu \"obZen\" fertiggestellt. Tomas Haake, der Hauptsongwriter, wurde im Schlagzeug- und Perkussion-Magazin Modern Drummer zum besten Schlagzeuger in der Kategorie Metal gewählt. Ursprünglich war das Album für November 2007 geplant, rechtzeitig vor einer Europatournee mit The Dillinger Escape Plan. Nachdem die Aufnahmen jedoch länger dauerten als geplant, wurde die Tour gestrichen. Später äußerte sich die Band auf ihrer offiziellen Website dazu und ließ verlautbaren, dass durch den verschobenen Veröffentlichungstermin die Promotion des Albums warten müsse und dass sie sich voll und ganz auf die Fertigstellung ihrer Aufnahmen konzentrieren wollen. Zum Lied „Bleed“ wurde ein Video gedreht, das am 13. Januar 2008 veröffentlicht wurde. Produziert und geschrieben wurde es von Ian McFarland. Zusätzlich wurde ein Schlagzeug-Wettbewerb veranstaltet. Jeder Schlagzeuger bekam die Möglichkeit, zu „Bleed“ zu spielen und seine beste Reproduktion als Video via YouTube oder Myspace zu veröffentlichen. Tomas Haake persönlich stellte die Jury und bewertete die abgegebenen Versuche.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Laut Gitarrist Mårten Hagström ist \"obZen\" stilistisch ein Schritt zurück zu den Wurzeln:", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Titel des Albums ist ein Wortspiel aus den beiden Wörtern „obscene“ ( für „obszön“) und „Zen“. Er steht metaphorisch für die Menschheit, die versucht, ihren inneren Frieden durch Blutvergießen und Habgier zu finden. Das Albumcover zeigt eine männliche Person mit drei Armen im Lotossitz, im Moment des perfekten Zen. Die Person ist blutüberströmt und hält die Augen geschlossen. Während die Dreiarmigkeit ein Symbol für die hinduistische Gottheit Ardhanarishvara darstellt, formen die Hände, die durch Blut besonders hervorgehoben wurden, jeweils eine Sechs. Die daraus resultierende vor allem im Okkultismus wichtige Zahl Sechshundertsechsundsechzig sorgte dafür, dass in den Vereinigten Staaten das Cover zensiert wurde, wodurch das Album nur noch mit einem Schuber, der die Szene einschränkt, verkauft werden darf. Das Cover wurde von Joachim Luetke, der auch das Dimmu-Borgir-Album \"In Sorte Diaboli\" kreierte, entworfen. Die untere Hälfte des Bildes wurde mit Hilfe eines weiblichen Models erstellt, da das männliche Model nicht im Stande war, im Lotossitz zu sitzen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Album verkaufte sich in den Vereinigten Staaten innerhalb der ersten Woche über 11.400 Mal und im Laufe des ersten halben Jahres wurden etwa 50.000 Exemplare verkauft. In Schweden erreichte \"obZen\" Platz 16 der Albumcharts und auch in den Vereinigten Staaten stieg es auf Platz 59 der Billboard-200-Charts ein. Im Vereinigten Königreich erreichte das Album Platz 151 der Charts. Rock Hard-Schreiber Volkmar Weber beschreibt das Album als und vergibt die Note 9. Oliver Schneider, Journalist des Webzines Powermetal.de bezeichnet das Album als. Petra Schurer vom deutschen Metal Hammer vergibt die Höchstnote 7 in der Kategorie „Progressive Metal“ und lobt vor allem die Komplexität des Albums und die musikalischen Kompetenzen der Musiker:", "section_level": 1}], "src_summary": "obZen ist das sechste Studioalbum der schwedischen Progressive-Metal-Band Meshuggah. Es wurde am 7. März 2008 über Nuclear Blast veröffentlicht. Es ist das erste Album mit dem Bassisten Dick Lövgren, der die Band seit 2004 live unterstützt.", "tgt_summary": null, "id": 609466} {"src_title": "Keiichirō Asao", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "Nach der Grundschule besuchte John Vivian bis 1909 die University of Colorado. Danach studierte er an der Denver University bis 1913 Jura. Während des Ersten Weltkriegs diente er in der US-Marine. Danach war er sowohl juristisch als auch als Verleger tätig. Er gab die „Denver Times“ heraus und schrieb Gedichte für die Zeitung „Rocky Mountain News“. Vivian war Mitglied der Republikanischen Partei. Zwischen 1914 und 1917 war er Anwalt seiner Heimatstadt Golden. Danach war er Bundesbeauftragter für die Lebensmittelverwaltung (\"Food Administration\") im Jefferson County. Zwischen 1922 und 1932 war er Bezirksstaatsanwalt in diesem Bezirk. Von 1925 und 1929 arbeitete er zudem für das Justizministerium von Colorado. Im Jahr 1938 wurde er als Kandidat seiner Partei zum Vizegouverneur seines Bundesstaates gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1943 inne. Nachdem der amtierende Gouverneur Ralph Lawrence Carr wegen seines Einsatzes für die inhaftierten Amerikaner japanischer Abstammung während des Zweiten Weltkrieges in politische Ungnade gefallen war, wurde statt seiner John Vivian für die Gouverneurswahlen des Jahres 1942 nominiert und dann auch von den Wählern in dieses Amt gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Colorado.", "content": "Vivian trat sein neues Amt am 12. Januar 1943 an. Nach einer Wiederwahl im Jahr 1944 konnte er bis zum 14. Januar 1947 im Amt bleiben. In seiner Amtszeit wurden die Gehälter im öffentlichen Dienst um bis zu 18 % erhöht. Eine Dienstleistungssteuer wurde abgeschafft. Der Gouverneur setzte sich auch für den Umweltschutz und Sicherheitsmaßnahmen im Straßenverkehr ein. Ansonsten wurde er für eine sparsame Ausgabenpolitik (abgesehen von den Lohnerhöhungen) bekannt. Zu Beginn seiner Amtszeit war der Zweite Weltkrieg noch in vollem Gange. Nach dem Ende des Krieges musste die Produktion wieder auf den zivilen Bedarf zurückgefahren werden. Die heimkehrenden Soldaten mussten wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden. Außerdem mussten die Invaliden und die Hinterbliebenen der Gefallenen versorgt werden. Auch nach dem Ende seiner Gouverneurszeit blieb Vivian politisch aktiv. Im Jahr 1948 bewarb er sich, allerdings erfolglos, um einen Sitz im US-Senat. Danach war er noch im Vorstand eines Bürgerkomitees in Colorado. John Vivian starb im Februar 1964. Er war mit Maud Charlotte Kleyn verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Charles Vivian (* 30. Juni 1887 in Golden, Colorado; † 10. Februar 1964 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker (Republikanische Partei) und von 1943 bis 1947 der 29. Gouverneur des Bundesstaates Colorado.", "tgt_summary": null, "id": 1660783} {"src_title": "Roflaschlucht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Lothar Mertens studierte Geschichte, katholische Theologie und Soziologie an der Ruhr-Universität Bochum und an der Universität zu Köln. In Bochum promovierte er 1990 mit der Arbeit \"Die Entwicklung des Frauenstudiums in Deutschland\" im Fach Sozialwissenschaften zum Dr. rer. soc., 1996 an der Universität Potsdam mit der Arbeit \"Unermüdlicher Kämpfer für Frieden und Menschenrechte. Leben und Wirken von Kurt R. Grossmann\" im Fach Geschichte zum Dr. phil. Die Habilitation erfolgte 1996 in Bochum mit der Arbeit \"Davidstern unter Hammer und Zirkel – Die jüdischen Gemeinden in der SBZ/DDR und ihre Behandlung durch Partei und Staat 1945–1990\". Anschließend lehrte er in Bochum als Privatdozent. Er beschäftigte sich gemeinsam mit Wilhelm Bleek mit dem Dissertationswesen in der DDR. Daraus entwickelte sich eine intensive Beschäftigung mit mehreren Themenbereichen der vornehmlich geisteswissenschaftlichen Forschung in der DDR, darunter den DDR-Historikern und der Akademie der Wissenschaften der DDR. In diesen Arbeiten setzte er sich sehr kritisch mit der in der DDR produzierten Wissenschaft auseinander. Unter anderem übernahm er Arnulf Barings Ansicht, das in der DDR erworbene Wissen sei „auf weite Strecken unbrauchbar“. Mertens war ein sehr produktiver Autor. Bis zu seinem frühen Tod verzeichnete die Deutsche Nationalbibliothek 24 Bücher, an denen er als Autor, Co-Autor oder Herausgeber beteiligt war. Neben der Geschichte der DDR und der akademischen Bildung des Landes beschäftigte er sich auch mit der allgemeinen Bildungsgeschichte, der Geschichte des jüdischen Lebens in Deutschland im 20. Jahrhundert und den Beziehungen zwischen Deutschland und Israel.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Mertens’ Arbeiten zur Wissenschaftsgeschichte der DDR sind vor allem von ehemaligen DDR-Wissenschaftlern kritisiert worden. Ihm wurden dabei unsauberes Arbeiten und allzu einseitige Schlüsse vorgeworfen. Mario Keßler kritisierte, dass Mertens die Ansprüche an angemessene und auch selbstkritische Reflexion, die er an die Geschichtswissenschaft der DDR gestellt hatte, bei seiner eigenen Arbeit über die DDR-Historie nicht eingehalten habe. Darüber hinaus wurden von Mertens verwendete Begriffe wie „rote Kader“ für DDR-Forscher und „rote Denkfabrik“ für die Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED von manchen Autoren kritisch betrachtet. Eberhard Fromm kritisierte etwa, Mertens habe fast alle Mitarbeiter der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED als austauschbar beschrieben „wie einzelne Glühlampen in einer langen Lichterkette“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lothar Mertens (* 2. Januar 1959 in Leverkusen; † 4. Dezember 2006 in Berlin) war ein deutscher Historiker und Sozialwissenschaftler.", "tgt_summary": null, "id": 1049552} {"src_title": "Münchner Südring", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Im Sommer 2007 führte das irakische Militär zwei größere Offensiven, die Operation Law and Order sowie die Operation Phantom Thunder durch. Diese Operationen in den Außenbezirken Bagdads schwächten die Aufständischen erheblich. Im Laufe der Operationen wurden große Mengen an Waffen sichergestellt sowie Rückzugsräume der Aufständischen besetzt. Zudem wurde eine Reihe von wichtigen al-Qaida- und Aufständischen-Anführern getötet und die Bevölkerung von der Bedrohung durch diese Gruppen befreit. Die Operation wurde durch US-Präsident George W. Bush während einer Radio-Ansprache am 18. August 2007 bekannt gemacht:", "section_level": 1}, {"title": "Die Operation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Multinational Division - North.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Operation Lightning Hammer I & II.", "content": "Am 15. August 2007 begann die \"Operation Lightning Hammer\". An ihr nahmen etwa 16.000 irakische Sicherheitskräfte und US-Soldaten teil. Ziel war es, im Bereich des Diyala-Flusses die Rückzugsorte der al-Qaida zu erobern und die Bevölkerung vor den Aufständischen und Terroristen zu schützen. Der Einsatz begann mit einem massiven nächtlichem Hubschrauberangriff auf wichtige Stellungen in der Gegend. Nach Aussage eines amerikanischen Generals sollten die Terroristen, die bereits durch die Operation Arrowhead Ripper in den Monaten Juni und Juli in die Defensive gezwungen worden waren, durch die Operation vollständig aufgerieben werden. Dadurch sollte deutlich gemacht werden, das sich die Aufständischen im Irak in keiner Region mehr ein Rückzugsgebiet schaffen könnten. Im Rahmen des Einsatzes sollte schweres Gerät wie zum Beispiel Kampfhubschrauber, Panzer und Luftunterstützung eingesetzt werden. Der Einsatz begann mit schweren Luft- und Artillerieschlägen, die Bewegungen der Aufständischen unterbinden sollten und mehrere Stellungen ausschalteten. Danach begann der Vormarsch der Bodentruppen sowie die Absetzung größerer Verbände per Hubschrauber. Im Rahmen der Operation kam es zu mehreren kleineren Gefechten, bei denen einige Aufständische getötet wurden und mehrere Waffenlager gesichert wurden. Im Rahmen eines unterstützenden Einsatzes im Norden von Bakuba wurde ein größeres Lager der Aufständischen mit großen Vorräten an Waffen und Munition durch Einheiten der irakischen Armee entdeckt. Die \"Operation Lightning Hammer\" endete am 22. August 2007. Im Verlauf der Operation waren 26 Aufständische getötet worden, 37 wurden festgenommen. In der Folge wurde \"Operation Lighthammer II\" durchgeführt, bei der im September 2007 weitere 16 Aufständische getötet wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Operation Iron Hammer & Operation Iron Reaper.", "content": "Nachdem die Führung der Multinational Division - Nord im Oktober 2007 von der 25. US-Infantery Division (Taskforce Lightning) auf die 1. US-Panzerdivision übergegangen war, wurde die \"Operation Iron Hammer\" gestartet, die den Anschluss an \"Operation Lightning Hammer II\" bilden sollte. Der Schwerpunkt des Einsatzes lag in einer unzugänglichen Region nördlich von Kirkuk, die als Operationsgebiet der al-Qaida bekannt ist. Zudem hatten sich dorthin größere Elemente der Aufständischen nach ihrer Niederlage bei Diyala zurückgezogen. Alle US-Brigaden, die der MNF-N unterstellt waren sowie alle 4 irakischen Divisionen in dieser Gegend wurden nach einigen Tagen mit in die Einsätze einbezogen und die Operation damit auf den ganzen Nord-Irak ausgedehnt. Im Laufe von zwei Wochen wurden 79 Waffenlager, darunter eines der größten für Sprengfallen, das bis jetzt entdeckt wurde, gesichert. Am 27. November 2007 wurde die Operation durch \"Operation Iron Reaper\" abgelöst. Auch diese Operation hatte die Bekämpfung der al-Qaida-Strukturen im Nord-Irak zum Ziel. Vier der fünf US-Brigaden im Nord-Irak nahmen an dem Einsatz teil, ebenso mehrere Divisionen der irakischen Armee. Der Fokus der Kämpfe lag bei Mossul und im Bereich von Diyala. Im Zuge der Operation konnte im Ort Hawijah bei Kirkuk ein Bürger-Rat eingerichtet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Multinational Division - Center.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Operation Marne Husky.", "content": "\"Operation Marne Husky\" begann am 15. August 2007. Ziel waren Einheiten der Aufständischen im Tigris-Tal, die sich dorthin nach Niederlagen in vorherigen Operationen in den Außenbezirken Bagdads zurückgezogen hatten. Im Zuge der Operation wurden mehrere Luftschläge durchgeführt, da die vielen Kanäle und Flüsse der Region Bodentruppen stark behindern. Im Laufe der Operation wurden 43 Aufständische getötet und 80 gefangen genommen. Zudem entwickelten sich während der Offensive die ersten Bürgerräte im Süden von Bagdad.", "section_level": 3}, {"title": "Operation Marne Torch II.", "content": "Im September 2007 ging \"Operation Marne Husky\" in die \"Operation Marne Torch II\" über. In dieser Teiloperation unterstützten die Koalitionsstreitkräfte den Aufbau der Bürgerräte sowie deren Kampf gegen al-Qaida-Kämpfer. Ca. 1.000 Kämpfer wurden aus diesen Bürgerräten rekrutiert. Zusammen mit dem 2. Heavy Brigade Combat Team der 3. Infantry Division wurden in mehreren Kämpfen etwa 250 al-Qaida-Kämpfer getötet, darunter 6 hochrangige Anführer. Die Operation wurde Mitte Oktober durch die \"Operation Marne Anvil\" abgelöst.", "section_level": 3}, {"title": "Operation Marne Anvi.", "content": "Im Gegensatz zu den vorherigen Operationen waren diesmal schiitische Extremisten aus dem Umfeld der Miliz von Muqtada as-Sadr das Ziel. Die Kämpfe fanden östlich von Bagdad statt.", "section_level": 3}, {"title": "Operation Marne Courageous.", "content": "Am 16. November 2007 begann die \"Operation Marne Courageous\". Ziel waren diesmal Versorgungslager der al-Qaida im Flusstal des Euphrat südöstlich von Bagdad. Die Operation begann mit einer größeren Luftlandung, an der 450 Soldaten der 101. Airborne Division sowie 220 Iraker teilnahmen. Das Zielgebiet lag nahe den Ortschaften Orwesat und al-Betra.", "section_level": 3}, {"title": "Operation Marne Roundup.", "content": "Die Teiloperation \"Marne Courageous\" ging am 15. Dezember 2007 in die \"Operation Marne Roundup\" über. Im Gebiet bei Iskandariyah wurde am ersten Tag der Operation ein großes Tunnelsystem der al-Qaida entdeckt und gesprengt. Das System wurde anscheinend genutzt, um größere Mengen an Waffen sowie Kämpfer an den Ufern des Euphrat zu verstecken. Irakische Freiwillige entdeckten am selben Tag ein weiteres Waffenlager und übergaben es den Koalitionstruppen.", "section_level": 3}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Anfang 2008 endete die Operation und ging in die \"Operation Marne Thunderbolt\" über, die Teil der Operation Phantom Phoenix war.", "section_level": 2}], "src_summary": "Operation Phantom Strike war eine Großoffensive der Koalitionsstreitkräfte im Irak, die am 15. August 2007 begann. Ziel war es, das Netzwerk der al-Qaida sowie weiterer schiitischer Extremistengruppen im Irak zu zerstören. Die Offensive war in mehrere diverse Unter-Operationen im ganzen Irak gegliedert, dauerte bis Januar 2008 und wurde danach mit der Operation Phantom Phoenix weitergeführt.", "tgt_summary": null, "id": 1505902} {"src_title": "Meldrim Thomson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Eltern waren der Frankfurter Apotheker und Stadtarzt Ludwig von Hornick (auch \"Hörnigk\") und dessen Frau Maria Elisabeth de Jacobinis (* 1616). Er ging 1650 mit seinem Vater nach Mainz und studierte dort ab 1654, ab 1657 im damals zu den spanischen Niederlanden gehörenden Leuven und ab 1660 im bayerischen Ingolstadt an der angesehenen katholischen Universität Rechtswissenschaft, wo er 1661 zum Doktor promovierte. 1664/1665 ging er nach Wien und trat dort zunächst in die Dienste des Wiener Neustädter Bischofs Christoph de Rojas y Spinola. Ab 1669 war er als dessen Verwalter in der Pfarre Hartberg in der Steiermark. Ab 1673 arbeitete er gemeinsam mit Johann Joachim Becher in Wien an Handelsstatistiken über die österreichischen und böhmischen Erblande. Johann Joachim Becher war sein Schwager und mit seiner Schwester Maria Veronika von Hörnigk (* 1642) verheiratet. 1680 war er als Sekretär des Grafen und österreichischen Gesandten Johann Philipp Graf Lamberg in Berlin. 1682 veröffentlichte er zwei Traktate über öffentliches Recht, in denen er massiv jedwede französische Begehrlichkeiten auf Reichsterritorium scharf kritisierte. Nach der nur mit Müh und Not abgewehrten Zweiten Wiener Türkenbelagerung des Jahres 1683 verfasste er 1684 eine programmatische Schrift über die notwendige Wirtschaftspolitik, um in Zukunft ökonomisch und damit auch militärisch gegen das Osmanische Reich bestehen zu können. Da zu dieser Zeit bezahlte Söldner einen Großteil der Armee stellten und auch die Loyalität besonders des ungarischen Adels von Geldzahlungen abhängig war, trat er für eine konsequent merkantilistische Politik ein, deren Hauptziel die Vermehrung der verfügbaren Geldmittel sein soll. In diesem zunächst anonym erschienenen Werk mit dem Titel \"Österreich über alles, wenn es nur will\" beklagte er: Damit forderte er vor allem die militärische Sicherung wichtiger Einnahmequellen wie Erzbergwerken. Insbesondere waren damit die siebenbürgischen Goldbergwerke in den Apusen-Bergen gemeint. Seiner Meinung nach hing der Wohlstand eines Reiches hauptsächlich von den darin vorhandenen Rohstoffen ab und weniger vom damals meist auf Luxusgüter beschränkten Handel. Er schlug ein \"Unvergreifliches Projekt zu Stellung einer Armee von hundert tausend Mann aus den Kayserlichen Erb-Ländern\" vor, in der er die Frage stellte: Dieses Werk gilt als eine der wichtigsten Schriften des Merkantilismus und dominierte noch über eine Generation lang die wirtschaftspolitische Diskussion. Insgesamt erschienen davon 15 Auflagen bis 1784. Er fasste damit erstmals die habsburgischen Territorien als zusammenhängenden Wirtschaftsraum auf und legte damit den Grundstein für die absolutistische Wirtschaftspolitik im 18. Jahrhundert. Im Jahr 1690, als sein Einfluss am Wiener Hof zurückging, wechselte er zum Hochstift Passau und trat dort in den Dienst des mittlerweile zum dortigen Bischof gewordenen Johann Philipp von Lamberg und wurde dessen persönlicher Berater und Geheimrat. Den Rest seines Lebens verbrachte er daraufhin in Passau, das damals politisch eng an Österreich orientiert war. 1708 veröffentlichte er sein letztes Werk \"Historische Anzeig von den eigentliche Ursachen der Privilegierungen des Hochlöblichsten Ertz-Hauses Oesterreich\". Philip Wilhelm von Hornick war eng befreundet mit dem aus Speyer stammenden Johann Joachim Becher und stand im brieflichen Kontakt mit seinem Zeitgenossen Gottfried Wilhelm Leibniz.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Wissenschaftlich aufgearbeitet wurde sein Werk erstmals von Karl Theodor von Inama-Sternegg, seinem Nachfolger als österreichischer Statistiker und Wirtschaftstheoretiker im späten 19. Jahrhundert. 1997 erschien erstmals ein Faksimile-Druck seiner Schrift von 1684.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschlandlied.", "content": "Als August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 auf Helgoland den Text des Deutschlandliedes schrieb, ließ er sich bei der Eingangzeile vom Titel der Schrift Hornicks \"Österreich, über alles\" inspirieren. Diesen hatte schon der im Jahr 1800 verstorbene Freiherr Philipp von Gemmingen aufgenommen und eine Zeitschrift unter dem Titel \"Teutschland über alles\" publiziert. 1809 hatte der österreichische Dichter Heinrich Joseph von Collin dieselbe Zeile für ein patriotisches Soldatenlied verwendet. Dessen erste Strophe lautet:", "section_level": 2}], "src_summary": "Philip Wilhelm von Hornick (* 23. Januar 1640 in Frankfurt am Main; † 23. Oktober 1714 in Passau; auch Hörnigk oder Horneck geschrieben) war ein deutsch-österreichischer Nationalökonom und Kameralist der Barockzeit. Er vertrat eine merkantilistische Wirtschaftspolitik und ist vor allem durch sein programmatisches Hauptwerk \"Österreich über alles, wann es nur will\" bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1506303} {"src_title": "Ulrich V. (Pfannberg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Wurzeln der Konservativen Partei reichen ins Jahr 1854 zurück, als die Parti bleu von George-Étienne Cartier in Québec sowie Liberale und Konservative in Ontario unter der Führung von John Macdonald eine Koalitionsregierung bildeten. Bei der Gründung der Kanadischen Konföderation im Jahr 1867 bildete sich daraus die Liberal-konservative Partei (allgemein als Konservative Partei bezeichnet). Macdonald wurde 1867 offiziell Parteivorsitzender und nach der Unterhauswahl im selben Jahr erster Premierminister des neu entstandenen Staates Kanada. Die Partei vereinte Ultramontane aus Québec sowie Unternehmer, Tories und Oranier in allen vier Gründerprovinzen. Nach dem Pacific-Skandal musste Macdonald 1873 zurücktreten, kehrte aber fünf Jahre später an die Regierungsspitze zurück. Die Konservativen lehnten den von der Liberalen Partei angestrebten Freihandel mit den Vereinigten Staaten ab und traten stattdessen für die \"National Policy\" ein, eine protektionistische Wirtschaftspolitik, die mit der Erschließung und Besiedlung des Westens einherging. Macdonald starb 1891 im Amt und seine Nachfolger hatten große Mühe, die unsichere Koalition aus katholischen Frankokanadiern und britischen Imperialisten zusammenzuhalten. Die Red-River-Rebellion, die Hinrichtung von Louis Riel und die Manitoba-Schulfrage verschärften die parteiinternen Auseinandersetzungen und machten in Québec die Konservativen während mehreren Jahrzehnten praktisch unwählbar. Bei der Unterhauswahl 1911 wurden Wilfrid Lauriers Liberale von der Macht verdrängt, da sie weiterhin für den Freihandel eintraten. Robert Borden führte eine neue konservative Regierung an und betonte die engen Bindungen zum britischen Mutterland. Borden versuchte, mit der Einbindung von Québecer Nationalisten die Wählerbasis zu verbreitern. Doch der Erste Weltkrieg führte zu einem weiteren Zerwürfnis zwischen den beiden Sprachgruppen. Die Frankokanadier waren nicht gewillt, Großbritannien im Krieg zu unterstützen, während die Anglokanadier auf einer Unterstützung durch Kanada bestanden und die Einführung der Wehrpflicht forderten (siehe Wehrpflichtkrise von 1917). Bei der Unterhauswahl 1917 schlossen sich die Konservativen mit jenen Liberalen, welche die Wehrpflicht befürworteten, zur Unionistischen Partei zusammen. Der Wahlsieg führte jedoch zu einem dauerhaft gestörten Verhältnis zu den Frankokanadiern. Die Unionistische Partei zerfiel rasch wieder; die Liberalen kehrten wieder zu ihrer alten Partei zurück oder traten der Progressiven Partei bei. Mit Arthur Meighen, Bordens Nachfolger als Parteivorsitzender, fielen die Konservativen bei der Unterhauswahl 1921 auf den dritten Platz zurück. 1925 wurden sie zwar wieder stärkste Partei, doch der liberale Premierminister William Lyon Mackenzie King konnte sich mit Unterstützung der Progressiven halten. Im darauf folgenden Jahr verlor King eine Abstimmung und bat Generalgouverneur Julian Byng um Auflösung des Parlaments. Byng weigerte sich jedoch und beauftragte Meighen mit der Bildung einer neuen Regierung. Nur drei Monate später wurde Meighen selbst gestürzt, woraufhin doch eine Neuwahl stattfand und die Liberalen einen überwältigenden Wahlsieg feierten. Diese King-Byng-Affäre führte zu einer Erstarkung jener Kreise, die eine größere Souveränität Kanadas anstrebten. Die Konservativen hingegen galten als Symbol des britischen Imperialismus, der in der Bevölkerung keine Unterstützung mehr fand. Meighen wurde 1927 durch Richard Bedford Bennett abgelöst, der die Konservativen drei Jahre später zum Wahlsieg führte, hauptsächlich wegen der Unfähigkeit der liberalen Regierung, die sozialen Folgen der Weltwirtschaftskrise zu bewältigen. Doch das alte Rezept der Konservativen, hohe Zölle und Ausrichtung des Handels auf Großbritannien, zeigte ebenfalls keinerlei Wirkung. Schwere Ausschreitungen und das Aufkommen zahlreicher Protestparteien brachten die Konservativen unter Druck. Bennett vollzog einen radikalen Kurswechsel und versuchte, den New Deal von Franklin D. Roosevelt auf kanadische Verhältnisse anzupassen. Doch diese Maßnahmen griffen viel zu spät und die Konservativen mussten bei der Unterhauswahl 1935 eine vernichtende Wahlniederlage hinnehmen. Bei der Unterhauswahl 1940 schnitt die Konservative Partei ähnlich schlecht ab. Sie war führungsschwach und befand sich finanziell in einer schwierigen Lage. Allgemein wurde erwartet, die kanadische Politik werde sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs eher nach links bewegen. Aus diesem Grund versuchten die Konservativen, in der Mitte des politischen Spektrums Fuß zu fassen. Im Dezember 1942 wählten sie John Bracken von der Progressive Party of Manitoba zu ihrem neuen Vorsitzenden. Bracken integrierte die übrigen Provinz-Ableger der Progressiven Partei und setzte die Umbenennung in Progressiv-konservative Partei durch.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse.", "content": "Ergebnisse bei den Wahlen zum Unterhaus:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Konservative Partei Kanadas (, ) war eine konservative Partei in Kanada, die von 1867 bis 1942 existierte. In den ersten Jahren nach ihrer Gründung nannte sie sich Liberal-konservative Partei. Der Zusatz „liberal“ fiel zwar 1873 weg, doch zahlreiche Kandidaten verwendeten diese Bezeichnung bis 1911 weiterhin. In Anlehnung an die britische Conservative Party wurden die kanadischen Konservativen meist als „Tories“ bezeichnet. 1942 fusionierte die Konservative Partei mit der Progressiven Partei zur Progressiv-konservativen Partei. Durch die Fusion der Progressiv-konservativen Partei mit der Kanadischen Allianz entstand wiederum die heutige Konservative Partei.", "tgt_summary": null, "id": 1034872} {"src_title": "Dichtheitssatz von Kaplansky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Mazów liegt elf Kilometer nördlich von Sławno am südlichen Hang des Wippertals in einer Flussschleife. Die Höhenlage des Dorfes liegt bei 22 Metern über NN., die des Wippertals bei 10 Metern. Früher war das kleine Bauerndorf sehr abgelegen und nur durch Feldwege mit den Nachbarorten verbunden: im Westen Stary Kraków (\"Alt Krakow\"), im Norden Chudaczewko (\"Neu Kuddezow\"), im Osten: Wilkowice (\"Wilhelmine\") und Staniewice (\"Stemnitz\"), sowie im Süden Radosław (\"Coccejendorf\", ehemals \"Schwenzenhagen\").", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Meitzow wird wohl das Dorf namens \"Mozow\" sein, das Herzog Swantopolk II. von Pommerellen 1240 mit anderen Dörfern an den Johanniter-Orden gibt. Herzog Erich II. von Pommern tauscht 1474 sechs Dörfer mit Pollnow (heute polnisch: Polanów), und seither gehörte Meitzow zum Amt Rügenwalde, Um 1780 hat das Dorf: 1 Freischulze, 5 Bauern, 4 Landkossäten, 1 Straßenkossäten, 2 Büdner sowie 1 Schul- und Hirtenkaten bei insgesamt 15 Feuerstellen. 1818 lebten in Meitzow 141 Einwohner. Ihre Zahl stieg bis 1864 auf 228, betrug 1939 aber nur noch 136. Im Jahre 1934 erhielt das Dorf Stromanschluss. Am 7. März 1945 drangen Soldaten der Roten Armee in das Dorf. Die Einwohner wurden nach Deutsch Puddiger (Podgórki) umgesiedelt, kamen aber nach Errichtung einer Kommandantur allmählich wieder zurück. Im November 1947 übernahmen Polen das Dorf. Bis 1945 gehörte Meitzow mit Alt Krakow (Stary Kraków) und Kannin (Kanin) zum Amtsbezirk Alt Krakow im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Auch standesamtlich war Meitzow nach Alt Krakow hin orientiert. Das Amtsgericht stand in Schlawe. Heute ist das Dorf unter der polnischen Bezeichnung Mazów ein Ortsteil der Gmina Postomino im Powiat Sławieński der Woiwodschaft Westpommern.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Vor 1945 war die Bevölkerung von Meitzow fast ausnahmslos evangelisch. Das Dorf gehörte mit Kannin (Kanin) zum Kirchspiel Alt Krakow im Kirchenkreis Rügenwalde in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer \"Erich Kramer\". Heute sind die meisten Einwohner von Mazów Römisch-katholisch. Die Verbindung des Dorfes nach Stary Kraków ist geblieben, wo eine Pfarrei im Dekanat Darłowo im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen eingerichtet wurde. Die evangelischen Kirchenglieder betreut heute das Pfarramt in Koszalin (\"Köslin\") in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Schule.", "content": "Vor 1945 stand die einklassige Volksschule mit Lehrerwohnung mitten im Dorf. Etwa 20 Kinder wurden hier unterrichtet. Der letzte deutsche Lehrer war \"Eduard Zühlke\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Mazów (deutsch \"Meitzow\") ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern, das zur Landgemeinde Postomino (\"Pustamin\") im Kreis Sławno (\"Schlawe\") gehört.", "tgt_summary": null, "id": 1932085} {"src_title": "Outback Highway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Indikationen, Gegenanzeigen.", "content": "Bei Operationen an Unterarm, Hand, Unterschenkel oder Fuß, die im Zeitraum von etwa einer Stunde durchgeführt werden können, stellt die IVRA ein sicheres Anästhesieverfahren mit relativ einfacher Durchführbarkeit, guter Schmerzausschaltung und schnell einsetzender Wirkung dar. Durch die kurze Wirkdauer wird es oft bei ambulanten Eingriffen eingesetzt. Nachteilig sind die Begrenzung der möglichen Eingriffsdauer, die Schmerzhaftigkeit des Abbindens, eine mögliche Gefahr von toxischen Symptomen bei inkorrekter Durchführung sowie das Fehlen einer anhaltenden schmerzlindernden Wirkung nach Beendigung des Verfahrens. Gegenanzeigen sind lokale Infektionen, Gefäß- und Herzerkrankungen, periphere Neuropathien, Raynaud-Syndrom sowie die Sichelzellenanämie.", "section_level": 1}, {"title": "Durchführung.", "content": "Nach der Platzierung einer Venenverweilkanüle wird die betroffene Extremität durch Hochhalten und Auswickeln blutentleert, durch das Aufblasen einer Druckmanschette wird die Extremität von der Blutzufuhr abgebunden. In die entleerten Venen wird langsam Lokalanästhetikum injiziert. Dabei wird meist Prilocain eingesetzt, welches sich durch eine geringe Toxizität auszeichnet. Nach 5–10 Minuten ist die Wirkung eingetreten, der Eingriff kann durchgeführt werden. Die Manschette darf frühestens nach 30 Minuten geöffnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Bei korrekter Anwendung ist die intravenöse Regionalanästhesie ein sicheres Verfahren mit einer äußerst geringen Komplikationsrate (0,01 %). Eine häufige, aber harmlose Nebenwirkung ist der Tourniquet-Schmerz durch die abbindende Manschette. Diese Nebenwirkung kann verhindert werden, indem man eine Doppelmaschette verwendet, bei der vor der Füllung der Venen mit Lokalanästhetikum nur die proximale Manschette aufgepumpt wird, und anschließend nach Einsetzen der Betäubung die distale Manschette aufgepumpt wird. Bleibt nur die distale Manschette aufgepumpt, so entfällt der Tourniquet-Schmerz, bleiben beide Manschetten aufgepumpt, so ergibt sich eine Sicherung gegen die systemische Toxizität des Lokalanästhetikums, denn potenziell schwerwiegend, wenn auch selten ist ein Übertreten von Lokalanästhetikum in den Kreislauf, wo es infolge der systemischen Toxizität Parästhesien im Mundbereich, Tinnitus, Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen, Atemdepression und unter Umständen einen Kreislaufstillstand hervorrufen kann. Dies kann durch Leckagen der Manschette oder zu frühes Ablassen auftreten, wurde aber auch bei korrekter Anwendung beobachtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die intravenöse Regionalanästhesie (IVRA) oder der Bier-Block nach August Bier ist ein Verfahren der Regionalanästhesie, das operative Eingriffe an Arm oder Bein ermöglicht. Dabei wird die zu operierende Extremität von Blut entleert und abgebunden. Die Venen werden im Anschluss mit Lokalanästhetikum gefüllt, das von dort aus in sensible Nervenendigungen und Nervenbahnen diffundiert und in diesen die Schmerzweiterleitung blockiert.", "tgt_summary": null, "id": 1415320} {"src_title": "Kollision am Himmel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibungen/Definitionen.", "content": "Coney (1980) definiert metamorphe Kernkomplexe folgendermaßen: Der Abscherhorizont wird im Französischen als \"décollement\" und im Englischen als bezeichnet. Lister und Davis (1989) geben folgende Definition:", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das Konzept des metamorphen Kernkomplexes wurde zum ersten Mal in den Kordilleren des westlichen Nordamerika entwickelt, die zahlreiche Beispiele beherbergt: Die Vorkommen in der nördlichen Kordillere stammen aus dem Eozän, wohingegen die im weiter südwärts gelegenen (z. B. in Arizona) jüngeren Datums sind. Metamorphe Kernkomplexe sind aber nicht nur auf Nordamerika beschränkt, sie treten auch in Anatolien, im Iran, in Tibet oder in Neuseeland auf. Der geologisch jüngste metamorphe Kernkomplex liegt im östlichen Neuguinea (D’Entrecasteaux-Inseln). Weitere Vorkommen von metamorphen Kernkomplexen finden sich ebenfalls in: Metamorphe Kernkomplexe wurden selbst im ozeanischen Bereich ausfindig gemacht, zuerst im Atlantik. Seitdem wurde eine weitere Anzahl dieser Strukturen in der ozeanischen Lithosphäre entdeckt, zumeist an Mittelozeanischen Rücken mit intermediärer, langsamer und ultralangsamer Spreizgeschwindigkeit, aber auch in Backarc-Becken, so beispielsweise am Mittelatlantischen Rücken und am Südwestindischen Rücken. Einige dieser ozeanischen metamorphen Kernkomplexe wurden erbohrt und beprobt. Die Arbeiten zeigen, dass sie im Liegenden primär aus mafischen und ultramafischen Gesteinen (Gabbro und Peridotit, aber auch Dolerit) aufgebaut sind. Der Abscherhorizont ist relativ dünn und besteht aus wasserhaltigen Phyllosilikaten. Ozeanische metamorphe Kernkomplexe stehen oft mit aktiven Hydrothermalfeldern in Verbindung.", "section_level": 1}, {"title": "Extraterrestrische Vorkommen.", "content": "Eine Struktur im Zentrum der Artemis Corona auf der Venus wurde von Spencer (2001) als ein metamorpher Kernkomplex interpretiert. Es könnte sich hier durchaus um den größten metamorphen Kernkomplex im Sonnensystem handeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Metamorpher Kernkomplex () wird in der Geologie ein Geländeabschnitt bezeichnet, in dem ursprünglich tief in der Erdkruste gelegene, hoch metamorphe Gesteine inmitten von deutlich geringer oder nicht metamorphen Gesteinen zu Tage treten. Das Auftauchen dieser Bereiche beruht auf Dehnungstektonik und erfolgt weitestgehend ohne Magmenbildung. ", "tgt_summary": null, "id": 602493} {"src_title": "Léon Francioli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Nationalpark Babia Góra wurde am 30. Oktober 1954 gegründet. Im Jahre 1977 wurde der Nationalpark Babia Góra von der UNESCO zu einem Biosphärenreservat erklärt und in das Programm Mensch und Biosphäre (\"Man and Biosphere – MAB\") einbezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Flora.", "content": "Das Babia Góra-Massiv weist eine stufig strukturierte Bergvegetation auf. Der Nationalpark bietet mehr als 500 Pflanzenarten eine Heimat, darunter sind über 200 verschiedene Moose und Flechten. Eine Seltenheit ist das hier wachsende Engelwurz-Laserkraut, welches sich auch im Parklogo wiederfindet, und das Alpen-Hornkraut. Beide Pflanzen sind in Polen ausschließlich hier zu finden. In der unteren Hochwaldzone (700–1150 m ü.dM.) dominiert ein Buchenwald, in dem Bäume eine Höhe von bis zu 40 m und einen Umfang von über 350 cm erreichen. Die Besonderheit dieser Wälder besteht darin, dass es sich bei ihnen um Urwälder handelt, die nie wirtschaftlich genutzt worden sind. In der oberen Hochwaldzone (1150–1350 m ü.dM.) herrschen hohe, schmale Fichten vor. In dem Bereich über dem oberen Hochwald befindet sich eine Pflanzengemeinschaft von Zwergkiefern mit einer Mischung aus Ebereschen und Kräutergewächsen.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Zur Tierwelt des Nationalparks gehören 127 Vogelarten, von denen über 100 auch im Park brüten. Eine besondere Bedeutung hat der Park dadurch, dass er Lebensraum für gleich drei Arten Raufußhühner bietet, nämlich für das Auerhuhn, das Birkhuhn und das Haselhuhn. Die Spechte sind mit den Arten Dreizehenspecht, Grünspecht, Buntspecht, Schwarzspecht und Weißrückenspecht vertreten. Auch sechs Eulenarten (Habichtskauz, Sperlingskauz, Raufußkauz, Uhu, Waldkauz und Waldohreule) kommen im Park vor. Auch etliche Säugetiere sind hier beheimatet. Neben zahlreichen Hirschen leben auch Luchse, Wölfe und Bären sowie kleine Waldnagetiere wie Siebenschläfer, Haselmäuse und Gartenschläfer hier.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Der Nationalpark ist besonders bei Polen aus Krakau und Kattowitz als Wochenendausflugsziel beliebt. Man erkundet ihn am besten von Zawoja aus. Hier finden sich auch zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Von Krakau fahren stündlich Busse nach Zawoja.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Im gesamten Nationalparkgebiet besteht totales Hundeverbot.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Nationalpark Babia Góra (polnisch: \"Babiogórski Park Narodowy\"; deutsch übersetzt \"Nationalpark Weiberberg\") ist einer von 23 Nationalparks in Polen. Er befindet sich südwestlich von Krakau an der Grenze zur Slowakei. Der Nationalpark hat seinen Sitz in dem Dorf Zawoja. Der Park umfasst die nördliche und südliche Seite des Massivs Babia Góra mit dem höchsten Berg des Gebirgszuges Beskid Żywiecki, dem Diablak (1725 m ü.dM.). Auf der slowakischen Seite befindet sich ebenfalls ein Naturschutzgebiet namens „Babia Hora“.", "tgt_summary": null, "id": 1945725} {"src_title": "John Harding, 1. Baron Harding of Petherton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Absicht und Bedeutung.", "content": "In 44 Artikeln garantiert das \"„Übereinkommen über indigene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern“\" grundlegende Rechte der indigenen Völker. Die Gesamtzahl der Angehörigen indigener Völker wird auf etwa 350 Millionen Menschen in über 70 Ländern geschätzt. Ihre oftmals jahrtausendealten Kulturen unterscheiden sich zumeist durch ihre besondere Beziehung zur Natur von der herrschenden westlichen Kultur. Jedoch sind ihre Lebensgrundlagen, Land- und Menschenrechte, Bräuche, Werte und traditionellen Gesetze heute mehr und mehr gefährdet. Politische und wirtschaftliche Interessen, die im Zuge der Globalisierung unumgänglich erscheinen, bedrohen die Lebensweise vieler indigener Völker. Daher erinnert das Übereinkommen Nr. 169 an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, den Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte und die vielen internationalen Übereinkünfte über die Verhütung von Diskriminierung. Sie erkennt die Bestrebungen dieser Völker an, im Rahmen der Staaten, in denen sie leben, Kontrolle über ihre Einrichtungen, ihre Lebensweise und ihre wirtschaftliche Entwicklung auszuüben und ihre Identität, Sprache und Religion zu bewahren und zu entwickeln.", "section_level": 1}, {"title": "Auszüge.", "content": "Artikel 2... Es ist Aufgabe der Regierungen, mit Beteiligung der betreffenden Völker koordinierte und planvolle Maßnahmen auszuarbeiten, um die Rechte dieser Völker zu schützen und die Achtung ihrer Unversehrtheit zu gewährleisten.... Artikel 3... Die eingeborenen oder in Stämmen lebenden Völker müssen in den vollen Genuss der Menschenrechte und Grundfreiheiten ohne Behinderung oder Diskriminierung kommen. Die Bestimmungen des Übereinkommens sind ohne Diskriminierung auf männliche und weibliche Angehörige dieser Völker anzuwenden.... Artikel 4... Diese besonderen Maßnahmen (zum Schutz der Völker) dürfen nicht im Widerspruch zu den frei geäußerten Wünschen der betreffenden Völker stehen.... Artikel 8... Bei der Anwendung der innerstaatlichen Gesetzgebung auf die betreffenden Völker sind deren Bräuche oder deren Gewohnheitsrecht gebührend zu berücksichtigen.... Artikel 9... Die strafrechtlichen Bräuche dieser Völker sind von den zuständigen Behörden und Gerichten in Betracht zu ziehen.... Artikel 12 Die betreffenden Völker sind gegen den Missbrauch ihrer Rechte zu schützen und müssen die Möglichkeit haben, entweder individuell oder durch ihre Vertretungsorgane, ein Gerichtsverfahren einzuleiten, um den wirksamen Schutz dieser Rechte sicherzustellen. Es sind Maßnahmen zu treffen, um dafür zu sorgen, dass Angehörige dieser Völker in einem Gerichtsverfahren verstehen und verstanden werden können, nötigenfalls mit Hilfe eines Dolmetschers oder durch andere wirksame Mittel. Artikel 14... Die Eigentums- und Besitzrechte der betreffenden Völker an dem von ihnen von alters her besiedelten Land sind anzuerkennen. Außerdem sind in geeigneten Fällen Maßnahmen zu ergreifen, um das Recht der betreffenden Völker zur Nutzung von Land zu schützen, das nicht ausschließlich von ihnen besiedelt ist, zu dem sie aber im Hinblick auf ihre der Eigenversorgung dienenden und ihre traditionellen Tätigkeiten von alters her Zugang haben. Besondere Aufmerksamkeit ist diesbezüglich der Lage von Nomadenvölkern und Wanderfeldbauern zu schenken.... Artikel 15... Die Rechte der betreffenden Völker an den natürlichen Ressourcen ihres Landes sind besonders zu schützen. Diese Rechte schließen das Recht dieser Völker ein, sich an der Nutzung, Bewirtschaftung und Erhaltung dieser Ressourcen zu beteiligen....", "section_level": 1}, {"title": "Ratifikation.", "content": "Das Übereinkommen wurde am 27. Juni 1989 von der Generalversammlung (heute: Internationale Arbeitskonferenz) der ILO verabschiedet und trat am 5. September 1991 in Kraft. Ratifiziert wurde es bislang nur von 23 Staaten (Stand: 2018; in Klammern das Datum der Ratifizierung): Bedeutende Staaten, in denen indigene Völker leben, wie Kanada, die USA, Russland, China, Schweden, Finnland und Australien, haben sich bisher nicht zum Übereinkommen bekannt.
Am 17. Oktober 2012 scheiterten SPD und Grüne im Bundestag im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit dem Antrag zur Ratifikation der Konvention durch Deutschland. Die Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP lehnte den Antrag unter Verweis auf mögliche Haftungs- und Prozessrisiken für deutsche Unternehmen ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Übereinkommen über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern (\"Indigenous and Tribal Peoples Convention\") ist ein Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Dessen Kurzbezeichnung „ILO 169“ ergibt sich dadurch, dass es das 169. Übereinkommen der ILO seit deren Gründung 1919 ist. Es ist die bis heute einzige internationale Norm, die den indigenen Völkern der Erde rechtsverbindlichen Schutz und Anspruch auf eine Vielzahl von Grundrechten garantiert.", "tgt_summary": null, "id": 1439716} {"src_title": "John Bertrand (Segler, 1946)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Als Anfang der 1930er Jahre der Beschluss gefasst worden war, ein seehistorisches Museum in Stockholm zu bauen, war die Frage schon 40 Jahre lang diskutiert worden und die wachsenden maritimen Sammlungen wurden ebenso lange in provisorischen Lokalen gezeigt. Der Neubau wurde schließlich durch eine Schenkung der \"Knut und Alice Wallenbergs Stiftung\" finanziert. Voraussetzung der Spende war, dass der Staat ein geeignetes Grundstück bereithielt und dass der Bau nicht im Stil der Moderne entworfen werden solle, da man nicht „noch einen Schuhkarton“ haben wolle, möglicherweise eine Anspielung auf das gleichzeitig in unmittelbarer Nähe errichtete Technische Museum (\"Tekniska museet\"), in striktem Funktionalismus.", "section_level": 1}, {"title": "Das Gebäude.", "content": "Als Grundstück wurde das ehemalige Ausstellungsgelände der Stockholmer Ausstellung 1930 am Djurgårdsbrunnsviken gewählt, eine Ausstellung, die gemeinhin zum Durchbruch der Moderne in Schweden angesehen wird. Das Museum wurde vom Stadshus-Architekten Ragnar Östberg entworfen, der sich nie richtig mit der Stilform der Moderne hatte anfreunden können. So entwarf er absolut keinen „Schuhkarton“, sondern einen schwach gebogenen, lang gestreckten Baukörper, dessen einfache Monumentalität an die schwedische Architektur des 18. Jahrhunderts und Gustav III.s Architekt, Olof Tempelman, erinnerte. Der Mittelteil des Gebäudes wird durch einen mit einer Kuppel versehenen Turm hervorgehoben. Die Dächer sind gedeckt mit Kupferblech, die Fassaden weiß gestrichen. Es handelte sich hierbei um Östbergs letztes verwirklichtes Werk, mit dem er seine Distanz zur Moderne demonstrierte, ausgerechnet an dem Ort, wo ein paar Jahre zuvor die Moderne in Schweden ihren Einzug gehalten hatte. Das Museum wurde am 28. Mai 1938 von König Gustav V. eingeweiht. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und wird von \"Statens fastighetsverk\" verwaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Das Museum.", "content": "Die permanente Ausstellung zeigt eine große Sammlung von Gemälden und naturgetreuen Schiffsmodellen, die die Geschichte der schwedischen Marine beschreiben. Hauptattraktion ist jedoch das originale Heck und die Nachbildung der königlichen Kajüte der \"Amphion\", der Lustjacht Gustav III., die von Fredrik Henrik af Chapman konstruiert worden war und die dem König auch als Befehlsstand diente. Neben der permanenten Ausstellung gibt es zeitlich begrenzte Themenausstellungen. Im Jahre 1940 lockte eine dieser Ausstellungen mit dem Thema „Schwedische Seemannstaten in Zeiten der Unruhe“ binnen drei Monaten 25.000 Besucher an. In den Sammlungen des Museums befinden sich ein Archiv historischer Bauzeichnungen für Boote, eine Fotosammlung mit rund 600.000 Bildern und Skandinaviens größte nautische Bibliothek mit nahezu 60.000 Bänden. In den Archiven kann nunmehr online von jedermann gesucht werden. Zum Museum gehört eine separate Boothalle (\"Båthall 2\") in der Nähe des Vasa-Museums. Diese Halle beinhaltet eine der größten historischen Bootsammlungen Europas und verfügt über rund hundert Boote vom 15. bis ins 20. Jahrhundert. Hier befindet sich beispielsweise die königliche Slup „Vasaorden“, die der königlichen Flotte gehört und von ihr gesegelt wird. Im zum Museum gehörenden Bereich Galärvarvet an der Westseite von Djurgården liegen darüber hinaus noch mehrere Museumsschiffe, darunter die Finngrundet und die Sankt Erik. Im Jahre 2004 hatte das Museum etwa 30.000 Besucher und 2005 etwa 149.000 Besucher. Die kräftige Steigerung hing damit zusammen, dass ab 2005 der Eintritt frei war. Seit 2007 wird mit Ausnahmen jedoch wieder Eintritt erhoben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Seehistorische Museum (schwedisch \"Sjöhistoriska museet\") ist ein Seefahrtsmuseum in Stockholm. Es befindet sich am nördlichen Ufer des Djurgårdsbrunnsviken im Stadtteil Östermalm.", "tgt_summary": null, "id": 121689} {"src_title": "Milton (Ulster County)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ereignisse vom Mai 2006.", "content": "Hall hatte den Gipfel des Mount Everest am frühen Morgen des 25. Mai 2006 erreicht, als ihn plötzlich beim Abstieg die Höhenkrankheit befiel. Bedingt durch Sauerstoffmangel bildete sich ein Hirnödem, er wurde bewusstlos und die begleitenden Sherpas konnten nicht verhindern, dass sich sein Zustand immer weiter verschlechterte, wobei sie ihm einen Großteil des für den eigenen Abstieg erforderlichen Flaschensauerstoffs spendeten. Nachdem sie keinen Puls und keine Atmung mehr erkannten und vermeintlich seinen Tod feststellten, wachten sie noch weitere zwei Stunden neben dem reglosen Körper, dann ließen sie ihn, um ihr eigenes Leben zu retten, auf einer Höhe von etwa 8600 m zurück. Im Lager berichteten sie von Halls Tod, diese Nachricht wurde daraufhin im Internet verbreitet und auch telefonisch an dessen Familie weitergegeben. Währenddessen hatte Hall Glück im Unglück und aufkommende Bewölkung verhinderte, dass die Nachttemperaturen unter minus 25 °C sanken. Er wachte mehrmals auf und schlief wieder ein, aber durch seine Erfahrungen in Meditation und Yoga gelang es ihm schließlich, regungslos liegend bei Bewusstsein zu bleiben. Am folgenden Morgen fanden ihn ahnungslose Bergsteiger zufällig auf, bei Bewusstsein, stark unterkühlt und mit geöffneter Kleidung. Trotz seines kritischen Zustandes gelang Hall mit Hilfe der Gruppe der Abstieg und er erreichte das Lager auf dem Nordsattel auf eigenen Beinen, was später als nahe an einer medizinischen Unmöglichkeit angesehen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Parallelen zu David Sharp.", "content": "Die wundersame Rettung führte zu heftigen Diskussionen über den Tod von David Sharp, der nur wenige Tage zuvor fast am gleichen Ort zusammengebrochen eine Nacht verbrachte, ebenfalls auf dem Rückweg von der erfolgreichen Besteigung des Gipfels. Oberflächlich betrachtet wurde gefolgert, dass dann auch Sharp hätte gerettet werden können, da vor seinem Tod noch etwa 40 Personen an ihm vorbeigingen. Sharps Zustand war allerdings erheblich schlechter und im Gegensatz zu Hall war er zu keiner aktiven Mithilfe fähig, was in dieser Höhe nach Aussage von Bergsteigern wie Mark Inglis eine Rettung unmöglich machte, siehe auch Russell Brice und Everest – Spiel mit dem Tod, Staffel 1.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lincoln Ross Hall (* 19. Dezember 1955 in Canberra; † 20. März 2012 in Sydney) war ein australischer Bergsteiger und Autor. Er sammelte jahrzehntelange Klettererfahrung in Neuseeland, im Himalaya, in der Antarktis und den Anden. ", "tgt_summary": null, "id": 2209368} {"src_title": "Girls of the Golden West", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Bergstrand begann seine Karriere bei Markaryds IF. 1976 verließ er den Klub, mit dem er in die drittklassige \"Division 3 Södra Götaland\" aufgestiegen war, und wechselte zum amtierenden Meister Halmstads BK. Bei seinem neuen Klub stand er zwei Jahre unter Vertrag, ehe er zu Markaryds IF zurückkehrte. Nach zwei Jahren in der dritten Liga wurde er abermals von einem Klub aus der Allsvenskan verpflichtet. Mit Kalmar FF belegte er 1981 und 1982 jeweils nur Relegationsplätze und nach dem Abstieg in die Zweitklassigkeit 1982 kehrte er abermals zu seinem Heimatklub Markaryds IF zurück. Beim mittlerweile in die vierte Liga abgestiegenen Verein gelang in seinem ersten Jahr die Rückkehr in die Drittklassigkeit. Parallel begann Bergstrand als Trainer beim unterklassigen \"Traryds IF\". Nachdem 1984 durch zwei Siege in den Aufstiegsspielen gegen \"Linköpings FF\" der Durchmarsch in die zweite Liga gelungen war, wurde er 1985 zum Spielertrainer bei Markaryds IF befördert. Im ersten Jahr in der \"Division 2 Södra\" gelang noch der Klassenerhalt, im zweiten Jahr wurde die Mannschaft Vorletzte. Nach dem direkten Wiederaufstieg und einem achten Platz 1988 beendete er seine aktive Laufbahn. In den folgenden Jahren konnte er den Klub im hinteren Bereich der zweiten Liga etablieren, ehe am Ende der Spielzeit 1991 der erneute Abstieg in die Drittklassigkeit stand. Bergstrand übernahm 1992 den seinerzeitigen Fünftligisten \"Växjö Norra IF\", den er auf Anhieb zum Aufstieg und anschließend zur Vizemeisterschaft in der viertklassigen Division 3 Sydöstra Götaland führte. In der folgenden Aufstiegsrunde gelang der Durchmarsch in die Drittklassigkeit, Bergstrand wurde jedoch aufgrund der Erfolge vom lokalen Erstligisten Östers IF abgeworben, wo er bis 1996 blieb. Während der Spielzeit 1997 übernahm er den im Abstiegskampf befindlichen Zweitligisten IK Oddevold, verpasste aber den Klassenerhalt und wechselte zu seiner ehemaligen Station als Spieler, zum Kalmar FF nach Småland. Er führte den Liganeuling als Zweitligameister zurück in die Allsvenskan, verpasste dort jedoch den Klassenerhalt. Daher zog er weiter zu Helsingborgs IF und führte den Klub in die UEFA Champions League. In den ersten drei Spielen der Gruppe war seine Mannschaft chancenlos, aber in den abschließenden Spielen gelang gegen Rosenborg BK ein 2:0-Erfolg und vom FC Bayern München und Paris Saint-Germain trennte man sich unentschieden. Zudem gelang in der Allsvenskan 2000 die Vizemeisterschaft. 2002 kehrte Bergstrand abermals zu Kalmar FF zurück. Zwar wurde in der Spielzeit 2002 der Klassenerhalt verpasst, aber die Superettan wurde dominiert und der direkte Wiederaufstieg bewerkstelligt. Die mit jungen Spielern wie Mikael Eklund, César Santin oder Daniel Mobaeck gespickte Mannschaft konnte er in den folgenden Jahren im vorderen Bereich der Allsvenskan etablieren. 2007 führte er KFF ins Pokalfinale, das mit 3:0 über IFK Göteborg gewonnen wurde, und erreichte die Vizemeisterschaft. In der Spielzeit 2008 hielt er die Mannschaft von Saisonbeginn an in der Spitzengruppe und führte den Klub zum ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Das Double wurde durch eine Niederlage im Pokalfinale gegen Vorjahresfinalist IFK Göteborg erst im Elfmeterschießen verpasst. In der Spielzeit 2009 gelang Bergstrand nach einem schwachen Saisonstart mit Kalmar FF der vierte Rang und damit der erneute Einzug in den Europapokal. Im Sommer scheiterte er bereits in der 2. Qualifikationsrunde zur Champions League 2009/10 nach Auswärtstorregel am ungarischen Vertreter VSC Debrecen. In der Folge platzierte sich der Klub vornehmlich im mittleren Tabellenbereich, 2011 erreichte die Mannschaft erneut das Pokalfinale. Gegen den Meister Helsingborgs IF ging dieses jedoch verloren. Am 8. Juli 2013 verkündete Bergstrand, zum Saisonende nach zwölf Jahren Kalmar FF verlassen und sich neuen Zielen widmen zu wollen. Zur folgenden Spielzeit übernahm er das Cheftraineramt beim seinerzeitigen Zweitligisten Hammarby IF, den er als Meister der Zweitliga-Spielzeit 2014 zurück in die Allsvenskan führte. Dort platzierte er sich in den folgenden beiden Jahren im hinteren Mittelfeld. Nach Ende der Spielzeit 2016 trennte sich der Verein von ihm, da er seine höheren Ambitionen mit „einer neuen Kraft“ verfolgen wollte. Im Juni 2017 kehrte Bergstrand abermals als Trainer zu Kalmar FF zurück, da dort Peter Swärdh nach lediglich acht Punkten in den ersten zwölf Partien entlassen worden war, und unterzeichnete einen bis Ende 2019 gültigen Kontrakt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kurt-Arne René „Nanne“ Bergstrand (* 28. April 1956 in Markaryd) ist ein ehemaliger schwedischer Fußballspieler, der mittlerweile als Trainer tätig ist. Mit Kalmar FF holte er als Trainer jeweils einmal den Lennart-Johansson-Pokal als schwedischer Meister und den Landespokal, in dessen Endspiel er zwei weitere Male stand.", "tgt_summary": null, "id": 990} {"src_title": "Anne Beadell Highway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegen Ende des Jahres 1937 beschloss der Rat der Volkskommissare der UdSSR ein Programm zum Aufbau einer nationalen Kriegsflotte. Diesem Beschluss liegt auch der Plan zum Bau einer weiteren Seekriegsschule in Baku zu Grunde. Der Plan wurde am 5. März 1939 durch Flottenadmiral Kusnezow, dem Volkskommissar der UdSSR-Kriegsflotten, bestätigt. Für den Bau der 4. Seeoffiziersschule wurde die Umgebung des Ortes Zig bestätigt, wo sich ein Vorstadtpark und ein Strand befand. Die detaillierte Ausarbeitung des Bauprojektes wurde durch den Betrieb \"Asgosprojekt\" verwirklicht. In dieser Periode wurde bereits das Lehrpersonal eingestellt. Am 25. Mai 1939 wurde die Kommandoführung eingesetzt und zum ersten Kommandeur G. A. Buritschenkow ernannt, dem vorherigen Leiter der Frunse-Seeoffiziersschule. Aus dieser Schule stammte der überwiegende Teil des Lehrkörpers. Viele seiner erfahrenen Offiziere, wie Konteradmiral I. N. Dmitrijew sowie die Kapitäne zur See S. N. Tarchow und N. A. Isotow, dienten schon in der Kaiserlich Russischen Marine. Schon am 25. Juni wurde die zukünftige Lehreinrichtung auf den Namen \"Kaspische Seekriegsschule (Каспийское военно-морское училище)\" getauft. Sofort nach Baubeginn fand die Ausbildung der Seeleute provisorisch im Freien statt und die Kursanten wohnten in Zelten. 1940 erhielt die Lehreinrichtung den Hochschulstatus. Auf Beschluss des Rates der Volkskommissare Nr. 963 und Befehl des Volkskommissariats für Verteidigung Nr. 294 vom 5. Juni 1940 wurde sie zur Seekriegsschule 1. Kategorie und in \"Kaspische Höhere Seekriegsschule\" umbenannt. Während des Großen Vaterländischen Krieges wurden verschiedene Militärschulen der UdSSR in Baku untergebracht wie z. B. im November 1941 die Seekriegsschule für Küstenverteidigung, im Herbst 1942 die Seekriegshochschule \"M. W. Frunse\" und gegen Ende des Jahres 1942 das Vorbereitungszentrum für Seeoffizierskader. Viele Absolventen der Schule ließen ihr Leben beim Einsatz an der Front. Am 1. Oktober 1952 wurde die allgemeine Wachoffiziersausbildung aufgegeben. Stattdessen begann der Aufbau von Spezialfakultäten (z. B. für Navigation, Artillerie, Minen, U-Boot-Abwehr). Die Verleihung des Namens \"S. M. Kirow\" an die Schule erfolgte am 9. Dezember 1954. Ende der 50er Jahre wurden die Fakultäten der Artillerie und Mine/Torpedo in andere Städte verlegt. Stattdessen erhielt man im Jahre 1960 von der Leningrader Höheren Seekriegsschule für Waffeningenieure eine neue Fakultät. Eine besondere Auszeichnung in der sowjetischen Zeit war die Verleihung des Rotbannerordens zum 50. Jahrestag der Gründung der Sowjetischen Kriegsflotte am 22. Februar 1968.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung sowjetischer und ausländischer Militärkader.", "content": "In den 1950er und 60er Jahren vertieften sich die internationalen Beziehungen und die militärische Zusammenarbeit der Flotten des Warschauer Pakts, sowie anderer sozialistischer Staaten und Entwicklungsländer. Von den insgesamt vier Fakultäten waren die 1. Fakultät (Navigation) und die 2. Fakultät (chemischer Dienst) sowjetischen Kursteilnehmern vorbehalten. Ausländische Kursanten besuchten die 3. Fakultät (sozialistische Staaten) sowie die 4. Fakultät (Entwicklungsländer). Die Fakultäten wurden in einzelne Lehrgänge („Kurse“) unterteilt sowie die Fakultäten drei und vier zusätzlich nach Nationalitäten. Die strikt nach Fachbereichen getrennte Ausbildung fand in den Studienschwerpunkten Hydrographie, Artilleriebewaffnung, Raketenbewaffnung, Minen- und Torpedobewaffnung, Navigation und Schiffsführungstechnik, U-Boot-Abwehrbewaffnung, Funkmess- und Waffenleittechnik sowie Nachrichtentechnik statt. Die ausländischen Offiziersschüler kamen aus folgenden Ländern: Von 1939 bis 1992 bildete die Lehreinrichtung etwa 15.000 inländische Offiziere und etwa gleich viele ausländische Armeeangehörige aus. Fast 150 von ihnen beendeten ihre Ausbildung mit Auszeichnung und Goldmedaille und mehr als 100 Absolventen wurden Admirale und Generale. Die Geschichte der Schule endet mit dem Niedergang der UdSSR. Anlässlich der Pogrome gegen Nichtmuslime in Sumgait, Baku und anderen Städten und Dörfern Aserbaidschans ab Februar 1988 unterstützte das Personal der Bildungseinrichtung unter Führung von Konteradmiral Leonid Schdanow die sowjetische Administration bei der Aufrechterhaltung der inneren Ordnung, dem Schutz der öffentlichen Einrichtungen und der Evakuierung von Flüchtlingen. Die letzten Absolventen beendeten 1992 die Offiziersschule. Ausländische Studierende waren zu dem Zeitpunkt bereits evakuiert worden, aber es existierte noch eine verbliebene Fakultät zur Seeoffiziersausbildung. Auf Anordnung Nr. 28 des Präsidenten der sich unabhängig erklärten Republik Aserbaidschan vom 3. Juli 1992 wurde die Schule juristisch dem neu gegründeten Staat übergeben und dem aserbaidschanischen Verteidigungsministerium unterstellt. Faktisch erfolgte die Übergabe am 18. Juli 1992, worauf per Direktive des Hauptstabes der Russischen Marine die Kaspische Marine-Offiziersschule aufgelöst und das Personal an andere Bildungseinrichtungen der Russischen Marine kommandiert wurde. Das Archiv wurde nach Sankt Petersburg an die Offiziershochschule der Seestreitkräfte \"M.W. Frunse\" überführt.", "section_level": 2}, {"title": "Offiziere der Volksmarine.", "content": "Von 1961 bis 1990 wurden etwa 300 Offiziersschüler der Volksmarine der DDR an dieser Offiziershochschule zu Seeoffizieren ausgebildet. Der erste Lehrgang umfasste 45 Kursteilnehmer, die zu Spezialisten der Schiff-Schiff-Rakete \"P−15\" ohne vorherige Sprachvorbereitung ausgebildet wurden. In den siebziger Jahren erfolgte die Ausbildung dann in den Fachbereichen Raketen- und Artilleriebewaffnung, Minen- und Torpedobewaffnung, Navigation, Nachrichtentechnik sowie Funkmess- und Waffenleittechnik. Mit der Einführung neuer Küstenschutzschiffe des Projektes 1159 in die Volksmarine wurde von 1976 bis 1977 eine umfassende Baubelehrung für die zukünftigen Besatzungen an der Hochschule durchgeführt. Ab den 1980er Jahren wurde das Ausbildungsangebot um die Fachrichtungen U-Bootabwehr und Hydrographie erweitert. Die Offiziersschüler wurden nach dreiwöchiger Grundausbildungszeit an der Offiziershochschule der Volksmarine \"Karl Liebknecht\" in Stralsund nach Baku kommandiert. Ein einjähriger Vorbereitungskurs erhöhte nun die sprachlichen Kompetenzen der Auszubildenden. Die Offiziersschüler waren direkt dem Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR (MfNV) unterstellt. Ab 1976 bestimmte das MfNV einen Offizier der Volksmarine als Gruppenältesten, der diese Position in der Regel drei Jahre einnahm. Zuvor übte diese Funktion ein Offiziersschüler aus. Zusätzlich stand jeder Nationalität ein betreuender sowjetischer Offizier vor. Die einzelnen Jahrgänge führte ein Kursältester sowie ein Jahrgangsältester. Außerdem war für die Spezialklassen jeweils ein Klassenältester vorgesehen. Das Studium erstreckte sich über zeitweise fünf oder sechs Jahre. Die Absolventen wurden nach dem Abschluss des Studiums, in Abhängigkeit von dessen Dauer, zum Leutnant oder Oberleutnant ernannt. Die Ernennung fand in der Regel in der Heimat statt und lag vor der feierlichen Übergabe der Diplome.", "section_level": 3}, {"title": "Neugründung und Änderung der Namensgebung.", "content": "Heute befindet sich an gleicher Stelle die Aserbaidschanische Offiziershochschule (), mit dem Ehrennamen Heydər Əliyev.", "section_level": 2}, {"title": "Kommandeure.", "content": "Seit 1939 wurden die nachstehenden Offiziere zum Kommandeur berufen.", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Infrastruktur.", "content": "Die Lehreinrichtung befand sich am Ufer der Baku-Bucht und belegte eine Fläche von etwa 26 Hektar. Auf ihrem Territorium gab es sechs Lehr- und neun Wohneinheiten, zwei Sportkomplexe und drei Sportstätten, ein Stadion, einen Schießstand, zwei Schwimmbäder, zwei Kantinen mit jeweils 3000 Plätzen, ein Versorgungskomplex, ein Heizwerk und ein Reinigungskombinat. Die Offiziere, Fähnriche und Zivilangestellten waren vor dem Gelände in 20 fünfetagigen Häusern in 60 Wohnungen, einem neunetagigen Wohnhaus mit 34 Wohnungen sowie einem Wohnheim untergebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Absolventen.", "content": "20 Absolventen der Lehreinrichtung wurden mit der höchsten Auszeichnung der UdSSR \"Held der Sowjetunion\" geehrt und mehr als 100 wurden im Laufe ihrer Karriere zu Admiralen oder Generälen ernannt. Zu den bekannten Absolventen gehören u. a.:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kaspische Rotbanner-Offiziershochschule der Seestreitkräfte (KWWMKU) (), benannt nach Sergei Kirow, diente der Sowjetunion als Ausbildungsstätte seemännischen Führungspersonals (Fähnriche, Offiziere) für die Marine des Landes. ", "tgt_summary": null, "id": 2176940} {"src_title": "Nanavira Thera", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "Duninowo liegt in Hinterpommern, sechs Kilometer südwestlich von Ustka und vier Kilometer südlich der Ostsee, an der Woiwodschaftsstraße 203, die von Ustka über Darłowo (\"Rügenwalde\") nach Koszalin (\"Köslin\") führt. Bis 1945 war der Ort Bahnstation an der Reichsbahnstrecke 111p Schlawe – Pustamin – Stolpmünde. Heute ist der nächste Bahnhof in Ustka an der PKP-Strecke 405 Ustka – Słupsk – Miastko (\"Rummelsburg\") – Szczecinek (\"Neustettin\") – Piła (\"Schneidemühl\"). Die Häuser des als Zeilendorf angelegten Ortes liegen beiderseits eines Baches, der zum Jezioro Modła (\"Muddel-See\") abfließt. Nachbarorte von Duninowo sind: im Westen Modła (\"Muddel\"), im Norden Lędowo (\"Lindow\") und Wodnica (\"Hohenstein\"), im Osten Pęplino (\"Horst\") und im Süden Starkowo (\"Starkow\") sowie Golęcino (\"Gallenzin\").", "section_level": 1}, {"title": "Ortsname.", "content": "Im Jahre 1337 wurde der Ort \"Dunnowe\", später \"Dunnow\" und \"Dunow\" genannt. Im Volksmund erklärte man sich den Namen als aus „Dünenaue“ entstanden, was das weite, fruchtbare Land hinter den Dünen meint.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1355 erhielt \"Friedrich Krümmel\" im Tausch die Güter Dünnow, Muddel, Lindow, Horst und Starkow als Lehen. 1544 empfingen \"Christoph\" und \"Wulf Krümmel\" von Herzog Barnim IX. von Pommern-Stettin ihre Lehen, zu dem das Gut Horst nicht mehr gehörte. Die Sage erzählt, dass \"Wulf Krümmel\" „dem Gott Gnade“ zur Sühne für den von ihm verübten Priestermord seinen Besitz in Horst (und auch Starkow) an das Kloster Gallenzin hat abtreten müssen. Das Geschlecht Krümmel erlosch im Jahre 1602 im Mannesstamm. Die Dörfer Dünnow, Lindow und Muddel fielen an die Familie \"von Below\". Sie besaß Dünnow von 1610 bis 1843. Im Jahre 1784 werden für Dünnow genannt: 2 Vorwerke, 1 Wassermühle, 1 Windmühle, 1 Prediger, 1 Küster, 10 Bauern, 6 Kossäten, 1 Krug und 1 Schmiede bei insgesamt 53 Feuerstellen (Haushalten). 1817 begann die Regulierung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse. Die Bauern und Kossäten konnten aufgrund der königlichen Bestimmungen nur „Teilung zur Hälfte“ geltend machen. \"Karl Friedrich Wilhelm von Below\" verkaufte die Güter Dünnow, Lindow und Muddel 1843 an \"Otto von Frankenstein\". Dieser veräußerte sie 1857 an den Herzog Alfred von Croÿ. Bis 1881 blieb \"von Frankenstein\" jedoch Pächter der Güter, die dann sein Schwiegersohn, der Königliche Ökonomierat \"Leo Scheunemann\" und von 1904 bis 1945 dessen Sohn Major \"Bernhard Scheunemann\" in Pacht behielt. Bis 1945 war Dünnow Sitz eines Amtsbezirkes sowie eines Standesamtes. Vor 1876 gehörte der Bezirk zum Landkreis Schlawe i. Pom. und kam dann zum Landkreis Stolp, gehörte aber weiterhin zum Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Gendarmeriebezirk war Stolpmünde, Amtsgerichtsbezirk Stolp. Im Jahre 1939 zählte Dünnow 685 Einwohner in 178 Haushaltungen, verteilt auf 106 Wohnhäuser. Die Gemeindefläche umfasste 1089 Hektar, wovon zum Gut 578 Hektar gehörten. Außer dem Gut gab es in Dünnow 89 bäuerliche Betriebe. Handel, Handwerk und Kunst waren durch 13 Betriebe vertreten, darunter bis 1906 die über Pommerns Grenzen hinweg bekannte Orgelbauanstalt \"Völkner\". Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Dünnow in den ersten Märztagen 1945 wie alle Dörfer ringsum von nicht enden wollenden Flüchtlingsströmen aus Ost- und Westpreußen aufgesucht. Als die Rote Armee auf Dünnow zu marschierte, wurde Räumungsbefehl erteilt. Dieser Befehl konnte nur begrenzt befolgt werden, da die Straßen von den Flüchtlingstrecks verstopft waren und schon kurz danach sowjetische Truppen den Ort erreichten. Ende März mussten die Bewohner Dünnow verlassen und suchten im Wald von Birkow (heute polnisch: Bierkowo) und weiter in Stolp Schutz. Viele Einwohner kehrten dann wieder in ihr Heimatdorf zurück, in das wenige Monate später Polen die Höfe und Häuser übernahmen. Zwischen dem 8. Juni und dem 9. November 1946 wurde die gesamte deutsche Bevölkerung vertrieben. Später wurden in der Bundesrepublik Deutschland 275 und in der DDR 194 aus Dünnow vertriebene Dorfbewohner ermittelt. Dünnow wurde in \"Duninowo\" umbenannt. Das Dorf ist heute ein Ortsteil der Gmina Ustka im Powiat Słupski der Woiwodschaft Pommern (1975–1998 Woiwodschaft Słupsk).", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung bis 1945.", "content": "In die Gemeinde Dünnow waren vor 1945 sieben Ortschaften eingegliedert:", "section_level": 2}, {"title": "Kirche.", "content": "Die vor 1945 evangelische Dorfkirche mit Turm und Choranbau ist im 14. Jahrhundert auf Feldsteinfundamenten aus Ziegeln errichtet worden. 1878 wurde ein Erneuerungsbau eingeweiht. Das Gotteshaus wurde nach 1945 zugunsten der Katholischen Kirche in Polen enteignet und erhielt am 15. August 1945 eine erneute Weihe mit der Namensgebung \"Kościół Matki Bożej Częstochowskiej\" (Kirche der Gottesmutter von Częstochowa). Die heute nur noch wenigen evangelischen Kirchenmitglieder werden vom Pfarramt der Kreuzkirche in Słupsk in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut.", "section_level": 1}, {"title": "Schule.", "content": "Erster Küster und Lehrer in Dünnow war \"Peter Neumann\", der bis 1656 im Amt war. Zwischen 1843 und 1867 gründeten die \"Separatisten\" eine zusätzliche Privatschule. 1896 erhielt die Dünnower Schule eine zweite Lehrerstelle. Im Jahre 1932 bestand in Dünnow eine dreistufige Volksschule mit drei Klassen, zwei Lehrern und 99 Schulkindern. Die Schüler aus Neu Dünnow (Dunikówko) gingen in Horst (Pęplino) zum Unterricht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Duninowo (deutsch \"Dünnow\") ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Ustka (\"Stolpmünde\") im Powiat Słupski (\"Kreis Stolp\").", "tgt_summary": null, "id": 910061} {"src_title": "Hochzeitsstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sturmverlauf.", "content": "Spät am 29. Dezember 2005 entwickelte sich ein tropisches Tiefdruckgebiet im östlichen Atlantik aus einem frontalen Trog und wurde am frühen 30. Dezember zu einem tropischen Sturm. Da dies mehr als vier Wochen nach dem offiziellen Ende der Hurrikansaison geschah, bemerkte das National Hurricane Center das System im operativen Betrieb erst, nachdem es sich zum tropischen Sturm intensiviert hatte. Anfänglich zog das System nach Nordwesten, kam aber am 31. Dezember zum Stillstand, bevor er nach Westen schwenkte. Dabei intensivierte er sich und erreichte andauernde Windgeschwindigkeiten von 95 km/h. Wie bei dem Sturm zuvor, Hurrikan Epsilon, sagte das NHC ständig voraus, dass das System aufgrund starker Windscherung sich abschwächen würde, Zeta behielt die Stärke jedoch bei, wie es auch Epsilon getan hatte. Der tropische Sturm schwächte sich am 2. Januar zunächst leicht ab, bevor er sich erneut intensivierte und mit Windgeschwindigkeiten von 100 km/h seine größte Stärke erreichte. Eines der Computermodelle ergab, dass sich Zeta weiter verstärken und zum Hurrikan werden würde, aber dies geschah nicht. Dennoch war Zeta widerborstig gegen die Vorhersagen des NHC hinsichtlich einer Abschwächung und am 4. Januar führte die wachsende Frustration der Meteorologen zu der Feststellung durch Lixion Avila, \"„I run out of things to say“\". Die Windscherung forderte Zeta schließlich spät am 4. Januar den Tribut ab, und die Konvektion des tropischen Sturmes begann abzusterben. In der Folge schwächte sich Zeta zu einem minimalen tropischen Sturm ab, das NHC fuhr allerdings fort, die Geschwindigkeit zu überschätzen, in welcher Zeta sich auflösen würde, als in der Frühe des 5. Januars Zeta im operativen Betrieb zum tropischen Tiefdruckgebiet abgestuft wurde, was sich später als Irrtum erwies. Zeta setzte seinen Weg in nord-nordwestlicher Richtung fort, gerade so den Status eines tropischen Sturms haltend und wurde erneut disorganisiert. Zeta schwächte sich am nächsten Tag zunächst in ein tropisches Tiefdruckgebiet ab und löste sich im Tagesverlauf in ein Resttief auf, womit die Saison 2005 am 6. Januar 2006 endgültig zu Ende war. Das Resttief konnte noch einen weiteren Tag verfolgt werden, bevor es sich etwa 1060 km südöstlich von Bermuda vollständig auflöste.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Das Motorschiff \"Liberty Star\" übermittelte mehrere Messungen von Zetas Windgeschwindigkeiten, darunter einen in der Frühe des 31. Dezembers, als das Schiff 75 km nördlich des Sturmzentrums eine Windgeschwindigkeit von 65 km/h ermittelte. Zeta hat zu keiner Zeit irgendwelche Küsten gefährdet, sodass keine Sturmwarnung ausgegeben wurden. In Zusammenhang mit dem Sturm wurden keine Sach- oder Personenschäden gemeldet.", "section_level": 1}, {"title": "Wetterrekorde.", "content": "Als sich der Tropische Sturm Zeta am 31. Dezember um 6:00 Uhr UTC bildete, war das die zweitspäteste tropische Zyklogenese, die je im atlantischen Hurrikanbecken beobachtet wurde – lediglich Hurrikan Alice entstand einige Stunden später am letzten Tag des Kalenderjahres. Zeta ist neben Alice der einzige bekannte atlantische Wirbelsturm, der in zwei verschiedenen Kalenderjahren existierte. Mit einer Dauer von sieben Tagen – sechs davon im Jahr 2006 – ist Zeta der bisher am längsten andauernde im Monat Januar aufgezeichnete Sturm. Mit dem Entstehen Zetas am letzten Tag des Jahres wurde die Rekordmarke der meisten atlantischen Wirbelstürme pro Saison auf 28 Stürme erhöht – der zuvor gültige Höchstwert des atlantischen Hurrikansaison 1933 lag bei 21 Stürmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tropischer Sturm Zeta war ein sich sehr spät entwickelnder Sturm, der sich mehr als vier Wochen nach dem offiziellen Ende der atlantischen Hurrikansaison 2005 über dem mittleren Atlantik bildete und bis in den Januar 2006 Bestand hatte. Es war der achtundzwanzigste tropische Sturm der Saison, in keinem anderen Jahr seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen wurden im atlantischen Ozean mehr tropische Stürme gezählt. ", "tgt_summary": null, "id": 1459006} {"src_title": "Prince Jidōsha Kōgyō", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und frühe Jahre.", "content": "Diewerges Vater war Wilhelm Diewerge, ein Stettiner Mittelschullehrer und späterer Schulrektor in Stargard in Pommern; seine Mutter hieß Hedwig, geborene Grell. Wolfgang Diewerge hatte einen drei Jahre jüngeren Bruder, Heinz Diewerge, der während des NS-Regimes als Volkskundler, Lehrerausbilder sowie Mitglied der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des nationalsozialistischen Schrifttums Karriere machte; Heinz Diewerge starb 1939 an einer Kriegsverletzung, die er sich im Polenfeldzug zugezogen hatte. Wolfgang Diewerge besuchte das traditionsreiche Gröningsche Gymnasium in Stargard und legte dort 1924 sein Abitur ab. Danach studierte er in Jena und Berlin Jura. Die erste juristische Staatsprüfung absolvierte er 1929. Es folgte das Referendariat am Kammergericht in Berlin, mit einem mehrmonatigen Auslandsaufenthalt als Gerichtsreferendar am deutschen Konsulargericht in Kairo", "section_level": 1}, {"title": "Nationalsozialistischer Propagandist.", "content": "1933 wurde Diewerge Reichsgeschäftsführer der Deutschen Turnerschaft und feierte das Ende Juli stattfindende Stuttgarter Turnfest als ein „Volksfest im nationalsozialistischen Sinne“, in dem sich „wahre Volks- und Schicksalsgemeinschaft“ manifestiere. In diesem Jahr brachte er es auch zum Abteilungsleiter der Rechtsabteilung des „Nationalsozialistischen Kampfbundes für den gewerblichen Mittelstand – Gau Groß-Berlin“. Ferner war Diewerge Abteilungsleiter in der NSDAP-Auslandsorganisation. Anfang 1934 trat er zum ersten Mal öffentlich hervor. Anlass war ein hochgradig politisierter Prozess in Kairo – die ägyptische Hauptstadt war ihm ja bereits aus seiner Referendariatszeit vertraut.", "section_level": 1}, {"title": "Profilierung in antisemitischer Öffentlichkeitsarbeit: Der Kairoer Prozess.", "content": "Der Leiter der Kairoer Siemens-Niederlassung und Präsident des Deutschen Vereins in Kairo, Wilhelm van Meeteren, hatte dort Mitte 1933 eine antisemitische Broschüre mit dem Titel „Die Judenfrage in Deutschland“ veröffentlicht. Daraufhin hatte der jüdische Geschäftsmann Umberto Jabès mit Unterstützung der \"Ligue Internationale Contre l'Antisémitisme\" (LICA, d. h. der Internationalen Liga gegen den Antisemitismus) van Meeteren auf Schadensersatz wegen Beleidigung verklagt. Die Verhandlung sollte vor einem so genannten Gemischten Gericht stattfinden, einer ägyptischen Instanz zur Regelung von Rechtsstreitigkeiten unter Beteiligung von Ausländern. Am 30. August 1933 fand im Auswärtigen Amt in der Berliner Wilhelmstraße eine Besprechung des bevorstehenden Prozesses statt, zu der auch", "section_level": 2}, {"title": "Der Fall Gustloff: Antisemitische Politisierung eines Mordprozesses.", "content": "1936 erstreckte sich Diewerges Zuständigkeit in der Abteilung VII des Propagandaministeriums, nunmehr „Ausland“ betitelt, auf Frankreich, die französischen Besitzungen in Nordafrika (Algerien, Tunesien), Marokko, Ägypten, Monaco und die Schweiz. Als am 4. Februar 1936 David Frankfurter den NS-Landesgruppenleiter Wilhelm Gustloff in Davos erschoss, erhielt Diewerge eine neue Gelegenheit, seine Fähigkeiten in antisemitischer Propaganda unter Beweis zu stellen. Bereits am 18. Februar verlangte er vom Auswärtigen Amt Material zu dem Attentat und der Situation der NS-Landesgruppe in der Schweiz, um eine Broschüre zum Thema zu erstellen. Im April hatte er diese Broschüre, wiederum in Zusammenarbeit mit der Auslandsorganisation der NSDAP, fertiggestellt. Sie erschien unter dem Titel \"Der Fall Gustloff: Vorgeschichte und Hintergründe der Bluttat von Davos\" im Hausverlag der NSDAP, dem Franz-Eher-Verlag. Wie in der Kairoer", "section_level": 2}, {"title": "Der Fall des Herschel Grynszpan: Propaganda und Prozessplanung.", "content": "Am 7. November 1938, dem Tag des Attentats von Herschel Grynszpan auf Ernst Eduard vom Rath, den Legationssekretär der deutschen Botschaft in Paris, verbreitete das Deutsche Nachrichtenbüro die Anweisung, dass dieser Vorfall in allen deutschen Zeitungen „in groesster Form“ herauszustellen sei. Besonderen Wert legte man auf die politische Bewertung: „In eigenen Kommentaren ist darauf hinzuweisen, dass das Attentat die schwersten Folgen fuer die Juden in Deutschland haben muss...“ Als Kontakt für Auskünfte wurde Wolfgang Diewerge angegeben, der Journalisten ab sofort in seinem Büro im Reichspropagandaministerium zur Verfügung stand; auch Hintergrundliteratur wurde den Berichterstattern ans Herz gelegt: die antisemitischen Broschüren Diewerges zum Attentat auf Gustloff. Noch am selben Tag muss Diewerge ein Vorbild für einen solchen Kommentar verfasst haben, denn am Folgetag, dem 8. November, erschien der \"Völkische Beobachter\" mit einem von ihm gezeichneten Leitartikel. Unter der Schlagzeile „Verbrecher am Frieden Europas“ schrieb Diewerge: Am 8. November trat Diewerge dann selbst in der Reichspressekonferenz auf und gab genauere Anweisungen zur Berichterstattung, insbesondere zu ihrer antisemitischen Tendenz (so sollte Emil Ludwig als einer der geistigen Urheber des Attentats herausgestellt werden; wie bereits 1937 eingeübt, stets mit dem Beinamen „Cohn“). Rückblickend sind", "section_level": 2}, {"title": "Jüdische Plutokratie, jüdischer Bolschewismus: Antisemitische Propaganda in Millionenauflage.", "content": "Diewerge erhielt im Propagandaministerium weiterhin prestigeträchtige Aufträge, so bereitete er etwa die Rundfunkübertragung zum 50. Geburtstag Hitlers am 20. April 1939 vor. Im August 1939, einen Monat vor dem Überfall auf Polen, wurde er zum Intendanten des Rundfunksenders Danzig ernannt, mit der Begründung, in diesem Spannungsgebiet sei nunmehr ein „Politiker“ an der Spitze der Anstalt erforderlich. Unter seiner Intendanz meldete sich der Sender erstmals als „Reichssender Danzig“, anlässlich der Hitlerrede zum Überfall auf Polen am 1. September. Diewerges Nachfolger als Intendant wurde Carl-Heinz Boese, während er selbst im September 1939 die Leitung des \"Reichspropagandaamts Danzig\" übernahm. Dort organisierte Diewerge den Aufbau eines Netzes von Reichs-, Gau- und Kreisrednern der NSDAP. Mit einer kurzen Unterbrechung durch einen Fronteinsatz als Kriegsberichterstatter im Sommer 1940 blieb Diewerge", "section_level": 2}, {"title": "In der Bundesrepublik Deutschland.", "content": "Nach dem Krieg wäre Diewerge aufgrund seiner Staats- und SS-Funktionen unter den automatischen Arrest der Alliierten gefallen. Er tauchte unter und soll zunächst in Hessen als Bürovorsteher bei einem Anwalt gearbeitet haben, bis sich durch Vermittlung seines alten Kollegen Friedrich Grimm eine neue Karrierechance bei der FDP Nordrhein-Westfalen bot.", "section_level": 1}, {"title": "Die Nationale Sammlung der nordrhein-westfälischen FDP und der Naumann-Kreis.", "content": "Grimm stellte Diewerge im Jahr 1951 Ernst Achenbach vor, in der NS-Zeit Leiter der Politischen Abteilung der Botschaft in Paris und nunmehr außenpolitischer Sprecher der FDP. Auf Achenbachs Empfehlung erlangte Diewerge die Stelle eines persönlichen Sekretärs bei dem nordrhein-westfälischen FDP-Landesvorsitzenden Friedrich Middelhauve. Diese Personalentscheidung war kein Einzelfall, sondern Bestandteil von Middelhauves Versuch, eine „Nationale Sammlung“ rechts von der CDU und der SPD zu begründen, die insbesondere auch NS-Funktionäre aufnehmen sollte. Sie wurde nach Middelhauves späteren Angaben im vollen Wissen um die Tätigkeit Diewerges während der Zeit des Nationalsozialismus getroffen; den Ausschlag gab seine „berufliche Qualifikation“. Der Historiker Kristian Buchna kommentiert: „Nicht \"ausgerechnet\", sondern \"gerade\" der erfahrene ehemalige Goebbels-Mitarbeiter schien dafür prädestiniert, in mehrtägigen Kursen ‚systematisch neu und zusätzlich Redner‘ auszubilden, die künftig als Multiplikatoren", "section_level": 2}, {"title": "Von der Vergangenheit eingeholt: Der Essener Meineidprozess.", "content": "1966 holte ihn seine NS-Vergangenheit erneut ein: Das Landgericht Essen leitete einen Prozess wegen Meineids gegen Diewerge ein. Anlass waren Zeugenaussagen Diewerges im Jahre 1959 in einem Prozess gegen den Autor Michael Graf Soltikow, der in verschiedenen Publikationen behauptet hatte, das Attentat Herschel Grynszpans sei nachweislich auf homosexuelle Beziehungen zwischen Grynszpan und vom Rath zurückzuführen – ein Bruder vom Raths hatte Soltikow deswegen verklagt. Die Anklage gegen Diewerge beruhte im Wesentlichen auf zwei Punkten: Erstens hatte Diewerge im Soltikow-Prozess unter Eid erklärt, von einem angeblichen homosexuellen Tatmotiv habe er erst spät gehört und ihm sei auch nichts darüber bekannt, dass eine solche Aussage zum Abbruch des Grynszpan-Prozesses beigetragen habe. Zweitens hatte er „mit aller Entschiedenheit“ bestritten, 1941 und 1942 irgendetwas über propagandistische „Nebenabsichten“ gewusst zu haben, insbesondere darüber, dass der Prozess zur Rechtfertigung „judenfeindlicher Maßnahmen“ dienen sollte. Kristian Buchna fasst in der Rückschau zusammen: Diewerge hatte sich in der Vernehmung 1959 als „unwissender, keineswegs judenfeindlicher Befehlsempfänger“", "section_level": 2}, {"title": "Verstrickung in die Flick-Affäre.", "content": "Diewerges Verbindungen zur FDP waren in dieser Zeit nicht abgerissen. Dies zeigte sich, als er 1968 die Geschäftsführung zweier neu gegründeter Vereine übernahm: der Gesellschaft für Europäische Wirtschaftspolitik e.V. (GfEW), der Satzung nach ein steuerbefreiter Berufsverband, und des Internationalen Wirtschaftsclubs e.V. (IWC), der als gemeinnützig anerkannt und daher ebenfalls steuerbefreit war. Otto Graf Lambsdorff war stellvertretender Vorsitzender der GfEW, ein weiterer hochrangiger FDP-Politiker, Wolfram Dorn, stellvertretender Vorsitzender des IWC. Wie das Landgericht Bonn 1987, Jahre nach Diewerges Tod, im Urteil gegen Eberhard von Brauchitsch, Hans Friderichs und Lambsdorff in der so genannten Flick-Affäre festhielt, verfolgten diese Vereine ihre satzungsgemäßen Ziele nur zum Schein: In", "section_level": 2}, {"title": "Nachleben.", "content": "Einige Propagandaschriften Diewerges wurden im Internetzeitalter digitalisiert und finden sich auf diversen rechtsradikalen beziehungsweise revisionistischen Websites. Insbesondere die Inhalte der Broschüren zum „Fall Gustloff“ und zum „Kaufman-Plan“ werden in der neonazistischen Szene nach wie vor häufig als Propagandamittel verwendet. Diese Situation bildet den Ausgangspunkt", "section_level": 1}, {"title": "Forschungs- und Literaturlage.", "content": "Eine umfassende Biografie Diewerges gibt es nicht. Neben den kurzen, nicht ins Detail gehenden Abrissen in Ernst Klees \"Personenlexikon zum Dritten Reich\" und Wolfgang Benz’ \"Handbuch des Antisemitismus\" findet sich eine relativ umfangreiche Darstellung von Diewerges Lebenslauf in Kristian Buchnas Studie von 2010. Dagegen existieren zu den politischen Aktivitäten, an denen Diewerge beteiligt war, teilweise bereits detaillierte Forschungsberichte, die zumindest am Rande auch auf Diewerges Handlungen eingehen. Den Kairoer Prozess behandeln aus unterschiedlichen Perspektiven die Studien von Gudrun Krämer, Albrecht Fueß und Mahmoud Kassim, wobei speziell die beiden letzteren Material zu Diewerges Propagandatätigkeit bieten und auch seine Zusammenarbeit mit der NS-Auslandsorganisation und die Differenzen zur Linie des Auswärtigen Amts behandeln. Die Gustloff-Affäre ist aufgearbeitet in Peter O. Chotjewitz’ umfangreichem Aufsatz \"Mord als Katharsis\" sowie einer Studie von Mathieu Gillabert. Auch hier spielt das Verhältnis von Propagandaministerium, Auslandsorganisation der NSDAP und Auswärtigem Amt eine wesentliche Rolle. 2012 hat Armin Fuhrer ein Buch vorgelegt, das auf der Basis von Archivrecherchen, insbesondere auch in Schweizer Zeitungsarchiven, neue Aufschlüsse über Diewerges Aktivitäten im Fall Gustloff gibt. Für Diewerges Rolle im geplanten Grynszpan-Prozess ist nach wie vor Helmut Heibers Studie von 1957 wesentlich, Ergänzungen bietet Alan E. Steinweis’ Buch über die \"Kristallnacht 1938\". Wolfgang Benz hat 1981 die Broschüre Diewerges zum Kaufman-Plan in den \"Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte\" analysiert. Kristian Buchna hat in seinem Buch von 2010 zahlreiche Archivquellen zur „Nationalen Sammlung“ der FDP Nordrhein-Westfalen ausgewertet und kann daher Diewerges Aktivitäten in diesem Kontext sehr ausführlich darstellen. Für Diewerges Rolle in der Flick-Affäre bleibt das Buch des Journalisten Hans Leyendecker eine wichtige Quelle. Zeitgenössische Berichte wie Cuno Horkenbachs Handbuch \"Das Deutsche Reich von 1918 bis heute\" von 1935 oder die Presseberichte insbesondere der \"Neuen Zürcher Zeitung\" zum Essener Meineidprozess liefern Material für die Lebensphasen, die von diesen wissenschaftlichen Veröffentlichungen nicht oder kaum berührt werden. Es existieren Aktenbestände zu Diewerge beim Institut für Zeitgeschichte. Ein Bestand, der Gesprächsnotizen einer Unterredung von Helmut Heiber mit Diewerge sowie dessen Zeugenaussage im Soltikow-Prozess enthält, ist online zugänglich. Ein weiterer Bestand mit dem Nachlass des Essener Staatsanwalts Hans-Ulrich Behm, des Anklagevertreters im Essener Prozess, konnte bislang noch nicht ausgewertet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wolfgang Diewerge (* 12. Januar 1906 in Stettin; † 4. Dezember 1977 in Essen) war ein nationalsozialistischer Propagandist in Joseph Goebbels’ Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Sein Spezialgebiet war die antisemitische Öffentlichkeitsarbeit, vor allem im Zusammenhang mit Prozessen im Ausland, die sich propagandistisch verwerten ließen. Er spielte auch eine wesentliche Rolle bei der Vorbereitung eines Schauprozesses gegen Herschel Grynszpan, dessen Attentat auf einen deutschen Botschaftsmitarbeiter in Paris von den Nationalsozialisten als Auslöser der Novemberpogrome 1938 genutzt worden war. In Millionenauflage erschienen 1941 seine Pamphlete zum so genannten Kaufman-Plan und zur Sowjetunion. Nach dem Krieg gelang Diewerge über die FDP Nordrhein-Westfalen ein erneuter Einstieg in die Politik. Durch das Eingreifen der britischen Besatzungsbehörden sowie einer Kommission des Bundesvorstandes der FDP wurde dieses Intermezzo jedoch abrupt beendet. 1966 wurde Diewerge aufgrund seiner unter Eid getätigten Aussagen über den von den Nationalsozialisten geplanten Grynszpan-Prozess wegen Meineids verurteilt. Schließlich war er als Geschäftsführer zweier Vereine in die Flick-Spendenaffäre verwickelt.", "tgt_summary": null, "id": 363457} {"src_title": "Datsun Sports", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "Moynihan gründete nach einer Japan-Tournee mit Boyd Rice 1989 das Projekt Blood Axis, das bereits seit Mitte der 1980er von ihm geplant wurde. 1991 erschienen die ersten beiden Stücke auf der Kompilation \"The Lamp of the Invisible Light\" von Cthulhu Records aus Deutschland. 1994 erschienen auf \"Im Blutfeuer\", einem weiteren, ebenfalls als legendär geltenden Sampler dieses Labels, eine Coverversion des Joy-Division-Klassikers \"They Walked in Line\" und \"The Storm Before the Calm, Part One\". Beide Stücke entstanden unter Beteiligung des The-Electric-Hellfire-Club-Frontmannes und Church-of-Satan-Mitglieds Reverend Thomas Thorn (Alfred Thomas). Die Coverversion erschien außerdem als Split-Single mit der österreichischen Neofolk-Band Allerseelen. 1995 erschien das Debütalbum \"The Gospel of Inhumanity\", dessen Cover das Gemälde \"Der Krieg\" von Franz von Stuck zeigt. Das Album enthielt diverse Samples einiger klassischer Stücke, diverser Dichterlesungen von beispielsweise Klaus Kinski und Ezra Pound, sowie Auszüge aus den Filmen Uhrwerk Orange und The Wicker Man. Einige Lieder suchen auch die Nähe zur Rockmusik. Für die Produktion zeigte sich Robert Ferbrache verantwortlich. Der aus Denver stammende Künstler arbeitete vorher bereits mit Bands wie 16 Horsepower zusammen. Kurz nach Erscheinen des Albums stößt die Violinistin Annabel Lee zur Gruppe, die vorher in diversen Experimentalfilmen von Richard Kern mitwirkte. 1998 erschien ein Livemitschnitt unter dem Titel \"Blót: Sacrifice in Sweden\" auf dem schwedischen Industrial-Label Cold Meat Industry. Das Livealbum stammt von einem Auftritt im schwedischen Linköping am 15. November 1997 und enthält drei neue Lieder. 2001 erscheint eine Kollaboration mit der französischen Band Les Joyaux de la Princesse unter dem Titel \"Absinthe – La Folie Verte\", ein Konzeptalbum über den Absinth. 2002 erscheint eine Box, die außerdem noch eine Liveaufnahme in Portugal präsentiert und diverse Gimmicks enthielt. 2004 erschien das Livealbum auch einzeln unter dem Titel \"Absinthia Taetra\". Blood Axis ist des Weiteren auf einigen Kompilationen der Neofolk-Szene vertreten. Im Vorfeld zu ihren jeweiligen Alben veröffentlichten Blood Axis und Andrew King 2010 eine auf 500 Exemplare limitierte Split-Single mit Alternativversionen dort erscheinender Lieder, die beide auf mittelalterlichen Texten basieren. Moynihan singt dabei den Text zu \"Owê war sint verswunden\" (bei Blood Axis \"The Dream\") im mittelhochdeutschen Original (wenngleich mit Akzent), wobei er nicht alle Töne sauber trifft. Die Texte liegen jeweils im Original und Moynihans englischer Übersetzung bei. Im März 2010 erschien daraufhin das zweite Studioalbum des Projekts unter dem Titel \"Born Again\". Auf dem Album finden sich unter anderem Vertonungen von Gedichten in altenglischer, mittelhochdeutscher und neuhochdeutscher Sprache, welche ebenfalls von Moynihan in modernes Englisch übersetzt und im Beiheft abgedruckt wurden. 2011 erschien unter seinem ursprünglichen Arbeitstitel \"Ultimacy\" ein Sammelalbum aller Singles und Sampler-Beiträge der zwanzigjährigen Bandgeschichte von 1991 bis 2011.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Blood Axis und im Besonderen Michael Moynihan beziehen sich laut kritischen Analysen positiv auf faschistische beziehungsweise nationalsozialistische Ideologien und deren okkultes Umfeld. Anhaltspunkte finden sich viele in seinem Werk. So benutzte er zur Untermalung der Joy-Division-Coverversion den Klang marschierender Soldaten und Auszüge einer Hitler-Rede. Er änderte auch den Text der Vorlage, so wird aus dem kritisch-distanzierten Refrain \"They walked in line\" des Originals bei Moynihan das affirmative \"We walked in line\". Weitere Stücke von Blood Axis benutzen Samples des britischen Faschisten Oswald Mosley, beziehen sich positiv auf nationalsozialistische Ideologen wie Alfred Rosenberg und Karl Maria Wiligut. Vor Wiliguts Grab ließ Moynihan sich zudem für das Beiheft zu \"Im Blutfeuer\" photographieren. Der Bandname Blood Axis bezieht sich außerdem auf die Achsenmächte und Moynihan benutzt als Bandsymbol ein Kruckenkreuz, wobei er exakt die Gestaltungen des Neutempler-Ordens des Ariosophen Jörg Lanz von Liebenfels, als auch die des Austrofaschismus übernahm. Außerdem beinhaltet es andere Symbole wie die Swastika in links- und rechtsdrehender Variante und vier Thorshämmer. Moynihan sieht sich selbst als Freidenker und bezeichnet solcherlei Vorwürfe als „pervers[e], psychologisch[e] Projektion“. Im Gegenzug versteht er Blood Axis als Gesamtkunstwerk, das frei von irgendwelchen Dogmen sei: Der Kulturwissenschaftler und Autor Alexander Nym bezeichnet die Musiker als „Hippies“, die Folkmusik spielen. Moynihans rechte Phase sei auf die Zeit seiner „Beschäftigung mit den esoterischen Grundlagen der NS-Zeit Anfang bis Mitte der Neunziger Jahre“ beschränkt. Seiner Einschätzung nach sei Moynihan „einer der anarchistischen [P]ost-Industrial-Künstler [...], bei denen es damals hip war, die politisch korrekten Alltagsnazis - also Zensoren und besorgte Spießbürger ebenso wie die vorgebliche ‚Alternativ-Kultur‘ - in den USA mit dem Schreckgespenst Nazi-Satanismus zu provozieren“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Blood Axis ist ein Projekt von Michael Moynihan, das musikalisch dem Neofolk zuzuordnen ist. Neben Moynihan sind Robert Ferbrache und Moynihans Lebensgefährtin Annabel Lee Bestandteil der Besetzung.", "tgt_summary": null, "id": 1449579} {"src_title": "Donald Garrett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die Tunguska verläuft auf ihrer gesamten Länge auf der Grenze der Region Chabarowsk zur Jüdischen Autonomen Oblast. Sie entsteht auf etwa Höhe aus den Quellflüssen Kur (Länge 434 km) von links und Urmi (458 km) von rechts. Der von zahlreichen kleineren Zuflüssen gespeiste Fluss mäandriert in östlicher Richtung durch die sumpfige Untere Amurniederung. Wenige Kilometer nordnordwestlich von Chabarowsk (Hauptstadt der Region Chabarowsk) mündet die Tunguska auf rund Höhe in den Amur, der 950 Flusskilometer weiter nordöstlich den Tatarensund (Pazifik) erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Hydrographie.", "content": "Das Einzugsgebiet der Tunguska umfasst 30.200 km2. Der Fluss ist 200 bis 400 m breit und bis zu 6 m tief; die Fließgeschwindigkeit liegt bei 0,6 m/s. Die mittlere Wasserführung beträgt im Mittellauf, 37 km oberhalb der Mündung 380 m3/s, bei einem Minimum von nur 7,25 m3/s und einem Maximum von 5.100 m3/s. Die Tunguska ist alljährlich etwa von November bis April von Eis bedeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Tunguska ist, wie auch der Quellfluss Kur, auf weiteren 117 km, auf ihrer gesamten Länge schiffbar. Parallel zur Tunguska verläuft in 6 bis 15 km Entfernung zum rechten Ufer die Transsibirische Eisenbahn. Bei Wolotschajewka Wtoraja zweigt von dieser die 1938 eröffnete Eisenbahnstrecke nach Komsomolsk am Amur ab, die den Fluss auf einer etwa 400 m langen Brücke überquert. Entlang der \"Transsib\" verläuft auch die Fernstraße M58 \"Amur\". Die größten Dörfer am oder nahe der Tunguska sind Wolotschajewka Wtoraja und Wolotschajewka Perwaja, Danilowka und einige Kilometer flussabwärts Nikolajewka. Um diese Dörfer erstreckt sich rechts (südlich) der Tunguska ein Landwirtschaftsgebiet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tunguska () ist ein 86 km langer linker bzw. nördlicher Nebenfluss des Amur im ostsibirischen Fernen Osten Russlands (Asien). ", "tgt_summary": null, "id": 1787245} {"src_title": "Zoltán Stieber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Berdiýew kam mit 1966 zur Jugendmannschaft vom Club Kolchostschy aus seiner Heimatstadt, für den er auch 1971 sein Debüt in der zweithöchsten Spielklasse der Sowjetunion gab; nach sechs Jahren beim Club in zweiter und dritter Liga, wechselte er 1977 für ein Jahr zum kasachischen Topclub Kairat in die höchste Spielklasse der UdSSR, konnte sich aber nicht durchsetzen und ging zurück zu seinem Heimatclub. 1979 holte ihn der Erstligist FK SKA Rostow, von dem er 1981 ein zweites Mal zu Kairat wechselte, diesmal mit mehr Erfolg. Bis zu seinem Karriereende 1985 spielte er für den Club meist in der höchsten sowjetischen Spielklasse. Im Anschluss an seine aktive Laufbahn engagierte ihn der kasachische Drittligist Chimik Dschambul ihm 1986 als Trainer. Nach dem Ende der UdSSR trainierte er in den 1990er Jahren mehrere kasachische, turkmenische und türkische Erstligaclubs, so 1992/93 Gençlerbirliği Ankara und 1997 bis 1999 Nisa Aşgabat, mit dem er 1998 Meister und 1999 Pokalsieger wurde. Während dieser Zeit war er auch Chefcoach der turkmenischen Nationalmannschaft. Im Anschluss daran übernahm er 2000 erstmals einen russischen Club, den 2.-Ligisten Kristall Smolensk, bevor er nach einigen Monaten zum Ligakonkurrenten Rubin Kasan wechselte. Mit diesem gelang ihm 2002 der Aufstieg, mit einem Dritten Platz in der Debütsaison. Lediglich 2004 konnte er den Club nicht zu einer Europapokalteilnahme führen; bevor ihm 2008 mit der Meisterschaft der größte Erfolg seiner Laufbahn wie des Clubs gelang, den er gleich ein Jahr später wiederholen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Gurban Berdiýew ist in zweiter Ehe verheiratet. Aus seiner ersten Ehe stammt sein Sohn Marat (* 1975), der heute als Musikproduzent arbeitet. Aus seiner zweiten Ehe hat er eine Tochter und einen Sohn: Aýlar (* 1990) und Alaberd (* 1996).", "section_level": 1}], "src_summary": "Gurban Bekiýewiç Berdiýew (/\"Kurban Bekijewitsch Berdyjew\"; * 25. August 1952 in Aşgabat, Turkmenische SSR, Sowjetunion) ist ein ehemaliger sowjetischer Fußballspieler und heutiger turkmenischer Fußballtrainer. ", "tgt_summary": null, "id": 1783750} {"src_title": "Augenbrauenente", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Liniennetz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In Arnhem wurde während des Zweiten Weltkrieges das Straßenbahndepot zerstört. Bereits zuvor gab es Pläne, den Straßenbahnbetrieb einzustellen und durch einen Obusbetrieb zu ersetzen. 1949 wurde zwischen Arnhem und Velp (Linie 1, später Linie 3) die erste Obuslinie eröffnet. In den folgenden Jahren wurde das Netz um Strecken nach Oosterbeek (Linie 1), Geitenkamp (Linie 2), Hoogkamp (Linie 2), Alteveer (Linie 3), Malburgen (Linie 5, später Linie 3) und 't Broek (Linie 3, später Linie 5) erweitert. Zudem wurde auf dem zentralen Abschnitt der Linie 1 eine Verstärkerlinie 7 eingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuell.", "content": "Heute verkehren in Arnhem sechs Linien mit einer kumulierten Länge von fast 52 Kilometern: Die Stammstrecke des Netzes bildet der nördliche Innenstadtring, welcher abschnittsweise von allen O-Buslinien befahren wird. Das Gleiche gilt auch für den etwas abseits des Rings gelegenen Bahnhof Arnhem. Während die Durchmesserlinie 1 ihn auf ihrem Linienweg regulär passiert, bildet die \"Centraal Station\" gleichzeitig den südlichen Ausgangspunkt der Linie 2, was sie zur einzigen Radiallinie im Netz macht. Die anderen Durchmesserlinien 3, 5, 6 und 7 bedienen den Bahnhof in jeweils alle Fahrtrichtungen vom Stadtring aus mittels einer kurzen Stichfahrt.", "section_level": 2}, {"title": "Linie 1.", "content": "Westlich der Innenstadt erschließt die Linie 1 das zwischen der Bahnstrecke Amsterdam–Arnhem und dem Rhein gelegene Stadtviertel \"Lombok\", den Landschaftspark des Landgutes \"Mariëndaal\" und den in der Nachbargemeinde Renkum gelegenen Vorort \"Oosterbeek\". Vom Bahnhof Arnhem aus folgt die Strecke bis zum Gemeindehaus Oosterbeek dem Utrechtseweg, danach zweigt sie nach Norden in den Stationsweg ab. Die Endhaltestelle befindet sich am dortigen Bahnhof. Südöstlich der Innenstadt überquert die Linie 1 den Rhein auf der John-Frost-Brücke. Über Huissenze- und Keizerstraat werden die im Stadtteil \"Malburgen\" gelegenen Viertel \"Groene Weide\", \"Immerloo I\" und \"II\" und \"Het Duifje\" erschlossen.", "section_level": 3}, {"title": "Linie 2.", "content": "Auf der Linie 2, der mit rund drei Kilometern Länge kürzesten O-Buslinie Arnhems, kommen üblicherweise die letzten beiden Solowagen zum Einsatz. Ausgehend vom Bahnhof erschließt die Linie die nordwestlich der Innenstadt gelegenen Stadtteile \"Burgemeesterswijk\", \"Gulden Bodem\", \"Sterrenberg\" und \"Hoogkamp\". Der Abzweig vom Innenstadtring erfolgt am Willemsplein. Gemeinsam mit Linie 3 wird die Bahnstrecke unterquert, danach biegt die Linie 2 auf die Ausfallstraße Zijpendaalseweg ab. Am Wassermuseum zweigt die Strecke auf den Burgemeestersplein ab, anschließend folgt sie der Van Lawick van Pabststraat und dem Bakenbergseweg bis zur Endstation \"Schelmseweg / Bakenbergseweg\".", "section_level": 3}, {"title": "Linie 3.", "content": "Auf dem nördlichen Streckenabschnitt der Linie 3 existiert eine Strecke nach \"Burgers’ Zoo\", die tagsüber in der Regel abwechselnd bedient werden. Die Verzweigung des Nordastes erfolgt kurz hinter der Haltestelle \"Oremusplein\" in Cranevelt, nordwestlich des Krankenhauses Rijnstate gelegen. Die Strecke in Richtung \"Burgers’ Zoo\" verläuft über den Kluizeweg nach Norden, während auf dem Rückweg über die rund 100 Meter westlich gelegene Eduard van Beinumlaan gefahren wird.", "section_level": 3}, {"title": "Linien 5 und 6.", "content": "Die Linien 5 und 6 waren bis 2012 eine gemeinsame, als Linie 5 bezeichnete, Linie. Beim Fahrplanwechsel 2012/2013 wurden die Linien getrennt. Die Ende 2010 in Betrieb genommene große Häuserblockschleife in \"Schuytgraaf\" stellt die bisher letzte Streckenerweiterung im Obusnetz dar. Die Abzweigung von der bestehenden Strecke der Linie 6 nach \"De Laar West\" erfolgt an der Haltestelle \"Hollandweg\". Die Wendeschleife über die Straßen Minervasingel und Metamorfosenallee ist in beide Richtungen befahrbar und wird daher ausgehend von der Verzweigung hinter der \"Station Zuid\" (Süd Bahnhof) abwechselnd rechts- und linksherum bedient. Ihren Endaufenthalt in \"Schuytgraaf\" nehmen die Obusse an der Haltestelle \"Koningskers\". Der Nordast der Linien 5 und 6 verzweigt sich östlich des Winkelcentrum Presikhaaf. Die Linie 6 nach \"Elsweide HAN\" verläuft von hier aus auf der Straße Lange Water nach Norden. Auf der Linie 5 \"Presikhaaf\" wurde eine kleine Blockumfahrung durch die Straßen Kinderkamp und Middachtensingel zugunsten einer etwas weiter südlich gelegenen Wendeschleife aufgegeben. Die stadtauswärts führende Oberleitung durch Kinderkamp wurde abgebaut und ebenfalls in den Middachtensingel verlegt.", "section_level": 3}, {"title": "Linie 7.", "content": "Die Linie 7 erschließt im Norden die Stadtteile \"Monnikenhuizen\" und \"Geitenkamp\". Ausgehend von der Haltestelle \"Velperplein\" am Innenstadtring verläuft die Strecke zusammen mit der Linie 3 auf der Velperstraat nach Nordosten. Hinter dem Bahnhof \"Velperpoort\" verlässt die Linie 7 den gemeinsamen Streckenverlauf und zweigt auf den Raapopseweg ab. Nach kurzer Zeit wird der Roosendaalseweg erreicht, eine nach Nordosten führende Ausfallstraße. Hinter \"Monnikenhuizen\" zweigt die Strecke in \"Geitenkamp\" nach Nordwesten auf die Siedlungsstraßen Middenweg, Geitenkamp und Schuttersbergweg ab. Am Schuttersbergplein erreicht die Linie 7 ihren nördlichsten Punkt, bevor auf einem kleinen Platz am Ende der Sperwerstraat die Endstation erreicht wird. Im Süden verlässt die Linie 7 gemeinsam mit der Linie 5/6 die Innenstadt über die Nelson-Mandela-Brücke, die über eine getrennte Busspur verfügt. Unweit des Stadions GelreDome zweigt die Linie 5/6 nach Westen ab, während die Linie 7 direkt nördlich am Stadion vorbeiführt. Am Winkelcentrum Kronenburg endet die Busspur und über die Straßen Burgemeester Matsersingel und Marga Klompélaan wird der Stadtteil Rijkerswoerd erreicht. Die gleichnamige Endhaltestelle befindet sich unweit der Bebauungsgrenze an der Ernest Hemingwaystraat. Die Aufhängung der Oberleitungen in der Wendeschleife ist in Form eines durchlässigen Baldachins künstlerisch gestaltet.", "section_level": 3}, {"title": "Zukunft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Reaktivierung der Strecke durch Malburgen und Vredenburg.", "content": "Darüber hinaus existieren Überlegungen, die ehemalige O-Bus-Strecke durch \"Malburgen West\", \"Vredenburg\" und \"Holthuizen\" wieder elektrisch zu betreiben und über \"Rijkerswoerd\", \"De Laar Oost\" und \"West\" zum Bahnhof \"Arnhem Zuid\" zu verlängern. Damit könnte die aktuell mit Dieselfahrzeugen betriebene Linie 4 durch Oberleitungsbusse ersetzt werden. Die ehemaligen Oberleitungen in \"Malburgen\", \"Vredenburg\" und \"Holthuizen\" existieren teilweise noch, müssten aber vermutlich erneuert werden. Im Bereich von \"De Laar\" ist ein Streckenneubau erforderlich. Am Bahnhof \"Zuid\" könnte die neue O-Bus-Linie den Ast \"Schuytgraaf\" von der heutigen Linie 5 übernehmen.", "section_level": 3}, {"title": "Fuhrpark.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Fahrzeuge.", "content": "Gegenwärtig befinden sich 41 Oberleitungsbusse im Bestand, darunter zwei Solowagen die überwiegend auf der Linie 2 zum Einsatz kommen:", "section_level": 2}, {"title": "Historische Fahrzeuge.", "content": "Darüber hinaus existieren noch vier historische Oberleitungsbusse in Arnhem. Der erste Arnhemer O-Bus mit der Nummer 101 (1949) befindet sich im Besitz von Connexxion und wird regelmäßig für Sonderfahrten eingesetzt. Die drei weiteren Wagen 139 (1956), 128 (1974) und 158 (1984) gehören zur historischen Sammlung der „Stichting Veteraan Autobussen“ (SVA), einer landesweit organisierten Stiftung zum Erhalt historischer Omnibusse. Bei den Wagen 101 und 139 handelt es sich um von British United Traction (BUT) und dem niederländischen Karosseriebauer Verheul gefertigte Oberleitungsbusse des Typs 9721. Die Elektrik stammt von EEC. Während beide O-Busse auf technischer Ebene nahezu identisch sind, wurde der rund sieben Jahre später gebaute Wagen 139 mit einer modernisierten Karosserie ausgestattet. Diese unterscheidet sich hauptsächlich durch größere Seitenfenster, einen großen Zielfilmkasten und eine markante, nach vorn spitz zulaufende Windschutzscheibe vom Vorgänger. Beide Fahrzeuge sind dunkelblau mit weiß abgesetzten Fenster- und Dachbereich lackiert. Der in Connexxion-Besitz befindliche Wagen 101 ist aktuell regelmäßig in Betrieb, während der SVA-Bus in einem sehr schlechten Zustand nicht einsatzfähig abgestellt auf eine zukünftige Aufarbeitung wartet. Bei O-Bus 128 handelt es sich um einen DAF MB 200 mit einer Standard-Karosserie von Den Oudsten und Kiepe-Elektrik, der über 39 Sitzplätze verfügt. Im Gegensatz zu den älteren Fahrzeugen verfügt der Wagen über Akkus, die eine Notfahrt von rund einem Kilometer ermöglichen. Im historischen Fuhrpark ist 128 der älteste O-Bus im bis heute verwendeten hell- und dunkelblauen Farbschema. Abgesehen davon fällt äußerlich vor allem die veränderte Anordnung der hinteren Tür auf. Nach einem tödlichen Unfall, bei dem ein Fahrgast nach dem Ausstieg unter die hintere Achse eines anfahrenden Busses geriet, ordnete der Rat der Stadt an, künftig nur noch Omnibusse zu beschaffen, deren Ausstiegstür ganz am Heck statt zwischen den Achsen liegt. Aktuell befindet sich der Wagen in Aufarbeitung durch die SVA und ist daher nicht betriebsfähig. Ebenfalls von Den Oudsten stammt der Oberleitungsbus Nummer 158. Die elektrische Ausstattung des Wagens vom Typ B79T KM560 wurde wiederum von Kiepe geliefert. Auch hier befindet sich die Ausstiegstür am Heck. Insgesamt ist der Bus mit 34 Sitzplätzen ausgestattet. Das Fahrzeug ist fahrfähig, derzeit allerdings ebenfalls abgestellt. Des Weiteren befindet sich auch ein historisches Arbeitsfahrzeug im Besitz der Stiftung: Aus Beständen der kanadischen Armee konnten 1945 mehrere Dodge-Kleinbusse übernommen werden. Ein Wagen wurde mit einer Hebebühne ausgestattet und diente fortan dem Fahrleitungsdienst der Straßenbahn als Dienstfahrzeug. Später kam er maßgeblich beim Aufbau des Fahrleitungsnetzes für den O-Bus zum Einsatz. 1955 stattete die Arnhemer Firma Ravenhorst den Wagen mit einer geschlossenen Karosserie aus. Bei Unterhalt und Betrieb der historischen Fahrzeuge arbeiten Connexxion und die Arbeitsgruppe der Museumsbus-Stiftung eng zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Fahrzeuge.", "content": "Abgesehen von den Museumswagen wurden sämtliche vor 1990 gebauten Fahrzeuge inzwischen ausgemustert. Teilweise wurden sie an die Betriebe in Perm, Rostow am Don und Sarajevo abgegeben, keiner von ihnen befindet sich dort aber noch im Einsatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Oberleitungsbus Arnhem ist heute der einzige Oberleitungsbus-Betrieb in den Niederlanden. Er wird seit dem Dezember 2012 von der Verkehrsgesellschaft Hermes betrieben, einer Tochtergesellschaft des Verkehrskonzerns Connexxion. Der Busverkehr in der Stadsregio Arnhem-Nijmegen wird seitdem unter dem Namen „breng“ vermarktet. Weitere niederländische Obus-Betriebe existierten früher von 1927 bis 1965 in Groningen und von 1952 bis 1969 in Nijmegen.", "tgt_summary": null, "id": 535285} {"src_title": "Stop the Bomb", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Tomlinson begann seine Karriere 1987 in der kanadischen Juniorenliga Western Hockey League bei den Prince Albert Raiders, bei denen er sich kontinuierlich steigern konnte und bereits in seinem zweiten Jahr zu den punktbesten Stürmern zählte. So erzielte er in 55 Spielen, die er absolvierte, 42 Scorerpunkte. Nach einer weiteren durchaus erfolgreichen Spielzeit bei den Raiders, wechselte er zur Saison 1991/92 in die East Coast Hockey League zu den Roanoke Valley Rebels, bei denen er allerdings nur kurze Zeit unter Vertrag stand und sich nach nur sechs Einsätzen, dem Ligakonkurrenten Raleigh IceCaps anschloss. Bei den IceCaps gehörte er zu den Leistungsträgern und erzielte in 66 Partien 76 Punkte. Während der Spielzeit 1992/93 konnten ihn die Verantwortlichen des ETC Timmendorfer Strand von einem Engagement in Deutschland überzeugen und transferierten ihn in die Oberliga Nord. Nach einem kurzen Intermezzo in der Deutschen Eishockey Liga bei den Berlin Capitals, welches nur wenige Monate andauerte, entschied er sich im Jahr 1997 für einen Wechsel in die höchste britische Liga, die Ice Hockey Superleague, wo er fortan für den Klub Manchester Storm aufs Eis ging. Mit seinem neuen Arbeitgeber nahm er unter anderem an der European Hockey League teil. Durch die guten Leistungen, die er zeigte, wurden einige Klubs aus anderen und vor allem stärkeren europäischen Ligen auf den Linksschützen aufmerksam. Letzten Endes schloss er sich zur Saison 2000/01 den Eisbären Berlin aus der DEL an, für die er bis zum Jahr 2004 aktiv war. Anschließend beendete er seine Spielerkarriere im Alter von 34 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Ab der Spielzeit 2004/05 arbeitete Tomlinson als Trainer der Eisbären Juniors Berlin, mit denen er zwei Mal den Klassenerhalt in der Oberliga sichern konnte. Später übernahm er das Amt des Assistenztrainers der Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey Liga, wo er bis zur Saison 2009/10 in dieser Position fungierte. Ab der Saison 2010/11 arbeitete Tomlinson als Cheftrainer bei den DEG Metro Stars. Nach einem schwachen Start mit sechs Niederlagen aus den ersten zehn Spielen stabilisierte sich seine Mannschaft im Oktober und war Ende 2010 das beste Team der gesamten DEL mit 17:3 Siegen. Die Mannschaft konnte sich bis dahin vom vorletzten Tabellenplatz bis an die Tabellenspitze hocharbeiten. Während einer Niederlagenserie von sechs Spielen am Stück verlängerte DEG-Geschäftsführer Lance Nethery Tomlinsons Vertrag um eine weitere Saison, um ihm das Vertrauen auszusprechen. Die Mannschaft gewann später neun der letzten dreizehn Saisonspiele und sicherte sich damit den zweiten Tabellenplatz nach der Hauptrunde. Tomlinsons Team gewann die Playoff-Serie gegen die Adler Mannheim mit 3:1 und qualifizierte sich damit für das Halbfinale, welches gegen den späteren Meister Eisbären Berlin in fünf Spielen der Best-of-five-Serie verloren ging. Zur Saison 2012/13 verließ Tomlinson die DEG, um als neuer Cheftrainer der Nürnberg Ice Tigers zu fungieren. Im Dezember 2012 wurde er aufgrund einer anhaltenden Niederlagenserie entlassen und durch Bengt-Åke Gustafsson ersetzt. Am 4. Juli 2013 verpflichteten die Eisbären Berlin Tomlinson als neuen Cheftrainer. Beim Deutschland Cup im November 2014 fungierte er als Cheftrainer der kanadischen Nationalmannschaft. Am 16. Dezember 2014 wurde Tomlinsons Vertrag bei den Berlinern aufgelöst. Anfang Juni 2015 gab der Schweizer B-Ligist Rapperswil-Jona Lakers bekannt, dass Tomlinson als neuer Trainer verpflichtet wurde. Er unterzeichnete einen Vertrag über eine Saison, welcher im November 2015 vorzeitig um zwei weitere Jahre bis zum Ende der Spielzeit 2017/18 verlängert wurde. In der Saison 2015/16 führte Tomlinson die Lakers zur NLB-Vizemeisterschaft. Auch 2016/17 gelang der Einzug in die Finalserie der NLB, wiederum wurde aber der Meistertitel verpasst (3:4-Siege gegen Langenthal). Im Spieljahr 2017/18 führte Tomlinson Rapperswil zum Gewinn des Meistertitels in der zweiten schweizerischen Liga (mittlerweile Swiss League genannt) und damit zum Einzug in die Relegationsrunde gegen Kloten. Dort setzte sich seine Mannschaft durch, Tomlinson stieg folglich mit Rapperswil in die National League auf. In der Saison 2018/19 musste er mit der Mannschaft in die Abstiegsrunde der ersten Schweizer Liga. Vor dem Beginn der entscheidenden Spiele gegen Davos wurde sein Vertrag bis 2020 verlängert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeffrey Tomlinson (* 23. April 1970 in Winnipeg, Manitoba) ist ein ehemaliger deutsch-kanadischer Eishockeyspieler, der während seiner Karriere unter anderem für die Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey Liga spielte. Nach dem Ende seiner Spielerlaufbahn wurde er Trainer.", "tgt_summary": null, "id": 455156} {"src_title": "Oskar von Boenigk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Die Tochter einer australisch-niederländischen Mutter und eines philippinischen Vaters erlernte das Schachspiel mit sechs Jahren und begann mit neun Jahren an internationalen Turnieren teilzunehmen. 1999 gewann Caoili die nationalen Damenmeisterschaften der Philippinen. Im Jahr 2000 wurde sie zudem Siegerin der unter 16-Jährigen bei den Asien-Meisterschaften in Bagac. Bei den Dortmunder Schachtagen 2001 spielte Caoili im Open A – welches der Ungar Zoltán Varga gewann – und wurde beste Dame unter 109 Teilnehmern. Unter elf Männern belegte sie 2002 mit 8 Punkten aus 11 Partien den dritten Platz bei den \"Australian Masters\", einem Rundenturnier der Kategorie II. Im selben Jahr erhielt sie den Titel Internationaler Meister der Frauen (WIM). Im Juni 2009 gewann sie mit 8 Punkten aus 9 Runden das Zonenturnier von Ozeanien der Frauen. Zwischen 2000 und 2012 nahm Caoili regelmäßig an Schacholympiaden teil: 2000 und 2002 für die philippinische Frauennationalmannschaft am ersten Brett; für das australische Damenteam 2004, 2006, 2008, 2010 und 2012. Caoili hatte zwei Normen für den Großmeistertitel der Frauen erspielt. In der australischen Frauenrangliste war sie als inaktiv geführt, da sie nach dem Tata-Steel-Schachturnier in Wijk aan Zee im Januar 2014 keine Elo-gewertete Partien mehr gespielt hatte. Am 30. September 2017 heiratete Caoili den armenischen Schachgroßmeister Lewon Aronjan. Ehrengast der Hochzeit war der damalige armenische Staatspräsident Sersch Sargsjan. Am 30. März 2020 starb sie im Alter von 33 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls in Jerewan.", "section_level": 1}, {"title": "Beispielpartie.", "content": "Beim internationalen Open von Málaga gelang Caoili im Alter von 13 Jahren ein überraschender Erfolg gegen den russischen Großmeister Wladimir Jepischin, der im Jahr 2000 mit einer Elo-Zahl von 2667 zu den besten Spielern der Welt gehörte. In der vierten Runde kam es zur abgebildeten Stellung, in der Jepischin – mit den schwarzen Figuren spielend – ein schwerer Fehler unterlief: Er schlug mit seiner Dame den Bauern auf d4, der zwar durch die weiße Dame auf g4 gedeckt ist; er vertraute aber auf den taktischen Witz 38.... Sc3–e2+ (Springergabel), der die Dame mit Mehrbauer zurückgewinnen sollte. Nach 37.... Db6xd4 konterte Caoili ihrerseits mit der Springergabel 38. Se3–f5+, wonach die schwarze Dame verloren geht. Jepischin gab auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arianne Caoili (* 22. Dezember 1986 in Manila, Philippinen; † 30. März 2020 in Jerewan, Armenien) war eine australische Schachspielerin.", "tgt_summary": null, "id": 798380} {"src_title": "Reiner Sturm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Budd hinter Pullman die zweite Position auf dem Markt für Personenwagen und Triebwagen ein. Die Wagenkästen aus rostfreiem Stahl waren charakteristisch für Budd, die zum ersten Mal beim Pioneer Zephyr verwendet worden waren. Für schwach genutzte Verbindungen des Personenverkehrs, für die noch staatlich auferlegte Verkehrspflicht seitens der Bahngesellschaften bestand, wurde Ende der vierziger Jahre ein Nachfolger für die sogenannten „Doodlebugs“, benzin- und dieselelektrische Triebwagen aus den zwanziger Jahren, gesucht. Der Direktor für Maschinenwesen bei Budd, der ehemalige Generalmajor Gladeon Marcus Barnes, hatte die Idee, V6-Dieselmotoren, die von General Motors für den Antrieb von Panzern verwendet wurden, mit einer leichten Stahlkarosserie zu kombinieren. Daraus sollte ein leichter Triebwagen mit hoher spezifischer Leistung und daraus resultierenden guten Beschleunigungs- und Bremswerten entstehen. Die Firmenleitung beschloss 1949, einen Prototyp zu bauen, um ihn den Eisenbahngesellschaften schmackhaft zu machen. Das Fahrzeug erwies sich als äußerst erfolgreich, bis zur Produktionseinstellung 1962 wurden 398 Rail Diesel Cars gebaut. Der größte Betreiber war die Boston and Maine Railroad mit 64 Exemplaren. Auch in Australien, unter anderem auf der 1.613 Kilometer langen Strecke zwischen Port Pirie und Kalgoorlie, wurde das Budd RDC eingesetzt. Mit dem Ende der Verkehrspflicht Ende der siebziger Jahre wurden viele RDCs ausgemustert, einige fahren aber noch heute, vor allem in Kanada.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktive Auslegung.", "content": "Das Budd Rail Diesel Car bestand aus einem aus einem Wagenkasten aus rostfreiem Stahl, der sich auf zwei zweiachsigen Drehgestellen abstütze. In der Wagenmitte befanden sich unterflur zwei (beim RDC-9 ein) Sechszylinder-Dieselmotoren vom Typ 6-110 (Hersteller Detroit Diesel) mit jeweils 205 kW (279 PS) Leistung, die über hydraulische Drehmomentwandler und Kardanwellen jeweils die innenliegenden Achsen der Drehgestelle antrieben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 137 km/h, bei 20 ‰ Steigung immer noch 64 km/h. Luftbetätigte Scheibenbremsen mit Gleitschutzvorrichtungen sorgten für kurze Bremswege. Durch Vielfachsteuerung war eine problemlose Zusammenstellung zu Zügen möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Alle Typen waren durch die Vielfachsteuerung frei miteinander kombinierbar. Reine Personenausführung mit 94 Sitzplätzen Personenwagen mit kleinem Gepäckabteil, 70 Sitzplätze Personenwagen mit Gepäckabteil und Postabteil, 49 Sitzplätze Gepäck/Bahnpostwagen, nur 22,5 m lang einmotoriger Mittelwagen ohne Steuerabteile an den Enden", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Budd Rail Diesel Car (Budd RDC) ist ein dieselhydraulisch angetriebener Triebwagen, der von der Budd Company zwischen 1949 und 1962 für den Einsatz auf schwach genutzten Personenverkehrsverbindungen gebaut wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2395878} {"src_title": "William T. Watson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Ursprünglich wollten Magpul-Chef Richard Fitzpatrick und seine Mitstreiter Mike Mayberry, Eric und Brian Nakyama sowie Drake Clark nur ein verbessertes M16/AR-15 bauen, als sie ihre Arbeit an der Masada-Studie begannen. Ab Herbst 2006 entstanden auf Basis des AR-180 rechtzeitig zur SHOT Show 2007 sechs Prototypen. In der Szene sorgte das für Furore, denn bis dahin kannte man Magpul vor allem als Zubehör-Lieferanten. Anfang 2008 wurde die Zusammenarbeit in Entwicklung und Produktion mit Bushmaster Firearms International verkündet, da Magpul die Produktionskapazitäten fehlten und sich die Vorstellungen von der neuen Waffe glichen. Mit der Kooperation von Bushmaster Firearms erfuhr die Waffe einige Designänderungen, die Auffälligsten sind der weiter nach vorne verlagerte Ladehebel, die 4-fach-Picatinny-Schienen und die aufklappbare Notvisierung (BUIS). Das ACR wurde zuerst \"Magpul Masada\" (nach der Belagerung von Masada) benannt. Als Bushmaster in die Fertigung einstieg, wurde der Name ACR gewählt. Zeitweise wurde unter dem Projektnamen \"Magpul Massoud\" an einer 7,62×51-mm-NATO-Variante der Masada gearbeitet; die Waffe schaffte es jedoch nicht zur Serienreife.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Das Bushmaster ACR scheint im doppelten Sinne dem Baukastenprinzip zu entsprechen: Einerseits vereint es bewährte Konstruktionsmerkmale verschiedener Waffen seiner Klasse, andererseits setzten die Konstrukteure auf Modularität. Das Funktionsprinzip des Sturmgewehrs gleicht mit seinem Impulskolben und dem über acht Warzen verriegelnden Drehkopfverschluss dem des G36 oder AR-18. Während andere Hersteller ihre Gehäuse aus Kunststoff fertigen, verwendet Magpul Aluminium. Im Gehäuse sitzen die Stahlführungsschienen, welche an das Gehäuse genietet sind, um den zuverlässigen Lauf der Verschlussgruppe zu gewährleisten und auch der Laufblock aus CNC-gefrästem, wärmebehandelten Stahl, an dem über einen Gewindering der Lauf befestigt wird. Dabei stehen nicht nur unterschiedliche Lauflängen, sondern auch Kaliber zur Auswahl. Der Lauf kann nach Entfernung des Handschutzes in wenigen Sekunden ohne Werkzeug demontiert und durch einen anderen ersetzt werden. Griffstück und Magazinschacht, Schulterstütze, Handschutz und Magazin bestehen aus Kunststoff. Dennoch wiegt die Waffe (16,6-Zoll-Lauf) ungeladen. Die Waffe ist in verschiedenen Farben und Speziallackierungen erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bushmaster ACR (Adaptive Combat Rifle) ist ein US-amerikanisches Sturmgewehr, das von Magpul Industries entwickelt und von Bushmaster Firearms International und Remington Arms produziert wird. Seit 2009 steht das Bushmaster ACR polizeilichen Einsatzkräften und Privatpersonen in halbautomatischer Ausführung zur Verfügung, die militärische Version ist seit Ende 2009 lieferbar. Bushmaster ist überwiegend für den zivilen Markt zuständig, während Remington den Behördenmarkt bedient.", "tgt_summary": null, "id": 689300} {"src_title": "Ebe W. Tunnell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und Karriere als Anwalt.", "content": "Archibald war der Sohn von Samuel und Elizabeth Archibald. Nach begonnenen Studien in Naturwissenschaften und Medizin in Halifax entschied er sich für die Rechtswissenschaften und wurde Schüler von William Sutherland, einem angesehenen Anwalt der Stadt. 1836 wurde er als Notar und 1838 als Rechtsanwalt zugelassen und arbeitete danach in den Anwaltschaften von Prince Edward Island und Nova Scotia. Neben seiner Arbeit war er Friedensrichter, Rechtspfleger und 1848 Testamentsvollstrecker, bis er 1849 einer der Aufsichtsführenden beim Bau des Telegrafen von Halifax nach New Brunswick wurde. Bereits 1843 hatte er seine Cousine Elizabeth Burnyeat geheiratet, eine Anglikanerin, doch der Gegensatz zu Archibalds presbyterianischem Glauben schien dem Paar keine Probleme zu bereiten, ihre Kinder wurden anglikanisch.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Tätigkeit in Nova Scotia.", "content": "1851 trat Archibald erstmals politisch in Erscheinung, als er bei den Parlamentswahlen Nova Scotias im Bezirk Colchester County für die Reformpartei (heute Nova Scotia Liberal Party) antrat und gewählt wurde. Seine Familie besaß schon seit langem großen Einfluss in der Politik der Kolonie, doch die erwartete steile Karriere machte er zunächst nicht, sondern engagierte sich erfolglos für ein allgemeines Bildungswesen und wurde 1854 einer der Räte einer neuen Schule in Truro. 1856 berief ihn die liberale Regierung unter William Young zum Generalanwalt, aber schon ein halbes Jahr später musste Young wegen einer Verratsaffäre in seiner Regierung zurücktreten und Archibald damit sein Amt aufgeben. Die folgenden Jahre waren von politischem Schlammschlachten zwischen Liberalen und Konservativen geprägt, dennoch wurde der ausgesprochen ruhige Archibald 1859 erneut in das Parlament gewählt und von der nun wieder liberalen Regierung zum Generalanwalt bestellt. Zusammen mit Premier Joseph Howe und dem Eisenbahnbeauftragten Jonathan McCully bemühte sich Archibald um den Bau der Intercolonial Railway zwischen New Brunswick, Nova Scotia und der Provinz Kanada. Ab 1862 war er Vorsitzender der Liberalen.", "section_level": 1}, {"title": "Gründung Kanadas.", "content": "1863 war Archibald einer von nur 14 Liberalen, die noch einen Sitz im Parlament erreichten. Der konservative Premier Charles Tupper vertrat in Schul- und Eisenbahnpolitik aber sehr ähnliche Positionen, und so war es wenig verwunderlich, dass Archibald zusammen mit McCully als liberaler Vertreter zur Charlottetown-Konferenz berufen wurde. Dort wurde er zum Anhänger der Idee einer Union der nordamerikanischen Kolonien und diskutierte Fragen einer möglichen Verfassung mit den Vertretern der anderen Kolonien. Vor allem in finanziellen Fragen war er ein anerkannter Moderator. Im Parlament in Halifax blieb er aber der einzige liberale Anhänger einer Union. Trotz dieser Unstimmigkeit mit seiner Partei in einer viel diskutierten Frage blieb er aber deren Vorsitzender. 1866 einigten sich New Brunswick, Nova Scotia und die Provinz Kanada grundsätzlich auf eine Konföderation und Archibald war einer von sechs Vertretern Nova Scotias, die 1866 an der Londoner Konferenz die Verfassung des neuen Dominion Kanada verabschiedeten, und auch hier war er vor allem an Fragen finanzieller Vereinbarungen für das Dominion beteiligt. 1867, in der ersten kanadischen Regierung unter John Macdonald, wurde er Minister für die Provinzen, in Nova Scotia aber gelang es ihm aber vor allem wegen seiner Förderung des Bundesstaates nicht, in deren neues Parlament gewählt zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur in Manitoba.", "content": "Im April 1868 legte Archibald sein Ministeramt nieder, um sich in Nova Scotia für das Dominion einzusetzen. 1869 wurde er dann bei einer Nachwahl endlich ins Unterhaus gewählt. Bei der Verabschiedung des Manitoba Act in der Folge der Red-River-Rebellion 1870 setzte er sich für eine versöhnliche Politik gegenüber den Aufständischen ein und wurde kurz darauf zum ersten Vizegouverneur der neuen Provinz Manitoba und der Nordwest-Territorien berufen. Er akzeptierte den Ruf aber nur für den Zeitraum von einem Jahr, um danach nach Nova Scotia zurückzukehren. In Fort Garry angekommen, fand er sich zwischen dem Lager der Métis und Altsiedler und dem der Neusiedler und Milizen wieder. Erstere bildeten zwar die Mehrheit, letztere hatten wegen der gut bewaffneten Milizen aber praktisch die Gewalt in der Provinz inne. Der Publizist und Führer der radikalen Canadian Party, John Christian Schultz, feindete Archibald regelmäßig in Wort und Schrift an und die Milizen betrieben ungestraft regelrecht Jagd auf die Métis. Die Einrichtung der neuen Wahlbezirke und die Durchführung der ersten Wahl gelang zwar, nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses, das deutlich die Mehrheitsverhältnisse widerspiegelte und trotz zahlreicher vertriebener Métis Neusiedler und Milizen zur Minderheit machte, kam es zu einem Aufstand unter letzteren. Die ungelösten Konflikte der Provinz bewogen Archibald, sein Amt entgegen seinem ursprünglichen Plan über ein Jahr hinaus weiterzuführen. Eine Amnestie für die Rebellenführer blieb aber weiter aus (und sollte auch nie erfolgen), während gleichzeitig Regelungen zugunsten der Neusiedler von Premier Macdonald getroffen wurden, wie die, dass Siedler aus Ontario jedes noch nicht offiziell vermessene Land für sich in Anspruch nehmen dürften. Die Verteilung von 5700 km2 (1,4 Millionen Acres) Land an die Métis nach dem Manitoba Act durfte Archibald nicht vornehmen, die Regierung bemühte sich nicht darum, und die führerlos gewordenen Métis selbst waren mit dem Rechtswesen des Dominion zu wenig vertraut, um ihre Ansprüche durchzusetzen, Anwälte wie ihr Anführer Louis Riel befanden sich im Exil. Dieser lud Archibald ein, mit den ins weiter westlich gelegene St Boniface geflüchteten Anführern der Métis zu sprechen, und er nahm an. Die Regierung in Ottawa gab ihm aber weiter keine Unterstützung für seine Politik, und so legte er 1872 sein Amt nieder, offiziell um der Regierung den Weg freizumachen, die Provinz nach ihren Vorstellungen zu entwickeln. In einem privaten Brief an Macdonald machte Archibald ihm aber schwere Vorhaltungen, und sprach ihm jedes Verständnis für die Verhältnisse in der Provinz ab. Nach seinem Rücktritt wurde er um die Wiederaufnahme des Amtes gebeten, doch er nahm nicht an.", "section_level": 1}, {"title": "Zurück in Nova Scotia.", "content": "Nach seiner Rückkehr 1873 nach Nova Scotia wurde Archibald im Februar Direktor bei der Canadian Pacific Railway, im Juni aber, wie ursprünglich geplant, zum Obersten Gericht berufen. Doch wenige Tage später zog sich der zum Vizegouverneur ernannte James William Johnston aus gesundheitlichen Gründen zurück und Archibald wurde an seiner statt vereidigt. Wieder sah er sich einer starken Opposition der Provinzregierung gegen das Dominion ausgesetzt, gegen die er in den ersten Jahren ankämpfte, doch mit der Zeit zog er sich auf repräsentative Pflichten zurück. Er blieb bis 1883 im Amt. 1885 wurde er als Knight Grand Cross des Order of St Michael and St George geadelt und führte fortan den Namenszusatz „Sir“. Danach leitete Archibald eine Erweiterung und Neuorganisation der Dalhousie University und gründete 1878 die Nova Scotia Historical Society mit, deren Vorsitzender er von 1886 bis zu seinem Tod war. Bei einer Nachwahl zum Parlament wurde er 1888 erneut gewählt, diesmal für die Konservativen, konnte den Sitz aber aus gesundheitlichen Gründen kaum noch wahrnehmen und trat 1891 nicht mehr an. Im Jahr darauf verstarb er.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Adams George Archibald KCMG, PC (* 3. Mai 1814 in Truro in der britischen Kolonie Nova Scotia; † 14. Dezember 1892 ebenda, dann schon Teil der Kanadischen Konföderation) war ein kanadischer Rechtsanwalt und Politiker. Als einer der Väter der Konföderation gehört er zu den Wegbereitern des 1867 gegründeten kanadischen Bundesstaates. Von 1870 bis 1872 amtierte er als Vizegouverneur Manitobas und der Nordwest-Territorien sowie von 1873 bis 1883 als Vizegouverneur von Nova Scotia.", "tgt_summary": null, "id": 2101078} {"src_title": "Eswatini Airlink", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Port Moody liegt am Ende des Burrard Inlet, einem während der letzten Kaltzeit entstandenen, von West nach Ost führenden Fjord. Der westliche Teil des Gemeindegebiets ist zum größten Teil bewaldet und grenzt an den Indian Arm, einem nach Norden führenden Seitenarm des Burrard Inlet. Ebenfalls in Richtung Norden erstreckt sich der Eagle Mountain, ein bis zu 1050 m hoher bewaldeter Bergrücken. Im Süden und Südosten liegt der flache Isthmus der Burrard-Halbinsel. Nachbargemeinden von Port Moody sind Anmore im Norden, Coquitlam im Osten und Süden, Burnaby im Südwesten, der Distrikt North Vancouver im Westen und Belcarra im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die frühesten Bewohner waren die Squamish und Musqueam, die im Sommer temporäre Lager hatten, wo sie jagten, fischten und Schalentiere sammelten. Die ersten Europäer, überwiegend Pelzhändler, erreichten die Gegend um 1800. Während des Cariboo-Goldrauschs 1858/59 errichtete eine Einheit von Royal Engineers unter dem Kommando von Richard Moody einen Pfad zum östlichen Ende des Fjords. Im Falle eines US-amerikanischen Angriffs sollten dort Schiffe landen und die etwas weiter südlich am Fraser River gelegene Stadt New Westminster mit Gütern versorgen sowie Soldaten absetzen können. Rund um die Anlegestelle entwickelte sich eine kleine Siedlung namens Port Moody. Eine der Bedingungen des Beitritts von British Columbia zur Kanadischen Konföderation im Jahr 1871 war der Bau einer transkontinentalen Eisenbahnstrecke. 1879 legte die Canadian Pacific Railway (CPR) Port Moody als westlichen Endpunkt der Strecke fest, zwei Jahre später begannen die Vermessungsarbeiten. In der Folge wuchs die Bevölkerungszahl rasch an und es kam zu Landspekulation in großem Stil, da man hoffte, Port Moody werde sich dank der Eisenbahn zu einer bedeutenden Metropole entwickeln. Am 7. November 1885 war die Bahnstrecke mit dem Setzen des letzten Nagels in Craigellachie vollendet und am darauf folgenden Tag erreichte der erste Zug Port Moody. Der fahrplanmäßige Betrieb wurde am 4. Juli 1886 aufgenommen. In der Zwischenzeit hatte sich die CPR aber dazu entschlossen, die westliche Endstation nach Vancouver zu verlegen, wo mehr Platz für Hafenanlagen zur Verfügung stand. Die Immobilienblase platzte und Port Moody entwickelte sich viel langsamer als erwartet. Am 7. April 1913 wurde Port Moody zur Stadt erklärt.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Der Zensus im Jahr 2016 ergab für die Gemeinde eine Bevölkerungszahl von 33.551 Einwohnern, nachdem der Zensus im Jahr 2011 für die Gemeinde eine Bevölkerungszahl von 33.011 Einwohnern ergab. Die Bevölkerung hat dabei im Vergleich zum letzten Zensus im Jahr 2011 nur um 1,6 % zugenommen und liegt damit weit unter dem Provinzdurchschnitt mit einer Bevölkerungszunahme in British Columbia um 5,6 %. Im Zensuszeitraum 2006 bis 2011 hatte die Einwohnerzahl in der Gemeinde bereits überdurchschnittlich um 19,9 % zugenommen, während sie im Provinzdurchschnitt um 7,0 % zunahm. Für den Zensus 2016 wurde für die Gemeinde ein Medianalter von 40,6 Jahren ermittelt. Das Medianalter der Provinz lag 2016 bei 43,0 Jahren. Das Durchschnittsalter lag bei 39,0 Jahren, bzw. bei 42,3 Jahren in der Provinz.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Waren in der Vergangenheit Sägewerke und verarbeitende Industriebetriebe vorherrschend, so dominiert heute der Dienstleistungssektor. Größter Arbeitgeber ist das Krankenhaus Eagle Ridge mit 900 Mitarbeitern. Darüber hinaus existiert eine zum Hafen Vancouver gehörende Verladeanlage für Massengut, zwei petrochemische Betriebe und ein Erdwärme-Kraftwerk. Im Jahr 2004 erklärte sich Port Moody zur „Stadt der Kunst“, dies wegen der hohen Konzentration von Kleinunternehmen, die im Kulturbereich tätig sind (Filmproduktion, Kunsthandwerk, Musik) und mehrerer Kulturfestivals.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Port Moody liegt am Highway 7A, der von Vancouver über Burnaby und Maple Ridge nach Hope führt. Die Stadt liegt an der Hauptstrecke der Canadian Pacific Railway, auf der vor allem Güterverkehr abgewickelt wird. Auf ihr verkehrt der Nahverkehrszug West Coast Express. Darüber hinaus wird die Stadt durch mehrere Buslinien der Coast Mountain Bus Company erschlossen. Port Moody ist weiterhin an die Evergreen Line, einer Linie des fahrerlosen Schienennahverkehrssystems Sky Train, angeschlossen. Sie führt von Burnaby über Port Moody nach Coquitlam und wurde im Jahr 2016 eröffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Port Moody ist eine Stadt im Südwesten der kanadischen Provinz British Columbia. Sie liegt rund 20 km östlich von Vancouver und gehört zum Bezirk Metro Vancouver. ", "tgt_summary": null, "id": 572929} {"src_title": "Bo Giertz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Dario Cologna stammt aus dem Münstertal und spricht als Muttersprache das regionale Idiom des Rätoromanischen. Im Alter von fünf Jahren begann Cologna mit dem alpinen Skisport. Bis er 1999 zum Skilanglauf wechselte, war er des Weiteren im Radsport und im Fussball aktiv. Während seiner Jugend gewann Cologna zahlreiche Medaillen auf nationaler Ebene. 2004 nahm er erstmals an nordischen Juniorenweltmeisterschaften teil. Im norwegischen Stryn belegte er beim Sieg des Deutschen Franz Göring über 10 Kilometer den 24. Platz und wurde mit der Schweizer Staffel Achter. Ein Jahr später konnte er bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Rovaniemi über die gleiche Distanz den 23. Platz und in der Verfolgung den 29. Platz erkämpfen. Seine erste internationale Medaille gewann Cologna bei den nordischen Juniorenweltmeisterschaften 2006 in Kranj. Beim Sieg des Titelverteidigers Petter Northug gewann er hinter Martin Jakš die Bronzemedaille über 10 Kilometer klassisch. Im Verfolgungswettbewerb belegte er den 22. Platz. In der Saison 2006/07 gelangen Cologna vier Podiumsplatzierungen im Skilanglauf-Alpencup (auch OPA-Cup). Darunter auch ein Sieg im österreichischen Obertilliach über 10 Kilometer Freistil. Am Ende der Saison gewann er die Gesamtwertung des Alpencups mit deutlichem Vorsprung. Diese guten Resultate ermöglichten es ihm, im Skilanglauf-Weltcup zu starten. So gelang es ihm, zum Saisonabschluss im schwedischen Falun im Verfolgungswettbewerb als 25. seine ersten Weltcuppunkte zu erkämpfen. Bei den U23-Junioren-Weltmeisterschaften in Tarvisio siegte Cologna im Verfolgungswettbewerb vor seinem Landsmann Curdin Perl. Auch über die 15 Kilometer Freistil war er nicht zu schlagen und gewann seine zweite Goldmedaille. In dieser Saison konnte er des Weiteren den Engadin Skimarathon gewinnen und wurde mit einem Sieg über 50 Kilometer klassisch erstmals Schweizer Meister im Seniorenbereich. Nach mässigem Start in die Saison 2007/08 gelang es Cologna, sich im Seniorenbereich zu etablieren. Im russischen Rybinsk gelang ihm mit Platz acht über 30 Kilometer Freistil erstmals der Sprung unter die Top-Ten in einem Weltcup-Wettbewerb. Dies gelang ihm auch in Otepää und Liberec. Beim Weltcupfinale in Bormio erkämpfte er sich mit Platz vier im Prolog über 3,3 Kilometer Freistil sein bestes Saisonergebnis. Bei den U23-Junioren-Weltmeisterschaften in Mals gewann Cologna seine dritte U23 Goldmedaille mit einem Sieg über die 30 Kilometer Freistil. In den ersten sechs Einzelwertungen der Weltcupsaison 2008/09 klassierte sich Cologna als einziger Läufer immer in den Punkterängen, darunter dreimal in den Top-Ten. Am 14. Dezember 2008 übernahm er als erster Schweizer Langläufer überhaupt die Führung im Gesamtweltcup. Darauf folgte, wiederum als erster Schweizer Langläufer, der Gesamtsieg der Tour de Ski. Bei den Weltmeisterschaften 2009 im tschechischen Liberec verpasste er als Vierter im Sprint nur knapp seine erste WM-Medaille im Erwachsenenbereich. Auch über 15 Kilometer im klassischen Stil zeigte er als Sechster eine gute Leistung. Im Verfolgungsrennen über 30 Kilometer wurde er 41. und mit der schweizerischen Staffel Siebter. Am 22. März 2009 wurde Cologna als erster Schweizer Langläufer und jüngster Langläufer seit 25 Jahren Gesamtweltcupsieger. Ausserdem entschied er die Gesamtwertung für die vier Rennen des Weltcup-Finals für sich. Am 15. Februar 2010 wurde er in Vancouver Olympiasieger über 15 km Freistil. Seit der Bronzemedaille 1988 in Calgary von Andy Grünenfelder über 50 km war dies die erste Schweizer Langlaufmedaille an Olympia. Ausserdem ist er damit der bisher einzige Schweizer Langläufer, der bei Olympischen Spielen ganz zuoberst auf dem Podest stand. Am 28. Februar 2010 war Cologna über 50 km auf bestem Weg, sich seine zweite olympische Medaille zu sichern. Der Schweizer stürzte allerdings in der letzten Kurve 200 m vor dem Ziel wegen einer tückischen Eisplatte und fiel dadurch auf Rang zehn zurück. Zuvor war er im Verfolgungsrennen über 30 Kilometer 13., im Teamsprint Elfter und mit der Schweizer Langlaufstaffel Zehnter geworden. Zwei Wochen später entschied er zum zweiten Mal nach 2007 den Engadin Skimarathon für sich. Im Gesamtweltcup belegte er beim Sieg des Norwegers Petter Northug einen vierten Platz. Die gleiche Platzierung erreichte er im Distanzweltcup. Seine Matura machte Cologna 2010 als Mitglied der Sportklasse am Hochalpinen Institut Ftan. In der nacholympischen Saison 2010/11 gelang es Cologna, an vorangegangene Erfolge anzuknüpfen. Am 9. Januar 2011 gewann er nach drei Etappenerfolgen zum zweiten Mal die Tour de Ski vor Petter Northug und dem tschechischen Vorjahressieger Lukáš Bauer. Bei der Weltmeisterschaft 2011 kam er jedoch nicht über einen neunten Platz im Sprint hinaus. Im Massenstartrennen über 50 Kilometer (20.), im Verfolgungsrennen über 30 Kilometer (24.) und im Rennen über 15 Kilometer im klassischen Stil (25.) landete er hingegen nur auf Plätzen zwischen 20 und 30, während er mit der Schweizer Herren-Staffel Neunter wurde. Auch in der Saison 2011/12 gewann Cologna die Tour de Ski, vor Marcus Hellner und Petter Northug. Die Gesamtwertung entschied er zum insgesamt dritten Mal und mit deutlichem Vorsprung für sich. Im Januar 2013 wurde er zum Schweizer des Jahres 2012 gewählt. Bei der Tour de Ski 2012/2013, die erstmals auch in seiner Heimat, dem Val Müstair, Halt machte, belegte Cologna hinter Alexander Legkow den zweiten Platz. Beim Saisonhöhepunkt, den Weltmeisterschaften 2013 im Val di Fiemme, sicherte er sich am 23. Februar 2013 mit dem Sieg im 30-km-Verfolgungsrennen erstmals einen Weltmeistertitel. Am 3. März kam die Silbermedaille über 50 km hinzu. Außerdem wurde er Achter über 15 Kilometer in der freien Technik und Sechster mit der Schweizer Staffel. Im Dezember wurde er zum Schweizer Sportler des Jahres 2013 gewählt. Cologna erlitt bei der Vorbereitung auf die Olympiasaison 2013/14 einen empfindlichen Rückschlag, als er am 11. November 2013 beim Joggen mehrere Bänderrisse im rechten Fussgelenk erlitt. Er wurde umgehend operiert und stand nach fünf Wochen bereits wieder auf Skiern. Cologna verzichtete auf den Start bei der Tour de Ski und widmete sich dem gezielten Aufbautraining. Den ersten wettkampfmässigen Einsatz nach der Verletzung hatte er am 10. Januar beim Continental Cup in Chamonix. Nachdem er zwei Schweizer Meistertitel errungen hatte, kehrte er am 1. Februar in Toblach in den Weltcup zurück und klassierte sich über 15 km klassisch sogleich als Zweiter. Beim ersten Rennen der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi, dem Skiathlon über 30 km, gewann Cologna zum zweiten Mal eine olympische Goldmedaille. Seinen dritten Olympiasieg feierte er anschliessend beim Rennen über 15 km im klassischen Stil. Im Teamsprint, welchen er mit seinem jüngeren Bruder Gianluca bestritt, erreichte er den Final und klassierte sich auf dem fünften Schlussrang. Im Sprint wurde er 26. und im abschließenden Massenstartrennen über 50 Kilometer kam er als 27. ins Ziel. Nach schwachen Start in die Saison 2014/15 in Ruka mit den Plätzen 45 und 24 errang Cologna bei der Nordic Opening in Lillehammer den achten Gesamtrang. Beim folgenden 15 km Klassikrennen in Davos kam er auf den zweiten Platz. Die Tour de Ski 2015 beendete er auf den vierten Rang. Dabei gewann er das Prologrennen in Oberstdorf und belegte den dritten Platz im 15 km klassisch Massenstartrennen im Val di Fiemme. Beim Weltcuprennen im Januar 2015 in Rybinsk erreichte den zweiten Platz im Skiathlon und siegte über 15 km Freistil. Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Falun holte er Silber im Skiathlon. Zudem wurde er Sechster beim Massenstartrennen über 50 Kilometer, 18. über 15 Kilometer in der freien Technik und Fünfter mit der Staffel. Beim letzten Weltcuprennen der Saison in Oslo errang er den zweiten Platz im 50 km Freistil Massenstartrennen und beendete die Saison zunächst auf dem zweiten Platz im Gesamtweltcup. Nachdem im Juli 2016 dem Gesamtweltcupsieger Martin Johnsrud Sundby den Gesamtsieg der Tour de Ski 2015 aberkannt wurde, wurde Cologna nachträglich Gesamtweltcupsieger. Den Distanzweltcup gewann er zum zweiten Mal. Zu Beginn der folgenden Saison errang er den 13. Platz bei der Nordic Opening in Ruka. Dabei wurde er Dritter bei der Freistiletappe über 10 km. Die Tour de Ski 2016, bei der er in Oberstdorf den zweiten Platz im 15 km Massenstartrennen belegte, musste er aufgrund einer Verletzung vorzeitig beenden. Er beendete darauf die Weltcupsaison und startete bei Skimarathonrennen. Dabei siegte er im Februar 2016 beim Gommerlauf über 42 km Freistil. Im folgenden Monat wurde er Fünfter beim Wasalauf. Nach Platz 26 zu Beginn der Saison 2016/17 bei der Weltcup-Minitour in Lillehammer, wurde er bei der Tour de Ski 2016/17 mit dem sechs Top Zehn Platzierungen, darunter Platz Drei im Skiathlon in Oberstdorf, Dritter. Beim Saisonhöhepunkt, den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 in Lahti, belegte er den siebten Platz im 50-km-Massenstartrennen und den vierten Platz mit der Staffel, wobei die Schweizer ihre erste internationale Staffelmedaille seit den Olympischen Winterspielen von 1972 nur um zwei Zehntelsekunden verpassten. Im März 2017 gewann er zum dritten Mal den Engadin Skimarathon. Zum Saisonende kam er beim Weltcup-Finale in Québec auf den fünften Platz und erreichte den neunten Platz im Distanzweltcup sowie den siebten Rang im Gesamtweltcup. Die Olympiasaison 2018 begann erfolgreich mit Siegen bei der 15-km-Verfolgung in Lenzerheide, dem Gesamtsieg bei der Tour de Ski und begünstigt durch ein Nichtantreten des 2018 bislang überlegenen Johannes Høsflot Klæbo beim 15 km Massenstart Ende Januar in Seefeld. Für die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele im koreanischen Pyeongchang wurde Cologna als Fahnenträger der Schweizer Delegation bestimmt. Am 16. Februar gewann Cologna im 15 km Freistilrennen und holte damit seinen vierten Olympiasieg. Zudem wurde er Sechster im Skiathlon, Neunter im Massenstartrennen über 50 Kilometer und jeweils Elfter im Sprint und mit der Schweizer Langlaufstaffel. Beim Weltcupfinale in Falun wurde er Dritter und errang abschließend den zweiten Platz im Gesamtweltcup und den ersten Platz im Distanzweltcup. Im März 2018 wurde er Schweizer Meister über 50 km Freistil und im Sprint. In der Saison 2018/19 errang Cologna den zehnten Platz beim Lillehammer Triple und den 12. Platz beim Weltcupfinale in Québec und erreichte abschließend den 23. Platz im Gesamtweltcup und den 19. Rang im Distanzweltcup. Seine Ergebnisse bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 in Seefeld in Tirol waren der achte Platz mit der Staffel, der siebte Platz im Massenstartrennen über 50 Kilometer, der sechste Rang über 15 km klassisch und der 14. Platz im Skiathlon. Im März 2019 gewann er zum vierten Mal den Engadin Skimarathon und errang bei den Schweizer Meisterschaften in Engelberg den dritten Platz über 50 km klassisch. Nach Platz drei über 15 km Freistil in Davos zu Beginn der Saison 2019/20, wurde er Siebter bei der Tour de Ski 2019/20 und Zehnter bei der Skitour. Zum Saisonende errang er in Lahti den zweiten Platz mit der Staffel und erreichte den zehnten Platz im Gesamtweltcup und den neunten Rang im Distanzweltcup.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Seit 2010 trägt ein Zug der Rhätischen Bahn, der \"RhB ABe 8/12 3504\", den Namen \"Dario Cologna\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Dario Alonzo Cologna (* 11. März 1986 in Santa Maria Val Müstair, heute Gemeinde Val Müstair, Kanton Graubünden) ist ein Schweizer Skilangläufer. Er gewann in der Saison 2008/09 als erster Schweizer überhaupt den Gesamtweltcup im Langlauf. Bei Olympischen Spielen gewann er bisher vier Goldmedaillen, bei Weltmeisterschaften eine. Viermal konnte er die Tour de Ski sowie die Gesamtwertung des Skilanglauf-Weltcups für sich entscheiden.", "tgt_summary": null, "id": 2089248} {"src_title": "Rotschnabelente", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Brunon Bendig begann im Jahre 1955 beim Sportverein \"LZS Starogard\" mit dem Boxen. Sein erster Trainer war dort Kazimierz Grzywarz. Wenig später wechselte er zu \"MKS Wisla Tczew (Dirschau)\". Im Laufe seiner Karriere startete er noch für \"Zawisza Bydgoszcz (Bromberg)\", \"Gedania Gdańsk (Danzig)\" und \"Polonia Gdańsk\". Dabei wurde er von den Trainern Jozef Kruza, Kazimierczak, Rinke und Karnath betreut und kam in der polnischen Nationalstaffel der Boxer, der er seit 1959 angehörte, in die Hände von Feliks Stamm, der großen Anteil an seinen Erfolgen hatte. Brunon Bendig erlernte den Beruf eines Schlossers und war zunächst bei der polnischen Staatseisenbahn angestellt, bevor er in die polnische Armee eintrat. Brunon Bendig war bei einer Größe von 1,69 Metern für das Bantamgewicht (bis 54 kg Körpergewicht), in dem er lange Zeit startete, ein ungewöhnlich schlanker Boxer, der in erster Linie von seiner hervorragenden Technik lebte, während es ihm an Schlagkraft mangelte. Ein weiterer Vorteil war seine große Reichweite. Ab 1965 wechselte er in das Federgewicht (bis 57 kg Körpergewicht), um den ständigen Strapazen des Abtrainierens zu entgehen. 1959 bestritt Brunon Bendig seinen ersten Länderkampf für Polen und siegte dabei über Husein Useinovic aus Jugoslawien nach Punkten. Im Jahre 1960 nahm er auch erstmals an der polnischen Meisterschaft teil. Dabei unterlief ihm in seinem Viertelfinalkampf im Bantamgewicht gegen Stanislaw Dzienis ein Tiefschlag, der seine Disqualifikation nötig machte. Überraschenderweise wurde er trotzdem für die Olympischen Spiele 1960 in Rom nominiert. Obwohl er international recht unerfahren war, überzeugte er in Rom und gewann mit Punktsiegen über John Sentongo, Uganda (5:0), Johannes De Rooij, Niederlande (5:0) und Europameister Horst Rascher aus der Bundesrepublik Deutschland (3:2) und einer Punktniederlage im Halbfinale gegen Oleg Grigorjewitsch Grigorjew aus der Sowjetunion (1:4) eine Bronzemedaille. Bei der polnischen Meisterschaft 1961 verlor Brunon Bendig im Halbfinale überraschend gegen Teofil Kowalski. Bei der Europameisterschaft 1961 wurde er daraufhin nicht eingesetzt. Er gewann aber bei der 2. Eisenbahner-Meisterschaft der Eisenbahnen der Warschauer Pakt-Staaten in Magdeburg das Turnier im Bantamgewicht. In einem Länderkampf gegen Ungarn in Budapest musste er gegen Gyula Török, dem Olympiasieger von Rom im Fliegengewicht eine Punktniederlage hinnehmen. Im Jahre 1962 gewann er dann seinen ersten polnischen Meistertitel im Bantamgewicht mit einem Punktsieg über Stanislaw Dzienis. Er stand 1962 auch in der polnischen Nationalstaffel, die in München gegen die Bundesrepublik Deutschland kämpfte. Er verlor dabei seinen Kampf gegen Europameister Manfred Homberg aus Düsseldorf nach Punkten. 1963 wurde er wieder polnischer Meister im Bantamgewicht mit einem Punktsieg im Finale über Henryk Mielczewski. Bei der Europameisterschaft 1963 in Moskau war er im Bantamgewicht wieder dabei. Er unterlag dort aber schon in seinem ersten Kampf gegen Michailo Mitsew aus Bulgarien und erreichte damit nur den 9. Platz. Gegen Ende des Jahres 1963 gelang ihm aber ein großer Erfolg, denn er besiegte im Endkampf der 4. Meisterschaft der Armeen der Staaten des Warschauer Paktes in Lodz Olympiasieger Oleg Grigorjew aus der UdSSR nach Punkten. In einem Länderkampf gegen die BRD in Wrocław schlug er Horst Rascher aus Karlsruhe nach Punkten. Den dritten polnischen Meistertitel im Bantamgewicht gewann Brunon Bendig 1964. Er bezwang dabei Henryk Mielczewski wie schon 1963 nach Punkten. Bei den Olympischen Spielen dieses Jahres in Tokio gewann er seinen ersten Kampf über den guten DDR-Boxer Rainer Poser knapp nach Punkten (3:2 Richterstimmen), unterlag dann aber schon im Achtelfinale gegen den unbekannten Karimu Young aus Nigeria mit dem gleichen Resultat, schied aus und kam nur auf den 9. Platz. 1965 wechselte Brunon Bendig in das Federgewicht und holte sich auch in dieser neuen Gewichtsklasse den vierten polnischen Meistertitel. Erneut war sein Endkampfgegner Henryk Mielczewski, den er klar auspunktete. Bei der Europameisterschaft 1965 in Berlin (Ost) absolvierte er dann seinen letzten Start bei einer internationalen Meisterschaft. Er siegte dort über Kenneth Israelsson aus Schweden, Constantin Stanew aus Rumänien und Wolfgang Hübner aus der DDR und stand im Finale dem Olympiasieger von 1964 Stanislaw Stepanowitsch Stepaschkin aus der Sowjetunion gegenüber. Stepaschkin gewann diesen Kampf klar nach Punkten und Brunon Bendig gewann die EM-Silbermedaille. 1967 startete er dann letztmals bei einer polnischen Meisterschaft, schied aber im Federgewicht schon im Viertelfinale mit einer Punktniederlage gegen Jan Wadas aus und erreichte nur mehr den 5. Platz. Danach beendete er seine Boxerkarriere. Brunon Bendig bekam später große Alkoholprobleme, an der auch seine Ehe scheiterte. Mit Hilfe einiger Freunde aus seiner Boxerzeit überwand er diese aber und lebte als Rentner in Danzig, bis er im Jahre 2006 verstarb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brunon Bendig (* 6. Oktober 1938 in Chełmno; † 15. September 2006 in Danzig) war ein polnischer Boxer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom eine Bronzemedaille im Bantamgewicht und war Vize-Europameister 1965 in Berlin im Federgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 2187881} {"src_title": "Clemente Isnard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mackenzie kam 1795 als Sohn von Daniel und Elizabeth Mackenzie in Schottland zur Welt. Sein Vater starb drei Wochen nach seiner Geburt. William Lyon Mackenzie wuchs bei seiner tief religiösen Mutter auf und besuchte mit fünf Jahren die Grammar School in Dundee. Im Alter von 15 Jahren schrieb der belesene Mackenzie für die örtliche Zeitung Artikel und wurde Mitglied einer Gelehrtengesellschaft. Wegen mangelnder Arbeitsplätze wanderte er 1820 zusammen mit einem Freund nach Kanada aus, wo er zunächst beim \"Montreal Herald\" eine Anstellung fand. 1822 heiratete Mackenzie in Montreal Isabel Baxter (1805–1873), mit der er 13 Kinder hatte. 1824 gründete Mackenzie eine eigene Zeitung, den \"Colonial Advocate\". Die Zeitung war als Sprachrohr für die 9. Parlamentswahlen von Oberkanada konzipiert. Nach finanziellen Schwierigkeiten zog Mackenzie mit der Zeitung nach York – dem heutigen Toronto. Da die Zeitung nur 825 Abonnenten hatte, hielten die finanziellen Schwierigkeiten an, so dass Mackenzie den Druck der Zeitung zwischen Juli und Dezember 1825 einstellen musste. Ungeachtet dieser Schwierigkeiten erlangte Mackenzie politische Bekanntheit und wurde Vorsitzender der in den 1830er Jahren gegründeten \"Reform Party of Upper Canada\". Diese Funktion hatte er bis 1838 inne. Am 27. März 1834 wurde Mackenzie erster Bürgermeister von Toronto, das am 6. März desselben Jahres von „York“ auf „Toronto“ umbenannt wurde. Er setzte sich damals gegen John Rolph durch. Mackenzies Amtszeit gilt als erfolglos, da er es nicht schaffte einen Großteil der vorrangigen Probleme der Stadt zu bewältigen. Bereits ein Jahr später löste ihn Robert Baldwin Sullivan als Bürgermeister ab. In den Folgejahren engagierte sich William Lyon Mackenzie bei den Parlamentswahlen und machte sich als radikaler Reformer in Oberkanada einen Namen. Sein Engagement gipfelte 1837 in der Führung der Rebellionen von Oberkanada.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Lyon Mackenzie (* 12. März 1795 in Dundee, Schottland; † 28. August 1861 in Toronto) war ein schottisch-kanadischer Politiker und 1834 erster Bürgermeister Torontos. Während des Oberkanada-Widerstandes 1837 spielte Mackenzie als Anführer eine wichtige Rolle. Er ist der Großvater von Premierminister William Lyon Mackenzie King.", "tgt_summary": null, "id": 339650} {"src_title": "Sulfitverfahren", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Owen Barfield wuchs als Sohn eines Anwalts in Muswell Hill, einem Vorort im Norden Londons, auf. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft und der Anglistik an der University of Oxford strebte er zunächst eine akademische Karriere an (seine Dissertation von 1922 erschien 1928 überarbeitet unter dem Titel \"Poetic Diction\"), übernahm aber 1929 die Anwaltskanzlei seines Vaters, wo er als Solicitor tätig war. 1923 heiratete er Maud Douie († 1980); sie adoptierten zwei Kinder. Bereits in den frühen 1920er-Jahren begegnete er der Anthroposophie. Zunächst skeptisch eingestellt, übersetzte er später einige Bücher von Rudolf Steiner und engagierte sich von 1937 bis 1974 im Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft in England. Barfield beschäftigte sich besonders mit der Erforschung der Bewusstseinsgeschichte („evolution of consciousness“), die er im Spiegel der Sprachgeschichte zu erfassen suchte. 1953 erschien als erste Frucht dieser jahrzehntelangen Untersuchungen \"History in English Words\", das sogleich auch unter Literaten wie etwa W. H. Auden begeisterte Leser fand. Als Barfields Hauptwerk gilt \"Saving the Appearances\" von 1957. Viele seiner Beiträge erschienen aber auch in anthroposophischen Zeitschriften wie etwa \"The Golden Blade\". Viele dieser kleineren Beiträge (unter anderem auch zu nationalökonomischen, gesellschaftspolitischen, aber auch etwa ökologischen Fragen) finden sich inzwischen auf der Homepage der Barfield-Nachlassverwaltung. Um 1960 gab er den Anwaltsberuf auf und zog nach Dartford. An Universitäten in den USA und in Kanada hielt er über rund zwei Jahrzehnte hinweg Gastvorlesungen, die auch in Buchform erschienen. Nach dem Tod seiner Frau zog er nach Forest Row in East Sussex, in die Nähe des (anthroposophisch ausgerichteten) \"Emerson College\". Er gehörte zur Gruppe der Inklings und war besonders mit C. S. Lewis – trotz weltanschaulicher Differenzen – eng befreundet. Lewis widmete ihm seine Studie \"The Allegory of Love\" (1936) mit den Worten: „To Owen Barfield: Wisest and best of my unofficial teachers“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arthur Owen Barfield (* 9. November 1898 in London; † 14. Dezember 1997 in Forest Row, District of Wealden) war ein englischer Philosoph, Sprachwissenschaftler, Rechtsanwalt und Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 2144819} {"src_title": "Richard C. McMullen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Galaxy-Angel arbeiten für eine humanitäre Gesellschaft. In Wirklichkeit handelt es sich bei ihnen um außerirdische Humanoide mit besonderen Kräften, die die Welt vor den Gefahren aus dem Weltall beschützen. Ihre Aufgabe ist es, die sogenannte \"verlorene Technologie\" zu finden und den Menschen zurückzugeben. Erst dann dürfen sie auf ihren Planeten heimkehren. Ihre Feinde sind die Armeen von Eonia und die Höllenhunde. Die Galaxy-Angels sind dabei auf zwei Raumschiffen stationiert: Auf der \"Angel Frame\" und der \"Galaxy Angel II\".", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Galaxy Angel.", "content": "Unter Studio Madhouse entstanden vier Serien zu \"Galaxy Angel\". Bei den ersten beiden führten Morio Asaka und Yoshimitsu Ōhashi Regie und danach Shigehito Takayanagi. Das Charakterdesign stammt von Mariko Fujita, basierend auf den Entwürfen von Kanan. Die künstlerische Leitung hatte Kazuhiro Takahashi inne. Die erste Serie \"Galaxy Angel\" mit 24 Folgen wurde vom 7. April 2001 bis zum 29. September 2001 durch den japanischen Sender Animax ausgestrahlt. Auf der DVD- und VHS-Veröffentlichungen folgten 2002 zwei weiteren Folgen – insgesamt 26 Folgen. \"Galaxy Angel Z\" mit 9 Folgen zu je zwei Kapiteln wurde vom 3. Februar bis 31. März 2002 ausgestrahlt, wobei der Musikvideo-DVD \"Galaxy Angel: Music Collection\" eine weitere Folge beigelegt war. Die nächste Serie bestand aus zwei Hälften zu je 13 Folgen und wiederum je zwei Kapiteln (ausgenommen der letzten Folge die ein Kapitel war): \"Galaxy Angel A\" vom 6. Oktober bis 29. Dezember 2002 ausgestrahlt wurde und \"Galaxy Angel AA\" vom 5. Januar bis 30. März 2003. Dem limitierten Boxset von Galaxy Angel AA waren zwei weitere Folgen beigelegt. Daneben erschien auch das Special \"Galaxy Angel S\" mit einer weiteren Folge in zwei Kapiteln. Insgesamt gab es von diesem Teil also 29 Folgen bzw. 55 Kapitel. Die letzte Serie \"Galaxy Angel X\" mit 13 Folgen zu je zwei Kapiteln kam vom 7. Juli bis 29. September 2004 im japanischen Fernsehen. Vom 2. April bis 25. Juni 2012 strahlte Tokyo MX ausgewählte Kapitel als \"Galaxy Angel a la carte\" aus. Von August 2012 bis April 2013 erschienen im Zweimonatsabstand Blu-ray-Boxen zu jeder Serie. Animax sendete den Anime auch in Südkorea, Südostasien, Indien und Lateinamerika, dabei wurde die Serie ins Englische, Spanische, Portugiesische, Koreanische und Chinesische übersetzt. Auf den Philippinen wurde der Anime von Animex, Hero TV und QTV Channel 11 ausgestrahlt.", "section_level": 3}, {"title": "Galaxy Angel Rune.", "content": "G\"alaxy Angel II\" wurde von Studio Satelight als \"Galaxy Angel Rune\" adaptiert. Regie führte Seiji Kishi und das Charakterdesign stammt von Kenji Shinohara basierend auf Kanans Vorlage. Die 13 Folgen wurden vom 2. Oktober bis 25. Dezember 2006 nach Mitternacht und damit am vorigen Fernsehtag auf TV Tokyo erstausgestrahlt, sowie mit bis zu zwei Wochen Versatz auch auf TV Aichi, TVQ Kyūshū, TV Osaka, AT-X, TV Setouchi, TV Hokkaidō und Sendai Hōsō. Eine Blu-ray-Box erschien im Juni 2013.", "section_level": 3}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik der Serie komponierte Hikaru Nanase. Die Produktion übernahm das Unternehmen Lantis. Die erste Serie verwendete im Vorspann \"Galaxy Bang! Bang!\" (Bang!Bang!) und im Abspann \"Horoscope Rhapsody\" () stammen von Angel-tai, d. h. den fünf bzw. ab Staffel 4 sechs Synchronsprecherinnen unter ihren Rollen. \"Galaxy Angel Z\" verwendete im Vorspann \"Yumemitai Angel-tai\" () und im Abspann \"Happy Question\" () von Angel-tai. In Folge 4 kam zudem das Stück \"Tatakae Boku no ×××\" () gesungen von Takayuki Miyauchi. In \"Galaxy Angel A\" kamen \"Galaxy Babanga Bang!\" (Bang!) bzw. \"Angel Wasshoi!\" () und in \"Galaxy Angel AA\" die Stücke \"Angel Ukkī\" () bzw. \"Dotabata Angel Loop\" (), je von Angel-tai in den Vor- bzw. Abspännen zur Verwendung. Die letzte Folge endete jedoch mit \"In the Chaos\" von JAM Project featuring Masami Okui. In Folge 14 sang Takayuki Miyauchi zudem noch \"Pyururiku Pyururiku\" () und in Folge 25 \"Tatakae Angel Five\" (). In \"Galaxy Angel Rune\" war der Vorspanntitel \"Uchū Koi wa Rurun Rune\" () gesungen von Rune Angel-tai, d. h. den Synchronsprecherinnen Yūna Inamura, Satomi Hanamura, Satomi Akesaka, Aya Hirano und Erina Nakayama unter ihren Rollennamen. Im Abspann kam \"Happy Flight\" von Maho Tomita zum Einsatz.", "section_level": 3}, {"title": "Manga.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Galaxy Angel.", "content": "Von 27. April 2001 bis 27. März 2004 erschien der Manga \"Galaxy Angel\" im Magazin \"Dragon Junior\" (Ausgaben 2001/5 bis 2003/4) und nach dessen Einstellung im Magazin \"Dragon Age\" (Ausgaben 5/2003 bis 6/2004) des Verlags Fujimi Shobō. Die Zeichnungen stammen von Kanan. Die Reihe wurde später auch in fünf Sammelbänden (Tankōbon) veröffentlicht. Im Dezember 2004 erschien eine Neuausgabe (\"shinsōban\"). Die Fortsetzung \"Galaxy Angel 2nd\" () wurde im Magazin \"Comic Rush\" vom 26. Juli 2004 (Ausgabe 8/2004) bis 26. September 2005 (Ausgabe 10/2005) des Verlags Jive veröffentlicht. Die Kapitel wurden auch in drei Sammelbänden zusammengefasst. Im Magazin \"Kikan Di Gi Charat\" erschien zwischen Oktober 2004 (Vol. 1) und Oktober 2005 (Vol. 7) der Ableger \"Galaxy Angel 2nd: Tenshi Zukan\" (), dessen Sammelband auch als Band 2.5 von \"Galaxy Angel 2nd\" tituliert wurde. Von Oktober bis Dezember 2006 wurden die acht Bände beider Reihen in einer großformatigen (DIN A6, statt JIS B5) Liebhaberausgabe in fünf Bänden erneut herausgegeben. Von Februar 2003 bis Juli 2004 erschien außerdem der Spin-off-Manga \"Galaxy Angel Parody\" (), der von verschiedenen Künstlern gezeichnet wurde und drei Bände umfasst. Weitere Spin-offs waren \"Angel Recipe\" () in zwei Bänden und der Anthologiemanga, d. h. von verschiedenen Autoren gezeichnet, \"Angel Full Course\" () in zwei Bänden. Außerhalb Japans veröffentlichte Broccoli Books \"Galaxy Angel\", \"Galaxy Angel 2nd\" und \"Galaxy Angel Parody\" auch auf Englisch, letztere beide unter dem Titel \"Galaxy Angel Beta\" bzw. \"Galaxy Angel Party\".", "section_level": 3}, {"title": "Galaxy Angel II.", "content": "\"Galaxy Angel 3rd\" () erschien in Broccolis Magazin \"Comic Di Gi Charat\" ab Vol. 7 vom 10. Oktober 2005, das später erst in \"Comi Digi\" und kurz danach in \"Comi Digi+\" umbenannt wurde bis es zum 21. August 2008 eingestellt wurde. Die Kapitel wurden auch in sechs Sammelbänden zusammengefasst. \"Galaxy Angel II: Angel Haneyasume\" () lief in Gakushū Kenkyūshas (Gakken) \"Megami Magazine\" vom 30. November 2006 (Ausgabe 1/2007) bis 30. Januar 2009 (Ausgabe 3/2009), sowie später in drei Sammelbänden. Beide wurden von Kanan gezeichnet.", "section_level": 3}, {"title": "Computerspiele.", "content": "Die Spiele bestehen aus zwei Trilogien, die von der Spielmechanik her sich in einen Ren’ai-Adventure-Teil und einen Strategieteil mit Weltraumkämpfen untergliedern, die sich beide jeweils abwechseln.", "section_level": 2}, {"title": "Galaxy Angel.", "content": "Das Spiel \"Galaxy Angel\" erschien in Japan am 23. August 2002 für Windows, am 23. Januar 2003 für Xbox, am 17. April 2003 für die Playstation 2 bei Broccoli. Am 22. August 2003 folgte \"Galaxy Angel: Moonlit Lovers\" für Windows und am 26. Februar 2004 für Playstation 2. Das dritte Spiel, \"Galaxy Angel: Eternal Lovers\", erschien am 20. August 2004 für Windows und am 24. Februar 2005 für Playstation 2. Alle drei Spiele waren auch am 24. Februar 2005 erschienen \"Eternal Package\" zu \"Galaxy Angel: Eternal Lovers\" für die PS2 enthalten, und in der am 22. November 2006 erschienen \"Galaxy Angel Rune Box\" für die PS2, die zudem noch den \"Galaxy Angel II\" enthielt. Daneben erschien am 29. Juli 2005 die Minispielsammlung \"Galaxy Angel Ex\" für Windows.", "section_level": 3}, {"title": "Galaxy Angel II.", "content": "Das erste Spiel \"Galaxy Angel II: Zettai Ryōiki no Tobira\" (GALAXY ANGEL II ) erschien am 22. Juni 2006, der zweite Teil, \"Galaxy Angel II: Mugen Keirō no Kagi\" (GALAXY ANGEL II ), am 18. Oktober 2007, und der dritte Teil, \"Galaxy Angel II: Eigō Kaiki no Toki\" (GALAXY ANGEL II ), am 12. März 2009, je für die Playstation 2. Der erste Teil war auch zusammen mit der kompletten ersten Trilogie auf der \"Galaxy Angel Rune Box\" vom 22. November 2006 enthalten. Zudem erhielt der erste Teil eine Neuveröffentlichung am 31. Juli 2008 und der zweite Teil am 11. Dezember 2008. Zudem erschien die komplette Trilogie am 12. März 2009 auf dem \"Galaxy Angel II: Complete Set\".", "section_level": 3}, {"title": "Romane.", "content": "Von Ryō Mizuno stammt der Roman \"Galaxy Angel\" vom 20. November 2002 mit Illustrationen von Jūsensha Kōbō. Megumi Tsuge schrieb \"Galaxy Angel Ex\" vom 1. Juli 2003 wobei Mizuno als Schriftleiter fungierte. Auch hier stammen die Zeichnungen von Jūsensha Kōbō. Weitere Romane stammen von Sumire Nanohana ebenfalls mit Mizuno als Schriftleiter. \"Galaxy Angel: Karasume Chitose no Angel-tai Gyōmu Geppō\" () wurde am 27. September 2004 verlegt und enthielt Illustrationen von Shintarō. Die erste Veröffentlichung zu \"Galaxy Angel II\" war der gleichnamige Roman der kapitelweise im Magazin \"Comptiq\" ab dem 10. August 2005 (Ausgabe 9/2005) erschien. Am 25. April 2006 erschien zudem der Romanband \"Galaxy Angel II: Zettai Ryōiki no Tobira 0\" (). Zudem erschien am 24. März 2006 der Roman \"Galaxy Angel – Haitaishi no Kikan\" () von Ryō Mizuno. Bei diesen Werken stammen die Illustrationen von Kanan.", "section_level": 2}, {"title": "Musical.", "content": "Vom 16. bis 22. März 2004 wurde ein Musical zu \"Galaxy Angel\" im Kinokuniya Southern Theater in Japan aufgeführt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Galaxy Angel ist eine Medienfranchise von Broccoli, zu dem von 2001 bis 2009 eine Vielzahl von Manga-Serien, Anime-Serien und Videospielen erschien. Das Franchise besteht aus dem ursprünglichen \"Galaxy Angel\" bis 2006 und dann dessen Fortsetzung \"Galaxy Angel II\" (\"Galaxy Angel Rune\"). Maßgeblich leitend an der Entwicklung des Franchises war Ryō Mizuno beteiligt. ", "tgt_summary": null, "id": 2014216} {"src_title": "Teesri Manzil", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Stadion wurde 1893 gebaut wie auch eröffnet und war damals der Spielort der Rugbymannschaft der \"Devonport Albion\". Nach Streitigkeiten mit dem Eigentümer über die Stadionmiete zog der Rugbyverein 1898 aus und das Stadion stand drei Jahre leer. Im Jahr 1901 übernahm dann Plymouth Argyle die Spielstätte und nutzt das Stadion bis zum heutigen Tag. Damals bestand das Stadion aus einer Holztribüne mit einer Kapazität von 2.000 Plätzen. An den drei weiteren Seiten waren lediglich Wälle aus Abraum und ein hüfthoher Zaun. 1920 wurde die Tribüne abgerissen und durch einen größeren, überdachten Zuschauerrang mit Umkleidekabinen und Vereinsbüro ersetzt. An den offenen Seiten wurden Steinstufen und Wellenbrecher installiert. Viele der Bauten wurden durch Spenden von Anhängern des Clubs ermöglicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste das Stadion wieder aufgebaut werden, weil es 1941 durch Luftangriffe zerstört wurde. Aus Not an Materialien nahm man zum Wiederaufbau z. B. Eisenbahnschienen, ausgediente Busse und Straßenbahnen. 1952 bekam das Stadion eine von Archibald Leitch entworfene Tribüne und Mitte der 1950er Jahre eine Flutlichtanlage. Der \"Lyndhurst End\" bekam 1964 eine Überdachung. Das Dach des \"Devonport End\" musste in den späten 1970er Jahren aus Sicherheitsgründen entfernt werden und wurde 1984 neu gedeckt. Bis in die 1990er Jahre gab es keine Baumaßnahmen der Spielstätte mehr, dann wurde die Renovierung des Stadions angekündigt. Nach längeren Diskussionen über eine Renovierung oder einen Neubau an anderer Stelle, entschied man sich letztendlich für den Umbau des \"Home Park\". Für die Baumaßnahmen waren zwei Phasen vorgesehen. In Phase Eins wurden \"Lyndhurst End\", \"Devonport End\" und der \"Barn Park End\" erneuert; die Arbeiten wurden im Februar 2002 beendet. Die Phase Zwei sah die Neuerrichtung eines dreistöckigen \"Grandstand\" vor. Diese Vorhaben wurde wegen finanzieller Schwierigkeiten auf unbestimmte Zeit verschoben. Im Juni 2007 wurden die Stehplätze des \"Grandstand\" aus Sicherheitsgründen für Besucher gesperrt. So installierte man dort Sitzplätze um die Stadionkapazität bei etwa 20.000 Plätzen zu halten. Zu dem wurde eine neue Beschallungsanlage installiert und das Flutlicht am \"Grandstand\" verbessert.", "section_level": 1}, {"title": "Besucherrekord und Zuschauerschnitt.", "content": "Der Besucherrekord des umgebauten Stadions wurde am 22. März 2008 erzielt. Zur Partie der Football-League-Championship-Saison 2007/08 zwischen Plymouth Argyle und dem FC Watford kamen 17.511 Zuschauer in das Stadion. Die größte Besucherzahl überhaupt im Stadion kam am 10. Oktober 1936 in den \"Home Park\". Das Spiel Plymouth Argyle gegen Aston Villa in der Football-League-Second-Division-Saison 1936/37 verfolgten damals 43.596 Zuschauer.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Nutzung.", "content": "Über die Jahre war das Stadion Gastgeber für verschiedene englische Fußballnationalmannschaften wie die Amateure oder die U23 der Männer. Seit Sommer 2007 findet das \"Plymouth Summer Festival\" statt. Zu diesem Anlass finden im \"Home Park\" Konzerte statt und den Anfang machte Elton John am 26. Mai 2007 vor 22.000 Besuchern. Bekannte Künstler und Gruppen wie George Michael, Meat Loaf, Westlife oder Rod Stewart folgten darauf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Home Park ist ein Fußballstadion in der englischen Stadt Plymouth, Grafschaft Devon, im Südwesten des Landes. Es ist Heimat des Fußballclubs Plymouth Argyle, der derzeit in der Football League Two spielt. Heute bietet die Anlage den Besuchern 12.550 Sitzplätze. Es trägt, in Anlehnung an das Old Trafford (\"„Theatre of Dreams“\") in Manchester, den Spitznamen \"„Theatre of Greens“\".", "tgt_summary": null, "id": 2478704} {"src_title": "Rüdiger Reiche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Nachdem die Kaiserliche Marine mit der Helgoland-Klasse zum 30,5 cm-Kaliber übergegangen war, erhöhte die Royal Navy bei der \"Orion\"-Klasse das Kaliber der schweren Artillerie auf 343 mm und läutete damit das Zeitalter der „Super-Dreadnoughts“ ein. Außerdem wurden bei ihr erstmals auf einem Schlachtschiff der Royal Navy alle Türme der schweren Artillerie in Mittschiffslinie aufgestellt, wobei zwei Türme überhöhend waren. Diese Konfiguration wurde ursprünglich von der US Navy für die Schiffe der South-Carolina-Klasse entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Die Kiellegung der \"Orion\" erfolgte am 29. November 1909 auf der Marinewerft von Portsmouth, als erstes Schiff der Klasse lief sie am 20. August 1910 vom Stapel. Ihre Abnahmetests begannen im September 1911 und am 2. Januar 1912 wurde sie in Dienst gestellt. Sie löste das Linienschiff \"Hibernia\" als 2. Flaggschiff der 2. Division der Home Fleet ab. Schon am 7. Januar 1912 wurde sie durch die alte \"Revenge\" beschädigt, als dieser die Ankerkette brach und sie gegen das neue Schiff trieb.", "section_level": 1}, {"title": "Im Weltkrieg.", "content": "Im Ersten Weltkrieg gehörte die \"HMS Orion\" zum 2. Schlachtschiffgeschwader der Grand Fleet, welches in Scapa Flow stationiert war. In der Skagerrakschlacht vom 31. Mai 1916 war sie das Flaggschiff von Konteradmiral Sir Arthur Leveson, des Befehlshabers der 2. Division des 2. Schlachtgeschwaders der Grand Fleet. Beim Abendgefecht der Schlachtflotten erzielte sie keine Treffer, wurde aber auch nicht getroffen. In der Nacht soll sie vier Treffer auf dem deutschen Schlachtkreuzer \"Lützow\" erzielt haben, den sie zusammen mit dem Schwesterschiff \"Monarch\" beschoss. Die \"Lützow\" wurde auf dem Rückmarsch aufgegeben, so dass eine Bestätigung nicht möglich war. Insgesamt verschoss die \"Orion\" während der Schlacht 51 Schuss. Die \"Orion\" blieb bei der „Grand Fleet“, deren Schlachtschiffe bis zum Kriegsende nicht mehr in ein Gefecht kamen.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Krieg.", "content": "Am 3. Oktober 1919 wurde die \"Orion\" Flaggschiff der Reserveflotte in Portsmouth. Im Juni 1921 wurde sie seegehendes Artillerie-Schulschiff in Portland. Am 12. April 1922 wurde sie aufgrund des Washingtoner Flottenabkommens außer Dienst gestellt und am 19. Dezember an das Abbruchunternehmen Cox & Danks verkauft, die das Schlachtschiff ab Februar 1923 in Upnor zusammen mit der HMS \"Erin\" zerlegte und verschrottete.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die HMS Orion war ein britisches Schlachtschiff und Typschiff der \"Orion\"-Klasse. Die vier Schiffe der Klasse wurden in England auch als Super-Dreadnoughts bezeichnet. Erstmals standen bei einem britischen Dreadnought-Schlachtschiff alle schweren Geschütze auf der Mittschiffslinie. Darüber hinaus wurde bei der \"Orion\" mit den 13,5-Zoll-Geschützen ein schwereres Kaliber eingeführt.1922 wurde die HMS \"Orion\" aufgrund des Washingtoner Flottenabkommens außer Dienst gestellt und abgebrochen.", "tgt_summary": null, "id": 1929328} {"src_title": "Abades", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Bransouze befindet sich im Süden der Böhmisch-Mährischen Höhe am rechten Ufer der Jihlava. Westlich des Dorfes erstreckt sich das Waldgebiet Černé lesy (\"Schwarzwald\"). Nordwestlich erhebt sich der Bransouzský vrch (534 m), im Westen der Šindelářuv vrch (569 m) und im Süden der Bukovec (571 m). Durch den Ort führt die Bahnstrecke Znojmo–Kolín. Nachbarorte sind Dolní Smrčné und Horní Smrčné im Norden, Chlum und Kouty im Nordosten, Leština und Čechtín im Osten, Číchov im Süden, Radonín und Rychlov im Südwesten, Černé Lesy und Brtnice im Westen sowie Panská Lhota im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf entstand wahrscheinlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts und war Teil der landesherrlichen Herrschaft Přibyslavice. Die erste urkundliche Erwähnung von \"Branechewess\" erfolgte im Jahre 1234, als Markgraf Přemysl den Ort zusammen mit dem Städtchen Brtnice und acht weiteren Dörfern auf Gesuch seiner Mutter Konstanze dem Kloster Porta Coeli schenkte. 1240 tauschte die Äbtissin die vom Kloster weit abgelegenen Güter bei Wenzel I. gegen das besser erreichbare Pánov ein. Im 14. Jahrhundert erfolgte eine Teilung des Dorfes. Der größte Teil wurde als markgräfliches Lehen an verschiedene Besitzer ausgereicht. 1334 erhielt Michal Sele von Bransud und Skal einen Anteil des Dorfes, 1343 belehnte Markgraf Karl Smil von Lichtenburg mit einem weiteren Teil von Bransouze. Letzteren Teil erhielten die Brüder Radslav und Smil von Heraltice später als Pfand. Nachdem beide ohne Nachkommen verstorben waren, reichte Markgraf Johann Heinrich das heimgefallene Lehen 1366 an Peter Hecht von Rossitz aus. Einen weiteren Anteil besaßen die Herren von Heraltice. Dieser Teil wurde 1373 durch Jan von Heraltice nochmals halbiert und seine Besitzer wechselten später mehrfach. Der den Herren Sele von Bransud gehörige Teil ging nach 1469 nach Herren von Sázava über. Jan von Sázava und Vranov verkaufte seinen Teil 1494 an Jan von Heraltice. Daneben hielten auch die Markgrafen von Mähren noch einen kleinen Anteil, der zu den Brtnicer Gütern gehörte und den Domherren von St. Peter in Brünn überlassen wurde. Der Anteil der Hecht von Rossitz war seit den Hussitenkriegen über zahlreiche Besitzer weitergereicht worden und wurde 1466 durch Georg von Podiebrad an Ulrich von Miličín als Lehn übergeben. 1505 verkaufte Ulrich der Jüngere von Miličín diesen Teil an Zdenko und Burian von Waldstein auf Brtnice. Die Herren von Waldstein kauften nach dem Tode von Jan von Heraltice dessen Anteil auf und besaßen damit die beiden größten Teile von Bransouze. Nach dem Urbar von 1530 bestand das Dorf aus 20 Wirtschaften. 1579 wurde erstmals der Name \"Bransouze\" verwendet. Zu dieser Zeit gehörten zu den Gütern in Bransouze eine Mühle und eine Kalkbrennerei. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurden die Güter des aus der Sadeker Linie des Geschlechts entstammenden Zdenko von Waldstein konfisziert und 1623 an den Präsidenten des Hofkriegsrates, Rambold XIII. Collalto et San Salvatore verkauft. Ab 1630 gehörte Bransouze zum Familienfideikommiss der Grafen Collalto. Der Besitz ging 1707 an eine jüngere Linie der Grafen Collalto und ab 1812 an die Fürsten Collalto über. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Brancouze\" ab 1850 eine politische Gemeinde im Bezirk Třebíč. 1869 hatte das Dorf 367 Einwohner und 1921 waren es 381. Im Jahre 1871 erhielt das Dorf mit der Bahnstrecke Iglau-Znaim der Österreichischen Nordwestbahn einen Anschluss an das Eisenbahnnetz; die Bahnstation erhielt den Namen \"Branzaus-Pirnitz\". Im Jahre 1977 entstand linksseitig der Jihlava ein Schwimmbad.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Bransouze sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bransouze (deutsch \"Branitzlosen\", auch \"Branzaus\", \"Bransud\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 18 Kilometer nordwestlich von Třebíč und gehört zum Okres Třebíč.", "tgt_summary": null, "id": 1248551} {"src_title": "Grauer Schlanklori", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Young war lange Jahre Mitglied der Band Q-Tips und ab Frühjahr 1983 schließlich als Solist erfolgreich. Mit einer Coverversion des Marvin-Gaye-Titels \"Wherever I Lay My Hat\" und dem dazugehörigen Album \"No Parlez\", produziert von Laurie Latham, erreichte er Platz 1 in Großbritannien. Weitere Hits aus der LP waren \"Come Back and Stay\" und \"Love of the Common People\", die sich auch in Deutschland in den Top 10 platzierten. Ende 1984 war Young Mitglied des Band-Aid-Projektes. Wegen stimmlicher Probleme musste sich Young ab Mitte 1987 eine Zeit lang vom Showgeschäft zurückziehen. Nach einem größeren Auftritt bei Nelson Mandelas Geburtstagskonzert konnte er ab Frühjahr 1990 gelegentlich wieder in die Charts einsteigen. Auf dem im Wembley-Stadion London veranstalten \"Freddie Mercury Tribute Concert\" am 20. April 1992 sang er mit den verbliebenen Queen-Musikern das Lied \"Radio Ga Ga\". Seit 1993 ist er neben seiner Solokarriere auch Sänger in der Tex-Mex-Band Los Pacaminos. 1995 nahm er mit Vangelis den Titel \"Losing Sleep\" für dessen Album \"Voices\" auf. 2005 war er gemeinsam mit Mike d’Abo und Paul Jones von Manfred Mann auf Tour.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Paul Young heiratete 1987 Stacey Smith, die in seinem Musikvideo zu \"Come Back and Stay\" die weibliche Hauptrolle gespielt hatte. Mit ihr zusammen hat er drei Kinder, Levi (* 1987), Layla (* 1994) und Grady Cole (* 1996). Seine Ehefrau verstarb am 26. Januar 2018 im Alter von 52 Jahren an einem Hirntumor. Paul Young hat zwei Geschwister, Mark und Joanne. Als Beruf lernte er Automechaniker bei Vauxhall Motors in Luton.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Hintergrundstimmen auf \"Come Back and Stay\" stammen von dem damals als \"The Fabulous Wealthy Tarts\" aufgetretenen Duo Kim Lesley and Maz Roberts. Wenig bekannt ist, dass Paul Youngs größter Erfolg eine Coverversion ist. Das Lied wurde zuvor von Jack Lee für seine damalige Punkpop-Band The Nerves geschrieben und 1981 auf einem Soloalbum veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Young wurde drei Mal mit dem Brit Award ausgezeichnet: RSH-Gold", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Anthony Young (* 17. Januar 1956 in Luton, England) ist ein britischer Sänger und Songschreiber, der ab 1983 mit seinen Hitsingles \"Come Back and Stay\", \"Love of the Common People\" und \"Every Time You Go Away\" international bekannt wurde. Mit dem 1947 geborenen Popsänger gleichen Namens ist er nicht verwandt.", "tgt_summary": null, "id": 206838} {"src_title": "André de Chauvigny", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Rotkopf-Springaffen sind wie alle Springaffen relativ kleine Primaten. Das Fell ist lang und dicht, es ist am Rücken und an den Gliedmaßen dunkelgrau gefärbt, die Brust und der Bauch sind schwarzbraun. Der Schwanz ist länger als der Körper und buschig, er ist schwarz gefärbt und kann nicht als Greifschwanz verwendet werden. Die Füße sind dunkel, die Hände orange. Der Kopf ist klein und rundlich, er ist an der Oberseite leuchtend rot. Entlang der Kehle erstreckt sich jeweils bis zu den Ohren eine weiße oder gelbe, halsbandähnliche Zeichnung.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Rotkopf-Springaffen leben im westlichen Amazonasbecken im brasilianischen Bundesstaat Amazonas. Ihr Verbreitungsgebiet wird im Norden vom Rio Solimões begrenzt, im Westen vom Rio Javari und im Osten und Süden vom Rio Juruá.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Lebensweise der Rotkopf-Springaffen ist kaum bekannt, sie dürfte mit der der übrigen Springaffen übereinstimmen. Springaffen sind tagaktive Baumbewohner, die sich entweder auf allen vieren oder mit Sprüngen durch das Geäst bewegen. Sie leben in Familiengruppen, die sich aus einem monogamen Paar – bei dem Partner oft lebenslang zusammenbleiben – und dem gemeinsamen Nachwuchs zusammensetzen. Sie sind territorial, mit gemeinsamen Duettgesängen weisen die Paare andere Tiere auf das eigene Revier hin. Ihre Nahrung besteht in erster Linie aus Früchten. In geringerem Ausmaß nehmen sie auch andere Pflanzenteile und Insekten zu sich. Wie bei allen Springaffen dürfte sich der Vater intensiv an der Aufzucht der Jungen beteiligen, er ist der hauptsächliche Träger und übergibt das Kind der Mutter nur zum Säugen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Rotkopf-Springaffe (\"Cheracebus regulus\", Syn.: \"Callicebus regulus\") ist eine Primatenart aus der Unterfamilie der Springaffen innerhalb der Familie der Sakiaffen (Pitheciidae). Er galt ehemals als Unterart des Halsband-Springaffen.", "tgt_summary": null, "id": 2051807} {"src_title": "Isaac Halstead Williamson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Als Spieler.", "content": "Thomson begann seine Karriere 1980 in der kanadischen Juniorenliga Western Hockey League bei den Billings Bighorns, für die er in zwei Jahren, in denen er bei den Billings unter Vertrag stand, jedoch nur fünf Spiele absolvierte. In der Saison 1985/86 stand der Linksschütze beim EC Hannover unter Vertrag, was zugleich seine erste Karrierestation in Deutschland war. Dort fungierte er zudem als Mannschaftskapitän. Drei Spielzeiten später konnte er mit dem EC Hannover in die 2. Bundesliga aufsteigen. Der gelernte Verteidiger gehörte damals zu den teamintern besten Scorern und konnte in seiner ersten Saison in der zweithöchsten deutschen Spielklasse in 32 Partien 40 Punkte erzielen. In den folgenden Jahren konnte er seine Punkteausbeute kontinuierlich steigern und kam in insgesamt 113 Spielen auf 157 Scorerpunkte. Im Sommer 1992 schloss er sich dem Krefelder EV an, mit dem er 1994 Gründungsmitglied der Deutschen Eishockey Liga war. Zum Ende der Spielzeit 1994/95 wurde sein Vertrag in Krefeld nicht verlängert und so wechselte er zum Ligakonkurrenten Frankfurt Lions, bei denen er zwei Jahre spielte. Anschließend unterschrieb er einen Vertrag bei den Hamburg Crocodiles. Dort beendete er 1999 seine aktive Eishockeykarriere im Alter von 39 Jahren. Im Eisstadion am Pferdeturm hängt seine Rückennummer 15 unter dem Stadiondach.", "section_level": 2}, {"title": "Als Trainer.", "content": "Sein erstes Team, welches er als Trainer betreute, waren die Hannover Indians, für die er bereits als Spieler sieben Jahre tätig war. In den Jahren zwischen 2002 und 2006 stand er bei den Indians hinter der Bande, die in dieser Zeit in der Oberliga spielten. Im Dezember 2007 wechselte der gebürtige Kanadier zum ERC Ingolstadt, wo er fortan als Co-Trainer arbeitete. Ende November 2008 übernahm er in Ingolstadt schließlich das Amt des Trainers. Dort hatte er Benoît Laporte beerbt, unter dem er zuvor noch als Co-Trainer tätig war. In der Saison 2009/2010 arbeitete er unter Bob Manno wiederum zunächst als Co-Trainer, um im Februar nach dessen Entlassung die Mannschaft in das Halbfinale der DEL-Play-offs zu führen. Ab der Saison 2010/11 war er bis zum 4. Oktober 2010 Cheftrainer beim ERC Ingolstadt. Zur Saison 2012/2013 wurde Thomson als Co-Trainer der Augsburger Panther neben Cheftrainer Larry Mitchell vorgestellt. Sein erstes Spiel als Cheftrainer, nach der Entlassung von Mitchell, bestritt Greg Thomson am 5. Dezember 2014 gegen die Straubing Tigers. Er blieb bis Saisonende 2014/15 bei den Panthern im Amt. Im August 2015 wurde er zum Cheftrainer der japanischen Nationalmannschaft ernannt. Bei der U20-WM (Division 1, A-Gruppe) im Jahr 2011 und bei der WM der Division 1 A-Gruppe in Krakau 2015 hatte er als Assistent zuvor unter Mark Mahon bei zwei Turnieren bereits zum Trainerstab Japans gehört. Am 23. Dezember 2016 gaben die Kölner Haie Thomsons Verpflichtung als Co-Trainer bekannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Greg Thomson (* 28. Mai 1963 in Edmonton, Alberta) ist ein deutsch-kanadischer Eishockeytrainer. Seit Dezember 2016 ist er Co-Trainer bei den Kölner Haien. ", "tgt_summary": null, "id": 1944722} {"src_title": "William Pennington", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Cody McCormick wurde im NHL Entry Draft 2001 in der fünften Runde an insgesamt 144. Position von der Colorado Avalanche ausgewählt. Sein erstes NHL-Spiel bestritt er allerdings erst in der Saison 2003/04. In der folgenden Spielzeit 2004/05 spielte er auf Grund des Lockouts die gesamte Spielzeit über im Farmteam der Avalanche, den Lake Erie Monsters in der American Hockey League. In der Saison 2006/07 setzte er sich nicht im NHL-Kader durch, weshalb er fast die gesamte Spielzeit bei den Albany River Rats in der American Hockey League zum Einsatz kam. Seine Leistungen stabilisierten sich seither und Cody McCormick gehörte zum festen Bestandteil des Teams der Colorado Avalanche. Am 15. Juli 2008 wurde sein Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Im Sommer 2009 verlängerte das Management der Avalanche den Vertrag aber nicht mehr, woraufhin der Stürmer Anfang August als Free Agent einen Kontrakt bei den Buffalo Sabres unterschrieb. Die Saison 2009/10 verbrachte er während der regulären Saison komplett bei Buffalos Farmteam Portland Pirates in der AHL und kam im NHL-Team Buffalos in drei Play-off-Partien zum Einsatz. In der Spielzeit 2010/11 etablierte sich McCormick als Stammspieler der Sabres und stellte mit 20 Scorerpunkten in 81 absolvierten NHL-Spielen Karrierebestmarken in beiden Kategorien auf. Am 5. März 2014 wurde Cody McCormick zusammen mit Matt Moulson an die Minnesota Wild abgegeben, im Gegenzug erhielten die Sabres Torrey Mitchell sowie je einen Zweitrunden-Draftpick 2014 und 2016. Bereits im Juli 2014 verließ McCormick Minnesota wieder und kehrte (ebenso wie Matt Moulson) zu den Buffalo Sabres zurück, wo er einen Dreijahresvertrag unterschrieb. Im Januar 2015 wurde bei McCormick ein Blutgerinnsel im linken Bein diagnostiziert, aufgrund dessen er über ein Jahr lang kein Spiel absolvierte und seine Karriere schließlich im April 2016 beendete, um seine Gesundheit nicht zu gefährden. Seit Dezember 2018 ist McCormick Cheftrainer der Buffalo Beauts aus der National Women’s Hockey League.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cody McCormick (* 18. April 1983 in London, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer. Der Angreifer absolvierte 432 Spiele für die Colorado Avalanche, die Buffalo Sabres und die Minnesota Wild in der National Hockey League. Im April 2016 beendete er seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen.", "tgt_summary": null, "id": 573011} {"src_title": "Pontischer Seidelbast", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Spikofski begann seine Karriere bei Rot-Weiss Essen in der damals höchsten Spielklasse, der Oberliga West ehe er innerhalb der Liga zum 1. FC Köln wechselte. Nach einiger Zeit bei den ebenfalls rot-weißen Kölnern transferierte er weiter in der höchsten Spielklasse zu Bayer Leverkusen. Im Jahre 1952 wurde Spikofski zum Legionär, als er zum CO Roubaix-Tourcoing nach Frankreich wechselte, der zu diesem Zeitpunkt sogar in der höchsten Spielklasse Frankreichs, in der Ligue 1 angesiedelt war. Insgesamt war der CORT, so die Abkürzung vom CO Roubaix-Tourcoing, zehn Jahre (1945–1955) Teilnehmer in der Ligue 1. Im Jahre 1954, nur ein Jahr vor dem Abstieg des Vereins in die Ligue 2 bekam Spikofski ein Angebot aus Italien. Der Fußballklub Catania Calcio war an dem deutschen Mittelfeldspieler interessiert, was Spikofski auch nutzte, um nochmals Auslandserfahrung zu sammeln. Von 1954 bis 1957 blieb er den Sizilianern treu, bevor er 1957 noch einmal von einem Verein aus einem anderen Land ein Angebot bekam. Diesmal war der niederländische Fußballverein VVV Venlo an dem engagierten Spieler aus Deutschland interessiert. Nach nur zwei Jahren beim Fußballklub aus Venlo transferierte Spikofski 1959 zurück nach Deutschland zum VfR Wormatia Worms, für die er bis zum Jahre 1961 im Einsatz war.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerstationen.", "content": "Als Spikofski 1961 beschloss seine Karriere als aktiver Fußballspieler zu beenden, wollte er als Trainer tätig werden und kam so noch im selben Jahr zum FC Sion, wo er auch gleich aufgenommen wurde. Bereits davor hatte er von 12. Mai 1958 bis 20. Februar 1959 den 5. Lehrgang der Hennes-Weisweiler-Akademie absolviert. Bis zum Jahre 1963 trainierte er den Schweizer Traditionsklub, bevor er im gleichen Jahr die freie Trainerstelle beim BC Augsburg übernahm, die er aber nur ein Jahr später wieder abgab, so dem Fußball den Rücken zukehrte und sich zugleich in sein Privatleben zurückzog. Im September 2015 wurden Fotos, vorwiegend aus seiner Jugend, auf der Online-Auktionsplattform eBay vertrieben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Karl-Heinz Spikofski (* 24. Februar 1927 in Essen) ist ein ehemaliger Fußballspieler und -trainer. Seine Position als Fußballer war die des Mittelfeldspielers. Sein letzter Verein als Trainer war der BC Augsburg in den Jahren 1963 bis 1964.", "tgt_summary": null, "id": 809742} {"src_title": "Clara Gertrud Wichmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klinische Angaben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gegenanzeigen (Kontraindikationen).", "content": "Bei einer Überempfindlichkeit gegenüber Lomefloxacin, anderen Chinolonen oder einem der pharmazeutischen Hilfsstoffe; bakterielle Keratitis; bakterielle Endophthalmitis; Sonnen- oder UV-Licht-Exposition; Tragen von Kontaktlinsen; Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollen bis zum Abschluss der Wachstumsphase nicht mit Lomefloxacin behandelt werden. Es besteht die Gefahr der Störung der Knorpelbildung (Arthropathien).", "section_level": 2}, {"title": "Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.", "content": "Sucralfate und Magnesium- oder Aluminium-haltige Antazida (beispielsweise Magaldrat) und Metallkationen aus anderen Quellen können mit Lomefloxacin Chelatkomplexe bilden und die Bioverfügbarkeit beeinflussen. Die Einnahme solcher Substanzen sollte deshalb mindestens vier Stunden vor oder mindestens zwei Stunden nach der Einnahme des Medikaments erfolgen. Probenecid kann bei gleichzeitiger Verabreichung die Elimination von Lomefloxacin verlangsamen. Mahlzeiten verzögern bei gleichzeitiger Einnahme die Resorption von Lomefloxacin, die globale Bioverfügbarkeit wird jedoch nicht signifikant beeinträchtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen).", "content": "Selten vorübergehendes Augenbrennen direkt nach der Anwendung, Überempfindlichkeitsreaktionen mit Juckreiz und Schmerzen. Bei länger andauernder Therapie mit Antibiotika besteht die Gefahr einer sekundären Pilzinfektion und die Begünstigung des Wachstums nicht empfindlicher Bakterien.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Informationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Chemische und pharmazeutische Informationen.", "content": "Arzneilich verwendet wird das Lomefloxacinmonohydrochlorid.", "section_level": 2}, {"title": "Stereoisomerie.", "content": "Lomefloxacin enthält ein Stereozentrum, folglich gibt es zwei Isomere, (\"R\")-Lomefloxacin und das enantiomere (\"S\")-Lomefloxacin. Das Arzneimittel Okacin (D) enthält das Racemat [1:1-Mischung der (\"R\")-Form und der (\"S\")-Form] von Lomefloxacin·Monohydrochlorid, wenngleich aus grundsätzlichen Überlegungen die Verwendung eines besser bzw. nebenwirkungsärmer wirksamen Enantiomers zu bevorzugen wäre.", "section_level": 3}, {"title": "Herstellung.", "content": "Die mehrstufige Synthese von Lomefloxacin aus 2,3,4-Trifluoranilin ist in der Literatur beschrieben.", "section_level": 3}, {"title": "Geschichtliches.", "content": "Lomefloxacin wurde 1985 von Hokuriku Pharmaceutical Co. patentiert und ist von Novartis Pharma GmbH (\"Okacin\") in Form von Augentropfen zur Behandlung der bakteriellen Konjunktivitis; und von Pfizer in der peroralen Darreichungsform (\"Maxaquin\") gegen Infektionen der Harnwege, Infektionen der Atemwege, Infektionen der Haut und Weichteile im Handel. Maxaquin (CH), Okacin (D, A, CH)", "section_level": 2}], "src_summary": "Lomefloxacin ist ein antibakteriell wirksamer Arzneistoff aus der Gruppe der Fluorchinolone. Es wird zur Behandlung von bakteriellen Infektionen in der Augenheilkunde und der Allgemeinmedizin eingesetzt. ", "tgt_summary": null, "id": 1672183} {"src_title": "LEO LT", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Nachdem die Band mit dem massentauglichen Album \"This Is My Truth Tell Me Yours\" ihren bis anhin größten kommerziellen Erfolg hatte feiern können, wendeten sich viele bisherige Anhänger der Band ab. Sie warfen der Gruppe Ausverkauf vor. Auf Nicky Wires Anliegen plante die Band ein Album, welches die Wut ihrer frühen Werke vertreten und zum Alternative Rock zurückkehren sollte. Die Arbeit an dem Album begann im November 1999 im walisischen Monnow Valley. Der Hauptanteil entstand aber 2000 während eines sechswöchigen Aufenthalts in Spanien. Um die klanglich gewünschte Rauheit zu erreichen, ging die Band ohne Umweg über den Proberaum gleich ins Tonstudio und setzte sich dort ein Limit von maximal fünf Aufnahmeversuchen pro Stück. Trotzdem wurde der Großteil sogar in einem oder zwei Takes eingespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "\"Know Your Enemy\" war die politisch motivierteste Langspielplatte der Gruppe seit Generation Terrorists (1992) und dabei stark vom sozialistischen Hintergrund der Band geprägt. So wird in \"Let Robeson Sing\" Paul Robeson gehuldigt oder in \"Baby Elián\" Elián González. Im gleichen Stück werden die Vereinigten Staaten als bezeichnet. Der Song \"Freedom Of Speech Won’t Feed My Children\" befasst sich mit dem Aufzwingen des westlichen Verständnisses von Freiheit auf Gesellschaften. Die Band gab gar ein Konzert in Havanna, bei dem Fidel Castro persönlich anwesend war. Es war das erste Konzert einer westlichen Rockband in Kuba. Musikalisch war \"Know Your Enemy\" das bis dato eklektischste Album der Gruppe; bewegte sich dabei aber vom des Vorgängers wieder weg. Der Opener \"Found that Soul\" war ein klassisches Post-Punk-Stück, \"Let Robeson Sing\" Indie-Pop und \"Miss Europa Disco Dancer\" gar Disco-Musik. Mit \"Ocean Spray\" war auch der erste Song der Manics überhaupt enthalten, bei dem James Dean Bradfield auch den Text schrieb; der Song war eine Ode an seine verstorbene Mutter. Pitchfork Media beschrieb die stilistische Bandbreite so: Laut.de bezeichnet das Album als eine", "section_level": 1}, {"title": "Rezensionen.", "content": "Während das Album von Fans – vor allem jener der ersten Tage – warm aufgenommen wurde, kam es bei Kritikern, besonders in den USA, nicht gut an. Das Album erreichte einen Metascore von 57, wobei vor allem ein Verriss des \"Rolling Stone\" zu Buche schlug, wo das Album als bezeichnet wurde. Pitchfork Media gab dem Album hingegen 7,5/10 Punkte und äußerte:. Der \"New Musical Express\" beschrieb das Album als. In Nachhinein wurde das Album wohlwollender aufgenommen. In einer Rezension in der Online-Musikdatenbank aus dem Jahre 2009 heißt es: „Mit acht Jahren Abstand betrachtet ist ‚Know Your Enemy‘ [...] nicht der Fehlgriff, als der er damals oft abgetan wurde.“ Dort erhielt das Album 8 von 10 Punkten. Die Band selbst zählte \"Know Your Enemy\" zunächst zu ihren besten Alben; Wire nannte das Album aber im Zusammenhang mit seinem kommerziell eher mäßigen Erfolg später relativierend.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Alle Texte geschrieben von Nicky Wire, Musik geschrieben von James Dean Bradfield und Sean Moore, wenn nicht anders vermerkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Know Your Enemy ist ein Musikalbum der walisischen Band Manic Street Preachers. Es wurde am 19. März 2001 veröffentlicht und wurde von den Anhängern der Band und Kritikern als Rückkehr zum Alternative Rock nach dem eher souligen Vorgänger gesehen. Für seine nahezu militanten politischen Aussagen wurde die Band sowohl gelobt als auch getadelt.", "tgt_summary": null, "id": 787402} {"src_title": "Jan Jakob Maria de Groot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und Beruf.", "content": "Er begann mit seiner Ausbildung in Montluçon (Département Allier). Anschließend absolvierte er die Universität von Clermont-Ferrand im wissenschaftlichen Zweig und schloss mit den Diplom in Mathematik ab. In den Jahren von 1964 bis 1969 leistete er seinen Militärdienst in Tunesien, bevor er ab 1970 Lehrer für Mathematik im Lycée Pierre-Mendès-France wurde. Von 1983 bis 1998 war er Schulleiter an einem öffentlichen Gymnasium. Jacques Auxiette ist Witwer und hat zwei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Seine politische Laufbahn begann bereits Ende der 1960er Jahre mit der aktiven Arbeit im ältesten und größten französischen Studentenverband Union nationale des étudiants de France (UNEF), seit 1973 ist er Mitglied in der Sozialistischen Partei und wurde noch im gleichen Jahr deren Generalsekretär in La Roche-sur-Yon. Von 1986 bis 1990 war er dann auch Generalsekretär der Landespartei. 1977 kandidierte er erfolgreich als Bürgermeister von La Roche-sur-Yon und behielt dieses Amt für 27 Jahre, 1979 wurde er für vier Jahre außerdem Kanzler des 1973 in zwei Hälften geteilten Kantons La Roche-sur-Yon-Nord. 1986 wurde er in diesem Amt bestätigt, das er noch immer innehat. Seit 1994 ist er auch Vizepräsident des interkommunalen Zusammenschlusses \"Communauté des communes du Pays Yonnais\" und wurde bereits mehrfach wiedergewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere nationale und internationale Funktionen.", "content": "Seit 1984 ist er Mitglied des Verwaltungsrates der Vereinigung französischer Bürgermeister und in Personalunion Mitglied des Verbunds französischer Mittelstädte. Von 1983 bis 1987 war er Vorsitzender der Nationalen Schulaufsicht (ENA) sowie des \"Conseil Supérieur de la Fonction Publique Territoriale\" (CSFPT) und blieb, französischer Tradition folgend, dem öffentlichen Dienst eng verbunden. 1989 wurde Auxiette außerdem Präsident des 1980 gegründeten \"Groupement des Autorités Responsables de Transport\" (GART), einem Zusammenschluss von 263 Organisationseinheiten im Transportwesen. Dazu zählen 185 Ballungs- und urbane Verdichtungsräume, 59 Départements und 19 Régionen. Jacques Auxiette gilt als Modernisierer des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und hat insbesondere bei den Bemühungen zur Dezentralisierung des Transport express régional (TER) entscheidend mitgewirkt. Er ist Vorsitzender der Transportkommission im Conseil des communes et régions d'Europe (CCRE). Weitere wichtige internationale Aufgaben sieht Jacques Auxiette in der Dezentralisierung, der nachhaltigen Entwicklung, im Frieden und in der Förderung internationaler Partnerschaften. Er war Mitglied der französischen Delegation der \"Fédération Mondiale des Cités Unies\" (FMCU) bei der weltweiten Tagung in Johannesburg in Südafrika. Auch ist er Mitglied der \"Association française du conseil des communes et régions d’Europe\" (AFCCRE) sowie Gründungsmitglied der neugegründeten \"Cities & Local Government United\".", "section_level": 1}, {"title": "Quellen.", "content": "Offizielle Biografie von der Region Pays de la Loire", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacques Auxiette (* 3. Dezember 1940 in Monlevicq, Département Indre) ist ein französischer Politiker und Mitglied der Sozialistischen Partei (PS). Seit 2004 ist er für sieben Jahre gewählter Präsident der Region Pays de la Loire.", "tgt_summary": null, "id": 383313} {"src_title": "Nain Feto", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Leben.", "content": "Manuel und Policarpo Bonilla waren entfernt verwandt. Policarpo hatte im Gegensatz zu Manuel keine Indigenas als Vorfahren. Die beiden Bonillas wollten Schwestern heiraten. Policarpo intervenierte erfolgreich gegen die Eheschließung seiner Schwägerin mit Manuel Bonilla bei der Brautmutter, er wolle keine Indigenas in der Verwandtschaft haben. Der um seine Ehe gebrachte Manuel Bonilla übte erfolgreich Rache. Manuel Bonilla ging nach El Salvador ins Exil und organisierte dort den Aufstand, der Terencio Sierra in das Präsidentenamt und Policarpo Bonilla ins Gefängnis brachte. Die \"New York Times\" berichtete über den US-Söldner Lee Christmas, der in Honduras von Manuel Bonilla angeworben wurde. Er wurde Direktor der Polizei von Tegucigalpa und Brigadegeneral der Armee, er handelte als Gefängniswärter von Policarpo Bonilla und war Christmas' Richter, als dieser zahlreicher Vergehen angeklagt wurde. Policarpo wurde zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt und blieb bis Anfang 1906 im Gefängnis; danach ging er ins Exil nach El Salvador. Manuel Bonilla war im Oktober 1902 direkt gewählt worden, ihm wurde aber die Bestätigung durch das Parlament verweigert und Terencio Sierra übertrug die Präsidentschaft an Juan Ángel Arias Boquín. Manuel Bonilla rief sich am 1. Februar 1903 im Hafen von Amapala zum Präsidenten aus. Policarpo Bonilla hatte seinem Freund José Santos Zelaya erlaubt, die Souveränität auf einem Gebietsstreifen an der honduranisch-nicaraguanischen Grenze auszuüben. Als Manuel Bonilla an die Macht kam, beanspruchte er diesen Streifen für Honduras. Zelaya hatte für das Gebiet einem Pittsburger Syndikat eine Konzession gegeben. König Alfons XIII. von Spanien wurde als Schiedsinstanz vereinbart und entschied zu Gunsten von Honduras. Nun forderten die Konzessionäre von Zelaya Entschädigung und legten die Angelegenheit der US-Regierung vor. Manuel Bonilla wollte nicht, dass die Regierung in Washington die Angelegenheit aufgriff, und versuchte, die Angelegenheit mit den Konzessionären zu regeln. Zelaya, der Freund von Policarpo Bonilla, stand im Weg und Manuel Bonilla beschloss, ihn aus dem Weg zu räumen. Zelaya und Policarpo Bonilla arrangierten Ende 1906 einen Aufstand, der Manuel Bonilla stürzen und Policarpo wieder ins Präsidentenamt bringen sollte. Manuel Bonilla sandte einen nahen Freund auf einem Bananendampfer los, um Waffen für den Krieg zu kaufen. Zu diesem Zweck gab er seinem Freund eine New Yorker Schuldverschreibung über eine ausreichende Menge Geld mit. Aber das Geld wurde nie für den beabsichtigten Zweck eingesetzt. Die nicaraguanische Armee unter dem Kommando von General Juan José Estrada besetzte Küstenorte und marschierte in das Landesinnere von Honduras. General Dionisio Gutiérrez von der \"Partio Liberal\" begann am 23. Dezember 1906 mit Unterstützung von José Santos Zelaya einen Aufstand gegen Manuel Bonilla. Die honduranische Armee verfolgte die Aufständischen der \"Partido Liberal\" auf nicaraguanisches Gebiet. Die nicaraguanische Regierung verlangte eine Entschädigung, die Manuel Bonilla ablehnte. Im Februar 1907 drangen nicaraguanische Truppen in Honduras ein. Die Regierung der USA ließ daraufhin von US Marines unter William F. Fullam Häfen in Nicaragua und Honduras besetzen: Bluefields, Puerto Cortés, La Ceiba und Trujillo.", "section_level": 1}, {"title": "Schlacht bei Namasigüe 1907.", "content": "Am 11. März 1907 verstärkten etwa 5.000 Soldaten unter dem Kommando von General José Dolores Reza, welche Fernando Figueroa aus El Salvador gesandt hatte, die etwa 1.500 Soldaten der honduranischen Armee. Diese trafen auf die nicaraguanischen Truppen bei Nacaome. Die Schlacht dauerte von 18. bis 23. März 1907. Sie wurde durch ein Bombardement der nicaraguanischen Krupp-Kanonen eröffnet. Am 19. März 1907 wurde die salvadorenischen und honduranischen Truppen ins Feuer der nicaraguanischen Maxim-Maschinengewehre geführt. Etwa die Hälfte der honduranischen Truppen lief zu den nicaraguanischen Truppen über. Von den Truppen der \"Partido Conservador\" aus Honduras und El Salvador wurden mehr als 1.000 durch überlegene Waffen getötet. Zelaya berichtete, dass die Toten nicht mehr eingegraben werden konnten. Manuel Bonilla und etwa 500 seiner Soldaten besetzten die Festungsanlage der Insel Amapala im Golf von Fonseca, wo sich Manuel Bonilla Terencio Sierra ergab.", "section_level": 1}, {"title": "Exil.", "content": "Manuel Bonilla begab sich auf den Panzerkreuzer USS Chicago, von dort nach Mexiko und nach Belize, wo er drei Jahre als Landwirt im Pflanzenanbau arbeitete. Ein US-Unterhändler einigte sich mit den Außenministern aus Nicaragua und El Salvador auf Terencio Sierra als Präsident für Honduras. Miguel R. Dávila mobilisierte Truppen gegen die Truppen von Terencio Sierra. Sierras Truppen wurden geschlagen und Miguel R. Dávila wurde Präsident. Im Juni 1910 hatte sich Manuel Bonilla mit zwei Filibustieregruppen (Irreguläre Truppe|irreguläre Soldaten) in Glover’s Reef getroffen und segelte mit diesen nach Puerto Cortés. Manuel Bonillas Verbindungsmann in Puerto Cortéz starb in der Nacht vor der Ankunft der Filibustiere. Die Regierungskräfte fanden in seinen Kleidern Aufzeichnungen über den geplanten Aufstand, einschließlich der Namen von etwa 200 Aufständischen in Puerto Cortéz, San Pedro Sula, La Ceiba, welche die Regierung sofort gefangen nahm.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Amtszeit.", "content": "Als Ergebnis der US Intervention 1911 in Honduras kam Manuel Bonilla ab 28. März 1911 zu seiner zweiten Amtszeit als Präsident. Im Oktober 1911 war Bonilla zum Präsidenten gewählt und in der verbleibenden Zeit vergab er drei Eisenbahn-, eine Hafenkonzession und zehntausend Hektar Land an Sam Zemurray. Darüber hinaus annullierte er eine Haupt-Eisenbahnkonzession welche an Washington S. Valentine vergeben war. Bei Washington S. Valentin hatte José Santos Zelaya 1913 Asyl gesucht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Manuel Bonilla Chirinos (* 7. Juni 1849 in Juticalpa, Departamento Olancho, Honduras; † 21. März 1913) war ein General und vom 1. Februar 1903 bis zum 11. April 1907 (erste Amtsperiode) und vom 1. Februar 1912 bis zum 21. März 1913 (zweite Amtsperiode) Präsident der mittelamerikanischen Republik Honduras.", "tgt_summary": null, "id": 2014117} {"src_title": "Traum meines Lebens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "Austin Crothers wuchs auf der Farm seines Vaters auf. Er besuchte die \"Nottingham Academy\" und studierte dann an der University of Maryland Jura. Nach seiner im Jahr 1890 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Elkton zu praktizieren. Zwischen 1891 und 1895 war Crothers Bezirksstaatsanwalt im Cecil County. Im Jahr 1898 wurde er als Nachfolger seines Bruders Charles in den Senat von Maryland gewählt. Dort verblieb er bis zum Jahr 1901. Zwischenzeitlich war er Vorsitzender des Finanzausschusses. Gleichzeitig war er Parteivorsitzender im Cecil County. Im Jahr 1901 unterlag er einem republikanischen Konkurrenten und musste daher aus dem Senat von Maryland ausscheiden. Ein weiterer Versuch, dorthin zurückzukehren, scheiterte im Jahr 1905. 1906 wurde er Richter im Zweiten Gerichtsbezirk von Maryland, wozu auch das Cecil County gehörte. Am 5. November 1907 wurde er als Nachfolger von Edwin Warfield zum neuen Gouverneur seines Staates gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Maryland und Lebensende.", "content": "Austin Crothers trat seine vierjährige Amtszeit am 8. Januar 1908 an. In dieser Zeit wurde eine Straßenbaubehörde (\"State Road Commission\") gegründet. Angesichts des steigenden Verkehrs wurden in Maryland durch die neue Kommission die Straßen ausgebaut. Dazu wurde die Kraftfahrzeugsteuer erhöht. Damals wurde das sogenannte „Corrupt Practices Act“ erlassen, ein Gesetz, mit dessen Hilfe mehr Durchsichtigkeit bei der Verwaltung von Wahlkampfgeldern gebracht werden sollte. Der Gouverneur unterstützte auch ein Lebensmittelkontrollgesetz. Zudem wurde das Amt eines staatlichen Bankbeauftragten geschaffen (\"State Bank Commissioner\"). Auf dem Gebiet des Gesundheitswesen trat er für eine bessere Versorgung der geistig Behinderten ein. Crothers versuchte auch der Korruption bei der Polizei in Baltimore Herr zu werden. Seine diesbezüglichen Maßnahmen blieben allerdings erfolglos, weil ihm ein Gericht die Befugnis absprach, in die Polizeiverwaltung von Baltimore einzugreifen. Crothers unterstützte aber auch ein Gesetz, das das Wahlrecht der Schwarzen einschränken sollte. Dieses Gesetz wurde aber in einer Volksabstimmung abgelehnt. Gegen Ende seiner Amtszeit überwarf er sich, ähnlich wie sein Vorgänger, mit anderen Politikern aus Maryland, zu denen auch Mitglieder seiner eigenen Partei gehörten. Zum Zeitpunkt seines Ausscheidens aus dem Amt am 10. Januar 1912 war Crothers schon von einer schweren Krankheit gezeichnet, der er nur wenige Monate später im Mai 1912 erlag.", "section_level": 1}], "src_summary": "Austin Lane Crothers (* 17. Mai 1860 im Cecil County, Maryland; † 25. Mai 1912 in Elkton, Maryland) war ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei) und von 1908 bis 1912 Gouverneur des Bundesstaates Maryland.", "tgt_summary": null, "id": 1296915} {"src_title": "Gustave III. ou Le bal masqué", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Zeitung wurde unter Bischof Nikolaus von Weis durch den aus Bobenheim stammenden Domvikar und späteren Domkapitular Franz Hällmeyer gegründet. Die erste Ausgabe erschien als „Der christliche Pilger“ am 1. Januar 1848. Mit dem obersten Ziel „die Botschaft Christi weiterzutragen“ setzte sich das Blatt gegen Armut, soziale Ungerechtigkeit und für die Abschaffung der Kinderarbeit ein. Zeitgleich mit den Revolutionen 1848/1849 gegründet, bezog es aber auch klare politische Position gegen den Klassenkampf, wie ihn Karl Marx im Kommunistischen Manifest formulierte und gegen das Staatskirchentum. Ab 8. Januar 1848 verwendete die Zeitung eine Pilger-Zeichnung des Kirchenmalers Johann von Schraudolph im Titelbild, die bis 1857 unverändert blieb. Im Laufe der Jahrzehnte war die Zeichnung mehrfach Veränderungen unterworfen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Blatt 1941 verboten und die Druckerei zwangsverpachtet. In der Nachkriegszeit von der französischen Militärverwaltung wieder zugelassen, konnte der Pilger durch den Hauptschriftleiter Nikolaus Lauer im Jahr 1945 wieder aufgebaut werden. Von 1920 bis 2009 wurde die Zeitung in der Speyerer Pilger-Druckerei verlegt. Trotz politischer und wirtschaftlicher Krisenzeit war es dem Domvikar und Pilger-Redakteur Jakob Baumann im Jahr 1920 gelungen, zusammen mit dem späteren Geschäftsführer Wilhelm Hogg sen. in der Kleinen Pfaffengasse, in Nachbarschaft zum Bischöflichen Ordinariat, eine kirchliche Druckerei aufzubauen. Im Juni 2009 sah sich jedoch die Tochtergesellschaft Progressdruck GmbH getwungen, beim Amtsgericht Ludwigshafen Insolvenz anzumelden. Progessdruck war von der Pilger-Druckerei GmbH in den 1970er Jahren in Heidelberg übernommen und in den eigenen Speyerer Betrieb eingegliedert worden. Daraufhin mussten für die Bistumszeitung neue Strukturen geschaffen werden. Sie erscheint seither im neu gegründeten und vollständig in Besitz des Bistums befindlichen Verlag Peregrinus GmbH, ebenfalls in Speyer. Ab dem 1. Januar 2020 wird „der pilger“ seine überregionalen Seiten von der Zentralredaktion der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück beziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitschrift „der pilger – Magazin für die Reise durchs Leben“.", "content": "Am 2. März 2017 erschien erstmals, mit einer Druckauflage von 100.000 Exemplaren und einem Umfang von 140 Seiten, die vierteljährlich und bundesweit erscheinende Zeitschrift „der pilger – Magazin für die Reise durchs Leben“. Nach Angaben des Verlags handelt es sich dabei um ein „Mindstyle-Magazin mit christlichem Fokus“. Zu den Autoren des Magazins zählt unter anderen die ehemalige Brigitte-Chefredakteurin Beatrix Kruse.", "section_level": 1}, {"title": "Spendenaktion.", "content": "Die 1960 begründete Spendenaktion „Aktion Silbermöve“ führt jährlich zu einem Spendenvolumen von etwa einer Million Euro.", "section_level": 1}], "src_summary": "der pilger – Kirchenzeitung der Katholiken im Bistum Speyer ist eine in 38 Ausgaben pro Jahr erscheinende Publikation des katholischen Bistums Speyer. Bis März 2014 war sie als Wochenzeitung unter dem kürzeren Namen „der pilger“ erschienen, von 1848 bis 1960 nannte sie sich „Der christliche Pilger“ (bis Jg. 110, 1960, Nr. 48). ", "tgt_summary": null, "id": 2190188} {"src_title": "Theodore Fitz Randolph", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konzert-Tourneen.", "content": "Die Band trat erstmals im Jahre 2005 mit der Show \"Zappa Plays Zappa – Tour de Frank\" in Europa, Kanada und den Vereinigten Staaten auf. Sie präsentierte eine Auswahl von Rockstücken aus den 1960er- bis 1980er-Jahren. Neben Dweezil Zappa als Leadgitarrist bestand die Band aus jungen Musikern und einigen früheren Weggefährten von Frank Zappa, unter anderem Napoleon Murphy Brock (Saxophon, Flöte und Gesang). Als Gäste traten der Schlagzeuger Terry Bozzio und Gitarrist Steve Vai auf. In Teilen der Show wurde zu Audio- und Videodarstellungen Frank Zappas und seiner Musik gespielt, etwa in den Stücken \"Chunga’s Revenge\", \"Dumb All Over\" und \"Cosmik Debris\". Nach einer Unterbrechung trat die Band im Herbst 2006 in den Vereinigten Staaten erneut auf, darunter auch zu Halloween am 31. Oktober in New York. Die 2006er-Show ist als DVD im Jahre 2008 erschienen. Im Juli und August 2007 spielte die Band auf ihrer Nordamerika-Show mit der gleichen Kernbesetzung wie 2006 auf. Danach trat die Band im September und Oktober in Europa auf, bevor sie in die USA zurückkehrte, beginnend mit einer weiteren Halloween-Show in New York. Ray White war Gastsänger und Gitarrist auf dieser Tour. Die 2007er-Tour endete Anfang Dezember in Australien und wurde mit einer Handvoll Auftritten in Japan im Januar 2008 fortgesetzt. Steve Vai trat erneut als Gast in diesen Shows auf. Im Sommer 2008 folgte eine kurze Tour in der gleichen Konstellation durch die USA und Kanada. Am 28. Juli 2011 begann eine neue Tour mit dem \"Zappa-plays-Zappa\"-Projekt durch die USA und England. Wieder mit der Kernbesetzung von 2006, ergänzt durch zwei weitere Musiker.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zappa Plays Zappa ist der Name einer Konzerttournee und einer Band, die von Dweezil Zappa, dem ältesten Sohn des amerikanischen Komponisten und Musikers Frank Zappa, geleitet wird. \"Zappa Plays Zappa\" widmet sich der Aufführung der Musik von Frank Zappa.", "tgt_summary": null, "id": 1702761} {"src_title": "Hans-Martin Pippart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "Herbert O’Conor besuchte die Grundschule in seiner Heimat und dann bis 1917 das \"Loyola College\" in Baltimore. Danach studierte er bis 1920 an der University of Maryland Jura. Während seiner Schulzeit war er an der Herausgabe einer Schülerzeitung beteiligt. Im Ersten Weltkrieg diente er in der Reserve der Marine. Nach seiner Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Baltimore in diesem Beruf zu arbeiten. In Baltimore war er im Jahr 1920 auch bei den Zeitungen „Baltimore Sun“ und „Evening Sun“ angestellt. Zwischen 1920 und 1922 war er zunächst stellvertretender Staatsanwalt, ehe er 1923 zum Staatsanwalt befördert wurde. Dieses Amt übte er bis 1934 aus. Zwischen 1935 und 1939 war er Attorney General von Maryland. Im Jahr 1938 wurde er gegen den republikanischen Amtsinhaber Harry Nice zum neuen Gouverneur seines Staates gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Maryland.", "content": "Herbert O’Conor trat sein neues Amt am 11. Januar 1939 an. Nach einer Wiederwahl im Jahr 1942 konnte er bis Januar 1947 im Amt bleiben. Seine Amtszeit war von den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs überschattet. Der Gouverneur unterstützte die Kriegsanstrengungen der Bundesregierung. Außerdem wurde in Maryland ein Verteidigungsrat (\"Council of Defense\") geschaffen. Neben den kriegsbedingten Aktivitäten wurde damals in Maryland ein Programm zur medizinischen Betreuung für die Armen des Staates entwickelt. O’Conor förderte auch den Ausbau der Infrastruktur. So wurden neue Brücken gebaut und das Transportwesen verbessert. Auch die Handelsbeziehungen zu anderen US-Bundesstaaten wurden verbessert. O’Conor war im Jahr 1942 Vorsitzender der Konferenz aller US-Gouverneure. Außerdem war er noch Mitglied zahlreicher anderer Gouverneursvereinigungen. Nachdem er im Herbst 1946 in den US-Senat gewählt worden war, trat er am 3. Januar 1947 vom Amt des Gouverneurs zurück, um seinen Sitz im Kongress einzunehmen. Allerdings erfolgte sein Rücktritt ohnehin nur wenige Tage vor Ablauf der regulären Amtszeit. Sein bereits gewählter Nachfolger William Preston Lane übernahm dann seine neue Aufgabe entsprechend früher.", "section_level": 1}, {"title": "Senator.", "content": "Herbert O’Conor trat sein Amt im Kongress am 3. Januar 1947 als Class-1-Senator und Nachfolger von George Radcliffe an. Dort wurde er Vorsitzender eines Ausschusses, der sich mit den Geschäften des organisierten Verbrechens zwischen den einzelnen Bundesstaaten befasste (\"Special Committee on Organized Crime in Interstate Commerce\"). Für die Wahlen des Jahres 1952 wurde O’Conor nicht wieder nominiert. Sein Sitz ging im Januar 1953 an James Glenn Beall.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebenslauf.", "content": "Nach dem Ende seiner politischen Tätigkeit war Herbert O’Conor als Anwalt in Baltimore und Washington tätig. Er verstarb am 4. März 1960 in Baltimore. Mit seiner Frau Eugenia Byrnes hatte er fünf Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Herbert Romulus O’Conor (* 17. November 1896 in Baltimore, Maryland; † 4. März 1960 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei) und von 1939 bis 1947 Gouverneur des Bundesstaates Maryland. Zwischen 1947 und 1953 vertrat er seinen Staat im US-Senat.", "tgt_summary": null, "id": 2139699} {"src_title": "Portland–Lewiston Interurban Railroad", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überblick über das Experiment.", "content": "Das typische Experiment mit dem Quantenradierer besteht aus drei Schritten: Dieses Verhalten erscheint vor allem dann paradox, wenn es so dargestellt wird, als sei die mit dem Strahlungsfeld transportierte Information, die im 1. Schritt das Interferenzmuster entstehen lässt, im 2. Schritt durch die Welcher-Weg-Markierung erst unwiederbringlich verlorengegangen und nun im 3. Schritt durch den Quantenradierer wieder hergestellt worden. Besonders erstaunlich muss es dann erscheinen, dass es genügt, für jedes Objekt den Quantenradierer erst \"nach\" dem Passieren des Doppelspalts überhaupt einzuschalten („Delayed-Choice-Experiment“). Man kann das ursprüngliche Interferenzmuster sogar auch dann noch aus der gesamten Strahlung herausfiltern, wenn alle Quantenobjekte auf dem Schirm schon registriert wurden und dann erst der Quantenradierer die (anderswo gespeicherte) Welcher-Weg-Markierung „wegradiert“.", "section_level": 1}, {"title": "Quantenradierer für Photonen.", "content": "Der Quantenradierer für Photonen kann relativ einfach aufgebaut werden, so dass er auch zunehmend in Physik-Schulbüchern und Lehrplänen angesprochen wird. Er lässt sich schon mit der klassischen Wellenvorstellung des Lichts erklären, denn diese gibt das durchschnittliche Verhalten von Photonen richtig wieder. In seiner einfachsten Form arbeitet der Quantenradierer mit linear polarisierten Photonen. Es wird die Tatsache ausgenutzt, dass zwei ansonsten kohärente Wellen sich nicht auslöschen oder auf andere Weise destruktiv interferieren können, wenn ihre Polarisationsebenen senkrecht zueinander stehen. Ausgangspunkt ist das Doppelspaltexperiment mit einer unpolarisierten monochromatischen Lichtquelle, die auf dem Schirm das typische Muster von hellen und dunklen Interferenzstreifen erzeugt. Bringt man vor (oder hinter) den beiden Spalten je einen Polarisationsfilter an, so verschwinden die Interferenzstreifen, wenn die beiden Filter unter 90° zueinander verdreht sind, also z. B. horizontal und vertikal. Der Schirm zeigt dann einen einheitlichen breiten Streifen, wie er von jedem Spalt einzeln erzeugt würde, wenn der andere Spalt verschlossen ist. Um die Interferenzstreifen wieder erscheinen zu lassen, filtert man vor dem Schirm das ganze ankommende Licht noch einmal mit einem dritten Polarisationsfilter, der unter 45° („schräg nach rechts oben“) zu den beiden anderen steht. Hierfür gibt es zwei mögliche Positionen, die ihrerseits um 90° gegeneinander verdreht sind („schräg nach rechts“ bzw. „nach links“ oben). Für eine dieser beiden Positionen entsteht auf dem Schirm genau dasselbe Interferenzmuster wie ohne Markierung der Quanten, wenn auch nur mit halbierter Intensität. Der so positionierte dritte Filter ist der Quantenradierer. In der bei Quantenradierern gebräuchlichen Terminologie wird jeder der beiden Teilwellen, wenn sie ihren Polarisationsfilter durchläuft, die jeweilige Welcher-Weg-Information aufgeprägt. Auf den Schirm trifft dann die kohärente Überlagerung von horizontal und vertikal polarisierten Wellen, die sich nun nicht mehr auslöschen können. Durch den dritten Filter, den sie beide durchlaufen, wird die Information über den Weg wieder gelöscht („ausradiert“), denn für beide Teilwellen haben die Komponenten, die diesen Filter passieren, die gleiche Polarisationsrichtung und bei der Filterstellung ±45° auch gleiche Amplitude. Allerdings wird sowohl beim Aufprägen der Welcher-Weg-Markierung als auch beim Wegradieren jeweils die Intensität halbiert. Nach dem letzten Filter bleiben damit nur diejenigen Komponenten der ursprünglichen Wellen übrig, die eigens ausgewählt wurden, um das ursprüngliche Interferenzmuster wieder erstehen zu lassen. Die in diesen Komponenten vorhandene Information ist also nie gelöscht und daher auch nicht wiederhergestellt worden. Sie war nur verdeckt von den anderen Komponenten, die im letzten Polarisationsfilter absorbiert worden sind. Diese kann man auch für sich allein sichtbar machen, indem man für den letzten Filter die andere der beiden schräg orientierten Richtungen auswählt. Dann ist der Filter auch wieder genau zwischen den beiden Richtungen der Welcher-Weg-Markierung orientiert und lässt infolgedessen ein voll interferenzfähiges Strahlungsfeld passieren. Dieses erzeugt ein Interferenzmuster, das an derselben Stelle liegt wie das erste und auch genau so aussieht, aber mit den hellen und dunklen Interferenzstreifen gegeneinander vertauscht. Die Streifen liegen in den beiden Interferenzbildern also auf Lücke. Bevor der dritte Polarisationsfilter eingefügt wurde, waren diese beiden Strahlungsfelder vereint auf den Schirm gefallen. Der dabei beobachtete einheitliche breite Streifen, vorher als inkohärente Überlagerung der horizontal und vertikal polarisierten Teilwellen aus je einem Spalt interpretiert, wird in dieser Beschreibung also – und genau so richtig – als die inkohärente Überlagerung von zwei komplementären Interferenzbildern des Doppelspalts interpretiert. Beide Beschreibungen desselben Strahlungsfeldes (mit Bestandteilen, die entweder horizontal bzw. vertikal oder aber „schräg nach rechts“ bzw. „nach links“ polarisiert sind) sind physikalisch ununterscheidbar und daher in jeder Hinsicht äquivalent. Da sich das gleiche Ergebnis immer noch zeigt, wenn die Lichtquelle soweit abgeschwächt wird, dass immer nur ein Photon zur Zeit durch die Apparatur fliegt, muss man den ganzen Vorgang auch anhand eines einzelnen Photons beschreiben können. Das macht zunächst keine Schwierigkeiten, denn die quantenmechanische Amplitude eines Photons verhält sich genau wie eine elektromagnetische Welle nach den Maxwell-Gleichungen. Aber der Vorgang der Aufprägung der Welcher-Weg-Information muss sorgfältig formuliert werden. Denn im Gegensatz zu häufigen Darstellungen kann man hier nicht sagen, ein Polarisationsfilter würde die Polarisation des einzelnen Photons \"messen\" oder \"festlegen\". Das würde nämlich bedeuten, dass das Photon als Ganzes im Sinne einer quantenmechanischen Messung auf einen der beiden Eigenzustände parallel bzw. senkrecht zur Orientierung des Filters festgelegt wird. Wenn das einfallende Photon im Eigenzustand parallel zur Polarisationsrichtung ist, kommt es ungeändert durch. Bei beliebig gedrehter Polarisationsrichtung kommt das Photon aber nur mit der Feldkomponente durch, die zur Polarisationsrichtung parallel ist. Der andere Anteil, also die dazu senkrechte Feldkomponente, verschwindet aber nicht durch die Zustandsreduktion, wie es bei einer quantenmechanischen Messung sein müsste. Vielmehr wird er durch eine echte physikalische Wechselwirkung mit dem Material des Filters (z. B. Reflexion) am Passieren des Filters gehindert. Damit hat die hindurchgelassene Feldkomponente dann nicht die volle Amplitude, die zu einem ganzen Photon gehören würde, was ebenfalls im Widerspruch zum Ergebnis einer Zustandsreduktion steht. Die reduzierte Amplitude zeigt sich unter anderem dann, wenn auf einem Schirm direkt hinter dem Filter schließlich eine wirkliche Messung des Photons erfolgt: dort gibt das Quadrat dieser Amplitude die Wahrscheinlichkeit an, dass das Photon angekommen ist. Für die korrekte Darstellung des Quantenradierers ist festzuhalten, dass man von dem Photon nach Passieren des Doppelspalts und der Aufprägung der Welcher-Weg-Markierung weder sagen kann, es sein durch einen bestimmten Spalt gegangen, noch, es habe eine bestimmte Polarisation erhalten. Vielmehr befindet sich das Photon in einem kohärenten Überlagerungszustand aus zwei Komponenten, die den beiden möglichen Wegen und zugehörigen Markierungen entsprechen. Zu beachten ist auch, dass die Unterscheidung zwischen dem Erscheinen und dem Nichterscheinen eines Interferenzbilds nicht schon durch die Beobachtung eines einzelnen Photons auf dem Schirm getroffen werden kann. Das ist erst anhand der Helligkeitsverteilung möglich, die sich nach Auftreffen vieler Photonen auf dem Schirm zeigt. Jedoch sagt auch dieser Unterschied nichts darüber aus, ob die einzelnen Photonen sich als Welle oder Teilchen verhalten haben. Denn eine Überlagerung von Wellen, die nicht interferenzfähig sind, ist von einem Bündel von Teilchenstrahlen nicht zu unterscheiden, wie sich z. B. an dem nützlichen Konzept der Lichtstrahlen erweist. Daher ist aus der Abwesenheit von Interferenzstreifen nicht zu schließen, dass die Photonen Teilchen sind, denn auch eine inkohärente Überlagerung von Wellen ist damit nicht ausgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Quantenradierer mit einem Paar verschränkter Photonen.", "content": "Der Quantenradierer funktioniert auch dann, wenn er gar nicht auf das durch den Doppelspalt fliegende Photon wirkt (das hier traditionell mit \"s\" bezeichnet wird), sondern auf ein anderes Photon \"i\", das zwar an der Blende mit dem Doppelspalt vorbeifliegt, mit Photon \"s\" aber hinsichtlich der Polarisation quantenmechanisch verschränkt ist. Aufgrund der Verschränkung lässt eine Messung an \"i\" durch die damit ausgelöste Zustandsreduktion auch das Photon \"s\" in der Zustandskomponente zurück, die mit dem an \"i\" festgestellten Zustand verschränkt war. (Die damit verbundenen begrifflichen Probleme bilden das Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon.) In dem von Stephen Walborn und anderen an der brasilianischen \"Universidade Federal de Minas Gerais\" im Jahr 2001 durchgeführten Experiment (siehe Abb.) werden zuerst durch parametrische Fluoreszenz (engl. \"Spontaneous parametric down-conversion, SPDC\") in einem geeignet orientierten BBO-Kristall solche verschränkten Photonenpaare erzeugt, allerdings mit extrem geringer Wahrscheinlichkeit. Von den beiden Photonen, die in verschiedene Richtungen fliegen, ist eins horizontal und das andere vertikal polarisiert. In Bezug auf die Polarisation gehört zu dem Zustand die 2-Photonen-Wellenfunktion wobei formula_2 und formula_3 für die Polarisationsrichtungen eines einzelnen Photons stehen und der Index das jeweilige Photon angibt. Der BBO-Kristall wird so platziert, dass nur eins der beiden verschränkten Photonen (mit \"s\" bezeichnet) den Doppelspalt passiert. Danach besteht das \"s\"-Photon aus den zwei Teilwellen aus den jeweiligen Spalten, die miteinander infererieren und auf dem Schirm das Streifenmuster erzeugen. Allerdings muss, zwecks nachträglicher Auswahl der nachgewiesenen Photonen, der Schirm hier durch einen elektronischen Zähler ersetzt werden, der außer dem Ort auch die Zeit des Eintreffens des Photons misst. Um diese Interferenz zu zerstören, wird durch zwei um formula_4 gegen die Vertikale verdrehte Lambda-Viertel-Plättchen, je eines direkt hinter jedem Spalt, eine Welcher-Weg-Markierung in Gestalt einer rechts bzw. links orientierten Zirkularpolarisation erzeugt. Je nach Winkelabstand von formula_5 bzw. formula_6 wird die formula_7-Komponente verlustlos in eine solche rechts- bzw. linkszirkularpolarisierte Welle umgeformt. Diese beiden Teilwellen überlagern sich zwar genauso wie vorher, sie können einander aber aufgrund ihrer entgegengesetzten Zirkularpolarisation nicht mehr auslöschen. Das gleiche passiert mit der horizontal polarisierten Komponente formula_8, nur mit umgekehrter Zuordnung von rechts und links-Polarisation. Die Zustände von Photon \"i\", mit denen diese beiden Komponenten formula_8 und formula_7 von Photon \"s\" durch die Verschränkung verknüpft sind, sind voneinander verschieden (nämlich formula_11 bzw. formula_12), daher können auch formula_8 und formula_7 nicht miteinander interferieren. Es entsteht auf dem Schirm die inkohärente Summe aller vier genannten Teilwellen, also ein Bild ohne Interferenzstreifen. Der Quantenradierer, der gar nicht direkt auf das \"s\"-Photon einwirkt, ist nun einfach auf dem Weg des \"i\"-Photons ein um 45° gegen die Vertikale verdrehter Polarisationsfilter mit einem elektronischen Zähler dahinter. Der Filter unterscheidet zwischen den schräg um formula_4 polarisierten Zuständen, die durch die symmetrische bzw. antisymmetrische Linearkombination definiert sind. Eine kommt durch, die andere nicht. Dieses sind zwei Basiszustände, mit deren Linearkombinationen man alle ankommenden \"i\"-Photonen beschreiben kann. Wenn der Zähler anspricht und die entsprechende Zustandsreduktion auslöst, steht fest, dass er ein Photon \"i\" im richtigen Polarisationszustand gezählt hat, also z. B. immer nur in der antisymmetrischen Linearkombination formula_17. Zählt man (durch eine Koinzidenzschaltung) nur die zusammengehörigen Treffer von Photon \"s\" und Photon \"i\" in ihrem jeweiligen Detektor, dann hat man nur diejenigen Photonen \"s\" mitgezählt, deren Partnerphoton durch formula_17 gegeben ist. Die Auftrefforte dieser \"s\"-Photonen kann man zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt aus der Gesamtheit aller \"s\"-Photonen herausfiltern, wenn man zu jedem von ihnen gespeichert hat, ob gleichzeitig ein \"i\"-Photon nachgewiesen wurde. Um diese Photonen näher zu betrachten, drückt man im ursprünglichen 2-Photonen-Zustand formula_19 die Zustände des \"i\"-Photons durch formula_20 aus. Dann zeigt sich, dass die gesamte Wellenfunktion der 2-Photonen-Polarisation auch so geschrieben werden kann: formula_17 ist also mit der Komponente des \"s\"-Photons verknüpft, und entsprechend formula_24 mit Die Wellenfunktion formula_26 sieht zwar ganz anders aus als formula_27, beide sind aber mathematisch identisch und beschreiben ein und denselben physikalischen Zustand. Nur die Komponenten sind anders zusammengefasst. Daran wird deutlich, dass es keine sinnvolle Fragestellung ist, ob die Photonen als formula_2 und formula_3 erzeugt und dann in verschiedene Richtungen geflogen sind, oder als formula_30 erzeugt und sich jedes in beide Richtungen gleichzeitig ausbreitet. Beides ist physikalisch nicht zu unterscheiden und daher gleichzeitig richtig. Je nach Detektor können die Eigenzustände der nachfolgenden Messung an einem der Photonen formula_31 und formula_31 sein, oder aber formula_2 und formula_3. Dann eignet sich die eine oder die andere Darstellung besser, die Folgen der Zustandsreduktion darzustellen. Es wird in jedem Fall bei der ersten irreversiblen Messung genau der Summand von formula_35 bzw. formula_27 durch eine Zustandsreduktion gelöscht, auf den der Detektor nicht empfindlich ist, und im übriggebliebenen Summanden ist mit dem Zustand des ersten nachgewiesenen Photons dann auch der des anderen Photons festgelegt, ganz gleich, welches Photon zeitlich als erstes beobachtet wurde und wann und wo das zweite beobachtet wird. Nachdem beispielsweise die schräg polarisierte formula_17-Komponente des \"i\"-Photons den Zähler ausgelöst hat, eine womöglich vorher vorhandene formula_24-Komponente also der Zustandsreduktion zum Opfer gefallen ist, ist auch von dem \"s\"-Photon nur noch die zu formula_17 gehörige Komponente formula_40 übrig. Diese ist entweder unter formula_5 oder formula_6 polarisiert und wird daher von \"beiden\" Lambda-Viertel-Plättchen ungeändert hindurchgelassen, so dass sie auf dem Schirm (bzw. im ortsempfindlichen Detektor) das ursprüngliche Interferenzmuster erzeugt. Im Endeffekt scheint also die Welcher-Weg-Markierung gelöscht worden zu sein. Genauer ausgedrückt: sie ist nicht gelöscht, sondern war den am Ende durchgekommenen Komponenten gar nicht aufgeprägt worden. Würde man aber den \"i\"-Detektor ausschließlich für die symmetrische Komponente formula_43 empfindlich machen, was durch einfaches Drehen des davor angebrachten Polarisationsfilters um 90° erreicht werden kann, dann bliebe von den mit diesen \"i\" koinzidenten \"s\"-Photonen die antisymmetrische Komponente formula_44 übrig. Sie geht auch ungeändert durch die Lambda-Viertel-Plättchen und würde ein Interferenzbild erzeugen, dem ersten exakt gleich, nur dass die hellen und dunklen Streifen miteinander vertauscht sind.", "section_level": 1}, {"title": "Quantenradierer mit zwei Paaren verschränkter Photonen.", "content": "In einem viel zitierten Experiment wurde der BBO-Kristall erst hinter dem Doppelspalt platziert, so dass für jede der beiden austretenden Teilwellen formula_45 die Wahrscheinlichkeit besteht, ein verschränktes Photonenpaar zu erzeugen. In dem Wellenfeld aus diesen vier Photonen (\"s, i\" für den einen Spalt und \"s, i\" für den anderen) können wegen der Energieerhaltung immer nur zwei real nachgewiesen werden, aber bis zum Nachweis können sie alle vier (mit reduzierter Amplitude) in der Gesamtwellenfunktion vorkommen. Darin sind je zwei Photonen mit gleichem Index hinsichtlich der vertikalen bzw. horizontalen Polarisation verschränkt, während zwischen je zwei Photonen mit verschiedenem Index die richtungsabhängige Phasenbeziehung gilt, die für die Doppelspaltinterferenz typisch ist. Die mit mehreren Detektoren ausgestattete Apparatur ist so justiert, dass eins der Photonen aus jedem Paar (\"i\" und \"i\") durch seine Flugrichtung identifizierbar ist, während sich die Wellenfelder der beiden andern (\"s\" und \"s\") zu \"s\"+\"s\" überlagern können. \"s\" und \"s\" erzeugen also, wenn sie gleich polarisiert sind, das Interferenzmuster des Doppelspalts, das mit einem ortsempfindlichen Detektor im Überlagerungsgebiet nachgewiesen werden kann. Spricht nun z. B. der zuständige Detektor auf ein Photon \"i\" an, dann steht fest, dass dazu ein \"s\" wirklich erzeugt worden ist, aber keins der Photonen mit Index 2. Diese kamen als Komponenten der Wellenfunktion noch vor, sind aber durch die Zustandsreduktion gelöscht worden. Dann kann es kein Interferenzmuster geben. Zwei weitere Detektoren sind auf die Überlagerung \"i\"+\"i\" bzw. \"i\"-\"i\" empfindlich, die mithilfe der teilweisen Reflexion an halbdurchlässigen Spiegeln für einen Teil der Gesamtintensität mit gewisser Wahrscheinlichkeit fortlaufend herbeigeführt wird. Die damit verschränkten \"s\"-Photonen befinden sich dann auch im Überlagerungszustand \"s\"+\"s\" bzw. \"s\"-\"s\". Daher erzeugen sie im ortsempfindlichen Detektor das originale Interferenzmuster des Doppelspalts bzw. dessen Gegenstück mit vertauschten hellen und dunklen Streifen. Im wirklichen Experiment kann man den Photonen keine dieser Alternativen vorschreiben. Es wird stattdessen die Intensität des einfallenden Lichts so weit gedrosselt, dass nur die Ereignisse abgespeichert werden, bei denen der \"s\"-Detektor und einer der drei \"i\"-Detektoren ein Signal gegeben hat, die ursprünglich alle von einem einzigen auf den Doppelspalt einfallenden Photon stammen müssen. Je nachdem, welcher \"i\"-Detektor das war, zeigen die \"s\"-Signale das originale oder das invertierte Interferenzmuster oder aber das Muster ohne Interferenz. Im ersten Fall hat sich der Wellencharakter der ursprünglich einfallenden Photonen gezeigt, im zweiten der Teilchencharakter. Es handelt sich also um statistische Korrelationen zwischen \"s\"- und \"i\"-Detektoren, bei denen es prinzipiell nicht auf die genaue zeitliche Reihenfolge der Signale ankommt. Daher sind auch keine Unterscheidungen von Ursache und Wirkung möglich (obwohl zur leichteren Darstellung des Vorgangs oben eine bestimmte Abfolge angenommen wurde). Daher hat das Experiment das gleiche Ergebnis, wenn der \"i\"-Detektor erst deutlich nach dem \"s\"-Detektor erreicht wurde. Spekulationen hinsichtlich einer Möglichkeit, dass das spätere Signal des \"i\"-Detektors noch das frühere Verhalten der \"s\"-Photonen beeinflussen könnte, sind daher abwegig.", "section_level": 1}, {"title": "Der Vorgang im Einzelnen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Warum verschwindet das Interferenzmuster?", "content": "Ein „Welcher-Weg“-Detektor, mit dessen Hilfe man den Weg eines Quantenobjekts bestimmen könnte, schließt dieses von der Möglichkeit der Interferenz aus. Man beobachtet also aufgrund der bloßen Möglichkeit, die Welcher-Weg-Information zu gewinnen – auch wenn sie gar nicht ausgelesen wird – statt Interferenzstreifen eine Häufigkeitsverteilung in Form eines verwaschenen Streifens. Allerdings ist es bei näherer Analyse nicht die räumliche Bedeutung der Welcher-Weg-Information, die die Interferenz verhindert, sondern der Umstand, dass das Quantenobjekt bei deren Aufprägen eine messbare Veränderung durchmacht (die aber die räumliche Ausbreitung unverändert lässt). Das Quantenobjekt (oder ein anderes Objekt in der Apparatur) muss nämlich in einen je nach Weg physikalisch unterscheidbaren Zustand versetzt werden (oder man muss aus dem ankommenden Quantenobjekt physikalisch unterscheidbare Komponenten herausfiltern). Beim Quantenradierer mit Photonen (auch mit Neutronen oder Elektronen) ist das der verschiedene Polarisationszustand, es kann aber auch jede andere Art von innerem Freiheitsgrad genutzt werden. Sind die Quantenobjekte z. B. ganze Atome, kann die Unterscheidungsmöglichkeit durch die Anregung zu einem anderen inneren Zustand geschaffen werden oder durch Hinterlassen eines Mikrowellenphotons in einem kleinen Hohlraumresonator vor einem der Spalte. Da Quantenobjekte in orthogonalen (d. h. messbar verschiedenen) inneren Zuständen (oder verschränkt mit zwei solchen Zuständen eines anderen Objekts) nicht interferenzfähig sind, überlagern sich ihre Wege inkohärent, so dass die resultierende Häufigkeitsverteilung dieselbe wird wie bei Teilchenstrahlen. Dieser Zusammenhang kann mithilfe der Wellenfunktion formula_46 des Quantenobjekts im Einzelnen dargestellt werden, wobei hier der Fall einer Markierung in Form eines inneren Zustands angenommen ist. Dabei steht formula_47 für die Ortsvariable und formula_48 abgekürzt für alle inneren (d. h. vom Ort des Quantenobjekts unabhängigen) Variablen. Zu Beginn hat die Wellenfunktion die einfache Produktform wobei die formula_50 den Ortszustand angibt, also die Amplitude der Aufenthaltswahrscheinlichkeit am Ort formula_47. Entsprechend ist formula_52 die Wahrscheinlichkeitsamplitude dafür, dass die inneren Variablen den Wert formula_48 haben. Nach Passieren des Doppelspalts ist der innere Zustand zunächst ungeändert, aber die Ortswellenfunktion ist nun die kohärente der durch die beiden Spalte erzeugten Teilwellen: Das Absolutquadrat dieser Summe ist auf dem Schirm nicht überall gleich groß, sondern variiert mit dem ortsabhängigen Weglängenunterschied der beiden Teilwellen formula_55. Es hat überall den Wert null, wo der Weglängenunterschied eine halbe Wellenlänge beträgt, was gerade die dunklen Interferenzstreifen hervorruft. Folglich hat hier auch die ganze Wellenfunktion formula_56 für das Quantenobjekt den Wert null. Da die Wahrscheinlichkeitsdichte für das ganze Quantenobjekt für beliebigen Ort formula_47 durch gegeben ist, kann es nicht an Orten sein, wo allein die Summe der Ortsfunktionen null ist, und zwar unabhängig von seinem inneren Zustand. Wenn jetzt die Welcher-Weg-Markierung aufgeprägt wird, müssen die Teilwellen formula_59 mit verschiedenen inneren Zuständen verknüpft werden. Diese Zustände, hier formula_60 genannt, müssen physikalisch – also in einem einer Messung zugänglichen Messwert – unterscheidbar sein, und sind daher orthogonal. Bei Experimenten mit Photonen wählt man lineare Polarisation in zwei zueinander senkrechten Richtungen, bei Experimenten mit Atomen wählt man für eine der Teilwellen die Anregung eines inneren Zustands des Atoms, z. B. Anregung in einen anderen Zustand der Hyperfeinwechselwirkung. Die ganze Wellenfunktion heißt dann und ein Zusammenfassen der Ortswellenfunktionen in einer kohärenten Summe ist nicht mehr möglich. Dies ist ein Beispiel für die Quantenverschränkung der Ortsvariable mit den inneren Variablen. Diese gesamte Wellenfunktion ist immer noch eine kohärente Summe der Beiträge, die aus den beiden einzelnen Spalten hervorgegangen sind. Daher enthält die Wahrscheinlichkeitsdichte formula_62 außer der inkohärenten Summe der beiden Dichten für die einzelnen Teilwellen zwei Interferenzglieder von der Form Doch weil der innere Zustand gar nicht gemessen wird, muss über die innere Variable formula_48 summiert werden. Und weil formula_65 und formula_66 orthogonale Zustände sind, ergibt jedes Interferenzglied dabei einzeln den Wert null. Übrig bleibt die Wahrscheinlichkeitsdichte eben die inkohärente Summe der räumlichen Intensitäten der beiden Teilwellen. Obwohl die inneren Freiheitsgrade gar nicht gemessen werden, hat allein die Tatsache, dass es sich um zwei messbar unterscheidbare innere Zustände handelt, Einfluss auf das Endergebnis. In einem Experiment mit Atomstrahlen ist im Jahr 1998 das Verschwinden der Interferenz dadurch ausgelöst worden, dass an einem Spalt die Atome mit etwa 1μeV zu einem anderen Hyperfeinniveau angeregt wurden, eine Markierung, die beim Aufprägen praktisch keinen Einfluss auf die räumliche Bahn der Atome hatte. Nach dem Doppelspalt hatte die Atome also einen von zwei orthogonalen inneren Zuständen, was trotz der extrem geringen Anregungsenergie den Verlust der Interferenzfähigkeit bewirkte. Eine andere Form der Welcher-Weg-Markierung von Atomen wurde 1991 vorgeschlagen, blieb aber bisher ein Gedankenexperiment: Hier wird die Welcher-Weg-Markierung nicht von dem Atom selbst mitgenommen, sondern in Form der Anregung eines von zwei Mikrowellenresonatoren gespeichert, die nebeneinander vor den beiden Spalten stehen und von jedem Atom gleichzeitig durchflogen werden. Jedes Atom war vorher angeregt worden und gibt mit Sicherheit die Anregungsenergie dort ab. Es wurde diskutiert, ob mit dieser Energieabgabe nicht doch eine unkontrollierbare Änderung des Impulszustands des Atoms einhergeht, die für sich schon die Bildung eines stabilen Interferenzmusters verhindern würde.", "section_level": 2}, {"title": "Warum erscheint das Interferenzmuster wieder?", "content": "Aus den vorstehenden Formeln geht hervor, dass das Interferenzmuster wieder entsteht, wenn die beiden orthogonalen inneren Zustände formula_65 bzw. formula_66 der Teilwellen rechtzeitig vor der irreversiblen quantenmechanischen Ortsmessung in denselben Zustand formula_70 übergeführt werden. Dieser Übergang löscht die Welcher-Weg-Markierung, die Wellenfunktion ist dann formula_71 und zeigt dasselbe Interferenzbild wie oben. Die Löschung muss zwischen dem Doppelspalt und dem Ort des Messprozesses stattfinden, also irgendwann nach Aufprägen der Welcher-Weg-Markierung, aber noch vor dem Auftreffen des Quantenobjekts auf dem Schirm. Dieser Löschprozess kann ein verhältnismäßig einfacher Vorgang sein, wenn es sich wie oben bei dem einfachen Quantenradierer um Photonen und beim inneren Zustand um deren Polarisation handelt. Wenn formula_72 die beiden linear polarisierten Zustände mit synchron schwingendem elektrischen Feld bezeichnen, die durch die beiden gekreuzten Polarisationsfilter der Welcher-Weg-Markierung definiert sind, und wir als Beispiel ein einfallendes Photon in einem diagonal polarisierten Zustand formula_73 betrachten, dann zerlegt man dieses in die durch die beiden Polarisatoren definierten Basiszustände: Die erste Komponente kommt ungeändert durch einen Polarisator, die zweite durch den anderen, und die jeweils unpassende Komponente wird absorbiert oder umgelenkt. Also ist formula_75 und formula_76. Nun lässt der dritte, um 45° verdrehte Filter – der Quantenradierer – nur (beispielsweise) die linear polarisierten Photonen formula_77 durch und blockiert die dazu senkrecht polarisierten formula_73. Um die Wirkung auf die markierten Photonen formula_79 bzw. formula_80 zu ermitteln, zerlegt man diese gemäß der Basis formula_81: Wegen des unterschiedlichen Vorzeichens in dieser Formel sind die Zustände orthogonal, die Photonen also nicht interferenzfähig. Der Quantenradierer löscht nun in beiden die Komponente formula_73, und es bleibt für beide nur derselbe Polarisationszustand formula_77. Damit sind sie wieder interferenzfähig. Allerdings haben sie in diesem Beispiel entgegengesetztes Vorzeichen, was für den Anteil des ursprünglichen Photons, der weiter zum Schirm fliegt, die Gesamtwellenfunktion ergibt. In ihrem neu entstandenen Interferenzmuster sind also gegenüber dem ursprünglichen die hellen und dunklen Streifen vertauscht. Genau das ursprüngliche Muster wird wieder hergestellt, wenn das einfallende Photon schon in demselben Polarisationszustand ist, der durch den letzten Polarisationsfilter hindurchkommt. Da man den insgesamt unpolarisierten Strom der einfallenden Photonen immer als Mischung aus Photonen auffassen kann, die je zur Hälfte in zwei zueinander senkrechten Richtungen polarisiert sind, geben die beiden einfachen Beispiele schon die allgemeine Beschreibung. Handelt es sich um Interferenz von Atomstrahlen, ist die Löschung der Markierung viel schwieriger und bisher auch nicht im Experiment demonstriert worden. Zwar lässt sich das angeregte Atom vom Zustand formula_66 wieder in den durch formula_87 charakterisierten Ausgangszustand bringen, es hat aber dann nicht unbedingt wieder dieselbe Wellenfunktion, sondern im Allgemeinen zusätzlich einen Phasenfaktor formula_88, der auch noch bei jedem weiteren Atom unkontrolliert variieren würde. Nach Ausklammern der inneren Wellenfunktion formula_87 überlagern sich die Teilwellen dann zu Der Ortsanteil darin erzeugt daher wieder ein Interferenzmuster, das aber gegenüber dem ursprünglichen in Abhängigkeit von der Phase formula_91 verwaschen und verschoben ist. Nur bei formula_92 oder formula_93 zeigt sich das ursprüngliche bzw. das komplementäre Interferenzbild mit Vertauschung der hellen und dunklen Streifen. Bei statistisch fluktuierenden Phasen würden die verschiedenen Muster sich zu dem Bild der inkohärenten Überlagerung, also einem verwaschenen Streifen, ausmitteln.", "section_level": 2}, {"title": "Delayed-Choice-Experiment.", "content": "Der Quantenradierer zeigt besonders deutlich, dass bei einem Wechselwirkungsprozess eines Quantenobjekts mit der Art der Beobachtung ausgewählt werden kann, ob sich das Objekt wie eine Welle oder wie ein Teilchen verhält. „Delayed Choice“ (meist mit dem englischen Ausdruck angesprochen, manchmal eingedeutscht als „\"Verzögerte Quantenwahl\"“) bedeutet hier, dass die Auswahl der Art der Beobachtung erst entschieden und in die Tat umgesetzt wird, nachdem die Wechselwirkung schon längst abgeschlossen ist. Die Objekte können auch schon den ganzen Apparat durchlaufen und im Extremfall sogar schon eine endgültige quantenmechanische Messung ausgelöst haben, bevor entschieden wird, ob die Beobachtung den Wellen- oder den Teilchencharakter zeigen soll. Dass die Quantenmechanik die Möglichkeit solcher paradox erscheinenden Phänomene voraussagt, wurde schon in den 1930er Jahren von Carl Friedrich von Weizsäcker entdeckt, aber erst in den 1980ern durch Archibald Wheeler in Fachkreisen populär gemacht. (Siehe den umfassenden Überblick.) Dem Alltagsverstand mag sich die Annahme aufdrängen, die später gewählte Art der Beobachtung habe das frühere Verhalten des Quantenobjekts beeinflusst. Doch kann eine solche Umkehrung des Zeitablaufs von Ursache und Wirkung hiermit nicht belegt werden, denn der begriffliche Rahmen ist der falsche. Ganz grundsätzlich ist 2012 mithilfe der Bellschen Ungleichung gezeigt worden, dass eine Beschreibung des Quantenradierers im Rahmen der klassischen Physik (bzw. des Alltagsverstands), wo jedes Objekt zu jeder Zeit einen wohldefinierten Zustand einnimmt, nicht möglich ist. Im vorliegenden Fall endet die (quantenmechanisch zu beschreibende) Wechselwirkung des Objekts mit der Apparatur nicht mit dem Durchgang durch den Doppelspalt, sondern mit einer irreversiblen Wechselwirkung im Detektor. Damit bleibt noch zu erklären, wie dieses Phänomen im Experiment mit einzelnen Paaren verschränkter \"s\"- und \"i\"-Photonen auch dann noch hervorgerufen werden kann, wenn das \"s\"-Photon schon endgültig nachgewiesen wurde (und damit vernichtet ist), und eine spätere Messung des \"i\"-Photons scheinbar noch darüber entscheiden kann, ob das \"s\"-Photon sich als Welle oder als Teilchen verhalten hat. Richtig bleibt, dass die zeitlich frühere quantenmechanische Messung, die des \"s\"-Photons, eine Zustandsreduktion auslöst, die den verschränkten Zustand beider Photonen auflöst. Das \"i\"-Photon bleibt dann meistens in einem inkohärenten Zustandsgemisch von zwei Basispolarisationen übrig. Darunter kann man sich zum Zweck der einfachen Beschreibung die geeignete Basis beliebig auswählen, bis hierher sind sie alle gleichwertig. Zur Verdeutlichung ein einfacher Fall: Ein \"s\"-Photon traf den Schirm an einer Stelle, die im Fall der sichtbaren Interferenzstreifen dunkel geblieben war. Dann kann dieses Messergebnis offenbar nicht von der Komponente mit formula_40 in dem verschränkten Zustand herrühren, denn diese ist für das Interferenzmuster verantwortlich und hat dementsprechend im dunklen Interferenzstreifen die Auftreffwahrscheinlichkeit null. Damit ist dieses \"s\"-Photon auf den Zustand formula_44 festgelegt, und damit das \"i\"-Photon in diesem Fall nicht auf ein Zustandsgemisch, sondern auf den reinen Zustand formula_43. Wenn dieser Zustand aber im Polarisator vor dem \"i\"-Detektor blockiert wird, weil nur der Anteil formula_17 des \"i\"-Photons zur Zählung durchgelassen wird, dann kann kein \"s\"-Photon, das mit einem der so ausgewählten formula_17-Photonen koinzident ist, an diese Stelle gekommen sein. So wird die Intensitätsverteilung der \"s\"-Photonen, die die Koinzidenzbedingung erfüllen, eine andere sein als ohne diese Bedingung. Also ergibt sich an der betrachteten Stelle wirklich ein Minimum. Hier handelt es sich ersichtlich nicht um eine zeitlich rückwirkende Beeinflussung des Verhaltens des \"s\"-Photons, auch nicht um die Wiederherstellung einer verlorengegangen Information, sondern um die zu einem beliebigen Zeitpunkt mögliche Auswahl derjenigen \"s\"-Photonen, die die bestimmte Eigenschaft hatten, dass das zugehörige \"i\"-Photon die richtige Polarisation besitzt. So erfüllt die in der Apparatur realisierte Koinzidenzbedingung zwar den Zweck, die Gleichzeitigkeit zweier Signale von \"s\"- und \"i\"-Photon festzustellen, dies aber nur, um sicherzustellen, dass das betreffende Photonenpaar wirklich von ein und demselben auf den Doppelspalt auffallenden Photon abstammt. Dennoch tauchen in populären Darstellungen hin und wieder Schlussfolgerungen hinsichtlich einer möglichen Rückwärtsverursachung auf, die auch in der wissenschaftlichen Literatur diskutiert werden (siehe z. B.).", "section_level": 1}, {"title": "Komplementarität, Welle-Teilchen-Dualismus, Unschärfe-Relation, und „Welcher-Weg“-Information.", "content": "In dem von Niels Bohr schon kurz nach Beginn der Entwicklung der Quantenmechanik entdeckten Komplementaritätsprinzip werden die Erfahrungen dahingehend zusammengefasst, dass die Quantenobjekte die charakteristischen Eigenschaften von Welle und Teilchen nie gleichzeitig zeigen können, weil diese sich gegenseitig ausschließen. Die für das Doppelspaltexperiment relevanten Eigenschaften sind bei einer Welle der gleichzeitige Durchgang durch beide Spalte, bei einem Teilchen die im Prinzip mögliche Kenntnis, durch welchen der Spalte sein Weg führte. Tatsächlich lassen sich die oben im Einzelnen dargestellten Abläufe ausnahmslos darin zusammenfassen, dass die Möglichkeit der Kenntnis des Teilchenweges ausreicht, um die Interferenz der Wellen auszuschließen. (Anzumerken ist, dass mit dem Verschwinden der Doppelspaltinterferenz nicht bewiesen ist, dass das betrachtete Quantenobjekt wirklich ein Teilchen ist. Denn das beobachtete Ausbleiben der Interferenz lässt sich auch dadurch erklären, dass die Wellen aus den beiden Spalten nur ihre gegenseitige Interferenzfähigkeit verloren haben. Dass es trotzdem Wellen geblieben sind, wird z. B. schon daran deutlich, dass die vom Durchgang durch einen einzigen Spalt verursachten Interferenzen am Rand des hellen zentralen Streifens immer noch nachzuweisen sind.) Zur näheren Deutung der Komplementarität von Welle- und Teilchenbild wird oft auf die Unschärferelation von Werner Heisenberg verwiesen. Sie drückt aus, dass Ort und Impuls eines Quantenobjekts nicht gleichzeitig genau bekannt sein können, ja noch nicht einmal gleichzeitig genau definierte Größen sind. Steht der Wert von einer dieser Größen mit mathematischer Genauigkeit fest, ist der Wert der anderen vollkommen unbestimmt (und nicht etwa nur unbekannt). Der beste nach der Unschärferelation denkbare Kompromiss ist, dass beide Größen im Rahmen gewisser Unschärfebereiche liegen, deren Ausdehnungen zueinander umgekehrt proportional sind. Für die Verhältnisse am Doppelspalt ist eine Welcher-Weg-Markierung nur möglich, wenn die Unschärfe in der Kenntnis der Position kleiner als der Spaltabstand ist. Dann ist die Impulsunschärfe quer zu den Spalten, die gleichbedeutend ist mit der Unbestimmtheit der Ausbreitungsrichtung der Wellen, aber so groß, dass die Interferenzstreifen verwischt werden. In Heisenbergs originalem Gedankenexperiment hierzu entsteht die Impulsunschärfe durch einen Stoß mit einem Lichtquant genügend kurzer Wellenlänge, das in ein Mikroskop abgelenkt wird und so die Beobachtung ermöglicht, durch welchen Spalt das Teilchen fliegt. Damit ergibt sich aus der Unschärferelation eine physikalische Begründung der Komplementarität von Interferenz und Welcher-Weg-Information. Das oben erwähnte Gedankenexperiment mit Atomen und Mikrowellenresonatoren hingegen würde – wenn es so durchführbar ist – diese Unschärfe unterbieten und trotzdem die Komplementarität von Wellen- und Teilchenverhalten zeigen. Demnach wäre die Komplementarität eine Eigenschaft der Quantenobjekte, die noch grundlegender wäre als die Unschärferelation. Die Voraussetzung ist, dass das Atom durch diese Markierung seines Weges keinen Stoß bekommt, der seinen Impuls unkontrollierbar verändert. Diese Voraussetzung wurde angezweifelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Quantenradierer ist ein zentrales Element in quantenphysikalischen Experimenten, mit denen der Doppelcharakter der physikalischen Objekte, mal als ausgedehnte Welle und mal als lokalisiertes Teilchen aufzutreten (Welle-Teilchen-Dualismus), auf besondere Weise verdeutlicht wird. Diese zwei widersprüchlich erscheinenden Aspekte können dabei aber nie gleichzeitig beobachtet werden (Komplementaritätsprinzip). In dem Experiment wird ein Strahl aus Quantenobjekten (z. B. Photonen, Elektronen,...) auf einen Doppelspalt gerichtet, so dass auf dem Schirm dahinter ein Interferenzmuster entsteht, wie es die Abbildung zeigt. Das Interferenzmuster belegt, dass die Objekte sich nach Art einer Welle bewegen, die aufgrund ihrer Breite durch beide Spalte gleichzeitig hindurch gegangen ist. Sobald aber an einem Spalt dem Zustand der Quantenobjekte beim Passieren eine „Markierung“ aufgeprägt wird, mithilfe derer man erkennen \"könnte\", dass das jeweilige Objekt durch diesen Spalt zum Schirm gelangt ist, entsteht das Interferenzmuster nicht. Stattdessen zeigt sich ein Bild, wie es für klassische Teilchen, die jeweils nur durch einen der Spalte gehen können, zu erwarten ist. ", "tgt_summary": null, "id": 1471777} {"src_title": "Felipe Codallos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Krupy liegt etwa acht Kilometer nordöstlich der Stadt Darłowo (\"Rügenwalde\") und 15 Kilometer nordwestlich der Stadt Sławno (\"Schlawe\"). Das flach-kuppige Gelände der Gemarkung liegt auf einer Höhe von etwa 20 Metern über NN. Das Wiesental des Bachs Krupianka (\"Mühlengraben\") durchzieht von Südosten nach Nordwesten den südlichen Teil der Feldmark. Nachbarorte von Krupy sind: im Westen Sińczyca (\"Schöningswalde\"), im Nordwesten Zielnowo (\"Sellen\"), im Norden Borzyszkowo (\"Renkenhagen\") und Kowalewice (\"Alt Kugelwitz\"), im Osten Stary Kraków (\"Alt Krakow\") und im Süden Stary Jarosław (\"Alt Järshagen\") sowie Nowy Jarosław (\"Neu Järshagen\").", "section_level": 1}, {"title": "Ortsname.", "content": "Der deutsche Ortsname \"Grupenhagen\" (früher auch \"Grubenhagen\") dürfte auf einen Kösliner Bürger \"Grube\" (\"Grubo\") zurückgehen, der hier um 1311 nachgewiesen ist. Möglich ist auch eine Ableitung des Namens vom Fürstentum Grubenhagen im heutigen Niedersachsen, da von dort im 13./14. Jahrhundert viele Neusiedler nach Pommern kamen (darauf weisen auch der Name des Grafen von Eberstein, des Camminer Bischofs Hermann von Gleichen (\"Gleichen\" bei Göttingen) oder auch die Theorie von dem Tod der Hamelner Kinder aus der Rattenfängersage auf der Ostsee nahe Köpnitz (= \"Koppen\", heute polnisch Kopnica) hin).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Ortschaft ist ein altes Bauern- und Kirchdorf. Die Gründung des Dorfes Grupenhagen als Hagenhufsiedlung wird auf das letzte Viertel des 13. Jahrhunderts angesetzt. Zwischen 1322 und 1330 wird der Ort Rügenwalder Stadtdorf, das er bis zu den Stein-Hardenbergischen Reformen bleibt. 1614 werden für Grupenhagen genannt: 24 Bauern und neun Kossäten, 1718 sind es 19 Vollbauern, acht Halbbauern und zwölf Kossäten. Um das Jahr 1784 hatte das Kirchdorf Grupenhagen einen Prediger, einen Küster, der zugleich Schulmeister war, 34 Vollbauern, zwei Halbbauern, 13 Büdner und insgesamt 54 Haushaltungen. Im Jahre 1818 leben hier 467 Einwohner. Ihre Zahl wächst bis 1871 auf 619 und sinkt dann bis 1939 auf 508. Die Gemarkung der Gemeinde Grupenhagen hatte eine Flächengröße von 15,1 km2. Bis 1945 gehörte Grupenhagen mit den Gemeinden Alt Järshagen (heute polnisch: Stary Jarosław), Alt Kugelwitz (Kowalewice), Neu Järshagen (Nowy Jarosław), Neu Kugelwitz (Kowalewiczki), Schöningswalde (Sińczyca) und Sellen (Zielnowo) zum Amtsbezirk Järshagen im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Das Standesamt befindet sich in Järshagen, das Amtsgericht in Rügenwalde. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzten am 6. März 1945 sowjetische Truppen den Ort. Zwei Wochen später wurden alle Männer zwischen 14 und 60 Jahren sowie die Frauen ohne Kleinkinder nach Graudenz (Grudziądz) in Westpreußen verschleppt; von diesen kehrten später nur wenige zurück. Nach Kriegsende wurde Grupenhagen zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. Es wanderten polnische Zivilisten zu, die sich der Höfe bemächtigten. Grupenhagen wurde in \"Krupy\" umbenannt. Am 15. Dezember 1945 wurden alle noch im Ort verbliebenen Deutschen in Richtung Westen vertrieben. Sie durften Handgepäck mitnehmen, das jedoch ausgeplündert wurde. \"Krupy\" ist heute ein Ortsteil der Verwaltungseinheit Gmina Darłowo im Powiat Sławieński der Woiwodschaft Westpommern ist. Hier leben jetzt ca. 360 Menschen.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pfarrkirche.", "content": "Die Dorfkirche Grupenhagen ist eine Fachwerkkirche aus dem 16. Jahrhundert, deren Turm bereits aus dem 14. Jahrhundert stammt. Sie wurde nach dem Krieg als evangelisches Gotteshaus zugunsten der Katholischen Kirche in Polen beschlagnahmt und am 2. Februar 1946 auf den Namen \"Kościół Matki Boskiej Ostrobramskiej\" neu geweiht. Ihren Status als Pfarrkirche hat sie als jetzige Filialkirche eingebüßt.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchengemeinden.", "content": "Bis 1945 waren die Einwohner von Grupenhagen nahezu alle evangelischer Konfession. Grupenhagen war Pfarrsitz für das gleichnamige Kirchspiel, in das noch die Orte Sellen (Zielnowo) und Schöningswalde (Sińczyca) eingepfarrt waren. Es lag im Kirchenkreis Rügenwalde (Darłowo) in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer \"Johannes Heberlein\". Seit 1945 ist die Bevölkerung von Krupy fast ausnahmslos katholischer Konfession. Der Ort ist – wie auch das Nachbardorf Kowalewice (\"Alt Kugelwitz\") – Filialkirche zur Pfarrei Stary Jarosław (\"Alt Järshagen\") im Dekanat Darłowo im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen. Evangelische Kirchenglieder sind dem Kirchspiel Koszalin (\"Köslin\") in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Schulen.", "content": "Die Grupenhagener Schule vor 1945 war einklassig für etwa 50 Kinder. 1922 brannte das Gebäude nieder, wurde jedoch sofort wieder aufgebaut. Letzter deutscher Lehrer war \"Wilhelm Otto\".", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Krupy ist an die Woiwodschaftsstraße 205 angeschlossen, die von Sławno (\"Schlawe\") nach Darłowo (\"Rügenwalde\") führt. Die nächste Bahnstation ist Sińczyca (\"Schöningswalde\") an der PKP-Linie 418 von Korzybie (\"Zollbrück\") über Sławno nach Darłowo.", "section_level": 1}], "src_summary": "Krupy (deutsch \"Grupenhagen\") ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Landgemeinde Darłowo (\"Rügenwalde\") im Powiat Sławieński (\"Schlawe\").", "tgt_summary": null, "id": 2374430} {"src_title": "Renato de Araújo Chaves Júnior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Empfang.", "content": "Der Sender teilte sich den Transponder bis zur offiziellen Abschaltung am 24. Januar 1993 mit \"The Children`s Channel\", der werktags von 06:00 bis 11:00 Uhr und an den Wochenenden bis 13:00 Uhr sein Programm ausstrahlte. Zeitweilig wurde auf diesem Kanal auch täglich von 21:00 bis 23:00 Uhr das Programm vom japanischsprachigen Fernsehsender JSTV\" (Japan Satellite Television)\" verbreitet. Nach dessen Umzug auf den Satelliten Astra 1B belegte Lifestyle die dazugewonnene Sendezeit für die überwiegende Ausstrahlung von Teleshoppingangeboten. Der offizielle Sendebetrieb wurde mit Ablauf des 24. Januar 1993 eingestellt. Ab dem Folgetag übernahm der neugestartete deutsche Fernsehsender VOX zunächst täglich ab 13 Uhr den Transponder. Indirekt wurde der Sendebetrieb von Lifestyle jedoch noch weitere 6 Jahre aufrechterhalten. Zunächst wurden noch wochentags zwischen 11:00 Uhr und 13:00 Uhr unter der Bezeichnung \"Sell-A-Vision\" die Lifestyle-Teleshopping-Fenster weitergeführt. Nach der im Jahresverlauf 1993 erfolgten Abschaltung des ebenfalls noch auf diesem Transponder verbliebenen ehemaligen paneuropäischen \"The Children's Channel\", der als Vorreiter von TV-Sendern wie Nick betrachtet werden kann, wurde das Shoppingfenster werktags auf die Sendezeiten von 05:00 Uhr bis 11:00 Uhr verlegt, an den Wochenenden wurde es bis 13:00 Uhr ausgestrahlt. Im Februar 1999 endete die Ausstrahlung von \"Sell-A-Vision\" und somit auch faktisch der Sendebetrieb von Lifestyle endgültig.", "section_level": 1}, {"title": "Programm.", "content": "Lifestyle sendete u. a. Shows aus den USA (z. B. Oprah und \"Sally Jesse Raphael\") sowie zahlreiche Soaps/Telenovelas, wie z. B. \"Search For Tomorrow\" und \"The Edge of Night\". Auch Serien neueren Datums, z. B. \"Remington Steele\" und \"Divorce Court\", wurden im Original ausgestrahlt. An den Wochenenden wurde mit einem leicht abgewandelten Sendelogo gesendet und das Label \"Weekend-Lifestyle\" verwendet. Darunter wurden überwiegend Spielfilme und Serien älteren Datums aus amerikanischer Produktion, z. B. \"Annie Oakley\" gesendet. Auch Spielshows, wie z. B. \"Lingo\", \"Classic Concentration\", \"The Joker's Wild\" und \"Supermarket Sweep\", welche allesamt aus den USA importiert wurden, waren Bestandteil des wöchentlichen Programmes. Breiten Raum nahmen 30-minütige \"Commercial Presentations\" aus den USA ein (Teleshopping), z. B. die Sendereihe \"Amazing Discoveries\" mit dem 2003 verstorbenen Mike Levey. Im Gegensatz zum restlichen Programm wurden die Teleshoppingfenster auch in deutscher Sprache ausgestrahlt. Täglich ab 23 Uhr strahlte Lifestyle bis 6 Uhr morgens die Lifestyle Satellite Jukebox aus, bei der sich Zuschauer per Telefonvoting Musikvideos wünschen konnten. Damit wurde bereits Anfang der 1990er ein bis heute von Musiksendern praktiziertes Auswahlverfahren angewendet. Dieser Programmblock richtete sich insbesondere an die Zuschauer aus Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Paneuropäischer Sender.", "content": "Zusammen mit Sendern wie \"Europa TV\" (1986), Sky Channel (bis 1989, vor dem Einstieg Murdochs) oder dem \"European Business Channel\" (bis 1990) gehörte Lifestyle zu den Protagonisten eines paneuropäischen Fernsehens, das bis heute aufgrund der vielen seitdem gestarteten nationalen Sender nicht wieder Realität geworden ist. Für wenige Jahre gab es für die Kabel- und Satellitenhaushalte überall in Europa gleiche Sender, während heute aufgrund der Verschlüsselung und anderer Faktoren die Fernsehmärkte fast überall länderspezifisch sind (Beispiel: MTV Europe bis 1997, heute eigene \"MTVs\" in den meisten Ländern).", "section_level": 1}], "src_summary": "Lifestyle war ein britischer Fernsehsender, der ab 30. Oktober 1985 unverschlüsselt zunächst über Kabel und ab März 1989 auch über den Transponder 5 des Astra 1A-Satelliten – und somit auch in Deutschland – empfangen werden konnte. Das Programm bestand aus Magazinen, Shows, Serien, Teleshopping und Spielfilmen. ", "tgt_summary": null, "id": 862334} {"src_title": "Hans Bethge (Flieger)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussagen der Bibel.", "content": "In der Bibel werden an einigen Stellen gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen thematisiert. Dem Alten Testament zufolge verbietet Gott dem Volk Israel verschiedene sexuelle Praktiken, darunter auch den Beischlaf von Männern bei Männern, und sieht für diese Handlungsweisen die Todesstrafe vor; : „Du sollst nicht bei einem Manne liegen wie bei einer Frau; es ist ein Greuel“. Nach Wilhelm Korff gehört das Verbot gleichgeschlechtlichen sexuellen Verhaltens im Pentateuch theologie- und kulturgeschichtlich „in den Umkreis jener vielfältigen Reinheits- u.[nd] Heiligungsgebote, wie sie sich für Israel in Abgrenzung zu den kanaanäischen Fremdkulten aus der Heiligkeit Jahwes ergeben (Lev. 17,1–26,46). Insbesondere die im Baalskult sanktionierte homosexuelle wie heterosexuelle sakrale Prostitution erschien als mit dem Jahwekult schlechthin unvereinbar (; ).“ Im Neuen Testament verurteilt Jesus in homosexuelle Praxis zusammen mit anderem Fehlverhalten. Dieser Lasterkatalog nennt an erster Stelle \"porneia\" („Unzucht“). Der Ausdruck bezeichnete damals alle Formen von Sexualverkehr außerhalb der heterosexuellen Einehe. Jesus hat in die Speise- und Zeremonialgesetze aufgehoben, demgegenüber aber in Mk 7,21f. die moralischen Gebote wiederholt. Paulus behandelt das Thema Homosexualität in, in ; auch im vermutlich deuteropaulinschen kommt es zur Sprache. Gleichgeschlechtliches Sexualverhalten wird scharf verurteilt. Ob Paulus bei seinen Ausführungen im theologischen und literarischen Sinne direkt an die alttestamentlichen Texte anknüpft oder hauptsächlich seine unmittelbare heidnisch-römische Umwelt vor Augen hat, ist in der theologischen Forschung umstritten. Manche Ausleger sind der Ansicht, die ablehnenden Aussagen bezögen sich auf Formen sexueller Kontakte, die typisch gewesen seien für die damalige römisch-hellenistische Gesellschaft: nämlich auf sexuelle Kontakte zwischen römischen Bürgern bzw. freien Einwohnern der römischen Provinzen einerseits und männlichen Sklaven bzw. halbwüchsigen Sklavenknaben andererseits, also auf asymmetrische Sexualbeziehungen. Über die genaue Bedeutung der griechischen Wörter, die Paulus verwendet (aschämosünä [Röm 1], arsenokoitai [1. Kor 6]), herrscht unter den Exegeten keine Einigkeit. Andere Ausleger, etwa der Präses Alfred Buß, betonen, „anlagebedingte“ Homosexualität sei nicht im Blick der jeweiligen Autoren gewesen, da die diesbezüglichen medizinischen, anthropologischen und sexualwissenschaftlichen Erkenntnisse noch nicht vorgelegen hätten. Der Bonner Sozialethiker Hartmut Kreß will in diesem Zusammenhang die einschlägigen Bibelstellen „als zeitbedingte Ausdrucksformen der Abgrenzung Israels oder des frühen Christentums von damaligen Fremd-, Fruchtbarkeits-, und Sexualkulten, von Tempelprostitution und von der heidnischen Umwelt“ verstanden wissen. „Die heutige Erkenntnis, dass bei zahlreichen Menschen die gleichgeschlechtliche Neigung ein tief verankertes Persönlichkeitsmerkmal ist, war ihnen noch nicht im Blick.“ Die EKD hält demgegenüber in ihrer „Orientierungshilfe“ (1996) beide Argumente – asymmetrische Beziehung der Sexualpartner und sexuelle Veranlagung – für nicht tragfähig:", "section_level": 1}, {"title": "Römisch-katholische Kirche.", "content": "Die römisch-katholische Kirche besteht darauf, dass „jeder Person dieselbe fundamentale Identität zukommt, Geschöpf zu sein und durch die Gnade Kind Gottes, Erbe des ewigen Lebens“ und weigert sich von daher, eine Person ausschließlich als „heterosexuell“ oder „homosexuell“ einzustufen. Sie unterscheidet klar zwischen homosexuellen Neigungen und homosexuellem Tun. Gemäß der römischen Glaubenskongregation ist die homosexuelle Neigung oder Tendenz zwar objektiv ungeordnet und nicht dem Schöpfungssinn von Sexualität entsprechend, aber als solche noch nicht sündhaft, während bewusst und frei vollzogene homosexuelle Akte als schwere Sünde angesehen werden. Grundsätzlich sind alle Christen dazu aufgerufen, ein keusches Leben zu führen; von homosexuellen Menschen wird darüber hinaus gefordert, sie sollen sich der gleichgeschlechtlichen Sexualität vollständig enthalten. Innerhalb der Kirche wird diese Haltung jedoch nicht in allen Ländern von der Mehrheit der Laien getragen, vielmehr gibt es große Unterschiede zwischen verschiedenen katholischen Gebieten. Die Akzeptanz von Homosexualität ist in Brasilien und auf den Philippinen mit über 70 % gleich hoch wie in vielen westlichen Ländern. Eine ältere Umfrage vom Januar 2001, durchgeführt von der Utrechter Universität im Auftrag der Zeitschrift \"Gay Krant\", ergab, dass von 339 befragten katholischen Priestern in Holland 56 % eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft in ihrer Kirche segnen würden, 83 % würden dies im Privaten tun. In den Vereinigten Staaten ergab eine Umfrage, dass nur eine knappe Mehrheit von 55 % der Katholiken gegen die gleichgeschlechtliche Ehe sind. So zeigt sich bei manchen katholischen Theologen eine andere Haltung; andere Strömungen halten freilich mit dem offiziellen Lehramt der Kirche fest an der traditionellen Ablehnung. Eine Befragung des Vatikans aus dem Jahre 2013 ergab, dass 60 Prozent der Befragten sich eine Anerkennung und Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften wünschen. Allerdings zeige sich hier eine Polarisierung zwischen entschiedener Ablehnung und klarer Zustimmung. Die Familiensynode 2014 in Rom hat unter anderem über die ethische und theologische Anerkennung homosexueller Paare beraten. Ergebnisse dieser Diskussion sollen erst auf einer zweiten Synode im Herbst 2015 verkündet werden. Eine der häufigsten Forderungen (seitens der Bischofssynode 2014) war die nach einer veränderten Sprache. „Menschen zu brandmarken, hilft nicht“, fasste Pater Thomas Rosica die Redebeiträge im vatikanischen Pressesaal zusammen. Formulierungen wie „in Sünde leben“, „objektiv ungeordnet“ im Bezug auf Homosexualität oder „Verhütungsmentalität“ seien zu vermeiden, hätten Bischöfe gefordert. Betont wurde auch, homosexuelle Partnerschaften seien nicht grundsätzlich zu verurteilen. Wenn eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft über Jahrzehnte treu gelebt werde, könne man nicht sagen, „das ist nichts“. Die Reformvorschläge fanden auf der Synode nur eine einfache Mehrheit unter den anwesenden Theologen und Kardinälen, aber nicht die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit. Im Juni 2016 forderte Papst Franziskus seine Kirche auf, sich für die Ausgrenzung und Diskriminierung Homosexueller zu entschuldigen.", "section_level": 1}, {"title": "Orthodoxe Kirchen.", "content": "Nach der Lehre der orthodoxen Kirchen hat jeder Mensch böse Neigungen. Solche Neigungen an und für sich werden nicht als sündhaft angesehen, aber das Ausleben solcher Neigungen wird als Sünde betrachtet. Die Gläubigen sind angehalten, ihnen nicht nachzugeben, sondern sie ihr Leben lang zu bekämpfen. Aus orthodoxer Sicht ist praktisch niemand immer erfolgreich im Kampf gegen seine bösen Neigungen, aber es wird erwartet, dass die Gläubigen gegen sie ankämpfen, und dass Priester und Älteste sie dabei seelsorgerlich unterstützen und mit den Schwächen der Gläubigen Geduld haben. Da orthodoxe Christen aber dazu verpflichtet sind, volle Verantwortung für die Lehren und Praxis der Kirche zu tragen, kann jemand, der homosexuelle Handlungen gutheißt, nicht an der sakramentalen Gemeinschaft der orthodoxen Kirche teilhaben – das betrifft also nicht nur die Priesterweihe, sondern auch die Kommunion. Während offen homosexuell lebende Schwule und Lesben nicht zu den Sakramenten zugelassen sind, vertritt die orthodoxe Kirche, dass sie bezüglich bürgerlicher Rechte nicht schlechter dastehen dürfen als andere Nicht-Orthodoxe, und ausdrücklich, dass es gegen die christliche Lehre ist, sie zu hassen oder zu verachten. Zum Zweck der bürgerlichen Gleichberechtigung werden von manchen Orthodoxen auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften befürwortet. Solche Partnerschaften werden jedoch nie als eheähnliche Verbindungen gesegnet. Wo gleichgeschlechtliche Partnerschaften gesetzlich als Ehe bezeichnet werden, wird das von orthodoxen Christen toleriert wie Gesetze über Abtreibung oder Scheidung toleriert werden, aber so wenig wie diese anerkannt oder befürwortet. Inwieweit die Forderung nach gleichen bürgerlichen Rechten mit Nicht-Orthodoxen mit der Forderung der Russisch-Orthodoxen Kirche, dass Lesben und Schwule keine Berechtigung erhalten, sich in leitenden Militärfunktionen oder auf dem Gebiet der Bildung oder Erziehung beruflich zu betätigen, vereinbar ist, bleibt dahingestellt; ebenso wie die Teilnahme orthodoxer Christen an Gegendemonstrationen zu Lesben- und Schwulendemonstrationen, bei denen Lesben und Schwule mit Eiern beworfen und verprügelt worden sind, schwer mit der christlichen Lehre zu vereinbaren ist, dass Hass und Verachtung zu verurteilen seien. Eine Hormontherapie oder operative Korrektur geschlechtlicher Körpermerkmale wegen Transsexualität wird als Auflehnung gegen den Schöpfer gesehen, eine Sünde, die durch die Taufe vergeben werden kann, wenn sie entsprechend bereut wird. Getauft wird jedoch prinzipiell mit einem Taufnamen, der dem Geschlecht, dem der Mensch bei der Geburt zugeteilt wurde, entspricht. Eine Priesterweihe oder kirchliche Trauung ist für transsexuelle Personen nicht erlaubt. Nach der Weihe von Gene Robinson zum ersten offen in einer homosexuellen Partnerschaft lebenden Bischof der zur anglikanischen Kirchengemeinschaft gehörigen Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika haben Papst Schenuda III. von der Koptisch-Orthodoxen Kirche, Patriarch Ignatius Zakka I. Iwas von der Syrisch-Orthodoxen Kirche und Katholikos Aram I. von der Armenischen Apostolischen Kirche vorgeschlagen, weitere ökumenische Gespräche mit der anglikanischen Gemeinschaft zu verschieben, bis die diesbezügliche Situation in der anglikanischen Gemeinschaft geklärt ist. Die Russisch-Orthodoxe Kirche brach nach der Bischofsweihe von Robinson alle Zusammenarbeit mit der Episkopalkirche ab.", "section_level": 1}, {"title": "Altkatholische Kirche.", "content": "Die westeuropäischen altkatholischen Kirchen der Utrechter Union vertreten seit den 1990er Jahren verstärkt eine akzeptierende Haltung gegenüber Homosexuellen. Dahingehend äußerte sich beispielsweise die 53. Ordentliche Bistumssynode der Alt-Katholischen Kirche in Deutschland 1997 wie folgt: Eine generelle Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften mit dem Ehesakrament wird jedoch abgelehnt. So schreibt der christkatholische Bischof Fritz-René Müller: Während gleichgeschlechtliche Paare nicht getraut werden können, besteht aber die Möglichkeit die Partnerschaft segnen zu lassen. Zur Begründung dieser Praxis wird unter anderem darauf verwiesen, dass sich die „Tradition der ‚Freundschaftssegnung‘ [...] bis ins zwölfte Jahrhundert historisch belegen“ lässt. In der deutschen alt-katholischen Kirche ist es dabei dem zuständigen Pfarrer freigestellt, eine solche Segnung vorzunehmen oder abzulehnen. In der Altkatholischen Kirche Österreichs wurde die Homosexualität eines Priesters auch nach seinem Outing im österreichischen Fernsehen akzeptiert. Nach diversen Konflikten kam es zum Zerwürfnis, so dass das Dienstverhältnis aufgelöst wurde. Die vormalige Mitgliedskirche der \"Utrechter Union\" in den USA und Kanada, die Polish National Catholic Church, betrachtet gelebte Homosexualität als sündhaft \"(Erklärung von Scranton)\".", "section_level": 1}, {"title": "Anglikanische Kirchengemeinschaft.", "content": "In der Anglikanischen Gemeinschaft ist die Haltung zur Homosexualität höchst umstritten: akzeptierend die anglikanischen Provinzen in den Vereinigten Staaten (Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika), Schottland (Episcopal Church of Scotland), Südafrika (Anglican Church of Southern Africa) und Kanada (Anglikanische Kirche von Kanada), ablehnend in der Mehrheit der Provinzen in der Dritten Welt. Die Brisanz dieser Frage in der weltweiten Kirchengemeinschaft nahm mit der Weihe von Gene Robinson als Bischof der Episcopal Diocese of New Hampshire zu, war aber innerhalb der Episcopal Church 2010 kaum von Bedeutung für die Wahl der offen homosexuellen, anglikanischen Bischöfin Mary Douglas Glasspool in Los Angeles. Ebenso war sie im Jahre 1999 bei der Wahl des offen homosexuellen anglikanischen Bischof Peter Wheatley in der anglikanischen Kirche von England nicht entscheidungsrelevant.", "section_level": 1}, {"title": "Evangelische Kirchen.", "content": "Im Bereich der protestantischen Kirchen gibt es eine große Bandbreite von theologischen Lehrmeinungen und ethischen Positionen zum Thema. Viele Freikirchen sehen homosexuelle Handlungen als Sünde, akzeptieren aber Schwule und Lesben, die zölibatär leben. So gibt es besonders in der Ex-Gay-Bewegung Stimmen, die die Ablehnung von Homosexuellen deutlich verurteilen. So sagt Stanton L. Jones: „If you cannot empathize with a homosexual person because of fear of or revulsion toward them, then you are failing our Lord.“ (Wenn du aus Angst oder Ablehnung nicht mit einer homosexuellen Person mitfühlen kannst, enttäuschst du unseren Herrn.) Im Gegensatz zu den evangelischen Mainline-Kirchen verurteilen konservative Denominationen, wie die Southern Baptist Convention in den Vereinigten Staaten, Homosexualität oft noch wesentlich schärfer als die römisch-katholische Kirchenleitung. Einige dieser Kirchen sehen, ungeachtet der neutestamentlichen Option der Enthaltsamkeit, Ehe und Familie als Norm an und fordern Menschen mit gleichgeschlechtlichen Neigungen zur heterosexuellen Heirat auf, welche sie als angebliche „Heilung von Homosexualität“ einstufen. In der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche steht die Kirchenmitgliedschaft Lesben und Schwulen offen (Book of Discipline, Par. 304.3). Im Book of Discipline ist aber festgelegt, dass die Praxis der Homosexualität unvereinbar mit der christlichen Lehre sei, und von daher sind weder offene, nicht sexuell enthaltsame Lesben und Schwule als Geistliche erlaubt noch die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare; die Generalkonferenzen 2004, 2008 und 2012 haben mit Zweidrittelmehrheit eine Lockerung dieser Bestimmungen über Homosexualität abgelehnt. Die Jahreskonferenz der Methodistischen Kirche in Großbritannien entschied sich 2006 dagegen, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen. Das Thema wird in der Evangelisch-methodistischen Kirche in den Vereinigten Staaten sehr kontrovers diskutiert. 2016 wurde mit Karen Oliveto die erste offen lesbische methodistische Bischöfin gewählt, die in einer gleichgeschlechtlichen Ehe lebt. Im April 2018 befürwortete der Bischofsrat der United Methodist Church in Chicago die Ordination verheirateter homosexueller Pfarrer sowie die Trauung verheirateter homosexueller Paare. Zu den evangelischen Kirchen mit einer liberalen Haltung zählen die United Church of Christ und die United Church of Canada, die gleichgeschlechtliche Paare in den Kirchen akzeptieren und Trauungen von gleichgeschlechtlichen Paaren erlauben. Die Protestantische Kirche in den Niederlanden, einige reformierte Kantonalkirchen der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, die Metropolitan Community Church, die skandinavischen Volkskirchen: Dänische Volkskirche, Schwedische Kirche, Norwegische Kirche, die Isländische Staatskirche, die Vereinigte Protestantische Kirche Frankreichs, die Vereinigte Protestantische Kirche von Belgien, die Presbyterian Church (U.S.A.), die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada, die Evangelische Kirche H.B. in Österreich und die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz gehören zu diesen befürwortenden Kirchen. Einige stellen homosexuelle Geistliche, die in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung leben, in der Besoldung und Versorgung gleich, so dass Geistliche auch in den Pfarrhäusern mit ihren Partnern zusammenleben dürfen. In der Schwedischen Kirche wurde 2009 Eva Brunne als offen lesbisch lebende Frau zur Bischöfin in Stockholm im lutherischen Bistum Stockholm und 2015 Mikael Mogren als offen schwuler Bischof in der Schwedischen Kirche gewählt. Die Generalsynode der United Church of Christ sprach sich am 4. Juli 2005 in Atlanta mit großer Mehrheit als erste größere Kirche in den USA dafür aus, dass gleichgeschlechtliche Paare das Recht auf Heirat erhalten sollten und Segnungen in den Kirchen erlaubt sind. Die United Reformed Church ermöglichte 2016 kirchliche Trauungen in ihren Kirchen. Die reformierte Church of Scotland befürwortete im Mai 2018 die Trauung verheirateter homosexueller Paare. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) vertritt heute eine liberalere Haltung zur Homosexualität. So können in allen Landeskirchen der EKD homosexuelle Pastoren mit ihrem standesamtlich verheirateten Partner offiziell im Pfarrhaus leben und wohnen und werden in den meisten Landeskirchen (z. B. Norddeutschland, Bremen, Rheinland) besoldungsrechtlich wie Ehepaare behandelt. In anderen Landeskirchen (z. B. Württemberg) wird von Seiten der Kirchenleitung das Zusammenleben akzeptiert, aber nicht besoldungsrechtlich gleichgestellt. Die folgenden Landeskirchen der EKD erlauben eine öffentliche Segnung von gleichgeschlechtlichen Ehen in ihren Kirchen, soweit die Ortspastorin bzw. der Ortspastor einverstanden ist: Rheinland, Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, Braunschweig, Pfalz, Hessen-Nassau, Oldenburg, Bremen, Westfalen, Mitteldeutschland, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers, die Evangelisch-reformierte Kirche, in der Evangelischen Landeskirche in Baden und in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland stellte 2016 fest, homosexuelle Paare seien gleichberechtigt. Somit sei auch für diese Paare eine Trauung möglich, es würde dabei ausdrücklich kein Unterschied zu „normalen“ Partnerschaften gemacht. Neben der Landeskirche im Rheinland ermöglichen die Landeskirche Hessen-Nassau, die Landeskirche Hessen-Waldeck, die Evangelische Landeskirche in Baden, die Lippische Landeskirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg, Evangelische Kirche in der Pfalz, die Reformierte Landeskirche, die Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland und die Evangelische Kirche von Westfalen kirchliche Trauungen für gleichgeschlechtliche Paare. In ihrer Orientierungshilfe Zwischen Autonomie und Angewiesenheit hat sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am 19. Juni 2013 für eine Kehrtwende ausgesprochen und Homosexuelle Beziehungen mit denen der Heterosexuellen gleichgestellt: Der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD Nikolaus Schneider berief sich bei seinen Erklärungen auf Martin Luther, der die Ehe als ein „‚weltlich Ding‘ bezeichnet hatte und nicht als unveränderliche religiöse Einrichtung“. Auch die Metropolitan Community Church wendet sich explizit an LGBT (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transsexuelle) und bietet ihnen kirchliche Trauungen an.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen).", "content": "Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (und viele aus ihr hervorgegangene Gemeinschaften und Kirchen) spricht sich gegen praktizierte Homosexualität aus. Ausgelebte „Homosexualität ist {...} eine schwerwiegende Sünde. Sie steht dem Zweck der Sexualität entgegen“. Ein Verstoß dagegen kann zu Kirchenstrafen und Exkommunikation führen. Die Mitglieder werden dazu angehalten, homosexuellen Glaubensbrüdern und -schwestern mit Liebe und Respekt zu begegnen. Der ehemalige Präsident Gordon B. Hinckley äußerte sich dazu folgendermaßen:", "section_level": 1}, {"title": "Zeugen Jehovas.", "content": "Zeugen Jehovas lehnen Homosexualität ab, da gemäß der Bibel Gott die Sexualität nur für die Ehe zwischen Mann und Frau gedacht habe. Schwule und Lesben werden, sofern sie nicht abstinent leben, aus der Glaubensgemeinschaft ausgeschlossen. Zeugen Jehovas glauben, Homosexualität könne „geheilt“ werden und ermuntern Betroffene, zu diesem Zweck eine heterosexuelle Ehe einzugehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchliche Stellungnahmen zu staatlichen Gesetzen in Afrika/Asien.", "content": "In Kulturen, die die Homosexualität traditionell ablehnen, wird diese Ablehnung in der Regel sowohl von den christlichen Kirchen als auch vom Islam befürwortet, was sich auch auf Gesetze gegen Homosexualität bezieht. So befürwortet die Church of Nigeria nicht nur bestehende „Sodomie“-Gesetze gegen männliche Homosexualität, sondern befürwortete 2006 auch ein neues Gesetz, welches nicht nur gleichgeschlechtliche Partnerschaften und Partnerschaftsfeiern verhindern sollte, sondern jegliche Unterstützung von LGBT-Organisationen und -Aktivitäten unter Strafe gestellt hätte. Der Nationale Rat der christlichen Kirchen Singapurs sprach sich 2007 für eine Beibehaltung des „Sodomie“-Artikels 377A des Strafgesetzes aus und forderte noch eine Erweiterung auf weibliche homosexuelle Akte. In Ruanda gibt es bisher keine Sonderstrafgesetze gegen Homosexuelle, aber Moralgesetze, die gegen Homosexuelle angewendet werden. Der anglikanische Erzbischof Emmanuel Kolini, seit 1998 Oberhaupt der Church of the Province of Rwanda, seit 2002 auch jener der von der Ortskirche abgespaltenen Anglican Coalition in Canada, forderte die Regierung auf, ihre Initiative für ein spezifisches Verbot homosexueller Handlungen rasch umzusetzen, denn „Menschen müssen sich vermehren. Alles andere führt zur Vernichtung.“ Führer der äthiopisch-orthodoxen, der römisch-katholischen und der protestantischen Kirchen in Äthiopien forderten im Dezember 2008 neben der bestehenden Strafbarkeit mannmännlicher Sexualkontakte eine Änderung der Verfassung, welche einen Bann gegen Homosexuelle enthalten soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zur Homosexualität gibt es innerhalb des Christentums keine einheitliche Meinung, praktizierte Homosexualität wird aufgrund biblischer Aussagen im Alten und im Neuen Testament von manchen Kirchen abgelehnt. ", "tgt_summary": null, "id": 2045284} {"src_title": "Cooperativa italiana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Rise Against kündigten nach ihrer \"The Sufferer & The Witness\"-Tour im Jahr 2007 an, wieder ins Studio zurückzukehren, um an dem nächsten Album zu arbeiten. Als groben Zeitplan gaben sie einen geplanten Veröffentlichungstermin im Frühjahr oder Sommer 2008 an. Anfang Januar 2008 gab die Band dann auch auf ihrer offiziellen Homepage bekannt, dass nun die Arbeiten an einem neuen Album ins Studio verlegt wurden. Damit war die Ankündigung eines neuen Albums offiziell. Am 14. Juli 2008 wurde erstmals der Name des neuen Albums, Appeal To Reason, und das Datum als 7. Oktober in den Vereinigten Staaten und Kanada der Veröffentlichung bekannt gegeben. Der Erscheinungstermin in Europa variierte zwischen dem 3. und 10. Oktober 2008; in Deutschland wurde es am 10. Oktober 2008 veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "In den Texten der Songs dieses Albums thematisieren Rise Against vor allem ihren Protest gegen Atomwaffen und Krieg, wie im ersten Stück des Albums, \"Collapse (Post America)\": „When the air that we breathe becomes air that we choke“ (deutsch etwa: „Wenn die Luft, die wir atmen, die Luft wird, an der wir ersticken“). Weitere Themen sind Umwelt- und Tierschutz – zwei Themen, für die sich Rise Against bereits auf den Vorgängeralben starkgemacht haben und für die sie auch privat eintreten. So sind zwei der Bandmitglieder Veganer, die anderen beiden Vegetarier.", "section_level": 1}, {"title": "Promotion.", "content": "Rise Against vertrieben das Album insbesondere mit Hilfe des Internets. So wurde das Albumcover bereits Mitte August im Vorfeld bei der Internetplattform Myspace publiziert. Darüber hinaus wurden exklusive Stücke über iTunes angeboten, die nicht auf der CD enthalten waren. Am 2. Oktober begann Rise Against die gleichnamige Tournee zum Album in Cleveland, in der die Veröffentlichung speziell promotet wurde. Die Tournee zum Album dauerte bis Ende 2009 an.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Kritik zu \"Appeal to Reason\" war gemischt. Im Durchschnitt hatte das Album 65/100 Punkten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Appeal to Reason ( für etwa „Appell an die Vernunft“) ist das fünfte Studioalbum – und das dritte auf einem sogenannten Major-Label – der US-amerikanischen Band Rise Against. In Europa wurde das Album zwischen dem 3. und 10. Oktober 2008 veröffentlicht; später als in Deutschland wurde das Album weltweit in keinem anderen Land zum Verkauf freigegeben. ", "tgt_summary": null, "id": 1046647} {"src_title": "West Point (Schiff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Struktur.", "content": "Vorstandsvorsitzender des Vereins ist Rudolf Böhmler. Daneben sind zahlreiche offizielle Institutionen wie das Land Baden-Württemberg, die Landeshauptstadt Stuttgart, die Universität Hohenheim und Stuttgart und die Fachhochschulen sowie deutsch-amerikanische Organisationen, die Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin und korporative Mitglieder vertreten. Seit 2010 ist Christiane Pyka die geschäftsführende Direktorin des Instituts. Neben Christiane Pyka besteht das Team des DAZ aus einer Kulturreferentin, einer Sprachkurskoordinatorin und einer Sekretärin. Zusätzlich wird es zeitweise von Praktikanten, FSJlern, studentischen Aushilfen und Ehrenamtlichen unterstützt. Die Arbeit des Kuratoriums mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft, welches dem DAZ beratend zur Seite steht, ruht derzeit.", "section_level": 1}, {"title": "Förderer.", "content": "Das Deutsch-Amerikanische Zentrum / James-F.-Byrnes-Institut e.V. wird durch das Land Baden-Württemberg und die Landeshauptstadt Stuttgart gefördert. Darüber hinaus unterstützt die US-Botschaft Projekte des DAZ.", "section_level": 1}, {"title": "Angebot.", "content": "Über die Homepage des DAZ besteht die Möglichkeit, einen Newsletter zu abonnieren, welcher über aktuelle Veranstaltungen und Angebote informiert.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturprogramm.", "content": "Das Programm umfasst Vorträge, Seminare und Diskussionen in deutscher und englischer Sprache, musikalische Veranstaltungen, Filme und Ausstellungen zum Thema Politik, Wirtschaft, Geschichte, Kunst und Kultur. Diese haben dabei stets einen engen USA-Bezug und werden von Experten aus Wissenschaft, Journalismus, Medien und Wirtschaft geleitet. Außerdem dient das DAZ einigen deutsch-amerikanischen Gruppen wie Let’s Read!, The Empire Study Group und Transatlantic ArtConneXion, sowie Clubs wie dem Metropolitan Club als Treffpunkt.", "section_level": 2}, {"title": "Sprachprogramm.", "content": "Angeboten werden Englischsprachkurse für Erwachsene und Jugendliche ab Klasse 8 mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die Lehrkräfte sind ausschließlich Muttersprachler aus den USA. Ziel dieser Sprachkurse ist es, sich mit Hilfe der amerikanischen Lehrkräfte mit der englischen Sprache und der amerikanischen Kultur vertraut zu machen.", "section_level": 2}, {"title": "America Explained - DAZ for schools.", "content": "Mit zunehmendem Interesse hat sich in den vergangenen Jahren das Schülerprogramm entwickelt. US-amerikanische Referenten geben den Schulklassen in interaktiven Vorträgen die Möglichkeit, ihr Wissen über die USA zu vertiefen und über die verschiedensten Aspekte aus Politik, Geschichte und Kultur der USA ins Gespräch zu kommen. Des Weiteren werden in Kooperation mit u. a. der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg dem Regierungspräsidium Stuttgart und der Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin Lehrerfortbildungen angeboten. Bibliothek Die kleine institutseigene Bibliothek verfügt über ein vielfältiges Medienangebot für Leser aller Altersgruppen. Dieses beinhaltet neben Literatur auch Magazine, deutsche und englischsprachige Tageszeitungen, sowie elektronische Medien. Neben über 2000 Büchern, 550 DVDs, 40 Zeitschriften und 30 Gesellschaftsspielen bietet die Bibliothek außerdem kostenlosen Zugang zur Datenbank eLibrary USA.", "section_level": 2}, {"title": "USA-Information.", "content": "In Kooperation mit EducationUSA informiert das DAZ außerdem unabhängig zum Thema Aus- und Weiterbildung und Auslandsaufenthalte in den USA (High school, Universität, Au Pair, Praktikum/Arbeitsaufenthalt).", "section_level": 2}, {"title": "American Days.", "content": "Als American Days wird ein amerikanisches Kulturfestival in der Metropolregion Stuttgart bezeichnet. Es hat seit 2008 mit einer Ausnahme jährlich stattgefunden. Ab 2014 finden sie in zweijährigem Turnus statt. An 11 Tagen präsentieren deutsche und amerikanische Einrichtungen ein facettenreiches Programm zu verschiedenen Aspekten der transatlantischen Beziehungen. Das Deutsch-Amerikanische Zentrum/James-F.-Byrnes-Institut e.V. (DAZ) stellte in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart und der Robert Bosch Stiftung die American Days 2008 zum ersten Mal vor. Die American Days sollen auf bereits vorhandene Aktivitäten und auf die Vielfalt transatlantischen Engagements in der Region Stuttgart aufmerksam machen sowie Anregung für neue Aktionen und Kooperationen mit Bezug zu Amerika sein.", "section_level": 1}, {"title": "Byrnes-Stipendien.", "content": "Für Jugendliche aus dem Regierungsbezirk Stuttgart bietet das DAZ in Zusammenarbeit mit AFS Interkulturelle Begegnungen e.V., Andreas Stihl AG & Co., Daimler AG und der IHK Region Stuttgart Stipendien für einen Schuljahresaufenthalt in den USA an. Durch die Stipendien sollen Jugendliche für die transatlantischen Beziehungen und Verknüpfungen mit der Region Stuttgart interessiert werden. Bis 2016 lief das Stipendienprogramm unter dem Namen Daimler-Byrnes-Stipendium und richtete sich an Jugendliche aus der Region Stuttgart. Seit 2016 und dem Namenswechsel zu Byrnes-Stipendien können sich Jugendliche bewerben, die im Regierungsbezirk Stuttgart leben oder zur Schule gehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Deutsch-Amerikanische Zentrum/James-F.-Byrnes-Institut (DAZ) ist eine gemeinnützige, überparteiliche, bi-nationale Kultur- und Bildungseinrichtung in Stuttgart zur Förderung der Beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten. Das 1995 als Nachfolgeinstitution des \"Amerika Hauses\" gegründete Kulturinstitut informiert über gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Fragen in beiden Ländern.", "tgt_summary": null, "id": 1546445} {"src_title": "Geographie Kosovos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt liegt im Nordosten von Texas, etwa 30 km nordöstlich von Dallas, 6 km östlich von Garland, im Westen des Rockwall Countys, reicht bis in das Dallas County, grenzt im Osten und Süden an den Lake Ray Hubbard, im Westen an den Rowlett Creek und hat eine Gesamtfläche von 52,4 km2, wovon 0,1 km2 Wasserfläche ist.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Benannt wurde der Ort nach Dr. Daniel Rowlett, der 1836 in diese Gegend kam und hier siedelte.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten hier 44.503 Menschen in 14.266 Haushalten und 12.354 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 849,4 Einwohner pro km2. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 81,81 % weißer Bevölkerung, 9,01 % Afroamerikanern, 0,49 % amerikanischen Ureinwohnern, 3,33 % Asiaten, 0,06 % Bewohnern aus dem pazifischen Inselraum und 3,53 % aus anderen ethnischen Gruppen. Etwa 1,78 % waren gemischter Abstammung und 8,76 % der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Von den 14.266 Haushalten hatten 53,8 % Kinder unter 18 Jahre, die im Haushalt lebten. 75,3 % davon waren verheiratete, zusammenlebende Paare. 8,0 % waren allein erziehende Mütter und 13,4 % waren keine Familien. 10,6 % aller Haushalte waren Singlehaushalte und in 2,3 % lebten Menschen, die 65 Jahre oder älter waren. Die Durchschnittshaushaltsgröße betrug 3,09 und die durchschnittliche Größe einer Familie belief sich auf 3,33 Personen. 33,5 % der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 5,6 % von 18 bis 24, 36,9 % von 25 bis 44, 18,8 % von 45 bis 64, und 5,2 % die 65 Jahre oder älter waren. Das Durchschnittsalter war 33 Jahre. Auf 100 weibliche Personen aller Altersgruppen kamen 97,7 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren und darüber kamen 94,7 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts betrug 70.947 USD, das Durchschnittseinkommen einer Familie 73.417 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 49.394 USD gegenüber den Frauen mit 35.286 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 26.144 USD. 3,0 % der Bevölkerung und 2,2 % der Familien lebten unterhalb der Armutsgrenze. Davon waren 3,3 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und 3,8 % waren 65 oder älter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rowlett ist eine Stadt im Rockwall County und Dallas County im US-Bundesstaat Texas in den Vereinigten Staaten und gehört zum Dallas/Fort Worth Metroplex.", "tgt_summary": null, "id": 501471} {"src_title": "Salaminische Tafel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1996 beendete er das Studium an der Fakultät der Rechts- und Verwaltungswissenschaften der Jagiellonen-Universität in Krakau, danach arbeitete er ab 1997 unter anderem im Büro für Gesetzgebung des Senats. In den Jahren 1998 bis 2002 war er Stadtrat in Nowy Sącz. 1999 bestand er das Examen vor der Kommission des Ministeriums des Staatsschatzes für Mitglieder von Aufsichtsräten für Gesellschaften des Staatsschatzes. 2000 beendete er das Aufbaustudium \"Rechte und Freiheit des Menschen\" an der Internationalen Helsinki-Föderation für Menschenrechte in Warschau. 2001 bestand er das Rechtsanwalts-Examen und praktizierte bis 2005 als Rechtsanwalt. Bei den Parlamentswahlen 2005 wurde er mit 9.566 Stimmen über die Liste der Prawo i Sprawiedliwość (Recht und Gerechtigkeit – PiS) für den Wahlkreis Nowy Sącz in den Sejm gewählt. Im Sejm der V. Wahlperiode war er stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Justiz und der Außerordentlichen Kommission für Gesetzgebung, Vorsitzender der ständigen Kommission für die Novellierung des Strafrechts, Mitglied der Gesetzgebungskommission und der ständigen Unterkommission für das Verfassungstribunal. Bei den Sejmwahlen 2007 wurde er für die PiS mit 49.929 Stimmen als Abgeordneter bestätigt. Im Sejm der VI. Wahlperiode ist er Mitglied der Kommission für Justiz und stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Gesetzgebung. Er sitzt auch im Untersuchungsausschuß zur Aufklärung von Fällen illegaler politischer Einflussausübung auf Funktionäre der Spezialdienste und des Justizapparats. Er war einer der Autoren des sogenannten „Gesetzes zur Lustration von Personen in öffentlichen Ämtern“, das von dem Verfassungstribunal in großen Teilen als verfassungswidrig angesehen wurde. Während des Verfahrens vor dem Verfassungstribunal in dieser Sache war er der Vertreter des Sejms.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arkadiusz Mularczyk (* 4. Februar 1971 in Racibórz) ist ein polnischer Politiker und seit 2005 Abgeordneter des Sejm in der V. und VI. Wahlperiode.", "tgt_summary": null, "id": 1542431} {"src_title": "Jeremejewit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Zoran Zaev wuchs zusammen mit seinem jüngeren Bruder in einem traditionell und landwirtschaftlich geprägten Elternhaus auf. Nach seiner Schulzeit begann er zu studieren und erwarb einen ersten Abschluss in Wirtschaftswissenschaft an der Universität Skopje im Jahr 1997. Danach absolvierte er einen Master-Studiengang in Geldtheorie an derselben Universität. Anschließend begann er im Unternehmens seines Onkels zu arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Seit 1996 ist Zaev Mitglied der Sozialdemokratischen Liga Mazedoniens (SDSM). In den Jahren 2003 bis 2005 war er Abgeordneter des mazedonischen Parlaments, zwischen 2005 und 2016 war er Bürgermeister seiner Geburtsstadt Strumica. Im September 2008 wurde er als Nachfolger von Radmila Šekerinska Parteivorsitzender der SDSM. Er galt als Übergangskandidat, dem im Mai 2009 Branko Crvenkovski nachfolgte, als dessen Amtszeit als Präsident Mazedoniens endete. Zaev war seitdem stellvertretender Vorsitzender der SDSM und seit 2013 Parteivorsitzender.", "section_level": 2}, {"title": "Ministerpräsident.", "content": "Nachdem die stärkste Partei VMRO-DPMNE nach längeren Verhandlungen mit der erneuten Regierungsbildung gescheitert war, gelang es Zaev zwischen seiner Partei und den Abgeordneten der BDI, der PDSH und weiterer ethnisch-albanischer Minderheitenparteien eine Vereinbarung zu erlangen. Am 31. Mai 2017 wählten ihn 62 der 120 Abgeordneten im Parlament zum neuen Ministerpräsidenten. Seine Arbeit als Regierungschef ist vor allem durch Bemühungen geprägt, das Verhältnis zu den Nachbarländern Bulgarien und Griechenland zu entspannen, um so den Beitritt Mazedonien zur EU und NATO zu beschleunigen. Durch die verbesserte Zusammenarbeit mit den Nachbarn, innerhalb Europas und im westlichen Bündnis hofft man die Probleme im eigenen Land besser lösen können. Mit Bulgarien wurde ein Freundschaftsvertrag unterzeichnet, der Namensstreit mit Griechenland wurde durch das Prespa-Abkommen beigelegt. Für seine erfolgreichen diplomatischen Bemühungen um die Beilegung des Namensstreits zwischen den beiden Ländern wurde er zusammen mit seinem griechischen Kollegen Alexis Tsipras auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2019 mit dem Ewald-von-Kleist-Preis geehrt. Da die EU-Staats- und Regierungschefs trotz der Beilegung des Namensstreits nicht wie zuvor versprochen Verhandlungen über einen Beitritt von Nordmazedonien und Albanien aufnehmen wollten, geriet seine Regierung innenpolitisch in Kritik. Im Oktober 2019 kündigte er deshalb Neuwahlen und seinen Rücktritt an. Am 3. Januar 2020 realisierte er diesen Schritt, um die für den 12. April 2020 vorgesehenen Wahlen zu ermöglichen. Das Parlament wählte noch am gleichen Tag einstimmig eine Übergangsregierung unter Einbeziehung von Oppositionsmitgliedern und geführt vom bisherigen Innenminister Oliver Spasovski.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Zoran Zaev ist verheiratet. Mit seiner Frau Zorica Zaeva hat er zwei Kinder (Aleksandra and Duško).", "section_level": 2}], "src_summary": "Zoran Zaev (; * 8. Oktober 1974 in Strumica, SFR Jugoslawien) ist ein nordmazedonischer Politiker (SDSM) und war vom 31. Mai 2017 bis 3. Januar 2020 Ministerpräsident seines Landes.", "tgt_summary": null, "id": 400699} {"src_title": "Hanna – Folge deinem Herzen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Güter.", "content": "Bedingt durch ihre Eigenschaften Nicht-Rivalität und Nicht-Ausschließbarkeit besitzen öffentliche Güter keinen Preis oder es kann dem Einzelnen kein Preis für das Gut zugeordnet werden (keine individuellen Opportunitätskosten). Für diese Güter existiert kein Markt und sie lassen sich nutzen, ohne dafür bezahlen zu müssen. Es muss weder für verursachte Kosten aufgekommen werden noch kann eine Entlohnung für Geleistetes durchgesetzt werden (Externe Effekte). Die durch die Preisbildung bewirkte Nutzenmaximierung findet nicht statt da das einheitliche Koordinationsmedium Preis nicht vorhanden ist. Damit kommt es bei der Handlungswahl zu einer Abweichung zwischen dem individuellen Ziel des Einzelnen und dem kollektiven Ziel der Gruppe.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Eine Vielzahl von Entwicklungen hat sich nur auf Basis historisch bedingter Gegebenheiten durchsetzen können (Beispiel: QWERTZ-Anordnung auf Tastaturen). Mit der Zeit sind diese Gründe entfallen und viel bessere, teils überlegene, Entwicklungen sind entstanden. Durch eine hohe Verbreitung und Akzeptanz hat sich die unterlegene Konvention zu einem Standard entwickelt. Die Gruppe versagt den Konventionswechsel gemeinschaftlich zu vollziehen, obwohl es für die Gruppe das vorteilhafteste Resultat wäre. Jede der beiden Konventionen stellt für sich ein Gleichgewicht dar. Solange alle der gleichen (unvorteilhaften) Übereinkunft folgen, ist es für den Einzelnen mit einem Mehraufwand verbunden, die neue Technologie zu erlernen oder zu nutzen. Daher wird der Standard gemeinschaftlich beibehalten oder erhalten (Lock-in-Effekt). Um ein solches Muster aufzubrechen, bedarf es Maßnahmen um eine kritische Masse zum Aufgeben des alten Standards zu bewegen. Damit verliert der Mehraufwand des Einzelnen für die neue Technologie/Verfahren an Bedeutung und die neue Konvention kann sich auf Grund ihrer technischen Vorteilhaftigkeit voll entfalten.", "section_level": 2}, {"title": "Schrittweises Handeln.", "content": "Werden in einer Gruppe die Aktionen in Stufen ausgeführt, besteht die Gefahr, dass der kurzfristige Vorteilsgewinn des Einzelnen den Blick auf das Gesamtergebnis überdeckt. Da sich für jede neue Aktion die Präferenzen verschieben können, kann eine Reihe von Entscheidungen für die Mehrzahl der Gruppenmitglieder je einen kleinen Zugewinn bedeuten. Demgegenüber steht ein summiertes negatives Ergebnis für die Gruppe, da die Auswirkungen bei den Einzelentscheidungen nicht berücksichtigt wurden. Als Folge sollte das Handeln über mehrere Entscheidungsschritte hinweg betrachtet werden (Paketlösung).", "section_level": 2}, {"title": "Nichtrationalität.", "content": "In der Realität spielen viele Einflussfaktoren eine Rolle, die in ökonomischen Theorien durch die unterstellte rationale Entscheidungswahl nicht zum Tragen kommen. Die Zweckrationalität in ökonomischen Theorien konzentriert sich allein auf das Ergebnis von Handlungen. Demgegenüber kann eine Wertrationalität gestellt werden, bei der über die Folgen des Handelns hinaus noch die Handlung selbst einen Wert besitzt. Ursachen hierfür können in ethischen, religiösen Aspekten sowie weiteren persönlichen Präferenzen aus Überzeugungen und Wertesystemen liegen. Wenn die Entscheidungen und Handlungen der Mitglieder einer Gruppe nicht allein auf Basis der Zweckrationalität getätigt werden, können sich verschiedene Bewertungen des „besten“ Resultats ergeben. Als Folge kann es gar nicht allen Mitgliedern des Kollektivs übereinstimmend klar sein, was das beste Ergebnis ist. Zudem die Problematik des Arrow-Theorems.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel.", "content": "Die Darbietung eines Straßenkünstlers kann jeder im gleichen Maße genießen. Der einzelne Zuschauer wägt ab ob er freiwillig einen Betrag zahlen soll oder nicht. Da aus seiner Sicht auch andere Zuschauer bezahlen könnten, wird er selbst nicht zahlen und die Verantwortung für die Bezahlung auf die anderen Passanten verlagern. Agieren alle Zuschauer gleichermaßen, wird der Straßenkünstler seine Darbietung aufgrund der mangelnden Entlohnung zukünftig unterlassen. Es wird angenommen, dass die Darbietung für jeden Einzelnen einen Genuss von 2 Geldeinheiten bringt. Der Künstler benötigt 60 Geldeinheiten um von seiner Darbietung leben zu können. Wenn 60 Zuschauer insgesamt zuhören, müsste jeder von ihnen 1 Geldeinheit bezahlen. Die Entscheidungstabelle zeigt die resultierenden Ergebnisse. Würde jeder der Zuschauer bezahlen, könnten alle den Genuss erhalten, da der Künstler weiter darbieten wird. Zahlt nur ein Einzelner und die Anderen nicht, hat der Einzelne einen Verlust erlitten, da der Künstler dennoch nicht weiter darbieten wird. Zahlt der Einzelne nicht und die Anderen bezahlen ist der Nutzen für den Einzelnen am größten, da er die Ausgabe spart und der Künstler weiter anbietet. Zahlen alle Zuschauer nicht, wird der Straßenkünstler nicht mehr auftreten. Aus Sicht der Gruppe wird die Darbietung nur erhalten, wenn jeder bezahlt. Aus Sicht des Einzelnen ist der Nutzen am größten, wenn er nicht bezahlt und sich darauf verlässt, dass alle Anderen zahlen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Koordinationsversagen liegt vor, wenn die Mitglieder einer Gruppe ein realisierbares an sich vorzuziehendes Ergebnis für die Gruppe nicht erreichen. Die Teilnehmer kooperieren nicht, obwohl es sich im Gesamtergebnis für alle auszahlen würde. Ein Koordinationsversagen ist unabhängig von der Gruppengröße und kann sowohl in kleinen Gruppen als auch in ganzen Gesellschaften auftreten.", "tgt_summary": null, "id": 2115964} {"src_title": "Llangollen-Kanal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Murphy Foster wurde auf der Plantage seiner Eltern in Louisiana geboren. Er besuchte die Grundschule in Whites Creek bei Nashville in Tennessee. Danach studierte er an der Washington and Lee University in Virginia und an der Cumberland University in Tennessee. Mit einem Jurastudium an der heutigen Tulane University in Louisiana beendete er im Jahr 1871 seine Ausbildung. Anschließend arbeitete er als Rechtsanwalt in Franklin.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Aufstieg.", "content": "Foster wurde Mitglied der Demokratischen Partei. Während der umstrittenen Gouverneurswahlen des Jahres 1872 unterstützte er John McEnery. Als dieser nach einer Entscheidung von Präsident Ulysses S. Grant sein Amt an William P. Kellogg verlor, schloss sich Foster einer Koalition gegen Kellogg an. Zwischen 1879 und 1892 war Foster Mitglied des Senats von Louisiana. Zwischen 1888 und 1890 war er Präsident dieses Gremiums. Damals trat er gegen eine Verlängerung der Konzession der korrupten Lottogesellschaft ein. Am 19. April 1892 wurde er mit Unterstützung der Farmerverbände und der Gegner der Lottogesellschaft zum neuen Gouverneur seines Staates gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Louisiana.", "content": "Murphy Foster trat sein neues Amt am 10. Mai 1892 an. Nach einer Wiederwahl im Jahr 1896 konnte er bis zum 21. Mai 1900 in diesem Amt bleiben. Allerdings war die Wahl von 1896 umstritten, da es möglicherweise Wahlbetrug von Seiten Fosters gegeben hat. In seiner Amtszeit als Gouverneur schickte er im Jahr 1892 zur Unterdrückung eines Streiks die Miliz nach New Orleans. Im Jahr 1893 unterstützte er die unter einer Dürre leidenden Einwohner von Nebraska mit Lebensmittel. Im gleichen Jahr gab es in Louisiana eine Hochwasserkatastrophe. Teile der Bevölkerung mussten evakuiert und in Zeltlagern untergebracht werden. Die Lottogesellschaft wurde nun offiziell aufgelöst und neue Wahlgesetze erlassen. Der Gouverneur war auch ein Anhänger der Rassentrennung. Eine Änderung der Staatsverfassung im Jahr 1898 benachteiligte die Afro-Amerikaner erheblich. In den Eisenbahnen wurden nach Rassen getrennte Abteile eingeführt. Nach den neuen Wahlgesetzen durfte Foster nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Daher schied er im Mai 1900 aus seinem Amt aus.", "section_level": 1}, {"title": "US-Senator.", "content": "Nach dem Ende seiner Gouverneurszeit wurde Foster in den US-Senat gewählt. Dort trat er als Class-2-Senator die Nachfolge von Donelson Caffery an. Nachdem er 1907 in diesem Amt bestätigt wurde, behielt er sein Mandat im Kongress bis zum 3. März 1913. Er war Vorsitzender des Ausschusses, der sich mit dem Transport und dem Verkauf von Fleischprodukten befasste. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1912 unterlag Foster gegen Joseph E. Ransdell, der dann im März 1913 seine Nachfolge im Senat antrat.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebenslauf.", "content": "Im Jahr 1914 wurde Foster von US-Präsident Woodrow Wilson zum Leiter der Zollbehörde (\"Collector of the port\") im Hafen von New Orleans ernannt. Dieses Amt übte er bis 1921 aus. Er starb im Juni dieses Jahres auf seiner Plantage in der Nähe von Franklin. Murphy Foster war zweimal verheiratet und hatte insgesamt zehn Kinder. Sein Enkel Mike Foster sollte zwischen 1996 und 2004 ebenfalls Gouverneur von Louisiana werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Murphy James Foster, Sr. (* 12. Januar 1849 bei Franklin, St. Mary Parish, Louisiana; † 21. Juni 1921 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1892 bis 1900 Gouverneur des Bundesstaates Louisiana. Zwischen 1901 und 1913 vertrat er seinen Staat im US-Senat.", "tgt_summary": null, "id": 1340829} {"src_title": "Szymankowo (Lichnowy)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Seit 1996 genehmigt die australische Luftfahrtbehörde für den inländischen Flugverkehr auch Fluggesellschaften, die zu 100 % in ausländischem Besitz sind. Dies galt zunächst nur für neuseeländische Fluggesellschaften, wurden danach aber entschärft und erstmals 2007 durch \"Virgin Blue\" – der heutigen Virgin Australia – in Anspruch genommen. Bei australischen Fluggesellschaften, die international agieren, gilt heute noch ein australischer Anteil von 49 %. Am 16. März 2007 wurde Tigerair Australia noch unter dem Namen \"Tiger Airways Australia\" in den Northern Territories gegründet. Die behördlichen Abnahmeflüge erfolgten am 20. November 2007 mit Flügen von Melbourne nach Sunshine Coast und Launceton. Am 22. November 2007 erhielt Tiger Airways die erforderlichen Flugzertifikate. Der erste reguläre Flug erfolgte am 23. November 2007 von Melbourne nach Gold Coast. Tiger Airways Australia wird wie Tiger Airways von der Tiger Aviation Group vermarktet und fliegt unter den gleichen Farben. Ein zweites Drehkreuz ist seit dem 1. März 2009 auf dem Flughafen Adelaide. Anfang Juli 2011 entzog die australische Flugaufsichtsbehörde CASA der Tiger Airways Australia aufgrund von Sicherheitsbedenken vorübergehend die Betriebserlaubnis. Nachdem die CASA im März Mängel im Wartungs- und Ausbildungsprogramm der Gesellschaft festgestellt hatte, war Tiger Airways Australia einer Aufforderung zur Verbesserung zunächst nicht ausreichend gefolgt. Zudem gab es weitere sicherheitsrelevante Vorkommnisse wie gefährliche Annäherungen an andere Flugzeuge und fehlerhafte Eingaben in einen Bordcomputer. Am 10. August 2011 durfte nach fünf Wochen der Betrieb wieder aufgenommen werden, es dürfen jedoch bis auf Weiteres nur 18 Flüge am Tag durchgeführt werden. Im August 2011 wurde zudem die Schließung der Basis in Adelaide bekannt gegeben. Im Juli 2013 wurde Tiger Airways Australia in \"Tigerair Australia\" umbenannt.", "section_level": 1}, {"title": "Flugziele.", "content": "Tigerair Australia bedient von Melbourne aus zahlreiche Ziele innerhalb Australiens.", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "Mit Stand März 2020 besteht die Flotte der Tigerair Australia aus 15 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 11,1 Jahren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Tigerair Australia (zuvor \"Tiger Airways Australia\") ist eine australische Billigfluggesellschaft mit Sitz in Melbourne und Basis auf dem Flughafen Melbourne. Die Fluggesellschaft war eine Schwestergesellschaft der Tigerair. Sie ist jetzt eine Tochtergesellschaft der Virgin Australia Holdings Ltd. und eine Schwestergesellschaft der Virgin Australia Airlines. Die Virgin Group hält 8,7 % an der Virgin Australia Holdings.", "tgt_summary": null, "id": 1284492} {"src_title": "Leyland P76", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Körperbau und Gefieder.", "content": "Die Ralle war an der Oberseite olivbraun. Das Kinn war grau, Kehle, Körperunterseite und Schwanz trugen graubraune Federn mit schwacher weißlicher Bänderung. Die Flügel waren braun und ihre äußersten Handschwingen gelblichweiß gebändert. Augen, Schnabel und Lauf waren hellbraun. Die Jungtiere waren einfarbig braunschwarz. Die Ralle war 22,5 Zentimeter lang und damit kleiner als die Dieffenbachralle, beide haben aber fast gleich lange Schnäbel. Der Schnabel der Chathamralle war leicht gebogen, länger als der Kopf und hatte eine Vertiefung im Schnabels, die über die Mitte des Schnabels hinausragte. Die ovale Nasenöffnung lag in der Mitte dieser Vertiefung. Die Flügel waren sehr kurz, abgerundet mit weichen Arm- und Handschwingen. Der Daumen trug eine kurze Kralle. Alle Knochen von Flügel, Schultergürtel und Brustbein waren gegenüber der Bindenralle im Vergleich zur Körpergröße erheblich verkleinert. Die Steuerfedern des Schwanzes waren sehr kurz und weich und wurden durch die Schwanzdecken verdeckt. Auch das restliche Gefieder war sehr weich. Die Mittelfußknochen waren kürzer als die mittlere Zehe und geschuppt. Die vorderen Zehen waren lang, dünn und hatten alle etwa die gleiche Länge. Der hintere Zeh war kurz und sehr dünn und wies nach innen. Die Krallen waren kurz und stumpf. Die Chathamralle wies einen starken Dimorphismus auf, vermutlich ein Sexualdimorphismus, wobei jedoch unbekannt ist, ob Männchen oder Weibchen größer waren. Die cremeweißen Eier waren 37*28 mm groß und haben schwach rötliche und purpurfarbene Flecken. Die Eier der Chathamralle waren damit fast groß wie die größten bekannten Eier der deutlich größeren Bindenralle, deren Eier zwischen 32 x 24 mm und 37 x 29 mm groß sind.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die nachtaktive Ralle bewohnte trockene Wälder und erinnerte mit ihrem langen Schnabel, den relativ weit vorne liegenden Nasenlöchern und der Nachtaktivität ein wenig an einen sehr kleinen Kiwi. Das legt nahe, dass sie sich wie dieser ernährte, indem sie mit dem Schnabel im Boden stocherte und so nach Futter suchte. Da die Ursprungsart, die Bindenralle kaum pflanzliche Nahrung zu sich nahm, ist anzunehmen, dass die Chathamralle im Unterschied zum Kiwi keine oder fast keine pflanzliche Nahrung zu sich nahm. Das entspricht auch der einzig historischen Angabe zu seiner Ernährung, in der gesagt wurde, dass die Ralle sich überwiegend von Insekten und kleinen Krebstieren ernährte. Die Chathamralle nistete in Erdhöhlen. Die Jungtiere sollen sich nach dem Schlüpfen in umgestürzten hohlen Bäumen versteckt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Aussterben.", "content": "Die Art wurde 1871 von Travers auf Mangere entdeckt und 1872 von Hutton als \"Rallus modestus\" erstbeschrieben. Es wurden noch weitere Belegexemplare der Art gesammelt, doch sie ist zwischen 1896 und 1900 ausgestorben. Sie existierte mindestens auf drei Inseln der Chatham-Gruppe, nämlich Chatham, Mangere und Pitt. Ziegen und Kaninchen weideten auf der Chatham-Insel große Teile der ursprünglichen Vegetation im Verbreitungsgebiet der Chathamralle ab und zerstörten ihren Lebensraum damit weitgehend. Dadurch standen der Ralle weniger geeignete Lebensräume zur Verfügung und Ratten und Katzen konnten sie ohne die Deckung durch die Pflanzen leichter fangen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematische Einordnung.", "content": "1872 wurde diese Ralle das erste Mal wissenschaftlich beschrieben aber, da ihr Gefieder an das Jugendkleid von Gallirallus phillipinensis erinnert, für eine Dieffenbachralle im Jugendkleid gehalten. Erst als weitere Bälge dieser Art gesammelt wurden, wurde das dadurch widerlegt, dass das Gefieder von Jugendlichen und Erwachsenen gleich aussah. Hutton stellte sie aufgrund von Skelettunterschieden im Flugapparat 1874 in eine eigene Gattung (Cabalus). Heute gilt die Chathamralle wie die Dieffenbachralle als Abkömmling der Bindenralle (Gallirallus philippensis). Die Rückbildung des Flügelskeletts wird als Neotenie (Beibehaltung von Jugendmerkmalen beim erwachsenen Tier) gedeutet, die auch das an das Jugendkleid der Dieffenbachralle erinnernde Gefieder erklärt. Genetisch weichen die Dieffenbachralle und die Chathamralle etwa gleich stark von der Bindenralle ab. Es gibt grundsätzlich vier mit dem Ergebnis der DNA-Untersuchung vereinbare Möglichkeiten, wie die beiden nahe verwandten Arten entstanden sein könnten. Die Arten könnten sich gleichzeitig auf derselben Insel aus demselben flugfähigen Ahnen entwickelt haben. Dagegen spricht, dass kein Mechanismus bekannt ist, der unter diesen Bedingungen eine Aufspaltung der Art in zwei Arten erklären könnte und dass dergleichen bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte. Die Artaufspaltung könnte dadurch zustande gekommen sein, dass jede Art sich auf einer anderen Chatham-Insel entwickelt hat und dass sie nach der Aufspaltung in mehrere Arten jeweils die anderen Inseln der Inselgruppe schwimmend erreicht haben. Die Arten könnten sich unabhängig voneinander aus verschiedenen flugfähigen Ahnen entwickelt haben, von denen einer gleichzeitig auch der Ahne der Schnepfenralle (\"Capellirallus karamu\") war. Gegen diese Theorie spricht, dass weder aus Fossilien noch als lebender Vogel eine zweite in Frage kommende Ursprungsart bekannt ist und dass auch nicht klar ist, warum diese Ursprungsart dann verschwunden sein sollte. Das Skelett der Chathamralle ist stärker zurückgebildet als bei der Dieffenbachralle, das heißt die Neotenie ist stärker ausgeprägt und es wird deshalb von vielen Autoren angenommen, dass die Ralle sich aus einem Bindenrallen-Stamm entwickelt hat, der die Chatham-Inseln zu einem früheren Zeitpunkt erreichte als der, aus dem die Dieffenbachralle entstand. Auf Inseln, auf denen nur ein flugunfähiger Abkömmling der Bindenralle bekannt ist, ist immer eine Form entstanden, die sowohl mehr verschiedene Lebensräume nutzt als auch unterschiedlichere Nahrung zu sich nimmt, als die Bindenralle. Außerdem ist sie größer als die Ausgangsart und hat zurückgebildete Flügel. Beispiele für solche Arten sind neben der Dieffenbachralle, die Wekaralle und die Waldralle. Es entstanden also durch parallele Evolution auf den verschiedensten Inseln einander sehr ähnliche große flugunfähige Arten, die weniger spezialisiert waren als die Bindenralle. Von diesem regelmäßig entstehenden Typus unterscheidet sich die Chathamralle dadurch, dass erheblich kleiner ist und einen auffallend langen Schnabel hat, der auf eine stärkere Spezialisierung hinweist. Eine ähnlich spezialisierte Art, die vermutlich ebenfalls von der Bindenralle abstammt, ist die Schnepfenralle (\"Capellirallus karamu\") von Neuseeland, wo mit dem Weka ebenfalls ein weniger spezialisierter Abkömmling der Bindenralle vorhanden war. Es erscheint deshalb logisch anzunehmen, dass hoch spezialisierte Arten erst entstehen, wenn die ökologische Nische des Generalisten schon besetzt ist. Dafür spricht auch, dass die genetische Drift bei kleinen Populationen schnellere Veränderungen bewirkt als bei einer großen etablierten Population und dass eine große etablierte Population mehr evolutionären Druck auf eine kleine Gründungspopulation ausüben kann als umgekehrt. Es wurde jedoch bezweifelt, dass zwei dicht aufeinander folgende Kolonisationen der Insel tatsächlich zur Entstehung von zwei Arten führen könnten, da angenommen wurde, dass beide Arten sich dann noch nicht weit genug voneinander getrennt haben könnten, um die Entstehung neuer Arten zu begünstigen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ausgestorbene Chathamralle (\"Gallirallus modestus\") war völlig oder nahezu flugunfähig und lebte auf mindestens drei Inseln der zu Neuseeland gehörenden Chatham-Gruppe gleichzeitig mit der Dieffenbach-Ralle (\"Gallirallus dieffenbachii\").", "tgt_summary": null, "id": 1646655} {"src_title": "Segen der Erde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die 16,6 km lange Dadau entspringt in der Diepholzer Moorniederung im Südlohner Moor auf dem Gebiet der Stadt Lohne. Anschließend fließt sie zwischen dem Südlohner sowie dem Brägeler Moor im Westen und dem Aschener Moor im Osten nordwärts und knickt in etwa an der Stelle, wo die Grenze der Städte Lohne und Vechta auf ihr linkes Ufer zuläuft, in Richtung Osten ab. Hinter der Bundesstraße 69 fließt die Dadau teilweise in östlicher, teilweise auch südöstlicher Richtung. Im Schlussabschnitt durchfließt sie in voller Breite (bachaufwärts gehört ihr rechtes Ufer weitgehend zum Gebiet der Stadt Diepholz) das Gemeindegebiet von Drebber. Die Dadau mündet in Cornau, einem Ortsteil von Drebber, wenige Meter östlich der Bundesstraße 51 in die Hunte. Diese fließt nach Norden in Richtung Oldenburg (Oldb.) weiter. Zwischen der Hunte und der Dadau liegt Deckau, ebenfalls ein Ortsteil von Drebber. Im Jahr 2003 beschlossen die Städte Vechta und Diepholz sowie die Gemeinde Drebber, ihre Grenzen dem aktuellen Verlauf der Dadau anzupassen. Der damit verbundenen Änderung der Kreisgrenze stimmten 2004 die betroffenen Landkreise zu. Insgesamt wurde durch die Flurbereinigung der Landkreis Diepholz zu Lasten des Landkreises Vechta um 0,8323 ha vergrößert.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Bedeutung.", "content": "In der Nähe der Dadaumündung befand sich zwischen der Dadau und der Hunte die Wasserburg Cornau der Grafen von Diepholz, von der aus diese bis zum Bau des Schlosses in Diepholz regierten. Im Westen der Burg Cornau gab es einen Wassergraben, der die Lücke zwischen Dadau und Hunte schloss; die Reste des Grabens wurden 1962 zugeschüttet. Die Burg verfiel seit dem 15. Jahrhundert; ihre Überreste wurden bis 1751 abgetragen. Die Dadau markiert seit der Reformationszeit die Grenze von Gebieten mit einer überwiegend römisch-katholischen Bevölkerung von solchen mit einer überwiegend evangelisch-lutherischen Bevölkerung. Westlich dieser Grenze lagen das Niederstift Münster, das Land Oldenburg mit dem Landesteil Oldenburger Münsterland sowie der Regierungsbezirk Weser-Ems des Landes Niedersachsen. Östlich der Grenze befanden sich die Grafschaft Diepholz, das Königreich Hannover, das Königreich Preußen sowie der Regierungsbezirk Hannover des Landes Niedersachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Naturschutzgebiete.", "content": "Die Dadau durchquert bzw. begrenzt die Naturschutzgebiete Südlohner Moor, Aschener Moor/Heeder Moor, Boller Moor und Lange Lohe; sie streift das NSG Drebbersches Moor.", "section_level": 1}, {"title": "Wasserqualität.", "content": "Im Jahr 2004 wurde die Wasserqualität der Dadau und benachbarter Bäche von den zuständigen niedersächsischen Behörden negativ bewertet: „Die organisch und sandgeprägten Tieflandbäche der westlichen Dümmerniederung sind als mäßig bis unbefriedigend zu beurteilen. Anspruchsvolle Organismen, die einen guten Gütezustand anzeigen können, kommen nur vereinzelt vor. [Von den betroffenen Bächen] wird ein relativ hoher Anteil an Mooren durchflossen. Infolge der zumeist intensiven Entwässerung dieser Moorgebiete sind die Gewässer mehr oder weniger stark moorwasserbeeinflusst. Die freigesetzten moortypischen Huminstoffe führen zu hohen organischen Belastungen der Gewässer. Eisen und Nährstoffe werden in erheblichem Umfang freigesetzt und führen zu Eutrophierungen mit sauerstoffzehrenden Abbauprozessen und Faulschlammbildungen. Durch geringe Beschattung und Reduzierung der Fließgeschwindigkeiten durch Staus und Rohrdurchlässe wird dieser Prozess noch gefördert.“ Das „Integrierte ländliche Entwicklungskonzept“ (ILEK) [Landkreis] Vechta/Mitte-Süd sieht eine Revitalisierung, das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept“ (ISEK) der Stadt Lohne eine Renaturierung der Dadau vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dadau ist ein linksseitiger Nebenfluss der Hunte. Im größten Teil ihres Oberlaufs bildet sie die Grenze zwischen den Landkreisen Diepholz und Vechta, auf einem Teilabschnitt ihres Unterlaufs die Grenze zwischen der Stadt Diepholz und der Samtgemeinde Barnstorf.", "tgt_summary": null, "id": 2127478} {"src_title": "August Köhler (Optiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Van Eps stammt aus einer Musikerfamilie; sein Vater war der Banjovirtuose Fred Van Eps, der auch mit George Gershwin auftrat. George Van Eps spielte zunächst ebenfalls Banjo, bevor er mit 13 Jahren unter dem Einfluss von Eddie Lang zur Gitarre wechselte. 1927 nahm er mit zwei seiner Brüder als „Brunswick Recording Artists“ seine ersten Platten auf. Er arbeitete dann mit Harry Reser und mit Smith Ballew, wo er sechs Monate mit seinem Idol Eddie Lang wirkte. Dann spielte er 1933 bei Freddy Martin, 1934/35 bei Benny Goodman und 1935/36 mit Ray Noble, dessen Orchester er nach einer Tätigkeit als Studiomusiker in Hollywood noch einmal von 1939 bis 1941 angehörte. Die nächsten Jahre betrieb er gemeinsam mit seinem Vater ein Akustiklabor und konzertierte unter anderem erstmals mit der von ihm 1939 entwickelten 7saitigen Gitarre (mit einer zusätzlichen A-Saite als Bass-Saite zur eigenen Solobegleitung). Dann wieder arbeitete er jahrelang vor allem als Studiomusiker. In dieser Zeit nahm er mit Jimmy und Tommy Dorsey, Paul Weston und Matty Matlock auf und wirkte auch in dem Film „Pete Kelly’s Blues“ mit. Van Eps spielte auch in verschiedenen Radio-Shows, darunter in allen Folgen der Reihe \"Pete Kelly's Blues\", und in Fernsehorchestern. Gelegentlich spielte er auch Jazzplatten ein, so 1956 „Mellow Guitar“, 1966 „My Guitar“ im Duo mit Frank Flynn oder 1968 das Soloalbum „Soliloqui“. Krankheitsbedingt pausierte er einen längeren Zeitraum. 1986 war er mit Peanuts Hucko auf Europatournee. In den 1990er Jahren trat er häufig mit seinem Schüler Howard Alden auf und spielte mehrere Alben für Concord Records ein. Er ist auch auf Einspielungen von Adrian Rollini, Louis Prima, Judy Garland, Frank Sinatra, Red Norvo, Frank Trumbauer oder Ralph Sutton zu hören.", "section_level": 1}], "src_summary": "Earl Kemp Long (* 26. August 1895 in Winnfield, Winn Parish, Louisiana; † 5. September 1960 in Alexandria, Louisiana) war ein US-amerikanischer Politiker und zwischen 1939 und 1960 dreimaliger Gouverneur des Bundesstaates Louisiana.", "tgt_summary": null, "id": 893588} {"src_title": "Iowa Highway 21", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt im August 2005, zwei Jahre nach Benjamins Tod, zur Zeit des Hurrikans Katrina, als die alte Daisy im Sterben liegt. Ihre Tochter Caroline, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, wer ihr Vater ist, möchte sie in ihren letzten Stunden begleiten. Daisy erzählt die Geschichte eines blinden Uhrmachers, der gegen Ende des Ersten Weltkrieges den Auftrag erhalten hatte, eine Bahnhofsuhr anzufertigen. Dieser Mann hatte seinen einzigen Sohn durch den Krieg verloren. Als die Uhr feierlich enthüllt und gestartet wurde, erschraken die Zuschauer, denn sie lief rückwärts. Der Uhrmacher erklärte, dass dies keinesfalls ein Versehen gewesen sei, denn er habe das Uhrwerk – in der Hoffnung, auf diese Weise die Zeit zurückdrehen und seinen Sohn wieder zum Leben erwecken zu können – absichtlich so gebaut. Nach dieser Geschichte bittet Daisy Caroline, aus dem Tagebuch eines Freundes, Benjamin Button, vorzulesen. Die eigentliche Handlung stellt sich als Rückblick auf die Aufzeichnungen von Benjamin dar, der im selben Jahr geboren wurde, als die rückwärts laufende Uhr zu ticken begann. Seine geistige Entwicklung und Körpergröße bei seiner Geburt im Jahre 1918 in New Orleans entsprechen der eines Babys, ansonsten weist er jedoch alle körperlichen Merkmale eines Greises auf (körperliche Gebrechen, Alterssichtigkeit usw.). Nachdem Benjamins Mutter bei der Geburt gestorben ist, legt der vom Anblick seines Sohnes entsetzte Vater, der reiche Knopf-Fabrikant Thomas Button, das Kind an der Schwelle eines Altenpflegeheims ab. Die Betreiberin Queenie nimmt das Findelkind auf und erhält vom Arzt die Nachricht, dass es bei seinem körperlichen Zustand wohl nicht lange leben werde. Doch Benjamins biologische Uhr tickt rückwärts und so wird sein Körper immer jünger und jünger. Im Heim lernt Benjamin die fünf Jahre alte Daisy – die Enkelin einer Heimbewohnerin – kennen, die später eine erfolgreiche Ballerina wird. Als Benjamin älter wird, nimmt sein leiblicher Vater Kontakt zu ihm auf, ohne ihm jedoch zu offenbaren, wer er ist. Im Alter von 17 Jahren verlässt Benjamin das Altenpflegeheim und fährt zur See. 1941 lernt er in Murmansk Elizabeth Abbot, Frau des britischen Handelsministers, kennen und verliebt sich in sie. Die beiden beginnen eine Affäre. Nach einiger Zeit reist Elizabeth ab, ohne sich von Benjamin zu verabschieden. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehrt Benjamin nach New Orleans zurück und trifft die leichtlebige Daisy wieder, die inzwischen ein Engagement in einem New Yorker Ballett erhalten hat. Daisy versucht, Benjamin zu verführen; dieser geht jedoch nicht darauf ein. Daraufhin reist Daisy ab. Als Benjamins Vater spürt, dass er kurz vor dem Tode steht, offenbart er sich gegenüber Benjamin: Er bereut, dass er ihn einst als Baby weggegeben hat, obwohl er Benjamins Mutter am Sterbebett versprochen hatte, für das Kind zu sorgen. Er vererbt seinem Sohn die Knopffabrik „Button’s Buttons“ und macht ihn so finanziell unabhängig. Benjamin reist nach New York, um Daisy wieder zu treffen, muss dort allerdings feststellen, dass sie inzwischen mit einem anderen Mann liiert ist, und kehrt unverrichteter Dinge nach Hause zurück. Einige Zeit später wird Daisy während eines Gastspielaufenthalts in Paris von einem Auto angefahren und muss aufgrund eines komplizierten Beinbruchs ihre Tanzkarriere beenden. Benjamin reist nach Paris, um Daisy zu sehen, doch diese fordert ihn auf, aus ihrem Leben zu verschwinden, da sie nicht erträgt, dass Benjamin sie in ihrem Zustand sieht. Einige Jahre später kehrt sie zurück nach New Orleans. Daisy und Benjamin, beide um die 40, beginnen eine Beziehung. Benjamin ist in der Phase seines Lebens, in der sein Aussehen zu seinem wirklichen Alter passt. Sie verleben einige glückliche Jahre, und schließlich wird Daisy schwanger und bringt ein gesundes Mädchen zur Welt. Es erhält den Namen von Benjamins Mutter Caroline. Benjamin wird klar, dass er nun selbst bald zum Jugendlichen und Kind werden wird und seiner Tochter daher kein richtiger Vater sein kann. Bevor die Tochter alt genug ist, um eine nachhaltige Erinnerung an ihn aufzubauen, hinterlässt er Daisy und dem Kind sein Vermögen und reist in der Welt umher. Als seine Tochter ein Teenager geworden ist, kommt Benjamin – nun selbst ein junger Mann – nochmals nach New Orleans zurück, um Daisy zu treffen. Diese hat inzwischen geheiratet. Der Stiefvater gilt als der Vater des Kindes. Daisy, in ihren späten 50ern, und Benjamin, nun optisch in den 20ern, verbringen eine letzte Liebesnacht miteinander, gehen dann aber wieder getrennte Wege. Damit endet das Tagebuch. Den Rest der Geschichte erzählt Daisy: Nachdem Benjamin sich äußerlich zum Pubertierenden und dann zum Kind gewandelt hat, findet er Aufnahme in dem Altenheim, in dem er aufgewachsen ist und das die Tochter seiner Pflegemutter von dieser übernommen hat. Als Daisy ihn aufsucht, erkennt er sie nicht mehr. Daisy zieht trotzdem in das Altersheim und pflegt dort den inzwischen zum Kleinkind und Baby gewordenen Benjamin, der schrittweise sein Gedächtnis verliert, dann das Gehen und das Sprechen verlernt, bis er schließlich mit 85 Jahren und dem Körper eines Neugeborenen in ihren Armen stirbt. Am Ende des Films erreicht der Hurrikan das Krankenhaus. Daisy schläft friedlich ein und stirbt. Die Bahnhofsuhr, die sich gegen den Uhrzeigersinn dreht und inzwischen abgenommen wurde, wird überschwemmt, tickt aber immer noch.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Vorlage.", "content": "Die Inspiration des Films, die Kurzgeschichte \"The Curious Case of Benjamin Button\", wurde 1922 von F. Scott Fitzgerald veröffentlicht. Bei Fitzgerald ist Benjamin Button allerdings zu Beginn der Geschichte auch von seiner Körpergröße her ein alter Mann. Da in der Verfilmung neben dem geänderten Protagonisten auch die Epoche und der Ort, in der die Erzählung spielt, eine ganz andere ist – Fitzgeralds’ beginnt 1860 in Neuengland, die des Films 1918 in New Orleans – ist auch die Handlung deutlich verändert. Der Film ist – anders als Fitzgeralds Werk – primär eine Liebesgeschichte.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik zum Film wurde vom französischen Komponisten Alexandre Desplat komponiert und mit einem 87-köpfigen Ensemble der Hollywood Studio Symphony aufgenommen. Einige Songs wie beispielsweise \"Didn’t Leave Nobody But the Baby\" wurden auch in dem Film \"O Brother, Where Art Thou?\" verwendet. Das Klavierstück, das Benjamin lernt und das am Ende des Films wiederholt wird, ist \"Bethena: A Concert Waltz\" von Scott Joplin.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Von der Filmkritik wurde der Film überwiegend positiv aufgenommen, rief aber auch negative Kritik hervor. Bei Rotten Tomatoes wurden 231 Kritiken gezählt, von denen 167 positiv und 64 negativ ausfielen. Die Süddeutsche Zeitung lobte den Film als „eine große Geschichte vom Altwerden“, der von den 13 Oscars, für die er nominiert wurde, „jeden verdient hätte“. Verena Lueken hob in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung besonders die Montage, in der Daisy von einem Taxi erfasst wird, als „eine filmisch brillante Reflexion über Zeit und Zufall und darüber, dass beides nicht unserer Kontrolle unterliegt“ hervor. Fincher bringe es fertig, „völlig mühelos die Beziehungen zwischen den Figuren vor unseren Augen zu entwickeln“. Im Kölner Stadtanzeiger lobte Frank Olbert die „in Bilder übersetzte philosophische Reflexion über die Existenz, das Altern und den Tod“ und hob hervor, der Film spüre dem letzten Moment des Lebens „auf unvergleichlich empfindsame, ja zärtliche Weise nach“. Er bewertet den Film abschließend als „Meisterwerk“. Das Kinomagazin Cinema erteilte dem Film mit einem nach oben zeigenden Daumen und der Bewertung „100 %“ seine Höchstwertung und lobte ihn als „zutiefst bewegendes Meisterwerk und eine Beschwörung der grotesken Komik“. Pitts Schauspiel wird als seine „bisher beste Darstellerleistung“ hervorgehoben. Iris Radisch rühmte in der Wochenzeitung Die Zeit, dass die Abweichung des Drehbuchs von der Literaturvorlage diese „bereichert und vertieft“ habe, und wertet Brad Pitts \"Benjamin Button\" als „glaubwürdigste[n] Charakter dieses Films“. Auch wegen seiner Abschlussszene werde man diesen „Ars-Moriendi-Film“ „nicht so schnell vergessen“. Gelobt wurde \"Der seltsame Fall des Benjamin Button\" von Laura Bader auf Focus Online als ein „Film über die einfachen Dinge des Lebens – mit einmaligen Effekten und viel Gefühl“. Sie hebt auch das Spiel Brad Pitts hervor, der es schaffe, „die Diskrepanz zwischen Benjamins äußerem und innerem Alter auf beeindruckend glaubhafte Weise darzustellen“. Harald Peters kritisierte den Film in der Welt am Sonntag als „vollgestopft mit überflüssigen Figuren und Handlungssträngen“. Die Hauptfigur Benjamin Button bezeichnete er als „möglicherweise die langweiligste Person, die es gibt“. Lars-Olav Beier bezeichnete den Film in Spiegel Online als brillant, er sei die größte Kino-Romanze seit Titanic. Der Film sei ergreifend und bewegend wie kaum eine andere Hollywood-Produktion, und mit 13 Nominierungen war er einer der Favoriten für die Oscarverleihung 2009. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der seltsame Fall des Benjamin Button ist ein Film des Regisseurs David Fincher aus dem Jahr 2008 mit Brad Pitt und Cate Blanchett in den Hauptrollen. Die Handlung wurde von der Kurzgeschichte \"The Curious Case of Benjamin Button\" von F. Scott Fitzgerald in einer modernen Version frei adaptiert.", "tgt_summary": null, "id": 2214317} {"src_title": "Smyril Line", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Iwan Senaj begann als Jugendlicher in seiner Heimatstadt Krywyj Rih mit dem Boxen und entwickelte sich schon als Junior zu einem hervorragenden Boxer. Bereits 2004 wurde er ukrainischer Juniorenmeister und startete mit 17 Jahren bei der Junioren-Weltmeisterschaft im südkoreanischen Jeju. Im Halbweltergewicht gelangen ihm dabei Siege über Sung Jong-Park, Südkorea u. Mark Jason Melligen aus den Philippinen. Im Viertelfinale unterlag er Armen Owsepjan aus Russland und belegte damit den 5. Platz. 2005 gewann er bei der Junioren-Europameisterschaft in Tallinn im Weltergewicht die Bronzemedaille. Nach drei Siegen unterlag er dort im Halbfinale gegen Norbert Harcsa aus Ungarn knapp nach Punkten (38:41). 2006 wurde er beim Algirdas-Schozikas-Turnier in Kaunas Sieger im Weltergewicht mit einem Punktsieg im Finale über Ernestas Dapkus aus Litauen. Ein bemerkenswerter Turniersieg gelang ihm auch beim 41. Makar Mazny Memorial in Mariupol/Ukraine, bei dem er im Mittelgewicht startete. Er siegte dort über den Russen Roman Kostin durch Abbruch in der 2. Runde und schlug danach die beiden irischen Spitzenboxer Darren O’Neill nach Punkten und Darren Sutherland durch Abbruch in der 3. Runde. 2007 siegte er in Kriwojrog in einem Länderkampf gegen Kuba gegen Yudiel Napoles. Im nationalen Bereich stand Iwan Senaj in den Jahren 2006, 2007 und in der ersten Hälfte des Jahres 2008 im Schatten von Sergei Derewjantschenko, der auch bei den Olympischen Spielen in Peking an den Start ging. 2008 wurde Iwan Senaj aber erstmals ukrainischer Meister bei den Senioren mit einem Sieg über Iwan Golub aus Donezk. Im November 2008 wurde Iwan Senaj dann bei der Europameisterschaft in Liverpool eingesetzt. Er konnte dort im Mittelgewicht voll überzeugen und erkämpfte sich mit Punktsiegen über Mladen Manew, Bulgarien (9:3), István Szili, Ungarn (13:5), Viktor Cotiujanschi, Moldawien (8:4) und Maxim Koptjakow, Russland (9:4) in souveräner Weise den Europameistertitel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Iwan Sergijowitsch Senaj (; ; * 3. April 1987 in Krywyj Rih, Ukrainische SSR, UdSSR) ist ein ukrainischer Boxer. Er wurde 2008 in Liverpool Europameister der Amateure im Mittelgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1673899} {"src_title": "Stephen Royce", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Besse verbrachte seine Kindheit auf dem elterlichen Bergbauernhof im Val de Bagnes im Unterwallis. 1985 ging er auf eigene Kosten nach Las Leñas in Argentinien, um das Sommertraining zu bestreiten. Dort wurde Nationaltrainer Karl Frehsner auf sein Talent aufmerksam und Besse durfte fortan mit der Nationalmannschaft trainieren. Bei der Juniorenweltmeisterschaft 1986 in Bad Kleinkirchheim gewann er die Goldmedaille in der Abfahrt, worauf ihn die Stiftung Schweizer Sporthilfe als Schweizer Nachwuchsathleten des Jahres auszeichnete. In der darauf folgenden Saison entschied er die Abfahrtswertung des Europacups für sich. Ende 1987 kam er erstmals im Weltcup zum Einsatz und holte am 9. Januar 1988 als Siebter der Abfahrt in Val-d’Isère erstmals Weltcuppunkte. An den Olympischen Winterspielen 1988 konnte er wegen einer gebrochenen Hand nicht teilnehmen. 1989 erreichte er in Vail sein bestes Ergebnis bei Weltmeisterschaften, den fünften Platz in der Abfahrt (hinter dem deutschen Überraschungssieger Hansjörg Tauscher und drei weiteren Schweizern). In der Saison 1989/90 fuhr Besse zwei Podestplätze heraus, die Weltmeisterschafts-Abfahrt 1991 in Saalbach-Hinterglemm beendete er als Achter. Vor den Olympischen Winterspielen 1992 konnte er sich in der mannschaftsinternen Qualifikation nicht durchsetzen. Am 6. März 1992 gewann er jedoch in Panorama erstmals eine Weltcup-Abfahrt. Besses zweiter Weltcupsieg folgte in Gröden auf der Saslong. Die Weltmeisterschaft 1993 in Morioka verlief für ihn jedoch enttäuschend (Platz 23). Im Januar 1994 feierte er seinen prestigeträchtigsten Sieg, als er in Wengen die Lauberhorn-Abfahrt gewann. Wiederum enttäuschend verliefen jedoch die Olympischen Winterspiele 1994, als er lediglich 16. der Abfahrt wurde und im Super-G ausschied. Der letzte Weltcupsieg seiner Karriere ereignete sich am 16. März 1994 in Vail. In den darauf folgenden Jahren konnte Besse nie mehr ganz sein früheres Leistungsniveau erreichen und erreichte lediglich dreimal einen Podestplatz. Am Ende der Saison 1998/99 erklärte Besse seinen Rücktritt. Seither leitet er in Verbier eine Skischule und veranstaltet Rennen. Daneben ist er für Télévision Suisse Romande als Berater tätig. Während einigen Monaten im Jahr lebt er in einer einsam gelegenen Holzhütte in der kanadischen Provinz Québec. In seiner Freizeit fertigt er Holzskulpturen mit einer Kettensäge. Besse ist ein Cousin des Skirennfahrers Justin Murisier.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Besse (* 10. März 1968 in Bruson) ist ein ehemaliger Schweizer Skirennfahrer. Er fuhr hauptsächlich Abfahrten und Super-G. Mit insgesamt vier Siegen und neun weiteren Podestplätzen im Alpinen Skiweltcup gehörte er in den 1990er Jahren zu den besten Abfahrern der Schweiz.", "tgt_summary": null, "id": 1653653} {"src_title": "Keely Kelleher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Jahr 1971 wird ein Mädchen namens Lucie in der Nähe eines Industriegebietes von der Polizei aufgelesen. Sie wurde, wie man in einer eingespielten Tatortbegehung sieht, in einem kleinen Raum mehrere Jahre lang festgehalten, konnte jedoch fliehen. Allerdings ist sie verstört und stark in sich gekehrt, sodass sie keine genaueren Angaben zu ihren Erlebnissen macht. Sie redet nur mit ihrer Freundin Anna, mit der sie zusammen in einem Waisenhaus aufwächst. Fünfzehn Jahre später glaubt Lucie, ihre Peiniger in einem Zeitungsartikel wiedererkannt zu haben und sucht das Haus auf, in dem die Familie wohnt. Sie erschießt die vierköpfige Familie mit einer Schrotflinte. Danach ruft Lucie ihre Freundin Anna an, die Lucies Anruf bereits erwartet. Lucie sollte die Familie an sich nur beobachten und sich Klarheit darüber verschaffen, ob es sich um die richtige Familie handelt. Durch einen Rückblick, eine Erinnerung Lucies, wird klar, dass die Mutter der Familie sie geschlagen und im Industriegebiet festgehalten hatte. Anna lässt sich die Adresse geben, doch als sie im Wald vor dem Haus ist, läuft ihr die verletzte Lucie in die Arme, die – in ihrer Halluzination – von einer grotesken, abgemagerten und stark entstellten weiblichen Gestalt angegriffen wird, die sie für eine Frau hält, die sie während ihrer Flucht gesehen, aber der sie nicht geholfen hat. Als Anna die Leichen in ein Erdloch im Garten wirft, fällt ihr auf, dass die Mutter Gabrielle schwer verletzt überlebt hat. Anna versucht daher, ihr zur Flucht zu verhelfen. Lucie sieht das und erschlägt mit einem Hammer Gabrielle, die für einen Großteil ihres erlittenen Leids verantwortlich ist. Als das ihre Halluzination dennoch nicht beruhigt, schneidet sich Lucie die Kehle durch. Anna findet am nächsten Tag zufällig einen geheimen Gang im Haus, der in ein unterirdisches Kellergefängnis führt, wo eine stark unterernährte und mit vielen Schnitten übersäte Frau im Dunkeln sitzt, die genau wie einst Lucie von den ehemaligen Bewohnern des Hauses gefangen gehalten wurde. Sie bringt sie nach oben, badet sie und entfernt das Metallkonstrukt, das die Augen bedeckt und mit Krampen in den Kopf genagelt wurde. Anschließend schläft Anna ein, neben der auf der Couch liegenden toten Lucie kauernd, die sie zuvor mitfühlend umarmt hat. Sie wacht am nächsten Tag wieder auf, weil die gerettete Frau stöhnende Geräusche macht, als sie versucht sich das Handgelenk zu zerschneiden. Als Anna sie davon abhalten will, wird die Frau von der Anführerin einer schwarzgekleideten, bewaffneten Truppe erschossen, die plötzlich das Haus stürmt und Anna in das Kellergefängnis bringt. Im Kellergang werden ein kleiner Tisch und zwei Stühle aufgestellt, und nachdem sie gezwungen wurde, sich zu setzen, erscheint eine ältere, exzentrisch anmutende Dame, die Anna erklärt, dass Lucie ein „Opfer“ gewesen sei, das damals nur entwischte, weil die Organisation noch zu unorganisiert gewesen sei. Die Opfer werden eingesperrt, erleben ein Trauma und sehen Dinge in ihrer Fantasie, wie Lucie eine Tote, die ihr Schmerz zufügen wollte, oder Schaben, die über einen krabbeln, wie die Frau, die Anna gefunden hat. In einem kleinen Heft zeigt die ältere Frau Anna die Bilder von Märtyrern bzw. Lingchi-Opfern, die „transzendieren“ und alle noch lebten, als die Bilder gemacht wurden. Die Dame weist Anna an, in die Augen der Märtyrer zu schauen. Sie erklärt, dass Märtyrer nichts mit Religion zu tun haben, sondern dass diese Menschen besonders seien und keine Opfer, aus denen die Welt ansonsten nur noch bestehe; dass sie es sogar mit Kindern versucht hätten, sich aber junge Frauen am ehesten zugänglich für die seelische Transformation eines authentischen Martyriums erwiesen hätten. Jene von selbstloser Natur, die – einmal gebrochen – durch völlige Selbstaufgabe jedes Leiden gleichgültig über sich ergehen lassen, bis ihre Seele an einem gewissen Punkt den Körper verlässt und das Jenseits betritt, obwohl ihr Körper noch am Leben ist. Wenn man also in der Lage wäre, eine solche Person aus diesem Zustand wieder zurückzuholen, wäre es ihr möglich, vom Leben nach dem Tod zu berichten. Nachdem die Frau wieder geht, wird Anna betäubt. Anschließend wird in schnellen Zeitsprüngen Annas „Vorbereitung“ auf ihre Begegnung mit dem Tod gezeigt, bei der sie angekettet in dem leeren, abgeschotteten und recht dunklen Raum von den neuen Bewohnern des Hauses schrittweise kahlgeschoren, zwangsernährt und immer wieder bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen wird. Während der Übergriffe sprechen die Peiniger kein Wort mit Anna. Die Erinnerung an Lucie, die ihr sagt, wie sie denkt, dass Angst weggeht, lässt sie furchtlos werden. Nachdem sie schließlich mental wie körperlich gebrochen ist, wird sie bei lebendigem Leib gehäutet. Sie hat daraufhin tatsächlich eine Vision und verkündet mit letzter Kraft der herbeigerufenen älteren Frau ihre Eindrücke in einem unhörbaren Flüstern. Die Mitglieder der Organisation, die diese Experimente macht, treffen daraufhin aus vielen Ländern im Haus ein, um zu erfahren, was Anna gesehen hat, da sie von den vier Überlebenden die bisher erste ist, die ihre Erlebnisse erzählt hat. Während die Leute im Foyer darauf warten, dass ihnen die ältere Frau davon berichtet, klopft ein Mann an die Tür des Badezimmers mit der älteren Frau darin, um sie abzuholen. Nach einem längeren Gespräch durch die geschlossene Tür sagt die ältere Frau: „Wissen Sie, was nach dem Tod kommt? Zweifeln Sie!“. Anschließend steckt sie sich einen Revolver in den Mund und drückt ab um Suizid zu begehen. In der letzten Szene ist die lexikalische Definition von Märtyrer zu sehen: \"nom, adjectif; du grec „marturos“: témoin\" (in den deutschen Untertiteln: \"Substantiv; von griech. „marturos“: Zeuge\"). Abschließend wird noch einmal die verstorbene Anna als Kind gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Wolf Speer von Filmstarts.de nennt den Film einen „der wichtigsten und besten des Jahres“. Er würde „erbitterte Diskussionen auslösen“ und zeige „etwas, das wir garantiert noch nie gesehen haben“. Janosch Leuffen von Blairwitch.de meint: Martyrs lasse „die Nerven auch nach dem Abspann nicht los“. [...] „Die Schlusspointe [werde] selbst [denjenigen], die wie Lucie und Anna bis zum bitteren Ende schmerzhaft durchgehalten haben, den Mund offen stehen lassen.“.", "section_level": 1}, {"title": "Diskussion in Frankreich.", "content": "Französische Horrorfilme (bspw. der in Deutschland in seiner gekürzten Fassung beschlagnahmte \"Inside\" sowie \"Frontier(s)\" oder \"High Tension\") sind in letzter Zeit dafür berühmt geworden, exzessive Gewaltdarstellungen zu bieten. In Frankreich war er ab 18 freigegeben, was bei den meisten Horrorfilmen nicht der Fall ist, da Kinos und das Free-TV die Filme dann nicht zeigen dürfen. Die französische Kulturministerin Christine Albanel ließ daraufhin eine erneute Prüfung durchführen, woraufhin eine Freigabe ab 16 erzielt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "Der Film ist dem italienischen Filmautor und Regisseur Dario Argento gewidmet. Martyrs wurde im Juli 2012 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) auf Liste A indiziert. Den meisten dadurch ergehenden Restriktionen unterlag der Film jedoch bereits durch seine Freigabe mit dem SPIO/JK-Siegel „strafrechtlich unbedenklich“, das ihm eine schwere Jugendgefährdung attestiert. Allerdings ist Martyrs von den oben genannten drei Beispielen der einzige Film, der in Deutschland ungekürzt veröffentlicht wurde. Die Band Paradise Lost adaptierte eine Szene des Films in ihrem Video zu dem Song „Faith Divides Us - Death Unites Us“ vom gleichnamigen Album aus dem Jahre 2009 und nahm auch in dessen Text eindeutig Bezug.", "section_level": 1}, {"title": "Neuverfilmung.", "content": "Der deutsche Filmemacher Daniel Stamm verkündete 2011, eine US-amerikanische Neuverfilmung drehen zu wollen, unter der Leitung von Temple Hill und Morgan White. Mark L. Smith schrieb das Originaldrehbuch von Pascal Laugier um. Der Film wurde schließlich von Kevin und Michael Goetz inszeniert und wurde im Oktober 2015 auf verschiedenen Filmfestivals gezeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martyrs ist ein französischer Horrorfilm aus dem Jahr 2008. Im Kino lief er in Deutschland bisher nur auf dem Fantasy Filmfest am 19. August 2008. Eine Veröffentlichung in Deutschland auf DVD fand am 1. April 2009 für den Videotheken-Verleih statt. Eine Veröffentlichung auf Blu-ray oder als Kaufmedium gibt es in Deutschland nicht, sie sind jedoch in Österreich erhältlich. Die deutschen Rechte liegen bei \"Autobahn\", einem Sublabel von \"Senator Entertainment\". Die ungeschnittene Veröffentlichung erhielt in Deutschland die SPIO/JK-Freigabe mit dem Zusatz \"strafrechtlich unbedenklich\".", "tgt_summary": null, "id": 1978664} {"src_title": "Peter T. Washburn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ein Offizierkasino eines schottischen Bataillons nach dem Zweiten Weltkrieg: Major (in der deutschen Synchronisation als Lieutenant Colonel bezeichnet) Sinclair gibt bekannt, dass dies sein letzter Tag als kommandierender Offizier sei, bevor Lieutenant Colonel Barrow zur Übernahme des Kommandos eintrifft. Obwohl Sinclair das Bataillon im Krieg, nachdem der Kommandeur fiel, übernommen und erfolgreich geführt hat, soll der Dienstposten nun wieder regulär besetzt werden. Sinclair selbst wird die Aufgabe des stellvertretenden Bataillonskommandeurs übernehmen. Sein Nachfolger Barrow trifft unerwartet am selben Abend ein und erlebt dabei, wie sich die Offiziere ausgelassen amüsieren. Bei der provisorischen Begrüßung tauschen Sinclair und Barrow sich kurz über ihre militärische Laufbahn aus. Während Sinclair aus dem Unteroffiziersstand kommend eine Karriere als Truppenoffizier gemacht hat und vielfach ausgezeichnet wurde, entstammt Barrow einer alten Offiziersfamilie, hat jedoch einen Universitätsabschluss und war Ausbilder an der Militärakademie Sandhurst. Sinclair erzählt, dass er einst wegen Trunkenheit in Arrest war. Barrow erwähnt, dass auch er „gesessen“ habe, belässt es jedoch bei Andeutungen über seine Erlebnisse als Kriegsgefangener. Die Charaktere der beiden Offiziere sind grundverschieden: Sinclair gibt sich jovial und grob, ist aber bei den meisten Offizieren beliebt. Barrow ist in Verhalten und Ausdrucksweise ausgesprochen korrekt, was auf seine Untergebenen befremdend wirkt, zumal er auch keinen Alkohol konsumiert. Sinclair lässt von Anfang an keinen Zweifel daran, dass er sich gegenüber Barrow zurückgestuft fühlt und diesen für einen Schreibtischsoldaten hält. Er ahnt nicht, dass Barrow große psychische Probleme hat, nachdem dieser in japanischer Gefangenschaft gefoltert worden war, und versucht, „sein“ Bataillon indirekt unter Kontrolle zu behalten. Sinclairs Tochter Morag verbindet währenddessen eine vor dem Vater verheimlichte Liebe mit Corporal Fraser, einem der Dudelsackpfeifer des Bataillons. Barrow besichtigt in den nächsten Wochen intensiv die Truppe, beschäftigt sich mit Formalien und erlässt Anordnungen, die die Disziplin der Truppe wieder stärken sollen, was Sinclair während seines Kommandos offensichtlich vernachlässigte. Einer der Befehle des neuen Kommandeurs lautet, dass sich die Offiziere des Unterrichts im „Highland dancing“ zu unterziehen haben, damit diese wieder disziplinierter und gesellschaftsfähiger tanzen als bisher. Er stößt zunehmend auf offene Unzufriedenheit seiner Offiziere, insbesondere bei Sinclair. Bei einer Cocktail-Party, zu der zivile Gäste eingeladen sind, tanzen Sinclair und die anderen Offiziere schließlich wieder in ihrem althergebrachten groben Stil. Barrow wird wütend, da er seine Autorität untergraben sieht, verliert die Kontrolle und erklärt die Party für beendet. Erst nach dem Eklat kommt er zur Besinnung und vertraut Captain Cairns, dem Adjutanten, die Erlebnisse in der Kriegsgefangenschaft und seine desillusionierte Lebensplanung an. Als Sinclair in einem Lokal seine Tochter zusammen mit Corporal Fraser entdeckt, stellt er sie zur Rede. Im Affekt versetzt er Fraser einen Schlag ins Gesicht. Da dies ein schweres Vergehen eines Offiziers darstellt, drohen die Spannungen zu eskalieren: Barrow ist zunächst unschlüssig, wie er mit dem Vorfall umgehen soll, will dann aber einen Bericht für die übergeordnete Brigade erstellen. Die Folge wäre eine Anklage gegen Sinclair vor dem Militärgericht und das sichere Ende seiner Karriere. Da Barrow in seinem Bataillon, sowohl bei Offizieren als auch Unteroffizieren, Unverständnis für eine offizielle Untersuchung spürt und die Offiziere sich demonstrativ zu Sinclair bekennen, entschließt er sich widerwillig, ihn aufzusuchen, um die Sache womöglich doch innerhalb des Bataillons zu klären. Im Verlauf des Gesprächs erkennt Sinclair bald die Schwachstelle in Barrows Charakter, nämlich seinen ausgeprägten Idealismus, und suggeriert ihm, dass bei Einleitung eines Verfahrens in Wirklichkeit allein die Integrität des Bataillons öffentlich Schaden nähme. Er beschwört Barrow, den Vorfall nicht zu melden und ihm eine Chance zu geben. Im Gegenzug versichert er ihn seiner künftigen Unterstützung. Barrow geht darauf ein, wenn auch mit erkennbarem Zweifel. In der Offiziersmesse findet ein feuchtfröhlicher Abend wie in früheren Zeiten statt: Sinclair ist Mittelpunkt und Wortführer und versammelt die meisten Offiziere um sich, während Barrow passiv am anderen Ende des Tisches sitzt. Als er unverhohlen von der Teilnahme am Gespräch ausgeschlossen wird, begibt er sich ins Billardzimmer. Im Gespräch mit Major Scott, der ihm zur offiziellen Untersuchung geraten hat, wird ihm klar, dass es im Bewusstsein der Offiziere letztlich Sinclair war, der „entschieden“ hat, dass es keinen Bericht geben wird. In der erschütternden Erkenntnis keinerlei Autorität mehr zu besitzen, zieht sich Barrow zurück und begeht Selbstmord. Wenige Tage später informiert Sinclair, nunmehr wieder Bataillonskommandeur, die Offiziere anlässlich einer Besprechung offiziell über den Tod Barrows, erläutert seine umfangreichen Planungen für das Begräbnis des Toten und verfällt dabei in eine Art Besessenheit. Als ihn seine Kameraden darauf aufmerksam machen, dass seine Pläne auch im Hinblick auf die Todesumstände etwas abgehoben erscheinen, macht er ihnen klar, dass es sich um Mord gehandelt habe. Er sei der Mörder, sie die Komplizen gewesen. Barrow habe ein solches Begräbnis verdient. Den Klang von Trommeln und Dudelsäcken im Kopf fährt er mit seinen Planungen fort, während die Offiziere still den Raum verlassen. Schließlich führt die seelische Last seiner Verantwortung zu einem Nervenzusammenbruch. Captain Cairns und Major Scott geleiten ihn hinaus und er wird nach Hause gefahren.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "\"Einst ein Held\" war der vierte und letzte Film, den Alec Guinness zusammen mit Kay Walsh, der Ehefrau von Regisseur David Lean, drehte. Susannah York gab mit dem Film ihr Leinwanddebüt. Die Kulisse für den Film bildete Stirling Castle. Für das Szenenbild war der Oscar-prämierte Wilfred Shingleton verantwortlich. Das Tonstudio leitete John Cox, der 1963 einen Oscar für seine Arbeit an \"Lawrence von Arabien\" gewann.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "„Bei manchen Brüchen in der vielschichtigen Handlung doch ein Film mit überragenden schauspielerischen Leistungen, insbesondere in den Hauptrollen“, befand der \"film-dienst\". Auch \"Prisma\" lobte die Darsteller: „Alec Guinness und John Mills liefern in Ronald Neames Militärdrama vortreffliche Porträts ab.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei der Oscarverleihung 1961 war \"Einst ein Held\" in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch (James Kennaway) für den Oscar nominiert. Nominiert war der Film 1961 außerdem für den British Academy Film Award in den Kategorien Bester Film, Bester britischer Film, Bester britischer Darsteller (John Mills und Alec Guinness) und Bestes britisches Drehbuch (James Kennaway). Bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig wurde John Mills 1960 als bester Darsteller mit der Coppa Volpi ausgezeichnet. Ronald Neames Film lief zudem im Wettbewerb um den Goldenen Löwen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Einst ein Held (Originaltitel: \"Tunes of Glory\") ist ein britisches Filmdrama des Regisseurs Ronald Neame aus dem Jahr 1960 nach dem gleichnamigen Roman von James Kennaway.", "tgt_summary": null, "id": 1235107} {"src_title": "Peter von Rittinger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Stokes war bei der Erstellung der wissenschaftlichen Einordnung von Pflanzen in das damals neue Linnésche System erfolgreich tätig. Für einige Pflanzen, so zum Beispiel den Lackbaum und die Schnabel-Segge, ist Stokes der Erstbeschreiber; sein botanisches Autorenkürzel lautet „Stokes“. Zusammen mit William Withering arbeitete Stokes an der Erforschung der medizinischen Möglichkeiten des Roten Fingerhutes (\"Digitalis purpurea\"), über dessen medizinische Wirksamkeit Stokes bereits 1776, noch als Student, einen Bericht an der medizinischen Fakultät der Universität von Edinburgh geschrieben hatte. Die zweite Ausgabe von Witherings Entdeckungen zur Herzwirksamkeit der Pflanze, \"Treatise on the foxglove\", wurde durch Stokes bearbeitet und ergänzt; ebenso war Stokes behilflich bei der Erstellung der Erstausgabe von Witherings \"Botanical arrangements\". Bei der Erstellung der zweiten Ausgabe dieses Buches kam es aber zum Streit zwischen den beiden Männern um die Anteile an Arbeit, die jeder der beiden Forscher daran hatte, was sich sowohl im wissenschaftlichen, wie im finanziellen Erfolg niederschlagen sollte. Infolge dieses Streites trennten sich 1790 die Wege der beiden. 1788 wurde Stokes in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Stokes war während der Zusammenarbeit mit Withering 1783 zu einem ständigen Mitglied der Lunar Society in Birmingham geworden. Offenbar traf sich die Gruppe gelegentlich in seinem Haus; im Notizbuch Erasmus Darwins findet sich mindestens ein konkreter Eintrag darüber für den 12. Juni 1786. Im Jahr 1790 löste sich Stokes aber im Verlauf seines Streites mit Withering wieder aus der Gruppe. Er zog von Birmingham zunächst nach Shrewsbury, später nach Kidderminster, wo er 1831 auch verstarb.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Charles Louis L’Héritier de Brutelle benannte nach ihm die Korbblütlergattung \"Stokesia\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Jonathan Stokes (* 1755 in Chesterfield; † 18. April 1831 in Kidderminster) war ein britischer Botaniker und Doktor der Medizin der Universität Edinburgh. Zusätzliche Interessen legte Stokes im Bereich der Erforschung der Chemie der Luft sowie der Klassifikation von tierischen und pflanzlichen Fossilien an den Tag.", "tgt_summary": null, "id": 319614} {"src_title": "Albert Burgh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Dichter wurde als Kostas Kroustallis in einem „wlachischen“ Gebirgsdorf namens Sirako (Συρράκο oder Σιράκο) im Pindos-Gebirge im Epirus geboren, wo er bis zu seinem zwölften Lebensjahr aufwuchs. Ab 1880 besuchte er die berühmte Sosimäa-Schule (Ζωσιμαία Σχολή) in Ioannina, wo sein Vater Dimitrios Kroustallis ein Großhandelsunternehmen betrieb. Noch als Schüler wurde er 1886 mit seinem ersten ‚patriotischen‘ Gedicht \"Die Schatten des Hades\" (Αι σκιαί του Άδου) bekannt, das sich auf die Ereignisse der ‚Griechischen Revolution‘ von 1821 bezog und ihm die Ausweisung durch die in Nordgriechenland noch regierende osmanische Herrschaft einbrachte. Er floh Weihnachten 1888 nach Athen, während ein osmanisches Gericht ihn in Abwesenheit zu einer fünfundzwanzigjährigen Verbannung verurteilte. In Athen änderte er seinen Familiennamen von Kroustallis in Krystallis. Den harten Lebensbedingungen in Athen war er auf Dauer gesundheitlich nicht gewachsen. Er arbeitete anfangs in der Druckerei des Verlages \"Phexi\" (Φέξη), später bei einem enzyklopädischen Verlag und kurzzeitig als Redakteur der Zeitschrift \"Evdomas\" (Εβδομάς ‘Woche‘) und schließlich als Angestellter der griechischen Eisenbahnen. Zugleich arbeitete er nachts an der Sammlung historischen und volkskundlichen Materials und an seinem dichterischen Werk. Als er an Tuberkulose erkrankte, zog er mit der Hoffnung auf Linderung nach Kerkyra. Da sich sein Zustand jedoch weiter verschlimmerte, ging er zu seiner Schwester nach Arta, wo er nach wenigen Tagen am 22. April 1894 im Alter von 26 Jahren verstarb. Neben Kostis Palamas (Κωστής Παλαμάς) gilt Kostas Krystallis als einer der wichtigsten Vertreter der so genannten Generation von 1880 und gehört mit diesem und seinen Zeitgenossen Georgios Drosinis und Nikos Kambas zur Neuen Athener Schule. Er trug mit seinen Studien und seinem dichterischen Werk entscheidend dazu bei, dass sich die neugriechische Volkssprache gegenüber der antikisierenden Hochsprache in der Literatur durchsetzen konnte. Das griechische Kultusministerium erklärte das Jahr 1994 zum „Kostas-Krystallis-Jahr“. Von Michalis Peranthis (Μιχάλης Περάνθης) gibt es unter dem Titel \"Der Großhirte\" (Ο Τσέλιγκας) eine Biographie über Kostas Krystallis in der Form eines historischen Romans.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Seine ersten Gedichte \"Die Schatten des Hades\" ('Αι Σκιαί του Άδου, 1886) und \"Der Mönch vom Messolongi-Paß\" (Καλόγηρος της Κλεισούρας Μεσολογγίου, 1890) hatten epischen Charakter und waren beeinflusst von den Werken des griechischen Dichters Aristotelis Balaoritis (Αριστοτέλης Βαλαωρίτης). Mit seinen folgenden beiden Gedichtsammlungen wandte er sich dann der Neuen Athener Schule zu. Diese Werke sind stark von der Dichtung der griechischen Volksmusik und volkskundlichen Themen geprägt. Im Jahre 1891 erschien seine Gedichtsammlung \"Bäuerliches\" (Αγροτικά). Mit der 1893 folgenden Sammlung \"Lieder des Dorfes und des Pferchs\" (Τραγούδια του Χωριού και της Στάνης, 1893) erwarb er sich seinen Namen als Verteidiger und Förderer der griechischen Volkssprache \"(Dimotiki)\" und der Volksdichtung im griechischen Sprachenstreit. 1891 erschien außerdem die Studie \"Die Wlachen des Pindos\" (Οι Βλάχοι της Πίνδου). 1894 folgten \"Prosastücke\" (Πεζογραφήματα), \"Schwalben\" (Χελιδόνες) und andere.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Βιογραφικές πληροφορίες στην ιστοσελίδα του Εθνικού Κέντρου Βιβλίου", "section_level": 1}], "src_summary": "Kostas Krystallis oder Kroustallis ( oder Κρουστάλλης; * 1868 in Sirako; † 22. April 1894 in Arta) war ein griechischer Dichter und Schriftsteller der Neuen Athener Schule.", "tgt_summary": null, "id": 1704340} {"src_title": "René Chesneau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bigelow, der Sohn eines Farmers, studierte an der Harvard University, erhielt dort den Grad eines \"Bachelor of Arts\" und arbeitete nach Abschluss eines Medizinstudiums 1810 an der \"University of Pennsylvania\" zum Doktor der Medizin promoviert. Als Botaniker wurde er schnell bekannt; er stand u. a. mit Sir James Edward Smith, Heinrich Adolf Schrader und Augustin Pyrame de Candolle in Kontakt. 1812 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Seit 1818 war er gewähltes Mitglied der American Philosophical Society. 1820 gehörte er zu den fünf Personen, die die \"American Pharmacopoeia\", die erste Zusammenstellung der nordamerikanischen Arzneipflanzen, gestalten sollten, und war richtungweisend bei der Einrichtung der medizinischen Nomenklatur im englischen Sprachraum. Bigelow gründete den ersten Parkfriedhof der Vereinigten Staaten, Mount Auburn Cemetery in der Nähe von Boston, der Vorbild für alle weiteren Parkfriedhöfe des Landes werden sollte und dessen architektonische Elemente von Bigelow entworfen wurden. Er arbeitete am Massachusetts General Hospital, wo seit 1856 eine Büste an ihn erinnert. Von 1815 bis 1855 war er Professor für \"materia medica\" an der Harvard-Universität, 1816 bis 1827 hatte er die Rumford-Professur dort inne. Aus seinen Vorlesungen gingen die \"Elements of Technology\" hervor, die 1840 in zwei Bänden unter dem Titel \"Useful Arts considered in Connection With the Applications of Science\" erneut aufgelegt wurden. Viele Jahre lang war er der Präsident der \"Massachusetts Medical Society,\" außerdem war er von 1847 bis 1863 der Präsident der American Academy of Arts and Sciences. Sein besonderes Interesse galt der Ausbildung der Studenten. Neben Fachbüchern und Artikeln verfasste er auch Gedichte. Seine \"Florula Bostoniensis\" galt drei Jahrzehnte lang als Standardwerk über die Flora Neuenglands. Die \"American Medical Botany\" war das erste in den USA erschienene Buch mit Farbillustrationen, für die Bigelow ein eigenes Aquatinta-Verfahren entwickelte. Bigelow war ein glühender Anhänger des technischen Utopisten John A. Etzler und bezog viele Anregungen aus dessen Hauptwerk \"Das Paradies\".", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "James Edward Smith benannte 1819 nach ihm die Pflanzengattung \"Bigelovia\" aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae).", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacob Bigelow (* 27. Februar 1787 in Sudbury, Massachusetts; † 10. Januar 1879 in Boston) war ein US-amerikanischer Mediziner und Botaniker. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „Bigelow“.", "tgt_summary": null, "id": 2085853} {"src_title": "Archbold (Ohio)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Häufigkeit/Inzidenz.", "content": "Die Häufigkeit einer Kuhmilchproteinallergie liegt im Säuglings- und Kleinkindesalter bei ca. 2 bis 3 % der Bevölkerung. Sie manifestiert sich meist in den ersten Lebensmonaten, häufig nach dem Abstillen des Säuglings mit der Einführung der Säuglingsmilchnahrung oder mit Einführung von Milch im Rahmen der Beikost. In seltenen Fällen entwickeln auch voll gestillte Kinder eine Kuhmilchallergie, da Kuhmilchallergene aus der mütterlichen Ernährung in die Muttermilch übertreten und den Säugling auf diesem Weg sensibilisieren können.", "section_level": 1}, {"title": "Prognose.", "content": "Die Prognose ist günstig, etwa 75 % der betroffenen Kinder weisen mit zwei Jahren und 90 % bis zum Schulalter eine Toleranzentwicklung auf. Erwachsene sind seltener von einer Kuhmilchproteinallergie betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen.", "content": "Bei einer Allergie stuft das kindliche Immunsystem das Milcheiweiß als „fremd“ bzw. „gefährlich“ ein. Bei Kontakt mit dem vermeintlichen Fremdstoff (= Allergen) wird eine immunologisch vermittelte Überreaktion des Abwehrsystems ausgelöst, die zu Symptomen einer Allergie führt. In der Milch sind 25 verschiedene Eiweiße enthalten, die als Allergen fungieren können, wobei vor allem verschiedene Caseine, β-Laktoglobulin (β-LG) und α-Lactalbumin allergische Reaktionen auslösen. Seltener treten schwere Herz-Kreislauf-Beschwerden auf, die mit lebensgefährlichen Asthmaanfällen und Anaphylaxie einhergehen können. Dabei werden unter einer Kuhmilchallergie alle immunologischen Mechanismen zusammengefasst, die über IgE-vermittelte Reaktionen (IgE-Kuhmilch-/Kuhmilchproteinallergie) und andere Immunglobuline (non-IgE-Kuhmilch-/Kuhmilchproteinallergie), in seltenen Fällen T-Lymphozyten, ablaufen. Allergische Reaktionen können verschiedene Organe betreffen. Dazu gehören die Haut, der Magen-Darm-Trakt sowie die Atemwege. Einer neuen Vermutung zufolge könnten Störungen des Mikrobioms im Darm die Kuhmilchallergie verursachen oder fördern.", "section_level": 1}, {"title": "Allergene Bestandteile des Kuhmilcheiweiß.", "content": "Kuhmilcheiweiß ist eine Mischung aus verschiedenen Proteinfraktionen. Dazu gehören u. a. Jede einzelne Fraktion kann potentiell allergen wirken, wobei die meisten Allergien durch Kasein, β-Laktoglobulin und α-Laktalbumin und seltener durch die anderen Eiweißstrukturen ausgelöst werden. Kuhmilch ist mit der Milch anderer Tierarten eng verwandt und aufgrund ähnlicher Eiweißstrukturen reagieren die meisten Betroffenen mit einer Kuhmilchallergie auch auf Ziegen-, Schaf- und Stutenmilch. Diese sind daher nicht für die Ernährung von Kindern mit einer Kuhmilchallergie geeignet.", "section_level": 1}, {"title": "Allergieformen.", "content": "Hinsichtlich der Reaktionszeit unterscheidet man sogenannte Sofort-Typ-Allergien bzw. Allergien vom Spät-Typ. Sofort-Typ-I-Allergien sind dadurch gekennzeichnet, dass die Symptome sofort oder innerhalb von zwei Stunden nach Allergenkontakt auftreten. Neben Sofortreaktionen treten bei etwa 50 % der betroffenen Kinder deutlich verzögerte Reaktionen (Spätreaktionen) auf. Bei den Spätreaktionen treten Beschwerden erst bis zu 48 Stunden nach Aufnahme des Allergens auf. Sehr selten kommt es zum Ausbrechen der betreffenden Beschwerden nach Ablauf einer Woche. Sofortreaktionen sind meist durch sogenannte IgE-Antikörper (Immunglobulin E) vermittelte allergische Reaktionen. Bei Kontakt mit dem Allergen bildet der Organismus spezifische Eiweißstoffe (Immunglobuline), deren Aufgabe darin besteht, Fremdstoffe zu erkennen, um diese zu binden und zu bekämpfen. Bei allergischen Reaktionen gegen Nahrungsmittelallergene bildet der Körper spezifische IgE-Antikörper. Daraufhin werden Entzündungsbotenstoffe freigesetzt, welche Entzündungsreaktionen auslösen, die sich in Form allergischer Reaktionen an verschiedenen Organsystemen, wie z. B. Haut, Magen-Darm-Trakt, und Atemwege manifestieren. Die Erfassung des Gesamt IgE und der spezifischen IgE-Antikörper im Blut ist ein wichtiger Bestandteil der Allergiediagnostik. Allergien vom Spättyp kommen unter den allergischen Reaktionen eine Sonderstellung zu. Diese Allergien werden in der Regel nicht durch Antikörper, sondern durch andere zelluläre Immunmechanismen vermittelt. Daher sind im Blut keine IgE- Antikörper nachweisbar. Sie werden als non-IgE-vermittelte Allergien bezeichnet und sind nur mittels einer milchfreien Auslassdiät mit anschließender Provokation nachweisbar. Bluttests sind bei dieser Form in der Regel negativ und auch mittels Hautprick-Tests werden diese Spätreaktionen nicht erfasst. Der Atopy Patch Test, der erst nach 48 Stunden abgelesen wird, ist für die Praxis nicht mehr empfohlen. Insgesamt werden unter einer Kuhmilchallergie alle immunologischen Mechanismen zusammengefasst, die über IgE-vermittelte Reaktionen (IgE-Kuhmilch-/Kuhmilchproteinallergie) sowie andere zelluläre Immunmechanismen, wie bei den non-IgE-vermittelten Allergien (non-IgE-Kuhmilch-/Kuhmilchproteinallergie) ablaufen.", "section_level": 1}, {"title": "Symptome.", "content": "Beschwerdebild, Ausmaß und Schweregrad der Symptome können sehr vielfältig sein. Betroffen sind in der Regel die Haut, der Verdauungstrakt, der Atemtrakt und in akuten Fällen das Herz-Kreislauf-System. Beschwerden können einzeln auftreten, häufig liegen aber kombinierte Beschwerdeformen vor. Die Beschwerden können mild bis heftig sein. Die schwerste Form der allergischen Reaktion ist der anaphylaktische Schock. Dabei kommt es binnen Sekunden und Minuten zu lebensbedrohlichen Beschwerden, die ein sofortiges Eingreifen erforderlich machen. Die meisten Allergien sind jedoch nicht lebensgefährlich oder lebensverkürzend, aber sie schränken die Lebensqualität sowie das Befinden der Betroffenen deutlich ein. Zu den führenden Hautbeschwerden zählen: Charakteristische Magen-Darm-Beschwerden sind: Mögliche Atemwegsbeschwerden sind: Unspezifische Symptome: Systemische Reaktionen:", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzung zu Milchzuckerintoleranz (Laktoseintoleranz).", "content": "Aufgrund ähnlicher Beschwerden (Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Völlegefühl) wird die Kuhmilchallergie häufig mit einer Laktoseintoleranz (=Milchzuckerunverträglichkeit) verwechselt. Beide Erkrankungen können ähnliche Beschwerden verursachen, haben jedoch verschiedene Ursachen und erfordern demzufolge verschiedene diätetische Behandlungsformen.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Jeder Verdacht auf eine Kuhmilchallergie sollte von einem Kinderarzt überprüft werden. Um eine optimale Nährstoffzufuhr nicht zu gefährden bzw. die Nahrungsmittelauswahl nicht unnötig einzuschränken, sollte die Ernährung nicht auf bloßen Verdacht hin umgestellt werden. Für einen sicheren Befund sind verschiedene Untersuchungen erforderlich. Dazu gehören: Für eine sichere Bewertung sollte anschließend immer eine orale Provokation erfolgen. Dazu werden wieder kleine Mengen an Milch wieder in die Diät der Mutter eingeführt bzw. kleine Mengen der ursprünglichen Kuhmilchformula erneut unter ärztlicher Aufsicht gefüttert. Treten dabei die bekannten Beschwerden wieder auf, gilt der Verdacht als gesichert und die milchfreie Ernährung wird nach Einschätzung des Arztes für die nächsten 6–18 Monate konsequent fortgesetzt. Bei schweren Reaktionen in der Vergangenheit, kann auf die erneute Belastung mit dem Allergen verzichtet werden, um unnötige Belastungen des Kindes zu vermeiden. Über die genaue Vorgehensweise entscheidet der behandelnde Arzt. Da man nicht mit Sicherheit einschätzen kann, mit welchen Reaktionen bei erneutem Allergenkontakt zu rechnen ist, sollte die Provokation immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Je nach bisherigem Ausmaß und Schweregrad der aufgetretenen Beschwerden kann die Provokation ambulant in der Kinderarztpraxis durchgeführt werden. Bei hohem Anaphylaxierisiko ist eineTestung unter stationärer Aufsicht angezeigt. Die genaue Vorgehensweise legt der behandelnde Kinderarzt fest. Wenn sich die Symptome während der Eliminationsdiät nicht bessern, ist eine Kuhmilchallergie unwahrscheinlich. Hier erfolgt eine weiterführende Diagnose. Bei Bedarf erfolgt die Überweisung zu einem Spezialisten.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Die wesentliche Grundlage der Behandlung ist eine konsequente Nahrungsumstellung. Für eine beschwerdefreie Entwicklung ist eine Ernährung ganz ohne Milch und Milchprodukte erforderlich. Zur Therapie einer Kuhmilchallergie stehen verschiedene Verfahren zur Auswahl. Das am meisten angewandte ist die Hyposensibilisierung. Hierbei wird dem Patienten in stetig steigenden Dosen Milch verabreicht. Bei schweren Fällen einer Kuhmilchallergie wird diese entweder in einer Lösung (Beginnend mit einem Mischungsverhältnis 1:100 später 1:10) oder tröpfchenweise gegeben. Gesteigert wird die Dosierung der verabreichten Milch, bis die Menge von 250 ml erreicht ist. Auch nach der erfolgten Hyposensibilisierung sollten die Patienten täglich Milch zu sich nehmen, da sonst der Gewöhnungseffekt wieder verloren gehen kann. Falls die eben beschriebene Maßnahme keine Wirkung zeigt, ist nur das strikte Vermeiden der auslösenden Stoffe möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Stillen bei vorliegender Kuhmilchallergie.", "content": "Auch Kinder mit Kuhmilchallergie können gestillt werden, sofern sich die Mutter milchfrei ernährt. Da Allergene aus der mütterlichen Ernährung in der Muttermilch wiederzufinden sind, ist eine konsequente Nahrungsumstellung erforderlich.", "section_level": 1}, {"title": "Spezialnahrungen zur Ernährung bei Kuhmilchallergie im Säuglings- und Kleinkindalter.", "content": "Milch und Milchprodukte sind wertvolle Nährstofflieferanten in der Säuglings- und Kleinkindernährung und leisten einen wesentlichen Beitrag zur bedarfsgerechten Versorgung. Kinder mit einer Kuhmilchallergie benötigen für eine ausreichende Versorgung eine dem Alter entsprechend vollwertige und sichere Ersatznahrung. Zu diesem Zweck gibt es speziell zusammengesetzte Spezialnahrungen. Dabei unterscheidet man zwei Grundtypen: Dazu gehören die sog. extensiven Hydrolysate (eHF) und die Nahrungen, die auf non allergenen Aminosäurebausteinen (AA) basieren. Die Abkürzung „eHF“ steht für „extensiv hydrolysiert“. Das bedeutet, dass der Eiweißanteil weitestgehend in kleinste Stücke vorgespalten wurde. Durch diese Maßnahme werden die allergenen Eigenschaften des Eiweiß weitestgehend reduziert. eHF-Spezialnahrungen werden von vielen Kindern gut vertragen. Allerdings enthalten sie noch Restallergene, welche bei einigen Kindern immer noch Beschwerden auslösen können (z. B. bei Kindern mit nicht IgE-vermittelten Allergieformen). Bei den non-allergenen Nahrungen (AA) ist das Eiweiß in Form von Aminosäuren enthalten. Aminosäuren sind die kleinsten Bausteine eines Eiweiß. Da sie frei sind von jeglichen Bestandteilen der Kuhmilch, gelten sie als non-allergen. Folglich lösen AA-Nahrungen keine allergischen Reaktionen aus und sorgen für einen sicheren Befund und eine hohe Therapiesicherheit. Werden Kinder nach Umstellung auf eine eHF-Nahrung nicht vollständig beschwerdefrei, kann in Rücksprache mit dem Arzt die Umstellung auf eine Aminosäure-basierte Nahrung angezeigt sein. Speziell bei Kindern mit nicht IgE-vermittlelter Erkrankung am Gastrointestinaltrakt ist eine ausschließliche Ernährung mit aminosäurebasierter Säuglingsnahrung (AAF) erwiesenermaßen effektiver als eine Eliminationsdiät mit extenisvem Hydrolysat, da nur durch eine AAF eine vollständige Allergenelimination gewährleistet ist. Der Arzt entscheidet, welche Nahrung für das jeweilige Kind am besten geeignet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Alternative Nahrungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sojadrink.", "content": "Sojabasierte Säuglingsnahrungen, Sojadrink und Sojaprodukte sind allergologisch bedenklich. Des Weiteren haben sie einen hohen Gehalt an Isoflavonen. Dabei handelt es sich um pflanzliche Stoffe mit hormonähnlicher Wirkung. Da die Wirkung dieser Substanzen auf den Stoffwechsel eines Säuglings noch nicht abschließend geklärt werden konnte, kommt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zu dem Schluss: „Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung aus Sojaeiweiß soll nur gegeben werden, wenn medizinische Gründe vorliegen, und auch dann nur unter ärztlicher Aufsicht.“Bundesamt für Risikobewertung, Presseinformationen 27/2007 vom 19. November 2007 Deswegen sind Soja-basierte Säuglingsnahrungen oder -Produkte weder zur Vorbeugung noch zur Behandlung von Säuglingen mit einer Kuhmilchallergie geeignet.", "section_level": 2}, {"title": "Milch von Ziege, Schaf, Stute usw..", "content": "Ziegen-, Schaf- oder Stutenmilch sind kein geeigneter Ersatz bei bestehender Kuhmilchallergie. In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass die Kinder in der Regel auch auf diese Milcharten allergisch reagieren.", "section_level": 2}, {"title": "Pflanzliche Alternativen: Reis-, Hafer- Mandeldrink.", "content": "Diese Produkte sind aufgrund der unzureichenden Nährwertzusammensetzung nicht als alleinigen Ersatz für Säuglinge und Kleinkinder geeignet. Sie sind in ihrer Zusammensetzung nicht ausreichend auf die Bedürfnisse von Säuglingen abgestimmt. Sie können zum Ende des 1. Lebensjahres aus küchentechnischer Sicht ergänzend als ein Flüssigkeitsersatz in Rezepten z. B. beim Backen, verwendet werden. Da Reisdrink aufgrund neuerer Untersuchungen anorganische Arsenverbindungen enthält, welche als gesundheitlich bedenklich eingestuft werden, sollte Reisdrink nur gelegentlich in Maßen im Rahmen einer ansonsten ausgewogenen Mischkost verzehrt werden.", "section_level": 2}, {"title": "HA-Nahrungen.", "content": "Die Abkürzung „HA“ steht für hypoallergen. Die Bezeichnung beruht darauf, dass das Eiweiß in kleinere Bruchstücke vorgespalten wurde. In kleineren Teilstücken vorliegend löst das Eiweiß weniger häufig Allergien aus. Daher werden HA-Nahrungen vorbeugend für nicht-gestillte Säuglinge mit familiär bedingten erhöhtem Allergierisiko empfohlen. Ihre Aufgabe besteht darin, die Entstehung einer Allergie zu vermeiden. Aber HA-Nahrungen eignen sich nicht zur Behandlung einer bereits vorliegenden Allergie, denn die enthaltenen Eiweißbestandteile wirken allergen. Sie sind für betroffene Kinder nicht ausreichend sicher.", "section_level": 2}, {"title": "Alternative Behandlungsmethoden.", "content": "Auf der Basis der bisher verfügbaren Daten ist die Auslassdiät derzeit die beste Behandlungsmöglichkeit für Kinder mit Nahrungsmittelallergien. D. h. bei Kuhmilchallergie ist die Umstellung auf eine milchfreie Ernährung nach wie vor die erste Therapieoption. Für alternative Behandlungsformen fehlen wissenschaftlich belegte Wirksamkeitsnachweise.", "section_level": 1}, {"title": "Orale Provokation zur regelmäßigen Überprüfung der Aktualität der Diagnose.", "content": "Im Sinne der Lebensqualität sollten Ernährungseinschränkungen nur so lange wie notwendig eingehalten werden. Angesichts der guten Prognose sollte die Aktualität der Diagnose in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Den genauen Zeitraum legt der Kinderarzt fest. Grundsätzlich sollte die Provokation immer unter ärztlicher Anleitung erfolgen. Bei deutlichen Beschwerden, insbesondere wenn zuvor schockähnliche Beschwerden aufgetreten sind, sollte die Provokation im Krankenhaus durchgeführt werden. Bei milderen Symptomen kann die Provokation in der Kinderarztpraxis durchgeführt werden. In Einzelfällen kann die Testung auch in Rücksprache mit dem Arzt zuhause erfolgen. Die genaue Vorgehensweise erfolgt immer nach Vorgabe des Arztes. Für eine sichere Beurteilung verwendet man bei der Testung je nach Alter eine herkömmliche Säuglingsnahrung oder normale Kuhmilch. Beginnend mit kleinsten Mengen werden die Portionen schrittweise in regelmäßigen Abständen (alle 20 Minuten gesteigert) gesteigert bis eine volle Trinkportion (ca. 150 ml) erreicht wurde. Währenddessen wird das Kind sorgfältig beobachtet. Um unnötige Belastungen zu vermeiden, wird die Provokation abgebrochen, sobald deutliche Beschwerden auftreten. Werden alle Portionen gut vertragen, wird die Testung fortgesetzt. Wegen möglicher Spätreaktionen sollte das Kind immer nachbeobachtet werden. Zur weiteren Absicherung wird am nächsten Tag, sofern alle Portionen gut vertragen wurden, nochmal die volle Menge (ca. 150 ml) als Einzelgabe gegeben. Nicht selten zeigen sich in der Praxis erst jetzt allergische Reaktionen. Deswegen ist die zweite Gabe für eine sichere Diagnose unerlässlich. Die Praxis zeigt, dass Milch und Milchprodukte auch nachdem die Allergie nachweislich verschwunden ist, häufig nur zaghaft in die Kost eingeführt werden, weil sich Eltern noch unsicher fühlen und die Kinder sich erst an die neuen Nahrungsmittel gewöhnen müssen. Aber zur Unterstützung der vorhandenen Toleranz und im Sinne einer optimierten Mischkost sollten Milch und Milchprodukte regelmäßig in kindgerechten Mengen verzehrt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kuhmilchallergie auch Kuhmilchproteinallergie, ist eine Nahrungsmittelallergie vom Typ I (Soforttyp). Kuhmilch ist in Mitteleuropa aufgrund der hiesigen Ernährungsgewohnheiten in der Regel das erste Fremdeiweiß, mit dem ein Säugling in Form der Säuglingsmilchnahrung in Kontakt kommt. Die Sensibilisierung findet meist über den oralen Weg mit der Ernährung statt. ", "tgt_summary": null, "id": 1638670} {"src_title": "Ashville (Ohio)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Revillet begann als Zehnjährige an Kinderskirennen teilzunehmen, in den Jugendkategorien gewann sie mehrere französische Meistertitel. Im Dezember 2001 bestritt sie erstmals ein FIS-Rennen. 2002 erlitt sie einen Kreuzbandriss und fiel über ein Jahr lang aus. Einsätze im Europacup folgten ab Januar 2004. Bei der Juniorenweltmeisterschaft 2005 wurde sie Vierte in der Abfahrt, ein Jahr später gewann sie in derselben Disziplin die Bronzemedaille. 2006 wurde sie zum ersten von insgesamt drei Mal Französische Meisterin in der Abfahrt. Ohne im Europacup je eine Podestplatzierung erreicht zu haben, nahm Revillet am 19. Dezember 2006 erstmals an einem Weltcuprennen teil, der Abfahrt in Val-d’Isère. Als 29. der Superkombination in Tarvisio holte sie sich im März 2007 erstmals Weltcuppunkte. Im Jahr 2009 nahm sie an der Weltmeisterschaft in Val-d’Isère teil und belegte den 12. Rang in der Abfahrt sowie den 24. Rang im Super-G. Am 21. Februar 2009 erzielte Revillet ihr bestes Weltcupergebnis, als sie die Abfahrt in Tarvisio auf dem fünften Platz beendete. Im nächsten Winter erreichte sie vier Top-10-Ergebnisse in Weltcup-Abfahrten und damit den zwölften Platz im Abfahrtsweltcup. Dieses Niveau konnte sie in der Saison 2010/11 nicht halten. Sie fuhr in keinem Rennen unter die schnellsten zehn und fiel auf Platz 24 im Abfahrtsweltcup zurück. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 fuhr Revillet auf Platz 17 in der Abfahrt und Rang 22 im Super-G, bei der Weltmeisterschaft 2011 lediglich auf Rang 26 in der Abfahrt. In der Saison 2011/12 war Revillets bestes Weltcupergebnis der siebte Platz in der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen. Weitere drei Mal fuhr sie unter die schnellsten 20. Am Ende des Winters gab sie im Alter von 26 Jahren ihren Rücktritt vom Skirennsport bekannt. Revillet studierte während zwei Semestern Soziologie, ließ sich dann aber im Fernstudium zur Grafikdesignerin ausbilden. Ihre Ausgleichssportart war Segeln auf dem Lac d’Annecy.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aurélie Revillet (* 13. Februar 1986 in Moûtiers) ist eine ehemalige französische Skirennläuferin. Sie war auf die Disziplinen Abfahrt und Super-G spezialisiert.", "tgt_summary": null, "id": 2158729} {"src_title": "Botkins", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "William Plumer besuchte die örtlichen Schulen seiner Heimat. Im Jahr 1768 zog er mit seinen Eltern nach Epping in New Hampshire, wo William seine Schulzeit fortsetzte. Nach einem anschließenden Jurastudium wurde er 1787 als Rechtsanwalt zugelassen. Daraufhin begann er in Epping in diesem Beruf zu praktizieren. Im Jahr 1783 war er im Gemeinderat von Epping. Damals war er Mitglied der Föderalistischen Partei. Zwischen 1785 und 1800 war er mehrfach Abgeordneter im Repräsentantenhaus von New Hampshire. In den Jahren 1791 und 1797 war er Präsident des Hauses. Zwischen 1791 und 1792 gehörte er außerdem einem Gremium zur Überarbeitung der Staatsverfassung von New Hampshire an.", "section_level": 1}, {"title": "US-Senator und Gouverneur.", "content": "Nach dem Rücktritt von James Sheafe als US-Senator wurde Plumer als dessen Nachfolger als Class-3-Senator in den Kongress gewählt. Dort vertrat er zwischen dem 17. Juni 1802 und dem 3. März 1807 die Interessen seines Staates. Im Jahr 1803 trat er, zusammen mit einigen andern föderalistischen Parteifreunden, für eine Loslösung der Neuengland-Staaten von den Vereinigten Staaten ein. Er befürchtete, durch den von Präsident Thomas Jefferson getätigten Louisiana Purchase würde der Nordosten der USA vernachlässigt, und die Demokratisch-Republikanische Partei des Präsidenten könnte die Föderalisten verdrängen. Plumer und seine Freunde fanden aber für ihre Unabhängigkeitsbestrebungen keine Mehrheit. Während seiner Zeit im US-Senat schrieb er eine Abhandlung mit dem Titel „William Plumer's Memorandum of Proceedings of the United States Senate, 1803-1807“, die 1923 überarbeitet wurde und als wichtige Quelle für Historiker gilt. Nach dem Ende seiner Legislaturperiode wurde Plumer Mitglied des Senats von New Hampshire. Dort war er zwischen 1810 und 1811 auch Präsident der Kammer. Inzwischen war er zur Demokratisch-Republikanischen Partei übergetreten und wurde als deren Kandidat im Jahr 1812 zum neuen Gouverneur seines Staates gewählt. Dieses Amt übte er zunächst zwischen dem 5. Juni 1812 und dem 3. Juni 1813 aus. In den Jahren 1813, 1814 und 1815 bewarb er sich jeweils erfolglos um eine Wiederwahl. Im Jahr 1816 schaffte er dann aber die Rückkehr in dieses Amt, in dem er noch einmal nach einigen Wiederwahlen zwischen dem 6. Juni 1816 und dem 2. Juni 1819 verblieb. In seine erste Amtszeit fiel der Beginn des Britisch-Amerikanischen Kriegs, zu dem auch New Hampshire seinen Beitrag leisten musste. In seiner Regierungszeit wurden die Strafgesetze und das juristische System des Staates reformiert und mit dem Bau einer neuen Strafanstalt begonnen. Eine Reform am Dartmouth College führte später zu einem juristischen Streit, der vom Obersten Bundesrichter John Marshall 1819 entschieden wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebenslauf.", "content": "Im Jahr 1820 war er bei den Präsidentschaftswahlen der einzige Wahlmann, der nicht für Präsident James Monroe, sondern für John Quincy Adams stimmte, obwohl dieser offiziell nicht kandidiert hatte. Danach zog sich Plumer aus der Politik zurück. In den folgenden Jahren gehörte er zu den Gründern der \"Historical Society of New Hampshire\", deren erster Präsident er wurde. William Plumer starb im Jahr 1850 im Alter von 91 Jahren. Er war mit Sally Fowler verheiratet, mit der er sechs Kinder hatte. Sein Sohn William Plumer Jr. (1789–1854) war zwischen 1819 und 1824 Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Plumer (* 25. Juni 1759 in Newburyport, Massachusetts; † 22. Dezember 1850 in Epping, New Hampshire) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1812 bis 1813 sowie zwischen 1816 und 1819 Gouverneur des Bundesstaates New Hampshire. Von 1802 bis 1807 vertrat er seinen Staat im US-Senat.", "tgt_summary": null, "id": 1217106} {"src_title": "Darren Shan (Serie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre begannen amerikanische Spielzeughersteller, nach neuen Möglichkeiten zu suchen, um ihre Produkte zu vermarkten. Nachdem der Comicverlag Marvel Comics 1979 begonnen hatte, Comicserien zu veröffentlichen, die auf den Spielzeugserien \"Micronauts\" der Firma Mego und \"Rom The Space Knight\" der Firma Parker Brothers (heute ein Teil von Hasbro) basierten, sprangen andere Hersteller auf den Zug auf ließen darüber hinaus Zeichentrickserien produzieren, deren Hauptzweck ebenfalls darin bestand, gleichnamige Spielzeugserien zu vermarkten. Zum damaligen Zeitpunkt gab es in den Vereinigten Staaten noch strenge Beschränkungen, was die Ausstrahlung von Fernsehsendungen betraf, deren Hauptzweck Produktwerbung war (sogenannte „program-length commercials“). Die Spielzeughersteller ließen daher ebenfalls Comics produzieren, die auf den jeweiligen Spielzeugen basierten, und erklärten die Zeichentrickserien kurzerhand zur Werbung für die Comics. Im Falle Mattels war dies etwa eine Zeichentrickserie zu \"Masters of the Universe\" (ab 1983) mit einer dazugehörigen Comicreihe von DC Comics, während Hasbro gemeinsam mit der Werbeagentur Griffin Bacal und Marvel Comics die Spielzeugserie \"G.I. Joe\" einer Generalüberholung unterzog und unter dem Titel \"G.I. Joe: A Real American Hero\" ab 1983 als Zeichentrickserie im Fernsehen ausstrahlen ließ. 1984 hob die Federal Communications Commission dann die Beschränkungen bezüglich Werbesendungen im Fernsehen auf. 1983 entdeckten Mitarbeiter Hasbros auf einer Spielzeugmesse in Japan neuartige Spielzeuge des japanischen Herstellers Takara (heute Takara Tomy), die im Rahmen der Spielzeugserien \"Diaclone\" und \"New Microman: Micro Change\" erschienen: Spielzeugroboter, die sich mit wenigen Handgriffen in Autos, Flugzeuge und andere technische Geräte verwandeln ließen. Hasbro erwarb daraufhin von Takara die Lizenz für einen Vertrieb der Spielzeuge außerhalb Japans. Auf einen Vorschlag Griffin Bacals hin wurden die \"Diaclone\"- und \"Micro Change\"-Figuren zu einer neuen Serie mit dem Namen \"The Transformers\" zusammengelegt, die Piloten der Spielzeuge wurden entfernt und die Roboter selbst zu den Hauptfiguren erklärt und in die Gruppierungen „Autobots“ (gut) und „Decepticons“ (böse) eingeteilt. Die Marvel-Redakteure Jim Shooter, Dennis O'Neil und Bob Budiansky wiederum entwickelten eine Hintergrundgeschichte, die aus den „Transformers“ lebende Roboter vom Planeten Cybertron machte, und gaben den einzelnen Figuren Namen und Persönlichkeiten. Während Hasbro die Spielzeuge für eine Veröffentlichung auf dem amerikanischen Markt vorbereitete, entwickelte Marvel zu Werbezwecken eine Comicserie, ferner entwickelten die zu Marvel gehörende Produktionsfirma Marvel Productions und die damals zu Griffin Bacal gehörende Firma Sunbow Productions (später von TV-Loonland aufgekauft) eine Zeichentrickserie nach dem Vorbild von \"G.I. Joe\". Die Comic- und Zeichentrickserie waren dabei trotz einer ähnlichen Ausgangsgeschichte inhaltlich unabhängig voneinander und entwickelten sich später in unterschiedliche Richtungen. Obwohl der Schwerpunkt der Handlung auf den Robotern liegen sollte, wurden in der Serie auch einige wiederkehrende menschliche Figuren eingeführt, zu denen es keine Spielzeuge gab. Ebenso traten in der Serie einige Transformers auf, die eigens für die Zeichentrickserie erfunden wurden und nicht auf existierenden Spielzeugfiguren basierten. Für die Zeichentrickserie (sowie die Marvel-Comicserie) wurden das Aussehen der Spielzeugroboter überarbeitet, vereinfacht und in vielen Fällen stärker an menschliche Körperproportionen angepasst. Auch erhielten viele Roboter, die als Spielzeuge oftmals über Visiere oder Gesichtsmasken verfügten, für die Zeichentrickserie menschenähnliche Gesichter. In einigen Fällen hatte dies zur Folge, dass die Zeichentrickfiguren kaum noch Ähnlichkeit mit ihren Spielzeug-Gegenstücken hatten. Auch die Farbgebung stimmte nicht immer mit den Spielzeugen überein.", "section_level": 1}, {"title": "Die Serie im Überblick.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pilotfilm.", "content": "Der dreiteilige Pilotfilm, geschrieben von George Arthur Bloom, wurde erstmals vom 17. bis zum 19. September 1984 im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt und erhielt später nachträglich den Titel „More Than Meets The Eye“. Beinahe sämtliche Transformers-Spielzeugfiguren des Jahres 1984 treten im Pilotfilm auf. Anders als spätere Transformers-Zeichentrickserien wurde die Originalserie nicht auf einem der großen US-Networks, sondern gleich im sogenannten „Syndication“-Fernsehen ausgestrahlt. Für die Animation war das japanische Studio Toei Animation zuständig. Die Handlung des Pilotfilms beginnt auf dem Planeten Cybertron, dessen Bewohner, lebende Roboter mit der Fähigkeit, sich in verschiedene Fahrzeuge und andere Maschinenformen zu verwandeln, einen Bürgerkrieg ausfechten. Als die Energiereserven zur Neige gehen, brechen einige Autobots unter dem Kommando von Optimus Prime mit einem Raumschiff zu einer Erkundungsmission ins All auf. Megatron und seine Decepticons nehmen jedoch die Verfolgung auf und entern das Raumschiff der Autobots. Infolge des Gefechts stürzt das Schiff schließlich auf einen nahe gelegenen Planeten, die Erde, und bohrt sich tief ins Innere eines Vulkans. Vier Millionen Jahre später, im Jahr 1984, bricht der Vulkan aus, und Teletraan I, der Computer des Raumschiffs, erwacht wieder zum Leben. Aufgrund einer Beschädigung ist er jedoch nicht mehr in der Lage, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden, weshalb er sowohl die Autobots als auch die Decepticons wieder repariert und mit neuen, an das Leben auf der Erde angepassten Verwandlungsformen ausstattet. Sogleich beginnen die Decepticons, die Energiequellen der Erde zu plündern. Bei dem Versuch, sie aufzuhalten, freunden sich die Autobots mit dem Menschen Sparkplug Witwicky und seinem jugendlichen Sohn Spike an. Mit der Hilfe der beiden gelingt es den Autobots schließlich, die Decepticons daran zu hindern, mit einer großen Menge an gestohlenem Energon (der bevorzugten Energieform der Transformers) nach Cybertron zurückzukehren. Die Marvel-Comicserie und die zehn Jahre später ausgestrahlte computeranimierte \"\"-Serie, die auf die Comicserie Bezug nimmt, geben dem Raumschiff den Namen \"Ark\", zu Deutsch „Arche“, während der Vulkan als der fiktive „Mount St. Hilary“ im US-Bundesstaat Oregon identifiziert wird, in Anlehnung an den real existierenden Mount St. Helens, der mit seinem Ausbruch im Jahr 1980 die Vorlage für den fiktiven Vulkan der \"Transformers\"-Serie bildet. In der Zeichentrickserie werden weder das Raumschiff noch der Vulkan jemals beim Namen genannt, und auch der Bundesstaat, in dem sich das zum Autobot-Hauptquartier umfunktionierte Raumschiff befindet, wird nie benannt. Als Inspiration für die während der ersten beiden Staffeln der Serie anhaltenden Bemühungen der Decepticons, die Energiequellen der Erde zu plündern, dienten die Ölkrisen der Jahre 1973 und 1979.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Staffel.", "content": "Noch vor Ausstrahlung des Pilotfilms wurde eine Staffel mit 13 weiteren Folgen in Auftrag gegeben (der Pilotfilm wird im Rückblick zur ersten Staffel gezählt, womit diese auf insgesamt 16 Folgen kommt). Die erste Folge wurde erstmals am 6. Oktober 1984 im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt, die letzte am 19. Dezember 1984. Autoren der Folgen waren Douglas Booth, Donald F. Glut, Alfred A. Pega, Leo D. Paur, Bryce Malek, Dick Robbins, Reed Robbins und Peter Salas, allerdings wurden die Namen der Autoren in der ersten Staffel noch nicht einzelnen Folgen zugeordnet, sondern nur gemeinsam auf einer Standard-Tafel im Abspann genannt. Die Animation der Folgen übernahm abermals Toei. Inhaltlich erzählen die Folgen zumeist von neuen Plänen Megatrons, die Energiequellen der Erde zu plündern sowie die Autobots zu vernichten, was die Autobots am Ende jedoch jedes Mal vereiteln können. Einige der Folgen haben dabei speziell den Zweck, neue Figuren vorzustellen und damit die jeweiligen Spielzeuge, die im Jahr 1985 in den Vereinigten Staaten auf den Markt kamen, zu bewerben. Im Einzelnen sind dies die Dinobots, die sich in mechanische Dinosaurier verwandeln können; ferner Skyfire, der auf der Spielzeugfigur „Jetfire“ basiert, jedoch aus rechtlichen Gründen für die Zeichentrickserie überarbeitet werden musste; die Insecticons, die sich in mechanische Insekten verwandeln können; sowie die Constructicons, sechs Baufahrzeuge, die sich zu einem Super-Roboter namens Devastator zusammensetzen können. Weitere Elemente, die bereits zu Beginn der ersten Staffel eingeführt werden, sind die Weltraumbrücke, eine Art Dimensionsportal, das eine schnelle Verbindung zwischen der Erde und Cybertron ermöglicht, sowie ein weiterer menschlicher Verbündeter der Autobots, der hochintelligente Chip Chase, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Spike Witwicky verbindet in den ersten beiden Staffeln zudem eine enge Freundschaft mit dem jungen Autobot Bumblebee.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Staffel.", "content": "Die zweite Staffel wurde erstmals vom 23. September 1985 bis zum 9. Januar 1986 ausgestrahlt und umfasste insgesamt 49 Folgen. Die Drehbücher der einzelnen Folgen stammten diesmal unter anderem von Donald F. Glut, Larry Parr, Douglas Booth, David Wise, Earl Kress, Dick Robbins und Bryce Malek. 39 der Folgen wurden erneut von Toei animiert, die übrigen zehn Folgen stammten vom koreanischen Studio Akom und einem philippinischen Studio. Der Gründer und Eigentümer von Akom, Nelson Shin, war zugleich einer der Produzenten der \"Transformers\"-Zeichentrickserie. Inhaltlich erzählen viele Folgen der Staffel erneut von verschiedenen Plänen Megatrons, jedoch spielen in der zweiten Staffel auch einige Folgen im Weltall und auf anderen Planeten, auf denen die Transformers auf andere Außerirdische treffen. Viele der Spielzeugfiguren, die Hasbro im Jahr 1985 neu auf den Markt brachte, treten ohne jede Erklärung in der Zeichentrickserie auf, während einige andere eine spezielle Folge zur Einführung erhalten. Der Autobot Omega Supreme erhält sogar eine Herkunftsgrundgeschichte. Auch sonst werden in einigen Folgen einzelne Figuren, zumeist Autobots, in den Mittelpunkt gerückt. In späteren Folgen der Staffel werden dann die ersten Spielzeugfiguren des Jahres 1986 vorgestellt, darunter die neuen Teams der Aerialbots, Stunticons, Protectobots und Combaticons, die sich ähnlich wie die Constructicons jeweils zu einem Super-Roboter zusammenschließen können. Die Folge „War Dawn“ präsentiert darüber hinaus eine Herkunftsgeschichte für Optimus Prime, der vormals unter dem Namen „Orion Pax“ bekannt war. Neben Transformers, die auf existierenden Spielzeugfiguren basieren, treten in der zweiten Staffel auch einige Transformers auf, die speziell für die Zeichentrickserie erfunden wurden. Dazu gehört ein Autobot-Kopfgeldjäger namens Devcon, ferner der weise alte Autobot Alpha Trion sowie die „weiblichen“ Autobots Chromia, Moonracer, Firestar und Elita One, letztere als Freundin Optimus Prime vorgestellt. Auch Spike erhält in der zweiten Staffel eine Freundin namens Carly, die ähnlich wie Chip Chase über technische Kenntnisse verfügt. Für die zweite Staffel wurden auch fünf sogenannte „Public Service Announcements“ produziert, kurze Einspieler mit Alltagslektionen, wie sie auch in anderen Serien der damaligen Zeit wie \"Masters of the Universe\", \"G.I. Joe\", \"M.A.S.K.\" oder \"Inspector Gadget\" zum Einsatz kamen, üblicherweise am Ende der jeweiligen Folge. Im Falle der \"Transformers\"-Serie wurden die Einspieler jedoch letztendlich nie für die Fernsehausstrahlung verwendet, sondern wurden erst Jahre später auf diversen DVD-Veröffentlichungen als Bonusmaterial der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.", "section_level": 2}, {"title": "Kinofilm.", "content": "→ \"Hauptartikel: Transformers – Der Kampf um Cybertron\" Noch während der Produktion der ersten Staffel plante Hasbro bereits einen Zeichentrickfilm zu den Transformers. Dieser sollte das Ziel verfolgen, die alten (Spielzeug-)Figuren aus dem Weg zu schaffen und neue (Spielzeug-)Figuren einzuführen. Das Drehbuch stammte von Ron Friedman, die Animation abermals von Toei, Regie führte Nelson Shin. Der Film wurde am 8. August 1986 unter dem Originaltitel \"The Transformers: The Movie\" in amerikanischen Kinos uraufgeführt, doch trotz der Verpflichtung namhafter Sprecher wie Orson Welles, Eric Idle oder Leonard Nimoy entwickelte sich der Film zu einem gewaltigen kommerziellen Flop und spielte am Ende weniger als 6 Millionen US-Dollar ein. Inhaltlich spielt der Film im Jahr 2005, 19 Jahre nach Ende der zweiten Staffel der Zeichentrickserie. Die Decepticons haben Cybertron erobert, während die Autobots auf der Erde eine Stadt, Autobot City, errichtet haben und die Rückeroberung ihrer Heimatwelt planen. Im Verlauf des Films kommt Optimus Prime ums Leben, Megatron wird vom Weltenverschlinger Unicron in Galvatron verwandelt, und ein junger Autobot namens Hot Rod wird von der „Matrix der Führerschaft“, einem mächtigen Artefakt der Autobots, in den neuen Autobot-Anführer Rodimus Prime verwandelt. Auch sonst kommen viele Transformers, insbesondere solche, deren Spielzeugfiguren seit 1984 auf dem Markt waren, ums Leben, während neu eingeführte Figuren in den Mittelpunkt der Handlung rücken. Spike Witwicky, einer der menschlichen Verbündeten der Autobots aus den ersten beiden Staffeln, tritt im Film als Erwachsener auf, neu hinzu kommt zudem sein Sohn Daniel.", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Staffel.", "content": "Die dritte Staffel wurde ab dem 1. September 1986 ausgestrahlt, umfasste insgesamt 30 Folgen und begann mit dem von Flint Dille geschriebenen Fünfteiler „Die fünf Gesichter der Finsternis“, der die Handlung des Films fortsetzt. Im Jahr 2005 ist Rodimus Prime nun Anführer der Autobots, die Cybertron infolge der Ereignisse des Kinofilms unter ihre Kontrolle gebracht haben, während Galvatron die Decepticons anführt, die auf dem unbewohnten Planeten Chaar eine neue Basis errichtet haben. Die im Kinofilm eingeführten Quintessons werden in einer Rückblende als die Schöpfer der Transformers enthüllt, deren Schöpfungen einst gegen ihre Herren rebellierten. Im weiteren Verlauf der Staffel, die häufiger noch als die zweite Staffel statt auf der Erde im Weltall und auf anderen Planeten spielt, werden abermals viele neue (Spielzeug-)Figuren eingeführt. Der neue Autobot-Anführer Rodimus Prime wird im Gegensatz zu seinem Vorgänger Optimus Prime oft als unsicher und von seiner neuen Verantwortung überfordert dargestellt, während Galvatron im Gegensatz zur Darstellung im Kinofilm infolge eines unfreiwilligen Plasmabades nunmehr wahnsinnig ist. Neben dem erwachsenen Spike Witwicky, seiner Frau Carly (die schon in der zweiten Staffel als Spikes Freundin zu sehen war) und ihrem gemeinsamen Sohn Daniel ist eine weitere wiederkehrende menschliche Nebenfigur der dritten Staffel Marissa Faireborn, die für das Earth Defense Command arbeitet. Bei ihrem Vater, der in der Folge „Der Sog des schwarzen Loches“ kurz zu sehen ist, handelt es sich um eine gealterte Version von Flint aus der Zeichentrickserie \"G.I. Joe\", während die nie gezeigte Mutter Flints frühere Teamkollegin Lady Jaye sein soll. In zwei Folgen tritt zudem ein gewisser „Abdul Fakkadi“ auf, der an Muammar al-Gaddafi angelehnt und Herrscher des fiktiven arabischen Landes „Carbombya“ (eng. „car bomb“ = Autobombe) ist und mehrfach mit den Decepticons zusammenarbeitet. Dies führte dazu, dass der libanesisch-drusisch-stämmige Casey Kasem, der während der beiden ersten Staffeln unter anderem der Sprecher der Autobots Bluestreak und Cliffjumper sowie des Autobot-Computers Teletraan I war, aufgrund der von ihm als einseitig klischeehaft negativ empfundenen Darstellung von Arabern aus der Serie ausstieg. Bereits im Verlauf des Fünfteilers „Die fünf Gesichter der Finsternis“ wird der Vulkan inklusive des früheren Autobot-Raumschiff-Hauptquartiers samt Teletraan I vom riesenhaften Decepticon Trypticon zerstört, und die Autobots nutzen fortan den Computer Teletraan II (gesprochen von Frank Welker), der sich in Autobot City befindet. Im Gegensatz zu den ersten beiden Staffeln, die über eine größere Anzahl wiederkehrender Autoren verfügten, stammten die Drehbücher der dritten Staffel häufig von neu hinzugekommenen Autoren, die jeweils oft nur wenige Folgen schrieben, darunter Michael Charles Hill, Paul Davids, Michael Reaves, Gerry Conway, Len Wein, Diane Duane und Paul Dini. Toei war diesmal nur für die Animation von 13 Folgen zuständig, die übrigen Folgen stammten vom koreanischen Studio Akom, das Nelson Shin gehört, einem der Produzenten der Serie, mit Ausnahme der Folge „Das geheimnisvolle Orakel“, die vom Studio Tokyo Movie Shinsha animiert wurde. Der im Kinofilm ums Leben gekommene Optimus Prime durfte in der Folge „Das Erwachen im Dunkeln“ noch einmal als „Zombie“ zurückkehren, nur um am Ende, soeben wieder zur Besinnung gekommen, abermals sein Leben zu opfern. Dies reichte den jungen Fans der Serie jedoch nicht, die Hasbro bereits seit dem Film mit Briefen und Telefonanrufen bombardierten und eine Rückkehr Optimus Primes forderten. So endete die dritte Staffel schließlich mit dem Zweiteiler „Die Rückkehr von Optimus Prime“, geschrieben von Marv Wolfman, Cherie Wilkerson und Michael Charles Hill (Teil 2), der erstmals am 24. und 25. Februar 1987 ausgestrahlt wurde und das Ende von „Dark Awakening“ abändert, so dass Optimus Prime abermals ins Leben zurückkehren und Rodimus Prime wieder als Anführer der Autobots ablösen kann. Bei späteren Fernsehausstrahlungen wurde „Dark Awakening“ von der Mitte der Staffel ans Ende verschoben und mit einem zusätzlichen Voice-over am Ende versehen, der auf die Fortsetzung in der nächsten Folge hinweisen sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Vierte Staffel.", "content": "Während der Vorbereitung der vierten Staffel beschloss Hasbro, die Zeichentrickserie nicht länger zu finanzieren. Die genauen Gründe hierfür sind bislang nicht bekannt. So kam es, dass die vierte Staffel nur noch drei Folgen umfasste, die dafür beinahe \"sämtliche\" neuen Spielzeugfiguren des Jahres 1987 einführten. Der Dreiteiler „Die Wiedergeburt“, geschrieben von David Wise und animiert von Akom, wurde erstmals vom 9. bis zum 11. November 1987 ausgestrahlt. Die Autobots und Decepticons, viele davon neu eingeführte Figuren, verschlägt es darin auf den Planeten Nebulos, wo sich die Decepticons mit den tyrannischen Hive verbünden, während die Autobots ein Bündnis mit den Gegnern der Hive eingehen. Auf beiden Seiten schließen sich die menschenähnlichen Nebulans mit den Transformers zusammen und bilden sogenannte „Headmasters“ und „Targetmasters“, wobei die Nebulans als Köpfe bzw. Waffen für die Transformers dienen. Am Ende kommt es zum Kampf zwischen dem riesenhaften Autobot-Headmaster Fortress Maximus (kommandiert von Spike Witwicky) und seinem Decepticon-Gegenstück Scorponok, der mit einem erneuten Sieg der Autobots sowie einem neuen „goldenen Zeitalter“ für den Planeten Cybertron endet. Optimus Prime und Galvatron treten zwar weiterhin auf, stehen jedoch die meiste Zeit nicht im Mittelpunkt der Handlung.", "section_level": 2}, {"title": "„Fünfte“ Staffel.", "content": "Nach Ende der vierten Staffel wurden zwar keine neuen Folgen mehr produziert, dennoch wurde die Serie weiterhin wiederholt. Offiziell gab es noch eine „fünfte“ Staffel, die von 1988 bis 1989 ausgestrahlt wurde und neben einer Wiederholung des Pilotfilms und einiger Folgen der dritten und vierten Staffel auch aus dem in fünf „Folgen“ aufgeteilten Kinofilm \"The Transformers: The Movie\" bestand. Im Gegensatz zu früheren Ausstrahlungen wurden die Folgen der „fünften“ Staffel mit einem neuen Vorspann versehen, in dem sich eine Marionetten-Version der „Powermaster“-Spielzeugfigur von Optimus Prime mit einem menschlichen Jungen namens Tommy Kennedy (gespielt von Jason Jansen) unterhält und die jeweilige Folge einleitet.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung in anderen Ländern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Japan.", "content": "Obwohl die ursprünglichen Spielzeugfiguren aus Japan stammten und die Animation zu Beginn vom japanischen Studio Toei stammte, hatte der japanische Spielzeughersteller Takara mit der Produktion der Serie zunächst nichts zu tun. Angesichts des Erfolges der \"Transformers\"-Spielzeuge in den Vereinigten Staaten beschloss Takara jedoch noch 1984, \"Diaclone\" und \"Micro Change\" einzustellen. Ab 1985 erschienen die Spielzeuge dann auch in Japan unter dem Namen \"Transformers\". Die Zeichentrickserie wurde ins Japanische synchronisiert, und die ersten beiden Staffeln wurden erstmals vom 1. Juli 1985 bis zum 7. November 1986 unter dem Titel \"Tatakae! Cho Robot Seimeitei Transformer\" (\"Fight! Super Robot Lifeform Transformers\") im japanischen Fernsehen ausgestrahlt. Dabei wich die japanische Ausstrahlung häufig von der Ausstrahlungsreihenfolge der US-Folgen ab, zudem wurden einige zusätzliche Zusammenfassungs-Folgen aus existierenden Folgen zusammengeschnitten, während zwei Originalfolgen ausgelassen wurden und erst später auf Video erschienen. Der Kinofilm wurde in Japan ursprünglich nicht gezeigt und erschien erst 1989 auf Video und Laserdisc. Dafür erschien exklusiv in Japan im April 1986 eine Original Video Animation mit dem Titel \"Scramble City Hatsudō Hen\" (\"Scramble City: Mobilization\"), in der insbesondere die „Combiner“-Teams im Mittelpunkt stehen. Die dritte Staffel der Serie wiederum wurde in Japan vom 14. November 1986 bis zum 26. Juni 1987 unter dem Titel \"Tatakae! Cho Robot Seimeitei Transformer 2010\" ausgestrahlt, wobei die Synchronisation die Handlung (die in der Originalfassung im Jahr 2005 spielt) ins Jahr 2010 verlegte. Die vierte US-Staffel lief in Japan nie im Fernsehen, dennoch wurde der Dreiteiler „The Rebirth“ ins Japanische synchronisiert und auf Laserdisc sowie später auf DVD veröffentlicht. Stattdessen ließ Takara ab 1987 eigene \"Transformers\"-Zeichentrickserien mit den Titeln \"Transformers: The Headmasters\", \"Transformers: Chojin Masterforce\" (\"Super God Masterforce\") und \"Transformers: Victory\" produzieren, die erneut von Toei animiert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland war die Serie 1985 für Haushalte mit Kabelfernsehen in der englischsprachigen Originalfassung, die auf dem damals in den Niederlanden basierten Sky Channel ausgestrahlt wurde, zu empfangen, bis selbiger im Kabelnetz durch Eurosport ersetzt wurde. Eine synchronisierte deutschsprachige Fassung der Serie wurde dagegen erst ab dem 7. April 1989 auf RTL plus ausgestrahlt. RTL hielt sich dabei allerdings nicht an die Originalreihenfolge, sondern begann mit der Folge „Der Alptraumplanet“ aus der dritten US-Staffel, gefolgt vom Finale der dritten Staffel, dem Zweiteiler „Die Rückkehr von Optimus Prime“, sowie dem Dreiteiler „Die Wiedergeburt“, der in den Vereinigten Staaten die vierte Staffel darstellte. Danach strahlte RTL insgesamt zwei Folgen aus der ersten, vier aus der zweiten US-Staffel und noch eine weitere Folge aus der dritten US-Staffel aus. Von Oktober 1989 bis Januar 1990 folgte ein zweiter Block mit 13 weiteren Folgen, die diesmal alle aus der dritten US-Staffel stammten. Von Juni bis November 1990 wurden noch einmal zehn Folgen aus der dritten US-Staffel ausgestrahlt, angefangen mit dem Fünfteiler „Die fünf Gesichter der Finsternis“, der in den Vereinigten Staaten den Auftakt der dritten Staffel darstellte. Die übrigen drei Folgen der dritten US-Staffel wurden schließlich im Februar 1992 ausgestrahlt, die letzte neue Folge lief am 29. Februar 1992. Insgesamt wurden so 39 der 98 US-Episoden ausgestrahlt, davon nur sechs aus den ersten beiden US-Staffeln, dafür die dritte und vierte US-Staffel vollständig. Der Pilotfilm der Serie wurde nicht gezeigt. Der Kinofilm \"The Transformers: The Movie\" lief in Deutschland nie im Kino, sondern wurde erst 1994 im Rahmen der Serie \"Transformers: Generation 2\" auf RTL ausgestrahlt.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Für die deutsche Synchronisation war die Polyband GmbH aus München zuständig. Das Dialogbuch der Serie wurde von Oliver Grimm und Dirk Salomon geschrieben, während Theo Partisch die Synchronregie übernahm.", "section_level": 1}, {"title": "Neuauflage (Generation 2).", "content": "→ \"Hauptartikel: \" Nachdem Hasbro die \"Transformers\"-Spielzeugserie in den Vereinigten Staaten 1990 eingestellt hatte (in Europa, darunter auch in Deutschland, wurde diese dagegen mit neuen Figuren fortgesetzt), versuchte man es ab 1993 mit einer Neuauflage unter dem Titel \"Transformers: Generation 2\". Bei der handelte es sich um Folgen der Originalserie, die mit Computereffekten und neuen Soundeffekten leicht überarbeitet wurden. Die Reihenfolge der Episoden unterschied sich dabei von der Reihenfolge der Originalserie. Insgesamt wurden von 1993 bis 1994 52 überarbeitete Folgen in zwei Staffeln ausgestrahlt. Auch in Deutschland wurde die \"Generation 2\"-Serie auf RTL ausgestrahlt. Anders als in den Vereinigten Staaten wurde hier zum Auftakt zunächst der Kinofilm \"The Transformers: The Movie\" gezeigt, der bis dahin nie in Deutschland zu sehen war und in synchronisierter Fassung erstmals am 24. April 1994 unter dem Titel \"Transformers – Der Kampf um Cybertron\" ausgestrahlt wurde. Anders als im Falle der Originalserie hielt sich RTL bei der Ausstrahlung der Folgen diesmal an die US-Reihenfolge, allerdings wurden vom 30. April bis zum 22. Oktober 1994 nur 26 Folgen gezeigt. Einige der Folgen waren bei der Ausstrahlung der Originalserie auf RTL ausgelassen worden, andere dagegen waren bereits zuvor zu sehen gewesen. Da sich die Synchronisation der \"Generation 2\"-Serie, wie auch die des Kinofilms, jedoch von der Synchronisation der Originalserie unterschied, liegen auf diese Weise einige Folgen in zwei verschiedenen Synchronfassungen vor. Auch erhielten diese Folgen andere deutsche Titel als bei der ursprünglichen Ausstrahlung.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung auf Video und DVD.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rechte.", "content": "Im Jahr 2000 übernahm die deutsche TV-Loonland AG durch den Aufkauf von Sony Wonder die weltweiten Rechte an sämtlichen Sunbow-Produktionen, darunter auch der \"Transformers\"-Serie. Erst 2008 gelang es Hasbro, für insgesamt 7 Millionen US-Dollar die alleinigen Rechte an Serien wie \"Transformers\" und \"G.I. Joe\" zu erwerben.", "section_level": 2}, {"title": "In den Vereinigten Staaten und Großbritannien.", "content": "In den Vereinigten Staaten wurden ab 1984 einige Folgen der Serie von Family Home Entertainment auf VHS und Betamax veröffentlicht. Auf zwölf nummerierten Videokassetten waren sämtliche 16 Folgen der ersten Staffel inklusive des Pilotfilms sowie zwei Folgen aus der zweiten Staffel enthalten, ferner erschienen der Kinofilm, der Eröffnungsfünfteiler der dritten Staffel, „Five Faces of Darkness“, sowie das zweiteilige Finale der dritten Staffel, „The Return of Optimus Prime“. Während der Kinofilm im Laufe der Jahre mehrmals neu aufgelegt wurde (so etwa 1987 in Großbritannien vom Label Video Gems, 1991 in den Vereinigten Staaten von Avid Home Entertainment, 1999 erneut in den Vereinigten Staaten von Kid Rhino, 2000 gefolgt von einer DVD-Veröffentlichung, und 2001 in Großbritannien von Maverick Entertainment sowohl auf VHS als auch auf DVD), waren die Serienfolgen lange Zeit nicht käuflich erhältlich. Nachdem Pioneer LDC die Serie 2001 in Japan in drei Sammelboxen auf DVD veröffentlicht hatte, zog Kid Rhino in den Vereinigten Staaten nach und veröffentlichte die Serie ab 2003 in fünf Sammelboxen ebenfalls auf DVD. Die Rhino-Version basierte dabei allerdings auf unfertigen Masterbändern, weshalb die Folgen Animationsfehler enthalten, die seinerzeit für die Fernsehausstrahlung behoben wurden. Außerdem verfügen die Rhino-Episoden über zusätzliche Soundeffekte, die bis dahin in keiner anderen Fassung zu hören waren. In Großbritannien veröffentlichte Maverick von 2001 bis 2002 die erste Staffel auf drei Einzel-DVDs sowie als Sammelbox, ferner erschienen der Fünfteiler „Five Faces of Darkness“ und der Dreiteiler „The Rebirth“ auf DVD. Von 2003 bis 2004 veröffentlichte das Label Metrodome dann die komplette Serie auf DVD, sowohl in vier Einzelboxen als auch als Komplettset. Sowohl die Video- als auch die Audiospur basierten dabei auf der Rhino-Fassung. Der Kinofilm wurde von Metrodome bislang zweimal neu aufgelegt, 2005 unter dem Titel \"Transformers: The Movie - Reconstructed\" und 2007 als \"Transformers: The Movie: Ultimate Edition\", in letzterem Fall erstmals auch auf Blu-ray Disc. 2009 begann Metrodome mit einer Neuauflage der Serie. In den Vereinigten Staaten legte Sony BMG den Kinofilm 2006 zum 20. Jubiläum als \"The Transformers: The Movie 20th Anniversary Special Edition DVD\" erneut auf. Eine Veröffentlichung der Serie war ebenfalls geplant, scheiterte jedoch letztendlich an der Auflösung des Sony BMG-Labels. 2008 erschien in den Vereinigten Staaten anlässlich des 25. Jubiläums der Transformers eine Neuauflage der Original-Spielzeugfigur von Optimus Prime, der eine Neuauflage des ersten Heftes der Marvel-Comicserie sowie eine DVD mit einer Neuauflage des Pilotfilms der Zeichentrickserie beilag. 2009 erschien eine Neuauflage der Serie durch das Label \"Shout! Factory\", sowohl als Einzelboxen als auch als Komplettbox. Die Videospur wurde korrigiert, um die zusätzlichen Fehler der Rhino-Fassung zu beheben, und auch die Audiospur kam wieder ohne die zusätzlichen Soundeffekte der Rhino-Fassung aus.", "section_level": 2}, {"title": "In Deutschland.", "content": "In Deutschland wurden die ersten sechs von RTL ausgestrahlten Episoden 1989 von Polyband selbst auf VHS veröffentlicht. 2004 veröffentlichte das Label Flex Media einige Folgen auf DVD, zum einen eine Box mit zwei DVDs mit insgesamt sechs Folgen, zum anderen eine Box mit drei DVDs mit insgesamt 11 Folgen. Die Reihenfolge der Episoden folgte dabei weder der Reihenfolge der US-Serie noch auf der Ausstrahlungsfolge auf RTL, darüber hinaus basierten die Folgen auf den Original-Masterbändern des Synchronstudios Polyband und verfügten über keine englischsprachige Tonspur. Insgesamt wurden so nur 17 der 39 von RTL ausgestrahlten Folgen auf DVD veröffentlicht. 2007 legte Flex Media die Boxen neu auf. Der Kinofilm wurde 2004 von Best Entertainment/Carol Media unter dem schlichten Titel \"Transformers\" auf DVD veröffentlicht und 2006 unter dem Label „Great Movies“ neu aufgelegt. Für die DVD-Fassung wurde der Film komplett neu synchronisiert, da die RTL-Synchronfassung aus dem Jahr 1994 nicht auffindbar war. Anders als im Falle der Serienboxen gab es hier auch eine englische Tonspur.", "section_level": 2}], "src_summary": "Transformers (Originaltitel: \"The Transformers\"; heute im Rückblick auch unter dem Namen \"Transformers: Generation One\" bzw. \"Generation 1\" bekannt) ist eine US-amerikanische Zeichentrickserie, die auf der Spielzeugserie \"Transformers\" des US-amerikanischen Herstellers Hasbro basiert und ursprünglich als Werbeträger für diese konzipiert war. ", "tgt_summary": null, "id": 994460} {"src_title": "Eduard Pütz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Monte-Carlo-Simulationen werden oft benutzt, um Erwartungswerte einer Größe formula_1 (hier mit formula_2 bezeichnet, sonst – insbesondere in der Mathematik – oft als formula_3 dargestellt), zu berechnen, wobei formula_5 ein normiertes statistisches Gewicht wie beispielsweise ein Boltzmanngewicht ist. formula_6 ist der Wert der Größe formula_1 im Zustand formula_8. Die Summation (oder Integration) läuft dabei über einen Raum formula_9, z. B. den Phasenraum der Teilchen im System. Da dieser Phasenraum im Allgemeinen sehr hochdimensional ist, kann die Summe bzw. das Integral im Allgemeinen nicht berechnet werden. Statt den wahren Erwartungswert zu berechnen, berechnet man einen Schätzer formula_10 mithilfe einer Zufallsstichprobe S, die den Umfang formula_11 hat. Für den einfachsten Fall (einfache Stichprobenentnahme, ) gleichverteilt zufällig ausgewählter Zustände ergibt sich für den Mittelwert: wobei formula_5 (beispielsweise proportional zu formula_14) sowie formula_6 nach der zufälligen Wahl von x berechnet werden. Für eine große Stichprobe nähert sich der Schätzer dem Mittelwert: Diese Methode ist meistens nicht sehr effizient, da oft nur wenige relevante Zustände in die Mittelwertbildung eingehen. Um dieses Problem zu umgehen und so die Standardabweichung des gemessenen Mittelwertes bei gleichem Stichprobenumfang zu reduzieren, versucht man Zustände mit einem größeren Gewicht häufiger in die Mittelwertbildung eingehen zu lassen als Zustände mit einem geringeren Gewicht: Der obigen Schätzer des Simple Sampling kann durch Erweitern mit formula_17 auch wie folgt ausgedrückt werden: Werden Zustände formula_8 mit der Wahrscheinlichkeit formula_20 erzeugt (Stichprobenentnahme nach Wichtigkeit ), so berechnet sich der Mittelwert in der Folge einfach mithilfe von", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Werden die Systemzustände z. B. willkürlich mit einer Wahrscheinlichkeit formula_20 \"proportional\" zu formula_5 erzeugt (das ist gerade die Metropoliswahl), so ergibt sich Gerade, dass hier nur die Proportionalität formula_25 erforderlich ist, ist ein Vorteil der Methode. Um eine Stichprobenentnahme nach Wichtigkeit in der Praxis zu erreichen, geht man von einer Startkonfiguration aus und erzeugt mithilfe des Metropolisalgorithmus eine Markow-Kette aus Systemzuständen. Neben der Metropoliswahl für die Sampling-Wahrscheinlichkeit formula_20 gibt es weitere Möglichkeiten. Z. B. kann mit der Wahl formula_27, wobei formula_28 diejenige Zustandsdichte der Energie ist, die dem Zustand formula_8 zugeordnet ist, das multikanonische Ensemble simuliert werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Importance Sampling (im Deutschen manchmal auch Stichprobenentnahme nach Wichtigkeit, oder Stichprobenziehung nach Wichtigkeit genannt) ist ein Begriff aus dem Bereich der stochastischen Prozesse, der die Technik zur Erzeugung von Stichproben anhand einer Wahrscheinlichkeitsverteilung beschreibt. Importance Sampling ist eine von mehreren Möglichkeiten zur Varianzreduktion, also zur Steigerung der Effizienz von Monte-Carlo-Simulationen.", "tgt_summary": null, "id": 920604} {"src_title": "La Vie (Gemälde)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Er beteiligt sich aktiv an der Erforschung der Pyrenäen, hauptsächlich um Luchon und im Département Ariège. Ab 1859 begann er zu fotografieren und veröffentlichte regelmäßig Fachbücher über das Thema. Es sind von ihm etwa 20.000 Fotografien erhalten, darunter auch Autochrom-Farbbilder. Trutat war Präsident der \"Société photographique\" von Toulouse und Mitglied der Kommission zur Einstufung bedeutender Bauwerke als Denkmal \"(Monument historique)\" in Toulouse. Er führte, am Aneto und Maladeta zusammen mit Moritz Gourdon, Studien über Gletscher durch und maß ihre Zunahme. 1876 gründete er mit Charles Fabre die Sektion \"Pyrénées centrales\" des Club Alpin Français.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Die Bibliothèque de Toulouse bewahrt einen Fonds von 5000 Fotografien auf Glasplatten, die zwischen 1870 und 1910 in den Pyrenäen entstanden sind. Das Muséum national d’histoire naturelle besitzt 15.000 Platten, entstanden 1875 bis 1910, darunter auch Autochrome und die einzigen Fotografien der Überschwemmungen von 1875 in Toulouse. Seine Fotografien decken ein breites Spektrum ab und bilden eine Informationsquelle für die Pyrenäen am Ende des 19. Jahrhunderts: Landschaften, Sehenswürdigkeiten, Alltag, Besteigungen und Ausflüge sowie seine Freunde unter den \"Pyrénéisten\" und die Bergführer: Maurice Gourdon, Émile Belloc, Henri Beraldi etc. Henri Beraldi sagte über ihn: \"Trutat ist der Apostel gewesen, der Schöpfer der Pyrénéistenkonferenz; ein nüchterner und eleganter Conférencier, wie ein Professor mit langer Erfahrung im Unterricht vor einem geschäftigen Publikum (im Museum von Toulouse), dennoch war er es, der am wahren Grundsatz der Lichtbildvorträge festhielt: wenig Gerede und niemals einleitende Betrachtungen, das Publikum vor Ungeduld mit den Hufen scharrend: \"sofort her mit der magischen Laterne!\" Und genau das ist ein Lichtbildvortrag: es ist das Lichtbild mit so wenig Vortrag wie möglich. Es ist Kurzweil unter die Toten gekommen.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Louis Eugène Trutat (* 25. August 1840 in Vernon, Eure; † 6. August 1910 in Foix, Ariège) war ein französischer Fotograf, Pyrenäenbergsteiger, Geologe und Naturalist. Er war Kurator des Musée d'Histoire naturelle in Toulouse.", "tgt_summary": null, "id": 1928960} {"src_title": "Pratapgarh (Rajasthan)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Körperbau.", "content": "Hakennasen-Lanzenottern sind kleine bis mittelgroße, relativ schlanke bis relativ kräftige Schlangen. Der Kopf ist groß, breit und deutlich vom Hals abgesetzt. Die Schnauze ist zugespitzt und der Canthus ist scharf ausgebildet. Die Schnauzenspitze ist je nach Art kaum, mittelstark oder stark verlängert. Der Schwanz ist nicht zum Greifen geeignet. Die Arten haben Gesamtlängen von 55 bis über 75 cm.", "section_level": 2}, {"title": "Beschuppung.", "content": "Das Rostrale ist meist höher als breit. Die Kopfoberseite ist mit kleinen, meist gekielten Schuppen bedeckt. Es gibt 2–8 Intersupraoculare. Die Anzahl der Supralabialia beträgt 8 bis 11, die Zahl der Infralabialia 8 bis 14. Die Anzahl der Bauchschuppen (Ventralschilde) variiert zwischen 123 und 174, die Zahl der meist ungeteilten Subcaudalia zwischen 23 und 44 und die Anzahl der dorsalen Schuppenreihen in der Körpermitte zwischen 21 und 27.", "section_level": 2}, {"title": "Färbung.", "content": "Die Grundfarbe der Oberseite ist meist braun oder grau, kann aber auch rötlich braun oder gelblich braun sein. Auf dem Rücken zeigen die Tiere auf diesem Grund zwei Reihen alternierender oder einander gegenüberstehender, großer, mehr oder weniger eckiger, dunkler Flecken, die durch einen schmalen, hellen Streifen in der Rückenmitte getrennt sind. An den Flanken befinden sich darunter eine oder mehrere Reihen kleinerer und diffuser Flecken. Die Kopfseiten sind meist ungezeichnet, einige Arten zeigen aber einen dunklen Postokularstreifen, der sich vom hinteren Augenrand bis hinter den Schnauzenwinkel zieht.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Hakennasen-Lanzenottern sind in Mittelamerika und im nördlichen Südamerika verbreitet. Das Verbreitungsgebiet reicht vom Südosten Mexikos nach Süden bis in den mittleren Westen von Ecuador. Die Areale von sechs der neun Arten sind jeweils sehr klein. Hakennasen-Lanzenottern sind Waldbewohner, die meisten bewohnen Gebiete mit einer ausgeprägten Trockenzeit, einige Arten jedoch den tropischen Regenwald. Die meisten Arten kommen überwiegend in Höhen unter 1000 m vor.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Anzahl der Arten und Unterarten wird seit langer Zeit kontrovers diskutiert, Campbell & Lamar erkennen nur 9 Arten an: Eine molekulargenetische Untersuchung unter Einbeziehung von 7 der 9 Arten hat die Monophylie der Gattung \"Porthidium\" in diesem Umfang vorerst bestätigt, dabei hat sich allerdings die Art \"P. nasutum\" als paraphyletisch herausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise, Ernährung und Fortpflanzung.", "content": "Fast alle Arten der Gattung sind überwiegend nacht-, seltener tagaktiv und ausschließlich bodenlebend. Das Nahrungsspektrum umfasst kleine Wirbeltiere und Wirbellosen. Hauptnahrung sind offenbar Eidechsen, weniger häufig werden Amphibien und kleine Säugetiere und selten Vögel erbeutet. Kleinsäuger werden vor allem von großen Individuen gefressen. Alle Arten sind lebendgebärend, Jungtiere werden meist in der Regenzeit geboren. Zwischen 3 und 36 Junge pro Wurf sind nachgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Gift.", "content": "Hakennasen-Lanzenottern sind wie alle Grubenottern giftig, die Giftwirkung bei Menschen wird für die meisten Arten als schwach bezeichnet. Für eine Art (\"P. nasutum\") gibt es widersprüchliche Angaben, einige Autoren bezeichnen die Auswirkungen eines Bisses als gering, andere Autoren schildern nach einem Biss starke Schmerzen und Nekrosen bis hin zu Todesfällen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hakennasen-Lanzenottern oder Stülpnasen-Lanzenottern (\"Porthidium\") sind eine Schlangengattung aus der Unterfamilie der Grubenottern. Die Gattung kommt mit neun Arten in Mittelamerika und im nördlichen Südamerika vor. Alle Arten sind Waldbewohner, die meisten bewohnen Gebiete mit einer ausgeprägten Trockenzeit, einige Arten jedoch den tropischen Regenwald. Hakennasen-Lanzenottern sind giftig, die Giftwirkung bei Menschen wird für die meisten Arten jedoch als schwach bezeichnet. Für eine Art (\"P. nasutum\") gibt es widersprüchliche Angaben und auch Berichte über Todesfälle. Der deutsche Name bezieht sich auf die verlängerte Schnauzenspitze der meisten Arten.", "tgt_summary": null, "id": 88777} {"src_title": "Steve Galloway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Tola begann im Alter von sechs Jahren Ski zu laufen. 1991 war sein Vater nach Italien emigriert und hatte sich in Cervinia (Aostatal) niedergelassen. Zwei Jahre später holte er seine Familie aus Albanien nach. In Cervinia schloss sich Tola dem örtlichen Skiclub an und bestritt erste Jugendrennen. Da für die Olympischen Winterspiele 2006 der Wintersportort Sestriere – unweit des Wohnortes der Familie – als Veranstaltungsort für die alpinen Wettbewerbe vorgesehen war, entstand die Idee der erstmaligen Teilnahme Albaniens. Tolas Vater knüpfte Kontakte zum albanischen Skiverband. Zur sportlichen Vorbereitung nahm er in Italien an mehreren nationalen Jugendrennen sowie an der italienischen Meisterschaft teil. Ende Januar 2006 bestritt er sein erstes FIS-Rennen.", "section_level": 1}, {"title": "Wettkämpfe.", "content": "Bei den olympischen Wettkämpfen ging er in den drei Disziplinen Super-G, Riesenslalom und Slalom an den Start. Im Super-G kam er mit mehr als 13 Sekunden Rückstand auf den Sieger als letzter Fahrer in die Wertung, im Riesenslalom konnte er sechs Fahrer hinter sich lassen und wurde 35., im Slalom schied er im ersten Durchgang aus. Nach seinem olympischen Abenteuer bestritt er im Dezember noch zwei FIS-Rennen in der Schweiz. Danach nahm er für mehrere Jahre an keinen internationalen Rennen mehr teil. Anfang 2009 und 2010 fuhr er wieder mehrere FIS-Rennen. Somit konnte er sich für die Olympischen Winterspiele in Vancouver qualifizieren. Wiederum als einziger albanischer Sportler wollte er in Vancouver erneut in den drei Disziplinen Super-G, Riesenslalom und Slalom antreten. Im Training in Vancouver hatte sich Tola verletzt, was auch Einfluss auf seine Leistung gehabt haben könnte: Im Riesenslalom wurde er nur 63., im Slalom als 48. Letzter, nachdem er wegen eines verpassten Tors zurücksteigen musste. Im Super-G ist er nicht gestartet. Bei den Spielen 2014 in Sotschi war er auch angemeldet und trug erneut die Fahne; erstmals bestand die albanische Delegation aus zwei Sportlern und schloss die Skifahrerin Suela Mëhilli mit ein. Tola konnte aber bei den Rennen nicht starten, nachdem er sich im Training den Unterarm und die Hand gebrochen hatte und operiert werden musste. Er verbrachte fünf Tage in einem lokalen Krankenhaus. Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Vail/Bever Creek und 2017 in St. Moritz startete er im Riesenslalom und Slalom. Im Riesenslalom kam er auf Platz 57 resp. zwei Jahre später auf Platz 46, im Slalom im Jahr 2017 auf Platz 50, während er 2015 ausgeschieden ist. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang trat er im Slalom und Riesenslalom erneut an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erjon Tola (* 15. Dezember 1986 in Tirana) ist ein albanischer Skirennläufer. Er war 2006 in Turin der erste Wintersportler, der jemals für Albanien bei Olympischen Winterspielen an den Start ging. Auch bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver nahm er wieder als einziger Vertreter seines Landes teil.", "tgt_summary": null, "id": 758287} {"src_title": "August von Stockhausen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die beiden O.N.C.E.L.-Agenten Napoleon Solo und Illya Kuryakin versuchen, den Mord an dem weltbekannten Wissenschaftler Dr. True aufzuklären, der eine Formel entwickelt hat, wie man aus Meerwasser Gold gewinnen kann. Kurz vor seinem Tod hat der Doktor die Formel auf vier seiner fünf Töchter verteilt. Seine Witwe Amanda wird zu Beginn der Handlung von den Gegenspionen der Organisation THRUSH ermordet.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach 1965 war Joan Crawfords Filmkarriere in den USA komplett beendet, was nicht zuletzt an ihren immer stärker ausgeprägten Alkoholismus gelegen haben soll, der sie unzuverlässig, launisch und nicht mehr versicherbar machte. Gelegentlich übernahm sie für eine geringe Gage Nebenrollen in aufwendigeren TV-Produktionen, so in der Doppelfolge \"The Five Daughters Affair\" der populären Spionageserie \"Solo für O.N.C.E.L.\" Die Serie war vor allem in England derart populär geworden, dass die Produzenten sich entschlossen, einige Folgen umzuschneiden und seit 1965 in England als Kinofilme in den Verleih zu bringen. \"Die Karate Killer\" war die sechste von insgesamt acht dieser Auskoppelungen und gilt allgemein wegen der episodenhaften Dramaturgie, die jeder der Töchter von Dr. True eine eigene, inhaltlich abgeschlossene Vignette zuteilt, die untereinander jedoch nicht logisch verbunden werden, als eine der schwächsten Produktionen aus der Serie überhaupt. Die Doppelfolge wurde ursprünglich am 31. März und am 7. April 1967 auf dem Fernsehsender NBC als 87. und 88. Folge der Serie ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die meisten Kritiker bedauerten, dass Joan Crawford nur eine kurze Szene zu Beginn der Handlung hatte. Ein Rezensent meinte, die Schauspielerin sehe so gut aus, als habe sie ihr Leinwanddebüt vor 42 Jahren im Alter von drei Jahren gegeben. Das Lexikon des internationalen Films fand Gefallen an den Geschehnissen: Ähnlich angetan zeigte sich auch TVguide.com:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Karate Killer (OT: \"The Karate Killers\") ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm aus dem Jahr 1967, der allerdings nur in Europa in den Verleih gekommen ist. Es handelt sich dabei um die Doppelfolge \"The Five Daughters Affair\" aus der US-amerikanischen Fernsehserie Solo für O.N.C.E.L., die für den Kinoverleih geschnitten wurde. Joan Crawford hatte eine kurze Gastrolle.", "tgt_summary": null, "id": 2213080} {"src_title": "Principessa Mafalda", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Einar kam aus einflussreicher Familie und war der Sohn eines Juristen. Der Vater war außerdem zeitweilig Abgeordneter und Landrat (sýslumaður). Auch er selbst studierte Jura in Kopenhagen, und wurde dann Anwalt und Verwaltungsbeamter in Reykjavík. Lange Zeit lebte er auch in England und in Dänemark. Im Jahre 1896 gründete Einar Benediktsson die erste isländisches Tageszeitung und nannte sie \"Dagskrá\". Durch diese und seine populären Gedichte hatte er Einfluss auf die isländische Nationalbewegung und stützte dementsprechend die Partei \"Heimastjórnarflokkur\". Später war er auch an der Herausgabe weiterer Zeitungen beteiligt: \"Þjóðin\" (1914–15), \"Þjóðstefna\" (1916–17) og \"Höfuðstaðurinn\" (1916–17). Der Autor vertrat auch die Sache des technischen Fortschritts und ließ etwa ermitteln, ob es sich rentieren würde, Kraftwerke an der Þjórsá zu bauen. Ebenso interessierte er sich für die Eisengewinnung und Zementherstellung. Zwischen 1907 und 1921 reiste Einar Benediktsson viel, etwa nach Norwegen, London und nach Kopenhagen. Später hielt er sich u. a. länger in Deutschland auf. Er starb in Herdísarvík auf Reykjanes und ist in Þingvellir neben Jónas Hallgrímsson begraben. Der Bildhauer Ásmundur Sveinsson fertigte 1964 eine Statue von Einar Benediktsson, die seit 2015 neben dem Höfði-Haus, wo Einar von 1914 bis 1917 lebte, steht.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Das Werk von Einar Benediktsson wird der Neuromantik zugeordnet. Seine Gedichte folgen den Merkmalen des Symbolismus. Dabei hält er sich an die gebundene Form. Der Einfluss von Nietzsche ist unübersehbar. Außerdem übersetzte er Peer Gynt und englischsprachige Literatur ins Isländische. Wichtige Werke:", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Einar Benediktsson (* 31. Oktober 1864 in Elliðavatn; † 12. Januar 1940 in Herdísarvík) war ein isländischer Lyriker und Verwaltungsbeamter. In Island ist auch sein Kurzname \"Einar Ben\" geläufig.", "tgt_summary": null, "id": 739768} {"src_title": "Grünkronennymphe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Obuchow studierte am Konservatorium in St. Petersburg bei Maximilian Steinberg und Nikolai Tscherepnin. Einer 1913 mit Xenia Komarowskaja geschlossenen Ehe entstammten zwei Töchter. 1915 wurden Kompositionen von ihm in einem von der Zeitschrift \"Muzykal'nyj Sovremennik\" veranstalteten Konzert für Neue Musik aufgeführt. 1918 emigrierte er mit seiner Familie über Konstantinopel nach Paris, wo er bei Maurice Ravel Unterricht nahm. Ravel setzte sich für ihn ein und ermöglichte den Druck einiger Kompositionen. Gemeinsam mit Pierre Dauvillier und Michel Billaudot entwickelte Obuchow ab 1926 ein elektronisches Musikinstrument namens „Croix Sonore“ in Form eines Kreuzes, das er fortan in vielen seiner Werke verwendete. Die Pianistin Marie-Antoinette Aussenac-de-Broglie, seine Schülerin und spätere Mitarbeiterin, war erste Interpretin dieses Instruments, das ein dem Theremin ähnliches Funktionsprinzip besitzt und berührungslos gespielt wird (das erhaltene, nicht mehr bespielbare Instrument wird im Pariser Musée de l'Opéra aufbewahrt). Philosophisch zunächst von der Ideenwelt Alexander Skrjabins geprägt, wandte sich Obuchow in der Pariser Emigration christlicher Mystik zu. 1949 wurde Obuchow Opfer eines Raubüberfalls und war danach kaum mehr fähig, zu komponieren.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "In den frühen Werken Obuchows (Lieder und Klavierstücke) ist der Einfluss von Alexander Skrjabin erkennbar. Bereits um 1914 postulierte er die Gleichberechtigung aller 12 Halbtöne und verwendete in seinen Kompositionen Zwölftonkomplexe (also neun Jahre, bevor Arnold Schönberg seine Zwölftontechnik publizierte). In einer selbstentwickelten Notationsform ersetzte er alle Halbtonvorzeichen durch liegende Kreuze im Raum des entsprechenden Notenkopfes. Sein Konzept einer \"Totalen Harmonie\" legte er 1947 in seinem \"Traité d'Harmonie Tonale, Atonale et Totale\" nieder (zu dem Arthur Honegger ein Vorwort beisteuerte). Ab etwa 1915 galt der Schaffensschwerpunkt Obuchows der Komposition \"Le Livre de Vie\" (\"Das Buch des Lebens\"), inspiriert von der Offenbarung des Johannes. Von der Torso gebliebenen Komposition sind 825 eng beschriebene Seiten erhalten, die in der Pariser Nationalbibliothek aufbewahrt werden. Sie sieht eine Besetzung für Solostimmen, Chor, 2 Klaviere und Croix Sonore vor (eine Orchestrierung blieb unausgeführt). Das Werk sollte als in der Osterwoche zu zelebrierendes liturgisches Ritual und Gesamtkunstwerk mit szenischen Elementen in einem eigens zu errichtenden Bauwerk zur Aufführung kommen (ähnlich Skrjabins \"Mysterium\"-Projekt, dieses jedoch noch übersteigernd). Obuchow sah sich nicht als Komponist, sondern dank göttlicher Fügung als „Entdecker“ des Werks, dessen Handschrift sich teilweise symbolistischer Darstellungen und Bildtafeln bedient. Die Komposition bietet infolge Verwendung experimenteller Techniken und durch den extremen Stimmumfang der Soli erhebliche Ausführungsprobleme. 1926 wurde unter Kussewitzkis Leitung eine orchestrierte Fassung der Einleitung (\"Préface du Livre de Vie\") uraufgeführt. 1991 unternahm das Radiosinfonieorchester Frankfurt die deutsche Erstaufführung von \"Préface du Livre de Vie\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Nikolai Borissowitsch Obuchow (; * in Kursk, Russisches Kaiserreich; † 13. Juni 1954 in Saint-Cloud, Paris) war ein russischer Komponist, der 1918 nach Frankreich emigrierte. Er zählt zu den Pionieren der Zwölftontechnik und der Elektronischen Musik.", "tgt_summary": null, "id": 1726578} {"src_title": "Gerta von Ubisch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Insel liegt etwa 8 km nordöstlich von Alonnisos. Die unbewohnte Insel Gioura liegt 5 km nordöstlich. Dazwischen liegen die Eilande Pappous, Strongylo und Prasso. Charakteristisch für die nordöstlichen Inseln der Nördliche Sporaden sind wilde Felsenküsten, auch die Strände sind felsig. Lediglich die Uferlinie der zwei sicheren natürlichen Häfen, über die Kyra Panagia verfügt, ist kiesig bis sandig: Die Bucht von Planitis () im Norden und die Bucht von Agios Petros () mit dem gleichnamigen Eiland im Südwesten. Vor der Einfahrt in die Bucht von Planitis liegt auf der westlichen Seite die kleine Insel Sfika (). Die Einfahrt in die Bucht beträgt etwas mehr als einen Kilometer und verjüngt sich bis zur engsten Stelle auf weniger als 100 m. Danach weitet sich die Bucht und teilt sich in zwei größere Buchten. Der Bucht von Agios Petros ist die Insel Pelerissa (), auch Fagkrou () genannt, vorgelagert. Die Insel hat einen hügeligen Charakter. Die höchsten Erhebungen liegen im Nordwesten mit 287 m und im Osten mit 302 m.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits in der Jungsteinzeit im 6. Jahrtausend v. Chr. war Kyra Panagia besiedelt. Eine durchgehende Besiedlung bis zur Antike ist wahrscheinlich. Antike Ruinen konnten auf dem kleinen Inselchen Melissa in der \"Bucht von Agios Petros\" nachgewiesen werden, westlich der \"Bucht von Agios Petros\" bei der Insel Pelerissa wurde ein antikes Schiff aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. entdeckt. Das Schiff hatte 1500 Amphoren aus der antiken Stadt Mende von der Halbinsel Kassandra geladen. In der Antike war die Insel unter dem Namen Alonnisos bekannt und gehörte im 5. Jahrhundert v. Chr. zu Athen. 351 v. Chr. übernahm Sostratos aus Peparithos (dem heutigen Skopelos) die Insel und machte sie zu seinem Sitz. Die Insel wechselte von Philipp von Makedonien, der 346 v. Chr. Sostratos verjagt hatte, wieder in Athener Besitz. Athanassios Athonitis erwarb die Insel 963 n. Chr. von einem byzantinischen Adligen aus Konstantinopel für den Berg Athos, um die Versorgung mit Lebensmitteln wie Fleisch, Honig, Öl und Weizen zu sichern. Vor allem die Ziegenhaltung war von großer Bedeutung. Da die Haltung von weiblichen Tieren auf dem Berg Athos nicht erlaubt ist, wurde Kyra Panagia, das über einige Quellen verfügt, an Ziegenhirten verpachtet. Um 1100 n. Chr. wurde an der Ostseite der Insel oberhalb eines kleinen natürlichen Hafens das Kloster Kyra Panagia erbaut. Zum Schutz vor Piratenüberfällen wurde es einer kleinen Festung ähnlich angelegt. Die Gebäude wurden 1992 umfassend renoviert. Bis heute ist die Insel im Besitz des Athos-Klosters Megisti Lavra. Die Volkszählung von 1961 gab 69 Bewohner an, 2001 noch 10. Tatsächlich lebt seit 1984 nur noch ein Mönch dauerhaft auf der Insel.", "section_level": 1}, {"title": "Natur.", "content": "Aus der Zeit der ehemaligen klösterlichen Gemeinschaft existieren noch zahlreiche Olivenbäume, die ebenso wie die ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen inzwischen verwildert sind. Den überwiegenden Pflanzenbewuchs der Insel stellen die typischen Vertreter der Macchia wie Wilde Pistazie (\"Pistacia lentiscus\"), Westlicher Erdbeerbaum (\"Arbutus unedo\") und eines überwiegenden Anteils an Kermes-Eichen (\"Quercus coccifera\") dar. Daneben existieren im Nordosten auch kleinere Flächen mit den Pflanzengesellschaften der Phrygana und im Süden Aleppo-Kiefern. Die Felsenküste ist ein ideales Rückzugsgebiet der Mittelmeer-Mönchsrobben.", "section_level": 1}, {"title": "Naturschutz.", "content": "Kyra Panagia liegt im Natura-2000-Gebiet \"GR 1430004 Nationaler Meerespark Alonissos\" () in der Zone A4.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kyra Panagia (,, „Allheilige Herrin“, eine Bezeichnung für Maria) ist eine griechische Insel der Nördlichen Sporaden. Administrativ gehört die Insel zur Gemeinde Alonnisos im Regionalbezirk Sporaden der Region Thessalien. Der Name der Insel stammt von dem gleichnamigen spätbyzantinischen Kloster an der Ostküste.", "tgt_summary": null, "id": 2202256} {"src_title": "Willem Eggert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Braunbrillenvogel erreicht eine Größe von 13 bis 13,5 Zentimetern und ein Gewicht von 14 bis 18,5 Gramm. Der Oberkopf ist dunkelbraun, wobei der Scheitel am dunkelsten ist. Die Basis des Oberschnabels zeigt eine helle schmale Linie. Hinterkopf und Nacken sind rötlich getönt. Wangen und Ohrdecken sind gräulich-braun. Die Oberseite ist braun, aber weniger dunkel als der Scheitel. Die Handschwingen sind schwarzbraun mit rostbraunen Säumen. Die Schwanzfedern sind an der Oberseite dunkelbraun und an der Unterseite schwärzlich. Die Unterseite ist braun, jedoch etwas heller als der Rücken. Kinn und Oberkehle sind mehr gräulich. Bauch und Unterschwanzdecken sind hellbraun. Die Unterseite der Schirmfedern ist dunkel grau-braun. Die Iris ist dunkel. Der Schnabel ist dunkel-hornfarben, die Beine sind dunkelbraun. Die Geschlechter sehen gleich aus. Die juvenilen Vögel sind bisher unbeschrieben. Auch über den Gesang ist nichts bekannt. Der Ruf variiert zwischen häufig wiederholten weichen „\"peep\"“- und raschen „\"trik-trik-trik\"“-Gezwitscher während der Nahrungssuche sowie piepsigen „\"tweet\"“-Tönen während des Fluges. Gelegentlich ist auch ein langgezogener „\"trrrrrrrrau\"“-Triller zu hören.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Der Braunbrillenvogel bewohnt offene Bereiche und Lichtungen in ziemlich offenem, von Flechtenbewuchs dominiertem Waldland, montanes Heidebuschland, Baumsavannen sowie von Johanniskräutern (\"Hypericum\"), Klebsamen (\"Pittosporum\"), \"Syzygium\" und \"Schefflera\" dominierte Wälder in Höhenlagen zwischen 1.900 und 2.800 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Nahrung besteht aus Insekten, einschließlich Raupen sowie aus Beeren und Samen. Der Braunbrillenvogel geht gewöhnlich in Gruppen von drei bis fünf Individuen, aber auch in größeren Schwärmen bis zu 30 Exemplaren auf Nahrungssuche, wobei er meist 0,5 bis 6,5 Meter über dem Boden fliegt. Häufig ist er auch in Vergesellschaft mit anderen Vogelarten wie der Langschwanzprinie (\"Urolais epichlorus\"), dem Pirolgimpel (\"Linurgus olivaceus\") und dem Bergwaldbülbül (\"Andropadus tephrolaemus\") zu beobachten. Vögel in Brutverfassung wurden im Oktober und Dezember beobachtet. Weitere Informationen liegen zur Brutbiologie nicht vor.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Gefährdung.", "content": "BirdLife International schätzt den Bestand auf 10.000 bis 20.000 Exemplare und klassifiziert die Art als „gefährdet“ (\"vulnerable\"). Am häufigsten ist er in der 50 km großen Region am Pico Basile. In den Wäldern im südlichen Teil der Insel Bioko kommt er nicht vor. Als Hauptgefährdung gelten Buschfeuer, die von Jägern gelegt werden; jedoch gab es 1996 keinen Beleg dafür. Ein Besuch im Bereich am Pico Basile im Jahre 1996 bestätigte, dass der Lebensraum intakt war. Eine Expedition im Jahre 2005 stellte fest, dass die Wälder am Pico Basile nicht von der zunehmenden Abholzungsrate auf Bioko betroffen waren. Bilder, die im Jahre 2005 an der Caldera da Luba aufgenommen wurden, zeigten, dass es in den südlichen Wäldern der Insel keinerlei Eingriff gegeben hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Braunbrillenvogel (\"Zosterops brunneus\", Syn.: \"Speirops brunneus\") ist eine Vogelart aus der Familie der Brillenvögel. Sein Vorkommen ist auf die westafrikanische Insel Bioko im Golf von Guinea beschränkt.", "tgt_summary": null, "id": 1914235} {"src_title": "Arbetaren", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Budker war der Sohn eines jüdischen Landarbeiters, studierte ab 1936 an der Universität Moskau bei Igor Tamm und diente nach dem Abschluss 1941 in der Luftverteidigung, wobei er ein neues Feuerleitsystem entwickelte. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er im Labor 2 in Moskau, dem späteren Kurtschatow-Institut, bei Igor Kurtschatow und Arkadi Migdal über die Physik von Kernreaktoren. 1950 erhielt er den sowjetischen Doktortitel. Danach war er am Bau eines Protonen-Beschleunigers in Dubna beteiligt. Budker gründete schon ab 1953 eine eigene Beschleuniger-Forschungsgruppe, die u. a. ein damals in der Strahlintensität führendes Betatron baute, und führte diese Gruppe in das 1959 von ihm gegründete und später nach ihm benannte Institut für Kernphysik (INP) in Akademgorodok in Nowosibirsk über, dessen erster Direktor er war. Dort etablierte er einen „demokratischen“ Führungsstil in relativer Unabhängigkeit von politischer Einflussnahme wie sie etwa in Moskau ständig drohte. Budker war maßgeblich an der Entwicklung von Beschleunigern beteiligt, insbesondere leistete er Anfang der 1950er Jahre Pionierarbeit auf diesem Gebiet (insbesondere Resonanzprozesse in Beschleunigern), entwickelte das Konzept des „stabilisierten Elektronenstrahls“ (im Westen bekannt geworden auf der Genfer Konferenz 1956, aber damals nicht realisierbar) und war einer der ersten, der Vorschläge für Beschleuniger mit kollidierenden Elektronenstrahlen und Elektron-Positron-Speicherringen machte (unabhängig z. B. Bruno Touschek in Frascati). Erste Beschleuniger mit kollidierenden Elektronenstrahlen wurden realisiert im VEP-1 in Nowosibirsk, an dem 1965 erste Experimente liefen (bekannt wurden die Arbeiten zu diesen Beschleunigerkonzepten im Westen auf einer Konferenz in Dubna 1963), mit Elektron-Positron Speicherringen 1967 im VEPP-2. 1966 schlug er vor, Teilchenstrahlen durch Elektronenstrahlen zu kühlen (Elektronenkühlung), was experimentell am INP erstmals bestätigt wurde. Budker setzte sich auch für die industrielle Verwendung von Teilchenbeschleunigern z. B. in der Materialbearbeitung ein. Budker entwickelte auch das Konzept magnetischer Spiegel zum Plasma-Einschluss in der Fusionsforschung und forcierte die Forschung auf diesem Gebiet am INP. Auf der Internationalen Konferenz zur Fusionsforschung 1968 in Nowosibirsk schlug er vor, direkt die Arbeit an einem Fusionsreaktor in Angriff zu nehmen. Budker war seit 1958 Mitglied der sibirischen Abteilung der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften und seit 1964 Vollmitglied (im Bereich Kernphysik). Er erhielt den Leninpreis 1967 (für seine Arbeit an Speicherringen) und den sowjetischen Staatspreis (1951 für seine Arbeiten über Beschleuniger). Zu seinen Schülern zählen Spartak Beljajew, mit dem er Ende der 1940er und Anfang der 1950er Jahre die in Beschleunigerstrahlen auftretenden relativistischen Plasmen untersuchte, und Boris Walerianowitsch Tschirikow. Budker war fünfmal verheiratet. Er starb an einem Herzanfall.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gersch Izkowitsch Budker, auch Andrei Michailowitsch Budker, (, englische Transliteration Gersh Itskovich Budker bzw. Andrei Mikhailovich Budker, * 1. Mai 1918 in Murafa, Gouvernement Podolien, heute Rajon Scharhorod, Oblast Winnyzja in der Ukraine; † 4. Juli 1977 in Akademgorodok) war ein sowjetischer (überwiegend) theoretischer Physiker, der sich mit Kernfusion und Beschleunigerphysik beschäftigte.", "tgt_summary": null, "id": 826885} {"src_title": "Staffordshire-Worcestershire-Kanal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung von International Justice Mission.", "content": "IJM wurde 1997 von Gary A. Haugen, dem jetzigen Präsidenten und CEO der Organisation, gegründet. Nach seinem Jurastudium an der Harvard University und der University of Chicago arbeitete er zunächst in der Nationalen Initiative für Versöhnung (National Initiative for Reconciliation, NIR) in Südafrika. Danach war er unter anderem im amerikanischen Justizministerium tätig. 1994 wurde er von den Vereinten Nationen als Chefermittler zur Untersuchung des Völkermords in Ruanda beauftragt. Seine Erfahrungen im Rahmen dieser Tätigkeit bewogen ihn dazu, IJM zu gründen.", "section_level": 2}, {"title": "Standorte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zentrale.", "content": "Die Zentrale von IJM ist in Washington, D.C. (USA).", "section_level": 2}, {"title": "Partnerbüros.", "content": "Weltweit unterstützen fünf Partnerbüros die internationale Arbeit von IJM. Ihre Aufgaben liegen hauptsächlich in der Öffentlichkeitsarbeit und der finanziellen und personellen Unterstützung der Einsatzbüros.", "section_level": 2}, {"title": "Kanada.", "content": "IJM Canada wurde 2002 gegründet, um Bildungsarbeit in Kanada zu leisten und die kanadische Bevölkerung in die Arbeit von IJM zur Verfolgung von Unrecht einzubinden. Gegenwärtiger Geschäftsführer ist Ed Wilson.", "section_level": 3}, {"title": "Partnerbüros in Großbritannien.", "content": "IJM UK wurde 2006 unter der Leitung von Terry Tennens, dem derzeitigen Geschäftsführer, gegründet. Die Sektion verfolgt unterschiedliche Ziele: Sensibilisierung der Bevölkerung für weltweite Ungerechtigkeiten, Aufklärung über die Arbeit von IJM, Bereitstellung von finanziellen und personellen Ressourcen, Gründung von Partnerschaften, Ausweitung von IJMs internationaler Arbeit und Herstellung von Kontakten nach Westminster und Brüssel.", "section_level": 3}, {"title": "Deutschland.", "content": "Der deutsche Zweig zur Unterstützung der internationalen Arbeit von IJM besteht seit Anfang 2007. Damals wurde ein deutscher Arbeitskreis gegründet, seit Anfang 2010 ist IJM Deutschland e. V. als gemeinnütziger und mildtätiger Verein anerkannt. Seit 2013 hat IJM Deutschland ein Berliner Büro mit dem Schwerpunkt Advocacy und Lobbyarbeit. Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland ist Dietmar Roller. Im Gespräch mit politischen Entscheidungsträgern oder anhand von Petitionen will IJM Deutschland die deutsche Öffentlichkeit auf das Problem der Gewalt gegen arme Menschen aufmerksam machen und die Öffentlichkeit mobilisieren.", "section_level": 3}, {"title": "Einsatzbüros.", "content": "IJM betreibt sogenannte Einsatzbüros (\"Field Offices\") in Entwicklungs- und Schwellenländern. Dort erfolgt die juristische Einzelfallarbeit. Gegenwärtig arbeitet IJM in 16 Städten in Afrika (Kenia, Uganda, Ghana, Ruanda), Süd- und Südostasien (Thailand, Kambodscha, Philippinen, Indien) und Lateinamerika (Guatemala, Bolivien, Santo Domingo). Darüber hinaus bestehen zwei Bündnispartnerschaften in Ecuador und Peru. Die Mitarbeiter der Einsatzbüros sind fast ausschließlich Staatsangehörige des jeweiligen Landes.", "section_level": 2}, {"title": "Ziele und Arbeitsansatz.", "content": "IJM führt Einzelfälle den nationalen Rechtssystemen zu und begleitet sie von der Ermittlungsphase bis zum Schuldspruch. Auf diese Weise werden konkrete Korruptionsquellen, Ressourcenmängel und andere Ursachen für die Verweigerung rechtsstaatlichen Schutzes zugunsten der Opfer von Menschenrechtsverletzungen offenbar. In Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden begegnet IJM diesen Schwachstellen, um den bestehenden Gesetzen Geltung und den Betroffenen Gerechtigkeit zu verschaffen. IJM begründet ihre Arbeit mit dem biblischen Auftrag, Gerechtigkeit zu schaffen (Jes 1, 17): \"Lernt Gutes tun, fragt nach dem Recht, weist den Unterdrücker zurecht! Schafft Recht der Waise, führt den Rechtsstreit der Witwe!\" IJM versteht sich jedoch gleichzeitig als eine überkonfessionelle Organisation und hilft Opfern von Menschenrechtsverletzungen ungeachtet ihrer Religion, Ethnie und ihres Geschlechts. IJM arbeitet mit zahlreichen anderen Menschenrechts- und Hilfsorganisationen sowie mit politischen Entscheidungsträgern zusammen. IJM finanziert sich vor allem aus Spenden von Einzelnen und Stiftungen. Hinzu kommen staatliche Unterstützungen für einzelne geförderte Projekte und kirchliche Zuschüsse.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsweise.", "content": "IJM beschäftigt „Ermittler“, Anwälte und Sozialarbeiter, die in enger Zusammenarbeit mit nationalen und lokalen Behörden in den Partnerländern Einzelfälle bearbeiten. Dabei werden individuelle Fälle von Menschenrechtsverletzungen ermittelt und strafrechtlich verfolgt. IJM versucht, auf Schwachstellen in den jeweiligen Justizsystemen hinzuweisen, um eine langfristige Veränderung der Menschenrechtssituation in den Partnerländern zu erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Fallarbeitsmodell.", "content": "Kennzeichnend für IJM ist das 4-gliedrige Fallarbeitsmodell. 1. \"Befreiung der Opfer\": IJMs vorrangiges Ziel ist es, die Opfer so schnell wie möglich aus der Situation einer Menschenrechtsverletzung zu befreien. 2. \"Täter zur Verantwortung ziehen\": IJM zieht die Täter von schweren Menschenrechtsverletzungen in den jeweiligen Rechtssystemen zur Verantwortung. Ihnen soll deutlich werden, dass ihre Taten juristische Konsequenzen nach sich ziehen. Potentielle Täter sollen abgeschreckt werden. 3. \"Nachbetreuung der Opfer\": IJMs Psychologen und Sozialarbeiter setzen sich in Zusammenarbeit mit den lokalen Sozialbehörden und -einrichtungen dafür ein, dass Opfer von Menschenrechtsverletzungen eine neue Perspektive für ihr Leben erhalten. IJM kümmert sich intensiv um die komplexen emotionalen und körperlichen Nöte der Opfer von Menschenrechtsverletzungen. Die von Gewalt betroffenen Menschen werden in ein selbstbestimmtes Leben begleitet und durch regelmäßige Fortbildungen über ihre Rechte aufgeklärt. Außerdem lernen sie, wie sie ihre Rechte selbst einfordern können. 4. \"Strukturelle Veränderung\": Neben der programmatischen Arbeit mit Einzelfällen ist es Ziel von IJM, nachhaltig Missbrauch und Unterdrückung durch die Stärkung von Rechtssystemen und lokalen Gemeinschaften zu verhindern. Durch Fortbildungsmaßnahmen von Polizei und Justiz in Zusammenarbeit mit den Regierungsbehörden des jeweiligen Landes wird dazu beigetragen, arme Menschen nachhaltig vor Gewalt zu schützen. Durch Bildungsmaßnahmen in den Slums und Armenvierteln sollen Menschen befähigt werden, sich für die eigenen durchsetzbaren Menschenrechte selber einzusetzen. Die im rechtsbasierten Entwicklungsansatz wichtige Mobilisierung und Einbeziehung von Zielgruppen in die Armutsbekämpfung, wird bei IJM durch nachhaltiges Empowerment bei der Wiedereingliederung Betroffener bewirkt.", "section_level": 3}, {"title": "Ziele der Arbeit von IJM in Deutschland.", "content": "1. Unterstützung der weltweiten Arbeit von IJM: Personelle und finanzielle Unterstützung der Arbeit in den Partnerländern. Als Partnerbüros hat IJM Deutschland die Büros in Mumbai (Indien), Santo Domingo (Dominikanischen Republik) und Gulu (Uganda). Spenden an IJM Deutschland kommen vor allem diesen Partnerbüros zugute, die Projektarbeit wird regelmäßig evaluiert. Ein weiteres Ziel ist es, hauptamtliche Mitarbeiter und Praktikanten in die internationale Arbeit zu vermitteln. 2. Bildungsarbeit: Die Öffentlichkeit soll über schwerste Menschenrechtsverletzungen in IJMs Partnerländern informiert werden. Dazu veranstaltet IJM Deutschland deutschlandweit Vorträge über Menschenhandel, Sklaverei und Zwangsprostitution. 3. Politische Arbeit: Aufbau von politischen Kontakten mit dem Ziel, Verantwortungsträger dafür zu motivieren, dass Deutschland sich vermehrt innen- und außenpolitisch gegen Menschenhandel und Sklaverei einsetzt. Gemeinsam mit anderen europäischen Ländern soll Deutschland eine leitende Rolle im Kampf gegen Sklaverei und Menschenhandel einnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Aktionen und Kampagnen.", "content": "IJM Deutschland hat über 200 Botschafter, unter ihnen die Künstlerbotschafter Johannes Falk und Sarah Brendel, die deutschlandweit verschiedene Konzerte, Benefizveranstaltungen, Spendenläufe oder Kunstausstellungen organisieren. Seit 2015 läuft die Kampagne „Sie hat Recht - sie keins“, die die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen soll, dass die Rechte armer Menschen in vielen Ländern nicht durchgesetzt werden und sie daher schutzlos der alltäglichen Gewalt ausgeliefert sind. Mit Aktionen wie der Relentless-Campaign wurde versucht, auch die die jüngere Generation in die weltweite Bekämpfung von Unrecht mit einzubeziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Von IJM als „Befreiung“ bezeichnete Aktionen stoßen immer wieder auf Kritik -- insb. im Zusammenhang mit Razzien von Bordellen und Verhaftungen von Prostituierten. Einige der volljährigen Betroffenen sehen die Prostitution als ihre einzige Einkommensquelle zur Unterstützung ihrer Familie und fliehen deshalb nach ihrer Befreiung zurück in die Prostitution. Vereinzelt begingen „gerettete“ inhaftierte Prostituierte Suizid oder wurden von der Polizei misshandelt. Auch wurde kritisiert, dass durch die Befreiung von Frauen und Kindern aus der Zwangsprostitution sich die organisierte Kriminalität noch tiefer in den Untergrund verlagert, wodurch Opfer von der Polizei schlechter gefunden werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nichtregierungsorganisation, die sich den Opfern schwerster Menschenrechtsverletzungen in Entwicklungs- und Schwellenländern widmet. IJM bekämpft insbesondere Menschenhandel, Zwangsprostitution, Sklaverei, rechtswidrige Inhaftierungen, Polizeigewalt und unrechtmäßige Landenteignungen. Den Hinweisen von Entwicklungs- und Hilfsorganisationen folgend, führt IJM einzelfallorientierte Ermittlungen durch und mobilisiert Hilfe für die Opfer.", "tgt_summary": null, "id": 858746} {"src_title": "Juan Bautista Vicini Burgos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Bernardo begann 17-jährig in Franca im Bundesstaat São Paulo beim ortsansässigen \"Associação Atlética Francana\" mit dem Fußballspielen und war nach zwei Spielzeiten eine ebenso lange Zeit in Marília beim Marília AC in der Jugend aktiv. Im Januar 1986 wurde er vom Erstligisten FC São Paulo verpflichtet, für den er fünf Spielzeiten bestritt und mit ihm drei Titel gewann.", "section_level": 2}, {"title": "FC Bayern München.", "content": "Für eine Ablösesumme von 2 Mio. D-Mark verpflichtete ihn der Bundesligist FC Bayern München zur Saison 1991/92. Am 3. August 1991 (1. Spieltag) debütierte Bernardo unter Trainer Jupp Heynckes in der Bundesliga. Beim 1:1-Unentschieden im Auswärtsspiel gegen Werder Bremen wurde er für Christian Ziege in der 76. Minute eingewechselt. Von den drei weiteren Einsätzen in der Bundesliga bestritt er am 7. September 1991 (8. Spieltag), beim 1:0-Sieg im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern, 90 Minuten, in den er einmal verwarnt wurde. Ein weiteres Spiel über 90 Minuten absolvierte er für die \"Bayern\" am 18. September 1991 im UEFA-Pokal. Im Hinspiel der 1. Runde beim irischen Erstligisten Cork City erreichte er mit dem FC Bayern München ein 1:1-Remis. Ende September 1991, nach 3 Monaten in Deutschland, verließ er die Bayern und kehrte nach Brasilien zurück.", "section_level": 3}, {"title": "Vereine in Brasilien und Mexiko.", "content": "Nach kurzen Gastspielen bei SC Internacional und dem FC Santos wechselte er im gleichen Jahr zum Club América nach Mexiko. Nach einem Jahr kehrte er zurück nach Brasilien. Er spielte zunächst zwei Jahre für CR Vasco da Gama, mit dem er im letzten Jahr die Fußballmeisterschaft des Bundesstaates Rio de Janeiro gewann und anschließend zwei weitere Jahre für Corinthians São Paulo. Nach einer weiteren Saison bei Athletico Paranaense ließ er seine Karriere 1998 mit einem weiteren Titel ausklingen.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Bernardo absolvierte 1989 fünf Länderspiele für Brasilien, erstmals am 12. April in Teresina beim 2:0-Sieg im Test-Länderspiel gegen die Auswahl Paraguays, letztmals am 18. Juni in Kopenhagen beim 4:0-Sieg gegen die Auswahl Dänemarks.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Sein Sohn Bernardo Fernandes da Silva Junior (* 1995) ist ebenfalls Fußballspieler und war von 2016 bis 2018 bei RB Leipzig aktiv.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bernardo, mit vollem Namen Bernardo Fernandes da Silva (* 20. April 1965 in São Paulo), ist ein ehemaliger brasilianischer Fußballspieler.", "tgt_summary": null, "id": 553739} {"src_title": "Philip H. Hoff", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die GASA Group (GASA steht für \"Gartnernes Salgsforeninger\", Handelsvereinigung der Gärtner) entstand aus dem Zusammenschluss der größten dänischen Pflanzenexportunternehmen: den 1929 gegründeten Gärtnergenossenschaften \"GASA Aarhus\", \"GASA Odense Blomster\" und der \"Exposa\". Sie schlossen sich 1994, nach vorhergehender Umwandlung von GASA Odense in eine Aktiengesellschaft und rechtlicher Ausgliederung des Geschäftsbereiches Obst und Gemüse, zunächst als weiterhin selbständige Gesellschaften unter dem Dach der GASA Group zusammen. Aus dem Geschäftsbereich Obst und Gemüse entstand die \"GASA Nord Grønt\", die größte dänische Handelsorganisation für Obst und Gemüse. Die bereits seit 1994 geplante Fusion der selbständigen Pflanzenhandelsgesellschaften stieß zunächst auf großen Widerstand, insbesondere innerhalb der Mitglieder und Mitarbeiter von GASA Aarhus, wodurch sich der Vollzug bis zum 1. Juli 2000 verzögerte. Die Ursprungsgesellschaften bilden heute die \"GASA Group Denmark\", die größte Tochtergesellschaft innerhalb der GASA Group. Bis Mitte der 2000er Jahre befand sich die GASA Group in erheblichen wirtschaftlichen Anpassungsschwierigkeiten und schrieb rote Zahlen, so dass Ende 2006 das Grundkapital aufgezehrt war. Im Jahr 2007 wurde die Gruppe umstrukturiert und alle Unternehmen und Aktivitäten der GASA Group in der \"GASA Holding\" zusammengefasst, in welche die GASA Group anfänglich 75 % ihrer Aktien einbrachte. Außerdem führten die Aktionäre \"Dänische Landwirtschaftsgesellschaft\" (DLG), \"Gartneriet PKM\", \"Gartnernes Forsikring\" (Gärtnerversicherung) sowie eine Reihe weiterer Pflanzenproduzenten eine Kapitalerhöhung durch, womit die DLG 2008 Mehrheitsaktionär wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Die Geschäfte sind nach Abnehmern eingeteilt in vier Bereiche: Nach Ländern ist die GASA Group untergliedert in vier dänische Tochtergesellschaften (die vollständigen Töchter GASA Blomsterselskabet Danmark A/S und GASA Young Plants A/S sowie eine Beteiligung von 60 % an Danita und von 50 % an ZenFlora) mit jeweils mehreren Unterabteilungen und in drei ausländische Ländergesellschaften (GASA Holland mit Sitz in Aalsmeer-Kudelstaart, GASA Germany mit Sitz in Kevelaer am Niederrhein und GASA Italia mit Sitz in Albenga). In Dänemark, den Niederlanden, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Schweden und Italien existieren eigene Verkaufsgesellschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Aktionäre.", "content": "Die Aktien der Gesellschaft halten derzeit (Stand Ende 2007):", "section_level": 1}, {"title": "Kennzahlen.", "content": "Die GASA-Gruppe erzielte 2014 insgesamt einen Umsatz von 2,1 Milliarden Dänischen Kronen, davon 25 % in Dänemark. Sie beschäftigt Ende 2015 rund 400 Mitarbeiter. Vorstandsvorsitzender des Unternehmens ist Lars Sørensen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die GASA Group ist ein international tätiges dänisches Großhandelsunternehmen für Zierpflanzen aller Art sowie Zubehör. GASA ist der größte dänische Exporteur von Topfpflanzen. Im Großhandel mit Blumen ist die GASA Group europäischer Marktführer. Hauptsitz der Unternehmensgruppe ist Odense.", "tgt_summary": null, "id": 289807} {"src_title": "Gebirgsanker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der Tschechoslowakei wird gerade der Prager Frühling gewaltsam beendet, als in der Redaktion der großen Boulevard-Illustrierten BLITZ (unschwer als Anspielung auf die „Quick“ zu erkennen, bei der Simmel arbeitete) das Ergebnis einer Umfrage über die Akzeptanz unterschiedlich entblößter Brüste auf die Leserschaft vorgetragen wird. Chefredakteur Herford möchte die Auflage mit Sexgeschichten steigern und erteilt Roland den Auftrag, die Serie „Mann total“ zu schreiben. Roland ist dagegen mehr an einer politischen Story über ein elfjähriges tschechisches Flüchtlingskind interessiert. Er bekommt die Genehmigung unter der Bedingung, dass er ebenfalls den Text für die Serie liefert. Roland und der Fotograf Bertie Engelhardt fahren in ein Flüchtlingslager bei Bremen, wo das Kind sich derzeit aufhält. Dort werden die beiden zufällig Zeugen, wie ein Hamburger Zuhälter die Tschechin Irina entführen will. Sie ist aus der Tschechoslowakei geflohen, um ihrem Geliebten Jan Bilka zu folgen, der sie geschwängert hat. Irina hat seine Hamburger Telefonnummer, und die Journalisten ermöglichen ihr ein Gespräch. Bilka legt allerdings wieder auf, als er erfährt, wer ihn anruft. Die unerwartete Kontaktaufnahme kommt ihm sehr ungelegen. Wenig später wird das Kind von Unbekannten erschossen. Roland und Engelhardt fahren mit Irina nach Hamburg, doch ihre Ermittlungen werden immer rigoroser behindert. Mögliche Zeugen werden ermordet, und auch deutsche Behörden zeigen sich auffällig unkooperativ. Bilka ist aus der Tschechoslowakei desertiert und hat dabei die mitteleuropäischen Aufmarschpläne der Staaten des Warschauer Paktes mitgehen lassen. Er will sie an die CIA verkaufen. Roland und Engelhardt geraten zwischen die Fronten von KGB, CIA und deutschem Verfassungsschutz. Auch Rolands Vorgesetzte sind nicht davon zu überzeugen, dass die bisher gewonnenen Erkenntnisse gedruckt werden müssen. So hat beispielsweise Seerose gute Kontakte zu den Amerikanern und will seine Position nicht gefährden. Während all dieser Ereignisse irrt die zeitweilig geistig verwirrte Luise auf der Suche nach Irina durch Hamburg. Roland lässt Irina für 5.000 DM eine Genehmigung zur Veröffentlichung ihrer Geschichte unterschreiben. Er hat Gefallen an ihr gefunden. Die von Bilka schwer enttäusche Irina erwidert die Gefühle. Doch sie kann die Verbindung nicht gänzlich abbrechen, denn sie ist von Bilka schwanger. Vladimir Monerow und Bilkas Bruder Vaclav suchen Roland und Irina auf, später kommt noch ein dritter Agent dazu. Der KGB legt keinen Wert darauf, dass die Existenz eines Verräters im Westen bekannt wird und Monerow lässt durchblicken, dass nicht nur die Bilkas unter der Veröffentlichung der Geschichte zu leiden hätten. Bilka übergibt sein Mikrofilm-Material an einem Strand bei Helsinki an amerikanische Agenten. Engelhard ist mit einem Taxi gefolgt und fotografiert die Personen. Bei der Verfolgung der wieder abfahrenden Personen wird das Fahrzeug durch einen Zug kurz aufgehalten und entgeht dadurch einem Überfall auf das verfolgte Fahrzeug, bei dem zwei Agenten getötet und die anderen gefangen genommen werden. Als der Anführer der Konkurrenz Michailow das Gewünschte in Händen hat, erschießt er den Vorbesitzer und wirft ihn aus dem Fahrzeug. In der Nacht kommt es auf dem Flugplatz von Helsinki zu einem Feuergefecht mit Polizisten. Die siegreichen Agenten fahren ihr Auto über die Heckklappe direkt in eine Frachtmaschine hinein und fliegen ab. In Hamburg entspannt sich die Lage. Der KGB hat sein Ziel erreicht und die Agenten lassen Roland und die anderen in Ruhe. Im Flugzeug stellt sich heraus, dass Bilka nur die Hälfte seiner Beute geliefert hat. Michailow bedroht Bilka. Der behauptet, dass ein gewisser George Bradshaw in New York bereits die andere Hälfte besitzt. In New York erfolgt inzwischen die Übergabe der Pläne an Seerose. Er wird auf offener Straße von zwei Personen festgenommen, die aber bereits wenige Sekunden später von einem Schützen mit schallgedämpften Gewehr aus dem Hinterhalt erschossen werden. Seerose macht sich eilig davon. Herford hat den Druck von Rolands Geschichte stoppen lassen. Inzwischen ist bekannt, dass Seerose seit 20 Jahren in russischen Diensten steht. Herford hat angeblich genug von Politik und will sich heraushalten. Roland ist davon überzeugt, dass mehr dahinter steckt und weigert sich, nur noch „Mann total“ zu schreiben. Die Männer trennen sich im Streit. Engelhard wird von zwei Männern bedroht und muss sein Material abgeben. Roland und Irina kümmern sich erstmal um ihre beginnende Beziehung. Als Engelhard zu Besuch kommt, regt er sich über den Verlust seines Materials auf und prophezeit, dass Roland mit seiner Absicht scheitern wird, die Geschichte woanders zu veröffentlichen, auch wenn immerhin noch die Tonbänder der Interviews vorhanden sind. Roland verhandelt mit einem Mittelsmann, um seine Geschichte zu verkaufen. Er soll bereits ohne schriftlichen Vertrag 20.000 DM Vorauszahlung erhalten, lehnt aber ab. Das Entgegenkommen ist ihm allzu entgegenkommend. Nachdem sie Irina gefunden hat, irrt Luise auf der Suche nach ihren „Freunden“ (meistenteils toten Personen aus der Vergangenheit) in Frankfurt umher. Im Flüchtlingslager glaubt man, sie sei im Moor verschollen und sucht sie dort. Schließlich bricht Luise auf offener Straße zusammen und wird in ein Krankenhaus gebracht. Als Roland wieder heimkommt, findet er Engelhardt ermordet und die Wohnung durchwühlt vor. Irina konnte sich unbemerkt im Badezimmer verstecken. Roland unterhält sich mit Dr. Erkner über Luise. Das unter Schizophrenie leidende alte Fräulein ist inzwischen gänzlich unzurechnungsfähig und geistig in einer anderen Welt bei ihren Freunden. Als Roland nur knapp einem Sprengstoffanschlag entgeht, verlassen er und Irina mit falschen Pässen das Land. Die beiden heiraten, und Roland zieht Irinas Kind als sein eigenes auf. Jahre später stellt Roland seine Aufzeichnungen einem Kollegen (Johannes Mario Simmel) zur Verfügung, der sie unter dem Titel \"Der Stoff aus dem die Träume sind\" als Schlüsselroman veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Paul Neuhaus erhielt das Filmband in Gold als bester Nachwuchsschauspieler.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenswertes zum Titel.", "content": "Der Titel ist ein Bonmot aus Shakespeares Der Sturm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Stoff aus dem die Träume sind ist eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Johannes Mario Simmel. Regie führte Alfred Vohrer. Die Hauptrollen sind mit Hannelore Elsner, Herbert Fleischmann, Edith Heerdegen und Paul Neuhaus besetzt. Zwei Journalisten wollen eigentlich nur eine Geschichte über ein Flüchtlingskind schreiben und geraten dabei immer tiefer in eine Spionageaffäre hinein.", "tgt_summary": null, "id": 2008763} {"src_title": "Charles Willoughby", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Sinaloa-Dreiecksnatter ist eine kräftige Schlange. Sie erreicht zwischen 90 und 122 Zentimetern Gesamtlänge und wird nur selten größer. Die Grundfärbung des Körpers ist rot, darauf befinden sich in großen Abständen schwarze Bänder, welche durch je ein weißes bis ockerfarbenes Band in zwei getrennt sind. Zum Schwanz hin kann der Abstand zwischen den Bändern abnehmen. Im Nacken bildet eine schwarze Binde ein Dreieck, die entsprechend daran liegende Seite der weißen Binde nimmt dabei die Form eines Trichters an. Die Kopfoberseite ist schwarz und die großen, breiten Schuppen der Bauchseite weisen eine helle Färbung auf und sind schwarz befleckt und gescheckt. Die Sinaloa-Dreiecksnatter kann ein maximales Alter von über 20 Jahren erreichen. Sie ist nacht- und dämmerungsaktiv sowie überwiegend bodenbewohnend, sucht gelegentlich aber auch niedrige Büsche auf.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Über die kühlen Wintermonate hält die Sinaloa-Dreiecksnatter eine Winterruhe. Mit dem Steigen der Temperaturen im Frühjahr beginnt die Fortpflanzungszeit. Nach der erfolgreichen Paarung zweier Tiere dauert es etwa acht Wochen, bis dass das Weibchen ein Gelege ablegt, es umfasst zwischen zwei und 17 Eier. Der Schlupf erfolgt je nach Temperatur unterschiedlich, bei 28 Grad Celsius nach 56 bis 64 Tagen. Beim Schlupf messen die Jungtiere 23 bis 25 Zentimeter.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Sinaloa-Dreiecksnatter ist in Mexiko verbreitet. Sie kommt in Westmexiko vom südwestlichen Sonora bis hin nach Chihuahua vor. Namensgebend ist ihr Vorkommen in Sinaloa. Sie lebt im Küstentiefland und dringt in Höhen bis 1.000 Meter vor. Zu den besiedelten Lebensräumen zählen trockene bis mäßig feuchte Gegenden, vor allem Agrargebiete wie Getreidefelder und Wüsten. Über den Tag hält sie sich unter Kakteen, Büschen, in Hütten und Scheunen, unter Brettern, Blechen oder ähnlichen Verstecken auf.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Sinaloa-Dreiecksnatter frisst kleine Säugetiere, beispielsweise Ratten und Mäuse, welche sie auch zu den Getreidefeldern und Viehställen locken, Vögel, Eier und kleine Reptilien wie Echsen sowie andere Schlangen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sinaloa-Dreiecksnatter (\"Lampropeltis polyzona \"Sinaloae\"\"), auch Sinaloa-Milchschlange genannt, ist eine Unterart der Dreiecksnatter (\"Lampropeltis polyzona\") und zählt damit innerhalb der Familie der Nattern (Colubridae) zur Gattung der Königsnattern (\"Lampropeltis\"). Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde die Unterart im Jahre 1978 von dem Herpetologen Dr. Kenneth Lee Williams.", "tgt_summary": null, "id": 2248897} {"src_title": "Polyphenylenether", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Bauerndorf Jeżyczki liegt in Hinterpommern, elf Kilometer südöstlich von Darłowo (\"Rügenwalde\"). Seine Gemarkung wird im Westen von der Grabowa (\"Grabow\") begrenzt, im Norden von Jeżyce (\"Altenhagen\"), im Osten von dem Forst von Nowy Kraków und im Süden von Przystawy (\"Pirbstow\"). Das Gelände ist leicht hügelig, die höchste Erhebung beträgt 36,5 Meter über NN.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsname.", "content": "Die Bezeichnung Neuenhagen \"Abtei\" zielt auf die Unterscheidung zu dem am Jezioro Wicko (\"Vietzker See\") liegenden Ort Neuenhagen \"Amt\" (polnisch: Jezierzany). Mit \"Abtei\" ist die frühere Zugehörigkeit zum Kloster Buckow gemeint – im Gegensatz zum \"Amts\"dorf Neuenhagen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bei Neuenhagen, Abtei handelt es sich um eine Ansiedlung, die im 13. Jahrhundert entstanden sein dürfte. Sie gehörte damals zum Kloster Buckow. Die Entstehungszeit dürfte etwas später als die vom Nachbarort Altenhagen (heute polnisch: Jeżyce) gelegen haben. Nach der Reformation kam das Abteidorf an das Amt Rügenwalde. 1780 werden in Neuenhagen gezählt: 1 Freischulze, 16 Bauern, 4 Straßenkossäten, 8 Büdner und 1 Schulhaus bei insgesamt 31 Feuerstellen. Im Jahre 1830 entstand die \"Anbau\" genannte kleinere Hälfte des Dorfes. Damals zählte der Ort 298 Einwohner, deren Zahl bis 1885 auf 603 anstieg und 1939 noch 569 betrug. Bis 1945 war Neuenhagen eine Gemeinde im Amtsbezirk Petershagen (Pęciszewko) im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. In Neuenhagen war der Sitz des Standesamtes Petershagen. Amtsgerichtlich war der Ort nach Rügenwalde orientiert. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Neuenhagen am 6. März 1945 von Rotarmisten besetzt. 1947 kam Neuenhagen unter Volksrepublik Polen polnische Verwaltung. Die einheimische Bevölkerung wurde von den Polen vertrieben. Neuenhagen wurde von den polnischen Behörden in \"Jeżyczki\" umbenannt. Die Ortschaft ist heute ein Teil der Gmina Darłowo im Powiat Sławieński der Woiwodschaft Westpommern.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Vor 1945 war der überwiegende Teil der Einwohner von Neuenhagen, Abtei evangelischer Konfession. Der Ort hatte keine eigene Kirche, sondern war nach Petershagen (Pęciszewko) orientiert. Das Kirchspiel lag im Kirchenkreis Rügenwalde in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Seit 1945 ist Jeżyczki fast ausnahmslos katholisch. Der Ort ist in die Pfarrei Jeżyce (\"Altenhagen\") integriert, die zum Dekanat Darłowo im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen gehört. Evangelische Kirchenglieder werden vom Pfarramt in Koszalin (\"Köslin\") in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut.", "section_level": 1}, {"title": "Schule.", "content": "Die frühere Neuenhagener Schule war einklassig. In den 1920er-Jahren wurde ein neues, dieses Mal zweiklassiges Schulgebäude errichtet, das 1928 eingeweiht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "An das Straßennetz ist Neuenhagen über eine Nebenstraße angeschlossen, die von der Ostseestadt Darlowo (\"Rügenwalde\") über Pęciszewko (\"Petershagen\") und Przystawy (\"Pirbstow\") nach Malechowo (\"Malchow\") an der Landesstraße 6 (ehemalige Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28) Stettin – Danzig führt. Die nächste Bahnstation ist Wiekowo (\"Alt Wieck\") an der PKP-Linie 202 Stargard (Pommern) – Danzig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeżyczki (deutsch \"Neuenhagen, Abtei - Landkreis Schlawe/Pommern\") ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zur Landgemeinde Darłowo (\"Rügenwalde\") im Kreis Sławno (\"Schlawe\").", "tgt_summary": null, "id": 2276923} {"src_title": "Rogue River Ranch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgängerbauwerke.", "content": "Schon im 15. Jahrhundert war der Kreml durch eine Schwimmbrücke mit Samoskworetschje verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Brücke, 1692.", "content": "1643 beauftragte Michael I. die Straßburger Architekten Cristler mit dem Entwurf einer Steinbrücke. Kurz danach starben der Zar und einer der Architekten, das Projekt wurde unterbrochen. Die Angaben über die Fertigstellung sind widersprüchlich; sie wird in den Zeitraum zwischen 1687 und 1692 datiert und dem einfachen Mönch Filaret oder dem Politiker und Architekturmäzen Wassili Golizyn zugeschrieben. Zunächst hieß die Brücke Allerheiligen-Brücke (Wsechswjatski most), wurde aber später umbenannt. Ihr nordwestliches Ende befand sich weiter südlich als heute, im Zug der heutigen Leniwka-Straße. Nach Studien von Iwan Kondratjew war sie ursprünglich 11 Dreifachellen breit und überspannte den bis zu 105 Metern breiten Fluss mit fünf Bögen von je 40 Ellen. Später kamen zwei weitere Bögen dazu. Am Südende gab es einen Brückenturm, der als erster steinerner Triumphbogen Moskaus gilt. Die Brücke war mit hölzernen Gewerbebauten bebaut, die 1785 abgerissen wurden. Sie war für illegale Straßenrennen mit Troikas berüchtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Brücke, 1859.", "content": "1859 wurde an derselben Stelle eine Brücke mit drei Stahlbögen (36, 40 und 36 Meter) auf Steinpfeilern gebaut. Für die Uferstraßen waren keine kreuzungsfreien Durchführungen vorhanden. Dies stellte schon vor der Zeit der Kraftfahrzeuge ein Problem dar und führte zum Abriss der Brücke in den 1930er Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Brücke.", "content": "Für ein Nachfolgebauwerk wurde schon 1921 ein Architekturwettbewerb abgehalten, keiner der Entwürfe wurde ausgewählt. Beim zweiten Wettbewerb ging der erste Preis an das Architektenteam Wladimir Schtschuko, Wladimir Helfreich und Michail Minkus (drei der Protagonisten der „Stalin-Architektur“, die auch am nahe gelegenen Neubau der Leninbibliothek und später an einigen der Moskauer „Stalin-Hochhäuser“ beteiligt waren) und den Ingenieur Nikolai Kalmykow. Deren Entwurf wurde zwischen 1935 und 1938 verwirklicht. Das Hauptfeld hat eine Spannweite von 105 Metern und eine Höhe von 8,4 Meter. Sechs parallele Hohlkasten-Stahlbögen tragen die 40 Meter breite Fahrbahn mit acht Fahrstreifen. Die Lager befinden sich auf Senkkasten-Fundamenten. Die Uferstraßen werden auf zwei 42,5 Meter langen Vorbrücken überquert. Die Gesamtlänge einschließlich Rampen beträgt 487 Meter. Die Brücke überquert den Fluss unmittelbar westlich des Kreml und bildet eine Weiterführung von Mochowaja- und Maneschnaja-Straße, die am linken Ufer unmittelbar vor der Brücke zum Borowizkaja-Platz zusammenlaufen. Am anderen Ende passiert die Brücke das Haus an der Uferstraße. Über die \"Kleine Stein-Brücke\" (/) über den Wasserumleitungskanal und weiter über die Straßen Bolschaja Poljanka bzw. Jakimanski projesd und Bolschaja Jakimanka erreicht der Verkehr den Gartenring. Im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 1980 führte der Marathonlauf über die Brücke.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Große Stein-Brücke () ist eine Straßenbrücke über die Moskwa in Moskau. Sie befindet sich unmittelbar beim Moskauer Kreml. Die heutige Bogenbrücke aus Stahl wurde 1938 fertiggestellt.", "tgt_summary": null, "id": 2014779} {"src_title": "Wilhelm von Nathusius (Zoologe)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Europa.", "content": "Bis 1974 war Kurtyka vorzugsweise in der Hohen Tatra, dem Hindukusch und den Alpen unterwegs. Zudem führte er 1974 die erste Winterbesteigung der Trollwand, der höchsten Steilwand Europas, in Norwegen durch. Auch in den Alpen gelangen ihm mehrere Erstbegehungen, darunter auch eine an der Petit-Dru-Nordwand im Jahr 1973. 1975 beging er zusammen mit Jerzy Kukuczka und Marek Łukaszewski eine neue Route an der Grandes-Jorasses-Nordwand.", "section_level": 1}, {"title": "Himalaya und Karakorum.", "content": "1975 nahm Kurtyka an der ersten Winter-Expedition zu einem Achttausender überhaupt teil. Ziel war der Lhotse, dessen Gipfel aber nicht erreicht werden konnte. Ein Jahr später war er Teilnehmer einer Expedition zum K2, bei der der Ostgrat erstmals begangen werden sollte. Auch diese Expedition scheiterte, Kurtyka erreichte eine Höhe von ca.. Nach diesen großen Expeditionen unternahm Kurtyka nur noch Besteigungen im Alpinstil im Himalaya. Er begann damit im Jahr 1978, als er mit seinem Kletterpartner Alex MacIntyre eine neue Route auf den Changabang beging. 1979 nahm Kurtyka an einer polnischen Expedition zur Nordseite des Dhaulagiri teil. Die Besteigung scheiterte, doch Kurtyka entdeckte bei einer Erkundung eine mögliche Route in der Ostwand des Berges. Mit einem kleinen Team, bestehend aus MacIntyre, dem Franzosen René Ghilini und dem Polen Ludwik Wilczyński kehrte er im folgenden Jahr zum Dhaulagiri zurück. Den Kletterern gelang die Erstdurchsteigung der Ostwand im Alpinstil, auf einer Höhe von etwa 7500 Metern erreichten sie nach drei Tagen den Nordostgrat, biwakierten dort erneut, mussten den weiteren Aufstieg aber aufgrund stürmischen Wetters abbrechen und stiegen über den Grat ab. Eine Woche später bestiegen sie über den Nordostgrat den Gipfel, den sie am 18. Mai 1980 erreichten. 1981 versuchte er sowohl im Frühjahr als auch im Herbst, den Makalu über die Westwand zu besteigen, wobei er beide Male scheiterte. Zusammen mit Kukuczka bestieg er im Alpinstil den Broad Peak. Dabei hatten beide keine Erlaubnis, diesen Berg zu besteigen, sondern nur eine für den K2. Diese schloss zwar das Besteigen niedrigerer Berge zur Akklimatisation mit ein, nicht aber andere Achttausender. Beim Abstieg trafen sie auf Reinhold Messner, dem sie auf die Frage nach der Besteigung antworteten, sie seien ‚in der Gegend‘ gewesen. Messner verstand und versprach Verschwiegenheit. Den Gipfel des K2 erreichten Kurtyka und Kukuczka in diesem Jahr nicht mehr. Im Winter des Jahres scheiterte Kurtyka mit Messner am Cho Oyu. 1983 bestieg Kurtyka sowohl den Gasherbrum II als auch den Hidden Peak über neue Routen. Eine seiner bedeutendsten Leistungen vollbrachte er im Jahr 1984, als er mit Kukuczka den Nord-, Mittel- und Hauptgipfel des Broad Peak überschritt. Im folgenden Jahr kehrte Kurtyka zur Gasherbrum-Gruppe zurück, diesmal, um mit Robert Schauer den Gasherbrum IV über eine neue Route in der 2500 m hohen Westwand zu besteigen. Nach acht Tagen in der Wand bei zum Teil stürmischem Wetter erreichten sie den Gipfelgrat. Aufgrund von Hunger, Durst und Erschöpfung verzichteten sie auf die Traverse vom Nord- zum Hauptgipfel und begannen unmittelbar mit dem Abstieg über den unbestiegenen Nordwestgrat, der weitere drei Tage dauerte. Nachdem Kurtyka 1986 am Nameless Trango Tower der Trango-Türme an der Ostseite scheiterte, schaffte er diese Besteigung im Jahr 1988 zusammen mit Erhard Loretan. 1987 und 1989 scheiterte er erneut zwei Mal an der Westwand des K2. Nach diesen gescheiterten Besteigungen erkletterte Kurtyka im Jahr 1990 mit dem Shisha Pangma Central und dem Cho Oyu zwei weitere Gipfel mit mehr als Höhe über neue Routen. Beide Besteigungen führte er mit Loretan und Jean Troillet durch. Bis 1993 beging Kurtyka dann vor allem neue, schwere Routen in der Hohen Tatra, die bis heute zu den schwierigsten in der Region gehören. 1993 wollte er zusammen mit Doug Scott eine neue Route auf den Nanga Parbat über den Manzeno-Grat begehen, Scott verletzte sich aber vor dem ersten Besteigungsversuch. Im folgenden Jahr scheiterte Kurtyka erneut an der Westwand des K2. Bei einem weiteren Versuch am Manzeno-Grat des Nanga Parbat im Jahr 1997, diesmal zusammen mit Loretan, scheiterte er erneut. Zwischen 1996 und 2002 scheiterte Kurtyka mehrfach an der Nordwand des Khan Tengri. Seitdem betätigt er sich mehr an kürzeren Sportkletterrouten. Noch mit 56 Jahren, im Jahr 2003, kletterte er eine mit 8a (franz.) bewertete Route.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wojciech „Voytek“ Kurtyka (* 20. September 1947 in Skrzynka (Lądek-Zdrój), Powiat Kłodzki) ist ein polnischer Bergsteiger. Zahlreiche Erstbegehungen in den Alpen und der Hohen Tatra, dem Hindukusch, aber auch im Himalaya und Karakorum gehören zu seinen größten Leistungen. 2016 wurde Kurtyka mit dem Ehrenpreis \"Piolet d’Or Lifetime Achievement, Walter Bonatti Award\" für sein Lebenswerk ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 2263426} {"src_title": "Bahnhof Werdohl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Voraussetzungen.", "content": "Nach der Besetzung der Niederlande erkannte die deutsche Führung, dass die gesamte Schiffbauindustrie des Landes intakt geblieben war und diese auf einem technisch hohen Standard produzieren konnte. Die Wehrmacht suchte daher nach Wegen, diese nahe am Deutschen Reich liegenden Produktionskapazitäten zu nutzen. Es zeigte sich, dass die niederländischen Werften, Maschinenbaufirmen und zahlreiche Zulieferbetriebe bereit waren, mit den Deutschen zusammenzuarbeiten und Bauaufträge zu übernehmen. Beim Einmarsch der deutschen Truppen in die Niederlande im Jahr 1940 wurden die Rümpfe der im Bau befindlichen Zerstörer \"Tjerk Hiddes\" und \"Philips van Almonde\" durch die Niederländer zerstört, die für sie vorgesehenen Turbinensätze und Kessel befanden sich noch in der Fertigung. Deren Produktion wurde in Anbetracht des Mangels der Kriegsmarine an Torpedoträgern nicht eingestellt, vielmehr sollten sie einen deutschen Bootsentwurf antreiben, bei dessen Planung Fertigungsnormen und Leistungsfähigkeit der niederländischen Werften und Industrie Berücksichtigung finden sollten.", "section_level": 2}, {"title": "Planung und Bau.", "content": "Das K-Amt begann 1940 mit den Konstruktionsarbeiten. Grundlage des ersten Entwurfs war die niederländische \"Tjerk-Hiddes\"-Klasse. Dieser Entwurf wurde an die deutschen Bedürfnissen angepasst. Die Linien des Rumpfes waren ein Neuentwurf, die nach Schleppversuchen günstiger ausfielen als die des Vorentwurfs für die Flottentorpedoboote 1939. Die als Flottentorpedoboot bezeichneten Boote waren hinsichtlich Größe und Bewaffnung und den sich daraus ergebenen Einsatzmöglichkeiten vergleichbar mit Zerstörern der damaligen Zeit und hätten daher als solche klassifiziert werden können. Zeitweise wurde das Projekt auch als \"Zerstörer 1940\" geführt. Die Gründe für die Umbenennung des Amtsentwurfs sind nicht mehr nachvollziehbar. Die Boote des Amtsentwurfs wurden an die vier niederländische Werften \"Wilton-Fijenoord\" in Schiedam, \"Rotterdamsche Droogdok\", \"K.M. De Schelde\" in Vlissingen und die \"Nederlands Scheepsbouw\" in Amsterdam vergeben, die Aufträge für die ersten zwölf Boote ergingen für \"T 61\" bis \"T 68\" am 19. November 1940 und für T 69 bis T 72 am 3. Mai 1941. Für weitere zwölf Boote (\"T 73\" bis \"T 84\") ergingen die Bauaufträge am 27. August 1941, diese wurden aber noch im gleichen Jahr storniert. Als erstes Boot sollte im Oktober 1944 \"T 65\" fertiggestellt sein, \"T 61\" sollte im November, \"T 63\" und \"T 67\" im Dezember folgen. \"T 64\" bis \"T 66\", sowie \"T 70\" sollten erst 1945 fertiggestellt werden, als Fertigstellungszeitpunkt für \"T 68\", \"T 69\" und \"T 71\" war das Jahr 1946 vorgesehen. Auf Grund von Materialmangel und der absichtlichen Verzögerung des Baus durch die niederländischen Arbeitskräfte gingen die Arbeiten nur sehr langsam vonstatten. Bis Ende 1942 waren erst acht Bauten begonnen, bis zu Arbeitsaufgabe auf den Werften waren mit \"T 61\", \"T 65\" und \"T 63\" erst drei Boote vom Stapel gelaufen. Nur die Rümpfe dieser drei Einheiten konnten im September und Dezember 1944 in Anbetracht der vorrückenden alliierten Truppen nach Deutschland geschleppt werden, um sie dort fertigzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbleib.", "content": "\"T 61\" wurde im Schlepp nach Deutschland am 12. September 1944 von einem Bristol Beaufighter der 143. RAF-Staffel nordwestlich von Den Helder, durch einen Lufttorpedotreffer beschädigt, auf Strand gesetzt und nach 1945 abgewrackt. \"T 63\" und \"T 65\" erreichten die für die Fertigstellung vorgesehene Schichauwerft in Elbing im Schlepp über Wilhelmshaven bzw. Kiel Ende 1944, um von dort bereits im Januar 1945 vor den vorrückenden sowjetischen Truppen wieder Richtung Westen nach Danzig verbracht zu werden. Gemäß Order vom 28. Januar 1945 sollten die Boote nun bei Deschimag in Bremen fertiggestellt werden. \"T 65\" gelang über Kiel und Kaiser-Wilhelm-Kanal im März 1945 nach Wesermünde, \"T 63\" lag ebenfalls seit März 1945 dort. Sie blieben bis Kriegsende unvollendet liegen und konnten von den Alliierten erbeutet werden. Am 2. bzw. 3. Mai 1945 wurden beide bei Sprengungen beschädigt. \"T 63\" versenkten die Alliierten mit Gasmunition beladen am 31. Dezember 1946 im Skagerrak. \"T 65\" wurde am 3. Mai 1946 gesprengt und abgebrochen. Die begonnenen Rümpfe von \"T 62\", \"T 64\" und \"T 66\" wurden nicht weitergebaut, nach der Beschädigung/Sprengung auf der Helge liegend 1944/45 wurde sie später abgebrochen. Die Bauaufträge der restlichen Boote wurden annulliert.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rumpf.", "content": "Der Entwurf war über alles 114,5 m, an der Konstruktionswasserlinie 110 m lang, 11,3 m breit bei 3,4 m mittlerem und 3,81 m maximalem Tiefgang und 6,55 m Seitenhöhe. Der Bootskörper erhielt über 90 % seiner Länge einen Doppelboden und wurde in 13 wasserdichte Abteilungen unterteilt. Die Rümpfe wurden aus Stahl ST 52 in Querspanten-Längsbänder-Bauart gebaut. Sie sollten 1931 ts Typverdrängung erreichen, bei 2249 t Konstruktions- und 2566 t Einsatzverdrängung. Die Besatzung sollte sich aus acht Offizieren und 223 Unteroffizieren und Mannschaften zusammensetzen. Als Beiboote waren eine Motorjolle, ein Kutter und ein Dingi vorgesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Antrieb.", "content": "Als Antrieb sollten Maschinen und Kessel aus niederländischer Produktion verwendet werden. Die drei Yarrow-Werkspoor-Dreitrommelkessel arbeiteten nur mit niedrigen Drücken und Temperaturen (28,1 atü, 350 °C), eine dem deutschen Hochdruck-Heißdampfkesselsystem ähnliche Anlage war der niederländischen Industrie unbekannt. Die Kessel standen in drei Heizräumen und besaßen einen natürlichen Wasserkreislauf und Überhitzer. Sie lieferten Dampf für zwei Satz N.V.Werkspoor-Parson-Turbinenanlagen mit Rädergetrieben. Die Anlage sollte maximal 49.500 WPS für 35 kn liefern, nach Konstruktion waren die Turbinen für 45.000 WPS ausgelegt. An den beiden Wellen sollten Propeller mit 3,15 m Durchmesser drehen, die beiden Spatenruder standen in den Schraubenströmen. Die 561 t Bunkerkapazität sollten für einen Fahrbereich von 2100 sm bei 19 kn ausreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Bewaffnung und Feuerleiteinrichtungen.", "content": "Als Bewaffnung waren vier 12,7-cm-Geschütze, vier 3,7-cm- sowie 20-mm-Flakgeschütze vorgesehen. Hinzu kamen acht 53,3-cm-Torpedorohre in zwei Vierersätzen mit acht Torpedos und Einrichtungen zum Legen von bis zu 50 Minen, sowie 32 Wasserbomben mit entsprechenden Werfern. Von den vier paarweise an Bug und Heck aufgestellten 12,7-cm-SK-Geschützen C/34 L/45 in der Mittelpivotlafette C/3 waren jeweils die inneren Geschütze überhöht auf dem Aufbau angeordnet. Für sie sollten 600 Schuss Munition bereitgehalten werden, für die 3,7-cm-SK-Flakgeschütze C/30 L/83 in zwei Doppellafetten C/30 8000 Schuss. An 20-mm-Flakgeschützen waren anfangs acht, später bis zu 16 Geschütze C/38 L/65 in vier Zwillingslafetten bzw. gemischt in Vierlings- und Zwillingslafetten vorgesehen. Als Artillerieleitgerät sollten zwei 3-m-Basis-Entfernungsmessgeräte \"3u\" auf dem Brücken- und dem achteren Aufbau zum Einsatz kommen. Die Aufträge wurden wie folgt verteilt an die niederländischen Werften vergeben:", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Flottentorpedoboot 1940 war ein Entwurf für einen auf niederländischen Werften für die deutsche Kriegsmarine zu bauenden Zerstörertyp. Die Aufträge für 24 Boote dieses Typs wurden vergeben, aber kein einziges fertiggestellt. Bis zur Einstellung der Arbeiten 1944 waren erst drei Einheiten vom Stapel gelaufen. Diese drei am weitesten gefertigten Einheiten wurden in Anbetracht der vorrückenden alliierten Truppen nach Deutschland gebracht, aber auch dort nie fertiggestellt.", "tgt_summary": null, "id": 1526423} {"src_title": "David Charteris, 12. Earl of Wemyss", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Schanze war 1921 Austragungsort des ersten Neujahrsspringens. Die Schanze trägt ihren Namen, seit sie bei den Olympischen Winterspielen 1936 für die Skisprungwettbewerbe diente. Die Große Olympiaschanze wurde im Lauf ihrer Geschichte mehrmals umgebaut. Für die Olympischen Winterspiele wurde sie in den Jahren 1933 und 1934 umgerüstet sowie am 5. Februar 1934 mit einem Probespringen eingeweiht. Vor 130.000 Zuschauern wurde 1936 der Norweger Birger Ruud mit Weiten von 75,0 Metern und 74,5 Metern Olympiasieger. Das heutige Olympiastadion wurde für die Olympischen Winterspiele 1940 erbaut, die ebenfalls in Garmisch-Partenkirchen hätten stattfinden sollen. Im Jahr 1950 wurde ein stählerner Anlaufturm errichtet. Der neue Anlauf hatte eine Länge von 82 Metern, zuvor waren es 70 Meter. Zugleich wurde der Schanzentisch um etwa sechs Meter zurückgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt war die renovierte Sprungschanze eine der modernsten der Welt. Im Jahr 1978 wurde die Schanze erneut umgebaut. Dabei wurde der Schanzentisch zurückgesetzt und der K-Punkt damit verlängert. Der letzte Umbau fand 1996 statt und kostete etwa eine Million Euro. Dabei wurde das Schanzenprofil den modernen Anforderungen des Skispringens angepasst und der K-Punkt auf 115 Meter verlängert. Da die Schanze zu dieser Zeit die älteste im Weltcup eingesetzte Schanze war, gaben ihr Springer und Journalisten den liebevollen Spitznamen „die alte Dame“. Im Winter 1999 sprang Toni Roßberger mit seiner Motocross-KTM die Schanze herunter, die er zuvor hochgefahren war. Er erreichte bei diesem Sprung einen Weltrekord für Motorräder mit einer Weite von 80 Metern. Als \"Millenniums-Sprung\" an Silvester 1999/2000 ging der Sprung des Skispingers Dieter Thoma (Deutschland) in die Geschichte ein. Am 31. Dezember 1999 um 23:59:50 Uhr sprang er von der Großen Olympiaschanze, um am 1. Januar 2000 um 0:00 Uhr im neuen Jahrtausend zu landen. Mit diesem Sprung beendete Dieter Thoma zugleich seine aktive Laufbahn als Skispringer endgültig. Neue Anforderungen im Reglement der FIS machten im Jahr 2006 einen Neubau der Schanzenanlage notwendig. Im Rahmen eines ausgelobten Architektenwettbewerbs konnte sich das Architekturbüro in Zusammenarbeit mit Mayr + Ludescher, Partner und Sieber+Renn Architekten gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen. Als Höhepunkt beim Neujahrsspringen 2007 sollte Andreas Goldberger den letzten Sprung auf der alten Schanze machen, während hierbei die Schanze symbolisch durch ein Feuerwerk gesprengt werden sollte. Dieser Sprung kam jedoch auf Grund der schlechten Wetterbedingungen nicht zustande, daher blieb es bei Anders Jacobsen, der mit seinen 122,5 Metern im ersten Durchgang den letzten Sprung gemacht hat. Am 14. April 2007 wurden der alte Anlaufturm und der Schiedsrichterturm gesprengt, um Neubauten Platz zu machen. Die neue Schanze sollte dabei unter anderem einen stilistisch kühneren, frei herausragenden modernen Anlaufturm erhalten. Die Kosten wurden mit acht bis neun Millionen Euro veranschlagt, lagen aber zum Schluss bei 15 Millionen Euro. Am 26. April 2007 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau der neuen Schanze. Nach umfangreichen Vorarbeiten wurde am 27. und 28. November der neue Anlaufturm, eine 650 Tonnen schwere Stahlkonstruktion, aufgerichtet. Am 21. Dezember 2007 wurde die Schanze im Rahmen des Continental Cups eingeweiht. Den Jungfernsprung absolvierte der Garmisch-Partenkirchener Nachwuchsspringer Felix Schoft und erzielte dabei eine Weite von 132 Metern. Dass mit der neuen Schanze Weiten jenseits der 140-Metermarke möglich sind, bewies der Österreicher Gregor Schlierenzauer beim Neujahrsspringen 2008, als er den Schanzenrekord mit 141 Metern aufstellte. Dieser Schanzenrekord wurde jedoch gebrochen durch Simon Ammann, der beim Neujahrsspringen 2010 den Schanzenrekord auf 143,5 Meter verbesserte. Beim Neujahrsspringen 2020 stellte der Norweger Marius Lindvik diesen Schanzenrekord ein. Nach Forderungen des Internationalen Skiverbandes FIS wurde im April 2011 bekannt, dass man für die zukünftigen Veranstaltungen im Rahmen der Vierschanzentournee ein Windnetz installiert.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2009 erhielt die Olympiaschanze Garmisch-Partenkirchen den IOC/IAKS Award in Gold, den einzigen internationalen Architekturpreis für bereits im Betrieb bewährte Sport- und Freizeitbauten (Neubauten, Erweiterungen oder Modernisierungen). Der letzte Schanzenrekord wurde von Adam Małysz am 1. Januar 2001 mit 129,5 m aufgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Wettbewerbe.", "content": "Genannt werden alle von der FIS organisierten Sprungwettbewerbe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Große Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen liegt am Gudiberg, südlich des Ortsteils Partenkirchen, und ist traditionell Austragungsort des Neujahrsspringens der Vierschanzentournee.", "tgt_summary": null, "id": 397066} {"src_title": "Adrianus Herman van Luyn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Eigenschaften und Annahmen.", "content": "Nach Tiebouts Ansatz lassen sich Gemeinden wie Unternehmen in einem Wettbewerbsmarkt um mobile Einwohner (Steuerzahler) betrachten. In diesem Wettbewerb – dessen Triebkraft potentielle Wanderungsbewegungen der Individuen zwischen den Gemeinden sind – haben diese einen Anreiz, die gemäß den Präferenzen ihrer Bürger optimale Menge an öffentlichen Gütern bereitzustellen. Ursache dafür ist, dass die Individuen ihren jeweiligen Lebensort so wählen, dass er ihnen hinsichtlich ihrer individuellen Präferenzen optimale Lebensbedingungen bietet (\"voting by feet\"). Die Wanderungen der Individuen führt im Gleichgewicht zu einer Pareto-effizienten Situation, in der eine Vielzahl von Gemeinden existiert, die sich in den Niveaus der Bereitstellung öffentlicher Güter und der Steuerbelastung voneinander unterscheiden. Das Modell beruht dabei auf einer Reihe von Annahmen: Im Ergebnis führen die Mobilität der Individuen (deren Wanderungsbewegungen dabei gleichzeitig der Präferenzoffenbarung und der Präferenzaggregation dienen), die fiskalische Autonomie der einzelnen Gemeinden und der Wettbewerb zwischen diesen zu einem Marktmechanismus mit Wanderungsbewegungen. Im Gleichgewicht kommt es zu einer Pareto-effizienten Allokation öffentlicher Güter und Wohnverteilung der Einwohner. Tendenziell werden sich dabei regionale Klubs mit weitgehend homogenen Präferenzen bilden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Im Zentrum der Kritik stehen häufig die restriktiven Annahmen, insbesondere die der vollkommenen Mobilität der Individuen. Die tatsächliche Immobilität der Individuen sei ursächlich für eine massive Diskrepanz zwischen den Ergebnissen des Tiebout-Modells und der Realität. Eine Exit-Option würde erst wahrgenommen, wenn außerordentlich hohe Steuerbelastungen in Verbindung mit einem nicht ausreichenden Angebot an öffentlichen Leistungen vorlägen (Schmerzgrenze), denn erst dann stünden den Kosten einer Abwanderung ein entsprechender Nutzengewinn gegenüber. Entsprechende Abwanderungskosten werden jedoch vom Tiebout-Modell nicht berücksichtigt. Als weiterer wesentlicher Kritikpunkt werden häufig Informationskosten angeführt, die im Vorfeld einer möglichen Wanderungsbewegung hinsichtlich des Informationserwerbs über das Angebot an öffentlichen Gütern und die Belastung durch Abgaben in anderen Gemeinden bestehen. Dem kann allerdings zunächst entgegengehalten werden, dass i. d. R. vollständige Informationen nicht optimal sind. Individuen werden Informationen so lange einholen, wie der Nutzen zusätzlicher Informationsbeschaffung über den entsprechenden Kosten liegt. Aufgrund tatsächlicher Informationskosten sind Bürger jedoch i. d. R. nur unvollständig über die jeweiligen Alternativen informiert. Eine Abwanderung in eine den jeweiligen Präferenzen am besten entsprechende Gemeinde ist deshalb zumindest fragwürdig. Ferner ist die Annahme problematisch, dass im Pareto-effizienten Ergebnis jede Gemeinde optimal groß sei bzw. entsprechende Anstrengungen unternommen würden, um eine optimale Größe zu erreichen, also Maßnahmen, um Einwohner zu attrahieren oder zur Abwanderung zu bewegen. Berücksichtigt man, dass sich die Individuen der Gemeinde zuwenden, die ihren Präferenzen hinsichtlich der zu entrichtenden Abgaben und der dafür angebotenen öffentlichen Güter am besten entspricht und weiter, dass die Präferenzen der Individuen sehr heterogen sein können, folgt daraus, dass die Anzahl der Gemeinden entsprechend hoch sein müsste. In diesem Zusammenhang kann dann die Existenz einer optimalen Gemeindegröße problematisch sein, beispielsweise wenn eine bestimmte Präferenzstruktur nur ein einziges Mal existiert. Eine Gemeindemindestgröße, die notwendig ist, um eine effiziente Bereitstellung öffentlicher Güter zu gewährleisten, ist deshalb kaum zu realisieren, wenn die Präferenzen der einzelnen Wirtschaftssubjekte zu heterogen sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Tiebout-Modell ist ein Modell der Bereitstellung steuerfinanzierter öffentlicher Güter. Es liefert eine Grundlage der Analyse fiskalischen Wettbewerbs (Theorie des effizienten Steuerwettbewerbs). Entwickelt wurde es von dem Ökonomen Charles Tiebout.", "tgt_summary": null, "id": 2224520} {"src_title": "Tarzan und sein Sohn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Nach seinem Album \"You’re Under Arrest\" endete die Jahrzehnte währende Zusammenarbeit mit Columbia Records. Miles arbeitete fortan mit Warner Bros. Records zusammen; nach \"Tutu\" und \"Music from Siesta\" ist \"Amandla\" das dritte und letzte Album, das Miles Davis mit dem Produzenten und Multiinstrumentalisten Marcus Miller und dessen Band einspielte. Die Zusammenarbeit begann schon 1981 mit Miller als Bassisten auf \"The Man with the Horn\", dem dann \"We Want Miles\" und \"Star People\" folgten. Der Titel \"Mr. Pastorius\" ist eine Hommage von Davis und Miller an den 1987 verstorbenen Bassisten Jaco Pastorius. Alle drei hatten wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Fusion von Jazz und Rock.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Im Gegensatz zu anderen Aufnahmen aus dem Miles Davis-Spätwerk wurde dieses Album auch bei den Jazzkritikern relativ positiv aufgenommen. In der 6. Auflage ihres \"Penguin Guide to Jazz\" beschreiben die Autoren Richard Cook und Brian Morton ihr Unbehagen mit den Alben der Warner-Periode anhand eines Vergleiches: „Du kennst das Gefühl, wenn einige deiner Lieblingsfilme oder TV-Serien ihre Wiederauferstehung in Form von Trickfilmen finden: Irgendetwas Wichtiges fehlt plötzlich.“ Dennoch zählten Cook/Morton das Album, dem sie die zweithöchste Bewertung verliehen, zu den besseren Produktionen seines Spätwerks bei Warner Bros. Miles Davis behauptet, er habe sich von der karibischen Gruppe Kassav und ihrer Zouk-Musik, ein Mischstil, bei einigen Stücken inspirieren lassen. Problematisch an diesen Post-Columbia-Produktionen sei jedoch ein gewisser Mangel an Substanz gewesen, der mit exquisiten Miniaturen auf der Trompete und trister Funk-Ornamentik übertüncht werde. Auch wenn Miles Davis sich zu seinen politischen Ansichten kaum geäußert hatte, betrachtete er \"Tutu\" (1985) und das nachfolgende \"Amandla\" als seinen Beitrag zum Befreiungskampf in Südafrika. „Amandla“ bedeutet in der Sprache des recht kämpferischen selbstbewussten Zuluvolkes „Freiheit“. Titel wie „Big Time“ und „Jilli“ haben eine hektische und wilde Energie, während auf der anderen Seite des Spektrums „Mr. Pastorius“ Miles in einer bestechend lyrischen Form zeige. Die Atmosphäre des Albums sei stark durch die kräftigen Techno-Arrangements aus der Hand von Marcus Miller bestimmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Amandla ist ein Musikalbum des Jazztrompeters Miles Davis, das Ende Dezember 1988 in New York City sowie Anfang Januar 1989 in Los Angeles und New York City aufgenommen wurde und 1989 erschien.", "tgt_summary": null, "id": 2356931} {"src_title": "Gregory Mathews", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Zeuxis war ein Sohn des Makedonen Kynagos und Teil der hellenistischen Oberschicht im Seleukidenreich. Als Antiochos der Große 223 v. Chr. den Thron bestieg, erhob sich Molon, der Generalstatthalter der \"Oberen Satrapien\", gegen den jungen König. Reichskanzler Hermeias überzeugte Antiochos, nur die Generäle Xenon und Theodotos gegen Molon zu senden, um sich selbst auf die geplante Eroberung Koilesyriens vorzubereiten. Zeuxis nahm 221 v. Chr. als Offizier an der Strafexpedition gegen Molon teil und hatte während einer Schlacht am Tigris das Kommando über das Lager. Die beiden königlichen Generäle erlitten eine schwere Niederlage, doch konnte Zeuxis zumindest einen Teil des Heeres retten. Beim zweiten Feldzug gegen Molon ein Jahr später fungierte Zeuxis als Berater des Königs, der dieses Mal selbst das Kommando übernommen hatte. Hermeias’ Kriegsplan sah vor, zunächst diesseits des Tigris an ihm entlang zu marschieren und den Fluss erst später zu überqueren, doch widersprach Zeuxis: Erstens hielt er die Straße diesseits des Tigris für zu anstrengend, da sie eine mehrtägige Durchquerung der Wüste verlangt hätte. Zweitens hätte eine spätere Überquerung des Flusses eventuell durch Molons Streitkräfte verhindert werden können. Drittens wollte Zeuxis durch ein frühes Eindringen in den Machtbereich seines Gegners diesen von einem möglichen Rückzug nach Medien abschneiden. Zeuxis setzte sich gegen Hermeias durch und das Seleukidenheer überquerte den Tigris so früh wie möglich. In der siegreichen Entscheidungsschlacht gegen Molon 220 v. Chr. kommandierte Zeuxis gemeinsam mit Hermeias den linken Flügel des Heeres. Zeuxis war von diesem Zeitpunkt an einer der wichtigsten \"Freunde\" des Königs. Antiochos eroberte 213 v. Chr. Kleinasien zurück, das sich seit 220 in der Hand seines Onkels Achaios befunden hatte. Bevor der König zu seiner achtjährigen \"Anabasis\" nach Osten aufbrach, setzte er Zeuxis als neuen Vizekönig (Generalstatthalter) Kleinasiens ein. Dieser hatte damit ein Amt inne, das zuvor mit wenigen Ausnahmen wie Molon nur an Angehörige der Seleukidendynastie gegangen war. Das vertrauensvolle Verhältnis zwischen König und Statthalter schlug sich auch in ihrem Schriftverkehr nieder, in dem Antiochos den etwa zehn Jahre älteren Zeuxis als „Vater“ anredete. Wie andere seleukidische Statthalter vor ihm residierte Zeuxis von nun an in Sardes. Aufgrund der schwierigen Kommunikation im Seleukidenreich musste Zeuxis in den Folgejahren dabei relativ selbstständig Entscheidungen treffen. Ein letztes Mal trat Zeuxis während des Römisch-Syrischen Krieges in Erscheinung. In der entscheidenden Schlacht bei Magnesia 190 v. Chr. hatte Zeuxis das Kommando über den rechten Flügel des Heeres. Unmittelbar nach der Niederlage gegen die Römer wurde Zeuxis als Unterhändler zu diesen geschickt. Er handelte auch ein Jahr später in Rom den Frieden von Apameia aus. Kleinasien fiel in dessen Folge an die Römer, woraufhin Zeuxis’ Funktion als Vizekönig nach mehr als zwanzig Jahren ihr Ende fand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zeuxis (griechisch: Zεῦξις) war ein bedeutender Politiker des Seleukidenreiches während der Regentschaft Antiochos’ des Großen. Von 213 bis 190 v. Chr. fungierte Zeuxis als Vizekönig Kleinasiens.", "tgt_summary": null, "id": 27652} {"src_title": "Edward Brickell White", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebensweg.", "content": "Daniel Jones wurde 1973 in Southend-on-Sea, England, geboren, seine Familie wanderte jedoch noch vor seinem zehnten Geburtstag nach Australien aus. Die Familie Jones siedelte nach Brisbane über, wo Daniel als jüngster von drei Söhnen aufwuchs. Bereits in seiner Kindheit war Musik ein bedeutender Teil in Daniels Leben, was auch für seine beiden Brüder, Oliver und Jonathan Lee Jones gilt, die ebenfalls ein musikalisches Talent besitzen. Seine Mutter nannte ihn oft Caniel, nachdem sein Name in einem Artikel in der Schulzeitung über ein von ihm geschossenes Tor falsch geschrieben worden war. Die häufigsten Spitznamen von Daniel waren daneben Dan, Waggin und Jonesy. Jones verließ nach dem 10. Jahr die Shailer Park State High School, um eine musikalische Karriere einzuschlagen. Danach erkrankte er an Refluxösophagitis, eine entzündliche Erkrankung der Speiseröhre. Am 30. April 2000 traf er bei den Logie Awards auf seine spätere Frau Kathleen de Leon, die zu dieser Zeit ein Mitglied der erfolgreichen australischen Teenagergruppe \"Hi-5\" gewesen war. Nach mehr als drei gemeinsamen Jahren organisierte Kathleen eine 70er-Jahre-Party anlässlich Daniels 30. Geburtstag, bei der er ihr vor Hunderten von Leuten öffentlich seine Liebe gestand und ihr in der GPO Bar in Brisbane einen Heiratsantrag machte. Am 9. Oktober 2005 heirateten die beiden im \"Avica Weddings and Resort\" in Gold Coast in Queensland. Zu Ehren seiner Braut und dieser Feier schrieb Jones den Song \"Love Is Enough\". Das Paar hat eine Tochter, die im Juli 2006 zur Welt kam.", "section_level": 1}, {"title": "Musikkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebeginn.", "content": "Im Alter von gerade 18 Jahren war er zusammen mit seinem Bruder und einigen seiner Freunde Mitglied in einer Band namens \"Red Edge\", der jedoch ein Frontmann fehlte. Daniel Jones inserierte daraufhin in der lokalen Brisbaner Musikzeitung \"Time Off\" eine Anzeige, in der die Band nach einem geeigneten Sänger suchte. Einer derjenigen, die sich auf diese Anzeige hin meldeten, war Darren Hayes, auf den die Wahl schließlich fiel. Nach einiger Zeit war es Hayes jedoch leid, die Songs anderer Leute zu singen und er war entschlossen, \"Red Edge\" zu verlassen. Zu dieser Zeit überlegte sich Daniel Jones bereits, seine eigene Musik umzusetzen, und so kam er zu der schwierigen Entscheidung, zusammen mit Darren Hayes aus der Band auszusteigen. Dies markierte den Beginn der Band Savage Garden.", "section_level": 2}, {"title": "Savage Garden.", "content": "→ \"Hauptartikel: Savage Garden\" Darren Hayes, die andere Hälfte des Duos, übernahm bei allen Titeln den Gesangspart, während Jones hauptsächlich für den instrumentalen Hintergrund verantwortlich war. Trotzdem ist seine Stimme in einigen Demosongs, wie bei \"Aubergine Girl\", und im Countdown bei dem Song \"To the Moon and Back\" zu hören. Hayes und Jones schrieben und spielten nur ihre eigene Musik und hatten 1998 mit \"Truly Madly Deeply\" und 2000 mit \"I Knew I Loved You\" ihre größten internationalen Hits. Von Anfang an reisten sie in der Welt herum, um ihr erstes Album zu promoten und ihre Songs vorzutragen. Die Reisebelastung und andere Probleme begannen Daniel immer stärker zu belasten und er fühlte sich durch Fans und Presse bedrängt, was ihm zunehmend mehr Unbehagen bereitete. So entschloss sich Darren, den Löwenanteil der öffentlichen Aufgaben zu übernehmen, die mit der Promotion der Band zu tun hatten. Im Gegenzug dazu führte Daniel die Proben mit den Hintergrundmusikern durch, die Savage Garden auf ihrer Tour begleiteten, und nahm sich der musikalischen Arrangements an. Dennoch kam es schließlich im Jahre 2001 zu der Trennung des Duos.", "section_level": 2}, {"title": "Nach Savage Garden.", "content": "Im Jahre 2001 begann Daniel eine australische Band namens \"Aneiki\" zu unterstützen, die aus den Musikern Jennifer Waite und Grant Wallis bestand. Sie war die erste Band, die sich dem von Jones neu gegründeten Musiklabel \"Meridien Musik\" verpflichtete. Daniel kannte Jennifer als eine der Hintergrundsänger, die Savage Garden während der \"Future of Earthly Delites-Tour\", der ersten Tournee zum Album Savage Garden, begleitet hatten. Daniel half dabei, das erste Album der Band \"Words in Place of Objects\" zu produzieren und war Co-Schreiber für vier der auf dem Album befindlichen Songs: \"Dearest\", \"She Says\", \"Saving Grace\", \"Feel This Fool\" und \"Sugarlust\". 2002 arbeitete Daniel mit einem anderen australischen Duo zusammen, das sich \"Bachelor Girl\" nannte. Hier war er Co-Schreiber eines der Songs mit dem Namen \"Falling\" für das zweite Album der Band \"Dysfunctional\". 2004 unterstützte Daniel die australische Pop-Rock-Musikerin Julie Strickland und den australischen Musikact \"The Wish\" (mit Peter Freebairn und Bill Kio) bei ihren jeweiligen Debütalben. Seit dem Jahr 2005 arbeitet er mit weiteren australischen Sängern zusammen, wie Tori Horgan (für ihr Debütalbum) und Paul Black. Es zeigt sich, dass das größte Interesse von Jones darin besteht, junge neue Talente zu entdecken und diese über sein selbst aufgebautes \"Meridien Musik\" Label zu vermarkten. Im Spätjahr 2005 produzierte Jones eine Serie von EPs für das junge Label \"Pavilion Musik\", das zu Quiksilver gehört. Dabei nahm er Stücke mit Sean Sennett, The Eight Colour, Moonjuice und Josh Boots auf. Im Mai 2006 wurde bekannt gegeben, dass Daniel den legendären Aufnahmekomplex in der 301 Castlereagh Street in Sydney erworben hat. Dieses Aufnahmestudio gehörte in seiner langen Geschichte ehemals der bekannten EMI Gruppe und sollte das neue \"Level 7 Studios\" wie auch die Produktionsgesellschaft \"Meridien Musik\" beherbergen. Heute arbeitet Daniel Jones weiterhin an seinem eigenen Musiklabel und lebt in Sydney, Australien.", "section_level": 2}], "src_summary": "Daniel Jones (* 22. Juli 1973 in Southend-on-Sea, Essex, England) ist ein Musiker, Songwriter und Musikproduzent. Bekannt war er insbesondere als Teil des weltweit bekannten australischen Pop-Duos Savage Garden, zu dessen internationalen Hits die Songs \"I Want You\", \"To the Moon and Back\", \"Truly Madly Deeply\", \"I Knew I Loved You\" und \"Crash and Burn\" gehörten. Seit seiner Zeit mit Savage Garden hat Jones seine eigene Produktionsgesellschaft \"Meridien Musik\" und das Tonstudio \"Level 7 Studios\" gegründet, sowie neue Arbeiten mit verschiedenen jungen australischen Künstlern in Angriff genommen.", "tgt_summary": null, "id": 2280312} {"src_title": "Old Southeast Church (Brewster)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Klosterschule im Mittelalter.", "content": "Die frühsten Zeugnisse für die mittelalterliche Klosterschule finden sich in einem Totenbuch aus dem Jahr 1140 sowie auf Pergamentfragmenten von 1160. Man geht davon aus, dass sie bereits im frühen 12. Jhdt. gegründet wurde. Zur Zeit der Melker Klosterreform im 15. Jhdt. befand sich die Schule in einem blühenden Zustand, der Mönch Simon schrieb um 1446 ein Erziehungsbuch für den sechsjährigen König Ladislaus Postumus von Ungarn. Ab etwa 1530 nahmen die Eintritte ins Kloster unter dem Eindruck der (auch im Habsburgerreich einsetzenden) Reformationsbewegung rasch ab, für 1566 ist ein Personalstand von nur drei Geistlichen und drei Klerikern bezeugt. Diese Krise dauerte bis Ende des 16. Jahrhunderts an, als infolge der Gegenreformation zunehmend Studenten aus süddeutschen Jesuitenschulen eintraten. Diese Studenten, unter ihnen auch der \"poeta laureatus\" Laurentius Flenheintius, brachten eine sehr gute Ausbildung mit. 1596 wurde die Schule daher nach Vorbild dieser (sechsklassigen) Jesuitenschulen umgestaltet. Nur die unteren vier Klassen befanden sich jedoch tatsächlich in Melk, die letzten beiden hatten die Schüler bei Jesuiten in Wien zu absolvieren. 1707 wandelte Abt Berthold Dietmayr die Schule dann in ein vollständiges, also tatsächlich sechsklassiges, Gymnasium um, was als Beginn der Geschichte des Stiftsgymnasiums (in seiner heutigen Form) angesehen werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Modernes Gymnasium.", "content": "Infolge der Schulpolitik Maria Theresias wurde die Schule ab Beginn des Schuljahres 1781/82, also ab dem 3. November 1781, als \"Gymnasium publicum\" (eine teilweise öffentliche Schulform) geführt. 1787 verlegte Joseph II. das Gymnasium jedoch nach St. Pölten, das als Bischofssitz der drei Jahre zuvor (auf seine Bestreben hin) neugegründeten Diözese St. Pölten auch über eine „angemessene“ Schule verfügen sollte. Erst 1804 wurde es wieder nach Melk zurückverlegt. 1811 errichtete Abt Anton Reyberger das „Convikt zu Melk“, das am 7. November eröffnet wurde. In diesem Jahr wurde auch eine Vorbereitungsklasse (\"praeparanda\") eingeführt, die den Schülern den Übergang ins Gymnasium erleichtern sollte und bis 1927 bestand. 1850 wurde die Zahl der Klassen auf acht erhöht, daraufhin konnte im folgenden Jahr in Melk die erste Matura stattfinden. Außerdem legte man von nun an besonderes Augenmerk auf die naturwissenschaftlichen Sammlungen. Der Jahresbericht 1861 spricht von insgesamt 208 Schülern, darunter 51 Konviktisten. Ab 1873 unterrichteten in Nebengegenständen auch weltliche Lehrer, ab 1879/80 dann in allen Fächern. Unter Abt Alexander Karl wurde die Schule in den Jahren 1877/78 baulich erweitert, unter anderem wurden ein neuer Physik- und Speisesaal errichtet. 1905 wurde das Bischöfliche Seminar Melk eröffnet, in dem bis zu seiner Schließung 2006 Internatsschüler des Stiftsgymnasiums untergebracht waren. Sie wurden zur Unterscheidung von den direkt im Stift wohnenden Konviktisten auch „Seminaristen“ genannt. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Direktor P. Wilhelm Schier am 13. März 1938 seines Amtes enthoben und durch den, Nationalsozialisten nahestehenden P. Coelestin Schoiko, ersetzt. Ab Herbst 1938 durfte die Schule aber ohnehin nicht mehr fortgeführt werden und wurde geschlossen bzw. später zu einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt („Napola“) umfunktioniert.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 1945.", "content": "Nach Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten konnte der Schulbetrieb bereits im September 1945 wieder aufgenommen werden. 1966 kam es erstmals zum Schüleraustausch mit der (ebenfalls von Benediktinern geführten) \"St. John’s Preparatory School\" in Collegeville, Minnesota, der bis heute jährlich durchgeführt wird. Aufgrund stark rückläufiger Schülerzahlen wurden ab dem Schuljahr 1967/68 auch Mädchen an der Schule aufgenommen, außerdem gab es erstmals – zusätzlich zum humanistischen – auch einen neusprachlichen Zweig in der Oberstufe, Latein ist allerdings bis heute für alle Pflicht. 1972 ernannte Abt Reginald Zupancic mit Ernst Wegscheider erstmals einen Laien zum Direktor. Seit 1973 werden die Lehrer an der Schule durch den Bund bezahlt, was eine erhebliche finanzielle Erleichterung für das Stiftsgymnasium darstellt. 1976 wurde das Oberstufenrealgymnasium eingerichtet, vorerst nur mit dem Schwerpunkt Instrumentalmusik, der bildnerische sowie der naturwissenschaftliche Zweig folgten. Verbesserte Verkehrswege, die Schülerfreifahrt und neue familiäre Verhältnisse führten zu einer ständigen Abnahme der Zahl der im Konvikt untergebrachten Schüler, während die Gesamtschülerzahl stieg, sodass der Konvikt schließlich aufgelassen wurde. 1999 trat Ernst Wegscheider in den Ruhestand, sein Nachfolger wurde Anton Eder. 2005/06 wurde erstmals mit zwei ersten Klassen die Fünftagewoche erprobt, im darauffolgenden Schuljahr dann für alle Schulstufen eingeführt. Im Laufe einer zweijährigen Renovierungsphase von 2006 bis 2008 wurden nach und nach alle Bereiche des Stiftsgymnasiums erneuert und außerdem eine neue „Dreifachsporthalle“ errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Schule.", "content": "Nebeneinander bestehen an der Schule ein klassisches achtjähriges Gymnasium, bei dem in der Oberstufe die Wahlmöglichkeit zwischen den Sprachen Altgriechisch und Französisch besteht, und ein vierjähriges Oberstufenrealgymnasium mit Wahlmöglichkeit zwischen einem musischen, einem bildnerischen und einem naturwissenschaftlich-mathematischen Zweig. Ab der 6. Klasse (10. Schulstufe) muss jeder Schüler ein Wahlpflichtfach belegen. Dieses ist entweder „vertiefend“ (mehr Unterricht in einem bereits belegtem Fach) oder „erweiternd“ (ein neues Fach). Als erweiternde Fächer werden Spanisch, Französisch, Italienisch und Russisch, Informatik und \"Theorie des Sports\" angeboten. Im Schuljahr 2012/13 besuchen 916 Schüler in 38 Klassen das Stiftsgymnasium. Unterrichtet werden sie von derzeit 86 Lehrern, Direktor der Schule ist Anton Eder. Das Schulgeld pro Schüler beträgt derzeit (beim ersten Kind) 86 €, ab 2013/14 dann 88 € monatlich. Besuchen mehrere Kinder einer Familie die Schule, so reduziert sich das Schulgeld für die weiteren. Es wird zehnmal jährlich verrechnet (in den Sommermonaten Juli und August wird kein Schulgeld fällig) und vierteljährlich eingezogen. Seit Jänner 2012 ist das Stiftsgymnasium UNESCO-Schule.", "section_level": 1}, {"title": "Schülervertretung.", "content": "Die Schülervertretungswahlen des Stiftsgymnasiums finden einmal jährlich am 13. Oktober, dem Festtag des Hl. Koloman (Patron von Stadt und Stift Melk), statt. Gewählt werden dabei ein Schulsprecher, dessen zwei Stellvertreter und drei eventuelle Stellvertreter für den Schulgemeinschaftsausschuss (SGA), wobei die bei der Wahl Zweit- und Drittplatzierten die Schulsprecher-Stellvertretung, die Kandidaten auf den Plätzen vier bis sechs die Stellvertretung für den SGA übernehmen. Wahlberechtigt sind alle Schüler der Oberstufe. Derzeitiger Schulsprecher (2015/16) ist Jakob Lechner, seine Stellvertreter sind Julian Weissenböck und Julia Freytag. Seine Stellvertreter im SGA sind Mizgin Sönmez und Bastian Donabauer.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlspruch.", "content": "Wahlspruch der Schule ist „\"Discimus vitam\"“ (\"Leben lernen\"), in Anlehnung an das bekannte Seneca-Zitat „Non vitae, sed scholae discimus“.", "section_level": 2}, {"title": "Personen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Altmelker.", "content": "Die Absolventen bzw. ehemaligen Schüler des Stiftsgymnasiums werden als „Altmelker“ bezeichnet. 2000 wurde der \"Verein der Absolventen und Freunde des Stiftsgymnasiums Melk,\" Förder- und Absolventenverein der Schule gegründet, dessen Obmann der ehemalige Direktor Ernst Wegscheider ist. Bekannte Altmelker sind u. a.:", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schülerverbindung.", "content": "Das Stiftsgymnasium Melk ist Stammschule der 1919 gegründeten katholischen Schülerverbindung \"K.Ö.St.V. Nibelungia Melk\". Diese ist Farbe tragend, nicht schlagend und Mitglied im Mittelschüler-Kartell-Verband. Sie bekennt sich zu den vier Prinzipien des MKV.", "section_level": 2}, {"title": "Brand.", "content": "Am 19. Juni 2007 kam es, offenbar durch ein von Schülern des Stiftsgymnasiums aus dem Fenster geworfenes brennendes Schulbuch, zu einem Flurbrand am Südhang des \"Stiftsfelsens\" oberhalb der Melker Altstadt. Die Feuerwehren Melk-Stadt und Spielberg rückten an, am Gebäude entstand durch den Brand jedoch kein Schaden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Stiftsgymnasium Melk (offizielle Langform \"Öffentliches Stiftsgymnasium und Oberstufenrealgymnasium der Benediktiner in Melk\") ist ein humanistisch ausgerichtetes Gymnasium und Oberstufenrealgymnasium mit Öffentlichkeitsrecht, das sich in Trägerschaft der Benediktinerabtei von Stift Melk befindet und auch im Stift untergebracht ist. Das Stiftsgymnasium in seiner heutigen Form besteht seit 1707, geht aber ursprünglich auf eine im Mittelalter gegründete Klosterschule zurück. Es gehört zu den ältesten Schulen im deutschen Sprachraum.", "tgt_summary": null, "id": 1794214} {"src_title": "Rashid Bakr (Musiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erforschung.", "content": "Der Komplex wurde erstmals von Arthur Mace und Charles T. Currelly zwischen 1899 und 1902 im Auftrag des \"Egypt Exploration Fund\" untersucht, wobei die Pyramide identifiziert wurde. Die Arbeiten blieben jedoch bruchstückhaft und lieferten nur einen groben Überblick über die Anlage und ihre Strukturen. Ausgrabungen konzentrierten sich auf den Pyramidentempel. Mace grub zudem einen Tunnel unter die Pyramide, um einen eventuell vorhandenen Unterbau zu finden. Currelly forschte auf dem Areal bis 1904 weiter. Seit 1993 unternahm Stephen P. Harvey neue Ausgrabungen auf dem Komplex, die unter anderem eine Vielzahl von Relieffragmenten ergab und die Natur der Tetischeri-Kapelle als Pyramide klären konnte. Bei diesen Grabungen wurden außerdem die Ruinen mehrerer Bauwerke des Tempelkomplexes freigelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Bauumstände.", "content": "Nach seinem Sieg über die Hyksos, die über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren in Ägypten geherrscht hatten, erlangte Ahmose I. die vollständige Regierungsgewalt über das ganze Land (Ober- und Unterägypten) und begründete so das Neue Reich. Treibende Kraft hinter den Anstrengungen zur Reichseinigung scheint Ahmoses Großmutter Tetischeri gewesen zu sein. Obwohl Abydos seit der Frühgeschichte Ägyptens ein bedeutender Standort für Kult- und Grabbauten war, war die Pyramide Ahmoses die erste große Pyramide, die dort errichtet wurde. Allerdings besaßen verschiedene Herrscher der 17. Dynastie dort Gräber in Form von Kleinpyramiden, die jedoch eine Basislänge von 10 m nicht überschritten. Die Anlage des Pyramiden- und Tempelkomplexes des Ahmose unterschied sich im Aufbau grundlegend von allen früheren Pyramidenkomplexen, da das typische Schema von Taltempel, Aufweg, Pyramidentempel und Pyramide hier nicht eingehalten wurde. Mit dem Terrassentempel und dem Osirisgrab wurden neue Elemente in den Aufbau des Pyramidenkomplexes eingeführt. Das eigentliche, ursprüngliche Grab Ahmoses, welches bislang nicht lokalisiert wurde, lag vermutlich in Dra Abu el-Naga. Möglicherweise handelt es sich dabei um eine von Herbert E. Winlock 1913 entdeckte Kleinpyramide, doch wird dieses Grabmal von anderen Forschern auch Ahmoses Vorgänger Kamose oder seinem möglichen Sohn Ahmose Sapair zugeschrieben. Seine Mumie sowie die seiner Großmutter Tetischeri fanden sich in der Cachette von Deir el-Bahari, wohin sie in der 22. Dynastie zum Schutz vor Grabräubern verbracht wurden. Der Ahmose-Kult um diese Pyramiden- und Tempelanlage ist durch eine Stele über einen Zeitraum von etwa 300 Jahren bis in die Zeit Ramses' II. nachgewiesen. Die Inschrift bezeugt, dass ein Prozessionsboot des Ahmosekults den Anwohnern als Orakel des vergöttlichten Königs diente.", "section_level": 1}, {"title": "Pyramide.", "content": "Die Pyramide hatte eine Basislänge von 52,5 m (entspricht 100 Königsellen) und bestand aus einem Geröll- und Sandkern, der mit einer Verkleidung aus feinem Kalkstein versehen war. Der lose Kern wurde dabei von den Verkleidungssteinen in Form gehalten und hatte keine eigene Stabilität. Mace fand bei Ausgrabungen noch zwei Lagen der Verkleidungssteine, aus denen ein Neigungswinkel von etwa 60° abgeleitet werden konnte, womit sie deutlich steiler war als die Pyramiden des Alten und Mittleren Reichs. So erreichte die Pyramide eine Höhe von 45 m. Nachdem die Verkleidungsschicht in späteren Zeiten ein Opfer des Steinraubs wurde, verlor der lose Kern seinen Zusammenhalt und sackte zu dem heute nur noch 10 m hohen Schuttkegel zusammen. Das Kernmaterial stammte möglicherweise aus dem Abraum des unterirdischen Osirisgrabs im südlichen Bereich des Komplexes. Eine halbmondförmige Lehmziegel-Struktur zwischen der Nordseite der Pyramide und dem Pyramidentempel konnte durch Harveys Arbeiten als Überrest einer Baurampe identifiziert werden. Die Pyramide weist als einzige der größeren Pyramiden keine Substruktur auf, womit eine Funktion als Grabbau ausgeschlossen werden kann. Mace trieb 1902 vergeblich einen Tunnel von der Nordseite unter die Ruine, um verborgene Gänge aufzuspüren. Auch spätere Untersuchungen konnten keine Substruktur unter der Pyramide entdecken. Gänge im Pyramidenkorpus können aufgrund des lockeren Gefüges der Geröll- und Sandbauweise des Kerns ausgeschlossen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Komplex.", "content": "Für den Komplex wurde ein bis dato im Pyramidenbau noch nie verwendeter Aufbau gewählt. Während der übliche Aufbau aus einem Taltempel im Bereich der Vegetationsgrenze und einer weiter in der Wüste gelegenen Pyramide bestand, war die Pyramide hier mit den zugehörigen Tempeln am talseitigen Ende des Komplexes nahe der Überflutungsgrenze des Nils angeordnet. Weiter in der Wüste lagen eine kleinere Kenotaph-Pyramide sowie ein Osirisgrab und ein Terrassentempel. Die langgestreckte Anlage erinnert im Aufbau an das Osirisgrab, das Sesostris III. in Abydos anlegen ließ. Die Komponenten sind entlang einer Linie angeordnet und waren vermutlich über eine gerade Straße verbunden, die allerdings nicht mehr nachweisbar ist. Eine Umfassungsmauer, wie bei früheren Pyramidenkomplexen üblich, konnte nicht gefunden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Tempelkomplex.", "content": "Der Pyramidentempel befand sich auf der Nordseite der Pyramide, grenzte aber nicht an diese. Das Bauwerk besaß dicke Mauern und einen Durchgang zu einem in der Mitte gelegenen Hof, an dessen Rückseite sich eine Säulenkolonnade befunden haben könnte. Neben dem Eingang fanden sich zwei Gruben, die möglicherweise mit jeweils einem Baum bepflanzt waren. Harvey fand im Tempelbereich über 2000 bemalte Relieffragmente, die Motive aus dem Kampf Ahmoses gegen die Hyksos zeigen und den Tempel zierten. Auf den Abbildungen finden sich die ältesten bekannten Darstellungen von Pferden mit Streitwagen in Ägypten. Ein weiterer kleiner Tempel („Tempel A“) befand sich an der Nordostecke und diente zur Verehrung von Ahmose sowie seiner Gattin und Schwester Ahmose Nefertari. Dieses Bauwerk wurde von einigen Forschern auf Grund der Lage fälschlich für eine Kultpyramide gehalten. Direkt östlich davon sind die Überreste eines weiteren Tempels zu finden („Tempel B“), der Ahmose zugeordnet wird. Ein größerer Tempel („Tempel C“) befindet sich nördlich davon und grenzt an den Pyramidentempel, der Ahmose-Nefertari zugerechnet wird. Im Osten angrenzend befinden sich die Ruinen eines Wirtschafts- oder Verwaltungsgebäudes. Allerdings sind die östlichen Teile des Gebäudekomplexes von einem neuzeitlichen moslemischen Friedhof überbaut und somit einer Erforschung nicht zugänglich.", "section_level": 2}, {"title": "Pyramide der Tetischeri.", "content": "Auf halbem Weg zwischen der Ahmose-Pyramide und dem Terrassentempel befinden sich die Überreste einer Ziegel-Struktur mit den Basismaßen 21 m × 23 m, die aufgrund von dort gefundenen Inschriften ursprünglich als Schrein von Ahmoses Großmutter Tetischeri identifiziert wurde. Ebenso wurde 1902 in den Ruinen eine Stele (CG 34002) gefunden, die auf die Pyramide und den Tempel Tetischeris verweist. Auf den darauf befindlichen Inschriften teilt Ahmose seiner Frau die Pläne zur Errichtung einer Gedenkpyramide für seine in Theben bestattete Großmutter mit. Zum Zeitpunkt des Fundes der Stele wurde vermutet, dass die Bezeichnung Pyramide nur symbolisch wäre, da die Ruinen damals noch nicht als Pyramidenbau identifiziert waren. Der laut der Inschrift bei der Pyramide befindliche Garten und der künstlich angelegte See sind archäologisch noch nicht nachgewiesen. Neuere Arbeiten von Harvey konnten nachweisen, dass es sich bei dem Bauwerk tatsächlich um eine Pyramide handelt. Ungewöhnlich ist jedoch, dass diese auf einem Fundament aus mit Geröll gefüllten Lehmziegel-Kasematten errichtet wurde. Ein Gang reicht bis in die Mitte dieses Kasemattenfundaments. Bei diesen Ausgrabungen wurden auch Fragmente des Pyramidions gefunden, womit der Nachweis eines ähnlichen Neigungswinkels wie bei der Ahmose-Pyramide möglich war. Diese Funde ermöglichten die Erklärung der Pyramidenbezeichnung für dieses Bauwerk im Text der oben erwähnten Stele. Zudem wurde auch eine aus Lehmziegeln bestehende Einfriedung von 90 m × 70 m um die kleine Pyramide gefunden. Innerhalb der Einfriedung befanden sich mehrere kleine Gebäude, deren Zweck noch nicht geklärt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Osirisgrab.", "content": "Im südlichen Viertel des Komplexes befand sich Ahmoses Osirisgrab. Dieses stellte ein symbolisches Grab des Totengottes Osiris dar, dessen im altägyptischen Mythos zerstückelter Körper über das ganze Land verteilt war. Ebenso kann es als Symbol für die Unterwelt angesehen werden. Das Osirisgrab war in der Art dem des Sesostris III. ähnlich, aber sehr nachlässig und grob ausgeführt. Die Eingangsgrube war sehr unscheinbar und unterschied sich kaum von einem Grab eines gewöhnlichen Bürgers. Der gewundene unterirdische Gang war grob aus dem Felsen des Untergrunds gehauen. Kurz nach dem Eingang folgten zwei kleine seitliche Kammern. In der Mitte des Verlaufs erreichte der Gang eine Halle mit 18 aus dem Felsen stehen gelassenen Pfeilern, deren Höhe nur der des Gangs entsprach. Hinter der Halle führte der Gang stärker abfallend zu einer einfachen Grotte. Die Wände der Kammern und Gänge waren weder geglättet noch dekoriert. Das Osirisgrab ist quer zur Orientierungslinie von der Pyramide zum Terrassentempel ausgerichtet, an der die Bauten des Komplexes angeordnet sind.", "section_level": 2}, {"title": "Terrassentempel.", "content": "Am südlichen Ende befand sich vor der Steilwand der Klippen ein Terrassentempel. An diesem Tempel wurden vergrabene Votivgaben in Form von Keramikgefäßen, Modellen von Booten und Steinvasen gefunden. Der Tempel war über einen aus mehreren Treppen und trapezförmigen Räumen bestehenden Aufstieg zu betreten. Oben führte ein Korridor nach Süden zu einer kleinen Kammer, in der sich vermutlich eine auf einem Podest aufgestellte Herrscherstatue befand.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Mit der Ahmose-Pyramide endete das Zeitalter der Königspyramiden in Ägypten. Während die Wiederaufnahme des Pyramidenbaus im Mittleren Reich eine Reihe von Folgebauten nach sich zog, blieb es im Neuen Reich bei einem einzelnen Pyramidenbau. Bei keinem der auf Ahmose I. folgenden Herrscher konnte ein derartiges Bauprojekt nachgewiesen werden. Lediglich die nubischen Könige, die in der 25. Dynastie über Ägypten herrschten, bauten noch Gräber in Pyramidenform. Diese waren jedoch außerhalb des traditionell zu Ägypten zählenden Reichsgebiets gelegen. In Ägypten selbst wurden im Neuen Reich Privatgräber mit kleinen pyramidenförmigen Aufbauten versehen.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Allgemein Vorberichte zur Grabung", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ahmose-Pyramide ist eine zur Zeit des altägyptischen Königs Ahmose I. zwischen 1550 und 1525 v. Chr. im Tempel-Komplex von Abydos errichtete Pyramide. Sie war die einzige Königspyramide, die von Beginn an als Kenotaph (Scheingrab) und nicht als Grabmal geplant wurde. Die Ahmose-Pyramide war gleichzeitig die letzte Königspyramide in Ägypten, denn wie Ahmose I. wurden auch alle Nachfolger nicht mehr in Pyramiden bestattet. Sie ist heute eine stark zerstörte Ruine und erscheint nur noch als flacher Geröllhügel.", "tgt_summary": null, "id": 1595157} {"src_title": "Shin Megami Tensei: Devil Children", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklungsgeschichte und Technik.", "content": "Der Überlegenheit des Wagens ergab sich aus der Kraft seines 1,5-Liter-V6-Motors, der die Schwächen des Fahrgestells mehr als ausglich. Der 156 war der erste Ferrari mit einem Mittelmotor. Das Konzept für das Auto stammte von Carlo Chiti, der Motor wurde nach einem Entwurf von Mauro Forghieri gebaut, der in den nächsten 25 Jahren für die Ferrari-Rennmotoren verantwortlich war. Der Motor war leicht und leistete bei 1476 cm3 190 PS. Das Aggregat war extrem tief im Fahrgestell eingebaut, was den Schwerpunkt des gesamten Wagens positiv beeinflusste. Chiti folgte bei seinem Ansatz der Linienführung des Ferrari 246P, allerdings war der 156 kürzer und das Fahrgestell basierte auf vier großen Rohrträgern.", "section_level": 1}, {"title": "Renngeschichte.", "content": "Der Wagen war von Beginn an voll konkurrenzfähig. 1961 wurde das Team der Scuderia nur dreimal geschlagen. Giancarlo Baghetti gewann den Gran Premio di Siracusa, der nicht zur Weltmeisterschaft zählte, und seinen ersten Weltmeisterschaftslauf, den Großen Preis von Frankreich. Allerdings war der Wagen bei diesen beiden Rennen offiziell von der FISA gemeldet. Das Titelduell zwischen Wolfgang von Trips und Phil Hill wurde durch den Todessturz des Deutschen beim Großen Preis von Italien in Monza für den Amerikaner entschieden, der den ersten Fahrertitel für die Scuderia seit 1958 einfuhr. Auch die Konstrukteursweltmeisterschaft ging klar an den italienischen Rennstall. In der Winterpause 1961/1962 verließ mit Carlo Chiti ein wichtiger Manager und Ingenieur die Scuderia. Die Weiterentwicklung des 156 geriet ins Stocken. Der Wagen war mit dem V6-Motor den britischen Teams mit ihren V8-Aggregaten inzwischen unterlegen. 1962 konnte kein großes Rennen gewonnen werden, es reichte nur für zwei Siege bei Nebenrennen. 1963 war der 156 nur mehr eine Zwischenlösung. Forghieri, der auch die Arbeit am Fahrwerk übernommen hatte, entwickelte einen leichteren Gitterrohrrahmen und eine neue Hinterradaufhängung. Es war eine Konstruktion aus oberen und unteren Querlenkern mit doppelten Zugstreben. Durch eine neue Kraftstoffeinspritzung wurde die Leistung des Motors auf 200 PS erhöht. Gegen Ende des Jahres wurde der Wagen komplett umgebaut. Jetzt wurde der Motor als tragendes Element in ein Halbmonocoque eingebaut, das eigentlich für den neuen V8-Motor aufgebaut worden war. Dieses Monocoque wurde auch 1964 für den Ferrari 158 verwendet. Der Wagen bekam die Bezeichnung 156 Aero und wurde 1964 noch teilweise eingesetzt. Siegerwagen war der 156 aber nicht mehr; 1963 war Ferrari dem Lotus 25 mit Jim Clark völlig unterlegen. Erst mit dem Nachfolger, dem 158, wendete sich das Blatt wieder und die Scuderia konnte 1964 beide Weltmeisterschaften gewinnen. Der 156 wurde von Spitzenfahrern seiner Zeit pilotiert. Neben Baghetti, Hill und von Trips fuhren Lorenzo Bandini, Olivier Gendebien, Richie Ginther, Innes Ireland (an ihn wurde 1962 ein 156 für ein Rennen verliehen), Willy Mairesse, Pedro Rodríguez, Ricardo Rodríguez, Ludovico Scarfiotti und John Surtees diesen Spitzenwagen. Ein Exemplar des 156 ist im Museo Nazionale dell’Automobile in Turin ausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Komplette Ergebnisse des F156 in der Formel 1 Weltmeisterschaft.", "content": "Der Ferrari 156 wurde neben der Scuderia auch noch von anderen Teams eingesetzt. Untenstehende Tabelle listet sämtliche Ergebnisse die mit diesem Typ erzielt wurden auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ferrari 156, Ferrari 156 F1, war ein Formel-1-Wagen, den die Scuderia Ferrari von 1961 bis 1964 baute und einsetzte. Er war und ist eines der legendärsten Formel-Fahrzeuge der Motorsportgeschichte, der Rennwagen mit dem „Haifischmaul“, mit dem Wolfgang Graf Berghe von Trips 1961 beinahe Weltmeister der Formel 1 wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1867090} {"src_title": "Southern Cross (Western Australia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufgabe.", "content": "Zweck der ESGO ist die „Förderung der Kommunikation mit Wissenschafts- und Berufsverbänden, mit dem Ziel der Einrichtung einer dynamischen und demokratischen europäischen Plattform für die kollegiale Zusammenarbeit von Spezialisten und Angehörigen der Heilberufe. Weitere Ziele sind Kontakte herzustellen, Wissen zu vermitteln und eine Verbesserung der Qualität in der gynäkologischen Onkologie auf europäischer Ebene zu erreichen.“", "section_level": 1}, {"title": "Tätigkeitsbereich.", "content": "Auf der in zweijährigen Abständen stattfindenden Konferenz der ESGO treffen sich regelmäßig mehr als 1500 Teilnehmer. Sie bietet Angehörigen der Heilberufe und Wissenschaftlern aus ganz Europa, die auf dem Gebiet der gynäkologischen Onkologie tätig sind, Gelegenheit zur Kontaktaufnahme, Diskussion, Erörterung und Verbreitung neuer medizinischer und wissenschaftlicher Studien in der gynäkologischen Onkologie. Neben ihren Tagungen organisiert die ESGO ebenfalls ganzjährig zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen, Workshops und Meetings und vergibt Reisestipendien an ihre Mitglieder. Die ESGO engagiert sich außerdem für die Erstellung von Bildungsmaterialien, wie Videos, DVDs und per Internet übertragenen Vorträgen für Ärzte. Innerhalb der ESGO befasst sich das „European Network of Gynaecological Oncological Trial Groups (ENGOT)“ mit der europaweiten Koordinierung und Förderung klinischer Studien über Patienten, die an gynäkologischen Krebserkrankungen leiden.", "section_level": 1}, {"title": "Schulung und Akkreditierung.", "content": "In Zusammenarbeit mit dem „European Board and College of Obstetrics and Gynaecology (EBCOG)“ und im Auftrag der europäischen fachärztlichen Vereinigung (UEMS) bietet ESGO eine Zertifizierung für ausgebildete gynäkologische Onkologen an und akkreditiert entsprechende Schulungseinrichtungen. Die Schulungs- und Akkreditierungsprogramme der ESGO für die gynäkologische Onkologie sind in einer Reihe europäischer Länder anerkannter Standard.", "section_level": 1}, {"title": "Journal.", "content": "Das offizielle wissenschaftliche Organ der ESGO, das „International Journal of Gynecological Cancer (IJGC)“, erscheint alle zwei Monate und befasst sich mit Themenbereichen im Zusammenhang mit gynäkologischen Krebserkrankungen, wie experimentellen Studien, Chemotherapie, Bestrahlungstherapie, Diagnoseverfahren, Pathologie, Epidemiologie und Chirurgie.", "section_level": 1}, {"title": "ESGO Council, 2012.", "content": "Mitglieder des Vorstandes (Council): Kongress Präsidentin von ESGO17: Nicoletta Colombo, Italien Chefredakteur „The International Journal of Gynecological Cancer“: Uziel Beller, Israel ENYGO, European Network of Young Gynae Oncologists:* Ranjit Manchanda, Vereinigtes Königreich ENGOT, European Network of Gynae Oncological Trial Groups: Ignace Vergote, Belgien ENTRIGO, European Network of Translational Research In Gynae Oncology: Martin Widschwendter, Vereinigtes Königreich", "section_level": 1}], "src_summary": "Die European Society of Gynaecological Oncology (ESGO) ist eine europaweite Vereinigung von Ärzten und Wissenschaftlern, die sich auf die Erforschung, Prävention, Behandlung und Versorgung gynäkologischer Krebserkrankungen spezialisiert haben. Die Vereinigung, der mehr als 1400 Mitglieder aus über 40 europäischen Ländern angehören, wurde 1983 in Venedig gegründet.", "tgt_summary": null, "id": 1426296} {"src_title": "Shadowchaser 3", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der Roman gehört zum Genre der Alternativweltgeschichten. In ihm wird von einer „Schweizer Sowjet Republik (SSR)“ erzählt, die sich unter anderem im Dauerkrieg mit einem Großteil Resteuropas befindet. Es handelt sich um eine Dystopie, eine Geschichte von der Endzeit aller Zivilisation. In dieser Alternativgeschichte bleibt Lenin im Schweizer Exil, da Russland einer kontinentalen Explosion zum Opfer gefallen ist. Hierbei wird auf das Tunguska-Ereignis Bezug genommen, welches in der Alternativwelt eine weitaus größere Zerstörung verursacht hat. Die Schweiz befindet sich fortan in einem jahrzehntelangen Krieg mit den faschistischen Ländern Deutschland und England. Zur Nachwuchsgewinnung hat die Schweiz umfangreiche Kolonien im Osten Afrikas errichtet. Aus einer dieser Kolonien entstammt der Erzähler. Als Politischer Kommissar wird er beauftragt, den auffällig gewordenen jüdischen Oberst Brazhinsky ausfindig zu machen und zu verhaften. Dieser besaß in Neu-Bern ein Geschäft, das mit antisemitischen Parolen beschmiert wurde. Von der örtlichen Divisionärin Favre erfährt der Erzähler von einer neuen Form der Kommunikation, der sogenannten \"Rauchsprache\", deren Beherrschung Brazhinsky erlangt habe und danach ins Reduit aufgebrochen sei. Favre und der Erzähler kommen sich näher und haben Geschlechtsverkehr, kurz darauf wird sie allerdings von einer deutschen Artilleriegranate getötet. Der Erzähler bricht daraufhin in Richtung Reduit auf. Zwei von ihm als Voraustrupp geschickte Appenzeller Soldaten findet er bald tot in einem Wäldchen. Als er dort auf den Zwerg Uriel trifft, verliert er das Bewusstsein. Obwohl er ihm nichts Böses will, fesselt Uriel den Erzähler und bestreitet, der Mörder der Appenzeller zu sein; stattdessen deutet er an, Brazhinsky habe die Männer mit seiner Rauchsprache umgebracht. Uriel lebt als Einsiedler und besitzt eine der letzten noch existenten Bibeln. Dem Erzähler gelingt es, sich loszumachen, Uriel niederzuschlagen und zu entkommen. In einem verlassenen Dorf verläuft sich der Erzähler in einem unter dem Schnee versteckten Minenfeld. Zwei dazukommende deutsche Partisanen, die kurz zuvor ein Mädchen vergewaltigten und dann umbrachten, verzichten angesichts seines sicher scheinenden Todes im Minenfeld fahrlässigerweise darauf, den Erzähler zu erschießen, und werden von ihm erschossen. Letztendlich wird der Erzähler von Uriel, der ihm gefolgt war, gerettet, indem dieser für ihn die Position im Minenfeld einnimmt und ihm so wohl aus christlicher Motivation heraus das Leben rettet, während er sein eigenes opfert. Schließlich im Reduit angekommen, will der Erzähler Brazhinsky endgültig verhaften. Dieser demonstriert nun zum ersten Mal die Rauchsprache, eine Mischung aus Telepathie und Telekinese, und geht nicht weiter auf die Verhaftung ein. Stattdessen will er dem Erzähler nun ebenfalls die Rauchsprache beibringen. Später gibt er sich noch als Ehemann Favres zu erkennen und erklärt, dass er die antisemitischen Schmierereien an seinem Geschäft selbst angebracht habe. Der Erzähler wird von Brazhinskys Charisma anfänglich in den Bann gezogen, nach und nach erkennt er allerdings die Dekadenz und den Verfall, die im äußerlich starken Reduit vorherrschen. Das Reduit ist marode, und vieles, was man dem Erzähler beigebracht hat, entpuppt sich nach und nach als Propagandalügen. Als ihm klar wird, dass der Oberst wahnsinnig ist, beschließt er die Festung zu verlassen. Brazhinsky versucht daraufhin, ihn zu ermorden, scheitert und sticht sich selbst die Augen aus. Während des finalen Angriffs deutscher Luftschiffe auf das Reduit verlässt der Erzähler den Ort und kehrt nach Afrika zurück, wo sich mit dem Untergang der SSR auch die dortige Ordnung auflöst und die Einheimischen aus den für sie gebauten Städten in die Dörfer, Savannen und Ebenen zurückgehen. Das letzte Kapitel des Buches zeigt den Architekten dieser Städte, Jeanneret (es handelt sich wohl um Le Corbusier), der verzweifelt durch die verlassenen Straßen irrt und sich letzten Endes an einem Laternenpfahl erhängt.", "section_level": 1}, {"title": "Übersetzungen.", "content": "Der Roman wurde in das Russische, ins Bulgarische, ins Niederländische, ins Schwedische, ins Polnische, ins Französische, ins Koreanische, ins Norwegische und ins Kroatische übersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Krachts dritter Roman wurde von der Kritik vorwiegend gelobt. Elmar Krekeler schrieb in seiner Besprechung in der \"Welt\": „Kracht menetekelt eine Geschichte hin, die einer Albtraumlogik folgt, in der deswegen alles möglich ist und alles merkwürdig plausibel, so irre wie es scheint. Eine Traumgeschichte, unter der sich wie im Schachteltraum immer wieder Subträume öffnen. Eine schwarzromantische Geschichte vom Ende aller Moral, aller Gesellschaft. Und man gibt sich diesem Albtraum hin. Man kann nicht anders. Mit kantigen, kalten Sätzen stanzt Kracht eines jener Bücher in die Literaturlandschaft, die es braucht, damit man den Kopf frei bekommt.“ Von Popliteratur erkennt Krekeler keine Spuren mehr; stattdessen Bezüge auf: „Friedrich Glauser und Joseph Conrad und Ludwig Wittgenstein und Ernst Jünger, ein paar Comic-Hefte, Gothic Novels, drei Bände Sprachtheorie, afrikanische Mythen, ein bisschen Steampunk und Bergliteratur, Kitsch, ein paar Drogen, versteckte Witze, die afrikanischen Tagebücher Krachts unter anderem vom Aufstieg auf den Kilimandscharo und Unmengen literarische Eiswürfel“. Gustav Seibt lobte in der \"Süddeutschen Zeitung\" das Buch wie folgt: „Wenn es noch irgendjemanden gibt, der Literatur um des Stils und nicht um der Information willen liest, aus purer Freude an der Wirkung von Sätzen, Rhythmen und Adjektiven, hier findet er seinen Text. Plump und zolaisierend überausführlich wirkt im Vergleich dazu das Gros von Krachts Generationsgenossen, überdeutlich oder, oft noch quälender, literaturinstitutshaft geschliffen. \"Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten \"ist kein deutscher Gegenwartsroman.“", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Titel des Romans übersetzt eine Zeile des irischen Volksliedes \"Danny Boy\".", "section_level": 1}, {"title": "Adaption.", "content": "Von Regisseur Armin Petras wurde Krachts Roman erstmals in Deutschland als Theaterstück adaptiert. Die Inszenierung wurde im Juli 2010 im Stuttgarter Staatstheater uraufgeführt. Bereits einen Monat früher kam eine Theaterfassung von Corinna von Rad am Theater Basel auf die Bühne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten ist der im September 2008 erschienene dritte Roman von Christian Kracht. Er wurde in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorabgedruckt.", "tgt_summary": null, "id": 973380} {"src_title": "Julius von Michel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Rubinowicz wurde als Sohn eines Apothekers geboren und sollte die Apotheke übernehmen. Nach dem Abitur im Jahr 1908 entschied sich Rubinowicz aber für ein Studium an der physikalisch-mathematischen Fakultät der Czernowitzer Universität. Er studierte experimentelle Physik bei Josef von Geitler, theoretische Physik bei Michael Radaković und Mathematik bei Josip Plemelj. 1912 wurde er Assistent bei Geitler. Im Juli 1914 folgte die Promotion mit der Arbeit „Zur Frage der strengen Lösungen einiger Beugungsprobleme am Keil und Winkelspiegel“. Während des Ersten Weltkrieges wurde Czernowitz zeitweise von den Russen besetzt, die Universität wurde geschlossen. 1916 verließ Rubinowicz Czernowitz. In Grödig bei Salzburg war er 1916/1917 in der Kommandantur des Flüchtlingslagers St. Leonhard tätig, dann kam er nach München, wo er das Physikstudium bei Arnold Sommerfeld fortsetzte, der selbst 1896 einen wesentlichen Beitrag zur mathematischen Behandlung der Beugungsprobleme lieferte. 1917 wurde er Sommerfelds Assistent als Stipendiat der Anschütz-Kaempfe-Stiftung. Nach dem Ende des Weltkrieges kam er 1918 kurz nach Czernowitz zurück, das jetzt unter rumänischer Herrschaft war. 1919 zog Rubinowicz nach Wien um. 1921 heiratete er Elisabeth Norst, Tochter von Anton Norst. 1919–1920 war er in Kopenhagen bei Niels Bohr tätig. 1920 bis 1922 übernahm er auf Einladung von Plemelj den Lehrstuhl für Physik an der Universität in Ljubljana (dt. Laibach), 1922 wurde er auf den Lehrstuhl für theoretische Physik an der Allgemeinen Fakultät der Polytechnischen Hochschule in Lemberg (Lwów, Polen) berufen. 1937 übernahm den Lehrstuhl für theoretische Physik an der Jan-Kazimierz-Universität in Lemberg. Während des Zweiten Weltkrieges war er unter sowjetischer Herrschaft von 1939 bis 1941 und von 1944 bis 1945 Professor der Lemberger Universität, während der Naziherrschaft von 1941 bis 1944 war Rubinowicz im geheimen Hochschulunterricht tätig. Ab Mai 1946 hatte er den Lehrstuhl für theoretische Mechanik an der Mathematisch-Physikalischen Fakultät der Warschauer Universität inne. Von 1950 bis 1953 war er auch Professor am Mathematischen Institut in Warschau. 1960 wurde Rubinowicz emeritiert. Rubinowicz veröffentlichte etwa 90 Abhandlungen und 17 Bücher, darunter acht Neuauflagen. Zu seinen Doktoranden zählen Jerzy Rayski und Roman Stanisław Ingarden.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Tätigkeit.", "content": "Sein Interesse an der theoretischen Physik galt drei Gebieten: vor allem der Quantentheorie, danach der Lichtbeugung und schließlich den mathematischen Problemen der theoretischen Physik. Sein erster Erfolg auf dem Gebiete der Quantentheorie war die Entdeckung der Auswahlregeln bei der Lichtemission in Atomen, die er im Jahre 1918 veröffentlicht hat. Es war 1928 eine Sensation, als Ira S. Bowen, der spätere Direktor des Mount-Wilson-Observatoriums, in den kosmischen Nebeln einige Spektrallinien entdeckte, die er „verboten“ nannte, weil sie den Auswahlregeln widersprachen (Verbotener Übergang). Einige Zeit meinten damals einige Physiker, dass die Auswahlregeln ein physikalisches Gesetz darstellen, das nur einigermaßen genau gilt. Im gleichen Jahr 1928 gelang es Rubinowicz zu beweisen, dass der Mechanismus der Entstehung dieser Linien ganz anders ist als im Falle der üblicherweise zu beobachtenden Spektrallinien. Sie unterliegen anderen Auswahlregeln. Er entwickelte eine komplette Theorie dieser Spektrallinien und schlug ihre Überprüfung anhand der grünen Spektrallinie des Polarlichtes vor. Die Experimente, die aufgrund seiner Abhandlungen in den Vereinigten Staaten an dieser Linie durchgeführt wurden sowie im Laboratorium von Pieter Zeeman in Amsterdam auf anderen Spektrallinien, bewiesen die Richtigkeit seiner theoretischen Erwägungen. Unter seinen Abhandlungen über die Lichtbeugungstheorie sind an erster Stelle die Abhandlungen zu erwähnen, die einen Streit zwischen den Anschauungen von Young und Fresnel über Lichtbeugungserscheinungen aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts entschieden haben. Die erste Theorie dieser Erscheinung gab der englische Physiker Thomas Young noch im Jahre 1801 an. Die Theorie nahm an, dass das Licht, das auf eine Öffnung fällt, auf deren Kante zerstreut wird, und die Interferenz der Streuwelle mit der einfallenden Welle (geometrische Welle) die Beugungserscheinung erklärt. Einige Jahre später, im Jahre 1816 gab der französische Physiker Augustin Fresnel Argumente, die den Anschauungen Youngs widersprachen, so dass endlich 1818 Young in einem an Fresnel gerichteten Brief selbst seiner Theorie abgeschworen hat. Im Jahre 1882 zeigte der deutsche Physiker Gustav Robert Kirchhoff, wie man die Huygens-Fresnelsche Theorie mathematisch genau formulieren kann. Seitdem herrschte unter den Physikern die Meinung, dass man nur Fresnels Meinungen als richtig anerkennen sollte. Intuitiv ahnend, dass auch Youngs Meinungen ein Körnchen Wahrheit enthalten, hat sich Rubinowicz mit dieser Frage 1917 mit jugendlichem Elan beschäftigt und bewiesen, dass man die durch Kirchhoffs Gleichungen beschriebene Beugung mathematisch ganz genau so umformen kann, dass sie die Beugungserscheinungen aus Youngs Blickpunkt, also durch Interferenz mit der Streuwelle auf der Öffnungskante (boundary diffraction wave) beschreiben kann. Auf diese Weise wurde bewiesen, dass Youngs und Fresnels Ansichten absolut gleichwertig sind. Die Theorie wird heute als Young-Maggi-Rubinowicz-Theorie bezeichnet. Im Jahre 1961 nahm Rubinowicz mit großer Genugtuung zur Kenntnis, dass seine Theorie vom Optik-Experten Emil Wolf von der Rochester University weiter ausgebaut wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wojciech Sylwester Piotr Rubinowicz (Adalbert Silvester Peter Rubinowicz) (* 22. Februar 1889 in Sadagóra bei Czernowitz; † 13. Oktober 1974 in Warschau) war ein polnischer Physiker.", "tgt_summary": null, "id": 1387579} {"src_title": "Nebenschlussgenerator", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Turanismus und Panturkismus.", "content": "Turanismus oder Pan-Turanismus werden häufig als Synonym zum Begriff des Panturkismus verwendet, dessen Einheitsgedanke sich allerdings ausschließlich auf Turkvölker beschränkt und keine finno-ugrischen, mongolischen oder anderen Völker umfasst. Beiden gemeinsam ist der Abstammungsmythos und der Wunsch nach kultureller oder politischer Einheit. Turanismus und Panturkismus sind Varianten des türkischen Nationalismus und haben heutzutage ihre politische Bedeutung weitgehend eingebüßt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Turanismus entwickelte sich erstmals in Ungarn in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Reaktion auf den Pangermanismus und Panslawismus. Maßgeblich beteiligt an der Ausprägung waren Turkologen. Einer dieser Vertreter war der jüdisch-ungarische Reisende und Turkologe Ármin Vámbéry. In \"Sketches of Central Asia\" widmete er 1868 ein Kapitel den „Turaniern“. Vambéry glaubte, dass alle türkischen Gruppen einer einzigen Rasse angehörten. Drei Jahre zuvor hatte er bereits gedanklich ein turanisches Imperium entworfen. Es sollte von der Adria bis weit nach China hinein reichen. Später sollte er sich von dieser „Chimäre“ distanzieren. Möglicherweise trugen seine guten Kontakte zur Führungsspitze der Jungtürken auch dazu bei, dass das Konzept des Turanismus dort Aufnahme fand. Ein weiterer Orientalist mit großem Einfluss auf die Entwicklung des Turanismus war Léon Cahun. Begünstigt wurde der Turanismus ferner durch die russischen Übergriffe gegen die verschiedenen Turkvölker in Zentralasien in den 1860er Jahren und auch durch die Behandlung der Türken im neu gebildeten Bulgarien. Die allgemeine Verbreitung der Rassentheorie trug ebenfalls zur Entstehung des Turanismus bei. In Ungarn erfreute sich die Strömung des Turanismus infolge der ethnischen Besonderheit der Ungarn (zumindest der ungarischen Sprache) inmitten slawischer und anderer indoeuropäischer Völker eine Zeitlang großer Popularität. So erschien dort von 1913 bis 1970 regelmäßig eine Zeitschrift namens „Turan“. Dort verfolgte ferner die 1918 gegründete und später umbenannte „Turanische Gesellschaft“ die Ziele des Turanismus.", "section_level": 1}, {"title": "Protagonisten.", "content": "Einer der bekanntesten Vertreter turanistischen Gedankenguts war Ziya Gökalp, der Pläne für ein gemeinsames Turan entwarf. Besonders berühmt wurde sein Gedicht mit dem Vers \"Vatan ne Türkiye'dir Türklere ne Türkistan, Vatan büyük ve müebbet bir ülkedir: Turan\". Die Zeilen künden von Turan, dem gemeinsamen Vaterland aller Türken. Ein weiterer herausragender Vertreter des Turanismus war der türkische Jude Munis Tekinalp, der ebenfalls Konzepte zur Erschaffung Turans entwarf. Daneben gab es eine Reihe von Publizisten und Autoren, die in jener Zeit den Turanismus propagierten. Beispiele sind der Tatare Yusuf Akçura, Mehmet Emin Yurdakul mit seinem Gedicht \"Turana Doğru\" („nach Turan“), der Roman von Halide Edip Adıvar mit dem Titel \"Yeni Turan\" („Neues Turan“), Ömer Seyfettins Buch über den „morgigen Staat Turan“ (\"Yarınki Turan Devleti\") und Mehmet Fuat Köprülüs Grundschullesebuch mit dem Titel \"Turan\". Viele der Genannten distanzierten sich später vom Turanismus. Einer der radikalsten Vertreter des Turanismus war Nihal Atsız, dessen Vorstellungen von der Überlegenheit der türkischen Rasse geprägt waren. Turanistisches Gedankengut beeinflusste insbesondere in der Person Enver Paschas auch die jungtürkische Führung und begünstigte den Kriegseintritt gegen Russland im Ersten Weltkrieg.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges brachte wie in allen kriegsführenden Staaten eine chauvinistische Propagandaliteratur hervor. Hass auf den „Erbfeind Russland“, verbunden mit der Errichtung des Reiches Turan, stand im Vordergrund. Extremisten verkündeten als nächstes Ziel einen Bundesstaat, der alle von Turkvölkern bewohnten Länder umfassen sollte. Das Endziel war ein von Japan bis Norwegen und von Peking bis Wien reichendes „Groß-Turan“. Andere wollten nach der Eroberung Kaukasiens die Errichtung eines Turkestan, Südsibirien und Pamir einschließenden Kalifats: „\"Die Türkei wird wachsen, wird Turan werden\"“. Am Tage der Kriegserklärung bekannten sich die Jungtürken zur Vernichtung des „\"moskowitischen Feindes... um dadurch eine natürliche Reichsgrenze zu erhalten, die in sich alle unsere Volksgenossen einschließt und vereint\"“. In der Folge kam es zum Völkermord an den Armeniern, deren Siedlungsgebiet zwischen dem der kleinasiatischen Türken und der Aserbaidschaner liegt und deswegen gewissermaßen einer territorialen Vereinigung dieser Turkvölker „im Wege“ war. Die Jungtürken verkündeten im April 1915 als Kriegsziele ganz offen die Eroberung ganz Transkaukasiens und die Vereinigung aller Turkvölker unter dem osmanischen Sultan. Im Verlaufe des Krieges wurde der wohl mächtigste Mann des Osmanischen Reiches, Enver Pascha, zu einem immer fanatischeren Verfechter panturanischer Ideen, ohne seine islamischen Anschauungen aufzugeben. Er hielt die Stoßrichtung über den Kaukasus für am aussichtsreichsten, um „\"über Afghanistan nach Indien zu marschieren\"“, und träumte im August 1915 von einer „\"Zusammenfassung der 40 Millionen Türken in einem Reich\"“. Selbst wenn eine dauerhafte militärische Besetzung „Turans“ nicht möglich war, hoffte man, die zentralasiatischen Turkvölker zu „befreien“, um eine Allianz mit ihnen eingehen zu können. Im Sommer 1918 wuchs, wegen des Erfolgs in Baku, die Turanbegeisterung im Lande nochmals und die „jungtürkischen Imperialisten“ ließen sich nicht mehr von der Verfolgung ihrer Turanpläne abhalten. Zu Kriegsbeginn war noch der Aufruf zum Dschihad, zum „Heiligen Krieg“, erfolgt, gegen Kriegsende setzte sich der Pan-Turanismus gegenüber dem Pan-Islamismus an Bedeutung aber eindeutig durch. Berlin, das jahrelang den Pan-Islamismus und den Pan-Turanismus „gepflegt“ hatte, bekam letztlich mit ihm einen Kriegszielkonkurrenten auf seinem Weg nach Indien. Dabei waren selbst nach deutscher Einschätzung die muslimischen Kaukasier, Tataren und Turkmenen an einer türkischen Oberhoheit nicht interessiert, weil sie ihre Selbständigkeit wollten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der (Pan-)Turanismus () ist eine pseudohistorische Ideologie, die einen gemeinsamen Ursprung der Turkvölker, Finno-Ugrier, Mongolen und mandschu-tungusischen Völker annimmt. Die eigentliche Urheimat dieser „Turanier“ oder „turaniden Rasse“ sei Turan, eine mythische Landschaft in Zentralasien, jenseits des Oxus (Amudarja). Gleichzeitig bezeichnet Turanismus das Bestreben, diese Völker zu einer geistigen und kulturellen Einheit zusammenzufassen. Der Turanismus trägt irredentistische Züge und gehört zu den sogenannten Panbewegungen.", "tgt_summary": null, "id": 99469} {"src_title": "Abraham Bär Gottlober", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bourdins Mutter Ghislaine lernte bei der Arbeit den algerischen Einwanderer Kaci kennen, wurde von ihm schwanger und verließ ihn, als sie erfuhr, dass Kaci schon verheiratet war. So konnte Frédéric Bourdin seinen Vater nie kennenlernen. Er wuchs bei seinen Großeltern in Mouchamps nahe Nantes auf, da die Behörden der Mutter das Sorgerecht entzogen hatten. Später schickte man Bourdin in ein Jugendheim bei Nantes. Mit 16 Jahren riss er aus dem Jugendheim aus und trampte nach Paris. Dort gab er sich einem Polizisten gegenüber als Engländer Jimmy Seale aus; als die Polizei feststellte, dass er so gut wie kein Englisch sprach, gestand er alles und ging zurück ins Jugendheim. Doch er hatte eine Technik entdeckt, mit der er sich als Teenager ausgab und in ganz Europa in Kinderheimen und Fürsorgeanstalten nach dem „perfekten Zuhause“ suchte. Fast immer spielte er die Rolle des missbrauchten oder verlassenen Kindes. Er nahm 39 falsche Identitäten an, von denen drei aktuell vermisste Teenager waren. Er lebte in mehr als 15 verschiedenen Ländern, sprach fünf Sprachen und nannte sich: Jimmy Morins, Arnaud Orions, Alex Dole, Giovanni Petrullo, Michelangelo Martini, Sladjan Raskovic und Benjamin Kent. Im Jahr 1997 nahm Bourdin die Identität von Nicholas Barclay an, dem vermissten Sohn einer Familie aus San Antonio (Texas). Er lud seine angeblichen Eltern in die amerikanische Botschaft in Spanien ein, um sich mit ihnen zu treffen. Trotz seiner braunen statt blauen Augen und seines französischen Akzentes überzeugte er die Familie, dass er ihr einem Kinderprostitutionsring entflohener Sohn sei. Bourdin lebte anschließend drei Monate zusammen mit der Familie, als lokale Privatdetektive ihn mit einem DNA-Test überführen konnten. Er wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Als Bourdin im Jahr 2003 aus den USA zurückkehrte, zog er nach Grenoble in Frankreich und nahm dort den Namen Leo Balley an, ein seit 1996 als vermisst geltender Jugendlicher. Ein DNA-Test konnte ihn erneut enttarnen. Im August 2004 gab er sich in Spanien als der Jugendliche Ruben Sanchez Espinoza aus und behauptete, dass seine Mutter bei dem Bombenattentat am 11. März 2004 in Madrid ums Leben gekommen sei. Die Polizei fand die Wahrheit heraus und schickte ihn zurück nach Frankreich. Im Jahr 2007 heiratete Bourdin eine Französin, die er in einer Fernsehsendung kennengelernt hatte, in der beide über ihre Erfahrungen als Missbrauchsopfer gesprochen hatten. Für ihn war es die erste Beziehung. Das Paar bekam vier Kinder und lebt heute bei Pau in Frankreich.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "2009 drehte Jean-Paul Salomé den Film \"Le Caméléon\" über Bourdins Aufenthalt in den USA. 2012 folgte der mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm \"Der Blender – The Imposter\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Frédéric Bourdin (* 13. Juni 1974 in Nanterre) ist ein französischer Serienhochstapler, welchem die Presse den Spitznamen „Das Chamäleon“ gab.", "tgt_summary": null, "id": 2467180} {"src_title": "Daniel Russell Brown", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dornemann, geborene Fremy, wurde als Tochter eines Justizbeamten in Aurich geboren. Sie besuchte die Volksschule und das Lyzeums sowie anschließend das Lehrerinnenseminar in Aachen, das sie 1921 abschloss. Bis 1924 war sie als Lehrerin tätig. 1928 schloss sie sich der KPD an. Seit der Gründung des \"Einheitsverbandes für proletarische Sexualreform und Mutterschutz\" im Mai 1932 war sie dessen Vorsitzende, bis 1933 leitete sie die Düsseldorfer Sexualberatungsstelle. Nach der Ermordung ihres Ehemannes Johannes Dornemann 1933 durch die Nationalsozialisten lebte sie in Berlin und emigrierte 1936 nach Großbritannien. Sie gehörte hier dem Freien Deutschen Kulturbund an. 1942 bis 1947 arbeitete sie als Politische Sekretärin beim Britischen Rat für deutsche Demokratie in London. 1947 kehrte sie nach Deutschland zurück und ging in die Sowjetische Besatzungszone. Hier wurde sie Mitglied der SED und des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD). Von 1948 bis 1951 war sie Sekretärin des DFD-Bundesvorstandes und dort zuständig für Schulung, Bildung und Erziehung, später für internationale Beziehungen. Anschließend war Dornemann bis 1953 Vertreterin des DFD in der Internationalen Demokratischen Frauenföderation (IDFF). Sie war nahezu 40 Jahre lang (1949–1989) Mitglied des DFD-Bundesvorstandes. Von 1953 bis 1963 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED, anschließend als freischaffende Schriftstellerin tätig. 1960 bis 1962 gehörte sie der Frauenkommission des SED-Politbüros an. Sie ist die Autorin von Biographien zur deutschen Frauenbewegung, etwa über Jenny Marx (1953, 10. Auflage 1984) und Clara Zetkin (1957, 9. Auflage 1989), die in nahezu alle bedeutenden Sprachen der ehemaligen sozialistischen Staaten übersetzt wurden. Daneben verfasste sie \"Alle Tage ihres Lebens: Frauengestalten aus zwei Jahrhunderten\" (1981, 3. Auflage 1988), das Biographien von Roberta Gropper, Johanna Melzer, Auguste Lewinsohn und Margarethe Wengel enthält. 1968 wurde sie als erste Preisträgerin mit dem Literaturpreis des DFD ausgezeichnet. 1976 erhielt sie den Vaterländischen Verdienstorden (VVO) in Gold, 1981 die Ehrenspange zum VVO in Gold und 1986 den Karl-Marx-Orden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luise Dornemann (* 23. Februar 1901 in Aurich; † 17. Januar 1992 in Berlin) war eine Persönlichkeit der deutschen und internationalen Frauenbewegung. Sie war 40 Jahre lang Funktionärin des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands.", "tgt_summary": null, "id": 573040} {"src_title": "Nationale Gedenkstätte der Republik Belarus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rallye-Weltmeisterschaft.", "content": "Nasser Al-Attiyah bestreitet seit 1989 Rallys. Im Jahr 2004 nahm er erstmals an der Rallye-Weltmeisterschaft teil. 2006 gewann er die Produktionswagenklasse (PWRC) und siegte bei der Rallye Argentinien sowie bei der Rallye Griechenland. In den folgenden Jahren fuhr Al-Attiyah immer wieder sporadisch in der Rallye-Weltmeisterschaft mit mäßigem Erfolg. In der Saison 2012 startete er als dritter Werksfahrer für das Qatar World Rally Team, mit einem Citroën DS3 WRC, und belegte den 12. Rang in der Gesamtwertung. In der Rallye-Weltmeisterschaft 2013 fuhr er für dasselbe Team, nun aber mit einem Ford Fiesta RS WRC. Nach insgesamt fünf Rennen belegte er den 11. Gesamtrang. Seine besten Ergebnisse waren drei fünfte Plätze.", "section_level": 2}, {"title": "Weltmeister in der WRC2-Klasse 2014.", "content": "Den größten Erfolg in seiner bisherigen Rally-Karriere feierte Al-Attiyah in der WRC2-Weltmeisterschaft 2014, als er die Meisterschaft gewann. Insgesamt ergaben sich vier Siege und mit 118 Punkten holte er 3 Punkte mehr als sein nächster Konkurrent Jari Ketomaa. In der WRC-Klasse konnte er dreimal in die Punkteränge fahren und ließ sich in der Gesamtwertung vier Punkte gutschreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Middle East Rally Championship.", "content": "2003 sowie von 2005 bis 2009 wurde er sechsmal Meister in der FIA-Middle East Rally Championship (MERC). 2011 gewann er diese Meisterschaft zum siebten Mal.", "section_level": 2}, {"title": "Rallye Raid.", "content": "2008 wurde Nasser Al-Attiyah Rallye Raid-Weltmeister. Seine Beifahrer waren zu dem Zeitpunkt Chris Patterson & Tina Thörner. In den Jahren 2015 & 2016 konnte er diesen Erfolg wiederholen.", "section_level": 2}, {"title": "Rallye Dakar.", "content": "Al-Attiyah nimmt seit 2004 an der Rallye Dakar teil. 2007 konnte er im BMW X3 vom X-Raid-Team eine Etappe gewinnen und wurde Sechster in der Gesamtwertung. Bei der Rallye Dakar 2009 gelangen ihm mit Beifahrerin Tina Thörner zwei Etappensiege, jedoch wurde er nach der sechsten Etappe in Führung liegend disqualifiziert, da er zur Schonung seines beschädigten Fahrzeugs eine andere Route als vorgegeben fuhr und damit zu viele Kontrollpunkte verpasste. Im selben Jahr erfolgte ein Wechsel in das Volkswagen Motorsport Team. Im Race Touareg 2 belegte er bei der Seidenstraßen-Rallye und der Rally dos Sertoes jeweils den zweiten Platz. Sein Beifahrer war der Deutsche Timo Gottschalk. Im Jahr 2010 nahm er für Volkswagen Motorsport mit einem VW Scirocco GT24 CNG mit Erdgasantrieb am ADAC-24-Stunden-Rennen am Nürburgring teil. Bei der Rallye Dakar 2010 wurde er Zweiter mit 2:12 Minuten Rückstand auf Carlos Sainz. Bei der Rallye Dakar 2011 wurde er Erster mit 49:41 Minuten Vorsprung vor dem südafrikanisch-deutschen Duo Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz. 2012 musste er, diesmal mit dem Spanier Lucas Cruz als Beifahrer, auf der neunten Etappe wegen technischer Probleme an seinem Hummer aufgeben. 2013 fuhr Al-Attiyah für das neu gegründete \"Qatar Red Bull Rally Team\", das auch Carlos Sainz verpflichtet hatte, einen Buggy von Demon Jefferies. Nach dem Gewinn von drei Etappen schied er in der neunten Etappe wegen eines Motorschadens aus. 2015 gewann er ebenfalls mit dem 'Qatar Red Bull Rally Team' die Rallye Dakar. 2019 gewann er mit dem 'Toyota Team' die Rallye Dakar.", "section_level": 2}, {"title": "Seidenstraßenrallye.", "content": "2019 siegte er bei der Seidenstraßenrallye in der Autowertung und gewann mit seinem Beifahrer Mathieu Baumel auf Toyota dabei sämtliche Tagesabschnitte.", "section_level": 2}, {"title": "Wurfscheibenschießen.", "content": "Nasser Al-Attiyah nimmt seit 1996 bei den Olympischen Spielen beim Wurfscheibenschießen in der Disziplin Skeet teil. Bei den Olympischen Spielen 2004 wurde er Vierter im Stechen um Bronze gegen Juan Miguel Rodríguez und verpasste nur knapp eine Medaille. Bei den Olympischen Spielen 2000 belegt er den sechsten Platz. Bei den Asienspielen 2002 gewann er Gold in der Teamwertung. 2008 erreichte er Bronze im Einzel und wieder Gold in der Teamwertung. 2012 sicherte sich Nasser bei den Asien-Meisterschaften in Doha einen Olympia-Startplatz für London 2012 im Skeet und egalisierte dabei den Weltrekord von 150 abgeschossenen Tontauben. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London gewann er im Stechen des Skeet-Wettbewerbes die Bronzemedaille gegen den russischen Schützen Waleri Schomin. Es ist die dritte olympische Medaille für Katar nach der Bronzemedaille von Mohamed Suleiman beim 1500-Meter-Lauf in der Leichtathletik bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona und der Bronzemedaille seines Landsmannes Said Saif Asaad bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney im Gewichtheben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nasser Salih Nasser Abdullah Al-Attiyah (; * 21. Dezember 1970 in Doha) ist ein katarischer Sportschütze und Rallyefahrer. 2011 gewann der Katarer gemeinsam mit dem Deutschen Timo Gottschalk die Autowertung der Rallye Dakar. 2015 gewann er erneut mit seinem französischen Beifahrer Matthieu Baumel. Im Skeetwettbewerb der Olympischen Spiele 2012 gewann Al-Attiyah bei seiner fünften Olympiateilnahme die Bronzemedaille.", "tgt_summary": null, "id": 1087980} {"src_title": "Lüneburger Sate", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn eines Notars studierte Staatswissenschaft und Soziologie in Tübingen, Berlin und Heidelberg, wo er 1923 als Soziologe zum Dr. phil. promoviert wurde. Er trat 1928 in das Auswärtige Amt in Berlin ein. Seit 1931 war er bei der Deutschen Botschaft in Ankara als Botschaftssekretär tätig. Im Nationalsozialismus machte er eine große Karriere, nachdem er am 1. Juni 1933 Mitglied der NSDAP geworden war. Rahn wurde 1934 Legationssekretär und ging 1938 als Gesandtschaftsrat nach Lissabon. 1940 wurde er Vortragender Legationsrat in Paris und war 1941 mit Sonderauftrag in Syrien und Irak. Er war 1942 bis 1943 Vertreter des AA beim Befehlshaber der deutschen Truppen. Am 22. Juni 1943, nach seiner Rückkehr aus Tunis, wurde ihm von Hitler das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes und das Eiserne Kreuz Erster Klasse verliehen. Ab August 1943 war er Gesandter in Rom. Am 24. September 1943 hatte er am Gardasee einen schweren Autounfall. und von November 1943 bis Kriegsende Botschafter bei der Republik von Salò (\"Repubblica Sociale Italiana\"). Von 1945 bis 1947 war er in Hohenasperg und Nürnberg inhaftiert. Ab 1950 war er als Geschäftsführer bei der Coca-Cola-Niederlassung Düsseldorf tätig und Mitglied des Präsidiums der Deutsch-Indischen Gesellschaft, der Deutsch-Tunesischen Gesellschaft und des Rhein-Ruhr-Clubs. Von 1959 bis 1974 war er Mitglied des Beirats der Friedrich-Naumann-Stiftung.", "section_level": 1}, {"title": "Paris.", "content": "\"siehe auch Vichy-Regime\" Rahn war ab dem 17. August 1940 zunächst Leiter der Propaganda-, Presse- und Rundfunkarbeit in der Dienststelle des Bevollmächtigten des AA beim Militärbefehlshaber Frankreich und wechselte bis zum 12. November 1940 dann in derselben Funktion zur Deutschen Botschaft in Paris. Botschafter war Otto Abetz. Zu seinen Kollegen gehörten Ernst Achenbach (Leiter der politischen Abteilung), SS-Brigadeführer Werner Gerlach (Leiter des Kulturreferats), Karl Epting (kulturelle Angelegenheiten), der Jurist Friedrich Grimm und Botschaftsrat Friedrich Sieburg (ehemaliger Korrespondent der Frankfurter Zeitung), die bereits über Erfahrungen im Vorkriegs-Frankreich verfügten. „Judenreferent“ war Carltheo Zeitschel, SS-Sturmbannführer und Legationsrat, einer der Motoren der „Endlösung in Frankreich“, also des Abtransports und der Ermordung der Juden. Auch Rahn war in der Deutschen Botschaft mit „Judenfragen“ befasst, so mit der Forderung, dass 50.000 französische Juden in das KZ Auschwitz transportiert werden sollten. Rahn selbst trug die Forderung im Juni 1942 bei Ministerpräsident Laval vor. Dieser Vorgang wurde im Nürnberger Prozess gegen Ribbentrop zitiert und führte später zu der Verurteilung von Ernst von Weizsäcker, erstem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, als Kriegsverbrecher. Ebenfalls verurteilt und neun Jahre in Frankreich inhaftiert war der Botschafter Abetz. Grimm war sechzehn Monate im Zeugengefängnis bei den Nürnberger Prozessen inhaftiert. Dort war auch Rahn inhaftiert. Gerlach war drei Jahre interniert. Die anderen blieben straffrei. Epting wurde sogar Schulleiter in Baden-Württemberg.", "section_level": 1}, {"title": "Syrien und Tunis.", "content": "Rahn hatte vom 6. Mai 1941 bis 21. September 1941 einen Sonderauftrag in Syrien. und im Irak. Der Absicht, die im April durch einen Militärputsch an die Macht gekommene nationalirakische Führung um den Ministerpräsidenten Raschid Ali al-Gailani für die deutschen Kriegsziele einzuspannen, war nur ein sehr kurzer Erfolg vergönnt. In Syrien versuchte Rahn auf der Basis der „Pariser Protokolle“ zu handeln und versprach über Ribbentrop weitere Gegenleistungen für ein militärisches Mitwirken der in Syrien und im Libanon stationierten französischen Truppen. Er stieg in die Rolle eines militärischen Organisators, ließ den General Henri Fernand Dentz, den Befehlshaber der Vichy-Truppen in Syrien, binnen drei Tagen zwei Eisenbahnzüge mit 50 Waggons mit Waffen für die irakischen Truppen beladen und begleitete den Waffentransport auf der Bagdad-Bahn durch die neutrale Türkei nach Mossul. Den verletzten Fausi al-Kawukdschi ließ er in ein Lazarett nach Deutschland bringen und dessen führungslose Bande rüstete er für den Kampf gegen die Engländer mit Waffen aus. Zwischendurch flog er nach Ankara und traf dort auf einen sichtlich desinteressierten, Tennis spielenden Botschafter Franz von Papen, der den Transit von Flugbenzin aus Rumänien durch die Türkei beschleunigen sollte. Der Emissär Fritz Grobba (er landete zusammen mit Rahn am 12. Mai 1941 in Bagdad) und die deutschen Kampfeinheiten kamen im Irak zu spät. Die Briten marschierten nach der Niederlage des Irak auch in Syrien und im Libanon ein und besiegten in der „Operation Exporter“ die Vichy-Truppen. Rahn entkam in die Türkei. Rahn war vom 15. November 1942 bis 10. Mai 1943 Vertreter des AA beim Deutschen Afrika-Korps. In Tunesien kam ab dem 24. November 1942 ein Einsatzkommando unter Leitung von Walter Rauff zum Einsatz. Am 6. Dezember einigte sich Rauff in einer Besprechung mit dem General Walther Nehring und Rahn auf den Einsatz von jüdischen Zwangsarbeitern und errichtete ein System von Arbeitslagern, die von Theo Saevecke organisiert wurden. Über 2500 tunesische Juden starben in sechs Monaten, auch die Wehrmacht beteiligte sich an Exekutionen. Zu weiteren geplanten Massenmorden kam es allerdings wegen der verschiedenen Interessenlagen Vichy-Frankreichs, Italiens und der Führung des Afrikakorps, das am 13. Mai 1943 kapitulierte, nicht mehr. Rahn berichtete nach Berlin über die Zwangsarbeit der Juden beim Ausbau der Hauptkampflinie. Juden mit italienischer Staatsangehörigkeit wiederum sollten davon ausgenommen werden. Rahn berichtete über eine Zwangsabgabe der jüdischen Bevölkerung für die Schäden eines alliierten Luftangriffs in Höhe von 50 Millionen Franc. Rahn habe für die Propaganda nur eine „vorsichtige antijüdische Tendenz“ empfohlen, um Störungen der inneren Ordnung (etwa Konflikte zwischen der arabischen und jüdischen Bevölkerung) zu vermeiden. Rahn schrieb in seiner Autobiographie, er habe die tunesischen Juden gerettet.", "section_level": 1}, {"title": "Rom / Salò – Plenipotenziario.", "content": "Nach der Landung der Alliierten auf Sizilien wurde Mussolini vom Großen Faschistischen Rat am 25. Juli 1943 mit einfachem Mehrheitsbeschluss abgesetzt. Mussolini wurde verhaftet und an wechselnden Orten interniert. Inzwischen verhandelte Marschall Pietro Badoglio mit den US-Amerikanern und schloss mit ihnen den Waffenstillstand von Cassibile, der aber erst am 8. September 1943 öffentlich gemacht wurde. Deutsche Truppen besetzten daraufhin Italien („Fall \"Achse\"“), befreiten Mussolini und installierten unter seiner Führung das Marionettenregime der radikalfaschistischen Italienischen Sozialrepublik (\"Repubblica Sociale Italiana\"). Generalbevollmächtigter (italienisch: Plenipotenziario) des Deutschen Reiches wurde Rahn. Rahn wurde am 26. Juli 1943 ins Führerhauptquartier Wolfsschanze beordert. Dort wurde ihm seine Versetzung nach Rom mitgeteilt. Hitler habe ihm dabei gesagt, die deutschen politischen und militärischen Vertreter dort hätten ein völlig falsches Bild der Lage. Badoglio und der König bemühten sich zweifellos um einen Sonderfrieden. Das werde er, wenn nötig mit Gewalt, verhindern. Im übrigen habe er befohlen, Mussolini durch einen Handstreich zu befreien. Botschafter Mackensen wurde am 2. August 1943 nach einem Gespräch mit Hitler abberufen. Rahn wurde am 30. August 1943 zum kommissarischen Botschafter in Rom, um, nach Aussage von Goebbels, die abfallenden Italiener am kurzen Zügel zu führen. „Rahn ist unser Vertreter in Rom“, Goebbels am 18. September 1943.", "section_level": 1}, {"title": "Die Deportation der Juden aus Rom.", "content": "„Die Deportation der italienischen und besonders der römischen Juden begann im Oktober 1943. Dass die Leute in der Botschaft wussten, dass die Juden vernichtet werden sollten, zeigt der Streit um ein Telegramm des erst 30-jährigen Diplomaten Eitel Friedrich Möllhausen im September 1943. Er leitete vorübergehend den Reststab der deutschen Botschaft, während sich der neue Geschäftsträger Rahn nach einem Unfall in Fasano am Gardasee befand. Er schrieb direkt an Ribbentrop, der deutsche Polizeichef Kappler habe den Auftrag erhalten, die römischen Juden in den Osten zu deportieren, „wo sie liquidiert“ werden sollen. Der deutsche Stadtkommandant Reiner Stahel könne dem aber nur zustimmen, wenn er direkt vom AA die Anweisung erhalte. Er selbst setze sich dafür ein, die Juden lieber zum Arbeitsdienst in Italien einzuziehen. Ribbentrop regte sich fürchterlich auf, dass im Telegramm-Verkehr ganz offen von der Vernichtung der Juden die Rede war.“ Rahn und Weizsäcker hatten ebenfalls hiervon erfahren. Ernst von Weizsäcker und sein Sohn Richard von Weizsäcker, der als Hilfsverteidiger auftrat, haben in Nürnberg behauptet, die verschleiernde Terminologie \"Endlösung der Judenfrage\" nicht verstanden zu haben. Richard von Weizsäcker war Mitte Mai 1944 zu Besuch in Rom.", "section_level": 1}, {"title": "Rom als offene Stadt und die geplante Entführung des Papstes.", "content": "Am 4. Juni 1944 wurde Rom von den Alliierten besetzt. Vorher hat es noch einen Plan gegeben, den Papst zu entführen. Generalfeldmarschall Kesselring, SS-Polizeiführer Karl Wolff, Ernst von Weizsäcker, der seit dem 24. Juni 1943 Botschafter beim Vatikan war, und auch Rahn haben das Vorhaben eher hintertrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Die Städte Florenz und Genua.", "content": "1944 vereitelte Konsul Gerhard Wolf gemeinsam mit Ludwig Heinrich Heydenreich, dem Leiter des Kunsthistorischen Instituts, den geplanten Abtransport zahlreicher Florentiner Kunstschätze nach Deutschland und „rettete mit Hilfe Rahns Menschenleben“. Im Februar 1945 wurde Hasso von Etzdorf zum Generalkonsul von Genua ernannt und konnte noch dazu beitragen, Hafenanlagen und Industriebetriebe der Stadt vor der von Hitler befohlenen Zerstörung zu bewahren. Hierbei habe Rahn ihn unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Repressalien gegen die italienische Bevölkerung.", "content": "Rahn versuchte die Dienststelle des Reichsbevollmächtigten bei der Sozialfaschistischen Regierung als oberste politische Instanz in Norditalien zu installieren. Als im Dezember 1943 Massenstreiks ausbrachen, holte Rahn sich am 16. Dezember 1943 von Ribbentrop einen Freibrief zur Niederschlagung der Streiks: „Ich bin damit einverstanden, daß Sie die streikenden Arbeiter unter Kriegsrecht stellen, gegebenenfalls als Exempel einige tausend da und dort verhaften und als Militärinternierte nach Deutschland schaffen. Der Führer ermächtigt Sie weiterhin, ausgesprochene Rädelsführer verhaften und als Kommunisten kurzerhand erschiessen zu lassen.“ Bei der Streikbekämpfung war auch SS-General Paul Zimmermann eingebunden, der später Mitglied im Naumann-Kreis war.", "section_level": 1}, {"title": "Kriegsende und Inhaftierung in Nürnberg.", "content": "Rahn war von 1945 bis 1947 inhaftiert, schrieb dort seine Erinnerungen und bereitete die Herausgabe einer Auswahl von erstmals in die deutsche Sprache übersetzten Dokumenten zu Talleyrand vor, dieses ergänzt um einen Essay, den er als Vortrag 1929 in Berlin gehalten hatte. In der Vorbereitung des Wilhelmstraßen-Prozess gehörte er zunächst zu den deutschen Diplomaten, die angeklagt werden sollten. Am 31. Oktober 1945 wurde ein Bericht aufgenommen und er wurde zwischen dem 27. Mai und dem 4. Dezember 1947 achtmal verhört. Am 7. Juni 1949 wurde er von der Spruchkammer in Essen als „entlastet“ (Gruppe V) entnazifiziert, zumal er dort geltend machen konnte, dass er „durch diplomatische Maßnahmen etwa 1.800 in Nordafrika von der Gestapo gefangene Anhänger De Gaulles vor der ihnen drohenden Erschießung bewahrt hat“.", "section_level": 1}, {"title": "Rahn in der FDP in der zweiten Reihe.", "content": "Anfang 1956 hielten CDU und FDP sich während innenpolitischer Meinungsverschiedenheiten gegenseitig „ihre“ Alt-Nazis vor. Dönhoff berichtete darüber im März 1956 in der ZEIT und erwähnte dabei u. a. Rahn. Bei Rahns Bemühen, in der Politik oder im diplomatischen Dienst wieder Fuß zu fassen, konnte ihm auch sein Kollege aus Pariser Botschaftszeiten Ernst Achenbach, der es trotz seiner Vergangenheit fast noch geschafft hätte, 1970 EWG-Kommissar zu werden, nicht durchgreifend helfen. Achenbach war neben dem Pariser Botschaftskollegen Friedrich Grimm auch Verteidiger im Prozess gegen den Naumann-Kreis, eine Gruppe von Nazi-Größen, die 1953 die FDP unterwandern wollten. Rahns Name taucht in diesem Kreis aber nicht auf. Achenbachs Blockaden bei der deutschen Verfolgung von Kriegsverbrechen in Frankreich konnten nicht mehr alles ausbremsen, und 1979 wurden doch noch drei Akteure der Judenverfolgung in Frankreich, nämlich Kurt Lischka, Ernst Heinrichsohn und Herbert M. Hagen vor Gericht gestellt. Die Schreibtischtäter und die Bürokraten, das Pariser Botschaftspersonal und die Berliner AA-Bürokratie blieben weitgehend verschont oder lebten in einer Aura des heimlichen Widerstands, der „das Schlimmste zu verhindern“ gesucht hatte. Gleichwohl war Anfang der 1960er Jahre bei der Staatsanwaltschaft Köln gegen ihn ermittelt worden, ohne dass es zu einer Anklageerhebung kam.", "section_level": 1}, {"title": "„Talleyrand“.", "content": "Rahns Mittäterschaft am Kriegsgeschehen in Frankreich, im Irak, in Tunesien und Italien und sein Mitwissen des Holocaust sind nur wenig aufgeklärt. 1943 behauptet er in der NS-Propaganda in Tunis: \"Die Juden werden zur Zwangsarbeit geschickt. Ihr Eigentum wird an arme Muslime verteilt, die durch die Bombardements Schaden erlitten haben.\" In der Untersuchung \"Das Amt und die Vergangenheit\" der Unabhängigen Historikerkommission – Auswärtiges Amt aus dem Jahr 2010 wurde Rahns Rolle in Italien erwähnt, seine Rolle im Nahen Osten und in Tunesien hingegen nicht, ebenso wenig wie die von Grobba. Schröders Untersuchung aus dem Jahr 1975 kommt 2010 in dem Literaturverzeichnis nicht vor. Ein \"Talleyrand\", der als Diplomat während der Französischen Revolution, der Napoleonischen Kriege und beim Wiener Kongress und schließlich noch unter Louis Philippe als französischer Botschafter in Großbritannien vielen Regimen gedient hatte, diese Karriere mag Rahn 1949, 50-jährig, vorgeschwebt haben – aber der Außenminister und Bundeskanzler Konrad Adenauer hat ihn nicht gewollt und dessen Personalreferenten Herbert Blankenhorn und Hans Globke hatten eine reiche Auswahl an anderen NS-Diplomaten und Bürokraten. Und am rechten Rand der FDP waren die Positionen um Achenbach, Best und Grimm schon dicht besetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolf Rahn (geboren 16. März 1900 in Ulm; gestorben 7. Januar 1975 in Düsseldorf) war ein deutscher Diplomat in der Zeit des Nationalsozialismus.", "tgt_summary": null, "id": 500199} {"src_title": "Flughafen Saragossa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der Western Highway beginnt an der Grenze zwischen Süd-Australien und Victoria. Er ist die Fortsetzung des Dukes Highway, welcher aus Richtung Adelaide kommend bis an die Grenze nahe der Stadt Bordertown führt. Von der Grenze aus verläuft der Western Highway zunächst in östlicher Richtung. Nach etwa 100 Kilometern ist die Stadt Dimboola erreicht. Dimboola ist ein Tor zum Little-Desert-Nationalpark. Ab Dimboola verläuft der Western Highway in südöstlicher Richtung und erreicht nach 36 Kilometern die Stadt Horsham. Horsham ist ein wichtiger Knotenpunkt mehrerer Highways im Westen Victorias. Neben dem Western Highway führen der Wimmera Highway und der Henty Highway durch den Ort. Der Golfplatz von Horsham wurde als der beste in Victoria ausgezeichnet. Südwestlich von Horsham passiert der Western Highway den Grampians-Nationalpark, welcher bekannt ist für seine Flora und Fauna sowie zahlreiche Aussichtspunkte die beeindruckende Ausblicke auf die umliegende Landschaft bieten. Auf dem Weg nach Stawell und Ararat zweigen mehrere Straßen vom Western Highway ab, die in den Grampians-Nationalpark und den Hauptort Halls Gap führen. Ebenfalls auf diesem Streckenabschnitt ist südöstlich von Horsham der \"Giant Koala Tourist Complex\" zu sehen. Dieser besteht aus dem begehbaren, 14 Meter hohen \"Giant Koala\" aus Bronze und Fiberglas und einem dazugehörigen Pub. Nachdem der Western Highway die Gegend der Grampians passiert hat, erreicht er die Stadt Ballarat, etwa 110 Kilometer nordwestlich von Melbourne. Ballarat war in den 1850er und 1860er Jahren Zentrum des Goldrausches in Victoria und Ort der Eureka Stockade. Heute ist Ballarat bekannt für die zahlreichen historischen Gebäude in der Stadt. In der Gegend um Ballarat treffen der Sunraysia Highway, der Glenelg Highway und der Midland Highway auf den Western Highway. Ab Ballarat gilt der Western Highway als \"Western Freeway\" und ist eine vierspurig ausgebaute Schnellstraße. Die meisten Orte entlang der Strecke werden mit Umfahrungen passiert. In den Vororten Melbournes endet der Western Freeway und findet seine Fortsetzung in der \"Ballarat Road\". Diese bildet den letzten Teil des Western Highway. Dieser Teil des Western Highway ist eine stark befahrene Ausfallstraße Melbournes mit drei Fahrspuren in jede Richtung. Es gibt zahlreiche Kreuzungen und Abzweigungen, sowie eine teilweise parallel verlaufende Straßenbahnlinie. Teile dieses Abschnitts des Western Highway werden zurzeit als Freeway neu gebaut um in Zukunft flüssigeren Verkehr zu ermöglichen und die Verkehrsbelastung für die Anwohner zu reduzieren. Die Ballarat Road und damit der Western Highway endet an der Kreuzung mit der Geelong Road etwa 5 Kilometer westlich vom Zentrum Melbournes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Western Highway ist eine Fernverkehrsstraße in Victoria, Australien. Er verläuft über eine Länge von 435 Kilometern in Nordwest-Südost Richtung von der Grenze zu South Australia und der Hauptstadt Victorias, Melbourne. Teile des Western Highway sind auch als \"Western Freeway\" und \"Ballarat Road\" bekannt. ", "tgt_summary": null, "id": 1024917} {"src_title": "Südlicher Bambuslemur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Milan Rúfus wurde als Sohn einer Maurerfamilie geboren. Er besuchte die Volksschule in seinem Heimatort und das Gymnasium in Liptovský Mikuláš. In den Jahren 1948–1952 studierte er Slowakisch und Geschichte an der Comenius-Universität Bratislava. Nach dem Ende seines Hochschulstudiums lehrte er an der Philosophischen Fakultät dieser Universität bis 1989 slowakische und tschechische Literaturgeschichte. In den Jahren 1971 und 1972 wirkte er ferner als Gastprofessor an einer Universität in Neapel, wo er slowakische Sprache und Literatur lehrte. 1990 ging er in Ruhestand und lebte bis zu seinem Tod bei seiner Familie in Bratislava.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Seine ersten Gedichte veröffentlichte er in den 1940er Jahren, die erste Gedichtsammlung \"Až dozrieme\" (\"Bis wir reifen\") 1956. Es folgten weitere über 30 Bücher. Das Kinderbuch \"Modlitbičky\" (\"Kleine Gebete\") gilt als sein erfolgreichstes Werk, wohl aber auch seine letzten Bände \"Báseň a čas\" (\"Poesie und Zeit\", 2005) und \"Vernosť\" (\"Treue\", 2007) Die Arbeit des evangelischen Christen zeichnet sich durch religiöse Poesie aus, immer wieder thematisierte er Werte wie Menschlichkeit, Bescheidenheit und weltliche wie göttliche Liebe. Zur Zeit des Kommunismus wurde er, wie die meisten Autoren, nur geduldet. Seine Gedichte in deutscher Nachdichtung erschienen bei Gollenstein Verlag (Blieskastel, Deutschland) in 1996 unter dem Titel \"Strenges Brot\". Im Rahmen seiner Übersetzungstätigkeit überlieferte er 1966 Henrik Ibsens Peer Gynt ins Slowakische, weiters Werke von František Hrubín, Sergei Alexandrowitsch Jessenin, Michail Jurjewitsch Lermontow und Josef Kajetán Tyl.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Rúfus, dessen Arbeiten in 15 Sprachen übersetzt wurden, war ab 1991 jedes Jahr für den Literaturnobelpreis nominiert. In der Slowakei erlangte er mehrere renommierte Auszeichnungen, darunter den Staatspreis für Literatur (1970), den T. G. Masaryk-Orden (1991) und den Ľudovít-Štúr-Orden Erster Klasse (1995). Zuletzt gewann er den International Crane Summit Award for Poetry 2008, in dessen Folge seine Gedichte auch auf Mandarin übersetzt werden. Am 30. Januar 2010 wurde der Asteroid (33158) Rúfus nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Milan Rúfus (* 10. Dezember 1928 in Závažná Poruba, Tschechoslowakei; † 11. Januar 2009 in Bratislava, Slowakei) war ein slowakischer Dichter, Literaturhistoriker, Übersetzer und Essayist.", "tgt_summary": null, "id": 258641} {"src_title": "Projekt der föderalen spanischen Verfassung von 1873", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Kaufman war das jüngste Kind polnischer Einwanderer. Er erhielt ein Stipendium für die Leeds Grammar School. Er studierte Philosophie, Politik und Wirtschaft am Queen’s College an der University of Oxford für das er ebenfalls ein Stipendium erhielt. Zu Beginn der 1960er Jahre arbeitete er als Drehbuchautor für das britische Fernsehen, insbesondere als Sketchautor für die Serie \"That Was the Week That Was\". Kaufman begann an der Universität, sich für Politik zu interessieren, und versuchte nach dem Abschluss einen Wahlkreis zu finden. 1955 trat er in Bromley gegen den späteren Premierminister Harold Macmillan an und verlor. Bei der nächsten Wahl kandidierte er erfolglos im Wahlkreis Gillingham an. Er begann, als Autor für die Daily Mail zu arbeiten und ab 1964 für kurze Zeit für den New Statesman. Unter Harold Wilson war er in der Labour Party für die Presse zuständig. Er schrieb verschiedene Sachbücher über Politik und Film. Seit 1970 saß er für die Labour Party als Abgeordneter zunächst für den Wahlkreis Manchester Ardwick und dann für den Wahlkreis Manchester Gorton im Unterhaus des Britischen Parlaments. Im Ausland ist Gerald Kaufman vor allem als jüdischer Kritiker der Besatzungspolitik Israels bekannt geworden. Kaufman war von 1974 bis 1979 als Staatssekretär in verschiedenen Labour-Kabinetten tätig. In der Thatcher-Ära nach 1979 war er Sprecher der Partei für Umweltfragen, danach „Schatten-Innenminister“ und von 1987 bis 1992 „Schatten-Außenminister“ der Labour-Opposition. Von 1992 bis 2005 war er der Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Kultur, Medien und Sport. Er war als Filmkenner bekannt und hatte eine besondere Vorliebe für Musicals. Er war seit seiner Jugend ein Mitglied der Poale Zion, der Organisation der sozialistischen Zionisten in Großbritannien. 2004 wurde Kaufman zum Knight Bachelor geschlagen. Seit der Parlamentswahl 2015 galt Sir Gerald als der Abgeordnete mit der längsten ununterbrochenen Amtszeit und erhielt damit den Titel \"Father of the House\". Nach der Wahl gab es neben Sir Gerald noch drei weitere Abgeordnete, die seit 1970 im Unterhaus saßen, diese hatten ihren Amtseid aber erst nach ihm abgelegt. als Herausgeber:", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Gerald Bernard Kaufman (* 21. Juni 1930 in Leeds; † 26. Februar 2017) war ein britischer Politiker (Labour Party).", "tgt_summary": null, "id": 1848317} {"src_title": "Josef Heumann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Logsdon reiste in seiner Kindheit viel umher, da sein Vater eine Zeitlang im Zirkus arbeitete. Später wurde er Pfarrer und Logsdon begann daher mit seiner Schwester Mary Jean ab seinem zwölften Lebensjahr im Kirchenchor zu singen. Als die Familie nach Südost-Kentucky zog, wurde der vorher vor allem vom Gospel beeinflusste Logsdon nun auch dem ländlichen Country und Blues ausgesetzt. Später hörte er auch Rhythm and Blues sowie populäre Musik von Glenn Miller. In der High-School-Band spielte Logsdon Klarinette und lernte auch Gitarre.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "Im Herbst 1940, kurz nach seinem Schulabschluss, heiratete Logsdon und wurde 1944 in die US Air Force berufen. Während seiner Militärzeit in San Antonio, Texas, hörte er Honky-Tonk-Stars wie Ernest Tubb und es war hier, wo er den Entschluss fasste, professioneller Musiker zu werden. Nach zwei Jahren Militärdienst zog Logsdon in die Nähe von Louisville. In LaGrange, Kentucky, eröffnete er seinen eigenen Plattenladen und nahm mit einem alten Aufnahmegerät einige Demos auf. Schnell stellte er eine eigene Band zusammen und reiste nach Cincinnati, Ohio, und spielte für Harvest Records seine ersten Platten ein. Die Aufnahmen wurden in dem gleichen Studio gemacht, in dem Hank Williams zwei Jahre zuvor seinen berühmten \"Lovesick Blues\" aufgenommen hatte. 1952 tourte Logsdon sogar mit Williams und freundete sich mit ihm an. Williams versuchte Logsdon einen Plattenvertrag in Nashville zu verschaffen und noch im selben Jahr unterzeichnete er bei Decca Records. Nach dem frühen Tod seines Freundes nahm Logsdon den Tribut \"The Death of Hank Williams / Hank Williams Sings The Blues No More\" auf. 1953 begann seine Karriere im Radio erfolgreich zu werden. Seinen Durchbruch erlangte Logsdon mit der \"Country & Music Show\" auf WHAS-TV. Zudem hatte er eine eigene Radioshow, in der er Stars wie Jim Reeves, Porter Wagoner, Elvis Presley, Merle Travis, Boyd Bennett, Les Paul und viele weitere interviewte. Seine Platten verkauften sich jedoch nicht annähernd so gut. Logsdon verließ Decca 1955 und war für kurze Zeit bei Dot Records unter Vertrag, wo sich der Erfolg aber auch nicht einstellte. 1957 entschied sich Logsdon, als „Jimmie Lloyd“ dem Rockabilly zuzuwenden. Sein Freund Vic McAlpin besorgte ihm einen Vertrag bei dem unabhängigen Label Roulette Records. Seine erste Single wurde \"Where The Rio de Rosa Flows\", die er bereits in San Antonio geschrieben hatte. In manchen Regionen wie Memphis, Tennessee, wurde der Song ein Hit, der auch von Carl Perkins, Ray Scott und Ken Copeland gecovert wurde. Es folgte im April 1958 eine zweite Rockabilly-Single \"I Got A Rocket In My Pocket\", die er zusammen mit McAlpin geschrieben hatte. Als auch diese Platte nicht in die Top-100 wollte, kündigte man Logsdon den Vertrag, der erkannte, dass er für Rockabilly bereits zu alt war. In den 1960er-Jahren konzentrierte Logsdon sich auf seine Arbeit als Disc Jockey und schrieb einige Hits für Johnny Horton, Carl Perkins und den Jazz-Musiker Woody Herman. 1963 veröffentlichte er ein Album bei King Records. 1981 spielte er in Cincinnati die Rockabilly-LP \"Now and Then I Think of the 50‘s\". Produzent war Rusty York, der auch Mundharmonika auf dem Album spielte. 1993 veröffentlichte Bear Family Records ein Album mit Logsdon Werken aus den 1950er-Jahren. Jimmie Logsdon starb 2001. Seine letzten Jahre hatte er in Louisville verbracht, wo er sich sozial engagierte und Songs schrieb.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jimmie Logsdon (* 1. April 1922 in Panther, Kentucky; † 7. Oktober 2001), auch als \"Jimmie Lloyd\" bekannt, war ein US-amerikanischer Country- und Rockabilly-Musiker. Logsdon war vor allem als Songschreiber erfolgreich.", "tgt_summary": null, "id": 638600} {"src_title": "Badenheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der sterbende König nimmt seinem treuesten Diener Johannes das Versprechen ab, seinen Sohn zu unterrichten und ihm alle Kammern im Schloss zu zeigen, außer der letzten, in der das Bild der Königstochter vom goldenen Dache steht. Der Königssohn merkt, wie der treue Johannes ihm ein Zimmer nicht zeigen will, und besteht darauf. Er fällt in Ohnmacht vor dem Bild der Königstochter und will sie unbedingt haben. Auf Rat des treuen Johannes wird eine Tonne feinstes Goldgeschirr geschmiedet, mit dem sie als Kaufleute vor ihr Schloss segeln. Der treue Johannes lockt sie mit einer Schürze voller Goldsachen aufs Schiff und fährt los, während ihr der Königssohn unter Deck noch das übrige Geschirr zeigt. Sie erschrickt, als sie den Betrug bemerkt, lässt sich aber versöhnen, als der Königssohn sich zu erkennen gibt und seine Liebe offenbart. Der treue Johannes hört am Bug drei Raben zu. Sie sprechen von einem fuchsroten Pferd, das den König davontragen wird, wenn nicht ein anderer vorher aufspringt und es erschießt, einem Brautkleid aus Schwefel und Pech, das ihn bis auf die Knochen verbrennen wird, wenn nicht einer es mit Handschuhen ins Feuer wirft, und dass die Braut beim Tanz wie tot hinfallen und sterben wird, wenn ihr nicht einer drei Blutstropfen aus der Brust zieht und wieder ausspeit. Wer das aber dem König verrät, wird zu Stein. Als der treue Johannes schweigend dem König zuvorkommt und das Pferd und das Kleid unschädlich macht, verteidigt der ihn noch vor den anderen Dienern. Als er aber die Braut rettet, indem er ihr Blut aus der Brust zieht, lässt er ihn zum Galgen führen. Dort erklärt der treue Johannes, warum er zu Unrecht verurteilt ist und wird zu Stein. Der König bereut und lässt das steinerne Bild neben seinem Bett aufstellen. Eines Tages spricht es zu ihm, dass er seinen treuen Diener erretten kann, wenn er seinen beiden Söhnlein den Kopf abhaut und ihn mit deren Blut bestreicht. Der Vater tut es schweren Herzens, worauf der Johannes lebendig wird und auch die Söhnlein wiederbelebt. Nachdem die Königin beweist, dass sie ebenso entschieden hätte, leben sie glücklich.", "section_level": 1}, {"title": "Grimms Anmerkung.", "content": "Grimms Anmerkung notiert „Aus Zwehrn“ (wohl von Dorothea Viehmann) und gibt eine „andere Erzählung aus dem Paderbörnischen“ (von Familie von Haxthausen) wieder: Ein armer Bauer bittet den zu Gevatter, der ihm zuerst begegnet. Es ist der König, der Roland mit seinem eigenen Sohn Joseph aufwachsen lässt. Als sie zwanzig Jahre alt sind, überlässt er ihnen die Schlüssel zu allen Zimmern, wovon eines verboten ist. Als Roland darin ein Tuch hebt, verliebt er sich in das Bild einer Prinzessin, die aber in einem verschlossenen Turm sitzt und nur abends im verschlossenen Wagen zu den Eltern und vor Tagesanbruch zurückgefahren wird. Da gibt ihnen der Vater drei Schiffe mit Kanonen und eines mit schönen Waren. Auf Josephs Bitte erlässt der König ein Gesetz, dass immer nur einer auf das Schiff darf. König und Königin besehen und kaufen Waren, dann wird ihre Tochter entführt und das verfolgende Schiff von den Kanonen zerschossen. Joseph hört nachts, wie eine Stimme zur anderen sagt, dass dem schwarzen Pferd der Kopf abgeschlagen, dem Bräutigam auf der Hochzeit das Glas vor dem Mund weg geschlagen und dem Drachen in der Hochzeitsnacht die sieben Köpfe abgeschlagen werden müssen, um die Prinzessin zu ehelichen. Joseph tut das alles. Als er sich erklärt, wird er zu Stein. Auf den dreimaligen Traum von Rolands Frau hin bestreichen sie ihn mit dem Blut des Kindes. Joseph wandert mit dessen Leichnam herum, bis ein alter Mann ihm Wasser des Lebens und Wasser der Schönheit gibt, womit er es wiederbelebt. Grimms nennen noch Wolfs \"Hausmärchen\" „S. 383“, ferner KHM 60 \"Die zwei Brüder\". Sie stellen fest, es handle sich offenbar um die Geschichte von \"Amicus und Amelius\", und vergleichen weiter das \"Hildebrandslied\", \"Der arme Heinrich\" „S. 187 folg.“ und eine „Sage vom Kind Oney“, „weitere Nachweisungen im Athis S. 46“, zum Hemd jenes, das Dejanira dem Herkules oder Medea der Glaucke schickt. Grimms vermuten, es fehle in vorliegender Fassung der Fluch irgendeines Zauberweibes als Ursache des Verderbens, wie im Pentameron IV,9 \"Der Rabe\" wahrscheinlich der Vater der Braut. Sie nennen noch Dieterich „S. 38“ und Kölle „s. unten“, zur Schiffsausrüstung das „Gedicht von Gudrun“ ab Vers 1060. Das Märchen unterscheidet sich in den verschiedenen Auflagen bei Grimm inhaltlich nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Märchenforschung.", "content": "Märchentyp AaTh 516, vollständig zuerst bei Basile als \"Der Rabe\", kommt fast in ganz Europa bis Indien und Sibirien vor, auch in Korea, Nordafrika und Amerika. Den besten Überblick zu vielen Varianten liefert offenbar eine Monographie von Erich Rösch aus dem Jahr 1928, der eine Urform ab dem 12. Jahrhundert in Südungarn annahm. Nach Rösch unterscheidet man „Seefassungen“ wie unsere von „Landfassungen“, hier wird die Prinzessin etwa vom Vater mit Zauberkraft festgehalten und mittels einer Art Trojanischem Pferd befreit, die Schicksalskünder können schon auf dem Hinweg begegnen („Künderfassungen“), oder die Prinzessin wird wieder geraubt und muss erneut befreit werden („Landfassungen mit Rückentführung“). Kern der Geschichte sei die Abwehr der Gefahren durch den Helfer, der Rest begegnet auch in anderen Märchen. Eine Fernliebe mit Brautraub gibt es in der \"Skírnismál\" der Edda, die Entführung mit Schiffswaren seit Herodot 1,1 oft in mittelalterlicher Dichtung, die Rettung des Prinzen in Somadevas \"Kathāsaritsāgara\" und indischen Erzählungen von verdächtigten Lebensrettern, z. B. von Ichneumon im \"Tantrākhyāyika\", auch bei Pausanias. Zur gefährlichen Brautnacht und Versteinerung vgl. Tobias im Buch Tobit bzw. Lots Frau () und Niobe. Zur Opfer-Episode passen Hartmann von Aues \"Der arme Heinrich\", die \"Legenda aurea\" (Kap. 12) und \"Amicus und Amelius\" besser als die oft genannte Geschichte des Vīravara. Besonders \"Amicus und Amelius\" hat laut Christine Shojaei Kawan weitere Parallelen und könnte die Entwicklung des Märchens wesentlich beeinflusst haben. Der Brautraub, ohnehin widersinnig, da der Prinz ein standesgemäßer Freier ist, ist in mündlichen „Landfassungen“ seltener, das Kindsopfer oft abgemildert, indem etwa die Erlösung mit vorhergesagt, ein Rezept zur Heilung mitgeliefert wird oder einige Tropfen Blut oder bloße Opferbereitschaft genügen. Heilendes Blut kennen besonders mittelalterliche Legenden, vgl. auch Basiles \"Rosella\". Die Fernliebe oder Liebe durch Bild ist ein gängiges Erzählmotiv. Wie Kawan bemängelt auch Hans-Jörg Uther den kritiklosen Beifall vieler Interpreten zur „Blut-und-Treue-Mentalität“, statt auch dem sozialhistorischen Hintergrund einer ritterlichen (kriegerischen) Gesellschaft nachzugehen. Der Helfer heißt in europäischen Fassungen oft Johannes, was ein Naturmythologe mit Johannes Baptist, Anthroposophen mit Johannes Evangelist verbanden. Auch die Brüder Grimm wussten das wohl, da sie den Namen beließen. Dass er hier ein alter Diener ist, sublimiert allerdings die versteckte Erotik der Dreiecksgeschichte, oft ist er ein Bruder des Helden (vgl. KHM 1, 126, 136). Der Text des Märchens änderte sich bei Grimm bis zur Auflage letzter Hand inhaltlich nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleiche.", "content": "Die Handlung ähnelt in Giambattista Basiles Pentameron IV,9 \"Der Rabe\", das Blut auch III,9 \"Rosella\". Das tödliche Kleid ähnelt dem \"Nessoshemd\" von Deianeira aus dem griechischen Mythos.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation.", "content": "Der treue Johannes ähnelt in seinem überlegenen Wissen und väterlichen Schutzauftrag einem \"mystischen Bruder\" (s. a. KHM 1, 57, 136) in psychologischer Fortsetzung des Zweibrüdermärchens (KHM 60). In unzähligen Varianten aus allen Kulturen (z. B. Chadir) entspricht er letztlich dem Stein der Weisen oder Mercurius. Letzterer ist auch unvollkommen und doch göttlich, irrational und mächtig, hat Beziehung zu Stein, Metall und vereint Liebende. Tiefenpsychologisch ist er damit das Selbst. Laut Hedwig von Beit entspricht der junge König sämtlichen Brüdern in den Drei-Brüder-Märchen (siehe KHM 63 \"Die drei Federn\") als weltlicher Erbe des Vaters, während der magische Helfer, sonst oft Attribut des schwächsten Bruders, von ihm getrennt ist. Der Name der \"Prinzessin vom goldenen Dache\" weist auf eine erleuchtete und überhöhte Irrealität hin, die notwendigerweise auch einen niedrigen oder bösen Aspekt besitzen muss. In Varianten hat sie innere Teufel oder Schlangen, ist Nachtmahr, Vampir oder Pferd. Dies ist hier in verbotener Kammer (vgl. KHM 3, 46, 62a, 73a), Pferd, Nessoshemd und Blutstropfen angedeutet. Es wiederholt sich die anfängliche Unbelebtheit der Prinzessin als Bild in der Starre des versteinerten Roland sowie die Blutopfer zu ihrer Gewinnung in dem zu seiner Rettung. Wilhelm Salber sieht als Leitmotiv eine unheimliche Besessenheit, derer sich der junge Mensch noch nicht erwehren kann. Solche Menschen erscheinen nach außen nur unbeständig, obwohl dahinter ein unfassbares, starres Bild steht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der treue Johannes ist ein Märchen (ATU 516). Es steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm ab der 2. Auflage von 1819 an Stelle 6 (KHM 6). In der zweiten Auflage lautete der Titel \"Der getreue Johannes\".", "tgt_summary": null, "id": 429626} {"src_title": "Super Trouper (Lied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Heidenreich begann seine Karriere bei der SpVgg Bayreuth in der 2. Bundesliga. In seinen ersten beiden Jahren kam er auf beeindruckende 58 Einsätze, im zweiten Jahr schoss er in 37 Spielen 14 Tore. Aufgrund seiner guten Leistungen wurde Borussia Mönchengladbach auf ihn aufmerksam. Er wechselte 1976 nach Mönchengladbach in die Bundesliga. Auch hier spielte er regelmäßig. Sein erstes Bundesligaspiel absolvierte er am 14. August 1976 gegen den MSV Duisburg. Er wurde 20-mal in der Bundesliga, einmal im DFB-Pokal und viermal im Europapokal der Landesmeister eingesetzt, darunter das Halbfinale 1977 gegen Dynamo Kiew. In diesem Jahr erreichte die Borussia das Finale, das aber verloren wurde. Ebenfalls 1977 wurde Heidenreich Deutscher Meister mit den Gladbachern. Nach fünf weiteren Einsätzen in der Bundesliga und zwei im DFB-Pokal in der Saison 1977/78 wechselte er im Oktober zu Tennis Borussia Berlin in die 2. Bundesliga Nord. Schon nach einem Jahr ging es zurück in die Bundesliga zum 1. FC Nürnberg, mit dem er jedoch 1979 abstieg in die 2. Liga. Nach einem Jahr ging es allerdings wieder in die Erstklassigkeit. Für die Nürnberger spielte er elfmal im DFB-Pokal (6 Tore), darunter das Finale 1982 gegen FC Bayern München, das Nürnberg jedoch 4:2 verlor. Insgesamt spielte er 162-mal in der Bundesliga (15 Tore) und 115-mal in der 2. Liga (32 Tore). Heute lebt Heidenreich mit seiner Frau Angelika und seinen drei Töchtern in Nürnberg. Nach 15 Jahren als Trainer des \"FSV Bad Windsheim\" trainierte er von 2010 bis 2015 den Bezirksligisten \"TV Büchenbach\". Zur Saison 2015/16 wechselte er als Trainer zu \"TSV Kornburg\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Herbert Heidenreich (* 15. November 1954 in Blindlach) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Seit der Saison 2015/16 trainiert er den TSV Kornburg.", "tgt_summary": null, "id": 2150664} {"src_title": "Rienzi Melville Johnston", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der älteste bekannte Hinweis auf ein Leuchtfeuer der Insel Vlieland stammt aus dem Jahr 1462. Bevor der heutige Turm aufgestellt wurde stand an dieser Stelle ein Steinturm aus dem Jahr 1836. Davor gab es ein Leuchtfeuer auf Holzpfosten.", "section_level": 1}, {"title": "Turm aktuell.", "content": "Der rotbraune Turm aus Gusseisen stand ursprünglich am Nordseekanal als \"Lage Vuurtoren\" (deutsch \"niedriger Leuchtturm\") der beiden Leuchttürme von IJmuiden. Die Konstruktion mit rundem Querschnitt und leicht konischem Schaft stammt aus der Feder von Quirinus Harder, dem Architekten der niederländischen Schifffahrtsbehörde für das Lotsenwesen (). Der Bau erfolgte 1878 durch die Firma D.A. Schretlen & Co aus Leiden. Weil die Höhe des Turms als Unterfeuer in IJmuiden zu groß war entschloss man sich, die oberen 10 Meter einschließlich der Laterne abzunehmen. Das gesamte Bauteil wurde 1909 nach Vlieland gebracht und auf der 42 Meter hohen Vuurboetsduin aufgestellt. Unterhalb der Laterne verfügt der Turm rundum über einen begehbaren Balkon. Eigentümer ist Rijkswaterstaat, die niederländische Behörde für den Bau und Unterhalt von Strassen und Wasserwegen. Der Leuchtturmbetrieb ist automatisiert und ferngesteuert. Als Lichtquelle dienen seit 1973 drei Quecksilberdampflampen, die von einer ringförmigen Fresnel-Linse (Gürtellinse) umgeben sind. Das Licht leuchtet bei Nacht jeweils zwei Sekunden lang auf und pausiert danach für zwei Sekunden. Diese Kennung wird durch eine Umlaufblende erzeugt, die aufgrund ihrer Drehgeschwindigkeit das Licht für zwei Sekunden abdeckt bzw. frei gibt. Bei einer Lichtstärke von 100.000 Candela wird eine Tragweite von 20 Seemeilen (37 Kilometer) erreicht. Seit 1980 steht der Turm als Kulturdenkmal unter Schutz als Rijksmonument und kann seit 1990 teilweise besichtigt werden. Während der Öffnungszeiten bietet ein Leuchtturmwärter im Leuchtturm Führungen an. Vor dem Turm unterhalb der Laterne steht seit 1950 eine Aussichtsplattform auf Stelzen. Über Treppen kann die Plattform jederzeit begangen werden und ermöglicht einen weiten Blick über die Nordsee und die Insel. In dem geschlossenen Gebäudeteil können Trauungen durchgeführt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Alte Laterne.", "content": "Im Jahr 1986 nahm Rijkswaterstaat eine umfangreiche Sanierung des Leuchtturms vor und ersetzte die Laterne durch eine Konstruktion aus Kunststoff. Die alte 2500 Kilogramm wiegende Laterne aus Kupfer wurde verkauft. Die Bevölkerung auf Vlieland war mit dem Verkauf nicht einverstanden und man konnte nach 25 Jahren die Laterne zurückkaufen. Seitdem steht die Lichtkuppel von vier Metern Durchmesser und einer Höhe von rund 5,50 Metern als Kiosk auf einem Minigolfplatz in Oost-Vlieland. Standort alte Laterne", "section_level": 1}], "src_summary": "Vuurduin ist der Name des niederländischen Leuchtturms auf der Wattenmeerinsel Vlieland. Trotz seiner geringen Größe ergibt sich durch seine erhöhte Lage auf der Vuurboetsduin eine Lichthöhe von rund 54 Meter über dem Meeresspiegel.", "tgt_summary": null, "id": 1367781} {"src_title": "William Henry Vanderbilt III", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Fred Brown besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und die \"Dow Academy\". Danach war er von 1899 bis 1900 Student am Dartmouth College, ehe er an der Boston University Jura studierte. Im Jahr 1907 wurde er als Rechtsanwalt zugelassen. Danach begann er in Somersworth in diesem Beruf zu arbeiten. Damals war er auch für kurze Zeit als Baseballspieler aktiv. Von 1910 bis 1914 war er Anwalt der Stadt Somersworth. Im Jahr 1912 war Brown Delegierter auf einer Konferenz zur Überarbeitung der Staatsverfassung von New Hampshire; zwischen 1914 und 1922 amtierte er als Bürgermeister von Somersworth. Gleichzeitig war er von 1914 bis 1922 als Nachfolger von Charles W. Hoitt Bundesstaatsanwalt für den Distrikt von New Hampshire.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Im Jahr 1922 wurde Brown mit 53:47 Prozent der Stimmen gegen den Republikaner Windsor H. Goodnow zum neuen Gouverneur seines Staates gewählt. Damit war er neben Samuel D. Felker, der von 1913 bis 1915 amtierte, der einzige Demokrat, der dieses Amt zwischen 1875 und 1963 ausübte. Er trat seine zweijährige Amtszeit am 4. Januar 1923 an. In dieser Zeit wurde die staatliche Nervenheilanstalt verbessert und die Staatsverschuldung abgebaut. Dabei profitierte er von der allgemein günstigen wirtschaftlichen Entwicklung jener Jahre. Trotzdem gelang es ihm nicht, in seinem Amt bestätigt zu werden. Daher musste er am 1. Januar 1925 sein Amt an seinen republikanischen Nachfolger John Gilbert Winant übergeben. Nach seiner Gouverneurszeit war Brown zunächst wieder als Anwalt tätig. Zwischen 1925 und 1932 war er Beauftragter der Staatsregierung von New Hampshire für den öffentlichen Dienst (\"State Public Service Commissioner\"). Im Jahr 1932 profitierte er von dem bundesweiten Aufwind der Demokraten, die in diesem Jahr nicht nur Franklin D. Roosevelt ins Weiße Haus brachten, sondern auch viele Mandate im Kongress hinzugewannen und einige Gouverneurswahlen in verschiedenen Staaten für sich entscheiden konnten. In diesem Zusammenhang wurde Fred Brown als Nachfolger von George H. Moses als Class-3-Senator in den Kongress gewählt. Dort vertrat er seinen Staat zwischen dem 4. März 1933 und dem 3. Januar 1939. Im Jahr 1938 wurde er allerdings nicht wiedergewählt. Daher musste er seinen Sitz an Charles W. Tobey abgeben.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebenslauf.", "content": "Zwischen 1939 und 1940 arbeitete Brown als Leiter des US-Rechnungshofes (\"Comptroller General\") für Präsident Roosevelt. Dann war er bis 1941 Mitglied der US-amerikanischen Zollkommission. Danach zog er sich aus der Politik zurück. Fred Brown starb im Februar 1955. Er war mit Edna C. McHarg verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fred Herbert Brown (* 12. April 1879 in Ossipee, New Hampshire; † 3. Februar 1955 in Somersworth, New Hampshire) war ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei) und von 1923 bis 1925 Gouverneur von New Hampshire. Zwischen 1933 und 1939 vertrat er diesen Bundesstaat im US-Senat.", "tgt_summary": null, "id": 233017} {"src_title": "TuS Lipine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funde.", "content": "Der einzige Lamellenhelm, der im deutschsprachigen Raum gefunden wurde, stammt aus Niederstotzingen. Dieser Helm ist aus 52 schmalen, langen Lamellen aufgebaut, die miteinander vernäht sind und oben in einem halbkugeligen Scheitelknauf zusammenlaufen. Zudem besitzt der Helm eine Stirnplatte mit Nasal. Mehrere, meist fragmentarische Lamellenhelmfunde, die den Langobarden zugeschrieben werden, sind aus Italien bekannt. Am bekanntesten ist die sogenannte Agilufplatte aus Val di Nievole (Provinz Pistoia). Dabei handelt es sich um die eiserne Stirnplatte eines Helms, die mit einer vergoldeten Kupferblechauflage bedeckt und reich verziert ist. Der zugehörige Helm wird mit dem Langobardenkönig Agilulf in Verbindung gebracht und dürfte demnach der Zeit um 600 entstammen. Ein weiterer Fund stammt aus Grab 119 des langobardischen Gräberfeldes Castel Trosino. Zu diesem gehören acht Lamellen, ein Scheitelknauf, ein Stirnplattenfragment und Eisenringe eines Kettengeflechts, das als Nackenschutz diente. Ein dritter italienischer Fund besteht aus Scheitelknauf und Stirnplattenfragment und stammt aus Nocera Umbra. Die übrigen Funde von Lamellenhelmen in Europa stammen aus dem Südosten und verweisen auf eine Herkunft in Zentralasien. Einer stammt aus Kertsch am Schwarzen Meer. Er wird zur Unterscheidung eines ebenfalls dort gefundenen Spangen-Lamellenhelms Kertsch I als Lamellenhelm Kertsch II bezeichnet. Der Lamellenhelm Kertsch II besteht aus einer beschädigten, eisernen Helmhaube. Die Zimierhülse (Stift am Scheitelpunkt), dazu Teile der Stirnplatte und mindestens eine Wangenklappe fehlen. Ein weiterer Lamellenhelm wurde als Flussfund aus Legrad-Šoderica in Kroatien geborgen. Hierbei handelt es sich um eine unvollständig erhaltene Helmhaube, die nicht aus langen Lamellen, sondern relativ kurzen, schuppenartigen Stücken zusammengesetzt ist. Wangenklappen, Nacken- und Nasenschutz fehlen. Daneben liegt aus Intercisa in Ungarn ein bronzevergoldeter Scheitelknauf eines Lamellenhelms vor. Weitere Helme Osteuropas sind bisher nicht näher beschrieben, doch könnte es sich bei einigen darunter um Lamellenhelme handeln. In Asien sind Lamellenhelme relativ weit verbreitet und im frühen Mittelalter (7. bis 8. Jahrhundert) beispielsweise aus Balyk Sook im Altaigebirge bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Lamellenhelm war ein Helmtypus Asiens und des Frühmittelalters in Europa. Seine Kalotte besteht aus einer Vielzahl überlappend vernähter einzelner Lamellen, wie sie in ähnlicher Form auch beim Lamellenpanzer vorkommen. Dazu kommen typischerweise Wangenklappen, eine Stirnplatte mit Nasal und ein eisernes Kettengeflecht als Nackenschutz. ", "tgt_summary": null, "id": 2342707} {"src_title": "Tin Brook", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Kadolec befindet sich in der zur Böhmisch-Mährischen Höhe gehörigen Křižanovská vrchovina (\"Krischanauer Bergland\"). Es ist umgeben von neun kleinen Teichen am nordwestlichen Fuße der Svatá hora (\"Swataberg\", 679 m). Südlich erhebt sich der Hügel Na Skalách (654 m). Im Südwesten liegt auf den Fluren von Kadolec der Sportflugplatz Křižanov. Nachbarorte sind Kundratice und Bojanov im Norden, Heřmanov im Nordosten, Rohy und Milešín im Osten, Skřinářov im Südosten, Ořechov im Süden, Březejc und Kúsky im Südwesten, Sviny und Kozlov im Westen sowie Křižanov im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Erwähnung des ursprünglich zur Herrschaft Osové gehörigen Dorfes erfolgte im Jahre 1364. Der Ortsname geht vermutlich auf den mittelalterlich deutschen Namen Kadolt zurück. Kadoltz (Kadolts) im Sinne von Dorf im Besitz des Kadolt. Um 1364 war der Ort geteilt. Eine Hälfte mit dem Erbgericht besaßen die Brüder von Ronow, die andere befand sich im Besitz des Heinrich von Ronow. 1372 erwarb Jan der Ältere von Meziříčí das gesamte Dorf und schloss es an seine Herrschaft Meziříčí an. Später gelangte Kadolec wieder zur Herrschaft Osové zurück und wurde 1552 an Ořechov angeschlossen. Mit diesem zusammen wurde das Dorf 1687 Teil der Herrschaft Křižanov. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Kadolec ab 1850 einen Ortsteil des Marktes Křižanov in der Bezirkshauptmannschaft Groß Meseritsch. 1867 entstand die politische Gemeinde Kadolec. Nach der Aufhebung des Okres Velké Meziříčí kam die Gemeinde zu Beginn des Jahres 1961 zum Okres Žďár nad Sázavou. 1976 wurde Kadolec erneut nach Křižanov eingemeindet. Seit 1990 besteht die Gemeinde wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Für die Gemeinde Kadolec sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kadolec (deutsch \"Kadoletz\", auch \"Cadoletz\", \"Kadoltz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt zehn Kilometer östlich von Velké Meziříčí und gehört zum Okres Žďár nad Sázavou.", "tgt_summary": null, "id": 1355553} {"src_title": "John A. Notte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "SafeNet wurde 1983 in Timonium, Maryland, unter dem Namen \"Industrial Resource Engineering (IRE)\" gegründet. Am Anfang stand der Vertrieb von Sicherheitslösungen zum Schutz öffentlicher und privater Netzwerke von Finanzinstitutionen im Mittelpunkt, dann kam die US-Regierung als Kunde hinzu. In Anlehnung an die eigene VPN-Produktlinie wurde das Unternehmen im Jahr 2001 in SafeNet umbenannt. 2005 beschäftigte SafeNet 1.043 Mitarbeiter weltweit, darunter 469 Ingenieure für den Bereich Verschlüsselung. Das Unternehmen ist im Besitz von Vector Capital, einer Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in San Francisco, Kalifornien. Im August 2014 kündigte Gemalto an, SafeNet für 890 Mio. $ bis Jahresende zu übernehmen. SafeNet ist nun Teil von Gemalto, dessen Produkte jedoch weiterhin unter dem Namen SafeNet vermarktet werden. Im April 2019 wurde Gemalto von der Thales Group gekauft und in deren Produktangebot integriert. Sowohl Safenet als auch Gemalto gehören zu den ersten Unterstützern der FIDO-Allianz, die seit 2013 den Industriestandard Universal Second Factor (U2F) für eine allgemein anwendbare Zwei-Faktor-Authentifizierung entwickelt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Niederlassungen.", "content": "Neben dem Hauptsitz in Belcamp, Maryland, unterhält SafeNet Büros in Nord- und Südamerika, Europa, im Mittleren Osten, in Afrika sowie im Asien-Pazifik-Raum. Niederlassungen im deutschsprachigen Raum befinden sich in München und Ennetbaden in der Schweiz.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung für den Markt.", "content": "SafeNet verkauft seine Sicherheitslösungen in über 100 Ländern und verfügt über zirka 25.000 Kunden und ist zudem Marktführer bei IPsec-Software, Hardware Security Modulen (HSMs), Lizenzierungslösungen und Crypto-IP. SafeNets jährlicher Umsatz liegt bei etwa 337 Millionen US-Dollar (2013). Von 2002 bis 2007 hatte das Unternehmen seinen Umsatz um 838 Prozent gesteigert.", "section_level": 1}, {"title": "Akquisitionen.", "content": "Folgende Firmen wurden von SafeNet übernommen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die SafeNet, Inc. war ein US-amerikanisches Unternehmen für Informationssicherheitslösungen zum Schutz von Daten, sowie von Lizenzierungslösungen für Anwendungen und „Embedded Software“.", "tgt_summary": null, "id": 2476993} {"src_title": "Albert-Schweitzer-Schule (Offenbach am Main)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nach dem Abschluss der High School war er von 1938 bis 1941 Mitglied des Sekretariats der \"Vereinigung der arbeitenden und studierenden Jugend\" (Histadrut ha-No’ar ha-Owed we-ha-Lomed). Während des Zweiten Weltkrieges war er Angehöriger der Jüdischen Brigade und Mitbegründer der Untergrundbewegung \"ʿAm Lohem\" sowie 1946 einer der Gründer von \"Tnuʿat Haʿam\". Nach der Gründung des Staates Israel war er Leitender Direktor der Genossenschaft Yariv sowie Direktor der Vereinigten Milchgenossenschaft \"Tena Noga\". Von 1961 bis 1965 war er nicht nur Mitglied des Sekretariats der Genossenschaftsvereinigung Moschav, sondern zugleich auch deren Direktor in Südisrael. 1961 trat er auch der Mapai von David Ben Gurion bei und wurde zum Mitglied des Zentralkomitees der Partei gewählt. 1965 wechselte er allerdings zunächst zur neu von Ben Gurion gegründeten Partei Rafi (Reschimat Poʿalei Jisrael), ehe er zusammen mit Ben Gurion 1969 die Nationale Liste gründete. 1973 gehörte er neben Menachem Begin zu den Gründern des Parteienbündnisses Likud, gehörte er aber bereits 1976 zu den Mitgründern der Partei LeʿAm. 1981 trat er der \"Bewegung der staatlichen Erneuerung\" \"Telem\" (Tnuʿa LeHitchadschut Mamlachtit) bei, ehe er 1983 mit der Ometz zunächst die Rafi wieder begründete und schließlich 1987 wieder dem Likud beitrat. Hurwitz war vom 17. November 1969 bis zum 20. Juli 1981 Mitglied der Knesset, wo er die oben genannten Parteien vertrat. Nach einer kurzen Unterbrechung gehörte er der Knesset dann erneut als Mitglied vom 16. Oktober 1981 bis zum 13. Juli 1992 an. Während dieser Zeit war er von Januar 1974 bis Juni 1977 unter anderem Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses. Anschließend wurde er am 20. Juni 1977 von Ministerpräsident Begin zum Minister für Industrie, Handel und Tourismus berufen. Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Rücktritt am 1. Oktober 1978 aus Protest gegen Camp David und war dann vom 7. November 1979 bis zum 13. Januar 1981 als Nachfolger von Simcha Ehrlich Finanzminister. Er trat zurück, da er sich mit seiner Finanz- und Haushaltspolitik nicht durchsetzen konnte. Den Kabinetten von Shimon Peres und Jitzchak Schamir gehörte er dann vom 13. September 1984 bis zum 22. Dezember 1988 als Minister ohne Portefeuille an, vertrat aber auch als solcher von der Regierung abweichende Meinungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jigal Hurwitz, auch \"Iga'el Hurvitz\" (; * 1918 in Nachalat Jehudah; † 10. Januar 1994), war ein israelischer Politiker und mehrfach Minister.", "tgt_summary": null, "id": 429735} {"src_title": "Hornaday River", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Asao absolvierte 1987 sein Studium an der juristischen Fakultät der Universität Tokio und wurde anschließend Angestellter der Nippon Kōgyō Ginkō (engl. \"Industrial Bank of Japan\"). 1992 erwarb er einen MBA an der Stanford University, drei Jahre später, 1995, verließ er die Bank, um sich der Politik zuzuwenden. Für die Neue Fortschrittspartei kandidierte Asao 1996 bei der Shūgiin-Wahl 1996, im 4. Wahlkreis Kanagawa, unterlag aber Tadayoshi Iijima (LDP). Bei der Wahl 1998 zum Sangiin, dem Oberhaus wurde er für die Demokratische Partei in Kanagawa (drei Mandate pro Wahl) mit dem höchsten Stimmenanteil (640.463 Stimmen) ins Sangiin gewählt. 2004 wurde er – diesmal mit dem zweithöchsten Stimmenanteil – bestätigt. Innerhalb der DPJ gehörte er zur Kawabata-Gruppe. Im Sangiin gehörte Asao unter anderem dem Auswärtigen und Verteidigungsausschuss an. Im Schattenkabinett der DPJ von 2007 war er als „der nächste Verteidigungsminister“ vorgesehen. Ende Juli 2009 kündigte er seinen Parteiaustritt an, die Partei kam ihm jedoch durch Ausschluss zuvor. Er beteiligte sich an der Gründung der Minna no Tō von Yoshimi Watanabe und trat als Kandidat für das Shūgiin, das Unterhaus, bei den Wahlen am 30. August 2009 an. Er verlor zwar den 4. Wahlkreis Kanagawa gegen den Demokraten Kazuyoshi Nagashima, wurde aber über den Verhältniswahlblock Süd-Kantō gewählt. Ab 2009 führte Asao den Politikforschungsrat der Minna no Tō. Bei der Shūgiin-Wahl 2012 konnte er sich im Wahlkreis Kanagawa 4 gegen Kandidaten beider großer Parteien klar durchsetzen – Amtsinhaber Nagashima trat nicht mehr an. Von April 2014, nach dem Rücktritt Yoshimi Watanabes, bis zur Parteiauflösung im November 2014 war er Parteivorsitzender. Im Oktober 2016 schloss sich Asao der LDP-Unterhausfraktion an. Im September 2017 trat er auch der Partei bei; aber Tomohiro Yamamoto behielt die LDP-Kandidatur in Kanagawa 4. Asao kandidierte bei der Unterhauswahl 2017 ohne Nominierung als Unabhängiger und erreichte mit 26,7 % der Stimmen nur den dritten Platz hinter der Konstitutionell-Demokratischen Kandidatin Yuki Waseda (34,8 %) und Tomohiro Yamamoto (28,9 %).", "section_level": 1}], "src_summary": "Keiichirō Asao (jap., \"Asao Keiichirō\"; * 11. Februar 1964 in der Präfektur Tokio) ist ein japanischer Politiker und ehemaliger Abgeordneter in beiden Kammern der Kokkai, sowie früherer Vorsitzender der Minna no Tō („Partei aller“).", "tgt_summary": null, "id": 829291} {"src_title": "John Page (Politiker, 1743)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Streckenverlauf.", "content": "Da es sich beim \"Südring\" nicht um eine eigenständige Strecke handelt, wird dieser Begriff unterschiedlich weit gefasst. Allen Definitionen gemein ist, dass sie eine Eisenbahnverbindung über den Güter-Bahnhof München Süd beinhalten. Beginnend am Ostbahnhof verläuft der Südring circa drei Kilometer lang in südwestlicher Richtung, um dann nach einer Kurve in nordwestlicher Richtung auf die Braunauer Eisenbahnbrücke zuzusteuern. Nach der Isarquerung wird der Bahnhof München Süd erreicht. Südlich dieses Bahnhofes befinden sich Anschlüsse zur Großmarkthalle und zum Heizkraftwerk Süd sowie eine größere Menge Abstellgleise des Bahnhofs. Im Bahnhof München Süd zweigt die Strecke zum Laimer Rangierbahnhof ab. Diese verläuft bis Heimeranplatz parallel zur Strecke zum Münchner Hauptbahnhof. In einem 330 Meter langen Tunnel zwischen Radlkofer- und Ganghoferstraße wird das ehemalige Messegelände viergleisig unterquert. Beide Strecken unterqueren die von Süden kommende S-Bahn aus Solln. Anschließend wird der von S-Bahnen angefahrene Bahnhof Heimeranplatz passiert. Nördlich des Heimeranplatzes teilt sich der Südring in einen Ast zum Hauptbahnhof, einen Ast zum Laimer Rangierbahnhof und einen Ast zum Bahnhof Pasing (\"Sendlinger Spange\").", "section_level": 1}, {"title": "Güterverkehr.", "content": "Güterverkehr befährt den Südring in der Regel über den Tunnel vom Laimer Rangierbahnhof zum Heimeranplatz. Der Südring wird in der Regel von Zügen Richtung Mühldorf und zum Umschlagbahnhof Riem genutzt, da diese Strecke nicht an den Nordring angebunden ist. Teilweise verkehren auch Züge in Richtung Rosenheim über den Südring. Sie nutzen jedoch in der Regel den Nordring.", "section_level": 1}, {"title": "Personenverkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "S-Bahn.", "content": "Auf der Sendlinger Spange verkehrt in der Hauptverkehrszeit die Linie S20 der S-Bahn München von Pasing nach Höllriegelskreuth. Teilweise wird der Südring bei Sperrungen der S-Bahn-Stammstrecke als Umleitungsstrecke benutzt. Bei den Stammstreckensperrungen seit 2012 wird etwa die S8 über den Südring umgeleitet, wobei die Strecke von Pasing zum Ostbahnhof ohne Halt durchfahren wird.", "section_level": 2}, {"title": "Regionalverkehr.", "content": "Seit der Schließung des Personenbahnhofs München Süd 1985 halten keine Regionalzüge mehr an der Strecke. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft untersucht derzeit einen Neubau eines Bahnhofs Poccistraße mit Verbindung zum gleichnamigen U-Bahnhof. Dieser soll einen Mittelbahnsteig erhalten und von Zügen von und nach Mühldorf bzw. Rosenheim angefahren werden. Eine Verkehrsnutzenanalyse hierzu fiel positiv aus. Eine Finanzierung für den Neubau steht jedoch aus. Die Kosten für den Neubau, der auch einen Umbau der U-Bahn-Station beinhaltet, werden auf 40 Millionen Euro geschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "S-Bahn-Ring aus Südring und Nordring.", "content": "Nach einer Konzeptstudie im Auftrag des Münchner Landtagsabgeordneten Michael Piazolo wäre der Südring Teil eines geschlossenen S-Bahn-Rings. Dieser S-Bahn-Ring verliefe beginnend am 1988 stillgelegten S-Bahnhof Olympiastadion über einen vollausgebauten Nordring bis nach Johanneskirchen. Ab Johanneskirchen würde diese Ringbahn dem Verlauf der S8 bis zum Ostbahnhof folgen und von dort weiter auf dem Südring bis zum Heimeranplatz. Der Ringschluss vom Heimeranplatz zum Nordring verliefe überwiegend unterirdisch bis zum Nordring und wäre Teil einer Flughafenanbindung für den Fernverkehr. An allen Stationen sind nach dieser Studie Umsteigemöglichkeiten zum heutigen Schienenpersonenverkehr vorgesehen. Bei einem 10-Minuten-Takt im S-Bahn-Verkehr hätte die Ringbahn eine Transportkapazität ähnlich wie der Mittlere Ring und würde maßgeblich zu dessen Entlastung beitragen. Nach Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann ist ein Ausbau von Nord- und Südring denkbar in Ergänzung zur zweiten Stammstrecke. Die CSU-Fraktion im Münchner Stadtrat beantragte im März 2017 die Prüfung des Konzeptes für eine Ringbahn und die Freihaltung der dafür erforderlichen Flächen.", "section_level": 2}, {"title": "Alternative zum zweiten S-Bahn-Stammstreckentunnel.", "content": "Da der S-Bahn-Stammstreckentunnel vom Hauptbahnhof zum Ostbahnhof an seine Kapazitätsgrenzen stößt, wurde untersucht, ob der Südring zu einer zweiten S-Bahn-Stammstrecke ausgebaut werden kann. In mehreren vergleichenden Untersuchungen wurde jedoch einem Tunnel nördlich der aktuellen Stammstrecke der Vorzug gegeben. Dennoch fordern Bürgerinitiativen und Kritiker weiterhin einen Ausbau des Südrings statt eines Tunnelbaus.", "section_level": 2}, {"title": "Offizielle Variantenuntersuchung.", "content": "Bereits 1991 wurde von der Landeshauptstadt München beschlossen, zusammen mit dem MVV und der DB erste Planungen für den Bau einer S-Bahn-Südumfahrung nach Hamburger Vorbild aufzunehmen. Dorsch Consult führte im Auftrag der Stadt 1995/1996 eine Technische Strukturplanung durch. Diese kam zu dem Ergebnis, dass eine 9,1 Kilometer lange zweigleisige S-Bahn-Trasse, welche ab dem Heimeranplatz nördlich der bestehenden Gleise des Südrings verläuft, für die S-Bahn gebaut werden könnte. Halte wären an der Friedenheimer Brücke (Hirschgarten), am Heimeranplatz, der Poccistraße und dem Kolumbusplatz vorgesehen. In Laim und am Ostbahnhof wäre noch jeweils ein zusätzliches Gleis und entsprechende Überwerfungsbauwerke notwendig gewesen. Die Kosten (ohne Grunderwerb und Entschädigungszahlungen) wurden damals auf 785 Millionen DM (402 Millionen Euro) geschätzt. Als Betriebsprogramm waren dabei zwölf S-Bahn-Züge (S1–S6, mit Korrespondenzhalt in Laim) in der Stunde, also ein 5-Minuten-Takt, vorgesehen. Bei Störfällen auf der bestehenden Stammstrecke hätten auch bis zu 18 Züge/h verkehren können. Dabei hätten dann sukzessive alle S-Bahn-Linien (nach erfolgtem Ausbau der Außenstrecken) einen 10-Minuten-Takt erhalten können, wobei 30 Züge im alten Tunnel verblieben wären und zwölf über die Südumfahrung geleitet würden. Von Pasing bis Laim (S3, S4, S5, S6) wären es 24 Züge/h im 2,5-Minuten-Takt, von Laim zur Donnersbergerbrücke (mit S1 und S2) ebenfalls 24 Züge/h und ab da dann mit der S7 zusammen 30 Züge/h bis zum Ostbahnhof. In einer vergleichenden Untersuchung von DE Consult und Obermeyer 2001 wurde die Alternativplanung Tunnel als die bessere Variante bewertet und die Planung für die Südumfahrung nicht weitergeführt. In einem 2009 durch das bayerische Verkehrsministerium bei der aus Schüßler-Plan und Lahmeyer bestehenden IG Südring beauftragten vergleichendem Gutachten wurde auch für die Variante Südring ein Express-System untersucht, erhielt jedoch ebenfalls keinen ausreichenden Nutzen-Kosten-Faktor. Die Kostenschätzungen von Vieregg-Rössler wurden hierbei zurückgewiesen. Die Kosten für den reinen Ausbau des Südrings wurden auf 638 Millionen Euro geschätzt. 192 Millionen Euro über den Schätzungen des Beratungsbüros. Weitere relevante Maßnahmen wie Errichtung von Baustraßen, Kabelarbeiten oder Erwerb von Ausgleichsmaßnahmen wurden auf weitere 337 Millionen Euro geschätzt. Zuzüglich 181 Millionen Euro Planungskosten, geht das Gutachten von 1,156 Milliarden Euro Gesamtkosten aus. Mit einer Planungs- und Genehmigungszeit von sechs Jahren und einer Bauzeit von acht Jahren wird in diesem Gutachten mit einer frühest möglichen Fertigstellung im Jahre 2023 gerechnet. Der Nutzen-Kostenfaktor wurde bei einem 15/30-Minuten-Takt-System mit 0,80 und bei einem 10/20-Minuten-Takt-System mit 0,64 beziffert. Das Gutachten ging aber im Gegensatz zur vorgeschlagenen Südringplanung von nur sehr geringen Ausbauten der Außenstrecken aus, so dass nur geringer Mehrverkehr erzielt wird. Kritisiert wurde ebenso, dass ein Ausbau des Südrings Beeinträchtigungen des FFH-Gebiets Oberes Isartal mit den dort lebenden geschützten Tierarten Zauneidechse und Heidelerche zur Folge haben könnte. Hinzu kämen nächtliche Dauerlärmpegel von 59 dB(A) in der Nähe der Bahnstrecke.", "section_level": 3}, {"title": "Vorschlag Südring Teilausbau.", "content": "Die Verkehrsplaner Baumgartner, Kantke und Schwarz legten 2007 ein S-Bahn-Konzept vor, das den Teilausbau des Südrings zum Inhalt hatte. Dieser solle nicht durchgehend viergleisig ausgebaut werden, sondern die existierenden vier Gleise (Laim – München Süd) bzw. zwei Gleise (München Süd – Ostbahnhof) benutzt werden und durch Überwerfungsbauwerke höhenfrei angebunden werden. An dieser Strecke sollen Haltestellen am Heimeranplatz, an der Poccistraße und am Kolumbusplatz errichtet werden. Den Autoren dieser Studie zufolge reicht dies, um neben zwölf weiteren Zugpaaren mit zwei S-Bahn-Linien im 20-Minuten-Takt über den Südring zu fahren, so dass sich hier ein 10-Minuten-Takt ergibt. Der verkettete Belegungsgrad auf dieser Mischverkehrsstrecke würde hierdurch nach ihren Angaben von heute 60 % auf 85 % ansteigen. Weiterhin führen sie aus, dass 33 Züge je Stunde über die alte Stammstrecke verkehren könnten und damit alle Münchner S-Bahn-Linien einen 10-Minuten-Takt erhalten können. Die S7 wird dabei als Bündel mit der S27 betrachtet, das einen gemeinsamen 10-Minuten-Takt bildet.", "section_level": 3}, {"title": "Vorschlag Vollausbau unter Nutzung bahneigener Grundstücke.", "content": "Im Zuge der Planfeststellung für den zweiten S-Bahn-Tunnel im Jahr 2006 haben dann Bürgerinitiativen und die Grünen die Südringplanung in verschiedenen Varianten wieder als kostengünstigere Alternative ins Spiel gebracht. Für die viergleisig ausgebaute Variante mit den Stationen Heimeranplatz, Poccistraße, und Kolumbusplatz wurde eine Kostenschätzung durch das Beratungsbüro Vieregg-Rössler vorgelegt. Der Ausbau wurde mit auf 393 Millionen Euro geschätzt. Einsparungen wurden vor allem durch die Nutzung bahneigener Grundstücke erzielt. Die Bürgerinitiative S-Bahn-Tunnel Haidhausen beauftragte das Ingenieurbüro Ernst Basler+Partner mit einem Vergleich beider Gutachten. In diesem weisen die Autoren auf unterschiedliche Grundlagen der Berechnung hin. So legten sich Vieregg-Rössler auf kein konkretes Betriebsprogramm fest. Nach eigenen Angaben sollen jedoch ihre vorgelegten Varianten, sowohl das reduzierte Angebot von sechs zusätzlichen S-Bahn-Zügen, wie es 2007 von Baumgartner, Kantke und Schwarz vorgeschlagen wurde, als auch das dem erweiterten zwölf zusätzliche S-Bahn-Züge umfassenden Betriebsprogramm des zweiten Stammstreckentunnels genügen. Die IG Südring analysierte detaillierter die Variante Südring. Aufgrund des erweiterten Angebots wurde hier mit zwei eigenen S-Bahn-Gleisen geplant. Die Kostenermittlung des Beratungsbüros geschah auf dieser Basis über pauschale Laufkilometerpreisen vergleichbarer Projekte, während die Ingenieurbüros einen Einheitspreiskatalog auf Basis ihrer baulichen Vorplanungen verwendeten. Die Schwankungsbreite der Kostenschätzung mit Laufkilometerpreisen wird dabei mit +/- 50 % angegeben, was einem Kostenrahmen von 200 bis 600 Mio. Euro entspricht. Bei der Ermittlung durch den Einheitspreiskatalog wird kritisiert, dass einzelne Posten scheinbar zu hoch bewertet werden und es nicht klar wurde, ob bauliche Optimierungspotentiale ausgeschöpft wurden. Hinzu stellen die Autoren in Frage, inwieweit notwendige Kosten für die Sanierungen des Südrings dem Ausbau zugeschlagen werden dürfen. Der Nutzen-Kosten-Faktor des Südring-Ausbaus wird daher von den Autoren auf über 1,0 geschätzt. Aufgrund der deutlich unterschiedlichen Ansichten zum notwendigen Angebot plädieren sie für eine konkrete Feststellung des Bedarfs auf deren Grundlage die Notwendigkeit zweier eigenständiger S-Bahn-Gleise zu bewerten ist. Befürworter dieser Variante kritisierten Mitte März 2014 Grundstücksverkäufe seitens der Deutschen Bahn in Untergiesing. Die direkt an die Bahnstrecke angrenzende Flächen wären für einen viergleisigen Ausbau des Südrings zwischen Isar und Ostbahnhof notwendig. Daher fordern die Befürworter eines Südringausbaus, dass die Landeshauptstadt diese Flächen als Bahnstrecke widmen soll um eine Bebauung zu verhindern.", "section_level": 3}], "src_summary": "Der Münchner Südring ist die gängige Bezeichnung für eine Bahnstrecke, die durch zentrumsnahe, südliche Stadtteile der bayerischen Landeshauptstadt München führt. Sie verbindet den Bahnhof München Ost mit dem Münchner Hauptbahnhof und dem Rangierbahnhof Laim. Betriebstechnisch gesehen gehört der größte Teil zur Bahnstrecke München–Rosenheim (VzG-Strecke 5510). ", "tgt_summary": null, "id": 2163090} {"src_title": "Cynareae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Braskem wurde im Jahr 2002 bereits als das größte Petrochemie-Unternehmen in Lateinamerika gegründet und verfügt über industrielle Einheiten und Niederlassungen in Brasilien, sowie einer kommerziellen Basis in den Vereinigten Staaten und Argentinien. Das Unternehmen entstand durch den Zusammenschluss von sechs Unternehmen: Copene, OPP, Trikem Nitrocarbono, Proppet und Polialden. Im Jahr 2006 erwarb Braskem das Unternehmen Polyethylen, der drittgrößte Polyethylenhersteller Brasiliens. Im darauf folgenden Jahr schloss sich das Unternehmen, in der größten Fusion der Geschichte Brasiliens, mit Petrobras und Ultrapar zusammen, wobei die drei Unternehmen die Ipiranga-Gruppe für 4 Mrd. US-Dollar erwarben. Während Petrobras und Ultrapar gemeinsam für die Kraftstoffverteilung zuständig waren, übernahm Braskem das Unternehmen Ipiranga Petrochemica, den petrochemischen Betrieb der Ipiranga-Gruppe.", "section_level": 1}, {"title": "Akquisitionen.", "content": "Am 22. Januar 2010 kündigte Braskem die vollständige Eingliederung von Quattor an, wodurch das Unternehmen zum zweitgrößten Petrochemie-Konzern in Nord- und Südamerika und zum achtgrößten der Welt heranwuchs. Am 1. April 2010 erwarb Braskem petrochemische Betriebe des nordamerikanischen Unternehmens Sunoco, wodurch sich seine Produktionskapazität an Kunststoffen um über 1,0 Mio. Tonnen erhöhte. Die Übernahme der Propylen-Geschäfte der Sunoco im Wert von USD 350 Mio. stellten den Beginn der Unternehmungen von Braskem im nordamerikanischen Markt dar. Im Oktober 2011 erwarb Braskem Vermögenswerte an Polypropylen von Dow Chemical: zwei Einheiten in den USA und zwei in Deutschland. Braskem America ist Hersteller von Polypropylen in den Vereinigten Staaten mit fünf Produktionsstätten in den Bundesstaaten Texas, Pennsylvania und West Virginia sowie einem Technologie- und Innovationszentrum in Pittsburgh, Pennsylvania. Braskem America mit Hauptsitz in Philadelphia ist eine Tochtergesellschaft von Braskem S.A. Braskem Europe mit Hauptsitz in Frankfurt am Main, Deutschland, verfügt über zwei Anlagen in den Städten Schkopau und Wesseling. Braskem Europe ist ebenfalls eine Tochtergesellschaft von Braskem S.A.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "Braskem produziert Kunststoffe in Nord- und Südamerika. Mit 36 Industrieanlagen in Brasilien, Deutschland und den USA produziert Braskem jährlich über 16 Mio. Tonnen Kunststoff und andere petrochemische Produkte. Darüber hinaus hat das Unternehmen eine Fertigungskapazität von 200.000 Tonnen Polyethylen pro Jahr. Der hierfür benötigte Rohstoff wird auf Basis von Zuckerrohr hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Petrochemische Grundstoffe.", "content": "Braskem kontrolliert die drei größten Petrochemie-Zentren Brasiliens, die sich in Camaçari (Bahia), Mauá (São Paulo) und Triunfo (Rio Grande do Sul) befinden. Neben diesen drei Petrochemie-Komplexen leitet Braskem außerdem das Petrochemie-Zentrum in Duque de Caxias (Rio de Janeiro), wo anstelle von Naphtha Erdgas als Rohstoff verwendet wird. Die Anlagen liefern Ethylen und Propylen an die Polymeranlagen des Unternehmens in dieser Region. Das Unternehmen produziert außerdem zahlreiche andere Chemieprodukte, wie beispielsweise Benzol, Butadien, Toluol, Xylol und Isopren. Diese Rohstoffe werden hauptsächlich an Hersteller von Chemieprodukten in der Region, wie beispielsweise Elekeiroz und Dow Chemical, verkauft. Obwohl es sich beim Hauptrohstoff des Unternehmens um Naphtha handelt, erhält und betreibt Braskem eine Anlage zur Herstellung von Ethylen aus Ethanol, welches wiederum aus Zuckerrohr gewonnen wird. Seit September 2010 wird „Grünes Ethylen“ für die Herstellung von Polymeren verwendet. Diese Anlage repräsentiert einen wichtigen Schritt in seiner Strategie, das weltweit führende Unternehmen im Bereich der nachhaltigen Chemie zu werden. Dabei handelt es sich um eine Produktionsstätte im industriellen Maßstab für biobasiertes Polyethylen aus erneuerbarem Rohstoff – dem Zuckerrohr. Das Projekt wurde in weniger als zwei Jahren unter der Anwendung einer von Braskem geschützten Technologie konzipiert und fertiggestellt. Die Industrieanlage, die sich im Petrochemie-Zentrum Triunfo im Bundesstaat Rio Grande do Sul befindet, verfügt über eine Produktionskapazität von 200.000 Tonnen an Bioethanol, die in gleichwertigem Umfang in „Grünen Kunststoff“ umgewandelt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Polymere.", "content": "Braskem ist ein Produzent von Polyethylen, Polypropylen und Polyvinylchlorid mit einer Produktionskapazität von 5,7 Mio. Tonnen in Brasilien. Das Unternehmen ist auch in den USA mit einer Produktionskapazität von 1,5 Mio. Tonnen Polypropylen aktiv. Außerdem verfügt Braskem über eine Produktionskapazität von 545.000 Tonnen Polypropylen in Deutschland. Das Unternehmen befindet sich auch im Umsetzungsprozess eines integrierten Petrochemie-Komplexes in Mexiko. Der Komplex umfasst eine auf Ethan basierende Crackanlage und drei integrierte Polyethylen-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1,05 Mio. Tonnen pro Jahr. Der Komplex sollte ab Mitte 2015 mit der Produktion beginnen. Das Projekt, das in einem Joint Venture mit der mexikanischen Idesa entwickelt wurde, sollte den Anteil an Erdgas als Rohstoff des Unternehmens erhöhen und damit die Wettbewerbsfähigkeit stärken.", "section_level": 2}, {"title": "Biobasierte PE-Produktion.", "content": "Das brasilianische Unternehmen Braskem entwickelte ein Verfahren, mit dem es Polyethylen auf der Basis von fermentativ produziertem Bioethanol herstellen kann und welches nach Aussagen des Herstellers die gleiche chemische Zusammensetzung und die gleichen Eigenschaften wie das konventionelle Polyethylen hat. Das Werk zur Produktion von Bio-PE sollte ursprünglich Ende 2009 in Betrieb genommen werden und produziert seit 2010 biobasiertes Polyethylen in einer Anlage mit einer Jahreskapazität von 200.000 t.", "section_level": 2}, {"title": "Werke.", "content": "Petrochemie: Chloralkali-Elektrolyse: PE: PP: PE + PP: Bio-PE:", "section_level": 1}], "src_summary": "Braskem S.A. ist ein brasilianisches Unternehmen mit Firmensitz in São Paulo. Das Unternehmen ist in der Chemiebranche tätig. 38,32 % der Anteile an Braskem gehören Odebrecht, 36,13 % gehören dem staatlichen Erdöl-Unternehmen Petrobras. Braskem beschäftigt rund 8.100 Mitarbeiter.", "tgt_summary": null, "id": 898641} {"src_title": "Helonoma", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Das Ommaya-Reservoir ist nach dem pakistanischen Neurochirurgen Ayub Khan Ommaya (1930–2008) benannt, der es 1963 erfand.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung und Aufbau.", "content": "Ein Ommaya- oder Rickham-Reservoir wird im Wesentlichen zur Therapie von Hirntumoren verwendet. Dabei wird über das Reservoir ein Zytostatikum in den \"Liquor cerebrospinalis\" („Gehirnflüssigkeit“) abgegeben (intrathekal). Dieses Verfahren umgeht die Blut-Hirn-Schranke, da diese bei vielen systemisch verabreichten Wirkstoffen deren Transport zum Gehirn verhindert. Es kann ebenfalls bei Schmerzsyndromen mit zentraler Spastik implantiert werden. Ein weiterer Einsatzbereich findet sich in der Neugeborenenmedizin, wenn bei kleinen Frühgeborenen zum Beispiel nach einer Hirnblutung die Hirnwasser-Resorption gestört ist und eine Ableitung zum Verhindern eines Wasserkopfes notwendig ist. Da die Anlage einer dauerhaften Ableitung mit einem Shuntsystem erst ab einem bestimmten Gewicht und unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist, wird eine externe Ableitung mit einem Reservoir überbrückend eingesetzt, die regelmäßig von außen punktiert werden kann. Das Ommaya-Reservoir besteht aus einem kleinen kissenförmigen Kunststoff-Behälter, der unter der Kopfhaut (subgaleal) liegt. Das Reservoir wird in einer kurzen neurochirurgischen Operation unter die Kopfhaut implantiert, so dass der Katheter ins Vorderhorn des Seitenventrikels der nicht dominanten Hemisphäre gelegt werden kann. Ein dünner Schlauch, der Ventrikelkatheter, der mit dem Reservoir verbunden ist, reicht in einen mit \"Liquor\" gefüllten Hohlraum (ein Ventrikel) hinein. Über eine dünne Kanüle kann das Reservoir angestochen werden. Dabei kann zum einen Flüssigkeit aus der Operationshöhle – beispielsweise für diagnostische Zwecke – entnommen werden (Liquorpunktion), und zum anderen können Wirkstoffe oder Diagnostika in den Ventrikel appliziert werden. Das Rickham-Reservoir hat im Gegensatz zum Ommaya-Reservoir einen Metallboden. Bei der Implantation besteht ein geringes Blutungsrisiko und ein Infektionsrisiko von bis zu 20 % sowie ein allgemeines Anästhesie-Risiko.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Ommaya-Reservoir oder Rickham-Reservoir ist ein vor allem für die lokoregionale Chemotherapie von Hirntumoren eingesetztes Kathetersystem, das in das Ventrikelsystem des Gehirns implantiert wird.", "tgt_summary": null, "id": 2340029} {"src_title": "Schloss Leonberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Maßnahmen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Steuersenkungen – 275 Mrd. US-Dollar.", "content": "Das Gesetz sieht Steuererstattungen von 500 US-Dollar für Einzelpersonen und 1000 US-Dollar für Ehepaare bei der Einkommensteuer vor, verbunden mit einer Steuergutschrift von 2500 Dollar für Studenten und von 7500 Dollar für den Häuserbau (bis zum 30. Juni 2009).", "section_level": 2}, {"title": "Bildungsinvestitionen – 141,6 Mrd. US-Dollar.", "content": "Die Modernisierung von Schulen in diversen Programmen wird mit 79 Milliarden und in einer zweiten Stufe mit weiteren 41 Milliarden Dollar finanziert. Die Ausbildungsförderung Pell Grant soll um 500 Dollar erhöht werden, wofür 15,6 Milliarden Dollar veranschlagt werden. Weitere 6 Milliarden Dollar sind für die Modernisierung der Hochschulen vorgesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Infrastrukturinvestitionen – 90 Mrd. US-Dollar.", "content": "Die Infrastruktur soll durch Modernisierung und den Ausbau bestehender Anlagen und Netze gefördert werden:", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitswesen – 112,1 Mrd. US-Dollar.", "content": "Das Konjunkturprogramm sieht umfangreiche Investitionen im Gesundheitssystem vor:", "section_level": 2}, {"title": "Arbeitslosigkeit – 102 Mrd. US-Dollar.", "content": "Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und zur Schaffung von Arbeitsplätzen sind vorgesehen:", "section_level": 2}, {"title": "Energieeinsparungsinvestitionen – 58 Mrd. US-Dollar.", "content": "Investitionen auf dem Energiesektor gehen überwiegend in die Ausschöpfung des Einsparpotentials:", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In dem Gesetz ist eine Ausgleichszahlung in Höhe von 198 Millionen US-Dollar für philippinische Veteranen vorgesehen, die im Zweiten Weltkrieg auf der Seite der Vereinigten Staaten gekämpft hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Gesetzgebungsverfahren.", "content": "Der gerade gewählte Präsident Barack Obama warb bereits Anfang Januar 2009 für sein geplantes Konjunkturprogramm mit noch 775 Milliarden US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Repräsentantenhaus.", "content": "Ende Januar 2009 wurde das Konjunkturprogramm im Repräsentantenhaus eingebracht und beraten. Am 28. Januar 2009 wurde das 819 Milliarden US-Dollar umfassende Konjunkturprogramm mit den Stimmen von 244 Demokraten gegen 177 Republikaner und 11 Demokraten beschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Senat.", "content": "Im Senat forderten die Republikaner höhere Steuerkürzungen und mehr Hilfen für den Immobilienmarkt. Obama drängte auf eine schnelle Verabschiedung des Konjunkturpaketes. Am 7. Februar 2009 einigten sich Demokraten und Republikaner auf eine erhebliche Kürzung des Programmes von 940 auf 780 Milliarden US-Dollar. Obama verstärkte inzwischen den Druck auf den Senat zur Verabschiedung des Programmes. Obama ging in einigen Bundesstaaten auf Werbetour für sein Konjunkturprogramm und erhöhte so den öffentlichen Druck. Der Senat verabschiedete das Konjunkturpaket am 10. Februar 2009 mit 61 zu 37 Stimmen. Dabei konnten die drei republikanischen Senatoren Arlen Specter, Susan Collins und Olympia Snowe für den Gesetzesentwurf gewonnen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Vermittlungsverfahren.", "content": "Nachdem im Gesetzentwurf des Senats der Umfang des Konjunkturpakets von 827 auf 838 Milliarden US-Dollar angestiegen war, musste die Vorlage erneut vom Repräsentantenhaus beraten und beschlossen werden. Im Conference Committee wurde am 11. Februar 2009 ein Kompromissvorschlag ausgearbeitet, der für das Konjunkturprogramm in der endgültigen Fassung ein Finanzvolumen von 789 Milliarden US-Dollar vorsah.", "section_level": 2}, {"title": "Endgültige Verabschiedung der gemeinsamen Gesetzesvorlage.", "content": "Das Konjunkturpaket wurde am 13. Februar 2009 vom Repräsentantenhaus mit 246 Stimmen der Demokraten gegen 176 Stimmen der Republikaner und 7 der Demokraten und später im Senat mit 60 Stimmen der Demokraten gegen 38 Stimmen der Republikaner endgültig beschlossen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der American Recovery and Reinvestment Act (deutsch \"Amerikanisches Aufschwungs- und Reinvestitionsgesetz\") ist ein in den Vereinigten Staaten erlassenes Bundesgesetz, das als Konjunkturprogramm die seit 2007 herrschende Wirtschafts- und Finanzkrise bekämpfen sollte. Es wurde von Präsident Barack Obama unmittelbar nach seiner Amtseinführung Mitte Januar 2009 auf den Weg gebracht. Der Gesetzentwurf mit einem Gesamtvolumen von rund 787 Milliarden US-Dollar (ca. 625 Milliarden Euro) wurde am 13. Februar 2009 von beiden Häusern des Kongresses verabschiedet und am 17. Februar 2009 vom Präsidenten unterzeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 943646} {"src_title": "Certified Disability Management Professional", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Stadion liegt im Süd-Westen von Bukarest im Stadtteil Ghencea, welcher dem Stadion seinen Namen gibt. Es ist Teil des \"Sport-Komplexes Ghencea\" ().", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Das \"Ghencea-Stadion\" wurde 1974 im Auftrag des rumänischen Verteidigungsministerium errichtet, welchem zu dieser Zeit auch der Verein Steaua Bukarest angehörte. Eingeweiht wurde es mit einem Freundschaftsspiel zwischen Steaua Bukarest und den OFK Belgrad am 9. April 1974, welches mit einem 2:2-Unentschieden endete. Während der fast ein Jahr andauernden Umbauarbeiten im Jahr 2006 trug Steaua Bukarest seine Heimspiele im Nationalstadion Lia Manoliu aus. Mit Abschluss der Bauarbeiten im September 2006 konnte der Verein wieder in das Ghencea-Stadion zurückkehren. Das Stadion besitzt seit 1991 eine Flutlichtanlage, die über eine Stärke von 1.400 Lux verfügt. Mit einem 4:1-Sieg Steauas gegen den FCM Bacău wurde die Anlage am 14. August 1991 eingeweiht. Auf Grund nicht geleisteter Mietzahlungen und hohen Mietkosten für die Stadionnutzung kam es zwischen dem Verteidigungsministerium und dem Besitzer Steauas, Gigi Becali, wiederholt zu Streitigkeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Neubau.", "content": "Das Ghencea-Stadion wird durch einen Neubau ersetzt. Am 27. August 2018 fand eine Abschiedszeremonie und ein letztes, symbolisches, Spiel statt. Jugendspieler des Vereins traten für zehn Minuten gegeneinander an. Das neue Stadion soll als Trainingsort für die Fußball-Europameisterschaft 2021 dienen. Am 1. September können Fans sich Souvenirs und Andenken aus dem Stadion mitnehmen. Danach soll der Abriss folgen. Die neue Spielstätte der UEFA-Kategorie 4 soll auf den doppelstöckigen Rängen 30.500 Plätze bieten. Darin enthalten sind 150 rollstuhlgerechte Plätze plus 150 für deren Begleiter. Des Weiteren soll es 150 Plätze für Menschen mit anderen Einschränkungen und 78 Plätze für die Begleiter geben. Das Stadion soll die Form eines Sterns, Teil des Vereinswappens, haben und 301,77 Mio. RON (rund 65 Mio. Euro) kosten. Am 22. März 2015 fand das letzte Spiel im Ghencea-Stadion statt. Seit dem 29. August 2018 wird es abgerissen. Dies gab der Verein auf seiner Website bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Ghencea-Stadion (), auch als „Steaua-Stadion“ („Stadionul Steaua“) bekannt, ist ein Fußballstadion in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Von 1974 bis 2015 war es die Spielstätte des Fußball-Erstligisten Steaua Bukarest. Die Anlage besitzt eine Zuschauerkapazität von 27.063. Seit Ende August 2018 wird es abgerissen, um einem Neubau Platz zu machen.", "tgt_summary": null, "id": 1896889} {"src_title": "K’inich Kan Bahlam II.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nachdem er die Volksschule im Alter von 13 Jahren verließ, arbeitete er als Maler und Holzfäller. Der NSDAP und SA trat er 1930 bei. Später wurde er auch Mitglied der SS. Von 1934 bis 1940 war Zierke als Krankenpfleger in der Heil- und Pflegeanstalt Neuruppin tätig. Seine Dienstverpflichtung zur „Aktion T4“ erfolgte im Januar 1940. Zierke war in den Euthanasieanstalten Grafeneck, Hadamar und Sonnenstein als Pfleger und Fahrer eingesetzt. Nach dem offiziellen Ende der Euthanasie wurde Zierke von Ende 1941 bis März 1942 von der Organisation Todt bei Verwundetentransporten an der Ostfront bei Wjasma eingesetzt. Danach wurde er von Juni 1942 bis März 1943 im Vernichtungslager Belzec eingesetzt. Dort war er in unterschiedlichen Funktionen tätig und nahm auch an der Erschießung von Juden teil. Im März 1943 wurde er in das SS-Arbeitslager Dorohucza versetzt und ab Anfang November 1943 in das Vernichtungslager Sobibor. Dort war er bis zum Dezember 1943 bei der Liquidierung des Lagers und der Erschießung der letzten jüdischen Insassen beteiligt. Danach wurde er in der Operationszone Adriatisches Küstenland zur Sonderabteilung Einsatz R nach Triest versetzt, die der „Judenvernichtung“, der Konfiszierung jüdischen Vermögens und der Partisanenbekämpfung diente. Nach Kriegsende war er in Kriegsgefangenschaft. Ende Januar 1963 wurde Zierke inhaftiert. Im Belzec-Prozess war Zierke wegen der Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 360.000 Fällen angeklagt und wurde am 30. Januar 1964 aufgrund von Befehlsnotstand außerhalb gerichtlicher Verfolgung gesetzt. Im Sobibor-Prozess war Zierke wegen der Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord an 30 Personen angeklagt und wurde am 15. Januar 1965 aufgrund von Befehlsnotstand wiederum außerhalb gerichtlicher Verfolgung gesetzt. Zierke starb am 23. Mai 1972 in Celle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernst Zierke (* 6. Mai 1905 in Krampe; † 23. Mai 1972 in Celle) war ein deutscher SS-Unterscharführer und an der „Aktion T4“ und der „Aktion Reinhardt“ beteiligt.", "tgt_summary": null, "id": 848498} {"src_title": "Venti (Speichertechnologie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Colliehündin Lassie ist die beste Freundin des im englischen Yorkshire lebenden Jungen Joe. Jeden Tag holt Lassie den Jungen um vier Uhr nachmittags von der Schule ab. Da die Familie große Not leidet, verkaufen Joes Eltern Lassie eines Tages an den Herzog von Rudling, dessen Enkelin Priscilla sich über den Collie freut. Aber Lassie läuft davon und kehrt zu der Familie zurück, wird jedoch von einem Assistenten des Herzogs zurückgeholt. Als Lassie erneut beim Herzog ausreißt und Joe mit ihr fliehen will, bringt sein Vater den Hund ein weiteres Mal zurück. Joes Mutter zeigt sich froh darüber, dass Lassie aus dem Haus ist. Eines Tages reißt Lassie beim Spaziergang mit dem Hundewärter des Herzogs abermals aus; es beginnt eine langwierige Flucht durch Wind und Wetter, während der sie beinahe Opfer von Jägern wird, die sie für einen wildernden Hund halten. Als die erschöpfte Lassie einen Bauernhof erreicht, wird sie von den Bauersleuten aufgepäppelt. Als die Farmersfrau bemerkt, dass Lassie jeden Tag um vier Uhr unruhig wird, lässt das Ehepaar Lassie ziehen. Lassie lernt den Zigeuner Rowlie kennen, der sie ein Stück auf seiner Reise mitnimmt, auf der sie ihn eines Tages vor Dieben verteidigt. Während ihrer weiteren Reise schafft sie es, zwei Hundefängern zu entkommen. Erschöpft kehrt Lassie von der weiten Reise nach Hause zurück. Die Familie leidet immer noch Not. Joes Mutter ist jedoch inzwischen erleichtert, dass Lassie wieder da ist, weil ihr Sohn Joe ohne sie sehr traurig war. Da bekommt die Familie Besuch vom Herzog. Dieser bietet Joes Vater Arbeit als Wärter für seine Hunde an. Als er Lassie sieht, gibt er vor, sie nicht wiederzuerkennen. Als es vier Uhr wird, bricht Lassie trotz ihrer Erschöpfung auf, um ihren Freund Joe wie gewohnt von der Schule abzuholen. Joe und Priscilla freunden sich an und verbringen ihre Zeit gemeinsam mit Lassie und deren Nachwuchs.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Fassung des Films hat folgende Synchronsprecher:", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Filme wie \"Heimweh\" galten seinerzeit als die ideale Ablenkungsunterhaltung in den kriegserschütterten USA. Für die Auswahl des passenden Collie wurde auf dem Gelände der MGM-Studios ein großes Casting veranstaltet, auf dem die Züchter ihre Hunde einer Jury vorführen mussten. \"Heimweh\" war Elizabeth Taylors zweiter Film, und der erste Film, in dem sie für Metro-Goldwyn-Mayer mitwirkte. MGM gab ihr anschließend einen der damals branchenüblichen siebenjährigen Studioverträge. Taylor hatte in dem Film nur vier Szenen und ist insgesamt weniger als 10 Minuten zu sehen. Die wirkliche Hauptfigur des Filmes ist der Hund. Für die Rolle der Priscilla hatte das Studio zunächst Maria Flynn vorgesehen, die sich nach Beginn der Dreharbeiten (im September 1942) jedoch als zu groß erwies, nämlich als einen Kopf größer als ihr Leinwandpartner Roddy McDowall. Ein Mädchen, das größer war als ein Junge, wollten die Produzenten dem Publikum in dieser Zeit nicht zumuten, darum erhielt Taylor die Rolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heimweh ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1943. Es handelt sich um den ersten Kinofilm mit dem Filmcollie Lassie als Hauptfigur. ", "tgt_summary": null, "id": 862401} {"src_title": "Ponarth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die schwache Hyperladung ist die Ladung der im Standardmodell auftretenden formula_2-Symmetriegruppe, der Kreisgruppe. Die Existenz dieser Symmetriegruppe bedeutet, dass sich die Bewegungsgleichungen für die Wellenfunktion der Materieteilchen (Fermionen) unter der Transformation formula_3 mit einer beliebigen Funktion formula_4 nicht ändern dürfen. Mit einer solchen Symmetrie ist stets die Existenz bosonischer Eichfelder verbunden. Das zur schwachen Hyperladung zugehörige Eichfeld ist das physikalisch nicht beobachtbare formula_5-Boson. Durch den Higgs-Mechanismus wird die formula_6-Symmetrie des Standardmodells gebrochen und das formula_5-Boson mischt mit einem der Eichbosonen der formula_8-Symmetrie zu den beobachtbaren massiven Z-Bosonen formula_9 und masselosen Photonen formula_10. Die anderen beiden Eichbosonen der formula_11 sind durch diese Mischung nicht betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Werte.", "content": "Die Zuordnung der schwachen Hyperladungen zu den einzelnen Teilchen im Standardmodell ergibt sich aus der Forderung nach Anomaliefreiheit des Standardmodells, sodass die schwachen Hyperladungen bis auf eine generelle Normierungskonstante eindeutig festgelegt sind. Die schwache Hyperladung ist Rechtshändige ungeladene Leptonen (Neutrinos) existieren nach dem Standardmodell nicht; in einigen weiterführenden Theorien sind sie Majorana-Fermionen und tragen als ihre eigenen Antiteilchen formula_17.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenhang zur elektrischen Ladung.", "content": "Die elektrische Ladung ist mittels der schwachen Hyperladung und der dritten Komponente des schwachen Isospins definiert durch die Beziehung: Dieser Zusammenhang ergibt sich durch die Brechung der elektroschwachen Symmetriegruppe, nach der diese Kombination von Ladungen das Quantenvakuum weiterhin annihiliert. Eine andere Normierung der Hyperladung wählt diese so, dass dann formula_19 gilt (und die obigen Werte für die Hyperladung halbiert werden müssen). Zusammenfassend ist also: Die down-artigen Quarks formula_20 in dieser Tabelle sind in den Eigenzuständen der schwachen Wechselwirkung. Diese sind nicht die durch Detektoren messbaren Masseneigenzustände formula_21, sondern eine Linearkombination davon. Den Übergang zwischen der Masseneigenbasis und der Eigenbasis der schwachen Wechselwirkung liefert die CKM-Matrix.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die schwache Hyperladung formula_1 (\"W\" für engl. \"weak\", schwach) ist in der Teilchenphysik eine Quantenzahl von Elementarteilchen im Zusammenhang mit der elektroschwachen Wechselwirkung. Im Gegensatz zur elektrischen Ladung tritt die schwache Hyperladung eines Teilchens im Alltag nicht in Erscheinung. ", "tgt_summary": null, "id": 37345} {"src_title": "Franz Horny", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Epigenom-Forschungsprojekte.", "content": "Als Auftakt zu einem potentiellen Epigenomprojekt des Menschen zielt das \"Human Epigenome Pilot Project\" darauf ab, variable Methylierungs-Positionen (MVPs – Methylation Variable Positions) im menschlichen Genom zu identifizieren und zu katalogisieren. Fortschritte in der Sequenzierungstechnik erlauben nun die Untersuchung genomweiter epigenomischer Zustände durch multiple molekulare Methoden. Es wurden Instrumente im Mikro- und Nanobereich konstruiert oder vorgeschlagen, um das Epigenom zu untersuchen. Eine internationale Bemühung, Epigenome zu untersuchen, wurde 2010 in Form des Internationalen Human Epigenome Consortium (IHEC) begonnen. Die IHEC-Mitglieder haben das Ziel, mindestens 1.000 Referenz-Epigenome aus verschiedenen normalen und krankheitsassoziierten humanen Zelltypen zu generieren.", "section_level": 1}, {"title": "Roadmap Epigenomics Project.", "content": "Ein Ziel der NIH-Roadmap Epigenomics Project ist es, menschliche Referenz-Epigenome von normalen, gesunden Personen über eine große Vielfalt von Zelllinien, primären Zellen und primären Geweben zu erzeugen. Die Daten, die durch das Projekt erzeugt werden und durch den Human Epigenome Atlas verfügbar sind, werden in fünf Typen eingeteilt, die verschiedene Aspekte des Epigenoms seiner Zustände (wie z. B. Genexpression) beleuchten: Referenz-Epigenome für den gesunden Menschen werden das zweite Ziel der Roadmap Epigenomics Projekt ermöglichen, nämlich die epigenomischen Unterschiede zu untersuchen, die bei Krankheitszuständen wie der Alzheimer-Krankheit auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsergebnisse.", "content": "Im Dickdarm von Mäusen Ballaststoffe verdauende Bakterien beeinflussten das Epigenom: zu Fettsäuren abgebaute Polysaccharide (Mehrfachzucker) beeinflussten die Genaktivität und den Stoffwechsel der Mäuse; durch die gebildeten kurzkettigen Fettsäuren veränderte sich z. B. die Struktur der Histone, Proteine, welche die langen DNA-Fäden in Zellkernen zusammen halten.", "section_level": 1}, {"title": "Krebs.", "content": "Epigenetik ist ein aktuelles Thema in der Krebsforschung. Menschliche Tumoren unterliegen einer umfassenden Störung der DNA-Methylierungs- und der Histon-Modifikationsmuster. Die anomale epigenetischen Landschaft der Krebszelle ist von einer globalen genomischen Hypomethylierung, von Hypermethylierung der CpG-Insel-Promotoren von Tumorsuppressorgenen, von einem veränderten Histon-Code für kritische Gene und einem globalen Verlust von monoacetylierten und trimethyliertem Histon H4 gekennzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Warnung.", "content": "Der chirurgische Onkologe David Gorski und der Genetiker Adam Rutherford warnten vor der Darstellung und der Verbreitung von falschen und pseudowissenschaftlichen Schlussfolgerungen durch New Age-Autoren wie Deepak Chopra und Bruce Lipton. Solche Schlüsse seien den frühen Stadien der Epigenetik als Wissenschaft und der sie umgebenden Effekthascherei geschuldet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Epigenom ist ein Begriff aus dem Wissenschaftsgebiet Epigenetik und dient dazu, die Gesamtheit von epigenetischen Zuständen zu beschreiben. Ein Epigenom besteht aus einem Satz der chemischen Veränderungen der DNA und der Histonproteine eines Organismus. Diese Veränderungen können an die Nachkommen eines Organismus über transgenerationelle epigenetische Vererbung weitergegeben werden. Änderungen des Epigenoms können zu Veränderungen der Struktur des Chromatins und Veränderungen der Funktion des Genoms führen. ", "tgt_summary": null, "id": 432556} {"src_title": "Bobbi Starr", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Joshua McCord ist Spezialagent im Geheimauftrag des US-amerikanischen Präsidenten und sucht einen Nachfolger, da er demnächst in den Ruhestand versetzt wird. Sein letzter Auftrag ist die Befreiung der First Lady aus den Händen von Terroristen in Rio de Janeiro. McCord landet mit einem Fallschirm auf dem Hoteldach und befreit die Gattin des Präsidenten. Sodann flüchtet er mit ihr an einem Gleitschirm hängend aus dem Hotel in Richtung Meer, wo er die Frau ins Meer fallen lässt und sie sofort von Agenten aus dem Wasser gezogen und in Sicherheit gebracht wird. Unterdessen verbüßt der Elitesoldat Deke Slater eine siebenjährige Haftstrafe im Militärgefängnis. Er hatte bei einem Einsatz in Kolumbien einen Befehl verweigert und seinen Vorgesetzten ins Gesicht geschlagen, aber dadurch auch das Leben zweier Kameraden gerettet. Im Gefängnis kommt es eines Tages zu einer Schlägerei, die Slater für sich entscheiden kann. Dabei verletzt er einen Mitgefangenen aus Notwehr tödlich mit einem Messer und wird daraufhin erneut verurteilt: 30 Jahre Haft. McCord ist weiterhin auf der Suche nach einem Nachfolger und wird durch seine Tochter Que, ebenfalls Agentin im Auftrag des Präsidenten, auf den Elitesoldaten Slater aufmerksam. Dieser kommt aus dem Gefängnis frei und wird zu McCord gebracht. Fortan durchläuft er eine harte Ausbildung unter den Anweisungen von McCord und seiner Tochter. Bald darauf erhält Slater seinen ersten Auftrag: Er soll die Tochter eines Gouverneurs aus den Händen einer Sekte befreien. Als er sich Zugang zu dem Gelände verschafft hat, findet er das Mädchen. Diese will aber nicht ohne ihre Freundin gehen. Andererseits will das andere Mädchen nicht mitgehen. Slater muss eine Entscheidung treffen – kurzerhand schlägt er das andere Mädchen bewusstlos und will mit den beiden fliehen. Doch der Sektenanführer und seine Gefolgsleute stellen sich ihm entgegen. Da taucht Joshua McCord plötzlich auf und kann mit der Hilfe von Slater die Befreiung zu einem Erfolg führen. Weil Slater mit seiner Befreiungsaktion kläglich scheiterte, zweifelt McCord an seinen Fähigkeiten. Schließlich sieht er aber ein, dass Slater schnell aus seinen Fehlern lernt und gibt ihm eine neue Chance. In Kolumbien wird derweil ein illegales Drogenlager mitten im Dschungel angelegt. Zudem wird ein Wissenschaftler und seine Familie entführt. Er soll mit Plutonium bestückte Sprengköpfe, die an General Vinh Tran geliefert werden sollen, montieren. Tran gilt als Mörder von McCords vietnamesischer Frau. McCord und Slater werden beauftragt, das Drogenlager zu vernichten und den Wissenschaftler mitsamt seiner Familie zu befreien. Als die beiden vor Ort im kolumbianischen Dschungel eintreffen, will General Tran gerade eine von zwei Töchtern des Wissenschaftlers exekutieren, da dieser die Sprengköpfe nicht rechtzeitig fertigstellen konnte. Aber Slater gelingt es, den Schützen vorher zu töten; und auch General Tran kommt nicht mit dem Leben davon: McCord rächt sich für den Mord an seiner Frau, indem er ihm das Genick bricht. Das Drogenlager wird vernichtet, und der Wissenschaftler und seine Familie können unversehrt in Sicherheit gebracht werden. Slater genießt nun die volle Anerkennung von seinem Vorgänger McCord und steht fortan im Geheimdienst des US-Präsidenten.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Gedreht wurde der Film im US-Bundesstaat Texas und zwar an folgenden Orten: Die Dreharbeiten fanden im November und Dezember 1999 statt. Der Film wurde im April des darauffolgenden Jahres im Fernsehen beim Sender CBS gezeigt. Anstatt einer angedachten Serienstaffel wurde im Anschluss die Fortsetzung \"McCord – The President’s Man II\" gedreht. In Deutschland wurde Film zunächst auf Video veröffentlicht. Der Regisseur Michael Preece hatte zuvor bereits beim Fernsehfilm \"Enter the Hitman\" (1998) mit Chuck Norris zusammengearbeitet, der dort ebenfalls die Hauptrolle übernahm. Zudem hatte Preece bei rund 70 Folgen von \"Walker, Texas Ranger\" Regie geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "The President’s Man ist ein Actionfilm aus dem Jahr 2000 mit Chuck Norris. Zwei Jahre später folgte die Fortsetzung \"McCord – The President’s Man II\".", "tgt_summary": null, "id": 382813} {"src_title": "Philip W. McKinney", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Ursprünglich stammten die Schwestern aus Mount Carmel, Illinois, wuchsen jedoch in Mount Vernon, Illinois, und St. Louis, Missouri, auf. Dort hatten sie auch ihre ersten Auftritte in dem lokalen Radiosender KNOX. Da es ihnen nicht gefiel, dass sich ihr eigentlicher Familienname „Goad“ im Radio entweder wie „Goat“ oder „Gold“ anhörte, änderten sie ihn kurzerhand in „Good“. Auf den Vorschlag eines Sender-Angestellten nahmen sie schließlich ihren Künstlernamen an, der eine Hommage an den englischen Titel der 1910 uraufgeführten Oper La fanciulla del West (dt.: „Das Mädchen aus dem goldenen Westen“) von Giacomo Puccini darstellt und ihrerseits auf einer Kurzgeschichte von Bret Harte und dem Theaterstück von David Belasco beruht. Nach einem kurzen Zwischenspiel bei der „border station“ XER wechselten sie 1933 schließlich zum Sender WLS in Chicago, wo sie schnell zu beliebten Mitgliedern des \"National Barn Dance\" wurden. Im \"WLS Family Album\", einem zu Werbezwecken herausgegebenen Jahrbuch, wurden sie als echte Cowgirls aus einem texanischen Nest namens „Muleshoe“ bezeichnet; eine Legende, die sie auch später aufrechterhielten, da sie die Idee und vor allem den Namen besonders amüsant fanden.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "Bei WLS lernten die beiden Schwestern Gene Autry kennen, mit dem sie auch auf Tournee gingen. Autrys Freund und langjähriger „Sidekick“ Smiley Burnette ermutigte sie, sich an Eigenkompositionen zu versuchen und half ihnen bei ihrem ersten eigenen Lied \"Two Cowgirls on the Lone Prairie\". Während dieser Zeit entwickelten sie auch ihren unverwechselbaren Kleidungsstil, großteils schneiderten sie ihre reichlich mit Fransen und Applikationen verzierten Blusen und Röcke sogar selbst. Gemeinsam mit Film-Cowboys wie Autry oder Roy Rogers prägten sie so den typischen Western-Stil dieser Ära (der in krassem Widerspruch zur Kleidung der echten Cowboys stand), der später auch auf zahlreiche Country-Musiker abfärben sollte. 1937 verließen sie WLS und gingen zu WLW in Cincinnati, Ohio, wo sie in Shows wie \"Renfro Valley Barn Dance\", \"Boone County Jamboree\" und \"Midwestern Hayride\" auftraten. Nachdem die Begeisterung des Publikums für die Singenden Cowboys Ende der 1940er-Jahre jedoch allmählich zu versiegen begann, neigte sich auch die Karriere der \"Girls\" ihrem Ende zu; 1949 hatten sie ihren letzten Live-Auftritt. 1963 machten sie nochmals einige Aufnahmen für das texanische Bluebonnet Label. Neben ihren Auftritten im Radio und bei Tournee-Konzerten machten sie auch zahlreiche Schallplatten-Aufnahmen, erstmals im Juli 1933 für Bluebird Records, später für ARC (bis 1938). Während sie neben Balladen aus dem amerikanischen Südwesten zunächst hauptsächlich traditionelle Cowboy-Songs aufnahmen, verschob sich das Gewicht zunehmend hin zu Eigenkompositionen wie \"Silvery Moon on the Golden Gate\", das zu ihrem Markenzeichen werden sollte. 1938 betrug der Cowboy-Anteil noch ungefähr die Hälfte ihrer Aufnahmen. Ihrem Gesangs-Stil blieben sie dabei stets treu: zweistimmiger Harmoniegesang, begleitet auf der Gitarre und angereichert mit virtuos ausgeführten Jodlern. Damit ähnelten sie stilistisch teilweise eher den Bruder-Duos dieser Zeit, wie etwa den Delmore Brothers oder den Blue Sky Boys. Aufgrund ihrer äußeren Erscheinung und der Auswahl ihrer Lieder wurden sie jedoch eher der Western-Fraktion zugerechnet. Im damals noch von Männern dominierten Musikgeschäft wurden die \"Girls\" zum Vorbild und Wegbereiter für weibliche Künstler, insbesondere für Duos wie die Davis Sisters.", "section_level": 2}], "src_summary": "The Girls of the Golden West waren ein US-amerikanisches Gesangs-Duo. Stets in ausgefallenen und farbenfrohen Outfits im Western-Stil gekleidet, pflegten sie ihr Image als Singende Cowgirls. Dementsprechend bestand ihr Repertoire hauptsächlich aus traditionellen und selbst komponierten Cowboy-Songs, teilweise aber auch aus Liedern aus dem Bereich der Country-Musik.", "tgt_summary": null, "id": 1765176} {"src_title": "Back Street (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1514 erbte er beim Tod seines Vaters die Grafschaft Porcéan. 1516 wurde er zum Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies ernannt. 1521 erbte er die Titel seines Onkels Guillaume II. de Croÿ, darunter den Herzogstitel \"Duca di Sora ed Archi\" im Königreich Neapel und den Grafentitel eines erzherzoglichen \"Comte de Beaumont\". Im April 1532 ernannte ihn Karl V. zum spanisch-niederländischen Markgrafen von Renty (span. \"Marqués de Rentín\") und am 1. April 1534 in Genua zum spanisch-niederländischen Herzog von Aarschot und Granden von Spanien erster Klasse, verweigerte ihm damit aber zugleich den Rang eines Reichsfürsten. Diesen erwarb seine Kusine und erste Ehefrau Anne de Croÿ (* 22. Februar 1502, † 6. August 1539), die er am 30. August 1520 geheiratet hatte, 1527 als Erbin ihres Vaters Charles de Croÿ, der 1486 zum Reichsfürsten von Chimay ernannt worden war. Die Söhne aus dieser Ehe konnten die Titel nun zusammenführen und der ältesten Linie des Hauses Croÿ damit den Status eines Reichsfürsten sichern. Anne de Croÿ starb zwei Jahre später, und Philipp wartete neun Jahre, bis zum 9. August 1548, bis er mit Anna von Lothringen (* 25. Juli 1522, † 15. Mai 1568), einer Tochter des Herzogs Anton II. von Lothringen und Witwe des Fürsten René von Orange, eine zweite Ehe einging. Allerdings lebte er nicht mehr lange genug, um die Geburt des Sohnes aus dieser Ehe zu erleben. Philipp von Croy und seine beiden Ehefrauen wurden in Heverlee (heute ein Teil von Löwen, hier steht das Familienschloss Arenberg) bestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Seine Kinder aus der ersten Ehe waren: Der postum geborene Sohn aus der zweiten Ehe war:", "section_level": 1}], "src_summary": "Philippe II. de Croÿ (* 1496; † April 1549 in Brüssel) aus dem Haus Croy war der erste Herzog von Aarschot. Er war der älteste Sohn von Henri de Croÿ, Graf von Porcéan, ein General des Kaisers Karl V. und ab 1537 dessen Groß-Bailli und Gouverneur von Hennegau, und dessen Ehefrau Charlotte de Châteaubriant.", "tgt_summary": null, "id": 934766} {"src_title": "Pin (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Len Beadell, ein australischer Landvermesser, wurde von der Regierung mit der Suche nach einem geeigneten Testgelände für Atomwaffen betraut, das er schließlich mit Woomera fand. Bei der Erforschung des Grenzgebietes zwischen Western Australia, South Australia und dem Northern Territory ließ er verschiedene Outback-Pisten anlegen, die er nach seiner Crew und verschiedenen Familienmitgliedern benannte. So entstanden in den 1950er und 1960er Jahren der Gunbarrel Highway, der Anne Beadell Highway (nach seiner Frau benannt), der Connie Sue Highway (nach seiner Tochter benannt) und der Gary Highway (nach seinem Sohn benannt).", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Die gesamte Länge der Straße beträgt 1340 Kilometer. Sie verläuft durch die Große Victoria-Wüste. Auf der gesamten Strecke gibt es keine Ansiedlungen, nur drei Farmen liegen abseits der Piste. Die Temperaturen erreichen bis zu 50 °C im Sommer. Rote Sanddünen bestimmen die Landschaft eines großen Teiles der Strecke.", "section_level": 1}, {"title": "South Australia.", "content": "Von Coober Pedy am Stuart Highway (NA87) aus, wo auch eine Tankmöglichkeit besteht, führt die Piste nach Westen. Nach ca. 50 Kilometer tritt sie in die Woomera Prohibited Area ein. Weitere 50 Kilometer weiter westlich überquert der Dingozaun den Anne Beadell Highway, der anschließend den \"Tallaringa Conservation Park\", ein staatliches Schutzgebiet für Wüstengelände, durchquert. Das \"Tallaringa Well\" ist ein ehemaliges Bohrloch, dessen Wasser trinkbar ist. Bei \"Emu Junction\" erreicht die Straße das ehemalige Testgelände für Atombomben, etwas weiter, bei \"Anne's Corner\", mündet von Norden die \"Mount Davies Road\" ein. Etwa 20 Kilometer weiter westlich verlässt die Straße die Woomera Prohibited Area wieder. Nach Durchquerung des \"Mamungari Conservation Parks\", einem Weltbiosphärenreservat, das vorher \"Unnamed Conservation Park\" hieß, ist bei den \"Serpentine Lakes\" die Grenze zu Western Australia erreicht. Fast das gesamte Gebiet auf dem Territorium von South Australia, das die Piste durchquert, ist Land des indigenen Volkes der \"Maralinga-Tjarutja\". Daher wird für die Benutzung der Straße auch eine besondere Genehmigung (Permit) benötigt.", "section_level": 2}, {"title": "Western Australia.", "content": "Mit dem Grenzübertritt tritt die Straße in die \"Spinifex Native Title Area\" ein, dem Land des \"Tjuntjunjara-Volkes\". Hierfür wird eine weitere Durchfahrtsgenehmigung benötigt. 167 Kilometer westlich der Grenze ist das Ilkurlka Roadhouse erreicht, wo der \"Aboriginal Business Road (Madura Loongana Track)\" kreuzt und die einzige Tankmöglichkeit auf dem Anne Beadell Highway besteht. Wiederum 173 Kilometer weiter westlich kreuzt an der \"Neale Junction\" der Connie Sue Highway die Piste. Die weitere Umgebung dieser Kreuzung ist als \"Neale Junction Nature Reserve\" ein weiteres staatliches Schutzgebiet in der Großen Victoria-Wüste. Für das Durchfahren benötigt man eine weitere Genehmigung. Ca. 190 Kilometer weiter westlich liegt der \"Yeo Lake\", ein großer Salzsee mit umgebenden, gleichnamigem Schutzgebiet. Am Südufer, an dem der Anne Beadell Highway entlangführt, liegen die Ruinen des ehemaligen Homesteads \"Yeo\". Ca. 40 Kilometer weiter im Westen liegt die Farm \"Yamarna\". Nach der Durchquerung des Aboriginesreservats von \"Cosmo Newberry\" ist die Abfahrt zum Homestead \"White Cliffs\" erreicht. Von dort aus sind es noch knapp 60 Kilometer bis Laverton, wo die Piste endet und eine weitere Tankmöglichkeit besteht.", "section_level": 2}, {"title": "Treibstoff und Versorgung.", "content": "Die Straße ist nur für Fahrzeuge mit Allradantrieb geeignet. Zwischen Coober Pedy und Laverton gibt es keine Siedlungen. 2003 wurde das Ilkurlka Roadhouse eröffnet. Das Roadhouse, es gilt als abgelegenstes Australiens, beliefert hauptsächlich die Tjuntjunjara-Siedlungen im Umland. Reisenden wird dringend geraten, ausreichend Wasser, Essen und Treibstoff mit sich zu führen. Die längste Strecke ohne Tankstelle zwischen Ilkurlka und Coober Pedy beträgt 750 Kilometer. Bei guten Bedingungen benötigt man fünf Tage für die gesamte Strecke. Allerdings sollte immer mit Pannen, platten Reifen und sogenannten 'Flash Floods' gerechnet werden. Die Straße ist sehr abgelegen und nicht ausgeschildert. Deswegen wird ein Funkgerät dringend empfohlen, ein GPS ist angeraten.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "172 Kilometer westlich von Ilkurlka befindet sich Neale Junction, wo sich der Anne Beadell Highway und Connie Sue Highway kreuzen. Die Straße führt durch \"Emu Field\", dem Gelände der Nuklearwaffentests der britischen und australischen Regierung in den 1950er Jahren, Naturschutzgebiete und Ländereien indigener Völker und kreuzt Kaninchen- und Dingozäune. Reisende benötigen hierfür verschiedene Genehmigungen \"(Permits)\", die sowohl kostenfrei als auch kostenpflichtig bei verschiedenen Einrichtungen der Nationalparkverwaltung Südaustraliens, dem Rat des Maralinga-Tjarutja-Volkes und beim Department of Indigenous Affairs in Westaustralien zu erhalten sind. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Wrack eines Sportflugzeuges nahe der Strecke in Western Australia und der \"Mamungari Conservation Park\", einem der zwölf Biosphärenreservate Australiens.", "section_level": 1}, {"title": "Quelle.", "content": "Steve Parish: \"Australian Touring Atlas\". Steve Parish Publishing. Archerfield QLD 2007. ISBN 978-1-74193-232-4. S. 72, 74, 91", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Anne Beadell Highway ist eine nicht asphaltierte Outbackpiste im Westen des australischen Bundesstaates South Australia und im Südosten von Western Australia. Sie verbindet den Stuart Highway in Coober Pedy (SA) mit der Great Central Road in Laverton (WA).", "tgt_summary": null, "id": 1065687} {"src_title": "Ambako Awtandilowitsch Watschadse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Formulierung.", "content": "1928 haben Werner Heisenberg und Paul Dirac erkannt, dass Ferromagnetismus in einem Festkörper durch einen effektiven Hamiltonoperator formula_1 beschrieben werden kann, der die quantenmechanischen Ortsfunktionen nicht enthält, da er lediglich aus wechselwirkenden lokalisierten Elektronenspins auf dem Kristallgitter aufgebaut ist. Die Wechselwirkung ist dabei (zunächst) reduziert auf \"benachbarte\" Spins \"(Nächste-Nachbar-Wechselwirkung).\" Im Gegensatz zum klassischen Heisenberg-Modell werden die Spins durch Vektoroperatoren ausgedrückt und gehorchen den Regeln der Quantenmechanik: Dabei Das Modell kann durch eine Verallgemeinerung der Heitler-London-Näherung für die Bildung zweiatomiger Moleküle begründet werden (siehe das einschlägige Unterkapitel in Magnetismus). Für eindimensionale Systeme kann es exakt gelöst werden (s. u.); in zwei und drei Dimensionen gibt es dagegen nur genäherte Lösungen, z. B. mit Quanten-Monte-Carlo-Methoden.", "section_level": 1}, {"title": "Erläuterungen.", "content": "Der Ferromagnetismus von Isolatoren wird bewirkt von lokalisierten magnetischen Momenten, die einer unvollständig gefüllten Elektronenschale (3d, 4d, 4f oder 5f) zuzuschreiben sind. Diesen lokalisierten magnetischen Momenten formula_11 ist ein Drehimpuls formula_12 zugeordnet, der mit dem jeweiligen Spin formula_13 ausgedrückt werden kann: mit Die Austauschwechselwirkung zwischen den magnetischen Momenten kann so durch die zugehörigen Spins ausgedrückt werden. Die Austauschwechselwirkung simuliert also die Coulombabstoßung und das Pauliprinzip. Die Kopplungskonstanten formula_10 zwischen den lokalisierten Spins werden daher auch \"Austauschintegrale\" genannt. Man nimmt an, dass die Austauschintegrale nur für benachbarte Spins merklich von null verschieden sind. Insgesamt erhält man so also einen effektiven Hamiltonoperator, der darauf ausgelegt ist, lediglich den Ferromagnetismus bei Isolatoren zu erklären:", "section_level": 1}, {"title": "Verallgemeinerungen.", "content": "Das Heisenberg-Modell kann verallgemeinert werden, indem man die Kopplungskonstante richtungsabhängig macht (d. h. indem man von \"isotropen\" zu \"anisotropen\" Systemen übergeht). Ein Spezialfall des verallgemeinerten Heisenberg-Modells ist das XXZ-Modell, das seinen Namen daher hat, dass die Kopplungskonstante in zwei Richtungen übereinstimmt (d. h. formula_21) und in \"z\"-Richtung davon abweicht (formula_22): Das Heisenberg-Modell und seine Spezialfälle werden oft im Zusammenhang mit einem angelegten Magnetfeld formula_24 in z-Richtung betrachtet. Der Hamiltonian lautet dann: Eine weitere Verallgemeinerung beinhaltet die Einbeziehung von Kopplungen \"nicht nur\" zwischen nächsten Nachbarn sowie von \"Inhomogenitäten,\" formula_26: Die Übergänge zum XY-Modell und zum Ising-Modell lassen sich am besten im n-Vektor-Modell darstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Modell im k-Raum.", "content": "Zur Analyse des Modells und zur Betrachtung der Anregungen ist es sinnvoll, das Modell im k-Raum zu betrachten. Die Transformation (diskrete Fouriertransformation) für die Spinoperatoren formula_28 lautet: Das verallgemeinerte Heisenbergmodell im Magnetfeld ohne Richtungsabhängigkeit formula_30 mit formula_31 und formula_32 lässt sich dann schreiben als wobei auch die Austauschintegrale von der Kreiswellenzahl formula_34 abhängen:", "section_level": 1}, {"title": "Grundzustand.", "content": "In diesem Abschnitt wird der Grundzustand des verallgemeinerte Heisenberg-Modells im Magnetfeld ohne Richtungsabhängigkeit betrachtet. Der Grundzustand ist der Eigenzustand des Systems mit der geringsten Energie. Dieser ist stark abhängig von den Vorzeichen der Kopplungskonstanten:", "section_level": 1}, {"title": "Ferromagnetischer Grundzustand.", "content": "Für formula_37 ist es für die Spins energetisch günstiger, sich in dieselbe Richtung auszurichten, und man spricht von einem ferromagnetischen Grundzustand formula_38. Unter Drehung aller Spinvektoren ändert sich das Heisenberg-Modell nicht, es ist also invariant unter einer Rotation. Aufgrund der Rotationsinvarianz ist keine Richtung ausgezeichnet, daher wird die Ausrichtung in z-Richtung angenommen. Die Richtung im Festkörper wird durch Anisotropien oder durch ein schwaches angelegtes Magnetfeld bestimmt. Spezialisiert man noch dann kann die Energie des Grundzustands angegeben werden als: Dabei wurde der Eigenwert des formula_41-Operators als formula_42 benutzt. Für das Spin-1/2-Heisenberg-Modell ist formula_43.", "section_level": 2}, {"title": "Ferri- bzw. antiferromagnetischer Grundzustand.", "content": "Für formula_44 ist es energetisch günstiger, wenn benachbarte Spins in unterschiedliche Richtungen zeigen. Der Grundzustand ist daher stark vom unterliegenden Kristallgitter abhängig, er kann u. a. antiferromagnetisch oder ferrimagnetisch sein. Für spezielle Kristallgitter kann es zu magnetischer Frustration kommen, siehe geometrische Frustration und Spin-Glas.", "section_level": 2}, {"title": "Magnonen und Spinwellen.", "content": "In diesem Abschnitt werden die Anregungen aus dem ferromagnetischen Grundzustand des verallgemeinerten Heisenberg-Modells im Magnetfeld ohne Richtungsabhängigkeit betrachtet. Die Anregungszustände werden dem Quasiteilchen \"Magnon\" zugeordnet. Es handelt sich dabei um kollektive Anregungen des gesamten Kristallgitters, die demnach auch als \"Spinwellen\" bezeichnet werden. Die einmalige Anwendung des formula_45-Operators auf den ferromagnetischen Grundzustand gibt einen angeregten Eigenzustand des Heisenberg-Modells und wird (normierter) \"Ein-Magnonenzustand\" genannt: Die zugehörige Energie des Zustands ist gegeben als: Die Anregungsenergie formula_48 wird dem Magnon-Quasiteilchen zugeschrieben. Betrachtet man den Erwartungswert des formula_41-Operators auf diesen Zustand, so erhält man: Dabei ist die linke Seite der Gleichung nicht mehr vom Platz \"i\" abhängig. Anschaulich bedeutet dies, dass die Anregung aus dem Grundzustand (Ein-Magnonenzustand) nicht durch das einfache Umklappen eines Spins auf einem Gitterplatz erzeugt wird, sondern dass der Ein-Magnonenzustand über das Gitter gleichmäßig verteilt ist. Daher wird der Zustand formula_51 als \"kollektive Anregung\" angesehen und als \"Spinwelle\" bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "1D-Heisenberg-Modell.", "content": "Im eindimensionalen Heisenberg-Modell sind die Spins aufgereiht auf einer Kette. Bei periodischen Randbedingungen ist die Kette zu einem Ring geschlossen. Die Eigenzustände und Eigenenergien für das eindimensionale Heisenberg-Modell wurden 1931 von Hans Bethe mit dem Bethe-Ansatz exakt bestimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenvektoren und Eigenzustände.", "content": "Da der formula_52-Operator mit dem Hamiltonoperator kommutiert, zerfällt der ganze Hilbertraum in verschiedene Unterräume, die einzeln diagonalisiert werden können. Die verschiedenen Unterräume können durch ihre formula_54 Quantenzahlen beschrieben werden. Das heißt, dass die Eigenvektoren Superpositionen aus Basiszuständen mit derselben formula_52 Quantenzahl sind. Im Bethe-Ansatz werden diese Zustände mittels der umgeklappten Zustände vom ferromagnetischen Grundzustand klassifiziert. Zum Beispiel wird der Zustand mit zwei umgeklappten Spins (also formula_56) an den Gitterplätzen formula_57 und formula_58 angegeben als: Die Eigenvektoren in einem Unterraum mit einer formula_60 Quantenzahl formula_61 sind Superpositionen aus allen möglichen Zuständen formula_62 Die Koeffizienten sind ebene Wellen und durch den Bethe-Ansatz gegeben: Die Parameter können über die Gleichungen des \"Bethe-Ansatzes\" bestimmt werden: Die Eigenvektoren sind gegeben durch alle Kombinationen der Bethe-Quantenzahlen formula_66, die die Gleichungen des \"Bethe-Ansatzes\" erfüllen. Eine Klassifikation der Eigenvektoren ist also über die Bethe-Quantenzahlen möglich. Die Bestimmung aller Eigenvektoren ist allerdings nicht trivial. Die zugehörige Energie des Zustands ist gegeben als:", "section_level": 2}, {"title": "Jordan-Wigner-Transformation.", "content": "Das 1D-Heisenberg-Modell kann bei periodischen Randbedingungen mittels einer Jordan-Wigner-Transformation auf spinlose Fermionen auf einer Kette mit lediglich nächster Nachbarwechselwirkung abgebildet werden. Der Hamiltonian formula_1 des 1D-Heisenberg Modells kann demnach geschrieben werden als: Die formula_70 sind Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren für spinlose Fermionen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Heisenberg-Modell (nach Werner Heisenberg) in der quantenmechanischen Formulierung ist ein in der theoretischen Physik viel benutztes mathematisches Modell zur Beschreibung von Ferromagnetismus (sowie Antiferromagnetismus und Ferrimagnetismus) in Festkörpern. Ziel der Betrachtung ist es, experimentell beobachtete Effekte wie die spontane Magnetisierung und die kritischen Exponenten an den Phasenübergängen zu modellieren. ", "tgt_summary": null, "id": 1145705} {"src_title": "Joakim Sjöhage", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das „Drama von Furiani“.", "content": "Ursache für den Abbruch des Wettbewerbs war der als Drama von Furiani bezeichnete Vorgang am 5. Mai 1992 vor Anpfiff des Halbfinalspiels zwischen dem Zweitdivisionär SC Bastia und Olympique Marseille. Angesichts der in diesen Jahren besonders hohen Attraktivität des Gastes (OM hatte u. a. im Vorjahr im Endspiel des Europapokals der Landesmeister gestanden), und der Tatsache, dass Marseille als „größte Stadt Korsikas“ gilt, da über 100.000 Exilkorsen dort wohnen, hatte Bastias Präsidium beschlossen, die Kapazität des Stade Armand-Cesari – häufig noch unter seinem alten Namen \"Stade Furiani\" bekannt – durch eine zusätzliche Stahlrohrtribüne um über 9.000 Plätze zu erhöhen, um „die Einnahme des Jahrhunderts“ zu erzielen. Dazu schuf der Verein in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Fakten: kurz nach dem Viertelfinalspiel am 22. April wurde die uralte, nur 750 Sitzplätze umfassende \"Tribune Claude Papi\" ohne behördliche Genehmigung abgerissen. Der Aufbau der Zusatztribüne erfolgte unter extremem Zeitdruck; nachdem die FFF der Verschiebung des Spiels zugestimmt hatte, blieb lediglich genau eine Woche Zeit für ihre Errichtung. Gründungsarbeiten im Boden fanden nicht statt, ebenso wenig wurde die Statik der 100 m langen und bis zu 15 m hohen Konstruktion durch gegossene oder gemauerte Stützpfeiler verbessert. Die finanziellen Erwartungen der Verantwortlichen erfüllten sich vollauf: 18.000 verkaufte Karten erbrachten eine Bruttoeinnahme von etwa 3 Mio. Francs (entsprechend rund 450.000 Euro). Um 20.23 Uhr, sieben Minuten vor Spielbeginn, brach die Leichtbautribüne zusammen; der Einsturz forderte 18 Tote und über 2.350 Verletzte als Opfer. Ein Fußballspiel wurde nicht ausgetragen. Am Tag danach verzichtete der SC Bastia auf seine weitere Teilnahme; die FFF erklärte Olympique Marseille daraufhin zum Sieger, der vier Tage später das Finale bestreiten sollte. Olympique lehnte dies eingedenk der Opfer ab, was den Verband dazu bewog, den Wettbewerb ohne Ermittlung eines Pokalsiegers abzubrechen. 14 Verantwortliche wurden angeklagt und zum Teil verurteilt. Bastias Klubpräsident Jean-François Filippi, von seinen Funktionen in Verein und Regionalverband bald nach der Katastrophe zurückgetreten, fand neun Tage vor Prozessbeginn ein gewaltsames Ende: am 26. Dezember 1994 wurde er vor seinem Haus erschossen. Ob dieser Mord mit den Ereignissen des 5. Mai 1992 zusammenhing oder dem Geschäftsmann und Kommunalpolitiker Filippi galt, konnte nicht aufgeklärt werden. Die vermutlichen Täter, die der korsischen Befreiungsbewegung FLNC zugerechnet wurden, starben kurz darauf gleichfalls durch Gewehrkugeln. Zwanzig Jahre nach den Ereignissen hat die FFF auf Wunsch ihrer korsischen Untergliederung beschlossen, dass der französische Fußball erstmals am 5. Mai 2012 einen „Tag der Besinnung“ einlegt; an diesem Tag fand im gesamten Land zum Gedenken an die Opfer dieser Tragödie kein einziges Spiel statt, weder im Amateur- noch im professionellen Bereich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1991/92 war die 75. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften. In diesem Jahr meldeten 6.343 Vereine. Es war die bisher einzige Austragung ohne ein Endspiel und ohne einen Sieger \"(siehe unten)\". ", "tgt_summary": null, "id": 1272976} {"src_title": "Arnold Scholz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Ursprünge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Gründer.", "content": "EuroBrun wurde Ende 1987 von dem Italiener Giampaolo Pavanello und dem Schweizer Walter Brun gegründet. Beide waren im Motorsport bereits bekannt. Gianpaolo Pavanello betrieb seit den 1970er-Jahren den Rennstall Euroracing, der anfangs in der italienischen Formel 3 aktiv war und später mit Michele Alboreto (1980), Mauro Baldi (1981) und Oscar Larrauri (1982) die europäische Formel-3-Meisterschaft gewann. Zwischen 1983 und 1985 organisierte Euroracing das Formel-1-Engagement des italienischen Automobilherstellers Alfa Romeo, blieb dabei aber, anders als in der Formel 3, erfolglos. Als Alfa Romeo Ende 1985 die Formel 1 aufgab, kehrte Euroracing zunächst in die Formel 3 zurück und bestritt 1987 ein Jahr in der Formel 3000. Der andere Gründer von EuroBrun, der Schweizer Unternehmer Walter Brun, hatte in den 1970er-Jahren Geschäfte mit dem Aufstellen von Glücksspielautomaten gemacht. Das trug ihm in der Rennsportszene den Spitznamen „Flipperkönig“ ein. Brun war ein passionierter Rennfahrer und unterhielt seit 1983 den in der Schweiz ansässigen Rennstall Brun Motorsport, mit dem er an Sportwagen- und Langstreckenrennen teilnahm. Bei Brun Motorsport lagen Triumph und Tragödie eng beieinander: 1985 verunglückte der deutsche Rennfahrer Stefan Bellof in Spa-Francorchamps in einem Brun-Porsche tödlich. Ein Jahr später setzte sich Bruns Privatteam gegen die Werksteams von Jaguar und Porsche durch und gewann die Sportwagen-Weltmeisterschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Die Gründung von EuroBrun.", "content": "Nach dem Titelgewinn in der Sportwagenmeisterschaft drängten Bruns bisherige Sponsoren – unter ihnen der deutsche Likörhersteller Mast-Jägermeister – zum Einstieg in die Formel 1. Brun sah in diesem Schritt eine neue Herausforderung, erkannte aber, dass seine Werkstatt in Stans nicht in der Lage war, ein eigenes Formel-1-Chassis zu entwickeln. Auf der Suche nach einem externen Chassishersteller nahm Brun im Frühjahr 1987 Kontakte zu Reynard auf, die allerdings aus Kapazitätsgründen nicht zum Erfolg führten: Reynard hatte bislang nur Formel-3-Chassis produziert und plante für 1988 die Ausweitung in die Formel 3000. Daneben konnte Reynard die zusätzliche Konstruktion eines Formel-1-Chassis 1987 nicht leisten. Im Juli 1987 ergab sich stattdessen eine Verbindung Bruns zum Euroracing-Team, das nach zwei Jahren in kleineren Klassen an einem Wiedereinstieg in die Formel 1 interessiert war. Den Kontakt zwischen Brun und Pavanello stellte der argentinische Rennfahrer Oscar Larrauri her, der seinerseits ein Cockpit in der Formel 1 suchte. Larrauri kannte beide Teamchefs: 1982 war er für Pavanello in der Formel 3 aktiv gewesen, und 1987 fuhr er für Brun Sportwagenrennen. Im September 1987 gründeten Brun und Pavanello den Rennstall EuroBrun Racing, in dem das bisherige Euroracing-Team aufging. Brun und Pavanello hielten jeweils 50 Prozent der Anteile. Sitz des Rennstalls war die Euroracing-Werkstatt in Senago bei Mailand. Pavanello war für die technische Seite des Teams zuständig, während Brun der kaufmännische Leiter war. Die Zeit für den Einstieg in die Formel 1 schien aus Bruns und Pavanellos Sicht günstig zu sein. Die Formel-1-Saison 1988 war das letzte Jahr, in dem aufwendige Turbotriebwerke zugelassen waren; ab 1989 mussten alle Teams mit herkömmlichen Saugmotoren antreten. Diese Regeländerung ließ erwarten, dass die Formel 1 wieder wie vor der Turbo-Ära mit geringeren Finanzmitteln zu betreiben wäre. Allerdings wuchs zugleich die Konkurrenz: Im Hinblick auf die erhoffte Kostensenkung schrieben sich nach Bekanntwerden der Regeländerung neben EuroBrun noch zahlreiche Teams neu in die Formel 1 ein. Zu ihnen gehörten AGS (1986), Coloni und March (beide 1987), Rial und BMS Scuderia Italia (beide 1988). Walter Brun äußerte vor den ersten Rennen hohe Erwartungen: Im März 1988 erklärte er, EuroBrun solle innerhalb von drei Jahren zu den fünf besten Teams der Formel 1 gehören; anderenfalls werde er Ende 1990 den Betrieb einstellen. Kritik an seinem Partner Euroracing ließ er nicht gelten: Angesprochen auf die geringen Erfolge des Teams in den Jahren 1983 bis 1985 erklärte er: „Die größten Chaoten waren damals doch die Alfa-Leute – und nicht der Pavanello.“", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte des Formel-1-Engagements.", "content": "EuroBrun engagierte sich drei Jahre lang in der Formel 1. In der ersten Saison konnte das Team seine eigenen Erwartungen nicht erfüllen. Die Schwierigkeiten im Rennbetrieb waren kaum zu überwinden. Gleichwohl war die erste Saison insgesamt die erfolgreichste; immerhin gelangen den Fahrern in diesem Jahr sieben Zielankünfte. Walter Brun sah die Ursache für die unbefriedigenden Ergebnisse in erster Linie bei Euroracing. Hatte Brun im März 1988 noch erklärt, die Zusammenarbeit mit Pavanello sei „großartig“Motorsport Aktuell, Heft 6/1988, S. 4., so hielt er die Entscheidung für eine Verbindung mit Euroracing sechs Monate später bereits für seinen „größten Fehler“.Motorsport Aktuell, Heft 36/1988, S. 5. In den Wintermonaten 1988/89 versuchte Brun daraufhin, das Team umzustrukturieren und eine Trennung von Euroracing durchzusetzen. Seine Bemühungen scheiterten allerdings, und die Allianz mit Euroracing blieb auch in den folgenden zwei Jahren bestehen. Die sportliche Lage änderte sich 1989 und 1990 nicht. In seinem zweiten Jahr konnte sich EuroBrun nicht einmal für ein einziges Rennen qualifizieren. Damit war es das Team mit dem geringsten Erfolg in der Formel-1-Saison 1989. Im dritten Jahr war die Lage nicht wesentlich besser. Zwei Rennteilnahmen und eine Zieldurchfahrt ergaben sich zu Beginn der Saison; danach folgte eine Reihe von Nichtqualifikationen, die zum vorzeitigen Ende des Rennstalls führte.", "section_level": 1}, {"title": "1988: Schwierigkeiten in der Debütsaison.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ausgangslage.", "content": "Als Einsatzfahrzeug für 1988 meldete das Team den EuroBrun ER188, einen konservativ gestalteten Rennwagen, der von den Euroracing-Technikern Bruno Zava und Mario Tollentino konstruiert worden war. Viele Beobachter hielten das groß dimensionierte Auto für veraltet; ehemalige Alfa-Romeo-Piloten wie Eddie Cheever waren sogar der Ansicht, der ER188 sei lediglich eine überarbeitete Version des Alfa Romeo 184T, den Euroracing 1984 und 1985 in der Formel 1 eingesetzt hatte.Motorsport Aktuell, Heft 29/1988, S. 21. Auch diese Wagen hatten Zava und Tollentino entwickelt. Als Antrieb diente 1988 ein Achtzylinder-Saugmotor von Cosworth, den Heini Mader Racing Components in der Schweiz vorbereitete. Brun und Pavanello planten zunächst, lediglich ein Auto für Larrauri zu melden. Im Januar 1988 ergab sich allerdings die Möglichkeit, neben dem Argentinier auch den jungen Italiener Stefano Modena zu verpflichten, den Brun laut \"Motorsport aktuell\" für „das größte Nachwuchstalent“ bzw. den „kommenden Mann“ hielt. Brun erklärte hierzu, dass „ein richtiges Formel-1-Team nun mal zwei Autos am Start hat“. Ein weiterer Vorzug Modenas lag in dem Umstand, dass er dem Team finanzielle Unterstützung von Philip Morris International erschloss, die den Einsatz eines Zweiwagenteams erst möglich machte. Als neu gegründetes Team unterlag EuroBrun mit beiden Fahrern der Vorqualifikation, der sich auch Coloni, BMS und Rial Racing stellen mussten. Das jeweils langsamste Auto dieser Teams war von der Teilnahme am eigentlichen Qualifikationstraining ausgeschlossen.", "section_level": 3}, {"title": "Die Rennen.", "content": "In der ersten Saisonhälfte bereiteten EuroBrun weder die Vorqualifikation noch die Qualifikation selbst Probleme. Beide Fahrer überstanden regelmäßig die Vorqualifikation, und Oscar Larrauri scheiterte nur zweimal an der Qualifikation. Stefano Modenas Zeiten waren durchgängig ausreichend, um am Rennen teilzunehmen. Sein bestes Qualifikationsergebnis war der 15. Startplatz beim Großen Preis von Kanada, wo er beide Tyrrell hinter sich lassen konnte. Auch beim Großen Preis von Monaco und dem folgenden Großen Preis von Mexiko wäre eine Rennteilnahme mit Blick auf die Trainingszeiten möglich gewesen, allerdings wurde Modena in beiden Fällen wegen Regelverstößen disqualifiziert: In Monte Carlo ließ Modena das vorgeschriebene Wiegen aus, und in Mexiko wurde ein regelwidriger Heckflügel verwendet. Die erste Zielankunft eines EuroBrun erreichte Stefano Modena beim zweiten Saisonrennen, dem Großen Preis von San Marino. Allerdings war er achtmal überrundet worden und hatte nicht die erforderliche Renndistanz zurückgelegt, sodass er nicht gewertet wurde. Das erste zählbare Ergebnis fuhr Oscar Larrauri beim Großen Preis von Mexiko ein, als er, nachdem er vom letzten Platz gestartet war, als Dreizehnter mit vier Runden Rückstand ins Ziel kam. Danach erreichte Modena in Kanada, Frankreich, Großbritannien und Ungarn Zielankünfte, blieb aber jeweils deutlich außerhalb der Punkteränge. Im Sommer 1988 verschlechterte sich die Lage deutlich. Zwischen dem Großen Preis von Ungarn und Japan verpasste Larrauri sechsmal in Folge die Qualifikation, und Modena konnte sich weder in Belgien noch in Italien, Portugal oder Japan qualifizieren. Erst beim letzten Rennen der Saison in Australien gelang beiden Fahrern noch einmal die Qualifikation. Allerdings fielen sie im Rennen jeweils mit defekter Halbwelle aus. Im Laufe der zweiten Saisonhälfte erwies sich das Handling des ER188 als zunehmend problematisch. In Monza etwa, einer ausgesprochenen Hochgeschwindigkeitsstrecke, musste EuroBrun als einziges Team mit steilen Heckflügeln fahren; dennoch bauten die Autos nach Aussage der Fahrer keinen Grip auf.Motorsport Aktuell, Heft 38/1988, S. 5. Hinzu kamen Fehler in der Organisation. Beim Großen Preis von Belgien etwa lieferte Mader für die Qualifikation besondere Motoren, die eine Zusatzleistung von 20 PS aufwiesen. Pavanello entschied sich dafür, diese Triebwerke nicht im Qualifikationstraining einzusetzen, sondern sie für den Renneinsatz aufzuheben. Dazu kam es nicht: Mit den regulären Triebwerken verfehlten beide Fahrer die Qualifikation bzw. Vorqualifikation.", "section_level": 3}, {"title": "Problemanalyse.", "content": "Walter Brun machte zunächst Oscar Larrauri für die mangelnden sportlichen Leistungen verantwortlich. Er hielt Larrauri, der in den vergangenen Jahren vor allem Sportwagen gefahren hatte, für „überfordert“Motorsport Aktuell, Heft 28/1988, S. 4. und versuchte ab Mai 1988, ihn durch Christian Danner zu ersetzen. Die Überlegungen gediehen so weit, dass Danner im Juni 1988 eine Sitzprobe im ER188 durchführte. Dabei stellte sich heraus, dass der groß gewachsene Münchner keinen Platz im Cockpit des EuroBrun fand. Da EuroBrun kein Geld für eine Anpassung des Cockpits hatte, behielt Larrauri das zweite Auto bis zum Saisonende. Als wenig später auch Modena, den Brun für den deutlich besseren Fahrer hielt, zunehmend Schwierigkeiten mit der Vorqualifikation bekam, geriet die Arbeit von Pavanello und Euroracing in die Kritik. Brun warf dem Team ab Sommer 1988 wiederholt mangelnde Professionalität vor. Objektiv war neben dem veralteten ER188 die lückenhafte Finanzierung das größte Problem des Teams. Walter Brun konnte seine Absicht, den Rennstall durch Sponsorgelder zu finanzieren, nicht durchgängig umsetzen. Entgegen seiner anfänglichen Erwartung ließen sich nur wenige Sponsoren mit dem Team ein, sodass Brun die Werbeflächen von Rennen zu Rennen an wechselnde Partner vermieten musste. Auch dies gelang ihm nur unregelmäßig. Das Team wurde daher während der Saison 1988 im Wesentlichen von Walter Brun selbst am Leben gehalten, der monatlich 300.000 Schweizer Franken an Pavanello zahlte. Weitere Einnahmen von Sponsoren gab es – abgesehen von den Zahlungen Marlboros – kaum. Dadurch war das Team nur selten in der Lage, Entwicklungsarbeiten oder Testfahren durchzuführen, sodass EuroBrun im Vergleich zu manchen Konkurrenzteams, die auch im laufenden Jahr noch Verbesserungen brachten, ins Hintertreffen geriet.", "section_level": 3}, {"title": "Versuche der Umstrukturierung.", "content": "Im Herbst 1988 war die Verbindung zwischen Brun und Pavanello beschädigt. Gianpaolo Pavanello war bereit, Bruns Anteile am gemeinsamen Rennstall zu übernehmen und das Team ab 1989 unter eigener Führung und mit der Bezeichnung Euroracing an den Start zu bringen. Dies hätte für Walter Brun allerdings im Hinblick auf die Saison einen Verlust seiner Startplätze bedeutet. Brun erwog daraufhin, ein anderes, bereits in der Formel 1 engagiertes Team zu übernehmen. Im September 1988 kam es diesbezüglich mit Hazel Chapman, der Witwe von Colin Chapman, zu Gesprächen über die Übernahme des traditionsreichen, aber in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Team Lotus durch Walter Brun. Die Verhandlungen scheiterten nach wenigen Wochen. Walter Brun gab als Begründung an, er sei nicht bereit gewesen, den auf 6 Millionen US-Dollar dotierten Fahrervertrag mit Nelson Piquet zu übernehmen. Bruns Bemühungen, Lotus zu übernehmen, wurden in der Formel 1 zumeist mit Unverständnis oder Spott kommentiert. Im November 1988 erklärte Walter Brun sodann, er habe „zusammen mit einigen Geschäftsfreunden“ das traditionsreiche Team Brabham übernommen, das 1988 ein Sabbatjahr eingelegt und sich für die Weltmeisterschaft 1989 erneut eingeschrieben hatte. Zwischen November 1988 und Januar 1989 trat Walter Brun daraufhin sowohl als Teamchef von EuroBrun als auch von Brabham auf. Auf Pressefotos ließ er die Brabham-Piloten Stefano Modena und Martin Brundle neben dem 1989er EuroBrun-Fahrer Gregor Foitek gemeinsam mit einem ER188 abbilden. Im Januar 1989 wurde allerdings klargestellt, dass nicht Brun selbst das Team gekauft hatte, sondern ein Luzerner Geschäftsmann namens Joachim Lüthi. Daneben war auch der australische Golf-Profi Greg Norman an dem Geschäft beteiligt. Brun hingegen hatte lediglich als Strohmann gehandelt. Zur Begründung gab Brun an, dass er durch eine Verbindung zu Brabham Zugriff auf die technischen Ressourcen des britischen Traditionsteams habe bekommen wollen, um so seine eigenen Autos konkurrenzfähiger zu machen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt sei auch darüber nachgedacht worden, Brabham und Eurobrun mit identischen Autos antreten zu lassen. Dies allerdings war durch das Reglement in der Formel 1 ausdrücklich untersagt. Im Januar 1989 kam es daraufhin zu einer offiziellen Trennung von Brabham und EuroBrun. Lüthi betrieb 1989 das britische Team, während Brun gemeinsam mit Pavanello in die zweite Saison ging.", "section_level": 3}, {"title": "1989: Kein einziges Rennen für EuroBrun.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ausgangslage.", "content": "1989 versuchte Brun, den italienischen Einfluss auf das Team zu reduzieren. Zwar blieb der operative Sitz des Rennstalls in Senago, doch bezüglich neuer technischer Entwicklungen gab Walter Brun künftig britischem Know-how den Vorzug. Zu diesem Zweck gründete er in Basingstoke ein Technikbüro namens \"Brun Technics\". Hier arbeiteten zunächst Wiet Huitekoper und Tim Feast, die beide bereits 1985 an dem gescheiterten Schweizer Formel-1-Projekt Ekström Racing beteiligt gewesen waren; ab Februar 1989 übernahm George Ryton die Leitung der Operation. Ryton und seine Mitarbeiter mussten zwei Aufgaben erfüllen: Zum einen sollten sie Bruns neuen Formel-1-Wagen entwickeln; daneben arbeiteten sie an dem Sportwagenprojekt von Brun Motorsport, das für Walter Brun mit fortschreitender Saison wichtiger war als die Monopostorennen. EuroBrun trat in der Formel-1-Saison 1989 als einziges Team mit nur einem Auto an. Zwar forderte die FISA mit Beginn der neuen Saison von jedem Team den Einsatz zweier Autos; Walter Brun berief sich aber mit Erfolg auf das Concorde Agreement, das alternativ den Betrieb nur eines Autos ausdrücklich zuließ. Viele Beobachter sehen in Bruns Beschränkung auf ein Auto ein Indiz für die schwierige finanzielle Lage des Teams. Einziger Fahrer des Teams war zu Saisonbeginn der Schweizer Gregor Foitek, dessen Vater Karl den Rennstall mit regelmäßigen Zahlungen bis zum Sommer 1989 unterstützte. Nach dem Großen Preis von Belgien wurde Foitek durch Oscar Larrauri ersetzt. Während die deutschsprachige Presse üblicherweise davon ausgeht, dass Foitek angesichts der Erfolglosigkeit des Teams selbst gekündigt hatte, findet sich in anderen Quellen die Darstellung, Foitek sei von Brun wegen Überforderung zum Rücktritt veranlasst worden. Dies erscheint insoweit zweifelhaft, als Brun als Ersatzfahrer auf Larrauri zurückgreifen musste, den er im Vorjahr selbst wegen Erfolglosigkeit ersetzen wollte. Wegen des späten Beginns der Arbeiten bei Brun Technics konnte das Team für die ersten Rennen des Jahres 1989 noch nicht über ein neues Auto verfügen. EuroBrun setzte daraufhin zunächst eine überarbeitete Version des Vorjahresfahrzeugs ein, die die Bezeichnung EuroBrun ER188B erhielt. Der Wagen entsprach konzeptionell dem 1988 aufgebauten ER188, hatte aber anstelle des bisherigen Cosworth-Triebwerks einen Achtzylinder-Saugmotor von Judd, einen revidierten Vorjahresmotor, der 1988 bei Williams verwendet worden war. Der neue, von George Ryton entworfene EuroBrun ER189 debütierte erst zum Großen Preis von Deutschland. Zwar hatten neben EuroBrun auch einige andere Teams die Saison 1989 mit Vorjahresmodellen begonnen; kein anderes Team aber brauchte für die Komplettierung eines aktuellen Autos so lange wie EuroBrun. Der ER189, der bei seinem Debüt die orangefarbene Lackierung des neuen Sponsors Jägermeister trug, war anfänglich noch nicht ausgereift. Das Fahrverhalten war problematisch bis „katastrophal“, der Wagen reagierte kaum auf Abstimmungsversuche. Als sich der ER189 in seiner ursprünglichen Form nach zwei Großen Preisen als nicht renntauglich erwies, zog Brun das Auto vorläufig zurück, um Modifikationen vornehmen zu lassen, zu denen die Installation der Hinterachse des alten Autos gehörte. Beim Großen Preis von Belgien meldete das Team daher noch einmal den ER188B.", "section_level": 3}, {"title": "Die Rennen.", "content": "Gegenüber der Saison 1988 verschlechterte sich die Lage des Teams 1989 nochmals. Insgesamt nahm EuroBrun an keinem einzigen Rennen des Jahres teil. Seine vergleichsweise beste Leistung erreichte Foitek noch mit dem alten EuroBrun ER188B im Auftaktrennen der Saison, dem Großen Preis von Brasilien. Hier konnte er sich (zum einzigen Mal im gesamten Jahr) vorqualifizieren. Beim anschließenden Zeittraining am Freitag war er 24. und damit im Bereich der Qualifikation, beim zweiten Zeittraining am Samstag allerdings, als die meisten Fahrer ihre Zeiten verbesserten, fiel Foitek ab. Seine beste Rundenzeit reichte in der Gesamtwertung nur für den 29. Platz. So weit kam Foitek bei EuroBrun danach nicht wieder. Bei den zehn folgenden Veranstaltungen scheiterte er jeweils regelmäßig an der Vorqualifikation. Die mangelnde Konkurrenzfähigkeit des Teams ist insoweit außergewöhnlich, als zahlreiche andere Pirelli-Teams trotz ebenfalls eingeschränkter Budgets gelegentlich Qualifikationszeiten erreichten, die für einen Startplatz im Mittelfeld reichten. Neben der veralteten Substanz und Foiteks mangelnder Erfahrung waren auch die teils widersprüchlichen Handlungen des Personals ursächlich für den Misserfolg. Foitek berichtete, dass Pavanello, Huitekoper und Ryton an der Rennstrecke wiederholt gegenläufige Anweisungen gaben. Die Qualifikationszeiten verbesserten sich nicht, als Larrauri für die letzten Weltmeisterschaftsläufe des Jahres das Steuer des ER189 übernahm. Auch er scheiterte regelmäßig an der Vorqualifikation. Vor den Überseerennen in Japan und Australien zog sich der Sponsor Jägermeister zurück; die ER189 waren bei diesen Veranstaltungen schwarz lackiert.", "section_level": 3}, {"title": "1990: Ungesicherte Finanzen.", "content": "Bei den letzten Rennen des Jahres 1989 war der weitere Bestand des Teams fraglich. Von Walter Brun gab es zu dieser Frage widersprüchliche Einlassungen. Zunächst hieß es, EuroBrun werde 1990 nicht mehr an der Formel 1 teilnehmen; im November 1989 dagegen hielt er eine Fortsetzung des Rennbetriebs für möglich. In der letzten Novemberwoche schließlich bestätigte Brun das weitere Formel-1-Engagement; er habe einen Sponsor gefunden, der eine technische Aufrüstung des Teams möglich mache. Brun bestellte daraufhin einen exklusiven Zwölfzylindermotor und gab die Entwicklung eines neuen Autos in Auftrag. Die Verhandlungen mit dem potentiellen Sponsor scheiterten allerdings im Frühjahr 1990, sodass sich weder ein neues Auto noch ein neuer Motor realisieren ließen. Das Team setzte die Saison 1990 daraufhin mit altem Material und ohne Ambitionen fort. Die Ergebnisse waren nur geringfügig besser als in der vorangegangenen Saison.", "section_level": 2}, {"title": "Arabische Sponsoren und ein österreichischer Motor.", "content": "Im November 1989 kündigte Walter Brun an, er habe einen Geldgeber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gefunden, der bereit sei, 1990 und 1991 insgesamt 45 Millionen Schweizer Franken in sein Team zu investieren. Mit diesen Mitteln sei es ihm möglich, den 1988 in Österreich konstruierten \"Neotech\"-V12-Motor zu erwerben und in der Formel 1 einzusetzen. Der sogenannte \"Neotech-Motor\" war zwischen 1988 und 1989 in Eisenerz entwickelt worden. Einige Pressemitteilungen berichteten, dass hinter dem Projekt ein österreichisches Unternehmen namens \"Villas-Styria\" gestanden habe, das Windräder hergestellt habe und durch den Bau eines Formel-1-Motors die eigene technische Stärke habe demonstrieren wollen. In technischer Hinsicht waren Rolf Peter Marlow, ein ehemaliger BMW-Ingenieur, sowie Harald und Manfred Pehr für das Motorenprojekt verantwortlich, der Journalist Dieter Stappert war jedenfalls bezüglich der Promotionsarbeit beteiligt. Der Zwölfzylindermotor wies einen Zylinderwinkel von 70 Grad auf. Als Höchstleistung wurden 650 PS bei 14.400 Umdrehungen pro Minute angegeben. Ein Merkmal, das ihn gegenüber den anderen Formel-1-Triebwerken heraushob, war die Kraftübertragung über Mittelabtrieb. Sie bewirkte eine geringe Bauhöhe: Der Zwölfzylindermotor war „deutlich niedriger“ und zudem 4 cm kürzer als ein Cosworth-Achtzylinder. Insgesamt war das Triebwerk mit 137 kg vergleichsweise leicht. Drei Triebwerke wurden aufgebaut; eines wurde im Herbst 1989 bei AVL in Graz auf dem Prüfstand einem Dauertest mit sechs Stunden Betrieb unterzogen. Walter Brun schloss im November 1989 mit Villas-Styria einen Vertrag über den exklusiven Bezug dieses Triebwerks ab 1990; das Abkommen war auf die Lieferung von 20 Motoren ausgerichtet. Zugleich beauftragte er George Ryton mit der Konstruktion eines neuen, auf den österreichischen Motor zugeschnittenen Autos, das die Bezeichnung EuroBrun ER190 erhalten sollte. Das Geschäft mit dem arabischen Sponsor kam letztlich nicht zustande. Weder 1989 noch 1990 erhielt EuroBrun Geld aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Brun musste daraufhin im April 1990 den Bezug von Neotech-Motoren stornieren und die Entwicklung eines neuen Autos aufgeben. Der Neotech-Motor wurde im März 1990 einmalig zu Demonstrationszwecken in einen Porsche von Brun Motorsport eingebaut; eine weitere Verwendung im Motorsport gab es nicht. Es ist unklar, ob Brun tatsächlich ernsthafte geschäftliche Verbindungen in den arabischen Raum hatte oder ob der „arabische Prinz“, der an die Geschichte des Teams von Frank Williams erinnerte, lediglich eine Erfindung war, die das finanzielle Not leidende Team für andere Sponsoren interessant machen sollte. Walter Brun behauptete noch im Jahr 2012 in einem Interview, dass arabische Sponsoren wirklich Interesse an einem Einstieg in sein Formel-1-Team gezeigt hätten; letztlich seien sie aber vor der Höhe der zu erwartenden Investitionen zurückgeschreckt. Namen möglicherweise beteiligter Personen nannte er allerdings nicht.", "section_level": 3}, {"title": "Ausgangslage.", "content": "EuroBrun bestritt die Saison 1990 mit weitgehend unverändert aus dem Vorjahr übernommenem Material. Was Walter Brun anfänglich als Notlösung bezeichnet hatte, die nur so lange Bestand haben sollte, bis die Mittel der arabischen Sponsoren zweckgerecht verwendet werden könnten, wurde später, als Brun das Scheitern seines arabischen Traums eingestehen musste, zur Dauerlösung, die bis zum Ende der Saison 1990 anhielt. Einsatzfahrzeug war in der Saison 1990 der EuroBrun ER189B. Das erste Exemplar des ER189B war identisch mit dem im Sommer 1989 aufgebauten ER189; ein zweites Exemplar, das im Januar und Februar 1990 hergestellt wurde, entsprach diesem Modell weitestgehend. Im Laufe des Jahres gab es nur wenige Veränderungen, und wenn es sie gab, machten sie das Auto nicht schneller. So wurde im Frühjahr 1990 einer der ER189B auf einen einzelnen Stoßdämpfer umgerüstet. Das Auto war langsamer als der zweite ER189B, der die doppelten Stoßdämpfer der 1989er Konfiguration behalten hatte.Motorsport Aktuell, Heft 29/1990, S. 7. EuroBrun meldete zur Saison 1990 – anders als im Vorjahr und anders als die meisten kleinen Teams in dieser Saison – zwei Fahrer. Ein Fahrzeug erhielt der Brasilianer Roberto Moreno, das zweite ging an den Italiener Claudio Langes. Langes war für EuroBrun in der Saison 1990 von zentraler Bedeutung. Walter Brun hatte sich für ihn allein wegen seiner Sponsorgelder entschieden. Tatsächlich waren es die von Langes beigebrachten Sponsorgelder, die dem Team nach dem Scheitern der arabischen Verbindungen einen Start in die Saison 1990 ermöglichten. Später hielten seine Zahlungen das Team finanziell am Leben. Ein Rennbetrieb allein mit Moreno, der seit Längerem über einen verbindlichen Vertrag verfügte, wäre dagegen nicht möglich gewesen, da Moreno nicht in hinreichendem Maße Sponsorgelder mitbrachte. Obwohl Langes für die Existenz des Teams von zentraler Bedeutung war, wurde ihm im Team wenig Beachtung geschenkt. EuroBrun meldete zwar regelmäßig beide Autos, in Wirklichkeit war es aber ein Ein-Fahrer-Team: Nahezu alle Mittel flossen in Morenos Auto, das so gut wie möglich für die Vorqualifikationen vorbereitet wurde. Langes hingegen bekam regelmäßig das schlechtere der beiden Autos – ab Sommer 1990 war dies der Wagen mit der untauglichen Monoshock-Dämpfung –, und er musste sein Auto als Ersatzwagen für Moreno bereithalten, falls an dessen Auto während des Trainings etwas kaputtging. Wiederholt wurden während der Vorqualifikation technische Komponenten von Langes’ Auto abmontiert und an Morenos Wagen angebaut. Beim Großen Preis von Deutschland betraf dies beispielsweise die Motorabdeckung, die Moreno während eines Drehers in der Vorqualifikation verloren hatte. Insgesamt ähnelte Langes’ Situation der von Perry McCarthy bei Andrea Moda in der Saison 1992. Walter Brun versuchte ab Sommer 1990, Langes durch Marco Greco oder Allen Berg zu ersetzen; Langes gelang es jedoch, sich durch neue Geldgeber bis zum Ende des Jahres im Team zu halten.", "section_level": 3}, {"title": "Die Rennen.", "content": "In sportlicher Hinsicht setzte EuroBrun die erfolglose Entwicklung des Vorjahres fort. Lediglich zweimal gab es Grund zur Hoffnung. Beim Großen Preis der USA in Phoenix, jenem denkwürdigen Auftaktrennen der Saison 1990, bei dem ein Minardi auf dem zweiten und ein Osella auf dem achten Startplatz stand, qualifizierte sich Moreno überraschend als Sechzehnter und kam als Dreizehnter ins Ziel. Einen weiteren Start gab es beim Großen Preis von San Marino in Imola. Hier qualifizierte sich Moreno als 23., allerdings explodierte bereits in der ersten Rennrunde das Triebwerk. Es war die letzte Teilnahme eines EuroBrun an einem Formel-1-Weltmeisterschaftslauf. Beim Großen Preis von Mexiko überstand Moreno noch einmal die Vorqualifikation und erreichte im Qualifikationstraining eine Zeit, die ausreichend war, um den Startplatz 25 einzunehmen. Da er aber im Qualifying von der Piste abkam und sich unerlaubt von den Streckenposten anschieben ließ, wurde er wegen Inanspruchnahme fremder Hilfe disqualifiziert. Danach reihte sich eine verpasste Vorqualifikation an die nächste. Claudio Langes gelang es bei keinem einzigen Versuch, sich vorzuqualifizieren. Mehrfach erhielt er vom Team keine ernsthafte Gelegenheit hierzu, weil er nur eine oder zwei Runden fahren durfte oder die Anweisung erhielt, langsam zu fahren, um Auto, Motor oder Reifen zu schonen. Dadurch war Langes mehrfach deutlich langsamer als Bertrand Gachot im Coloni C3B, der – abgesehen vom Life L190 – das schlechteste Auto der Saison war und zumeist als „rennuntauglich“ beschrieben wurde. Langes blieb bis zum Oktober 1990 bei EuroBrun, zerstörte damit aber seinen Ruf: Nach dem Einsatz bei EuroBrun zeigte kein anderes Team mehr Interesse an ihm. Damit hält Langes einen traurigen Rekord: Mit 14 gescheiterten Vorqualifikationen bei insgesamt 14 Versuchen ist er als der erfolgloseste Fahrer der Formel 1 in die Geschichte eingegangen. Die schwachen Leistungen des Teams waren im Wesentlichen auf das Auto zurückzuführen, das Mitte der Saison einen Zustand erreicht hatte, den der Brasilianer als „unfahrbar“ beschrieb. Das Team führte mit einer Ausnahme, die allein „die Sponsoren bei Laune halten sollte“ (Moreno), keinerlei Testfahrten durch. Es gab ab Juni 1990 keine zielgerichtete Arbeit mehr, und das Team verstand das Auto nicht; die Abstimmung wurde nur noch improvisiert. Mit zunehmender Erfolglosigkeit kam beim Personal ein Mangel an Motivation hinzu, der im Spätsommer 1990 von Desinteresse abgelöst wurde. Walter Brun war angesichts der anhaltenden Erfolglosigkeit ab Juni 1990 entschlossen, sein Formel-1-Engagement so schnell wie möglich zu beenden. Da allerdings durch jedes ausgelassene Rennen eine Konventionalstrafe in Höhe von 250.000 Dollar fällig wurde, war es für Brun finanziell günstiger, den Rennbetrieb auf niedrigem Niveau bis zum Saisonende fortzusetzen. Brun selbst hatte jedenfalls ab Sommer 1990 mit der Formel 1 abgeschlossen: Seit dem Großen Preis von Großbritannien erschien er nicht mehr an den Rennstrecken. Vor den Überseerennen in Japan und Australien stellte EuroBrun den Rennbetrieb ein. Brun entsprach damit seiner eigenen Ankündigung vom März 1988. Nach eigenen Angaben zahlte er in den folgenden zehn Jahren die Schulden seines Formel-1-Abenteuers ab und war Anfang 2002 letztlich schuldenfrei.", "section_level": 3}], "src_summary": "EuroBrun war ein italienischer Formel-1-Rennstall aus den frühen Jahren der sogenannten neuen Saugmotorära. Er ging aus einer Verbindung des italienischen Teams Euroracing und des Schweizer Rennstalls Brun Motorsport hervor. EuroBrun meldete sich von 1988 bis 1990 zu 46 Großen Preisen. Bei 14 Veranstaltungen gingen Wagen des Teams an den Start, in den übrigen Fällen verpassten die Fahrer die Qualifikation oder die Vorqualifikation. In drei Jahren erreichte EuroBrun nur acht Zielankünfte, ohne dabei Weltmeisterschaftspunkte einzufahren. Mit dieser Statistik gehört EuroBrun zu den Teams mit den geringsten Erfolgen in der jüngeren Formel-1-Geschichte.", "tgt_summary": null, "id": 1806390} {"src_title": "N-Methylanilin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Eltern waren María Ana de León und Pedro Delgado. Seine Brüder waren Juan und Miguel, welche ebenfalls Verfechter der Unabhängigkeit waren. Er studierte an der Universidad de San Carlos de Guatemala und ging anschließend nach Spanien. Er war im Priesterseminar \"Tridentino\" und \"Ascensión de Nuestra Señora\" und gab Repetitorien für Anwälte für die Real Audiencia in Spanien. Ab dem 12. August 1797 war er wieder in El Salvador und war Kurienrektor, Provinzrektor, Kirchenrichter und letzter örtlicher Kommissar des Gerichtes des Heiligen Stuhls. Er betrieb intensiv Seelsorge und 1808 initiierte er die Wiederaufbauarbeiten an der alten Gemeindekirche von San Salvador, der heutigen \"Iglesia del Rosario\", welche Jahrzehnte später abgeschlossen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Unabhängigkeitsbewegung.", "content": "Mit seinem Neffen Manuel José Arce y Fagoaga und weiteren organisierte er am 5. November 1811 eine Revolte, als Zeichen zum Aufstand läutete er die Kirchenglocken von \"La Merced\". Der Aufstand begann mit dem Raub von 3.000 Waffen und dem Geld der königlichen Schatzkammer. Der Corregidor intendente, Antonio Basilio Gutiérrez de Ulloa, zog sich wie die meisten königlichen Beamten zurück. Die Aufständischen konnten San Salvador fast einen Monat halten, bis sie von den Kolonialtruppen geschlagen wurden. 1813 wurde er zum Abgeordneten der Provinz El Salvador in das Parlament nach Guatemala-Stadt gewählt, wo er als Rektor des \"Colegio Seminario o Tridentino\" arbeitete. Auf Weisung des Erzbischofs von Guatemala Francisco Ramón Valentín de Casaus y Torres wurde er von dort abgezogen, weshalb er nicht am Aufstand im Januar 1814 teilnahm. 1820 wurde er erneut als Abgeordneter gewählt und war am 15. September 1821 Mitunterzeichner der Unabhängigkeitserklärung. Am 28. November 1821 wurde er vom Abgeordneten zum \"Supremo Director\" der Provinz San Salvador (was damals Synonym für El Salvador verwendet wurde).", "section_level": 1}, {"title": "Separation von Guatemala.", "content": "Als die zentralamerikanische Regierung für die Annexion durch das Kaiserreich Mexiko stimmte, war Delgado dagegen. Als \"Supremo Director\" der Provinz San Salvador führte er am 11. Januar 1822 die Proteste gegen die Annexion durch das Mexikanische Kaiserreich unter Agustín de Itúrbide. Am 11. Januar 1822 trennte sich El Salvador von Guatemala, um nicht durch Mexiko annektiert zu werden. Als Antwort wurde San Salvador von April 1822 bis 9. Februar 1823 durch Truppen aus San Miguel (El Salvador) und aus Mexiko angegriffen. Im April 1822 besetzten guatemaltekische Truppen unter dem Kommando von Manuel Arzú, Santa Ana (El Salvador), Sonsonate. Am 3. Juni 1822 betrat Arzú San Salvador und erreichte die Plaza Major (heute Plaza Libertad), was mit einem neunstündigen Kampf und vielen Verlusten verbunden war. Die guatemaltekischen Truppen zündeten Häuser an und plünderten bevor sie abzogen. Manuel José Arce y Fagoaga kommandierte die Verteidiger von San Salvador. Am 6. Juni 1822 wurde Santa Ana und später Ahuachpan und Sonsonate von Salvadorenischen Truppen zurückerobert. Im Dezember 1822 startete Vicente Filisola, in Guatemala, in Richtung San Salvador. Er betrat die Stadt am 9. Februar 1823, er erklärte, er würde die Menschen und den Warenverkehr achten und annektierte El Salvador für Mexiko, womit die Regierung von José Matías Delgado beendet war. Delgado hatte diplomatische Schritte unternommen, um seine Regierung zu verteidigen. Dazu gehörte die Beantragung eines Waffenstillstandes bei Vicente Filisola und das entsenden einer Delegation am 2. Dezember 1822 nach Washington DC mit dem Ziel dass die Provinz El Salvador Teil der Vereinigten Staaten von Amerika wird. Nach dem Sturz des mexikanischen Kaisers wurde Delgado als Abgeordneter zur verfassungsgebenden Versammlung der \"Provincias Unidas del Centro de América\" gewählt, einer Versammlung, welche ab dem 24. Juni 1823 in Guatemala zusammentrat und Delgado zum Präsidenten wählte. Er sammelte die finanziellen Mittel, mit welchen in Guatemala die erste offizielle salvadorenische Presse gekauft wurde. Auf dieser wurde \"Semanario político-mercantil de San Salvador\" die erste Zeitung aus El Salvador, welche am 31. Juli 1824 erschien, gedruckt. Seine Zeitgenossen beschrieben ihn als unruhig lebhaft, wortgewandter Vorträger temperamentvoller Reden und Gebete, dem Patriotismus verpflichtet, streng an den Bräuchen orientiert, listig, ehrgeizig, furchtlos, stark und fair in seinen Entscheidungen und Urteilen. Von ihm erhaltene Briefe, Manifeste, Tiraden, Predigten und andere Dokumente, zeigen umstandshalber keinen polierten Stil, sondern nüchterne, klare und einfache Sprache. Am 5. Mai 1824 wurde er von Mariano Prado Baca und später Juan Vicente Villacorta Díaz in San Salvador zum Bischof ernannt. Diese Investitur wurde kirchlicherseits nicht anerkannt und führte zu heftigen Anfeindungen seitens des Erzbischofs von Guatemala, zu dessen Diözese San Salvador gehört, und des Heiligen Stuhls. Delgado starb am 12. November 1832 um 20:30 Uhr Ortszeit. Er wurde nach einem Umzug von der \"Plaza Mayor\" (heute \"Plaza Libertad\") am Fuß des Hauptaltars der Gemeindekirche von San Salvador beigesetzt. Im Dezember 1878 veröffentlichte Rafael Reyes die erste Biografie über Delgado, weitere Biografen waren: Francisco Gavidia, Carlos Meléndez Chaverri, Ramón López Jiménez, Rodolfo Barón Castro, José Salvador Guandique, Jorge Lardé y Larín.", "section_level": 1}], "src_summary": "José Matías Delgado y de León (* 2. Februar 1767 in San Salvador; † 12. November 1832 ebenda) war der Gründer von El Salvador, katholischer Priester, Prócer und Arzt. ", "tgt_summary": null, "id": 219885} {"src_title": "Resol (Unternehmen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Brauchtum.", "content": "Das rituelle Zerbrechen eines Glases bei jüdischen Hochzeiten ist ein heute noch allgemein gelebter Brauch zur Erinnerung an den zu Jerusalem verwüsteten Tempel. Die Hochzeitsgesellschaft ruft „Masel tov“, was übertragen „viel Glück“, wörtlich jedoch „guter Stern“ bedeutet. Hochzeitssteine zeigen daher üblicherweise einen Stern (Magen David), häufig im Zentrum die Buchstaben MT für Masel Tov ( für ). Weitere übliche (z. T. abgekürzte) Beschriftungen stammen aus () und (): \"Stimme des Jubels und Stimme der Freude, Stimme des Bräutigams und Stimme der Braut\" ().", "section_level": 1}, {"title": "Historische Hochzeitssteine.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "17. Jahrhundert.", "content": "Hochzeitssteine haben sich an vielen Orten erhalten. In Höchberg im Landkreis Würzburg befindet sich ein Hochzeitsstein von 1660/1661.", "section_level": 2}, {"title": "18. Jahrhundert.", "content": "Ein Hochzeitsstein befindet sich auch über dem Portal der in der Pogromnacht 1938 verschonten, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichteten Weisenauer Synagoge in Mainz-Weisenau, die zugleich das älteste noch erhaltene Gebäude der Stadt ist. Ein weiterer an der Synagoge von Altenkunstadt im Landkreis Lichtenfels, Oberfranken trägt das Datum „1726“. Ein Traustein in Wilhermsdorf stammt von 1736. Ein an der ehemaligen Synagoge in Dittigheim im Main-Tauber-Kreis existierender Traustein stammt aus dem Jahr 1769. Einer der größten und am besten erhaltenen Hochzeitssteine in Südwestdeutschland befindet sich an der 1772 errichteten Alten Synagoge in Eppingen. Der farbig gefasste Stein mit Achtstern und aufgesetzter Rosette an der Fassade des Gebäudes entging seiner Zerstörung, weil ihn der Gebäudebesitzer zur Zeit des Nationalsozialismus mit einem Fensterladen abgedeckt hatte. Der Hochzeitsstein der Synagoge Heinsheim (in einem Ortsteil von Bad Rappenau im Landkreis Heilbronn) datiert von 1796. In seiner Mitte ist ein Davidsstern mit den üblichen hebräischen Buchstaben eingemeißelt.", "section_level": 2}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "Der Hochzeitsstein von Aufhausen ist mit 1824 datiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Hochzeitsstein (auch \"Traustein\" oder \"Chuppastein\") ist ein an Synagogen befindlicher Stein zum rituellen Zerschmettern von Gläsern bei jüdischen Hochzeiten.", "tgt_summary": null, "id": 2484626} {"src_title": "Champagne and Aishihik First Nations", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete sich der Flugzeughersteller Tachikawa Hikōki neu auf den Automobilbau aus. Benutzt wurde eine geliehene Fabrik in Chōfu, Kitatama-gun, Präfektur Tokio. Da zu dieser Zeit das Benzin rationiert wurde, konzentrierte man sich auf batteriegetriebene Elektrofahrzeuge. 1946 wurden die ersten beiden Truckprototypen vom Typ EOT-46 hergestellt, die auf einem Ōta-Modell basierten. 1947 folgte der vollständig selbst entwickelte Prototyp EOT-47. Der Personenkraftwagen E4S-47 folgte im Mai und wurde nach dem Herstellungsort \"Tama\" genannt. Im Juni erfolgte die Gründung des eigenständigen Unternehmens \"Tōkyō Denki Jidōsha\" (, engl. \"Tokyo Electric Motorcar Co.\", dt. „Elektrofahrzeuge Tokio“). 1948 folgten als Nachfolgemodelle des \"Tama\" (E4S-47) der \"Tama Junior\" (E4S-48) und der \"Tama Senior\" (EMS-48) und 1949 der \"Tama Junior 4 Door\" (E4S-49). 1949 wurde der Unternehmensname auf \"Tama Denki Jidōsha\" (, dt. „Elektrofahrzeuge Tama“) geändert. Nachdem Prinz Akihito am 10. November 1952 formell zum Thronfolger ernannt wurde, erfolgte im selben Monat die Umbenennung zu Prince Jidōsha Kōgyō. 1954 erfolgte ein Zusammenschluss mit der \"Fuji Seimitsu Kōgyō\" (, dt. „Fuji-Präzisionsmaschinenindustrie“, engl. \"Fuji Precision Industries\"), wobei der Name von letzterer übernommen wurde. 1961 erfolgte die Rückbenennung zu Prince Jidōsha Kōgyō. Prince baute erfolgreich Luxusautomobile. Die bekanntesten Modellreihen waren der Skyline und der Gloria, die nach der Übernahme durch Nissan in deren Modellpalette aufgenommen wurden. Die Prince-Organisation blieb innerhalb der Nissan-Gruppe erhalten, auch wenn sie als Automarke verschwand. Als Verkaufsorganisation für Nissan-Automobile innerhalb Japans existiert sie noch heute. Außerdem spielt sie offensichtlich auch eine Rolle in der Entwicklungsabteilung von Nissan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Prince Jidōsha Kōgyō K.K. (jap., \"Purinsu jidōsha kōgyō kabushiki kaisha\", engl. \"Prince Motor Company\") war ein japanischer Automobilhersteller, der von 1947 bis zur Übernahme durch Nissan im August 1966 Luxuswagen und Nutzfahrzeuge baute.", "tgt_summary": null, "id": 2196093} {"src_title": "John R. Coffee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Petition.", "content": "Ein zentrales Instrument der Kampagne ist eine Petition, deren österreichische Fassung bislang von über 5400 Personen aus der ganzen Welt unterzeichnet wurde. Mehr als 4900 Einzelpersonen haben bisher die deutsche Petition unterschrieben. In den Petitionen wird vor den atomaren Aufrüstungsplänen des Iran gewarnt sowie von deutschen und österreichischen Unternehmen gefordert, ihre Geschäftsbeziehungen mit dem Staat einzustellen. Darüber hinaus kritisiert die Initiative die Verhältnisse im Iran selbst: \"„Systematisch werden im Iran Proteste von StudentInnen und Gewerkschaften zerschlagen, Frauen brutal unterdrückt, nationale und religiöse Minderheiten, Schwule und Lesben und RegimegegnerInnen verfolgt. Hinrichtungen und Folter, auch an Minderjährigen, sind an der Tagesordnung, staatliche Willkür, Armut und Korruption allgegenwärtig.“\" Von der deutschen und österreichischen Bundesregierung fordert die Initiative den Erlass von Sanktionen gegen den Iran, die Unterstützung der iranischen Opposition und ein Verbot der Hisbollah im Inland. Prominente Unterstützer der Petitionen sind:", "section_level": 1}, {"title": "Aktionen.", "content": "Neben der Petition forciert die Initiative verschiedene öffentliche Aktionen, darunter Demonstrationen und Vorträge. Die Sprecherin und ein Vorstandsmitglied der österreichischen Initiative veröffentlichten zudem ein Buch zum Thema („Der Iran – Analyse einer islamischen Diktatur und ihrer europäischen Förderer“).", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Am 9. März 2005 störte eine Gruppe von Mitgliedern der trotzkistischen Gruppe Arbeiter*innenstandpunkt eine Veranstaltung der Stop-the-Bomb-Kampagne im Wiener Kulturzentrum Café 7stern. Dabei wurde eine Besucherin, Mary Kreutzer, von Michael Pröbsting, einem der damaligen Sprecher der Gruppe, tätlich angegriffen und verletzt. Im März des Folgejahres wurde dieser dafür wegen Körperverletzung verurteilt. Der Historiker Benny Morris stellte auf einer Konferenz der Initiative in Wien im Jahr 2008 einen Präventivschlag auch mit nicht konventionellen Waffen gegen das iranische Atomprogramm als erforderlich dar. Ferner sei einer Mitarbeiterin der offiziellen Nachrichtenagentur des iranischen Regimes IRNA der Zutritt zu der Veranstaltung verwehrt worden. Fabian Köhler warf Stop the Bomb 2012 im Neuen Deutschland Kriegstreiberei und Islamophobie vor. Die Organisation bedränge und diffamiere angeblich auch Personen und Organisationen, die Geschäfte mit Iran außerhalb des atomarer bzw. militärischer Belange betreiben. Stop the Bomb weist diese Vorwürfe zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stop the Bomb (STB) ist eine überparteiliche Initiative, die sich mit prominenter Unterstützung gegen Geschäfte mit dem iranischen Regime und für die Unterstützung der säkularen, rechtsstaatlich-demokratischen Opposition im Iran engagiert. Die Initiative ging im Dezember 2007 in Österreich an die Öffentlichkeit und wird dort von dem Verein „MEDEA - Middle East Democracy Alliance / Allianz für Demokratie im Nahen Osten“ getragen. Seit Oktober 2008 existiert das Bündnis auch in Deutschland, wo es von dem Verein „Mideast Freedom Forum“ getragen wird. Neben dem Terror des Regimes gegen seine eigene Bevölkerung geht es Stop the Bomb vor allem um die Bedrohung Israels und des Westens, die vom iranischen Regime und dem iranischen Atomprogramm ausgeht.", "tgt_summary": null, "id": 1673099} {"src_title": "Bauru-Gruppe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Eric Cantor wuchs in einem konservativen jüdischen Elternhaus auf. Seine Vorfahren stammen aus Osteuropa und wanderten Anfang des 20. Jahrhunderts in die USA ein. Cantors Vater war 1980 Schatzmeister des Wahlkampfteams Ronald Reagans. Cantor besuchte die private \"Collegiate School\" in Richmond und studierte an der George Washington University, die er 1985 mit dem Bachelor of Arts abschloss und am College of William & Mary, von dem er 1988 den Juris Doctor erhielt. An der Columbia University erwarb er zusätzlich 1989 den Master of Science in Immobilienentwicklung. Nach seinem Studium arbeitete Cantor als Geschäftsmann und Anwalt im Betrieb seiner Familie. Seit 1989 ist er mit Diana Fine Cantor verheiratet. Sie haben drei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Bereits 1981, als Studienanfänger an der George Washington University, arbeitete er für Tom Bliley, den damaligen Vertreter des 7. Kongresswahlbezirks Virginias im Repräsentantenhaus, und war im Wahlkampf 1982 Blileys Fahrer. Von 1992 bis zum 1. Januar 2001 war er Mitglied des Abgeordnetenhauses von Virginia. Seit dem 3. Januar 2001 war er Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus. Während seiner ersten Legislatur war er Vorsitzender der \"Congressional Task Force on Terrorism and Unconventional Warfare\". Außerdem gehörte er den Ausschüssen für Financial Services und Ways and Means an. In den folgenden drei Wahlperioden fungierte er als stellvertretender (deputy) Whip. Am 19. November 2008 wurde Cantor einstimmig zum Whip der Republikaner gewählt. Im August 2008 galt Cantor als ein möglicher Kandidat des von den Republikanern für die Präsidentschaft nominierten John McCain für das Amt des Vizepräsidenten bei der Präsidentschaftswahl 2008. Von den 45 Abgeordneten jüdischen Glaubens im 111. Kongress war Cantor der einzige Republikaner. Nachdem die Republikaner in den Wahlen im November 2010 Sitze gewonnen und die Mehrheit im Repräsentantenhaus errungen hatten, wurde Cantor am 3. Januar 2011 zum Mehrheitsführer des Repräsentantenhauses des 112. Kongresses gewählt und ist somit nach dem Speaker John Boehner die Nummer zwei der Republikanischen Partei. Am 10. Juni 2014 unterlag Cantor bei der Vorwahl der Republikanischen Partei überraschenderweise seinem weitgehend unbekannten Herausforderer, dem Tea-Party-Anhänger Dave Brat. Cantors Niederlage war von erheblichem Medieninteresse begleitet. Unmittelbar darauf kündigte Cantor an, die Funktion des Mehrheitsführers im Repräsentantenhaus zum 31. Juli 2014 niederzulegen. Obwohl Cantor zunächst ankündigte, sein Mandat bis zu dessen Ende am 3. Januar 2015 auszuüben, legte er es am 18. August 2014 ebenfalls nieder und schied damit vollständig aus dem Kongress aus. Brat setzte sich sowohl bei der fälligen Nachwahl als auch bei der regulären Kongresswahl durch und trat am 4. November 2014 Cantors Nachfolge im Kongress an. Cantor wechselte im Herbst 2014 in die Finanzbranche und wurde Vizechef und Mitglied des Verwaltungsrates der Investmentbank Moelis.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Cantor veröffentlichte zusammen mit den Abgeordneten Kevin McCarthy und Paul Ryan im September 2010 das Buch \"Young Guns – eine neue Generation konservativer Anführer\", in dem sie das republikanische Establishment kritisierten und eine Rückbesinnung der Republikaner auf konservative Werte und eine strikte Anti-Ausgaben-Politik forderten. Cantor will das Bildungssystem verbessern und fordert ein einfacheres Steuersystem.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eric Ivan Cantor (* 6. Juni 1963 in Richmond, Virginia) ist ein US-amerikanischer Politiker. Er ist Mitglied der Republikanischen Partei und vertrat von 2001 bis 2014 den siebten Kongresswahlbezirk Virginias im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Ab 2009 war er Whip der Republikaner und vom 3. Januar 2011 bis zum 31. Juli 2014 Mehrheitsführer des Repräsentantenhauses.", "tgt_summary": null, "id": 1343973} {"src_title": "Fußball-Regionalliga 2009/10", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium und Aufstieg zum Senator.", "content": "Nach dem Schulbesuch an der Academia de Santa Ana und der Escuala Norma Ulises Francisco Espaillat in seiner Geburtsstadt absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universidad Autónoma de Santo Domingo, das er im August 1950 mit einer Dissertation zum Thema \"La unidad de Jurisdicción analizada en el ejercicio de la acción pública y la acción civil\" abschloss. Nach einem Postgraduiertenstudium an der Universität Complutense Madrid, das er 1951 mit einer Dissertation zum Thema \"El Asilo político\" beendete, war er als Rechtsanwalt tätig. Seine politische Laufbahn begann er 1963 als Sekretär des Komitees der Unión Cívica von Santiago de los Caballeros, doch wurde er bereits im darauf folgenden Jahr Mitglied des Partido Revolucionario Dominicano (PRD). In der Übergangsregierung von Oberst Francisco Alberto Caamaño war er von April bis September 1965 Generalstaatsanwalt und Mitglied der Verhandlungsdelegation über die Behandlung der Opfer der Dominikanischen Revolution. Zugleich war er während dieser Zeit maßgeblich an der Neugestaltung des Verfassungsrechts beteiligt. Jorge Blanco war zwischen 1966 und 1973 Mitglied des Nationalen Exekutivkomitees und der Politischen Kommission und dann von 1977 bis 1979 Präsident des PRD. Dazwischen war er von 1973 bis 1975 Vorsitzender der Rechtsanwaltsvereinigung und dann 1975 bis 1976 Mitglied der Kommission zur Ausarbeitung eines Handelsgesetzbuchs (Código de Comercio). 1978 folgte seine Wahl zum Mitglied des Senats (Senado), wo er zugleich Sprecher des Distrito Nacional war.", "section_level": 2}, {"title": "Präsident 1982 bis 1986 und späteres Leben.", "content": "Nach dem Selbstmord von Präsident Antonio Guzmán Fernández am 4. Juli 1982 und der einmonatigen Übergangspräsidentschaft des bisherigen Vizepräsidenten Jacobo Majluta wurde er nach seiner erfolgreichen Wahl am 16. Mai 1982 am 16. August 1982 als Präsident der Dominikanischen Republik vereidigt. Trotz der gleichen Parteizugehörigkeit von Guzmán Fernández und Jorge Blanco verband die beiden ein bitterer Streit, die letztlich dazu führte, dass Jorge Blanco den PRD im Senat zur Opposition gegen die Regierung von Guzmán aufrief. Dabei kursierten zunehmend Gerüchte über Korruption und Vetternwirtschaft innerhalb der Regierung Guzmán und insbesondere dessen Familie. Mit dem Amtsantritt Jorge Blancos wurden daher auch Hoffnungen hinsichtlich eines klaren Bruchs mit dem Patrimonialismus des bisherigen Präsidenten und des Machteinflusses der Armee verbunden, zumal der PRD unter Jorge Blanco mit 17 von 27 Sitzen im Senat und 62 von 120 Sitzen im Abgeordnetenhaus (Cámara de Diputados) über absolute Mehrheiten im Parlament verfügte. Allerdings wurden bald auch seine Machtbeschränkungen deutlich, wie zum Beispiel im April 1984 als starke Preisanstiege als Teil eines wirtschaftlichen Stabilisierungsprogramms aufgrund der Vorgaben des Internationalen Währungsfonds (IMF) zu Massenunruhen mit zahlreichen Todesfällen führten. Dieses trübte die Bemühungen der Regierung hinsichtlich der Bürgerrechte und Menschenrechte, mit denen der PRD eigentlich starke Unterschiede zur früheren Präsidentschaft von Joaquín Balaguer aufzeigen wollte. Schließlich endete die Nominierung des Präsidentschaftskandidaten im November 1985, mit der der PRD die parteiinternen demokratischen Prozeduren fortsetzen wollte, mit einem Schusswechsel im Tagungsort, dem Concorde Hotel von Santiago. Jorge Blanco regierte die Dominikanische Republik in einer Zeit dramatischer wirtschaftlicher Schwierigkeiten, die überwiegend vom IMF aufgebürdet wurde. 1985 gab es zum ersten Mal seit dem Bürgerkrieg von 1965 eine negative Wachstumsrate. Am 16. August 1986 folgte ihm Balaguer im Amt des Präsidenten. Am Ende seiner Amtszeit wurde er zwar von vielen als einer der vielversprechendsten Politiker der Dominikanischen Republik gesehen, allerdings musste er am 30. April 1987 nach langen Vernehmungen und einem Haftbefehl wegen Korruptionsverdachts aufgrund illegalen Erwerbs von militärischem Ausrüstungsmaterial in die Botschaft von Venezuela fliehen, wo er politisches Asyl beantragte. Ein Herzanfall führte jedoch zu seiner Unterbringung in einer Klinik in Santo Domingo, nachdem die venezolanische Regierung seinen Asylantrag abgelehnt hatte. Anschließend wurde ihm unter der Voraussetzung der Vollstreckbarkeit des Haftbefehls die medizinische Behandlung in den USA gestattet. Im November 1988 ließ Präsident Balaguer die weitere Strafverfolgung wegen Korruption verkünden, worauf gegen Jorge Blanco in Abwesenheit Anklage erhoben wurde, die zu einer Geldstrafe von mehreren Millionen und einer Haftstrafe von 23 Jahren führte. Die Anklage in dem monatelang im Fernsehen publizierten Gerichtsverfahren wurde dabei von dem späteren obersten Drogenfahnder Marino Vinicio Castillo vertreten. Im Mai 2001 kam es zu einer Revision des Verfahrens vor dem Obersten Gericht, die zur Feststellung führte, dass das Verfahren durch massive Einmischungen von Balaguer gesteuert worden war. Das Urteil wurde aus diesem Grunde aufgehoben. Jorge Blanco, der die Anschuldigungen stets zurückwies, sah sich als Opfer einer politischen Verfolgung durch seinen Gegner Joaquín Balaguer. Jorge Blanco war zuletzt als Rechtsanwalt tätig und Mitglied der Kanzlei Jorge Mera & Villegas in Santo Domingo. Als Partner der Kanzlei beschäftigte er sich überwiegend mit Bankrecht, Verfassungsrecht, Strafrecht, Zivilrecht, Gesellschaftsrecht, Privatisierung und Prozessrecht.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Jorge Blanco befand sich seit einem Sturz am 20. November 2010 für 36 Tage im Koma. Bereits Ende November 2010 wurde für wenige Stunden vom Ableben des Präsidenten in den Medien berichtet. Er starb allerdings erst am Morgen des 26. Dezember 2010.", "section_level": 2}], "src_summary": "José Salvador Omar Jorge Blanco (* 5. Juli 1926 in Santiago de los Caballeros; † 26. Dezember 2010 in Santo Domingo) war ein dominikanischer Politiker des Partido Revolucionario Dominicano (PRD). Er war von 1982 bis 1986 Staatspräsident der Dominikanischen Republik.", "tgt_summary": null, "id": 1349790} {"src_title": "Albertis S. Harrison", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Siedlungsgebiet.", "content": "Die Nachkommen der Jász leben in der Region Jászság (deutsch früher auch Jazygien genannt, bis 1876 ein Komitat von 1.100-km2, aber relativ dünn besiedelt), dem nordwestlichen Teil des heutigen Komitat Jász-Nagykun-Szolnok, dessen Zentrum die Stadt Jászberény ist. An Jassen in anderen Regionen gibt es heute keine kollektive Erinnerung mehr.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Name.", "content": "Die Jász gehen auf im 13. Jahrhundert nach Ungarn vermutlich aus dem Steppenvorland des Nordkaukasus eingewanderte Alanen zurück. Pálóczi-Horváth denkt darüber nach, ob sie Nachkommen einer aus Quellen des 10. Jahrhunderts bekannten Gruppe von Alanen aus der Gegend von Kiew waren, die sich aber archäologisch nicht nachweisen lässt und von der fraglich ist, ob sie im 13. Jahrhundert noch existierte, die Herkunft aus dem Nordkaukasus ist also wahrscheinlicher. Der Name der Jász/Jassen geht wohl auf die Selbstbezeichnung einer (vielleicht westlichen) Gruppe der Alanen zurück, der etwa \"Ās\" geheißen haben muss und von der z. B. die georgisch-mittelalterliche Bezeichnung der Alanen \"os/ows\" (os-eti heißt ursprünglich georgisch „Land der Os“) und die russisch-mittelalterliche Bezeichnung \"Ясы (Jassy)\" kommen dürfte. Aus dem frühen 13. Jahrhundert sind mehrere Ortsnamen überliefert, die auf die Anwesenheit von „Osz“ hinweisen, so \"Oszlár\" und \"Uzlari\" als Wurzel des späteren Namens Tiszaeszlár. Die Beziehungen zwischen diesen \"Osz\" und den ab 1318 in den ungarischen Quellen genannten \"Jasz\", bleiben unklar und umstritten. Wenn es sich nicht unmittelbar um Vertreter der selben Gruppe gehandelt, ist eine indirekte Beziehung wahrscheinlich. Mangels alanischer Quellen sind die Namen aber nur aus Fremdbezeichnungen hypothetisch zu rekonstruieren. Die Bezeichnung \"Ās\" ist bis ins 13. Jahrhundert auch für eine regionale Gruppe der nordkaukasischen Alanen überliefert. Mittelalterlich-ungarische Quellen nannten die Jász lat. \"Iazones/Iasones\", oder aus biblischer Vorstellung fälschlich \"Philistei\". Das erstmals 1323, vorwiegend aber erst in der Neuzeit verwendete „Jazygen“, das eine Herkunft von den antiken Jazygen suggeriert, geht auf eine antikisierende Legende (ähnlich der angeblichen Kontinuität der Ungarn von den Hunnen) zurück, geschichtswissenschaftlich ist seit langem nachgewiesen, dass die Jász im Mittelalter nach Ungarn einwanderten, als die Jazygen lange nicht mehr existierten.", "section_level": 1}, {"title": "Frühere Sprache.", "content": "Die einzige literarische Aufzeichnung der jassischen Sprache wurde 1958 in der ungarischen Széchényi-Nationalbibliothek gefunden: eine kurze Vokabel-Liste von 1422 mit 40 meist landwirtschaftlichen Wörtern mit lateinischer, seltener ungarischer Übersetzung. Die Sprache wurde mit der Hilfe der ossetischen Analogie rekonstruiert. Schon vor der Entdeckung dieser Wortliste war aus der Auswertung von Personennamen, z. B. auf einer Urkunde 1323 und auf einem osmanischen Steuerregister aus Jászság von 1550 relativ klar, dass die Jász im Gegensatz zu den zeitgleich nach Ungarn eingewanderten Kumanen und den etwas eher eingewanderten Petschenegen, die beide turksprachig waren, ursprünglich einen nordostiranischen Dialekt verwendeten, der dem Alanisch-Ossetischen nahesteht. Seit Ende 16./17. Jahrhundert gibt es keine Hinweise mehr auf diese Sprache, die offenbar vom Ungarischen verdrängt wurde, auch die seitdem verwendeten Namen der Jász sind ungarisch.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte in Ungarn.", "content": "Die Anwesenheit von Jász und Kumanen (ungarisch \"Kun\", Pl. \"Kunok\") im Königreich Ungarn war Ergebnis von Fluchtwellen ab den 1220er Jahren vor dem Mongolensturm aus den Steppen östlich von Ungarn. Anfangs siedelten sie sich in verschiedenen Teilen des Landes an. König Béla IV. förderte in den 1240er Jahren die Ansiedlung in der dünn besiedelten Tiefebene östlich von Buda, um die Hauptstadt nach den mongolischen Verwüstungen in Ungarn besser vor mongolischen Angriffen schützen zu können. Etwa 100 Jahre später erhielten die Jász sogar eine autonome privilegierte Selbstverwaltung im ungarischen Feudalsystem. Zu diesen autonomen Privilegien gehörten der gemeinschaftliche Landbesitz in Jászság, die Befreiung von einigen Sondersteuern und Zöllen, die Befreiung von Abgaben, Frondiensten und Leibeigenschaft für den ungarischen Adel und das Privileg, interne juristische Angelegenheiten nach ihren Traditionen (\"iudex Philisteorum seu Iazonorum\"=„Recht der Philister oder Jassen“) selbst zu regeln. Nur eine gemeinschaftliche Abgabe an den ungarischen König musste entrichtet werden. Im Gegenzug hatten sie dem König bewaffnete Truppenaufgebote zu stellen, die unter dem Kommando ihrer gewählten „Kapitäne“ (ungarisch \"kapitány\"), die vom ungarischen Palatin bestätigt werden mussten, standen. Die älteste erhaltene schriftliche Kodifikation der regionalen Privilegien der Jász stammt von 1323, 1366 und 1465 folgten Erweiterungen, man nimmt aber an, dass es schon eher Vorrechte gab. Interne und juristische Angelegenheiten regelten 18 jassische Clanoberhäupter und drei gewählte Kapitäne (im 19. Jahrhundert existierten fünf, bei den Kumanen im Mittelalter sechs, im 19. Jahrhundert elf) in ihren Bezirkshauptorten („Stühle“, lat. \"sedes\", ungarisch \"szék\", Plural \"székek\"). Schon im Spätmittelalter wurden zunehmend ungarische Adelige und nicht mehr nur jassische Clanchefs zu Kapitänen gewählt. Ganz ähnliche kollektive autonome Privilegien erhielten im 13. Jahrhundert in Zentralungarn auch die zahlreicheren Kumanen und in Grenzgebieten die ungarischen Grenzsiedler der Szekler, die Siebenbürger Sachsen und die Zipser Sachsen. Während der Türkenkriege ab 1526, besonders dem Ungarischen Bürgerkrieg (nach der Schlacht bei Mohács und der ersten türkischen Belagerung von Wien) fiel Jászság unter direkte osmanische Herrschaft Süd- und Mittelungarns des Eyalet von Buda, später von Eger. Damals wurde ein großer Teil der Jász vertrieben oder verließ freiwillig Haus und Hof. Die folgenden, fast permanenten, auch von irregulären Truppen ausgetragenen Grenzkriege zwischen den drei Teilen Ungarns, Osmanisch-Ungarn, Königliches Ungarn und Fürstentum Siebenbürgen führten zur weiteren Entvölkerung. Die Privilegien der Jassen und Kumanen wurden in osmanischer Zeit abgeschafft. Nach der Eroberung Osmanisch-Ungarns im Großen Türkenkrieg 1683–99 kehrten einige Nachfahren der Jász und Kun zurück und traten für die Wiederherstellung ihrer alten regionalen Privilegien ein. Es gibt keine Hinweise, dass die wohl schon vorher rückläufig gebrauchte alte Sprache der Jász nach der osmanischen Zeit noch existierte, der letzte bekannte Sprecher der Turksprache der ungarischen Kumanen starb 1770. Nicht nur sprachlich, auch ethnologisch-kulturell hatten sich die Nachkommen-Familien durch Kontakte und Eheschließungen der ungarischen Umgebung angeglichen. Sie mussten jedoch ihr Land zurückkaufen, da Leopold I. dieses zwischenzeitlich an den Deutschen Orden als Königslehen verkauft hatte. Nach Sammlung und Übergabe von letztlich über 500.000 Forint (Gulden) setzte Maria Theresia die Nachkommen-Familien der Jassen und Kumanen in ihre alten regionalen Privilegien verbunden mit der Heerespflicht wieder ein, wozu am 6. Mai 1745 das „Redemptio-Diplom“ erlassen wurde (lat. \"redemptio\"=„Erlösung“ oder „Freikauf“). Die Jassen und Kumanen stellten bis ins 19. Jahrhundert oft gemeinsame Regimenter, die unter dem Kommando regionaler Kapitäne und jassisch-kumanischer Hauptkapitäne (ung. \"Jászkun főkapitány\") standen. Zu Beginn der Regierungszeit von Kálmán Tisza wurden die Sonderrechte der Jazygen und Kumanen 1876 abgeschafft, mit dem Ziel, alle nichtslawischen und nichtromanischen Minderheiten mit dem ungarischen „Staatsvolk“ zu verschmelzen bzw. zu „magyarisieren“. Jazygien und Großkumanien wurden mit dem Komitat Szolnok zum Komitat Jász-Nagykun-Szolnok vereinigt. Die seit längerem ungarischsprachigen Jassen und Kumanen, die vorher aufgrund der Privilegien in österreichischen und ungarischen offiziellen Statistiken meist als eigene Nationalitäten gezählt wurden, galten von nun an als Teil der ungarischen Nationalität.", "section_level": 1}, {"title": "Jassen im Fürstentum Moldau und anderen Balkanländern.", "content": "Ab Mitte des 14. Jahrhunderts ist auch die Anwesenheit von Jassen im neu entstandenen Fürstentum Moldau belegt, wo sie in der ersten Hauptstadt Baia, später in der Handelsstadt und letzten Hauptstadt Iași angesiedelt wurden. Iași (in mittelalterlichen deutschsprachigen Quellen „Iasmarkt“, bei Schiltberger „Iasbasar“, in russischen Quellen \"Яскый торг/Jasskyj torg\", lat. \"Forum Filistinorum\", ungarisch bis heute \"Jászvásár\", alles bedeutet „Jassenmarkt“) hat seinen Namen von diesen jassischen Siedlern. Wahrscheinlich hatte sie der aus der ungarisch beherrschten Maramuresch stammende rumänische Voievode Dragoș der Gründer (1351–63) neben zahlreichen weiteren rumänischen, ungarischen und sächsischen Gefolgsleuten und Siedlern aus Ungarn geholt und begründete hier mit rumänischen, armenischen, slawisch-russischen u. a. Siedlern und Vorbewohnern das Fürstentum auch mit der Hilfe Ungarns, das an einem Pufferstaat in die östlichen Steppen interessiert war. Diese Jassen lassen sich seit dem 16. Jahrhundert in Quellen nicht mehr beobachten und wurden wohl in die rumänische Mehrheitsbevölkerung assimiliert. Es gilt als sicher, dass die Durchsetzung der orthodoxen Staatskirche in Moldau seit Alexander dem Guten (1400–1432) und besonders Stefan dem Großen (1457–1504) und seinen Nachfolgern die Rumänisierung der anfangs multikulturellen Bevölkerung in vorwiegend rumänischsprachigen orthodoxen Kirchgemeinden – mit Ausnahme der in entlegenen Regionen lebenden katholisch-ungarischen Csángó, der an der eigenen Kirche festhaltenden Armenier (siehe Armenier in Moldau und der Walachei) und einige Juden – förderte. Weil die moldauischen Jassen im Gegensatz zu den ungarischen keine feudalen Privilegien besaßen, blieben sie auch nicht so lange unterscheidbar. Nach Ortsnamen gab es im Spätmittelalter noch in anderen Regionen Ungarns und der Balkanländer kleinere jassische Gruppen, an die heute sonst nichts mehr erinnert. Quellen erwähnen im 13. und 14. Jahrhundert Jassen im Fürstentum Walachei und im Königreich von Widin, deren Teilnahme beispielsweise an der Schlacht von Welbaschd überliefert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Erbe in der Gegenwart.", "content": "Die Jász sind heute vorwiegend eine historische Erinnerung, wenn auch der Name alle Bewohner der Region Jászság bezeichnen kann. Orte wie Jászberény, Jászladány, Jászapáti, Jászárokszállás, Jászdózsa, Jászágó, Jászjákóhalma, Jászfelsőszentgyörgy, Jászalsószentgyörgy, Jászfényszaru und Jászkisér erinnern an die Jassen. Es wird noch immer jassische Kultur gepflegt, die Modernisierung und die Bewässerung der Puszta (ungarischer Teil der eurasischen Steppen) hat einige Hirtentraditionen zurückgedrängt, die Jász waren auch im Mittelalter aber nie allein nomadische Viehzüchter. Seit 1874 existiert in Jászberény ein \"Jász Múzeum\". Seit dem Ende der sozialistischen Zeit bildeten sich auch einige Jász-Traditionsverbände. Es finden Kultur- und Regionalfestivals statt, wie z. B. seit 1993 das jährliche „Welttreffen der Jász“ (ungarisch \"Jász Világtalálkozó\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Jász (ungarisch, Plural \"Jászok)\" oder Jassi, Jassen, Jazonen oder fälschlich historisierend Jazygen waren ein vormals iranischsprachiger Verband, der im 13. Jahrhundert in das Gebiet des heutigen Ungarn eingewandert war. Ihre um das 16. Jahrhundert vom Ungarischen verdrängte Sprache war eng mit der ossetischen Sprache verwandt. Mit Unterbrechung durch die Türkenzeit, als das Gebiet der Jász im osmanischen Teil Ungarns lag, gehörten sie bis Mitte des 19. Jahrhunderts zu den mit besonderen feudalen Privilegien ausgestatteten Gruppen des Königreichs. Seit dem Spätmittelalter wurden die Jász in Ungarn oft in einem Atemzug mit den turksprachigen Kumanen genannt, welche in einer benachbarten Region lebten und mit den Jász zum Teil gemeinsame Verwaltungsstrukturen ausbildeten. Im Spätmittelalter bis in die Frühneuzeit lebten auch in anderen Regionen, wie im Fürstentum Moldau, einige Jassen.", "tgt_summary": null, "id": 800996} {"src_title": "Interplay (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Abdurrahim Kuzu kam als Jugendlicher in der Türkei zum Ringen. In den 1970er Jahren wanderte er in die Vereinigten Staaten aus und wurde in Lincoln (Nebraska), ansässig. Dort schloss er sich dem \"Nebraska WC\" (Wrestling Club) an. Er betätigte sich ausschließlich im griechisch-römischen Stil. Im Jahre 1978 wurde Abdurrahim Kuzu erstmals US-amerikanischer Meister im Federgewicht, dem noch US-amerikanische Meistertitel in den Jahren 1980, 1982 und 1984 folgten. Im Jahre 1978 vertrat er die Vereinigten Staaten erstmals bei einer Weltmeisterschaft. In Mexiko-Stadt kam er dabei mit Siegen über Doug Yeats, Kanada und Harald Hervig, Norwegen und Niederlagen gegen Thomas Passarelli, Bundesrepublik Deutschland und Kazimierz Lipień aus Polen auf den 7. Platz. Er war auch bei der Weltmeisterschaft 1979 in San Diego am Start und feierte dort seinen größten sportlichen Erfolg. Er wurde mit vier Siegen und einer Niederlage Vize-Weltmeister im Federgewicht. Besonders bemerkenswert war dabei sein Sieg über den mehrfachen sowjetischen Weltmeister Farhat Mustafin. Im Kampf um den Weltmeistertitel unterlag er in San Diego dem Ungarn István Tóth. An den Olympischen Spielen 1980 in Moskau konnte er nicht teilnehmen, weil die Vereinigten Staaten diese Spiele aus politischen Gründen boykottierte und diesen Boykott auf dem Rücken seiner Sportler austrug. Er war aber wieder bei der Weltmeisterschaft 1981 in Oslo am Start. Er kam dort zwar nur auf den 6. Platz, feierte aber doch bemerkenswerte Siege über Ion Păun aus Rumänien und Ryszard Swierad aus Polen. Nach einem mäßigen 10. Platz bei der Weltmeisterschaft 1983 in Kiew, nahm er 1984 in Los Angeles doch noch an Olympischen Spielen teil. Er besiegte in Los Angeles u. a. den späteren Silbermedaillengewinner Kent-Olle Johansson aus Schweden und Bernd Gabriel aus der BRD, musste aber etwas überraschende Niederlagen von Doug Yeats aus Kanada und Hugo Dietsche aus der Schweiz hinnehmen. Diese Niederlagen warfen ihn auf den 4. Platz zurück, womit er knapp eine olympische Medaille verpasste. Nach diesen Olympischen Spielen beendete er seine internationale Ringerlaufbahn. Er ging nach Deutschland und wurde Zivil-Angestellter bei der US-Luftwaffe in der Pfalz. Gleichzeitig rang er noch viele Jahre für den \"VfK Schifferstadt\" in der deutschen Ringer-Bundesliga. In den Jahren 1986 und 1987 wurde er dabei mit dem VfK Schifferstadt deutscher Vize-Mannschaftsmeister. Danach ging er in sein ursprüngliches Heimatland Türkei zurück und arbeitete dort als Ringertrainer. Jetzt (2009) lebt er aber wieder in Midland (Texas), und arbeitet dort als Sportlehrer und Ringertrainer.", "section_level": 1}, {"title": "US-amerikanische Meisterschaften.", "content": "Abdurrahim Kuzu wurde 1978, 1980, 1982 und 1984 US-amerikanischer Meister im Federgewicht, griechisch-römischer Stil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abdurrahim Kuzu (* 20. September 1955 in İzmit, Kocaeli, Türkei) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Ringer. Er war Vize-Weltmeister 1979 im griechisch-römischen Stil im Federgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 2131882} {"src_title": "Hans Schmitz-Wiedenbrück", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1999 gründete die Regierung Swasilands als Mehrheitsbeteiligter (60 %) zusammen mit der südafrikanischen Fluggesellschaft Airlink ein Joint Venture namens \"Swaziland Airlink Pty Ltd.\" als Nachfolgerin der staatlichen Fluggesellschaft Royal Swazi National Airways. Die Aufnahme des Flugbetriebs erfolgte im April 1999. zunächst bis September 2012 mit eigenen Flugzeugen unter einer AOC von Swasiland. Seit 2012 hatte Swaziland Airlink, bzw. nunmehr Eswatini Airlink dann die Erbringung von Flugdiensten im Gesamten ihrer südafrikanischen Muttergesellschaft überlassen. Sie nutzte und nutzt zur Zeit (Stand April 2020) Flugzeuge, Besatzung, Verkehrsrechte, AOC und die Flugdienstlizenz von Airlink. Swaziland Airlink kooperiert wie auch die südafrikanische Airlink (die zeitweise unter der Marke \"South African Airlink\" operierte) mit South African Airways. Neben dem gemeinsamen Vielfliegerprogramm \"Voyager\" bestehen auch Codeshare-Abkommen zwischen den Gesellschaften. Seit 2006 stand Swaziland Airlink auf der Liste der Betriebsuntersagungen für den Luftraum der Europäischen Union. Am 10. April 2014 wurde dieses Verbot jedoch aufgehoben. Im Jahr 2018 erhielt die Airline, nach der Umbenennung von Swasiland in Eswatini, ebenfalls einen neuen Namen. Ab 11. Juni 2020 soll Eswatini Airlink erstmals mit einem Air Operator Certificate (AOC) von Eswatini operieren.", "section_level": 1}, {"title": "Flugziele.", "content": "Eswatini Airlink führt mehrmals täglich Linienflüge von Eswatini nach Johannesburg durch. Dort besteht Anschluss an das internationale Streckennetz der Muttergesellschaft South African Airways. Zudem werden Fracht- und Charterflüge zu anderen Ländern im südlichen Afrika angeboten, beispielsweise nach Lesotho oder Mosambik.", "section_level": 1}, {"title": "Flotte.", "content": "Mit Stand März 2017 besteht die Flotte der Swaziland Airlink aus einer 16,4 Jahre alten Embraer ERJ 135LR mit 37 Sitzplätzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eswatini Airlink, bis 2018 Swaziland Airlink, ist die nationale Fluggesellschaft Eswatinis mit Sitz in Manzini und Basis auf dem Internationalen Flughafen König Mswati III.", "tgt_summary": null, "id": 132720} {"src_title": "Consolation Marriage", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klimalabelinitiativen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Großbritannien.", "content": "Das weltweit erste CO-Label, welches den sogenannten Kohlenstoff-Fußabdruck eines Produktes (\"Product Carbon Footprint\", PCF) angibt, wurde 2006 in Großbritannien von \"Carbon Trust\" entwickelt. Das \"Carbon Trust\"-Label verlangt zudem, dass die CO-Emissionen der ausgezeichneten Produkte weiter gesenkt werden um das Label weiterhin zu behalten. Ein unabhängiges Gremium überprüft den Prozess gemeinsam mit dem Britischen Department für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (\"Defra\") und dem Britischen Normeninstitut (BSI). Ende 2008 wurde ein Standard zur Berechnung solcher produktbezogener Kohlenstoff-Fußabdrücke eingeführt, der PAS2050. Beispiele für Produkte, die mit dem Label versehen wurden, sind Chips von Walkers, innocent drinks Smoothies und \"Boots plc\" Shampoos. Die 2009 aufgelöste britische Bank HBOS ließ ihre Online-Bankkonten auszeichnen. Die britischen Supermarktes Tesco ließ ab 2008 in einer Pilotphase 20 Eigenprodukte wie Waschmittel und Orangensaft auszeichnen, gab jedoch 2012 den Plan, alle Produkte mit einem Label zu versehen, auf. Andere Einzelhändler hatten nicht, wie erwartet, ihre Produkte ebenfalls zertifizieren lassen; Tesco beklagte zudem den hohen Aufwand von mehreren Monaten, ein einzelnes Produkt zertifizieren zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Der von der Stiftung myclimate gegründete Verein \"climatop\" aus der Schweiz zeichnet Produkte mit einem gleichnamigen Klimalabel aus. Hierbei wird jedoch nicht der produktspezifische Fußabdruck angegeben, sondern es erhalten jene Produkte und Dienstleistungen das Label, die eine deutlich bessere CO-Bilanz aufweisen als solche einer relevanten Vergleichsgruppe. Hierfür wird eine Ökobilanz durch eine unabhängige Stelle erstellt und durch eine weitere Instanz im Rahmen eines Reviews geprüft. Nebst den Anforderungen an die Klimaverträglichkeit des Produktes muss das Produkt auch andere ökologische und soziale Standards erfüllen. Die Gültigkeit beträgt zwei Jahre. Produkte, die mit dem \"climatop\"-Label versehen wurden, sind zum Beispiel Handtrockner, Bio-Zucker aus Paraguay (Max Havelaar-Stiftung), Balkonerde ohne Torf, Haushaltspapier aus Altpapier, Waschmittel, Windeln, Mehrwegtaschen oder Siedesalz. Ein weiteres Label mit dem Namen \"Swiss Climate CO2\" wurde in einer neuen Studie vom Team „Praktischer Umweltschutz Schweiz“ (PUSch) im Februar 2014 als einziges Klimalabel mit der höchste Punktezahl ausgezeichnet. Das Label wird an Firmen vergeben, welche sich vorbildlich für den Klimaschutz einsetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland wurde im Februar 2008 das PCF Pilotprojekt unter der Trägerschaft von WWF, dem Öko-Institut, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und des Think Tanks THEMA1 gestartet. Hierbei wurde ein CO-Fußabdruck von 15 Produkten und Dienstleistungen erstellt. Zum Ende des Projektes wurde jedoch befunden, dass die Einführung eines entsprechenden Labels nicht sinnvoll erscheint, da für den Endkunden ohne allgemeingültige Standards keine objektiven Vergleichsmöglichkeiten gegeben sind. Eine von den Verbraucherzentralen beauftragte und im Jahr 2012 veröffentlichte Studie versucht, den Stand von Klimalabeln auf Lebensmitteln in Deutschland zu erfassen. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass es in Deutschland nur wenige Klimalabel gibt. Anders als in anderen Ländern geben sie keine absoluten Treibhausgasemissionen an. Nur eine der identifizierten Kennzeichnungen wird nicht vom Produkthersteller oder -händler selbst, sondern von einer unabhängigen Zertifizierungsorganisation vergeben, nämlich das Stop Climate Change Umweltzeichen. Nur dieses Label und ein Eigenlabel der Firma Frosta veröffentlichen der Studie zufolge ausreichende Hintergrundinformationen.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich.", "content": "Die französischen Supermarktketten Casino und E.Leclerc haben zwei unterschiedliche Projekte gestartet. Während Casino auf Eigenprodukten den CO-Gehalt angibt, der ähnlich wie beim Britischen \"Carbon Trust\"-Label auf einer produktspezifischen Ökobilanz basiert, werden bei E.Leclerc alle Produkte mit einem generischen Wert für die jeweilige Produktkategorie auszeichnet. Bei letzterer Methode lassen sich daher einzelne Produkte der gleichen Produktkategorie nicht vergleichen, Konsumenten können sich jedoch bewusst gegen ganze Produktgruppen entscheiden, die klimabelastend sind.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten von Amerika.", "content": "Der \"Carbon Fund\" berechnet den Kohlenstoff-Fußabdruck eines Produktes, das Produkt wird jedoch nicht mit diesem Wert angeschrieben. Stattdessen verpflichtet sich der Produzent, die entsprechende Menge an CO zu kompensieren, und erhält dafür ein Label mit der Aufschrift „carbon free“ (klimaneutral). Ein weiteres, mittlerweile nicht mehr vergebenes Label, das \"Climate Conscious Label\" der Non-Profit-Organisation \"The Climate Conservancy\", sah ein Rating der Produkte und eine entsprechende Auszeichnung vor (bronze, silber, gold). Pläne in Kalifornien, im Bundesstaat ein Gesetz für ein freiwilliges Klimalabel einzuführen, wurden 2009 wieder aufgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Kanada.", "content": "Die Non-Profit-Organisation \"CarbonCounted\" hat eine Webapplikation entwickelt, die es Unternehmen erlaubt, ihre produktspezifischen Kohlenstoff-Fußabdrücke online zu berechnen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Klimalabel oder CO-Label (oder -Siegel) ist ein Umweltzeichen, das Hinweise auf die von einem Produkt verursachten Kohlendioxid-Emissionen gibt. Es soll Verbrauchern helfen, sich möglichst rasch ein Bild darüber zu machen, welche Produkte das Klima wie stark belasten. In verschiedenen Ländern wird die Einführung solcher Label geprüft und es existieren einige Pilotprojekte.", "tgt_summary": null, "id": 661216} {"src_title": "Castillo de Teayo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "José Carlos Isnard nahm 1931 ein Studium an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Päpstlichen Katholischen Universität von Rio de Janeiro auf, das er 1935 mit einem Bakkalaureat in Rechts- und Sozialwissenschaften abschloss. Anschließend trat er in Rio de Janeiro dem Benediktinerorden bei, nahm den Ordensnamen Clemente an und legte am 11. Juli 1940 die ewigen Gelübde ab. Am 19. Dezember 1942 empfing er die Priesterweihe. Am 23. April 1960 ernannte ihn Papst Johannes XXIII. zum ersten Bischof des vier Wochen zuvor errichteten Bistums Nova Friburgo. Der Apostolische Nuntius in Brasilien, Erzbischof Armando Lombardi, spendete ihm am 25. Juli desselben Jahres die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren Bernard Denis Stewart, Bischof von Olinda e Recife, und Daniel Tavares Baeta Neves, Bischof von Januária. Clemente Isnard nahm an allen vier Sitzungsperioden des Zweiten Vatikanischen Konzils als Konzilsvater teil. Er war Mitglied des nationalen Rates zur Durchführung der Liturgiekonstitution des Konzils (1964–1969), Vizepräsident der Brasilianischen Bischofskonferenz CNBB (1979–1982), Vorsteher des Liturgieausschusses der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz CELAM (1979–1982) sowie Zweiter Vizepräsident des CELAM (1983–1987). Er war Mitglied der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung in Rom. 1967 nahm er an der ersten Bischofssynode teil und war 1979 Teilnehmer der lateinamerikanischen Bischofsgeneralversammlungen in Puebla und 1992 in Santo Domingo. Am 17. Juli 1992 nahm Papst Johannes Paul II. seinen altersbedingten Rücktritt an. 1994 wurde er zum Generalvikar des benachbarten Bistums Duque de Caxias ernannt, dieses Amt übte er bis 2004 aus. In seinem Buch \"Gedanken eines Bischofs zu den heutigen kirchlichen Institutionen\" (port.: \"Reflexões de um bispo sobre as instituições eclesiásticas atuais\") setzte Isnard sich für ein Ende des Pflichtzölibats und die Ordination von Frauen ein.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach Clemente Isnard ist seit 2009 das \"Centro de Liturgia Dom Clemente Isnard\" in São Paulo benannt. Es ist ein dem \"Centro Universitário Salesiano de São Paulo\" (UNISAL) angeschlossenes Hochschulinstitut, an dem Liturgiewissenschaft, Kirchenmusik und Christliche Kunst studiert werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clemente José Carlos de Gouvea Isnard OSB (* 8. Juli 1917 in Rio de Janeiro; † 24. August 2011 in Recife) war ein brasilianischer Geistlicher und Bischof von Nova Friburgo.", "tgt_summary": null, "id": 2062937} {"src_title": "Christian Gottfried Giebel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verfahren.", "content": "Beim Sulfitverfahren kann, je nach verwendetem Kation (Calcium, Magnesium, Natrium, Ammonium), das Holz im sauren oder auch neutralen Milieu aufgeschlossen werden (Holzaufschluss). Im Prozess wird das Lignin unter Molekülverkleinerung einer Sulfonierung unterworfen und wird dabei in ein wasserlösliches Salz der Ligninsulfonsäure überführt, welches leicht aus der Faser entfernt werden kann. Je nach pH-Wert werden die im Holz vorhandenen Hemicellulosen entweder durch saure Hydrolyse in Zucker (wie D-Mannose, D-Glucose, D-Xylose, L-Arabinose, D-Galactose, L-Rhamnose) umgewandelt und gehen in die wässrige Phase über, oder sie verbleiben mit der Cellulose in der Faser. Die so hergestellten, sehr hellen Zellstoffe werden heute fast ausschließlich für die Herstellung von Chemiecellulose oder Papier verwendet. Die als Nebenprodukt gebildeten Ligninsulfonate werden entweder kommerziell verwertet oder verbrannt (Rückgewinnung). Zur Herstellung von 1000 Kilogramm Zellstoff benötigt man etwa fünf Festmeter Holz und 90 Kilogramm Schwefel.", "section_level": 1}, {"title": "Calciumbisulfit-Verfahren.", "content": "Das entrindete, maschinell in Hackschnitzel zerkleinerte Holz wird in Druckkochern mit Calciumhydrogensulfit sieben bis 15 Stunden bei erhöhtem Druck (fünf bis sieben bar) erhitzt. Die Holzstückchen werden beim Kochen weich, so dass sie sich ohne großen Aufwand zerdrücken lassen. Anschließend werden sie zu zwei bis vier Millimeter langen Fasern zerkleinert, mehrfach gewaschen sowie im Bedarfsfall gebleicht, bevor sie in Form dicker Pappen getrocknet werden. Das Calciumbisulfit wurde früher mittels eines Säureturms gewonnen. Man füllte oben Kalkstein in die Röhre und berieselte ihn mit Wasser, während unten Schwefeldioxid beigefügt wird. Zellstoffe, die nach dem Calciumbisulfit-Verfahren hergestellt werden, sind besonders rein und werden daher bevorzugt für chemische Anwendungen eingesetzt. Da sich beim Calciumbisulfit-Verfahren die \"Basis\" im Gegensatz zu den anderen Verfahren nicht recyclen lässt, ist dieses wenig wirtschaftlich, wenn das Ligninsulfonat nicht verwertet wird. Heute wird es zur Sulfitzellstoffherstellung nur noch wenig genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Magnesiumbisulfit-Verfahren.", "content": "Das Magnesiumbisulfitverfahren funktioniert ähnlich dem des Calciums, jedoch ist es kontinuierlich anwendbar. Die \"Basis\" lässt sich leicht in Magnesiumoxid und Schwefeldioxid zerlegen und bietet daher eine gute Chemikalienrückgewinnung. Entsprechend werden die anfallenden Magnesium-Ligninsulfonate in erster Linie verbrannt (Energiegewinnung plus Chemikalien-Recycling). Nur bei fehlender Verbrennungskapazität werden sie anderweitig verwertet. Oft wird aber ein geringer Teil der \"Rohlauge\" ausgeschleust, um eine Anreicherung von Verunreinigungen, welche aus dem Holz kommen (z. B. Schwermetall-Ionen), im Prozess zu begrenzen.", "section_level": 2}, {"title": "Nebenprozesse.", "content": "Häufig wird das Abwasser mit seinem hohen Holzzucker-Gehalt zur Herstellung von Ethanol verwendet (Laugenbranntwein oder Sulfitsprit). Das ist insbesondere beim Aufschluss von Nadelhölzern möglich. Oft sind heute Produktionen für die Aufbereitung und Verwertung des Ligninsulfonates angeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Sulfitverfahren wurde 1866 von dem Amerikaner Benjamin Tilghman (US-Patent 1867) erfunden. 1874 kam es zu einem Rechtsstreit, da Alexander Mitscherlich behauptete, dieses Verfahren schon 1874 erfunden und auf ein industriell verwertbares Gerüst gestellt zu haben. Das Reichsgericht stützte diese Behauptung jedoch 1884 nicht. 1879 entstand in Löhnbergerhütte die erste nach dem Verfahren von Mitscherlich arbeitende Fabrik; fast zeitgleich errichtete der Erfinder selbst gemeinsam mit seinem Bruder eine Fabrik in Hannoversch Münden. Eine 1874 entstandene Fabrik in Schweden beruhte auf dem Einsatz von Magnesiumsulfitlauge, wie es Carl Daniel Ekman beschrieben hatte. Ein weiterer Pionier war Karl Kellner. In der Papierherstellung hat sich mit dem Sulfatverfahren ein konkurrenzfähigeres Aufschlussverfahren entwickelt. Rund 15 Prozent des in Deutschland verbrauchten Zellstoffs werden im Sulfitverfahren gewonnen, im Jahr 2008 waren dies 723.000 Tonnen Sulfitzellstoff.", "section_level": 1}, {"title": "Relevanz.", "content": "Insbesondere aus Fichtenholz wird überwiegend mit diesem Verfahren bis heute Chemiezellstoff hergestellt, aus dem Viskose sowie Cellulosederivate wie Celluloseether und -ester entstehen. Die Bedeutung dieses Verfahrens ist im Wesentlichen auf die sehr effiziente Delignifizierung, die gute Bleichbarkeit, die hohe Reaktivität bei der Weiterverarbeitung (bei gleichem Reinheitsgrad) und niedrige Investitionskosten zurückzuführen. Sulfitzellstoffe lassen sich in hohen Reinheitsgraden herstellen, wenn anschließend Verfahrensstufen im basischen Bereich durchlaufen werden (Heiß- und Kaltalkali-Veredelung).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Sulfitverfahren ist ein im 19. Jahrhundert entwickelter, chemisch-industrieller Prozess zur Gewinnung von Cellulose aus Holz. Geeignet ist es nur für harz- und kieselsäurearme Hölzer.", "tgt_summary": null, "id": 599173} {"src_title": "Andreas Petermann (Radsportler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Uherský Ostroh liegt in der Mährischen Slowakei im Obermährischen Tal (\"Hornomoravský úval\") der March, die westlich der Stadt in Richtung Süd fließt. Nachbarorte sind Uherské Hradiště im Norden, Kunovice und Ostrožská Nová Ves im Nordosten, Ostrožská Lhota und Hluk im Osten, Blatnice pod Svatým Antonínkem im Südosten, Veselí nad Moravou im Süden und Moravský Písek im Westen. Südlich liegen die Weißen Karpaten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ostroh entstand auf einer damals von der March umflossenen Insel. Vermutlich unter Ottokar II. Přemysl wurde eine königliche Burg erbaut, die die Grenze gegenüber Ungarn sichern sollte. Sie wurde erstmals 1286 als „Burg Stenice“ erwähnt und danach als „Ostroh“ (\"Sporn\") bzw. „Ostrov“ (\"Insel\") bezeichnet. Während der Herrschaft des böhmischen Königs Johann von Luxemburg wurde die Burg zwar verpfändet, blieb jedoch bis Anfang des 16. Jahrhunderts königlicher Besitz. Die um die Burg entstandene Stadt Ostroh wurde erstmals 1371 als zur Burgherrschaft gehörig erwähnt. 1405 verpfändeten die mährischen Markgrafen Jost und Prokop Ostroh den Brüdern Beneš und Hašek von Waldstein. Entsprechend einer von König Wenzel ausgestellten Lehensbestätigung besaß Ostroh 1411 Hašek von Waldstein allein. Dieser kämpfte als Heerführer 1420 an der Seite König Sigismunds bei der Schlacht bei Vyšehrad und wurde von den Hussiten gefangen genommen. Vermutlich weil ihm die Hussiten mit der Wegnahme seiner Besitzungen drohten, trat er auf die Seite der gemäßigten Prager Hussiten über, die ihn im Januar 1422 zu ihrem Befehlshaber ernannten. Sie bestimmten die Burg Ostroh, die sie „Das neue Tabor“ nannten, zu ihrem militärischen Zentrum in Südostmähren. Von hier aus überfielen sie am 12. Januar 1421 das Kloster Velehrad und brannten es nieder. Im selben Jahr versuchte der Olmützer Bischof Johann von Bucca mit österreichischen Heeren ohne Erfolg eine Wiedereroberung von Ostroh. Nach weiteren vergeblichen Versuchen der Kaiserlichen gelang erst 1424 dem Herzog Albrecht die Eroberung der Stadt. Er übergab Ostroh im selben Jahr dem ungarischen Magnaten Stibor (\"Stibor ze Stibořic\"), von dem es an den ehemaligen Hussitenhauptmann Friedrich von Ostrorog gelangte. Obwohl Hašek von Waldstein nach der Niederlage der Hussiten in der Schlacht bei Maleschau wiederum an die Seite König Sigismunds trat und von diesem zum mährischen Landeshauptmann ernannt wurde, erhielt er Ostroh nicht mehr zurück. Während der Herrschaft des Friedrich von Ostrorog wurden die Untertanen mit übermäßigen Abgaben und Frondiensten belegt, weshalb sich diese mit einer Beschwerde an König Sigismund wandten. Sigismund bestätigte 1435 die bisherigen Stadtprivilegien und befreite die Untertanen von den nicht gerechtfertigten Forderungen Friedrich von Ostrorogs. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gelangte Ostroh als Pfandbesitz an Johann Giskra (\"Jan Jiskra z Brandysa\"), der es dem Jan von Cimburg (\"Jan z Cimburka\") überließ. Dieser tauschte Burg und Herrschaft Ostroh mit den Herren von Landstein. Als Folge des böhmisch-ungarischen Thronfolgekriegs gelangte Ostroh 1468 an Verbündete des ungarischen Königs Matthias Corvinus. Dessen Hauptmann Jan Zelený von Šanov folgte als Besitzer von Ostroh Peter Haugwitz von Biskupitz. Er verkaufte Ostroh 1490 dem Olmützer Administrator Johann Filipec, der zu den Ratgebern und Diplomaten des Matthias Corvinus gehörte. Filipec verschrieb Ostroh im selben Jahr seinem Neffen Jan von Kunowitz (\"Jan z Kunovice\"). Dieser verkaufte Ostroh 1497 dem Mikuláš Hrdý z Klokočné und erwarb es nach dessen Tode 1509 wieder zurück. Ab 1511 gehörte Ostroh nicht mehr zu den königlichen Gütern, wodurch es der Familie von Kunowitz erblich gehörte. Dietrich von Kunowitz († 1582) baute die Reste der Burg zu einem Renaissance-Schloss um. Im 16. Jahrhundert ließen sich Böhmische Brüder in Ostroh nieder. Wegen seiner Beteiligung am böhmischen Ständeaufstand von 1618 wurden die Besitzungen des Jan Bernhard von Kunowitz nach der Schlacht am Weißen Berg vom Kaiser konfisziert. Zu dieser Zeit bestand die Herrschaft Ostroh aus dem Schloss und Stadt Ostroh mit Vorstadt, den Städtchen Kunowitz, Hluk, Nivnice und Hornová Lhota, den Schlössern Hluk und Kunowitz, der Feste in Louka sowie den Dörfern Kvačice, Chylice, Nová Ves, Derfle, Vésky, Míkovice, Blatnice, Blatnička, Ostrožská Lhota, Louka, Milokošť, Kuželov, Malá Vrbka, Tasov, Kozojídky, Žeravinky, Horní Němčí, Dolní Němčí, Boršice und Strání. 1625 schenkte Kaiser Ferdinand II. die gesamte Herrschaft Ostroh seinem verdienten Anhänger Gundaker von Liechtenstein, dessen Nachkommen den Besitz bis 1945 eigneten. Gundakar von Liechtenstein erreichte, dass die Herrschaften Kromau und Ostroh 1633 zum \"Fürstentum Liechtenstein\" mit Residenz in \"Stadt Liechtenstein\" (Kromau) erhoben wurden. Die Bezeichnungen \"Fürstentum Liechtenstein\" und \"Stadt Liechtenstein\" waren nicht von langer Dauer und ab 1647 wieder ungebräuchlich; nach dem Erwerb der Grafschaft Vaduz und Herrschaft Schellenberg wurde der alte Titel wieder reaktiviert und diese 1719 zum Reichsfürstentum Liechtenstein erhoben. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Ostroh 1645 von den Schweden unter General Lennart Torstensson erobert. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts musste die Gegend Drangsalierungen durch die Streifzüge der Ungarn und Türken erdulden. Weitere Schäden erlitt Ostroh 1757 bei der Besetzung durch die Preußen im Siebenjährigen Krieg sowie 1762 durch einen großen Stadtbrand. Da die Liechtensteiner nicht in Ostroh residierten, nahm die wirtschaftliche Bedeutung ab, und das Schloss verfiel allmählich. Seit dem 16. Jahrhundert ist eine jüdische Gemeinde nachgewiesen, die später eine Schule sowie eine Synagoge errichtete, die 1944 zerstört wurde. 1838 bestand Ostroh aus 177 Häusern, in denen 1185 Einwohner lebten. Erst 1846 erhielt Ostroh die Bezeichnung „Ungarisch Ostroh“ (\"Uherský Ostroh\"). 1850 wurde die Stadt Sitz eines Bezirksgerichts. Mit dem Eisenbahnanschluss 1888 erfolgte ein wirtschaftlicher Aufschwung. 1894 gründete Karl Latzmann eine Bleistiftfabrik, deren Schreibwarenprodukte bis nach Russland und Rumänien geliefert wurden. Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden Fabriken zur Herstellung von Möbeln. 1938 erwarb die Stadt das Schloss. 1990 wurde das Stadtzentrum unter Denkmalschutz gestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Uherský Ostroh (bis 1846 \"Ostroh\"; deutsch \"Ungarisch Ostra\" oder \"Ungarisch Ostrau\") ist eine Stadt im Okres Uherské Hradiště in Tschechien. Sie gehört zur Region Zlín und liegt zehn Kilometer südlich von Uherské Hradiště (\"Ungarisch Hradisch\") an der Landesstraße 55, die von Břeclav nach Přerov verläuft.", "tgt_summary": null, "id": 1087475} {"src_title": "Caribou (Schiff, 1925)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nach der Schulausbildung und einer Ausbildung zum Buchhalter absolvierte er ein Studium an der Handelsschule in Kopenhagen, das er 1924 abschloss. Im Anschluss war er bis 1928 als Lehrer an der Landwirtschaftsschule von Hvanneyri und danach bis 1935 als Rektor der Landwirtschaftsschule von Hólar tätig. Seine politische Laufbahn begann 1931 als Kandidat der Fortschrittspartei mit der Wahl zum Abgeordneten des Althing, dem er (mit Unterbrechungen von 1933 bis 1937 und 1942 bis 1946) bis 1959 als Vertreter des Bezirks Skagafjarðarsýsla angehörte. Von 1949 bis 1950 war er Präsident des Althing. Am 14. März 1950 wurde er als Nachfolger von Ólafur Thors schließlich selbst Premierminister von Island und übernahm in seinem bis zum 11. September 1953 amtierenden Kabinett auch das Amt des Sozialministers (Félagsmálaráðherra). Die von ihm geführte Koalitionsregierung aus Fortschrittspartei und Unabhängigkeitspartei verfügte mit 36 der 52 Althing-Mandate über eine breite parlamentarische Mehrheit. Als während seiner Amtszeit am 25. Januar 1952 Staatspräsident Sveinn Björnsson verstarb, bildete Steingrímur zusammen mit dem Präsidenten des Althing Jón Pálmason sowie dem Richter am Obersten Gericht (Hæstiréttur) Jón Ásbjörnsson ein Interimstriumvirat, das die Amtsgeschäfte des Staatspräsidenten bis zur Wahl von Sveinn Björnssons Nachfolger Ásgeir Ásgeirsson am 1. August 1952 führte. Im nachfolgenden Kabinett von Thors war er vom 11. September 1953 bis zum 24. Juli 1956 weiterhin Sozialminister und übernahm zusätzlich das Amt des Landwirtschaftsministers (Landbúnaðarráðherra). Nach seinem Ausscheiden aus der Politik war er von 1957 bis zu seinem Tod 1966 Vorsitzender der Landsbanki Íslands, der ältesten und zweitgrößten der isländischen Banken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Steingrímur Steinþórsson (* 12. Februar 1893 in Mývatn; † 14. November 1966) war ein isländischer Politiker der Fortschrittspartei (Framsóknarflokkurinn) sowie Premierminister von Island.", "tgt_summary": null, "id": 1341747} {"src_title": "Clallam (Schiff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Das Kragenhuhn kommt in einer grauen und roten Farbmorphe vor. Bei der grauen Morphe sind der Kopf, der Hals und der Rücken graubraun. Die Brust ist aufgehellt und gestreift. Die Körperunterseite und die Flanken sind zu einem großen Teil weiß. Insgesamt sind graue Kragenhühner sehr unterschiedlich gezeichnet. Die Kehle ist bei vielen Individuen deutlich aufgehellt. Der Schwanz ist vom selben Graubraun wie der Rücken. Am Schwanzende findet sich ein breites schwarzes Band, das mit einem grauen Band abschließt. Der Schwanz kann so weit aufgefächert werden, dass er fast einen Halbkreis bildet. Die rotbraune Morphe hat eine ähnliche Farbaufteilung, jedoch ist das Federkleid insgesamt bräunlicher. Diese Morphe wirkt dadurch in ihrem Farbkleid einheitlicher. Zwischen den beiden Morphen gibt es eine Reihe von Mischtypen. In den jeweiligen lokalen Populationen kommen in der Regel immer beide Morphin vor, allerdings verändert sich das Verhältnis über die Jahre. Mehrere Studien sind mittlerweile zu dem Ergebnis gekommen, dass der Anteil einer Morphe an der jeweiligen Population im Wesentlichen durch das Wetter des vorangegangenen Winters beeinflusst. Schneereiche Winter begünstigen die grauen Morphen. Festgestellt hat man darüber hinaus, dass graue Morphen ein höheres durchschnittliches Lebensalter als rote Morphen erreichen. Der namensgebende Federkragen am Nacken findet sich bei beiden Geschlechtern. Beim Männchen sind diese verlängerten Nackenfedern jedoch etwas ausgeprägter. Auch die Schopffedern sind verlängert und können aufgestellt werden. Die Beine sind bis zu den Füßen gefiedert.", "section_level": 1}, {"title": "Körpermaße und Gewicht.", "content": "Männchen des Kragenhuhns erreichen eine Flügellänge von 171 bis 196 Millimeter, die Schwanzlänge beträgt zwischen 129 und 174 Millimeter und der Schnabel ist zwischen 24 und 31 Millimeter lang. Weibchen sind tendenziell etwas kleiner. Sie erreichen eine Flügellänge von 165 bis 190 Millimeter, der Schwanz ist bei ihnen zwischen 120 und 159 Millimeter und der Schnabel ist zwischen 23,5 und 29,3 Millimeter lang. Wie bei anderen Raufußhühnern fluktuiert das Gewicht im Jahresverlauf. Das maximale Gewicht erreichen Kragenhühner etwa im November, wenn Männchen im Schnitt 660 Gramm und Weibchen 585 Gramm wiegen. Das Gewichtsminimum erreichen die Männchen im Frühling kurz vor dem Beginn der Balzphase und erneut gegen Ende August, wenn sie die Mauser durchlaufen haben. Sie wiegen dann durchschnittlich 620 Gramm. Das Gewichtsminimum der Weibchen fällt in den März und in den Juni. Zum Ende der Wintersaison im März wiegen sie durchschnittlich 520 Gramm und im Juni, nach der Brutphase, 495 Gramm. Das höchste Gewicht, das bislang bei einem Kragenhuhn festgestellt wurde, beträgt 840 Gramm.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Kragenhuhn kommt von den Appalachen im Osten der USA über Kanada bis nach Alaska vor. In den Vereinigten Staaten findet man es im gesamten nördlichen Mittelwesten. Hier reicht das Verbreitungsgebiet von Ost-Minnesota bis nach Maine. Im Süden kommt das Kragenhuhn bis nach Virginia und Georgia vor. Im Westen der USA reicht das Verbreitungsgebiet vom westlichen Montana bis zur Westküste. Sie besiedeln damit Lebensräume, die sich sehr stark klimatisch unterscheiden. Sie kommen in Alaska in Regionen vor, in denen die Durchschnittstemperatur im Januar −25 °C und im Juni 12 °C beträgt, besiedeln in Arkansas aber auch Regionen mit einer Durchschnittstemperatur von 5 °C im Januar und 25 °C im Juni. Entsprechend unterschiedlich sind die Waldformen, in denen sie geeignete Lebensbedingungen finden. Sie kommen im Gemäßigten Regenwald Nordamerikas vor, in dem Nadelbäume dominieren, besiedeln aber auch semiaride Laubwälder. Grundsätzlich bevorzugen Kragenhühner jedoch Mischwälder, in denen Espen, Pappeln, Birken, Weiden, Äpfel, Eichen und Hemlocktannen vorkommen. Von besonderer Bedeutung ist ein Vorhandensein der Amerikanischen Zitterpappel. Dies ist besonders deutlich in den Regionen zu beobachten, die zur nördlichen Verbreitungsgrenze zählen. Hier kommen Kragenhühner nur in den schmalen Waldbändern entlang von Flussläufen vor, in denen diese Baumart auch vertreten ist. Blütenkätzchen, Knospen und Zweigenden dieser Baumart stellen eine wesentliche Winternahrung dar. Im südlicheren Verbreitungsgebiet sind Kragenhühner eher in Mischwäldern mit ihrem dichten Unterholz anzutreffen als in reinen Laubwäldern. Kragenhühner sind ausgesprochen standorttreu, was auch zur Ausbildung der zahlreichen Unterarten beigetragen hat. Die maximale Entfernung, welche zwischen dem Wiederfundort und dem ursprünglichen Beringsort liegt, beträgt bislang lediglich 19,3 Kilometer.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Das wichtigste Winterfutter der Kragenhühner sind die Blütenkätzchen, Knospen und Zweigenden verschiedener Laubbäume und Pflanzen des Unterwuchses. Von besonderer Bedeutung sind neben Eschen verschiedene Arten der Birken, daneben Weiden, Äpfel, Kirschen, Hopfenbuchen und Blaubeeren. Die Nahrungszusammensetzung ist jedoch stark von den jeweiligen regionalen Waldformen abhängig. So hat im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota neben der Amerikanischen Zitterpappel die Großzähnige Pappel eine besonders wichtige Rolle während des Winterhalbjahres. Im US-Bundesstaat Utah ist dagegen die Virginische Traubenkirsche die wichtigste Nahrungspflanze im Winter, daneben spielen Eschen und Ahornbäume eine besondere rolle. In der kanadischen Prärieprovinz Alberta, in der die Winter besonders streng sind, besteht die Winternahrung dagegen zu 80 Prozent aus den Knospen von Eschen und Weiden. Im Frühjahr wird die Bandbreite der genutzten Nahrungspflanze größer, es dominieren jedoch immer noch die Pflanzenarten, die auch während des Winterhalbjahres eine besonders große Rolle spielten. Im Sommer werden verschiedene Beeren wie beispielsweise Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren und ähnliches gefressen. Ab August beginnen allmählich dann die Pflanzen, die in der Winternahrung die größte Bedeutung haben, wieder zu dominieren. Tierische Nahrung spielt in der Ernährung der ausgewachsenen Vögel keine große Rolle und übersteigt nur ausnahmsweise mehr als 10 % der gefressenen Nahrung. Anders verhält es sich bei den Jungvögeln. Während der ersten zwei Lebenswochen fressen die Dunenküken des Kragenhuhns zu mindestens 70 % tierische Nahrung. Während der dritten und vierten Lebenswoche sinkt der Anteil der tierischen Nahrung allmählich auf 30 %. Im September fressen die Jungvögel gewöhnlich in dem gleichen Maße wie die adelten Vögel Insekten. Gefressen werden überwiegend Ameisen, daneben Käfer, Grashüpfer und Raupen. Wenn sich die Jungvögel des Kragenhuhns allmählich auf pflanzliche Nahrung umstellen, fressen sie zunächst Gräser, dann verschiedene Arten von Beeren und schließlich auch die Knospen und Blütenkätzchen verschiedener Sträucher und Bäume.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Wie die meisten Haselhühner verbringen auch die Kragenhühner den größten Teil der Zeit auf dem Boden. Werden sie überrascht, fliegen sie mit lautem Flügelburren auf. Im schneereichen nördlichen Verbreitungsgebiet verbleiben Kragenhühner den größten Teil des Tages in Schneekammern, die sie nur verlassen, um in den Morgen- und Abendstunden nach Nahrung zu suchen. Im kanadischen Alberta hielten sich Kragenhühner am Morgen kurz nach Sonnenaufgang durchschnittlich nur 16,4 Minuten auf der Schneedecke auf, bevor sie sich eine neue Schneekammer gruben. Sie verließen ihre Kammern nach Sonnenuntergang ein zweites Mal und suchten dann für durchschnittlich 24,4 Minuten nach Nahrung. Die Balz der Kragenhühner ist sehr auffällig. Die Männchen werben um die Weibchen mit lautem Flügelschlagen. Die Schwanzfedern sind dabei weit aufgespreizt. Der laute, dumpfe Instrumentallaut wird mittels der Luftbewegung durch die Flügel erzeugt. Die Kragenhühner sitzen dabei häufig auf Baumstämmen, die am Boden liegen. Jeder „Ruf“ besteht aus 38 bis 51 Flügelschlägen, er dauert jeweils 10 bis 12 Sekunden. Während der ersten zwei bis drei Sekunden schlagen die Männchen drei bis vier Mal mit den Flügeln, dann steigern sie sich sehr schnell auf bis zu 20 Flügelschläge pro Sekunde, bevor sie wieder langsamer werden. Der Instrumentallaut ist für den Menschen noch in 400 bis 500 Metern vernehmbar, unter sehr guten Bedienungen sogar bis in eine Entfernung von einem Kilometer. Die Weibchen nisten auf dem Boden. Typische Niststandorte sind die Wurzelteller von Bäumen oder es werden Standorte unter am Boden liegenden Stämmen oder der Sichtschutz von Büschen genutzt. Das Vollgelege umfasst durchschnittlich 11,5 Eier. Falls nach Verlust des ersten Geleges ein zweites gelegt wird, umfasst dieses durchschnittlich 7,5 Eier. Die Weibchen legen mit einem Abstand von 36 Stunden; die Bebrütung nehmen sie nach dem Legen des letzten Eis auf. Es brütet nur das Weibchen, das gewöhnlich während der Brutzeit nur zwei Mal am Tage das Nest verlässt um zu fressen. Es bleibt durchschnittlich 20 bis 40 Minuten dem Nest fern. Die Küken sind in einem Lebensalter von zehn bis zwölf Tagen flugfähig.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand.", "content": "Die Bestandsdichte hat auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent in den letzten Jahren abgenommen. Als wesentliche Ursache gilt ein Verlust an geeigneten Lebensräumen. In Kanada ist die Art noch weit verbreitet. Sie gilt als nicht gefährdet. In vielen Bundesstaaten der USA ist die Jagd auf diese Art von September bis Januar erlaubt. Die Bejagung gilt aber nicht als wesentlicher Faktor für den Bestandsrückgang. Kragenhühner gelten insgesamt als eine Art, deren Bestandsgröße stark fluktuiert. In einigen Gebieten hat man das Kragenhuhn wieder erfolgreich eingeführt. Auch eine Bestandsaufstockung durch in menschlicher Obhut aufgezogenen Kragenhühner ist bereits erfolgreich durchgeführt worden. Die Art kann zumindest theoretisch einem starken Jagddruck widerstehen, da sie sich sehr stark vermehrt. Dazu muss jedoch ausreichend Waldland zur Verfügung stehen, damit die Art sich wieder erholen kann. In Nordamerika ist vorgeschlagen worden, bei der Bejagung die Populationszyklen des Kragenhuhnes stärker zu berücksichtigen. Diese verlaufen über zehn bis zwölf Jahre. In guten Jahren beträgt der Bestand häufig das Fünffache schlechter Jahre und kann bis auf das Zehnfache ansteigen. Die Gründe für diese Populationszyklen sind bislang nicht völlig verstanden.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zuordnung zur Gattung \"Bonasa\".", "content": "Das Kragenhuhn wird gelegentlich mit dem Haselhuhn und dem Schwarzbrust-Haselhuhn gemeinsam in die Gattung \"Bonasa\" gestellt. Trotz einer oberflächlichen Ähnlichkeit unterscheiden sich die beiden Haselhühner jedoch auffällig in ihrem Verhalten. Haselhühner gehen eine monogame Paarbindung ein. Ihnen fehlen das auffällige Balzgefieder oder die auffälligen Balzhandlungen, für die das Kragenhuhn bekannt ist. Aus diesem Grund wird das Kragenhuhn häufiger auch alleine der Gattung \"Bonasa\" zugeordnet und die beiden Haselhühner in die eigenständige Gattung \"Tetrastes\" gestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Unterarten.", "content": "Das Kragenhuhn ist ein ausgeprägter Standvogel, so dass sich mehrere Unterarten entwickelt haben, die in besonderer Weise ihren jeweiligen lokalen Gegebenheiten angepasst sind. Die unter Erscheinungsbild beschriebenen grauen und roten Morphen treten bei allen Unterarten auf:", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Kragenhuhn (\"Bonasa umbellus\", Syn.: \"Bonasus umbellus\") ist ein mittelgroßes Raufußhuhn, das in Nordamerika beheimatet ist. Es ist ein ausgeprägter Standvogel und es werden derzeit vierzehn Unterarten anerkannt. ", "tgt_summary": null, "id": 461295} {"src_title": "U-Bahnhof Alvalade", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der großgewachsene Reiche begann in der Leichtathletik, wo er im Kugelstoßen und im Diskuswurf gute Ansätze hatte. Die Talentsucher vom SC Chemie Halle warben ihn 1970 als Basketballer an, aber nach kurzer Zeit trainierte er im Ruderboot unter Trainer Eberhard Mund. 1973 belegte er bei den Junioren-Weltmeisterschaften den zweiten Platz im Einer. Als bei den Ruder-Weltmeisterschaften 1974 in Luzern erstmals der Doppelvierer ausgetragen wurde, gewann das DDR-Boot mit Joachim Dreifke, Götz Draeger, Rüdiger Reiche und Jürgen Bertow den Titel. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal hatte der Doppelvierer dann auch seine olympische Premiere. Das DDR-Boot mit Wolfgang Güldenpfennig, Rüdiger Reiche, Karl-Heinz Bußert und Michael Wolfgramm gewann die olympische Goldmedaille mit einer Sekunde Vorsprung auf das Boot aus der Sowjetunion. Für diesen Erfolg wurde er mit Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet. 1977 wechselte Reiche in den Doppelzweier und erreichte zusammen mit Hans-Ulrich Schmied die Silbermedaille hinter den Briten bei den Weltmeisterschaften in Amsterdam. 1978 und 1979 gewann Reiche bei den DDR-Meisterschaften im Einer, 1979 erhielt er bei den Weltmeisterschaften Bronze hinter Pertti Karppinen und Peter-Michael Kolbe. 1980 hatte Reiche das einzig schwache Jahr seiner Karriere, er verpasste die Olympiaqualifikation. Zwar fuhr er als Ersatzruderer mit nach Moskau, kam aber nicht zum Einsatz. Im Jahr 1980 wechselte Reiche von Halle zur SG Dynamo Potsdam und zu Trainer Dieter Öhm. 1981 belegte er bei den Weltmeisterschaften in München den zweiten Platz hinter Peter-Michael Kolbe. Im Jahr darauf gewann Reiche in Luzern seinen einzigen Weltmeistertitel im Einer. 1983 unterlag er bei den DDR-Meisterschaften Uwe Mund, dem Sohn seines ehemaligen Trainers. Daraufhin wechselte Reiche nach sieben Jahren zurück in den Doppelvierer. Zusammen mit Karl-Heinz Bußert, Martin Winter und Joachim Dreifke unterlag er bei den Weltmeisterschaften in Duisburg dem Boot aus der Bundesrepublik Deutschland. Dreifke und Reiche waren beim ersten großen internationalen Sieg des DDR-Doppelvierers dabei gewesen, Bußert und mit der Ausnahme 1979 auch Winter hatten bei den Weltmeistertiteln von 1977 bis 1982 mitgerudert, nun erlebten diese vier Ruderer die erste Finalniederlage des DDR-Doppelvierers bei internationalen Meisterschaften. Das Weltmeisterboot aus der Bundesrepublik gewann 1984 in Abwesenheit der DDR-Ruderer auch olympisches Gold. Der 1,98 m große Rüdiger Reiche beendete seine Karriere mit zwei DDR-Meistertiteln 1984 im Einer und, zusammen mit Bußert, im Doppelzweier. Danach war er als Diplom-Sportlehrer bei der SG Dynamo Potsdam tätig. 1986 wurde er mit dem Orden Stern der Völkerfreundschaft in Silber geehrt. Nach der Wende war er Versicherungsvertreter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rüdiger Reiche (* 27. März 1955 in Querfurt) ist ein ehemaliger Ruderer aus der Deutschen Demokratischen Republik. 1976 gelang ihm im Doppelvierer der Olympiasieg.", "tgt_summary": null, "id": 1946190} {"src_title": "Kora Terry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Gegründet wurde die Plattform von Evan Prodromou, der zuvor insbesondere das Reisewiki Wikitravel mitgegründet hatte. Der Dienst startete am 1. Juli 2008. Bereits innerhalb der ersten 24 Stunden registrierten sich 8.000 Nutzer und es wurden 19.000 Nachrichten versendet. Am 4. November 2008 wurde der Meilenstein von einer Million Nachrichten erreicht, am 27. Januar 2009 wurde die Zweimillionste Nachricht versandt, am 25. März 2009 die Drittmillionste. Im Januar 2009 erhielt identi.ca Kapital von der Investmentgruppe \"Montreal Start Up\", die üblicherweise zwischen 120.000 und 320.000 Dollar investiert. Im April 2009 hatte identi.ca 50.000 Benutzer. Im März 2010 hatte identi.ca etwa 200.000 Zugriffe. Im April 2010 konnte man von über 150.000 angemeldeten Nutzern anhand der fortlaufenden Nummerierung der Nutzer ausgehen. Mit einem Anteil von knapp einem Drittel stammen derzeit die meisten identi.ca-Nutzer aus Deutschland. Am 30. März 2009 wurde bekanntgegeben, dass identi.ca voraussichtlich ab Mai 2009 als freier Dienst unter dem Dach des neuen freien, kostenpflichtigen Microblogging-Dienstes StatusNet fortgeführt werde. Betreiber bleibe „Control Yourself“. StatusNet biete das Hosting von Microblogging-Diensten unter einer frei wählbaren Subdomain an. Auch bei dem kostenpflichtigen Angebot werde standardmäßig die Lizenz „Creative Commons Attribution 3.0“ verwendet; die Kunden könnten jedoch auch eine andere Lizenz wählen. Die Umstellung hat bisher keine negativen Auswirkungen auf die Benutzer von identi.ca ergeben. Auch seitdem StatusNet in der Folge den Betrieb aufgenommen hat, wird der Dienst identi.ca zwar unter dem StatusNet-Logo, aber weiterhin unter der bisherigen eigenen Domain betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Freier und offener Dienst.", "content": "identi.ca sah sich als offene Alternative zum bekanntesten Mikro-Blogging-Dienst Twitter. Alle auf identi.ca veröffentlichten Notizen müssen unter der Creative-Commons-Lizenz „Creative Commons Namensnennung 3.0“ freigegeben werden. Allerdings ist durch die Umstellung auf pump.io die Ähnlichkeit zu Twitter weitgehend verschwunden: pump.io kennt keine Hashtags und keine Beschränkung auf 140 Zeichen. Auch die aus Status.net bekannten Gruppen fehlen.", "section_level": 1}], "src_summary": "identi.ca ist ein Mikroblogging-Dienst und ein soziales Netzwerk, ähnlich wie Twitter. identi.ca unterstützt den offenen Standard OStatus (vormals \"OpenMicroBlogging\") und ist die Referenzimplementierung und bedeutendste Plattform für die freie Software StatusNet. Seit Juli 2013 nutzt identi.ca die Software \"pump.io\".", "tgt_summary": null, "id": 805158} {"src_title": "Piotr Farfał", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grabungsgeschichte.", "content": "1886–1887 führte Edouard Naville und 1905–1906 William Matthew Flinders Petrie Grabungen in Tell el-Yahudiya durch. In den 1950ern grub Shehata Adam ebenfalls an dieser archäologischen Stätte. Eine hier zum ersten Mal gefundene Keramikart beschrieb Flinders Petrie als Tell el-Yahudiah Ware. Sie ist aus dunkelgrauem Ton hergestellt und mit geometrischen Mustern aus eingekerbten Punkten und Linien verziert.", "section_level": 1}, {"title": "Besiedlung in pharaonischer Zeit.", "content": "Der Ort ist von der Zweiten Zwischenzeit bis in römische Zeit durchgängig besiedelt gewesen. W. M. Flinders Petrie ergrub eine 515 × 490 Meter große Umfassungsmauer, die wohl auf das Mittlere Reich oder die Zweite Zwischenzeit zurückgeht. Die Mauerstärke betrug 60 Meter, die Höhe mindestens 11 Meter. Der Innenraum war mit Sand gefüllt (Hoher Sand) und stellte wohl einen Urhügel dar, auf dem ein Heiligtum stand. Im nordöstlichen Teil der Umfassung wurden Kolossalstatuen Ramses’ II. entdeckt, die auf einen Tempel schließen lassen, den er dort neu errichten ließ. Ramses III. ließ westlich der Mauer einen Palast oder Tempel errichten, in dessen Ruinen Tausende von Fayencekacheln gefunden wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Der jüdische Tempel des Onias.", "content": "Unter Ptolemaios VI. errichtete der jüdische Hohepriester Onias IV., der vor Antiochos IV. aus Jerusalem geflohen war, um 170 v. Chr. einen Tempel nordöstlich der Umfassungsmauer. Nach Flavius Josephus ließ er einen burgartigen Tempel aus großen Steinquadern errichten, umgeben von einer Backsteinmauer mit steinernen Toren. Anstatt eines Standleuchters ließ er eine goldene Lampe aufhängen. Der Bau eines zweiten JHWH-Tempels außerhalb von Jerusalem wurde durch eine Prophezeiung im biblischen Buch Jesaja legitimiert, in der ein Altar des JHWH in Ägypten vorausgesagt wird. Die meisten Juden – auch jene in Ägypten – lehnten dieses Heiligtum ab, jedoch wurde es als Heiligtum neben dem Jerusalemer Tempel geduldet. Der Tempel wurde 71 n. Chr. unter Vespasian durch den damaligen \"praefectus aegypti\", Tiberius Iulius Lupus, nach einem Aufstand der Juden in Alexandria geschlossen. Archäologisch nachgewiesen ist er nicht, die Anwesenheit von Juden an diesem Ort ist aber belegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tell el-Yahudiya (\"Hügel der Juden\"; Leontopolis) ist eine antike Stadt im östlichen Nildelta 20 Kilometer nordöstlich von Kairo und drei Kilometer südlich von Tell Basta.", "tgt_summary": null, "id": 1653621} {"src_title": "Smashproof", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Baix liegt am rechten Ufer der Rhone und damit an der Grenze zum Département Drôme. Nachbargemeinden sind Cruas und Loriol-sur-Drôme. Die nächstgrößte Stadt ist Montélimar in 17 Kilometern Entfernung Richtung Südwesten. Die Payre mündet in der Nähe des Ortes in einen Seitenarm der Rhône.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits die Römer gründeten an der Stelle der heutigen Ortschaft die Siedlung \"Batiana\" (von lat. \"batos\" = einfach und \"-ana\" = Überquerung), da hier die Rhône besonders flach ist und Inseln in der Mitte des Flusses liegen. Damals lief durch die Stadt eine der wenigen Verbindungsrouten zwischen dem linken und dem rechten Ufer der Rhône. Baix wird auch auf der römischen Landkarte Tabula Peutingeriana erwähnt. Im Laufe der letzten Jahrhunderte wurde der Verlauf der Rhône mehrfach modifiziert und verändert, was auch erklärt, warum der Ort sich in der Antike noch am rechten Ufer befand und heute am linken Rhôneufer liegt. Infolge der Völkerwanderung wurde die Stadt zwei Mal fast vollständig zerstört, 411 durch die Vandalen und 735 durch die Sarazenen. Nach dem zweiten Wiederaufbau der Stadt wollte sich die lateinischsprachige Bevölkerung nicht mit der phokischen vermischen und beschloss die Siedlung aufzugeben. Sie gründeten eine neue Ortschaft \"Pusillus\" nördlich der \"Ouvèze\", die heutige Gemeinde Le Pouzin. Die griechischsprachige Bevölkerung errichtete die Siedlung \"Baios\", aus dem Baix hervorgegangen ist. Im Mittelalter trug die Gemeinde den Namen \"Bays-sur-Bays\". Im 13. Jahrhundert wurde den Bürgern Abgabenfreiheit gewährt, die im 15. Jahrhundert von Amadeus IX. von Savoyen bestätigt wurde. Damals galt der Ort als eine der sichersten Siedlungen für Protestanten. Im 14. Jahrhundert diente der Ort als Residenz der obersten Gräfin der Region, die eine Verbündete von Raymond de Turenne war, der auch den Krieg gegen die Aussagen des Papstes begonnen hatte. Bis ins 16. Jahrhundert war Baix daher auch ein sicherer Aufenthaltsplatz der Protestanten in Südfrankreich.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Baix ist ein Dorf mit Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die auch zum Teil mit Wandfresken bemalt worden sind. Die Architektur der Gemeinde ist typisch für einen Ort an der Rhône, in dem Elemente der Schiffsfahrt dominieren. Auch der Springbrunnen zu Ehren von Ludwig XVI. und der dazugehörige Waschplatz ziehen Touristen an. Der Uhrenturm der Stadt aus dem 16. Jahrhundert, sowie die Überreste des alten Schlosses sind ebenfalls Ausflugsziele der Touristen. In Baix befindet sich der Gasthof \"La Cardinale\". Auf dem Hügel über Baix sind auch heute noch die Ruinen des alten Schlosses zu besichtigen. Am meisten besucht sind die Kirchen des Dorfes, eine moderne, ökumenische Kirche, sowie die Pilgerkapelle Saint-Euphémie mit ihren antiken Grabstätten im Kirchhof und dem Kreuzweg. Die Kirche \"Saint-Nicolas\", benannt nach dem Schutzpatron der Schiffer, stammt zu großen Teilen aus dem 16. Jahrhundert. Der Blick von der Rhône ist bestimmt von der Felswand im Hintergrund von Baix, sowie dem Wasserableitungskanal, der die \"Logis-Neuf\" versorgt. Ein botanischer Pfad erlaubt es den Besuchern die typische Flora und Fauna der Landschaft zu entdecken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Baix ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Ardèche in der Region Auvergne-Rhône-Alpes; sie gehört zum Arrondissement Privas und zum Kanton Le Pouzin. Die Bewohner werden \"Baixois\" und \"Baixoises\" genannt.", "tgt_summary": null, "id": 903795} {"src_title": "San Sombrèro. Karibik, Karneval und Kakerlaken", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In dem nur wenige Sekunden dauernden Film ist eine verschwommene weiße Figur zu sehen, die große Gesten ausführt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsgeschichte.", "content": "Seit 1887 arbeitete Thomas Alva Edison an der Idee, ein Gerät zu entwickeln, das „bewegte Bilder“ aufzeichnen und wiedergeben konnte. Mit den Entwicklungsarbeiten an dem \"Kinetoskop\" genannten Gerät wurde im Herbst 1888 der schottische Ingenieur William K. L. Dickson beauftragt, der als Amateurfotograf die nötigen Erfahrungen einbringen konnte. Analog zu Edison Phonograph, auf dem Musik und Sprache auf einer Wachswalze aufgezeichnet werden konnte, konstruierte Dickson zunächst ein Gerät, mit dem Einzelbilder auf einer speziell präparierten Walze aufgenommen werden konnten. Edison hatte bereits 1889 eine Beschreibung der Apparatur bei dem US-amerikanischen Patentamt hinterlegt. 1896 reichte er drei Filme bei dem Patentamt als Beweis für die Funktionsfähigkeit der zylindrischen Filmkamera ein, nachdem seine Patentansprüche für die Erfindung des Kinetoskops in Frage gestellt wurden. Bei diesen Filmen handelt es sich um die Streifen \"Monkeyshines\" No. 1, 2 und 3, die nur für interne Tests gedacht waren und nie öffentlich vorgeführt wurden; sie sollten lediglich das neue Kamerasystem überprüfen. Es ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt, ob Monkeyshines Nr. 1 bereits 1889 mit John Ott oder 1890 mit G. Sacco Albanese als Darsteller gedreht wurde. Beide waren Mitarbeiter des Labors und für beide Varianten gibt es Indizien, die dafür sprechen. Während der Filmhistoriker Paul Spehr davon ausging, dass Dickson \"Monkeyshines No. 1\" im Juni 1889 produziert hatte, verweist Dickson-Biograf Gordon Hendricks auf Dicksons eigene Notizen, wonach der Film im November 1890 entstanden sei. Filmhistoriker wie Charles Musser oder David Robinson bestätigen Hendricks Datierung. Kurz nach Fertigstellung der \"Monkeyshines\"-Filme gaben Edison und Dickson die Idee des zylindrischen Anordnung des Filmmaterials auf und arbeiteten stattdessen mit Rollfilmen. Im Mai 1891 wurde schließlich ein Prototyp des Kinetoskops fertiggestellt, mit dem Edison die kommerzielle Nutzung der Erfindung vorbereitete. Die 1896 von Edison eingereichten Filmstreifen der \"Monkeyshines\" werden heute in der Library of Congress aufbewahrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Monkeyshines ist vermutlich der erste Film, der in den Vereinigten Staaten gedreht wurde. Es handelt sich um einen experimentellen Film, der eine frühe Version des Kinetographen des Edison-Labors testen sollte. Der Film wurde von William K. L. Dickson und William Heise gedreht.", "tgt_summary": null, "id": 2076758} {"src_title": "Thibaut Monnet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Wallace Stegner wurde in ärmlichen Verhältnissen geboren und wuchs in Great Falls, Montana, Salt Lake City, Utah, und im südlichen Saskatchewan auf, worüber er auch in seiner Autobiographie \" Wolf Willow \" schrieb. Über sich selbst sagte Stegner, er „lebte an zwanzig Orten in acht Bundesstaaten und in Kanada“. Während er in Utah lebte, schloss er sich, obwohl selbst Angehöriger der Presbyterianischen Kirche, einer Pfadfindergruppe der Mormonen-Kirche an und gewann den renommierten Eagle Scout Award, die höchste Auszeichnung der Boy Scouts of America. Er studierte an der University of Utah und der University of Iowa und errang 1930 einen B.A.-Abschluss. 1935 promovierte er an der University of Iowa. Danach lehrte er an den Universitäten von Utah und Wisconsin, Harvard und seit 1945 an der Stanford University. In Stanford rief er 1946 den Studiengang für kreatives Schreiben ins Leben, dem er bis zu seiner Emeritierung 1971 vorstand. Zu seinen Schülern gehörten Sandra Day O’Connor, Edward Abbey, Wendell Berry, Simin Dāneschwar, George V. Higgins, Thomas McGuane, Robert Stone, Ken Kesey, Gordon Lish, Ernest Gaines und Larry McMurtry. Stegner arbeitete als Berater des US-Innenministers Stewart Udall unter der Kennedy-Regierung und war von 1964 bis 1966 im Vorstand des Sierra Clubs, der ältesten und größten Naturschutzorganisation der USA. Schließlich zog er in die Nähe von Los Altos Hills, Kalifornien. Wallace Stegner starb am 13. April 1993 in Santa Fe, New Mexico an den Folgen eines Autounfalls.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Für seinen Roman \"Angle of Repose\" erhielt Wallace Stegner 1972 den Pulitzer-Preis sowie 1977 den National Book Award für \"The Spectator Bird\". Ende der 80er Jahre lehnte er die National Medal of Arts der US-amerikanischen Akademie National Endowment for the Arts (NEA) ab, da die NEA seiner Meinung nach zu politisch geworden war. Zu seinem non-fiktionalen Werk gehört \"Beyond the Hundredth Meridian: John Wesley Powell and the Second Opening of the West\" (1954), eine Biographie über John Wesley Powell, den Leiter der Expedition zur Erforschung des Colorado River und damit auch des Grand Canyon. Ein Großteil seiner Werke spielt in und um Greensboro, Vermont, wo er zeitweise lebte. Wegen der schonungslosen Darstellung einiger Charaktere (besonders in \"Second Growth\") fühlten sich manche Bewohner persönlich angegriffen, woraufhin Stegner Greensboro mehrere Jahre nicht mehr besuchte. Obwohl bereits ab 1949 die ersten deutschen Übersetzungen der Werke Stegners erschienen, blieb er im deutschsprachigen Raum weitgehend unbekannt. Beachtet wurde 2008 die deutsche Erstausgabe von Stegners letztem Roman \"Zeit der Geborgenheit\" (englischer Titel \"Crossing to Safety\").", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Außerdem: Dreimal mit dem O. Henry Award ausgezeichnet, zweimaliger Guggenheim-Stipendiat, Senior Fellow des National Institute of Humanities, Mitglied des National Institute and Academy of Arts and Letters, Mitglied der National Academy of Arts and Sciences. dtv (zahlreiche deutschsprachige Pressestimmen)", "section_level": 1}], "src_summary": "Wallace Earle Stegner (* 18. Februar 1909 in Lake Mills, Iowa; † 13. April 1993 in Santa Fe, New Mexico) war ein US-amerikanischer Historiker, Schriftsteller und Umweltaktivist.", "tgt_summary": null, "id": 487300} {"src_title": "Ki-a-Kuts Falls", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "André war ein Sohn von Pierre-Hélie de Chauvigny und Haois de Châtellerault. Sein Vater war erblicher Prévôt von Chauvigny im Dienst des Bischofs von Poitiers. Über seine Mutter war er ein Cousin der Herzogin Eleonore von Aquitanien. André war ein Ritter im Gefolge seines Großcousins Richard Löwenherz und kämpfte 1189 mit gegen dessen Vater Heinrich II. Plantagenet. Dabei schlugen sie den alten König am 12. Juni 1189 in Le Mans in die Flucht. Bei dem Versuch, ihn zu verfolgen, wurde André allerdings von den Rittern William Marshal und Baudouin de Béthune gestellt. André kämpfte nacheinander in einem Zweikampf gegen sie, wurde aber von Marshal aus dem Sattel gestoßen. Dabei brach er sich einen Arm und wurde gefangen genommen. Allerdings blieb André nicht lange in Gefangenschaft, denn König Heinrich II. starb wenig später in Chinon und Richard Löwenherz wurde neuer Alleinherrscher des sogenannten angevinischen Reichs. Im August 1189 heiratete André in Salisbury die Erbin von Châteauroux, Denise de Déols. Die Hochzeit geschah auf Anordnung von Richard Löwenherz und an ihr nahm auch Eleonore von Aquitanien als Gast teil. Danach zog André mit auf den dritten Kreuzzug, wo er bei der Belagerung von Akkon und in der Schlacht bei Arsuf kämpfte. Dabei wurde ihm am Arm eine Wunde durch eine Lanze zugefügt, weshalb ihm auch nachgesagt wurde, einen persönlichen Zweikampf mit Saladin ausgetragen zu haben. Nach dem Friedensschluss mit Saladin 1192 führte er die erste Pilgergruppe an das heilige Grab in das von den Muslimen gehaltene Jerusalem. Wieder in der Heimat, unterstützte André Richard Löwenherz im Kampf gegen König Philipp II. von Frankreich. Nach dem Tod Richards 1199 unterstützte André die Ansprüche des jungen Herzogs Arthur I. von Bretagne gegen Johann Ohneland. Dafür trat er mit dem Herzog auf die Seite Philipps II. von Frankreich über. Zusammen mit Arthur nahm André an der Belagerung von Mirebeau teil, wo sich Eleonore von Aquitanien verschanzt hatte. Bei einem erfolgreichen Entsatzangriff Johanns gerieten sie in dessen Gefangenschaft und wurden nach Rouen gebracht. André starb noch im selben Jahr.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus seiner Ehe mit Denise de Déols († 1221) hatte André zwei Söhne:", "section_level": 1}], "src_summary": "André de Chauvigny (deutsch: \"Andreas\", englisch: \"Andrew\"; * um 1150; † 1202) war ein französischer Ritter und Herr von Châteauroux im Recht seiner Frau.", "tgt_summary": null, "id": 1737587} {"src_title": "Rosa Díez González", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Kevin Dallman begann seine Karriere 1996 in der Ontario Junior Hockey League bei den Niagara Falls Flyers, bevor er 1998 in die Ontario Hockey League zu den Guelph Storm wechselte. Im Sommer 2002 wagte der Verteidiger den Sprung in den Profibereich und unterschrieb einen Kontrakt bei den Boston Bruins aus der National Hockey League, welche den Verteidiger bis 2005 bei deren Farmteam, die Providence Bruins aus der American Hockey League, einsetzten. In der Saison 2005/06 absolvierte Dallman 21 Spiele für die Boston Bruins sowie 46 Partien für die St. Louis Blues, die ihn im Dezember 2005 von der Waiver-Liste ausgewählt hatten. Weitere Station in der National Hockey League waren die Los Angeles Kings, wo er in zwei Spielzeiten von 2006 bis 2008 insgesamt 87 Spiele absolvierte und dabei vier Tore schoss. Bei Barys Astana aus Kasachstan stand der Verteidiger ab Juli 2008 unter Vertrag. In der Saison 2008/09 absolvierte er 53 Spiele in der Vorrunde und verbuchte 58 Scorerpunkte (28 Tore und 30 Assists) sowie 117 Strafminuten. Somit wurde Dallman zum besten Scorer seines Teams und zum fünfbesten Scorer der gesamten Liga. Hinzu kamen drei Spiele im Play-Off-Achtelfinale, wobei er acht Strafminuten kassierte und einen Assist erzielte. Nach drei Jahren in Kasachstan wurde diskutiert, Dallman einzubürgern, um ihn für das Nationalteam spielen zu lassen. Letztlich entschied sich Dallman zunächst gegen die Einbürgerung. Im April 2012 wurde seine Familie aus Kasachstan ausgewiesen, nachdem sich seine Frau kritisch über die Korruption im Lande geäußert hatte. Zudem wurde ein Vertragsangebot über drei Jahre an Dallman zurückgenommen. Einen Monat später wurde die Rücknahme der Vertragsverlängerung durch den Präsidenten von Barys, Nurlan Orabajew, mit sportlichen Gründen sowie zu hohen Gehaltsforderungen begründet. Ab Ende Mai 2012 stand Dallman beim SKA Sankt Petersburg für zwei Jahre unter Vertrag, konnte dort aber – vor allem in seiner zweiten Spielzeit – nicht an die gezeigten Leistungen anknüpfen. Nach Auslauf seine Vertrages mit dem SKA kehrte er nach Astana zurück und unterschrieb einen Dreijahresvertrag bei Barys. 2015 wurde er erneut für das KHL All-Star Game nominiert. Nach 620 KHL-Partien, in denen er 431 Punkte (142 Tore und 289 Vorlagen) gesammelt hatte, beendete Dallmann im August 2019 seine Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Nachdem der gebürtige Kanadier die Spielberechtigung für die kasachische Nationalmannschaft erhalten hatte, nahm Dallman im Februar 2013 mit dem Team an der Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi teil. Der Verteidiger kam hierbei in allen drei Partien zum Einsatz und verbuchte drei Assists. Das Team scheiterte knapp an Lettland und verpasste schlussendlich die Qualifikation fürs Turnier. Auch bei der Olympiaqualifikation für die Winterspiele 2018 in Pyeongchang spielte er für Kasachstan. Dort konnten die Kasachen zwar Gastgeber Norwegen (4:3 nach Verlängerung) und auch Italien (3:2) knapp schlagen, verloren aber glatt mit 1:4 gegen Frankreich, so dass am Ende die Norweger durch einen Sieg gegen Frankreich die Qualifikation erreichten. Bei der Weltmeisterschaft 2014 musste er mit der kasachischen Mannschaft den Abstieg aus der Top-Division hinnehmen, konnte aber im Folgejahr durch den Gewinn der A-Gruppe der Division I die umgehende Rückkehr in die höchste WM-Spielklasse erreichen. Als bester Verteidiger des Turniers und Topscorer – gemeinsam mit seinen Landsleuten Roman Startschenko, Konstantin Rudenko, Jewgeni Rymarew und Wadim Krasnoslobodzew sowie dem Ungarn Andrew Sarauer – trug er maßgeblich zum sofortigen Wiederaufstieg bei und wurde folgerichtig auch in das All-Star-Team des Turniers gewählt. Nachdem die Kasachen 2016 ohne ihn wieder abgestiegen waren, spielte er bei der 2017 erneut in der Division I.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Kasachstan bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Kevin Jonathan Dallman (; * 26. Februar 1981 in Niagara Falls, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler mit kasachischer Staatsbürgerschaft. Im Laufe seiner Karriere absolvierte er 154 Spiele in der National Hockey League für die Boston Bruins, St. Louis Blues und Los Angeles Kings. Zwischen 2008 und 2019 spielte er in der Kontinentalen Hockey-Liga für Barys Astana und den SKA Sankt Petersburg und war zum Zeitpunkt seines Karriereendes im August 2019 der punktbeste Verteidiger der KHL-Geschichte. Nachdem er 2013 die kasachische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, nahm er mit der kasachischen Nationalmannschaft an drei Weltmeisterschaften und zwei olympischen Qualifikationsturnieren teil.", "tgt_summary": null, "id": 1615340} {"src_title": "Rush D. Holt senior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "Isaac Williamson besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat. Nach einem anschließenden Jurastudium wurde er im Jahr 1791 als Rechtsanwalt zugelassen. Daraufhin begann er eine erfolgreiche juristische Karriere. Er wurde unter anderem stellvertretender Staatsanwalt im Morris County. Politisch war er ursprünglich Mitglied der Föderalistischen Partei, mit der er sich um 1812 in der Frage des Britisch-Amerikanischen Krieges überwarf. Dann wechselte er zur Demokratisch-Republikanischen Partei über. Zwischen 1815 und 1817 war er Abgeordneter in der New Jersey General Assembly. Nach dem Rücktritt von Gouverneur Mahlon Dickerson wurde er von der Legislative seines Staates zu dessen Nachfolger gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von New Jersey.", "content": "Williamsons erste Aufgabe war die Beendigung der angebrochenen Amtszeit seines Vorgängers. Anschließend wurde er jedes Jahr bis 1828 in diesem Amt bestätigt. Damit konnte er zwischen dem 6. Februar 1817 und dem 30. Oktober 1829 als Gouverneur amtieren. Aufgrund der Staatsverfassung war die Stellung des Gouverneurs gegenüber der Legislative nicht sehr stark. In seiner Regierungszeit wurden die Kanzleigerichte reformiert und der Bau des Raritan and Delaware Canal gefördert. Damals veränderte sich die Parteienlandschaft in den Vereinigten Staaten. Williamsons Demokratisch-Republikanische Partei löste sich auf und er trat der neuen von Präsident Andrew Jackson gegründeten Demokratischen Partei bei. Nach dem Ende seiner Gouverneurszeit war Williamson zwischen 1830 und 1833 Bürgermeister seiner Heimatstadt Elizabeth. Gleichzeitig war er von 1831 bis 1833 Mitglied des Senats von New Jersey. Im Jahr 1844 war er Präsident einer Versammlung, die die Staatsverfassung von New Jersey überarbeitete. Im Juli desselben Jahres verstarb er. Mit seiner Frau Anne Crossdale Jouet hatte er zwei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Isaac Halstead Williamson (* 27. September 1767 in Elizabeth, New Jersey; † 10. Juli 1844 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1817 bis 1829 Gouverneur des Bundesstaates New Jersey.", "tgt_summary": null, "id": 1437037} {"src_title": "Grünflügeltauben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "„Nain“ ist im Tetum die Bezeichnung für eine Respektsperson (zum Beispiel Lian Nain), „Feto“ bedeutet „Frau“, so dass man den Namen des Verwaltungsamts grob mit „Herrin“ oder „hochgestellte Dame“ übersetzen kann. Es ist die Bezeichnung auf Tetum für die Heilige Mutter Maria.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet. Vor der Gebietsreform 2015 hatte Nain Feto eine Fläche von 5,15 km2. Nun sind es 6,12 km2. Nain Feto ist damit das flächenmäßig kleinste Verwaltungsamt des Landes. Nain Feto liegt am Südufer der Bucht von Dili und grenzt im Westen an das Verwaltungsamt Vera Cruz und im Osten und Süden an das Verwaltungsamt Cristo Rei. Im Südosten berührt Nain Feto die Gemeinde Aileu mit seinem Verwaltungsamt Laulara. 2004 wurden die drei Sucos \"Bairo Central\", \"Bairo dos Grilos\" (\"Bairo dos Grilhos\") und \"Bairo Formosa\" zum Suco Gricenfor zusammengefasst. Die Sucos Bidau Santana und Meti Aut wurden dem Verwaltungsamt Cristo Rei zugeschlagen, dafür kamen die Sucos Acadiru Hun (\"Akadiru-Hun\") und Bemori von Cristo Rei zu Nain Feto. Die Sucos Lahane Oriental und Santa Cruz wechselten vom Verwaltungsamt Vera Cruz zu Nain Feto. Somit teilt sich Nain Feto heute in sechs Sucos: Acadiru Hun, Bemori, Bidau Lecidere, Gricenfor, Lahane Oriental und Santa Cruz. Bis auf Lahane Oriental sind alle Sucos als urban klassifiziert. Der Ortsteil Balide teilt sich auf den Suco Mascarenhas (Verwaltungsamt Vera Cruz) und den Suco Santa Cruz (Verwaltungsamt Nain Feto) auf.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohner.", "content": "In Nain Feto leben 36.574 Menschen (2015), davon sind 17.067 Männer und 15.767 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 5.368,5 Einwohner/km2. Der Altersdurchschnitt beträgt 21,6 Jahre (2010, 2004: 20,2 Jahre).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "\"Bairo Formosa\" im heutigen Suco Gricenfor ist das alte chinesische Viertel Dilis. Noch heute befinden sich hier der chinesische Guandi-Tempel und die Chinesische Grundschule. Das Gebäude der Associação Comercial Chinesa wird heute vom Staatssekretariat für Jugend und Sport verwendet. Im Stadtteil Bidau, der sich heute aufteilt in Bidau Lecidere und Bidau Santana (im Verwaltungsamt Cristo Rei), siedelten sich ursprünglich die Ethnie der Bidau an. Diese Mischbevölkerung aus Portugiesen und Einheimischen aus Larantuka (Flores), Solor und Timor kontrollierten jahrhundertelang weite Teile Westtimors. Bis in die 1960er-Jahre hinein sprachen sie \"Português de Bidau\", ein kreolisches Portugiesisch. Mit der Zeit wechselten sie immer mehr zum Standard-Portugiesisch. Am Strand von Lecidere (\"Lécidere\") fand man 1975 in den ersten Tagen der indonesischen Invasion die Leiche von Francisco Borja da Costa, dem Komponisten der Nationalhymne Osttimors.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. 2014/2015 war dies \"Eustáquio Maia Gusmão\".", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Auch im städtischen Dili werden von den Einwohnern Felder und Gärten bewirtschaftete, um den Lebensunterhalt aufzubessern. 12 % der Haushalte in Nain Feto verfügen über Kokospalmen, 13 % bauen Maniok, 12 % Mais und 9 % Gemüse an. Zudem werden Haustiere wie Hühner und Schweine gehalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nain Feto ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt () der Gemeinde Dili und bildet das östliche Zentrum der Landeshauptstadt Dili. Der Sitz der Verwaltung liegt in Gricenfor.", "tgt_summary": null, "id": 1890614} {"src_title": "Texas Jack Omohundro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung dieser Oper gleicht Verdis Oper \"Amelia oder ein Maskenball,\" nur mit dem Unterschied, dass Aubers Werk im bürgerlichen – und nicht wie bei Verdi im adeligen – Milieu spielt. 1861 wurde in Paris aus politischen Gründen (nach Beschwerden des schwedischen Hofs) die Handlung nach Neapel verlegt. König Gustav III. von Schweden galt als eine der schillerndsten Persönlichkeiten Europas. Er war ein aufgeklärter Monarch, berühmt als Kunstfreund und berüchtigt für seine Lebenslust. Da er Privilegien des Adels abschaffen wollte, zog er sich Feinde zu. Am 16. März 1792 wurde der König auf einem Maskenball in der Stockholmer Oper vor den Augen der Ballgesellschaft vom maskierten Grafen Johann Jakob Anckarström angeschossen und starb knapp zwei Wochen später an einer Blutvergiftung.", "section_level": 1}, {"title": "Instrumentation.", "content": "Die Orchesterbesetzung der Oper enthält die folgenden Instrumente:", "section_level": 1}, {"title": "Werkgeschichte.", "content": "Bei der Uraufführung am 27. Februar 1833 an der Pariser Oper sangen Adolphe Nourrit (Gustave III.), Nicolas-Prosper Levasseur (Anckarström), Pierre-Auguste „Alexis“ Dupont (Warting), Henri-Bernard Dabadie (Horn), Hyacinthe-Maturin Trévaux (Kämmerer), Ferdinand Prévost (Armfelt), Pierre-François Wartel (Kaulbart), Jean-Étienne-August Eugène Massol (Christian), Marie-Cornélie Falcon (Amélie), Julie Dorus-Gras (Oscar) und Louise-Zulmé Dabadie-Leroux (Arvedson). Zu den Tänzern zählten Lise Noblet-Dupont und Joseph Mazilier. Die Choreographie stammte von Filippo Taglioni. Eine erste deutsche Übersetzung von Ignaz von Seyfried und Georg von Hofmann wurde am 26. September 1835 unter dem Titel \"Die Ballnacht\" im Theater am Kärntnertor in Wien aufgeführt. Dirigent dieser Aufführung war Wilhelm Reuling. 1837 kam eine weitere deutsche Übersetzung von Karl August von Lichtenstein am Königsstädtischen Theater in Berlin zur Aufführung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gustave III. ou Le bal masqué (dt. Gustav oder Der Maskenball) ist eine große historische Oper in fünf Akten, komponiert von Daniel-François-Esprit Auber auf ein Libretto von Eugène Scribe. Sie wurde am 27. Februar 1833 in der Salle de la rue Le Peletier der Pariser Oper uraufgeführt.", "tgt_summary": null, "id": 999125} {"src_title": "The Name of the Game", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klassen.", "content": "Der Orden besteht aus fünf Klassen sowie einer angeschlossenen Medaille in drei Stufen (Gold – vergoldet, Silber und Bronze) und konnte bei außergewöhnlichen Verdiensten auch mit Eichenlaub verliehen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ordensdekoration.", "content": "Das Ordenszeichen ist ein Bronze vergoldetes weiß emailliertes goldgerändertes Kroatisches Dreiblatt. Auf den Kreuzarmen sind senkrecht bzw. waagerecht gewundene Ornamente zu sehen. Im Medaillon ist eine goldene Krone abgebildet. Erfolgte eine Verleihung für Militärverdienste, so sind unter dem Medaillon zwei gekreuzte Schwerter angebracht. Bei Verleihung mit Eichenlaub war das Medaillon von einem nach oben offenen grün emaillierten Eichenkranz umschlossen. Auf der Rückseite des Ordenszeichens findet sich auf den waagerechten Kreuzarmen die Inschrift BOG I HRVATI (Gott und Kroatien). Im oberen Kreuzarm die Jahreszahl 1076 (Krönungsjahr von Zvonimir) und im unteren 1941 (Gründung des Unabhängigen Staates Kroatien).", "section_level": 1}, {"title": "Medaille.", "content": "Die runde Medaille, die an einer Krone hängt, zeigt das nach links blickende Abbild von Dmitar Zvonimir in seinem Königsornat mit der entsprechenden Umschrift. Rückseitig das von einem Lorbeerkranz umschlossene Staatswappen. Bei Verleihung mit Eichenlaub waren diese als kleiner Kranz auf dem Dreiecksband angebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Trageweise.", "content": "Das Großkreuz wurde an einer Schärpe von der rechten Schulter zur linken Hüfte sowie mit einem silbernen achtstrahligen Bruststern, auf dem das Ordenszeichen aufliegt, getragen. Die I. Klasse wurde als Halsorden, die II. Klasse als Steckkreuz sowie die III. Klasse und die Medaille an einem Dreiecksband auf der linken Brustseite getragen. Das Ordensband ist rot mit breiten weißen Randstreifen.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Den Inhabern des Großkreuzes und der I. Klasse stand das Recht zu, den Titel \"Vitez\" (Ritter) im Namen zu führen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Orden der Krone König Zvonimirs () war eine staatliche Auszeichnung des Unabhängigen Staates Kroatien (NDH). Der Verdienstorden wurde am 17. Mai 1941 durch den Staatsführer Ante Pavelić zur Erinnerung an Dmitar Zvonimir als Zivil- und Militärorden gestiftet. Eine Verleihung an Ausländer war möglich, solange die Verleihungskriterien erfüllt wurden.", "tgt_summary": null, "id": 2001523} {"src_title": "Eugene Foss", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Kriegseinsatz.", "content": "In den Jahren unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg betätige sich der Mannheimer Architekt Hans-Martin Pippart zusammen mit seinem Schwager, dem Fabrikanten Heinrich Noll aus Schwarzach im Kleinen Odenwald, als Flugzeugkonstrukteur. Die erste von beiden erbaute Maschine, die bereits den Namen \"Pippart-Noll 2\" führte, drehte im Mai 1912 ihre ersten Runden über dem Mannheimer Exerzierplatz. Im Juni 1912 meldeten beide dann verschiedene Patente in Deutschland und 12 weiteren Länder an. Etwa zur selben Zeit begannen sie mit dem Bau der Maschine \"Pippart-Noll 3\". Im Frühjahr 1913 stellten die beiden Konstrukteure dann einen Militäreindecker der Öffentlichkeit vor, der von einem 70 PS Opel-Argus-Motor angetrieben wurde. In den Jahren 1912 und 1913 waren die von Pippart und Noll gefertigten Flugzeuge bei Schauflügen in Mannheim und Karlsruhe zu sehen. Ein von den beiden Konstrukteuren angestrebte Gründung einer Flugzeugfabrik kam jedoch nicht zur Ausführung. Ob Pippart die von ihm und Heinrich Noll gebauten Flugzeuge auch selbst flog, bleibt unklar. In der zeitgenössischen Berichterstattung werden stets andere Personen als Piloten genannt. Dennoch meldete er sich bei Ausbruch des Krieges bei der Fliegertruppe. Zunächst als Fluglehrer tätig kam er später an die Ostfront, wo er 1917 in seiner Roland D.II seine ersten Luftsiege gegen russische Flieger und Fesselballons erzielte. Leutnant Pippart flog in der Artilleriefliegerabteilung FA(A) 220 und in der Kampfstaffel 1 an der Ostfront. Anfang 1918 wurde er als Jagdflieger in das Jagdgeschwader II zur Jagdstaffel (Jasta) 13, im Mai 1918 zur Jasta 19 bei Balâtre versetzt, wo er zunächst mit seiner Fokker Dr.I, später mit seiner Fokker D.VII zahlreiche weitere Luftsiege errang. So besiegte er den französischen Kampfflieger und Ritter der Ehrenlegion Lieutenant Charles Boudoux d’Hautefeuille und wurde zudem einer der erfolgreichsten Ballonjäger: Die von Flak und Schutzflugzeugen gesicherten Fesselballons, mit denen der Gegner das Gefechtsfeld beobachtete und das Artilleriefeuer leitete, waren besonders gefährliche Ziele.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Am 11. August 1918 griff Pippart bei Noyon an der Westfront einen Fesselballon an, wobei seine Maschine schwer beschädigt wurde und er mit dem Fallschirm abspringen musste. Da der Fallschirm sich nicht öffnete, stürzte Pippart zu Tode.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans-Martin Pippart (* 14. Mai 1888 in Mannheim; † 11. August 1918 bei Noyon) war ein Flugzeugkonstrukteur. Als Offizier der Fliegertruppe erzielte er 22 bestätigte Abschüsse im Ersten Weltkrieg.", "tgt_summary": null, "id": 2245798} {"src_title": "Aniceto Esquivel Sáenz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einer amerikanischen Kleinstadt in Pennsylvania hat Sheriff Wayne seinen letzten Arbeitstag, bevor er mit seiner Frau Cynthia in die Großstadt ziehen will. Doch ausgerechnet an diesem Tag häufen sich merkwürdige Zwischenfälle. Alles beginnt mit einem Farmer, der leblos in seiner Scheune aufgefunden wird. Die Todesfälle häufen sich und schließlich wird klar, dass hierfür aggressive Rabenschwärme verantwortlich sind, die zunehemd die Kleinstadt besiedeln und sowohl die Einwohner als auch Durchreisende gezielt attackieren. So versuchen sich die Bewohner in ihren geschützten Häusern aufzuhalten. Offensichtlich sind die Raben mit einer Art Erreger infiziert, der ihr Aggressionspotential steigert. Auf der Suche nach der Ursache erfährt Sheriff Wayne, dass in einer der Stadt nahegelegenen Siedlung von Mennoniten Kühe und Rinder in einer Art Epidemie verstorben sind und Raben sich beim Verzehr des Fleisches angesteckt haben. Der Erreger führt schließlich auch zum Tod der Vögel, so dass es eine kleine Gruppe Überlebender unter den Menschen gibt. Glücklich relativ unversehrt davongekommen zu sein, betreten Sheriff Wayne und seine Frau Cynthia ihr Haus. Doch sie müssen feststellen, dass auch ein paar Vögel überlebt haben und sie nun von ihnen erneut angegriffen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films wertete: „Durchaus spannendes Fernseh-Remake von Alfred Hitchcocks Klassiker ‚Die Vögel‘, gut gespielt und solide inszeniert.“ Die Kritiker der Fernsehzeitschrift tvspielfilm.de meinten: „Lieber Regisseur, wenn du mit Hitchcock in den Ring steigst, holst du dir eine blutige Nase. Erst recht, wenn dein zahmer ‚Die Vögel‘-Aufguss kein Budget hat. Einige Spannungsmomente gelingen dir zwar, einige Tierhorrorfans sehen bei dir sogar Talent am mau geschriebenen Machwerk. Für deine weitere Karriere gibt's dennoch einen Tipp aus unserem ‚Großen Remake-Handbuch‘: Finger weg von Klassikern! — Gehört zur Gattung der filmischen Aasfresser“", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Schauspieler Rod Taylor, der in Hitchcocks Fassung von 1963 die männliche Hauptrolle neben Tippi Hedren gespielt hatte, tritt hier in einer Nebenrolle als Arzt auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Vögel – Attack From Above (Originaltitel: \"Kaw\") ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 2007 des Regisseurs und Produzenten Sheldon Wilson.", "tgt_summary": null, "id": 1652037} {"src_title": "Zal Yanovsky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sie wurde 1933 als Tochter des Prager Buchhändlers und Verlegers Jaroslav Salivar (1902–1969) geboren. Der Vater wurde 1949 verhaftet und emigrierte nach seiner Freilassung 1950 in die USA. Zdena Salivarová legte 1952 in Prag das Abitur ab. 1958 heiratete sie den Schriftsteller Josef Škvorecký. Salivarová war 1952–1962 Mitglied des staatlichen tschechoslowakischen Gesang- und Tanzensembles und hatte daneben 1959–1961 ein Engagement als Sängerin und Schauspielerin an der Prager Laterna Magika. 1962–1965 gehörte sie zum Ensemble des Kabaretts \"Paravan\". 1965–1968 studierte sie Dramaturgie an der Prager Filmhochschule FAMU und wirkte in einigen Filmproduktionen mit. 1969 verließ sie zusammen mit ihrem Ehemann die Tschechoslowakei und emigrierte über die USA nach Kanada, wo sie seitdem lebt. 1971 gründete das Ehepaar Škvorecký in Toronto den Exilverlag 68 Publishers, den Salivarová bis zu dessen Auflösung 1993 leitete. Der Verlag war in den 1970er und 1980er Jahren eine der bekanntesten Adressen für tschechoslowakische Exil- und Samizdat-Literatur. Von 1971 bis 1975 gaben Zdena Salivarová und Josef Škvorecký auch die Kulturzeitschrift \"Parabola\" heraus. Wegen ihrer publizistischen Aktivität wurde Salivarová 1978 die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft aberkannt. 1990 erhielt sie für ebendiese Aktivität den Orden des Weißen Löwen der Tschechischen Republik. 1992 verlieh ihr die University of Toronto die Ehrendoktorwürde.", "section_level": 1}, {"title": "Literarisches Werk.", "content": "Literarisch debütierte Zdena Salivarová zu Beginn der 1960er Jahre mit Kurzgeschichten, die in den Zeitschriften \"Host do domu\" und \"Plamen\" erschienen. Sie schrieb neben einer Reihe von Kurzgeschichten, Novellen und Erzählungen zwei autobiographische Romane (\"Honzlová\", 1972, und \"Hnůj země\", 1994). 1993 gab sie als letzte Publikation des Verlags 68 Publishers die Anthologie \"Osočení\" heraus, eine Sammlung von Briefen, deren Autoren der Zusammenarbeit mit der tschechoslowakischen Staatssicherheit beschuldigt wurden. Auch Salivarová selbst fand ihren Namen in den umstrittenen und offenbar manipulierten Informanten-Listen verzeichnet, die 1993 von Petr Cibulka veröffentlicht wurden. Seit Ende der 1990er Jahre arbeitet die Autorin zusammen mit Josef Škvorecký an einer Serie von Detektiv-Romanen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zdena Salivarová (verheiratete Škvorecká, * 21. Oktober 1933 in Prag) ist eine tschechisch-kanadische Schauspielerin, Sängerin, Schriftstellerin und Verlegerin. Sie lebt in Toronto, Kanada.", "tgt_summary": null, "id": 647320} {"src_title": "Jan Hlaváč", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geiselnahme.", "content": "Die Geiselnahme fand im \"Dubrowka-Theater\" statt, ungefähr vier Kilometer südöstlich des Kreml. Während des zweiten Aktes einer ausverkauften Vorstellung des Musicals \"Nord-Ost\" fuhren um 21:05 Uhr Ortszeit 40 bis 50 schwer bewaffnete und maskierte Männer und Frauen mit einem Bus zum Theater, stürmten die Vorstellung und schossen mit Sturmgewehren in die Luft. Die maskierten Angreifer, die sich als Tschetschenen identifizierten, nahmen Darsteller und Besucher als Geiseln, insgesamt mehr als 850 Menschen. Unter den Geiseln war auch ein General des russischen Innenministeriums. Einige Darsteller konnten durch ein offenes Fenster im hinteren Teil des Theaters fliehen und die Polizei rufen. Insgesamt konnten etwa 90 Menschen aus dem Gebäude flüchten oder sich verstecken. Sie berichteten unter anderem von der ungewöhnlichen Tatsache, dass viele der Angreifer Frauen waren. Die Anführer der Angreifer, die sich als Selbstmordattentäter der \"29. Division\" bezeichneten, erklärten den Geiseln, dass sie keinen Groll gegen anwesende Ausländer hätten, und versprachen jeder Geisel, die einen ausländischen Reisepass zeigen konnte, die Freilassung. Ungefähr 75 ausländische Geiseln aus 14 Ländern, darunter Australien, Deutschland, den Niederlanden, der Ukraine, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten waren anwesend. Die russischen Vermittler lehnten dieses Angebot jedoch ab und forderten, dass alle Geiseln unabhängig von ihrer Nationalität befreit werden müssten.", "section_level": 1}, {"title": "Forderungen.", "content": "Die Angreifer wurden von Mowsar Barajew, einem Neffen des getöteten tschetschenischen Milizkommandanten Arbi Barajew, angeführt. Er drohte, die Geiseln zu töten, wenn die russischen Truppen nicht sofort und bedingungslos aus Tschetschenien zurückgezogen würden. Es wurde eine Frist von einer Woche gesetzt, danach würde mit der Tötung der Geiseln begonnen. Zunächst erklärten die russischen Behörden wahrheitswidrig, die Angreifer würden die Zahlung von \"enormen Mengen\" von Lösegeld verlangen. Ein Videoband wurde den Medien zugespielt, in denen die Terroristen ihren Willen erklärten, für ihre Sache zu sterben. In ihrem Statement erklärten sie, dass Russland den Tschetschenen das Recht auf ihre eigene Nation genommen habe und dass sie dieses Recht, welches ihnen Allah gegeben habe, zurückerobern wollten. Sie hätten sich entschieden, hier in Moskau zu sterben. Nach Angaben von Sergei Jastrschembski, einem Berater des Kremls, verlangten die Terroristen neben dem Rückzug der russischen Truppen aus Tschetschenien auch den Stopp der Verwendung von Artillerie und Luftwaffe ab dem nächsten Tag. Zur Zeit der Geiselnahme lagen die durchschnittlichen Verluste der russischen Armee bei drei Soldaten täglich.", "section_level": 1}, {"title": "Geiselkrise.", "content": "Handygespräche zwischen den Geiseln im Gebäude und deren Familienangehörigen enthüllten, dass die Geiselnehmer mit Handgranaten, Minen und improvisierten Sprengladungen ausgestattet waren, die teilweise direkt an ihre Körper geschnallt waren, andere Sprengsätze waren im Theater verteilt. Der Großteil der Sprengsätze stellte sich im Nachhinein als Attrappen heraus, die anderen hatten keine Detonatoren oder Batterien. Die Angreifer verwendeten arabische Namen, die Frauen unter ihnen trugen arabische Burkas, die eigentlich im Nordkaukasus sehr unüblich sind. Ein Sprecher von Aslan Maschadow, dem Anführer der tschetschenischen Rebellen, erklärte, er habe keine Information über die Identität der Angreifer und verurteile Angriffe auf Zivilisten. Der pro-russische islamische Führer Tschetscheniens verurteilte den Angriff ebenfalls. Die Geiseln wurden im Zuhörersaal festgehalten, der Orchestergraben wurde als Toilette verwendet. Die Situation für die Geiseln im Theater war unterschiedlich und änderte sich schnell mit der wechselnden Stimmung der Geiselnehmer, die die Berichterstattung in den Medien mitverfolgten. Die Geiselnehmer erlaubten den Geiseln, Telefongespräche mit ihren Mobiltelefonen zu führen. Eine der Geiseln bat die Behörden, das Gebäude nicht zu stürmen, nachdem das Theater bald von einer großen Anzahl von Polizisten, Soldaten und gepanzerten Fahrzeugen umstellt worden war.", "section_level": 1}, {"title": "23. Oktober.", "content": "Die Angreifer ließen nach wenigen Stunden etwa 150 bis 200 Geiseln frei. Dabei handelte es sich um Kinder, schwangere Frauen, Muslime, einen Teil der Ausländer und Menschen, die medizinische Versorgung brauchten. Zwei Frauen gelang es, von den Geiselnehmern zu flüchten. Die Angreifer drohten, für jeden von russischen Sicherheitskräften getöteten Geiselnehmer zehn Geiseln zu töten. Eine junge Frau, Olga Romanowa (26), schaffte es, die Polizeisperren zu durchbrechen und das Theater zu betreten. Sie trat den Geiselnehmern entgegen und drängte die Geiseln dazu, sich gegen die Angreifer aufzulehnen. Die Geiselnehmer vermuteten, sie sei Agentin des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, führten sie weg und erschossen sie. Ihre Leiche wurde später von einem russischen Sanitäterteam entfernt; die Moskauer Polizei bezeichnete sie zunächst fälschlicherweise als die Leiche einer Geisel, die bei einem Fluchtversuch gestorben sei.", "section_level": 2}, {"title": "24. Oktober.", "content": "Die russische Regierung bot den Geiselnehmern an, in ein beliebiges drittes Land zu fliehen. Die Geiseln appellierten an Präsident Putin, die Kampfhandlungen in Tschetschenien einzustellen und das Theater keinesfalls zu stürmen. Wegen der Krise brach Putin eine internationale Reise ab, bei der Treffen mit dem US-Präsidenten Bush und anderen politischen Führungspersonen der Welt vorgesehen waren. Bekannte öffentliche und politische Personen wie Aslambek Aslachanow, Irina Chakamada, Ruslan Chasbulatow, Iossif Kobson, Boris Nemzow und Grigori Jawlinski waren in die Verhandlungen mit den Geiselnehmern einbezogen. Der frühere Präsident der Sowjetunion, Gorbatschow, erklärte ebenfalls seine Bereitschaft, als Vermittler zu fungieren. Die Geiselnehmer forderten gleichzeitig, dass Repräsentanten des Internationalen Roten Kreuzes und der Ärzte ohne Grenzen zum Theater kämen, um Verhandlungen zu führen. Konstantin Wassiljew, ein Oberst des FSB, versuchte über eine Terrasse ins Theater zu gelangen, wurde jedoch von den Geiselnehmern entdeckt und erschossen. Nach Angaben des FSB wurden 39 Geiseln an diesem Tag von den Rebellen freigelassen, die Drohung, dass Geiseln erschossen werden würden, wenn Russland ihre Forderungen nicht ernst nehme, wurde wiederholt. Verhandlungen über die Freilassung von nicht-russischen Geiseln wurden von verschiedenen Botschaften geführt; die tschetschenischen Geiselnehmer versprachen, alle Ausländer freizulassen. Sie erklärten außerdem, sie seien bereit, 50 russische Geiseln freizulassen, wenn Achmad Kadyrow, Chef der russischen Verwaltungsbehörde in Tschetschenien, zum Theater käme. Kadyrow war dazu aber nicht bereit. In der Nacht brach eine Heißwasserleitung und überflutete das Erdgeschoss des Theaters. Die Geiselnehmer nannten dies eine Provokation; eine Vereinbarung über die Reparatur des Rohrs konnte nicht getroffen werden. Später stellte sich heraus, dass das Kanalisationssystem von russischen Spezialeinheiten dazu verwendet worden war, Abhörgeräte nahe genug am Theater zu platzieren.", "section_level": 2}, {"title": "25. Oktober.", "content": "Über den nächsten Tag hinweg nahmen die Journalisten Anna Politkowskaja, Sergei Goworuchin und Mark Franchetti sowie die Politiker Jewgeni Primakow, Ruslan Auschew und Aslambek Aslakhanov an den Verhandlungen mit den Geiselnehmern teil. Die tschetschenischen Rebellen verlangten, mit offiziellen Repräsentanten von Präsident Putin zu verhandeln. Verwandte der Geiseln führten gleichzeitig mehrere Antikriegsdemonstrationen außerhalb des Theaters und im Zentrum Moskaus an. Die Geiselnehmer willigten ein, 75 ausländische Bürger in Anwesenheit von diplomatischen Repräsentanten ihrer Länder freizulassen. Jedoch bestanden die russischen Behörden darauf, dass die Rebellen die Geiseln nicht in ausländische und russische Bürger einteilen dürften. Stattdessen ließen die Rebellen morgens sieben weitere russische Bürger sowie mittags acht weitere Kinder im Alter zwischen 7 und 13 Jahren ohne Bedingungen frei. Nach einem Treffen mit Putin bot der Leiter der FSB Nikolai Patruschew den Geiselnehmern an, ihr Leben zu verschonen, wenn sie die übrigen Geiseln unverletzt freiließen. Eine Gruppe russischer Ärzte, angeführt von Leonid Roschal, betrat das Theater, um Medikamente zu liefern. Sie erklärten danach, dass die Geiseln weder geschlagen noch bedroht würden. Die meisten der Geiseln seien ruhig, lediglich zwei oder drei seien hysterisch. Essen, warme Kleidung und Medikamente wurden vom Roten Kreuz geliefert. Journalisten des russischen Fernsehkanals NTW führten ein Interview mit Mowsar Barajew, Anführer der Geiselnehmer, in dem dieser der russischen Regierung eine Nachricht zukommen ließ: „Wir haben nichts zu verlieren. Wir haben durch unser Kommen bereits 2.000 Kilometer hinter uns. Es gibt keinen Weg zurück...wir sind hierher gekommen um zu sterben. Unser Motto ist „Freiheit und Paradies“. Wir haben bereits Freiheit, nachdem wir hier nach Moskau gekommen sind. Nun wollen wir im Paradies sein.“ Er erklärte ebenfalls, dass die Gruppe nicht nach Moskau gekommen war, um Geiseln zu töten oder mit russischen Spezialeinheiten zu kämpfen, da sie bereits genug in Tschetschenien über die Jahre gekämpft hätten: „Wir sind hier mit einem konkreten Ziel – dem Krieg ein Ende zu setzen, und das ist es.“ Um 21:55 Uhr wurden vier weitere Geiseln aus Aserbaidschan freigelassen. Nach einer Vereinbarung sollten am nächsten Morgen Bürger der USA und Kasachstan freigelassen werden. Barajew erklärte ferner, dass er die übrigen Kinder am Morgen freilassen könnte. Nach der Abenddämmerung lief ein Mann namens Gennadi Wlach durch die Polizeisperren zum Theater und erklärte, dass sein Sohn unter den Geiseln sei. Dies schien aber nicht der Fall zu sein, der Mann wurde von den Geiselnehmern weggeführt und erschossen. Der FSB bestätigte nicht, einen Agenten verloren zu haben. Zehn Minuten später stürmte ein weiterer Mann in dieselbe Richtung, kehrte jedoch unverletzt zurück. Gegen Mitternacht kam es im Theater zu einer kurzen Schießerei. Eine Geisel lief über mehrere Theaterstühle zu einer Rebellin, die neben einem größeren Sprengsatz saß. Ein Geiselnehmer eröffnete das Feuer auf die Geisel und schoss daneben, traf jedoch zwei weitere Geiseln, eine davon wurde schwer verletzt, die zweite tödlich getroffen. Die beiden wurden bald danach aus dem Gebäude gebracht.", "section_level": 2}, {"title": "26. Oktober.", "content": "Während der Nacht bat Achmed Sakajew, der vom Separatistenführer Aslan Maschadow zum tschetschenischen Außenminister ernannt wurde, die „Extremisten“, von „überstürzten“ Schritten abzusehen. Die Geiselnehmer erzählten der BBC, dass ein Repräsentant von Präsident Putin am nächsten Tag zu Gesprächen zum Theater kommen werde. Der Kreml kündigte an, General Wiktor Kasanzew zu schicken, den früheren Kommandanten der russischen Truppen in Tschetschenien, obwohl Kasanzew weder in Moskau war, noch die Absicht hatte, an Verhandlungen teilzunehmen. Zwei Mitglieder der russischen ALFA-Spezialeinheit wurden schwer verletzt, als sie sich zwischen tschetschenischen Rebellen und russischen Kräften bewegten und von einer Granate, die aus dem Gebäude abgefeuert wurde, getroffen wurden. Der Moskauer Polizeichef Wladimir Pronin machte die Medien für das Auffliegen der Truppenbewegungen verantwortlich. Doch nach den Angaben eines Offiziers der russischen Spezialeinheiten wurde die undichte Stelle von der russischen Regierung kontrolliert: „Wir ließen die Information, dass ein Sturmangriff um drei in der Früh geschehen würde, durchsickern. Die [tschetschenischen] Kämpfer waren vorbereitet. Sie begannen zu feuern, aber da war kein Sturmangriff. Dann kam eine natürliche Reaktion – Entspannung. Und um fünf Uhr früh stürmten wir das Theater.“", "section_level": 2}, {"title": "Sturmangriff.", "content": "Am frühen Morgen des 26. Oktober 2002 umstellten und stürmten bewaffnete und maskierte Truppen verschiedener russischer Spezialeinheiten (Antiterroreinheiten des FSB, ALFA und Wympel) das Theater. Vertreter der Regierung behaupteten zunächst, dass der Sturmangriff durch Geiselerschießungen der Geiselnehmer ausgelöst worden sei. Ein Sprecher der Regierung behauptete später, dass Geiseln versucht hätten, aus dem Theater zu fliehen, und dabei Sprengfallen ausgelöst hätten, woraufhin Schusswechsel zwischen russischen Spezialeinheiten und den Rebellen ausgebrochen seien. Der stellvertretende Innenminister Wladimir Wassiljew behauptete, dass der Sturmangriff aufgrund einer Panik unter den Geiseln gestartet worden sei, die nach der Exekution zweier weiblicher Geiseln ausgebrochen sei. Andere Quellen sprechen davon, dass der Sturmangriff seit dem 23. Oktober geplant wurde und die als Grund genannten Schusswechsel etwa drei Stunden vor der tatsächlichen Erstürmung stattfanden. Da es keine offizielle Untersuchung der Begebenheiten gab, ist die genaue Kette der Ereignisse unklar; es gab widersprüchliche Berichte und Zeugenaussagen.", "section_level": 1}, {"title": "Gasangriff.", "content": "Etwa gegen 5 Uhr gingen die aufgestellten Suchscheinwerfer, die den Haupteingang des Theaters beleuchteten, aus. Ein unbekanntes Gas wurde ins Theater eingeleitet. Viele Geiseln dachten zunächst, dass das Gas Rauch von einem Feuer sei. Kurz darauf wurde es sowohl Geiseln als auch Geiselnehmern klar, dass Gas in das Gebäude gepumpt worden war. Verschiedene Berichte sprechen davon, dass es entweder direkt durch das Belüftungssystem des Theaters oder durch ein eigens für den Angriff gemachtes Loch in der Wand eingeleitet wurde, oder dass es unter der Bühne hervor gekommen sei. Es wird vermutet, dass ein anästhetisches Aerosol, bestehend aus starken Opioiden in Verbindung mit Halothan, verwendet wurde. Ein Labor in Porton Down, Großbritannien, konnte Spuren von Carfentanyl und Remifentanil an der Kleidung von Betroffenen, sowie den Metaboliten nor-Carfentanil in deren Urinproben nachweisen. Dieses Gemisch hat einen dämpfenden Effekt auf den Atemreflex, der bis zum Stillstand führen kann. Unter den Geiseln brach Panik aus. Eine Journalistin, die sich unter den Geiseln befand, rief die Radiostation Echo Moskwy an und berichtete in einem Live-Interview, dass die Befreiungsoperation mit einem Gasangriff eingeleitet worden sei. Sie erzählte, dass die Geiselnehmer den Tod der Geiseln nicht gewollt hätten, die Regierung aber entschieden habe, niemanden im Theater am Leben zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Erstürmung.", "content": "Die Geiselnehmer, die teilweise mit Gasmasken ausgerüstet waren, setzten weder ihre Sprengsätze ein, noch eröffneten sie das Feuer auf die Geiseln, als der Sturmangriff begann. Stattdessen feuerten die Geiselnehmer blindlings auf die russischen Positionen außerhalb des Theaters. Nach 30 Minuten begann der direkte Sturmangriff. Die russischen Spezialeinheiten betraten das Gebäude durch mehrere Eingänge, unter anderem durch den Keller, über das Dach und schließlich auch durch den Haupteingang. Als die Schusswechsel begannen, befahlen die Rebellen den Geiseln, sich in ihren Theatersitzen nach vorne zu lehnen und ihre Köpfe mit den Sitzen zu schützen. Geiseln berichteten, dass einige der Geiselnehmer Gasmasken aufsetzten und viele andere bewusstlos wurden. Mehrere weibliche Geiselnehmer liefen zum Balkon, wurden aber auf dem Weg dorthin ohnmächtig. Auch mehrere Mitglieder der Spezialeinheiten wurden vom Gas bewusstlos, darunter zwei ALFA-Angehörige. Der stellvertretende Bürgermeister Moskaus, der den Tatort besichtigte, musste wegen Vergiftungserscheinungen behandelt werden. Nach eineinhalb Stunden sporadischer Schusswechsel sprengten die russischen Spezialeinheiten die Türen zur Halle und stürmten den Zuhörerraum. Nach kurzen Kämpfen waren alle Rebellen, die noch bei Bewusstsein waren, erschossen. Anschließend wurden auch die durch das Gas bewusstlos gewordenen Geiselnehmer mit Kopfschüssen getötet. Nach Angaben der russischen Regierung dauerten Kämpfe in anderen Teilen des Theaters noch über eine halbe Stunde an. Ursprüngliche Berichte gaben an, dass drei Geiselnehmer gefangen genommen wurden (auch BBC berichtete, dass eine „Handvoll von überlebenden Kämpfern in Handschellen weggeführt wurden“) und zwei Rebellen fliehen konnten. Später berichteten die russischen Behörden, dass alle Geiselnehmer im Sturmangriff getötet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Am 20. Dezember 2011 gab der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in einer Klage von 64 ehemaligen Geiseln gegen den russischen Staat den Klägern teilweise Recht und verpflichtete Russland zu Schadensersatzzahlungen zwischen 9.000 und 64.000 Euro pro Kläger. In der Urteilsbegründung hieß es unter anderem, die Befreiungsaktion sei unsachgemäß verlaufen, was die hohe Opferzahl verursacht hätte. Anfang November 2012 wurde bekannt, dass Russland eine Untersuchung gegen Beamte einleiten muss, die für die umstrittene Rettungsaktion verantwortlich waren. Die bisherige Weigerung der Ermittlungskommission, das Handeln der Verantwortlichen zu untersuchen, sei nach Angaben des Bezirksgerichts unrechtmäßig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei der Geiselnahme im Moskauer Dubrowka-Theater am 23. Oktober 2002 brachten 40 bis 50 bewaffnete Personen, die sich selbst der separatistischen Bewegung Tschetscheniens zurechneten, 850 Menschen in ihre Gewalt und verlangten den Rückzug der russischen Truppen aus Tschetschenien. ", "tgt_summary": null, "id": 1627998} {"src_title": "Metro Sul do Tejo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau des Atomkerns.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Größe, Dichte, Bestandteile, Bezeichnungen.", "content": "Der Atomkern befindet sich, anschaulich gesprochen, im Zentrum des Atoms; sein Durchmesser beträgt etwa bis des Durchmessers der Elektronenhülle. Ein Helium-Atomkern z. B. ist rund 1 fm (Femtometer) groß. Der Atomkern konzentriert aber in sich mehr als 99,9 Prozent der Masse des gesamten Atoms. Die Dichte des Kerns (das Verhältnis von Kernmasse zu Kernvolumen) ist für alle Kerne annähernd gleich und beträgt rund 2·10 kg/m3. Um diese Dichte zu erreichen, müsste man beispielsweise den Eiffelturm auf die Größe eines Sandkorns zusammendrücken. Der Kern ist aufgebaut aus Protonen und Neutronen, die zusammen auch Nukleonen genannt werden. Die Zahl der Protonen wird \"Kernladungszahl\", die Gesamtzahl der Nukleonen \"Massenzahl\" des Kerns genannt (für Genaueres zur Masse des Kerns siehe Kernmasse oder Massendefekt). Die Massenzahlen der auf der Erde natürlich vorkommenden Atome variieren von 1 (Wasserstoff) bis 244 (Plutonium). Die makroskopische Dichte der kondensierten Materie dagegen variiert viel weniger, weil der Atomradius von der Atomhülle bestimmt wird, die stärker mit dem chemischen Charakter der Atome variiert als mit der Massenzahl. Trotzdem gehören so genannte \"schwere\" Atomkerne auch zu umgangssprachlich/technisch \"schweren\" Elementen. Beispielsweise hat Lithium (Massenzahlen 6 und 7) eine Dichte von 0,53 g/cm3, Gold (Massenzahl 197) dagegen von 19,3 g/cm3. Protonen sind elektrisch positiv geladen, Neutronen ungeladen. Daher ist der Atomkern positiv geladen und kann durch die Coulombkraft negativ geladene Elektronen an sich binden. Da die elektrische Ladung des Elektrons bis auf das Vorzeichen gleich der Ladung des Protons ist, muss ein nach außen hin elektrisch neutrales Atom ebenso viele Elektronen in der Atomhülle besitzen wie Protonen im Kern. Da die Atomhülle weitgehend die chemischen Eigenschaften bestimmt, legt die Kernladungszahl auch fest, zu welchem Element das Atom gehört, sie ist die chemische Ordnungszahl. Neutronen haben etwa die gleiche Masse wie Protonen. Ihre Zahl hat nur geringen Einfluss auf die chemischen Eigenschaften des Atoms, ist aber entscheidend für die Stabilität oder Instabilität (Radioaktivität) des Kerns. Werden durch chemische oder physikalische Effekte Elektronen entfernt oder hinzugefügt, ist das Atom nach außen hin elektrisch geladen und wird Ion genannt. Im Atomkern ändert sich dadurch nichts. Abgesehen vom radioaktiven Zerfall – der spontan eintritt – kann sich die Zahl der Protonen oder Neutronen im Kern nur durch eine Kernreaktion ändern, also infolge eines Zusammenstoßes mit anderen Teilchen. Eine durch Ordnungszahl und Massenzahl festgelegte Atom- oder Atomkernsorte wird Nuklid genannt. Als Isomere werden Atomkernsorten in langlebigen Anregungsstufen des Kerns (siehe unten) bezeichnet; sie zählen als eigene Nuklide. Unterscheidet man Kerne (oder ganze Atome) desselben Elements, also mit gleicher Protonenzahl, nach ihrer Anzahl von Neutronen, spricht man von den Isotopen des betreffenden Elements. Bezeichnet werden Nuklide mit dem chemischen Elementsymbol und der Massenzahl, wie z. B. das häufigste Kohlenstoffisotop C oder das häufigste Eisenisotop Fe (bei Isomeren noch mit einem Zusatz wie „m“ für „metastabil“). Üblich, aber redundant ist auch die Schreibweise mit Massenzahl und Ordnungszahl: formula_1. Es sind (Stand von 2003) insgesamt etwa 3200 langlebige Nuklide bekannt, die sich auf etwa 2700 Isotope und 118 bekannte Elemente von Wasserstoff bis zum Oganesson verteilen. Darunter gibt es ca. 250 stabile Isotope. Die Stabilität eines Nuklids hängt von der Zahl der Protonen und der Neutronen ab. Ist die Protonenzahl gleich 43 oder 61, oder größer als 82, oder ist das Verhältnis beider Zahlen ungünstig, ist der Kern instabil, d. h. radioaktiv, und wandelt sich in einen stabileren Kern um.", "section_level": 2}, {"title": "Kernkraft und Coulombkraft.", "content": "Die positiv geladenen Protonen im Kern stoßen sich aufgrund der Coulombkraft gegenseitig ab. Da der Kern trotzdem nicht auseinanderfliegt, muss im Kern eine weitere Kraft existieren, mit der sich die Nukleonen gegenseitig anziehen und die stärker als die Coulombkraft ist. Diese Kraft wird als Kernkraft bezeichnet (nicht zu verwechseln mit dem umgangssprachlichen Ausdruck „Kernkraft“ für Kernenergie); sie ist eine Restwechselwirkung der Starken Wechselwirkung. Die Kernkraft ist bis heute nur näherungsweise beschrieben. Ihre Aufklärung ist unter anderem Gegenstand der Kernphysik. Gesichert ist allerdings die sehr kurze Reichweite der Kernkraft, die in der Größenordnung des Nukleon-Durchmessers (etwa 1 fm = 10 m) liegt. Die sehr kurze Reichweite begrenzt die mögliche Größe von Atomkernen, denn ein Proton an der „Oberfläche“ eines großen Kerns spürt nur die Anziehung seiner nächsten Nachbar-Nukleonen, die Coulomb-Abstoßung hingegen von \"allen\" anderen Protonen des Kerns. Sind genügend viele andere Protonen vorhanden, überwiegt daher schließlich die Abstoßung. Mit der Protonenzahl 82 ist Blei das letzte Element mit stabilen Isotopen, alle weiteren sind radioaktiv (s. Zerfallsreihe). Die größte in natürlichen Vorkommen beobachtete Kernladung ist 92 (Uran). Kerne mit noch mehr Protonen (Transurane) „leben“ nicht lange genug, um als primordiale Nuklide vorzukommen; sie können nur nach künstlicher Herstellung in Kernreaktionen beobachtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Bindungsenergie.", "content": "Die Bindungsenergie entspricht der Arbeit, die aufgewandt werden müsste, um den Kern in seine einzelnen Nukleonen zu zerlegen. Umgekehrt würde diese Bindungsenergie freigesetzt, wenn es gelänge, einen Atomkern aus freien Protonen und Neutronen zusammenzusetzen. Wegen der Äquivalenz von Masse und Energie führt die Bildung des Kerns zu einem Massendefekt. Das heißt, jeder Atomkern (außer H) hat eine geringere Masse, als sich beim Addieren der ihn bildenden – ungebundenen – Nukleonen ergibt. Die Bindungsenergie pro Nukleon ist in verschiedenen Kernen verschieden hoch. Auf diesen Unterschieden der Bindungsenergie pro Nukleon beruht der Energiegewinn oder -verlust bei Kernreaktionen, also insbesondere die Möglichkeit, Energie im technischen Maßstab aus Kernreaktionen zu gewinnen. Bei der Fusion von He-4 aus kleineren Kernen ist diese Energie besonders hoch, was für die technische Kernfusion ausgenutzt werden soll. Energie wird frei bei Kernfusionen bis zur Entstehung von Eisen, weshalb die Fusionen in Sternen dort enden. Für die Fusion zu Elementen höherer Ordnungszahlen ist dagegen Energiezufuhr notwendig, wie sie erst bei der Explosion am Lebensende großer Sterne als Supernova zur Verfügung steht. Hingegen wird bei der Spaltung dieser schweren Atomkerne Energie frei, was bei U-235 und anderem spaltbaren Material technisch zur Energiegewinnung ausgenutzt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Energieniveaus.", "content": "Atomkerne haben wie die Elektronenhülle diskrete Energieniveaus. (Die Folge dieser Niveaus setzt sich auch oberhalb der Bindungsenergie eines Nukleons noch fort, was sich beispielsweise in den Resonanzen der Anregungsfunktion von Kernreaktionen zeigt.) Ein ungestörter Kern befindet sich normalerweise in seinem tiefsten Energieniveau, dem \"Grundzustand\". Die höheren Niveaus (\"angeregte\" Zustände) sind nicht stabil, sondern der Kern geht früher oder später von dort in einen stabileren Zustand über, meist den Grundzustand, wobei die Energiedifferenz als Photon (Gammastrahlung) oder an ein Elektron der K-Schale abgegeben wird. Besonders langlebige (\"metastabile\") angeregte Zustände werden als Isomere bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Radioaktivität.", "content": "Der Begriff Radioaktivität bezeichnet die Eigenschaft instabiler Atomkerne, sich spontan unter Energieabgabe umzuwandeln. Von den meisten Elementen existieren nur wenige stabile Isotope oder sogar nur eins; bei den Ordnungszahlen 43 (Technetium), 61 (Promethium) und allen oberhalb 82 (Blei) gibt es keine stabilen Isotope. Bei den instabilen Atomkernen werden im Wesentlichen drei Zerfallsarten unterschieden: Wegen der oben genannten Existenz von kurzreichweitigen anziehenden und langreichweitigen abstoßenden Kräften im Kern verringert sich die Bindungsenergie pro Nukleon zu hohen Massenzahlen hin. Daher tritt bei manchen Nukliden mit Massenzahlen oberhalb etwa 140 Alphazerfall auf, oberhalb etwa 230 auch spontane Spaltung. Beide Zerfallsarten führen zu Nukliden mit geringeren Massenzahlen. Beim Betazerfall wird aus dem Kern eines Radionuklids ein Elektron oder Positron abgegeben. Dieses entsteht, indem sich im Kern eines der Neutronen in ein Proton, ein Elektron-Antineutrino und ein Elektron (Beta-Minus-Zerfall) bzw. eines der Protonen in ein Neutron, ein Elektron-Neutrino und ein Positron (Beta-Plus-Zerfall) umwandelt. Die Summe der elektrischen Ladungen und die Anzahl der Nukleonen bleibt dabei erhalten, aber die chemische Ordnungszahl ändert sich um ±1. Die Abgabe von Gammastrahlung setzt voraus, dass der Kern in einem angeregten Zustand ist (vgl. Abschnitt Energieniveaus) und tritt daher hauptsächlich unmittelbar nach einem Alpha- oder Betazerfall auf, sofern dieser nicht direkt zum Grundzustand des \"Tochterkerns\" führt. Deshalb wird die Gamma-Emission analog den anderen Prozessen der Radioaktivität manchmal als Gamma„zerfall“ bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Kernmodelle.", "content": "In der Kernphysik existiert kein einheitliches Modell zur umfassenden Beschreibung \"aller\" Vorgänge im Atomkern. Im Vergleich zu der Atomphysik mit dem erfolgreichen quantenmechanischen Atommodell fehlt im Kern ein besonderes, massives Kraftzentrum, und die Kräfte zwischen den Nukleonen sind um vieles komplizierter als die rein elektromagnetische Wechselwirkung im Atom. Daher werden verschiedene Kernmodelle für unterschiedliche Fragestellungen benutzt. Die wichtigsten sind: Neben diesen Modellen gibt es weitere, die zu spezielleren Zwecken herangezogen werden: An den Modellen des Atomkerns zeigen sich zwei entgegengesetzte, stark vereinfachende Ausgangspunkte: Realistische Modelle zeichnen sich durch eine geeignete Kombination beider Ansätze aus. Zwischen den einzelnen Modellen lassen sich folgende Beziehungen aufstellen: Jedes der genannten Modelle ist nur für einen bestimmten Bereich der nuklearen Phänomene anwendbar, eine widerspruchsfreie und umfassende Theorie konnte noch nicht formuliert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Rutherfords Entdeckung des Atomkerns.", "content": "Das Schlüsselexperiment, das zur Entdeckung des Atomkerns führte, gelang dem Doktoranden Ernest Marsden im Labor des Nobelpreisträgers Ernest Rutherford am 20. Dezember 1910. Bei Kontrollversuchen zur Herstellung eines scharf begrenzten Strahls von α-Teilchen hatte er bemerkt, dass die Teilchen durch dünne Metallfolien zwar zu 99,99 % fast ohne Ablenkung hindurchgehen, in vereinzelten Fällen aber auch um mehr als 90° abgelenkt werden. Die starke Ablenkung stand im Widerspruch zu dem erwarteten Ergebnis: Nach dem damals angenommenen Thomsonschen Atommodell („Rosinenkuchen-Modell“, ) hätte das Atom aus Elektronen bestanden, die in einer diffusen positiv geladenen Wolke schwebten. Bekannt war, dass α-Teilchen ionisierte Atome des Edelgases Helium sind und weder von den positiv geladenen Wolken noch von zahlreichen Zusammenstößen mit den Elektronen so weit von ihrer Bahn abweichen könnten. Zweck der Versuche war es eigentlich, die Eigenschaften dieser Wolke näher zu untersuchen. Rutherford interpretierte das unerwartete Ergebnis so, dass die Atome der Folie größtenteils aus leerem Raum bestanden, der die Alphateilchen ungehindert passieren ließ, während kleine, elektrisch geladene und sehr massive Partikel darin existierten, die die Alphateilchen bei einem der seltenen besonders engen Zusammenstöße sehr stark aus ihrer Bahn werfen konnten. Kurze Überschlagsrechnungen zeigten Rutherford, dass diese „Kerne“ mindestens 1000 Mal kleiner als das Atom sein mussten, aber praktisch seine ganze Masse enthalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Atomkern ist der positiv geladene innere Teil eines Atoms. Die Unterteilung eines Atoms in Atomkern und Atomhülle geht auf Ernest Rutherford zurück, der 1911 in Streuexperimenten zeigte, dass Atome aus einem winzigen, kompakten Kern und einer ihn umgebenden Hülle bestehen müssen. Dabei hat der Atomkern zwar einen 20.000 bis 150.000 Mal kleineren Durchmesser als die Atomhülle, beherbergt aber mehr als 99,9 Prozent der Masse des gesamten Atoms. Der Atomkern besteht aus Protonen und (außer bei H) Neutronen. Der Atomkern bestimmt durch seine Protonenzahl (auch Kernladungszahl, Ordnungszahl) die Anzahl der Elektronen eines elektrisch neutralen Atoms und dadurch indirekt über die Struktur der Elektronenhülle die chemischen Eigenschaften. ", "tgt_summary": null, "id": 2281031} {"src_title": "Derek Dorsett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Ab 1902 war es möglich, mit der Straßenbahn von Portland nach Lewiston zu fahren. Die Fahrt dauerte, mit zweimaligem Umsteigen, drei Stunden. Die Eisenbahn bot zwar umsteigefreie Verbindungen an, kostete jedoch mehr und fuhr selten. Schon bald galt eine Direktverbindung zwischen den beiden größten Städten Maines als notwendig. Im April 1905 wurden gleich zwei Bahngesellschaften gegründet, die die Strecke bauen wollten, die \"Portland and Lewiston Railway\" und die \"Lewiston and Portland Railroad\". Beide erhielten eine Konzession, die jedoch 1907 auslief, ohne dass eine Bautätigkeit begonnen worden war. 1906 wurde die \"Portland and Auburn Railway\" gegründet, die Akkumulator-Triebwagen einsetzen wollte. Ob sie eine Konzession erhielt ist nicht bekannt. Mehrere Straßenbahngesellschaften bemühten sich 1907 um Konzessionen für neue Strecken, die die Reisezeit zwischen Portland und Lewiston verkürzt hätten, die jedoch ebenfalls keine Bauarbeiten unternahmen. Dann wurde am 12. Juli 1907 die \"Portland, Gray and Lewiston Railroad Company\" gegründet. Sie plante eine Linienführung über Westbrook, die jedoch später zugunsten einer direkten Strecke über West Cumberland geändert wurde. Präsident der Gesellschaft war Edward W. Gross aus Auburn, der bereits die Portland and Lewiston Railway gegründet hatte. Am 29. Juni 1909 erhielt die Gesellschaft die Baugenehmigung für ihre vorgeschlagene Trasse. In der Zwischenzeit hatten sich Winfield Scott Libbey und Henry M. Dingley in die Gesellschaft eingekauft, indem sie Anteile von anderen Gesellschaftern übernahmen, die sich zurückziehen wollten. Beide waren vorher Mitgesellschafter der Lewiston and Portland Railroad. Die beiden Unternehmer besaßen auch Anteile an der Lewiston and Auburn Electric Light Company und beabsichtigten zur Finanzierung des Bahnbaus diese Anteile zu beleihen.", "section_level": 2}, {"title": "Bau, Betrieb und Ende der Bahn.", "content": "Im Frühjahr 1910 begannen die Trassierungsarbeiten von Auburn aus. Zwischen Auburn und Lewiston sollte die Bahn die kurz zuvor eröffnete Straßenbahnstrecke der Lewiston, Augusta and Waterville Street Railway mitbenutzen und in Portland die Gleise der dortigen Straßenbahn. W. Scott Libbey starb am 17. Mai 1914, kurz bevor die Strecke am 29. Juni des Jahres eröffnet wurde. Neuer Präsident wurde Libbeys Sohn Harold. Da noch nicht alle sechs bestellten Triebwagen ausgeliefert waren, konnte anfangs nur ein Zweistundentakt angeboten werden. Erst Ende Juli wurde der angestrebte Stundentakt eingeführt. Am 10. Juli 1914 wurde unterdessen die Bahngesellschaft in \"Portland–Lewiston Interurban Railroad\" umbenannt. Die \"Androscoggin Electric Company\" wurde am 23. Oktober 1914 gegründet und kaufte sowohl die PLI, als auch die Lewiston and Auburn Electric Light Company, die die Stromversorgung in den namensgebenden Städten durchführte. 1932 veranlasste die Regierung eine Abspaltung der Bahngesellschaft von der Androscoggin Electric Company. Da die Bahn finanziell allein nicht überlebensfähig war, wurde der Betrieb am 29. Juni 1933 eingestellt. Die Fahrleitungsanlagen sowie die Unterwerke wurden noch im gleichen Jahr abgebaut, die Gleise folgten 1934. Die Verkehrsleistungen wurden durch die \"Maine Central Transportation Company\" in Form von Linienbussen übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "Museumsbetrieb.", "content": "Im Mai 2012 wurde bekannt, dass das Maine Narrow Gauge Railroad Museum beabsichtigt, nach Gray umzuziehen und auf einem Teil der PLI-Trasse einen Museumsbetrieb in 610 Millimetern Spurweite einzurichten.", "section_level": 2}, {"title": "Streckenverlauf.", "content": "Die insgesamt 55 Kilometer lange Strecke begann in Portland am Monument Square. Die Bahnen wendeten von der Forest Avenue kommend über diese, die Congress Street, Middle Street, Temple Street, Congress Street, Preble Street, Portland Street wieder zur Forest Avenue. Depot und Verwaltungsgebäude lagen in der Portland Street. Bei Morrill’s Corner in Portland (Kreuzung Forest Avenue/Allen Avenue) zweigte die eigene Strecke der Gesellschaft ab und führte auf eigenem Bahnkörper über West Falmouth, West Cumberland, South Gray, Gray, North Gray, Lower Gloucester, New Gloucester, Upper Gloucester, Danville und Littlefield Corner nach Auburn. In Auburn mündete die Strecke an der Kreuzung Minot Avenue/Poland Road in die Strecke der Lewiston, Augusta and Waterville Street Railway ein, die sie bis zur Middle Street in Lewiston mitbenutzte. Die Endstelle für Fahrgäste in Lewiston befand sich auf dem Union Square. In Lewiston endete die Strecke in der Middle Street, südlich der Main Street, vor dem zweiten, kleineren Betriebshof der Bahn. Die Bahngesellschaft besaß insgesamt 47,96 Kilometer Strecke. Für 5,97 Kilometer Strecke der Straßenbahn Portland und 2,95 Kilometer der LA&WSR bestand ein Mitbenutzungsrecht. Die eigene Strecke war durchweg eingleisig mit Ausweichen, die mitbenutzten Straßenbahnstrecken in Portland, Auburn und Lewiston waren weitgehend zweigleisig ausgebaut. Die Ausweichen lagen in Deering Junction, West Falmouth, am Forest Lake, in Gray, Lower Gloucester, New Gloucester, Upper Gloucester, und Auburn. Die Strecke kreuzte mehrere Eisenbahnstrecken. In Portland befand sich ein Bahnübergang über die Bahnstrecke Portland–Rockland der Maine Central Railroad. Im Stadtgebiet von Poland unterquerte die Bahn die Bahnstrecke Portland–Island Pond der Grand Trunk Railway, überquerte auf einer Brücke die Bahnstrecke Cumberland Center–Bangor der Maine Central und kreuzte dann die Bahnstrecke Lewiston Junction–Lewiston der Grand Trunk niveaugleich. Große Teile der PLI-Trasse sind noch heute gut sichtbar. Südlich von West Cumberland ist neben der Gray Road noch eine Brücke über einen Bach erhalten. Neben der Hotel Road in Auburn steht noch die Brücke über den Little Androscoggin River. Signale für den Bahnverkehr gab es nicht. Die Bahnen mussten an den Ausweichen den entgegenkommenden Wagen abwarten. Daneben wurden in den Triebwagen Telefone mitgeführt, die an die Telefonleitung entlang der Strecke angeschlossen werden konnten, um den Dispatcher der Strecke zu erreichen. Drei Bahnübergänge, in West Cumberland, Gray und Danville, wurden mit Signalanlagen gesichert, als der Individualverkehr zunahm.", "section_level": 1}, {"title": "Betriebsablauf.", "content": "Personentriebwagen verkehrten stündlich. Anfangs hielten die Bahnen nur an elf Unterwegsstationen. Ab dem 1. Juli 1915 fuhr jedoch auf Anordnung der State Public Utilities Commission jede zweite Fahrt lokal mit Halt an allen Stationen, einschließlich einiger neu gebauter, und die übrigen Fahrten fuhren als \"Limited\" mit Halt an nur fünf Stationen. Die Fahrzeit betrug für lokale Fahrten 100 Minuten, für Limited-Fahrten 80 Minuten. Der Fahrpreis betrug anfangs 75 Cent, wurde aber später deutlich erhöht. 1917 wurde mit einem neuen Fahrplan die Fahrzeit für Lokalfahrten auf 105 Minuten erhöht. In den letzten Betriebsjahren wurde durch den Bau weiterer Haltestellen die Anzahl der Zwischenhalte für die Lokalfahrten auf 50 erhöht. Die einzelnen Fahrten hatten festgelegte Zugnummern wie bei einer Eisenbahn, die an den Stirnseiten der Triebwagen mit einem Schild angezeigt wurde. Sonderfahrten waren mit der Triebwagennummer sowie der Fahrtrichtung „northbound“ (Richtung Norden, also Lewiston) bzw. „southbound“ (Richtung Süden, also Portland) gekennzeichnet. Später wurden die Beschriftungen aus unbekanntem Grund auf „eastbound“ bzw. „westbound“ geändert. 1931 wurde der Fahrpreis für die Strecke Portland–Lewiston wieder auf einen Dollar gesenkt, was jedoch nicht zu einem ausreichenden Passagieraufkommen führte. Gleichzeitig wurden die \"Limited\"-Fahrten eingestellt und alle 18 Fahrten pro Richtung und Werktag sowie 16 Fahrten pro Richtung an Sonntagen hielten jeweils an allen Stationen. Ursprünglich war vorgesehen, Gütertransfer zur Maine Central Railroad durchzuführen. Hierzu wurde am Bahnhof Deering Junction in Portland eine Gleisverbindung zur Eisenbahn eingebaut, die jedoch nach Eröffnung der Strecke durch die Maine Central Railroad entfernt wurde. Dadurch fand auf der PLI nur lokaler Güterverkehr statt. Zweimal am Tag fuhr hierfür ein Gütertriebwagen zwischen Portland und Lewiston.", "section_level": 1}, {"title": "Stromversorgung.", "content": "Den Strom stellte die Muttergesellschaft, die \"Androscoggin Electric Company\" zur Verfügung, die ihn in einem Wasserkraftwerk in Deer Rips am Androscoggin River produzierte. Außerdem stand in Lewiston eine Dampfturbine zur Verfügung. Gleichrichterunterwerke standen entlang der Strecke in Danville, Gray und West Falmouth. Die Oberleitung bestand aus Kupferdraht, die hölzernen Fahrleitungsmasten standen im Abstand von 120 Fuß (ca. 36 Meter). Auf der bahneigenen Strecke zwischen Morrill’s Corner und Auburn wurde mit einer Betriebsspannung von 650 Volt gefahren. Die Straßenbahnen in Portland und Lewiston/Auburn hatten Spannungen von 600 bzw. 550 Volt.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Zum Einsatz kamen schwere hölzerne Interurban-Fahrzeuge, die 1912 von der Laconia Car Company (4 Stück) bzw. von der Wason Manufacturing Company (2 Stück) hergestellt wurden. Die sechs anfänglichen Personentriebwagen hatten je 44 Sitzplätze und ein Raucherabteil mit weiteren 8 Plätzen. Daneben standen 10 flache Güterwagen sowie ein Arbeitstriebwagen zur Verfügung. Die Bahn erwarb 1915 weitere zwei Personenwagen von Laconia mit 48 Plätzen und ohne Raucherabteil sowie eine Güterlokomotive der Baldwin Locomotive Works. Die neuen Triebwagen wurden hauptsächlich für die Fahrten eingesetzt, die an allen Stationen hielten. Daneben wurde im gleichen Jahr ein zweiter Arbeitstriebwagen angeschafft, der wie der erste im Winter auch als Schneepflug diente. Ein weiterer folgte 1919 und ein vierter in den darauffolgenden Jahren. Die Bahn kaufte schließlich 1920 einen weiteren Personentriebwagen von Wason, der baugleich mit der ersten Serie war. Eine Besonderheit der Bahn war die fortschrittliche Ausrüstung ihrer Fahrzeuge. Ab 1916 war sie die erste Interurban-Linie, auf der Stromabnehmer mit Kontaktschuhen statt einem Kontaktwägelchen zum Einsatz kamen, was die Betriebssicherheit deutlich erhöhte. Außerdem wurden bei allen Wagen der Bahn von Anfang an automatische Kupplungen nach dem System Westinghouse verwendet. 1924 stellte die Gesellschaft außerdem das akustische Warnsignal der Triebwagen von einer Pfeife auf weiter hörbare Lufthörner um. Die Fahrzeuge waren an den Fronten und Seiten grün gestrichen, die Türen dunkelrot und das Dach grau. Die Beschriftungen auf den Wagen war in goldenen Buchstaben aufgemalt. Später wurden die Wagenfronten orange gestrichen. Triebwagen 10 wurde 1933 nach Camp Ellis auf das Privatgrundstück der Tochter W. Scott Libbeys verbracht und erst 1946 verschrottet. Triebwagen 14 wurde nach der Stilllegung in Sabattus als Gartenlaube verwendet und befindet sich heute im Seashore Trolley Museum in Kennebunkport. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die Triebfahrzeuge der Bahn. Nicht aufgenommen sind die Güterwagen ohne eigenen Antrieb:", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Vorkommnisse.", "content": "Am 18. März 1917 ereignete sich ein Raubüberfall. Dem Schaffner des letzten Wagens nach Portland an diesem Tag wurden 50 Dollar entwendet. Der Täter, ein Triebfahrzeugführer der Bahngesellschaft, konnte gefasst und verurteilt werden. In den 19 Betriebsjahren der Bahn musste der Güterschuppen in Gray zweimal neu gebaut werden. Zunächst brach er unter der Last des zuvor gefallenen Schnees am 11. Februar 1918 zusammen, wenige Jahre später wurde der Neubau durch ein Feuer zerstört, bei dem auch die Güterlok 90 beschädigt wurde. Am 11. Januar 1924 wurden beim einzigen schwereren Unfall der Bahn 16 Fahrgäste verletzt, als der Triebwagen 22 am Abzweig von der Straßenbahn in Auburn auf den Triebwagen 18 auffuhr. Beide Wagen waren als Sonderfahrt unterwegs, um ein Schülerbasketballteam nach Portland zu bringen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Portland–Lewiston Interurban Railroad (PLI) war eine Interurban-Bahn in Maine (Vereinigte Staaten). Sie verband zwischen 1914 und 1933 die beiden Städte Portland und Lewiston.", "tgt_summary": null, "id": 531102} {"src_title": "Trude Klecker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Codallos heiratete Dona García Granados, eine Tochter von José Vicente García Granados Zavala (1798–1873). Die Zentralamerikanische Konföderation wurde vom ersten mexikanischen Kaiserreich unter Agustín de Itúrbide im Jahr 1822 annektiert. Die \"Partido Liberal\" aus der Provinz El Salvador kämpfte gegen diese Annexion. In Mexiko wurde im November 1821 eine Brigade unter dem Kommando von Vicente Filisola und seinem Stellvertreter Felipe Codallos in Marsch gesetzt; ein großer Teil der Soldaten desertierte. In Chiapas wurden neue Truppen ausgehoben, Filísola kam schließlich mit 600 Soldaten in Guatemala-Stadt an. Vicente Filísola besetzte anschließend San Salvador mit Truppen aus Mexiko, Guatemala und San Miguel (El Salvador). Der Ort, an welchem die Mexikaner lagerten, heißt heute Mejicanos. Am 7. Februar 1823 fand bei Marionas eine Schlacht zwischen Befürwortern und Gegnern der Annexion statt, bei dieser kommandierte die Gegner der Annexion Antonio José Cañas Quintanilla, da Manuel José Arce y Fagoaga erkrankt war. Vicente Filisola übernahm das Amt des \"Capitán General\" der Provinz El Salvador im mexikanischen Imperium vom 9. Februar bis zum 7. Mai 1823. Am 7. Mai 1923 gab Vicente Filisola das Amt des \"Capitán General\" an seinen Stellvertreter Codallos weiter und kehrte in die Provinz Guatemala zurück. Am 25. Mai 1823 hatte das Cabildo de Españoles de San Salvador Waffen an die Bevölkerung ausgegeben. General Codallos zog mit 500 Soldaten ab. Vom 22. November 1822 bis 7. März 1823 war Codallos \"Capitán General\" der Provinz Guatemala im mexikanischen Imperium. Nach dem Ende des mexikanischen Imperiums kehrte er nach Mexiko zurück. Von 1837 bis 1840 war er Gouverneur des Departamentos de Puebla. Am 11. Dezember 1840 legte er den Grundstein zu einem Modellgefängnis im Colegio de San Javier en Tepotzotlán.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Am 17. März 1841 bekam er ein Ehrenkreuz wegen einer Aktion in Azcapotzalco.", "section_level": 1}], "src_summary": "Felipe Codallos (* 1790 in Puebla, Mexiko; † ebenda) war im Jahr 1823 \"Capitán General\" der Provinz El Salvador, vom 22. November 1822 bis 7. März 1823 \"Capitán General\" der Provinz Guatemala im mexikanischen Kaiserreich und von 1837 bis 1840 Gouverneur von Puebla.", "tgt_summary": null, "id": 1379298} {"src_title": "Gennadi Lalijew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Vereinskarriere.", "content": "Renato kam im Jahre 1998 in die Nachwuchsabteilung des brasilianischen Großklubs Corinthians São Paulo, der seinen Sitz in der Metropole São Paulo hat. Dabei durchlief er verschiedene Jugendspielklassen und kam im Februar 2009 erstmals in den Profikader des Vereines mit Spielbetrieb in der Série A, der höchsten Spielklasse des Landes. Nachdem die Mannschaft im Jahre 2008 von der zweitklassigen Série B in die höchste Fußballliga aufstieg, trainierte Renato bereits mit dem Profiteam mit, obgleich er selbst noch in der Vereinsjugend integriert war. Vor allem durch seine starken Saisons 2007 und 2008 machte Renato bei den Profis auf sich aufmerksam. Etwas drei Monate nachdem er in die Profimannschaft aufgerückt war, gab Renato am 10. Mai 2009 sein Profidebüt, als er bei einer 0:1-Heimniederlage gegen den SC Internacional die volle Spieldauer auf dem Platz stand. Bereits bei seinem zweiten Profiligaeinsatz am 31. Mai 2009 erzielte der 1,85 m große Abwehrrecke bei der 1:3-Auswärtsniederlage gegen den FC Santos in der 50. Spielminute den einzigen Treffer für sein Team. In derselben Partie erhielt er rund 13 Minuten nach seinem Tor eine gelbe Karte. Im Jahre 2009 schaffte er es so auf insgesamt sieben Einsätze in der Série A, wobei er auf einen Treffer kam. Einer der größten Erfolge war der Gewinn des brasilianischen Pokals im gleichen Jahr. Aktuell spielt er mit der Mannschaft in Staatsmeisterschaft von São Paulo, während der er bis dato bereits in zwei Partien aktiv war. Im Jahre 2009 gewann er mit der Mannschaft den brasilianischen Pokal.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Erste international Erfahrung sammelte Renato bereits mit der U-20-Nationalelf von Brasilien, in die er Ende Juli 2009 erstmals einberufen wurde. Insgesamt absolvierte er für die Auswahl zwei Länderspiele und nahm bereits an etlichen internationalen Jugendturnieren teil.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Corinthians Fluminense", "section_level": 1}], "src_summary": "Renato de Araújo Chaves Júnior, bekannt als Renato (* 4. Mai 1990 in São Paulo, São Paulo) ist ein brasilianischer Fußballspieler auf der Position eines Abwehrspielers. Zurzeit spielt er bei al-Wahda (Saudi-Arabien).", "tgt_summary": null, "id": 589988} {"src_title": "Patrick Billingsley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hans Bethge war der zweite Sohn des Kapitänleutnant a. D. Wilhelm Bethge. Er wuchs in Friedrichshafen am Bodensee auf und bestand 1911 das Abitur an der Oberrealschule in Ravensburg. Durch seine leichte Kurzsichtigkeit war ihm eine Karriere in der Marine verwehrt, weshalb er als Fahnenjunker in das Eisenbahn-Regiment Nr. 1 in Berlin-Schöneberg eintrat. Das Offizierspatent erhielt er 1912 auf der Kriegsschule in Anklam und kehrte im Anschluss nach Berlin zurück. Nach Kriegsbeginn rückte Bethge mit einer Baukompanie an die Westfront und versah dort typische Pionierarbeiten wie Brücken sprengen, Schienen legen und Tunnel bauen. Dabei verletzte er sich am Knöchel. Nach dem Lazarett bewarb er sich in Deutschland zur Fliegerausbildung und absolvierte diese in Posen. Nach drei Monaten kam er nach Döberitz und flog in Gruppen- und Geschwaderflügen. Bald kehrte er an die Front zurück und flog dort den LVG-Doppeldecker in Aufklärungs- und Bombenflügen des Bombengeschwaders Ostende. Im März 1916 wurde Bethge zur Kampfstaffel des Oberleutnants Otto Parschau versetzt. Am 28. August schoss er den ersten, am 2. September den zweiten und am 26. Dezember 1916 den dritten Gegner ab. Im Februar 1917 übernahm er das Kommando über die neu aufgestellte Jagdstaffel 30, die in Phalempin im Frontabschnitt der 6. Armee lag. Er flog dort später den Jagdeinsitzer Pfalz D.IIIa, der ab August 1917 an der Front zum Einsatz kam. Nach beiden Klassen des Eisernen Kreuzes wurde Bethge das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Nach seinem 20. Abschuss war er auch ein Aspirant für den Orden Pour le Mérite.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Oberleutnant Bethge fiel im Luftkampf am 17. März 1918 bei Passendale und wurde in der Dorfkirche von Phalempin aufgebahrt. Zur Bahn wurde er unter anderen von Manfred von Richthofen und vom Kommandierenden General der Luftstreitkräfte (Kogenluft), Ernst von Hoeppner, geleitet. Der Sarg wurde nach Berlin überführt, wo er auf dem Friedhof III der Jerusalems- und Neuen Kirche vor dem Halleschen Tor beigesetzt wurde. Verschiedenen Quellen ist zu entnehmen, dass seiner Mutter am Grab ihres Sohnes mitgeteilt wurde, dass ihr Sohn den Pour le Mérite erhalten hätte, wenn er überlebt hätte. Es war jedoch nicht üblich, diesen Orden posthum zu verleihen. Das Grab von Hans Bethge ist nicht erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Bethge (* 6. Dezember 1890 in Berlin; † 17. März 1918 in Passendale) war ein deutscher Offizier der Fliegertruppe und erzielte im Ersten Weltkrieg als Jagdflieger insgesamt 20 bestätigte Abschüsse. Er wird den „erfolgreichsten deutschen Jagdfliegern“ des Ersten Weltkriegs zugerechnet.", "tgt_summary": null, "id": 2103864} {"src_title": "Unknown (2006)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Thaddeus McCotter machte 1987 an der University of Detroit einen Bachelor mit summa cum laude in Politikwissenschaft. An derselben Universität studierte er dann Rechtswissenschaften, was er 1990 mit dem akademischen Grad Juris Doctor abschloss. Anschließend praktizierte er als Rechtsanwalt. Von 1992 bis 1998 wurde er in die kommunale Selbstverwaltung \"(Commission)\" von Wayne County gewählt. Von 1998 bis 2002 saß er im Senat von Michigan. Der römisch-katholische Thaddeus McCotter ist mit der Krankenschwester Rita McCotter verheiratet. Sie haben die Kinder George, Timothy und Emilia.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg zum führenden Kongressmitglied.", "content": "Ab Januar 2003 war McCotter Vertreter für den 11. Kongresswahlbezirk von Michigan im US-Repräsentantenhaus, einem Bezirk, in dem die Autoindustrie große Bedeutung hat. Er war aktiv im Committee on Financial Services sowie dessen Unterausschüssen für Capital Markets, Insurance, and Government-Sponsored Enterprises und Housing and Community Opportunity. Im November 2006 wählten ihn seine Kollegen zum Vorsitzenden des \"Republican House Policy Committee\". Von 2005 an war McCotter Gitarrist bei der Country-Rock-Band \"Second Amendments\", dessen Mitglieder alle Abgeordnete des Repräsentantenhauses sind. Bei dienstlichen Auslandsreisen trat die Band abends auf, um den dort stationierten US-Soldaten ihre Unterstützung zu zeigen. So gab es Auftritte im Irak, Afghanistan, Kuwait, Pakistan und der Ramstein Air Base in Deutschland. Es gab auch Auftritte in den Vereinigten Staaten, beispielsweise bei Farm Aid und beim Picknick des Kongresses im Garten des Weißen Hauses. Im Vorfeld von Obamas Berliner Wahlkampfrede 2008 schrieb McCotter in einem Meinungsbeitrag für \"Die Welt\":.", "section_level": 2}, {"title": "Unterschriftenfälschungen und Rücktritt.", "content": "McCotter bewarb sich 2011 bei der Vorwahl der republikanischen Partei für das Amt des US-Präsidenten, zog seine Kandidatur jedoch schon nach einigen Monaten wieder zurück. Danach entschloss er sich, sich wieder für seinen bisherigen Sitz im Repräsentantenhaus bei der Wahl 2012 zu bewerben, und gab seine Unterlagen für die Bewerbung bei der Vorwahl der Republikaner für diesen Kongresssitz ab. Jedoch wurde ihm nachgewiesen, dass seine Mitarbeiter im großen Stil Unterschriften auf seinen Unterstützerlisten gefälscht hatten, weshalb McCotter im Juli 2012 von seinem Mandat zurücktrat. Im Verlauf der staatsanwaltlichen Untersuchung wurde bekannt, dass bereits bei den zurückliegenden Wahlen seit 2006 McCotters Mitarbeiter teils plumpe Fälschungen begangen hatten. Im April 2013 wurde bekannt, dass McCotter gegen seine früheren Mitarbeiter wegen dieser Fälschungen Klage einreichte, weil er ihnen gezielte Sabotage vorwarf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Thaddeus George McCotter, benannt auch als Thad McCotter, (* 22. August 1965 in Livonia, Michigan) ist ein US-amerikanischer Politiker. Als Mitglied der Republikanischen Partei war er von 2003 bis 2012 Abgeordneter im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten und dort \"Republican Policy Committee Chairman\".", "tgt_summary": null, "id": 571623} {"src_title": "Paul Isenberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Rezept wurde erstmals durch Cennino Cennini (ca. 1370–1440) in dem vermutlich um 1400 erschienenen Buch \"Libro dell’arte o trattato della peintura\" erwähnt und ist seither nahezu unverändert geblieben. Cennini beschrieb auch den Guss von Skulpturen mittels einer Metallhohlform. Sicher ist jedoch, dass Gesso bereits bei der Produktion griechischer Kunst eine große Rolle spielte. In Ägypten wurden Gipslager in Faijum schon in frühdynastischer Zeit abgebaut. Gips tritt vielerorts an der Wüstenoberfläche in Kristallform zutage. Er wurde als Wand- und Deckenüberzug und als Malgrund in Häusern, Tempeln und Gräbern verwendet. Auch Mumiensärge erhielten eine begipste Oberfläche (Gesso), manchmal auch Stuck genannt, für die weitere Bemalung. Heutzutage bezeichnet Gesso meist lichtechte und alterungsbeständige Acrylkreidegründe, die zum Grundieren textiler und fester Malgründe in der Öl-, Gouache-, Acryl- und Aquarellmalerei dienen.", "section_level": 1}, {"title": "Traditionelle Gesso.", "content": "Gesso, auch bekannt als Leimgesso oder Italienisch Gesso, ist eine traditionelle Mischung aus einem Tier-Leimbinder, Kreide und weißem Pigment. Dieser Leim wird oft als Beschichtung von starren Oberflächen wie Malpaletten und als Substrat bzw. Absorbationsmittel zur Grundierung in der Malerei verwendet. Die Farbe des Gesso (Klebers) ist in der Regel weiß bis elfenbeinfarben. Die Aufnahmefähigkeit des Gesso macht es möglich, mit allen Arten von Farben, einschließlich Farben auf Wasserbasis, zu arbeiten. Auch auf dreidimensionalen Gegenständen wird es als Oberfläche für das Auftragen von Farbe oder Blattgold verwendet. Das Mischen und Auftragen ist aufwändig, da in der Regel zehn oder mehr dünne Schichten aufgetragen werden müssen. Dafür ist der Leimgrund eine dauerhafte und strahlend weiße Grundierung auf Holz, Hartfaser und anderen Oberflächen. Die reine Hautleim-Mischung ist spröde, anfällig für Rissbildungen und eignet sich deshalb nur für starre Oberflächen. Zur Grundierung von flexiblen Leinwänden wird eine Emulsion aus Gesso und Leinöl (auch Halbkreidegrund genannt) verwendet. In der Geologie entspricht das italienische gesso dem englischen Gypsum und ist ein Calciumsulfat-Mineral (CaSO4 · 2H2O).", "section_level": 1}, {"title": "Acryl-Gesso.", "content": "Das moderne Acrylgesso ist eine weit verbreitete Grundierung, die aus Calciumcarbonat mit einem Acrylpolymer (Medium Latex), Pigmenten und anderen Chemikalien besteht und dadurch die Flexibilität und Lebensdauer erhöht. Durch die nicht absorbierende Acrylpolymerbasis ist es möglich, mit Utensilien wie Eitempera zu malen. Damit das Calciumcarbonat (CaCO3) die Aufnahmefähigkeit als Grundierungsschicht behält, wird Titandioxid oder Titanweiß oft als optischer Aufheller zugesetzt. Dadurch bleibt Gesso flexibel genug, um auf Leinwänden verwendet zu werden. Acrylgesso kann durch die Zugabe eines anderen Pigments wie Ruß oder einer Acrylfarbe eingefärbt werden. Wird eine geringe Menge an Ammoniak und/oder Formaldehyd als Konservierungsstoff zugesetzt, kann der Gips unangenehm riechen. Hersteller von Leinwänden grundieren in der Regel ihre Leinwände mit Gesso.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gesso (italienische Aussprache: [dʒɛsːo] Kreide, aus dem Lateinischen: Gips, im Griechischen: γύψος) ist eine aus einem Bindemittel mit Gips, Kreide, Pigment oder einer Kombination aus diesen Bindemitteln bestehende weiße Farb-Mischung und bezeichnet die traditionelle Grundierung auf Leinwänden. In der Kunst wird die Mischung zur Vorbereitung auf verschiedenen Untergründen wie Holzplatten, Leinwänden und Skulpturen als Basis für Farben und andere Materialien verwendet. ", "tgt_summary": null, "id": 730369} {"src_title": "Andrea Šušnjara", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Lietuvos energija gründete sich nach dem Ende der Sowjetunion auf der Grundlage der bestehenden Infrastruktur als staatlicher Energieversorger. Im Rahmen der Privatisierung der Energiemärkte erfolgte 1999 der Verkauf der kommunalen Fernwärmenetze und Fernwärmeerzeugung und anschließend eine Teilprivatisierung durch den Verkauf von Aktien. Ende 2000 hatte der schwedische Energieversorger Vattenfall einen 11 %-Anteil erworben, den Rest hielten der litauische Staat (86 %) und litauische Kommunen (3 %). Vattenfall verkaufte 2001 seinen Anteil an die deutsche E.ON Ruhrgas. 2000 gab es 11.518 Mitarbeiter in der Unternehmensgruppe. In einem weiteren Privatisierungsschritt wurden im November 2000 die Endverteilernetze in eigene Unternehmen gruppiert und zwar für den Westen des Landes das Unternehmen Vakarų skirstomieji tinklai (VST) und für den Osten / Süden Rytų skirstomieji tinklai (RST). Beide Unternehmen wurden Ende 2001 ausgegliedert und am 31. Dezember 2001 als eigenständige Unternehmen registriert, ebenso wie die bis dahin noch in Besitz von Lietuvos energija befindlichen Kraftwerke \"Lietuvos elektrinė\" und \"Mažeikių elektrinė\". Im Rahmen einer Bereinigung der Beteiligungen tauschte E.on Ruhrgas seine Aktien an Lietuvos energija und an Lietuvos elektrinė im Sommer 2002 gegen Aktienbeteiligungen an RST und VST. Lietuvos energija war somit zu 100 % im Besitz der öffentlichen Hand. Um nach der Schließung des Kernkraftwerks Ignalina Ende 2009 über ein finanzstarkes, staatlich kontrolliertes Unternehmen für den Bau eines neuen Atomkraftwerkes zu verfügen, beschloss die litauische Regierung im Sommer 2007 die erneute Zusammenlegung der Endverteilernetze mit Lietuvos energija. Im April 2008 wurde daraufhin aus den Unternehmen RST, VST und Lietuvos energija der nationale Energieversorger Leo LT gebildet und die Aktien von Lietuvos energija in seinen Besitz überführt. Im Rahmen dieser Fusion wurden die Energieerzeuger \"Kauno hidroelektrinė\" (Wasserkraftwerk in Kaunas) und \"Kruonio hidroakumuliacinė elektrinė\" (Pumpspeicherkraftwerk in Kruonis) aus Lietuvos energija ausgegliedert und als eigene, 100 % staatliche Unternehmen etabliert. Das Unternehmen hatte früher eigenes Bildungszentrum für Energiewirtschaftler. Es wurde verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsentwicklung.", "content": "Seit der Umstrukturierung zum Jahreswechsel 2001/2002 ist das Geschäft relativ stabil geblieben. Der jährliche Umsatz beträgt zwischen 900 Millionen und 1,2 Milliarden Litas (etwa 260 – 350 Mio. Euro). Die Mitarbeiterzahl liegt ebenfalls ziemlich konstant bei 1.150.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lietuvos energija ist ein staatlich kontrollierter Energieversorger in Litauen. Er gehört zu 100 % der Energie-Holding Leo LT. Das Unternehmen hält das Monopol auf den Stromhandel und hat den staatlichen Auftrag, eine stabile Elektrizitätsversorgung in Litauen zu gewährleisten. Lietuvos energija kauft und verkauft die elektrische Energie von den / an die inländischen und ausländischen Erzeuger und sorgt über das von ihm kontrollierte Hochspannungsnetz (110 kV / 330 kV) für die Verteilung des Stroms. Das Unternehmen ist an der Börse Vilnius notiert. Es hat 1.200 Mitarbeiter (Stand Ende 2009). Vorstandsvorsitzender ist seit 23. Juni 2009 Aloyzas Koryzna in der Nachfolge von Darius Masionis (seit 8. Juli 2008) und zuvor Rymantas Juozaitis, der seit der Umstrukturierung zum Jahresbeginn 2002 die Geschicke von Lietuvos energija geleitet hatte und mit der Gründung von Leo LT dort zum Vorstandsvorsitzenden berufen worden war.", "tgt_summary": null, "id": 1804716} {"src_title": "Eagle (Lied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Räumliche Gliederung.", "content": "Das Gebiet des Kosovo ist sehr gebirgig. Das Gebirge Šar Planina bildet die Grenze zu Nordmazedonien. Es erhebt sich vom Süden bis in den Südosten des Landes. Dieses Gebiet gilt als wichtiges Reiseziel für Bergtouristen, Hauptziele sind Brezovica und Prevalla. Aber auch für die Pflanzen- und Tierwelt spielt diese Region eine wichtige Rolle. Sie ist Rückzugsgebiet vieler sonst im Land bedrohten Arten. Das Prokletije beziehungsweise die Nordalbanischen Alpen erstreckt sich im Dreiländereck von Montenegro, Albanien und Kosovo. Die Bergketten der Bjeshkët e Nemuna të Kosovës dieses Gebirges befinden sich im Westen des Kosovo in der Region westlich von Peja. Die Gjeravica in dieser Kette ist mit die höchste Erhebung des Landes. Sie liegt nahe der Grenze zu Albanien. Zwischen diesen beiden Gebirgen, Šar Planina und Prokletije, erstreckt sich auf über 65 Kilometer Länge die landwirtschaftlich bedeutende Ebene Metochien. Sie ist von einzelnen Hügelketten geprägt, jedoch überwiegend flach. Im Osten wird Metochien von den Bergen der Carraleva begrenzt. Diese durchziehen das Landeszentrum von Nordwesten in südöstlicher Richtung bis zu den Ausläufern des Gebirges Šar Planina (alb.: \"Malet e Sharrit\"). Die Carraleva teilt das Land in die Ebene Metochien im Westen und die Ebene Amselfeld im Osten. Die Ebene des Amselfelds hat eine durchschnittliche Höhe von und die Ebene von Metochien. Das Amselfeld ist mit etwa 50 Kilometern Länge eine etwas kleinere Ebene als Metochien und erstreckt sich zwischen Vushtrria und Ferizaj. Hier liegen einige der größten Städte des Landes, wie die Hauptstadt Pristina, Ferizaj, Gjilan und Vushtrria. Östlich an das Amselfeld befinden sich die Berge von Žegovac. Das Gebirge Kopaonik liegt im Nordkosovo und ist im Süden von Amselfeld begrenzt.", "section_level": 1}, {"title": "Gewässer.", "content": "Der Kosovo ist ein Binnenstaat. Es gibt mehrere bedeutende Flüsse und Seen innerhalb seiner Grenzen. Als wichtigster Fluss des Landes gilt der 113 Kilometer lange Weiße Drin, der in die Adria mündet. Weitere wichtige Flüsse sind die Sitnica (90 km), die Bistrica e Pejës (62 km), der Bistrica e Deçanit, die Morava e Binqes (60 km), der Ibar und der Lepenac (53 km). Als wichtigster See gilt der Gazivodasee mit rund 9,1 Quadratkilometern Fläche; er liegt im nordwestlichen Teil des Landes. Das Land hat zahlreiche weitere Seen, zum Beispiel den Batllava-See (3,27 km2) im östlichen Teil des Kosovo, den Badovac-See mit 2,57 km2 Fläche im Nordosten und den Radoniq-See mit 5,96 km2 Fläche im südwestlichen Teil. In den Bjeshket e Nemuna finden sich mehrere kleine Bergseen wie der Leqinat-See mit 1,66 Hektar Fläche und der Drelaj-See mit 0,6 Hektar Fläche – sie sind beide bekannte Touristenziele.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Da das Kosovo sich zwischen dem Mittelmeer und den bergigen Regionen Südosteuropas auf der Balkanhalbinsel befindet, schwanken die Temperaturen saisonal recht stark. Im Sommer erreichen Höchsttemperaturen weit über 30 °C, im Winter sind Temperaturen von −10 °C möglich. Im Kosovo herrscht kontinentales Klima mit warmen Wettern im Sommer und teils sehr kalten, schneereichen Wintern.", "section_level": 1}, {"title": "Umwelt und Natur.", "content": "Das Land hat verschiedene Wasserquellen und Wasserfälle, wie die Mirusha-Wasserfälle, die Rugova-Schlucht bei Peja, die Wasserquelle des Flusses Drin, die Tropfsteinhöhle in Gadime und das Tal der Bistrica bei Prizren. Im Kosovo gibt es zwei Nationalparks, den Nationalpark Sharr bei Prizren und in den Albanischen Alpen den Nationalpark Bjeshkët e Nemuna bei Peja, zudem das Naturschutzgebiet Blinaja bei Pristina, in welchem sich stark bedrohte Tierarten aufhalten. Seit kurzem hat das Kosovo auch einen Bärenwald bei Pristina, in welchem sich Bären aufhalten, welche zuvor nicht artgerecht in kleinen Käfigen gehalten wurden. Rund 446 km2 wird von Eichen, Buchen, Kastanien und anderen verschiedenen Nadelhölzern bestanden, 200 km2 wird als Ackerland genutzt besonders zum Anbau von Weizen, Gerste, Mais, Weintrauben, Tabak, Kartoffeln und Pflaumen. Viele Flüsse im Kosovo werden aufgestaut. Durch die Bildung von Stauseen sind viele Gewässer fischreich geworden. Man findet unter anderem Forellen, Karpfen, Aale, Barben, Welse, Hechte und Schollen, sowie auch Huchen. In verschiedenen Regionen des Kosovos leben noch seltene Tiere wie Bären, Luchse, Auerhühner und sogar Schildkröten. Seltene Pflanzen wie Edelweiß, Alpenveilchen und Päonien sind ebenfalls zu finden. Zudem besitzt das Land zahlreiche Karstquellen, Mineralquellen und Gletscherseen.", "section_level": 1}, {"title": "Zehn größte Städte.", "content": "Die im Jahr 2011 durchgeführte Volkszählung ergab für die zehn größten Städte folgende Einwohnerzahlen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kosovo liegt in Südosteuropa im zentralen Teil der Balkanhalbinsel. Es grenzt im Norden und Nordosten an Serbien (Grenzlänge 351,6 km), im Südosten an Nordmazedonien (158,7 km), im Südwesten an Albanien (111,8 km) und im Westen an Montenegro (78,6 km). Das Land hat eine Fläche von 10.877 Quadratkilometern und eine rund 1,8 Millionen große Bevölkerung. Die mittlere Bevölkerungsdichte beträgt 155 Einwohner pro Quadratkilometer. ", "tgt_summary": null, "id": 1060567} {"src_title": "California State Route 55", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Siyāwasch im Schāhnāme - Sage XV.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Siyāwasch und Rostam.", "content": "Als Siyāwasch geboren wurde, nahm ihn Rostam im Auftrag Kai Kawus' mit nach Zabulistan. Als er zwölf Jahre alt war, lehrte ihn Rostam das Reiten, Bogenschießen und den Gebrauch des Lassos. Andere Lehrer lehrten ihn das Hofleben, das Bankett und das Herrschen über das Königreich. Als Siyāwasch jung war, wollte er unbedingt seinen Vater Kai Kawus besuchen und Rostam begleitete seinen Schüler an den königlichen Hof. Siyāwasch erfüllte Kai Kawus' Erwartungen und wurde herzlich empfangen. In Kai Kawus' Haus speiste Siyāwasch gut. Als sein Vater sah, dass sein Sohn in allem, was er tat, Erfolg hatte, ernannte er ihn zum Herrscher über Kawarschan, das auch unter dem Namen Mawarannahr bekannt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Siyāwasch und Sudabeh.", "content": "Sudabeh, Tochter des Herrschers von Hamavaran, eine der Ehefrauen seines Vaters Kai Kawus und damit Stiefmutter von Siyāwasch, verliebte sich in Siyāwasch. Sudabeh ging zum König, lobte den Charakter seines Sohnes und schlug vor, dass er eine königliche Jungfrau aus ihrer Obhut heiraten solle. Sie bat darum, dass Siyāwasch in den Harem gehen solle, um dort alle Damen zu sehen und eine von ihnen auszusuchen. Der König gestattet dies und unterrichtete Siyāwasch davon, aber Siyāwasch \"bescheiden und schüchtern\" vermutete in diesem Angebot eine List Sudabehs und zögerte. Auf Befehl des Königs betrat Siyāwasch schlussendlich den Harem. Bei seinem ersten Besuch schenkte Siyāwasch Sudabeh keine Beachtung und ging direkt zu den anderen Jungfrauen, die ihn auf einem goldenen Stuhl setzten und einige Zeit mit ihm redeten. Kai Kawus wiederholte seinen Wunsch, dass er sich eine Frau aus dem Harem aussuchen solle, woraufhin Siyāwasch von Sudabeh zu einem zweiten Besuch in den Harem eingeladen wird. Da sich Siyāwasch für keine der ihm angebotenen Schönen entschied, bat Sudabeh ihn, im Falle des Ablebens Kai Kawus zu ehelichen. Sie gestand ihm ihre Liebe und \"küsste ihn mit Macht\" Siyāwasch entzog sich dem Werben seiner Stiefmutter, doch sie überredete Kai Kawus Siyāwasch noch einmal zu ihr zu schicken, da er ihre Tochter zur Ehefrau auserkoren habe. Bei diesem dritten Besuch im Harem bedrohte Sudabeh Siyāwasch: Immer wieder abgewiesen, klagte sie Siyāwasch wegen Vergewaltigung vor ihrem Ehemann an. Als der König dies hörte, dachte er, dass der Tod allein dieses Verbrechen sühnen könne. Der König glaubte zunächst, durch Beriechen der Kleider der beiden die Unschuld seines Sohnes feststellen zu können. Er roch an den Händen Siyāwaschs, die nach Rosenwasser dufteten; und dann am Gewand der Sudabeh, welches stark nach Wein duftete. Nach dieser Erkenntnis beschloss der König den Tod Sudabehs. Schließlich beschloss er, die Unschuld Siyāwaschs durch ein Gottesurteil festzustellen. Siyāwasch bereitete sich darauf vor, sich diesem schrecklichen Test zu unterziehen, und sagte seinem Vater, dass er sich nicht sorgen müsse. Hundert Karawanen schafften das Holz für zwei gewaltige Scheiterhaufen herbei, die mit einem schmalen Durchlass nebeneinander errichtet und von zehn Männern angezündet wurden. Siyāwasch, mit goldenem Helm gerüstet, weiß gekleidet und wie für ein Begräbnis mit Kampfer gesalbt, bestieg sein schwarzes Ross Schabrang und vermochte nach einem Gebet an den göttlichen Richter unversehrt zwischen den beiden Feuern hindurchzureiten. Sudebah wurde daraufhin auf Verlangen des Volkes zum Tod durch Hängen verurteilt, aber auf Bitten Siyawasch begnadigt, der trotzdem die Gunst seines Vaters nicht wieder dauerhaft erringen konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Siyāwasch und Afrasiab.", "content": "Afrasiab bedrohte Iran wieder mit einer Invasion. Schnelle Kunde wurde vernommen, dass Afrasiab eine Armee versammle, um in Iran einzufallen; und Kai Kawus sah, dass dieser Tatar weder einen Schwur noch einen Eid einhielt. Kai Kawus wollte ihm diesmal selbst zuvorkommen und bis Balch marschieren und an den Einwohnern ein Exempel statuieren. Siyāwasch bat mitzumachen, und sagte, dass er mit der Hilfe Rostams erfolgreich sein werde. Der König fragte Rostam, der offen sagte, dass der König persönlich nicht am Feldzug teilnehmen müsste. Nach dieser Zusicherung öffnete der König seine Schatzkammer und brachte alle Ressourcen des Reiches für die Ausrüstung der Armee auf. Nach einem Monat marschierte die Armee Richtung Balch, dem Ort des Angriffes. Auf der anderen Seite tat sich der Herrscher von Balghar Garsiwaz mit den tatarischen Legionen unter dem Kommando von Barman bei Balch zusammen. Beide brachen auf, den persischen Gegner zu bekämpfen, aber nach drei Tagen Kampf ergaben sie sich und wurden gezwungen, ihre Festung zu übergeben. Als Afrasiab von diesem Unglück erfuhr, erinnerte er sich an einen vorherigen Traum. Er träumte von einem Wald umgeben von Schlangen und von einem Himmel, der von Adlern verdunkelt war. Er fragte seine Astrologen, aber diese zögerten, diesen Traum zu deuten. Schließlich sagte ein Deuter namens Saqim, dass Afrasiab innerhalb von drei Tagen verlieren würde. So ließ Afrasiab Garsiwaz mit Geschenken, die aus Pferden, Rüstungen und Schwertern bestanden, zum Hauptquartier des Siyāwaschs schicken und um Frieden bitten. Siyāwasch war in der Zwischenzeit darauf aus, den Feind über den Amudarja zu jagen. Als Garsiwaz bei ihm erschien, wurde er ehrenhaft empfangen und seine Frage nach Frieden vernommen. Ein geheimes Konzil sollte darüber entscheiden. Es wurden dann später Folgendes von Afrasiab verlangt: Hundert seiner besten Kämpfer als Geiseln und die Rückgabe aller Provinzen, die die Turanier erobert hatten. Garsiwaz wurde rasch zu Afrasiab geschickt, um ihn zu informieren, und ohne Verspätung wurden die Forderungen umgesetzt. Hundert Kämpfer wurden losgeschickt und Buchara, Samarkand und Haj und der Punjab wurde Siyāwasch übergeben. Afrasiab selber zog sich nach Gungduz zurück. Die Verhandlungen waren abgeschlossen und Siyāwasch sandte mit Rostam einen Brief an seinen Vater. Kai Kawus war mit den Bedingungen unzufrieden und setzte seinen Sohn Siyāwasch ab. Kai Kawus ernannte Tus zum Führer der persischen Armee und befahl ihm, gegen Afrasiab zu marschieren. Siyāwasch sollte mit den Geiseln zu seinem Vater zurückkehren. Siyāwasch war von diesem Befehl gekränkt und wandte sich für einen Rat an Bahram und Zangeh, den Sohn Schawarans. Diese sagten ihm, dass er einen Brief an Kai Kawus schreiben solle, indem er seine Bereitschaft für die Erneuerung des Krieges und die Tötung der Geiseln ausdrücken sollte. Aber Siyāwasch dachte daran, dass er sein Versprechen halten müsse und entschied sich, nicht in den Iran zurückzukehren und im Land Turan des Afrasiabs zu bleiben.", "section_level": 2}, {"title": "Siyāwasch in Turan.", "content": "In Turan empfing ihn Afrasiab herzlich. Der alte turanische Wesir Piran Visah gab ihm seine Tochter Jurairah (aush \"Dscharireh\") zur Frau. Später heiratete Siyāwasch noch Farangis, die Tochter Afrasiabs. Afrasiab übergab der Braut und ihren Ehemann die Herrschaft über Hotan (auch \"Chotan\"). In Hotan erbaute Siyāwasch auf einem Berg die Burg Gang bzw. die Stadt Gang-Dedsch und später baute er die Stadt Siyāwaschgird (auch Siawosch-Gard). Piran Visah und Garsiwaz besuchten beide Siyāwaschs Stadt. Garsiwaz begann Afrasiab vor ihm herab zuwürdigen. Die Neuigkeiten über Afrasiabs Kriegsvorbereitungen bestätigten Siyāwasch Vermutungen, dass Garsiwaz Recht hatte. Siyāwasch und seine Gefährten kämpften nicht gegen die große gegnerische Armee. Seine Männer wurden alle getötet und geköpft. Frauen wurden als Sklaven nach Kiman gebracht. Afrasiab selber stellte Siyāwasch und wollte ihn mit einem Pfeil erschießen, aber dann hielt er davon ab. Stattdessen wurde Siyāwasch von Gurui (auch Goruj) enthauptet: Ferdosi schildert die besondere Art der Enthauptung und vergleicht sie mit dem Schlachten eines Tieres. An den Tod von Siyāwasch wird von einigen Persern besonders in Schiraz am Tag des Siyāwaschun gedacht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Siyawasch oder Siyawusch (, auch \"Si(j)awusch\"; im Avesta \"Syāwaršan\") ist eine Figur aus dem Epos Schāhnāme des Dichters Firdausi. Siyāwasch, Sohn des Kai Kawus, dem mächtigen Schah Irans, war ein legendärer persischer Prinz aus dem Geschlecht der Kayaniden. Siyāwasch ging wegen der falschen Anschuldigungen seiner Stiefmutter Sudabeh, sie vergewaltigt zu haben, nach Turan ins Exil, wurde dort aber auf Befehl des turanischen Königs Afrasiab brutal getötet. Der Tod Siyāwaschs wurde durch dessen Sohn Kai Chosrau gerächt. Nach langen, darauf folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Iran und Turan wird Afrasiab am Ende durch Kai Chosrau getötet. Siyāwasch hatte einen weiteren Sohn, Kai Chosraus Halbbruder Forud (auch Farud oder Ferud). ", "tgt_summary": null, "id": 1891734} {"src_title": "Reinhard Oehme", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Pavlínov befindet sich im Süden der Böhmisch-Mährischen Höhe im Tal des Baches Pohořílský potok. Nördlich erhebt sich die Pavlínovská horka (614 m), im Osten die Jalovcová hora (584 m), südwestlich der Hradiště (661 m), im Westen der Panský kopec (668 m) und nordwestlich der Křiby (613 m) und Chlumek (628 m). Nachbarorte sind Chlumek, Benešov, Pouště und Geršov im Norden, Otín im Nordosten, Pohořílky im Osten, Horní Radslavice im Südosten, Bochovice im Süden, Svatoslav und Zátiší im Südwesten, U Čížků, Pouště und Brodek im Westen sowie Kamenička und Dvůr im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Pavlinov wurde wahrscheinlich kurz nach der Errichtung der Propstei Měřín im Jahre 1298 gegründet und lag am wichtigen Verbindungsweg zwischen Měřín und Třebíč. Die erste urkundliche Erwähnung des zur Propstei gehörigen Dorfes erfolgte im Jahre 1479. Nach dem Erlöschen der Propstei gehörte Pavlinov zu den Gütern die Kaiser Ferdinand I. 1556 erblich an Vratislav von Pernstein übertrug. 1559 kaufte Jan d. Ä. Stránecký von Stránec das Dorf. Stránecký ließ eine Feste errichten und erhob Pavlinov zu einem Freigut. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurden die Güter von Aleš Stránecký konfisziert. 1653 wurde Pavlínov zusammen mit der Herrschaft Zhoř an den Konvent der Unbeschuhten Karmeliter der hl. Anna in Mannersdorf übertragen. Danach erfolgen zahlreiche Besitzerwechsel und 1729 wurde der Freihof Pavlinov der Herrschaft Zhoř zugeschlagen und mit dieser an Velké Meziříčí angeschlossen. Das erste Ortssiegel stammt von 1668 und zeigt den hl. Martin zu Ross. Seit 1787 ist ein Richter in Pavlinov nachweisbar. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften entstand 1850 die politische Gemeinde Pavlinov in der Bezirkshauptmannschaft Velké Meziříčí. Wegen der hohen Armut überließ Leopoldina Fürstin Lobkowicz 1860 der Gemeinde eine Wiese am Forsthaus als Viehweide. Außerdem wurden drei Armenhäuser eingerichtet. Seit 1921 trägt die Gemeinde den Namen \"Pavlínov\". Bei einem Großfeuer brannten 1934 21 Häuser sowie weitere Nebengebäude nieder. Zu Beginn des Jahres 1961 wurde Pavlínov dem Okres Žďár nad Sázavou zugeordnet. Zwischen 1980 und 1990 war der Ort nach Otín eingemeindet.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Pavlínov sind keine Ortsteile ausgewiesen. Grundsiedlungseinheiten sind Na pouštích und Pavlínov. Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Na Pouštích und Pavlínov.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pavlínov (deutsch \"Pawlinau\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt zehn Kilometer westlich von Velké Meziříčí und gehört zum Okres Žďár nad Sázavou.", "tgt_summary": null, "id": 1047699} {"src_title": "Gespensterbuch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Struktur.", "content": "Williams Companies hält etwa 58 % der Anteile an Williams Partners L.P., dem eigentlichen Besitzer der Infrastruktur. Zum 1. Januar 2012 wurde die Erdgasförderung als WPX Energy abgespalten. Mitte 2016 sollte Williams Companies eigentlich von Energy Transfer Equity übernommen werden, Energy Transfer trat jedoch von dem Kaufvertrag zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsfelder.", "content": "Die drei Geschäftsbereiche von Williams sind Exploration und Produktion von Erdgas, dessen Weiterverarbeitung und der Betrieb von Gaspipelines. Die Fördergebiete befinden sich einerseits in den Rocky Mountains in den Bundesstaaten Colorado, Wyoming und New Mexico sowie im Südwesten der Vereinigten Staaten bei Arkoma, Oklahoma und Fort Worth, Texas. Das derzeit wichtige Fördergebiet ist das \"Piceance Basin\" in Colorado. Die Jahresproduktion beträgt etwa 8,6 Mrd. m.", "section_level": 1}, {"title": "Midstream.", "content": "Der Midstream-Bereich umfasst verschiedene Anlagen zur Erdgasaufbereitung und Abtrennung des Gaskondensats als Flüssiggas (NGL). Zwischen Louisiana und Texas betreibt das Unternehmen eine Ethan-Pipeline. Neben den Anlagen bei den Förderstätten unterhält Williams Einrichtungen an der Golfküste und Gaslager in Kansas und Kanada.", "section_level": 2}, {"title": "Pipelines.", "content": "Williams in den Vereinigten Staaten drei Gaspipelines mit einer Gesamtlänge von rund 24.000 km und einer Gesamtkapazität von 340 Mio. m pro Tag. Die Nordwest-Pipeline führt von den Rocky Mountains (Süden von Colorado) nach Plymouth (Washington). Eine Zweigstrecke bindet die amerikanische Nordwestküste von der kanadischen Grenze bis in den Süden von Oregon an. Die Transco-Pipeline führt von der Golfregion an die Atlantikküste (Bereich New York City). Beide Rohrnetze werden bereits seit über 50 Jahren von Williams betreiben und ausgebaut. Die dritte Pipeline wurde 2002 eröffnet und führt von Louisiana durch den Golf von Mexiko nach Florida (Gulfstream). Zusammen befördern diese Pipelines insgesamt etwa zwölf Prozent des Erdgasverbrauchs der USA.", "section_level": 2}], "src_summary": "Williams Companies ist ein US-amerikanisches Erdgas-Pipelinebetreiber mit Firmensitz in Tulsa, Oklahoma. Gegründet wurde das Unternehmen 1908 in Fort Smith, Arkansas. Es ist im Aktienindex S&P 500 gelistet.", "tgt_summary": null, "id": 556039} {"src_title": "Roland Kaspitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Umstände der Entstehung.", "content": "Der Roman entstand unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs, als aus der Not heraus eine allgemeine Tendenz zur Selbstversorgung bestand. Eine wichtige Rolle spielt auch das Projekt Hamsuns, in Hamarøy selbst Landwirtschaft zu betreiben. Er schrieb den Text, nachdem er dieses Projekt aufgegeben hatte, in der Villa Havgløtt in Larvik. Thorkild Hansen verweist darauf, dass Hamsun in dem Roman auch seinen eigenen Zwiespalt zwischen seinen beiden Berufungen als Schriftsteller und Landwirt verarbeitet habe. Er zitiert ihn mit den Worten anlässlich der Übernahme des Hofes in Hamarøy: „All die feinen Dinge, mit denen ich jahrelang gelebt habe, haben mich verzärtelt. Ich muß wieder auf Bauer studieren.“", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Der Roman spielt über mehrere Jahrzehnte, etwa von 1870 bis 1900. Als Anhaltspunkt dient die während der Laufzeit der Handlung erfolgte Einführung der Krone (1875). In der unberührten nordnorwegischen Wildnis, weitab von anderen Menschen, siedelt sich der derbe Landmann Isak an, über dessen Herkunft nichts gesagt wird. Er baut eine Torfhütte, rodet Bäume und tauscht im Winter im Dorf Baumrinden gegen Lebensmittel. Eine Frau für seine Einöde sucht er dort jedoch vergeblich. Im nächsten Frühjahr läuft ihm Inger zu. Sie hatte wegen einer Hasenscharte eine schwere Jugend, aber beginnt ein gemeinsames Leben mit Isak. Durch schwere körperliche Arbeit bei Ackerbau und Viehzucht bringen sie es zu bescheidenem Wohlstand mit Holzhaus, Pferd und Schlitten. Inger gebiert Isak im Jahresabstand die beiden Söhne Eleseus und Sivert. Sie erhält regelmäßig Besuch von ihrer entfernten Verwandten Oline und dem Lappen Os-Anders. Bei einem Besuch von Os-Anders während ihrer dritten Schwangerschaft bringt er ihr einen toten Hasen von Oline, was die abergläubische Inger als schlechtes Omen auffasst. Außerdem erfährt Inger von ihm, dass Isak das bebaute Land nicht gehört und er es eigentlich kaufen müsste. Lensmann Geissler besucht Isak gemeinsam mit seinem Gehilfen Brede Olsen als Gutachter und registriert dessen Land unter dem Namen „Sellanraa“. Geissler verliert wenig später wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten seine Stellung und flieht vor gerichtlicher Verfolgung – nicht ohne Isak zum Erwerb angrenzenden Landes zu raten, da es weitere Interessenten gebe. Inger gebiert, wie auch zuvor stets heimlich in Abwesenheit von Isak, ihr drittes Kind. Es ist ein Mädchen mit der befürchteten Hasenscharte, das sie sofort nach der Geburt tötet. Beim Vergraben des Kindes wird sie von Oline beobachtet, die es Isak verrät und anschließend im Dorf herumtratscht. Inger wird nach längerer Gerichtsverhandlung zu acht Jahren Haft verurteilt und mit einem Schiff nach Trondheim in eine Besserungsanstalt gebracht, wo sie ihr viertes Kind bekommt. Sie erhält während der Haft eine Ausbildung, Isak arbeitet währenddessen auf seinem Land. Der ehemalige Gehilfe Geisslers, Brede Olsen, wird mit seiner Tochter Barbro Isaks neuer Nachbar. Als eine Telegrafenleitung durchs Gebirge gezogen werden soll, übernimmt Brede Olsen den Inspektorenposten. Der ehemalige Lensmann Geissler kehrt einige Jahre später zurück. Er hatte bei seinem ersten Besuch bei Isak dessen Kinder mit metallhaltigen Steinen spielen gesehen, die sich nun als Kupfer herausstellen. Geissler kauft von Isak das Land, auf dem die Steine gefunden wurden, für 200 Taler und verspricht ihm zehn Prozent Gewinnbeteiligung. Er errichtet dort eine Kupferhütte und unterstützt Aksel Strøm, der in der Nähe von Isak einen Hof gründet. Nach ihrer Entlassung holt Isak seine Frau Inger und die gemeinsame Tochter Leopoldine an der Dampferanlegestelle ab. Die Gegend hat sich mittlerweile entwickelt, es gibt sechs neue Anwesen in der Nachbarschaft. Isaks und Ingers Söhne Eleseus und Sivert sind erwachsen. Isaks Nachbar Aksel Strøm hat ein Auge auf Brede Olsens Tochter Barbro geworfen. Beim Tanz am Samstag kommen sie sich näher, sie zieht schließlich zu ihm. Als die Kupfergruben nicht mehr genügend Gewinn abwerfen, werden Geisslers Angestellte arbeitslos. Geissler verkauft sein Land und Isak bekommt seinen Anteil in Höhe von 4000 Talern. Aksel übernimmt den Telegrafenposten, den Brede Olsen verliert. Barbro ist unehelich schwanger von Aksel und gebiert das Kind heimlich im Wasser. Oline wird erneut Zeuge der Tat und verbreitet die offenbare Kindstötung im Ort. Barbro wird jedoch vor Gericht freigesprochen. Sie kehrt zu Aksel zurück. Sivert hat sich in Jensine, das neue Dienstmädchen auf „Sellanraa“, verliebt. Wie in allen Nordlandromanen Hamsuns wird das bodenständige Landleben gegen das abgehobene und als unproduktiv dargestellte städtische Leben ausgespielt. Der Kaufmann Aronson, Brede und Isaks eigener Sohn Eleseus scheitern bei ihren landwirtschaftlichen Versuchen im Nordland. Inger kommt mehrfach in Versuchung, den Einflüssen des Stadtlebens zu erliegen. Bevor Hamsun Isak und Inger ihrem Lebensabend überlässt, taucht nochmals der alte Geissler auf und spricht eine Art Schlusswort, in dem er die Landwirtschaft, wie sie Isak und sein Sohn Sivert betreiben, als das einzig Notwendige auf der Erde lobt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Das Nobelpreiskomitee wertete das Werk in der Verleihungsrede von Harald Hjärne am 10. Dezember 1920 als „klassisches Werk“ im Sinne von „bedeutungsvoll“ in einer „selbst für kommende Zeiten noch gültigen Form“, ein „Abbild eines Daseins, das überall wo Menschen leben und bauen, die Existenz und die Entwicklung der Gesellschaft kennzeichnet“. Es sei ein „Heldenlied auf die Arbeit“, die in Rodung, Feldbestellung und bäuerlichem Kampf der „widerspenstigen Wildnis“ die Erträge abringe. Obwohl das Komitee die im Gegensatz zu schwedischen Naturvorstellungen einer „üppigen und überreichen Natur“ typisch norwegische Form der Naturbeschreibung als „rauh und widerspenstig“ hervorhebt, erkennt es in der Tatsache der weltweiten Aufnahme von Hamsuns Werk bei „Völkern verschiedenster Sprache, Wesensart und Sitte“ doch einen übergreifenden „allgemein Menschlichen“ Gehalt des Werkes. Im deutschsprachigen Raum faszinierte der Roman laut Walther Killys Literaturlexikon eine Schriftstellergeneration, „die dem Zerfallsdenken der Moderne in konservativem Beharren auf Naturwerten eine Alternative entgegenzustellen suchte“. Gemäß dem Urteil Thomas Manns, Arnold Schönbergs, Albert Einsteins, Maxim Gorkis, Gerhart Hauptmanns und André Gides war Hamsun „einer der größten Epiker des 20. Jahrhunderts“. Daneben wurde das Werk auch von der Völkischen Bewegung und besonders im Nationalsozialismus begeistert im Sinne der Blut-und-Boden-Ideologie im Sinne einer Beschreibung eines „gesunden Bauerntums“ gedeutet und in diesem Sinne aufgenommen. 1943 erschien eine sog. „Frontbuchhandelsausgabe für die Wehrmacht“ (Auflage 216.–220. Tsd., hergestellt in der Nasjonal Samlings Rikstrykkeri in Oslo), innen steht ausserdem : „Im Auftrage des OKW hergestellt von der Wehrmachts-Propagandagruppe beim Wehrmachtsbefehlshaber Norwegen.“ Als Übersetzerin wird nach wie vor Pauline Klaiber-Gottschau geführt. Gemäß dem Normalschrifterlass von 1941 ist das Buch nunmehr in Antiqua gedruckt. Walter Baumgartner stellte 1997 eine deutlich andere Interpretation des Werkes durch die moderne Literaturwissenschaft fest: Baumgartner konstatierte nach einer Auseinandersetzung mit den Begründungen des Komitees für die Verleihung des Nobelpreises: „Hamsun verdankte den Nobelpreis einem grotesken Mißverständnis, was die Einschätzung der erbaulichen Qualitäten von Segen der Erde und die Hoffnung auf seine weitere literarische und ethische Entwicklung betrifft.“ Nach Angaben von Hamsuns Sohn Tore Hamsun aber wollte er in dem Roman seine „tiefsten und innerlichsten Gefühle für die Menschen und die Erde“ ausdrücken und seiner Generation ein „letztes Evangelium“ predigen. Geissler spreche mit Hamsuns eigener Stimme. Tore verweist auch auf den „leidenschaftlichen Ernst“, mit dem Hamsun sich in dem Roman gegen den Kindesmord aussprach. Der Roman \"Sein eigener Herr\" (Originaltitel \"Sjálfstætt fólk\") des isländischen Schriftstellers Halldór Laxness stellt einen Gegenentwurf zu \"Segen der Erde\" dar. Laxness war der Ansicht, „daß die gesellschaftlichen Schlußfolgerungen Hamsuns in \"Segen der Erde\" im allgemeinen falsch sind“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Segen der Erde, \"(Originaltitel auf norwegisch: Markens Grøde)\", ist ein 1917 erschienener Roman des norwegischen Schriftstellers Knut Hamsun, für den er 1920 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. Er gehört zu den „zivilisationskritischen, utopisch-rückwärts gewandten, gleichsam Naturkraft und Lebensstärke verherrlichenden“ Werken der damaligen Literatur. Die Sprache des Erzählers ist über weite Strecken von nahezu jener Einfachheit, wie die direkt wiedergegebenen Reden der Protagonisten, womit der Roman einen insgesamt authentischen Effekt erreicht. Die deutsche Erstausgabe erschien 1918.", "tgt_summary": null, "id": 2403637} {"src_title": "Schutzgebiet Tangkoko Duasaudara", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografische Lage.", "content": "Die Sierra de Atapuerca wird im Süden vom Fluss Arlanzón begrenzt, im Norden vom Fluss Vena und im Osten von der Sierra de la Demanda, einem Ausläufer des Iberischen Gebirges. Sie gehört zum sogenannten Korridor von La Bureba, einem wichtigen und historischen Pass zwischen dem Ebrotal und dem Flussgebiet des Duero. Vom orografischen Standpunkt aus ist sie eine einfache Formation mit einer Maximalhöhe von 1079 m am \"Pico de San Vicente\". Sie besteht aus kreidezeitlichem Kalkstein, bedeckt von einer erheblichen Masse von Steineichen, Portugiesischen Eichen \"(Quercus faginea)\" und vor allem Unterholz aus Stacheligem Dornginster, Rosmarin, Lavendel, Thymian und Salbei. Der Pass von La Bureba wurde seit jeher als Hauptzugang von Europa zur Iberischen Halbinsel benutzt. Er verbindet die mediterrane Seite des Ebrotals mit der atlantischen Seite des Duerotals und liegt gleichzeitig auf dem Weg, der sich von den Pyrenäenpässen zu den anderen Orten auf der Halbinsel verzweigt, sowohl nach Westen (Galicien und Portugal) als auch nach Süden (zur kastilischen Meseta, nach Andalusien, Extremadura, Südportugal und Afrika). Auch eine der wichtigsten Römerstraßen führte durch den Pass, im Mittelalter auch der Jakobsweg sowie Ende des 19. Jahrhunderts die N1 (heute die Autovía A-1). Nicht nur von Menschen wurde der Pass benutzt, auch Fauna und Flora haben sich über ihn verbreitet. Fruchtbarer Boden und eine Fülle an Ressourcen führten zu einem erheblichen Artenreichtum und einer ständigen menschlichen Besiedelung seit über 800.000 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Sierra besteht aus einem kleinen Hügel – entsprechend einer liegenden Antiklinale – gebildet aus Kalkstein, Sand und Sandstein mariner Herkunft aus der Oberkreide (zwischen 80 und 100 Millionen Jahre alt) und bedeckt von Ablagerungen des Flusses Arlanzón, der im Quartär zahlreiche Alluvialterrassen gebildet hat. Auf dieser Antiklinale und um die Sierra herum finden sich neuere Materialien kontinentaler Herkunft, die dem Tertiär zuzuordnen sind (zwischen 25 und 5 Millionen Jahre alt). Sie bestehen aus Konglomeraten von Kalkstein und rotem Ton aus dem Oligozän unter einigen Schichten Mergel, Ton, Gips sowie Kalk- und Mergelpaketen, die für die alte lakustrische Umgebung des Einzugsgebiets des Duero typisch sind. Gegen Ende des Pliozän und Anfang des Pleistozän beginnt sich das Flusstal des Arlanzón zu bilden, der auf seinem Weg durch die Sierra 15 Schichten sehr asymmetrischer quartärer Terrassen hinterlassen hat. Die Anstiege des Flusspegels und die Kalksteinstruktur haben zu einem karstischen Komplex mit einer Vielzahl Höhlen geführt, von denen viele aus verschiedenen Ursachen (Einstürze, Scherung) nach außen offen sind. Durch diese Öffnungen haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Sedimente angesammelt, beispielsweise Erde, Staub, Pollen, Überreste von Tieren oder Exkremente, die oft die Eingänge zugeschüttet haben. Vielfach wurden diese auch durch nachfolgende Einstürze verschlossen, wobei das Innere bis zum Entstehen neuer Öffnungen intakt blieb.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Entdeckungen im 19. Jahrhundert.", "content": "Die ersten systematischen Erkundungen des karstischen Systems der (span. ‚größte Höhle‘) fanden Mitte des 19. Jahrhunderts statt. Allerdings war die Höhle bereits seit langer Zeit bekannt und besucht. Im Jahre 1863 beantragte Felipe Ariño die Besitzrechte an der Höhle. Fünf Jahre später, im Jahre 1868, veröffentlichen Pedro Sampayo und Mariano Zuaznávar eine detaillierte Beschreibung der Höhle, in der sie zum ersten Mal die so genannte (span. ‚Knochengrube‘) beschreiben. Diese wird 1890 ein weiteres Mal in einem Antrag auf Genehmigung des Bergbaus in anderen Bereichen der erwähnt. In ähnlicher Weise folgten eine Vielzahl von Plünderungen und Zerstörungen des Höhleninneren.", "section_level": 2}, {"title": "Die Eisenbahn.", "content": "Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde wegen des Bergbaus eine Eisenbahntrasse von der Sierra de la Demanda bis nach Burgos verlegt. 1896 wurde der kurz zuvor von Richard Preece Williams gegründeten Firma \"The Sierra Company Ltd.\" die Genehmigung zum Bau der Schmalspurstrecke von Monterrubio de la Demanda nach Villafría in der Nähe von Burgos erteilt. Zweck der Bahnstrecke war der Transport von Kohle und Eisen aus der Sierra de la Demanda bis zum Verbindungspunkt mit der Strecke Burgos-Bilbao, und von dort aus zu den baskischen Eisenhütten. Die Gesamtlänge betrug 65 Kilometer, der Bau wurde 1901 abgeschlossen. Ursprünglich sollte die Strecke nicht durch die Sierra de Atapuerca verlaufen. Aus unbekannten Gründen führten die Gleise dennoch durch den südwestlichen Teil der Sierra, durch einen tiefen Graben von einem halben Kilometer Länge und einer Tiefe von bis zu 20 Metern. Dieser Graben durchquerte zahlreiche verschüttete Höhlen mit pleistozänen Sedimenten, wodurch diese zu Tage traten und ihre Schichtung klar sichtbar wurde. Dem Vertrag nach sollte die Bahnstrecke nicht nur dem Bergbau dienen; als Bedingung für die Unterstützung des Vorhabens durch den Provinzialrat musste die \"Sierra Company\" sich verpflichten, Passagiere und Handelswaren zu transportieren. Wegen der von \"Ferrocarriles del Norte\" auferlegten hohen Preise gelang es der Bahnlinie dennoch nie, sich wirtschaftlich zu festigen. Um das Jahr 1910 stellte die Bahnlinie den Betrieb ein. 1917 machte die Nachfolgegesellschaft der \"Sierra Company\", die \"Sociedad Vasco-Castellana\", Bankrott und löste sich endgültig auf. Bis heute sind Brücken, Böschungen, Tunnel und Bahnhöfe der Linie erhalten. Seit etwa 1950 wurde der Eisenbahngraben als Steinbruch benutzt, wobei ein Teil der Fundstellen zerstört wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Ausgrabungen.", "content": "Im Jahre 1964 initiierte Francisco Jordá Cerdá, Professor für Archäologie an der Universität Salamanca die ersten Ausgrabungen, die allerdings kurz danach zum Stillstand kamen. Acht Jahre später fand eine Gruppe von Speläologen namens die sogenannte (span. ‚Feuersteingalerie‘), die Überbleibsel von Begräbnisriten und Malereien aus der Bronzezeit enthält. 1973 begann J. M. Appellániz am Eingang der mit der ersten von insgesamt elf Ausgrabungen.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwärtige Untersuchungen.", "content": "1976 trat der Bergbauingenieur Trinidad de Torres Pérez-Hidalgo, der zu dieser Zeit dabei war, seine Doktorarbeit über Fossilien von Bären zu schreiben, mit verschiedenen menschlichen Überresten an den Anthropologen Emiliano Aguirre heran, die er an einer der Fundstätten in der Sierra gefunden hatte, in der. 1980 begannen die Ausgrabungen in der, die über zehn Jahre dauerten. 1984 begannen die systematischen Ausgrabungen in der. Im Jahre 1990 trat Emiliano Aguirre in den Ruhestand und die Leitung wurde einem Team bestehend aus Juan Luis Arsuaga, José María Bermúdez de Castro und Eudald Carbonell Roura übertragen. Seither hat man Steingeräte des Mode 1 (Oldowan), am Boden der \"\" (span. ‚Große Doline‘) gefunden. Kurz darauf, im Jahre 1992, kamen in der verschiedene menschliche Schädel zum Vorschein, darunter der berühmte Schädel Nummer 5, der die Fundstätte zu einem Ort internationaler wissenschaftlicher Bedeutung für die Erforschung der menschlichen Evolution machte. Er wurde zu Ehren Miguel Indurains auf den Namen getauft. Die Jahre 1994 und 1995 förderten eine beachtliche Anzahl von Steingeräten des Mode 1 und menschlichen Überresten zu Tage, die alle auf 800.000 Jahre datiert werden, was eine sehr frühe menschliche Besiedlung in Europa bestätigt. Im darauffolgenden Jahr bestätigte sich anhand der Untersuchungen von Spuren an den Knochenfunden, dass ein ritueller Kannibalismus praktiziert wurde. Dies ist der älteste Hinweis auf Kannibalismus in Europa. Es begannen die Ausgrabungen in der (span. ‚Elefantengrube‘). Das Jahr 1997 war von großer Wichtigkeit für die Ausgrabungsstätte, da in diesem Jahr mit dem \"Homo antecessor\" eine neue menschliche Spezies beschrieben wurde. Die Untersuchungen wurden mit bedeutenden Preisen prämiert, dem Prinz-von-Asturien-Preis und dem. Das Jahr 1998 brachte die Gewissheit, dass die in der gefundenen Überreste, die dem \"Homo heidelbergensis\" zugeschrieben wurden, zu menschlichen Wesen mit der Fähigkeit zu Abstraktion und symbolischem Handeln gehören, denen sich außerdem Fragen mystischer Natur stellen. Dies lässt sich aus dem Fund eines \"Excalibur\" getauften, unbenutzten Faustkeils (Mode 2) schließen, der aus einem wertvollen Material hergestellt und der Bestattung eines Gruppenmitglieds beigegeben worden war. Im Jahre 1999 begannen die Ausgrabungen in der. Im folgenden Jahr erlangte die Sierra den Status des UNESCO-Welterbes. Gleichzeitig wurden in der Überreste von Steingeräten gefunden, die auf ein Alter von einer Million Jahren datiert wurden. Auch wurde eine neue Nagetierart benannt, \"Microtus ((Allophaiomys)) lavocati\". Die Ausgrabungen am Eingang der wurden wieder aufgenommen. Die gab eine neue Höhlenbärenart frei, den \"Ursus dolinensis\", dessen Überreste in der Schicht TD4 gefunden wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgrabungsstätten der Sierra de Atapuerca.", "content": "In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden einige Funde gemacht, die den archäologischen Reichtum der Zone vermuten ließen. Dennoch wurden erst im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts umfassende und systematische Untersuchungen durchgeführt. Erst jetzt wurde klar, dass es sich bei dem Fundgebiet um eines der wichtigsten Europas und eines der bedeutendsten der Welt handelte, in dem Fundstücke ausgegraben wurden, die die Vorstellung von der Geschichte der Menschheit verändert haben. Es wurden Überreste aus einem Zeitraum vom Altpleistozän (mit einem Alter über einer Million Jahre) bis zum Holozän (gegenwärtige Epoche) gefunden, die Aufschluss über Fauna, Flora und Klima geben. Dieser archäologische Komplex wurde von der UNESCO zum Welterbe erklärt (2000) und hat den Prinz-von-Asturien-Preis für wissenschaftliche und technische Forschung erhalten (1997). Die Ausgrabungsstätten sind außergewöhnlich wegen ihres Reichtums an Fossilien, deren gutem Erhaltungszustand und wissenschaftlicher Bedeutung. Die gefundenen Steingeräte umfassen alle technologischen Stadien, von den primitivsten Formen der Steinbearbeitung bis hin zu Exemplaren aus der Bronzezeit. Auch eine neue Höhlenbärenart, der \"Ursus dolinensis\", wird gefunden. Die wichtigsten Funde sind jedoch die Überreste von Vertretern der Gattung \"Homo\". Sie finden sich in verschiedenen Grabungen, was ungewöhnlich ist. Unter ihnen befinden sich die von ihren spanischen Entdeckern als \"Homo antecessor\" bezeichneten, auf ein Alter von 1,1 Millionen Jahre datierten Funde. Andere Forscher stellen diese älteren Funde jedoch zu \"Homo erectus\" und die jüngeren zu \"Homo heidelbergensis\". Im Folgenden werden die wichtigsten Funde und die Rückschlüsse beschrieben, die sie auf die Vorgeschichte zulassen. Besonders bemerkenswert sind dabei die Funde aus dem Eisenbahngraben (,, ) sowie diejenigen aus dem zum karstischen System der und der, wie der, die und die. Daneben befindet sich die, eine im äußersten Südosten der Sierra gelegene Höhle, die anscheinend nicht mit genanntem karstischen System in Verbindung steht. Neben über 50 weiter außerhalb gelegenen Fundstellen (wie das, in dem erst kürzlich mit Ausgrabungen begonnen wurde) befindet sich in der Gegend eine beträchtliche Anzahl von Megalithanlagen („Hünengräber“), sowohl in der Sierra als auch in der Umgebung.", "section_level": 1}, {"title": "Eisenbahngraben.", "content": "Die Fundstelle der, auch bekannt als, befindet sich im Eisenbahngraben und ist die erste Ausgrabungsstelle, auf die man vom Südeingang des Grabens aus stößt. Im Zusammenhang des karstischen Komplexes der / befindet sie sich am Ende der unteren Galerie, wobei jedoch die sedimentologische Beziehung zwischen den beiden Orten noch ungeklärt ist. Es dürfte sich um eine karstische Galerie von über 15 Metern Höhe und 18 Metern maximaler Breite handeln. Der Name der Höhle geht zurück auf das Auftauchen einiger Fossilien im Jahre 2001, die zunächst Elefanten zugeschrieben wurden. Nachfolgende Untersuchungen zeigten jedoch, dass sie von Nashörnern stammten. Bei späteren Ausgrabungen fand man schließlich das Sprungbein eines Elefanten, so dass auch die Anwesenheit von Elefanten im Fossilienlager nachgewiesen war. Die ist die Fundstelle des Eisenbahngrabens, an der als letzte mit systematischen Ausgrabungen begonnen wurde. Ihre 21 Meter dicke Sedimentschicht umfasst den ganzen Zeitraum menschlicher Besiedlung der Sierra, entsprechend dem Pleistozän. Ihre unteren Ebenen sind die ältesten der gesamten Sierra. Sie befinden sich bis zu 3,5 Metern unterhalb der eigentlichen Tiefe des Eisenbahngrabens und sind über eine Million Jahre alt (Altpleistozän). In diesen Tiefen fand man tierische Überreste nebst Steingeräten, was die Gegenwart von Hominini in einer Epoche vor derjenigen beweist, in dem der \"Homo antecessor\" / \"Homo heidelbergensis\" in der lebte (etwa 780.000 Jahre). Darüber hinaus wurden an einigen Knochenresten Schnittspuren gefunden, die von den Steinwerkzeugen beim Entfleischen hinterlassen wurden, woraus sich Rückschlüsse auf die Ernährungsweise jener Hominini ziehen lassen. In den höheren Grabungsschichten wurden Steininstrumente des Mode 3 (Mittelpaläolithikum) gefunden, die Neandertalern zugeschrieben werden, nebst Fossilien von Pferden und Hirschen. Im März 2008 wurden neue Funde von Überresten des \"Homo antecessor\" in der bekanntgegeben. Es handelt sich dabei um einen Teil eines Kieferknochens eines Individuums von etwa 20 Jahren sowie 32 Feuersteinwerkzeuge des Typs Oldowan (Mode 1). Sie wurden auf 1,2 Millionen Jahre datiert und sind damit wesentlich älter als die Funde aus der. Während noch ältere europäische Funde aus Südfrankreich und Süditalien umstritten sind, gelten die Funde aus der Sima del Elefante als die ältesten gesicherten Belege für die Anwesenheit des Menschen in Europa.", "section_level": 2}, {"title": "und (TG-TN-TZ).", "content": "Die war die erste der Fundstellen im Eisenbahngraben, die systematisch ausgegraben wurde. Es handelt sich dabei um eine unterirdische Galerie (Sektion TG), von der ein grubenförmiger Kamin (Sektion TN) nach außen führt. Der Eingang scheint sich linksseitig befunden zu haben und wird (span. ‚Höhle der Prankenschläge‘) genannt (Sektion TZ). Der Kamin, der durch Einsturz des Galeriedachs entstand, wurde zu einer natürlichen Falle, in die viele Tiere stürzten (oder von Jägern hineingestoßen wurden) und so Menschen und anderen Fleischfressern zum Opfer fielen. Die Funde der umfassen einen Zeitraum von 200.000–400.000 Jahren. Es wurden fünf sedimentäre Phasen identifiziert (TGI-TGV), mit starker menschlicher Präsenz in der dritten. In jener Phase wurden 13 verschiedene Schichten menschlicher Besiedlung ausgemacht, in denen eine Vielzahl von Steingeräten des Mode 2 (Acheuléen) mit Überresten von Hirschen, Pferden, Bisons und Nashörnern auftauchten. Die Knochen der gefundenen Tiere tragen Bissspuren von Bären, Löwen, Füchsen und Luchsen. Auch ein Schädelfragment aus der Epoche des \"Homo heidelbergensis\" wurde gefunden.", "section_level": 3}, {"title": "(TD).", "content": "Die Fundstelle der befindet sich im Inneren des Eisenbahngrabens und ist die bekannteste, da in ihr die ersten Überreste von Fossilien entdeckt wurden, die später als \"Homo antecessor\" ausgewiesen wurden. In 18 Metern Sedimenten werden elf stratigraphische Schichten unterschieden. Sie umfassen eine Zeitspanne von vor einer Million Jahren (Schicht TD1) bis vor 200.000 Jahren (Schicht TD11). In den unteren Schichten wurden Reste von fleischfressenden Tieren gefunden, wie Säbelzahntiger und Tüpfelhyänen (in beiden Fällen die ältesten Nachweise der Art in Europa) sowie eine neue Bärenart, ein Vorfahr des Höhlenbären, der nach seiner Fundstelle \"Ursus dolinensis\" getauft wurde. Genau wie am Grund der wurden in der Schicht TD4 Steingeräte des Mode 1 mit einem Alter von einer Million Jahren gefunden. In der Schicht TD6 fand man 1994 Überreste dessen, was später von ihren Entdeckern als eine neue menschliche Spezies beschrieben wurde, des \"Homo antecessor\". Untersuchungen der gefundenen Knochen zeigen Schnittspuren, die von menschlichem Werkzeug herrühren. Daraus wurde geschlossen, dass jene alten Bewohner der Kannibalismus praktizierten. In der folgenden Schicht, TD7, lässt sich die Änderung des Erdmagnetfelds vor 780.000 Jahren erkennen, die die Grenze zwischen Alt- und Mittelpleistozän definiert (Brunhes-Matuyama-Magnetumkehr). In der Schicht TD10 finden sich Reste von Steingeräten des Mode 3, wenn auch nur rudimentär. Es wurden weitere Überreste des \"Homo antecessor\" gefunden, die die Wichtigkeit und den Reichtum der Fundstelle bestätigen. Die Fundstelle der ist eine kleine Kammer am Grund eines 13 Meter tiefen Lochs an der tiefsten Stelle der Höhle, in der man eine große Anzahl Knochen von Hominini und Tieren gefunden hat. Die Sedimente aus dem Mittelpleistozän sind hervorragend erhalten; eine Datierung aus dem Jahr 2007 berechnete zunächst ein Alter von 600.000 Jahren, 2014 wurde ein Alter von 430.000 Jahren publiziert und 2019 schließlich eine Zeitspanne von 455.000 ± 17.000 bis 440.000 ± 15.000 Jahren. Was die Fundstelle so bedeutend macht, sind mehr als 6700 Fossilien, die zu einer Gruppe von 28 sehr vollständig erhaltenen Individuen der Spezies \"Homo heidelbergensis\" aller Alter und Geschlechter gehören. Diese Funde stellen über 90 Prozent aller bislang entdeckter menschlichen Fossilien aus dem Mittelpleistozän dar und sind die größte Ansammlung homininer Fossilien, die bislang weltweit entdeckt wurde. Aus diesen Funden stechen zahlreiche Schädel hervor, unter denen sich auch der Schädel Nr. 5 befindet, der weltweit besterhaltene Schädel eines \"Homo heidelbergensis\", der im Volksmund zu Ehren Miguel Indurains genannt wurde. Es wurden zahlreiche Knochen aus unterschiedlichsten Körperregionen gefunden, unter anderem ein auf den Namen „Elvis“ getauften Beckenknochen (Pelvis) und sogar Gehörknöchelchen. „Elvis“ (die Bezeichnung spielt an auf Elvis Presley) ist der vollständigste Beckenknochen des Fossilienbestands. Er gehörte zu einem 1,75 m großen und 95 Kilogramm schweren männlichen Individuum. Daraus wurde der Schluss gezogen, dass \"Homo heidelbergensis\" so groß war wie heutige Menschen, jedoch von robusterem Körperbau. Die Beckenhöhle war größer, was den Frauen die Geburt erleichterte. Im Jahr 2013 gelang es Forschern des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie, aus einem anhand der molekularen Uhr auf ein Alter von rund 400.000 Jahre geschätzten Oberschenkelknochen (Femur XIII) mitochondriale DNA (mtDNA) zu gewinnen und zu sequenzieren. Völlig unerwartet wurde belegt, dass der Besitzer des Knochens etwa 300.000 Jahre vor seinem Tod einen gemeinsamen Vorfahren mit den Denisova-Menschen hatte und die untersuchte mtDNA-Probe eher diesen Denisova-Menschen ähnelte als den Neandertalern. 2015 ergab die Analyse von DNA aus den Zellkernen von zwei Fossilien jedoch eine größere genetische Nähe zu den Neandertalern als zu den Denisova-Menschen und zum anatomisch modernen \"Homo sapiens\". Die Linien zum Neandertaler und zum Denisova-Menschen müssen sich früher als vor 430.000 Jahren getrennt haben. 2017 vorgenommene DNA-Vergleiche insbesondere mit einem etwa 124.000 Jahre alten Neandertaler-Oberschenkelknochen, gefunden bereits 1937 in der Hohlenstein-Stadel-Höhle (Schwäbischen Alb nahe Ulm) lassen ein Szenario möglich erscheinen, dass vor etwa 220.000 bis 470.000 Jahren eine ‚Vorhut‘ des modernen Menschen von Afrika nach Europa kam und sich mit dem Neandertaler so vermischte, dass dessen Denisova-ähnliche mtDNA durch die eigene ‚moderne‘ ersetzt wurde. Damit wäre das Paradox erklärt, dass bei allen jüngeren untersuchten Neandertaler-Funden einschließlich dem aus der Schwäbischen Alb die mtDNA Merkmale des modernen Menschen zeigt, die Kern-DNA dagegen Denisova-Merkmale, was zu der ursprünglichen Fehleinschätzung 2013 führte. Eine mögliche Erklärung für die große Ansammlung von Skeletten ist, dass der Ort eine Begräbnisstätte war. Nur ein einziges Steingerät wurde unter den Knochen gefunden, ein unbenutzter Faustkeil aus Quarzit und Ocker (im ganzen Komplex von Atapuerca wurde kein weiteres Werkzeug aus diesem Material gefunden). Er wurde 1998 entdeckt und erhielt den Namen \"Excalibur\". Dies könnte ein Hinweis auf ein Beisetzungsritual sein. Unter den Karnivorenfossilien befinden sich Überreste von mehr als 180 Individuen der Bärenart \"Ursus deningeri\". Die Grabung ist aufgrund der Funde von weltweit einzigartiger Bedeutung. Die genannte Grabung am Eingang der hat Rückschlüsse auf einen bedeutenden Teil der Bronzezeit ermöglicht (1680 v. Chr. – 890 v. Chr.). Relevant sind vor allem die verzierte Keramik, mit mehr als 400 ikonografischen Motiven, verschiedene Knochen- und Bronzewerkzeuge sowie Schmuck aus Knochen, Horn und Elfenbein. Die Grabung wurde bis zum Erreichen des Jungpleistozän fortgeführt, interessant sind jedoch hauptsächlich die Funde aus dem Neolithikum, und speziell aus der Bronzezeit. Eine neue Genom-Studie von bronzezeitlichen (3300-2550 vZW) Menschen der El-Portalón-Höhle zeigt deren enge Verwandtschaft mit anderen frühen Bauern Europas und vergleicht sie darüber hinaus mit weiteren neuesten Genomergebnissen. Auch die, die 1964 von der Höhlenforschergruppe aus Burgos entdeckt wurde, hat spektakuläre Überbleibsel aus der Bronzezeit zu Tage gebracht. Sie war seit einer Zeit nahe jener Epoche verschlossen, so dass Boden und Felszeichnungen außergewöhnlich gut konserviert blieben. In einer ihrer Kammern wurde eine Vielzahl menschlicher und tierischer Überreste mit Stein- und Knochenwerkzeugen sowie Keramik gefunden, was auf Aktivitäten ritueller Natur hinweist. Die Wände weisen eine Fülle von Malereien und Gravuren auf, einige der dort verwendeten Symbole erscheinen auch auf der Keramik.", "section_level": 3}, {"title": "Andere Grabungsstätten des -Komplexes.", "content": "Auch an der Fundstelle, die am weitesten vom archäologischen Komplex entfernt ist, fand man Überreste aus der Bronzezeit. Der Fund einer Begräbnisstätte von bis zu sechs Individuen verschiedenen Alters und Geschlechts, datiert auf 3.670 Jahre, weist darauf hin, dass diese Höhle als Bestattungsort genutzt wurde. Die Fundstelle befindet sich im Freien. Ihr Alter beträgt 27.000 bis 30.000 Jahre, ein Zeitraum, der zum Pleistozän gehört. Während des Neolithikums war sie konstant besiedelt, wohl wegen der guten Verfügbarkeit von Ressourcen und des guten Überblicks über ein bestimmtes Gebiet des Territoriums.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Sierra de Atapuerca ist ein kleiner Gebirgszug nördlich von Ibeas de Juarros in der Provinz Burgos (Castilla y León, Spanien), der sich zwischen dem Kantabrischen und dem Iberischen Gebirge von Nordwesten nach Südosten erstreckt. Sie wurde wegen der außergewöhnlichen archäologischen und paläontologischen Funde in ihrem Inneren zum Naturschutzgebiet, zum schützenswerten Kulturgut und zum UNESCO-Welterbe erklärt. Gefunden wurden Fossilien von mehren Arten der Hominini : \"Homo antecessor\", \"Homo heidelbergensis\", \"Homo neanderthalensis\" und \"Homo sapiens\".", "tgt_summary": null, "id": 2447545} {"src_title": "Kurt Treu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Schiff.", "content": "Das 15.801 BRT große Dampfschiff wurde 1902 unter dem Namen \"Minnewaska\" als eines von vier neuen Schwesterschiffen von der Atlantic Transport Line, einer US-amerikanischen Reederei mit Sitz in Baltimore, auf Kiel gelegt. Noch während des Baus wurde das Schiff von der White Star Line übernommen, umbenannt und am 18. Dezember 1902 vom Stapel gelassen. Am 21. Juni 1903 wurde das Schiff unter dem Namen \"Arabic\" fertiggestellt, und am 26. Juni 1903 lief es in Liverpool zu seiner Jungfernfahrt über Southampton nach New York aus. Die \"Arabic\" war das zweite von drei Schiffen, die die Reederei auf den Namen \"Arabic\" taufte. Die erste \"Arabic\" (4.368 BRT) war 1881 in Dienst gestellt und 1890 an die Holland-America Line verkauft worden, die sie in \"Spaarndam\" umbenannte. Die dritte \"Arabic\" (17.327 BRT) bediente zwischen 1921 und 1930 die Route Liverpool–New York. Sie war eigentlich die 1909 in Dienst gestellte \"Berlin\" (II) des Norddeutschen Lloyd, der das Schiff im Rahmen von Kriegsreparationen hatte abgeben müssen. Zu ihrer Jungfernfahrt lief die \"Arabic\" am 26. Juni 1903 aus (Liverpool–Southampton–New York). Anschließend war sie abwechselnd auf dieser und auf der Route Liverpool–Boston eingesetzt:", "section_level": 1}, {"title": "Versenkung.", "content": "Am Mittwochnachmittag, dem 18. August 1915 lief die \"Arabic\" unter dem Kommando ihres langjährigen Kapitäns William Finch in Liverpool zu einer weiteren Überfahrt nach New York aus. An Bord befanden sich 243 Besatzungsmitglieder und 180 Passagiere (132 Zweite Klasse, 48 Dritte Klasse), darunter mindestens 29 US-Amerikaner. Neben der Fracht waren auch 2813 Postsäcke an Bord. Als der Dampfer am Vormittag des folgenden Tages, 19. August, die irische Südküste passierte, wurde er 50 Seemeilen vor dem Old Head of Kinsale von dem deutschen U-Boot \"U 24\" unter dem Kommando von Kapitänleutnant Rudolf Schneider gesichtet. Er gab ohne Vorwarnung den Feuerbefehl. Auf der \"Arabic\" wurde das U-Boot registriert und der Kapitän ließ beidrehen, aber der Torpedo traf das Linienschiff an Steuerbord in Hecknähe. Es wurde sofort um Hilfe gefunkt und mit dem Ausbooten der Rettungsboote begonnen. Die \"Arabic\" ging in nur neun Minuten auf der Position 50.50N, 08.32W unter, weshalb nicht alle Boote rechtzeitig abgefiert werden konnten. 44 Menschen kamen bei dem Untergang ums Leben, darunter 25 Besatzungsmitglieder und 19 Passagiere. Unter den toten Passagieren waren zwei US-Amerikaner, Dr. Edmund F. Woods aus Wisconsin und Mrs. Josephine Sather Bruguière aus New York. Letztere war die Mutter von Francis Bruguière und die Tochter des norwegisch-amerikanischen Bankiers Peder Sather (1810–1886), auf den der Professorentitel Sather Professor zurückgeht. Kapitän Finch überlebte. Trotz der Nähe zum Land mussten die Überlebenden viereinhalb Stunden warten, bis Rettungsschiffe eintrafen. US-Präsident Woodrow Wilson wies den Vizekonsul in Queenstown, Lewis C. Thompson, an, sich um die amerikanischen Überlebenden zu kümmern. Beim Untergang waren auch materielle Verluste zu beklagen, darunter eine Statue des altägyptischen Beamten Nacht.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Konsequenzen.", "content": "Durch Versenkung der \"Arabic\" waren nach der \"Falaba\" (28. März 1915) und der \"Lusitania\" (7. Mai 1915) bereits zum dritten Mal seit Beginn des Kriegs US-amerikanische Staatsbürger durch die Versenkung britischer Passagierschiffe durch deutsche U-Boote ums Leben gekommen. Der Zwischenfall ereignete sich kurz nach dem Austausch mehrerer Noten zwischen der US-Regierung unter Präsident Wilson und der deutschen Regierung unter Kaiser Wilhelm II. In diesen Noten forderte Wilson, dass kein Bürger eines neutralen Staates, also Nichtkombattanten, durch die Zerstörung unbewaffneter Handelsschiffe zu Schaden kommen darf. Im Speziellen wollte Wilson sicherstellen, dass US-Amerikaner auf britischen Schiffen ungehindert durch das Kriegsgebiet reisen können. Durch die Versenkung der \"Arabic\" fühlte sich die US-Regierung provoziert, da die Deutschen die amerikanischen Forderungen zu ignorieren schienen. Berlin wies zunächst alle Vorwürfe zurück und übernahm keine Verantwortung für den \"Arabic\"-Zwischenfall. Dann jedoch versuchten die Deutschen die Versenkung zu rechtfertigen, indem sie behaupteten, die \"Arabic\" habe versucht, das U-Boot zu rammen und zu versenken. Sie bot zudem Schadensersatz an. Im weiteren Verlauf des Ersten Weltkriegs wurden weiterhin unbewaffnete britische Passagierschiffe von deutschen U-Booten versenkt, wodurch weitere US-Amerikaner ums Leben kamen. Dies führte zu immer größerer Empörung und Entrüstung in der amerikanischen Bevölkerung und zu wachsenden politischen Anspannungen zwischen den USA und Deutschland. Es war letztendlich einer der Gründe, aus denen die USA am 6. April 1917 Deutschland den Krieg erklärte. Der \"Arabic\"-Vorfall und auch Schadensersatzforderungen von Überlebenden und Hinterbliebenen anderer betreffender Schiffsversenkungen wurden nach dem Krieg im Rahmen des Berliner Vertrags verhandelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Arabic (II) war ein 1903 in Dienst gestelltes Passagierschiff der britischen Reederei White Star Line, das als Ozeandampfer auf dem Nordatlantik zwischen Europa und Nordamerika verkehrte. Am 19. August 1915 wurde die \"Arabic\" vor der irischen Küste von einem deutschen U-Boot versenkt. 44 Menschen kamen ums Leben, darunter zwei US-Amerikaner, was erneut für Spannungen zwischen den Regierungen der Vereinigten Staaten und dem Deutschen Kaiserreich sorgte und unter dem Begriff \"Arabic Case\" bekannt wurde. Die \"Arabic\" war das erste Schiff, das die White Star Line im Ersten Weltkrieg verlor.", "tgt_summary": null, "id": 1202764} {"src_title": "Eboardmuseum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Streckenbeschreibung.", "content": "Iowa Highway 21 beginnt eine Meile (1,6 km) westlich von Hedrick and führt weiter nach Norden durch Delta bevor er den Iowa Highway 22 westlich von Thornburg kreuzt. Er geht weiter nach Norden nach Deep River, wo er den Iowa Highway 85 kreuzt. Nachdem er Guernsey hinter sich gebracht hat, kreuzt er zuerst den Interstate 80, um danach auf den U.S. Highway 6 zu treffen. Mit ihm hat er für einige Zeit eine gemeinsame Streckenführung; er ändert seine Richtung und führt jetzt nach Osten. Schließlich dreht er nach Norden in der Nähe von Victor. Dann kreuzt er den Iowa Highway 212, bevor er durch Belle Plaine führt um dann den U.S. Highway 30 zu kreuzen. Weiter geht er in Richtung Norden nach Dysart, wo er sich nach Westen richtet und eine gemeinsame Streckenführung mit dem Iowa Highway 8 hat. Danach geht er weiter in Richtung Norden und endet am U.S. Highway 20 an der südlichen Stadtgrenze von Waterloo.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die jetzige Version des Iowa Highways 21 ist das zweite Vorkommen dieser Nummer in dem Bundesstaat. Die erste Version ging von Ida Grove zur Grenze zu Minnesota und wurde schließlich durch den U.S. Highway 59 ersetzt. Der jetzige Iowa Highway 21 wurde im Oktober 1934 gebaut und ging von Victor nach Dysart. Er wurde 1939 in südlicher Richtung erweitert un zwar von Victor zum Iowa Highway 9 und 1969 in nördlicher Richtung von Dysart zum US Highway 20 in Waterloo. 1980 wurde er in südlicher Richtung vom Iowa Highway 92 zum Iowa Highway 149 erweitert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Iowa Highway 21 (kurz IA 21) ist ein State Highway der von Norden nach Süden in Zentraliowa verläuft. Er hat eine Länge von 97,19 mi (156,41 km). ", "tgt_summary": null, "id": 22222} {"src_title": "Khatyrkit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1982 wurde die Fähr-Reederei \"Smyril Line\" mit dem Ziel gegründet, Länder und Inselstaaten im Nordatlantik miteinander zu verbinden und damit die Anbindung der Färöer an internationale Verkehrsnetze zu verbessern. Die Smyril Line knüpft damit an die Fährdienste der staatlichen „Strandfaraskip Landsins“ an, die unter anderem mit ihrem Flaggschiff \"Smyril\" den innerfäröischen Fährverkehr abdeckt. „Smyril“ ist der färöische Name für den Merlin, den einzigen auf den Färöern heimischen Greifvogel. Trotz der gemeinsamen Namensverwendung haben das Schiff \"Smyril\" und die Reederei \"Smyril Line\" keine direkte Verbindung miteinander. Die Gründung der \"Smyril Line\" ging jedoch darauf zurück, dass die Smyril (IV) seit 1975 im Sommer jeweils erfolgreich für zwei Monate für den Autofährverkehr zwischen den Färöern, Island und Norwegen eingesetzt worden war. Die Smyril Line hat ihren Hauptsitz in Tórshavn auf den Färöer-Inseln und unterhält weitere reedereieigene Buchungsbüros im dänischen Hanstholm, in Reykjavík auf Island sowie in Kiel in Deutschland. Des Weiteren bestehen Generalagenturen von Smyril Line u. a. in Schweden, Finnland, Österreich, der Schweiz, Benelux, Frankreich und Italien. Zunächst kaufte Smyril Line die schwedische Fähre \"Gustav Vasa\", die bis dahin auf der Linie Malmö–Travemünde eingesetzt war. Mit der in \"Norröna\" umbenannten Fähre wurde zunächst der Fährdienst nur in den Monaten von April bis September angeboten, ab Ende 1998 ganzjährig. In den Sommermonaten, wenn die \"Norröna\" durch den Fährdienst ausgelastet war, wurde zusätzlich ein RoRo-Schiff gechartert. 1998 wurde die Frachtabteilung unter dem Namen \"Smyril Line Cargo\" gegründet. Durch den Neubau des Fährschiffes wurde das alte Schiff \"Norröna I\" für die Linie Hanstholm-Tórshavn eingesetzt. Die Ladekapazität umfasste 13.000 Tonnen Güter pro Woche. Seit Anfang Oktober 2010 verbindet die Smyril Line Hirtshals wöchentlich mit Tórshavn und mit Seyðisfjörður auf Island. Die Frachtabteilung hat ihren Hauptsitz ebenfalls in Tórshavn. Smyril Line Cargo hat in Dänemark Niederlassungen in Hanstholm, Kolding und Hedehusene, ferner gibt es eine Repräsentanz in Seyðisfjörður. Weitere Geschäftsfelder der Smyril Line sind Dienstleistungen für seismografische Messungen rund um die Färöer, der Betrieb von Hotels und Jugendherbergen auf den Färöern sowie Beteiligung als Gründungsmitglied an der färöischen Ölgesellschaft \"Atlantic Petroleum\". Zu den Eigentümern der Reederei gehört unter anderem die norwegische Havila Group.", "section_level": 1}, {"title": "\"Norröna\".", "content": "Die Fähre \"Norröna\" bietet einen ganzjährigen Verkehr zwischen Dänemark und den Färöern an. Seit geraumer Zeit gibt es auch wieder einen Winterfahrplan nach Island. Aufgrund der Wetterbedingungen auf dem Nordatlantik weist man allerdings auf mögliche Unregelmäßigkeiten hin. Bei ungünstigem Wetter dienen die dänischen Häfen Esbjerg und Frederikshavn sowie Klaksvík auf den Färöern als Ausweichhäfen.", "section_level": 1}, {"title": "Frachtgeschäft.", "content": "Die Frachtabteilung \"Smyril Line Cargo\" betreibt die Schiffe \"Eystnes\", \"Hvítanes\", \"Akranes\" und \"Mykines\". Der 1996 in Norwegen gebaute RoRo-Frachter \"Mykines\" (ehemals \"Auto Baltic\") wurde im April 2017 erworben. Er verkehrt zwischen Rotterdam, Tórshavn und dem isländischen Hafen Þorlákshöfn. Fracht wird auch mit der \"Norröna\" befördert.", "section_level": 1}], "src_summary": "P/F Smyril Line ist eine Reederei in Tórshavn auf den Färöer-Inseln. Sie betreibt die Fährlinie zwischen Island, den Färöern und Dänemark.", "tgt_summary": null, "id": 1975620} {"src_title": "Artisten (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Name \"De Pijp\" soll 1892 entstanden sein, als noch ein Stadtgraben vorhanden war und dieser mit einer \"Pijpenla\" (schlauchartiger Graben) verglichen wurde. Eine andere Erklärung führt den Namen darauf zurück, dass das Stadtviertel als erstes außerhalb des Stadtzentrums an Gasleitungen (\"Pijpen\") angeschlossen wurde durch die \"Gaspijpencompanie\". Der Albert Cuypmarkt entstand in einem Gebiet, wo früher Sägemühlen standen; der Stadtgraben wurde trockengelegt und die Sägemühlen abgebaut. Um 1900 bestand die Bevölkerung des Stadtviertels „YY“, später \"De Pijp\" genannt, aus Handwerkern, mittleren Beamten, Studenten, Künstlern und kleinen Betrieben. In der Albert Cuypstraat waren stets mehr Händler anzutreffen, die viel Publikum anzogen und von der Polizei wegen Verkehrsbehinderung weggejagt wurden. Offiziell wurde dann 1905 die bestehende Situation von der Gemeinde legalisiert. 1930 wohnten noch rund 75.000 Menschen in \"De Pijp\"; während des Zweiten Weltkrieges war die Anzahl der Bevölkerung um die Hälfte zurückgegangen. In den 1960er und 1970er Jahren wurde aus dem Stadtviertel-Markt der größte Handelsmarkt in den Niederlanden. Heute besuchen in den Sommermonaten täglich fast 20.000 Menschen den Markt mit seinen rund 300 Verkaufsständen und 1 km Länge und seinem internationalen Nahrungsmittelangebot an Geflügel, Fisch, Backwaren, Obst, Gemüse sowie Blumen, Kleidung, elektrische Artikel, Schmuck und vieles andere mehr. Er gilt als größter Wochenmarkt in Europa. 2005 feierte der Markt sein 100-jähriges Bestehen. Außer den Verkaufsständen gibt es zahlreiche Cafés, kleine und große Restaurants mit internationaler Küche, Spezialgeschäfte mit zum Beispiel Kräutern, Tee, Warenläden mit Kleidung, Haushaltsartikeln und anderen Artikel. War \"De Pijp\" und die Albert Cuypstraat einst ein typisches Arbeiterviertel, ist es heute, ähnlich dem \"Dappermarkt\" in Amsterdam-Oost, multikulturell geworden und gilt als Quartier Latin von Amsterdam mit internationaler Atmosphäre aus Kunst, Geschäften, Restaurants, kulturellen Einrichtungen und etwa 40 Nationalitäten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Albert Cuypmarkt ist der größte Tagesmarkt in Amsterdam und der bekannteste in den Niederlanden. Seinen Namen hat der Markt von dem niederländischen Landschaftsmaler Albert Cuyp. ", "tgt_summary": null, "id": 912451} {"src_title": "Cuscuta australis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Kelleher wuchs in Big Sky, Montana auf und begann bereits im Alter von zwei Jahren mit dem Skilauf. Ab 1999 besuchte sie für vier Jahre die \"Rowmark Ski Academy\" in Salt Lake City. Im Dezember 1999 bestritt sie ihre ersten FIS-Rennen, Einsätze im Nor-Am Cup folgten ab März 2001. In der Saison 2002/03 konnte sie sich in fast allen ihrer Rennen unter den besten zehn platzieren und erreichte mit dieser Leistung den dritten Platz in der Gesamtwertung. Im Februar 2003 nahm sie auch an einigen Rennen im Europacup teil und fuhr in den beiden Abfahrten von Innerkrems zweimal auf das Podest. Im Sommer 2003 erlitt Kelleher bei einem Trainingssturz schwere Verletzungen am rechten Bein und musste fast zwei volle Saisons pausieren. Ihr Comeback gab sie am 8. März 2005 beim Nor-Am-Slalom in Craigleith. In der Saison 2005/06 konnte sie bereits wieder mehrere Podestplätze und einen Sieg feiern, erreichte den dritten Rang in der Gesamt- und in der Super-G-Wertung und belegte Rang fünf in der Abfahrtswertung. Sie war ab Januar 2006 auch wieder im Europacup am Start und erreichte im Jahr 2008 mehrere Top-10-Platzierungen. Ihr Debüt im Weltcup gab Kelleher am 1. Dezember 2007 in der Abfahrt von Lake Louise. In dieser Saison nahm sie an insgesamt fünf Weltcuprennen teil, kam aber nie unter die besten 30. Am 20. Dezember 2008 erreichte sie im Super-G von St. Moritz den 27. Platz und holte ihre ersten Weltcuppunkte. Bei den Rennen in Bansko im Februar/März 2009 konnte sie wieder zweimal punkten. Ihr bestes Weltcupergebnis erreichte sie am 6. Dezember 2009 mit Platz 20 im Super-G von Lake Louise. Am 20. März 2010 wurde sie US-amerikanische Meisterin im Super-G. Zwei Monate später gab Kelleher ihren Rücktritt vom Skirennsport bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Keely Kelleher (* 12. August 1984 in Bozeman, Montana) ist eine ehemalige US-amerikanische Skirennläuferin. Sie gehörte von 2003 bis 2010 dem Kader des US-amerikanischen Skiverbandes an. Ihre stärksten Disziplinen waren der Super-G und die Abfahrt. Kelleher fuhr im Weltcup vier Mal unter die schnellsten 30 und gewann zwei Rennen im Nor-Am Cup. 2010 wurde sie US-amerikanische Meisterin im Super-G.", "tgt_summary": null, "id": 2124686} {"src_title": "Industrial Growth Puzzle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Peter Washburn besuchte bis 1835 das Dartmouth College. Nach einem anschließenden Jurastudium wurde er im Jahr 1838 als Rechtsanwalt zugelassen. Danach begann er zunächst in Ludlow und ab 1844 in Woodstock in seinem neuen Beruf zu arbeiten. Zwischen 1844 und 1852 war er als Protokollist (\"Reporter of Decisions\") am Vermont Supreme Court angestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Aufstieg.", "content": "Zwischen 1853 und 1854 war Washburn Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Vermont. Washburn wurde Mitglied der neugegründeten Republikanischen Partei. Im Jahr 1860 führte er die Fraktion der Delegierten aus Vermont auf der Republican National Convention, bei der Abraham Lincoln zum Präsidentschaftskandidaten der Partei nominiert wurde. Außerdem wurde er Mitglied in der Miliz seines Staates. Dort stieg er bis zum Oberstleutnant und stellvertretenden Kommandeur der Einheit auf. Zu Beginn des Amerikanischen Bürgerkriegs nahm Washburn aktiv an den Kämpfen teil. Dann wurde er als Brigadegeneral zum \"Adjutant General\" von Vermont ernannt. In dieser Eigenschaft war er für die Rekrutierung und Ausbildung von Soldaten verantwortlich. Auch die Überstellung der Rekruten an die Kampfeinheiten gehörte zu seinen Aufgaben. Dieses Amt übte er während des ganzen Krieges aus. Nach dem Krieg wurde er Präsident der Woodstock-Railroad-Eisenbahngesellschaft und einer der Direktoren der Rutland-and-Woodstock-Eisenbahn. Außerdem war er Kurator der University of Vermont und der staatlichen Landwirtschaftsschule.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Vermont.", "content": "Im Jahr 1869 wurde er zum neuen Gouverneur seines Staates gewählt. Er trat sein neues Amt am 15. Oktober 1869 an. Als Gouverneur setzte sich Washburn für die Nutzung der Bodenschätze des Staates ein. Überdies wurde ein Gesetz verabschiedet, das die Amtszeit der Gouverneure von einem auf zwei Jahre verlängerte. Washburn konnte davon aber nicht profitieren. Er starb bereits am 7. Februar 1870 nach nicht einmal vier Monaten Amtszeit. Washburn war damit der erste Gouverneur von Vermont, der im Amt verstarb. Sein Amt wurde von Vizegouverneur George Whitman Hendee übernommen. Peter Washburn war zweimal verheiratet und hatte insgesamt drei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Thacher Washburn (* 7. September 1814 in Lynn, Massachusetts; † 7. Februar 1870 in Woodstock, Vermont) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1869 bis 1870 Gouverneur des Bundesstaates Vermont.", "tgt_summary": null, "id": 37995} {"src_title": "Thomas Rowlands", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Parsons wuchs in Houston auf, wo er bereits in der ersten Schulklasse mit der Schauspielerei begann. Nach Ende der Schulzeit nahm er an der University of Houston ein Schauspielstudium auf, das er an der University of San Diego abschloss. An beiden Universitäten wirkte Parsons in Theaterproduktionen mit. Anschließend ging er nach New York City, um dort seine Karriere fortzusetzen. Seine erste Fernsehrolle erhielt er 2003 in der Serie \"Ed – Der Bowling-Anwalt\"; es folgten kleinere Auftritte in Fernseh- und Kinofilmen. In der Fernsehreihe \"Für alle Fälle Amy\" trat er 2004 und 2005 in sieben Folgen auf. Von 2007 bis 2019 spielte er den theoretischen Physiker Dr. Dr. Sheldon Lee Cooper in der von CBS produzierten Sitcom \"The Big Bang Theory\". Mit seinem Serienpartner Johnny Galecki hatte er 2009 einen gemeinsamen Gastauftritt in der Zeichentrickreihe \"Family Guy\", jeweils in ihren Rollen aus \"The Big Bang Theory\". Für seine Rolle des Dr. Sheldon Cooper wurde Parsons von 2009 bis 2014 für den Emmy als bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie nominiert; er gewann den Preis viermal. 2011 erhielt er den Golden Globe Award. Im März 2015 wurde er mit einem Stern der Kategorie Fernsehen auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt. Es ist der 2545. Stern und befindet sich vor den Hudson Apartments bei Nr. 6533 Hollywood Boulevard. Von Mai bis August 2012 spielte Parsons an einem Broadway-Theater die Rolle des Elwood P. Dowd in \"Mein Freund Harvey\". Seit 2002 ist Parsons mit Artdirector Todd Spiewak (* 19. Januar 1977) liiert und heiratete ihn im Mai 2017 in New York. Das Paar lebt berufsbedingt sowohl dort als auch in Los Angeles. Parsons’ deutscher Synchronsprecher ist seit \"The Big Bang Theory\" Gerrit Schmidt-Foß.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Nominierungen.", "content": "Der Asteroid \"8621 Jimparsons\" (1981 EK7) wurde nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Joseph „Jim“ Parsons (* 24. März 1973 in Houston, Texas) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Er wurde durch seine Rolle als \"Dr. Dr. Sheldon Lee Cooper\" in der US-amerikanischen Sitcom \"The Big Bang Theory\" international bekannt, für die er mit vier Emmys und einem Golden Globe ausgezeichnet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1384017} {"src_title": "Orange County Museum of Art", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nguyễn Văn Lý fing in den 1970er Jahren an, sich politisch in der Pro-Demokratie-Bewegung zu engagieren. Aufgrund seiner Aktivitäten wurde er 1977 zu einer einjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Von Mai 1983 bis Juli 1992 war er wieder inhaftiert. Die Begründung lautete: „Opponent der Revolution und Zerstörung der nationalen Einheit“. Im Dezember 1983 adoptierte Amnesty International Nguyễn Văn Lý als „Prisoner of Conscience“. Im November 2000 erhielt Nguyễn Văn Lý internationale und offizielle Aufmerksamkeit, als während eines Staatsbesuchs von Bill Clinton in Vietnam Mitglieder des Komitees für Religiöse Freiheit ihn in seinem Dorf besuchten. Am 17. Mai 2001 wurde Nguyễn Văn Lý in An Truyen verhaftet. Die Anklage lautete auf: „Wiederholte Missachtung von Bewährungsauflagen“. Im Oktober 2001 wurde er zu weiteren 15 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er für das Menschenrecht auf persönliche Meinungsfreiheit eintrat. Aufgrund des internationalen Drucks wurde die Haftstrafe später mehrere Male reduziert und Nguyễn Văn Lý im Februar 2004 freigelassen. Er steht aber unter Hausarrest im Erzbistum Huế. Im Juli 2011 wurde er krank ins Gefängnis von Ba Sao zurückverlegt. Am 8. April 2006 veröffentlichte Nguyễn Văn Lý zusammen mit Schriftstellern das „Manifest zu Freiheit und Demokratie in Vietnam“. Später nannten sich die Unterzeichner des Manifestes Bloc 8406, nach dem Veröffentlichungsdatum des Papiers. Eine Woche später erschien die erste Ausgabe des Zeitungsblogs „Freie Sprache“ (vietnamesisch: \"Tự Do Ngôn Luận\"). Herausgeber waren Nguyễn Văn Lý und drei weitere katholische Priester. Am 8. September 2006 nahm Nguyễn Văn Lý an der Gründung der „Vietnam Fortschritts Partei“ (vietnamesisch: \"Đảng Thăng Tiến Việt Nam\") teil.", "section_level": 1}, {"title": "Verhaftung und Verurteilungen.", "content": "Am 19. Februar 2007 unternahm die Geheimpolizei eine Hausdurchsuchung im Erzbistum Huế, beschlagnahmte Computer und inhaftierte Nguyễn Văn Lý. Er wurde nach Ben Cui in Zentral-Vietnam gebracht, wo er unter Hausarrest gestellt wurde. Vom 24. Februar bis 5. März trat Nguyễn Văn Lý in den Hungerstreik, um gegen seine Verhaftung zu protestieren. Aufgrund seiner Mitgliedschaft bei Bloc 8406 wurde Nguyễn Văn Lý am 30. März 2007 zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Die Urteilsbegründung des Richters Bùi Quốc Hiệp lautete: „Schwere Verbrechen, die die nationale Sicherheit bedrohten“. Nguyễn Văn Lý hatte versucht einen Boykott der bevorstehenden Wahlen zu organisieren. Sein Auftritt vor Gericht wurde in Vietnam im Fernsehen übertragen und ausländischen Journalisten war es erlaubt, teilzunehmen. Während der Verhandlung versuchte Nguyễn Văn Lý „Nieder mit dem Kommunismus!“ zu rufen (vietnamesisch: ). Er wurde jedoch von dem Sicherheitsbeamten hinter ihm gestoppt, indem dieser ihm den Mund zuhielt. Das Video dieser Situation und ein Photo wurden danach über das Internet verbreitet. Die Verurteilung wurde auch von ausländischen Politikern kritisiert, darunter vom Sprecher des US-amerikanischen Außenministeriums Sean McCormack und der damaligen US-Außenministerin Condoleezza Rice, die dieses eine “negative Entwicklung” nannte. Der US-Kongressabgeordnete Christopher Smith initiierte eine Resolution des Kongresses, in der Vietnam aufgefordert wurde, Nguyễn Văn Lý sofort und bedingungslos freizulassen. Die Kongressabgeordnete Zoe Lofgren schrieb einen Brief an Rice, damit Vietnam wieder in die Liste der Länder für Besondere Besorgnis aufgenommen würde (englisch: „Country of Particular Concern“) wegen seiner Verletzungen von Menschenrechten und religiöser Freiheit. 2016 setzen sich die Reporter ohne Grenzen sowie missio in Aachen mit einer Online-Petition für die Freilassung des katholischen Priesters ein.", "section_level": 2}, {"title": "Freilassung.", "content": "Unmittelbar im Vorfeld des Staatsbesuches von US-Präsident Barack Obama in Vietnam wurde Nguyễn Văn Lý aus der Haft entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Meinungen zu Nguyễn Văn Lý.", "content": "„Bruder Lys Aktivitäten zur Unterstützung größerer religiöser Freiheit in Vietnam dauern seit vielen Jahren an“. „Homo Homini Preis“ ist eine jährliche Auszeichnung der „People in Need“-Stiftung, an Menschen mit herausragenden Verdiensten um Menschenrechte, Demokratie und gewaltfreie Lösung politischer Konflikte. Nguyễn Văn Lý ist ein römisch-katholischer Priester. Er wurde wiederholt Opfer brutaler Behandlung seitens der Autoritäten, als er sich für religiöse Freiheit in Vietnam einsetzte. (Erhalt des Homo Homini Preises 2003). „Dies ist nicht der erste Zusammenstoß von Bruder Ly mit der vietnamesischen Regierung. Seit 1977 hat die Regierung von Vietnam Ly wiederholt festgenommen, belästigt und inhaftiert, weil er für religiöse Freiheit eintritt.“ „Der US-Senator Sam Brownback traf gestern mit einem der führenden politischen und religiösen Dissidenten Vietnams zusammen. Brownback traf Bruder Nguyễn Văn Lý, einen katholischen Priester, der von vietnamesischen Offiziellen gefangen gehalten wird, weil er das Ein-Parteien-System und den Mangel an religiöser Freiheit in Vietnam kritisiert. Die zwei trafen sich im Nam Ha-Gefängnis, wo Nguyễn Văn Lý derzeit einsitzt.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Nguyễn Văn Lý, genannt Bruder Thaddeus (alternativ Thadeus), (* 15. Mai 1946) ist ein römisch-katholischer Priester und ein prominenter vietnamesischer Dissident. Er verbrachte als politischer Häftling bislang mehr als 15 Jahre im Gefängnis.", "tgt_summary": null, "id": 1539804} {"src_title": "Cliff Finch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Behindert durch den Zweiten Weltkrieg begann die Ringerkarriere von René Chesneau, der einem Ringerclub in Paris angehörte, erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als er sich schon fast seinem 30. Lebensjahr näherte. Er rang in beiden Stilarten, hatte aber auf der internationalen Ringermatte im griechisch-römischen Stil seine größten Erfolge. Seinen ersten französischen Meistertitel gewann er im Jahre 1948 im griech.-röm. Stil im Weltergewicht. Insgesamt gewann er zehn französische Meistertitel, den letzten im Jahre 1957 im griech.-röm. Stil im Mittelgewicht, als er schon 39 Jahre alt war. Im Jahre 1946 nahm René Chesnau an der ersten nach dem Zweiten Weltkrieg stattfindenden internationalen Meisterschaft, der Europameisterschaft im freien Stil in Stockholm teil. Er unterlag dabei im Weltergewicht gegen zwei Ringer, die schon bis 1939 bei Europameisterschaften eine starke Rolle gespielt haben, Kalman Sovari aus Ungarn und Yaşar Doğu aus der Türkei und belegte den 7. Platz. Die beste Platzierung bei einer internationalen Meisterschaft in seiner ganzen Karriere erzielte er dann bei den Olympischen Spielen 1948 in London. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen belegte er im Weltergewicht im griechisch-römischen Stil den 4. Platz. Die Niederlagen bezog er von Miklós Szilvási aus Ungarn und Gösta Andersson aus Schweden, die bei diesen Spielen die Gold- und Silbermedaille gewannen. Hervorragend schnitt René Chesneau auch bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki ab. Hier kam er im Weltergewicht im griech.-röm. Stil auf einen hervorragenden 5. Platz. Er hatte dabei das Pech, dass er gegen Gottfried Angelberger aus Österreich und Mahmoud Osman aus Ägypten \"nur\" zu Punktsiegen kam, denn dadurch schied er schon nach der Niederlage gegen Kalil Taha aus dem Libanon aus, weil er fünf Fehlpunkte erreicht hatte. Mit einem Schulter- statt eines Punktsieges wäre er in den Medaillenrängen gelandet. René Chesneau startete zwischen 1949 und 1955 noch an sechs weiteren internationalen Meisterschaften, kam dabei aber über Mittelplätze nicht hinaus. Nach der französischen Meisterschaft 1957 beendete er seine Ringerlaufbahn.", "section_level": 1}], "src_summary": "René Chesneau (* 17. September 1919 in Neuilly-sur-Seine; † 25. Oktober 2006 in Mougins) war ein französischer Ringer. Er war zweifacher Olympiateilnehmer.", "tgt_summary": null, "id": 980463} {"src_title": "Dick Barwegan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Square One wurde um 1990 von Karel Hršel und Vojtěch Kopský erfunden. Sie reichten am 8. November 1990 ihr Patent für das Geduldsspiel ein. Der Name kommt wahrscheinlich von der englischen Redensart „Back to Square One“, was so viel wie „Zurück zum Anfang“ bedeutet. Da der Würfel am Anfang im verdrehten Zustand verkauft wurde, war der Name recht passend.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Das Square One, bestehend aus drei Schichten, verfügt über einen erstaunlich einfachen Aufbau. Die obere und untere Schicht bestehen jeweils aus vier Prismen mit einem gleichschenkligen Dreieck als Grundseite – den Kantensteinen – und vier deltoiden Prismen – den Ecksteinen. Die Mittelschicht besteht aus zwei trapezoiden Prismen, die zusammen ein quadratisches Prisma formen. Die Eck- und Kantensteine können einfach in die 2 Schienen der Mittelschicht eingehakelt werden. Sobald über der Grenze der 2 Mittelsteinen sich kein Stein, sondern ebenfalls eine Lücke zwischen 2 Steinen befindet kann man die linke oder rechte Seite um 180° drehen. Man kann die Seiten auch um weniger oder mehr als 180° drehen, allerdings kann man dann anschließend weder die obere noch die mittlere oder die untere Schicht drehen. Aus der Position des Square One im ersten Bild dieses Artikels lässt sich also keine horizontale Ebene drehen. Durch die Mechanik ist es möglich, das Geduldsspiel in jede Richtung zu drehen, die die Teile erlauben. Durch diesen Aufbau und die Mechanik ist es möglich, dass der Würfel seine Gestalt ändert und nicht mehr würfelförmig ist. Zusätzlich hat jede Seite im gelösten Zustand, ähnlich dem Rubik's Cube, eine eigene Farbe.", "section_level": 1}, {"title": "Lösungen.", "content": "Es existieren verschiedene Lösungsansätze für das Square One. Einer ist es, das Puzzle zuerst würfelförmig zu machen und anschließend ihn farblich korrekt zu sortieren. Ein anderer Ansatz ist die Schicht-für-Schicht-Methode, bei der man von oben nach unten alle Schichten in den gelösten Zustand überführt. Das Problem beim Lösen des Square One ist es, dass Algorithmen möglicherweise in einem Zustand des Knobelspieles gar nicht ausführbar sind, da sich durch die Verdrehungen die möglichen Drehachsen ändern. Da der Square One auch bei offiziellen Speedcubing-Wettbewerben gelöst wird – offiziell, das heißt von der \"World Cube Association\", kurz \"WCA\", veranstaltet – existiert auch ein offizieller Weltrekord, dieser beträgt, aufgestellt von bei.", "section_level": 1}, {"title": "Mathematische Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mögliche Stellungen.", "content": "Da der Square-1 8 Kantensteine und 8 Ecksteine hat, Winkel an der Spitze der Kantensteine je 30° und der der Ecksteine je 60° beträgt, kann der Back to Square One, wenn man die mittlere Ebene außer Acht lässt, 170 verschiedene Formen annehmen. Das hängt damit zusammen, dass jede Ebene (ausgenommen die mittlere) entweder aus 2, 3, 4, 5 oder 6 Ecksteinen bestehen kann. 1 Eckstein ist unmöglich, da man sonst 10 Kanten bräuchte um auf eine Summe von 360° zu kommen. 7 oder alle 8 Kantensteine sind ebenfalls nicht möglich, da bei 6 Ecken und 0 Kanten die Ebene schon „voll“ ist. Nun gibt es 1 mögliche Stellung wenn die eine Ebene aus 6 Ecksteinen besteht (alle 6 Ecken nebeneinander). 3 Stellungen bei 5 Ecksteinen, je 10 Stellungen bei 4 und bei 3 Ecksteinen und 5 Stellungen bei einem Eckstein. Die 170 Stellungen kann man sich daraus berechnen, dass wenn die erste Ebene 6 Ecksteine besitzt, die dritte logischerweise 2 Ecksteine haben muss, daraus folgen 1 × 5 = 5 Stellungen. Nun kann die erste Ebene 5 Ecksteine besitzen und die dritte Ebene 3 Ecksteine und so weiter. Damit kommt man dann zu der Rechnung (1 × 5) + (3 × 10) + (10 × 10) + (10 × 3) + (5 × 1) = 170 Nun gibt es allerdings auch noch die mittlere Ebene. Diese kann 2 Stellungen aufweisen (Quadrat und konkaves Viereck). Daher muss man die 170 noch mit 2 multiplizieren. Da die Eck- und Kantensteine des Square-1 nicht alle die gleiche Farbe haben, muss man die 170 × 2 noch 2 mal mit 8! multiplizieren. Daraus resultieren 170 × 2 × 8! × 8! = 552.738.816.000 Stellungen. Dies ist jedoch nur ein vorläufiges Ergebnis, da einige dieser Stellungen, die hier einzeln gewertet wurden, gleich sind. Daher muss man diese Stellungen wieder abziehen und kommt zu dem endgültigen Ergebnis von 435.891.456.000 möglichen Stellungen oder anders ausgedrückt: exakt 15! ÷ 3", "section_level": 2}, {"title": "Gottes Algorithmus.", "content": "2005 berechnete Mike Masonjones den Gottes Algorithmus, also die Anzahl an Zügen, die mindestens benötigt wird um das Puzzle aus jeder möglichen Situation zu lösen, für den Square One. Wie auch schon bei anderen Zauberwürfeln konnte diese Anzahl an Zügen nur mittels Brute Force bewältigt werden, es wurde also für jede Stellung die kürzeste Lösung einzeln ermittelt. Aufgrund dieser eingesetzten Methode kam ein Computer zur Berechnung zum Einsatz. Er hatte eine Taktfrequenz von 800 MHz und benötigte etwa ein Jahr. Das Ergebnis war, dass sich jede Stellung mit maximal 13 Zügen lösen lässt (siehe Tabelle), sogar nur 12, wenn man die mittlere Ebene nicht mit berücksichtigt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Back to Square One (auch Square One oder Cube 21) ist ein würfelförmiges Geduldsspiel. Durch die Art, wie es zusammengesetzt ist, ändert es durch Verdrehungen seine Gestalt und ist dann nicht mehr würfelförmig. Das Ziel des Spiels ist es, das Spiel aus einer beliebigen Form zurück in den würfelförmigen Zustand zu bringen und dabei alle Farben auf die richtigen Positionen zu sortieren.", "tgt_summary": null, "id": 1258655} {"src_title": "Goldbrusttaube", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Der OM 668 besitzt eine Common-Rail-Einspritzung. Er ist im Gegensatz zum zeitgleich gebauten Ottomotor M 166 in Vierventiltechnik (16V) ausgeführt. Die Ventilsteuerung der beiden obenliegenden Nockenwellen erfolgt über eine Steuerkette (Duplex-Rollenkette), welche die Einlassnockenwelle antreibt; von dort treibt ein Stirnradgetriebe die Auslassnockenwelle an. Eine weitere (Einfach)-Rollenkette verbindet die Kurbelwelle mit der Ölpumpe. Alle Varianten sind mit Motoraufladung und – mit Ausnahme der 44 kW/60 PS-Motoren – Ladeluftkühler ausgestattet. Der damals kleinste Dieselmotor von Mercedes hat einen Hubraum von 1689 cm3 (Bohrung 80 mm × Hub 84 mm). In beiden Modellen treibt der quer eingebaute Motor die Vorderräder an (Frontantrieb). Wie beim Ottomotor erfolgt die Kraftübertragung über ein Fünfgang-Schaltgetriebe oder eine Fünfgang-Automatik.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Mechanisch sind die Motoren alle gleich aufgebaut, jedoch besitzt der erste A 160 CDI keinen Ladeluftkühler. Zur Modellpflege wurden lediglich die Nockenwelle und der Turbolader überarbeitet, weshalb die Leistung leicht anstieg. Das Drehmoment erhöhte sich nicht, da der A 170 CDI schon mit Rücksicht auf die schwach dimensionierte Kupplung im Drehmoment gedrosselt war. Durch diese Drosselung lässt sich die Leistung mit wenigen Eingriffen in die Motorelektronik (Chiptuning) auf zirka 88 kW (120 PS) und das Drehmoment auf über 200 Nm steigern. Die ohnehin schon hohe Lebensdauer des Motors leidet darunter nicht; die als schwach geltende Kupplung der A-Klasse wird aber sehr hohen Belastungen ausgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Flugmotorenhersteller Thielert bietet unter dem Namen Thielert Centurion 1.7 eine für die Luftfahrt angepasste Version des OM 668 an. Es handelt sich hierbei um die erste Neuentwicklung eines Flugtriebwerks für die zivile Luftfahrt seit dem Engagement von Porsche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der OM 668 ist ein Vierzylinder-Dieselmotor (Reihenmotor) von Mercedes-Benz, der ab 1997 in der A-Klasse und ab 2001 im Vaneo eingebaut wurde. Nachfolgemodell ist der OM 640.", "tgt_summary": null, "id": 1978790} {"src_title": "Kevin Lavallée (Eishockeyspieler, 1981)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Beachwoods geographische Koordinaten lauten. Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat die Ortschaft eine Fläche von 13,7 km2, wovon nur 0,19 % auf Gewässer entfallen.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten Beachwood 11.535 Personen. Die Bevölkerungsdichte betrug 891,1 Personen pro km2. Es gab 5447 Wohneinheiten, durchschnittlich 398,3 pro km2. Die Bevölkerung Beachwoods bestand zu 86,50 % aus Weißen, 9,08 % Schwarzen oder African American, 0,08 % Native American, 3,21 % Asian, 0,02 % Pacific Islander, 0,15 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 0,97 % nannten zwei oder mehr Rassen. 0,78 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner Beachwoods verteilten sich auf 5074 Haushalte, von denen in 24,1 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 56,0 % der Haushalte stellten Verheiratete, 5,1 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 37,3 % bildeten keine Familien. 35,2 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 23,5 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,20 und die durchschnittliche Familiengröße 2,86 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 19,7 % Minderjährige, 3,0 % 18–24-Jährige, 17,2 % 25–44-Jährige, 24,6 % 45–64-Jährige und 35,4 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Das Durchschnittsalter betrug 52 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 78,8 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 71,8 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Beachwood betrug 65.406 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 86.632 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 71.829 US-Dollar, gegenüber 35.375 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 40.509 US-Dollar. 2,5 % der Bevölkerung und 4,3 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 4,3 % der Minderjährigen und 5,0 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Beachwood ist der Sitz des Immobilienunternehmens Developers Diversified Realty.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bedford ist eine Stadt im Cuyahoga County des Bundesstaates Ohio, Vereinigte Staaten. Bedford gehört als östliche Vorstadt zur Metropolregion Cleveland. Die Bevölkerung betrug bei der Volkszählung im Jahr 2000 14.214 Einwohner. Amtierender Bürgermeister ist Stanley C. Koci.", "tgt_summary": null, "id": 2038774} {"src_title": "Collie Eye Anomaly", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Darren Shan ist eigentlich ein ganz normales Kind. Er lebt zusammen mit seiner Schwester Annie und den Eltern in einem wohlbehüteten Elternhaus. In der Schule gilt er als sehr guter Fußballspieler und hofft auf eine spätere Fußballkarriere. Seine Freunde sind Tommy Jones, Alan Morris und Steve Leonard. Steve gilt bei allen als „wildes Kind“ und ist in der Schule als Schläger gefürchtet. So trägt er auch seit langem den Spitznamen „Steve Leopard“. Darren und Steve sind aber seit der Kindergartenzeit die allerbesten Freunde. Darren hat seit seinem neunten Lebensjahr eine besondere Vorliebe für Spinnen und diese Vorliebe wird ihm später zum Verhängnis werden.", "section_level": 1}, {"title": "Der Mitternachtszirkus.", "content": "Eines Tages taucht Alan mit einem Flugblatt auf, auf dem eine Freak Show, der \"Cirque du Freak\", angekündigt wird. So beschließen die vier Freunde, diese zu besuchen. Steve bietet sich an, die Karten zu besorgen. Das gelingt ihm, aber er erhält nur zwei Eintrittskarten. Für die Kinder ist es klar, dass Steve eine Karte behalten darf. So beschließen sie, um die zweite zu losen. Ein glücklicher Zufall will es, dass Darren die zweite Karte gewinnt. Am darauffolgenden Freitag ziehen Darren und Steve los und besuchen in einem alten Theater die Freak Show. Darren und Steve fallen dort zwei kleine Wesen in blauen Kutten auf, die ihre Gesichter verbergen. Anfangs", "section_level": 2}, {"title": "Die Freunde der Nacht.", "content": "Darren Shan ist seit zwei Monaten ein Halbvampir und zieht mit seinem Meister, dem Vampir Larten Crepsley ziellos durch die Lande. Zum Leidwesen des Vampirs Crepsley weigert Darren sich, Menschenblut zu trinken. Darren und der Vampir können sich zu diesem Zeitpunkt nicht besonders ausstehen, was sie sich gegenseitig auch regelmäßig spüren lassen. So nennt Darren den Vampir nur „Mr. Crepsley“ und vermisst seine Familie und alten Freunde. Beide kommen schließlich überein, sich wieder dem Cirque du Freak anzuschließen und mit den Artisten durch die verschiedenen Länder zu fahren. Auf diese Art soll Darren wieder neue Freunde finden. Bei der Freak Show angekommen lernt Darren einige Personen kennen, die sich für sein späteres Leben als wichtig erweisen werden. Er trifft dort auf den Schlangenjungen Evra Von und Sam Grest, einen Jungen aus der Nachbarschaft. Sam möchte sich unbedingt der Freak Show anschließen und", "section_level": 2}, {"title": "Die dunkle Stadt.", "content": "Darren Shan hat Gefallen am Leben im Cirque de Freak gefunden. Er genießt es inzwischen, mit den Artisten zusammen zu leben. Er hat sogar akzeptiert, dass er als Halbvampir regelmäßig Menschenblut trinken muss. Auch können Larten Crepsley und er sich nun richtig gut leiden und Darren hat den Vampir als Lehrmeister akzeptiert. Eines Tages kommt der Obervampir Gavner Purl ins Lager, um seinen Freund Larten Crespey zu besuchen. Dieser merkt daraufhin an, dass er den Besuch eines „Oberen“ schon erwartet habe,", "section_level": 2}, {"title": "Der Berg der Vampire.", "content": "Alle 12 Jahre findet im \"Berg der Vampire\" das große Konzil der Vampire statt. Larten Crepsley beschließt, Darren dem Konzil vorzustellen. Kurz vor der Abreise taucht der gefürchtete Meister Schick im Lager auf. Dieser besteht darauf, dass zwei Kleine Kerle die beiden zum Berg der Vampire begleiten. Einer davon ist \"Lefty\", der hinkende Kleine Kerl. Die Kleinen Kerle haben eigentlich keine Namen, doch Evra Von und Darren gaben dem Hinkenden diesen Namen, da sie ihn von den anderen eindeutig unterscheiden können. Auf dem Weg", "section_level": 2}, {"title": "Die Prüfungen der Finsternis.", "content": "Darren hat nun die „Einweihungsprüfungen“ vor sich und wird von seinen Freunden Vanez Blane und Arra Sails darauf vorbereitet. Bei den Prüfungen ist vorgesehen, dass immer ein Vampir-Fürst anwesend ist. Die erste Prüfung Darrens besteht darin, aus einem Wasser-Labyrinth – einem steinernen Irrgarten, der langsam mit Wasser voll läuft – zu entkommen. Hinzu kommt, dass Darren einen Felsbrocken mitschleppen muss. Der „Nadelpfad“ ist die zweite Prüfung. Darren muss dort eine Tropfsteinhöhle durchqueren, die aus brüchigen Stalagmiten und Stalaktiten besteht. Die dritte Prüfung findet in der „Flammenhalle“ statt, wo Darren in einem Raum verschiedenen Feuerstößen aus dem Boden ausweichen muss. Er besteht all diese Prüfungen, wenn auch mit schwersten Verbrennungen. Die vierte Prüfung, der sich Darren unterziehen muss, sind die „Rasenden Eber“. Bei dieser Prüfung muss Darren sich zwei Ebern stellen, die mit Vampir-Blut verseucht und verrückt gemacht wurden. Gesundheitlich von der letzten Prüfung angeschlagen, gelingt es Darren einen der Eber zu töten. Der andere setzt Darren aber so sehr zu, dass er die Prüfung zu verlieren droht. Da greift der Kleine Kerl Harkat Mulds ein", "section_level": 2}, {"title": "Der Fürst der Vampire.", "content": "Darren Shan ist die Flucht aus dem Berg der Vampire gelungen. Es ist mittlerweile Winter. Schwer verletzt flüchtet sich Darren in die Wälder und trifft dort auf das Wolfsrudel, das ihn seinerzeit zum Berg der Vampire begleitet hatte. Darren wird in das Rudel aufgenommen und gesund gepflegt. Eines Abends beobachtet Darren einen Suchtrupp der Vampire, der aus Larten Crepsley, Arra Sails und dem Verräter Kurda Smahlt sowie zwei weiteren Vampiren besteht. Darren beschließt, wieder in den Berg der Vampire zurückzukehren und die Vampire vor Kurda zu warnen. Mit der Hilfe von zwei Jungwölfen und einer alten Wölfin gelangt Darren wieder in den Berg und kann sich dort mit Seba Nile treffen: Diesem erzählt er alles, was er von Kurda und den Vampyren weiß. Darren und Seba arbeiten nun einen Plan aus, um Kurdas Ernennung zum Fürsten zu verhindern und dessen Verrat aufzudecken. Am selben Abend versteckt sich Darren in der Fürstenhalle und wartet darauf, dass die Fürsten mit der", "section_level": 2}, {"title": "Die Prophezeiungen der Dunkelheit.", "content": "Darren ist seit 14 Jahren ein Halbvampir und wurde vor sechs Jahren zum Vampir-Fürsten ernannt. Als sein Vormund und Berater fungiert Larten Crepsley, jener Vampir, der Darren damals angezapft hatte. Beide sind inzwischen sehr enge Freunde und Crepsleys Einfluss im Berg der Vampire ist fast so groß wie der eines Fürsten. Seit sechs Jahren tobt „der Krieg der Narben“ – benannt nach den Narben an den Fingerkuppen, an denen sowohl Vampire als auch Vampyre zu erkennen sind – der grausame Vernichtungskrieg zwischen den Vampiren und den verwandten Vampyren. Salvatore Schick, ein geheimnisvoller Ränkeschmied, hatte einst den Vampyren prophezeit, dass diese unter der Führung ihres Lords das Geschlecht der Vampire auslöschen und selbst zu den wichtigsten Geschöpfen der Nacht aufsteigen könnten. So beginnen sie Menschen für ihren Kampf gegen die Vampire anzuwerben. Diese nennen sich \"Vampets\" und sind im Kampfstil der Vampyre", "section_level": 2}, {"title": "Die Verbündeten der Nacht.", "content": "In Larten Crepsleys Heimatstadt geschehen abermals zahlreiche mysteriöse Morde. So beschließen Mr. Crepsley, Darren Shan und Harkat Mulds dorthin zu gehen, um die Morde aufzuklären. Sie vermuten Vampyre, die abtrünnigen Verwandten der Vampire als Mörder. Sie wohnen unter dem Namen „Horston“ in einem Hotel und ziehen Nacht für Nacht los, um die Bürger der Stadt zu beschützen. Doch da tauchen unvorhergesehene Probleme in Form von Mr. Blaws auf: Er ist Beamter des Schulamtes und will wissen, warum „Darren Horston“ nicht zur Schule geht. Darren und Larten sind überrascht, zumal Mr. Blaws lückenlose Anmeldepapiere und Lebensläufe vorweisen kann. Nach einer Prüfung kommen beide darin überein, dass das", "section_level": 2}, {"title": "Die Flammen der Verdammnis.", "content": "Darren Shan und seine Freunde Larten Crepsley, Vancha March und Harkat Mulds – ein Kleiner Kerl, den der mächtige Ränkeschmied Salvatore Schick erschaffen hat – haben sich, nach der erfolgreichen Flucht durch die Kanalisation, mit ihren Geiseln Steve Leonard, einem Verbündeten der Vampyre, und einem Vampet namens Mark Ryter, einem menschlichen Söldner der Vampyre, in Steves Unterschlupf zurückgezogen. Während Vancha den Vampet in einem der Nebenzimmer foltert und infolgedessen auch umbringt, beratschlagen sich die Freunde. Steve Leonard gibt nun zu, wie R. V. ein Halbvampyr zu sein. Steve erzählt Darren und seinen Freunden auch, dass er es war, der die Schulunterlagen gefälscht und Darren in der Schule angemeldet hat. Plötzlich bemerken sie, dass das Haus", "section_level": 2}, {"title": "Der See der Seelen.", "content": "Harkat Mulds und Darren Shan haben sich wieder der Freak Show, dem Cirque du Freak, angeschlossen. Doch sind Harkats Albträume derart schlimm geworden, dass er kaum noch schlafen kann. Eines Tages tauchen im Lager die ehemalige Kommissarin Alice Burgess und Darrens Jugendliebe Debbie Schierling auf. Sie bitten Darren und Harkat darum, sie zum Berg der Vampire zu begleiten. Beide konnten sich nach den vergangenen Ereignissen nicht mehr in ihren bürgerlichen Berufen zurechtfinden und beschlossen deshalb, sich die Erlaubnis der Vampir-Fürsten für menschliche Hilfstruppen im Kampf gegen die Vampyre zu holen. Den aktuellen Lagerplatz des Cirque du Freak erfuhren sie durch jenen geheimnisvollen Zettel, den Alice Burgess von", "section_level": 2}, {"title": "Der Herr der Schatten.", "content": "Darren Shan leidet unter Albträumen: Er sieht sich als einzigen Überlebenden des „Kriegs der Narben“ und entweder seinen einstigen besten Freund Steve Leonard oder sich selbst als „Herrn der Schatten“. Der Cirque du Freak, mit dem Darren und seine Freunde umherziehen, gastiert in einer größeren Stadt. Als Nächstes wollen sie nach 18 Jahren erneut in Darrens Heimatstadt einkehren und Hibernius Riesig, der Besitzer der Freak Show, empfiehlt Darren, nicht mitzukommen. Dieser ist hin und her gerissen, doch er entschließt sich, mitzugehen. In Darrens Heimatstadt angekommen feiern die Zirkusleute den achten Geburtstag von Shancus, dem ältesten Sohn Evras. Shancus Von wurde von seinem Vater nach Darren Shan benannt und ist ein Schlangenjunge. Shancus bezeichnet Darren selbst als seinen „Patenonkel“ und dieser übernimmt gern diese Rolle. So verspricht Darren, Shancus von nun an jedes Jahr etwas zum Geburtstag zu schenken. Durch Zeitungen erfährt Darren, dass seine besten Freunde aus der Kinderzeit, Tommy Jones und Alan Morris, Karriere gemacht haben: Tom Jones ist Profifußballer geworden und gilt nun als bester Torwart des", "section_level": 2}, {"title": "Die Söhne des Schicksals.", "content": "Nachdem der Lord der Vampyre, Steve Leonard, Shancus Von getötet hatte, zogen sich seine Vampyre, deren menschliche Gehilfen (die Vampets) und er zurück. Sie ließen Steves Sohn Darius bei Darren und dessen Freunden zurück. Während nun Darrens Jugendfreund Evra um seinen ältesten Sohn trauert, beratschlagen Darren und seine Verbündeten ihr weiteres Vorgehen. Vancha March weist Darren auf ein schwerwiegendes Problem hin, dass Darrens Neffe Darius bald haben würde: Darius war durch seinen Vater zu einem Halbvampyr geworden und würde schon bald einen unstillbaren Durst auf Menschenblut entwickeln. Er war dazu verdammt, ein Mörder zu werden. Schweren Herzens beschließt Darren, seine Schwester Annie, Darius Mutter, aufzusuchen und sie auf dieses Problem vorzubereiten. In seinem alten Elternhaus angekommen, gibt sich Darren zu erkennen. Annie weigert sich, Darren als Bruder anzuerkennen, da ihr Bruder tot sei. Doch als dieser die Spinne Madame Octa und die Tatsache, dass diese Steve gebissen habe, erwähnt, realisiert Annie, dass Darren noch am Leben ist, da sie niemandem von diesem gemeinsamen Geheimnis erzählt hatte. Sie fällt daraufhin in Ohnmacht. Später schlägt", "section_level": 2}, {"title": "Manga.", "content": "In Japan erschien die Manga-Adaption \"Darren Shan\" (, \"Daren Shan\") von Darren Shan (Text) und Takahiro Arai (Zeichnungen) in Shōgakukans Magazin \"Shōnen Sunday\". Die Kapitel wurden zwischen 2006 und 2009 in 12 Sammelbänden zusammengefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Im Jahr 2009 wurden die ersten drei Bände der Serie unter dem Titel \"Mitternachtszirkus – Willkommen in der Welt der Vampire\" (\"Cirque du Freak: The Vampire’s Assistant\") verfilmt. Regie führte Paul Weitz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Darren Shan ist eine Buchreihe der Kinder- und Jugendliteratur von Darren Shan. Die Geschichte erstreckt sich über 18 Jahre und handelt von einem Kind, das im jungen Alter durch gewisse Missgeschicke zu einem Halbvampir wird.", "tgt_summary": null, "id": 1946075} {"src_title": "Daring-Klasse (1893)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Eduard Pütz studierte von 1930 bis 1935 Schulmusik und Mathematik an der Musikhochschule und an der Universität in Köln. Seine Kompositionslehrer waren Heinrich Lemacher, Hermann Schroeder und Kaspar Roeseling. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Verlagsarrangeur und Pianist in verschiedenen Jazzensembles. 1950–1965 war er Studienrat am Gymnasium in Rheinbach, 1965–1979 Dozent für Musiktheorie und Komposition an der Rheinischen Musikschule in Köln. Für sein Wirken wurde er 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Eduard Pütz' Werk umfasst eine Oper, ein Requiem, Orchesterwerke, Kammermusik, Chormusik und Klaviermusik. Als Komponist ging es ihm um die Überwindung der Grenzen zwischen der so genannten „ernsten“ und „unterhaltenden“ Musik; seine Kompositionen beziehen daher häufig Stilmerkmale des Jazz und der Popmusik ein. Eines dieser Werke ist die „Jazz Sonata“ für Klavier (1988), in der eine Synthese zwischen zeitgenössischer Musik und Jazz erreicht ist. Zeitgenössische Tonalität und Jazzharmonik sind hier keine Gegensätze, klassische Formgestaltung und improvisatorische Grundhaltung verbinden sich zu einer Einheit. Weitere Werke im Cross-over-Stil sind „Twilight Dream“ für Violine und Klavier (1983), „Blues for Benni“ für Viola und Klavier (1991), „Cries in the dark“ für Saxophon und Streichquartett und die „Blues Fantasy“ für 6 Violoncelli. Das Orchesterstück „Blue Fantasy“ wurde 1996 vom Landesjugend-Orchester Nordrhein-Westfalen uraufgeführt und auf CD aufgenommen. Seine musikalische Überzeugung Pütz 1997 in einem Interview zum Ausdruck gebracht: Pütz schrieb auch viele leicht spielbare Werke für Kinder und Jugendliche und reagierte auf Wünsche aus der Praxis. Einige Werke werden häufig im Unterricht verwendet, darunter „Mr. Clementi goin’ on holidays“ für Klavier, die „Short stories“ für Cello und Klavier oder der Zyklus „Let’s play together“ für Klavier vierhändig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eduard Pütz (* 13. Februar 1911 in Illerich bei Cochem, Mosel; † 18. Januar 2000 in Bad Münstereifel) war ein deutscher Komponist und Musikpädagoge.", "tgt_summary": null, "id": 2451707} {"src_title": "Batesville (Mississippi)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bulgarin wurde in ein polnisches Adelsgeschlecht nahe Minsk im heutigen Weißrussland geboren. Sein Vater, ein Anhänger von Kosciuszko, wurde wegen eines Anschlags auf einen russischen General nach Sibirien verbannt. Bulgarin wurde in einer St. Petersburger Militärakademie ausgebildet und nahm an der Schlacht von Friedland teil, wurde aber wenig später wegen Diebstahls interniert. Während sein Regiment in Finnland stationiert war, desertierte Bulgarin nach Warschau, wo er der Grande Armée beitrat. Er kämpfte unter napoleonischer Flagge in den napoleonischen Kriegen auf der Iberischen Halbinsel sowie in Napoleons Russlandfeldzug von 1812. 1814 wurde Bulgarin in Frankreich gefangen genommen und nach Preußen überstellt. Ab hier ergibt sich eine 6-jährige Lücke seiner Biographie. 1820 reiste Bulgarin von Warschau nach St. Petersburg, wo er eine kritische Übersicht der polnischen Literatur publizierte und begann 1823 mit der Herausgabe des \"Nordischen Archivs\". Er befreundete sich mit dem Dramatiker Alexander Gribojedow und dem Philologen Nicholai Gretsch. Letzterer unterstützte ihn bei der Herausgabe der Zeitung \"Die Nordbiene\" (\"Северная пчела\", 1825–39), der Literaturzeitschrift \"Syn otetschestwa\" (1825–59), eines politischen Tageblatts, welchem von der Regierung das singuläre Recht eingeräumt wurde, politische Nachrichten zu besprechen, und anderer reaktionärer Periodika. Es war kein Geheimnis, dass Bulgarin und Gretsch bezahlte Agenten der zaristischen Polizei waren und ihre Zeitschriften nutzten, um für die Regierung auftragsgemäß Regierungspropaganda zu verbreiten. Bulgarins skrupelloses Verhalten machte ihn zu einem der verhasstesten Journalisten Russlands. Insbesondere Alexander Puschkin machte sich in einer Vielzahl von Epigrammen über ihn lustig, indem er beispielsweise seinen Namen in \"Figljarin\" (abgeleitet vom russischen Wort für „Clown“) abwandelte. Bulgarin retournierte mit Epigrammen, in denen er Puschkins Namen zu \"Tschuschkin\" (von russisch \"tschusch\" für „Unsinn“) wandelte. Angeregt von Sir Walter Scott, schrieb Bulgarin eine Reihe historische Romane über „Iwan Wyshigin“, die sowohl in Russland als auch im Ausland populär waren. Es folgten zwei moralisierende Romane über den Pseudodimitri (1830) und Iwan Masepa (1834). 1837 veröffentlichte er unter eigenem Namen eine umfangreiche Beschreibung des kaiserlichen Russland, die in Wahrheit das Werk des Professors Nikolai Iwanow von der Universität Dorpat war. Einige von Bulgarins Geschichten sind Science Fiction: \"Glaubhafte Lügengeschichten\" ist eine in der fernen Zukunft angesiedelte Geschichte über das 24. Jahrhundert; \"Unmögliche Lügengeschichten\" ist eine fantastische Reise ins Erdinnere \"Mitrofanushkas Abenteuer auf dem Mond\" ist eine Satire. Nach dem Tod von Zar Nikolaus I. zog sich Bulgarin nach vielen Jahren von seinen Ämtern im Dezernat für Pferdezucht in den Ruhestand zurück und lebte in seinem Gut Karlova in der Nähe von Tartu.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tadeusz Bulharyn, in Russland bekannt als \"Faddei Wenediktowitsch Bulgarin\" (; * in Peryschewo bei Usda, Polen-Litauen; † in Karlova nahe Tartu) war ein russischer Autor und Literaturkritiker.", "tgt_summary": null, "id": 1085398} {"src_title": "Lilakappen-Fruchttaube", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Anfänge.", "content": "Wolstenholme besuchte in Chadderton die \"North Chadderton Secondary Modern School\". Sein erstes Musikinstrument war ein Tenorbanjo, das er im Alter von 12 Jahren bekam, und er spielte Tenorhorn. In Oldham traf Wolstenholme 1964 John Lees in der \"Oldham School of Art\". Mit ihm gründete er die Band \"The Sorcerers\", aus der die BJH-Vorläufer-Gruppe \"The Keepers\" hervorging. Er spielte jedes Instrument, das erforderlich war, wie Tamburin, Mundharmonika und 12-saitige Gitarre. Wolstenholme brachte sich selbst das Keyboardspielen bei, zuerst am Mellotron, was er an Orgel, Klavier und Synthesizer anpasste. Wolstenholmes musikalische Einflüsse reichten von Gustav Mahler, über Love, Vanilla Fudge und UK bis zu Radiohead.", "section_level": 2}, {"title": "Barclay James Harvest (BJH).", "content": "1966 gründeten Wolstenholme und Lees zusammen mit Les Holroyd und Mel Pritchard, die Band \"The Blues Keepers\", aus der 1967 Barclay James Harvest hervorging. Mit dieser Gruppe feierte er Erfolge. 1979 stieg er aus, nachdem er frustriert und unzufrieden über die musikalische Richtung der Band geworden war. Von Wolstenholme komponierte, getextete und teils weithin bekannte BJH-Songs sind: \"„When the World was Woken“\", \"„Happy Old World“\", \"„The Poet“\", \"„Moonwater“\", \"„Ra“\", \"„Sea of Tranquility“\", \"„In Search of England“\" und \"„Harbour“\". Zudem war er für einen Großteil des Arrangements und die Übergänge von Les Holroyds Song \"„She Said“\" verantwortlich.", "section_level": 2}, {"title": "John Lees' Barclay James Harvest (JLBJH).", "content": "Wolstenholme kehrte 1998 in das Musikgeschäft zurück: Damals spaltete sich Barclay James Harvest in zwei Bands auf, und er agierte seitdem mit John Lees und weiteren Musikern bis zu seinem Tod im Jahr 2010 unter dem Namen John Lees' Barclay James Harvest (JLBJH) – bis 2005 \"Barclay James Harvest Through the Eyes of John Lees\" genannt. Sie nahmen das Remake- und Studioalbum \"Nexus\" (22. Februar 1999) auf. Außerdem erschienen als Live-Medien \"Revival...\" (Einzelalbum Doppelalbum; 27. März und 27. November 2000) und \"Legacy...\" (Album und DVD; 5. und 26. November 2007). Wolstenholmes bekanntes Lied aus der JLBJH-Zeit ist wohl \"„Star Bright“\", das er wie einige andere Songs aus dieser Phase, zum Beispiel \"„Sitting Upon a Shelf“\" und \"„The Devils That I Keep“\", zusammen mit John Lees schrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Solo.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mæstoso.", "content": "1980 nahm Wolstenholme sein Soloalbum \"Mæstoso\" (Oktober 1980) auf, ging mit seiner Band \"Mæstoso\" (auch \"Maestoso\" genannt) als Vorgruppe von Judie Tzuke und Saga auf Tournee und schrieb zudem Film- und Fernsehmusik. Sein 1982 in Arbeit befindliches zweites Album, \"Black Box\", wurde zurückgestellt. Er verlor das Interesse am Musikgeschäft und zog sich auf seine Farm zurück, zuerst nach Lancashire und später in das westliche Wales. Songs aus den Sessions für dieses Album erschienen zusammen mit dem kompletten Album \"Mæstoso\" als \"Songs from the Black Box\" (Juni 1994). Eine neue CD mit Songs aus der Black-Box-Sessions und zuvor unveröffentlichtem Demo- und Live-Material wurde als \"Black Box Recovered\" (16. Februar 2004) veröffentlicht. Im selben Jahr folgte das neue Studioalbum \"One Drop in a Dry World\" (17. Mai 2004). Eine kurze Großbritannien-Tour war geplant, um die CD bekannt zu machen, aber es kam nur zu einem Konzert in Londons Mean Fiddler (12. Mai 2004). Im Folgejahr erschien das daraus resultierende Livealbum \"Fiddling Meanly\" (21. Februar 2005) mit Solo- und BJH-Material. Am 27. November 2004 trat Wolstenholmes Band \"Mæstoso\" erneut in London auf, als Vorgruppe von Caravan im Bloomsbury Theatre, wobei John Lees als Gastmusiker bei zwei Liedern auf der Bühne agierte. In dieser kreativen Phase veröffentlichte Wolstenholme die \"Mæstoso\"-Studioalben \"Grim\" (10. Oktober 2005) und \"Caterwauling\" (19. November 2007). Die meisten Mitglieder der \"Mæstoso\"-Band agieren auch als Studio- und Livemusiker für \"John Lees' Barclay James Harvest\". Zu den Liedern aus der Mæstoso-Phase gehören: \"„Mæstoso – A Hymn in the Roof of the World“\", \"„Deceivers All“\", \"„Through a Storm“\", \"„Caterwauling“\" und \"„Soldier of Fortune“\".", "section_level": 3}, {"title": "Mandalaband.", "content": "Wolstenholme agierte auch in der Mandalaband. Er schrieb Instrumental-Beiträge der meisten Lieder von deren Studioalbum \"The Eye of Wendor – Prophecies\" (1978). Für das Studioalbum \"Mandalaband III – BC: Ancestors\" (2009) schrieb er die Lieder \"Nimrod\" und \"Roots\" und agierte bei deren Aufnahme als Musiker. Zudem enthält das Studioalbum \"Mandalaband IV – AD: Sangreal\" (2011), das etwa sieben Monate nach seinem Tod erschien, eine Wolstenholme-Version von John Lees BJH-Klassiker \"Galadriel\" (1971).", "section_level": 3}, {"title": "Tod.", "content": "Am 13. Dezember 2010 verübte Wolly Wolstenholme Suizid. Er hatte viele Jahre an schweren Depressionen gelitten.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Barclay James Harvest.", "content": "Studioalben: Livealben und Kompilationen: Singles:", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Offizielle Webseiten von internationalem Fanclub, der JLBJH-Band und Woolly Wolstenholme: Sonstige Webseiten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Stuart John „Woolly“ Wolstenholme (* 15. April 1947 in Chadderton, Lancashire, England; † 13. Dezember 2010 ebenda) war ein britischer Musiker (u. a. Keyboard und Sänger), der als Gründer und Mitglied der englischen Rockgruppe Barclay James Harvest (BJH) und als Solo-Musiker bekannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 208106} {"src_title": "Erik Schmidt (Künstler, 1925)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der Film basiert auf der Idee, dass nach dem Ende der Langen Zählung des Maya-Kalenders im Jahr 2012 die Welt untergehen wird. Dabei greift der Film die von Charles Hapgood 1958 vorgestellte Hypothese der Pol-Verschiebung oder einer plötzlichen massiven Kontinentaldrift auf, die mit zahlreichen Begleiterscheinungen wie Erdbeben, Erdfällen, Vulkanausbrüchen und Tsunamis zum Weltuntergang führt.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "2009 entdeckt der Wissenschaftler Dr. Satnam Tsurutani in einer ehemaligen Kupfermine in Indien einen starken Anstieg der Temperatur der Erdkruste. Er informiert seinen amerikanischen Kollegen Adrian Helmsley, wissenschaftlicher Berater im Stab des US-Präsidenten, dass nach seiner Ansicht eine ungewöhnlich starke Sonneneruption und die damit einhergehende heftige Neutrinostrahlung den Erdkern aufheize. Berechnungen ergeben, dass bis zum Jahr 2012 die Erdkruste zu schmelzen beginnen wird. Dadurch werden die tektonischen Platten der Erdkruste instabil und brechen auseinander mit der Folge von Megatsunamis, Vulkanausbrüchen und Erdbeben – die Erde würde unbewohnbar sein. Der US-Präsident weiht seine Amtskollegen der G8 ein, und ein geheimes, internationales Regierungsprogramm läuft an, um in China Archen zu bauen. Mit diesen soll eine genügend große Anzahl an Menschen, Tieren und menschlicher Kultur gerettet werden, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Neben aufgrund ihrer Leistungen oder Kenntnisse ausgewählten Menschen können sich auch solche einen Platz kaufen, die den Preis von einer Milliarde Euro pro Ticket aufbringen können, damit dieses Projekt überhaupt realisiert werden kann. Der erfolglose Schriftsteller Jackson Curtis arbeitet im Jahr 2012 als Fahrer in Los Angeles, unter anderem für den russischen Milliardär Yuri Karpov. Im Fernsehen wird von einem kultisch motivierten Massenselbstmord in der Maya-Ruinenstätte von Tikal in Guatemala berichtet. Jacksons Ex-Frau Kate lebt mit den gemeinsamen Kindern Lilly und Noah von Jackson getrennt und führt ein Leben mit einem neuen Partner, dem Schönheitschirurgen Gordon Silberman. Als Jackson die beiden Kinder zu einem einwöchigen Campingurlaub im Yellowstone National Park abholt, hören sie im Radio die Weltuntergangsszenarien des Verschwörungstheoretikers Charlie Frost, der mit seinem Piratenradio aus dem Yellowstone-Park sendet. Im Park will Jackson seinen Kindern den See zeigen, an dem er mit Kate früher gecampt hat, doch der See ist ausgetrocknet, und ein militärisches Sperrgebiet ist entstanden. Bei ihrem Eindringen in die Sperrzone werden sie festgenommen. Auf der Militärbasis, in der die starken seismischen Aktivitäten der Yellowstone-Caldera überwacht werden, trifft Jackson auf Adrian Helmsley, der sich als einer der wenigen Leser seines Romans herausstellt. Sie werden vom Militär aus der Zone eskortiert. Auf dem Campingplatz treffen sie auf Frost, der Jackson vom nahenden Weltuntergang erzählt und erklärt, die Regierung baue an einem geheimen Ort Raumschiffe, um damit einige Auserwählte zu retten – von diesem Ort habe er sogar eine Karte. Jackson sieht das als Paranoia seitens Frosts an. Unterdessen werden Morde an Leuten begangen, die die Bevölkerung vor der nahenden Bedrohung warnen wollten. Helmsley muss feststellen, dass seine Berechnungen fehlerhaft waren. Die Erdkruste erwärmt sich schneller als erwartet, und die tektonischen Platten beginnen sich aufzulösen. Er überzeugt Anheuser, den Stabschef des Weißen Hauses, und den Präsidenten, die Evakuierung sofort zu beginnen. Darauf starten die beteiligten Länder ihre geheimen Rettungsprogramme und beginnen unter größer werdenden Schwierigkeiten, etwa 400.000 Menschen in die Archen zu schaffen. Gleichzeitig erschüttern immer stärkere Beben Kalifornien entlang der San-Andreas-Verwerfung. Kate und Gordon werden beim Einkaufen von einem Beben im Supermarkt überrascht, worauf Kate verängstigt Jackson anruft und verlangt, die Kinder zurückzubringen. Jackson bemerkt bei der Rückkehr mit wachsender Verbitterung, dass sein Sohn seinen Stiefvater offenbar mehr mag als ihn selbst. Seine Trauer wird durch einen Anruf von Karpov unterbrochen, der Jackson beauftragt, die Zwillingssöhne des Milliardärs abzuholen und zum Flughafen zu bringen. Als diese ein Flugzeug besteigen, bemerkt einer der beiden boshaft, sie hätten ein Ticket für \"ein großes Schiff\" und würden dadurch überleben. Jackson nimmt das im Angesicht der Ereignisse sehr ernst und mietet ein kleines Flugzeug. Kurz bevor er bei seinen Kindern und seiner Ex-Frau eintrifft, beginnt ein neues, großes Erdbeben in Los Angeles. Während um sie herum Gebäude einstürzen und Straßen aufreißen, fliehen sie durch die Stadt zum Flughafen und schaffen es in letzter Sekunde, zu starten. Unter ihnen versinkt Los Angeles in einem apokalyptischen Szenario im Meer. Jackson, mittlerweile vom drohenden Weltuntergang überzeugt, will nun zum Yellowstone zurückkehren, um von Frost die Karte mit dem Standort der Archen zu erhalten. Gemeinsam mit seiner Tochter sucht er nach Frost. Sie finden ihn am Rand der Caldera, von wo aus er weiterhin sendet und seine Eindrücke schildert. Als Jackson Frost nach der Karte fragt, hebt sich plötzlich die Caldera an, und Geysire brechen hervor. Frost bleibt auf eigenen Wunsch zurück, und Jackson rast mit Lilly in Frosts Wohnmobil und der darin befindlichen Karte zum Flugplatz zurück. Hinter ihnen bricht der Vulkan unter dem Yellowstone in einer gigantischen Explosion auf und schleudert riesige Gesteinsbrocken und Asche in den Himmel. Frost stirbt umgehend, doch Jackson und die anderen können wiederum in letzter Sekunde mit dem Flugzeug starten, das aus der sich ausbreitenden Aschewolke davonfliegt. Anhand von Frosts Karte stellt sich heraus, dass die Archen in China gebaut werden. Da die Reichweite ihres Flugzeugs zu gering ist, landen sie in Las Vegas. Dort begegnen sie erneut Karpov, der mit seinen beiden Söhnen, seiner Freundin Tamara und seinem Piloten Sasha festsitzt, da sein Evakuierungsflugzeug beschädigt wurde. Nun beginnt auch in Las Vegas die Erde zu beben, und die tödliche Aschewolke des Yellowstone-Ausbruchs nähert sich. Sasha gelingt es, ein Antonow-Transportflugzeug zu organisieren. Die Aschewolke erreicht Las Vegas in dem Moment, als die nun größere Gruppe von Flüchtlingen mit der Antonow ausfliegt und Kurs Richtung China nimmt. Unter ihnen geht Las Vegas im Ascheregen und zerrissen von den Erdbeben unter. Der Plan der Flüchtenden, auf Hawaii aufzutanken, zerschlägt sich, als sie dort beim Anflug nur noch eine lavaüberströmte Vulkaninsel vorfinden. Ohne Hoffnung, mit dem verbleibenden Treibstoff China erreichen zu können, fliegen sie weiter Richtung Südchinesisches Meer. Helmsley ist unterdessen mit der Air Force One unterwegs zu den Archen nach China. Anheuser hat für die Amerikaner das Kommando übernommen, nachdem Präsident Wilson auf eigenen Wunsch im Weißen Haus zurückgeblieben und der Vizepräsident bereits umgekommen ist. Aus aller Welt treffen die Katastrophenmeldungen ein, die Nachrichten werden weniger, Funk und Fernsehen verstummen. Die tektonische Plattenverschiebung erreicht jetzt ihren Höhepunkt, die Kontinente gehen unter, verschieben sich oder werden emporgehoben. Gigantische Tsunamis rollen über die Meere und überfluten die Kontinente vollständig. Auch der Himalaya, wo die Archen stationiert sind, wird von den Wassermassen in wenigen Stunden erreicht und überspült werden. Bei den Archen handelt es sich nicht, wie von Frost vermutet, um Raumschiffe, sondern um gigantische Schiffe, die in Erwartung der weltweiten Überschwemmungen wie geschlossene Rettungsboote konstruiert und für jeweils 100.000 Menschen ausgelegt sind. Außerdem stellt sich heraus, dass von den in Bau befindlichen neun Archen nur vier fertig wurden, von denen eine durch die Erdbeben fast zerstört wurde. Nach ihrer Landung betreten Helmsley und Laura, die Tochter des Präsidenten, die Arche. Beide sind sich etwas nähergekommen, nachdem sich Laura während des Fluges von ihrem Vater verabschieden musste. Präsident Wilson starb inzwischen mit vielen anderen Flüchtlingen am Weißen Haus, als Washington überflutet wurde und dabei der Flugzeugträger \"John F. Kennedy\" das Weiße Haus zerstörte. Das Flugzeug von Jackson Curtis und den anderen Flüchtlingen hat inzwischen seinen Treibstoff verbraucht; sie bereiten sich auf die Notwasserung im Meer vor, unwissend, was sie unten erwartet. Als das Flugzeug die Wolkendecke durchbricht, stellen sie fest, dass sich die Kontinente bereits um Tausende von Kilometern verschoben haben – der Himalaya liegt direkt unter ihnen. Bei der anschließenden Bruchlandung auf einem Gletscher stirbt Sasha. Kurz darauf werden sie von Helikoptern überflogen, die Tiere zu den Archen schaffen. Einer landet und nimmt Karpov und dessen Kinder mit – sie können Tickets für Plätze in einer Arche vorweisen. Jackson und seine Familie sowie Gordon und Tamara werden zurückgelassen. Sie marschieren weiter Richtung Archen, als sie auf Nima, einen tibetischen Mönch, stoßen. Dieser ist mit seinen Großeltern auf dem Weg zu den Archen, wo sein Bruder als Techniker arbeitet und nun seine Familie heimlich in eine der Archen einschleusen will. Sie können Nima überzeugen, sie mitzunehmen. In der Arche angekommen, erreicht Helmsley ein Telefonat seines Freundes Tsurutani, der nicht wie versprochen evakuiert wurde. Tsurutani wünscht Adrian im Angesicht der herannahenden Flutwelle alles Gute und verabschiedet sich von ihm. Helmsley muss den Tod seines Freundes mit anhören, kann aber aufgrund von dessen Schilderung feststellen, dass der Megatsunami das Tal der Archen schneller als erwartet erreichen wird. Statt mehrerer Stunden, die für eine koordinierte Einschiffung aller Menschen im Dock nötig wären, verbleibt nur noch eine halbe Stunde. Anheuser ordnet die sofortige Schließung der Archen an, und Tausende von Menschen, die auf das vierte Schiff geschafft werden sollten, verbleiben im Dock, wovon auch Karpov und seine Kinder betroffen sind. Nimas Bruder erwartet seine Familie an einem Seiteneingang zu den Docks. Unter seiner Führung schleicht sich die kleine Truppe über einen Wartungseingang in eine der Archen. Als unterdessen Helmsley gegen den Widerstand von Anheuser mit einem bewegenden Plädoyer an die Staatschefs in den anderen Archen appelliert, sich für die Menschlichkeit im Angesicht der Katastrophe zu entscheiden, entschließen diese sich, die Schotten nochmals zu öffnen und die Menschen in den Docks einzulassen. Beim Öffnen des Schotts wird Gordon von den übermannsgroßen Zahnrädern zerquetscht. Als die Heckklappe der Arche wieder geschlossen werden soll, verklemmt sich der Metallschrauber, mit dem die Gruppe sich Zutritt zum Schiff verschafft hat, in den Zahnrädern, und das Schott lässt sich nicht schließen. Jackson und die anderen sind gefangen, und die Arche kann nicht versiegelt werden, als die Welle eintrifft und das Tal überflutet. Wasser dringt in die Arche ein, und die Schotten werden automatisch geschlossen, wobei Tamara in einem der gefluteten Bereiche ertrinkt und Karpov in den Docks sein Leben für das seiner Kinder opfert. Durch die Wassermassen wird die Air Force One gegen die Halterungen der Arche geschleudert, so dass sie losgerissen wird und mit der Nordwand des Mount Everest zusammenzustoßen droht. Während weiterhin Wasser eindringt, kann Jackson mithilfe seines Sohnes Noah den Schrauber beseitigen, und das Schott schließt sich. Nun können die Motoren gestartet und ein Zusammenstoß der Arche mit dem Mount Everest gerade noch verhindert werden. Einige Wochen später ist die Erde zur Ruhe gekommen, die Luft ist wieder klarer geworden, die Kontinente haben sich radikal verändert. Adrian und Laura sind ein Paar, Jackson hat sich mit seiner Ex-Frau und den Kindern versöhnt. Auf ruhigem Ozean unterwegs, öffnen die Archen ihre Luken. Man sieht die drei Archen, wie sie Kurs auf Afrika nehmen. Am Schluss ist zu hören, dass Afrika angehoben wurde und die Drakensberge in KwaZulu-Natal nun der höchste Punkt der Erde sind.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation führte die Firma FFS Film- und Fernseh-Synchron GmbH Berlin. Das Dialogbuch schrieb Sven Hasper und Dialogregie führte Axel Malzacher.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Das US-amerikanische Filmstudio Sony Pictures Entertainment sicherte sich die Filmrechte, nachdem Regisseur Roland Emmerich und Koproduzent Harald Kloser das Skript im Februar 2008 vollendet hatten. Die Produktionskosten wurden auf ca. 200 Mio. US-Dollar kalkuliert. Die Dreharbeiten begannen im August des gleichen Jahres in Vancouver, Kanada. Emmerich teilte mit, dass ursprünglich auch die Darstellung der Zerstörung einer Moschee sowie der Kaaba geplant gewesen, das aber aus Furcht vor radikalen Muslimen unterlassen worden sei. Im Kölner Stadt-Anzeiger sagte er wörtlich: „Wir hatten auch eine Szene im Hintergrund, bei der Leute vor einer Moschee nach Mekka beten. Und dann kommt die Welle. Es war uns doch zu riskant. Das ist es auch nicht wert für einen Unterhaltungsfilm. So beließen wir es bei der Szene in Rom, wo der Vatikan von der Flutwelle ergriffen wird.“ Dass Emmerich auf das Zerstören der Kaaba verzichtet hatte, wurde ihm in der Süddeutschen als „würdelose Unterwerfung“ vorgehalten. Den größten Anteil an den Spezialeffekten des Films hatte die Firma \"Uncharted Territory\" von Volker Engel und Marc Weigert. Dort wurde unter anderem die Sequenz mit der Zerstörung von Los Angeles produziert. Weitere Spezialeffektsequenzen stammen unter anderem von \"Double Negative\" (Zerstörung des Petersdoms), \"Sony Pictures Imageworks\" (der Hangar für die Archen im Himalaya) und \"Scanline VFX\" (die Umsetzung aller Flutwellen und Szenen, in denen das Wasser Landmassen überspült, mit Hilfe ihrer Software \"Flowline\").", "section_level": 1}, {"title": "Marketing.", "content": "Sony Pictures schuf mit dem sogenannten „Institute for Human Continuity“ eine virale Marketingkampagne, die das Hauptquartier der Europäischen Union in Brüssel bildlich darstellte, als ob es dem fiktiven Institut gehörte. Ebenso zu dieser Kampagne gehören die Websites thisistheend.com, auf der Charlie Frost (gespielt von Woody Harrelson) Spekulationen über das Ende der Welt im Jahr 2012 äußert, und farewellatlantis.com, die dem (fiktiven) Roman \"Farewell Atlantis\" des Protagonisten Jackson Curtis gewidmet ist. In Brasilien wurden in einem U-Bahn-Tunnel zwei riesige Plakate flankierend aufgehängt. Sie erweckten die Illusion, als ob der Tunnel geflutet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Überwiegend Lob findet der Kritiker von kino.de. Der Film zeige nicht zu detailliert Szenen, in denen gestorben wird, sondern konzentriere sich auf solche, „wo noch Leben ist“. Neben reduziertem Pathos, Dramatik und Humor finden auch die Effekte Anklang, die ihn zu Emmerichs überzeugendstem Event-Film machten. „Situationskomik bieten Woody Harrelson als Verschwörungsspinner im Look von Catweazle, aber auch ein Rubel-Milliardär zwischen Mafioso und Familienmensch. Auch durch Wortwitz werden Treffer gelandet, selbst abgenutzte Politspitzen wie Schwarzeneggers gouvernale Authentizität (‚Glaubt ihm nicht... er liest nur ein Drehbuch‘) finden durch gutes Timing ihr Ziel. Für einen reißbrettartig entworfenen 200-Millionen-Dollar-Tonner ist das alles sehr unterhaltsam und am Ende sogar versöhnlich. Denn auch Deutschlands Kanzlerin überlebt.“ Ähnlich lobende Worte findet auch Todd McCarthy von variety.com. Er prognostiziert einen „weltweiten Box-Office-Tsunami“ für Sony und findet die visuellen Effekte „ziemlich sensationell“, welche dem Publikum „die innovative CGI-Ware [liefern], die es erwartet“. Auch bei Cinema schneidet der Film als „perfektes Popcornkino“ gut ab :„Krachiges, ultralautes Effektspektakel über den Untergang der Welt, das alle Register des Katastrophenfilms zieht.“ Georg Seeßlen hingegen urteilt den Film in Die Zeit ab. Er sei dumm und eine „brachiale Anthologie des kinematographischen Desasters. In der Geschichte eines erfolglosen Schundromanproduzenten und gescheiterten Ehemanns, der, um seine Familie zu retten, in der Apokalypse zum Helden wird, gibt es Erdbeben, Flutwellen, Flugzeugabstürze, Schiffsuntergänge, Feuerbälle, einstürzende Neubauten. Und auf der anderen Seite Familie, Durchhaltewillen, Opferbereitschaft. [...] Dumm sind die pathetischen Dialoge, dumm ist die Konstruktion von Weltenbrand und Familiengeschichte [...]“. Seeßlen findet zwar die Computereffekte, für sich genommen, überwältigend, doch erreichten sie mit den realen Aufnahmen nie eine glaubwürdige Einheit.", "section_level": 1}], "src_summary": "2012 (Alternativtitel \"2012 – Das Ende der Welt\") ist ein US-amerikanisch-kanadischer Katastrophenfilm des Regisseurs Roland Emmerich aus dem Jahr 2009. Die Weltpremiere fand am 11. November, die Deutschlandpremiere am 12. November 2009 statt. In den Hauptrollen spielen John Cusack, Chiwetel Ejiofor, Amanda Peet, Danny Glover, Thandie Newton, Oliver Platt und Woody Harrelson. Der Film dominierte das Startwochenende mit Position 1 in den US-amerikanischen Kinos und spielte weltweit in nur vier Tagen das Produktionsbudget von 200 Millionen US-Dollar ein. Nach nur zehn Tagen überschritten die Filmeinnahmen bereits die 450-Millionen-Dollar-Marke und nach 100 Tagen lag das Einspielergebnis bei rund 760 Millionen US-Dollar.", "tgt_summary": null, "id": 1497690} {"src_title": "Pär Hansson (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Er war das fünfte Kind des 1798 in den preußischen Adelsstand erhobenen Oberstleutnants Christian Ludwig Stockhausen (1746–1820) aus dem thüringischen Adelsgeschlecht Stockhausen und dessen Ehefrau Johanna Susanne Friederike, geborene Lütcke (1761–1840).", "section_level": 2}, {"title": "Militärkarriere.", "content": "Stockhausen trat im Juli 1804 als Junker in das Feldjägerregiment zu Fuß der Preußischen Armee ein. Er nahm 1806 an der Schlacht bei Jena, wurde gefangen genommen und auf Befehl Napoleons in dessen Stab mit nach Berlin genommen und dort seiner Mutter übergeben. Zum 1. Januar 1808 zum Sekondeleutnant befördert, kam Stockhausen Ende Dezember des Jahres zum Garde-Jäger-Bataillon. Während der Befreiungskriege 1813/14 nahm Stockhausen an den Schlachten bei Großgörschen, Bautzen und Paris teil. Zwischenzeitlich zum Premierleutnant befördert, erhielt er für seine Leistungen im Gefecht bei Königstein am 5. April 1814 das Eiserne Kreuz II. Klasse. Nach dem Friedensschluss stieg er Mitte März 1816 zum Kapitän und Kompaniechef auf und wurde am 13. März 1824 zum Major befördert. Als solcher folgte Ende März 1830 seine Versetzung in den Generalstab. Zwischen 1840 und 1842 war er Chef des Generalstabes des Gardekorps, das damals von Prinz Wilhelm befehligt wurde. Im Jahr 1845 wurde er zum Generalmajor ernannt. Kurze Zeit später wurde er Inspekteur der Besatzungen der Bundesfestungen. Im Jahr 1848 erhielt er zunächst den Befehl über die 9. Infanterie-Brigade in Posen. Noch bevor er diesen Posten antreten konnte, wurde er Chef des Stabes der Truppen unter General Friedrich von Wrangel im Krieg um Schleswig und Holstein. Als Stockhausen bei der Truppe eintraf, hatten sich die dänischen Einheiten bereits auf die Inseln zurückgezogen. Im Juli 1848 wurde er zum Kommandeur der 1. Division in Königsberg ernannt. Er selbst strebte allerdings danach Kriegsminister zu werden und versuchte in Berlin für sich zu werben. Als dies erfolglos blieb, bat er um die Versetzung in den Ruhestand. Dies wurde ihm mit Verleihung des Charakters als Generalleutnant mit Pension genehmigt. Weiterhin gab es politische Kräfte die Stockhausen als Kriegsminister sehen wollten. Unter anderen deshalb ließ sich Stockhausen in die Zweite Kammer des Preußischen Landtages wählen. Dem Parlament gehörte er von 1849 bis zur Niederlegung seines Mandates am 9. Mai 1849 an. Dort gehörte er der äußersten Rechten an, ohne sich an eine Fraktion zu binden. Nach dem Rücktritt von Karl Adolf von Strotha am 27. Februar 1850 wurde er zum Kriegsminister ernannt. Zeitweise machte sich Stockhausen Hoffnungen auch auf das Amt des Ministerpräsidenten. Allerdings gab es persönliche und sachliche Differenzen mit König Friedrich Wilhelm IV. Persönlich warf dieser Stockhausen vor, er sei ein „Feind des Pietismus“ und damit des Christentums. Sachlich vertrat Stockhausen, wie schon sein Vorgänger die Ansicht, dass königliche Kabinettsorder die etwa Personalangelegenheiten wie Beförderungen betrafen, verfassungsgemäß vom Kriegsminister gegengezeichnet werden müssten. Nach der Ernennung von Joseph von Radowitz zum Außenminister versuchte Stockhausen einen drohenden Krieg mit Österreich zu verhindern. Man warf ihm fälschlicherweise gar vor die Vorbereitungen dazu bewusst zu verzögern. Die Verhältnisse zum König blieben gespannt und Stockhausen bat mehrfach um seine Entlassung. Der König verzögerte dies, weil es keinen passenden Ersatzkandidaten gab. Als sich Stockhausen weigerte höhere Soldzahlungen für Offiziere einiger Garderegimenter im Parlament zu vertreten, wurde er zum 31. Dezember 1851 entlassen. Danach bekleidete er bis 1853 noch die Stelle eines Präses der Generalordenskommission. Auch war Stockhausen 1852/53 Mitglied der Ersten Kammer des Parlaments. Er wurde nach seinem Tod auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beerdigt.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Stockhausen heiratete am 18. November 1824 in Angelroda Emilie Charlotte Sophie von Witzleben (* 21. Februar 1788 in Quedlinburg; † 4. Mai 1858 in Berlin), eine Tochter des Generalmajors Heinrich Günther von Witzleben. Die Ehe blieb kinderlos.", "section_level": 2}], "src_summary": "August Wilhelm Ernst Stockhausen, seit 1798 von Stockhausen (* 19. Februar 1793 in Berlin; † 31. März 1861 ebenda) war ein preußischer Generalleutnant und 1850/51 Kriegsminister.", "tgt_summary": null, "id": 2316065} {"src_title": "Kozielice (Powiat Pyrzycki)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Schiff.", "content": "Die \"Principessa Mafalda\" wurde 1907 für die in Genua ansässige Dampfschifffahrtsgesellschaft Lloyd Italiano auf Kiel gelegt. Der leitende Geschäftsführer und Vorsitzende von Lloyd Italiano, der einflussreiche Bankier und Unternehmer Erasmo Piaggio (1845–1932), gab den Bau in Auftrag. Piaggio war zudem Geschäftsführer und Eigentümer einer Bauwerft in Riva Trigoso an der Küste von Ligurien, wo die \"Principessa Mafalda\" gebaut wurde. Die Dampfmaschinen der \"Principessa Mafalda\" leisteten 10.000 PS und ermöglichten eine Reisegeschwindigkeit von 18 Knoten. Das Schiff verfügte über Doppelschrauben, zwei Schornsteine und zwei Masten. Zur Ausstattung der Ersten Klasse gehörten neben dem Standard wie Speisesaal und Rauchsalon eine große Lounge („Grand Hall“), ein Ballsaal, ein Musikzimmer, ein Wintergarten, ein Kindergarten und ein Verandacafé. Den Passagieren standen zudem zwei große Promenadendecks zur Verfügung. Das 9.210 BRT große Dampfschiff lief am 22. Oktober 1908 vom Stapel und wurde im März 1909 fertiggestellt. Der moderne und luxuriöse Ozeandampfer wurde für den transatlantischen Liniendienst von Italien nach Lateinamerika eingesetzt und bediente die Route Genua–Buenos Aires. Die \"Principessa Mafalda\" und ihr Schwesterschiff, die \"Principessa Jolanda\", wurden nach Mafalda und Jolanda von Savoyen benannt, den ältesten Töchtern von Viktor Emanuel III., dem damaligen König von Italien. Die mit bunten Wimpeln geschmückte \"Principessa Jolanda\" ging gleich bei ihrem Stapellauf am 22. September 1907 im Golf von Genua in Anwesenheit von Vertretern des italienischen Senats und der Königsfamilie unter. Weil die Rampe während des Stapellaufs teilweise einbrach, bekam das Schiff Schlagseite nach Backbord, kenterte und sank. Sie wurde abgewrackt, und viele ihrer Bestandteile wurden wiederverwendet. Die Jungfernfahrt der \"Principessa Mafalda\" fand am 30. März 1909 statt (Genua–Barcelona–Rio de Janeiro–Santos–Montevideo–Buenos Aires). Ab 1911 wurde Lloyd Italiano von der italienischen Schifffahrtsgesellschaft Navigazione Generale Italiana kontrolliert und 1918 schließlich inkorporiert.", "section_level": 1}, {"title": "Untergang.", "content": "Am Dienstag, dem 11. Oktober 1927 lief die \"Principessa Mafalda\" mit 971 Passagieren und 281 Besatzungsmitgliedern unter dem Kommando von Kapitän Simone Guli von Genua nach Buenos Aires mit den üblichen Zwischenstopps aus. Insgesamt befanden sich 1252 Personen sowie 3000 Tonnen Fracht und 600 bis 700 Postsäcke an Bord. Neben überwiegend Italienern und Südamerikanern waren auch zahlreiche Syrer, Jugoslawen und Spanier sowie einzelne Deutsche, Schweizer und Österreicher unter den Reisenden. Zur Ladung gehörten unter anderem 250.000 italienische Pfund in Gold, die die italienische Regierung an die Zentralbank von Argentinien (\"Banco Central de la República Argentina\") schickte. Die Überfahrt sollte 14 Tage dauern. Fast von Anbeginn der Reise wurde klar, dass sich das Schiff in einem schlechten Zustand befand. Der Zwischenhalt Barcelona wurde wegen technischer Probleme mit fast 24 Stunden Verspätung verlassen und im weiteren Verlauf der Reise musste das Schiff mehrmals gestoppt werden, manchmal für mehrere Stunden. Der Ausfall der Kühlsysteme ließ große Mengen Lebensmittel verderben, was zu einigen Fällen von Lebensmittelvergiftung unter den Reisenden führte. Beim Zwischenstopp in Kap Verde telegrafierte Kapitän Guli seiner Reederei und bat um ein Ersatzschiff. Er wurde jedoch angewiesen, die Reise nach Rio fortzusetzen und weitere Instruktionen abzuwarten. Mit frischen Vorräten versehen, aber nur notdürftig repariert, lief die \"Principessa Mafalda\" am 18. Oktober von Kap Verde in den offenen Atlantik aus. Am 23. Oktober wurde erstmals eine leichte, aber spürbare Schlagseite nach Backbord registriert. Die Passagiere, die bisher kaum Erklärungen für die Pannen bekommen hatten, fürchteten nun, dass das Schiff Wasser aufnahm. Da zu diesem Zeitpunkt aber der größte Teile der Reise bereits geschafft war, ging das Bordleben in relativ geordneten Bahnen weiter: Als das Schiff den Äquator kreuzte, fand an Deck eine Äquatortaufe mit Orchestermusik und einem großen Kuchen statt. Am 24. Oktober dampfte die dem Zeitplan hinterher hinkende \"Principessa Mafalda\" mit Volldampf die nordbrasilianische Küste hinunter. Gegen 17:15 Uhr am Dienstag, dem 25. Oktober befand sich der Dampfer ca. 80 Seemeilen vor Porto Seguro in der Nähe der Inselgruppe Abrolhos und war fast am Ziel der Reise, als plötzlich eine Erschütterung durch das Schiff ging. Das Gehäuse der Steuerbordwelle hatte sich gelöst und Wasser begann in den Schiffsrumpf zu laufen. Das Schiff fing an, langsam mit dem Heck voran zu sinken. Das Bordorchester spielte weiter, um eine Panik unter den Passagieren zu verhindern. Kapitän Guli ließ um 17:35 Uhr Alarm geben und SOS funken. Er gab den Befehl zum Verlassen des Schiffs. Der Besatzung war es jedoch kaum möglich, die Ordnung an Bord zu bewahren. Die \"Principessa Mafalda\" hatte trotz der 1912 nach dem Untergang der \"Titanic\" eingeführten Regelungen nicht genügend Platz in den Rettungsbooten für alle Personen an Bord. Zudem ließen sich die Schotts nicht einwandfrei schließen. Als die Schlagseite zunahm, machte unter den Passagieren das Gerücht die Runde, die Kessel stünden kurz vor der Explosion. Dies führte zu großer Panik und einem Ansturm auf die Rettungsboote, von denen mehrere überfüllt wurden und umschlugen. Um 22:10 Uhr ging die \"Principessa Mafalda\" schließlich unter. 314 Menschen kamen dabei ums Leben, darunter 274 Passagiere (32 Erste Klasse, 36 Zweite Klasse, 206 Dritte Klasse). Unter den Todesopfern befanden sich der argentinische Geschäftsmann und Mitbegründer von Garovaglio y Zorraquin, Francisco Garovaglio, der Deutsche Fritz-Henning von Lücken (29), der seinen Rettungsring einem jungen Mädchen überließ, sowie die 28-jährige Wilhelmina „Mimi“ Bucherer-Heeb, Schwiegertochter des Schweizer Uhrenherstellers Carl F. Bucherer, die viele wertvolle Uhren und anderen Schmuck mit sich führte. Unter den Mannschaftsmitgliedern, die den Untergang nicht überlebten, waren der Kapitän Simone Guli, der Schiffsarzt Camilo Figarelli und der Erste Ingenieur Silvio Scarabichi. Da das Schiff auf einer sehr stark frequentierten Schifffahrtsroute unterging, waren innerhalb kurzer Zeit viele Schiffe am Unglücksort, um die Überlebenden zu retten. Der Untergang der \"Principessa Mafalda\" ist mit fast sieben Mal so vielen Toten wie beim Untergang der \"Andrea Doria\" die größte Tragödie der zivilen italienischen Seefahrt. Das Wrack des Luxusdampfers liegt in etwa 1.400 Metern Tiefe und wurde bis heute nicht gefunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Principessa Mafalda war ein 1909 in Dienst gestelltes Passagierschiff der italienischen Reederei Navigazione Generale Italiana, das für den Passagier- und Postverkehr zwischen Italien und Südamerika eingesetzt wurde. Sie war das bis dahin größte zivile Schiff Italiens und blieb das Flaggschiff ihrer Reederei, bis 1923 die noch größere und modernere \"Giulio Cesare\" in Dienst gestellt wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 754237} {"src_title": "Nikoletta Lakos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Grünkronennymphe erreicht eine Körperlänge von etwa 9,5 bis 10 Zentimetern. Der schwarze Schnabel wird etwa 20 Millimeter lang. Das Männchen ist überwiegend glitzernd grün. Dies beinhaltet auch seine Krone. Der obere Teil des Flügels und Teile des Rückens sind blau schimmernd. Der untere Teil des Flügels sowie der Schwanz gehen fließend über ein dunkles Grün ins Bräunliche über. Im Gegensatz zum Männchen ist das Weibchen auf der Unterseite weiß bzw. hellgrau.", "section_level": 1}, {"title": "Habitat.", "content": "Man sieht die Grünkronennymphe vorwiegend innerhalb von feuchten Wäldern und Sekundärwald. Bei der Futtersuche kann man den Kolibri auch auf Lichtungen beobachten. Oft kann man sie auch im Dickicht der Helikonien entdecken. Am meisten sind die Nymphen in leicht bergigem Gebiet, das an Flachland grenzt, verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Bis vor kurzem galt die Grünkronennymphe (\"Thalurania fannyi\") wegen der Färbung des Oberkopfes und phylogenetischen Überlegungen als eigenständige Art. Spätere Analysen zweifeln diese Abspaltung an. Das South American Classification Committee folgt dieser Meinung und fordert weitere Forschungen zu diesem komplexen Thema. Autoren, die in der Grünkronennymphe eine eigene Art sehen, ordnen folgende Unterarten zu: Die Unterart \"fannyi\" findet man im Osten Panamas sowie dem extremen Nordwesten bis Südwesten Kolumbiens. Die Subspezies \"subtropicalis\" ist im Tal des Río Cauca sowie nahe der West- und Zentralanden Kolumbiens beheimatet. An den pazifischen Küstenhängen der Westanden im extremen Südwestens Kolumbiens bis zum Nordwesten Ecuadors trifft man auf die ssp. \"verticeps\". Die spp. \"hypochlora\" kann man in den ecuadorianischen Tiefebenen des Pazifiks beobachten.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Forschungsgeschichte.", "content": "Adolphe Delattre und Jules Bourcier beschrieben die Grünkronennymphe unter dem Namen \"Trochilus Fannyi\". Als Fundort nannte sie den Río Dagua nahe Santa Buenaventura in Kolumbien. Erst später wurde die Art der Gattung \"Thalurania\" zugeordnet, die John Gould 1848 für eine Unterart der Schwalbennymphe (\"Thalurania furcata viridipectus\") einführte. »Thalurania« leitet sich aus den griechischen Worten »thalos, « für »Kind, Nachkomme« und »ouranos, « für »Himmel« ab. Das Wort »fannyae, fannyi« ist Fanny Wilson, der Frau von Edward Wilson (1808–1880) gewidmet. »Subtropicalis« bezieht sich auf die subtropische Zone nördlich der 1.435 Meter hohen Gebirgslandschaft von Pirre in der Provinz Darién im Südosten Panamas. »Verticeps« leitet sich vom lateinischen Wort »virens« (französisch: vert) für »grün« und »-ceps, caput« für »-köpfig, Kopf« ab. »Hypochlora« hat seinen Ursprung in den griechischen Worten »hupo « für »unterhalb« und »khloros, « für »grün-gelb«.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grünkronennymphe (\"Thalurania colombica fannyae\") ist eine Unterart der Violettkronennymphe. Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das etwa 130.000 Quadratkilometer in den südamerikanischen Ländern Kolumbien, Ecuador und Peru sowie dem mittelamerikanischen Land Panama umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (\"Least Concern\") eingeschätzt.", "tgt_summary": null, "id": 2138381} {"src_title": "General Lew Wallace Study", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Musikarchäologie.", "content": "Die Musikarchäologie liefert durch die Auswertung von Funden wichtige Hinweise auf die Lebensweise der Menschen in prähistorischer Zeit. Die Stufen der menschlichen Entwicklung von der Verwendung von Stein als Werkstoff bis zur Gewinnung und Nutzung von Metallen spiegeln sich auch in den Musikinstrumenten wider. Fundzusammenhänge und – in späteren geschichtlichen Epochen – bildhafte Überlieferungen (Malereien, Plastiken, verzierte Gefäße) zeugen von verschiedenen Typen von Instrumenten und deren Verwendung. Beobachtungen in heute noch bestehenden traditionellen Kulturen können Aufschluss darüber geben, wie die prähistorischen Menschen ihre Instrumente nutzten. Zum Beispiel ist die Schamanentrommel im eurasischen Schamanismus auch heute noch eines der wichtigsten Geräte. Die Inuit leben in sehr ähnlichen klimatischen Verhältnissen wie die Jäger und Sammler des Jungpaläolithikums. Sie verfügen über eine Ausstattung von Perkussionsgeräten wie Trommeln oder Schwirrhölzer. Im Gegensatz zu Perkussionsgeräten finden heute Aerophone meist nur bei rituellen Handlungen eine Verwendung. Sie sind auch nicht als Signal oder Lockmittel bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Musik, Sprache und die Entwicklung des Menschen.", "content": "Die wissenschaftlichen Theorien über die frühesten Formen von Musikausübung korrespondieren mit denen zum frühesten Auftreten der Sprache. Für den Frühmenschen ist die Natur der Ansprechpartner. Durch die Nachahmung von Klängen und dem Bewusstwerden der Imitation beginnt der Mensch, auch sich selbst zu reflektieren. Für die Entwicklung der Urzeitsprache gilt: Je eingänglicher der Rhythmus, desto leichter fällt die Wiederholung und umso mehr stellt sich die Bedeutung heraus. Die Wahrnehmung ist als schon einmal dagewesen vorstellbar. Die frühen Schriften der griechischen Kultur sind für den musikalischen Vortrag bestimmt und enthalten wertvolle Informationen zum kulturellen und technologischen Fortschritt ihrer Zeit. Die vermehrte Verwendung von Schrift und Sprache zur Organisation und Ordnung der Gesellschaft ist im Europa der römischen Imperialzeit weitgehend bekannt. Musik ist damals und heute im sozialen Verhalten inbegriffen: vom täglichen Nahrungserwerb über Liebe und Fortpflanzung bis zum Begräbnis.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichtlicher Überblick.", "content": "Die ältesten Funde prähistorischer Musikinstrumente, aus Stein und Knochen, datieren aus der Zeit des ersten Erscheinens des anatomisch modernen Menschen in Europa vor etwa 45.000 Jahren. Da aus dieser Zeit keine Quellen in schriftlicher Form vorhanden sind, können nur die Funde selbst als Datenbasis dienen. Der Erhaltungszustand der ältesten Funde ist schlecht. Zwar sind Materialien wie Knochen oder Geweih sehr stabil, doch sind sie oft nur in Bruchstücken erhalten. Schwirrhölzer und Phalangenpfeifen scheinen bereits in Verbindung mit Neandertaler-Fundstellen (Ungarn: Tata) und aurignacien-zeitlichen Funden (Mähren: Pekárna-Höhle, Südwestdeutschland: Vogelherd-Höhle) zu stehen. Aus dem Magdalénien-Horizont stammen ein reich verziertes Schwirrholz aus Rentiergeweih (Frankreich: Höhle Roche de Birol bei Lalinde in der Dordogne) und ein Trommelschlägel aus demselben Material (Südwestdeutschland: Brillenhöhle).", "section_level": 1}, {"title": "Musikinstrumente aus Keramik und Metall.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Idiophone.", "content": "Das Musizieren in der Mittelsteinzeit Mesolithikum ist stark von der Lebensweise als Jäger und Sammler geprägt. Die Verwendung von Ton als Werkstoff in der Jungsteinzeit (Neolithikum) wirkt sich auf Bauweise und Vielfalt der Instrumente aus. Das Kulturleben der Menschen ändert sich, sowie durch bessere Formbarkeit plastische Darstellungen einfacher von der Hand gehen. Der Nachweis eines ringförmigen Trommelrahmens entstammt der Dorset-Kultur. Diese Paleo-Eskimo-Kultur der Arktis wird wesentlich früher eingestuft und ab 500 vor unserer Zeitrechnung genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Chordophone.", "content": "Eine ungefähr 15.000 Jahre alte, schwer zu interpretierende Höhlenzeichnung in der Drei-Brüder-Höhle in Frankreich zeigt möglicherweise einen Mundbogen spielenden Tänzer. Aus der La-Tène-Zeit Mitteleuropas (470 v. Chr. bis 15 n. Chr.) stammt eine Winkelharfe aus Hirschgeweih von Fritzens-Pirchboden. Am Hals befinden sich rätische Schriftzeichen. Sie endet in einem kunstvoll geschnitzten Pferdekopf. Sie mag neben dem Begleiten von Tanz (...) den Epen eines „rätische[n] Homer[s]“ (...) als Transportmittel gedient haben. Die Übereinstimmungen in der materiellen Kultur (Keramik, Baustil, Schrift und Metallhandwerk) prägen den Begriff der Fritzens-Sanzeno-Kultur in Ost-, Nord- und Südtirol.", "section_level": 2}], "src_summary": "Prähistorische Musik umfasst die aus der Urgeschichte und Frühgeschichte stammenden Fundobjekte, die mutmaßlich als Musikinstrumente und sonstige Klangerzeuger dienten, und sämtliche musikalische Ausdrucksformen der Menschheit von den ersten anatomischen Voraussetzungen (zur Stimmbildung) und technologischen Möglichkeiten (zur Produktion von Klangerzeugern) bis zum Beginn der frühen Hochkulturen, so wie sie von der Musikarchäologie mit den analytischen Methoden der Archäologie und der Musikwissenschaft rekonstruiert werden. Strittig ist die Frage, inwieweit Erkenntnisse der Musikethnologie über Kulturen, in denen den Fundobjekten ähnliche Klangwerkzeuge – in erster Linie bestimmte Flöten und Idiophone – bis heute verwendet werden, hierbei Rückschlüsse zulassen. ", "tgt_summary": null, "id": 1968557} {"src_title": "Burchard Grelle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Kleine Wasserschlauch ist eine sommergrüne, wurzellose, untergetauchte Wasserpflanze, die Wuchshöhen von 4 bis 15 Zentimetern erreicht. Neben grünen Tauchsprossen sind meist auch sehr zarte, bleiche Schlammsprossen vorhanden, mit denen die Pflanze verankert sein kann. Die Laubblätter haben zwei bis zehn Fangblasen an den ganzrandigen oder einzähnigen Zipfeln. Die Blattzipfel stehen meist zu 7 bis 22 (extrem: 2 bis 37) an den bis zu zwei Zentimeter breiten Blättern. Die Endzipfel weisen keine borstige Bewimperung auf, es ist höchstens eine Endborste vorhanden. Die meist 5 bis 15 Zentimeter langen Trauben bestehen aus 2 bis 5 (6) blassgelben Blüten, die 6 bis 9 Millimeter lang sind und sich zwischen Juni und August über die Wasseroberfläche erheben. Ihr Sporn ist ungefähr so lang wie breit und stumpf kegelförmig. Die nach unten gebogene, kreisrunde Unterlippe ist länglich und 5 bis 8 Millimeter breit. Der Gaumen der Unterlippe ist flach und verschließt den Schlund nicht vollständig. Die Winterknospen sind kahl. Die Blütezeit ist Juni bis August. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36 oder 44.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Der Kleine Wasserschlauch wächst in oligo- bis mesotrophen Gewässern wie Torfstichen, Teichbuchten, Moorschlenken und -tümpeln. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Scorpidio-Utricularietum minoris aus dem Verband der Moortümpel-Wassrschlauchgesellschaften (Sphagno-Utricularion). Die Art ist in den subarktischen und gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel verbreitet und kommt außerdem in Neuguinea vor. In Deutschland kommt sie etwas stetiger in Südbayern, zerstreut in Mittel- und Nordbayern, dem südlichen Baden-Württemberg, Sachsen, Brandenburg und Niedersachsen sowie selten in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vor und gilt als „stark gefährdet“.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutzmaßnahmen.", "content": "Obwohl sie in einigen Teilen ihres Verbreitungsgebietes gefährdet oder vom Aussterben bedroht ist, gilt die gesamte Art aufgrund ihrer weiten Verbreitung als \"Least Concern\" (gering gefährdet). Es sind keine artspezifischen Bedrohungen bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kleine Wasserschlauch (\"Utricularia minor\") ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Wasserschläuche (\"Utricularia\") innerhalb der Familie der Wasserschlauchgewächse (Lentibulariaceae). Diese Fleischfressende Pflanzenart (Karnivore) lebt untergetaucht in nährstoffarmen, moorigen Gewässern.", "tgt_summary": null, "id": 1879944} {"src_title": "Schwäbisches Reichsgrafenkollegium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn des aus Italien stammenden Einwanderers Juan Bautista Vicini, der zur Zeit des Wiederaufstiegs der Zuckerindustrie in die Dominikanische Republik kam und aufgrund seiner guten Beziehungen zu Ulises Heureaux bereits 1882 Besitzer von zwei Zuckerrohrplantagen war. 1892 war sein Vater Eigentümer der Zuckerfabrik „Angelina“ und erwarb im Jahr darauf die Konzession zur Gründung der Zuckerfabrik von Central Azuano. Dieser wirtschaftliche Erfolg führte dazu, dass Vicinis Vater ein wichtiger Kreditgeber von Diktator Lilís Heureaux war. Vicini Burgos trat nach einer weitreichenden Ausbildung durch Privatlehrer, die neben Englisch, Französisch und Italienisch auch Wirtschaftskunde unterrichteten, früh in das väterliche Unternehmen ein und wurde als dessen Erbe zu einem der Grundpfeiler der dominikanischen Volkswirtschaft, die sich auf die Zuckerindustrie gründete und dadurch erheblichen Einfluss auf die Politik hatte. Anfang des 20. Jahrhunderts war er Gründer und Förderer des Badeortes Boca Chica. Nach der Ratifizierung des Hughes-Peynado-Planes, der die Beendigung der 1916 begonnenen Besatzung durch die USA vorsah, wurde er 1922 zum Präsidenten der Dominikanischen Republik gewählt und trat dieses Amt am 6. Oktober 1922 als Nachfolger von US-Gouverneur Samuel Robison an. Am folgenden ernannte er sein Kabinett, das aus Außenminister Angel Morales, Innenminister José del Carmen Ariza, Justiz- und Unterrichtsminister Cayetano Armando Rodríguez, Bau- und Kommunikationsminister Eladio Sánchez, Gesundheits- und Wohlfahrtsminister Manuel Sanabia sowie Landwirtschafts- und Immigrationsminister Pedro Pérez bestand und einen weiteren Schritt zur Beendigung der US-amerikanischen Okkupation darstellte. Bei seinem Amtseid am 21. Oktober 1921 drückte er seine Hoffnung Seine Regierung war trotz ihrer eigenen Bemühungen eingeengt durch die Abmachungen des Hughes-Peynado-Planes und damit ununterbrochen dem Druck der noch im Land befindlichen US-Truppen ausgesetzt. Trotzdem ließ er eine der bis dahin fairsten Präsidentschaftswahlen durchführen, aus denen am 15. März 1924 Horacio Vásquez als klarer Sieger von Francisco J. Peynado hervorging. Nach der Amtsübergabe an Vásquez am 12. Juli 1924 zog er sich vollständig aus der Politik zurück und widmete sich wieder seinem Unternehmen. Bei seinem Tode hinterließ er seinen Erben eines der größten Zuckerindustrieimperien des Landes. Sein Halbbruder Felipe Augusto Vicini Perdomo war mit einer Urenkelin des früheren Gegenpräsidenten José María Cabral verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juan Bautista Vicini Burgos (* 19. Juli 1871 in Santo Domingo; † 25. Mai 1935) war ein dominikanischer Politiker und Präsident der Dominikanischen Republik.", "tgt_summary": null, "id": 2169367} {"src_title": "Rennrodel-Weltmeisterschaften 1955", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Basarow, der Sohn eines Arztes, absolvierte 1892 das Gymnasium in seiner Heimatstadt. Von 1892 bis 1897 studierte er an der Physikalisch-Mathematischen Fakultät der Moskauer Universität. Im Jahr 1900 studierte er zwei Semester in Berlin. Ab 1895 war er ein aktiver Anhänger der marxistischen sozialdemokratischen Bewegung. Trotz sich häufender Konflikte arbeitete er in den Jahren von 1901 bis 1907 für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands und ab 1904 für ihre bolschewistische Fraktion. Von 1902 bis 1905 wurde er das erste Mal verbannt, in die Stadt Atschinsk im Gouvernement Jenisseisk. Danach hielt er sich in Westeuropa auf, nach der Rückkehr nach Russland und erneuter Verhaftung von 1911 bis 1914 in Verbannung bei Astrachan. Nach der Februarrevolution 1917 näherte sich Basarow den Menschewiki an. Die Oktoberrevolution von 1917 lehnte er ab und verließ die bolschewistische Partei. Zwischen 1905 und 1911 erschienen seine wichtigsten Werke, wie \"Der anarchische Kommunismus und Marxismus\", \"Die autoritäre Metaphysik und die autonome Persönlichkeit\", \"Mystik und Realismus unserer Zeit\", sowie das gegen Lenins \"Materialismus und Empiriokritizismus\" gerichtete Werk \"An zwei Fronten\". In den Jahren von 1914 bis 1918 arbeitete er für die Zeitung \"Iswestija\" („Nachrichten“), sowie \"Sowremennik\" („Zeitgenosse“) und \"Nowaja schisn\" („Neues Leben“). Während des russischen Bürgerkrieges hielt sich Basarow in Charkow auf, wo er für die menschewistische Zeitschrift \"Mysl\" („Der Gedanke“) arbeitete und mit Kritik an der Sowjetmacht in Erscheinung trat. 1920 war er in Jalta Herausgeber der Zeitung \"Nasch Put\" („Unser Weg“). Nach dem Sieg der Bolschewiki gab er seine politische Tätigkeit auf und fand sich mit dem neuen System ab. 1921 arbeitete er an der Kommunistischen Akademie Moskau. Von 1922 bis 1933 war er Wirtschaftsfunktionär und im Staatlichen Planungskomitee „Gosplan“ beschäftigt. Zur selben Zeit war er Redaktionsmitglied bei den Zeitschriften \"Planowoje chosjaistwo\" („Planwirtschaft“) und \"Ekonomitscheskoje obosrenije\" („Ökonomische Umschau“). Wegen angeblicher Aktivität in „konterrevolutionären Organisationen“, die zu Schädlingstätigkeiten in der Volkswirtschaft führten, wurde Basarow 1930 von der politischen Polizei (GPU) verhaftet und zu fünf Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Nach eineinhalb Jahren Haft in Jaroslawl wurde er nach Saratow verbannt, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsinstitutes für Ökonomie arbeitete. Ab 1935 lebte er wieder in Moskau, wo er für verschiedene Verlage philosophische Texte und Belletristik übersetzte. 1939 verstarb Basarow.", "section_level": 1}, {"title": "Quelle.", "content": "Maja Soboleva: \"Aleksandr Bogdanov und der philosophische Diskurs in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts.\" Georg Olms, Hildesheim 2007, S. 251", "section_level": 1}], "src_summary": "Wladimir Alexandrowitsch Basarow (, Pseudonym von \"Wladimir Alexandrowitsch Rudnew,\" ; * in Tula; † 16. September 1939 in Moskau) war ein russischer Philosoph und Publizist.", "tgt_summary": null, "id": 323344} {"src_title": "Pronar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Paul Blake war bei Geburt blind, durch eine Operation im Alter von acht Jahren wurde sein Augenlicht auf einem Auge teilweise hergestellt. Bereits im Alter von drei Jahren begann er zu singen. Seine Familie und Freunde ermutigten ihn dabei, da er eine gute Stimme hatte. Im Jahr 1976 befand sich Frankie Paul auf der \"Salvation Army School for the blind\", als eines Morgens die Lehrer erklärten, heute komme ein besonderer Gast zu Besuch. Bei diesem Gast handelte es sich um Stevie Wonder, eines der Idole von Frankie Paul. Der Besuch von Stevie Wonder war nach Aussage von Frankie Paul „einer der inspirierenden Momente meines Lebens“. Der nächste große Moment im Leben des Künstlers kam ein Jahr nach Verlassen der Schule. Er sang auf der Straße und finanzierte sich so seinen Lebensunterhalt, als ihn ein Mann namens Stucko einlud, sich am nächsten Tag mit ihm zu treffen. Er nahm ihn mit zu \"High Times Music\" und so wurden 1980 Frankie Pauls erste Studioaufnahmen \"African Princess\", \"Babylon Man\" und \"Give The Youth A Chance\" aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war Frankie Paul gerade 15 Jahre alt. Im Jahr 1983 erschien er auf zwei Alben der Channel One Showdown Serie, unter anderem mit Sugar Minott und Little John. Darunter war der von Junjo Lawes produzierte Titel \"Worries in the Dance\", mit dem Frankie Paul sich in Richtung Dancehall orientierte und mit dem er seinen ersten größeren Hit landete. Lawes produzierte 1984 auch \"Pass the Tu-Sheng-Peng\", mit dem Frankie Paul endgültig zu einem Star in Jamaika wurde. In der Folge brachte Frankie Paul neben zahlreichen Hit-Singles einige herausragende Alben heraus, wie die von George Phang produzierten \"Tidal Wave\" (1985) und \"Alesha\" (1987) und das mit Produzent Philip „Fatis“ Burrell herausgebrachte Album \"Warning\" (1987). Seit diesen ersten musikalischen Höhepunkten Mitte der 1980er Jahre arbeitete Frankie Paul kontinuierlich an neuen Alben. Er war einer der meistgeliebten und populärsten Dancehall-Reggae-Musiker. Frankie Pauls Sound ist eingängig, der schmeichelnde Gesang seiner unverkennbaren Stimme besitzt hohen Wiedererkennungswert. Er beherrschte auch Schlagzeug, Drums, Klavier und diverse Saiteninstrumente. Er hatte im Laufe seiner Karriere schon für zahlreiche Produzenten und Studios in Jamaika gearbeitet und war dafür bekannt, einige Alben pro Jahr aufzunehmen. Ein Großteil seiner neueren Alben enthielt Covers von Reggae-Klassikern und amerikanischem R&B-Material. Insgesamt veröffentlichte er mehr als 48 Alben. Zu seinen bemerkenswerten Arbeiten gehören die populären Songs \"Sara\" und \"Worries in the Dance\". Frankie Paul war Vater von zwölf Kindern, von denen sieben adoptiert waren. Er bekannte sich dazu, in den 1980er Jahren Drogen genommen zu haben, erklärte aber, seit 1988 clean zu sein. Frankie Paul lebte abwechselnd in London, New York City und Serekunda-Dippa Kunda. Nachdem er schwer nierenkrank wurde und eine Dialyse benötigte, bat er 2017 seine Fans um Spenden für seine hohen Arztrechnungen. Er starb jedoch bereits kurz darauf am 18. Mai 2017.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frankie Paul (eigentlich \"Paul Blake\"; * 19. Oktober 1965 in Kingston, Jamaika; † 18. Mai 2017 ebenda) war ein jamaikanischer Dancehall-Musiker.", "tgt_summary": null, "id": 833865} {"src_title": "Kei Besar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebensweg.", "content": "Charles Willoughby behauptete, als Sohn von Adolf Karl Tscheppe-Weidenbach, Sohn eines Freiherrn T. Tscheppe-Weidenbach aus Baden und Emma geb. Willoughby aus Baltimore in Heidelberg geboren zu sein. Im Heidelberger Personenstandsregister ist für den 8. März 1892 jedoch die Geburt eines Adolf August Weidenbach, Sohn des Seilers August Weidenbach und der Emma geb. Langhäuser, eingetragen. Das \"Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen\" verzeichnet einen General Erich Tülff von Tschepe und Weidenbach, (mit einem „p“), der jedoch das Freiherrnprädikat erst 1913 erhielt. Dieser hatte fünf Kinder, von denen keines 1892 geboren war.", "section_level": 1}, {"title": "Soldat.", "content": "18-jährig wanderte er 1910 in die USA aus, wo er den (behaupteten) Familiennamen seiner Mutter \"Willoughby\" annahm. Im selben Jahr trat er in die amerikanische Armee als einfacher Soldat ein. Vergleichsweise schnell wurde er innerhalb der \"Fifth Infantry\" zum Sergeanten befördert. Willoughby behielt zeitlebens einen deutschen Akzent. 1913 erfolgte sein Eintritt in das Gettysburg College direkt als \"senior\", von dem er im folgenden Jahr als Bachelor of Arts graduiert wurde. Daraufhin wurde er Leutnant in der Reserve beim \"Officer’s Volunteer Corps.\" Dann unterrichtete er an der privaten \"Howe School\" in Indiana und am \"Racine College\" in Wisconsin.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Willoughby wurde am 27. November 1916 Offizier der regulären Armee, unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberleutnant. Als Mitglied der American Expeditionary Forces gelangte er im Juni 1917 nach Frankreich, wo er am 30. Juni zum Hauptmann befördert wurde. Zunächst diente er in der I. Division der 16th Infantry, dann meldete er sich zur Fliegertruppe. Nach einer Ausbildung zum Piloten durch französische Lehrer wurde er Assistent von Major Carl Spaatz, der zu dieser Zeit das \"Aviation Training Center\" in Issoudun leitete. Willoughby übernahm die Leitung der \"Aviation Branch School\" in Chateroux bis Mai 1918. Er wurde dann nach Washington zurückgeschickt, wo er den ersten Luftpostdienst, den \"Aerial Mail Service\", mit aufbauen sollte. Im Dezember 1918 ließ er sich zur Infanterie zurückversetzen, wo er zunächst in Ft. Benning (Georgia) eingesetzt wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "Nach dem Krieg wurde er 1919 zur 24th Infantry in New Mexico versetzt. Nach zwei Jahren erfolgte im Februar 1921 seine Versetzung nach San Juan (Puerto Rico) bis Mai 1923. Dort wurde er erstmals auch im Bereich des militärischen Geheimdienstes eingesetzt. Während eines Besuchs in Marokko im Frühstadium des Rif-Krieges lernte er Franco kennen und schätzen, als dieser Kommandeur des ersten Bataillons der im Aufbau befindlichen spanischen Fremdenlegion war. Es folgten ab Juli 1923 Posten in Venezuela, Kolumbien und als Militärattaché in Ecuador. Willoughby war zu dieser Zeit, und blieb für den Rest seines Lebens, ein Verehrer Mussolinis und seiner Ideen. Ab Mai 1927 war er wieder bei der Infanterie in Fort D.A. Russell. Nach seiner permanenten Beförderung zum Major am 6. Juni 1928 besuchte Willoughby ab 1929 die Kommandeursschulen \"Infantry School\" und \"Command and General Staff College\" (Ft. Leavenworth). Nach 1931 war er dort auch Ausbilder. Ab 1935 besuchte er das \"US Army War College\" (Washington, D.C.), das er im Juni 1936 abschloss. Seine Beförderung zum Oberstleutnant erfolgte im selben Jahr, die zum Oberst (\"temporary\") folgte schon am 1. Juni 1938. Zunächst war er Ausbilder an der Infantry School, dann in New York an der Herausgabe des \"Military Dictionary\" und mehrerer Wörterbücher beteiligt.", "section_level": 3}, {"title": "Mit MacArthur.", "content": "Ab Juni 1940 wurde Willoughby, auch aufgrund seiner guten Spanischkenntnisse, zum \"Headquarters, Philippine Department\", Manila als G-4 (Logistik) \"Assistant Chief of Staff\" abkommandiert. Dort freundete er sich schnell mit dem Kommandanten Douglas MacArthur an. Als unter diesem 1941 das neue \"United States Far Eastern Command\" geschaffen wurde, nahm er Willoughby als \"Assistant Chief of Staff for Intelligence\" mit. Er entkam von Corregidor nach der japanischen Invasion der Philippinen mit MacArthur nach Australien. Am 19. April 1942 gab MacArthur die Ernennung von Colonel Charles A. Willoughby zum G-2, \"Assistant Chief of Staff for Intelligence\", des GHQ, Southwest Pacific Area (SWPA) bekannt. Dazu erfolgte seine Beförderung zum Brigadegeneral (temporär) am 20. Juni 1942. Für Willoughby stellte sich das Problem, dass er einen nachrichtendienstlichen Apparat erst aufbauen musste, was aber gelang. Auf den besetzten Philippinen sollte das \"Allied Intelligence Bureau\" (AIB) Untergrund- und Propagandaarbeit leisten. Ab September half die \"Allied Translator and Interpreter Section\" (ATIS) und das \"Central Bureau\", zuständig für Funk- und Postüberwachung, der Kriegsplanung. Die \"Order of Battle Section\" suchte die Stellungen japanischer Einheiten zu ermitteln. Willoughby erwies sich als Organisationstalent, lag jedoch mit seinen Einschätzungen japanischer Intentionen und Truppenstärken öfter falsch. Seine Versuche, die Fehler später totzuschweigen, lassen auf eine narzisstische Persönlichkeit ohne Fähigkeit zu Selbstkritik schließen. Er wurde von Mitarbeitern als arrogant, auffahrend und paranoid beschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Japan.", "content": "Nach der Kapitulation Japans blieb Willoughby in seiner G-2-Stellung unter MacArthur, der jetzt Supreme Commander for the Allied Powers war. Seine Aufgaben lagen nun jedoch mehr im Bereich der Gegenspionage, wofür er schlecht ausgebildet war. Er stützte sich daher wesentlich auf das 441st Counter Intelligence Corps (\"CIC\"). Als kommunistische Agenten wurden der kanadische Gesandte Herbert Norman, Igor Gouzenko und Agnes Smedley, Mitglied des Rings von Richard Sorge, aufgedeckt. Er betrieb eine sehr eingeschränkte Pressepolitik, wobei versucht wurde, die kommunistische Gefahr hervorzuheben und sämtliche Tatsachen, die MacArthur in schlechtes Licht rücken konnten, zu unterdrücken. Nach dem „Red Purge“ 1947 befand er sich damit sicherlich im Rahmen offizieller Politik. MacArthur war sich der politischen Einstellung bewusst, er nannte Willoughby „my pet fascist“. Die unter den Bestimmungen des \"Japanese Imperial Government Disclosure Act\" 1999 ausgewerteten Archivalien haben gezeigt, dass Willoughby dafür sorgte, dass Angehörige der notorischen Einheit 731 unter Ishii Shirō und Konsorten nicht als Kriegsverbrecher verfolgt wurden, sondern für ihre Informationen, die auch heute noch der teilweisen Geheimhaltung unterliegen, bezahlt wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Koreakrieg.", "content": "Das von Willoughby geschaffene \"Korean Liaison Office\" war nur eine der zahlreichen nachrichtendienstlichen Organe in Südkorea, produzierte jedoch fast 1200 Berichte bis Juni 1950. Wie die CIA schätzte er zunächst die chinesischen Invasionspläne falsch ein, änderte jedoch seine Ansichten ab Anfang November. Als MacArthur 1951 von Präsident Harry S. Truman entlassen wurde, schied Willoughby, der von der Presse zu Unrecht als Verantwortlicher für einige Niederlagen angegriffen worden war, nach vierzig Dienstjahren im Rang eines Generalmajors aus der Armee aus.", "section_level": 3}, {"title": "Ruhestand.", "content": "Am 9. August 1951 sagte er vor einem Senatsuntersuchungsausschuss zum \"Institute of Pacific Relations\" aus und wurde am 22. August desselben Jahres vor den Sorge-Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses geladen. Bald nach seiner Pensionierung begab sich Willoughby nach Spanien, wo er dem faschistischen Regime General Francos als „Berater“ in Geheimdienstfragen diente. Willoughby war bereits seit den 1920ern ein Bewunderer Francos, den er den „zweitgrößten General der Welt“ (nach MacArthur) genannt haben soll. Als Lobbyist forderte er vom amerikanischen Kongress 1952 100 Millionen US-Dollar für Franco. Im Mai 1958 nahm er zur Atomkriegsdiskussion Stellung, wobei er die Ansicht vertrat, der Abwurf der Atombomben auf Japan 1945 sei nicht erforderlich gewesen, auch mit konventionellen Waffen wäre der Sieg erreicht worden. In seinen späteren Jahren gab er das Magazin \"Foreign Intelligence Digest\" heraus. In dem vom texanischen Ölmillionär H. L. Hunt finanzierten rechtsradikalen \"International Committee for the Defence of Christian Culture\" mit Verbindungen zu anti-kommunistischen Organisationen war er ebenfalls führend tätig. 1968 zog Willoughby mit seiner Frau nach Naples in Florida, wo er 1972 starb.", "section_level": 2}, {"title": "Schriften.", "content": "als (Mit-)Herausgeber: Artikel:", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Archivalien:", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Andrew Willoughby (* 8. März 1892 in Heidelberg; † 25. Oktober 1972 in Naples, Florida) war ein US-amerikanischer Generalmajor, der während der Besetzung Japans und während des Koreakriegs Geheimdienstchef für den Supreme Commander for the Allied Powers (SCAP) General Douglas MacArthur war. Er verbarg seine faschistischen Ansichten nicht. In Japan warb er etliche Kriegsverbrecher für die Dienste der USA an und entzog sie so der Strafverfolgung. Nach seiner Pensionierung war er als Lobbyist und Berater für General Francisco Franco tätig.", "tgt_summary": null, "id": 1948771} {"src_title": "Quellhalden-Goldeule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemein.", "content": "Die Abschnitte der Bohrer können in \"Kopf, Hals,\" und \"Schaft\" unterteilt werden, wobei der Kopf das \"Arbeitsteil\" darstellt und der Schaft der Befestigung im Antrieb dient. Wichtige Merkmale für die Qualität der Bohrer sind Schärfe, Materialhärte und Rundlaufgenauigkeit. Ebenso wichtig ist die Formgenauigkeit der Instrumente, falls sie in Folge eingesetzt werden. Die Bohrer werden mit Farbmarkierungen gekennzeichnet, die jeweils Auskunft über die Diamantkörnung bzw. die Verzahnungseigenschaften gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendete Materialien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stahl.", "content": "Stahlinstrumente bestehen aus einer Wolfram-Vanadium-Legierung (ISO-Nummer: 310) oder rostfreiem Stahl (ISO-Nummer: 330) und werden aus einem Stück gefertigt. Sie sind in neuem Zustand besonders scharf, büßen diese Schärfe aber vergleichsweise schnell ein. Sie sind in erster Linie für die Bearbeitung von Dentin geeignet, also zum Exkavieren (Ausbohren) der kariösen Defekte. Auch Fräsen zur Bearbeitung von Gips und Kunststoffen bestehen aus Stahl, ebenso Knochenfräsen (z. B. Lindemannfräsen). Heute werden Stahlinstrumente (rostfrei) fast ausschließlich in der Oralchirurgie, bzw. Implantologie verwendet. In den Behandlungsbereichen Füllungstherapie und Kronen- und Brückenversorgungen werden eher Diamant- und Hartmetallinstrumente benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Hartmetall.", "content": "Hartmetallbohrer (ISO-Nummer: 500) bestehen aus hochverdichtetem Feinkorn-Hartmetall. Sie sind härter als Stahlbohrer und haben somit eine höhere Lebensdauer, ohne wesentlich an Schärfe zu verlieren. Sie sind zu denselben Zwecken wie die Stahlbohrer einsetzbar, wegen ihrer Härte aber auch geeignet, Metallfüllungen (Amalgamfüllungen) oder Metallkronen und -Brücken zu entfernen. Nachteil: Sie sind spröder als Stahlbohrer, was eine erhöhte Bruchgefahr bedeutet. Stahl- oder Hartmetallinstrumente mit einer feinen Verzahnung werden als Finierer bezeichnet und zur Glättung verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Diamant.", "content": "Diamantierte Instrumente (Diamant – ISO-Nummer: 806; Sinterdiamant – ISO-Nummer: 807) haben einen Kern aus rostfreiem Stahl, der per Galvanotechnik mit Diamantkörnern belegt ist, wobei unterschiedliche Körnungen zur Verfügung stehen. Die Klassifizierung und Farbkennzeichnung der Korngrößen ist in DIN EN ISO 7711-3 festgelegt. Sie werden in erster Linie zur Bearbeitung des Zahnschmelzes, also bei der Präparation der Zähne zur Versorgung mit Zahnkronen und der Füllungskavitäten, eingesetzt. Sie stehen fast ausschließlich mit FG-Schaft (Friction Grip) (siehe unten) zur Verfügung und sind besonders für zahnärztliche Turbinen und spezielle (schnelllaufende) Winkelstückköpfe geeignet.", "section_level": 2}, {"title": "Keramische Schleifkörper.", "content": "Keramische Schleifkörper haben ebenfalls einen Kern aus gehärtetem Stahl. Mittels eines Bindemittels ist dieser mit Körnern aus Edelkorund (ISO-Nummer: 625) oder Siliciumcarbid (ISO-Nummer: 655) bestückt. Sie dienen nur in Ausnahmefällen der Bearbeitung der Zahnhartsubstanzen, sondern der Bearbeitung von Metallen, z. B. der Füllungs- oder Zahnersatzkorrektur.", "section_level": 2}, {"title": "Elastische Polierer.", "content": "Bei elastischen Polierern (auch \"Gummipolierer\" genannt) sind Feinstschleif- und Poliermittel mit einem Bindemittel aus Polysiloxan und Kautschuk auf einem Schaft aus rostfreiem Stahl montiert. Mit ihrem Feinschliff sind sie geeignet, die Oberfläche von Kunststoffen, Keramik, Edelmetallen, Modellguss, Titan, Füllungsmaterialien, aber auch der natürlichen Zähne zu polieren.", "section_level": 2}, {"title": "Schäfte.", "content": "Die Schaftarten sind nach DIN EN ISO 6360-1 klassifiziert. Die Norm beschreibt die Schäfte mit einem dreistelligen Code (XXX), wobei die ersten beiden Ziffern die Art und den Durchmesser des verwendeten Schaftes beschreiben: 10 = Handstückschaft ø 2,35 mm; 20 = Winkelstückschaft ø 2,35 mm; 31 = FG- Schaft ø 1,60 mm. Die dritte Stelle des Codes beschreibt das qualitative Längenverhältnis gleicher Schafttypen zueinander: 2 = sehr kurz, 3 = kurz, 4 = normal, 5 = lang, 6 = extra lang Beispiel: Ein Winkelstückschaft mit normaler Länge wird nach DIN EN ISO 6360-1 mit „204“ benannt. Längere Instrumentenschäfte können 205 oder 206 sein.", "section_level": 1}, {"title": "FG-Schaft.", "content": "Die Bezeichnung \"FG-Schaft\" kommt aus dem Englischen: \"Friction Grip\" („Haftreibung“). Der FG-Schaft ist glatt und hat einen genormten Durchmesser von 1,6 mm. FG-Schäfte passen in zahnärztliche Turbinen und spezielle (schnelllaufende) Winkelstückköpfe. Die Instrumente (hier Beispiel Rundbohrer) können eine unterschiedliche Gesamtlänge haben: von kurz (16 mm) über normal und lang bis extra lang (25 mm).", "section_level": 2}, {"title": "Winkelstück-Schaft (RA).", "content": "Der Winkelstück-Schaft wird auch als RA-Schaft bezeichnet (aus dem Englischen: \"Right Angle\"). Er wird normalerweise im Winkelstückkopf manuell verriegelt und hat daher eine Kerbe am Schaftende. RA-Schäfte haben einen Durchmesser von 2,35 mm und eine Gesamtlänge zwischen 22 mm und 34 mm. Die Gesamtlänge der Instrumente wird von der Arbeitsteillänge beeinflusst, d. h. ein Winkelstückinstrument mit Schafttyp 204 kann mit längerem Arbeitsteil auch eine größere Gesamtlänge haben als der entsprechende Rundbohrer.", "section_level": 2}, {"title": "Handstück-Schaft (HP und HPT).", "content": "Handstückschäfte (HP = \"Hand Piece\") haben ebenfalls einen Durchmesser von 2,35 mm und sind zwischen 34 mm und 70 mm lang. Sie haben keine Kerbe, die Befestigung erfolgt durch ein Spannfutter im Handstück. Für Zahntechnik-Handstücke gibt es außerdem dicke Schäfte (HPT = \"Hand Piece Thick\") mit einem Durchmesser von 3,0 mm und einer Länge von 34 mm und 44,5 mm.", "section_level": 2}, {"title": "Form des Arbeitsteils, Anwendungsgebiete und Drehzahlen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stahl und Hartmetall.", "content": "Nahezu alle Instrumentenformen stehen in unterschiedlichen Größen zur Verfügung, die nach ISO 2157 klassifiziert sind. Eines der meisteingesetzten und vielseitigsten Instrumente ist der Rundbohrer, der auch als Rosenbohrer bezeichnet wird. Dieser sowie der Radbohrer, der umgekehrte Kegel, die Fissurenbohrer und weitere hier nicht abgebildete Stahl- oder Hartmetallbohrer werden zum Exkavieren (Entfernen oder „Ausbohren“ kariöser Zahnhartsubstanzen) eingesetzt, wobei \"Radbohrer\" und \"umgekehrte Kegel\" insbesondere dazu dienen, Unterschnitte zur Verankerung plastischen Füllungsmaterials zu präparieren. Aber auch Metalle und Kunststoffe können damit bearbeitet werden. Finierer werden zur Glättung der Oberfläche, chirurgische Instrumente (z. B. Fräser nach Lindemann) zur Bearbeitung von Knochen und Gips- und Kunststofffräsen zur Ausarbeitung von Modellen und Prothesen eingesetzt. Die abgebildeten Instrumente sollten bei einer Drehzahl zwischen 5.000 min (Umdrehungen/Minute) und 40.000 min eingesetzt werden. Vor dem Einsetzen von Zahnimplantaten werden Spezialinstrumente benutzt, die zum verwendeten Implantatsystem gehören. Diese speziell auf den Durchmesser und die Länge der Implantate abgestimmten Bohrer werden bei sehr geringer Drehzahl (ca. 2.000 min) eingesetzt, um das Implantatlager im Knochen vorzubereiten. Diese Instrumente haben zum Teil eine sogenannte Innenkühlung, bei der durch einen kleinen Kanal durch den Schaft physiologische Kochsalzlösung direkt an die Arbeitsspitze geführt wird, um Knochenspäne oder Gewebereste herauszuspülen und eine Überhitzung und damit Schädigung des Knochens (Thermonekrose) zu vermeiden.", "section_level": 2}, {"title": "Diamanten.", "content": "Diamanten sind dazu geeignet, auch den sehr harten Zahnschmelz zu bearbeiten. Sie dienen deshalb vor allem der Präparation von Füllungskavitäten und Zähnen zur Aufnahme von Kronen. Es sind Diamanten unterschiedlicher Körnung auf dem Markt. Damit kann z. B. ein Zahnstumpf vor der Abformung geglättet werden können. Viele Hersteller markieren die Körnung mit Farbringen. Die Bearbeitung von Metallen mit Diamanten ist nicht angeraten, weil diese dann „verschmieren“, an Schärfe verlieren und schnell unbrauchbar werden. Bei kleineren Diamanten kann die volle Drehzahl zahnärztlicher Turbinen von bis zu 400.000 min ausgenutzt werden. Bei Diamanten mit größerem Durchmesser muss die Drehzahl reduziert werden, weil die enormen Fliehkräfte andernfalls zum Bruch des Instrumentes führen können. Bei diesen hohen Drehzahlen ist eine Kühlung mit Wasser (Spray) unbedingt erforderlich, weil punktuell sehr hohe Temperaturen entstehen, die den Zahn schädigen würden.", "section_level": 2}, {"title": "Keramische Schleifkörper.", "content": "Keramische Schleifkörper (auch \"Steine\" genannt) werden verwendet, um Werkstücke (besonders Modellgussprothesen und andere (Edel-)Metallarbeiten) auszuarbeiten und zu glätten. Sie stehen in unterschiedlicher Körnung zur Verfügung, die durch ihre Farbgebung zu erkennen ist. Auch natürliche Zähne und Zahnersatz lassen sich mit keramischen Schleifkörper gut bearbeiten, um z. B. die Okklusion zu korrigieren. Die optimale Drehzahl liegt je nach dem zu bearbeitendem Material zwischen 20.000 min und 50.000 min.", "section_level": 2}, {"title": "Elastische Polierer.", "content": "Elastische Polierer (auch \"Gummipolierer\" genannt) werden als letzter Schritt bei der Ausarbeitung vor der Hochglanzpolitur mit Polierpaste eingesetzt. Das Werkstück kann dabei sehr heiß werden. Ihre optimale Wirkung erzielen sie je nach Körnung und Werkstück bei einer Drehzahl zwischen 5.000 min und 20.000 min.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Formen.", "content": "Es gibt eine Fülle weiterer Formen für jedweden Zweck zahnärztlichen und zahntechnischen Arbeitens: Scheibenförmig, knospenförmig, birnenförmig, linsenförmig, flammenförmig, kelchförmig etc. Auch Mandrelle als Träger für (diamantierte) Trennscheiben und Schmirgelpapierträger sowie Filzkegel, Ziegenhaarbürsten und Leinenschwabbeln als Träger für Bimspulver und Polierpasten stehen zur Verfügung.", "section_level": 2}, {"title": "Wurzelkanalinstrumente.", "content": "Neben den Handinstrumenten stehen für Wurzelkanalbehandlungen auch maschinell betriebene rotierende Instrumente zur Verfügung: Giro-files, Hedstroemfeilen, Reibahlen, vor allem aber Wurzelfüller (Lentulo, benannt nach \"Henri Lentulo\"). Auch diese Instrumente, die zum Teil mit Spezialwinkelstücken betrieben werden müssen, sind in vielen (durch Farbringe gekennzeichneten) Stärken und unterschiedlichen Längen verfügbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rotierende zahnärztliche Instrumente (im Folgenden kurz auch Bohrer genannt) sind unterschiedlich gestaltete und bestückte Ansätze, die durch das ISO-Nummern-System (ISO 6360) gekennzeichnet werden und in zahnärztliche Winkel- bzw. Handstücke oder Turbinen eingespannt werden – den Bohrern bei einer Bohrmaschine vergleichbar. Die Handstück-Bohrer passen auch in die in der Zahntechnik gebräuchlichen Technik-Handstücke. ", "tgt_summary": null, "id": 660123} {"src_title": "Enos T. Throop", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bau der Strecke.", "content": "1883 begann der Bau der Strecke in Kapspur. Auftraggeber war die Südaustralische Eisenbahn. Das Gebiet des heutigen Northern Territory gehörte damals zu Südaustralien. Auftragnehmer war die Firma \"Charles und Edwin Millar\" aus Melbourne. Die Arbeiten wurden unter anderem von nahezu 3000 „Kulis“ aus China und Indien durchgeführt. Am 1. Juni 1888 konnte der Abschnitt bis Adelaide River, einer Relais-Station der Transaustralischen Telegrafenleitung, eröffnet werden, nachdem der gleichnamige Fluss mit einer großen Stahlbrücke überspannt worden war, vier Monate später die gesamte Strecke bis Pine Creek. Fernziel war damals nicht nur, das Hinterland von Darwin zu erschließen, sondern auch eine \"Zentralaustralische Eisenbahn\" mit einem Anschluss an das südaustralische Eisenbahnnetz zu schaffen. Als das Northern Territory 1908 in die Zuständigkeit des Australischen Bundes überging, wurde dieser ab 1911 auch Eigentümer der Bahn. Sie unterstand nun der Verwaltung des Northern Territory und wurde in \"Northern Territory Railway\" umbenannt. Sowohl im südaustralischen \"Northern Territory Surrender Act\" von 1908 als auch im \"Northern Territory Acceptance Act\" von 1910 wurde der Bau der Strecke gesetzlich verankert. 1914 wurde mit dem Weiterbau begonnen, 1917 wurde die Strecke bis zum provisorischen Bahnhof Emungalan am Nordufer des Katherine Rivers fertiggestellt, während das Stadtzentrum von Katherine am Südufer liegt. 1918 kam die Bahn in die Zuständigkeit der Commonwealth Railways. Mit dem 1923 erlassenen \"Northern Territory Railway Extension Act\" wurde der Weiterbau bis Daly Waters beschlossen. Die Brücke über den Kathrine River wurde erst 1926 errichtet. Seit 1926 hieß die Bahn \"North Australia Railway\" (NAR). Es folgten zwei weitere Bauabschnitte: 1928 wurde Mataranka erreicht, 1929 Birdum. Dort blieb das Projekt – wie sich herausstellte: endgültig – stecken, Daly Waters wurde nie erreicht. Der Lückenschluss nach Südaustralien gelang dieser Schmalspurbahn nie. Das lag zum einen an dem relativ geringen wirtschaftlichen Aufkommen des Gebietes, der geringen Bevölkerungszahl und den dazu verhältnismäßig weiten Entfernungen, die zu überbrücken waren. Zum anderen lag es an der Weltwirtschaftskrise und fehlenden finanziellen Mitteln. Während der Versuch einer Nord-Süd-Querung des Kontinents mit einer Eisenbahn für die Südstrecke, die Great Northern Railway, immerhin bis in eine Ortschaft, Alice Springs, führte, endete die Nordstrecke in Birdum im Niemandsland zwischen Mataranka und Daly Waters. Vorschläge, die Strecke stattdessen nach Camooweal weiterzubauen, wurden von der Regierung – ebenfalls mit Verweis auf die Kassenlage – abgelehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bis zum Zweiten Weltkrieg.", "content": "Der Betrieb der \"Palmerston & Pine Creek Railway\" sah zunächst ein tägliches Zugpaar vor. Dies wurde später zeitweise auf drei Zugpaare pro Woche zurückgenommen. Bei der Fahrt jeder Richtung wurde in Adelaide River eine Pause eingelegt, um den Fahrgästen Gelegenheit zu geben, in der dortigen Bahnhofsgastronomie das Lunch einzunehmen. Jeannie Gunn beschreibt im zweiten Kapitel ihres Werkes \"We of the Never Never\" eine Fahrt mit der Bahn im Jahr 1902: In einem GmP, als dessen letzter Wagen der einzige Reisezugwagen des Zuges hängt, dauert die Fahrt von Darwin nach Pine Creek einen ganzen Tag. Zu der Fahrt bemerkt sie: [...] \"extracting a maximum of pleasure from a minimum rate of speed\" [...] (das größtmögliche Vergnügen aus der geringstmöglichen Geschwindigkeit ziehen).", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Während des Zweiten Weltkriegs war die Bahn von einiger strategischer Bedeutung, da sie das Hauptverkehrsmittel im Hinterland von Darwin war, das zusammen mit benachbarten militärischen Zielen von Japan angegriffen wurde. Entlang der Bahn entstanden, da eine Invasion der Japaner zu befürchten war, zahlreiche militärische Versorgungs- und Nachschubeinrichtungen, sowie Lazarette. Die Zugfrequenz vervielfachte sich auf bis zu 147 Züge die Woche in Spitzenzeiten. Die Australische Armee übernahm die Kontrolle über den Betrieb auf der Bahnstrecke und begann sie so auszubauen, dass sie der exorbitant gestiegenen Belastung gerecht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg zeigte sich, dass die Lage des Endbahnhofs Birdum logistisch nicht tragbar war. Birdum lag westlich des Birdum Creek. Sowohl der Stuart Highway als auch die Telegraphenleitung verliefen aber am Ostufer des Flusses. Dessen Querung mittels einer Furt stellte, vor allem während der Regenzeit, ein Problem dar, das als Provisorium tolerierbar war, bei erhöhtem Verkehrsaufkommen sowie gestiegenen Anforderungen an die Zuverlässigkeit aber nicht mehr tragbar war. Als wesentlich günstiger bot sich eine Stelle acht Kilometer nördlich von Birdum an: Hier berührte die Bahnstrecke nochmals den Stuart Highway und die Telegraphenleitung, bevor sie zwei Kilometer südlich über eine Brücke auf die Westseite des Flusses wechselte. An dieser Stelle entstand zunächst eine militärische Ladestraße. Der neue Umschlagpunkt erhielt den Namen Larrimah, was in der mittlerweile ausgestorbenen Sprache des Ureinwohnervolkes der Yangman \"Treffpunkt\" bedeutet. In der Folgezeit verlagerten sich alle Funktionen des Verkehrsumschlagplatzes sukzessive von Birdum nach Larrimah, ebenso die Wohnquartiere und die betriebstechnischen Einrichtungen der Eisenbahn. Larrimah wurde so faktisch – wenn auch nicht offiziell – neuer Endpunkt der Bahn. Lediglich für den Wasserbedarf der Dampflokomotiven wurde Birdum noch angefahren. Nachdem diese Mitte der 1950er Jahre durch Sulzer-Diesellokomotiven ersetzt wurde, entfiel auch dieses. Der letzte Zug nach Birdum verkehrte 1956. Offiziell stillgelegt wurde das Teilstück aber nicht. Der Bahn erwuchs mit zunehmender Motorisierung und dem Ausbau des parallelen Stuart Highway starke Konkurrenz. Der im März 1945 vorgelegten und nach dem ehemaligen Direktor der Eisenbahnen von Victoria, Harold Winthrop Clapp, benannte \"Clapp-Report\" schlug eine Verlängerung der Strecke nach Dajarra in Queensland vor. Dies, ebenso wie ein 1946 zwischen der australischen Bundesregierung sowie den Bundesstaaten New South Wales, Südaustralien und Victoria unterzeichneter Vertrag über einen Weiterbau der Strecke zwischen Alice Springs und Birdum, wurden nicht ausgeführt. Beide Projekte sahen darüber hinaus einen Umbau der Nordaustralischen Eisenbahn auf Normalspur vor. Seit 1958 verkehrte der Personenzug nur noch einmal pro Woche. Allerdings hatte die Strecke noch erhebliche Bedeutung für die Abfuhr des Eisenerzes aus den Gruben bei Frances Creek (auch: Francis Creek). Als in den 1970er Jahren die Stahlpreise sanken, wurde der Bergbau und nach einem größeren Unfall der Bahn im Jahr 1976 auch deren Betrieb eingestellt. Offiziell stillgelegt wurde die Strecke 1986.", "section_level": 2}, {"title": "Nachklang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Neue Normalspurbahn.", "content": "Die Zentralaustralische Eisenbahn konnte erst 2004 – nun in Normalspur – vollendet werden, 28 Jahre, nachdem der Betrieb der schmalspurigen \"Nordaustralischen Eisenbahn\" eingestellt worden war. Teilweise nutzt die neue Zentralaustralische Eisenbahn nördlich von Katherine die alte Trasse, an anderen Stellen folgt ihr eine Hochspannungsleitung. So ist die historische Trasse der Nordaustralischen Eisenbahn im Gelände oft deutlich zu erkennen.", "section_level": 2}, {"title": "Museale Aktivitäten.", "content": "Die Empfangsgebäude der \"Nordaustralischen Eisenbahn\" werden von der Zentralaustralischen Eisenbahn nicht mehr genutzt. Diejenigen in Adelaide River, Pine Creek und Katherine konnten erhalten und museal genutzt werden. Auch einige abgestellte Fahrzeuge der ehemaligen Nordaustralischen Eisenbahn sind dort jeweils ausgestellt. Der 2001 gegründete Verein \"Friends of the North Australia Railway\" veranstaltet seit 2004 ein jährliches Treffen in Birdum, in dessen Rahmen versucht wird, die vorhandenen Reste der Bahnanlagen freizulegen und für die Nachwelt zu erhalten. Die Aufnahme aller noch bestehenden Reste der Eisenbahnstrecke von Darwin nach Birdum in die Denkmalschutzliste wird seit 2006 geprüft.", "section_level": 2}, {"title": "Quellen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Quellen.", "content": "Besuch der genannten Museen und Auswertung der dort gegebenen Informationen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Nordaustralische Eisenbahn (North Australia Railway [NAR]), bis 1911 \"Palmerston\" \"and Pine Creek Railway\" (P&PC Rly.) und zwischen 1911 und 1926 \"Northern Territory Railway\" (NTR) war eine Bahnverbindung, die – ausgehend von Darwin – in aufeinander folgenden Schritten nach Süden vorangetrieben wurde und schließlich Birdum erreichte. Sie verkehrte von 1887 bis 1976.", "tgt_summary": null, "id": 1138100} {"src_title": "Hans Kühne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Karla Borger spielte zunächst Hallenvolleyball bei TSV Rot-Weiß Auerbach, 1. VC Wiesbaden, USC Braunschweig, Bayer 04 Leverkusen und bis 2009 in der Volleyball-Bundesliga bei Allianz Volley Stuttgart. In der Saison 2009/10 gelang Karla Borger mit der Regionalliga-Mannschaft des TV Villingen der Aufstieg in die 2. Bundesliga, wo sie bis 2012 spielte. Als Beachvolleyballerin belegte Borger bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2008 in Brighton mit Britta Büthe den fünften Rang. 2009 bildete sie ein Duo mit Rieke Brink-Abeler. Bei den Open-Turnieren der FIVB World Tour in Osaka und Seoul belegten Borger/Brink-Abeler jeweils den 17. Platz. Anschließend unterlagen sie bei den Grand Slams in Gstaad, Moskau, Marseille und Klagenfurt sowie den Stare Jabłonki und Barcelona Open jeweils den deutschen Konkurrentinnen in der „Country Quota“. Bei der U23-Europameisterschaft in Jantarny wurde Borger mit Julia Sude Dritte. Seit 2010 spielte Borger mit Britta Büthe. In Alanya wurde das Duo im Juni 2010 Studenten-Weltmeister. Bei der U23-EM in Kos erreichten Borger/Büthe den neunten Rang. Auf der World Tour kamen sie in Phuket auf den 17. Platz. 2011 steigerte sie sich mit dem 13. Rang in Mysłowice, bevor sie beim Grand Slam in Peking als Neunte erstmals in die Top Ten kamen. Das gleiche Ergebnis schafften sie bei den Grand Slams in Gstaad und Stare Jabłonki. Außerdem gewannen sie das Challenger-Turnier in Seoul und das Masters in Niechorze. Ihren bis dahin größten Erfolg feierten Borger/Büthe jedoch bei der Universiade in Shenzhen, die sie im Finale gegen die US-Amerikanerinnen Hughes/Day gewannen. Bei der deutschen Meisterschaft kamen sie auf den dritten Rang. 2012 begannen Borger/Büthe mit drei 17. Plätzen bei den Brasília und Sanya Open sowie dem Grand Slam in Shanghai. Bei der Europameisterschaft in Scheveningen kamen sie als Gruppendritte in die KO-Phase und erreichten durch einen Sieg gegen die deutschen Konkurrentinnen Sara Goller und Laura Ludwig das Viertelfinale, in dem sie sich den späteren Drittplatzierten Liliana/Baquerizo geschlagen geben mussten. Beim Grand Slam in Rom wurde sie wie bei der EM Fünfte. Als Neunte in Gstaad und Stare Jabłonki gelangen ihnen weitere Top-Ten-Ergebnisse. Die deutsche Meisterschaft beendeten sie auf dem fünften Rang. Die Saison 2013 begannen sie mit dem 17. Platz in Fuzhou. Anschließend belegten sie den neunten Platz in Shanghai und den fünften Rang in Corrientes. Auf der nationalen Smart Beach Tour gewannen sie das Turnier in Hamburg. Bei der WM in Stare Jabłonki erreichten sie als Gruppensieger die KO-Phase und gelangten mit vier weiteren Siegen als erste Europäerinnen in ein WM-Endspiel. Dies verloren sie im Tiebreak gegen die Chinesinnen Xue Chen und Zhang Xi. Nachdem sich Büthe verletzt hatte, trat Borger bei der EM in Klagenfurt mit Elena Kiesling an. Die Vorrunde beendeten sie hinter Laura Ludwig und Kira Walkenhorst den dritten Rang; danach besiegten sie in der ersten KO-Runde Victoria Bieneck und Julia Großner, bevor sie im Achtelfinale gegen die österreichischen Schwestern Doris und Stefanie Schwaiger ausschieden. Beim Grand Slam in Berlin wurde Borger mit Julia Sude ebenso Neunte wie in Moskau und São Paulo mit Büthe. Bei der deutschen Meisterschaft 2013 belegten Borger/Büthe den dritten Rang. Auf der World Tour 2014 gelangen ihnen durchweg Top-Ten-Platzierungen, zunächst zwei fünfte Ränge beim Grand Slam in Shanghai und den Prag Open. Bei der EM in Quartu Sant’Elena erreichten sie als Gruppenzweite die KO-Phase. Nach zwei weiteren Siegen kam es im Viertelfinale zum deutschen Duell, das Borger/Büthe gegen Ludwig/Walkenhorst verloren. Bei den Grand Slams in Moskau und Berlin wurden sie Fünfter und Dritter. In Gstaad spielten sie in einem deutschen Finale gegen Ilka Semmler und Katrin Holtwick und mussten sich in zwei Sätzen geschlagen geben. Der Grand Slam in Den Haag war das einzige internationale Turnier in diesem Jahr, das sie nicht in den Top Ten beendeten. Es folgten neunte Plätze in Long Beach und Stare Jabłonki sowie ein fünfter Platz in Klagenfurt. Mit einem Finalsieg gegen Ludwig/Sude gewannen Borger/Büthe bei der deutschen Meisterschaft 2014 ihren ersten nationalen Titel. Danach siegten sie auch beim CEV Satellite in Stuttgart. Die internationale Saison beendeten sie mit einem neunten Platz in São Paulo. Für die Saison 2014 wurde Borger von der FIVB als „Best Server“ ausgezeichnet. Im Mai 2015 gewannen Borger/Büthe bei den Luzern Open das Finale gegen die Niederländerinnen Meppelink/van Iersel und schafften damit ihren ersten Turniersieg auf der World Tour. Nach einem 25. Rang beim Grand Slam in Moskau erreichten sie als Fünfte der Poreč und Stavanger Majors und Vierte des Grand Slams in Sankt Petersburg wieder Top-Ten-Ergebnisse. Bei der WM in den Niederlanden gelangten sie als bestes von drei punktgleichen Teams ihrer Vorrundengruppe weiter, schieden dann aber in der ersten KO-Runde gegen die Kanadierinnen Pavan/Bansley aus. Beim Gstaad Major gab es ebenfalls einen 17. Platz. Nach dem neunten Rang beim Grand Slam in Yokohama litt Borger an einer Blockade des Hüftgelenks, die sie sich beim vorherigen Grand Prix in Yokohama zugezogen hatte. Daher konnte sie mit Britta Büthe nicht mehr zum letzten Vorrundenspiel antreten. Die Europameisterschaft war damit für das deutsche Duo vorzeitig beendet. Danach fiel Karla Borger für den Rest der Saison 2015 aus. Anfang 2016 kamen Borger/Büthe mit einem fünften Rang bei den Maceió Open zurück zur FIVB World Tour. Beim Grand Slam in Rio de Janeiro wurden sie Dritte. Bei den folgenden Open-Turnieren erreichten sie vier fünfte und einen neunten Platz. Auch beim Grand Slam in Moskau wurden sie Fünfte. In der Vorrunde und im Achtelfinale der EM in Biel/Bienne besiegten sie die Konkurrentinnen aus Österreich und der Schweiz, bevor sie sich im deutschen Viertelfinale gegen Semmler/Holtwick durchsetzten. Durch die Halbfinal-Niederlage gegen Sluková/Hermannová wurden sie Dritte und gewannen damit die erste EM-Medaille ihrer Karriere. Nach einem neunten Platz beim Hamburg Major gewannen sie beim Major-Turnier in Poreč das deutsche Duell um den dritten Platz gegen Ludwig/Walkenhorst. Danach belegten sie den neunten Platz in Gstaad und den fünften Rang in Klagenfurt. Als siebtbestes Team der Olympia-Rangliste qualifizierten sie sich für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Dort kamen sie als Gruppendritte über die Playoff-Runde „Lucky Loser“ ins Achtelfinale, in dem sie sich den an Position eins gesetzten Brasilianerinnen Larissa/Talita geschlagen geben musste. Damit beendeten sie das Turnier auf dem neunten Rang. Anschließend wurden sie Fünfte des Grand Slam in Long Beach. Bei der deutschen Meisterschaft unterlagen sie im Halbfinale den Olympiasiegerinnen Ludwig/Walkenhorst und gewannen das Spiel um den dritten Platz gegen Gernert/Zautys. Nachdem Büthe 2016 ihre Karriere beendete, spielte Borger ab 2017 an der Seite der 336-fachen Hallennationalspielerin Margareta Kozuch. Auf der nationalen Smart Beach Tour belegten Borger/Kozuch bei den Supercups in Münster, Kühlungsborn und Binz Podiumsplätze. Bestes Ergebnis auf der FIVB World Tour war ein fünfter Rang beim 3-Sterne-Turnier in Moskau. Für die Weltmeisterschaft in Wien erhielten Borger/Kozuch eine von drei Wildcards und belegten am Ende Platz 17. Bei der Europameisterschaft in Jūrmala erreichten Borger/Kozuch als Gruppensieger das Achtelfinale, in dem sie den späteren Europameisterinnen Glenzke/Großner unterlagen und Platz Neun belegten. Bei der deutschen Meisterschaft unterlagen sie im Halbfinale den späteren Siegerinnen Laboureur/Sude und gewannen das Spiel um den dritten Platz gegen Bieneck/Schneider. Im November erhielten Borger/Kozuch vom DVV den Status als „deutsches Nationalteam“. Bestes Ergebnis von Borger/Kozuch auf der World Tour 2018 war ein dritter Platz beim 4-Sterne-Turnier in Ostrava. Nachdem Kozuch mit Laura Ludwig ein neues Duo bildete, spielt Borger 2019 mit Julia Sude zusammen. Borger/Sude siegten auf der nationalen Techniker Beach Tour 2019 in Münster und belegten bei der Weltmeisterschaft in Hamburg Platz neun. Auf der FIVB World Tour waren Platz drei in Kuala Lumpur (3-Sterne), Platz fünf in Jinjiang (4-Sterne) sowie Platz vier in Tokio (4-Sterne) ihre besten Resultate. Bei der deutschen Meisterschaft in Timmendorfer Strand holte sie nach 2014 ihren zweiten Titel. Anfang November siegten Borger/Sude beim 3-Sterne-Turnier in Qinzhou.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Karla Borger ist die Tochter von Cordula Pütter, der Beachvolleyball-Europameisterin von 1995.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karla Borger (* 22. November 1988 in Heppenheim) ist eine deutsche Beachvolleyballspielerin. Sie gewann die Universiade und wurde 2013 Vize-Weltmeisterin. 2014 und 2019 wurde sie deutsche Meisterin und 2016 nahm sie an den Olympischen Spielen teil.", "tgt_summary": null, "id": 427550} {"src_title": "Heinrich Oster", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Stapellauf der \"Royal Viking Sun\" fand am 17. März 1988 bei der Wärtsilä-Werft in Turku statt. Am 26. November 1988 wurde es an die Royal Viking Line abgeliefert, die es für Kreuzfahrten eingesetzte. Die \"Royal Viking Sun\" fuhr unter der Flagge der Bahamas mit Heimathafen Nassau. Mitte 1994 wurde das Schiff an die Cunard Line verkauft und zunächst ohne Namensänderung weiter betrieben. Die \"Royal Viking Sun\" wurde im Zuge der Zusammenlegung von Cunard Line und Seabourn Cruise Line unter der Muttergesellschaft Carnival Corporation Ende April 2000 an Cunard überschrieben und ohne weiteren Besitzerwechsel im Mai 2000 in \"Seabourn Sun\" umbenannt und von der Seabourn Cruise Line weiterbetrieben. Die \"Seabourn Sun\" fuhr unter norwegischer Flagge mit Heimathafen Oslo. Mitte 2002 ging das Schiff an die amerikanische Kreuzfahrt-Reederei Holland America Line (HAL) mit Sitz in Seattle, die das Schiff als \"Prinsendam\" betrieb. Heimathafen wurde Rotterdam/Niederlande. Sie trug bei dem überwiegend amerikanischen Publikum den Spitznamen „Elegant Explorer“. Im Jahre 2018 wurde das Schiff an Phoenix Reisen verkauft und wurde am 1. Juli 2019 übergeben. Ab dem 2. Juli 2019 wurde sie bei Blohm + Voss umgebaut. Am 3. Juli 2019 wurde das Schiff in \"Amera\" umbenannt und kam unter der Flagge der Bahamas in Fahrt. Der Umbau wurde am 12. August 2019 abgeschlossen. Am 16. August 2019 wurde sie in Bremerhaven getauft. Seit dem 21. August 2019 wird sie von Phoenix Reisen für Kreuzfahrten eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Hotelausstattung.", "content": "Den bis zu 835 Passagieren stehen 425 Kabinen zur Verfügung. Diese sind überwiegend Außenkabinen, teilweise mit Balkon. Am Heck befindet sich ein Schwimmbecken, sowie zwei Whirlpools. Es existieren Sauna, Fitnessstudio und Spa-Bereich mit Frisör. Den Gästen stehen vier Restaurants/Speisesäle zur Verfügung. Drei Restaurants (\"Ozean\", \"Amera\" und \"Lido\") bieten freie Tischwahl, davon das \"Lido\" mit Buffetspeisen. Das Restaurant \"Pichlers\" ist ein Spezialitätenrestaurant, welches reservierungspflichtig, aber im Reisepreis mit inbegriffen ist und mittags und abends eine eigene Spezialitätenkarte hat. Ferner stehen fünf Bars zur Verfügung. Es gibt einen Theaterbereich im Vorderschiff sowie eine Veranstaltungsfläche mit LED-Monitor auf Deck 11.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Das Schiff wird von vier Viertakt-Achtzylinder-Dieselmotoren (Sulzer 8ZAL40S) mit je 5.280 kW Leistung angetrieben. Die Motoren wirken über Untersetzungsgetriebe auf zwei Verstellpropeller. Das Schiff ist mit zwei Querstrahlsteueranlagen mit jeweils 1000 kW Leistung ausgestattet. Für die Stromerzeugung an Bord stehen zwei von den Hauptmotoren angetriebene Wellengeneratoren sowie drei von Viertakt-Achtzylinder-Dieselmotoren angetriebene Generatoren zur Verfügung. Außerdem steht ein von einem Viertakt-Zwölfzylinder-Dieselmotor angetriebener Notgenerator zur Verfügung. Der Rumpf des Schiffes ist eisverstärkt (Eisklasse 1C).", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Das Schiff ist Handlungsort der Arte-Reportage \"Re: Kreuzfahrt und Corona, Ein Passagierschiff auf Irrwegen\"; zufällig war ein Kamerateam an Bord, als die COVID-19-Pandemie ausbrach.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Amera ist ein 1988 von der Wärtsilä Marine Perno Werft in Turku/Finnland als \"Royal Viking Sun\" für die Royal Viking Line gebautes Kreuzfahrtschiff. Heute fährt sie für Phoenix Reisen.", "tgt_summary": null, "id": 1439448} {"src_title": "Platentaube", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Van Luyn wurde als fünftes von zehn Kindern in Groningen geboren. Er ging ab 1948 auf das kleine Seminar der Salesianer Don Boscos in Ugchelen und entschloss sich, wie auch zwei seiner Brüder, Salesianer Don Boscos zu werden. 1954 legte er seine ersten Gelübde ab. 1955 begann er seine philosophischen Studien für das Lehramt in Twello. Nach praktischer Tätigkeit setzte er seine Studien mit der Theologie am Athenäum der Salesianer Don Boscos in Turin fort. 1964 schloss er mit dem theologischen Lizenziat ab und empfing am 9. Februar 1964 die Priesterweihe durch den Nuntius Beltrami in ’s-Heerenberg. Nach weiteren praktischen Tätigkeiten als Lehrer für Latein und Griechisch in ’s-Heerenberg und Den Haag schrieb er sich zum Promotionsstudium in Systematischer Theologie an der Katholischen Universität Nijmegen ein. Während dieser Zeit war er in der Niederlassung in Nijmegen Studienpräfekt. 1969 legte er sein dogmatisches Doktoratsexamen ab. Von 1969 bis 1974 war er Direktor des salesianischen Theologikums in Nijmegen und wirkte als Sekretär des Provinzials. Außerdem lehrte er am Albertinum Nijmegen Fundamentaltheologie. Von 1969 bis 1975 war er Provinzialvikar und von 1975 bis 1981 Provinzial der niederländischen Provinz der Salesianer Don Boscos. Von 1978 bis 1981 was er Vorsitzender der Konferenz der niederländischen Obern der Priesterorden. 1980 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Mitglied der Besonderen Synode der Bischöfe in den Niederlanden in Rom. Die Kongregation der Salesianer Don Boscos ernannte ihn 1981 zum Provinzialobern für die Studienhäuser der Päpstlichen Universität der Salesianer in Rom. Mit der Ernennung zum Generalsekretär der Römisch-katholischen Kirchengenossenschaft in den Niederlanden kehrte er 1991 in die Niederlande zurück. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 27. November 1993 zum Nachfolger von Ronald Philippe Bär OSB als vierten Bischof von Rotterdam. Die Bischofsweihe erfolgte am 12. Februar 1994 durch Kardinal Adrian Simonis, Monsignore Huub Ernst und Bischof Tarcisio Bertone SDB. Sein Wappenspruch lautet: \"Collabora Evangelio\". Im Januar 1995 übernahm er von Bischof Ernst das Amt als Vorsitzender der niederländischen Sektion der katholischen Friedensbewegung Pax Christi. Von 2000 bis 2006 wirkte der polyglotte Bischof als Vizepräsident, von 2006 bis 2012 als Präsident der 1980 ins Leben gerufenen EU-Bischofskommission COMECE. Von Januar 2008 bis Juli 2011 war er Vorsitzender der Niederländischen Bischofskonferenz. Van Luyn gehörte außerdem dem Päpstlichen Rat für die Kultur an. Am 14. Januar 2011 nahm Papst Benedikt XVI. das von Adrianus Herman van Luyn aus Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch vom Amt des Bischofs von Rotterdam an. Adrianus Herman van Luyn engagiert sich für zahlreiche Sozialprojekte im Heiligen Land. 2010 wurde er von Kardinal-Großmeister John Patrick Foley zum Komtur mit Stern des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und durch Antonius Hurkmans, Großprior der niederländischen Statthalterei, in den Päpstlichen Laienorden investiert.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "Predigten Bündeln", "section_level": 1}], "src_summary": "Adrianus Herman van Luyn SDB – kurz \"Ad van Luyn\" (* 10. August 1935 in Groningen) ist emeritierter Bischof von Rotterdam", "tgt_summary": null, "id": 521869} {"src_title": "Bahnhof Langenfeld (Rheinland)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Bei einer missglückten Notlandung im afrikanischen Dschungel kommen Richard Lancing, dessen Frau und der Pilot ums Leben. Der einzige Überlebende ist Lancings Sohn, der von Tarzan und Jane gefunden und „adoptiert“ wird. Sie nennen den Jungen Boy. Fünf Jahre später macht sich Sir Thomas Lancing auf die Suche nach seinen Verwandten. Die Safari unter seiner Leitung findet das Flugzeugwrack, was Sir Thomas zur weiteren Suche anstachelt. Sein Cousin Austin, der vom nachgewiesenen Tod Richards profitieren würde, will das vereiteln. Austin und Thomas treffen auf Tarzan und Jane, die ihnen erklären, dass es keine Überlebenden bei dem Absturz gegeben habe. Thomas ist durch die Familienähnlichkeit Boys mit den Lancings nicht überzeugt. Austins Frau macht den Vorschlag, den Jungen als Diener zu beschäftigen, um das erwartete Erbe kontrollieren zu können. Thomas ist mit dem Plan einverstanden. Austin fordert ihn auf, Jane zur Übergabe des Jungen zu bewegen. Tarzan ist gegen die Übereinkunft, wird jedoch von Jane hintergangen, die ihn in eine Grotte lockt. Jane führt die Safari durch den Dschungel, bis sie von Thomas, der Skrupel bekommen hat, auf den eigentlichen Plan von Austin aufmerksam gemacht wird. Bevor Thomas Tarzan zu Hilfe holen kann, wird er von Austin getötet. Als die Safari von Kannibalen gefangen wird, setzt Jane ihr Leben aufs Spiel, um Boy die Flucht zu ermöglichen. Boy kehrt zurück und befreit Tarzan aus der Grotte. Mit einer Herde Elefanten greift Tarzan das Kannibalendorf an. Er rettet die schwer verwundete Jane und vergibt ihr.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die MGM-Produktion ist der vierte Tarzan-Film mit Johnny Weissmüller und Maureen O’Sullivan, die danach ihre Rolle als Jane aufgeben wollte. Nach dem Original-Drehbuch sollte Jane sterben, weil O’Sullivan keine Lust mehr hatte, die Jane zu spielen. Doch Fanproteste bewirkten, dass das Drehbuch in letzter Minute umgeschrieben wurde, und Jane ihre Verwundung überlebt. Dadurch wurde auch O’Sullivan umgestimmt, die daraufhin weitermachte. Johnny Sheffield gab hier sein Filmdebüt. Er stellte Boy noch weitere sieben Mal dar. Für die Schwimmszenen wurde er von Schwimm-Olympiasieger Weissmüller persönlich im Schwimmen unterrichtet. Produzent Sam Zimbalist wurde 1960 posthum mit dem Oscar für \"Ben Hur\" geehrt, bei dessen Dreharbeiten er verstarb. Zum Stab gehörten zudem der Filmeditor Gene Ruggiero (Oscar 1957), Art-Director Cedric Gibbons (insgesamt elf Oscars) und dessen Kollege Urie McCleary (Oscars 1942 und 1971) und Toningenieur Douglas Shearer (sieben Oscars).", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "„Naiv unterhaltender Abenteuerfilm mit rührseligen Einlagen, eindrucksvollen Tieraufnahmen und einer eher belustigend gezeichneten Urwald-Familien-Idylle“, so das \"Lexikon des internationalen Films\". Für \"Cinema\" war \"Tarzan und sein Sohn\" „[e]in charmanter Familienfilm“.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Fassungen.", "content": "Eine erste deutsche Synchronfassung entstand 1950 im MGM Synchronisations-Atelier Berlin. Im Jahr 1981 gab das ZDF bei der Arena Synchron GmbH Berlin eine weitere Synchronisation in Auftrag, die unter der Synchronregie und nach dem Dialogbuch von Franz-Otto Krüger realisiert wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tarzan und sein Sohn (Originaltitel: \"Tarzan Finds a Son!\") ist ein US-amerikanischer Abenteuerfilm von Richard Thorpe aus dem Jahr 1939. Grundlage für das Drehbuch waren die Tarzan-Romane von Edgar Rice Burroughs. Uraufgeführt wurde der Film am 16. Juni 1939. In Deutschland wurde der Film erstmals am 4. Mai 1950 in den Kinos gezeigt.", "tgt_summary": null, "id": 1123785} {"src_title": "Canonflex", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Im Alter von 10 Jahren zog er und seine Familie nach Singleton am Hunter Fluss und später im Jahr 1889 nach Parramatta City. Hier ging er zunächst auf die \"Singleton Grammar School\" und dann auf die \"King's School\" in Parramatta. Nachdem er einige Jahre auf einer Rinderfarm ca. 130 Kilometer entfernt von Charters Towers lebte, heiratete er am 6. Mai 1902 in Parramatta die wohlhabende Witwe Cecile Marian Wynne (1865–1938) geb. White, Tochter von Henry Charles White (1837–1905) und Nichte von James White (1828–1890). Cecile Marian brachte aus der Ehe mit John Wynne den Sohn Richard Owen Wynne und die Tochter Marion Dulcie Wynne mit in die Ehe. Die Familie zog nach England, das Land, in dem sein Interesse für die Ornithologie erwuchs und in dem er sein zwölfbändiges Monumentalwerk \"Birds of Australia\" begann. Jeder Band erschien in mehreren Teilen. Außerdem erschienen zusätzlich fünf Erweiterungen (Supplements). Witmer Stone (1866–1939) schrieb im Jahr 1927 in \"The Auk\" eine ausführliche Rezension zum Gesamtwerk. Im Jahr 1914 besuchte er seine Heimat Australien und die Vereinigten Staaten. Sein nächster Australienbesuch dauerte von 1939 bis 1946. Gregory Mathews erwarb seinen Reichtum mit Minenaktien. Sein Sekretär Tom Iredale (1880–1972) unterstützte ihn über viele Jahre bei seinen ornithologischen Studien. Obwohl Iredale, ein Amateur-Ornithologe und Malakologe, wesentlichen Anteil an den Büchern von Mathews hatte, erschien wenig unter beider Namen. Er war von 1935 bis 1938 Vorsitzender des British Ornithologists' Club und wurde 1939 mit dem CBE (Commander of the British Empire) für seine Verdienste um die Ornithologie ausgezeichnet. Seit 1910 war er Mitglied (Fellow) der Royal Society of Edinburgh. Gregory Mathews wurde 1939 zum Fellow of the Royal Australasian Ornithologists Union gewählt und war von 1946 bis 1947 Vorsitzender dieser Vereinigung. Seine umfangreiche ornithologische Bücherei übergab er 1939 der National Library of Australia. Ihm zu Ehren trägt der Mathews-Rotschwanz-Rabenkakadu seinen Namen.", "section_level": 1}, {"title": "Dedikationsnamen.", "content": "1911 beschrieb Tom Iredale eine neue Unterart unter dem Namen \"Cincloramphus rufescens mathewsi\", die heute den Status einer Art hat und als Rostbürzel-Lerchensänger (\"Cincloramphus mathewsi\") geführt wird. Da der Holotypus aus der Sammlung von G. M. Mathews stammte, war ihm das Artepitheton gewidmet. Als Alfred Louis Laubmann (1886–1965) im Jahr 1927 \"The Austral Avian Record\" von Mathews rezensierte, beschrieb er auch eine neue Unterart des Grünfischers (\"Chloroceryle americana mathewsii\"). Auch Erwin Stresemann verwendet seinen Namen für eine Unterart der Schwarznacken-Seeschwalbe (\"Sterna sumatrana mathewsi\"), indem er auf Methews’ Buch Birds of Australia verweist. Die von Samuel Albert White 1915 beschriebene Unterart des Stutzschnabels (\"Smicrornis brevirostris mathewsi\") gilt heute im Allgemeinen als Synonym zur Nominatform. Nicht ganz klar ist, wem Mathews ein Synonym für \"Ardea sumatrana sumatrana\" als Unterart des Rußreihers \"Ardea sumatrana mathewsae\" widmete. Hierbei könnte es sich aber um seine Frau Cecile Marian Mathews (1865–1938) handeln, da die Endung \"-ae\" auf eine weibliche Person hindeutet.", "section_level": 1}, {"title": "Erstbeschreibungen von Gregory Macalister Mathews.", "content": "Gregory Macalister Mathews hat viele Familien, Gattungen, Arten und Unterarten als Erstautor beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Zu den Familien, die Mathews beschrieben hat, gehören chronologisch:", "section_level": 2}, {"title": "Gattungen.", "content": "Zu den Gattungen, die Mathews auch zusammen mit Iredale beschrieben hat, gehören", "section_level": 2}, {"title": "Arten.", "content": "Zu den Arten, die Mathews auch zusammen mit Robert Cushman Murphy und Iredale beschrieben hat, gehören chronologisch:", "section_level": 2}], "src_summary": "Gregory Macalister Mathews CBE (* 10. September 1876 in Biamble, Castlereagh River, New South Wales; † 27. März 1949 in Winchester) war ein australischer Ornithologe.", "tgt_summary": null, "id": 1848612} {"src_title": "Smith Tobacco Barn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Da sich nahe dem heutigen Teich ursprünglich zwei weitere befanden, wird für das Viertel bis heute die Mehrzahlform \"Patriarchenteiche\" verwendet. Im 17. Jahrhundert gehörte das damals noch von Sümpfen und kleinen Flüsschen geprägte Gelände dem im Kreml ansässigen Hof des Moskauer Patriarchen. Gegen Ende des Jahrhunderts ließ der damalige Patriarch Joachim die Sümpfe trockenlegen und an ihrer Stelle drei künstliche Teiche anlegen, in denen seitdem Fische für die Küche des Patriarchenhofs gezüchtet wurden. Nachdem jedoch im Jahre 1721 das Patriarchenamt in der russisch-orthodoxen Kirche abgeschafft wurde, verloren die Gewässer ihre ursprüngliche Bedeutung, wurden nicht mehr gepflegt und versumpften daher im Laufe der Jahrzehnte. Erst im 19. Jahrhundert, als die Gegend inzwischen nicht mehr am Rande der Stadt lag und zunehmend besiedelt und bebaut wurde, wurde sie komplett umgestaltet. Dabei schüttete man zwei der drei Teiche zu und legte an den Ufern des verbliebenen Sees einen gut zwei Hektar großen Park an, der einem Boulevard ähnelt. Die heutige Bebauung erhielt das Viertel rund um den Teich im Wesentlichen Anfang des 20. Jahrhunderts, als es inzwischen zu einem beliebten Wohn- und Ausflugsort der Moskauer avancierte. Es entstanden dort vornehme Mietshäuser, vereinzelt auch Stadtvillen. In der frühen Sowjetzeit wurden anliegende Straßen vornehmlich mit monumentalen Elite-Wohnhäusern im Stile des sogenannten Sozialistischen Klassizismus bebaut. 1986 entstand am Südufer des Teichs ein im Retrostil gehaltener Pavillon, in dem sich heute ein Restaurant befindet. Gegenwärtig gelten die Patriarchenteiche als eine der vornehmsten Wohngegenden in Moskau und werden vor allem wegen ihres historischen Werts sowie der zentralen und zugleich relativ ruhigen Lage geschätzt. Der Teich und der ihn umgebende Park wurden zuletzt 2003 runderneuert. In den Wintermonaten wird der zugefrorene Teich traditionell als öffentliche Eisbahn eingerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Künstler und Rezeption.", "content": "Im Viertel rund um den Patriarchenteich lebten oder wirkten mehrere bekannte Künstler. In einer der Gassen nahe dem Teich wurde 1892 die Dichterin Marina Zwetajewa geboren, ebenso wohnten zeitweise die Dichter Alexander Blok und Wladimir Majakowski (zu Ehren des letzteren wurde 1938 auch die nahe gelegene Metrostation benannt) im Viertel. Als Naherholungsort diente der Teich im 19. und im frühen 20. Jahrhundert einer Reihe weiterer berühmter Künstler als Ziel, darunter Leo Tolstoi, Alexei Tolstoi, Alexander Puschkin und Nikolai Gogol. Die prominenteste Erwähnung in der Literatur findet der Patriarchenteich im Roman \"Der Meister und Margarita\" von Michail Bulgakow. Dort ist der Park am Patriarchenteich gleich Schauplatz der ersten Szene, eine Reihe weiterer Szenen des Romans spielen sich ebenfalls im Viertel rund um den Teich ab, so beispielsweise am Gartenring (\"Sadowaja\"). Am letzteren, wenige Gehminuten vom Teich entfernt, befindet sich auch ein ehemaliges Mietshaus, wo der Autor in den Jahren 1921–24 wohnhaft war (in seiner ehemaligen Wohnung, die im Buch als „ungute Wohnung“ Erwähnung findet, befindet sich heute ein Museum).", "section_level": 1}], "src_summary": "Patriarchenteiche (, Transkription \"Patriarschije Prudy\") ist eine geläufige, jedoch inoffizielle Bezeichnung für ein Stadtviertel im historischen Zentrum der russischen Hauptstadt Moskau sowie für ein dort gelegenes, knapp 10.000 m2 großes und zwei Meter tiefes künstliches Gewässer (Teich). Das Viertel befindet sich in fußläufiger Nähe der Twerskaja-Straße, des Gartenrings sowie der Metrostation \"Majakowskaja\". Die Patriarchenteiche galten schon im 19. Jahrhundert als beliebte Wohngegend und lieferten auch bekannten Künstlern Stoff für ihre Werke (darunter dem Schriftsteller Michail Bulgakow für sein bekanntestes Buch \"Der Meister und Margarita\").", "tgt_summary": null, "id": 365326} {"src_title": "USS Repose (AH-16)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Westliche Langschwanz-Schattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 16 bis 17 Zentimetern. Der 40 Millimeter lange gebogene Schnabels ist oben schwarz, während der untere Teil gelb ist. Das Oberteil ist überwiegend braun, wobei der Rücken bronze-grün getönt ist. Ein dunkler Fleck umrandet das Augen, welcher unter dem Auge von weißen Streifen durchzogen ist. Die Backen sind dunkel. Der Farbe des Unterteil ist ein verblasstes Gelbbraun. Den Hals zieren weiße Streifen. Der stufenweise Schwanz ist schwarz mit weißen Sprenkeln, wobei die verlängerte Schwanzfeder weißlich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Habitat.", "content": "Der Kolibri bevorzugt feuchte, modrige Waldböden, laubabwerfendes Immergrün, Waldränder sowie Sekundärwald. Man trifft ihn in Höhen bis 1800 Metern an.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Der Vogel bewegt sich nur in einem kleinen Territorium. Während er in Höhen zwischen einem und fünf Metern zwitschert, wedelt er mit dem Schwanz. Bestimmte favorisierte Futterpflanzen werden regelmäßig angeflogen.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Bisher sind vier Unterarten anerkannt. Die ehemaligen Unterarten \"Phaethornis longirostris cassinii\", 1866 und \"Phaethornis longirostris veraecrucis\", 1910 werden heute als Synonyme betrachtet. Die Unterart \"longirostris\" kommt in Südmexiko vom Norden Oaxacas bis nach Nordhonduras vor. Die Unterart \"cephalus\" findet sich von Osthonduras bis in den Nordwesten Kolumbiens. Die Subspezies \"sussurus\" ist im Norden Kolumbiens in den Bergen von Santa Marta zu Hause. Die Unterart \"baroni\" findet man im Westen Ecuadors bis in den Nordwesten Perus. Früher wurde \"Phaethornis longirostris\" als Unterart des Östlichen Langschwanz-Schattenkolibris (\"Phaethornis superciliosus\") (, 1766) geführt. Heute zählt er als eigene Spezies. Des Weiteren wurde von \"Phaethornis longirostris\" der Mexikoschattenkolibri \"Phaethornis mexicanus mexicanus\", 1897 und die Unterart \"Phaethornis mexicanus griseoventer\", 1962 abgespalten. Die Art \"griseoventer\" lebt im Westen Mexikos von Nayarit bis Colima. Schließlich ist die Art \"mexicanus\" im Südwesten Mexikos vom westlichen Teil Guerreros bis ins südöstliche Oaxaca beheimatet.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Forschungsgeschichte.", "content": "Adolphe Delattre beschrieb den Westlichen Langschwanz-Schattenkolibri unter dem Namen \"Ornismya longirostris\". Delattre nannte keinen konkreten Fundort. Erst später wurde die Art der Gattung \"Phaethornis\" zugeordnet. »Phaethornis« leitet sich aus den griechischen Worten »phaethōn « für »der Leuchtende, der Strahlende« und »órnis, « für »Vogel« ab. Das Artepitheton »longirostris« ist ein Wortgebilde aus den lateinischen Worten »longus« für »lang« und »rostrum« für »Schnabel«. »Cephalus« leitet sich vom griechischen Wort »kephalē « für »Kopf« ab. Das Wort »sussurus« hat seinen Ursprung im lateinischen Verb »susurrare« für »flüstern, summen«. Schließlich ist »baroni« Oscar Theodor Baron (1847–1926) gewidmet, der das Typusexemplar in Naranjal nahe dem Río Pescado geschossen hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Westliche Langschwanz-Schattenkolibri (\"Phaethornis longirostris\") ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das etwa 540.000 Quadratkilometer in den mittelamerikanischen Ländern Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras, Panama und Nicaragua sowie den südamerikanischen Ländern Kolumbien, Ecuador und Peru umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (\"Least Concern\") eingeschätzt.", "tgt_summary": null, "id": 857126} {"src_title": "Grauer Scharfnasenhai", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Costea begann seine Karriere bei Rarora Râmnicu Vâlcea 2003. 2004 wechselte er zum Lokalrivalen CSM Râmnicu Vâlcea, ehe er 2006 vom rumänischen Erstligisten FC Universitatea Craiova verpflichtet wurde. Am Ende der Saison 2010/11 musste er mit seinem Verein in die Liga II absteigen. Im August 2011 verließ er schließlich Craiova und schloss sich Rekordmeister Steaua Bukarest an. Im Januar 2013 wechselte er zu Ligakonkurrent CS Turnu Severin. Am Ende der Saison 2012/13 musste er mit seinem neuen Klub absteigen. Anschließend heuerte er beim CFR Cluj an. Im März 2015 wechselte er zu Arsenal Tula in die russische Premjer-Liga. Mit Arsenal musste er nach der Spielzeit 2014/15 absteigen. Anschließend verpflichtete ihn der irakische Klub Zakho FC, bei dem sein Landsmann Ilie Stan Cheftrainer war. Im November 2015 löste er seinen Vertrag auf. Anschließend war er ohne Verein, ehe er im September 2016 bei CSM Râmnicu Vâlcea anheuerte. In der Winterpause 2016/17 zog sich sein Verein vom Spielbetrieb zurück, so dass er für den Rest der Saison ohne Klub war. Im Sommer 2017 schloss er sich CS Șirineasa in der Liga III an. Ende 2017 löste er seinen Vertrag wieder auf.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "International spielte Costea sechs Mal für Rumänien. Sein Debüt gab er im Freundschaftsspiel gegen Lettland in Urziceni am 20. August 2008, als er in der 73. Minute für Mirel Rădoi eingewechselt wurde. Das Spiel endete 1:0 für Rumänien. Seinen letzten Einsatz hatte er am 28. März 2009 im WM-Qualifikationsspiel gegen Serbien.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Florin Costea ist der ältere Bruder von Mihai Costea (* 1988), mit dem er beim FC Universitatea Craiova und Steaua Bukarest zusammengespielt hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Florin Constantin Costea (* 16. Mai 1985 in Drăgășani, Kreis Vâlcea) ist ein rumänischer Fußballspieler. Seit Anfang 2018 ist er ohne Verein.", "tgt_summary": null, "id": 56587} {"src_title": "Zedernussöl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bauwerk.", "content": "Die Kirche ist ein zweistöckiges Gebäude mit drei auf vier Jochen, deren Fassade mit weißen Schindeln verkleidet sind. Die Fenster sind regelmäßig angeordnet, in jedem Joch befinden sich Aufziehfenster. Dem Satteldach entspringt am westlichen Ende der vorspringende Kirchturm, direkt über dem Haupteingang. Der Eingang führt zu einem Vestibül in das Heiligtum der Kirche. Die Wände sind bis zur Höhe der Stuhlreihen vertäfelt, ebenso wie die Brüstung auf der Galerie, das Kirchgestühl ist gestrichen und gemasert. Die Galerie und die Decke wird von dorischen Säulen betragen, die Beleuchtung ist original und stammt aus dem 19. Jahrhundert.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Kirche in dem Gebiet wurde Ende der 1730er Jahre als Blockhaus gebaut. Ein in Holzständerbauweise gebautes Andachtshaus, das 1761 nach den strengen Bestimmungen für solche Bauwerke gebaut wurde und 50 mal 38 Fuß (rund 15,25 mal 17,70 Meter) maß, der Eingang befand sich südlich der Kanzel. Einige Jahrzehnte später entschied die Gemeinde 1793 eine erneute Erweiterung. Dabei wurde festgelegt, den bestehenden Bau soweit erforderlich in den Neubau zu integrieren. Der Neubau wurde im Jahr 1794 fertiggestellt. Das Bauwerk wurde 1830 durch einen Brand schwer beschädigt. Bei Wiederaufbau wurden sowohl im Innern als auch an der äußeren Erscheinung der Kirche Veränderungen vorgenommen. Der Eingang wurde an seine jetzige Position verlegt, der Glockenturm wurde erbaut und der Balkon neu ausgerichtet. Zwei Backsteinkamine wurden ebenfalls abgebaut, die Überreste sind im Innern noch sichtbar. Zum Zeitpunkt ihrer Erbauung stand die Kirche in der Mitte des Weilers Doanesville, damals das kommerzielle Zentrum des östlichen Teils des Putnam Countys. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Harlem Valley Railroad gebaut, wodurch die Region direkter mit New York City verbunden wurde. Man wählte eine Route, die an Doanesville vorbeiführte und durch Brewster führte – die Strecke wird heute noch bis Wassaic durch die Metro-North Railroad genutzt. Brewster profitierte von der Eisenbahn und wuchs, Doanesville hingegen entwickelte sich rückwärts, und die Kirche mit der Schule sind heute unter den wenigen Überbleibseln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Old Southeast Church ist ein ehemaliges, hölzernes Kirchengebäude einer presbyterianischen Gemeinde, das sich an einer unbefestigten Straße befindet, die von der New York State Route 22 in die Town of Southeast, New York führt, einige Kilometer nördlich von Brewster. Das Ende des 18. Jahrhunderts errichtete und später nach einem Brand umgebaute Bauwerk ist das älteste Kirchengebäude im Putnam County. Das Bauwerk ist weitgehend intakt und Gegenstand laufender Denkmalschutzbemühungen. ", "tgt_summary": null, "id": 1167920} {"src_title": "Fahlbauchamazilie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Die Feiglins wanderten im Rahmen der 1. Alija aus dem Russischen Kaiserreich nach Palästina ein. Sie gründeten zionistische Siedlungen im Norden: Mishmar Hayarden, Chadera, Kinneret. Feiglins Großvater Abraham war das erste jüdische Kind, das in Metullah geboren wurde. Mosche Feiglin wuchs in den 1960er Jahren in Rehovot auf. Nach seinem vierjährigen Militärdienst, bei dem er bei den Pionieren diente und dort rasch zum Offizier befördert wurde, war er zunächst als Geschäftsmann aktiv und gründete eine Fenster-Reinigungsfirma für Hochhäuser sowie anschließend ein IT-Start-Up, dass sich mit Sicherheitsanlagen beschäftigte. Er zog in die Siedlung Karnei Shomron im Westjordanland mit seiner aus den USA stammenden Ehefrau Tzipi. Feiglin hat fünf Kinder und neun Enkelkinder.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Protest gegen den Oslo-Friedensprozess.", "content": "Feiglin gehörte 1993 zu den Gründern der Protestbewegung So Arzenu, die sich gegen den Oslo-Friedensprozess und die Regierung von Ministerpräsident Jitzchak Rabin wandte. Die Bewegung setze auf Blockaden von Straßenkreuzungen und andere Formen des zivilen Ungehorsams als Protestform. Auf Grund von Aktivitäten im Rahmen dieser Bewegung wurde er 1997 zu sechs Monaten Haft wegen Aufwiegelung zum Aufruhr verurteilt, die Strafe wurde allerdings später in eine gemeinnützige Arbeit umgewandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Feiglin im Likud.", "content": "Feiglin führte die Manhigut-Jehudit-Faktion innerhalb des Likud, die sich für „authentische jüdische Werte“ und eine engere Anlehnung an das orthodoxe Judentum einsetzt. Im Dezember 2005 kandidierte Feiglin als einer von sieben Kandidaten für den Likud-Vorsitz und erreichte 12,5 % der Stimmen. Er errang damit nach Benjamin Netanjahu und Silvan Shalom den dritten Platz. Bei der gleichen Wahl kandidierte er für die Nominierung auf einen Listenplatz für die Knessetwahlen, traf aber auf entschiedene Ablehnung von Netanjahu, der die Nominierungsabstimmungen für die Knessetwahlliste verschieben ließ und Änderungen an der Parteisatzung durchsetzte, um zu verhindern, „dass jemand als Likud-Kandidat aufgestellt werden kann, der eine mehr als dreimonatige Gefängnisstrafe erhalten hat“. Dies hätte Feiglin, der in den 1990er Jahren wegen zivilen Ungehorsams verurteilt wurde, von der Knesset-Kandidaten-Nominierung oder jeder anderen Kandidatur für Likud-Führungspositionen ausgeschlossen. Feiglin zog seine Knesset-Kandidatur daraufhin am 3. Januar 2006 zurück und folgte damit einer Erklärung des Likud-Wahlvorstands, wonach im Einklang mit früheren Entscheidungen des höchsten israelischen Gerichts Feiglins Verurteilung nicht für „unehrenhafte“ Gesetzesverletzungen erfolgte, wodurch ihm spätere Kandidaturen für Likud-Parteiämter oder -listenplätze weiter offenstünden. Tatsächlich kandidierte Feiglin erneut bei den parteiinternen Vorwahlen für den Parteivorsitz am 14. August 2007 und verdoppelte dabei nahezu sein vorheriges Ergebnis, indem er 23,4 Prozent gegenüber 72,8 Prozent für Benjamin Netanjahu erreichte. Netanjahu fürchtete ein starkes Ergebnis für Feiglin und versuchte, ihn vor den Vorwahlen aus der Partei auszuschließen. Netanjahu erklärte, dass er dies auch weiterhin versuchen werde. Bei der parteiinternen Wahl zur Nominierung der Likud-Kandidaten am 8. Dezember 2008 für die Knesset-Wahlen im Februar 2009 erreichte Feiglin Listenplatz 20. Er wurde allerdings später auf den 36. Listenplatz degradiert. Da der Likud nur 27 Knesset-Sitze erhielt, gelang es Feiglin nicht, ins Parlament einzuziehen. Feiglin kandidierte im Januar 2012 erneut gegen Benjamin Netanjahu für den Vorsitz des Likuds; er erhielt wieder 23 % der Stimmen. Bei der Knesset-Wahl 2013 gelang Feiglin auf Listenplatz 13 der Einzug in die Knesset. Er wurde zum stellvertretenden Sprecher der 19. Knesset gewählt. Nachdem er im Vorfeld der Knesset-Wahl 2015 erneut nur auf dem 36. Listenplatz platziert wurde, verließ er im Januar 2015 den Likud und kündigte die Gründung einer eigenen Partei an.", "section_level": 2}, {"title": "Zehut.", "content": "Feiglin gründete im März 2015 die libertär-nationalistische Partei Zehut. Nachdem diese bei den Parlamentswahl in Israel April 2019 knapp an der 3,25%-Hürde der Knesset gescheitert war, gab es lange Zeit Spekulationen, ob Zehut bei den darauffolgenden Parlamentswahlen in Israel im September 2019 erneut antreten würde, da eine unnötige Stimmenaufteilung im rechten Lager befürchtet wurde. Letztendlich konnte Feiglin mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Übereinkunft abschließen. Zehut zog die eigene Wahlteilnahme zurück, während Feiglin ein Ministeramt in einer potenziellen erneuten Regierung Netanjahus zugesagt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Ansichten.", "content": "Feiglin ist davon überzeugt, dass das Land Israel ausschließlich dem jüdischen Volk gehöre, da es den Juden von Gott gegeben sei, und erkennt die Existenz eines palästinensischen Volkes nicht an. Außerdem sagte er in diesem Zusammenhang, dass die Araber nicht in der Wüste leben würden, sondern diese geschaffen haben. Den Arabern warf er weiterhin vor, sich wie Amalek zu verhalten. Araber sollten in Israel niemals Träger von Bürgerrechten, sondern höchstens von Menschenrechten sein. Weiterhin schlug Feiglin vor, Israel sollte die UNO verlassen und den Palästinensern den Zugang zu eigenen Wasserquellen vollständig abschneiden. Nach diesen und ähnlichen Äußerungen teilte die britische Innenministerin Jacqui Smith Feiglin mit, dass ihm die Einreise nach Großbritannien verboten wurde, da Feiglin „zu schwerwiegenden Straftaten aufgerufen und Hass geschürt“ habe. Seine Anwesenheit wäre „dem öffentlichen Wohl nicht dienlich“. 2004 sagte er in einem Interview: „Man kann einen Affen nicht sprechen lehren, und man kann einen Araber nicht die Demokratie lehren.“ Feiglin war der am 12. Februar 2014 auf Deutsch gehaltenen Rede des EU-Parlamentspräsident Martin Schulz in der israelischen Knesset ferngeblieben. Er schrieb dazu auf Facebook: „Ich werde während der Rede abwesend sein, weil es unpassend ist, dass im Parlament des jüdischen Staates eine Rede in der Sprache gehalten wird, in der unsere Eltern in die Eisenbahnwaggons und in die Krematorien gestoßen wurden.“ Am 24. Juli 2014 schrieb Feiglin auf Facebook: „Ein Haar auf dem Kopf eines israelischen Soldaten ist kostbarer als die ganze Bevölkerung von Gaza, die Hamas gewählt hat [...]“ Am 1. August 2014 forderte Feiglin in einem Brief an den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu im Kontext des Gaza-Krieges (2014) die weitgehende Vertreibung der arabischen Bevölkerung aus dem Gazastreifen, die völlige militärische Zerstörung des gesamten Gebietes von Gaza sowie der Hamas und die Umwandlung von Gaza in israelisches Staatsgebiet (Annexion): „Der unmittelbare Feind ist Hamas. (Nicht die Tunnels, nicht die Raketen, sondern Hamas.)“ Sein Plan sieht „die Eroberung des ganzen Gazastreifens sowie die Vernichtung aller Kämpfer und deren Unterstützer“ vor. Darüber hinaus legt er dar, wie „Gaza in Jaffa zu verwandeln“ sei, „eine blühende israelische Stadt mit einer so geringen Zahl feindlicher Zivilisten wie möglich“. Dazu müsse die israelische Armee an der Grenze zum Sinai geeignete Orte für „Zeltlager“ für die Palästinenser finden, „bis entsprechende Bestimmungsorte für die Emigration gefunden“ seien. Palästinenser, die sich dennoch zu einem Verbleib in Gaza entschieden, müssten ihre Loyalität zu Israel erklären und erhielten „eine blaue ID-Karte ähnlich der der Araber Ostjerusalems“. In einem Interview mit CNN verteidigte Feiglin seine Vorschläge: „Das ist ein Krieg zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Finsternis.“ Feiglin nimmt für sich in Anspruch, für „Loyalität zum Gott Israels“ sowie für eine „authentische jüdische Führung“ zu stehen und für „authentische jüdische Werte“ bzw. eine „authentische und freie jüdische Identität“ einzutreten. Außerdem engagiert er sich für „Familienwerte“. Er setzt sich seit Langem dafür ein, Juden freien Zugang zum Tempelberg zu gewähren und die israelische Kontrolle über den Hügel auszuweiten. Er stellt die Legitimität der Waqf, der islamische Behörde, die die heiligen Stätten auf dem Tempelberg verwaltet, in Frage. Darüber hinaus setzt sich Feiglin für die sofortige Errichtung des Dritten Jerusalemer Tempels auf dem Tempelberg ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mosche Zalman Feiglin ( ; * 31. Juli 1962 in Haifa) ist ein israelischer Politiker. Er war als Abgeordneter des Likud stellvertretender Sprecher der 19. Knesset. Feiglin war einer der zentralen Akteure der Proteste gegen die Oslo-Friedensabkommen; 1993 gründete er zusammen mit Schmuel Sackett die Bewegung So Arzenu ( ; „Dies [ist] unser Land“). Im März 2015 gründete er die Partei Zehut.", "tgt_summary": null, "id": 1141793} {"src_title": "Exportkreditversicherung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die \"Planet-Express\"-Crew besucht Amys wohlhabende Eltern Leo und Inez, die damit beschäftigt sind, das „alte“ \"Mars Vegas\" abzureißen und ein extravaganteres neues zu bauen. Eine Gruppe von Öko-Feministinnen protestiert gegen die damit verbundene Umweltzerstörung, was zu einem Unfall führt, bei dem ein Schmuckstück in Form eines Venussymbols in Frys Kopf gelangt. Leela rettet einen Egel, den letzten seiner Art, denn die restlichen Exemplare seiner Spezies wurden bei den Bauarbeiten ausgerottet. Um Fry wegen des Unfalls zu entschädigen, lädt Leo Fry zu einem Pokerturnier ein und spendiert dem Rest der Crew einen Urlaub. Das Schmuckstück in seinem Kopf führt dazu, dass Fry Gedanken lesen kann. Lediglich wenn er sich einen Aluhut aufsetzt, hört er die anderen Stimmen nicht. Trotz seiner neuen Fähigkeit gewinnt Fry das Pokerturnier nicht, da Bender im Besitz des „Glücksfußes“ des Mafia-Roboters Donbot ist, der ihm unglaubliches Glück verleiht. Nach dem Turnier lernt Fry den Geheimbund der gedankenlesenden Matschbirnen kennen. Sie berichten ihm von zwei uralten Gegenspielern im Universum, den Enzyklopoden und den Dunklen. Die Dunklen wollen alles Leben zerstören, die Enzyklopoden es bewahren. Fry bekommt die Aufgabe, das letzte Ei eines Enzyklopoden, einen Zwergstern, vor der Zerstörung zu bewahren. Leider will Leo Wong diesen Stern sprengen, um eine intergalaktische Minigolfanlage zu bauen. Während Leela den Öko-Feministinnen beitritt, schleicht sich Fry mit Hilfe seines Gedankenlesens als Sicherheitsinspektor bei Leo ein. Leela gelingt es nach und nach, auch Amy und den Rest von \"Planet Express\" zu überzeugen. Doch Leo plant seine intergalaktische Minigolfanlage weiterhin. Fry bekommt in seiner Eigenschaft als Sicherheitsinspektor die zweifelhafte Ehre, in einer feierlichen Zeremonie den Auslöser für die Sprengung zu drücken. Von den Matschbirnen bekommt er die Warnung, dass in den entscheidenden Sekunden einer der Dunklen zur Stelle sein wird, um die Vernichtung des Zwergsterns sicherzustellen. Auf der Zeremonie stellt sich schließlich heraus, dass Leelas Egel, den sie ständig mit sich herumträgt, der letzte Vertreter der Dunklen ist. Er wird unschädlich gemacht und schließlich getötet. Die Sprengung des Zwergsterns wird verhindert. Direkt im Anschluss entwickelt sich aus dem Stern ein Enzyklopode, ein riesiges, im Weltraum lebendes Wesen, das äußerlich einem Rochen ähnelt und einige Exemplare aller ausgestorbenen Spezies beherbergt. Wegen der Verhinderung der Sprengung muss die \"Planet-Express\"-Mannschaft vor den Gesetzeshütern in Gestalt von Zapp Brannigan fliehen. Sie liefern sich eine Verfolgungsjagd. Fry und Leela gestehen einander ihre Liebe. Um ihren Verfolgern zu entkommen, fliegen sie schließlich in ein plötzlich auftauchendes Wurmloch, in eine ungewisse Zukunft.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Das Futurama-Team begann die Arbeiten an dem Film bereits 2006, bis Gewerkschaftsprobleme die Produktion beeinflussten. Dem Produzenten Lee Supercinski zufolge bemerkte das \"Futurama\"-Studio, dass sie das Animatic des Films von den Rough Draft Studios erst zwei Wochen vor dem Fristende der \"Writers Guild of America\" bekommt. Daraufhin waren die Autoren gezwungen, das Skript durchzuschauen, ohne dass sie das Animatic komplett gesehen hatten. Das \"Futurama\"-Studio bekam den fertig animierten Film im Juni 2008, Wochen vor einem erneut vorhergesagten Streik, so dass die Autoren erneut gezwungen waren, das Skript zu überprüfen, ohne dass sie den Film komplett gesehen haben. Da die Autoren sich bewusst waren, dass \"Leela und die Enzyklopoden\" die insgesamt letzte \"Futurama\"-Episode sein könnte, bauten sie zahlreiche Verweise auf diese Tatsache ein. Der Titelbildschirm zeigt die Nachricht: (\"Die Menschen dürfen uns nicht besiegen\"), nach Cohen eine trotzige Stichelei bezüglich des möglichen Endes der Serie. In der Mitte des Filmes gibt es eine Einstellung außerhalb des Planet-Express-Gebäudes, an dem ein Banner mit der Aufschrift. (\"Geschäftsaufgabe! Nochmals!\") hängt, ein Bezug auf das erste Produktionsende der Serie 2003. Auch gibt es eine Anspielung in einer Szene auf die erste Folge von \"Futurama\", in der Professor Farnsworth Hermes’ und Zoidbergs Karriere-Chips abnimmt. Als Dank für die Fans gibt es eine Szene, in der bis zu 250 Charaktere auf dem Bildschirm zu sehen sind, auch viele kleinere Rollen aus den 72 Episoden und den 4 Spielfilmen. Jedoch sind keine Kinder zu sehen (wie etwa Cubert Farnsworth), die entfernt wurden, als das Produktionsteam bemerkte, dass Morbo erwähnt, dass keine Kinder anwesend sind. Im DVD-Kommentar sagt Produzent David X. Cohen, dass Rough Draft Studios in Korea eine höhere Prämie für diese Szene bekam, da es Schwierigkeiten bei der Animation derselbigen gab. Die Eröffnungsmusik ist ein Stück im Stil Frank Sinatras, die von Seth MacFarlane, dem Schöpfer von \"Family Guy\" und \"American Dad\", gesungen wird, während das Planet-Express-Schiff über den Casinos von Mars Vegas fliegt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "\"siehe: Futurama#Synchronisation\"", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "20th Century Fox Home Entertainment veröffentlichte den Film am 24. Februar 2009 auf DVD und auf Blu-ray Disc.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde mit dem Annie Award 2009 in der Kategorie \"Best Home Entertainment Production\" ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Futurama: Leela und die Enzyklopoden (Originaltitel: \"Futurama: Into the Wild Green Yonder\") ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Zeichentrickfilm aus dem Jahr 2009, der auf der Fernsehserie \"Futurama\" beruht. Er ist der letzte von vier Filmen, die gemeinsam die fünfte Produktions- und sechste Sendestaffel der Serie bilden. Er wurde in den Vereinigten Staaten und Kanada am 24. Februar 2009 als Direct-to-DVD-Produktion zunächst für den Heimkino-Markt veröffentlicht, im Vereinigten Königreich bereits einen Tag zuvor, und in Deutschland erschien die DVD am 20. März 2009. Die Weltpremiere war am 6. Februar 2009 auf einer Comicconvention in New York City. ", "tgt_summary": null, "id": 2453272} {"src_title": "St. Paul’s (Zion’s) Evangelical Lutheran Church", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Rashid Bakr wuchs im New Yorker Stadtteil Bronx auf. Unter dem Einfluss der Musik John Coltranes entschied er sich, Musiker zu werden, zumal ein Onkel der Swing-Schlagzeuger Jo Jones war. Schon als Kind lernte Bakr Art Blakey und Max Roach kennen, als sie die Familie besuchten; von Roach bekam er die ersten Schlagzeugstöcke. Spätere Vorbilder waren die Schlagzeuger Andrew Cyrille, Elvin Jones, Sunny Murray und Milford Graves, aber auch Kenny Clarke und später Tony Williams. Rashid Bakr besuchte das Queens College, studierte Chemie und Psychologie und graduierte an der Schule für klinische Psychologie am \"Brooklyn College\". Nach dem College und dem Wehrdienst vermittelte der Saxophonist Bobby Zankel die Bekanntschaft mit Cecil Taylor, in dessen Big Band Bakr 1973 eintrat; zu dieser Zeit wirkte er bei zwei Konzerten Taylors mit, an der Columbia University und einem weiteren in der Carnegie Hall. In der Band spielte auch der Bassist William Parker, der ihn an Jemeel Moondoc vermittelte, der seit 1976 in New York arbeitete; Rashid Bakr spielte dann bis 1981 in dessen Ensemble \"Muntu,\" mit dem er fünf Alben aufnahm. Anfang der 1980er Jahre spielte Bakr außerdem mit Billy Bang, Roy Campbell, Raphe Malik, David Murray, David S. Ware, Frank Wright. 1981 arbeitete er wieder mit Cecil Taylor und trat mit Jimmy Lyons und William Parker in Europa auf. Nach seiner Rückkehr nach New York arbeitete Bakr hauptberuflich als Sozialarbeiter in der Blindeneinrichtung \"Lighthouse\" und gründete Anfang der 1980er Jahre die Formation \"Other Dimensions in Music\" mit William Parker, Roy Campbell und dem Saxophonisten/Flötisten Daniel Carter. 1983 trat Bakr mit der \"Cecil Taylor Unit\" im Rahmen einer erneuten Europatournee auch in Deutschland auf; 1984 wirkte er an Cecil Taylors Album \"Winged Serpent (Sliding Quadrants)\" (Soul Note) mit, auf dem Bakr auch als Sänger zu hören ist. 1993 arbeitete Bakr wieder mit dem Pianisten bei dessen FMP-Album \"Always a Pleasure\" mit Sirone, Tristan Honsinger und Charles Gayle. 1996 spielte Bakr im Trio mit Parker und dem Saxophonisten Frode Gjerstad (\"Seeing New York from the Ear\" auf Cadence Jazz Records); 1998 im Trio mit dem Saxophonisten Glenn Spearman und dem Pianisten Matthew Goodheart (\"First and Last\" auf Eremite). Außerdem arbeitete er mit Arthur Doyle, Charles Gayle, Ras Moshe, sowie mit Thomas Borgmann, Peter Brötzmann \"(The Cooler Suite).\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Rashid Bakr (eigentlich \"Charles Downs;\" * 3. Oktober 1943 in Chicago) ist ein US-amerikanischer Schlagzeuger des Free und Creative Jazz.", "tgt_summary": null, "id": 1650443} {"src_title": "Egon Schöpf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Roman Červenka begann seine Karriere im Nachwuchs des HC Slavia Prag, für den bis 2002 in der U18- und ab der Saison 2002/03 in der U20-Extraliga spielte. In der Spielzeit 2003/04 debütierte er in der Extraliga, kam aber auch weiter zu Einsätzen in der U20-Mannschaft und beim HC Kometa Brno in der 1. Liga. In der folgenden Saison kam er sowohl bei den U20-Junioren Slavias zu Einsatz, als auch beim HC Hradec Králové in der 1. Liga sowie dem HC Havlíčkův Brod aus der 2. Liga. In der Saison 2005/06 bestritt er 22 Extraliga-Partien für Slavia, kam aber erneut auch bei den U20-Junioren zum Einsatz. Mitte der Spielzeit wurde er an den HC Slovan Ústečtí Lvi ausgeliehen, mit dem er die Meisterschaft der 1. Liga und damit den Aufstieg in die Extraliga erreichte. Seit Beginn der Spielzeit 2006/07 gehörte Červenka ausschließlich dem Extraliga-Kader Slavias an und gewann mit dem Team 2008 die tschechische Meisterschaft. In der folgenden Spielzeit war er hinter Topscorer Jaroslav Bednář der zweitbeste Punktesammler der Extraliga. Insgesamt absolvierte er bisher über 290 Partien in der höchsten Spielklasse Tschechiens, in denen er 112 Tore und 132 Assists erzielte. Im Sommer 2010 wurde Červenka vom HK Awangard Omsk aus der Kontinentalen Hockey-Liga verpflichtet, wo zu diesem Zeitpunkt mit Jaromír Jágr und Martin Škoula zwei weitere Tschechen unter Vertrag standen. 2011 wurde er mit 31 Toren bester Torschütze der KHL. Mit Omsk erreichte er in der Saison 2011/12 das Playoff-Finale der KHL, in dem das Team mit 3:4 gegen den OHK Dynamo scheiterte. Červenka wurde trotzdem in das All-Star-Team der Liga gewählt. Nach diesem Erfolg verließ Červenka die KHL und erhielt von den Calgary Flames einen Vertrag mit einer Laufzeit von einem Jahr und einem Gehalt von insgesamt 3,775 Millionen US-Dollar. Aufgrund des NHL-Lockouts 2012 spielte Červenka im Herbst 2012 jeweils einige Partien für den HC Slavia Prag und den HC Lev Prag. Am 16. Mai 2013 unterschrieb Červenka einen Dreijahresvertrag beim SKA Sankt Petersburg, mit dem er im April 2015 den Gagarin-Pokal gewann. Vor der Saison 2015/16 wechselte Červenka zu den Piráti Chomutov in die Extraliga und schloss die Hauptrunde als bester Scorer (23 Tore, 38 Assists in 49 Einsätzen) der Spielklasse ab. Im März 2016 unterzeichnete er einen Vertrag für die Saison 2016/17 beim Schweizer Erstligisten Fribourg-Gottéron, der später bis 2018 verlängert wurde. Bei Fribourg gehörte er in diesen beiden Spieljahren zu den Leistungsträgern und wurde daher auch regelmäßig für das tschechische Nationalteam nominiert. Im Mai 2018 unterzeichnete er einen Einjahresvertrag bei den ZSC Lions. Nach einer Saison, die mit vielen Verletzungen geprägt war, unterschrieb er im Juni 2019 bei den SC Rapperswil-Jona Lakers.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Roman Červenka hat zu Beginn seiner Laufbahn an der Junioren-Weltmeisterschaft 2005 teilgenommen, bei der er die Bronzemedaille gewann. Seither wurde er immer wieder für Vorbereitungsspiele und Turniere der Euro Hockey Tour in den Kader der Nationalmannschaft berufen. Nach überzeugenden Leistungen in der Extraliga-Saison 2008/09 wurde er für die Weltmeisterschaft 2009 nominiert und absolvierte alle sieben Spiele bei den Welttitelkämpfen. Weitere Einsätze folgten bei den Olympischen Winterspielen 2010 und 2014 sowie den Weltmeisterschaften 2010, 2011, 2014, 2015 und 2016, wobei er mit der Mannschaft 2010 Gold sowie 2011 Bronze gewann. Zudem vertrat er sein Heimatland beim World Cup of Hockey 2016, als er für den verletzten David Krejčí nachnominiert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Tschechien bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Roman Červenka (* 10. Dezember 1985 in Prag, Tschechoslowakei) ist ein tschechischer Eishockeyspieler, der seit Juni 2019 bei den SC Rapperswil-Jona Lakers in der Schweizer National League unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 1287480} {"src_title": "Márton Vas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Ostrov nad Oslavou befindet sich in der Böhmisch-Mährischen Höhe an der Einmündung des Baches Bohdalovský potok in die Oslava. Nordwestlich liegen der Stausee Ostrov und der Teich Velký Rouperek. Im Westen erstreckt sich das Waldgebiet des Černý les. Durch den Ort führt die Staatsstraße I/37 von Žďár nad Sázavou nach Křižanov. Östlich verläuft die Eisenbahnstrecke Havlíčkův Brod – Tišnov, unterhalb des Bahnhofs führt ein Eisenbahnviadukt über die Oslava. Im Südosten erhebt sich der Suky (583 m) und nördlich der Kopec (569 m), auf dem ein 30 m hoher Sendemast errichtet wurde. Nachbarorte sind Sazomín im Norden, Obyčtov, Rychtářův Mlýn und Hodíškov im Nordosten, Frelichův Mlýn, Polák und Křiby im Osten, Bohdalec, Suky und Laštovičky im Südosten, Kněževes im Süden, Radostín nad Oslavou und Znětínek im Südwesten, Kotlasy im Westen sowie Březí nad Oslavou im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ostrov ist eine Gründung der Herren von Lomnice auf Tasov und entstand kurz nach 1250. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1356. Später wurde \"Vostrov\" zum Rittersitz erhoben, zu den Besitzern gehörte u. a. Jakub Míta von Vostrov. Seit 1572 ist eine Brauerei nachweisbar. Über die Oslava führte eine steinerne Brücke mit vier Bögen, auf der ab 1584 Maut erhoben werden durfte. Zu dieser Zeit besaß Ostrov das Marktrecht sowie weitere städtische Privilegien. 1609 kaufte Tomáš Soběhrd von Kozlov die Herrschaft Ostrov von Václav von Radostín. Dessen Güter wurden nach der Schlacht am Weißen Berg konfisziert. Im Jahre 1621 brannte das ganze Städtchen ab. Lev Burian Berka, der 1624 die Herrschaft kaufte, schloss diese an Neu Wessely an. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erbten die Grafen Kinsky die Güter und verkauften sie einschließlich des Städtchens Ostrau 1709 dem Kloster Saar. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Ostrov ab 1850 eine Gemeinde im politischen Bezirk Neustadtl. 1920 wurde der Gemeindename um den Zusatz \"nad Oslavou\" erweitert. Am 1. Februar 1922 wurde Ostrov nad Oslavou formell zum Městys erhoben. Dieser Status ging 1948 verloren. Seit 1949 gehört die Gemeinde zum Okres Žďár nad Sázavou. 1961 wurde Suky eingemeindet. Im Jahre 2001 erhielt die Gemeinde ein Wappen und Banner. Am 1. Dezember 2006 wurde Ostrov nad Oslavou wieder zum Městys erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Der Městys Ostrov nad Oslavou besteht aus den Ortsteilen Ostrov nad Oslavou (\"Ostrau\") und Suky (\"Suk\"), die zugleich auch Katastralbezirke bilden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ostrov nad Oslavou (deutsch \"Ostrau\") ist eine Minderstadt in Tschechien. Sie liegt zehn Kilometer südöstlich von Žďár nad Sázavou und gehört zum Okres Žďár nad Sázavou.", "tgt_summary": null, "id": 789357} {"src_title": "Bjørn Johansen (Musiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach Studium von Bibel und Talmud hat er sich früh verheiratet, musste sich aber, weil er sein Interesse auch an weltlichen Studien nicht unterdrücken konnte, von seiner strengreligiösen Frau trennen. Um der Zwangsrekrutierung in die zaristische Armee zu entgehen, floh er nach Galizien, wo er sich Kreisen der Haskala anschloss (hier lernte er u. a. Josef Perl kennen) und seine Studien fortsetzte. Er absolvierte eine Rabbinerschule und war dann seit 1851 mehrere Jahre Hebräisch-Lehrer an verschiedenen Religionsschulen und führte ein entbehrungsreiches Wanderleben. Seit 1866 war er Dozent für Talmud an der Rabbinerseminar Schitomir in Schitomir, bis diese 1873 ihre Pforten schloss, woraufhin er nach Dubno übersiedelte und sich ganz seinen schriftstellernden Neigungen hingab. Dort gründete er später das hebräische Journal \"Haboker Or\" („Das Morgenlicht“, erschien 1876–1886, allerdings mit größeren Unterbrechungen), worin er gegen die von Perez Smolenskin in Wien redigierte nationaljüdisch-zionistische, religiös eher dem traditionellen Ritus zuneigende, anti-assimilatorische und somit anti-aufklärerisch scheinende Monatsschrift \"Haschachar\" auftrat und die Mendelssohn'sche Schule und ihre angeblichen Errungenschaften verteidigte, gegen den chassidischen Einfluss in den jüdischen Gemeinden, gegen das alte Schulsystem des Cheder usw. auftrat und stattdessen eine religiös ungebundene jüdische Schule propagierte, wie sie Max Lilienthal mit Zustimmung der russischen Regierung zu etablieren versuchte (während seiner aktiven Zeit als Lehrer hatte A. B. Gottlober auch nach diesen Vorgaben unterrichtet, zu seinen Schülern zählten u. a. Abraham Goldfaden und Mendele Moicher Sforim). A. B. Gottlober engagierte sich für eine religiöse Reform und war eher der Philosophie sowie insbesondere dem Studium des Karäertums zugeneigt, deren Gemeinden er besuchte (Odessa und weitere) und sich dort mit verschiedenen Anhängern des Karäertums auseinandersetzte, deren Gebräuche und Ansichten, ihre Handschriften, Ritualien usw. studierte; das Ergebnis dieser Untersuchungen und Überlegungen präsentierte er 1865 in einem in Wilna erschienenen größeren hebräischen Werk unter dem Titel \"Bikkoreth le toldoth hakraim\" („Untersuchungen zur Geschichte der Karäer“). Seine letzten Lebensjahre verbrachte A. B. Gottlober, erblindet und völlig zurückgezogen, in Białystok. Er schrieb auch eine große Anzahl jiddischer Volkslieder, die weit verstreut in Zeitschriften und verschiedensten Sammelwerken veröffentlicht und sehr populär und auch später noch in den Ghettos gesungen wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abraham Bär Gottlober (auch: \"Abraham Baer Gottlober\" oder \"Abraham Ber Gottlober\"; Pseudonyme: \"Mahalalel\", \"ABaG\"; * 20. Dezember 1810 in Starakonstantinow, Gouvernement Wolhynien, als Sohn des Kantors Chaim Hakohen; † 12. April 1899 in Białystok) war ein hebräischer und jiddischer Dichter (Dichtungen und Satiren), Journalist, Aufklärer, Übersetzer und jüdischer Gelehrter.", "tgt_summary": null, "id": 1097062} {"src_title": "The Crane Wife", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Troy Bodie begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei den Kelowna Rockets, für die er von 2002 bis 2006 in der Western Hockey League aktiv war. In dieser Zeit wurde er im NHL Entry Draft 2003 in der neunten Runde als insgesamt 278. Spieler von den Edmonton Oilers ausgewählt, für die er jedoch nie spielte. In der Saison 2006/07 stand der Angreifer für Edmontons Farmteam aus der American Hockey League, die Hamilton Bulldogs, sowie für die Stockton Thunder aus der ECHL auf dem Eis. In der folgenden Spielzeit spielte Bodie für Edmondtons neues Farmteam, dem AHL-Klub Springfield Falcons. Ab Sommer 2008 stand Troy Bodie bei den Anaheim Ducks unter Vertrag. Zunächst wurde er vor der Saison in den Kader von Anaheims Farmteam Iowa Chops aufgenommen, ehe er am 16. Januar 2009 sein Debüt in der National Hockey League für die Ducks gab, als er beim Auswärtsspiel bei den Pittsburgh Penguins zum Einsatz kam. Im Juni 2009 unterzeichnete Bodie einen Vertrag für zwei weitere Jahre in Anaheim bis Ende Juni 2011. In der Saison 2009/10 stand er überwiegend bei den Anaheim Ducks in der NHL im Einsatz, sammelte jedoch auch Spielpraxis bei den San Antonio Rampage und Toronto Marlies in der AHL. Im November 2010 wurde er von den Anaheim Ducks auf die Waiverliste gesetzt und anschließend von den Carolina Hurricanes ausgewählt. Dort beendete er das Spieljahr 2009/10 als Stammkraft mit 50 Einsätzen in der regulären Saison, verbrachte jedoch die folgenden beiden Saisonen in der American Hockey League. Im Juli 2013 unterzeichnete Bodie einen Einjahresvertrag bei den Toronto Maple Leafs, der in der Folge um ein weiteres Jahr verlängert wurde. Jedoch kam Bodie in diesem zweiten Jahr in Toronto hauptsächlich für die Marlies in der AHL zum Einsatz. Im September 2015 gab Bodie nach nur neun Saisons im professionellen Eishockey das Ende seiner aktiven Karriere bekannt. Fortan ist er für die Maple Leafs als Scout tätig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Troy Bodie (* 25. Januar 1985 in Portage La Prairie, Manitoba) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler. Er absolvierte 159 Spiele in der National Hockey League sowie 390 Einsätze in der American Hockey League, ehe er seine aktive Karriere nach nur neun Saisons im professionellen Eishockey beendete.", "tgt_summary": null, "id": 300708} {"src_title": "Ionuț Panait", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Colin Stuart begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei den \"Lincoln Stars\", für die er in der Saison 1999/2000 in der United States Hockey League aktiv war. Anschließend spielte der Angreifer vier Jahre lang für die Mannschaft des Colorado College. In dieser Zeit wurde er im NHL Entry Draft 2001 in der fünften Runde als insgesamt 135. Spieler von den Atlanta Thrashers ausgewählt. In den Jahren 2004 bis 2007 stand Stuart ausschließlich im Kader der Chicago Wolves, dem Farmteam der Thrashers aus der American Hockey League, mit denen er 2008 den Calder Cup gewann. Ab der Saison 2007/08 stand Stuart zusätzlich für das NHL-Team der Thrashers auf dem Eis. Im Juli 2009 transferierten ihn diese gemeinsam mit Garnet Exelby im Austausch für Pavel Kubina und Tim Stapleton zu den Toronto Maple Leafs. Noch im selben Monat gaben ihn die Maple Leafs an die Calgary Flames ab, für deren Farmteam Abbotsford Heat der Angreifer in der Saison 2009/10 aktiv war. Im August 2010 erhielt der Free Agent einen Kontrakt bei den Buffalo Sabres, die ihn in der Saison 2010/11 zunächst bei den Portland Pirates und in der darauffolgenden Spielzeit bei den Rochester Americans in der AHL einsetzten. Im September 2012 entschied sich Stuart für einen Wechsel nach Europa und ging in der Saison 2012/13 für die Iserlohn Roosters in der Deutschen Eishockey Liga auf das Eis. Im Jahr danach kehrte der Angreifer nach Nordamerika zurück und unterzeichnete Stuart einen Kontrakt bei den Vancouver Canucks aus der NHL. Dort wurde der Kanadier jedoch ausschließlich beim Farmteam Utica Comets in der AHL eingesetzt, wo er in der Saison 2013/14 als Mannschaftskapitän fungierte. Zur Spielzeit 2014/15 folgte abermals ein Wechsel nach Europa, diesmal entschloss sich Stuart für ein Engagement beim schwedischen Klub Malmö Redhawks in der zweitklassigen HockeyAllsvenskan. Nach lediglich 31 Partien dort wechselte er während der laufenden Saison zurück in die AHL zu den Providence Bruins. Dort beendete er die Spielzeit 2014/15 und gab im Anschluss sein Karriereende bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Colin Stuart (* 8. Juli 1982 in Rochester, Minnesota) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler. Er absolvierte 56 NHL-Einsätze für die Atlanta Thrashers sowie die Buffalo Sabres und stand in 634 AHL-Spielen auf dem Eis, wobei er 2008 den Calder Cup gewann. Seine Brüder Mark und Mike sind ebenfalls professionelle Eishockeyspieler.", "tgt_summary": null, "id": 309640} {"src_title": "Exposé (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hochphase: Thomas Reid.", "content": "Als Gründungsdokument einer systematischen Philosophie des Common-Sense kann Thomas Reids (1710–1796) \"Untersuchung des menschlichen Geistes entsprechend den Prinzipien des gesunden Menschenverstandes\" (1764) betrachtet werden. Dieser Aufklärer lehrte im Gegensatz zu John Locke, George Berkeley und David Hume, dass der Mensch in intuitiver Weise die Wirklichkeit selbst perzipiert. Reid hielt die Annahme, dass die Menschen unmittelbar nur Kenntnis von Vorstellungsinhalten (Ideen) hätten, für unvereinbar mit dem gesunden Menschenverstand, und lehrte, dass man es in der Erfahrung mit „Dingen“ nicht nur mit „Ideen von Dingen“ zu tun hat. Der von Reid angewiesenen Richtung folgte eine Reihe anderer schottischer Philosophen. Noch deutlicher als bei Reid tritt der subjektive Charakter des Common-Sense bei James Beattie (1735–1803) zutage. Beattie betrachtete als wahr, was wir auf Grund unserer Natur glauben müssen. Dugald Stewart (1753–1828) warnte davor, das Prinzip des Common-Sense zu überspannen. Er schlug vor, statt von Common-Sense-Prinzipien von Grundgesetzen des menschlichen Glaubens zu sprechen und als solche nur allgemeinste Voraussetzungen anzuerkennen – z. B. in Bezug auf die Existenz materieller Dinge. Bei William Hamilton (1788–1856) verband sich die Common-Sense-Philosophie mit transzendentalphilosophischen Argumenten der Kantischen Vernunftkritik und wurde in dieser Form von John Stuart Mill scharf kritisiert. Als weiterer Vertreter der schottischen Schule gilt Thomas Brown (1778–1820).", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption in Amerika.", "content": "An den amerikanischen Universitäten des späten 19. Jahrhunderts spielten die Moralphilosophie Hutchesons und die Common-Sense-Philosophie Reids die vorherrschende Rolle. Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges veröffentlichte Thomas Paine seine Schrift \"Common Sense\", in der er die Kolonialpolitik des englischen Königs Georg III. in Nordamerika scharf angriff. Die Schrift fand eine große Verbreitung und war ein wichtiges Dokument der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung. Paine bediente mit seiner Schrift beide Interpretationsstränge des Common-Sense: Durch die Aufzählung der Argumente für die Unabhängigkeit sprach er den gesunden Menschenverstand an, als auch den \"sensus communis\", insofern das politische Ziel der Unabhängigkeit das Gemeinwohl sei.", "section_level": 1}, {"title": "Philosophie des 20. Jahrhunderts.", "content": "Im 20. Jahrhundert fand die Common-Sense-Philosophie in George Edward Moore, der explizit an die schottische Tradition anknüpfte, eine Fortsetzung. Auch die Philosophie von Odo Marquard kann als Common-Sense-Philosophie betrachtet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Common-Sense-Philosophie ist eine philosophische Richtung, die nach der Rolle des \"common sense\" (ein englischer Ausdruck mit teilweiser semantischer Entsprechung zu Gemeinsinn und Gesunder Menschenverstand in der deutschsprachigen Philosophie) für das philosophische Erkennen fragt und diesen relativ positiv bewertet. Eine synonyme Bezeichnung ist Schottische Schule. Speziell ist damit die entsprechende Richtung der Common-Sense-Philosophie im 18. und 19. Jahrhundert in Schottland gemeint. Sie trat einerseits dem französischen Materialismus und andererseits den Lehren des Skeptizismus des schottischen Philosophen David Hume (1711–1766) entgegen. Hans-Georg Gadamer spricht von Schottischer Philosophie.", "tgt_summary": null, "id": 2279459} {"src_title": "Geraldo Washington Regufe Alves", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fernsehsendung.", "content": "Gefilmt wurde Liza Minnellis Auftritt am 31. Mai 1972 im New Yorker Lyceum Theatre und unter dem Werbespruch als »das erste Konzert, das jemals vom Fernsehen gefilmt wurde« am 10. September 1972 auf dem Sender NBC ausgestrahlt. Von anderen Fernsehspecials unterschied sich \"Liza with a ‘Z’\" insofern, als es tatsächlich nur ein Live-Konzert war. Durch seine damals ungewöhnliche Inszenierung ging es in die Geschichte des US-Fernsehens ein. Liza Minnelli, die sich im Verlauf des Konzerts in verschiedenen Kreationen des Modeschöpfers Halston präsentierte, avancierte mit dieser Show zu einer popkulturellen Medienikone. Sie war die erste Person, die am selben Tag gleichzeitig auf den Covern der Zeitschriften \"Time\" und \"Newsweek\" erschien. Begleitet wurde sie während ihrer Auftritte von mehreren Backgroundsängern, Tänzern, zwei Gitarristen, einem Keyboarder und einem Schlagzeuger. Musikalischer Koordinator war Marvin Hamlisch. Die Show erntete einhellig begeisterte Kritiken, wurde jedoch nach 1973 nur noch zweimal im US-Fernsehen ausgestrahlt. Auszeichnungen", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Konzipiert wurde \"Liza with a ‘Z’\" auf Liedern des Musical-Duos Kander & Ebb, der Soundtrack ist insgesamt dem traditionellen Pop zuzurechnen. Allerdings fanden auch die R&B-Songs \"I Gotcha\" und \"Son of a Preacher Man\" Eingang in das Programm. Parallel zur Show-Ausstrahlung im Fernsehen erschien am 10. September 1972 von Columbia Records das Album \"Liza with a ‘Z’\", das Liza Minnelli ein Comeback in die Billboard 200 bescherte und mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde. Es ist bis heute ihr kommerziell erfolgreichstes sowie auch in den Charts höchstplatziertes Album (US #19, UK #9).", "section_level": 1}], "src_summary": "Liza with a ‘Z’. A Concert for Television (allg. oft nur Liza with a ‘Z’) ist ein Special des US-amerikanischen Fernsehsenders NBC aus dem Jahr 1972. Im Mittelpunkt dieser Show steht die US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin Liza Minnelli, die im selben Jahr mit ihrer Hauptrolle in dem Musicalfilm \"Cabaret\" den internationalen Durchbruch feierte. Konzipiert wurde die Sendung auf der Musik der \"Cabaret\"-Schöpfer John Kander und Fred Ebb. Regie und Choreographie führte Bob Fosse, der sich auch schon bei dem Broadway-Musical \"Cabaret\" (1966/67) und seiner Verfilmung dafür verantwortlich gezeichnet hatte. Die Sendung ist den Genres der Personalityshow und des Konzertfilms zuzuordnen.", "tgt_summary": null, "id": 275051} {"src_title": "DARPins", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Entwurfes.", "content": "Am 10. Februar 1873 verzichtete König Amadeus nach zweijähriger Regierungszeit auf die Spanische Krone. Einen Tag später, am 11. Februar 1873 fand eine gemeinsame Sitzung des im August 1872 gewählten Kongresses und des Senates statt. Eine solche gemeinsame Beratung war nach der damals gültigen Verfassung von 1869 eigentlich ausgeschlossen. Diese aus Kongress und Senat bestehende Versammlung nannte sich Nationalversammlung (Asamblea Nacional). Die Nationalversammlung beschloss mit 258 zu 32 Stimmen einen Antrag, in dem die Republik zur Staatsform erklärt wurde. Damit wurde die Verfassung von 1869 außer Kraft gesetzt. Darüber hinaus wurde Estanislao Figueras zum „Präsidenten der Ausführenden Gewalt“ bestimmt. Es sollten Verfassunggebende Cortes einberufen werden. Die Verfassunggebenden Cortes wurden am 10. Mai 1873 gewählt. Wahlberechtigt waren alle männlichen Spanier über 21 Jahren. An den Wahlen nahmen weder die Carlisten, noch die Alphonsinos, nicht die unitarischen Republikaner noch Parteien teil, die sich an der Internationale orientierten. Die Wahlbeteiligung war die niedrigste in der Geschichte Spaniens. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Föderalen Republikaner 343 Sitze und alle anderen Gruppierungen zusammen 31 Sitze erhielten. Es gab also keinerlei Relation zwischen der Sitzverteilung in den Verfassunggebenden Cortes und den tatsächlichen politischen Verhältnissen. Die Versammlung tagte in einer ersten Sitzungsperiode vom 1. Juni 1873 bis zum 20. September 1873 und beschäftigte sich nicht nur mit der Ausarbeitung einer neuen Verfassung, sondern in erster Linie mit der Tagespolitik. Die neue Sitzungsperiode wurde am 2. Januar 1874 eröffnet. Nachdem am 2. Januar 1874 der Regierung des Ministerpräsidenten (Presidente del Poder Ejecutivo) Emilio Castelar mit 100 zu 120 Stimmen nicht das Vertrauen ausgesprochen wurde, besetzte das Militär unter der Führung von General Manuel Pavía am 3. Januar 1874 das Parlament. Durch ein Dekret vom 8. Januar löste die neu gebildete Regierung des Ministerpräsidenten (Presidente del Poder Ejecutivo) Francisco Serrano Domínguez die Cortes auf. Während der ersten spanischen Republik kam es zu keiner weiteren offiziellen Diskussion über den Verfassungsentwurf. Eine neue, monarchistische Verfassung wurde erst 1876 in Kraft gesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deklaratorischer Teil.", "content": "Die Spanische Nation sollte sich aus 17 einzeln aufgeführten Staaten, darunter auch Kuba und Puerto Rico, zusammensetzen. Die Souveränität sollte bei der Gesamtheit der Bürger liegen und durch die Organe der Republik ausgeübt werden, die durch allgemeine Wahlen eingesetzt werden sollten. Ein Zusammenschluss von Staaten und die Teilung von Staaten sollten grundsätzlich möglich sein. Die Freiheitsrechte wären durch die Verfassung stark ausgeweitet worden. Unter Anderem waren die Freiheit zu Arbeiten, die Gewerbefreiheit, die Vereinigungsfreiheit, Gedanken- und Gewissensfreiheit und das Recht auf ein Leben in Sicherheit und Würde vorgesehen. Für die männliche Bevölkerung hätte eine Militärdienstpflicht bestanden. Die Ausübung aller Gottesdienste sollte in Spanien frei sein. Es war eine Trennung von Kirche und Staat vorgesehen. Dem Staatenbund, den Einzelstaaten und der Städte sollte die direkte und indirekte Unterstützung von Religionsgemeinschaften verboten sein. Das Personenstandswesen wäre alleine Angelegenheit der Zivilverwaltung gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Organisatorischer Teil.", "content": "Der Verfassungsentwurf sah eine Teilung der Macht im Staat in vier Gewalten vor: Die Legislative lag auf oberster Ebene bei den Cortes bzw. bei dem Kongress. Die Exekutive lag bei den Ministern. Die Rechtsprechende Gewalt wurde durch Richter und Geschworene ausgeübt. Als eine vierte Macht war als „Vermittelnde Kraft“ (Poder de relación) ein Präsident der Republik vorgesehen. Die Cortes waren als Parlament mit zwei ungleichen Kammern vorgesehen. Die Senatoren sollten von den Parlamenten der einzelnen Staaten gewählt werden. Der Senat, der ein zeitlich begrenztes Vetorecht besaß, sollte überprüfen, ob ein zu erlassendes Gesetz gegen die Rechte der Bürger oder anderer Organe verstieß. Die Abgeordneten des Kongresses sollten in allgemeiner direkter Wahl für zwei Jahre gewählt werden. Eine Einschränkung durch einen Zensus war nicht vorgesehen. Die Cortes sollten sich jedes Jahr für wenigstens vier Monate versammeln. Die erste Versammlungsperiode sollte jeweils am 15. März, die zweite am 15. Oktober beginnen. Das Parlament sollte seinen Präsidenten selbst wählen und eine eigene Geschäftsordnung festlegen. Der Kongress und die Regierung, aber nicht der Senat, sollten das Recht haben, Gesetzesinitiativen einzubringen. Die Aufgaben der Zentralgesetzgebung waren abschließend aufgezählt. Die Spitze der Ausführende Gewalt sollte ein von einem Ministerpräsidenten geleiteter Ministerrat sein. Der Ministerpräsident sollte vom Präsidenten nach freiem Ermessen bestimmt werden. Ein oberstes Gericht sollte Streitfälle zwischen den einzelnen Staaten entscheiden. Darüber hinaus sollte es die Verfassungswidrigkeit von Gesetzen feststellen und diese Gesetze außer Kraft setzen können. Aufgabe des Präsidenten sollte einerseits darin bestehen, die Nation zu repräsentieren, andererseits sollte er zwischen der Legislative und der Exekutive vermitteln. Der Präsident und sein Stellvertreter sollten auf der Ebene der Bundesstaaten von Wahlausschüssen gewählt werden, die von den Wahlberechtigten nur zu diesem Zweck gewählt werden sollten. Die in den Bundesstaaten abgegebenen Stimmen sollten dann insgesamt ausgewertet werden. Für eine Verfassungsänderung sollte ein Beschluss der Cortes notwendig sein, der von den dann neu zu wählenden Cortes bestätigt werden müsste.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bei der föderalen Verfassung der Spanischen Republik (Proyecto de Constitución Federal de 1873) handelt es sich um einen Verfassungsentwurf, der den Verfassunggebenden Cortes im Jahr 1873 vorgelegen hat. Über den Entwurf wurde nicht abgestimmt. Die föderale Verfassung der Spanischen Republik trat nie in Kraft. Der Entwurf galt aber immer wieder, besonders auch nach 1975, als ein Beispiel für die Möglichkeit eines föderalen Staatsaufbaus in Spanien.", "tgt_summary": null, "id": 1862102} {"src_title": "Mahal (1949)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ökologische Besonderheiten.", "content": "Im See existiert eine Quappenart (Burbot), die von den meisten kanadischen Anglern verschmäht wird, nicht jedoch von den Skandinaviern und den Indianern. Besonders ihre Leber gilt, trotz erhöhter Giftkonzentrationen, als Delikatesse. Parks Canada warnte sogar vor ihrem Verzehr, da die Konzentration von Toxaphen in den Fischen des Laberge-Sees am höchsten war. Die erhöhte Anreicherung gerade in dieser Art scheint damit zusammenzuhängen, dass sie als einzige Gruppe ihrer Art große Löcher in den Seegrund graben, in denen sich diese seit Jahren verbotenen Substanzen angereichert haben. In der Umgebung des Sees leben Dall-Schafe, Wölfe, Grizzlybären, Füchse und Kojoten, wobei letztere erst um 1900 in die Region kamen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühgeschichte.", "content": "Der Lake Laberge bildet den Kern des traditionellen Wohngebiets der Ta'an Kwach'an First Nation, von dem sie ihren Namen ableitet. Hinzu kamen Dörfer am Takhini River und am Südende des Fox Lake (seit mindestens 1000 n. Chr.), der westlich des Laberge-Sees liegt. Das Gebiet des Stammes reichte von Hootalinqua, also vom Zusammenfluss von Yukon und Teslin River, bis zum M’Clintock Valley und zum Marsh Lake. Dabei wurde das Gebiet von zahlreichen Pfaden erschlossen. Am Laurier Creek und Thomas Creek entlang erreichte man die Karibujagdgebiete in den Big Salmon Mountains sowie Fischstellen bei Mason’s Landing und Boswell Creek beim Teslin River. Diesen überquerte man bei Winter Crossing und erreichte so den Livingstone Creek Trail, der nordostwärts bis zum Ross River reicht. Nach Westen führt ein Pfad zum Fox Lake, von dort weiter nach Braeburn und Carmacks. Von der Shallow Bay führt ein Pfad zum Takhini River und zu den Takhini Hot Springs, nordwärts geht einer zum 52 Mile Lake, wo sich ein wichtiges Lager befand. In den südlich gelegenen Golden Horn Mountain (Simà) jagte man Schafe und Gopher, kleine Nager. Nordwärts führt ein Pfad zum Thirty Mile River, wo auch Biber gejagt wurden, von dort ging es weiter nach Hootalinqua. Vom oberen Laberge südwärts zum Yukon River führt ein Pfad zum Swan Lake sowie zu Lachsplätzen und einem Dorf am Marsh Lake. Der Handel fand etwa mit rotem Achat von der Miller’s Ridge westlich von Carmacks statt und reicht mehr als ein Jahrtausend zurück. Mit den Champagne und Aishihik bestand ein Handel mit Obsidian, vulkanischem Glas aus den St. Elias Mountains. Am Laberge-See bestanden Dörfer am Deep Creek und an der Jackfish Bay, wobei Erstere Handel mit seltenen Tuffgesteinen bis in das Mackenzie-Gebiet in den Nordwest-Territorien trieben. Einer der Hauptfangplätze für Weißfisch lag am Horse Creek, wo man sich in Oktober und November versammelte. Hier traf man sich mit den Chilkat von der Küste, die einmal jährlich über den Chilkat Pass stiegen und den Kusawa Lake hinunter fuhren, um Güter auszutauschen. Die Schätzungen über das Alter dieser Plätze reichen bis zu 4000 Jahre. Der Pfad findet sich in einer Karte, die der Klukwan-Häuptling Koh-Klux 1852 zeichnete. Junge Männer wurden am Naalen oder Lookout Mountain eingesetzt und meldeten mittels Lichtsignalen die Ankunft der Chilkat-Händler, deren Kupfer besonders begehrt war. Die nächsten Beziehungen bestanden zu den Tagish Kwän, aber auch zu anderen Gruppen der Umgebung bestanden Verwandtschaftsverhältnisse. Sie führen sich sogar auf einen Tagish- und einen Hutshi-Vorfahren zurück, bzw. auf die Taku in Alaska. Die meisten Dörfer standen am Zusammenfluss von Little River und Takhini River, unterhalb der Whitehorse Rapids, dann um Hootalinqua und an der Mündung des M’Clintock River. Das Dorf am Takhini war der wichtigste Lachsfangplatz und zugleich der Haupthandelsort mit den Tlingit von der Küste, an der Shallow Bay fing man vor allem Weißfische. Der älteste Fund dürfte vom Ibex River stammen, denn er weist ein Alter von 5000 bis 8000 Jahren auf. Der Laberge-See und seine Zuflüsse boten reichlich Fisch, wie Lachse und Quappen, aber auch Kleinwild und Karibus, und gelegentlich wurden Elche gejagt.", "section_level": 2}, {"title": "Goldrausch, Reservat, Häuptling Jim Boss.", "content": "1882 registrierte der deutsche Forschungsreisende Aurel Krause, dass die Tlingit den See „Tahini-wud“ nannten. 1883 notierte Frederick Schwatka den Namen „Kluk-tas-si“. William Dall, Leiter der Western Union Telegraph Expedition, benannte den See nach Michael Laberge aus Chateauguay in Québec. Er hatte für die Western Union auf dem Weg von Fort Yukon nach Fort Selkirk 1867 das Gebiet durchstreift – auf der Suche nach einem Weg für \"Collins Overland Telegraph\" von New York durch Russland nach Paris. Der Yukon spielte während des Klondike-Goldrauschs eine wichtige Rolle für den Transport der Goldsucher und ihrer Ausrüstung nach Dawson. Zu Anfang war Mundessa der Häuptling der dortigen Indianer. Sein Sohn war Kashxóot aus dem Wolfs-Clan, der besser als Chief Jim Boss bekannt ist. Er war dreimal verheiratet und hatte 7 Kinder. Viele der heutigen Indianer am Lake Laberge führen sich auf Mundessa und seine Nachkommen zurück. Die Ta'an Kwäch'än erhielten dort als erste ein winziges Reservat, nachdem Jim Boss im Jahr 1900 eine Petition an die kanadische Regierung geschickt hatte. Der Ort wurde zunächst als „Russian Town“ bekannt. Boss engagierte einen Rechtsanwalt aus Whitehorse namens T.W. Jackson, um seine Rechtsansprüche durchzusetzen. Häuptling Jim Boss baute am Horse Creek, zusammen mit seinem Schwager Henry Broeren, ein Roadhouse für den Schiffsverkehr auf dem Lake Laberge. Bald hieß der Ort „Jim Boss Town“ oder „Upper Laberge“. Außerdem engagierte er sich in der Holz- und Fischversorgung von Whitehorse. Einige Indianer beteiligten sich auch an der Goldsuche. Nach dem Ende des Goldrauschs zogen die meisten Weißen aus dem Gebiet wieder weg. Einige zusammengebrochene Hütten und wenige Gräber zeugen von der Anwesenheit der Goldgräber. Manche von ihnen wurden erst durch das \"Takhini Fire\", einen verheerenden Waldbrand im Jahr 1958 gezwungen, ihre Hütten aufzugeben. Upper Laberge, Lower Laberge und 31 Mile waren auf traditionellem Ta’an Kwäch’än-Gebiet entstanden und als Dörfer eingerichtet. Upper Laberge steht heute am Camp am Joe Creek auf der Ostseite des Sees. Hier lebten Maggie Boss und ihr Ehemann Henry Broeren. Dieser war einer der ersten, der – zusammen mit Amy Laberge, der Tochter von Laberge Billy und Jenny Laberge, sowie ihrem Mann William Cletheroe – am Livingstone Creek nach Mineralien grub. In 31 Mile betrieben in den 1920er Jahren Angus und Kitty McLeod, sowie weitere Ta’an, eine Fuchs- und Minkzucht. Schließlich befand sich noch eine wichtige kommerzielle Lachsfangstelle bei Whitehorse, bevor sie durch Dammbauten, vor allem am Marsh Lake zerstört wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Alaska Highway, verlassene Dörfer, Selbstständigkeit.", "content": "1942 begann der Bau des Alaska Highway, der für den Pazifikkrieg für wichtig erachtet wurde. An zwei Stellen im Yukon übte die Armee, nämlich am Watson Lake und am Lake Laberge. Zahllose Geschosse und Bomben liegen noch heute auf dem Grund der Seen, was 1978 zur Folge hatte, dass erstmals eine Untersuchung stattfand. Dabei wurde eine 500-Pfund-Bombe im Watson Lake gefunden, die gesprengt werden musste. Am stärksten war am Lake Laberge die Region Deep Creek betroffen. Das Gleiche gilt für Richtofen Island, dessen Südende starkem Beschuss unterworfen gewesen war, und wo sich zumindest eine Bombe Ende der 90er Jahre fand. Die Lebensweise der Indianer änderte sich ab den 40er Jahren drastisch. Viele zogen vom Laberge-See zu den Baustellen des Alaska Highway, oder suchten Arbeit in deren Umfeld. Viele zogen auch nach Whitehorse. 1956 erzwang die kanadische Regierung die Zusammenlegung mehrerer Indianerstämme zur \"Whitehorse Indian Band\", der heutigen Kwanlin Dun First Nation, in und um Whitehorse. Erst 1987 lösten sich die Ta'an Kwäch'än wieder aus diesem Verband. Sie schlossen 2002 einen Vertrag mit der Regierung, der ihnen ein selbst regiertes Reservat um den Lake Laberge sichert. 1995 begann das \"Lake Laberge Archaeology Project\", ein gemeinsames Grabungsvorhaben des \"Ta'an Kwäch'än First Nation Council\" und des \"Yukon Heritage Branch\", also eine Kooperation zwischen lokaler First Nation und Archäologen. 2009 soll zudem ein gesunkener Dampfer im See untersucht werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Lake Laberge, in der lokalen Indianersprache Tàa'an Män, ist ein See im Territorium Yukon in Kanada. Er ist eher eine Verbreiterung des Yukon-Flusses. Dabei ist der See rund 50 km lang. ", "tgt_summary": null, "id": 428709} {"src_title": "Friedrich Wendel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung und Aufnahme.", "content": "Super Trouper ist die Typenbezeichnung eines speziellen Bühnenscheinwerfers der Firma Strong Entertainment Lighting, mit dem man die Künstler aus der Blickrichtung des Publikums beleuchtet. Der Manager Stikkan Anderson hatte die Idee diesen Namen als Titel für das neue Album zu verwenden. Nachdem Björn Ulvaeus und Benny Andersson bereits neun Monate am Album gearbeitet hatten, waren der Meinung, dass das Album noch einen „starken Song“ bräuchte, der als Single veröffentlicht werden konnte. Daraufhin schlug Stig Andersem vor, dem Scheinwerfer das letzte Lied zu widmen und \"Super Trouper\" dementsprechend auch als Liedtitel zu verwenden. Obwohl Björn und Benny zunächst wenig begeistert von dieser Idee waren, verbrachten sie dann zwei volle Tage im Studio, um das Lied zu schreiben. Obwohl das Lied letzten Endes sehr erfolgreich war, hatte Ulvaeus Schwierigkeiten mit dem Text, was er später mit den Worten ausdrückte: Die Aufnahmen zum Song, der zunächst den Arbeitstitel \"Blinka Lilla Stjärna\" \"(Blinkender kleiner Stern)\" hatte, begannen am 3. Oktober 1980; am 14. Oktober wurden Overdubs hinzugefügt. Die B-Seite \"(The Piper)\" wurde in Japan ebenfalls als B-Seite der Single \"On and On and On\" verwendet. Im April 1981 wurde in den Europa Filmstudios in Stockholm ein Fernsehspecial mit Dick Cavett als Gastgeber produziert, in dessen Rahmen die Gruppe mehrere neue und ältere Lieder aus ihrem Repertoire darbot. Darunter befand sich auch \"Super Trouper\", das dort zum einzigen Mal live aufgeführt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "Die Single konnte sich erfolgreich in den Charts platzieren. So erreichte ABBA mit \"Super Trouper\" in Großbritannien das letzte, in Deutschland das vorletzte Mal Platz 1. Daneben konnte \"Super Trouper\" auch in Irland, Belgien und Portugal die Charts anführen. In Australien, wo ABBA lange Zeit die beliebteste Band war, kam das Stück auf Platz 77. In Finnland (Platz 5), Spanien (Platz 8) und Mexiko (Platz 3) war die Single ebenfalls erfolgreich.", "section_level": 1}, {"title": "Cover-Versionen.", "content": "Die Gruppe A*Teens veröffentlichte 1999 eine Eurodance-Variante von \"Super Trouper\" als Single und war damit international erfolgreich. Die schottische Band Camera Obscura veröffentlichte eine stilistisch deutlich verschiedene Version als zweiten Song auf ihrer Single \"Tears for Affairs\". Eine Reihe ganz unterschiedlicher Künstler spielten den Song für diverse Alben ein. Bereits 1981 nahmen die Schwestern Salma und Sabina Agha eine Album mit Abba-Hits in Hindi auf, dabei spielten sie \"Super Trouper\" unter dem Titel \"Pehli pehli preet\" ein. Den Text in Hindi verfasste Amit Khanna. Max Raabe nahm den Song mit dem Palast Orchester für sein Album \"Die Hits des Jahres\" (2000) auf. Die deutsche Band Custard nahm ihn für das Heavy Metal Album \"A Tribute to Abba\" (2001) auf. Der Schwede Nils Landgren veröffentlichte 2004 eine Funk-Version von \"Super Trouper\" auf seinen Album \"Funky Abba\" und die Schwedin Julia Lindholm brachte 2016 das Album \"Super Trouper\" mit Abba-Hits auf deutsch heraus, welches auch den gleichnamigen Song erhält. Der deutsche Text stammt hierbei von Rosy Kindler. Eine weitere deutsche Version stammt von der A-cappella-Gruppe Basta, die die Melodie von \"Super Trouper\" für ihr satirisches Lied \"Super Puter\" verwendete. \"Super Trouper\" wird in mehreren Jukebox-Musicals und Filmen, die auf Abba-Songs basieren, verwendet. In dem französischen Original des Kindermusicals Abbacadabra wurde es unter dem Titel \"Tête d'allumette\" von Daniel Beaufixe gesungen. Den französischen Text verfassten Alain und Daniel Boublil. Aufgrund der zahlreichen Aufführungen und Aufnahmen des Musicals Mamma Mia wurde \"Super Trouper\" von einer größeren Zahl von Sängerinnen und in verschiedenen Sprachen aufgenommen. In der gleichnamigen Verfilmung (2008) singen Meryl Streep, Julie Walters und Christine Baranski das Lied und in der Fortsetzung Mamma Mia! Here We Go Again (2018) wird es vom gesamten Ensemble mit Solopartien von Meryl Streep und Cher gesungen. Instrumentale Varianten wurden unter anderem von Paul Mauriat (1981), James Last (1985) und Richard Clayderman (1993) eingespielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Super Trouper ist ein Popsong der schwedischen Gruppe ABBA. Er wurde im November 1980 mit der B-Seite \"The Piper\" als Singleauskopplung des gleichnamigen Albums veröffentlicht. Das Stück wurde von Benny Andersson und Björn Ulvaeus geschrieben. Die Lead Vocals wurden von Anni-Frid Lyngstad gesungen, die Backing Vocals von Agnetha Fältskog. ", "tgt_summary": null, "id": 1277843} {"src_title": "Antikörper gegen citrullinierte Proteine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Den ersten Eindruck, was Le-Mans-Prototypen einmal werden würden, erhielt man beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1992. Im Bestreben, die Anzahl der Teilnehmer über die kleine Kategorie der Gruppe-C-Wagen hinaus zu vergrößern, wurden die älteren Porsche 962 für die Kategorie 3 zugelassen. Außerdem wurden kleinere Rennwagen mit offenem Cockpit und normalen Straßenmotoren, wie sie auch in kleineren, nationalen Rennserien zum Einsatz kamen, in der Kategorie 4 zugelassen. Nur drei Fahrzeuge wurden angemeldet, die alle durch Defekte ausfielen. Schließlich endeten sowohl die World Sportscar Championship als auch die \"All Japan Sports Prototype Championship\" und ließen den teuren Gruppe-C-Prototypen wenig Spielraum zu Wettbewerbseinsätzen außerhalb der 24 Stunden von Le Mans. Mit dem Auslaufen der Gruppe C erlaubte der ACO, dass das erste Mal seit vielen Jahren wieder seriennahe Rennwagen zum Einsatz kommen durften.", "section_level": 1}, {"title": "1994 bis 1999: LMP1, LMP2 & LMPGT.", "content": "1993 entwickelte der Automobile Club de l’Ouest ein neues Reglement als Nachfolger für die Gruppe C: die Le-Mans-Prototypen-Klasse (LMP) sowie die GT1 Klasse. Einmal die speziell entwickelten, hubraumstarken und normalerweise mit Turboladern ausgestatteten LMP1 und die LMP2, die kleinere seriennahe Motoren verwendete. Die GT1-Klasse war eigentlich seriennahen Fahrzeugen vorbehalten, die Rennwagen mussten ein Pendant auf der Straße haben, LMP Prototypen betraf diese Regelung nicht. Der ACO verkündete auch, dass die Le-Mans-Prototypen bis 1994 die Gruppe-C-Wagen ersetzen sollten. Nach 1999 trat ein neues Reglement in Kraft. Die bisherige GT1-Klasse wurde abgeschafft, als Ersatz die LMGTP-Klasse geschaffen. Nunmehr mussten für diese Prototypen-GT-Klasse keine Straßenfahrzeuge mehr gebaut werden.", "section_level": 2}, {"title": "2000 bis 2004: LMP900 & LMP675 Reglement.", "content": "Im Jahr 2000 wurde ein neues Reglement für zwei Prototypen Klassen geschaffen: Einmal die \"LMP900\" und die \"LMP675\" Klasse. Beide Namen gehen auf das minimale Gewicht der jeweiligen Klasse zurück. Die Prototypen durften maximal 4650 mm lang, 1020 mm hoch und 2000 mm breit sein. Die LMP900 Fahrzeuge durften Motoren bis zu 6000 cm3 bei Normalen Ottomotoren und 4000 cm3 bei Turboaufgeladenen Motoren verwenden, die Zylinderanzahl war nicht begrenzt. Fahrzeuge der LMP675 Klasse durften bei Normalen Ottomotoren maximal 8 Zylinder mit 3400 cm 3 Hubraum oder bei Turboaufgeladenen Motoren maximal 6 Zylinder mit 2000 cm3 Hubraum verbauen. Beide Klassen waren sowohl für Private Hersteller, als auch für Werke offen. So entwickelten in dieser Zeit Audi, Chrysler, Cadillac & Panoz Fahrzeuge nach dem LMP900 Reglement während MG ein Fahrzeug nach dem LMP675 Reglement baute.", "section_level": 2}, {"title": "2005 bis 2013: Neues LMP1 & LMP2 Reglement.", "content": "Im Jahr 2004 begann der Automobile Club de l’Ouest mit der Umstrukturierung der zwei gesamtsiegfähigen Prototypen-Klassen LMP900 und LMP675 in eine hierarchisch Struktur mit schnelleren LMP1 für Werks- und professionelleren Privatteams und kostengünstigeren LMP2. Das Reglement trat 2005 in Kraft, alle älteren Prototypen durften mit Anpassungen als sogenannte 'Hybrids' bis 2006 weiter fahren. 2009 führte der ACO eine Reihe von Modifikationen sowohl am technischen Reglement ein. So durften ab 2009 LMP1 Le-Mans-Prototypen mit Energierückgewinnungssystemen an der Meisterschaft teilnehmen Ab dem Jahr 2011 mussten alle LMP Fahrzeuge eine Finne am Heck besitzen, die das Überschlagen des Prototyps verhindern soll.", "section_level": 2}, {"title": "2014 bis heute: LMP1-Hybriden, kostengünstige LMP2 und neues LMP3-Reglement.", "content": "Der Automobile Club de l’Ouest und die FIA begannen im Jahr 2012 mit der Ausarbeitung des LMP1-Reglements für das Jahr 2014. Die LMP1-Klasse wird in zwei Kategorien aufgeteilt: LMP1-H und LMP1-L. Das Kürzel \"H\" hinter den Namen steht für Hybrid und das Kürzel \"L\" für Leichtbau. In der LMP1-H-Kategorie sind die Hersteller nun verpflichtet, mit KERS-Prototypen an den Start zu gehen. Privatteams hingegen dürfen nur in der Hybridlosen LMP1-L-Klasse teilnehmen. In beiden Kategorien dürfen nur noch geschlossene Fahrzeuge teilnehmen. Die verschiedenen Hybrid- und Motorensysteme werden mittels einer sogenannten \"Equivalence of Technology\" angeglichen, um eine Chancengleichheit zu gewährleisten. Die Angleichung erfolgt dabei über die pro Runde zur Verfügung stehende Energiemenge aus Hybrid- und mechanischem Motor. Im Jahr 2014 wurde auch die LMP3-Klasse angekündigt. Diese Klasse ist als kostengünstiger Einstieg in den Langstrecken- und Prototypensport gedacht. Um die Kosten im Rahmen zu halten, dürfen nur zertifizierte Hersteller LMP3-Fahrzeuge bauen, außerdem gibt es eine Kostenobergrenze für ein fahrbereites Chassis. In der LMP2-Klasse sind ab 2016 aus Sicherheitsgründen nur noch Fahrzeuge mit geschlossenem Cockpit zugelassen. Um ein technisches Wettrüsten in der LMP2-Klasse zu vermeiden, dürfen ab 2017 nur noch vom Automobile Club de l’Ouest zertifizierte Hersteller teilnehmen. Auch wurden viele Bauteile vereinheitlicht, um die Kosten weiter im Rahmen zu halten, wie zum Beispiel ein Einheitsmotor und eine Einheitselektronik oder eine Kostenobergrenze für ein fahrbereites Fahrzeug.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeugtypen.", "content": "Man unterscheidet offene Le Mans Roadster (LMR) und geschlossene Le Mans Prototypen (LMP). Beide Fahrzeugtypen können in beiden Leistungsklassen, z. B. LMR1 oder LMR2, homologiert werden. Geschlossene Fahrzeuge müssen eine Windschutzscheibe, ein Dach und an jeder Seite eine Tür haben, also über ein geschlossenes Cockpit verfügen. Obwohl kein Passagiersitz eingebaut sein muss, ist die minimale Cockpitgröße so festgelegt, dass neben dem Fahrer ein Passagier Platz finden würde. Der dadurch entstehende freie Bereich im Cockpit wird meistens für Kühlung, Funk, Feuerlöscher und andere Elemente genutzt. Beim Roadster spielt der offene Bereich eine wichtige Rolle, weil oft der abgebende Fahrer im Cockpit „auf der Beifahrerseite“ verbleibt, um dem einwechselnden Fahrer beim Anschnallen etc. zu helfen.", "section_level": 1}, {"title": "LMP1.", "content": "LMP1-Fahrzeuge verwenden innovative Technologien, wie beispielsweise verschiedene Arten von Energierückgewinnungssystemen. Das Reglement erlaubt eine freie Wahl aus Konzepten wie Front-, Mittel- oder Heckmotoren, Front- oder Standardantrieb, Otto- oder Dieselmotoren sowie Saug- oder Turbomotoren. Hybridsysteme sind erlaubt und können beispielsweise eingesetzt werden, um einen temporären Allradantrieb darzustellen. In der LMP1 Klasse müssen Hersteller ein Hybridsystem verbauen, Privatteams hingegen dürfen dies nicht. Teilnahmeberechtigt sind LMP1 Fahrzeuge nur in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Technisches Reglement.", "content": "Die Hauptregeln des Technischen Reglements(Stand: 2017) sind unten aufgelistet:", "section_level": 2}, {"title": "LMP2.", "content": "Die LMP2 Klasse ist unter der LMP1 und über der LMP3 Klasse angesiedelt. In der Vergangenheit durften offene und geschlossene Fahrzeuge in der LMP2 Klasse fahren, aus Sicherheitsgründen sind ab 2016 nur noch geschlossene Cockpits zugelassen. Dadurch, dass Fahrzeuge der LMP1 Klasse nur in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft teilnehmen dürfen, stellt die LMP2 Klasse in vielen Rennserien die Top-Klasse dar. Ab dem Jahr 2017 sind nur noch Fahrzeuge von Automobile Club de l’Ouest zertifizierten Herstellern zugelassen. Aktuell sind folgende Hersteller und Fahrzeuge zertifiziert:", "section_level": 1}, {"title": "Technisches Reglement.", "content": "Die Fahrzeuge besitzen ein geschlossenes Cockpit und verwenden einen V8 Einheitsmotor, mit 4.200 cm3 Hubraum, von der Firma Gibson Technology. Eine Einheitselektronik von Cosworth wird verwendet. Ein rennbereites Chassis darf nicht mehr als 483.000 € kosten. Außerdem muss jede Fahrerpaarung mind. einen Amateurfahrer aufweisen (Silver or Bronze license class).", "section_level": 2}, {"title": "LMP3.", "content": "Die LMP3 Klasse ist als Einstiegsklasse in den Langstreckensport gedacht. Die Rennklasse wurde im Jahr 2014 vom Automobile Club de l’Ouest angekündigt, seit 2015 werden Rennen mit diesen Fahrzeugen ausgetragen. Die Fahrzeuge besitzen Einheitsteile: Das Getriebe kommt von X-Trac und die Fahrzeugelektronik von Magneti Marelli. Nur vom Automobile Club de l’Ouest zertifizierte Hersteller dürfen Fahrzeuge der LMP3 Klasse herstellen. Aktuell sind folgende Hersteller und Fahrzeuge zertifiziert:", "section_level": 1}, {"title": "Technisches Reglement.", "content": "Die Fahrzeuge besitzen ein geschlossenes Cockpit und verwenden einen V8 Einheitsmotor von Nissan. Ein rennbereites Chassis darf nicht mehr als 206.000 € kosten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein Le-Mans-Prototyp (kurz: \"LMP\") ist ein speziell für den Automobilrennsport, insbesondere für Sportwagenrennen wie die 24-Stunden-Rennen von Le Mans, die United SportsCar Championship, European Le Mans Series und die World Endurance Championship, angefertigter Prototyp. Geschaffen vom Automobile Club de l’Ouest (ACO) sind sie die schnellsten Rennwagen mit geschlossenen Radkästen, die heute bei Rundkursrennen eingesetzt werden. Sie sind eine Klasse über den serienbasierten GT-Wagen angesiedelt. Ihre Kosten und ihre Technologie machen sie mit den Fahrzeugen der Formel 1 vergleichbar. ", "tgt_summary": null, "id": 920655} {"src_title": "Vogelkopf-Haggada", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "William Vanderbilt war ein Nachfahre von Cornelius Vanderbilt, der im 19. Jahrhundert ein Reeder und Eisenbahnmagnat war und sich ein eigenes Wirtschaftsimperium aufgebaut hatte. Seine Eltern waren Alfred und Elsie Vanderbilt, sein Vater kam 1915 beim Untergang der \"Lusitania\" um. William besuchte die \"St. George’s School\" in Middletown und die \"Evans School\" in Mesa (Arizona). Während des Ersten Weltkriegs diente er in der US-Marine. Nach dem Krieg setzte er seine Ausbildung mit einem Studium an der Princeton University fort. Im Jahr 1925 gründete William Vanderbilt die \"Automotive Transportation Company\", die in den südlichen Neuenglandstaaten Eisenbahnen und Buslinien betrieb. Das nötige Geld dafür stammte aus dem Familienerbe der Vanderbilts. William Vanderbilt war Mitglied der Republikanischen Partei. Zwischen 1929 und 1935 gehörte er dem Senat von Rhode Island an. Im Jahr 1936 scheiterte er in den Gouverneursvorwahlen seiner Partei. Bei den Gouverneurswahlen des Jahres 1938 war er erfolgreicher. Er gewann nicht nur die Nominierung seiner Partei, sondern auch die anschließende eigentliche Wahl.", "section_level": 1}, {"title": "Gouverneur von Rhode Island.", "content": "Vanderbilt trat sein neues Amt am 3. Januar 1939 an. In seinem Bestreben, die Regierung effektiver zu machen, entließ er über 400 Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Die Tatsache, dass er einige Regierungsämter mit Mitgliedern der Demokratischen Partei besetzte, die er für fähiger als eventuelle Republikaner betrachtete, verärgerte viele seiner Parteifreunde. Dies und ein Abhörskandal trugen im Jahr 1940 zu seiner Abwahl bei. Damit musste er am 7. Januar 1941 sein Amt an den Demokraten J. Howard McGrath abgeben.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebenslauf.", "content": "Während des Zweiten Weltkriegs trat William Vanderbilt wieder in die US-Marine ein und wurde in der Panamakanalzone stationiert. Danach wurde er Aufsichtsratsmitglied der \"New York Central Railroad Company\", die zum Familienimperium der Vanderbilts gehörte. Im Jahr 1960 war er Mitglied einer Kommission, die Wahlkampfausgaben und Spenden untersuchte. Außerdem war er Kurator der Vanderbilt University. William Vanderbilt starb im April 1981 in Williamstown, wo er eine Farm erworben hatte. Er war dreimal verheiratet und hatte insgesamt vier Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Henry Vanderbilt III (* 24. November 1901 in New York City; † 14. April 1981 in Williamstown, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1939 bis 1941 Gouverneur des Bundesstaates Rhode Island.", "tgt_summary": null, "id": 245066} {"src_title": "Alex Hill", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Matti Hagman begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei HIFK Helsinki, für den er von 1972 bis 1976 zunächst in der SM-sarja und ab 1975 in deren Nachfolge-Liga, der SM-liiga, aktiv war. In dieser Zeit wurde er im NHL Amateur Draft 1975 in der sechsten Runde als insgesamt 104. Spieler von den Boston Bruins und im WHA Amateur Draft 1975 in der dritten Runde als insgesamt 43. Spieler von den New England Whalers ausgewählt. Im Jahr 1974 wurde der Stürmer mit HIFK erstmals Finnischer Meister. Vor der Saison 1976/77 erhielt Hagman einen Vertrag bei den Boston Bruins, für die er in seiner ersten NHL-Spielzeit 28 Scorerpunkte, darunter elf Tore, in 75 Spielen erzielte. Im Laufe der folgenden Saison wechselte Hagman zu den Québec Nordiques aus der World Hockey Association, ehe er nach zwei Jahren in Nordamerika wieder in seine finnische Heimat zurückkehrte. In Finnland erhielt der Angreifer erneut einen Vertrag bei HIFK Helsinki, für das er zwei Jahre lang spielte und mit dem er 1980 zum zweiten Mal Meister wurde. In der Saison 1979/80 war Hagman bester Torschütze, bester Vorlagengeber, bester Scorer und „Schlüsselspieler“ der SM-liiga. Daraufhin versuchte er es ein zweites Mal in Nordamerika, wo er zwei Spielzeiten lang für die Edmonton Oilers auflief. Im Anschluss daran unterschrieb er erneut in Finnland bei HIFK, mit dem er 1983 zum dritten Mal Meister wurde. Nach drei Jahren bei den Finnen wechselte er für die Saison 1985/86 zum EV Landshut in die Eishockey-Bundesliga. In seiner ersten und einzigen Station im europäischen Ausland erzielte der Angreifer 77 Scorerpunkte, darunter 26 Tore, in 39 Spielen. Nach nur einem Jahr zog es Hagman erneut zum HIFK, für den er bis 1989 in der SM-liiga aktiv war. Nach zwei Spielzeiten bei Reipas Lahti, beendete er bei dem Verein, bei dem er seine Profikarriere begonnen hatte, diese 1992 auch. Mit 750 Scorerpunkten ist Hagman nach Arto Javanainen (792) zweitbester Scorer in der Geschichte der SM-liiga. Im Anschluss an seine Karriere wurde Hagman von seinem langjährigen Verein HIFK Helsinki geehrt, indem diese seine Trikotnummer 20 sperrten. Hagman verstarb am 11. Oktober 2016 im Alter von 61 Jahren in Espoo.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Finnland nahm Hagman an den A-Weltmeisterschaften 1975, 1976, 1978 und 1983 teil. Zudem stand er im Aufgebot Finnlands bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck.", "section_level": 2}], "src_summary": "Matti Risto Tapio Hagman (* 21. September 1955 in Helsinki; † 11. Oktober 2016 in Espoo) war ein finnischer Eishockeyspieler, der von 1972 bis 1992 unter anderem für den HIFK Helsinki und Reipas Lahti in der SM-liiga sowie die Boston Bruins und Edmonton Oilers in der National Hockey League gespielt hat. ", "tgt_summary": null, "id": 544790} {"src_title": "Bank im Bistum Essen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die erste Fahrt.", "content": "Am 4. Mai 1961 verließen sieben schwarze und sechs weiße Fahrgäste Washington DC in Greyhound- und Trailways-Bussen. Die Taktik war es, gemischt zu sitzen, mit mindestens einem Schwarzen in der für Weiße reservierten Zone im vorderen Bereich. Mit kleineren Schwierigkeiten fuhren die Busse durch Virginia, North Carolina und Georgia. Vor Anniston, Alabama wurden die Busse am 14. Mai von einem Mob angegriffen und ein Bus in Brand gesteckt. Der Mob versuchte die Türen zuzuhalten, damit die Insassen lebendig verbrannten. Als jedoch der Fahrzeugtank explodierte, konnten die Fahrgäste aus dem Bus fliehen, wurden aber wieder angegriffen. Nur die Warnschüsse eines Polizisten der Highway Patrol konnten das Lynchen verhindern. Später in das lokale Krankenhaus eingelieferte Freedom Rider wurden vom Krankenhauspersonal um 2 Uhr nachts vor die Tür gesetzt, weil man Übergriffe des Mobs fürchtete. Mit von Pastor Fred Shuttlesworth besorgten Autos wurden die Verletzten in Sicherheit gebracht. Als die Trailways-Busse Birmingham (Alabama) erreichten, wurden sie von Mitgliedern des Ku-Klux-Klans angegriffen. Unter Anordnung und Mithilfe des Polizeikommissars Bull Connor wurden die Freedom Rider mit Baseballschlägern, Eisenstangen und Fahrradketten brutal zusammengeschlagen. Besonders die weißen Teilnehmer wurden abgesondert und verprügelt. Da die Busfahrer aus Angst das Weiterfahren und auch andere Transporte der Freedom Rider ablehnten, wollten die verbliebenen Teilnehmer nach New Orleans fliegen. Nach Bombendrohungen und Angriffen im Flughafen gelang dies.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterfahrt der Studenten.", "content": "Zehn Studenten versuchten den Freedom Ride fortzusetzen und fuhren am 17. Mai 1961 nach Birmingham, wo sie von Bull Connor verhaftet wurden. Zwei Tage später fuhren weitere Freedom Rider unter Angriffen des Ku-Klux-Klans Richtung Montgomery (Alabama). Die unter Druck der US-Regierung anwesende Highway Patrol verließ den Konvoi am Stadtrand, und wieder wurden die Teilnehmer erbarmungslos angegriffen. Auch hier ließ die anwesende Polizei die Ausschreitungen zu. Als in der Nacht auf den 21. Mai die mit 1.500 Sympathisanten besetzte First Baptist Church des Pastors Ralph Abernathy angegriffen wurde, in der Martin Luther King, Jr. eine Rede hielt, setzte Gouverneur John Malcolm Patterson die Nationalgarde ein. Die Regierung Kennedy hatte gedroht, Bundeseinheiten zu schicken. Nachdem die Freedom Rider am 22. Mai Montgomery erreichten, fuhren sie am 24. Mai Richtung Mississippi weiter. Die Bundesregierung und die Gouverneure von Alabama und Mississippi kamen überein, dass Nationalgarde und Staatspolizei die Fahrt schützen sollten, die Bundesregierung jedoch nicht einschreiten würde, wenn Teilnehmer wegen der Verletzung der Segregationsgesetze verhaftet würden. Diese Verhaftungen hätten jedoch gegen das Bundesgesetz verstoßen. Bei ihrer Ankunft in Jackson wurden die Teilnehmer, darunter auch William Sloane Coffin, verhaftet, als sie das Busdepot betreten wollten. In der Zeit von Juni bis September 1961 fanden etwa sechzig Freedom Rides statt, mit über dreihundert Verhaftungen allein in Jackson.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption und Gedenken.", "content": "In Anlehnung an den Freedom Ride in den USA führten Studenten der Universität Sydney in Australien vom 12. bis 26. Februar 1965 gewaltfreie Aktionen, die sie ebenfalls Freedom Ride nannten, gegen die Rassendiskriminierung von Aborigines in abgelegenen Orten im Bundesstaat New South Wales durch. Der Song \"He Was My Brother\" von Simon and Garfunkel behandelt die Freedom Rider. In Anniston wurde das Freedom Riders National Monument errichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Freedom Ride ist die Bezeichnung einer Widerstandsform, die aus der Bürgerrechtsbewegung der Vereinigten Staaten entstand. Die sogenannten Freedom Rider beteiligten sich an der Abschaffung der staatlich sanktionierten Rassentrennung, indem sie in Überlandbussen in die Südstaaten fuhren, um die Umsetzung der höchstrichterlichen Entscheidung (364 U.S. 454 1960) des Supreme Court über das Verbot der Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln, Gaststätten und Wartesälen zu prüfen und gegebenenfalls einzuklagen. ", "tgt_summary": null, "id": 5023} {"src_title": "Rubinkehlchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "Hannu Jortikka begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei TPS Turku, für das er von 1972 bis 1979 zunächst in der SM-sarja, ab 1975 in deren Nachfolge-Liga, der SM-liiga, aktiv war. In der Saison 1975/76 wurde er mit Turku erstmals in seiner Laufbahn Finnischer Meister. Es folgten die Vizemeisterschaft 1977 sowie zwei dritte Plätze, bevor Jortikka zu AIK Solna in die schwedische Elitserien wechselte. In seiner einzigen Saison im Ausland wurde der Finne nur drei Mal eingesetzt und blieb punkt- und straflos. Anschließend kehrte Jortikka nach Turku zurück, wo er 1981 noch einmal Dritter in der SM-liiga wurde. Nachdem er von 1981 bis 1983 bei HPK Hämeenlinna in der zweitklassigen „I Divisioon“ aktiv war, spielte er ausschließlich im Amateurbereich, wo er beim Drittligisten \"Lätkä-77 Uusikaupunki\" 1988 seine aktive Karriere beendete.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Nach seinem Karriereende als Spieler trainierte Jortikka zunächst die finnische U20-Nationalmannschaft Finnlands, mit der er bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1987 die Goldmedaille gewann. Daraufhin übernahm Jortikka im Sommer 1988 das Traineramt bei seinem Ex-Klub TPS Turku, mit dem er als Spieler 1976 Meister geworden war. Diesen führte er gleich in seiner Premierensaison als Trainer zur Meisterschaft, die er 1990 wiederholen konnte. Zudem erreichte Jortikka 1990 mit der Mannschaft den zweiten Platz im Europapokal und wurde erstmals mit der Kalevi-Numminen-Trophäe als bester Trainer ausgezeichnet, die er insgesamt fünf Mal in seiner Karriere erhielt. Im Jahr 1991 machte der ehemalige Verteidiger den Titel-Hattrick mit Turku perfekt. Daraufhin wechselte er zum Ligarivalen HPK Hämeenlinna, den er zur Vize-Meisterschaft 1993 führte. Nach nur einer Spielzeit verließ Jortikka den Verein wieder, um für ein Jahr den SC Bern aus der Schweizer Nationalliga A zu trainieren. Nach der Spielzeit sammelte der Trainer weitere Erfahrung im Ausland, als er im Spieljahr 1994/95 Malmö IF aus der schwedischen Elitserien trainierte. Anschließend übernahm er in der Saison 1995/96 JYP Jyväskylä, mit dem er in einer enttäuschenden Saison die Playoffs verpasste. Nach einem Jahr Pause unterschrieb Jortikka ein zweites Mal in Malmö, blieb jedoch erneut ohne Titel. Daraufhin übernahm Jortikka 1998 schließlich zum zweiten Mal das Traineramt bei Turku, mit dem er in den Jahren 1999, 2000 und 2001 erneut den Titel-Hattrick schaffte. Zudem errang er mit der Mannschaft 2000 den dritten Rang in der European Hockey League. Nach seinem erneuten Erfolg mit Turku pausierte Jortikka zwei Jahre, ehe er 2003 bei Jokerit Helsinki unterschrieb, dass er 2005 zur Vize-Meisterschaft führte. Daraufhin kehrte er nach Turku zurück, wo er TPS von 2005 bis 2007 trainierte. Zwischen Ende 2009 und November 2010 betreute er erneut Jokerit Helsinki und war parallel Cheftrainer der finnischen U20-Nationalmannschaft. Im April 2011 wurde er von Amur Chabarowsk aus der Kontinentalen Hockey-Liga unter Vertrag genommen und führte das Team 2012 in die Play-offs. Im Dezember 2012 wurde Jortikka aus seinem Vertrag entlassen, nachdem Amur bis auf den 11. Platz der Ost-Konferenz der KHL abgerutscht war. Zur folgenden Saison wurde er Cheftrainer beim neu gegründeten KHL-Teilnehmer Admiral Wladiwostok, trat aber aus familiären Gründen am 30. November 2013 von diesem Amt zurück. Anschließend war er als Berater beim HK Jugra Chanty-Mansijsk tätig, ehe er 2014 zum Trainer der finnischen U20-Junioren ernannt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hannu Jortikka (* 16. Dezember 1956 in Turku) ist ein ehemaliger finnischer Eishockeyspieler und -trainer, der in seiner aktiven Zeit von 1972 bis 1988 unter anderem für TPS Turku in der SM-liiga sowie AIK Solna in der Elitserien gespielt hat.", "tgt_summary": null, "id": 1893654} {"src_title": "Emil Woinovich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge als Gymnasiastenklub.", "content": "Wahrscheinlich 1907/08 wurde im zum Deutschen Kaiserreich gehörenden Arbeiterdorf Lipine von jungen Gymnasiasten, die in umliegenden Städten das Gymnasium besuchten und dort das Fußballspiel kennengelernt hatten, die „Spielvereinigung Lipiner Gymnasiasten (SLG)“ gegründet. Dieser Schülerklub umfasste 50 bis 60 Mitglieder und spielte im Park neben der evangelischen Kirche. Die SLG konnte sich mächtiger Fürsprecher erfreuen, denn sie wurde von Herrn Beyer, dem Chef des Walzwerks gefördert. Die SLG-Mitglieder zahlten jeden Monat 50 Pfennig für die notwendigen Spielgeräte und trugen stolz das Vereinsabzeichen, die Buchstaben SLG auf dem schwarz-weiß-roten Wappen. Einem Verband war dieser Gymnasiastenklub, der – anders als es der Name vermuten lässt – auch Arbeiterjungen aufnahm, nicht angeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Silesia Lipine.", "content": "1910 wurde aus dem Schülerklub mit Silesia der erste „ordentliche“ Fußballverein in Lipine. Die neue „Silesia“ trat bald nach ihrer Gründung dem SOFV bei und zählte bei ihrer ersten Erwähnung im DFB-Jahrbuch 1912 48 Mitglieder. Offenbar fand der Verein Sympathien bei der Gemeinde. Diese ließ 1910 zwischen Lipine und Chropaczow (Schlesiengrube) einen großen Spielplatz anlegen, „der einem fühlbaren Bedürfnis abhalf“. Auf diesem Spielplatz fand auch der Sportbetrieb des 1883 gegründeten Turnvereins Lipine statt. Auch in Wirtschaftskreisen sah man den jungen Fußballverein nicht ungern: Laut DFB-Vereinsliste 1913 war in jenem Jahr der Vorsitzende ein Generaldirektor namens F. Figiel. Aber das eigentliche Bindeglied zwischen den verschiedenen Vereinen der Lipiner Fußballgeschichte bis 1945 heißt Joseph Debernitz. Er war Mitbegründer sowie aktiver Spieler – nämlich Torhüter – der Silesia und betätigte sich von Anfang an auch auf der Funktionärsebene: zunächst Schriftführer übernahm er 1913 die Position des 1. Vorsitzenden. Diese Position hatte Debernitz nach Ende des Ersten Weltkriegs immer noch inne und jetzt sollte es, nachdem die Vorkriegszeit in dieser Hinsicht ohne besondere Vorkommnisse geblieben war, auch sportlich aufwärtsgehen. Die Silesia, die inzwischen fünf Senioren- und sechs Nachwuchsmannschaften sowie eine leichtathletische Gruppe aufbieten konnte, hatte fußballerisch Anschluss an die besten SOFV-Vereine Oberschlesiens gefunden. Aber die „Blüte“ sollte schon nach kurzer Zeit wieder enden.", "section_level": 2}, {"title": "Naprzód Lipiny.", "content": "1920 war in Lipine ein polnischer Verein namens \"Naprzód Lipiny\" (=„Vorwärts Lipine“) gegründet worden, der zwei Jahre später, als Lipine polnisch geworden war, die Vorherrschaft im Ort übernahm und dies auch gleich nachdrücklich unter Beweis stellte: \"Kurz nach der Abstimmung marschierte eine wohl organisierte Schar von Aufständischen aufs Spielfeld in Lipine und zeigte eindeutig, dass es aus sei mit der deutschen Silesia.\" So kam es auch kurze Zeit später: Die neue Obrigkeit sorgte für den Zusammenschluss der beiden Vereine. Und obwohl zwei Drittel der Mitgliedschaft von Silesia kam, hieß der neue Verein fortan „Naprzod“. In eigener Regie bauten Deutsche und Polen gemeinsam mit großer Begeisterung einen neuen Sportplatz. Joseph Debernitz stand weiterhin im Tor der ersten Mannschaft und blieb bis 1930 bei „Naprzod“, bevor er „aus politischen Gründen“ den Klub verließ und sich dem immer noch bestehenden deutschen Turnverein Lipine anschloss. Auf den Fußballsport musste er dort aber zunächst verzichten. Auch ohne Debernitz entwickelte sich „Naprzod“ zu einer festen Größe im oberschlesischen und polnischen Fußballsport, auch wenn der Verein nie erstklassig war. Zwar stand er als schlesischer Meister mehrfach auf dem Sprung dorthin, scheiterte aber immer in der Aufstiegsrunde. Aber die Lipiner waren vor allem deshalb in ganz Polen bekannt, weil sie drei Nationalspieler hervorgebracht hatten, darunter Ryszard Piec, der an dem legendären 1938er WM-Spiel Polen gegen Brasilien (5:6) teilgenommen hatte. In seiner Heimatstadt war der 24fache polnische Nationalspieler der „König von Lipiny“, für den die Straßenbahnfahrer auf offener Strecke anhielten, wenn sie ihn sahen, und ihn fragten, ob er mitfahren wolle. Die beiden anderen polnischen Internationalen waren Ryszards Bruder Wilhelm Piec und Erwin Michalski.", "section_level": 2}, {"title": "TuS Lipine.", "content": "Im September 1939, mit Beginn des Zweiten Weltkriegs, hatten wieder die Deutschen das Sagen, was auch auf Lipines Fußballer nicht ohne schwerwiegende Auswirkungen blieb. „Naprzod“ hatte ausgedient und wurde von den deutschen Besatzern aufgelöst, dafür wieder ein deutscher Verein installiert, für den man wieder den alten Namen „Silesia“ aus der Mottenkiste kramte. Aber das gefiel den Nazis auf Dauer nicht: In ihrer Gedankenwelt waren die alten Namen gleichbedeutend mit einer Niederlage des Deutschtums gegen die Polen – immerhin waren diese Namen durch polnische ersetzt worden. So wurde schon im Oktober 1939 aus „Silesia“ der Turn- und Sportverein (TuS) Lipine. Der „TuS“ war der Nachfolgeverein des 1883 gegründeten Turnverein Lipine, dem in den dreißiger Jahren der Sportbetrieb von den lokalen polnischen Behörden in Lipine nahezu unmöglich gemacht worden war. Man sagte dem Verein konspirative Beziehungen zu den in Deutschland regierenden Nationalsozialisten nach – kein Wunder, hatte der Klub doch schon 1934 beschlossen, „dass sich die Mitglieder mit dem deutschen Gruß und erhobener Hand zu grüßen haben“. Aus diesem Turnverein wurde jetzt durch Angliederung zusätzlicher Sparten, darunter eine Fußballabteilung, der Turn- und Sportverein Lipine. Die Leitung der Fußballabteilung übernahm – Joseph Debernitz. Die in Blau und Weiß kickenden TuS-Fußballer wurden der Gauliga Oberschlesien zugeteilt, wo sie erfolgreich mitmischten. Kein Wunder, waren es doch dieselben – polnischen – Spieler, die auch schon mit „Naprzod“ Erfolge gefeiert hatten. Aber um überhaupt spielen zu dürfen, mussten Lipines Fußballer mindestens der 2. Kategorie der Volksliste angehören, was nicht ganz einfach war, weil keiner von ihnen deutsch sprach. Aber Joseph Debernitz fuhr nach Kattowitz und erledigte alle Formalitäten.", "section_level": 2}, {"title": "Im Pokal-Halbfinale.", "content": "1942 gelang den Lipinern der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Obwohl sie keineswegs schwache Gegner zugelost bekamen, erreichten sie im Tschammer-Pokal, dem Vorläufer des DFB-Pokals, das Halbfinale. Hier unterlagen die Oberschlesier allerdings in der bayerischen Hauptstadt dem TSV 1860 München mit 0:6. Trotz der hohen Niederlage wurden sie für ihr engagiertes Spiel und ihre Kampfbereitschaft in der Presse gelobt. Beim Spiel selbst hatten sie für Unmut gesorgt, weil die Spieler auf dem Platz nur polnisch miteinander sprachen.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es wieder als „Naprzód“ weiter, genauer als \"Stal-Naprzód\". Denn im Zuge der Neuorganisation des polnischen Fußballs war der Klub als Werksverein der Zinkhütte „Silesia“ zugeteilt worden. Etliche der Spieler hatten Probleme, weil sie während der deutschen Besatzungszeit als Deutschen gleichgestellte Bürger erfolgreich Fußball gespielt hatten. Ryszard Piec etwa wurde sofort nach dem Einmarsch der Roten Armee verhaftet und sollte ins Internierungslager von Świętochłowice überstellt werden. Auf dem Transport dorthin gelang ihm jedoch die Flucht. 1965 war wieder einmal ein Namenswechsel fällig: Nach der Fusion mit Czarni Chropaczów hieß der Verein für vier Jahre \"Naprzód-Czarni Świętochłowice\" – Lipine war inzwischen ein Stadtteil von Świętochłowice geworden. Inzwischen in einer der untersten Klassen des polnischen Spielbetriebs, kickte man ab 1969 als \"GKS Świętochłowice\", ab 1974 als \"GKS Naprzód Świętochłowice (Lipiny)\" und schließlich seit 2000 als \"ŚKS Naprzód Lipiny (Świętochłowice)\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Turn- und Sportverein (TuS) Lipine war ein deutsch-polnischer Fußballverein aus dem ost-oberschlesischen Lipine, der als TuS während des Zweiten Weltkriegs am deutschen Spielbetrieb teilnahm. Zuvor hatte die Stadt und mit ihr der Verein mehrfach die Staatszugehörigkeit und den Namen gewechselt. Die Stadt gehört heute zu Polen und heißt Lipiny. Auch der Verein existiert noch als polnischer Klub.", "tgt_summary": null, "id": 1851465} {"src_title": "Festung Friedrichsort", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "EDE wurde am in Straßburg als Dachverband auf europäischer Ebene (EDE-Föderation) gegründet. Noch im selben Jahr wurde ein Landesverband in Frankreich mit Sitz in Paris ins Leben gerufen, der dort als politische Partei organisiert ist. In Frankreich bestehen auch einige regionale EDE-Verbände. Die Gründung des deutschen Landesverbandes „Europa - Demokratie – Esperanto e. V.“ erfolgte am in Emden. Am wurde der Verband in Wiesbaden neu gegründet, um als „sonstige politische Vereinigung“ an der Europawahl 2009 teilzunehmen. Wiesbaden wurde dabei auch Sitz des Vereins. In 20 EU-Ländern hat EDE mittlerweile Kontaktadressen. Auch in Brasilien verfügt EDE über eine Sektion. Seit 2004 nimmt EDE an Europawahlen teil – in Frankreich 2004, 2009 und 2014, in Deutschland 2009. 2019 wird der französische Landesverband teilnehmen, der deutsche konnte nicht genügend Unterschriften zur Zulassung sammeln.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltliches Profil.", "content": "EDE setzt sich für Verständigung, Frieden und Gerechtigkeit ein. Die Menschen sollen einander mit allseitiger Achtung begegnen und in einen freien, gleichberechtigten und offenen Dialog treten. Um diesen Dialog über Grenzen hinweg zu fördern, soll Esperanto als neutrale und leicht erlernbare Brückensprache verbreitet werden. EDE weist dabei darauf hin, dass Esperanto bereits heute von Menschen auf der ganzen Welt aktiv für die internationale Kommunikation verwendet wird. Man möchte sich „für kleine zielführende Schritte einsetzen, die zur Popularisierung des Esperanto beitragen, damit es sich dann wegen des immer weiter steigenden praktischen Werts auch von selbst weiter verbreitet“. Langfristig soll Esperanto zur ersten Fremdsprache werden. Die Muttersprachen, National-, Regional- und Minderheitensprachen sollen dabei jedoch keineswegs verdrängt, sondern gestärkt und bewahrt werden.EDE unterstützt den Prozess der europäischen Einigung und befürwortet die Europäische Union. Der deutsche EDE-Landesverband betont, dass der Vertrag von Lissabon „in eine richtige Richtung“ weist, an verschiedenen Stellen allerdings weiterer Diskussionsbedarf besteht. Dazu stellt er auch die Idee zur Diskussion, dass die EU-Bürger auch per Referendum über die Annahme des Vertrags entscheiden. Der französische EDE-Landesverband steht dem Vertrag von Lissabon eher kritisch gegenüber und fordert, dass eine eigens für diesen Zweck vom Volk gewählte Versammlung eine neue EU-Verfassung ausarbeiten soll, über die dann die EU-Bürger per Referenden abstimmen sollen. Zu Themen, die nicht direkt die Sprachen- oder Europapolitik betreffen, äußert sich EDE eher zurückhaltend. Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich betont EDE die Bedeutung von Ökologie und Nachhaltigkeit. Der deutsche EDE-Landesverband nimmt auch Stellung zu Themen wie Wirtschafts-, Finanz-, Arbeits-, Sozial- und Gesundheitspolitik; diese Stellungnahmen sind jedoch bewusst allgemein gehalten. Generell betont EDE, dass man sich den humanistischen Ideen des Autors der Sprache Esperanto, Ludwig Zamenhof, verpflichtet fühlt und sich auch auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UN und die Allgemeine Erklärung der Sprachenrechte der katalanischen NGO CIEMEN stützt.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "EDE ist organisiert als Dachverband auf europäischer Ebene (EDE-Föderation). In Frankreich gibt es einen Landesverband mit Sitz in Paris, der dort als politische Partei organisiert ist. In Frankreich bestehen auch einige regionale EDE-Verbände. Der deutsche Landesverband „Europa - Demokratie – Esperanto e. V.“ wurde als Verein in Wiesbaden neu gegründet, um als „sonstige politische Vereinigung“ an der Europawahl 2009 teilzunehmen. Eine Teilnahme an Bundestags- oder Landtagswahlen ist bislang nicht geplant, so dass eine Anerkennung als Partei im Sinne des Parteiengesetzes noch nicht nötig ist. Außer in Frankreich und Deutschland haben sich bislang in Ungarn, Polen und Großbritannien größere Gruppen von EDE-Unterstützern organisiert. In insgesamt 20 EU-Ländern hat EDE Kontaktadressen. EDE hat auch In Brasilien eine Sektion, allerdings nur mit beratend-beobachtendem Status, weil Brasilien kein Mitgliedsstaat der Europäischen Union ist.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2004.", "content": "Der französische EDE-Landesverband nahm an der Europawahl 2004 teil und erhielt 0,15 % der Stimmen. Die absolute Zahl der Stimmen betrug 25.259. Da sich der deutsche EDE-Landesverband erst recht kurz vor der Europawahl 2004 gründete, gelang es ihm nicht, rechtzeitig die erforderlichen 4.000 Unterstützungsunterschriften beim Bundeswahlleiter einzureichen. Dies gelang erst bei der Europawahl 2009.", "section_level": 2}, {"title": "2009.", "content": "Spitzenkandidat zur Europawahl in Deutschland 2009 war Reinhard Selten, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften des Jahres 1994. Bei der Wahl erreichte die EDE 11.722 Stimmen (0,045 %). Zahlenmäßig wurden dabei in Baden-Württemberg mit 2.175 die meisten Stimmen in einem Bundesland gezählt, prozentual am besten abgeschnitten hat EDE mit 0,15 % in Mecklenburg-Vorpommern. In Frankreich erhielt die EDE 28.944 Stimmen (0,17 %).", "section_level": 2}, {"title": "2014.", "content": "In Frankreich erhielt EDE 33.115 Stimmen (0,18 %).", "section_level": 2}, {"title": "2019.", "content": "In Frankreich erhielt EDE 18.587 Stimmen (0,08 %).", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Im Zusammenhang mit der Zulassung von EDE zur Europawahl 2009 in Deutschland wurde EDE in der Presse gelegentlich als „recht skurrile Wählervereinigung“ bezeichnet oder in einem Atemzug mit der Pogo-Partei genannt. Doch auch innerhalb der Esperanto-Bewegung ist EDE nicht unumstritten. So plädierte der spätere Vorsitzende der Esperanto-Weltjugend TEJO, Gregor Hinker, im Jahr 2004 in der Verbandszeitschrift der Deutschen Esperanto-Jugend dafür, EDE nicht zu unterstützen, da sich Esperanto „nicht als Fundament einer politischen Partei“ eigne und die Vielfalt der politischen Meinungen in der Esperanto-Bewegung zeige, „wie absurd die Idee einer politischen Esperanto-Partei ist“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Europa – Demokratie – Esperanto (Kurzbezeichnung: EDE), auf Esperanto Eŭropo – Demokratio – Esperanto, ist eine europäische politische Bewegung, die sich mittels der Plansprache Esperanto für eine Verbesserung der Verständigung und eine Stärkung der Demokratie in Europa einsetzt. Der französische EDE-Landesverband Europe, démocratie, espéranto nahm an allen Europawahlen seit 2004 teil, der deutsche Verband nahm mit dem Status einer „sonstigen politischen Vereinigung“ an der Europawahl 2009 teil.", "tgt_summary": null, "id": 2345915} {"src_title": "Urdoma", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 26. September des Jahres 1853 öffnete die \"Höhere Töchterschule\", eine reine Mädchenschule, in der Geleitsstraße in Offenbach ihre Pforten. 1876 wird die Mädchenschule als höhere Schule Hessens anerkannt. Bereits 1884 wird die Schule aufgrund des hohen Zulaufs um einen Anbau erweitert. Die nächsten Erweiterungen folgen 1907 und 1916. Im Jahr 1956 zieht die \"Höhere Töchterschule\" in die von 1909 bis 1911 als \"Großherzogliche Oberrealschule am Friedrichsplatz\" errichtete Schule in die Waldstraße um und erhält kurz darauf ihren heutigen Namen. 1957 nahm die Schule erstmals Jungen auf.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Die Albert-Schweitzer-Schule ist Schulsportzentrum. Zur Talentförderung bestehen spezielle Sportklassen, in denen besonders sportliche Schüler gezielt gefördert werden. Ein Teil dieser Förderung ist die Möglichkeit, einmal wöchentlich sportartspezifisch vormittags während der Schulzeit trainieren zu können. 1991 wurde die Schule als eine von 19 hessischen Schulen (Stand: Dezember 2014) in das Netz der UNESCO-Projektschulen aufgenommen. Als besondere Schwerpunkte gelten das Engagement im Umweltschutz und die verpflichtende Erziehung im Sinne der Menschenrechte. \"Siehe auch:\" Liste der UNESCO-Projektschulen in Deutschland. Seit Anfang 2016 gehört die Albert-Schweitzer-Schule zu den sogenannten Selbstständigen Schulen. Vom hessischen Kultusministerium erhielt das Gymnasium mehr Freiheiten bei Unterrichtsgestaltung und Finanzen.", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "1908 wurde das Gelände für die heutige Schule erworben und Pläne für eine Oberrealschule von Regierungsbaumeister Völker entworfen. Da die Waldstraße bereits damals sehr verkehrsreich war, sollten die Klassenzimmer möglichst weit von dieser entfernt liegen. Um einen rechteckigen Schulhof herum wurde an der Südostecke an der Waldstraße das Städtische Brausebad angelegt, an der gegenüberliegenden Nordostecke das Pförtnerhaus und ein Schuldienerwohnhaus. Beide Gebäude wurden durch eine eingeschossige Wandelhalle verbunden, die dem Aufenthalt der Schüler im Freien bei schlechter Witterung diente. An die Schuldienerwohnung schlossen sich die Toilettenanlagen an, daran die Turnhalle, die als Turn- und Festsaal konzipiert wurde. Westlich schließt sich rechtwinklig der dreigeschossige Klassenzimmertrakt an. Die Architektur erfolgte im Heimatstil in der \"hessischen Bauweise\". Das Gebäude erinnert mit den hohen Giebeln und den großen, schiefergedeckten, durch Zwerchhäuser gegliederten Dachflächen an Schlossanlagen aus der Zeit der Renaissance. Die beiden Treppenhäuser wurden als Türme besonders hervorgehoben. Im Innern wurde besonders auf eine gut abgestimmte Farbdekoration Wert gelegt, die heute teilweise noch vorhanden ist. Die Turnhalle hat eine Höhe von 10,30 Meter und wird von einem Tonnengewölbe überdeckt. Da sie zugleich als Aula und öffentlicher Vortragsraum dient, ist sie aufwändig ausgestattet und die Turngeräte können in seitlichen Räumen abgestellt werden. Die Schule ist trotz einiger moderner Veränderungen und Beschädigungen, zum Beispiel die Brände am Südflügel 1987 und 1990, in einem sehr guten Erhaltungszustand. Als eine dem Stil eines Renaissanceschlosses nachempfundene Anlage und mit den aufwändigen baukünstlerischen Details unter den Einflüssen des Jugendstils besitzt sie hohe künstlerische Bedeutung und steht unter Denkmalschutz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Albert-Schweitzer-Schule ist ein Gymnasium in Offenbach am Main. Ursprünglich als „Höhere Töchterschule“ gegründet, trägt sie seit 1956 den heutigen Namen. Namensgeber ist der Arzt und Philosoph Albert Schweitzer. ", "tgt_summary": null, "id": 334080} {"src_title": "Stephen Friel Nuckolls", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abgrenzung.", "content": "Die genannten Erosionsformen können in allen Gesteinsarten entstehen. Sie sind kurzlebig in direkt erodierbaren Gesteinen oder in Umgebungen mit hoher Erosionsenergie, so etwa der Brandungszone von Steilküsten. Dauerhafte große Formen bilden sich besonders häufig in Sand- und Kalkstein, da diese widerständigen Gesteine für Lösung durch Wasser und Verwitterung anfällig sind. Die Bezeichnung solcher natürlicher Öffnungen richtet sich nach ihrer Größe, Form, Entstehung und Umgebung. \"Felsen-\" oder \"Naturtor\" und \"Felsenfenster\" sind von unterschiedlicher Größe, eine \"Fels-\" oder \"Naturbrücke\" wurde durch Wasser erzeugt, das oft noch in Form eines Baches oder Flusses hindurchfließt. \"Fels-\", \"Natur-\" und \"Steinbögen\" sind durch ihre Form gekennzeichnet, und oft nicht hauptsächlich durch Wasser entstanden. \"Brandungstore\" entstehen durch die Wirkung der Meeresbrandung an Steilküsten. Im Folgenden werden alle diese Formen unter dem Begriff „Felsentor“ zusammengefasst. Im englischen werden solche Erosionsformen \"Natural Arch\" oder \"Natural Bridge\" genannt. Nach der Einteilung der \"Natural Arch and Bridge Society\" entsteht ein \"Natural Arch\" ohne Beteiligung von fließendem Wasser. Solche Formen sind im Westen der USA häufig und entstehen dort hauptsächlich in Sandstein. Die \"Natural Bridge\" entsteht dagegen durch die Wirkung fließenden Wassers und wird in vielen Fällen ständig oder zeitweilig von einem Bach oder Fluss durchflossen. Eine weitere Unterteilung dieser Hauptgruppen ist unter anderem über die Form oder die Entstehung möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Steinbögen und Felsbrücken entstehen im Regelfall durch Erosion, wodurch Teile natürlicher Felsformationen entfernt werden. Im mikroskopischen Bereich bedeutet dies etwa die Auflösung von Zement, im makroskopischen die Entstehung von Klüftung durch verschiedene Prozesse, so etwa Druckentlastung oder tektonische Vorgänge wie Hebung oder Dehnung, und Aufweitung durch Erosion oder Herabfallen von Material. Beide Arten der Entstehung können getrennt oder kombiniert ablaufen. Felsentore bilden sich nur unter besonderen Bedingungen. Entscheidend sind die Art des Gesteins oder der beteiligten Gesteine, die Form der Felsformation und die Kombination von Erosionsvorgängen, die auf diese einwirken. Ursächlich für die Bildung sind die Wirkung von Wasser, Temperaturänderungen, Schwerkraft oder tektonischen Kräften. Wind spielt meist keine direkte Rolle bei der Entstehung, er kann jedoch ein wichtiger Faktor bei der weiteren Gestaltung sein, zum Beispiel durch die schleifende Wirkung von mitgeführten Sandkörnern (Korrasion in Kombination mit Vorgängen der Deflation). Im Einzelnen begünstigen oder verursachen unter anderem die im Folgenden unterschiedenen Vorgänge eine Bildung von Felsentoren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Felsentore, auch als Bogenfelsen oder Brandungstore bezeichnet, sind brücken- oder fensterartig durchbrochene Gesteinsformationen, die durch Erosion entstehen. Je nach Größe, Form, Entstehung und Umgebung kommen andere Bezeichnungen zum Tragen, etwa \"Felsbrücke\", \"Stein-\" oder \"Felsbogen\", \"Naturbrücke\" oder \"Brandungstor\". Ihre Öffnung ist vollständig von Gestein umgeben, und die Dicke der durchbrochenen Gesteinsformation ist von etwa gleicher Größenordnung wie die Breite und Höhe. Diese Erosionsformen gibt es in sehr unterschiedlichen Größen, vom kaum daumendicken Loch bis zu mehr als hundert Meter messenden Öffnungen, die von Felsen überwölbt sind. ", "tgt_summary": null, "id": 948618} {"src_title": "Thomas Georg Driendl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lauf.", "content": "Der Fluss entspringt in der westlichen Kitikmeot-Region in Nunavut, zwanzig Kilometer südlich vom Bluenose Lake (\"Takipaq\"). Er fließt zunächst in west-südwestlicher Richtung in die Northwest Territories hinein, dabei am südlichen Rand der Melville Hills innerhalb des Landes der Inuvialuit entlang, südlich der Grenze des Tuktut-Nogait-Nationalparks. Er durchfließt dann in nordwestlicher Richtung den Park, wobei seine Schluchten und Wasserfälle zu den Sehenswürdigkeiten des Parks gehören. Der Fluss mündet schließlich in die Darnley Bay des Amundsen-Golfs, vierzehn Kilometer östlich des Inuit-Dorfes Paulatuk. Der Hauptzufluss des Flusses ist der Little Hornaday River nordwestlich des Nationalparks. Weitere Nebenflüsse sind First Creek, Second Creek, Aklak Creek, George Creek und Rummy Creek. Auch mehrere Seen gehören zum Einzugsgebiet des Flusses, darunter Rummy Lake (), Seven Islands Lake () und Hornaday Lake. Insgesamt verläuft der Hornaday parallel zum Horton River im Westen und zum Brock River im Osten. Die in einer Höhe von über dem Meeresspiegel liegenden La Roncière Falls () sind ein 23 m hoher Wasserfall südlich der Einmündung des Little Hornaday Rivers. Der Geographical Names Board of Canada hat den Namen im Juni 1952 festgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Naturgeschichte.", "content": "Das Gebiet gehört zum Naturraum der Arctic, Interior and Hudson Platforms. Das Einzugsgebiet des Flusses umfasst das Gebiet zwischen dem Großen Bärensee und dem Arktischen Ozean. Zum Lauf des Flusses gehören ein breites Flusstal, enge Schluchten sowie ein Flussdelta, das sich in den Arktischen Ozean erstreckt. Der Boden unterliegt bis in eine Tiefe von zwei Metern dem Dauerfrost, wodurch die Fähigkeit zur Bindung von Grundwasser minimal ist und das Regenwasser direkt in den Fluss abfließt. Die Flora ist typisch für eine Tundra, die Vegetation besteht vor allem aus Wiesen mit Schilfgras und Lupinen sowie einigen Ansammlungen von Weiden am Unterlauf des Flusses. Es gibt zwar am nahegelegenen Horton River Fichtenwälder, jedoch nicht am Hornaday River. Seesaiblinge leben reichlich im Fluss. Ihr Bestand wird von den Paulatuk kontrolliert. Der kommerzielle Fischfang fand zwischen 1968 und 1986 statt, derzeit (2009) dient der Fischfang am Fluss nur der Ernährung der ortsansässigen Bevölkerung. Zu den anderen Fischarten im Fluss gehören Arktische Maräne, Arktische Äsche, Große Maräne, Quappen, \"Catostomus catostomus\" und Neunstachliger Stichling. Die Barrenground-Karibus gebären westlich des Hornaday und südlich des Little Hornaday Rivers ihre Kälber.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kartographie.", "content": "Der Rivière La Roncière-le Noury wurde 1868 von Émile Petitot entdeckt, einem französischen Oblatenmissionar und bedeutenden Ethnologen, Kartographen und Geographen des kanadischen Nordwestens. Er bereiste 1875 den größten Teil des neuentdeckten Flusslaufes und fertigte eine Karte an. Petitot räumte jedoch ein, dass er den Unterlauf nicht erkundete, da dieser zum Zeitpunkt seiner Reise unter dichtem Nebel lag. Fälschlicherweise zeichnete er die Mündung des Flusses in der Franklin Bay statt der Darnley Bay ein. Petitot machte diesen Fehler, da er sich auf das Hörensagen verließ, möglicherweise verließ er sich auf die Hare Indians, die mit ihm unterwegs waren. Sein Reisebericht und seine Karten wurden im selben Jahr in Paris veröffentlicht, wofür er durch die Société de Géographie mit einer Silbermedaille geehrt wurde. Weil die Mündung des Flusses allerdings unzutreffend kartiert war, gingen spätere Forscher davon aus, dass der Rivière La Roncière nicht existiere. Der Naturforscher Andrew J. Stone vom American Museum of Natural History untersuchte 1899 die Ufer von Franklin Bay und Darnley Bay. Dabei entdeckte er in der Darnley Bay die Mündung eines großen Flusses, er untersuchte jedoch nicht dessen Lauf. Stone gab dem Fluss den Namen Hornaday River, zu Ehren von William T. Hornaday, dem Direktor der New York Zoological Society. Zwischen 1909 und 1912 erkundeten die Arktisforscher Vilhjálmur Stefánsson und Rudolph Anderson die beiden Buchten. In \"„“\" stellte Stefánsson fest, dass der „...Rivière La Ronciere auf der Karte dargestellt ist, und dass der Rivière La Ronciere in Wirklichkeit nicht existiert“. Stefánsson erwähnt den von Stone 1899 entdeckten Fluss nicht. Während der kanadischen Arktisexpedition von 1913–1918 wurde das Südufer der Darnley Bay 1915 kartographiert, einschließlich der Mündung des Hornaday Rivers, doch auch diese Expedition folgte dem Flusslauf nicht aufwärts. Die daraus resultierende Karte zeigt den Hornaday River weiter als einen kurzen Fluss, der einige Kilometer landeinwärts einem großen See entspringt. Es war erst 1949, als aufgrund von Luftbildfotografien der Royal Canadian Air Force in einer topographischen Untersuchung der Hornaday River als 305 km langer Fluss dargestellt wurde. Diese Luftaufnahmen wurden jedoch nicht verwendet, um 1952 die topographische Karte Kanadas des Department of Mines and Technical Surveys anzufertigen, die erneut den Fluss als kurzes Fließgewässer zeigt. Nachdem er die Karten und Luftaufnahmen nochmals untersuchte und das Gebiet 1951 mit dem Geomorphologen J. Ross Mackay erkundete, bestätigte schließlich J. Keith Fraser von der geographischen Abteilung des Departments of Mines and Technical Surveys, dass der Rivière La Ronciere tatsächlich existiert und dass er nunmehr als Hornaday River bezeichnet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Archäologie.", "content": "Am Lauf des Hornaday Rivers wurden hunderte von archäologischen Funden verzeichnet, die aus der Zeit der Thule-Kultur oder von noch früher stammen. Viele der Plätze wurden nur zeitweise bewohnt, entweder jahreszeitlich oder nur über eine kurze Zeitdauer. Zu den Funden gehören ausgerichtete Steinreihen, Feuerstellen, Jagdunterstände, Einrichtungen zum Trocknen von Fleisch und andere Artefakte, etwa Teile von Hundeschlitten.", "section_level": 2}, {"title": "Bergbau.", "content": "Ein altes Bergwerk für Kohle () mit Tagebau und Schachtabbau befindet sich am westlichen Ufer des Hornaday Rivers, nördlich des Zusammenflusses von George Creek und Rummy Creek, etwa 30 km südöstlich von Paulatuk. Es war von 1936 bis 1941 in Betrieb.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hornaday River (Namensvarianten: Big River, Homaday River, Hornaaa River oder Rivière La Roncière-le Noury) ist ein 309 Kilometer langer Fluss nördlich des Polarkreises in Kanada. ", "tgt_summary": null, "id": 461854} {"src_title": "Ambiguitätstoleranz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Chiayi liegt am nordöstlichen Rand der Jianan-Ebene, der größten Ebene Taiwans. In den östlichen Teil des Stadtgebiets reichen einige Hügel, die allmählich zum etwa 25 km östlich gelegenen bis zu 2.663 m hohen Alishan-Gebirge ansteigen. Die Stadt liegt zwischen den in Ost-West-Richtung fließenden Flüssen \"Puzi\" im Norden und \"Bazhang\" im Süden. Chiayi liegt am nördlichen Wendekreis, der südlich des Stadtgebiets verläuft, und somit am Übergang zwischen der subtropischen und der tropischen Klimazone.", "section_level": 1}, {"title": "Administrative Gliederung.", "content": "Nachdem Chiayi 1981 seine Kreisfreiheit erlangt hatte gab es zunächst keine Einteilung in Bezirke. Am 6. Oktober 1990 wurde die Stadt in zwei Bezirke (), „West“ und „Ost“ eingeteilt:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Chiayi verfügt über einen im Stadtzentrum liegenden Bahnhof an der Hauptstrecke der taiwanischen Eisenbahn. Von dort zweigt die Alishan-Waldbahn, eine Schmalspurbahn in die Gemeinde Alishan und das gleichnamige Gebirge ab. Der Bahnhof Chiayi der Taiwan High Speed Rail liegt westlich der Stadt in Taibao im Landkreis Chiayi. Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Chiayi, der nicht mehr im Stadtgebiet, sondern in der südlichen Nachbargemeinde Shuishang liegt und von dem aus Flüge auf die peripheren Inseln Kinmen und Magong (Penghu) gehen. Im Westen des Stadtgebietes befindet sich eine Anschlussstelle der \"Autobahn 1\" (Nationalstraße 1). Die \"Autobahn 3\" (Nationalstraße 3) passiert Chiayi im Osten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gegend des heutigen Chiayi war ursprünglich vom Volk der Hoanya, das den austronesischen Ureinwohnern Taiwans zugehörig war, besiedelt. Ab dem 17. Jahrhundert strömten Han-chinesische Siedler ins Land. Die erste dokumentierte Siedlung an der Stelle des heutigen Chiayi trug den Namen \"Zhu Luoshan\" (in verschiedener Schreibweise, ) oder einfach \"Tsulo\". Im Jahr 1787 brach auf der Insel Taiwan eine Revolte gegen die Herrschaft der Qing-Dynastie aus. Auch die Siedlung \"Tsulo\" wurde von den Rebellen vergeblich längere Zeit belagert und verhielt sich loyal zur Qing-Dynastie, weswegen Kaiser Qianlong am 3. November 1787 der Siedlung den heutigen Namen (wörtlich ungefähr „lobenswerte Rechtschaffenheit“) gab. Während der japanischen Herrschaft über Taiwan (1895 bis 1945) trug die Stadt den Namen \"Kagi\" (japanische Aussprache, mit denselben Schriftzeichen ). 1906 ereignete sich das Meishan-Erdbeben, das einen Großteil der historischen Stadtmauern aus dem 18. Jahrhundert zerstörte. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung wurde die 1907–1912 erbaute Alishan-Waldbahn, die von Chiayi ausgehend ins gebirgige Landesinnere führte und dem Abtransport der in den dortigen Wäldern gewonnenen Hölzer diente. 1930 wurde Chiayi zur Stadt erhoben. Nach der Übergabe Taiwans an die nationalchinesische Regierung wurde Chiayi zur Provinzstadt in der Provinz Taiwan, verlor diesen Status jedoch wieder mit der administrativen Neugliederung Taiwans am 16. August 1950, als sie Teil des Landkreises Chiayi wurde. Am 1. Juli 1982 erlangte Chiayi erneut den Status einer kreisfreien Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Symbole der Stadt.", "content": "Offizielle Blume der Stadt ist die Blüte des „Hongkong-Orchideenbaums“ (\"Bauhinia blakeana\"), die auch in stilisierter Form auf der Flagge Hongkongs zu finden ist. Die Pflanzenspezies wurde erst 1967 aus Hongkong nach Taiwan eingeführt und ist damit ein Neophyt. Sie erfreut sich in Taiwan einer gewissen Beliebtheit, da sie sehr dekorative Blüten aufweist und im Gegensatz zu den einheimischen nahe verwandten \"Bauhinia variegata\" und \"Cercis chinensis\" relativ kälteresistent ist. Das Stadtemblem besteht aus einer stilisierten weißen Pflaumenblüte vor blauem Hintergrund, in deren Mitte das Monument vom Nördlichen Wendekreis dargestellt ist. In der Mitte findet sich die Zahl ‚71‘, zur Erinnerung an die Erlangung der Kreisfreiheit im Jahr 1982 (dem 71. Jahr im Minguo-Kalender).", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "In Chiayi befindet sich eine Messstation des Taiwanischen Wetterdienstes. Das Klima ist subtropisch feucht-warm und vom Monsun geprägt. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 23,1 °C. Die Regenzeit dauert von April bis September.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerstädte.", "content": "Chiayi hat mit folgenden Orten bzw. Verwaltungseinheiten Partnerschaftsabkommen geschlossen (mit Datum des Abkommens):", "section_level": 1}], "src_summary": "Chiayi () ist eine kreisfreie Stadt in der Republik China auf Taiwan. Sie liegt im südwestlichen Teil Taiwans und ist vom Landkreis Chiayi umschlossen. Mit einer Fläche von 60 km2 und etwa 275.000 Einwohnern ist sie die kleinste kreisfreie Stadt der Republik China.", "tgt_summary": null, "id": 409726} {"src_title": "Skulpturenpark Artpark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modellgeschichte.", "content": "Das Fahrzeug ist Teil des \"New-Small-Family\"-Baukastensystems. Dieser umfasst neben dem up! auch den Seat Mii und Škoda Citigo. Die Karosserien unterscheiden sich für die einzelnen Marken kaum. Äußerlich beschränken sich die Veränderungen auf die hinteren Seitenwände, die Stoßstangen, die Motorhaube und den Kühlergrill. Alle Modell- und Markenvariationen für den europäischen Markt werden bei Volkswagen Slovakia in Bratislava gefertigt. Für den russischen Markt soll die Montage des Fahrzeugs im Werk der Volkswagen Group Rus bei Kaluga, Russland anlaufen. Für die verbleibenden Märkte dagegen ist die Montage der Fahrzeuge bei Škoda Auto India geplant.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Seit Mai 2012 ist das Fahrzeug wahlweise als Fünftürer erhältlich. Seit November 2012 ist der mit Erdgas betriebene \"eco up!\" erhältlich. Er kostet etwa 2000 Euro mehr als ein Benziner; diese Mehrkosten amortisieren sich nach etwa 50.000 km (Preisdifferenz 2012 ca. 50 %). 2013 wurde eine rein elektrisch betriebene Variante des Wagens mit dem Namen \"e-up!\" und einer Reichweite von bis zu 160 km vorgestellt. Die Nutzfahrzeugvariante \"load up!\" besitzt vier Türen, aber nur zwei Sitze, der Laderaum ist durch ein Gitter vom Fahrgastraum abgetrennt. Seit 2014 ist außerdem der eingeschränkt geländetaugliche \"cross up!\" (nur als Viertürer) auf dem Markt. Im Mai 2017 stellte Volkswagen beim GTI-Treffen am Wörthersee den \"up! GTI\" vor. Konzept und Leistung des 85 kW (115 PS) starken Modells orientieren sich am 1976 vorgestellten Golf GTI I mit 81 kW (110 PS). Die Serienversion des up! GTI kam im Januar 2018 auf den Markt.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Am 3. Dezember 2011 begann die Produktion und der Verkauf der dreitürigen Grundversion. Diese und die fünftürige Version – die seit Anfang 2012 erhältlich ist – werden als drei verschiedene Modelle in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten angeboten. Die drei Standard-Modelle des up! sind: Zum Produktionsbeginn gab es nur Dreizylinder-Reihenmotoren mit einem Liter Hubraum. Sie leisten 44 oder 55 kW bei einem Verbrauch von 4,5 bis 4,7 l/100 km und werden jeweils in die Effizienzklasse C eingestuft. Teilweise wurden in Praxistests Verbrauchs- und Emissionswerte des VW up! bei dieser Motorisierung beanstandet. Der VW up! kann als Sonderausstattung mit BlueMotion-Technologie geliefert werden. Dieses Modell mit der Energieeffizienzklasse B zeichnet sich durch einen geringeren Kraftstoffverbrauch, nämlich kombiniert von nur 4,1 bzw. 4,2 Liter/100 km aus. Erreicht werden diese Werte durch ein Start-Stopp-System sowie ein System zur Bremskraftrückgewinnung in Verbindung mit einem speziell abgestimmten Fahrwerk, bei den Modellen take up! und move up! mit BlueMotion Technology zusätzlich mit rollwiderstandsoptimierten Reifen. Ab Juni 2012 war der up! auch mit automatisiertem Schaltgetriebe (kurz ASG) erhältlich, wobei der take up! davon ausgeschlossen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Sondermodelle.", "content": "Außerdem gibt es die Varianten \"black up!\" und \"white up!\", die sich unter anderem durch 16\"-Räder, abgedunkelte Heck- und Seitenscheiben und ein Navigationssystem vom \"high up!\" unterscheiden. Ihre funktionelle Ausstattung (Radio, elektrische Fensterheber, Klimaanlage usw.) ist jedoch identisch mit der des \"high up!\". Das Besondere an den beiden Modellen ist die jeweilige Gestaltung des Innenraums und der äußeren Erscheinung. Seit Februar 2013 ist der \"cheer up!\" im Angebot. Das Fahrzeug ist mit den 15-Zoll-Leichtmetallfelgen „Spoke Anthracite“ ausgestattet und hat Galvano-Graue Außenspiegel. Das Audiosystem „RCD 215“ ist bei dieser Variante serienmäßig mit dabei. Er unterscheidet sich durch eine Vielzahl spezieller Designelemente wie die in Chrom eingefassten Nebelscheinwerfer vom \"high up!\". Ab Januar 2019 wurde das Sondermodell „up! IQ.Drive“ vertrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Modellpflege.", "content": "Seit der Einführung des Fünftürers im Mai 2012 war der up! optional mit automatisiertem Schaltgetriebe erhältlich. Seit Juni 2012 wird serienmäßig ein Berganfahrassistent verbaut. Mit dem Modelljahr 2015, welches ab Mai 2014 ausgeliefert wurde, wurde eine Reifendruckkontrolle zum Serienumfang hinzugefügt. Die Rückfahrkamera „Rear Assist“ wurde in „Rear View“ umbenannt. Der cross up! lässt sich nun mit dem Designpaket „Black Style“ konfigurieren. Eine Option, welche abgedunkelte Seitenscheiben und eine abgedunkelte Heckscheibe beinhaltet, lässt sich nun unabhängig vom Sportpaket hinzufügen. Im Sportpaket ist nun ein schwarzer Dachhimmel enthalten. 2016 erhielt der VW up! ein Facelift. Dabei wurde ein Motor mit Turbolader und Direkteinspritzung eingeführt. Äußerlich enthalten die neuen Scheinwerfer serienmäßig LED-Tagfahrlicht. Sowohl die Stoßstangen als auch die Rücklichter wurden überarbeitet. Der Innenraum erhält ein neues Infotainment-System. Bei der Option „maps + more“ dient nicht mehr ein abnehmbarer Bildschirm, sondern das eigene Smartphone als Anzeige. Dieses kann über Kabel oder Bluetooth verbunden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Maße.", "content": "Das dreitürige Grundmodell ist 3540 mm lang, 1641 mm (mit Außenspiegeln 1910 mm) breit und 1489 mm hoch, der Radstand beträgt 2420 mm. Das Fahrzeug hat einen Wendekreis von ca. 9,8 m. Die Zuladung soll ca. 400 kg betragen. Das Kofferraumvolumen beträgt 251 Liter und ist durch Umklappen der Rückbank auf 951 Liter erweiterbar. Der c-Wert wird mit 0,32 angegeben, die Stirnfläche mit 2,08 m2.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Im Euro-NCAP-Crashtest wurde das Fahrzeug im Jahr 2011 mit fünf von fünf möglichen Sternen bewertet. Bei der Bewertung der Insassensicherheit von Erwachsenen erreichte das getestete Fahrzeug 89 % und bei der Insassensicherheit von Kindern 80 %. Im Bereich Fußgängerschutz erhielt das Fahrzeug 46 % der Punkte, die serienmäßige Sicherheitsausstattung wurde mit 86 % der möglichen Punktzahl bewertet. Ende 2019 wurde der up! erneut getestet. Er erhielt nur noch drei von möglichen fünf Sternen.", "section_level": 1}, {"title": "Zulassungszahlen.", "content": "Seit dem Marktstart 2011 bis einschließlich Dezember 2019 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 307.032 VW up! neu zugelassen worden. 2017 entfielen rund drei Prozent der insgesamt 36.685 zugelassenen Fahrzeuge auf die Elektroversion, 2018 waren es von 35.401 Fahrzeugen knapp acht Prozent und 2019 von 28.982 Fahrzeugen knapp zwei Prozent. Die baugleichen Seat Mii und Škoda Citigo weisen deutlich niedrigere Zulassungszahlen auf.", "section_level": 1}, {"title": "VW e-up!", "content": "Der \"e-up!\" ist eine batterieelektrisch angetriebene Variante des Fahrzeugs.", "section_level": 1}, {"title": "2013er Modell.", "content": "Der e-up! wurde 2009 als Konzept vorgestellt und war ab November 2013 erhältlich. Nach Lieferschwierigkeiten nimmt Volkswagen seit Januar 2019 keine Bestellungen mehr an, bekundete jedoch das Modell prinzipiell im Programm behalten zu wollen. Der \"e-up!\" wird von einem Elektromotor mit 40 kW (54 PS) angetrieben. Kurzzeitig, zum Beispiel für Überholvorgänge, kann der Motor bis zu 60 kW (82 PS) leisten, das maximale Drehmoment beträgt 210 Nm. Der Motor ist vorn eingebaut und treibt die Vorderräder an. Die für den Antrieb benötigte Energie wird in einer am Fahrzeugboden befestigten, 240 kg schweren Lithium-Ionen-Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 16,4 kWh (18,7 kWh brutto) gespeichert. Eine Ladung an einer Haushaltssteckdose (2,3 kW) dauert 8 Stunden. Über den Typ-2-Anschluss kann das Auto mit 16 A 1-phasig (3,6 kW) in 5,5 Stunden geladen werden. Die Ladesteckdose befindet sich hinten rechts. Der Akku besteht aus insgesamt 204 Zellen in 17 Modulen. Diese können bei Bedarf einzeln ersetzt werden. Mit vollgeladener Batterie hat das Fahrzeug eine Reichweite von 130 km, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 135 km/h. Für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h benötigt der e-up! 12,4 s, für die im Stadtverkehr relevantere Beschleunigung von 0 auf 50 km/h 3,5 s. Der Gepäckraum fasst 195–795 Liter. Die Leermasse des e-up! beträgt 1214 kg. Der Listenpreis beginnt bei 26.900 €. Ende 2014 kam auf den Markt eine als \"e-load-up!\" bezeichnete Nutzfahrzeugvariante mit vier Türen auf den Markt. Bei einer Nutzlast von 285 Kilogramm und einem Laderaum von 990 Litern zielt das Fahrzeug unter anderem auf Servicetechniker, mobile Pflegedienste oder Kurier- Pizza- und Expresslieferdienste. Im November 2018 wurde die Serienausstattung zusammen mit dem Einstiegspreis verringert. Der neue Listenpreis betrug 22.975 €. Infolge dessen werden seit dem 25. Januar 2019 keine neuen Bestellungen mehr angenommen, da laut Volkswagen die Produktionskapazitäten erschöpft seien. Im April 2019 wurde ein Rückrufprogramm aller bis einschließlich März 2017 produzierten e-up! bereitgestellt. Grund sei eine Klebenaht im Batteriegehäuse, durch die Feuchtigkeit eindringen könne.", "section_level": 2}, {"title": "2019er Modell.", "content": "Im September 2019 wurde Details zum neuen e-up! veröffentlicht. Er soll eine nutzbare Batteriekapazität von 32,3 kWh (36,8 kWh brutto) und eine Reichweite von 260 km nach WLTP haben. Der Listenpreis soll bei 21.975 € (vor Förderung) beginnen. Die Batterie besteht nun aus 168 Pouch-Zellen (84 Zellen in Serie, jeweils zwei Zellen parallel verschaltet) mit je 60 Ah Kapazität und wiegt insgesamt 248 kg. Der Antriebsstrang bleibt beinahe unverändert, die Leistung steigt minimal auf 61 kW (83 PS), das Drehmoment auf 212 Nm. Die Ladeleistung des Onboard-Ladegeräts wurde auf 7,2 kW (16 A, zweiphasig) erhöht. Gegen Aufpreis ist weiterhin CCS-Schnellladen mit bis zu 40 kW erhältlich. Die Batterie erhält eine Garantie für 8 Jahre oder 160.000 km. Über die „maps + more“-App kann der Ladevorgang und die Klimaanlage gestartet, gestoppt oder programmiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Designstudien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "VW up! – Konzeptfahrzeug von 2007 mit Mittelmotor.", "content": "Der \"up!\" wurde 2007 als Konzeptfahrzeug auf der Internationalen Automobil-Ausstellung vorgestellt. Es ist ein 3,45 m langer dreitüriger Kleinwagen für vier Personen. Die Breite beträgt 1,63 m und die Höhe 1,50 m. Zur besseren Nutzung des Innenraums für Transporte können die Schalensitze, bis auf den Fahrersitz, einfach umgeklappt oder ganz ausgebaut werden. Eine Besonderheit der Studie ist der Heckmotor. Volkswagen wollte, wie auch in anderen Modellen, bereits in Produktion befindliche Bauelemente verwenden. Deswegen wurden in dem Serienfahrzeug Getriebe- und Lenkteile aus dem VW Polo verwendet. Dies wäre bei einem Heckmotor nur schwer möglich gewesen und hätte zu höheren Kosten geführt. Ein weiterer Grund für die Abkehr vom Heckmotor waren technische Probleme mit der Motorkühlung. Auch Probleme mit dem „Package“ (Karosserie) wurden von Volkswagen genannt. Ein Heckmotor könnte so im Serienfahrzeug mehr Platz einnehmen und das Volumen des Stauraums verringern.", "section_level": 2}, {"title": "VW space up! – fünftüriges Konzeptfahrzeug von 2008.", "content": "Der fünftürige \"space up!\" wurde im Januar 2008 als Konzeptfahrzeug auf der Washington Motors Show vorgestellt. Eine Variante dessen ist das Elektroauto \"space up! blue\" mit Solarzellen auf dem Dach.", "section_level": 2}, {"title": "VW up! Lite – Studie für ein Mildhybrid Diesel-Elektro.", "content": "Der \"up! Lite\" ist die Studie eines viersitzigen Niedrigverbrauchsfahrzeugs von Volkswagen, das 2009 auf der LA Auto Show der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Als Normverbrauch wurde 2,44 l (Diesel) für 100 km bestimmt, äquivalent 65 g CO/km. Entsprechend dem Lupo 3L TDI handelt es sich bei dem up! Lite um eine spezielle Optimierung der Komponenten der up!-Baureihe: So wurde das Leergewicht des Fahrzeugs durch die Verwendung von Aluminium und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff – bei seinen Abmessungen von 3,84 m Länge, 1,60 m Breite und einer Höhe von 1,40 m – auf 695 kg reduziert. Der C-Wert beträgt durch Anpassungen der Fahrzeugkontur und Verkleidungen der Fahrzeugfront 0,237. Der Antrieb wird durch einen aufgeladenen 2-Zylinder-Dieselmotor mit 0,8 l Hubraum und einer Leistung von 38 kW (entspricht 51 PS) sowie einem 10-kW-Elektromotor gewährleistet. Die Leistung des Dieselmotors kann durch Drücken eines Knopfs auf 26,5 kW (36 PS) begrenzt werden. Nur in diesem als „ökologischen Modus“ bezeichneten Betriebszustand erreicht das Fahrzeug die angegebenen Verbrauchswerte. Für kürzere Strecken kann der Antrieb alleine vom Elektromotor übernommen werden, im Regelbetrieb soll er jedoch den Dieselmotor nur während Leistungsspitzen, beispielsweise während Überholvorgängen, unterstützen. Gespeist wird der Elektromotor aus einem Lithium-Ionen-Akku, der über Rekuperation, also Energierückgewinnung beim Bremsvorgang, geladen wird. Die Motorleistung wird über ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe mit Trockenkupplungen an die Antriebsräder weitergegeben. Die Höchstgeschwindigkeit der Studie wird mit 160 km/h angegeben, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert 12,5 s.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der VW up! (Baureihe VW120) ist ein Kleinstwagen der Volkswagen AG. Er wird im Konzern zur New Small Family gezählt. Das Fahrzeug ist der Nachfolger des VW Fox in Europa. Der Wagen kam am 3. Dezember 2011 auf den deutschen Markt und ist seit April 2012 auf den gesamten europäischen Märkten erhältlich.", "tgt_summary": null, "id": 574461} {"src_title": "Fußball-Rheinlandliga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Der Zwergmoschuslori erreicht eine Körperlänge von 15 Zentimeter und ist damit der kleinste der Moschusloris. Er wiegt zwischen 30 und 53 Gramm. Die Männchen haben ein grünes Federkleid; an der Körperoberseite ist es leuchtend grün, auf der Körperunterseite ist das Gelbgrün etwas heller und gelblicher. Auffällig ist die Gesichtsmaske des Zwergmoschusloris. Die Stirn, die Zügel, die Kehle und die vorderen Wangenfedern sind leuchtend rot. Die hinteren Wangenfedern haben hellgrüne Schaftstriche. Nacken und Vorderrücken sind wie beim Moschuslori bronzefarben mit einem Stich ins Grüne. Die Unterflügeldecken sind gelbgrün. Der Schwanz ist grün und weist an der Basis rötliche Markierungen auf. Der Schnabel ist schwarz. Die Wachshaut und der nackte Augenring sind dunkelgrau. Die Iris ist orangegelb. Die Beine sind grünlich-grau. Die Weibchen gleichen den Männchen sehr, bei ihnen ist das Rot am Kopf jedoch etwas weniger ausgedehnt und etwas blasser. Bei Jungvögeln ist das gesamte Gefieder etwas blasser als bei den Adulten. Die Farbe der Gesichtsmaske ist heller und spielt eher ins Orangerote. Augenring und Wachshaut sind blassgrau. Der Schnabel ist dunkelolivbraun, die Iris braun. Der Flug der Zwergmoschusloris ist schnell und gradlinig. Legen sie weite Strecken zurück, fliegen sie teils in großer Höhe. Der Kontaktlaut während des Fluges ist ein hochtoniger, rollender Kreischlaut. Während der Nahrungsaufnahme geben sie plappernde Laute von sich.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Zwergmoschusloris ist das östliche und südöstliche Australien. Der Lori kommt vom Norden Queenslands bis zum Südosten von South Wales vor. Sie kommen auf einer Reihe von küstennahen Inseln wie Magnetic Island, Curtis Island, Fraser Island und South Stradbroke Island vor. Möglicherweise gehört der Zwergmoschuslori auch zur Avifauna Tasmaniens. Der Zwergmoschuslori meidet zwar die alpinen Lebensräume der Southern Highlands in New South Wales, findet sich aber ansonsten sowohl im Gebirge als auch im Tiefland. Man findet sie in allen Habitaten mit Baumbestand, da die Loris für ihre Nahrung auf blühende und Früchte tragende Bäume angewiesen sind. Zwergmoschusloris halten sich auch häufiger im offenen Gelände auf, besonders dann, wenn sich in der Nähe Baumbestände entlang von Wasserläufen oder auf Farmland finden.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Zwergmoschusloris ernähren sich von Pollen, Nektar, Blüten, einheimischen sowie eingeführten Früchten und Beeren. Vermutlich fressen sie wie viele andere Lori-Arten auch Insekten und deren Larven. Eine hohe Bedeutung in der Ernährung der Zwergmoschusloris haben Eukalyptusbäume. Bei einer Untersuchung in New South Wales hat man unter anderem festgestellt, dass sie ihre Nahrungsbäume gegenüber anderen Vogelarten, wie etwa den Weißaugen-Honigfressern, energisch verteidigen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Zwergmoschusloris sind Höhlenbrüter, die bevorzugt in Astlöchern oder Stammhöhlen von Eukalyptusbäumen brüten, die in der Nähe von Gewässern stehen. Die Fortpflanzungszeit fällt in den Zeitraum Juni bis Dezember. Das Gelege umfasst in der Regel zwei bis vier Eier. Gelege mit fünf Eiern kommen vor, sind aber selten. Die Eier sind rund und haben eine glänzende Oberfläche. Die Brutzeit beträgt etwa 23 Tage. Um den 53. Lebenstag herum sind die Jungvögel flügge und verlassen die Baumhöhle.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung in menschlicher Obhut.", "content": "Zwergmoschusloris werden außerhalb Australiens nur selten gehalten. Sie gelten aber als angenehme und friedfertige Volierenbewohner, die mit anderen Arten wie Prachtfinken, kleinen Taubenarten und Weichschnäblern vergesellschaftet werden können. Da sie sehr agile Vögel sind, müssen die Volieren hinreichend groß sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zwergmoschuslori (\"Glossopsitta pusilla\") ist ein in Australien beheimateter Papagei. Es ist eine sehr kleine Lori-Art, die zur Gattung der Moschusloris gehört. Es werden keine Unterarten unterschieden. Die Art ist nicht sehr häufig und ist in ihrem Verbreitungsgebiet regelmäßig die seltenste Lori-Art. Sie sind nomadisierende Vögel: Ihre Individuenzahl in den einzelnen Gebieten ihres Verbreitungsgebietes schwankt in Abhängigkeit von den Nahrungsressourcen im Verlauf des Jahres. Zwergmoschusloris sind in Australien eine gesetzlich geschützte Art. ", "tgt_summary": null, "id": 140514} {"src_title": "Kreidler (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "John Page wurde auf der familieneigenen Rosewell-Plantage geboren. Er war Bruder von Mann Page, der 1777 Abgeordneter im Kontinentalkongress war. John Page besuchte bis 1763 das College of William & Mary in Williamsburg. Dort freundete er sich mit Thomas Jefferson an, der mit ihm studierte. In den folgenden Jahren nahm er an einigen Indianerfeldzügen unter dem Kommando von George Washington teil. Page war auch Mitglied des kolonialen Regierungsrates der britischen Kolonie Virginia. Page schloss sich der amerikanischen Revolution an. Im Jahr 1776 war er Delegierter auf der verfassungsgebenden Versammlung von Virginia. Zwischen 1776 und 1779 war er Vizegouverneur von Virginia und damit Stellvertreter von Gouverneur Patrick Henry. Im Jahr 1779 unterlag er bei den Gouverneurswahlen gegen seinen Studienfreund Jefferson. Zwischen 1781 und 1783 und nochmals von 1785 bis 1788 gehörte er dem Abgeordnetenhaus von Virginia an.", "section_level": 1}, {"title": "Kongressabgeordneter und Gouverneur.", "content": "Page war Mitglied der von Thomas Jefferson gegründeten Demokratisch-Republikanischen Partei. Zwischen dem 4. März 1789 und dem 3. März 1797 vertrat er seinen Staat während der ersten vier Legislaturperioden des US-Repräsentantenhauses. Dort stand er in Opposition zur Föderalistischen Partei. Zwischen 1797 und 1801 war er nochmals Abgeordneter im Parlament von Virginia. Im Jahr 1802 wurde er zum neuen Gouverneur von Virginia gewählt. Nachdem er in den folgenden Jahren jeweils in seinem Amt bestätigt wurde, konnte er es zwischen dem 1. Dezember 1802 und dem 7. Dezember 1805 ausüben.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterer Lebenslauf.", "content": "Nach dem Ende seiner Gouverneurszeit wurde Page von Präsident Jefferson zum Bundesbeauftragten (\"Commissioner of Loans\") für die Verwaltung der Bundesanleihen im Bereich des Staates Virginia ernannt. Dieses Amt behielt er bis zu seinem Tod im Jahr 1808. John Page war zweimal verheiratet und hatte insgesamt 20 Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Page (* 17. April 1743 in Rosewell, Gloucester County, Virginia; † 11. Oktober 1808 in Richmond, Virginia) war ein US-amerikanischer Politiker und von 1802 bis 1805 Gouverneur des Bundesstaates Virginia.", "tgt_summary": null, "id": 608429} {"src_title": "Charles E. Winter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ätiologie.", "content": "Beim Morbus Panner liegt eine meist im Kindesalter auftretende avaskuläre Nekrose (Durchblutungsstörung) der Epiphyse des Capitulum humeri, ein dem Ellenbogengelenk zugehöriger Knochen, vor. Die Erkrankung durchläuft verschiedene Stadien. Als Ursache werden neben Überlastung und repetitiver Traumatisierung auch Störungen des Hormonhaushaltes diskutiert. Bei Jugendlichen kann der Morbus Panner sich in Form einer Osteochondrosis dissecans mit Ausbildung eines freien Gelenkkörpers manifestieren. Einige Autoren unterscheiden die Osteochondrosis dissecans ausdrücklich vom klassischen Morbus Panner.", "section_level": 1}, {"title": "Beschwerdebild.", "content": "Die Erkrankung führt zu einer Steifigkeit des Gelenkes, die über mehrere Monate anhalten kann. Intermittierend kommt es auch zu Schmerzzuständen im Gelenk, die sich in Ruhe bessern und unter Belastung verstärken können. Der Verlauf der Erkrankung ist chronisch und erstreckt sich über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Bei der körperlichen Untersuchung findet sich neben einer Druckschmerzhaftigkeit über dem radialseitigen Gelenk eine Bewegungseinschränkung auch bei passiver Bewegung; dabei fällt insbesondere ein Streckdefizit auf, das bis zu 30° betragen kann. In der bildgebenden Diagnostik (Röntgen, Computertomographie, Magnetresonanztomographie) können vier Stadien unterschieden werden: Für die \"Osteochondrosis dissecans\" existiert eine eigene Stadieneinteilung.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Als therapeutische Maßnahme genügt in der Regel das Aussetzen stärkerer Belastungen, wie z. B. Wurfsportarten. In hartnäckigeren Fällen kann eine mehrwöchige Ruhigstellung des erkrankten Armes mittels Schienung erwogen werden. Schmerzsymptomatik und Schwellungszustände sind dann für gewöhnlich spontan rückläufig. Die Prognose ist insgesamt gut. Eine dauerhafte Beeinträchtigung der Funktionalität des Ellenbogengelenkes resultiert nur selten. Bei ungünstigem Verlauf einer Osteochondrosis dissecans kann ein operatives Vorgehen (\"Pridie-Bohrungen\", Entfernung freier Gelenkkörper) erforderlich sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Morbus Panner (\"juvenile Osteochondrose des Capitulum humeri\", \"Panner-Krankheit\") versteht man eine Knochennekrose des Ellenbogengelenks. Diese tritt vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf.", "tgt_summary": null, "id": 1906681} {"src_title": "Guardiagrele", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blätter.", "content": "Die Arten der Tribus Cynareae sind krautige Pflanzen: einjährige oder ausdauernde, oder selten verholzende Pflanzen: Halbsträucher, Sträucher oder Bäume. Einige Arten der Cynareae enthalten Milchsaft, eine Eigenschaft, die man innerhalb der Asteraceae meist nur bei den Cichorioideae findet. Viele der Arten sind wenig bis sehr dornig („Disteln“). Die meist wechselständig und in grundständigen Rosetten oder am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Die Blattspreite besitzen selten einen ganzrandigen, meist einen mehr oder weniger gezähnten bis dornig gezähnten oder gelappten Blattrand; bei einigen Arten ist sie geteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Die einzeln in doldentraubigen bis traubigen Gesamtblütenständen zu mehreren zusammen stehenden körbchenförmigen Blütenstände sind oft relativ groß. Die meist ungleichen Hüllblätter stehen in selten ein bis zwei, meist drei bis über fünf Reihen, sie können frei bis mehr oder weniger verwachsen sein und sind meist krautig, seltener fleischig, manchmal enden sie dornig und ihr Rand kann glatt, gezähnt bis dornig gezähnt sein. Die Blütenkorbböden sind flach bis konvex. Es sind Spreublätter vorhanden oder sie fehlen. In den Blütenkörbchen befinden sich nur Röhrenblüten, wobei die äußeren zygomorph und stark vergrößert sein können und deutlich fünflappig bis mehr oder weniger zweilippig enden, ansonsten sind sie radiärsymmetrisch. Die in Blütenköpfen zweiter Ordnung zusammenstehenden Blütenkörbe von \"Echinops\" enthalten jeweils nur eine Blüte. Am Rand befinden sich bei einigen Taxa ein bis über drei Reihen meist weiblicher Blüten. Ansonsten sind die Blüten meist zwittrig und fertil, selten funktional männlich. Die fünf Kronblätter sind röhrig verwachsen. Die Farben ihrer Kronblätter reichen von weißlich über gelb und von rosa- über purpurfarben bis blau. Die Staubfäden sind manchmal pappilös. Die Staubfäden bei \"Silybum\" sind verwachsen. Die Staubbeutel sind mehr oder weniger geschwänzt und besitzen Anhängsel. Fast alle Arten besitzen papillöse Griffel, sie sind oft gegen die Spitze vergrößert oder verdickt und in der Nähe der Gabelung meist erweitert oder mit einem Haarring. Die zwei Narbenäste können verwachsen sein.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte.", "content": "Die meist dickwandigen und harten Achänen sind prismatisch, bleistiftförmig, vier- bis fünfkantig oder zusammengedrückt meist glatt, manchmal runzelig, mit 10 oder 20 Nerven. Oft ist auf der Spitze der Achäne neben dem Pappus ein Nabel oder Krönchen vorhanden. Meist besitzen sie einen früh abfallenden oder beständigen Pappus, der meist aus feinen bis groben bärtigen bis fedrigen Borsten besteht, manchmal aus Borsten und Schuppen oder nur aus Schuppen besteht.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Mannigfaltigkeitszentren mit der größten Anzahl vorkommender Arten und Gattungen der Tribus Cynareae befinden sich im Mittelmeerraum und in Zentralasien. Relativ wenig Arten gibt es in der Neuen Welt (in Nordamerika kommen inklusive der Neophyten 17 Gattungen mit etwa 116 Arten vor) und Australien. Nur relativ wenige Arten sind auf der Südhalbkugel beheimatet. Einige Arten sind invasive Pflanzen in vielen Gebieten der Erde. Die Erstveröffentlichung der Tribus Cynareae erfolgte 1806 durch Jean-Baptiste de Lamarck und Augustin-Pyrame de Candolle in \"Synopsis Plantarum in Flora Gallica Descriptarum\", S. 267. Das Synonym Cardueae wurde 1819 durch Alexandre Henri Gabriel de Cassini in \"Journal of natural philosophy, chemistry and the arts\", 88, 155 veröffentlicht. Die Tribus Cynareae gehört zur Unterfamilie der Carduoideae innerhalb der Familie Asteraceae. Die Systematik der Tribus Cynareae wird bei unterschiedlichen Autoren sehr unterschiedlich dargestellt. Die Tribus Cynareae wird nach Susanna et al. 2006 in fünf Subtribus gegliedert mit je nach Quelle 68 bis 83 Gattungen und bis zu 2500 Arten. Die folgende Liste mit 73 Gattungen richtet sich nach Susanna und García-Jacas in Kadereit und Jeffrey 2007:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Am bekanntesten sind als Gemüse sind die Artischocken, ein seltenes Gemüse besonders in der asiatischen Küche ist die Große Klette (\"Arctium lappa\"). Bekannt ist das Öl der Färberdistel oder Saflordistel (\"Carthamus tinctorius\" ). Als Zierpflanzen werden einige Arten und Sorten der Flockenblumen verwendet. Einige Arten werden als Heilpflanzen verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cynareae ist eine Tribus innerhalb der Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae). Da in dieser Tribus die meisten als Disteln wahrgenommenen und bezeichneten Taxa enthalten sind, könnte man der Tribus auch den Trivialnamen „Disteln“ geben, wie das mit „thistles“ auch im englischen Sprachraum der Fall ist.", "tgt_summary": null, "id": 1119732} {"src_title": "Boston Beacons", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der Argut entsteht auf Höhe bei Dschasator (auch \"Beljaschi\" genannt), dem einzigen am Fluss gelegenen Ort, aus den Quellflüssen Akalacha (, auch Ak-Alacha) und Dschasator (). Der größere der Quellflüsse, die von links kommende Akalacha („Weiße Alacha“), entwässert mit ihren bedeutendsten Zuflüssen Kara-Alacha („Schwarze Alacha“) und Kalguty das Ukokplateau, ein auf bis, stellenweise über Höhe gelegenes Gebiet, das den südlichsten Teil des Russischen Altai im Grenzgebiet zu Kasachstan, der Volksrepublik China und der Mongolei bis hin zum Tawan Bogd-Massiv mit dem hohen Chüiten einnimmt. Die Länge des Argut zusammen mit der Akalacha beträgt 232 Kilometer. Der rechte Argut-Quellfluss Dschasator markiert die nördliche Grenze des Ukokplateaus zum bis zu hohen Südlichen Tschuja-Kamm (\"Juschno-Tschuisker Kamm\"), dessen südliche Flanke er entwässert. Der Argut selbst fließt bei mehreren Richtungswechseln in generell nordwestlicher Richtung durch ein zumeist enges, tiefes Tal bis zu seiner Mündung in den Katun etwa 25 Kilometer Luftlinie südlich des Dorfes Inja. In seinem Verlauf lassen sich fünf Abschnitte unterscheiden: Der Name des Flusses ist von der altaischen Bezeichnung \"Archyt\" für einen Ledersack zur Herstellung von Kumys – einem Getränk aus vergorener Stutenmilch – abgeleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Hydrografie.", "content": "Das Einzugsgebiet des Argut umfasst 9550 km2, davon über 300 km2 Gletscher, die etwa 40 % zum Wasserreichtum des Flusses beitragen. Die mittlere jährliche Abflussmenge beträgt an der Mündung 112 m3/s. Oberhalb der Mündung ist der Argut bis zu 70 Meter breit und zwei Meter tief. Der Argut gefriert zwischen November und April.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Der Argut ist nicht schiffbar. Der Ort Dschasator beim Ursprung des Argut ist über eine 132 Kilometer lange, größtenteils unbefestigte Piste vom an der Fernstraße M52 („Tschujatrakt“) gelegenen Rajonverwaltungszentrum Kosch-Agatsch aus erreichbar, die die knapp hoch gelegene Passhöhe vom Einzugsgebiet der Tschuja überwindet und dann den Quellfluss Dschasator hinab führt. Entlang des Argut gibt es zumeist nur Fußwege; die einzige Brücke überquert den Fluss wenige Kilometer unterhalb von Dschasator. Die Mündung des Argut in den Katun ist vom ebenfalls an der M52 gelegenen Inja und der etwas südlicheren Mündung der Tschuja in den Katun aus mit geländegängigen Fahrzeugen erreichbar.", "section_level": 1}, {"title": "Touristische Bedeutung.", "content": "Der Argut durchfließt ein sehr dünn besiedeltes Gebiet des Altai, in dem die verschiedenen Naturräume des Altai – von der alpinen über die Hochsteppen- bis zur Waldzone vertreten sind. Im Bereich des Argut und seiner Zuflüsse leben teils seltene Tierarten, wie ein Teil der kleinen in Russland verbliebenen Population des Schneeleoparden oder der Sibirische Steinbock. Die Flüsse selbst sind reich an Forellenfischen, darunter Äschen (\"Thymallus sp.\") in den Oberläufen sowie Lenok (\"Brachymystax lenok\") und Taimen (\"Hucho taimen\") in den Unterläufen. Wegen der dennoch relativ guten Erreichbarkeit des Oberlaufes des Flusses ist er insbesondere ein begehrtes Ziel für Raftingtouren. Dabei gilt er neben Tschulyschman und dessen Nebenfluss Baschkaus oberhalb des Telezker Sees im östlichen Altai als schwierigster Fluss des Gebirges mit Abschnitten der russischen Kategorie 6 (entsprechend V nach internationaler Wildwasserschwierigkeitsskala des ICF). Organisierte Touren beginnen in der Regel unterhalb des Karagem-Durchbruches. Der Durchbruch selbst galt lange Zeit als unbefahrbar (Kategorie VI nach ICF). Nach mehreren Versuchen ab 1990, bei denen es zu einigen Todesfällen kam, gelang einem russischen Team 2003 die vollständige Befahrung mit speziell konstruierten Fahrzeugen (wegen der Ähnlichkeit der Form der aufblasbaren Komponenten nach dem Gebäck „Bublik“ genannt).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Argut () ist ein 106 km (mit Quellfluss Akalacha 232 km) langer rechter Nebenfluss des Ob-Quellflusses Katun im zentralen Teil des Altai in Südwestsibirien (Russland).", "tgt_summary": null, "id": 1087854} {"src_title": "Cospatrick (Schiff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Schloss wurde unter Graf Ulrich I. von Württemberg (1226–1265) erbaut. Die um 1248/49 gegründete Stadt Leonberg erhielt an ihrer Südwestecke eine Burganlage als Teil der Stadtbefestigung. Auf Veranlassung von Herzog Christoph (1515–1568) wurde diese Burg nach den Plänen des württembergischen Baumeisters Aberlin Tretsch von 1560 bis 1570 zum Schloss umgebaut. Es entstand die noch heute bestehende dreiteilige Gebäudereihe aus dem dreigeschossigen Schloss- und Wohnbau in der Mitte, einem sich östlich anschließenden Marstall sowie dem Fruchtkasten im Westen. Herzog Christoph nutzte das Schloss vorwiegend als Jagdschloss. Ursprünglich war die Hofanlage noch durch Wirtschaftsgebäude auf den übrigen Seiten abgeschlossen. Nur zu dieser Hofseite wurde die Fassade repräsentativ gestaltet. Die Seite zum Glemstal blieb schmucklos. Die Witwe Friedrichs I. von Württemberg, Herzogin Sibylla von Anhalt-Zerbst-Bernburg (1564–1614), nutzte das Schloss ab 1609 als Witwensitz. Sie ließ es dazu von Heinrich Schickhardt zum repräsentativen Wohnsitz umgestalten. Er schuf vor allem an der Südseite einen auf vier Arkaden gestützten Söller, der auf der noch heute dort verlaufenden Stadtmauer lag und vom Zimmer der Herzogin aus betreten werden konnte. Von hier aus konnte man direkt auf den ebenfalls von Schickhardt neu angelegten Pomeranzengarten sehen, einen Lustgarten im Stil der italienischen Renaissance. Noch heute erinnert ein Allianzwappen von Anhalt-Zerbst und Württemberg am Fachwerkerker auf der Hofseite an ihren Aufenthalt. Auch später wurde das Schloss noch mehrfach als Wohnsitz genutzt. So residierte von 1634 bis 1638 Graf Matthias Gallas (1584–1647) mit seinen kaiserlichen Truppen nach dem Sieg in der Schlacht von Nördlingen im Leonberger Schloss. Anna Sabina von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1593–1659) nutzte das Schloss als Witwensitz nach dem Tod ihres Gatten, des württembergischen Herzogadministrators Julius Friedrich von Württemberg, eines Sohnes der Herzogin Sibylla. Hier starb sie 1659. Magdalena Sibylla von Hessen-Darmstadt (1652–1712) bewohnte in der Zeit ihrer Regentschaft für ihren Sohn, Herzog Eberhard Ludwig, ab 1678 neben dem Stettener und Stuttgarter Schloss auch immer wieder das Schloss Leonberg. 1765 versuchte Herzog Carl Eugen vergeblich, das Schloss an die Stadt Leonberg zu verkaufen. Seit dem späten 18. Jahrhundert wurde das Gebäude dann als Amtssitz genutzt. Von 1796 bis 1801 wurde der Mutter Friedrich Schillers, Elisabeth Dorothea Schiller (geb. Kodweiß, 1732–1802) eine Wohnung im Leonberger Schloss zugewiesen. Sie wohnte dort mit ihrer noch \"unversorgten\" vierten Tochter Louise (1766–1836) und erhielt eine Pension von hundert Gulden, halb in Bargeld, halb in Naturalien. Die kleinen Wirtschafts- und Nebengebäude, die einst den Schlosshof nördlich begrenzt hatten, mussten mittlerweile einem Parkplatz weichen. Im Schloss sind heute das Finanzamt und das Amtsgericht Leonberg untergebracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Leonberg war Teil der Befestigung der Stadt Leonberg in Baden-Württemberg. Es wurde später als Witwensitz der Herzoginnen von Württemberg genutzt und beherbergt heute das Finanzamt.", "tgt_summary": null, "id": 1785046} {"src_title": "Hubertus-Maria von Heigl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriff der \"disability\".", "content": "Der englische Ausdruck \"disability\" bedeutet hier Arbeitsunfähigkeit, Untauglichkeit oder Behinderung. Diese gesundheitlichen Einschränkungen können zeitlich begrenzt oder dauernd sein; sie können umfassend oder nur tätigkeitsbezogen eingeschränkt wirken.", "section_level": 1}, {"title": "Ziel des CDMP.", "content": "Das Zertifikat sichert die Umsetzung der nachfolgenden Ziele mittels einheitlicher, anerkannter und nachgewiesener Kompetenzen der Disability Manager. Da das Zertifikat jährlich zu bestätigen ist, sichert es die ständige Aktualität der Ausbildung auch nach der Erstanerkennung.", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben des Disability Managers.", "content": "Ziel des Disability Managements ist es, krankheitsbedingte Fehltage von Mitarbeitern durch geeignete Präventions- und Interventionsmaßnahmen zu reduzieren und dadurch Der Zertifizierte Disability Manager hat im Rahmen der Ein- und Durchführung des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) und der Betrieblichen Gesundheitsförderung vor allem zwei Aufgaben:", "section_level": 2}, {"title": "Fachliche und soziale Kompetenzen.", "content": "Der Disability Manager unterstützt dank folgender, nachgewiesener Fähigkeiten: Dabei widmet er sich neben Schwerbehinderten auch den für die bisherige Tätigkeit Untauglichen, für die eine andere Tätigkeit gesucht werden soll. Neben dem Schwerpunkt in der Rehabilitation wird er auch präventiv tätig und gliedert sich in ein übergreifendes Gesundheitsmanagement des Unternehmens ein.", "section_level": 2}, {"title": "Ethische Kompetenzen.", "content": "Neben den rein fachlichen und sozialen Kompetenzen müssen die Disability Manager die von NIDMAR formulierten ethischen Grundwerte anerkennen, die laufend fortgeschrieben werden. Mit Stand 2007 sind das:", "section_level": 2}, {"title": "Gesetzliche Grundlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Das Neunte Buch Sozialgesetzbuch (Rehabilitationsrecht) fordert seit 2004 im § 84 Abs. 2 (§ 167 Absatz 2 SGB IX seit 2018), für Beschäftigte, die innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig sind, eine Klärung durch den Arbeitgeber mit der zuständigen Interessenvertretung und mit Zustimmung und Beteiligung der betroffenen Person erfolgt, wie die Arbeitsunfähigkeit möglichst überwunden werden und mit welchen Leistungen oder Hilfen erneuter Arbeitsunfähigkeit vorgebeugt und der Arbeitsplatz erhalten werden kann (Betriebliches Eingliederungsmanagement BEM). Werden Maßnahmen nötig, dieses Ziel zu erreichen, begleitet der dafür ausgebildete Disability Manager den Prozess aktiv. Soweit erforderlich, wird der Werks- oder Betriebsarzt hinzugezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung, Prüfung, Zertifizierung und Rezertifizierung.", "content": "Die Ausbildung erfolgt in Unterrichtsstunden bei einem der von der DGUV lizenzierten Partner im Bildungsverbund. Zur Prüfung werden vom Vorsitzenden oder dem stellvertretenden Vorsitzenden des Prüfungsgremiums Personen zugelassen, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Je nach vorliegendem akademischen Abschluss (Master, Bachelor, Hochschul- oder Fachhochschulreife und Berufsausbildung oder Fachoberschulreife mit Berufsausbildung) müssen gestaffelt eine gewisse Tätigkeitsdauer sowie Weiterbildungsstunden im Disability Management nachgewiesen werden. Personen ohne akademischen Abschluss können nach fünfjähriger Tätigkeit und 150 Weiterbildungsstunden im Disability Management (Stand 31. Juli 2007) zugelassen werden. Dabei muss die Tätigkeit im Disability Management vom Arbeitgeber bestätigt werden, bei Selbständigen müssen entsprechende Referenznachweise vorgelegt werden. Die Prüfung besteht aus 300 fallbezogenen und fallunabhängigen Multiple-Choice-Fragen, die eine neutrale Prüfungsagentur an der Universität Köln festlegt und wichtet. Eine mündliche Prüfung ist zurzeit nicht vorgesehen. Die Prüfung dauert acht Stunden und wird in Räumen der Universität zu Köln durchgeführt. Bei erfolgreichem Abschluss der Prüfung wird den Kandidaten auf der Basis des „Internationalen Disability Management Standard Council“ (IDMSCTM) die Zertifizierungsurkunde verliehen. Ausbildungen werden in Deutschland regelmäßig angeboten von den Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH in München und der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH in Hamburg, den lizenzierten Partnern der DGUV. Das Zertifikat gilt ein Jahr. Zur Nutzung im folgenden Jahr sind 20 Stunden Weiterbildung, eine regelmäßige Tätigkeit im Disability Management und die Verpflichtung auf die Ethikrichtlinien nachzuweisen. Das Zertifikat kann entzogen werden, wenn Nachweise fehlen oder vorgetäuscht werden oder wenn gegen die Ethikrichtlinien verstoßen wurde. Die widerrechtliche Nutzung des Zertifikats kann zivil- und strafrechtlich verfolgt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildungsstand im Ausland.", "content": "Mit Stand Oktober 2005 haben 450 Absolventen zum Certified Disability Management Professional (CDMP) und zum Certified Return to Work Coordinator (CRTWC) weltweit ihre Prüfungen bestanden. 100 Kanadier gehören dazu, in Deutschland haben sich aktuell 300 Disability-Manager (Stand 15. November 2005) zum CDMP qualifiziert: Eine Spitzenposition für Deutschland, die eine gewichtige Rolle beim jüngsten Vertrag 1 zwischen NIDMAR und dem HVBG gespielt hat. Mit Stand September 2009 gibt es 760 aktive zertifizierte CDMP'ler in Deutschland. Zu Beginn des Jahres 2010 wurde den ersten 10 CDMP'lern in Österreich ihr Zertifikat überreicht. Das Examen wurde 2003 in Kanada und 2004 in Deutschland zugelassen. Es folgten Großbritannien, Irland, Australien, Neuseeland, Hongkong.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Wesentliche Aussagen im Artikel basieren auf den Richtlinien zum CDMP: \"Rechtlichen Grundlagen und Leitfaden für Zertifizierung und Qualitätserhaltung\", 1. Auflage. Stand Oktober 2007, herausgegeben von Oliver Fröhlke, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, Direktionsabteilung, Referat Disability Management.", "section_level": 1}], "src_summary": "Certified Disability Management Professional (CDMP) () ist ein Zertifikat für die Kompetenz, die berufliche Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern mit gesundheitlichen Einschränkungen zu erhalten und zu verbessern. Hauptziel ist es dabei, Arbeitsverhältnisse zu sichern. Die Bescheinigung ist personengebunden, das heißt, der \"Disability Manager\" muss entweder im betreffenden Unternehmen angestellt sein oder als externer Dienstleister für das Unternehmen tätig werden. ", "tgt_summary": null, "id": 1684268} {"src_title": "Sickingen (Adelsgeschlecht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Familie.", "content": "K’inich Kan Bahlam II. wurde am 20. Mai 635 (Lange Zählung 9.10.2.6.6, Kalenderrunde 2 Kimi 19 Sotz’) als Sohn seines Vorgängers K’inich Janaab Pakal I. (* 603; † 683) und dessen Gemahlin Tz’akbu Ajaw (* um 612?; † 672) geboren. Er hatte zwei Brüder: seinen Nachfolger K’inich K’an Joy Chitam II. (* 644; † um 721?) und Tiwol Chan Mat (* 647; † 680), der selbst nie regierte, aber Stammvater aller noch auf K’inich K’an Joy Chitam II. folgenden Herrscher werden sollte. Über eine Gemahlin oder Kinder von K’inich Kan Balam II. ist nichts bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Regierungszeit.", "content": "K’inich Kan Bahlam II. bestieg den Thron am 7. Januar 684 (9.12.11.12.10, 8 Ok 3 K’ayab) im Alter von 48 Jahren, nachdem sein Vater Palenque zu langanhaltender Stabilität verholfen hatte. K’inich Kan Balam II. konnte zunächst an die erfolgreiche Politik seines Vaters anknüpfen. So setzte er dessen umfangreiche Bautätigkeit fort und ließ Kunstwerke schaffen, die zu den herausragendsten der Maya-Klassik zählen. Militärische Erfolge konnte K’inich Kan Bahlam II. 687 erzielen, als er nach einem Feldzug gegen Palenques südlichen Nachbarstaat Toniná dessen Herrscher („Herrscher 2“) gefangen nahm. Palenque erreichte zu dieser Zeit wahrscheinlich seine größte Machtausdehnung. In seinen letzten Regierungsjahren begann diese Macht aber bereits wieder zu schwinden; zwischen 692 und 696 kam es zu mehreren Überfällen auf das Territorium Palenques durch den neuen Herrscher von Toniná, K’inich B’aknal Chak. K’inich Kan Bahlam II. starb am 16. Februar 702 (9.13.10.1.5, 6 Chikchan 3 Pop) im Alter von 66 Jahren. Auf ihn folgte sein Bruder K’inich K’an Joy Chitam II., unter dessen Herrschaft sich der Konflikt mit Toniná fortsetzte und 711 in seiner Gefangennahme gipfelte.", "section_level": 1}, {"title": "Bautätigkeit.", "content": "Fast alle bedeutsamen Bauwerke Palenques entstanden während der Regierungszeiten von K’inich Janaab Pakal I. und dessen ältestem Sohn K’inich Kan Bahlam II. Das erste Bauprojekt von K’inich Kan Bahlam II. bestand in der Vollendung des Grabes seines Vaters, des Tempels der Inschriften. Sein umfangreichstes Bauprojekt führte er im Osten Palenques aus, wo ein Gebäudekomplex namens „Gruppe des Kreuzes“ entstand, der als Hauptbau den Tempel des Kreuzes sowie die beiden kleineren Tempel des Blattkreuzes und der Sonne umfasste und 692 fertiggestellt wurde. Außerdem entstanden die Tempel XIV und XVII unter seiner Herrschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "K’inich Kan Bahlam II. (* 20. Mai 635; † 16. Februar 702) war ein bedeutender Herrscher (Ajaw) der Maya-Stadt Palenque. Er regierte vom 7. Januar 684 bis zu seinem Tod.", "tgt_summary": null, "id": 1559648} {"src_title": "Braunrandiger Zwergspanner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Auf Cimetta sind eine Sesselbahn und drei Skilifte entstanden, die 5,4 Kilometer Pistenlänge erschliessen. Sie wurden durch Ulisse Del-Grande (Vater von Justa Del-Grande, CH-Nationalmannschaft-Skirennen) erbaut. Bis 1999 wurden die Ski-Anlagen durch Ulisse Del-Grande als Eigentümer betrieben; in den Folgejahren wurde eine Aktiengesellschaft gegründet, die bis heute die Skilifte betreibt, sofern im Winter die unterschiedlichen Schneeverhältnisse es erlauben.", "section_level": 1}, {"title": "Aussichtspunkte.", "content": "Von der geologischen Beobachtungsstation auf Cimetta sieht man vom Delta der Maggia zwischen Locarno und Ascona – dem tiefsten Punkt der Schweiz, bis zum Monte Rosa – dem höchsten Punkt der Schweiz. Am Südwestrand von Cardada steht ein \"Passerelle\" bezeichneter landschaftsgärtnerisch von Paolo Bürgi gestalteter Steg, der zwischen den Baumwipfeln des hier abfallenden Waldes hindurch zum Aussichtspunkt \"Ponte sospeso Cardada\" führt, der einen Rundblick auf den See, das Centovalli und einen Teil des Maggiatals bietet.", "section_level": 1}, {"title": "Bahnen.", "content": "Die Standseilbahn Funicolare Locarno–Madonna del Sasso (FLMS) verbindet die Innenstadt von Locarno mit der Wallfahrtskirche Madonna del Sasso, die sich auf einem Bergvorsprung oberhalb von Locarno in der Gemeinde Orselina befindet. In Orselina besteht Anschluss an die direkt neben der Bergstation der FLMS anschliessende Talstation der Luftseilbahn zur Cardada. Im Jahre 1952 wurde die erste Luftseilbahn Orselina–Cardada mit zwei 24-Personen-Kabinen durch von Roll erstellt. Zwischen 1956 und 1965 folgten die Sesselbahn Cardada–Cimetta sowie drei Skilifte. Im Laufe der Jahre wurden die Bahnen mehrmals umgebaut und modernisiert. 2000 wurde die Seilbahn zur Cardada komplett neu gebaut. Das Design der 40-plätzigen Kabinen sowie der Tal- und Bergstation wurde vom Tessiner Architekten Mario Botta entworfen. Dabei fielen die ebenso hervorragenden und architekturhistorisch wertvollen Stationsbauwerke der Vorgängerbahn des bekannten Tessiner Architekturbüros Brivio & Pedrazzini der neuen Bahn zum Opfer.", "section_level": 1}, {"title": "Wandergebiet.", "content": "Das Gebiet um Cardada umfasst mehrere Wanderwege, die unterschiedlich anstrengend zu bewältigen sind. Von Cardada und Cimetta aus führen Bergwanderwege zur Cima della Trosa () und zum Madone (). Cardada liegt zwischen dem Maggiatal und dem Verzascatal. Cardada (bzw. Cimmetta) ist deshalb der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen in beide Täler: nach Avegno im Maggiatal und nach Mergoscia im Verzascatal.", "section_level": 1}, {"title": "Klimatabelle.", "content": "Der Juni-Hitzerekord in Cimetta wurde am 27. Juni 2019 mit 29,7 °C gemessen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cardada ist ein Ort und Aussichtspunkt mit Gaststätte () im Schweizer Kanton Tessin oberhalb der Gemeinde Orselina am () hohen Berg Cimetta, dessen Gipfel etwas nordöstlich liegt und an dem sich ebenfalls eine Gaststätte befindet. Gern wird er auch als Hausberg von Locarno bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 218433} {"src_title": "Jakobikirche (Dresden)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Sněžné befindet sich im Südosten der Saarer Berge linksseitig über dem Tal der Fryšávka in der Quellmulde eines kleinen Zuflusses. Nördlich erheben sich der Vysoký kopec (806 m) und Buchtův kopec (\"Löwenberg\", 813 m), im Südwesten der Klobouk (\"Klobauk\", 685 m) und westlich der Jelínkův les (707 m) und der Na Vrších (726 m). Nachbarorte sind Podlesí und Zálesí im Norden, das Sanatorium Buchtův kopec und Daňkovice im Nordosten, Javorek, Jimramovské Paseky und Líšná im Osten, Ve Smrčinách im Südosten, Vříšť, Bořina und Kuklík im Süden, Kadov im Südwesten, Krátká und Blatiny im Westen sowie Milovy im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde wahrscheinlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts im Zuge der Kolonisation der Urwälder im Quellgebiet der Svratka und ihrer Zuflüsse an der mährischen Landesgrenze zu Böhmen durch die Lehnsleute der Herren von Pernstein, Kadold von Haslau bzw. Dietrich von Wolfgersdorf gegründet. Die ersten Siedler kamen aus der Gegend von Budwicz und waren wahrscheinlich Deutsche. Erstmals urkundlich erwähnt wurde \"Nemecz\" im Jahre 1335 als Jimram von Auspergs Tochter Jeruše zusammen mit der Witwe Kadold von Haslaus und Dietrich von Wolfgersdorfs Ehefrau die Einnahmen aus dem Dorf testamentarisch dem Kloster Doubravník überschrieben. Der Ortsname kann mit Německé im Sinne von Deutsch/Deutsche übersetzt werden und bezieht sich somit auf die ersten Siedler im Ort. D. h. ein von Deutschen bewohntes Dorf 1392 erwarb Wilhelm von Pernstein \"Nemecz\" und nachfolgend gehörte der Ort zur Herrschaft Bystřice. Infolge der Hussitenkriege wurde \"Nemetzky\" von Tschechen besiedelt. Im Jahre 1500 kam der Ort nach der Teilung der Pernsteiner Herrschaft zum Neustadtl-Ingrowitzer Anteil. Der erste Richter in Nemetzky ist 1524 nachweisbar. 1540 wurde die Glashütte Vříšť erstmals erwähnt und zugleich ein Glasmeister in Nemetzky genannt. 1587 bestanden eine Kirche und eine Pfarre in dem Ort, der Pfarrer war ein Utraquist. Dem Richter unterstanden auch Kuklík, Křižánky sowie die Millauer Wiesen. Nach dem Tode von Vratislav von Pernstein verkauften seine Söhne Johann und Maximilian die verschuldete Herrschaft Neustadtl 1587 an Wilhelm Dubský von Třebomyslice. Er ließ zu Beginn des 17. Jahrhunderts den Millauer Teich anlegen. Dubský verlor nach der Schlacht am Weißen Berg 1624 seine Güter. Die Pfarre in Nemetzky erlosch während des Dreißigjährigen Krieges. 1625 weihte der Olmützer Bischof Franz Xaver von Dietrichstein den Altar der Katharinenkirche. Ab 1638 kam die Herrschaft an Simon Kratzer von Schönsberg. 1672 bestand die Pfarre in Nemetzky wieder, war aber unbesetzt. Eingepfarrt waren auch Tři Studně, Fryšava, Křižánky, Líšná, Vříšť, Kuklík, Odranec und Kadov. Das erste Ortsiegel stammt von 1729. Im Jahre 1731 entstand auf den Millauer Wiesen an der böhmischen Grenze die Siedlung Mährisch Millau / Moravské Milovy. 1736 entstand in Nemetzky eine Expositur der Pfarre Neustadtl. Der Pfarrvikarsbezirk hatte sich mit der Gründung der Siedlungen Neustift, Kratka und Samotin erweitert. Die erste Schule ist 1749 nachweisbar. Die Eisenmetallurgie und der Bergbau in der Gegend erreichten ihre Blüte im 18. Jahrhundert. Nach dem Josephinischen Toleranzpatent traten ab 1782 zahlreiche Familien zur evangelischen Konfession über. 1784 eröffnete im alten katholischen Pfarrhaus eine neue Schule, zu deren Einzugsbereich auch Líšná, Vříšť, Kuklík, Odranec, Kadov, Krátká, Samotín, Blatiny und Moravské Milovy gehörten. Die evangelische Gemeinde weihte 1788 ihre Bethalle. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts besaß das Städtchen Německý das Recht zur Abhaltung von zwei Jahrmärkten. Ab 1807 wurde am Weg nach Krátká die Eisengrube \"Kříž\" betrieben. 1825 entstand die Handelsstraße von Nové Město na Moravě nach Svratka. Im Jahre 1845 wurde die katholische Pfarre wieder eingerichtet. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Německý / Nemetzky ab 1850 eine Marktgemeinde im politischen Bezirk Neustadtl. Im Jahre 1851 eröffnete die evangelische Schule. Německý wurde 1852 schließlich amtlich zur Minderstadt erhoben und erhielt das Recht auf zwei weitere Jahrmärkte. Im Jahr darauf wurde der alte Friedhof an der Kirche aufgehoben und der heutige geweiht. Die evangelische Bethalle wurde 1861 zur Kirche umgebaut. 1869 hatte Německý 1931 Einwohner. 1872 entstand das Rathaus. Mit der Stilllegung der Eisenhütte in Kadov endete in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch der Bergbau in der Umgebung. 1880 lebten in dem Städtchen 1868 Menschen. Im Jahre 1900 wurde der Bach in \"Německé\" reguliert und kanalisiert. Zu dieser Zeit hatte Ort der 1762 Bewohner. Zu Beginn des Jahres 1949 wurde Německé in Sněžné umbenannt und dem Okres Žďár nad Sázavou zugeordnet. 1960 erfolgte die Eingemeindung von Vříšť, 1962 kamen noch Blatiny und Podlesí hinzu. 1992 schlossen sich Krátká und Samotín an Sněžné an. Seit 1998 führt Sněžné ein Wappen und Banner. Der Kernort Sněžné hatte im Jahre 2001 605 Einwohner, in der Gemeinde waren es insgesamt 797. Am 12. April 2007 erhielt der Ort den Status eines Městys (Minderstadt) zurück. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Sněžné zu einem Erholungsort. Der Buchtův kopec ist ein Wintersportgebiet.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Der Městys Sněžné besteht aus den Ortsteilen Blatiny (\"Neustift\"), Krátká (\"Kratka\"), Milovy (\"Millau\"), Podlesí (\"Walldorf\"), Samotín (\"Samotin\"), Sněžné (\"Niemetzke\") und Vříšť (\"Wriescht\") sowie der Ansiedlung Zálesí (\"Walldorf\"). Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Blatiny, Krátká, Podlesí u Sněžného, Samotín, Sněžné na Moravě und Vříšť.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sněžné, bis 1948 \"Německé\" (deutsch \"Niemetzke\") ist eine Minderstadt in Tschechien. Sie liegt zehn Kilometer nordöstlich von Nové Město na Moravě und gehört zum Okres Žďár nad Sázavou.", "tgt_summary": null, "id": 1705978} {"src_title": "Tribe of Gypsies", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Ponarth liegt im Süden Kaliningrads und ist vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Durch den Stadtteil führt eine unbedeutende Nebenstraße, die bei Nowo-Doroschny \"(Hoch Karschau)\" auf eine städtische Umfahrungsstraße trifft, die die russische Fernstraße A 194 (ehemalige deutsche Reichsstraße 1) mit der Fernstraße R 516 (ehemalige deutsche Reichsautobahn Berlin–Königsberg „Berlinka“) verbindet. War ehedem Ponarth namentlich eine Bahnstation, so ist hier heute lediglich ein Ostranowotschny punkt („Haltepunkt“) mit der Bezeichnung Kijewskaja an der Bahnstrecke von Kaliningrad nach Mamonowo \"(Heiligenbeil)\" zur Weiterfahrt nach Polen (ehemalige Preußische Ostbahn). Ponarth war vor 1945 an Sonntagen ein Ausflugsziel der Königsberger, die die hohen wilden Bäume des Dörfchens sowie den Ausblick auf die Stadt genossen.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Der Name Ponarth[en] leitet sich prußisch ab. Das Präfix „pa“ oder „po“ bedeutet „unter“ und „nártas“ (Winkel) und kann somit als der Ort „unter dem Winkel“ angesehen werden. Die Etymologie der Namensteile von „Ponarthen“ ist in dem Wörterbuch näher aufgeschlüsselt als *Pànartʹan und *Nartā (fließen, pumpen) und *narstantis (untertauchen, im Fluss wirbeln). Da der Ort im Urstromtal der Pregel liegt deutet der Name vermutlich auf ein Überschwemmungsgebiet hin.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits im Jahr 1328 wurden einem Bruder Conradt auf dem Gebiet „Ponartten“ zwei Hufen Land zur freien Verfügung und ohne Abgabeverpflichtung () durch den Hauskomtur im Brandenburgischen Bruder Ruggertus von N. überschrieben. Dieser Conradt bekleidete das Schulzenamt und ihm stand ein weiterer Anteil des erwähnten Ortes zu. Besiegelt durch Bruder Hermannus von Kodorff, Bruder Leo, Bruder Otho von Bere Solbe, Bruder Theodorius von Brabandia, Bruder Otho von Wollmenstein und weiteren, am Tag (21. Dezember) des Apostels Thomae im Jahre des Herrn 1328. 1385 wurde das Dorf bereits urkundlich erwähnt, 1410 hieß es Ponarthen. Ponarth war früher ein selbständiges Dorf mit einer hohen Anzahl von Arbeitern. 1874 wurde ein Amtsbezirk (Preußen) Ponarth gebildet, der aus den Gemeinden Ponarth, Groß Karschau, Hoch Karschau (heute russisch: Nowo-Doroschny), Klein Karschau und Schönbusch (heute ebenfalls „Dimitrowo“ genannt) bestand und von Groß Karschau aus verwaltet wurde. Er gehörte zum Landkreis Königsberg (Preußen) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 14. Oktober 1893 wurde die Ortschaft Schönbusch in die Landgemeinde Ponarth eingegliedert. 1895 lebten in Ponarth 4425 Einwohner. Es gab eine Postagentur, ein Telegrafenamt, die königliche Eisenbahn-Hauptwerkstätte und zwei bedeutende Brauereien. Ponarth wurde am 1. April 1905 in die Stadt Königsberg i. Pr. eingemeindet, 1906 wurde der Amtsbezirk aufgelöst und der Amtssitz nach Groß Karschau verlegt. Auf dem \"Palve-Platz\" trug der MTV Ponarth seine Heimspiele in den Sportarten Fußball, Handball, Schlagball und Faustball aus. Berühmt wurde Ponarth durch sein gutes Bier. Das heutige russische unter dem Namen „Ponarther Bier“ ausgeschenkte Getränk kommt dagegen aus Devau. In jüngerer Zeit wurde in den verfallenden Gebäuden der Brauerei das Bernsteinzimmer vermutet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ponarth war seit 1905 ein Stadtteil von Königsberg (Preußen) und wird im heutigen Kaliningrad genannt. Dimitrowo gehörte von 1947 bis 2009 zum Baltischen Rajon, dem südwestlichen Stadtbezirk Kaliningrads, und seit 2009 zum Moskauer Rajon, in den der Baltische Rajon aufgegangen ist und der nun das ganze Areal südlich des Pregels umschließt.", "tgt_summary": null, "id": 560589} {"src_title": "Hossein Sabet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Großen Preis von Deutschland führte Jenson Button die Fahrerwertung mit 21 Punkten vor Sebastian Vettel und 22,5 Punkten vor Mark Webber an. Brawn-Mercedes führte in der Konstrukteurswertung mit 19,5 Punkten vor Red Bull-Renault und mit 77,5 Punkten vor Toyota. Bei Toro Rosso wurde Sébastien Bourdais durch Jaime Alguersuari ersetzt. Alguersuari wurde durch seinen Start im Alter von 19 Jahren und 125 Tagen zum bisher jüngsten Formel-1-Fahrer und brach damit den fast 29 Jahre alten Rekord von Mike Thackwell, der bei seinem Debütrennen 19 Jahre und 154 Tage alt war. Robert Kubica bestritt beim Großen Preis von Ungarn seinen 50. Grand Prix. Mit Rubens Barrichello, Fernando Alonso, Kimi Räikkönen, Jenson Button, Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen (jeweils einmal) traten sechs ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im ersten freien Training erzielte McLaren-Pilot Heikki Kovalainen die beste Zeit vor Nico Rosberg und seinem Teamkollegen Lewis Hamilton. Im zweiten freien Training bestätigte Hamilton die gute Leistung seines Teams und fuhr die schnellste Zeit vor Kovalainen und Rosberg. Im dritten freien Training war Hamilton erneut der schnellste Pilot. Auf Platz zwei und drei folgten Heidfeld und Rosberg. Somit war in jedem Abschnitt des Trainings ein McLaren-Pilot auf der ersten Position.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Im ersten Teil der Qualifikation erzielte Rosberg die schnellste Zeit. Beide BMW-Sauber- und Force-India-Piloten sowie Debütant Alguersuari schieden aus. Alguersuari schied vor Ablauf der Zeit mit einem Hydraulik-Defekt aus. Im zweiten Abschnitt erzielte Webber mit 1:20.358 die schnellste Zeit des gesamten Rennwochenendes. Nach Ablauf der Zeit verunglückte Felipe Massa schwer, als ihn eine etwa 800 Gramm schwere Metallfeder, die sich von dem vier Sekunden, also außer Sichtweite vor ihm fahrenden Brawn von Rubens Barrichello gelöst hatte, nach Aufspringen auf der Fahrbahn bei 240 km/h am Helm traf. Er war kurzzeitig bewusstlos und fuhr frontal in die Reifenstapel. Massa erlitt eine schwere Gehirnerschütterung. Außerdem musste ihm ein Schädelknochensplitter operativ aus der linken Augenhöhle entfernt werden. Die Toyota-Piloten, Buemi, Barrichello und Piquet schieden aus. Massa qualifizierte sich zwar für die dritte Trainingssitzung und wäre somit, da er daran nicht mehr teilnehmen konnte, von Startplatz zehn gestartet. Nachdem klar war, dass Massa zum Rennen nicht einsatzbereit sein wird, entschied die Rennleitung, die nachfolgenden Fahrer jeweils um einen Platz aufrücken zu lassen. Im dritten Teil des Qualifyings fiel die Zeitmessung des Herstellers LG Electronics auf Grund eines beschädigten Kabels aus. Somit herrschte unter den Piloten zunächst Ratlosigkeit darüber, wer von der Pole-Position ins Rennen gehen würde. Schließlich erreichte Fernando Alonso die Pole-Position mit einer Zeit von 1:21,569 Minuten vor den beiden Red Bull-Renault von Vettel und Webber. Für Renault war es die erste Pole-Position seit dem Großen Preis von China 2006.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Beim Start behauptete Alonso die Spitzenposition vor Webber, Hamilton, Räikkönen und Vettel. Räikkönen, der mit Hilfe von KERS einige Positionen gutmachte, kollidierte in der ersten Kurve leicht mit Vettel, der darauf einige Positionen verlor. Nach nur einer Runde beendete Adrian Sutil sein Rennen in der Boxengasse. Wenig später überholte Hamilton Webber nach der ersten Kurve, in dem der McLaren-Pilot KERS einsetzte, und machte Druck auf den führenden Alonso. Der Spanier, der mit wenig Sprit gestartet war, musste früh einen Boxenstopp durchführen. Dabei passierte seiner Boxenmannschaft ein folgenreiches Missgeschick: Sein rechtes Vorderrad war nicht richtig befestigt und löste sich wenig später von Alonsos Renault. Glücklicherweise wurde niemand von dem durch die Luft fliegenden Rad getroffen. Nach einem Notstopp gab Alonso wenig später in der Boxengasse auf. Renault wurde nach Ende des Rennens für das nächste Rennen gesperrt. Da man in Berufung ging, durfte das Team beim Großen Preis von Europa jedoch starten. Wenig später kamen Webber und Räikkönen gleichzeitig an die Box. Nachdem Webbers Boxenstopp nicht ohne Probleme ablief, fuhr er zu früh los und wäre beinahe mit Räikkönen kollidiert. Nachdem alle Fahrer ihren Stopp absolviert hatten, führte Hamilton das Rennen vor Räikkönen und Webber an. Webbers Teamkollege Vettel fiel später mit einem Aufhängungsschaden, der bei der Startkollision mit Räikkönen entstand, aus. Ohne weitere Zwischenfälle gewann Hamilton den Großen Preis von Ungarn vor Räikkönen und Webber. Hamilton gelang der erste Sieg eines Rennwagens mit KERS, welcher zudem der erste Sieg des Weltmeisters in dieser Saison war. Auch Räikkönen, der ebenfalls über KERS verfügte, erreichte mit dem zweiten Platz seine beste Platzierung. Webber konnte mit seinem dritten Platz seinen Rückstand auf den WM-Führenden Button, der Siebter wurde, verkürzen und übernahm zudem den zweiten Platz in der Fahrerwertung.", "section_level": 2}, {"title": "Klassifikationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qualifying.", "content": "(K) = Rennwagen mit KERS", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "(K) = Rennwagen mit KERS", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten acht des Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Ungarn 2009 fand am 26. Juli auf dem Hungaroring in Mogyoród statt und war das zehnte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2009.", "tgt_summary": null, "id": 2097198} {"src_title": "Dave Dunn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Großen Preis von Belgien führte Jenson Button die Fahrerwertung mit 16 Punkten vor Rubens Barrichello und 19 Punkten vor Sebastian Vettel an. Brawn-Mercedes führte in der Konstrukteurswertung mit 23,5 Punkten vor Red Bull-Renault und mit 72 Punkten vor Ferrari. Bei Ferrari wurde Luca Badoer nach zwei erfolglosen Rennen durch Giancarlo Fisichella ersetzt. Dieser wurde bei Force India durch den bisherigen Ersatzfahrer Vitantonio Liuzzi, der zuletzt 2007 ein Formel-1-Rennen fuhr, ersetzt. Erstmals seit dem Großen Preis von Bahrain setzte Renault wieder KERS ein. Zusammen mit McLaren und Ferrari gingen sechs Boliden mit diesem System an den Start. Mit Barrichello (zweimal), Fernando Alonso und Vettel (jeweils einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Die schnellste Runde im ersten freien Training erzielte McLaren-Pilot Lewis Hamilton vor seinem Teamkollegen Heikki Kovalainen und Adrian Sutil. Im zweiten freien Training setzte sich Force India-Pilot Sutil an die Spitze des Feldes. Die Plätze zwei und drei belegten die Renault-Piloten Romain Grosjean und Fernando Alonso. Am Samstag fuhr Sutil im dritten freien Training erneut die schnellste Zeit. Auf den Plätzen hinter ihm lagen Button und Nick Heidfeld.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Im ersten Abschnitt des Qualifyings erzielte Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen die schnellste Runde vor Hamilton und Button. Die Toro Rosso- und Williams-Piloten sowie Timo Glock schieden aus. Im zweiten Qualifikationsabschnitt führte Button das Feld vor Hamilton und Barrichello an. Fisichella, Grosjean, Trulli und die BMW Sauber-Piloten, die beide einen Motorschaden hatten, schieden aus. Im dritten Abschnitt, in dem es um die Vergabe der Pole-Position ging, setzte sich Weltmeister Hamilton vor Sutil und Räikkönen an die Spitze des Feldes. Nach Bekanntgabe der Startgewichte wurde klar, dass die drei Führenden die leichtesten Piloten im Feld waren.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Beim Großen Preis von Italien hatte Kimi Räikkönen, dessen Ferrari über KERS verfügte, einen guten Start. Da er kurz von der Strecke abkam, konnte er den von der Pole-Position startenden Hamilton nicht überholen. An Sutil kam er allerdings vorbei. Weniger gut startete Kovalainen, der früh von den beiden Brawns überholt wurde. In der \"Variante della Roggia\" berührte Robert Kubica mit seinem Frontflügel Mark Webbers Red Bull: Während Kubica vorerst weiterfahren konnte, musste Webber das Rennen schon in der ersten Runde beenden. In den ersten Runden gab es einige Duelle auf der Strecke. Während Hamilton vorne wegfahren konnte, wurde sein Teamkollege Kovalainen auch von Liuzzi und Alonso, der zuvor an Vettel vorbeigefahren war, überholt. Vettel wurde darüber hinaus auch noch von Kubica überholt, musste aber nicht lange hinter ihm bleiben, da der Pole wegen eines defekten Frontflügels die schwarz-orange Flagge, die einen Reparaturstopp anordnet, sah und in die Box musste. Räikkönen konnte Hamiltons Tempo nicht mitgehen, blieb aber vor dem Force India von Sutil, der mit dem Ferrari mithalten konnte. Auch Sutils Teamkollege Liuzzi, der im Gegensatz zu Sutil auf einer Ein-Stopp-Strategie setzte, war als Sechster vorne unterwegs und hielt Alonso hinter sich. Wie erwartet kam Hamilton als Erster zu seinem regulären Boxenstopp und musste die Führung an Räikkönen abgeben. Kurze Zeit später musste Kubica das Rennen wegen eines Öllecks aufgeben. Nachdem auch Räikkönen an der Box war, lagen die Brawns angeführt von Barrichello in Führung. Räikkönen, der später als Sutil stoppte, blieb auch nach dem Boxenstopp vor dem Deutschen und kam zwischen Liuzzi und Alonso zurück auf die Strecke. Nachdem die Fahrer mit einer Zwei-Stopp-Strategie ihren ersten Boxenstopp absolviert hatten, fiel Toro Rosso-Pilot Jaime Alguersuari mit Getriebeproblemen aus. Die Brawn-Piloten diktierten an der Spitze das Tempo und bauten ihren Vorsprung auf Hamilton und die anderen Verfolger aus. In der 23 musste auch Lokalmatador Liuzzi mit Getriebeproblemen aufgeben. Trotzdem überzeugte Liuzzi bei seiner Rückkehr nach fast zwei Jahren als Testfahrer. Nachdem Button und Barrichello ihren einzigen Stopp absolviert hatten, lag Hamilton vor Räikkönen und Sutil erneut in Führung. Der McLaren-Pilot versuchte mit schnellen Runden seinen Vorsprung auf die Brawns, die mit einer anderen Strategie unterwegs waren, auszubauen. Allerdings reichte sein Vorsprung bei seinem zweiten Stopp nicht aus und er kam hinter Barrichello und Button zurück auf die Strecke. Räikkönen, der zwischenzeitlich wieder die Führung übernahm, kam in derselben Runde wie Sutil, der in Schlagdistanz zum Finnen lag, an die Box. Während Räikkönen Probleme beim Losfahren hatte, stoppte Sutil zu spät. Beide verloren in etwa gleich viel Zeit und so blieb Räikkönen vor Sutil. Die Führung übernahm wieder Barrichello. Zum Ende des Rennens sorgten die Toyota-Piloten, die außerhalb der ersten Zehn waren, für interne Duelle, bei denen sich schließlich Glock durchsetzen konnte. Auch Hamilton machte weiterhin Druck auf die vor ihm fahrenden Brawn-Piloten und holte den Rückstand auf Button auf. In der letzten Runde, flog Hamilton zwischen den \"Lesmo\"-Kurven ab und löste eine Safety-Car-Phase aus. Somit musste Barrichello sein Auto nur noch ins Ziel fahren und gewann das Rennen vor seinem Teamkollegen Button. Den dritten Platz erbte Räikkönen, der bis zum Schluss Sutil hinter sich halten konnte. Der Deutsche erzielte als Vierter sein bestes Resultat in der Formel 1. Die weiteren Punkte gingen an Alonso, Kovalainen, Heidfeld und Vettel. Die Red-Bull-Piloten waren die großen Verlierer des Wochenendes, da Button und Barrichello ihren Vorsprung auf sie ausbauen konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Klassifikationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qualifying.", "content": "(K) = Rennwagen mit KERS", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "(K) = Rennwagen mit KERS", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten acht des Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Italien 2009 fand am 13. September auf dem Autodromo Nazionale Monza in Monza statt und war das 13. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2009.", "tgt_summary": null, "id": 1091779} {"src_title": "Paddy Barnes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Großen Preis von Europa führte Jenson Button die Fahrerwertung mit 18 Punkten vor Rubens Barrichello und 20,5 Punkten vor Mark Webber an. Brawn-Mercedes führte in der Konstrukteurswertung mit 27,5 Punkten vor Red Bull-Renault und mit 80 Punkten vor Ferrari. Mit Kimi Räikkönen (dreimal) trat ein ehemaliger Sieger zu diesem Grand Prix an.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im ersten freien Training fing es nach kurzer Zeit an zu regnen, sodass es für die Piloten unmöglich wurde ihre bisher erzielten Rundenzeiten zu verbessern. Jarno Trulli erzielte somit mehr durch Glück als durch Leistung die schnellste Runde. Im zweiten freien Training, das unter trockenen Bedingungen stattfand, sicherte sich Weltmeister Lewis Hamilton knapp vor Timo Glock die Führungsposition. Dritter wurde Kimi Räikkönen. Die schnellste Runde im dritten freien Training fuhr Nick Heidfeld vor Jarno Trulli und Adrian Sutil.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Im ersten Abschnitt des Qualifyings erzielte Giancarlo Fisichella die schnellste Runde. Die Toro-Rosso-Piloten, Nakajima, Grosjean und Badoer schieden aus. Mit Trulli war im zweiten Qualifikationsabschnitt erneut ein Italiener an der Spitze des Feldes. Die McLaren-Piloten, Sutil, Alonso und Button schafften nicht den Sprung in den letzten Abschnitt. In diesem fuhr überraschend Fisichella im Force India auf die Pole-Position. Es war die erste Pole-Position für Force India überhaupt und für Fisichella die erste seit dem Großen Preis von Malaysia 2006. Trulli komplettierte als Zweiter eine italienische erste Startreihe. Auf Platz drei folgte Heidfeld, der mit 32 Jahren der jüngste von den ersten vier Fahrern war.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Beim Start behielt Fisichella die Führung, wohingegen es ansonsten zu einigen Verschiebungen kam. Barrichello blieb beinahe stehen und wurde von den meisten Fahrern überholt. Räikkönen startete gut und verbesserte sich hinter Robert Kubica auf den dritten Platz. Auf der \"Kemmel\"-Geraden zog der Finne an Kubica vorbei und nahm den zweiten Platz ein. Im hinteren Feld kam es zu zwei Kollisionen: Grosjean drehte Button von der Strecke und Jaime Alguersuari kollidierte mit Hamilton. Für alle vier Fahrer war das Rennen auf der Stelle beendet. Darauf kam das Safety-Car zur Bergung der Fahrzeuge auf die Strecke. Beim Restart des Rennens konnte Räikkönen nach der \"La Source\" direkt hinter Fisichella herfahren. Aus dem Windschatten heraus zog Räikkönen mit Hilfe von KERS auf der \"Kemmel\"-Geraden an Fisichella vorbei und übernahm die Führung. Bis zu seinem Boxenstopp in der zwölften Runde blieb BMW Sauber-Pilot Kubica hinter den beiden Führenden. Räikkönen und Fisichella kamen in der 14. Runde gleichzeitig an die Box. An der Reihenfolge änderte der Boxenstopp nichts. Ebenfalls in der 14. Runde stoppten Mark Webber und Nick Heidfeld, die, nachdem Webber das Signal zur Weiterfahrt von seiner Boxenmannschaft zufrüh erhalten hatte, beinahe in der Boxengasse kollidiert wären. Webber wurde für dieses Vergehen umgehend von der Rennleitung mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Nachdem zwischenzeitlich Sebastian Vettel und Nico Rosberg das Rennen angeführt hatten, belegte Räikkönen nach den Stopps der Deutschen wieder die Führungsposition vor Fisichella. Für Jarno Trulli, der sich vor dem Rennen Chancen auf den Sieg ausgerechnet hatte, lief das Rennen schlecht. Nachdem er in der ersten Runde nach einem Reparaturstopp auf den letzten Platz zurückgefallen war, konnte er Luca Badoer nicht überholen und musste anschließend in der Boxengasse aufgeben. Badoer blieb das gesamte Rennen chancenlos am Ende des Feldes, aber erzielte mit Hilfe eines flach eingestellten Frontflügels mehrfach die Bestzeit im ersten Sektor. Mit einem schweren Auto startend war Fernando Alonso inzwischen auf den dritten Platz hinter Räikkönen und Fisichella vorgefahren. Nachdem es bei Alonsos Boxenstopp Probleme mit der Befestigung seines linken Vorderreifens gab, entschied sich das Renault-Team seinen Fahrer aus Sicherheitsgründen aus dem Rennen zu nehmen. Fisichella konnte dem Ferrari von Räikkönen zwar problemlos folgen, ihn zu überholen gelang ihm aber nicht. So sollte der letzte Boxenstopp der beiden zur Entscheidung um den Sieg führen. Ihren zweiten Boxenstopp absolvierten beide Piloten erneut in derselben Runde und auch diesmal blieb Räikkönen vor dem Italiener. In der Zwischenzeit hatte sich Vettel nach dem Boxenstopp des Führungs-Duos erneut an die Spitze des Feldes gearbeitet. Mit einem späten Boxenstopp kam der Deutsche als Dritter zurück auf die Strecke und fuhr nach seinem Stopp mehrfach die schnellste Rennrunde. Schlussendlich blieb Räikkönen an der Spitze und gewann nach über einem Jahr wieder ein Formel-1-Rennen. Es war zudem der erste Sieg für die Scuderia Ferrari in dieser Saison. Fisichella erzielte als Zweiter die ersten Punkte und die erste Podest-Platzierung für das Force-India-Team. Dritter wurde Vettel, der im Kampf um den WM-Titel einige Punkte auf seine Rivalen gutmachen konnte. Mit Kubica auf Platz vier und Heidfeld auf Platz fünf erzielte das BWM-Sauber-Team sein bestes Saisonergebnis. Den sechsten Platz belegte Heikki Kovalainen, der mit einer Einstoppstrategie unterwegs war. Den siebten Platz rettete Brawn-Pilot Barrichello, der in den letzten Runden ein Motorenproblem bekam und dessen Wagen im Ziel zu brennen anfing. Rosberg sicherte sich den letzten Punkt.", "section_level": 2}, {"title": "Klassifikationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qualifying.", "content": "(K) = Rennwagen mit KERS", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "(K) = Rennwagen mit KERS", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten acht des Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Belgien 2009 fand am 30. August auf dem Circuit de Spa-Francorchamps in Spa statt und war das zwölfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2009.", "tgt_summary": null, "id": 1253705} {"src_title": "Union der Iranischen Kommunisten (Sarbedaran)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die junge Ray Schmidt lebt bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter. Sie steht kurz vor der Verlobung mit Kurt Schendler. Der Zufall bringt sie mit dem aufstrebenden Geschäftsmann Walter D. Saxel zusammen. Ihre Romanze endet in einem Missverständnis und Walter heiratet tief enttäuscht eine andere Frau. Fünf Jahre später ist Walter bereits stellvertretender Direktor einer Bank und erneut führt das Schicksal die beiden jungen Menschen zusammen. Ray, die selber erfolgreich im Sekretariat eines Finanzinvestors arbeitet, verfällt sofort dem Charme von Walter. Sie kündigt auf sein Anraten hin ihre Stellung und ihr Appartement, um nur noch für Walter zu leben. Als seine Geliebte ist Ray gezwungen, ein Leben im Geheimen zu führen. Walter gewährt ihr eine monatliche Rente von 200 US-Dollar und mietet für sie eine winzige Wohnung in einer Seitenstraße. Die nächsten 25 Jahre beschränkt sich die Existenz von Ray auf das eintönige Warten auf Walter und die wenigen gemeinsamen Stunden zusammen. Als Walter stirbt, bleibt Ray völlig mittellos zurück und stirbt aus Verzweiflung.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Karriere von Irene Dunne begann spektakulär mit ihrem Auftritt in dem Western \"Cimarron\", für den sie auf der Oscarverleihung 1931 eine Nominierung als beste Darstellerin erhielt. Ihr Studio RKO war in der Folgezeit jedoch nicht in der Lage, die Schauspielerin mit vergleichbar guten Engagements zu versorgen. In der internen Studiohierarchie stand Dunne weit hinter Ann Harding und Constance Bennett auf einem Niveau mit Helen Twelvetrees und Mary Astor. In der Regel musste sich Dunne daher mit Rollen in wenig ambitionierten Filmen zufriedengeben. 1932 hatte sie dann eine zweite Chance, sich als Star zu etablieren, als das Studio Universal Pictures ihr die weibliche Hauptrolle in der Verfilmung des populären Romans \"Back Street\" der Erfolgsautorin Fannie Hurst übertrug. Unmittelbar zuvor hatte Irene Dunne bereits in der Verfilmung eines anderen Buchs der Autorin, \"Symphony of Six Million\" mitgewirkt. Universal war im Zuge der Weltwirtschaftskrise und den daraus resultierenden Rückgängen der wöchentlichen Zuschauerzahlen von 1929 auf 1932 um über 50 v.H. in heftige finanzielle Turbulenzen geraten. Das Studio setzte neben dem Genre des Horrorfilms gleichzeitig viele Hoffnungen auf eine Serie von Filmen, die speziell auf die Bedürfnisse der weiblichen Zuschauer zugeschnitten waren. Um diese Zielgruppe besser ansprechen zu können, änderte das Drehbuch den ursprünglichen Charakter der Heldin in \"Back Street\" in erheblichem Umfang, um ihn sympathischer zu gestalten. In der literarischen Vorlage ist Ray eine extrem passive Frau ohne ausgeprägte intellektuelle Fähigkeiten. Sie verbringt ohne jedes Interesse an der Außenwelt Jahre über Jahre in einem billigen Appartement und wartet auf die wenigen Besuche ihres Geliebten. In der filmische Adaption wird aus ihr eine wohlerzogene junge Dame, die aus freien Stücken eine Existenz im Schatten, wie sie es selber nennt, wählt. Ihr Verzicht auf ein eigenes Leben ist eine selbst gewählte Entscheidung, die sie in vollem Bewusstsein um die Konsequenzen trifft. Auch betont die Verfilmung, wie tief und ehrlich die Gefühle von Walter sind, der sich immer wieder mit Ray über seine Probleme und Sorgen austauscht und in ihr eine Seelenverwandte findet. Trotzdem klärt auch der Film nicht die abschließenden Gründe, warum Ray freiwillig das Leben im Schatten eines verheirateten Mannes wählt und mehrfach die Chance verstreichen lässt, selber zu heiraten. Das Studio machte aus dieser Not eine Tugend und stellte die unklare Motivlage der Heldin bewusst in den Mittelpunkt seiner Werbekampagne, indem es den Slogan ausgab: \"Back Street\" erwies sich an der Kinokasse als populär und avancierte am Ende zum erfolgreichsten Film für das Studio seit Jahren. Der Stoff wurde 1941 mit Margaret Sullavan und Charles Boyer erneut verfilmt und erlebte 1961 unter dem Titel \"Endstation Paris\" mit Susan Hayward und John Gavin sogar eine dritte Verfilmung. In der Folgezeit wurde die Grundprämisse stilbildend für eine ganze Reihe von ähnlichen Filmen, in denen die Geliebte eines Ehemannes jedes erdenkliche Opfer bringt, nur um sein Glück zu wahren. Andere Beispiele sind \"Forbidden\" mit Barbara Stanwyck, ebenfalls von 1932 oder \"The Life of Vergie Winters\" mit Ann Harding aus dem Jahr 1934. Im Gegensatz zu diesen lang leidenden Geliebten spielte Kay Francis vorzugsweise selbstbewusste Frauen, die sich von ihren Geliebten nicht einengen ließen und neben der Beziehung eigene Karrieren verfolgten, so in \"Street of Women\" und \"I Loved a Woman\", in dem Francis den allzu besitzergreifenden Edward G. Robinson in die Schranken weist. Für Irene Dunne, die den Film in späteren Jahren als \"Trash\" bezeichnete, brachte der Erfolge eine ganze Reihe von vergleichbaren Rollen, die sie als das Idealbild der jedes Unbill klaglos ertragenden und lang leidenden Frau präsentierten und ihr den Beinamen \"Lady Gandhi of the Screen\" eintrug. Nach eigenen Worten sei ihre Karriere auf Tränen aufgebaut gewesen. Gemeinsam mit John Boles spielte Irene Dunne erneut 1934 in \"The Age of Innocence\", der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Edith Wharton.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die meisten Kritiker bemängelten die wenig originelle Ausgangssituation und die als fade und langweilig empfundene Inszenierung des Stoffes. Irene Dunne bekam Lob für ihre zurückhaltende Darstellung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Back Street (Alternativtitel: \"Seitenwege des Lebens\") ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Fannie Hurst aus dem Jahr 1932 mit Irene Dunne und John Boles in den Hauptrollen. Der Film wurde zum bis dahin größten finanziellen Erfolg des Studios Universal Pictures und rettete das finanziell angeschlagene Unternehmen vor dem Bankrott.", "tgt_summary": null, "id": 685154} {"src_title": "Abdi-Hepa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beruf und Einstieg in die Politik.", "content": "Mowats Eltern stammten aus Caithness in Schottland. Sein Vater John war 1814 Soldat im Britisch-Amerikanischen Krieg und ließ sich anschließend in Kingston nieder, wo er einen Laden führte. Oliver Mowat erhielt Unterricht von verschiedenen Privatlehrern und bestand 1836 die Aufnahmeprüfung der \"Law Society of Upper Canada\" (Rechtsgesellschaft von Oberkanada). Da es damals noch keine Rechtsfakultäten gab, konnten sich zukünftige Juristen nach bestandener Aufnahmeprüfung ihr Wissen nur als Angestellte eines etablierten Juristen aneignen. Im Falle Mowats war dies John Macdonald, der zukünftige kanadische Premierminister. 1841 erhielt Mowat die Zulassung als Rechtsanwalt und eröffnete mit zwei Partnern eine Kanzlei, ab 1851 war er alleiniger Inhaber. Er spezialisierte sich auf Wirtschaftsrecht, was sich aufgrund der zunehmenden Erschließung des Landes und der daraus resultierenden Besitzstreitigkeiten als lukrativ erwies. Mowat stieg zu einem der renommiertesten Juristen Oberkanadas auf. 1837 gehörte Mowat während der Oberkanada-Rebellion der königstreuen Miliz an, womit er in politischen Fragen eine eher konservative Grundhaltung offenbarte. Doch mit der Zeit stand er der Politik von John Macdonald, George-Étienne Cartier und anderen Persönlichkeiten der Konservativen Partei zunehmend skeptisch gegenüber und schloss sich stattdessen den liberalen Reformern an. In den Jahren 1857 und 1858 war er Mitglied des Stadtrates von Toronto.", "section_level": 1}, {"title": "Provinzpolitik.", "content": "Ebenfalls 1857 wurde Mowat ins Parlament der Provinz Kanada gewählt. Im Parlament war er ein enger Verbündeter von George Brown. In dessen lediglich vier Tage bestehender Regierung im September 1858 war er Provinzsekretär (\"provincial secretary\"). Diesem Amt war nur jenes des Premierministers übergeordnet; es umfasste zahlreiche Aufgaben, darunter die Pflege der Außenbeziehungen und das Bewahren des Siegels. Mowat war ein Befürworter der repräsentativen Demokratie und überzeugte 1859 die Reformpartei an ihrem Parteitag, dieses Ziel sei innerhalb einer Konföderation der britischen Kolonien in Nordamerika am ehesten zu verwirklichen. John Sandfield Macdonald ernannte Mowat im Mai 1863 zum Postminister (\"postmaster-general\"). Während seiner zehnmonatigen Amtszeit handelte er neue Posttransportverträge mit der Grand Trunk Railway und der Montreal Ocean Steamship Company aus. Anschließend setzte er sich aktiv für die Schaffung einer kanadischen Konföderation ein. So nahm er im Oktober 1864 an der Québec-Konferenz teil, bei der die Grundstruktur der kanadischen Verfassung festgelegt wurde. Einen Monat später folgte die Wahl Mowats zum Vizekanzler des \"Court of Chancery\", dem für Wirtschaftsrecht zuständigen obersten Gericht der Provinz Kanada, woraufhin er sich für mehrere Jahre aus der Politik zurückzog. Gleichwohl gehörte er 1867 zu den Gründungsmitgliedern der Liberalen Partei Kanadas, die aus der Reformpartei hervorging.", "section_level": 1}, {"title": "Premierminister.", "content": "Auf Anregung von George Brown, Edward Blake und Alexander Mackenzie wurde Mowat am 25. Oktober 1872 nach Blakes Rücktritt zu dessen Nachfolger als Premierminister und Attorney General von Ontario ernannt. Am selben Tag übernahm er auch den Vorsitz der Ontario Liberal Party und einen Monat später gewann er oppositionslos eine Nachwahl im Wahlkreis Oxford North. Mowat schwächte die Macht des Bundes zugunsten der Provinz. In zahlreichen Gerichtsprozessen gelang es ihm, John Macdonalds konservativer Bundesregierung nach und nach Kompetenzen abzuringen, beispielsweise bei der Vergabe von Alkohollizenzen, der Forstwirtschaft und den Rechten an Bodenschätzen. Dadurch wurde der kanadische Staat weit mehr dezentralisiert, als Macdonald mit der kanadischen Konföderation eigentlich beabsichtigt hatte. Mowat reformierte das Wahlrecht, indem er das Wahlgeheimnis einführte und den Kreis der Wahlberechtigten über die Grundstücksbesitzer hinaus erweiterte. Er investierte in Schulen, modernisierte die Verwaltung und vergrößerte das Territorium der Provinz in den noch weitgehend unerschlossenen Norden und Westen. Während Mowats Amtszeit entwickelte sich Ontario nicht nur zur bevölkerungsreichsten Provinz, sondern auch zum wirtschaftlichen Schwerpunkt Kanadas. 1883 setzten Funde von Bodenschätzen einen regelrechten Wirtschaftsboom in Gange. 1896 erklärte das höchste britische Gericht, das Justizkomitee des Privy Council, die Bundesregierung könne nur im Kriegsfall über die Energiereserven verfügen. Dadurch erhielten die Provinzen in Friedenszeiten weitgehende Befugnisse, die sie später auch auf andere Bereiche wie den Bildungs- und den Gesundheitsbereich auszudehnen versuchten. Die Liberalen traten zudem für den Freihandel mit den USA ein. Mowats Regierung war moderat und versuchte, die Spaltung der Provinz zwischen Katholiken und Protestanten, Stadt- und Landbevölkerung sowie Englisch- und Französischsprachigen zu überwinden. Das friedliche Miteinander schien 1885 gefährdet, als Louis Riel die Nordwest-Rebellion anführte. Erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Sprach- und Konfessionsgruppen kam es infolge des Manitoba-Schulstreits in der benachbarten Provinz Manitoba, der von 1890 bis 1896 anhielt. Die konservative Opposition warf dem Presbyterianer Mowat wiederholt vor, zu eng mit der römisch-katholischen Kirche zusammenzuarbeiten. Verschärft wurde die Krise durch eine 1893 einsetzende Rezession.", "section_level": 1}, {"title": "Justizminister und Vizegouverneur.", "content": "Nach längeren Verhandlungen gab Mowat am 4. Mai 1896 bekannt, dass er die von Wilfrid Laurier angeführte Liberale Partei Kanadas im Hinblick auf die bevorstehende Unterhauswahl unterstützen werde. Die Liberalen waren in Ontario fest etabliert und Laurier war entschlossen, deren Wählerpotenzial auch auf Bundesebene zu nutzen. Mowat war die ideale Symbolfigur für die Respektierung der errungenen Rechte der Provinzen und den Ausgleich zwischen Sprachgemeinschaften und Konfessionen. Am 13. Juli 1896, einen Monat nach dem Wahlsieg, ernannte Laurier ihn zum Justizminister und zum Senator. Acht Tage später wurde Arthur Sturgis Hardy sein Nachfolger als Regierungschef Ontarios. Im Juli 1897 deutete Mowat an, er werde bald zurücktreten, da ihm die Bundespolitik in Ottawa wenig zusage. Er kehrte nach Toronto zurück und wurde am 18. November 1897 Vizegouverneur der Provinz Ontario. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends. So konnte er im März 1903 wegen eines schlecht verheilten Oberschenkelbruchs nicht die neue Parlamentssession eröffnen. Am 19. April 1903 verstarb er im Alter von 82 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Oliver Mowat, GCMG, PC, QC (* 22. Juli 1820 in Kingston, Oberkanada; † 19. April 1903 in Toronto) war ein kanadischer Politiker. Er gehört zu den Mitbegründern der Liberalen Partei Kanadas. Als einer der Väter der Konföderation gehört er zu den Wegbereitern des 1867 gegründeten kanadischen Bundesstaates. Vom 25. Oktober 1872 bis zum 21. Juli 1896 war Mowat Premierminister Ontarios. Seine Amtszeit von fast 24 Jahren ist die längste eines Regierungschefs dieser Provinz und die drittlängste aller Provinzen. Während dieser Zeit war er auch Vorsitzender der Ontario Liberal Party. Unter seiner Führung entwickelte sich Ontario zum wirtschaftlichen Schwerpunkt Kanadas. Außerdem konnte er die Macht der Bundesregierung zugunsten der Provinzen schwächen, was vor allem in der Frage der Ausbeutung der Bodenschätze von großer Bedeutung war. 1896/97 war er Senator sowie Justizminister in Wilfrid Lauriers Bundeskabinett. Anschließend war er bis zu seinem Tod Vizegouverneur Ontarios. Oliver Mowat ist der Urgroßonkel des Schriftstellers Farley Mowat.", "tgt_summary": null, "id": 2429072} {"src_title": "Sing, Sing, Sing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Giuseppe, genannt „Peppino“, war der Sohn von Ricciotti Garibaldi, dem 1847 geborenen zweiten Sohn Giuseppe Garibaldis aus seiner Ehe mit Ana Maria de Jesus Ribeiro. Bereits 1897 nahm er am Türkisch-Griechischen Krieg teil, wo sein Vater italienische Freiwillige kommandierte, die an der Seite der Griechen kämpften. Nachdem er am Burenkrieg in Südafrika auf britischer Seite teilgenommen hatte, ging er nach Südamerika. Hier verbrachte er die folgenden Jahre in verschiedenen Ländern, beispielsweise in Venezuela, wo er sich jenen zur Verfügung stellte, die zwischen 1901 und 1903 den diktatorisch regierenden Präsidenten Cipriano Castro bekämpften. Nach dem Beginn der Mexikanischen Revolution schloss er sich Francisco Maderos Kampf gegen die Diktatur des mexikanischen Langzeitpräsidenten Porfirio Díaz an. Madero, der ihn besonders schätzte, betraute Garibaldi mit einem hohen Kommandoposten. Obwohl er solcherart dem Rang nach Pancho Villa und anderen Größen der Revolution gleichgestellt war, wurde Garibaldi als Ausländer in Mexiko dennoch nie so populär wie diese. Dazu trugen nicht nur sein Mangel an militärischen Fähigkeiten, sondern auch sein eitles und eingebildetes Wesen bei. Letzteres brachte ihn auch in Konflikt mit Pancho Villa, den Garibaldi als Feigling bezeichnete und dessen Beitrag zum Sieg über die Díaz-Truppen im Kampf um Ciudad Juárez im Mai 1911 er völlig negierte. Sein Interesse für die Revolution in Mexiko scheint Garibaldi aber ohnehin bald wieder verloren zu haben, denn 1912 war er wieder in Europa, wo er – abermals auf griechischer Seite – am Ersten Balkankrieg teilnahm. Während des Ersten Weltkriegs kämpfte er mit der \"Legione Garibaldina\", einer von ihm aufgestellten Freiwilligeneinheit, zunächst für Frankreich. Nach dem Kriegseintritt Italiens 1915 wechselte er jedoch den Kriegsschauplatz, um am Kampf seines Heimatlandes gegen Österreich-Ungarn teilnehmen zu können. Dafür wurde er 1918 zum Brigadegeneral ernannt. Da Garibaldi kein Freund der Faschisten war, die 1922 die Macht in Italien übernommen hatten, wanderte er schließlich in die Vereinigten Staaten aus, wo er sich schon vor dem Ersten Weltkrieg aufgehalten hatte. Dort heiratete er, lebte in Manhattan, war unter anderem beim Rundfunk tätig und schrieb an seinen Memoiren. Vom Heimweh geplagt, machte er schließlich doch noch seinen Frieden mit den Faschisten und kehrte nach Italien zurück, wo er 1950 in Rom verstarb.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Die \"Plaza Garibaldi\" („Garibaldi-Platz“) in Mexiko-Stadt, die wegen ihrer zahlreichen Restaurants und Bars sowie den hier häufig zu sehenden Mariachigruppen bekannt ist, wurde nach Giuseppe Garibaldi dem Jüngeren benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Giuseppe („Peppino“) Garibaldi, (* 29. Juli 1879 in Melbourne, Australien; † 19. Mai 1950 in Rom) war der Enkel Giuseppe Garibaldis, des berühmten Vorkämpfers für einen italienischen Nationalstaat im 19. Jahrhundert. Wie sein Großvater führte er das Leben eines militärischen Abenteurers und nahm an einer Reihe von Kriegen und bewaffneten Konflikten in Europa, Afrika, Mittel- und Südamerika teil.", "tgt_summary": null, "id": 948197} {"src_title": "Carl Werner Dankwort", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Juana Enríquez war eine Tochter von Fadrique Enríquez, Señor de Melgar y Medina de Rioseco, Admiral von Kastilien, und Maria Fernández de Córdoba. Fadrique Enríquez († 1473) wiederum war ein Sohn von Alonso Enriquez y Angulo de Córdoba (1354–1429), Admiral von Kastilien, und Señor de Medina de Rioseco, und ein Enkel von Fadrique Alfonso de Castilla (1333–1358), einem unehelichen Sohn von König Alfons XI. von Kastilien (1311–1350) und Leonor de Guzman und Zwillingsbruder des Königs Heinrich II. (siehe Stammliste des Hauses Burgund-Ivrea). Sie heiratete Johann von Aragón am 1. April 1444 in Torrelobatón, drei Jahre nach dem Tod seiner ersten Ehefrau, der Königin Blanka von Navarra. Da Johann, obwohl er nur de iure uxoris König von Navarra war, nach dem Tod Blankas die Regierung Navarras nicht an seinen ältesten Sohn Karl von Viana abgab, wurde Juana durch die Ehe zur Königin von Navarra. Verständlicherweise unterstützte sie seine Position, auch als er die Thronfolge von Karl auf seine jüngste Tochter aus der Ehe mit Blanka, Eleonore von Navarra, übertrug, wiederum ohne die Macht abzugeben. Als Karl 1461 starb, geriet sie in Verdacht, seine Vergiftung angeordnet zu haben. Sie floh nach Girona, wo sie sich dem Schutz des Bischofs unterstellte. Drei Jahre zuvor war Juana durch den Tod ihres Schwagers Alfons V. von Aragón – wiederum als Ehefrau Johanns – zur Königin von Aragón, Mallorca, Valencia und Sizilien geworden. Juanas Kinder mit Johann II. waren: Juana strebte in den letzten Jahren ihres Lebens danach, ihren Sohn Ferdinand mit Isabella von Kastilien (1451–1504) zu verheiraten, der Halbschwester und präsumptiven Erbin des Königs Heinrich IV., allerdings erlebte sie den Erfolg ihrer Bemühungen nicht mehr. Sie starb am 13. Februar 1468 an Brustkrebs, ein Jahr, bevor die Ehe zwischen Ferdinand und Isabella, den späteren Katholischen Königen, geschlossen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juana Enríquez y Fernández de Córdoba (* 1425 in Torrelobatón; † 13. Februar 1468 in Saragossa) war eine kastilische Adlige und durch ihre Ehe mit Johann von Aragón Königin der Königreiche der Krone Aragon. Über ihren Sohn Ferdinand II. von Aragón ist sie die Großmutter von Johanna der Wahnsinnigen und die Urgroßmutter von Kaiser Karl V..", "tgt_summary": null, "id": 257197} {"src_title": "Naturtheater Grötzingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Sáenz Vargas, alias Cano, wuchs als fünftes von sieben Kindern einer Lehrerin und eines Agraringenieurs in einer mittelständischen Familie in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá auf. Der Besuch des \"Colegio Fray Cristóbal de Torres\" weckte sein Interesse für Politik und Geschichte. Ab 1968 studierte er an der Universidad Nacional in Bogotá zehn Semester Anthropologie. Während seiner Studentenzeit wirkte Sáenz aktiv als Führer bei den \"Juventudes Comunistas\" (JC – Jugendliche Kommunisten), dem Jugendverband der Partido Comunista Columbiano (PCC – Kommunistische Partei Kolumbiens) mit. In den 1970er Jahren wurde Sáenz, schon damals als Sympathisant der marxistisch ausgerichteten Rebellengruppe FARC bekannt, mehrfach bei Protestaktionen von der Polizei festgenommen. Einmal verbrachte er sechs Monate im Gefängnis. Im Jahre 1981 kam es zu einer Durchsuchungsaktion seiner Wohnung, in der er zusammen mit Ehefrau und Sohn lebte. Dabei wurden 50.000, zum Teil gefälschte, US-Dollar gefunden. Sáenz wurde erneut verhaftet und verbrachte eineinhalb Jahre im Gefängnis, wo er nach einer Amnestie durch Präsident Belisario Betancur freikam.", "section_level": 2}, {"title": "FARC.", "content": "Kurze Zeit nach dem Gefängnisaufenthalt schloss er sich den FARC an, in deren Führungsstab er, dank seiner Nähe zum damaligen Chefideologen der FARC, Jacobo Arenas, schnell aufstieg. Als im August 1990 Jacobo Arenas starb, trat Sáenz, inzwischen nannte er sich „Alfonso Cano“, seine Nachfolge an. Es wird angenommen, dass er bereits während der letzten Lebensjahre des betagten Manuel Marulanda faktisch auch die Rolle des Führers der FARC übernommen hatte, die nominell immer noch Marulanda einnahm. Als Marulanda dann im März 2008 starb, folgte ihm Sáenz auch offiziell als Anführer der FARC nach. Außerdem war er Führer der Movimiento Bolivariano por la Nueva Colombia \"(Bolivarianische Bewegung für ein Neues Kolumbien)\", ebenfalls ein Projekt der FARC, sowie der Partido Comunista Clandestino Colombiano (\"Kommunistische Partei Kolumbiens im Untergrund\" – PC3.11). Wegen seines langjährigen Wirkens in einer illegalen Organisation wurde nach Cano international gefahndet. Gegen ihn liefen rund 190 Haftbefehle. So ging 2003 der Bombenanschlag auf den Club „El Nogal“ auf sein Konto. Dabei wurden 36 Menschen getötet und 158 verletzt. Im Jahr 2008 ließ er 40 Guerilleros wegen kleinerer Vergehen erschießen. Auf Grund dieser und anderer Anschuldigungen wurde Cano in Abwesenheit mehrfach zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Er wurde am 4. November 2011 bei einer Operation gegen die Rebellengruppe durch kolumbianische Soldaten getötet. In einem Kommuniqué der FARC, in dem diese den Tod ihres Oberkommandierenden bestätigten, erklärte die Rebellenorganisation, dass Alfonso Cano „zu den aufrichtigsten Anhängern einer politischen und friedlichen Lösung“ des Konfliktes in Kolumbien gehörte. Als sein Nachfolger wurde am 15. November Timoleón Jiménez bekanntgegeben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Alfonso Cano, eigentlich Guillermo León Sáenz Vargas (* 22. Juli 1948 in Bogotá; † 4. November 2011 in Suárez) war von 2008 bis zu seinem Tod der Anführer der kolumbianischen Rebellengruppe FARC.", "tgt_summary": null, "id": 1576897} {"src_title": "Boston Music Hall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Robin Page wurde am 2. November 1932 in England geboren. Sein Vater, Peter Carter-Page, war ein Cartoonist und Zeichner und bekam eine Anstellung in den Disney-Studios in Hollywood in den 1930er Jahren. Die Familie zog nach Kanada, wo der junge Page bis zum Alter von 27 Jahren lebte. Er besuchte die Vancouver School of Art von 1952 bis 1954. Im Jahr 1959 zog Page zurück nach Europa und fand schnell Anschluss an das internationale Netzwerk der Fluxus-Künstler wie Robert Filliou, Dieter Roth, Dorothy Iannone, Daniel Spoerri, Ben Vautier und anderen. Robin Page hatte von 1963 bis 1965 eine Gastdozentur am High Wycombe College of Further Education und am Leicester College of Art und am Coventry College of Art. Von 1965 bis 1970 war er Dozent am Fine Art Department des Leeds College of Art. Im Jahr 1970 zog Page nach Deutschland und machte die Fluxus-Bewegung zusammen mit anderen Künstlern populär. Im Jahr 1972 war er mit einigen Objekten Teilnehmer der Documenta 5 in Kassel in der Abteilung \"Individuelle Mythologien\". 1981 bis 1998 war Robin Page Professor an der Akademie der Bildenden Künste München. Seine Meisterschüler waren u. a. WONABC, Yongbo Zhao und Mike Spike Froidl. Froidl färbte 1987 Pages schneeweißen Vollbart \"blau\". Bis dahin hatte Robin Page sich selber als Vorbild mit seinen Gedanken in Bildern gefasst. Mit dem blauen Bart tauschte Robin Page seine Identität aus und wurde zum Wirt der Materialisierung des Bluebeard. Es folgte die Konzeption des Bluebeard \"AmMuseum’\", ein Ort an vorderster Front zeitgenössischer Kunst, an welcher Page den Begriff der Einrichtung an sich verspottet und \"Bluebeard\" in den Mittelpunkt seiner Kunstsammlung stellt. Robin Page hat seine eigene künstlerische Ausdrucksform entwickelt und war einer der ersten Künstler, der auch Humor als Mittel seiner Kunst einsetzte. Die Stilmittel seiner Kunst sind die Malerei, die Objektkunst, Happenings, Events und Performance-Auftritte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robin Page (* 2. November 1932 in London, Großbritannien; † 12. Mai 2015) war ein britischer Konzeptkünstler und wichtiger Vertreter der Fluxus-Bewegung.", "tgt_summary": null, "id": 598907} {"src_title": "Sewero-Ewenski rajon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Chattahoochee National Forest bekam seinen Namen vom Chattahoochee River, dessen Quelle in den North Georgia Mountains liegt. Dem Fluss und dem Gebiet wurde der Name von englischen Siedlern gegeben, sie benannten sie ihrerseits nach den hier lebenden Indianern. Die Cherokee und Creek bewohnten Nordgeorgia. In einem Dialekt der Muskogee-Sprachen bedeutet \"Chatta\" Stein und \"ho chee\" ausgeprägt oder geblümt. Diese ausgeprägten oder geblümten Steine waren im Chattahoochee River an einer Siedlung nahe Columbus. 1911 kaufte der United States Forest Service 125 km2 Land der Gennett-Familie für 7 $ pro acre in den folgenden Counties Fannin, Gilmer, Lumpkin und Union ab. Dieses Land war der Beginn dessen, was später einmal der Chattahoochee National Forest werden würde. Das anfänglich gekaufte Land wurde am 14. Juni 1920 Teil des Cherokee National Forests. Der Ranger Roscoe Nicholson, der der erste Wildhüter in Georgia war und dem Forest Service empfohlen hatte, mit dem anfänglich gekauften Land weiterzumachen, indem man die Ausdehnung des Chattahoochee National Forest bei Verhandlungen über den Kaufs des meisten Forest-Service-Landes, in dem sich jetzt das Tallulah Ranger District befindet, fortsetzte. Die Coleman River Scenic Area nahe Clayton wurde von Wildhüter Nick, wie er auch genannt wurde, feierlich eingeweiht um seinen Aufstieg als Vorbild für den Naturschutz zu ehren. Der Ranger Arthur Wood verhalf dem Naturschutz ebenfalls zum Aufstieg und war eine Schlüsselfigur in der frühen Entwicklung des Chattahoochee National Forests. Unkluge Land- und Ressourcennutzung hatte die Rotwild- und Forellenpopulationen so gut wie ausgelöscht und Arthur Woody brachte diese Tiere zurück in die Gegend. Der Forellen wurden nach Gainesville geschickt, aus den engen, schmutzigen Bergbächen gefangen genommen und schließlich in den Bächen wieder ausgesetzt. Arthur Woody kaufte auch Hirschkälber von seinem eigenen Geld und fütterte sie, bis sie in der Blue Ridge Wildlife Management Area ausgewildert werden konnten. Viele Grenzsteine im Chattahoochee National Forest tragen seinen Namen, um seine Arbeit zu ehren. Sosebee Cove ist ein 0,7 km3 große Fläche aus aufgebrochenem Hartholz entlang der GA 180 nahe dem Denkmal für Arthur Woody, der den Kauf für den Forest Service verhandelte. Am 9. Juli 1936 wurde der Forest Service umorganisiert, um den Bundesstaatengrenzen zu folgen und Präsident Franklin D. Roosevelt rief den Chattahoochee National Forest als separaten National Forest aus. 1936 war der Chattahoochee National Forest in zwei Ranger Districts aufgeteilt, in das Blue Ridge Ranger District und in das Tallulah Ranger District. 1959 proklamierte Präsident Dwight D. Eisenhower, dass 388 km2 des Landes im Bundesbesitz in Central Georgia zum Oconee National Forest werden sollten. Dann wurde der Oconee National Forest mit Chattahoochee National Forest zum heutigen Chattahoochee-Oconee National Forest zusammengeschlossen. Der Chattooga River war in den 1970er Jahren als Wild and Scenic River gestaltet. Der Chattooga River bleibt einer der wenigen freifließenden Bäche im Südosten der USA und ist bekannt für seine schöne Landschaft. Hier sind Rafting-Touren möglich. Der Film \"Deliverance\" wurde auf dem Chattooga River gedreht; er wurde im Film zum fiktiven Cahulawassee River.", "section_level": 1}, {"title": "Heute.", "content": "Der heutige Chattahoochee National Forest umfasst 18 Counties in Nordgeorgia. Der jetzige Chattahoochee National Forest hat fünf Ranger Districts, aber zwei davon, das Tallulah Ranger District und das Chattooga Ranger District sollen zusammengelegt werden. Er umfasst 3.500 km Flüsse und Bäche (davon ca. 2.200 km Bäche, in denen Forellen leben). Dort gibt es über 720 km Wanderwege und andere Wege und 2.600 km2 (nicht asphaltierte, aber öffentlich befahrbare) Straßen. Außer dem Chattooga River und den Quellflüssen des Chattahoochee Rivers, zählen zu den Naturdenkmälern innerhalb der Parkgrenzen der 3.499 km lange Appalachian Trail, Brasstown Bald, Georgias höchster Punkt und die Anna Ruby Falls. Der Chattahoochee National Forest umfasst zehn Wilderness Areas, die alle vom U.S. Forest Service geleitet werden. Die Wilderness Areas sind: Der heutige Oconee National Forest erstreckt sich über acht Counties in Georgia und wird durch einen Ranger District verwaltet. Im Oconee Ranger District gibt es viele Wanderwege und andere Wege im Wald. Die Hauptverwaltung befindet sich in Gainesville.", "section_level": 1}, {"title": "Counties in Georgia.", "content": "Hier werden Counties, die teilweise oder ganz zum Chattahoochee-Oconee Forest gehören mit ihrer Fläche und den wichtigsten Ranger Districts aufgelistet.", "section_level": 1}, {"title": "Oconee National Forest.", "content": "Der Oconee National Forest liegt auf halbem Wege zwischen Macon und Athens. In der Region gibt es viele künstliche Seen, die man für Wassersport nutzen kann. Wandern und Campen sind möglich, aber manche Gebiete im Wald sind in Privatbesitz. Galingayle, Ein Seeclub in Madison, ist ein Beispiel dafür, dass das Land in Privatbesitz für Nicht-Mitglieder nicht verfügbar ist. Diese Clubs arbeiten mit den Parkrangern zusammen, um sicherzustellen, dass ihr Lebensstil einen kleinen oder gar keinen Einfluss auf die Umwelt hat.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Chattahoochee-Oconee National Forest in Nordgeorgia umfasst zwei Nationalforste, den Oconee National Forest und den Chattahoochee National Forest. Die Gesamtfläche des Chattahoochee-Oconee National Forests beträgt 3.504 km2, von der der Chattahoochee National Forest 3.037 km2 und der Oconee National Forest 467 km2 umfasst. Das County mit dem größten Teil des Waldes ist das Rabun County, in dem 601,7 km2 liegen.", "tgt_summary": null, "id": 2295598} {"src_title": "Woolworths Group", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Coffee war Händler und Landspekulant, sein Partner war der spätere Präsident der Vereinigten Staaten Andrew Jackson. Die beiden Männer waren auch über ihre Ehefrauen miteinander verbunden; Coffee heiratete im Oktober 1809 Mary Donelson, eine Verwandte von Jacksons Frau Rachel Donelson Robards Jackson. Zu Beginn des Britisch-Amerikanischen Krieges von 1812, hob Coffee das 2. Freiwilligenregiment der Berittenen Infanterie aus, die überwiegend durch Milizen aus Tennessee und einigen Männern aus Alabama zusammengesetzt war. Am 4. September 1813 war er in das Duell zwischen Andrew Jackson und den Benton Brüdern in Nashville verwickelt. Er stieß dabei Thomas Benton, der auf Jackson geschossen hatte, die Treppe hinunter. Im Oktober 1813 wurde das 2. Freiwilligenregiment mit dem ebenfalls beritteten 1. Freiwilligenregiment Colonel Cannons zu einer Brigade vereint. Coffee wurde zum Brigadegeneral befördert und übernahm die militärische Führung der Einheit. Unter Jacksons Oberbefehl führte er seine Brigade während der meisten Schlachten des Creekkrieges, darunter die Tallushatchee, Talladega, Emuckfaw und Enotachopo Creek, bei der er ernsthaft verwundet wurde, sowie die Schlacht am Horseshoe Bend. Danach führte er seine zu einem großen Teil aus Indianern und freien Afroamerikanern bestehende Brigade in die Schlacht von New Orleans, bei denen sie eine Schlüsselrolle in der Verteidigung der amerikanischen Stellungen einnahm. Nach dem Krieg tätigte er einige erfolglose Investitionen und begann als Landvermesser zu arbeiten. Er kartierte die Stadt Florence und im Jahre 1816 die Grenze zwischen den Bundesstaaten Alabama und Mississippi. Er wurde als Verhandlungsführer bei den Landabtretungsverträgen der Chickasaw eingesetzt und unterzeichnete 1830 den Vertrag von Franklin sowie den Vertrag von Pontotoc von 1832. Er zog später in die Nähe von Florence in Alabama. Er verstarb dort 1833 und wurde auf dem Coffee Cemetery beerdigt.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenken.", "content": "Verschiedene Städte und Countys sind zu Coffees Ehren benannt worden: Außerdem wurde die \"John Coffee Memorial Bridge\" nach ihm benannt, die einen Teil des Natchez Trace Parkway bildet.", "section_level": 1}], "src_summary": "John R. Coffee (* 2. Juni 1772 in Prince Edward County, Virginia; † 7. Juli 1833 unweit Florence, Alabama) war ein US-amerikanischer General, Landvermesser und Pflanzer. Er war auch unter dem Namen \"Tennessee-John\" bekannt und wird häufig mit dem Kongressabgeordneten und Cousin ersten Grades John E. Coffee verwechselt.", "tgt_summary": null, "id": 794221} {"src_title": "Offshore-Windpark Burbo Bank", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Die Bezeichnung der Gruppe wird von der Stadt Bauru im brasilianischen Bundesstaat São Paulo abgeleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Stratigraphie.", "content": "Die Sedimente der Bauru-Gruppe wurden im Bauru-Becken, einem Teilabschnitt des größeren Paraná-Beckens, mit einer erosiven Diskordanz konkordant auf den unterkreidezeitlichen Basalten der Serra-Geral-Formation aus der São-Bento-Gruppe abgelagert. Im Südwesten des Sedimentationsraumes verzahnen sie sich mit den Sedimenten der Santo-Anastácio-Formation aus der Caiuá-Gruppe beziehungsweise überlagern sie. Die Gruppe setzt sich aus folgenden Formationen zusammen: Die basale Adamantina-Formation ist ihrerseits aus der Araçatuba-Formation und der Vale-do-Rio-do-Peixe-Formation aufgebaut und verzahnt sich in nordöstliche Richtung mit der Uberaba-Formation. Die Marília-Formation besteht wiederum aus den Subformationen Echaporã, Serra da Galga und Ponte Alta und verzahnt sich gegen Süden mit der São-José-do-Rio-Preto-Formation, die ihrerseits weiter südwärts in die Presidente-Prudente-Formation übergeht.Am Nordrand der Vale-do-Rio-do-Peixe-Formation sind die analcimführenden Vulkanite der Taiúva-Formation eingeschaltet. Die Gesamtmächtigkeit der Bauru-Gruppe beträgt zirka 300 Meter.", "section_level": 1}, {"title": "Alter.", "content": "Für die Bauru-Gruppe sind bisher noch keine absoluten Altersangaben vorhanden, anhand von Fossilien kann ihr jedoch ein oberkreidezeitliches Alter vom Turonium bis zum Maastrichtium zugeordnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet.", "content": "Die Gesteine der Bauru-Gruppe sind in den brasilianischen Bundesstaaten Goiás, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais und São Paulo aufgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Ablagerungsbedingungen.", "content": "Die Bauru-Gruppe besteht zum überwiegenden Teil aus terrigenen siliziklastischen Sedimentgesteinen (Sandsteine, Siltsteine, konglomeratische Lagen), nur vereinzelt finden sich auch Karbonate. Diese Sedimente wurden unter semiariden bis ariden Bedingungen von mäandrierenden Flussläufen (Wadifazies) abgelagert, wobei der jährliche Klimaverlauf von einem markanten Regenzeit-Trockenzeit-Zyklus geprägt wurde. Andere Faziesbedingungen finden sich in der Araçatuba-Formation, die einen gelegentlich trockenfallenden Paläosumpf repräsentiert, sowie in den Dünen der Vale-do-Rio-do-Peixe-Formation.", "section_level": 1}, {"title": "Fossilinhalt.", "content": "Die Bauru-Gruppe besitzt eine sehr reichhaltige Wirbeltierfauna. Fischreste (Schuppen und Zähne) lassen die Gegenwart von Fleischflossern, Knochenhechten, Salmlerartigen, Welsartigen, Knochenzünglerartigen und Barschartigen erkennen. Unter den Landwirbeltieren sind Froschlurche, Echsen und Schildkröten anzuführen, auch einige Dinosaurier werden angetroffen. Am bedeutendsten sind jedoch zweifellos die Funde von Krokodilverwandten. Unter den Vögeln wurde ein Vertreter der Enantiornithes entdeckt. Dinosauria – Dinosaurier Mesoeucrocodylia – Krokodilverwandte Testudinata – Schildkröten Bezeichnend für die Bauru-Gruppe ist das gleichzeitige Auftreten von Faunenelementen des australen Gondwanas (Vergesellschaftung von Abelisauridae mit Notosuchidae) und des borealen Gondwanas (Carcharodontosauridae). Bemerkenswert ist das Fehlen laurasischer Taxa im oberen Abschnitt der Gruppe. Unter den Wirbellosen finden sich Charophyten, Conchostraca, Mollusca und Ostrakoden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bauru-Gruppe ist eine lithostratigraphische Gruppe aus der Oberkreide des südlichen Brasiliens. Sie wurde im Bauru-Becken, einem Abschnitt des Paraná-Beckens, über unterkreidezeitlichen Basalten abgelagert.", "tgt_summary": null, "id": 1344947} {"src_title": "Balkan-Zornnatter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Nord.", "content": "Die Saison 2009/10 der Regionalliga Nord startete am 7. August 2009 und endete am 29. Mai 2010. In die 3. Liga stieg der SV Babelsberg 03 auf. Tennis Borussia Berlin stellte einen Insolvenzantrag und stand bereits vor Ende der Spielzeit als Absteiger fest, sowie auch sportlich durch den Tabellenplatz. Die weiteren sportlichen Absteiger waren der FC Oberneuland, FC St. Pauli II und der Goslarer SC 08. Hansa Rostock zog jedoch seine Reservemannschaft in die Oberliga zurück, so dass Oberneuland in der Regionalliga verblieb.", "section_level": 1}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.", "section_level": 2}, {"title": "West.", "content": "Die Saison 2009/10 der Regionalliga West startete am 7. August 2009 und endete am 29. Mai 2010. In die 3. Liga stieg der 1. FC Saarbrücken auf. Der 1. FC Saarbrücken schaffte den Durchmarsch von der Oberliga bis in die 3. Liga. Da Rot-Weiss Essen, der Bonner SC und der SV Waldhof Mannheim keine Regionalliga-Lizenz für die Saison 2010/11 erhielten, verbleiben die sportlichen Absteiger Borussia Mönchengladbach II, Wormatia Worms und Eintracht Trier in der Regionalliga. Damit gab es keinen einzigen sportlichen Absteiger.", "section_level": 1}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.", "section_level": 2}, {"title": "Süd.", "content": "Die Saison 2009/10 der Regionalliga Süd startete am 7. August 2009 und endete am 29. Mai 2010. In die 3. Liga stieg der VfR Aalen auf. Der VfR Aalen schaffte damit den sofortigen Wiederaufstieg. SSV Reutlingen 05 und der 1. FC Eintracht Bamberg stellten Insolvenzanträge und standen bereits vor Ende der Spielzeit als Absteiger fest. Der weitere sportliche Absteiger war der FC Bayern Alzenau.", "section_level": 1}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Saison 2009/10 der Regionalliga war die zweite Spielzeit der Regionalliga als vierthöchste Spielklasse im deutschen Fußball. Es wurde in drei regionalen Staffeln – Nord, West und Süd – mit jeweils 18 Mannschaften gespielt. Organisiert wurde die Regionalliga vom Deutschen Fußball-Bund DFB, der die spieltechnische Verwaltung an den Nordostdeutschen Fußball-Verband NOFV (Regionalliga Nord), den Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband WFLV (Regionalliga West) und den Süddeutschen Fußball-Verband SFV (Regionalliga Süd) übertrug. Die Spielzeit startete am 7. August 2009 und endete am 29. Mai 2010. ", "tgt_summary": null, "id": 335124} {"src_title": "Meistersaal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vertreter.", "content": "Die vier führenden Köpfe des Cambridger Platonismus waren Henry More (1614–1687), Ralph Cudworth (1617–1688), Benjamin Whichcote (1609–1683) und John Smith (1616–1652). Der prominenteste und als Schriftsteller weitaus produktivste von ihnen war More; er war Fellow des Christ’s College der Universität Cambridge. Whichcote, der oft (allerdings nicht ganz zu Recht) als Gründer oder Wegbereiter der Gruppe bezeichnet wird, war Vizekanzler des King’s College. Cudworth war zunächst Fellow des Emmanuel College und wurde dann Master des Christ’s College. Smith, ein Schüler Whichcotes, war Fellow des Queens’ College. Weitere dieser Richtung zugerechnete, aber zum Teil nur relativ lose mit der Cambridger Gruppe verbundene Denker sind:", "section_level": 1}, {"title": "Lehre.", "content": "Die Cambridger Platoniker stammen aus puritanisch-calvinistischem Milieu. Ihre philosophischen und theologischen Ansichten entwickeln sie in kritischer Auseinandersetzung mit dem puritanischen Denken, von dem sie sich mehr oder weniger deutlich distanzieren, da sie es für rigoristisch halten. Sie berufen sich auf die Lehre Platons, die sie – wie im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit allgemein üblich – im Sinne der neuplatonischen Tradition auffassen. Dabei knüpfen sie sowohl an den antiken Neuplatoniker Plotin als auch an den Neuplatonismus des Renaissance-Humanisten Marsilio Ficino an. Außerdem sind sie von den griechischen Kirchenvätern beeinflusst, unter denen sie Origenes bevorzugen. Ihr Verhältnis zu Aristoteles hingegen ist distanziert. Innerhalb des Neuplatonismus bilden sie eine rationalistische Richtung, denn sie legen größten Wert auf eine rationale Begründung ihres christlichen Glaubens und auf die restlose Vereinbarkeit von Vernunft und Spiritualität. Die These der Übereinstimmung von Wissenschaft und Religion leiten sie aus der Annahme ab, dass Gott die Welt vernünftig geordnet hat. Gott handelt stets in Übereinstimmung mit der Vernunft, also nicht voraussetzungslos und willkürlich. Daher ist die menschliche Vernunft zur Erkenntnis der Weltordnung befähigt. Unter anderem durch Selbstbetrachtung kann die Seele Einsicht in die Natur und die Eigenschaften des Göttlichen gewinnen. Zwar halten die Cambridger Platoniker eine göttliche Offenbarung, die den Bereich der Vernunft übersteigt, für möglich, doch sind sie davon überzeugt, dass die Inhalte einer solchen Offenbarung der Vernunft nicht widersprechen können. Somit ist auch die Offenbarung einer gewissen Überprüfung durch die Vernunft unterworfen. Einen Glauben, der sich nicht mit vernünftigem Erkenntnisstreben verbindet, lehnen sie ab. Die Cambridger Platoniker legen besonderes Gewicht auf die Lehre von der Willensfreiheit und der sich daraus ergebenden Verantwortung des Individuums. Die fatalistische Vorstellung eines Verhängnisses, einer vorgegebenen schicksalhaften Notwendigkeit der Ereignisse und menschlichen Handlungen lehnen sie in jeder Form ab. Damit wenden sie sich einerseits theologisch gegen die calvinistische Vorstellung einer \"doppelten Prädestination\" (Vorherbestimmung der nicht Auserwählten zur Hölle schon vor ihrer Geburt), andererseits philosophisch gegen mechanistische Weltbilder und einen atheistischen und materialistischen Determinismus. Insbesondere argumentieren sie gegen die Weltanschauung ihres Hauptgegners Thomas Hobbes, der die Realität auf Körperliches reduziert, und gegen das System Spinozas, das sie für atheistisch halten. Ihre antimechanistische Grundhaltung führt sie auch zur Kritik am Cartesianismus, der Lehre von René Descartes. Sie schätzen Descartes' rationalistischen Ansatz, doch in der mechanistischen Naturauffassung der Cartesianer sehen sie einen letztlich zum Atheismus führenden Irrweg. Auf dem Gebiet der Theologie wollen sie die Trennung zwischen der Natur und einer von der Natur wesensverschiedenen, nur durch Gnade erreichbaren Übernatur aufheben. Sie wenden sich gegen eine Betonung kirchlicher Dogmen und konfessioneller Gegensätze. Wegen ihrer liberalen Grundhaltung und ihrer Bereitschaft, ein relativ breites Meinungsspektrum hinzunehmen, werden sie von ihren streng konfessionell denkenden, calvinistisch orientierten Gegnern als \"Latitude men\" („Latitudinarier“, Befürworter der Breite) verspottet. Ihre Argumentation gegen den Calvinismus hat zu dessen Niedergang in England beigetragen. Die Cambridger Platoniker glauben nicht an eine durch den Sündenfall fundamental verdorbene Natur des Menschen. Sie befürworten ein optimistischeres, eher humanistisches Menschenbild. Gemäß der platonischen, vor allem neuplatonischen Tradition gehen sie davon aus, dass der Mensch durch rechtes Verhalten gottähnlich werden kann. Ein zentrales Element ihrer Gedankenwelt ist die individuelle Unsterblichkeit der Seele. Den Fortbestand der Individualität verteidigen sie einerseits gegen die Vorstellung eines Aufgehens der Einzelseele in einer umfassenden Einheit (wie etwa im Averroismus), andererseits gegen das materialistische Konzept eines Endes der Persönlichkeit mit dem Tod.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Cambridger Platoniker (\"Cambridge Platonists\") bezeichnet man eine einflussreiche Gruppe von englischen Philosophen und Theologen des 17. Jahrhunderts, die für einen neuplatonisch geprägten christlichen Platonismus zur Abwehr atheistischer und mechanistischer Lehren eintraten. Sie befürworteten Gewissensfreiheit und Toleranz in konfessionellen Fragen. Man spricht auch von der „Cambridger Schule“ oder „Schule von Cambridge“, denn die vier führenden Vertreter dieser Richtung lehrten an der Universität Cambridge.", "tgt_summary": null, "id": 1099962} {"src_title": "Cyclophora puppillaria", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Stewart war der erste Sohn von Charles Vane-Tempest-Stewart, 6. Marquess of Londonderry und Lady Theresa Susey Helen Chetwynd-Talbot, der Tochter von Charles John Chetwynd-Talbot, 19. Earl of Shrewsbury. Zunächst trug er den Höflichkeitstitel eines \"Viscount Castlereagh\". Er erhielt seine Ausbildung in Eton und am Royal Military College Sandhurst.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Stewart wurde 1906 für den Wahlkreis Maidstone in das House of Commons gewählt. Im Ersten Weltkrieg kehrte er in die britischen Streitkräfte zurück, um an dem Aushub von Truppen in Irland mitzuwirken. Mit dem Tode seines Vaters 1915 erbte Stewart dessen Adelstitel eines \"Marquess of Londonderry\" und dessen ungeheuren Reichtum, insbesondere als Minenbesitzer im County Durham. In der Folge wandte er sich mehr und mehr der gesamtbritischen Politik zu. Vane-Tempest-Stewart nahm 1917–18 an dem irischen Verfassungskonvent (Irish Convention) teil und gehörte dann im Herbst 1918 dem nur kurze Zeit bestehenden Beratungsgremium (Advisory Council) des Lord Lieutenant of Ireland an. Danach war er als Teil der Koalitionsregierung Lloyd George Mitglied des Air Council. Die Beförderung zum (Unter-)Staatssekretär für Luftfahrt (Under-Secretary of State for Air) 1920 befriedigte den Marquess nicht und er nutzte seine Beziehungen in Nordirland im Juni 1921, um dort als Mehrheitsführer im Senat und Erziehungsminister in die erste Regionalregierung einzusteigen. Der auf die Säkularisierung des Schulwesens gerichtete Entwurf eines nordirischen Erziehungsgesetzes von 1923 scheiterte. 1926 trat Vane-Tempest-Stewart als Mitglied des Parliament of Northern Ireland zurück und nahm in der Rolle eines gemäßigten Minenbesitzers an den Auseinandersetzungen um den Generalstreik von 1926 teil. 1928 wurde er von Premierminister Stanley Baldwin mit dem Kabinettsposten eines First Commissioner of Works belohnt. Sodann wurde der Marquess 1931 in die Koalitionsregierung \"National Government\" unter Premierminister Ramsay MacDonald und Lord President Baldwin aufgenommen. Dies war Anlass eines Skandals, da viele Kritiker MacDonald vorwarfen, zu sehr mit Vane-Tempest-Stewarts Ehefrau befreundet zu sein. Nach dem Wahlsieg 1931 gelangte er als Luftfahrtminister (Secretary of State for Air) ins Kabinett zurück. Diese Position gewann an Bedeutung mit den Beratungen des Völkerbundes bei der Genfer Abrüstungskonferenz. Der Marquess vertrat nach außen die Abrüstungspolitik der britischen Regierung, opponierte im Kabinett aber gegen alle Maßnahmen, die den abschreckenden Wert der Royal Air Force gefährden würden. Aus diesem Grund wurde er von Clement Attlee und der Labour Party angegriffen und war eine Bürde für die Koalitionsregierung. Im Frühling schied er aus dem Luftfahrtministerium aus, behielt aber als Lordsiegelbewahrer (Lord Privy Seal) und Mehrheitsführer im House of Lords seinen Kabinettsrang. Um seinen Ruf als Kriegstreiber auszuräumen, versuchte sich Vane-Tempest-Stewart in diplomatischen Kontakten. Er ließ sich auf Besuche führender Mitglieder der deutschen Regierung und insbesondere einen vieldiskutierten Besuch von Joachim von Ribbentrop, damals deutscher Botschafter in London und später deutscher Außenminister, im Frühling 1936 auf seinem Familiensitz Mount Stewart ein, und unterrichtete danach jeweils die britische Regierung. Seine Förderung deutsch-britischer Freundschaft setzte ihn schließlich einem weit größeren Vorwurf aus, als derjenige, der ihn zu seinen Appeasement-Bemühungen gebracht hatte. Der Marquess versuchte, seine Position 1938 mit dem Buch \"Ourselves and Germany\" zu erklären. Nach dem Rücktritt von Neville Chamberlain gelang es Vane-Tempest-Stewart nicht, von seinem Cousin, dem neuen Premierminister Winston Churchill, der gering über seine Fähigkeiten dachte, irgendwelche Zugeständnisse zu erlangen. Aus dem Amt geschieden, veröffentlichte er 1943 seine Memoiren, \"Wings of Destiny\" (1943). Der Marquess of Londonderry war bis zu seinem Tode als Kanzler der University of Durham und der Queen's University of Belfast tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Der Marquess war seit 1899 mit Hon. Edith Helen Chaplin verheiratet, der ältesten Tochter von Henry Chaplin, 1. Viscount Chaplin und Lady Florence Sutherland-Leveson-Gower (einer Tochter von George Sutherland-Leveson-Gower, 3. Duke of Sutherland). Das Ehepaar hatte einen Sohn und vier Töchter. Der Marquess hatte außerdem eine Tochter aus einer Beziehung mit der Schauspielerin Fannie Ward. Seine Titel gingen bei seinem Tode auf den Sohn des Marquess, Edward Charles Stewart Robert \"Robin\", über.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Stewart Henry Vane-Tempest-Stewart, 7. Marquess of Londonderry KG, MVO PC (* 13. Mai 1878; † 10. Februar 1949, Mount Stewart, County Down) war ein anglo-irischer und britischer Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1205611} {"src_title": "Jens Beckert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Almgren vollendete 1955 an der Princeton University ein Ingenieurstudium und war dann Kampfjet-Pilot bei der US Navy. Ab 1958 studierte er Mathematik an der Brown University bei Herbert Federer, der um diese Zeit mit Wendell Fleming die geometrische Maßtheorie begründete. 1962 promovierte er bei Federer (The homotopy groups of the integral cycle groups, erschienen in: Topology, Bd. 1, 1962, S. 257–299) und war dann Instructor an der Universität Princeton, 1963 bis 1965 am Institute for Advanced Study (wie auch 1974/75, 1981/82, 1985, 1989 und 1992), ab 1965 Assistant Professor, ab 1968 Associate Professor und ab 1972 Professor in Princeton (zuletzt als Henry Burchard Fine Professor). 1970 war er Austauschwissenschaftler am Steklow-Institut in Sankt Petersburg. 1996 wurde bei ihm Knochenkrebs diagnostiziert, und er starb ein Jahr später an Komplikationen aus einer Lungenentzündung nach einer Knochenmarkstransplantation. 1968 bis 1970 war er Sloan Research Fellow und 1974 bis 1975 Guggenheim Fellow. Er war Mitglied der American Association for the Advancement of Science. Er war Herausgeber und einer der Gründer der Zeitschrift Experimental Mathematics. 1978 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Helsinki (\"Minimal surfaces: tangent cones, singularities and topological types\") und 1970 in Nizza (\"Geometric measure theory and elliptic variational problems\"). Almgren war zweimal verheiratet. Aus erster Ehe hatte er einen Sohn und eine Tochter, die ebenfalls Mathematiker wurden. In zweiter Ehe war er seit 1973 mit der Mathematikerin Jean Taylor (Professor an der Rutgers University) verheiratet, die bei ihm promovierte. Mit ihr hatte er eine Tochter.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Almgren war bekannt für seine Arbeiten zur geometrischen Analysis, insbesondere der Untersuchung von Minimalflächen. 1966 gelang ihm die Lösung des Bernstein-Problems für vier Dimensionen (siehe den Artikel Ennio de Giorgi). In den 1960er Jahren initiierte er das Studium von „Varifolds“ als Verallgemeinerung der orientierbare Flächen beschreibenden Ströme (Currents) der geometrischen Maßtheorie auf den nicht-orientierbaren Fall (von W. K. Allard später ausgebaut). In den 1970er Jahren untersuchte er Minimalprobleme, die dem Problem der Form der Oberflächen von Seifenblasen (mit Rändern) näher waren als das klassische Plateau-Problem (durch Tibor Radó und Jesse Douglas) oder die Formulierung bei Wendell und Fleming (mass minimizing integral currents). Beim klassischen Plateauproblem werden beispielsweise einige unphysikalische Annahmen wie Selbstdurchdringung der Flächen erlaubt. Almgren gelangen hier Existenz- und Regularitätsbeweise, die von Jean Taylor weiter ausgebaut wurden. Sie zeigten zum Beispiel, dass ihr Seifenblasenmodell die experimentelle Beobachtung wiedergab, dass sich je drei Flächen in einer Linie treffen und vier in einem isolierten Punkt. Ab 1974 arbeitete er an dem Beweis, dass die Dimension der singulären Mengen Massen-minimierender d-dimensionaler Hyperflächen höchstens Dimension d−2 haben und das d-dimensionale Maß Null haben. Sein ursprünglicher Beweis, an dem er 10 Jahre arbeitete, war 1700 Seiten lang. Er wurde erst 2000 veröffentlicht (herausgegeben von Jean Taylor und Vladimir Scheffer). Almgren beschäftigte sich auch mit Computersimulationen von Minimalflächen und drehte darüber einen Film. In den 1980er Jahren arbeitete er unter anderem mit Jean Taylor über Evolutionsgleichungen der Dynamik von Flächen in der Differentialgeometrie, aufbauend auf den Ideen zum „mean curvature flow“ von Ken Brakke (1975). Insbesondere waren sie an Anwendungen in der Modellierung von Kristallwachstum interessiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frederick Justin Almgren junior (* 3. Juli 1933 in Birmingham, Alabama; † 5. Februar 1997 in Princeton, New Jersey) war ein US-amerikanischer Mathematiker, der sich mit Topologie, Variationsrechnung, Differentialgeometrie und Minimalflächen beschäftigte.", "tgt_summary": null, "id": 1254744} {"src_title": "Quindar-Töne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Kappensittiche erreichen eine Körperlänge von 37 Zentimetern und wiegen zwischen 98 und 156 Gramm. Der Schädel verjüngt sich nach vorne stark. Der bläulich graue Schnabel ist sehr schmal. Der Oberschnabel ist an der Spitze schwarz. Das Männchen ist an Stirn, Scheitel und Nacken dunkelkarmesinrot. Die Wangen sind von leuchtend gelblich grüner Farbe. Die Schulterfedern, die kleine und die mittlere Flügeldecken, der Hinternacken und der Rücken einschließlich des Vorderrückens sind dunkelgrün. Die Oberschwanzdecken sind ebenso wie der Bürzel grünlich gelb. Die Handschwingen sowie die Handdecken sind grauschwarz. Der Hals, der Bauch und die obere Flankenregion weisen eine violette Färbung auf, die untere Flankenregion sowie die Schenkel sind dagegen rot. Die inneren Steuerfedern sind an der Oberseite dunkelgrün und gegen allmählich in ein Blauschwarz über. Die äußeren Steuerfedern sind blau und weisen einen breiten weißen Saum auf. Die Schwanzunterseite ist dunkelgrau. Weibchen gleichen den Männchen, sind aber insgesamt etwas matter gefärbt und haben eine grüne Linie über den Augen. Noch nicht geschlechtsreife Jungvögel weichen in ihrem Gefieder deutlich von den adulten Vögeln ab. Bei ihnen fehlt die rote Kappe. Der Scheitel ist ebenso wie der Nacken, der Rücken und die Schwingen matt dunkelgrün. Am auffallendsten ist der Unterschied an Brust und Bauch. Diese sind bei juvenilen Kappensittichen zinnoberbraun.", "section_level": 1}, {"title": "Flugbild.", "content": "Der Flug der Kappensittiche ist leicht wellenförmig und verhältnismäßig schnell. Die wellenförmige Bewegung entsteht, weil die Sittiche nach einigen schnellen Flügelschlägen für eine kurze Zeit gleiten. Im Unterschied zu sowohl den Ringsittichen als auch den Plattschweifsittichen ist der Flug der Kappensittiche geräuschlos und – von der leicht wellenförmigen Flugweise abgesehen – verhältnismäßig gradlinig. Dem Flug fehlen zwei charakteristische Merkmale, der für diese beiden Gattungen kennzeichnend ist: In Bodennähe zeigen sie keine bogenförmigen Sinkflüge und bei ihnen fehlt das Aufwärtsgleiten kurz vor der Landung. Während des Fluges lassen sie ein raues \"krarr-räk...krarr-räk\" hören.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Kappensittiche sind eine australische Papageienart. Ihr Verbreitungsgebiet ist auf den äußersten Südwesten Australiens beschränkt. Sie bewohnen hier eine große Vielzahl baumbestandener Lebensräume. Sie kommen sowohl in dichten Eukalyptuswäldern vor als auch auf Agrarflächen, die mit einzeln stehenden Bäumen durchsetzt sind. Kappensittiche nutzen auch baumgesäumte Wasserläufe sowie Alleenstraßen. Sie kommen auch in Stadtparks sowie auf Obstplantagen vor. Ihre Bestandsdichte ist am größten in humiden und subhumiden Regionen, In eher trockenen Regionen ihres Verbreitungsgebietes sind sie dagegen eine verhältnismäßig seltene Art.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Geschlechtsreife Kappensittiche leben überwiegend paarweise. Noch nicht geschlechtsreife Vögel dagegen bilden Schwärme, die häufig zwanzig und mehr Individuen umfassen. Gelegentlich sind sie auch mit Ringsittichen und Stanleysittichen vergesellschaftet. Schwärme, die aus noch nicht geschlechtsreifen Kappensittichen bestehen, zeigen ein nomadisierendes Verhalten. Ausgewachsene, verpaarte Kappensittiche sind dagegen überwiegend standorttreu.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Kappensittiche fressen Samen, Früchte, Beeren, Nüsse, Blüten und Blattknospen. Sie fressen auch Äpfel und Birnen und können auf Obstplantagen daher einigen Schaden anrichten. Eine besondere Rolle in ihrer Nahrung spielen die Samen der Eukalyptusbäume. Der Schnabel mit seinem schmalen, verlängerten Oberschnabel befähigt Kappensittiche insbesondere die Samen aus den großen, napfförmigen Kapseln des \"Eucalyptus calophylla\" zu klauben. Kappensittiche sind auch bereits dabei beobachtet worden, wie sie einzelne Blätter vorsichtig durch die Schnabelhälften ziehen und dabei Blattflöhe abstreifen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Kappensittiche sind nach heutigem Erkenntnisstand monogame Vögel, deren Paarbindung erst mit dem Tod eines der Partner endet. Auffällig ist das Balzverhalten der Kappensittiche. Männchen verfolgen zunächst im Flug das Weibchen. Einem sitzenden Weibchen nähern sich die Männchen mit aufgerichteten Scheitelfedern, während die Schwingen leicht hängen und das Bürzelgefieder gesträubt ist. Bei der Bewegung in Richtung zum Weibchen lässt das Männchen unentwegt scharfe Schnatterlaute hören. Kappensittiche sind Höhlenbrüter, die bevorzugt in Eukalyptusbäumen brüten. Das Gelege besteht aus fünf bis sechs Eier. In einigen Fällen besteht es aber auch aus nur drei oder gar aus sieben Eiern. Es brütet allein das Weibchen. Die Brutzeit beträgt 23 Tage. Das Männchen füttert das brütende Weibchen. Zur Fütterung verlässt das Weibchen die Bruthöhle. Die Nestlinge verlassen etwa mit 37 Tagen die Nisthöhle und halten sich dann noch für drei bis vier Wochen in der Nähe der adulten Vögel auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kappensittich (\"Purpureicephalus spurius\"), auch als Rotkappensittich bezeichnet, ist eine australische Papageienart, die ausgesprochen farbenfroh ist. Er ist der einzige Vertreter der Gattung der \"Purpureicephalus\" oder Kappensittiche. Er wird zu den Plattschweifsittichen gezählt, unterscheidet sich jedoch von diesen vor allem durch seine Verhaltensweise während der Balz. Biochemische Untersuchungen haben eine enge Verwandtschaft zu der Gattung Banardius \"Ringsittiche\" belegt. Vermutlich sind sowohl die morphologischen Besonderheiten des Kappensittichs als auch seine abweichende Verhaltensweise eine Anpassung.", "tgt_summary": null, "id": 1965392} {"src_title": "Gouden Leeuw (1666)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Album.", "content": "Bill Evans' Veröffentlichungen im Jahr 1962 standen noch unter dem Eindruck des Unfalltodes seines Freundes und Trio-Kollegen Scott LaFaro im Jahr zuvor; daraufhin hatte sich der Pianist eine Weile zurückgezogen und mit seinem Hang zur Selbstisolation seine Heroinsucht noch gesteigert. Er war erst wieder ab Dezember 1961 ins Studio gegangen und wirkte an Aufnahmen für Herbie Manns Album \"Nirvana\" mit. Bald nach den \"Nirvana\"-Aufnahmen wurde Helen Keane im August 1962 seine Managerin, die nun zielstrebiger die beruflichen Belange des Pianisten steuerte. Sie hatte bald erkannt, dass die Firma \"Riverside\" in finanziellen Schwierigkeiten war und langfristig keine Basis für das Bill Evans-Trio sein konnte; daher wechselte Evans noch im Jahr 1962 zu Verve Records. Zuvor musste aber noch der Vertrag mit Grauer und Keepnews erfüllt werden, in deren Folge Material für vier Alben entstand. Nachdem Bill Evans dann im Mai und Juni 1962 mit seinem Trio aus Chuck Israels und Paul Motian zunächst zwei Alben für Riverside eingespielt hatte, How My Heart Sings! und das Balladenalbum \"Moonbeams\", war das einen Monat später entstandene Album \"Interplay\" Bill Evans’ erstes Werk, bei dem er ein größeres Ensemble um sich scharte. Mit Evans spielten bei der \"Interplay\"-Session der Trompeter Freddie Hubbard, Gitarrist Jim Hall, Bassist Percy Heath und der Schlagzeuger Philly Joe Jones. Mit Hall hatte Evans noch im April/Mai das Duoalbum \"Undercurrent\" für United Artists Records eingespielt. Das jetzt zusammengestellte Quintett nahm fünf Jazzstandards auf; Highlights waren die Songbook-Klassiker „You and the Night and the Music“, „You Go to My Head“, „I’ll Never Smile Again“ und „Wrap Your Troubles in Dreams“; hinzu kam der von Evans komponierte Blues \"Interplay\". Orrin Keepnews berichtete später, dass Hubbard mit dem Material, das Evans aus dem Great American Songbook der 1930er Jahre ausgewählt hatte, nicht recht vertraut war; daher musste die Aufnahme von „I'll Never Smile Again“ am 17. Juli wiederholt werden (\"take 7\"). Er erschien später als \"take 6\" in der CD-Edition des Albums", "section_level": 1}, {"title": "Bewertungen und Auszeichnungen des Albums.", "content": "Scott Yanow bezeichnete die \"Interplay\"-Session als „exzellente Musik“ und vergab dem Album vier (von fünf) Sterne; Richard Cook und Brian Morton waren im \"Penguin Guide to Jazz\" etwas zurückhaltender, vergaben lediglich drei Sterne und hatten Vorbehalte bezüglich des Zusammenspiels der Band, die von Keepnews initiiert worden war. Obwohl Hall und Evans in der vorangegangenen \"Undercurrent\"-Session vorzüglich miteinander harmonierten, sei das Zusammenspiel des Quintetts oft unzusammenhängend, obwohl Hubbard wirklich gut spiele. Evans-Biograph Hanns E. Petrik lobte die „von einem packenden und eleganten Swing geprägte“ Session; „Philly Joe Jones und Percy Heath bilden ein vorzügliches Rhythmus-Gespann. Wenn auch das Spiel der anderen Musiker auf dieser LP makellos erscheint, ist \"Interplay\" doch ein Album, auf dem Bill Evans herausragt. Seine flüssigen, oft mit Single Notes vorgetragenen Improvisationen ergänzen die Soli von Hubbard und Hall bestens. Besonders in „I'll Never Smile Again“ ist die gelungene Fortsetzung des Trompeten-Solos durch das Piano ein gelungenes Beispiel dafür“. Auch Martin Kunzler lobte in seinem \"Jazzlexikon\" die „hervorragenden Einspielungen“. \"Interplay\" erreichte 1983 bei seiner Wiederveröffentlichung #26 in den Billboard Jazz Album Charts. Bei den Grammy Awards 1984 wurde Produzent Orrin Keepnews in der Kategorie „Bestes Album“ ausgezeichnet. am 17. Juli aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Editorische Notiz.", "content": "Die Wiederveröffentlichung \"The Interplay Sessions\" enthielt einen \"alternate take\" (take 6) des Titels \"I'll Never Smile Again\"; er wurde der späteren CD-Edition hinzugefügt. Das in den 1980er Jahren bei Milestone Records erschienene Doppelalbum (M 47066 IMS) enthielt auch das im August `62 entstandene Material der \"nknown Session\" mit Zoot Sims, Jim Hall, Ron Carter und Philly Joe Jones, das in den 1960er Jahren – während der Riverside-Ära – unveröffentlicht blieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Interplay ist ein Jazzalbum von Bill Evans, das am 16. und 17. Juli 1962 in New York City aufgenommen wurde und von Riverside Records veröffentlicht wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1845406} {"src_title": "Münstermaifeld", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hans Schmitz kam in Lippstadt als Sohn eines Hotel-Hausmeisters zur Welt. Er wurde ab 1923 im Atelier von Heinrich Repke in Wiedenbrück ausgebildet und arbeitete – neben seinem Studium in Kassel, München und Brüssel sowie seinen Studienreisen nach Dänemark, Belgien, in die Niederlande, Schweiz und nach Italien – insgesamt 17 Jahre dort. Mit seinem Ölgemälde \"Familienbild\" gewann er 1938 den 2. Preis des Kunstwettbewerbs \"Die neue deutsche Familie\" (der 1. Preis wurde nicht vergeben) und wurde 1939 mit dem \"Großen Staatspreis der Preußischen Akademie der Künste\" ausgezeichnet. Ferner erhielt er den Kunstpreis \"Jung-Westfalen\" (1939) und den \"Gaukulturpreis Westfalen-Süd\" (1941). 1940 war Schmitz-Wiedenbrück auf der \"22. Biennale von Venedig\" vertreten. Bekannt wurde der Künstler vor allem durch sein 1941 entstandenes Triptychon \"Arbeiter, Bauern und Soldaten\" (für 30.000 Reichsmark von Reichskanzler Adolf Hitler gekauft) sowie das Ölgemälde \"Kämpfendes Volk\" (für 56.000 RM von Propagandaminister Joseph Goebbels gekauft), das 1942 ebenfalls auf der Großen Deutschen Kunstausstellung im Münchner Haus der Deutschen Kunst ausgestellt wurde. Hitler kaufte von Schmitz-Wiedenbrück überdies dessen Ölgemälde \"Bauern im Gewitter\" (GDK 1939, 4.500 RM) und \"Das Johannisfeuer\" (GDK 1940, 14.000 RM), während Reichsminister Martin Bormann 25.000 RM für eine vom Künstler gemalte \"Tischgesellschaft\" sowie 20.000 RM für die \"Frau mit Stier\" (beide GDK 1944) zahlte. Viele von Schmitz' Werken dieser Zeit müssen der nationalsozialistischen Propagandakunst zugerechnet werden. Der Umstand, dass Joseph Goebbels den damals erst 36-jährigen Hans Schmitz 1943 für eine Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie vorschlug, verdeutlicht die wohlwollende Haltung des NS-Regimes gegenüber dem Künstler. Im gleichen Jahr wurde Hans Schmitz einberufen und tat Dienst als Kriegsmaler. Er starb am 7. Dezember des Folgejahres an einem Herzschlag. In den 1950er Jahren wurde Hans Schmitz durch die Stadt Wiedenbrück mit einer Ausstellung geehrt. Im Rahmen der Vorbereitungen gelangten drei Pastellskizzen – angeblich Studien zu einem Ölgemälde mit dem Titel \"Leinwandmarkt in Greffen\" – und die Kohlezeichnung \"Bauernfuhrwerk im Regen\" aus dem Besitz seiner Schwestern Elisabeth und Aenne als Leihgaben erstmals in die Öffentlichkeit. Die vier Arbeiten wurden der Stadt in den späten 1970er Jahren durch die Schwestern geschenkt, nachdem sie bei einer Bestandsaufnahme im Magazin wiederentdeckt und zur Restaurierung vorgesehen worden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse.", "content": "In Rheda-Wiedenbrück begann gegen Ende des Jahres 2016 eine öffentliche Diskussion um die Rolle von Hans Schmitz im Nationalsozialismus. Bis heute hängen im historischen Rathaus in Wiedenbrück, dem heutigen Standesamt, drei Marktszenen des Malers aus den Jahren 1937 und 1939. Überdies ist eine Straße nach ihm benannt. Seit Oktober 2018 informiert eine Präsentationsstele im historischen Rathaus über den Künstler und sein Wirken in der Zeit des Nationalsozialismus. Im Dezember 2019 wurde den Straßenschildern der Hans-Schmitz-Straße in Rheda-Wiedenbrück eine Informationstafel mit folgendem Wortlaut angefügt: „Hans Schmitz (1907-1944). Künstlername \"Schmitz-Wiedenbrück\". Kirchen- und Landschaftsmaler. Schmitz ist umstritten, da er auch Bilder im Sinne der NS-Propaganda schuf.“ Eine Umbenennung der Straße wurde hingegen vom zuständigen Bau-, Stadtentwicklungs-, Umwelt- und Verkehrsausschuss sowie vom Stadtrat der Stadt Rheda-Wiedenbrück abgelehnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Schmitz-Wiedenbrück, eigentlich \"Hans Schmitz\" (* 3. Januar 1907 in Lippstadt; † 7. Dezember 1944 in Angermund) war ein deutscher Kirchen-, Bauern- und nationalsozialistischer Propagandamaler, der dem Umfeld der Wiedenbrücker Schule zugeordnet wird.", "tgt_summary": null, "id": 1257115} {"src_title": "Operation Oqab", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "DaSilva spielte während seiner Juniorenzeit zwischen 2002 und 2005 drei Spielzeiten lang bei den Portland Winter Hawks in der Western Hockey League. In jedem der drei Jahre konnte der Stürmer seine Punktausbeute steigern. Nachdem er in seinem Rookiejahr 22 Scorerpunkte erzielt hatte, steigerte er sich in seinem zweiten Jahr auf 56 Punkte und schloss die dritte und letzte Saison in der Juniorenliga mit 73 Punkten ab. Zwar erreichte DaSilva in den drei Jahren mit dem Team jeweils die Playoffs, doch stets schied die Mannschaft bereits in der ersten Runde aus. Im Sommer 2005 wechselte der Kanadier ungedraftet ins Profilager, als er einen Vertrag bei den Lowell Lock Monsters aus der American Hockey League unterschrieb, die zu dieser Zeit das Farmteam der Carolina Hurricanes und Colorado Avalanche aus der National Hockey League waren. DaSilva kam zum Beginn der Saison 2005/06 zu insgesamt 25 Einsätzen bei den Lock Monsters, in denen er fünf Punkte erzielte. Des Weiteren bestritt er Ende November vier Spiele für die San Diego Gulls aus der ECHL, die ebenfalls mit der Colorado Avalanche in Kooperation standen. Nach einer Verletzung am Ende des Jahres 2005 fiel der rechte Flügelstürmer aber bis zum Saisonende aus und kam weder in der AHL noch in der ECHL zu Einsätzen. In der folgenden Spielzeit lief DaSilva für die Albany River Rats aus der American Hockey League auf, nachdem sowohl Carolina als auch Colorado die Zusammenarbeit mit den Lock Monsters beendet und in den River Rats einen neuen Kooperationspartner gefunden hatten. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Kanadier seine Ausbeute mit 19 Punkten aus 43 Begegnungen deutlich steigern, jedoch kam er zum Ende des Kalenderjahres 2006 immer wieder bei Arizona Sundogs aus der Central Hockey League zum Einsatz. Erst gegen Ende des Spieljahres 2006/07 erkämpfte sich der Flügelspieler einen Stammplatz im AHL-Kader des Franchises aus Albany. Da Colorado für die Saison 2007/08 in den Lake Erie Monsters erneut ein neues AHL-Farmteam fand, spielte DaSilva die gesamte Spielzeit dort und erfüllte das letzte Jahr seines Vertrages. Erneut konnte er seine Offensivausbeute steigern und wurde erstmals nicht in die ECHL oder CHL versetzt. Trotz DaSilvas stetiger Steigerung in den vergangenen drei Spielzeiten fand er vor der Saison 2008/09 zunächst kein neues Team. Erst Mitte Oktober 2008 zeigten die Worcester Sharks aus der AHL Interesse und boten ihm einen Vertrag an. Nach ein paar AHL-Einsätzen zu Beginn des Spieljahres fand sich der Stürmer bei den Phoenix RoadRunners aus der ECHL, einem Kooperationspartner der Sharks, wieder. Dort verweilte DaSilva bis Mitte Februar 2009 und konnte in 36 Begegnungen 21 Punkte erzielen. Aufgrund vieler Abstellungen an die San Jose Sharks aus der NHL waren die Worcester Sharks gezwungen, den Stürmer in den AHL-Kader zu beordern. Dieser konnte in den verbleibenden 21 Partien der regulären Saison zwölf Punkte zur erfolgreichen Qualifikation für die Playoffs beisteuern, womit am Ende der Saison 13 Punkte aus 26 Spielen zu Buche standen. Seine Leistungen bescherten ihm schließlich einen Stammplatz im Kader für die Playoffs, obwohl diverse Stammkräfte inzwischen wieder aus San Jose zurückgekehrt waren. Zur Saison 2011/12 wechselte der Kanadier zum HC Lev Poprad in die Kontinentale Hockey-Liga. Nach 15 Spielen in der KHL löste er seinen Vertrag bei den Slowaken im November 2011 aufgrund ausstehender Gehaltszahlungen vorzeitig auf. Anschließend erhielt er einen viertägigen Probevertrag beim EHC Biel aus der Schweizer National League A. Biel nahm die Option, ihn längerfristig zu binden, aber nicht wahr. Daraufhin sicherte sich der HC La Chaux-de-Fonds aus der zweitklassigen Schweizer National League B die Dienste des Kanadiers. Im Januar 2012 wurde er vom Ligakonkurrenten EHC Olten unter Vertrag genommen, bei dem der Kanadier ein Arbeitspapier bis Saisonende 2011/12 unterzeichnete. Zur Saison 2012/13 wurde er von den Ontario Reign aus der ECHL verpflichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Daniel „Dan“ DaSilva (* 30. April 1985 in Saskatoon, Saskatchewan) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der seit 2015 für die EHC Liwest Black Wings Linz in der Erste Bank Eishockey Liga spielt.", "tgt_summary": null, "id": 2052585} {"src_title": "Gerhard Mertins", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Artjom Anissimow begann seine Karriere in seiner Heimatstadt bei Lokomotive Jaroslawl. Dort spielte er zunächst in der zweiten Mannschaft. Ab der Saison 2006/07 gehörte er dann zum Stamm der ersten Mannschaft von Jaroslawl. Nachdem er im NHL Entry Draft 2006 in der zweiten Runde an 54. Stelle von den New York Rangers ausgewählt worden war, spielte er noch eine Saison in seiner Heimat, bevor er zur Saison 2007/08 den Schritt in Richtung Nordamerika wagte und bei den Hartford Wolf Pack in der American Hockey League Stammspieler wurde. In der Saison 2008/09 wurde der Stürmer mit 81 Punkten zum Topscorer in Hartford. Im Laufe der Spielzeit wurde Anissimow zweimal von den New York Rangers in den NHL-Kader berufen. Am 23. Juli 2012 wurde er zusammen mit Brandon Dubinsky und Tim Erixon sowie ein Erstrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2013 zu den Columbus Blue Jackets transferiert. Die New York Rangers erhielten im Gegenzug Rick Nash, Steven Delisle sowie ein Drittrunden-Draftpick. Aufgrund des NHL-Lockouts spielte Anissimow zwischen September und Dezember 2012 für seinen Heimatverein Lokomotive Jaroslawl in der Kontinentalen Hockey-Liga. Im Juni 2015 wurde er samt Corey Tropp, Marko Daňo, Jeremy Morin und einem Viertrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2016 zu den Chicago Blackhawks transferiert. Die Blue Jackets erhielten im Gegenzug Brandon Saad, Alex Broadhurst und Michael Paliotta. Anissimow verbrachte in der Folge des Wechsels insgesamt vier Spielzeiten bis zum Juli 2019 in Chicago, ehe er erneut Teil eines Transfers wurde. Im Austausch für Zack Smith wechselte er schließlich in die kanadische Hauptstadt zu den Ottawa Senators.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Anissimow vertrat sein Heimatland Russland zwischen 2006 und 2008 bei insgesamt drei Junioren-Weltmeisterschaften. Dabei gewann er eine Silber- und eine Bronzemedaille. Des Weiteren spielte er im Rahmen der Super Series 2007. Im Seniorenbereich gewann er 2010 und 2015 die Silber- sowie 2014 die Goldmedaille und 2019 die Bronzemedaille der Weltmeisterschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Russland bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Artjom Alexejewitsch Anissimow (; * 24. Mai 1988 in Jaroslawl, Russische SFSR) ist ein russischer Eishockeyspieler, der seit Juli 2019 bei den Ottawa Senators aus der National Hockey League unter Vertrag steht. Zuvor war der Center in der NHL für die New York Rangers und die Columbus Blue Jackets aktiv. Mit der russischen Nationalmannschaft gewann er die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft 2014.", "tgt_summary": null, "id": 718671} {"src_title": "U61000", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Radsportkarriere.", "content": "Einen Titel gewann er bei den Rennen der Kinder- und Jugendspartakiade 1972. Seinen ersten DDR-Meistertitel gewann er 1975 in der Klasse Jugend A im Mehrkampf. Ein erster großer Erfolg war für ihn der Sieg in der Wertung des besten Nachwuchsfahrers bei der DDR-Rundfahrt 1975. Petermann war 1978, 1979 und 1983 Zweiter der DDR-Meisterschaften im Mannschaftszeitfahren über 100 Kilometer auf der Straße, 1980 belegte er den dritten Platz. 1981 konnte er mit der Mannschaft des SC DHfK Leipzig (Martin Goetze, Uwe Raab, Bodo Straubel) den Meistertitel erringen. Bei den UCI-Amateurweltmeisterschaften 1979 wurde er Weltmeister im Mannschaftszeitfahren über 100 Kilometer mit der Mannschaft der DDR. Bei den Weltmeisterschaften 1979 und 1982 gelangen ihm im Straßenrennen zwei fünfte Plätze. 1980 und 1981 gewann er die Internationale Thüringen Rundfahrt. Petermann war mit acht Teilnahmen an der Internationalen Friedensfahrt einer der Fahrer, die am häufigsten starteten. 1979 belegte er Rang Zwei, fuhr insgesamt fünfmal unter die besten Zehn des Gesamtklassements. Bei seinem letzten Start 1983 gewann er die letzte Etappe von Tabor nach Prag nach einer langen Soloflucht.", "section_level": 1}, {"title": "Tätigkeiten als Dozent und Trainer.", "content": "Nach seiner aktiven Zeit arbeitete Andreas Petermann als Dozent im Fachbereich Radsport an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig. Er war von 1986 bis 1994 in der Forschungsgruppe Radsport mit dem Schwerpunkt auf trainingsmethodischen und sportwissenschaftlichen Themen des Bahnsports engagiert. Von 1995 an war Petermann bis ins Jahr 2000 Bundestrainer der Deutschen Triathlon Union für die Bereiche Leistungsdiagnostik und Trainingsanalyse. Er war ebenso für den Nachwuchskader verantwortlich. Ab 2000 war er in verschiedenen Profi-Teams wie Coast, Bianchi und Wiesenhof als Sportlicher Leiter tätig. Im Juni 2008 wurde Andreas Petermann vom BDR als neuer Bundestrainer für den Bereich Bahnrad Ausdauer Elite/U23 vorgestellt. Er übernahm das Amt von Uwe Freese. Am 7. Januar 2011 wurde er von seiner Tätigkeit als Bahn-Ausdauer Bundestrainer vom Präsidium des BDR freigestellt. Als Grund wurde angegeben, dass der deutsche Bahnvierer, für den Petermann als Bundestrainer verantwortlich war, in der Olympiaqualifikation derzeit in der europäischen Wertung, mit großem Abstand zu den anderen sechs Qualifikanten, Rang zehn belegt und damit die Olympiaqualifikation in ernsthafter Gefahr ist. Ab der Saison 2012 betreut Petermann die Nationalmannschaft Marokkos. Mit Rang 13 von Souffiane Haddi im U-23-WM-Rennen von Valkenburg gelang ihm ein erster Achtungserfolg. Andreas Petermann lebt in Zwenkau und ist seit 2016 als Sportlehrer an einer Schule in Grimma tätig. Er hat einen Sohn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andreas Petermann (* 7. Juni 1957 in Greiz, Bezirk Gera, DDR) ist ein ehemaliger DDR-Radrennfahrer und ehemaliger Bundestrainer (Bahn-Ausdauer) beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR).", "tgt_summary": null, "id": 2254556} {"src_title": "Chilko Lake", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund und Entstehung.", "content": "Schon seit dem Beginn ihrer Zusammenarbeit im Sommer 1966 wollten Andersson und Ulvaeus einen „echten“ Pop-Song produzieren. Weil ihre gemeinsame Single \"She's My Kind of Girl\" 1971 in Japan ein Hit geworden war, entschlossen sie sich nun, mit ihren beiden Lebensgefährtinnen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad als Gruppe einen englischen Pop-Song aufzunehmen. Inspiriert wurden Andersson und Ulvaeus von Blue Mink sowie The Sweet und von Middle of the Road.", "section_level": 1}, {"title": "Die Aufnahme.", "content": "Am 29. März 1972 wurde der Song im Metronome-Studio im Stockholmer Stadtteil Vasastan aufgenommen. Die Begleitband bestand aus Janne Schaffer als Gitarrist, Mike Watson als Bassist und Ola Brunkert am Schlagzeug. Andersson übernahm das Klavier und Ulvaeus spielte die zweite Gitarre. Ebenfalls aufgenommen wurde ein Song mit dem Namen \"Merry-Go-Round\", der die Frauen nur als Background-Sängerinnen miteinbezieht. Bei \"People Need Love\" wechseln sich Frauen und Männer ab, und am Schluss sangen Lyngstad und Fältskog als Gimmick noch eine Art Jodler ein.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung und Erfolg.", "content": "Bereits am 30. April 1972 wurde \"People Need Love\" in der schwedischen Fernsehsendung \"Vi i femman\" aufgeführt. Dieser Auftritt, bei dem die vier Musiker um ein Klavier herum saßen, gilt als ihr erster gemeinsamer Fernsehauftritt als Musikgruppe. Anfang Juni wurde der Song als Single veröffentlicht und gilt somit als die allererste Single der zukünftigen Band. Am 6. Januar 1973 traten sie mit dem Stück in der deutschen Musiksendung \"Disco\" auf, bei dem Fältskog aufgrund ihrer Schwangerschaft durch eine Freundin ersetzt wurde. Dieser Auftritt mit ihrer ersten Single war zugleich der erste Fernsehauftritt der (unvollständigen) Gruppe in Deutschland. Als Gruppenname wurde der etwas längere Name „Björn & Benny, Agnetha & Anni-Frid“ angegeben, was Stig Anderson, der Besitzer von Polar Music und spätere Manager der Gruppe, verärgerte, da er den Namen lächerlich fand. Zudem standen Fältskog und Lyngstad bei anderen Labels unter Vertrag, weshalb Anderson Zahlungen an diese leisten musste. Für das Cover nahm man ein Bild aus der Werbung für die Festfolk-Tourneen der vier Künstler, das 1970 unter einem Regendach auf der Stockholmer Insel Djurgården aufgenommen worden war. Die Single erreichte gleich nach ihrer Veröffentlichung Platz 5 der schwedischen „Tio i topp“-Charts und konnte kurz darauf Platz 3 belegen. Am 25. Juli 1972 stieg die Single auf Platz 17 der kombinierten Single- und Album-Verkaufscharts. Diesem Erfolg war es zu verdanken, dass die Gruppe sich im Herbst desselben Jahres entschloss, ein gemeinsames Album aufzunehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "People Need Love ist die erste Single der schwedischen Popgruppe ABBA. Sie wurde im Juni 1972 mit der B-Seite \"Merry-Go-Round\" veröffentlicht. Komponiert wurde das Stück von Björn Ulvaeus und Benny Andersson, die Leadvocals werden von den vier Musikern paarweise abwechselnd gesungen. Das Lied handelt vom Wunsch nach Frieden und Harmonie.", "tgt_summary": null, "id": 1208168} {"src_title": "George Henry Griebel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Schiff.", "content": "Das Dampfschiff \"Clallam\" war 51,2 Meter lang, 10,1 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 3,9 Metern. Es lief am 15. April 1903 vom Stapel und wurde am 3. Juli desselben Jahres fertiggestellt. Die \"Clallam\" gehörte der 1817 gegründeten amerikanisch-kanadischen Dampfschifffahrtsgesellschaft Puget Sound Navigation Company (PSNC), die meistens wegen des schwarzen Punkts auf ihrer Hausflagge nur \"Black Ball Line\" genannt wurde. Die Dampfschiffe und Fähren dieser Reederei transportierten Passagiere und Fracht vom Puget Sound in Washington bis in die Straße von Georgia in British Columbia. Zusammen mit ihrem Schwesterschiff \"Majestic\" bediente die \"Clallam\" die Route Seattle–Port Townsend–Victoria. Die Schiffe der Puget Sound Navigation Company auf dieser Strecke wurden auch Puget Sound Mosquito Fleet genannt. Die \"Clallam\" war das größte und luxuriöseste Schiff dieser Flotte. Sie lief täglich bis auf Sonntag um 08.30 Uhr morgens in Seattle von Pier 1 am Fuß der Straße Yesler Way aus. Die Rückfahrt begann immer am selben Tag um 19.30 Uhr in Victoria. Der Rumpf des 51 Meter langen Schiffs bestand aus dem Holz der Douglasie, einer Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse, welches sehr seewasserbeständig ist. Die \"Clallam\" wurde von einer Niederdruckdampfmaschinen mit 600 PS (441 kW) über eine Schraube angetrieben, was ihr zu einer maximalen Reisegeschwindigkeit von 13 Knoten (24 km/h) verhalf. Der Bau der \"Clallam\" hatte nach damaligem Geldwert 80.000 US-Dollar gekostet. Das Schiff verfügte über 44 Kabinen, in denen insgesamt 250 Passagiere untergebracht werden konnten. Auf Ausflugsfahrten, bei denen keine Fracht transportiert wurde, konnte es bis zu 500 Personen aufnehmen. Zur Rettungsausrüstung gehörten sechs Rettungsboote, 530 Schwimmwesten, vier Rettungsbojen und sechs Notfalllampen. Die \"Clallam\" erhielt ihren Namen von den Klallam, einer Gruppe von vier verschiedenen Stämmen von nordamerikanischen Ureinwohnern, die zur Beecher Bay First Nation gehören. Auch der Landkreis Clallam County im Bundesstaat Washington ist nach ihnen benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Omen und Vorzeichen.", "content": "Während der kurzen Dienstzeit der \"Clallam\" kam es zu mehreren Vorkommnissen, die von vielen als böse Omen und Vorzeichen gewertet wurden. Am Tag der Schiffstaufe, dem 15. April 1903, ereigneten sich gleich zwei dieser Vorfälle. Als die Flagge der Vereinigten Staaten am Heck des Schiffs gesetzt wurde, wurde sie verkehrt herum angeschlagen – ein internationales Notsignal. Die 14-jährige Hazel Beahan, Tochter eines Meteorologen des US Army Signal Corps, fungierte als Taufpatin. Als die Halterungen losgeschlagen wurden, glitt die \"Clallam\" so schnell die Rampe hinunter, dass Miss Beahan keine Zeit mehr hatte, die traditionelle Flasche Champagner am Rumpf des Schiffs zerschellen zu lassen. Diese Ereignisse wurden von vielen abergläubischen Seeleuten und Bewohnern der Küstenregion als schlechte Zeichen angesehen. Ein weiteres Ereignis fand am Morgen der letzten Abfahrt der \"Clallam\" statt. Die Schiffe der \"Puget Sound Mosquito Fleet\" transportierten regelmäßig Schafe nach Port Townsend und Victoria, die immer von einem trainierten Schaf mit einer Glocke um den Hals angeführt wurden. An diesem Morgen weigerte sich das führende Schaf, das bereits mehrere vorhergehende Reisen mitgemacht hatte, strikt, an Bord der \"Clallam\" zu gehen. Dieser Vorfall wurde als \"The bell sheep premonition\" (zu Deutsch etwa „Die Vorahnung des Schafs mit der Glocke“) bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Die letzte Fahrt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beginn der Reise.", "content": "Am Freitag, dem 8. Januar 1904 um 08.30 Uhr legte die \"Clallam\" in Tacoma zu einer weiteren Überfahrt nach Victoria via Seattle und Port Townsend ab. Das Kommando hatte der 55-jährige Kapitän George Roberts, der seit 29 Jahren zur See fuhr und seit der ersten Fahrt Kapitän der \"Clallam\" war. Er hatte vorher die 473 BRT große \"Rosalie\" kommandiert. Nachdem in Seattle und Port Townsend weitere Passagiere und Fracht an Bord genommen worden waren, legte die \"Clallam\" um 12.15 Uhr in Port Townsend ab, wo auch die Zollformalitäten erledigt worden waren, und schlug einen nördlichen Kurs in die Juan-de-Fuca-Straße ein. Sie hatte 92 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord, eine ungewöhnlich niedrige Anzahl. Ihre Ankunft in Victoria war für 16 Uhr nachmittags angesetzt. An diesem Tag herrschte in der Region einer der schwersten Stürme seit langem. Die Winde erreichten in der Juan-de-Fuca-Straße eine Stärke von 58 km/h und in der Nähe von Tatoosh Island vor Cape Flattery 97 km/h. Die Starkwinde wurden von heftigem Regenfall und gelegentlich Schnee begleitet. Die Überfahrt verlief trotz des schlechten Wetters zunächst ereignislos, nach dem Ablegen in Port Townsend hatte sich die Wetterlage etwas beruhigt. Als die \"Clallam\" jedoch den Eingang der Juan-de-Fuca-Straße auf der Höhe von Point Wilson erreichte, wurde sie von heftigen Sturmböen erfasst und geriet erneut in eine aufgewühlte See. Das Schiff schaffte es noch etwa 35 Meilen durch offenes Wasser, bis sie in Sichtweite des Victoria Harbour kam. Gegen 14.00 Uhr informierte der Chefingenieur, Scott A. DeLaunay, Kapitän Roberts, dass Wasser in den Rumpf eindrang und bereits den Maschinenraum erreicht hatte. Die Ursache war möglicherweise ein Leck im Rumpf, das durch den Sturm verursacht worden war und in das sich nun die See ergoss. Durch das Schließen der wasserdichten Türen schien das Problem behoben zu sein, doch das Leck befand sich an einer denkbar ungünstigen Stelle. Obwohl die Pumpen aktiviert wurden, war der Maschinenraum nach kurzer Zeit geflutet. Gegen 15.00 Uhr hatte das Wasser die anschließenden Kesselräume erreicht und die Feuer gelöscht, sodass die \"Clallam\" nun manövrierunfähig auf den Wellen rollte. Roberts ließ das Fock- und das Stagsegel setzen, um sein Schiff auf Kurs halten zu können. Das Schiff schaukelte in der schweren See und Kapitän Roberts fürchtete, dass die \"Clallam\" dem nicht mehr lange standhalten und auseinanderbrechen würde. Um 15.30 Uhr gab er daher den Befehl, die drei Rettungsboote auf der vom Wind abgewandten Seite zum Herablassen vorzubereiten. Da es noch hell und Discovery Island nur zwei Meilen entfernt war, hielt er dies für die beste Entscheidung. Das erste Rettungsboot stieß beim Fieren gegen die Reling, kenterte und warf seine Insassen in die stürmische See. Das zweite schaffte es, sicher vom Schiff freizukommen, wurde aber von einer hohen Welle erfasst und versenkt. Beim dritten Boot verhedderten sich die Seile und wie beim ersten wurden alle darin befindlichen Personen über Bord geworfen. Keiner der Bootsinsassen überlebte. Alle Frauen und Kinder an Bord der \"Clallam\" hatten sich in diesen drei Booten befunden. Die drei Boote auf der Wetterseite konnten nicht zu Wasser gelassen werden. Die an Bord gebliebenen Passagiere begannen damit, die gefluteten Abteilungen mit Eimern auszuschöpfen. Auf Anordnung des Ersten Offiziers George W. Doney wurden Teile der Ladung über Bord geworfen, um das Schiff leichter zu machen. Der Wind schob das Schiff währenddessen in nordwestlicher Richtung auf Smith Island und San Juan Island zu.", "section_level": 2}, {"title": "Rettungsversuche und Untergang.", "content": "Um 15.45 Uhr begab sich Edward E. Blackwood, ein Angestellter der Puget Sound Navigation Company aus Victoria, nach Clover Point. Er wollte nach der \"Clallam\" Ausschau halten, da sie bereits spät dran war. Er sah, dass das Schiff vier Meilen vor Victoria manövrierunfähig und mit zerfetzten Segeln dahintrieb. Er wollte der \"Clallam\" mit einem Schlepper zu Hilfe kommen, aber es stand keiner zur Verfügung. Blackwood kontaktierte gegen 17.00 Uhr die Canadian Pacific Railway und bat um Unterstützung. Daraufhin wurde der Dampfer \"Iroquois\" losgeschickt, der bis 23.00 Uhr vergeblich nach der \"Clallam\" suchte. Als um 17.30 Uhr Captain John B. Libby, der Geschäftsführer der Puget Sound Navigation Company in Seattle, von der Havarie erfuhr, ließ er die Schlepper \"Richard Holyoke\" und \"Sea Lion\" in Richtung des Unglücksorts auslaufen. Um 22.35 Uhr fand die \"Richard Holyoke\" den beschädigten Dampfer zwischen Smith Island und San Juan Island. Kapitän Roberts auf der Brücke der \"Clallam\" teilte Kapitän Robert Hall auf der \"Richard Holyoke\" mit, dass er Wasser aufgenommen hatte, aber nicht, dass sein Schiff bereits sank. Hall ließ beide Schiffe mittels einer Trosse verbinden. Die \"Sea Lion\", die von Kapitän Charles C. Manter kommandiert wurde, traf erst um 01.00 Uhr morgens am darauf folgenden Tag ein. Kurz nach ihrer Ankunft rief Kapitän Roberts den Schleppern zu, die Trosse zu lösen, da die \"Clallam\" unterging. Er befahl alle noch an Bord befindlichen Personen mit Schwimmwesten an Deck. Rettungsflöße wurden mit Äxten losgeschlagen und viele Passagiere hielten sich noch an der Reling fest, als das Schiff sank. Die \"Clallam\" kenterte um 01.15 Uhr nach Backbord und ging acht Meilen nördlich von Point Wilson mit dem Heck voran unter. Während des Untergangs brachen die Decksaufbauten und die Kommandobrücke vom Schiffsrumpf weg und wurden fortgerissen. Die beiden Schlepper ließen sofort ihre Rettungsboote zu Wasser und nahmen 36 Menschen an Bord, 14 Passagiere und 22 Besatzungsmitglieder. 56 Menschen, darunter alle 17 Frauen und jedes der vier Kinder an Bord, waren ums Leben gekommen. Die Schiffbrüchigen wurden von der \"Dirigo\", einem Dampfer der Alaska Steamship Company, übernommen und nach Seattle gebracht. In den Wochen nach dem Untergang wurden insgesamt 28 Leichen geborgen. Unter den Toten waren Jeannie und Jessie Galletly, Ehefrau und Tochter des Standortleiters der Bank of Montreal in Victoria, Captain Thomas Lawrence, Kapitän des Dampfers \"Scotia\" ̧ Charles W. Thompson, Präsident der Washington Co-Operative Mining Company und der Montezuma Mining Company, und die Musiker Albert Prince und Guy Daniels aus Kansas City, die seit drei Jahren in den Vereinigten Staaten tourten.", "section_level": 1}, {"title": "Wrack und Untersuchung des Unglücks.", "content": "Am 12. Januar 1904, vier Tage nach der Katastrophe, entdeckte die \"Princess Beatrice\", ein Passagierdampfer der Canadian Pacific Railway, große Wrackteile an der Küste von Darcy Island in der Inselgruppe Trial Islands. Das komplette Hauptdeck der \"Clallam\" inklusive Brücke und Decksaufbauten wurde gefunden. Der Strand wurde auch nach Todesopfern abgesucht, aber es wurde keines gefunden. Edward Blackwood beauftragte das Bergungsunternehmen British Columbia Salvage Company damit, die Wrackteile nach Esquimalt zu bringen. Die meisten Trümmer wurden am 15. März 1904 bei einer Auktion in Victoria zu einem Wert von 296 US-Dollar versteigert. Das Hauptdeck ging für 25 US-Dollar an die Eigentümer des örtlichen Lyceum Theatre, die planten, es im Rahmen einer Ausstellung vorzuführen. Nur wenige Tage nach dem Untergang, am 18. Januar 1904, begann die Untersuchung der Katastrophe durch den \"United States Marine Inspection Service\". Den Vorsitz hatten Captain Bion B. Whitney und Captain Robert A. Turner. Im Verlauf der Anhörungen, die sich bis zum 3. Februar erstreckten, wurden fast alle überlebenden Offiziere, Crewmitglieder und Passagiere angehört. Der Abschlussbericht der Untersuchungskommission wurde am 13. Februar 1904 veröffentlicht. Die Kommission kam zu dem Ergebnis, dass der Untergang der \"Clallam\" daraus resultiert hatte, dass Wasser durch die beschädigte Bilge oder offene Seeventile in den Rumpf gelangt war und die Feuer in den Kesseln löschte, wodurch das Schiff antriebslos war und nicht mehr navigieren konnte. Somit war es hilflos dem Sturm ausgesetzt. Dazu kam, dass die starken Wellen die Fenster des Speisesaals und der Bordküche auf dem Hauptdeck einschlugen und das Schiff dadurch geflutet wurde. Dies führte zum Kentern der \"Clallam\". Der Besatzung der \"Clallam\", besonders Kapitän Roberts und Chefingenieur DeLaunay, wurde eine Mitschuld an der Tragweite der Tragödie gegeben. Roberts wurde kritisiert, weil er die Rettungsboote ohne einen Offizier an Bord zu Wasser gelassen hatte und weil er die Rettungsschiffe nicht gebeten hatte, ihn in den nächsten geschützten Hafen zu schleppen. Auch sein Versäumnis, die Kapitäne der Schlepper davon in Kenntnis zu setzen, dass die \"Clallam\" bereits sank, wurde kritisiert. DeLaunay habe nicht dafür gesorgt, dass die Seeventile geschlossen wurden, was dazu geführt hatte, dass die Arbeit der Pumpen nutzlos war. Ferner wurde gefragt, warum keine Signal- bzw. Notraketen abgeschossen worden waren. Als Folge wurde Scott DeLaunay seine Schiffsingenieurslizenz entzogen, während Kapitän George Roberts für ein Jahr sein Kapitänspatent verlor. DeLaunay ging in Berufung. Die Presse im pazifischen Nordwesten war mit diesem Ergebnis nicht zufrieden und war der Meinung, dass beide Männer wegen Totschlags verurteilt werden sollten. Am 11. Februar 1904 wurde in Victoria eine gerichtsmedizinische Untersuchung abgehalten, welche die Todesursache der Opfer des \"Clallam\"-Unglücks prüfen sollte. Den Vorsitz hatte Dr. Edward C. Hart. Dabei lag der Fokus aber nur auf den Passagieren, die durch die gekenterten Rettungsboote ums Leben gekommen waren. Am 19. Februar erklärten die rechtsmedizinischen Gutachter Kapitän Roberts schuldig des Totschlags durch grobe Fahrlässigkeit. Er wurde jedoch nicht zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. DeLaunay wurden Inkompetenz und Vernachlässigung seiner Pflichten vorgeworfen. Außerdem habe sich die \"Clallam\" in einem nicht seetauglichen Zustand befunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Clallam war ein 1903 in Dienst gestelltes Passagierschiff der amerikanisch-kanadischen Reederei Puget Sound Navigation Company, das im Pazifischen Nordwesten eingesetzt wurde und Passagiere, Fracht und Post vom US-Bundesstaat Washington in die kanadische Provinz British Columbia brachte. Am 8. Januar 1904 kenterte die \"Clallam\" in einem Sturm in der Juan-de-Fuca-Straße vor der Küste des US-Bundesstaats Washington und ging unter. 56 Passagiere und Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Es handelt sich um eines der größten Schiffsunglücke in der Region nach dem Untergang der \"Valencia\" im Jahr 1906 und um den schwersten Zwischenfall mit einem Schiff der \"Puget Sound Mosquito Fleet\".", "tgt_summary": null, "id": 1972280} {"src_title": "Moses K. Armstrong", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johann Friedrich war der älteste überlebende Sohn des Herzogs Philipp I. und der Maria von Sachsen, Tochter des Kurfürsten Johann des Beständigen. Ab dem zehnten Lebensjahr wurde er von Andreas Magerius, Professor der Theologie an der Universität Greifswald, unterrichtet. Bereits 1556 wurde er nach dem Tod des Bischofs Martin Weiher im Alter von 14 Jahren zum ersten weltlichen Bischof von Cammin gewählt. Mit der Amtseinführung Johann Friedrichs am 15. Juni 1557 sicherten sich die Greifenherzöge die Hoheit über Bistum und Stiftsgebiet und verhinderten das Zurückfallen Pommerns zum Katholizismus. Johann Friedrich wurde zunächst zusammen mit seinen Brüdern Ernst Ludwig und Bogislaw XIII. zur weiteren Ausbildung an die Universität Greifswald geschickt, wo er 1558 mit der Ernennung zum Rektor auf ein Jahr geehrt wurde. Statthalter des Bistums wurden Heinrich von Normann und Henning vom Walde. Georg von Venediger führte als Superintendent die geistlichen Angelegenheiten. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1560 übernahm ein Regentschaftsrat unter Führung des Großhofmeisters Ulrich von Schwerin an der Seite seiner Mutter die Regierungsgeschäfte in Pommern-Wolgast. Der inzwischen mündig gewordene Johann Friedrich ging 1565 an den Hof des Kaisers Maximilian II. nach Wien, wo er in dessen Dienste trat. Nach einem Aufenthalt am Reichstag in Augsburg im folgenden Jahr wurde er in Wien zum Fähnrich der Reichshoffahne ernannt. Um sich die für den Feldzug gegen die Türken notwendige Ausrüstung leisten zu können, musste er sich beim Bankhaus Loitz Geld leihen. Während des Feldzuges lagerte das kaiserliche Heer die meiste Zeit vor der Festung Raab in Ungarn und kehrte nach dem Abzug der Türken nach Wien zurück. Dort erhielt Johann Friedrich am 28. November 1566 vom Kaiser die Belehnung mit seinem Land. Zum Jahresende kehrte er nach Pommern zurück. Dort übernahm er am 8. November 1567 gemeinsam mit seinem Bruder Bogislaw XIII. vorläufig die Regierungsgeschäfte in Pommern-Wolgast. Die bewährten Hofbeamten Ulrich von Schwerin, Valentin von Eickstedt und Jacob von Zitzewitz blieben in ihren Ämtern. Johann Friedrich konzentrierte sich auf sein Bistum, wo er ohne Absprache mit seinen Brüdern regieren konnte. So untersagte er der Stadt Kolberg die Appellation nach Lübeck und legte stattdessen das Hofgericht als Zweite Instanz fest. Ab 1568 ließ er sich in Köslin ein repräsentatives Schloss bauen. Nach dem Rücktritt des in Stettin regierenden Herzogs Barnim IX. erhielt Johann Friedrich 1569 im Vertrag von Jasenitz die Regierung in Pommern-Stettin. Pommern hatte sich während des Dreikronenkrieges weitgehend neutral verhalten. Johann Friedrich wurde vom Kaiser zum Kommissar für einen 1570 nach Stettin einberufenen Kongress berufen, der mit dem Friedensvertrag von Stettin abgeschlossen wurde. Ebenso suchte er die Beziehungen zur Mark Brandenburg zu verbessern. Am 30. Juli 1571 verlobte er sich mit Erdmuthe, der Tochter des Kurfürsten Johann Georg, und erhielt dazu für sich und seine Erben das Heimfallsrecht für die Neumark, Löcknitz und Vierraden. Vorher hatte er auf das Bistum Kammin zugunsten seines jüngeren Bruders Kasimir VI. verzichtet, der dieses 1574 offiziell übernahm. Johann Friedrich, der nach dem 1573 erfolgten Tod des Alt-Herzogs Barnims IX. uneingeschränkt regieren konnte, entfaltete eine rege Bautätigkeit. So ließ er das 1551 bei einem Brand stark beschädigte Stettiner Herzogsschloss in den Jahren 1575 bis 1577 von dem Baumeister Antonius Wilhelmi als Renaissancebau weitgehend neu errichten; in diesem Rahmen entstand auch die Schlosskirche zu Stettin. Weitere Bauten entstanden unter anderem in Stolp und Lauenburg. Größere Investitionen tätigte er auch für seine Jagdschlösser, wie das in Friedrichswalde, und für den Ankauf von Wild von außerhalb. Mit Johann Baptista leistete er sich einen Hofmaler. Bereits 1569 erhielt die erste Druckerei in Stettin eine fürstliche Konzession, Andreas Kellner wurde der erste Buchdrucker in Stettin. Außenpolitisch war er bei der Beibehaltung der fortgesetzten Belehnung mit Lauenburg und Bütow trotz des Thronwechsels in Polen erfolgreich. Der Handelskrieg, der 1572 zwischen Stettin und Frankfurt (Oder) wegen der Schifffahrt auf der Oder und vor allem wegen der Durchsetzung des Niederlagsrecht in Stettin ausbrach und bis vor das Reichskammergericht gebracht wurde, bei schädigte hingegen zunächst die Wirtschaft Pommerns. Innenpolitisch kam es wiederholt zu Streitigkeiten mit seinem Bruder Ernst Ludwig. Die Landstände, die er bereits 1571 um die Bewilligung von Steuern bitten musste, da die Einnahmen aus Domänen und Regalien nicht für die Hofhaltungs- und Regierungsausgaben reichten, setzten seinen finanzwirtschaftlichen und fiskalischen Änderungswünschen erheblichen Widerstand entgegen. Der Bankrott des Bankhauses Loitz hatte weite Teile des pommerschen Adels in finanzielle Notlagen gebracht. Insbesondere wurde der Versuch der Einführung einer Akzise auf Bier, den er seit 1585 zusammen mit Ludwig von Eberstein verstärkt verfolgte, sowohl vom Adel als auch von den Städten bekämpft und schließlich 1588 vom Landtag in Treptow an der Rega abgelehnt. Als er trotzdem ein entsprechendes Gesetz erließ, gelangte der Streit bis vor das Reichskammergericht. Schließlich einigte man sich auf die Bewilligung von 100.000 Gulden durch die Landstände für den Herzog, wofür dieser auf die Akzise verzichtete. Nach dem Tod Ernst Ludwigs übernahm er die Vormundschaft in Pommern-Wolgast und versuchte ab 1598 erneut die Akzise einzuführen, da seine hohe Verschuldung ihn nach neuen Einnahmequellen suchen ließ. Auf dem Höhepunkt des Streits mit den von Ewald von Flemming geführten Ständen ließ er die herzogliche Kanzlei und die Landesgerichte schließen, so dass zeitweise ein Zustand der Rechtlosigkeit entstand. Als 1599 eine gemäßigtere Forderung des Herzogs von den Ständen bewilligt wurde, ließ er die Gerichte wieder öffnen. Für die Entwicklung der Evangelischen Kirche in Pommern war besonders die 1569 durch Johann Friedrich eingeführte Agenda wichtig, in der unter anderem der Kirchengesang in deutscher Sprache dem lateinischen vorgezogen wurde. Während seiner Amtszeit kam es unter den Geistlichen des Landes zu Streitigkeiten wegen der Einführung der Konkordienformel, die schließlich auf der Stettiner Synode von 1593 zugunsten des lutherischen Lehrbegriffs wieder abgeschafft wurde. Johann Friedrich erkrankte während eines Besuchs in Wolgast, wo er den Fastnachtsfeierlichkeiten beiwohnte, und starb am 9. Februar 1600. Er wurde am 17. Februar in der Schlosskirche zu Stettin beigesetzt. Seine 1577 mit Erdmuthe von Brandenburg geschlossene Ehe war kinderlos geblieben. Als vermeintliche Verursacherin für die Kinderlosigkeit seiner Ehefrau wurde Elisabeth von Doberschütz 1590 der Hexerei und Zauberei angeklagt und hingerichtet. Die Herrschaft in Pommern-Stettin übernahm sein jüngerer Bruder Barnim X.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Friedrich (* 27. August 1542 in Wolgast; † 9. Februar 1600 ebenda) war Herzog von Pommern und erster weltlicher Bischof von Cammin. Er gehörte zu den bedeutendsten Herzögen des Greifengeschlechtes. Seine Versuche, die landesherrliche Macht in Pommern zu heben, sowie seine aufwändige Hofhaltung führten zu langwierigen Streitigkeiten mit den Landständen.", "tgt_summary": null, "id": 924214} {"src_title": "Fernseea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Als Bartos, dem Direktor der Varietébühne Odeon, kurzfristig ein Künstler absagt, engagiert er aus der Not heraus die Terrys, deren Eltern erfolgreiche Varietékünstler waren, die selbst aber noch kein Engagement bekommen hatten. Beide werden von Tobs, einem Freund der Eltern, unterstützt. Während die blonde Mara Terry pünktlich zur ersten Probe erscheint, kommt ihre dunkelhaarige Schwester Kora divenhaft zu spät und verhält sich abgehoben und schnippisch. Beim ersten gemeinsamen Auftritt am nächsten Tag ist Kora übermüdet, da sie die Nacht vorher auf Partys war. Bei einem gefährlichen Akt, bei dem sie ihre kopfstehende Schwester ihrerseits auf dem Kopf balancieren muss, wird sie unachtsam. Mara stürzt und zieht sich eine schwere Sehnenzerrung zu, sodass sie nicht mehr auftreten kann. Kora tritt von nun an alleine auf und fängt eine Beziehung mit dem Kapellmeister Michael Varany an, weil er für sie Lieder schreiben soll. Varany war früher ein begnadeter Geigenvirtuose, bevor er viele Affären hatte und so zum klavierspielenden Kapellmeister abstieg. Kora Terry beginnt außerdem eine Affäre mit dem Industriellen Borodin. Als er ihr eines Abends erklärt, einen von ihr gewünschten wertvollen Ring nicht gekauft zu haben, stiehlt sie aus Rache eine technische Zeichnung. Obwohl Borodin nur gescherzt hat und ihr den Ring schenkt, vergisst Kora, die Zeichnung zurückzugeben. Als Kora Terry ein Engagement im Ambassador in Afrika erhält, überredet sie Michael zur Mitfahrt, der sein Engagement im Odeon kündigt. Daraufhin lässt Kora ihn fallen und bewirkt, dass er keinen Vertrag mit dem Ambassador erhält. Kurz vor der Abfahrt verspricht die mitfahrende Mara, mit Michael Varany in Kontakt zu bleiben. Auch um Koras kleine Tochter Ilonka, die in einem Luisenstift untergebracht ist, weil Kora für das Kind keine Zeit hat, will sie sich von Afrika aus kümmern. In Afrika arbeiten beide Schwestern allein. Kora Terry tritt als Star im Ambassador auf, wo sie halbnackt „Schleiertänze“ mit Schlangen aufführt. Mara ist in einer kleinen Bar als Solotänzerin und Sängerin angestellt, wo sie sich gegen aufdringliche Gäste wehren muss. Im Casino in Afrika lernt Kora Terry den zwielichtigen Vopescu kennen und sie zum Glücksspiel animiert. Als sie spielsüchtig wird, offenbart ihr Vopescu, dass er sie als Spionin anwerben will. Sie lehnt Vopescus Vorschlag ab, der ihr jedoch eröffnet, dass sie wegen der gestohlenen Zeichnung bereits per Haftbefehl gesucht wird. Da sie sich stark verschuldet hat und auch ihre Schwester ihr kein Geld leihen will, ist sie bereit, die Zeichnung an Vopescu auszuhändigen. Als sie ihr Zimmer mit der Zeichnung verlassen will, schießt Mara Terry auf Kora. Beim anschließenden Sturz von der Treppe bricht sich Kora das Genick und stirbt. Mara nimmt die Identität ihrer erfolgreichen Schwester an, um finanziell für Ilonka sorgen zu können und tritt fortan als „Kora Terry“ auf. Tobs nimmt die Schuld für den Tod der echten Kora auf sich. Er wird zu fünf Jahren Zwangsarbeit wegen Körperverletzung mit Todesfolge an „Mara Terry“ verurteilt. In den folgenden Jahren feiert Mara unter den Namen „Kora Terry“ Erfolge in den USA und kommt schließlich für ein Gastspiel nach Rom. Hier tritt auch Michael Varany auf. Der hatte nach seiner Kündigung im Odeon zum Geigenspiel zurückgefunden und wurde sofort in die Meisterklasse einer Hochschule aufgenommen. Ein Engagement am Odeon lehnte er ab und spielt nun als Sologeiger beim Abschlusskonzert der Meisterklasse. Nach seinem Auftritt erfährt er aus der Zeitung von Maras Gastspiel, die er für Kora Terry hält. Verwundert erblickt er auf der Bühne eine scheinbar gewandelte Kora und verabredet sich mit ihr. Mara wird unterdessen von Vopescu erpresst. Als sie auf seine Forderungen nicht eingeht, zeigt er sie bei der Polizei wegen Spionage an. Als Mara eine Nachricht erhält, dass Ilonka schwer krank wäre, reist sie überstürzt ab und wird im Kinderheim von der wartenden Polizei festgenommen. Währenddessen erscheint in Rom Tobs, der nach drei Jahren vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wurde, und klärt Michael Varany über die wahre Identität „Koras“ auf. Bei der anschließenden Gerichtsverhandlung gegen Mara Terry glaubt ihr zunächst niemand, dass sie Mara und ihre Schwester Kora tot ist. Auch die Aussage von Tobs überzeugt das Gericht nicht. Erst ein Arzt kann Maras Identität bestätigen: Beim Bühnensturz hatte sich Mara den Knöchel so stark verletzt, dass auch Jahre später Spuren der Verletzung auf dem Röntgenbild sichtbar sind, die Spuren zudem mit dem Röntgenbild übereinstimmen, das damals kurz nach der Verletzung gemacht wurde. Mara ist rehabilitiert und kann Michael Varany nun endlich ihre Liebe gestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Dreharbeiten von \"Kora Terry\" begannen am 27. März 1940 im Filmstudio Babelsberg und endeten im Juli desselben Jahres. Für Marika Rökk wurde \"Kora Terry\" „der Durchbruch zum Topstar des deutschen Musikfilms“. In der Doppelrolle der Kora und Mara Terry, die vollkommen gegensätzliche Charaktere waren, konnte sie ihre schauspielerische Wandlungsfähigkeit zeigen, an der zum Zeitpunkt des Drehs noch Zweifel bestanden. Ihr Ehemann Georg Jacoby, der bei dem Film Regie führte, verteidigte seine Frau gegenüber Kritikern: „Ich kenne meine Frau. Sie ist ein naives Kind und eine toll erotische Frau, sie hat diese konträren Züge.“ Auch Joseph Goebbels stellte sich gegen den Film, da er Doppelrollen generell als „Quatsch“ ablehnte und stattdessen ein Double für Marika Rökk forderte. Der Film wurde mit der Doppelrolle gedreht und nur für wenige Szenen ein Double eingesetzt. Peter Kreuder, der Komponist des Films, erzählte, dass als Double eine Frau aus einem Konzentrationslager geholt wurde, die nach Drehende jedoch nicht in das Lager zurückgeschickt wurde. Nach Aussage Marika Rökks hielt Goebbels den Film nach Drehschluss sechs Monate zurück, womit er sich für das verlangte, jedoch nicht eingesetzte Double „rächte“. Erst als es „einen Reinfall mit einer Propagandaschnulze“ gegeben habe, habe er den Film schließlich freigegeben. Die Uraufführung des Films fand am 27. November 1940 im Berliner Capitol statt. Von der Zensur erhielt er am 29. November das Prädikat „Jugendverbot/nicht feiertagsfrei“.", "section_level": 1}, {"title": "Lieder.", "content": "Während Frank Fux die „melodiöse Illustrationsmusik“ des Films schrieb, schuf Peter Kreuder für den Film „einige zündende Schlager“, die über den Film hinaus bekannt wurden. Die Texte schrieb Günther Schwenn, alle Lieder wurden von Marika Rökk gesungen.", "section_level": 1}, {"title": "Propagandistische Tendenzen.", "content": "\"Kora Terry\" präsentiert dem Publikum zwei unterschiedliche Frauentypen: Die dunkelhaarige Kora wird als unzuverlässig, oberflächlich, arrogant, egoistisch und rücksichtslos präsentiert. Sie trinkt und flirtet wahllos mit Männern, verspielt ihr Geld und kümmert sich nicht um ihr Kind. Gleichzeitig wird sie als schamlos und freizügig präsentiert und – symbolisch im Schlangentanz gezeigt – als gefährliche Verführerin dargestellt. Ihre Lieder singt sie mit energischer und emotionsloser Stimme. Ihr gegenüber erscheint die blonde Mara als ideale Frau im Sinne nationalsozialistischer Propaganda. Sie ist zurückhaltend und schüchtern, ihre Lieder singt sie mit „engelsgleicher Stimme“, sie trägt „sittsame“ Kleidung, sehnt sich nach einer Familie und kümmert sich liebevoll um ihre Nichte. Während Kora den Männern gegenüber dominant auftritt, ist Mara die schwächere, die den Schutz der Männer benötigt. \"Kora Terry\" kann aufgrund der Betonung des NS-Frauenbildes, im Bezug auf die positive Hervorhebung unter anderem der Mutterschaft, Opferbereitschaft und Leidensfähigkeit Mara Terrys, als Unterhaltungsfilm mit propagandistischen Tendenzen bezeichnet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Von der zeitgenössischen Kritik wurde \"Kora Terry\" vor allem für seine Tanzszenen und die Ausstattung gelobt: „Georg Jacoby entfesselt als Spielleiter in den üppigen Revueeinlagen reiche Phantasie. Die choreographische Leitung von Sabine Reß, die Mitwirkung des ganz hervorragenden Tänzers Jockel Stahl und vor allen Dingen natürlich die Soli von Marika Rökk geben dem Film erregendes und farbiges Kolorit.“ Besonders hervorgehoben wurde dabei der Schlangentanz Marika Rökks. Kritisiert wurde die „psychologisch keineswegs immer überzeugend[e]“ Handlung des Films, in der sich die „feenhaft gute“ und die „schrecklich oberflächliche...“ Schwester gegenüberstehen. \"Reclams Lexikon des deutschen Films\" nannte \"Kora Terry\" einen „überzeugende[n] Revuefilm... mit ernsten Zwischentönen“, während das \"Lexikon des internationalen Films\" das Werk als „Kolportageroman mit Revueelementen“ bezeichnete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kora Terry ist ein deutscher Film von Georg Jacoby aus dem Jahr 1940 und die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Hans-Caspar von Zobeltitz, der im Vorjahr erschienen war.", "tgt_summary": null, "id": 1540080} {"src_title": "HMS Zulu (F18)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klima und Geologie.", "content": "Die Weinlage Bienvenues-Bâtard-Montrachet befindet sich auf einem sanften Hang in 245 m Höhe über dem Meeresspiegel. Von Spätfrösten bleibt die Lage meist verschont. Das Klima wird dem burgundischen Übergangsklima zugerechnet, bei dem kontinentale Einflüsse gegenüber maritimen überwiegen. Der Chardonnay gedeiht in südöstlicher Ausrichtung hervorragend. Für die nördlich gelegene Stadt Dijon (316 m), galten zwischen 1961 und 1990 folgende Daten: Im Jahr 2007 galt: Im Jahr 2008 wurden folgende Daten erhoben: Der Boden des Bienvenues-Bâtard-Montrachet besteht im unteren Bereich aus einer dicken Auflage aus braunem Kalkstein-Verwitterungsschutt. Die Reben müssen ihre Wurzeln in den Sockel aus dem Erdzeitalter des Bathonium treiben.", "section_level": 1}, {"title": "Wein.", "content": "Die Weißweine der Grand Cru Lage werden aus der Rebsorte Chardonnay gekeltert. Der natürliche Alkoholgehalt muss bei den Weißweinen mindestens 11,5 Vol.-% betragen, Chaptalisation ist – wie überall im Burgund – erlaubt. Das Mindest-Mostgewicht liegt bei 178 g/l. Der Basisertrag beträgt 40 Hektoliter je Hektar, dieser darf maximal um 20 % überschritten werden. Die Weine werden als delikat beschrieben und verfügen über einen Duft von Zitrusfrüchten sowie etwas Haselnuss und Honig.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsmenge.", "content": "Im Jahr 2008 wurden insgesamt 3,53 ha unter dem Namen Bienvenues-Bâtard-Montrachet deklariert. Insgesamt 146 Hektoliter Weißwein wurden erzeugt. Dies entspricht kaum 20.000 Flaschen.", "section_level": 1}, {"title": "Hersteller und Besitzer.", "content": "Im Gegensatz zum Bordeaux sind die Rebflächen durch Anwendung der Erbfolge stark gesplittert. Größter Eigner mit 1,16 ha war im Jahr 2008 die Domaine Leflaive. Es folgten die Domaine Ramonet (0,56 ha), Vincent Girardin (0,47 ha), Paul Pernot (0,37 ha), Guillemard-Clerc (0,18 ha), Bachelet-Ramonet (0,13 ha), Etienne Sauzet (0,12 ha), Louis Carillon et Fils (0,11 ha), Jean-Claude Bachelet (0,09 ha) und Barolet-Pernot (0,05 ha).", "section_level": 1}], "src_summary": "Bienvenues-Bâtard-Montrachet ist eine als Grand Cru eingestufte Weinlage an der Côte d’Or im französischen Burgund. Sie liegt in der Gemeinde Puligny-Montrachet in der Côte de Beaune. Bienvenues-Bâtard-Montrachet hat eine eigene Appellation und zählt mit einer Größe von 3,68 ha zu den kleineren Appellation Frankreichs. Erzeugt wird ausschließlich Weißwein. Bienvenues-Bâtard-Montrachet liegt nördlich beziehungsweise östlich der Grand Cru Lage Bâtard-Montrachet, weiter nördlich schließt die Premier Cru Lage \"Les Pucelles\" und im Osten die Puligny-Montrachet Village Lagen \"Les Enseignères\" und \"Rue Rousseau\" an.", "tgt_summary": null, "id": 2170984} {"src_title": "Agnese Schebest", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Farfał studierte Jurisprudenz an der Universität Stettin sowie an der Höheren Schule für Bankwesen in Breslau. Er war Funktionär der offen antisemitischen Allpolnischen Jugend sowie Mitglied der Partei Nationale Wiedergeburt Polens. Während seiner Studienjahre und auch danach schrieb er für die rechtsextreme Fanzine „Front“, später für die Zeitschrift „Szczerbiec“ (der Name ist eine Anlehnung an das erhaltene Piastische Krönungsschwert). Nach dem Studienabschluss war Farfał zeitweilig Leiter des Verlages „Ars Politica“. Auch ein eigenes Sachbuch aus seiner Feder \"Myśleć po polsku\" („Denken auf polnisch“) wurde publiziert. Im Mai 2006 wurde er vom Aufsichtsrat des Staatsfernsehens TVP, auf Vorschlag seiner Partei, die zu jener Zeit an der polnischen Regierungskoalition beteiligt war, in den Vorstand des Senders berufen und zum Vizeintendanten der TVP ernannt. Einen von ihm selbst veranlassten Prozess gegen die überregionale Zeitung Gazeta Wyborcza verlor Farfał. Im Mai 2008 entschied das Gericht in Warschau, dass sich Farfal die Bezeichnung „Ex-Neonazi“ gefallen lassen müsse. Nach dem Rücktritt des Intendanten Andrzej Urbański wurde Farfał im Januar 2009 neuer kommissarischer Intendant beim TVP. Seine Amtshandlungen machten ihn zu einer umstrittenen öffentlichen Person. Er widerrief unter anderem einen bereits bestehenden Vertrag zur Koproduktion des Senders bei einem geplanten US-amerikanischen Spielfilm über die 2008 verstorbene Irena Sendler. Der Aufsichtsrat des Senders scheiterte am 14. April in der Abstimmung beim Antrag, ihn zu entlassen, an einer fehlenden Stimme. In einem auch in englisch im Internet veröffentlichten offenen Brief an die Staatsspitze, die Senatoren und die Abgeordneten des polnischen Parlaments vom 26. März 2009 verlangten polnische Journalisten und Intellektuelle die Abberufung des Intendanten Farfał. Sie warfen ihm darin vor, Gesinnungsgenossen auf Chefposten zu berufen, Zensur auszuüben und Projekte zu implementieren, die dem öffentlichen Programmauftrag zuwiderliefen. Wegen Farfał hat der Kultursender Arte seine Kooperation mit dem öffentlichen polnischen Fernsehen eingefroren. Zum polnischen Nationalfeiertag, dem 3. Mai, wurde von polnischen Filmschaffenden zum Boykott des Senders aufgerufen. Dem Appell schlossen sich Agnieszka Holland und Andrzej Wajda und viele weitere Künstler und Intellektuelle an. Nach dem 1. Oktober 2009 war Farfał, einem Beschluss des Aufsichtsrates zufolge, nicht mehr Chef des polnischen Fernsehens. Seinen Posten übernahm, vorläufig nur geschäftsführend, Bogusław Szwedo.", "section_level": 1}], "src_summary": "Piotr Farfał (* 22. Mai 1978 in Głogów) ist ein polnischer Politiker der rechtsextremen Liga Polnischer Familien („Liga Polskich Rodzin“).", "tgt_summary": null, "id": 771288} {"src_title": "Louis Smith (Musiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "In den Jahren 1249–1250 befand sich König Ludwig IX. der Heilige (Louis IX le Saint) auf dem Kreuzzug in Ägypten. Er scheiterte bei der Belagerung der Festung al-Mansura im Nordostdelta, musste sich zurückziehen und geriet am 6. April 1250 auf dem Rückweg zum fränkischen Stützpunkt Damiette in ägyptische Gefangenschaft. Als diese Nachricht im Jahr darauf Frankreich erreichte, waren sowohl Adlige als auch Bauern tief betroffen; der König war vielgeliebt und es war unvorstellbar für sie, dass solch ein frommer Mann von „Heiden“ besiegt werden konnte. Eine der unterstützenden Maßnahmen nahm in Nordfrankreich die Form einer Bauernbewegung an, angeführt von einem Mann, der lediglich als der „Meister aus Ungarn“ (frz. \"Maître de Hongrie\") bekannt war. Er war anscheinend ein sehr alter ungarischer Mönch, der in Frankreich lebte. Der Meister behauptete, ihm sei die Jungfrau Maria erschienen und habe ihm aufgetragen, die Schäfer (die Pastorellen, oder \"Pastoreaux\", wie sie in Frankreich genannt wurden) von Frankreich ins Heilige Land zu führen, um Ludwig zu retten. Seine Anhänger, deren Zahl sich auf 60.000 belaufen haben soll, waren meist junges Landvolk: Männer, Frauen und Kinder aus Brabant, dem Hennegau, Flandern und der Picardie. Sie folgten ihm im Mai nach Paris, wo der Meister mit Blanka von Kastilien zusammentraf, der Mutter Ludwigs IX., die während seiner Abwesenheit regierte. Matthäus Paris dachte, er sei ein Schwindler und in Wirklichkeit einer der Führer des Kinderkreuzzugs, der früher im gleichen Jahrhundert stattgefunden hatte. Ihre Bewegung in der Stadt wurde eingeschränkt. Es war ihnen nicht erlaubt, das linke Ufer zu betreten, wo die Universität von Paris lag, da Blanka eventuell weitere Unruhen fürchtete, die mit den Studentenunruhen an der Universität von Paris im Jahr 1229 verbunden waren. Auf jeden Fall spaltete sich die Menge der Pastorellen, nachdem sie die Stadt verlassen hatte, auf. Einige von ihnen gingen nach Rouen, wo sie den Erzbischof vertrieben und einige Priester in die Seine warfen. In Tours griffen sie Klöster an. Die anderen unter der Führung des Meisters kamen am 11. Juni in Orléans an. Hier wurden sie vom Bischof verurteilt, den sie wie auch andere Kleriker, einschließlich der Franziskaner und Dominikaner, ebenfalls angriffen. Sie kämpften auch mit Universitätsstudenten in der Stadt, was Blanka bereits für Paris befürchtet hatte. Sie zogen erst nach Amiens und dann nach Bourges, dort richtete sich ihre Angriffslust auch gegen die jüdischen Einwohner. Blanka antwortete mit dem Befehl, die Horden zusammenzutreiben und zu exkommunizieren. Dies war leicht getan, da sie einfach ziellos in Nordfrankreich umherstreiften, aber die vom Meister angeführte Gruppe leistete außerhalb von Bourges Widerstand, und der Meister wurde in dem darauf folgenden Scharmützel getötet. Der Kreuzzug scheint eher eine Revolte gegen die französische Kirche und den Adel gewesen zu sein, von denen angenommen wurde, sie hätten Ludwig im Stich gelassen; die Pastorellen hatten natürlich keine Vorstellung vom Schicksal Ludwigs oder von der Logistik, die mit der Unternehmung eines Kreuzzugs zu seiner Rettung verbunden war. Nachdem er zerstreut worden war, reisten einige Anhänger nach Aquitanien und England, wo es ihnen verboten war zu predigen. Andere legten ein Kreuzzugsgelübde ab und mögen sich wirklich auf den Kreuzzug gemacht haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hirtenkreuzzug von 1251 fand als Teil des Sechsten Kreuzzugs statt (beziehungsweise nach englischer und französischer Zählung während des siebten Kreuzzugs). Ein zweiter Hirtenkreuzzug fand 1320 statt. ", "tgt_summary": null, "id": 1004667} {"src_title": "Christentum und Judentum im Osmanischen Reich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Formal ist das Buch mit Kapiteln wie Geschichte, Kultur und Fokus auf touristisch interessante (oder besonders meidenswerte) Orte wie ein typischer Reiseführer aufgebaut. Satirisch überzogen werden Eigenschaften, die dem Klischee mittelamerikanischer Bananenstaaten entsprechen. Jeder Abschnitt wird zusätzlich kommentiert von einem Mitglied der Verfasser, die sich aus einer bunten Mischung aus Abenteurern, Ökologiebewussten, Medizinern und weiteren „Experten“ (von denen einer während seiner Recherchen zum politischen System San Sombrèros verschollen sein soll) zusammensetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung des fiktiven Landes.", "content": "San Sombrèro dürfte nach dem erfundenen Lageplan in etwa die Position Panamas haben und gliedert sich in die fünf Provinzen \"Guacomala\", \"Lambarda\", \"Maracca\", \"Polluçión\" und \"San Abandonio\" und die Hauptstadt \"Cucaracha City\". Hervorgehoben werden in dem gesamten Reiseführer die politische Instabilität des Landes (die kürzeste Amtszeit hatte ein Präsident inne, der noch während der Vereidigungszeremonie erschossen wurde), das ständige – teils sogar gesetzlich vorgeschriebene – Lächeln und Tanzen der Bevölkerung, die enge Familienbindung (bei Geburten sind neben der Mutter stets auch der Ehemann und wenn möglich der leibliche Vater anwesend) und die sehr religiöse, wenn auch die religiösen Bräuche sehr lax interpretierende Kultur.", "section_level": 2}, {"title": "Fiktive Verfasser von Sonderbeiträgen.", "content": "Als Verfasser von Sonderbeiträgen werden vier erdachte Personen („Helena Ddø̈rk“, „Corey Watts“, „Tina Payne“ und „Philippe Miseree“) genannt, die jeweils unterschiedliche Formen der Reisephilosophie in übertriebener Form repräsentieren.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "\"San Sombrèro\" vereint alle liebenswerten und negativen Klischees lateinamerikanischer Urlaubsländer: Fröhlichkeit, Müßiggang, Religiosität, Militärregimes, ethnische Mischkultur, instabile Verhältnisse und Kriminalität. Die Sprache ist eng an das Spanische angelehnt und erinnert mit einigen abweichenden Akzenten und ein paar aus Indio-Sprachen entlehnten Begriffen an die Kreolsprachen des karibischen Raums. Die immer wiederkehrende Andeutung dieser Eigenschaften kann als kurzweiliger Slapstick-Humor aufgenommen, aber auch als langweilig empfunden werden. Das Buch wendet sich mit seiner Form des Humors an Personen mit einem Hang zu Sarkasmus, Ironie und schwarzem Humor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Buch San Sombrèro. Karibik, Karneval und Kakerlaken (Originaltitel: \"San Sombrèro – A Land of Carnivals, Cocktails and Coups\") ist eine als ein fiktiver Reiseführer verfasste Parodie aus der Reihe der \"Jetlag-Travelguides\" der Autoren Santo Cilauro, Tom Gleisner und Rob Stich. Es beschreibt San Sombrèro als ein mittelamerikanisches Land, das alle negativen Klischees dieses Raumes in sich vereinen soll. San Sombrèro ist eine Anspielung auf den \"sombrero\" (span.: Sonnenhut). Das Buch ist Nachfolger von \"Molwanîen. Land des schadhaften Lächelns\", das Reiseführer zu Osteuropa parodierte, und \"Phaic Tǎn. Land des krampfhaften Lächelns\", das sich auf ein fiktives Land in Südostasien bezog.", "tgt_summary": null, "id": 1834422} {"src_title": "Offshore-Windpark Baltic 2", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit am Königshof.", "content": "Kunigundes Geburt war ein bedeutendes Ereignis im Königreich Böhmen. Ihr Vater hatte 1252 die rund 30 Jahre ältere Margarete von Babenberg geheiratet, um seinen Anspruch auf die Babenbergischen Erbländer Österreich und Steiermark abzusichern. Die Ehe blieb kinderlos und seine unehelichen Nachkommen hatten kein Recht auf den böhmischen Thron. 1261 löste Přemysl Otakar II. die Verbindung schließlich auf. Als seine zweite Frau Kunigunde 1265 endlich das erste legitime Kind zur Welt brachte, ließ der König das Mädchen von drei Bischöfen taufen – dem von Prag, dem von Olomouc und dem von Bamberg – und lud alle böhmischen, mährischen und österreichischen Herren zur Taufe ein. Von dem römisch-deutschen König Richard von Cornwall erbat er für sie ein Privileg, die Kronländer erben zu können. Diese Urkunde, dem österreichischen Privilegium minus vergleichbar, wird in dem zeitgenössischen Geschichtswerk “Chronicon Aulae Regiae” erwähnt. Erhalten hat sie sich nicht. Als künftigen Ehemann und König suchte der Vater den Stauferprinzen Friedrich aus dem Geschlecht der Markgrafen von Meißen aus. Die Verlobung dauerte ebenso wie Kunigundes Status als Erbin des Königreiches bis zur Geburt ihres Bruders Wenzel 1271 an.", "section_level": 1}, {"title": "Agneskloster.", "content": "Als Kunigunde im Alter von elf Jahren das zweite Mal verlobt wurde, war das Reich ihres Vaters zusammengebrochen. Přemysl Otakar II. hatte 1273 die Wahl Rudolfs I. von Habsburg zum neuen römisch-deutschen König abgelehnt und war seit 1275 in Reichsacht. Der Verlust der wichtigsten Verbündeten und ein Adelsaufstand in Böhmen zwangen ihn schließlich zu Friedensverhandlungen. 1276 verlor er alle Länder bis auf Böhmen und Mähren, und er musste Rudolf zwei Kinder versprechen: Kunigunde sollte Rudolfs Sohn Hartmann heiraten, Thronfolger Wenzel sich mit einer von Rudolfs Töchtern verbinden. Der Pakt war nicht von Dauer: bereits ein Jahr später trat Kunigunde den Klarissen im Prager Agneskloster bei. Ob die Verlobung zuvor aufgelöst worden war, ist unklar; ebenso, ob sie aus eigenem Willen oder auf Befehl des Vaters ins Kloster ging. Bei den Klarissen verbrachte sie die entbehrungsreichen Jahre nach Přemysl Otakars Tod, in denen Böhmen unter die Herrschaft des Brandenburger Markgrafen Otto und seiner Truppen geriet. Sie unterstützte ihre Großtante Agnes bei der Leitung des Klosters und bei der Pflege der Kranken und Bedürftigen während einer großen Hungersnot 1280–1281. Nach Agnes’ Tod 1282 übernahm sie das Amt der Äbtissin.", "section_level": 1}, {"title": "Masowien.", "content": "Die geistliche Laufbahn Kunigundes unterbrach ihr Bruder Wenzel II. Dessen außenpolitische Ambitionen richteten sich vor allem nach Polen. Am Ende der 1280er Jahre hatte er begonnen, seinen Einfluss in dem zersplitterten Land auszuweiten. 1291 hatte er bereits ein Bündnis mit den Herzögen von Oppeln geschlossen und die Herrschaft in Krakau übernommen. Um weitere Verbündete zu gewinnen, bot er dem Piasten-Fürsten Boleslaw II., Herrscher in Płock und Thronfolger des Herzogtums Masowien, die Hand seiner einzigen verfügbaren Verwandten an. Gegen den Willen des Bischofs Tobias von Bechin verließ Kunigunde das Klarissen-Kloster und heiratete Boleslaw. Die hochgestellte böhmische Braut gebar ihm zwei Kinder: Eufrozina von Masowien (1292–1328/9) und Wacław von Płock (1293–1336). Als Boleslaw 1294 die Herrschaft in Masowien übernahm, erhielt sie den Titel einer Herzogin. Offensichtlich maß sie dem jedoch keine große Bedeutung bei. Auf Urkunden bezeichnete sie sich als Tochter des böhmischen Königs, erst dann folgte der masowische Herzogstitel. Kunigunde war in dem polnischen Teilherzogtum nicht willkommen, die Ehe zerbrach und auch das Bündnis zwischen dem böhmischen König und dem masowischen Herzog hielt nur wenige Jahre. In den Machtkämpfen nach dem Tod des Königs Przemysław II. 1296 ergriff Boleslaw Partei für Wenzels Gegner. Die Krönung Wenzels zum polnischen König im Jahre 1300 erkannte er nicht an. Die dynastische Verbindung war somit wertlos.", "section_level": 1}, {"title": "Georgskloster.", "content": "Im Jahre 1302 erhielt Kunigunde die päpstliche Erlaubnis zur Scheidung, verließ den Hof und ihre Familie in Masowien und kehrte am 22. Juli nach Prag zurück. Sie soll nur eine Tochter namens Perchta mitgenommen haben, deren Existenz aber nicht zweifelsfrei gesichert ist. Zu den Klarissen kehrte sie nicht zurück. Am 19. September wurde sie zur Äbtissin der Benediktinerinnen von St. Georg in der Prager Burg geweiht. Um der Přemyslidentochter eine standesgemäße Versorgung zu sichern, musste die bisherige Äbtissin Sophie ihr Amt aufgeben – eine Vorgehensweise, die sich durchaus im traditionellen Rahmen bewegte. St. Georg war das älteste Kloster in Böhmen überhaupt, gegründet um 976 von der Fürstentochter Mlada und stets unter direktem Einfluss des Fürstenhauses verblieben. Dies schränkte einerseits den Handlungsspielraum des Ordenshauses ein, andererseits verfügten die Benediktinerinnen damit über eine solide wirtschaftliche Basis. Kunigunde ließ dem Haus eine Reihe von Privilegien erteilen und baute dessen herausragende Stellung als Kultur- und Bildungseinrichtung weiter aus. Das Amt der Äbtissin versah sie bis zu ihrem Tod 1321. Ihre Nichte Elisabeth, Tochter des letzten männlichen Přemysliden, suchte oft Zuflucht in dem Georgskloster und war als ihre Nachfolgerin in der engeren Wahl, entschied sich aber dann zur Ehe mit Johann von Böhmen. Kunigunde war die letzte Angehörige des Herrscherhauses, die das Georgskloster leitete. In die Zeit ihres Wirkens fällt die produktivste Phase des klösterlichen Skriptoriums. Die Werkstatt entstand bereits unter ihrer Vorgängerin Sophie, Kunigunde ließ aber die vorhandenen Bücher überarbeiten und gab im großen Stil neue Handschriften in Auftrag. Einige von ihnen, mit Kunigundes eigenhändigen Eigentumsvermerken versehen, haben sich bis heute erhalten und werden in der Tschechischen Nationalbibliothek aufbewahrt. Die Auswahl der Themen bezeugt die Nähe der Äbtissin zur zeitgenössischen Mystik und der Beginen-Bewegung. Das herausragendste Werk, das sie anfertigen ließ, ist ein kostbar ausgestattetes und illuminiertes Andachtsbuch, bestimmt für ihren persönlichen Gebrauch. Das Kunigundenpassional entstand zwischen 1312 und 1321 unter Mitwirkung des Dominikaners und späteren Inquisitors Kolda von Colditz. In dem Werk ist auch der Einfluss Meister Eckharts spürbar, der in den Jahren 1307 bis 1311 in Prag als Generalvikar tätig und Koldas direkter Vorgesetzter war. Das Passional enthält sechs Texte zur Passion Christi – Gleichnisse, Predigten und Versdichtungen – und 26 Illustrationen mit Theaterszenen. Das Widmungsblatt zeigt die Auftraggeberin als Prinzessin und Braut Christi, die von zwei Engeln gekrönt wird. Das komplette Buch hat Kunigunde wohl nie gesehen – es wurde wahrscheinlich erst nach ihrem Tod fertiggestellt. Die Produktion illuminierter Handschriften führten ihre Nachfolgerinnen bis zu den Hussitenkriegen fort. Das Passional selbst gehört seit 2005 zu den Nationalen Kulturdenkmälern Tschechiens.", "section_level": 1}, {"title": "Gebet der Kunigunde.", "content": "In einer der Handschriften (Nationalbibliothek Prag, VII G 17 d), die der Äbtissin gehörten, befindet sich eines der ältesten Zeugnisse tschechischer Literatur, das sogenannte Gebet der Kunigunde (\"Kunhutina modlitba\"). Das Gebet besteht aus 38 Strophen zu je vier achtsilbigen Versen. Der Monoreim zeugt von sprachgewandter Dichtung, die auch Neologismen enthält. Die Digraphenschreibweise weist bereits auf die Existenz des tschechischen Lauts Ř hin.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kunigunde von Böhmen – tschechisch: \"Kunhuta Přemyslovna\" (* Januar 1265; † 27. November 1321) war die erstgeborene Tochter des böhmischen Königs Přemysl Otakar II. und der Kunigunde von Halitsch. Sie wurde als Kind in die Heiratspolitik ihres Vaters eingebunden, trat aber früh ins Kloster ein. Zwischen 1291 und 1302 unterbrach sie die geistliche Laufbahn, um eine politische Ehe einzugehen und Herzogin von Masowien zu werden. Nach ihrer Rückkehr leitete sie als Äbtissin das Georgskloster in der Prager Burg.", "tgt_summary": null, "id": 1824970} {"src_title": "Juraj Faith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klinische Angaben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete (Indikationen).", "content": "Miconazol wird zur Behandlung von Pilzbefall der Haut (einschließlich Hautfalten) sowie der Schleimhaut eingesetzt. Es ist gegen praktisch alle Hautpilze beim Menschen wirksam sowie gegen Trichomonaden und einige grampositive Bakterien wie Staphylokokken und Streptokokken. Gramnegative Bakterien werden nicht beeinflusst.", "section_level": 2}, {"title": "Art und Dauer der Anwendung.", "content": "Die Anwendung erfolgt über wenigstens 14 Tage, gegebenenfalls bis sich aus Hautproben keine Pilze mehr anzüchten lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.", "content": "Da die Substanz praktisch nicht durch die Haut resorbiert wird, können Wechselwirkungen nur mit anderen lokal aufgetragenen Medikamenten auftreten (Verdünnung usw.). Bei vaginaler Anwendung kann die Wirkung von oralen Antikoagulantien verstärkt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit.", "content": "Die vaginale Anwendung im ersten Trimenon kann die Abortrate erhöhen und ist daher relativ kontraindiziert. Die orale Anwendung in der Schwangerschaft ist wegen der fast fehlenden Aufnahme in den Körper möglich. In der Stillzeit sollte die Brust nicht behandelt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen).", "content": "Hauptsächlich können örtliche Reizungen der Haut oder Schleimhaut auftreten. Bei systemischer Aufnahme können Schädigungen der Leber auftreten. Unverträglichkeit oder Überdosierung können zu Durchfall oder Erbrechen führen. Bei lokaler Anwendung sind keine systemischen Nebenwirkungen bekannt. Miconazol und andere Azol-Präparate hemmen das Enzym Steroid-17α-Hydroxylase, was zu einer vorübergehenden Verminderung des Testosteron-Spiegels führen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Darreichungsformen.", "content": "Die Anwendung von Miconazol erfolgt als Creme oder Lösung, ferner sind Lutsch- und Buccaltabletten sowie Vaginalzäpfchen verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakologische Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsmechanismus (Pharmakodynamik).", "content": "Miconazol hemmt Enzyme, darunter die Lanosterin-Demethylase, die für die Synthese des für den Aufbau der Zellmembran notwendigen Ergosterins benötigt werden. Dadurch wird die Durchlässigkeit der Zellmembran erhöht, so dass lebenswichtige Zellbestandteile austreten können. Darüber hinaus werden einige Stoffwechselfunktionen bei Pilzen behindert. Die mittlere inhibitorische Konzentration liegt bei 1–4 μg/ml.", "section_level": 2}, {"title": "Aufnahme und Verteilung im Körper (Pharmakokinetik).", "content": "Miconazol wird überwiegend lokal auf Haut oder Schleimhaut angewendet. Dabei kommt es kaum zur Resorption. Es gibt jedoch auch Mundgele (z. B. Daktar oder Micotar), die zu schlucken sind. Im Falle einer enteralen Aufnahme wird die Substanz über Cytochrom P450-Enzyme in der Leber verstoffwechselt.", "section_level": 2}, {"title": "Toxikologie.", "content": "Der Inhalt handelsüblicher Cremes und Lösungen ist beim Erwachsenen kaum ausreichend, Vergiftungen hervorzurufen. Bei Aufnahme großer Mengen kann es zu Leberschädigung kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Stereoisomerie.", "content": "Miconazol enthält ein Stereozentrum, ist also chiral. Es gibt also zwei Enantiomere, (\"R\")- und (\"S\")-1-{2-(2,4-Dichlorphenyl)-2-[(2,4-dichlorbenzyl)oxy]phenylethyl}imidazol. Der Arzneistoff Miconazol wird als Racemat [1:1-Gemisch der (\"R\")-Form und der (\"S\")-Form] eingesetzt. Hiervon ist die (\"R\")-Form wirksamer als die (\"S\")-Form.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Miconazol wurde 1970 von der Firma Janssen patentiert und 1971 auf den Markt gebracht. Es war das erste gegen tiefe Mykosen wirksame Azol-Präparat. Castellani-Lösung mit Miconazol (D), Daktar (D), Daktarin (A, CH), Fungur M (D), Miconazol KSK (D), Gyno-Daktar (D), Gyno-Mykotral (D), Infectosoor Mundgel (D), Loramyc (D), Micobeta (D), Micotar (D), Monistat (CH), Mykoderm (D), Mykotin (D), Sebolox (CH), Vobamyk (D), diverse Generika (D) Acne Plus (D, CH), Daktacort (CH), Decoderm bivalent (CH), Decoderm tri (D), Infectosoor Zinksalbe (D), Micotar ZP (D), Surolan (vet.) (D), Vobaderm (D),", "section_level": 2}], "src_summary": "Miconazol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Imidazole, der in der Behandlung von Pilzerkrankungen (Mykosen) eingesetzt wird. Das Isomer des Miconazols, Isoconazol, ist ebenfalls ein fungistatisch wirkender Stoff.", "tgt_summary": null, "id": 1346653} {"src_title": "Koihime Musō", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorfeld.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikationsmodus und nominierte Athleten.", "content": "Wie auch in anderen olympischen Disziplinen bestimmten der internationale Dachverband FIBT und die Nationalen Olympischen Komitees der betreffenden Länder gemeinsam, welche Athleten bei den Olympischen Spielen an den Start gehen würden. Die FIBT erstellte sowohl für die Männer als auch für die Frauen eine Liste mit allen potenziell qualifizierten Skeletonpiloten. Die Entscheidung über die Nominierung einzelner Sportler lag dann bei den Komitees. Einige Athleten, die sich dank guter Ergebnisse in der Saison grundsätzlich Startrecht bei Olympia gesichert hatten, erhielten so doch nicht diese Chance, da sie die länderspezifischen Normen nicht erfüllt hatten oder nicht zu den besten Sportlern ihres Landes zählten. Die Qualifikationsphase endete am 17. Januar 2010 mit dem Weltcup in St. Moritz. Anschließend veröffentlichte die FIBT eine Weltrangliste, die alle von", "section_level": 2}, {"title": "Favoriten.", "content": "Bei den Männern hatte der Olympiasieger von 2006, der Kanadier Duff Gibson, nach dem Erfolg seine Karriere beendet. Auch der amtierende Schweizer Weltmeister Gregor Stähli konnte nach einem Muskelabriss bei einem Weltcup im November 2009 nicht bei den olympischen Wettkämpfen an den Start gehen. Als Favoriten wurde so insbesondere der Lette Martins Dukurs gehandelt, der im Skeleton-Weltcup 2009/10 vier der acht Wettkämpfe und damit auch die Gesamtwertung für sich entschieden hatte. Mit größerem Abstand hinter ihm waren die beiden Deutschen", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitsdiskussion.", "content": "Schon vor Beginn der ersten Trainingsfahrten stand das Whistler Sliding Centre öffentlich in der Kritik, da insbesondere beim Rodeln die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit deutlich überschritten wurde. Nach mehreren Stürzen im Rodel- und Bobtraining kam es am Tag vor der Eröffnung der Olympischen Spiele zu einem tödlichen Unfall des georgischen Rodlers Nodar Kumaritaschwili, der hohe Medienaufmerksamkeit auf sich zog. Kumaritaschwilis Tod verschärfte die Sicherheitsdiskussion, an der sich auch Skeletonpiloten beteiligten. Der niederländische Fahrer Peter van Wees erklärte, Rodeln sei gefährlicher als Skeleton, da es im Rodelsport mehr Reibung gebe und der", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster und zweiter Lauf.", "content": "Datum: 18. Februar 2010 – 19:30 Uhr (4:30 Uhr MEZ, 1. Lauf) – 21:00 Uhr (6:00 Uhr MEZ, 2. Lauf) Durch den Rückzug mehrerer Athleten umfasste das Teilnehmerfeld des Männerwettbewerbes nur 28 Athleten aus 17 Ländern. Drei Startplätze hatten mit den Vereinigten Staaten, Kanada sowie Deutschland die erfolgreichsten drei Nationen der abgelaufenen Saison erhalten. Dem eigentlichen Wettkampf vorangegangen waren sechs Trainingsfahrten (drei pro Tag vom 15. bis zum 17. Februar), bei denen jeweils Jon Montgomery der Schnellste gewesen war und damit seinen Favoritenstatus bestätigt hatte. Der Wettkampf wurde erstmals in vier Durchgängen und an zwei Tagen ausgetragen. Im ersten Durchgang starteten die besten Athleten der Weltrangliste", "section_level": 2}, {"title": "Dritter und vierter Lauf.", "content": "Datum: 19. Februar 2010 – 18:20 Uhr (3:20 Uhr MEZ, 3. Lauf) – 19:50 Uhr (4:50 Uhr MEZ, 4. Lauf) Vor dem dritten Lauf hatte sich das Feld erneut um zwei Teilnehmer verkleinert. Der Neuseeländer Iain Roberts war nach den ersten beiden Durchgängen Letzter der Konkurrenz und fühlte sich nicht zu hundert Prozent gesund, sodass er nicht mehr startete. Während Roberts ohnehin chancenlos war, traf der zweite Ausfall mit Michael Douglas einen Mitfavoriten. Douglas, der als Siebenter nach dem ersten Tag lediglich zwölf Hundertstelsekunden Rückstand auf die", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Die Reaktionen der Athleten auf die olympischen Wettkämpfe waren unterschiedlich. Einige Sportler, die nicht unter die besten Zwanzig kamen, planten bereits bis zu den Olympischen Winterspielen 2014 weiter. Dazu gehörte beispielsweise der 27-jährige Spanier Ander Mirambell, der den Wettbewerb als spektakulär bezeichnete und glücklich war, dass er zum einen seinen olympischen Traum verwirklicht hatte und zum anderen immer weitere Fortschritte mache. Der 45-jährige Japaner Kazuhiro Koshi, der älteste jemals für Japan bei Olympia gestartete Athlet, wurde Zwanzigster und beendete nach den Spielen seine Karriere; seine Aufgabe sehe er nun darin, in Japan einen organisierten Schlittensportverband aufzubauen. Zwei Ränge vor ihm platziert war der Brite Adam Pengilly, der unzufrieden mit der gesamten für ihn enttäuschend verlaufenen Woche war. Erst zum Schluss, als es bereits zu spät war, habe er sich verbessern können. Der Gesamtweltcupdritte Sandro Stielicke war der jüngste Athlet des gesamten Starterfeldes und zeigte sich aus diesem Grund auch „überglücklich“ über seinen zehnten Rang. Matthias Guggenberger aus Österreich dagegen, der im letzten Lauf seinen achten Rang behielt, war nach eigener Aussage etwas enttäuscht. Die Erwartungen", "section_level": 2}, {"title": "Frauen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster und zweiter Lauf.", "content": "Datum: 18. Februar 2010 – 16:30 Uhr (1:30 Uhr MEZ, 1. Lauf) – 17:40 Uhr (2:40 Uhr MEZ, 2. Lauf) Zum Skeletonwettbewerb der Frauen traten nur 19 Athletinnen aus elf Ländern anstatt der gemeldeten 20 an. Die Japanerin Nozomi Komuro durfte nicht starten, nachdem bei einer Standardkontrolle der Schlitten 35 Minuten vor dem Start festgestellt worden war, dass auf ihrem Renngerät ein Inspektionssiegel fehlte. Komuro verließ kommentarlos den Wettkampfort; am nächsten Tag entschuldigte sich der japanische Nationaltrainer öffentlich, den Fehler übersehen zu haben. Nach der Rodlerin Aya Yasuda war Komuro bereits Japans zweite Athletin, die aufgrund technischer Mängel nicht zum Wettbewerb zugelassen wurden. Ebenso wie bei den Männern hatten vor dem Wettkampf sechs Trainingsfahrten stattgefunden, in denen die Kanadier", "section_level": 2}, {"title": "Dritter und vierter Lauf.", "content": "Datum: 19. Februar 2010 – 15:45 Uhr (0:45 Uhr MEZ, 3. Lauf) – 16:55 Uhr (1:55 Uhr MEZ, 4. Lauf) Im Gegensatz zum Männerwettkampf reduzierte sich das Feld zum zweiten Renntag nicht noch einmal; so blieb es bei der Starterzahl von 19 Athletinnen. Den dritten Lauf eröffnete die britische Führende Amy Williams, die ihre Spitzenposition mit einem neuen Bahnrekord von 53,68 Sekunden weiter absicherte. Ihr Vorsprung auf die neue Zweitplatzierte Mellisa Hollingsworth wuchs damit an auf mehr als eine halbe Sekunde. Die unmittelbar hinter Williams klassierten Athletinnen lagen enger beieinander. Kerstin Szymkowiak verlor eine Zehntelsekunde und ihren zweiten Zwischenrang an Hollingsworth-Richards, lag jedoch insgesamt nur 0,01 Sekunden hinter der", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Ein besonders häufig angesprochenes Thema für das Frauenrennen war das schlechte Abschneiden der Favoritin Melissa Hollingsworth-Richards, die im Ziel in Tränen ausbrach und sagte: „Ich weiß, dass mich meine Freunde und meine Familie trotzdem lieben. Aber ich muss mich bei meinem Land entschuldigen. In mich wurde so viel investiert. Ich hatte alles, was es brauchte, um gewinnen zu können.“ Dennoch ergriff sie im Ziel zunächst die kanadische Flagge, um ihren Landsleuten zu zeigen, dass sie nicht aufgebe und weiterhin an zukünftige Erfolge glaube. Gleichzeitig gab sie bekannt, dass sie nicht mit diesen Läufen ihre Karriere beenden wolle und ihr neues Ziel deshalb die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi seien. In der Öffentlichkeit wurde der fünfte Rang der Sieganwärterin, die häufig bekräftigt hatte, auch mit der Silbermedaille nicht zufrieden zu sein, und insbesondere ihre Äußerungen als beunruhigendes Signal angesehen. Dadurch werde der Druck deutlich, den die Sportler getragen", "section_level": 2}, {"title": "Rücktritte.", "content": "Da Olympische Spiele grundsätzlich als Höhepunkt der jeweiligen Olympiade gelten, beenden häufig Sportler nach den Spielen ihre Karriere. Auch nach Vancouver 2010 traten mehrere Skeletonpiloten zurück, die zuvor größere Erfolge gefeiert hatten. Zu diesen zählte der Kanadier Jeff Pain, der 2006 die olympische Silbermedaille hinter seinem Landsmann Duff Gibson gewonnen hatte. Auch der 45 Jahre alte Japaner Kazuhiro Koshi, der zweimal im Weltcup triumphiert hatte, erklärte seinen Rücktritt, nachdem er bei seinen dritten Olympischen Winterspielen den zwanzigsten Platz belegt hatte. Bei den Frauen trat die 27-jährige US-Amerikanerin Noelle Pikus-Pace zurück, die 2006 die Olympiaqualifikation noch knapp verpasst hatte und 2010 im letzten Rennen ihrer Laufbahn nur um eine Zehntelsekunde an einer Medaille vorbeifuhr. Dennoch war die US-Amerikanerin überaus zufrieden mit den olympischen Rennen und zog für ihre Karriere das Fazit: „Es war ein langer Weg hierher, ich habe Turin verpasst, wurde von einem Bob überfahren und bekam ein Baby. Aber ich könnte nicht glücklicher sein über das, was in den letzten zwei Tagen passiert ist.“ Zehn Jahre älter als Pikus-Pace war Maya Pedersen-Bieri, die 2006 Olympiasiegerin geworden war und seit 1997 zu den besten Athletinnen im Weltcup gehörte. Auch sie trat, wie schon vor den Olympischen Spielen angekündigt, zurück, um sich auf ihr Familienleben zu konzentrieren und um als Lehrerin zu arbeiten. Kurzfristig erklärte Silbermedaillengewinnerin Kerstin Szymkowiak ihr Karriereende. Die Deutsche, die ihr zwölf Jahre andauerndes Sportstudium beenden wollte, sagte dazu, sie nutze den Höhepunkt ihrer Karriere, um sie in voller Zufriedenheit zu beenden. Der Entschluss werde dadurch erleichtert, dass sie in beiden Beinen Arthrose habe und bisher nicht optimal vermarktet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei den XXI. Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver fanden zwei Wettbewerbe im Skeleton statt. Die Entscheidungen fielen in je einem Männer- und Frauenwettbewerb, die beide zum ersten Mal in vier Durchgängen ausgetragen wurden. Austragungsort war das Whistler Sliding Centre im Tal des Fitzsimmons Creek bei Whistler. Auf der 1395 Meter langen Bahn mit 16 Kurven wurden Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h erreicht. ", "tgt_summary": null, "id": 518819} {"src_title": "RAF Spadeadam", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Eltern waren Ana Benita Porras y Ulloa und Camilo Mora y Alvarado. Er war Mitglied der \"Partido Liberal\". 1837 war er Bürgermeister von San José und verkaufte Immobilien der Kommune über sein Maklerbüro mit beachtlichen Preissteigerungen weiter. Auf seinen Latifundien ließ er Kaffee und Zuckerrohr anbauen. 1847 wurde er Stellvertreter des Präsidenten José María Castro Madriz ernannt und 1848 aus der Stellvertretung entlassen. 1849 wurde er Stellvertreter des Präsidenten José María Castro Madriz ernannt. Eine Putschdrohung von General José Manuel Quirós y Blanco drängte José María Castro Madriz sein Amt am 16. November an José Miguel Mora Porras abzutreten. José Miguel Mora Porras gab das Amt am 26. November 1849 an seinen Bruder Juan Rafael weiter. Später wurde Juan Rafael vom Parlament in diesem Amt bestätigt. In seiner Amtszeit wurde die Unabhängigkeit von Costa Rica durch die ehemalige Kolonialmacht Spanien anerkannt. Papst Pius IX. verfügte 1850 die Bildung der Diözese von Costa Rica und ernannte Anselmo Llorente y Lafuente zu ihrem Bischof. 1851 gab es eine Straßenbeleuchtung in San José. Für die \"Universidad de Santo Tomás\" wurde ein Gebäude errichtet. Für seine Zuckerproduktion ließ Mora eine staatliche \"Fábrica Nacional de Licores\" erstellen. Ingeniero Nicolás Gallegos entwarf den ersten Stadtplan von San José. 1853 wurde er wiedergewählt. Er ließ die Straße von Cartago zum Puerto de Puntarenas ausbauen. Durch die Straße wurde die wirtschaftliche Entwicklung von Costa Rica beschleunigt. Mora Porras erkannte als einer der ersten die Gefahr, die von William Walker und den Filibustern für Zentralamerika ausging und ließ sie ab Anfang 1856 entschieden bekämpfen. In der ersten Phase des Krieges gab er sein Präsidentenamt an seinen Stellvertreter Francisco María Oreamuno ab und kommandierte die Truppen von Costa Rica siegreich in der Schlacht von Santa Rosa, der Schlacht von Sardianal und in der ersten Schlacht von Rivas. Die costa-ricanischen Truppen brachten aus Nicaragua die Cholera mit, die in Costa Rica 10.000 Opfer forderte, nahezu ein Zehntel der damaligen Bevölkerung. Der Krieg gegen die Filibusteros wurde 1857 fortgesetzt, nachdem es Máximo Blanco gelungen war, mit einem Feldzug auf dem Río San Juan diesen unter die Kontrolle von Costa Rica zu bringen und damit die Filibusteros vom Nachschub von der industrialisierten Ostküste der USA abzuschneiden. Juan Rafael Mora Porras schloss Verträge mit dem britischen Abenteurer William Webster über einen interozeanischen Weg, was auf Ablehnung in Nicaragua stieß, dessen Regierung unter Máximo Jerez Tellería 1857 Costa Rica den Krieg erklärte. Am 15. April 1858 unterzeichnete Tellería als Bevollmächtigter in Costa Rica den \"Tratado Cañas-Jerez\" über den Grenzverlauf zwischen den beiden Länder. Der Bevollmächtigte von Costa Rica war José María Cañas Escamilla. Costa Rica erhielt keinen Zugang zum Nicaraguasee aber das Wegerecht auf dem Río San Juan. Nachdem Mora Anfang 1859 für eine dritte Amtszeit wiedergewählt wurde, stürzte ihn der Kommandant der Garnison von San José durch einen Putsch am 14. August 1859. Er war gezwungen, das Land zu verlassen und ließ sich in El Salvador nieder. Bei den Wahlen 1860 nominierte die \"Partido Liberal\" seinen Verwandten Manuel Mora Fernández als Präsidentschaftskandidaten. Präsident wurde José María Montealegre Fernández. Dieser versuchte, ein Übereinkommen mit Juan Rafael Mora Porras zu finden, und diesen zum Machtverzicht zu bewegen, diese Anstrengungen zeitigten kein Ergebnis. Juan Rafael Mora Porras ging im September 1860 im Hafen von Puntarenas mit einigen Freunden und Verwandten von Bord – in der Illusion, sein Erscheinen werde einen Aufstand zu seinen Gunsten auslösen. Die Regierung von Montealegre sandte ihm Truppen entgegen. In einer Schlacht in La Angostura wurden die Moranistas geschlagen. Mora wurde gefangen genommen und durch ein Kriegsgericht zum Tod verurteilt. Er wurde am 30. September 1860 in Puntarenas mit General Cañas füsiliert. Seine sterblichen Überreste ruhen auf dem \"Cementerio General\" von San José.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Mora Porras’ Geschwister waren Am 24. Juni 1847 heiratete er in San José Cueto Inés Aguilar, Tochter von Manuel Aguilar Chacón. In dieser Ehe wurden sieben Kinder geboren: Elena, Teresa, Alberto, Amelia, Juan de Dios, Camilo und Juana Mora Aguilar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juan Rafael Mora Porras (* 8. Februar 1814 in San José; † 30. September 1860 in Puntarenas) war vom 26. November 1849 bis 14. August 1859 Präsident von Costa Rica.", "tgt_summary": null, "id": 59199} {"src_title": "Ein toller Käfer kehrt zurück", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "An der Nordostgrenze von Bagongshan fließt der Huai He, ein kleiner Abschnitt einer Insel in diesem Fluss gehört außerdem zum Stadtbezirk. Der Ostteil von Bagongshan liegt in der Schwemmebene des Huai He, den Westteil bildet das Gebirge Bagong Shan (八公山). Dort wurden die 800 Millionen Jahre alten Fossilien des sogenannten Huainan-Wurms gefunden, einer der ältesten mehrzelligen Organismen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Bagongshan liegt im Huainan-Kohlenrevier, das Kohlegebiet erstreckt sich in der Schwemmebene nord-östlich des Gebirges Bagong Shan. Im Stadtbezirk sind 4 Millionen Tonnen zugänglich, abgebaut wird die Kohle in drei Grubenfeldern. Dem Karstgestein des Bagong Shan entspringen viele Mineralquellen mit unterschiedlichen Wasserqualitäten. Seit 1989 gibt es in Shanwang eine Mineralwasserfabrik, die jährlich 2000 Tonnen mineralwasserhaltige Getränke abfüllt.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Im Bagong Shan schrieb Liu An während der westlichen Han-Dynastie das Huainanzi. Der Legende nach wurde die Tofu-Herstellung von Liu An und seine Hofweisen bei der Suche nach Unsterblichkeit im Bagong Shan erfunden; sie ist auch im Huainanzi beschrieben. Heute gilt \"Bagongshan-Tofu\" als Spezialität, es gibt Dutzende Tofu-Produkte und mehr als 30 verschiedene Zubereitungsarten mit Bezug zum Bagong Shan. Bagongshan ist berühmt für seine Steinschnitzkunst, genannt \"Zijin\" (紫金), die zur Zeit der nördlichen Song-Dynastie entwickelt wurde. Zijin-Steine sind farbig (lila, gelb, grün, schwarz, rot oder blau) mit mittlerer Härte und klarer Textur, die Schnitzereien sind weich und detailliert und die Motive vielfältig und stellen Landschaften, Porträts, Tierformen oder mythische Figuren dar.", "section_level": 1}, {"title": "Administrative Gliederung.", "content": "Auf Gemeindeebene setzt sich der Stadtbezirk aus drei Straßenvierteln und zwei Großgemeinden zusammen. Diese sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Stadtbezirk Bagongshan () ist ein Stadtbezirk der bezirksfreien Stadt Huainan in der chinesischen Provinz Anhui. Das Verwaltungsgebiet des Stadtbezirks hat eine Fläche von 93 km2 und zählt ca. 170.000 Einwohner (2004).", "tgt_summary": null, "id": 217360} {"src_title": "John James Bowlen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Leoš Čermák begann seine Karriere in seiner Heimatstadt in den Nachwuchsmannschaften des SK Horácká Slavia Třebíč. Für die erste Mannschaft des Vereins debütierte er während der Saison 1997/98 in der zweitklassigen 1. Liga. In den folgenden zwei Spielzeiten etablierte er sich im Herrenteam, bevor er 2000 zum HC Slavia Prag wechselte. Mitte der Spielzeit 2001/02 wechselte er innerhalb der Extraliga zum HC Vítkovice, mit dem er das Playoff-Finale erreichte und hinter dem HC Sparta Prag Vizemeister wurde. Nach diesem Erfolg verließ er Tschechien und unterschrieb einen Vertrag beim russischen Superligisten HK Sibir Nowosibirsk. Ein Jahr später kehrte er in sein Geburtsland zurück, um in den folgenden drei Jahren für die Bílí Tygři Liberec zu spielen. Mit den \"Weißen Tigern\" erreichte er im Spieljahr 2004/05 das Playoff-Halbfinale, in dem diese allerdings am späteren Meister, dem HC Moeller Pardubice, scheiterten. Ein Jahr später gewann Liberec die reguläre Saison, scheiterte aber schon im Viertelfinale am HC České Budějovice. 2006 kehrte Čermák für 22 Spiele zum HC Slavia Prag zurück, beendete die Saison aber erneut in Liberec. In den Playoffs der Spielzeit 2007/08 gehörte Čermák zu den produktivsten Spielern der Liga und führte sein Team bis in das Playoff-Halbfinale. Aufgrund der gezeigten Leistungen erhielt er einen Vertrag beim KHL-Klub und amtierenden russischen Meister Salawat Julajew Ufa, mit dem er in der Saison 2008/09 zwar die reguläre Saison gewann, aber schon im Playoff-Achtelfinale ausschied. Nach diesem Misserfolg wurde Čermáks Vertrag nicht verlängert und er entschied sich für einen Wechsel zum HK Sibir Nowosibirsk. In der Saison 2010/11 stand er beim Ligakonkurrenten Torpedo Nischni Nowgorod unter Vertrag. Zur Saison 2011/12 kehrte er in seine tschechische Heimat zurück und schloss sich dem HC Kometa Brno aus der Extraliga an. Dort agierte er zunächst als Assistenzkapitän, seit 2013 als Mannschaftskapitän.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Leoš Čermák wurde während der Spielzeit 2001/02 das erste Mal in seiner Karriere in die tschechische Nationalmannschaft berufen und nahm am Karjala Cup 2002 teil. Zwischen 2006 und 2009 wurde er regelmäßig bei Vorbereitungsspielen und Turnieren der Euro Hockey Tour eingesetzt, aber nie für eine Weltmeisterschaft oder Olympische Winterspiele nominiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Leoš Čermák (* 13. März 1978 in Třebíč, Tschechoslowakei) ist ein tschechischer Eishockeyspieler, der seit 2011 beim HC Kometa Brno in der tschechischen Extraliga unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 751519} {"src_title": "Marcel Schrötter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Erwähnung findet sich im Jahr 1135. Es wird vermutet, dass diese Kapelle 991 vom heiligen Adalbert an Stelle einer heidnischen Kultstelle errichtet wurde, wie es die Statue von 1824 und das Deckenfresko in der Sakristei von 1735 zeigen. Unter Karl IV. wurde die Kirche in die Ummauerung miteinbezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Reste der romanischen Kirche sind im Chor und im Südteil der 1735–1770 von dem Prager Baumeister Johann Ignaz Palliardi errichteten Barockkirche erhalten. Ihre gebrochen konvexe Nordfassade erinnert an einen zerklüfteten Felsvorsprung. Darüber erheben sich drei Statuen, in der Mitte eine Allegorie der Frömmigkeit, links den hl. Johannes Nepomuk und rechts wahrscheinlich Maria Magdalena darstellend. In einer Wandnische befindet sich die Statue des hl. Adalbert.", "section_level": 1}, {"title": "Innenausstattung.", "content": "Im Innenraum findet sich auf dem rechten Seitenaltar ein Bild vom Martyrium des hl. Laurentius des aus dem Burgund stammenden Malers Jean Claude Monnot. Die heutige Ausstattung des Chorraumes wurde von dem Architekten Jiří Pelcl entworfen. In der Sakristei befindet sich eine Deckenmalerei, welche die Legende von der Gründung der Kirche durch Adalbert von Prag darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Umgebung.", "content": "Neben der Kirche steht eine Kalvarienberg-Kapelle von 1735, die mit einem Sgraffito verziert ist, welches die Auferstehung Jesu darstellt. Unterhalb der Kirche wurde 1836 ein Kreuzweg angelegt, dessen letzte Station, die Heilig-Grab-Kapelle aus dem Jahr 1738, nach dem Vorbild der Jerusalemer Grabeskirche gebaut wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Seit 1994 nutzt den gesamten Gebäudekomplex die altkatholische Kirche. St. Laurentius ist seit November 1995 die altkatholische Kathedralkirche für Tschechien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die St.-Laurentius-Kirche auf dem Laurenziberg \"(Kostel sv. Vavřince na Petříně)\" ist die Kathedralkirche des Bischofs der Altkatholischen Kirche in Tschechien. Die dem heiligen Laurentius geweihte Kirche liegt auf dem Petřín in Prag. Mit weiteren bedeutenden Bauwerken gehört sie zu den Sehenswürdigkeiten der Prager Kleinseite. Die deutsche Bezeichnung \"Laurenziberg\" für den Petřín wird von dieser Kirche abgeleitet.", "tgt_summary": null, "id": 84431} {"src_title": "Bud Olson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde von Rolf Schrömgens, Stephan Stubner und Peter Vinnemeier im Juni 2005 in Düsseldorf-Flingern gegründet, Absolventen der Business School HHL Leipzig Graduate School of Management. Ein Jahr später stieg Stubner aus, dessen Position dann durch Malte Siewert besetzt wurde. Ab 2007 begann das deutsche Unternehmen in Europa zu expandieren. Nord- und Südamerika folgten 2009. 2013 war das Unternehmen schließlich auch auf dem asiatisch-pazifischen Markt vertreten. Heute bietet das Unternehmen mehr als fünfzig Länderplattformen an. Im Sommer 2016 wurde das Management-Team um den HHL-Absolventen Axel Hefer erweitert, der als CFO mit dem Börsengang betraut wurde. Im Dezember 2012 gab Expedia den Kauf der Mehrheit an trivago (61,6 Prozent der Anteile für 477 Millionen Euro) bekannt. Basierend auf dem vereinbarten Übernahmepreis errechnet sich somit eine Bewertung von 774 Millionen Euro für das gesamte Unternehmen. Im November 2016 kündigte das Unternehmen den Börsengang an der US-amerikanischen Technologiebörse NASDAQ an. Zu diesem Zeitpunkt hat das Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitern in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 435 Millionen USD Umsatz gemacht. Erste Einschätzungen zur Bewertung liegen im Bereich 5 Milliarden USD. Die börsennotierte Muttergesellschaft firmiert als \"trivago N.V.\" Ebenfalls kündigte das Unternehmen im Jahr 2016 den Neubau des trivago-Campus in Düsseldorf an. Letzterer wurde im Juni 2018 fertiggestellt und bildet heute die globale Unternehmenszentrale, an der über 1.200 Menschen aus mehr als 50 Nationen arbeiten. An der Ausgestaltung des sechsstöckigen Gebäudes wirkten unter anderem die eigenen Mitarbeiter mit. trivago war von Juli 2017 bis Ende Juni 2018 Hauptsponsor des Fußballvereines VfL Bochum.", "section_level": 1}, {"title": "Community.", "content": "Die Seite wurde durch eine Community mitgestaltet. Es wurden Länder kategorisiert und Hotels sowie Ausflugsziele angelegt. Ergänzt wurden gesammelte Geo-Daten, Webtipps, Bilder und Testberichte. So genannte Community-Administratoren hatten auf jeder Länderseite feste Aufgaben. Dazu zählen die Kontrolle der eingestellten Bewertungen auf Echtheit und die Überwachung des Einspielens neuer Hotelpartner für die Metasuche. Direkte Bewertungen wurden eingestellt und das Community-Prinzip zugunsten freier Mitarbeiter aufgegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "trivago ist eine Hotel-Metasuche im Internet. Dort können die Preise von Hotels, Hostels oder „Bed and Breakfast“-Unterkünften verglichen werden. Die Website durchsucht nach eigenen Angaben Preise von mehr als einer Million Hotels weltweit aus über 250 Buchungsseiten (z. B. Expedia oder Booking.com). Das Unternehmen erwirtschaftet seine Gewinne mit einem Pay-per-Click-Modell und war die erste Hotel-Metasuchmaschine in Deutschland. Trivago gehört als Tochtergesellschaft zu Expedia.", "tgt_summary": null, "id": 986314} {"src_title": "Irving Cohen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Lange Zeit wurde Homosexualität als psychische Störung betrachtet und als solche in den internationalen medizinischen Handbüchern geführt. Im Jahr 1974 wurde Homosexualität in der Folge gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Entwicklungen von der \"American Psychological Association\" (APA) aus der Liste der psychischen Störungen gestrichen, 1992 schließlich auch aus dem weltweit anerkannten ICD-10-Katalog. Damit ist für die Wissenschaft Homosexualität unstrittig keine psychische Störung. Zahlreiche religiöse Gruppen betrachten Homosexualität und andere von der Norm abweichende sexuelle Veranlagungen jedoch weiterhin als behandlungsbedürftige Krankheiten. Insbesondere die evangelikale Bewegung ist diesbezüglich sehr aktiv und fördert Maßnahmen wie die Konversionstherapie. Vertreter der Konversionstherapie (z. B. Wüstenstrom, Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft) gehen von der Hypothese aus, dass Homosexualität nicht wesentlich genetisch begründet und angeboren sei, sondern auf einer Kombination von Veranlagung und verschiedenen komplexen Lebenserfahrungen in der Kindheit und Jugend der Betroffenen zurückzuführen sei. Zu diesen Lebenserfahrungen werden unter anderem die Herkunft, das Temperament, Verletzungen durch Eltern und Geschwister, Familienentwicklungen, sexueller Missbrauch und soziale und kulturelle Verletzungen gezählt. Diese Sichtweise und insbesondere die daraus resultierenden therapeutischen Behandlungsversuche werden jedoch von den entsprechenden medizinischen Fachverbänden und zahlreichen gesellschaftlichen Gruppen als falsch kritisiert und als teilweise gefährlich bezeichnet. Im Oktober 2013 beschloss die 64. Generalversammlung des Weltärztebundes im brasilianischen Fortaleza, dass Homosexualität keine Krankheit sei und deshalb keiner Heilung bedürfe. Die Delegierten des Weltärztebundes lehnen auch die Konversions- bzw. Reparativtherapie ab.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Therapie und ihre Vertreter.", "content": "Heutige wichtige Vertreter der Konversions- bzw. Reparativtherapie sind der Psychologe Joseph Nicolosi, der Psychologieprofessor Mark A. Yarhouse von der evangelikalen Regent University sowie Warren Throckmorton und Richard Cohen, dem wegen Verstößen gegen mehrere ethische Vorschriften die Zulassung als Therapeut entzogen wurde. Der Begriff Reparativtherapie wird spezifisch für eine von Joseph Nicolosi entwickelte Behandlungsform verwendet, so von vielen, aber nicht allen Mitgliedern von NARTH. In Deutschland wird diese Therapie vor allem von dem zur Offensive Junger Christen gehörenden Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG) und von Wüstenstrom unterstützt. Der Psychologieprofessor Nicholas A. Cummings, früherer Präsident der American Psychological Association, berichtet, dass er in seiner persönlichen Praxis etwa 2000 Patienten mit Konflikten auf Grund ihrer Einstellung zu Homosexualität ergebnisoffen behandelt habe. Im kalifornischen Gesundheitskonzern Kaiser-Permanente, wo er langjähriger Vorgesetzter von über 600 Psychotherapeuten war, wurden nach seiner Schätzung etwa 16.000 Patienten mit Konflikten bezüglich ihrer Einstellung zur eigenen sexuellen Identität behandelt. Nach seinen Angaben war bei einem Drittel der Behandlungen keine wesentliche Verbesserung festzustellen. Von den zwei Dritteln, bei denen die Behandlung erfolgreich gewesen sei, hätten 80 % nachher ein gesundes, sexuell verantwortungsvolles Leben als Homosexuelle gelebt, bei 20 % sei eine Umorientierung erfolgt. Er bekomme im Ruhestand immer noch Dankesschreiben von einigen heterosexuell verheirateten Klienten, aber noch mehr von solchen, die glückliche gleichgeschlechtliche Langzeitbeziehungen führen würden. Im selben Interview äußerte er sich jedoch auch dahingehend, dass „jene, die gegen Homosexualität sind, nicht behaupten sollten, dass alle Homosexuellen ihre sexuelle Orientierung ändern könnten oder dies tun sollten“. Berufsorganisationen, die gegenüber der Konversions- bzw. Reparativtherapie positiv eingestellt sind, sind NARTH, die \"American Association of Christian Counselors\" und die \"Catholic Medical Organization\" in den Vereinigten Staaten. Über die Anwendung verschiedener Verfahren der Verhaltenstherapie zur Reorientierung Homosexueller gibt es verschiedene Fallstudien. Albert Ellis wandte sein Verfahren der Rational Emotive Therapie auch bei Homosexuellen an und schrieb 1965, dass er nach der Behandlung von Dutzenden von Klienten die Rational Emotive Therapie als wesentlich wirkungsvoller ansah als seine früheren psychoanalytischen Verfahren. Begleitet werden Konversionstherapien häufig auch durch eine entsprechende geistliche Begleitung, da die homosexuelle Orientierung von Gott nicht gewollt sei und lediglich eine psychologische Fehlentwicklung, die geheilt werden könne. Sexuelle Orientierung wird dabei nicht als eine der Persönlichkeit integrale Identität gesehen. Die wesentlichen Vertreter der Konversions- bzw. Reparativtherapien haben in der Regel ein evangelikal geprägtes Menschenbild und bewerten Homosexualität aufgrund einer recht wörtlichen (bibeltreuen) Auslegung der Bibel. Danach kann Sexualität für den Menschen nie die Basis sein, um seine Identität zu definieren oder um im Leben Sinn und Erfüllung zu finden, sondern diese Basis ist in der Identifikation als Jünger Christi zu finden. Am 27. August 2018 stellte der Vatikan klar, dass Homosexualität keine Krankheit sei und daher Konversionstherapien nicht befürwortet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliche Lage.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Der US-amerikanische Fachverband der Psychologen, die American Psychological Association, nahm am 5. August 2009 eine Entschließung an, die feststellt, dass Fachleute auf dem Gebiet der seelischen Gesundheit es vermeiden sollen, ihren Klienten zu erklären, dass sie ihre sexuelle Orientierung durch Therapie oder andere Behandlung ändern können. Die „Resolution zu geeigneten affirmativen Antworten auf Spannungen im Zusammenhang mit sexueller Orientierung und zu Veränderungsanstrengungen“ empfiehlt Eltern, Erziehungsberechtigten, jungen Menschen und ihren Familien, Behandlungen zu vermeiden, die Homosexualität als geistige Krankheit oder als Entwicklungsstörung darstellen. Stattdessen sollen sie sich nach Psychotherapie, sozialen Unterstützung und Erziehungsdiensten umsehen, die „genaue Information zu sexueller Orientierung und Sexualität bieten, die Unterstützung durch Familie und Schule vergrößern und die Ablehnung von Jugendlichen, die einer sexuellen Minderheit angehören, reduzieren.“ Im September 2012 hat der kalifornische Gouverneur Jerry Brown ein Gesetz unterzeichnet, das Konversionstherapien bei Minderjährigen aufgrund ihrer schädlichen Wirkungen in Kalifornien verbietet. Darüber hinaus ist die Konversionstherapie in weiteren acht US-amerikanischen Bundesstaaten verboten.", "section_level": 3}, {"title": "Südamerika.", "content": "Gesetzliche Verbote bestehen unter anderem in Brasilien, Argentinien, Ecuador und Uruguay.", "section_level": 3}, {"title": "Europäische Union.", "content": "Im März 2018 befürwortete das Europäische Parlament parteiübergreifend erstmals mit einer Mehrheit von 435 zu 109 Abgeordnetenstimmen, Therapien zur „Heilung“ von Homosexualität, Konversionstherapien, gesetzlich zu verbieten.", "section_level": 3}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen legte im März 2013 im Deutschen Bundestag eine Gesetzesinitiative vor, die das Angebot und die Durchführung von Therapien bei Minderjährigen mit dem Ziel der Änderung der sexuellen Orientierung verbieten lassen will, da „[...] negative und schädliche Effekte solcher Behandlung auf therapierte Personen wissenschaftlich nachgewiesen sind. Zu diesen zählen neben Ängsten u. a. soziale Isolation, Depressionen und erhöhte Suizidalität. [...] Ein wissenschaftlich valider Nachweis für die behauptete Wirksamkeit derartiger Therapien existiert dagegen nicht.“ Verstöße sollen mit einer Geldbuße von mindestens 500 Euro geahndet werden. Obwohl sich der Gesetzentwurf nur auf Therapieversuche an Minderjährigen bezieht, wurde er von mehreren Organisationen aus dem evangelikalen Spektrum kritisiert, da jeder Mensch frei wählen sollen dürfe, ob er sich einer solchen Therapie trotz der ablehnenden Haltung aller Fachgesellschaften unterziehen wolle. Unter einer Petition des Aktivisten Lucas Hawrylak sprachen sich über 130.000 Menschen für ein Konversionstherapie-Verbot aus. Im Februar 2019 kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn einen Gesetzentwurf zum gesetzlichen Verbot von Konversionsherapien in Deutschland an. Im April 2019 kündigten die Landesregierungen der Bundesländer Berlin, Bremen, Hessen, Saarland und Schleswig-Holstein einen Gesetzentwurf zum Verbot von Konversionstherapien im Bundesrat an. Am 18. Dezember 2019 hat das Bundeskabinett nach einem Gesetzesentwurf von Jens Spahn das Verbot von Konversionstherapien für Minderjährige beschlossen, das Mitte des folgenden Jahres in Kraft treten soll. Am 7. Mai 2020 wurde das gesetzliche Verbot von Konversionstherapien in Deutschland in zweiter und dritter Beratung im Bundestag verabschiedet. Das Gesetz verbietet Konversionstherapien generell bei Minderjährigen bis 18 Jahre und beinhaltet ein vollständiges Werbeverbot. Es schützt auch Erwachsene, insofern dass auch bei ihnen Konversionstherapien verboten sind, wenn diese Behandlungen aufgrund eines Willensmangels, Druck oder Gewalt zustande kommen.", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Begriff des reparativen Antriebs stammt ursprünglich von Anna Freud. In diesem Konzept der Homosexualität, das von Elizabeth Moberley und Joseph Nicolosi weiterentwickelt wurde, werden homosexuelle Beziehungen als Mittel gesehen, um durch die dabei gefundene Bestätigung und emotionale Intimität das Gefühl der geschlechtlichen Identität zu \"reparieren\", das durch Kindheitserfahrungen geschädigt wurde. Die \"reparative\" Therapie bezweckt, diesen \"reparativen\" Trieb auf nichtsexuelle gleichgeschlechtliche Beziehungen auszurichten und hat daher ihren Namen. Fachleute bemängeln heute die Verwendung der Begriffe \"Reparativtherapie\" und \"Konversionstherapie\", da sie missverständlich seien und fälschlicherweise nahelegten, dass Homosexualität eine Fehlfunktion sei und damit zu korrigieren wäre. So führt etwa der Sexualwissenschaftler Erwin J. Haeberle die Begriffe unter \"unsachgemäße Fachausdrücke\" auf und schreibt hierzu: \"„Der Ausdruck [...] unterstell[t], dass die Homosexualität eine Fehlfunktion ist, die korrigiert werden muss. Dies ist aber ein moralistisches Werturteil, keine objektive wissenschaftliche Feststellung.“\" Dies entstünde aus dem \"„missionarische[n] Eifer von Kreuzzüglern, die unter dem Mantel der Wissenschaft sexuelle Gleichmacherei betreiben wollen“\". Der Begriff \"Reparativtherapie\" ist heute mit unterschiedlichen Bedeutungen in Verwendung: Neben allgemeinen Behandlungsansätzen mit dem Ziel, die sexuelle Orientierung zu ändern, wird der Begriff zum Teil auch spezifisch für eine von Joseph Nicolosi entwickelte Behandlungsform verwendet. Allgemeine Ansätze werden in diesem Kontext oft abgrenzend als \"Reorientierungstherapie\" oder \"Konversionstherapie\" bezeichnet. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wurde versucht, die sexuelle Orientierung mit Hilfe der Psychoanalyse zu verändern, da diese vielfach als Krankheit oder als Symptome einer Krankheit angesehen wurde. Zu den ersten gehörten die Anhänger von Sigmund Freud, darunter Anna Freud und Irving Bieber. In einer Studie von 1962 berichtet Bieber, dass in einer Gruppe von 106 Männern 19 % der Homosexuellen und 50 % der Bisexuellen nach der Psychoanalyse heterosexuell gewesen seien, darunter auch sechs homosexuelle Männer, die vor der Behandlung keinen Wunsch nach einer Veränderung ihrer sexuellen Orientierung geäußert hätten. Insgesamt kam jedoch auch die psychoanalytische Richtung der Psychologie zu dem Ergebnis, dass Homosexualität nicht krankhaft sei. So lehnen heute auch die psychoanalytischen Fachverbände Konversions- und Reparativtherapien ab.", "section_level": 2}], "src_summary": "Konversionstherapie (von lateinisch conversio‚ Umwendung, Umkehr) oder auch „Reparativtherapie“ wird eine Gruppe von umstrittenen Methoden der Psychotherapie genannt, welche die Abnahme homosexueller Neigungen und die Entwicklung heterosexueller Potenziale als Ziel postulieren. Sie wird auch \"Reorientierungstherapie\" genannt und von verschiedenen Gruppen der überwiegend evangelikal geprägten Ex-Gay-Bewegung propagiert. ", "tgt_summary": null, "id": 153401} {"src_title": "Robert Yates", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Omohundro wurde 1846 am Pleasant Hill nahe Palmyra als Sohn von John B. und Catherine geboren. Als Jugendlicher verließ er seine Heimat und reiste nach Texas, wo er schließlich als Cowboy arbeitete. 1861 scheiterte sein Versuch, sich der Armee der Konföderierten anzuschließen, da er noch zu jung war. Stattdessen wurde er Scout und Kurier der Südstaaten und kam dann 1864 unter den Befehl von General J. E. B. Stuart. Nach dem Bürgerkrieg kehrte Omohundro zurück nach Texas, wo er wieder als Cowboy arbeitete und an verschiedenen Viehtrieben, oft auf dem Chisholm Trail, teilnahm. Auf einem dieser Viehtriebe durch Arkansas und Tennessee gaben ihm dankbare Einwohner den Beinamen „Texas Jack“. Kurz nach dem Krieg adoptierte er einen kleinen fünfjährigen Jungen, den er verlassen gefunden hatte. Die Eltern des Kindes waren von Indianern getötet worden und Texas Jack begann sich um den Jungen zu kümmern; da sein Nachname unbekannt war, nannte er ihn einfach Texas Jack, Jr.", "section_level": 2}, {"title": "Mit Buffalo Bill.", "content": "1869 zog Texas Jack nach Cottonwood Springs, Nebraska, nahe Fort McPherson, wo er seinen Lebensunterhalt als Scout und Büffeljäger bestritt. In dieser Zeit traf er William L. „Buffalo Bill“ Cody, mit dem er sich zusammentat. Beide jagten Büffel, machten Führungen für einflussreiche Menschen wie den Earl of Dunraven und nahmen an Kämpfen gegen Indianer teil. 1872 war Texas Jack auch Teil der populären Büffeljagd mit dem russischen Großfürsten Alexei und anderen wichtigen Militärs. Im Dezember 1872 reisten Texas Jack und Cody nach Chicago, wo sie in Ned Buntlines Wild-West-Show \"The Scouts of the Prairie\" auftraten. Die Auftritte in der Show waren erfolgreich, sodass Texas Jack und Cody zusammen mit ihrem Freund Wild Bill Hickok 1873–1874 die neue Show \"Scouts of the Plains\" aufstellten. Texas Jack war der erste, der das Lassowerfen dem breiten US-amerikanischen Publikum zugänglich machte.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Jahre.", "content": "Die 1870er-Jahre verbrachte Texas Jack vor allem einerseits mit den Shows an der Ostküste der USA, andererseits als Jäger in den Great Plains. Er leitete außerdem Jagden mit europäischen Adeligen. Am 31. August 1873 heiratete er die Schauspielerin und Tänzerin Giuseppina Morlacchi, mit der er vorher in verschiedenen Shows gespielt hatte. 1877 leitete er in St. Louis seine eigene Wild-West-Show und begann, Artikel und Bücher über seine Erfahrungen als Jäger und Scout zu verfassen. Im Laufe der Jahre bildeten sich viele Legenden über Texas Jack, vor allem durch die Romane des Autors Colonel Prentiss Ingraham. Texas Jack Omohundro starb 1880 an einer Lungenentzündung in Leadville, wo er auf dem \"Evergreen Cemetery\" beigesetzt wurde. Texas Jack Jr. führte das Werk seines Vaters weiter, indem er besonders in Südafrika Wild-West-Shows inszenierte. Omohundro wurde 1994 in die \"Hall of Great Western Performers\" aufgenommen. 1980 wurde ihm zu Ehren die \"Texas Jack Association\" ins Leben gerufen, die sich darum bemüht, sein Werk zu erhalten und zu vermitteln.", "section_level": 2}], "src_summary": "John Baker „Texas Jack“ Omohundro (* 26. Juli 1846 bei Palmyra, Virginia; † 28. Juni 1880 in Leadville, Colorado) war ein US-amerikanischer Scout, Cowboy und Schauspieler. Omohundro war unter anderem Teil von Buffalo Bill Codys Wild-West-Show.", "tgt_summary": null, "id": 1842871} {"src_title": "Innsbrucker Hütte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Eltern waren Úrsula Sáenz y Ulloa und Narciso Esquivel y Salazar. Am 29. Februar 1856 heiratete er in San José, Ana Isaura Carazo Peralta, Tochter von María Toribia Peralta y Echavarría und Manuel José Carazo Bonilla. In dieser Ehe wurden dreizehn Kinder geboren: Julia, Jorge Adolfo, Matilde Adela (Sor María Caridad de Sión), Roberto, Paulina, Sara, Alfredo, Adriana, Isaura, Aniceto y Rosa Esquivel Carazo. Er studierte am \"Casa de Enseñanza de Santo Tomás\" und machte einen Abschluss in Rechtswissenschaft an der Universidad de San Carlos de Guatemala. Neben seiner Anwaltstätigkeit war er einer der Gründer der \"Banco de la Unión\", die 1877 eröffnete. Unter diesem Namen emittierte sie zwischen 1877 und 1889 Geld, unter ihrem heutigen Namen \"Banco de Costa Rica\" emittierte sie zwischen 1895 und 1899 Geld. Er war Richter am obersten Gerichtshof, Mitglied der verfassungsgebenden Versammlungen von 1859, 1870 und 1880. Von 1860 bis 1863 und 1866 bis 1868 war er Regierungsminister. 1868 bis 1869 war er Außenminister im Regierungskabinett von Jesús Jiménez Zamora, 1870 bis 1872 Mitglied des Staatsrates unter der Präsidentschaft von Tomás Guardia Gutiérrez. In den Jahren 1872–1876, 1884–1892 und 1894–1896 war er Abgeordneter im Parlament für San José und 1886–1889 und 1891 saß er den verfassungsgebenden Versammlungen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Präsidentschaft.", "content": "Die Wahlen im April 1876 fanden nach dem Geschmack des Herrschers Tomás Guardia Gutiérrez statt. Sáenz wurde für die Amtszeit vom 1876 bis 1880 zum Präsidenten gewählt. Er trat das Amt am 8. Mai 1876 an. Mit Diplomatie konnten die Konflikte mit der Regierung Pedro Joaquín Chamorro y Alfaro in nichtmilitärische Bahnen gelenkt werden. In seiner Regierungszeit wurde der Beginn des Haushaltsjahres auf den 1. Januar gelegt. Mit der Regierung von Justo Rufino Barrios Auyón wurde der \"Tratado Guardia-Salazar\" vereinbart. Seine politischen Zielvorstellungen wichen von denen des Oberbefehlshabers Tomás Guardia Gutiérrez wesentlich ab. Am 30. Juli 1876 wurde er durch einen Putsch, den die Generäle Pedro und Pablo Quirós Jiménez ausführten, gestürzt und Vicente Herrera Zeledón als Präsident eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aniceto del Carmen Esquivel Sáenz (* 18. April 1824 in Cartago, Costa Rica; † 22. Oktober 1898 in San José) war von 8. Mai bis 30. Juli 1876 Präsident von Costa Rica.", "tgt_summary": null, "id": 1799768} {"src_title": "San Casciano dei Bagni", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "Geboren in Toronto, Kanada als Sohn des jüdischen Polit-Karikaturisten Avrom Yanovsky, verließ er das College im Alter von 16 Jahren und spielte Folkmusic in kanadischen Kaffeehäusern. Kurze Zeit später arbeitete er in einem Kibbuz in Israel, den er verlassen musste, nachdem er einen Traktor in ein Gebäude gefahren hatte. Anschließend hielt der musikalische Autodidakt sich mit Straßenmusik in Tel Aviv über Wasser. Nachdem er nach Toronto zurückgekehrt war, lernte er Denny Doherty kennen, den späteren Sänger der Mamas and Papas. Doherty lud ihn ein, seiner Folk-Blues-Gruppe The Halifax Three beizutreten. Mit Doherty und Cass Elliot, einem weiteren späteren Mamas and Papas-Mitglied, gründete er 1964 The Mugwumps. Die von dieser Band aufgenommenen Schallplatten wurden erst veröffentlicht, nachdem ihre Mitglieder in anderen Bands bekannt geworden waren.", "section_level": 1}, {"title": "The Lovin’ Spoonful.", "content": "Während seines Aufenthaltes in der Folkszene von Greenwich Village, New York, freundete er sich mit John Sebastian an, mit dem er die Vorliebe für verschiedene Arten des Folk und des Blues teilte. Vom Beispiel der Beatles inspiriert, gründeten die beiden, zusammen mit den aus Long Island stammenden Steve Boone (Bass) und Joe Butler (Schlagzeug), die Band The Lovin’ Spoonful, in der sie traditionelle Musik mit Rock and Roll kombinierten. Den Namen hatten sie von einem Song von Mississippi John Hurt. 1965 schlossen sie einen Plattenvertrag mit Kama Sutra Records und erreichten mit ihrer ersten Single \"Do You Believe In Magic?\" die Top Ten der US-amerikanischen Charts. Mit weiteren Erfolgen wie \"Daydream\", \"Summer In The City\" und \"Darling Be Home Soon\" gehörten sie zu den ersten Bands, die die Dominanz der Beatles und anderer britischer Musiker in den USA herausforderten. In einer Zeit, als Rock-LPs üblicherweise aus einem Single-Hit und mehrheitlich fillers bestand, veröffentlichten die Lovin’ Spoonful Alben mit inspirierten, meist selbst komponierten Songs. 1966 nahmen sie den Soundtrack zum Film What’s Up, Tiger Lily? von Woody Allen und 1967 den zu You’re A Big Boy Now von Francis Ford Coppola auf. Die gute Laune, die die Gruppe als Markenzeichen hatte, wurde gestört, als Boone und Zanovsky wegen Besitzes von Marihuana festgenommen wurden. Um einer Ausweisung aus den USA zu entgehen, verriet Yanovsky seinen Dealer, woraufhin die Lovin’ Spoonful von der musikalischen Gegenkultur geächtet wurden. Mitte 1967 verließ er die Band und wurde durch Jerry Yester vom Modern Folk Quartet ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Der Solo-Künstler.", "content": "Nach seiner Rückkehr nach Kanada nahm er das Album \"Alive and Well in Argentina (and Loving Every Minute Of It)\" auf, das 1968 auf Buddah Records erschien. Sowohl die LP als auch eine Single, \"As Long As You’re Here\", mit dem gleichen Stück rückwärts gespielt und ohne Gesang als B-Seite, erreichten minimale Verkaufszahlen. 1971 erschien eine Wiederveröffentlichung des Albums auf Kama Sutra Records. Ab 1969 betätigte Zanovsky sich, zusammen mit Jerry Yester, als Produzent, etwa bei den Alben \"Happy Sad\" von Tim Buckley (1969), Fifth Avenue Band und \"Farewell Aldebaran\" von Jerry Yester und Judy Henske. Er spielte mit Kris Kristofferson und trat in der Pseudo-Broadway-Show \"National Lampoon’s Lemmings\" im New Yorker \"The Village Gate\" mit dem Song \"Nirvana Banana\", einer Parodie auf Donovan, auf. In den frühen 1970er Jahren kehrte er der Musikwelt den Rücken und produzierte zunächst TV-Serien für das kanadische Fernsehen, u. a. die allabendliche Gerichts-Serie \"Magistrate’s Court\". 1975 trat er, zusammen mit Mick Jagger und Alice Cooper, in der TV-Dokumentation \"Rock-A-Bye\" auf. 1980 spielte Yanovsky noch einmal mit seinen Lovin’ Spoonful Kollegen bei mehreren Anlässen, u. a. im Film \"One Trick Pony\" von Paul Simon. Auch erschien er mehrmals unangekündigt bei Auftritten von John Sebastian. Im März 1996 wurde er in die Canadian Music Hall of Fame gewählt. Im Jahr 2000 trafen sich die Original Lovin’ Spoonful zum letzten Mal anlässlich ihrer Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame, bei der sie einige ihrer früheren Hits live spielten. Im Anschluss begleitete Zanovsky Sebastian auf einer Tournee durch England.", "section_level": 1}, {"title": "Der Gastronom.", "content": "Mit seiner zweiten Frau, Rose Richardson, gründete er 1979 das Nobel-Restaurant \"Chez Piggy\", das zum Treffpunkt der Nachtschwärmer von Kingston, Ontario wurde. Sein gleichnamiges Kochbuch präsentierte er im kanadischen TV. 1994 eröffnete er die Bäckerei \"Pan Chancho\".", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Am 13. Dezember 2002 starb Zal Yanovsky auf seiner Farm an den Folgen eines Herzinfarktes. Nachdem 2005 auch seine Frau Rose Richardson gestorben war, übernahm die Tochter Zoe Yanovsky, gemeinsam mit der Schauspielerin Jackie Burroughs, beide Betriebe. Sie vervollständigte auch \"The Pan Chancho Cookbook\", an dem ihr Vater zuletzt gearbeitet hatte. Es erschien 2006 bei \"Bookmakers Press\". Vor seinem Tod hatte Yanovsky sich noch an der Wiederveröffentlichung der beiden ersten Alben der Lovin’ Spoonful auf CD beteiligt, die 2002 auf BMG Records erschienen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachruf.", "content": "John Sebastian über seinen verstorbenen Freund: „ Ich habe in Zally all diese Stärken gesehen. Er konnte wie Elmore James spielen. Er konnte wie Floyd Cramer spielen. Er konnte wie Chuck Berry spielen. Er konnte wie all diese Leute spielen, aber er hatte auch eine eigene überwältigende Persönlichkeit. Mit all dem, dachte ich mir, konnten wir etwas mit echter Flexibilität entstehen lassen“.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "The Mugwumps The Lovin’ Spoonful Zal Yanovsky Solo", "section_level": 1}], "src_summary": "Zalman \"Zal\" Yanovsky (* 19. Dezember 1944; † 13. Dezember 2002 in Kingston) war ein kanadischer Musiker, Produzent und Gastronom, der in den Jahren 1965 bis 1967 durch seine Mitwirkung in der US-amerikanischen Band The Lovin’ Spoonful berühmt wurde. Yanovsky starb mit 58 Jahren in Kingston (Ontario) an den Folgen eines Herzinfarkts.", "tgt_summary": null, "id": 118799} {"src_title": "SMS Comet (1860)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Jan Hlaváč begann seine Karriere als Eishockeyspieler beim HC Sparta Prag, für den er von 1993 bis 1999 insgesamt sechs Jahre lang in der Tschechischen Extraliga aktiv war. In dieser Zeit wurde er im NHL Entry Draft 1995 in der zweiten Runde als insgesamt 28. Spieler von den New York Islanders ausgewählt, für die er allerdings nie spielte. Stattdessen erhielt der Angreifer vor der Saison 1999/2000 einen Vertrag bei deren Ligarivalen New York Rangers, für die er die folgenden beiden Spielzeiten in der National Hockey League auf dem Eis stand. Die Rangers hatten den Tschechen im Sommer 1999 unter anderem für Marc Savard von den Calgary Flames erhalten, die Hlaváč wiederum ein Jahr zuvor für Jörgen Jönsson von den Islanders erhalten hatten. Nach einem erneuten Wechsel gemeinsam mit Kim Johnsson und Pavel Brendl zu den Philadelphia Flyers im Austausch für Eric Lindros, spielte er zwischen 2001 und 2003 noch für die Vancouver Canucks und Carolina Hurricanes, ehe der Linksschütze für die Saison 2003/04 zu den Rangers zurückkehrte. Aufgrund des NHL-Lockouts im folgenden Jahr wechselte der Stürmer nach Europa, wo er einen Vertrag in seiner tschechischen Heimat bei seinem Ex-Klub HC Sparta Prag erhielt. Nachdem Hlaváč in der Saison 2005/06 für HC Servette Genève aus der Schweizer Nationalliga A auflief, spielte er in der folgenden Spielzeit erneut in Prag und wurde erstmals in seiner Karriere Tschechischer Meister. Für die Saison 2007/08 kehrte der Flügelspieler in die NHL zurück, wo er für die Tampa Bay Lightning und die Nashville Predators spielte. Ab der Saison 2008/09 stand Hlaváč bei Linköpings HC aus der schwedischen Elitserien unter Vertrag, begann die Spielzeiten jeweils aus Steuergründen in Tschechien bei Sparta Prag, den Bílí Tygři Liberec oder den Rytíři Kladno. Zwischen Januar 2013 und Sommer 2014 stand Hlaváč dann beim Växjö Lakers HC unter Vertrag, wurde aber in dieser Zeit erneut an die Rytíři Kladno ausgeliehen. In der Saison 2014/15 stand er dann fest bei den \"Rittern\" aus Kladno unter Vertrag, die 2014 in die 1. Liga abgestiegen waren. Zwischen Sommer 2015 und Januar 2016 war er vereinslos, ehe er vom HC Sparta Prag verpflichtet wurde. Parallel dazu spielte er auf Leihbasis für den HC Benátky nad Jizerou in der 1. Liga. Nach der Saison 2016/17 erhielt er keinen neuen Vertrag bei Sparta mehr und musste bis Februar 2018 warten, ehe er vom HC Stadion Vrchlabí aus der drittklassigen 2. česká hokejová liga unter Vertrag genommen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Tschechien nahm Hlaváč an den U20-Junioren-Weltmeisterschaften 1995 und 1996, sowie den Weltmeisterschaften 1999, 2003, 2005 und 2006 teil. Insgesamt konnte er dabei vier Medaillen – darunter zweimal Gold – gewinnen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jan Hlaváč (* 19. September 1976 in Prag, Tschechoslowakei) ist ein tschechischer Eishockeyspieler, der zuletzt beim HC Stadion Vrchlabí in der 2. česká hokejová liga unter Vertrag stand.", "tgt_summary": null, "id": 1568045} {"src_title": "Fairbourne Railway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Gebirge bildet die Wasserscheide zwischen dem San Joaquin Valley im Nordwesten und dem Antelope Valley im Südosten, einem Teil der Mojave-Wüste bzw. des Großen Beckens. Das Gebirge wird an seinem südwestlichen Ende von der Interstate 5 am Tejon-Pass überquert. Der am nordöstlichen Ende des Gebirges gelegene Tehachapi Pass ist weniger steil. Er wird von der Southern Pacific Railroad mit dem Tehachapi Loop, der California State Route 58 und vom California Aqueduct überquert, das Südkalifornien mit Wasser aus dem Sacramento-San Joaquin Delta versorgt. Das Los Angeles Aqueduct fließt südlich am Gebirge vorbei. Obwohl die \"Tehachapi Mountains\" kein langes und auch kein hohes Gebirge sind, werden sie von vielen Kaliforniern für die Grenze zwischen Nord- und Südkalifornien gehalten (auch wenn einige meinen, Südkalifornien erstrecke sich weiter nördlich bis in das Gebiet um Fresno). Eine Spaltung Kaliforniens wurde zweimal, 1860 und 1965, diskutiert, beide Entwürfe schlugen den Bergrücken der Tehachapi Mountains als neue Grenze vor. Beide Vorschläge scheiterten. Die Ridge Route war die erste Straße, die im frühen 20. Jahrhundert über dieses Gebirge gebaut wurde und Nord- mit Südkalifornien verband. Heute folgt die Interstate 5 an vielen Stellen der ursprünglichen Trasse. Der Bau der Ridge Route soll dazu beigetragen haben, eine Spaltung in zwei separate Bundesstaaten zu verhindern. Das Zementwerk \"The Monolith\", das den Zement für den Bau des Hoover Dams und anderer öffentlicher Bauwerke lieferte, befindet sich in den \"Tehachapi Mountains\" östlich des Tehachapi Pass. In dem Gebiet liegt das Alta Wind Energy Center, der größte Windpark des Landes (Stand: September 2016).", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Die \"Tehachapi Mountains\" sind ein Ergebnis der Bewegungen der südöstlich, parallel zum Gebirge liegenden Garlock-Verwerfung, einer Haupttransformstörung, die von der San-Andreas-Verwerfung im Westen zur Sierra-Nevada-Verwerfung im Osten und darüber hinaus verläuft. Die Verwerfung ist eine links-seitige Verwerfung und ungewöhnlich für Kalifornien, ihre Bewegung steht im Gegensatz zu den meisten Verwerfungen im Bundesstaat, die rechts-seitige Verwerfungen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Die Wälder bestehen hauptsächlich aus Eichen und in den Bergregionen aus den charakteristischen Koniferen. Einige der seltenen Arten umfassen Weihrauchzedern, Kolorado-Tannen und an wenigen entlegenen Stellen gibt es kleine Vorkommen von Amerikanischen Zitterpappeln. Andere hier vorkommende Pflanzen sind Säckelblumen und Cercocarpus. 68 Vogelarten wurden in den \"Tehachapi Mountains\" nachgewiesen (unter ihnen der Diademhäher), von denen sich viele auch von Eicheln der Kalifornischen Schwarzeiche ernähren. An Säugetieren findet man Maultierhirsche, Pumas, Kojoten, Füchse, Schwarzbären, Rotluchse und Waschbären.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Der Gebirgszug zeigt einen Querschnitt durch mehrere Klimazonen, er bildet die Grenze zwischen dem ariden Klima der Mojave-Wüste im Süden und dem mediterranen Klima im Großteil des Gebirges bis zum nördlichen \"San Joaquin Valley\". Die höheren Bereiche gehören zur subalpinen Klimazone. Das Große Becken im Osten und Südosten erhält typischerweise nur wenige Zentimeter Niederschlag pro Jahr, normalerweise im Winter. Der Sommer kann jedoch lokal begrenzten, sintflutartigen Regen bringen. Die vorherrschende Windrichtung ist Nordost, der Wind pfeift dann regelmäßig über die Pässe und in die Ost-West-Canyons und Täler der Tehachapi Mountains. Im Nordwesten liegt das \"San Joaquin Valley\" mit seinen ausgedehnten Hängen und deren Eichensavanne. Die Tehachapi Mountains sammeln die Meeres- und Talfeuchtigkeit, die sich viele Wochen im Jahr in dichtem Nebel luvwärts an den Hängen des Gebirges absetzt. Die höheren nordwärtsgerichteten (subalpinen) Hänge sind mit \"Koniferen\", \"Kalifornischen Schwarzeichen\" und Kalifornischen Straucheichen bewachsen, während an den südlichen (kontinental-klimatischen) Hängen immergrüne Eichen, Sträucher und Graupinien vorkommen, typisch für das Verhältnis zwischen den Feuchtigkeit speichernden Nordhängen und den ausgesetzten Südhängen. Die Gipfelzone ist semiarid. Canyons, auch solche an der Südseite, können das ganze Jahr fließendes Wasser führen, besonders dort, wo die Hangneigung für zusätzlichen Niederschlag aus vorbeiziehenden Stürmen sorgt, und während der Schneeschmelze im Frühling.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tehachapi Mountains [] sind Teil der Transverse Ranges im US-Bundesstaat Kalifornien. Der im Süden Kaliforniens befindliche Gebirgszug verläuft von Südwesten nach Nordosten und verbindet das südliche Kalifornische Küstengebirge im Westen mit dem südlichen Ende der Sierra Nevada im Osten. Das Gebirge erstreckt sich über ungefähr 64 km im südlichen Kern County, südöstlich von Bakersfield und variiert in der Höhe von ungefähr bis. Höchster Berg ist der Double Mountain mit einer Höhe von. ", "tgt_summary": null, "id": 607949} {"src_title": "Sjarhej Sadseljonau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "\"21st Century Breakdown\" tritt die Nachfolge des international sehr erfolgreichen Albums \"American Idiot\" an, das am 21. September 2004 erschien und sich weltweit bislang über 12 Millionen Mal verkaufte. Entsprechend schwer tat sich die Band bei der insgesamt drei Jahre dauernden Produktion von \"21st Century Breakdown\". Billie Joe Armstrong beschrieb die Zeit als „beängstigend“ und „entmutigend“. „Es ist das anspruchsvollste Album, das wir je gemacht haben. Wir haben so viel Arbeit hineingesteckt und es trieb uns in den Wahnsinn wie kein anderes. Wir wurden alle krank wie die Hunde.“ Im Januar 2006, unmittelbar nach dem Ende der „American Idiot Tour“, begann die Band mit dem Schreiben neuer Songs – laut Armstrong sind etwa 45 Songs entstanden. Für die Aufnahmen und die Produktion des Albums, die etwa ein Jahr dauerten und Anfang 2009 abgeschlossen wurden, engagierten Green Day den renommierten Produzenten Butch Vig. Mit ihm schlugen Green Day neue Wege ein, so spielt Armstrong erstmals Klavier und singt Falsett. Er sagt dazu: „Das Klavier war eine neue Sache für uns und ich brachte meine Stimme dazu, Sachen zu tun, die sie nie zuvor getan hat.“ Um Abstand von den Arbeiten an \"21st Century Breakdown\" zu gewinnen, gründeten die Green-Day-Musiker im Dezember 2007 die Band Foxboro Hot Tubs und veröffentlichten unter diesem Namen im April 2008 das Album \"Stop Drop and Roll!!!\", das sich musikalisch im von den 1960er Jahren beeinflussten Garage Rock bewegt. Im Mai folgte eine kurze Tour. Im April 2009 spielten Green Day \"21st Century Breakdown\" bei einigen Konzerten in kalifornischen Clubs erstmals live, am 3. Juli 2009 startete die \"21st-Century-Breakdown\"-World-Tour.", "section_level": 1}, {"title": "Konzept.", "content": "\"21st Century Breakdown\" folgt dem Rockoper-Konzept des Vorgängers \"American Idiot\". Aufgeteilt in die drei Akte „Heroes and Cons“ (\"Helden und Betrüger\"), „Charlatans and Saints“ (\"Scharlatane und Heilige\") und „Horseshoes and Handgrenades“ (\"Hufeisen und Handgranaten\") erzählt es vom jungen Paar Gloria und Christian und dem Lebensgefühl im Amerika des beginnenden 21. Jahrhunderts. Anders als beim Vorgänger bilden die Songs aber keine zusammenhängende Geschichte. Thematisch beschreibt das Album den Beginn einer neuen Ära nach der Ablösung George W. Bushs und die damit verbundene Unsicherheit, aber auch Hoffnung und Optimismus. Ein weiteres zentrales Thema des Albums sind die manipulativen Kräfte und die Scheinheiligkeit innerhalb der organisierten Religionen.", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "\"Know Your Enemy\".", "content": "Als erste Single aus \"21st Century Breakdown\" erschien am 18. April 2009 \"Know Your Enemy\". Die B-Seiten zur Single sind \"Lights Out\" und \"Hearts Collide\".", "section_level": 2}, {"title": "\"21 Guns\".", "content": "Die zweite Single, \"21 Guns\", wurde am 24. Juli 2009 veröffentlicht. Für das Video zur Single wurde die Band 2009 mit drei MTV Video Music Awards ausgezeichnet: „Best Rock Video“, „Best Direction in a Video“ und „Best Cinematography in a Video“. \"Favorite Son\", die B-Seite zur Single, wurde bereits 2004 auf der Kompilation \"Rock Against Bush Vol.2\" veröffentlicht. Am 22. Dezember 2009 wurde eine zweite Version von \"21 Guns\" zum Download bereitgestellt. Diese Version wurde von Billie Joe Armstrong produziert und zusammen mit dem American Idiot Musical aufgenommen. Es erschien ebenfalls ein Musikvideo zu dieser Version.", "section_level": 2}, {"title": "\"East Jesus Nowhere\".", "content": "\"East Jesus Nowhere\", die dritte Single aus \"21st Century Breakdown\", erschien am 19. Oktober 2009.", "section_level": 2}, {"title": "\"21st Century Breakdown\".", "content": "Am 19. Oktober 2009 veröffentlichten Green Day ein Musikvideo zum Song \"21st Century Breakdown\". Die Single dazu erschien in Deutschland am 13. November 2009.", "section_level": 2}, {"title": "\"Last of the American Girls\".", "content": "Am 1. April 2010 veröffentlichten Green Day ein Musikvideo zu dem Lied \"Last of the American Girls\". Die zugehörige Single erschien in Deutschland am 4. Juni 2010 mit den Bonustracks \"Know Your Enemy (Live)\" und \"21st Century Breakdown (Studio 880 Sessions)\".", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das \"Rolling Stone\" Magazin gab dem Album 4 1/2 Sterne und urteilte: „Musikalisch kombinieren Green Day das gewohnte Geprügel mit ihrer neuentdeckten Liebe zum Classic-Rock-Bombast. Der opulente Titeltrack verbeugt sich keck vor 70er-Jahre-Glam-Hits, die Hochglanz-Ballade \"Last Night on Earth\" klingt wie Air Supply. Aber am besten sind doch die wutentbrannten Hymnen: Gitarrenrocker mit Latin-Note (\"Peacemaker\") oder Clashartiger Punk (\"Know Your Enemy\"). \"Last of the American Girls\" ist ein wunderbares linkes Liebeslied an eine Rebellin.“ Rob Sheffield lobte, dass das Album besser als \"American Idiot\" sei und man „ihm anhört, wieviel Mühe sich Green Day geben, ihre Ideen zu vermitteln und ihr Publikum herauszufordern.“ Dass \"21st Century Breakdown\" so vital wirke, „liegt nicht zuletzt an dieser anhaltenden Überraschung: dass ausgerechnet Green Day die Fackel übernommen haben und damit losgerannt sind. Und sie klingen, als wären sie darüber selbst so erschrocken wie alle anderen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "21st Century Breakdown (engl. für: \"Zusammenbruch des 21. Jahrhunderts\") ist das achte Studioalbum der US-amerikanischen Punkrock-Band Green Day. Es erreichte international hohe Chartpositionen, darunter Platz eins in Deutschland, Österreich und der Schweiz. ", "tgt_summary": null, "id": 804444} {"src_title": "SMS Cyclop (1860)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Derek Dorsett begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei den Medicine Hat Tigers, für die er von 2004 bis 2007 in der Western Hockey League aktiv war, und mit denen er in der Saison 2006/07 den Ed Chynoweth Cup als WHL-Meister gewann. In dieser Zeit wurde er im NHL Entry Draft 2006 in der siebten Runde als insgesamt 189. Spieler von den Columbus Blue Jackets ausgewählt. Nachdem der Flügelspieler in der Saison 2007/08 ausschließlich für deren Farmteam, Syracuse Crunch aus der American Hockey League, eingesetzt wurde, erzielte er im folgenden Jahr fünf Scorerpunkte in der regulären Saison für die Blue Jackets in der National Hockey League. Zudem stand er in drei Partien bei der ersten Playoff-Teilnahme der Blue Jackets überhaupt auf dem Eis. Zur Trade Deadline am 3. April 2013 wurde er zu den New York Rangers transferiert. Nach einem Jahr in New York und dem Erreichen des Stanley-Cup-Finales gaben ihn die Rangers im Juni 2014 an die Vancouver Canucks ab und erhielten im Gegenzug ein Drittrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2014. Der Stürmer war dort in den folgenden beiden Spieljahren ein fester Bestandteil des NHL-Stammkaders und bestritt in diesem Zeitraum 150 von 164 möglichen Spielen. In der Saison 2016/17 absolvierte Dorsett nur 14 Spiele, da er einen Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule operativ behandeln lassen musste. Zu Beginn der Spielzeit 2017/18 kehrte der Angreifer aufs Eis zurück, allerdings traten in der Folge erneut Beschwerden auf, sodass er seine aktive Karriere auf Anraten seiner Ärzte im November 2017 im Alter von 30 Jahren beendete. Insgesamt hatte er in zehn Spielzeiten 558 Spiele absolviert und dabei 129 Scorerpunkte sowie 1383 Strafminuten gesammelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Derek Dorsett (* 20. Dezember 1986 in Kindersley, Saskatchewan) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler. Der rechte Flügelstürmer absolvierte über 500 Spiele für die Columbus Blue Jackets, New York Rangers und Vancouver Canucks in der National Hockey League, bevor er seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen beendete.", "tgt_summary": null, "id": 698699} {"src_title": "Rocketplane Kistler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Trude Klecker ging als Kind mehreren Sportarten nach, darunter auch dem Skilauf, den sie mit fünf Jahren erlernte. Sie stammt aus einer sportbegeisterten Familie, ihre Mutter Christine war eine erfolgreiche Rennrodlerin. Während ihrer Schulzeit wurde der Skilauf schließlich zur liebsten Sportart. In ihrer Jugend hatte sie keinen Trainer und erlernte autodidaktisch den professionellen Skisport am heimischen Hirschenkogel. Nach Kriegsende begann sie ein Studium in Wien, nahm für den Akademischen Skiclub an ersten Rennen teil und wurde 1948 bereits Dritte im Riesenslalom von Arosa. Durch ihre Doppelbelastung mit Studium und Sport schaffte Klecker erst 1950 im Alter von 24 Jahren die Aufnahme ins Nationalteam des Österreichischen Skiverbandes. 1950 wurde sie Österreichische Vizemeisterin in der Abfahrt, ein Jahr später schaffte sie das sogar in allen vier Disziplinen. 1951 feierte sie ihre ersten Siege bei internationalen Rennen im Riesenslalom und in der Kombination von Auron. In der Saison 1951/52 gewann sie die Kombination in Zermatt und wurde am selben Ort Zweite in Riesenslalom und Abfahrt. Bei den Olympischen Winterspielen 1952 in Oslo erreichte sie den vierten Platz im Riesenslalom, in der Abfahrt aber nur den 24. Rang. In der Saison 1952/53 wurde Klecker zur absoluten Spitzenläuferin. Sie gewann alle drei Bewerbe bei den Hahnenkammrennen in Kitzbühel, siegte in der Kombination bei den Arlberg-Kandahar-Rennen in St. Anton und im Slalom der SDS-Rennen in Grindelwald. Zudem gewann sie 1953 alle österreichischen Meisterschaftsläufe. Im Winter 1953/54 gelangen ihr im Slalom und in der Kombination von Oppdal zwei weitere Siege und bei der Weltmeisterschaft 1954 im schwedischen Åre feierte sie ihre größten Erfolge: In der Abfahrt gewann sie die Silbermedaille und war nur knapp der Schweizerin Ida Schöpfer unterlegen. Im Riesenslalom hingegen kam sie nach schlechten Läufen nur auf Rang 27 und vergab damit auch die Chance auf eine Kombinationsmedaille. Im Slalom siegte Klecker mit über einer Sekunde Vorsprung auf Schöpfer und wurde Weltmeisterin. Am 19. März 1954 wurde sie zur Österreichischen Sportlerin des Jahres 1953 gewählt. Im Winter 1954/55 konnte Klecker nicht an ihre guten Ergebnisse anschließen und erreichte keine Spitzenplätze. Auch in der Saison 1955/56 blieb die Niederösterreicherin bei internationalen Bewerben sieglos, gewann aber die Österreichischen Meisterschaften im Riesenslalom und in der Kombination. Die Olympischen Winterspiele 1956 in Cortina d’Ampezzo verliefen ebenfalls enttäuschend: Im Slalom ließ man die amtierende Weltmeisterin nach einem verpatzten Riesenslalom gar nicht starten, in der Abfahrt wurde sie Zwölfte. In der Saison 1956/57 gelangen ihr noch mehrere Podestplätze, darunter der zweite Platz in der Abfahrt von Zermatt und die dritten Plätze in Slalom und Kombination bei den Arlberg-Kandahar-Rennen in Chamonix. Am Ende des Winters gab sie ihren Rücktritt vom aktiven Skirennsport bekannt. Nach dem Ende ihrer Karriere schloss Klecker ihr Studium an der Universität Wien ab und war über 20 Jahre als Deutschlehrerin in Italien tätig. Dort lernte sie auch ihren späteren Ehemann kennen.", "section_level": 1}, {"title": "Sportliche Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Österreichische Meisterschaften.", "content": "Trude Klecker gewann insgesamt sieben österreichische Meistertitel:", "section_level": 2}], "src_summary": "Trude Klecker (* 7. Februar 1926 in Semmering) ist eine ehemalige österreichische Skirennläuferin. In der ersten Hälfte der 1950er-Jahre feierte sie zahlreiche Siege bei internationalen Rennen und gewann sieben österreichische Meistertitel. Im Jahr 1954 wurde sie Weltmeisterin im Slalom.", "tgt_summary": null, "id": 204857} {"src_title": "Zhongshan-Brücke (Lanzhou)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Billingsley wuchs in Sioux Falls auf dem Land als Sohn eines Arztes auf. Er studierte an der United States Naval Academy als Ingenieur (Bachelor 1948) und war bis 1957 Offizier in der United States Navy. Dabei war er unter anderem in Japan stationiert, wo er einen schwarzen Gürtel im Judo erwarb. Daneben studierte Billingsley Mathematik an der Princeton University, wo er 1952 seinen Masterabschluss machte und 1955 bei William Feller promoviert wurde (\"The invariance principle for dependent random variables\", Transactions American Mathematical Society, Bd. 83, 1956, S. 250). 1957/58 war er als Fellow der National Science Foundation in Princeton. 1958 wurde er Assistant Professor für Statistik an der University of Chicago, wo er den Rest seiner Karriere als Mathematiker blieb, ab 1963 mit einer vollen Professur für Mathematik und Statistik. 1980 bis 1983 war er Leiter der Fakultät für Statistik und 1994 wurde er emeritiert. Er war unter anderem Gastprofessor in Großbritannien, Indien, Schweden und Italien. Billingsley war 1976 bis 1979 Herausgeber der Annals of Probability. Er war Fulbright Lecturer in Kopenhagen (1964/65) und als Guggenheim Fellow 1972/72 Gastprofessor an der University of Cambridge. Billingsley beschäftigte sich schon um 1960 mit der Hausdorff-Dimension in der Wahrscheinlichkeitstheorie, aber auch der Anwendung von Grenzwertsätzen der Wahrscheinlichkeitstheorie in der Zahlentheorie. 1974 erhielt er den Lester Randolph Ford Award für seinen Aufsatz \"Prime numbers and Brownian motion\". Billingsley war Fellow des Institute of Mathematical Statistics, dessen Präsident er 1983 war, und seit 1986 der American Academy of Arts and Sciences. Zeitweise arbeitete er auch als Kryptanalytiker für die National Security Agency. Neben seiner Karriere als Mathematiker war er auch Schauspieler. Er spielte zunächst ab 1966 am Court Theatre der Universität Chicago und am Body Politic Theatre, wo er in den 1970er und 1980er Jahren auch häufig in Hauptrollen zu sehen war. Das führte auch zu Nebenrollen in Filmen, zuerst 1977 in Teufelskreis Alpha (\"The Fury\") von Brian De Palma und z. B. in Die Unbestechlichen 1987 ebenfalls von De Palma. Er spielte auch Lehrer (in \"My Bodyguard\", \"Die Schulfhofratten von Chicago\" 1980 von Tony Bill) und Professoren (\"Somewhere in time\", Ein tödlicher Traum von Jeannot Szwarc 1980) und sah in einem Interview 1978 einen unmittelbaren Bezug von seiner Lehrtätigkeit zur Schauspielerei. Er war bis zu ihrem Tod 2000 mit der Sozialaktivistin Ruth Billingsley verheiratet und hatte vier Töchter und einen Sohn. Billingsley starb am 22. April 2011 nach kurzer schwerer Krankheit in seiner Wohnung im Chicagoer Stadtteil Hyde Park.", "section_level": 1}], "src_summary": "Patrick Paul „Pat“ Billingsley (* 3. Mai 1925 in Sioux Falls, South Dakota; † 22. April 2011 in Chicago, Illinois) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Mathematiker, der sich mit Wahrscheinlichkeitstheorie beschäftigte.", "tgt_summary": null, "id": 2214006} {"src_title": "Toyota Belta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Jugendorganisation \"Malady Front\" wurde im Jahr 1997 gegründet. Sie vereinigte mehrere Jugendinitiativen und Organisationen. Mit der Zeit wandelte sich die Junge Front von einer Protestbewegung in eine rechtszentristische Organisation. Ende der 1990er Jahre veranstaltete die Vereinigung mehrere Massen-, Informations- und Ausbildungsaktionen.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele und Aufgaben.", "content": "Laut eigenen Angaben umfassen die Ziele der \"Jungen Front\" die Vereinigung und die Erziehung der Jugend auf der Grundlage der weißrussischen nationalen Idee und der christlich-demokratischen Prinzipien sowie die Konstruktion einer bürgerlichen Gesellschaft auf Basis der Demokratie und des freien Marktes, die bei der Bildung einer „geistig und körperlich starken Generation“ helfen sollen. Des Weiteren setzt sich die Organisation für die Unabhängigkeit Weißrusslands, die Bewahrung der belarussischen Sprache und der nationalen belarussischen Symbolen (das Wappen „Pahonia“ und die weiß-rot-weiße Fahne) Die \"Junge Front\" setzt sich für eine Integration in die Europäische Union ein.", "section_level": 1}, {"title": "Tätigkeit.", "content": "Die \"Junge Front\" verfügt über etwa 1000 bis 1500 Mitglieder. Das oberste Organ ist der Kongress, der mindestens einmal in zwei Jahren abgehalten wird. Die Junge Front ist Mitglied der European Democrat Students (EDS, deutsch: Europäische Demokratische Studenten) und Youth of the European People’s Party (YEPP, deutsch: Jugend der Europäischen Volkspartei). Sie unterhält Partnerbeziehungen mit anderen Organisationen in der Ukraine, Schweden, Litauen, Polen und weiteren Ländern. Zu Feiertagen und vor wichtigen Ereignissen hissen Mitglieder der JF über die weiß-rot-weiße Flagge in ganz Weißrussland. Bei einer Aktion unter dem Namen „Die Stadt ist unser!“ im Jahr 1997 wurden landesweit mehr als 2000 Fahnen gehisst. In einem Bekanntheitsrating verschiedener Jugendorganisationen aus dem Jahr 1999 stand die \"Junge Front\" mit 10 % hinter der BPSM (48 %) und der BSM (25 %). Während der Parlamentswahlen im Jahr 2000 führte die Junge Front eine Boykottkampagne mit dem Namen: „Wyraby“ durch. In der Präsidentenwahlkampagne 2001 war die Junge Front Organisator des Kongresses der Weißrussischen Jugend, an dem mehr als 520 Delegierte aus ganz Weißrussland teilnahmen. Während der Kampagne zur Präsidentschaftswahl 2001 wurde die Junge Front eine entscheidende Kraft in der Mobilisierungskampagne «Wähle!». Während des Wahlrennens führte die Junge Front über 1100 Aktionen in mehr als 120 Städten Weißrussland durch. Am 24. September 2001 begann die Junge Front die präzedenzlose Wache in Kurapaty, um gegen die Zerstörung der nationalen Nekropole durch den Bau eines Minsker Autobahnringes zu protestieren. Mehr als 120 Aktivisten der Jungen Front nahmen am achtmonatigen ununterbrochenen „Schutzes von Kurapaty“ teil, der mit dem Sieg der Jugend endete. In einer Umfrage aus dem Sommer 2002 der weißrussischen Wochenzeitung \"Nascha Niwa\" (deutsch: „Unser Feld“) war die Junge Front eine der fünf einflussreichsten politischen Kräfte Weißrusslands — zusammen mit der Verwaltung von Aljaksandr Lukaschenka, dem Parlament und den zwei größten Oppositionsparteien. Die Tätigkeit der Jungen Front wurde als sehr wirksam von staatlichen und nicht staatlichen Experten geschätzt. Nach Angaben des Baltischen Dienstes des Institutes Gellapa im Laufe vom Oktober 2002 betrug das Rating der Jungen Front unter der ganzen Bevölkerung Weißrusslands 6,3 %, und unter der jungen Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren bei 14 %. 2003 nahmen Mitglieder der Jungen Front an den Abgeordnetenwahlen teil und gewannen in einigen Bezirken. 2004 nahmen sie an den Wahlen in die Kammer der Vertreter teil. Der von der Jungen Front gegründete Block „Junges Weißrussland“ ging in den Ständigen Geltenden Rat der demokratischen politischen Parteien, und später in ODS (deutsch: die Vereinigten demokratischen Kräfte) ein. Aktivisten der Organisation sammelten mehr als 40.000 Unterschriften zur Unterstützung und wurden eine Hauptkraft, die der Durchführung des dritten Referendums von Lukaschenka entgegenstand. Gegen die Absicht Lukaschenkas, die Verfassung zu ändern, organisierte die Junge Front Protestaktion am Kalinouskiplatz (Oktoberplatz), für die Zmicier Daschkewitsch verhaftet und zu 10 Tagen administrative Haft verurteilt wurde. Während der Präsidentschaftswahl 2006 war die Junge Front eine der Organisatoren der Massenproteste gegen die Wahlfälschung, sowie des „Zeltstädtchens“ am Kalinouskiplatz (Oktoberplatz) vom 20. bis zum 24. März 2006. Im Juni 2006 führten über 100 Aktivisten der JF einen 24-tägigen Hungerstreik durch, um gegen die Verfolgung von Aktivisten der Organisation zu protestieren. Ein Teil der Mitglieder der Organisation trat dem Organisationsausschuss für die Bildung der Partei „Weißrussische Christliche Demokratie“ bei.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Am 5. November 2007 wurden mehrere Aktivisten der Organisation in Njaswisch von der Polizei festgenommen, nachdem sie den hundertsten Geburtstag des Offiziers des Luftlandebataillons Dallwitz Michal Wituschka feierten. Die Jugendorganisation erregte Aufmerksamkeit als Aktivisten auf einer Demonstration am 25. März 2014 mit einem Transparent erschienen, welches die Aufschrift „Helden sterben nicht“ trug. Darauf abgebildet waren die umstrittenen Persönlichkeiten Stanislau Bulak-Balachowitsch, Stepan Bandera, Michal Wituschka, Roman Schuchewytsch und Winzent Hadleuski. Dies stieß unter anderem beim russischen Botschafter auf Ablehnung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Malady Front (weißrussisch: Малады Фронт, МФ; „Junge Front“, JF; offiziell registriert in Tschechien) ist eine weißrussische nationalistische Jugendorganisation. Sie ist Mitglied der Jugend der Europäischen Volkspartei (YEPP).", "tgt_summary": null, "id": 630541} {"src_title": "Danube Private University", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Andrea Šušnjara wurde 1987 in Split geboren. Bereits mit sechs Jahren nahm sie Klavierunterricht, später, mit dem Besuch eines Sprachgymnasiums, nahm die angehende Sängerin zudem Gesangsstunden. Im Alter von 17 Jahren wurde bei Šušnjara Krebs diagnostiziert. Diesen bekämpfte sie erfolgreich mit zahlreichen Chemotherapien. Zurzeit studiert sie Pädagogik in Split.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Laufbahn.", "content": "2004 nahm Andrea an der Dora, dem kroatischen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest, teil und wurde so erstmals einem breiteren Publikum bekannt. Dabei interpretierte die damals erst Siebzehnjährige den von Tonći Huljić, damals Mitglied der erfolgreichen kroatischen Band \"Magazin\", komponierten Song \"Noah\", mit dem sie beim Halbfinale den ersten Platz erreichte und im Finale nur knapp hinter Ivan Mikulić Zweite wurde. Im selben Jahr trat sie beim \"Split Festival\" mit dem Titel \"Kad zažmirim\" auf und erhielt eine Auszeichnung als beste Debütkünstlerin. Ein Jahr später trat sie erneut bei der Dora auf, diesmal mit dem Titel \"Ljudi s mora\", der ebenfalls von Huljić komponiert wurde. Andrea konnte wiederum das Finale erreichen und belegte diesmal den vierten Platz. Es folgten Featurings auf Alben bekannter Interpreten, wie zum Beispiel auf einem Album der australisch-britischen Band bond und der russischen Violinistin \"Ksenija\". Um ihren Schulabschluss zu absolvieren, zog sie die Sängerin kurze Zeit später aus dem Musikgeschäft zurück. Jedoch folgte sie dem Rat von Huljić, am Casting für die Suche nach der neuen Frontsängerin von Magazin teilzunehmen, nach dem Jelena Rozga diese verließ. Andrea konnte sich hierbei durchsetzen und bekam den Platz, musste diesen allerdings wieder räumen, nachdem der einige Jahre zuvor diagnostizierte Krebs und die Chemotherapien den gesundheitliche Zustand der Sängerin geschwächt hat. 2009 folgte die Anfrage von Huljić, Igor Cukrov bei seiner Darbietung von \"Lijepa Tena\" bei der Dora desselben Jahres zu unterstützen. Die Sängerin stimmte diesem zu, gewann mit Cukrov den kroatischen Vorentscheid und vertrat Kroatien somit beim Eurovision Song Contest 2009 in Moskau. Dabei erreichten die beiden Künstler mit 45 Punkten den 18. Platz. Seit 2010 ist sie die Leadsängerin der Gruppe \"Magazin\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrea Šušnjara, besser bekannt als Andrea (* 26. Februar 1987 in Split, SR Kroatien, SFR Jugoslawien) ist eine kroatische Pop-Sängerin. Gemeinsam mit Igor Cukrov vertrat sie Kroatien beim Eurovision Song Contest 2009 und erreichte im Finale den 18. Platz.", "tgt_summary": null, "id": 9648} {"src_title": "Woolacombe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Nach Reisen durch halb Europa kehrte William Beckford in den 1790er Jahren nach England zurück und umzog sein mehr als zwei Quadratkilometer großes Fonthill-Anwesen mit einer sechs Meilen langen und 3,65 Meter hohen Mauer, um Jäger davon abzuhalten, auf seinem Grund und Boden Füchsen und Hasen nachzustellen. Durchzogen war die Parkanlage von einer ungefähr fünf Meilen langen Allee. Anschließend fasste er den Entschluss, eine gotisch anmutende künstliche Ruine – ein so genanntes Folly – errichten zu lassen. Er engagierte den zu jener Zeit sehr renommierten James Wyatt als leitenden Architekten. Unmittelbar vor Baubeginn änderte er jedoch seine Vorstellungen dahingehend, ein kathedralengleiches Herrenhaus zu bevorzugen. Als Standort hierfür wählte er eine Wiese, knapp eine halbe Meile entfernt von einem palladianischen Haus (Fonthill Splendens), das sein Vater anstelle eines 1744 erworbenen, aber 1755 ausgebrannten elisabethanischen Hauses hatte bauen lassen. Dieses Gebäude ließ Beckford erst teilweise und schließlich vollständig abreißen. Ein Teil der Täfelungen wurde in dem 1805 errichteten Theatre Royal im nahen Bath verwandt. Als die Baupläne veröffentlicht wurden, sorgten sie für viel Aufsehen und waren alsbald Gesprächsthema in den höheren Gesellschaftsschichten und Architekturzirkeln im ganzen Land. Beckford plante einen Hauptturm von 137 Metern Höhe. Dieser hätte die Kathedrale von Salisbury um 14 Meter überboten und wäre somit das mit Abstand höchste Bauwerk des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Irland gewesen. Wyatt war jedoch bekannt dafür, seine Baustellen nicht allzu häufig zu besuchen, was Beckford viele Freiheiten dahingehend ließ, dass er selbst die Pläne überarbeitete und den Arbeitern Anweisungen gab. Er beschäftigte 500 Bauarbeiter in Tag- und Nachtschichten. Da er jedoch meinte, nicht rasch genug Fortschritte zu bemerken, warb er 450 weitere vom Bau der St George’s Chapel auf Windsor Castle ab, indem er ihnen eine wesentlich erhöhte Tagesration Ale anbot. Zudem orderte er sämtliche Leiterwagen und Fuhrwerke der Umgebung zum Transport der Baumaterialien und entschädigte die zumeist armen Besitzer bei schlechtem und kaltem Wetter mit Wolldecken und kostenlosen Kohlelieferungen. Beckford überwachte die Arbeiten akribisch und war bestrebt, sie möglichst rasch zum Ende zu führen. Aus diesem Grunde befahl er – entgegen dem Rat der Fachleute – die Nutzung der alten Fundamente eines kleinen Sommerhauses, das früher an gleicher Stelle errichtet worden war, und die er als ausreichend erachtete. Um Beckfords Wunsch einer schnellen Fertigstellung nachzukommen, verwendete man auf seinen Befehl hin Holz und Zement anstelle der üblichen und bei Betrachtung der anvisierten Größe von Fonthill Abbey wesentlich angemesseneren Steine und Ziegel. Darüber hinaus nutzte man für die Wände qualitativ schlechten Mörtelkalk und grobe Steinquader. Diese wurden verputzt, damit sie wie edle Natursteine wirkten. Den trocknenden Mörtel besprühten die Arbeiter mit gefärbtem Sand, um ihn wie Stein wirken zu lassen. Im Laufe der Jahre stellte sich jedoch heraus, dass diese Wände nicht absolut wasserdicht waren und der Mörtel aus den Fugen rieselte. Daher bedurfte es einer Verkleidung mit dünnen Steinplatten als Schutz, die den Baupreis erhöhten. In Abwesenheit Beckfords brach der Hauptturm im Jahre 1801 bei einer bis dahin erreichten Höhe von 91 Metern in sich zusammen. Der Bauherr äußerte sich enttäuscht, dass er den Einsturz nicht selber habe mitverfolgen können, zeigte sich aber ansonsten unbeeindruckt und befahl, umgehend mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Sechs Jahre später, 1807, waren die Arbeiten so weit vorangeschritten, dass auch der neue Turm eine Höhe von annähernd 90 Metern erreichte, als auch dieser kollabierte. Zwar wurde abermals unverzüglich mit dem Neubau begonnen, doch diesmal entschied sich Beckford für die Verwendung von behauenen Steinen, was dem Konstrukt eine höhere Stabilität verlieh. Er nahm von seinem ehemaligen Ziel, einem 137 Meter hohen Turm, Abstand und erklärte den Bau von Fonthill Abbey im Jahre 1813 für abgeschlossen. Die Baukosten beliefen sich insgesamt auf die damals enorme Summe von 273.000 Pfund Sterling (nach heutigem Wert etwa 87.400.000 £). Lange Zeit wurde vermutet, dass die alten Fundamente für die Instabilität des Gebäudekomplexes verantwortlich gewesen seien. Diese Annahme konnte jedoch durch die Dokumentation \"Lost Buildings of Britain\" des Channel 4 revidiert werden, die nach eingehenden Untersuchungen zu dem Ergebnis kam, dass diese Fundamente tatsächlich sehr mächtig gewesen seien und bis an die Felssohle gereicht hätten. Vielmehr geht man heutzutage davon aus, dass die Wände, zum größten Teil aus Holz gezimmert, den enormen Belastungen speziell des hohen Turmes nicht standhalten konnten, sich durchbogen und barsten. Auch der Architekt James Wyatt wird kritisiert: Er habe die Aufsicht über den Bau zu intensiv an den auf diesem Gebiet nicht sehr kenntnisreichen Beckford übertragen und zudem selbst zu wenig über die Wölbungen und die gotische Architektur im Allgemeinen gewusst.", "section_level": 2}, {"title": "Weiteres Geschehen.", "content": "William Beckford bewohnte Fonthill Abbey alleine und nutzte so auch lediglich einen der zahlreichen Schlafsäle. Er empfing nur selten Gäste – zumeist männliche Freunde – und lebte ansonsten sehr zurückgezogen. Trotzdem hielt er seine Köche an, bei den täglichen Mahlzeiten Gerichte für zwölf Personen zuzubereiten, von denen er elf stets unangetastet ließ. Der prominenteste Besuch in dem Herrenhaus war eine Visite des berühmten Admirals Horatio Nelson, der dort gemeinsam mit dessen Mätresse Emma Hamilton und dem US-amerikanischen Maler Benjamin West das Weihnachtsfest 1800 verlebte. In der Bevölkerung genoss das Anwesen eine hohe Popularität, obschon man es für gewöhnlich nur aus großer Entfernung sehen konnte. Ebendieser Umstand trug zu mancher Legendenbildung und einigen Mythen bei. Von Zeit zu Zeit gestattete Beckford vereinzelten Touristen die Besichtigung der Räumlichkeiten. Zu diesem Zweck ließ er eigens Eintrittskarten drucken, die gegen Zahlung einer Guinee zu erwerben waren. Ferner zeigten sich auch die Maler John Constable, John Martin und William Turner von der Konstruktion beeindruckt und hielten sie in mehreren Bildern fest. Im Jahre 1822 sah sich der Eigentümer auf Grund eines Einbruchs seines Zuckergeschäfts auf Jamaika und den daraus resultierenden finanziellen Schwierigkeiten gezwungen, Fonthill Abbey zu verkaufen. Er bot es im Auktionshaus Christie’s an und äußerte dabei, dass die laufenden Kosten des Unterhaltes pro Jahr 30.000 Pfund Sterling (nach heutigem Wert etwa 9.600.000 £) betrügen, weshalb der Käufer entweder ein besonders tollkühner und törichter oder ein besonders mutiger Mensch sein müsse. Im August und September 1822 nutzten zwischen 600 und 700 Personen – nicht nur Kaufinteressenten – die Gelegenheit, sich das Gebäude kostenlos anzusehen. Beckford brach die Auktion jedoch aus Kalkül wieder ab. Er wusste, dass er dadurch das Interesse noch weiter schürte und irgendjemand schließlich der Versuchung nicht würde widerstehen können, das Herrenhaus, über das mittlerweile eine ganze Nation sprach, auch zu einem viel zu hohen Preis zu erwerben. Im Sommer 1823 veröffentlichte er erneut ein Verkaufsgesuch und diesmal zog die Nachricht im September und Oktober mehr als 7.000 Menschen nach Hindon. Die Tageszeitung \"The Times\" berichtete ausführlich über den Ansturm und die in der ländlichen Umgebung nicht in ausreichendem Maße vorhandenen Übernachtungsmöglichkeiten. Schließlich verkaufte William Beckford Fonthill Abbey für 330.000 Pfund Sterling (nach heutigem Wert etwa 105.600.000 £) an den Waffenhändler John Farquhar. Knapp zwei Jahre später, am 21. Dezember 1825, kollabierte der Hauptturm ein drittes und letztes Mal und zerstörte dabei einen Großteil des Herrenhauses. Ein Augenzeuge beschrieb den Augenblick folgendermaßen: Fonthill Abey wurde nicht wieder aufgebaut und verblieb als Ruine. Die Trümmer ließ Richard Grosvenor, 2. Marquess of Westminster, im Jahre 1845 beseitigen und verwendete sie zu Teilen für den Bau eines neuen Hauses in der Nähe. Von Beckfords neugotischem Bauprojekt sind heutzutage lediglich noch die Kapelle sowie der kleine Lancaster Tower erhalten, die den nördlichen Abschluss des Nordflügels bildeten. Sie sind zu besichtigen. Auch der steinerne Torbogen an der Zufahrtsstraße steht noch.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur.", "content": "Fonthill Abbey galt als eines der außergewöhnlichsten Anwesen des Königreiches. Das Herrenhaus besaß einen kreuzförmigen Grundriss mit zwei langen Nord- und Südflügeln sowie zwei etwas kürzeren Ost- und Westflügeln. Über der quadratischen Vierung erhob sich der oktogonale, sich nach oben leicht verjüngende Hauptturm, der sich an der Kathedrale von Ely orientierte. Die jeweiligen Turmkanten liefen über die Spitze hinaus und bildeten eine Art verzierte Krone. Mit einer Höhe von 84 Metern übertrumpfte die Fonthill Abbey unter anderem beispielsweise die neun Meter niedrigere Kathedrale von Canterbury. Der Westflügel wurde vom Haupttreppenhaus dominiert, das seinen Anfang hinter einem knapp zehn Meter hohen Spitzbogenportal nahm, wohingegen das Ostportal von zwei dominanten Türmen gesäumt wurde. Im Nord-Süd-Korridor vermochte man in einer Art Sichtachse die gesamte Länge von 95 Metern zu überblicken. Doch so unterschiedlich wie die Portale waren auch die beiden Enden des Nord-Süd-Flügels gestaltet. Präsentierte er sich im Norden schmal und ruhig auslaufend, war er im Süden sehr viel ausladender und umschloss dort auch noch einen Innenhof mit einem Brunnen. Das Interieur war in den Farben Gold, Rot, Silber und Purpur gehalten und über die Maßen luxuriös, aber auch überladen und verschnörkelt und in weiten Teilen bedrückend dunkel. Zudem soll es in dem Gebäude mehrere Geheimtüren gegeben haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fonthill Abbey war ein großes Herrenhaus in neugotischem Stil, das der britische Schriftsteller und Exzentriker William Beckford um 1800 zwei Kilometer südsüdöstlich der kleinen Ortschaft Hindon in der Grafschaft Wiltshire errichten ließ. Die nächste größere Stadt ist das 22 Kilometer östlich gelegene Salisbury. Hauptmerkmal des Gebäudes war sein hoher Turm, der auf Grund baulicher Mängel mehrere Male einstürzte und Fonthill Abbey so zu einem weithin bekannten Beispiel für bautechnischen Größenwahn bei technischer Unkenntnis werden ließ. ", "tgt_summary": null, "id": 1448449} {"src_title": "Nuraghe Genna Maria", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die California State Route 55 nimmt in der Küstenstadt Newport Beach nahe der Kreuzung mit der California State Route 1 (Pacific Coast Highway) ihren Anfang. Der südliche Abschnitt folgt dem Newport Boulevard bis zur Kreuzung mit der 17th Street in Costa Mesa. Bis zur 19th Street durchquert die Straße ein Gewerbegebiet. Dort verbreitert sich die CA 55 auf insgesamt acht Spuren und wird zum kreuzungsfreien \"Costa Mesa Freeway\". Auf der restlichen Strecke bis zum nördlichen Endpunkt verläuft die Straße teilweise erhöht oder in Einschnitten. Die CA 55 ist eine stark befahrene Autobahn, die die nördliche Küstenregion des Orange County unter anderem mit der Interstate 405, der Interstate 5 und der California State Route 91 verknüpft. Während die I-405 den westlichen Teil der Greater Los Angeles Area erschließt, bildet die I-5 die wichtigste Nord-Süd-Magistrale im Bundesstaat Kalifornien. Die CA 91 hingegen stellt die Verbindung zur sogenannten Inland Empire-Region her. Durch die vielen Pendler ist die Verbindung oft überlastet. Täglich befahren durchschnittlich ca. 282.000 Autos und ca. 16.000 Lastwagen die Schnellstraße.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Straße wurde ursprünglich 1931 gebaut und als State Route 43 bezeichnet. Sie führte über den heutigen Verlauf hinaus bis nach Riverside. Im Jahre 1951 wurde die Straße in California State Route 55 umgezeichnet und auf ihre jetzige Länge gestutzt. Die gesamte Strecke trug bis 1976 den Namen \"Newport Freeway\", wurde dann aber in \"Costa Mesa Freeway\" umbenannt. Die California State Route 55 war im Jahre 1985 der erste Freeway im Orange County, der HOV-Lanes erhielt. Ein weiterer Abschnitt mit HOV-Lanes zwischen Fair Drive und 19th Street wurde 1990 eröffnet. Im April 2007 gab die Orange County Transportation Authority (OCTA) eine Studie über eine Verbreiterung der Strecke bis zur 17th Street in Auftrag.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die California State Route 55 (kurz CA 55 oder SR 55) ist eine in Nord-Süd-Richtung verlaufende State Route im US-Bundesstaat Kalifornien. Die 18 Meilen (30 km) lange Straße beginnt in Newport Beach und endet an der California State Route 91 in Anaheim. Sie wird auch als Costa Mesa Freeway bezeichnet. ", "tgt_summary": null, "id": 1404646} {"src_title": "Ronnachai Rangsiyo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Araber Omar Hakim gibt der Polizei von Neapel einen Tipp, durch den es Kommissar Rizzo gelingt, ein entführtes Mädchen zu befreien. Es handelt sich um Connie, die Nichte des Ölmillionärs Lee G. Burns. Dieser bietet Rizzo daraufhin eine gut bezahlte Stelle als Sicherheitsmann an. Rizzo lehnt zunächst ab, doch wenig später wird Omar ermordet und der Käferforscher Professor Cerullo entführt. Dieser hatte behauptet, eine Entdeckung gemacht zu haben, die für Burns von großem Interesse sei. Rizzo folgt Burns daraufhin nach Ägypten. Begleitet wird er von seinem Assistenten Caputo sowie seinem Adoptivsohn Bodo (aus Plattfuß in Afrika), der sich gegen Rizzos Willen unbemerkt an Bord des Flugzeugs geschmuggelt hat. Nachdem mehrere Anschläge gegen ihn verübt worden sind, gelingt es dem Kommissar schließlich, einen der Entführer zu verhören. Er erfährt, dass sein Gegner ein Mann ist, welcher „der Schwede“ genannt wird. Außerdem kann er in Erfahrung bringen, wo der Professor gefangen gehalten wird. Er befreit ihn daraufhin. Wenig später wird der Professor jedoch erneut entführt. Rizzo folgt den Entführern in die Wüste, wo er ebenfalls gefangen genommen wird. Er trifft auf den Schweden sowie auf Zakar, den eigentlichen Drahtzieher, der ihn sowie Burns, Connie und Caputo auf qualvolle Weise töten möchte, damit er Professor Cerullos Entdeckung selbst nutzen kann: Dieser will einen Käfer entdeckt haben, dessen Auftreten Erdölvorkommen anzeigen soll. Mit Hilfe des Anführers der Nomaden, welcher der Bruder des vom Schweden getöteten Omar ist, kann Rizzo sich aber befreien. Nach einer Prügelei übergibt er die Gangster der Armee und kehrt nach Neapel zurück. Dort forscht der Professor wieder nach dem Ölkäfer. Als er mit Hilfe des Käfers vermeintlich Öl findet, hat er jedoch nur die Altölleitung des Hafens angebohrt.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Fassung.", "content": "Rainer Brandt schrieb das Dialogbuch und führte auch Regie. Nachdem in den ersten beiden Plattfuß-Filmen Wolfgang Hess Bud Spencer synchronisiert hatte und im dritten Teil Martin Hirthe, war nun Arnold Marquis als Kommissar Rizzo zu hören. In der DDR wurde eine eigene Synchronfassung von der DEFA erstellt, in welcher Spencer von Wolfgang Dehler gesprochen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Veröffentlichung.", "content": "Der Film erschien am 3. März 2005 bei Paramount auf DVD.", "section_level": 1}], "src_summary": "Plattfuß am Nil (Originaltitel: \"Piedone d’Egitto\") war der letzte von vier Teilen der erfolgreichen Plattfuß-Serie, in deren Mittelpunkt der füllige Kriminalkommissar Manuele Rizzo – Spitzname Plattfuß – und sein Assistent Pedro Caputo stehen. Er folgte auf den Film Plattfuß in Afrika.", "tgt_summary": null, "id": 1975883} {"src_title": "Len Ford", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Taurisker waren wohl in der Schlacht bei Telamon 225 v. Chr. Teil der keltischen Verbündeten, die eine schwere Niederlage gegen die Römer erlitten. Die unterlegenen Taurisker dürften sich bei Turin angesiedelt haben (Tauriner), während die an der Schlacht nicht beteiligten Teile der Taurisker an der oberen Save siedelten und in der Folge mit den Römern vor allem mit Gold handelten. Die älteste ausdrücklich Erwähnung der Taurisker stammt von Polybios um 200 v. Chr., der von ihren Goldfunden in der Nähe von Aquileia berichtet. Die Goldproduktion verstärkte ihre politische und wirtschaftliche Macht. Zu dieser Zeit nahm die Bevölkerung infolge verbesserter Anbaumethoden und technologischem Fortschritt (eiserne Pflugschar) rasch zu. Der Landmangel wurde 186 v. Chr. so drückend, dass 12.000 Taurisker und Boier an die Obere Adria zogen. Rom konnte zwar eine Stadtgründung in Friaul verhindern, nicht jedoch dass sich die Kelten in der Norditalienischen Tiefebene und der Küste des heutigen Venetiens ansiedelten. Als die germanischen Kimbern die Taurisker bedrängten, riefen sie die Römer um Hilfe, was zur römischen Niederlage in der Schlacht von Noreia 113 v. Chr. führte. Über längere Zeit musste schon den Römern Tribut geleistet werden. Gemeinsam mit den Boiern bedrohten die Taurisker immer wieder Noricum und griffen Noreia an. Die Taurisker dürften damals schon den Boiern untergeordnet gewesen sein. Mitte des ersten Jahrhunderts vor Chr. unterlagen die Verbündeten den Dakern unter Burebista. Daraufhin mussten sie anderen keltischen Stämmen, die Latobiker genannt wurden, die Ansiedlung auf ihrem Gebiet in der späteren Krain, dem zentralen Slowenien, gestatten. Das westliche Stammesgebiet kam unter Einfluss des Königreichs Noricum, die östlichen Gebiete seit etwa 35 v. Chr. in Abhängigkeit Roms. Nach der römischen Eroberung unter Octavian durch Publius Silius Nerva sowie Drusus 16–15 v. Chr., wurden die Taurisker nicht mehr im Gefolge der norischen Stämme erwähnt. Strabon erwähnte sie dann um die Zeitenwende etwa in Nauportus (Vrhnika, Oberlaibach) ansässig, an der Römerstraße auf den inneren Balkan und die römische Bernsteinstraße über die Pforte von Postojna, wo am \"Ocra\"-Pass und -Gebirge (Nanos, Birnbaumer Wald) die illyrisch-keltischen Iapoden ansässig waren.", "section_level": 1}, {"title": "Taurisker und Noriker in der Forschung.", "content": "In antiken römischen Quellen werden Taurisker und Noriker oft unklar erwähnt und deren Bezeichnungen meist synonym verwendet. Daher gab es in der Altertumswissenschaft unterschiedliche Theorien über den Zusammenhang der beiden Stämme:", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Nach den Tauriskern war das erste Corps an der nachmaligen Montanuniversität Leoben benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Taurisker, lateinisch Taurisci (taur = keltisch für Berg) waren vom 3. bis 1. Jahrhundert v. Chr. ein keltischer Stammesverband am Ostalpenrand, deren Siedlungsgebiet meist auf Kärnten und Slowenien eingegrenzt wird. Ihre Beziehung zu den Norikern ist nicht ganz geklärt. Von den Tauriskern wird fallweise die Bezeichnung für das Tauern-Gebirge abgeleitet.", "tgt_summary": null, "id": 2339664} {"src_title": "Niger Tornadoes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Dudín befindet sich am nordwestlichen Hang des Borový vrch (\"Borowiberg\", 696 m) in der Böhmisch-Mährischen Höhe. Im Ort entspringt der Bach Dudínský potok und westlich der Březinský potok. Im Nordosten erhebt sich der Novákovsko (610 m), östlich der Čihadlo (664 m), im Südwesten der Ráj (625 m) und nordwestlich die Opálená (652 m). Nachbarorte sind Buková im Norden, Ústí und Branišov im Nordosten, Šimanov im Osten, Zbilidy im Südosten, Opatov im Süden, Vyskytná und Polánky im Südwesten, Částonín und Petrkov im Westen sowie Zachotín und Mysletín im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung von Dudín erfolgte 1226 zusammen mit anderen Orten in einer Besitzbestätigungsurkunde Honorius III. für das Kloster Seelau. Die während der Hussitenkriege verwaisten Seelauer Klostergüter übergab König Sigismund 1436 mit Einverständnis des nach Iglau geflüchteten Abtes dem Schutz und der Verwaltung Nikolaus Trčka von Lípas. Nachdem Georg von Podiebrad den Klosterbesitz 1458 den Trčka von Lípa auch in der Landtafel zugeschrieben hatte, errichtete Burian Trčka von Lípa die Herrschaft Jenikau. 1601 verkauften die Trčka Jenikau dem Iglauer Bürger Matthias Stubegg Ritter von Königstein (\"Matyáš Štubik z Kynigštejna\"). Bei der Erbteilung zwischen seinen Söhnen erhielt Samuel Stubegg 1606 den Jenikauer Anteil mit dem Städtchen Windig Jenikau und den Dörfern Winau, Opatau, Dudin, Maršov, Duschau, Jankau, Kalhau, Prusdorf und Chyška. Nach Stubeggs Tod fiel die Herrschaft 1619 an Magdalena Trčka von Lobkowicz. Während des Dreißigjährigen Krieges verarmte die Gegend und nachfolgend wechselten sich fremde Adelige in rascher Folge als Besitzer ab und setzten die Rekatholisierung der Bevölkerung durch. Bis 1848 blieb Dudin der Herrschaft Jenikau, deren Besitzer ab 1838 die Grafen von Rummerskirch waren, untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Dudín ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Deutschbrod und Gerichtsbezirk Humpolec. 1863 schlossen sich die Protestanten aus Dudín, Opatov, Jankov, Dušejov, Zbilidy, Ústí, Nový Rychnov, Vyskytná, Hojkov und Milíčov, die seit dem Tolerantpatent nach Moraveč gepfarrt und zur Filialgemeinde Strměchy gehört hatte, zu einer evangelischen Kirchgemeinde zusammen. Im Jahr darauf begann der Bau der evangelischen Kirche in Opatov. Zwischen 1855 und 1868 war die Gemeinde der Bezirksverwaltung Humpolec unterstellt, die danach wieder aufgehoben wurde. 1910 wurde Dudín dem neuen Bezirk Humpolec zugeordnet. Im Jahre 1949 wurde das Dorf Teil des neu geschaffenen Jihlavský kraj. 1961 kam Dudín zum Okres Jihlava im Jihomoravský kraj.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Für die Gemeinde Dudín sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Dudín gehört die Ansiedlung Buková (\"Bukowa\") sowie mehrere Einödhöfe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dudín (deutsch \"Dudin\", 1939–1945 \"Studein\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt zehn Kilometer südlich von Humpolec und gehört zum Okres Jihlava.", "tgt_summary": null, "id": 2441180} {"src_title": "Sankt Andreasberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kindheit, Jugend und Anfänge in Lüttich.", "content": "Axel Witsel wuchs in Vottem vor den Toren Lüttichs auf und begann mit dem Fußballspielen in der Jugend des RRC Vottem und später bei CS Visé. Alsbald wechselte er zum größten Klub seiner Geburtsstadt, Standard Lüttich. Witsel gab am 17. September 2006 sein Profidebüt in der Jupiler Pro League gegen den FC Brüssel, als er in der 89. Minute für Steven Defour eingewechselt wurde. Im selben Jahr unterlag er mit Lüttich im Finale des belgischen Pokals dem FC Brügge. In der Saison 2007/08 bildete er zusammen mit Steven Defour und Marouane Fellaini das Mittelfeld von Lüttich und wurde erstmals belgischer Meister. Des Weiteren wurde er als bester Spieler der belgischen Liga mit dem Goldenen Schuh ausgezeichnet und zum belgischen Nachwuchsfußballer des Jahres gewählt. Zum Anfang der Saison 2008/09 gewann er mit Standard außerdem den belgischen Supercup und verteidigte in der Folge – trotz des Weggangs von Fellaini zum FC Everton – den Meistertitel. Dabei verwandelte Witsel im Entscheidungsspiel gegen den RSC Anderlecht den spielentscheidenden Elfmeter zum 1:0-Sieg. In derselben Begegnung am 30. August 2009 brach er während der Partie seinem Gegenspieler Marcin Wasilewski mit einem Foul das rechte Schien- und Wadenbein. Daraufhin wurde er vom belgischen Verband für acht Spiele gesperrt und mit einer Geldstrafe belegt. Im weiteren Verlauf der Saison landete er mit Standard Lüttich im Tabellenmittelfeld und qualifizierte sich als amtierender Meister nicht für die UEFA Europa League. Die Saison 2010/11 war schließlich seine letzte bei Standard Lüttich; er wurde mit der Mannschaft punktgleich hinter dem KRC Genk Vizemeister. Wenige Tage später gewann er zum Saisonabschluss im Endspiel gegen den KVC Westerlo den belgischen Pokal.", "section_level": 3}, {"title": "Benfica Lissabon (2011–2012).", "content": "Zur Saison 2011/12 wechselte Witsel nach Portugal zu Benfica Lissabon und unterschrieb dort einen Vertrag über fünf Jahre. In Portugal gehörte er schnell der Stammelf an und schoss gegen Sporting Braga sein erstes Ligator. Am Ende der Saison wurde die Mannschaft Vizemeister und drang bis ins Champions-League-Viertelfinale vor, in dem man am späteren Sieger, dem FC Chelsea, scheiterte. Dennoch gewann man zu Saisonende den Taça da Liga, den portugiesischen Ligapokal.", "section_level": 3}, {"title": "Zenit St. Petersburg (2012–2017).", "content": "Am 3. September 2012 wechselte Witsel zum russischen Meister Zenit Sankt Petersburg, bei dem bereits sein Landsmann Nicolas Lombaerts spielte. Er unterschrieb einen Vertrag über fünf Jahre und erhielt die Rückennummer 28. Dieser Transfer kostete den Verein rund 40 Millionen Euro Ablöse. Mit Zenit nahm er an der Gruppenphase der UEFA Champions League 2012/13 teil, in der er in fünf Spielen zum Einsatz kam. Zenit belegte hinter dem FC Málaga und dem AC Mailand aber nur den dritten Platz, durfte danach allerdings im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League weiter spielen. Dort setzten sie sich nach einem 2:0-Heimsieg und einer 1:3-Auswärtsniederlage aufgrund der Auswärtstorregel gegen den FC Liverpool durch. Im Achtelfinale verloren sie mit 0:2 beim FC Basel, im Rückspiel war dann sein Tor zum 1:0-Sieg nicht ausreichend, um das Viertelfinale zu erreichen. In seiner ersten Meisterschaftssaison in Russland konnte Zenit den Titel nicht verteidigen, der an PFK ZSKA Moskau ging. Als Vizemeister sicherte sich Zenit aber die Teilnahme an der Qualifikation zur UEFA Champions League 2013/14. Hier setzte sich Zenit mit 1:0 und 5:0 gegen den dänischen Vizemeister FC Nordsjælland durch. In den Playoffs wurde der FC Paços de Ferreira, Dritter der portugiesischen Liga mit 4:1 und 4:2 ausgeschaltet. In der Gruppenphase konnte Zenit zwar nur ein Spiel gewinnen, wurde aber trotzdem Zweiter hinter Atlético Madrid. Das Aus kam dann im Achtelfinale gegen den deutschen Vizemeister und Vorjahresfinalisten Borussia Dortmund: nach einer 2:4-Heimniederlage mit frühen Gegentoren in der 4. und 5. Minute, wurde zwar das Rückspiel mit 2:1 in Dortmund gewonnen, das reichte aber nicht. Witsel wurde dabei nur im Auswärtsspiel gegen den FC Porto in der Gruppenphase nicht eingesetzt. Seine zweite Meisterschaftssaison in Russland endete wie die Erste mit der Vizemeisterschaft und der Teilnahme an der Qualifikation zur UEFA Champions League 2014/15. Hier konnte zunächst nach einer 0:1-Auswärtsniederlage durch ein 3:0 im Heimspiel der zyprische Vizemeister AEL Limassol aus dem Weg geräumt werden, wobei Witsel im Rückspiel nicht zum Einsatz kam. In den Playoffs ging es dann gegen seinen Ex-Verein Standard Lüttich. Hier fehlte er im Hinspiel in Lüttich, das mit 1:0 gewonnen wurde, kam aber beim 3:0 im Rückspiel zum Einsatz. Damit stand Zenit erneut in der Gruppenphase, die aber hinter dem AS Monaco und Bayer 04 Leverkusen nur als Dritter beendet wurde. Beim 2:0 im ersten Gruppenspiel gegen den späteren Gruppenletzten Benfica Lissabon konnte er sich auch in die Torschützenliste eintragen lassen. Als Dritte durften die Russen aber im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League weiterspielen, wo sie mit 1:0 und 3:0 gegen den PSV Eindhoven gewannen. Im Achtelfinale gewannen sie dann das Heimspiel gegen den FC Turin mit 2:0, wobei er das erste Tor erzielte, so dass sie die 0:1-Auswärtsniederlage verkraften konnten. Das Aus kam dann im Viertelfinale gegen Titelverteidiger FC Sevilla, der auch seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte. Beim Hinspiel in Spanien waren sie aber sogar mit 1:0 in Führung gegangen und kassierten erst in der 87. Minute das Tor zum 1:2. Im Rückspiel gerieten sie dann zwar bereits nach 6 Minuten durch einen verwandelten Elfmeter in Rückstand, konnten dann aber in der zweiten Halbzeit das Spiel drehen und mit 2:1 in Führung gehen, kassierten dann aber fünf Minuten vor dem Ende noch den Ausgleichstreffer, der die Verlängerung verhinderte. Besser lief es in der Premjer-Liga 2014/15, die Zenit mit dem vierten Meistertitel abschloss. Damit war Zenit direkt für die Gruppenphase der UEFA Champions League 2015/16 qualifiziert. Die Saison 2015/16 begann für Witsel mit dem Sieg im russischen Supercup, bei dem er in der 83. Minute die Vorlage zum 1:1-Ausgleichstor gegen Lokomotive Moskau gab, womit sich Zenit in die torlose Verlängerung rettete und anschließend das Elfmeterschießen gewann, bei dem er den zweiten Elfmeter für Zenit verwandelte. Im ersten Gruppenspiel der Champions League beim FC Valencia erzielte Witsel das Tor zum 3:2-Sieg und leitete damit eine erfolgreiche Gruppenphase ein. Denn mit insgesamt fünf Siegen und nur einer Niederlage gegen KAA Gent am letzten Spieltag – vor dem der Gruppensieg schon feststand – und bei der Witsel nach der dritten Gelben Karte gesperrt war, erreichte Zenit das Achtelfinale, wo sie aber mit 0:1 und 1:2 gegen Benfica Lissabon unterlagen. In der Meisterschaft musste Zenit diesmal nicht nur ZSKA, sondern auch dem FK Rostow den Vortritt lassen und ist damit als Dritter nur für die Gruppenphase der UEFA Europa League 2016/17 qualifiziert. Allerdings konnte er mit Zenit den Pokal durch einen 4:1-Finalsieg gegen ZSKA gewinnen. Vor der Saison 2016/17 wäre Witsel fast zu Juventus Turin gewechselt. Zenit willigte wenige Minuten vor Schließung des Transferfensters ein, aber die Zeit reichte nicht mehr, um die erforderlichen Unterlagen rechtzeitig zu übermitteln.", "section_level": 3}, {"title": "Tianjin Quanjian (2017–2018).", "content": "Am 3. Januar 2017 verließ Witsel St. Petersburg nach viereinhalb Jahren und schloss sich dem chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian an. Medienberichten zufolge sollte er einen Vertrag über drei Jahre unterschrieben haben, der ihm umgerechnet 60 Millionen Euro einbringen sollte.", "section_level": 3}, {"title": "Borussia Dortmund (seit 2018).", "content": "Anfang August 2018 wechselte Witsel zum deutschen Bundesligisten Borussia Dortmund, wo er einen bis Juni 2022 gültigen Vertrag unterschrieb. Bei seinem Debüt am 20. August 2018 im DFB-Pokal-Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth erzielte er den Ausgleich in der Nachspielzeit; der BVB gewann das Spiel nach Verlängerung mit 2:1 und zog in die 2. Pokalrunde ein. Am 26. August 2018 debütierte der Mittelfeldspieler für den BVB in der Bundesliga im Heimspiel gegen RB Leipzig – per Fallrückzieher erzielte er das 3:1 (Endstand 4:1). Bereits in seinen ersten Einsätzen für den BVB harmonierte Witsel auf der „Doppelsechs“ mit einem anderen Neuzugang, Thomas Delaney. Mit nur einem verpassten Pflichtspiel war der Belgier durch seine Übersicht und die ausgestrahlte Ruhe im Spiel rasch zu einer wichtigen Stütze für die Mannschaft geworden. Im August 2019 gewann Witsel seinen ersten Titel mit dem Verein, als der Doublesieger der Vorsaison, der FC Bayern München, mit 2:0 im DFL-Supercup besiegt wurde. Durch eine zuhause zugezogene Gesichtsverletzung verpasste er die letzten drei Spieltage der Hinrunde 2019/20 und spielte nach seiner Rückkehr einige Zeit mit einer Schutzmaske.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Witsel, dessen Vater von der französischen Insel Martinique stammt und dessen Mutter Belgierin ist, durchlief diverse belgische Jugendnationalmannschaften. Im Oktober 2005 nahm er mit der U-17 an der ersten Qualifikationsrunde für die U-17-Fußball-Europameisterschaft 2006 in Belgien teil, die die belgischen Junioren gewannen. Auch das Miniturnier der zweiten Qualifikationsrunde, das im März 2006 in Polen stattfand, gewannen die Belgier und qualifizierten sich damit für die Endrunde. Bei der Endrunde im Mai 2006 in Luxemburg holten die Belgier lediglich einen Punkt gegen Serbien und Montenegro, verloren aber gegen Deutschland und Tschechien. Zum Kader gehörte auch Toby Alderweireld, der wie Witsel in den nächsten Jahren zu einer der Stützen der A-Nationalmannschaft werden sollte. Im Oktober 2006 nahm er mit der U-19-Mannschaft an der ersten Qualifikationsrunde für die U-19-Fußball-Europameisterschaft 2007 teil, die in Rumänien stattfand. Die Belgier qualifizierten sich als Dritte des Miniturniers aber nicht für die zweite Qualifikationsrunde. Mit der U-21-Nationalmannschaft nahm er 2007 an der Europameisterschaft in den Niederlanden teil und scheiterte dort im Halbfinale an der Auswahl Serbiens. Zum belgischen Kader gehörten unter anderen auch Marouane Fellaini, Nicolas Lombaerts, Kevin Mirallas, Thomas Vermaelen und Jan Vertonghen, mit denen er in den nächsten Jahren in der A-Nationalmannschaft spielen sollte. Ab September unternahmen die Belgier einen neuen Anlauf in der Qualifikation für die U-21-EM 2009, scheiterten aber. Witsel nahm auch noch an drei Spielen der Qualifikation für die U-21-EM 2011 teil, bei der die Belgier durch ein 2:2 im letzten Spiel in Slowenien die Playoffs als nur achtbester Gruppenzweiter verpassten. Da war Witsel aber bereits A-Nationalspieler. Bereits am 26. März 2008 war er zu seinem ersten Einsatz in der A-Nationalmannschaft gekommen und erzielte sogar direkt bei seinem Debüt ein Tor im Freundschaftsspiel gegen Marokko. Er gehörte dann sofort zum Stamm der Mannschaft und kam unter Nationaltrainer René Vandereycken in den nächsten zehn Spielen zu acht Einsätzen, darunter sechs Spiele in der Qualifikation zur WM 2010. Die Belgier gewannen aber nur drei Spiele. Nach sechs Spielen wurde Nationaltrainer René Vandereycken entlassen und durch Franky Vercauteren ersetzt, unter dem Witsel dann aber nicht mehr eingesetzt wurde. Als Vercauteren noch vor dem letzten Spiel durch Dick Advocaat ersetzt worden war, musste Witsel zunächst auch auf weitere Einsätze warten. Erst im dritten und vierten Spiel unter Advocaat wurde er wieder berücksichtigt. Nachdem Advocaat am 15. April 2010 seinen Rücktritt erklärt hatte, bekam er es dann mit seinem dritten Nationaltrainer Georges Leekens zu tun, der ihn aber bei seinem ersten Spiel nicht berücksichtigte. Ab dem zweiten Spiel unter Leekens war er Stammspieler und wurde in 68 Spielen 62-mal eingesetzt. Aber auch unter Leekens misslang die Qualifikation für die EM 2012, in der Witsel in allen Spielen eingesetzt wurde. Die Belgier gewannen nur beide Spiele gegen die Auswahlen Kasachstans sowie je einmal gegen die Aserbaidschans und Österreichs, wobei Witsel gegen Österreich beide Tore erzielte. Am Ende belegten sie hinter der Auswahl Deutschlands und der Türkei den dritten Platz. Am 13. Mai 2012 verkündete Leekens seinen Rücktritt und Witsel bekam mit Marc Wilmots den vierten Nationaltrainer. Unter Wilmots gelang dann zunächst die Qualifikation für die WM 2014. Bei der WM wurde Witsel nur im letzten Gruppenspiel gegen die Auswahl Südkoreas nicht eingesetzt, als nach der bereits feststehenden Qualifikation für das Achtelfinale einige Stammspieler geschont wurden, die wie er mit einer Gelben Karte vorbelastet waren. Beim 2:1-Sieg n. V. im gegen die Auswahl der Vereinigten Staaten und im gegen die Auswahl Argentiniens, das bereits durch ein Tor in der achten Minute zu Ungunsten der Belgier entschieden wurde, spielte er dann wieder jeweils über 90 Minuten. In der nach der WM begonnenen Qualifikation zur EM 2016 wurde er in den ersten beiden Spielen nicht berücksichtigt, kam in den restlichen Qualifikationsspielen sowie allen anderen Spielen aber zum Einsatz. Durch die guten Ergebnisse eroberten die Belgier im November 2015 auch zum ersten Mal die Spitze der FIFA-Weltrangliste. Er wurde dann auch in das Aufgebot Belgiens für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich aufgenommen, gehörte in allen Spielen zur Startelf und verpasste keine Minute. Dabei gelang ihm beim 3:0 im zweiten Gruppenspiel gegen die Auswahl Irlands sein erstes EM-Tor mit dem Treffer zum 2:0. Nach der 1:3-Niederlage im Viertelfinale gegen die Auswahl Wales’ schied er mit seiner Mannschaft aus. Auch bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland stand Witsel im Kader. Er absolvierte sechs von sieben möglichen Einsätzen, konnte aber kein Tor erzielen. Durch ein 2:0 über die Auswahl Englands gelang Belgien am Ende der Gewinn des dritten Platzes, was dem bislang besten Abschneiden bei einer WM entsprach. Im Spiel der UEFA Nations League gegen Island am 15. November 2018 absolvierte der Mittelfeldspieler sein 100. Länderspiel für Belgien.", "section_level": 2}, {"title": "Spielweise.", "content": "Witsel kommt überwiegend als „Sechser“ im Mittelfeld zum Einsatz, bei Borussia Dortmund bildet er öfter mit seinem Mannschaftskameraden Thomas Delaney eine „Doppelsechs“. Der Belgier ist bekannt für seine ruhige und besonnene Spielweise, für seine gute Übersicht und eine hohe Passquote. Besonders in der Nationalmannschaft wie auch in Dortmund beweist er seine Qualitäten in der Unterstützung der Defensive als auch als „Lenker“ im offensiven Spielaufbau.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Witsels Mutter ist Belgierin, sein Vater gebürtiger Franzose von der Karibikinsel Martinique. Witsel ist seit Juni 2015 verheiratet und hat zwei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Axel Laurent Angel Lambert Witsel (* 12. Januar 1989 in Lüttich) ist ein belgischer Fußballspieler. Er steht bei Borussia Dortmund unter Vertrag und ist für die belgische Nationalmannschaft aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 935849} {"src_title": "Massaker von Napalpí", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kerne.", "content": "Die e200 Familie besteht aus sechs verschiedenen Kernen, beginnend bei sehr einfachen bis hin zu hochkomplexen Kernen für spezielle Anwendungen.", "section_level": 1}, {"title": "e200z0.", "content": "Der e200z0 ist die einfachste Variante des e200 Kerns. Er verfügt über einer 4-stufige nicht-superskalare Befehls-Pipeline, die Instruktionen linear (In-Order-Ausführung) abarbeitet. Es ist keine MMU oder FPU vorhanden. Der e200z0 nutzt die VLE Spezifikation (16 Bit Version der 32 Bit Book E Spezifikation) und erreicht dadurch eine bis zu 30 % höhere Codedichte. Als Bus kommt ein einkanaliger AMBA Bus zur Anwendung.", "section_level": 2}, {"title": "e200z1.", "content": "Der e200z1 verfügt über einer 4-stufige nicht-superskalare Befehls-Pipeline mit einer Einheit für Sprungvorhersagen (branch prediction) und eine 8-Entry MMU. Eine FPU ist nicht vorhanden. Der e200z1 kann alle 32 Bit Power ISA und VLE Befehle verarbeiten und benutzt einen zweikanaligen 32 Bit AMBA Bus.", "section_level": 2}, {"title": "e200z3.", "content": "Der e200z3 ist ein e200z1 Kern erweitert um eine 16-Entry MMU und einer SIMD fähigen FPU. Er kann ebenfalls alle Befehle der Power ISA und VLE Spezifikation nutzen verfügt aber im Gegensatz zum e200z1 einen zweikanaligen 64 Bit AMBA Bus.", "section_level": 2}, {"title": "e200z4.", "content": "Der e200z4 verfügt über eine 5-stufige 2-fach superskalare Befehls-Pipeline mit einer Einheit für Sprungvorhersagen (branch prediction), eine 32-Entry MMU, eine SIMD fähige FPU und einen vereinten 16 KiB großen L1-Cache (Von-Neumann-Architektur). Er nutzt wie sein Vorgänger alle Befehle der Power ISA und der VLE Spezifikation und ist auch über einen zweikanaligen AMBA Bus angebunden.", "section_level": 2}, {"title": "e200z6.", "content": "Der e200z6 verfügt über einen 7-stufige nicht-superskalare Befehls-Pipeline mit einer Einheit für Sprungvorhersagen (branch prediction), eine 32-Entry MMU, eine SIMD fähige FPU und einen vereinten 32 KiB großen L1-Cache. Er nutzt wie sein Vorgänger alle Befehle der Power ISA und der VLE Spezifikation und ist auch über einen zweikanaligen AMBA Bus angebunden.", "section_level": 2}, {"title": "e200z7.", "content": "Der e200z7 verfügt über einen 10-stufige 2-fach superskalare Befehls-Pipeline mit einer Einheit für Sprungvorhersagen (branch prediction), eine 32-Entry MMU, eine SIMD fähige FPU und einen vereinten 32 KiB großen L1-Cache. Genau wie sein Vorgänger nutzt er alle Befehle der Power ISA und der VLE Spezifikation und ist ebenfalls über einen zweikanaligen AMBA Bus angebunden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der PowerPC e200 ist ein 32-Bit-RISC-Prozessorkern aus der PowerPC-Familie. Er wurde von Freescale hauptsächlich für automobile und industrielle Systeme konzipiert. Bei dem PowerPC e200 handelt es sich um einen SoC mit einer Geschwindigkeit von bis zu 600 MHz. Er eignet sich deshalb für embedded Anwendungen. ", "tgt_summary": null, "id": 1475727} {"src_title": "Ludwig Bachmann (Philologe)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Nach den Angaben des United States Census Bureau hat die Stadt eine Fläche von 93,0 km2. Im Norden wird sie von der \"Van Born Road\" begrenzt, im Süden von der \"Pennsylvania Road\", im Osten von der \"Inkster Road\" und im Westen von der \"Hannan Road\".", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Bei der Volkszählung 2000 wurden 22.979 Einwohner gezählt, davon 65,36 % Weiße und 29,99 % Afro-Amerikaner, der verbleibende Anteil verteilte sich auf mehrere Volksgruppen. Nach einem Kriminalitätsbericht des FBI aus dem Jahr 2007 war die Einwohnerzahl auf 24.269 gestiegen. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.679 US-Dollar, etwa 12,6 % der Bevölkerung lebte unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der erste weiße Siedler in Romulus war der Frankokanadier Samuel Polyne, der 1826 ein Stück Land in Anspruch nahm, die Gegend allerdings kurz nach der Einrichtung des Romulus Townships im Jahr 1835 wieder verließ. Ab 1830 ist eine zunehmende Anzahl von Siedlerfamilien bekannt, die das Gebiet des späteren Romulus besiedelten. Die dort entstehende Gemeinde nahm später den Namen des umgebenden Townships an. Romulus Township wurde am 17. März 1835 aus einem Teil von Huron Township gebildet, und die erste Versammlung des Townships wurde am 16. April 1835, zwei Jahre vor der Aufnahme von Michigan in die Vereinigten Staaten, im Haus des Joseph T. Pullen abgehalten. Der erste Vorsitzende wurde David J. Pullen. Das Township wurde im Jahr 1845 in ‚Wayne Township‘ umbenannt, der Name drei Jahre später aber wieder in ‚Romulus‘ geändert. Romulus erlangte den Status als Stadt im Jahr 1970.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Bildungseinrichtungen von Romulus sind im \"Romulus Community School District\" zusammengefasst. Bestandteil des Districts sind die \"Romulus High School\", die \"Romulus Middle School\", die \"Romulus Community High/Middle School\" und sechs Grundschulen (Barth, Cory, Halecreek, Merriman, Romulus und Wick Elementary School). Weitere Bildungsmöglichkeiten bestehen an den \"Summit Academy Schools\" und der \"Metro Charter Academy\" (NHA).", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Unter den Sehenswürdigkeiten von Romulus ist das \"Samuel Kingsley Home\" hervorzuheben, in dem Samuel L. Kingsley kurz vor der Abschaffung der Sklaverei flüchtige Sklaven verbarg. Das Haus wurde von seinem ursprünglichen Ort verschoben und vor dem \"Romulus Historical Museum\" in der Hunt Street wieder aufgebaut. Einen herausragenden Platz nimmt auch die \"White Church\" an der Ecke Pullens Corner / Five Points ein, nach der ein historischer unterirdischer Bahnhof benannt war. Die Kirche trägt heute den Namen \"Romulus Wesleyan Church\". Weitere Sehenswürdigkeiten von Romulus sind Einige dieser Örtlichkeiten sind als \"Michigan Historic Sites\" ausgewiesen, stehen also unter dem Schutz des Staates Michigan.", "section_level": 1}, {"title": "Parks und Freizeit.", "content": "Romulus besitzt eine ganze Reihe von Parks, die fast alle vom \"Department of Parks & Recreation\" verwaltet werden. Aufgrund seiner Lage in der Nähe des Detroit Metro Airports gut erreichbar ist der große Freizeitpark des \"Romulus Athletic Center\" (\"R.A.C.\"), der über ein großes Bad und weitere Freizeiteinrichtungen verfügt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Romulus ist eine Stadt im Wayne County im US-Bundesstaat Michigan mit 24.269 Einwohnern (Stand 2007). Die Stadt ist die westlichste Ortschaft im Downriver genannten Gebiet von Wayne County. ", "tgt_summary": null, "id": 845600} {"src_title": "CAMPUS (Datenbank)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Museumsbetrieb.", "content": "Auf 1.700 m2 Fläche zeigt das Eboardmuseum ca. 1.800 Exponate. Der Schwerpunkt liegt auf elektronischen Tasteninstrumenten, welche die gesamte Entwicklungsgeschichte elektronischer Keyboards abdecken, beginnend mit dem Hammond Modell A aus dem Jahre 1935, bis hin zu aktuellen Synthesizern wie dem Moog Voyager. Unter den Exponaten befinden sich zahlreiche Prototypen und Unikate (Hohner Clavinet, Rhodes Piano, Mellotron und andere), aber auch Originalinstrumente von Weltstars wie Keith Emerson (Emerson, Lake & Palmer), Geoff Downes (Asia), Peter Wolf (Frank Zappa), Tangerine Dream, Ken Hensley (Uriah Heep), Dave Greenslade (Colosseum), Eddie Hardin (Spencer Davis Group). Ungewöhnlich für ein Instrumentenmuseum ist, dass die ausgestellten Instrumente nicht nur in Führungen live präsentiert werden, sondern von Besuchern auch selbst bespielt werden dürfen. Profimusiker und Musikliebhaber aus aller Welt nehmen diese Möglichkeit gerne wahr. Die Bibliothek des Museums enthält Literatur zu den Themen Elektronische Musik mit dem Schwerpunkt Keyboards, sowie Popmusik und Pop-Kultur. Das Eboardmuseum hat es sich zum Ziel gesetzt, in seinen Führungen auch Nicht-Musikern oder Kindern einen unterhaltsamen, familienfreundlichen Ausflug in die Welt der Musik zu bieten.", "section_level": 1}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Das Eboardmuseum veranstaltet jährlich etwa 50 Live-Konzerte. Der im Museum integrierte Veranstaltungsbereich ist mit Sofas möbliert und bietet Wohnzimmeratmosphäre. Trotz des geringen Fassungsvermögens des Veranstaltungsbereiches treten hier immer wieder Spitzenmusiker auf, die sich von der ungewöhnlichen „Location“ angezogen fühlen, wie z. B. Carl Palmer (Emerson, Lake & Palmer, Asia), Ian Paice (Deep Purple), Peter Ratzenbeck, Brian Auger, Wolfgang Ambros, Alex Ligertwood (Santana), Ken Hensley (Uriah Heep), Hans Theessink, Barbara Dennerlein, Nick Simper (Deep Purple) oder Waterloo & Robinson. Das bisherige und künftige Programm ist auf der Website des Eboardmuseums dokumentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Servicebereich.", "content": "Offen geführte Werkstätten erlauben den Besuchern, den Museumstechnikern bei ihrer Arbeit zuzusehen und gestatten Einblicke in das Innenleben der Instrumente.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Eboardmuseum ist eine Sammlung elektronischer Tasteninstrumente und befindet sich im Zentrum von Klagenfurt in Österreich. Es wurde 1987 vom Musiker, Lehrer und Techniker Gert Prix gegründet. Nach diversen Zwischenstationen im Raum Klagenfurt zog das Museum 2007 in eine Halle an der Südseite des Klagenfurter Messegeländes um und gilt heute als das weltweit größte seiner Art. 2010 wurde dem Eboardmuseum das Österreichische Museumsgütesiegel verliehen.", "tgt_summary": null, "id": 1615555} {"src_title": "Francesco di Paola Satolli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Khatyrkit wurde erstmals 1985 von L. V. Razin und N. S. Rudashevskij und L.N. Vyalsov in der Typlokalität im Autonomen Kreis der Korjaken im fernen Osten Russlands gefunden. Es ist nach der Typlokalität, der Khatyrkit-Gesteinszone benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "Bereits in der veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Khatyrkit zur Mineralklasse der „Elemente“ und dort zur Abteilung der „Metalle und intermetallische Legierungen (ohne Halbmetalle)“, wo er zusammen mit Aluminium und Cupalit die unbenannte Gruppe \"I/A.03\" bildete. Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Khatyrkit ebenfalls in die Abteilung der „Metalle und intermetallische Verbindungen“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, die entsprechend ihrer verwandten Eigenschaften in Metallfamilien eingeteilt wurden. Khatyrkit ist hier entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Kupfer-Cupalit-Familie“ zu finden, wo er zusammen mit Anyuiit und Novodneprit die unbenannte Gruppe \"1.AA.15\" bildet. Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Khatyrkit in die Klasse und dort in die gleichnamige Abteilung der „Elemente“ ein. Hier ist er zusammen mit Cupalit in der unbenannten Gruppe \"01.01.15\" innerhalb der Unterabteilung „Elemente: Metallische Elemente außer der Platingruppe“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Khatyrkit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der mit den Gitterparametern a = 6,07 Å und c = 4,89 Å, sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Khatyrkit findet man in alluvialen Lagerstätten, die bei der Auswaschung von Serpentinit entstanden sind. Es ist vergesellschaftet mit Cupalit und anderen Zink-Aluminium-Legierungen. Funde sind bislang nur aus der Typlokalität bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Khatyrkit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente, genauer der Metalle und intermetallischen Verbindungen. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CuAl und bildet prismatische Körner von bist zu 400 μm Länge und Verwachsungen in Form kleiner Körner mit Cupalit.", "tgt_summary": null, "id": 1344015} {"src_title": "Himiko-Den", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Fritz Kaufmann begann während seiner Schulzeit mit dem Skisport und zeigte als Jugendlicher bereits einen auffallend sauberen Sprungstil. Als er beim Grossen Skirennen der Schweiz 1925 in Engelberg erstmals in der Klasse der Senior I startete, belegte er den dritten Platz im Sprunglauf. Kaufmann entwickelte sich zum besten Springer der Schweiz und gewann in den Jahren 1929 und 1930 den Sprunglauf bei den Grossen Skirennen der Schweiz, den Schweizer Skimeisterschaften, in Arosa und Engelberg. Offizielle Schweizer Meistertitel wurden im Sprunglauf aber erst ab 1934 vergeben. 1929 in Zakopane gehörte Kaufmann erstmals der Schweizer Auswahlmannschaft für die Nordischen Skiweltmeisterschaften an und belegte beim Sprunglauf von der Krokiew-Schanze als zweitbester Schweizer den 14. Platz. Im Februar 1930 nahm Kaufmann an den Nordischen Skiweltmeisterschaften teil, die in jenem Jahr in Oslo ausgetragen wurde. Dort belegte er als bester Schweizer und gleichzeitig bester Mitteleuropäer hinter einer Phalanx aus Norwegern und Schweden den 22. Platz im Sprunglauf. Im Dezember desselben Jahres sprang er auf der Mettenbergschanze in Grindelwald einen neuen Schanzenrekord von 52 Metern. In den nächsten Monaten folgten weitere Siege in Davos, Mürren, Gstaad, Zermatt, Wengen oder im thüringischen Oberschönau. Den Höhepunkt seiner Karriere feierte Kaufmann bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1931 in Oberhof, als er mit Sprüngen auf 57 und 56 Meter hinter dem Norweger Birger Ruud die Silbermedaille gewann. Kaufmann startete auch in der Nordischen Kombination, belegte im Langlauf Platz 55 und im Kombinationsspringen lediglich Rang 38, da er im ersten Sprung zwar die Tagesbestweite von 60 Metern erzielte, den Sprung aber nicht stand, was im Endklassement der Kombination Rang 39 bedeutete. Im Winter 1931/32 gewann Kaufmann unter anderem Springen in Andermatt, Davos und Zermatt. Ebenso siegte er beim Silvesterspringen auf der Mettenbergschanze. Im Februar 1932 nahm Kaufmann neben Cesare Chiogna und dem zu dieser Zeit in den Vereinigten Staaten als Skilehrer tätigen Fritz Steuri an den Olympischen Winterspielen in Lake Placid teil. Zunächst starteten die Springer Kaufmann und Chiogna in der Nordischen Kombination, um dadurch eine zusätzliche Vorbereitung für das Spezialspringen zu haben. Kaufmann gewann den Kombinationssprunglauf und belegte mit Rang 32 im Langlauf den 23. Platz in der Kombination. Im anschliessenden Spezialspringen wurde Kaufmann mit Weiten von 63,5 und 65,5 Metern Sechster. An den Weltmeisterschaften 1933 in Innsbruck konnte Kaufmann nicht teilnehmen, da er sich wenige Tage zuvor beim Training in Kitzbühel verletzt hatte. 1934 gewann Kaufmann unter anderem zwei Springen in Adelboden und Wengen, doch bei den Weltmeisterschaften 1934 in Sollefteå kam er nur auf den 28. Platz im Sprunglauf. Im Januar 1935 gewann Kaufmann zwei Springen auf der Mettenbergschanze in Grindelwald und der Lötschbergschanze in Kandersteg. An den Weltmeisterschaften im Februar 1935 konnte er jedoch abermals nicht teilnehmen, da er beim Training in der Hohen Tatra stürzte und Verletzungen an Schulter und Knöchel erlitt. Im Juli 1935 siegte Kaufmann zum zweiten Mal nach 1931 beim Sommerskirennen am Jungfraujoch. Im Januar und Februar 1936 gewann Kaufmann Springen in Adelboden, Montana, Grindelwald und St. Moritz. In Gstaad wurde er im selben Jahr Meister des Berner Oberlandes, zudem erreichte er 1936 und 1937 auf der Olympiaschanze in St. Moritz zwei zweite Plätze, im Sommer 1937 einen Sieg am Jungfraujoch und am Ende des Jahres einen weiteren Sieg beim Altjahrsspringen in Grindelwald. Für die Olympischen Winterspiele 1936 und die Weltmeisterschaft 1937 wurde er vom Schweizerischen Skiverband allerdings nicht selektioniert. Seinen letzten grossen internationalen Auftritt hatte Kaufmann dann bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1938 in Lahti, doch er stürzte im ersten Sprung und musste auf den zweiten wegen Skibruchs verzichten. Zwei Wochen nach dieser WM gewann Kaufmann bei den Schweizer Meisterschaften in Wengen das Springen in der Altersklasse I und im Dezember 1938 siegte er erneut auf der Olympiaschanze in St. Moritz. Zu Beginn des Jahres 1939 gewann Kaufmann unter anderem Springen in Arosa, St. Moritz, Adelboden, Engelberg und Grindelwald. Am 19. Februar 1939 vollführte er im Anschluss an die Bündner Skimeisterschaft in Pontresina mit seinem Cousin Christian Kaufmann einen Doppelsprung, bei dem sie jedoch im Auslauf ernstlich zusammenstiessen. Fritz Kaufmann erlitt einen Oberkiefer- und Rippenbruch, Christian Kaufmann einen Bruch im Handgelenk und beide eine Gehirnerschütterung. Sie erholten sich aber bald von diesem Missgeschick und nahmen weiter an Wettkämpfen teil. 1939 und 1940 erzielte Fritz Kaufmann bei den Altjahrsspringen auf der Grindelwalder Mettenbergschanze jeweils den zweiten Platz. Im Januar 1941 schied Kaufmann durch Suizid aus dem Leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fritz Kaufmann (* 15. April 1905 in Grindelwald; † Januar 1941) war ein Schweizer Skispringer und Nordischer Kombinierer. Er war Ende der 1920er- und Anfang der 1930er-Jahre der beste Schweizer Springer, nahm mehrmals an Weltmeisterschaften und 1932 an den Olympischen Winterspielen teil und gewann neben zahlreichen weiteren Wettkämpfen zweimal das Springen bei den Schweizer Meisterschaften. Sein grösster Erfolg war der Gewinn der Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft 1931 in Oberhof.", "tgt_summary": null, "id": 205725} {"src_title": "Adolf Brunner (Komponist)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsform.", "content": "\"Avicennia marina\" ist ein immergrüner Baum, der unter günstigen Bedingungen Wuchshöhen von 30 Metern erreicht und breite Baumkronen bildet. Unter weniger günstigen Bedingungen und an den Randbereichen des Verbreitungsgebiets wächst die Art strauchförmig, so zum Beispiel auf der Nordinsel von Neuseeland.", "section_level": 2}, {"title": "Wurzelsystem.", "content": "Von der Stammbasis gehen mehrere Meter lange, flach verlaufende Wurzeln aus. Diese bilden wie bei anderen \"Avicennia\"-Arten in regelmäßigen Abständen Pneumatophoren (Atemwurzeln), die bis zu 30 Zentimeter vertikal in die Höhe ragen und in einer deutlich ausgeprägten Spitze enden. Die Atemwurzeln sind selten verzweigt und haben eine korkartige Oberfläche. Sie dienen zur Versorgung des Wurzelsystems mit Sauerstoff, der im Schlickboden nicht ausreichend vorhanden ist. Daneben werden auch in den Boden wachsende Wurzeln gebildet, die zur Verankerung und Nährstoffaufnahme dienen. Diese werden etwas länger als die Atemwurzeln und verzweigen sich. \"Avicennia marina\" bildet manchmal auch Stelzwurzeln aus, was bei \"Avicennia\"-Arten sonst selten ist.", "section_level": 2}, {"title": "Borke und Holz.", "content": "\"Avicennia marina\" hat eine graue, schuppige, mit Korkporen bedeckte, sich ablösende Borke, die gelblich-grüne Flecken aufweist. Das Holz bildet keine Jahresringe, weist aber eine Bandstruktur aus Xylem- und Phloem-Bändern auf, die durch Sklerenchym voneinander getrennt sind. Die Zahl der Ringe wird nur durch den Stammdurchmesser bestimmt und ist unabhängig von äußeren Einflüssen. Aus der Bandstruktur kann nicht auf das Alter des Baums geschlossen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Blätter.", "content": "Die Blätter stehen kreuzgegenständig. Die Blattstiele werden bis zu drei Zentimeter lang, sind gelblich behaart und gefurcht. Die ledrige Blattspreite ist eiförmig und an der Blattspitze abgerundet. Die Adern sind unauffällig, die Mittelrippe steht an der Blattunterseite hervor. Die Oberseite ist glatt, die Unterseite mit zahlreichen kleinen Härchen bedeckt, welche die leicht gräulich bis olivgrüne Farbe verursachen. Zur Regulation des Salzhaushalts sind sowohl an den Ober- als auch Unterseiten der Blätter Salzdrüsen, die eine salzhaltige Flüssigkeit ausscheiden. Trocknet die Flüssigkeit, bilden sich auf den Blättern Salzkristalle.", "section_level": 2}, {"title": "Blüten und Früchte.", "content": "Die Blüten stehen in rispenähnlichen Blütenständen, sind radiärsymmetrisch, gelb-orangefarben, wohlriechend und haben Durchmesser von bis zu sechs Millimeter. Die Blütenkrone ist vierlappig und weitgehend unbehaart mit Ausnahme kleiner Drüsenhaare. Die Staubblätter sind kurz, maximal zwei Millimeter lang und ragen nicht aus der Blüte heraus. Die Staubfäden sind etwa gleich lang wie die Staubgefäße. Der Fruchtknoten wird zwei bis drei Millimeter lang mit einem kurzen, glatten Griffel. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen. Die Kapselfrüchte haben einen Durchmesser von zwei Zentimetern und eine runde bis etwas ovale Form. Die Keimung des Samens erfolgt schon in der Frucht, ohne dass der Keimling die Frucht verlässt, bevor sie abfällt.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahl.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36, 64 oder 96.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Standortansprüche.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von Ostafrika über das Rote Meer entlang tropischer und subtropischer Küsten des Indischen Ozeans bis zum Südchinesischen Meer. Man findet sie an den Küsten Australiens und der Nordinsel Neuseelands, auf Inseln von Polynesien und Fidschi. Das Verbreitungsgebiet liegt zwischen 25° nördlicher und 38° südlicher Breite. Mangroven treten an tropischen und subtropischen Meeresküsten auf. Ihre Umwelt ist gekennzeichnet durch das Salzwasser, die Gezeiten, durch den aus sauerstoffarmen Schlick bestehenden Untergrund und durch hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. Dabei sind sie nicht auf Salzwasser angewiesen, sondern können auch an Armen von Süßwasserflüssen bestehen. \"Avicennia marina\" zeigt bei einem Salzgehalt, der etwa der Hälfte von Meerwasser entspricht, ein optimales Wachstum. \"Avicennia marina\" wird in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet („Least Concern“) geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Es werden mehrere Varietäten unterschieden, wobei es zu starken Überschneidungen in der Zuordnung kommt. Durch genetische Untersuchungen lassen sich zumindest drei Varietäten unterschieden: Die Varietäten \"marina\" und \"eucalyptifolia\" sind genetisch ähnlicher. Die Unterschiede sprechen für eine Trennung vor nur etwa 200.000 Jahren, bei der Varietät \"australasica\" für eine Abtrennung vor etwa 2 Millionen Jahren. Für beide Werte sind Abweichungen bis zu einem Faktor 20 möglich. Eine Auftrennung bereits in der Kreidezeit ist jedoch auszuschließen. Die Auftrennung zwischen var. \"marina\" und var. \"eucalyptifolia\" könnte in der Eiszeit erfolgt sein, als durch den gesunkenen Meeresspiegel eine Landbarriere die weiter östlich vorkommende Varietät \"marina\" von der weiter westlich liegenden \"eucalyptifolia\" trennte. Der Einfluss dieser Barriere konnte auch für verschiedene im Meer vorkommende Tierarten festgestellt werden. Aus morphologischen Gesichtspunkten werden von Moldenke folgende Varietäten unterschieden: Folgende weitere von Moldenke nicht anerkannte Varietäten werden genannt:", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Spezies hat in traditionellen Gesellschaften eine vielfältige Verwendung. Aus dicken Stämmen werden Einbäume hergestellt. Das wegen seines Salzgehalts gegen Insekten widerstandsfähige Holz wird auch für Möbel sowie im Bootsbau eingesetzt. Es ist auch resistent gegen Termiten. Als Feuerholz hat es nicht den besten Ruf, wird aber wegen seiner großen Verfügbarkeit hierfür sowie zur Holzkohlenherstellung verwandt. Nachts wird das grüne Holz gerne als Insektenschutzmittel eingesetzt, da es langsam und unter starker Rauchentwicklung verbrennt, was Moskitos fernhält. Auch Honigsammler machen sich diese Eigenschaft zunutze, um Bienenstöcke zu öffnen. Die Blüten geben Nektar ab, der Bienen anzieht. Zumindest auf Neuseeland wird die Art als Bienenweide genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Avicennia marina ist eine auch als Graue Mangrove bezeichnete Mangrovenart aus der Gattung \"Avicennia\", die von der Ostküste Afrikas über Asien und Australien bis Fidschi vorkommt. Sie hat sowohl bezüglich der Längen- als auch der Breitengrade das größte Verbreitungsgebiet aller Mangrovenarten. ", "tgt_summary": null, "id": 1107841} {"src_title": "Dygowo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Cuscuta australis\" ist eine meist einjährige, selten ausdauernde krautige Pflanze. Ihre Stängel sind mäßig dick, grünlich-gelb bis orangefarben.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die Blüten stehen an kurzen Blütenstielen in kompakten Knäueln. Die Blüten sind etwa 2 Millimeter groß, vier- oder fünfzählig und oftmals drüsig. Der Kelch ist glockenförmig und in etwa so lang wie die Kronröhre. Die Kelchzipfel sind eiförmig bis kreisförmig, stumpf und überlappen sich nicht. Die Krone ist glockenförmig, mit stumpfen oder fast spitzen, aufrechten oder abstehenden Kronzipfeln. Die Kronzipfel sind etwas kürzer bis länger als die Kronröhre. Die Staubbeutel ragen aus der Blütenhülle heraus. Die Schuppen am Grund der Kronröhre sind meist kürzer als die Kronröhre, zweispaltig und mit einigen wenigen Fransen, oder sie sind zu Zähnen am Grund der Kronröhre zurückgebildet. Die Griffel sind kürzer als der kugelförmige Fruchtknoten. Die Kapselfrüchte sind kugelförmig bis eingedrückt kugelförmig mit einem Durchmesser von 3,5 bis 4 Millimetern und einer großen Öffnung zwischen den Griffeln. Die abgeblühte Krone bleibt am Grund der Kapsel erhalten. Die Samen haben eine Länge von 1,5 Millimetern. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 56 oder ca. 28.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "Bei \"Cuscuta australis\" handelt sich meist um einen Therophyten. Es ist wie alle Vertreter der Gattung Seide eine holoparasitisch lebende Pflanzenart. Sie schmarotzt besonders auf Arten der Gattungen \"Polygonum\" oder \"Xanthium\".", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Erstveröffentlichung von \"Cuscuta australis\" erfolgte 1810 durch Robert Brown. Synonyme für \"Cuscuta australis\" sind: \"Cuscuta obtusiflora\" var. \"australis\", \"Grammica australis\", \"Grammica scandens\" subsp. \"australis\". \"Cuscuta australis\" ist in Eurasien und Afrika verbreitet. Sie ist in Mitteleuropa ein Neophyt. Von \"Cuscuta australis\" gibt es mehrere Varietäten, die in europäischer Literatur oft als Unterarten behandelt werden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Südliche Seide (Cuscuta australis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seide in der Familie der Windengewächse (Convolvulaceae). Diese parasitär lebende Pflanze ist in Eurasien und Afrika weitverbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 2293651} {"src_title": "Roberts Jekimovs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundlegende Annahmen und Beobachtungen.", "content": "Die Körpergröße eines Menschen hängt neben Umwelteinflüssen indirekt vom Einkommen und Preisen ab. Dies wird dahingehend begründet, dass die Körpergröße eines Menschen auch von seiner Nahrungsaufnahme abhängt. Vor allem die Ernährung im Kindesalter bestimmt die endgültige Körpergröße. Der positive Zusammenhang zwischen Ernährung und Körpergröße lässt sich auch empirisch belegen. Trotz ansteigendem realen Pro-Kopf-Einkommen während der Industriellen Revolution lässt sich in allen damaligen Industrienationen ein Abfallen der durchschnittlichen Körpergrößen beobachten. Dies schlägt sich in Musterungen von Rekruten und Häftlingen nieder. Die Hypothese, dass die Ernährung die Körpergröße beeinflusse, gerät daher in einen Widerspruch.", "section_level": 1}, {"title": "Erklärungsversuche.", "content": "Vor allem auf dem Gebiet der Wirtschaftsgeschichte wird dieses widersprüchliche Phänomen seit Jahren erforscht. Dabei ergeben sich folgende Erklärungsversuche: Während der Industriellen Revolution stieg die Bevölkerung an. Trotz der Landwirtschaftlichen Revolution wurde gerade proteinreiche Nahrung wie Fleisch verglichen zu kohlenhydratreicher Nahrung knapp. Dies führte dazu, dass trotz des gestiegenen realen Einkommensniveaus die relativen Preise für proteinreiche Nahrung stiegen. Die Folge war ein höherer Anteil kohlehydratreicher Nahrung. Ferner öffnete sich die Einkommensschere zwischen sozial bessergestellten und schlechtergestellten Gesellschaftsschichten. Dies bewirkte, dass gerade schlechtergestellte Gesellschaftsschichten sich von Generation zu Generation schlechter ernährten. Während die Körpergröße der sozial besser gestellten Gesellschaftsschichten stagnierte bzw. geringfügig zunahm, sank die Körpergröße aufgrund der veränderten Ernährungsweise der sozial Schlechtergestellten. Des Weiteren erschwerte die zunehmende Urbanisierung den Nahrungsmittelzugang. Auch die zunehmenden internationalen Handelsaktivitäten bewirkten, dass sich Krankheiten oder Seuchen schneller verbreiten konnten. Dies bewirkte die beobachtete Veränderung der Körpergröße während der Industriellen Revolution. Ein möglicher Erklärungsversuch liegt in der methodischen Kritik an den historischen Untersuchungen zur Entwicklung der Körpergrösse während der industriellen Revolution. Da es sich bei den verwendeten historischen Daten häufig um statistische Angaben zu Militärangehörigen, Gefangenen und Sklaven handelt, die nicht repräsentativ für die gesamte Gesellschaft sind, muss das Problem der Stichprobenverzerrung berücksichtigt werden. Das Einkommen-Körpergröße-Paradoxon wird aus dieser Perspektive als Artefakt einer nicht-repräsentativen, verzerrten Stichprobe interpretiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das, im US-amerikanischen Raum auch als \"\" bekannt, befasst sich mit dem Phänomen abnehmender durchschnittlicher Körpergrößen bei gleichzeitiger Zunahme des realen Pro-Kopf-Einkommens während der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert in fast allen Industrieländern.", "tgt_summary": null, "id": 628846} {"src_title": "Damekko Dōbutsu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Tosun begann seine Profikarriere bei Eintracht Frankfurt. Sein Profidebüt gab er am 34. Spieltag der Saison 2009/10 in der Bundesliga, als er im Spiel gegen den VfL Wolfsburg in der 75. Minute für Martin Fenin eingewechselt wurde. In der Winterpause der Spielzeit 2010/11 wechselte Tosun in die Türkei zu Gaziantepspor. Er unterschrieb einen bis Ende Mai 2014 laufenden Vertrag. Dort gab er seinen Einstand am 3. Februar 2011 beim Heimspiel des Viertelfinal-Hinspiels des türkischen Pokals gegen Galatasaray Istanbul und schoss zwei Tore beim 3:2-Sieg seiner Mannschaft. In der Liga traf er für seine Mannschaft gegen den Meister Bursaspor in seinem dritten Ligaspiel zweimal beim 4:1-Sieg. Zur Saison 2014/15 wechselte Tosun ablösefrei zu Beşiktaş Istanbul. Er unterschrieb Anfang Februar 2014 einen bis zum Sommer 2019 laufenden Vertrag. Am 5. Januar 2018 verpflichtete ihn der FC Everton. Innerhalb der nächsten zwei Jahre absolvierte der Stürmer wettbewerbsübergreifend 51 Partien für die Liverpooler und konnte zehn Tore sowie sechs Assists beisteuern. Anfang Januar 2020 verlieh Everton den Türken an den Ligakonkurrenten Crystal Palace bis zum Ende der Saison 2019/20.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland (DFB).", "content": "Cenk Tosun durchlief die deutschen Jugendnationalmannschaften von der U16 bis U21. Im Mai 2010 gelang ihm beim 4:1-Sieg in der letzten Qualifikationsrunde zur U19-Europameisterschaft 2010 gegen Polens U19 innerhalb von 41 Minuten ein Hattrick. Am 16. November 2010 gab Tosun im Freundschaftsspiel gegen England in Wiesbaden sein Debüt für die deutsche U21-Nationalmannschaft und erzielte in der 58. Minute sein erstes Tor für die Juniorenauswahl.", "section_level": 3}, {"title": "Türkei (TFF).", "content": "Am 25. Februar 2011 wurde bekannt gegeben, dass Tosun künftig für die türkische Nationalmannschaft aufläuft. Im März 2011 stand er im Aufgebot der türkischen A-Nationalmannschaft und war im Heimspiel der EM-Qualifikation am 29. März 2012 gegen Österreich erstmals im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Am 14. November 2011 lief er das erste Mal für die A2-Mannschaft der Türkei im Spiel gegen Norwegen A2 auf. Am 29. Februar 2012 kam er auch das erste Mal in der türkischen U21 zum Einsatz, als er im Heimspiel gegen die dänische U21 in der Halbzeit eingewechselt wurde. Nachdem Tosun mehr als zweieinhalb Jahre nicht mehr für die türkische A-Nationalmannschaft berücksichtigt worden war, berief ihn der türkische Nationaltrainer Fatih Terim für die im Oktober 2013 zu spielenden WM-Qualifikationsspiele gegen die estnische und die niederländische Nationalmannschaft. Bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde Tosun in das türkische Aufgebot aufgenommen. In der Auftaktpartie gegen Kroatien stand er in der Startmannschaft und wurde im Schlussdrittel ausgewechselt. Danach kam er im zweiten Spiel gar nicht und zum Abschluss gegen Tschechien erst in den Schlussminuten zum Einsatz. Das Team kam nicht über die Gruppenphase hinaus.", "section_level": 3}, {"title": "Erfolge.", "content": "Mit Besiktas Istanbul Mit Gaziantepspor Mit der türkischen A2-Nationalmannschaft", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Treffen mit Erdoğan im Mai 2018.", "content": "Kurz vor den vorgezogenen türkischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Juni 2018 kam es am 13. Mai in London zu einem Treffen von Cenk Tosun, Mesut Özil und İlkay Gündoğan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Alle drei überreichten Erdoğan jeweils eines ihrer Trikots und posierten bei der Übergabe für die Medien. Nach der Veröffentlichung der Fotos wurden die drei Fußballspieler scharf kritisiert. Die öffentliche Trikotübergabe wurde als „geschmacklose Wahlkampfhilfe für Erdoğan“ verstanden und als „Gegenteil von gelungener Integration“ bezeichnet. Der ebenfalls in England spielende deutsche Nationalspieler Emre Can hatte Erdoğans Einladung hingegen abgelehnt.", "section_level": 2}, {"title": "Unterstützung der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien.", "content": "Im Oktober 2019 postete Tosun auf der Plattform Instagram ein Mannschaftsfoto der türkischen Nationalmannschaft, das im Rahmen des EM-Qualifikationspiels gegen Albanien entstanden war. Es zeigte Spieler, die der türkischen Armee, welche gerade eine Militäroffensive in Nordsyrien gestartet hatte, den militärischen Gruß zur Unterstützung widmeten. Ähnliches geschah erneut im Qualifikationsspiel gegen Frankreich am 14. Oktober 2019, woran sich die sechs türkischen Spieler Tosun, Mahmut Tekdemir, İrfan Can Kahveci, Umut Meraş, Mert Günok und Merih Demiral beteiligten.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Tosun ist mit Ece Akgürbüz verheiratet, das Paar hat einen Sohn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cenk Tosun (* 7. Juni 1991 in Wetzlar) ist ein deutsch-türkischer Fußballspieler. Er steht beim FC Everton unter Vertrag und ist für die Rückrunde der Saison 2019/2020 an Crystal Palace ausgeliehen. Außerdem ist er ehemaliger deutscher Nachwuchs und aktueller türkischer Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1578033} {"src_title": "Schloss Rosegg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Verein.", "content": "Seine Karriere als Spieler begann Dusit 1989 bei dem Fußballverein FC Royal Thai Police. 1994 wechselte er zu BEC-Tero Sasana. Dort spielte er von 1996 bis zu seinem Wechsel nach Indien 1999 erstmals in der Thai Premier League. In seiner Zeit bei Mohun Bagan AC wurde er zweimal Meister und errang seine ersten Titel als Vereinsspieler. Zurück bei BEC-Tero gewann er 2002 erneut einen Meistertitel und spielte mit dem Verein in der AFC Champions League. Mit der Mannschaft stieß er dabei 2003 sogar bis in das Finale vor. In beiden Endspielen gegen den Al Ain Club stand er jeweils in der Anfangsformation. Von 2003 bis 2006 spielte er nochmals im Ausland. Bei Hoàng Anh Gia Lai errang er erneut zwei Meisterschaften. Seine Karriere als Spieler ließ er 2008 bei seinem alten Verein FC Royal Thai Police ausklingen.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "In seiner Laufbahn als Nationalspieler Thailands war er ebenso erfolgreich wie auf Vereinsebene. So gelang es ihm mit der Mannschaft drei Mal in Folge die ASEAN-Fußballmeisterschaft zu gewinnen. Bei den Südostasienspielen errang er zweimal Gold. Der größte Erfolg jedoch dürft Platz 4 bei den Asienspielen 2002 gewesen sein.", "section_level": 3}, {"title": "Trainer.", "content": "Im November 2008, nach Ende seiner aktiven Karriere, wurde er Cheftrainer des Hoàng Anh Gia Lai. In die Saison 2009, startete er mit zwei Niederlagen. Daraufhin stellte Ihm der Verein den erfahrenen Trainer Chatchai Paholpat zur Seite. Dennoch wurde Dusit im März 2009 von seinem Amt als Cheftrainer entbunden. Ende 2010 kehrte er nochmals als Cheftrainer zurück und folgte auf seinen Landsmann Kiatisuk Senamuang. Seine zweite Amtszeit währte ebenfalls nur kurz und er legte Ende April 2011 sein Amt nieder. Im Mai des Jahres 2000 nahm Dusit an einem Probetraining beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München teil.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dusit Chalermsan (Thai:, Aussprache:, * 22. April 1970 in Sakon Nakhon) ist ein ehemaliger thailändischer Fußballspieler und heutiger trainer.", "tgt_summary": null, "id": 2081170} {"src_title": "Petra Joy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die beteiligte Antonow An-32B war eine Frachtmaschine der russischen Gesellschaft \"Moscow Airways\", die auch die sechsköpfige Besatzung stellte. Obwohl das russische Verkehrsministerium dem Unternehmen bereits im September 1995 das Air Operator Certificate aufgrund von Sicherheitsbedenken entzogen hatte, setzte \"Moscow Airways\" einige Flugzeuge ohne gültige Betriebserlaubnis weiterhin in Afrika ein. Offiziell hatte die auf dem Flughafen Kinshasa-N’Dolo ansässige Frachtfluggesellschaft \"Scibe Airlift\" die russische Maschine im Sommer 1995 über ihren in Ostende stationierten Verkaufsleiter angemietet. Das Flugzeug wurde aber primär von der ebenfalls in Kinshasa-N’Dolo ansässigen Gesellschaft \"African Air\" genutzt. \"African Air\" war ein Scheinunternehmen, das Jean-Pierre Bemba (der Geschäftsführer von \"Scibe Airlift\") gemeinsam mit einem Sohn des Staatspräsidenten Mobutu gegründet hatte. Obwohl \"African Air\" kein eigenes Air Operator Certificate besaß, setzte das Unternehmen die Antonow mehrfach für Frachttransporte in das vom Bürgerkrieg zerrüttete Nachbarland Angola ein. Für die internationalen Flüge nutzte sie das Betreiberzeugnis der \"Scibe Airlift\". Nachdem man auf dem Flughafen Kinshasa de Ndjili eine für die UNITA bestimmte Waffenladung an Bord eines \"Scibe\"-Flugzeugs entdeckt hatte, kam der Verdacht auf, dass auch die verunglückte Antonow mit militärischen Güter beladen war. Dies wurde von den russischen Piloten weder bestätigt noch dementiert. Nach Angaben der Organisation \"Human Rights Watch\" bestand die Ladung der Maschine aus brennbaren Flüssigkeiten, die ebenso wie Waffen unter das UN-Embargo fielen. Es konnte nicht abschließend geklärt werden, welche Fracht das Flugzeug beförderte.", "section_level": 1}, {"title": "Hergang und Ursache.", "content": "Die voll betankte Unglücksmaschine sollte von der 1686 Meter langen Startbahn 26 des Flughafens Kinshasa-N’Dolo in westlicher Richtung starten. Nach Zeugenaussagen erreichte die Maschine trotz voller Triebwerksleistung nicht die zum Abheben erforderliche Geschwindigkeit. Die Besatzung leitete den Startabbruch zu spät ein. Das Flugzeug schoss über die Startbahn hinaus, querte eine Straße und raste in einen Gemüsemarkt, der auf dem unmittelbar angrenzenden Gelände unter freiem Himmel abgehalten wurde. Die Antonow kollidierte mit mehreren Fahrzeugen und Marktständen, ging in Flammen auf und schlug eine rund 100 Meter lange Schneise durch den Marktbereich. Das Unglück ereignete sich zur Hauptgeschäftszeit. Unter den Opfern befanden sich überwiegend Frauen und Kinder. Der Unfall ist auf eine Überladung der Maschine zurückzuführen. Nach unbestätigten Berichten wurde das maximale Startgewicht um 270 Kilogramm (bzw. 595 Pound) überschritten. Die Piloten gaben in der Gerichtsverhandlung an, dass auf ihren Ladepapieren nur 2 Tonnen Fracht ausgewiesen waren, die Maschine aber tatsächlich mit 11 Tonnen Fracht beladen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Opferzahl.", "content": "Die russischen Piloten wurden wegen der Tötung von 225 Menschen angeklagt. Es ist jedoch fraglich, ob die im Prozess genannte Opferzahl der tatsächlichen Zahl an Getöteten entspricht. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz berichtete, dass mehr als 260 Personen ums Leben kamen. Die britische Civil Aviation Authority, die Nachrichtenagentur Associated Press und weitere Medien geben übereinstimmend 297 Todesopfer an. Andere Quellen berichten von 350 und mehr Toten. Die drei städtischen Krankenhäuser waren mit der medizinischen Versorgung der ca. 500 Verletzten überfordert, da neben Blutkonserven und Arzneimitteln auch einfache Dinge wie Verbandsmaterial und Einweghandschuhe fehlten. Es blieb unklar, wie viele Personen ihren Verletzungen erlegen sind. Nach Angaben der Universitätsklinik Kinshasa starben bei dem Unglück und infolge von Verletzungen insgesamt 348 Personen. Zudem liegen widersprüchliche Angaben über die Zahl der getöteten Besatzungsmitglieder vor. Mehrheitlich wird angegeben, dass zwei der sechs Crewmitglieder ums Leben kamen. Einige Quellen berichten dagegen, dass die gesamte sechsköpfige Besatzung das Unglück überlebt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Urteile.", "content": "Die beiden Piloten Nicolai Kazarin und Andrei Gouskov wurden in Kinshasa wegen fahrlässiger Tötung in 225 Fällen zu zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Laut Anklage haben die Piloten zu langsam reagiert und den Startabbruch zu spät eingeleitet, weil sie unter Alkoholeinfluss standen. Die Fluggesellschaften \"Scibe Airlift\" und \"African Air\" wurden verurteilt, den Verletzten und Hinterbliebenen insgesamt 1,4 Millionen US-Dollar Entschädigung zu zahlen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Flugzeugkatastrophe von Kinshasa ereignete sich am 8. Januar 1996 um 12:43 Uhr Ortszeit, als eine Antonow An-32B beim Start vom Flughafen Kinshasa-N’Dolo über das Startbahnende hinausschoss und in einen angrenzenden Marktplatz raste. Dieser Unfall ist der bislang schwerste Flugunfall auf dem afrikanischen Festland und nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 das Flugzeugunglück, welches weltweit die höchste Anzahl von Opfern am Boden forderte.", "tgt_summary": null, "id": 1022434} {"src_title": "Jonas Anton Hielm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mazhar Shukri Krasniqi, Sohn von Shukri Krasniqi und Aisha Minushi, wurde in Pristina, Königreich Jugoslawien, im heutigen Kosovo, geboren. 1950 flüchtete er aus dem damals kommunistischen Jugoslawien und gelangte an Bord des Flüchtlingsschiffs SS Goya nach Neuseeland. Wellington erreiche er am 1. Mai 1951 völlig mittellos. In den folgenden zehn Jahren arbeitete er unter anderem in der Landwirtschaft und in der Industrie in Southland, Waikato und rund um die \"Bay of Plenty Regionen\". 1956 besuchte er den ersten \"Muslim Congress\", eine im Entstehen begriffene neuseeländischen Muslim-Vereinigung und wurde ein äußerst aktives Mitglied des Exekutiv-Komitees. Er war dessen Mitglied bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1992. 1975 und erneut im Jahr 1987 war er der Präsident. 1960 eröffnete Krasniqi ein Restaurant mit Namen \"Albanien\" in Panmure, einem Vorort von Auckland. Er wurde ein erfolgreicher und wohlhabender Geschäftsmann. Im Jahre 1970 eröffnete er einen Kiosk in der neuen Panmure \"Swimarama\", und später gründete er die \"Neuseeland Naher Osten Export Company\" und ein Wasserbett-Unternehmen. 1965 nahm Krasniqi an einer wichtigen internationalen Konferenz in Mekka in Saudi-Arabien teil. In den 1970er Jahren unterhielt Krasniqi umfangreiche Kontakte zu den Botschaften muslimischer Staaten in Wellington und Canberra und nahm weiterhin an Konferenzen und Veranstaltungen im Ausland im Auftrag der neuseeländischen muslimischen Gemeinde teil. Er war an der Grundsteinlegung der ersten Moschee Neusesslands am 30. März 1979 beteiligt. Die Moschee-Mitglieder Mazhar Krasniqi, Hajji Rasheed Abdul Rahim, Said Alvi, Mohammed Yakub Patel und Hajji Mohammed Hussein Sahib nahmen Hypotheken auf ihre eigenen Häuser auf, um den Bau zu finanzieren. Weitere Erweiterungsbauten der Halle wurde im Jahr 1987 durchgeführt, als Krasniqi der Präsident der \"New Zealand Muslim Association\" war.", "section_level": 1}, {"title": "Verband der islamischen Verbände von Neuseeland (FIANZ).", "content": "Nach der Gründung der Moschee wurde Mazhar Krasniqi erster Präsidenten der ersten nationalen muslimischen Organisation Neuseelands, dem \"Verband der islamischen Verbände Neuseelands\" (FIANZ). Ende 1980 übertrug Hajji Muhammad Ali Hrakan, der Generalsekretär der maßgeblichen Muslimischen Weltliga (Rabitah Al-Alam al-Islami), Mazhar Shukri Krasniqi das Recht zur Ausgabe von Unbedenklichkeitsbescheinigungen für die Ausfuhr von Halāl-Fleisch und anderen Lebensmitteln nach Saudi-Arabien. Fünf Jahre später wurde mit Ashraf Hajji Choudhary, dem Präsidenten der FIANZ, nach langen Verhandlungen mit der \"New Zealand Meat Producers Board\" ein entsprechender Vertrag geschlossene. Krasniqi wurde 1985 der erste FIANZ-Halal-Supervisor der Nordinsel. Seine Arbeit führte ihn regelmäßig nach Wairoa, Omahu und Morewa an der Ostküste. Während der Jahreshauptversammlung des NZMA im Jahre 1992 wurde Mazhar Shukri Krasniqi zum Patron, Haroon Rasheed Aziz von Fidschi wurde zum Präsidenten und Ali Feroze zum Generalsekretär gewählt. Im folgenden Jahr zog sich Krasniqi aus der Politik und aus der Tätigkeit bei der NZMA und FIANZ zurück. Er nahm später noch an Anhörungen des US-Kongresses teil. Während der Kosovo-Krise 1999 nahm die neuseeländische Regierung auf Bitten Krasniqis 650 albanische Flüchtlinge auf. Am 1. April 1999 organisierte die albanische \"Neuseeland Civic League\", deren Präsident Krasniqi war, eine Demonstration in Auckland, um ihre Unterstützung für die US-geführte NATO-Intervention in Jugoslawien zum Ausdruck zu bringen. Am 31. Dezember 2002 verlieh der Generalgouverneur von Neuseeland Mazhar Krasniqi die \"Queen's Service Medal\" (QSM) für seine Verdienste für die Gemeinschaft der albanischen und der muslimischen Gemeinden im Namen Ihrer Majestät, Königin Elisabeth II. Im August 2005 feierte die FIANZ ihr silbernes Verbandsjubiläum in eher bescheidenem Rahmen mit einer Broschüre, in der Mazhar Shukri Krasniqi eine Seite mit Glückwünschen gewidmet war. In einer im gleichen Jahr in Neu-Delhi, Indien, erschienene Studie mit dem Titel \"100 große Muslime des 20. Jahrhunderts\" wurden die ersten Präsidenten der FIANZ, unter ihnen Mazhar Krasniqi, aufgeführt. Sein Name steht neben anderen bekannten Namen der orthodox-islamischen Welt wie Ahmed H. Deedat, Alija Izetbegović, Dr. Mahathir Mohamed, Al-Hadsch Mohammed Husain Al Amini, Imam Hassan al-Banna, Ismail-Bey Gaspraly, König Abdul Aziz bin Abdul Rahman Al-Saud und König Faisal bin Abdul Aziz Al Saud, Malcolm X, Mohammed Jinnah, Maulana Mohammed Ilyas, Muhammad Asad, Professor Kurshid Ahmad, der Ajatollah Ruhollah Chomeini Musavi, Sayyid Qutb, Scheich Ahmad Yassin, Sayyid Abul Ala Maududi und anderer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mazhar Krasniqi (* 17. Oktober 1931 in Priština, Königreich Jugoslawien; † 8. August 2019) war ein neuseeländischer orthodox-muslimischer Gemeindeleiter albanischer Herkunft. ", "tgt_summary": null, "id": 2049521} {"src_title": "Raphael M. Bonelli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "Barwegan studierte in der Purdue University. Am College spielte er für die \"Purdue Boilermakers\" American Football. Im Jahr 1943 gewann er mit seiner Mannschaft die Meisterschaft in der Big Ten Conference. Danach musste er während des Zweiten Weltkriegs sein Studium aufgrund seines Militärdienstes im United States Army Air Corps unterbrechen. Er konnte es erst im Jahr 1946 wieder aufnehmen und spielte nochmals für die mittlerweile von Cecil Isbell betreuten \"Boilermakers\". Barwegan wurde aufgrund seiner sportlichen Leistungen von seinem College dreimal ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Profi.", "content": "Bereits im Jahr 1945 wurde er von den Brooklyn Tigers in der Draft an 44. Stelle in der sechsten Runde gezogen. Für diese Mannschaft trat er nie an, vielmehr schloss er sich nach Abschluss seines Studiums im Jahr 1947 den von Ray Flaherty trainierten New York Yankees an, die in der NFL Konkurrenzliga All-America Football Conference (AAFC) spielten. Barwegan konnte in seinem ersten Spieljahr in der AAFC mit seiner Mannschaft in das AAFC-Endspiel einziehen, wo man den Cleveland Browns mit 14:3 unterlag. Im darauf folgenden Jahr lief Richard Barwegan für die Baltimore Colts, die in derselben Liga spielten, auf. Head Coach der Mannschaft war sein ehemaliger Trainer am College Cecil Isbell. Isebell setzte Barwegan in der Offensive Line zum Schutz von Quarterback Y. A. Tittle ein. Nach zwei erfolglosen Spielzeiten in Baltimore verließ er die Colts in Richtung Chicago. Für die von George Halas trainierten Chicago Bears spielte er drei Jahre um nach zwei weiteren Spieljahren bei den im Jahr 1953 neugegründeten Baltimore Colts seine Laufbahn zu beenden. Barwegan starb im Jahr 1966 und ist auf dem \"Trinity Episcopal Church Cemetery\" in Long Green, Maryland, beerdigt.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Barwegan ist Mitglied in dem NFL 1950s All-Decade Team. Er spielte viermal im NFL Pro Bowl, dem Saisonabschlussspiel der besten Spieler einer Spielrunde. Sowohl in der AAFC, als auch in der NFL wurde er dreimal zum All-Pro gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard James „Dick“ Barwegan (* 25. Dezember 1925 in Chicago, Illinois; † 3. September 1966 in Baltimore, Maryland) war ein US-amerikanischer American-Football-Spieler. Er spielte als Guard unter anderem bei den Chicago Bears in der National Football League (NFL).", "tgt_summary": null, "id": 534653} {"src_title": "Mad Mission", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Schiff wurde am 14. Dezember 2005 bestellt. Die Mittelschiffssektion wurde in Palermo gebaut, am 14. Juni 2007 zu Wasser gelassen und anschließend nach Genua überführt. Am 30. Juni 2008 wurde das Schiff ausdedockt. Am 29. Mai 2009 wurde das Schiff abgeliefert. Die Taufe fand am 5. Juni 2009 in Genua gemeinsam mit der Taufe der \"Costa Luminosa\" statt. Die Taufpatin der \"Costa Pacifica\" war die israelische Sängerin Noa. Mit der Doppeltaufe der beiden Schiffe ging Costa Crociere ins Guinness-Buch der Rekorde ein. Vorher machten die zwei Schiffe bereits einmal Schlagzeilen, weil sie als erste Schiffe weltweit zeitgleich zu Wasser gelassen wurden. Am 18. Mai 2011 war sie das größte bis zu diesem Zeitpunkt in Kiel abgefertigte Kreuzfahrtschiff. Am 5. Juni 2009 wurde das Schiff in Dienst gestellt. Im Rumpf der 69,4 m hohen Costa Pacifica wurden 21500 t Stahl verbaut und 3200 km Stromkabel verlegt. Die 17 Decks, darunter 14 Passagierdecks, entsprechen einer Fläche von fünf Fußballfeldern. Der Wellnessbereich erstreckt sich über 6000 m2, die Bewirtung findet in dreizehn Bars und fünf Restaurants statt, das Theater verfügt über 1487 Sitzplätze. Die Herstellung des Kreuzfahrtschiffes kostete 450 Millionen Euro. Das Thema Musik wird in 308 Originalen und fast 6.000 Reproduktionen mit Werken der Architektur, Bildhauerei, Malerei und Grafik in modernen und klassischen Interpretationen dargestellt. Die beiden Schiffsschrauben mit einem Durchmesser von je 560 cm und einem Einzelgewicht von 23 t übertragen die Leistung der Propellermotoren von jeweils 21 MW mit einer Drehzahl von bis zu 146/min, mit einem stündlichen Verbrauch von 11 t Schweröl. Der Anker hat ein Gewicht von 12 t, die Ankerkette ist 336 m lang. Zu den 1110 Besatzungsmitgliedern aus 43 Nationen zählen 129 Köche, die 30000 Mahlzeiten täglich herstellen; pro Nacht werden 5000 Croissants gebacken – in der Woche werden 10 t Mehl verbraucht. Alleine in der Bordküche sind 40 Personen mit der Reinigung betraut, die zwanzig Mitarbeiter/-innen der Wäscherei reinigen 91950 kg Schmutzwäsche pro Woche, darunter 80000 Handtücher und 55000 Servietten.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgebiete.", "content": "In ihrer ersten Sommersaison fuhr die \"Costa Pacifica\" im Mittelmeer. In den nachfolgenden Saisons hatte das Schiff folgende Einsatzgebiete und Basishäfen: - Winter 2009/10: ab Savona ins östliche Mittelmeer - Sommer 2010: 7-tägige Reisen ab Savona im westlichen Mittelmeer - Winter 2010/11: ab Savona ins östliche Mittelmeer - Sommer 2011: ab Kiel in die Ostsee, nach Island, Norwegen und Spitzbergen - Herbst 2011, Frühjahr und Herbst 2012: ab Savona ins östliche Mittelmeer - Winter 2011/12: ab Santos zu Zielen in Brasilien - Winter 2012/2013 und 2013/2014: Kreuzfahrten von Savona, Civitavecchia und Barcelona ins westliche Mittelmeer - Sommer 2012, 2013: Kreuzfahrten ab Kiel und Hamburg in die Ostsee, nach Island, Norwegen und Spitzbergen", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenfälle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zwischenfall 2012.", "content": "Am 11. Dezember 2012 kollidierte die \"Costa Pacifica\" beim Anlegen in Marseille mit den Hafenanlagen. Dabei wurde ein etwa acht Meter langes Loch in die Schiffswand gerissen. Der Schaden entstand oberhalb der Wasserlinie, daher drang kein Wasser ein. Verletzt wurde nach ersten Angaben niemand. Nach einer provisorischen Reparatur setzte das Schiff seine Fahrt verspätet fort.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenfall 2014.", "content": "Zwischen dem 17. und 27. Februar 2014 kam es auf dem Schiff zur Ausbreitung der Masern. Es bestand bei 40 Besatzungsmitgliedern der Verdacht auf eine Infektion, die Krankheit wurde bisher von 7 Besatzungsmitgliedern bestätigt. Das Schiff war unterwegs von Palma über Barcelona nach Civitavecchia.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Costa Pacifica ist ein Kreuzfahrtschiff der Reederei Costa Crociere. Das Schiff der \"Concordia\"-Klasse steht ganz im Zeichen der Musik: Die gesamte Ausstattung ist dem Thema Musik gewidmet, es verfügt über ein eigenes Tonstudio, in welchem die Passagiere selbst Lieder aufzeichnen können, und ihm wurde ein eigenes Lied gewidmet. ", "tgt_summary": null, "id": 1626757} {"src_title": "Punta Allen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie (1992–2000).", "content": "Eternal wurde 1992 vom Musikmanager Denis Ingoldsby von First Avenue Records gegründet. Die Gruppe wurde 1993 bei EMI Records unter Vertrag genommen. Sie startete im September 1993 mit ihrer Debütsingle \"Stay\" in die Musikszene. Die Single war ein Erfolg auf beiden Seiten des Atlantiks mit Platz vier in Großbritannien und 19 in den USA. Ihr Debütalbum \"Always & Forever\" folgte am 29. November 1993 und erreichte Platz zwei. In Großbritannien wurde es über eine Million Mal verkauft und machte Eternal zur ersten Girlband, die diese Grenze überwand. Es war das viertbestverkaufte Album 1994 und enthielt sechs Top-15-Singles inklusive \"Oh Baby I\", einem Top-5-Hit, der im Oktober 1994 veröffentlicht wurde. Eternals Erfolg wurde schnell bemerkt. Sie wurden von der Zeitschrift \"Smash Hits\" zur besten Gruppe 1993 gewählt und 1995 in fünf Kategorien für BRIT Awards nominiert, darunter \"Always & Forever\" als bestes Album. Im Juni 1995 verließ Louise die Band, um eine Solokarriere zu beginnen, mitten in der Kontroverse, dass sie das einzige weiße Mitglied des Quartetts sei. Es wurde spekuliert, das Management der Gruppe wollte, dass Louise die Gruppe verlässt, um die Chancen Eternals auf Erfolg in den USA zu steigern; dies wurde aber bestritten. Louise gab bekannt, dass sie eine Solokarriere beginnen wollte und den Vertrag dafür bei EMI schon sechs Monate vor ihrer offiziellen Trennung von der Gruppe unterzeichnet hätte. Sie hatte danach auch selbst beträchtlichen Erfolg. Eternal kehrte als Trio ins Aufnahmestudio zurück, wo man das zweite Album \"Power of a Woman\" aufnahm, das am 5. November 1995 herauskam. Die LP erreichte Platz 6 in Großbritannien und enthielt vier Top-10-Hits, unter anderem \"I Am Blessed\" und \"The Power of a Woman\". Die Band war sehr populär in Japan, wo das Lied \"Who Are You?\" in einer Toyota-Werbung benutzt wurde und Platz eins in den japanischen Singlecharts erreichte. Der Werbespot wurde weltweit ausgestrahlt. Im März 1996 veröffentlichte Eternal den Titelsong \"Someday\" zu Walt Disneys \"Der Glöckner von Notre Dame\". Eternals Version erschien in den USA nicht auf dem Soundtrack; dort wurde das Lied von All-4-One eingespielt. \"Someday\" war die erste Veröffentlichung aus Eternals drittem Studioalbum \"Before the Rain\", das am 17. März 1997 herauskam und Rang drei in den britischen Albumcharts erreichte. Es enthielt auch den ersten und einzigen Nummer-eins-Hit, \"I Wanna Be the Only One\", eine Zusammenarbeit mit BeBe Winans. Das Lied wurde für den BRIT Award, MOBO Award und Capital FM Award als beste Single nominiert und gewann die beiden letztgenannten Preise, verlor aber bei den BRIT Awards gegen \"Never Ever\" von den All Saints. \"I Wanna Be the Only One\" war auch das drittmeistgespielte Lied im britischen Radio im Jahre 1997. Am 26. Oktober 1997 veröffentlichten Eternal ihre \"Greatest-Hits\"-Kompilation. Sie beinhaltete ihre 14 aufeinanderfolgenden Top-15-Hits, was zu der Zeit für eine weibliche Gruppe aus Großbritannien ein Rekord war. Sie erreichte Platz zwei und wurde fast eine Million Mal in Großbritannien verkauft. Es war das neuntbestverkaufte Album 1997 und das erfolgreichste \"Greatest-Hits\"-Album in dem Jahr. Es enthielt das Lied \"Angel of Mine\", die einzige neue Singleauskopplung aus diesem Album, die auch die letzte Top-10-Single der Gruppe sein sollte. Das Cover dieses Liedes von Monica wurde 1999 zu einem Nummer-eins-Hit in den USA. 1998 wurde Kéllé Bryan aus der Band gefeuert. Sie wurde von Easther und Vernie in einem Brief ihres Agenten aufgefordert, die Gruppe zu verlassen. Als Begründung wurde ein Zusammenbruch der professionellen Beziehungen zwischen den Schwestern und Kéllé angegeben. Easther und Vernie warben ein Ersatzmitglied namens TJ an, die nach einem kurzen Aufenthalt in der Gruppe diese wieder verließ. Die Bennett-Schwestern entschieden, die Gruppe als Duo fortzuführen und veröffentlichten \"What’cha Gonna Do\" im Oktober 1999. Die Single erreichte Platz 16, ihre niedrigste Chartposition seit 1993. Einen Monat vorher platzierte sich Kéllé Bryans erste (und einzige) Single \"Higher Than Heaven\" zwei Plätze höher. Nach \"What’cha Gonna Do\" veröffentlichten Easther und Vernie ihr viertes Album \"Eternal\", das lediglich Rang 87 erreichte. Einige Kritiker meinten, es hätte das erste Nummer-eins-Album werden können, wenn sie mehr Werbung gemacht hätten. Eine zweite Single namens \"Treat Me Like a Lady\" war geplant, aber EMI entschied sich gegen weitere Auskopplungen und trennte sich von Eternal. Über die zweite Singleveröffentlichung gab es verschiedene Mutmaßungen. In Spanien wurde \"I Cry Real Tears\" veröffentlicht, aber bei Children in Need 1999 sangen die Schwestern \"If She Breaks Your Heart\". 2006 fand beinahe eine Wiedervereinigung statt, als eine Tour mit einer Reihe von R&B-Künstlern geplant wurde. Die Liste enthielt außer Eternal noch Mark Morrison, Dina Carroll, Boyz II Men und En Vogue. Der Vorverkauf für die auf zehn Konzerte angelegte Tour begann am 31. März 2006. Sie sollte im Oktober 2006 stattfinden, wurde aber wegen schlechter Ticketverkaufszahlen nach nur einer Woche abgesagt. Die Wiedervereinigung hätte nur Easther Bennett und Kéllé Bryan eingeschlossen, da Vernie Bennett wegen ihrer Schwangerschaft nicht hätte teilnehmen können. Im August 2007 wurde ein Remixalbum namens \"The Remixes\" bei HMV und iTunes zum Download bereitgestellt. Eine Wiedervereinigung der Gruppe war auch in den folgenden Jahren immer wieder im Gespräch, jedoch konnte diese erst Ende 2013 für die britische Fernsehsendung \"The Big Reunion\" – ohne Louise Redknapp – finalisiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Solokarrieren (seit 1995).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Louise Redknapp.", "content": "Louise war das erste Bandmitglied, das die Band für eine Solokarriere verließ. Sie erreichte eine Reihe von Top-10-Singles und machte zwei Touren in Großbritannien von 1995 bis 2003. Sie heiratete 1998 den Fußballspieler Jamie Redknapp und moderierte mehrere Fernsehshows wie \"SMTV Live\", \"CD:UK\" und \"The Clothes Show\". Sie äußerte den Wunsch, zu ihrer Solokarriere zurückzukehren. In einem Interview sagte sie, sie hätte seit Jahren weder mit Easther noch mit Vernie Bennett gesprochen, sähe aber Kéllé Bryan gelegentlich.", "section_level": 2}, {"title": "Kéllé Bryan.", "content": "Als Sängerin hatte Kéllé Bryan nur kleineren Erfolg nach dem Weggang von Eternal mit der Single \"Higher Than Heaven\" im Oktober 1999, die Platz 14 erreichte. Ihr Soloalbum \"Breakfast in Bed\" wurde nie veröffentlicht. Eine zweite Single namens \"I Wanna Know\" wurde mangels Medieninteresse abgesagt. Bryan hatte auch gesundheitliche Probleme, seit sie an Lupus erkrankt ist. Sie versuchte auch eine Moderatorenkarriere. Vor 2002 präsentierte sie \"The N List\" auf Nickelodeon mit Dave Berry und moderierte 2007 das Telefonquiz \"Glitterball\" auf ITV. Bryan nahm an \"Celebrity Love Island\" auf ITV teil, konnte aber nicht gewinnen. Sie spielte auch in drei traditionellen Weihnachtsaufführungen mit. 2006 und 2007 spielte sie Cinderella, 2008 in \"Aladdin\" Prinzessin Jasmin in Rickmansworth.", "section_level": 2}, {"title": "Easther Bennett.", "content": "Easther Bennett nahm zusammen mit Aswad ein Cover von Diana Kings Lied \"Shy Guy\" auf, das als \"Cool Summer Reggae\" 2002 veröffentlicht wurde. Es erreichte lediglich Platz 62. Im selben Jahr sorgte Easther für den Background bei Girls Alouds Coverversion von \"Stay Another Day\", der B-Seite für ihren Nummer-eins-Hit \"Sound of the Underground\". Sie nahm zwei Lieder auf, die auf Kompilationen erschienen. Eines davon war ein Cover von \"We Are Family\" für den Soundtrack zum Film \"Tooth\", das im Abspann erschien. 2005 schrieb sie ein Lied namens \"Offence\", das auf Mel B.s Album, \"L.A. State of Mind\" erscheinen sollte, es dann aber doch nicht tat.", "section_level": 2}, {"title": "Vernie Bennett.", "content": "Easthers Schwester Vernie zog sich nach der Trennung von Eternal aus dem Geschäft zurück. Sie studierte Rechtswissenschaften und bekam 2006 ihr erstes Kind.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles Videoalben", "section_level": 2}], "src_summary": "Eternal waren eine britische Contemporary-R&B-Gruppe aus London, die 1992 gegründet wurde. Die Gruppe bestand aus den Geschwistern Easther und Vernie Bennett, Kéllé Bryan und Louise Nurding (heute Louise Redknapp), die zu einer der erfolgreichsten britischen Girlgroups aller Zeiten im In- und Ausland wurden. ", "tgt_summary": null, "id": 813799} {"src_title": "Humboldtianidae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Pathophysiologie.", "content": "Die Collie Eye Anomaly beruht auf einer genetisch bedingten Fehlbildung und Hypoplasie der Aderhaut und Netzhaut im Laufe der Embryonalentwicklung. Dadurch kommt es zu Störungen in der Entwicklung der Blutgefäße, die zu Blutungen ins Auge führen können. Ebenfalls können Kolobome der Ader- und Netzhaut auftreten. Auch eine Netzhautablösung ist möglich. Je nach Schweregrad der Veränderungen kann die Sehkraft nicht beeinträchtigt sein; schwerere Fälle können aber eine verminderte Sehkraft bis hin zu völliger Erblindung zeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Klinik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Signalement.", "content": "Die Krankheit tritt bei Langhaar- und Kurzhaarcollies sowie Shelties und verwandten Rassen wie Border Collie, Australian Shepherd und auch Lancashire Heeler auf. Schwere Fälle werden normalerweise bereits im Welpenalter diagnostiziert; leichtere Fälle können zu jedem Lebenszeitpunkt als Zufallsdiagnose festgestellt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Symptome.", "content": "Betroffene Welpen zeigen von Anfang an eine verringerte Sehkraft bis hin zur Erblindung. Die Erkrankung schreitet normalerweise nicht fort; allenfalls können schwerere Kolobome später zu einer Netzhautablösung führen. Leichtere Fälle sind klinisch normal und können nur mittels Ophthalmoskopie diagnostiziert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Diagnose.", "content": "Die Diagnose erfolgt mittels Ophthalmoskopie, mittels derer die charakteristischen Veränderungen im Augenhintergrund festgestellt werden können. Bei erkrankten Hunden sind normalerweise beide Augen betroffen; allerdings kann der Schweregrad der Erkrankung zwischen den beiden Augen unterschiedlich sein.", "section_level": 2}, {"title": "Therapie und Prognose.", "content": "Eine Heilung ist nicht möglich. Netzhautablösungen können in manchen Fällen laserchirurgisch behandelt werden. Ein Fortschreiten der Erkrankung ist bei Hunden mit geringgradiger CEA nicht zu erwarten. Unterstützende Maßnahmen beschränken sich darauf, die Umwelt des Hundes an seine verringerte Sehkraft anzupassen und ihm dadurch eine gute Lebensqualität zu ermöglichen. Die Lebenserwartung ist im Vergleich zu gesunden Hunden nicht verringert.", "section_level": 2}, {"title": "Genetik und Zuchthygiene.", "content": "Die Collie Eye Anomaly scheint durch mehrere Loci kontrolliert zu werden (polygener Erbgang). 80 bis 90 Prozent der Collies weisen Veränderungen des Augenhintergrunds auf, ohne dass ihre Sehkraft eingeschränkt ist. Auch Collies ohne Veränderungen des Augenhintergrunds können Träger der Erkrankung sein. Es wird empfohlen, alle Welpen gefährdeter Rassen ophthalmoskopisch zu screenen und die so erhaltenen Daten mittels einer zentralen Datenbank für die Zuchtwertschätzung zu verwenden. Mittels Screening und Zuchteinschränkungen kann die Anzahl betroffener Tiere signifikant reduziert werden. Bei vielen Rassen weisen betroffene Hunde eine 7.8 kb lange Deletion im \"NHEJ1\"-Gen auf. Ein Gentest ist inzwischen ebenfalls verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Erkrankung wurde erstmals 1953 von W. G. Magrane in den Vereinigten Staaten beschrieben. Sieben Jahre später wurde die CEA erstmals histopathologisch untersucht. Der Erbgang wurde 1968 durch Yakely und Mitarbeiter aufgeklärt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Collie Eye Anomaly (dt. \"Collieaugen-Anomalie\", abgekürzt CEA) ist eine Erbkrankheit verschiedener Hunderassen aus der Familie der Collies und der mit ihnen verwandten Rassen. Die Krankheit betrifft den Augenhintergrund und führt zu einer angeborenen Beeinträchtigung der Sehkraft bis hin zur Erblindung.", "tgt_summary": null, "id": 930242} {"src_title": "Rutger Sernander", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Die Lilakappen-Fruchttaube erreicht eine Körperlänge von 18 bis 21 Zentimetern. Sie ist damit kleiner als eine Lachtaube. Ihr Körperbau ist wie für die meisten Fruchttauben charakteristisch kompakt und sie ist verhältnismäßig kurzschwänzig. Ein Geschlechtsdimorphismus besteht fast nicht. Die Kopfkappe der Lilakappen-Fruchttaube ist leuchtend lila und von einem sehr schmalen gelben Band gesäumt. Die Kehle ist gelblichgrau. Die grünlichen Brustfedern sind gegabelt. Die Kopfseiten sind grünlich. Die Körperoberseite und -unterseite ist tiefgrün. Auf dem Bauch befindet sich ein großer lilafarbener Fleck. Die Unterschwanzdecken sind gelb. Die Iris ist innen gelb und außen orange. Die Füße sind rötlich.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Verhalten.", "content": "Die Lilakappen-Fruchttaube ist eine endemische Art Neuguineas. Sie kommt auf Neuguinea und einigen der angrenzenden Inseln vor. Dazu zählen unter anderem Aru, Salawati, Yapen, Kaipuri, Manam, Kairiru und Daru. Sie gilt als eine der häufigsten fruchtfressenden Tauben. Sie kommt überwiegend einzeln oder in Paaren vor. Zu losen Schwarmbildungen kommt es dann, wenn einzelne Bäume besonders reichlich Früchte tragen. Sie ist dann auch mit anderen fruchtfressenden Taubenarten vergesellschaftet. Sie hält sich meist im oberen Bereich der Baumwipfel auf und kommt nur zum Trinken auf den Boden. Die Nahrungszusammensetzung schwankt im Jahresverlauf. Wilde Feigen haben aber einen großen Anteil im Nahrungsspektrum. Das nur sehr lose zusammengefügte Nest wird verhältnismäßig niedrig auf Bäumen errichtet. Das Gelege besteht aus nur einem Ei. Beide Elternvögel brüten. Meist sitzt das Weibchen während des Tages auf dem Ei und nachts das Männchen. Die Jungvögel verlassen im Alter von zwölf Lebenstagen das Nest.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lilakappen-Fruchttaube (\"Ptilinopus coronulatus\"), auch Gemalte Fruchttaube oder Veilchenkappen-Fruchttaube genannt, ist eine Art der Taubenvögel. Sie kommt in mehreren Unterarten nur auf Inseln in Südostasien vor.", "tgt_summary": null, "id": 59172} {"src_title": "Kurri Kurri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Vor der Kolonisierung des heutigen Gemeindegebietes durch die Spanier siedelten dort Picunche. Der spanische Vizekönig in Peru vergab die Rechte an deren Ländereien an den chilenischen Gouverneur Ambrosio O’Higgins (*1720-†1801) als Belohnung für seine Treue zur spanischen Krone. Dessen Sohn Bernardo (*1778-†1842) führte Chile in die Unabhängigkeit, parzellierte das Gebiet und verteilte es an einige Mitglieder der Unabhängigkeitsbewegung. Die neuen Herren konstruierten Bewässerungskanäle und wandelten das ursprünglich recht trockene Gebiet in eine fruchtbare Landwirtschaftszone mit Feld- und Viehwirtschaft. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts begann sich das heutige La Pintana, das damals in der Gemeinde La Granja eingegliedert war, unter dem Druck des sich ausdehnenden Santiagos zu bevölkern. 1945 bis 1957 bildeten sich drei Zonen mit kleinen Feldern für Arbeiter und deren Familien. 1965 kam es zu einer ausgedehnten Landbesetzung und in Folge zu einer starken Bevölkerungszunahme, die schließlich eine urbane Entwicklung in diesem Gebiet auslöste. 1984 wurde die Kommune La Pintana von La Granja abgespalten und erhielt eine eigene Gemeindeverwaltung. In der Zeit zwischen 1985 und 1994 führte die Auflösung von Slums in Santiago und die massiv betriebene Umsiedlung ärmerer Bevölkerungsschichten aus allen Teilen Santiagos an die Peripherie der Stadt zur Bildung einiger dicht bevölkerter Siedlungsenklaven. So entstand La Pintana in spontaner Form als Gemeinde, die sonst üblichen langsamen urbanen Wachstumsetappen überspringend. Dementsprechend fehlte es an geordneter urbaner Entwicklung und an kommunalen Einrichtungen. Innerhalb von 10 Jahren wuchs die Bevölkerung von 80.000 auf 190.000. Zusammen mit den östlich und westlich angrenzenden Nachbargemeinden bildete La Pintana einen sogenannten Armutsgürtel um Santiago. Besonders nachteilig war, dass die neue Gemeinde eine Endstation auf dem Weg aus Santiago war. Anders als in den Nachbargemeinden konnte kein Transit in andere Kommunen stattfinden, der Weg aus Santiago endete dort. Herausgerissen aus ihrem sozialen Netzwerk und weit entfernt von Arbeitsmöglichkeiten mussten die Einwohner lange Anfahrten zur Arbeit in andere Stadtteile Santiagos auf sich nehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "La Pintana ist eine Gemeinde in Chile. Sie gehört zu Groß-Santiago und liegt an deren südlichem Stadtrand. Die Einwohnerzahl wird auf 209.485 Personen geschätzt, die in 49.073 Wohnungen leben. 21 % des 3031 ha großen Gemeindegebietes sind städtisch und das restliche Gebiet ländlich geprägt.", "tgt_summary": null, "id": 1668249} {"src_title": "Carlos Góngora", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Schmidt besuchte die örtliche schwedische Schule, nach dem vierten Schuljahr wechselte er zur schwedischen Oberschule nach Haapsalu. Als 1940 das gesamte Estland sowjetisch wurde, wurde Naissaar zum Marinestützpunkt erklärt. Die Bevölkerung musste die Insel innerhalb von zehn Tagen verlassen. Kurze Zeit darauf wurde Kapitän Schmidts Schiff durch einen deutschen Angriff im Atlantik versenkt. Kapitän Schmidt und die Besatzung überlebten. Im Jahre 1941 wurde Estland von den deutschen Truppen erobert, die Familie Schmidt konnte nach Naissaar zurückkehren. Mit 17 Jahren wurde Erik Schmidt Lehrer an der Grundschule, die er wenige Jahre zuvor selbst besucht hatte. Dies befreite ihn sowohl vor dem Wehrdienst in der Estnischen Legion als auch vor der Dienstpflicht im Reichsarbeitsdienst. Ende Oktober 1943 floh die Familie Schmidt vor der herannahenden roten Armee nach Schweden, wo sie von der Reederfamilie \"Brodin\" aufgenommen wurde. Erik Schmidt wurde nach dem Ende des Krieges im Jahr 1945 Matrose, seine ersten Fahrten machte er auf den Schiffen der \"Brodin Cargo- und Passagier-Linie\", deren Schiffe damals als die schnellsten Schiffe weltweit galten. Nach einem Jahr wurde Schmidt zum Dienst in die schwedische Marine eingezogen. Bei einem Besuch in New York City traf er den armenischen Maler Ariel Agemian. Nach kurzem Unterricht bei Agemian entschied sich Schmidt, selbst Maler zu werden. Nach einem Aufenthalt in Schweden im Jahr 1949 studierte er 1950 bis 1953 an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris. 1954 ging er für ein Jahr nach Johannesburg, Südafrika, und schuf dort eine Reihe von Porträts, die seinen Ruf als Porträtmaler begründeten. Nach einem Aufenthalt in Stockholm ging Schmidt 1957 nach Palma, wo er bis zu seinem Tode lebte und arbeitete. Die \"Gesellschaft für estlandschwedische Kultur (Samfundet för Estlandssvensk Kultur)\" verlieh ihm zwei Auszeichnungen. Erik Schmidt beschrieb seine Philosophie des Sehens und des Malens wie folgt: Die Sujets seiner Bilder waren häufig Menschen in bäuerlicher Umgebung. Erik Schmidt malte ausschließlich mit einer von ihm entwickelten Mischung von \"black oil\" und Mastix, deren Trocknungseigenschaften er beeinflussen konnte. Sein Farbpalette reichte von Grau- und Ockertönen, inspiriert von den nordischen Küstenlandschaften seiner Jugend, über die lebendigen Farbwechsel des Himmels und der See bis zu den lebhaften Tönen, die er bei seinen Besuchen Indiens und der arabischen Länder kennengelernt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Werke.", "content": "Erik Schmidt publizierte eine Reihe von Artikeln in schwedischer und Bücher in estnischer, englischer und spanischer Sprache. Eine Auswahl:", "section_level": 1}], "src_summary": "Erik Schmidt (* 15. August 1925 auf Naissaar, Estland; † 18. April 2014 auf Mallorca) war ein estnischer Maler und Schriftsteller. Sein Onkel war der Optiker Bernhard Schmidt.", "tgt_summary": null, "id": 175891} {"src_title": "Tricia Flores", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Hansson begann mit dem Fußballspielen bei \"Vejbyslätts IF\". Anfangs lief er als offensiver Mittelfeldspieler auf, ehe er sich als junger Teenager ins Tor stellte. 2001 wechselte er in die Jugendabteilung von Helsingborgs IF. Dort qualifizierte er sich für die schwedische U-16-Auswahl und etablierte sich im Kader der Nachwuchslandesauswahlen. 2006 rückte Hansson zunächst in den Erstligakader von Helsingborgs IF auf, aufgrund der Konkurrenzsituation um den Torhüterplatz in der Allsvenskan entschied der Klub vor Saisonbeginn, ihn an Ängelholms FF in die drittklassige Division 1 zu verleihen. Nach seiner Rückkehr nach einer Spielzeit trainierte er als dritter Torhüter hinter Daniel Andersson und Oskar Berglund im Frühjahr erneut mit der Mannschaft und kam, als sich die beiden Konkurrenten verletzten, zu Testspieleinsätzen, der Klub plante jedoch ein erneutes Leihgeschäft. Hansson kehrte auf Leihbasis zu Ängelholms FF zurück und verhalf dem Klub 2007 als Vizemeister zum Aufstieg in die Superettan. Parallel schaffte er den Sprung in die schwedische U-21-Nationalmannschaft. Im Juni gehörte er beim 0:0-Unentschieden gegen die Schweizer U-21-Auswahl erstmals zum Kader, bei der 3:4-Niederlage gegen die walisische Juniorenauswahl am 21. August debütierte er als Einwechselspieler in der zweiten Halbzeit, als er Johan Dahlin ersetzte. Nachdem die Leihvereinbarung mit Ängelholms FF erneut verlängert worden war, war er in der zweiten Liga ein Dauerbrenner: er kam in allen 30 Saisonspielen zum Einsatz und verpasste dabei keine Spielminute. Vor der Erstliga-Spielzeit 2009 kehrte Hansson zu Helsingborgs IF zurück. Kurz vor Saisonbeginn entschied Trainer Bo Nilsson, ihn zum ersten Torhüter zu machen. Bis zur Sommerpause bestritt er alle zwölf Partien. Ende Mai beriefen ihn die Betreuer der schwedischen U-21-Nationalmannschaft Tommy Söderberg und Jörgen Lennartsson neben seinen Vereinskameraden Joel Ekstrand und Andreas Landgren in den Kader für die U-21-Europameisterschaftsendrunde im Sommer im eigenen Land. Als Ersatzmann blieb er ohne Einsatz, als die Auswahlmannschaft bis ins Halbfinale einzog, wo sie gegen England ausschied. In der Erstliga-Spielzeit 2010 bestritt er alle 30 Ligapartien und war somit entscheidend daran beteiligt, dass die von Conny Karlsson betreute Mannschaft um Erik Edman, Hannu Patronen, Mattias Lindström und den im Sommer verpflichteten Alexander Gerndt sich bis zum letzten Spieltag im Meisterschaftsrennen befand. Letztlich musste er sich jedoch mit der Vizemeisterschaft hinter Malmö FF begnügen, dennoch blieb das Jahr nicht ohne Titelgewinn. Eine Woche nach Saisonende traf die Mannschaft im Pokalfinale auf den Zweitligisten Hammarby IF, der durch ein Tor von Rasmus Jönsson mit 1:0 bezwungen wurde. Durch seine Leistungen hatte er sich zudem ins Notizbuch von Nationaltrainer Erik Hamrén gespielt, der ihn für die Januartour der A-Nationalmannschaft nach Südafrika nominierte. Am 19. Januar 2011 debütierte er beim 2:1-Erfolg über die botswanische Nationalmannschaft im Nationaljersey. In der anschließenden Spielzeit war Hansson nicht zuletzt als Mannschaftskapitän einer der Garanten für eines der erfolgreichsten Jahre der Vereinsgeschichte, das vom Triplegewinn gekennzeichnet war. Nachdem im Frühjahr mit dem Supercupen der erste Titel gewonnen wurde, folgten mit dem siebten Meistertitel der Vereinsgeschichte und der Titelverteidigung im Landespokal zwei weitere Titel. Dabei stand er in den Endspielen ebenso wie in allen 30 Ligaspielen auf dem Spielfeld. Im folgenden Frühjahr gehörte er bei den Auftaktspielen der Nationalelf erneut zum Kader. Weiterhin unumstrittener Stammspieler im Tor bestritt er bis zur Sommerpause alle zwölf Ligaspiele für seinen Klub, ehe ihn Nationaltrainer Erik Hamrén als Ersatztorhüter in seinen 23 Spieler umfassenden Kader für die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine berief, wo er einer von drei in Schweden aktiven Spielern ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pär Johan Åke Hansson (* 22. Juni 1986 in Vejbystrand, Ängelholm) ist ein schwedischer Fußballspieler. Der Torwart, der mit Helsingborgs IF den schwedischen Meistertitel und den Landespokal gewann, durchlief mehrere schwedische Nachwuchsnationalmannschaften und debütierte 2011 in der A-Nationalmannschaft. Im folgenden Jahr gehörte er als dritter Torhüter dem Kader bei der Europameisterschaft 2012 an.", "tgt_summary": null, "id": 984616} {"src_title": "Min dît", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Die Ortschaft liegt in Hinterpommern, sieben Kilometer südwestlich der Stadt Pyritz (Pyrzyce). Drei Kilometer nördlich verläuft die Woiwodschaftsstraße 122, die von Krajnik Dolny (\"Nieder Kränig\") über Banie (\"Bahn\"), Pyrzyce (\"Pyritz\") und Dolice (\"Dölitz\") bis nach Piasecznik (\"Petznick\") führt. Die Landesstraße 3 (hier auch ehemalige deutsche Reichsstraße 112, heute auch Europastraße 65), die von Świnoujście (\"Swinemünde\") bis nach Jakuszyce (\"Jakobsthal\") an der tschechischen Grenze führt, ist über den Anschluss Mielęcin (\"Mellenthin\") in acht Kilometern erreichbar. Bis 1992 war Kozielice Bahnstation der Staatsbahn an der Bahnstrecke Stargard–Godków. Der Bahnverkehr wurde 1992 eingestellt, allerdings 2008 als Güterverkehrsstrecke von Stargard bis nach Kozielice reaktiviert.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1229 bestätigte Herzog Barnim I. dem Johanniterorden den Besitz von Köselitz, 1262 schenkte er zwei Hufen dem Augustinerkloster in Pyritz als Baugrundstück für ihr Kloster. Bis 1945 bildete Köselitz eine Landgemeinde im Landkreis Pyritz der preußischen Provinz Pommern. Zur Gemeinde gehörten neben Köselitz die Wohnplätze Bahnhof Köselitz, Siebenschlößchen und Waldberg i. Pom. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Kurz darauf wurde Köselitz zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. Das deutsche Dorf Köselitz wurde in \"Kozielice\" umbenannt. Soweit die Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben. Der Ort ist heute Verwaltungssitz der 1983 gebildeten Gmina Kozielice im Powiat Pyrzycki in der Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Woiwodschaft Stettin).", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pfarrkirche.", "content": "Die Dorfkirche ist ein spätmittelalterlicher Findlingsbau. Auffallend ist die eigentümliche Maßwerksgliederung der Blenden am Ostgiebel, der teilweise durch einen Apsisanbau verdeckt wird. Der Fachwerkturm trägt eine Barockhaube. Die Inneneinrichtung stammt weitgehend aus dem 19. Jahrhundert. Seit der Reformation evangelisches Gotteshaus wurde die Kirche nach 1945 zugunsten der katholischen Kirche enteignet, die es neu weihte und den Namen \"Kościół pw. św. Stanisława MB\" verlieh.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchengemeinde.", "content": "Das Kirchdorf Köselitz, in dem vor 1945 fast ausnahmslos evangelische Einwohner lebten, gehörte zum Kirchenkreis Pyritz im Westsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Eingepfarrt waren fünf Nachbarorte, unter ihnen die Filialgemeinde Naulin (heute polnisch: Nowielin). Das Kirchenpatronat oblag zuletzt den staatlichen Behörden. 1940 zählte das Kirchspiel 1617 Gemeindeglieder, davon 1012 in der Muttergemeinde Köselitz. Seit 1945 wohnen mehrheitlich katholische Kirchenglieder in Kozielice, das wieder Pfarrsitz ist und nun zum Dekanat Banie (\"Bahn\") im Erzbistum Stettin-Cammin der Katholischen Kirche in Polen gehört. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören heute zum Kirchspiel Stettin, dessen nächstgelegener Kirchort Kłodzino (\"Kloxin\") ist, und gehört zur Diözese Breslau der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 2}, {"title": "Pfarrer bis 1945.", "content": "Als evangelische Geistliche waren in Köselitz tätig:", "section_level": 2}], "src_summary": "Kozielice () ist ein Dorf im Powiat Pyrzycki \"(Pyritzer Kreis)\" der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Das Dorf ist der Verwaltungssitz der Gmina Kozielice \"(Gemeinde Köselitz)\".", "tgt_summary": null, "id": 2022033} {"src_title": "Søren Jaabæk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Aus bescheidenen Verhältnissen stammend, fühlte sie sich zu einem Leben im Kloster hingezogen. Als Schneiderin und älteste Tochter musste sie jedoch seit dem Jahr 1907 für ihre Familie arbeiten. 1912 starb ihr Vater. 1917 trat sie für sechs Monate in das Noviziat der \"Filles Réparatrices du Divin-Cœur\" ein, doch die Wehklagen ihrer Mutter brachten sie zurück nach Hause. Erst als ihre jüngere Schwester den Haushalt übernehmen konnte, zog sie von Madrid weg. Am 5. Februar 1920 trat sie in das Kloster der Ordensfrauen vom Heiligsten Herzen Jesu \"Les Feuillants\" in Poitiers, Frankreich, ein. Im Kloster hatte Josefa Menéndez fast vier Jahre Visionen des Herzens Jesu, von denen sie schriftliche Aufzeichnungen machte. Ihre Einkleidung fand am 16. Juli 1920 statt, ihre erste Profess legte sie am 16. Juli 1922 ab. Josefa Menéndez starb am 29. Dezember 1923. Ein Seligsprechungsverfahren ist eröffnet. Im Jahr 1938 erschien mit der Erlaubnis des damaligen Kardinalstaatssekretärs Eugenio Pacelli im Verlag des Gebetsapostolats (Éd. de l'Apostolat de la prière) von Toulouse unter dem Titel \"Un Appel à l ́Amour\" (Dt.: Die Liebe ruft) die Biographie von Josefa Menéndez, die ihre eigenen Aufzeichnungen der Visionen enthält. Diese Biografie und die darin enthaltenen Beschreibungen der Visionen wurde in mehrere Sprachen übersetzt und fand weltweite Verbreitung. Josefa Menéndez schrieb auf Spanisch, die erste Fassung ihrer Biographie \"Un Appel à l ́Amour\" erschien auf Französisch. Im Deutschen ist das Buch in mehreren Ausgaben erschienen, wobei die Aufzeichnungen von Josefa Menéndez unmittelbar aus dem spanischen Original übertragen wurden, der restliche Text aus dem Französischen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Josefa Menéndez, (* 4. Februar 1890 in Madrid, Spanien; † 29. Dezember 1923 im Kloster \"Les Feuillants\" Poitiers, Frankreich) war eine Mystikerin und Ordensschwester in der Gesellschaft der Ordensfrauen vom Heiligsten Herzen Jesu (Sacré-Cœur).", "tgt_summary": null, "id": 2182196} {"src_title": "Martin Zawieja", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Burchard Grelle stammte aus einer Bremer Bürgerfamilie. Sein Vater Volcmar Grelle war von 1296 bis 1314 Mitglied im Stadtrat. Er war neben Johann Rode von Wale der einzige Bürgerliche, der in Bremen zum Bischof gewählt wurde. Als Bürgersohn hatte er deshalb, im Gegensatz zu vielen anderen Bremer Erzbischöfen, zur Stadt Bremen immer ein gutes Verhältnis. Burchard erhielt in Paris den magister artium, wurde dann Dompropst und seit 1310 Archidiakon in Rüstringen. Dort konnte er zwischen den in Fehde liegenden Rüstringern und der Stadt Bremen vermitteln. Nach dem Tod seines Vorgängers Jens Grand (auch Johannes Grant, 1260–1327), gegen den Burchard zeitweise vor der Kurie die Interessen des Erzstifts vertrat, ernannte Papst Johannes XXII. am 25. September 1327 Burchard zum Erzbischof von Bremen. 1327/28 weilte Burchard in Avignon bei der Kurie und empfing die Bischofsweihe und das Pallium (Amtsabzeichen des Metropoliten). Politisch verband er sich nunmehr mit der Kurie als Gegner von König und Kaiser Ludwig IV. dem Bayern, da der Papst machtpolitisch bestrebt war, das Kaisertum deutlich zu schwächen. Es sind aus der folgenden Zeit jedoch keine Handlungen von Burchard bekannt, die sich gegen den Kaiser richteten. Burchard stellte die unter Jens Grand zerrüttete Ordnung im Bistum Bremen wieder her. Es blieb aber unruhig, Burchard musste mehrmals gegen die Rüstringer ziehen, auch die Kehdinger und Dithmarscher wollten ihn zunächst nicht anerkennen. Gegen Kehdingen erbaute er die Burg \"Kiek in de Elve\", die nach seinem Tod von den Kehdingern wieder zerstört wurde. Die Burgen Thedinghausen und Langwedel gingen ihm verloren. 1329 vermittelte er im Auftrage von Papst Johannes XXII. eine friedliche Lösung beim Kapitel von Cammin bei Streitigkeiten zwischen dem Deutschen Orden und dem Bistum von Breslau. Es war wohl auch seinem Einfluss zu verdanken, dass der Bremer Scholaster (Leiter einer Stiftsschule) Helembert von Vischbeck 1331 gegen den Widerstand von Gerhard III. von Holstein (1293–1340) Bischof von Schleswig wurde. Ostern 1334 behauptete Burchard, er habe im Bremer Dom die von Erzbischof Adaldag 965 aus Rom mitgebrachten Gebeine der heiligen Cosmas und Damian auf „wunderbare Weise“ wiedergefunden. Zu Pfingsten 1335 ließ er daraufhin anlässlich der Umbettung der Reliquien ein mehrtägiges Fest veranstalten, das ein großes Ritterturnier auf dem Domshof beinhaltete. Nachfolger von Erzbischof Burchard wurde 1345 Otto I. aus dem Oldenburger Grafenhaus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Burchard Grelle (* unbekannt; † 12. August 1344, auch: \"Burghard\" oder \"Borchard\") war von 1327 bis 1344 Erzbischof des Erzbistums Bremen.", "tgt_summary": null, "id": 1177907} {"src_title": "Eye in the Sky (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Stanhope war das älteste der sieben Kinder von Alexander Stanhope (1638–1707) und Katherine Burghill. Er besuchte das Eton College und ab 1688 das Trinity College der University of Oxford. 1690 begleitete er seinen Vater nach Madrid, wo dieser britischer Botschafter war.", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Karriere.", "content": "Er schlug danach die Militärlaufbahn ein und diente als Freiwilliger in den Kriegen gegen Frankreich in Italien und Flandern. 1695 erhielt er ein Patent in der britischen Armee und diente auf der Iberischen Halbinsel im Spanischen Erbfolgekrieg. Gleichzeitig war er ab 1701 Mitglied des House of Commons. 1702 kämpfte er vor Cádiz und 1703 unter John Churchill, 1. Duke of Marlborough, in Flandern. 1705 diente er unter Charles Mordaunt, 3. Earl of Peterborough, in Spanien unter anderem bei der Belagerung von Barcelona. 1706 wurde er britischer Gesandter („Minister“) in Spanien, wobei er aber weiter militärisch diente. Er übernahm 1708 von Mordaunt das Kommando über die britischen Expeditionskräfte und ergriff sogleich die Offensive, indem er Port Mahon auf Menorca eroberte, was die Einnahme von Gibraltar ermöglichte (1704). 1708 bis 1711 war er der erste britische Gouverneur von Menorca. Nach kurzer Rückkehr nach England war er 1710 an den siegreichen Schlachten von Almenara und Saragossa beteiligt, so dass Erzherzog Karl von Österreich Madrid betreten konnte. Stanhope musste aber in Brihuega am 9. Dezember 1710 vor einer französischen Übermacht kapitulieren, was in der Folge den spanischen Thron für den von den Franzosen favorisierten Philipp V. sicherte.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Nach einem Jahr Gefangenschaft kehrte Stanhope im August 1712 nach England zurück. Seinen Unterhaus-Sitz hatte er in der Zwischenzeit gegen einen Brauer, der den Torys angehörte, verloren (er hatte gegen diesen während seiner Gefangenschaft in Spanien aus der Ferne kandidiert). Stanhope wechselte nun ganz in die Politik, erhielt erneut einen Unterhaussitz und wurde dort einer der Führer der Whig-Opposition. Stanhope war daran beteiligt, den Hannoverschen Kurfürsten Georg I. auf dem englischen Thron zu etablieren und wurde dafür 1714 Secretary of State im Southern Department des Außenministeriums, was er bis 1716 blieb. Ab 1714 war er auch wieder im Unterhaus. Zudem fungierte er 1714 als britischer Gesandter beim Heiligen Römischen Reich. Mit Robert Walpole führte er die Whigs im Unterhaus und war verantwortlich für die Niederschlagung des Jakobitenaufstands von 1715. 1716 scheiterte er knapp daran, einen Bündnisvertrag mit Frankreich zu schließen. Im selben Jahr wurde er Secretary of State im Northern Department. 1717 kam es zum Bruch in der Whig-Partei zwischen den Anhängern von Stanhope und Charles Spencer, 3. Earl of Sunderland, auf der einen und Walpole und Charles Townshend, 2. Viscount Townshend, auf der anderen Seite. Im gleichen Jahr 1717 wurde Stanhope First Lord of the Treasury, was er bis 1718 blieb. 1718 wurde er wieder Secretary of State im Northern Department, was er bis 1721 blieb. Er stand in der Gunst des Königs und war in der Zeit 1717 bis 1721 faktisch britischer Premier, wenn auch nicht nominell. 1717/1718 war er als Nachfolger von Walpole Schatzkanzler, (\"Chancellor of the Exchequer\"). Er schloss 1718 die Quadrupelallianz zwischen Spanien, dem Kaiser, Großbritannien und den Niederlanden. Außerdem drängte er auf ein Ende des Nordischen Krieges, um russischen Expansionstendenzen entgegenzuwirken. Mit Spanien verhandelte er über Gibraltar, wollte den Stützpunkt aber nur gegen Kuba und Florida aufgeben, so dass die Verhandlungen scheiterten. Seine Regierung geriet beim Platzen des South Sea Bubble 1721 in Bedrängnis. Er selbst hatte mit seiner Regierung daran eine Teilschuld, er hatte davon persönlich allerdings nicht profitiert. In der Folge der heftigen Debatten bekam er einen Schlaganfall, an dem er starb.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Stanhope heiratete am 24. Februar 1713 Lucy Pitt (1692–1713), die Tochter des Gouverneurs von Madras Thomas Pitt (und Tante von William Pitt), mit der er sieben Kinder hatte, darunter zwei Zwillingspaare. 1717 wurde er \"Viscount Stanhope\" of Mahon und 1718 erhielt er die Earlswürde als \"Earl Stanhope\". Seine Titel erbte sein ältester Sohn Philip Stanhope (1714–1786), der ein begabter Mathematiker und Fellow der Royal Society war.", "section_level": 2}], "src_summary": "James Stanhope, 1. Earl of Stanhope PC (* 1673 in Paris; † 5. Februar 1721 in London) war ein britischer Staatsmann und Militär.", "tgt_summary": null, "id": 209604} {"src_title": "Behkadeh Rādschi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Vorangegangen waren im schwäbischen Raum verschiedene ältere Zusammenschlüsse wie die Rittergesellschaft mit Sankt Jörgenschild von 1407 oder der Schwäbische Bund von 1488. Am Ende des 15. Jahrhunderts entstand als Interessenvertretung des mindermächtigen hohen Adels in Sachen des Heiligen Römischen Reiches ein Grafenverein. Dieser trat neben das Wetterauische Reichsgrafenkollegium. Seit dem Reichstag von 1495 beanspruchten die Wetterauer und Schwaben je eine Stimme im Reichstag. Anfangs war indes nur die Stimme der Wetterauer Grafen unbestritten. Den Schwaben gelang erst 1524 vom Kaiser die feste Zusage für eine zweite gräfliche Kuriatstimme für die Reichsgrafen. Seit 1549 verfügten die schwäbischen Grafen über eine ständige Gesandtschaft auf Reichsversammlungen. Die Gesandten vertraten ab 1557 auch die fränkischen Reichsgrafen. Mit der Bildung eines eigenen fränkischen Reichsgrafenkollegiums nach 1641 endete die Vertretung. Im Jahr 1579 schloss das wetterauische mit dem schwäbischen Kollegium die \"Dinkelsbühler Union\" ab. Diese sah die gegenseitige Unterstützung gegen andere Reichsstände und einen gewaltlosen Interessenausgleich nach innen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "An der Spitze des Kollegiums standen zwei Direktoren, Grafenhauptmänner genannt. Hinzu kamen später Adjunkte aus den Mitgliedern als weitere Amtsträger. Ohne deren Zustimmung konnte kein Grafentag einberufen werden und die Direktoren hatten in wichtigen Fragen ihren Rat einzuholen. Zusammen mit einem Syndikus bildeten diese Amtsträger und die Direktoren den Kollegiatsrat. Alle Amtsträger wurden zunächst auf unbestimmte Zeit, schließlich auf Lebenszeit gewählt. Das schwäbische Reichsgrafenkollegium kam ab 1533 zu regelmäßigen Grafentagen zusammen. Unterbrochen wurden die Treffen während des Dreißigjährigen Krieges zwischen 1630 und 1645. In der Regel fand er gleichzeitig mit den Kreistagen des schwäbischen Reichskreises statt. Stimmrecht hatten die Oberhäupter der Mitgliedsterritorien. Bei dem Aussterben eines Geschlechts erlosch auch das Stimmrecht. Anfangs hatten die Grafen persönlich zu erscheinen, später konnten sie auch Vertreter entsenden. Es galt die einfache Mehrheit, seit 1613 die Zweidrittelmehrheit. Voraussetzung der Mitgliedschaft war eine unmittelbare Reichsherrschaft. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts gab es Ausnahmen. Danach gab es Realisten d. h. solche Mitglieder, die tatsächlich über ein Territorium verfügten und Personalisten. Diese umfasste die Mitglieder, bei denen man vorübergehend oder auf Dauer auf den Besitz eines Territoriums verzichtete. Auf den Kreistagen des schwäbischen Reichskreises bildete das schwäbische Reichsgrafenkollegium die Grafenbank. Da die Mitglieder – bis auf Baden, das seit 1747 hinzu kam – katholisch waren, gehörte das Kollegium zum Corpus Catholicorum. In der Aufrufordnung des Reichsfürstenrats nahm die Schwäbische Grafenbank # 98 ein. Das Ende des Reiches 1806 bedeutete auch das Ende des schwäbischen Reichsgrafenkollegiums.", "section_level": 1}, {"title": "Auflösung des Schwäbischen Reichsgrafenkollegiums.", "content": "Mit dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 begann das Ende des Schwäbischen Reichsgrafenkollegiums. 1804 wurde Königsegg-Rothenfels an Österreich verkauft, jedoch bereits 1805 von Bayern annektiert. Mit der Auflösung von Vorderösterreich und der Ballei Elsass und Burgund des Deutschen Ordens fielen in Art. VIII des Friedens von Schönbrunn vom 16. Dezember 1805 Montfort und Hohenems sowie die Kommende Rohr und Waldstetten an Bayern, bekräftigt im Rheinbundvertrag, Art. 17. Die Fürsten von Hohenzollern-Hechingen und von der Leyen (für Hohengeroldseck) wurden Signatarstaaten der Rheinbundakte vom 12. Juli 1806. Allerdings verloren weitere Mitglieder des Schwäbischen Reichsgrafenkollegiums ihre Selbständigkeit und wurden mediatisiert. Eine letzte Korrektur wurde im Grenzvertrag zwischen dem Königreich Bayern und dem Königreich Württemberg, geschlossen in Paris am 18. Mai 1810, vorgenommen. Bayern erhielt Trauchburg und trat Oettingen-Baldern, Montfort, Helfenstein und Eglingen an Württemberg ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das schwäbische Reichsgrafenkollegium, auch schwäbische Reichsgrafenbank genannt, war der korporative Zusammenschluss der schwäbischen Reichsgrafen und Herren zur Wahrung ihrer Interessen auf den Reichstagen, insbesondere im Reichsfürstenrat und im schwäbischen Reichskreis.", "tgt_summary": null, "id": 1549980} {"src_title": "Peter Hanisch (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wettkämpfe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einsitzer der Frauen.", "content": "Datum: 5. Februar (erster bis dritter Lauf), 6. Februar (vierter Lauf) Bei den fünf Nachkriegseuropameisterschaften der Jahre 1951 bis 1955 waren alle Titel und 12 von 15 Medaillen an österreichische Athleten gegangen. Besonders erfolgreich waren dabei Maria Isser sowie Karla Kienzl gewesen. Diese beiden Sportlerinnen dominierten auch bei den ersten Weltmeisterschaften: Kienzl fuhr am ersten Renntag in allen drei Durchgängen Bestzeit und musste im letzten Lauf ihren klaren Vorsprung von mehreren Sekunden auf Maria Isser nur noch verteidigen. Tatsächlich endete der Wettkampf mit einem Sieg Kienzls, die sechs Sekunden vor Isser triumphierte und mehr als 15 Sekunden Vorsprung auf die drittplatzierte Deutsche Marianne Bauer hatte. Nach den Weltmeisterschaften trat die 32-jährige Kienzl zurück, da sie Oslo als „Ziel eines sehr weiten sportlichen Weges“ sah. Insgesamt waren die Abstände in dem zwölfköpfigen Starterfeld sehr groß. So hatte etwa die Sechste, die Polin Barbara Gorgon, bereits mehr als eine halbe Minute Rückstand auf die Siegerin. Die einzige Norwegerin Liv Janner Storhaug fiel nach einem Sturz weit zurück und belegte schließlich den letzten Rang, ihr Rückstand auf Karla Kienzl betrug fast eine Minute.", "section_level": 2}, {"title": "Einsitzer der Männer.", "content": "Ähnlich wie ihre Mannschaftskameradinnen hatten auch die österreichischen Männer die führende Position im Rennrodeln eingenommen, seitdem ab 1951 wieder regelmäßige Europameisterschaften ausgetragen wurden. Mit einer Ausnahme hatten sie in jedem Jahr den kontinentalen Titel gewonnen, nur 1952 war der Deutsche Rudolf Maschke schneller gewesen. Dennoch entwickelte sich der Männerwettkampf zu einem deutlich engeren Rennen, als es im Frauenwettbewerb der Fall gewesen war. Dies lag insbesondere daran, dass die ausschließlich von den Norwegern praktizierte Stangenlenkung auf ihrer Heimbahn besonders gut funktionierte, wodurch sie mit den bis dahin dominierenden Österreichern mithalten konnten. Dementsprechend stellten diese beiden Mannschaften auch neun der zehn besten Rodler; lediglich der Deutsche Erhard Grundmann platzierte sich als Siebter dazwischen. Der Kampf zwischen Norwegern und Österreichern führte zu deutlich kleineren Abständen an der Spitze als im Frauenrennen: Der zehntplatzierte Mogans Christensen aus Norwegen hatte lediglich gute 13 Sekunden Rückstand auf seinen siegreichen Teamkollegen Anton Salvesen. Der zu diesem Zeitpunkt 28-jährige Salvesen war bis zu den Weltmeisterschaften auf internationaler Ebene wenig aufgefallen, wenngleich er mehrmals den norwegischen Meistertitel errungen hatte. Wie Karla Kienzl beendete auch er nach den Weltmeisterschaften seine Karriere. Hinter dem Norweger waren drei Österreicher platziert, von denen Josef Thaler der beste war. Josef Isser gewann wie seine Schwester Maria als Dritter eine Medaille und schlug damit den viermaligen Europameister Paul Aste, der den vierten Rang belegte.", "section_level": 2}, {"title": "Doppelsitzer.", "content": "Auch bei den Doppelsitzern hatten die österreichischen Athleten in den Jahren vor den ersten Weltmeisterschaften bei den Europameisterschaften dominiert: Alle vier möglichen Titel und elf von zwölf Medaillen hatten sich Duos aus der Alpenrepublik gesichert. Für eine Besonderheit hatte schon bei der Europameisterschaft 1954 das Doppel Josef Isser/Maria Isser gesorgt, das als erstes geschlechtergemischtes Duo einen internationalen Titel gewonnen hatte. Auch ein Jahr später, bei den ersten Weltmeisterschaften, startete Maria Isser wieder mit ihrem Bruder im Doppelsitzerwettkampf. Im Gegensatz zum Einsitzerrennen der Männer, in dem die Norweger gleich gute Leistungen wie die Österreicher zeigten, waren diese im Doppelsitzer deutlich am stärksten. Nach zwei Läufen führten zwei österreichische Doppel, knapp zwei Sekunden voneinander getrennt, das Endklassement an, während das drittplatzierte deutsche Duo bereits elf Sekunden Rückstand aufwies. Es siegten Hans Krausner und Josef Thaler vor den beiden Isser-Geschwistern, was für die österreichische Mannschaft die Medaillen fünf und sechs bedeutete. Auf Rang drei gewannen Josef Strillinger und Fritz Nachmann die zweite Bronzemedaille für Deutschland; dahinter verpassten auf den Positionen vier bis sechs drei norwegische Doppel eine weitere Medaille für das Gastgeberland. Die meisten Starter im Doppelsitzer waren bereits im Einsitzerwettkampf an den Start gegangen, darunter mit Ausnahme von Hans Krausner alle Medaillengewinner. Josef Thaler sowie Josef und Maria Isser gewannen jeweils ihre zweite Medaille und wurden damit zu den erfolgreichsten Athleten den ersten Weltmeisterschaften. Der Einzelweltmeister Anton Salvesen wurde mit seinem Partner Alf Large, dem Fünften des Einsitzerrennens, lediglich Sechster.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Norwegen, das im Wintersport bis dahin besonders für die Veranstaltungen am Holmenkollen bekannt geworden war, richtete mit den Rennrodel-Weltmeisterschaften erst zum zweiten Mal ein Großereignis dieser Sportart aus. Zudem waren es die einzigen Weltmeisterschaften, bei denen ein Norweger eine Medaille gewinnen konnte. Für das Land kam der Veranstaltung zudem eine gesellschaftliche Bedeutung zu, so war etwa der norwegische König Olav V. als Ehrengast persönlich anwesend. Die Österreicher verloren nach 1955 ihre Vormachtstellung im Rennrodelsport. Stattdessen kamen die beiden deutschen Staaten immer weiter auf und waren schließlich bei der Olympiapremiere der Disziplin im Jahr 1964 die erfolgreichste Nation. Die vier Weltmeister von 1955 wurden 24 Jahre später anlässlich der 20. Weltmeisterschaften am Königssee als Ehrengäste eingeladen, um den neuen Weltmeistern die Preise zu überreichen. In einer Ausgabe des \"Berchtesgadener Anzeigers\" aus dem Jahr 1979 heißt es darüber:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die I. Rennrodel-Weltmeisterschaften fanden am 5. und 6. Februar 1955 im norwegischen Oslo statt. Insgesamt wurden drei Wettkämpfe ausgetragen, zwei Einsitzerrennen – eines für Frauen und eines für Männer – sowie ein Wettbewerb im Doppelsitzer. Während die Einzelwettkämpfe in jeweils vier Durchgängen entschieden worden, fanden für die Doppel zwei Läufe statt. Dieses Programm änderte sich bis heute (Stand 2010) nur geringfügig durch die Einführung des Teamwettbewerbs im Jahr 1989. Die ersten Weltmeister wurden der Norweger Anton Salvesen, die Österreicherin Karla Kienzl sowie das österreichische Doppel Hans Krausner/Josef Thaler. Außer den beiden Siegernationen Norwegen und Österreich, die gemeinsam sieben der neun Medaillen gewannen, konnten sich lediglich die deutschen Athleten zwei Bronzemedaillen sichern. ", "tgt_summary": null, "id": 1816436} {"src_title": "Deron Washington", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wildwasserrennsport.", "content": "Sie begann ihre Karriere 1986 mit dem Gewinn des Juniorenweltmeistertitels. 1989 gewann sie zum ersten Mal den Weltcup, bei den Weltmeisterschaften unterlag sie der Deutschen Sabine Kleinhenz. 1991 wiederholte sie ihren Sieg im Gesamtweltcup, bei den Weltmeisterschaften erhielt sie die Bronzemedaille hinter den beiden Deutschen Karin Wirz und Sabine Kleinhenz. Von 1993 bis 1995 gewann Profanter dreimal den Gesamtweltcup. Ebenfalls dreimal in Folge siegte sie bei den Weltmeisterschaften 1993, 1995 und 1996. Bei den Heimweltmeisterschaften 1996 in Landeck gewann Uschi Profanter zusätzlich Bronze mit der österreichischen Mannschaft. 1998 belegte Profanter dann den zweiten Platz hinter der Deutschen Claudia Brokof. 2002 erhielt Profanter nochmals eine Bronzemedaille hinter der Tschechin Michala Strnadova und der Französin Nathalie Leclerc. Im erstmals ausgetragenen Sprint erkämpfte sie die Silbermedaille hinter Michala Strnadova.", "section_level": 1}, {"title": "Kanurennsport.", "content": "Uschi Profanter trat insbesondere in den Olympischen Jahren verstärkt im Flachwasser an, da die Wildwasserrennen nicht olympisch waren. Bei drei Olympischen Spielen erreichte Uschi Profanter jeweils den Olympischen Endlauf im Einerkajak: 1992 belegte sie den fünften Platz, 1996 folgte ein sechster Rang, 2000 belegte sie den achten Platz. 1992 gewann Uschi Profanter bei den Weltmeisterschaften im Kajakmarathon die Silbermedaille hinter der Schwedin Susanne Gunnarsson. 1997 trat sie auch bei den Weltmeisterschaften auf den Olympischen Strecken an und gewann über 500 Meter sowie über 1000 Meter jeweils Bronze hinter der Kanadierin Caroline Brunet und der Italienerin Josefa Idem.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Uschi Profanter ist gelernte Buchbinderin, war aber nach der Ausbildung bis 2003 Profisportlerin. 1995 wurde sie zur Sportlerin des Jahres gewählt, 41 Jahre nach Fritzi Schwingl als letzter Kanutin und 30 Jahre nach Kurt Presslmayr als letztem Kanuten. Vor Uschi Profanter hatten zehn Jahre lang Wintersportlerinnen bei der Wahl gewonnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ursula „Uschi“ Profanter (* 22. März 1968 in Graz) ist eine ehemalige österreichische Kanutin. Sie gewann drei Weltmeistertitel im Wildwasserrennsport. Uschi Profanter war eine vielseitige Kanutin, die internationale Erfolge im Kanurennsport und im Wildwasserrennsport erreichte.", "tgt_summary": null, "id": 8969} {"src_title": "Polymerisationsgerät", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Seit dem Gewinn des Asia Pacific Singing Contest in Hongkong 1989 wird sie auch als \"Asia's Songbird\" bezeichnet. Sie wurde durch ihren gewaltigen Stimmumfang bekannt. Velasquez war die erste philippinische Künstlerin, die ein Solokonzert in der Haupthalle der Carnegie Halls veranstaltete. Ihr Album \"Listen Without Prejudice\" wurde in mehreren Ländern mit Platin ausgezeichnet. Im Jahr 2000 sang sie ein Lied zum Jahrtausendwechsel in Manila, welches in 55 Rundfunk und Radiostationen weltweit übertragen wurde. Mit \"In Love With You\", einem Duett mit Jacky Cheung, erreichte sie die MTV Asia und Channel V Musik Charts. Sie hat unter anderen mit Paul Anka, David Hasselhoff, 98 Degrees, Brian McKnight, Mandy Moore, Ronan Keating, Stephen Bishop, Jim Brickman, Peabo Bryson, Jeffrey Osborne, Dave Koz, Lea Salonga, Grasshopper, Coco Lee, Michel Legrand, David Pomeranz, Eduardo Capetillo, Fernando Carrillo, und Billy Crawford zusammengearbeitet. Sie ist in mehreren Fernseh- und Filmprojekten eingebunden, wodurch sie mit dem Best Actress Award für ihre Darstellung einer geistig eingeschränkten Frau in Maalaala Mo Kaya ausgezeichnet wurde. Des Weiteren gründete Velasquez IndiMusic (iMusic), ein Plattenlabel, welches in Partnerschaft mit Bella Tan's Universal Records steht. Sie wird derzeit von Aria Productions gemanagt.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1970–1986: Kindheit.", "content": "Velasquez wurde als erstes Kind von Teresita und Gerardo Velasquez geboren. Ihre Familie zog nach Hinundayan, Southern Leyte in die Heimatstadt von Regines Mutter, wo sie an der Hinundayan Central School studierte. Sie hat einen Bruder und drei Schwestern. Velasquez wurde weitestgehend in ihrer früheren Entwicklung musikalisch geprägt. Ihr Vater trainierte ihre Stimme, in dem sie singen sollte während ihr Hals tief unter Wasser war. Ihre Mutter brachte ihr bei, sich auf der Bühne zu bewegen und Lieder zu interpretieren. Bevor Regine lesen konnte, lernte sie von ihrem Vater Lieder. Im Alter von sechs Jahren nahm Velasquez an einem nationalen Amateur-Gesangswettbewerb (Tita Betty's Children's Show) teil. Sie sang den Titel Buhat \"\"Nang Kita'y Makilala\"\" (\"Since I Met You\") und gewann den dritten Platz als jüngste Teilnehmerin. Velasquez nahm zudem an mehreren Gesangswettbewerben im Land teil. Als sie neun Jahre alt war zogen ihre Familie und sie nach Balagtas, Bulacan, wo sie an der Central School Balagtas studierte. Später studierte sie an der St.-Lawrence-Akademie, dort nahm sie beim jährlichen BULPRISA (Bulacan Private School Association) teil, wo sie das Gesangsolo und Duett für ihre Schule gewinnen konnte. Ihre Eltern sparten Geld von den Wettbewerben, um neue Kleider zu nähen. Velasquez leidet an Legasthenie, welche es ihr schwierig macht Texte zu lesen und neue Lieder zu lernen. Des Weiteren schielt sie, dies kann man auch auf früheren Alben sehen. Aber ihr Talent und ihre Entschlossenheit halfen ihr 67 von 300 Wettbewerben zu gewinnen. Mit 14 nahm Velasquez am \"Ang Bagong Kampeon\", einem hochrangigen nationalen Gesangswettbewerb von Bert \"Tawa\" Marcelo und Asiens \"Königin der Lieder\", Pilita Corrales, teil.", "section_level": 2}, {"title": "1988–1991: Durchbruch.", "content": "1989 wurde Regine ausgewählt, die Philippinen beim Asia-Pacific Singing Contest in Hongkong zu vertreten. Am 23. Dezember gewann sie schließlich den ersten Preis mit den Liedern \"You’ll Never Walk Alone\" aus Carousel und \"And I Am Telling You I'm Not Going\" aus Dreamgirls. Einer der erfahrenen Sänger der Philippinen, Jose Mari Chan, wählte Velasquez aus, mit ihr ein Duett für sein Album \"Constant Change\" aufzunehmen. Das Album wurde mit dem \"Certified Diamond Record Award\" der PRIMA (gleichbedeutend mit 10 Platin-Auszeichnungen) ausgezeichnet. Im Jahre 1990, gab die Cameron Macintosh Group, die Macher von \"Les Miserables\" und \"Ms. Saigon\", Regine Flugtickets, um ihr die Chance zu geben an einem Vorsingen in New York teilzunehmen. Cameron Macintosh war so beeindruckt, dass er ihr und Jamie Rivera mehrere Rollen anbot, jedoch lehnte Regine das Angebot ab und blieb in den Philippinen, da sie der Meinung war, nicht über genug Bühnenerfahrung zu verfügen. Velasquez unterschrieb einen Plattenvertrag bei \"Vicor records\" und veröffentlichte mehrere Alben. Ihr erstes Album hieß \"Nineteen 90\". Das Album beinhaltete \"Narito Ako\" (\"Hier bin ich\"), ihr erstes von Ogie Alcasid verfasste Lied, sowie \"I Have To Say Goodbye\" und \"Promdi\". Ihr erstes Solo Konzert, Narito Ako, war ein nur mit Stehplätzen ausgestatteter Raum im Volkskunsttheater, mit Gary Valenciano als Gast-Künstler. Velasquez' erstes US-Solo-Konzert, Narito Ako sa New York (\"Hier bin ich in New York\"), wurde in der Haupthalle der Carnegie Hall am 11. Oktober 1991 als eines von hunderten Veranstaltungen zur Hundertjahrfeier gehalten. Velasquez ist damit die erste Philippinin, die ein Solokonzert in diesen ehrbaren Hallen hatte (die erste philippinische Gruppe war die Apo Hiking Society). Das Album Tagala Talaga beinhaltete ihre Nachahmungen einiger klassischen philippinischen Kompositionen von Nonong Pedero, Willy Cruz, George Canseco, Louie Ocampo, Freddie Aguilar und nationalen Künstlern wie Ryan Cayabyab, Lucio D. San Pedro und Levi Calerio.", "section_level": 2}, {"title": "1993–1998: Asiatische Musikszene.", "content": "Ihr viertes Album \"Reason Enough\" wurde 1993 veröffentlicht und erreichte Platin Status. Es enthält, \"Sana Maulit Muli\", \"Babalikang Muli\", und ihr Duett mit Gary Valenciano \"Slip Away\". Es beinhaltet ebenfalls ein Duett mit Paul Anka, \"It's Hard to Say Goodbye\" ein Cover von der 1986 veröffentlichten Single. PolyGram Records veröffentlichten 1994 Velasquez' erstes panasiatisches Album, \"Listen Without Prejudice\" (Regines Lieblingsalbum). Das Album beinhaltet \"In Love with you\" ein Duett mit Jacky Cheung, \"Follow the Sun\", sowie \"What Kind of Fool Am I?\" und \"Reason Enough\". Das Album wurde in Hongkong, Singapur, Malaysia, Taiwan, Korea, Thailand und anderen asiatischen und westlichen Ländern veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Stimme.", "content": "Regines Stimme umfasst vier Oktaven. Sie singt Koloratursopran, Sopran-Stimme mit Koloratur-Fähigkeit, das heißt einer besonderen Beweglichkeit vor allem im hohen Register. Velasquez singt hauptsächlich mit ihrem Bruststimmregister, welches ihr ermöglicht C5-B5-Noten durchgehend zu singen. Live Stimmumfang:", "section_level": 1}], "src_summary": "Regine Velasquez (黎晶, Pinyin: Lí Jīng, POJ: Lê-Chen) (* 22. April 1970 in Tondo, Metro Manila; eigentlich \"Regina Encarnacion Ansong Velasquez\") ist eine philippinische Sängerin, Schauspielerin, Musikproduzentin, Fernsehmoderatorin, Regisseurin und Model.", "tgt_summary": null, "id": 1362343} {"src_title": "Johann Conrad Fischer (Metallurg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Kei Besar ist die östlichste der Kei-Inseln. Westlich liegen jenseits der Nerongstraße die Hauptinseln des Archipels, Kei Kecil und Kei Dullah. Kei Besar gehört zum Regierungsbezirk (Kabupaten) Maluku Tenggara der Provinz Maluku. Zentrum und Nordwesten bilden den Distrikt (Kecamatan) Kei Besar mit Nuhuyanan und drei weiteren vorgelagerten Inseln: Wat, Nota und Karod. Hauptort ist Elat. Der Distrikt Kei Besar Utara Timur mit dem Hauptort Hollat liegt im Nordosten der Insel. Der Distrikt Kei Besar Selatan mit dem Hauptort Weduar liegt im Süden. Vorgelagerten Inseln sind hier Masular, Aran Laai, Aran Kot, Dufin und Nasu Lar.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohner.", "content": "Die einheimische Bevölkerung besteht aus Melanesiern, die sich mit malaiischen Ethnien vermischt haben. Land gehört meistens der Dorfgemeinschaft und Ackerflächen demjenigen, der es bewirtschaftet. Die Einwohner von Kei Besar sprechen traditionell die austronesische Sprache Kei (\"Saumlaki, Veveu Evav\"). Die Bevölkerung ist mehrheitlich römisch-katholischen Glaubens, zum Teil auch muslimisch. In den Dörfern von Banda-Eli (\"Wadan El\") und Banda-Elat (\"Wadan Elat\") im Westen und Nordosten von Kei Besar wird die alte bandanesische Sprache gesprochen. Einwanderer brachten die Sprache von den Banda-Inseln mit. Sie waren von den Niederländern im 17. Jahrhundert aus ihrer alten Heimat vertrieben worden. Dort ist die Sprache ausgestorben. Sie unterscheidet sich deutlich von den anderen Sprachen der Südlichen Molukken. Die Banda-Sprecher sind mehrheitlich muslimischen Glaubens.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1900 begann die protestantische \"Indische Kerk\" von Ambon auf den Kei-Inseln zu missionieren. 1905 gründeten sie ihr Zentrum im Archipel in Elat. Von März bis Juni 1999 kam es auf den Kei-Inseln zu Kämpfen zwischen Christen und Muslimen. Sie begannen zunächst in Tual, der Bezirkshauptstadt auf Kei Dullah und breiteten sich dann auf Elat aus. Ein Streit zwischen einen protestantischen und einem muslimischen Politiker führte vermutlich zum Angriff von Einwohnern aus dem christlichen Weduar Feer (Kei Besar Selatan) auf das muslimische Dorf Larat. Mehrere Nachbardörfer wurden in die Kämpfe mit hineingezogen, die sich dann entlang der Küste Kei Besars und dann weiter auf Kei Kecil ausbreiteten. Erst im Juni endeten die Unruhen. Insgesamt wurden auf den Kei-Inseln 200 Menschen getötet, 30.000 Menschen (ein Viertel der Gesamtbevölkerung der Kei-Inseln) waren auf der Flucht und 4.000 Gebäude wurden zerstört. In den Flüchtlingslagern forderten Malaria und andere Krankheiten weitere Opfer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kei Besar (\"Kai Besar\", lokal: \"Nuhu Yuut\" oder \"Nusteen\") ist eine 550 km2 große Insel der Kei-Inseln im Archipel der Molukken. Der nördliche Teil der Insel wird \"Tanjung Borang\" und der südliche \"Tanjung Wedua\" genannt.", "tgt_summary": null, "id": 1332918} {"src_title": "Württembergisches Kriegsministerium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Vorgeschichte des Stadions begann 1982, als der damalige Gouverneur des Bundesstaates Querétaro, Rafael Camacho Guzmán, seinem Vorhaben Ausdruck verlieh, in der gleichnamigen Hauptstadt ein großes Fußballstadion errichten zu wollen. Die Bauarbeiten begannen am 17. März 1983 und wurden am 31. Dezember 1984 abgeschlossen. Die offizielle Eröffnung fand am 5. Februar 1985 mit der Begegnung der Nationalmannschaften von Mexiko und Polen statt. Es ist das bisher einzige Länderspiel einer mexikanischen Fußballnationalmannschaft in Querétaro und wurde von der Heimmannschaft eindrucksvoll mit 5:0 gewonnen. Der Name des Stadions wurde vergeben in Erinnerung an die mexikanische Nationalheldin Josefa Ortiz de Domínguez alias La Corregidora, die lange in der Stadt Querétaro gelebt und gewirkt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Heimspielstätte verschiedener Mannschaften.", "content": "Weil die Stadt Querétaro eine wechselnde Fußballgeschichte vorzuweisen hat – was insbesondere auf die langjährige Schwäche und fehlende sportliche Kontinuität der beiden bedeutendsten Vereine der Stadt (welche 1999 fusionierten) zurückzuführen ist – und mehrfach Vereine in die Stadt zogen, die sich hier ein (neues) Publikum erschließen wollten (aber allesamt vom Publikum nicht angenommen wurden), diente das Stadion bereits einer Vielzahl von Vereinen als Heimspielstätte, davon allein fünf verschiedenen Mannschaften in der Primera División. Zunächst brachte in der Saison 1986/87 ein nur vorübergehend in Querétaro angesiedelter „Kunstverein“ namens Cobras de Querétaro Erstligafußball ins Estadio La Corregidora. Der Verein stieg jedoch umgehend ab und wurde noch vor Beginn der nächsten Saison in die Grenzstadt Juárez verfrachtet. In der Saison 1989/90 trug hier der aus der Hauptstadt gekommene Traditionsverein CF Atlante seine Heimspiele aus. Auch er wurde vom Publikum nicht angenommen, stieg ebenfalls umgehend ab und kehrte vor Beginn der nächsten Saison nach Mexiko-Stadt zurück. Das Stadion bekam jedoch auch in den kommenden Spielzeiten Erstligafußball zu sehen, weil mit dem Querétaro Fútbol Club ein echtes Eigengewächs der Stadt zwischen 1990/91 und 1993/94 vier Jahre lang in der ersten Liga spielte. Nach deren Abstieg verschlug es den Tampico-Madero FC während der Saison 1994/95 nach Querétaro, wo dieser unter der Bezeichnung \"TM Gallos Blancos\" auftrat. Wie seine beiden hierher gekommenen Vorgänger (Cobras und Atlante) wurde auch er vom Publikum nicht angenommen und verließ die Stadt (und die erste Liga) bereits nach einem Jahr. Seit der Saison 2002/03 hat der Querétaro FC mehrfach Erstligafußball hierher gebracht und nutzt das Stadion seither als seine feste Heimstätte. Streng genommen ist es nicht mehr derselbe Verein, der bereits zwischen 1990 und 1994 seine Heimspiele im hiesigen Stadion austrug, weil der gleichnamige Verein 1999 mit dem anderen Traditionsverein der Stadt, der zuletzt unter der Bezeichnung Gallos Blancos de la UAQ auftrat, fusionierte. Das Fusionsprojekt trug anfangs die volle Bezeichnung \"Querétaro Fútbol Club Gallos Blancos\", wird mittlerweile aber wieder verkürzt als Querétaro Fútbol Club wahrgenommen und ist in dieser Form auch auf dem Vereinslogo dargestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Fußball-Weltmeisterschaft 1986.", "content": "Bei der in Mexiko ausgetragenen WM 1986 war das Estadio La Corregidora die feste Vorrundenspielstätte der deutschen Nationalmannschaft, die hier die folgenden Begegnungen bestritt: Weil Deutschland die Vorrundengruppe mit dem zweiten Platz abschloss, trug Gruppensieger Dänemark seine Achtelfinalbegegnung im Estadio La Corregidora aus. Trotz einer 1:0-Führung durch Jesper Olsen unterlag Dänemark überraschend deutlich mit 1:5 gegen Spanien. „Matchwinner“ war Emilio Butragueño, der vier Treffer erzielte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Estadio La Corregidora ist ein Fußballstadion in der Stadt Querétaro im gleichnamigen mexikanischen Bundesstaat Querétaro. Das Stadion war Spielstätte der in Mexiko ausgetragenen WM 1986 und diente im Laufe seiner noch jungen Geschichte bereits verschiedenen Mannschaften als Heimspielstätte. Seit Anfang des neuen Jahrtausends trägt hier der Querétaro Fútbol Club seine Heimspiele aus.", "tgt_summary": null, "id": 279664} {"src_title": "Zürcher Kammerorchester", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Katō Takaaki wurde am 25. Januar 1860 in Asai bei Nagoya in der Präfektur Aichi als Sohn eines Samurais des Nagoya-Clans geboren. Vor seiner politischen Laufbahn arbeitete er für den Mitsubishi-Zaibatsu. Dieses gab ihm die politische Rückendeckung, gleichzeitig vertrat er dessen Interessen in der Politik. Er heiratete 1886 eine Tochter von Iwasaki Yatarō. 1887 wurde er Sekretär des Außenministers Ōkuma Shigenobu und leitete zeitweise das Finanzdepartement. Von 1894 bis 1899 war er Botschafter in Großbritannien. Für wenige Monate war er 1901 und 1906 Außenminister. 1902 wurde er ins Shūgiin (Unterhaus) gewählt. 1906 trat er aus Protest gegen das Eisenbahnverstaatlichungsgesetz zurück, da es den Interessen von Mitsubishi zuwiderlief. Er war Präsident der Zeitung \"Tokyo Nichinichi Shinbun.\" Von 1908 bis 1913 wurde er wieder als Botschafter nach London berufen. 1913 war er Außenminister im Kabinett von Katsura Tarō. Im gleichen Jahr wurde er zum Vorsitzenden der konservativen Partei Rikken Dōshikai gewählt. Aus Protest gegen dessen Umstrukturierungen trat Gotō Shimpei aus der Partei aus. Die Partei nannte sich neu Kenseikai. 1914, unter Ōkuma Shigenobu, arbeitete Katō als Außenminister die Einundzwanzig Forderungen an die chinesische Regierung aus. Nach Korruptionsvorfällen mit Ōkuma bei den Märzwahlen trat Katō von seinem Amt aus Protest zurück. Auf kaiserlichen Wunsch wurde er 1915 ins Kizokuin (Oberhaus) bestimmt. Mit seinem Kabinett der „drei die Verfassung schützenden Parteien“ (Goken Sampa aus Rikken Seiyūkai, Kenseikai und Kakushin Club) vom 11. Juni 1924 bis 28. Januar 1926 stand er als 24. Premierminister von Japan der ersten Parteienregierung vor. In seiner Amtszeit wurde das allgemeine Wahlrecht mit der Streichung des Zensuswahlrecht für Männer verabschiedet und das Gesetz zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit trat in Kraft. Das Militär wurde reduziert und modernisiert, militärischer Drill an den Schulen eingeführt. 1925 fand ein Attentat auf Katō statt. Katō starb am 28. Januar 1926 in seinem Büro. Er wurde von England mit dem Order of St. Michael and St. George geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Katō Takaaki (jap., auch in der On-Lesung \"Katō Kōmei\"; * 25. Januar 1860 (traditionell Ansei 7/1/3) in Saya, Landkreis Ama, Provinz Owari (heute: Aisai, Präfektur Aichi); † 28. Januar 1926 in Tōkyō) war mehrmals Außenminister und der 24. Premierminister von Japan. – 1911 Baron, 1916 Vizegraf.", "tgt_summary": null, "id": 1818874} {"src_title": "Marcus Vinnerborg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Schulbesuch in Magdeburg absolvierte er eine Ausbildung zum Apotheker und studierte ab 1903 Chemie. Nach dem 1906 erfolgten Studienabschluss war er zunächst bei der Chemischen Fabrik Marienhütte in Langelsheim, dann bei der Chemischen Industrie AG Gelsenkirchen-Schalke und schließlich bei der Chemischen Fabrik W. Feld in Höhningen angestellt. Während des Ersten Weltkrieges war Kühne 1915 an der Westfront als Soldat eingesetzt. Kühne, verheiratet und Vater von vier Kindern, war ab 1916 bei Bayer Leverkusen beschäftigt. Er war dort an der Entwicklung des „Müller-Kühne-Verfahrens“ zur Herstellung von Schwefelsäure beteiligt. Er wurde bei Bayer 1921 zum stellvertretenden Direktor berufen, leitete die „Anorganische Abteilung“ und war dort ab 1923 stellvertretendes Vorstandsmitglied. Bei der I.G. Farben wurde er 1926 ordentliches Vorstandsmitglied des Arbeitsausschusses und war Mitglied im Technischen sowie Chemikalien-Ausschusses. Ab 1933 leitete er das Bayerwerk in Leverkusen bis zu seinem Ruhestand 1945. In der Wirtschaftsgruppe Chemie übernahm er 1938 den Vorsitz des Südost-Ausschusses und war zudem Mitglied in mehreren Aufsichtsräten okkupierter Firmen der durch Deutschland besetzten Gebiete. Nach Kriegsende wurde Kühne 1947 von der US-Army festgenommen und während der Nürnberger Prozesse im I.G.-Farben-Prozess mit 22 weiteren Beschuldigten angeklagt. Am 30. Juli 1948 wurde Kühne mit zehn weiteren Angeklagten aufgrund der Beweislage freigesprochen. Die Universität zu Köln hatte Kühne bereits 1938 zum Ehrensenator ernannt. Noch 1955 verlieh ihm die soeben erst gegründete Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Kölner Hochschule den ersten überhaupt von ihr vergebenen Ehrendoktortitel. Kühne, der nach seiner Freilassung durch Ulrich Haberland eine Beschäftigung bei Bayer Elberfeld fand, verstarb Mitte Februar 1969.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Kühne (* 3. Juni 1880 in Magdeburg; † 18. Februar 1969 in Lindau) war deutscher Chemiker im Vorstand der I.G. Farben und Angeklagter während der Nürnberger Prozesse.", "tgt_summary": null, "id": 791297} {"src_title": "Friedrich Gisbert Wilhelm von Romberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Oster besuchte in Speyer das Gymnasium und leistete 1898 als sogenannter Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst ab. Danach nahm er in Berlin ein Chemiestudium auf und schloss dieses 1903 mit Diplom ab. Nach dem Studienabschluss 1903 promovierte Oster 1905 mit einer Dissertation über Indophenie und war anschließend bei Agfa beschäftigt. Oster nahm als Soldat ab 1914 am Ersten Weltkrieg teil. Aufgrund einer Kriegsverletzung verlor Oster bald nach Kriegsbeginn sein linkes Auge. Er wurde dann zum Stab des Befehlshabers der Deutschen Truppen in das Elsass abkommandiert und war ab 1917 als Kriegsamtskommissar des Waffen- und Munitionsbeschaffungsamtes bei der BASF tätig. Noch 1918 wurde er Direktor bei der BASF und dort bereits 1921 Vorstandsmitglied. Bei der I.G. Farben wurde er 1926 zum stellvertretenden Vorstandsmitglied berufen. Von 1931 bis zum Kriegsende 1945 war Oster ordentliches Vorstandsmitglied der I.G. Farben. Er gehörte dort dem „Arbeitsausschuss“ und 1937 dem Kaufmännischen Ausschuss sowie der Unterkommission „Düngemittel und Sprengstoffe“ an und führte die Geschäfte des Stickstoff-Syndikat GmbH. Oster, Förderndes Mitglied der SS von 1935 bis 1939, trat der NSDAP 1940 bei und erhielt ein Jahr zuvor das Kriegsverdienstkreuz (KVK) erster Klasse verliehen. Im April 1940 traf er mit der Wehrmacht im besetzten Norwegen ein um die Stickstoffprodukte der Norsk Hydro für die deutsche Kriegsproduktion zu sichern. Nach Kriegsende wurde Oster 1946 von der US-Army festgenommen und während der Nürnberger Prozesse im I.G.-Farben-Prozess mit 22 weiteren Beschuldigten angeklagt. Am 30. Juli 1948 erfolgte seine Verurteilung zu zwei Jahren Haft wegen „Plünderung und Raub“. In der Urteilsbegründung wurde folgendes zur Verurteilung Osters angeführt: „Es hat sich ergeben, daß Oster nach der Einleitung des Nordisk-Lettmetall-Projekts Mitglied des Aufsichtsrats der Norsk-Hydro war, und daß er auf Grund der Vorstandssitzungen und der ihm zugesandten Berichte über den allgemeinen Charakter und Zweck des Programms unterrichtet gewesen ist, das die Verwendung der Norsk-Hydro-Fabriken für den Ausbau der Leichtmetall-Erzeugung in Norwegen zur Förderung der Luftwaffeproduktion vorsah[...] Die Beweisaufnahme hat [...]Osters Kenntnis von der Tatsache ergeben, daß das Projekt gegen den Willen der Norsk-Hydro durchgeführt wurde [...] In Kenntnis dieser Umstände hat er der Beteiligung der I.G. an dem Projekt zugestimmt.“ Nach der Haftentlassung aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg war Oster bereits 1949 wieder Mitglied des Aufsichtsrats der Gelsenberg AG. Oster starb Ende Oktober 1954 in Essen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich Oster (* 9. Mai 1878 in Straßburg; † 29. Oktober 1954 in Essen) war ein deutscher Chemiker, Vorstand bei der BASF und I.G. Farben, und verurteilter Kriegsverbrecher.", "tgt_summary": null, "id": 2409335} {"src_title": "Arizona-Eiche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Distrikt Galle liegt im Südwesten der Insel an der Küste und gehört zur Südprovinz. Nachbardistrikte sind Kalutara im Norden, Ratnapura im Nordosten, Matara im Osten und der Indische Ozean im Süden und Westen. Der Distrikt Galle hat eine Fläche von 1.652 Quadratkilometern (davon 1.617 Quadratkilometer Land und 35 Quadratkilometer Binnengewässer). Damit ist er flächenmäßig der siebtkleinste Distrikt Sri Lankas.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung 2012 hat der Distrikt Galle 1.063.334 Einwohner. Mit 658 Einwohnern pro Quadratkilometer liegt die Bevölkerungsdichte deutlich über dem Durchschnitt Sri Lankas (325 Einwohner pro Quadratkilometer). Von den Bewohnern waren 509.902 (47,95 %) männlichen und 553.432 (52,05 %) weiblichen Geschlechts. Die Bevölkerung ist ausgesprochen jung. Dies verdeutlicht ein Blick auf die Altersverteilung.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung des Distrikts nach Volksgruppen.", "content": "Beinahe 95 % der Einwohnerschaft sind Singhalesen. Nur in der Division Galle Four Gravets (Kadawath Sathra) sind mehr als dreißig Prozent der Bewohner Angehörige einer ethnischen Minderheit. In allen anderen Divisionen leben fast nur Singhalesen.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung des Distrikts nach Bekenntnissen.", "content": "Fast alle singhalesischen Einwohner Galles hängen dem Buddhismus an, während die Moors und Malaien sich allesamt zum Islam bekennen. Drittstärkste Religion ist der Hinduismus, dem die große Mehrheit der indischen und srilankischen Tamilen angehört. Das Christentum, dem die Burgher, eine kleine Minderheit (etwa 5.000 Personen) der Singhalesen und eine Minderheit der Tamilen (etwa 4.500 Menschen) angehören, ist nur eine kleine Minderheitenreligion. Erwähnenswert ist das starke Wachstum der Protestanten (meist Freikirchler;1981–2012: + 266 %) bei gleichzeitig geringem Wachstum bei den Katholiken (1981–2012: + 23 %).", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Bevölkerung des Distrikts Galle wächst seit Jahrzehnten ständig an. Im Zeitraum von 2001 bis 2012 (den beiden letzten Volkszählungsjahren) betrug die Zunahme 72.847 Menschen. Dies ist ein Wachstum von 7,35 %. Seit 1946 hat sich die Einwohnerschaft mehr als verdoppelt (+ 131 %). Der Distrikt war nicht Kampfgebiet des Bürgerkriegs. Deshalb ist nur ein kleiner Teil der Migranten der Gruppe der Bürgerkriegsbetroffenen zuzurechnen. Im Jahr 2012 lebten im Distrikt Galle Regierungsstatistiken zufolge nur 1.764 Flüchtlinge und Rückkehrer. Darunter waren 1.393 Flüchtlinge aus anderen Gegenden Sri Lankas und 371 Menschen wurden nach vormaliger Vertreibung wieder angesiedelt.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutende Orte.", "content": "Einzige große Orte des Distrikts sind Ambalangoda, Galle und Hikkaduwa.", "section_level": 2}, {"title": "Lokalverwaltung.", "content": "Der Vorsteher des Distrikts trägt den Titel District Secretary. Der Distrikt ist weiter in neunzehn Divisionen (unter einem Division Secretary) unterteilt. Die Städte und größeren Orte haben eine eigene Verwaltung (Gemeindeparlament oder Gemeinderat). Es gibt 895 Dorfverwaltungen (Grama Niladharis) für die 2.446 Dörfer im gesamten Distrikt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Distrikt Galle ( \"Gālla distrikkaya\"; \"Kāli māvaṭṭam\") ist ein Distrikt in der Südprovinz in Sri Lanka. Der Hauptort ist Galle.", "tgt_summary": null, "id": 1338478} {"src_title": "Peritonsillarabszess", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Qi Benyu besuchte die Zentrale Schule der Kommunistischen Jugendliga Chinas und trat als Student zu Beginn der 50er Jahre der Kommunistischen Partei Chinas bei. Nach seiner Graduierung wurde er Assistent von Mao Zedongs Sekretär Tian Jiaying. 1963 schrieb er einen Artikel über Li Xiucheng, einen Führer des Taiping-Aufstandes. In diesem Artikel griff er Luo Ergang, die bisherige Autorität auf diesem Gebiet, heftig an und gewann damit Maos Zustimmung. In der Folge wurde Qi in die Redaktion der \"Roten Fahne\" aufgenommen. Dort veröffentlichte er am 8. Dezember 1965 als Reaktion auf Yao Wenyuans „Kritik an \"Hai Rui wird seines Amtes enthoben\"“ den Artikel „Für die Revolution die Geschichte erforschen“, in dem er mehrere Historiker kritisierte, ohne diese jedoch namentlich zu nennen. Vor allem den von Jian Bozan verfolgten Ansatz, die unterschiedlichen Blickwinkel der sozialen Klassen sowie die Sichtweisen des Historismus zu beachten, weist er als kapitalistische Standpunkte, die „über den Klassen stehend“ und „objektivistisch“ seien, zurück. Mao gefiel der Artikel und er lobte ihn mit den Worten: „Wer sind die heutigen Autoritäten? Es sind Yao Wenyuan, Qi Benyu, Yin Da... Leute von geringem Alter, geringem Wissen, festen Standpunkten und stabilen politischen Erfahrungen“. Dennoch ging ihm der Artikel nicht weit genug und er ermunterte Qi, die ihm unliebsamen Historiker auch namentlich anzugreifen. Daraufhin schrieb Qi einen Artikel, in dem er Wu Han direkt angriff und wirkte an einem weiteren Essay mit, in dem Jian Bozan kritisiert wurde. Beide erschienen in der Volkszeitung und legten den Grundstein für Qis Reputation als radikaler Theoretiker und Kritiker.", "section_level": 2}, {"title": "Politischer Aufstieg.", "content": "Ab Mitte 1966 begann Qis steiler Aufstieg während der Kulturrevolution. Im Mai wurde er Mitglied der Kulturrevolutionsgruppe und wenige Zeit später Vizevorsitzender des Sekretariats des ZK der KPCh, sowie amtierender Direktor des Generalbüros des ZK der KPCh. Auch in der Roten Fahne stieg er zum stellvertretenden Chefredakteur auf. Ebenfalls noch 1966 wurde er Sekretär von Mao Zedong und dessen Frau Jiang Qing. In der Siebten Ausgabe der \"Roten Fahne\" des Jahres 1966 veröffentlichte er den Artikel „Kritik der kapitalistischen Standpunkte von \"Qianxian\"und \"Beijing Ribao\"“ (beides waren Zeitungen des Pekinger Parteikommittees). Qi spielte eine immer größere Rolle in den Kampagnen gegen Liu Shaoqi, Deng Xiaoping und das alte Partei-Establishment, sowie beim Versuch der Kulturrevolutionsgruppe Ende 1966 / Anfang 1967, die Rebellen weiter anzustacheln. Von den vielen Artikeln und Reden, die Qi während der Jahre 1966 und 1967 schrieb, war der am 30. März 1967 in der „Roten Fahne“ veröffentlichte Artikel „Patriotismus oder Landesverrat? Kritik am Historienfilm \"Geheimgeschichte des Qing-Palastes\"“ von besonderer Bedeutung. Er wurde von Mao hochgelobt und erschien am 1. April im Volltext auch in der Volkszeitung, der meistgelesenen Zeitung der Volksrepublik. Der Artikel war „ein klassisches Beispiel für versteckte politische Andeutungen und Rufmord im Kulturrevolutionsstil“ und richtete sich in erster Linie gegen Liu Shaoqi, ohne dass dieser je namentlich erwähnt wurde. Auf ihn wurde stattdessen fortlaufend als „der größte Capitalist Roader in der Partei“ und als „Chinas Chruschtschow“ Bezug genommen. Der Artikel initiierte eine neue Welle landesweiter Kampagnen gegen Liu und bestimmte den Tenor der nun verstärkt aufkommenden „revolutionären, großen Kritik“, die sich gegen „die Handvoll größter Capitalist Roaders in der Partei“ und „den Kurs des konterrevolutionären Revisionismus“ richtete. Qi begann nun auch direkter in das politische Geschehen einzugreifen, indem er Rote Garden anleitete, Peng Dehuai aus Sichuan zurück nach Peking zu bringen, und sie ermunterte, sogar innerhalb des Regierungsviertels Zhongnanhai gegen Liu, Deng, Zhu De und Tao Zhu vorzugehen. Am 14. April 1967 erklärte er, dass das von Yu Luoke geschriebene Traktat „Diskussion des Ursprungs der Klassen“ giftiges Gedankengut enthalte, was dazu führte, dass dieser am 5. März 1970 zum Tode verurteilt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Wang-Guan-Qi-Affäre.", "content": "Ab 1967 forcierte Qi zusammen mit Wang Li, Guan Feng und anderen Mitgliedern der Kulturrevolutionsgruppe Maos Pläne, die Kulturrevolution auch im Militär durchzusetzen. Sie riefen das Volk auf, die „Handvoll Capitalist Roaders“ in der Volksbefreiungsarmee aufzustöbern, womit sie auf heftigen Widerstand stießen. Auch in der Außenpolitik wurde eine Radikalisierung angestrebt, was in der Erstürmung der britischen Botschaft in Peking am 22. August gipfelte. Mao sah sich nun zum einen wachsendem Chaos in seiner wichtigsten verbliebenen Machtbasis, dem Militär, gegenüber und zum anderen vehementer werdendem innerparteilichen Widerstand. Daher beschloss er, die sogenannten „Drei Kleinen“ Wang, Guan und Qi fallenzulassen. Die ersteren beiden wurden im August 1967 ihrer Ämter enthoben und als letzter wurde schließlich auch Qi am 13. Januar 1968 verhaftet und ihm wurden alle Posten innerhalb und außerhalb der Partei aberkannt. Am 26. Januar wurden alle drei in das berüchtigte Qincheng-Gefängnis gebracht. Der Hauptanklagepunkt wurde von Jiang Qing in einer an Offiziere der VBA gerichteten Rede offenbart: die „Wang-Guan-Qi-Anti-Partei-Clique“ habe seit Beginn der Kulturrevolution heimlich für Liu Shaoqi, Deng Xiaoping und Tao Zhu gearbeitet. Obwohl die gesamte Zeit inhaftiert, wurde Qi erst am 14. Juli 1980 offiziell vom Pekinger Polizeibüro verhaftet und am 2. November 1983 vom Mittleren Volksgerichtshof der Stadt Peking als Mitglied der konterrevolutionären Cliquen Lin Biaos und Jiang Qings sowie wegen 'konterrevolutionärer Propaganda', 'falscher Anschuldigungen' und der 'Anstachelung der Massen zu Gewalt und Zerstörung' (\"da-za-qiang\") zu 18 Jahren Freiheitsentzug und vier Jahren Rechteentzug verurteilt, wobei ihm die bereits abgesessenen 15 Jahre angerechnet wurden. Nachdem er 1986 aus dem Gefängnis entlassen worden war, arbeitete Qi als Bibliothekar in den Sammlungen der Bibliothek von Shanghai, bis er zu Beginn der 1990er Jahre pensioniert wurde. Von da an war er Mitherausgeber des neunbändigen „Glossars zur Lehre des Yijing“ und setzte, neben fortgesetzten Studien und Vorträgen, auch einen Fuß in die Wirtschaft, mit besonderem Interesse am Finanz- und Bankensektor. Er bekam zwei Söhne und eine Tochter. Seinen Lebensabend verbrachte er, zusammen mit seiner Ehefrau Qiu Yunying, bei seinem jüngeren Sohn lebend.", "section_level": 1}], "src_summary": "Qi Benyu (chinesisch 戚本禹, Hanyu-Pinyin: Qī Běnyǔ, Wade-Giles: Ch'i Pen-Yü; * 1931 in Weihai, Provinz Shandong; † 20. April 2016 in Shanghai) war ein ultralinker Theoretiker und Propagandist während der chinesischen Kulturrevolution. Er war Mitglied der Gruppe Kulturrevolution, Vorsitzender der Xinfang-Abteilung und Vize-Vorsitzender des Zentralbüros des Zentralkomitees der KPCh, Vorsitzender der Geschichtsabteilung des Magazins \"Rote Fahne\". 1968 wurde er seiner Ämter enthoben und inhaftiert.", "tgt_summary": null, "id": 893542} {"src_title": "Thomas H. Tongue", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Platentaube erreicht eine Größe von 30 Zentimetern. Kinn, Kehle und Unterseite sind weiß. In der Brustmitte befindet sich ein leuchtend oranger Flecken. Oberkopf, Nacken, Brustseiten, Obermantel und Brustseiten sind dunkelgrau mit einem schillernd grünen Glanz. Die übrige Oberseite ist dunkel kastanienfarben mit einem rötlich-violetten Glanz. Die kleinen und mittleren Flügeldecken zeigen große grau-weiße Spitzen. Der kurze Schwanz ist grau. Die grauen Oberschwanzdecken haben eine helle Subterminalbinde und helle Spitzen. Die Beine sind rot.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise der Platentaube ist nur wenig bekannt. Sie ist ein scheuer, überwiegend bodenbewohnender Vogel. Die Platentaube kann gut laufen und wenn sie aufgeschreckt wird, fliegt sie nur kurze Strecken. Zu ihrer Nahrung gehören die Früchte der Balete-Bäume \"Ficus stipulosa\". Gelege, die aus zwei Eiern bestanden, wurden im März und April entdeckt; Jungvögel im Mai. Die Nester wurden in 1,5 beziehungsweise 2 Meter Höhe in den Ranken von Lianen und auf dem Ast eines Baumes errichtet. Einwohner, die 1995 befragt wurden, berichteten von einer Brutzeit zwischen Februar und Mai. Informationen über ihre Wanderungen liegen nicht vor.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Gefährdung.", "content": "BirdLife International geht von einer groben Schätzung von zwischen 50 und 250 Exemplaren aus und stuft die Art in die Kategorie „vom Aussterben bedroht“ (\"critically endangered\") ein. Durch die Rodung der Tieflandregenwälder wurde fast der gesamte Lebensraum dieser Art vernichtet. Im Jahre 1988 war nur noch eine Fläche von 120 km2 bewaldet und nur 25 Prozent davon waren Regenwälder mit einem geschlossenen Kronendach. Bei der derzeitigen Rate an Waldverlusten auf Mindoro dürfte der gesamte Primärwald unterhalb von 900 m innerhalb von wenigen Jahren verschwunden sein. Die Wälder auf Siburan und im Mount Iglit Baco National Park sind durch fortschreitende Brandrodungslandwirtschaft und gelegentlichen selektiven Holzeinschlag gefährdet. Das Sammeln von Rattan ist eine Beeinträchtigung für die Unterholzvegetation. Dynamit-Sprengungen für den Marmorabbau stellen eine Gefährdung für die Wälder bei Puerto Gaera dar. Die Jagd mit Schlingen für die Nahrungsbeschaffung und für den Tierhandel sind zusätzliche Bedrohungen, insbesondere während der Trockenzeit zwischen Februar und Mai.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Platentaube (\"Gallicolumba platenae\"), auch Mindoro-Dolchstichtaube genannt, ist eine seltene Taubenart aus der Gattung der Dolchstichtauben (\"Gallicolumba\"). Sie ist auf der philippinischen Insel Mindoro endemisch. Das Artepitheton ehrt den deutschen Forscher Carl Constantin Platen.", "tgt_summary": null, "id": 121116} {"src_title": "Rosina von Graben von Rain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Canonflex.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gehäuse.", "content": "Ungewöhnlich an der Canonflex war der Filmtransporthebel an der Unterseite der Kamera, er musste um 130° nach hinten gedrückt werden. Die Anordnung sollte ein besonders schnelle Bildfolge ermöglichen, war aber etwas gewöhnungsbedürftig, weswegen Canon sehr bald davon abging. Der Rückspulkurbel befand sich aber an der gewohnten Stelle links oben auf dem Gehäusedeckel. Vor seiner Benutzung musste der Rückspulknopf gedrückt werden, welcher sich in der Nähe des Transporthebels befand. Er ermöglichte auch Mehrfachbelichtungen, in dem man ihn nach der ersten Belichtung drückte und dann mit dem Transporthebel nur den Verschluss spannte. Die Canonflex zeichnete sich durch übersichtliche Bedienelemente aus, auffallend war dabei das sehr große Rad für die Belichtungszeit. Sie wog ohne Objektiv 940 g, ihre Gehäusekappen waren verchromt, der Sucher in Schwarz gehalten. Im Gegensatz zur Nikon F konnte Rückwand konnte aufgeklappt werden, sie wurde also nicht nach unten abgezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Sucher.", "content": "Der serienmäßige Prismensucher wurde von aufwendigen Führungsschienen gehalten und ließ sich dadurch abnehmen, dass man ihn nach hinten zog. Einen Lichtschachtsucher gab es als Zubehör. Die Sucherscheibe ließ sich allerdings nicht auswechseln. Einen Zubehörschuh gab es nicht. Die Canonflex besaß einen seinerzeit noch nicht selbstverständlichen Rückschwingspiegel, der Spiegel klappte also sofort nach der Belichtung und nicht erst mit dem Filmtransport wieder herunter.", "section_level": 2}, {"title": "Belichtungsmessung.", "content": "Die Canonflex besaß keinen eingebauten Belichtungsmesser, es ließ sich aber ein spezielles Gerät vorne an der Kamera anstecken. Dann war das Verschlusszeitenrad der Kamera gekoppelt und es musste nur die von einem Zeigerinstrument angegebene Blende auf das Objektiv übertragen werden. Dieser Belichtungsmesser arbeitete mit einem Selen-Fotoelement.", "section_level": 2}, {"title": "Verschluss.", "content": "In der Canonflex war ein horizontal ablaufender Tuchverschluss eingebaut. Seine Verschlusszeiten beruhten bereits auf Halbierung, was noch nicht selbstverständlich war. So trug das Verschlusszeitenrad bereits die Beschriftung: B/T - X - 1 - 2 - 4 - 8 - 15 - 30 - 60 - 125 - 250 - 500 - 1000. Die Stellung X betraf die Blitzsynchronisationszeit von ⁄ s, wobei der Blitz mit einem Synchronkabel links am Gehäusedeckel angeschlossen wurde. Die Auslösetaste konnte durch Drehen des ihr umgebenen Rings gesperrt werden. Die Canonflex besaß auch einen Selbstauslöser, er befand sich in Kamerablickrichtung rechts neben dem Objektiv und musste durch Drehen aufgezogen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Super-Canomatic.", "content": "Die Canonflex arbeitete mit Objektiven zusammen, welche Canomatic oder Super-Canomatic besaßen. Während des Filmtransports bewegte sich ein Hebel, um die Super-Canomatic aufzuziehen und beim Auslösen wurde der Stift zum Abblenden gedrückt.", "section_level": 2}, {"title": "Canonflex RP und Canonflex R 2000.", "content": "Die Modelle RP und R 2000 kamen im September 1960 heraus und lösten das Urmodell ab.", "section_level": 1}, {"title": "Canonflex RP.", "content": "Die Canonflex RP unterschied sich vom Urmodell nur durch ihren fest eingebauten Prismensucher. Gewöhnlich besaß sie ebenfalls einen verchromten Gehäusedeckel, sehr wenige RP sind mit einem schwarzen Deckel ausgeliefert worden. Dazu gehörte das Normalobjektiv \"Super Canomatic R 50mm, f/1,8\" mit schwarzen anstatt verchromten Klemmring.", "section_level": 2}, {"title": "Canonflex R 2000.", "content": "Die Canon R 2000 unterschied sich von der Canonflex durch ihren schnelleren Verschluss: Wenige Monate nach der Konica F erschien mit der Canon R 2000 die zweite Spiegelreflexkamera mit einer ⁄ s Belichtungszeit. Im Gegensatz zur Konica besaß die Canon aber nicht den Copal Metallschlitzverschluss, sondern wie die übrigen Canonflex einen horizontal ablaufenden Tuchverschluss. Die Blitzsynchronisationszeit betrug ⁄ s.", "section_level": 2}, {"title": "Canonflex RM.", "content": "Das Modell RM erschien im April 1962 und blieb bis zum Erscheinen der Canon FX im Programm.", "section_level": 1}, {"title": "Gehäuse.", "content": "An der Canonflex RM befand sich der Filmtransporthebel an der gewohnten Stelle oben rechts. Die RM besaß gewöhnlich ein verchromten, selten einen schwarzen Gehäusedeckel.", "section_level": 2}, {"title": "Sucher.", "content": "Die RM besaß einen fest eingebauten Prismensucher, der kleiner als jener der RP ausfiel, so dass die Kamera nur 92 mm anstatt 100 mm hoch baute. Auch wog sie nur 680 g ohne Objektiv.", "section_level": 2}, {"title": "Belichtungsmessung.", "content": "Der wesentliche Unterschied zu den übrigen Canonflex bestand im eingebauten Belichtungsmesser. Er funktionierte so wie das Zubehörinstrument der übrigen Canonflex, besaß also eine Selenzelle und war mit dem Verschlusszeitenrad gekoppelt. Den Blendenwert konnte man an einem Instrument links neben dem Sucher ablesen. Die Filmempfindlichkeit ließ sich am Verschlusszeitenrad zwischen ISO 10/11° und ISO 800/33° einstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Verschluss.", "content": "Die Canonflex RM besaß ebenfalls einen Tuchverschluss, dessen Zeitbereich bis zu ⁄ s reichte, seine Blitzsynchronisationszeit betrug aber bereits ⁄ s, so dass es keiner Einstellung X am Verschlusszeitenrad mehr bedurfte.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Von dem Urmodell sind lediglich ca. 16.000 Exemplare gebaut worden, von der RP ca. 9.000 Exemplare und von der R 2000 gerade einmal 9.000 Exemplare. Die RM produzierte Canon ca. 70.000-mal. In Deutschland blieb die Canonflex wegen der vielen einheimischen Kameras praktisch unbekannt, in Großbritannien und den USA hatte sie aber bereits eine geringe Verbreitung gefunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Canonflex bezeichnete die Kleinbild-Spiegelreflexkameras für das Canon R-Bajonett. Die erste Canonflex erschien im Mai 1959, ihr folgten mit Canonflex RP, Canonflex R 2000 und Canonflex RM drei weitere Modelle. Mit dem Erscheinen der Canon FX, der ersten Kamera für das nachfolgende Canon FL-Bajonett endete die Produktion. Es handelte sich bei der Canonflex um die ersten Spiegelreflexkameras von Canon.", "tgt_summary": null, "id": 1709951} {"src_title": "Phil Ohman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Kontext.", "content": "Die Handlung der Oper beginnt in Toulouse im Spätherbst 1095, nachdem Papst Urban II. auf der Synode von Clermont Ende November zum Ersten Kreuzzug (1096–1099) aufgerufen hatte, um das Heilige Land von den Seldschuken zurückzuerobern. Einer der Hauptbefürworter des Kreuzzugs war der Bischof Adhemar de Monteil, der nach der Ernennung zum Apostolischen Legaten als offizieller Anführer galt, aber bereits 1098 starb. Raymond, Graf von Toulouse, nahm vier Tage nach der Synode als eines der ersten Mitglieder des höheren Adels das Kreuz, wurde ein Heerführer des Ersten Kreuzzugs und brach im Oktober 1096 in Begleitung seiner Gemahlin zum Kreuzzug auf. Dieser Erste Kreuzzug erreichte 1099 mit der Belagerung von Jerusalem, der Eroberung, dem anschließenden Gemetzel und der Einrichtung eines christlichen Königreichs Jerusalem sein Ziel, die Rückeroberung der heiligen Stätten. Die Oper endet mit der Ausrufung des Sieges am 15. Juli 1099. Auch Gaston von Béarn ist historisch belegt. Er war Teilnehmer des Ersten Kreuzzugs und schloss sich nach Streitigkeiten mit dem Grafen von Toulouse dem Heerzug Gottfried von Bouillons nach Jerusalem an. Am 15. Juli 1099 war er der erste Kreuzritter, der Jerusalem betrat. Die im Libretto behauptete Verlobung und spätere Heirat mit der Tochter des Grafen von Toulouse trifft dagegen nicht zu. Stattdessen war Gaston mit Talesa von Aragonien verheiratet.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Akt.", "content": "Toulouse 1095. Palast des Grafen von Toulouse. Empore zwischen Palast und Kapelle, Terrasse mit Treppe zum Garten. Nacht Nach einer viereinhalbminütigen \"Introduktion\" beginnt die Handlung. Der Graf von Toulouse hatte Gastons Vater im Krieg getötet, will aber zum Zeichen der Aussöhnung seine Tochter Hélène mit Gaston vermählen. Gaston ist noch voller Hass auf den Grafen, liebt aber Hélène. Nachdem sich Gaston und Hélène ihre Liebe gestanden haben, fleht Hélène beim Klang des morgendlichen Angelusläutens zusammen mit Isaure in einem Ave Maria, dass Gaston seinen Hass vergisst. Bei Sonnenaufgang strömen Ritter und Damen zur Kapelle und kommentieren in einem Chor, dass angesichts des bevorstehenden Kreuzzugs die Versöhnung erfolgen wird. Der Graf verspricht endgültig Gaston seine Tochter. Roger, der Bruder des Grafen, der Hélène heimlich liebt, plant daraufhin, Gaston ermorden zu lassen. In diesem Moment tritt Adhémar von Monteil, der päpstliche Gesandte, auf, um den Grafen zum Heerführer der französischen Kreuzritter zu ernennen. Nach Gastons Zusage, den Grafen auf dem Kreuzzug zu begleiten, überreicht ihm der Graf seinen weißen Kreuzrittermantel. Es folgt ein gemeinsames Gebet zum Gelingen des Kreuzzugs, und alle gehen in die Kapelle. Roger bleibt zurück und plant endgültig, Gaston ermorden zu lassen. Da er den Tausch des Mantels nicht bemerkt hat, weist er einen Soldaten an, nicht den Träger des Mantels, in dem er seinen Bruder vermutet, sondern den Krieger neben ihm zu töten. Der Platz füllt sich mit Soldaten. Aus der Kapelle ertönt Lärm, der gedungene Mörder enteilt, aus der Kapelle strömen die Ritter und rufen \"Au meurtre!\" („Mord!“). Als auch Gaston aus der Kapelle tritt, fragt Roger entsetzt, wem der Anschlag gegolten hat. Nachdem er erfahren hat, dass sein Bruder das Opfer war, überredet er den Attentäter, der inzwischen gefasst wurde, ihn zu retten und Gaston als Anstifter anzugeben. Nur Hélène und Isaure wollen es nicht glauben. Während die anwesenden Ritter bereits ihr Schwert ziehen, tritt der päpstliche Gesandte auf, belegt Gaston mit dem Kirchenbann, verflucht ihn und verurteilt ihn zur Verbannung, wo ihn die Strafe Gottes ereilen soll. Hélène, Gaston und Isaure flehen vergebens um Gnade. Roger bereut, wagt aber nicht, seine Schuld zu bekennen.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Akt.", "content": "Erstes Bild: Palästina 1099. Einsamer Ort in der Nähe von Ramla. Höhle, daneben ein schlichtes Kreuz Der Graf von Toulouse wurde zwar beim Mordanschlag seines Bruders Roger schwer verwundet, ist aber genesen, in Begleitung seiner Tochter zum Kreuzzug aufgebrochen und inzwischen mit dem Kreuzfahrerheer in Palästina angelangt. Roger, der noch immer glaubt, dass sein Bruder tot ist, pilgerte direkt nach der Tat als Büßer barfuß ins Heilige Land und lebt nun in einer Höhle in der Nähe vom Ramla als Einsiedler. Er bereut seine Tat und fleht Gott um Gnade an: \"Grâce! Mon Dieu!\" Raymond, ein Edelmann aus dem Gefolge Gastons, schleppt sich halb verdurstet vor die Höhle. Roger gibt ihm aus der Pilgerflasche zu trinken, erfährt, dass sich noch weitere Personen verirrt haben, und bricht zur Suche auf. Hélène und Isaure, auf der Suche nach Gaston, entdecken Raymond, der ihnen berichtet, dass Gaston nach mehreren Kriegstaten in Ramla gefangen genommen wurde. Sie brechen zusammen nach Ramla auf. Ein Chor verdurstender französischer Pilger hört die Fanfaren der Kreuzfahrer und glaubt, dass sie nun gerettet sind. Das Heer der Kreuzritter, mit einer Militärmusikkapelle an der Spitze, tritt zu den Klängen eines Marsches auf. Der Graf, in Begleitung des päpstlichen Gesandten, bittet um den Segen des frommen Eremiten. Roger erkennt zwar den Grafen, ist aber inzwischen so ausgezehrt, dass ihn der Graf nicht als seinen verschwundenen Bruder erkennt. Die Szene endet mit dem Aufbruch des Heeres zu einem blutigen Vernichtungsfeldzug. Zweites Bild: Dīwān des Emirs von Ramla Gaston denkt in der Gefangenschaft des Emirs an Hélène. Der Emir warnt ihn, angesichts des nahenden Kreuzfahrerheers zu fliehen. Ein Offizier bringt auf Geheiß des Emirs Hélène herein, die man in Verkleidung aufgegriffen hat. Der Emir und der Offizier verlassen den Raum, um das Gespräch zwischen Hélène und Gaston zu belauschen. Beide gestehen sich in einem Duett noch einmal ihre Liebe. Nachdem Schreie von draußen, \"Aux armes!\" („zu den Waffen!“), ertönen, versuchen Hélène und Gaston beim vermuteten Angriff der Kreuzritter zu entfliehen, werden aber von den Offizieren des Emirs festgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Akt.", "content": "Erstes Bild: Garten im Harem des Emirs Die Haremsdamen verspotten die verzweifelte Hélène: \"O belle captive\" („o schöne Gefangene“). Anschließend folgt ein etwa 17-minütiges Ballett der Haremsdamen mit einem Der Emir tritt in Begleitung einiger Scheichs auf. Die Damen verschleiern sich und zerstreuen sich im Garten. Ein Offizier berichtet, dass die Christen angreifen. Der Emir verlangt, dass Hélène bei einem Einfall geköpft werden soll. Hélène bleibt verzweifelt zurück, denkt an den Zorn ihres Vaters, den sie ohne Erlaubnis verlassen hat, und sorgt sich um Gaston. Das Kreuzfahrerheer unter dem Grafen von Toulouse hat inzwischen gesiegt, und Gaston konnte sich befreien. Im Moment des Wiedersehens mit Hélène dringen die Kreuzritter mit dem Grafen an der Spitze in den Palast ein. Die Ritter verlangen Gastons Hinrichtung. Hélène legt vergeblich Fürsprache ein. Ihr Vater verflucht sie als treulose Tochter und zerrt sie hinter sich her. Zweites Bild: Ein Platz in Ramla Zu den Klängen eines Trauermarsches wird Gaston von Soldaten und Büßern herbeigebracht, die seinen Helm, sein Schild und sein Schwert tragen. Der Gesandte des Papstes, die Ritter, ein Herold und ein Henker planen eine öffentliche Verurteilung angesichts der Bevölkerung von Ramla. Nachdem Gaston noch einmal seine Unschuld an dem Mordanschlag auf den Grafen betont hat, will er als Mann von Ehre sterben. Dies vereitelt der Gesandte, der ihn stattdessen am Tag vor der Hinrichtung zunächst als Verräter der Schande preisgeben will, indem er ihn aus dem Adel und dem Rittertum ausstößt. Gaston fleht noch einmal vergebens um eine Milderung des Urteils. Ein Herold zwingt Gaston, auf ein Podest zu steigen, auf dem sich bereits ein Henker befindet. Der Herold weist auf Gastons Helm als den Helm eines Verräters, und der Henker zerschlägt ihn. Dasselbe geschieht trotz aller Unschuldsbeteuerungen mit Gastons Schild und Gastons Schwert. Das anwesende Volk und der Edelmann aus Gastons Gefolge flehen vergeblich um Gnade. Gaston bittet um seinen sofortigen Tod, erkennt aber schließlich, dass er als Unschuldiger nicht seine Ehre verloren hat.", "section_level": 2}, {"title": "Vierter Akt.", "content": "Erstes Bild: Lager der Kreuzritter im Tal von Josaphat nahe Jerusalem. Ein bewachtes Zelt Die Kämpfe zur Eroberung Jerusalems haben begonnen. Roger will den Tod und denkt angesichts des Ölbergs an die Qualen Christi. Die Kreuzritter und Frauen in ihrem Gefolge, darunter auch Hélène treten auf. Der Gesandte des Papstes weist auf das Zelt, in dem Gaston gefangen gehalten wird und bittet Roger, den vermeintlichen frommen Einsiedler, einem Mörder die Absolution zu erteilen. Soldaten führen Gaston aus dem Zelt. Hélène tritt dazwischen und hat ein kurzes Gespräch mit Gaston, der über die Zerstörung seiner Waffen berichtet. Roger, der Gaston wiedererkannt hat, erkennt seine Aufgabe und verlangt, mit dem Gefangenen allein zu bleiben. Er weigert sich in seiner Rolle als Beauftragter des päpstlichen Gesandten, Gaston zu segnen, und übergibt ihm stattdessen ein Schwert. Er erlaubt ihm, für den Herrn zu kämpfen, womit Gaston seine Ehre zurückgewinnt. Ein kurzes Zwischenspiel \"La bataille\" geht der Schlussszene voraus. Zweites Bild: Zelt des Grafen nach der Eroberung Jerusalems Jerusalem ist eingenommen, und die Kreuzfahrer sind in die brennende Stadt eingedrungen. Der Graf ist zurückgekehrt und erwartet die siegreichen Krieger. Auch Gaston erscheint mit heruntergelassenem Helmvisier. Der Graf erkennt in ihm den Krieger, der als Erster die Kreuzfahrerflagge in Jerusalem hisste, und fragt nach seinem Namen. Gaston gibt sich zu erkennen und verlangt nach dem Henker. In diesem Moment taumelt der tödlich verwundete Roger auf die Bühne, gibt sich als Bruder des Grafen zu erkennen und bekennt, dass er der Verräter war. Angesichts seines Todes fleht er um Gnade und verlangt, die Stadt des Herrn zu sehen. Die hintere Zeltwand wird geöffnet und gibt den Blick auf Jerusalem frei. Die Oper schließt mit einem allgemeinen Hymnus \"A toi gloire, dieu de victoire\" („Ehre sei dir, Gott des Sieges“).", "section_level": 2}, {"title": "Instrumentation.", "content": "Die Orchesterbesetzung der Oper enthält die folgenden Instrumente:", "section_level": 1}, {"title": "Werkgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Nachdem Verdi nach seinen frühen Erfolgen bereits international bekannt geworden war, wollte auch die Pariser Oper ein Werk des Komponisten als \"Grand opéra\" aufführen. Verdi plante zunächst, seine Oper Attila aus dem Jahr 1846 umzuarbeiten, aber dann fiel seine Wahl auf die 1843 entstandene Oper \"I Lombardi alla prima crociata\" (dt. \"Die Lombarden auf dem ersten Kreuzzug\"). Die Librettisten Alphonse Royer und Gustave Vaëz (eigentlich Jean-Nicolas-Gustave Van Nieuwen-Huysen) überarbeiteten in ihrer französischen Fassung das italienische Libretto, wobei nach Meinung Faths die handelnden Personen glaubwürdiger erschienen. Das ursprüngliche, aus elf Bildern bestehende Werk wurde auf sieben Bilder reduziert. Verdi komponierte die Neufassung in Paris. Zu den neu hinzukomponierten Teilen gehören die Szene in Palästina, wo Gaston entehrt und zum Tode verurteilt wird, und das Ballett in den Gärten des Emirs, wo Hélène gefangen gehalten wird. Ebenso revidierte Verdi die Orchestrierung. Neu gegenüber den \"Lombardi\" war auch die erstmalige Verwendung verschiedener Militärmusikinstrumente wie Saxhörnern bei der Bühnenmusik. Im Gegensatz zu den \"Lombardi\" hat Verdi nach Meinung des Verdi-Biographen Julian Budden alles „Naive“ und die „Missgriffe“ herausgenommen und die Rezitative dramatisiert, sodass die jüngere Fassung den Eindruck erweckt, „dass sie mehr durchkomponiert ist als die ältere“. Verdi, der mit seiner Überarbeitung sehr zufrieden war, betonte die Eigenständigkeit und schrieb an seine Mailänder Gönnerin, die Gräfin Appiani, dass die Oper \"I Lombardi\" „bis zur Unkenntlichkeit verändert“ sei. Ebenso wies er seinen Verleger Giovanni Ricordi an, keinesfalls zuzulassen, dass \"Jérusalem\" in Italien in einer verstümmelten oder gekürzten Form aufgeführt würde. Einzig das Ballett könne weggelassen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Pariser Uraufführung am 26. November 1847 war ein Erfolg, trotz einiger negativer Kritiken, die bemängelten, dass es ein junger Mann wagte, mit Auber, Rossini oder Meyerbeer wetteifern zu wollen. Der sogenannte Bürgerkönig Louis-Philippe ließ zwei Akte in den Tuilerien nachspielen und ernannte Verdi zum Chevalier de la Légion d’Honneur. Das Werk wurde am 10. Juli 1849 in Hamburg unter dem Titel \"Jerusalem\" in einer Übersetzung von Joseph von Seyfried nachgespielt. Nach Calisto Bassis Rückübersetzung des französischen Textes ins Italienische fand die italienische Erstaufführung am 26. Dezember 1850 unter dem Titel \"Gerusalemme\" an der Mailänder Scala statt. Trotzdem konnte sich das Werk nicht in Italien durchsetzen, da die italienischen Bühnen die Urfassung bevorzugten, wobei die Scala als erste Bühne bereits 1855 wieder \"I Lombardi alla prima crociata\" auf den Spielplan setzte. Der Kritiker Abramo Basevi behauptete 1859, dass \"Jérusalem\" „aufgeblasen, zusammenhanglos und ohne Kolorit“ sei. Noch 1959 behauptete Franco Abbiati, dass die Oper „einem zerkochten Linsengericht“ gleiche. Obwohl \"Jérusalem\" noch bis 1880 im Brüsseler Théâtre Royal de la Monnaie aufgeführt wurde, verschwand die Oper aus dem Repertoire der Opernhäuser und blieb trotz der im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts einsetzenden Verdi-Renaissance und der Wiederaufführung im Teatro La Fenice Venedig, an der Pariser Oper und der Wiener Staatsoper nach Meinung Buddens ein „Aschenbrödel“, obgleich viele Szenen bereits auf den späten Verdi verweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Italienische Fassung \"Gerusalemme\".", "content": "1847 übersetzte Calisto Bassi das Libretto ins Italienische. Die Erstaufführung von \"Gerusalemme\" erfolgte am 26. Dezember 1850 im Teatro alla Scala in Mailand. Die erste Aufnahme entstand 1963 mit Leyla Gencer und Giacomo Aragall, weitere Aufnahmen mit Gencer und Aragall folgten 1964 und 1965. Eine weitere Aufnahme erfolgte 1975 mit Katia Ricciarelli und José Carreras. Aus der neuen Zeit sind keine Aufnahmen bekannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jérusalem ist Giuseppe Verdis erste französische Grand opéra. Sie entstand als Umarbeitung der Oper \"I Lombardi alla prima crociata\" und besteht wie das Original aus vier Akten. Die Uraufführung in französischer Sprache fand am 26. November 1847 an der Académie Royale de Musique in Paris statt. Die Librettisten Alphonse Royer und Gustave Vaëz übersetzten weitgehend das Ursprungslibretto von Temistocle Solera, unterlegten aber eine neue Handlung, indem sie die Hauptpersonen historisierten und zu Franzosen machten. Verdi komponierte viele Teile neu, darunter eine Balletteinlage, sodass \"Jérusalem\" als eigenständiges Werk gilt.", "tgt_summary": null, "id": 1224631} {"src_title": "Dekalog, Eins", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Schiff wurde 1943 bei der Firma Sun Shipbuilding & Drydock, Co in Chester, Pennsylvania in Auftrag gegeben und gebaut. Die Schiffstaufe erfolgte am 8. August 1944 durch Mrs. Pauline P. McIntyre. Der anschließende Umbau und Endausrüstung zum Hospital-Shiff wurde bei Bethelem Steel Co. durchgeführt und am 26. Mai 1945 erfolgte die Übergabe an die US-Marine und Indienststellung des Schiffes. Der erste Kommandant auf dem Schiff wurde Kapitän zur See W.O. Britten. Mit einer Kapazität von 750 Betten sowie einer Besatzungsstärke von 564 Mann, verließ die USS Repose die Naval Station Norfolk am 8. Juli 1945 in Richtung Pazifik. Nachdem das Schiff verschiedene Transporte von und zu verschiedenen Häfen im Pazifik geleistet hatte, wurde es als Hospital-Schiff im Hafen von Shanghai und später Tsingtao eingesetzt. Das Schiff war im Laufe der Zeit für den Asiatischen Raum unentbehrlich geworden, wobei das Schiff gelegentlich, bis 1949, in die USA zurückkehrte. Mit Beginn des Jahres 1950 kehrte das Schiff wieder in die USA zurück und wurde am 19. Januar 1950 in San Francisco das erste Mal außer Dienst gestellt und in die Reserve versetzt. Die USS Repose wurde am 26. August 1950 wieder in den aktiven Dienst versetzt und begab sich dann anschließend nach Pusan, Korea. Nach der Ankunft in Koreanischen Gewässern und der öfteren Evakuierung von Patienten nach Japan, kehrte das Schiff 1954, mit Ausnahme eines kleinen Instandsetzungsaufenthalts und der Installation eines Hubschrauberlandeplatzes am Heck von Februar bis März 1953, nach San Francisco zurück. Am 27. September 1954 erfolgte im Long Beach Naval Shipyard ihre Versetzung zur Navy Reserve Flotte und am 21. Dezember 1954 ihre zweite Außerdienststellung im Point Naval Ship Yard. Nach 11 Jahren in der Reserve, wurde die USS Repose erneut in den aktiven Dienst zurück und nach Vietnam beordert. Nach ihrer Ankunft am 3. Januar 1966 wurde sie vorwiegend in Südostasien eingesetzt und erntete durch ihren Einsatz den Spitznamen \"Engel des Orients\". Sie behandelte und transportierte über 24000 Patienten und 9000 Tote. Das Schiff verließ Vietnam am 14. März 1970 und kehrte in die USA zurück. Dort wurde sie im Mai 1970 zum dritten Mal außer Dienst gestellt und als stationäres Hospital-Schiff für das Long Beach Navy Hospital eingesetzt, aber man stellte fest das dies unökonomisch und zu teuer ist. Daher wurde das Schiff 1975 zur Verschrottung verkauft. Die USS Repose erhielt für ihren Einsatz in Korea 9 Battle Star und für den Einsatz in Vietnam auch 9 Battle Star.", "section_level": 1}], "src_summary": "USS Repose (AH-16) war ein Hospitalschiff der Haven-Klasse im Dienst der United States Navy. Sie war von 1945 bis Januar 1950, von Oktober 1950 bis 1954 sowie von 1965 bis 1970 im aktiven Dienst. In den Zeiträumen zwischen ihrem aktiven Dienst befand sich das Schiff in der Reserve. Nach weiteren 5 Jahren in der Reserve wurde das Schiff 1975 verkauft und verschrottet.", "tgt_summary": null, "id": 1228186} {"src_title": "Stephan Stracke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Elasmosauridae hatten 32 bis 72 Halswirbel, die einzelnen Wirbel waren dazu noch länger als bei anderen Plesiosauriern, vor allem die Wirbel, die näher zum Körper lagen. Ihre Körperlänge betrug drei bis 14 Meter. Die Tiere hatten maximal fünf Paar Zähne auf der Prämaxillare. Bei fortgeschrittenen Formen waren die Prämaxillarzähne und die vorn sitzenden Maxillarzähne vergrößert. Die Prämaxillarzähne und die vergrößerten Maxillarzähne wurden durch einige kleinere Zähne über der Naht zwischen Prämaxillare und Maxillare getrennt. Der Unterkiefer hatte ursprünglich 24 Zahnpaare, die bei den kreidezeitlichen Elasmosauriden verringert wurden, bei einem Minimum von 14 Paaren. Die Zähne waren durch zahlreiche Längskanten strukturiert. Im Zuge der Flossenentwicklung kam es zu einer Vermehrung der Fingerknochen (Hyperphalangie). Der längste Finger enthielt bis zu 17 Einzelknochen. Jurassische Elasmosauriden unterschieden sich von denen der Kreidezeit durch eine Reihe von Merkmalen, vor allem in der Anatomie des Schultergürtels. Wie bei allen Plesiosauriern ist ihr Schulterblatt sehr viel kleiner als der Coracoid. Viele spätkreidezeitliche Formen haben dagegen ein gut entwickeltes Schulterblatt, an das starke Muskeln ansetzen konnten, so dass die Tiere sehr viel beweglicher waren als ihre früheren Verwandten. Bei kreidezeitlichen Elasmosauriden treffen sich der rechte und der linke Coracoid in der Mittellinie des Tieres, laufen dann auseinander und bilden eine herzförmige Öffnung. Jurassischen Elasmosauriden und allen anderen Plesiosauriern fehlt diese Öffnung im vorderen Schultergürtel. Bei spätjurassischen und kreidezeitlichen Formen haben die Halsrippen nur mit einem Gelenkkopf Kontakt zu den Halswirbeln.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Langhalsigkeit der Elasmosauriden wirft die Frage nach ihrer Lebensweise auf. Zweifellos waren es keine schnellen Jäger, wie die kurzhalsigen Plesiosaurier. Der lange Hals hatte beim Schwimmen die Wirkung eines vorn liegenden Ruders, zudem hatten die Elasmosauridae schwächere Flossen als ihre Verwandten. Einige Wissenschaftler spekulierten, dass die Elasmosauriden nahe an der Meeresoberfläche lagen und mit dem nach unten gestreckten Hals Fische fingen. Andere nahmen an, dass sie, an der Wasseroberfläche liegend, Hals und Kopf weit darüber hoben und dann wie Reiher vorbeischwimmende Fische aus dem Wasser schnappten. Der Hals war allerdings nah am Rumpf relativ unbeweglich und konnte wahrscheinlich nicht weit aus dem Wasser gehoben werden. Am wahrscheinlichsten ist, das sie auf dem Grund der kreidezeitlichen Flachmeere auf Beute lauerten. Der Fund von als Ballast dienenden Steinen in der Magengegend einiger fossiler Elasmosauriden und die weit oben liegenden Augen stützen diese Theorie.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Traditionell wurden alle langhalsigen Plesiosaurier in die Familie gestellt, aber neuere Forschungen haben die Systematik der Plesiosaurier kompliziert. Neben den Elasmosauridae gibt es auch langhalsige Cryptocliden, in die die bisherigen Elasmosauriden \"Colymbosaurus\" und \"Tricleidus\" gestellt wurden. Robert Bakker ist der Meinung, dass die Elasmosauriden der Kreidezeit unabhängig von den spätjurassischen von Pliosauriern ähnlich wie \"Leptocleidus\" evolvierten, so dass die Elasmosauridae eine polyphyletische, unnatürliche Gruppe sind. Kenneth Carpenter stellt die Elasmosauriden einschließlich der jurassischen Formen wieder her und sieht in ihnen nahe Verwandte der kurzhalsigen Polycotylidae, die aber auch Plesiosaurier i. e. S. (Plesiosauroidea) sind.", "section_level": 1}, {"title": "Gattungen.", "content": "Die spätkreidezeitlichen Gattungen \"Artistonectes\" und \"Morturneria\" sind nur sehr ungenügend bekannt. Ihre Schädel ähneln denen der Cryptoclididae, wurden aber 1995 von Bardet in die Elasmosauridae gestellt. Neben den hier genannten Gattungen gibt es eventuell noch zwei weitere, bisher unbeschriebene. Ein im Courtenay Museum aufbewahrter, sehr großer (10 m) Elasmosauride, der am Puntledge River westlich von Courtenay im Osten von Vancouver Island gefunden wurde, ist vielleicht eine neue Gattung. Sein Unterkiefer ist mit einer Länge von einem halben Meter für einen Elasmosauriden sehr lang. Eine weitere potentiell neue Gattung wird durch das als \"„Elasmosaurus“ amalitskii\" beschriebene Fossil repräsentiert, das aus Schichten des Turonium bei Liski in Russland gefunden wurde. Es besteht nur aus einigen Wirbeln und den stark verlängerten Bauchrippen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Elasmosauridae sind eine Familie sehr langhalsiger Plesiosauria aus dem Jura und der Kreide. In der späten Kreidezeit waren sie, zusammen mit den kurzhalsigen Polycotylidae, die einzigen überlebenden Plesiosaurier.", "tgt_summary": null, "id": 286762} {"src_title": "Custom House (Dublin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anwesen und Gebäude.", "content": "Das Grundstück der Kirchengemeinde wird durch South Broadway an der Westseite, Fisk Lane im Norden, Elizabeth Street im Osten und ein Wohnhaus am südlichen Ende begrenzt. Es handelt sich um einen Komplex aus sechs Gebäuden, von denen vier in einer Reihe an der Straße stehen und die beiden anderen auf dem Friedhof im rückwärtigen Bereich des Grundstücks. Alle gelten als beitragend zum historischen Charakter des Ensembles. Neben dem Hauptzugang vom South Broadway her gibt es einen Zugang von der Fisk Lane. Das Grundstück ist offen bebaut und mit einigen hohen Bäumen bewachsens.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Die Kirche selbst ist das dritte Bauwerk von Norden. Sie ist ein asymmetrisches Backsteingebäude mit einem Kreuzgiebel, auf dessen Dach eine Kuppel sitzt. Fenster und Türen sitzen in Rundbögen. Die Frontseite im Westen hat eine große ausgearbeitete Rosette mit Vierpass. Darunter sind drei kleinere Bogenfenster mit Buntglas, deren Keilsteine aus Sandstein gefertigt sind. Ein weiteres kleineres Fenster sitzt darüber im Tympanon. Den Haupteingang bildet eine kleine, einstöckige Veranda mit fhachem Dach, deren Archivolte in gleichartigem Sandstein ausgeführt sind. Eine ähnliche Veranda mit einem Nebeneingang befindet sich an der Nordwestecke am Fuß des Glockenturms. Dieser ragt empor bis zu seiner verbreiterten Spitze mit Fensteröffnungen in Rundbögen auf allen vier Seiten und dem gerundeten Kupferdach. Unter dem Ostgiebel der Kirche befindet sich ein steiles, konisch geförmtes Vordach, dass den Eingang zum Keller in der Nähe der Sakristei bedeckt. Im Innern sind die Wände verputzt und getäfelt, Fenster und Türen sind tief in die Maueröffnungen eingelassen. Die Decke wird durch ein Kuppelgewölbe gebildet, das von Konsolen und kleineren Säulengewölben unterstützt wird. Die Decke ist aus Wellblech ausgeführt und erweckt so die Wirkung einer umgedrehten Glocke. Die Kirchenbänke sind in einem halbkreis auf dem absteigenden Fußboden im Querschiff und im Mittelschiff aufgestellt. Taufbecken und Chorestraden befinden sich in den südlichen Ecken und der Altar wird von einem erhobenen Halbgewölbe beschützt.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Gebäude.", "content": "Direkt nördlich der Kirche befindet sich das Pastorat, ein im Queen Anne Style erbautes zweieinhalbstöckiges Haus mit stark geneigtem Dach und einer umlaufenden Veranda. Im Norden davon befindet sich das Gemeindehaus, ein neugotischer in Ständerbauweise errichteter Bau, dessen steiles Dach von einem Gesims mit Kragsteinen und Spitzbogenfenstern begleitet wird. Am südlichen Ende der Gebäudereihe befindet sich das Haus des Friedhofswärters. Es ist das älteste Gebäude auf dem Grundstück. Bei dem eineinhalbstöckigen Haus handelt es sich um eine Saltbox. Auf seiner Rückseite befindet sich ein kleiner hölzerner Schuppen mit einem Kreuzgiebeldach aus Blech und Schiebetüren, das als Garage dient. Das Friedhofsbüro in der Nähe ist ein einstöckiger Holzständerbau mit Satteldach und Garagentüren.", "section_level": 2}, {"title": "Friedhof.", "content": "Im hinteren Bereich des Grundstücks liegt der Friedhof. Er ist weitgehend flach. Mehrere, teilweise asphaltierte Wege kreuzen das Gelände, um den Zugang zu den Gräbern zu erleichtern, die in zwanzig Sektionen angeordnet sind. Diese Unterteilungen entsprechen früheren Grundstücksgrenzen. Der älteste Grabstein datiert aus dem Jahr 1813. Dabei handelt es sich um einen der wenigen Grabsteine aus Marmor oder Sandstein aus jener Zeit. In fünf weiteren Sektionen dominieren viktorianische Grabmale aus Marmor und Granit, der Rest des Friedhofs wurde im 20. Jahrhundert angelegt. Keiner der Grabsteine ist wegen seiner Friedhofskunst oder der begrabenen Person nennenswert.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Luthertum kam in das nordwestliche Dutchess County in den 1710er Jahren, als Pfälzer Flüchtlinge vor dem Spanischen Erbfolgekrieg hierher gelangten. Nachdem diese versuchten, Harzderivate auf dem Land von Robert Livingston im heutigen Columbia County zu kultivieren, wurden sie entlassen.. Einige ließen sich auf Einladung eines anderen Grundbesitzers, Henry Beekman, im Gebiet von Rhinebeck und Red Hook nieder. Sie gründeten 1715 in Red Hook eine gemeinsame Kirche von lutherischen und reformierten Christen. Die Lutheraner verließen die Kirche 1729, wobei nicht bekannt ist, ob dies aufgrund eines Streits oder deswegen geschah, weil ihre Zahl ausreichend wurde, um einen eigenen Kirchenbau zu unterhalten. Sie begründeten die heutige Old Stone Church an der Albany Post Road (heute U.S. 9) zwischen Rhinebeck und Red Hook. Die Reformed-Lutheran Church wurde später zur Zion German Reformed Church. Die Gemeinde kaufte 1796 ein rund zwei Hektar großes Grundstück an der heutigen Stätte in Red Hook und verlegte die Kirche sechs Jahre später dorthin. Zu diesem Zeitpunkt war das heutige Haus des Friedhofswärters das einzige neue Gebäude dort. Die Gemeinde baute eine neue Kirche, die 1803 fertiggestellt wurde. Es ist nicht bekannt, ob der Friedhof schon bestand, als der Grabstein aus dem Jahr 1813 aufgestellt wurde. Die in Holzständerbauweise errichtete Kirche wurde 1834 von einem Sturm zerstört und der anschließende Neubau wurde aus Stein errichtet. Im übertragenen Sinne bekam die Gemeinde eine neue Kirche, als 1846 kein neuer Pastor gefunden werden konnte. Um das Problem zu lösen, trat man zum lutherischen Glauben über und benannte die Kirche in St. Paul’s um. In den 1880er Jahren wurde der Baukomplex erweitert, indem zunächst der Gemeindesaal am nördlichen Ende des Grundstücks gebaut wurde. Zwei Jahre später führte das Wachstum der Kirchengemeinde dazu, dass man Geld sammelte, um eine weitere neue Kirche zu erbauen. Die steinerne Kirche wurde 1889 abgerissen und die Gemeindemitglieder begannen, einen Keller zu graben. Die Baukosten der heutigen Kirche betrugen 18.650 US-Dollar (1890; heute etwa US-Dollar). Sie wurde 1890 fertiggestellt. Das Bauwerk wurde durch den New Yorker Architekten Lawrence B. Valk entworfen, der in dem 1873 erschienenen Buch \"Church Architecture\" ausgiebig über den Bau von Kirchenbauwerken geschrieben hatte. Nach seiner Auffassung bestehen \"„Kirchen für die Rettung der Seelen, nicht für die architektonische Darstellung zu Lasten der Bequemlichkeit“\". Die meisten anderen von ihm erbauten Kirchen liegen näher an der Metropole, etwa in Ossining oder auf Long Island. Die von ihm in Red Hook gebaute Kirche unterscheidet sich nicht von seinen anderen Kirchenbauten aus jener Periode. Sie gleicht weitgehend der Congregational Church of Patchogue, bei der er ebenfalls den sehr zeitgenössischen neuromanischen Stil und einen ähnlichen Grundriss verwendete. 1903 schließlich wurde das Pfarrhaus erbaut. Drei Jahre später wurde das Kirchengebäude mit elektrischem Licht ausgestattet, ein neuer Fußboden und eine Orgel wurden in den nachfolgenden Jahren eingebaut. 1914 ließ die Gemeinde den Namen gerichtlich ändern, um an die Ursprünge als Zion German Reformed Church zu erinnern. Der Friedhof wurde vergrößert und in den 1920er Jahren wurden das Friedhofsbüro und der Schuppen hinzugekauft. Es wurde notwendig, für die Erweiterung des Friedhofes mehr Land zu erwerben, sodass mehrere umliegende Parzellen gekauft wurden. 1939 erreichte das Anwesen seine heutige Größe. Seitdem wurde der Komplex wenig verändert. Arbeiten am Keller führten 1956 zur Entfernung der ursprünglichen \"porte cochère\" und zur Hinzufügung eines Kamins an der Südseite. Das Schieferdach wurde in den 1970er Jahren ersetzt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts geriet die Gemeinde in finanzielle Schwierigkeiten. Im April 2009 drohte ihre der Zusammenbruch. Im Jahr 2008 hatte man bei der Village-Verwaltung beantragt, das Haus der Friedhofswärters und den Gemeindesaal abreißen zu dürfen, um das Gelände aufzuteilen und fünf Baugrundstücke zu verkaufen. Der Erlös sollte dazu dienen, Kirche und Friedhof in Betrieb zu halten. Örtliche Denkmalschützer erhoben Einwand, da das Haus des Friedhofswärters \"„organisch für die Stätte“\" sei und allenfalls verlegt, aber nicht abgerissen werden sollte. Heute gehört die Kirche mit zwei weiteren zu einer Gemeinde der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika.", "section_level": 1}], "src_summary": "St. Paul’s (Zion’s) Evangelical Lutheran Church ist der amtliche Name der allgemein St. Paul’s Lutheran Church genannten Kirche in Red Hook, New York in den Vereinigten Staaten, zu der sechs Gebäude und ein Friedhof gehören, die auf einem rund sechs Hektar großen Grundstück am South Broadway (U.S. Highway 9) direkt südlich des Ortszentrum liegen. Die heutige Kirche ist der dritte Kirchenbau an der Stätte, die ursprünglich zu einer Kirchengemeinde der Evangelical and Reformed Church gehörte. ", "tgt_summary": null, "id": 282724} {"src_title": "Universitätsbibliothek Tübingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Raynal war der Sohn eines aus Capdenac im Département Aveyron stammenden Hotelbesitzers. Nach dem Tod seines Vaters verkaufte seine Mutter das in der Nähe des Gare de Lyon gelegenen Hotel und ließ den Erlös ihrem Sohn zukommen. Er begann ein Jurastudium, das er 1919 endgültig abbrach. Bereits früh interessierte er sich für die zeitgenössische Kunst. Er zog an den Montmartre und lernte im Atelierhaus Bateau-Lavoir die Künstler um Pablo Picasso sowie seine spätere Frau Germaine kennen. Er hatte engen Kontakt zu Guillaume Apollinaire, Max Jacob, Marc Chagall und Fernand Léger. Mit dem Maler Juan Gris verband ihn eine enge, bis zu dessen Tod dauernde Freundschaft. Das ererbte Vermögen gab Raynal gänzlich zu Unterstützung seiner Künstlerfreunde aus. Er finanzierte Ausstellungen und Kataloge, sowie die von 1905 bis 1914 von Paul Fort und André Salmon herausgegebene Literaturzeitschrift \"Vers et Prose\". Picassos Umzug vom Bateau-Lavoir zum Place de Clichy sollte er mit 500 Franc unterstützen. Durch seine Großzügigkeit waren seine finanziellen Mittel bald erschöpft. Raynal schrieb Artikel für die Zeitschriften \"Charivari\", \"I’Intransigeant\", \"La Gazette des Arts\", sowie für die von 1913 bis 1918 erschienene \"Soirées de Paris\" von Apollinaire. 1911 wurde Raynal von seinem Freund, dem Maler Juan Gris, porträtiert (\"Portrait Maurice Raynal\", Öl auf Leinwand, 55 × 46 cm, ehemalige Sammlung Raymond Raynal). Germaine malte Gris 1912 (\"Bildnis Germaine Raynal\", Privatsammlung). Germaine trug zum Lebensunterhalt bei, in dem sie Henri Matisse Modell stand und dafür gut bezahlt wurde. Auf einigen Radierungen Matisse', vor allem aber auf den Ölbildern \"Frau auf dem Hocker\" von 1914 (The Museum of Modern Art, New York) und dem in Grautönen gehaltenen \"Grauer Akt mit Armband\" (Staatsgalerie Stuttgart) ist Germaine, die er 1919 heiratete, abgebildet. Er wurde aktives Mitglied der von Apollinaire gegründeten \"„Sociéte des amis de Fantômas“\" (S.A.F.), der auch Jacob und Picasso angehörten. Die Gruppe beschäftigte sich mit dem neu aufkommenden Stummfilm und hatte ihren Namen nach einer populären fünfteiligen Fantômas-Filmreihe von Louis Feuillade aus dem Jahre 1913. Raynal berichtete darüber in den \"Soirées de Paris\" vom 7. August 1914. 1919 hielt Raynal einen Vortrag, der unter dem Titel \"Quelques intentions du cubisme\" bei der Éditions de \"L'Effort Moderne\", Paris, gedruckt erschien. 1921 veröffentlichte er die erste – zunächst nur deutschsprachige – Monografie über Picasso im Delphin-Verlag, München. Raynal verfasste 1927 eine \"Antologie de la peinture en France de 1906 à nos jours\", in dem er die französische Malerei zu strukturieren versuchte und in drei Kategorien einteilte: den \"Idealisten\" (mit Ingres und den Kubisten), den \"Realisten\" (mit Courbet, Vlaminck und Soutine) und den \"Eklektizisten\" (mit Derain, Friez und Fayory). Raynals Sohn Raymond wurde 1932 Assistent des Fotografen und Filmemachers Brassaï, sein Enkel David Raynal ist Verfasser des Buches \"La Bande à Picasso\", in dem er den Freundeskreis des Atelierhauses \"Bateau-Lavoir\" beschreibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maurice Raynal (* 3. Februar 1884 in Paris; † 18. September 1954 ebenda) war ein französischer Kunstkritiker und publizistischer Wegbereiter des Kubismus.", "tgt_summary": null, "id": 1682517} {"src_title": "Sven-Christian Kindler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Partei wurde von den Parteimitgliedern am 1. Oktober 1993 gegründet, jedoch wurde sie erst am 16. Dezember 1994 vom Justizministerium Kirgisistans registriert. Bei der Parlamentswahl in Kirgisistan 1995 wurde die Partei mit 14 Sitzen im kirgisischen Parlament stärkste politische Partei. Der erste Vorsitzende der Partei war Abdygany Erkebajew. Am 30. Juli 1999 wurde er von Almasbek Atambajew abgelöst. Am 20. Mai 2004 trat die Sozialdemokratische Partei Kirgisistans gemeinsam mit der Partei Ata-Meken und zwei weiteren Oppositionsparteien dem Wahlbündnis \"Für Faire Wahlen\" bei, welche in Opposition zum autoritären Regierungsstil des damaligen Präsidenten Askar Akajew stand. Im Oktober des gleichen Jahres bildete die Partei eine Koalition mit der El-Partei im Vorfeld der Parlamentswahl im Februar 2005. In der Tulpenrevolution nach der Parlamentswahl 2005 hatte die Partei eine bedeutende Rolle gespielt, ebenso war sie an Massendemonstrationen in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek im April sowie im November 2006 beteiligt. Die Partei war ab 2007 an der Regierung mit beteiligt, da der Vorsitzende der SDPK Almasbek Atambajew im März Premierminister wurde. Aus Protest dagegen trat Temir Sarijew, der 2006 der SDPK beigetreten und ein führendes Mitglied der Partei war, aus der SPDK aus. Bei den Parlamentswahlen im Dezember 2007, welche die Präsidentenpartei Ak Dschol gewann, erhielt die Partei 6,85 % der Stimmen (etwa 188.585 Wähler hatten die Partei gewählt) und 11 Sitze im Parlament. Um die Partei Ak Dschol nicht als einzige Partei ins Parlament einziehen zu lassen, wurde die Sozialdemokratische Partei gemeinsam mit der Kommunistischen Partei Kirgisistans wahrscheinlich auf über 5 % angehoben. Nach der Auszählung von etwa 95 % der Wahllokale hatte die Partei noch bei etwa 3 % gelegen. Bei den darauffolgenden Parlamentswahlen am 10. Oktober 2010 konnte die SDPK ihr Wahlergebnis im Vergleich zur Wahl 2007 deutlich ausbauen und erreichte 14,15 % der Stimmen, insgesamt hatten 237.634 Wähler den Sozialdemokraten ihre Stimme gegeben. Mit 26 Sitzen zog die SDPK als zweitstärkste Kraft hinter der nationalkonservativen Partei Ata-Schurt in das kirgisische Parlament ein. Durch eine Koalition mit der Ata-Schurt und der Partei Respublika wurde die SDPK Teil der Regierungskoalition und der Sozialdemokrat Almasbek Atambajew neuer Ministerpräsident. Einen weiteren Wahlerfolg erzielten Atambajew und die SDPK bei der Präsidentschaftswahl am 30. Oktober 2011, als Atambajew mit mehr als 63 % der Stimmen zum neuen Präsidenten Kirgisistans gewählt wurde. Durch die Beteiligung an der Regierungskoalition und den Sieg bei der Präsidentschaftswahl hatte die SDPK nach den Wahlen zum Parlament 2010 und zur Präsidentschaft 2011 eine dominante Stellung in der kirgisischen Politik inne. Diese Stellung konnte die SDPK im Zuge der Parlamentswahl in Kirgistan 2015 stärken. Mit knapp 436.000 Stimmen und einem Anteil von 27,35 % wurde die SDPK stärkste Kraft im kirgisischen Parlament und konnte mit Sooronbai Dscheenbekow erneut den Regierungschef stellen. Bei der Präsidentschaftswahl 2017 konnte auch dieses Amt von SDPK verteidigt werden, neuer Präsident wurde der vormalige Regierungschef Dscheenbekow mit 54,22 % der Stimmen. Im Vergleich zur Präsidentschaftswahl 2011 und dem deutlichen Sieg seines sozialdemokratischen Vorgängers Atambajew, ging die Anzahl der Stimmen für den Kandidaten der SDPK allerdings um mehr als 250.000 zurück. Nachdem der Machtwechsel von Atambajew zu Dscheenbekow vorerst Hoffnungen auf eine reibungslosen Wechsel im Amt des Präsidenten geschürt hatte, entbrannte in den folgenden Monaten ein immer deutlicherer Machtkampf zwischen den beiden Spitzenpolitikern. Dieser wurde insbesondere innerhalb der SDPK ausgetragen, die sich im Machtkampf zwischen Atambajew und Dscheenbekow spaltete. Dscheenbekow inhaftierte zahlreiche Vertraute des Ex-Präsidenten, die zu den Führungsfiguren der SDPK gehörten, darunter die ehemaligen Bürgermeister der Hauptstadt Bischkek, Koubanytschbek Kulmatow und Albek Ibraimow. Atambajew unterdessen kritisierte den Präsidenten öffentlich und suchte Unterstützer innerhalb der SDPK. Ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte die Auseinandersetzung im August 2019 als Atambajew nach schweren Auseinandersetzungen zwischen Beamten und Anhängern Atambajews mit mehr als 80 Verletzten festgenommen wurde. Dem ehemaligen Präsidenten werden Korruption und Amtsmissbrauch vorgeworfen. Trotz der Verhaftung von Atambajew verfügt dieser über zahlreiche Unterstützer im Bereich der SDPK, die von Dscheenbekow zunehmend aus Führungspositionen verdrängt werden und durch Vertraute des Präsidenten ersetzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sozialdemokratische Partei Kirgisistans (Kürzel \"SDPK\";, ) ist eine sozialdemokratische politische Partei in der Kirgisischen Republik. Mit dem Sooronbai Dscheenbekow als Präsident und Muchammedkaly Abylgasijew als Regierungschef bekleiden Politiker der SDPK aktuell die beiden wichtigsten Ämter der kirgisischen Politik.", "tgt_summary": null, "id": 2096148} {"src_title": "OSTO-Systemmodell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Die Software läuft unter Windows und wurde von \"Zhengzhou Jinhui Computer System Engineering Ltd.\" (郑州金惠计算机系统工程有限公司) unter Mitwirkung der \"Beijing Dazheng Human Language Technology Academy Ltd.\" (北京大正语言知识处理科技有限公司) entwickelt. Das Programm ist nach Angaben des Herstellers speziell darauf ausgerichtet, Pornografie im Internet zu filtern, kann aber auch andere Inhalte filtern. \"Green Dam Youth Escort\" arbeitet mit drei Filtern: \"Green Dam Youth Escort\" lädt automatisch Aktualisierungen der URL-Blacklist aus einer Online-Datenbank herunter und sammelt Nutzerdaten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Kritiker erheben den Vorwurf, dass \"Green Dam Youth Escort\" nicht nur zur Filterung pornografischer Darstellungen, sondern auch zu politischer Zensur genutzt werden soll. Nach einem Artikel der Epoch Times haben chinesische Hacker auf die Stichwortliste des Programms zugegriffen und festgestellt, dass sie nur 2700 Stichwörter enthält, die mit Pornografie im Zusammenhang stehen, jedoch über 6500 von politischer Natur, darunter „4. Juni“, „Tibet“ und \"„Falun Gong“\". Chinesische Nutzer der Software haben festgestellt, dass sie eine DLL in den Internet Explorer injiziert, welche die Nutzung von Freegate verhindert, eines der Programme, die häufig benutzt werden, um das Projekt Goldener Schild zu umgehen. Der Software werden zudem funktionale Mängel und Sicherheitslücken vorgeworfen. So verfügt sie über einen Mechanismus, der pornografische Bilder an großen Bereichen mit hellen Hauttönen zu erkennen versucht, was dazu führt, dass beispielsweise auch Bilder von Schweinen aussortiert werden, während sie dunkelhäutige nackte Menschen nicht erkennt. Nach einer am 11. Juni 2009 veröffentlichten Studie von Scott Wolchok, Randy Yao und J. Alex Halderman von der University of Michigan wies \"Green Dam Youth Escort\" zu diesem Zeitpunkt schwerwiegende Sicherheitslücken auf, die es ermöglichten, die Kontrolle über den Computer des Anwenders zu übernehmen. Der Hersteller veröffentlichte im Anschluss an diese Analyse ein Sicherheitsupdate, jedoch hielten die Autoren der Studie fest, dass weitere Sicherheitslücken noch nicht behoben seien. Stark kritisiert wurde, dass zunächst weltweit alle PC-Hersteller verpflichtet werden sollten, in China Geräte nur noch zusammen mit \"Green Dam Youth Escort\" auszuliefern. In einem Brief an die chinesische Regierung erhoben der US-amerikanische Handelsminister Gary Locke und der Handelsvertreter der Vereinigten Staaten, Ron Kirk, die Forderung, die Verpflichtung aufzuheben. Es handle sich um ein ernsthaftes Handelshemmnis. Die Europäische Kommission forderte China auf, die Einführung zu verschieben. Der chinesische Künstler Ai Weiwei rief per Mikroblogging zu einem Internet-Boykott am 1. Juli auf und in einer „\"Declaration of Anonymous Internet Users 2009\"“ wurde von „Netizens“ ein Angriff auf alle Zensurmaßnahmen angekündigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Green Dam Youth Escort () ist eine Contentfilter-Software, die in der Volksrepublik China entwickelt wurde. Nach einer Verfügung des chinesischen Ministeriums für Industrie und Informationstechnik wurde zunächst vorgeschrieben, dass diese Software ab 1. Juli 2009 auf jedem PC, der in China verkauft wird, entweder installiert ist, oder dass die Installationsdateien auf dem Computer oder einem mitgelieferten Datenträger zur Verfügung stehen; dies gelte auch für importierte Geräte. Privatanwender seien nicht verpflichtet, die Software zu benutzen, für Schulen und andere öffentliche Einrichtungen sei die Installation jedoch vorgeschrieben. Am 30. Juni 2009 gab die chinesische Regierung bekannt, dass sich die Einführung der Software verzögere und am 13. August 2009 erklärte Li Yizhong, der Minister für Wissenschaft und Technik, dass die Installation der Software keineswegs für private Computer vorgeschrieben sei. Die chinesische Regierung verlangt nun weder, dass die Software auf neuen Computern vorinstalliert sei, noch dass sie bei neuen Computern mit ausgeliefert werden muss.", "tgt_summary": null, "id": 2392110} {"src_title": "Artesonado", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Márton Vas begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Jugend von Dunaferr SE Dunaújváros, für dessen Profimannschaft er von 1996 bis 2006 in der ungarischen Eishockeyliga aktiv war. In dieser Zeit gewann der Angreifer dreimal die nationale Meisterschaft und sechsmal den nationalen Pokal mit seiner Mannschaft. Des Weiteren wurde der Linksschütze sechsmal Vizemeister mit Dunaferr SE Dunaújváros. Im Sommer 2006 wechselte er schließlich zum Briançon Alpes Provence Hockey Club in die französische Ligue Magnus. Mit Briançon wurde er 2008 und 2009 jeweils Vizemeister und stand im gleichen Zeitraum zweimal im Finale der Coupe de la Ligue. Zur Saison 2009/10 kehrte Vas in seine Heimat zurück und unterschrieb einen Vertrag bei Alba Volán Székesfehérvár, für das er seither parallel in der Österreichischen Eishockey-Liga und der ungarischen Eishockeyliga spielte. 2010, 2011 und 2012 wurde er mit Alba Volán Ungarischer Meister. 2013 wechselte er nach Deutschland zu den Löwen Frankfurt, mit denen er gleich in der ersten Saison in die DEL2 aufstieg. Nachdem er die Spielzeit 2015/16 beim SHC Fassa in der italienischen Serie A verbracht hatte, kehrte er im Sommer 2016 in die DEL2 zurück, wo er für den EHC Freiburg auf dem Eis stand. 2017 beendete er seine Karriere im Alter von 37 Jahren. Bei der 2019 stieg er als Cheftrainer mit der Ungarischen U20-Auswahl ungeschlagen von der B- in die A-Gruppe der Division I auf.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Ungarn nahm Vas im Juniorenbereich an der U20-Junioren-C-Weltmeisterschaft 2000 und der U20-Junioren-B-Weltmeisterschaft 1999 teil. Im Seniorenbereich stand Vas im Aufgebot seines Landes bei den Weltmeisterschaften der Division I 2001, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, als er drittbester Scorer nach seinen Landsleuten Balázs Ladányi und Krisztián Palkovics war, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014 und 2015. Er gehörte zudem der ungarischen Mannschaft an, die bei der Weltmeisterschaft 2009 erstmals nach 70 Jahren wieder in der höchsten Klasse der Weltmeisterschaften spielte, aber den sofortigen Wiederabstieg nicht vermeiden konnte. 2014 wurde er nicht als Center, sondern als Verteidiger eingesetzt und als solcher in das All-Star-Team des Turniers der A-Gruppe der Division I gewählt. Durch seinen Ausgleichstreffer zum 4:4 kurz vor Schluss der regulären Spielzeit und den verwandelten Penalty im entscheidenden Penaltyschießen gegen Japan vereitelte er bei diesem Turnier den Aufstieg der Ostasiaten in die Top-Division. Ein Jahr später führte er die Magyaren als Mannschaftskapitän sechs Jahre nach dem Abstieg zum Wiederaufstieg in die Top-Division, in der er dann 2016 zum zweiten Mal nach 2009 spielte. Außerdem nahm er an der Olympiaqualifikation für die Spiele in Turin 2006, in Vancouver 2010, in Sotschi 2014 und in Pyeongchang 2018 teil. Auch im Inlinehockey war Vas für sein Heimatland aktiv und nahm an der Weltmeisterschaft 2008, bei der die Ungarn Platz 14 unter 16 Mannschaften belegten, teil.", "section_level": 2}], "src_summary": "Márton Vas (; * 2. März 1980 in Dunaújváros) ist ein ehemaliger ungarischer Eishockeyspieler und heutiger -trainer, der in Deutschland beim EHC Freiburg und den Löwen Frankfurt aktiv war. Zudem spielte er in seiner Heimat über viele Jahre beim Dunaferr SE Dunaújváros und Alba Volán Székesfehérvár. Sein jüngerer Bruder János ist ebenfalls professioneller Eishockeyspieler. Seit 2018 ist er Cheftrainer der ungarischen U20-Nationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 816238} {"src_title": "Zoramthanga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Besonderheiten.", "content": "Als Favoriten wurden vor dem Contest die Beiträge aus Deutschland, Schweden, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Spanien gehandelt. Am Ende der Show hielt jedoch eine Sängerin aus einem anderen Land überraschenderweise die Trophäe in der Hand: Die lettische Sängerin Marie N gewann den 47. Eurovision Song Contest mit ihrem Disco-Lied \"I Wanna\" und ihrer aufwändigen Bühnenshow, dicht gefolgt von der maltesischen Sängerin Ira Losco und \"7th Wonder\". Die deutsche Sängerin Corinna May trat mit dem von Ralph Siegel und Bernd Meinunger geschriebenen Lied „I Can’t Live Without Music“ an, landete jedoch abgeschlagen auf dem 21. Platz. Österreichs Manuel Ortega und sein Lied \"Say a Word\" entgingen dank 12 Punkten aus der Türkei mit dem 18. Platz der nächstjährigen Zwangspause nur knapp. Diese musste die Schweiz jedoch antreten, nachdem das Lied \"Dans le jardin de mon âme\" von Francine Jordi nur Drittletzter wurde. Dieser Song Contest war übrigens der bis dahin einzige ohne deutschsprachigen Beitrag, da Deutschland, Österreich und Belgien mit englischen Titeln teilnahmen und die Schweiz einen Beitrag auf Französisch ins Rennen schickte. Erwähnenswert ist der Beitrag, den Slowenien ins Rennen schickte: Nachdem die Gruppe Sestre, drei Transvestiten mit einer speziell ausgearbeiteten Stewardessen-Choreographie, den nationalen Vorentscheid gewonnen hatte, wurde im ganzen Land, selbst im Parlament, diskutiert, ob eine solche Gruppe als Repräsentant des Landes geeignet sei. Letztendlich landete Slowenien auf einem 13. Platz. In diesem Jahr wurde der von einer Fanseite initiierte Barbara Dex Award zum sechsten Mal vergeben. Mit diesen nicht ganz ernst zu nehmenden Preis soll das „schlechteste“ Outfit des Wettbewerbes ausgezeichnet werden. Der diesjährige Gewinner war Michalis Rakintzis aus Griechenland.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Es nahmen insgesamt 24 Länder teil. Die Niederlande, Polen, Norwegen, Island und Irland mussten wegen ihres schlechten Abschneidens im Vorjahr aussetzen. Portugal zog die Teilnahme freiwillig zurück, wodurch die Teilnahme des im Vorjahr schlechter platzierten Lettland möglich wurde. Belgien, die Schweiz, Finnland, Mazedonien, Österreich, Rumänien und Zypern kehrten nach jeweils einjähriger Pause zurück. Folgende Interpreten kehrten zum Wettbewerb zurück:", "section_level": 1}, {"title": "Abstimmungsverfahren.", "content": "Die Hälfte der Teilnehmerländer führte ein Televoting für die Punktevergabe durch. Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Rumänien, Russland und die Türkei entschieden sich für ein Juryvoting, während sich Zypern, Griechenland, Spanien, Kroatien, Malta, Slowenien and Litauen für das gemischte Abstimmungsverfahren (50 % Televoting und 50 % Jury) entschieden. Die zehn besten Lieder erhielten 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 und einen Punkt.", "section_level": 1}, {"title": "Platzierungen.", "content": "Die rot markierten Länder mussten im nächsten Jahr pausieren.", "section_level": 1}, {"title": "Marcel-Bezençon-Preis.", "content": "In diesem Jahr wurde beim Eurovision Song Contest der Marcel-Bezençon-Preis eingeführt. Der Fan-Preis wurde von den Mitgliedern des internationalen Eurovision Fanclub OGAE gewählt. Der Presse-Preis wird von den akkreditierten Journalisten ermittelt. Der Künstler-Preis wurde von ehemaligen Eurovision Song Contest Siegern gewählt. Die Preisträger waren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 47. Eurovision Song Contest fand am 25. Mai 2002 in der estnischen Hauptstadt Tallinn statt. Der Abend in der Saku Suurhall wurde von der Opernsängerin Annely Peebo und dem Schauspieler Marko Matvere moderiert. ", "tgt_summary": null, "id": 992946} {"src_title": "Laldenga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Frühe Werke der 1991 gegründeten Band waren an Künstler wie My Bloody Valentine, Mystery Machine und The Descendents angelehnt. Als Len als eine Hip-Hop-Version von Human League bezeichnet wurden, waren Marc und Sharon geschmeichelt und gaben zu, süchtig nach Human League zu sein. Als Indieband veröffentlichte Len eine EP und zwei Alben, \"Superstar\" und \"Get Your Legs Broke\", zuerst auf dem Label No Records aus Halifax, Nova Scotia, dann auf ihrem eigenen Label Funtrip. Diese Alben wurden jedes zwischen 20.000- und 35.000-mal verkauft. Zu dem Duo stießen noch D Rock, DJ Move und Planet Pea. Die neuen Mitglieder beeinflussten die Ausrichtung der Band vom ursprünglichen Alternative Punk/Pop hin zu einer Art Hip-Hop. Sie veröffentlichten das Album \"You Can’t Stop the Bum Rush\" im Jahre 1999, auf dem auch der Hit \"Steal My Sunshine\" enthalten war, der Rang acht in Großbritannien und neun in den USA erreichte sowie die kanadischen Charts anführte und Teil des Soundtracks zum Film \"Go\" war. Das Stück bestand aus der heiseren Stimme Marcs und als Gegensatz dazu der sanft klingenden Stimme Sharons, untermalt von einem Sample aus dem Lied \"More, More, More\" von Andrea True Connection. 2000 coverte die Band das Lied \"Kids in America\" von Kim Wilde für den Film \"Digimon - The Movie\"; die Coverversion wurde in Los Angeles aufgenommen. 2002 erschien \"We Be Who We Be\" nur in den USA und Kanada beim Label Dreamworks. Das Album war ursprünglich für das zweite Quartal 2002 gedacht; nach Jahren der Verzögerungen verließ die Band das Label und wechselte zu Venus Corp (EMI). Am 14. Februar 2005 veröffentlichte Venus Corp ein komplett anderes Len-Album, \"Diary of the Madmen\", das nur in Kanada veröffentlicht wurde. Dennoch entschieden manche Läden, es wegen der harten Sprache nicht zu verkaufen. Len arbeitete an einem Nachfolgealbum für \"Diary of the Madmen\", das im Sommer 2007 mit Marcin Watras fertiggestellt werden sollte. Das Album sollte zehn Lieder – darunter ein Cover eines Liedes von Ozzy Osbourne aus dessen ähnlich klingendem Album \"Diary of a Madman\" – enthalten und Gäste wie Junior „Dirty“ Sanchez, Stubbs und Chin sollten daran beteiligen. Marcs und Sharons Stimmen sollten nicht bei jedem Lied zu hören sein. Bis jetzt ist dieses Album aber nicht erschienen.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "EPs und Singles.", "content": "Superstar Get Your Legs Broke You Can’t Stop the Bum Rush Soundtrack für Digimon – The Movie We Be Who We Be The Diary of the Madmen", "section_level": 2}], "src_summary": "Len ist eine kanadische Alternative-Rock-Band aus Toronto, Ontario. Internationale Bekanntheit erlangte sie 1999 mit ihrem Lied \"Steal My Sunshine\". Die Band wurde von Marc Costanzo (Gesang, Gitarre) und Sharon Costanzo (Gesang, Bass) gegründet.", "tgt_summary": null, "id": 971296} {"src_title": "Johnnie Davis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "The Crane Wife ist eine alte, japanische Sage. Ein armer Mann findet einen verletzten Kranich, nimmt ihn mit zu sich nach Hause und pflegt ihn gesund. Nachdem er den Kranich wieder freigelassen hat, kommt eine Frau zu seiner Haustür. Er verliebt sich in die Frau und heiratet sie wenig später. Da beide sehr arm sind, bietet seine Frau an, wundersame Kleider aus Seide zu nähen und sie auf dem Markt zu verkaufen – aber nur, wenn er verspricht, ihr nie bei der Herstellung zuzuschauen. Die Kleider verkaufen sich gut und der Mann fordert von seiner Frau, dass sie noch mehr webt als bisher. Je mehr seine Gier nach Reichtum steigt, desto schlechter geht es seiner Frau. Eines Tages beobachtet er sie, wie sie die Kleider herstellt. An dem Webstuhl sitzt jedoch nicht seine Frau, sondern ein Kranich, der sich seine eigenen Federn ausrupft. Als dieser den Mann sieht, fliegt er davon und kommt nie wieder. Colin Meloy hörte die Geschichte und entschied sich, dazu Musik zu schreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "The Crane Wife wurde von vielen Kritikern sehr gut angenommen. Der Metascore des Albums steht zurzeit bei 84 %. Die Hörer des National Public Radio wählten The Crane Wife zum besten Album des Jahres 2006. In der renommierten Pitchfork Media Liste der besten Alben des Jahres, kam es auf Rang 41. Bis Dezember 2008 wurden in den USA 284.000 Exemplare des Albums verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Song \"The Crane Wife, Pt. 3\" wurden in verschiedenen Serienepisoden und Werbefilmen gespielt:", "section_level": 1}], "src_summary": "The Crane Wife ist das vierte Studioalbum der amerikanischen Indie-Folkband The Decemberists. Es wurde am 3. Oktober 2006 in den USA bei Capitol Records veröffentlicht. Produziert wurde es von Tucker Martine und Christopher Walla (Death Cab for Cutie). The Crane Wife beruht auf einem japanischen Volksmärchen. Im Mittelpunkt des Albums stehen zwei Songs, \"The Crane Wife\" und \"The Island\", Letzterer ist von William Shakespeares Der Sturm inspiriert. ", "tgt_summary": null, "id": 1952164} {"src_title": "Jüdischer Schatz von Erfurt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Ionuț Panait begann als Jugendlicher 1991 mit dem Ringen. Seit seinem Eintritt in die Polizei ist er Angehöriger des Sportclubs Dinamo Bukarest. Er ist Polizei-Offizier. Er ringt ausschließlich im griechisch-römischen Stil und wird von Niculae Zamfir trainiert. Seit dem Jahre 2007 ringt er für den \"SV Germania Weingarten\" in der deutschen Bundesliga, wo er sehr erfolgreich agiert. Seit 2017 ringt Iount Panait für Germania Weingarten in der neu gegründet Deutsche Ringerliga. Als Junior erreichte er bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1997 in Maribor in der Gewichtsklasse bis 52 kg Körpergewicht und bei der Junioren-Europameisterschaft 1998 in Tirana in der Gewichtsklasse bis 56 kg Körpergewicht jeweils einen guten 4. Platz und verpasste damit beide Male nur knapp einen Medaillengewinn. Obwohl er in Rumänien als Senior in der Leichtsgewichtsklasse eindeutig dominierte, erwies sich der Übergang zu den Senioren bei internationalen Meisterschaften für Ionuț Panait als schwierig. Es dauerte einige Jahre, bis er bei diesen Meisterschaften gute Ergebnisse erzielte. Im Jahre 2004 kam er bei der Europameisterschaft in Haparanda mit drei Siegen und einer Niederlage gegen den Franzosen Michael Beyer auf den 7. Platz. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2004 in Athen schaffte er aber nicht. 2005 kam er bei der Europameisterschaft in Warna nach Siegen über Juri Kaliaschnew aus Weißrussland und Tiziano Corriga aus Italien und einer Niederlage gegen Jimmy Samuelsson aus Schweden auf den 8. Platz. Im Jahre 2008 gelang ihm dann bei der Europameisterschaft in Tampere der erste Medaillengewinn bei einer internationalen Meisterschaft. Er wurde dort mit Siegen über Alexei Dschakonow, Litauen, Tiziano Corriga u. Plamen Petrow aus Bulgarien und einer Niederlage gegen Armen Wardanjan aus der Ukraine Vize-Europameister. Bei den Olympischen Spielen in Peking, für die er sich mit diesem Erfolg qualifiziert hatte, unterlag er in seinem ersten Kampf gegen den Chinesen Li Yanyan sehr knapp nach Punkten (0:2 Runden bei 3:3 Punktegleichstand) und kam damit nur auf den 13. Platz. Bei der Europameisterschaft 2009 in Vilnius besiegte er im Leichtgewicht Juri Weschew aus Israel und Ismail Navarro Sanchez aus Spanien und verlor dann im Viertelfinale gegen Damian Zuba aus Polen. Da dieser das Finale nicht erreichte, schied Ionuț Panait aus und belegte den 8. Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Erfolge.", "content": "Anm.: alle Wettbewerbe im griechisch-römischen Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, KG = Körpergewicht", "section_level": 1}], "src_summary": "Ion Iulian „Ionuț“ Panait (* 5. Mai 1981 in Mizil, Kreis Prahova) ist ein rumänischer Ringer. Er war 2008 Vize-Europameister im griechisch-römischen Stil im Leichtgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 2342213} {"src_title": "Ahmet Ferit Tek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Zwölf Teams spielten in der Liga in einer einfachen Hin- und Rückrunde gegeneinander, so dass jedes Team 22 Spiele absolvierte. Der Zehntplatzierte und damit Drittletzte musste zusätzlich Relegationsspiele gegen die beiden Dritten der 1. Divisjon (Gruppe A und B) um den Klassenerhalt absolvieren.", "section_level": 1}, {"title": "Saisonverlauf.", "content": "Vorjahresmeister Rosenborg BK konnte seinen Titel verteidigen. Sie standen nur insgesamt fünf Spieltage an der Tabellenspitze. Erst am 20. Spieltag konnten sie den Aufsteiger und späteren Zweiten Bodø/Glimt durch einen Sieg im direkten Duell überflügeln. Den Pokalwettbewerb gewann die Mannschaft von Bodø/Glimt. Der Aufsteiger Fyllingen IL musste nach nur einer Saison wieder in die 1. Divisjon absteigen. In der Relegation konnte sich mit Strømsgodset IF zum ersten Mal seit 1988 wieder eine Mannschaft der 1. Divisjon durchsetzen und aufsteigen. Der Meister Rosenborg BK qualifizierte sich nicht für die Champions League, da Norwegen in der UEFA-Fünfjahreswertung zu schlecht platziert war. Stattdessen mussten sie am UEFA-Pokal teilnehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Ergebnisse der Saison sind in dieser Kreuztabelle aufgelistet. Die Heimmannschaft des jeweiligen Spiels ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile.", "section_level": 1}, {"title": "Tabellenverlauf.", "content": "Verlegte Partien werden entsprechend der ursprünglichen Terminierung dargestellt, damit an allen Spieltagen für jede Mannschaft die gleiche Anzahl an Spielen berücksichtigt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Relegation.", "content": "Molde FK musste als Drittletzter in die Relegation gegen Bryne FK und Strømsgodset IF, die Dritten der 1. Divisjon (Gruppe A und B). Mit zwei Siegen erreichte Strømsgodset IF den Aufstieg.", "section_level": 1}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "Die Sortierung erfolgt nach gleicher Toranzahl alphabetisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tippeligaen 1993 war die 49. Spielzeit der höchsten norwegischen Fußballliga und die dritte Saison unter dem Namen \"Tippeligaen\". Die Spielzeit begann am 1. Mai 1993 und endete mit dem dritten Relegationsspiel am 27. Oktober 1993.", "tgt_summary": null, "id": 12887} {"src_title": "Earl Burtnett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Iz the Wiz war seit 1972 in der Graffiti-Szene aktiv. Ein Plakat des Broadway-Musicals The Wiz inspirierte ihn 1975 zu seinem Künstlernamen Iz the Wiz. Im New Yorker Stadtbezirk Queens brachte er seine Werke vorzugsweise an der U-Bahn-Linie A, aber auch an Wänden an. Mit den Zügen zog sein Name durch die Stadt und machte ihn bekannt. In einer Nacht konnte er so über 100 \"Throw-Ups\", schnell gemalte Bilder mit einfarbig schraffierter Füllung, entstehen lassen. Er war aber auch für seine größeren, aufwändiger gestalteten Bilder bekannt. Seine Motive waren meistens farbenfrohe, waggonfüllende Schriftzüge, aber auch Porträts wie z. B. von John Lennon. Als einer der ersten Graffiti-Künstler legte er besonderen Wert darauf, eine Balance zwischen Quantität und Qualität zu halten und wurde so zu einem Vorbild für die Generation von Writern, die nach ihm kam. 1983 trat Iz the Wiz in der Dokumentation Style Wars auf. Außerdem hatte er im selben Jahr eine kleine Rolle im Film Wild Style. Mitte der 1980er Jahre gingen die Behörden in New York stärker gegen Graffiti in der U-Bahn vor. Iz the Wiz zog sich daraufhin mehr und mehr aus der Graffiti-Szene zurück, erst in den 1990er Jahren wurde er in der Szene wieder aktiver und half unter anderem beim Aufbau der \"Phun Factory\", einem Ort in Queens, an dem von 1994 bis 2001 Writer legal sprühen konnten. 1996 wurde bei ihm ein Nierenschaden diagnostiziert, wohl eine Folge des Sprühens ohne Schutzmaske, der ihn zur Dialyse zwang. Zuletzt verarmte er immer mehr und zog zu seinem Bruder nach Florida. Fünf Tage vor seinem Tod bemalte er in einer Kunstgalerie in der Bronx noch einmal vor Publikum einen lebensgroßen Nachbau eines U-Bahn-Zuges und produzierte davon ein Video.", "section_level": 1}], "src_summary": "Iz the Wiz (eigentlich Michael Martin; * 30. November 1958; † 17. Juni 2009) war ein US-amerikanischer Graffiti-Künstler. Er war einer der ersten und bekanntesten Graffiti-Künstler der 1970er und 1980er Jahre in New York.", "tgt_summary": null, "id": 2126247} {"src_title": "Napoleon Bonaparte Giddings", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Formierung und Ursprungsbesetzung (1984–1985).", "content": "Exposé wurde ursprünglich 1984 gegründet, als Lewis Martineé, ein Discjockey und Produzent aus Miami, entschied, eine Dance-Gruppe aufzustellen. Für die Gruppe wurden von Talentsichtern Sandra Casañas (Sandeé), Alejandra Lorenzo (Alé) und Laurie Miller angeworben, die zuerst den Namen \"X-Posed\" erhielten. Anfang 1985 nahm das Trio \"Point of No Return\" bei Pantera Records als Single auf, die Platz eins in den US-Dancecharts erreichte. Das Lied half, die heute noch immer populäre Musikrichtung Freestyle einzuführen, die oft aus Keyboardriffs, einem eingängigen Refrain und einem Elektro Funk-Rhythmus von einer Drum Machine arrangiert war. Der Erfolg von \"Point of No Return\" führte schnell zu einem Vertrag bei Arista Records/BMG Records, die dann für die Verbreitung der Single zuständig waren. Knapp ein Jahr später nahm Exposé die zweite Single namens \"Exposed to Love\" auf. Diese Songs erschienen, als die Radiostationen begannen, durchgehende Mixes von House-, Club- und Dancestücken zu spielen. Exposé bemerkte den andauernden Erfolg und begann mit einer Clubtournee. Beeindruckt von dem Erfolg der beiden Singles und dem Sound sicherte Arista der Gruppe die Unterstützung für die Aufnahme eines Albums zu.", "section_level": 2}, {"title": "Personaländerungen (1986).", "content": "Wenig später verließ Casañas die Gruppe, um eine Solokarriere zu starten, und Lorenzo ging, um andere Vorhaben zu verfolgen; sie wurden von Jeanette Jurado und Gioia Bruno ersetzt. Vor Fertigstellung des Albums verließ Miller die Gruppe aus persönlichen und geschäftlichen Gründen und begann eine Solokarriere. Sie wurde durch Ann Curless ersetzt. Lorenzo kehrte 1988 und 1990 in die Dancecharts zurück mit den Titeln \"I Wanna Know\" und \"Stop Me If I Fall in Love\", während Miller ihre Talente auf Luxuskreuzfahrten in einem intimeren Jazzstil zeigte und ihre eigene Unterhaltungsfirma Xica Productions gründete. Casanas veröffentlichte als Sandeé ein Soloalbum, \"Only Time Will Tell\", das ihr die Clubhits \"You’re the One\", \"Love Desire\" und \"Notice Me\", das von Clivilles & Cole produziert wurde, bescherte. Sie tourte durch Clubs und bei Freestyle-Shows, bis sie am 15. Dezember 2008 verstarb. Alle drei Gründungsmitglieder sangen für Will to Power auf deren gleichnamigen Album.", "section_level": 2}, {"title": "\"Exposure\" (1987–1988).", "content": "Im Februar 1987 veröffentlichten Exposé ihr Debütalbum \"Exposure\" bei Arista Records. Anders als bei vielen klassischen Girlgroups wechselten sich die Mitglieder als Hauptsängerin ab. Beginnend mit dem Dancepop-Hit \"Come Go with Me\", der im Januar 1987 erschien und Platz fünf in den Billboard Hot 100 erreichte, festigte die Gruppe ihre Verbindung mit dem Genre Freestyle. Im April 1987 wurde \"Point of No Return\" erneut veröffentlicht, diesmal mit Jurado als Sängerin, und gelangte ebenfalls auf Platz fünf der Hot 100. Während die ursprüngliche Pressung von \"Exposure\" noch die alte Version des Titels enthielt, war die neue Version auf den folgenden Auflagen enthalten. Dies machte die Originalpressung zu einem Sammlerstück. \"Let Me Be the One\", ein mittelschnelles R&B-Stück mit Bruno als Sängerin, erhielt Unterstützung in der R&B-Szene und erreichte Platz sieben. Der größte Hit der Gruppe erschien im November 1987 mit der Nummer-eins-Single \"Seasons Change\". Dies führte zu einer Nominierung für den Soul Train Award als bester neuer Künstler und Fernsehauftritten bei American Bandstand, Solid Gold, Showtime at the Apollo und The Late Show mit Joan Rivers. Zudem ging man mit Lisa Lisa and Cult Jam auf US-Tour. \"Exposure\" bleibt eines der erfolgreichsten Dancealben aller Zeiten. Exposé sorgte ebenfalls für den Background-Gesang auf Kashifs Album \"Love Changes\" bei dem Stück \"Who’s Getting Serious\" im Jahr 1987. Auf dem Höhepunkt des Erfolges der Gruppe fanden hinter den Kulissen Rechtsstreitigkeiten statt. Ähnlich den Girlgroups der 1960er-Jahre hatten die Mitglieder von Exposé restriktive Verträge und es gab in den Medien Berichte über regelrechte Schlachten hinter der Bühne. Laut Bruno bekamen sie nur 200 US-Dollar pro Show. Das Label schritt ein, um den Frieden zwischen den Mitgliedern und den Produzenten zu wahren. Trotz dieser Intervention reichten die Mitglieder Klage ein und legten den Streit erst nach neuen Vertragsverhandlungen bei.", "section_level": 2}, {"title": "\"What You Don’t Know\" (1989–1991).", "content": "Im Juni 1989 folgte mit \"What You Don’t Know\" das zweite Album der Gruppe, das mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde. Der Erfolg in den USA führte zu ähnlichen Girlgroups, die von Produzenten zusammengestellt wurden und auch von größeren Labels unter Vertrag genommen wurden wie Company B, The Cover Girls, Sweet Sensation und Seduction. Kurz nach dem Erfolg der Singles \"What You Don’t Know\" (Mai 1989) und \"When I Looked at Him\" (August 1989) schrieb die Veröffentlichung von \"Tell Me Why\" (Dezember 1989) Musikgeschichte, da die Gruppe dadurch die erste Girlgroup waren, die sieben Top-10-Hits nacheinander in den USA erreichen konnte. \"Tell Me Why\" richtete sich an Gangs und Jugendliche und bescherte der Gruppe Lob für ihre sozial engagierten Texte. \"Your Baby Never Looked Good in Blue\" und \"Stop, Listen, Look & Think\" folgten im Frühjahr 1990. Letzterer Titel erschien in dem Film Lambada - Der verbotene Tanz aus dem Jahr 1990, der während des Lambada-Booms erschien. Ihr andauernder Erfolg bescherte Exposé die erste eigene große Tour und Fernsehauftritte in Soul Train, der Pat Sajak Show, der Byron Allen Show und Dick Clark's New Year’s Rockin' Eve am 31. Dezember 1989. Die Beliebtheit der Gruppe wuchs auch in anderen Ländern wie Japan, wo Bruno, Curless und Jurado in einigen Werbespots für Takara, einem japanischen Softdrink auftraten. Die Musik in den Commercials war \"What You Don’t Know\" mit leicht abgeändertem Text. Im Sommer 1990 veröffentlichte Arista nach dem kommerziellen Erfolg der ersten beiden Alben die Videokompilation \"Video Exposure\" auf VHS und Laser Disc. Sie beinhaltete die Musikvideos der ersten acht Singles von Bruno, Curless und Jurado, von \"Come Go with Me\" bis \"Your Baby Never Looked Good in Blue\". Exposé sorgte für den Backgroundgesang beim Lied Jingle Bells auf Barry Manilows Album \"Because It’s Christmas\" und erschien auch in Manilows Musikvideo von \"Because It’s Christmas\". Im August 1990 bekam Bruno auf der Tour mit Exposé Halsprobleme. Diese wurden von einem gutartigen Tumor auf den Stimmbändern verursacht und führten zu einem kurzfristigen Abbruch der Tour. Die Gruppe nahm sich in der Hoffnung auf Besserung eine Auszeit. Schließlich verlor Bruno ihre Stimme und konnte mehrere Jahre nicht singen. Sie durfte auch nur noch wenig sprechen. Am Ende wurde sie 1992 durch Kelly Moneymaker ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "\"Exposé\" (1992–1995).", "content": "Nachdem Kelly Moneymaker sich der Gruppe anschloss, veröffentlichte diese im Oktober 1992 ihr drittes gleichnamiges Album \"Exposé\", das zusätzlich zu ihrem etablierten, Freestyle-, House-, R&B-, Pop- und Balladenrepertoire auch noch Adult Contemporary-Elemente enthielt. Es war das erste Album, an dem auch andere Produzenten neben Martineé beteiligt waren, wobei Clive Davis Hauptproduzent und Martineé nur für vier Lieder zuständig war. Das Album sollte die musikalische Weiterentwicklung der Gruppe zeigen und mit dem Erfolg von Wilson Phillips in Konkurrenz treten, die 1990 großen Erfolg mit ihrem Debütalbum hatte. Das dritte Album war kommerziell nicht so erfolgreich wie die vorherigen beiden, aber erreichte immer noch Goldstatus. Die Singles \"I Wish the Phone Would Ring\" und \"I’ll Never Get Over You Getting Over Me\" gelangten in die US Top 40. Die folgenden Veröffentlichungen \"As Long as I Can Dream\" und \"In Walked Love\" wurden von Curless gesungen. Eine letzte Clubsingle 1995 zeigte den ersten Wandel der Gruppe. \"I Specialize in Love\" wurde von Jurado gesungen, wobei am Ende auch Curless und Moneymaker Hauptstimmen übernahmen. Die Originalversion stammte von Sharon Brown und war 1982 ein Top-10-Hit in den Dancecharts. Unter die Fernsehauftritte in dieser Periode fallen Live with Regis and Kathie Lee, die Tonight Show mit Jay Leno, die Les Brown Show und die Kindersendung Xuxa. 1995 nahm Exposé das von Diane Warren geschriebene Lied \"I’ll Say Good-Bye for the Two of Us\" auf, das auf dem Soundtrack von Free Willy 2 – Freiheit in Gefahr erschien und von Jurado gesungen wurde. Im selben Jahr erschien es auf ihrem \"Greatest Hits\"-Album. Das Lied ist charakteristisch für die Gruppe mit dem Sologesang Jurados ohne Backgroundgesang.", "section_level": 2}, {"title": "Soloprojekte (1996–2003).", "content": "Gegen Ende 1995 entließ Arista die Gruppe, die sich Anfang 1996 trennte und deren Mitglieder eigene Projekte verfolgten. Dennoch veröffentlichten Labels der Sony BMG-Gruppe zwei weitere Greatest-Hits-Kollektionen sowie eine Kollektion populärer Remixes ihrer Singles. Nach der Auflösung der Gruppe trat Jurado im Bühnenstück \"Mad Hattan\" auf und sang für den Jazzgitarristen Nils und Safe Sax; Moneymaker heiratete den Seifenopernschauspieler Peter Reckell und brachte zwei Soloalben (\"Like a Blackbird\" und \"Through These Basement Walls\") heraus; Curless betätigte sich als Songwriterin, sang bei diversen Club- und Danceprojekten mit und erstellte akademische Unterrichtsmaterialien über Musik und das Musikgeschäft. Jurado und Curless heirateten und bekamen Kinder, was sie zeitweise von Auftritten abhielt. 1997 erholte sich Bruno von ihrem Tumor und begann wieder zu singen. Nach einem kurzen Intermezzo mit der Band Wet arbeitete sie an einer Solokarriere im Dance-Bereich. Ihr erstes Album \"Expose This\" erschien im Frühling 2004.", "section_level": 2}, {"title": "Wiedervereinigung (seit 2004).", "content": "Nach einer langen Pause kamen Curless, Jurado und Moneymaker am 1. August 2003 kurz für ein Wiedervereinigungskonzert auf dem Mid State Fair in Paso Robles, Kalifornien zusammen. Mitglieder von Safe Sax waren ein Teil der Liveband der Gruppe. Während man gerne öfter zusammen aufgetreten wäre, war das nach Angaben von Moneymaker zu der Zeit noch nicht möglich. 2006 gab Jurado by MySpace bekannt, dass sie bei einer größeren Agentur unterschrieben hätten, und Bruno sagte, dass sie das erste Mal seit 15 Jahren wieder bei Exposé sei. Moneymaker meinte, sie würde für jedes Mitglied einspringen, das nicht verfügbar sei, oder mit der vollen Besetzung bei bestimmten Gelegenheiten auftreten. Am 21. Oktober 2006 starteten Exposé ihre Tour in der American Airlines Arena in Miami beim Freestyle-Explosion-Konzert mit der Besetzung Curless, Jurado und Bruno. Am 29. November 2006 lieferten Exposé im Potawatomi Bingo Casino Northern Lights Theater in Milwaukee eine aus 16 Liedern bestehende Show mit einer vollständigen Band, was auch das erste komplette Konzert mit Bruno seit 1990 war. Die Gruppe trat bei Freestyle-Konzerten und Gay Pride-Events im ganzen Land auf. Die Gruppe tritt auch weiter bei speziellen Ereignissen in den ganzen Vereinigten Staaten auf, an Austragungsorten wie Epcot und Mohegan Suns Wolf Den. Im Dezember 2007 waren Jurado, Bruno, Curless, Moneymaker, Paradise Artists und Walking Distance Entertainment Angeklagte in einem Prozess von Crystal Entertainment & Filmworks (I & II). Der Gegenstand waren die Lizenzrechte an dem Namen Exposé. Die erste Klage wurde abgewiesen. Die zweite landete vor Gericht. Während des Prozesses wurden die Klagen gegen Paradise Artists und Moneymaker fallen gelassen und eine Gegenklage gegen die Ankläger wurde eingereicht. Am 26. Mai 2009 stellte das Gericht fest, dass die Kläger nicht beweisen konnten, dass ihnen der Name gehört, und setzten fest, dass wegen der Besetzung, die seit 1986 besteht, und der klaren Identifikation des Namens mit den Gruppenmitgliedern auf ihren Alben und Touren die Beklagten den rechtsgültigen Beweis des Eigentums des Namens erbracht hätten. Das Gericht sicherte Jurado, Bruno und Curless die Exklusivrechte an dem Namen zu. Exposé nahmen ihren Sieg zur Kenntnis und traten zum ersten Mal mit Moneymaker als Gast beim LA Gay Pride Festival am 14. Juni 2009 auf, das erste Mal, dass alle vier Mitglieder zusammen auf der Bühne standen.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles Videoalben", "section_level": 2}], "src_summary": "Exposé ist eine US-amerikanische Gesangsgruppe aus Miami, Florida. Die Gruppe, die hauptsächlich aus den Sängerinnen Ann Curless, Jeanette Jurado und Gioia Bruno bestand, hatte zwischen 1987 und 1993 ihre größten Erfolge und wurde die erste Gruppe, die vier Top-Ten-Hits in den Billboard Hot 100 von ihrem Debütalbum hatte, inklusive des Nummer-eins-Hits \"Seasons Change\" aus dem Jahr 1987. ", "tgt_summary": null, "id": 1304289} {"src_title": "Lloyd 300", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "In der algerischen Hauptstadt geboren, wuchs Bachi in der ostalgerischen Stadt Annaba auf. Sein Französisch und Literatur-Studium verfolgte er in beiden Städten und an der Pariser Sorbonne. Seit 1997 lebt er im Exil in Paris. Bachi veröffentlichte zunächst Kurzgeschichten, die in Zeitungen wie Le Monde diplomatique gedruckt wurden. Bereits für seinen Debüt-Roman \"Le Chien d’Ulysse\" 2001 (deutsch: \"Der Hund des Odysseus\" 2003) wurde Bachi dreifach ausgezeichnet. Er bekam den Prix Goncourt du premier roman, die „Bourse Prince Pierre de Monaco de la découverte“ und den Prix littéraire de la Vocation der Fondation Marcel Bleustein-Blanchet. Handlungsort dieses Erstlings ist eine fiktive algerische Stadt namens „Kirtha“. James Joyces \"Ulysses\"-Strukturprinzip wird von diesem Roman aufgegriffen. Die Handlung spielt sich an einem einzigen Tag ab, dem vierten Jahrestag der Ermordung des algerischen Präsidenten Boudiaf im Jahr 1992. Die ziellosen nächtlichen Streifzüge eines Literaturstudenten durch die Stadt, seine Träume und Überlegungen sowie die Lebensgeschichten seiner Freunde und Bekannten werden beschrieben. Darin spiegelt sich die Orientierungslosigkeit einer Generation, deren Selbstgefühl in Gewalt und Elend unterzugehen droht. Ohne von vornherein für eine der Konfliktseiten Partei zu ergreifen, zeigt dieser multiperspektivische Roman ein geradezu ironisches Gesellschaftsbild. Offenbar traf dieser Ansatz einen Nerv. In Algerien darf das Buch nicht verkauft werden, obwohl es nicht offiziell verboten ist. Das Leben in der kolonialen Vorzeit Algeriens beschreibt Bachi in seinem zweiten Roman, \"La Kahéna\" 2003 (dt.: \"Villa Kahéna\", 2006). Im Angelpunkt des Plots steht das in der fiktiven Stadt Kirtha errichtete Haus eines maltesischen, kolonialen Siedlers. Das Haus und zugleich der Roman, sie tragen den Namen der legendären Berber-Königin, die sich im 7. Jahrhundert an der Spitze ihres Volkes, der Beni Dscher, der Invasion des Maghreb durch die Araber entgegenstellte. Der Protagonist kommt nach einer abenteuerlichen Reise in den brasilianischen Urwald zwar zu Reichtum und Renommee in der französischen Kolonie, gerät aber gegen Ende seines Lebens zwischen die Fronten der Kolonialmacht und der nach Unabhängigkeit strebenden algerischen Bevölkerung. Wie häufig in Bachis Werken wird hier Geschichte zur Folie und Orientierungsmöglichkeit der Zukunftsvorstellungen. Bachis Roman \"Tuez-les tous\" aus 2006 beleuchtet am Beispiel eines der Attentäter vom 11. September die sozialen und politischen Hintergründe des islamistischen Fundamentalismus. Letztlich schildert er ihn als mörderischen Ausweg aus dem Dilemma der gegenwärtigen arabischen Welt, die die Zivilisation des „Westens“ gleichzeitig für Wohlstand und Technik bewundert und für ihre Sitten verachtet. Der Autor wurde mit dem Prix Tropiques ausgezeichnet. Er war Stipendiat der Villa Medici in Rom. 2018 wurde sein Roman \"Dieu, Allah, moi et les autres\" mit dem Prix Renaudot du livre de poche ausgezeichnet. Per 2009 lebte Bachi in Paris.", "section_level": 1}], "src_summary": "Salim Bachi (* 1971 in Algier) ist ein algerisch-französischer Schriftsteller, der mit mehreren erfolgreichen Romanen hervortrat und im Pariser Exil lebt.", "tgt_summary": null, "id": 1941597} {"src_title": "Cortes Island", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugendjahre.", "content": "Frederick Timmins de Cordova wurde als Sohn von Margaret (geborene Timmins) und George de Cordova, der im Theatergeschäft tätig war, am 27. Oktober 1910 in New York City geboren. In seiner Autobiografie aus dem Jahre 1988 beschrieb de Cordova seine Eltern als Trickbetrüger, die es in seinen jungen Jahren verstanden, gut zu leben, indem sie die jeweilige Stadt fluchtartig verließen. Im Jahr 1931 machte er seinen Abschluss in Liberal Arts an der Northwestern University.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "Seine ersten Sporen am Theater verdiente er sich als Schauspieler in \"„Elmer the Great“\" (1928). Nach seinem Abschluss an der Harvard Law School im Jahr 1933 fing er bei der Shubert Theater Organization an und arbeitete dort für die nächsten zehn Jahre als Bühnenleiter. De Cordova war dort verschiedentlich Schauspieler, Stage Manager, Bühnenregisseur und schließlich Dialogregisseur, zuletzt in \"Ziegfeld Follies of 1943\". Er selbst fand sich im Hintergrund geschickter als auf der Bühne. Als Dialogregisseur arbeitete er an fünf Filmen, einschließlich \"To Have and Have Not\" (1944). Seine erste Arbeit als Filmregisseur führte er bei Warner Brothers in \"Too Young To Know\" (1945) und führte dort bei 23 Filmen Regie. Einer seiner bekannteren Filme war \"Bedtime for Bonzo\" (1951) in dem der Star, neben einem Schimpansen, der damalige Schauspieler und zukünftige US-Präsident Ronald Reagan war. De Cordova arbeitete als Regisseur unter anderem zusammen mit Rock Hudson, Errol Flynn, Tony Curtis, Audie Murphy, Yvonne de Carlo, Rosalind Russell, Deanna Durbin, Joan Crawford, Sydney Greenstreet, Bob Hope und Humphrey Bogart bei Universal und Warner Bros. Einen Großteil seiner Karriere arbeitete de Cordova für die Universal Studios. Er war dafür bekannt, dass er selbst mit schwierigen Schauspielern und geringen Produktionskosten unterhaltsame Filme herstellen konnte. Sein letzter Film war \"Frankie and Johnny\" (1966) mit Elvis Presley. Als der Bedarf an Low-Budget-Filmen sank, wandte er sich dem Fernsehen zu und arbeitete dort an der Herstellung der zweiten Hälfte von Double Feature Filmen für die seine Fähigkeiten perfekt waren. In den frühen 1950er Jahren startete er seine Fernsehkarriere mit der Regie von \"The Jack Benny Program\", in dem er mehrere Male als er selbst auftrat. In einer Episode erschien Johnny Carson und stellte dort seine neue Tonight Show vor. Carson erklärte, dass er genau in diesem Studio als Platzanweiser gearbeitet habe und dort gelernt habe, die Verhaltensweisen von Jack Benny anzunehmen. Unter anderem führte de Cordova Regie bei \"The Burns and Allen Show\", \"The Jack Benny Program\", \"The Donna Reed Show\", \"December Bride\", \"The George Gobel Show\", \"My Three Sons\", \"Leave It To Beaver\" und später bei \"Bewitched\" und \"The Smothers Brothers\". Er führte bei mehr als 500 Fernsehfilmen und Teilen Regie und/oder produzierte diese. 1970 stieg er bei der \"The Tonight Show Starring Johnny Carson\" auf NBC ein, wobei er den Namen Fred de Cordova benutzte. Er wurde Produzent der \"Tonight Show\" und ab 1984 Ausführender Produzent. In einem Interview von 1981 beschrieb er seine Arbeit als „oberster Verkehrspolizist, Talentscout, Fan Nr. 1 und Kritiker, alles in einem“. 1992 verabschiedete er sich als Mitarbeiter von der Show.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "1963 heiratete de Cordova die ehemalige Schauspielerin Janet Thomas und blieb für den Rest seines Lebens mit ihr zusammen. Er starb im Alter von 90 Jahren eines natürlichen Todes im „Motion Picture und Television Fund Hospital“ in Woodland Hills, Kalifornien, USA. Seine Grabstätte befindet sich auf dem „Holy Cross Cemetery“ in Culver City, Los Angeles County, Kalifornien, USA, auf welchem viele Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Frederick de Cordova wurde für seine Arbeit an \"The Tonight Show Starring Johnny Carson\" für 16 Emmys nominiert und gewann sechs von ihnen.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Während der Aufzeichnung der \"Tonight Show\" saß de Cordova auf einem Stuhl direkt hinter der Gästecouch, um Carson direkt einen Fingerzeig für seinen Einsatz geben zu können und in den Werbeunterbrechungen mit ihm zu sprechen. In den 1980er Jahren sprach Carson gelegentlich mit de Cordova während der Show, allerdings ging dies so schnell, dass keine Zeit war ihm ein Mikrofon zu reichen oder ihn mit der Kamera einzufangen. Johnny Carson sagte über ihn: „Er war eine bemerkenswerte Person und ein lieber Freund. Ich werde ihn vermissen“. Jay Leno war bis zum Tod von de Cordova einer der beratenden Kapazitäten der \"Night Show\". Er war ein Mitglied der Internationalen Bruderschaft von Phi Kappa Sigma.", "section_level": 1}, {"title": "Bühnenarbeit.", "content": "Seine Arbeit an der Bühne als allgemeiner Stage Manager, Regisseur oder Produzent bei der Shubert Theater Organization.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frederick „Fred“ Timmins de Cordova (* 27. Oktober 1910 in New York City, New York; † 15. September 2001 in Woodland Hills, Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Regisseur und Filmproduzent. De Cordova war bekannt für seine Arbeit an der ersten und erfolgreichsten Late Night Show der Welt, „\"The Tonight Show Starring Johnny Carson\"“.", "tgt_summary": null, "id": 1259052} {"src_title": "Christoph Franz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Die \"Olga\" war als Ersatz für die veraltete Korvette SMS \"Augusta\" vorgesehen. Mit dem Bau wurde Ende 1878 die Vulcan Werft in Stettin beauftragt. Die Kiellegung erfolgte ein Jahr später. Die Schiffstaufe erfolgte am 11. Dezember 1880, Karl Ferdinand Batsch, zu diesem Zeitpunkt Vizeadmiral, hielt die Taufrede. Die Erprobungsphase des Schiffes begann im September 1881 in der Ostsee und am 9. Januar 1882 folgte die Indienststellung.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz in Westindien.", "content": "Die \"Olga\" wurde am 1. Oktober 1882 zum Einsatz auf der Ostamerikanischen Auslandsstation der Kaiserlichen Marine kommandiert. Am 14. Oktober verließ sie dazu Kiel. An Bord befand sich auch der spätere Großadmiral und Generalinspekteur der Kaiserlichen Marine Prinz Heinrich von Preußen, zu dem Zeitpunkt im Dienstgrad Leutnant zur See. \"Olga\" lief dann zunächst Plymouth an, wo Prinz Heinrich seine Großmutter Queen Victoria traf. Schwere Unwetter verhinderten dann die Weiterfahrt, sodass die \"Olga\" ihre Fahrt erst am 23. Oktober fortsetzen konnte. Am 3. Dezember erreichte sie schließlich Bridgetown auf Barbados. Es folgte ein Aufenthalt in Port of Spain, Trinidad und Tobago vom 16. Januar bis zum 11. Februar 1883. Während dieser Zeit charterte Prinz Heinrich ein Dampfschiff, um den Orinoco zu erkunden. Anschließend fuhr die \"Olga\" nach Venezuela und Brasilien weiter. Bei dem Aufenthalt in Rio de Janeiro besuchte Kaiser Pedro II. das Schiff.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz vor Westafrika.", "content": "1884 wurde SMS \"Olga\" zum neu formierten „Westafrikanischen Kreuzer-Geschwader“ unter Konteradmiral Eduard von Knorr abkommandiert. Bestehend aus SMS \"Bismarck\", SMS \"Möwe\", SMS \"Gneisenau\", SMS \"Ariadne\" und SMS \"Olga\" sollte dieses Geschwader im Rahmen der später so genannten Kanonenbootpolitik die in Westafrika „...ansässigen Deutschen unter deutschen Schutz...“ stellen. Das Einsatzgebiet lag zwischen dem Nigerdelta und Gabun, das heutige Kamerun. Am 18. Dezember 1884 begann unter den Duala ein Aufstand gegen den deutschfreundlichen König Bell. Die Landungskorps der \"Bismarck\" und der \"Olga\" erstürmten die Joßplatte, wo sich die Aufständischen verschanzt hatten. Bis zum 22. Dezember 1884 gelang es den Marineinfanteristen, den Aufstand niederzuschlagen. Ab 1885 wurden mehrere Verträge zwischen dem Deutschen Reich, Frankreich und Großbritannien geschlossen, so dass Kamerun als deutsche Kolonie anerkannt wurde. Die \"Olga\" verblieb zunächst in den Gewässern vor Kamerun, bis sie vom Kanonenboot \"Habicht\" abgelöst wurde und am 2. April 1885 die Heimreise antrat.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz vor Ostafrika und im Pazifik.", "content": "Nach ihrer Ankunft in Kiel am 25. Mai ging \"Olga\" zur Generalüberholung in die Werft. Anschließend begann sie Trainingsaktivitäten, zunächst in deutschen Gewässern, später dann als Teil des Übungsgeschwaders. Ab dem 14. September wurde die \"Olga\" erneut der Westafrikanischen Station zugewiesen und verließ Deutschland am 29. Oktober. Allerdings wurde sie kurz darauf dem „Ostafrikanischen Kreuzer-Geschwader“, erneut unter dem Befehl Admiral Knorrs, zugeteilt. \"Olga\" erreichte das Geschwader vor Sansibar am 29. Dezember. Bereits am 9. Februar 1886 wurde dem Geschwader befohlen, Afrika in Richtung Zentralpazifik zu verlassen, wo \"Olga\" zunächst allein die Küste Neu-Mecklenburgs erforschte und am 23. Juli in Hongkong mit den übrigen Schiffen des Geschwaders wieder zusammentraf. Nach Wartungsarbeiten erhielt das Geschwader Befehl, nach Ostafrika zurückzukehren. Am 14. Dezember traf das Geschwader in Sansibar ein. Hiernach wurde \"Olga\" beauftragt, die Küste von Wituland zu patrouillieren und im Januar 1887 in Manda Bay (im heutigen Kenia) eine Flaggenhissung vorzunehmen. Sie wurde auch geschickt, um die Auslieferung der Mörder des deutschen Entdeckers Karl Ludwig Jühlke zu erzwingen und transportierte die Männer von Kismaayo nach Sansibar. Anfang März 1887 verließ das Geschwader Ostafrika und ging aufgrund zunehmender Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich nach Kapstadt. Dort warteten sie auf weitere Befehle, die im Falle eines Krieges zwischen beiden Ländern erwartet wurden. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, schickte die Admiralität die Schiffe am 7. Mai zurück in den Pazifik. Sie kamen am 9. Juni in Sydney an, wo an diesem Tag der Kapitän des Schiffes, Korvettenkapitän von Reichenbach, plötzlich verstarb und der Erste Offizier das Kommando übernehmen musste. In Sydney ging das Schiff zur Überholung ins Trockendock.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz und Strandung auf Samoa.", "content": "Später wurde die \"Olga\" nach Samoa entsandt. Dort brach 1888 ein Aufstand gegen die deutschen Händler und Einwanderer aus, der von den USA mit Waffenlieferungen unterstützt wurde. Die Landungskorps der \"Olga\" und der gleichzeitig entsandten SMS \"Eber\" gerieten am 18. Dezember 1888 in der Nähe des Hafens Apia in schwere Kämpfe, bei denen zwei Offiziere und 14 Mann fielen, sowie ein Offizier und 38 Mann verwundet wurden. Während des Konfliktes stieß auf deutscher Seite noch SMS \"Adler\" zu \"Olga\" und \"Eber\" hinzu, die USS \"Trenton\", USS \"Vandalia\" und USS \"Nipsic\" der United States Navy und die britische Korvette HMS \"Calliope\" trafen ebenfalls vor Samoa ein. Alle sieben Schiffe lagen am 13. März 1889 in Apia vor Anker, als ein Zyklon die Insel traf. Die Schiffe dampften gegen das Wetter an, um die Kräfte, die auf die Ankerketten wirkten, zu verringern. Am nächsten Morgen jedoch wurde der Sturm so stark, dass die \"Adler\", die \"Eber\" und die \"Nipsic\" auch mit voller Kraft nicht mehr gegen das Wetter ankommen konnten und zu treiben begannen. Die \"Eber\" riss sich von der Ankerkette los und prallte erst mit der \"Olga\" zusammen, dann mit der \"Nipsic\", bevor sie von dem Sturm auf das Korallenriff geworfen wurde und dort kieloben liegen blieb. Nur vier Mann der Besatzung überlebten dies. Auch die \"USS Nipsic\" riss sich los und kollidierte mit der \"Olga\", ehe auch sie auf das Riff trieb. Auch die \"Adler\" wurde an Land gespült und blieb auf der Seite liegend auf dem Strand liegen, wobei 20 Seeleute ums Leben kamen. Als Nächstes wurde die USS \"Vandalia\" auf dem Riff zertrümmert. Auch die deutsche Bark \"Peter Godeffroy\" und der dänische Schoner \"Azur\" havarierten und wurden zerstört. Als die \"Calliope\" ebenfalls zu treiben begann, entschied sich ihr Kommandant zu einem gewagten Mittel, um dem Schicksal der anderen Schiffe zu entgehen. Er ließ den Anker lichten und dampfte gegen die Wellen an, um sein Schiff aus der Bucht zu bringen. Da die \"Calliope\" außergewöhnlich starke Maschinen hatte, gelang dieses Vorhaben und das Schiff wurde nicht zerstört. Nun lagen nur noch die USS \"Trenton\" und die SMS \"Olga\" im Hafen von Apia. Als der Wind etwas drehte, hoffte man auf dem deutschen Schiff davonzukommen, doch dann riss sich die \"Trenton\" los und trieb auf die \"Olga\" zu. Korvettenkapitän von Ehrhardt entschloss sich nun seinerseits zu versuchen, sein Schiff zu retten. Da er nicht über so starke Maschinen wie die entkommene \"Calliope\" verfügte, war ein Auslaufen nicht möglich. So entschied er sich, sein Schiff kontrolliert auf Grund zu setzen. Mit voller Kraft voraus konnte er an der \"Trenton\" vorbei dampfen, der Bugspriet der Amerikaner riss ihm jedoch die Unterrahen weg. An einer weichen Stelle bei Matautu dampfte die SMS \"Olga\" schließlich auf den Strand. Dadurch waren Schiff und Mannschaft gerettet. Die \"Trenton\" hingegen wurde ebenfalls auf das Riff geworfen und damit zerstört. Erst am 17. März legte sich der Sturm, der sieben Schiffe vernichtet hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1889 und Verbleib.", "content": "Die \"Olga\" wurde anschließend wieder schwimmfähig gemacht und konnte mit eigener Kraft nach Sydney laufen, wo sie wieder seetauglich gemacht wurde, um die Heimreise nach Deutschland anzutreten. Im Suez-Kanal kollidierte sie mit einem Handelsschiff. In Deutschland wurde die \"Olga\" repariert und zum Artillerieschulschiff für Maschinenwaffen umgerüstet. Die 150 mm-Ringkanonen wurden dafür entfernt. Im Juli 1898 unternahm die \"Olga\" eine Expeditionsfahrt zur Bäreninsel und nach Westspitzbergen, die offiziell ozeanographischen Zwecken und der Erkundung der Fischbestände im Auftrag des Deutschen Seefischerei-Vereins diente. Tatsächlich hatte Korvettenkapitän Dittmer die kaiserliche Mission, auf der Bäreninsel eine Station für deutsche Fischdampfer anzulegen. Von diesem Auftrag wussten die begleitenden Wissenschaftler nichts. Ohne die Insel, die reiche Kohlevorkommen besaß, offiziell in Besitz zu nehmen, sollte sie als Faustpfand bei der Verteilung der arktischen Gebiete dienen. Die Expedition führte Lotungen an der Küste durch, erprobte Grundschleppnetze und entnahm eine Kohleprobe. 1899 errichtete der Seefischerei-Verein eine Schutzhütte in Herwig-Hafen. Die deutschen Versuche, auf der Insel Fuß zu fassen, wurden jedoch durch die privaten Handelsinteressen Theodor Lerners gestört, der 1899 ebenfalls eine Expedition zur Bäreninsel unternahm, was die erhöhte Aufmerksamkeit der russischen Marine hervorrief. Im Jahr 1905 wurde die \"Olga\" aus der Flottenliste gestrichen, im März 1906 verkauft und 1908 abgewrackt.", "section_level": 2}], "src_summary": "SMS \"Olga\" war eine Glattdeckskorvette der kaiserlichen Marine. Sie lief am 11. Dezember 1880 in Stettin vom Stapel. Ihre Schwesterschiffe waren SMS \"Carola\", SMS \"Marie\" und SMS \"Sophie\". ", "tgt_summary": null, "id": 2102242} {"src_title": "Alex Rae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Peter des Roches stammte aus der Grafschaft Tours im nordwestlichen Frankreich, die bis 1204 im Besitz der französischen Könige war. Die Familie \"des Roches\" gehörte dem Ritterstand an, das Zentrum der Besitzungen der Familie lag bei Château-du-Loir. Ein weiterer bekannter Angehöriger der Familie war Guillaume des Roches, der unter den englischen Königen als Seneschall des Anjou gedient hatte und schließlich auf die Seite von König Philipp II. von Frankreich wechselte.", "section_level": 1}, {"title": "Im Dienst der Angevinischen Könige.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dienst in Frankreich.", "content": "Peter des Roches wird erstmals im April 1197 genannt, als er in Tours eine Urkunde von König Richard Löwenherz bezeugte. In den nächsten Jahren wurde er zum Prior von Loches, zum Dekan der Kirche Saint-Martin in Angers und zum Kämmerer des Kollegiatstiftes Saint-Hilaire-de-Poitiers ernannt. Die Aufgaben dieser Pfründen nahm des Roches nicht selbst war, sondern ließ sich vertreten. Nach dem Chronisten Roger von Wendover lag des Roches Stärke jedoch weniger im Predigen, sondern in der Belagerung von Burgen. Auch seine Zeitgenossen bewunderten eher des Roches militärisches Geschick als seine Tätigkeit als Geistlicher. Nach der Eroberung der Normandie durch Frankreich im Französisch-Englischen Krieg 1203 flüchtete des Roches nach England.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg zum Bischof von Winchester.", "content": "Unter König Johann Ohneland stieg des Roches zu einem führenden Beamten der Kämmerei, der königlichen Finanzverwaltung auf. Zum Ausgleich seiner verlorenen französischen Pfründen belohnte ihn der König mit einer Vielzahl von Pfründen und geistlichen Ämtern in England. Unter anderem wurde er Präzentor der Kathedrale von Lincoln und Vikar von Bamburgh. Im April 1204 wurde ihm das Recht verliehen, in der vakanten Diözese Chichester Pfründen und Pensionen zu verteilen. Nach dem Tod von Bischof Godfrey de Lucy im September 1204 schlug der König des Roches als neuen Bischof der reichen Diözese Winchester vor. Obwohl die Archidiakone von Winchester und Surrey den Dekan von Salisbury, Richard Poore als eigenen Kandidaten aufstellten, erhielt des Roches die Mehrheit der Stimmen der Mönche des Kathedralkapitels. Die Entscheidung über den neuen Bischof wurde darauf im Frühjahr 1205 dem Papst übertragen. Dieser Rechtsstreit wurde in die Länge gezogen, wobei König Johann für des Roches die Kosten dieses Rechtsstreits übernahm. Schließlich konnte Papst Innozenz III. überzeugt werden, die Wahl von des Roches zu bestätigen. Am 25. September 1205 wurde des Roches vom Papst in Rom zum neuen Bischof von Winchester geweiht. Am 24. März 1206 wurden des Roches die Temporalien übergeben und am 26. März, an Palmsonntag 1206 wurde er als neuer Bischof in der Kathedrale von Winchester eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeit während des Interdikts über England.", "content": "Auch als Bischof setzte Peter des Roches seinen Dienst für den König fort. Zwischen 1206 und 1214 war der de facto Leiter der königlichen Finanzverwaltung. Er war sowohl für die Aufwendungen für Burgen wie für Feldzüge verantwortlich, aber er übernahm auch Aufgaben am Hof und unterhielt und bewirtete ausländische Gesandtschaften. Die Umstände seiner Bischofswahl führten dazu, dass der Papst festlegte, dass des Roches als Bischof nur vom Papst selbst entlassen oder exkommuniziert werden dürfe. Dafür erhoffte sich der Papst die Mithilfe von des Roches bei der Erhebung des Peterspfennigs durch die englische Kirche. Die Erhebung scheiterte zwar, doch durch seine vom Papst schriftlich bestätigte Sonderstellung behielt des Roches eine einzigartige, vom Erzbischof von Canterbury unabhängige Stellung als Bischof. Es gibt keinen Beleg, dass des Roches jemals dem Erzbischof von Canterbury als Oberhaupt der englischen Kirche Gehorsam versprochen hat. Als Papst Innozenz III. nach einem Streit mit dem König über die Einsetzung von Stephen Langton als neuen Erzbischof von Canterbury 1208 über England das Interdikt verhängte, blieb des Roches neben John de Gray der einzige englische Bischof, der auf der Seite des exkommunizierten Königs blieb. Als geschickter Jäger und bemerkenswerter Kunstförderer gehörte des Roches zum engen Kreis der Freunde und Vertrauten des Königs. Er war mit an der finanziellen Ausbeutung der jüdischen Bevölkerung, der Erhebung von königlichen Steuern und der Erhebung von Gebühren für Justizvorgänge befasst. Spätestens ab 1212 wurde des Roches mit der Erziehung des ältesten Sohns des Königs, des Thronfolgers Heinrich beauftragt, der im Haushalt von des Roches aufwuchs.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeit als Militär und Justiciar.", "content": "1206 nahm des Roches am Feldzug von Johann ins Poitou teil, und 1211 kommandierte er einen Teil der Armee, die gegen Fürst Llywelyn ab Iorwerth nach Wales vorstieß. Als gebürtiger Franzose und als reicher Bischof unterstützte des Roches mehrere andere Franzosen, die nach England übergesiedelt waren. Zu ihnen gehörten Peter de Maulay, Engelard de Cigogné und mehrere Verwandte des Söldnerführers Girard d’Athée. Weitere gebürtige Franzosen aus den ehemals den englischen König gehörenden Gebieten des angevinischen Reiches lebten in seinem Haushalt, denen der einheimische englische Adel vielfach misstraute. 1213 hatte des Roches de facto das Amt des königlichen Kanzlers übernommen, und im Februar 1214 ernannte Johann ihn zum Chief Justiciar. Als solcher übernahm er 1214 während des gescheiterten Feldzugs des Königs ins Poitou die Regentschaft in England. Seine Bedeutung innerhalb der Regierung zeigte sich, als für ihn in den nächsten Monaten eigene Urkundenverzeichnisse angelegt wurden. Des Roches machte sich jedoch auch zahlreiche Gegner, die ihn der Begünstigung seiner ausländischen Freunde beschuldigten und sein hartes Durchgreifen bei der Erhebung des Schildgeldes für die umstrittenen Feldzüge von 1214 kritisierten. Nach der Aufhebung des Interdikts 1213 hatte er wesentlichen Einfluss bei der Besetzung von vakanten Bistümern und Abteien. Auch wird er für die Verschlechterung der Beziehungen zwischen der Krone und der City of London mit verantwortlich gemacht. Als Justiciar versuchte er 1214 erfolglos, zum Erzbischof von York gewählt zu werden. Der König bot ihm die Wahl zum Bischof von Durham an, was des Roches jedoch ablehnte. Die Kritik an der Amtsführung von des Roches stärkte die Adelsopposition gegen den König und führte mit zur Anerkennung der Magna Carta zum folgenden offenen Krieg der Barone.", "section_level": 2}, {"title": "Rolle im Krieg der Barone.", "content": "Des Roches blieb ein fester Unterstützer des Königs. Er bezeugte mit die Anerkennung der Magna Carta durch den König im Juni 1215. Danach wurde er jedoch als Justiciar durch den gebürtigen Engländer Hubert de Burgh abgelöst. Des Roches unterstützte nun den König bei dem Versuch, die Magna Carta durch den Papst für ungültig erklären zu lassen. Dabei ließ er zahlreiche Rebellen durch den Papst exkommunizieren und verkündete im September 1215 in Dover die Suspendierung von Stephen Langton als Erzbischof von Canterbury durch den Papst. Während des Kriegs der Barone befand sich Winchester in der Hand der Rebellen, so dass sich des Roches nach Taunton zurückzog. Von dort unterstützte er den König finanziell und militärisch. Nach dem Tod von König Johann im Oktober 1216 wurde des Roches einer seiner Testamentsvollstrecker. Zusammen mit mindestens vier anderen Bischöfen, darunter Silvester von Worcester und Simon von Exeter und in Anwesenheit des päpstlichen Legaten Guala Bicchieri nahm des Roches am 28. Oktober in der Kathedrale von Gloucester die provisorische Krönung des jungen Heinrichs III. vor. Auch nach der Krönung gab der Regentschaftsrat den neunjährigen König in die Obhut von des Roches. In der Schlacht von Lincoln am 20. Mai 1217 kommandierte des Roches die Armbrustschützen des königlichen Heeres. Dabei entdeckten seine Kundschafter ein unverschlossenes Tor, durch das die königlichen Truppen in die Stadt eindringen konnten und so das Heer der Rebellen und der Franzosen besiegen konnten. Seine Truppen machten zahlreiche Gefangene, die er erst nach hohen Lösegeldzahlungen freiließ. Als gegen Ende des Bürgerkriegs die Rebellen die City of London übergaben, gehörte des Roches zu den ersten, die die Stadt betraten. Ihm wurde der Tower of London übergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Rolle während der Minderjährigkeit von Heinrich III..", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Machtkampf im Regentschaftsrat.", "content": "Als der Frieden von Lambeth 1217 den Krieg der Barone beendete, nahm des Roches wieder sein Amt in der königlichen Finanzverwaltung und im Haushalt des Königs war. Dazu diente er als Sheriff von Hampshire und als Verwalter mehrerer königlicher Burgen und Wälder. Vielleicht aus Zorn über die milde Behandlung, die die geschlagenen Rebellen durch den Regentschaftsrat erhielten, verweigerte er seinen Beitrag zu einer Steuer, mit der die Entschädigung finanziert wurde, die die französischen Truppen für ihren Abzug aus England erhielten. Dadurch zog er sich den Unmut des Regentschaftsrates zu. Da er in den nächsten Jahren seine Ämter finanziell ausnutzte, gleichzeitig aber weiter Ausländer protegierte und dazu in einen dauernden Konflikt mit Hubert de Burgh stand, wurde er politisch zunehmend isoliert. Als der bisherige Regent William Marshal 1219 im Sterben lag, griff des Roches während einer Sitzung des Regentschaftsrates den jungen König an den Kopf, womit er die Vormundschaft und die Führung des Regentschaftsrats beanspruchte. Diese Geste wurde jedoch von dem päpstlichen Legaten Pandulf und William Marshal dem Jüngeren scharf zurückgewiesen. Daraufhin ließ der Einfluss von des Roches auf die Regierung weiter nach. 1220 nahm er noch an der erneuten feierlichen Krönung von Heinrich III. teil, doch danach zog er sich aus dem Regentschaftsrat zurück. Vom Papst als \"Erzbischof von Damiette\" nominiert, wollte er sich dem Kreuzzug von Damiette anschließen.", "section_level": 2}, {"title": "Rebell und verhinderter Kreuzfahrer.", "content": "Im Frühjahr 1221 unternahm des Roches zunächst eine Wallfahrt nach Santiago de Compostela. Die Abwesenheit von des Roches nutzte Hubert de Burgh, um dessen wichtigste Verbündete, Falkes de Bréauté und Peter de Maulay zu stürzen. Maulay musste seiner Ämter als Constable und Sheriff niederlegen und wurde kurzzeitig inhaftiert. De Burgh beschuldigte ihn, zusammen mit des Roches England zu verraten und an die Franzosen zu übergeben zu wollen. Als des Roches aus Spanien zurückkehrte, wurde die Anklage rasch fallengelassen, doch des Roches verlor endgültig die Aufsicht über die Erziehung des jungen Königs. Das Scheitern des Kreuzzugs von Damiette im Sommer 1221 verzögerte auch des Roches Kreuzzugspläne auf unbestimmte Zeit. Des Roches versuchte nun erneut, die Vorherrschaft am Hof zu erlangen. Dazu wandte er sich 1223 an Papst Honorius III. mit der Bitte, den 15-jährigen König vorzeitig für volljährig zu erklären. Hubert de Burgh und Erzbischof Langton nutzten diese Briefe jedoch, um des Roches des Machtmissbrauchs zu beschuldigen. Sie forderten ihn auf, auf sein Amt als Sheriff von Hampshire sowie auf die von ihm gehaltenen königlichen Burgen zu verzichten. Zusammen mit anderen ehemaligen Vertrauten von König Johann, darunter Earl Ranulf of Chester, versuchte des Roches kurzzeitig eine Rebellion gegen den Regentschaftsrat. Der Earl of Chester, der Count of Aumale und Falkes de Bréauté demonstrierten im November 1223 bewaffnet vor dem Tower of London, und des Roches verbrachte Weihnachten absichtlich in Leicester, während der König in Northampton weilte. Erneut stand England am Rand eines Bürgerkriegs, doch die Rebellion brach rasch zusammen. Im Frühjahr 1224 schloss sich des Roches den königlichen Truppen unter de Burgh an, die das von Falkes de Bréautés Truppen gehaltene Bedford Castle belagerten und eroberten. In der Folge blieb des Roches vom engeren Gefolge des Königs ausgeschlossen. Seine Amtsführung als Sheriff wurde untersucht, und 1227 musste er £ 500 an die Krone zur Begleichung seiner offenen Schulden zahlen. Zusammen mit Bischof William Briwere von Exeter brach er daraufhin im Juni oder Juli 1227 zu einem Kreuzzug ins Heilige Land auf. Im Heiligen Land wurden beide Bischöfe zu einflussreichen Ratgebern Kaiser Friedrichs II., der auf seinem Kreuzzug 1228 im Heiligen Land eintraf. Der Kaiser stand in Opposition zur Kirche im Heiligen Land und zum Papst, aber beide Bischöfe ignorierten den päpstlichen Befehl des Papstes, den exkommunizierten Kaiser nicht zu unterstützen. Beide bezeugten im Februar 1229 den Vertrag des Kaisers mit dem Sultan von Kairo, gemäß dem Jerusalem friedlich an die Christen zurückgegeben wurde, den sogenannten Frieden von Jaffa. Im März 1229 zog des Roches in Jerusalem ein. Nachdem er schon die Wiederbefestigung von Sidon, Askalon und Jaffa unterstützt hatte, beriet er den Kaiser bei der Neuanlage der Befestigungen von Jerusalem, unter anderem beim Davidsturm und beim \"Stephanstor\". Für die Unterstützung des exkommunizierten Kaisers wurde des Roches vom Patriarchen von Jerusalem kritisiert und kurzzeitig vom Papst als Bischof suspendiert. Im Mai 1229 folgte des Roches Friedrich II. nach Italien, und um den 22. Juli erreichte er den Papsthof. Danach vermittelte er in San Germano und in Ceprano einen Frieden zwischen dem Papst und dem Kaiser. Während der nächsten beiden Jahre hielt er sich vornehmlich am Papsthof auf, ehe er nach fast fünf Jahren Abwesenheit im Juli 1231 nach England zurückkehrte.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr an die Macht und politisches Scheitern.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verdrängung von de Burgh.", "content": "In England war es während des Roches Abwesenheit zu einer zunehmenden Entfremdung zwischen dem mächtigen Justiciar Hubert de Burgh und dem jungen König gekommen. Das Reich litt immer noch unter finanziellen Schwierigkeiten, die durch teure, jedoch erfolglose Kriege verstärkt worden waren. Des Roches wurde als heimkehrender Kreuzfahrer triumphal gefeiert und erlangte rasch wieder die Gunst des Königs. Er drängte den König, finanziell neue Wege zu gehen und selbst stärker Einfluss auf die Regierung zu nehmen. Weihnachten 1231 feierte der König als Gast von des Roches in Winchester, und Anfang 1232 wurde des Roches wieder zum \"Baron of the royal Exchequer\" ernannt. Der Einfluss von de Burgh nahm dagegen weiter ab. Des Roches förderte dazu seinen Neffen Peter de Rivallis, dem im Sommer 1232 eine Reihe von königlichen Ämtern übertragen wurde und der dazu zum Verwalter von mehreren einträglichen Gütern ernannt wurde. De Burgh ließ sich daraufhin im Juli 1232 vom König lebenslang als Justiciar bestätigen. Kurz darauf, vermutlich durch den Einfluss von des Roches, wurde de Burgh der Übergriffe auf vom Papst eingesetzte italienische Geistliche beschuldigt. Ab dem 28. Juli 1232 wurde er seiner Ämter enthoben. Mit Unterstützung von Richard Marshal, 3. Earl of Pembroke entfernte des Roches de Burgh und seine Anhänger vom Hof, stattdessen wurden Vertraute von des Roches berufen, die er bereits aus seiner Zeit im Regentschaftsrat vor 1223 kannte.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgerkrieg und politisches Scheitern.", "content": "Des Roches ging jedoch noch weiter. Er ließ de Burgh in Devizes Castle inhaftieren, und Anfang 1233 ersetzte er den Treasurer Walter Mauclerk durch seinen Neffen Peter de Rivallis. Die zeitgenössischen Chronisten warfen des Roches vor, das er sich die Herrschaft von Kaiser Friedrich II. zum Vorbild nahm und wie König Johann Ohneland autokratischen und oft sogar tyrannisch regierte. Tatsächlich erließ der König zahlreiche neue Royal Charters, in denen er Ämter und Besitzungen mehrerer Barone widerrief. Eines dieser Opfer war Gilbert Basset, der darauf im Frühjahr 1233 eine offene Revolte begann. Basset war ein enger Gefolgsmann des Earl of Pembroke, den er überreden konnte, die Revolte zu unterstützen. In der Folge kam es zu einem offenen, fast einjährigen Bürgerkrieg, der hauptsächlich in den Welsh Marches ausgetragen wurde. Offiziell hatte des Roches in dieser Zeit kein Amt inne. Der Justiciar war Stephen of Seagrave, der auch wesentlichen Einfluss darauf gehabt hatte, die Revolte des Earl of Pembroke gewaltsam niederzuschlagen. Die Rolle von des Roches kann deshalb nicht genau beurteilt werden, doch \"Huw W. Ridgeway\" und zahlreiche andere Historiker sind der Auffassung, dass des Roches, der nahezu täglich Kontakt zum König hatte, in dieser Zeit der eigentliche Machthaber Englands war. Zahlreiche seiner Günstlinge hatten dazu wichtige Ämter inne. Die hohen Kosten des Bürgerkriegs und dazu die finanziellen Verpflichtungen gegenüber Verbündeten in der Bretagne und im Poitou, mit deren Hilfe der König weiterhin die von seinem Vater verlorenen Besitzungen des angevinischen Reichs in Frankreich zurückerobern wollte, belasteten die Krone jedoch stark. Dabei zeigte sich, dass Peter de Rivallis mit seinem Amt völlig überfordert war. Zwar gibt es keine Belege für die Beschuldigung des zeitgenössischen Chronisten Roger von Wendover, dass des Roches den Earl of Pembroke in Irland in eine Falle gelockt hätte, wo dieser tödlich verwundet wurde. Des Roches hatte sich jedoch in kurzer Zeit die überwiegende Mehrheit seiner englischen Bischofskollegen zu Feinden gemacht. Am 2. Februar 1234 verlangte Edmund Rich, der neu gewählte Erzbischof von Canterbury, unterstützt von mehreren anderen Bischöfen die Entfernung des Roches vom Hof. Diese Forderung fand auch bei vielen Baronen Zustimmung, die eine autoritäre Herrschaft wie unter König Johann ablehnten und durch die wiederholte Anerkennung der Magna Carta und wegen der überlangen Minderjährigkeit von Heinrich III. auch selbstbewusster geworden waren. Heinrich III. versuchte zunächst, eine Entscheidung hinauszuzögern. Bei der Einsetzung von Edmund Rich als neuen Erzbischof hielten sich die Bischöfe demonstrativ von des Roches fern, und am 9. Mai drohte der Erzbischof dem König mit der Exkommunikation, wenn die Regierung nicht geändert würde. Daraufhin befahl der König des Roches, sich in sein Bistum zurückzuziehen und sich nicht weiter politisch zu betätigen. Peter de Rivallis, Stephen of Seagrave und andere Günstlinge von des Roches wurden ihrer Ämter enthoben. Während Stephen of Seagrave und Peter de Rivallis sich für ihre Amtsführung verantworten mussten, wurde des Roches erlaubt, sich ohne weitere Untersuchungen zurückzuziehen.", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Jahre und Tod.", "content": "Im Frühjahr 1235 verließ des Roches erneut England, unter anderem unterstützte er einen Feldzug von Papst Gregor IX. und von Kaiser Friedrich II. gegen die Bürger von Rom. Der Kaiser wurde jedoch von Heinrich III. in Briefen vor des Roches gewarnt, während der Papst hauptsächlich an dem gewaltigen Vermögen von des Roches interessiert war. Auf Vermittlung des Papstes durfte des Roches 1236 nach England zurückkehren, wo er um den 29. September eintraf. Schon krank, setzte er in England sein Testament auf. In seinen letzten Monaten vor seinem Tod predigte er zugunsten eines Kreuzzugs zur Rettung des lateinischen Kaiserreichs in Konstantinopel, unterdrückte mit Unruhen, die in Oxford gegen den neuen päpstlichen Legaten Oddone ausgebrochen waren und soll sogar den König gedrängt haben, anstatt dem aus Frankreich stammenden Simon de Montfort seinen englischen Baronen zu trauen. Er starb in Farnham Castle, der traditionellen Hauptresidenz der Bischöfe von Winchester. Sein Herz wurde einer separaten Bestattung in der nahe gelegenen Waverley Abbey beigesetzt, sein Leichnam in der Kathedrale von Winchester, wo sein schwarzes Marmorgrabdenkmal erhalten ist. In seinem Testament verfügte er, dass Totenmessen für ihn in England und in der Kathedrale von Tours gehalten werden.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeit als Bischof.", "content": "Während seiner Amtszeit als Bischof wurde in seiner Diözese eine neue Form der Buchführung, die sogenannten Winchester Pipe Rolls, eingeführt. Ihm gelang es, die Jahreseinkünfte der Diözese von etwa £ 1500 auf über £ 3000 zu steigern. Unter ihm wurde der Bau des Retrochors der Kathedrale von Winchester fortgesetzt. Anscheinend war er der erste Bischof von Winchester, der, beeinflusst durch das vierte Laterankonzil 1215, Diözesanstatuten erließ. Unter seinem Schutz trafen die ersten Dominikaner 1221 in England ein. Auf seine Initiativen hin wurden die Prämonstratenserabteien Hales Abbey in Worcestershire und Titchfield in Hampshire gegründet, dazu das Augustinerpriorat von Selborne und die Zisterzienserniederlassungen Netley in Hampshire sowie Clarté Dieu im Poitou, das aufgrund einer Stiftung von des Roches nach seinem Tod nahe seinem Geburtsort im Touraine gegründet wurde. Damit gilt des Roches als einer der bedeutendsten Förderer der geistlichen Orden im England des 13. Jahrhunderts. Dazu leitete er die Neugründung des Hospitals St Thomas in Southwark, die Wiedererrichtung des Kreuzfahrerhospitals und des \"Ordens von St Thomas of Acre\" im Heiligen Land, die Niederlassung der Dominikaner in Winchester vor 1234 und die Gründung eines Hospitals in Portsmouth. Mit seinem gewaltigen Vermögen unterstützte des Roches auch Einsiedler und Einsiedlerinnen und stiftete große Summen für die Armenfürsorge. In seinem Testament verfügte er, dass die Bischöfe von Winchester auf ewig Vorräte an Getreide und Saatgut für Notzeiten einlagern sollten. Seine Pipe Rolls belegen aber auch die hohen Ausgaben für Juwelen, Gewürze und Edelmetalle, für die Jagd und für die Unterstützung zahlreicher Günstlinge und Ritter am Königshof. Zu seinem Haushalt in Winchester gehörten mehrere Schüler, darunter die Dichter Henry d'Avranches († 1262/3), Elias of Dereham († 1245) und mindestens ein, vielleicht auch zwei spätere Bischöfe: Eustace de Fauconberg, der spätere Bischof von London, und Ralph de Neville, der spätere Lordkanzler und Bischof von Chichester. Trotz seiner Herkunft aus Frankreich, weshalb des Roches zeitlebens in England unbeliebt war, schien er ein eifriger Anhänger der angelsächsischen Heiligen gewesen zu sein. Dabei gab er Gedichte bei Henry d'Avranches in Auftrag, die den Anspruch der Bischöfe von Winchester auf die Reliquien des angelsächsischen Heiligen Birinus bekräftigen sollten, die auch von Dorchester Abbey beansprucht wurden. In der Kathedrale von Winchester ließ er den Schrein des heiligen Swithin restaurieren. 1231 brachte er vom Kreuzzug eine angebliche Fußreliquie des heiligen Philippus mit sowie ein Buch von Wilhelm von Tyrus über die \"Wunder des Ostens\", das er dem Chronisten Matthew Paris übergab. Die Mönche des Kathedralkapitels von Winchester nannten des Roches \"as hard as rocks\" (dt. \"Hart wie Steine\"), eine Anspielung auf seinen Namen. Trotz dieses Beinamens hatten sie ihm mehrere Privilegien zu verdanken. Er bestätigte den Zehnten, den das Kathedralkapitel auf seine Ländereien erheben durften, und bedachte es in seinem Testament mit weiteren Besitzungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter des Roches (auch \"Peter de Rupibus\") († 9. Juni 1238 in Farnham Castle) war ein englischer Politiker und Bischof der englischen Diözese Winchester. Ursprünglich aus Frankreich stammend, war er drei Jahrzehnte lang einer der wichtigsten Politiker während der Herrschaft von König Johann Ohneland und König Heinrich III.", "tgt_summary": null, "id": 2096829} {"src_title": "Coot Grant", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berliner Zeit.", "content": "Friedrich Wendel, Sohn eines Tischlermeisters, absolvierte eine Lehre als Buchdrucker. 1907 gewann ihn Lily Braun für die SPD. Im Ersten Weltkrieg war er Soldat. Nach dem Kriegsende war Wendel in Berlin zunächst Mitglied der KPD, betrieb jedoch gemeinsam mit Karl Schröder eine oppositionelle Parteipolitik, die im April 1920 zur Abspaltung der KAPD führte. Wendel gehörte – gemeinsam mit Arthur Goldstein – dem ersten Exekutivkomitee der KAPD an. Als Redakteur der Kommunistischen Arbeiterzeitung sympathisierte er mit der Hamburger nationalbolschewistischen Richtung von Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim. Von 1924 bis 1928 leitete Wendel die sozialdemokratische Buchgemeinschaft Der Bücherkreis. Ab 1924 veröffentlichte er zahlreiche Beiträge in der Zeitschrift \"Arbeiter-Jugend. Monatsschrift der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands\". Von 1923 bis 1927 arbeitete er auch als Redakteur beim Satireblatt \"Lachen links\", das erstmals am 11. Januar 1923 und ersatzweise für die eingestellte Zeitschrift \"Der Wahre Jacob\" erschien. In dieser Zeit gab es eine Zusammenarbeit mit dem Grafiker Karl Schulpig, von dem das Startplakat für das Satireblatt sowie das Logo des Bücherkreises stammen. Ab 1927 bis zum Verbot infolge der Machtübernahme am 25. Februar 1933 übernahm Friedrich Wendel die Chefredaktion dieser Zeitschrift. Wendel zählte zu den Autoren des Berliner Verlages J.H.W. Dietz Nachf. Sein Spezialgebiet war die politische Karikatur: Als Autor des Buches \"Das 19. Jahrhundert in der Karikatur\" startete 1925 das Programm des neugegründeten Bücherkreises. Eine zweite Sammlung kulturkritischer Karikaturen erschien 1927 unter dem Titel \"Das Schellengeläut\", ebenfalls im Bücherkreis. Den Einbandentwurf besorgte Arthur Wellmann. Nach der Machtübernahme arbeitet Friedrich Wendel von 1933 bis 1945 in Berlin als Fotograf und Versicherungsvertreter.", "section_level": 1}, {"title": "Kieler Zeit.", "content": "Vor der Kapitulation floh er nach Kiel, wo er zu den Wiederbegründern der SPD-Organisation zählte. Bereits im Mai 1945 traf er sich mit anderen Genossen in einem sogenannten \"Stubenzirkel\", aus dem dann die Gründung eines Ortsvereins entstand. 1946 wurde Wendel vom Oberbürgermeister Andreas Gayk zum Leiter des Presseamtes der Stadt Kiel ernannt. Auf Betreiben von Andreas Gayk gründete sich am 2. April 1947 im Kieler Gewerkschaftshaus die \"Gesellschaft der Freunde Coventrys\" mit dem Ziel, einen Beitrag zur Versöhnung der im Krieg zerstörten Städte zu leisten. Den Vorsitz übernahm der ehemalige Oberbürgermeister Willi Koch und die Präsidentschaft führte Andreas Gayk. Zum Sekretär der Gesellschaft wurde Friedrich Wendel bestellt. Als in der Bundesrepublik Deutschland mit der Gründung des Amtes Blank im Jahr 1950 eine Politik der Wiederbewaffnung begann, kam es zwischen Gayk und Wendel zum Konflikt. Karl Rickers, langjähriger Chefredakteur der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung, schreibt in seinen Memoiren: Nachdem Gayk „zwischen sich und Wendel das Tischtuch zerrissen hatte“, verlor der letztere sein Amt als Leiter des Presseamtes und war bis zur Pensionierung im Archiv der Stadt Kiel tätig. Friedrich Wendel war verheiratet. Das Ehepaar wohnte nahe der Friedrich-Junge-Schule in einem genossenschaftseigenen Häuserblock am Westring im Kieler Stadtteil Schreventeich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Wendel (* 12. Mai 1886 in Köslin; † 8. März 1960 in Kiel) war ein sozialdemokratischer Journalist, Autor und Leiter der Buchgemeinschaft Der Bücherkreis.", "tgt_summary": null, "id": 1766973} {"src_title": "Känozoisches Eiszeitalter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handschrift.", "content": "Der Beschreibstoff der Handschrift ist grobes Kalbspergament, die Schrift aschkenasischen Ursprungs und die Illustrationen in gotischem Stil gehalten. Die Handschrift stammt aus dem ausgehenden 13. oder dem frühen 14. Jahrhundert und ist wahrscheinlich eine Arbeit aus dem Raum Würzburg. Von ihren ursprünglich 50 Blättern sind heute noch 47 vorhanden. Die Handschrift enthält den traditionellen Text für den Sederabend, sowie am Rand des Textes Illustrationen des Geschilderten. Der formale Aufbau der Handschrift, mit Darstellungen zum Text am Rand und dem Fehlen ganzseitiger Illustrationen folgt der askenasischen Tradition. Lediglich auf der ersten und der letzten Seite sind ganzseitige Bilder. Allerdings ist das Titelblatt, das die Familie am Sedertisch zeigt, durch das Fehlen eines dreieckigen Teils des Pergaments stark in Mitleidenschaft gezogen. Bei einer früheren Buchreparatur wurden darüber hinaus die einzelnen Lagen beschnitten, wobei ein Teil der Illustrationen beschnitten wurde. Der Name des Schreibers und Illustrators, מנחם = Menachem, erschließt sich aus der Akzentuierung der Buchstaben in dem gleichgeschriebenen Wort מֻנָּחִים (\"munahim\" = Sie sind hingestellt). Derselbe Schreiber kopierte die als \"Machsor Lipsiae\" bekannte Handschrift eines Gebetsbuches (Machsor).", "section_level": 1}, {"title": "Illustrationen.", "content": "Die Miniaturen am Rand des Textes illustrieren das im Text Beschriebene: die Opferung Isaaks, den Exodus des Volkes Israel aus Ägypten bis zum Empfang der Gesetzestafeln am Berg Sinai und die Vorbereitung und Durchführung des Pessachfestes. Stilistisch entspricht die Darstellungsform den zeitgenössische Miniaturen in christlichen Büchern. Der Illustrator der Handschrift hat es dabei vermieden, das menschliche Antlitz abzubilden. Das Gesicht des Engels bei der Opferung Isaaks ist unkenntlich, die Gesichter des Pharaos und seiner Leute leere Ovale, während bei den Juden (kenntlich am Judenhut) allesamt anstelle von Nase und Mund ein Schnabel gezeichnet ist. Dabei ist nicht sicher, um welche Art von Vogel es sich handelt. Wahrscheinlich ist der Adler gemeint, der in der jüdischen Literatur hin und wieder – ausgehend von Moses Lied in Deuteronomium – mit dem jüdischen Volk assoziiert wird. Für diese Form der Darstellung werden in der Forschung unterschiedliche Gründe angenommen. Nach der am weitesten verbreiteten Theorie setzte der Illustrator das Bilderverbot im Judentum um. Ähnliche Darstellungen finden sich auch in weiteren aschkenasischen Handschriften wie im 1271 entstandenen Wormser Machsor oder im \"Machsor Lipsiae\". Die Vermeidung der Darstellung menschlicher Gesichter ist eine Besonderheit aschkenasischer Buchmalerei des 13./14. Jahrhunderts in Süddeutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Provenienz.", "content": "Über die Besitzer aus der Zeit vor dem 19. Jahrhundert ist nichts bekannt. Auf der ersten Seite findet man den Hinweis: \"\"1864/13/6, von Wb [Wittib?] / Hern Maiern das / abgekauft / Bendet Benedikt\"\". Eine Nachfahrin, Johanna Benedikt, brachte das Buch mit in die Ehe mit Ludwig Marum. Nach dessen Ermordung durch die Nationalsozialisten gelangte das Buch an Hermann Kahn aus Adelsheim, der es 1946 dem Bezalel Museum verkaufte. Die Handschrift befindet sich heute in der Sammlung des Israel-Museum in Jerusalem, in dem die Bestände des Bezalel National Art Museums aufgingen. Die Signatur ist nun MS 180/57 (ehemals: ms. 912-4-46). Im April 2016 wurde bekannt, dass die Nachfahren des Ehepaars Johanna und Ludwig Marum das Buch auch zu dieser Zeit noch als ihr Eigentum betrachten. Sie hatten Anzeichen dafür gefunden, dass das Buch dem Ehepaar Marum während der Judenverfolgung des NS geraubt wurde. Schon lange waren sie daher der Ansicht, dass Hermann Kahn 1946 das Buch an das israelische Museum verkauft hatte, ohne es rechtmäßig zu besitzen. Aber sie waren auch bereit gewesen, das Buch in dem israelischen Museum zu belassen. Das Museum hat diesen Besitzanspruch nicht eindeutig anerkannt. Der US-amerikanische Anwalt E. Randol Schoenberg, spezialisiert auf Entschädigungsangelegenheiten in Kunstraubfällen, nahm im Auftrag der Familie Verhandlungen mit dem Museum auf, um das Eigentum an dem Werk feststellen zu lassen und eine Entschädigung für die Familie auszuhandeln.", "section_level": 1}, {"title": "Edition.", "content": "In den 1960er Jahren wurde die Handschrift von Moshe Spitzer als Faksimile in einer zweibändigen, kommentierten Ausgabe veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Vogelkopf-Haggada ist eine mittelalterliche, illustrierte Handschrift der traditionellen Pessach-Haggada. Sie ist einer der ältesten erhaltenen Haggadot (Pluralform, hebr. ) aus Deutschland. Sie befindet sich heute im Israel-Museum in Jerusalem. ", "tgt_summary": null, "id": 326597} {"src_title": "René Hofman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Urdoma liegt nahe der Grenze zur Republik Komi, etwa 506 Kilometer von der Oblasthauptstadt Archangelsk entfernt, am Fluss Werchnjaja Lupja (), der die Siedlung im südöstlichen Teil durchfließt. In die Werchnjaja Lupja mündet im Osten der Siedlung der Fluss \"Njanda\" (). Etwa 8 Kilometer westlich von Urdoma verläuft der Fluss Wytschegda. An deren Mündungsgebiet in die Nördliche Dwina befinden sich in etwa 115 Kilometer Entfernung südwestlich von Urdoma die nächstgelegenen Städte Korjaschma, Solwytschegodsk und Kotlas. Die nächstgelegenen Städte östlich Urdomas sind das etwa 103 Kilometer entfernte Mikun, sowie das 117 Kilometer entfernte Syktywkar in der Republik Komi.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der ursprüngliche Ort Urdoma war ein kleines Dorf an den Ufern der Wytschegda, das in Besitz einer Steinkirche war. Der Name Urdoma leitet sich von den Wörtern \"“Ur”\" (Komi: für \"Eichhörnchen\") und \"“dom”\" (russisch: ; für \"Haus\") ab, was darauf zurückzuführen ist, dass in der Region jahrhundertelang große Mengen Eichhörnchen zur Pelzgewinnung erjagt wurden. Die heutige Siedlung entstand im Jahr 1930, als eine von vielen Ansiedlung der Region, im Zuge der Verfolgungspolitik für politische Gegner der Regierung Stalins. Anfang der 1930er Jahre wurden viele Tausende aus allen Teilen der Sowjetunion stammende „Kulaken“ samt ihren Familien in den Rajon Lena deportiert, um bisher unbesiedelte Gebiete zu erschließen. Neben der Ursprungssiedlung \"Schestoi Utschastok\" (, „Sechster Abschnitt“) entstand an der Stelle des heutigen Urdoma im Sommer 1930 eine zweite Siedlung mit dem Namen \"Njanda\", benannt nach dem gleichnamigen kleinen Fluss. Dieses hatte wie \"Schestoi Utschastok\" den Status einer \"Spezialsiedlung\" (/\"Spezposselenije\") und war daher eine von Soldaten und anderem Wachpersonal bewachte Aussiedlung. So waren dann auch die ersten Gebäude die in der Siedlung errichtet wurden: neben Holzbaracken für die Unterkunft der Siedler Kasernen und eine Kommandantur für die Wachmannschaften. Vor allem in den ersten Jahren kam es häufig zu Ausbrüchen von Krankheiten sowie Hungersnöten, welchen viele Siedler zum Opfer fielen. Im Laufe der Jahre wurde die Siedlung \"Schestoi Utschastok\" aufgelöst und die Bevölkerung in die Siedlung \"Njanda\" umgesiedelt. Auf dem Gebiet entstand eine Kolchose. Außerdem wurde begonnen die umliegenden dichten Wälder zur Holzgewinnung zu nutzen. Im Jahr 1939 begann man nahe der Siedlung \"Njanda\" mit dem Bau einer Eisenbahnstrecke und 1941 mit dem Bau einer Eisenbahnstation. Um die Station entstand eine weitere Siedlung mit dem Namen \"Urdoma\". Die errichtete Eisenbahnstation wurde Teil der im Zweiten Weltkrieg neu errichteten Petschora-Eisenbahn. An dem Bau der Strecke waren neben den in Verbannung lebenden Russen auch Gefangene aus den umliegenden Gulags, unter anderem Polen, Weißrussen, Ukrainer und Deutsche, beteiligt. In den Jahren 1946 bis 1947 wurde, vorwiegend von deutschen Gefangenen, die Eisenbahnstation ausgebaut und ein zweites Streckengleis verlegt. Während des Zweiten Weltkrieges entschloss sich die sowjetische Regierung, für den Kampf gegen die deutsche Wehrmacht viele der männlichen „Kulaken“ aus den \"Spezialsiedlungen\" in die Rote Armee aufzunehmen. Ihren Familien wurde es dadurch sogar möglich in andere Gebiete umzusiedeln, was dazu führte, dass sich viele der kleinen Siedlungen während des Krieges auflösten. Kurz nach dem Krieg wurde diese Regelung wieder abgeschafft, so dass Kulaken die Siedlungen nicht mehr ohne Zustimmung der Kommandantur verlassen durften. In den folgenden Jahren kam es aber vermehrt zu Amnestien, so dass viele der Kulaken rechtlich frei wurden und teilweise wieder in ihre ursprünglichen Heimatgebiete zurückkehrten. Die letzten Kulaken wurden am 13. August 1954 durch eine Verordnung des Ministerrates der UDSSR (Originaltitel: „“) rechtlich befreit. Im Jahr 1963 wurden die Orte \"Njanda\", \"Urdoma\" sowie die in den 1950er Jahren entstandenen Orte \"Perwomaiski\" () und \"Pessotschny\" () zusammengelegt und erhielten unter dem Namen Urdoma den Status einer \"Siedlung städtischen Typs\".", "section_level": 1}, {"title": "Urdomaer Schmalspureisenbahn.", "content": "In den 1950er Jahren war Urdoma Ausgangspunkt der \"Urdomaer Schmalspureisenbahn\" (), welche vor allem dem Holztransport diente. Im Jahr 1960 betrug die Streckenlänge bereits 32 Kilometer, so dass eine weitere Eisenbahnstation errichtet wurde an der das Dorf \"(selo) Schelesnodoroschnyj\" () entstand. Die Strecke wurde nach und nach ausgebaut und besaß 1980 eine Länge von 70 Kilometer, sowie zwei kleinere Abzweigungen zum Aufschluss der Wälder. Zu Anfang der 1990er Jahre verlor die Strecke aber mit der Umsiedlung der Bevölkerung des Selo \"Schelesnodoroschnyj\", das schließlich im Jahr 1995 komplett geschlossen wurde, stark an Bedeutung. Der Betrieb der Strecke wurde schließlich im Jahr 2005 endgültig eingestellt und die Strecke abgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung der Einwohnerzahlen von Urdoma.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Urdoma ist eine Eisenbahnstation auf der Strecke Kotlas–Mikun, der von Konoscha bis Workuta verlaufenden Petschora-Eisenbahn. Hauptwirtschaftszweig der Siedlung ist seit jeher die Holzindustrie. Seit den 1970er Jahren gibt es in der Stadt eine Verdichterstation, für die seit 1969 durch die Siedlung verlaufende Erdgaspipeline, welche heute zu \"Gasprom transgas Uchta\" („“) gehört. Urdoma ist in unter anderem in Besitz eines Krankenhauses, einer Musikschule, zweier Zeitungen sowie eines Kulturhauses. In Urdoma befindet sich seit 1999 außerdem die \"Kirche der Ikone der Kasaner Gottesmutter\" (), welche eine goldene Kuppel besitzt und vom Patriarchen Alexius II. geweiht wurde. Die finanziellen Mittel zum Bau der Kirche wurden von Viktor Uspaskich, einem in Urdoma geborenen litauischen Unternehmer und Politiker, bereitgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Urdoma () ist eine Siedlung städtischen Typs in Nordwestrussland. Sie gehört zur Oblast Archangelsk und hat Einwohner (Stand ). Die Siedlung befindet sich im Rajon Lena.", "tgt_summary": null, "id": 1740792} {"src_title": "Amit Chaudhuri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Psychologie und Rollentheorie.", "content": "Die Psychoanalytikerin und Psychologin Else Frenkel-Brunswik definierte 1949 die Ambiguitätstoleranz als eine messbare Fähigkeit eines Individuums, die Koexistenz von positiven und negativen Eigenschaften in ein und demselben Objekt erkennen zu können, und führte das Konzept der Ambiguitätstoleranz als „Basisvariablen in der emotionalen und kognitiven Orientierung eines Individuums gegenüber dem Leben“ ein. Bei ihren Forschungen zur autoritären Persönlichkeit bemerkte sie eine ethnozentrische Voreingenommenheit bei Kindern und stellte außerdem fest, „dass manche Individuen eher dazu befähigt sind, positive und negative Eigenschaften ihrer Eltern zu sehen und Gefühle von Liebe und Hass ein und derselben Person gegenüber ohne allzu große Angst oder Konflikte zu akzeptieren, während andere das Bild der Eltern entweder als ganz und gar gut oder schlecht dramatisierten“. Ihr zufolge ist die Fähigkeit, diese Koexistenz zu erkennen, eine wichtige, emotional-kognitive Persönlichkeitsvariable. Das „Schwarz-Weiß-Denken“ ist nach Frenkel-Brunswik ein Extrem der Ambiguitäts\"in\"toleranz. Die Aufrechterhaltung dieses Denkens erfordert ein Verschließen des Individuums gegenüber Realitäts­aspekten, die für diese „Lösung“ von Widersprüchlichkeiten eine Bedrohung darstellen. Die Ambiguitätstoleranz dürfe jedoch nicht mit dem weiter gefassten Feld der emotionalen Ambivalenz verwechselt werden, die sie als das gleichzeitige Vorhandensein von auf ein und dasselbe Objekt bezogenen liebevollen und hasserfüllten Impulsen im Individuum definiert. Ambiguitätstoleranz als hypothetisches Konstrukt einer Persönlichkeitseigenschaft liegt dann vor, wenn eine Person ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Rollenerwartung und Rollenentwurf gefunden hat und somit Rollenkonflikte tolerieren kann. Für die Person ist es die Fähigkeit, „Vieldeutigkeit und Unsicherheit zur Kenntnis zu nehmen und ertragen zu können“. Das setzt jedoch nicht voraus, dass alle Widersprüche aufgelöst wurden (dann wäre ja keine Ambiguitätstoleranz mehr erforderlich). Ambiguitätstoleranz ist somit ein Persönlichkeitskonstrukt, um Widersprüchlichkeiten, Inkonsistenzen oder mehrdeutige Informationslagen in ihrer Vielschichtigkeit wahrzunehmen und positiv zu bewerten. Nach Stanley Budner ist eine ambiguitive Situation definiert durch das Fehlen von ausreichenden Hinweisen und charakterisiert durch Neuheit, Komplexität und Unlösbarkeit. Unter dem Gesichtspunkt einer homogenen, globalen Dimension bezieht sich die Ambiguitätstoleranz im Rollenkonzept auf das Verhältnis von gegenseitigen Rollenerwartungen und wechselseitiger Bedürfnis­befriedigung. Laut Budner sowie MacDonald reagieren ambiguitäts\"in\"tolerante Personen auf ambiguitive Reize mit psychischem Unwohlsein. Ambiguitätstolerante Personen hingegen tolerieren diese Reize nicht nur passiv, sondern haben sogar ein Bedürfnis danach. Das \"Inventar zur Messung der Ambiguitätstoleranz\" (IMA-40) unterscheidet faktorenanalytisch fünf Dimensionen der Ambiguitätstoleranz bzw. -intoleranz gegenüber unlösbar erscheinenden Problemen, sozialen Konflikten und Rollenstereotypien sowie des Elternbildes und der Offenheit für neue Erfahrungen (Erfahrungswissen). Ist bei einem Menschen die Ambiguitätstoleranz deutlich geschwächt bis nicht vorhanden, spricht man vom so genannten Ambiguitätstoleranz-Defizit-Syndrom (ATDS). Dies betrifft beispielsweise Menschen, die, wenn Reize (Sinne und Empfindungen) nicht richtig gedeutet und durch adäquate Reaktionen beantwortet werden können, unreflektierte Ideen ohne Umsicht und geordnete Planung vorschnell in die Tat umsetzen. In der Kognitionspsychologie wird das Konstrukt der Ambiguitätstoleranz nicht als ein generelles Persönlichkeitsmerkmal, sondern mehr als ein inhaltliches oder bereichsspezifisches Konstrukt gesehen. Es ist hier mehr ein steuerndes Regulativ der Aufnahme-, Verarbeitungs- und Speicherungsprozesse von Informationen in widersprüchlichen Situationen, um logische Bewältigungsformen von Widersprüchen situationsadäquat einzusetzen. Aus der Toleranz gegenüber einer Ambivalenz kann nicht generell auf eine Toleranz gegenüber allen Gegensätzlichkeiten geschlossen werden. Das heißt, dass aus einer Toleranz von ambivalenten Gefühlen gegenüber Personen nicht unbedingt auch darauf geschlossen werden darf, dass ein Individuum auch tolerant gegenüber ambivalenten Logiken von Organisationsprinzipien ist. Dies betrifft zum Beispiel die Personalentwicklung von Führungskräften. Es wird jedoch vermutet, dass eine Übertragung der Toleranzen von verschiedenen Ambivalenzebenen erlernbar ist. Laut Auswertung einer großen Versuchsreihe der Psychologen Oriel FeldmanHall und Marc-Lluís Vives gibt es empirisch keine positive Korrelation von Ambiguitätstoleranz und Risikobereitschaft. Personen denen Risiken zu ertragen wenig ausmacht, ertragen noch lange nicht leicht Mehrdeutigkeit, und ebenso umgekehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Transkultureller Kontext.", "content": "Im transkulturellen Kontext wird unter Ambiguitätstoleranz das Aushalten von Widersprüchlichkeiten und gegensätzlichen Erwartungen verstanden, die durch kulturell bedingte Unterschiede und mehrdeutige Informationen auftreten können. Menschen mit hoher Ambiguitätstoleranz sind auch in neuen, unstrukturierten und schwer kontrollierbaren Situationen fähig, „Abweichungen von gewohnter Normalität oder unerwartete Reaktionen und Handlungen zu akzeptieren, statt als Bedrohung zu empfinden“ und bleiben dadurch handlungsfähig. Bei Anpassungsprozessen an eine fremde kulturelle Situation kann eine Ambiguitäts\"in\"toleranz zu Konfusionen führen.", "section_level": 1}, {"title": "Ambiguitätstoleranz in der Geschichte des Islam.", "content": "Thomas Bauer legte in seinem Buch \"Die Kultur der Ambiguität\" (2011) dar, dass sich die Kultur des Islam bis ins 19. Jahrhundert hinein durch eine Ambiguitätstoleranz ausgezeichnet habe. Dies werde beispielsweise daran deutlich, dass ältere Korankommentare mehrere Interpretationen nebeneinanderstellen, ohne eine davon als die „richtige“ darzustellen. Die Ambiguitätstoleranz werde auch in der Idee des Idschtihād deutlich, die die Wahrheit als Prozess und nicht als Dogma verstehe. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts hat ihm zufolge der westliche Einfluss im Zuge des Kolonialismus und die Unterlegenheit gegenüber dem Westen die klassische, ambiguitätstolerante Kultur des Islam verdrängt. Bauer ist der Auffassung, dass Ambiguitätstoleranz erlernt werden kann, etwa durch die Beschäftigung mit Musik, Kunst, Literatur und Dichtung, da diese mehrdeutig sind und schon deshalb eine Ambiguitätstoleranz voraussetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ambiguitätstoleranz (v. lat. \"ambiguitas\" „Mehrdeutigkeit“, „Doppelsinn“ und \"tolerare\" „erdulden“, „ertragen“), teilweise auch als Unsicherheits- oder Ungewissheitstoleranz bezeichnet, ist die Fähigkeit, mehrdeutige Situationen und widersprüchliche Handlungsweisen zu ertragen. Ambiguitätstolerante Personen sind in der Lage, Ambiguitäten, also Widersprüchlichkeiten, kulturell bedingte Unterschiede oder mehrdeutige Informationen, die schwer verständlich oder sogar inakzeptabel erscheinen, wahrzunehmen, ohne darauf aggressiv zu reagieren oder diese einseitig negativ oder – häufig bei kulturell bedingten Unterschieden – vorbehaltlos positiv zu bewerten. Der Begriff spielt in unterschiedlichen psychologischen und pädagogischen Theorien eine wichtige Rolle, insbesondere bei der Persönlichkeitsentwicklung (siehe auch: Ich-Entwicklung und Patchwork der Identitäten nach Heiner Keupp) und dem sozialen Lernen. Ambiguitätstoleranz ist auch eine Voraussetzung für die interkulturelle Kompetenz eines Menschen. Studien zufolge korreliert sie nicht mit seinem formalen Bildungsniveau. ", "tgt_summary": null, "id": 1407457} {"src_title": "Reo Motor Car Company", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Skulpturenpark ist ein innerstädtischer Skulpturengarten. Er befindet sich auf dem Dach des Einkaufs- und Dienstleistungscenters Lenaupark City im Makartviertel, einem statistischen Bezirk von Lustenau. Er ist die einzige Kulturinstitution des Stadtteils Lenaupark. Das Stadtteilentwicklungsprojekt Lenaupark ist mit 43.000 m2 Projektfläche das größte innerstädtische Projekt in Österreich außerhalb Wiens.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Konzeption.", "content": "Für das 43.000 m2 große Areal rund um den ehemaligen Frachtenbahnhof wurde 2004 das Regionalentwicklungsprojekt Lenaupark ins Leben gerufen. Ein Jahr später wurde das Einkaufs- und Dienstleistungszentrum \"Lenaupark City\" eröffnet. Der nahe wohnende Bildhauer und Fotograf Manfred Kielnhofer hatte die Idee, dem Stadtteil auch einen kulturellen Beitrag beizufügen. Er versammelte einige Künstlerkollegen um sich und gründete den \"Artpark\", der sich die kulturelle Belebung dieses sonst durch Wohnungen, Büros und Handels- sowie Dienstleistungsbetrieben dominierten Viertels zur Aufgabe macht. Die Eröffnung fand 2006 statt, seither wird der Freiluft-Skulpturengarten jährlich um einige Skulpturen erweitert. 2006 entstand vor Ort die \"Integrationsweltkugel\" mit einem Durchmesser von 12,5 Metern. Die Großinstallation wiegt 24 Tonnen und besteht aus einem Stahlgerüst und 580 m2 Leinengewebe. Im Kulturhauptstadtjahr 2009 wurde das Projekt \"Eröffnung des Skulpturengartens 2009\" abgelehnt. Der Sender LT1 widmete der Skulpturenpark-Eröffnung einen Beitrag mit fünf Künstler-Interviews. Es sind Arbeiten unter anderem von Jonathan Borofsky, dEmo (Eladio de Mora), Manfred Kielnhofer, Robert Mittringer, Arnold Pichler, Erwin Reiter, Martina Schettina, Manfred Schöller, Pinuccio Sciola und Gerhard Wünsche zu sehen. Vom 2009 verstorbenen Künstler Willi Kern besitzt der Skulpturenpark mehrere Plastiken, darunter eine überdimensionale Venus von Willendorf, gefertigt aus tausenden 1-Schilling-Münzen. Die Verwirklichung dieses Skulpturengartens kam durch die Hilfe von Sponsoren, Leihgaben von Künstlern und Kuratoren sowie durch Förderungen des Landes Oberösterreich und der Stadt Linz zustande. Die Betreuung obliegt dem Verein \"Artpark\".", "section_level": 1}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Jährlich am 1. Mittwoch im April wird die neue Saison des Skulpturenparks mit einer Eröffnungsveranstaltung begrüßt. Dabei werden die Neuzugänge der Sammlung vorgestellt. Die Mitglieder des Kunstvereins Artpark, darunter Tänzer, Choreografen und Musiker gestalten diesen Tag. Der Skulpturenpark kann von April bis Oktober zu den Öffnungszeiten kostenlos besucht werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Skulpturenpark Artpark ist ein über 5.000 m2 großer Skulpturenpark im Makartviertel in Linz, der von 22 Künstlern gestaltet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2462209} {"src_title": "Caritas Österreich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Risiken der HPV-Infektion.", "content": "Die Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18 werden weltweit für etwa 70 % aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs bei der Frau verantwortlich gemacht. 55,3 % aller Gebärmutterhalskrebsvorstufen der Schweregrade CIN 2 und 3 waren in zwei deutschen Studien mit HPV 16 assoziiert, 6,4 % mit HPV 18, HPV 45 konnte in 8,5 % und HPV 31 in 6,4 % der Fälle nachgewiesen werden. Hochrisiko-Virus-Untergruppen sind nicht nur an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt; man findet sie auch bei Krebserkrankungen des Penis, der Vulva, des Anus und des Mundes. Die WHO hat 2005 die HPV-Typen 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59 und 66 als krebserregend eingestuft. Die sogenannte Niedrigrisiko-HPV-Typen 6 und 11 sind verantwortlich für die Entstehung von über 90 % der Genitalwarzen (Feigwarzen), die die weltweit häufigste virale sexuell übertragene Krankheit sind. Man schätzt, dass etwa 1 % der europäischen und bundesdeutschen Bevölkerung in der Altersgruppe vom 15. bis 49. Lebensjahr von diesen gutartigen Tumoren betroffen ist. Untersuchungen der letzten Jahre zeigen eine ansteigende Häufigkeit. Genitalwarzen führen oft zu Ängsten und psychosozialen Komplikationen sowie zu Partnerproblemen und damit zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Ein von Sanofi Pasteur MSD hergestellter Vierfach-Impfstoff wurde im Juni 2006 zunächst in den USA durch die Food and Drug Administration und im September 2006 von der EU-Kommission nach einem zentralen Zulassungsverfahren in den Ländern der Europäischen Union zugelassen. Im November 2006 folgte die Zulassung in der Schweiz durch die Swissmedic. In Europa lautet der Handelsname \"Gardasil\" bzw. \"Silgard\". Der Impfstoff enthält gereinigte, rekombinant hergestellte L1-Proteine aus dem Kapsid der vier Papillomavirustypen 6, 11, 16 und 18, die sich spontan zu Virus-like particles (VLP) zusammenlagern. Laut Europäischer Arzneimittelagentur wurden bis Januar 2008 in Europa bereits 1,5 Millionen Patientinnen mit \"Gardasil\" geimpft. Es folgten Indikationserweiterungen für die Prävention von Vorstufen des Vaginal- und Vulva-Karzinoms (USA: September 2008, EU: Juli 2008) sowie für die Verhütung von Genitalwarzen (USA: im Oktober 2009 Ausweitung auf Männer und Jungen, EU: November 2011) und Prävention von Vorstufen maligner Läsionen im Analbereich und Analkarzinomen (USA: Dezember 2010, EU: Juni 2014). Die Zulassung für den von GlaxoSmithKline entwickelten bivalenten Impfstoff, der unter dem Handelsnamen \"Cervarix\" vertrieben wird, wurde im Mai 2007 in Australien und am 20. September 2007 für die Europäische Union erteilt. Eine Zulassung durch die FDA erfolgte im Oktober 2009. Dieser Impfstoff enthält ebenfalls rekombinante L1-Proteine aus dem Kapsid in VLPs, jedoch nur der Papillomavirustypen 16 und 18. In einer Phase-III-Studie von MSD mit einem neuen rekombinanten nonavalenten Impfstoff gegen die Virustypen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58 mit der Bezeichnung V503 verhinderte die Impfung 97 % der hochgradigen vaginalen, Vulva- und Zervixkrebsvorstufen, die durch diese Virustypen verursacht werden. Der neue Impfstoff erzeugte eine gleiche oder bessere Immunantwort als Gardasil bei den HPV-Typen 6, 11, 16 und 18. Die Zulassung von V503 in den USA erfolgte im Dezember 2014 und in der EU im Juni 2015 unter dem Handelsnamen \"Gardasil 9\", welches in Deutschland seit 2016 verfügbar ist. Eine internationale Arbeitsgruppe berichtete im Juni 2013 über die Entwicklung eines multivalenten Impfstoffes, der in Zukunft nicht nur gegen die Mehrzahl der genitalen Hoch- und Niedrig-Risiko-Virustypen schützen könnte, sondern auch gegen jene Typen, die für die Bildung von Hautwarzen verantwortlich sind. Eine Evaluierung in klinischen Studien steht noch aus.", "section_level": 1}, {"title": "Wirksamkeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Generell.", "content": "2018 hat ein Cochrane-Review die HPV-Impfung als wirksam und sicher beurteilt. Dieser Ansicht schlossen sich Wissenschaftler aus Schottland an. Die Auswertung über 100.000 Gesundheitsdaten hat ergeben, dass routinemäßige HPV-Impfungen bei Mädchen im Alter von 12-13 Jahren die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten abnormaler Zellen und zervikaler intraepithelialer Neoplasien (CIN; Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses) deutlich reduziert habe. Je früher eine HPV-Impfung stattgefunden hatte, desto wirksamer war die HPV-Impfung. Eine große Meta-Analyse von über 60 Millionen Patientendaten und einer achtjährigen Nachbeobachtung hat ergeben, dass die HPV-Impfung einen signifikanten Einfluss auf den Rückgang von HPV-Erkrankungen und der Gebärmutterhalskrebsvorstufe CIN2+ hat. So ging CIN2+ 5-9 Jahre nach der HPV-Impfung bei Frauen zwischen 15 und 19 Jahren um 51 %, bei Frauen zwischen 20 und 24 Jahren um 31 % zurück. In den USA wurde beobachtet, dass nach der Einführung des quadrivalenten Impfstoffes das Auftreten der entsprechenden geimpften, krebserregenden HPV-Stämme im Vergleich zur Vorimpfperiode signifikant sank: bei 14- bis 19-Jährigen von 11,5 % auf 1,8 % und bei 20- bis 24-Jährigen von 18,5 % auf 5,3 %. In Großbritannien zeigte sich 10 Jahre nach Einführung der HPV-Impfung, dass 16–18-jährige Frauen nicht mehr mit den beiden Hochrisikostämme 16 und 18 infiziert waren.", "section_level": 2}, {"title": "Studien zur Wirksamkeit von Gardasil.", "content": "Die Wirksamkeit des tetravalenten Impfstoffes (\"Gardasil\") wurde in vier placebokontrollierten, randomisierten und doppelblinden Phase II- und Phase III-Studien untersucht. Bei Frauen, die zum Zeitpunkt der Impfung nicht mit den entsprechenden humanen Papillomaviren infiziert waren, konnte durch die Impfung eine Infektion bei nahezu allen Frauen (96 – 100 %) verhindert werden. Bei den geimpften Studienteilnehmerinnen konnte durch die Impfung das Auftreten zervikaler intraepithelialen Neoplasien, einem Surrogatmarker für Gebärmutterhalskrebs, die durch die entsprechenden HPV-Typen verursacht wurden, bei 98–100 % der Probandinnen verhindert werden. Beispielsweise wurde in der sogenannten Future II-Studie das Auftreten von CIN Grad 2 oder schwereren Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses registriert. Während in der Gruppe der mit dem Impfstoff behandelten Frauen (insgesamt 5305 Frauen) ein Fall von CIN auftrat, kam es in der Gruppe der Frauen, die mit Placebo behandelt wurden (5260 Frauen), zu 42 Fällen. Darüber hinaus schützte die Impfung 98 – 100 % der Studienteilnehmerinnen vor der Entwicklung von anogenitalen Warzen. Das unabhängige Data Safety Monitoring Board empfahl aus ethischen Gründen eine baldige Impfung der mit Placebo behandelten Probandinnen. Bezieht man Frauen mit zu Studienbeginn bestehenden HPV-Infektionen in die Auswertung mit ein und auch solche, die weniger als die drei erforderlichen Impfdosen erhielten, ist die Wirksamkeit von \"Gardasil\" gegenüber durch HPV verursachten Vorstufen des Gebärmutterhalskrebs geringer, aber vorhanden. In der für die Zulassung durchgeführten kombinierten Interimsanalyse der vier relevanten Wirksamkeitsstudien lag die Wirksamkeit gegen durch die HPV-Typen 16 und/oder 18 verursachten CIN 2/3/AIS bei 39 %. Jungen im Alter von 9 bis 15 Jahren entwickelten nach Impfung eine Immunität. Der quadrivalente Impfstoff wurde in einer Studie mit 4.065 Jungen und Männer im Alter von 16 bis 26 Jahren als effektiv beurteilt. Für homosexuelle Männer läuft eine weltweite klinische Studie zur Vorbeugung gegen Geschlechtskrankheiten, insbesondere Feigwarzen, ferner Studien mit dem HPV-Impfstoff. Ziel ist eine Schutzimpfung zur Vorbeugung gegen Anal- und Peniskrebs, deren Entstehung ebenfalls mit Infektionen mit HPV in Verbindung gebracht wird. Im Jahre 2011 wurden erste Daten nach Einführung eines flächendeckendes Impfprogramms mit einem quadrivalenten Impfstoff publiziert. Das Programm wurde 2007 in Australien etabliert. Die Impfrate liegt dort bei 80 bis 90 Prozent. Drei Jahre nach Beginn der Impfkampagne waren die behandlungsbedürftigen Krebsvorstufen bei Mädchen unter 18 Jahren um 59 Prozent niedriger als zuvor.", "section_level": 2}, {"title": "Studien zur Wirksamkeit von Cervarix.", "content": "Der bivalente Impfstoff \"Cervarix\" schützt gegen die krebserregenden HPV-Typen 16 und 18. Statistisch signifikante Wirksamkeit konnte für dieses Medikament in einer großen Studie nur für HPV 16 nachgewiesen werden. Klinische Daten liegen für \"Cervarix\" bisher über einen Zeitraum von 5,5 Jahren vor. Nach neuen Daten schützt \"Cervarix \" auch gegen Infektionen mit HPV-Typen, die nicht im Impfstoff enthalten sind. Diese sogenannte Kreuzprotektion erstreckt sich in unterschiedlichem Maß auf die Virustypen 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58 und 59. Dabei haben besonders die Virustypen 31 und 45 (neben HPV 16 und 18) ein hohes onkogenes Potenzial. Auch bei \"Gardasil\" ist eine Kreuzprotektion mit den phylogenetisch verwandten HPV-Typen 45, 52 und 58 bekannt. In einer in PLoS ONE veröffentlichten Studie wurde gezeigt, dass Cervarix auch vor oralen Infektionen schützt.Rolando Herrero, Wim Quint, Allan Hildesheim, Paula Gonzalez, Linda Struijk, Hormuzd A. Katki, Carolina Porras, Mark Schiffman, Ana Cecilia Rodriguez, Diane Solomon, Silvia Jimenez, John T. Schiller, Douglas R. Lowy, Leen-Jan van Doorn, Sholom Wacholder, Aim e R. Kreimer, Torbj rn Ramqvist: \"Reduced Prevalence of Oral Human Papillomavirus (HPV) 4 Years after Bivalent HPV Vaccination in a Randomized Clinical Trial in Costa Rica.\" In: \"PLoS ONE.\" 8, 2013, S. e68329,. Dies ist vor allem aufgrund der steigenden Tumoren im Kopf-Hals-Bereich, die zunehmend über HP-Viren ausgelöst werden, besonders relevant. Nach Daten der PATRICIA-Studie (\"Papilloma Trial against Cancer in young Adults\"), einer Phase-III-Studie (HPV 008) mit \"Cervarix\", an der in 14 Ländern Nord- und Südamerikas, Europas und der Asien-Pazifik-Region 18.644 Frauen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren teilnahmen, wurde eine Verminderung der CIN 2+-Befunde um 70 % (33 gegenüber 110 Fälle), der CIN 3+-Befunde um 87 % (3 gegenüber 23 Fälle) gefunden. Die Rate der Konisationen reduzierte sich um 68,8 Prozent (also auf 31,2 %).", "section_level": 2}, {"title": "Vergleich von Gardasil und Cervarix.", "content": "Die erste direkte Vergleichsstudie zwischen beiden Präparaten (HPV 010), die 1106 gesunde Frauen zwischen 18 und 45 Jahren aus 40 US-Zentren einschloss, zeigte eine deutlich höhere Immunantwort des bivalenten Impfstoffs \"Cervarix\", die am ehesten durch ein neues Adjuvans (AS04) erklärt werden kann. Ob diese gesteigerte Immunantwort relevant für den Schutz oder dessen Dauer ist, ist unklar. Im November 2008 forderten 13 Wissenschaftler verschiedener deutscher Forschungseinrichtungen eine Neubewertung der HPV-Impfung mit der Begründung, die Wirksamkeit könne deutlich niedriger sein als angenommen. In dieser Neubewertung des Robert Koch-Instituts vom 10. August 2009 wurde die Impfung weiterhin empfohlen. Informationsmedien, die den Eindruck erwecken, dass eine HPV-Impfung zu 100 % gegen Gebärmutterhalskrebs schützt, wurden als nach derzeitigem Wissensstand unseriös eingestuft.", "section_level": 2}, {"title": "Durchführung.", "content": "Das Impfschema richtet sich nach dem Alter der zu immunisierenden Person: ab 14 Jahre (\"Gardasil\") bzw. ab 15 Jahre (\"Cervarix\") erfolgt die Grundimmunisierung mittels dreier intramuskulärer Injektionen, die je im Abstand von zwei und sechs Monaten nach der Erstinjektion (\"Gardasil\") bzw. nach einem und sechs Monaten (\"Cervarix\") verabreicht werden. Kinder im Alter von neun bis 13 Jahren (\"Gardasil\") bzw. bis 14 Jahren (\"Cervarix\") werden nach einem Zweidosen-Schema mit nur einer weiteren Injektion sechs Monate nach der Erstinjektion geimpft. Ob eine Auffrischimpfung erforderlich wird, ist noch Gegenstand weiterer Untersuchungen. Jedoch ergaben Nachbeobachtungen bisher keine Hinweise auf ein Nachlassen des Impfschutzes, wobei die Aussagefähigkeit der Studien für den Langzeitschutz über 5 Jahre hinaus schlechter war als für den Kurzzeitschutz bis zu 5 Jahren. Daten aus zwei großen Phase-III-Studien mit dem bivalenten HPV-Impfstoff \"Cervarix\" weisen darauf hin, dass offenbar auch bereits eine einzelne Impfung ausreichend ist.", "section_level": 1}, {"title": "Impfempfehlung.", "content": "Die Impfung ist weltweit in das Impfprogramm von über 80 Ländern wie Australien, Kanada, Neuseeland und Südkorea eingegangen. In den USA wurde die Impfung in vielen Bundesstaaten gesetzlich festgeschrieben. In Japan wurde die Impfempfehlung nach Meldung mehrerer Verdachtsfälle von schweren Nebenwirkungen (Komplexes regionales Schmerzsyndrom) ausgesetzt. Das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel (Paul-Ehrlich-Institut) sah 2013 nach Auswertung aller gemeldeten Verdachtsfälle und der Literatur kein Risikosignal für das Auftreten dieses Syndroms. Dieser Einschätzung schloss sich die Europäische Arzneimittelagentur nach einem Review im November 2015 an. 2017 plädierten die Mitglieder von 17 japanischen Fachgesellschaften für eine Erneuerung der Impfempfehlung.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfahl die HPV-Impfung für Mädchen ab März 2007. Nach der Einführung der HPV-Impfung entbrannte in Deutschland eine Diskussion um deren Kosten, Kosteneffizienz, Werbemaßnahmen der Hersteller sowie Risiken der Impfung. Im November 2008 veröffentlichten 13 Gesundheitswissenschaftler auf einer Webseite der Universität Bielefeld ein „Manifest“, in dem sie ein Ende von „irreführenden Informationen“ zur Wirksamkeit der HPV-Impfung und eine erneute Überprüfung der STIKO-Empfehlung forderten. Kritisiert wurde insbesondere, dass bisher keine Daten zum Schutz vor Zervixkarzinom vorliegen und die STIKO über die HPV-Impfempfehlung entschieden habe, bevor die entscheidenden Studiendaten publiziert worden seien. Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF), die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), die Gesellschaft für Virologie (GfV) und die Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) sowie der Nobelpreisträger Harald zur Hausen wiesen die Kritik zurück. In einer Stellungnahme zur Impfung nahm die STIKO 2009 auf die Kritik Bezug und kam nach Auswertung aller vorliegenden wissenschaftlichen Daten zu dem Schluss, dass die Impfung unverändert für Mädchen von 12 bis 17 Jahren empfehlenswert sei. Daten aus flächendeckenden Programmen mit hoher Impfrate, wie in Australien, bestätigen die Empfehlung der STIKO. Die STIKO setzte 2014 in ihren Empfehlungen die Altersgrenze für Mädchen herab. Sie empfiehlt seit Sommer 2014 die Impfung gegen die HPV-Typen 16 und 18 für alle Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren nach einem 2-Dosen-Schema. Danach sollten spätestens bis zum vollendeten 18. Lebensjahr versäumte Impfungen gegen HPV mit insgesamt 3 Impfdosen nachgeholt werden. Die vollständige Impfserie sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) und der Berufsverband der Deutschen Urologen (BDU) beurteilen 2018 die Impfung auch für Jungen als empfehlenswert. Am 5. Juni 2018 verabschiedete die STIKO einen Beschluss, in dem die Empfehlung der HPV-Impfung von Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren ausgesprochen wurde. Für den Fall, dass dieser Zeitraum nicht wahrgenommen wurde, wird eine Nachholimpfung noch bis zum Alter von 17 Jahren empfohlen. Formell tritt die Empfehlung mit ihrer Veröffentlichung sowie der wissenschaftlichen Begründung im \"Epidemio­logischen Bulletin\" 26/2018 am 28. Juni 2018 in Kraft.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Der Oberste Sanitätsrat empfiehlt seit 2007 die Impfung gegen onkogene HPV-Typen für alle 9- bis 17-jährigen Mädchen und Frauen möglichst vor dem ersten Sexualkontakt. Die Impfung von Knaben bzw. männlichen Jugendlichen wird im österreichischen Impfplan 2009 als „prinzipiell sinnvoll“ bezeichnet, um eine Unterbrechung der Infektionskette zu erreichen. Bei Verwendung eines Impfstoffs, der auch vor Kondylomen verursachenden Viren schützt, hätten auch die männlichen Jugendlichen einen persönlichen Vorteil.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfehlen die Impfung aller Mädchen im Alter von 11 bis 14 Jahren gegen humane Papillomaviren mit zwei Impfdosen im Abstand von 4 bis 6 Monaten. Eine Nachholimpfung im Drei-Dosen-Schema (0/1-2/6 Monate) wird für adoleszente Mädchen bis zum 20. Geburtstag empfohlen. Danach wird jungen Frauen zwischen 20 und 26 Jahren aufgrund individueller Empfehlungen der HPV-Impfstoff als Ergänzungsimpfung angeboten. Eine Impfung von Knaben und jungen Männern im Alter von 11 bis 26 Jahren wird in der Schweiz seit März 2015 ebenfalls empfohlen.", "section_level": 2}, {"title": "Kosten.", "content": "Mit Ausnahme von Finnland haben bislang alle westeuropäischen Länder eine Finanzierung der HPV-Impfung beschlossen. Internationale Studien zeigen bei der Kosten-Nutzen-Analyse der Impfung unter Annahme einer lebenslangen Dauer des Impfschutzes ein Kosten-Effektivitäts-Verhältnis, welches unter dem Schwellenwert von 50.000 Euro pro zusätzlichem qualitätsadjustiertem Lebensjahr (QALY), einem Lebensjahr mit guter Lebensqualität, liegt. Daher kommen die meisten Studien zum Ergebnis, dass die HPV-Impfung kosteneffektiv ist. Eine Bewertung kann jedoch derzeit nur über Modellrechnungen erfolgen, deren Ergebnis von den berücksichtigten Faktoren (wie etwa Annahmen zur unbekannten Wirkung gegen Gebärmutterhalskrebs und unbekannten Dauer des Impfschutzes) und den Rahmenbedingungen im jeweiligen Land abhängt. So kam man in den Niederlanden zu dem Ergebnis, dass die Impfung nicht kosteneffektiv ist. Die Impfung von Frauen, die 35 Jahre und älter sind, ist in den USA nicht kosteneffektiv. Nobelpreisträger Harald zur Hausen hat selbst „...bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf hingewiesen, dass der Impfstoff zurzeit zu teuer ist. Dies gilt in besonderer Weise für Entwicklungsländer, in denen Gebärmutterhalskrebs zum Teil die häufigste Krebserkrankung von Frauen darstellt.“ In Kenia kostet der Impfstoff etwa ein halbes durchschnittliches Jahreseinkommen.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die Kosten für den Impfstoff belaufen sich auf um die 150 Euro pro erforderlicher Einzeldosis. Im Jahr 2008 gaben die Krankenkassen in Deutschland für die beiden Impfstoffe Gardasil und Cervarix 244 Millionen Euro aus, so die Zahlen aus dem \"Arzneiverordnungs-Report 2009\". Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nach Aufnahme der Impfung in die \"Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über Schutzimpfungen nach § 20d Abs. 1 SGB V\", die Impfkosten für Mädchen zwischen 9 und 17 Jahren. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfung von Frauen bis zum 26. Lebensjahr als freiwillige Satzungsleistung. Seit 2018 wird eine Impfung bei 9- bis 14-jährigen Jungen durch die Ständige Impfkommission (STIKO) empfohlen, die Kosten übernehmen alle gesetzlichen Krankenkassen bis zum 17. Lebensjahr, manche Krankenkassen übernehmen sie als freiwillige Satzungsleistung bis zum 26. Lebensjahr.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen wurde am 12. August 2013 ins Schulimpfprogramm aufgenommen und ist damit seit Februar 2014 kostenfrei für Kinder von 9 bis 12 Jahren. Vergünstigte Preise gelten für Jugendliche bis 15 Jahre. Bereits zuvor konnte die Impfung in einzelnen Bundesländern im Rahmen von Schul- oder öffentlichen Impfaktionen vergünstigt bezogen werden. So lief in Niederösterreich bereits ab 2007 eine Impfaktion, bei der sich alle Mädchen und Frauen zwischen 9 und 26 Jahren an den niederösterreichischen Landeskliniken zu einem vergünstigten Preis von 90 Euro pro Dosis (statt 208 Euro) impfen lassen konnten. Im Burgenland wurde die Impfung ab September 2008 über eine Schulimpfaktion allen Mädchen der 5. bis 8. Schulstufe vergünstigt angeboten. Der Aktionspreis inkl. Landesförderung lag bei 90 Euro (statt 208 Euro) pro Teilimpfung. Auch Mädchen und Frauen von 15 bis 26 Jahren sowie Knaben von 9 bis 15 Jahren konnten den Impfstoff über eine öffentliche Impfaktion im Burgenland vergünstigt beziehen. Hier lag der Aktionspreis bei 150 Euro (statt 208 Euro) pro Teilimpfung. Das Ludwig Boltzmann Institut sah 2007 die Impfempfehlung aufgrund hoher Unsicherheit und hoher Kosten und somit unklarer Kosteneffektivität nur als dritte Option an.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Für weibliche und männliche Jugendliche von 11 bis 26 Jahren werden die Kosten der HPV-Impfung durch die obligatorische Krankenversicherung übernommen. Voraussetzung ist, dass die Leistung im Rahmen eines kantonalen Impfprogrammes erbracht wird. Die bivalente (HPV-Typ 16/18) und quadrivalente (HPV-Typ 6/11/16/18) HPV-Impfung wird zum Preis von 91,50 Fr. pro Dosis von den Versicherungen dem Kanton vergütet. Die gesamte Rückerstattungspauschale für die Krankenkassen beträgt pro Impfung 159 Franken. Ab Juli 2016 wird diese auch für Knaben und junge Männer in der gleichen Altersgruppe gewährt.", "section_level": 2}, {"title": "Unerwünschte Wirkungen.", "content": "Zur Verträglichkeit der HPV-Impfung lagen zum Zeitpunkt der Zulassung Daten aus mehreren klinischen Studien mit über 20.000 Teilnehmerinnen vor. Seit der Zulassung von \"Gardasil\" wurden weltweit mehrere Millionen Mädchen und Frauen geimpft. Das Auftreten von unerwünschten Wirkungen, die möglicherweise durch die HPV-Impfung verursacht werden, wird in speziellen Überwachungsprogrammen registriert. Aufgrund der vorliegenden Studiendaten wird die HPV-Impfung im deutschen Health Technology Assessment, von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde für Arzneimittel (FDA), dem Centers for Disease Control and Prevention (CDC), der Europäischen Arzneimittel-Agentur, der Fédération Internationale de Gynécologie et d’Obstétrique und dem Global Advisory Committee der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als sicher und gut verträglich eingeschätzt. Die in den kontrollierten Studien am häufigsten aufgetretenen unerwünschten Wirkungen waren bei beiden Impfstoffen lokale Reaktionen (Rötung, Schwellung und Schmerzen) an der Einstichstelle. In den Studien zu \"Gardasil\" traten lokale Reaktionen bei etwa 83 % der Frauen in der Impfgruppe und bei 73 % der Frauen in der Placebogruppe auf. Als (aktives) Placebo erhielten die Studienteilnehmer in fast allen Fällen eine Mischung aus Wasser und dem Adjuvans amorphes Aluminiumhydroxyphosphatsulfat. Die häufigsten systemischen Reaktionen waren Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Übelkeit; sie traten in gleicher Häufigkeit in der Impf- und Placebogruppe auf. Fieber wurde bei 10–15 % der Frauen sowohl in der Impf- als auch in der Placebogruppe gemessen. Schwerere unerwünschte Wirkungen traten ebenfalls gleich häufig in der Impf- und Placebogruppe auf und bestanden in einer Einengung der Atemwege (Bronchospasmus), Gastroenteritis, Erhöhung des Blutdrucks, starken Kopfschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle und verminderter Beweglichkeit im benachbarten Gelenk. In einer Studie, die das Auftreten von chronischen Krankheiten bis zu vier Jahre nach Gabe des HPV-Impfstoffs oder des Placebos untersuchte, zeigte sich, dass bei 3 % der Frauen in der Impfgruppe eine chronische Krankheit aufgetreten war. In der Placebogruppe lag der Anteil neu aufgetretener chronischer Krankheiten bei 5 %. Hinsichtlich aufgetretener Todesfälle zeigte eine Metaanalyse der klinischen Studien, dass Todesfälle gleich häufig in Impf- und Placebogruppe auftraten und zumeist durch Unfälle verursacht waren. Für keinen der Todesfälle wurde die Impfung als Ursache angesehen. Seit der US-Zulassung des HPV-Impfstoffs \"Gardasil\" im Juni 2006 sind bei der FDA und bei den Centers for Disease Control and Prevention im Rahmen von Überwachungsprogrammen bis zum September 2009 17.160 Berichte über mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei etwa 26 Millionen verabreichter Dosen Impfstoff eingegangen. Die überwiegende Zahl der unerwünschten Wirkungen (92 %) wurde als nicht schwerwiegend eingestuft und bestand in lokalen Reaktionen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber und Synkopen. 8 % der gemeldeten unerwünschten Wirkungen waren schwerwiegend. Als schwerwiegend wurden Fälle definiert, bei denen es zu einer Krankenhausaufnahme, zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung, zu einer irreversiblen Behinderung oder zum Tod kam. Beispielsweise wurden im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung aufgetretene Erkrankungen an einem Guillain-Barré-Syndrom, Thrombosen sowie Todesfälle gemeldet. Alle schwerwiegenden Fälle wurden hinsichtlich einer möglichen Verursachung durch \"Gardasil\" untersucht; in keinem Fall konnte ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Impfung und der jeweiligen Erkrankung nachgewiesen werden. Das vermutete erhöhte Thromboserisiko konnte durch eine dänische Fall-Kontroll-Studie nicht bestätigt werden. Eine weitere große Kohortenstudie aus Skandinavien konnte zudem zeigen, dass die HPV-Impfung nicht mit einem erhöhten Risiko für Multiple Sklerose (MS) und anderen demyelinisierenden Erkrankungen verbunden ist. \"Cervarix\" weist ein zu \"Gardasil\" ähnliches Nebenwirkungsspektrum auf: die nach der Verabreichung am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren Schmerzen an der Injektionsstelle (78 %) sowie Kopf- und Muskelschmerzen. Für beide Impfstoffe wurden in Einzelfällen eine Schwellung der Lymphknoten (Lymphadenopathie) sowie anaphylaktoide Reaktionen berichtet. Eine Unfruchtbarkeit durch Ovarialinsuffizienz wird als weiteres sehr seltenes unerwünschtes Ereignis berichtet. Im November 2015 gab die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) bekannt, dass sie HPV-Impfstoffe in einem Review untersucht habe, bei dem nicht das Nutzen-Risiko-Verhältnis in Frage gestellt, sondern geprüft wurde, ob zwei selten im Zusammenhang mit der Impfung berichtete unerwünschte Wirkungen, das komplexe regionale Schmerzsyndrom (\"Complex Regional Pain Syndrome, CRPS\") und das posturale orthostatische Tachykardiesyndrom (POTS), bei geimpften Frauen häufiger auftreten als bei ungeimpften. Die Auswertung aller verfügbaren wissenschaftlichen Informationen und Meldungen in Bezug auf die beiden Syndrome ergab, dass die im zeitlichen Zusammenhang mit HPV-Impfungen beobachteten Melderaten dieser Erkrankungen der erwarteten Häufigkeit des Auftretens in der untersuchten Altersgruppe (weibliche Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren) entspreche und sich somit kein Hinweis auf einen Zusammenhang ergebe. Nach einer im Dezember 2015 publizierten Kritik der dänischen Wissenschaftlerin Louise Brinth an diesem Review reichte der Direktor des Nordic Cochrane Centres, Peter C. Gøtzsche, im Mai 2016 eine formelle Beschwerde zu dem offiziellen Beurteilungsbericht der EMA ein.2018 hat ein Cochrane-Review die Impfung als wirksam und sicher beurteilt. Dieses Review wurde von Gøtzsche und seinen Kollegen ebenfalls kritisiert. Er wurde wegen „fortgesetztes schlechtes Benehmen, welches nicht mit den Prinzipien und der Steuerung von Cochrane vereinbar sei“ am 26. September 2018 aus der Cochrane Collaboration ausgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Schwangerschaft und Stillzeit.", "content": "Hinsichtlich der Sicherheit einer Impfung mit HPV-Impfstoffen während der Schwangerschaft existieren nur begrenzte Daten aus klinischen Studien. Diese zeigten jedoch kein erhöhtes Risiko für den Embryo oder den Fetus. So hat man beispielsweise bei knapp 1.800 untersuchten, unabsichtlich während der Schwangerschaft geimpften Frauen keine Hinweise auf einen negativen Ausgang beobachtet. Ebenso liegen keine Hinweise für unerwünschte Wirkungen der Impfung während der Stillzeit vor. Obwohl weder Tierexperimente noch die vorhandenen Daten aus klinischen Studien beim Menschen Hinweise auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen geben, wird eine Impfung während der Schwangerschaft derzeit von der STIKO jedoch nicht \"„als bedenkenlos“\" eingestuft und die Hersteller raten von der Anwendung während der Schwangerschaft ab. \"Gardasil\" wurde in klinischen Studien bei stillende Müttern gegen Placebo getestet. Die Häufigkeit der Nebenwirkungen bei Mutter und Säugling war in beiden Gruppen vergleichbar. Die Immunogenität des Impfstoffs bei stillenden Müttern war mit der Immunogenität des Impfstoffs bei Frauen, die zum Zeitpunkt der Impfung nicht gestillt haben, vergleichbar. Gardasil kann daher stillenden Frauen verabreicht werden. \"Cervarix\" sollte während der Stillzeit nur verabreicht werden, wenn die möglichen Vorteile die möglichen Risiken überwiegen, da die Auswirkungen auf gestillte Kinder, deren Mütter \"Cervarix\" erhalten haben, in klinischen Studien nicht untersucht wurden. Die Autoren der S3-Leitlinie \"Impfprävention HPV-assoziierter Neoplasien\" der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (AG HPV-Management-Forum), der Deutschen STD-Gesellschaft und der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft halten eine Impfung in der Stillzeit generell für vertretbar.", "section_level": 1}, {"title": "Therapeutische HPV-Impfstoffe.", "content": "Zusätzlich zu den präventiven Impfstoffen, wie z. B. Gardasil und Cervarix, wird für bereits Infizierte ein therapeutischer HPV-Impfstoff unter dem Namen VGX-3100, MEL-1 oder MVA-E2 entwickelt. Dieser potenzielle Impfstoff ist derzeit in Phase 3 der klinischen Entwicklung, also noch nicht zugelassen. Die Studie wird voraussichtlich im August 2020 abgeschlossen werden.Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums entwickelten einen therapeutischen Impfstoff, mit dem im Tierversuch an Mäusen der durch HPV verursachte Gebärmutterhalskrebs bekämpft werden konnte. Bei der Hälfte der geimpften Tiere bildeten sich die Tumoren zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "HPV-Impfstoffe schützen durch den Aufbau einer Immunität gegen bestimmte Typen der sexuell übertragbaren humanen Papillomaviren (HPV) und dienen damit der Krebsprävention. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt allen Ländern, die HPV-Impfung in ihre nationalen Immunisierungsprogramme aufzunehmen, der HPV-Impfstoff befindet sich auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation. Die Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18 sind weltweit für etwa 70 % aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts starben im Jahr 2014 in Deutschland 1506 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Die Papillomaviren vom Typ 6 und 11 sind primär verantwortlich für die Entstehung von Genitalwarzen (Feigwarzen). Derzeit sind drei HPV-Impfstoffe zugelassen: ein Zweifach-Impfstoff, der ausschließlich gegen die HPV-Typen 16 und 18 wirksam ist, ein Vierfach-Impfstoff, der sich gegen die HPV-Typen 6, 11, 16 und 18 richtet, und ein Neunfach-Impfstoff, welcher vor den HPV-Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52, und 58 schützt. Die Wirksamkeit des Vierfach-Impfstoffs hinsichtlich der Vorbeugung gegen durch die entsprechenden HPV-Typen hervorgerufene Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses lag in klinischen Studien bei 98 bis 100 % für vorher nicht HPV-infizierte Probanden. ", "tgt_summary": null, "id": 500090} {"src_title": "Alexander Dmitrijewitsch Zjurupa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Altstadt Guardiagreles liegt auf der Spitze eines Hügels (auf knapp 600 m Höhe) zu Füßen des Majella-Massivs und in direkter Nachbarschaft zum Nationalpark Majella. Die Stadt bietet Aussicht über die Majella, das Hügelland und das entfernt liegende Meer. Der Dichter Gabriele D’Annunzio bezeichnete Guardiagrele wegen seines Panoramas als „Balkon der Abruzzen“.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Ansiedlung geschah ursprünglich am Fuß des Hügels, auf dem die Altstadt heute liegt. Der urkundlich erwähnte Name dieser Ansiedlung war \"Aelion\". Später wurde der Name zu \"Graelion\", und schließlich \"Grelis\". Zum Schutz des Dorfes wurde im 9. Jahrhundert auf dem Hügel über dem Dorf Grelis ein Wachturm gebaut (der \"Torione\", der heute an der \"Piazza Garibaldi\" steht), um den herum sich schon bald ebenfalls erste Wohnstrukturen bildeten. Wegen der höheren Lebensqualität auf dem Hügel (damals hauptsächlich bedingt durch die günstigere Abwassersituation und folglich bessere Hygiene) entwickelte sich dieser Ortsteil, der \"Guardia\" (= „Wache“) genannt wurde, schneller. Schließlich wurde aus beiden Ortsteilen \"Guardia\" und \"Grelis\" das heutige \"Guardiagrele\". Um 1300 wurde der Turm von der Familie Orsini in ihre Residenz integriert, weshalb er auch heute noch \"Torione Orsini\" genannt wird. Der Turm ist der einzige noch stehende Teil der Festungsstruktur der ersten Generation. Im 15. Jahrhundert wurde hier der Bildhauer und Goldschmied Nicola da Guardiagrele geboren, dessen Werke national bekannt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtwappen.", "content": "Das Stadtwappen zeigt einen Löwen mit einer Flagge und einen Menschen mit einem Palmenblatt. Das Motto \"Guardia Plena Bonis, Fert Ardua Signa Leoni\" bedeutet übersetzt „Guardia, voller guter Menschen, trägt das starke Schild des Löwen“.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Trotz der ansonsten für die Entstehungszeit typischen Architektur und Stadtplanung besitzt der Ort keinen zentralen Marktplatz. Am südlichen Ende der Altstadt befindet sich der im Volksmund auch einfach nur \"Piano\" genannte \"Largo Garibaldi\" (Garibaldi-Platz), an dessen Südseite heute noch der Wachturm steht, der dem Ort seinen Namen gab (siehe oben). Neben seinem pittoresken Stadtbild bietet Guardiagrele einige sehenswerte Monumente aus dem Mittelalter sowie vier Museen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Guardiagrele ist bereits seit der Renaissance für seine Schmiedekunst bekannt. Von Kupfer bis Gold wurden und werden hier fast alle Metalle bearbeitet, nach wie vor sehr wichtig ist auch die Eisenschmiedekunst. Bei der \"Porta San Giovanni\" (am nördlichen Ende der Altstadt) gibt es noch zahlreiche der darauf spezialisierten \"Botteghe\" (Läden). Inzwischen werden die Erzeugnisse auch von vielen größeren Geschäften außerhalb der Altstadt verkauft. Im Jahr 2000 war Guardiagrele Schauplatz für das Experiment des SIMEC, einer lokalen Experimentalwährung, die von einem wohlhabenden guardieser Akademiker eingeführt wurde, sich aber nur wenige Monate halten konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Kulinarische Spezialitäten.", "content": "In der Umgebung der Gemeinde werden Reben der Sorte Montepulciano für den DOC - Wein Montepulciano d’Abruzzo angebaut. (Montepulciano ist hier wie erwähnt die \"Rebsorte\", und nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls bekannten Wein aus der \"Region\" (DOC) Montepulciano, der im übrigen wiederum gar nicht aus der Rebsorte Montepulciano, sondern aus Sangiovese hergestellt wird.) Eine recht spezifische kulinarische Spezialität aus Guardiagrele sind die sog. \"sise delle monache\" (= „Nonnenbrüste“), die 1884 von dem Konditor Giuseppe Palmerio erfunden wurden. Dabei handelt es sich um ein süßes Gebäck aus Biskuitteig, das mit einer Variation von englischer Creme gefüllt ist. Den Namen bekam das Gebäck wegen seiner Form: Zunächst nannte Palmerio seine Kreation noch \"tre monti\" (= „drei Berge“) in Anlehnung an die drei mit Zucker verzierten Spitzen. Zur Entstehungsgeschichte des heutigen Namens existieren verschiedene Versionen. Angeblich erfand ihn der aus Guardiagrele stammende Poet Modesto Della Porta, als er ein Blech mit den Gebäckstücken sah. Bis heute wird das Gebäck ausschließlich von zwei Bäckereien in Guardiagrele hergestellt und findet trotz der überschaubaren geschmacklichen Besonderheit nicht nur bei Touristen reißenden Absatz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Guardiagrele ist eine italienische Gemeinde mit Einwohnern in der Provinz Chieti in den Abruzzen und ist Mitglied der Vereinigung \"I borghi più belli d’Italia\" (Die schönsten Orte Italiens)", "tgt_summary": null, "id": 386878} {"src_title": "Jack Brokensha", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Sowohl die Zaubererwelt als auch die Muggelwelt werden immer stärker von Lord Voldemort und seinen Anhängern bedroht, die die Winkelgasse verwüsten, den Zauberstabmacher Ollivander entführen und die Millennium Bridge in London zum Einsturz bringen. Harry und Professor Dumbledore besuchen den ehemaligen Hogwarts-Professor Horace Slughorn und überreden ihn, seine Stelle als Lehrer in Hogwarts wieder aufzunehmen. Danach bringt Dumbledore Harry zum Fuchsbau, wo er mit seinen Freunden Hermine, Ron und dessen Schwester Ginny die restliche Zeit bis zum Schulbeginn verbringt. Bellatrix Lestrange und Narzissa Malfoy, die Mutter von Harrys Mitschüler Draco Malfoy, suchen derweil Professor Snape in seinem Haus auf und berichten ihm, dass Draco eine Aufgabe von Voldemort erhalten habe. Narzissa und Bellatrix bringen Snape dazu, mit einem unbrechbaren Schwur zu besiegeln, dass er Draco helfen und im Falle seines Scheiterns die Aufgabe selbst übernehmen werde. In der Winkelgasse beobachten Harry, Ron und Hermine später Draco und seine Mutter bei einer Versammlung von Todessern. Harry vermutet daraufhin, dass Draco in den Kreis der Todesser aufgenommen wurde. In Hogwarts erhält Professor Slughorn den Lehrposten für das Fach \"Zaubertränke\", während Snape nunmehr das Fach \"Verteidigung gegen die Dunklen Künste\" übernimmt. Harry erzielt im Fach \"Zaubertränke\" einen unerwarteten Erfolg mit Hilfe eines alten Schulbuchs, in das handschriftliche Notizen und Tipps eingetragen sind. Das Buch war Eigentum eines ehemaligen Schülers, der sich der „Halbblutprinz“ nannte. Während des gesamten Schuljahres lädt Professor Dumbledore Harry regelmäßig in sein Büro ein und vertraut ihm einige Erinnerungen an den jungen Tom Riddle, den späteren Lord Voldemort, an. Die beiden versuchen, Voldemorts Vergangenheit zu rekonstruieren. Von zentraler Bedeutung ist dabei eine Erinnerung Slughorns, die dieser jedoch nicht preisgeben will, da er sich ihrer schämt. Sie betrifft Tom Riddle als Schüler, der ihm Fragen zu schwarzer Magie stellt. Dumbledore beauftragt Harry, Slughorn zur Preisgabe dieser Erinnerung zu bewegen, was ihm nach einigen gescheiterten Anläufen schließlich gelingt. Es stellt sich heraus, dass Tom Riddle Professor Slughorn nach Horkruxen befragt hatte – magischen Objekten, in denen man einen Teil seiner Seele aufbewahren kann. Sollte der Körper zerstört werden, so bliebe man dank des abgespaltenen Teiles der Seele dennoch am Leben. Um einen Horkrux herzustellen, muss man einen Mord begehen. Riddle zeigte Interesse an der Schaffung von sieben Horkruxen. Dumbledore erklärt Harry, dass er bereits auf der Suche nach Voldemorts Horkruxen ist, um sie zu zerstören und Voldemort wieder sterblich zu machen. Währenddessen geschehen beunruhigende Dinge in Hogwarts. Bei einem Ausflug nach Hogsmeade ereilt die Schülerin Katie Bell ein Fluch, der auf einer Halskette lag, die sie dem Schulleiter Dumbledore übergeben sollte. Ron wird in Professor Slughorns Quartier versehentlich vergiftet und nur mit knapper Not gerettet. Die Flasche Met, aus der er getrunken hat, war ebenfalls für Dumbledore bestimmt. Später stellt sich heraus, dass dies alles gescheiterte Versuche Draco Malfoys gewesen waren, Dumbledore zu töten. Malfoy experimentiert zudem im Raum der Wünsche mit einem Verschwindekabinett, das später einigen Todessern unerlaubten Zutritt nach Hogwarts ermöglicht. Harry, der sein Misstrauen gegenüber Draco nicht aufgegeben hat, folgt diesem eines Tages ins Badezimmer, wo er ihn weinend vorfindet. Als Draco Harrys Anwesenheit bemerkt, kommt es zu einem Kampf, in dessen Verlauf Harry Draco mit dem Sectumsempra-Fluch angreift, den er im Buch des Halbblutprinzen gelesen hat. Der Spruch verletzt Draco schwer, doch Professor Snape kann ihn mit einem Heilungszauber retten. Harry flüchtet und Ginny versteckt daraufhin mit Harrys Zustimmung das Buch im Raum der Wünsche. Dabei kommt es zu einem Kuss zwischen Harry und Ginny. Harry wird Zeuge einer Unterhaltung zwischen den Professoren Dumbledore und Snape, in der Snape sagt, er sei nicht zu seiner Aufgabe bereit, Dumbledore aber stellt unmissverständlich klar, dass Snape ihm sein Versprechen gegeben habe. Auf der Suche nach einem weiteren Horkrux apparieren Harry und Dumbledore auf einen Felsen am Meer vor einer großen Höhle. Im Inneren dieser Höhle finden sie ein Gefäß mit einer Flüssigkeit, die getrunken werden muss, um an den darin liegenden Horkrux zu kommen. Dumbledore trinkt mit Harrys Hilfe den Trank aus, was ihm schlimmste Qualen verursacht, es Harry aber ermöglicht, den Horkrux an sich zu nehmen. Harry und Dumbledore apparieren zurück nach Hogwarts. Der von dem Zaubertrank geschwächte Dumbledore bittet Harry, umgehend Professor Snape zu holen. Er wird aber durch das Erscheinen Dracos daran gehindert und beobachtet das weitere Geschehen aus einem Versteck heraus. Draco offenbart Dumbledore, dass er ein Todesser ist und ihn töten soll. In diesem Moment erscheinen weitere Todesser, die mittels des Verschwindekabinetts nach Hogwarts gelangt sind, darunter Bellatrix Lestrange. Harry will eingreifen, wird aber von Professor Snape dazu angehalten, in seinem Versteck zu bleiben. Er selbst begibt sich zu Dumbledore und den Todessern. Zu Harrys Entsetzen entpuppt Snape sich als Komplize der Todesser und tötet Dumbledore mit dem Todesfluch „Avada Kedavra“. Die Todesser fliehen aus Hogwarts. Harry verfolgt sie und stellt Snape auf dem Schulgelände. Snape verteidigt sich erfolgreich gegen Harrys Flüche und offenbart ihm, dass er der \"Halbblutprinz\", der frühere Besitzer des Zaubertrank-Buches, ist. Er entwaffnet Harry und die Todesser fliehen. Der Film endet mit einer Versammlung aller Schüler und Lehrer zu Ehren Professor Dumbledores und einem Abschlussgespräch zwischen Harry, Ron und Hermine, in dem Harry seinen Freunden erklärt, dass er im nächsten Jahr nicht nach Hogwarts zurückkehren, sondern stattdessen Dumbledores Suche nach Voldemorts Horkruxen vollenden will. Harry sagt ihnen, dass es sich bei dem Horkrux aus der Höhle um eine Fälschung handelt, und zeigt einen Zettel, der in dem Medaillon lag. Demnach habe ein gewisser R. A. B. den wahren Horkrux an sich genommen. Hermine versichert, dass sie und Ron Harry begleiten werden und dass Ron nichts gegen eine Beziehung zwischen Harry und seiner Schwester Ginny habe. Zum Schluss beobachtet das Trio Fawkes, den Phönix Dumbledores, beim Verlassen der Schule.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede zum Buch.", "content": "Mehrere Szenen des Buches wurden abgeändert oder weggelassen. Das vollständige erste Kapitel, das ein Gespräch zwischen dem Premierminister der Muggel und dem ehemaligen sowie auch dem neuen Zaubereiminister enthält, wurde durch die Zerstörung einer Londoner Brücke und die Entführung Ollivanders aus seinem Laden in der Winkelgasse ersetzt. Auch ist es nicht Nymphadora Tonks, die Harry im Hogwarts-Express findet und befreit, nachdem Malfoy ihn dort gelähmt und zurückgelassen hat. Im Film übernimmt dies Luna Lovegood. Weiterhin wurde die Kussszene zwischen Harry und Ginny abgeändert: Ginny küsst Harry im Film im Raum der Wünsche, während im Buch der Kuss nach einem gewonnenen Quidditchspiel im Gryffindor-Gemeinschaftsraum in Anwesenheit fast aller Gryffindor-Schüler stattfindet. Des Weiteren wurde in den Film eine Szene eingebaut, in der die Todesser Bellatrix Lestrange und Fenrir Greyback den Fuchsbau, das Zuhause der Weasleys, angreifen und zerstören, in dem eigentlich im siebten Teil der Erzählung die Hochzeit zwischen Fleur Delacour und Bill Weasley stattfinden sollte. Auch die Szene, in der Harry Potter in einem Londoner U-Bahn-Lokal zu sehen ist, wie er mit einer Bedienung flirtet, wurde nur für den Film eingefügt. Das Ende des Films wurde ebenfalls abweichend zum Buch dargestellt. So wird Harry nicht von Dumbledore gezwungen, seinen Tod unter dem Tarnumhang mit anzusehen, sondern folgt Dumbledores Bitte, nicht einzugreifen, und stellt sich dabei auch Snape nicht in den Weg. Des Weiteren entfällt das Duell des Ordens des Phönix mit den Todessern innerhalb der Schule. Nicht gezeigt wird auch die abschließende Beerdigung von Albus Dumbledore. Die im Anschluss an das Begräbnis stattfindende Trennung von Harry und Ginny aufgrund der drohenden Gefahr durch Lord Voldemort fehlt daher ebenfalls.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "Es treten einige neue Figuren auf, darunter Horace Slughorn, gespielt von Jim Broadbent, Lavender Brown (Jessie Cave), Fenrir Greyback (Dave Legeno) und Cormac McLaggen (Freddie Stroma).", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei FFS Film- & Fernseh-Synchron in München und Berlin. Frank Schaff verfasste das Dialogbuch.", "section_level": 1}, {"title": "Kinostart.", "content": "Der Film sollte ursprünglich am 21. November 2008 in den USA und im Vereinigten Königreich anlaufen, am 20. November 2008 in Deutschland. Obwohl der Film bereits in der Postproduktion war, verschob Warner Bros. im August 2008 den Kinostart um acht Monate nach hinten, um die durch den mehrmonatigen Autorenstreik in den USA entstandenen Kinostartlücken besser zu nutzen und damit die Einnahmen zu steigern. Am 16. Juli lief der Film schließlich in den deutschen Kinos an. Mit 22,2 Millionen US-Dollar Einspielergebnis in der Premierennacht allein in den USA ist der Film in dieser Hinsicht der erfolgreichste Film aller Zeiten und löste den bisherigen Rekordhalter \"The Dark Knight\" ab. Innerhalb von fünf Tagen spielte der Film in den USA 159,7 Mio. US-Dollar ein und ist damit auch in dieser Hinsicht der erfolgreichste Harry-Potter-Film. Auch in Deutschland waren die Kinos am Premierentag ausverkauft. Nach Angaben von Media Control haben sich allein am ersten Tag 386.000 Besucher den Kinostreifen angeschaut. Insgesamt hatte der Film 6,1 Millionen Besucher in deutschen Kinos. Auf internationaler Ebene kann ein Erfolg von 934,3 Millionen US-Dollar errechnet werden (Stand: 7. Dezember 2019). \"Harry Potter und der Halbblutprinz\" besetzt in der Liste der erfolgreichsten Filme ohne Inflationsbereinigung Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscarverleihung 2010 British Academy Film Awards 2010 Satellite Awards 2009 Grammy Award 2010 MTV Movie Awards 2010 Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnete den Film mit dem Prädikat „wertvoll“ aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Harry Potter und der Halbblutprinz ist eine britisch-US-amerikanische Verfilmung des gleichnamigen Bestseller-Romans von Joanne K. Rowling unter Regie von David Yates. Es ist der sechste Film dieser Reihe. In den deutschen Kinos startete er am 16. Juli 2009.", "tgt_summary": null, "id": 1673715} {"src_title": "Liste der Werke von Karlheinz Stockhausen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Er war der Sohn des Oberforstinspektors Adalbert Heigl und dessen Ehefrau Wilhelmine, geborene Lang.", "section_level": 2}, {"title": "Militärkarriere.", "content": "Heigl trat am 12. Juli 1915 als Fahnenjunker in das 4. Infanterie-Regiment „König Wilhelm von Württemberg“ der Bayerischen Armee ein und absolvierte vom 1. September bis 6. November 1915 einen Offizierslehrgang an der Truppenschule in Döberitz. Im Anschluss daran folgt seine Kommandierung zur weiteren Ausbildung an die Truppenschule nach Grafenwöhr. Nach seiner Rückkehr zu seinem Regiment kam er am 1. März 1916 erstmals an der Westfront zum Einsatz. Kurze Zeit darauf wurde er am 2. Juni 1916 zum Leutnant befördert und am 17. Januar 1917 zum stellvertretenden Kompanieführer ernannt. In der Folge absolvierte Heigl einen Lehrgang zum Kompanieführer, anschließend einen Ausbildungskursus am leichten Minenwerfer sowie einen Lehrgang beim Sturm-Bataillon des XII. Armee-Korps. Anschließend wurde er mit seinem Regiment an die Ostfront verlegt. Während der Kämpfe bei Jakobstadt gelang ihm mit seiner 4. Kompanie die Eroberung des Vorwerkes Malkaln an der Düna. Dabei konnte er 400 Gefangene sowie vier Maschinengewehre einbringen. Für diese Tat wurde Heigl am 21. September 1917 durch König Ludwig III. mit dem Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens beliehen. Damit verbunden war die Erhebung in den persönlichen Adel und er durfte sich nach Eintragung in die Adelsmatrikel \"Ritter von Heigl\" nennen. Am 15. Oktober 1917 erfolgte seine Kommandierung als Ordonnanzoffizier in den Regimentsstab. Das Regiment verlegte Ende Dezember 1917 wieder an die Westfront. Man ernannte Heigl am 8. Juni zum stellvertretenden Regimentsadjutanten und am 19. August 1918 zum Adjutanten des I. Bataillons. Nach Kriegsende schloss er sich am 9. April 1919 kurzzeitig als Adjutant dem Detachment Probstmayer in Donauwörth an. Heigl wurde in die Reichswehr übernommen und absolvierte zeitgleich ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg. In der Reichswehr wurde er zunächst als Zugführer in der 8. Kompanie des Infanterie-Regiments 21 eingesetzt. Am 1. Oktober 1924 ernannte man Ihn zum Adjutanten des Ausbildungs-Bataillons. Als solcher erhielt er am 31. Juli 1925 seine Beförderung zum Oberleutnant und vom 7. April bis 20. August 1926 seine Kommandierung zum Waffenschullehrgang nach Dresden. Er übernahm am 15. Januar 1928 als Chef die 4. Kompanie. Vom 1. Januar 1929 bis 30. April war Heigl Lehrer und Aufsichtsoffizier an der Pionierschule in München. Dort erfolgte am 1. Dezember 1932 seine Beförderung zum Hauptmann. Am 1. Mai 1933 wurde er zum Stab des Pionier-Bataillons 5 nach Ulm versetzt. Bevor er am 1. Juli 1937 als Lehrer an die Kriegsschule nach Dresden berufen wurde, war Heigl noch Kompaniechef in verschiedenen Pionier-Bataillonen in München und Ingolstadt. Anschließend wurde er ab 12. Oktober 1937 als Lehrer an der Kriegsakademie in Berlin eingesetzt. Seine Beförderung zum Major hatte er am 1. August 1936 erhalten. Von der Kriegsakademie wurde Heigl am 26. August 1939 erstmals in die Führerreserve versetzt, bevor man Ihn nach Beginn des Zweiten Weltkriegs zum Kommandeur des Pionier-Bataillons 70 am 1. Oktober 1939 ernannte. Mit dieser Einheit war er am Überfall auf Polen, am Feldzug gegen Frankreich und am Unternehmen Barbarossa beteiligt. In Südrussland wurde er am 1. März 1942 zum Oberst befördert und am 15. April 1942 kam er zum Stab des Pionierführers der 11. Armee. Von dort erfolgte am 1. April 1943 seine erneute Versetzung in die Führerreserve, die bis zum 19. Januar 1944 andauern sollte. Am 20. Januar 1944 wurde er mit der Vertretung des Generals der Pioniere bei der Heeresgruppe Mitte beauftragt und am 7. November 1944 zum General der Pioniere der Heeresgruppe ernannt. Als solcher war er ab 25. Januar 1945 bei der Heeresgruppe Nord tätig. Er wurde am 14. April kurzzeitig ein letztes Mal in die Führerreserve versetzt und ab 17. April 1945 bei der Heeresgruppe Nordwest eingesetzt. Kurz vor Kriegsende erfolgte am 20. April 1945 noch seine Beförderung zum Generalmajor. Heigl geriet nach der deutschen Gesamtkapitulation am 8. Mai 1945 in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 25. Juli 1947 entlassen wurde. Mit Hubertus-Maria von Heigl verstarb am 24. Januar 1985 der letzte Ritter des Militär-Max-Joseph-Ordens.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hubertus-Maria Heigl, seit 1917 Ritter von Heigl, (* 10. November 1897 in Siegenburg; † 24. Januar 1985 in München) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor der Pioniere im Zweiten Weltkrieg.", "tgt_summary": null, "id": 1682495} {"src_title": "Gustav Löwe (Philologe)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Die Familie ist stammesverwandt mit dem erloschenen Geschlecht \"von Flehingen\", die auch ein ähnliches Wappen führten. Nach dem Genealogen Johann Maximilian von Humbracht tritt sie bereits 936 mit \"Albrecht von Sickingen\" auf (zweifelhaft) und die Stammreihe beginnt er mit \"Eberhard\", der um 1158 lebte. Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht im Jahr 1289 mit \"Ludewicus de Sickingen\". Das Genealogische Handbuch des Adels beginnt die Stammreihe der Familie mit dem Ritter \"Reinhard von Sickingen\", der von 1295 bis 1309 in Urkunden genannt wird. Sickingen, das gleichnamige Stammhaus, ist heute ein Teil des Ortsteils Flehingen der Gemeinde Oberderdingen im Landkreis Karlsruhe. Es gab dort zwei Burgen, die Obere und Untere Burg. Während die Obere Burg schon früh abgegangen ist, wurde die Untere Burg 1525 im Bauernkrieg zerstört. 1448 gelangte die pfälzische Herrschaft Ebernburg in den Pfand- und später in den Lehnsbesitz der Sickinger, die sie erst 1750 und 1771 wieder an die Kurpfalz abtraten. Auch Landstuhl im Landkreis Kaiserslautern mit Burg Landstuhl und Burg Nanstein gelangte Ende des 15. Jahrhunderts in den Besitz der Familie, woraufhin der umgebende Grundbesitz Sickinger Höhe genannt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbreitung und Linien.", "content": "Reinhard von Sickingen, der auch der Schwarze Ritter genannt wurde, war zuerst kaiserlicher Landvogt zu Hagenau und 1401 Statthalter in Reichsitalien. Sein Sohn Schweicker wurde Oberhofmeister von König Ruprecht von der Pfalz. Er starb 1417. Schweickers Enkel Schweikhardt, kurpfälzischer Großmeister und Oberst, starb 1505 bei Landshut. Durch seine Ehe mit Margarethe Puller von Hohenburg 1466 gelang eine bedeutsame Expansion des Sickingen'schen Besitzes: Die Haupterbin des elsässischen Hauses Hohenburg brachte Anrechte auf Merxheim und einen Anteil an der Burg und der Stadt Landstuhl an die Familie. Schweikhardt war bemüht, seinen Besitz hauptsächlich im Gebiet des Flusses Nahe zu konzentrieren, wozu er auch neue Lehen und Pfandschaften erwarb. Hierbei war die Ebernburg das Zentrum seiner Herrschaft. Sein Sohn Franz von Sickingen (1481–1523), Herr auf Sickingen-Sickingenburg, kaiserlicher Rat, Kämmerer und Oberster Hauptmann, war einer der bedeutendsten Vertreter der Familie. Er führte mit Fürsten und Reichsständen und sogar mit Frankreich auf eigene Faust Krieg, in der Hoffnung, der Reichsritterschaft eine eigenständige Stellung im Reich neben den Reichsfürsten und Reichsstädten zu geben. Durch die Kriegszüge konnte er ansehnliche Güter am Mittelrhein erwerben. Seine wichtigsten Burgen waren Landstuhl und die Ebernburg in Bad Münster am Stein-Ebernburg. Er fiel 1523 in einer Fehde gegen Richard von Greiffenklau zu Vollrads (1467–1531), Kurfürst von Trier. Seine Schwester Agnes († 1517) war verheiratet mit Wolfgang VI. von Dalberg (1473–1522), kurpfälzer Amtmann in Oppenheim, Bruder des Wormser Bischofs Johann III. von Dalberg (1455–1503) und Cousin des genannten Trierer Kurfürsten von Greiffenclau. Das Doppelepitaph des Ehepaares ist in der Katharinenkirche Oppenheim erhalten. Franz von Sickingens jüngster Sohn, Franz Conrad von Sickingen (1511–1574), kurpfälzischer Marschall, Vitztum von Amberg und kaiserlicher Reichshof- und Reichskriegsrat, hinterließ aus erster Ehe fünf Söhne, die die Begründer von fünf Zweiglinien wurden. Georg Wilhelm begründete den Zweig zu Schallodenbach, Reinhard den zu Landstuhl, Franz den zu Sickingen, Schweickhard den zu Ebernburg und Friedrich den zu Hohenburg im Elsass. Von diesen Linien bestanden am längsten die zu Sickingen und die zu Hohenburg. Die Linie zu Sickingen teilte sich in einen älteren und jüngeren Ast, wobei der jüngere am 25. November 1834 mit dem Tod des Grafen Franz erlosch. Franz Graf von Sickingen zu Sickingen wurde mit sämtlichen Ästen seines Hauses laut Rezeptionsurkunden vom 7. und 17. Juni 1791 sowie vom 21. Juni und 3. August 1793 in das schwäbische Reichsgrafenkollegium aufgenommen. Am 10. Juni 1791 und am 12. Mai 1792 erfolgte durch schwäbische Kreisschlüsse die Aufnahme in die schwäbischen Kreisstände und wurde durch kaiserliches Hofdekret an das Reichsdirektorium vom 19. Februar 1797 zur Kenntnis der Reichsversammlung gebracht. Die Linie zu Hohenburg trat in Folge der Heirat Friedrichs (1544–1581) mit Anna Schnewlin von Landeck die Besitznachfolge der Schnewlin in Südbaden an und residierte im südbadischen Ebnet. Aus der Linie Sickingen-Hohenburg stammte Ferdinand Hartmann Freiherr von Sickingen-Hohenburg. Er war kaiserlicher Geheimrat und Statthalter zu Freiburg und heiratete 1697 Elisabeth Magarethe Sidonie Gräfin von Pappenheim. Ihr Sohn Johann Ferdinand Sebastian Freiherr von Sickingen-Hohenburg (* 1715; † 1772) wurde kaiserlicher Geheimrat und Präsident der Vorderösterreichischen Ritterschaft. Aus seiner Ehe mit Maria Anna Sophie Freiin von Greiffenklau zu Vollrath stammte Johann Nepomuk Kasimir Graf von Sickingen-Hohenburg (* 1740; † 1795), kaiserlicher Kämmerer und Burgmann zu Friedeberg. Er war seit 1794 verheiratet mit Amalia Freiin Spaeth von Zwiefalten (* 1757; † 1800). Sowohl Sebastian als auch Kasimir wohnten im Palais Sickingen in Freiburg. Während des 16. und 17. Jahrhunderts gehörten die Herren von Sickingen zur Reichsritterschaft im Ritterkanton Odenwald des fränkischen Ritterkreises, im 18. Jahrhundert wegen des Besitzes von Sickingen zum Ritterkanton Kraichgau, wegen des Besitzes bzw. Teilbesitzes von Sauerburg, des Hofes Oders (Aders) und Sauerthal zum Ritterkanton Mittelrhein und wegen Köngernheim zum Ritterkanton Oberrhein des rheinischen Ritterkreises. Mitglieder der Zweiglinie zu Sickingen-Schallodenbach waren wegen Schallodenbach, Heimkirchen, Schneckenhausen und Wörsbach im Ritterkanton Niederrhein und wegen des Besitzes von Obenheim (ein Viertel) im Ritterkreis Unterelsass immatrikuliert. Für den Verlust der linksrheinischen Besitzungen Landstuhl, Köngernheim, Ellerstadt, Heimkirchen, Schallodenbach, Schneckenhausen und Anteile an Wartenberg wurde die Familie 1802 durch das früher zur Kartause Buxheim gehörige Dorf Pleß und eine jährliche auf die später württembergische Herrschaften Schussenried und Weißenau reduzierte Rente entschädigt.", "section_level": 2}, {"title": "Standeserhebungen.", "content": "Aus der Linie Hohenburg erhielt Ferdinand Hartmann von Sickingen-Hohenburg auf Hohenburg, kaiserlicher Rat und Statthalter, am 17. Mai 1706 zu Wien den Reichsfreiherrenstand und am 10. Februar 1711 das ungarische Indigenat. Seine Enkel, die Brüder Kasimir Ferdinand auf Hohenberg, k.k. Kämmerer, und Ferdinand Adam, Freiherr von und zu Sickingen-Hohenburg, erhielten am 19. Februar 1790 den Reichsgrafenstand mit der Anrede Hoch- und Wohlgeboren und eine Wappenbesserung. Kasimir Ferdinand Graf von und zu Sickingen-Hohenburg wurde am 3. August 1793 in das schwäbische Reichsgrafenkollegium aufgenommen und bei der Vorderösterreichischen Reichsritterschaft im Breisgau immatrikuliert. Aus der Linie Sickingen wurde Schweickard von Sickingen, kaiserlicher Rat, am 1. Februar 1623 zu Regensburg in den Reichsfreiherrenstand mit von und zu Sickingen erhoben. Sein Enkel Franz Freiherr von und zu Sickingen auf Sickingen, Landstuhl, Sauerthal und Sien, kaiserlicher Rat, kurpfälzischer Geheimrat und Kammerpräsident, erhielt am 23. August 1706 den niederösterreichischen Alten Herrenstand. Dessen Sohn Damian Freiherr von und zu Sickingen, kaiserlicher Kämmerer, Wirklicher Geheimer Rat, Feldmarschall und Gouverneur von Böhmen, erhielt am 28. Januar 1723 das böhmische Inkolat im Herrenstand und die Brüder Karl Anton und Joseph Karl Ferdinand Freiherr von und zu Sickingen am 2. Mai 1735. Aus dem Zweig Landstuhl der Sickinger Linie wurde am 5. März 1753 Karl Anton Freiherr von und zu Sickingen und Landstuhl, Schallodenbach und Sauerberg, kurfürstlich pfälzischer Kammerherr, Geheimrat, Vizeoberstallmeister und Oberamtmann zu Bretten und Kaiserslautern in den Reichsgrafenstand mit der Anrede Hoch- und Wohlgeboren und einer Wappenbesserung erhoben. Sein Bruder Joseph Karl Ferdinand Freiherr von und zu Sickingen auf Sickingen und Köngernheim, k.k. Kämmerer und Hauptmann im Ruhestand, kurfürstlich pfälzer Kämmerer, Wirklicher Geheimer Rat und Oberamtmann zu Bretten aus dem Zweig Sickingen der Sickinger Linie erhielt den Reichsgrafenstand mit Hoch- und Wohlgeboren und einer Wappenbesserung am 26. Dezember 1784 zu Wien. Am 4. April 1785 erfolgte für ihn eine kurfürstlich pfalzbayerische Ausschreibung. Sein Sohn Franz Graf von und zu Sickingen auf Pleß bei Memmingen wurde am 12. Mai 1797 in das schwäbische Reichsgrafenkollegium aufgenommen. Die Linie Sickingen-Sickingen erlosch 1834.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stammwappen.", "content": "Das Stammwappen zeigt in Schwarz fünf (2, 1, 2) silberne Kugeln (auch Schneeballen). Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Helmdecken ein goldener Schwanenhals besteckt mit drei roten Kugeln, die mit je drei schwarzen Hahnenfedern besteckt sind. Der in Blasonierungen und bei Siebmacher erscheinende rote Schildrand ist nach Otto Hupp erst später als \"„verschlechternder“\" Zusatz hinzugefügt worden.", "section_level": 2}, {"title": "Gräfliche Wappen 1773 und 1790.", "content": "Die reichsgräflichen Wappen, verliehen 1773 und 1790, zeigen den Stammschild mit einer Grafenkrone und einem hermelingefütterten (1773) bzw. silbergefütterten (1790) roten Wappenmantel mit goldenen Quasten und Fransen.", "section_level": 2}, {"title": "Gräfliches Wappen 1784.", "content": "Der Wappenschild des 1784 verliehenen reichsgräflichen Wappens ist identisch mit dem Stammschild. Als Schildhalter zwei einwärtssehende flugbereite schwarzbewehrte goldene Schwäne, deren Hälse jeweils mit drei roten Kugeln besetzt sind, jede mit drei schwarzen Hahnenfedern besteckt. Auf dem Schild eine Grafenkrone mit einem silbergefütterten roten Wappenmantel mit goldenen Quasten und Fransen.", "section_level": 2}, {"title": "Kommunalwappen.", "content": "Farben und Elemente, insbesondere die fünf Kugeln, aus dem Wappen der Familie Sickingen erscheinen noch heute in vielen Kreis-, Stadt- und Gemeindewappen des früheren Territoriums der Sickinger.", "section_level": 2}, {"title": "Besitzungen.", "content": "Zu den Besitzungen der Sickinger zählten im heutigen Rheinland-Pfalz die Burgen Ebernburg und Nanstein mit der Herrschaft Landstuhl und der Herrschaft Schallodenbach. Die linksrheinischen Besitzungen umfassten Ende des 18. Jahrhunderts eine Fläche von rund drei Quadratmeilen mit ungefähr 7.000 Seelen und ertrugen 131.458 Gulden. Dazu kamen zahlreiche Besitzungen im heutigen Baden-Württemberg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sickingen ist der Name eines alten südwestdeutschen Adelsgeschlechts. Die Herren von Sickingen gehörten zum Kraichgauer Uradel sowie ab 1797 zum reichsunmittelbaren Hochadel. ", "tgt_summary": null, "id": 2057990} {"src_title": "Katja Becker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Dingiso erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 660 bis 670 mm, eine Schwanzlänge von 415 bis 520 mm, eine Hinterfußlänge von 108 bis 110 mm und eine Ohrenlänge von 46 bis 51,7 mm. Das Gewicht beträgt 6,5 bis 14,5 Kilogramm. Die Fellfarbe ist überwiegend schwarz. Kehle und Bauch sind weiß. Auf beiden Seiten der Schnauze befinden sich weiße Streifen und in der Mitte der Stirn ist ein sternförmiges weißes Muster zu erkennen. Das Fell ist sehr dicht und lang.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Dingisos umfasst vermutlich eine Fläche von 4000 km2. Ein Teil davon liegt im Lorentz-Nationalpark. Der Lebensraum sind Bergwälder und Bereiche mit Gestrüpp in der subalpinen Zone in Höhenlagen zwischen 2700 und.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise ist nur wenig bekannt. Dingisos sind sehr zutraulich. Mitglieder des Monistammes berichteten von Dingisos, die eine Pfote hoch hielten und dabei Pfeiflaute ausstießen. Wie bei anderen Baumkängurus besteht die Hauptnahrung aus Blättern und Früchten.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Im westlichen Teil des Verbreitungsgebietes ist das Dingiso aufgrund einer Tradition der Einheimischen geschützt. In anderen Gegenden wird es jedoch für den Nahrungserwerb gejagt. Weitere Gefährdungen stellen die steigenden Bevölkerungszahlen in der Region, Lebensraumzerstörung sowie der Klimawandel dar. Die IUCN stuft die Art in die Kategorie vom Aussterben bedroht (critically endangered) ein.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "Das Artepitheton \"mbaiso\" bedeutet „das verbotene Tier“ in der Sprache der Moni. Die Mitglieder dieses in Westneuguinea heimischen Volksstammes verehren die Baumkängurus als Geist ihrer Ahnen und jagen die Tiere deshalb nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Dingiso (\"Dendrolagus mbaiso\"), auch als Schwarzweißes Baumkänguru bezeichnet, ist eine sehr seltene Baumkänguruart, die im Sudirman-Gebirge in Westneuguinea endemisch ist. Es wurde erst 1994 unterhalb der Grasberg-Mine bei der Minenstadt Tembagapura entdeckt und 1995 von Tim Flannery beschrieben. 2009 gelangen einem Filmteam im Rahmen der BBC-Dokumentation \"Die Südsee – Das Abenteuer\" (\"South Pacific\") die ersten Filmaufnahmen des Dingisos.", "tgt_summary": null, "id": 796067} {"src_title": "Chorus Viennensis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Hauptursache für ein Pneumoperitoneum sind Perforationen (Verletzungen) des Magen-Darms-Traktes, wie ein perforiertes Magengeschwür. Prinzipiell kann jeder Teil des Verdauungstrakts durch ein Geschwür, einen Tumor oder ein Trauma perforieren. Dabei führt eine perforierte Appendix vermiformis im Rahmen einer Appendizitis nur selten zu einem Pneumoperitoneum. Das Eindringen von Luft über den weiblichen Genitaltrakt wird ebenfalls als Ursache eines Spontanpneumoperitoneums gesehen. Für laparoskopische Eingriffe wird üblicherweise ein Pneumoperitoneum künstlich angelegt. Unter Anwendung einer Veres-Kanüle bzw. eines Trokars wird hierzu Kohlenstoffdioxid, in die Bauchhöhle eingeleitet. Dieses ist damit eigentlich ein \"Capnoperitoneum\", wird jedoch üblicherweise ebenfalls als Pneumoperitoneum bezeichnet. Eine „gaslose“ Bauchspiegelung, sogenannte Lift-Laparoskopie, hat sich bislang nicht durchgesetzt. In der Vergangenheit wurde ein Pneumoperitoneum auch künstlich ausgelöst (Pneumoperitoneografie), um eine Kontrastanhebung in der Röntgendiagnostik des Bauchraums zu erzielen, dieses Verfahren ist aber mittlerweile obsolet. Nach allen operativen Eingriffen mit Eröffnung der Bauchhöhle kann man einige Tage Luft im Bauchraum nachweisen, was jedoch normal ist und keinen Krankheitswert besitzt.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnostik.", "content": "Feststellen lässt sich freies Gas im Bauchraum durch eine Röntgenuntersuchung oder eine Computertomografie, bei der selbst kleine Mengen nachweisbar sind. Auch bei Ultraschalluntersuchungen lassen sich Luftmengen im Bauchraum nachweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "In den Fällen eines krankhaften Pneumoperitoneums richtet sich die Behandlung nach der Ursache, wobei Verletzungen verschlossen und Tumore entfernt werden. Ein Pneumoperitoneum kann auch selbst als Behandlungsmaßnahme eingesetzt werden. Historisch war dies bei der Behandlung einer Darmtuberkulose der Fall. Als Vorbehandlung vor Operation großer Eingeweidebrüchen (Hernien) wird in einigen Fällen ein Pneumoperitoneum nach Moreno genutzt, um Bauchorgane aus dem Bruchsack herausgleiten zu lassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Pneumoperitoneum (Pneuma griechisch \"πνεύμα\" = Luft) wird eine mit Luft oder Gas gefüllte Peritonealhöhle (Bauchhöhle) bezeichnet. Wird das Pneumoperitoneum künstlich angelegt, spricht man gelegentlich auch vom Pseudopneumoperitoneum.", "tgt_summary": null, "id": 2409162} {"src_title": "Khana Ratsadon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Dave Dunn begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Mannschaft der University of Saskatchewan, in der er von 1966 bis 1970 aktiv war. Anschließend erhielt er einen Vertrag bei den Vancouver Canucks, die neu in die National Hockey League aufgenommen wurden. Zunächst spielte er jedoch in den folgenden drei Jahren für deren Farmteams, die Rochester Americans aus der American Hockey League und die Seattle Totems aus der Western Hockey League, ehe der Verteidiger in der Saison 1973/74 sein NHL-Debüt für Vancouver gab. In seinem Rookiejahr erzielte der Kanadier in 68 Spielen insgesamt 33 Scorerpunkte, darunter elf Tore, für die Canucks. In der folgenden Spielzeit absolvierte Dunn nur eine Partie für Vancouver, ehe er am 16. Oktober 1974 im Tausch für Garry Monahan und John Grisdale an die Toronto Maple Leafs abgegeben wurde. Mit dem Team aus Ontario erreichte Dunn in den folgenden beiden Spielzeiten jeweils die NHL-Playoffs, in denen er in 10 Spielen ein Tor erzielte und eine Vorlage gab. Zudem stand der Kanadier in der Saison 1975/76 in neun Spielen für die Oklahoma City Blazers aus der Central Hockey League auf dem Eis. Im Sommer 1976 wechselte Dunn in die mit der NHL in Konkurrenz stehende World Hockey Association, in der er zwei Jahre lang für die Winnipeg Jets aktiv war, mit denen er in der Saison 1977/78 zum Abschluss seiner aktiven Laufbahn die Avco World Trophy gewann. Im Anschluss kehrte Dunn zu seinem Ex-Club Vancouver Canucks zurück, für die er von 1978 bis 1981 als Assistenztrainer arbeitete, ehe er sich aus dem Eishockey zurückzog.", "section_level": 1}], "src_summary": "David George „Dave“ Dunn (* 19. August 1948 in Moosomin, Saskatchewan) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und -trainer, der in seiner aktiven Zeit von 1966 bis 1978 unter anderem für die Vancouver Canucks und Toronto Maple Leafs in der National Hockey League und die Winnipeg Jets in der World Hockey Association gespielt hat.", "tgt_summary": null, "id": 56059} {"src_title": "Laskarina Bouboulina", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Nutzung.", "content": "Der Reaktor lag im Stadtbezirk Hamm-Uentrop (Stadtteil Schmehausen) der Stadt Hamm in Nordrhein-Westfalen auf dem Gelände des Kraftwerks Westfalen. Nachdem am Versuchsreaktor AVR (Jülich) das Funktionsprinzip des Hochtemperaturreaktors in Kugelhaufen-Bauweise erprobt worden war,", "section_level": 1}, {"title": "Kernphysikalische Grundlagen des THTR.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Energiegewinnung.", "content": "Die Energiegewinnung erfolgt wie in anderen Kernreaktoren durch Kernspaltung, die durch thermische Neutronen herbeigeführt und als Kettenreaktion kontrolliert aufrechterhalten wird. Als Moderator dient dabei Graphit anstatt Wasser, ähnlich wie in den britischen AGR oder dem russischen RBMK. Graphit ist beim THTR Hauptbestandteil der Brennelemente (siehe unten). Die Steuerung der Kettenreaktion erfolgt wie bei anderen Reaktortypen durch Steuerstäbe aus neutronenabsorbierendem Material. Die Besonderheit des Thorium-Hochtemperaturreaktors ist allerdings, dass er als Brennstoff nicht nur U nutzt, sondern auch U. Dieses wird aus Th im laufenden Reaktorbetrieb in den Brennelementen erbrütet und teilweise sofort mitverbrannt. Man erhoffte sich eine insgesamt bessere Ausnutzung von Brenn- und Brutstoffen als in Leichtwasserreaktoren, da graphitmoderierte Reaktoren aus neutronenphysikalischen Gründen im Prinzip höhere Abbrände gestatten als konventionelle Leichtwasserreaktoren (wenn auch geringere als schwerwassermoderierte Reaktoren wie z. B. der Typ CANDU). Die verwendeten HTR-Brennelemente ließen aber aus materialtechnischen Gründen nur begrenzte Abbrände zu, der theoretische Vorteil kam also kaum zum Tragen. Für einen geschlossenen Brennstoffkreislauf und eine weitgehende", "section_level": 2}, {"title": "Brutprozess.", "content": "Die Umwandlung des Thoriums in U lässt sich als folgende Formel schreiben: formula_1 In Worten: ein Th-Atomkern fängt ein thermisches Neutron ein und wird dadurch zu Th. Dieses zerfällt mit einer Halbwertszeit von 22,2 Minuten durch Betazerfall in Pa; dieser Kern geht mit knapp 27 Tagen Halbwertszeit durch einen weiteren Betazerfall in U über. Das Neutron in der obigen Formel entstammt dem normalen Spaltungsprozess des im Brennstoff enthaltenen U, oder zu einem geringeren Anteil der Spaltung des erbrüteten U. Das entspricht dem Erbrüten und der Verbrennung des Plutoniums bei Verwendung von U als Brutmaterial", "section_level": 2}, {"title": "Brennelemente und Reaktorkern.", "content": "Im THTR-300 waren die Brennelemente, in denen sich das Spalt- und Brutmaterial befindet, Kugeln mit sechs Zentimetern Durchmesser und einer Masse von rund 200 g. Diese haben eine äußere brennstofffreie Schale aus Graphit mit einer Dicke von 5 mm. Im Inneren ist der o. g. Brennstoff in Form von ca. 30.000 beschichteten Kügelchen (, siehe Pac-Kügelchen) in eine Graphitmatrix eingebettet. Als beschichtete Kügelchen wurden im THTR-300 noch zweifach beschichtete Partikel ohne Siliciumcarbid eingesetzt (BISO). Diese galten zwar schon ab ca. 1980 im Vergleich zu TRISO-Partikeln (dreifach beschichtete Partikel mit Siliciumcarbid) als veraltet, allerdings war ein Einsatz von TRISO-Partikeln im THTR-300 aus genehmigungstechnischen Gründen nicht mehr möglich. Jedes Brennelement enthielt ca. 1 g U und ca. 10 g Th in Form von Mischoxiden aus beiden Schwermetallen. Die Wahl eines Mischoxidbrennelementes erwies sich als Auslegungsfehler, da bei seiner Wiederaufarbeitung im Unterschied zu den ursprünglichen Erwartungen kein brauchbarer Brennstoff zurückgewonnen werden kann: Aus U entsteht in einer Nebenreaktion zur Spaltung U, welches sich im Mischoxid nicht mehr vom erbrüteten Brennstoff U trennen lässt. Wegen des vergleichsweise hohen Einfangquerschnitts von U für thermische Neutronen eignete sich das aus einer Wiederaufarbeitung von THTR-300 Brennelementen gewonnene Uran damit nicht zur Rückführung in den THTR-300. Versuche, an Stelle eines Mischoxids getrennte Uran- und Thoriumpartikel zu verwenden, um reines U bei der Wiederaufarbeitung erhalten zu können, kamen nicht über das Experimentierstadium hinaus (\" Konzept\") und die fertiggestellte", "section_level": 1}, {"title": "Bau und Betrieb.", "content": "Vorplanungen gab es ab 1962. Die Erstellung baureifer Unterlagen zum Kernkraftwerk THTR-300 erfolgte 1966–1968 durch ein Konsortium aus BBC/Krupp, Euratom und Forschungszentrum Jülich, damals KFA Jülich, unter Leitung von Rudolf Schulten. Die Planungsarbeiten erfolgten also schon parallel zur Inbetriebnahme des kleineren Kugelhaufenreaktors AVR in Jülich, was negativ zur Folge hatte, dass Betriebserfahrungen des AVR kaum in das THTR-Konzept einfließen konnten. Diese Eile bei Planung und Baubeginn des THTR-300 war bedingt durch die Ende der 1960er-Jahre erfolgte Markteinführung von Leichtwasserreaktoren, mit denen man gleichziehen wollte. Bauherr des THTR-300 war die 1968 gegründete \"HKG Hochtemperatur-Kernkraftwerk GmbH Hamm-Uentrop\", deren Muttergesellschaften sechs mittelgroße und kleinere regionale Elektrizitätsversorger waren. Der THTR-300 war als kommerzielles Kernkraftwerk zur Erzeugung elektrischer Energie ausgelegt und vergleichbar mit dem Reaktor im Kernkraftwerk Fort St. Vrain (kein Kugelhaufenreaktor, sondern ein sogenannter Block-Type-HTR) in den USA. Da ein Druckbehälter der erforderlichen Größe aus Stahl nicht gebaut werden konnte, wurde er als integrierter heliumdichter Spannbetonbehälter ausgeführt, und für einen Betriebs-Innendruck von etwa 40 bar ausgelegt. Die thermische Leistung des Reaktors betrug 750 Megawatt. Mit dem Bau der schlüsselfertigen Anlage wurde ein Konsortium aus den Firmen BBC, Krupp Reaktorbau GmbH und Nukem beauftragt. Fünf Tage vor dem vorgesehenen \"ersten Spatenstich\" im Juni 1971 verließ Krupp das Baukonsortium und stellte seine Aktivitäten für Kugelhaufenreaktoren ein, da es in der Firmenleitung u. a. aufgrund von mittlerweile vorliegenden Betriebsergebnissen des AVR (Jülich) ernste Zweifel am Kugelhaufenreaktorkonzept gab. Das führte zu ersten Verzögerungen von 6 Monaten. BBC erwog nach dem Krupp-Ausstieg auch den Umstieg vom Kugelhaufenkonzept zum anspruchsloseren prismatischen Brennelement der US-HTR, was aber auf Widerstand aus Jülich stieß. Nicht verhindern konnte Jülich, dass 1973 umfangreiche Planungen und sogar ein Genehmigungsverfahren für einen größeren HTR mit prismatischen Brennelementen, der neben dem THTR errichtet werden sollte, begannen,", "section_level": 1}, {"title": "Probleme und Störfälle.", "content": "Störfälle (entsprechend der erst 1990, also nach THTR-Stilllegung eingeführten IAEA-Einordnung INES: ≥ 2) sind im THTR-300 nach Angaben der Atomaufsichtsbehörde nicht aufgetreten. Das wird von der Umweltbewegung bezweifelt, die bei Vorgängen am 4. Mai 1986 (s. hier) eine absichtliche Freisetzung vermutet, die deutlich höher sein könnte als bisher eingeräumt und die ggf. als Störfall eingeordnet werden müsste. Die mehr als 120 bekannten meldepflichtigen Ereignisse bei nur 423 Tagen Volllastbetrieb wurden vielfach als Beweis für die Unausgereiftheit der Kugelhaufentechnologie gewertet. Der Ausfall der sicherheitsrelevanten Feuchtefühler am 7. September 1985 wurde der damals gültigen zweithöchsten Meldekategorie B zugeordnet. Der THTR-300 galt ursprünglich aufgrund des Funktionsprinzips, bei dem keine Kernschmelze auftreten kann, als wesentlich unfallsicherer als andere Reaktortypen. Allerdings wurde bereits 1984 vom Institut für nukleare Sicherheitsforschung des Forschungszentrums Jülich gezeigt, dass ein Kühlmittelverlust im THTR-300 zu sehr hohen Temperaturen führt (2300 °C), was auch ohne Kernschmelze eine massive Radioaktivitätsfreisetzung zur Folge hat. Als nachteilig erwies sich dabei auch der Spannbetonbehälter, da Beton sich beim Erhitzen unter Wasserdampffreisetzung zersetzt und der entstehende Wasserdampf mit dem heißen Graphit chemisch reagiert. Ein lange Zeit vertraulich gehaltenes Gutachten für die NRW-Landesregierung von 1988 bescheinigte dem THTR-300 bei Wassereinbruchstörfällen durch Dampferzeugerrohrbrüche sogar das Risiko von nuklearem Durchgehen, bis hin zu ähnlichen Szenarien wie der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Diese Ähnlichkeit zum Tschernobyl-Kernreaktor wird verursacht durch die Verwendung von Graphit als Moderator in beiden Reaktortypen. Befürworter der Kugelhaufentechnologie konnten dieses Gutachten im Zuge der Untersuchungen der AVR-Expertengruppe nicht widerlegen. Auch gab es Probleme bei der Betriebssicherheit. Unter anderem traten durch die Abschaltstäbe, die von oben in den Kugelhaufen hineingedrückt wurden, wesentlich häufiger als vorausberechnet Bruchschäden an den Brennelementen auf. Insgesamt wurden 25.000 beschädigte Brennelemente gefunden, was etwa das tausendfache der Erwartungen für einen 40-jährigen Betrieb war. 1988 musste der Reaktor jeweils nach sechs Wochen Betrieb für mindestens eine Woche abgeschaltet und kaltgefahren werden, um defekte Brennelemente aus dem Sammelbehälter zu entfernen. Die hohe Bruchrate war vermutlich eine Folge der in Helium ungünstigen Reibungseigenschaften, die für den THTR-300 nicht hinreichend untersucht worden waren. Die Reibung der Absorberstäbe konnte zwar durch Einspeisung von Ammoniak vermindert werden, was allerdings zu einer unzulässig hohen Korrosionsrate an metallischen Komponenten führte. Der entstandene Kugelbruch drohte, die Reaktorkühlung durch die Verstopfung von Kühlgasbohrungen im Bodenreflektor zu verschlechtern; für eventuelle zukünftige Anlagen wurde daher eine Auslegung vorgeschlagen, die weniger zu Verstopfungen neigen sollte. Am 23. November 1985 fuhren 7 Abschaltstäbe beim Versuch einer Reaktorabschaltung nicht vollständig ein, sondern verklemmten sich im Kugelhaufen, da die Ammoniakeinspeisung fehlte. Die Isolation des Betons war stellenweise unzureichend, so dass er zu heiß wurde; eine Reparatur war nicht möglich und der schadhafte Bereich musste regelmäßig inspiziert werden, was jedes Mal eine Abschaltung des Reaktors erforderlich machte. Wegen der bereits genannten Reibungsprobleme und möglicherweise auch des Kugelbruchs flossen die Kugeln nicht so wie erwartet, sondern im Zentrum um einen Faktor 5 bis 10 schneller als am Rand. Das führte dazu, dass der Reaktor im unteren Zentrum um mindestens 150 °C zu heiß wurde. Vermutlich durch überheiße Gassträhnen wurden im Jahr 1988 36 Haltebolzen der Heißgasleitung so beschädigt, dass sie brachen; auch einzelne Graphitdübel im keramischen Reaktorbereich versagten. Eine Reparatur der Bolzen- und Dübelschäden war nicht möglich. Eine Kugelentnahme war nur bei verringerter Leistung möglich und konnte daher nur sonntags vorgenommen werden. Außerdem war die Herstellung der Kugelbrennelemente nicht garantiert und deren Wiederaufbereitung nicht möglich. Daher wurden die mittlerweile aufgegebenen Hochtemperaturreaktoren in Südafrika ohne Wiederaufarbeitung geplant; dieser Nachteil sollte durch einen im Vergleich zu leichtwassermoderierten Reaktoren etwas höheren Abbrand und damit einer besseren Ausnutzung des vorhandenen Kernbrennstoffs teilweise kompensiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Schilddrüsenkrebs in der Umgebung des THTR-300.", "content": "2013 wurde durch eine amtliche Untersuchung bekannt, dass im Umkreis des THTR-300 „statistisch signifikant erhöhte Raten für Schilddrüsenkrebs bei Frauen (und nicht bei Männern) in den Jahren 2008–2010“ bestehen. Die Studie sieht", "section_level": 1}, {"title": "Stilllegung und sicherer Einschluss.", "content": "Während der Stillstandsphase ab September 1988 wegen gebrochener Haltebolzen in der Heißgasleitung übermittelte die HKG Ende November 1988 ein „vorsorgliches Stilllegungsbegehren“ an Bundes- und NRW-Landesregierung, um auf ihre prekäre finanzielle Lage aufmerksam zu machen: Anders als prognostiziert hatte sich der Betrieb des THTR-300 als hochdefizitär herausgestellt und die finanziellen Reserven der HKG waren weitgehend aufgebraucht. Zwar sah der Risikobeteiligungsvertrag zum THTR vor, dass die öffentliche Hand für die ersten drei Betriebsjahre 90 % der betrieblichen Verluste übernahm, aber dieser Übernahmesatz sank danach auf 70 %. Ohne dauerhafte Lösung dieser finanziellen Probleme sah die Aufsichtsbehörde die Voraussetzungen für einen THTR-Weiterbetrieb nicht mehr als gegeben an, und der Reaktor blieb abgeschaltet. Im Sommer 1989 geriet die HKG dann an den Rand der InsolvenzDer Spiegel, 29/1989 vom 17. Juli 1989, Seite 74, Atomruine Hamm: Bezahlt Bonn den Abbruch? und musste, da die Muttergesellschaften der HKG ohne höhere staatliche Zuschüsse keine weiteren Zahlungen leisten wollten, durch die Bundesregierung mit 92 Mio. DM und das Land NRW mit 65 Mio. DM gestützt werden. Zudem war die THTR-Brennelementefabrik in Hanau 1988 aus Sicherheitsgründen stillgelegt worden. Da die USA auch kein hoch angereichertes (und damit waffenfähiges) Uran für den THTR-Betrieb mehr lieferten, hätte der Reaktor auf niedrig angereichertes Uran ohne oder mit verringertem Thoriumzusatz umgestellt werden müssen. Dies hätte sowohl ein neues Genehmigungsverfahren mit ungewissem Ausgang erforderlich gemacht als auch eine beträchtliche Leistungsverminderung zur Folge gehabt. Daher wurde diese Option bald aufgegeben und es stand mit den vorhandenen Reserven nur noch Standardbrennstoff für gut zwei Jahre Betrieb zur Verfügung. Wegen des erheblichen, auch ökonomischen Risikos des THTR-Betriebes hielt der Betreiber jedoch auch für einen nur zweijährigen Auslaufbetrieb zusätzliche Rücklagen von 650 Mio. DM für erforderlich, da ein entsprechender Anstieg der Defizite bis 1991 erwartet wurde und nur viel zu geringe Rücklagen für die Entsorgung vorhanden waren. Der Vorstandsvorsitzende des HKG-Hauptgesellschafters VEW Klaus Knizia sprach sich sogar für eine schnelle THTR-Stilllegung aus, damit die HTR-Entwicklung insgesamt nicht durch weitere Störungen beim THTR belastet werde. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Treuarbeit AG gab ebenfalls eine mittelfristig ungünstige ökonomische Prognose zum THTR-300 ab. Verhandlungen zwischen Bundesregierung, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Elektrizitätswirtschaft zu diesen Rücklagen scheiterten, da weder das Land Nordrhein-Westfalen noch die Elektrizitätswirtschaft wesentliche Beiträge dazu leisten wollten. Aufgrund von wirtschaftlichen, technischen und sicherheitstechnischen Überlegungen sowie wegen des geschwundenen Interesses der Energiewirtschaft an Kugelhaufenreaktoren wurde dann am 1. September 1989 die Stilllegung", "section_level": 1}, {"title": "Betriebselemente im Handel.", "content": "Graphitische Betriebselemente des THTR ohne Kernbrennstoff wurden bereits bei eBay angeboten. Gemäß dem NRW-Wirtschaftsministerium sind bei Stilllegung des Reaktors nicht bestrahlte und damit nicht radioaktive Betriebselemente an Sammler", "section_level": 1}, {"title": "Mikrokügelchen in der THTR-Umgebung.", "content": "2011 wurden in der Umgebung des THTR Mikrokügelchen entdeckt, die teilweise den coated particles des THTR-300 ähneln. Ähnliche Mikrokügelchen spielen in der Diskussion um die Leukämiehäufung in der Elbmarsch eine Rolle. Wegen der Unsicherheiten hinsichtlich der bei dem Vorfall am 4. Mai 1986 emittierten", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen der vorzeitigen Stilllegung auf die HTR-Entwicklung.", "content": "Die Probleme und die Stilllegung des THTR-300 führten zum weitgehenden Ende der Kugelhaufenreaktorentwicklung in Deutschland. Verhandlungen zur Markteinführung des bei Siemens entwickelten HTR-Modul (200 MW) mit dem Chemiekonzern Hoechst, dem Chemiekombinat Leuna/DDR, dem US-Verteidigungsministerium (für eine Anlage zur Erzeugung von Tritium für Wasserstoffbomben) und der Sowjetunion scheiterten vor dem Hintergrund des THTR-300; ein standortunabhängiges Genehmigungsverfahren für den HTR-Modul in Niedersachsen wurde vom Antragsteller, dem Energiekonzern Brigitta & Elwerath, 1988 ergebnislos abgebrochen. Die Firma Hochtemperatur-Reaktorbau (HRB) wurde daraufhin aufgelöst, ebenso die bei Siemens/Interatom vorhandenen Firmenteile zur HTR-Entwicklung, es verblieb lediglich eine kleine Firma zur Vermarktung des aufgebauten HTR-Know-hows. Die Brennelemententwicklung bei Nukem wurde eingestellt. Die Kernforschungsanlage Jülich wurde in Forschungszentrum Jülich umbenannt und die HTR-Forschungsbereiche wurden 1989 auf 50 Personen reduziert, mit bis 2005 kontinuierlich sinkender Tendenz; die von 2005 bis 2010 amtierende HTR-freundliche NRW-Landesregierung verstärkte die HTR-Forschung jedoch wieder. Nach längerer öffentlicher Diskussion beschloss der Aufsichtsrat des Forschungszentrums Jülich erst im Mai 2014, die HTR-Forschung in Jülich Ende 2014 einzustellen und die Versuchsstände stillzulegen. Es gelang den Kugelhaufenbefürwortern ab 1988 trotz damals geltender Embargos", "section_level": 1}, {"title": "Trockenkühlturm.", "content": "Der THTR-300 war mit dem damals größten Trockenkühlturm der Welt ausgerüstet. Am 10. September 1991 wurde der Kühlturm gesprengt. Ihn für das benachbarte Kohlekraftwerk Westfalen einzusetzen, war nicht praktikabel, da seine Luft-Wasserwärmetauscher schon beim Einsatz für den THTR300 in der landwirtschaftlich genutzten Umgebung außerordentlich schnell verschmutzten, so dass das Kernkraftwerk zwischen den Reinigungszyklen zeitweise mit Teillast gefahren werden musste. Der Plan, ihn als technisches Denkmal zu erhalten, scheiterte an den Kosten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kernkraftwerk THTR-300 (Thorium-Hoch-Temperatur-Reaktor) war ein heliumgekühlter Hochtemperaturreaktor des Typs \"Kugelhaufenreaktor\" im nordrhein-westfälischen Hamm mit einer elektrischen Leistung von 300 Megawatt. Trotz seiner Bezeichnung als \"Thorium-Reaktor\" gewann er Energie im Wesentlichen, wie die meisten Kernkraftwerke, aus der Kernspaltung von Uran-235: Zwar bestand sein Kernbrennstoff zu 90 Prozent aus Thorium, aber dieses war zu weniger als 30 Prozent an seiner Energieerzeugung beteiligt. Wegen ", "tgt_summary": null, "id": 1034712} {"src_title": "Lee Robins", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Die Virginische Zaubernuss (\"Hamamelis virginiana\") ist ein baumartiger Strauch, in ihrem Heimatland auch als kleiner Baum mit kurzem Stamm. Der sommergrüne, laubabwerfende Strauch erreicht normalerweise eine Wuchshöhe von 3 bis 6 m, selten bis 10 m. Die Rinde junger Zweige ist grau oder bräunlich-rot behaart. Die Borke ist später hellbraun, glatt oder leicht schuppig. Die wechselständigen, haselnussähnlichen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist meist 6 bis 15 (bis 20) mm lang. Die einfache Blattspreite ist mit einer Länge von 4 bis 17 cm und einer Breite von 2,5 bis 13 cm breit-elliptisch bis fast kreisförmig oder verkehrt-eiförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die streng riechenden, auffällig hellgelben, korallenartig geformten Blüten mit langen, schmalen Kronblättern erscheinen im Herbst und frühen Winter, zwischen dem bereits verfärbten Laub oder nachdem es abgefallen ist. Die erst im nächsten Sommer reifenden, eiförmigen, holzigen, dicht behaarten, 10 bis 14 mm langen Kapselfrüchte springen bei Reife auf und schleudern die nur zwei schwarzen, 5 bis 9 mm großen Samen bis zu 15 m weit weg.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahl.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Virginische Zaubernuss wächst im östlichen Nordamerika von Mexiko bis Kanada. Sie bevorzugt mäßig nährstoffreiche, feuchte, eher kalkfreie Böden ohne Staunässe in voller Sonne oder Halbschatten.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung als Zierpflanze.", "content": "Nach Europa gelangte die Virginische Zaubernuss erst im 18. Jahrhundert und zwar als Ziergehölz. Die winterharte Pflanze wird in den gemäßigten Breiten gelegentlich in Gärten und Parks angepflanzt. Sie gehört zu den wenigen im Winter blühenden Arten.", "section_level": 2}, {"title": "Medizinische Verwendung.", "content": "Hamameliszubereitungen dienten bei mehreren Stämmen der Ureinwohner Nordamerikas als Heilpflanze. Entsprechende Verwendungen sind insbesondere für Cherokee und Irokesen belegt. Die Cherokee verwendeten Teeaufgüsse als Schmerzmittel sowie bei Erkältungen und Hautverletzungen, die Irokesen auch in der Gynäkologie und als Brechmittel. Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat Monografien für Hamameliswasser, Hamamelisrinde und Hamamelisblätter erstellt. Im Deutschen Arzneimittel-Codex (DAC) sind zudem Fluidextrakte aus den Blättern (Hamamelidis folii extractum fluidum) und der Rinde (Hamamelidis corticis extractum fluidum) beschrieben. \"Hamamelis virginica\" ist ein Homöopathikum (Kurzform: \"Ham\"), welches aus der frischen Rinde von Wurzeln und Zweigen hergestellt wird. Es wurde 1850 von Constantin Hering geprüft und als Mittel besonders zur Behandlung von Verletzungen der Weichteile mit schmerzhafter venöser Blutfülle, Blutungen, Venenentzündung oder Hämorrhoidenleiden genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Trivialnamen.", "content": "Die Erstveröffentlichung von \"Hamamelis virginiana\" erfolgte 1753 durch Carl von Linné in \"Species Plantarum\", 1, S. 124. Bei der Wahl des botanischen Artepithetons \"virginiana\" bezog sich Carl von Linné auf die Herkunft aus dem östlichen Nordamerika, damals über die Grenzen des heutigen Bundesstaates als Virginia bezeichnet. Synonyme für \"Hamamelis virginiana\" sind: \"Hamamelis androgyna\", \"Hamamelis corylifolia\", \"Hamamelis dioica\", \"Hamamelis macrophylla\", \"Hamamelis virginiana\" fo. \"parvifolia\", \"Hamamelis virginiana\" fo. \"rubescens\", \"Hamamelis virginiana\" var. \"angustifolia\", \"Hamamelis virginiana\" var. \"orbiculata\", \"Hamamelis virginiana\" var. \"macrophylla\", \"Hamamelis virginiana\" var. \"parvifolia\", \"Trilopus dentata\", \"Trilopus estivalis\", \"Trilopus nigra\", \"Trilopus nigra\" var. \"catesbiana\", \"Trilopus parvifolia\", \"Trilopus rotundifolia\", \"Trilopus virginica\" Weitere Trivialnamen sind: Amerikanische Zaubernuss, Herbstblühende Zaubernuss, Hexenhasel, Virginia-Zaubernuss. Trivialnamen für Hamamelisblätter: Wünschelrutenblätter, Zauberhaselblätter, Zauberstrauchblätter.", "section_level": 1}, {"title": "Quellen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen, darüber hinaus sind folgende Einzelnachweise wiedergegeben:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Virginische Zaubernuss (\"Hamamelis virginiana\"), auch Herbstblühende Zaubernuss oder Virginischer Zauberstrauch (englischer Trivialname: Witch Hazel) genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae). Sie ist als Bestandteil der Strauch- und Unterholzflora in Laubmischwäldern im östlichen Nordamerika beheimatet.", "tgt_summary": null, "id": 474808} {"src_title": "Heinrich IV. (Waldeck)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dankwort wurde nach der Reifeprüfung und einem Semester Jurastudium von September 1914 bis November 1918 Soldat im Ersten Weltkrieg und schied als Oberleutnant aus. Das Studium in Berlin und Halle schloss er 1920 mit der Promotion an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ab. Abschluss des Jurastudiums (24. Oktober 1919). Einberufung am 30. April 1920 in dem Auswärtigen Dienst ein und begann 1922 als Attaché an der deutschen Gesandtschaft in der Schweiz, Gesandter war dort seit 1919 der Sozialdemokrat Adolf Müller. Die nächsten Auslandsstationen waren das Konsulat in Zürich und 1927 die Gesandtschaft in Stockholm. 1931 ging er wieder nach Bern und nahm 1932 und 1933 an der Genfer Abrüstungskonferenz teil (Deutschen Nationalbibliothek). Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde der Gesandte Müller im Juli 1933 aus Altersgründen in den Ruhestand versetzt, sein Nachfolger wurde Ernst von Weizsäcker. Dankwort wurde 1936 im Zusammenhang des Falls Gustloff wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ mit Beförderungsverbot belegt und als kommissarischer Leiter an das Konsulat Triest versetzt. Da Dankwort ausgezeichnete Kenntnisse der schwedischen Kultur und Sprache besaß, wurde er erneut in die deutsche Vertretung nach Stockholm beordert, wo er erster Sekretär wurde. Nach Kriegsende erklärte er sich bereit, als Zeuge der Anklage bei den Nürnberger Prozessen auszusagen. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Oktober 1945 wurde er jedoch von den Briten bis Februar 1947 interniert. Dankwort trat 1950, nach Gründung der Bundesrepublik, wieder in den diplomatischen Dienst ein. Er wurde 1951 erst Generalkonsul und dann Botschafter in Kanada, wo er dazu beitrug, die Beziehungen zwischen den beiden Staaten nach dem Krieg wieder zu verbessern. Von 1956 bis 1958 vertrat er Deutschland als Botschafter in Brasilien, hiernach als Beobachter bei den Vereinten Nationen. Seit 1919 war er Mitglied des Corps Vandalia Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Werner Dankwort heiratete Irma Salvisberg 1938 und gemeinsam zogen sie ihre Söhne Rudolf und Jürgen auf. Dankwort und seine Frau teilten Anti-Nazi-Gefühle und widersetzten sich gedanklich Hitlers Herrschaft. Beide zogen in das im Zweiten Weltkrieg neutrale Schweden. Werner Dankworts strategische Position als Berater der deutschen Delegation in Stockholm ermöglichte es ihm, nationalsozialistische Vorhaben in Schweden einzumarschieren und das Land zu besetzen, umzulenken Dadurch konnte Schweden weiter als Refugium für diejenigen Schutzbedürftigen dienen, denen Verfolgung, Einkerkerung und Vernichtung durch die Nazis drohte. Rudolf Dankwort studierte an der Harvard Universität, um sein Studium als Elektroingenieur dann an der Duke Universität in North Carolina abzuschließen. Er heiratete und ließ sich in Phoenix, Arizona nieder. Jürgen Dankwort kehrte nach Kanada zurück, als die Amerikaner Krieg in Vietnam führten und vollendete sein Studium an der McGill Universität. Er erhielt 1994 seinen Doktortitel für Sozialarbeit von der Université de Montréal und zog nach Vancouver, British Kolumbien. Dort unterrichtet und forscht er und arbeitet als Sozialaktivist für Menschenrechte und gegen soziale Ungerechtigkeit. Er ist Direktor des Institute on Victimization and Social Injustice. Werner Dankworts Frau Irma, die wahrend des Krieges als Schwesternhelferin in Stockholm Freiwilligendienst leistete, starb am 9. Februar 1999.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Werner Dankwort (* 13. August 1895 in Gumbinnen, Ostpreußen; † 19. Dezember 1986 in Hyannis, Massachusetts) war ein deutscher Diplomat. Er war eine treibende Kraft bei der Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund im Jahre 1926. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges vertrat er die Bundesrepublik Deutschland in der OECD.", "tgt_summary": null, "id": 2261771} {"src_title": "Linda Teuteberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Conway wurde 1934 in Hillston im australischen Outback geboren. Zusammen mit ihren beiden Brüdern wuchs Conway auf einem \"Coorain\" (aboriginal für „windiger Platz“) genannten Stück Land auf. Conway wurde von ihrer Mutter und einer Hauslehrerin unterrichtet. Als Conway elf Jahre alt war, starb ihr Vater bei einem Unfall. Drei Jahre später zog sie mit ihrer Familie nach Sydney und Jill besuchte die Abbotsleigh School for Girls in Wahroonga, einem Vorort von Sydney. Nach dem Abschluss schrieb sich Conway an der University of Sydney ein und studierte Anglistik und Geschichte bis zur Graduierung 1958. 1960 zog Conway in die Vereinigten Staaten, wo sie an der Harvard University eine Stelle annahm. Sie assistierte dem kanadischen Professor für britische Geschichte John J. Conway, den sie später heiratete. Die Ehe bestand bis zu John Conways Tod im Jahr 1995. 1969 wurde Conway an der Harvard University der Titel Doctor of Philosophy verliehen. Von 1964 bis 1975 lehrte sie an der University of Toronto, deren Vize-Präsidentin sie von 1973 bis 1975 war. 1975 wurde Conway die erste weibliche Präsidentin des Smith College in Northampton. Diesen Posten hatte Conway bis 1985 inne. Seit 1985 hatte Conway eine Gastprofessur am Massachusetts Institute of Technology. Conway beschäftigte sich in ihren Arbeiten hauptsächlich mit der Rolle des Feminismus in der amerikanischen Geschichte, so zum Beispiel in den Büchern \"The Female Experience in 18th- and 19th-Century America\" von 1982 und in \"Women Reformers and American Culture\" aus dem Jahr 1987. Über ihr Leben hat Conway drei autobiografische Bücher veröffentlicht. Das erste Buch \"The Road from Coorain\" wurde 2002 für das amerikanische Fernsehen verfilmt. Die Hauptrollen spielten Juliet Stevenson, Richard Roxburgh und Katherine Slattery. Regie führte Brendan Maher. 1991 wurde Conway in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Für 2012 wurde ihr die National Humanities Medal zugesprochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jill Ker Conway AC (* 9. Oktober 1934 in Hillston, New South Wales; † 1. Juni 2018 in Boston, Massachusetts) war eine australisch-US-amerikanische Historikerin und Schriftstellerin. Sie war von 1975 bis 1985 die erste weibliche Präsidentin des Smith College in Northampton, Massachusetts, des größten Frauencolleges der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 1278093} {"src_title": "Indopazifischer Tarpun", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Orgel.", "content": "\"Harper’s Weekly\" berichtete am 12. Dezember 1863, dass Dr. J. Baxter Upham zwei Reisen nach Europa unternommen hatte, um die richtige Firma für den Bau dieser Orgel, die am 2. November 1863 zum ersten Mal in Boston zu hören war, zu finden. Walckers Orgel hatte an die 6000 Pfeifen, von denen die längsten etwa 32 Fuß maßen und, wie Harper’s Weekly anschaulich beschrieb, dick genug waren, dass ein ausgewachsener Mensch hindurchkriechen konnte. 89 Register, vier Manuale und zwei Pedale gehörten zu der Orgel, den nötigen Wind stellte man mit Wasserkraft her. Der Autor des Artikels rechnete sie zu den drei bis vier mächtigsten Instrumenten, die je gebaut wurden. Den Prospekt aus dunklem Walnussholz verglich er mit einem Tempel. Im Zentrum befindet sich in einer Nische der Platz für den Organisten. Darüber symbolisiert die Maske einer singenden Frau die Stimme der Orgel und eine Büste von Johann Sebastian Bach repräsentiert die Komponisten. Gekrönt wird der Aufbau von einer Statue der heiligen Cäcilie, der Schutzherrin der Musik, die eine Lyra in den Armen hält. Sie wird beiderseits von Greifen flankiert. Auf jeder Seite der Orgel befindet sich ein Turm, der jeweils drei riesige Pfeifen enthält. Diese beiden weit vorspringenden Türme werden von Halbkaryatiden im Stil antiker Hermen getragen, neben denen sich Löwenhermen befinden. Oben sind die beiden Pfeifentürme jeweils von Cherubsfiguren flankiert. Weiterer Schmuck der Orgel besteht aus geschnitzten Abbildungen von Musikinstrumenten. Der Autor der Beschreibung in Harper’s Weekly fühlte sich an Madame de Staëls Definition von Architektur als „gefrorene Musik“ erinnert. Dieser beeindruckende Orgelprospekt war in Amerika angefertigt worden: Obwohl die Firma Herter Brothers damals als solche noch nicht existierte, schrieb der Autor des Berichts das Design dieses Orgelprospekts nicht Gustave Herter allein, sondern auch seinem Bruder Christian Herter zu. 1884 wurde die Orgel aus der Boston Music Hall entfernt, um mehr Platz für das Boston Symphony Orchestra zu schaffen. Sie wurde später in der Serlo Organ Hall in Methuen wieder aufgestellt. Dieses Bauwerk war extra für die große Konzertorgel errichtet worden und trägt heute den Namen Methuen Memorial Music Hall. Dort wird die Orgel auch heute noch genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Umgestaltung und Umbenennungen.", "content": "Im Jahr 1900 wurde die Boston Music Hall durch ihren damaligen Besitzer William Morris zu einem Vaudevilletheater umgestaltet; Gründe dafür waren der Ausbau des Straßen- und U-Bahn-Netzes. Das Boston Symphony Orchestra zog damals in die Symphony Hall um und die Music Hall wurde unter wechselnden Namen wie \"Empire Theatre\" (1904), \"Orpheum Theatre\" (1906), \"American Music Hall\" (1909/10) und erneut \"Orpheum\" weitergenutzt. Um diese Zeit ging das Haus in den Besitz von Marcus Loew über, der Loews Cineplex Entertainment betrieb, hieß nun \"Loews Orpheum\" und wurde 1915 nach Plänen von Thomas W. Lamb grundlegend umgestaltet. Das Haus wurde unter anderem erweitert und erhielt eine neue Dachkonstruktion. Loew nutzte das Gebäude sowohl als Vaudevilletheater als auch als Kino, ab den 1930er Jahren nur noch als Kino. 1972 stieß Loew das Gebäude ab. Es wurde als \"Aquarius\" wiedereröffnet, erhielt aber schon 1974 den Namen \"Orpheum\" zurück. Von 1975 bis 1979 bildete es die Heimat der Opera Company of Boston, die dann in das Boston Opera House umzog. Die einstige Heimat des Boston Symphony Orchestra wurde für Konzerte aller Art genutzt; Auftritte hatten hier Bruce Springsteen, Counting Crows, Grateful Dead, Kiss, Pink Floyd, Prince, Scissor Sisters, Trey Anastasio, U2 und Warren Zevon. Im Jahr 2009 wurde das Haus verkauft und zwecks Renovierung vorläufig geschlossen. Das Theater befindet sich derzeit im Besitz der Drucker Real Estate Company. Der Vertrag zum Betrieb des Orpheum wurde 2009 vom Bostoner Konzertveranstalter Don Law vom Unterhaltungsunternehmen Live Nation übernommen. Don Law kündigte eine umfassende Renovierung des Theaters an, nach der es Ende 2009 wiedereröffnet wurde. Der heutige Eingang des Theaters ist der alte Gasseneingang, der den ursprünglichen Eingang in der Washington Street ersetzt, der wiederum in Geschäftsräume umgewandelt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boston Music Hall in Boston war eines der ersten Konzerthäuser der Vereinigten Staaten. Das Bauwerk wurde 1852 errichtet und im November dieses Jahres eingeweiht. Es bot Platz für 2500 Zuhörer. Ermöglicht wurde der Bau durch eine Spende von 100.000 Dollar der \"Harvard Musical Association\". 1863 wurde die bei Eberhard Friedrich Walcker in Ludwigsburg gebaute Orgel eingebaut; ab 1881 war die Boston Music Hall die Heimstatt des Boston Symphony Orchestra.", "tgt_summary": null, "id": 2040748} {"src_title": "Sonderkommando Silbertanne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde erstreckt sich direkt am rechten (westlichen) Ufer der Rhone und grenzt dabei an die Nachbarkommunen Saint-Rambert-d’Albon und Sarras. Die nächstgrößte Stadt ist Annonay in 10 Kilometern Entfernung Richtung Südwesten. Zusammen mit dem Dorf Andancette am gegenüberliegenden Ufer, bildet Andance einen Doppelort. Der Fluss Cance mündet an der Grenze zur Nachbargemeinde Sarras in die Rhône.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Schon zu Zeiten des Römischen Reichs war Andance besiedelt und galt damals, zusammen mit der am linken Rhôneufer gelegenen Gemeinde Andancette im Département Drôme, als wichtiger Verkehrspunkt zwischen Mittelmeer und Alpen entlang der Rhône. Als phönizische Kolonie ist der Ort für seine Schiffsfahrertradition bekannt und besaß langezeit einen Güterhafen. Das gallische Wort \"ande\" bezeichnet auch eine Stelle, die über ein Furt passierbar ist. Der Kai von Andance wird derzeit neu hergerichtet, um den Vergnügungsschiffen einen Anlegeplatz zu bieten und die Promenade zu verschönern. Im 13. Jahrhundert gehörte der Ort zum Besitz des Grafen von Thorrenc, im 15. Jahrhundert wurden dort vier Marktplätze errichtet, die Andance heute noch das bekannte Flair einer phönizischen Hafenstadt einbringen. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Stadt zerstört, danach aber wieder aufgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Tourismus.", "content": "Der frühere Binnenhafen der Gemeinde, der als wichtiger Umschlageort an der Rhône zwischen dem Mittelmeer und der Großstadtregion Lyon fungierte, bildet heute eine Anlegestelle für die Jachten reicher Bewohner, die den Fluss verlassen wollen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Andance ist bekannt für seine historische Altstadt entlang der Rhône mit dem Flair einer Hafenstadt. Der mittelalterliche Schutzwall stammt noch aus der Zeit der Grafen von Albon. Ein steinernes Kreuz auf dem \"Place du Cloître\" zeigt die Köpfe der Heiligen, zu deren Ehren drei Kreuze auf dem Aussichtspunkt \"Châtelet\" errichtet worden sind. Über dem First des Kreuzes, ist ein Boot eingraviert worden, das von einem Stern geführt wird. Die Hängebrücke über der Rhône, die Andance mit Andancette verbindet, ist die Älteste in Frankreich, die noch benutzt wird. Sie wurde 1827 vom Architekten Marc Seguin konstruiert und am 30. August bei einem Bombardement im Zweiten Weltkrieg zerstört. Anschließend erfolgte ein Neuaufbau, bei dem die Brücke von einem Schiffsfahrerkreuz aus Eisen geschmückt wurde, das an die Versuche zahlreicher Männer zur damaligen Bändigung der wilden Rhône erinnert. Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert wurde 1295 vom früheren Abt des Klosters Cluny \"Bertrand de Colombier\" gebaut und beherbergt ein Kreuz zu Gedenken an die Besatzung der Marine entlang der Rhône. Die Kapelle \"Saint-Bosc\" inmitten von Weinstöcken ist dem Märtyrer \"Saint-Barral\" gewidmet, der als bekennender Christ in Antiochia sein Leben ließ. Ein antikes Relikt ist die römische Ruine \"La Sarrasinière\", ein Siegerdenkmal der Römer im Kampf gegen die Gallier und Allobroger im ersten Jahrhundert. Während der Invasion der Araber im 8. Jahrhundert wurde das Gebäude stark verstümmelt. Heute weiß man, dass es sich bei der Ruine um ein antikes Mausoleum handelt, in dem Urnen reicher römischer Soldaten und Bürger aufbewahrt wurden. Den besten Blick über das Gemeindegebiet hat man vom 360 Meter hohen Hügel \"Châtelet\", der schon im vierten Jahrhundert ein Heiligtum der Römer war. Später wurde er zu einer frühchristlichen Nekropolis umgebaut. Heute sind davon keine Überreste mehr sichtbar. Nur noch Funde von Grabesinschriften und Fragmente, die im 19. Jahrhundert entdeckt wurden, bestätigen die Existenz christlicher Gräber auf diesem Gebiet. Ein Kreuzweg erinnert nun an eine Epoche, in der Christen verfolgt wurden. Die drei Kreuze stehen für die Heiligen \"Agathon, Orianée\" und \"Pompina\", die aus religiösen Gründen getötet worden sind.", "section_level": 2}], "src_summary": "Andance ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie liegt im Département Ardèche. Die Bewohner werden \"Andançois(es)\" genannt.", "tgt_summary": null, "id": 67767} {"src_title": "Thailändische Bürgerpartei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beginn der Industrialisierung.", "content": "Der Beginn der Industrialisierung trat in Liechtenstein verhältnismässig spät ein: erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Diese späte Modernisierung ist vor allem durch die Isolation des Landes bis 1852 erklärbar – denn bis zu diesem Jahr war Liechtenstein fast völlig auf sich allein gestellt und hatte es schwer Handelsverträge mit seinen Nachbarn einzugehen. Die Situation änderte sich aber durch den Zollvertrag mit Österreich-Ungarn von 1852, der es Liechtenstein ermöglichte an die Wirtschaft der Doppelmonarchie eingegliedert zu werden. Von grosser Bedeutung für den Entwicklungsprozess von Liechtenstein waren ausserdem die seit 1858 neu entstandenen Verkehrsstrukturen: So wurde in diesem und folgenden Jahren eine Eisenbahnlinie von Rorschach nach Chur und die Rheinbrücken Schaan und Bendern erbaut. Und so entstanden in den nächsten Jahren neue Unternehmen, insbesondere in der Textilindustrie.", "section_level": 2}, {"title": "Zollvertrag mit der Schweiz und weitere Entwicklungen.", "content": "Doch während des Ersten Weltkrieges verboten die Alliierten die Garnzufuhr über die Schweiz – obwohl Liechtenstein wie im Zweiten Weltkrieg neutral blieb – sodass die Textilindustrie völlig zum Erliegen kam. Damit verbunden war auch die Verarmung der liechtensteinischen Bevölkerung. Mit dem Kriegsende löste Liechtenstein schliesslich den Zollvertrag mit dem Kriegsverlierer Österreich-Ungarn auf. Nach der Auflösung des Zollvertrags mit Österreich 1919 näherte sich Liechtenstein zunehmend der Schweiz an und schliesslich wurde im Jahr 1923 der bis heute bestehende Zollvertrag mit der Schweiz unterzeichnet. Liechtenstein blieb auch im Zweiten Weltkrieg neutral und wurde nie in direkte Kriegshandlungen verwickelt. Stattdessen konnte das Fürstentum seine Standortvorteile nutzen und so wurden viele neue Industriebetriebe in Liechtenstein gegründet und ein starkes Wirtschaftswachstum setzte ein. Im Jahr 1995 erfolgte schliesslich der Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), welcher in Liechtenstein zu einem erneuten Aufschwung der Wirtschaft führte – welcher bis heute anhält.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftsstruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Land- und Forstwirtschaft.", "content": "Zum 31. Dezember 2013 waren in Liechtenstein im Sektor «Land- und Forstwirtschaft, Fischerei» 275 Erwerbstätige beschäftigt – was einem Anteil von 0,8 Prozent der Gesamtbeschäftigten entspricht. Im Jahr 2013 gab es in Liechtenstein 109 anerkannte Landwirtschaftsbetriebe die 3'567 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschafteten, das entspricht einer durchschnittlichen Betriebsgrösse von 32,7 Hektar. 24 der Betriebe waren in der Bergzone tätig. 30,3 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe mit einer Gesamtfläche von 1'088 Hektar produzierten nach den Richtlinien des biologischen Landbaus. 60 Prozent der Landwirtschaftsflächen wurden als Dauergrünland bewirtschaftet, die übrigen Flächen als Ackerland und Sonderkulturen. Der grösste Teil der Landwirtschaftsbetriebe hat sich auf die Tierhaltung spezialisiert und so wurden in Liechtenstein im Jahr 2013 6'010 Stück Rindvieh, davon 2'363 Milchkühe, 300 Pferde, 3'522 Schafe, 269 Ziegen, 1'655 Schweine und ca. 12'811 Nutzhühner gehalten. Liechtenstein weist eine Waldfläche von 6'865 Hektar auf mit einem durchschnittlichen Holzvorrat von 409 Festmeter je Hektar. In Liechtensteins Wäldern werden jährlich rund 25'000 Festmeter Holz genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Industrie.", "content": "Liechtenstein zählt aufgrund des Umstandes, dass über 40 % der Arbeitskräfte und rund 40 % des Bruttoinlandsproduktes im 2. Wirtschaftssektor erwirtschaftet wird, zu den am stärksten industrialisierten Ländern weltweit. Insgesamt waren im Jahr 2010 14‘036 Arbeitnehmer in der Industrie beschäftigt, welche sich auf insgesamt 588 Arbeitsstätten verteilten.", "section_level": 2}, {"title": "Aussenhandel.", "content": "Wegen des kleinen Binnenmarktes in Liechtenstein selbst, ist die Industrie stark von Exporten ins Ausland abhängig. Insgesamt wurden im Jahr 2011 272‘274 Tonnen Waren zu einem Wert von rund 3’32 Mrd. CHF ausgeführt. Der Warenexport in die Schweiz ist aufgrund der Zollunion dabei nicht mit eingezogen. Mit rund 24 % der Gesamtexporte wurden 2011 die meisten Güter (Wertemässig) nach Deutschland exportiert (ca. 803 Mio. CHF). Die weiteren wichtigsten Warenabnehmer waren die USA (ca. 380 Mio. CHF), Österreich (ca. 360 Mio. CHF), sowie Frankreich (ca. 286 Mio. CHF). Mit über 27 % hat der Warenexport in die Volksrepublik China im Jahr 2011 besonders stark zugenommen, sodass China bereits heute der 5. wichtigste Abnehmer von Liechtensteinischen Produkten ist. Im Gegensatz dazu wurden im Jahr 2011 insgesamt Waren im Wert von rund 1.9 Mrd. CHF importiert (ohne Schweiz). Aus Österreich und Deutschland wurden dabei mit je rund 730 Mio. CHF die meisten Waren eingeführt.", "section_level": 3}, {"title": "Unternehmen.", "content": "Im Maschinenbau sind mit fast 3‘000 Arbeitnehmer die meisten Beschäftigten tätig. Gefolgt vom Baugewerbe, sowie von der Nahrungsmittelindustrie. Die thyssenkrupp Presta AG mit Hauptsitz in Eschen stellt mit rund 2‘500 Beschäftigten in Liechtenstein das grösste Unternehmen im Fürstentum dar und ist dabei Weltmarktführer für Lenksäulen in PKW. Das wohl bekannteste Unternehmen, das in Liechtenstein seine Wurzeln hat, ist der Werkzeughersteller Hilti AG. Weltweit beschäftigt das Unternehmen über 20‘000 Arbeitnehmer – davon rund 1‘900 in Liechtenstein. Die Hilcona AG und die Ospelt-Gruppe sind die zwei wichtigsten Nahrungsmittelhersteller in Liechtenstein mit rund 780 bzw. 900 Mitarbeitern. Die Ivoclar Vivadent AG zählt zu den weltweit führenden, in der Zahnmedizin tätigen, Unternehmen. Das grösste Industrieunternehmen aus Vaduz ist die Hoval AG, welche im liechtensteinischen Hauptort u. a. Heizungsapparate herstellt. Die OC Oerlikon Balzers zählt ebenfalls mit rund 650 Arbeitnehmern zu den grössten Unternehmen in Liechtenstein und betreibt von Balzers aus ihr Geschäft mit Dünnfilm-Beschichtungen. Zudem besitzt auch die Swarovski AG mit rund 670 Angestellten eine ihrer Hauptniederlassungen in Liechtenstein. Daneben gibt es zahlreiche weitere Industrieunternehmen, die in ihrem Geschäftsbereich häufig zu den Marktführern zählen.", "section_level": 3}, {"title": "Dienstleistungen.", "content": "Der Dienstleistungssektor stellte im Jahr 2010 mit einem Anteil von rund 58 % an der Gesamtbeschäftigtenzahl den grössten Wirtschaftssektor dar. Dabei ist die Tertiärisierung in Liechtenstein aber noch nicht so weit fortgeschritten wie beispielsweise in den Nachbarstaaten.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzdienstleistungen.", "content": "Rund 17 Prozent der liechtensteinischen Arbeitsplätze sind dem Finanzsektor zuzuordnen, der damit – entgegen der weit verbreiteten Meinung – nur einen kleineren Wirtschaftsbereich darstellt. Die grössten Banken im Fürstentum sind die LGT Bank, die Liechtensteinische Landesbank und die Verwaltungs- und Privatbank. Für den Betrieb von Banken vergibt das Fürstentum Banklizenzen. Seit 1992 wurden neben den drei grossen Banken auch weitere Geldinstitute zugelassen. Darunter waren auch ausländische Banken, deren Zulassung durch den Beitritt Liechtensteins zum Europäischen Wirtschaftsraum möglich wurden.", "section_level": 3}, {"title": "Konflikte in Steuerfragen.", "content": "Liechtenstein hat eines der strengsten Bankgeheimnisse weltweit. Im Jahr 2008 kam es zur Steueraffäre mit Deutschland, in der zahlreiche deutsche Steuerhinterzieher aufflogen, denen Liechtensteinische Stiftungen ihren Betrug ermöglicht hatten. Einer Initiative der EU zur Datenoffenlegung von Banken gegenüber den Finanzämtern wollte zwar auch der Währungspartner Schweiz bis 2018 folgen, Liechtenstein äusserte sich zunächst aber nicht. Im Dezember 2011 kündigte Regierungschef Klaus Tschütscher in einem Interview an, Steuerfragen in Zusammenhang mit deutschen Geldanlagen in Liechtenstein mit Deutschland regeln zu wollen. Allerdings sind bislang weder Einigungen noch Verhandlungen dazu bekannt geworden. Am 28. Januar 2016, legte die EU-Kommission ein Massnahmenpaket \"zur Bekämpfung von Steuerflucht\" vor, bei dem unter anderem Liechtenstein auf der \"schwarzen Liste\" der Steueroasen auftaucht.", "section_level": 4}, {"title": "Tourismus.", "content": "Der Tourismus ist im Vergleich zu den anderen Wirtschaftssektoren nur von geringerer Bedeutung. Dennoch verzeichnete Liechtenstein im Jahr 2011 über 72‘800 Gästeankünfte und über 167‘000 Logiernächte (nicht eingerechnet die Tagesgäste). Der wichtigste Ferienort ist dabei Malbun, welcher sowohl im Winter, als auch im Sommer zahlreiche Gäste anlockt. Generell wird dabei in Liechtenstein zwischen dem Tourismus im Alpengebiet und jenem im Rheintal unterschieden. Während beim ersteren die sportliche Betätigung im Mittelpunkt steht (z. B. Wandern), sind im Tal vor allem der Kultur- und Geschäftstourismus von Bedeutung.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die Wirtschaft des Fürstentums Liechtenstein ist vorwiegend auf den sekundären (Industrie) und den tertiären (Dienstleistung) Wirtschaftssektor konzentriert. Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 5,3 Milliarden Schweizer Franken liegt Liechtenstein auf dem 143. Platz auf der Liste der Länder nach BIP. Gemessen am BIP pro Kopf steht Liechtenstein mit etwa 130'000 Schweizer Franken aber auf dem ersten Platz. Aufgrund des grossen Anteils an Zupendlern an der Gesamtzahl der in Liechtenstein Erwerbstätigen lassen sich aber kaum Rückschlüsse vom Bruttoinlandsprodukt auf die Einkommenssituation der Bevölkerung ziehen. Und so waren im Jahr 2010 von den 34‘334 in Liechtenstein Beschäftigten über 50 % nicht in Liechtenstein wohnhaft, sondern pendelten vom Ausland zu. Dieser Umstand führt dazu, dass Liechtenstein auch als Wirtschaftsmotor für die weitere Region gilt. ", "tgt_summary": null, "id": 2412987} {"src_title": "Daviz Simango", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Nalžovské Hory befindet sich im Vorland des Böhmerwaldes rechtsseitig über dem Tal des Baches Nalžovský potok. Im Norden liegt der Teich Velký Nový rybník. Nordöstlich erhebt sich die Prašivice (575 m), im Südosten der Džbán (619 m) und Bučí vrch (565 m), südlich der Žebráček (599 m), im Südwesten die Černava (563 m), Stráž (716 m) und Vidhošť (759 m), sowie im Nordwesten die Vlčí hora (588 m) und Hora (675 m). Durch Nalžovské Hory führt die Staatsstraße I/22 von Horažďovice nach Klatovy. Nachbarorte sind Velenovy im Norden, Zahrádka und Smrkovec im Nordosten, Hradešice im Osten, Černíč und Vlkonice im Südosten, Miřenice, Otěšín und Sedlečko im Süden, Letovy und Buzník im Südwesten, Valcha, Mladice, Zavlekov und Tužice im Westen sowie Přebořice, Plichtice und Pohodnice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der erste schriftliche Erwähnung von \"Nalžov\" erfolgte im Jahre 1379 als Besitz von Hrabiše und Jan von Paběnice. Zeitweilig trug der Ort den Namen Malzow und später Elischau bzw. Ellischau. Nach Silberfunden ersuchte der Besitzer des Gutes Nalžovy, Svoješ von Welhartice, bei Vladislav II. um Bewilligung des Bergbaus auf seinen Gründen. 1521 gründete er neben dem Dorf die Bergfreiheit \"Silberberg ob Ellischau\". 1530 wurde Silberberg von der Herrschaft Ellischau abgetrennt und zum königlichen Bergstädtchen erhoben. Seine Bewohner waren deutsche Bergleute, die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wegen Erschöpfung der Lagerstätten abzogen. 1769 erwarben die Grafen von Taaffe die Herrschaft Ellischau. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildeten Silberberg und Ellischau ab 1848 zwei politische Gemeinden im Gerichtsbezirk Planice und ab 1850 in der Bezirkshauptmannschaft Klatovy. 1853 wurde Silberberg zur Stadt erhoben. Die Familie Taaffe verkaufte 1936 das Schloss wegen Überschuldung an den Prager Bankier František Müller. 1949 wurden beide Orte dem neu gebildeten Okres Horažďovice zugeordnet, zugleich wurde Zahrádka nach Stříbrné Hory eingemeindet. 1951 erfolgte der Zusammenschluss der Stadt Stříbrné Hory mit der Gemeinde Nalžovy zur Stadt Nalžovské Hory. Im Jahre 1954 verlor Nalžovské Hory zusammen mit Strážov und Rejštejn die Stadtrechte. 1961 kam die Gemeinde zum Okres Klatovy zurück. 1976 wurden Krutěnice, Ústaleč und Miřenice (mit Letovy, Sedlečko und Otěšín) eingemeindet. 1980 kamen noch Velenovy und Těchonice (mit Neprochovy und Žďár) hinzu. Im Jahre 1990 hatten die Ortsteile Nalžovy und Stříbrné Hory zusammen 501 Einwohner. Seit dem 24. September 2007 ist Nalžovské Hory wieder eine Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Stadt Nalžovské Hory besteht aus den Ortsteilen Krutěnice (\"Krutienitz\"), Letovy (\"Lettow\"), Miřenice (\"Mirschenitz\"), Nalžovy (\"Ellischau\"), Neprochovy (\"Neprochow\"), Otěšín (\"Wotieschin\"), Sedlečko (\"Sedletschko\"), Stříbrné Hory (\"Silberberg\"), Těchonice (\"Tiechonitz\"), Ústaleč (\"Austaletz\"), Velenovy (\"Wellenau\"), Zahrádka (\"Sachradka\") und Žďár (\"Zdiar\", 1939–45: \"Brand\"). Grundsiedlungseinheiten sind Buzník, Krutěnice, Letovy, Miřenice, Nalžovy, Neprochovy, Otěšín, Sedlečko, Těchonice, Ústaleč, Velenovy, Zahrádka und Žďár. Zu Nalžovské Hory gehören außerdem die Einschichten Bažantnice, Camberov, Červený Mlýn, Letovský Mlýn, Na Bahně, Na Průhoně, Pod Horou, Pohodnice(\"Abdecker\"), Přebořice (\"Przeborzitz\"), Radice (\"Hraditz\"), Sázky, Šiplík und Vlčince (\"Wlczenitz\"), Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Krutěnice, Letovy, Miřenice, Nalžovské Hory, Neprochovy, Otěšín, Těchonice, Ústaleč, Velenovy und Žďár u Nalžovských Hor. Auf dem Gemeindegebiet liegt die Wüstung Hrušová.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nalžovské Hory ist eine Stadt in Tschechien. Sie entstand 1951 durch den Zusammenschluss der Stadt Stříbrné Hory mit der Gemeinde Nalžovy. Nalžovské Hory liegt zwölf Kilometer westlich von Horažďovice und gehört zum Okres Klatovy.", "tgt_summary": null, "id": 1836989} {"src_title": "One Way", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Beckert ist der Bruder des Historikers Sven Beckert. Jens Beckert studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Soziologie und Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin und an der New School for Social Research, New York, mit den Schwerpunkten Wirtschaftssoziologie, politische Soziologie und soziologische Theorie. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin tätig. Seiner Promotion 1996 in Berlin zum Thema „Grenzen des Marktes: Die sozialen Grundlagen wirtschaftlicher Effizienz“ folgte 2003 die Habilitation im Fach Soziologie ebenfalls an der Freien Universität Berlin. Von 2001 bis 2002 war Beckert \"John F. Kennedy Memorial Fellow\" am Center for European Studies der Harvard University, danach von 2002 bis 2003 Associate Professor für Soziologie an der International University Bremen. Seiner Professur an der Georg-August-Universität Göttingen von 2003 bis 2005 folgte seine Berufung als Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung im Alter von 37 Jahren. Beckert war Gastwissenschaftler an der Princeton University, in Harvard und an der Cornell University; außerdem am Europäischen Hochschulinstitut Florenz, am Zentrum für Organisationssoziologie Paris und am sozialwissenschaftlichen Pariser Institut für Advanced Studies. Seit 2010 ist Beckert Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Beckert ist Fakultätsmitglied und Vorsitzender der \"International Max Planck Research School on the Social and Political Constitution of the Economy\" (IMPRS-SPCE), einer internationalen Doktorandenschule, die vom Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung und der Universität zu Köln gemeinsam getragen wird. Zudem ist Beckert Mitglied des Joint Council des \"Max Planck Sciences Po Center on Coping with Instability in Market Societies\" (MaxPo) an der Sciences Po Paris, einem deutsch-französischen sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum. Beckert ist Herausgeber des European Journal of Sociology und ist Mitglied im Herausgebergremium verschiedener soziologischer Fachzeitschriften, darunter der Socio-Economic Review. Er war Mitglied der wirtschaftssoziologischen Sektion der US-amerikanischen Gesellschaft für Soziologie (ASA).", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsthemen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kapitalistische Wirtschaft als Form einer historischen sozialen Ordnung.", "content": "Die aktuelle Forschungsarbeit Beckerts spiegelt das Forschungsprogramm, das er gemeinsam mit Wolfgang Streeck, ebenfalls Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, entwickelt hat, wider: „Die Forschung am MPIfG investiert in eine Theorie sozialen Handelns als der aussichtsreichsten Möglichkeit, zu einem tieferen Verständnis und einer besseren theoretischen Abbildung der Wirtschaft als ein sozial und politisch konstituiertes Handlungssystem zu gelangen.“", "section_level": 2}, {"title": "Märkte aus sozialwissenschaftlicher Perspektive.", "content": "In seiner Forschungsgruppe „Soziologie der Märkte“ konzentriert sich Beckert auf Märkte als zentrale Institution kapitalistischer Ökonomien: „Das übergeordnete Ziel ist, mithilfe des theoretischen und methodischen Instrumentariums der Soziologie ein Verständnis der Funktionsweise von Märkten zu entwickeln. Märkte werden von einem Weber’schen Gesichtspunkt aus als,Arenen sozialen Handelns‘ betrachtet, in denen Akteure sich unter Wettbewerbsbedingungen gegenübertreten.“ Das Ziel ist, zu erklären, welche sozialen, kulturellen und politischen Rahmenbedingungen für die Entwicklung der sozialen Ordnung von Märkten bestehen müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Einbettung wirtschaftlicher Handlungen.", "content": "„Ein projektübergreifender Aspekt ist die Ungewissheit, mit der Marktakteure bei ihren Entscheidungen konfrontiert sind. Die Probleme der Koordination, die sich für die Marktteilnehmer daraus ergeben, können als Werte-, Wettbewerbs- oder Kooperationsprobleme identifiziert werden. Der Faktor der Unsicherheit eröffnet weitergehende theoretische Möglichkeiten, die Einbettung wirtschaftlicher Handlungen zu erklären.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Jens Beckert (* 21. Juli 1967 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Soziologe. Seine Forschungsschwerpunkte sind die soziale Einbettung der Wirtschaft, die Soziologie des Marktes, Organisationssoziologie, Soziologie der Erbschaft sowie soziologische Theorie. Seit 2005 ist Beckert Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (MPIfG) und Professor für Soziologie an der Universität zu Köln.", "tgt_summary": null, "id": 1645532} {"src_title": "Yoa-See", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Notwendigkeit.", "content": "Damit das in Houston ansässige Mission Control Center mit den Astronauten in Kontakt bleiben konnte, während sie zum Mond und zurück flogen, verwendete die NASA mehrere Erdfunkstellen, darunter den Goldstone Deep Space Communications Complex in Kalifornien und den Canberra Deep Space Communication Complex in Australien, als Teil des \"Manned Space Flight Network\". Diese Erdfunkstellen waren mit Houston über Standleitungen verbunden, deren Betrieb zu dieser Zeit sehr kostspielig war. Die NASA stand vor der Aufgabe, zwei Systeme zur Steuerung der Sender aufzubauen – eines, um die Audiosignale vom Capcom zu übertragen, und eines für das Steuersignal der PTT-Taste – aber stattdessen beschloss man, beide Systeme zu einem einzigen zu kombinieren, um die Betriebskosten gering zu halten.", "section_level": 1}, {"title": "Implementierung.", "content": "Die zwei Töne werden durch das nach seinem Hersteller benannte Quindar-System generiert. Beide sind reine Sinustöne von 250 ms Dauer. Der Startton hat 2.525 Hz und signalisiert das Drücken der PTT-Taste. Der Endton ist mit 2.475 Hz geringfügig tiefer und signalisiert das Freigeben der PTT-Taste. Die Töne werden durch eine spezielle Ausrüstung in der Flugleitstelle erzeugt und durch Detektoren innerhalb der diversen Erdfunkstellen dekodiert. Die Wahl der Töne erlaubt es, dasselbe Frequenzband wie die menschliche Stimme im Telefonsystem zu nutzen, dessen Durchlassbereich etwa von 300 Hz bis 3.400 Hz reicht. Bei darüber oder darunter liegenden Tonhöhen hätte das Signal unter besonderen Umständen nicht mehr in diesen Übertragungsbereich gepasst und hätte nicht übertragen werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Typische Missverständnisse.", "content": "Es wird oft missverständlich angenommen, dass der erste Quindar-Ton von der Erde kommt, während der zweite von den Sendern der Astronauten im Weltall erzeugt wird. Diese Verwechslung entsteht, weil viele Erde-zu-Weltall-Übertragungen von der Flugleitstelle begonnen und von den Astronauten beantwortet werden. In dieser Reihenfolge drückt der Capcom die PTT-Taste, die den Startton auslöst, dann spricht er. Am Ende gibt er die PTT-Taste frei, wodurch der Endton gesendet wird, gefolgt von der Antwort des Astronauten. Bei der Vermutung, dass sie die Quindar-Töne jeweils der Gegenseite das Ende einer Übertragung signalisieren, ähnlich einem „Roger“-Piep, der von vielen Halb-Duplex-Funk-Relaisstationen verwendet wird, handelt es sich ebenfalls um ein Missverständnis.", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung der Bezeichnung.", "content": "Die Quindar-Töne sind nach der Firma \"Quindar Electronics, Inc.\" benannt. Dies wurde bestätigt von Glen E. Swanson, einem Historiker des Johnson Space Center der NASA und Autor der \"Mission Transcript Collection\", und von Steve Schindler, einem Ingenieur für Sprachanalyse des Kennedy Space Center der NASA:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Quindar-Töne sind Signaltöne, die die NASA bei Weltraumflügen im Funkverkehr verwendet, um Sendeanlagen auf der Erde per Fernsteuerung an- und auszuschalten, so dass der Capsule Communicator (Capcom) mit den Mannschaften der Raumschiffe kommunizieren kann. Dabei wird ein sogenanntes \"In-band-Signal\" verwendet, um eine Push-to-talk-Taste (PTT-Taste) zu simulieren, wie sie sich üblicherweise an Handsprechfunkgeräten findet. Die Töne sind seit dem Gemini-Programm in Gebrauch und wurden auch noch im Space-Shuttle-Programm verwendet. Der breiten Öffentlichkeit wurden sie durch Übertragungen während des Apollo-Programms bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 757591} {"src_title": "Bill Cowher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vor 1945.", "content": "Gerhard Mertins wuchs in Berlin auf. In der Zeit des Nationalsozialismus absolvierte er eine militärische Ausbildung an der Kadettenschule \"Internat Insel Scharfenberg\" bei Berlin. Während des Zweiten Weltkriegs machte er Karriere als Berufsoffizier. So diente Mertins unter Otto Skorzeny und war einer der drei Offiziere des SS-Kommandos, welches am 12. September 1943 am Unternehmen Eiche zur Befreiung von Benito Mussolini teilnahm, der im Gran Sasso interniert war. Zwischen 1940 und 1943 wurde er fünf Mal verwundet. Für seinen Sprungeinsatz auf Kreta (Agyia) und den „großen Abwehrerfolg“ im Mittelabschnitt des Ostfronteinsatz vom 1. Oktober 1942 bis 15. Februar 1943, wo er die 4. Kompanie des Fallschirm-Pionier-Bataillon befehligte, wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Mit Teilen seines Fallschirm-Bataillons 5 geriet er 1944 in den Kessel von Falaise, konnte jedoch am 20. August daraus entkommen. Am 6. Dezember 1944 erhielt er als Hauptmann und Führer des Fallschirm-Pionier-Bataillons 5 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Letzter Dienstrang war der eines Fallschirmjäger-Majors.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1945.", "content": "Nach dem Krieg besuchte Mertins die höhere Handelsschule und wurde Assistent des Generaldirektors des Volkswagenwerks in Wolfsburg. Er war unter anderem für den Export des Käfer zuständig. Ab 1947 lebte er in Bremen, wo er sich selbstständig machte und einen Großhandel für Industriebedarfsartikel sowie ein Taxiunternehmen gründete. Für Mercedes wickelte er Exportgeschäfte im Nahen Osten und in Afrika ab. In Bremen wurde er Führer der „Grünen Teufel“, einer Vereinigung, in der sich ehemalige Fallschirmjäger sammelten. Die „Grünen Teufel“ Mertins' setzten sich für die Remilitarisierung Deutschlands ein und organisierten Veranstaltungen mit Otto Ernst Remer sowie der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Soldaten der ehemaligen Waffen-SS, in der Mertins Mitglied war. Aus einem Dossier des Armeegeheimdienstes der Vereinigten Staaten CIC von 1951 ging hervor, dass Mertins in verschiedenen \"„neo-nazistischen“\" Organisationen aktiv war. Er wurde als wichtiger Unterstützer und Förderer der Sozialistischen Reichspartei eingestuft. Im September 1951 ging Mertins nach Ägypten. Dort arbeitete er eng im Stab von Wilhelm Fahrmbacher mit, der von März 1951 bis August 1958 Militärberater des zentralen Planungsstabes der ägyptischen Armee war. Mertins war bis 1955 Leiter der Beratergruppe für Luftlandetruppen im ägyptischen Verteidigungsministerium und Ausbilder eines ägyptischen Elite-Fallschirm-Regiments. Nach dem Aufenthalt in Ägypten bereiste Mertins verschiedene Länder und ging verschiedenen Tätigkeiten nach. So trainierte er das Fallschirm-Regiment in Syrien und fungierte als Verkaufsberater für verschiedene deutsche Unternehmen, insbesondere für ein Unternehmen von Herbert Quandt, der Mercedes-Benz-Fahrzeuge in den Mittleren Osten verkaufte. Das machte ihn für verschiedene Geheimdienste interessant, so etwa für den amerikanischen CIC, von dem er für seine Informationen regelmäßige Zahlungen erhielt. Unter den Decknamen „Uranus“ wurde Mertins ab 1956 vom Bundesnachrichtendienst (BND) als Mitarbeiter geführt. In einer selbst verfassten Kurzbiografie gab Mertins an „1956-1962 - Errichtung einer deutschen Export-Organisation im Mittleren Osten einschließlich der Länder Saudi-Arabien, Ägypten, Syrien, Bahrain und anderer“.", "section_level": 2}, {"title": "Waffenhandel - die Merex AG.", "content": "Zusammen mit Otto Skorzeny, mit dem er 1954 während seines Aufenthalts in Ägypten zusammenarbeitete, gründete Mertins 1963 in Vevey, Schweiz, die Exportfirma Merex AG, die jahrelang deutsche Waffen ins Ausland exportierte. „Merex“ war ein Akronym für Mertins-Export. Laut eigenen Angaben pflegte er ab 1965 eine \"„dauerhafte Kooperation“\" mit dem iranischen Geheimdienst SAVAK und arbeitete bis 1969 eng mit dem Bundesnachrichtendienst und auf dessen Veranlassung ebenfalls mit anderen westlichen Geheimdiensten zusammen. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Mertins durch den Verkauf von Kampfflugzeugen des Typs North American F-86 nach Pakistan. Die Jets stammten aus Beständen der Luftwaffe der Bundeswehr und waren mit Hilfe des BND und Zustimmung deutscher Behörden über einen Umweg über Iran an den Endabnehmer verschifft worden. Mertins soll bei diesem Geschäft als Mittelsmann von Samuel Cummings, einem ebenfalls international agierenden Waffenhändler, tätig gewesen sein. Nach Enthüllung durch das Nachrichtenmagazin Spiegel, dass Mertins Kriegsgerät in Krisengebiete geliefert habe, erhob die Bonner Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn wegen illegalen Waffenhandels. Mertins wurde 1980 freigesprochen und erhielt eine Entschädigung des Bundes in Höhe von fünf Millionen D-Mark. Er konnte nachweisen, dass der Bundesnachrichtendienst die Exporte in Auftrag gegeben und er somit im Staatsauftrag gehandelt hatte.", "section_level": 2}, {"title": "1960er und 1970er Jahre.", "content": "1967 erwarb Mertins das \"Gut Buschhof\" in Thomasberg bei Königswinter, das er zu einem Teil 1971 zu einem Hotel umbaute. 1972 entstanden eine Gaststätte sowie Freizeitanlagen. Eine besondere Beziehung pflegte Mertins zu Chile. Ende 1975 empfing er den unter falschen Namen in die Bundesrepublik eingereisten Leiter des chilenischen Geheimdienstes Manuel Contreras und reiste mit ihm später in den Iran weiter. 1978 gründete Mertins den „Freundeskreis Colonia Dignidad“, dem verschiedene bundesdeutsche Politiker angehörten und der die durch Foltervorwürfe in Verruf geratene deutsche Siedlung im Süden von Chile unterstützte. Dem „Freundeskreis“ gehörten zeitweilig 120 Personen an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gerhard Georg Mertins (* 30. Dezember 1919 in Berlin; † 19. März 1993 in Fort Lauderdale, Florida) war zur Zeit des Nationalsozialismus ein bekanntes Mitglied der Waffen-SS und nach dem Zweiten Weltkrieg einer der bekanntesten Waffenexporteure der Bundesrepublik Deutschland.", "tgt_summary": null, "id": 1423380} {"src_title": "Kloster Obermarchtal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Jewgeni Rjassenski erlernte das Eishockeyspiele in einer Eishockeyschule seiner Heimatstadt Twer. Seine Karriere als Eishockeyspieler begann er in der Jugend des HK ZSKA Moskau, in der er bis 2003 aktiv war. Zwischen 2003 und 2005 spielte er für die zweite Mannschaft von Krylja Sowetow Moskau in der drittklassigen Perwaja Liga. Anschließend erhielt er einen Vertrag bei Ak Bars Kasan, für die er in den folgenden fünf Jahren in der russischen Superliga aktiv war. Mit Kasan wurde der Verteidiger in der Saison 2005/06 erstmals Russischer Meister. In der folgenden Spielzeit erreichte er mit seiner Mannschaft erneut das Meisterschaftsfinale, in dem man jedoch dem HK Metallurg Magnitogorsk unterlag. Zudem gewann Rjassenski mit Kasan nach einem 6:0-Finalerfolg über HPK Hämeenlinna aus der finnischen SM-liiga den IIHF European Champions Cup. Vor der Saison 2008/09 wechselte der Linksschütze zu Neftechimik Nischnekamsk aus der neu gegründeten Kontinentalen Hockey-Liga. Bis 2011 spielte er für Neftechimik in der KHL und absolvierte dabei insgesamt über 160 Partien für seinen Club. Im Mai 2011 wurde er vom HK ZSKA Moskau verpflichtet und absolvierte in den folgenden zwei Spielzeiten über 100 KHL-Partien für den Armeeklub, ehe er im Juni 2013 gegen Andrei Perwyschin vom SKA Sankt Petersburg eingetauscht wurde. Während der Saison 2014/15 wurde Jewgeni Rjassenski zusammen mit Alexei Grischin und Michail Tichonow vom SKA Sankt Petersburg an Neftechimik Nischnekamsk abgegeben, im Gegenzug wechselte Nikolai Below und ein Erstrunden-Wahlrecht zum SKA. Für Neftechimik spielte Rjassenski bis Ende November 2015, ehe er zunächst aus seinem laufenden Vertrag entlassen wurde, später aber in den Kader zurückkehrte.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Russland nahm Rjassenski an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2007 teil, bei der er mit seiner Mannschaft den zweiten Platz belegte. Zudem nahm er an den LG Hockey Games 2010 teil.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jewgeni Alexandrowitsch Rjassenski (; * 6. März 1987 in Kalinin, Russische SFSR) ist ein russischer Eishockeyspieler, der seit 2019 erneut bei Neftechimik Nischnekamsk in der Kontinentalen Hockey-Liga unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 795363} {"src_title": "Silvino Francisco", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Sergei Gussew begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei ZSK WWS Samara, für die er in der Saison 1994/95 sein Debüt in der russischen Superliga gab. Anschließend wurde er im NHL Entry Draft 1995 in der dritten Runde als insgesamt 69. Spieler von den Dallas Stars ausgewählt. Zunächst spielte er jedoch zwei Jahre lang für deren Farmteam, die Michigan K-Wings aus der International Hockey League. Von 1997 bis 1999 stand der Verteidiger zudem für die Dallas Stars in der National Hockey League auf dem Eis, ehe er an die Tampa Bay Lightning abgegeben wurde, für die er bis 2001 in der NHL spielte. Daraufhin kehrte der Linksschütze in seine russische Heimat zurück, in der er von Sewerstal Tscherepowez unter Vertrag genommen wurde, mit dem er in der Saison 2002/03 Vizemeister wurde. Im Sommer 2004 wurde Gussew vom damaligen amtierenden Meister HK Awangard Omsk verpflichtet, mit dem er 2005 den IIHF European Champions Cup gewann, nachdem er sich mit seiner Mannschaft im Finale gegen Kärpät Oulu aus der finnischen SM-liiga durchgesetzt hatte. In der Saison 2005/06 zog der ehemalige NHL-Spieler mit seiner Mannschaft in das Finale der Superliga ein, in dem sie Ak Bars Kasan unterlagen. Im Anschluss wechselte der Nationalspieler zum SKA Sankt Petersburg, für den er bis zum Saisonende 2010/11 spielte. Im Juni 2011 erhielt der Russe einen Einjahresvertrag beim HK Awangard Omsk. Nach Ablauf des Vertrages wechselte Gussew innerhalb der KHL zu Awtomobilist Jekaterinburg. Im November 2015 kehrte der Verteidiger nach Omsk zurück. Im Mai 2016 wurde Gussew vom HK Jugra Chanty-Mansijsk verpflichtet, ehe er 2017 seine Karriere beendete und beim HK Jugra Assistenztrainer wurde.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Russland nahm Gussew an der Junioren-Weltmeisterschaft 1995, sowie den Weltmeisterschaften 2002, 2003 und 2005 teil.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sergei Wladimirowitsch Gussew (; * 31. Juli 1975 in Nischni Tagil, Russische SFSR) ist ein ehemaliger russischer Eishockeyspieler. In der Saison 2017/18 war er Assistenztrainer beim HK Jugra Chanty-Mansijsk.", "tgt_summary": null, "id": 1709503} {"src_title": "Edenbridge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Griebel entstammte einer mehrere Generationen am preußischen Hof tätigen Musikerfamilie. Sein Vater Julius Heinrich Griebel (1809–1865) war einer der bedeutenden Cellisten des 19. Jahrhunderts, Solo-Cellist der Königlichen Hofkapelle zu Berlin, Mitglied des Zimmermann-Quartetts und Cello-Lehrer. Sein Großvater Johann Heinrich Griebel (1772–1852), verheiratet in zweiter Ehe mit Ludovica Jauch, war Fagottist der Königlichen Hofkapelle und erster Lehrer des Opernkomponisten Albert Lortzing. Seine Onkel, der Oboist Heinrich Franz Griebel und der deutsch-kanadische Violinist und Komponist Ferdinand (Frederick) Griebel (1819–1858) waren ebenfalls Mitglieder der Königlichen Hofkapelle. Ferdinand Griebel verließ Deutschland 1848, war später Mitglied des Germania Society Orchestra in Boston und zuletzt Konzertmeister der Toronto Philharmonic Society.", "section_level": 1}, {"title": "Leben und Werk.", "content": "Griebel wurde an der Preußischen Militärakademie für das Ingenieurkorps ausgebildet. 1865 verließ er die Preußische Armee und wanderte mit seinem Bruder Maximilian, einem Violinisten, in die USA aus. Seine Studien setzte er an der Georgetown University in Washington, D.C. fort. 1869 nahm er eine Stelle im Kriegsministerium der Vereinigten Staaten an als Architekt und Ingenieur des Generalquartiermeisters. Versetzt nach San Antonio in Texas, erbaute er 1871 das „Quadrangle“ des Forts Sam Houston, in dem 1886 der Indianerhäuptling Geronimo gefangengehalten wurde – heute Hauptquartier der 5th U.S. Army und, wie andere Bauten Griebels, Kulturdenkmal im National Register of Historic Places. Er entwarf das große Treppenhaus der Library of Congress in Washington, D.C. und errichtete an der Grand Row auf dem Gelände der heutigen Folger Shakespeare Library Backsteinvillen als Residenzen für Diplomaten, die jedoch überwiegend von Kongressmitgliedern bezogen wurden. 1880 übersiedelte Griebel nach New York und heiratete Frances Bourne, mit der er drei Kinder hatte, darunter die Komponistin Edna B. Griebel. In New York errichtete er zahlreiche Gebäude, unter anderem das Dakota Building, das er für das Architekturbüro von Henry Janeway Hardenbergh mit Karl Jacobsen entwarf und dessen Errichtung er leitete. Da zu jener Zeit Architekten nicht als Erbauer von Gebäuden genannt wurden, die keine eigene Firma hatten, ist Griebel bei diesem und anderen Gebäuden regelmäßig nicht als Architekt erwähnt, sondern die Architekturbüros, für die er arbeitete. Tatsächlich gehen auf ihn zurück das Singer Manufacturing Company’s Office Building, Third Avenue and Sixteenth Street, vierzehn Häuser auf West Eighty-fifth Street und West Seventy-third Street, 1902–1904 der Barnett Store, Seventy-fourth Street and Columbus Avenue, sowie das Aschenbroedel Clubhouse, 144 East 86th Street in Yorkville. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Griebel Mitglied des Clubs auf Lebenszeit. Der Club war von ausgewanderten deutschen Musikern gegründet worden, die um Anerkennung kämpfen mussten, entwickelte sich aber bald zu einer der führenden Gesellschaften New Yorks. Weitere Bauten waren das Unger Storage and Power Building, 46 Huston Street, 1891 das Gebäude 201 East 16th Street und 1894–1895 das Ahrens Building, 70–76 Lafayette Street. Zu nennen ist ferner das Majestic Apartment House, Ecke St. Nicholas und One Hundred und Forty-fifth Street. Griebel lebte zuletzt 489 Fifth Avenue und starb durch einen Autounfall.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Henry Griebel, getauft \"Georg Heinrich Griebel\", (* 13. August 1846 in Berlin; † März 1933 in New York, NY) war ein deutsch-amerikanischer Architekt.", "tgt_summary": null, "id": 1176971} {"src_title": "All Inclusive (2009)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "István Kovács begann als Jugendlicher mit dem Ringen und wurde nach ersten Erfolgen zum ungarischen Spitzenclub Csepel SC delegiert. Dort entwickelte er sich zu einem der besten Freistilringer Ungarns, der auch auf der internationalen Ringermatte viele Erfolge einheimste. In Ungarn stand er zunächst noch im Schatten der Routiniers Géza Hollósi und Károly Bajkó, ab 1972 bestimmte er aber das Geschehen im ungarischen Freistilringen im Mittelgewicht. Ab diesem Zeitpunkt startete er regelmäßig bei den internationalen Meisterschaften, immer im Mittelgewicht, der Gewichtsklasse, die damals bis 82 kg Körpergewicht reichte. Seinen Einstand gab er dabei bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Er kam dort aber nur zu einem Sieg über den Kanadier Taras Hyb und schied nach Niederlagen gegen Tömöriin Artag aus der Mongolei und den Leipziger Horst Stottmeister frühzeitig aus. Er landete dabei auf dem 14. Platz. Seine beste Platzierung in den Jahren nach 1972 erreichte er mit einem 4. Platz bei der Europameisterschaft 1974 in Madrid. Bei der Weltmeisterschaft 1975 in Minsk kam er auf den 7. Platz. Dabei unterlag er u. a. auch Adolf Seger aus Freiburg im Breisgau, der bei dieser Weltmeisterschaft den Titel gewann. Im Jahre 1976 kam er bei der Europameisterschaft in Leningrad nach einer neuerlichen Niederlage gegen Adolf Seger auf den 5. Platz. Er nahm in diesem Jahr in Montreal auch zum zweiten Mal an Olympischen Spielen teil und belegte dort nach zwei Siegen und zwei Niederlagen den 7. Platz. Im Jahr 1977 gewann István Kovács dann seine erste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft. Er belegte bei der Weltmeisterschaft in Lausanne im Mittelgewicht hinter Adolf Seger und Magomedchan Arazilow aus der Sowjetunion den 3. Platz. Interessanterweise verhalf er dabei mit seinem völlig überraschenden Sieg über Arakilow im letzten Kampf der Mittelgewichtskonkurrenz Adolf Seger zum WM-Titel. Für István Kovács war dieser Sieg bedeutungslos, denn er wäre auch ohne diesen Sieg Dritter geworden, für Arakilow aber, der Adolf Seger besiegt hatte, bedeutete die Niederlage den Verlust des WM-Titels. Im Jahre 1978 schrammte István Kovács mit einem 5. Platz bei der Europameisterschaft in Sofia und einem 4. Platz bei der Weltmeisterschaft in Mexiko-Stadt beide Male knapp an einer Medaille vorbei. Bei beiden Veranstaltungen verlor er dabei u. a. auch wieder jeweils gegen Adolf Seger. Zum erfolgreichsten Jahr in seiner Laufbahn wurde für István Kovács dann das Jahr 1979. Er gewann bei der Europameisterschaft in Budapest mit fünf Siegen und einer Niederlage gegen den sowjetischen Sportler Alexander Alexejew die EM-Silbermedaille. Erstmals gelang ihm dabei auch ein Sieg über Adolf Seger. Bei der Weltmeisterschaft 1979 in San Diego war er noch erfolgreicher, denn mit Siegen über Ismail Abilow aus Bulgarien, Magomedchan Arazilow, Michael Busse aus Polen und Dsewegiin Düwtschin aus der Mongolei wurde er trotz einer Niederlage gegen den Olympiasieger von 1972 John Peterson aus den Vereinigten Staaten Weltmeister. Im Jahre 1980 startete er nur bei den Olympischen Spielen in Moskau. Ihm gelangen dort zwar fünf Siege, die entscheidenden Kämpfe um die Vergabe der Medaillen verlor er aber gegen Ismail Abilow und Magomedchan Arazilow. Er gewann aber immerhin noch die Bronzemedaille. Nach einem 6. Platz bei der Weltmeisterschaft 1981 in Skopje beendete er seine internationale Laufbahn. Er rang aber auf nationaler Ebene noch weiter und rang als über Fünfunddreißigjähriger noch einige Jahre erfolgreich für den AC Bavaria Goldbach in der deutschen Bundesliga.", "section_level": 1}, {"title": "Ungarische Meisterschaften.", "content": "István Kovács wurde 1970, 1974, 1975, 1976, 1977, 1978, 1979, 1980, 1981, 1982 u. 1984 ungarischer Meister im freien Stil im Mittelgewicht", "section_level": 1}], "src_summary": "István Kovács (* 27. Juni 1950 in Nádudvar, Komitat Hajdú-Bihar) ist ein ehemaliger ungarischer Ringer. Er war Weltmeister 1979 im freien Stil im Mittelgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 18977} {"src_title": "Eine Göttin auf Erden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Handschrift entstand vermutlich um das Jahr 1000 im Auftrag Ottos III. oder dessen Nachfolger Heinrichs II. im Kloster Reichenau und gehört zur sogenannten Liuthar-Gruppe der Reichenauer Buchmalerei. Das Evangeliar gehörte bis 1803 zum Bamberger Domschatz und kam im Verlauf der Säkularisation in die Bayerische Staatsbibliothek in München, wo es heute unter der Signatur \"Clm 4453\" aufbewahrt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Handschrift.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Inhalt und Gestaltung.", "content": "Die im Stile der Reichenauer Schule gehaltene Pergamenthandschrift besteht aus 278 Blatt (I + 277) im Format 33,5 × 24 cm. Der Buchschmuck besteht aus 29 ganzseitigen Miniaturen, zwölf Kanontafeln sowie vier ganzseitigen Initialseiten: Den in reich ausgestatteten Arkaden angebrachten Kanontafeln folgen das doppelseitige Kaiserbild, jeweils zu Beginn der Evangelien die Evangelistendarstellungen sowie eine Zierseite mit Initiale und Textbeginn. In den Evangelientexten finden sich zu den einzelnen Perikopen gehörende Illustrationen. Eine besondere Gruppe ist in den Miniaturen des Passionszyklus zu sehen, hervorragender Rang gebührt dem Maler des Kaiserbildes. Wie bei den Schreibern, so sind auch bei den Malern mehrere, meist drei, Hände unterschieden worden, ohne dass deren Anteile jedoch deutlich voneinander abgegrenzt werden könnten. Der von drei Schreibern des Reichenauer Skriptoriums verfasste Text ist in Minuskel geschrieben, als Schriftauszeichnung dient rote und schwarze \"Capitalis rustica\", nur für die Anfangszeilen der Kapitel wird rote Uncialis mit goldenem Anfangskapital verwandt.", "section_level": 3}, {"title": "Kaiserbild.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Das erste Bild der Handschrift ist zugleich auch ihr berühmtestes: die Darstellung des thronenden Herrschers, dem die Provinzen huldigend ihre Gaben darbringen. Das Dedikationsbild nimmt die Innenseiten eines Doppelblattes ein, das sich zwischen den Kanontafeln und einem weiteren Doppelblatt mit dem Evangelistenbild und der Initialseite des Matthäus-Evangeliums befindet. Zu sehen ist in der rechten Hälfte des Doppelbildes der vor einer mit einem Vorhang geschlossenen Säulenstellung seines Palastes auf einem Löwenthron sitzende Kaiser umgeben von den Großen seines Reiches. Bekrönt mit einer großen edelsteinbesetzten Krone ist er in heller Alba sowie als Zeichen seiner kaiserlichen Herrschaftswürde einer engärmeligen Purpurtunika, deren goldene Säume und Zierstreifen reich mit Edelsteinen besetzt sind, gekleidet. Darüber liegt der auf der rechten Schulter geschlossene Mantel. In seiner Rechten hält er das augusteische Adlerzepter, in der Linken die mit dem Kreuz verzierte Sphaira als Herrschaftsinsignien. Neben dem Thronenden stehen links zwei Geistliche in bischöflichen Gewändern und geschmückt mit dem Pallium – ein Hinweis auf ihre Stellung als Metropoliten –, rechts zwei Waffenträger, je einer im Greisen- und im Jugendalter, die Schwert, Lanze und Schild des Herrschers halten. Die Gewandung der einzelnen Personen ist sorgfältig gewählt und deutlich von der des Kaisers unterschieden: Die lange Tunika ist dem Kaiser vorbehalten, den Erzbischöfen steht die mit weiten Ärmeln ausgestaltete Pontifikaldalmatik zu und schließlich den beiden Kriegern eine kurze Tunika. Des Weiteren trägt der Thronende geknöpfte Schuhe, die Geistlichen dagegen flache ausgeschnittene Sandalen und die Waffenträger halbhohe Stiefel. Auch die Haar- und Barttracht sind mit Bedacht konzipiert: So tragen die weltlichen Thronassistenten lange Vollbärte, während der ältere Geistliche mit einem Kurzbart, der jüngere hingegen dem Kaiser gleich bartlos dargestellt wird. Auffällig ist zudem die den anderen Gestalten gegenüber abgehobene rote Haarfarbe, die den Herrscher erneut in besonderer Weise auszeichnet. Dieser frontal ausgerichteten feierlichen Gruppe gegenübergestellt ist der nach rechts gerichtete Zug vierer allegorischer weiblicher Gestalten: Es sind Personifikationen der Provinzen Roma, Gallia, Germania und Sclavinia, die dem Kaiser huldigend ihre Gaben bringen. Angeführt von der mit einer edelsteingefüllten Goldschale daherkommenden Roma, deren Hände abweichend von denen der anderen Figuren mit einem großen roten, ornamentierten Ziertuch verhüllt sind, folgen Gallia mit einem Palmzweig, Germania mit einem Füllhorn voller Juwelen und schließlich Sclavinia mit einem goldenen Globus in der Hand. Alle vier werden reich bekrönt und mit prunkvoll verzierten Gewändern bekleidet, zudem barfüßig und mit langen, offenen Haaren dargestellt – dabei sind Roma und Gallia dunkelhaarig und -häutig, Germania und Sclavinia dagegen blond und hellhäutig. In der unterschiedlichen Wahl von Haarfarbe, Inkarnat und Kostüm wie auch der Art ihrer Gaben begegnen sich wohl der Wunsch nach belebender Abwechslung und nach individualisierender Kennzeichnung.", "section_level": 4}, {"title": "Interpretation.", "content": "Die Namen der vier Gestalten sowie die Reihenfolge, in der sie auftreten, sind eines der gewichtigen Argumente gewesen, den Herrscher als Kaiser Otto III. zu identifizieren mit besonderem Bezug auf jene letzten Herrschaftsjahre, in denen der Romgedanke das zentrale Thema seiner Politik bildete. Der zweite Platz ist, sofern nicht schlichtweg durch Rang und Alter der Provinzen im Verband des römischen Imperiums bestimmt, zu Recht mit dem anderen großartigen Leitbild, das in den letzten Jahren die uneingeschränkte Verehrung des Ottonenkaisers genoss, in Verbindung gebracht worden: Karl dem Großen, dessen Hauptstadt und Grab mit Aachen die Provinz Gallia als das linksrheinische Reichsgebiet umschloss. Auch die Gestalt der Sclavinia weist in jene Zeit, als Otto das Slawenreich fester an sich zu binden suchte. Dass mit der Romidee der Gedanke an den Friedenskaiser Augustus verbunden wurde, dessen Adlerszepter Otto in der Rechten hält, verstärkt den programmatischen Gehalt der Darstellung, und so lässt es nicht wundernehmen, dass im Laufe der Rezeptionsgeschichte immer wieder der Versuch gemacht worden ist, die zu beiden Seiten des Thrones stehenden Figuren historischen Persönlichkeiten zuzuordnen. Doch lässt sich letztlich kein konkreter Anhaltspunkt für derlei Identifikationen nachweisen; vielmehr gehören besagte Gestalten zur antiken Kaiserikonografie und begegnen so dem Betrachter bereits in karolingischen Herrscherbildnissen in ganz entsprechender Form und Funktion als Waffenträger. Die Bedeutung des Klerus' und insbesondere des Episkopats als für die Struktur der ottonischen Reichskirche konstitutive Größe spiegelt sich in der Repräsentation durch die beiden zur Seite des Herrschers befindlichen geistlichen Würdenträger wider, deren älterer, der vordere, seine Hand an das Thronkissen gelegt hat – eine Geste, die sich gleichfalls bereits in der karolingischen Kunst bspw. in der Vivian-Bibel findet, hier allerdings mit zwei weltlichen Großen, die am Throne Karls des Kahlen stehen und rechts und links die Hand an dessen Lehne legen. Die Überreichung kostbarer Gaben und Darbringung des \"aurum coronarium\" (wörtlich „Kranz-, Krongold“), sprich die dem mit dem goldenen Siegerkranz, der \"corona triumphalis\", bekrönten Imperator bei der Feier seines Triumphes zu bringende Ehrengabe, ist in vielfältigen Formen überliefert. Wenn dieser antike, altehrwürdige Ritus hier durch die allegorischen Figuren der Roma und der Provinzen des Reiches vollzogen wird, so erklärt sich dies aus der großen Aufzeichnung spätrömischer Staatssymbole, der \"Notitia dignitatum\", wo in den Personifikationen der Städte und Provinzen die charakteristischen Züge der ottonischen Gestalten wiederzufinden sind: die dem wallenden Haar aufgesetzten Kronen, die prächtig verzierten Gewänder, die mit verhüllten Händen dargebotenen Gaben in Form von Schale, Palmzweig, Füllhorn und Globus. Über das Konzept des \"Aurum Coronarium\" hinaus ist das Kaiserbild Ottos III. aber auch mit jener Bildthematik in Zusammenhang gebracht worden, die eine Übertragung der antiken Huldigungszeremonie in die christliche Zivilisation verkörpert: die Anbetung der drei Weisen aus dem Morgenland, die Christus ihre Gaben darbringend nun zum Ende des zehnten Jahrhunderts zu Königen geworden sind. Diese Parallele tritt gerade durch die Wahl der Attribute der Figuren einer Darstellung der Anbetung der Könige (fol. 29r) im vorliegenden Evangeliar in besonderer Weise hervor; ein Füllhorn in der Hand eines der Magier ist ungewöhnlich, jedoch in der Reichenauer Nachfolge dieses Bildes immer wieder anzutreffen, sodass es wohl für die huldigenden Provinzen hierher übernommen worden sein mag. Die benannten Analogien kulminieren jedoch letztendlich in jenem Bereich politischer Theologie, in deren Zentrum die in ottonischer Zeit stattfindende immanente Identifikation oder Gleichsetzung des Kaisers mit Christus steht. Nirgendwo sonst wird diese gewagte Symbolik des Kaisers als irdischem Christus und Weltenherrscher besser zum Ausdruck gebracht als in der Darstellung der Apotheose Ottos III. im Aachener Liuthar-Evangeliar, jenem Werk, das ebenfalls um das Jahr 1000 im Auftrag Ottos III. auf der Reichenau entstand.", "section_level": 4}, {"title": "Einband.", "content": "Der Bucheinband besteht in seinem Kern aus zwei 13 mm dicken Eichenholzplatten im Format 338 × 245 bzw. 242 mm und ist vorn mit einem byzantinischen Elfenbeinrelief mit der Darstellung des Todes Marias und 188 Edelsteinen geschmückt sowie auf der Innenseite bespannt mit einem ebenfalls aus Byzanz importierten Seidenstoff der Zeit um das Jahr 1000. Der Rückdeckel ist hingegen mit einem wohl aus dem 18. Jahrhundert stammenden roten Samt überzogen. Der aus Goldblech gefertigte Rahmen ist in überaus üppiger Manier mit Edelsteinen, Gemmen und Perlen in geschlossenen und durchbrochenen Fassungen besetzt, zwischen denen sich goldene Filigrankegel und Kugelpyramiden finden. Die Ecken werden durch farbige Emailplättchen betont. Die geschnittenen Steine sind antiker und byzantinischer Herkunft; eine Alsengemme stammt wohl aus dem achten oder neunten Jahrhundert. Die unregelmäßige Verteilung der Ziersteine ist den Beschädigungen und Restaurationen zuzuschreiben, welche die ursprünglich ausgewogene Anlage, deren Grundzüge sich noch erkennen lassen, im Laufe der Jahrhunderte durch Neufassungen, Ergänzungen und Versetzungen erlitten hat. Auffallend sind die ehemals und zum Teil noch heute kreuzförmig angeordneten Edelsteinfassungen mit Saphiren. In ihrer Machart stehen diese ganz den meisten anderen Edelsteinfassungen entgegen, die sich aber bestens mit Fassungen an Werken der Goldschmiedekunst Kaiser Heinrichs II. vergleichen lassen. Dies kann darauf hinweisen, dass der Einband bereits unter Heinrich II., welcher den Codex an das Domstift Bamberg schenkte, grundlegend restauriert und überarbeitet wurde. Vielleicht war der Einband, als die Handschrift in die Hände Kaiser Heinrichs II. gelangte, noch nicht fertig gestellt und wurde erst nach dem Besitzerwechsel vollendet. Die Elfenbeintafel mit der Darstellung des Marientodes war ursprünglich Teil eines Triptychons und stellt eines der bedeutendsten Werke der byzantinischen Elfenbeinschnitzerei des zehnten Jahrhunderts dar, das wohl aus dem Besitz Ottos III. stammt. Die ausgewogene Komposition zeigt unter einem Baldachin im Vordergrund die auf dem Totenbett ruhende Gestalt Mariens, seitlich die trauernden Apostel und mittig Christus, der die Seele der Verstorbenen emporhebt, welche durch zwei von oben herabschwebende Engel mit verhüllten Händen empfangen wird.", "section_level": 3}, {"title": "Einordnung.", "content": "Das Evangeliar Ottos III. vertritt den klassischen Typus des frühmittelalterlichen Evangelienbuches, wie es gegen Ende des zehnten Jahrhunderts als Ergebnis einer langen Entwicklung vorlag. Als Teil der Liuthar-Gruppe steht es unzweifelhaft in der Nachfolge des hierfür namensgebenden Werkes, dessen Ornamentik insbesondere unter Anlehnung an spätantike, byzantinische und karolingische Vorbilder es mit diesem teilt. Mit dem Codex Egberti hat der Otto-Codex hinsichtlich seiner Miniaturen starke Stiltendenzen gemein, ferner liegen deutliche stilistische Parallelen mit dem ebenfalls der Liuthar-Gruppe zugehörigen, später entstandenen Bamberger Perikopenbuch zutage.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "(Achtung, die Commons-Seite vermischt verschiedene Handschriften, die nicht Clm 4453 sind!)", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Evangeliar Ottos III. oder Evangeliar Heinrichs II. (Bayerische Staatsbibliothek, Clm 4453) ist ein Werk der ottonischen Buchmalerei und zählt zu den Hauptwerken dieser Epoche. Zusammen mit neun anderen Werken der Reichenauer Schule wurde das Manuskript 2003 von der UNESCO in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 172314} {"src_title": "Macht hoch die Tür", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Religion als Einrichtung.", "content": "Das Osmanische Reich versuchte als Staat durch Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen ständig die religiösen Interessen auszubalancieren. In diesem Rahmen erkannte es das klerikale Konzept und den damit verbundenen Ausbau der Religion zu einer Institution an. Indem diese religiösen Institutionen zu „rechtsgültigen“ Organisationen wurden, brachten die Osmanen dann feste Regeln in Form von Verordnungen in sie ein. Hiervon profitierte besonders die griechisch-orthodoxe Kirche, zu der friedliche Beziehungen bestanden. So wurde sie bis zum griechischen Unabhängigkeitskrieg (1821–1831) in ihrer Struktur erhalten und weitgehend selbstständig belassen (wenn auch unter strenger Kontrolle und Überwachung). Andere Kirchen profitierten von der Institutionalisierung von Religion weniger, so die bulgarisch-orthodoxe Kirche, die wie andere aufgelöst und unter die Jurisdiktion der griechisch-orthodoxen Kirche gestellt wurde. Das Osmanische Reich war jedoch oft auch Zufluchtsort für die verfolgten und exilierten europäischen Juden. So nahm etwa Sultan Bayezid II. 1492 die aus Spanien vertriebenen Juden in seinem Reich auf, in der Absicht, sie in der von seinen Truppen 1430 eroberten und seitdem verlassenen Stadt Thessaloniki anzusiedeln. Dennoch kannte die Toleranz der Osmanen auch Grenzen, wie folgende Zitate zeigen: Da die einzige rechtsgültige orthodoxe Organisation des osmanischen Reiches das ökumenische Patriarchat war, wurde bei Christen das Vererben des Familienbesitzes vom Vater zum Sohn in der Regel als ungültig erachtet.", "section_level": 1}, {"title": "„Kampf der Kulturen“.", "content": "Im Blick auf die kulturellen und religiösen Identitäten, seit Ende des Kalten Krieges die wichtigste Konfliktquelle in der Welt, wird das Osmanische Reich mit seinem Millet-System oft als Beispiel für grundsätzlich ausgleichende Politik herangezogen. Die wichtigste Frage der Vertreter der „Kampf der Kulturen“-These lautet: „Ist es möglich, Konflikte zwischen Zivilisationen auszubalancieren?“ Tatsächlich gab es in der osmanischen Geschichte zumindest keine Konflikte zwischen den verschiedenen Glaubensgemeinschaften. Spannungen mit und gegen den Staat, einschließlich der armenischen Rebellionen, der Griechischen Revolution und des Nationalen Erwachens Bulgariens, wurden vielfach untersucht, wobei sich zeigte, dass diese auf nationalistischen und nicht auf religiösen Gründen (Anti-Katholizismus, Antisemitismus etc.) fußten. So ist der gesamte Niedergang des Osmanischen Reiches eine Folge des Aufstiegs des Nationalismus im Land und nicht einer Zunahme religiöser Konflikte (\"Kampf der Kulturen\"). Zwar versuchte das Osmanische Reich den Nationalismus durch die auf Gleichstellung der Religionen abzielenden Tanzimat-Reformen, durch die Förderung des Osmanismus sowie durch die erste und zweite konstitutionelle Ära einzudämmen, konnte seinen eigenen Niedergang jedoch nicht mehr aufhalten. Während der gesamten Zeit seines Bestehens verfolgte das osmanische Reich dabei nie eine Politik, die andere Religionen, etwa das Judentum oder das Christentum, zu vernichten trachtete. Vielmehr suchten die Osmanen immer einen Ausgleich zwischen den Religionen, wie etwa im andauernden Konflikt um die Kontrolle der Grabeskirche. Vermutlich erst durch diese tolerante Politik konnte sich auf der Balkanhalbinsel die christliche Bevölkerung während der Balkankriege als Staat erneut konstituieren. Diese Politik zeigt sich auch im Umgang mit der Hagia Sophia, in welcher nach fünf Jahrhunderten (1935) der Putz über den Mosaiken entfernt wurde, nachdem die junge Republik Türkei „im Interesse der Kunst“ die Hagia Sophia weder zu einer Moschee noch zu einer Kirche, sondern zu einem Museum erklärt hatte. Bei dieser Umwandlung hat das Äußere und Innere der Kathedrale durch die Beseitigung christlicher Symbole, das Verputzen der Mosaiken und die Zerstörung der Ikonen große Schäden erlitten.", "section_level": 2}, {"title": "Interreligiöse Angelegenheiten.", "content": "Das Osmanische Reich hatte nicht nur in muslimisch-christlichen Angelegenheiten zu entscheiden, sondern besonders auch in Bezug auf christliche Sekten. Dadurch geriet es, vor allem in der Zeit seines Niedergangs, zwischen die Fronten der Kämpfe um die Vorherrschaft unter den Christen. Als Folge schuf das Osmanische Reich für religiöse Gemeinschaften Gesetze; die Blüte des Reiches war jedoch bereits vorüber. So existierte über lange Zeit eine Regelung, die es schismatischen Patriarchen erlaubte, die katholische Religion zu praktizieren. Es wurde der römischen Kirche auch erlaubt, die Kommunikation mit den Griechen, Armeniern und Syriern aufrechtzuerhalten, und zwar als Vorwand für die Unterweisung dieser Gemeinschaften. Als das Reich im Krieg gegen Russland und Österreich (1737–1739) eine Niederlage hinnehmen musste, versuchte es Unterstützung von Frankreich zu erhalten. Frankreich wiederum war zur Hilfeleistung nur bereit, wenn das osmanische Reich explizit das Recht des französischen Protektorats bestätigte und zumindest implizit die Freiheit des katholischen Apostolats garantierte. Dementsprechend erklärte Sultan Mahmud I. am 28. Mai 1740: Während Frankreich ab 1840 Ressourcen in das Reich einschleuste, um seinen dortigen Einfluss auszubauen, kam es in Palästina 1847 zu Spannungen zwischen katholischen und orthodoxen Mönchen. So gelangten Sekten in den Besitz von Schlüsseln zu den Tempeln, als diese repariert wurden. Aufzeichnungen hierüber wurden von den Protektoren, einschließlich der Franzosen, über den osmanischen Gouverneur an die osmanische Hauptstadt gegeben. Der osmanische Gouverneur wurde später verurteilt, da er zum Schutz der Grabeskirche in ihrem Inneren Soldaten stationiert hatte, während er alle Veränderungen an den Schlüsseln aktiv beseitigte. Verschiedenen christlichen Gruppen wurde vorrangiger Zugang zu den heiligen Stätten Jerusalems, um die sie konkurrierten, durch Edikte der nachfolgenden Regierungen gewährt.", "section_level": 2}, {"title": "Religion und Verfolgung.", "content": "Das osmanische Rechtssystem folgte der Idee einer „Religiösen Gemeinschaft“. Dennoch versuchten die Osmanen den Einzelnen die weitgehend freie Wahl ihrer Religion zu überlassen. Muslime, Juden und Christen sollten ihren Glauben den jeweils anderen nicht aufzwingen, wenngleich es zwischen diesen Gemeinschaften graue Bereiche gab. Es wurde verfügt, dass Menschen aus verschiedenen Millets spezifische Farben tragen sollen, beispielsweise bei ihren Turbanen oder Schuhen. Diese Politik befolgten jedoch nicht immer alle osmanischen Bürger.", "section_level": 1}, {"title": "Staatlich-religiöses Recht.", "content": "Moderne Rechtssysteme haben den Anspruch, objektiv und säkular zu sein. Dieser strengen Einstellung folgte die Praxis im osmanischen Reich bis zur Einführung der Verfassung 1878 nicht, sondern war alles andere als säkular. Sie ging sogar vielmehr davon aus, dass das Recht innerhalb der religiösen Gemeinschaften der Bürger angewandt werden sollte, womit es das religiöse Recht als Rechtsprechungssystem wählte. Zur Ausbalancierung zentraler und lokaler Autoritäten war das gesamte Reich in Form eines Systems lokaler Rechtsprechung organisiert. Macht drehte sich dabei in der Regel um die Verwaltung von Grundstücksanrechten, wodurch lokale Behörden den Raum erhielten, den Bedürfnissen des lokalen Millets entsprechend zu handeln. Das Ziel der Integration kulturell und religiös unterschiedlicher Gruppen führte dann zur Komplexität der Justiz im Reich. Sie bestand im Wesentlichen aus drei Gerichtssystemen: einem für Muslime, einem für Nicht-Muslime, einschließlich der Juden und Christen, die über ihre jeweiligen religiösen Gemeinschaften entschieden, sowie dem „Handels-Gericht“. Fälle, die keine anderen religiösen Gruppen betrafen, ferner keine Kapitalverbrechen oder Gefahren für die öffentliche Ordnung darstellten, konnten Dhimmi vor eigene Gerichte bringen, bei denen auch eigene Rechtssysteme befolgt wurden. Im 18. und 19. Jahrhundert bemühten Dhimmi dennoch regelmäßig muslimische Gerichte. Auch Christen waren vor nicht-christlichen Gerichten in bestimmten, klar definierten Fällen, haftbar. Zu solchen Fällen gehörte zum Beispiel Streit in Handelsfragen oder Mord an einem Moslem. Dhimmi besuchten die muslimischen Gerichte beispielsweise, wenn ihr Erscheinen obligatorisch war (z. B. wenn Muslime einen Fall gegen sie vorbrachten), zur Erfassung ihres Eigentums oder geschäftlicher Transaktionen innerhalb ihrer eigenen Gemeinden. Dort wurden von ihnen Verhandlungen gegen Muslime, andere Dhimmi oder sogar gegen eigene Familienmitglieder angestrengt. Die muslimischen Gerichte entschieden hier stets nach der Scharia. Von den Dhimmi geschworene Eide waren teils dieselben Eide, die auch von Muslimen gesprochen wurde, teils aber auch auf den Glauben der Dhimmi zugeschnittene. Einige christliche Quellen belegen, dass Christen von einigen Instanzen nach der Scharia behandelt wurden. Laut einigen westlichen Quellen, „wurde das Zeugnis eines Christen vor dem muslimischen Gericht als nicht so valide angesehen wie das Zeugnis eines Moslems“. Vor einem muslimischen Gericht hatten christliche Zeugen Probleme, ihre Glaubwürdigkeit durch Eid zu untermauern. So wurde es von einem muslimischen Gericht als Meineid angesehen, wenn ein Christ einen muslimischen Eid auf den Koran schwor („Gott ist Allah und es gibt keinen anderen Gott“). Es war für einen Christen vor einem muslimischen Gericht sinnvoll, muslimische Zeugen aufzubieten, da nur sie einen muslimischen Eid auf den Koran schwören können.", "section_level": 2}, {"title": "Umbau und Zerstörung von Kirchen.", "content": "Als herrschende Institution schuf das osmanische Reich auch Regularien, wie die Städte gebaut werden und wie die Architektur aussehen sollte. Es wurden spezielle Einschränkungen für die Konstruktion, Renovierung, die Größe und den Klang von Glocken in orthodoxen Kirchen auferlegt. So sollte eine orthodoxe Kirche beispielsweise nicht größer als eine Moschee sein. Viele große Kathedralen wurden zerstört (z. B. die Apostelkirche in Konstantinopel), in Moscheen umgewandelt, ihr Inneres und Äußeres entweiht (insbesondere die Hagia Sophia, Chora-Kirche, der Galeriusbogen und Hagios Demetrios) oder als Waffenlager für die Janitscharen verwendet (z. B. Hagia Irene).", "section_level": 2}, {"title": "Konversion.", "content": "Freiwilliger Übertritt zum Islam wurde von den osmanischen Autoritäten begrüßt, denn muslimische osmanische Autoritäten sahen den Islam als höhere, fortschrittlichere und richtigere Form des Glaubens an. Negative Zuschreibungen gegenüber Dhimmi existierten durchaus bei osmanischen Gouverneuren – teilweise wegen der „normalen“ Gefühle einer vorherrschenden Gruppe gegenüber unterlegenen Gruppen, teilweise, weil Muslime diejenigen verachteten, die sich offenbar willentlich weigerten, die Wahrheit zu akzeptieren (zum Islam überzutreten), obwohl sie die Möglichkeit dazu hatten, und zum Teil auch aufgrund spezifischer Vorurteile. Diese negativen Zuschreibungen hatten zunächst jedoch kaum eine ethnische oder rassistische Komponente. Wenn ein Christ Moslem wurde, unterwarf er sich denselben Regeln, die für jeden anderen Muslim galten. Unter der osmanischen Herrschaft war es Dhimmi erlaubt „ihre Religion unter bestimmten Bedingungen zu praktizieren und eine Menge kommunaler Autonomie zu genießen“, außerdem wurde ihnen zumindest ihre persönliche Sicherheit und die Sicherheit ihres Besitzes garantiert, als Gegenleistung für Tributzahlungen an Muslime und die Anerkennung der muslimischen Oberherrschaft. Wo Konversion von Privilegien begleitet war, existierte keine soziale Gruppe oder Millet, die gegenüber christlichen Konvertiten eine spezifische Politik der Konversion mit speziellem muslimischem Recht oder Privilegien angewandt hätte.", "section_level": 1}, {"title": "Sozialer Status.", "content": "Den niedrigeren Status von Dhimmi unter islamischer Herrschaft wahrnehmend betonte Bernard Lewis, emeritierter Professor für Nahoststudien an der Princeton University, dass in den meisten Punkten ihre Position dennoch „viel leichter war als die von nicht-Christen oder sogar \"häretischen\" Christen im Europa des Mittelalters.“ Beispielsweise würden, anders als die genannten Gruppen im mittelalterlichen Europa, Dhimmi selten einem Martyrium oder Exil ausgesetzt oder gezwungen, ihre Religion zu wechseln und mit wenigen Ausnahmen seien sie in ihrer Wahl des Wohnortes und Berufes frei. Lewis und Cohen weisen darauf hin, dass bis in relativ moderne Zeiten, Toleranz im Umgang mit Ungläubigen, zumindest nach westlichem Verständnis nach John Locke, weder bewertet, noch das Fehlen von Glauben bei Muslimen oder Christen verurteilt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Im osmanischen Reich nutzten alle Millets (Muslime, Juden und Christen) ihre Ausbildungseinrichtungen weiter. Zur Ausbildung für staatliche Funktionen richtete das osmanische Reich die Enderun-Schule ein. Wie Murad I. im 17. Jahrhundert setzte auch der osmanische Staat die \"Devşirme\" (دوشيرم, türk. \"Knabenlese\") ein, eine Strategie, die Schüler für die Enderun-Schule sammelte, die später höhere Ränge in der osmanischen Armee oder im Verwaltungssystem einnehmen sollten, indem sie kleine christliche Jungen gewaltsam aus ihren Familien nahmen und sammelten und zur Ausbildung in die Hauptstadt brachten, was mit der Möglichkeit einer Karriere im Janitscharen-Korps oder für die begabtesten im osmanischen Verwaltungsapparat verbunden war. Die meisten dieser \"eingesammelten Kinder\" kamen aus den Balkangebieten des Reiches, wo das Devşirme-System ebenso belegt ist wie die „Blutsteuer“. Wenn die Kinder wegen des Milieus, in dem sie aufwuchsen, schließlich den Islam annahmen, wurde jedes von ihnen als freier Moslem angesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Steuern.", "content": "Steuern aus der Sicht der Dhimmi, die unter muslimische Herrschaft gerieten, waren „eine konkrete Fortführung der Steuern, die sie an frühere Regime schon gezahlt hatten“ (jetzt jedoch niedriger unter der muslimischen Herrschaft) und aus Perspektive der muslimischen Eroberer waren sie ein materieller Beweis für die Unterwerfung der Dhimmi. Es ist erwiesen, dass sich das osmanische Reich während seines Niedergangs und in Zeiten der Auflösung auch in einer wirtschaftlich schwierigen Situation befand. Die Behauptung, das muslimische Millet habe ökonomisch besser dagestanden als das christliche Millet, ist jedoch höchst fragwürdig. Die muslimischen Staaten, die sich aus der Auflösung retten konnten, hatten keinen besseren sozio-ökonomischen Status als die übrigen. Alle gegenläufigen Behauptungen gelten demnach also höchst fragwürdig. Dass wirtschaftliche Anreize für Konversionen genutzt wurden, selbst wenn einige westliche Quellen dies behaupten, ist keine gesicherte Tatsache. Dass die Planung der Wirtschaftspolitik auf Konversionen ausgerichtet gewesen sei, ist ebenfalls fraglich, so wie in dieser Erklärung: Der \"Zehnte\" ist die Ausnahme vom Brauch der Janitscharen. Die Behauptung, es habe kein einziges Millet außer dem christlichen oder muslimischen gegeben, das von einer speziellen Politik für „christlich-konvertierte muslimische Millets“ gesprochen hätte, wird von keiner Quelle gestützt. Freiwillige Konversion zum Islam war mit Privilegien verbunden. Die Konversion vom Islam zum Christentum hingegen wurde mit dem Tode bestraft.", "section_level": 2}, {"title": "Protektorat der Mission.", "content": "Osmanischer Staat und Religion haben eine weitere Dimension, die mit den Kapitulationen des osmanischen Reiches begann, nämlich die Verträge zwischen dem osmanischen Reich und europäischen Mächten zur Sicherung religiöser Rechte im osmanischen Reich. Die Russen wurden 1774 offizielle Beschützer der östlichen orthodoxen Gruppen, die Franzosen für die Katholiken und die Briten für die Juden und andere Gruppen. Russland und England konkurrierten um den Einfluss auf die Armenier und nahmen beide die Amerikaner mit ihren protestantischen Kirchen, die im Ersten Weltkrieg über 100 Missionen in Anatolien eingerichtet hatten, als Schwächung ihrer eigenen östlich-orthodoxen Lehre wahr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Rolle des Christentums und Judentums im Osmanischen Reich und den daraus folgenden Privilegien und Einschränkungen. Prinzipiell war das Osmanische Reich, wie im Koran gefordert, gegenüber den anderen abrahamitischen Religionen – Christentum und Judentum – verhältnismäßig tolerant, während polytheistische Religionen entschieden bekämpft wurden. So gab es in Bezug auf das Christentum, abgesehen von regionalen, vorübergehenden Ausnahmen, keine grundsätzliche Politik planmäßiger Zwangskonversion.", "tgt_summary": null, "id": 1245718} {"src_title": "Herbst-Seidelbast", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Windpark Nordsee Ost liegt rund 30 Kilometer nordwestlich der Insel Helgoland und 35 Kilometer westlich der Insel Amrum und umfasst eine Fläche von 35 km2 bei Wassertiefen von durchschnittlich 25 Metern. Direkt südlich grenzt der Offshore-Windpark Meerwind an, mit dem eine gemeinsame Sicherheitszone im 500-Meter-Abstand um die äußeren Bauwerke besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Planung.", "content": "Nach Antrag vom 16. Juli 2000 wurde der Bau und Betrieb des Windparks mit zunächst 80 Windenergieanlagen (WEA) mit je 4–5 MW Nennleistung am 9. Juni 2004 vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) auf Grundlage der Seeanlagenverordnung genehmigt. Die ursprüngliche Planung hatte sich inzwischen geändert – es wurden stattdessen 48 WEA Senvion 6.2M126 mit jeweils 6,15 MW Nennleistung errichtet. Anfangs wurde das Projekt von der \"WINKRA Offshore Nordsee Planungs- und Betriebsgesellschaft mbH\" entwickelt. Nachdem WINKRA durch die niederländische Essent übernommen wurde, erfolgte 2009 die Eingliederung der Essent in den RWE-Konzern. Innogy ist seitdem Eigentümer des Windparks. Für den Betrieb wurde die Zweckgesellschaft \"Windpark Nordsee Ost GmbH\" mit Sitz in Essen gegründet (vorher: Essent Wind Nordsee Ost Planungs- und Betriebsgesellschaft mbH). Die Siemens AG hatte den Auftrag zum Bau der Offshore-Umspannplattform an die Werft Nobiskrug gegeben, die den 14 Meter hohen Rohbau am Standort Kiel errichtete. Siemens selbst rüstete den Stahlrohbau mit Transformatoren und anderen elektrischen Anlagen aus. Die fertiggestellte, rund 2500 Tonnen schwere Plattform sollte nach damaligen Planungen im Mai 2012 an die \"Essent Wind\" zur Verschiffung in die Nordsee übergeben werden. Das Stahlgerüst-Fundament für die Plattform stand ab Januar 2013 am Hannoverkai in Wilhelmshaven. Die Europäische Kommission förderte das Vorhaben im Rahmen des European Energy Programme for Recovery (EEPR) mit 50 Mio. Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Bau.", "content": "Im Herbst 2011 wurde ein Messmast installiert, mit dem Daten zu Wind, Wellengang, Luftdruck sowie weitere Daten erhoben werden. Nach der Einrichtung einer 500-m-Sicherheitszone zur Absicherung des Windpark-Baufeldes zum 1. Juli 2012 konnte mit den Bauarbeiten vor Ort begonnen werden. Mit der Errichtung der Jacket-Fundamente und dem späteren Aufsetzen der Windenergieanlagen (WEA) begann das neue Errichterschiff der \"Offshore Logistics Company – OLC\" „Victoria Mathias“ im Sommer 2012. Die Stahlgitterkonstruktionen für die Gründung wurden vollständig in Norwegen gefertigt, auf Bargen verschifft und im als Basishafen dienenden Container-Terminal Bremerhaven zwischengelagert. Bis Mitte Februar 2013 waren sieben Fundamente im Baufeld aufgestellt, die restlichen sollten bis Ende 2013 folgen. Im Juli 2013 wurde das Stahlgerüstfundament für die Umspannplattform aufgestellt. Anfang August 2013 wurde mit der parkinternen Verkabelung (33-kV-Seekabel) der 48 WEA mit der Umspannplattform begonnen. Der Zeitpunkt der Montage der Turbinen mit den Rotoren hing auch vom Termin der Fertigstellung des Stromnetzanschlusses (HGÜ „HelWin 1“ über die Ende August 2013 errichtete Konverter-Plattform „HelWin alpha“) ab, die durch \"TenneT TSO\" verantwortet wird. Mitte März 2014 waren alle Fundamente aufgestellt, im Mai 2014 wurde mit der Aufstellung der Anlagen darauf durch das Errichterschiff „Victoria Mathias“ begonnen. Die Rotorsterne mit den drei über 60 Meter langen „Flügeln“ werden nicht vormontiert zum Baufeld transportiert, sondern erst vor Ort durch das zweite Errichterschiff „Friedrich Ernestine“ montiert. Die erste von 48 Turbinen wurde im Juni 2014 aufgestellt. Im Juni 2014 wurde die Verlegung der Seekabel für die interne Parkverkabelung abgeschlossen. Ab Mitte Juli 2014 wurde die Umspannplattform installiert und danach in Betrieb genommen. Dazu wurde die Hubinsel „JB 114“ für rund zwei Monate direkt neben der Umspannplattform aufgestellt um den bis zu 40 Technikern während dieser Zeit als Wohnplattform Unterkunft zu dienen.", "section_level": 1}, {"title": "Netzanbindung.", "content": "Die Windenergieanlagen sind über Mittelspannungskabel mit einer Umspannplattform im Windpark verbunden, die den Dreiphasenwechselstrom (Drehstrom) von 33 kV auf Hochspannung von 155 kV transformiert. Von dort aus wird der Strom mittels einer Seekabel-Verbindung an das Offshore-HGÜ-System \"HelWin1\" des Übertragungsnetzbetreibers Tennet TSO geleitet. An die Konverterplattform \"HelWin alpha\" schließt auch der Offshore-Windpark Meerwind an. Nach Umwandlung in Gleichstrom erfolgt die Übertragung über 130 km (davon 85 km Seekabel und 45 km Erdkabel) in die Konverterstation im Umspannwerk Büttel bei Büttel (Elbe). Die Konverter-Plattform \"HelWin alpha\" wurde von Siemens geliefert, Ende August 2013 aufgestellt und Mitte 2014 fertiggestellt. Mit der Übergabe von Siemens an TenneT ging die HGÜ-Netzanbindung \"HelWin1\" im Februar 2015 in den kommerziellen Betrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Im Dezember 2014 speiste die erste Windenergieanlage im Testbetrieb Strom ins Netz ein. Am 29. Dezember 2014 waren alle 48 Windenergieanlagen errichtet. Im Frühjahr 2015 wurde der Windpark vollständig in Betrieb genommen. Mit der Übergabe von Siemens an den Stromnetzbetreiber TenneT TSO ging die HGÜ-Netzanbindung „HelWin 1“ in den kommerziellen Betrieb. Am 19. Juni 2015 brach ein Rotorflügel. Daraufhin wurde zunächst der gesamte Windpark vom Netz genommen, später jedoch wieder in Betrieb genommen. Die genaue Unglücksursache ist noch unklar. RWE nutzt ein Gelände auf Helgoland als Wartungs- und Servicestützpunkt. Im Rahmen des Tauschgeschäfts zwischen RWE, E.ON und innogy sollen sämtliche Erzeugungsanlagen, somit auch der Offshore-Windpark Nordsee Ost, von innogy an RWE übergehen. Dies ist für 2020 vorgesehen. Ab 2024 wird der Strom aus vier Windkraftanlagen (25 MW) über einen Energieliefervertrag mit fünfjähriger Laufzeit von RWE an die DB Energie geliefert. Die Direktvermarktung erneuerbarer Energien zwischen Erzeuger und Abnehmer übernimmt RWE Supply & Trading.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nordsee Ost ist ein Offshore-Windpark der innogy in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee. Die 48 Windenergieanlagen produzieren jährlich etwa 1.000 GWh elektrische Energie. Am 11. Mai 2015 wurde der Windpark feierlich in Betrieb genommen. Die Einweihung wurde von Bundeswirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel vorgenommen, der im Rahmen eines Treffens der Energieminister der G7-Staaten mit seinen Amtskollegen den Windpark und die dazugehörige Konverterplattform \"HelWin alpha\" besuchte.", "tgt_summary": null, "id": 2233297} {"src_title": "Kritikerprisen (Norwegen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Peter Smrek begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt in der Jugend des MHC Martin, in der er bis 1998 aktiv war. Anschließend wechselte er zum Juniorenteam Des Moines Buccaneers, für die er in der Saison 1998/99 in der United States Hockey League auflief. Daraufhin wurde er im NHL Entry Draft 1999 in der dritten Runde als insgesamt 85. Spieler von den St. Louis Blues ausgewählt, für die er in der Saison 2000/01 sein Debüt in der National Hockey League gab. Überwiegend stand der Verteidiger wie im Vorjahr jedoch für das Farmteam der Blues, die Worcester IceCats, in der American Hockey League auf dem Eis. Am 5. März 2001 wurde der Rechttschütze im Tausch gegen den Russen Alexei Gussarow an die New York Rangers abgegeben, für die er bis zum Saisonende 14-mal auf dem Eis stand. In der Saison 2001/02 lief er noch weitere acht Mal für die Rangers in der NHL auf, spielte bis 2004 jedoch ansonsten ausschließlich in der American Hockey League für das Hartford Wolf Pack, die Milwaukee Admirals und die Binghamton Senators. Im Sommer 2004 erhielt Smrek einen Vertrag als Free Agent beim DEL-Aufsteiger Grizzly Adams Wolfsburg, den er nach dessen Lizenzentzug bereits nach einem Jahr wieder verließ, um für Mora IK in der schwedischen Elitserien zu spielen. Anschließend kehrte der Slowake in die DEL zurück, in der er von 2006 bis 2008 für die Frankfurt Lions auf dem Eis stand. Nachdem er die Saison 2008/09 bei seinem Heimatclub MHC Martin begann, wechselte er nach nur vier Spielen zum HC Plzeň aus der tschechischen Extraliga, mit dem er im Playoff-Halbfinale dem HC Slavia Prag unterlag. Für die Saison 2009/10 wurde der Slowake von Sewerstal Tscherepowez aus der Kontinentalen Hockey-Liga verpflichtet. Mit einem Tor und drei Vorlagen in 29 Spielen konnte er sich dort jedoch nicht dauerhaft durchsetzten, sodass sein Vertrag nicht verlängert wurde. Ab 2010 war er vereinslos, ehe er zwischen 2013 und 2015 noch einmal für seinen Stammverein MHC Martin in der slowakischen Extraliga auflief.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für die Slowakei nahm Smrek an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 1999 sowie den Weltmeisterschaften 2002 und 2009 teil. Des Weiteren stand er im Aufgebot der Slowakei bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City.", "section_level": 2}], "src_summary": "Peter Smrek (* 16. Februar 1979 in Martin, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger slowakischer Eishockeyspieler. In der National Hockey League absolvierte er insgesamt 28 Spiel für die St. Louis Blues und New York Rangers. Darüber hinaus war er in den nordamerikanischen Minor Leagues aktiv, für Sewerstal Tscherepowez in der Kontinentalen Hockey-Liga sowie in Deutschland für die Frankfurt Lions und Grizzly Adams Wolfsburg.", "tgt_summary": null, "id": 2107175} {"src_title": "Offizierslager VI B", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Juraj Faith begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt beim HC Košice, für den er von 1994 bis 1998 in der slowakischen Extraliga aktiv war, wobei er für deren Ligarivalen HK Spišská Nová Ves und den Zweitligisten VTJ MEZ Michalovce spielte. Für Nová Ves lief der Angreifer in der Saison 1998/99 ausschließlich auf, ehe er zum HC Mulhouse in die französische Division 1 wechselte, mit dem er in der Saison 2000/01 den Aufstieg in die Ligue Magnus erreichte. Im Sommer 2003 wurde der Slowake vom DEL-Aufsteiger Wölfe Freiburg unter Vertrag genommen, den er nach deren direkten Abstieg verließ. Nachdem der Linksschütze von 2004 bis 2006 für den HK ŠKP Poprad in der Extraliga auf dem Eis stand, kehrte er zu seinem Heimatverein HC Košice zurück, mit dem er in der Saison 2008/09 erstmals in seiner Laufbahn Slowakischer Meister wurde. Im Januar 2010 wurde er vom HC Košice aus disziplinarischen Gründen entlassen und kurze Zeit später von seinem Ex-Club, dem HK Poprad, unter Vertrag genommen. Im Sommer 2010 bekam er einen Vertrag beim HC Litvinov in Tschechien, der jedoch nach sechs Testspielen aufgelöst wurde. Anfang September, kurz vor Saisonstart, wurde er vom HKm Zvolen verpflichtet, aber schon Mitte Oktober wieder entlassen. Zwischen Oktober und Dezember des gleichen Jahres absolvierte er 15 Spiele für den MHC Martin, bevor er erneut entlassen wurde. Bis zum Ende der Saison 2010/11 spielte er für den Zweitligisten HK Dukla Michalovce und den MsHK Žilina in der Extraliga. In der Saison 2011/12 stand Faith bei Manchester Phoenix in der English Premier Ice Hockey League unter Vertrag, ehe er im Frühsommer 2012 zum EHC Freiburg in die Oberliga wechselte. Seit Juli 2013 ist er bei den \"Eisbären\" des Miskolci Jegesmedvék JSE in der MOL Liga aktiv.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juraj Faith (* 14. März 1976 in Košice, Tschechoslowakei) ist ein slowakischer Eishockeyspieler, der seit 2013 bei Miskolci Jegesmedvék JSE in der MOL Liga unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 1791907} {"src_title": "Ramanagara (Distrikt)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bauform.", "content": "Bei einer Zither verlaufen die Saiten parallel zum Saitenträger und bei manchen über ein Griffbrett, bei einer Harfe gehen sie meist senkrecht davon ab. Eine Vorform von beiden Instrumenten, die vom Bauprinzip der \"inanga\" am nächsten kommt, ist das mittelalterliche europäische Psalterium. Die \"inanga\" gehört zu den Trog- oder Schalenzithern; ein Instrumententyp, der nur in der ostafrikanischen Region der Großen Seen vorkommt. Trogzithern besitzen wie die europäischen Kastenzithern einen Saitenträger, der zugleich als Resonanzkörper fungiert. Im Unterschied zu Brett- und Kastenzithern verlaufen die Saiten bei Trogzithern nicht über einen Steg. Einen leiseren Ton produzieren Brettzithern wie die sechssaitige \"kipango\" im Südwesten Tansanias. Die sieben bis 14-saitige Brettzither \"bangwe\" in Malawi wird daher zur Resonanzverstärung beim Spielen in einen aufgeschnittenen Blechkanister oder eine Kalebassenschale gesteckt. Der Korpus der \"inanga\" wird aus einem langrechteckigen Holzblock geschnitzt und in eine dünnwandige Bootsform gebracht. Die äußere Abmessung beträgt in der Länge 75 bis 115 Zentimeter und in der Breite 25 bis 30 Zentimeter. Die Öffnung der Schale ist durch breite, sich nach innen wölbende Ränder an den beiden Schmalseiten etwas geringer. Durch diese Schmalseiten sind in gleichen Abständen bis zu jeweils zwölf Löcher gebohrt. Eine einzelne Saite, die aus Darm oder Pflanzenfasern besteht, wird längs über das Instrument durch die Löcher gezogen und an den Enden an hölzernen Wirbeln verknotet, sodass sich mehrere parallel gespannte Saiten ergeben, die durch Einstellen der Spannung gestimmt werden können. Es gibt Trogzithern mit sechs und zwölf Saiten, am gebräuchlichsten sind acht Saiten. \"Inanga\" sind durch eingebrannte geometrische Motive an den Seiten und durch kreuzförmige Einschnitte in der Mitte des Bodens verziert. Traditionell werden \"inanga\" und andere Musikinstrumente von den Twa hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Im Westen des Victoriasees sind im Gebiet der früheren Reiche Ankole und Buhaya mehrere ähnliche Schalenzithern bekannt, die nach der jeweiligen Ethnie \"enanga mpima\" (bei den Hima) oder \"enanga ziba\" (bei den Haya) genannt werden. Im Osten des Kongo heißt die achtsaitige Trogzither bei den Bashi am Kiwusee \"lulanga\" und bei den unmittelbar nördlich siedelnden Bahavu \"lunanga\". In Tansania ist das Instrument auch in der Grundform des Wortes als \"nanga\" bekannt. Der bantusprachige Wortstamm \"-nanga\", der ursprünglich wohl allgemein für „Saiteninstrument“ stand, bezeichnet im Zwischenseengebiet außer Schalenzithern auch Bogenharfen wie die achtsaitige \"ennanga\" der Baganda im Süden von Uganda. Der Instrumententyp der gezupften Schalenzither ist nur in Ostafrika bekannt. Eine andere Form mit einer langen, schmalen Schale als Saitenträger ist die \"ligombo\" in Zentraltansania (zur Typologie der Schalenzithern siehe dort).", "section_level": 1}, {"title": "Spielweise.", "content": "Beim Spielen ruht das Instrument mit einer Längskante am Boden und der dahinter sitzende Musiker hält es aufrecht oder legt es über seine Knie. Die Saiten werden mit den Fingerspitzen beider Hände gezupft. Eine Verkürzung der Saiten ist nicht üblich, somit wird nur ein Ton je Saite erzielt. Durch leichtes Berühren mit einem Finger der anderen Hand an entsprechenden Stellen lassen sich Obertöne erzeugen. Durch Trommeln mit den Fingernägeln auf den Korpus kann ein Rhythmus hinzugefügt werden. \"Inanga\" werden fast ausschließlich von Männern als Begleitung von Liedern gespielt, die sie für sich allein oder zur Unterhaltung vor einem Publikum zum Vergnügen vortragen. Das Instrument kann von allen Bevölkerungsgruppen und Klassen gespielt werden, nur von Twa wird es selten verwendet. Im Orchester mit anderen Instrumenten wird die \"inanga\" nicht gespielt. Ihre Musik wurde ursprünglich am Königshof gepflegt. Nur zusammen mit der \"inanga\" gibt es in Burundi die besondere musikalische Form der Flüsterlieder (englisch \"whispered inanga\"), bei der die Texte als eine akustische Angleichung an das Instrument sehr leise gesungen oder geflüstert werden. Das in Burundi gesprochene Kirundi und das Kinyarwanda von Ruanda sind Tonsprachen, in denen die Bedeutung eines Wortes von der Tonhöhe abhängt. In der Vokalmusik beider Länder kommt fast immer die sprachliche Tonhöhe in der Melodie zum Ausdruck, mit der ein Text gesungen wird. Dies gilt für a cappella-Gesang und für instrumental begleitete Lieder. Beim Flüstern wird ohne eine hörbare Tonhöhe gesprochen, weshalb die für die Verständigung notwendigen tonalen Unterschiede fehlen und der Sänger nicht dem Melodieverlauf seines Musikinstruments folgen kann. Im Musikgenre „geflüsterte \"inanga\"“ liefert die \"inanga\" zur Flüsterstimme die Tonhöhenbewegungen des Textes, welche die Stimme nicht ausdrücken kann, und stellt sogar mit großer Präzision die Unterscheidung zwischen kurzen und langen Vokalen dar. Es ergibt sich auf der sprachlichen Bedeutungsebene ein enges Abhängigkeitsverhältnis von Stimme und Instrument. Für den vertrauten Zuhörer klingt es, als ob der Musiker zur Melodie der \"inanga\" „singt“, obwohl er tatsächlich keine Tonhöhen hervorbringt. Beim Zuhörer entsteht die Illusion einer in Tonhöhen vorgetragenen Sprache. Ohne dieses Wahrnehmungsphänomen würde der Sänger dem Eindruck der Zuhörer nach die Sprache falsch oder unverständlich sprechen. Das vom Zuhörer erkannte Resultat in Form eines melodieangereicherten Geflüsters basiert auf einem komplexen Wahrnehmungsmuster zweier Elemente, die in der bildhaften Darstellung wechselweise als Figur oder Hintergrund gesehen werden können. Die Töne der \"inanga\" stehen hierbei für die Figur, die mit ihrem Umriss in den Vordergrund getreten ist, während das eher diffuse Flüstern den Wahrnehmungshintergrund abgibt. Die so entstandene Illusion wird regelmäßig durch instrumentale Zwischenspiele unterbrochen, bei denen die \"inanga\" gänzlich anders wahrgenommen wird als mit Flüstern zusammen. Die vorgetragenen Geschichten handeln von historischen Ereignissen, loben einen früheren Helden oder einen lebenden Wohltäter und sind häufig moralisierend. Ein gewisser König Yuhi III. Mazimpaka (regierte 1642–1675) wird als bedeutender Dichter und Komponist von Inanga-Liedern beschrieben, die das Entstehen des Tutsi-Reiches und seine eigenen Heldentaten zum Inhalt haben. Dieselben Themen tauchen auch in Liedern auf, die in Ruanda und Burundi von dem Lamellophon \"ikembe\" oder einem Musikbogen mit einer Kalebasse als Resonator (\"umuduri\") begleitet, gesungen (nicht geflüstert) werden. Das zweite nationale Musikinstrument in Burundi ist neben der \"inanga\" die Trommel \"ngoma\".", "section_level": 1}, {"title": "Rituelle Bedeutung.", "content": "Ebenso charakteristisch für die Region wie einige der Musikinstrumente ist der Glaube an machtvolle, in ihrer Eigenart nur hier vorkommende Geister, die in einem Ahnenkult verehrt werden. Die Geister verfügen über magische Fähigkeiten, mit denen die ungewöhnlichen Taten erklärt werden, die sie zu Lebzeiten begangen haben. Zu ihnen gehören Biheko, eine Prinzessin, die wundersamerweise die Ermordung ihrer gesamten Familie überlebte, ferner die legendäre Königin Nyabingi und Ryangombe. Letzterer ist ein Totengeist der Hutu, ein Krieger, der unter besonderen Umständen starb. Ein Büffel tötete ihn, indem er ihn mit seinem Horn gegen einen speziellen Baum warf. Durch einen traditionellen Vermittler (Mugirwa), der in Trance gerät und vom Geist besessen wird, können Bürger Fragen an den Geist stellen. Die \"inanga\" gilt dabei als ideales Instrument, um durch ihre Musik die Aufmerksamkeit des Geistes zu gewinnen. Die Vorstellung, dass die \"inanga\" „spricht“ (\"inanga ivuga\"), machte sich der Burunder Pierre Bashahu zunutze, der 1947 einen Kult um ein Heilungsritual etablierte, bis der Kult 1962 verboten und rund 30 Mitglieder dieser Gruppe gehängt wurden. Die Anklage lautete auf Kannibalismus, rituelle Sexpraktiken und Einnahme giftiger Substanzen. Zu den Kultpraktiken ist wenig bekannt, sie werden als Besessenheitskult und ihre Anhänger als synkretistische Sekte eingeordnet. Der Kultgründer nahm sich 1955 das Leben. Zuvor wurde er \"Nangayivuza\" genannt. Das Wort ist aus \"inanga\" und \"yivuza\", abgeleitet von \"kuvuza\" („das sich selbst zum Sprechen bringt“), zusammengesetzt. Die Kultmitglieder hießen \"abananga\", „die Leute der \"inanga\"“. Bashahu war als \"inanga\"-Spieler berühmt und verwendete das Musikinstrument teilweise in seinen Heilungsritualen. Dabei spielte er auf der \"inanga\" eine Melodie und sprach – angeblich ließ er die \"inanga\" sprechen: „Sei geheilt, sei geheilt. Gott will es so.“ Nach seinem Tod soll die \"inanga\" weitergesprochen haben. Dieser Glaube hängt vermutlich mit einem Brauch zusammen, wonach dem Sterbenden von seinen Angehörigen ein besonders vertrauter Gegenstand in die Hand gegeben werden muss, der damit die Erlaubnis zum Sterben erhält. Bashaga gab man seine \"inanga\" in die Hand. Allgemein trägt die „sprechende \"inanga\"“ vermenschlichte Züge und beinhaltet eine magische Kraft wie ansonsten früher nur die verehrten Königstrommeln. Beim Namen Nangayivuza fürchten Schulkinder einen Kinderschreck, der sie fressen will. Musiker verbinden mit Nangayivuza die Idealvorstellung einer \"inanga\", die so machtvoll ist, dass sie praktisch aus sich heraus Musik macht und spricht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Inanga, auch \"enanga, ikivuvu, indimbagazo,\" ist eine griffbrettlose Trogzither oder Schalenzither, deren Saiten über einen bootsförmigen Holzkorpus gespannt werden. Sie ist das bekannteste Musikinstrument von Burundi und ist auch in den umgebenden Gebieten – in Ruanda, in der Kivu-Region im Osten Kongos und im Süden des Victoriasees auf der Insel Ukerewe – verbreitet. Eine einzigartige musikalische Gattung heißt „geflüsterte \"inanga\"“: Der Musiker flüstert einen Text in einem Rhythmus, der dem sich wiederholenden melodischen Motiv der \"inanga\" entspricht. Für den Zuhörer ergänzen sich der geflüsterte Text und die gespielte Melodie zu einem einheitlichen Gesangsvortrag.", "tgt_summary": null, "id": 899910} {"src_title": "Stadttheater Pforzheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Das Franchise basiert auf dem chinesischen Romanklassiker \"Die Geschichte der Drei Reiche\". Die Handlung spielt während und nach dem Fall der Han-Dynastie in China, wobei aber die meisten Charaktere weiblich sind und die drei Königreiche, die nach der Han-Zeit entstanden, hier bereits zuvor existierten. Zunächst sind die drei Königreiche den Han noch treu, doch dann bricht ein Bürgerkrieg aus, die Fürsten kämpfen gegeneinander und das Reich bricht zusammen. Dabei bilden sich mehrere Fraktionen: Die Shoku, geführt von Kazuto Hongō in Koihime Musō, die Gi-Fraktion unter Königin Sōsō vom Reich Wei, die Go-Fraktion, geführt von der Prinzessin Sonken des Wu-Reichs, die Tōtaku unter der Gouverneurin Tōtaku der Provinz Dong und die En/Yuan unter der Herrin Enshō der Provinz Yuan. Später kommen die Kōkintō unter den Zhang-Schwestern und Chōkaku, Chōhō und Chōryō und die Nanban geführt von Mōkaku dazu.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip und Technik.", "content": "\"Koihime Musō\" ist eine Visual Novel. Das Spielgeschehen wird als Text dargestellt, unterstützt durch Standgrafiken, gelegentliche Animationen sowie klangliche Untermalung. An zentralen Stellen des Geschehens kann der Spieler per Multiple Choice entscheiden, wie die Handlung weitergehen soll; die Handlungsstränge verzweigen sich dann nach Art eines Spielbuchs.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung der Spiele.", "content": "Das von BaseSon entwickelte PC-Spiel erschien in Japan am 26. Januar 2007 bei Nexton. Die Leitung der Produktion hatte K. Baggio inne, als Autoren waren Izumi Kumashiro, Takuya Aoyama, Assault und Shiina Arai beteiligt. Kōnan Hachina, Tantaka, Hiyota Katagiri, Eiji Nichi und Hokuto Saeki waren für das Charakterdesign und Hintergründe verantwortlich, die Musik stammt von Takumaru, Ryō Mizutsuki und Ichinoryū Uehara. Eine englische Fassung erschien am 28. Februar 2011 bei MangaGamer finanziert durch Nexton. Auf Grund der großen Figurenanzahl und damit verbundenen Kosten für die Lizenzierung der japanischen Synchronstimmen entschied sich Nexton die Stimmen erst ab 2000 verkauften Exemplaren für die englische Fassung zu lizenzieren. Eine Neuveröffentlichung mit den japanischen Stimmen erschien dadurch am 5. April 2012. Am 20. November 2008 folgte die von Regista entwickelte jugendfreie Fassung für die PlayStation 2, die von Yeti vertrieben wurde. Am 20. Dezember 2010 folgte in Japan eine Browserspiel-Adaption namens \"Web Koihime Musō\" (Web), vertrieben durch Gamania Digital Entertainment. Im März 2012 öffnete die Beta-Anmeldung für die deutschsprachige Umsetzung unter dem Titel \"Koihime Musou – Battle Maidens\".", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Eine Manga-Adaption der Spiele von der Zeichnerin Yayoi Hizuki erscheint seit April 2008 im Manga-Magazin \"Dengeki G's Festival! Comic\" des Verlags Media Works. Die Einzelkapitel erschienen auch in bisher einem Sammelband.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "Die Anime-Adaption des Spieles produzierte das Studio Dōga Kōbō im Jahr 2008. Regie führte Nobuaki Nakanishi und das Charakterdesign entwarf Miwa Oshima. Die Serie wurde vom 9. Juli 2008 bis zum 24. September 2009 kurz nach Mitternacht und daher am vorherigen Fernsehtag von Tokyo MX in Japan erstausgestrahlt, 15 Minuten später bei Chiba TV, ab 11. Juli bei KBS Kyōto, TV Aichi, ab 15. Juli bei TV Saitama und ab 25. Juli bei AT-X. Am 1. April 2009 wurde in Japan eine Original Video Animation zur Serie veröffentlicht. Eine zweite Anime-Serie mit dem Titel \"Shin Koihime Musō\" () umfasste ebenfalls 12 Folgen und wurde erstmals vom 5. Oktober 2009 bis 21. Dezember 2009 auf AT-X übertragen. Eine dritte Staffel der Serie \"Shin Koihime Musō – Otome Tairan\" () folgte vom 4. April 2010 bis 17. Juni 2010. Sie hatte ebenfalls 12 Folgen. Beide Fortsetzungen wurden weitgehend vom gleichen Stab erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Der Vorspann der Serie ist unterlegt mit dem Lied \"flower of bravery\" von fripSide, für den Abspann verwendete man \"Yappari Sekai wa Atashi☆Legend!!\" () von fripSide NAO project!.", "section_level": 2}], "src_summary": "Koihime Musō (jap., auch \"Koihime Musō: Doki Otome Darake no Sangokushi Engi\", ) ist ein Ren’ai-Adventure-Strategie-Erogē des japanischen Spieleentwicklers BaseSon aus dem Jahr 2007. Das Spiel wurde als Anime und Manga adaptiert.", "tgt_summary": null, "id": 139060} {"src_title": "J. C. Watts", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem infolge der Reformation die Nonnenklöster in Dänemark aufgelassen worden waren, erlaubte die Verfassung von 1849 wieder Religionsfreiheit, so dass Neugründungen von Klöstern möglich waren. 1898 wandte sich der Bischof von Kopenhagen, Johannes von Euch, an die Schwestern der Ewigen Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes in Innsbruck mit der Bitte, ein Kloster in Dänemark zu gründen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kaufte der Orden zu diesem Zweck Grundstücke in Kopenhagen, 1912 begann man mit dem Bau, und 1914 kamen die ersten Schwestern nach Dänemark. Der Widerstand in der nichtkatholischen Bevölkerung gegen ein kontemplatives Kloster, Nachwuchsmangel und finanzielle Schwierigkeiten führten zu der Überlegung, das Kloster aufzuheben. Inspiriert durch Exerzitien eines Benediktiners beschlossen die Schwestern 1935 aber, die Gemeinschaft in ein Benediktinerinnenkloster umzuwandeln, was mit Hilfe von Schwestern der Abtei Frauenwörth durchgeführt wurde. Die Schwestern legten den Habit der Benediktinerinnen an, und 1936 wurde das feierliche Chorgebet eingeführt. 1942 zogen die Schwestern in das Kloster Unserer Lieben Frau auf dem Åsebakken um, einem ehemaligen Landsitz etwa 25 km nördlich von Kopenhagen. 1942 wurde die Kapelle eingeweiht. Nachdem man sich bereits länger um den Anschluss an die Beuroner Kongregation bemüht hatte, wurde die volle Inkorporation 1988 vollzogen. In früheren Jahrzehnten kam ein Großteil des Nachwuchses des Konvents aus Deutschland, in den 1930er Jahren insbesondere aus den bayerischen Benediktinerinnenabteien Frauenchiemsee und Tettenweis. Daneben traten zahlreiche Konvertitinnen ein.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Seit 1949 gibt es eine traditionelle Wallfahrt der dänischen Katholiken nach Åsebakken. Im Kloster befindet sich eine holzgeschnitzte Marienfigur aus der Lübecker Schule um 1500, die früher lange Zeit in der St.-Ansgar-Kirche in Kopenhagen verehrt wurde. Zum Kloster gehören zwei Gästehäuser, das Haus „Subiaco“ für Gäste mit Vollpension und „Pax-Emmaus“ für Gruppen und Einzelpersonen mit Selbstverpflegung. Der Konvent zählt etwa acht Schwestern. 2006 wählte der Konvent Sr. Anna-Maria Kjellegaard Jensen OSB zur Priorin-Administratorin auf drei Jahre. Sie ist Nachfolgerin von M. Tyra Antonia Andersson, die als Priorin von Mariavall in Schweden drei Jahre lang auch dem dänischen Priorat Aasebakken vorgestanden hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kloster Unserer Lieben Frau (dänisch \"Vor Frue Kloster\") in Åsebakken ist ein Benediktinerinnenkloster in der Nähe von Kopenhagen. Kloster und Kirche sind dem Patrozinium der Gottesmutter geweiht.", "tgt_summary": null, "id": 1491295} {"src_title": "Lambert Gas and Gasoline Engine Company", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Bowlen wurde als Sohn von Michael Bowlen und Mary Casey in einem römisch-katholischen Haushalt geboren. Er besuchte in seiner Jugendzeit die \"Cardigan School\". 1900 heiratete er Caroline Suive, mit der er drei Kinder hatte. Nachdem Bowlen in seinen frühen Berufsjahren viel umherreiste, um Arbeit zu finden – er war unter anderem in Boston und Manitoba – erwarb er 1906 nahe Muenster in der Provinz Saskatchewan einen Bauernhof. Vier Jahre später kaufte er einen weiteren Bauernhof bei Rosebud in der Provinz Alberta, den er jedoch 1917 wieder verkaufte. Bowlen leistete sich stattdessen eine über 40 km2 große Ranch an der Grenze zu den Vereinigten Staaten. Er lebte dort in relativer Abgeschiedenheit, rund 65 km vom nächsten Dorf und der nächsten Telegraphenstelle entfernt. 1920 verkaufte er dieses Land jedoch wieder und erwarb eine neue Ranch nahe Alderson, die später zur größten Pferdezucht Kanadas wurde. Ab 1922 züchtete er bei Pincher Creek auch Rinder, ab 1929 hielt er noch Schafe. Zwischen 1942 und 1945 verkaufte er einen Großteil seines Besitzes, um sich in den Ruhestand zu begeben.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Bowlen begann seine politische Karriere 1914, als er erfolglos im Wahlbezirk North Battleford kandidierte. 1930 gelang es ihm, in die Legislativversammlung von Alberta einzuziehen, als er für die Alberta Liberal Party kandidierte. Er verteidigte seinen Sitz 1935 für die Liberalen und stellte sich 1940 mit Erfolg als Parteiloser zur Wahl. 1944 wurde Bowlen abgewählt, nachdem er den Wahlbezirk Calgary für vierzehn Jahre vertreten hatte. 1936 und 1937 war er Fraktionssprecher der Liberalen. Gemäß der Empfehlung von Premierminister Louis Saint-Laurent wurde Bowlen am 1. Februar 1950 zum Vizegouverneur der Provinz Alberta ernannt, was seinen politischen Höhepunkt darstellte. Nachdem er für eine zweite Amtszeit bestätigt worden war, blieb er bis zu seinem Tod am 16. Dezember 1959 im Amt. Bowlen wurde auf dem \"St. Joachim's Cemetery\" in Edmonton beerdigt.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Während seiner Laufbahn erhielt Bowlen zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. Er war stellvertretender Vorsitzender und später auch Ehrenvorsitzender der \"Western Stock Growers' Association\" und Präsident der Canadian Broadcasting Corporation. 1952 erhielt er von der University of Alberta die Ehrendoktorwürde im Fach der Jursitik. Nach seinem Tod wurden ein Verwaltungsgebäude in Calgary und eine Grundschule in Edmonton nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "John James Bowlen (* 21. Juli 1876 in Cardigan, Prince Edward Island; † 16. Dezember 1959 in Edmonton, Alberta) war ein kanadischer Politiker und Landwirt. Von 1950 bis 1959 war er Vizegouverneur der Provinz Alberta.", "tgt_summary": null, "id": 971681} {"src_title": "Vaterlandslied (Arndt)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Hostěradice befindet sich am Míšovický potok am Fuße der Miroslavská hrásť (\"Mißlitzer Horst\") in der Boskowitzer Furche (\"Boskovická brázda\"). Nordöstlich erheben sich die Pustina (340 m.n.m.) und der Kozí vrch (328 m.n.m.). Im Ort kreuzt sich die Staatsstraße II/413 zwischen Moravský Krumlov und Znojmo mit der II/400 zwischen Damnice und Zvěrkovice, außerdem zweigt die II/397 nach Jaroslavice ab. Der Ort ist als ein Längsdreiecksanger angelegt. Die Nachbarortschaften sind Míšovice (Nispitz) im Norden, Pemdorf, Miroslav (Mißlitz) und Václavov im Osten, Kašenec im Südosten, Mackovice und Oleksovice im Süden, Vítonice im Südwesten Chlupice im Westen sowie Skalice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Anlage des Ortes und die bis 1945 gesprochene „ui“- Mundart (bairisch-österreichisch) mit ihren speziellen Bairischen Kennwörtern weisen auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stämme hin, wie sie um 1050, aber vor allem im 12/13. Jahrhundert erfolgte. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes war im Jahr 1197 in der Schenkungsurkunde an das Kloster Bruck. Ein Teil des Ortes kam durch König Wenzel I. unter die Herrschaft des Deutschen Ritterordens, welcher im Ort eine Kommende (\"Niederlassung\") errichtete. Auch begann der Orden den Ort zu befestigen. Im Jahre 1308 wurde das Dorf zum Markt ernannt. Das Marktrecht wurde samt neuer Privilegien im Jahre 1371 erneuert. Im Jahre 1319 tauschte Heinrich von Leipa bei König Johann die Güter \"Hostraditz\" und \"Mispitz\" gegen Zittau und die Burgen Oybin, Ronow und Schönbuch ein. Vorher verlor der Deutsche Orden seine Kommende, da diese in Verruf gekommen war. In dieser Urkunde wird von „Hostradicz“ geschrieben. Seit dem Jahre 1633 ist der Ort unter der heutigen Schreibweise bekannt. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde das Gut mit der Herrschaft Kromau vereint. Im Jahre 1425 wurde der Ort von den Hussiten zerstört, aber wieder aufgebaut. Während der Reformation wurde Hosterlitz lutherisch. Nach dem Sieg der kaiserlichen Truppen in der Schlacht am Weißen Berg, während des Dreißigjährigen Krieges, wurden alle aufständischen Adligen enteignet. So kam Hosterlitz im Jahre 1625 unter die Herrschaft der Familie Liechtenstein, welche den Ort bis 1912 verwaltete. In der Folge wurde Hosterlitz durch die Gegenreformation wieder katholisch. Der Ort führte seit dem Jahre 1677 Matriken. Während des Fünften Koalitionskrieges lagerten im Jahre 1809 französische Truppen im Ort. Diese blieben drei Monate und zogen am 12. Oktober ab. Im Deutsch-Österreichischen Krieg, 1866, wurde die Cholera von preußischen Soldaten in Hosterlitz eingeschleppt. 1918 brannten 123 Häuser, Rathaus, Schule, Spital und Pfarrhof nieder. Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Der Friedensvertrag von Saint Germain, 1919, erklärte den Ort zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Der Ort war 1910 zu 99,7 % von Deutschsüdmährern bewohnt. In der Zwischenkriegszeit kam es durch neue Siedler und neu ernannte Beamte zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalität. Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte im Jahre 1926. Während der Sudetenkrise mussten die Männer von Hosterlitz für das tschechische Militär Schützengräben ausheben. Nach dem Münchner Abkommen im Jahre 1938 gehörte der Ort bis 1945 zum Kreis Znaim im „Reichsgau“ Niederdonau. Einige tschechische Familien verkauften nach dem „Anschluss“ ihre Häuser und gingen nach Böhmen. In der Kriegszeit erlebte die Landwirtschaft, besonders durch den nun freien Absatzweg nach Wien, einen starken Schub. Im Mai 1945 wurden von Wehrmachtsteilen alle Brücken des Ortes gesprengt. Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 94 Opfer zu beklagen. Nach Kriegsende (8. Mai 1945) wurden die im Münchener Abkommen (1939) an Deutschland übertragenen Territorien, also auch der Ort Hosterlitz im Rückgriff auf den Vertrag von Saint-Germain (1919) wieder der Tschechoslowakei zugeordnet. Der Ort wurde von tschechischen „Partisanen“ (damalige Bezeichnung für die ortsfremde militante Tschechen) übernommen. Dabei kam es bei Ausschreitungen an der deutschen Bevölkerung am 25. Mai zu zwei Ziviltoten. Viele Bewohner flüchteten vor diesen Exzessen über die Grenze nach Österreich, oder wurden \"wild\" hinüber getrieben. Bis auf 91 Ortsbewohner wurden die Hosterlitzer 1946 in mehreren Transporten nach Deutschland \"offiziell\" zwangsausgesiedelt. Aufgrund der Beneš-Dekrete wurde das Eigentum der deutschen Bevölkerung konfisziert. Von den vertriebenen Hosterlitzern verblieben 53 Personen in Österreich, weitere 1.085 in der Bundesrepublik Deutschland (Bayern, Hessen und Baden-Württemberg) sowie 16 Personen in anderen europäischen Ländern. Drei Personen wanderten nach Kanada, zwei in die USA und sechs nach Argentinien aus. 1961 wurden Chlupice und Míšovice eingemeindet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Bis 1945 besaß der Ort: eine Mühle, drei Ziegeleien, ein Schotter- und Betonwarenwerk, einen Molkereibetrieb (10.000 l täglich), eine Dampfwäscherei mit Bad, drei Gasthöfe, acht Krämereien, zwei Bäcker, zwei Fleischer, zwei Wagner, einen Binder, drei Schreiner, drei Schmiede, zwei Schlosser, zwei Schneider und drei Schuster.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Hostěradice besteht aus den Ortsteilen Chlupice (\"Chlupitz\"), Hostěradice (\"Hosterlitz\") und Míšovice (\"Nispitz\"). Grundsiedlungseinheiten sind Chlupuce, Chlupice-u Hostěradic, Hostěradice und Míšovice. Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Chlupice, Hostěradice na Moravě und Míšovice.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen und Siegel.", "content": "Das älteste bekannte Siegel des Ortes stammte aus dem Jahre 1248, aber es war das Siegel der Niederlassung des Deutschen Ordens. Das älteste Gemeindesiegel dürfte kurz nach der Markterhebung eingeführt worden sein. Es zeigte innerhalb einer Umschrift ein gotisches Spitzschild mit einem Adler darin. Ein ähnliches Siegel aus dem Jahre 1600 zeigt statt des gotischen Schildes ein Barockschild, welches seitlich von Arabesken und oben von drei Blütenstängeln umgeben ist. Nach 1625 wurde auf dem Barockschild eine Krone abgebildet, welche die Herrschaft der Familie Liechtenstein über Hosterlitz symbolisieren sollte. Im 19./20. Jahrhundert führte der Ort einen bildlosen Gemeindestempel.", "section_level": 1}, {"title": "Brauchtum.", "content": "Reiches Brauchtum bestimmte den Jahresablauf der 1945/46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner:", "section_level": 1}], "src_summary": "Hostěradice (deutsch \"Hosterlitz\") ist eine Gemeinde im Jihomoravský kraj (Region Südmähren) in Tschechien. Hostěradice liegt etwa 18 km nordöstlich der Stadt Znojmo (Znaim).", "tgt_summary": null, "id": 1189790} {"src_title": "David Schartner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Olson absolvierte seine Schullaufbahn in seiner Heimatstadt Iddlesburg und später auch in Medicine Hat. Danach betätigte er sich als Landwirt, Kaufmann und Viehzüchter. 1947 heiratete er Marion Lucille McLachlan. Mit ihr hatte er vier Kinder, später zählte er zehn Enkel. Seine politische Laufbahn begann 1972, als er im Wahlkreis Medicine Hat auf Seiten der Social Credit Party antrat und zum Unterhausabgeordneten gewählt wurde. 1958 verlor er sein Mandat wieder, 1962 gelang ihm jedoch erneut der Einzug ins Unterhaus. Da der englischsprachige Flügel der Social Credit Party immer mehr an Bedeutung verlor, wechselte Olson 1967 zur Liberalen Partei. Ein Jahr später berief ihn Premierminister Pierre Trudeau als Landwirtschaftsminister in die Regierung; dieses Amt übte er bis 1972 aus, als er zum zweiten Mal die Wahlen verlor. Trudeau berief Olson am 5. April 1977 in den kanadischen Senat. Dort war er zwischen 1980 und 1982 Staatssekretär für volkswirtschaftliche Entwicklung und Vorsitzender der entsprechenden Kommission. Bis 1984 war er auch für die \"Northern Pipeline Agency\" zuständig. Von September 1982 bis Juni 1984 war Olson Vorsitzender der Regierungsfraktion im Senat. Von 1991 bis 1993 präsidierte er die Finanzkommission des Senats. Etwas mehr als einen Monat nach seinem Rücktritt als Senator wurde Olson am 17. April 1996 zum Vizegouverneur der Provinz Alberta ernannt. Dieses Amt übte er bis zum 10. Februar 2000 aus, danach zog er sich nach Medicine Hat zurück. Er starb dort am 14. Februar 2002 und wurde auf dem Friedhof \"Hill Cemetery\" in Iddlesburgh beerdigt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1967 erhielt Olson die \"Centennial Medal\". Vom College von Meidice Hat wurde er im folgenden Jahr für seine zivilen Bemühungen in der Politik geehrt. Von der kanadischen Armee wurde Olson 1970 zum Oberst ehrenhalber ernannt. Die \"Queen's Silver Jubilee Medal\" erhielt er 1977. Nachdem er sein Amt als Vizegouverneur von Alberta 1996 angetreten hatte, erhielt er damit automatisch den Alberta Order of Excellence, den seit 1971 jeder Vizegouverneur bei seinem Amtsantritt erhält.", "section_level": 1}], "src_summary": "Horace Andrew „Bud“ Olson, PC, AOE (* 6. Oktober 1925 in Iddesleigh, Alberta; † 14. Februar 2002 in Medicine Hat, Alberta) war ein kanadischer Politiker. 1957/58 sowie von 1962 bis 1972 war er Abgeordneter im Unterhaus und gehörte von 1968 bis 1972 als Landwirtschaftsminister der Regierung von Pierre Trudeau an. Von 1977 bis 1996 war er Senator, anschließend bis 2000 Vizegouverneur der Provinz Alberta.", "tgt_summary": null, "id": 1263290} {"src_title": "Mesadenella", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Spořice befindet sich am südlichen Fuße Erzgebirges im Nordböhmischen Becken am Bach Hačka. Südöstlich erhebt sich die Farářka (\"Pater\", 357 m). Südlich befindet sich der Stausee Nechranice. Nordwestlich des Dorfes liegen die Teiche Panský rybník (\"Herrenteich\") und Uklidňující rybník. Der Ort wird von der Staatsstraße I/7 zwischen Reitzenhain und Postoloprty durchquert; im Zuge des Ausbaus zur Schnellstraße R 7 erfolgte eine südliche und westliche Umfahrung des Ortes. Im Norden führt die Staatsstraße I/13/E 442 zwischen Karlovy Vary und Chomutov an Spořice vorbei. Westlich des Dorfes befindet sich ein bedeutsamer Eisenbahnknoten, an dem die Bahnstrecken Praha–Chomutov und Chomutov–Cheb aufeinandertreffen. An dem Knoten liegen weiterhin die Gleise der stillgelegten Bahnstrecke Březno u Chomutova–Kadaň-Prunéřov und weiterer ehemaliger Bahnverbindungen. Gegen Südwesten liegen die Braunkohlentagebaue důl Nástup und důl Merkur sowie das Kraftwerk Tušimice.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Spořice sind keine Ortsteile ausgewiesen. Die Gemeinde besteht aus den Grundsiedlungseinheiten und Katastralgebieten Krbice (\"Körbitz\") und Spořice (\"Sporitz\"). Zu Spořice gehören außerdem die Wüstungen der abgebaggerten Dörfer Nasí (\"Naschau\") und Račice (\"Retschitz\").", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Nachbarorte sind Horní Ves im Norden, Chomutov im Nordosten, Údlice im Osten, Droužkovice im Südosten, Březno im Süden, Kadaň und Prunéřov im Südwesten sowie Černovice im Westen. Die Dörfer Brančíky, Brány und Nasí im Süden sowie Račice und Krbice im Südwesten fielen dem Braunkohlenbergbau zum Opfer.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung von \"Sporicz\" erfolgte im Jahre 1281, als Friedrich von Schönburg das Dorf der Kommende des Deutschritterordens in Komotau schenkte. Nach längeren Streitigkeiten mit der Böhmischen Krone nutzte Wenzel IV. 1410 nach der Schlacht bei Tannenberg die Schwäche des Ordens und konfiszierte dessen Besitz. 1411 verwies Wenzel den Orden des Landes. 1418 erhielt der königliche Heerführer Nikolaus der Arme von Lobkowicz Sporitz für der böhmischen Krone geliehene Gelder zum Pfand. Im März 1421 wurde das Dorf von den Hussiten auf ihrem Blutzug gegen Komotau heimgesucht, und im Jahr darauf von den Kaiserlichen, die von Eger über Kaaden nach Brüx zogen und das Land verwüsteten. Durch die Böhmische Kammer wurde die Herrschaft Komotau verpfändet, seit 1468 an Benesch von Weitmühl. Er erwarb 1488 die Herrschaft Komotau auch eigentümlich. Benesch von Weitmühl und sein Sohn Johann ließen die Kirche umgestalten. Die Brüder Johann, Ladislaus, Christoph und Sebastian von Weitmühl erteilten den Bewohnern von Sporitz, Komotau, Oberdorf, Michanitz und Tschernowitz das Heimfallrecht. 1560 verkauften die Herren von Weitmühl die Güter an Erzherzog Ferdinand II. Er verkaufte 1571 die Herrschaft an Bohuslav Felix von Lobkowitz und Hassenstein. Dieser erwarb 1579 noch die Herrschaft Rothenhaus mit der Stadt Jirkov hinzu und vereinigte beide Herrschaften. 1583 erbte sein Sohn Bohuslav Joachim die Herrschaft Komotau. Während seiner Herrschaft kam es zu Hexenprozessen. Im Laufe der Zeit wurde das Dorf als \"Sparitz\", \"Schporicz\", \"Sparicz\", \"Sporitz\", \"Sparycz\", \"Sporycz\" und \"Sporžicz\" bezeichnet. 1588 tauschte Bohuslav Joachim die Herrschaft mit Georg Popel von Lobkowicz gegen Jungbunzlau und Kosmanos ein. Der fanatische Katholik Georg Popel begann mit der Rekatholisierung seiner Untertanen und holte zu deren Durchführung 1589 die Jesuiten nach Komotau. Nachdem Georg Popel 1593 auf dem Landtag Kaiser Rudolf II. des Wortbruches bezichtigt hatte, fiel er in Ungnade und seine Güter wurden im Jahre darauf konfisziert. 1605 teilte die Böhmische Kammer die große Herrschaft in vier Teile. Zusammen mit Katharinaberg, Rothenhaus, Görkau, Neosablitz, Eidlitz und Platten wurde Sporitz 1606 an Adam Herzan von Harras verkauft. 1619 erbte dessen Sohn Jan († 1631) die Herrschaft Rothenhaus. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Dorf von verschiedenen Truppen heimgesucht und geplündert. Nachdem 1639 die Schweden die Gegend besetzt hatten, verschenkte Königin Christina in Siegeszuversicht die Herrschaft an den Generalmajor der Kavallerie Axel Lillie von Leffstadt. 1646 übernahm der rechtmäßige Erbe Jan Adam Herzan von Harras die Herrschaft. Er wurde 1660 in den Reichsgrafenstand erhoben. 1681 erbte Ferdinand Maximilian Herzan den Besitz, den er 1696 seinem Bruder Ernst Karl († 1697) überließ. Nachfolgender Besitzer war Sigismund Wilhelm Herzan, ein weiterer Bruder des Verstorbenen. 1683 starb der größte Teil der Einwohner bei einer Blatternepidemie. Zum Gedenken wurde 1690 eine Pestsäule aufgestellt. 1695 entstand eine Schule. 1707 erwarb Johann Adam I. Andreas von Liechtenstein die Herrschaft. Zu dieser Zeit bestand Sporitz aus 65 Häusern. Weitere Besitzer der Herrschaft waren Maria Dominika Magdalena von Liechtenstein, ab 1724 deren Witwer Heinrich Josef von Auersperg und 1766 dessen Sohn Johann Adam. 1771 kaufte Johann Alexander von Rottenhan die Herrschaft für eine Million Gulden. Er übergab sie 1777 seinem Sohn Heinrich Franz. 1809 erbte Marie Gabrielle von Rottenhan, die Ehefrau Georg Franz August von Buquoys den väterlichen Besitz. Im selben Jahre wurde Sporitz während der Napoleonischen Kriege von westfälischen Truppen heimgesucht, 1813 plünderten Österreicher, Russen und Preußen die Gegend. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Sporitz der Herrschaft Rothenhaus untertänig, im Ort bestand ein herrschaftlicher Meierhof. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Sporitz/Spořice ab 1850 eine politische Gemeinde im Gerichtsbezirk Komotau bzw. Bezirk Komotau. 1862 brach die Cholera aus. Zum Ende der 1860er Jahre wurde westlich von Sporitz eine Braunkohlenlagerstätte und unter dem Ort ein Kaolinlager entdeckt. Daraufhin setzte in dem zuvor landwirtschaftlich geprägten Ort der Bergbau ein. Zu dieser Zeit entstand nördlich des Dorfes auf den Fluren der Gemeinde Sporitz der Komotauer Hauptbahnhof. Die Eisenbahnstrecke Komotau-Dux-Ossegg wurde 1870 eröffnet, wenig später auch die Strecke nach Eger sowie die Strecken der Buschtěhrader Eisenbahn nach Prag, Reitzenhain und Brunnersdorf. Seit 1877 bestand eine dreiklassige Schule. Der Ort war deutschsprachig, zum Ende des 19. Jahrhunderts lebte in Sporitz eine tschechische Minderheit, der 3 % der Einwohnerschaft angehörten. 1890 wurde ein neues Schulhaus eingeweiht. Im Jahre 1919 eröffnete eine tschechische Minderheitenschule. 1921 waren neun Prozent der Einwohner Tschechen. Die Zechen Anna und Ludwig wurden infolge der Weltwirtschaftskrise stillgelegt. 1930 lebten in Sporitz 2748 Menschen. Nach dem Münchner Abkommen wurde die Gemeinde 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Komotau. 1939 hatte Sporitz 2607 Einwohner. Im Jahre 1941 entstand ein Kriegsgefangenenlager, in dem Franzosen, Engländer und Griechen festgehalten wurden. 1943 wurde die Gemeinde in die Stadt Komotau eingegliedert. Am 17. und 19. April wurden bei alliierten Bombenangriffen auf die Poldihütte Komotau in Sporitz 32 Häuser zerstört und 22 stark beschädigt. Bei den Angriffen starben 107 Menschen. Am 5. Mai 1945 kam ein Häftlingszug aus deutschen Konzentrationslagern auf dem Weg nach Theresienstadt durch Sporitz. Die Gefangenen wurden in Scheunen untergebracht. Am 9. Mai 1945 nahm die Rote Armee den Ort ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Ort zur Tschechoslowakei zurück und die deutschen Einwohner wurden vertrieben. Die Eingemeindung nach Chomutov wurde 1945 wieder aufgehoben. Zwischen 1956 und 1969 war Černovice ein Ortsteil von Spořice. 1983 erlosch die Gemeinde Krbice durch den Braunkohlenbergbau; ihre Fluren einschließlich der ehemaligen Ortsteile Nasí und Račice wurden Spořice zugeschlagen. Die Siedlung Nové Spořice ist dagegen zur Stadt Chomutov zugehörig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Spořice (deutsch \"Sporitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt drei Kilometer südwestlich des Stadtzentrums von Chomutov an dessen Stadtrand und gehört zum Okres Chomutov.", "tgt_summary": null, "id": 1192920} {"src_title": "Canadian (Schiff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Karriere als Schauspieler und Boxmanager begann, nachdem er in Panik aus New York City nach Hollywood geflüchtet war. \"Cohen\" war ein Freund und Partner von \"Walter Sage\". Dieser betrieb Glücksspielautomaten in Catskill Mountains mit Genehmigung seiner Kameraden aus der Murder, Inc., denen er Anteile zahlen sollte, wobei er aber nicht korrekt abgerechnet haben soll. Abe Reles – Kopf der Bande in Brooklyn – beschloss deshalb die Ermordung von Sage, wobei \"Cohen\" als Lockvogel eingesetzt wurde. Darüber hinaus soll \"Cohen\" mit einem Eispickel 54 Mal selbst auf \"Sage\" eingestochen haben. Als er bei der brutalen Tat (vermutlich eher irrtümlich) selbst durch Messerstiche verletzt wurde, gelangte er zu der Auffassung auch er würde nun getötet und floh. Er änderte seinen Namen und erhielt als \"Jack Gordon II\" 1939 in Hollywood eine Rolle in Rouben Mamoulian's Film \"Golden Boy\" als ehemaliger Boxer „Pug Mops“. \"Cohen\" – den Red Levine im Film erkannt hatte – und \"Jacob „Jack“ Dragner\", ein weiterer Tatbeteiligter im Sage-Fall, wurden wie andere Mitglieder der Murder, Inc. schließlich vor Gericht gestellt. \"Cohen\" wurde am 21. Juni 1940 freigesprochen. Von 1935 bis 1965 war \"Cohen\" außerdem Boxmanager; zu seinen Klienten gehörten Rocky Graziano, Walter Cartier, Irish Bob Murphy und Billy Graham. Anfang der 1960er war er Leiter des „Gym“ von Lou Stillman in New York City geworden und arrangierte Boxkämpfe in St. Nicholas Rink und in Sunnyside Gardens (Queens). Mit dem Untergang der „Murder, Inc.“ verschwand letztlich bald auch der Bedarf an Schauspielern, die auch wie derartige Gangster aussahen und der Typ von \"Cohen\" war nicht mehr gefragt. Einer seiner letzten Einsätze als Schauspieler soll 1965 ein Stunt in der Serie Bonanza gewesen sein. Er starb am 25. Juni 1991 im Scottsdale Memorial Hospital in Arizona und wurde im Los Angeles County beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Biografischer Kurzfilm.", "content": "Azi Rahmann: American Dream", "section_level": 1}], "src_summary": "Irving Cohen (auch „Big Gangi“ oder „Jack Gordon II“; * 2. Januar 1904 in Vilnius, Gouvernement Wilna, Russisches Kaiserreich; † 25. Juni 1991 in Scottsdale, Arizona) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Boxmanager. Vor dieser – letztlich kurzen Karriere – war er als Kosher-Nostra-Mitglied der berüchtigten Murder, Inc. und, nachdem er in die Bedeutungslosigkeit verschwunden war, gab es Vermutungen er sei bereits in den 1970er Jahren verstorben.", "tgt_summary": null, "id": 578868} {"src_title": "Amman Citadel Inscription", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alfonsi ist seit den 1970er-Jahren im korsischen Nationalismus aktiv und war lange Zeit Vorsitzender der Korsischen Volksunion, die 2002 in der PNC aufging. 1987 wurde Alfonsi in das korsische Regionalparlament gewählt. Seit 2002 ist er Bürgermeister der korsischen Gemeinde Osani. Bei der Europawahl in Frankreich 2009 trat Alfonsi auf der Liste Europe Écologie an, die auch die französischen Grünen umfasste, und erzielte einen Sitz im Europäischen Parlament. Er ist damit nach Max Simoni (1989–94) der erste korsische Nationalist, der ins Europäische Parlament einzog. Da die PNC auf europäischer Ebene Mitglied der Europapartei Europäische Freie Allianz ist, schloss sich Alfonsi der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz im Europäischen Parlament an. In der siebten Legislaturperiode (2009–2014) war Mitglied im Ausschuss für regionale Entwicklung sowie in der \"Delegation in der Paritätischen Parlamentarischen Versammlung AKP-EU\" und der \"Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der Union für den Mittelmeerraum\". Als Stellvertretendes Mitglied war er im Haushaltsausschuss, dem Ausschuss für Kultur und Bildung und der \"Delegation für die Beziehungen zu den Maghreb-Ländern und der Union des Arabischen Maghreb\". Bei der Europawahl 2014 gewann er kein Mandat. Im Jahr 2019 kandidierte Alfonsi erneut als Kandidat auf Platz 9 auf der gemeinsamen Europawahlliste von Europe Écologie-Les Verts (EELV), Alliance écologiste indépendante (AEI) sowie Régions et peuples solidaires (zu der seine Partei PNC gehört) bei der Europawahl 2019. Die gemeinsame Liste gewann 13,43 Prozent und damit 13 der 79 französischen Mandate, darunter auch Alfonsi. Seitdem ist erneut Mitglied des neunten Europäischen Parlaments und trat wieder der Fraktion der Grünen/EFA bei. Für die Fraktion ist er Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für regionale Entwicklung.", "section_level": 1}], "src_summary": "François Alfonsi (* 14. September 1953 in Ajaccio, Korsika) ist ein französischer Politiker der korsisch-nationalistischen Partei Partitu di a Nazione Corsa (PNC). Er war von 2009 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments, bei der Wahl 2019 zog er erneut ins Europäische Parlament ein. Dort ist er Mitglied der Fraktion Die Grünen/EFA.", "tgt_summary": null, "id": 1863194} {"src_title": "Shar Jackson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Olympiateilnahme.", "content": "Bei den Olympischen Spielen 1900 wurden auf der Seine in Paris erstmals Olympische Wettkämpfe im Rudern ausgetragen. Der Hamburger und Germania Ruder Club hatte die Besatzung für einen Achter nach Paris entsandt. Einige Ruderer aus diesem Achter, nämlich Oskar Goßler, sein Bruder Gustav Goßler sowie Walther Katzenstein und Waldemar Tietgens traten zusätzlich im Vierer mit Steuermann an. In den Vorläufen am 25. August konnte sich der Achter als Dritter seines Vorlaufs und der Vierer mit Steuermann als Erster seines Vorlaufs für das Finale qualifizieren. Das Finale im Achter fand am 26. August statt. Die Hamburger hatten für das Finale ihren Steuermann Alexander Gleichman von Oven gegen einen jüngeren und 45 Pfund leichteren französischen Steuermann ausgewechselt, konnten aber mit der anderen Gewichtsverteilung im Boot nicht umgehen und belegten den vierten Platz. Im Vierer mit Steuermann gab es Proteste gegen die Qualifikation, was am 26. August in einem Ausscheidungsrennen korrigiert werden sollte. Darüber waren nicht alle Teilnehmer informiert worden, sodass einige Boote fehlten, darunter auch der Vierer von Germania Hamburg. Daraufhin kam es zu der Entscheidung, das Ergebnis des Ausscheidungsrennens als offizielles Finalergebnis zu werten und für die drei Boote, die dieses Rennen verpasst hatten, am 27. August ein weiteres offizielles Finale auszurichten. Durch diesen Kompromiss gibt es für die Olympischen Spiele 1900 zwei offizielle Endläufe mit offiziellen Olympiasiegern, Olympiazweiten und Olympiadritten. Zum zweiten Finale am 27. August traten neben dem Hamburger Boot Mannschaften von Minerva Amsterdam und vom Ludwigshafener Ruderverein an. Die Hamburger setzten als Steuermann einen weiteren Bruder von Oskar und Gustav Goßler ein, den 15-jährigen Carl Goßler. Die Hamburger gewannen das Rennen mit über einer Bootslänge Vorsprung auf die Amsterdamer, die wiederum knapp vor den Ludwigshafenern das Ziel erreichten. Der Sieg der Hamburger war nicht nur der erste Olympiasieg deutscher Ruderer, sondern auch der erste Sieg eines deutschen Bootes bei einer größeren Regatta im Ausland überhaupt.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Carl Oscar Goßler war ein Sohn des Juristen und Vorsitzenden des Hamburger Seeamts Carl Oscar Goßler (1843–1899) und dessen Ehefrau Elisabeth (* 1848). Der Kaufmann Gustav Ludwig Goßler (1879–1940) und der Berufsoffizier Carl Heinrich Goßler (1885–1914) waren seine Brüder. Er war als Kaufmann tätig und Inhaber von \"Gossler u. Howaldt\" und \"John Monnington\". 1904 diente er als Leutnant bei der Landwehr-Kavallerie. Davor gehörte er dem Rheinischen Ulanen-Regiment Nr. 7 an. Goßler gründete die \"Goßler Glasgespinst Fabrik GmbH\". Er war einige Jahre erster Schriftführer im Deutschen Ruderverband. Carl Oscar Goßler heiratete am 11. April 1904 Karoline Elisabeth Roß (* 1884), Tochter des Hamburger Kaufmanns Daniel Roß (1840–1899).", "section_level": 1}], "src_summary": "Oskar Goßler, eigentlich \"Carl Oscar Goßler\", (* 26. Juni 1875 in Hamburg; † 15. Februar 1953) war ein deutscher Ruderer, der mit dem Vierer mit Steuermann 1900 erster deutscher Olympiasieger im Rudern wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1760419} {"src_title": "II. Division 1962/63", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Mai 1884 erwarb die Sektion Touristenklub Innsbruck 800 m2 Grund auf der Alfair-Alpe. Darauf wurde eine gemauerte Hütte mit einem 7,5 × 5,5 m großen Raum errichtet, die Platz für 10 Personen auf Matratzen und 20 auf Heu bot. Da die Hütte rasch ein beliebtes Ziel von Bergsteigern wurde, wurde schon bald nach Fertigstellung eine Vergrößerung angedacht. Die Ausbaupläne wurden bei der Tiroler Landesausstellung 1891 präsentiert, 1894 wurde der Anbau eingeweiht. Durch die Eröffnung der Stubaitalbahn 1904 wurde die Anreise ins Stubaital deutlich erleichtert, damit stieg auch die Zahl der Hüttengäste weiter an. Der Ausbau wurden aber durch den Ersten Weltkrieg verhindert. Durch Einbrüche und Verwüstungen in der Notzeit nach dem Krieg wurde die Bausubstanz stark beschädigt. Die Zahl der Besuche stieg dennoch wieder an, im Jahr 1924 wurden 1600 Gäste gezählt, im Jahr 1934 mehr als 3000. In diesem Jahr wurde die Hütte totalsaniert. In der Folge des Zweiten Weltkriegs wurde die Hütte 1945 fast vollständig zerstört. Der Wiederherstellung folgen weitere Ausbauten und Verbesserungen. 1953/54 wurde zur Stromversorgung ein Dieselaggregat angeschafft und ein kleines Wasserkraftwerk errichtet. Weiter steigende Besucherzahlen führten zum Ausbau des Dachbodens. Für den weiteren Ausbau wurde eine Materialseilbahn erbaut. 1982 wurde die Hütte erneut großzügig umgebaut und erweitert.", "section_level": 1}, {"title": "Wege.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zustieg.", "content": "Am schnellsten ist die Innsbrucker Hütte aus dem Gschnitztal vom Parkplatz hinter dem Gasthof Feuerstein () zu erreichen. Dieser Aufstieg dauert etwa drei Stunden, wobei über 1000 Höhenmeter zu überwinden sind. Ein anderer Weg führt aus dem Stubaital von Neder () durch das Pinnistal in etwa 4 bis 5 Stunden zur Hütte, vorbei an vier (ehemaligen) Almen (Herzebenalm, Issenangeralm, Pinnisalm, Karalm); bis zur Karalm () kann man sich mit dem (Linien-)Taxi fahren lassen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Innsbrucker Hütte ist eine alpine Schutzhütte in den Stubaier Alpen auf einer Höhe von im mittleren Gschnitztal, unweit vom Pinnisjoch. Sie wird von der Sektion Touristenklub Innsbruck des Österreichischen Alpenvereins verwaltet. Die Innsbrucker Hütte liegt unterhalb des Habicht am Stubaier Höhenweg und wird daher häufig besucht.", "tgt_summary": null, "id": 290214} {"src_title": "Konrad-Lorenz-Institut für Evolutions- und Kognitionsforschung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Ort erstreckt sich über 81,86 km2. Er liegt ca. 70 km südöstlich der Provinzhauptstadt Siena und ca. 110 km südöstlich der Regionalhauptstadt Florenz am südlichen Hang des Monte Cetona im Chianatal. Er grenzt an die Regionen Umbrien und Latium und liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone D, 2 333 GG. Im Gemeindegebiet fließen die Gewässer \"Paglia\" (5 von 16 km im Gemeindegebiet), \"Fossalto\" (8 von 10 km im Gemeindegebiet) und \"Rigo\" (auch \"Torrente del Rigo\", 7 von 18 km im Gemeindegebiet). Zudem berühren der \"Orcia\" und der \"Siele\" das Gemeindegebiet. Bis auf den Orcia gehören alle weiteren Gewässer zum Flusssystem des Tiber. Zu den Ortsteilen zählen \"Celle sul Rigo\", \"Fighine\" (731 m, ca. 10 Einwohner), \"Palazzone\" (408 m, ca. 300 Einwohner), \"Ponte a Rigo\", \"Sasso\" (324 m, ca. 20 Einwohner), \"Stabbiano\" (358 m, ca. 50 Einwohner) und \"Stabbiano di Sotto\" (362 m, ca. 25 Einwohner). Die Nachbargemeinden sind Abbadia San Salvatore, Acquapendente (VT), Allerona (TR), Cetona, Città della Pieve (PG), Fabro (TR), Piancastagnaio, Proceno (VT), Radicofani und Sarteano.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Entstehung und Entwicklung des Ortes stehen in Zusammenhang mit den Thermen: Im Ort gibt es über 42 Quellen, die eine Durchschnittstemperatur von 40 °C aufweisen und die ca. 5,5 Millionen Liter Thermalwasser täglich an die Oberfläche befördern (drittgrößte Menge in Europa). Der Sage nach wurden die „Bagni Chiusini“ (Chiusinischen Bäder) von den Etruskern gegründet und danach, aufgrund der Nähe zu Rom und der Via Cassia von den Römern benutzt. Nach dem Untergang des Römischen Reiches ging die Nutzung der Thermalbäder zurück. Die Invasionen der Barbaren und Kriege zwischen Byzanz und den Langobarden führte zu einem Bevölkerungsrückgang vor allem in den Außenbezirken. Im 11. Jahrhundert wurden dank der Nähe zur Via Francigena die Therme wieder häufiger frequentiert. Zu dieser Zeit stand der Ort unter der Herrschaft der \"Visconti di Campiglia\", die ihrerseits von der Kloster San Salvatore di Monte Amiata abhängig waren. Erste Urkunden belegen die Schenkung von \"Curtis de Bagno\" um 995 des Marchese Ugo di Toscana an das Kloster. Die örtlichen Herrscher der Visconti di Campiglia entschieden sich im Konflikt zwischen Ghibellinen und Guelfen zuerst für die Erstgenannten und unterstützten Siena sowie Friedrich I., wechselten aber bereits 1215 zu den Guelfen und somit zu Orvieto und Florenz, mit denen sie am 4. September 1260 in der Schlacht von Montaperti bei Siena eine Niederlage gegen die Ghibellinen hinnehmen mussten. Am Anfang des 14. Jahrhunderts teilte sich die Familie der Visconti in zwei Linien auf, einerseits die der aus Campiglia d’Orcia (heutiger Ortsteil der Gemeinde Castiglione d’Orcia) auf senesischer Seite, anderseits die in San Casciano verbliebenen auf Seiten Orvietos und der \"Monaldeschis\". Mit den Friedensverträgen von 1383 und 1386 näherte sich San Casciano wieder Siena an und unterwarf sich endgültig am 15. Juni 1412. Im 16. Jahrhundert wurde der Ort in die Kriege zwischen Florenz und Siena involviert, die 1555 mit der Niederlage Sienas endeten und den Ort zum Teil des Großherzogtum Toskana machten.", "section_level": 1}], "src_summary": "San Casciano dei Bagni (dt. ca. Bäder von San Casciano) ist ein Ort mit Einwohnern (Stand ) in der Provinz Siena der Region Toskana in Italien.", "tgt_summary": null, "id": 1542314} {"src_title": "Cheng Tien-hsi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Sjarhej Sadseljonau begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei Polimir Nawapolazk, für das er von 1995 bis 1998 in der East European Hockey League, sowie der weißrussischen Extraliga aktiv war. Anschließend wechselte der Angreifer zu Rubin Tjumen in die russische Superliga, verließ die Mannschaftjedoch noch im Laufe der Saison 1998/99, um in den folgenden vier Jahren für deren Ligarivalen Dinamo-Energija Jekaterinburg aufzulaufen. Gegen Ende der Saison 2002/03 kehrte er in seine weißrussische Heimat zurück, in der er einen Vertrag beim HK Homel erhielt, mit dem er 2003 und 2004 jeweils den zweiten Platz in der East European Hockey League erreichte, sowie in der Saison 2003/04 den nationalen Pokalwettbewerb gewann. Nachdem Sadseljonau in der Saison 2004/05 mit dem HK Junost Minsk erneut weißrussischer Meister wurde, spielte er zwei Spielzeiten lang in der russischen Superliga für Neftechimik Nischnekamsk. In diesem Zeitraum stand er parallel für seinen Ex-Club HK Homel und den HK Dinamo Minsk in der weißrussischen Extraliga auf dem Eis. Die gesamte Saison 2007/08 verbrachte der Linksschütze beim HK Homel. Anschließend wurde er vom HK Dinamo Minsk aus der neugegründeten Kontinentalen Hockey-Liga verpflichtet, für den er in 18 Spielen insgesamt sieben Scorerpunkte, darunter drei Tore, erzielte. Nach einer weiteren Spielzeit bei Dinamo Minsk in der KHL, kehrte er zur Saison 2010/11 zum HK Junost Minsk zurück, mit dem er im ersten Jahr nach seiner Rückkehr auf Anhieb den weißrussischen Meistertitel und den IIHF Continental Cup gewann.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Weißrussland nahm Sadseljonau im Juniorenbereich ausschließlich an der U20-Junioren-C-Weltmeisterschaft 1996 teil. Im Seniorenbereich stand er im Aufgebot seines Landes bei den B-Weltmeisterschaften 2002 und 2004 sowie bei den A-Weltmeisterschaften 2003, 2005, 2006, 2007 und 2008. Zudem trat er für Weißrussland bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver an sowie an der Qualifikation zu den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sjarhej Aljaksandrawitsch Sadseljonau (, /Sergei Alexandrowitsch Sadelenow; * 27. Februar 1976 in Nawapolazk, Weißrussische SSR) ist ein weißrussischer Eishockeyspieler, der seit 2010 beim HK Junost Minsk in der weißrussischen Extraliga unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 2134912} {"src_title": "Fatih Çakıroğlu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bandname.", "content": "Der zuerst verwendete Name der Band, \"Snow White Tan\" wurde als eine Anspielung auf den David Bowie-Song \"Ziggy Stardust\" verstanden, welcher die Textzeilen „\"Came on so loaded, man / Well hung and snow-white tan\"“ beinhaltet. Der Grund für den Namenswechsel wurde von der Band zwar nicht näher erläutert, jedoch äußerte sich Chester Bennington in verschiedenen Interviews zu den beiden Namen. Die erste Bezeichnung „Snow White Tan“ schien dem Sänger nach einer für ihn persönlich schwierigen Zeit nicht passend zu sein, da mit dem Namen die Besonderheiten dieses Zeitraums nicht deutlich genug zum Ausdruck kämen. Zudem hätte Snow White Tan für ihn einen zu poetischen Charakter. Der Name „Dead by Sunrise“ hingegen nehme in geeigneter Weise auf diese Zeit zu Beginn der Aufnahmen für das erste Album Bezug, in welcher er in einer „selbstzerstörerischen Verfassung“ („\"self-destructive form\"“) gewesen sei. Während „bestimmter Phasen der Aufnahme“ habe er eine „sehr schwere Zeit“ durchgemacht. Dies wurde von ihm mit der Scheidung von seiner Frau Samantha, mit der Pause mit Linkin Park sowie mit Problemen mit der Plattenfirma begründet. In dieser Zeit – Bennington bestimmte sie als die Jahre 2005 und 2006 – hätte er sich „buchstäblich gefragt, ob er es bis zum nächsten Tag schaffen würde“ („[...]\"literally wondering if I was making it to the next day\"“)", "section_level": 2}, {"title": "\"Dead by Sunrise\" und \"Julien-K\".", "content": "Die gemeinsame Arbeit mit den Mitmusikern von der Band „Julien-K“ war ursprünglich als ein Soloprojekt Bennigtons geplant gewesen, jedoch sagte er in einem Interview, dass aus der Solokarriere, die er starten wollte, über die vier Jahre seit dem Beginn (2005–2009) eine Band geworden sei. Bezüglich der Identität der beiden Bands äußerte sich der Gitarrist und Sänger Ryan Shuck folgendermaßen:", "section_level": 2}, {"title": "\"Out of Ashes\".", "content": "Die Vorarbeiten zu dem ersten Album der Band reichen lange zurück. So sollen erste Musikstücke schon zur Zeit der Aufnahmen für das erste Linkin-Park-Album \"Hybrid Theory\" in den Jahren 1999/2000 entstanden sein. Faktisch begannen die Arbeiten für \"Out of Ashes\" dann 2006 und die Veröffentlichung war ursprünglich auch für dieses Jahr geplant. In der Folge wurde sie zuerst auf Anfang 2007 und später – aufgrund Chesters Verpflichtungen bei Linkin Park – auf einen noch späteren Zeitpunkt verschoben. In einem Interview mit dem \"Orange County Register\" sagte Bennington 2008, er arbeite gerade an seinem Soloprojekt und am vierten Linkin Park-Album gleichzeitig. Die Aufnahmen zu \"Out of Ashes\" begannen schließlich im Juli 2008., und am 19. Mai 2009 gab Chester Bennington über \"Twitter\" den Namen dieses ersten Dead by Sunrise-Albums bekannt. Letztlich wurde das Album zuerst am 30. September 2009 in Japan veröffentlicht, bevor es am 9. Oktober 2009 in Deutschland und weltweit am 13. Oktober 2009 auf dem Markt erschien.", "section_level": 2}, {"title": "Musikstil.", "content": "Am 21. Juli 2009 sagte Bennington in einem \"News\"-Artikel: Auf die Frage in einem Interview über den Unterschied zwischen Dead by Sunrise und Linkin Park antwortete Bennington: In anderen Interviews nannte Bennington die „fehlenden Hip-Hop-Einflüsse“ als größten Unterschied und bezeichnete die Musik von Dead by Sunrise als „dunkler“ und „emotionaler“ als die Musik Linkin Parks. Am 4. Februar 2009 beschrieb Mike Shinoda in seinem Blog seine Eindrücke von der Musik von Dead by Sunrise. Die Lieder hätten teilweise „fantastische Vocals“ und seien von Künstlern wie T. Rex bis Tears for Fears beeinflusst. Shinoda bezeichnete das Album als ein „Faust-in-den-Magen-Rock“-Album. In einem Interview mit \"Billboard-Online\" gab er an, das Album sei „vielmehr ein Rock-Album“ („\"much more of a rock album\"“) und bezog sich damit auf die Linkin-Park-Alben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Band Dead by Sunrise war ein Nebenprojekt des Linkin-Park-Sängers Chester Bennington. Neben Bennington gehörten der Band noch Amir Derakh, Ryan Shuck, Anthony Valcic und Frank Zummo von der Band Julien-K sowie Brandon Belsky an. ", "tgt_summary": null, "id": 548308} {"src_title": "JoKarl Huber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Story.", "content": "Junior und seine Freunde Ivy und Teddy loggen sich in das Online-Spielerlebnis \"Digimon Online\" ein, in dem Ivy sich als „Kail“ bezeichnet und Juniors Kosenamen der Spieler selbst benennt. Sie landen in Asuka City, welches auf dem Asuka-Server liegt. Bereits bald nach ihrer Ankunft werden die Spieler durch einen Irrtum im System im Spiel gefangen. MAGAMIs Game Master versichert allen Spielern, das Problem schnellstmöglich zu beheben, und beschuldigt Lucky Mouse, einen berühmten Hacker. Junior führt sein Abenteuer fort und besiegt den Leader von Seiryu City und erhält somit sein erstes Abzeichen. Letztere muss er erlangen, um durch den Besitz von allen vier Abzeichen der Städte zum Weltkampfturnier zugelassen zu werden. Kurz darauf reist er zum Westsektor, welcher von den A.o.A. kontrolliert wird, und entdeckt die Geheimbasis von Lucky Mouse, der sich als Kails vermisster Bruder Kurt und Widerständler gegen die A.o.A. entpuppt. Er gibt Aufschluss darüber, dass MAGAMI für die A.o.A. arbeitet. Bald darauf erscheinen die Letztgenannten, verwandeln Kurt in ein Oinkmon und stehlen das Vemmon Digi-Ei, welches er vor ihnen zu verstecken versuchte. Junior startet einen Angriff auf das Admin-Center, wobei er den Game Master besiegt und unter Quarantäne stellt. Daraufhin benutzt er eine Netzwerklücke, um auf den Amaterasu-Server zu gelangen, wo er mit Entsetzen feststellt, dass alle Tamer von den A.o.A in Oinkmon verwandelt wurden. Er besiegt zwei der A.o.A.-Anführer und erfährt mehr über ihre düsteren Pläne. Sie versuchen eine große, gewaltige Geheimwaffe namens Juggernaut auf die echte Welt loszulassen, um nicht nur die Herrschaft über das Internet, sondern auch über die reale Welt zu erlangen. Junior kehrt schnellstmöglich zum Asuka-Server zurück, besiegt den vierten Leader und benutzt ein Notfalltransportsystem, um kurzzeitig in die echte Welt zu gelangen und dort den Start von Juggernaut zu verhindern. Er schafft es jedoch nicht rechtzeitig und muss zusehen, wie sich Juggernaut mit Vemmon vereinigt und zu Destromon digitiert. Junior kehrt zum Amaterasu Server zurück, um die letzten beiden A.o.A.-Anführer zu besiegen, und erlangt Zutritt zu Amaterasu City. Er leitet dort einen Angriff auf das Amaterasu-Admin-Center und besiegt den MAGAMI-Präsidenten. Es gelingt ihm außerdem, den Zentralcomputer zu benutzen und Destromon in der echten Welt zu zerstören. Um das Oinkmon-Problem zu lösen, bittet er Airdramon in Seiryu City um Windenergie, die helfen soll, alle verwandelten Tamer zurückzuverwandeln. Doch die Freude hält nicht lange an, denn der Oinkmon-Virus kehrt zurück und nur Junior und Kail kommen ungeschoren davon. Es taucht ein Wesen auf, welches sich selbst Lord Megadeath nennt, und Junior reist zum Militärsatelliten Gunslinger, um Megadeath zu besiegen. Letzteres gelingt ihm, jedoch hatte Lord Megadeath Erfolg in seinem Projekt, Snatchmon zu erschaffen. Snatchmon absorbiert den besiegten Lord und vereinigt sich mit Gunslinger, um zuletzt Galacticmon zu werden. Nach einem harten Kampf besiegt Junior ihn. Nach seinem endgültigen Sieg kehrt Junior zum Amaterasu-Server zurück, wo vier neue Server Leader bekannt gegeben werden und Kurt zum neuen MAGAMI-Präsidenten und Weltmeister ernannt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Exklusive Digimon.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Oinkmon.", "content": "Oinkmon ist ein Champion Level Digimon in Gestalt eines Schweins. Wenn Menschen in der digitalen Welt ihre Matrixdaten verlieren, verwandeln sie sich in diese Form. \"Oinkmon\" tauchte erstmals auf, als sich \"T.K\" und \"Patamon\" in der ersten Serie (Digimon Adventure) überlegten, in welche Gestalt \"Patamon\" digitieren könnte.", "section_level": 2}, {"title": "Cardmon.", "content": "Cardmon ist ein Digimon in Form einer Karte und kann entweder auf dem Rookie, Champion, Ultra oder Mega Level sein, abhängig davon wie viele Karten an seinem Körper sind (1 – 4). Zudem gibt es noch eine zweite Version von \"Cardmon\". Anders als das gelbe Original, gibt es noch eine blaue Version, letzteres ist nur Unterwasser anzutreffen. Im Spiel erhält man durch besiegen von \"Cardmon\" jeweils ein Karten Boosterpack.", "section_level": 2}, {"title": "Vemmon.", "content": "Vemmon ist ein Android-Digimon auf dem Rookie-Level. \"Vemmon\" erinnert an ein kleines Alien, mit zwei Fingern an jeder Hand und entgegengesetzt angebrachten Beinen. Seine Augen sind durch einen Helm mit Visier nicht zu sehen. Aus einem unbekannten Grund befindet sich eine Halskette an seinem Hals, gleich der eines Gefangenen. Im Spiel tritt \"Vemmon\" anfangs nur als sehr schwaches Digimon in Erscheinung. Seine Angriffe sind relativ harmlos, doch sie haben den Nebeneffekt die MP des eigenen Digimons zu stehlen. Man kann \"Vemmon\" somit als eine Art Vampir ansehen. \"Vemmon\"s wahre Kraft ist weit größer als es scheint. Es ist ein von Menschenhand künstlich erschaffenes Digimon, welches von den \"A.o.A\" als Multifunktionswaffe eingesetzt wird. Seine Fähigkeit und die Bedeutung seiner Existenz liegt darin, seine Matrixdaten mit Technologie zu kombinieren. Dieser Vorgang ermöglicht, sich mit einer Maschine zu vereinen und diese in ein lebendes Oblekt zu verwandeln. Auf diese Weise entsteht \"Destromon\" im Spiel. \"Vemmon\" besitzt außerdem die Fähigkeit, Menschen in \"Oinkmon\" zu verwandeln, ein Zustand in dem sie völlig hilflos sind.", "section_level": 2}, {"title": "Destromon.", "content": "Destromon ist ein Maschinen Digimon auf dem Ultra / Armor Level und stellt ein großes, rotes, Dinosaurier und Roboter ähnliches Digimon dar. Es ist mit einer Vielzahl von Energiekanonen auf seinen Schultern ausgerüstet und seine Hauptwaffe befindet sich auf der Brust. Es ist das Resultat der Fusion zwischen \"Vemmon\" und der Geheimwaffe \"Juggernaut\". Nach langer Überlegung seitens der Spielcharaktere das Monster zu stoppen, schafften sie es durch den Zentralcomputer in sein System zu gelangen und es zu zerstören, bevor es eine komplette Stadt zerstörte. \"Destromon\" lässt sich im Spiel nicht bekämpfen, es ist nur in Filmsequenzen zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Snatchmon.", "content": "Snatchmon ist ein Android Digimon unbekannten Levels. Es wird geboren, als viele \"Vemmon\" eine große Menge an Matrixdaten absorbieren. Es ähnelt einem violetten Humanoiden mit einem großen Helm mit Visier und einem langen, kringelnden Schwanz. Es geriet aus der Kontrolle seines Meisters \"Lord Megadeath\" und absorbierte diesen, nachdem es sich geweigert hatte, als Sklave seiner Pläne zu gelten. \"Snatchmon\" bezeichnet sich als das stärkste Digimon das je existierte. Es fusioniert mit dem \"Gunslinger\" Satellit und wird zum mächtigen \"Galacticmon\", dem Endboss in \"Digimon World 2003\". \"Snatchmon\"s Attacken sind nicht bekannt, aber es kann andere digitale Lebensformen absorbieren um seine eigene Kraft zu vergrößern.", "section_level": 2}, {"title": "Galacticmon.", "content": "Galaticmon ist ein Mega Level Maschinen Digimon, in der japanischen Version bekannt als Ragnamon. Es ist der finale Gegner in \"Digimon World 2003\". \"Galacticmon\" ist ein gigantisch großes Cyber Digimon, das an eine Art Raumfahrtstation erinnert. Es entsteht, als sich \"Snatchmon\" mit dem \"Gunslinger\" Satellit vereinigt. Sein Kopf allein ist größer als jedes andere Digimon auf dem Mega Level und während einer Filmsequenz sieht man es im Orbit über der Erde fliegen. Nach dem finalen Kampf mit \"Galacticmon\" explodiert es und fällt als Meteorenschauer auf die Erde. Sein wahrer Plan war, sich mit dem gesamten Planeten zu vereinigen und somit \"Gaiamon\" zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Gaiamon.", "content": "Gaiamon ist ein unbekanntes Digimon, dass selbst das Mega Level überschreitet, es wurde jedoch nie gesehen. Wäre \"Galacticmon\" mit der Erde verschmolzen, hätte es diese Form angenommen, was die komplette Auslöschung der Menschheit sowie eine unvorstellbare Macht seinerseits zur Folge gehabt hätte. Da es nie im Spiel gesehen wurde, ist das Aussehen dieses Digimon unbekannt.", "section_level": 2}, {"title": "DRI Agenten.", "content": "\"DRI Agenten\" geben der Spielserie eine neue Funktion, indem sie den Spieler auf Missionen schicken, bei dem es optionale Digimon Bosse auf dem Ultra Level zu besiegen gilt. Letzterer Boss übergibt dem Spieler seine \"DDNA\" (Digitale DNA), welche man dem \"DRI Agenten\" überreicht und als Belohnung das Rookie Digimon des zuvor besiegten Ultra Digimon als Partner erhält. So erhält der Spieler beispielsweise durch die DDNA von \"MetalGreymon\" ein \"Agumon\" als Partner. \"DRI Agenten\" geben jedoch kein Digimon welches man bereits hat, sondern geben dem Spieler anstelle dessen ein hilfreiches Kommentar zur Erziehung seiner Digimon. Ein weiterer Agent ist der auf dem Amaterasu vorkommende Agent für Robin, der Robin-DDNA verlangt, DDNA eines Spielers des Asuka Servers. Diese Mission gehört zu einer späteren Nebenmission um einige starke Digimon zu erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Digimon World 2003 (jap., \"Dejimon Wārudo 3: Arata Naru Bōken no Tobira\") ist das 2002 veröffentlichte, dritte Spiel der \"Digimon-World-\"Reihe. Das Rollenspiel für Playstation wurde von Bandai entwickelt und außerhalb Europas und Australiens als Digimon World 3 veröffentlicht. Der größte nennenswerte Unterschied zu den anderen Teilen der Serie ist die Möglichkeit, das Spiel nach Beendigung des Endziels fortsetzen zu können. ", "tgt_summary": null, "id": 610264} {"src_title": "Werner-Christoph Schmauch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahlwerbende Parteien.", "content": "Alle dänischen Parteien, die schon bei der Europawahl 2004 im Europäischen Parlament Sitze gewonnen hatten, traten erneut zur Wahl an. Dies waren die Socialdemokraterne (S, 2004: 5 Sitze), die liberale Venstre (V, 3 Sitze), die Konservative Folkeparti (KF; 1), die grün-linke Socialistisk Folkeparti (SF, 1), die sozialliberale Radikale Venstre (B, 1), die nationalkonservative Dansk Folkeparti (DF, 1) sowie die EU-skeptische Junibevægelsen (J, 1) und die die EU ablehnende Folkebevægelsen mod EU (N, 1). Außerdem trat die Liberal Alliance zur Wahl an. Die Wahl erfolgte nach dem Verhältniswahlrecht mit Vorzugsstimmen nach dem D’Hondt-Verfahren, wobei das ganze Land als einheitlicher Wahlkreis galt. Da das D’Hondt-Verfahren größere Parteien leicht bevorzugt, kam es wie schon 2004 zu Listenverbindungen verschiedener Parteien: Nur die Dansk Folkeparti trat ohne Listenverbindung an.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Die Wahlbeteiligung betrug 59,5 % und lag damit über dem europaweiten Durchschnitt (43,1 %) und auch höher als bei der Europawahl in Dänemark 2004 (47,9 %). Die Socialdemokraterne verloren deutlich an Stimmen, konnten sich jedoch knapp als stärkste Partei vor der Venstre halten, die kaum dazugewann. Deutliche Zugewinne erfuhren vor allem SF und DF. Die Radikale Venstre verlor leicht, die Junibevægelsen deutlich an Stimmen; beide büßten ihren Sitz im Parlament ein. Im Einzelnen erzielten die Parteien folgende Ergebnisse:", "section_level": 1}, {"title": "Wahlfolgen.", "content": "Während die meisten dänischen Parteien sich auch nach der Wahl wieder den Fraktionen im Europaparlament anschlossen, denen sie auch zuvor schon angehört hatten, ergaben sich für die Dansk Folkeparti Schwierigkeiten. Diese hatte vor der Wahl der nationalkonservativen Fraktion Union für ein Europa der Nationen (UEN) angehört, die nach der Wahl jedoch nicht mehr die Bedingungen zur Gründung einer Fraktion erfüllte und sich auflöste. Die DF schloss sich daraufhin der neu gegründeten rechtskonservativ-europaskeptischen Fraktion Europa der Freiheit und der Demokratie (EFD) an. Die Junibevægelsen, die 1992 als eine nur auf europapolitische Themen gerichtete Partei gegründet worden und stets nur bei Europawahlen angetreten war, kündigte unmittelbar nach dem Verlust ihres einzigen Sitzes im Europaparlament ihre Auflösung an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Europawahl in Dänemark 2009 fand am 7. Juni 2009 gleichzeitig mit einem Referendum über die Veränderung des dänischen Thronfolgegesetzes statt. Sie wurde im Zuge der EU-weit stattfindenden Europawahl 2009 durchgeführt, wobei in Dänemark 13 der 736 Sitze im Europäischen Parlament vergeben wurden.", "tgt_summary": null, "id": 2257447} {"src_title": "Anatoli Iwanowitsch Gribkow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie und Landschaft.", "content": "Der Ort liegt in einem breiten Taleinschnitt zwischen den tückischen Felsen des \"Morte Point\", die seit dem Mittelalter Schiffbrüchigen zum Verhängnis wurden, im Norden und der Klippen-Halbinsel \"Baggy Point\" im Süden. Die Küstenlandschaft um Mortehoe und Woolacombe wurde 1949 von Rosalie Chichester dem National Trust vermacht. Die 2006 eingerichtete britische Umweltbehörde Natural England hat als Area of Outstanding Natural Beauty unter ihrem besonderen Schutz. Hinter den Stränden liegen die Dünenlandschaft der \"Woolacombe Warren\" und ausgedehnte Heideflächen; auf diesem Linksland gab es vor dem Zweiten Weltkrieg einen 18-Loch-Golfplatz. Hinter den \"Links\" erstrecken sich durch hohe Hecken voneinander abgegrenzte Schafweiden. Woolacombe verfügt insgesamt über drei Strände:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Domesday Book ist der Taleinschnitt als \"Wolnecoma\" (mutmaßlich \"Wolfstal\") erwähnt; von einer Besiedlung ist nicht die Rede. Noch im 19. Jahrhundert ist nicht mehr als eine zum Pfarrbezirk Mortehoe gehörige Farm nachgewiesen. Zum Ferienort entwickelte sich die Talmündung erst mit der Anbindung Mortehoes an die 1874 gebaute Eisenbahnlinie von Ilfracombe nach Barnstaple (\"Ilfracombe Branch Line\"); obwohl die Bahnstation fast 4 km sowohl vom Zentrum Mortehoes als auch von den \"Woolacombe Sands\" entfernt lag, wurde die Zugänglichkeit des Gebiets für Gäste hiermit im Vergleich zu vorher sehr erleichtert. Es entstanden Wochenend-Familienunterkünfte, Versorgungseinrichtungen, Pubs, Geschäfte und Sportanlagen. Im Zweiten Weltkrieg war Woolacombe Trainingslager von US-Truppen für den D-Day. Zu diesem Zwecke musste der Golfplatz in den \"Woolacombe Warrens\" aufgegeben werden. In der Mitte des 20. Jahrhunderts revitalisierte sich der Tourismus. Es entstanden neue Hotels, Bed and Breakfast-Unterkünfte, ein Campingplatz, mehrere Surfschulen, ein Reitstall und eine Bahnengolf-Anlage (\"crazy golf course\").", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur, Tourismus, Sport.", "content": "Die Eisenbahnstrecke \"Ilfracombe Branch Line\" wurde 1970 stillgelegt; die Bahnstation beherbergte bis 2005 den Kinder-Freizeitpark \"Once Upon a Time\". Für den Autoverkehr ist Woolacombe durch die B 3343 an North Devons urbane Zentren Ilfracombe, Braunton und Barnstaple angebunden. Es besteht auch eine Busverbindung, an die über eine einspurige Nebenstrecke auch Mortehoe angeschlossen ist. Durch den Ort – unterhalb der \"Esplanade\" – verläuft der South West Coast Path, der mit 1014 km längste markierte Fernwanderweg Großbritanniens; dieser fällt hier zusammen mit dem Tarka Trail, einem weiteren, rd. 290 km langen Fernwanderweg durch Devons Binnenland, Moore und Küsten mit dem Logo des tierischen Protagonisten im Roman von Henry Williamson. Auch Wanderreiten im Bereich der \"Woolacombe Sands\" ist möglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Woolacombe ist ein Seebad von ca. 1000 Einwohnern mit einem fast 6 km langen Sandstrand an der Nordküste der englischen Grafschaft Devon südwestlich von Ilfracombe zwischen Mortehoe und Saunton.", "tgt_summary": null, "id": 525984} {"src_title": "Thomas W. Miller", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "David Lurie ist Professor für englische Literatur an der Universität Kapstadt. Er ist geschieden, seine erwachsene Tochter lebt mit einer Freundin in der Provinz Ostkap eines Südafrika der Vorhandyzeit. David besucht Prostituierte, benutzt seine Position als Professor aber auch, um Melanie, eine seiner Studentinnen, unter Druck zu setzen und zu verführen. Er gefällt sich in der Rolle des amoralischen Ästheten und Lord-Byron-Fans. Als David wegen der Affäre mit Melanie von deren Freund und von ihrem Vater angezeigt wird, kommt es zur Anhörung durch die Universitätsleitung. David lässt die Anklage ins Leere laufen, indem er sich schuldig bekennt und damit seine Professur kampflos aufgibt. Ein Reuebekenntnis lehnt er mit einer Mischung aus Stolz und Abgeklärtheit ab. Er fährt in die Provinz Ostkap zu seiner Tochter Lucy, die sich über das Wiedersehen mit ihrem Vater freut und ihm mitteilt, dass ihre Freundin sie verlassen hat. Lucy lebt davon, dass sie selbstgezogene Blumen auf einem Wochenmarkt verkauft. Ihr schwarzer Nachbar Petrus scheint ihr beizustehen und sie in ihrer Einsamkeit unter seine Fittiche zu nehmen. Er sorgt auch für die drei großen Hunde, die Lucie zusätzlich beschützen sollen. Eines Tages kommen jedoch drei schwarze junge Männer aus einem Kraal; einer von ihnen, Pollux, ist fast noch ein Kind. Sie wollen telefonieren und überfallen unter diesem Vorwand David und Lucy. David bekommt nur mit, dass zwei der drei Schwarzen hinter sich und Lucy die Tür zuziehen. Er hetzt einen der Hunde auf den dritten Nachzügler, wird aber selbst niedergeschlagen und in die Toilette gesperrt. Als er wieder zu sich kommt, sieht er durchs Fenster, wie die drei Gewalttäter sich sein Auto nehmen. Sie sehen ihn, übergießen ihn mit Brennspiritus und zünden ihn an. Er kann das Feuer mit Wasser aus dem WC löschen, in das er seinen Kopf steckt. Als ihm Lucy nach einiger Zeit die Tür öffnet, ist sie verstört und schweigsam, völlig verändert. Davids Verbrennungen werden verarztet und erweisen sich als nicht allzu schwerwiegend. Lucy schaltet die Polizei zwar ein, verspricht sich aber nicht viel davon. Als Davids Auto gefunden wird, fahren sie hin. Aber es ist ein anderes. Seit dem Überfall misstraut David dem Nachbarn Petrus, denn er war während dieses Vorfalls scheinbar zufällig gerade abwesend, und dieses Misstrauen wird noch größer, als auf einer Party, die Petrus gibt, Pollux, einer der Täter, auftaucht. David will die Polizei rufen, aber Lucy verbietet es ihm. Auf die Frage ihres Vaters, ob sie mit einem Arzt über alles gesprochen habe, erwidert Lucy, sie habe mit einer Ärztin über alles gesprochen. Dieses „alles“ wird nicht näher definiert, es kann körperliche und seelische Verletzungen, Schwangerschaft und Aidsinfektion umfassen. David hat das Bedürfnis, sich nützlich zu machen. Eine ältere Tierärztin, die nebenher streunende Hunde fängt, versorgt und dann einschläfert, kann ihn brauchen: Er entsorgt die Hundeleichen zur Verbrennung. Sie ist ihm dankbar, sie beginnen ein Verhältnis. Dann fährt David noch einmal zurück nach Kapstadt. Er bittet die Familie Melanies um Verzeihung, besucht dann aber eine Vorstellung des Theaters, in dem Melanie in einem Schwank auftritt. Hier heftet sich Melanies Freund an seine Fersen und bedroht ihn. David sucht seine frühere Wohnung auf und findet sie unbewohnt, aber verwüstet vor. An eine Wiederaufnahme seines früheren Lebens ist nicht zu denken. Als er zu seiner Tochter zurückkehrt, sagt sie ihm, dass sie aus der wiederholten Vergewaltigung schwanger ist, keine Abtreibung will und den Nachbarn Petrus formell heiraten will. Petrus möchte damit den noch minderjährigen Vergewaltiger Pollux – der zu seiner Familie gehört – schützen, aber so auch Lucy und ihr Kind unter seinen Schutz stellen. Außerdem will Lucy Petrus ihr Land vermachen und als seine Pächterin dort leben. David teilt seiner Tochter mit, dass er ihr beistehen wird, kann jedoch so viel Resignation und widerstandslose Unterwerfung nicht fassen und bricht kurze Zeit später vor ihrem Haus in einem Weinkrampf zusammen. Er verlässt Lucy und zieht in die Nähe der Tierärztin. Als er einmal wieder Hundeleichen entsorgt, zieht es ihn doch wieder zu seiner – inzwischen hochschwangeren – Tochter, die er insgeheim für ihr Handeln auch bewundert. Der Film endet mit der Szene, dass Lucy ihren Vater zu einem Tee in ihr Haus einlädt, was er annimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Dramaturgie.", "content": "Wie die Romanvorlage hält auch der Film sich konsequent an die Perspektive von David Lurie, der z. B. – eingesperrt in die Toilette – die Vergewaltigung seiner Tochter nicht mitbekommt. Der Filmzuschauer erfährt darüber nicht mehr als David Lurie – eine Diskretion, die der Spannung und der Anteilnahme insbesondere an Lucys Schicksal zugutekommt. Diese wächst, je länger der Film dauert, in ihrer Leidensbereitschaft über ihren Vater als Heldenfigur hinaus. Der Schluss ist markant gegenüber dem Roman verändert: Während der Roman die Einschläferung eines David besonders lieben Hundes ans Ende setzt und die Szene voranstellt, in der Lucy ihren Vater zum Tee einlädt, kehrt der Film die Reihenfolge um, so dass die Andeutung einer Aussöhnung oder zumindest Wiederannäherung zwischen Vater und Tochter die wichtige Schlussposition einnimmt. Bestimmte Grundthemen des Romans wie das \"Hundeleben\", das mit dem menschlichen verglichen wird, setzt der Film sehr sorgsam um, andere, wie Davids Versuch, mithilfe seines Banjos eine Oper über Lord Byron in Italien zu schreiben, werden nur angedeutet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schande (Originaltitel \"Disgrace\") ist ein auf dem gleichnamigen Roman von J. M. Coetzee basierendes Filmdrama aus dem Jahr 2008. Regie führte Steve Jacobs, das Drehbuch schrieb Anna Maria Monticelli. ", "tgt_summary": null, "id": 326600} {"src_title": "Banoo Main Teri Dulhann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sein Vater Ahmed Oufkir († 1928), ein Berber, wurde 1910 von Hubert Lyautey zum Pascha ernannt. Oufkir wurde Hauptmann in der französischen Armee, in der er im Indochinakrieg eingesetzt wurde. Sein Verhalten beim Aufstand im Rif 1958 und während der Ereignisse in Casablanca vom 23. März 1965 brachten ihm den Ruf des Schlächters ein. Die Regierung Frankreichs setzte seine Regierungsbeteiligung bei Mohammed V. einen Tag nach der Unabhängigkeit Marokkos am 3. März 1956 durch. Wie von der französischen Regierung beabsichtigt, reduzierte er den Einfluss der \"armée de libération nationale marocaine\", ließ das Volk über die Legitimität von Parteien, wie der \"Istiqlal\" und \"Union socialiste des forces populaires\", abstimmen und errichtete ein Polizei- und Überwachungsregime. 1965 bat Mohammed Oufkir den Mossad, ihm zu helfen, Ben Barka zum Schweigen zu bringen. Meir Amit stimmte zu, im Oktober 1965 wurde Ben Barka von zwei Mitarbeitern des Nachrichtendiensts aus der Schweiz nach Paris gelockt. Auf Weisung von Antoine Lopez, Leiter der Niederlassung der Air France auf dem Flughafen Paris-Orly, persönlicher Freund von Mohammed Oufkir und Mitarbeiter des Service de Documentation Extérieur et de Contre-Espionage rendierten der Leiter der „Brigade Mondaine“, (Drogenkriminalität und Prostitution) in der Polizeipräfektur, Kommissar Louis Souchon (* 1916 wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt), und Roger Voitot (* 1928) in einem zivilen Peugeot 403 der Polizeipräfektur Ben Barka zur Villa des Zuhälters und Leiters der Barbouzes, Georges Boucheseiche in Fontenay-le-Vicomte. Die Barbouzes hielten Ben Barka unter dem Vorwand eines Treffens mit einem hochrangigen Vertreter der französischen Regierung in der Villa fest, bis am Samstag, 30. Oktober 1965 zuerst Ahmed Dlimi und später Mohammed Oufkir in die Villa kamen. Oufkir folterte Ben Barka bis dieser ihm eine Vollmacht für seinen Tresor in einer Bank in Genf gab. Am Morgen des 31. Oktobers 1965 flog Oufkir nach Genf und entnahm das Archiv von Ben Barka aus dem Banksafe. Anschließend besuchte Oufkir seine Familie in Gstaad. Von Dienstag, 2. November 1965 bis Freitag, 5. November 1965 war Oufkir in offizieller Mission in Paris. Oufkir nahm am 3. November 1965 an einem Cocktailempfang im französischen Innenministerium, mit dem der Abschluss eines Referendariats von ranghohen marokkanischen Beamten bei der französischen Verwaltung gefeiert wurde, teil. Jacques Foccart und Innenminister Roger Frey waren über die Beteiligung von Oufkirs im Fall Ben Barka informiert, weshalb sich Frey durch Jacques Hector Auguste Aubert (* 6. August 1913 in Cherbourg) vertreten ließ. Auf dem Empfang begegnete Oufkir Commissaire divisionnaire Maurice Marcel Louis Bouvier (* 6. April 1920 in Nogent-le-Roi; † 23. Juli 2009), der mit der Untersuchung des Verschwindens Ben Barkas beauftragt war. Oufkir wurde von einem Pariser Gericht am 5. Juni 1967 in Abwesenheit wegen Mordes verurteilt, während der anwesende General Ahmed Dlimi freigesprochen wurde, was Inkonsequenz des Gerichtes bei der Würdigung der Beweislage nahelegt. Der anhängige Haftbefehl gegen Oufkir wurde nach der Wahl Georges Pompidous zum Präsidenten 1969 in Frankreich nicht mehr verfolgt. Oufikir kam regelmäßig zu medizinischer Augenbehandlung nach Lyon und im September 1972 gab ihm Maurice Schumann bei einem Staatsbesuch in Marokko die Hand. 1967 wurde Oufkir Innenminister und zunehmend unentbehrlich für das Unterdrückungsregime von Hassan II. Oufkir ließ Gewerkschaften und religiöse Einrichtungen überwachen. Er ließ jeden politischen Protest gewaltsam unterdrücken. Die Regierung von Hassan II. ließ die Bevölkerung bespitzeln und beschränkte die Repression nicht auf gesetzliche Maßnahmen, sondern verschleppte und ermordete zahlreiche Menschen. Den Putschversuch von Skhirat am Geburtstag von Hassan II., 10. Juli 1971 verbrachte Oufkir mit Hassan II. und dem Thronrat in einem Restroom des Palastes. Er wurde von Hassan II. mit der Leitung der Verfolgung der Verschwörer beauftragt, wurde Generalstabschef und Verteidigungsminister in der Regierung von Mohammed Karim Lamrani. Am 16. August 1972 fingen beim Putschversuch in Marokko fünf Northrop F-5 der \"Forces Armées Royales\" die Boeing 727 mit Hassan II. auf dem Rückflug von Paris ab und beschossen das Flugzeug. Der Pilot der Boeing, Mohammed Kabbej meldete über Funk, dass der König tot sei, und landete die beschädigte Maschine in Rabat. Die Piloten der F-5 nahmen einen Hubschrauber und verschwanden nach Gibraltar, wo sie um politisches Asyl baten. Oberst Amokrane, einer der Attentäter, nannte als Hintermann des Attentats explizit General Oufkir. Daraufhin bestellte Hassan II. Mohammad Oufkir in den Palast, ließ ihn von Ahmed Dlimi und Hafid Alouni, seinem Protokollchef, töten und anschließend verbreiten, dass Oufkir (durch Schüsse in die Leber, die Lunge, in den Bauch, den Rücken und in den Hals) Selbstmord begangen habe. Oufkir war verheiratet und hatte 6 Kinder. Hassan II. hielt Oufkirs Familie nach dem Attentat bis 1991 in geheimen Gefängnissen in der Wüste fest. Nach fünf Jahren ständiger Polizeiüberwachung floh die Familie nach Frankreich. Oufkirs Tochter Malika Oufkir berichtet in ihrem Buch \"Die Gefangene. Ein Leben in Marokko\" (Originaltitel: \"La prisonnière\") über dieses Geschehen. Seine Frau Fatima und sein Sohn Raouf berichteten ebenfalls über diese Zeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "General Mohammed Oufkir (, ; auch Ufkir; * 29. September 1920 im Aïn Chaïr, Meknès-Tafilalet; † 16. August 1972 in Rabat) war ein marokkanischer Innen- und Verteidigungsminister.", "tgt_summary": null, "id": 1277512} {"src_title": "Philip A. Traynor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein wurde am 15. Oktober 1970 gegründet. Nach Einführung der Profiliga spielte er anfangs vor allem in der Nigerianischen Amateurliga, der zweiten Liga in Nigeria. In der Zweitligasaison 1996 qualifizierte sich der Klub für die Premier League. Doch 1997 verlief die Saison im nigerianischen Oberhaus mehr als enttäuschend. Mit siebzehn Niederlagen hatte man drei mehr als Siege. Schließlich wurde nur Rang 17 erreicht, was gleichbedeutend mit dem Abstieg war. Besonders ärgerlich war der Abstieg, da man mit nur einem weiteren Sieg auf Platz Acht hätte klettern können. Zwischen 1998 und 2001 war die Mannschaft also wieder in der zweiten Liga des Landes aktiv. Trotzdem setzte der Klub auch von dort aus Akzente im nigerianischen Fußball. Bereits 1999 ließ der Verein im Pokal aufhorchen und erreichte den dritten Platz. Als damaliger Zweitligist war das Team 2000 eine noch größere Überraschung im Wettbewerb um den Nigerianischen FA Cup. Man setzte sich in den KO-Runden durch und die Mannschaft erreichte am 7. Oktober 2000 das Endspiel. In der Begegnung gegen die Enugu Rangers setzten sich die Tornadoes durch einen Treffer von Akin Ademofe mit 1:0 durch. Dies ist der bisher größte Erfolg in der Geschichte des Vereins. Im Spiel um den Super Cup am 18. Februar 2001 gegen Julius Berger musste man sich allerdings mit 1:2 geschlagen geben. 2002 stiegen die Niger Tornadoes aus der Nigerianischen Amateurliga in die Premier League auf. Im ersten Jahr nach dem Aufstieg reichte es zu Platz neun, einem guten Mittelfeldrang. 47 Punkte in der Spielzeit 2004 waren fast zu wenig und der Abstieg war in dieser Saison sehr nah. Nur einen Pluspunkt mehr auf den ersten Absteiger Wikki Tourists hatte das Team. Allerdings sicherte sich die Mannschaft bereits am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt, da man im direkten Vergleich mit 2:0 gegen Wikki gewinnen konnte. In der Saison des Jahres 2005 ging es ebenfalls sehr eng zu. Die Tornadoes fanden sich auf Grund von vier sieglosen Partien zu Saisonbeginn frühzeitig im Tabellenkeller wieder. Am Ende reichten fünfzig Punkte, um den Klassenerhalt zu schaffen. Dabei gab es zwischen Platz 16 und 7 nur einen Punkteunterschied von fünf Zählern. 2006 schaffte es das Team nicht sich für die Finalrunde zu qualifizieren. Zwar hatte man nur eine Niederlage mehr als Tabellenführer Nasarawa United FC, trotzdem reichte es nur zu Platz sechs in der Gruppe B. In der Gruppe A der Saison 2007 schrammte der Verein nur knapp an den Abstiegsrelegationsplätzen vorbei. Von zehn Teams in der Gruppe erreichten die Tornadoes nur den achten Platz, wobei Platz neun schon zur Relegation geführt hätte. Allerdings war mit fünf Punkten Unterschied das Polster groß genug. Zur Spielzeit 2007/08 wurde die Mannschaft Fünfter. Dabei war man nur vier Punkte hinter Meister Kano Pillars FC. In der Folgesaison wurde der Klub erneut Fünfter. Insgesamt 14 Punkte fehlten dieses Mal zu Platz eins. Mit elf Unentschieden hatte man nur eins weniger als Ligakonkurrent Enugu Rangers. Gegen den späteren Meister Bayelsa United setzte es am ersten Spieltag gleich eine 0:4-Niederlage. Im Rückspiel behielt das Team mit 3:0 die Oberhand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Niger Tornadoes ist ein nigerianischer Fußballverein aus Minna im Bundesstaat Niger. Seine Heimspiele trägt der Verein im Minna Township Stadium aus. Bisher konnten die Tornadoes einmal die Nigerianischen FA Cup gewinnen. Der Meisterschaftserfolg blieb bisher aus.", "tgt_summary": null, "id": 1759946} {"src_title": "Schneckenhaus-Sackträger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johann Martin Henni absolvierte zwischen 1820 und 1823 das Gymnasium in St. Gallen und besuchte von 1824 bis 1826 das Lyzeum in Luzern. Danach studierte er bis 1828 an der Universität La Sapienza in Rom Philosophie und Theologie. 1828 wanderte er unter Einfluss des Hannoveraner Missionars Friedrich Rese nach Amerika aus, wurde am 2. Februar 1829 in Bardstown, Kentucky, zum Priester geweiht und kümmerte sich als wandernder Missionar vor allem im Staat Ohio um die überall verstreut lebenden Katholiken und richtete dabei sein seelsorgerisches Interesse auf die deutschsprachigen Gläubigen. 1837 gründete er in Cincinnati, Ohio, die erste katholische Wochenzeitung in deutscher Sprache, \"Der Wahrheitsfreund\". Am 28. November 1843 wurde er zum Bischof von Milwaukee ernannt. Am 19. März 1844 empfing er in Cincinnati durch den Bischof von Cincinnati, John Baptist Purcell, die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren der Bischof von Pittsburgh, Michael O’Connor SJ, und der Bischof von Nashville, Richard Pius Miles OP. Henni war einer der Mitgründer der Marquette-Universität, die zwei Tage vor seinem Tod eröffnet werden konnte. Ebenso war er Mitgründer des St.-Francis-Seminars in St. Francis, Wisconsin, und konnte einige Ordensgemeinschaften davon überzeugen, sich in Milwaukee niederzulassen. Johann Martin Henni nahm am Ersten Vatikanischen Konzil teil. Aufgrund der von Henni geleisteten Anstrengungen, die römisch-katholische Präsenz insbesondere deutschsprachiger Katholiken innerhalb Wisconsins auszubauen, errichtete Papst Pius IX. im Februar 1875 die \"Kirchenprovinz Milwaukee\" und erhob die Diözese zum Erzbistum mit Henni als erstem Erzbischof. Das Hauptgebäude des St.-Francis-Seminars, die \"Henni Hall\", ist nach Erzbischof Henni benannt und auch im \"National Register of Historic Places\" gelistet.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Henni (\"Johann Martin Henni\"; * als \"Johannes Martin Hänni\" am 15. Juni 1805 in Misanenga, Obersaxen, Kanton Graubünden, Schweiz; † 7. September 1881 in Milwaukee, Wisconsin) war der erste Erzbischof der römisch-katholischen Erzdiözese Milwaukee in der Zeit von 1875 bis 1881 und eine bedeutende und einflussreiche Persönlichkeit der Kirchen- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts.", "tgt_summary": null, "id": 902797} {"src_title": "Klaviersonate Nr. 16 (Mozart)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mitchell Watt studiert Wirtschaftsrecht an der University of Queensland in Brisbane. Sein Verein ist der \"QE2 Track Club\". Am 31. August 2016 gab er aufgrund von Achillessehnenproblemen sein Karriereende bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Nachdem er sich fünf Jahre lang nicht mehr mit Leichtathletik beschäftigt hatte (sein weitester Sprung datierte mit 6,98 m aus dem Jahr 2002) begann er mit seinem Trainer Gary Bourne, sich für die australische Weitsprungsaison 2008 vorzubereiten. Mit 7,72 m wurde er 2008 Dritter bei der IAAF World Athletics Tour in Melbourne. Bei den anschließenden Australischen Meisterschaften wurde er mit 7,33 m Achter. Seine Bestleistung 2008 war 7,97 m, gesprungen in Gold Coast. Im Jahr 2009 stieß Mitchell Watt in die Weltspitze vor. Zuerst sprang er im Januar in Gold Coast 8,04 m, dann wurde er bei der IAAF World Athletics Tour in Melbourne mit 8,11 m hinter Fabrice Lapierre Zweiter. Bei den Australischen Meisterschaften 2009 wurde er mit 8,10 m ebenfalls hinter Fabrice Lapierre Zweiter. Er nahm an dieser auch am 100-Meter-Lauf teil und hatte mit 10,37 s eine Zeit, die für eine Weltmeisterschaftsqualifikation gereicht hätte. Beim Grand Prix in Madrid im Juli 2009 (4. Platz) steigerte er seine Bestleistung auf 8,34 m. Am 20. Juli 2009 sprang er in Rethymno 8,43 m bei legalen 2,0 m/s Rückenwind. Dies war der weltweit fünftweiteste Sprung 2009 sowie der zweitweiteste, der je von einem Australier gesprungen wurde. Der australische Rekord lag seit dem Jahr 2000 bei 8,49 m und wurde von Jai Taurima gehalten. Seine gute Form bestätigte er bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin mit der Bronzemedaille nach einem Sprung von 8,37 m. Ebenfalls Dritter wurde er bei den Hallenweltmeisterschaften 2010 in Doha (mit 8,05 m). Die Silbermedaille holte er bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu mit 8,33 m hinter dem viermaligen Weltmeister Dwight Phillips. Bei seinen ersten Olympischen Spielen, den Olympischen Spielen 2012 in London, erhielt er für seine 8,16 m ebenfalls die Silbermedaille.", "section_level": 1}, {"title": "Bestleistungen.", "content": "Die Australische Weitsprungmeisterschaft konnte er zum ersten Mal 2011 mit einem neuen Stadionrekord von 8,44 m im Olympic Park Stadium in Melbourne gewinnen. Schon sein erster Sprung von 8,17 m hätte ihm die Australische Meisterschaft gesichert. Die 8,44 m sprang er im letzten Versuch. 8,44 m sprang er erneut beim Sieg im Shanghai Golden Grand Prix, einer Station der Diamond League, im Shanghai-Stadion am 15. Mai 2011. Bei der DN Galan im Olympiastadion Stockholm am 29. Juli 2011 im Rahmen der Diamond League sprang er bei seinem Sieg mit 8,54 m einen neuen australischen Rekord. Mit dieser Weite erzielte er auch eine Weltjahresbestleistung. Seine 100-Meter-Bestzeit verbesserte er am 18. Juni 2001 in Gold Coast auf 10,31 s.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mitchell Watt (* 25. März 1988 in Bendigo) ist ein australischer Weitspringer. Seine Bestweite liegt bei 8,54 m, aufgestellt am 29. Juli 2011 in Stockholm. Bei einer Körpergröße von 1,84 m beträgt sein Wettkampfgewicht 83 kg.", "tgt_summary": null, "id": 20711} {"src_title": "Dulduityn Rawdschaa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werdegang.", "content": "Gertrud Gaudin wurde als Tochter eines Arztes im thüringischen Ruhla geboren. Sie studierte an der Universität in Jena, anschließend an der Kunsthochschule in Eisenach und an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin. Um ihr Studium zu finanzieren, arbeitete sie als Zeichenlehrerin. Bis 1908 Zeichenlehrerin im höheren Schuldienst. 1902 lernte sie Eduard Ludwig Alexander (1881–1945) kennen, der damals Jura studierte und später u. a. ab 1911 in Berlin als Rechtsanwalt tätig wurde. 1908 heirateten Gertrud Gaudin und Eduard Ludwig Alexander in Berlin, sie hatte zwei Kinder, ihr ältester Sohn Karl wurde 1912 geboren; die Ehe wurde in den 1920er-Jahren geschieden. Sie machte 1907 Bekanntschaft mit Clara Zetkin und begann mit ersten publizistischen Arbeiten für die sozialdemokratische Presse; unter anderem schrieb sie 1909 die Artikelserie \"Die Prometheussage\" für die Frauenzeitschrift \"Die Gleichheit\". Als verheiratete Gertrud Alexander wurde sie Mitglied der SPD. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete sie illegal für den von ihrem Mann 1917 mitgegründeten Spartakusbund. 1919 wurde sie wie ihr Mann Mitglied der KPD, sie leitete innerhalb der Agitprop-Abteilung der Partei die Kulturarbeit und war für das Feuilleton der Parteizeitung \"Die Rote Fahne\" verantwortlich. Zwischen 1920 und 1925 erschienen von ihr rund 160 Beiträge; sie galt in dieser Zeit als die bedeutendste Kunst- und Kulturkritikerin der KPD. Sie vertrat in der \"Kunstlump\"-Debatte ihre Meinung deutlich gegen John Heartfield und George Grosz, ihre Ablehnung der dadaistischen Kunstfeindschaft wird auch in ihrer Besprechung der Premiere des Ersten Proletarischen Theater Berlins (Erwin Piscator) Ende 1920 deutlich. Sie publizierte meist unter den Pseudonymen „GGL Alexander“ oder „Gertrud G. L. Alexander“ (alias „Gertrud Gaudin Ludwig Alexander“), auch als \"G.G.L.\" \"G.G.(G.) Ludwig\", \"Gertruda Alexander\", \"A.L.\" \"g.g.g.\" \"Fr. Jerome\" Teilweise werden ihre Schriften auch unter „Gertrude Alexander“ archiviert bzw. gelistet. Gertrud Alexander erarbeitete 1923 gemeinsam mit Hermann Duncker und Karl August Wittfogel das „kulturpolitische Notprogramm der KPD“. Sie nahm mit Mann und Sohn Karl an der Marxistischen Arbeitswoche zur Vorbereitung des Frankfurter Instituts für Sozialforschung teil. Im Dezember 1925 übersiedelte sie in die Sowjetunion und kam nach Moskau, wo sie in das Frauensekretariat der Komintern aufgenommen wurde. 1926 wurde sie Mitglied der KPdSU und war von 1931 bis 1939 als Bevollmächtigte von der Hauptverwaltung für Literatur (Gawlit) sowie als politische Redakteurin an der Moskauer Staatlichen Zentralbibliothek und der Leninbibliothek. Während der Stalinschen Säuberungen wurde sie 1937 für kurze Zeit in Haft genommen sowie von 1939 bis 1944 evakuiert. Nach 1945 arbeitete sie als freiberufliche Übersetzerin und Redakteurin für das Sowjetische Informationsbüro und die Zeitschrift \"Sowjetliteratur\". Gertrud Alexander starb im Alter von 85 Jahren in Moskau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gertrud Alexander u. a. auch: \"GGL Alexander\" oder \"Gertrud G. L. Alexander\" oder \"Gertrude Alexander\", (* 7. Januar 1882 in Ruhla als \"Gertrud Mathilde Bertha Gaudin\"; † 22. März 1967 in Moskau) war eine deutsch-sowjetische Kommunistin und Politikerin sowie Autorin, Publizistin und Kunstkritikerin.", "tgt_summary": null, "id": 1283971} {"src_title": "Walter P. Leber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Thomas Gore Browne wurde als erster Sohn des Obersten Robert Browne und seiner Frau Sarah Dorothea Steward in Aylesbury geboren. Die Familie seines Vaters, mit Anglo-Irischer Abstammung (Browne (Familie)), siedelte im späten 18. Jahrhundert in Aylesbury. Da Söhne aller Generationen der Familie im Militärdienst tätig waren, war es auch klar, dass Thomas Gore Soldat wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Militärdienst.", "content": "1824, mit nur 17 Jahren, wurde er im \"44. Regiment of Foot (East Essex)\" der britischen Armee als Fähnrich eingesetzt. Er wechselte zum \"28. Regiment of Foot (North Gloucestershire)\", wurde 1826 Leutnant, 1829 Hauptmann und 1834 Major. Von 1832 bis 1835 machte er als Adjutant des Hochkommissars seine ersten Erfahrungen in ziviler Verwaltung auf den unter britischem Protektorat stehenden Vereinigten Staaten der Ionischen Inseln. 1836 wechselte er zum \"41. Regiment of Foot (Wales)\" und wurde noch 1842 im ersten Anglo-Afghanischen Krieg (1839–1842) eingesetzt und anschließend zum Brevet-Oberstleutnant ernannt. 1845 wurde er schließlich zum Oberstleutnant ernannt. 1849 wechselte er ein letztes Mal das Regiment und wurde zum \"21. Regiment of Foot (Royal North British Fusilier)\" versetzt, von dem er dann 1851 in einen Ruhestand mit einer halben Pension ging.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur auf St. Helena.", "content": "1851 wurde Browne zum Gouverneur und Militärkommandant von St. Helena im Südatlantik ernannt. Er trug dafür Sorge, dass die Wasserversorgung auf der Insel verbessert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur in Neuseeland.", "content": "1855 wurde er zum Gouverneur von Neuseeland ernannt. Browne war bei Amtsantritt nicht mit den Besonderheiten der Māori Kultur vertraut. Nach seiner Ankunft am 6. September 1855 in Auckland bereiste er deshalb sieben Monate lang intensiv die beiden Inseln, um Land und Leute und die Probleme des Miteinanders der Kulturen besser kennenzulernen. Die Spannungen zwischen den Pākehā (europäische Siedler) und den Māori auf der Nordinsel des Landes waren bereits groß. 5/6 des Landes war noch im Besitz der Māori und während die Population der Māori abnahm, stieg die der Siedler rapide an. Diese forderten Land von den Maori, auf welchem Weg auch immer. Als Browne nach Neuseeland kam, war von der Generalversammlung des House of Representatives nur noch ein kleiner Teil erhalten und der drückte sich vor einer verantwortungsbewussten Regierung. Browne löste das Parlament auf und ließ im April 1856 Neuwahlen abhalten. Nach der Wahl beauftragte er Henry Sewell mit der Regierungsbildung. Sewell hielt sich aber nur 13 Tage im Amt und wurde von William Fox gestürzt. Der wiederum wurde von Edward Stafford gestürzt, ebenfalls nach 13 Tagen. Mit Stafford allerdings konnte Browne bis zu seiner Abberufung im Jahr 1861 zusammenarbeiten. Doch Browne misstraute dem ausschließlich von weißen Siedlern besetzten Parlament und behielt als Befehlshaber der britischen Soldaten lieber die Kontrolle über die Māori-Angelegenheiten für sich. Brownes Māori-Politik hatte drei Ziele: 1. überschüssiges Māori-Land rasch zu kaufen, 2. Land, welches die Māori in Zukunft benötigen würden, unter Treuhandverwaltung zu stellen und das Land für sie selbst unter den Schutz der Krone zu stellen und 3. eine Selbstverwaltung mit Gerichtsbarkeit in den Distrikten der Māori zu installieren, um damit alte Strukturen und Stammesführungen ersetzen zu können. Brownes grundsätzliches Bemühen, etwas zum Wohle der Māori zu tun, wurde von seinem Entschluss überschattet, auf dem Verkauf einer kleinen Landfläche bei Waitara im nördlichen Taranaki zu bestehen. Damit hatte er den Clanchef \"Wiremu Kīngi Te Rangitāke\" gegen sich aufgebracht. Brownes zweite Fehlentscheidung war, seinem Unterhändler zu vertrauen, der durch skrupellose Geschäftsgebaren die Māori aufbrachte. Die Spannungen nahmen zu und entluden sich im ersten Taranaki-Krieg. Nachdem keine Seite in dem Konflikt gewinnen konnte, wurde im April 1861 ein Waffenstillstand vereinbart. Die dritte Fehleinschätzung Brownes war, sich der Unterstützung des Colonial Office in London gewiss zu sein, als er gegen das sogenannte King Movement der Māori mobilisierte. Nachdem Browne neben Stafford nun auch den Großteil der Regierung gegen sich hatte, wurde er vom Colonial Office im Mai 1861 abberufen, führte seine Geschäfte aber noch bis zum September 1861 weiter, um dann von seinem Vorgänger George Edward Grey, der von Australien zurückkehrte, als Gouverneur abgelöst zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur in Tasmanien.", "content": "Am 10. Dezember 1861 wurde Browne zum Gouverneur von Tasmanien ernannt. Sein Ankunft in Hobart, der Hauptstadt Tasmaniens, wurde außergewöhnlich gefeiert. Man veranstaltete einen einwöchigen Karneval, wohl mehr als Freude darüber, dass sein Vorgänger, der als Jemand der \"alten Schule\" galt, nun weg war. Browne behielt seine Popularität auch über die folgenden wirtschaftlich schwierigen Jahre hinweg. Durch den Goldrausch in Victoria und New South Wales waren Arbeitskräfte weggegangen. Browne setzte sich für bessere Bewässerungstechniken und bessere Anbaumethoden in der Farmwirtschaft ein, versuchte die Bildung zu fördern sowie die Ausbildung in Handel und Gewerbe. Auch seine Forderung nach einer Handelsunion aller australischen Kolonien brachte ihm Anerkennung. Doch durch eine fragwürdige Beförderung eines älteren Beamten verlor er im letzten Jahr seiner Amtszeit sein Ansehen in der Öffentlichkeit und bei seinen Ministern.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Großbritannien.", "content": "1869 kam er zurück nach England und wurde im Juni 1869 mit dem Orden Order of St. Michael and St. George (KCMG) geehrt. Seiner Pension geschuldet, trat er im Juli 1870 für 10 Monate auf den Bermudas die Position eines Administrators an. Thomas Gore Browne starb am 17. April 1887 in London.", "section_level": 2}, {"title": "Familie und Frau.", "content": "Am 4. Juni 1851 heiratete Browne in St Quivox in South Ayrshire die aus Schottland stammende 22 Jahre jüngere Harriet Louisa Campbell (1829–1906). Sie hatten zusammen vier Söhne und zwei Töchter. Ihr erstes Kind und Tochter, \"Mabyl Helena\" wurde auf St. Helena geboren, die drei Söhne \"Harold\", \"Wilfrid\" und \"Francis\" kamen in Neuseeland zur Welt und die Tochter \"Ethel\" und Sohn \"Godfrey\" wurden in Tasmanien geboren. Browne hatte wohl seine Karriere beim Militär wegen seiner Frau Harriet aufgegeben. Gleich nach der Heirat trat er den Gouverneursposten auf St. Helena an. Brownes Ehefrau wurde besonders in Neuseeland für ihre angenehme Persönlichkeit, ihre Musikalität und ihr Interesse an Literatur und Theater geschätzt. Anerkennung bekam sie auch für ihr Verständnis für Politik. Ihr wurde nachgesagt, sie das Land ebenso regieren würde, wie der Gouverneur selbst und dass er nichts schreiben oder unterschreiben würde, ohne sie vorher konsultiert zu haben. Nach dem Taranaki-Krieg und der Abberufung Brownes von seinem Gouverneursposten in Neuseeland, versuchte seine Frau durch Briefe schreiben seine Reputation zu retten. In Tasmanien setzte sich Brownes Frau mehr im sozialen Bereich ein, lehrte an sogenannten Ragged Schools (Armenschule) und Industrial Schools (eine Art Berufsausbildungsschule), las in Hospizen und organisierte derartige Hilfen und war Schirmherrin von Frauenhäusern und Kinderheimen. Nach dem Tod ihres Mannes 1887 reiste Harriet Browne 1898 noch einmal für einen Besuch nach Tasmanien. Sie selbst, die am 1. Juli 1829, es wird angenommen in Edinburgh in Schottland geboren wurde, starb am 9. April 1906 in Brooklands, Weybridge, Surrey, England.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sir Thomas Robert Gore Browne (* 3. Juli 1807 in Aylesbury, Buckinghamshire, England; † 17. April 1887 in London) war ein britischer Offizier und Gouverneur der britischen Kolonien St. Helena, Neuseeland und Tasmanien.", "tgt_summary": null, "id": 45767} {"src_title": "Lynbrook", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Marston kam als Sohn eines Kutschenbauers im Seebad Southsea im Süden von Portsmouth zur Welt. Schon als Kind trat sein zeichnerisches Talent zutage. Bereits als Teenager verließ er das elterliche Zuhause, um in London am Regent Street Polytechnic Kunst zu studieren. Ab 1901 arbeitete er als Kunsterzieher an einer Schule in der Grafschaft Surrey. Noch zu Studienzeiten gehörte Marston zu einem Kreis junger Künstler und Kunststudenten, in dem auch zwei Schwestern Ernest Shackletons verkehrten. Kathleen (1884–1961) und Helen Shackleton (1882–1962) schlugen Marston vor, sich 1907 für die Teilnahme an der Nimrod-Expedition zu bewerben. Marston konnte Shackleton nicht nur von seinen künstlerischen Fähigkeiten, sondern auch wegen seiner Körperkraft und seines satirischen, spöttischen Sinns für Humor überzeugen. Auch bei anderen Expeditionsteilnehmern war Marston wegen dieses Humors sehr beliebt und erhielt durch sie den Spitznamen “Putty” (zu Deutsch: Kitt). Während der Nimrod-Expedition war er für die Illustration des im Basislager angefertigten Expeditionsbuches \"Aurora Australis\" verantwortlich. Zudem nahm er teil an mehreren Versorgungsmärschen zum Anlegen von Depots für Shackletons Versuch, als erster den Südpol zu erreichen. Die Verbindung zu Shackleton blieb auch nach dem Abschluss der Nimrod-Expedition 1909 bestehen. Marstons Aquarelle, die er während der Expedition angefertigt hatte, erschienen in Shackletons Buch \"The Heart of the Antarctic\". Zudem begleitete er den Polarforscher auch auf seine nächste Reise in die Antarktis und gehörte während der Endurance-Expedition zur so genannten \"Weddell Sea Party\". Nach dem Untergang der \"Endurance\" blieb er in der von Frank Wild geleiteten Gruppe, die nach fünfmonatiger Isolation auf Elephant Island schließlich am 30. August 1916 gerettet wurde. Nach der Rückkehr nach England kehrte Marston in seinen alten Beruf zurück und unterrichtete bis 1922 an einer Kunsthandwerkschule in Petersfield. Danach war er für das \"Rural Industries Bureau\" (RIB) tätig, einer Organisation zur Unterstützung der Landwirtschaft und der Beschäftigung in ländlichen Regionen Englands, Wales und Schottlands, deren Direktor er 1931 wurde. George Marston war seit 1913 mit seiner Frau Hazel (geborene Roberts) verheiratet, mit der er eine Tochter (Heather, geb. 1913) und einen Sohn (Bevis, geb. 1917) hatte. Das Paar lebte später getrennt, wurde jedoch nicht geschieden. Marston starb mit 58 Jahren an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Friedhof der Kirchengemeinde von East Lyng bei Taunton beigesetzt. Sein Grabstein ziert eine Gravur des Expeditionsschiffs \"Endurance\". Nach ihm sind der Mount Marston und der Marston-Gletscher in der Antarktis benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Edward Marston (* 19. März 1882 in Portsmouth, Hampshire; † 22. November 1940 in Taunton, Somerset) war ein britischer Maler und Grafiker. Bekannt wurde er als Illustrator der Nimrod- und der Endurance-Expedition unter der Leitung des Polarforschers Ernest Shackleton.", "tgt_summary": null, "id": 769844} {"src_title": "Immunszintigrafie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Smilo von Lüttwitz war Sohn von Walther von Lüttwitz. Nach dem Abitur trat er 1914 als Fahnenjunker in das Leib-Dragoner-Regiment (2. Großherzoglich Hessisches) Nr. 24 in Darmstadt ein. Mit diesem nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Er blieb auch während der Weimarer Republik beim Militär und diente in verschiedenen Kavallerieverbänden unter anderem in Breslau und Pasewalk. Nach dem Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft trat von Lüttwitz 1934 zur Panzertruppe über. Im Jahr 1939 war er Oberstleutnant und diente als Adjutant im XV. Armeekorps. Während des Zweiten Weltkrieges war er unter anderem Kommandeur des Schützenregiments 12 und der 4. Schützenbrigade. Er diente an der Ostfront. Später war er Kommandeur der 26. Panzer-Division in Italien. Im Jahr 1944 wurde von Lüttwitz zum General der Panzertruppe ernannt, folgend zum Kommandierenden General des LXXXV. Armeekorps und Ende desselben Jahres mit der Führung der 9. Armee beauftragt. In dieser Zeit lehnte er während der Kämpfe an der Ostfront die von der Staatsführung verlangte ungerechte Strafjustiz ab. Dafür musste er sich zusammen mit zwei anderen Generälen aus seinem Befehlsbereich vor dem Reichskriegsgericht verantworten. Dieses Verfahren blieb ohne Folgen und von Lüttwitz blieb Kommandierender General seines Armeekorps. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er fünfmal verwundet. Aus der Kriegsgefangenschaft wurde er 1947 entlassen. Danach war er zunächst bei der Evangelischen Akademie in Friedewald tätig. In den Jahren 1954 bis 1956 war er Hauptgeschäftsführer der Johanniter-Unfall-Hilfe mit Sitz in Rolandseck. Er trug stark zur wachsenden Bedeutung der bislang kleinen Organisation bei. Gleichzeitig war er Verwaltungsleiter einer Evangelischen Akademie. Lüttwitz trat am 1. Juni 1957 im Range eines Generalleutnants in die Bundeswehr ein. Er war kommandierender General des III. Korps in Koblenz. Im Jahr 1960 wurde er in den Ruhestand versetzt. Im Jahr 1963 wurde er Vorsitzender der Gesellschaft für Wehrkunde. Von Lüttwitz wurde 1955 als Ehrenritter in den Johanniterorden aufgenommen und acht Jahre später zum Rechtsritter ernannt. 1963 übernahm von Lüttwitz die Präsidentschaft der Johanniter-Unfall-Hilfe. In seine fünfjährige Amtszeit fielen u. a. die ersten Gründungen von Rettungswachen der Johanniter. Neben dem großen Bundesverdienstkreuz mit Stern wurde er mit dem amerikanischen Orden Legion of Merit ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Smilo Walther Hinko Oskar Constantin Wilhelm Freiherr von Lüttwitz (* 23. Dezember 1895 in Straßburg; † 19. Mai 1975 in Koblenz) war ein deutscher Offizier, im Zweiten Weltkrieg General der Panzertruppe. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er führend in der Johanniter-Unfall-Hilfe tätig, ehe er 1957 als Generalleutnant und Kommandierender General des III. Korps in die Bundeswehr eintrat.", "tgt_summary": null, "id": 1855376} {"src_title": "Bruno Campese", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die Quellgebiete seiner oberen Zuflüsse befinden sich im nordwestlichen Abschnitt der Provinz Ostkap, im weiteren Umfeld der Stadt Middelburg. Die Quellen befinden sich im Nordteil des Bamboesberg-Massivs und im Ostteil der Sneeuberg-Massivs (Snow Mountains). Der Flusslauf erstreckt sich südlich von Middelburg durch die kleine Ortschaft Visrivier nach Cradock und weiter bis in die Gegend östlich von Somerset East, von wo sich sein rechter Nebenfluss Little Fish River annähert und in der Landschaft zwischen Sheldon und Carlisle Bridge in den Great Fish River mündet. Ab etwa dieser Stelle nehmen seine Windungen deutlich zu und das Tal schneidet sich tiefer in die Landschaft ein. Weiter flussabwärts nimmt er den Koonaprivier mit seinen Zuflüssen aus dem Winterberge-Gebiet sowie den Kat River auf, der sein Wasser aus dem Katberg- und Elandsberg-Gebiet heranführt. Im Unterlauf mäandriert das Flussbett sehr stark und schneidet sich tief in das Hügelland der Region um Makhanda ein. Seine Mündung liegt in der \"Waterloo Bay\" östlich von Port Alfred bei \"Fort D’ Acre\" an der Küste des Indischen Ozeans. Dort weitet sich sein Tal und die Mündung ist von einer mächtigen Sandbank geprägt. Die Regionalstraße R72 überquert hier das Tal mit einer Brücke.", "section_level": 1}, {"title": "Geologische Situation.", "content": "Sein Oberlauf und die wichtigsten Zuflüsse liegen im Bereich der östlichen Großen Karoo, deren geologischer Aufbau von Sandsteinen und anderen Sedimentgesteinen der Beaufort-Gruppe bestimmt ist. Im Bereich des Great Fish River-Naturreservats sind es hauptsächlich Sandsteine der \"Middleton Formation\" (Beaufort-Gruppe), die den geologischen Aufbau der Uferzonen prägen. Weiter flussabwärts quert sein Verlauf nördlich von Makhanda die schmale Sandstein-Zone der Ecca-Gruppe und hat mit Tilliten der Dwyka-Gruppe Kontakt, bevor er weiter südlich in ältere Gesteinsschichten vordringt. Nun erreicht der Great Fish River die Faltungszone der Cape Supergruppe. Es handelt sich hauptsächlich um Gesteine (Schiefer) der \"Witteberg-Gruppe\" (Devon). Sein Mündungsbereich liegt im Bereich dieser Faltungszone. Von seinem Oberlauf bei Middelburg bis nördlich von Makhanda durchfließt der Great Fish River eine bassinartige Landschaft. Dieses Gebiet wird als \"Great Fish River Basin\" (Fish-River-Becken) bezeichnet. Es handelt sich um eine flache bis flachwellige Landschaft mit einer Ausdehnung von etwa 25.000 Quadratkilometern. Das Becken ist von geringen jährlichen Niederschlagsmengen (350–450 mm) gekennzeichnet. Quellfähige Tonminerale in den Böden, wie beispielsweise Montmorillonit, nehmen einen beträchtlichen Teil des Oberflächenwassers auf, binden es für längere Zeit und geben es sukzessive in Form von Wasserdampf wieder an die Atmosphäre ab. Dieser Vorgang begünstigt das semiaride Klima in dem \"Great Fish River Bassin\", weil nur geringe Wassermengen in den Grundwasserleiter (hier meist Sandsteine) aufgenommen wird. Dieser Vorgang wird als Evapotranspiration bezeichnet. Typische alluviale Ablagerungen auf dem welligen Relief des Fish-River-Beckens sind tonige Lehmböden.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Zwischen 1779 und 1853 waren die Ufer des Great Fish River Schauplatz der Grenzkriege zwischen europäischen Siedlern und afrikanischen Ureinwohnern. Auch schon damals war die Verteilung der knappen Wasservorräte zentraler Konfliktstoff. Aktuell obliegt die Wasserverteilung der Administration der Water User’s Association und ihren 17 regionalen Water Control Officers. Ein Teil des Wassers wird seit 1975 über den Orange-Fish River Tunnel zugeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Wasserreservoirs im Einzugsgebiet.", "content": "Im Einzugsgebiet des Great Fish Rivers befinden sich fünf große Wasserstaubecken, die zu Wasserversorgung ihrer Regionen genutzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Naturschutzreservate am Great Fish River.", "content": "Ein Teil des Flusslaufes ist wegen seiner landschaftlichen und ökologischen Merkmale sowie seiner Artenvielfalt zum Schutzgebiet \"Great Fish River Reserve\" erklärt worden. Dieser Naturschutzraum mit einer Fläche von 45.000 Hektar besteht aus drei einzelnen Reservatbereichen. Das sind: Dieses Naturschutzgebiet wird durch die Regionalstraße R345 durchschnitten und ist von den Ortschaften Alice im Norden und Peddie im Süden erreichbar. Die Regionalstraße R67 führt an seinem westlichen Rand vorbei.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzungsformen im Einzugsgebiet.", "content": "Der größte Teil seines Einzugsgebiets, 94 Prozent, sind naturbelassene Flächen, die einer anthropogenen Veränderung und Nutzung nur gering oder nicht unterlagen. Es handelt sich dabei um trockenes Steppen- und Buschland der Großen Karoo mit einer überwiegend sehr geringen urbanen Nutzung. Als Agrarflächen werden nur 3 Prozent des Gebiets genutzt und ein gleicher Anteil gilt als degradierte Landschaft, die von Erosionserscheinungen betroffen ist. Bebaute Flächen halten einen Anteil von unter 1 Prozent am Einzugsgebiet, obwohl zu ihnen die Ortschaften Adelaide, Bedford, Cradock, Fort Beaufort, Middleburg und Somerset East gehören. Der Grund für diese Nutzungsstruktur besteht in den spezifischen geologischen und klimatischen Verhältnissen dieser Karoo-Region. Die Entwicklung wirtschaftlicher Aktivitäten ist auf Grund dieser Voraussetzungen schwierig und in Hinsicht auf die sensiblen ökologischen Verhältnisse auch nur eingeschränkt möglich und nicht überall wünschenswert. Historisch handelt es sich um traditionelles Farmland, das aber nur noch eingeschränkt Nutzung zu diesem Zwecke findet. Heute bemüht man sich seitens öffentlicher und privater Aktivitäten um sanften Tourismus in der oft halbwüstenartigen Landschaft. Das \"Great Fish River Museum\" in Cradock zeigt Objekte aus der europäischen Besiedlungsgeschichte am Oberlauf des Great Fish Rivers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Great Fish River (Afrikaans \"Groot-Visrivier\", dt. \"Großer Fischfluss\"; früher Great Salt River) ist ein Fluss in der südafrikanischen Provinz Ostkap. Er hat eine Länge von etwa 730 Kilometern und verfügt über ein Einzugsgebiet von 30.366 Quadratkilometern. Der Fluss entwässert zusammen mit dem westlich von ihm gelegenen Sundays River die östlichen Teile der semiariden Karoo. Wichtige Zuflüsse sind der Kariega River, Kat River, Little Fish River, Koonaprivier und der Tarka River.", "tgt_summary": null, "id": 1987601} {"src_title": "Charles Aloysius Ramsay", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Die Burg war ursprünglich ganz oder zur Hälfte Reichsgut, aber auch der Bischof von Straßburg besaß hier Rechte, ebenso die Kurpfalz. Die wahrscheinlich aus einer Nebenlinie der Grafen von Dagsburg-Metz stammenden Grafen von Hüneburg werden 1125 in Dokumenten erwähnt, die die Existenz der Burg und der beiden ersten Grafen Theoderic und Folmar belegen. Diese Familie starb am Ende des 12. Jahrhunderts aus. Die Burg befand sich in der Folgezeit im Besitz eines Rittergeschlechtes, das sich ebenfalls nach der Burg „von Hüneburg“ nannte. Diese Familie, die die Burg in der Folgezeit bewohnte, übte auch die Schirmherrschaft über das Kloster Neuwiller und das Kloster Honau aus. Das bekannteste Mitglied der Familie war Konrad von Hüneburg, Bischof von Straßburg in der Zeit von 1190 bis 1202. Ende des 13. Jahrhunderts war der Besitz an der Burg zwischen der ritterlichen Familie derer von Hüneburg und den Herren von Lichtenberg geteilt. 1288 kaufte Johann I. von Lichtenberg dem Walter von Hüneburg dessen Anteil ab und trug ihn ihm dann als Lehen auf. Dadurch wurde die Burg Bestandteil des Lichtenberger Territoriums. Die Herren von Lichtenberg ordneten die Burg ihrem Amt Buchsweiler zu. 1335 wurde eine Landesteilung zwischen der mittleren und der jüngeren Linie des Hauses Lichtenberg durchgeführt. Die Burg fiel dabei an Ludwig III. von Lichtenberg, der die jüngere Linie des Hauses begründete. Dies war auch Anlass für eine neue interne Organisation der Herrschaft Lichtenberg: Das Amt Ingweiler wurde aus dem Amt Buchsweiler ausgegliedert. Die Burg Hüneburg kam dabei zum Amt Ingweiler. 1466 wurde das der Kurpfalz zustehende 1⁄4 an der Burg den Herren von Lichtenberg als Lehen aufgetragen. Zum baulichen Zustand der Burg gibt es seit Mitte des 15. Jahrhunderts keine verlässlichen Quellen. Es wird vermutet, dass sie zunehmend verfiel und nicht mehr bewohnt war.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Neuzeit.", "content": "Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Graf Jakob, wurde die Herrschaft unter den Erben geteilt und das Amt Ingweiler fiel zunächst an Zweibrücken-Bitsch. Allerdings kam es 1570 zu einem weiteren Erbfall, der das Amt Ingweiler, und damit auch die Hüneburg, zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg brachte. Während der Zeit, als das Amt Neuweiler aus dem Amt Ingweiler ausgegliedert war, gehörte die Hüneburg zum Amt Neuweiler. Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen um 1680 die im Elsass gelegenen Teile der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter die Oberhoheit Frankreichs, so auch das Amt Ingweiler und die Hüneburg. 1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort. Als Folge der Französischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch Hüneburg – an Frankreich.", "section_level": 2}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "Die Ruine wurde während der Französischen Revolution beschlagnahmt, als Nationalgut verkauft und 1809 von dem napoleonischen General Henri-Jacques-Guillaume Clarke erworben, der sich von da an „Comte de Hunebourg“ nannte. Er ließ den mittelalterlichen Bergfried abreißen, um Platz und Material für neue Bauvorhaben zu schaffen. Er hielt sich jedoch nur sehr selten auf der Hüneburg auf. Der Besitz wurde in einen Park mit Jagdhütte umgebaut. Nach dem Tod des Generals 1818 wurde die Hüneburg von dessen Erben verkauft und war von 1823 bis 1932 im Besitz der Familie Feyler aus Neuwiller-lès-Saverne.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Ende der 1920er Jahre war der elsässische Autonomist Friedrich Spieser bei einer Wanderung auf die Ruine der Hüneburg gestoßen, die ihn sehr anzog. Anfang der 1930er Jahre versuchte Spieser sie mit den finanziellen Mitteln seiner Frau zu erwerben, aber sie konnten angeblich ihre Mittel nicht aus Deutschland ausführen. Daher sprang der Hamburger Kaufmann Alfred Toepfer mit seiner Stiftung F.V.S. (heute: Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S.) ein. Er traf sich mehrfach mit Spieser und lieh ihm den Betrag von 60.000 französischen Franc für den Erwerb des Grundstücks, der am 17. September 1932 vonstattenging. Beim Ausbau der Ruine fand er weitere Geldgeber, so den Volksbund für das Deutschtum im Ausland und baute die Hüneburg 1934 bis 1935 aus, erschwert durch Schikanen der französischen Behörden. Diese konnte Spieser etwas neutralisieren, indem er auf der Hüneburg eine Wanderherberge einrichtete, die dem offiziellen französischen Jugendherbergsverband (L.F.A.J.) angeschlossen wurde. Spieser ließ ab 1934 durch Karl Erich Loebell, einen Architekten aus der Stuttgarter Schule und Schüler Paul Schmitthenners, neue Wohngebäude und einen Bergfried in neuromanischem Stil errichten. Loebell wurde während der NS-Zeit durch die Nürnberger Gesetze als „Halbjude“ diskriminiert. Spieser besorgte für Loebell nach der Besetzung des Elsass durch deutsche Truppen und Sicherheitsorgane im Juni 1940 eine Sondergenehmigung von Gustav Adolf Scheel, dem Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD im Elsass, die es Loebell ermöglichte, an dem Projekt weiter zu arbeiten und ihn vor Verfolgung schützte. In seiner autobiographischen Erzählung „Tausend Brücken“ schildert Spieser die Prinzipien der Rekonstruktion: Verpflichtung gegenüber der Geschichte, Naturverbundenheit, Schlichtheit und Sachlichkeit in der Ausstattung, Authentizität der Materialien, Orientierung an deutscher Bautradition. In die Burganlage integriert war eine „Wanderherberge“ (Jugendherberge). Der neue Bergfried wurde auf dem kleinen, vom Vorburgplateau durch eine von einem Bogen überbrückte Kluft getrennten Felsen der alten Kernburg gebaut, im Gegensatz zu seinem mittelalterlichen Vorläufer nicht übereck in Frontstellung zur Vorburg, sondern ans andere Ende des Felsens gerückt. Als „Friedens-Turm“ war er „dem unbekanntesten Soldaten des Weltkriegs 1914-18 / den Elsass-Lothringer Gefallenen / und allen toten Kämpfern der Heimat“ gewidmet. Auf der Burg fanden Treffen von autonomistischen elsässischen Vereinen (Erwinsbund, Jungmannschaft) und von Spieser organisierte Volkslied- und Volkstanz-Veranstaltungen statt. Die frankreichfreundliche Presse des Elsass griff die wiederaufgebaute Burg in den politischen Auseinandersetzungen der Vorkriegszeit deshalb als ein „Bollwerk des Deutschtums“ an. Bei Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Burg von den französischen Behörden beschlagnahmt. Nach der Besetzung des Elsass durch die deutschen Truppen kehrte Spieser auf die Burg zurück. Auf Veranlassung des badischen Gauleiters und Chefs der Zivilverwaltung im Elsass Robert Wagner wurde die Leiche des 1940 hingerichteten autonomistischen Politikers Karl Roos aus Nancy überführt und am 19. Juni 1941 auf der Burg mit militärischen Ehren beigesetzt. Die Hüneburg wurde in den nächsten Jahren zu einem obligatorischen Wallfahrtsort für die Schüler des deutsch besetzten Elsass-Lothringen. Nach der Befreiung Frankreichs und der Rückeroberung des Elsass durch die alliierten Truppen soll der Sarkophag von französischen Truppen in den Burggraben gestürzt worden sein. Wo die sterblichen Überreste von Roos blieben, ist nicht bekannt. Die Burg wurde von den französischen Behörden erneut beschlagnahmt und zwangsversteigert. Die \"Société mutualiste du personnel de l’Enregistrement\" erwarb das Anwesen und machte daraus ein Ferienheim für ihre Mitglieder. Bis 2018 beherbergte die Hüneburg ein Hotel. Heute wird sie privat genutzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Hüneburg (auch \"Hünenburg\", ) liegt im Nordwesten von Dossenheim-sur-Zinsel (deutsch: Dossenheim) im französischen Département Bas-Rhin auf einem 425 Meter hohen Sandsteinfelsen. Die Felsenburg ist vom Tal der Südlichen Zinsel her zugänglich.", "tgt_summary": null, "id": 1779193} {"src_title": "HMCS Prince Robert (1930)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er besuchte das Priesterseminar in Perugia und empfing am 14. Juni 1862 das Sakrament der Priesterweihe. Er wurde an der Sapienza Universität von Rom promoviert und 1864 zum Professor am Priesterseminar von Perugia berufen. Im Jahr 1870 wurde er Pfarrer in Marsciano und 1872 ging er in die Abtei Montecassino, wo er zwei Jahre blieb. Im Jahr 1880 folgte er der Berufung des Papstes zum Professor für Dogmatik an der \"Propaganda Fide\". 1882 wurde er Professor des römischen Priesterseminars, 1884 Rektor der griechischen Kollegs, 1886 Präsident der Päpstlichen Diplomatenakademie und am 1. Juli 1888 Titularerzbischof von \"Naupactus\". Die Bischofsweihe spendete ihm am 10. Juli desselben Jahres der Sekretär der Kongregation für die heilige römische und universielle Inquisition, Raffaele Kardinal Monaco La Valletta; Mitkonsekratoren waren Angelo Kardinal Bianchi, Präfekt der Ritenkongregation, und Raffaele Sirolli, Bischof von Aquino-Sora-Pontecorvo. Als Professor hatte er einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung des Neuthomismus’, die Leo XIII. anregte. Seine Vorlesungen, die immer fließend und oft wortgewandt waren, erregten die Begeisterung seiner Studenten für das Studium von Thomas von Aquin, während seine Schriften den Weg ebneten für die Ausbreitung thomistischen Literatur in Philosophie und Theologie. Satolli kam im Jahre 1889 in die Vereinigten Staaten. Er war Gast der Hundertjahrfeier des Erzbistums Baltimore und hielt eine Ansprache bei der Einweihung der katholischen Universität von Amerika im November. Bei seinem zweiten Besuch nahm er am 16. November 1892 am Treffen der Erzbischöfe in New York City teil und formulierte vierzehn Angebote mit zur Lösung bestimmter Probleme mit der Schule, die damals diskutiert wurden. Dann nahm er seinen Wohnsitz an der Katholischen Universität von Amerika, wo er Vorlesungen über die Philosophie des Kirchenlehrers Thomas von Aquin hielt. Seit dem 24. Januar 1893 bis 1896 vertrat er als erster Apostolischer Delegat mit Sitz in Washington, D.C. die Interessen des Heiligen Stuhl in den Vereinigten Staaten. Am 29. November 1895 nahm Papst Leo XIII. ihn als Kardinalpriester mit der Titelkirche \"Santa Maria in Aracoeli\" in das Kardinalskollegium auf. 1893 malte ihn der amerikanische Künstler schweizerischer Abstammung Adolfo Müller-Ury (1862–1947). Nach der Rückkehr nach Rom im Oktober 1896 wurde er am 16. Dezember 1896 zum Erzpriester der Lateranbasilika und am 21. Juli 1897 zum Präfekten der Studienkongregation. Mit der Ernennung zum Kardinalbischof von Frascati am 22. Juni 1903 stieg er in die höchste Kardinalsklasse auf. Sein letzter Besuch in den Vereinigten Staaten war anlässlich der Weltausstellung in St. Louis 1904. Er starb am 8. Januar 1910 in Rom und wurde auf dem Friedhof \"Campo Verano\" beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Francesco di Paola Kardinal Satolli (* 21. Juli 1839 im Marsciano in der Nähe von Perugia; † 8. Januar 1910 in Rom) war ein italienischer Theologe, Kardinal und der erste Apostolische Delegat in die Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 1170749} {"src_title": "Seargent Smith Prentiss", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technische Daten.", "content": "Auf der Kieler Germaniawerft, die hauptsächlich für den Bau von Großkampfschiffen vorgesehen war, wurden bereits seit 1934 U-Boote (auch für den Export) gefertigt. Nach der Ausweitung des U-Bootbauprogramms wurde die Werft mit einem jährlichen Ausstoß von 42 Booten beauftragt, eine Anzahl, die nie erreicht werden konnte. Im Jahr 1941 stellte die Germaniawerft neben \"U 202\" neun weitere Boote des Typs VII C fertig. Ein U-Boot dieser Klasse hatte eine Verdrängung von 761 Kubikmeter über und 865 Kubikmeter unter Wasser. Die Dieselmaschine gewährleistete eine Überwassergeschwindigkeit von 17 Knoten, getaucht fuhr das Boot bis zu acht Knoten. Ein VII C hatte eine Länge von 67,1 Metern, eine Breite von 6,2 Metern und einen Tiefgang von 4,8 Metern. Üblicherweise waren 44 Mann Besatzung an Bord. Am Turm trug das Boot, neben dem Wappen seiner Patenstadt Innsbruck, eine Maling, die einen Igel darstellte.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz und Geschichte.", "content": "Vom Zeitpunkt der Indienststellung war \"U 202\" der 1. U-Flottille unterstellt. Ab Juni 1941 wurde es als Frontboot eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "„Markgraf“ und „Raubritter“ – \"U 202\" im Nordatlantik.", "content": "Ab Sommer 1941 war \"U 202\" im Stützpunkt der 1. U-Flottille in Brest stationiert. Von hier aus patrouillierte Kommandant Linder auf vier Feindfahrten im Nordatlantik. Ende August gelang die Versenkung des britischen Fischdampfers \"Ladylove\", der innerhalb von 15 Sekunden versank, ohne eine Meldung abgeben zu können. Auf derselben Feindfahrt attackierte das Boot im Rudel der U-Bootgruppe \"Markgraf\" den britischen Konvoi \"SC 42\". Kommandant Linder schoss zunächst seine ersten fünf Torpedos daneben – schließlich versenkte er den schwedischen Dampfer \"Scania\", der sechs Stunden zuvor von U 82 mit zwei Torpedos getroffen worden war und bereits in Flammen stand. Anfang November wurde \"U 202\" dem Rudel \"Raubritter\" zugeteilt, welches den \"SC 52\" attackieren sollte, welcher Ende November aus Nova Scotia in Richtung Großbritannien ausgelaufen war. Bei dieser Schlacht gelang Kommandant Linder die Versenkung von insgesamt 10.608 BRT. Gegen Jahresende wurde \"U 202\" dazu ausersehen, als eines von 15 Booten in das Mittelmeer einzudringen, um gegen die britischen Seestreitkräfte vorzugehen, welche den Kampf um Tobruk unterstützten. Der Durchbruch der Meerenge von Gibraltar gelang Kommandant Linder jedoch nicht. Um die beim Durchbruchsversuch entstandenen Gefechtsschäden zu beheben, blieb \"U 202\" bis März 1942 in Brest.", "section_level": 2}, {"title": "Paukenschläge vor der Küste der USA.", "content": "Am 1. März verließ \"U 202\" Brest mit Kurs auf Kap Hatteras. Zwanzig U-Boote waren an die amerikanische Ostküste beordert worden, um dort von Maine bis Florida zu patrouillieren. Bereits auf dem Hinweg gelang Kommandant Linder die Versenkung eines britischen Tankschiffes. Um diese Boote mit Treibstoff zu versorgen, war UA in den Mittelatlantik verlegt worden, und auch \"U 202\" tankte dort auf. Da das britische Konvoisystem erst im Juni 1942 auch an der amerikanischen Ostküste eingeführt wurde, waren bis dorthin nur einzeln fahrende Schiffe unterwegs, die eine leichte Beute für die deutschen U-Boote darstellten. Kommandant Linder torpedierte noch ein weiteres Schiff und fuhr im April wieder nach Brest zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Spione an Bord.", "content": "Am 27. Mai 1942 lief \"U 202\" erneut mit Kurs US-amerikanische Küste aus Brest aus. Kommandant Linder hatte vier deutsche Agenten an Bord, die er bei New York an Land bringen sollte. Georg Dasch, Heinrich Heinck, Richard Quirin und Ernest Burger waren mit mehreren Kisten Sprengstoff ausgerüstet und angewiesen, Flugzeugfabriken und Werften zu sprengen. \"U 202\" erreichte Long Island am 4. Juni. Beim Herantasten an die Küste lief das Boot auf eine Sandbank auf. Die Agenten konnten zwar erfolgreich ausgesetzt werden, aber \"U 202\" lag bis Tagesanbruch fest. Erst die aufkommende Flut ermöglichte es Kommandant Linder, das Boot wieder freizubekommen, indem er einige Treibstofftanks entleeren ließ. \"U 202\" patrouillierte weiterhin im Seegebiet zwischen New York und Kap Hatteras und griff zwei weitere Schiffe an. \"U 202\" nahm den argentinischen Kapitän aus einem Rettungsboot auf, der sich über die Versenkung des neutralen Schiffes beschwerte und angab, allein auf der torpedierten Schiffsseite seien 13 argentinische Flaggen gesetzt gewesen. Es gelang Kommandant Linder nicht, den Argentinier zu beruhigen, und das Gespräch musste abgebrochen werden, als \"U 202\" gezwungen war, vor einem Luftangriff zu tauchen. Zwei Wochen später sichtete Kommandant Linder einen amerikanischen Dampfer. Die \"City of Birmingham\" hatte fast vierhundert Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord und sank innerhalb von vier Minuten. Heraneilende Schiffe konnten die meisten Opfer retten, neun Menschen ertranken. Auf dem Rückmarsch nach Frankreich entdeckte Kommandant Linder den Geleitzug \"OS 34\" und hielt Fühlung, bis sich U 564, U 751 und U 654 zur Jagd gesammelt hatten. \"U 202\" nahm aufgrund von Treibstoffmangel nicht mehr an diesem Angriff teil und lief Ende Juli wieder in Brest ein. U 202, unter Oberleutnant zur See Günter Poser, lief am 06.09.1942 von Brest aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, der Karibik und südöstlich von Trinidad. Es konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 1.815 BRT versenken und 1 Schiff mit 7.191 BRT beschädigen. Nach 49 Tagen und zurückgelegten 8.173,8 sm über und 444 sm unter Wasser, lief U 202 am 25.10.1942 wieder in Brest ein.", "section_level": 2}, {"title": "\"Rochen\" gegen UC 1.", "content": "Ende Februar 1943 meldete \"U 522\" einen britischen Konvoi, der sich auf dem Weg nach Curacao befand. Die deutsche U-Bootführung entschied, dass Boote der Rudel \"Robbe\" und \"Rochen\", welche im Atlantik auf amerikanische Konvois lauerten, die zur Versorgung der Operation Torch nach Afrika fuhren, nunmehr diesen schnellen britischen Konvoi angreifen sollten. Die von Karl Dönitz zum Angriff auf Geleitzüge entwickelte Rudeltaktik sah vor, dass hierbei ein Boot den Konvoi verfolgte und weitere U-Boote mit Funksignalen heranführte. Der Angriff sollte erst erfolgen, wenn sich auf diese Weise eine entsprechende Menge an U-Booten gesammelt hatte. Insgesamt elf U-Boote nahmen die Verfolgung des Konvois \"UC 1\" auf, der aus 32 Schiffen bestand und von sechs Kriegsschiffen gesichert wurde. Am Abend des 23. Februar griff auch Kommandant Poser mit \"U 202\" in die Kampfhandlungen ein. Die Beschädigung der feindlichen Schiffe erfolgte durch einen einzigen Viererfächerschuss, von dem drei Torpedos ein Ziel fanden. Die Versenkung der \"Esso Baton Rouge\" gelang Kommandant Poser durch einen Hecktorpedoschuss. Obwohl die deutsche Propaganda versuchte, den Angriff auf den \"UC 1\" als überwältigenden Sieg darzustellen, bei dem acht Tanker und ein Zerstörer versenkt worden seien, wurden in dieser Nacht tatsächlich nur drei Tanker versenkt und zwei beschädigt.", "section_level": 2}, {"title": "Versenkung.", "content": "Am 1. Juni 1943 ließ Kommandant Poser das Boot südöstlich von Kap Farvel auftauchen, um den täglichen Funkspruch an den BdU abzusetzen. Durch Huff-Duff-Peilung gelang es Cpt. Frederic John Walker, der mit der \"HMS Starling\" ganz in der Nähe die Geleitsicherung des Konvois HX 241 gewährleistete, \"U 202\" anzupeilen und um die Mittagszeit anzugreifen. Es gelang Kommandant Poser einige Stunden lang, den Wasserbombenangriffen der \"Starling\" auszuweichen und Cpt. Walkers Sonarortung durch das Auswerfen von Kanistern zu behindern. Doch gegen Mitternacht war \"U 202\" wegen schlechter Luft im Boot und Treibstoffmangel gezwungen, aufzutauchen. Cpt. Walker ließ \"U 202\" umrunden und das Boot mit schweren MG beschießen. Dem deckenden Feuer aus kurzer Entfernung sowie den Wasserbomben, welche die \"Starling\" zwischen die Schwimmenden warf, fielen 18 Besatzungsmitglieder zum Opfer. 30 weitere, darunter Kapitänleutnant Poser, wurden gerettet. \"U 202\" sank () am 2. Juni um 00.30 Uhr.", "section_level": 1}], "src_summary": "U 202 war ein deutsches Unterseeboot des Typs VII C, auch als „Atlantikboot“ bezeichnet. Es wurde durch die Kriegsmarine während des U-Boot-Krieges im Nord-, West- und Mittelatlantik eingesetzt. Kommandant Hans-Heinz Linder setzte im Sommer 1942 neun deutsche Spione an der Ostküste der USA ab.", "tgt_summary": null, "id": 1136417} {"src_title": "Netzwerk Apostolische Geschichte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Brunners Vater Adolf Brunner-Lavater (1871–1943) war Architekt, Brunners Mutter war Angehörige der Familie Lavater, die seit dem 14. Jahrhundert das Zürcher Bürgerrecht besass. Er war der älteste von vier Söhnen, seine jüngeren Brüder waren Rudolf (* 1903), Hans (* 1906) und Walter (* 1913). Brunners Familie stammte ursprünglich aus Erlenbach, sein Urgrossvater hatte ein Grundstück am Schanzengraben erworben und ein Biedermeierhaus errichtet. Von seinem Grossvater Adolf Brunner-Staub (1838–1911) ist eine Anekdote überliefert, wonach dieser im September 1851 Richard Wagner bei dessen Umzug vom Nachbarshaus an der Sternengasse zur neuen Wohnung am Zeltweg seinen Papagei getragen haben soll.", "section_level": 2}, {"title": "Jugendjahre.", "content": "Ab dem dritten Schuljahr erhielt Brunner Klavierunterricht bei Fanny Leber, drei Jahre später Violinunterricht bei Alice Doelly. Ein prägendes Erlebnis war 1913 die Mitwirkung im Knabenchor bei der Schweizer Erstaufführung der 8. Sinfonie von Gustav Mahler in der Tonhalle unter Volkmar Andreae. Brunner besuchte die Volksschule und später das Gymnasium, wo er mit dem späteren Komponisten Conrad Beck und dem Journalisten Arthur Welti in dieselbe Klasse ging. 1919 erhielt er den ersten Kompositionsunterricht von seinem Onkel, dem Komponisten Hans Lavater (1885–1969), der ihn auch mit Wagners Musikdramen vertraut machte.", "section_level": 2}, {"title": "Studium in Berlin.", "content": "1920 schloss Brunner das Gymnasium mit der Matura ab und nahm Klavierunterricht beim Konzertpianisten Walter Frey. 1921 siedelte er nach Berlin über, um neun Monate Privatunterricht bei Philipp Jarnach zu nehmen; 1922 trat er in die Kompositions-Meisterklasse an der Staatlichen Hochschule für Musik ein und studierte bei Franz Schreker, später bei Walther Gmeindl. Unter seinen Kommilitonen waren u. a. Felix Petyrek, Karol Rathaus, Paul Höffer, Berthold Goldschmidt, Jerzy Fitelberg und Ernst Pepping; mit Pepping verband Brunner eine langjährige Freundschaft. 1923 bewarb sich Brunner zusätzlich für die Kapellmeisterklasse und wurde unter 160 Bewerbern ausgewählt, um bei Emil Bohnke, Julius Prüwer und Siegfried Ochs. Brunners Studienjahre in Berlin fielen in die Nachkriegszeit nach dem Ersten Weltkrieg und prägten ihn in seiner Weltanschauung als auch künstlerisch. So brach er mit der spätromantischen Vorkriegsmusik und betrachtete die Zwölftonmusik der Zweiten Wiener Schule als notwendige Überwindung der Spätromantik. Selber verfolgte Brunner (wie auch sein Mitstreiter Pepping) eine durchsichtige, lineare Polyphonie, die im dreistimmigen Satz ihre Vollendung finden und auf Formen der Renaissance- und Barockmusik zurückgreifen sollte. Im Sommer 1925 schloss er beide Studien ab. Das Angebot einer Kapellmeisterstelle am Danziger Stadttheater lehnte Brunner ab und entschied sich endgültig für den Komponistenberuf.", "section_level": 2}, {"title": "Frankreich und Italien.", "content": "Nach einer kurzen Heimkehr in Zürich reiste Brunner im Januar 1926 für einen zweijährigen Aufenthalt nach Paris. Dort nahm er Klavierunterricht beim Huber-Schüler Ernst Levy und traf auf seinen Jugendfreund Conrad Beck, der in Paris lebte. Die durchsichtige Satzkunst der Musik der Groupe des Six beeinflusste Brunners neuen Stil. Auf mehreren Reisen durch Frankreich entwickelte sich ein umfassendes Interesse an der Architektur französischer Kathedralen. In diese Zeit fielen seine ersten \"gültigen\" Kompositionen – im Vergleich zu seinen Jugendwerken, die er allesamt vernichtete. Danach kehrte Brunner wieder nach Zürich zurück, wo 1929 sein Abschlusswerk \"Symphonisches Orchesterstück mit Suite\" vom Tonhalle-Orchester unter der Leitung von Volkmar Andreae uraufgeführt wurde. 1930 reiste Brunner nach Palermo und verbrachte einige Wochen auf Sizilien und in Neapel, bevor er anschliessend für ein paar Monate in Rom niederliess. Sein Italien-Aufenthalt fiel in die Zeit der faschistischen Diktatur unter Benito Mussolini, den er während einer Rede in Florenz erlebte. Aus diesen Erfahrungen schloss Brunner:", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 pendelte Brunner zwischen Zürich, Berlin und Paris. Bereits im Spätherbst 1930 siedelte er erneut nach Berlin über und wurde mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus konfrontiert. Dort freundete er sich mit dem jungen, noch sozialistisch eingestellten Gewerkschafter Walter Pahl an und beriet ihn in seiner Funktion als Verbindungsmann zwischen Gewerkschaftsbundspräsident Theodor Leipart und dem Kabinett Schleicher. In diese Zeit fielen die Komposition einiger Klavierstücke und Teile der \"Missa a cappella\". Im Zuge des Besuchs einer NSDAP-Wahlversammlung im Berliner Sportpalast begegnete Brunner Adolf Hitler nach dessen Rede und bezeichnete ihn später als \"wild gewordener, fanatischer, dämonisch besessener Spiesser\". Nach der Volksabstimmung über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs 1934 kehrte er zurück nach Zürich, reiste aber immer wieder nach Berlin, um sich an Ort und Stelle über laufende Entwicklungen zu informieren. In der Schweiz vollendete er seine Messe, eine \"Partita für Klavier und Orchester\" und die ersten drei \"Geistlichen Konzerte\". Durch seinen früheren Lehrer Walter Frey beteiligte sich Brunner an der Gründung des Forums \"Pro Musica\" (heute Zürcher Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik) und konnte dort viele Uraufführungen seiner Werke erreichen. Im Herbst 1935 reiste er für einige Monate wieder nach Paris; durch eine Jugendfreundin kam er in Berührung mit Schriften des Theologen Emil Brunner und entwickelte eine profunde Beziehung zum christlichen Glauben.", "section_level": 2}, {"title": "Griechenland.", "content": "Im Frühjahr 1937 unternahm Brunner eine dreimonatige Reise nach Griechenland, um sowohl seine Eindrücke aus der Italienreise zu komplementieren als auch die christlichen Ursprünge im Hellenismus zu erforschen: In Triest nahm Brunner einen Kursdampfer bis Korfu und gelangte via Patras nach Athen; von dort aus bereiste er die Peloponnes, zahlreiche umliegende Inseln und bestieg den Parnass – meist zu Fuss mit einem Esel. Der Besuch der Mönchsrepublik Athos bildete den Höhepunkt der Reise, wo er als seltener nichtgriechischer Besucher byzantinischen Kirchengesang und Neumennotation studierte. Über Istanbul fuhr Brunner durch den Balkan in die Schweiz zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg weilte Brunner noch einmal drei Monate in Berlin, um sämtlichen Proben seiner \"Missa a cappella\" durch die Sing-Akademie zu Berlin beizuwohnen. Gleichzeitig schloss sich Österreich an das Dritte Reich an, was Brunner veranlasste, vor dem drohenden Kriegsausbruch nochmals nach Frankreich zu reisen (Reims, Paris, Dijon). Zurück in Zürich freundete er sich mit dem Komponisten Robert Oboussier an, der später Pate seines Sohnes Christoph wurde. Im Zuge der Mobilmachung nach dem Überfall auf Polen wurde Brunner in den Aktivdienst nach Altdorf eingezogen. Im Juli 1940 wurde er aus dem Dienst entlassen. Geprägt von der Gleichgültigkeit, die Brunner in der Zivilgesellschaft vernommen hatte, wurde Brunner politisch aktiv und beteiligte sich in der Widerstandsgruppe Gotthardbund zunächst auf kantonaler, ab 1942 auf nationaler Ebene als Geschäftsführender Präsident zur Entlastung des Obmanns Theophil Spoerri. Zur gleichen Zeit lernte er die geschiedene Ehefrau von Conrad Beck, Emmy Jacot Descombes, und ihre zwei Söhne kennen; am 23. Oktober 1941 liessen sie sich trauen und bekamen zwei eigene Söhne, Georg (* 1943) und Christoph (* 1947). In den Kriegsjahren war Brunner zugunsten seiner politischen Tätigkeit und familiärer Angelegenheiten kompositorisch kaum aktiv. Im Gotthardbund initiierte er einen neuen Anlauf für eine Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), die zuletzt 1936 gescheitert war. Die durch die Gruppe finanzierten Vorstudien stiessen bei den Parteien auf Anklang und mündeten in die 1947 per Volkabstimmung angenommene Schaffung der AHV. Der Gotthardbund mit Brunner an der Spitze betreute während des Abstimmungskampfes das Sekretariat des Aktionskomitees und koordinierte diesen als Initiant der Verhandlungen im Hintergrund. Ein von ihm verfasstes Sechs-Punkte-Friedensprogramm nach Kriegsende als Grundlage einer gemeinsamen Nachkriegspolitik wurde von den Parteien allerdings abgelehnt, worauf Brunner sich zurückzog und sich wieder der Komposition widmete.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeit am Radio Zürich.", "content": "Ende 1948 erhielt Brunner die Anfrage, am Radio Zürich eine politische Abteilung aufzubauen. Nach kurzem Zögern und Ausbedingen ausreichender Kapazitäten fürs Komponieren sagte er zu und beschrieb seinen Antrieb später wie folgt: Dieser Anspruch offenbarte sich in der von Brunner initiierten Sendung \"Echo der Zeit\", die bis heute zu den beliebtesten Radioformaten der Schweiz zählt, und gilt auch heutzutage als Leitbild für politische Diskussionen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Unter dem Vorwand der Einladung zweier Chordirigenten zu Probenbesuchen erhielt Brunner 1950 ein Visum zur Einreise in die Deutsche Demokratische Republik; er bereiste Berlin, Leipzig, Zeitz und Zwickau. Seine Eindrücke aus Gesprächen mit Bevölkerung und SED-Parteifunktionären sowie die Kontraste zum dank Marshallplan begünstigten Wiederaufbau in Westdeutschland verarbeitete Brunner in zahlreichen Radio-Reportagen.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Auslandreisen.", "content": "1951 reiste Brunner mit seiner Familie für zwei Monate nach Ägypten (u. a. Alexandria, Kairo und Oberägypten). Zwei Sommeraufenthalte 1955 und 1958 unternahm er auf die südfranzösischen Insel Port-Cros, wo er sich mit der kunstliebenden Besitzerin Marceline Henry anfreundete und zwei Orchesterstücke revidierte resp. neu komponierte. Weitere Werke in diese Schaffensperiode umfassen Chor- und Streicherwerke und drei neue \"Geistliche Konzerte\". Im Frühsommer 1957 nahm Brunner eine Einladung an die Sibelius-Festspiele (heute Helsinki Festival) an; seine Reportage brachte ihm Gratulationen des kurz darauf verstorbenen Jean Sibelius ein.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchenmusikalische Aktivitäten.", "content": "1954 gründete Brunner den Schweizerischen Arbeitskreis für evangelische Kirchenmusik und leitete ihn bis 1964. Die Resultate dieser Tätigkeit sammelte er in seiner Publikation \"Musik im Gottesdienst\", die sich an der Erneuerungsbewegung der evangelischen Kirchenmusik nach 1920 orientierte. Darauf folgte die Berufung in die Liturgiekommission der Kirchensynode des Kantons Zürich und gründete mit der Unterstützung der Zürcher Musikschulen das Institut für Kirchenmusik (heute ökumenisch integriert in die Zürcher Hochschule der Künste); als Gegenleistung für die Musikschulen amtete er 1962 bis 1968 amtete als staatlicher Prüfungsexperte am Konservatorium Zürich, danach bis 1971 in der Musikkommission der Tonhalle-Gesellschaft Zürich.", "section_level": 2}, {"title": "Späte Jahre.", "content": "Mit der Fertigstellung seiner letzten Komposition (\"Markus-Passion\" 1971) beschloss Brunner, der als bedächtig arbeitend und unerbittlich selbstkritisch galt, keine weiteren Werke zu komponieren und sich der Philosophie zu widmen. Bis 1987 entstand ein 12-bändiges Skript, das bis heute unveröffentlicht ist. Ende 1970er-Jahre legte Brunner fest, dass sein künstlerischer Nachlass der Zentralbibliothek Zürich übergeben werden sollte. Anfang 1991 starb seine Frau Emmy. Bis zuletzt blieb Brunner trotz zunehmender Altersbeschwerden geistig gesund; er starb im Februar 1992 in seinem Haus in Thalwil.", "section_level": 2}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kompositionen.", "content": "Brunner strebte in seinen Werken sowohl eine institutionelle als auch eine kompositorische Erneuerung der protestantischen Kirchenmusik an. In diesem Bereich schuf er Kompositionen mit nachhaltigem Erfolg. So wird seine \"Passionsgeschichte nach dem Evangelisten Markus\", 1975 Premiere in der Kreuzkirche (Dresden), während der Karwoche in der Schweiz regelmässig aufgeführt. Sein musikalisches Gesamtwerk enthält neben Chor- und Orchester- auch Kammermusik. Sein musikalischer Stil ist kontrapunktisch geprägt sowie satztechnisch transparent, was auf den Einfluss aus dem Concerto grosso schliessen lässt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Adolf Brunner (* 25. Juni 1901 in Zürich; † 15. Februar 1992 in Thalwil) war ein Schweizer Komponist, Kirchenmusiker, Journalist, Philosoph und Humanist. Mit einer Vielzahl unterschiedlicher Tätigkeiten prägte er stark das politische und kulturelle Leben der Schweiz während des Kalten Kriegs. Als Präsident des Gotthardbunds und Radiojournalist gehörte Brunner zu den führenden Köpfen der geistigen Landesverteidigung; als Kirchenmusiker gilt er als wichtiger Reformierer der evangelischen Kirchenmusik und zählt zu den bedeutendsten Schweizer Komponisten des 20. Jahrhunderts.", "tgt_summary": null, "id": 254763} {"src_title": "Luisa Wensing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Severin war der zweite Sohn des sächsischen Herzogs Heinrich (1473–1541) aus dessen Ehe mit Katharina (1487–1561), Tochter des Herzogs Magnus II. von Mecklenburg. Bei der Erziehung Severins und seines älteren Bruders Moritz hatte neben der Mutter deren Erzieher Balthasar Rysche erheblichen Einfluss. Trotz schwächlicher Gesundheit hatte er bei Zweikämpfen mit seinem Bruder Moritz, die sein Onkel Georg der Bärtige bei Besuchen in Freiberg zwischen den beiden Knaben veranlasste, stets die Oberhand, was den Vater der Jungen zeitweise auf den Gedanken brachte, Moritz vielleicht besser für eine kirchliche Laufbahn vorzusehen. Auf Geheiß des katholischen Herzogs Georg wurde Severin von seinen dem Luthertum zuneigenden Eltern getrennt und nach Innsbruck geschickt. Dort wurde er gemeinsam mit den Kindern des späteren Kaisers Ferdinand und dessen Gemahlin Anna katholisch erzogen. Der Prinz hatte hier in Bernhard von Rathschitz einen eigenen Hofmeister. Severin, der stets als blass und heiser redend beschrieben wurde, starb bereits 11-jährig, \"„die schönsten Hoffnungen mit ins Grab nehmend“\". Es wurde eine Obduktion vorgenommen, um die Ursachen von Krankheit und Tod zu ergründen. Der Leichnam wurde in der Zisterzienserabtei in Stams bestattet. Sein Grabmal wurde im Jahr 1552 durch schmalkaldische Truppen seines eigenen Bruders Moritz geplündert und zerstört.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Im Jahr 1526 fertigte Lucas Cranach der Ältere zwei Knabenbildnisse der beiden Prinzen Moritz und Severin. Das Gemälde Severins entstand in Tempera auf Lindenholz und ist 57 × 38,5 cm groß. Es zählt als vortreffliches und sicheres Werk Cranachs und wurde in das Gesamtverzeichnis national wertvollen Kulturgutes aufgenommen. Es befindet sich im Besitz der Hessischen Hausstiftung und ist im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt ausgestellt. Von 2005 bis 2006 befand es sich als Leihgabe im Portland Art Museum. Eine weitere zeitgenössische Darstellung Severins befindet sich als Buchmalerei in dem seit 1532 vom älteren Cranach fortgesetzten \"Sächsischen Stammbuch\", das in der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden verwahrt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Severin von Sachsen (* 28. August 1522 in Freiberg; † 10. Oktober 1533 in Innsbruck) war ein sächsischer Prinz aus der albertinischen Linie der Wettiner.", "tgt_summary": null, "id": 664045} {"src_title": "Anthony L. Turkevich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der \"nutzlose\" Wolf Uruno, der wie alle Charaktere als Menschen in Tierkostümen dargestellt wird, ist auf der Suche nach einer neuen Heimat. Dabei stößt er auf einen Wald, der von vielen ebenfalls nutzlosen Tieren bewohnt wird. D.h. die Tiere verhalten sich nicht ihrer gewohnten Rolle, sondern haben die Eigenschaften anderer Arten übernommen. So hält sich der Hase Usahara selbst für einen Wolf, raucht, besitzt eine üble Laune und greift andere Tiere an. Obwohl er nach den ersten Konfrontationen den Wald wieder verlassen will, hängt er doch an der ungeschickten Gepardin Chiiko fest, in die er sich sofort verliebte. Das bringt ihn dazu sich doch länger in diesem Wald aufzuhalten und langsam gewöhnt er sich an seine neuen und ungewöhnlichen Freunde.", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Der Manga wurde vom japanischen Zeichner Noriko Kuwata geschrieben. Erstmals wurde in der November-Ausgabe 2001 des Magazins \"Manga Life\" veröffentlicht, das von Takeshobō veröffentlicht wird. Von Manga erschienen drei Tankōbon-Ausgaben, welche die bisher publizierten Kapitel zusammenfassten.", "section_level": 1}, {"title": "Anime.", "content": "In einer Kooperation mit dem japanischen Fernsehsender Kids Station produzierte das Animationsstudio Magic Bus eine 26-teilige Anime-Fernsehserie, die zunächst exklusiv auf Kids Station übertragen wurde. Die Folgen sind dabei jeweils nur fünf Minuten lang. Regie führte Setsuko Shibuichi nach dem Drehbuch geschrieben von Mitsuyo Suenaga. Die begleitende Musik wurde von Tatsuya Mukai produziert, während die Musik des Vor- und Abspanns durch eine Kooperation mit Lantis zur Verfügung gestellt wurde. So interpretierte Ryoko Shintani sowohl den Vorspanntitel \"Sekai de Ichiban Boku ga Suki!\" und die Musik des Endes \"Life is Free\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Damekko Dōbutsu (jap., wörtlich \"Nutzlose Tiere\") ist eine Manga-Serie von Noriko Kuwata, die von 2001 bis 2003 publiziert wurde. Sie thematisiert eine Reihe von \"nutzlosen\" „Tieren“, die sich nicht entsprechend ihrer von der Natur vorgeschriebenen Rolle verhalten. Der Manga wurde im Jahr 2005 durch eine 26-teilige Anime-Fernsehserie adaptiert, die vom Studio Magic Bus animiert wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2314673} {"src_title": "Die Gruft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hielms Zeit in Kopenhagen.", "content": "1800 legte er sein juristisches Examen in Kopenhagen ab. Ab 1803 war er Auditeur bei verschiedenen Regimentern in Kopenhagen, wo er sich bei dem englischen Angriff 1807 auszeichnete, 1811 Oberauditeur und 1812 Anwalt am Obersten Gerichtshof in Kopenhagen. Gleichwohl lebte er in Kopenhagen unter schwierigen finanziellen Verhältnissen. Er hatte ein großes nationales Interesse an Norwegen, und als in Kopenhagen im Februar 1814 „Nordmandsforeningen“ (Norwegervereinigung) gegründet wurde, war er dort eifriges Mitglied. Er wurde dort auch Mitglied des Vorstandes. Als das Gerücht über einen Aufstand in Norwegen gegen den Kieler Frieden vom 14. Januar 1814 erreichte, bot er Christian Friedrich seine unterstützende Mitarbeit an. Aber bis er seine Positionen in Kopenhagen aufgegeben hatte und im September nach Norwegen gekommen war, hatte sich die Lage geändert.", "section_level": 1}, {"title": "Hielms Wirken in Norwegen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sein Aufstieg.", "content": "In den folgenden Jahren war Hielm auf vielen Gebieten tätig, sowohl als Jurist als auch als Leiter der Opposition. Zunächst ließ er sich in Christiania als Rechtsanwalt nieder, und ab November 1814 war er Anwalt am Obersten Gerichtshof. 1815–1816 war er Dozent für Rechtskunde an der Universität. 1815–1821 war er Staatsrevisor und spielte bei der Organisation der Staatsrevision eine wichtige Rolle. Die Jahre 1814 bis 1821 waren die Jahre, in denen Hielm seinen Ruhm als Advokat begründete. Er war als Verteidiger gefürchtet und respektiert. Seine Kanzlei florierte, und er verdiente gut. In dieser Zeit hatte er viele Verfahren wegen Druckfreiheit und Pressefreiheit zu betreuen. Aber seine sehr direkte Art und Weise, in der mündlichen Verhandlung zu argumentieren brachten ihm nicht selten Bußen wegen ungebührlicher Rede ein. 1820 wurde Hielm Regierungsadvokat. Aber es zeigte sich, dass er in dieser Rolle in Konflikt mit seiner Rolle in der Opposition kam. Er war häufiger Autor in \"Det Norske Nationalblad\" und wurde als der eigentliche Mann hinter der Zeitung angesehen, auch wenn formell sein jüngerer Bruder Hans Abel als Herausgeber fungierte. Aber Hielm führte seinen Kampf gegen die Regierung auf vielen Feldern. Er unterhielt 1815, 1816 und 1818 gute Beziehungen zur Opposition im Storting und versorgte sie mit Argumenten und Anträgen.", "section_level": 2}, {"title": "Sein Niedergang.", "content": "Das Ende seiner Rechtsanwaltskarriere kam 1821 durch zwei anonyme beleidigende Artikel im \"Nationalblatt\" gegen Christian Magnus Falsen. Es handelte sich um eine der vielen Pressefreiheitssachen gegen seinen Bruder, der das \"Nationalblatt\" herausgab, und dieser weigerte sich, den Verfasser anzugeben. Deshalb wurde dieser des Landes verwiesen und später zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Hielm bewog nun einen Studenten, der wegen Unterschlagung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war, sich als Verfasser auszugeben. Aber als dies herauskam, wurde er selbst angeklagt, verurteilt und 1822 von seinem Amt als Regierungsadvokat und Rechtsanwalt vor dem Obersten Gericht suspendiert. Nach kurzer Zeit musste er einräumen, dass sein Bruder hinter dem Artikel gestanden hatte, worauf auch dieser verurteilt wurde. Es waren viele Vorwürfe, die gegen Hielm erhoben wurden, und der Prozess zog sich hin. In erster Instanz wurde er zum Verlust seiner Ämter und zur Landesverweisung verurteilt. 1825 wandelte das Oberste Gericht die Strafe in eine Geldstrafe von 500 Speziesthaler um. Kurz darauf wurde er als Regierungsadvokat abgesetzt, eine juristisch zweifelhafte Entscheidung, und er verfasste eine lange Verteidigungsschrift an das Storting, indem er darlegte, dass hier eine weitverzweigte Verschwörung gegen ihn stattgefunden habe. Er erhielt zwar sein Amt nicht zurück, aber das Storting gab ihm eine jährliche Zuwendung von 504 Speziesthaler als Pension. Das alles führte zu einer Feindschaft zwischen den beiden Brüdern und zu weiteren Prozessen zwischen ihnen über die finanzielle Abrechnung bei \"Det Norske Nationalblad\".", "section_level": 2}, {"title": "Hielms Einsatz für die norwegische Sprache.", "content": "Nun kam eine schwere Zeit. Seine Kanzlei war zerstört, und seine Gesundheit verschlechterte sich. Er kaufte ein Haus auf Jeløy, einer großen Insel im äußeren Oslofjord. Dort schrieb er und gab die \"Almindeligt Norsk Maandesskrift\" (Allgemeine norwegische Monatsschrift) heraus. Dort setzte er sich für alles Norwegische und die Norwegisierung der Sprache ein. Er meinte, dass die Nationalsprache die gesprochene Sprache sei und fand drei Hauptdialekte: „Fjellmål“ (Sprache in den Bergen) mit starker Verwandtschaft mit dem Altnorwegischen, „Bymål“ (Sprache in den Städten) mit einer Grundlage im Norwegischen, und die Schriftsprache, die Dänisch war. Er stellte sich eine norwegische Schriftsprache vor, die aus dem „Bymål“ zu entwickeln wäre, aber viele Wörter aus der „viel vollkommeneren Bauernsprache“ übernehmen müsste. Er schlug vor, zunächst eine Norwegische Grammatik und ein norwegisches Wörterbuch zu verfassen.", "section_level": 1}, {"title": "Hielm als Politiker.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hielms Initiativen.", "content": "Da Hielm auf Jeløy Grundbesitzer geworden war, hatte er das passive Wahlrecht zum Storting erlangt. Er wurde 1830, 1833, 1836/1837 und 1842 als Delegierter für Smaalenes Amt (heute Østfold) gewählt. Er war in dieser Zeit auch Mitglied des Lagtings. Er war im Storting Mitglied der Opposition und vertrat nationale und liberale Gedanken. Im sogenannten Bauern-Storting 1833 war er Mitstreiter von John Neergaard und war juristischer Berater der Bauernopposition und deren Leiter Ole Gabriel Ueland, fand aber in seinen Anliegen nicht die gleiche Unterstützung. Auch bei Henrik Wergeland fand er publizistische Unterstützung. Er wollte aus der Bauernopposition zusammen mit den Liberalen eine politische Partei schmieden. Parteien gab es noch nicht, sondern die Abgeordneten schlossen sich als lose Interessengruppen von Fall zu Fall hinter einem Wortführer zusammen. Während die Bauernopposition eine extreme Sparsamkeit im Staatshaushalt verfolgte, trat er für die Bewilligungen für bessere Gehälter, die Universität und bessere Gefängnisse ein. Auch in der Außenpolitik, nationalen und konstitutionellen Fragen hatte er oft andere Ansichten als die Bauernopposition. Er setzte sich für die völlige Gleichstellung von Norwegen und Schweden in der Union ein. Ebenso setzte er sich für den freien Zugang der Juden zum Reich ein, denen zu seiner Zeit nach § 2 der Verfassung das Betreten von Reichsboden untersagt war. 1830 unterbreitete er den Vorschlag, dass in Angelegenheiten der norwegischen Außenpolitik nicht die schwedische Regierung allein handeln dürfe, sondern nur in Zusammenarbeit mit der norwegischen Regierungsabteilung in Stockholm. Viele meinten, der Vorschlag gehe zu weit, und das Unionskomitee behandelte den Antrag 1830 nicht. Das Storting behielt das Thema 1833 auf der Tagesordnung und so wurde beschlossen, den Antrag bis 1836 auszusetzen. Inzwischen erließ der König eine Resolution, dass der norwegische Staatsminister oder ein Staatsrat im ministeriellen Staatsrat anwesend sein musste, wenn die außenpolitischen Entscheidungen Norwegen betreffen sollten. Die Auswahl der konsularischen Vertretung sollte der schwedisch-norwegische Gesamtstaatsrat vornehmen und die konsularischen Beamten sollten ihren Amtseid auf die schwedische und die norwegische Regierung leisten. Dies war eine Lösung gewesen, die der moderate Teil des Stortings empfohlen hatte. Doch Hielm und seine Anhänger waren damit nicht zufrieden und wiesen die Lösung 1839 zurück. Sie wollten völlige Gleichstellung der beiden Länder.", "section_level": 2}, {"title": "Der Flaggenstreit.", "content": "Im „radikalen Storting“ 1836 wollte Hielm erreichen, dass Norwegen eine eigene Handels- und Kriegsflagge erhalte. Bislang mussten die norwegischen Schiffe die schwedische Flagge mit einem Unionsfeld führen. Hielm schlug vor, dass beide Länder je ihre eigene Flagge mit dem Unionsfeld haben sollten. Es wurde eine Eingabe an den König in dieser Sache vorbereitet, in der außerdem wieder auf die völlige Gleichstellung der beiden Länder bestanden wurde. Die Eingabe kam aber nicht zustande, da der König das Storting am 8. Juli 1836 auflöste und abschaffte. Im Herbst trat das Storting aber trotzdem zusammen und brachte die Flaggenfrage wieder auf die Tagesordnung. Die von Norwegen gewünschte Handelsflagge durfte ab 1838 auf eigenes Risiko auf allen Meeren geführt werden. Dieser Erfolg wurde im Wesentlichen Hielm zugeschrieben, und er wurde als Nationalheld gefeiert, allen voran von Henrik Wergeland. Der sogenannte „Flaggenstreit“ endete erst mit der Thronbesteigung Oskars I. 1844, indem die norwegische Flagge der schwedischen in allem gleichgestellt wurde. Erst im Flaggengesetz von 1899 wurde das Unionsfeld entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Die letzten Jahre.", "content": "1842 war Hielm krank. Gleichwohl kämpfte er weiterhin für die Abschaffung des sogenannten „Judenparagrafen“ in der Verfassung. Er nahm zwar seine Tätigkeit als Anwalt am Obersten Gericht wieder auf, wurde aber nicht mehr in gleicher Weise tätig wie in den 30er Jahren. Er nahm 1847 seinen Abschied und starb ein Jahr darauf.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Flaggenstreit Norwegen-Schweden", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Der Artikel baut im Wesentlichen auf \"Norsk biografisk leksikon\" auf. Anderweitige Informationen werden gesondert ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jonas Anton Hielm (* 30. Dezember 1782 in Kristiansand; † 30. März 1848 in Christiania) war ein norwegischer Jurist und Politiker. ", "tgt_summary": null, "id": 1336321} {"src_title": "Johann Traugott Leberecht Danz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bonelli wurde als erstes von fünf Kindern eines Ärzteehepaars geboren und ging in Wien zur Schule. Er studierte von 1986 bis 1993 Medizin an der Universität Wien und promovierte 1994 mit einer Dissertation über Compliance in einer Ambulanz für Phasenprophylaxe, also stimmungsstabilisierende Medikation bei Depression oder bipolarer Störung. Von 1995 bis 2002 absolvierte er die Facharztausbildung für Neurologie, von 1996 bis 2005 eine Psychotherapieausbildung in systemischer Therapie, die er mit einer Lehranalyse beim Grazer Psychoanalytiker Walter Pieringer abschloss. Er spezialisierte sich 1999 auf die neuropsychiatrische Erkrankung Chorea Huntington und gründete für Betroffene eine Ambulanz und eine Selbsthilfegruppe. Von 2003 bis 2006 absolvierte Bonelli an der Klinik der Medizinischen Universität Graz eine Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie. Es folgten Forschungsaufenthalte in Harvard und an der UCLA. Von 2003 bis 2008 war er Vizepräsident der \"Austrian Association of Biological Psychiatry\". Ab 2004 begann er in Graz mit dem Aufbau und der Leitung der Neuropsychiatrischen Ambulanz. Im gleichen Jahr erfolgte seine Promotion zum Dr. scient. med. an der Universität Graz. 2005 habilitierte er im Fach Psychiatrie. An der psychiatrischen Klinik der Grazer medizinischen Universität übte er Funktionen als Leiter der Forschungsgruppe „Biologische Psychiatrie“ sowie ab 2006 als Stationsleiter aus. Anfang 2009 wechselte er als Universitätsdozent an die medizinische Privatuniversität Paracelsus in Salzburg. Er ist seit 2011 Leiter einer „Forschungsgruppe Neuropsychiatrie“ an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien. Bonelli leitet das Institut für Religiosität in Psychiatrie & Psychotherapie in Wien und ist Faculty Member des „Center for Spirituality, Theology and Health“ an der Duke University (USA). Er betreibt in Wien eine private Praxis und ist Vizepräsident der \"Österreichischen Huntingtonhilfe\", für die er seit 2006 den jährlichen \"Österreichischen Huntington Kongress\" organisiert und leitet. Bonelli ist verheiratet und hat vier Kinder. Er ist römisch-katholisch und nach eigenen Angaben seit 1989 Mitglied im Malteser Hospitaldienst Austria, einem österreichischen Hilfswerk des Souveränen Malteserordens. Weiters ist er gewähltes Mitglied im Pfarrgemeinderat der Stiftskirche Klosterneuburg, die von den Augustiner-Chorherren geleitet wird. Bonelli ist dort für Ehe und Familie, Gemeindeaufbau und Erwachsenenbildung zuständig. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins profil bekannte er sich 2007 angeblich zur Mitgliedschaft beim Opus Dei. In einem Interview im Jahr 2013 gab er allerdings an, nicht Mitglied zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsschwerpunkte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Neurowissenschaften.", "content": "Bonelli ist Autor wissenschaftlicher Publikationen im Grenzbereich zwischen Neurologie und Psychiatrie. Er beschäftigt sich mit dem Thema Chorea Huntington, worüber er auch seine Habilitationsschrift „Neuropsychiatrische Therapie der Chorea Huntington“ verfasst hat. Er hat mit seiner Arbeitsgruppe pharmakologische Therapieoptionen für diese Erkrankung entwickelt: Pramipexol, Quetiapin, Minocyclin, Mirtazapin, Zotepin, Ziprasidon und Venlafaxin. In einem Brief an die Annals of Pharmacotherapy diskutierte die Arbeitsgruppe Bonellis das Absetzen von Antipsychotika bei dieser Erkrankung („Drug Holiday“). Bonelli war Mitglied des \"Steering Comitee\" der groß angelegten internationalen Beobachtungsstudie \"Registry\" des \"European Huntington’s Disease Network\", die 2017 abgeschlossen wurde. Im Rahmen dieser Studie war er beteiligt an der Untersuchung der psychischen Charakteristika von etwa 2000 Huntingtonpatienten und ihrer Lebensqualität bei dieser Erkrankung. Bonelli beschrieb erstmals mithilfe der Transglutaminase-Technik die neurotoxische Wirkung von Antipsychotika auf demente Patienten, nachdem er vorher diese Methode als Biomarker für Demenzen etabliert hatte. Er entwickelte an der UCLA gemeinsam mit Jeffrey Cummings ein neues Klassifikationssystem für subkortikale Demenzen und analysierte in dieser Kooperation auch die neurobiologische Basis dieser Störungen. An der Harvard University entwickelte er eine Leitlinie zur volumetrischen Magnetresonanztomographie-Forschung bei affektiven Störungen. Zum Thema Schizophrenie war er an Positronen-Emissions-Tomographie-Studien beteiligt, die die Hirndurchblutung bei neuropsychologischen Experimenten erforschten. Er studierte den Dopamin-Stoffwechsel bei Restless-Legs-Syndrom im Schlaf mithilfe der Single-Photon-Emissionscomputertomographie-Methode. Er untersuchte mit einer neurochirurgischen Forschungsgruppe den Liquor cerebrospinalis bei Patienten nach einer Subarachnoidalblutung, um verschiedene Therapieoptionen zu evaluieren. Bezüglich der Multiple Sklerose hat er die endokrinologischen Parameter der Prävalenz der Autoimmunthyreoiditis untersucht. Er beschäftigte sich außerdem interdisziplinär mit der Hirntod-Problematik.", "section_level": 2}, {"title": "Religion und Depression.", "content": "An der Duke University untersuchte Bonelli den Zusammenhang zwischen Religiosität und Depression. Er beschrieb eine großteils positive Wirkung der Religiosität auf die menschliche Psyche aus empirisch-naturwissenschaftlicher Sicht und kam zum Schluss: „Diese Verletzlichkeit des religiösen Lebens bedarf eines für religiöse Fragen sensiblen Psychiaters, da praktisch alle psychischen Probleme bei religiösen Patienten eine religiöse Dimension besitzen können. Angesichts nunmehr zahlreicher empirischer Befunde, dass Religiosität einen positiven Einfluss auf den psychiatrischen Krankheitsverlauf hat, scheint eine Wertschätzung dieser Dimension noch dringender geraten.“Raphael Bonelli: \"Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie\". (PDF; 149 kB) In: \"Facharzt Neurologie Psychiatrie.\" 1, 2007, S. 20–25, gesehen am 8. März 2010.", "section_level": 2}, {"title": "Sachbuchveröffentlichungen.", "content": "Bonelli hat Bücher zu verschiedenen psychologischen Themen veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Perfektionismus.", "content": "Perfektionismus erklärt Bonelli als angstvolles Vermeidungsverhalten, bei dem es zum Missverhältnis zwischen „Soll“ (Ideal), „Ist“ (Realität) und „Muss“ komme. Eine natürliche Spannung zwischen „Soll“ und „Ist“ sei für den psychisch gesunden Menschen leicht zu ertragen und motiviere ihn dazu, sich weiterzuentwickeln. Ein Perfektionist hingegen ertrage diese Spannung nicht, weil für ihn das (nie vollständig realisierbare) „Soll“ ein permanenter Vorwurf sei, noch nicht perfekt zu sein. So mutiere das „Soll“ zum angstauslösenden „Muss“, das den Handlungsspielraum einschränke. Hintergrund ist nach Bonelli eine überzogene Angst vor Fehlern und der damit verbundenen Kritik, die er ängstlich-verkrampft zu vermeiden sucht: „Es geht dem Perfektionisten nicht um die Perfektion an sich, sondern um die damit verbundene bombensichere Unantastbarkeit“.", "section_level": 2}, {"title": "Narzissmus.", "content": "Für sein Modell des Narzissmus beruft Bonelli sich auf die neurobiologischen und genetischen Forschungen von Robert Cloninger, insbesondere die „drei Dimensionen des Charakters“ (Self-Directedness, Cooperativeness, Self-Transcendence). Narzissmus sei aus dieser Sicht gekennzeichnet durch den Dreischritt Bonelli betont, dass jeder narzisstische Anteile habe, die meist unbewusst, aber doch erkennbar und veränderbar seien. Narzissmus sei bis zur Diagnose der narzisstischen Persönlichkeitsstörung ein Kontinuum, aber es gebe keinen guten oder gesunden Narzissmus (wie etwa Alice Miller postuliert hat). Bonelli grenzt den Narzissmus vom Perfektionismus ab: während der Perfektionist selbstunsicher und ängstlich um sich kreise und in die Maske des Perfekten schlüpfe, um zu gefallen, sehe sich der Narzisst aufgrund der Selbstidealisierung und Fremdabwertung den anderen grenzenlos überlegen. Bonelli zitiert Studien, denen zufolge Narzissten selbst im Unbewussten eine exzessiv positive Meinung über sich haben, was die Theorie des angeblich geringen Selbstwertgefühls und der mangelnden Selbstliebe (Erich Fromm) widerlege. Auch sei der Narzisst entgegen vielen Behauptungen nicht zur Empathie unfähig (im Gegensatz zum Autisten), sondern unwillig. Der narzisstische Mangel an Selbsttranszendenz – bei Bonelli Selbstimmanenz genannt – äußert sich nach Bonelli in fehlenden Werten, fehlenden Idealen und einem Mangel an selbstlosem Engagement für die Allgemeinheit. Die Selbstidealisierung – also die überzogene Selbsteinschätzung – bekämen Kinder von übertrieben lobenden Eltern mit, wie moderne empirische Forschungsergebnisse bewiesen. Für die Theorie der kalten, feindseligen Eltern (Otto F. Kernberg) gebe es hingegen keinen empirischen Hinweis.", "section_level": 2}, {"title": "Medienpräsenz.", "content": "Bonelli war als Experte für Psychiatrie Gast in Formaten wie Nachtcafé (SWR), stern TV (RTL), Eins zu Eins(BR), hr2-kultur (HR), Talk im Hangar-7 (Servus TV), Pro und Contra (Puls 4), Im Zentrum (ORF), Stöckl (ORF), Orientierung (ORF) und Salzburger Nachtstudio (ORF). Von 2004 bis 2015 moderierte Bonelli eine Livesendung mit Hörerfragen zu „Grenzfragen von Psychiatrie und Spiritualität“ bei Radio Maria. In den Jahren 2014 bis 2016 war er beim katholischen Online-Magazin kath.net mit der Serie „Sie fragen, Psychiater Raphael Bonelli antwortet“ vertreten. Im Deutschlandfunk äußerte er sich kritisch über die Persönlichkeit von Donald Trump: Er attestierte diesem narzisstische Verhaltensweisen, wollte aber keine Ferndiagnose stellen. In der Wiener Zeitung hielt er ihn zwar für einen schlechten Politiker, weder rechts noch links, widersprach aber der Hypothese, dass Trump auf gefährliche Weise mental krank sei und an malignem Narzissmus leide und warnte vor Hysterie. Bonelli warnt vor der Leistungsgesellschaft, bei der alles um Leistung und Wertschätzung geht: die Folge seien Burnout, Helikopter-Eltern, Essstörungen und Sicherheitsdenken. In diesem Zusammenhang warnte er in der Kleinen Zeitung auch, dass Sicherheitsdenken, Perfektionismus und Leistungswahn auch eine negative Auswirkung auf das Liebesleben hat. Viele Perfektionisten würden an ihren eigenen Erwartungen zerbrechen. Im Spiegel online definiert er Religiosität als persönliche Ressource, die man aber nicht wie auf Knopfdruck an- und ausschalten könne und schon gar nicht als Arzt verordnen könne wie eine Pille. 2011 analysierte er im Focus die Religionsfeindlichkeit. Dabei sprach er sich für eine rationale Religionskritik, aber gegen irrationale Aggressionen aus. Bonelli äußerte sich in Zeitungsinterviews und im Fernsehen auch zur Problematik der Pornografiesucht, so etwa 2010 in der österreichischen Tageszeitung Der Standard, 2012 im Schwulenmagazin DU&ICH oder 2018 in einer Pro & Contra Spezial Diskussion bei Puls 4, wobei er die fehlende Bindung durch Liebe, die bei Sexualität mit wechselnden oder virtuellen Objekten vorhanden ist, kritisiert. In einem Gastartikel für Der Standard analysierte er die Psychologie der 68er-Bewegung und der sexuellen Revolution, bei der mit dem Schlagwort „freie Liebe“ die Unverbindlichkeit zum Prinzip gemacht worden wäre. Als Psychiater sehe er das problematisch, denn Liebe ohne Bindung sei kurzfristige Befriedigung, nicht langfristiges Glück. Im Rahmen der #MeToo-Debatte wären 68er wie Harvey Weinstein, Peter Pilz, Kevin Spacey, James Toback oder Dominique Strauss-Kahn über dieses falsche Konzept von Sexualität gestolpert. Bonelli sieht auch einen Zusammenhang zwischen dieser Weltanschauung und der Pädophilenbewegung und führt in diesem Zusammenhang Persönlichkeiten wie Otto Muehl, Helmut Kentler, Daniel Cohn-Bendit, Volker Beck, Ernst Bornemann und Gerold Becker an. Die 68er hätten die Libido vom Du abgewendet und auf sich selbst gerichtet. Genau so beschreibe Sigmund Freud die Psychodynamik des Narzissmus, weswegen Bonelli Christopher Lasch recht gebe, dass die 68er-Bewegung eine „narzisstische Kulturrevolution“ gewesen sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raphael Maria Bonelli (* 10. September 1968 in Schärding, Österreich) ist ein österreichischer Neurowissenschaftler an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien sowie Psychiater und systemischer Psychotherapeut in eigener Praxis.", "tgt_summary": null, "id": 1441855} {"src_title": "Helene Liebmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "In einem Hongkonger Hochhaus kommt es zu einem Treffen lokaler Gangster sowie Mitgliedern eines italoamerikanischen Mafiasyndikats, wobei Diamanten gegen hohe Geldsummen ausgetauscht werden sollen. Die Transaktion wird allerdings von \"Sam\" unterbrochen, einem technikversessenen Glücksritter, der die Edelsteine selbst raubt und sich im Anschluss mithilfe seiner Ausrüstung, eines Motordrachens und seines Partners \"Charlie\" absetzen kann. Bei der Flucht hat Sam allerdings unabsichtlich einen seiner weißen Handschuhe zurückgelassen. Unglücklicherweise ist genau dies das Markenzeichen eines gleichnamigen und berüchtigten Juwelendiebes, den die Mafia kurze Zeit später unter Druck setzt. Der Handschuh begibt sich daher zwecks Rückbeschaffung der Diamanten nach Hongkong. Die örtlichen Behörden wissen ebenfalls über die Ankunft des weißen Handschuhs Bescheid und ordern zur Unterstützung dessen polizeilichen Gegenspieler: den New Yorker Ermittler \"Albert Au\", genannt „\"Kodijack\"“. Dieser soll mit \"Ha-Tung\", einer engagierten, aber etwas burschikosen jungen Polizistin zusammenarbeiten. Allerdings geraten die beiden schon kurz nach Kodijacks Ankunft aneinander, als dieser unvermittelt in einem Bankraub gerät und für einen der Komplizen gehalten wird. Die sich daraus entwickelnde Antipathie zwischen ihm und Tung zieht über weite Strecken des Filmes hin. Währenddessen beratschlagen Sam und Charlie über den Coup, werden dabei aber von Gangstern überrascht, die Charlie gefangen nehmen. Kurz bevor er zu Tode stürzt und Sam von der Polizei gestellt wird, kann Charlie ihm sagen, dass er den Ort des Diamantenverstecks auf zwei Frauen tätowieren ließ. Kodijack, der sich als äußerst tollpatschig entpuppt, und Ha-Tung versuchen nun ihrerseits über Sam an die Edelsteine zu gelangen und können ihn schließlich zur Zusammenarbeit überreden. Daran hat allerdings auch Tungs Schwester \"Marge\" ihren Anteil, in welche sich Sam umgehend verliebt. Und auch Ha-Tung und Kodijack nähern sich allmählich einander an. Kodijack und Sam ermitteln weiter und kommen dahinter, dass sich die Versteck-Tattoos auf den Hintern von zwei Ex-Freundinnen Charlies befinden. Eine davon ist die Mitarbeiterin der Taxizentrale \"Sally\", welche sie schließlich davon überzeugen, sich an der betreffenden Stelle fotografieren zu lassen. Doch als beide schließlich die delikaten Fotos bekommen, geraten sie an Sallys Bruder, einen örtlichen Kriminellen, der beide foltert und anschließend umzubringen versucht. Kodijack und Sam werden allerdings vom weißen Handschuh aus der Zwangslage befreit, der außerdem auch die Gangster umbringt. Denn der Juwelendieb hat mitbekommen, dass nur Kodijack und Sam über das Versteck Bescheid wissen und ihn dorthin führen können, weshalb er sie fortan schützt. Nachdem das Duo mithilfe von Ha-Tung in ein Theater eindringen und hier auch das Tattoo der zweiten Lady – der Balletttänzerin \"Nancy\" – fotografieren konnte, finden sie schließlich das Diamantenversteck: an einer Boje im Hafenbecken. Als sie danach zu tauchen beginnen, ist auch der weiße Handschuh vor Ort, um beide zu stellen und die Diamanten zu rauben. Allerdings kann Sam diesen austricksen und mit Kodijack und den Edelsteinen flüchten. Es schließt sich eine Auto-Verfolgungsjagd an, bei dem beide mit ihrem Cabrio den Handlangern des Handschuhs unterlegen zu sein scheinen. Doch Sam spielt seinen letzten Trumpf aus: mehrere versteckte und mit Sprengfallen versehene Modellautos, mit denen er die Pkws der Angreifer ausschaltet. Der weiße Handschuh entkommt allerdings, nachdem er Kodijack niedergeschossen hat. Doch Sam verfolgt ihn und sorgt dafür, dass er mit seinem Sportwagen ins Meer stürzt und festgenommen wird. Wenig später stellt sich außerdem heraus, dass Kodijacks Wunde nicht tödlich war und er überlebt. Er und Sam werden Freunde und beabsichtigen, auch zukünftig zusammenzuarbeiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mad Mission (auch bekannt unter dem Alternativtitel \"Aces Go Places\", Originaltitel ) ist eine in Hongkong produzierte chinesische Actionkomödie aus dem Jahr 1982 und parodiert in erster Linie die Jackie Chan-Filme sowie die James Bond-Reihe.", "tgt_summary": null, "id": 462384} {"src_title": "Henry T. Ellett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Siedlung liegt am südlichen Ende der langgestreckten Halbinsel Boca Paila östlich zur Bahía de la Ascensión (Ascensión-Bucht) hin am Karibischen Meer, einem Nebenmeer des Atlantischen Ozeans. Auf der Westseite erstreckt sich zum Festland hin eine Lagune. Der Ort ist die größte Ansiedelung innerhalb des Biosphärenreservates Sian Ka'an. Punta Allen gehört zum 2008 neugegründeten \"Municipio Tulum\". Zu erreichen ist Punta Allen über die an der Küste entlang führende Schotterstraße vom 40 km nördlich liegenden Tulum oder über Felipe Carrillo Puerto mit einem der regelmäßig verkehrenden Wassertaxis.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten.", "content": "Mit seinem auf der Karibikseite in Nord-Süd-Richtung verlaufenden feinen Sandstrand, der flach ins Meer abfällt, und dem vorgelagerten Riff, das die Brandung stark abschwächt, bietet Punta Allen gute Erholungs- und Bademöglichkeiten. Beliebt sind Schnorchel- oder Tauchausflüge am Riff und Hochseetouren zum Sportangeln. Mit verschiedenen lokalen Anbietern kann man geführte Tages- oder Halbtagestouren in das umliegende Naturschutzgebiet durchführen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Aufgrund der Lage fehlen Industriebetriebe in Punta Allen. Durch den Tourismus haben sich Dienstleister herausgebildet. Das Dorf hat keinen Anschluss an das öffentliche Elektrizitätsnetz. Der benötigte Strom wird mit Solar- und Windkraftanlagen, ersatzweise Generatoren erzeugt. Entlang des Strandes gibt es mehrere Restaurants. Im Dorf selbst sind einige Einkaufsmöglichkeiten vorhanden.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "In Punta Allen gibt es \"sanften Tourismus\", um das sensible tropische Ökosystem des Naturreservates nicht gravierend zu schädigen. Die mit dem Einsatz von ökologisch verantwortlichen Technologien (Regenwasser-, Solarenergie- und Windkraftnutzung, Abfallminimierung und biologische Abwasserklärung) entstehenden Komforteinschränkungen werden von den Besuchern in Kauf genommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Punta Allen, offiziell Javier Rojo Gómez, ist ein kleines Fischerdorf an der Ostküste der Halbinsel Yucatán des mexikanischen Bundesstaates Quintana Roo. Es hat 469 Einwohner (2010). Punta Allen liegt in einem Gebiet mit hoher Hurricangefahr.", "tgt_summary": null, "id": 1124859} {"src_title": "Kampfgeschwader 633", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kubiš wurde in Mähren als Bauernsohn geboren. In den 1930er Jahren trat er der tschechoslowakischen Armee bei. Nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich 1939 schloss er sich einer Widerstandsgruppe an, wurde bald jedoch von der Gestapo verhaftet. Es gelang ihm, aus der Haft zu fliehen und nach Polen zu emigrieren. In einem Flüchtlingslager lernte Kubiš den tschechoslowakischen Unteroffizier Jozef Gabčík kennen, mit dem er später das Attentat auf Heydrich durchführen sollte. Kubiš und Gabčík schlossen sich der Französischen Fremdenlegion an und gelangten so nach Frankreich. 1940 beteiligten sie sich an den Kämpfen um Frankreich und wurden dann über Dünkirchen nach England evakuiert.", "section_level": 1}, {"title": "Operation Anthropoid.", "content": "Kubiš und Gabčík bewarben sich freiwillig beim britischen Special Operations Executive (SOE), um Aufgaben auf dem Gebiet der besetzten Tschechoslowakei auszuführen. Sie wurden als Angehörige der Gruppe Anthropoid am 28. Dezember 1941 über dem sogenannten Protektorat Böhmen und Mähren per Fallschirm abgesetzt, mit der Aufgabe, den Stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, SS-Obergruppenführer und Leiter des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) Reinhard Heydrich, bei einem Attentat zu töten. Am 27. Mai 1942 gelang es Kubiš und Gabčík, das Attentat erfolgreich auszuführen. Heydrich starb am 4. Juni 1942. In den Morgenstunden des 18. Juni 1942 wurde das Versteck der Attentäter, die Cyrill-und-Method-Kirche in Prag, durch die Gestapo angegriffen, die diese Information von Karel Čurda erhalten hatte. Nach einem ungleichen Kampf mit der SS wurde Kubiš verwundet und starb auf dem Weg ins Krankenhaus. In der Krypta der Kirche befindet sich heute ein Museum, das an den tschechischen Widerstand und das Attentat auf Reinhard Heydrich erinnert. 24 Familienmitglieder von Kubiš, darunter sein Vater und alle seine Geschwister, wurden im Konzentrationslager Mauthausen ermordet. Ihm zu Ehren wurden mehrere Straßen in der Tschechoslowakei nach ihm benannt. Im Mai 2009 wurde nach 67 Jahren am Ort des Attentats ein Denkmal für die Mitglieder der Operation Anthropoid errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Die Ereignisse des Heydrich-Attentats wurden mehrfach verfilmt, unter anderem:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jan Kubiš (* 24. Juni 1913 in Dolní Vilémovice bei Třebíč in Mähren; † 18. Juni 1942 in Prag) war ein tschechoslowakischer Soldat und Widerstandskämpfer während des Zweiten Weltkriegs, der am 27. Mai 1942 zusammen mit Jozef Gabčík das Attentat auf Reinhard Heydrich ausführte. Die Tötung des für zahlreiche NS-Verbrechen verantwortlichen Stellvertretenden Reichsprotektors in Böhmen und Mähren war der einzige erfolgreiche Anschlag auf einen führenden NS-Funktionär.", "tgt_summary": null, "id": 520661} {"src_title": "Stibiopalladinit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Faulkner absolvierte zunächst ein Lehramtsstudium und war anschließend als Lehrer an staatlichen Schulen tätig. Er begann seine politische Laufbahn, als er 1957 als Kandidat der Fianna Fáil erstmals zum Abgeordneten des Unterhauses (Dáil Éireann) gewählt wurde. Dort vertrat er 30 Jahre lang bis 1987 die Interessen des Wahlkreises \"Louth\", der zu Faulkners Zeit mit den Grenzen des County Louth zusammenfiel. Von April 1965 bis März 1968 war er zunächst Parlamentarischer Sekretär beim Minister für die irischsprachigen Gebiete (Gaeltacht). Im Rahmen einer Regierungsumbildung berief ihn dann Premierminister (Taoiseach) Jack Lynch im März 1969 zunächst selbst zum Minister für die Gaeltacht sowie zum Minister für Ländereien. Drei Monate später übernahm er dann jedoch am 2. Juli 1969 das Amt des Erziehungsministers und behielt dieses bis zum Ende von Lynchs Amtszeit am 14. März 1973. Nach dem erneuten Wahlsieg der Fianna Fáil ernannte ihn Premierminister Lynch am 5. Juli 1977 zum Minister für Post und Telegraphie sowie zum Minister für Verkehr und Energie, das im September 1977 in Ministerium für Tourismus und Verkehr umbenannt wurde. Nachdem Charles J. Haughey von Lynch am 12. Dezember 1979 das Amt des Premierministers übernommen hatte, wurde Faulkner bei der folgenden Regierungsneubildung zum Verteidigungsminister ernannt. Dieses Amt übte er bis zu seinem Rücktritt am 16. Oktober 1980 aus. An diesem Tag wurde er als Nachfolger des am 13. Juli 1980 verstorbenen Joseph Brennan zum Vorsitzenden (Ceann Comhairle) des Dáil Éireann gewählt. Dieses Amt behielt er jedoch nur bis zur Wahlniederlage der Fianna Fáil am 30. Juni 1981. Damit hatte Faulkner nach Cathal Brugha die kürzeste Amtszeit eines irischen Parlamentspräsidenten. 1987 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur und schied aus dem Unterhaus aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pádraig Faulkner (, * 12. März 1918 in Dundalk, County Louth; † 1. Juni 2012 in Drogheda) war ein irischer Politiker (Fianna Fáil), Minister und Vorsitzender (Ceann Comhairle) des Unterhauses (Dáil Éireann).", "tgt_summary": null, "id": 1311109} {"src_title": "Arthur Winfree", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die aktuelle Situation in den Vereinigten Staaten wird mit dem alten Rom verglichen, in welchem eine kleine Elite über den Großteil des Geldes und die Macht verfügte. Mit Kriegen und stumpfer Unterhaltung werde das Volk ruhiggestellt, und die ausgebeuteten Sklaven würden das Imperium eines Tages zu Fall bringen. Anhand von Beispielen werden die Auswirkungen des Kapitalismus und der Finanzkrise auf das normale Volk gezeigt: eine Familie, die ihr Haus verloren hat, ein Pilot, der von seiner Fluggesellschaft ein Jahresgehalt von nur 16.000 US-Dollar bekommt, Unternehmen, die durch heimlich abgeschlossene Lebensversicherungen am Tod von Mitarbeitern verdient haben, sogenannten \"“Dead Peasants” Insurances\" (Tote-Bauern-Versicherung) (\"engl.\" \"peasants\": abwertend für Bauern). Die Banken und die Verstrickung verschiedener Regierungen mit hochrangigen Vertretern der Bankenwirtschaft werden als Ursache für die Probleme dargestellt. Besonders Präsident Ronald Reagan, in dessen Amtszeit die Gewinnsteigerung durch Stellenabbau bei vielen amerikanischen Firmen eingeführt wurde, und Präsident George W. Bush, in dessen Amtszeit die Wirtschaftskrise fällt, zu deren Lösung ein Finanzpaket unter Mitarbeit von Bankenvertretern von Lehman Brothers verabschiedet wurde, stehen in der Kritik von Moore. Neben Interviews mit Arbeitern und Vertretern der katholischen Kirche, welche Kapitalismus als Sünde bezeichnen, werden Moore-typische provokante Aktionen gezeigt wie beispielsweise seine Fahrt vor verschiedene Banken mit einem leeren Geldtransporter, um von den Banken persönlich die durch die Steuerzahler aufgebrachten Milliarden zur Bankenrettung zurückzufordern. Moore betrachtet auch die durch den Tod von Franklin D. Roosevelt nicht mehr durchgeführten Reformen im Sozialbereich und stellt sie angeblichen Errungenschaften in Deutschland, Italien und Japan nach dem Zweiten Weltkrieg gegenüber, die vor allem durch die Mitarbeit von Roosevelt beim Wiederaufbau in diesen Ländern erreicht worden seien. Der Film endet mit einem Happy End, indem gezeigt wird, wie Barack Obama die Macht übernimmt und sich in Chicago mit streikenden Fabrikarbeitern solidarisiert. Moore selbst bezeichnet den Film als einen „ausgezeichneten Verabredungs-Film“ (engl. \"date movie\"). Er beinhalte „Begierde, Leidenschaft, Romantik und 14.000 Arbeitsplätze, die jeden Tag gestrichen werden. Es ist eine verbotene Liebe, eine Liebe, deren Namen man nicht auszusprechen wagt. Zum Teufel, raus damit: Kapitalismus.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte ist ein Dokumentarfilm des US-amerikanischen Regisseurs Michael Moore. Der Film behandelt die Finanzkrise ab 2007, die US-Ökonomie im Wandel zwischen der endenden Amtszeit von George W. Bush und der beginnenden Amtszeit von Barack Obama und dem US-Konjunkturprogramm 2009. Der Film hatte am 6. September 2009 bei den 66. Filmfestspielen von Venedig Premiere. In der Schweiz lief der Film am 22. Oktober 2009 in den Kinos an, die Deutschlandpremiere war am 12. November 2009.", "tgt_summary": null, "id": 716879} {"src_title": "Marcel Gaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage der Amathole-Berge.", "content": "Das Gebirge erstreckt sich im Distrikt Amathole in West-Ost-Richtung in leicht gebogener Form. In nördlicher Richtung läuft die Bergkette in ein welliges Hochland aus, das an das westlich gelegene Katberg-Gebiet der Winterberge und an der nördlich liegende Windvoëlberg bei Cathcart grenzt. Sein südliches Vorland besteht aus Hügeln und einigen Tälern, das in die Ebene zwischen den Städten Fort Beaufort und King William’s Town hinabführt. Die Kette der Amathole-Berge verläuft vom Juanasberg-Gebiet mit dem \"Tyhume Peak\" (1480 m über dem Meeresspiegel) im Westen bis zu den auslaufenden Höhen am Toise River im Osten. Westlich schließt sich das Tafelmassiv des Elandsbergs an, das den Übergang zur Kette der Winterberge bildet. Im Osten fällt die Gebirgskette in das Tal des Toise River ab, der über den Kubusi dem Great Kei River zufließt.", "section_level": 1}, {"title": "Landschaft und Einteilung.", "content": "Die Amathole-Berge sind von einigen markanten Gipfeln gekennzeichnet. Im Westen sind das der Gaika’s Kop (1963 m über dem Meeresspiegel) und der Menziesberg (1644 m). Dann folgen die drei Gipfel von Hogsback (bis zu 1936 m) und weiter östlich und in Nähe des Dontsa-Passes der Mount Thomas (1617 m) und der Kubusi (1662 m). Zwischen beiden Bergen schließt rechtwinklig zum Hauptkamm der Amathole-Berge das kleine Isidenge-Gebirge mit den höchsten Gipfeln Mount Kempt (1420 m) und Mount Charybdis (1289 m) an. Der östlichste Ausläufer an der Hauptkette wird als Kologha Mountain (auch \"Xolora\") bezeichnet, der seinen höchsten Gipfel mit dem Dohne Peak (1454 m) hat. In ihrer Mitte umschließen sie mit den Ausläufern des Isidenge-Gebirges das Keiskamma-Becken.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Geologie.", "content": "Die Amathole-Berge sind durch die Vulkanaktivitäten auf der Südhalbkugel zur Zeit des Unterjura entstanden, als bei diesen Prozessen Magma in die Sedimentschichten des Karoo-Hauptbeckens eindrangen und Teile von ihnen emporhoben. Dabei wurde die Sandsteinplatte an vielen Stellen durch Dykes und Sills (Lagergänge) aus Dolerit durchdrungen und gespalten. Die Aufwölbungen des Gebirges bestehen in den meisten Fällen Doleritintrusionen, die an ihren Flanken Doleritgeröll und erodierte, meist schräg gestellte Sandsteinschichten aufweisen. Der südliche Rand des Gebirges fällt steil ab und bildet oft eine klar ausgeprägte Abbruchkante. Dieses Relief führt an zahlreichen Stellen zu steilen Felswänden und ist die Ursache für mehrere Wasserfälle.", "section_level": 1}, {"title": "Klima und Ökosystem.", "content": "Das Klima ist in den oberen Bergzonen gemäßigt, dagegen in den unteren Gebieten subtropisch. In der Winterperiode kann es in den Bergregionen über 1000 Meter zu beträchtlichem Schneefall kommen. Die Schneedecke ist jedoch nur kurzzeitig vorhanden. In den wärmeren Perioden fallen hier Niederschläge, deren Menge bis 1300 mm pro Jahr erreichen können. Das südlich vorgelagerte Hügel- und Flachland ist relativ niederschlagsarm und deutlich wärmer. An den Hängen des Amathole-Gebirges existieren noch Teile der ursprünglichen Waldlandschaft. Sie sind in ihren sensiblen Bereichen unter Schutz gestellt und wegen des Geländereliefs sowie ihrer Artenvielfalt nur an wenigen Stellen zugänglich. Teile des Gebirges werden wegen einer Unterschutzstellung als Biosphärenreservat von der Landmark Foundation untersucht. Die einzelnen Waldgebiete an der Hauptkette des Gebirges sind in Richtung West nach Ost: Auckland Forest, Hogsback State Forest, Malan Forest, Cata Forest, Mount Thomas Forest, Kubusi State Forest und Fort Cunynghame Forest. An den südlich verlaufenden Gebirgsausläufern befinden sich: Wolf River Main Forest, Lenye Forest, Piri Main Forest, Cwencwe Forest und der Isidenge State Forest. Die sich in einigen Waldarealen invasiv ausbreitenden Pflanzen Black (\"Acacia mearnsii\"), Green (\"Acacia decurrens Fabaceae\") und Silver Wattle (\"Acacia dealbata\") sind bevorzugt in ortsnahen Waldbereichen häufig zu beobachten. Dazu ist das Programm \"Amatola Wattle Survey\" des \"Department of Water Affairs and Forestry (DWAF)\" und dem \"Forestry Enterprise Development Office\" ins Leben gerufen worden, um die schädliche Ausbreitung dieser Pflanzen zu untersuchen und zu kartieren. Der Wasserhaushalt des Gebirges resultiert aus den Niederschlägen und der guten Speicherfähigkeit der Karoo-Sandsteinschichten. Die Wasserläufe des Nordabhanges entwässern das Gebiet über das sich anschließende Hochland in das System des Great Kei River. Der Südabhang weist unzählige kleine Wasserläufe auf. Die größten Flüsse sind hier der Tyhume River und Keiskamma River. Ein zunehmendes Problem stellt die Bodenerosion in einigen Teilen des Gebirges und seines Vorlandes dar. Sie führt nicht nur zum Verlust wertvoller ländlicher Flächen, sondern bedroht auch die Funktionsfähigkeit einiger Wassergewinnungsanlagen. Die tonig-sandigen Feinstkornsedimente setzen sich in Stauanlagen ab und verringern so die Wasserspeicherkapazität.", "section_level": 1}, {"title": "Besiedlung.", "content": "Die Region ist in der Hauptsache ländlich strukturiert. Es gibt nur wenige größere Siedlungen mit kleinstädtischem Charakter, die am Hang und Fuß der Berge liegen. Das sind die Städte Stutterheim und Keiskammahoek. Das südliche Gebirgsvorland mit den Seitentälern ist ein traditionelles und noch heute bevorzugtes Siedlungsgebiet der Xhosa und demzufolge mit zahlreichen dörflichen Streusiedlungen überzogen. Hier sind seit 1994 viele Straßen befestigt und die Trinkwasserinfrastruktur verbessert worden. Zwischen den Xhosa-Siedlungen existieren einige Farmen, die in den meisten Fällen einzelne Häusergruppen darstellen. Eine Besonderheit stellt die Ortschaft Hogsback dar, die ihre Entstehung einer Raststation an einer alten Militärstraße verdankt, aber in ihrer Entwicklung durch wohlhabende Kaufleute aus East London und Port Elizabeth maßgeblich beeinflusst wurde. In diesem Zusammenhang bildet sie mit ihren teilweise sehenswerten Gartengrundstücken eine „parkartige“ Ansiedlung in dem angenehmen Klima auf eine Höhe über 1000 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die oberen zentralen Gebirgsregionen können nur auf unbefestigten Landstraßen und Wegen erreicht werden. Manche Teile sind aus Naturschutzgründen für den öffentlichen Autoverkehr gesperrt. Am östlichen Ende quert die gut ausgebaute Nationalstraße N6 das Gebirge. Dazu muss sie in einem sanften Anstieg die auslaufende Bergkette queren, um das sich nördlich erstreckende Hochland zu erreichen und den Verkehr weiter nach Cathcart zu führen. Fast parallel zu dieser Nationalstraße verläuft eine elektrifizierte Eisenbahnlinie am östlichen Abfall des Gebirges, das sie mit einem Tunnel auf dem Gipfelpunkt ihrer Steigung durchquert. Sie verbindet East London mit Queenstown. Ursprünglich verkehrte hier eine Schmalspurbahn, die nur bis Cathcart führte und eine andere, wesentlich differenziertere Trassenführung hatte. Diese Linie wird heute nicht mehr betrieben, die Gleise sind demontiert und ist als Besucherattraktion in der ehemaligen Station Old Thomas River unweit der Amathole-Berge noch gut sichtbar. Der westliche Teil der Amathole-Berge wird durch die Hogsback-Passstraße erschlossen. Sie löste die Gebirgsquerung über den \"Michel's Pass\" ab, zu dessen Erreichen eine längere Anfahrt durch das Tal des Kat River über Seymour notwendig war. In den Bergen der Hauptkette existiert ein relativ gut ausgebautes Wegenetz für Rucksacktouristen (\"Amatole Hiking Trail\").", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "In dem Gebiet der Amathole-Berge sind nur wenige wirtschaftliche Aktivitäten möglich. Die vorrangige Erwerbsquelle ist die Forstwirtschaft, einige Plantagen, der Tourismus, regionale Selbstversorgungsstrukturen und die öffentliche Verwaltung. Nach 1994 sind in besonderer Weise durch die Administration der Provinz Eastern Cape Aufforstungsmaßnahmen und die Erweiterung der Trinkwassergewinnungssysteme vorangetrieben worden. Eine intensive Holzwirtschaft existiert in der Region um Stutterheim. Die einheimische Xhosa-Bevölkerung lebt von diesen Unternehmungen oder arbeitet als Servicepersonal in der Tourismusbranche, sofern sie über einen Arbeitsplatz verfügt. Ein Teil von ihr pendelt in die nahe gelegenen urbanen Zentren von King William's Town, Keiskammahoek, Bhisho und Alice oder in das Industriegebiet Dimbaza. In geringem Umfang werden die Graslandschaften als Rohstoffquelle für traditionelle Korbmacher- und besonders Besenbinderarbeiten gewonnen. Im Zentrum der Sammeltätigkeit steht die Grasart \"Cymbopogon validus\", von den Xhosa \"Irwashu\" genannt. Diese handwerklichen Tätigkeiten werden von einem regionalen Projekt begleitet und vorrangig im Gebiet der Gemeinde Mxhalanga ausgeübt. Mxhalanga befindet sich am südöstlichen Ende der kleinen Isidenge-Bergkette. Die fertigen Produkte aus diesen Tätigkeiten werden in Alice, Cathcart, East London, King William's Town, Queenstown and Stutterheim zum Verkauf angeboten. Ein besonderer Arbeitgeber ist die Universität von Fort Hare, die technische und wissenschaftliche Arbeitsplätze bietet. Die weiße einheimische Bevölkerung erzielt ihr Einkommen auf Farmen, in den Betrieben dieser umliegenden Kleinstädte oder als wissenschaftliches Personal an der Universität von Fort Hare. Zunehmend gewinnen die Naturreservate und sensiblen Ökosysteme in den Bergregionen an wirtschaftlicher Bedeutung. Es wird auf der Basis eines sanften Ökotourismus geworben und thematische Touren mit Tier- und Pflanzenbeobachtungen angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Zu den Sehenswürdigkeiten der Amathole-Berge und ihres Vorlandes gehören:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Amathole-Berge (, nach isiXhosa auch \"Amathole Mountains\") sind der östliche Teil einer steil abfallenden Höhenstufe in der südafrikanischen Provinz Eastern Cape. Nach ihnen ist der gleichnamige Verwaltungsdistrikt benannt. Die Amathole-Berge sind eine der wald- und wasserreichsten Regionen in dieser Provinz.", "tgt_summary": null, "id": 1463360} {"src_title": "Salem Historic District (New York)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "1973 konvertierte Bongo zum Islam und nahm den Vornamen Ali-Ben an. Er studierte Rechtswissenschaften an der Pariser Sorbonne, bevor er sich in den 1980er Jahren der Politik zuwendete und im Büro des Staatspräsidenten, seines Vaters, mitarbeitete. Von 1989 bis 1991 war er Außenminister des Landes. Er wurde innerhalb der Gabunischen Demokratischen Partei dem reformerischen Flügel zugerechnet. Eine 1991 verabschiedete Verfassungsänderung, die das Mindestalter für Minister auf 35 Jahre festsetzte, zwang ihn zum Ausscheiden aus der Regierung. Bei den Parlamentswahlen 1990 und 1996 wurde er in die Nationalversammlung von Gabun gewählt. 1999 wurde er Verteidigungsminister. Dieses Amt bekleidete er bis im September 2009, als er mit 41,7 % der Stimmen zum Staatspräsidenten von Gabun gewählt wurde. Seine Wahl führte zu Protesten von Oppositionsanhängern. Er ist mit Sylvia Valentin verheiratet. Zusammen haben sie eine Tochter und zwei Söhne. Bongo ist auch Musiker, der etliche Lieder für seine Mutter, die Sängerin und Trommlerin Patience Dabany, schrieb. Im Jahr 2009 wurde er zum Großmeister der regulären Freimaurer-Großloge von Gabun gewählt, ein Amt, das auch sein Vater bekleidet hatte. Seit dem 24. Oktober 2018 wurde Bongo nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Nach einem Schwächeanfall oder Schlaganfall während eines Besuchs in Saudi-Arabien wird er stationär behandelt. Marie-Madeleine Mborantsuo, Präsidentin des Verfassungsgerichtes und Vertraute der Familie Bongo, fügte in der Verfassung einen umstrittenen Paragraphen ein, der den Vize-Präsidenten Pierre Claver Maganga Moussavou statt der Senatspräsidentin zum Vertreter Ali Bongos bis zu seiner Rückkehr bestimmte. Am 7. Januar 2019 versuchten Offiziere in Libreville erfolglos, Bongo zu stürzen.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Rezeption (Legitimation und Korruption).", "content": "Obwohl demokratisch gewählt, wird Bongo genau wie sein Vater vor ihm in den westlichen Demokratien häufig als Diktator betrachtet. Weil Ali-Ben Bongo seinem Vater nach dessen 41-jähriger Amtszeit direkt ins Präsidentenamt nachfolgte, beherrscht die Bongo-Familie den Gabun seit mittlerweile fast einem halben Jahrhundert und saugt das Land westlichen Medien zufolge in der Manier absolutistischer Monarchen seit jeher aus. Unter anderem weil die Bongo-Familie das Land im Gegensatz zu anderen afrikanischen Despoten stets aus Kriegen und Aufständen heraushalten konnte, kann sie sich bis heute an der Macht halten. Während weiterhin rund 80 % der gabunischen Bevölkerung in Armut lebt, kaufte Bongo beispielsweise im Jahr 2010 für rund 100 Millionen Euro ein Stadtpalais in Paris. Obwohl Gabun ein sehr rohstoffreiches Land mit einer vergleichsweise niedrigen Bevölkerungszahl ist, kommt vom natürlichen Reichtum des Landes bis heute fast nichts bei der Bevölkerung an, während Ali-Ben Bongo derzeit als einer der reichsten Menschen der Welt gilt. So sind die Infrastruktur sowie das Gesundheits- und Bildungssystem des Landes weiterhin marode. Bezüglich seiner „demokratischen Legimitation“ wird Bongo außerdem kontinuierlich ein massiver Wahlbetrug nachgesagt. 2008 wurde Bongo von Transparency International verklagt, nachdem zahlreiche Privatkonten bei französischen Banken aufgetaucht waren, über die Bongo Einnahmen aus dem Handel mit gabunischen Rohstoffen in seinen eigenen Geldbeutel fließen lässt. Die Ermittlungen verliefen jedoch im Sande. 2009 soll sich Bongo für insgesamt ca. 500.000 Euro zwei Ferraris gekauft sowie für seine Tochter eine Mercedes-Limousine erworben haben, was etwa zur Hälfte aus der Staatskasse Gabuns bezahlt wurde. Allein der Präsidialetat Bongos verbraucht jährlich 8,5 % des gesamten Staatshaushalts (Stand 2009), wofür Bongo US-Ermittlern zufolge mindestens seit dem Jahr 2000 ein Geheimkonto bei der deutschen Citibank nutzt. 2013 durchsuchte die französische Polizei im Zusammenhang mit Korruptions- und Unterschlagungsvorwürfen eine sich in Bongos Besitz befindliche Villa in Nizza. Diesbezüglich wurde erneut verlautbart, dass Bongo möglicherweise fortwährend und in erheblichem Maße Gelder des gabunischen Staates für private Zwecke veruntreut. So soll Bongo seit jeher rund 25 % der Erdöleinnahmen des Landes für private Zwecke verwenden. Kamerunischen Medien zufolge besitzt die Bongo-Familie allein in Frankreich mindestens 39 Anwesen. Bereits 1999 hatte eine Untersuchung des Senats der Vereinigten Staaten ergeben, dass Bongo allein in den USA insgesamt ca. 130 Millionen US-Dollar an Privatvermögen auf diversen Banken deponiert hat, das größtenteils aus staatlichen Einnahmen stammen soll. Französische Ermittler deckten zudem auf, dass Ali-Ben Bongo von Elf Aquitaine rund 50 Millionen Euro pro Jahr erhält. Bereits kurz nach der Wahl des Gabuners Pierre-Emerick Aubameyang zu Afrikas Fußballer des Jahres im Januar 2015 wurden seitens diverser Medien Vorwürfe laut, Bongo habe in diesem Zusammenhang Juroren des Kontinentalverbandes bestochen.", "section_level": 1}, {"title": "Präsidentschaftswahl 2016.", "content": "Bei der Präsidentschaftswahl Ende August 2016 besiegte Bongo den international als ernsthaften Herausforderer betrachteten Jean Ping laut offiziellen Regierungsangaben mit einem hauchdünnen Vorsprung von etwa 5000 Stimmen. Nachdem Ping in fast allen anderen Provinzen des Landes mehr Stimmen als Bongo erhalten hatte, verzögerte sich die Auszählung der Stimmen in der Provinz Haut-Ogooué, der Heimatregion Bongos, auffällig lange. Letztendlich stimmten laut offiziellen Angaben 95,46 % der Wähler dieser Provinz für Bongo, so dass dieser noch an Ping vorbeiziehen konnte. Dabei lag die Wahlbeteiligung in Haut-Ogooué offiziell bei 99,9 %, während die anderen Provinzen des Landes eine durchschnittliche Wahlbeteiligung von nur rund 48 % aufwiesen. Nach der Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses kam es im ganzen Land, besonders aber in der Hauptstadt Libreville, zu Aufständen gegen Bongo mit zahlreichen Toten und Verletzten. Über 1000 Personen wurden durch die Machthaber verhaftet. Daraufhin forderten die EU, die ehemalige Kolonialmacht Frankreich, die USA und viele weitere internationale Instanzen und Organisationen eine detaillierte Veröffentlichung der Wahlergebnisse pro Wahllokal und, insbesondere für die Provinz Haut-Ogooué, eine komplette Neuauszählung der Stimmen. Bezüglich der offiziellen Wahlbeteiligung in Haut-Ogooué hob die EU hervor, dass, wenn dies tatsächlich zuträfe, nur 47 Wahlberechtigte in der gesamten Provinz nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht hätten – hinsichtlich der größtenteils unzulänglichen bzw. maroden Infrastruktur von Gabun ist dies eigentlich kaum vorstellbar. Deshalb wurde im Allgemeinen von einem massiven Wahlbetrug durch Bongo ausgegangen. Sämtliche Forderungen nach der Veröffentlichung detaillierter Wahlergebnisse oder gar einer Neuauszählung der Stimmen wurden von Bongo aber zurückgewiesen. Ende September bestätigte das Verfassungsgericht die Wiederwahl endgültig.", "section_level": 1}, {"title": "Erkrankung und Putschversuch im Januar 2019.", "content": "Vermutlich erlitt Ali-Ben Bongo Ondimba während eines Aufenthaltes in Saudi-Arabien im Oktober 2018 einen Schlaganfall. Nach Monaten ohne öffentliche Auftritte befand sich Bongo im Januar 2019 in Marokko in ärztlicher Behandlung, als am 7. Januar 2019 eine Gruppe junger Armee-Offiziere um den stellvertretenden Befehlshaber der republikanischen Garde, Ondo Obiang Kelly, das Gebäude des staatlichen Rundfunksenders besetzte und im staatlichen Fernsehen eine Mitteilung verlas, derzurfolge die Gruppe ein Ende der Herrschaft Bongos und die Wiederherstellung der Demokratie in Gabun anstrebte. Militär und Zivilbevölkerung wurden aufgefordert, die Bewegung zu unterstützen. Der Putschversuch scheiterte jedoch bereits nach wenigen Stunden, weil kaum Unterstützer mobilisiert werden konnten. In den folgenden Monaten war er nur selten in Gabun und zeigte sich nicht in der Öffentlichkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse um Abstammung.", "content": "Seit vielen Jahren kursiert nicht nur in Gabun, und dort nicht nur in der politischen Opposition, das Gerücht, Ali-Ben Bongo Ondimba sei nicht der leibliche Sohn seines Vaters und Vorgängers Omar Bongo. Stattdessen wird kolportiert, Bongo stamme in Wahrheit aus dem nigerianischen Biafra, und wurde dann in den frühen 1960er Jahren als Kleinkind in der Demokratischen Republik Kongo von Omar Bongo adoptiert. Die Tatsache, dass laut gabunischer Verfassung die Nachfahren von Personen, die durch Adoption die gabunische Staatsbürgerschaft erworben haben, erst in der vierten Generation das Amt des Staatsoberhauptes wahrnehmen dürfen, befeuert diese Diskussion zusätzlich, zumal somit direkt die Legitimation Bongos als Staatschef in Frage gestellt werden kann. Bis heute hat sich Bongo nicht dazu entschieden, das seitens seiner Familie als Lüge bezeichnete Gerücht durch einen DNA-Test zu entkräften – eine Tatsache, die die Diskussion weiterhin aktiv sein lässt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ali-Ben Bongo Ondimba (* 9. Februar 1959 in Brazzaville als \"Alain Bernard Bongo\") ist ein gabunischer Politiker. 2009 wurde er als Nachfolger seines Vaters Omar Bongo zum Präsidenten gewählt, und am 16. Oktober 2009 im Amt vereidigt. 2016 wurde er unter umstrittenen Umständen wiedergewählt. Er entstammt der Bateke-Minderheit.", "tgt_summary": null, "id": 2031783} {"src_title": "Florian Gengel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Carlos Góngora begann schon in früher Jugend in Napo mit dem Boxen. Er entwickelte sich schnell und trainiert seit seinem 16. Lebensjahr im Trainingszentrum des ecuadorianischen Boxverbandes in Quito. Sein Trainer ist Cirilo López. Mit 17 Jahren nahm er an der Pan-Amerikanischen Meisterschaft der Junioren in Buenos Aires teil und gewann dort im Mittelgewicht mit Siegen über Félix Valera aus der Dominikanischen Republik und Pablo Farías aus Argentinien den Titel. Im selben Jahr beteiligte er sich auch schon bei den Senioren bei mehreren Turnieren. So gewann er z. B. im Mittelgewicht bei der Copa Romana in La Romana (Dominikanische Republik) mit Siegen über L. González aus Venezuela, Wilky Compfort aus Haiti und Argenis Núñez aus der Dominikanischen Republik. Auch bei den Südamerikaspielen 2006 in Buenos Aires startete er bei den Senioren und siegte dort im Mittelgewicht gegen Pedro Calla aus Peru, bevor er im Finale gegen den Weltklasseboxer Alfonso Blanco aus Venezuela nach Punkten unterlegen war. Bei den Pan-Amerikanischen Spielen 2007 in Rio de Janeiro kämpfte er im Mittelgewicht und landete einen unerwarteten Punktsieg über Alfonso Blanco, der mit 20:6 Treffern deutlich ausfiel. Im Halbfinale dieser Meisterschaft unterlag er gegen Emilio Correa junior aus Kuba und kam damit auf den 3. Platz. Bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Chicago siegte Carlos Gongora im Mittelgewicht über Ivano del Monte aus Italien (29:22) und über Ezequiel Maderna aus Argentinien (18:13) jeweils nach Punkten. Im Achtelfinale unterlag er aber dem erfahrenen Russen Matwej Korobow, dem Weltmeister von 2005, durch Abbruch in der 3. Runde. 2008 qualifizierte sich Carlos Góngora in Port of Spain für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking. Er erreichte in Qualifikationsturnier das Finale, in dem er gegen Emilio Correa nach Punkten verlor. In Peking zeigte er im Mittelgewicht sehr gute Leistungen und siegte über Konstantin Buga aus Deutschland und Georgios Gazis aus Griechenland klar nach Punkten. Im Viertelfinale unterlag er aber etwas überraschend dem Inder Vijender Kumar, womit er ausschied und den 5. Platz belegte. Im Jahre 2009 wechselte Carlos Góngora in die nächsthöhere Gewichtsklasse, das Halbschwergewicht. In dieser Gewichtsklasse startete er bei der Weltmeisterschaft in Mailand, wo er nach Siegen über den Italiener Gianluca Rosciglione und den Algerier Abdelhafid Benchabla im Viertelfinale nach Punkten (6-10) gegen José Larduet aus Kuba unterlag. Bei den Südamerikaspielen 2010 gewann Góngora mit einem Finalsieg über Roamer Angulo, Kolumbien (9:1), die Goldmedaille. In diesem Jahr kämpfte er auch für Los Angeles in der World Series of Boxing, wobei er von drei Kämpfen zwei gewinnen konnte. 2011 startete Cóngora bei Panamerikanischen Spielen, scheiterte aber bereits im ersten Kampf gegen den späteren Goldmedaillengewinner Julio César La Cruz, Kuba (19:9). Ähnlich erging es ihm auch bei den Weltmeisterschaften dieses Jahres, bei denen er in der Vorrunde gegen Yamaguchi Falcão, Brasilien (25:18), verlor. Um sich trotz dieser Misserfolge doch noch für die Olympischen Spiele 2012 zu qualifizieren, nahm Góngora am amerikanischen Olympiaqualifikationsturnier in Rio de Janeiro teil, bei dem er den dritten Platz belegte und somit die Qualifikation erreichte. Die Olympischen Spiele in London endeten für ihn nach einem knappen Sieg über Vatan Huseynli, Aserbaidschan (9:8), jedoch bereits im Achtelfinale mit einer Niederlage gegen den späteren Silbermedaillengewinner Ädilbek Nijasymbetow, Kasachstan (13:5).", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Erfolge.", "content": "Anm.: OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaften, Mittelgewicht, bis 75 kg u.Halbschwergewicht, bis 81 kg Körpergewicht", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Carlos Gongora (links) nach dem Kampf gegen Mahimal Vijender Singh (Vijender Kumar) bei den Olympischen Spielen in Peking", "section_level": 1}], "src_summary": "Carlos Góngora Mercado (* 25. April 1989 in Esmeraldas) ist ein ecuadorianischer Boxer. Góngora war Teilnehmer der Olympischen Spiele 2008 und 2012 und Gewinner der Südamerikaspiele 2010.", "tgt_summary": null, "id": 27297} {"src_title": "Leopold-Mozart-Zentrum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Thorsnes durchlief alle Jugendnationalmannschaften, wobei sie in einigen Jahren für mehrere Jahrgangsstufen spielte. Erste Turniererfahrung erlangte sie 2005 mit der U-21-Mannschaft beim Nordic Cup, bei dem Norwegen den fünften Platz belegte und sie in drei Spielen eingesetzt wurde. 2007 erreichte sie mit der U-19-Mannschaft das Halbfinale der U-19-EM, in dem Norwegen gegen England verlor. Ihr erstes A-Länderspiel machte sie am 10. Mai 2006 gegen Serbien und Montenegro im Rahmen der WM-Qualifikation. Für die WM wurde sie aber nicht berücksichtigt. Beim Olympischen Fußballturnier 2008 in Peking erreichte sie mit Norwegen das Viertelfinale und 2009 wurde nahm sie in Finnland an der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2009 teil, schied dort aber im Halbfinale aus. 2010 wurde sie in mehreren WM-Qualifikationsspielen eingesetzt, u. a. den Playoff-Spielen gegen die Ukraine. Auch 2011 wurde sie berücksichtigt und in den Kader für die WM berufen. Beim Vorrundenaus der norwegischen Mannschaft kam sie in allen drei Spielen zum Einsatz. Im letzten Spiel gegen Australien erzielte sie in der 56. Minute den 1:0-Führungstreffer für Norwegen. Mit diesem Ergebnis hätte Norwegen das Viertelfinale erreicht. Den Australierinnen gelang aber postwendend der Ausgleich womit Norwegen wieder in Zugzwang geriet. Da es zu keinem weiteren Tor für Norwegen kam, stattdessen Australien kurz vor Schluss noch das 2:1 erzielte, schied Norwegen erstmals in einer WM-Vorrunde aus. Größere weltweite Aufmerksamkeit erreichte Thorsnes nach einem Interview beim norwegischen Fernsehsender TV 2 über eine Unterleibsverletzung, wo sie auf Grund von Nachfragen vieler besorgter Fans, anschließend ein pikantes Foto zur Beruhigung, über ihre Behandlungsmethode mit einem Eisbeutel im Slip, auf Twitter veröffentlichte. 2013 nahm sie zum zweiten Mal an der Endrunde der Fußball-Europameisterschaft der Frauen teil und wurde in allen sechs Spielen eingesetzt. Durch eine 0:1-Niederlage im Finale gegen Deutschland wurde sie Vize-Europameisterin. Sie gehörte auch zum Kader für die WM 2015 und kam in allen vier Spielen zum Einsatz, schied mit ihrer Mannschaft aber im Achtelfinale aus. Am 1. März 2017 machte sie beim Algarve-Cup 2017 gegen Island ihr 100. Länderspiel. Bei ihrer dritten EM-Teilnahme kam sie zu zwei Einsätzen und schied mit ihrer Mannschaft bereits nach der Gruppenphase aus. Nach dem Ende der Saison 2017 spielte sie im Süd-Sommer 2017/18 für Canberra United in der australischen W-League und anschließend im Nord-Sommer 2018 für Utah Royals FC in der NWSL. Danach kehrte sie zurück in ihre Heimat und spielt nun für den Abonnementsmeister der letzten Jahre Lillestrøm SK Kvinner. Am 2. Mai wurde sie für die WM 2019 und damit ihre dritte WM nominiert. Bei der WM hatte sie nur zwei Kurzeinsätze von insgesamt 31 Minuten. Durch eine 0:3-Niederlage gegen England im Viertelfinale schied ihre Mannschaft aus und verpasst damit auch die Olympischen Spiele 2020.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elise Hove Thorsnes (* 14. August 1988 in Leikanger) ist eine norwegische Fußballspielerin, die seit 2019 für Lillestrøm SK Kvinner in der Toppserien und seit 2006 für die norwegische Nationalmannschaft spielt.", "tgt_summary": null, "id": 115557} {"src_title": "Irrsinn (Roman)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "Hollink begann seine Karriere bei Avanti Wilskracht. Im Laufe der 1950er und 1960er wechselte er noch zu Helmondia ’55, RKSV Bekkerveld und spielte von 1957 bis 1959 für Rapid JC Kerkrade. Besonders in den 1950er Jahren war er erfolgreich und war mehrfach niederländischer Toptorschütze.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Nach seiner aktiven Fußballkarriere widmete sich Hollink dem Traineramt zu. Erster Verein unter seiner Führung wurde FC Eindhoven. Bereits nach einem Jahr war dieses Engagement aber wieder beendet. Ende der 1960er, Anfang der 1970er betreute Hollink den HVC. Zur Spielzeit 1972/73 wurde der Fußballlehrer von seinem alten Verein Roda Kerkrade, vormals Rapid JC, verpflichtet. Sofort schaffte er den Aufstieg in die 1. Niederländische Liga. Nach einem weiteren Jahr trennten sich die Wege beider Parteien aber wieder und der ehemalige Angreifer ging ins Ausland, wo er beim französischen Klub Racing Straßburg einen Vertrag unterzeichnete. Nach dem Abstieg aus der höchsten französischen Liga wurde Hollink 1976 wieder entlassen. So zog es ihn zurück in die Niederlande, wo Heracles Almelo sich die Dienste des Trainers sicherte. Bei Almelo, damals in der Eerste Divisie, war Hollink drei Jahre. Seine beste Platzierung war in der Spielzeit 1977/78 Rang zehn. Zum Ende der Hinrunde der Saison 1979/80 übernahm er die Geschicke beim FC Twente Enschede. Nach schlechten Saisonstart wurde er Nachfolger von Antoine Kohn. Zweimal Platz sechs in der Eredivisie waren die Folge. Doch die Saison darauf verlief eher schlecht und im November trennte man sich. Noch im gleichen Jahr erfolgte eine erneute Beschäftigung in Frankreich. 1982 und 1983 erreichte er mit dem FC Tours zweimal das Halbfinale um den Coupe de France. In der Liga verlief es dagegen nicht so gut. Nachdem die Mannschaft 1983 in die zweite Liga abstieg, beendete Hollink seine Trainerkarriere. Zwischenzeitlich war er nochmals als Interimstrainer für RBC Roosendaal aktiv.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hendrikus Bernardus Maria „Hennie“ Hollink (* 1. Oktober 1931 in Glanerbrug; † 31. Januar 2018) war ein niederländischer Fußballspieler und -trainer.", "tgt_summary": null, "id": 1437477} {"src_title": "Goldschwanzspecht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Der Glockenreiher zählt zu den mittelgroßen Reiherarten. Er erreicht eine Körpergröße von 42 bis 66 Zentimetern und wiegt 270 bis 390 Gramm. Ein Geschlechtsdimorphismus besteht nicht. Es ist keine besonders ruffreudige Art. Beschrieben werden für diese Art lediglich leise Klicklaute. Verglichen mit anderen Arten der Gattung \"Egretta\" wirkt der Reiher eher kompakt gebaut. Das Gefieder ist schieferschwarz. Am Hinterkopf befinden sich lanzettförmig verlängerte Federn, die einen Federschopf bilden. Der Schnabel ist schwarz, die Iris ist dunkelbraun und die Augen sind von einem schmalen puderblauen Augenring umgeben. Die Füße sind gelb bis orange. Von dem sehr ähnlichen Braunkehl- und Rotbauchreiher unterscheidet er sich durch das einheitlich dunkle Gefieder, die schwarzen Beine und die gelben Füße.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet, Bestand und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Glockenreihers erstreckt sich über Afrika und Madagaskar. In Afrika kommt er südlich der Sahara vor. Er fehlt in den Wüsten sowie in den dichten Regenwäldern West- und Zentralafrikas. Sein Lebensraum sind Feuchtgebiete und die Randbereiche von Seen. Innerhalb seines großen Verbreitungsgebietes gibt es größere Verbreitungslücken, obwohl sich dort geeignete Lebensräume finden. So brütet er in Kenia beispielsweise nur an einer Stelle. Es kommt immer wieder zu Wanderungsbewegungen, wenn einzelne Regionen ihm keine geeigneten Lebensbedingungen mehr bieten. Durch diese Wanderungsbewegungen wird er gelegentlich auch an Stellen beobachtet, die außerhalb seines normalen Verbreitungsgebietes liegen. So taucht er vereinzelt in Ägypten und im Jemen auf. In einzelnen Regionen Afrikas finden sich sehr große Populationen. So wird der Bestand in Tansania auf 5000 bis 7000 Glockenreiher geschätzt. Diese Population scheint verhältnismäßig stabil zu sein, obwohl sich ihr Lebensraum durch die zunehmende Besiedelung durch den Menschen stark verändert. Auf Madagaskar dagegen nehmen die Bestände an Glockenreihern sehr stark ab. 1992 kamen auf Madagaskar noch 2000 Glockenreiher vor, 1997 wurden nur noch 250 gezählt. Der Glockenreiher ist kein Lebensraumspezialist. Er benötigt lediglich offenes Flachwasser und kommt im Inland an Sümpfen, Flussläufen, auf Reisfeldern und saisonal überfluteten Ebenen vor. An der Küste sucht er an Flussmündungen und in Mangroven sowie in der Tidenzone nach Nahrung. Seine Höhenverbreitung reicht vom Tiefland bis in 1500 Höhenmeter auf Madagaskar.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Glockenreiher hat eine sehr auffällige Form der Ernährungsweise. Er bewegt sich an eine Stelle in der Flachwasserzone, an der er Beute vermutet, und breitet dann die Flügel schirmartig über seinem Kopf aus, so dass die Spitzen der Schwingen das Wasser berühren. In dieser Haltung sucht er für zwei oder drei Sekunden nach Nahrung. Dabei wühlt er häufig den Grund mit den Füßen auf. Fische werden dann mit einer schnellen Bewegung gegriffen. Danach faltet er die Flügel zusammen, geht einige Schritte weiter und öffnet erneut die Flügel schirmartig. Gründe für diese Bewegungssequenz sind der blendfreie Blick auf das Geschehen unter Wasser und die instinktive Flucht der Fische hinein in beschattete Wasserbereiche, die normalerweise durch Pflanzen gebildet werden. Einzelne Glockenreiher haben ein Nahrungsterritorium, das sie gegenüber Artgenossen verteidigen. Andere Glockenreiher suchen gemeinschaftlich nach Nahrung. In Madagaskar hat man 250 Individuen umfassende Schwärme von Glockenreihern bei der Nahrungssuche beobachtet. Das Nahrungsspektrum des Glockenreihers besteht überwiegend aus Fischen, er frisst aber auch Wasserinsekten und Krustentiere. Die Fortpflanzungszeit beginnt mit der einsetzenden Regenperiode und variiert dementsprechend in Abhängigkeit von seinem Verbreitungsgebiet. Er nistet typischerweise in Kolonien gemeinsam mit 50 bis 100 anderen Glockenreiherpaaren. Das Gelege besteht aus zwei bis vier Eiern. Ansonsten ist sehr wenig über die Brutbiologie bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Glockenreiher (\"Egretta ardesiaca\") ist eine Art aus der Familie der Reiher. Er kommt ausschließlich in Afrika vor. Während der Nahrungssuche breitet er die Schwingen schirmartig aus (Flügelmanteln), was zu dem deutschen Namen Glockenreiher geführt hat.", "tgt_summary": null, "id": 1704945} {"src_title": "Joseph T. O’Callahan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Sohn eines Baptistenpredigers entwickelte er seine stimmlichen Fähigkeiten in der Gemeinde seines Vaters. Willis kraftvolle R&B-Stimme prägte entscheidend den Sound der \"Village People\" und hatte einen hohen Erkennungswert aus der Discozeit. Nach Schauspiel- und Tanzunterricht ging er nach New York und schloss sich dort der angesehenen Theatergruppe Negro Ensemble Company an. Er trat in zahlreichen Musicals und Theaterstücken auf, insbesondere bei der 1976 uraufgeführten Broadwayproduktion The Wiz – Das zauberhafte Land und anschließend ihrer australischen Produktion. In der Mitte der siebziger Jahre schrieb und nahm er einige Musikdemos auf und wurde vom französischen Discomusikproduzenten Jacques Morali in die Diskoszene eingeführt. Morali, der Willis als „jungen Mann mit der gewaltigen Stimme“ bezeichnete, trat an ihn heran und sagte: „Ich hatte einen Traum, dass Du Leadsänger auf meinem Album warst und es sehr, sehr erfolgreich wurde.“ Willis erklärte sich bereit, den Leadgesang und die Hintergrundstimmen bei der noch nicht bestehenden Musikkonzeptgruppe \"Village People\" zu übernehmen. Ihr erstes Album mit den Hits \"San Francisco (You've Got Me)\" und \"In Hollywood (Everybody Is a Star)\" wurde in der gerade entstehenden Discozeit rasch ein Riesenerfolg. Nach einem Angebot von Dirk Clark, die Musikgruppe in der amerikanischen Fernsehshow \"American Bandstand\" auftreten zu lassen, musste auf die Schnelle eine „echte“ Musikgruppe um Willis geschaffen werden, damit der Auftritt stattfinden konnte. In Musikmagazinen suchten sie nach „Macho“-Sängern mit Bart, die auch tanzen können. Willis schrieb bald einen Hit nach dem anderen, die von Morali mitgeschrieben und vor allem produziert wurden. \"Village People\" stieg rasch in die Spitzen der Hitparaden mit den Chartbrechern wie \"Macho Man\", \"Y.M.C.A.\", \"In the Navy\" und \"Go West\" auf. Als die nur schlecht ausgeführten Vorbereitungen 1980 für den Musikfilm \"Can't Stop the Music\" begannen, verließ Willis die Gruppe. Obwohl er nicht in dem Film erscheint, schrieb er die Songtexte zu zwei der Filmsongs \"Magic Nights\" und \"Milkshake\". \"Can't Stop The Music\" wurde einer der größten Hollywood-Filmflops aller Zeiten. Nach dem Weggang von Willis landeten Village People keinen weiteren Hit mehr. Beim Versuch, „den Zauber alter Zeiten wieder einzufangen“, überzeugten ihn Morali und Belolo davon, wieder in die Gruppe einzutreten und das Album \"Fox On The Box\" aufzunehmen. Das Album hatte keinen Erfolg, und so verließ Willis 1983 die Gruppe im Guten. Wegen Drogenexzessen und den folgenden Verhaftungen erschien Willis mehrmals in den Medien. Nach seiner Gefängnisstrafe willigte er 2006 zu einem Drogenentzug in der \"Betty-Ford-Klinik\" ein. Nach seinem abgeschlossenen Entzug 2007 äußerte er sich erstmals nach 25 Jahren in der Presse „...der Drogenalbtraum ist aus meinem Leben verschwunden... der Nebel durch die Drogen ist vorbei, ich denke und sehe klarer als in den Jahren zuvor... Ich freue mich auf den zweiten, drogenfreien Teil meines Lebens“. Seit seinem Abgang von den Village People hat Willis immer wieder Angebote abgelehnt, neue Aufnahmen zu machen oder einen der alten Hits mitaufzuführen. Nach 28 Jahren Abwesenheit stand er 2007 erstmals wieder auf der Bühne und begann mit Vorbereitungen zu einer internationalen Comeback-Tour für 2009. Im Juli 2008 musste er sich im San Diego Hospital Knoten auf seinen Stimmbändern entfernen lassen. Neben den Village People war Willis auch Co-Writer für andere Künstler, wie die Ritchie Family und den mehr in Frankreich bekannten Patrick Juvet. Willis war mit Phylicia Ayers-Allen verheiratet, die als Phylicia Rashād bekannt ist. Sie spielte von 1984 bis 1992 die \"Claire Huxtable\" in der \"The Cosby Show\". Er schrieb ihr auch die Songtexte für ihr Album \"Josephine Superstar\". Am 17. November 2007 heiratete Willis ein zweites Mal. Seine Frau Karen ist Juristin und hat einen Master in Wirtschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Victor Edward Willis (* 1. Juli 1951 in Dallas, Texas) ist ein US-amerikanischer Sänger, Songwriter und Schauspieler. Bekannt geworden ist er als Leadsänger der Discoband Village People. Seine Rolle war dabei der „Cop“ und „Seeoffizier“.", "tgt_summary": null, "id": 749408} {"src_title": "Rudolf Tomaschek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Daniel Rydmark begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt beim VIK Västerås HK, für dessen Profimannschaft er in der Saison 1985/86 sein Debüt in der zweitklassigen \"Division 1\" gab. Anschließend wurde er vom amtierenden schwedischen Meister Färjestad BK verpflichtet, mit dem er in der Saison 1987/88 selbst die nationale Meisterschaft gewann. Während seiner Zeit in Karlstad wurde der Angreifer zudem im NHL Entry Draft 1989 in der sechsten Runde als insgesamt 123. Spieler von den Los Angeles Kings ausgewählt, für die er allerdings nie spielte. Stattdessen wechselte er vor der Saison 1990/91 zu Malmö IF. Mit Ausnahme der Saison 1995/96, in der er elf Spiele für die Phoenix Roadrunners aus der International Hockey League bestritt, lief er die folgenden acht Jahre ausschließlich für Malmö auf und wurde mit diesen 1992 und 1994 jeweils Meister. Im Sommer 1998 erhielt Rydmark einen Vertrag bei seinem Ex-Club VIK Västerås HK, der in der Zwischenzeit in die Elitserien aufgestiegen war. Als dieser sich 2000 aufgrund des Konkurses der Lizenzspielerabteilung aus der höchsten schwedischen Spielklasse zurückziehen musste, kehrte der Olympiasieger von 1994 nach Malmö zurück. Für Malmö stand er weitere vier Jahre auf dem Eis, ehe er im Anschluss an die Saison 2004/05, in der er bei den Drittligisten HC Vita Hästen und Borås HC unter Vertrag stand, im Alter von 35 Jahren seine Karriere beendete.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Schweden nahm Rydmark an den U20-Junioren-Weltmeisterschaften 1989 und 1990 sowie der Weltmeisterschaft 1992 teil. Des Weiteren stand er im Aufgebot Schwedens bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville und 1994 in Lillehammer.", "section_level": 2}], "src_summary": "Daniel Rydmark (* 23. Februar 1970 in Västerås) ist ein ehemaliger schwedischer Eishockeyspieler, der in seiner aktiven Zeit von 1985 bis 2005 unter anderem für Färjestad BK, die Malmö Redhawks und VIK Västerås HK in der Elitserien gespielt hat.", "tgt_summary": null, "id": 1505890} {"src_title": "Florian Hufsky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Blomkamp begann mit 17 Jahren in Südafrika als professioneller Trickfilmzeichner bei Deadtime unter Simon Hansen und Sharlto Copley, letzterer übernahm später in allen drei Kinoproduktionen von Blomkamp eine Hauptrolle. 1997 zog seine Familie nach Vancouver in Kanada, wo er sich dann in die Vancouver Film School einschrieb. 2003 wurde er beauftragt, fotorealistische Flugzeuge aus der Zukunft für die populären Wissenschaften der „Next Century in Aviation“ zu illustrieren. 2004 bekam er einen Auftrag zur Illustration von „The Future of the Automobile“. Blomkamp arbeitete dann als Künstler für visuelle Effekte bei der The Embassy Visual Effects in Vancouver und der Rainmaker Digital Effects. Sein Durchbruch gelang Blomkamp 2007 als Regisseur der Trilogie \"Landfall\" von Live-Action-Kurzfilmen, welche im \"Halo\"-Universum spielen um für die Veröffentlichung von \"Halo 3\" zu werben. \"Halo: Combat\", der zweite Film der Landfall-Trilogie, gewann den Cannes Lions 2008 – Film Lions Grand Prix. Daraufhin wurde Blomkamp die Regie für seinen ersten Spielfilm angeboten, eine Adaptation des Videospiels \"Halo\". Dessen Finanzierung scheiterte jedoch an Unstimmigkeiten zwischen Universal Pictures und 20th Century Fox. Peter Jackson, der Produzent des Projekts, bot Blomkamp stattdessen an, \"District 9\" zu produzieren, eine Adaptation des Kurzfilms \"Alive in Joburg\" aus dem Jahr 2005 von Spy Films, bei dem Neill Blomkamp, Sharlto Copley, Simon Hansen und Shanon Worley die Regie führten. Bei \"District 9\" führte Blomkamp Regie und Copley spielte die Hauptrolle; er wurde Mitte August 2009 veröffentlicht und von den Kritikern hoch gelobt. Blomkamp benutzt für seinen dokumentarischen Stil meistens die Handkameraperspektive, die Cinéma-vérité-Technik und eine Mischung aus naturnahen sowie fotorealistischen computergenerierten Effekten. Blomkamps zweiter Kinofilm heißt \"Elysium\" und behandelt ebenfalls ein düsteres Science-Fiction-Setting. Die Dreharbeiten begannen im Juli 2011. Der Film erschien am 9. August 2013. Im März 2015 folgte der dritte Spielfilm \"Chappie\". Bei allen seinen bisherigen Filmen arbeitete er mit dem Kameramann Trent Opaloch zusammen. Am 14. Juni 2017 veröffentlichten die amerikanisch-kanadischen Oats Studios von Neill Blomkamp den Military-Science-Fiction-Kurzfilm \"Rakka\" kostenlos auf YouTube und Steam. Er stellt den ersten Kurzfilm aus einer ersten Reihe, \"Volume 1\" genannten, experimentellen — inhaltlich nicht zusammenhängender — Kurzfilmreihe der \"Oats Studios\" dar. Ab der zweiten Kurzfilmreihe sollen diese kostenpflichtig veröffentlicht werden. Blomkamp lebt in Vancouver und ist mit der kanadischen Drehbuchautorin Terri Tatchell verheiratet, welche mit ihm zusammen die Drehbücher für \"Yellow\" und \"District 9\" schrieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Neill Blomkamp (* 17. September 1979 in Johannesburg) ist ein südafrikanischer Regisseur, Drehbuchautor und Produzent von TV-Spots, Kurzfilmen und Spielfilmen. ", "tgt_summary": null, "id": 349708} {"src_title": "Hans Homberger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Martin Zawieja war von 1983 bis 1992 Leistungssportler im Gewichtheben. Er gewann bei den Olympischen Spielen 1988 Bronze im Superschwergewicht (über 110 kg). Im Jahr 1991 belegte er den 3. Platz bei der Weltmeisterschaft. In den Jahren 1984, 1990 und 1991 war er Deutscher Meister in seiner Disziplin. Im Jahr 1993 studierte Martin Zawieja an der Trainerakademie in Köln und machte dort 1996 seinen Abschluss als Diplom-Trainer im Gewichtheben. 1997 und 1999 war er als Trainer Deutscher Meister mit dem AC Soest, von 2001 bis 2006 Junioren-Bundestrainer und von 2002 bis 2005 Bundestrainer der Frauen. In gleichem Zeitraum war er Bundeslehrwart im Bundesverband Deutscher Gewichtheber (BVDG). Seit 1999 ist Martin Zawieja Dozent an der Trainerakademie Köln und seit 2008 Lehrwart im Gewichtheberverband Baden-Württemberg. 1994 wurde er zum stellv. Vorsitzenden im Beirat der Aktiven gewählt. Bis zum Jahr 2000 war er NOK-Präsidiumsmitglied und 1996 und 2000 Athletensprecher der Deutschen Olympiamannschaft. Martin Zawieja war Athletiktrainer der Handball-Nationalmannschaft im Zeitraum von 2011 bis 2014. Des Weiteren ist er verantwortlich für den Athletikbereich des männlichen Nachwuchses im Deutschen Handballbund. Seit 2006 fungiert Martin Zawieja als DFB-Langhantelexperte und betreut die U-Nationalmannschaften im männlichen Bereich. Seit 2010 ist er zusammen mit Christian Thomas erfolgreich mit \"Langhantelathletik\" unterwegs. Beide prägen die Inhalte des Langhanteltrainings in vielen Sportarten. In den letzten Jahren wurden der Langhanteltrainer in Deutschland, Schweiz und Österreich von den Langhantelexperten etabliert. Eine neue Initiative ist die Entwicklung des Langhanteltrainings in Irland und England. Hier bestehen bereits Kooperationen und Kontakte mit Setanta College und Arsenal London. Martin Zawieja ist verantwortlich für das Kraft- und Athletiktraining im österreichischen Ringsport Verband (ÖRSV). Derzeit betreut er verantwortlich die Athletik des HSC Coburg (2. Bundesliga Handball). Für des Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1988 wurde er – zusammen mit allen deutschen Medaillengewinnern – mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin Zawieja (* 31. Januar 1963 in Dortmund) ist ein ehemaliger deutscher Gewichtheber, der als Bundestrainer und Leiter einer Sportfördergruppe bei der Bundeswehr tätig war.", "tgt_summary": null, "id": 1704765} {"src_title": "Anthony Priddis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Albumtitel und Entstehung.", "content": "„Eye in the sky“ steht im Allgemeinen für Überwachungskameras, sowohl in Spielbanken als auch in militärischen Einrichtungen. Ebenso ist der Begriff ein Romantitel von Philip K. Dick (deutscher Titel: „Und die Erde steht still“), steht in diesem jedoch als Metapher für Gott aus der Sicht eines religiösen Fanatikers. Nach einer Aussage Eric Woolfsons entstand der Albumtitel, nachdem er innerhalb eines Tages dreimal mit dem Begriff in unterschiedlichen Zusammenhängen konfrontiert worden war. Ein Bekannter führte ihm die Überwachungskameras im Tropicana Hotel & Casino in Las Vegas vor, danach verfolgte er in seinem Hotelzimmer die Berichterstattung über einen Spionagesatelliten und schließlich als Bezeichnung eines Beobachtungshubschraubers des Wetterdienstes. Die Aufnahmen zu „Eye in the Sky“ fanden bereits Ende 1981 / Anfang 1982 mit analogen Mehrspurmaschinen in den Abbey Road Studios statt. Das digitale Masterband wurde mit Hilfe eines Sony PCM 1610 Audioprozessor abgemischt. Das Cover wurde von dem britischen Designstudio Hipgnosis entworfen und zeigt die Abbildung des Horusauges (ägyptische Hieroglyphe), das bei frühen Pressungen der Langspielplatte geprägt und mit goldähnlicher Folie beschichtet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Alle Titel von Alan Parsons und Eric Woolfson \"Eye in the Sky\" wurde 2007 als Remaster mit folgenden Bonustiteln wiederveröffentlicht:", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die Wiederveröffentlichung \"Eye In The Sky - 35th Anniversary Edition\" erhielt 2019 bei den Grammy Awards die Auszeichnung für das \"Best Immersive Audio Album\". Nach 12 vorangegangenen Nominierungen ohne Sieg gelang es Alan Parsons damit zum ersten Mal zu siegen, und zwar für seine Arbeit als Toningenieur des Mixes und des Audio-Masterings sowie als Produzent des Surround Sounds. Er erhielt die Ehrung zusammen mit dem Toningenieur Dave Donelly und P.J. Olsson, der auch als Sänger für Parsons Band tätig ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eye in the Sky (engl.: „Auge am Himmel“) ist das sechste Studioalbum der britischen Progressive-Rock-Band The Alan Parsons Project, das im Juni 1982 veröffentlicht wurde. Es befasst sich thematisch primär mit der Annahme, unter ständiger Beobachtung zu stehen. Darüber hinaus beschäftigt sich das Konzept des Albums mit Glaubensanschauungen, unabhängig davon, ob diese religiös, politisch oder persönlich (z. B. beim Glücksspiel) motiviert sind. Der persönliche Aspekt verweist dabei auf das Vorgängeralbum \"The Turn of a Friendly Card\" (1980), während in musikalischer Hinsicht dessen Vorgänger \"Pyramid\" (1978) zitiert wird. ", "tgt_summary": null, "id": 152984} {"src_title": "Barty", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Das Leprahilfswerk Iran \"(Dschamiyat-e Komak be Dschozamian)\" wurde von Abdol-Hossein Raji (1902–1972) gegründet und viele Jahre geleitet. Es bot den Betroffenen und deren Familienangehörigen neben der medizinischen Hilfe auch soziale Dienste und finanzielle Unterstützung an. Farah Pahlavi übernahm kurz nach ihrer Heirat mit Schah Mohammad Reza Pahlavi als eine ihrer ersten offiziellen Aufgaben auf Bitte des ehemaligen Gesundheitsministers Abdol-Hossein Raji den Vorsitz des Leprahilfswerks im Iran. Farah Pahlavi hatte bereits als Schülerin das Leid der Leprakranken im Iran in einem Vortrag an ihrem Gymnasium kennengelernt. Die Situation der Leprakranken im Iran war bis Mitte der 1950er-Jahre desolat. Die wenigen Leprastationen des Landes wurden meist von christlichen Priestern und Nonnen geführt. Zahlreiche Leprakranke waren nach Mashhad zur Moschee von Imam Reza gepilgert, um für ihre Genesung zu beten. Die Moschee war eines der wichtigsten Pilgerzentren und bot den Kranken die Möglichkeit, durch Betteln ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Verwaltung von Maschhad wollte die Kranken allerdings wieder loswerden. Man errichtete 3 km von Maschhad entfernt eine Heilanstalt für Leprakranke, das Leprosorium Asayeshgah Mehrab Khane. In der Leprakolonie waren 900 Leprakranke untergebracht. Darüber hinaus wohnten 180 gesunde Kinder von leprakranken Müttern in der Kolonie ohne jede schulische Versorgung. Das Hauptgebäude war zwar mit modernen Geräten bis hin zu Wasserhähnen mit Lichtschranken ausgestattet, die Versorgung blieb dennoch hinter den international üblichen Standards zurück. Nachdem Farah Pahlavi ihre Unterstützung für das „Leprahilfswerk Iran“ zugesagt hatte, wurden als erstes alle Leprakranken des Landes erfasst und in die erweiterte Leprastation nach Maschhad oder, sofern das nicht möglich war, in lokale Krankenhäuser zur stationären Behandlung gebracht. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Feldstudie wurde die regionale Verbreitung der Lepra und der Stand der ärztlichen Versorgung untersucht. Es stellte sich heraus, dass sowohl die Bevölkerung als auch die meisten Ärzte nur unzureichend über die Krankheit informiert waren. Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO, die Leprakranken in ihren Dörfern vor Ort zu behandeln, um eine soziale Ausgrenzung der Erkrankten zu vermeiden, war nicht zu realisieren, da die Dorfbewohner aus Angst vor Ansteckung die Erkrankten nicht in ihrer Dorfgemeinschaft duldeten. Das führte zu der Idee, für die Erkrankten ein eigenes Dorf zu errichten, das sich – soweit möglich – wirtschaftlich selbst versorgen sollte, um den Erkrankten ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Funktionsweise.", "content": "Schah Mohammad Reza Pahlavi überschrieb dem iranischen Leprahilfswerk aus seinem Privatbesitz Ländereien (30.000 ha) in Gorgan, 450 km nordöstlich von Teheran. Dort wurde das Dorf Deh Kadeh mit über dreihundert Häusern einschließlich Krankenhaus, Grundschule, Bibliothek, Kino, Polizeirevier, Restaurant, einem öffentlichen Bad, Handwerksbetrieben, landwirtschaftlichen Einrichtungen, Tankstelle, Autowerkstatt, einer Strickerei für Strümpfe und Socken sowie einer Teppichknüpferei gebaut. Bewässerungsanlagen für Felder, Obst- und Gemüsegärten wurden angelegt. Als Grundlage zur wirtschaftlichen Selbstversorgung erhielt jeder Einwohner drei Schafe. Ein Schafzüchter gab Kurse in der Schafzucht. Die Dorfgemeinschaft besaß ein Weidegelände von 24 Hektar. Die medizinische Ausstattung des Krankenhauses von Behkadeh Raji wurde durch eine Spende des Deutschen Aussätzigen-Hilfswerks finanziert. Die medizinische Versorgung übernahmen iranische Ärzte. Darüber hinaus kamen freiwillige Ärzte aus Pakistan, Indien, Frankreich und der Schweiz nach Deh Kadeh, um mit Hilfe plastischer Operationen die entstellten Gesichter, Hände und Beine der Kranken soweit möglich wiederherzustellen. Da die landwirtschaftliche Produktion der geheilten Leprakranken aus Behkadeh Raji den Eigenbedarf überstieg, wurden die Überschüsse wie beispielsweise Kartoffeln oder Baumwolle auf den Märkten der Umgebung verkauft. Das Dorf wuchs nicht nur durch den Zuzug von Kranken. Immer mehr Gesunde aus der Umgebung arbeiteten in den Einrichtungen des Dorfes für ihren eigenen Lebensunterhalt oder kamen ins Kino oder zum Essen ins Dorfrestaurant. Mit der Errichtung des Dorfes, das den Namen Behkadeh Raji erhielt, war es gelungen, nicht nur die medizinische Versorgung der Leprakranken zu verbessern, sondern auch deren soziale Ausgrenzung aufzuheben. Im Rahmen des Programms für Mitarbeiterbeteiligung der Weißen Revolution wurde 1975 eine Aktiengesellschaft zur Verwertung der Produkte von Behkadeh Raji gegründet.", "section_level": 1}, {"title": "Behkadeh Raji heute.", "content": "Das Dorf wurde nach der Islamischen Revolution in Behkadeh Razavi umbenannt. Mariam Khodadadian berichtete über den Zustand des Dorfes im Jahr 2003:", "section_level": 1}, {"title": "Leprahilfswerk Iran.", "content": "Neben der Gründung und Betreuung des Leprosiums Behkadeh, das zu Ehren von Abdol-Hossein Raji seinen Namen trug, unterstützte das \"Leprahilfswerk Iran (Jamiyat-e Komak be Jozamian)\" Leprakranke und deren Familienangehörigen im ganzen Land. Die medizinische Hilfe umfasste die direkte medizinische Behandlung sowie Rehabilitationsmaßnahmen. Das Leprahilfswerk hatte durch die vertraglich vereinbarte Zusammenarbeit mit einem französischen Leprainstitut personelle Unterstützung durch einen französischen Facharzt, einen plastischen Chirurgen, einen Augenarzt, Labor- und Pflegepersonal und einen Physiotherapeuten erhalten. Das Leprahilfswerk Iran arbeitete eng mit dem iranischen Gesundheitsministerium zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung im Film.", "content": "Über Baba Baghi, ebenfalls ein eigenständiges Dorf mit Leprakranken, drehte die Lyrikerin Forugh Farrochzad einen bewegenden Film mit dem Titel \"Chāneh siyāh ast\" („Das Haus ist schwarz“), der 1963 den Großen Preis der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen gewann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Behkadeh Rādschi, international/englisch meist Behkadeh Raji (), ist das erste Leprosorium, das als sich wirtschaftlich selbst versorgendes, eigenständiges Dorf errichtet wurde. Es entstand 1961 auf aktives Betreiben von Farah Pahlavi im Iran und wird vom \"Leprahilfswerk Iran\" (, oft \"Jamiyat-e Komak be Jozamian\") geleitet. Ziel des Dorfkonzeptes war es, nicht nur eine optimale Versorgung der Leprakranken zu erreichen, sondern durch das Zusammenleben von Kranken und Gesunden auch die Einstellung der Bevölkerung gegenüber den an Lepra Erkrankten und den Umgang mit ihnen zu verändern.", "tgt_summary": null, "id": 1038783} {"src_title": "Mountainair (New Mexico)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "Fußballerisch groß geworden ist Peter Hanisch bei Hertha Zehlendorf. Dort gelang ihm in der A-Jugend mit seinen Mannschaftskameraden Norbert Stolzenburg, Herbert Hochheim, Erwin Kunert, Ulrich Pfisterer, Bernd Hartfiel, Michael Rieger, Wolf-Dieter Ludwig, Bernhard Boehnke, „Pimpel“ Winter, Harald Bertz, Gerd Biermann, Lutz Hammer und Rüdiger Kullack am 12. Juli 1970 im Finale der deutschen A-Jugendmeisterschaft gegen den pfälzischen Vertreter TuS Altrip mit Manfred Kaltz ein 3:2-Sieg. Hanisch rückte aus der Jugend direkt in das Regionalligateam der Zehlendorfer auf und profilierte sich von 1970 bis 1972 an der Seite des erfahrenen Mannschaftskollegen Michael Krampitz. Hertha BSC verpflichtete zur Runde 1972/73 das Talent aus Zehlendorf und Peter Hanisch versuchte den Sprung in die Fußball-Bundesliga. Trainer Helmut Kronsbein wechselte den Neuzugang am ersten Spieltag, bei der 2:3-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf mit Beginn der zweiten Halbzeit ein. Es folgten noch acht weitere Einsätze in der Runde. In der Saison 1973/74 kam für Peter Hanisch aber nur ein weiterer Einsatz hinzu, als er am 27. Spieltag beim torlosen Heimremis gegen Werder Bremen für seinen Namensvetter Frank eingewechselt wurde. Zur Runde 1974/75 schloss er sich Wacker 04 in der neuen 2. Bundesliga Nord an. Zwei Jahre war er bei Wacker Stammspieler und absolvierte in zwei Runden 75 Spiele mit drei Toren. In das erste Jahr 2. Bundesliga – 1974/75 – ging er mit Trainer Peter Velhorn, in der Rückrunde spielte er mit seinen Mannschaftskollegen Bernd Sobeck, Peter Bien, Horst Lunenburg, Wolfgang John und Routinier Hans-Joachim Altendorff unter Trainer Željko Čajkovski. Wacker belegte den 13. Platz und Peter Hanisch hatte nur in einem Ligaspiel gefehlt. In seiner zweiten Runde bei Wacker 04 absolvierte er unter Trainer Georg Gawliczek alle 38 Rundenspiele und weckte dabei das Interesse des Meisters der Gruppe Nord, Tennis Borussia. Peter Hanisch wechselte 1976/77 zum Bundesligaaufsteiger Tennis Borussia und versuchte den erneuten Anlauf sich in der Fußball-Bundesliga zu behaupten. Wiederum debütierte er am ersten Spieltag: am 14. August 1976 beim 2:2-Heimremis gegen Rot-Weiss Essen bildete er zusammen mit Ditmar Jakobs, Winfried Berkemeier und Jürgen Schulz das Mittelfeld der „Veilchen“. Es kamen unter Trainer Rudi Gutendorf aber nur noch acht weitere Einsätze in der Saison hinzu. Der talentierte, aber verletzungsanfällige Spieler konnte 1977/78 in der 2. Bundesliga für TeBe nur ein Spiel absolvieren und wurde 1978 zum Sportinvaliden erklärt. Überraschend kehrte Peter Hanisch zur Runde 1979/80 nochmals nach zweieinhalbjähriger Verletzungspause in den Zweitligakader von Tennis Borussia zurück und absolvierte unter den Trainern Reinhard Roder und Peter Eggert nochmals 14 Ligaspiele. Im Sommer 1980 wurde er aber erneut und endgültig zum Sportinvaliden erklärt. Daraufhin hat er sich ehrenamtlich beim Bezirksverein Fc. Hertha Zehlendorf engagiert. Peter Hanisch verstarb am 30. August 2009 im Alter von 57 Jahren. Ihm gewidmet wurde ein jährliches Bezirksturnier eingeführt. Das \"Peter-Hanisch-Gedenkturnier\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Hanisch (* 29. Januar 1952; † 30. August 2009) war ein deutscher Fußballspieler, der in der Fußball-Regionalliga Berlin, Fußball-Bundesliga sowie in der 2. Fußball-Bundesliga für die Berliner Vereine Hertha Zehlendorf, Hertha BSC, Wacker 04 und Tennis Borussia aktiv war.", "tgt_summary": null, "id": 1498290} {"src_title": "Sutäer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Halogenlampen.", "content": "Halogenlampen erzeugen als Glühlampen sehr viel Wärme. Ihre Lichtausbeute beträgt unter einem Prozent. Solche Geräte müssen daher intensiv mit einem eingebauten Gebläse gekühlt werden. Halogenleuchten lassen im Verlauf von zwei bis fünf Jahren stark in ihrer Leuchtkraft nach.", "section_level": 1}, {"title": "LED-Lampen.", "content": "Geräte neueren Typs sind oft mit LEDs als Leuchtquelle ausgestattet. LEDs wurden zum ersten Mal im Jahr 1995 zur Photopolymerisation von Dentalkompositen in der Literatur vorgeschlagen. Mit einer Lichtausbeute von 7 % erzeugen sie deutlich weniger Wärme als Halogenglühlampen und brauchen weniger Strom, weshalb man sie in Akkugeräten einsetzen kann. Auch LEDs weisen im Laufe der Jahre eine Abnahme der Leuchtstärke auf. Blaue LEDs strahlen mit einer Wellenlänge von 450–490 nm und sind damit gut für die Photoaktivierung von Campherchinon geeignet. Ein Überblick über die Entwicklung LED-Polymerisationslampen in der Zahnheilkunde wurde 2013 publiziert. Studien haben ergeben, dass die vom Hersteller angegebene Leuchtdichte oft schon bei fabrikneuen Geräten unterschritten wird, im Alltagseinsatz in der Zahnarztpraxis stark abnimmt und oft nur noch 50 % der angegebenen Leuchtdichte vorhanden sind. Ausschlaggebend für die Lichtausbeute ist der Abstand zwischen Lampe und Füllung. Der Lichtstrahl tritt kegelförmig aus dem Lichtleiter aus, daher nimmt die Lichtleistung quadratisch mit dem Abstand ab. Konventionelle Polymerisationslampen geben gleich beim Einschalten die volle Lichtleistung ab. Dagegen wird bei der Softstartpolymerisation in den ersten 10 bis 20 Sekunden mit reduzierter Lichtleistung gearbeitet und erst danach automatisch auf die volle Lichtleistung hochgeregelt. Das zugrundeliegende theoretische Konzept, die Reduktion der inneren Spannungen im Komposit, konnte allerdings weder [in vivo] noch [in vitro] bestätigt werden. Softstartpolymerisation schadet dem Behandlungsergebnis nicht, solange ausreichend Lichtleistung auf die Füllung gegeben wird, bringt aber auch keinerlei Vorteile.", "section_level": 1}, {"title": "Energiedosis.", "content": "Die erforderliche Energiedosis zum Auspolymerisieren von Kompositfüllungen beträgt 12.000 bis 16.000 mJ/cm2 (12 – 16 J/cm2). Eine weitere Energiezufuhr über diese Energiedosis hinaus bringt keine bessere Polymerisation, es kann lediglich zu einer schädlichen Temperaturerhöhung auf dem Zahn kommen, die zur Pulpaschädigung führen könnte. Die Tiefenwirkung des Lichtes fällt innerhalb der Kompositfüllung exponentiell ab, weswegen tiefe Füllungen in mehreren Schichten ausgehärtet werden müssen. Kompositmaterialien sind unterschiedlich transluzent; entsprechend variiert die maximale wirksame Eindringtiefe des Lichtes von Material zu Material. Genaue Messungen der Lichtintensität sind mit der Ulbricht-Kugel möglich. Für die Praxis beschränkt man die Messung jedoch auf ein wesentlich preisgünstigeres Radiometer, das oft in den Geräten integriert ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit einem Polymerisationsgerät erfolgt in der Zahnmedizin das Aushärten (Polymerisation) von Kompositfüllungen. Als Lichtquellen dienen Halogenglühlampen oder Leuchtdioden (LEDs). Weiterhin wird zwischen netz- und akkubetriebenen Geräten unterschieden. Letztere sind (da kabellos) flexibler in der Handhabung. ", "tgt_summary": null, "id": 749011} {"src_title": "Kameshwar Singh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Johann Conrad Fischer wurde am 14. September 1773 als Sohn des Unternehmers Johann Conrad Fischer in Schaffhausen geboren. Zunächst besuchte er das Gymnasium in Schaffhausen. Danach liess er sich im Unternehmen seines Vaters zum Kupferschmied und Feuerspritzenmacher ausbilden. Von 1792 bis 1794 unternahm er Reisen nach Deutschland, Skandinavien und England. 1794 kehrte er in die Schweiz zurück und übernahm 1797 das Unternehmen seines Vaters. 1802 erstand er im ausserhalb der Stadt gelegenen Mühlental eine ehemalige Mühle und richtete dort eine kleine Giesserei für Glocken und Feuerspritzen ein. Um 1806 gelang ihm als einem der Ersten auf dem Kontinent die Herstellung des sogenannten Tiegelgussstahls. Nach seinen ersten Erfolgen und der Aufhebung der Kontinentalsperre unternahm Fischer 1814 eine Studienreise nach England, deren Eindrücke er in einem Tagebuch veröffentlichte. Kritisch beobachtete er auf seiner Reise durch Mittelengland jene später als Industrielle Revolution bezeichnete Umwälzung der Wirtschaft. Weitere Reisen nach England, Österreich, Deutschland und Frankreich folgten. Aus letztgenanntem Land schlug Fischer eine Einladung des Innenministeriums aus, sich dort als Unternehmer niederzulassen. Er begann, den Gussstahl mit anderen Metallen zu legieren. Im Jahr 1807 entstand ein niedrig legierter Manganstahl, 1814 der sogenannte gelbe Stahl mit Kupferbeigabe, 1819 eine Silberstahllegierung und 1823 ein Stahl mit Chromzusatz. Der 1824 mit Nickelbeigabe gewonnene Meteorstahl brachte Fischer Bestellungen aus Österreich, Frankreich, Deutschland und England. 1827 gelang ihm die Herstellung des Tempergusses für schmiedbares Gusseisen. Seine letzte Legierung war ein Gussstahl mit einem Drittel Kupfergehalt; Fischer nannte ihn \"Fischer-Metall\". Dessen Markteinführung für Eisenbahn-Achsbüchsen konnte Fischer jedoch nicht mehr erleben. Zum schon früh weit gestreuten Kundenkreis gehörte ab 1809 die Uhrenindustrie im französischen Jura. An eine eigene Verarbeitung des gewonnenen Stahls ausser für die Feilenhauerei dachte Fischer nicht. Johann Conrad Fischer, der 1797 Catharina von Waldkirch, die Tochter des Beat Wilhelm von Waldkirch, heiratete und mit ihr die Söhne Johann Conrad III (1799–1830), Eduard (1801–1859), Wilhelm (1803–1882), Georg (1804–1888) und Berthold (1807–1879) hatte, verstarb im Alter von 81 Jahren in Schaffhausen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Familienunternehmer Fischer.", "content": "Fischer blieb zeitlebens seinem patriarchalisch geführten Kleinbetrieb treu. Er trat mehr als Erfinder denn als Unternehmer in Erscheinung. 1819 unterstützte er den Aufbau einer Stahlfabrik in La Roche bei Montbéliard und schloss später Lizenzverträge mit Firmen in London und Lüttich. Fischer liess nahezu alle seine Erfindungen in Österreich patentieren aufgrund der dort guten Patentgesetzgebung. Zudem liess er in Österreich drei Stahlgiessereien einrichten und zwar 1827 in Hainfeld, 1833 in Traisen und 1839 in Salzburg. Zweck dieser Firmengründungen war die Existenzsicherung seiner Söhne, denen er die Leitung der Unternehmen anvertraute.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Funktionen.", "content": "Auf politischer Ebene tätig war Fischer von 1797 bis 1798 als Mitglied des Kleinen Rates, von 1801 bis 1851 als Bergwerksadministrator für die Ausbeutung der Bohnerzgruben, von 1828 bis 1846 als Mitglied im Grossrat, im Jahre 1831 als Tagsatzungsgesandter, von 1831 bis 1835 als erster Stadtpräsident Schaffhausens sowie bis 1847 als Mitglied des Stadtparlamentes. Ferner äusserte er sich in der Presse in kompetenter Weise zu aktuellen Themen wie Eisenbahnbau, Münzhoheit, Zollproblemen und Verfassungsrevision. Von 1817 bis zu seinem Tode war er Mitglied der \"Naturforschenden Gesellschaft\" der Schweiz. Des Weiteren hatte er sowohl in der Schweiz als auch in vielen europäischen Ländern zahlreiche Freunde, mit denen er im Briefwechsel stand. Fischer gilt als eine der markantesten Persönlichkeiten Schaffhausens im 19. Jahrhundert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Conrad Fischer (* 14. September 1773 in Schaffhausen; † 26. Dezember 1854 ebenda) war ein Schweizer Metallurg und Pionier der Gussstahlerzeugung. Der Unternehmer bekleidete auch öffentliche Ämter; er war der erste Stadtpräsident von Schaffhausen. Er war der Begründer der Georg Fischer AG.", "tgt_summary": null, "id": 2167397} {"src_title": "Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Botanische Garten in Jerewan wurde 1935 im nordöstlichen Teil der Hauptstadt auf einem 80 Hektar großen Halbwüstenboden eröffnet. Das Botanische Zentrum wurde drei Jahre später auf dem Gelände des Gartens eröffnet. 1950 wurde der Garten als größter Teil dem Botanischen Institut angegliedert. 1940 wurden ein großer Teil der Pflanzungen in der Mitte des Gartens angelegt. Zudem wurden Wäldchen und Alleen aus Waldkiefer (\"Pinus sylvestris\" und \"Pinus sylvestris var. hamata\") angepflanzt. Zwischen 1954 und 1970 sammelten der Direktor des Botanischen Instituts mit den Botanikern L. B. Machatadse und A. O. Mkrtchian Vertreter der kaukasischen Flora, so dass nahezu jede Pflanze Armeniens auf dem etwa 16 ha großen Areal vertreten ist. In der gleichen Zeit entstand ein großer Rosen- und Liliengarten. Darüber hinaus sind als weitere Regionen vertreten: der Kaukasus, Nordamerika, Europa, Sibirien und Ostasien. In den vergangenen 70 Jahren entstand eine Sammlung mit 207 Gattungen und 75 Familien: im Botanischen Garten in Jerewan - 1070, in Vanadsor - 590, in Sewan - 450. Ein Großteil der Sammlung besteht aus Vertretern der folgenden Familien: Zypressengewächse (Cupressaceae) - 56 Arten, Kieferngewächse (Pinaceae) - 29 Arten, Hülsenfrüchtler (Fabaceae) - 69 Arten, Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) - 89 Arten, Ölbaumgewächse (Oleaceae) - 105 Arten und Rosengewächse (Rosaceae) - 263 Arten, und der folgenden Gattungen: Wacholder (\"Juniperus\") - 27 Arten, Eichen (\"Quercus\") - 29 Arten, Flieder (\"Syringa\") - 65 Arten und Waldreben (\"Clematis\") - 41 Arten. Im Park sieht man unter anderem die für den Kaukasus typischen Kastanienblättrige Eiche (\"Quercus castaneifolia\"), Gemeiner Efeu (\"Hedera helix\"), Baum-Hasel (\"Corylus colurna\"), Sadebaum (\"Juniperus sabina\"), \"Parrotia persica\" und Euphrat-Pappel (\"Populus euphratica\"). Als Vertreter der nordamerikanische Flora sieht man Tulpenbaum (\"Liriodendron tulipifera\"), Schwarznuss (\"Juglans nigra\"), Gewöhnlicher Trompetenbaum (\"Catalpa bignonioides\"), Virginischer Wacholder (\"Juniperus virginiana\") und Fädige Palmlilie (\"Yucca filamentosa\"). Die in Europa und Sibirien beheimateten Gewöhnliche Rosskastanie (\"Aesculus hippocastanum\"), Gewöhnlicher Judasbaum (\"Cercis siliquastrum\"), Stieleiche (\"Quercus robur\") und Sibirische Lärche (\"Larix sibirica\") sind ebenfalls zu finden. Aus dem ostasiatischen Raum sind es die Pflanzen Morgenländischer Lebensbaum (\"Biota orientalis\"), Japanischer Schnurbaum (\"Sophora japonica\") und Urweltmammutbaum (\"Metasequoia glyptostroboides\"). Nach und nach entstanden im Botanischen Garten neue Abteilungen mit neuen Arbeitsgebieten, wie zum Beispiel die Samenbank, die Blumenkultivierung, die Abteilung für Ansiedlungsgartenarbeit und Landschaftsarchitektur, eine Abteilung, die sich speziell auf die ortsansässige Flora konzentriert u.v.m. Das Grundstück des Jerewaner Areals ist wie folgt unterteilt: 16 ha Parkland; 3,2 ha Arboretrum; 35 ha Blumen-Ausstellung; 7 ha Liliengarten; 0,7 ha Sammlung verschiedener Blumentöpfe, 0,8 ha anderes.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Park befindet sich im Distrikt Awan im nordöstlichen Teil der Stadt. Der Vanadsor-Park liegt am südlichen Ende der Stadt, etwa 1400–1450 m hoch in einer gemäßigt feuchten Waldzone. Während seiner 70-jährigen Existenz ist ebenfalls eine reiche Sammlung an verschiedenen Pflanzen entstanden, diese umfasst 590 Species von 140 Genera und 47 Familien. Wegen seines besonderen Klimas können dort nicht nur Pflanzen der lokalen Fauna wachsen. Die meisten Pflanzen sind Vertreter folgender Familien: Pinaceae (40 Spezies), Cupressaceae (22), Rosaceae (138), Caprifoliaceae und Salicaceae (je 41 Spezies), Oleaceae und Fabaceae (je 37 Spezies). Maßgeblich an der Erstellung der Sammlung beteiligt waren G.D. und P.D. Jaroschenko, L. B. Machatadse und A. A. Grigorian. Der Garten in Sewan ist mit 5 ha der kleinste der drei Parks. Er befindet sich unmittelbar in der Nähe des Sewansees in einer vor dem Wind gut geschützten kleinen Bucht, ziemlich am nördlichsten Ende der Stadt Sewan auf einer Höhe von 2000 m über NN. Auch dieser Garten hat eine reiche Sammlung von 440 Spezies mit 115 Genera und 38 Familien. Hier sind die meisten Vertreter aus den Familien der Rosaceae, Caprifoliaceae und Fabaceae zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Zielsetzung.", "content": "Als eine Hauptaufgabe des Gartens gilt die Sammlung und Kultivierung gefährdeter Pflanzenarten (Es gibt 400 gefährdete Pflanzenarten in Armenien). Besonders interessant sind hierbei Europäische Eibe (\"Taxus baccata\"), Gemeiner Efeu (\"Hedera helix\"), Sadebaum (\"Juniperus sabina\"), Kaukasische Zelkove (\"Zelkova carpinifolia\") und Kaukasus-Rhododendron (\"Rhododendron caucasicum\"). Ein weiteres Ziel ist die ökologische Erziehung. Die Wissenschaftler rund um den Botanischen Garten hatten in der Vergangenheit immer wieder Auftritte in den Medien und verfassten Beiträge über die Problematik des Umweltschutzes in Armenien. Darüber hinaus bieten sie Beratung für Bildungseinrichtungen, Industrie wie auch für private Pflanzenzüchter an. Exkursionen für Schulkinder werden ständig durchgeführt, viele Studenten der Agrarbiologie betreiben hier Feldstudien. Man beobachtete auch bisher unerforschte Unregelmäßigkeiten; so wuchsen einige Büsche und Bäume auf bestimmten Gebieten unnatürlich schnell. Eine große Zahl an heimischen und eingeführten Pflanzen wurde auf ihre Wachstumsbedingungen hin getestet und später erfolgreich um den Sewansee angepflanzt. In 70 Jahren haben die Botanischen Gärten 350 Arten mit hohem ökologischen Wert wieder in Armenien ansiedeln können. Zudem wurden Siedlungen und Industrieflächen gärtnerisch durch die Ansiedlung von 225 Species und 282 Kultursorten gestaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Die botanischen Gärten in Armenien sind derzeit in keinem guten Zustand. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion schwanden die finanziellen Mittel für die Parks. Während der großen Energiekrise 1988 wurden viele Bäume als Brennholz verwendet. Gegenwärtig beseitigen die Spezialisten des Gartens die Schäden und bauen die vorhandene Sammlung weiter aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Botanische Garten Armeniens (NAS) wurde 1935 in Jerewan gegründet. Später entstanden auch in den Städten Wanadsor (ehemals Kirovakan) und Sewan (1944) Botanische Gärten. Wie die meisten Botanischen Gärten wurden diese als wissenschaftliche Institutionen und Zentren der ökologischen Erziehung gegründet. Darüber hinaus dienen sie als Aufzuchtsort bedrohter Pflanzen aus unterschiedlichen geographischen Regionen der ganzen Welt. Die Sammlung dient auch dazu, bedrohte Pflanzen aufzuziehen, um sie später in der freien Natur auszuwildern. Ferner ist der Garten ein Erholungsgebiet für die Bevölkerung. ", "tgt_summary": null, "id": 356084} {"src_title": "Munich Central Collecting Point", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ebrahim Hakimi wurde 1871 in Täbris geboren. Seine Familie stellte seit dem frühen 17. Jahrhundert die Ärzte am Hofe der iranischen Könige. So war es für Ebrahim bereits vorbestimmt, dass er einmal Arzt werden sollte. Nach dem Schulbesuch am Dar-ol Fonun studierte ab 1894 in Paris Medizin. 1902 kehrte er in den Iran zurück. Nach dem Tod seines Onkels erbte er den Titel Hakim al-Molk. 1905 brach im Iran die Konstitutionelle Revolution aus. Ebrahim Hakim wurde als Abgeordneter ins erste iranische Parlament (Madschles) gewählt und entwickelte sich rasch zu einem führenden Politikern der Demokratischen Partei. Als Mohammed Ali Schah sich gegen die konstitutionelle Bewegung stellte, war es Ebrahim Hakimi, der mit Ali Akbar Dehchoda und Seyyed Hassan Taqizadeh ein Komitee der Nationalen Revolution gründeten, um Parlament und Verfassung zu verteidigen. Als Mohammed Ali Schah 1908 das Parlament auflöste und die Führer der konstitutionellen Bewegung verhaften ließ, brachte Ebrahim Hakimi sich in die französische Botschaft in Sicherheit. Nach der Niederlage Mohammad Ali Schahs und dessen Flucht in die russische Botschaft war es Hakimi, der mit seinen verbliebenen ehemaligen Parlamentskollegen die Regierungsgeschäfte übernahm, Mohammad Ali Schah formell absetzte und seinen minderjährigen Sohn Ahmad Schah zum Schah bestimmte. Ebrahim Hakimi war auch Mitglied des Parlamentsausschusses, der mit Mohammad Ali Schah und dem russischen Botschaft die finanziellen Bedingungen für den Regentenwechsel aushandelten (Mohammad Ali Schah erhielt eine lebenslange Rente von jährlich $ 80.000 und musste Iran für den Rest seines Lebens verlassen). Hakimi übernahm als eine Art parlamentarischer Hofminister die Geschäfte des Hofes und war damit auch für die Erziehung und Ausbildung von Ahmad Schah zuständig. 1910 wurde Hakimi Finanzminister im Kabinett von Premierminister Hassan Mostofi. 1911 wurde Hakimi Bildungsminister. Als eine seiner ersten Amtshandlungen ließ er im Parlament das erste Ausbildungsförderungsgesetz des Iran verabschieden. Nach diesem Gesetz erhielten pro Jahr dreißig Studenten ein fünfjähriges Stipendium für ein Studium im Ausland. Im Verlauf des Putsches von 1921von Seyyed Zia al Din Tabatabai wurde Ebrahim Hakimi verhaftet und kam erst nach der Absetzung Tabatabais nach 100 Tagen wieder aus dem Gefängnis frei. Während der Regentschaft von Reza Schah Pahlavi blieb Ebrahim Hakimi der politischen Szene fern und widmete sich der Veröffentlichung eines medizinischen Wörterbuches. Erst 1942, nach der Abdankung Reza Schahs, nahm Ebrahim Hakimi wieder am politischen Leben des Iran teil und wurde auf Initiative von Premierminister Ahmad Qavams zu einem Minister ohne Geschäftsbereich. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Ebrahim Hakimi von Schah Mohammad Reza Pahlavi dem Parlament am 12. Mai 1945 als Premierminister vorgeschlagen. Er verlor aber eine Vertrauensabstimmung am 6. Juni 1945 und musste zurücktreten. Der ihm nachfolgende Premierminister Mohsen Sadr hielt sich ebenfalls nur wenige Monate im Amt. Hakimi wurde am 29. Oktober 1945 ein weiteres Mal Premierminister. Dieses Mal war Hakimi für ganze drei Monate Premierminister. Iran befand sich nach der Weigerung der Sowjetunion, seine im Verlauf der anglo-sowjetischen Invasion 1941 in den Iran einmarschierten Truppen aus dem Norden Irans abzuziehen am Rand eines Bürgerkrieges. Josef Stalin unterstützte die im November 1945 ausgerufene Aserbaidschanische Volksregierung und weigerte sich, Premierminister Hakimi auch nur zu empfangen. Der britische und der amerikanische Botschafter schlug Hakimi vor, eine Kommission mit britischen, amerikanischen, sowjetischen und iranischen Vertretern einzurichten, um die Frage der abtrünnigen Provinzen zu besprechen und im Bedarfsfalle Provinzparlamente einzurichten. Premierminister Hakimi leitete diesen Vorschlag zur Diskussion an den auswärtigen Ausschuss des Parlaments weiter. Zum Leidwesen der westlichen Alliierten wurde der Vorschlag abgelehnt. Unter dem Druck der von Mohammad Mossadegh angeführten parlamentarischen Opposition musste Hakimi am 20. Januar 1946 zurücktreten. Ahmad Qavam übernahm wieder das Amt des Premierministers. Qavam konnte Stalin zum Preis einer Ölkonzession im Norden des Iran zum Abzug der russischen Truppen bewegen, was dann auch das Ende der separatistischen Bewegung in Aserbaidschan bedeutete. Als Ahmad Qavam am 22. Oktober 1947 den mit der Sowjetunion unterzeichneten Vertrag dem Parlament zur Abstimmung vorlegte, lehnte das Parlament den Vertrag ab. Qavam stellte am 10. Dezember 1947 die Vertrauensfrage. Von den 112 anwesenden Abgeordneten stimmten nur 46 für ihn. Am 21. Dezember kam es zur Abstimmung über den neuen Premierminister. Zur Wahl hatten sich Ebrahim Hakimi und Mohammad Mossadegh gestellt. Hakimi gewann die Abstimmung mit einer Stimme Mehrheit. Dieses Mal sollte er das Amt für sechs Monate bekleiden, bis er von Abdolhossein Hazhir am 13. Juni 1948 abgelöst wurde. Hakimi hatte dem Parlament ein anspruchsvolles Programm für soziale Reformen, einen stabilen Haushalt und einem Sparprogramm vorgelegt, war letztlich aber an der mangelnden Unterstützung der Abgeordneten, die Sparmaßnahmen mitzutragen, gescheitert. Nach dem Attentat auf Schah Mohammad Reza Pahlavi am 4. Februar 1949 wurde Mohammad Hakimi Mitglied einer neu berufenen verfassungsgebenden Versammlung, die eine Ergänzung zur bestehenden Verfassung ausarbeiten sollte. Ziel dieser Verfassungsänderung sollte eine Stabilisierung der politischen Verhältnisse durch eine Stärkung der Macht des Monarchen sein. Iran hatte in den drei Jahren seit Kriegsende sieben Premierminister erlebt. Die einige politische Konstante war Schah Mohammad Reza Pahlavi. Die bedeutsamste vom Parlament beschlossene Verfassungsänderung war, dass dem Schah das Recht zugestanden wurde, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen. Damit war ihm ein politisches Druckmittel in die Hand gegeben, die die Parlamentarier stärker als bisher zu Kompromissen nötigte. Darüber hinaus wurde auf Beschluss des Parlaments endlich die bereits in der Verfassung von 1906 vorgesehene zweite Kammer, der Senat, eingerichtet. Ebrahim Haikimi wurde Mitglied des Senats und für kurze Zeit dessen Präsident. Ebrahim Hakimi war Mitglied der vom Schah einberufenen beratenden Kommission der 1958 die Frage der Thronfolge und der kinderlosen Ehe des Schahs mit Soraya Esfandiary Bakhtiari zu beraten hatte, und der zum Schluss kam, dass der Mohammad Reza Pahlavi sich scheiden lassen und neu verheiraten müsse, wenn er weiter Schah bleiben wolle. Ebrahim Hakimi starb am 19. Oktober 1959 im Alter von 91 Jahren. Ebrahim Hakimi war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe mit einer Französin ging ein Sohn hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ebrahim Hakimi (; auch bekannt als ; * 1871 in Täbris; † 19. Oktober 1959 in Teheran) war ein einflussreicher iranischer Politiker, Minister und Premierminister Irans.", "tgt_summary": null, "id": 2032796} {"src_title": "Frank Faylen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seabrook begann seine Karriere als Reporter des \"Augusta Chronicle\" in Augusta, Georgia. Während des Ersten Weltkriegs diente er 1915 in der Französischen Armee. Im Gaskrieg während des Ersten Weltkrieges erlitt er bei Verdun eine Gasvergiftung. Für seine Verdienste wurde er mit dem Croix de guerre ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er zunächst Reporter bei der \"New York Times\" und begann zu reisen. Neben seinen eigenen schriftstellerischen Tätigkeiten verfasste er Artikel für \"Cosmopolitan\", \"Reader’s Digest\" und \"Vanity Fair\". Während einer Reise durch Westafrika schloss er sich eine Zeit dem Volk der \"Gueré\" an. Dort begann sein Interesse für den Kannibalismus. Wie er in seinem 1931 veröffentlichten Reisebericht \"Jungle Ways\" schrieb, habe er dort die Gelegenheit gehabt, „einen Eintopf mit Reis und ein beträchtliches Rumpsteak oder auch ein kleines Stück Lendenbraten zu probieren.“ Seabrook erklärte, es habe sich um einen vor kurzem getöteten Mann gehandelt, der aber nicht ermordet wurde. „Es war wie gutes Kalbfleisch, nicht zu jung, aber auch noch kein Rindfleisch. Es war nicht wie irgendein anderes Fleisch, das ich bisher gegessen hatte. Es war fast so gut wie Kalbfleisch, so dass ich nicht glaube, dass eine Person mit einem gewöhnlichen Gaumen es von Kalbfleisch unterscheiden könnte. Es war zartes, gutes Fleisch mit keinem so charakteristischen Geschmack wie es beispielsweise Ziege, Wild oder Schwein haben...“ Um 1920 lernte er den Okkultisten Aleister Crowley kennen. Crowley verbrachte eine Woche auf Seabrooks Farm. Die Erfahrungen schrieb Seabrook später in dem Buch \"Witchcraft: Its Power in the World Today\" nieder. 1924 reiste Seabrook durch die Arabische Welt. Er lebte bei Beduinen und kurdischen Jesiden und wurde mit Derwischen und Teufelsanbetern bekannt. 1927 veröffentlichte er den erfolgreichen Reisebericht \"Adventures in Arabia: among the Bedouins, Druses, Whirling Dervishes and Yezidee Devil Worshipers\". Im Anschluss reiste er nach Haiti, wo er sich mit Voodoo und dem \"Culte des morts\" (Totenanbetung, vgl. Baron Samedi) befasste. Seine Erlebnisse schilderte er in dem 1929 erschienenen Werk \"Magic Island\". Seabrook befasste sich sein Leben lang mit okkulten Praktiken, die er vornehmlich in den kolonialisierten Ländern kennengelernt hatte. Er kam später zu dem Schluss, er habe dabei nichts gesehen, was sich nicht mit rationalen wissenschaftlichen Mitteln erklären ließe. Seine Theorien stellte er 1940 in dem Werk \"Witchcraft: Its Power in the World Today\" vor, dass sich mit Kulten, schwarzer und weißer Magie, Ritualmagie, Werwölfen, Satanismus, Vampirismus (letzteres unter anderem dargestellt am Fall der Elisabeth Báthory) befasst. Wegen seines akuten Alkoholismus ließ sich Seabrook im Dezember 1933 auf eigenen Wunsch hin mit der Hilfe von Freunden zur Behandlung in die psychiatrische Klinik Bloomingdale in Westchester County einweisen. Er verblieb dort bis zum darauf folgenden Juli. Seine Erfahrungen beschrieb er 1935 in dem Buch \"Asylum\" wie eine weitere Reise in ein fremdes Land. \"Asylum\" wurde ein Bestseller. Im Vorwort bemerkte Seabrook sicherheitshalber, dass es sich hierbei \"nicht\" um Fiktion oder Ausschmückung handele. Nach der Rückkehr von einer weiteren Afrikareise heiratete er 1935 in Frankreich die amerikanische Schriftstellerin Marjorie Muir Worthington (1900–1976). Die Ehe wurde 1941 aufgrund von Seabrooks Alkoholismus und seiner Vorliebe für sadistische Praktiken geschieden. Der Fotograf Man Ray, der mit Seabrook befreundet war, inszenierte 1930 die surrealistische Fotoserie \"Les fantasies de Monsieur Seabrook\" als Anspielung auf dessen sexuelle Vorlieben. William Seabrook verübte am 20. September 1945 in Rhinebeck, New York, Suizid mit einer Überdosis Drogen. Der Schriftsteller war von 1912 bis 1934 in erster Ehe mit Katherine Pauline Edmondson verheiratet. Nach seiner Scheidung von Marjorie Worthington heiratete er im Mai 1942 Constance Kuhr, mit der er einen Sohn, William, hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Kurzgeschichten", "section_level": 1}], "src_summary": "William Buehler Seabrook (* 22. Februar 1884 in Westminster, Maryland; † 20. September 1945 in Rhinebeck, New York) war ein amerikanischer Schriftsteller, Okkultist, Globetrotter und Journalist. Durch seine zahlreichen Reisen angeregt, befasste er sich mit magischen Kulten der sogenannten „Naturvölker“, paranormalen Phänomenen, Magie, Satanismus und Voodoo und veröffentlichte zahlreiche Werke mit ethnologischem Hintergrund. Seabrook zählt zur sogenannten Lost Generation.", "tgt_summary": null, "id": 779464} {"src_title": "Alexander Michailowitsch Buturlin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielstätten.", "content": "Seit 2002 sind die Musiker des Zürcher Kammerorchester und die Administration im ZKO-Haus in der Nähe des Bahnhofs Zürich Tiefenbrunnen zuhause. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein ehemaliges Starkstromlabor des Schweizerischen Elektrotechnischen Vereins (SEV). Dort finden sämtliche Proben des ZKO sowie Kammermusik- und Kinderkonzerte, CD-Aufnahmen und private Konzerte statt. Der Konzertsaal bietet Platz für ca. 200 Besucher. Grössere Konzerte mit bis zu 1200 Besuchern veranstaltet das Zürcher Kammerorchester in der Tonhalle bzw. während deren Umbau in der «Tonhalle Maag», im Schauspielhaus Zürich sowie in verschiedene Kirchen.", "section_level": 1}, {"title": "Tourneen.", "content": "Das Zürcher Kammerorchester gehört zu den meistgereisten Berufsorchestern der Welt. Von den bisher rund 6000 gegebenen Konzerten des ZKO fanden 1800 im Ausland statt. Bereits sechs Jahre nach seiner Gründung gab das ZKO am 21. Mai 1951 im Piccolo Teatro in Mailand sein erstes Konzert im Ausland, wo man zudem zum ersten Mal unter dem Namen «Zürcher Kammerorchester» auftrat (zu Beginn nannte sich das Orchester noch «Hausorchester-Vereinigung Zürich»). In den Folgejahren entwickelte sich das ZKO, begünstigt durch seine geringe Grösse und Flexibilität, allmählich zu einem Reiseorchester, das ganz Europa bereiste. Im Januar und Februar 1956 begab sich das ZKO als erstes Schweizer Orchester auf eine Nordamerika-Tournee. Während gut zwei Monaten tourte das Orchester mit dem Bus durch die Vereinigten Staaten und Kanada und gab 38 Konzerte in 19 Staaten. Die 60er Jahre entwickelten sich mit durchschnittlich 60 Auslandskonzerten pro Jahr zu den meistgereisten des Orchesters und bis zum Ende der Ära Edmond de Stoutz (1945–1996) blieb die Auslandstätigkeit des ZKO äusserst hoch. Vier weitere Tourneen durch Nordamerika (1964, 1967, 1970, 1980, 1987), vier Tourneen durch Griechenland mit Auftritten im altehrwürdigen Herodes Attikus Theater (1963, 1966, 1977, 1985), ein Auftritt auf der riesigen Bühne des antiken Caesarea im heutigen Israel (1968), drei Tourneen durch ganz Südamerika (1969, 1983, 1991), vier Tourneen durch Asien und Ozeanien (1971, 1975, 1989, 1994) und zwei Tourneen durch die UdSSR (1974, 1985), wo das ZKO als erstes Schweizer Orchester konzertierte, sind nur einige Höhepunkte der reichen Tourneetätigkeit des ZKO unter der Leitung von Edmond de Stoutz. Unter den Nachfolgern von de Stoutz, nahm die Konzerttätigkeit des ZKO im Ausland deutlich ab. Das Orchesters konzentrierte sich klar auf Zürich und die Schweiz. Sowohl bei Howard Griffiths als auch bei Muhai Tang spielte die östliche Hemisphäre mit Tourneen durch China, Manila und Singapur eine herausragende Rolle in Bezug auf Auslandkonzerte. Unter Sir Roger Norrington hatte das Zürcher Kammerorchester unter anderem zwei Auftritte bei den BBC Proms im Juli 2014 in der Royal Albert Hall. Mit der Verpflichtung von Daniel Hope als neuer Music Director wurde der Fokus wieder aufs Ausland gerichtet. Selbst seit 2004 als Organisator des Savannah Music Festivals tätig, begleitete Hope das ZKO nach seinem Amtsantritt an zahlreiche Festivals in ganz Europa. Mehrwöchige Tourneen führten das Orchester nach Südkorea (2016), England (2016), Südamerika (2017), Deutschland (2018) die Vereinigten Staaten (2018). Beim Abschluss der Deutschlandtournee 2018 spielte das ZKO bereits zum dritten Mal in der erst im Januar 2017 eröffneten Elbphilharmonie in Hamburg.", "section_level": 1}, {"title": "Crossover-Projekte.", "content": "In den letzten Jahren hat das Zürcher Kammerorchester zahlreiche Crossover-Projekte durchgeführt. Spartenfremde Künstler wie etwa die indische Sitar-Spielerin Anoushka Shankar, die Schweizer Hard-Rock-Band Gotthard, der Liedermacher Pippo Pollina und die Band Lunik liessen sich auf eine Zusammenarbeit ein, bei der klassische Musik mit Rock, Pop oder World Music verschmolz. 2017 spielte das ZKO an der Eiskunstlaufgala Art on Ice in Zürich. Im selben Jahr vereinte es am Digital Festival 2017 klassische Musik mit den Techno-Beats von Pantha du Prince, Tanz und 3D-Videoprojektionen. Das Interesse des ZKO an experimentellen Konzertformaten zeigt sich auch an den Schwerpunkten, welche das Orchester in den letzten Saisons gesetzt hat. Mit der Wahl des Schauspielers Klaus Maria Brandauer als «Artist in Residence» in der Konzertsaison 2016/17 wurde der Verbindung von klassischer Musik mit dem gesprochenen Wort eine grosse Bedeutung beigemessen. Die darauffolgende Saison stand unter dem Motto «Art is in Residence». Dabei wurden verschiedene Kunstformen wie beispielsweise \"Action Painting\" oder Fotografie in die Konzerte integriert. Die neuen Formate sollen nicht zuletzt ein jüngeres Publikum für klassische Konzerte begeistern.", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaft der Freunde des ZKO (GFZKO).", "content": "Von seiner Gründung 1945 bis 1963 war das Zürcher Kammerorchester finanziell weitgehend selbsttragend. Einzig durch eine hohe Anzahl an Konzerten im In- und Ausland (in der Saison 1960/61 gab man 139 Konzerte, davon 58 nicht in der Schweiz) sowie einer auf Solidarität beruhenden Lohnstruktur konnte sich das ZKO zu Beginn über Wasser halten. Edmond de Stoutz verzichtete jahrelang auf ein Honorar, und die Musiker akzeptierten familiensituationsbedingte Gagen. Das bedeutete, dass Musikerinnen, die etwa Ehefrauen gut verdienender Ärzte waren, Reduktionen ihrer Gagen in Kauf nahmen, um ärmeren Musikerkollegen mit Familie ein Grundeinkommen zu sichern. Tourte das Orchester durch die Schweiz, übernachteten die Musikerinnen und Musiker ausserdem meistens privat bei Leuten in dem Ort, an dem das Konzert stattfand. Im Jahr 1963 initiierten der Jurist und NZZ-Redaktor Urs Schwarz und Edmond de Stoutz die Gründung der Gesellschaft der Freunde des Zürcher Kammerorchesters (GFZKO). In der Festschrift zum 25-Jahr-Jubiläum des Orchesters erinnert sich der langjährige GFZKO-Präsident Lorenz Stucki an die damaligen Beweggründe für die Gründung der Gesellschaft: «Die weitere Entwicklung dieses privaten Unternehmens, das – als einziges Berufsorchester der Welt ohne staatliche Unterstützung – zur internationalen Spitzenklasse gehörte und Hungerlöhne zahlen musste, war damals nicht vorauszusehen. Fast jede realistische Überlegung sprach gegen seine Zukunft, und die Gründung unserer Gesellschaft privater Mäzene erschien als ein Versuch, einem in unserer hart materialistischen Welt an sich nicht lebensfähigen Ensemble die Existenz am Rande des Untergangs etwas zu verlängern.» Zeitweilig engagierten sich bis zu 1600 Mitglieder für das Orchester. Heute sind es mit 450 rund zwei Drittel weniger. Unter den Mitgliedern war und ist etwa mit Bundesrätin Elisabeth Kopp, den Gebrüdern Walter und Heinrich Bechtler, den Stadtpräsidenten Sigmund Widmer und Thomas Wagner, den Unternehmern Walter Haefner und Hans Heinrich Coninx sowie dem NZZ- Chefredaktor Fred Luchsinger auch viel Prominenz vertreten. Mit den jährlichen Beträgen in Höhe von durchschnittlich einer halben Million Franken finanzierte die Gesellschaft anfänglich nicht nur einen Teil der Alltagskosten des Orchesters, sondern legte damit auch die Fundamente der Pensionskasse und des Härtefonds für die Musiker. Neben der GFZKO sicherten ab 1969 auch die Stadt Zürich das Überleben des ZKO. Am 14. März 1969 stellte das ZKO an den Stadtrat der Stadt Zürich erstmals einen Antrag für eine jährliche Subvention. Nach Rücksprachen mit dem Gemeinderat wurde dem Orchester eine jährliche Subvention von 475'000 Franken sowie die Übernahme der aufgelaufenen Defizite in der Höhe von 130'000 zugesprochen. Im selben Jahr ermöglichten Mäzene aus den Reihen der GFZKO den Kauf einer Stradivari, welche einst von Gerhart Hauptmanns Ehefrau Margarete gespielt wurde. Sie wird seither dem jeweiligen Konzertmeister zur Verfügung gestellt. Als das Orchester 2007 in eine finanzielle Notlage geriet und deshalb die Stradivari verkauft werden sollte, startete die GFZKO unter Leitung ihrer damaligen Präsidentin Regula Pfister die Aktion «Rettet die Stradivari». Innerhalb kürzester Zeit gelang es, 1,1 Millionen Franken zu sammeln, sodass vom beabsichtigten Verkauf Abstand genommen werden konnte. In den Folgejahren hat die Gesellschaft immer wieder Instrumente für das Orchester angekauft: Kesselpauken, Vuillaume-Geigen, Cembali und auch Reisekontrabässe. Die GFZKO waren und sind aber nicht nur Geldbeschaffer. Sie sind auch Botschafter des Orchesters und dessen Lobbyisten. Das war bei der Abstimmung 1983 besonders wichtig, als das Zürcher Stimmvolk die Erhöhung der Betriebssubvention für das Orchester mit grossem Mehr bestätigt hat. Aber auch als 1994 der Zürcher Stadtrat eine Kommission beauftragte, ein «Leitbild für die Zürcher Berufsorchester» zu entwickeln und die Presse vom «Fallbeil über dem Kammerorchester» schrieb, war ihr Einsatz gefragt. Die im Leitbild als Möglichkeit aufgelistete Auflösung konnte verhindert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Leitung.", "content": "Chefdirigenten Konzertmeister Geschäftsführer Präsidenten des Zürcher Kammerorchester Vereins (ZKOV) Präsidenten der Gesellschaft der Freunde des Zürcher Kammerorchesters (GFZKO)", "section_level": 1}, {"title": "Uraufführungen (Auswahl).", "content": "Ära Edmond de Stoutz (1945–1996) Ära Howard Griffiths (1996–2006) Ära Muhai Tang (2006–2011) Ära Sir Roger Norrington (2011–2015) Ära Willi Zimmermann (2015–2016) Ära Daniel Hope (2016- )", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Zürcher Kammerorchester (ZKO, international Zurich Chamber Orchestra) ist ein in Zürich beheimatetes Kammerorchester. Es wurde 1945 kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von Edmond de Stoutz gegründet und von ihm während eines halben Jahrhunderts geleitet. ", "tgt_summary": null, "id": 714196} {"src_title": "Laurel und Hardy: Die Sache mit der Hose", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Die Arizona-Eichen wächst als immergrüner oder halbimmergrüner, kleiner bis mittelgroßer Baum, der Wuchshöhen von bis zu 18 Metern erreichen kann. Die Rinde ist schuppig und die Zweige sind gelblich, haben einen Durchmesser von 1,5 bis 2,5 Millimetern und sind zuerst filzig behaart, nach der Zeit werden sie aber trüb grau. Die Knospen sind rotbraun, eiförmig und etwa 3 Millimeter groß. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 3 bis 10 Millimeter lang. Die Blattspreite ist elliptisch oder länglich bis schmal verkehrt-eiförmig und mit gerundetem oberen Ende. Die Blattspreite ist flach bis leicht konvex, dick und ledrig, meistens steif und herzförmig oder gerundet und schwach herzförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die Blütezeit liegt im Frühjahr zwischen April und Mai. Die Blüten sind gelb oder grün. Die Eicheln hängen einzeln oder paarweise und sind tassen- oder becherförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das Verbreitungsgebiet von \"Quercus arizonica\" liegt im westlichen Nordamerika in den südlichen US-Bundesstaaten Arizona, New Mexico und Texas und in den mexikanischen Bundesstaaten Chihuahua, Coahuila, Durango und Sonora. Sie kommt in den USA vom zentralen Arizona bis südwestlichen New Mexico vor. Vereinzelte Populationen gibt es im westlichen Texas und nördlichen Mexiko. In Mexiko reichen die Areale von Coahuila westwärts bis Baja California Sur. In Baja California Sur gibt es weniger als 20 Fundorte. Die Arizona-Eiche kommt in Höhenlagen von 1520 bis 2130 Metern vor. Sie gedeiht am besten auf trockenen, steinigen sowie sandigen Böden und sonnige bis halbschattige Standorten.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Erstbeschreibung von \"Quercus arizonica\" erfolgte 1895 durch Charles Sprague Sargent in \"Garden and Forest; a Journal of Horticulture, Landscape Art and Forestry\", Volume 8, Seite 89. Ein Synonym von \"Quercus arizonica\" Sarg. ist \"Quercus sacame\" Trelease. Die Art \"Quercus arizonica\" gehört zur Sektion der Weißeichen (\"Quercus\") innerhalb der Gattung \"Quercus\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Arizona-Eiche (\"Quercus arizonica\"), auch Arizona-Weißeiche genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Eichen (\"Quercus\") innerhalb der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Sie ist in den südlichen USA und im nördlichen Mexiko verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 560942} {"src_title": "William Dale Archerd", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Dioscorea bulbifera\" bildet unterirdisch nur eine kleine oder gar keine Knolle. Wenn diese vorhanden ist, ist sie 500 Gramm bis über 1 Kilogramm schwer und hart, braun bis schwärzlich, bitter, schleimhaltig und schlecht essbar. Der Spross ist kahl und unbewehrt, er klettert windend 3 bis 7 Meter, nach anderen Angaben über 20 Meter hoch. Ob der Spross rechts- oder linkswindend ist, wird in der Literatur unterschiedlich angegeben. Die herz- bis nierenförmigen, einfachen Blätter stehen wechselständig am Spross. Sie sind lang gestielt, der Blattstiel ist an seiner Basis verbreitert und umfasst den Spross, geöhrt ((Pseudo)nebenblätter), er ist etwas kürzer wie die Blätter und kurz geflügelt. Die Blattspreite ist im Umriss eiförmig bis rundlich. Der Blattrand ist ganz bis leicht buchtig, die Blattspreite ist kahl, mit meist neun (fünf bis elf) eingeprägten und bogigen, handförmigen Blattadern, die Spitze ist bespitzt bis geschwänzt. Das Blatt wird 8 bis 17 Zentimeter lang und 6 bis 14 Zentimeter breit, gelegentlich wird auch eine Länge und Breite von 26 Zentimeter erreicht. In den Blattachseln bilden sich die sitzenden, gräulichen bis braunen, oft rundlichen bis unregelmäßig geformten, etwa 4 bis 12 Zentimeter großen und schorfig, wärzlichen bis knotigen Brutkörper mit gelblichem „Fleisch“, die bei kultivierten Pflanzen durchschnittlich 500 bis 700 Gramm wiegen, aber auch bis zu zwei Kilogramm schwer werden können. Die ährigen, hängenden Blütenstände dieser zweihäusigen Pflanze stehen in den Blattachseln. Die männlichen Blütenstände sind einfach oder manchmal verzweigt. Die kleinen, sitzenden und eingeschlechtlichen Blüten bestehen aus sechs eilanzettlichen, 2 bis 5 Millimeter langen Blütenblättern (Tepale), die sich bei den männlichen Blüten von weiß zu violett verfärben, die weiblichen Blüten bleiben weißlich. Die Blüten sind jeweils von zwei Deckblättern unterlegt. In den männlichen Blüten ist neben den sechs freien Staubblättern noch ein rudimentärer Fruchtknoten sichtbar, in den weiblichen Blüten finden sich entsprechend sechs Staminodien. Der längliche Blütenbecher der weiblichen Blüten ist dreikantig, bei den männlichen ist er nur kurz. Der Fruchtknoten ist unterständig mit einem dreiästigen Griffeln und lappigen Narben. Die kurz geflügelte, lokulizide und hellbräunliche Kapselfrucht (Scheinfrucht) ist länglich-abgerundet, etwa 2,5 Zentimeter lang und 1,5 Zentimeter breit. Sie enthält die bis zu 6 braunen, einseitig geflügelten und flachen, etwa bis 12–17 Millimeter langen Samen. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40, aber auch 60, 70, 80 oder 36.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "\"Dioscorea bulbifera\" hat eine weite Verbreitung in den Tropen und Subtropen Afrikas, Australiens und Asiens. Sie erträgt Trockenzeiten von zwei bis fünf Monaten Länge. In Afrika ist sie südlich der Sahara und auf Madagaskar verbreitet, in Asien reicht ihr Verbreitungsgebiet von Pakistan und Indien über China bis nach Japan und Korea, im Südosten über die indonesischen Inseln bis nach Australien. In weiten Teilen der Tropen, auch in Amerika, wird sie kultiviert und ist stellenweise eingebürgert.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die oberirdischen, knolligen Brutkörper sind essbar. Je nach Sorte enthalten sie noch giftige Stoffe, die vor dem Verzehr ausgewaschen und gekocht werden müssen. Verschiedene Pflanzenteile werden medizinisch genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Botanische Geschichte.", "content": "\"Dioscorea bulbifera\" wurde schon 1753 von Carl von Linné in seinem Werk „Species Plantarum“ beschrieben und entsprechend benannt. Der Name \"bulbífera\" setzt sich aus den lateinischen Bestandteilen \"bulbus\", „Zwiebel, Knolle“, und \"-fer\", „-tragend“, zusammen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Art Dioscorea bulbifera oder Luftkartoffel, Luftyams aus der Gattung Yams (\"Dioscorea\") ist eine krautige Kletterpflanze. Sie bildet in den Blattachseln essbare Brutkörper (Bulbillen), wegen derer sie in den Tropen angebaut wird. Natürliche Vorkommen befinden sich in Afrika und Asien.", "tgt_summary": null, "id": 2663} {"src_title": "Pseudacris crucifer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Stracke verbrachte seine Kindheit und Schulzeit in Kaufbeuren. Nach dem Abitur 1993 legte er seinen Grundwehrdienst ab und studierte im Anschluss zwischen 1994 und 1998 – ausgestattet mit einem Stipendium der Hanns-Seidel-Stiftung – Rechtswissenschaft an der Universität Augsburg. 1999 legte er die Erste Juristische Staatsprüfung ab. Seine Referendariatszeit verbrachte er unter anderem am Landratsamt Ostallgäu und in einer Steuer- und Wirtschaftskanzlei in Augsburg. 2001 folgte die Zweite Juristische Staatsprüfung. Er ließ sich 2002 als Rechtsanwalt nieder. 2005 trat er als Jurist bei der Landesbaudirektion München in den bayerischen Staatsdienst ein. 2006 wechselte er als Leiter der Abteilung Recht in das Staatliche Bauamt München 1. Seit Dezember 2008 ist er an der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern tätig und wurde dort im März 2009 zum Oberregierungsrat ernannt. Seine politische Laufbahn begann 1991 mit dem Eintritt in die Junge Union Bayern. Dort diente er von 1999 bis 2007 als Vorsitzender des Kreisverbandes Ostallgäu. Zudem war er Mitglied des Bezirksausschusses der JU Schwaben und von 2003 bis 2007 Deutschlandrat und Mitglied des Landesausschusses der Jungen Union Bayern. 1995 wurde Stracke Mitglied der CSU. 2005 wurde er zum Ortsvorsitzenden der CSU-Kaufbeuren gewählt und seit 2007 ist er stellvertretender Kreisvorsitzender der CSU Ostallgäu. Ein erstes politisches Mandat übernahm er nach der Kommunalwahl im Frühjahr 2002 als Stadtrat in Kaufbeuren. Dort ist er Mitglied im Bauausschuss und stellvertretender Vorsitzender der CSU-Fraktion. Am 28. Februar 2009 wurde er in Obergünzburg als Nachfolger des nicht mehr kandidierenden Kurt Rossmanith zum Direktkandidaten der CSU für den Bundestagswahlkreis Ostallgäu gewählt. Bei der Abstimmung setzte er sich in einer Stichwahl gegen den Ettringer Bürgermeister Robert Sturm durch. Nach der Bundestagswahl 2009 zog er erstmals als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag ein. Er war stellvertretender Vorsitzender des zweiten NSU-Untersuchungsausschusses. Seit dem 6. Juni 2018 ist er zudem Mitglied in der von der Bundesregierung eingesetzten Rentenkommission „Verlässlicher Generationenvertrag“", "section_level": 1}], "src_summary": "Stephan Stracke (* 1. April 1974 in Marktoberdorf) ist ein deutscher Jurist und Politiker. Als Abgeordneter der CSU gehört er seit Herbst 2009 für den Bundestagswahlkreis Ostallgäu dem Deutschen Bundestag an. ", "tgt_summary": null, "id": 281898} {"src_title": "Paul Würtz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Holmes ging erst in Burley, dann in Kirkstall zur Schule. Als Rugby-League-Spieler gewann er bereits in seiner Schulzeit mit den Kirkstall Boys seine erste Trophäe. Bei den Leeds Rhinos debütierte er 1968 im Spiel gegen Hunslet R.L.F.C., wobei er 23 Punkte erzielen konnte. Bis zu seinem Karriereende 1989 spielte er 625 Spiele für die Rhinos und erzielte dabei 1554 Punkte. Mit ihnen gewann er zweimal die Premiership (1975 und 1979), zweimal den Challenge Cup (1978 und 1979), siebenmal den Yorkshire Cup (1971, 1973, 1974, 1976, 1977, 1980 und 1981) und zweimal den League Cup (1973 und 1984). Die Lance Todd Trophy blieb ihm aber verwehrt. Viele behaupten, dass er sie im Challenge Cup Finale 1978 erhalten hätte, wenn die Stimmen nicht 10 Minuten vor dem Spielende abgegeben worden wären. International trat Holmes 20-mal für die Britische und siebenmal für die Englische Rugby-League-Nationalmannschaft auf. 1972 gewann er als jüngster Spieler Großbritanniens die Rugby-League-Weltmeisterschaft, wobei er auch Topscorer war. 1975 und 1977 scheiterte er einmal mit England und einmal mit Großbritannien im Finale. 1989 beendete er seine Profikarriere. Zuletzt trainierte er die Reserve der Rhinos als Spielertrainer. Da Rugby League erst nach seinem Karriereende als Vollzeitbeschäftigung anerkannt wurde, war er hauptberuflich als Drucker tätig. Im Juni 2009 wurde bei Holmes Nierenkrebs im Endstadium diagnostiziert, nachdem die Ärzte 18 Monate lang von einer Ischialgie ausgingen. Sie prophezeiten, dass er innerhalb der nächsten zwei Tage sterben würde. Entgegen der Prophezeiung verlor er erst am 26. September 2009 den Kampf gegen den Krebs. Zwischenzeitlich konnte er sogar ein zweites Mal heiraten.", "section_level": 1}, {"title": "Posthume Ehrungen.", "content": "Die Leeds Rhinos brachten ein limitiertes Trikot mit der Aufschrift „JOHN HOLMES. 625 APPEARANCES. 22 YEAR CAREER 1968–1990.“ heraus. Am 16. Juli 2010 trugen die Rhinos das Trikot im Spiel gegen die Huddersfield Giants. Ein Teil des Geldes das mit Verkauf des Trikots erwirtschaftet wurde, wurde für gute Zwecke im Rahmen der nationalen Krebsaufklärung gespendet. 2017 wurde er als einer der ersten in die Hall of Fame der Rhinos aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Holmes wurde als drittes von vier Geschwistern geboren. Seine erste Frau Jenny und seine jüngere Schwester Barbara starben an Krebs. Bei seiner zweiten Frau Linda wurde ebenfalls Krebs diagnostiziert. Sein älterer Bruder Philip spielte Rugby League bei den Leeds Rhinos, Batley Bulldogs und Blackpool Borough.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Holmes (* 21. März 1952 in Headingley; † 26. September 2009 in Leeds) war ein britischer Rugby-League-Spieler. Er ist Rekordspieler der Leeds Rhinos und wurde 1972 mit Großbritannien Weltmeister.", "tgt_summary": null, "id": 662265} {"src_title": "Gedrängter Salbei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und Beruf.", "content": "Nach dem Abitur 2004 an der Käthe-Kollwitz-Schule (Hannover) absolvierte Kindler ein Duales Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Leibniz-Akademie Hannover und bei der Bosch Rexroth Pneumatics GmbH, das er 2007 mit dem Bachelorgrad als Betriebswirt beendete. Zur Ausbildung gehörte unter anderem auch ein Praktikum in Stockholm. Von 2007 bis 2009 arbeitete er im Unternehmenscontrolling der Bosch Rexroth Pneumatics GmbH.", "section_level": 1}, {"title": "Parteikarriere.", "content": "Seit 2003 ist Kindler bei der Grünen Jugend und der Partei Bündnis 90/Die Grünen aktiv. Von 2006 bis 2007 war er Schatzmeister im Landesvorstand der Grünen Jugend Niedersachsen, von 2007 bis 2009 war er dessen Sprecher. Zudem war er von 2006 bis 2009 Mitglied des Parteirats der Grünen Niedersachsen und war Mitglied der zentralen Wahlkampfkommission während der Niedersächsischen Landtagswahl 2008. Kindler gehörte der Verhandlungskommission an, die nach der Niedersächsischen Landtagswahl vom 20. Januar 2013 auf Seiten von Bündnis 90/Die Grünen den Koalitionsvertrag mit der SPD aushandelte.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordneter.", "content": "Über Platz 6 der Landesliste Niedersachsen wurde er bei der Bundestagswahl 2009 erstmals in den Deutschen Bundestag gewählt. In seinem Wahlkreis Rotenburg I – Soltau-Fallingbostel belegte er mit 9.101 Erststimmen (7,6 %) den vierten Platz. Bei der Bundestagswahl 2013 zog er erneut über die Landesliste ein (Platz 4). In seinem Wahlkreis Hannover II belegte er mit 14.229 Erststimmen (10,2 %) den dritten Platz. Seit dem 17. Bundestag ist er ordentliches Mitglied und Obmann im Haushaltsausschuss, stellvertretendes Mitglied im Finanzausschuss und Europaausschuss. Seit 2013 ist er Sprecher der niedersächsischen Landesgruppe seiner Bundestagsfraktion und seit 2014 deren haushaltspolitischer Sprecher. Seit 2018 ist er stellvertretender Vorsitzender im Bundesfinanzierungsgremium und der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Als Haushaltsexperte kritisiert er den ausgehandelten Kompromiss zum Klimapaket vom 20. September 2019 und zieht folgendes Fazit: „Diese Bundesregierung hat völlig versagt bei der Menschheitsaufgabe Klimaschutz“, u. a. weil der Staat trotz zusätzlicher Investitionen in Höhe von 26 Milliarden „jedes Jahr 57 Milliarden für klimaschädliche Subventionen“ verfeuere.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Funktionen.", "content": "Seit 2010 ist Kindler Kuratoriumsmitglied im Institut Solidarische Moderne, das sich als Gegengewicht zum neoliberalen Politikdiskurs versteht. Von 2012 bis 2019 war er Vizepräsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Er arbeitet gemeinsam mit der Politikerin Ingrid Lange in dem Projekt „Jung und älter zusammen in der Politik.“ Kindler ist Mitglied im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder; er gehört dem Stamm Nujakin an. Kindler ist Mitglied der überparteilichen Europa-Union Deutschland, die sich für ein föderales Europa und den europäischen Einigungsprozess einsetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sven-Christian Kindler (* 14. Februar 1985 in Hannover) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen). Er ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages und war von 2007 bis 2009 Sprecher der Grünen Jugend Niedersachsen.", "tgt_summary": null, "id": 2311416} {"src_title": "Kohama-jima", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "In der Praxis ist das OSTO-Systemmodell als konkrete Modellierung des OSTO-Denkansatzes ein Management-Instrument und Denkwerkzeug. Der Blick durch die sogenannte „OSTO-Brille“ soll dabei helfen, den Umgang mit einer stetig wachsenden Dynamik und Komplexität von Systemen zu ermöglichen, um durch die Schaffung von Distanz neue Handlungsstrategien ableiten zu können. Anwendung findet die Methode daher im Rahmen der Organisationsentwicklung im Veränderungsmanagement (engl.: \"Change Management\"). Unternehmen nutzen sie im Bereich der Diagnose, des Designs und Redesigns von Organisationen sowie auch im Projektmanagement. Damit einhergehend existieren Konzepte zur Personalentwicklung im Rahmen der systemischen Qualifikation von Führungskräften („SYMA“). Gelehrt wird der Ansatz bisher an der Universität Klagenfurt und an der RWTH Aachen, dort insbesondere am Institut für Unternehmenskybernetik (IfU).", "section_level": 1}, {"title": "O für Offenes System.", "content": "Organisationen werden im OSTO-Systemansatz als offene Systeme betrachtet. Das Attribut „offen“ bezieht sich dabei sowohl auf die räumlich-sachliche Ebene als auch auf den zeitlichen Aspekt. Räumlich-sachlich werden nicht nur die gewollten, sondern auch die ungewollten Austauschprozesse zur Umwelt in den Blick genommen. In zeitlicher Hinsicht wird ein System in Bezug auf die eigene Zukunft als offen betrachtet. Geschlossene Systeme kommen praktisch kaum vor, daher müssen die bidirektionalen Wechselwirkungen zwischen dem System und seiner Umwelt genau beobachtet werden. Die inneren Zusammenhänge und äußeren Abhängigkeiten des Gesamtsystems müssen unbedingt verstanden werden, um so eine langfristig orientierte und folgenbewusste Handlungsstrategie zu entwickeln.", "section_level": 2}, {"title": "S für Soziales Teilsystem.", "content": "Das soziale Teilsystem umfasst die klassischen Bereiche Aufbau- und Ablauforganisation, die Informations- und Entscheidungswege, die Verteilung von Funktionen und Aufgaben sowie das Belohnungs- und Kontrollsystem. Betrachtet werden unter diesem Aspekt aber auch die Motivation im Unternehmen und die Beziehungen der Mitarbeiter untereinander, das Arbeitsklima, sowie die gesamte Unternehmenskultur. Entscheidend für das Verständnis dieses Teilbereichs und seines Einflusses auf das gesamte System ist der Umstand, dass bei allen Vorgängen und Prozessen, an denen Menschen beteiligt sind, der Faktor „Vertrauen“ eine überragende Rolle spielt.", "section_level": 2}, {"title": "T für Technisches Teilsystem.", "content": "Das technische Teilsystem beinhaltet vor allem die materiellen Aspekte von Unternehmen, wie z. B. Maschinen, Geräte, Innen- und Außenarchitektur, sowie Hilfsmittel und Verfahren. Es umfasst darüber hinaus aber auch die Technikkonzeption bezüglich zentraler und/oder dezentraler Lösungen. Auch die Fragestellung, inwieweit technische Konzepte und Werkzeuge die Arbeitszerstückelung fördern, oder im Gegenteil ganzheitliche Arbeitsstrukturen – so sie denn gewünscht sind – ermöglichen, ist Gegenstand der Untersuchung.", "section_level": 2}, {"title": "O für Oekonomisches Teilsystem.", "content": "Das ökonomische Teilsystem beschreibt alle Aspekte, die direkt die Wirtschaftlichkeit der Organisation betreffen, wie Umsatzentwicklung, Produktivitätsentwicklung, Controllingverfahren, Entlohnungssysteme, Investitions- und Budgetplanung, Steuerfragen, Durchlaufzeiten, Kostenstruktur etc.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung und Entwicklung.", "content": "Die unternehmerisches Handeln betreffende Komplexität wurde von den Organisationstheoretikern erstmals in den Jahren ab ca. 1975 thematisiert. Deshalb haben verschiedene Managementschulen und Berater den Versuch unternommen, neue Formen von Organisationsmodellen zu entwickeln: Sie wollten die Innen- und Außen-Komplexität von Unternehmen und der Wirtschaft verstehen, indem sie Denkmethoden entwickelt und Modelle entworfen haben. Bis dahin gab es Modelle, die Organisationen als tayloristische, arbeitsteilige Strukturen darstellen (Aufbau-, Ablauforganisation). Diese Modelle finden auch weiterhin Verwendung, haben jedoch den Nachteil, dass die erforderliche Flexibilität nicht dargestellt werden kann. Der systemische Ansatz stellt Organisationen als lebende Organismen dar, die sich auf jeweils neue Gegebenheiten flexibel anpassen und einstellen müssen. Neu an diesen Modellen war und ist, dass die Innen- und Außen-Komplexität einer Organisation betrachtet wird, und dass die sozialpsychologischen Phänomene in und um eine Organisation ins Blickfeld kommen. Die drei wichtigsten Modelle dieser Entwicklung sind das Viable System Model (nach Stafford Beer, 1959), das neue St. Galler Management-Modell (nach Rüegg-Stürm, 2002) und das OSTO-Systemmodell. Alle drei Modelle strukturieren die (vieldimensionale) Komplexität großer Organisationsstrukturen in ein- oder mehrdimensionale Darstellungen. Ein weiteres, eher unbekanntes Modell, ist das „Sensitivitätsmodell“ von Frederic Vester. Das OSTO-Systemmodell ist begründet im „Organization Performance Model“, das von David P. Hanna in seiner Zeit als Berater für das Unternehmen Procter & Gamble seit ca. 1970 entwickelt, erprobt und schließlich 1988 veröffentlicht wurde. Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die an der Entwicklung mit beteiligten Clark/Krone 1972, Krone 1974 und Krug 1992. Das Modell wurde später von Heijo Rieckmann (Universität Klagenfurt) und Klaus Henning (RWTH Aachen) für die Wissenschaft sowie von Renate Henning für die systemische Organisationsberatung weiterentwickelt und systematisiert. Auch eine Vielzahl von Dissertationen in Klagenfurt und Aachen befassen sich mit Ergänzungen und Anwendungen des OSTO-Systemmodells.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung des Modells und seiner Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Komponenten außerhalb der Systemumwelt.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Systemgrenze.", "content": "Jede Organisation ist (mindestens) gedanklich durch Grenzen verschiedener Art von ihren Umwelten unterscheidbar. Mögliche Arten von Grenzen sind: Physikalische (z. B. ein Gebäude), zeitliche (z. B. eine Arbeitsschicht), soziale (z. B. ein Arbeitsteam) oder psychologische (z. B. ein stereotypes Vorurteil) Systemgrenzen. Um ein System möglichst exakt beschreiben und abgrenzen zu können, sind die Grenzen des Systems sorgfältig festzulegen. Heute geht man davon aus, dass die Systemgrenzen zumindest teilweise durchlässig sind.", "section_level": 3}, {"title": "Umwelt.", "content": "Die Umwelten einer Organisation, d. h. alles außerhalb der Grenzen, haben einen starken Einfluss auf jede Organisation. Das Modell geht davon aus, dass Systeme ohne eine Umwelt, mit der sie interagieren, nicht existieren können. Ein von außen wenig beeinflusstes System wird als autark bezeichnet, ein stark von äußeren Einflüssen geprägtes System nennt man dependent. Bei einer Umwelt kann es sich in Bezug auf Unternehmen beispielsweise um ein Marktumfeld, Kunden, politische Rahmenbedingungen u. a. handeln.", "section_level": 3}, {"title": "Existenzgrund.", "content": "Der Existenzgrund (engl.: \"reason for existing\", purpose; franz.: \"raison d’être\") eines Systems – auch als Zweck zu verstehen – stellt die vertragsmäßige, wechselseitige Beziehung zwischen dem System und seinen Umwelten dar. Er beschreibt, welches Bedürfnis der Umwelten durch die Kernprozesse der Organisation befriedigt werden soll. Der Existenzgrund ist niemals einseitig definierbar, wodurch er sich von einem einseitigen, „persönlichen“ Interesse unterscheidet. Auch ist er nicht als statisch zu betrachten, sondern er unterliegt zahlreichen Einflüssen von innerhalb und außerhalb des Systems, so dass ein regelmäßiger Abgleich mit der Realität erfolgen muss. Zusammen mit dem Sinngrund und den Zielen stellt der Existenzgrund die übergeordnete „Unternehmensstrategie“ dar.", "section_level": 3}, {"title": "Sinngrund.", "content": "Neben dem Existenzgrund ist für die langfristige Existenz jedes lebenden Systems ein tragfähiger und in die Zukunft gerichteter Sinngrund (engl.: \"reason for meaning\") von Vorteil. Der Sinngrund stellt die Frage nach der längerfristigen Sinnhaftigkeit des Existenzgrundes. Durch einen auch längerfristig in die Zukunft gerichteten Blick kann die interne Motivation und Identifikation einerseits und die gesellschaftliche Akzeptanz andererseits erhalten werden. Im Fokus steht hier die Sinnhaftigkeit in Bezug auf Nachhaltigkeit vor dem Hintergrund individueller, kultureller, ethischer u. a. Fragen.", "section_level": 3}, {"title": "Urgrund.", "content": "Der Urgrund spielt in Europa in der angewandten Praxis des Modells wenig Beachtung. Er geht tief in die „Basis- oder Metawerte, die Lebens- und Weltanschauungen, die Menschen- und Gottesbilder, die ihrerseits den Überzeugungs- und Glaubensrahmen abgeben, innerhalb dessen dann die Sinnfragen ihre konkretere Gestalt gewinnen“. Sowohl Sinngrund als auch Urgrund haben Rieckmann und Henning in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre in das OSTO-Systemmodell mit aufgenommen, da beide Aspekte unter dem Einfluss der Globalisierung und gesellschaftlicher Sinnkrisen eine zunehmende Bedeutung gewinnen.", "section_level": 3}, {"title": "Komponenten innerhalb des Systems.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Output.", "content": "Für die Organisationsdiagnose ist es notwendig, ein angemessenes Abbild der Ausgangsergebnisse (Outputs) zu erhalten. Dabei gilt es zu beachten, dass zum „Output“ eines Systems neben den numerisch erfassbaren Ergebnissen auch die nur qualitativ erfassbaren Aspekte (z. B. Arbeitszufriedenheit, Motivation etc.) gehören. Ebenso ist es wichtig, die tatsächlich oder scheinbar unbrauchbaren Ausgangsergebnisse zu erfassen und nicht nur die „offiziellen“ bzw. „gewünschten“.", "section_level": 3}, {"title": "Outcome.", "content": "Der Begriff des „Outcome“ umfasst alle finanziellen Ereignisse einer Organisation: Einkünfte aus Produktverkäufen, aus Forschung u. a. mehr. Der Begriff ist extra etwas weit gefasst, damit die jeweilige Organisation, die mit dem Modell arbeitet, sich selbst darauf festlegt, ob sie damit Preise, Umsatz, Return on Investment (ROI), oder anderes meint.", "section_level": 3}, {"title": "Prozessvariante.", "content": "Das OSTO-Systemmodell beschreibt, dass im Inneren einer Organisation die Informationen aus der Umwelt, aus dem Existenzgrund, und den Outputs/dem Outcome durch Transformationsprozesse in reale Ergebnisse umgewandelt werden. Das Modell bietet dafür zwei Erklärungsmöglichkeiten: Die Prozessvariante erklärt die Umwandlung der Informationen aus Umwelt, Existenzgrund und den Outputs/dem Outcome durch einen Transformationsprozess. Dieser setzt sich aus drei zentralen Kernprozessen zusammen. Der Begriff „Kernprozess“ soll dabei deutlich machen, dass nur solche Prozesse relevant sind, die den „Kern der Sache“ treffen, d. h. die die Existenz des Unternehmens sichern. Drei Kernprozesse werden unterschieden:", "section_level": 2}, {"title": "Aufgaben-Kernprozess (AKP).", "content": "Mit dem Aufgaben-Kernprozess werden alle Aktivitäten, Kommunikationen, Handlungen etc. beschrieben, die auf die Erstellung der Systemergebnisse (Output) ausgerichtet sind.", "section_level": 3}, {"title": "Individueller Kernprozess (IKP).", "content": "Eine wesentliche Basis für alle Prozesse in einem System stellt die Energie (Arbeitskraft, Leistung) dar, die jeder einzelne Mensch im System bereit und in der Lage ist, für die Ziele des Systems, also der Organisation, einzusetzen. Der systemische Ansatz spricht hier vom Individuellen Kernprozess.", "section_level": 3}, {"title": "Sozialer Kernprozess (SKP).", "content": "Im Sozialen Kernprozess arbeiten die Menschen einer Organisation zusammen auf die Unternehmensziele hin: Dort wird der Individuelle Kernprozess und der Aufgaben-Kernprozess so verbunden, dass sich in der Zusammenarbeit Synergieeffekte ergeben.", "section_level": 3}, {"title": "Strukturvariante.", "content": "Die Strukturvariante erklärt den systeminternen Umwandlungsprozess alternativ über Strategien, Gestaltungskomponenten und (System-)Verhalten. Der Transformationsprozess wird in diesem Fall durch die Gestaltungskomponenten des Unternehmens strukturiert. Sie stellen den Versuch dar, alle Abläufe und Strukturen einer Organisation zu bündeln und zu strukturieren:", "section_level": 2}, {"title": "Ziele und Strategien.", "content": "Auf der OSTO Landkarte gehört die Zielsetzung des Unternehmens in die innere Gestaltung einer Organisation, d. h. in den sogenannten Transformationsprozess. Die Ziele im Sinne der Systemtheorie sind als interne Konkretisierungen und Ableitungen des Existenzgrundes zu verstehen. Sie definieren, was intern getan werden muss. Zum Erreichen der Ziele sind Strategien notwendig, die definieren, wie etwas umgesetzt werden muss, damit die Ziele erreicht werden. Die Strategien werden durch die entsprechende Anpassung der Gestaltungskomponenten realisiert.", "section_level": 3}, {"title": "(System-)Verhalten.", "content": "In jedem System/jeder Organisation gibt es eine Vielzahl von sehr unterschiedlichen Verhaltensweisen (z. B. Führungsverhalten, Arbeitsverhalten etc.), die durch die Gestaltungskomponenten produziert werden. Dies bedeutet auch, dass das Systemverhalten nur über die Gestaltungskomponenten beeinflussbar ist. Da Systeme dynamische Prozesse sind, sind sie nicht gegenstands-, sondern ereignisorientiert. Das Gesamtsystem kann Eigenschaften besitzen, welche keines seiner Einzelteile besitzt (kolligative Eigenschaft) und verhält sich generell nicht wie die Summe seiner Einzelteile. Das OSTO-Systemmodell ist derzeit das einzige Modell dieser Art, das das Verhalten einer Organisation in den Blick nimmt.", "section_level": 3}, {"title": "Gestaltungskomponenten.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Mensch (M).", "content": "Die Gestaltungskomponente Mensch umfasst die Mitglieder des Unternehmens bzw. Organisation und deren Rollen (Begabungen, Qualifikationen etc.), Erwartungen und Bedürfnisse materieller Art. In diese Bedingungen der Zusammenarbeit ist fernerhin das Geflecht der sozio-emotionalen Beziehungen und Interaktionsbedingungen („Klima“) eingeschlossen.", "section_level": 4}, {"title": "Technik (T).", "content": "Die Gestaltungskomponente Technik umfasst die technischen Maschinen, die Betriebsmittel, die Gebäude etc. (Sachmittel) und deren Beziehungen untereinander, d. h. alle materiellen und räumlichen Gegebenheiten.", "section_level": 4}, {"title": "Organisationssystem (O).", "content": "Das Organisationssystem beschreibt die Aufbau- und Ablauforganisation, also Funktionen, Hierarchien, Unterstellungsverhältnisse sowie die Regelung der Ablaufprozesse in zeitlicher, räumlicher und sachlicher Hinsicht.", "section_level": 4}, {"title": "Aufgaben (A).", "content": "Die Gestaltungskomponente Aufgaben ergibt sich aus der offenen Eigenschaft von Unternehmen bzw. Organisationen. Sie umfasst die Beschreibung der einzelnen Aufgaben, die sich aus den Kundenbedürfnissen ergeben, sowie deren Aufteilung in Teilaufgaben in Form von konkreten Arbeitsaufträgen, Erwartungen an Funktionen, Arbeitsplätzen etc. Dadurch können Verfahren entwickelt werden, Veränderungen in Organisationen zu installieren und zu festigen.", "section_level": 4}, {"title": "Entscheidungssystem (E).", "content": "Das Entscheidungssystem beschreibt, wo, wie, durch wen, auf welcher Ebene, an welcher Stelle und mit welchen Hilfsmitteln Entscheidungen getroffen werden. Weiterhin beschreibt es, welche Mechanismen, Verfahren, Spielregeln etc. die Entscheidungsprozesse steuern.", "section_level": 4}, {"title": "Informationssystem (I).", "content": "Das Informationssystem beschreibt, wer, wann, von wem, mit welchen Hilfsmitteln welche Informationen – bzw. welche nicht – erhält und warum dies so ist.", "section_level": 4}, {"title": "Belohnungs- und Kontrollsystem (BKS).", "content": "Unter dem Belohnungs- und Kontrollsystem werden Verstärkungs- und Abschwächungssysteme sowohl materieller/immaterieller als auch formeller/informeller Art verstanden. Gemeint sind Mechanismen und Verfahren, die menschliches und technisches Verhalten, Ergebnisse und Prozesse beobachten und steuern. Hierzu gehören u. a. beispielsweise Vergütungsstruktur, Zuteilung von Budgets und Stellen, Wertschätzung, Steuerung nach KPI's oder auch die ungeschriebenen Regeln eines Unternehmens.", "section_level": 4}, {"title": "Entwicklungs- und Erneuerungssystem (EES).", "content": "Durch das Entwicklungs- und Erneuerungssystem werden die Flexibilität sowie die Leistungs- und Anpassungsfähigkeiten einer Organisation erhalten und laufend weiterentwickelt. Es kann sich dabei um eine im Unternehmen verankerte Gruppe von Mitarbeitern, die mit der inneren und äußeren Weiterentwicklung des Unternehmens beauftragt ist, handeln. Allgemein betrachtet kann dies unter den Begriff des Innovationsmanagements subsumiert werden.", "section_level": 4}, {"title": "Neben-, Rück- und Fernwirkungen – „Feedbackschleifen“.", "content": "Im Sinne des Modells sind Rückführungen für das Überleben eines Systems, d. h. einer Organisation in turbulenten Umwelten, von grundlegender Bedeutung. Da die Systeme als offene Systeme verstanden werden, sind sie zu ihrem Fortbestehen auf Rückkopplungskreise angewiesen. Die Rückkopplung besteht aus Feedbackschleifen, die steuernd, stabilisierend und erneuernd auf das System einwirken. Die Literatur nennt vier Arten der Rückführung:", "section_level": 3}, {"title": "Qualitätsrückführung.", "content": "Qualitätsrückführungen sind Reaktionen auf die Qualität des Outputs. Üblicherweise setzen hier alle Formen von Qualitätsmanagement in ihrem Methoden an.", "section_level": 3}, {"title": "Erneuerungsrückführung.", "content": "Erneuerungsrückführungen melden Reaktionen der Umwelt bezüglich des Existenzgrundes zurück. Diese Form der Rückführung dient dazu, den Bedarf der Umwelt zu ermitteln (z. B. Entwicklung neuer Märkte).", "section_level": 3}, {"title": "Verantwortungsrückführung.", "content": "Verantwortungsrückführungen hinterfragen den Sinngrund des Systems. Sie beziehen sich auf die langfristigen Überlebenschancen des Systems und seiner Umwelten (Erde-Menschheit-Zukunfts-Problematik). Insofern steht bei dieser Rückführung die Nachhaltigkeit im Vordergrund.", "section_level": 3}, {"title": "Erkenntnisrückführung.", "content": "Erkenntnisrückführungen geben Informationen über grundlegende „Wahrheiten“ – über Menschen, menschliches Zusammenleben und transzendente Werte – und absolute („wahre“) Werte. Dabei wird auch darüber nachgedacht, welche Auswirkungen und Konsequenzen auf das System und die Mitglieder im System sich (z. B. durch religiöse Ausrichtungen) ergeben.", "section_level": 3}, {"title": "Abgrenzung zu anderen Managementkonzepten.", "content": "Das OSTO-Systemmodell ist, ebenso wie beispielsweise das St. Galler Management-Modell, oder auch das Viable System Model, in die wirtschaftswissenschaftliche bzw. soziologische Systemtheorie eingeordnet. Im Unterschied zu diesen stärker produktionsorientierten Modellen ist das OSTO-Systemmodell prozessorientiert und unterstellt ein offenes System, das durch permanente Rückmeldungen gesteuert wird. Anders als andere Modelle betrachtet es Systeme hierarchieunabhängig und ist nicht kennzahlenbasiert. Als einziges Modell seiner Art nimmt es auch das (System-)Verhalten einer Organisation in den Blick. Ebenso werden bewusste und unbewusste Ziele und Strategien sichtbar gemacht, sowie gewollte und ungewollte Outputs aufgedeckt und berücksichtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Kritische Würdigung.", "content": "Das Modell nimmt an, dass sich im Innenleben einer komplexen Organisation genau die im Modell markierten, zentralen Transformationsprozesse abspielen. Dabei sind in der Theorie die Konzepte zu System und zu Organisation keinesfalls eindeutig geklärt. Auf Seiten der Systemtheorie besteht auch kaum ein Anschluss zur modernen Theorie sozialer Systeme mit ihrem Kernkonzepten des beobachteten Beobachters und der Autopoiesis. Auf Seiten der Organisationstheorie beschrieb Karl E. Weick das Problem früh, dass man beim Stichwort Organisation nie sicher sein kann, inwiefern ein spezielles Verhalten eines Beteiligten an einem bestimmten Ort stattfindet oder sich auf einen bestimmten Ort bezieht. Ebenso ist ein keinesfalls eindeutig, inwiefern ein Verhalten durch eine Organisation kontrolliert wird, oder zur Ausgestaltung einer Organisation beiträgt, beides zugleich oder Nichts davon. Auch wies Gareth Morgan darauf hin, dass Organisationen aus verschiedensten Blickwinkeln beobachtbar sind. Je nach Beobachtung ergeben sich deutlich unterschiedliche Implikationen für den Aufbau, die Veränderung, und die Steuerungs- und Führungskonzepte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das OSTO-Systemmodell basiert auf der OSTO-Systemtheorie, die komplexe Systeme und Organisationen als lebende Systeme versteht, und diese in Form des OSTO-Systemmodells als orientierende Landkarte abbildet. Es handelt sich um ein kybernetisches Modell, das aus Elementen der Theorie von Regelkreisen abgeleitet ist. Die grundlegenden Ansätze hierzu wurden von David P. Hanna in den 1980er Jahren entwickelt und 1988 erstmals veröffentlicht. Das Modell nimmt an, dass sich im Innenleben einer komplexen Organisation mehrere zentrale Transformationsprozesse abspielen, die durch Wechselwirkungsprozesse zwischen Innenleben und Außenleben (Umwelt) bestimmt werden. Im Sinne eines Regelkreises zeigt das OSTO-Systemmodell die wesentlichen Elemente eines solchen lebenden Systems in ihren Vernetzungen, Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zueinander. Maßgeblich dabei ist das Denken in Netzwerkstrukturen. ", "tgt_summary": null, "id": 2089126} {"src_title": "Prolylendopeptidase", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Marsheaux erlangten mit ihrer Debütsingle, einer Coverversion von Gershon Kingsleys \"Popcorn\" nationale Beachtung in Griechenland. Die Single wurde weitverbreitet im griechischen und kontinentaleuropäischen Rundfunk gespielt. Mit ihren zwei Remixen für das In-Vox-Duett mit Andy Bell von Erasure, \"Will I Ever\", erreichten sie 2004 weitere internationale Anerkennung. Derzeit bei Undo Records unter Vertrag, veröffentlichten Marsheaux im Jahr 2004 ihr erstes Studioalbum \"Ebay Queen\". Das Album spielt stark mit Marsheauxs selbsteingeräumter Beeinflussung durch The Human League, Orchestral Manoeuvres in the Dark und Depeche Mode. Schlüsselelement bei Marsheaux ist, dass beide Musikerinnen fast ausschließlich auf Englisch singen, was den Absatz im Vereinigten Königreich und den USA ermöglicht. \"Ebay Queen\" erhielt international wohlwollende Kritiken. Beide Musikerinnen sind nicht nur Sängerinnen, sondern auch versierte Instrumentalistinnen am Synthesizer. Marianthi spielt microKORG, Minimoog, Roland SH101 and Yamaha CS01, Sophie spielt microKORG, Korg MS-10, Roland alpha-Juno2, Akai AX80 und Roland CR-78. Im Dezember 2006 veröffentlichte Undo Records Marsheauxs zweites Album \"Peekaboo\", das sich weltweit verkauft, hauptsächlich jedoch in Griechenland, den USA und dem Vereinigten Königreich. Electronically Yours bewertete es als Album des Jahres 2007. 2009 erschien das dritte Album \"Lumineux Noir\". Es enthält einige deutlich dunklere Stücke als die vorherigen Alben und wurde vom Sonic Seducer mit der Musik von Chemical Brothers, Client und Ladytron verglichen. Zusätzlich zu ihren Eigenkompositionen haben sich Marsheaux auf das Remixing und die Neufassung vorhandener Stücke von Künstlern wie Moby, Katy Perry, Kylie Minogue, Gwen Stefani usw. spezialisiert. Nachdem das Duo bereits, im Jahre 2005 mit \"New Life\", eine Coverversion der zweiten Single von Depeche Mode produzierte, veröffentlichten die Musikerinnen, im Januar 2015 mit \"A Broken Frame\", eine Neuinterpretation des gesamten gleichnamigen Albums der britischen Synthpop-Band. Von dem Album erschien im gleichen Jahr eine MP3-Fassung mit Maxi-Versionen aller Titel als \"An Extended Broken Frame\"; später kam eine Doppel-CD mit beiden Fassungen auf den Markt. Beide Bandmitglieder haben regelmäßig Gastauftritte als DJanes in Athen und inzwischen auch in anderen europäischen Städten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marsheaux sind ein Synthie-Pop-Duo aus Thessaloniki, Griechenland, bestehend aus den Musikerinnen Marianthi Melitsi und Sophie Sarigiannidou. Beide zogen im Jahr 2000 nach Athen und gründeten die Gruppe, um ihre Vorliebe für elektronische Popmusik voranzutreiben. Der Name Marsheaux leitet sich aus den ersten beiden Silben der Namen der Bandmitglieder ab.", "tgt_summary": null, "id": 620917} {"src_title": "Colin James (Geistlicher)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Lange Zeit wurde der Begriff \"artesonado\" (= „Kunst des Klangs“) mit angeblich besonderen akustischen Eindrücken in Räumen mit derartigen Decken in Verbindung gebracht. Heute setzt sich jedoch allmählich – wegen der Ähnlichkeit zahlreicher Deckenkonstruktionen zu einem umgedrehten Backtrog – die Herleitung aus dem spanischen Wort \"artesa\" (= „Trog“) durch.", "section_level": 1}, {"title": "Formen.", "content": "Anfänglich überwogen bei Deckenkonstruktionen der islamischen Baukunst ca. 2,50 m lange Baumstämme (später behauene Querbalken), über die nebeneinander gelegte Äste und/oder Schilfstengel (später schmucklose Bretter) gelegt wurden. Balken und Bretter wurden bei bedeutenden Bauten (Moscheen, Paläste) mit geometrischem Dekor verziert. In einer noch späteren Phase entfielen häufig die langen Balken; stattdessen entwickelten sich aus kurzen Holzteilen zusammengesetzte Decken, Türen etc. Dies sind die eigentlichen Artesonado-Arbeiten, deren Gesamtkonstruktion – abhängig vom darunter befindlichen Raummaß – sowohl quadratisch, als auch langgestreckt und rund sein kann; durch Abwalmen der Seitenteile oder durch kuppelähnliche Konstruktionen erhalten sie in vielen Fällen eine gewisse Tiefenräumlichkeit. Oft treten Sternmuster auf, die zumeist als Erinnerung an die nomadische oder halbnomadische Lebensweise der Mauren (Berber) interpretiert werden (Sternenzelt).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Aus der Antike sowie der frühen islamischen Kunst des Vorderen Orients oder des Maghreb sind Artesonado-Arbeiten unbekannt. Vieles deutet darauf hin, dass derartige Werke ihren Ursprung in Andalusien haben, wo sie sich aus einfachen Holzbalkendecken zu immer komplizierteren Formen fortentwickelten und vom 14. bis zum 16. Jahrhundert eine Blütezeit erlebten. In der Zeit des spanischen Kolonialreiches verbreiteten sie sich vereinzelt bis nach Mittel- und Südamerika. In Marokko und den angrenzenden Maghreb-Staaten wurden noch im 18. und 19. Jahrhundert Artesonado-Decken in herkömmlicher Manier gefertigt.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Die meisten Beispiele von Artesonado-Decken findet man in der maurischen Kunst Andalusiens und Marokkos – z. B. Alhambra von Granada, Alcázar von Sevilla, Aljafería von Saragossa, Synagoge El Tránsito in Toledo, auf Teneriffa sowie in vielen Palästen der marokkanischen Königsstädte Fès, Marrakesch, Rabat und Meknès.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Artesonado stammt aus dem Spanischen und bezeichnet kunstvoll verzierte Holzdecken, Türen oder Gebetskanzeln \"(minbar)\" mit geometrischen Motiven, die besonders in der maurischen Kunst Andalusiens und der späteren, über weite Teile Spaniens verbreiteten Mudéjar-Architektur Verwendung fanden.", "tgt_summary": null, "id": 2103895} {"src_title": "Glennkill", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebensweg.", "content": "Laldenga stammt aus dem Dorf Pukpui im damaligen Assam (heute Distrikt Lunglei in Mizoram). Er war Angestellter einer Bank. Seit 1955 leitete er die Mizo Cultural Society. Er vertrat die Ansicht, dass die Mizo nicht wirklich Inder seien, auch die Kolonialherren hätten sich ja wenig um sie gekümmert. Als die im 52- bis 54-jährlichen Rhythmus wiederkehrende Bambusblüte (\"mautam\") 1959 in der von den Mizo bewohnten Gegend wegen starker Ausbreitung von Nagern wiederum zu einer zweijährigen Hungersnot geführt hatte, gründete er unter seinem Vorsitz die Mizoram Famine Front (MFF), die von der Staatsregierung von Assam Unterstützung forderte. Diese Organisation, die wegen ihrer Unterstützungsaktivitäten in der Bevölkerung bald großes Ansehen genoss, wurde zu einer politischen Partei, der Mizo National Front umgewandelt. Nachdem sich die regierungsseitige Hilfe bald als mangelhaft erwies, wurde die Unabhängigkeit für den kleinen Stamm gefordert, dies aber von den Indern nicht ernst genommen, bis der Aufstand ausbrach.", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffneter Kampf.", "content": "Fortan führte Laldenga den bewaffneten Kampf aus dem Dschungel seiner gebirgigen Heimatregion. Er wurde 1965 verhaftet, als er Waffen aus Ostpakistan schmuggelte, bald jedoch freigelassen. Wie alle MNF-Kader ging er 1969 nach Ostpakistan ins Exil, wo er in Dhaka lebte. Vor der indischen Invasion 1971 konnte er in letzter Minute auf einem Schnellboot Richtung Chittagong flüchten und entkam über Karatschi nach Islamabad, wo er sich bis 1976 aufhielt. Nachdem erste Friedensfühler Erfolg zeigten, kehrte er im Januar 1976 nach Delhi zurück. Als die MNF von der Regierung Indira Gandhis am 22. Januar 1982 verboten wurde, kam er nicht in Haft. Erst 1986 kam es jedoch zu einem Friedensschluss.", "section_level": 1}, {"title": "Politiker.", "content": "Laldenga wurde am 21. August 1986 – noch vor der eigentlichen Gründung von Mizoram als Bundesstaat Anfang 1987 – Chief Minister. Seine Partei gewann auch die ersten Wahlen, so dass er das Amt behielt. Bald wurden Korruptionsvorwürfe laut und es verließen viele Parteimitglieder die Fraktion, so dass er am 7. September 1988 sein Amt wieder verlor. Er starb 63-jährig an Lungenkrebs und wurde am 13. Juli 1990 beerdigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Laldenga (* 11. Juni 1927 in Pukpui, Assam, Britisch-Indien; † 7. Juli 1990 in London) war ein indischer Guerillakämpfer der Mizo National Front und von 1986 bis 1989 Chief Minister von Mizoram.", "tgt_summary": null, "id": 1860198} {"src_title": "Guten Abend, Herr Wallenberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Starterfeld.", "content": "Alle Teams verwenden Dallara-Chassis und Renault V6 Motoren.", "section_level": 1}, {"title": "Rennen.", "content": "Der Rennkalender der Saison 2009 umfasst neun Rennstrecken, auf denen jeweils zwei Rennen stattfinden. Das erste Rennen ist das Sprint-, das zweite das Hauptrennen auf der jeweiligen Rennstrecke. Eine Ausnahme bildete der Lauf in Monaco, bei dem nur das Hauptrennen ausgetragen wurde. Zudem ist das Rennen in Monaco das einzige, das im Rahmenprogramm der Formel 1 stattfand.", "section_level": 1}, {"title": "Punktesystem.", "content": "In der Saison 2009 gibt es folgendes Punktesystem: Des Weiteren gibt es einen Bonuspunkt für den Fahrer, der die meisten Positionen im Rennen gut macht. An einem Rennwochenende (außer Monaco) kann ein Fahrer maximal 32 Punkte, ein Team maximal 57 Punkt erzielen. Die Startaufstellung wird folgendermaßen ermittelt: Die 26 Autos werden in zwei Gruppen für ein jeweils 20-minütiges Training eingeteilt. Die besten sechs Fahrer jeder Gruppe nehmen an der anschließenden Superpole-Qualifikation teil. Bei der Startaufstellung für das Sprintrennen erhalten zunächst die besten acht Fahrer der Superpole-Qualifikation in umgekehrter Reihenfolge die ersten Startplätze. Darauf folgen die letzten vier Fahrer der Superpole-Qualifikation (nicht in umgekehrter Reihenfolge) sowie die verbliebenen 14 Fahrer nach der Reihenfolge ihres Trainingsergebnisses. Im Hauptrennen hingegen werden die ersten Startplätze von den besten acht Fahrer der Superpole-Qualifikation in der Reihenfolge der Trainingsergebnisse eingenommen. Der Rest der Startplätze wird dem Ergebnis des ersten Rennens entsprechend verteilt. In Monte Carlo und Portimão wurde ein anderes Punktesystem verwendet, da es keine Superpole-Qualifikation gab. Die Punkte für die Qualifikation wurden an jede Qualifikationsgruppe vergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Formel-Renault-3.5-Saison 2009 war die zwölfte Saison der Formel Renault 3.5. Die Saison begann am 18. April 2009 auf dem Circuit de Catalunya und endete am 25. Oktober 2009 auf der neuen Rennstrecke Motorland Aragón.", "tgt_summary": null, "id": 2457941} {"src_title": "Hemignathus vorpalis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johnnie „Scat“ Davis spielte schon als Kind Kornett und als Jugendlicher in der \"Brazil Concert Band\", die von seinem Großvater geleitet wurde; er begann seine Karriere, nachdem er in verschiedenen lokalen Ensembles, wie den \"Jack O'Grady's Varsity Entertainers\" gespielt hatte, Anfang der 1930er Jahre als Trompeter und Bandsänger in den Orchestern von Jimmy Joy in Louisville und bei Austin Wylie, wo auch sein Jugendfreund aus Terre Haute, der Pianist Claude Thornhill spielte. Davis wechselte dann zu \"Fred Waring and his Pennsylvanians\", mit dem er erstmals nach Hollywood kam. 1933 ging er nach New York, spielte dort mit einem eigenen Trio und auch bei Red Nichols (1933), Will Osborne, Smith Ballew und Glen Gray. Bekannt wurde er nun ab 1937 durch seine Mitwirkung in einigen Hollywood-Filmen, vor allem durch den Streifen \"Hollywood Hotel\", in dem Davis den Titel \"Horray for Hollywood\" sang, den Johnny Mercer und Richard A. Whiting geschrieben hatten. Scat Davis spielte insgesamt in 15 Filmen mit; oft – wie in einigen frühen Ronald Reagan-Filmen wie \"Brother Rat\" – in der Rolle des singenden Cowboys. 1937 wirkte er auch in einem Film mit Dick Powell mit, in dem er einen Auftritt als Komiker und Sänger hatte. Seine Filmkarriere endete 1944 mit \"Knickerbocker Holiday\". Songmaterial aus diesen Streifen mit Scat Davis fand 1973 in Robert Altmans Chandler-Verfilmung \"Der Tod kennt keine Wiederkehr\" Verwendung. Schon Anfang der 1930er Jahre nahm er einige Nummern mit seinem eigenen Trio auf; von 1935 bis 1937 leitete er eine eigene Tanzband. Ende der 1930er Jahre tourte er erneut an der Westküste mit eigener Bigband, in der auch der 16-jährige Buddy DeFranco spielte, und hatte ein erfolgreiches Engagement im \"Blackhawk Restaurant\" in Chicago. Die Arrangements schrieb sein Bruder, der Trompeter Art Davis. Im Jahr 1940 begann der fünfzehnjährige Dodo Marmarosa seine Karriere in der Scat Davis-Band; 1943 begleitete sein Band die Striptease-Tänzerin Ann Corio auf einer Tour. Seine nach Einschätzung von Leo Watson musikalisch beeindruckendste Band war das kurzlebige Ensemble, mit dem Davis Mitte der 1940er Jahre arbeitete, in dem u. a. der Saxophonist Joe Reisman spielte. 1946 traten sie auch im \"Claridge Hotel\" in Memphis (Tennessee) auf. Später arbeitete Scat Davis noch mit kleineren Formationen. Er nahm auch einige Schallplatten für Decca auf. 1951/52 arbeitete Scat Davis beim Sender \"WXYZ-TV\" in Detroit, wo er in einem Morgenprogramm mit einem Trio oder Quartett auftrat sowie am Freitagabend in der Sendung \"Jazz Nocturne\". Er zog später nach Texas, wo er noch bis in die späten 1960er Jahre mit eigenen Bands arbeitete. Johnnie Davis starb bei einem Jagdausflug an einem Herzinfarkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johnnie „Scat“ Davis (auch \"Johnny „Scat“ Davis\", * 11. Mai 1910 in Brazil (Clay County), Indiana als \"John Gustave Davis\"; † 28. November 1983 in Pecos (Texas)) war ein US-amerikanischer Trompeter, Scat-Sänger und Bigband-Leader im Bereich des Swing und der Populären Musik sowie Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 516263} {"src_title": "George Felpel House", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Earl Burtnett studierte zwei Jahre an der Pennsylvania State University, brach dann das Studium ab, um 1918 Mitglied der Art Hickman Band zu werden, bevor diese zu Florenz Ziegfeld nach New York ging. Als Hickman sich zur Ruhe setzte, bot er Burtnett an, die Leitung der Band zu übernehmen. Der Erfolg veranlasste ihn Anfang der 1920er Jahre in Los Angeles seine erste eigene Formation zu gründen, mit der er – abgesehen von einem Gastspiel in Miami und einer Tournee durch den Mittleren Westen – an der Westküste der USA auftrat. Dort entstanden auch Radioübertragungen und zahlreiche Aufnahmen für die Labels Columbia und Brunswick. 1924 hatte er einen Hit mit \"Mandalay,\" den Earl Burtnett mit Abe Lyman und Gus Arnheim komponiert hatte. Im selben Jahr erschien sein mit Adam Geibel geschriebener Song \"Sleep\". Ein weiterer erfolgreicher Titel seiner Band war Walter Donaldsons \"Little White Lies.\" 1928 war seine Version von \"Sweet Sue, Just You\" in den Charts auf Platz 3. Ein häufig gecoverter Titel Burtnestts war auch „’leven-Thirty Saturday Night“ Anfang der 1930er Jahre leitete Burtnett die Hotelband des Biltmore Hotels in San Francisco, mit dem \"Biltmore (Vokal-)Trio\" entstanden auch Aufnahmen für Brunswick Records. In seiner Band spielten u. a. Freddie Slaxk, Ned Hewitt, Les Houck, Don Dorsey und die Bandsängerin Ruth Lee, die mit dem Song \"Imagine\" erfolgreich war. Ein weiterer Bandvokalist war Stanley Hickman. 1933 begann Burtnett ein 18 Monate währendes Engagement im \"Rice Hotel\" in Houston; danach ging er nach Chicago. Dort wurden ihre Auftritte häufig im Sender WGN übertragen; sie spielten u. a. im \"Blackhawk Ballroom, Lincoln Tavern\" und lange im \"Drake Hotel,\" zuletzt im \"Trianon Ballroom.\" 1935 hatten sie Erfolg mit dem Novelty Song \"The Music Goes Round and Round,\" den Red Hodgson in Burtnetts Band sang; es entstand jedoch keine Aufnahme, was bald Mike Riley und Eddie Farley nachholten. Im September 1935, als er mit seinem Orchester auf Tournee war, erlitt Burtnett einen Verkehrsunfall, bei dem sein Bein brach. Ende des Jahres war er wieder aktiv. Schließlich musste er sich in Chicago einer Blinddarmoperation unterziehen, behauptete jedoch, bereits 1918 operiert worden zu sein, was jedoch ein Irrtum war. Als sich sein Zustand am 24. Dezember 1935 verschlimmerte, wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert, wo er am Abend verstarb; er wurde nur 37 Jahre alt. Burtnetts Orchester trat auch in zwei Filmen auf, in \"The Flying Fool\" (1929) und in \"The Party Girl\" (1930). Earl Burtnett war Komponist einiger Songs wie \"Down Honolulu Way, Sleep\" und \"Leave Me With A Smile.\" 2005 wurde der Song \"Puttin’ on the Ritz,\" 1930 für Brunswick von Harry Richman mit Earl Burtnett & His Los Angeles Biltmore Hotel Orchestra aufgenommen, mit dem \"Grammy Hall of Fame Award\" ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Earl Burtnett (* 1899 in Harrisburg (Pennsylvania); † 2. Januar 1936 in Chicago) war ein US-amerikanischer Pianist und Bigband-Leader im Bereich des Jazz und der Populären Musik.", "tgt_summary": null, "id": 1670194} {"src_title": "Bahnhof Oebisfelde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Im Jahr 1828 kam Napoleon Giddings mit seinen Eltern nach Fayette im Howard County in Missouri. Dort besuchte er die öffentlichen Schulen. Während des texanischen Unabhängigkeitskrieges trat er in die Armee von Texas ein. Nachdem Texas zur selbständigen Republik geworden war, wurde er dort bis 1838 amtierender Leiter des Rechnungshofes (\"Auditor\"). Danach kehrte er nach Fayette zurück, um Jura zu studieren. Nach seiner Zulassung als Rechtsanwalt begann er im Jahr 1841 diesen Beruf in Fayette auszuüben. Während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges wurde Giddings 1846 Hauptmann der US-Armee. Er diente dort zwischen dem 22. Juli 1846 und dem 3. März 1847. Anschließend kehrte er nach Missouri zurück, wo er im Franklin County die Zeitung \"Union Flag\" herausgab. Nachdem in Kalifornien Gold entdeckt worden war, machte sich Giddings auf den Weg zu den dortigen Goldfeldern. Nach einiger Zeit kam er zurück und arbeitete als Rechtsanwalt in Savannah, ehe er nach Nebraska City zog, wo er ebenfalls als Anwalt arbeitete. Nach der Gründung des Nebraska-Territoriums wurde er als Mitglied der Demokratischen Partei zum ersten Delegierten dieses Gebiets im US-Repräsentantenhaus gewählt. Dieses Mandat übte er zwischen dem 5. Januar und dem 3. März 1855 aus. Für die nächsten Wahlen wurde er nicht mehr nominiert; sein Sitz ging am 4. März 1855 an Bird Beers Chapman. Nach seiner kurzen Zeit im Kongress arbeitete Giddings wieder als Rechtsanwalt in Savannah. In den letzten Tagen des Amerikanischen Bürgerkriegs trat er als Oberstleutnant der Unionsarmee bei und diente vom 11. April bis zum 31. August 1865. Napoleon Giddings ist anschließend politisch nicht mehr in Erscheinung getreten. Er starb 1897 in Savannah und wurde dort auch beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Napoleon Bonaparte Giddings (* 2. Januar 1816 bei Boonesborough, Kentucky; † 3. August 1897 in Savannah, Missouri) war ein US-amerikanischer Politiker. Im Jahr 1855 vertrat er das Nebraska-Territorium als Delegierter im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1407058} {"src_title": "Adam’s Apple", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verkehr.", "content": "Die Insel ist mit einer Fähre von Quadra Island, einem Wasserflugzeug oder einem Flug zum Privatflugplatz Cortes Island (Hansen Airfield) Airport zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Früher gab es auf der Insel Fischfang, Holzfällerei und Kohleabbau. Heute befindet sich ein Campingplatz in der Nähe des Smelt Bay Provincial Parks.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Insel gehörte zu den traditionellen Territorien der Klahoose und Tla’amin (Sliammon). 1792 wurde die Insel während einer Expedition von Dionisio Alcalá Galiano und Cayetano Valdés y Flores nach Hernán Cortés benannt. 1862 erreichte eine schwere Pockenepidemie die Klahoose. Reste eines anderen Stammes wurden mit den überlebenden Klahoose vereint und nach Squirrel Cove umgesiedelt, ans Ostende der Cortes-Insel. Ähnlich erging es den Tla'amin. Das Reservat \"Paukeanum 3\" (80,9 ha) befindet sich an der Westküste der Insel, nördlich der Smelt Bay. Zahlreiche Walfänger – 1869 wurde ein Bahnhof in Whaletown errichtet – lebten vom Export. Doch innerhalb von zwei Jahren brach die Walpopulation völlig zusammen, der Bahnhof wurde wieder geschlossen. Ende der 1860er Jahre kamen Missionare vom Orden der Oblaten auf die Insel. Michael Manson von den Shetland-Inseln kam 1886 als erster Siedler auf die Insel und gründete beim heutigen \"Manson's Landing\" einen Handelsposten. Seine Dampfboote und die von den Klahoose und ihren Nachbarn gefangenen Fische versorgten die Kohleminen. Die gemeinsame Fangflotte der Sliammon, Klahoose und Homalco umfasste vor 1970 mehr als 100 Boote. 1893 eröffnete das erste Postamt für die 40 Einwohner der Insel, wenige Jahre später wurden 12 Schüler unterrichtet. Die erste Kirche wurde 1896 gebaut. Große Teile des traditionellen Gebietes wurden verkauft, die Klahoose hatten jedoch, wie alle First Nations, kein Kaufrecht. Ab 1920 mussten die Kinder die Residential School in Sechelt besuchen, die bis 1975 bestand. Zunächst erhielt die Insel eine Fährverbindung nach Quadra Island, 1969 nach Vancouver. In den vierziger Jahren verschwand das Watchman-System, ein ursprüngliches Mediations- und Ausgleichssystem, das von den Oblaten zunehmend zu einem Kontroll- und Bestrafungssystem umfunktioniert worden war. 1989 protestierten zahlreiche Bewohner von Cortes Island gegen Kahlschläge des Holzunternehmens MacMillan Bloedel. Zehn Jahre später unterzeichnete der Häuptling der Klahoose, Kathy Francis, einen Vertrag zur ökologischen Nutzung des Waldgebietes auf der Insel mit der \"Cortes Ecoforestry Society\". Auslöser war der Verkauf des gesamten Kronlands auf der Insel an Canadian Forest Products Ltd. – ohne Konsultationen mit den Klahoose. Den Klahoose gehörte ein kleines Gebiet im Inselinnern. Die Tla'amin sind bestrebt, ein vertragliches Abkommen mit British Columbia zu schließen. \"Island Timberlands\" erwarb eine Einschlaglizenz für ein Gebiet von 2600 Acre, darunter den letzten Bestand von Douglasien, der noch nie gefällt wurde. Eigentümer der Gesellschaft ist das New Yorker \"Brookfield Asset Management\", das weltweit Einschlagrechte für 2,5 Millionen Acre besitzt. Aufgrund erheblicher Widerstände seitens der Inselbewohner stoppte das Unternehmen seinen im Januar 2012 angekündigten Einschlag.", "section_level": 1}, {"title": "In der Belletristik.", "content": "Von der Nobelpreisträgerin Alice Munro gibt es eine Kurzgeschichte mit dem Titel „Cortes Island“, die im Band \"The Love of a Good Woman\" (1998, auf Deutsch im Band \"Die Liebe einer Frau\", 2000) enthalten ist. Die Geschichte spielt zwar nicht auf der Insel, aber es geht darin um gewichtige Erinnerungen eines gelähmten und stummen alten Ehemannes, die sich dort ereignet haben. Dessen Ehefrau, schreibt Heather Mallick im \"Toronto Star\" am 10. Oktober 2013, „war einst eine interessante Frau von unersättlicher sexueller Begierde.“ Sein Geheimnis versucht er der jungen Untermieterin zu erzählen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cortes Island ist eine Insel am nördlichen Ende der Straße von Georgia. Sie liegt im Strathcona Regional District in British Columbia in Kanada und ist Teil der Discovery Islands. Die Insel ist im Nordosten durch den \"Lewis Channel\" von West Redonda Island und im Osten vom Desolation Sound von der Malaspina-Halbinsel getrennt. Die 1007 Einwohner der Insel (ohne die Bewohner des First Nation Reservat \"Tork Indian Reserve 7\") verteilen sich auf die drei Orte Mansons Landing, Squirrel Cove und Whaletown.", "tgt_summary": null, "id": 2306982} {"src_title": "Lü Bicheng", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Franz studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes an der Technischen Universität Darmstadt Wirtschaftsingenieurwesen und schloss das Studium als Doktor der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Dr. rer. pol.) ab. Im Jahr 1990 trat er in die Dienste der Deutschen Lufthansa, wo er Projekte zur Strategie, zum Verkauf und zum Controlling erarbeitete. Er arbeitete von 1992 bis 1994 im Stab des damaligen Vorstandsvorsitzenden Jürgen Weber mit. 1994 wechselte Franz zur Deutschen Bahn AG. Am 24. September 1999 wurde er, mit Wirkung zum 1. Oktober 1999, vom Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG zum Vorstandsvorsitzenden der DB Reise & Touristik ernannt. Er löste Axel Nawrocki in dieser Funktion ab. Gleichzeitig wurde er damit Mitglied im Konzernvorstand der Deutschen Bahn AG. Zuvor war Franz Leiter des Bereichs \"Konzernentwicklung\". Nach dem Scheitern des neuen Preissystems, für das er sich maßgeblich eingesetzt hatte, wurde er auf der Aufsichtsratssitzung vom 20. Mai 2003 von seinen Aufgaben entbunden. Zu seinem Nachfolger in seiner Funktion wurde Karl-Friedrich Rausch berufen. Die Deutsche Bahn nannte als Grund für die Ablösung unterschiedliche Auffassungen darüber, wie die Schwierigkeiten des Preissystems behoben werden könnten. Franz wurde am 1. Juli 2004 vom Verwaltungsrat der Swiss International Air Lines zum Vorsitzenden der Geschäftsführung ernannt. Nach erfolgreicher Sanierung der Swiss wurde Franz ab Mai 2009 zum stellvertretenden Konzernvorstand berufen. Er übernahm ab Juni 2009 den Passagierbereich. Am 1. Januar 2011 trat er das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Lufthansa als Nachfolger von Wolfgang Mayrhuber an um die Lufthansa auf einen anhaltenden Gewinnkurs zu bringen. Im Rahmen seiner Tätigkeit hat er das Sparprogramm \"Score\" aufgelegt, mit dem das Betriebsergebnis ab 2015 um 1,5 Milliarden Euro verbessert werden soll. Franz gab am 16. September 2013 bekannt, dass er für eine Verlängerung seines am 31. Mai 2014 endenden Vertrages nicht zur Verfügung stehe. Der Schweizer Pharmakonzern Hoffmann-La Roche teilte am selben Tag mit, dass der Verwaltungsrat auf der Generalversammlung am 4. März 2014 Franz zum neuen Verwaltungsratspräsidenten vorschlagen werde, in Nachfolge von Franz B. Humer. Franz ist seit 2011 Mitglied des Verwaltungsrats. Zur Begründung dafür, dass er seinen im Mai 2014 auslaufenden Vorstandsanstellungsvertrag bei der Deutschen Lufthansa AG nicht verlängern wolle, gab Franz an, dass ihn insbesondere fasziniere, nochmals eine neue berufliche Herausforderung bei Roche angehen zu können. Franz übergab sein Amt bei der Lufthansa am 1. Mai 2014 an Carsten Spohr. Vom 11. bis 14. Juni 2015 nahm er an der 63. Bilderberg-Konferenz in Telfs-Buchen in Österreich teil.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Franz ist verheiratet, Vater von fünf Kindern und wohnt in Zürich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Christoph Franz (* 2. Mai 1960 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Manager. Vom 1. Januar 2011 bis zum 30. April 2014 war er Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG. Seit März 2014 ist er Verwaltungsratspräsident des Schweizer Pharmakonzerns Roche.", "tgt_summary": null, "id": 2425253} {"src_title": "Ore-Bedingung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "\"Frontiers\" wurde 2007 als non-profit Organisation durch Neurowissenschaftler an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) gegründet. Ab 2008 wurde das Projekt als kommerzielles Unternehmen Frontiers Media SA weitergeführt. Das Geschäftsmodell sieht vor, dass Wissenschaftler ihre Artikel gegen Gebühr veröffentlichen. Die Zeitschriften sorgen für die Einhaltung wissenschaftlicher Standards und stellen akzeptierte Artikel allgemein und kostenlos im Internet zur Verfügung. Die wissenschaftlichen Herausgeber und die Gutachter, welche die Qualität der Manuskripte beurteilen, arbeiten dabei unentgeltlich. Die erste online publizierte Zeitschrift war 2007 \"Frontiers in Neuroscience\". Mit der Zeit kamen weitere Zeitschriften zu medizinischen und naturwissenschaftlichen Fachgebieten hinzu. Außerdem publiziert wird \"Frontiers Research Topics\", in denen – analog zu Spezialausgaben von Fachzeitschriften – mehrere Artikel zu einem bestimmten Forschungsthema erscheinen. Die Gebühren für die Veröffentlichungen liegen zumeist im Bereich von rund 2000 bis 3000 US-Dollar. Im Jahr 2013 erwarb die Nature Publishing Group (NPG) Anteile an der Frontiers Media SA. NPG ist Teil der Verlagsgruppe Holtzbrinck.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Im Jahr 2015 wurden die wissenschaftlichen Herausgeber der Zeitschriften \"Frontiers in Medicine\" und \"Frontiers in Cardiovascular Medicine\" von ihren Ämtern entbunden, nachdem sie sich darüber beschwert hatten, dass Unternehmensmitarbeiter sich in ihre Entscheidungen einmischten und die Grundprinzipien für medizinische Publikationen verletzten. 2015 wurde die \"Frontiers Journal Series\" von Jeffrey Beall seiner Liste der möglichen predatory open-access publishers („Raubverlage“) hinzugefügt. In einem Beitrag für den 2018 erschienenen Sammelband \"Pseudoscience: The Conspiracy Against Science\" berichtete Jeffrey Beall, dass Frontiers eine interne Software benutzt hat, die Gutachtern (peer reviewers) von zur Veröffentlichung eingereichten Manuskripten nicht die Möglichkeit gab, die Ablehnung eines Manuskripts zu empfehlen. Die Verlags-Systeme seien so ausgerichtet, dass es nahezu unmöglich sei, Manuskripte zurückzuweisen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Frontiers Journal Series sind wissenschaftliche Open-Access-Fachzeitschriften, die von der Frontiers Media SA herausgegeben werden, einem Unternehmen mit Sitz im schweizerischen Lausanne.", "tgt_summary": null, "id": 554518} {"src_title": "Massimo Troiano", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Lidmaň befindet sich im Süden der Böhmisch-Mährischen Höhe in der Quellmulde einen kleinen Baches über dem Zusammenfluss des Lhotkovický potok mit dem Cerekvický potok. Westlich des Dorfes entspringt der Černovický potok. Nördlich erheben sich der Jalový vrch (674 m) und Peklo (649 m), im Süden der Bohutín (710 m), südwestlich die Klemperka (688 m) und im Nordwesten der Vrchy (715 m). Nachbarorte sind Dobrá Voda u Pacova, Na Peklově und Žlíbek im Norden, Moraveč und Lidmaňka im Nordosten, V Rozepři und Markvarec im Osten, Krumvald und Nový Drahoňov im Südosten, Těmice und Hojava im Süden, Bohutín im Südwesten, Svatava im Westen sowie Lhotka, Vintířov, Tvrziny und Věžná im Nordwesten. Südlich von Hojava am Wege zum Forsthaus K Eustachů am Bohutín erinnert ein Gedenkstein an das erloschene Dorf Višněvice, von dem heute noch einige Erdwälle künden. An der Straße nach Těmice liegt die Wüstung Huhlov und im Wald nahe Markvarec befand sich einst das Dorf Huntov.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Alten Überlieferungen zufolge bestand die Kirche Mariä Wiegenfest bereits 1125 bei der Einteilung des böhmischen Grenzlandes in Dekanate. Bis 1253 war sie dem Dekanat Řečice angeschlossen. Der erste urkundliche Nachweis des zur bischöflichen Herrschaft Řečice gehörigen Dorfes erfolgte im Jahre 1359. Der Name des Ortes stammt aus der Zeit der deutschen Kolonisation im 14. Jahrhundert und ist bis 1415 in den Formen \"Libmanicz\", \"Lybmanz\" (Liebmanns), \"Liudmanns\" (Ludmanns), \"Lydmanns\" (Liedmanns), \"Librans\" und \"Lidmans\" überliefert. Später wurde das Dorf als \"Groß Lidman\", \"Groß Lidmanka\" und \"Deutsch Lidman\" bezeichnet. Das einen Kilometer nordöstlich befindliche Schwesterdorf Lidmaňka trug damals die Namen \"Klein Lidman\", \"Klein Lidmanka\" und \"Böhmisch Lidman\". Lidman war im 14. Jahrhundert ein großes Dorf und Pfarrort. In der Umgebung wurde Goldbergbau betrieben. 1378 bestand der Ort aus 40 Anwesen. Aus dem Jahre 1402 ist ein Rechtsstreit über den Kretscham und die Braugerechtigkeit zwischen dem Lidmaner Richter und dem Pfarrer überliefert, den der Geistliche gewann. Bei der Eroberung der Herrschaft Řečice durch die Hussiten im Jahre 1422 wurde Lidman verwüstet. Das Dorf gehörte nicht nur zu den Besitzungen des Erzbistums Prag, sondern war zu dem von Deutschen besiedelt, gegen die sich der besondere Hass der Aufständischen richtete. Die Kirche und die Pfarre wurden dabei vernichtet. In dieser Zeit wurde Lidmaň an die Herrschaft Kamenitz verpfändet und 1549 an das Gut Božejov angeschlossen. Im Jahre 1580 erwarb die Herrschaft Kamenitz das Dorf erneut. Ab 1641 gehörte Lidmaň zur Černovicer Herrschaft, zu der es bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts immer untertänig blieb. 1790 bestand Groß Lidmanka aus 39 Häusern, in Klein Lidmanka waren es 10. In Lhotka bestand zu dieser Zeit ein herrschaftlicher Hof, eine Schäferei und eine Leinenbleiche. Hojava entstand 1796 an der Stelle eines herrschaftlichen Hofes. Die Schule in Lidmaň wurde 1826 errichtet. 1848 lebten in den 56 Häusern von Lidmaň 518 Menschen. In Lidmaňka bestanden 21 Wohnhäuser mit 179 Bewohnern und in den 20 Häusern von Hojava lebten 148 Leute. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Lidmaň mit den Ortsteilen Lidmaňka und Hojava, den Ansiedlungen Lhotka und Tvrziny sowie der Einschicht Chrastí (Bohutín) ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Pelhřimov. Im Jahre 1863 hatte Lidmaň 568 Einwohner, in Hojava mit der Schinderei Chrastí waren es 189 und in Lidmaňka 165. 1890 hatte die Gemeinde knapp tausend Einwohner und die örtliche Schule wurde von 240 Kindern besucht. Ab 1900 gehörte die Gemeinde Lidmaň zum Bezirk Kamenice nad Lipou. 1921 löste sich Lidmaňka los und bildete eine eigene Gemeinde. Bei dem im selben Jahre erfolgten Zensus wurden in Lidmaň 505, in Lidmaňka 192 und in Hojava 82 Einwohner gezählt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verstärkte sich der seit dem 20. Jahrhundert zu verzeichnende Einwohnerrückgang deutlich, weil ein Teil der Bewohner in die Grenzgebiete abwanderte. 1947 erfolgte die Auflösung des Okres Kamenice nad Lipou und Lidmaň kam zum Okres Pelhřimov zurück. Zugleich wurde Lidmaňka wieder eingemeindet. In den 1950er Jahren waren die größten Bauerngütern der Gemeinde verlassen und unbewirtschaftet. Mit Beginn des Jahres 1989 wurde Lidmaň nach Černovice eingemeindet. Exakt drei Jahre später entstand die Gemeinde Lidmaň wieder. In Lidmaň und der Umgebung befinden sich eine Vielzahl kleinerer Fischweiher.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Lidmaň besteht aus den Ortsteilen Bohutín (\"Bohutin\"), Hojava (\"Hojawa\"), Lidmaň (\"Lidman\") und Lidmaňka (\"Lidmanka\") sowie den Ansiedlungen Lhotka und Tvrziny. Grundsiedlungseinheiten sind Hojava, Lidmaň und Lidmaňka. Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Lidmaň und Lidmaňka.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lidmaň (deutsch \"Lidman\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer östlich von Černovice und gehört zum Okres Pelhřimov.", "tgt_summary": null, "id": 870288} {"src_title": "Giovanna Maria Farussi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Theresia Josepha Anna Johanna Aloysia Brunsvik entstammte einem alten angesehenen ungarischen Geschlecht. Sie war das älteste von vier Kindern des Anton Brunsvik de Korompa (* 1746, † 1793) und dessen Ehefrau Elisabeth Freiin Wankel von Seeberg (* 1752, † 1830), die Hofdame bei Kaiserin Maria Theresia war. Die Ehe kam durch Fürsprache der Kaiserin zustande, deshalb wurde das Mädchen auch auf den Namen 'Theresia' getauft und Maria Theresia übernahm höchstpersönlich die Patenschaft. Zusammen mit ihren Geschwistern wuchs Therese, solange der Vater lebte (er starb 1793), Komtesse Theresia war musikalisch sehr begabt. Bereits im Alter von sechs Jahren durfte sie bei Schlosskonzerten mitwirken und Antonio Rosetti auf dem Klavier vorspielen. Da sie eine schöne Altstimme hatte, sang sie bei Lieder- und Konzertabenden im elterlichen Schloss. Ferner beherrschte sie mehrere Sprachen in Wort und Schrift u. a. Französisch, Englisch sowie Italienisch und zeigte auch im Malen und Zeichnen eine überdurchschnittliche Begabung. Seit dem Sommer 1799 standen sie und ihre jüngere Schwester Josephine in enger Verbindung zu Ludwig van Beethoven. Schon bei ihrer ersten Begegnung hatte Therese den nur fünf Jahre älteren Pianisten und Komponisten durch ihr Können auf dem Klavier so nachhaltig beeindruckt, dass er spontan den intensiven Kontakt zur Familie von Brunsvik aufnahm und die beiden Schwestern unentgeltlich auf dem Klavier unterrichtete: \"Er, der das Unterrichten eigentlich hasste, ging jeden Nachmittag [des Sommers 1799] zu den Brunsviks und verbrachte Stunden damit, das Klavierspiel der beiden jungen Frauen zu verbessern.\" Dass seine nicht zuletzt auch von amourösen Gefühlen bestimmten Annäherungsversuche nicht zu einer Heirat führten, lag in der Familienpolitik der Mutter begründet, die zur standesgemäßen Absicherung ihrer Töchter Kontakte zu finanzkräftigeren und dem Adel angehörenden Bewerbern anbahnte. Dessen ungeachtet verblieben Therese, ihr Bruder Franz und insbesondere Josephine in engem Kontakt mit Beethoven, was seinen Niederschlag nicht zuletzt in der Widmung von Werken wie der Sonate op. 57 („Appassionata“) an Franz und der Sonate op. 78 an Therese fand. Am 1. Juni 1828 gründete Therese in Buda die erste Kleinkinderschule (Kleinkinderbewahranstalt) Ungarns unter dem Namen \"Angyalkert\", d. h. „Engelsgarten“. In dieser arbeitete ein Lehrer als Kinderbetreuer: Mattäus Kern. Sofort erhoben sich Bedenken gegen diese neue von einer Frau gegründeten und ihr unterstellten Einrichtung; \"die Regierung befürchtete die Unterstützung revolutionärer Ideen: man meinte, es könnten in den Engelsgärten kleine ‚Carbonari‘ erzogen werden... So wurde der Einfluß der Gräfin Bunszvik auf die Entwicklung der Kleinkinderschule in ihrem Vaterlande sehr gehemmt. Sie litt darunter, gab aber ihre Bemühungen nie auf.\" Viele Jahre verbrachte Brunsvik im Ausland. Ihr Weg führte sie nach Bayern, Italien, nach Dresden, Genf und Paris. In München und Augsburg nahm sie tätigen Anteil am Aufbau von Kleinkinderbewahranstalten (auch Kleinkinderschulen, später Kindergärten genannt). So war sie beispielsweise 1834 maßgebend an der Gründung des \"Frauenvereins für Kleinkinderbewahr-Anstalten\" in Residenzstadt des Königreichs Bayern beteiligt, der die Trägerschaft von zwei neu errichteten Kindergärten übernahm. Einige Zeit weilte sie in Genf, wo sie sich ebenfalls für die Kleinkinderbewahrstalten engagierte. In der Schweiz lernte sie Johann Heinrich Pestalozzi kennen, dessen Anstalt bei Yverdon sie für längere Zeit besuchte. Darüber schrieb sie in ihren Memoiren: Diese Begegnung war entscheidend für ihre Zukunft. Sie wurde Vorreiterin der Frauen- und Kleinkinderbildung in Ungarn. Sie selbst gründete elf Kindergärten, eine Berufsschule, eine höhere Mädchenbildungsanstalt (in Zusammenarbeit mit ihrer Nichte, Blanka Gräfin von Teleki) und eine Hauswirtschaftsschule und rief 1836 einen Verein für die Einrichtung von Kindergärten ins Leben. Bis zu ihrem Tod stieg die Zahl der vorschulischen Einrichtungen in Ungarn auf 80. Sie forderte die Regierung zur Regelung der Bildung von Kindergärtnerinnen auf und schrieb mehrere Fachbücher über die Bedeutung frühkindlicher Erziehung. Seit 1837 gibt es in Ungarn Ausbildungen für Kindergärtnerinnen, seit dem 1. September 1959 als Hochschulstudium. Neben ihrem Einsatz für die Verbreitung der Kleinkinderbewahranstalten setzte sie sich seit 1848 leidenschaftlich für die ungarische Volksgruppe und für eine Loslösung Ungarn von der Bevormundung Österreichs ein. Somit verfolgte sie mit der Gründung von Institutionen für kleine Kinder auch nationale Ziele: \"Verbreitung der ungarischen Kunst, der ungarischen Sprache, der Erziehung einer rein ungarischen Generation. Dasselbe erwarteten auch ihre patriotischen Zeitgenossen von diesen Anstalten.\" Therese Brunswick hat niemals geheiratet und bis an das Ende ihrer Tage blieb sie eine begeisterte Musikliebhaberin und große Verehrerin Ludwig van Beethovens und seiner Musik. Sie hinterließ einen grossen schriftlichen Nachlas und zahlreiche Tagebuchaufzeichnungen, die für die heutige Beethoven-Forschung von großer Bedeutung sind. Den letzten Abschnitt ihres Lebens verbrachte Therese Brunsvik bei ihrer Kusine Julia Brunsvik (* 1786, † 1866), verwitwete Forray, auf deren kleinen Landgut in Vácduka. Dort starb sie auch am 23. September 1861, hochbetagt, im Alter von 86 Jahren. Ihre sterblichen Überreste wurden nach Martonvásár überführt und am 27. September 1861 dort beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gräfin Therese Brunsvik de Korompa, ungarisch Brunszvik Teréz [Schreibweise in der Lit. auch: Therese von Brunswick] (* 27. Juli 1775 in Preßburg; † 23. September 1861 in Vácduka, Komitat Pest) war eine ungarische Adlige, Vertraute von Ludwig van Beethoven und Gründerin der Kindergärten in Ungarn. Sie war die Schwester von Josephine Brunsvik und Franz Brunsvik.", "tgt_summary": null, "id": 807844} {"src_title": "Athos (Schiff, 1915)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fossilbericht.", "content": "Fossile Überreste von \"Darwinopterus\" wurden in der Tiaojishan-Formation im Kreis Jianchang in der chinesischen Provinz Liaoning gefunden. Der Holotypus mit der Exemplarnummer ZMNH M8782 ist ein gut erhaltenes Skelett mit Schädel, Kiefer, einer fast vollständigen Wirbelsäule, einem teilweise erhaltenen Brustbein, dem Schultergürtel, dem Becken, einem teilweise erhaltenen linken Vorderbein (Flügel) und Teilen der Hinterbeine. Das Fossil wird im Naturkundemuseum Zhejiang in Hangzhou in der Provinz Zhejiang aufbewahrt. Ein weiteres zur Erstbeschreibung hinzugezogenes Fossil ist ebenfalls fast vollständig. Ihm fehlen lediglich Teile des Schädels, das Brustbein und einige Fingerknochen. Es wird unter der Nummer YH-2000 im Yizhou Museum im Yixian (Kreis Yi) in der Provinz Liaoning aufbewahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "\"Darwinopterus\" war ein relativ kleiner Flugsaurier mit einem langen Schwanz. Der Schädel hatte eine Länge von 14 bis 19 cm, die Flügel waren 34 bis 46 cm lang. Der Schädel war fast doppelt so lang wie die Rücken- und Kreuzbeinwirbel zusammen – dieses Verhältnis ist größer als bei jedem anderen basalen (ursprünglichen) Flugsaurier und auch für die Kurzschwanzflugsaurier (Pterodactyloidea) ungewöhnlich. Der Schädelteil vor der Augenhöhle machte mehr als 80 % der Schädellänge aus (ein abgeleitetes Merkmal einiger Kurzschwanzflugsaurier). Das vorderste (nasale) und das antorbitale Schädelfenster waren zu einem nasoantorbitalen Fenster vereint und nur noch durch eine reduzierte Knochenspange unvollständig getrennt. Auf dem Schädel saß ein niedriger Kamm, ähnlich dem von \"Germanodactylus\" oder anderen Dsungaripteroidea, der vom vorderen Ende des nasoantorbitalen Fensters bis zum Hinterende des Schädels reichte. Die Kiefer enthielten 15 Paar nadelartige, spitze Zähne, die weit auseinander standen und deren längste sich im vorderen Kieferteil befanden. Die Halswirbel waren verlängert und hatten kurze Neuralfortsätze. Halsrippen waren reduziert oder fehlten völlig. Der lange, versteifte Schwanz hatte mehr als 20 Wirbel. Die Hinterbeine zeichneten sich durch kurze Mittelfußknochen, die weniger als 66 Prozent der Länge des Oberschenkelknochens hatten, und fünf Zehen aus, von denen zwei verlängert waren.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Darwinopterus\" hatte einen langen Schwanz, zeigt in der Schädelanatomie aber Merkmale der Kurzschwanzflugsaurier und wird deshalb als Mosaikform zwischen den ursprünglichen Langschwanzflugsauriern und den Kurzschwanzflugsauriern betrachtet. Er ist die Schwesterart der Kurzschwanzflugsaurier und wird mit ihnen zusammen in ein Taxon Monofenestrata gestellt, benannt nach dem einzigen Schädelfenster vor der Augenhöhle. Die systematische Stellung von \"Darwinopterus\" verdeutlicht folgendes Kladogramm:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gattung wurde zu Ehren des Begründers der modernen Evolutionstheorie Charles Darwin benannt, dessen zweihundertster Geburtstag im Jahr der wissenschaftlichen Erstbeschreibung 2009 gefeiert wurde. Einzige beschriebene Art (Typusart) der Gattung ist \"Darwinopterus modularis\".", "tgt_summary": null, "id": 843316} {"src_title": "A Deeper Kind of Slumber", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Paul Stefan wurde als Sohn des Lederwarenfabrikanten, Abgeordneten zum mährischen Landtag und türkischen Konsuls Arnold Abraham Grünfeld (24. Dezember 1848 – 17. Mai 1919) und dessen Ehefrau Annie, geborene Haas (23. Mai 1859 – 27. Dezember 1936), im damaligen Kronland Mähren der Donaumonarchie geboren. Die Eltern waren zum katholischen Glauben übergetreten. Sein jüngerer Bruder war der Wirtschaftswissenschaftler Ernst Grünfeld. 1898 übersiedelte er mit seiner Familie nach Wien. Paul Stefan studierte an der Universität Wien Philosophie, Rechtswissenschaften, Kunstgeschichte und Musik und wurde 1904 zum Dr. phil. promoviert. Privat nahm er Musikunterricht bei Arnold Schönberg und Hermann Graedener. 1904 bis 1910 arbeitete Stefan als Sekretär des Zentralverbandes der Industriellen Österreichs. Während des Ersten Weltkriegs diente er zuerst als Offizier in einer Kavallerieeinheit und war später dem Kriegsarchiv zugeteilt. Paul Stefan war einer der bemerkenswertesten modernen Musikschriftsteller und -kritiker seiner Zeit. Von 1921 an schrieb er für die Musikblätter des Anbruch und war ab 1922 als Nachfolger von Paul Amadeus Pisk bis zur Einstellung dieser Zeitschrift 1937 deren Hauptschriftleiter. Daneben war er für viele Jahre Musik- und Tanzkritiker für die Wiener Zeitungen Die Stunde und Die Bühne sowie für andere europäische und amerikanische Zeitungen, unter anderem für die Neue Zürcher Zeitung und Musical America. Dabei war er „im Grunde weder ein Lober noch ein Tadler; aber sein Urteil, von einer fast französischen Zartheit und Lucidität, war sicher. Seinen Aufsätzen, Hinweisen und Noten über Konzerte danken viele Laien erst das Wissen, was Musik überhaupt ist.“ 1922 gehörte er neben Rudolf Réti, Egon Wellesz und anderen zu den Gründungsmitgliedern der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik und hatte in der Folgezeit mehrere Jahre das Amt des Vizepräsidenten der österreichischen Sektion inne. Überdies wirkte er als Dozent am Wiener Reinhardt-Seminar. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 musste er als Jude und auf Grund seiner anti-nationalsozialistischen Artikel emigrieren. Er ging zunächst für ein halbes Jahr in die Schweiz nach Winterthur und lebte danach bis zur 1940 in Paris, wo er vor allem für den Rundfunk arbeitete. Die nächste Station seiner Flucht war Lissabon, wo Stefan im Regierungsauftrag ein Buch über portugiesische Musik verfasste und einige seiner Werke ins Portugiesische übersetzte. Im April 1941 traf er in den USA ein, wo er weiterhin erfolgreich als Musikpublizist und Vortragender tätig war. Bei der für Stefan veranstalteten Trauerfeier am 11. März 1944 sprachen Paul Nettl, Erika Wagner und Hugo Jacobi. Rudolf Kolisch, Lona Friedman und Fritz Jahoda sorgten für die musikalische Umrahmung. Paul Stefan war seit 1940 mit der Altistin Jella Braun-Fernwald verheiratet. Die Aberkennung des Doktorats durch die Nationalsozialisten wurde mit Beschluss des Senats der Universität Wien vom 10. April 2003 wieder rückgängig gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Als Herausgeber Vorworte, Einleitungen und Beiträge Als Übersetzer", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Stefan (* 25. November 1879 in Brünn, Österreich-Ungarn; † 12. November 1943 in New York; eigentlich \"Paul Stefan Grünfeld\", 1906 Namensänderung in \"Paul Stefan Gruenfeld\") war ein österreichischer Musikhistoriker, Schriftsteller sowie Musik- und Tanzkritiker.", "tgt_summary": null, "id": 1158107} {"src_title": "Hermann Georg Scheffauer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Hofman begann seine Laufbahn beim KEV in seiner Heimatstadt Heerlen. Sein Profidebüt in der Eredivisie gab er in der Saison 1979/80 bei Roda JC. Der meist als Rechtsaußen eingesetzte Angreifer avancierte als engagierter Vorlagengeber innerhalb der folgenden zwei Jahre zum Stammspieler. Insgesamt war er zehn Jahre in Kerkrade aktiv, unterbrochen durch drei Spielzeiten bei Feyenoord von 1986 bis 1989, wohin ihn Trainer Rinus Israël lockte, der ihn unbedingt in seiner Mannschaft haben wollte, mit dem er aber gar nicht zurechtkam. Dennoch erzielte er in drei Jahren insgesamt 33 Tore für Feyenoord, 14 davon sowie elf Torvorlagen in seiner ersten Saison. Nach seiner Rückkehr spielte er bis 1992 bei Roda, ehe er zum Limburger Rivalen nach Sittard wechselte. Mit den Fortunen stieg er 1993 ab und ließ dort anschließend mit einer Saison in der Eerste Divisie seine Laufbahn ausklingen. Insgesamt kam er zu 389 Einsätzen in der Ehrendivision, dabei erzielte er 97 Tore. Zwölfmal spielte er mit Roda und Feyenoord im UEFA-Pokal; sein einziger Treffer in diesem Wettbewerb, am 1. Oktober 1986 in der 84. Minute des Rückspiels der ersten Runde 1986/87 zum 2:0 gegen den MSC Pécs, bewahrte die Rotterdamer vor einer Verlängerung und dem möglichen frühen Ausscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Hofman wurde schon im November 1982 mit 21 Jahren von Bondscoach Kees Rijvers in den Kreis der Nationalmannschaft berufen. Beim Freundschaftsspiel gegen Frankreich, in dem Torhüter Edward Metgod und Jan Wouters ihr Debüt in \"Oranje\" gaben, musste er noch 90 Minuten auf der Ersatzbank verweilen. Zu seiner eigenen Verwunderung stand er jedoch sechs Wochen später in der Startformation, als die Niederlande am 19. Dezember 1982 in der EM-Qualifikation gegen Malta antraten. Die Malteser hatten ihr Heimspiel nach Deutschland an den Aachener Tivoli verlegt, nur wenige Kilometer von der niederländischen Grenze und von Hofmans Heimatstadt Heerlen entfernt. Das Spiel lockte 17.000 vornehmlich niederländische Zuschauer nach Aachen – so viele hatten nie zuvor ein „Heimspiel“ der Malteser verfolgt. Unter Leitung des deutschen Schiedsrichters Dieter Pauly gewannen die Niederlande 6:0. Hofman war mit seinem Auftritt selbst nicht zufrieden; weder erzielte er ein Tor noch konnte er eine Torvorlage geben. Rijvers wechselte ihn und Gerald Vanenburg nach 66 Minuten beim Stand von 5:0 aus, für sie kamen Ruud Gullit und Jurrie Koolhof. Dass er danach keine Chance mehr in der Nationalmannschaft bekam, fand Hofmann rückblickend befremdlich. „Mit 30 habe ich viel besser gespielt als damals, als ich noch gelernt habe,“ sagte er im März 2009. Sein \"Oranje\"-Trikot hat er übrigens nach dem Spiel nicht getauscht. Es liegt – wie jeweils ein Shirt der Vereine, für die er gespielt hat – noch immer bei ihm daheim im Schrank.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der aktiven Zeit.", "content": "Nach dem Ende seiner Spielerlaufbahn trainierte Hofman verschiedene niederklassige Amateurvereine. Er arbeitet als Sportlehrer für Menschen mit geistiger Behinderung.", "section_level": 1}], "src_summary": "René Hofman (* 8. März 1961 in Heerlen) ist ein niederländischer ehemaliger Fußballspieler. Er war in der Eredivisie für Roda JC, Feyenoord und Fortuna Sittard aktiv und machte ein Länderspiel für die Niederlande.", "tgt_summary": null, "id": 697746} {"src_title": "Trial by Jury", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Chaudhuri wurde 1962 in Kolkata geboren und wuchs in Mumbai auf. Er studierte Anglistik am University College London und promovierte mit einer Arbeit über D. H. Lawrence am Balliol College in Oxford. Zwischen 1992 und 1999 hatte er Lehraufträge in Oxford und Cambridge und lebte in dieser Zeit zwischen Indien und England. Er hielt Vorträge über englischsprachige Literatur an verschiedenen englischen und amerikanischen Universitäten und arbeitete als Literaturkritiker für namhafte Zeitungen. Seinen ersten Roman \"A Strange and Sublime Address\" hatte er bereits 1991 veröffentlicht. 1999 kehrte Chaudhuri zurück nach Kolkata, wo er seitdem lebt. Im Jahr 2002 war er Gastprofessor an der Columbia University, 2005 an der Freien Universität Berlin. Chaudhuri ist verheiratet und hat eine Tochter.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Chaudhuris Romane sind überwiegend im bürgerlichen Milieu indischer Großstädte angesiedelt und zeichnen sich durch eine realistische Erzählweise aus. Sie verfügen oft über keine ausgeprägte Handlung und beschäftigen sich intensiv mit alltäglichen Ereignissen im Leben ihrer Protagonisten. Einschneidende Ereignisse sind selten und werden meist eher am Rande erwähnt. Diese scheinbare Ereignislosigkeit, in die detaillierte Beschreibungen und Beobachtungen integriert sind, wurde teilweise mit dem Werk von Marcel Proust oder James Joyce verglichen. Viele von Chaudhuris Figuren kommen aus einem akademischen Umfeld. Sein 1991 erschienener Debütroman \"A Strange and Sublime Address\" beschäftigte sich mit einem bengalischen Jungen aus Mumbai, der Verwandte in Kolkata besucht. Im Mittelpunkt des Romans stehen Beschreibungen täglicher Rituale durch die Augen des Protagonisten. Der Roman wurde von der internationalen Kritik ausgesprochen positiv aufgenommen und mit zwei Preisen ausgezeichnet. Chaudhuris zweite Veröffentlichung, \"Afternoon Raag\", beschreibt das Leben und die Bekanntschaften eines indischen Studenten in Oxford und ist durchzogen von Erinnerungen an Indien. Es ist sein bislang einziges Buch, das durchgehend in der ersten Person erzählt ist. Das 1998 erschienene \"Freedom Song\" beschreibt das Verhältnis zweier indischer Familien. Der Nachfolgeroman \"A New World\" ist der bislang einzige, dessen Hauptfigur Indien als Fremder Gegenübertritt: Jayojit Chatterjee hat für mehrere Jahre in den Vereinigten Staaten gelebt und besucht sein Heimatland nun gemeinsam mit seinem Sohn, der nicht einmal mehr die bengalische Sprache spricht. Neben seinen Romanen hat Chaudhuri noch einen Erzählband und einen Gedichtband veröffentlicht, der von der Kritik jedoch weniger einhellig positiv aufgenommen wurde. Teilweise wurden die Gedichte als narzisstisch bezeichnet. Außerdem trat er als Herausgeber des Sammelbandes \"The Picador Book of Modern Indian Literature\" auf, in dem er Kurzbiografien und Leseproben verschiedener zeitgenössischer indischer Schriftsteller für das englischsprachige Publikum zusammenstellte. Gelobt wurde das Buch vor allem dafür, im Gegensatz zu vergleichbaren Anthologien auch nicht-englischsprachige und international weniger bekannte Autoren zu berücksichtigen. Als wichtige Einflüsse für sein Werk nennt Chaudhuri V. S. Naipaul, D. H. Lawrence und Jacques Derrida, mit denen er sich auch in theoretischen Schriften beschäftigte.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Chaudhuri betätigt sich auch als Sänger im Bereich der klassischen nordindischen Musik. Bis heute hat er zwei CDs veröffentlicht, die überwiegend positiv rezensiert wurden. Die indische Musik bringt er mit westlichen Einflüssen wie Rock und Jazz zusammen. Dabei strebt er keine Fusion der beiden Traditionen an, sondern versucht nach eigenen Aussagen, zwischen den beiden Musikstilen, die er seit seiner Kindheit kennt, Parallelen zu finden. Indem er sie aufeinander bezieht, möchte er Hörern aus dem jeweils anderen Kulturkreis einen Zugang ermöglichen. Dabei arbeitet er mit Musikern aus beiden Traditionen zusammen. Chaudhuri hatte mit seinen Bands zahlreiche internationale Auftritte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Amit Chaudhuri (bengalisch:, ; * 1962 in Kolkata, Westbengalen) ist ein indischer Schriftsteller und Musiker. Er schreibt in englischer Sprache und wurde mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 2114916} {"src_title": "Wechsler Memory Scale", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Während des Besuchs von Bartolomeo Kolumbus im Königreich Jaragua im Südwesten von Hispaniola spät im Jahr 1496 erwiesen sich Anacaona und ihr Bruder Behechio als gleichberechtigte Herrscher. Bei dieser Gelegenheit, die Bartolomé de las Casas in seiner \"Kurzen Geschichte der Zerstörung der indischen Inseln\" beschreibt, verlangte Kolumbus erfolgreich Tribut, der in Nahrungsmitteln und Baumwolle für die spanischen Siedler unter seinem Kommando bestehen sollte. Der Besuch soll in friedlicher Atmosphäre stattgefunden haben. Einige Monate später kam Kolumbus mit einer Karavelle zurück, um einen Teil des Tributs mitzunehmen. Anacaona und Behechio segelten nahe bei der Karavelle, nahe dem heutigen Hafen von Port-au-Prince im Golf von Gonave. Anacaonas hoher Rang war wahrscheinlich abgeleitet von Elementen einer matrilinearer Abkunft in der Gesellschaft der Taino, wie sie Peter Martyr d’Anghiera beschreibt. Taíno-Kaziken vermachten ihr Vermögen üblicherweise den ältesten Kindern ihrer Schwestern. Falls es keine Kinder von Schwestern gab, wählten sie unter den Kindern ihrer Brüder. Erst wenn auch diese nicht existierten, ging das Vermögen an ihre eigenen Kinder. Anacaona hatte ein Kind, Higuemota, dessen Lebensdaten unbekannt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Arrest.", "content": "Anacaona wurde nach dem Tod ihres Bruders Königin von Xaragua. Ihr Ehemann Caonabo, der verdächtigt war, den Angriff auf Kolumbus’ erste Siedlung La Navidad im Norden Haitis geführt zu haben, wurde von Alonso de Ojeda gefangen genommen und nach Spanien verschleppt, kam aber bei einem Schiffbruch während der Reise ums Leben. Die Taínos, die von den Kolonialisten schlecht behandelt wurden, revoltierten und führten einen langen Krieg gegen sie. Während eines Festes, das acht lokale Häuptlinge zu Ehren Anacaonas organisierten, die zu den Spaniern freundlich war, befahl der spanische Gouverneur Nicolás de Ovando, das Festhaus anzuzünden. Er nahm Anacaona und ihre Taíno-Adligen fest und ließ sie alle wegen Konspiration exekutieren. Während die anderen erschossen wurden, wurde Anacaona durch Hängen getötet. Sie wurde 39 Jahre alt.", "section_level": 1}, {"title": "Vermächtnis.", "content": "Anacaona wird in Haiti sehr verehrt, und viele halten sie für eine Ikone und wichtige Person in der Geschichte Haitis, in diesem Sinne für eine Gründerin der Nation. Ihr Name wurde unsterblich aufgrund der Geschichte der beiden Nationen Haiti und Santo Domingo; verschiedene Orte tragen ihren Namen. Die bekannte haitianisch-amerikanische Autorin Edwidge Danticat schrieb eine preisgekrönte Novelle zum Andenken an die ermordete Taino-Königin.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In Havanna auf Kuba gab es eine musikalische Familie Castro, deren elf Schwestern in den frühen 1930er Jahren eine auf den jungen Musikstil Son spezialisierte Band mit dem Namen „Anacaona“ gründeten, in Erinnerung an die musikalische Taino-Königin. Sieben der Musikerinnen waren als Band \"Anacaona\" jahrzehntelang erfolgreich und kamen auf ihren Tourneen ab 1937 auch nach Europa. Teils werden sie in Anlehnung an den bekannten Film \"Buena Vista Sisters\" genannt. An der dominikanisch-haitianischen Grenze gibt es einen kleinen Ort mit dem Namen \"Villa Anacaona\", auf dem Teil, der über haitianisches Staatsgebiet führt, zwischen den Orten Restauración und Pedro Santana. Judy Chicago ehrte sie mit einer der Kacheln des \"Heritage Floor\" in ihrer Installation The Dinner Party.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anacaona (* 1464 in Yaguana, heute ein Stadtteil von Leogane, Haiti; † 1504 auf Hispaniola), auch „Goldene Blume“ genannt, war eine Königin des Volkes der Taíno. Sie war die Schwester von Behechio und Ehefrau von Caonabo, Häuptling des nahegelegenen Territoriums, die zwei der höchsten fünf \"Kaziken\" (Häuptlinge) waren, die die Insel Hispaniola regierten, als die Spanier sich ab 1492 hier ansiedelten. Sie war gefeiert als eine Komponistin von Balladen und Gedichten, die man \"areytos\" nannte.", "tgt_summary": null, "id": 887626} {"src_title": "StudiVZ", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werk und Bedeutung.", "content": "Der namentlich nicht bekannte Künstler gehört stilistisch zur Böhmischen Malerschule. Er erhielt seinen Notnamen nach den neun in Tempera gemalten Tafeln am kreidenen Vorgrund mit Darstellungen aus dem Leben Christi, die er um 1350 schuf und die für die Klosterkirche der Zisterzienser in Hohenfurth in Südböhmen bestimmt waren. Die Tafeln werden als \"Hohenfurther Zyklus\" bezeichnet und waren eine Stiftung des böhmischen Oberstkämmerers Peter I. von Rosenberg, der auf dem Bild der Geburt Christi rechts unten dargestellt ist. Heute ist der Zyklus im St.-Agnes-Konvent der Nationalgalerie Prag zu sehen. Das dem Meister zugeschriebene Tafelbild der Glatzer Madonna befindet sich heute in der Berliner Gemäldegalerie. Der \"Meister von Hohenfurth\" war einer der Hauptvertreter der Malergeneration, die am Hofe Karls IV. in Prag weilte, und der erste Künstler nördlich der Alpen, der die italienische Malerei des frühen 14. Jahrhunderts kannte und für seine eigenen Bilder auswertete. Unter Verwendung sorgfältig abgestufter Farben werden Figuren ohne Tiefenraum vor einen abstrakten Goldgrund gestellt. Sie sind gekennzeichnet durch eine Verortung im flachen Bildraum nach italienischen Vorbildern der Giottozeit. Damit hatte die Tafelmalerei im Norden eine eigene, aus dem Medium der Temperamalerei heraus gewonnene Sprache gefunden. Eleganz und Zierlichkeit der Figuren und ihrer lebhaften Mimik sind noch einmal zusammengefasst. Danach schlug die böhmische Malerei neue Wege ein. Zusammen mit Theoderich von Prag überwand der \"Meister von Hohenfurth\" mit der Übernahme italienischer Bildmotive den gotischen weichen Stil. Dadurch wurden die böhmischen Innovationen zur Voraussetzung der gesamten deutschen Malerei des frühen 15. Jahrhunderts bis hin zu Conrad von Soest und Stefan Lochner.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Am 21. Februar 2011 erschien in der karibischen Insel St. Kitts eine Briefmarkenserie zum Thema Weihnachten 2010. Auf der 30 c Marke ist das Gemälde Christi Geburt des Meisters von Hohenfurth abgebildet. Die Marke hat die Michelkatalog Nr. 1174.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Meister von Hohenfurth oder Meister des Hohenfurther Zyklus (tsch. \"Mistr Vyšebrodského cyklu\") wird ein mittelalterlicher Maler der Hochgotik im Böhmen des 14. Jahrhunderts bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 3474} {"src_title": "Königin Luise (Schiff, 1897)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Zjurupa stammte der Familie eines Verwaltungsangestellten ab. Er studierte ab 1887 an einer landwirtschaftlichen Hochschule in Cherson, wo er seine erste Bekanntschaft mit der revolutionären Bewegung gemacht hatte, indem er Mitglied eines illegalen Studentenzirkels wurde. Kurz nach dem Ende seines Studiums wurde er zum ersten Mal verhaftet, jedoch nach wenigen Monaten wieder freigelassen. Im Jahre 1896 zog er in die Stadt Simbirsk um, wo er als Statistiker in der lokalen Gebietsverwaltung tätig wurde. Allerdings gab er bald diese Tätigkeit auf, zog nach Ufa und wurde dort zum Mitglied der RSDAP und wenig später zum \"Berufsrevolutionär\". Nachdem er während einer Reise in Tula verhaftet und für drei Jahre in die sibirische Verbannung geschickt wurde, kehrte er nach dem Ende der ersten Russischen Revolution 1907 nach Ufa zurück und wurde zum Agronom in der Gutswirtschaft eines den Sozialdemokraten sympathisierenden Fürsten. Nach der Februarrevolution 1917 wurde er zum Vorsitzenden des lokalen Parteikomitees der Bolschewiki und ab Juni 1917 zum Vorsitzenden der Stadtduma von Ufa. Nach der Oktoberrevolution leitete Zjurupa das Revolutionäre Militärkomitee des Gouvernements von Ufa. Wenige Wochen später wurde er nach Moskau beordert, wo er zum Volkskommissar für Lebensmittelfragen ernannt wurde. In dieser Position war er einer der Initiatoren der Einführung der Zwangsrequirierung von Lebensmitteln, die einen starken Widerstand unter der Bauernschaft hervorrief und zu mehreren Aufständen führte. Unter dem Eindruck dieses Bauernkrieges gab Lenin Anfang 1921 die Politik des \"Militärkommunismus\" auf und entschied sich für die sogenannte \"Neue Ökonomische Politik\". Ende dieses Jahres wurde Zjurupa zum stellvertretenden Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare (also, zu einem der Stellvertreter von Lenin) ernannt, musste jedoch seine Position als Volkskommissar für Lebensmittelfragen aufgeben. Dass Zjurupa eine große Autorität innerhalb damaliger bolschewistischer Führung besaß, beweist die Tatsache, dass er während der langen Krankheit Lenins die Sitzungen des Rates der Volkskommissare leitete und ihm regelmäßig darüber Rechenschaft ablegte. 1923 wurde Zjurupa zum Mitglied des Zentralkomitees der Partei gewählt. Vom Dezember 1923 bis Oktober 1925 leitete er das Staatsplanungskomitee der Sowjetunion (Gosplan). Danach wurde er im November 1925 zum Volkskommissar für Außen- und Binnenhandel ernannt, gab diesen Posten aber bereits im Januar 1926 aus gesundheitlichen Gründen auf. Zjurupa war mehrere Jahre lang Mitglied des Zentralen Exekutivkomitees der Russischen Sowjetrepublik (ab 1923 der UdSSR). Die Urne mit den sterblichen Überresten Zjurupas wurde feierlich an der Kremlmauer beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach seinem Tod wurde seine Geburtsstadt Aljoschki in \"Zjurupynsk\" umbenannt, dieser Schritt wurde im Mai 2016 im Zuge der Dekommunisierung der Ukraine wieder rückgängig gemacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Dmitrijewitsch Zjurupa (; * in Aljoschki; † 8. Mai 1928 im Dorf Muchalatka auf der Krim) war ein russischer Revolutionär und sowjetischer Wirtschaftsfachmann, von 1923 bis 1925 Vorsitzender des Gosplan.", "tgt_summary": null, "id": 575592} {"src_title": "Chris McBreen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeine Beschreibung.", "content": "Die 46 Meter unter der Erde angelegte und aus zwei separaten Bahnsteighallen bestehende Station Tretjakowskaja befindet sich im südlichen Zentrum Moskaus, mitten in der historischen Ortschaft Samoskworetschje. Benannt wurde der U-Bahnhof nach dem Kunstsammler Pawel Tretjakow, dessen 1867 gegründete Gemäldegalerie sich wenige Gehminuten entfernt vom U-Bahnhof befindet. Ähnlich den Moskauer U-Bahn-Stationen \"Kitai-Gorod\" und \"Kaschirskaja\" handelt es sich auch bei Tretjakowskaja von der Konstruktion her um einen einheitlichen U-Bahnhof, welcher von zwei Linien bedient wird. Die beiden voneinander getrennten, jedoch parallel und auf gleicher Ebene angelegten Bahnsteighallen fertigen jeweils in eine Richtung abfahrende bzw. aus einer Richtung ankommende Züge beider Linien ab. Am südlichen Bahnsteig halten Züge der Kaluschsko-Rischskaja-Linie Richtung Norden sowie Züge der Kalininskaja-Linie Richtung Osten, während am nördlichen Bahnsteig Züge der Kaluschsko-Rischskaja-Linie Richtung Süden halten sowie Züge der Kalininskaja-Linie aus östlicher Richtung kommend enden. Für die letzteren existieren westlich des Bahnhofs Abstellgleise und Kehranlagen, zudem gibt es seit Jahren Pläne einer weiteren Westverlängerung der Kalininskaja-Linie, womit Tretjakowskaja nicht länger Endstation für die Linie wäre. Durch die Abfertigung der Züge zweier Linien am selben Bahnsteig ergibt sich für Fahrgäste die Möglichkeit, auf eine andere Linie umzusteigen ohne den Bahnsteig zu wechseln. Weiterhin besteht von Tretjakowskaja aus eine Umsteigemöglichkeit zur Station \"Nowokusnezkaja\" der Samoskworezkaja-Linie. Hierfür existiert jeweils ein Zugang sowohl vom Süd- als auch vom Nordbahnsteig der Tretjakowskaja. Der Übergang zwischen den beiden Bahnsteighallen der Tretjakowskaja befindet sich im Mittelbereich der beiden Bahnsteige; dorthin führen jeweils mehrere Treppen. Die Ausgänge mit Fahrtreppen befinden sich am westlichen Ende der beiden Bahnsteighallen und führen in eine gemeinsame Zwischenebene, von der aus man über eine Unterführung zum Ausgang gelangt.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Im Gegensatz etwa zu \"Kitai-Gorod\", der nächstnördlichen Station der Kaluschsko-Rischskaja-Linie, wurden bei Tretjakowskaja die beiden Bahnsteige nicht zeitgleich erbaut, vielmehr kam der Nordbahnsteig erst nachträglich, 15 Jahre später als der Südbahnsteig, hinzu. Aus diesem Grund unterscheidet sich die Architektur der beiden Hallen merklich voneinander. Die 1971 fertiggestellte Südhalle wurde, für jene Zeit typisch, sehr sachlich und schmucklos ausgeführt: Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um eine für die Moskauer Metro gewöhnliche Standard-Konstruktion mit zwei parallelen Reihen breiter vierkantiger Pylone, die mit weißem Marmor aus der Ural-Gegend verkleidet sind. Die Beleuchtung der Halle geht von einer durchgehenden Reihe Leuchten aus, die sich hinter dem Gesims oberhalb der Pylonen verstecken. Im Gegensatz hierzu weist die aus dem Jahr 1986 stammende Nordbahnsteighalle dekorative Elemente auf, die unmittelbar in Anlehnung an die kulturell bedeutende Lage des U-Bahnhofs (Nähe des historischen Moskauer Stadtkerns und der Tretjakow-Galerie) ausgeführt wurden. Die ebenfalls weißmarmornen Pylonen gehen unmittelbar in ein bogenförmiges Gewölbe über, der Fußboden besteht aus grauen und roten Granitplatten. Die Wände über den Gleisen sind mit rosafarbenem Marmor verkleidet und zusätzlich mit Bronzereliefs ausgeschmückt, welche mehrere berühmte russische Maler abbilden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tretjakowskaja ( (), wiss. Transliteration \"Tretʹjakovskaja\") ist der Name eines U-Bahnhofs der Metro Moskau. Es handelt sich dabei um einen kombinierten Haltepunkt der Kaluschsko-Rischskaja- und der Kalininskaja-Linie, für die letztere ist es gegenwärtig die westliche Endstation. Der U-Bahnhof wurde am 3. Januar 1971 in Betrieb genommen, damals wurde allerdings nur die südliche Bahnsteighalle errichtet und der Bahnhof hieß ursprünglich \"Nowokusnezkaja\". Erst am 25. Januar 1986 wurde im Zuge der Westverlängerung der Kalininskaja-Linie auch die nördliche Halle fertiggestellt, zugleich erhielt die nunmehr kombinierte Station ihren heutigen Namen.", "tgt_summary": null, "id": 1310922} {"src_title": "Die Schneekönigin (1967)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Propin kann durch die Dehydrohalogenierung von Dihalogenpropanen oder 2-Halogenpropenen gewonnen werden. Es kann auch durch Isomerisierung von Allen in Gegenwart von Basen hergestellt werden. Technisch wird das Gas aus der C3-Fraktion von Crackgasen mittels Lösungsmittelextraktion gewonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Propin schmilzt bei −102,7 °C und siedet bei −23,2 °C. Es hat einen charakteristischen Geruch. Es ist schwerer als Luft. Mit einer positiven molaren Bildungswärme von 183,4 kJ/mol handelt es sich um eine endotherme Verbindung. In Wasser ist es nahezu unlöslich. In Alkoholen ist es gut löslich. Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend log(P) = A−(B/(T+C)) (P in kPa, T in K) mit A = 4,95219, B = 1226,123 und C = −1,926 im Temperaturbereich von 161,5 K bis 254,3 K bzw. mit A = 4,03069, B = 818,384 und C = −46.457 im Temperaturbereich von 249,8 K bis 398 K. Wichtige thermodynamische Eigenschaften sind in der folgenden Tabelle aufgelistet:", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "An der sehr reaktiven Dreifachbindung finden vor allem Additionsreaktionen statt. Wie alle endständigen Alkine besitzt Propin schwach saure Eigenschaften. Mit starken Basen kann aber auch ein Dianion erzeugt werden. Durch Umsetzung mit Alkylhalogeniden ergeben sich 2-Alkine. So erhält man durch die Reaktion von Propin mit Methyliodid 2-Butin (Dimethylacetylen). Propin steht im Gleichgewicht mit Propadien: HC−C≡CH ⇌ HC=C=CH", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitstechnische Kenngrößen.", "content": "Propin bildet leicht entzündliche Gas-Luft-Gemische. Der Explosionsbereich liegt zwischen 1,8 Vol.‐% (38 g/m) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 16,8 Vol.‐% (280 g/m) als obere Explosionsgrenze (OEG). Die Mindestzündenergie beträgt 0,11 mJ. Die Grenzspaltweite wurde mit 0,74 mm bestimmt. Es resultiert damit eine Zuordnung in die Explosionsgruppe IIB. Die Zündtemperatur beträgt 340 °C. Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T2. Analog zum Acetylen neigt Propin als endotherme Verbindung zum explosiven Selbstzerfall bei höheren Temperaturen und Drücken.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Propin kann zusammen mit seinem Isomer Propadien (Allen) als Schweiß- und Schneidgas (MAPP-Gas) verwendet werden. Es ist weiterhin ein wichtiges Zwischenprodukt in der organischen Synthese, z. B. für die Herstellung von Vinylverbindungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Propin (Methylacetylen) ist ein ungesättigter, aliphatischer Kohlenwasserstoff aus der homologen Reihe der Alkine mit der Summenformel CH. Es ist ein farbloses, hochentzündliches Gas. Bei Lagerung und Transport wird Propin komprimiert, es muss dabei stabilisiert werden.", "tgt_summary": null, "id": 1739425} {"src_title": "Ganslernhang", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ski Alpin.", "content": "Kalhor wuchs im iranischen Skiort Dizin auf und begann im Alter von vier Jahren mit dem Skilauf. Im Winter 2005/06 nahm sie im Iran und in der Türkei an ihren ersten FIS-Rennen im Alpinen Skisport teil. Sie erreichte von Beginn an gute Platzierungen und feierte am 6. April im Riesenslalom von Dizin ihren ersten Sieg. Im nächsten Winter erreichte sie wieder mehrere Podestplätze bei FIS-Rennen und Anfang April 2007 wurde sie Iranische Meisterin im Riesenslalom. Insgesamt sieben Siege bei FIS-Rennen im Iran gelangen ihr in der Saison 2007/08 und im März gewann sie die iranischen Meisterschaften im Riesenslalom und im Super-G. Im April 2008 startete sie erstmals bei stärker besetzten FIS-Rennen in der Schweiz, konnte sich dabei aber immer nur an letzter Stelle platzieren. Im Februar 2009 nahm Kalhor als eine von drei Iranerinnen an der Weltmeisterschaft in Val-d’Isère teil. Im Riesenslalom belegte sie als Letzte den 60. Platz, im Slalom wurde sie nach einem Torfehler im ersten Durchgang disqualifiziert. Eine Woche später wurde Kalhor Iranische Meisterin im Slalom und im Riesenslalom und im weiteren Saisonverlauf erreichte sie noch mehrere Podestplätze bei FIS-Rennen in ihrer Heimat. Im Winter 2009/2010 wurde Kalhor zum vierten Mal Iranische Meisterin im Riesenslalom und gewann mehrere FIS-Rennen. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver war Kalhor die erste Iranerin, die an Olympischen Winterspielen teilnahm. Bei der Eröffnungsfeier war sie die Fahnenträgerin der iranischen Delegation. Sie belegte im Riesenslalom mit einem Rückstand von 38,28 Sekunden den 60. Platz und im Slalom mit 35,71 Sekunden Rückstand den 55. Rang. Damit war sie jeweils die Letzte der gewerteten Läuferinnen. Nach weiteren Siegen in FIS-Rennen und vier nationalen Titeln zu Beginn des Jahres 2011 nahm Kalhor auch an der Weltmeisterschaft 2011 in Garmisch-Partenkirchen teil. Im Slalom belegte sie den 55. Platz unter 60 gewerteten Läuferinnen und im Riesenslalom den 88. Platz unter 91 gewerteten Läuferinnen. Im Jahr 2012 kamen weitere Siege in FIS-Rennen und drei iranische Meistertitel hinzu.", "section_level": 2}, {"title": "Grasski.", "content": "Im Grasski hatte Kalhor ihre ersten internationalen Auftritte bei den FIS-Rennen in der tschechischen Gemeinde Branná im August 2005. Ihr bestes Resultat dabei war der achte Platz im Slalom. Vier Wochen später nahm sie an der Weltmeisterschaft 2005 in ihrer Heimat Dizin teil, wo sie zwar nicht an die Zeiten der Spitzenläuferinnen herankam, sich aber dreimal unter den besten zehn platzieren konnte. Im Riesenslalom belegte sie Platz acht, im Slalom Platz neun, in der Kombination Rang zehn und im Super-G Rang 13. Nachdem sie im Jahr 2006 an keinen Grasskirennen teilnahm, startete Kalhor im Juli 2007 erstmals in einem Weltcuprennen. Im Riesenslalom von Dizin, bei dem allerdings nur sehr wenige ausländische Läuferinnen am Start waren, erreichte sie den zweiten Platz und damit in der Saison 2007 punktegleich mit ihrer Landsfrau Mitra Kalhor den 13. Rang in der Gesamtwertung. In der Saison 2008 nahm sie wieder an einem Weltcuprennen in Dizin teil und kam diesmal auf Platz acht im Super-G und damit auf Rang 16 im Gesamtklassement. An weiteren Grasskirennen nahm sie bisher nicht teil.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ski Alpin.", "content": "Olympische Winterspiele: Weltmeisterschaften: Iranische Meisterschaften:", "section_level": 2}, {"title": "Grasski.", "content": "Weltmeisterschaften: Weltcup:", "section_level": 2}], "src_summary": "Marjan Kalhor (; * 21. Juli 1988 in Teheran) ist eine iranische Alpin- und ehemalige Grasskiläuferin. Sie nahm 2005 an der Grasski-Weltmeisterschaft, 2009 sowie 2011 an der Alpinen Skiweltmeisterschaft und 2010 als erste iranische Frau an Olympischen Winterspielen teil. Im Grasski-Weltcup erreichte sie einen Podestplatz, im Alpinen Skiweltcup startete sie bisher nicht.", "tgt_summary": null, "id": 1726104} {"src_title": "Malstatt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Katja Becker studierte von 1984 bis 1991 Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1988 schloss sie ihre Promotion zum Thema \"Glutathionreduktase und ihr Apoenzym: Beiträge zur Chemotherapie der Malaria und zur Diagnostik von FAD-Mangelzuständen\" bei Heiner Schirmer mit \"summa cum laude\" ab. Sie habilitierte sich 1996 im Fach Biochemie an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. Nach Ausbildungs-Stationen am John Radcliffe Hospital Oxford und dem Kantonsspital Basel sammelte sie klinische und forschungsbezogene Erfahrungen in Nigeria und Ghana sowie als Postdoktorandin an der Universität Sydney. 1998 legte sie die Facharztprüfung für „Biochemie“ in Heidelberg ab. Im Anschluss war sie als Oberassistentin am \"Biochemiezentrum\" der Universität Heidelberg tätig. 1999 nahm sie einen Ruf als Nachwuchsgruppenleiterin an das \"Zentrum für Infektionsforschung\" an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg an. Im Jahr 2000 folgte Katja Becker einem Ruf auf die \"Professur für Biochemie und Molekularbiologie\" an der Justus-Liebig-Universität Gießen, die in das \"Interdisziplinäre Forschungszentrum für biowissenschaftliche Grundlagen der Umweltsicherung (IFZ)\" der Universität eingebunden ist. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Rolle von oxidativem Stress und antioxidativen Schutzmechanismen in der Entstehung von Krankheiten sowie die Entwicklung neuer Medikamente gegen Tumor- und Infektionserkrankungen (insbes. Malaria). Ein halbjähriger Forschungsaufenthalt führte sie 2006 an das Scripps Research Institute La Jolla, CA, USA. Seit 2014 ist Katja Becker Vorsitzende der Ständigen Senatskommission für Grundsatzfragen der Genforschung und Koordinatorin des DFG Schwerpunktprogramms 1710 „Dynamics of Thiol-based Redox Switches in Cellular Physiology“. Seit 2018 koordiniert sie das LOEWE-Zentrum DRUID „Novel Drug Targets against Poverty-related and Neglected Tropical Infectious Diseases“ im Rahmen der Hessischen Landesoffensive zur Förderung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE).", "section_level": 1}, {"title": "Engagement und Auszeichnungen.", "content": "Katja Becker ist Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen und Politik-beratenden Gremien, Gutachterin und Organisatorin von Konferenzen. Für ihre Dissertation verlieh die Südwestdeutsche Gesellschaft für Innere Medizin 1989 den Ludolf-Krehl-Preis an sie. Sie hat für ihre Forschungs- und Lehrleistungen mehrfach Auszeichnungen erhalten, so im Herbst 2003 die Carus-Medaille der Deutschen Akademie der Naturforscher \"Leopoldina\". Von 2000 bis 2005 war Becker Mitglied der Jungen Akademie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina. Seit Juni 2009 ist sie Mitglied der Leopoldina (Matrikel-Nr. 7256) und war eines der jüngsten Mitglieder. Am 21. Oktober 2009 wurde sie als erste Frau in das Amt der Vizepräsidentin der Gießener Universität gewählt. Ihre dreijährige Amtszeit begann am 1. November 2009. Im März 2010 erhielt sie die Rudolf-Leuckart-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie für Ihre Arbeiten zum Energiestoffwechsel pathogener Parasiten wie dem Malaria-Erreger. Katja Becker war von 2014 bis Ende 2019 Vize-Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Auf der DFG-Mitgliederversammlung in Rostock am 3. Juli 2019 wurde sie als erste Wissenschaftlerin zur Präsidentin gewählt. Becker trat ihr neues Amt am 1. Januar 2020 für zunächst vier Jahre an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Katja Becker (* 7. März 1965 in Heidelberg, in manchen älteren Publikationen als \"Katja Becker-Brandenburg\" genannt) ist eine deutsche Medizinerin und Biochemikerin. Von 2009 bis 2012 war sie Vizepräsidentin für Forschung der Justus-Liebig-Universität Gießen. Von 2015 bis 2017 war sie deutsche Abgeordnete im Scientific Committee des COST-Programms in Brüssel. Von 2014 bis 2019 war sie Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), am 1. Januar 2020 übernahm sie als erste weibliche DFG-Präsidentin das Amt von Peter Strohschneider.", "tgt_summary": null, "id": 750119} {"src_title": "George M. A. Hanfmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Malcolm King ist der reiche, selbstverliebte Geschäftsführer der Marketing Agentur „King Industries“, der sich gegenüber seinen Angestellten und Mitmenschen rücksichtslos und egoistisch verhält. Als seine Frau Renee die Scheidung einreicht, scheint seine Welt noch in Ordnung zu sein. Kaum offenbart sie ihm allerdings, sie habe vor den Großteil des Vermögens an sich zu nehmen, wobei King von seinem Rechtsbeistand belehrt wird, die von ihm geschriebene Valentinskarte mit dem Wortlaut \"„...alles, was ich aufgebaut habe, habe ich für dich getan...“\" gäbe seiner Frau in diesem Punkt Recht, beschließt er drastische Maßnahmen zu ergreifen, um seinen Besitz zu sichern. Er plant seine Entführung durch den einschlägig vorbestraften Bruder Herb seiner Geliebten Peaches vorzutäuschen. Das auf diese Weise erpresste Lösegeld in Höhe von 10 Millionen US-Dollar soll dadurch den Anteil schmälern, der Renee zugesprochen werden würde. Unterdessen planen ohne sein Wissen weitere Personen ebenfalls Kings Entführung. Angela, eine bei einer Beförderung übergangene Angestellte von King, plant dessen Entführung, um sich an ihm zu rächen. In ihre Pläne sind zwei weitere Kolleginnen eingeweiht. Unabhängig von den drei Angestellten will Corey ebenfalls King entführen, um die 10.000 US-Dollar seiner Halbschwester ausbezahlen zu können, die er ihr schuldig ist. Da Herb sein Entführungsopfer King nicht persönlich kennt, entführt er versehentlich Andre, einen von Kings Angestellten, der sich einer Angebeteten gegenüber als King ausgibt, um bei ihr Eindruck zu schinden. Derweil wird King von Renees Pooljungen Byron entführt. Da Angela jedoch Kings Limousine manipuliert hat, gibt der Motor nach kurzer Fahrt auf. Die drei Frauen überwältigen Byron und nehmen King in ihr Fahrzeug hinüber. Nach kurzer Zeit wird ihr Fahrzeug jedoch von Corey von der Straße gedrängt, der King in seine Gewalt bringt und in dem Keller des Hauses seiner Großmutter versteckt, in dem er zugleich wohnt. Erst nach einigen Tagen wird King klar, dass er tatsächlich entführt wurde. Bei seinem Fluchtversuch trifft er im Flur des Hauses auf seine Frau, die Corey zum Versteck gefolgt ist. Beide werden von ihrem Entführer im Keller gefesselt und verbringen dort einige Zeit gemeinsam, in der sie sich unterhalten und einander wieder näherkommen. Corey wird auf der Straße von Angela und ihren Helferinnen erkannt. Nach kurzer Zeit steht die Polizei vor dem Haus von Coreys Großmutter, befreit das Ehepaar King und nimmt Corey sowie Angela fest. Malcom und Renee annullieren ihre Scheidung und ziehen wieder zusammen, nur um sich letztlich nach sechs Monaten doch noch scheiden zu lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Drehbeginn des Films war der 13. April 2004. Das Budget des Films wird auf 15 Millionen US-Dollar geschätzt. Am Eröffnungswochenende spielte er in den USA mit 1.508 Kopien 2.137.685 US-Dollar ein. Bis zum 22. Mai 2005 konnten in den USA Bruttoeinnahmen in Höhe von 3.998.889 US-Dollar verzeichnet werden. In den USA spielte er insgesamt 4.008.527 US-Dollar ein, weltweit kam er auf Einnahmen in Höhe von 4.143.652 US-Dollar. Nachdem der Film am 21. April 2005 uraufgeführt wurde, wurde er am 2. Juni 2005 bereits nach 42 Tagen wieder aus den Kinos genommen. Drehorte für den Film waren u. a. Chicago, Los Angeles sowie das kanadische Montréal.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film zählt zu einer der wenigen Filme, die bei der Plattform Rotten Tomatoes eine Wertung von 0 % erhielten. Die meisten Filmkritiken fielen recht negativ aus. Eine überaus positive Kritik stammt von Philipp Fankhauser.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wer entführt Mr. King? ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Jeffrey W. Byrd aus dem Jahr 2005. In der Hauptrolle spielt Anthony Anderson als Malcolm King. ", "tgt_summary": null, "id": 488547} {"src_title": "Der Frauenheld", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Meutstege spielte als Jugendlicher bei seinem Heimatverein Sportclub Lochem und bis zu seinem 19. Lebensjahr bei den Go Ahead Eagles, wo er zuletzt in der zweiten Mannschaft eingesetzt wurde. 1971 begann er eine Ausbildung an der Rotterdamer Sporthochschule \"Academie voor Lichamelijke Opvoeding\" und wechselte als Profi zu Excelsior Rotterdam. Dort machte der rechte Verteidiger in seiner ersten Saison 35 Spiele. Sein erstes Tor in der Eredivisie erzielte er in der folgenden Spielzeit am 20. August 1972. Durch den einzigen Treffer des Spiels, ein Kopfballtor über Pim Doesburg hinweg, gewann Excelsior zum ersten Mal in seiner Geschichte beim Lokalrivalen Sparta. Als Excelsior am Ende der Saison absteigen musste, erhielt Meutstege einen Vertrag bei den Spartanern. Fünf Jahre blieb er bei dem Traditionsverein, ehe er 1978 seinem Trainer Cor Brom zu Ajax Amsterdam folgte. Hier unterschrieb \"„het professortje“\" für drei Jahre. „Der kleine Professor“ wurde er aufgrund seiner wenig harten, gefühlvollen Spielweise genannt. Er selbst beschrieb sie später: „Treten war nicht mein Ding. Ich habe immer Respekt vor anderen Menschen gehabt – auch vor meinen Gegenspielern. Ich musste mich mit meiner Schnelligkeit und meiner Übersicht durchsetzen... ich spielte den Gegner aus, nahm ihm den Ball ab und passte diesen zu meinen Mitspielern. Die Fans kamen nicht meinetwegen ins Stadion. Aber für die Mannschaft war ich damit ziemlich wertvoll.“ Bei Ajax übernahm Leo Beenhakker 1979 das Traineramt, der eher auf harte Typen in der Abwehr setzte, so im Hinspiel des Europapokal-Halbfinals 1980 bei Nottingham Forest, wo die schlagkräftigen Offensivkräfte Francis, Birtles und Robertson in Schach gehalten werden mussten. Piet Wijnberg erhielt den Vorzug vor Meutstege; Ajax verlor dennoch mit 0:2. Im Rückspiel kehrte Meutstege in die Mannschaft zurück, musste jedoch nach einer Knieverletzung ausgewechselt werden. Obwohl der 28-Jährige noch im September 1980 hoffte, er werde nach der Winterpause wieder spielen können, setzte diese Verletzung nach 272 Spielen mit neun Toren in der Eredivisie den Schlusspunkt hinter seine Fußballerlaufbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Dank seiner guten Vorstellungen in der Ehrendivision wurde Meutstege 1974 erstmals in die Junioren-Nationalmannschaft berufen. Mit \"Jong Oranje\" spielte er bei der Junioren-EM 1976, wobei er die Aufmerksamkeit von Bondscoach George Knobel auf sich zog. Knobel lud ihn ins Trainingslager der A-Mannschaft ein, die sich in Zeist auf die Europameisterschafts-Endrunde in Jugoslawien vorbereitete. Meutstege sollte dem EM-Kader angehören, konnte jedoch wegen einer bevorstehenden Prüfung an der Sporthochschule nicht mit dem Team fliegen und blieb als Stand-by-Spieler in den Niederlanden. Nach dem verlorenen Halbfinale gegen die Tschechoslowakei waren jedoch einige Spieler gesperrt oder verletzt, so konnten weder Johan Cruyff noch Johan Neeskens oder Wim van Hanegem spielen. Knobel ließ Meutstege und Kees Kist nach Zagreb nachkommen. Im Spiel um Platz drei gegen die Gastgeber am 19. Juni 1976 wurde er nach der Halbzeitpause für Wim Jansen eingewechselt. Er gehörte danach noch sechsmal zu den „Bankdrückern“ der \"Oranje Elftal\", kam jedoch zu keinem weiteren Einsatz. Der 3:2-Sieg im „kleinen Finale“ von Zagreb blieb Wim Meutsteges einziges Länderspiel.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der aktiven Zeit.", "content": "Nach dem Ende der Spielerlaufbahn arbeitete Meutstege als Sportlehrer, PR-Manager eines Sportartikelherstellers, Redaktionsmitglied einer Fernsehsendung, Manager eines Schwimmbads und in der Leitung des Sportzentrums der Universität von Amsterdam. Seit 1990 war er bei der Haager Stadtverwaltung angestellt. Später arbeitete er dreieinhalb Jahre lang als Archivar an der niederländischen Botschaft in Georgien. Nach seiner Rückkehr in die Niederlande arbeitete er für das niederländische Außenministerium; im Februar 2009 war er in der Botschaft im Sudan tätig. Außerdem war er zeitweilig Trainer der zweiten Mannschaft von Excelsior Rotterdam.", "section_level": 1}], "src_summary": "Willem Jan „Wim“ Meutstege (* 28. Juli 1952 in Lochem) ist ein niederländischer ehemaliger Fußballspieler. Er war für Excelsior und Sparta aus Rotterdam sowie für den AFC Ajax aus Amsterdam in der Eredivisie aktiv und wurde einmal in der Nationalelf eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 1175236} {"src_title": "Third Party Management", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Bei Gründung der Khana Ratsadon gab es in Thailand noch keine politischen Parteien im eigentlichen Sinne und auch keinen etablierten thailändischen Begriff für ‚Partei‘. \"Khana\" kann „(eine bestimmte) Gruppe“, „Organisation“, „Team“, „Mannschaft“, „Komitee“ oder „Rat“ bedeuten; \"ratsadon\" heißt „Volk“ (im Sinne von Bevölkerung eines Landes) oder „(Gesamtheit der) Bürger“. Parteien im modernen Sinne heißen dagegen auf Thai \"phak\". Alternativ werden die Mitglieder der Khana Ratsadon auch \"Phu ko kan plian plaeng kan pokkhrong\" („Initiatoren des Wechsels der Regierungsform“) oder kurz nur \"Phu ko kan\" („Initiatoren“ oder „Förderer“) genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Die Volkspartei wurde im Februar 1927 in der Pariser Rue du Sommerand von sieben Kadetten und Studenten mit dem Ziel gegründet, politische Veränderungen in Siam durchzuführen. Sie arbeiteten dazu während einer fünftägigen Tagung einen klaren und schlüssigen Plan aus, um den Fehler der gescheiterten Palastrevolte von 1912 nicht zu wiederholen. Zu dieser Gruppe gehörten: Pridi wurde Präsident der Gruppe.", "section_level": 1}, {"title": "Planung des Staatsstreichs von 1932.", "content": "Der Plan fußte auf der Erkenntnis, dass die Landbevölkerung Siams entweder zu ungebildet oder gegenüber politischen Themen zu uninteressiert war, um eine Revolution oder einen Massenaufstand vorzubereiten. Das Wohlergehen des Mittelstands in Bangkok wiederum hing vor allem von der Patronage des Adels und des Königshauses ab. Damit war für die Gruppe eine Veränderung der politischen Situation im Lande nur durch einen Staatsstreich des Militärs möglich. Mehrere Mitglieder der Gruppe kehrten Ende der 1920er-Jahre nach Siam zurück und nahmen heimlich Kontakt zu Gleichgesinnten auf. Pridi wurde Lehrer an der Chulalongkorn-Universität, wo er die Unterstützung von etwa 50 Zivilisten und Beamten erhielt. Phibunsongkhram scharte Armeeangehörige um sich. Ende 1931 hatte man 102 Mitglieder in der Partei, wobei es zwei Flügel gab: einen militärischen und einen zivilen. Der militärische Flügel war weiter unterteilt in drei Teilbereiche: (1) die hohen Offiziere, (2) die jungen Offiziere und (3) die Marine. Die vier Flügel oder Fraktionen wurden angeführt von vier Männern:", "section_level": 1}, {"title": "Die Sechs Prinzipien.", "content": "Für die Zukunft des Landes verfolgte man sechs Ziele, später die \"Sechs Prinzipien\" () genannt. Sie lauteten:", "section_level": 1}, {"title": "Das Ende.", "content": "Der Staatsstreich in Siam 1932 gelang und 1933 hatte man das Land von einer absoluten Monarchie in einen Einparteienstaat verwandelt. Die Volkspartei selbst war nur kurzlebig, zu viele Fraktionen unterschiedlicher Richtungen waren in ihr vereint. Dennoch kamen aus der Volkspartei auch nach ihrer Auflösung in den anschließenden 20 Jahren 6 Premierminister.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder der Volkspartei (Khana Ratsadon).", "content": "Prayun Phamonmontri zufolge, waren unter den Förderern 34 Offiziere des Heeres, 19 der Marine und 45 Zivilisten.", "section_level": 1}, {"title": "Militärischer Flügel.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hohe Offiziere.", "content": "Die Gründer der Volkspartei konnten vier hohe Offiziere des Heeres für ihre Sache gewinnen. Diese wurden als die „Vier Musketiere“ (, \"thahan suea\", wörtlich übersetzt „Tigersoldaten“) bekannt.", "section_level": 3}, {"title": "Junge Offiziere.", "content": "Der Gruppe der jungen Heeresoffiziere gehörten vier Majore, daneben eine Reihe von Hauptleuten und Leutnants an, darunter:", "section_level": 3}, {"title": "Marine.", "content": "Die namhaftesten Vertreter der Volkspartei in der Marine waren:", "section_level": 3}, {"title": "Ziviler Flügel.", "content": "Dem zivilen Flügel gehörten, unter anderen, an:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Khana Ratsadon (, Aussprache: ; übersetzt etwa Volkspartei, ), auch Förderer (, Phu Ko Kan) genannt, war eine Gruppe von Militärs, Intellektuellen und Staatsbeamten in Thailand (damals Siam), die gegen den Absolutismus und für eine konstitutionelle Monarchie eintrat. Anders als der Name nahelegt, war es eher ein elitärer Zirkel, als eine im Volk verwurzelte Bewegung. 1932 unternahm sie einen gewaltlosen Staatsstreich („Siamesische Revolution“), der den Übergang des Landes von der absoluten zur konstitutionellen Monarchie brachte. Bald darauf zerfiel die Volkspartei in verschiedene rivalisierende Fraktionen und Gruppierungen. Ihre Mitglieder dominierten das politische Leben des Landes noch bis in die 1950er Jahre. Sie brachte sechs Ministerpräsidenten hervor.", "tgt_summary": null, "id": 1566738} {"src_title": "Christian Verlag", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Schweizer Pässe wurden 1915 ausgegeben, sie waren noch nicht im bekannten Rot gehalten, sondern von einer grau-grünen unbedruckten Hülle umgeben. 1932 wurde die zweite Serie erstellt, diese Pässe waren damals braun, besassen aber erstmals einen Aussenaufdruck, dessen Mitte der Schweizerschild zierte und seit 1959 tragen sie – bis heutzutage – ihr charakteristisches Rot. Bis 1985 wurde der Pass in Französisch, Deutsch, Italienisch und Englisch (in dieser Reihenfolge) gedruckt; in der Serie des Passes 85 wurde die vierte, zuvor neu hinzugekommene, offizielle Landessprache (Rätoromanisch) in den Pass aufgenommen und die Reihenfolge in Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch und Englisch abgeändert.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau des Passes 10.", "content": "Der neue E-Pass 10 ist mit einem RFID-Chip (Transponder) ausgerüstet. Der Pass 10 enthält 40 nummerierte Seiten und eine Informationskarte. Für Visa und Stempel stehen 36 Seiten zur Verfügung. Die erste nummerierte Seite dient der Unterschrift des Passinhabers und amtlichen Ergänzungen, die zweite und dritte nummerierte Seite listet die auf der Infokarte ersichtlichen Informationen in 26 verschiedene Sprachen übersetzt auf. Die letzte nummerierte Seite 40 erklärt die Handhabung des Passes und enthält die Informationen des Herausgebers in den vier offiziellen Amtssprachen der Schweiz: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Jede Seite ist anders gestaltet: Kantonswappen plus ein architektonisches Element auf den Seiten 8 bis 33, Farben des Hintergrundmotivs und Durchsichtregister.", "section_level": 1}, {"title": "Infokarte.", "content": "Die aus Plastik bestehende Infokarte des Passes enthält folgende Informationen: Die Infokarte endet mit der maschinenlesbaren Zone (MRZ). Die Umlaute (ä, ü, ö) werden ausgeschrieben (ae, ue, oe). Weitere Sonderzeichen werden nach den Vorgaben der ICAO (Internationale Zivilluftfahrtorganisation) umgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Namen mit Sonderzeichen.", "content": "In der maschinenlesbaren Zone des Passes können keine Sonderzeichen verwendet werden. Diese werden entweder umschrieben (z. B. Müller → M U E L L E R) oder durch einfache Buchstaben ersetzt (z. B. Désirée → D E S I R E E). Das bedeutet, dass der Name im Dokument auf zweierlei Arten geschrieben ist, was – besonders im Ausland – für Verwirrung sorgen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Amtliche Bemerkungen.", "content": "Auf der Seite 1 des Schweizer Passes steht eine elfte Information:", "section_level": 2}, {"title": "Sprache.", "content": "Der Pass ist vollständig in den vier Landessprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch) sowie in Englisch (ausgenommen die letzte Seite, welche die Handhabung des Passes beschreibt) verfasst. Auf der Innenseite des hinteren Umschlags wird in 13 Sprachen, darunter 12 der in der EU gesprochenen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch, Englisch, Dänisch, Finnisch, Griechisch, Irisch, Niederländisch, Portugiesisch, Schwedisch, Spanisch), erläutert, dass der Pass 40 nummerierte Seiten enthält. Beim Pass 10, der ab dem Jahre 2010 ausgestellt wird, sind auf der Seite drei 13 weitere Sprachen hinzugefügt worden, um den ausländischen Behörden der im Jahre 2004 um 10 Länder erweiterten EU mit der Übersetzung der Infokarte und den amtlichen Bemerkungen auf Seite eins entgegenzukommen und um mit Norwegisch und Isländisch die Sprachen der EFTA-Staaten zu berücksichtigen. Somit hat der Schweizer Pass nun insgesamt 26 Sprachen und übertrifft damit sogar die EU-Pässe um drei Sprachen (Rätoromanisch, Isländisch und Norwegisch).", "section_level": 2}, {"title": "Kosten und Gebühren.", "content": "Nach der Ausweisverordnung ergeben sich aktuell folgende Gebühren: Pro Ausweis fallen fünf Schweizer Franken als Portokosten an. Der Reisepass und die IDK werden separat versandt, da sie verschiedene Produktionsstätten haben. Im Ausland berechnen sich die Ausweisgebühren nach dem Gegenwert in der entsprechenden Landeswährung und sind in dieser zu bezahlen, zuzüglich der für das betreffende Land anfallenden Versandspesen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Pässe im Laufe der Zeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktuell – Pass 10.", "content": "Die technischen Standards für elektronisch lesbare Pässe (auch E-Pass oder biometrischer Pass) wurden von der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO festgelegt, in der auch die Schweiz einsitzt. Die USA hatten die Arbeiten der ICAO beschleunigt: Sie forderten nämlich, dass nach dem 25. Oktober 2006 ausgestellte Pässe, für eine visumsfreie Reise in und durch die USA elektronisch lesbare Daten enthalten müssen. Richtlinien für elektronische Pässe hat auch die EU erlassen. So sind die Schengen-Staaten seit 2006 verpflichtet, nur noch E-Pässe auszustellen (ausgenommen Not-Pässe/vorläufige Reisepässe). Die so genannte EG-Ausweisverordnung ist für die Schweiz als assoziiertes Mitglied des Schengener Abkommens massgebend. Seit dem 1. März 2010 wird der Pass 10 ausgegeben, welcher nur noch mit biometrischen Daten – Foto und Fingerabdrücke – erhältlich ist. Die Schweiz muss den Pass 10 ausstellen, um weiterhin dem Schengenraum anzugehören. Der Pass 10 ist ausser dem Datenchip praktisch identisch mit dem Pass 03/06. Die rechtlichen Grundlagen für den Pass 10 wurden nach einem fakultativen Referendum durch die Volksabstimmung vom 17. Mai 2009 mit 50,1 % der Stimmen angenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Pass 06.", "content": "Der Pass ist rot gefärbt und mit fühlbaren Schweizerkreuzen auf dem Umschlag versehen (Blindprägung). Der Pass ist mit «Schweizer Pass» (deutsch), «Passeport suisse» (französisch), «Passaporto svizzero» (italienisch), «Passaport svizzer» (rätoromanisch) und «Swiss passport» (englisch) in der oberen, rechten Ecke angeschrieben. Gleich darunter befindet sich in weiss ein Schweizerkreuz. Auch der Pass 06 ist mit einem RFID-Chip (Transponder) ausgerüstet. Der Pass 06 wurde ab 2006 als Übergangslösung eingeführt. Er sollte bloss bis zur definitiven Einführung des Passes 10 via Volksabstimmung eingeführt werden, welcher nun auch biometrische Daten enthält. Der Pass 06 wurde nur für eine Gültigkeit von 5 Jahren produziert, weil er zur Sammlung von Erfahrungen dieser neuen Version vorgesehen war. Die Preise für diese Version wurden drastisch erhöht, weil die Umlaufmenge dieser Version sehr klein war und die Kosten somit auf den Bürger abgewälzt werden mussten. Der ab 2006 herausgegebene biometrische Pass 06 enthält zusätzlich unten rechts das Logo des RFID-Chips zur Kennzeichnung biometrischer Pässe. Der ältere Pass 03 ist weiterhin gültig, konnte jedoch aufgrund der Schengenraum-Regeln nur noch bis zum 15. Februar 2010 beantragt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Provisorischer Pass.", "content": "Der provisorische Pass wird oft auch als Not-Pass bezeichnet. Er kann gemäss Ausweisverordnung in dringenden Fällen ausgestellt werden, wenn die Zeit zur Erlangung eines ordentlichen Passes nicht ausreicht, ein gültiger Ausweis nicht behändigt und vorgelegt werden kann oder ein gültiger Ausweis den Anforderungen eines Ziellandes nicht genügt. Zudem kann ein provisorischer Pass auch dann ausgestellt werden, wenn ohne einen solchen Pass die Rückreise in die Schweiz nicht möglich ist. Der provisorische Pass ist technisch gesehen dasselbe wie der Pass 03. Auch nach dem 1. März 2010 wird der provisorische Pass keine biometrischen Daten beinhalten. Auf dem Umschlag wird der provisorische Pass klar als solcher bezeichnet und am unteren Rand ist er zusätzlich mit einem weissen Band markiert. Im Unterschied zum Pass 03 umfasst der provisorische Pass nur 16 Seiten. Er enthält statt einer Polykarbonatkarte eine laminierte Sicherheitspapier-Seite mit den Personalien. Der provisorische Pass entspricht den internationalen Sicherheitsanforderungen für solche Dokumente und ist maschinenlesbar. Der provisorische Pass muss im Ausland via Botschaft oder Konsulat beantragt werden. In der Schweiz kann er zum Beispiel von der Gemeinde oder dem Kanton beantragt bzw. ausgestellt werden, insbesondere aber auch am Flughafen Zürich/Kloten von der Flughafenpolizei. Der Pass ist nur für eine Reise gültig, bei der Einreise wird er vom Schweizer Zoll eingezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Pass 03.", "content": "Der Pass 03 wurde am 1. Januar 2003 als Ablösung des Passes 85 eingeführt, da dieser den internationalen Standards nicht mehr entsprach. Der Pass 03 ist auch der erste Pass, welcher zuvorderst mit einer maschinenlesbaren Polykarbonat-Karte ausgestattet ist. Er ist abgesehen vom Fehlen biometrischer Daten identisch mit dem Pass 06.", "section_level": 2}, {"title": "Pass 85.", "content": "Der 1985 eingeführte Pass enthält keine maschinenlesbare Infokarte. Auf dem mittelroten vorderen Umschlag ist in der Mitte ein grosses Schweizer Kreuz und in dessen oberen rechten Ecke senkrecht «Schweizer Pass» in fünf Sprachen geschrieben. Die Sicherheitsmerkmale sind UV-reagierenden Papier, Wasserzeichen mit Seitennummer und Schweizer Kreuz, Guillochen mit wechselnder Farbe, Durchsichtregister und Druckelemente mit Kippeffekt auf dem inneren Umschlagseite. Das Foto wurde eingeklebt und mit zwei Reliefstempeln versehen. Auch ein Schwarzweissbild galt als gültiges Foto. Wie bei den älteren Pässen enthält die Personenbeschreibung Haarfarbe und Augenfarbe.", "section_level": 2}, {"title": "Pass 59.", "content": "Der 1959 eingeführte Pass besitzt einen dunkelroten Umschlag mit einem Schweizer Wappen auf der linken Seite, rechts davon sind auf drei Zeilen die Worte «Passeport Suisse», «Schweizerpass» und «Passaporto Svizzero» aufgeführt. Die Innenseiten sind viersprachig: Französisch, Deutsch, Italienisch – die damaligen drei Amtssprachen – und Englisch. Sicherheitsmerkmale sind Wasserzeichen und Guillochen.", "section_level": 2}, {"title": "Pässe von 1915 und 1932.", "content": "Die Pässe von 1915 und 1932 enthalten keine Sicherheitsmerkmale. Der Pass von 1915 wurde sogar noch handschriftlich erstellt und bei beiden Pässen fehlt die rätoromanische Beschreibung. Das Foto im Pass 1915 hatte zudem noch keine Begrenzung und durfte über die Markierung der Seitenränder hinausreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Visumfreie und visumpflichtige Länder.", "content": "Für sämtliche Länder in Europa, Nord- und Südamerika sowie vielen anderen Ländern besteht keine Visumpflicht. Einzelheiten sind in der Grafik aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Schweizer Pass oder Schweizerpass (,, ) wird der offizielle Reisepass der Schweizerischen Eidgenossenschaft bezeichnet. Schweizerische Identitätsausweise wie Pass und Identitätskarte fallen in der Schweiz in die Zuständigkeit des Bundesamt für Polizei fedpol.", "tgt_summary": null, "id": 1971127} {"src_title": "Bryson Apartment Hotel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Elisabeth war eine Tochter des Markgrafen Johann von Brandenburg (1406–1464), genannt \"der Alchimist\" aus dessen Ehe mit Barbara (1405–1465), Tochter des Herzogs Rudolf III. von Sachsen-Wittenberg. Elisabeths Vater verzichtete auf die Rechte seiner Erstgeburt und die Thronfolge in Brandenburg und erhielt die fränkischen Besitzungen der Hohenzollern. Ihre Schwestern waren die dänische Königin Dorothea und die Markgräfin Barbara von Mantua. Sie heiratete am 27. August 1440 Herzog Joachim I. von Pommern-Stettin (1427–1451). Die Vermählung besiegelte einen Vergleich Brandenburgs mit Pommern. Joachim starb nach elfjähriger Ehe unter Hinterlassenschaft eines Sohnes an der Pest in Stettin. Am 5. März 1454 heiratete sie in zweiter Ehe Herzog Wartislaw X. von Pommern-Rügen (1435–1478). Nach dem Tod ihres Sohnes erster Ehe entbrannte ein Streit um das Erbe des Hauses Stettin. Im Jahr 1464 waren alle drei Söhne Elisabeths gestorben, ebenso ihr Vater. Ihre zweite Ehe war im höchsten Maße unglücklich, ihr Gatte habe “\"[...] sie gedacht, zu ermorden und von Leib und Leben zu bringen, daß es unchristlich und erbarmungswürdig sei, auch ihre Zinsen und Renten eingezogen.\"” Elisabeth flüchtete vor ihrem Mann in die Mark Brandenburg und verzichtete zu Gunsten ihres Onkels Kurfürst Friedrich von Brandenburg auf Ückermünde, welches ihr Joachim als Leibgedinge zugesichert hatte, ebenso auf ihr Wittum Barth, welches ihr bei der Vermählung mit Wartislaw zugesichert worden war. Ihr Onkel verschrieb ihr wegen ihrer “\"großen Noth und Armuth\"” statt ihres väterlichen Erbes Arnswalde nebst Gerichten und Gefällen Lippehne und Berlinchen. Friedrich nahm das Schicksal seiner Nichte zum Anlass die Verhandlungen mit Wartislaw um Stettin zu beenden und seinen Anspruch verschärfter geltend zu machen. Wartislaw nahm sein Herzogtum schließlich 1466 nach Vermittlung des Herzogs Heinrich von Mecklenburg zum Lehen von Kurfürst Friedrich II.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus ihrer ersten Ehe mit Joachim hatte Elisabeth einen Sohn: Aus ihrer zweiten Ehe mit Wartislaw hatte sie zwei Söhne:", "section_level": 1}], "src_summary": "Elisabeth von Brandenburg (* 1425; † nach dem 13. Januar 1465) war eine Prinzessin von Brandenburg und durch Heirat Herzogin von Pommern.", "tgt_summary": null, "id": 870019} {"src_title": "Flupirtin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Sage erzählt von dem jungen John Lambton, Sohn des Herrn von Lambton. Dieser angelt, entgegen dem Sabbatgebot, an einem Sonntag am Wear. Da er dabei kein Glück hat, beginnt er, lauthals zu fluchen, worauf er eine seltsame, wurmartige und ekelerregende Kreatur fängt. Verwirrt ob seines Fanges ist John unschlüssig, was er mit dem Wesen tun soll. Obwohl ihm ein alter Mann rät, den Wurm zu behalten, kann sich der Junge aufgrund der Hässlichkeit seines Fangs nicht dazu überwinden und wirft ihn stattdessen in den Dorfbrunnen. Während der junge Lambton das Ereignis über die Jahre vergisst, wächst der Wurm im Brunnen zu einem Lindwurm heran, bis er eines Tages den Brunnen verlässt und auf einer Insel im Wear (in anderen Versionen auf einem Hügel am Ufer) Unterschlupf findet, wo er tagsüber haust. Nachts verlässt die Kreatur die Insel jedoch, um die Milch der Kühe zu stehlen, Schafe zu fressen und Frauen und Mädchen zu jagen. Daraufhin erinnert sich der junge Herr von Lambton seiner Tat und versucht, diese auf einem Kreuzzug im Heiligen Land abzubüßen. Der Lindwurm wächst jedoch weiter und wütet auf den Ländereien. Schließlich bedroht er gar die Burg Lambton, wo sich der alte Herr von Lambton und die Burgbewohner nur dadurch zu helfen wissen, dass sie dem Lindwurm jede Nacht die Milch von neun Kühen anbieten, um ihn zu besänftigen. Zwar versuchen zahlreiche Ritter und Drachentöter, das Untier zu erschlagen, haben jedoch allesamt keinen Erfolg, da sich abgeschlagene Körperteile stets aufs Neue zusammenfügen. So wütet der Lindwurm von Lambton sieben Jahre lang in der Umgebung von Washington, bis der junge Herr von Lambton vom Kreuzzug zurückkehrt und seine Heimat verwüstet und verlassen vorfindet. Er begibt sich zur Burg, wo er seinen Vater um Vergebung bittet. Dieser vergibt ihm, mahnt ihn jedoch, das von ihm heraufbeschworene Unheil zu beenden, und schickt ihn zu diesem Zweck zu einer Hexe. Diese weist ihn an, eine stachelbewehrte Rüstung anzulegen und dem Lindwurm so gegenüberzutreten, und verspricht ihm, er werde siegreich sein. Gleichzeitig mahnt sie ihn, als Opfer das erste Wesen zu erschlagen, dem er nach seinem Kampf mit dem Ungeheuer begegnet, sonst würde ihn ihr Fluch ereilen und für neun Generationen würde keiner der Herren von Lambton eines friedlichen Todes sterben. Der junge Lambton schwört dies und vereinbart mit den Burgbewohnern, auf sein Signal hin seinen Jagdhund zum Tor hinauszuschicken, wenn er zurückkehrt. Anschließend begibt er sich in der Stachelrüstung auf die Insel im Wear und tritt dem Lindwurm entgegen. Dieser versucht ihn mit seinem Leib zu erdrücken, wodurch sich die Stacheln der Rüstung in sein Fleisch bohren. Das so geschwächte Ungetüm kann der junge Lambton mit seinem Schwert in zwei Teile schlagen und so töten, dass der Fluss die Körperteile hinwegträgt, ohne dass diese sich zusammenfügen können. Anschließend watet er zurück an Land und bläst sein Horn als Signal. Sein Vater vergisst jedoch vor Freude die Abmachung und eilt ihm als erster entgegen. Da es der junge Lambton nicht übers Herz bringt, seinen Vater zu töten, erschlägt er zwar den Hund, wird aber trotzdem vom Fluch ereilt, ebenso wie die nächsten acht Herren von Lambton. Als letzter betroffener Nachfahr des Drachentöters wird üblicherweise Henry Lambton, Esq., Mitglied des britischen Parlaments genannt, der 1761 ums Leben kam.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Das Alter der Sage lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. Vor ihrer Verbreitung in gedruckten Fassungen seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Erzählung mündlich überliefert. Daher lässt sich nicht belegen, wie lange die Sage vor den ersten Druckfassungen tradiert wurde. Im Gegensatz zu der häufig vorgebrachten Behauptung, die Geschichte sei über die Jahrhunderte im Wesentlichen unverändert überliefert worden, geht Jacqueline Simpson davon aus, dass die Geschichte über einen längeren Zeitraum mit immer neuen Ergänzungen angereichert und ausgebaut wurde. Der Kern der Sage, der Drachenkampf, stamme womöglich noch aus dem Mittelalter oder der Tudor-Ära, während sie den Fluch für eine deutlich jüngere Ergänzung hält. Leander Petzoldt datiert den Lindwurm von Lambton dagegen eher vorsichtig in das 18./19. Jahrhundert. Der historische Kern der Geschichte ist ebenfalls unklar. Moses Aaron Richardson äußert eine ältere These, wonach in der Erzählung vom grausamen Drachen das Ereignis einer feindlichen Invasion symbolisch verarbeitet wurde. Vor ihm brachten schon C. Sharpe und W. Hutchinson diese Theorie vor – letzterer mit unverhohlener Skepsis. Ebenfalls ungewiss ist der Zeitraum, in dem die Sage spielt. Die Erwähnung der Kreuzzüge und einige modernere Elemente der Sage sprechen für das 13. oder 14. Jahrhundert. Der historische John Lambton, Ritter des Johanniterordens, lebte im 15. Jahrhundert. Da die mündliche Tradition bei der Überlieferung oft Ungenauigkeiten aufweist, spricht Moses Aaron Richardson von einem früheren Datum der Ereignisse. Gleichzeitig behauptet Richardson, dass die Lords of Lambton tatsächlich für neun Generationen eines gewaltsamen Todes starben, wohingegen John Timbs dem widerspricht. Bei der Geschichte vom Lindwurm von Lambton handelt es sich um eine sogenannte Familiensage, die dem Geschlecht derer von Lambton, den späteren Earls of Durham, einen mythologischen Hintergrund verleiht. Gleichzeitig weicht die Geschichte aber auch vom Muster klassischer Familiensagen ab: Während diese zumeist die Gründung des jeweiligen Geschlechts aufgrund von sagenhaften Ereignissen erzählen und den Ahnvater mythisch überhöhen, lassen sich diese Elemente im \"Lambton Worm\" nicht finden. Der junge Lambton wird weder als besonders tugendhaft noch als Gründer des Geschlechts beschrieben. Auch die Tötung des Drachen erscheint angesichts der Verantwortung John Lambtons für das Unheil nicht als große Heldentat, sondern bringt noch einen Fluch mit sich. Zudem war das Geschlecht derer von Lambton bereits vor dem Handlungszeitraum der Sage eine angesehene Familie, deren Stellung nicht durch die Tötung eines Drachen begründet werden konnte. Im Kontext der Sage wird meist auch eine handschriftliche Ahnentafel erwähnt, welche im Besitz der Familie Middleton in Offerton sei. Hier fände sich der eigentümliche Eintrag: \"Johan Lambeton that slewe ye Worme was Knight of Rhoodes and Lord of Lambton and Wod Apilton efter the dethe of fower brothers sans esshewe masle.\" (dt. \"John Lambton, der den Drachen erschlug, war Ritter von Rhodos und Herr von Lambton und Wood Appleton nach dem Tod von vier Brüdern ohne männliche Nachkommen.\") Dieser historische John Lambton wird als \"Ritter von Rhodos\", also als Johanniter bezeichnet; er lebte in der Mitte des 15. Jahrhunderts. Ein anderer Ritter des Johanniterordens, der gut 100 Jahre vor John lebte, war Dieudonné de Gozon. Auch von ihm wird erzählt, dass er einen Drachen bezwang. Ob die Legende um Dieudonné de Gozon der Ausgangspunkt für die Sage von Lambton ist, muss nach heutiger Quellenlage allerdings Spekulation bleiben. Eine andere Perspektive vertritt John A. Boyle. Er vergleicht John Lambton und andere historische Personen, von denen ein Sieg über einen Drachen oder eine Schlange erzählt wird, mit mythischen Drachentötern: Das babylonische Enûma elîsch einerseits berichtet, wie Marduk die schlangen- oder drachengestaltige Wassergöttin Tiamat besiegt und aus ihrem Körper die Welt erschafft. Im indischen Rigveda andererseits findet sich die Erzählung von Indra, er erschlägt den Vṛtra (auch \"Ahi\") und befreit dadurch das Element des Wassers, das der Schlangendrache zuvor gefangen hielt. Im Hinblick auf die Legende von Lambton folgert Boyle: \"in bisecting the Worm Sir John is re-enacting the rôles both of Marduk and of Indra; he is at once a demiurge and a rain-god.\"", "section_level": 1}, {"title": "Schauplätze.", "content": "\"The Lambton Worm\" ist geographisch sehr genau verortet. Das Dorf Lambton ist auch heute noch erhalten, zudem wurden im Lauf der Zeit vielen Schauplätzen konkrete landschaftliche Objekte zugeordnet. Teilweise sind diese Orte heute noch erhalten, einige existieren heute jedoch nicht mehr oder lediglich in einer anderen Form.", "section_level": 1}, {"title": "Wurmhügel.", "content": "Der Hügel bzw. die Insel, auf der der Lindwurm von Lambton Unterschlupf suchte, wurde von der ansässigen Bevölkerung entweder im Penshaw Hill südlich des Wear oder, öfter, im nahe gelegenen Worm Hill bei Fatfield gesehen, einem von Menschenhand aufgeschütteten 153 m hohen Hügel nördlich des Flusses.", "section_level": 2}, {"title": "Wurmbrunnen.", "content": "Zwischen Wear und Worm Hill liegt der Brunnen, in dem der Lindwurm angeblich wuchs. Der steinerne Brunnen verfügte früher über ein Dach sowie einen eisernen Schöpfeimer und stand zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Ruf, ein Wunschbrunnen zu sein. Zu dieser Zeit fanden dort die Mitsommernachtsfeiern der Gegend statt.", "section_level": 2}, {"title": "Burg.", "content": "Die Burg Lambton Hall der Sage ist nicht zu verwechseln mit dem heutigen Lambton Castle im County Durham. Letzteres wurde erst um 1800 erbaut, während die alte Burg bereits 1787 nicht mehr stand. Sie befand sich ursprünglich auf der rechten Seite des Wear, gegenüber dem neuen Anwesen. Auf Lambton Castle existiert eine Statue des John Lambton als Drachentöter, der in Stachelrüstung den Lindwurm erschlägt. Auch ein Stück „Drachenhaut“ soll hier früher aufbewahrt worden sein, ebenso wie der steinerne Trog, aus dem der Lindwurm die Kuhmilch trank.", "section_level": 2}, {"title": "Kapelle.", "content": "Die Dorfkapelle, in der John Lambton nach der Sage seinen Eid schwor, existiert heute nicht mehr. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts war sie nur noch als Ruine erhalten. Sie soll eine Statue eines Mannes enthalten haben, der sich aus Fesseln befreit. Diese Statue wurde von der Bevölkerung mit dem Drachentöter aus der Sage assoziiert, obgleich sich dafür kein Hinweis an der Statue selbst oder in der Kirche fand.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption und Adaption.", "content": "Die Geschichte vom Lambton-Lindwurm war eine der beliebtesten Sagen in der Gegend von Durham. Robert Surtees (1779–1834), Historiker der Region, gab sie 1809 in einem Brief an seinen Freund Sir Walter Scott wieder. Einige Jahre später band er sie in den zweiten Teil seiner mehrbändigen Geschichte des Countys Durham ein. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde die Sage auch überregional äußerst populär. Unterschiedliche mündliche Traditionen wurden abgeglichen und kombiniert, und die Geschichte wurde in zahlreiche Märchen- und Sagensammlungen aufgenommen. Seitdem wurde die Erzählung vielfach adaptiert. 1867 schuf C. M. Leumane auf Basis der Erzählung ein Volkslied namens \"The Lambton Worm\", das die Geschichte im Mackem-Dialekt des nordöstlichen Englands schildert und in Großbritannien weite Verbreitung fand. Dieses Lied ist heute das bekannteste über den Lindwurm, es finden sich aber bereits früher Gedichte, die den Stoff behandeln. Robert Sherlaw Johnson als Komponist und Anne Ridler als Librettistin veröffentlichten 1978 die Oper \"The Lambton Worm\". Der Horrorautor Bram Stoker verwendete einige Elemente der Legende in seinem Buch \"The Lair of the White Worm\" von 1911, das später als \"Der Biss der Schlangenfrau\" verfilmt wurde. In Thomas Pynchons Roman \"Mason & Dixon\" nimmt die Nacherzählung der Sage durch die Hauptfigur Jeremiah Dixon ein ganzes Kapitel ein. Auch in Comics wurde die Erzählung adaptiert. So schildert Jeff Smith in \"Rose\", dem Prolog zur \"Bone\"-Reihe, einen ähnlichen Kampf mit einem Drachen. In Bryan Talbots Graphic Novel \"Alice in Sunderland\" wird die Sage vom Lindwurm, neben anderen Erzählungen aus dem Nordosten Englands, ebenfalls wiedergegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Verweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nacherzählungen (z. T. kommentiert).", "content": "Deutsche Ausgabe", "section_level": 3}], "src_summary": "Der Lindwurm von Lambton (engl. \"Lambton Worm\") ist eine Volkssage aus Nordostengland. Sie handelt von einem Lindwurm, der das Dorf Lambton in der damaligen Grafschaft Durham heimsuchte. Die Sage ist eine der bekanntesten und detailreichsten britischen Drachensagen und wird in zahlreichen Märchenbüchern, einer Oper, einem Film und einem Volkslied behandelt. Auffallend im Vergleich zu anderen Drachensagen Großbritanniens sind die starken religiösen Elemente dieser Erzählung.", "tgt_summary": null, "id": 2000098} {"src_title": "Prämaß", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das Französische \"Bussière\", Okzitanisch \"Bussiera\", ist abgeleitet vom Lateinischen \"buxaria\" (von \"buxus\" mit Suffix \"-aria\"), Französisch \"buis\", und bedeutet Buchsbäume. \"Badil\" ging aus dem okzitanischen \"Badiu\" oder \"(A)badiu\" hervor, was Abtei bedeutet. Eine andere Interpretation geht vom germanischen Eigennamen \"Baidilo\" aus.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Bussière-Badil ist Grenzgemeinde zum Département Charente. Sie wird von folgenden sieben Nachbargemeinden umgeben: Zum Gemeindegebiet gehören folgende Weiler, Gehöfte, Ziegeleien, Mühlen und Geländepunkte: \"Bellevue\", \"Chanedière\", \"Chez Jeamot\", \"Chez Jean Faure\", \"Chez Jouanny\", \"Chez l’Âge\", \"Chez le Rat\", \"Chez Marot\", \"Clos Tord\", \"Croix de l’Autel\", \"Étapeau\", \"Fonchy\", \"Froidefont\", \"La Bourgeade\", \"La Croix des Granges\", \"La Jarthe\", \"La Plaine\", \"La Tonnelle\", \"La Tuilerie\", \"La Voisine\", \"Le Bas Pinlot\", \"Le Genêt\", \"Le Haut Pinlot\", \"Le Petit Genêt\", \"Le Panthéon\", \"Le Pinier\", \"Le Poueix\", \"Le Trieux\", \"Les Granges\", \"Les Margues\", \"Les Pavillons\", \"Les Petits Bois\", \"Les Picadis\", \"Les Tuilières\", \"Montouleix\", \"Moulin de Valette\", \"Panivol\", \"Sabeyrol\", \"Tartou\" und \"Valette\". Der topographisch tiefste Punkt der Gemeinde mit 125 Metern über N.N. befindet sich an der Tardoire im Westen, der höchste Punkt mit 292 Metern über N.N. liegt bei \"La Tuilerie\" im Süden. Die maximale Höhendifferenz beträgt 167 Meter. Der Ortskern befindet sich auf 189 Meter Meerhöhe.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Die Gemeinde Bussière-Badil liegt isoliert abseits größerer Verkehrsachsen, rund acht Kilometer von Piégut-Pluviers im Osten und elf Kilometer von Montbron im Westen entfernt. Über die D 3 und die D 91 E hat sie Anschlüsse zur südlich vorbeiziehenden D 91 einerseits, welche Piégut-Pluviers mit Montbron verbindet, und über die D 90 E 1 zur etwas entfernteren D 699 im Norden andererseits, der Verbindungsstraße von Saint-Mathieu nach Montbron. Über die D 90 lässt sich der Nachbarort Busserolles erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Fernwanderweg.", "content": "Durch Bussière-Badil verläuft der GR-Fernwanderweg GR 4 von Royan nach Limoges und weiter nach Grasse.", "section_level": 2}, {"title": "Hydrographie.", "content": "Bussière-Badil liegt am \"Banaret\", einem kleinen linken Nebenfluss der Tardoire. Weiter nördlich fließt der Trieux durch das Gemeindegebiet, ebenfalls ein linker Nebenfluss der Tardoire. Banaret und Trieux entwässern in westliche Richtung. Im Nordwesten reicht die Gemeinde an die südwestwärts fließende Tardoire heran, Grenzfluss zum Département Charente. Die Südgrenze des Gemeindegebiets wird vom \"Ruisseau de l'Étang d'Assat\" markiert, der nach Südwesten abfließt und als Ruisseau de Varaignes als rechter Nebenfluss unterhalb von Varaignes in den Bandiat mündet. Der Höhenrücken im Süden von Bussière-Badil bildet somit die Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten von Tardoire und Bandiat.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Das Gemeindegebiet von Bussière-Badil wird im Wesentlichen von Gesteinen des variszischen Grundgebirges des nordwestlichen Massif Centrals unterlagert, hauptsächlich Paragneise und Metatexite. Am äußersten Ostrand steht auch noch der Piégut-Pluviers-Granodiorit in seiner grobkörnigen Normalfazies an (γ). Die Paragneise und Metatexite streichen generell Nordost-Südwest und fallen mit 30 bis 70 Grad nach Nordwesten ein. Sie zeigen zunehmenden Metamorphosegrad gegen Nordwesten. Südlich von Bussière-Badil liegen die Metamorphite noch als plagioklasführende Paragneise vor, enthalten aber ab Bussière-Badil gen Nordwest zunehmend anatektische Granitlinsen und müssen daher als Metatexite angesehen werden. Am Nordwestrand des Gemeindegebietes gehen diese Linsen schließlich in hektometrische Leukogranitzüge über, die in ihrem Chemismus eine enge Verwandtschaft zum Saint-Mathieu-Leukogranit in seiner mittelkörnigen Fazies als \"Champniers-Reilhac-Leukogranit\" (γ) aufweisen (Züge bei \"Tartou\" und \"Le Trieux\"). Graphitreiche Schiefer (gra) erscheinen südlich des Ortskerns ebenfalls als Züge konkordant in den Paragneisen, so unterhalb vom Friedhof und bei \"La Tonnelle\". Störungen im Grundgebirge folgen vorwiegend der Nordnordost-, der Nordnordwest- und der Nordostrichtung. Unterhalb von \"La Bourgeade\" sind am Südhang des \"Ruisseau de l’Étang d'Assat\" im äußersten Süden des Gemeindegebietes Sedimentgesteine des Lias aufgeschlossen, die hier über Metatexite des Grundgebirges transgredieren. Letztere enthalten einen Nordost-streichenden Mikrogranitgang sowie in seiner Verlängerung nach Nordost entlang einer Störungszone ein kleines Vorkommen von Leptynitgneis. Die Sedimente gehören zur Schichtenfolge des Aquitanischen Beckens, es handelt sich hierbei um Schichten aus dem Hettangium (l) sowie um einen zweiten transgressiven Zyklus, der den Zeitraum Pliensbachium bis Aalenium repräsentiert (l) und bis zu etwa 10 Meter mächtig wird. Das bis zu 20 Meter mächtige Hettangium beginnt mit einem Basiskonglomerat und groben Arkosen und nimmt anschließend einen dolomitischen Charakter an. Das Pliensbachium ist eine dolomitische Brekzie in sandiger Matrix, das Toarcium besteht aus blaugrauen Mergeln und das Aalenium aus einem braunen, eisenhaltigen Dolomit. Der topographische Höhenrücken (Wasserscheide) südlich von Bussière-Badil bei \"Les Tuilières\" besteht in seinem oberen Abschnitt aus einem tertiären, alluvialen Schuttfächer (Formation H-F), der aus Sanden und Kiesen aufgebaut ist und über die unterlagernden Formationen transgrediert. Die anschließenden Hanglagen im Südwesten werden meist von pleistozänen Lockersedimenten (aus dem tertiären Schuttfächer hervorgegangenes Kolluvium) maskiert (Formation HC). In den Talauen der Tardoire und des Trieux wurden nacheiszeitliche, holozäne Flusssande mit kleinen Quarz- und Grundgebirgsgeröllen abgelagert (Formation Fy-z).", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie und Umwelt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Naturpark.", "content": "Die Gemeinde Bussière-Badil ist seit 1998 integraler Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Die Talungen der Tardoire und ihrer beiden rechten Nebenflüss Trieux und Banaret zeichnen sich durch ihre reichhaltige Flora und ihre Wassergüte aus und bilden daher ein ökologisches Schutzgebiet. Dieses wird im Französischen unter dem Titel \"Vallées du réseau hydrographique de la Tardoire et du Trieux\" als kontinentale ZNIEFF (\"Zone naturelle d'interêt écologique, faunistique et floristique\") des Typus 1 eingestuft. Vorhanden sind nahezu 40 Pflanzenarten, von denen vier als kennzeichnend gelten: Moschuskraut \"Adoxa moschatellina\", Gefingerter Lerchensporn \"Cordyalis solida\", Wiesenrauten-Muschelblümchen \"Isopyrum thalictroides\" und Atlantisches Hasenglöckchen \"Hyacinthoides non-scripta\". Auch das Tal des \"Ruisseau de l’Étang d'Assat\" im Süden ist wegen seiner spezifischen Flora unter der Bezeichnung \"Vallées du réseau hydrographique du Bandiat\" als Schutzgebiet ausgewiesen. Verzeichnet sind über 100 Pflanzenarten mit Großer Odermennig (\"Agrimonia procera\") und Atlantisches Hasenglöckchen (\"Hyacinthoides non-scripta\") als Indikatorpflanzen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Beim Weiler \"Petits Bois\" finden sich Überreste einer gallorömischen Villa. Im Jahr 768 wird zum ersten Mal ein Benediktinerpriorat im Ortskern erwähnt. Die romanische Kirche \"Notre-Dame-de-la-Nativité\" geht auf das Jahr 1088 zurück; sie war Teil der damals in Bussière-Badil bestehenden Benediktinerabtei. Im 16. Jahrhundert stand im Ort auch ein Wehrschloss (\"Logis de Belleville\" oder \"Maison forte de Belleville\"), dessen Donjon noch erhalten geblieben ist. Von der Befestigung sind noch zwei Warten zu erkennen.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Quelle: INSEE Die Einwohnerzahlen sind seit 1962 generell rückläufig, mit einer zwischenzeitlichen leichten Trendumkehr zwischen 1968 und 1975.", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Bürgermeister von Bussière-Badil ist seit April 2014 der Landwirt Jean-Jacques Lavallade, der zur DVD gehört.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Im Jahr 2016 fand im Mai zum 40. Mal der jährliche Töpfermarkt statt, auf dem immer eine große Zahl von Töpfern und Keramikern ihre Erzeugnisse ausstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beschäftigung.", "content": "Im Jahr 2013 betrug die erwerbsfähige Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren 152 Personen, d. h. 34,2 % der Gesamtbevölkerung. Die Zahl der Arbeitslosen ist gegenüber 2007 von 15 auf 27 angestiegen, die Arbeitslosenrate beträgt jetzt 17,4 % der Erwerbstätigen.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmen.", "content": "Am 31. Dezember 2013 waren in der Gemeinde 52 Unternehmen ansässig, davon 25 im Sektor Handel, Transport und Dienstleistungen, 13 in der Landwirtschaft, Forst und Fischerei, 5 im Bauwesen, 5 im Sektor Verwaltung, Bildung, Gesundheit und Soziales und 4 in der Industrie.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bussière-Badil, okzitanisch \"Bussiera Badiu\", ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016 Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Nontron und zum Kanton Périgord Vert Nontronnais (bis 2015 Kanton Bussière-Badil). Zuständiger Gemeindeverband ist die Communauté de communes du Périgord Nontronnais. Die Einwohner werden als \"Bussiérois\" bzw. \"Bussiéroises\" bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 2264697} {"src_title": "Technische Universität Kyōto", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Bouboulina stammte aus einer arvanitischen Familie von der Insel Hydra. Sie war die Tochter des Kapitäns Stavrianos Pinotsis (albanisch \"Stavro Pinoçi\") und seiner Frau Skevo. Sie wurde im Gefängnis von Konstantinopel geboren, als ihre Mutter ihren im Sterben liegenden Mann besuchte, der dort wegen seiner Beteiligung an den Aufständen von 1769/70 auf der Peloponnes, der so genannten Orlow-Revolte, von den Osmanen gefangen gehalten wurde. Nach dem Tod des Vaters lebte sie mit ihrer Mutter zunächst fast vier Jahre lang auf Hydra. Nach der Wiederverheiratung ihrer Mutter mit dem Kapitän Dimitrios Lazarou-Orlof wuchs sie mit acht Halbgeschwistern auf Spetses auf. Bouboulina heiratete im Alter von siebzehn Jahren Dimitrios Giannouzas und später mit dreißig Jahren Dimitrios Bouboulis. Ihre beiden Männer starben als Kapitäne in Kämpfen mit Piraten, die ihre Schiffe überfielen. Ihr Mann Bouboulis war in einen Hinterhalt zweier algerischer Piraten-Schiffe geraten, die er zerstören konnte und, als der Kampf schon gewonnen war, von einer Kugel getroffen worden. Im Jahr 1811 war Bouboulina somit zwei Mal verwitwet und Mutter von sieben Kindern, aber gleichzeitig durch das von ihren Ehemännern ererbte Vermögen sehr reich. Sie war an mehreren spetsiotischen Schiffen beteiligt und baute mit der Zeit drei eigene. Unter diesen befand sich die berühmte \"Agamemnon\". 1816 versuchten die osmanischen Herrscher, Bouboulinas Vermögen zu beschlagnahmen, da ihr zweiter Mann im russisch-türkischen Krieg mit seinen Schiffen die russische Flotte unterstützt habe. Tatsächlich war Bouboulis wegen seiner Verdienste von den Russen als Kapitän der russischen Marine mit russischer Ehrenbürgerschaft ausgezeichnet worden. Um ihr Vermögen zu retten, segelte Bouboulina mit ihrem Schiff \"Koriezos\" nach Konstantinopel, wo sie den russischen Botschafter Graf Stroganow, einen bekannten Philhellenen, unter Hinweis auf die Dienste ihres Mannes für Russland um Unterstützung bat. Ihre Schiffe wurden der russischen Flagge unterstellt und waren damit durch einen Handelsvertrag zwischen Russland und der Türkei geschützt. Um sie zu beschützen und vor einer drohenden Verhaftung durch die Türken zu bewahren, schickte Stroganoff sie in die Ukraine, wo ihr durch Zar Alexander I. ein Landgut zur Verfügung gestellt wurde. Vor ihrer Abreise nach Russland hatte sie eine Audienz bei der Mutter des Sultans, die Valide Sultana, die sich von Bouboulinas Persönlichkeit und ihrer Bitte um Hilfe beeindruckt zeigte. Bouboulina blieb etwa drei Monate in Russland und wartete auf die Beruhigung der Lage, bis die Sultanin ihren Sohn Sultan Mahmud II. zu einem Dekret überredete, mit dem Bouboulina ihr Vermögen belassen wurde. Bouboulina reiste sofort nach Spetses zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Beteiligung am Freiheitskampf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitungen.", "content": "Während des Aufenthalts in Konstantinopel oder vielleicht bei einem späteren Reise dorthin im Jahr 1818 wurde Bouboulina – als einzige Frau, der die Mitgliedschaft gestattet wurde – Mitglied des Geheimbundes Filiki Eteria, die seit einigen Jahren die Griechen auf die Revolution gegen die Osmanenherrschaft vorbereitete. Nach ihrer Rückkehr nach Spetses begann sie mit Vorbereitungen für die kommende Revolution. Sie kaufte illegal Waffen und Munition, brachte sie aus fremden Häfen im Geheimen mit ihren Schiffen nach Spetses und versteckte sie in ihrem Haus oder in anderen Teilen der Insel. Im Jahre 1820 wurde auf einer Werft auf Spetses der Bau der \"Agamemnon\", ihres Flaggschiffes, abgeschlossen. Es war eine 33 Meter lange Korvette, mit 18 Kanonen bewaffnet. Der Bau des Kriegsschiffs wurde von einigen Spetsioten den Türken hinterbracht. Da es Beschränkungen für die Größe und Bewaffnung der in griechischer Hand befindlichen Schiffe gab, wurde Bouboulina des geheimen Baus eines Kriegsschiff beschuldigt. Es gelang ihr jedoch durch Bestechung des türkischen Beamten, der das Schiff inspizierte, nicht nur den Bau zu vollenden, sondern auch ihre Ankläger von der Insel zu vertreiben. Im Jahr 1819 segelte Bouboulina wieder nach Konstantinopel, möglicherweise zur Abwehr der gegen sie vorgebrachten Anschuldigungen wegen des Baus der \"Agamemnon\". Dort traf sie mit dem orthodoxen Patriarchen Gregor V. zusammen und erörterte mit ihm den Zeitpunkt des Aufstands.", "section_level": 2}, {"title": "Die Befreiungskämpfe.", "content": "Am 13. März 1821, zwölf Tage vor dem offiziellen Beginn des Unabhängigkeitskrieges, wurde von Bouboulina die erste revolutionäre Fahne am Hauptmast der \"Agamemnon\" vor dem Hafen von Spetses gehisst und mit Kanonenschüssen gegrüßt. Bouboulinas Fahne zeigte einen Adler mit einem Anker im einen Fuß und einem aus den Flammen aufsteigenden Phönix in der anderen. Am 3. April erhob sich Spetses – die erste Seemacht, die sich dem Aufstand anschloss. Einige Tage später schlossen sich die Seestreitkräfte der Inseln Hydra und Psara der von Spetses an. Die drei Inseln verfügten über dreihundert Schiffe und spielten eine führende Rolle im Krieg. Ohne eine starke Flotte hätte Griechenland kaum die Unabhängigkeit erlangen können. Während der Revolution hatte Bouboulina ihre eigene kleine Privatarmee aus Spetsioten, die sie selbst bewaffnete, ernährte und bezahlte, ebenso wie die Mannschaften ihrer Schiffe. Diese Ausgaben währten eine Reihe von Jahren und umfassten auch große Geldbeträge für Nahrung und Munition, mit der die griechischen Truppen rund um die türkischen Festungen von Nafplion und Tripolis unterstützt wurden. Auf diese Weise gab Bouboulina ihr ganzes beträchtliches Vermögen während der ersten zwei Jahre des Krieges aus. Nach der Erhebung von Spetses segelte Bouboulina als Kommandeurin einer Flotte von acht Schiffen – davon waren fünf ihre eigenen – nach Nafplion und begann es von See zu blockieren. Mit seinen drei Forts – Bourtzi, Akronafplia und Palamidi – und mit dreihundert Kanonen bewaffnet galt Nafplion als uneinnehmbar. Bouboulina landete mit ihren Truppen im nahe gelegenen Myli, wo sie mit feurigen Reden und großer Begeisterung den griechischen Landstreitkräfte Mut machte, mit der Belagerung von Nafplion durchzuhalten. Ihre Angriffe auf die Festungsanlagen an der Küste von Nafplion, bei denen sie ihre Offiziere und Mannschaften unter heftigem Beschuss anfeuerte, werden als heldenhaft beschrieben. Nafplion wurde von den Griechen am 30. November 1822 nach einer fast zwei Jahre langen Belagerung erobert. Bouboulina nahm auch an der Seeblockade und anschließenden Eroberung von Monemvasia teil. Ihre Schiffe blockierten ferner Pylos und brachten der Küstenstadt Galaxidi im korinthischen Golf Unterstützung. Die Kapitäne der Schiffe waren ihre Söhne und Halbbrüder. Ihre Leute kämpften auch zu Lande mit den griechischen Landstreitkräften. In der Schlacht von Argos kämpften einige Dutzend Spetsioten unter Bouboulinas erstgeborenem Sohn Giannis Giannouzas gegen mehr als zweitausend Türken unter dem Kommando von Veli-Bey. Der Kampf war ungleich, Giannouzas focht zu Fuß gegen türkische Reiter und Veli-Bey, der von seinen Soldaten geschützt wurde. Er brachte den Türken von seinem Pferd und verwundete ihn tödlich mit seinem Schwert. Dabei traf eine Kugel Giannouzas in die Stirn und tötete ihn. Einige Tage vor dem Fall von Tripolis, der Hauptstadt des Peloponnes und dem Sitz des osmanischen Herrschers über die Region erreichte Bouboulina das griechische Lager außerhalb der Stadt auf einem weißen Pferd, von ihren spetsiotischen Kriegern begleitet. Sie wurde mit lautem Jubel empfangen. Auf dem Feld traf sie General Theodoros Kolokotronis, die führende Persönlichkeit im Unabhängigkeitskrieg. Zwischen beiden entwickelte sich gegenseitige Achtung und Freundschaft in solchem Maße, dass sie später durch die Ehe ihrer Kinder Eleni Boubouli und Panos Kolokotronis Familienbande knüpften. Bouboulina nahm gleichberechtigt mit den anderen Generälen an deren Kriegsrat und Entscheidungsfindung teil. Diese begannen, sie als \"Kapetanissa\" (Kapetänin) anzureden und als \"Megali Kyra\" (Große Dame). Am 11. September 1821 fiel Tripolis an die belagernden griechischen Streitkräfte. Dem Fall der Stadt folgte ein Massaker, das drei Tage und Nächte währte und dem dreißig tausend Menschen zum Opfer fielen. Während dieses Massakers rettete Bouboulina den Harem des Hoursit Pascha, des Herrschers der Stadt. Das unternahm sie auf die Gefahr ihres eigenen Lebens, nachdem sie von der Frau des Paschas gebeten wurde, das Leben der Harems-Frauen und ihrer Kinder zu retten. Damit hielt Bouboulina ihr Versprechen, das sie im Jahre 1816 der Mutter des Sultans in Konstantinopel gegeben hatte, (als diese intervenierte, um das Vermögen Bouboulinas zu retten), wenn je eine türkische Frau um Hilfe bitten würde, werde sie diese nicht verweigern, sondern ihr Bestes tun.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Unabhängigkeit.", "content": "Nach der Eroberung von Nafplion blieb Bouboulina dort in einem Haus, das ihr vom Staat als Belohnung für ihre Verdienste um die Nation zur Verfügung gestellt wurde. Ende 1824 wurde das Land von einem zweiten Bürgerkrieg heimgesucht, in dem die politischen Parteien trotz der allgegenwärtigen türkischen Gefahr um die Führung stritten. Panos Kolokotronis, Bouboulinas Schwiegersohn, wurde ermordet und sein Vater, der General, verhaftet und von seinen politischen Gegnern in einem Kloster auf Hydra gefangen gehalten. Bouboulina hatte die Inhaftierung von Kolokotronis entschieden abgelehnt. Sie wurde daher von der Regierung als gefährlich angesehen und zwei Mal festgenommen. Schließlich wurde sie zurück nach Spetses vertrieben, wo sie bis zu ihrem Tod blieb, vermögenslos und verbittert über die Politiker und den Ausgang des Kampfes für die Freiheit. Plötzlich war die Nation wieder in großer Gefahr. Am 12. Februar war der ägyptische General Ibrahim fast ungestört mit 4400 ägyptischen Truppen im Süden des Peloponnes gelandet. Diese Landung war die Vorhut der folgenden Haupt-Invasion, im Zuge derer die Türken die Peloponnes größtenteils zurückeroberten. Nach der Landung Ibrahims ließen die Politiker Kolokotronis wieder frei und boten ihm erneut die Führung der Armee an. Bouboulina traf Vorbereitungen zur Teilnahme an den neuen Kämpfen, als der Tod sie unerwartet ereilte: Sie wurde bei einem Streit mit den Mitgliedern der Familie Koutsis aus Spetses erschossen. Der Grund für den Streit war die Entführung einer Tochter der Koutsis durch Bouboulinas Sohn Giorgios Giannouzas.", "section_level": 2}, {"title": "Nachruhm.", "content": "Nach ihrem Tod verlieh ihr die russische Marine den Ehrentitel des Admirals. Zahlreiche Straßen in Griechenland sind nach Bouboulina benannt. Sie war auf den 1978 ausgegebenen 50-Drachmen-Scheinen und von 1988 bis 2001 auf den griechischen 1-Drachmen-Münzen abgebildet. Auch zahlreiche Schiffe – von einer Fregatte der griechischen Marine über einen Tanker bis zu ungezählten Fischerbooten – sind nach Bouboulina benannt. Bouboulinas Flaggschiff \"Agamemnon\" hatte ein tragisches Ende. Das Schiff wurde nach dem Tod Bouboulinas von ihren Nachkommen dem griechischen Staat verkauft. Es wurde umbenannt in \"Spetses\". Die \"Agamemnon/Spetses\" wurde vom griechischen Admiral Andreas Miaoulis während der Kämpfe im Bürgerkrieg 1831 auf dem Marinestützpunkt von Poros verbrannt. Michael von Griechenland schrieb den historischen Roman \"„Bouboulina, Heldin von Hellas“.\" In Nikos Kazantzakis’ bekanntem Roman nennt die Hauptfigur Alexis Sorbas seine Geliebte mit dem Kosenamen Bouboulina.", "section_level": 1}], "src_summary": "Laskarina Bouboulina (;, * 11. Mai 1771 in Konstantinopel; † 22. Mai 1825 in Spetses) war eine Heldin des griechischen Befreiungskriegs.", "tgt_summary": null, "id": 709594} {"src_title": "Boris Sarafow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bill Henderson, der von Joe Williams beeinflusst wurde, begann seine Profikarriere als Sänger 1952, als er in Chicago mit Ramsey Lewis auftrat. Er zog dann nach New York, wo er als Solist arbeitete. Im Juni 1958 nahm Bill Henderson für Blue Note mit der Band von Horace Silver eine vokale Version von dessen Komposition \"Señor Blues\" auf. Im Oktober entstanden – ebenfalls für Blue Note – vier Titel mit dem Trio des Organisten Jimmy Smith, unter anderem die Nummer \"Ain’t That Love\" und der Jazz-Standard \"Willow Weep for Me\". Ende Oktober 1959 nahm er mit Benny Golsons Orchester, bestehend aus Booker Little, Bernard McKinney, Yusef Lateef, Wynton Kelly, Paul Chambers und Jimmy Cobb, sein erstes Album \"Bill Henderson Sings\" für Vee Jay Records auf, darunter seine Interpretation des Hardbop-Klassikers \"Moanin’\". Ende 1960 entstanden weitere vier Titel für Vee Jay wie die Percy Mayfield-Nummer \"Please Send Me Someone to Love\", bei denen der Sänger von Tommy Flanagan, Freddie Green, Milt Hinton und Elvin Jones begleitet wurde. 1961 war Henderson mit Art Blakeys \"Jazz Messengers\" auf Japan-Tournee; 1963 entstand ein Album für MGM, bei dem er vom Oscar Peterson Trio begleitet wurde. Trotz seines Talents gelang ihm in den 1960er Jahren nicht der künstlerische Durchbruch. 1965 erschien auf Verve die Single \"Who Can I Turn To?\", gefolgt von dem Album \"Bill Henderson\" (Verve V/V6 8619). 1966 interpretierte er unter anderem Lennon/McCartneys Klassiker \"Yesterday\" im Count Basie Orchestra \"(Basie Beatle Bag)\". Bill Henderson ließ sich dann in Los Angeles nieder, wo er als Schauspieler arbeitete und noch gelegentlich mit einer Band auftrat. In den 1970er Jahren spielte Henderson noch einige Alben für Discovery Records ein und trat vorwiegend im Raum Los Angeles auf. Bekannt ist ein Konzert im August 1975 im 'Times-Restaurant („Live at the Times“). 1999 trat Henderson erneut in Erscheinung, als er an Charlie Hadens Album \"The Art of the Song\" mitwirkte \"(Why Don’t I Choose You)\". Im Mai 2007 entstand das Live-Album \"Beautiful Memory: Live at Vic\", an dem auch der Schlagzeuger Roy McCurdy mitwirkte. Er ist nicht mit dem gleichnamigen Jazzpianisten zu verwechseln, der unter anderem mit Billy Higgins und Harold Land arbeitete.", "section_level": 1}, {"title": "Würdigung.", "content": "Der Autor Will Friedwald würdigt den Sänger Bill Henderson trotz seiner wenigen Aufnahmen „als den entscheidenden Sänger des Hardbop.“ Ähnlich wie Ernie Andrews „überträgt auch er Blues-Techniken auf Standardmaterial, und während Andrews eine Art \"Shout\" verwendet, verlässt sich Henderson eher auf Stöhnen und Flüstern, mit einer Stimme, die in ihrem Charakter den Stimmen singender Instrumentalisten nahe kommt und die (...) an eine Kreuzung zwischen Ray Charles und Johnny Hartman erinnert.“", "section_level": 1}], "src_summary": "William Randall \"Bill\" Henderson (* 19. März 1926 in Chicago, Illinois; † 3. April 2016 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Jazzsänger und Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 2429159} {"src_title": "Georg Wahl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vor seiner politischen Karriere war Churchill unter anderem als Journalist im Sechstagekrieg tätig. Er schrieb auch ein Buch über dieses Thema. Er war von 1970 bis 1997 Mitglied des House of Commons, zunächst für den Wahlkreis Stretford bei Manchester, dann für den neugeschaffenen Wahlkreis Manchester-Davyhulme. Er übernahm keine besonderen Parlamentsämter. Seit seinem Rückzug aus dem Parlament war er ein gefragter Redner und schrieb befürwortende Artikel über den Krieg im Irak und den Kampf gegen den islamistischen Terrorismus. Er wirkte auch als Sprecher der Lobbygruppe UK National Defence Association. Churchill gab außerdem eine Zusammenstellung der Reden seines Großvaters unter dem Titel \"Never Give In!\" heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Er war der Sohn von Pamela Harriman und deren erstem Ehemann Randolph Frederick Churchill, dem einzigen Sohn des Premierministers Sir Winston Churchill. Sein Cousin Nicholas Soames ist ebenfalls Abgeordneter der Conservative Party. Er war zweimal verheiratet. Die erste Ehe wurde im Juli 1964 mit Mary („Minnie“) Caroline d’Erlanger, der Tochter des Bankiers Sir Gerard John Regis d’Erlanger, geschlossen. Das Paar hatte vier Kinder: Die Ehe endete 1997 mit Scheidung wegen seiner außerehelichen Beziehungen, insbesondere zu Soraya Khashoggi, der früheren Frau des Waffenhändlers Adnan Khashoggi. Im gleichen Jahr heiratete er dann die belgische Juwelierin Luce Danielson. Das Testament seiner Mutter legte allerdings fest, dass er ihr Erbe mit seiner ersten Frau teilen musste. Churchill lebte in London im Stadtteil Belgravia. Er starb am 2. März 2010 an Prostatakrebs.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Kontroversen.", "content": "Gegen den Widerstand seiner Partei setzte sich Churchill Anfang der 1970er Jahre für die Errichtung eines Denkmals für die Opfer des Massakers von Katyn in London ein. Es wurde 1976 in seiner Gegenwart eingeweiht. Im Mai 1993 löste Churchill eine Diskussion wegen seiner Kritik am aus seiner Sicht nicht nachlassenden Zuzug von Einwanderern aus dem Indischen Subkontinent nach Großbritannien aus. Er wurde dafür vom Innenminister Michael Howard mit Zustimmung des Premierministers John Major öffentlich getadelt. 1995 stand er im Mittelpunkt einer Kontroverse um den Verkauf eines Archivs historischer Papiere (Chartwell Papers) seines Großvaters. Der Kaufpreis von 13,5 Millionen Pfund wurde durch die damals neugegründete National Lottery finanziell abgesichert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Winston Spencer-Churchill (* 10. Oktober 1940 in Chequers; † 2. März 2010) war ein britischer Politiker der Conservative Party und Enkel des britischen Premierministers Sir Winston Churchill.", "tgt_summary": null, "id": 2294720} {"src_title": "Einzug ins Paradies", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kunsthistorischer Überblick.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Das Schloss von Versailles wurde 1623 unter König Ludwig XIII. als kleiner Jagdsitz errichtet. Sein Sohn Ludwig XIV. hielt sich ab 1661 regelmäßig dort auf und ließ das Jagdschloss über mehrere Jahre hinweg zu einer umfangreichen Residenz erweitern. In einer frühen Ausbauphase unter der Leitung von Louis Le Vau wurde das alte Schloss im Norden und im Süden durch zwei neue Gebäudeflügel \"ummantelt\". Diese beiden Flügel überragten den Ursprungsbau nach Westen in Richtung des Gartens und die Fläche zwischen ihnen wurde durch eine von Arkaden getragene Terrasse eingenommen. Die Bauten der Ummantelung enthielten im Norden die Gemächer des Königs, im Süden jene der Königin. Ab 1678 begann unter der Leitung von Jules Hardouin-Mansart eine weitere, größere Ausbauphase. Die mittige Terrasse wurde überbaut und an ihrer Stelle bis 1684 die Spiegelgalerie geschaffen. Die Gartenfassade des Corps de Logis wurde somit in einer Flucht geschlossen und erhielt weitgehend ihr heutiges Aussehen. An den Enden des Spiegelsaals befindet sich im Norden der \"Salon des Krieges\" und im Süden der \"Salon des Friedens\". Die Spiegelgalerie verbindet die beiden Räume untereinander, die jeweils dem Appartement des Königs im Norden und dem Appartement der Königin im Süden zugeordnet wurden. Beide Räume sind von der Galerie durch offene Durchgänge zu erreichen, die drei Säle bilden durch ihre Ausstattung und ihre Dekoration eine Einheit. Die Räumlichkeiten der Salons stammen noch aus der Zeit der Ummantelung des Schlosses durch Le Vau, sie erhielten ihr heutiges Aussehen nach dem Umbau und der Installation des Spiegelsaals durch Hardouin-Mansart. Neben der zu Beginn des 18. Jahrhunderts fertiggestellten Schlosskapelle, der Hofoper und dem im 19. Jahrhundert eingerichteten Schlachtensaal ist die Spiegelgalerie einer der größten Räume des Schlosses. Sie ist 73 Meter lang und 10,50 Meter tief. Mit ihrer Höhe von 12,3 Metern reicht sie bis ins Attikageschoss des Corps de Logis, die von außen zu sehenden quadratischen Fenster des oberen Stockwerks dienen lediglich der Ästhetik, es gibt an dieser Stelle keine dahinterliegenden Räume. Der Spiegelsaal ist aufgrund seiner Größe nicht heizbar gewesen, auf den Einbau von Kaminen wurde daher von vornherein verzichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerische Ausstattung.", "content": "Der Spiegelsaal, einer der Höhepunkte des Louis-quatorze, öffnet sich mit 17 Fenstern in Richtung des Parks, diesen stehen an der Innenwand des Saals 17 ebensogroße Spiegel mit mehr als 350 einzelnen Spiegelflächen gegenüber. Die Spiegel hatten zum einen eine ästhetische Funktion, denn sie erweitern durch das Spiegelbild des Gartens den Außenbereich des Schlosses ins Innere des Gebäudes und reflektierten zudem den Kerzenschein am Abend. Zum anderen vermittelten sie auf subtile Art und Weise aber auch den Reichtum des Königs und die Leistungsfähigkeit der französischen Wirtschaft. Spiegelglas war im 17. Jahrhundert ein teures Luxusprodukt und nur unter großem Aufwand herzustellen. Die Herstellung der Spiegelflächen war der erste Großauftrag für eine von Jean-Baptiste Colbert begründete Glasmanufaktur, der späteren Compagnie de Saint-Gobain, mit der das venezianische Monopol in dem Bereich gebrochen wurde. Der Eindruck des Saals wird aber nicht nur durch die Spiegel, sondern auch durch das gewaltige Gewölbe geprägt. Die neun großen und zahlreichen kleineren Deckengemälde stehen ganz im Zeichen der Verherrlichung des Sonnenkönigs und preisen die Erfolge seiner ersten 20 Regierungsjahre. Neben dem Gemälde \"Der König regiert selbst\", das den absoluten Machtanspruch des Herrschers verdeutlicht, werden unter anderem der Friede von Nimwegen oder die Eroberung der Franche-Comté thematisiert. Ausführender Künstler der Gemälde war Charles Lebrun. Einer zeitgenössischen Anekdote zufolge geht die Ausstattung der Großen Galerie mit den siebzehn Spiegelflächen auf eine Idee Jules Hardouin-Masarts zurück, der durch die derart verplante Wandfläche verhindern wollte, dass der hoch in der Gunst des Königs stehende Lebrun noch mehr Gelegenheit bekam, seine Werke zu präsentieren. Für die Spiegelgalerie wurde ursprünglich eine kostbare Ausstattung von zum Teil massiven Silbermöbeln angefertigt. Das seinerzeit berühmte Mobiliar hatte jedoch nur kurzen Bestand, es musste bereits 1689 zur Finanzierung des Pfälzischen Erbfolgekrieges verkauft und eingeschmolzen werden. Das heutige Mobiliar stammt weitgehend aus dem 19. Jahrhundert, nachdem große Teile der ursprünglichen Einrichtung des Schlosses während der Französischen Revolution verloren gingen. Wie das gesamte Schloss von Versailles hatte auch die Spiegelgalerie eine Vorbildwirkung inne und wurde an zahlreichen europäischen Höfen des 17. und 18. Jahrhunderts in verschiedenen Formen und Dimensionen nachgeahmt. Die bekannteste Imitation ist jedoch ein Werk des 19. Jahrhunderts, es handelt sich um den großen Spiegelsaal im Schloss Herrenchiemsee auf der Herreninsel im südlichen Bayern. Unter König Ludwig II. wurde dort ab 1878 der Zentralbau des Versailler Schlosses nahezu nachgebaut und auch der Spiegelsaal bis ins Detail und mit nur wenigen Abweichungen kopiert.", "section_level": 2}, {"title": "Restaurierung.", "content": "Der Spiegelsaal wurde von 2003 bis 2007 in mehreren Abschnitten für 12 Millionen Euro umfangreich restauriert. Die Gemälde wurden gereinigt, die Stuckierungen ergänzt und ausgearbeitet und blinde Spiegelscheiben ausgetauscht. Die Arbeiten erfolgten über mobile Gerüste während des laufenden Museumbetriebes, so dass die Hauptattraktion des Palastes nicht geschlossen werden musste. Auch die sieben schweren Lüster wurden restauriert und mit modernen Leitungen versehen.", "section_level": 2}, {"title": "Historischer Überblick.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung des Spiegelsaals.", "content": "Die Spiegelgalerie hatte verschiedene Funktionen zu erfüllen. Durch ihre Größe und ihre reiche Ausstattung wird sie zumeist für einen Festsaal gehalten, doch ihr wichtigster Zweck war es, als eine Art überdachte Promenade zu dienen. Ein Großteil des täglichen Hoflebens spielte sich hier ab und die Gesellschaft traf sich, um zu promenieren, Neuigkeiten auszutauschen oder dem König zu gefallen. Die Galerie war groß genug dimensioniert, dass der Herrscher auf seinen Spaziergängen durch den Saal unliebsame Personen weit umrunden oder sich Menschen seines Interesses zuwenden konnte. Wer ein Anliegen hatte, hielt sich im Spiegelsaal auf, wo man hoffte, vom König wahrgenommen zu werden. Dieser betrat die Galerie täglich mindestens einmal: Das Schlafzimmer des Königs lag ab 1701 hinter der Mittelwand der Galerie und in einem immer gleichen Ritual ging der Monarch nach dem morgendlichen Aufstehen, dem \"Lever\", vom Schlafzimmer durch den Spiegelsaal und die anschließenden Paraderäume zur Schlosskapelle im Nordflügel. Ihre zentrale Lage und ihre Größe prädestinierten die Spiegelgalerie als Ort der Hoffeste. Unter anderem wurden hier mit großen Aufwand 1697 die Hochzeit des Herzogs von Burgund mit Maria Adelaide von Savoyen, 1745 die Hochzeit Louis Ferdinands und Maria Theresias von Spanien und 1770 die Hochzeit Ludwig XVI. und Marie Antoinettes gefeiert. Der Spiegelsaal diente außerdem bei großen Empfängen als Thronsaal, so wurden hier beispielsweise 1686 die Botschafter von Siam, 1715 die Botschafter von Persien und 1742 die Botschafter des Osmanischen Reichs empfangen.", "section_level": 2}, {"title": "Historische Ereignisse.", "content": "Die Spiegelgalerie ging besonders durch zwei historische Ereignisse in die Geschichte ein: Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 wählte sie die preußische Führung zum Ort der Kaiserproklamation vom 18. Januar 1871, die als Gründungsakt des Deutschen Reiches gelten sollte. Die Wahl war auf den Spiegelsaal gefallen, weil dessen Deckengemälde unter anderem Eroberungen deutscher Länder durch Frankreich verherrlichten. Das französische Volk empfand die Zeremonie als Demütigung, welche die deutsch-französische Erbfeindschaft auf Jahrzehnte zementieren sollte. Die Unterzeichnung des Friedensvertrags von Versailles, des wichtigsten der Pariser Vorortverträge, fand auf Wunsch des französischen Premierminister Georges Clemenceau am 28. Juni 1919 im Spiegelsaal statt. Dieses Mal war es das deutsche Volk, welches die Zeremonie als Demütigung empfand. Dies und die schweren Auflagen des Friedensvertrages, der Deutschland eine Alleinschuld am Krieg zuwies, belasteten die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich weiterhin. Der Vertrag von Versailles wird als einer der Gründe für den Aufstieg der Nationalsozialisten in Deutschland verantwortlich gemacht und somit als eine Ursache des Zweiten Weltkriegs. Erst nach Kriegsende begannen sich die deutsch-französischen Beziehungen zu verbessern.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der über 300 Jahre alte Spiegelsaal von Versailles (oder auch die \"Spiegelgalerie\", \"Galerie des Glaces\", \"Galerie de Louis XIV.\" oder \"la Grande Galerie\") ist einer der größten und zugleich der berühmteste Raum des Schlosses von Versailles in der Nähe von Paris in Frankreich. Der barocke Saal mit den benachbarten Salons des Krieges und des Friedens bildet den Mittelpunkt der Paradezimmer des Schlosses und stand mehrfach im Mittelpunkt der europäischen Geschichte.", "tgt_summary": null, "id": 767819} {"src_title": "Argenton-sur-Creuse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und Beruf.", "content": "Linda Teuteberg wuchs in Görsdorf bei Storkow als Tochter einer Lehrerin und eines Ingenieurs auf. Ihr Abitur absolvierte sie am Katholischen Gymnasium Bernhardinum in Fürstenwalde/Spree. Teuteberg studierte als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre an der Universität Potsdam und schloss das Studium mit dem Ersten Juristischen Staatsexamen ab. Während und nach dem Studium arbeitete sie als studentische und wissenschaftliche Mitarbeiterin an Lehrstühlen für Öffentliches Recht sowie Strafrecht der Universität Potsdam. Für eine rechtsphilosophische Arbeit zur Thematik „Gerechtes Steuersystem“ wurde sie 2003 mit dem ersten Preis beim Studierendenwettbewerb des Bundesinnenministeriums in der Kategorie \"Wissenschaftliche Ausarbeitung\" sowie mit dem \"Wilhelm-von-Humboldt-Preis\" von der Vereinigung zur Förderung der Rechtsphilosophie e.V. in Potsdam geehrt. Teuteberg absolvierte den juristischen Vorbereitungsdienst beim Kammergericht und legte 2013 das Assessorexamen ab. Sie war im Bundesministerium für Bildung und Forschung beschäftigt und ist als Rechtsanwältin zugelassen.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Partei.", "content": "Linda Teuteberg trat 1998 den Jungen Liberalen bei; im Jahr 2000 wurde sie FDP-Mitglied. Sie war Spitzenkandidatin der Jungen Liberalen Brandenburg zur Landtagswahl 2009 und Landtagskandidatin der FDP Brandenburg (Platz 2 der Landesliste) im Wahlkreis Potsdam I. Sie ist Mitglied der Jungen Liberalen Brandenburg, in deren Bundesvorstand sie zuvor bereits Mitglied und als Pressesprecherin des Landesvorstands tätig war. Von 2009 bis 2013 war sie Mitglied des Landesvorstands der FDP Brandenburg, zuletzt als stellvertretende Vorsitzende. Ihre Fachgebiete sind die Ordnungs- und Finanzpolitik sowie die Innen- und Rechtspolitik. Teuteberg ist seit 2011 Mitglied des Bundesvorstandes der FDP. Ihre Wiederwahl durch den Bundesparteitag im März 2013 führte in der brandenburgischen FDP zu Kritik, weil Teuteberg sich ohne Votum des Landesverbandes zur Wahl gestellt hatte und vom Vorsitzenden der FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag Wolfgang Kubicki vorgeschlagen worden war. Die Landespartei hatte für die Position den Brandenburger Fraktionschef Andreas Büttner vorgesehen, der indes mit einem Stimmenanteil von 23,56 bzw. 20,52 % der Stimmen in zwei Wahlgängen auf dem Bundesparteitag den Einzug in das Gremium verfehlte. Am 17. April 2019 wurde sie vom FDP-Vorsitzenden Christian Lindner als Nachfolgerin für Nicola Beer für das Amt der FDP-Generalsekretärin vorgeschlagen. Die Wahl fand auf dem 70. ordentlichen FDP-Bundesparteitag statt.", "section_level": 2}, {"title": "Mandate.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Landtagsmandat (2009–2014).", "content": "Teuteberg wurde am 27. September 2009 über die Landesliste in den Brandenburger Landtag gewählt. Im Wahlkampf erhielt sie Unterstützung u. a. von Hans-Dietrich Genscher. Teuteberg war im Landtag Mitglied des Rechtsausschusses, des Richterwahlausschusses und der Enquete-Kommission „Aufarbeitung der Geschichte und Bewältigung von Folgen der SED-Diktatur und des Übergangs in einen demokratischen Rechtsstaat im Land Brandenburg“, ferner stellvertretendes Mitglied der Ausschüsse für Haushalt und Finanzen, für Wirtschaft und für Europaangelegenheiten und Entwicklungspolitik. Teuteberg war rechts- und medienpolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Schwerpunkte von Teutebergs politischem Wirken sind die Aufarbeitung der SED-Diktatur und die Wiedergutmachung des in der DDR verursachten Unrechts und das Eintreten für eine liberale Wirtschaftspolitik. Teuteberg spricht sich dagegen aus, dass Kommunalbetriebe in Konkurrenz zu Privatunternehmen treten und sich wirtschaftlich betätigen können. Teuteberg setzte sich für die Universität Potsdam ein, die nach Planungen der brandenburgischen Landesregierung die juristische Fakultät verlieren sollte. Schließlich engagiert sie sich dafür, das Wahlalter auf 16 Jahre herabzusetzen. Als Teuteberg sich im Herbst 2012 auf das zweite juristische Staatsexamen vorbereitete, behauptete FDP-Landeschef Gregor Beyer, Teuteberg komme ihren Pflichten als Abgeordnete in zeitlich zu geringem Maße nach. Teuteberg wies die Anschuldigungen zurück und erhielt Unterstützung von Fraktionskollegen: Teuteberg habe in der Fraktion „bis in die Einzelheiten“ alles abgesprochen. Die \"Potsdamer Neuesten Nachrichten\" sprachen von „ehrabschneidenden“ Anschuldigungen und bezeichnete Beyer als „Diffamierer“. Zur Landtagswahl 2014 trat sie nicht erneut an. Teuteberg war Mitglied der 15. Bundesversammlung, die am 18. März 2012 zusammentrat.", "section_level": 3}, {"title": "Bundestagsmandat (seit 2017).", "content": "Im November 2016 wurde Linda Teuteberg auf einem Landesparteitag zur Spitzenkandidatin der brandenburgischen FDP für die Bundestagswahl 2017 gewählt. Mit 57 Prozent der Delegiertenstimmen setzte sie sich gegen ihren Mitbewerber Axel Graf Bülow durch. In Brandenburg erzielte die FDP 7,1 % der Zweitstimmen, in Teutebergs Wahlkreis 9,2 %; Teuteberg erhielt 7,5 % der Erststimmen. Teuteberg ist Mitglied des Innenausschusses des Bundestages und dort Obfrau ihrer Fraktion. Zudem ist sie stellvertretendes Mitglied des Haushaltsausschusses und in der FDP-Fraktion Vorsitzende der Arbeitsgruppe Innen sowie Sprecherin für Migration.", "section_level": 3}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Zur Abschiebepraxis in Deutschland äußert sich Teuteberg wie folgt: „Die heutige Abschiebepraxis ist lebensfremd. Wer ausreisepflichtig ist, muss vor der Abschiebung vorübergehend in Abschiebehaft genommen werden können.“ Sie kritisiert die falsch verstandene Solidarität: „Ausreisepflichtige vor einer Abschiebung zu warnen oder ihnen beim Untertauchen zu helfen, ist weder edel noch eine Bagatelle.“", "section_level": 2}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Linda Teuteberg ist stellvertretende Vorsitzende des Vereins \"Gegen Vergessen – Für Demokratie,\" dessen Ziel die Stärkung der Demokratie und die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen und dem Unrecht des SED-Regimes ist, sowie stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft, eines Vereins zur Förderung politischer, kultureller und sozialer Beziehungen in Europa. Teuteberg ist ferner Mitglied der Beiräte der \"Fördergemeinschaft Lindenstraße 54\" und der Anlauf- und Beratungsstelle des Landes Brandenburg für ehemalige Heimkinder der DDR sowie der Kuratorien des SC Potsdam und der Karl-Hamann-Stiftung.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Teuteberg ist mit Björn Teuteberg verheiratet und evangelisch.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Am 17. Februar 2013 gewann Teuteberg in Stefan Raabs Talkshow \"Absolute Mehrheit\" mit 39,9 % der Zuschauerstimmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Linda Teuteberg (* 22. April 1981 als Linda Merschin in Königs Wusterhausen) ist eine deutsche Rechtsanwältin und Politikerin (FDP). Seit 2017 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages, Obfrau der FDP-Fraktion im Innenausschuss sowie deren migrationspolitische Sprecherin. Zuvor gehörte Teuteberg von 2009 bis 2014 als Abgeordnete dem Landtag Brandenburg an. Sie ist seit 2011 gewähltes Mitglied im FDP-Bundesvorstand und seit dem 26. April 2019 FDP-Generalsekretärin. Zudem ist sie seit dem 30. November 2019 Vorsitzende der FDP Brandenburg.", "tgt_summary": null, "id": 342699} {"src_title": "Call It Murder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Jay Rosehill begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt bei den Olds Grizzlys, für die er von 2002 bis 2004 in der Alberta Junior Hockey League aktiv war. In diesem Zeitraum wurde er im NHL Entry Draft 2003 in der siebten Runde als insgesamt 227. Spieler von den Tampa Bay Lightning ausgewählt, für die er allerdings nie spielte. Stattdessen lief der Flügelspieler in der Saison 2004/05 für die Mannschaft der University of Minnesota Duluth auf. Von 2005 bis 2009 stand der Linksschütze für die Springfield Falcons und Norfolk Admirals aus der American Hockey League sowie die Johnstown Chiefs und Mississippi Sea Wolves aus der ECHL auf dem Eis. Kurz vor Ende der Saison 2008/09 wechselte er zu den Toronto Maple Leafs, in deren AHL-Farmteam Toronto Marlies er die Spielzeit beendete. Zur Saison 2009/10 wurde Rosehill in den Kader der Toronto Maple Leafs aufgenommen, für die er am 1. Oktober 2009 im Heimspiel gegen die Montréal Canadiens sein Debüt in der National Hockey League gab. Seinen ersten Treffer erzielte der Kanadier am 6. Oktober 2009 im Spiel gegen die Pittsburgh Penguins. Im Oktober 2012 wurde Rosehill von den Norfolk Admirals für ein Try-Out verpflichtet, welches für maximal 25 Partien der regulären Saison Gültigkeit besitzt. Nach Beendigung des NHL-Lockouts im Januar 2013 wurde er von den Anaheim Ducks unter Vertrag genommen, spielte jedoch ausschließlich für deren AHL-Farmteam. Die Kalifornier transferierten ihn Anfang April 2013 zu den Philadelphia Flyers. Dort kam er in der Saison 2013/14 noch regelmäßig zum Einsatz, spielt allerdings mit Beginn der Folgesaison ausschließlich in der AHL bei den Lehigh Valley Phantoms. Im August 2015 unterzeichnete Rosehill einen neuen Vertrag bei den Phantoms, der nur für die AHL gilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jay Rosehill (* 16. Juli 1985 in Olds, Alberta) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der seit der Saison 2014/15 bei den Lehigh Valley Phantoms in der American Hockey League unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 504643} {"src_title": "Hufeisenkleeeule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Sturz der libyschen Monarchie 1969 und Gaddafis Machtübernahme verschlechterte sich das Verhältnis zwischen den USA und Libyen zunehmend. Die Anlehnung Gaddafis an die Sowjetunion, seine Unterstützung für kommunistische Regimes und terroristische Gruppen erregten während der 1970er-Jahre den Unmut der US-Administration. Anlass für eine direkte Konfrontation war Gaddafis Versuch, seevölkerrechtswidrig die Große Syrte zu libyschem Territorialgewässer zu erklären. Dabei setzten die USA vom Februar bis März 1986 während der Operation Attain Document den Großteil der Sechsten Flotte ein, um öffentlichkeitswirksam zu demonstrieren, dass sie die Große Syrte nicht als libysches Gewässer ansahen und Gaddafis Ansinnen gescheitert war. Im Rahmen der Operation kam es mehrmals zu Kampfhandlungen zwischen der US-Marine und libyschen Streitkräften, welche die USA für sich entschieden. In Reaktion darauf betrieb Gaddafi eine Terrorkampagne gegen US-Ziele. Diese kulminierte am 5. April 1986 in dem Attentat auf die von US-Soldaten besuchte Diskothek \"La Belle\" in Berlin. Die US-Regierung entschloss sich daraufhin zu Luftschlägen gegen Ziele in Libyen.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "In der Nacht vom 14. auf den 15. April 1986 führten die Streitkräfte der Vereinigten Staaten einen Luftangriff auf die libyschen Küstenstädte Tripolis und Bengasi aus.", "section_level": 1}, {"title": "Angriffe auf Tripolis.", "content": "Frankreich, Italien und Spanien verweigerten den USA die Überflugrechte und die Verwendung der amerikanischen Militärflugplätze in Kontinentaleuropa für eine Operation gegen Libyen, sodass die in Großbritannien gestarteten Flugzeuge ihr Ziel durch den internationalen Luftraum über der Straße von Gibraltar erreichen mussten, was mehrfache Luftbetankung erforderte. Am 14. April 1986 um 17:36 Uhr (UTC) starteten auf den Stützpunkten RAF Lakenheath und RAF Upper Heyford in Großbritannien 19 Kampfflugzeuge vom Typ F-111F Aardvark der 48. TFW (Tactical Fighter Wing) und fünf Flugzeuge EF-111A zur elektronischen Kampfführung (ECM) der 42. Electronic Combat Squadron mit Ziel Tripolis in Libyen. Sechs Flugzeuge (fünf F-111F und eine EF-111A) kehrten wegen Problemen beim ersten Auftankmanöver zu ihren Stützpunkten zurück. 18 verbliebene Kampfflugzeuge (14 F-111F und vier EF-111A) begannen um Mitternacht (UTC) bzw. um 02:00 Uhr libyscher Zeit die US-Bombenangriffe auf Ziele in und um Tripolis. Die Ziele umfassten die Ausbildungsstätte für Kampfschwimmer, den Militär-Flughafen sowie den Kasernenkomplex in Bab al-Aziziya. Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi und zwei seiner Söhne sollen dabei verletzt worden sein. In der Nähe von Gaddafi soll eine Bombe niedergegangen sein und ihn an der Schulter verletzt haben. 36 weitere Libyer fielen nach libyschen Angaben den Bombardierungen zum Opfer, außerdem entstanden Gebäudeschäden an den Botschaften von Österreich, der Schweiz, Finnlands, Frankreichs und des Iran. Beim Angriff auf den Flughafen warfen F-111F-Kampfflugzeuge Bomben vom Typ Mk 82 Snakeye ab. Drei Frachtflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76 wurden zerstört und drei weitere beschädigt. Ein libysches Passagierflugzeug vom Typ Boeing 727 und eine Maschine vom Typ Fiat G.222 wurden ebenfalls am Boden getroffen. Das libysche Abwehrfeuer mit Luftabwehrraketen blieb erfolglos, obwohl Malta und Italien libyschen Stellen den Anflug der US-Flugzeuge mitgeteilt hatten. Die libysche Luftwaffe startete keine Abfangjäger. Eine F-111F der US-Luftwaffe (Rufzeichen: Karma 52) soll von einer libyschen Luftabwehrrakete, nach anderen Angaben mit einer Flugabwehrkanone abgeschossen worden sein. Der Pilot Major Fernando L. Ribas-Dominicci und der Waffensystemoffizier Captain Paul F. Lorence kamen dabei um. Die Leiche des Piloten wurde von libyschen Sicherheitskräften gefunden. Die sterblichen Überreste wurden auf Vermittlung des Vatikans 1989 in die USA überführt. Ein weiteres Kampfflugzeug vom Typ F-111F musste nach den Angriffen auf Libyen wegen technischer Probleme auf dem Luftwaffenstützpunkt Rota in Spanien landen. Die Besatzung wurde innerhalb von zwei Stunden zum britischen Stützpunkt Lakenheath geflogen.", "section_level": 2}, {"title": "Angriffe auf Bengasi.", "content": "Gegen Bengasi setzte die US Navy einen trägergestützten Kampfverband ein. Vom Flugzeugträger USS Coral Sea (CV-43) starteten acht Bomber Typ A-6E Intruder und sechs Kampfflugzeuge Typ F/A-18A Hornet. Vom Träger USS America (CV-66) starteten sechs A-6E Intruder, sechs A-7E Corsair II-Jagdbomber und eine Maschine zur elektronischen Kampfführung Typ EA-6B Prowler. US-Kampfflugzeuge Typ F-14 Tomcat schützten die Träger und vier Flugzeuge Typ E-2C Hawkeye überwachten den Luftraum. Kampfschiffe sicherten und überwachten die Militäraktion, darunter der Lenkwaffenzerstörer USS King (DDG-41). Ein US-Flugzeugträger im Mittelmeer, die USS Saratoga (CV-60) wurde ab April 1986 aus dem engeren Krisengebiet abgezogen und nahm nicht unmittelbar an der Militäraktion teil. Für Aufklärungsflüge und Aufnahmen während der Operation soll auch ein Flugzeug Typ SR-71 Blackbird vom britischen Luftwaffenstützpunkt RAF Mildenhall eingesetzt worden sein. Angriffsziele waren ein Trainings-Stützpunkt für Terroristen in Sidi Bilal (Sidi Balal), ein palästinensisches Trainingscamp, der Kasernenkomplex Dschamahirija in Bengasi und der Luftwaffenstützpunkt Benina südöstlich von Bengasi, auf dem vier Kampfflugzeuge Typ MiG-23 Flogger, zwei Flugzeuge Typ Fokker F.27 Friendship, zwei Hubschrauber Typ Mi-8 (Mi-17) Hip und sechs Kleinflugzeuge (zwei Twin Otters, zwei Cessna 402 und zwei Cessna 152) zerstört wurden. Darüber hinaus wurden Radarkontrollanlagen und Luftabwehrbatterien zerstört.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Libyen.", "content": "Als Reaktion beschoss Libyen am 15. April 1986 die italienische Insel Lampedusa, auf der sich eine LORAN-Funknavigationsstation der US-Küstenwache befand, mit zwei ballistischen Scud-B-Raketen. Beide Raketen stürzten einen Kilometer vor dem Ziel in das Meer. Es gab keine Verletzten. Am 16. April 1986 verkündete Muammar al-Gaddafi in einer Fernsehrede, er werde seinen Kampf für die Weltrevolution fortsetzen, und wies die Vorwürfe einer Unterstützung des Terrorismus zurück. Libyen unterstellte außerdem Tunesien, den USA Überflugrechte für den Angriff gewährt zu haben. Dies führte zur Verschlechterung der Beziehungen zum Nachbarland Tunesien, mit der Folge, dass tunesische Gastarbeiter ab September 1986 des Landes verwiesen wurden. Libyen stellt außerdem die Schuldenzahlungen an Tunesien ein: Der Schuldenstand gegenüber Tunesien belief sich auf 115 Millionen US-Dollar. Am 17. April 1986 kündigte Libyen als Vergeltungsmaßnahme für die britische Unterstützung der US-Luftangriffe Anschläge gegen britische Einrichtungen im Libanon an. Ende April 1986 wurden drei britische Staatsbürger im Libanon entführt und ermordet. Man vermutet die AIIB (Anti-Imperialistische Internationale Brigaden) im Auftrag Libyens als Urheber. Am 17. April 1986 wurde im Sudan ein Kommunikationsoffizier der US-Botschaft in Khartum angeschossen und verwundet. Man vermutete einen Zusammenhang mit den US-Angriffen auf Libyen. Am gleichen Tage wurden im Libanon drei Geiseln, der US-Bürger Peter Kilburn in Beirut und die Briten Leigh Douglas und Philip Padfield erschossen. Oberstleutnant Oliver North vom Nationalen Sicherheitsrat des US-Präsidenten Ronald Reagan soll vor den Bombenangriffen auf Libyen in Verhandlungen mit den Entführern gestanden und die Freilassung für drei Millionen US-Dollar ausgehandelt haben. Nach den US-Angriffen habe Libyen bzw. Muammar al-Gaddafi das US-Angebot überboten, sodass Kilburn getötet wurde. Am 19. April 1986 explodierte in einem US-Offiziersklub in Ankara eine Bombe. Vier mutmaßlich libysche Terroristen wurden von der türkischen Polizei verhaftet. Die Verurteilung der US-Angriffe durch den UN-Sicherheitsrat in New York scheiterte am Vetorecht der USA, Großbritanniens und Frankreichs. Libyen begann daraufhin mit der Schließung zahlreicher Botschaften in Westeuropa. Libyen wird auch für den Lockerbie-Anschlag auf ein amerikanisches Flugzeug über Schottland im Jahr 1988 verantwortlich gemacht.", "section_level": 2}, {"title": "Sowjetunion.", "content": "Am 16. April 1986 bekräftigte der Generalsekretär der KPdSU, Michail Gorbatschow, in einem Schreiben an Muammar al-Gaddafi die „tätige Solidarität“ der Sowjetunion mit Libyen angesichts der US-Luftangriffe, gegen die die Sowjetunion aufs Schärfste protestiere.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesrepublik Deutschland.", "content": "Am 16. April 1986 gab Bundeskanzler Helmut Kohl eine Regierungserklärung zum internationalen Terrorismus und den US-Luftangriffen auf Libyen im Deutschen Bundestag ab. Kohl wies im Zusammenhang mit den US-Angriffen auf Libyen darauf hin, dass es Hinweise auf eine libysche Verantwortung für den Anschlag auf die West-Berliner Diskothek \"La Belle\" am 5. April 1986 gebe. Wer Gewalt predige, müsse damit rechnen, dass sich die Betroffenen wehren, so Kohl. Weitere Äußerungen deutscher Politiker nach den US-Angriffen auf Libyen: Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP): „Kriegsgefahr besteht nicht, aber die Lage im Mittelmeer ist ernst. Um so wichtiger ist eine entschlossene polizeiliche Zusammenarbeit zur Bekämpfung des Terrorismus.“ „[...] dass gerade im jetzigen Stadium neue Belastungen für die europäisch-amerikanischen Beziehungen vermieden werden müssen.“ Heiner Geißler (CDU): „Es ist der Zeitpunkt gekommen, an dem sich die westlichen Demokratien nicht mehr alles gefallen lassen können.“ Hans-Jürgen Wischnewski (SPD): „Wir brauchen eine europäisch-arabische Konferenz zur Bekämpfung des Terrorismus. Die hervorragende Arbeit der GSG 9 wurde bisher nie angefordert [...]“ Franz Josef Strauß (CSU) qualifizierte die Forderung von Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher nach einer politischen Beherrschung der Krise als ‚Unredlichkeit‘ und ‚Feigheit‘ ab. Genschers Politik sei so, als ob ‚jemand Kukident (ein Zahnpflegemittel) gegen Beinbrüche empfiehlt.‘... Jetzt solle ‚doch mal einer sagen, wie eine solche politische Lösung angesichts der gegebenen Tatsachen und der Person von Gaddafi aussehen soll‘... Man müsse jetzt begreifen, dass wir uns leider in einem ‚Kriegszustand‘ befinden, in der Form eines neuen, nicht erklärten Krieges, zitiert in der Süddeutschen Zeitung vom 21. April 1986. Am 23. April 1986 verlangte die Bundesrepublik als erstes europäisches Land die Reduzierung des Botschaftspersonals des libyschen Volksbüros in Bonn von 41 auf 22 Diplomaten.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere.", "content": "Am 16. April 1986 erklärte die britische Premierministerin Margaret Thatcher vor dem Unterhaus in London, dass die US-Angriffe auf Libyen als Selbstschutzhandlung nach Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen zu sehen sind. Tatsächlich verurteilte die Vollversammlung der Vereinten Nationen in jenem Jahr mehrheitlich den Angriff. Am 17. April 1986 plädierten die zwölf Außenminister der Europäischen Gemeinschaft (EG) auf einer Krisensitzung in Paris für das Ende der US-Militäraktionen und für Zurückhaltung beider Konfliktparteien. Während einer Europareise des US-Sonderbotschafters Vernon A. Walters hatten sich die Länder der Europäischen Gemeinschaft noch vor den Angriffen zu einer gemeinsamen Erklärung gegen Libyen entschlossen. Am 21. April 1986 besuchte eine sechsköpfige Delegation der Bewegung der Blockfreien Staaten unter Leitung des indischen Außenministers Bali Ram Bhagat Libyen. Bhagat bezeichnete bei einem Treffen mit Muammar al-Gaddafi die US-Angriffe als völlig ungerechtfertigt und als eine „bösartige Aggression“, die ein Angriff auf jedes Mitgliedsland der Bewegung sei. Den Vorsitz der Bewegung der Blockfreien Staaten hatte zu dem Zeitpunkt (1986–1989) der Präsident von Simbabwe, Robert Mugabe, inne, der bei einer Abstimmung im September 1985 in Luanda (Angola) vor Libyen zum Vorsitzenden gewählt worden war. Am 25. April 1986 beschloss Spanien die Ausweisung von elf Libyern. Auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Tokio vom 4. bis 6. Mai 1986 erwähnten die teilnehmenden Staaten in einer Resolution gegen den Terrorismus Libyen namentlich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Operation El Dorado Canyon war ein Luftangriff der USA gegen Ziele in Libyen im Jahr 1986. Eingesetzt wurden die Teilstreitkräfte United States Air Force, United States Navy und das United States Marine Corps. Dieser Angriff resultierte aus dem Anschlag auf die Berliner Diskothek \"La Belle\" am 5. April 1986.", "tgt_summary": null, "id": 1015641} {"src_title": "Knesebeck (Adelsgeschlecht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und politische Karriere.", "content": "Simango hat ein Ingenieursstudium abgeschlossen. Sein Vater Uria Simango war einer der Gründer und Vizepräsident der FRELIMO, wurde jedoch mitsamt seiner Frau und weiterer FRELIMO-Dissidenten ohne Gerichtsurteil auf Befehl der Partei hingerichtet. Simango begann daher seine politische Karriere als Mitglied der unbedeutenden Partei Partido de Convenção Nacional (PCN), einer jener Parteien, die 1999 unter dem Namen Renamo – União Eleitoral ein Wahlbündnis mit der Partei RENAMO, der großen Gegenspielerin der heutigen Regierungspartei FRELIMO seit dem Mosambikanischen Bürgerkrieg eingegangen waren. Seine Partei MDM entstand 2009 als Reaktion auf einen Skandal im Zusammenhang mit Simangos zweiter Bürgermeisterkandidatur im Jahr 2008. Zu den Kommunalwahlen 2003 war Daviz Simango noch siegreich als Kandidat der RENAMO angetreten, eine weitere Kandidatur für die nächsten Kommunalwahlen erschien selbstverständlich. Offenkundig aus Konkurrenzfurcht vor dem populären Simango verbot Afonso Dhlakama, der übermächtige Vorsitzende der RENAMO, Simango jedoch die Kandidatur für RENAMO zu den Bürgermeisterwahlen. Simango erhielt daraufhin breite Unterstützung von Teilen der RENAMO in Beira, aber auch von anderen Gruppen, konnte als unabhängiger Kandidat antreten und wurde bei den Kommunalwahlen 2008 mit 62 % der Stimmen gegen den Willen der RENAMO-Führung zum Bürgermeister Beiras gewählt. Im Jahr darauf trat er auch als Kandidat zur Präsidentschaftswahl 2009 an. In seiner Heimatprovinz Sofala und der Stadt und Provinz Maputo belegte er den zweiten Platz hinter dem siegreichen Kandidaten der Regierungspartei FRELIMO und vor der größten Oppositionspartei RENAMO. Bei den Kommunalwahlen 2013 konnte er erneut mit überwältigender Mehrheit den Bürgermeistersitz von Beira erringen, während die von ihm gegründete Partei MDM landesweit zur einzig ernsthaften Gegenspielerin der Regierungspartei aufrückte. Bei der Präsidentschaftswahl 2019 erhielt er etwas mehr als vier Prozent der Stimmen und belegte damit den dritten Platz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Daviz Simango (* 1964) ist der Vorsitzende und die zentrale Figur der Partei Movimento Democrático de Moçambique (MDM) in Mosambik und in der zweiten Amtsperiode Bürgermeister der Stadt Beira. Simango trat zudem kurzfristig als einer von drei Kandidaten zur Präsidentschaftswahl in Mosambik 2009 an und errang dabei einen Achtungserfolg. Bei der Wahl 2019 scheiterte er erneut.", "tgt_summary": null, "id": 1180046} {"src_title": "Großer Preis von Deutschland 1969", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Saul Kripke ist der Sohn der Autorin Dorothy K. Kripke und des Rabbiners und Universitätslehrers Myer Kripke. Bereits als Kind offenbarte er ein erstaunliches mathematisches Talent, mit sechs Jahren hatte er sich Hebräischkenntnisse angeeignet, in der vierten Klasse hatte er bereits alle Dramen von Shakespeare gelesen. Kripke studierte zunächst Mathematik an der Harvard-Universität, wo er 1962 mit dem Bachelor abschloss. Während seines Studiums erhielt er mehrere Preise und Auszeichnungen. Bereits 1958 – im Alter von achtzehn Jahren – veröffentlichte Kripke eine Arbeit zur Modallogik unter dem Titel \"A Completeness Theorem in Modal Logic\" in \"The Journal of Symbolic Logic\". Wenige Jahre später folgten weitere grundlegende Untersuchungen zur Modallogik, u. a. \"Semantical Considerations in Modal Logic\" (1963) und \"Semantical Analysis of Modal Logic\" (1963/65). Von 1964 bis 1966 lehrte er an der Princeton-Universität und von 1966 bis 1968 an der Harvard-Universität. Danach wurde er an die Rockefeller-Universität in New York berufen, wo er bis 1976 Philosophie unterrichtete. Im Jahr 1977 übernahm Kripke bis zu seiner Emeritierung 1997 die McCosh-Professur für Philosophie an der Princeton-Universität. 1978 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences und 2004 in die American Philosophical Society aufgenommen. Kripke ist Philosophieprofessor am CUNY Graduate Center. Kripke ist gegenwärtig Mitglied des \"Graduate Center\" der City of New York. Im Jahr 2001 wurde er mit dem renommierten Schock-Preis für Logik und Philosophie ausgezeichnet. Kripke hat über ein Dutzend renommierter Gastprofessuren und eine weitaus größere Zahl von „Distinguished Lectureships“ innegehabt, u. a. an den Universitäten Oxford, London, Berkeley, Los Angeles, Princeton, Cornell, California Institute of Technology, Wisconsin, Uppsala und Tel Aviv. Er erhielt die Ehrendoktorwürde von der University of Nebraska, der Johns Hopkins University und der Universität Haifa.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Modallogik.", "content": "Kripke trug entscheidend zur semantischen Klärung der Modallogik bei und beeinflusste mit seinen modelltheoretischen Untersuchungen die moderne Modallogik grundlegend. Er führte den Begriff einer (normalen) Modellstruktur ein. Eine Modellstruktur ist ein geordnetes Tripel (G,K,R), wobei K eine (nicht-leere) Menge, R eine reflexive Beziehung über K und G ein Element von K ist. Intuitiv gesehen ist K die Menge aller möglichen Welten, G die wirkliche Welt, während R als relative Möglichkeit bestimmt ist. Hat man eine solche Modellstruktur, so ordnet ein Modell jeder atomaren Formel P einen Wahrheitswert Wahr (W) oder Falsch (F) in jeder der Menge K angehörenden Welt H zu.", "section_level": 2}, {"title": "Namenstheorie.", "content": "1972 veröffentlichte Kripke eine vielbeachtete Studie zur Semantik der Eigennamen, die 1980 unter dem Titel \"Naming and Necessity\" in erweiterter Buchform erschien. Er entwickelt darin eine neue Theorie der Eigennamen. Nach Frege und Russell sind Eigennamen abgekürzte Beschreibungen; Beschreibungen haben Sinn und Bedeutung. Dagegen stellt Kripke die These, dass ein Eigenname nur eine Bedeutung (Referenz) hat. Nur so kann er in allen möglichen Welten ein und denselben Gegenstand bezeichnen. Eigennamen sind „starre Bezeichnungsausdrücke“ (\"rigid designators\"). Der Name wird dem zu benennenden Gegenstand in einem Akt der Taufe verliehen und dann in einer „Kette der Kommunikation“ weitergegeben. Die Anwendung dieser Theorie auf die Bezeichnungen natürlicher Arten führt bei Kripke zu der Überzeugung, dass natürlichen Arten bestimmte Eigenschaften notwendig zukommen. Aussagen, die wissenschaftliche Entdeckungen darüber darstellen, was eine bestimmte Art ist, sind keine kontingenten, sondern notwendige Wahrheiten im strengsten Sinn. Gegen die traditionelle Auffassung, dass alle und nur die apriorischen Wahrheiten notwendig sind, erklärt Kripke, dass es auch kontingente Wahrheiten a priori (z. B.: „Das Urmeter ist 1 m lang“) und notwendige Wahrheiten a posteriori (z. B.: „Augustus ist identisch mit Octavian“) gibt. „A priori“ und „a posteriori“ sind für ihn erkenntnistheoretische Begriffe, mit denen wir danach fragen, wie wir die Wahrheit einer bestimmten Aussage erkennen können. Dagegen sind „notwendig“ und „kontingent“ ontologische Begriffe, mit denen wir danach fragen, ob die Welt in dieser Hinsicht auch anders hätte sein können, als sie tatsächlich ist.", "section_level": 2}, {"title": "Regelfolgen und Privatsprache.", "content": "Im Jahr 1982 legte Kripke mit \"Wittgenstein on Rules and Private Language\" eine viel diskutierte Interpretation des Werks von Ludwig Wittgenstein vor, deren Texttreue zwar umstritten ist, die aber großen Einfluss auf die weitere Diskussion der Philosophie Wittgensteins hat. Diese spezifische Weiterentwicklung der Positionen Wittgensteins wird in der analytischen Philosophie des Öfteren mit dem Wortspiel „Kripkenstein“ bezeichnet. Kripke macht sich in seinem Buch für die These stark, dass Wittgensteins Argument gegen die Möglichkeit einer privaten Sprache vorrangig unter dem Gesichtspunkt des „Regelfolgens“ erklärt werden muss. Die Schlüsselstelle gegen die Möglichkeit einer Privatsprache ist für Kripke die von Wittgenstein im § 201 der \"Philosophischen Untersuchungen\" geäußerte Bemerkung, „eine Regel könnte keine Handlungsweise bestimmen, da jede Handlungsweise mit der Regel in Übereinstimmung zu bringen sei“. Dieses Paradox begründet nach Kripke eine neue Form des philosophischen Skeptizismus.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Beiträge.", "content": "Weiterhin ist er bekannt für seinen Beitrag zur Entwicklung formaler Theorien, um die Lügnerparadoxie zu umgehen. Kripke hat seit Ende der 1980er Jahre nur wenige Arbeiten publiziert. In einer Sonderausgabe der Zeitschrift \"Mind\" (Oktober 2005) ist ein neuer Aufsatz von Kripke (\"Russell’s Notion of Scope\") erschienen, der – ebenso wie andere Texte Kripkes – auf der Tonbandaufzeichnung eines Vortrags basiert. Er lehnt ein streng naturalistisches Weltbild und den Materialismus ab.", "section_level": 2}], "src_summary": "Saul Aaron Kripke (* 13. November 1940 in Bay Shore, Long Island, New York) ist ein amerikanischer Philosoph und Logiker. Er schrieb wegweisende Beiträge zur Logik, insbesondere auf dem Feld der Modallogik, und zur Sprachphilosophie, insbesondere zur Namenstheorie.", "tgt_summary": null, "id": 2250091} {"src_title": "Max Bock (Politiker, 1885)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kalmanowitsch wurde 1947 in einer mittellosen jüdischen Familie geboren. Seine Mutter war eine Überlebende des Holocaust, die bei einer litauischen Familie Unterkunft gefunden hatte, nachdem sie aus der Nazi-Gefangenschaft im IX. Fort geflüchtet war. Er studierte am Polytechnischen Institut Kaunas, trat nach dem Studienabschluss der Sowjetarmee bei und emigrierte 1971 mit seiner Familie nach Israel. Hier wurde er Mitglied der Arbeitspartei, absolvierte an der Universität Jerusalem ein Studium des Ingenieurwesens und wurde Produzent und Unternehmer. Er organisierte eine Konzerttournee von Galina und Valery Panov. Auf Einladung von Kalmanowitsch kamen Boney M, Baccara, Michael Jackson, Tom Jones, Liza Minnelli und Jose Carreras u. a. nach Israel. In Israel arbeitete Kalmanowitsch als Regierungsberater für die Eingliederung von Juden aus der Sowjetunion. 1988 wurde er wegen Wirtschaftsspionage für den sowjetischen Geheimdienst KGB zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt und nach fünf Jahren entlassen. Bei der Spionage ging es um neueste Informationen auf dem Gebiet der Biotechnologie und der militärischen elektronischen Steuersysteme, die die sowjetische Industrie dringend benötigte. Nach eigener Aussage wurde er von einem seiner Kollegen, einem sowjetischen Spion verraten, der Israel um politisches Asyl bat. Später erinnerte er sich, dass er mehrere Jahre ganz allein und in vollständiger Dunkelheit verbracht hatte, bis er begann, den Verstand zu verlieren. Seit jener Zeit konnte er nur nach Einnahme von Schlafmitteln einschlafen. Nach seiner Entlassung 1993 kehrte er nach Russland zurück. Zwischen 1993 und 1994 rief Kalmanowitsch zusammen mit Iossif Dawydowitsch Kobson mehrere Firmen unter der Bezeichnung „Liat-Natali“ ins Leben. Später unterstützte er den Wiederaufbau eines Marktes auf der Tischinskaja ploschtschad in Moskau. Kalmanowitsch war eine der schillerndsten Unternehmerfiguren der neurussischen Gründerzeit. Er pflegte Kontakte mit „Japontschik“, dem Unterweltpaten Wjatscheslaw Iwankow, und dem Mafiaboss der Solnzewo-Bruderschaft Sergei Anatoljewitsch Michailow. Kalmanowitsch war auch philanthropisch tätig und spendete große Summen für die Renovierung der Synagoge Kaunas. Am 2. November 2009 wurde er in seinem Wagen von Unbekannten erschossen.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Kalmanowitsch war dreimal verheiratet; zuletzt 2005 mit der Basketballspielerin Anna Archipowa.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schabtai Genrichowitsch Kalmanowitsch (hebr. שבתאי קלמנוביץ; lit. Šabtajus Kalmanovičius; ; * 18. Dezember 1947 in Kaunas, Litauische SSR; † 2. November 2009 in Moskau, Russland) war ein russischer Unternehmer, Sportmäzen, Vorstandsvorsitzender des Frauen-Basketballteams von Spartak Moskau.", "tgt_summary": null, "id": 1755542} {"src_title": "Dietmar Rothermund", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Eddie Schneider ist ein charismatischer und erfolgreicher Creative Director in einer Top-Werbeagentur in New York. Für seine Art der Kommunikation und seine fundierten Sachkenntnisse ist er in der Agentur bekannt, und so gibt es keine Aufträge, die er nicht an Land zieht. Eddie ist mit Judy Birk, der Tochter des Chefs der Agentur, liiert, jedoch betrügt er Judy oft mit anderen Frauen. Sein Leben besteht aus Lügen und Täuschungen. Dessen ist er sich bewusst, rechtfertigt vor sich selbst jedoch seine Untreue mit seinem Geschäftserfolg. Eddie kann für die Agentur einen wichtigen Kunden aus der Luftfahrtbranche gewinnen, woraufhin ihm von seinem Arbeitgeber und Schwiegervater in spe eine Partnerschaft an der Agentur angeboten wird und sich die Belegschaft abends zu einem Umtrunk zusammenfindet. Nach dieser kleinen Feier macht er sich mit seiner Mitarbeiterin und guten Freundin Angelina Sable auf den Weg in die Tiefgarage, wo sie entdeckt, dass sie ihren Schlüssel in den Büroräumen vergessen hat. Während sich Eddie auf den Heimweg macht, wird Angelina in den Büroräumen der Agentur von ihrem Arbeitskollegen Anthony Birk, dem Bruder von Eddies Freundin, zweimal, vaginal und anal, vergewaltigt. Als Eddie am nächsten Morgen in die Tiefgarage fährt, findet er dort Angelina vor, die ihm unter Tränen von ihrer Vergewaltigung erzählt. Eddie bringt Angelina daraufhin in ein Krankenhaus, dessen behandelnde Ärztin die Polizei informiert. Die Familie Birk schaltet einen Staranwalt ein, um sicherzustellen, dass Anthony für unschuldig befunden wird. Zusätzlich wird Eddie von Anthony mit Fotos erpresst, die ein von ihm engagierter Privatdetektiv von Eddies unzähligen Treffen mit anderen Frauen gemacht hat. Anthony zwingt Eddie vor Gericht für ihn auszusagen, damit er in Freiheit bleibt. Um sein vollkommenes Leben weiter zu genießen und seine kommende Hochzeit mit Judy nicht aufs Spiel zu setzen, hilft Eddie seinem zukünftigen Schwager Anthony, aus der Vergewaltigungsanklage herauszukommen, indem er vor Gericht unter Eid lügt. Als Anthony für unschuldig erklärt wird, versucht das verzweifelte Opfer Angelina, das mittlerweile bei einer Nonne Unterschlupf gefunden hat, Selbstmord durch Erhängen zu begehen. Im letzten Moment erscheint ihr in ihren Wahnvorstellungen jedoch ein Armeegeneral, der ihr bereits bei einer in ihrer Jugend widerfahrenen Vergewaltigung erschienen ist, um sie von ihrem Selbstmordversuch abzubringen. In der Zwischenzeit erfährt Judy von Eddies Treffen mit einer anderen Frau und beendet die Beziehung. Ihr Vater Russel Birk entlässt ihn schließlich auch noch aus der Agentur, und Eddie wird aus der Welt ausgeschlossen, die er für sich selbst schuf. Jedoch findet Eddie sehr schnell einen neuen Job in einer anderen Agentur. Als er das nachts in einem Techno-Club feiern will, trifft er dort auf Anthony. Der niederträchtige Anthony provoziert Eddie, bis es zu einer Prügelei kommt. Gerade als Eddie den Club verlässt, betritt die auf Rache sinnende Angelina, verkleidet mit einer blonden Perücke, das Haus. Sie wirft ein Rauschmittel in Anthonys Getränk. Als dieser kaum noch Herr seiner Sinne ist, lässt sie ihn glauben, die Nacht mit ihm verbringen zu wollen. Sie verlassen die Diskothek und fahren zu einem verlassenen Platz am Hafen. Im Wagen erklärt sie Anthony, dass sie auf Sex mit Handschellen stehe. Unter diesem Vorwand fesselt sie seine Hände mit den Handschellen am Lenkrad. Angelina gibt sich zu erkennen, indem sie die Perücke abnimmt. Anthony rastet aus und sagt ihr, sie solle ihn sofort befreien. Er entschuldigt sich für seine Vergewaltigung an ihr, doch das interessiert Angelina nicht. Sie steigt aus dem Auto, öffnet die Beifahrertür und legt einen Umschnalldildo an, mit dem sie Anthony penetriert. Danach richtet sie eine Waffe auf Anthony und erschießt ihn. Nach dem Fund der Leiche wird Angelina als Verdächtige von der Polizei befragt, aber die Nonne, bei der sie wohnt, deckt sie mit einem falschen Alibi. Da Eddie sich öffentlich mit Anthony geprügelt hatte, kann Angelina den Fall schließlich so drehen, dass er der Hauptverdächtige wird. Ohne Unterstützung seiner ehemaligen Familie und seiner Freunde findet sich Eddie in Untersuchungshaft wieder. Angelina besucht ihn im Gefängnis und gesteht ihm unter vier Augen den Mord an Anthony. Eddies Anwalt bekniet ihn, Angelinas Geständnis vor Gericht zu verwerten, doch Eddie weigert sich, und so sieht es nun so aus, als müsse Eddie eine lebenslange Gefängnisstrafe absitzen. Schließlich bringt seine Ex-Freundin Judy das entscheidende, wahrheitsgemäße Alibi, das ihn vor der Haft bewahrt. Judy gesteht Eddie ihre Liebe, die beiden gehen jedoch auseinander. Angelina fährt zum Flughafen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Budget und Einspielergebnis.", "content": "Das Budget des Films betrug etwa 7,1 Millionen Euro. Unter anderem wurde der Film mit Mitteln der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und der Filmförderungsanstalt (FFA) unterstützt. An den deutschen Kinokassen wurden bis Anfang Februar 2007 knapp 140.000 Besucher gezählt.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten und Besetzung.", "content": "Die Hauptrollen übernahmen Til Schweiger, Michael Clarke Duncan, Lauren Lee Smith und Eric Roberts. In einer Nebenrolle ist Fahri Ogün Yardım zu sehen. Diesen lernte Schweiger 2005 bei den Dreharbeiten zum Kinofilm \"Wo ist Fred?\" kennen und wusste ihn von seinem Schauspiel zu überzeugen. Daraufhin entschloss sich Schweiger, Yardım gegen jegliche finanzielle Bedenken zu den Dreharbeiten nach Kanada mitzunehmen, um ihn einen Taxifahrer spielen zu lassen. Der Film wurde vom 28. Januar 2006 bis 30. März 2006 in Toronto, Vancouver, New York, Köln und Münster gedreht. In den Studios der Kölner Magic Media Company wurden die Innenaufnahmen der New Yorker Werbeagentur und die Gerichtsszenen gefilmt; die Technoclub-Szenen in der Düsseldorfer Diskothek \"Nachtresidenz\". Die Gefängnisszenen entstanden in der Justizvollzugsanstalt Münster. Die Dreharbeiten in Toronto wurden wegen eines Blizzards abgebrochen und die fehlenden Einstellungen der Szene dann in Deutschland gedreht. Im Abspann wird Yardım fälschlicherweise als Fahri Ogün geführt, da sein zweiter Vorname für seinen Nachnamen gehalten wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Neben dem Titelsong \"Try Again\" von der englischen Rockband Keane sind Stücke von Künstlern wie Xavier Naidoo, Placebo, Sunrise Avenue und Northern Lite in der Filmmusik enthalten. Tim Rice-Oxley, Bandmitglied von Keane, erinnert sich an folgendes zum Titelsong: \"One Way – Original Motion Picture Soundtrack\" erschien am 26. Januar 2007 auf dem Label Polystar auf CD, wird von Universal Music vertrieben und enthält folgende Titel:", "section_level": 2}, {"title": "Uraufführung.", "content": "Der Film wurde am 21. Oktober 2006 beim Hollywood Film Festival in Los Angeles uraufgeführt. Der Filmstart in den deutschen Kinos erfolgte am 25. Januar 2007, in Österreich war er einen Tag später zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Eine DVD zum Film erschien in Deutschland am 27. September 2007.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Til Schweiger wurde als bester männlicher Darsteller und Reto Salimbeni für das beste Drehbuch für die Vorauswahl des Deutschen Filmpreises nominiert. Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Redaktion von Nordbayern.de urteilte: „Til Schweiger hat sich mit diesem drittklassigen Thrillerverschnitt keinen Gefallen getan. ‚One Way‘ ist eine einzige Sackgasse.“ Birte Lüdeking von Critic.de ist der Meinung, dass „der von Til Schweiger produzierte deutsche Thriller über eine vergewaltigte Frau, die zurückschlägt, versucht, auf den vielbefahrenen Zug des Rache-Genres aufzuspringen. Seine Gewaltszenen schockieren dabei weniger als die plumpe, oft unfreiwillig komische Zuschauermanipulation.“ Die Redaktion des Lexikon des internationalen Films resümiert, der Film sei ein „auf unterstem Niveau inszenierter, mit hoffnungslos chargierenden Darstellern besetzter Thriller um Schuld, Sühne und Vergebung. Der Versuch, amerikanisches Genrekino nachzuahmen, scheitert kläglich an der hanebüchenen Handlung und der Unzulänglichkeit ihrer Umsetzung.“ Lobende Worte fand Daniel Fürg von kino-site.de: „Reto Salimbeni wollte mit ‚One Way‘ einmal die Opfersituation des ständigen Machtmissbrauchs beleuchten und hat dies in wunderbarer Weise geschafft. Der Film steht einer echten Hollywood-Produktion in fast nichts nach. [...] Ein wirklich interessanter und guter Film den sich nicht nur Til Schweiger Fans ansehen sollten.“", "section_level": 1}], "src_summary": "One Way (deutscher Arbeitstitel: \"Blaze\") ist ein im Jahr 2006 gedrehter Kinofilm des Regisseurs Reto Salimbeni, der auch das Drehbuch schrieb. In dem Drama bzw. psychologischen Thriller sind Til Schweiger, Michael Clarke Duncan, Lauren Lee Smith und Eric Roberts in den Hauptrollen zu sehen.", "tgt_summary": null, "id": 470299} {"src_title": "Langton Matravers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerlaufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Collegekarriere.", "content": "Winslow spielte bereits an der High School in seiner Heimatstadt American Football. Dort fiel er einem Trainer der University of Missouri auf, der ihm zu einem Stipendium verhalf und ihn in der Footballmannschaft des Colleges einsetzte. Winslow war einer der ersten Tight Ends, die nicht nur Pässe über eine kurze Strecke fingen, sondern auch für das Fangen der tiefen Pässe eines Quarterbacks verantwortlich waren. In seinem ersten Jahr (1975) erhielt Winslow nur wenig Einsatzzeit und kam erst ab 1976 verstärkt zum Einsatz. 1978 zog er mit seiner Mannschaft in den Liberty Bowl ein, wo die Louisiana State University mit 20:15 besiegt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Profilaufbahn.", "content": "Der großgewachsene Winslow wurde 1979 in der NFL Draft von den durch Don Coryell trainierten San Diego Chargers in der ersten Runde an 13. Stelle verpflichtet. Nach sieben Spielen in seiner Rookie-Saison musste er mit einer Knieverletzung die restliche Spielrunde aussetzen. Ab seinem zweiten Spieljahr erhielt er vermehrt als Starter seiner Mannschaft Einsatzzeit und wurde von Quarterback Dan Fouts, einem späteren Mitglied der Pro Football Hall of Fame, immer wieder angespielt. 1980 und 1981 fing er 89 beziehungsweise 88 Pässe, was eine Jahresbestleistung für alle Passempfänger darstellte. Im Jahr 1980 konnte er mit seinen 89 Passfängen einen Raumgewinn von 1290 Yards erzielen. Dies war bis 2011 (gebrochen von Rob Gronkowski und Jimmy Graham) die NFL Jahresbestleistung für Tight Ends. 1981 konnte er in einem Spiel während der Regular Season fünf Touchdownpässe fangen und damit den bis dato aufgestellten Rekord einstellen. In der Saison 1980 gelang den Chargers der Einzug in die Play-offs. Dort unterlag man aber im AFC Championship Game dem späteren Super Bowl Gewinner, den Oakland Raiders, mit 34:27. Winslow fing drei Pässe für einen Raumgewinn von 42 Yards. In der folgenden Saison gelang nochmals der Einzug in die Play-offs. Auch 1981 unterlag man im AFC Championship Game, diesmal konnten sich die Cincinnati Bengals mit 27:7 gegen die Chargers in einem der kältesten NFL-Spiele aller Zeiten, dem sogenannten Freezer Bowl, durchsetzen. Auch in diesem Spiel fing Winslow drei Pässe von Fouts und erzielte damit einen Raumgewinn von 47 Yards und einen Touchdown. 1984 erlitt er erneut eine Knieverletzung und konnte lediglich sieben Spiele ableisten. Durch die Verletzung verpasste er auch den Saisonstart 1985. 1986 konnte er nochmals 64 Pässe fangen. Eine dritte Knieverletzung im Jahr 1987 zwang ihn dazu seine Karriere vorzeitig zu beenden.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Winslow spielte fünfmal im Pro Bowl und wurde viermal zum All-Pro gewählt. Er ist Mitglied in der San Diego Chargers Hall of Fame, im NFL 75th Anniversary All-Time Team, im NFL 1980s All-Decade Team, in der College Football Hall of Fame (seit 2002) und seit 1995 in der Pro Football Hall of Fame. 1981 wurde er nach dem Pro Bowl zum Pro Bowl MVP gewählt. The Sporting News wählte ihn zu einem der besten 100 Footballspieler aller Zeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Abseits des Spielfelds.", "content": "Winslow ist verheiratet. Sein Sohn Kellen Winslow II spielt ebenfalls in der NFL. Er ist Tight End bei den Tampa Bay Buccaneers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kellen Boswell Winslow (* 5. November 1957 in St. Louis, Missouri) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler. Er spielte Tight End in der National Football League (NFL) bei den San Diego Chargers.", "tgt_summary": null, "id": 1771664} {"src_title": "Sonny Thompson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichung.", "content": "Der Songtitel geht auf ein Zitat aus dem Film \"Mad Max II – Der Vollstrecker\" zurück: „When two great warrior tribes go to war“ (deutsch: \"Wenn zwei große Kriegerstämme in den Krieg ziehen\"). „Two Tribes“ wurde am 28. Mai 1984 auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges veröffentlicht und verdeutlichte die Furcht vor einem Atomkrieg. In einem Radiointerview aus dem Jahre 1984 äußerte Sänger Holly Johnson, dass die „Zwei Stämme“ potenziell für jedes Paar kämpfender Gegner stehen könnten. In einem Interview sagte Johnson weiter: Auch die Textzeile „On the air America / I modelled shirts by Van Heusen“ verweist auf den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, der 1953 für den Modekonzern Phillips-Van Heusen geworben und in dem Film „Love Is On The Air“ sein Filmdebüt hatte. Kennzeichnend für den Titel sind eine unablässig treibende, pumpende Bassline und das begleitende hektische Gitarrenriff in Kombination mit den Kommentarauszügen aus den Folgen „Actions After Warnings“ und „Casualties“ der englischen „Protect and Survive“-Zivilschutz-Informationsfilme aus den frühen 1980er Jahren und den Orchesterarrangements von Anne Dudley. Eine frühe Version des Stücks wurde am 24. November 1982 von Anthony Pugh für die Peel Sessions der BBC aufgenommen. Diese Version, ausgestrahlt am 2. Dezember 1982, verdeutlichte bereits die grundlegende Struktur des Titels, einschließlich der eigenwilligen Einleitung, der charakteristischen Bassline, dem Rhythmusarrangement und den mittleren acht Abschnitten, die bereits existierten, bevor Produzent Trevor Horn weitere Bearbeitungen vornahm.", "section_level": 2}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "\"Two Tribes\" war von Beginn an sehr erfolgreich. In Großbritannien konnte sich die Single für neun Wochen auf Platz 1 behaupten, während der Vorgänger \"Relax\" in dieser Zeit ebenfalls wieder bis auf Platz 2 stieg. \"Two Tribes\" belegte damit in den 1980er Jahren am längsten den Spitzenplatz der britischen Verkaufshitparade, blieb aber in den Gesamtverkäufen trotzdem hinter \"Relax\" zurück. In Deutschland verblieb der Titel für eine Woche auf Platz 1 (vom 27. Juli bis zum 2. August 1984) und erreichte auch in den Niederlanden und in Neuseeland Platz 1. In den Vereinigten Staaten hingegen konnte die Single den Erfolg von \"Relax\" nicht wiederholen und erreichte lediglich Platz 43.", "section_level": 2}, {"title": "Remix-Versionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "\"Annihilation\".", "content": "Die mit \"Annihilation\" (engl.: \"Vernichtung\") untertitelte Version wurde als erste von drei Remix-Varianten aus dem Erscheinungsjahr veröffentlicht und setzt sich mit aggressiv-bedrängenden Klangcollagen und Zitaten offensiv mit dem Thema der Kriegsangst auseinander. Die Version wird mit dem typischen Heulton einer britischen Sirene aus dem Zweiten Weltkrieg eingeleitet. Ein weiteres Merkmal dieser Version ist die ausgeprägte Rechts-Links-Anordnung der Percussioneffekte. Die Kommentare aus den \"Protect and Survive\"-Folgen erläutern, wie mit Angehörigen umzugehen ist, die durch radioaktiven Niederschlag (\"Fallout\") ums Leben gekommen sind. Sie wurden für den Remix von dem Schauspieler Patrick Allen erneut aufgenommen, während für die 7\"-Versionen der Originalton genutzt wurde. Die Sprachsequenzen, die mutmaßlich aus dem Hitlerputsch-Prozess und von Ronald Reagan stammen, kommen besonders in der \"Annihilation\"-Version in größerem Umfang zum Einsatz. Sie wurden von dem Schauspieler Chris Barrie gesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "\"Carnage\".", "content": "Die \"Carnage\"-Version (engl.: \"Massaker\") wirkt durch Streichersequenzen, erweiterte Instrumentalpassagen und ausgeprägtere Dynamik deutlich musikalischer als die kurz zuvor veröffentlichte aggressive \"Annihilation\" und folgt dem üblichen Instrumental-Vokal-Schema vorausgegangener 12\"-Veröffentlichungen der Band. An die Stelle der Sprachpassagen aus den englischen Zivilschutz-Informationsfilmen \"Protect and Survive\" treten Ausschnitte von Patrick Allen, die als \"The last voice\" (engl.: \"Die letzte Stimme\") bekannt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "\"Hibakusha\".", "content": "Die \"Hibakusha\"-Version entstand als limitierte Auflage mit deutlich veränderter Klangfarbe für den japanischen Markt und basiert auf der \"Annihilation\"-Abmischung. Die Sprachsequenzen wurden durch Klangcollagen ersetzt, die Parallelen zu frühen Aufnahmen von The Art of Noise aufweisen. Als \"Hibakusha\" werden die Überlebenden der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zu \"Two Tribes\" wurde von Godley & Creme produziert, die auch Regie führten. Im Video wird ein Wrestling-Kampf zwischen dem damaligen Staatsoberhaupten Ronald Reagan und Konstantin Ustinowitsch Tschernenko dargestellt, der in der totalen Zerstörung der Welt endete.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "In den Folgejahren entstanden einige Remix-Versionen, unter anderem von 808 State, Fluke, Apollo 440, Intermission oder Rob Searle, die dem musikalischen Zeitgeist entsprechend geprägt waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Two Tribes (deutsch: \"Zwei Stämme\") war die zweite Single der britischen Band Frankie Goes To Hollywood und galt als zweiter Teil der vom Plattenlabel ZTT Records geplanten Single-Trilogie, der sich mit dem Thema \"Krieg\" befassen sollte. Produziert von Trevor Horn ist das Stück in abgewandelter Form (\"For the Victims of Ravishment\", deutsch \"Für die Opfer von Vergewaltigung\") auch auf dem Doppelalbum \"Welcome To The Pleasuredome\" enthalten.", "tgt_summary": null, "id": 1298809} {"src_title": "Upper Peninsula Brewing Company Building", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 776 übertrugen die Nachkommen des \"Halaholf\" († vor 776) (Ahalolfinger) und der \"Hitta\" das von diesen gestiftete Petrus-Kloster der Abtei Sankt Gallen. 993 bestand das Kloster als ein von Hermann II., Herzog von Schwaben und seiner Ehefrau \"Gerberga\" den Aposteln Petrus und Paulus gewidmetes Kanonikerstift, das den Herzögen von Schwaben als Grablege diente. Am 1. Januar 995 wurde die erweiterte Klosterkirche von Bischof Gebhard II. konsekriert. Im 12. Jahrhundert war Marchtal im Besitz einer Reihe von schwäbischen Adligen, darunter auch die Staufer und insbesondere Kaiser Friedrich I., wobei die häufigen Besitzwechsel einen Niedergang des Klosters zur Folge hatten. 1171 wurde das Kloster von Pfalzgraf Hugo II. von Tübingen dem Prämonstranserorden übertragen und damit quasi als Doppelstift für Männer und Frauen neu gegründet und mit ausreichendem Besitz ausgestattet; die Chorherren des neuen Klosters wurden aus der Abtei Mönchsrot in Rot an der Rot geholt. Vom Ende des 13. Jahrhunderts bis 1420 war Marchtal Eigenstift des Bischofs von Konstanz. Im Jahr 1440 wurde Marchtal zur Abtei erhoben und erlangte 1500 als Mitglied des Schwäbischen Reichsprälatenkollegiums die Reichsunmittelbarkeit. Der Abt erhielt 1609 das Recht zum Tragen der Mitra. Am 11. September 1701 wurde ein weiterer Neubau der Stiftskirche geweiht, nachdem dieser, nach der Flucht der Chorherren 1632 vor angreifenden Schweden, 1686 begonnen worden war. Die Baumeister des barocken Neubaus waren Michael Thumb und nach seinem Tod im Jahr 1690 sein Bruder Christian Thumb sowie Franz Beer von Bleichten. 1770 übernachtete Marie Antoinette, Erzherzogin von Österreich aus dem Haus Habsburg-Lothringen auf ihrer Brautfahrt von Wien nach Paris im Kloster Marcht. Von 1800 bis 1803 war Johann Nepomuk Schelble (1789–1837) Chorknabe in der Abtei. Einhergehend mit der Säkularisation mussten Abt Friedrich II. und der Konvent im Jahr 1802 alle Rechte und Einkünfte an das Haus Thurn und Taxis abtreten, die es als Teil des Reichsfürstentum Buchau verwalteten, bevor es 1806 im Zuge der Mediatisierung an das Königreich Württemberg fiel. Des Weiteren mussten sie 1803 das Stift räumen, damit es als Verwaltungszentrale der Thurn und Taxis für die in Oberschwaben neu erhaltenen Besitzungen genutzt werden konnte. Zudem wurde eine Mädchenrealschule mit Internat von den Salesianerinnen gegründet, nachdem jene 1919 den Nordtrakt bezogen. 1972 wurde die Klosteranlage der Thurn und Taxis von der Diözese Rottenburg-Stuttgart gekauft, um diese zur Akademie für Lehrerfortbildung, die 1978 eröffnet wurde, umzubauen sowie die Realschule der Salesianerinnen 1992 von der Stiftung Freie Katholische Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart übernommen. Am 16. September 2001 wurde die Stiftskirche St. Peter und Paul vom Diözesanbischof Dr. Gebhard Fürst zum Münster erhoben. Die Klosterkirche ist eines der bekannten Beispiele für den süddeutschen Barock.", "section_level": 1}, {"title": "Hexenverfolgung.", "content": "In der Zeit der Hexenprozesse wurden im Bereich des Reichsklosters Hexenverfolgungen durchgeführt. Diese Hexenprozesse beginnen im 16. Jahrhundert und reichen bis ins 18. Jahrhundert. Dabei lassen sich drei Verfolgungswellen unterscheiden: zwischen 1586 und 1596, um 1627/1628 und zwischen 1745 und 1757. Die Besonderheit an den Marchtaler Hexenprozessen ist die Verfolgungspanik noch Mitte des 18. Jahrhunderts, der 7 Frauen zum Opfer fielen. Mindestens 60 Todesurteile gegen vermeintliche magische Delinquenten lassen sich insgesamt aus den Marchtaler Hexenprozessakten nachweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Nutzung der Anlage.", "content": "Die von einer Mauer umgebene Klosteranlage Obermarchtal mit der Kirche St. Peter und Paul, der ehemaligen Klausur und mit seinen Wirtschaftshäusern wird heute von der Kirchlichen Akademie der Lehrerfortbildung Obermarchtal der Diözese Rottenburg-Stuttgart als Tagungshaus genutzt. Ihr Innenhof war Ort der Ausstellung „Marchtaler Fenster - Neue Kunst“. Der Nordflügel der Anlage beherbergt die Realschule und das Gymnasium des Studienkollegs. In der Kirche St. Peter und Paul finden Gottesdienste und Konzerte statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kloster Obermarchtal (lat. \"Abbatia Marchtallensis\") ist ein ehemaliges reichsunmittelbares Prämonstratenser-Chorherrenstift und liegt in der Gemeinde Obermarchtal zwischen Ehingen und Riedlingen, östlich von Zwiefalten im Alb-Donau-Kreis. In Nachbarschaft liegt der Ort Untermarchtal mit dem gleichnamigen Vinzentinerinnen-Kloster.", "tgt_summary": null, "id": 285991} {"src_title": "Vertrag von München (1619)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Hrstková bestritt im Dezember 1996 ihre ersten FIS-Rennen und konnte bereits Ende Januar 1997 zwei FIS-Riesenslaloms gewinnen. Einen Monat später nahm sie in Schladming an der Juniorenweltmeisterschaft 1997 teil und erreichte dabei als bestes Resultat Rang 26 im Riesenslalom. Im März desselben Jahres wurde die damals 15-Jährige zum ersten Mal Tschechische Meisterin im Riesenslalom. Bis 2010 folgten in allen Disziplinen weitere 13 Meistertitel. Im Dezember 1997 nahm Hrstková in Altenmarkt-Zauchensee an ihren ersten drei Europacuprennen teil und erreichte dabei bereits den 14. Platz im Super-G. Im Januar 1998 kam sie im Riesenslalom von Rogla erstmals unter die besten zehn in einem Europacuprennen, kurz darauf konnte sie ihren tschechischen Meistertitel im Riesenslalom erfolgreich verteidigen und wurde erstmals auch Super-G-Meisterin. Im Februar nahm die damals erst 16-Jährige als einzige Tschechin an den Alpinbewerben der Olympischen Winterspiele 1998 in Nagano teil. Sie erreichte den 15. Platz in der Kombination sowie Rang 31 in der Abfahrt und Rang 35 im Super-G. Im Slalom und im Riesenslalom fiel sie im ersten Durchgang aus. Zwei Wochen nach den Olympischen Spielen gewann sie bei der Juniorenweltmeisterschaft 1998 in Megève die Bronzemedaille im Riesenslalom. Ab der Saison 1998/99 startete Hrstková auch im Weltcup. Allerdings kam sie in den ersten Jahren nie in die Punkteränge. Ihr bestes Europacupergebnis war in diesem Winter der zehnte Platz im Riesenslalom von Rogla. Im Februar 1999 nahm sie in Vail/Beaver Creek zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft teil und belegte als jeweils beste Tschechin Platz 24 im Riesenslalom und Rang 29 im Super-G. Bei den tschechischen Meisterschaften blieb sie diesmal ohne Titel. Im Slalom und im Riesenslalom wurde sie jeweils Zweite hinter Eva Kurfürstová. Bei der Junioren-WM 1999 war der fünfte Platz im Riesenslalom ihr bestes Resultat. Nicht ganz so erfolgreich wie die bisherigen Jahre verlief die Saison 1999/2000. Im Europacup kam sie nur einmal mit Rang 29 im Riesenslalom von St. Sebastian in die Punkteränge und bei der Junioren-WM 2000 war ihr bestes Resultat der 15. Platz im Super-G. Im Weltcup blieb sie wie im Vorjahr ohne Punkte. Dafür konnte sie bei den tschechischen Meisterschaften wieder den Riesenslalom für sich entscheiden. Im folgenden Winter gelangen der Tschechin mit den Plätzen sechs und vier in den beiden Riesenslalom von Krompachy-Plejsy am 18. und 19. Februar 2001 ihre besten Resultate im Europacup. Bei der Juniorenweltmeisterschaft 2001 in Verbier gewann sie hinter der Schweizerin Fränzi Aufdenblatten die Silbermedaille im Riesenslalom und bei der zeitgleich stattfindenden Weltmeisterschaft in St. Anton am Arlberg wurde sie 28. im Riesenslalom und 38. im Super-G. Bei den tschechischen Meisterschaften 2001 siegte sie im Riesenslalom und im Super-G. Im Weltcup blieb sie aber bei ihren sieben Saisonstarts weiterhin ohne Punkte. Am 19. Januar 2002 erreichte Hrstková mit Platz 23 im Riesenslalom von Berchtesgaden ihr erstes Ergebnis in den Weltcuppunkterängen und gleichzeitig auch ihr bestes Resultat in einem Weltcuprennen. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City war ihr einziges Resultat der 25. Platz im Super-G. Ihr bestes Saisonergebnis im Europacup erreichte sie mit Platz 13 im Riesenslalom von Arosa und im März wurde sie zum dritten Mal Tschechische Meisterin im Super-G. In der Saison 2002/03 nahm Hrstková nur an zwei Weltcuprennen teil und blieb dabei wieder ohne Weltcuppunkte, im Europacup fuhr sie nur einmal (Platz zehn im Riesenslalom von Piancavallo) unter die besten 30. Nicht nach Wunsch verlief auch die Weltmeisterschaft 2003 in St. Moritz. Hier blieb sie nach Ausfällen im Slalom und im Riesenslalom ohne Resultat. Wenig erfolgreich war auch die Saison 2003/04. Im Europacup kam sie wieder nur einmal in die Punkteränge und im Weltcup war sie bei keinem Rennen am Start. Auch im Winter 2004/05 konnte sie im Europacup nur einmal punkten und bei ihrem einzigen Weltcupstart qualifizierte sie sich nicht für den zweiten Durchgang. Große Erfolge gelangen ihr hingegen bei der Winter-Universiade in Innsbruck. Sie kam in allen Bewerben unter die besten drei und gewann zweimal Gold im Super-G und in der Kombination, einmal Silber in der Abfahrt sowie zweimal Bronze im Slalom und im Riesenslalom. Bei der Weltmeisterschaft 2005 erreichte sie mit Platz 17 in der Kombination ihr bestes WM-Ergebnis. Zudem wurde sie 25. im Riesenslalom und 27. im Super-G. Am 22. Dezember 2005 kam Hrstková mit Platz 30 im Slalom von Špindlerův Mlýn zum zweiten Mal in einem Weltcuprennen in die Punkteränge. Im Europacup war ihr bestes Ergebnis in der Saison 2005/06 der 20. Rang im Slalom von La Plagne. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 belegte sie Platz 22 in der Kombination und Rang 36 im Super-G. Im Slalom und im Riesenslalom kam sie nicht ins Ziel. In der Saison 2006/07 war Hrstkovás bestes Europacupresultat der 17. Platz in der Super-Kombination von St. Moritz, im Weltcup verfehlte sie mit Platz 32 in der Super-Kombination auf der Reiteralm nur knapp die Punkteränge. Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Åre erzielte sie Platz 25 in der Super-Kombination und Rang 29 im Super-G. Im Team-Wettbewerb kam sie mit ihren Mannschaftskollegen unter den elf teilnehmenden Nationen auf Platz neun. Bei den tschechischen Meisterschaften 2007 gewann sie nach fünf Jahren ohne Titel zum fünften Mal den Riesenslalom und zum ersten Mal den Slalom. Die Saison 2007/08 war für Hrstková verletzungsbedingt schon im Januar zu Ende. Als bestes Europacupergebnis gelang ihr bis dahin ein 16. Platz im Slalom von Zoldo Alto. Nach einer Knieoperation kehrte sie im Dezember 2008 wieder ins Renngeschehen zurück. Allerdings gelang ihr in der Saison 2008/09 weder im Europa- noch im Weltcup ein zählbares Resultat. Bei der Weltmeisterschaft 2009 in Val-d’Isère kam sie nur in der Super-Kombination als 20. in die Wertung. Bei den tschechischen Meisterschaften gewann sie 2009 den Slalom, den Riesenslalom und die Super-Kombination und bei der Universiade in China holte sie Bronze im Super-G. Zu Beginn der Saison 2009/10 bestritt Hrstková einige Europacuprennen, bei denen sie sich aber nur um Platz 50 klassieren konnte. Im Januar 2010 gewann sie insgesamt neun FIS-Rennen in Tschechien. Ihr letztes Weltcuprennen, die Super-Kombination von St. Moritz am 29. Januar 2010, beendete sie an 41. und letzter Stelle. Beim Weltcupfinale in Garmisch-Partenkirchen startete sie allerdings noch im Mannschaftswettbewerb, den sie zusammen mit Šárka Záhrobská, Ondřej Bank und Kryštof Krýzl gewann. Im März 2010 wurde Hrstková Tschechische Meisterin im Slalom und im Super-G sowie Vizemeisterin im Riesenslalom und in der Super-Kombination. Nach der Saison gab sie ihren Rücktritt vom Skirennsport bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lucie Hrstková-Pešánová (* 16. Juli 1981 in Valašské Meziříčí) ist eine ehemalige tschechische Skirennläuferin. Ihre stärksten Disziplinen waren der Riesenslalom und der Super-G. Sie gewann zwei Medaillen bei Juniorenweltmeisterschaften sowie sechs Medaillen bei Winter-Universiaden und nahm an drei Olympischen Spielen und sechs Weltmeisterschaften teil. Im Weltcup war Hrstková von 1998 bis 2010 am Start. Sie studierte an der Masaryk-Universität in Brünn und wurde von ihrem Vater Ivan Hrstka trainiert.", "tgt_summary": null, "id": 896503} {"src_title": "Chom-Ong-Höhle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein wurde 2007 auf der Grundlage des Amateurteams „Telma-Wodnik“, das nur Spiele in der regionalen Meisterschaft bestritt, gegründet. Am 11. Mai 2007 wurde ein Vertrag mit dem anderen Fußballverein der Stadt „Wolga“ geschlossen, nachdem Spieler, die nicht in der Stammmannschaft spielten, für den FK Nischni Nowgorod auflaufen. Im Gegenzug musste sich der Club den Zusatz „Wolga-D“ an seinen Namen anhängen. In der ersten Saison (2007) wurde in der 4. russischen Liga am Ende der dritte Platz in der Gruppe „Priwolsche“ erreicht und somit stieg der Verein in die 2. Division in die Gruppe Ural-Powolschje auf. Mit dem Aufstieg in den Profifußball trat der Vertrag außer Kraft. Der Start war in der Saison 2008 weniger gut. Aber in der zweiten Hälfte der Saison konnte das gesetzte Ziel, unter die ersten drei zu kommen, mit einer Serie von 9 Siegen erreicht werden. Durch die Finanzkrise konnten eine Reihe von Clubs nicht in der 1. Division spielen. Deshalb wurde dem FK Nischni Nowgorod angeboten, obwohl sie nicht den erforderlichen ersten Platz erreicht hatten, in der ersten Division zu spielen. Nachdem die Finanzierung durch den Bürgermeister der Stadt Wadim Bulawino abgesichert wurde, nahm der Club das Angebot an. Der Club spielte deshalb in der Saison 2009 in der ersten Division und hielt sich dort nach Platz 13 und zwei dritten Plätzen bis zur Saison 2011/12. Danach wurde dem Klub wegen enormer Schulden und mangelnder Sicherheit am 20. Juni 2012 die professionelle Lizenz entzogen. Anschließend fusionierte der Verein mit Wolga Nischni Nowgorod. Der Verein änderte seinen Namen zweimal im ersten Jahr:", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Das Stadion „Serwerny“ (das Nördliche) ist das Heimstadion des FK Nischni Nowgorod. Es finden 3.180 Zuschauer auf zwei Tribünen (eine davon überdacht) Platz. Das Stadion verfügt über Flutlicht und Kunstrasen mit Entwässerung und Rasenheizung. Das Spielfeld hat die Maße 105 × 72 m. Das Stadion ist mit dem Trolleybus, Bus und der Marschrutka zu erreichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der FK Nischni Nowgorod (, \"Futbolny Klub Nischni Nowgorod\") ist ein russischer Fußballverein aus Nischni Nowgorod. Er wurde 2007 gegründet und spielt in der 1. Division.", "tgt_summary": null, "id": 9380} {"src_title": "Bugg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Geschichte beginnt im Palast von Julius Caesar, der mit der Pharaonin Kleopatra zusammen ist und sich über Admiral Aquis Submersus (lat.: von den Wassern verschlungen, überdies Titel einer Novelle von Theodor Storm) aufregt, der daran schuld ist, dass das wertvollste Schiff Caesars von Sklaven gestohlen wurde. Der Admiral beauftragte aus diesem Grund den Vize-Admiral Prospectus, das Schiff wiederzubeschaffen. Währenddessen wird auf dem Schiff abgestimmt, wohin die Fahrt gehen soll. Jeder der ehemaligen Sklaven aus unterschiedlichen Ländern will in seine Heimat fahren. Schließlich wird der Vorschlag des Briten, in das unbesiegbare gallische Dorf zu fahren, angenommen. Als der Vize-Admiral Prospectus nach Gallien kommt und in der Nähe des Dorfes sein Lager aufschlägt, um dort auf Submersus zu warten, wird im gallischen Dorf Alarm gegeben und Miraculix verteilt den Inhalt eines von zwei Kesseln Zaubertranks an die Dorfbewohner. Obelix erhält, da er als Kind in den Zaubertrank gefallen war, der nun bei ihm eine immerwährende Wirkung hat, aus Angst vor Nebenwirkungen wie üblich keinen Zaubertrank. Er ist beleidigt und verzichtet auf den Angriff gegen die Römer und bleibt schmollend im Dorf zurück. Nachdem sie den Kampf gewonnen haben, suchen ihn Asterix und Miraculix und finden diesen in der Hütte des Druiden versteinert wie ein Hinkelstein. In den Händen hält er einen leeren Zaubertrank-Kessel. Sie tragen Obelix in seine Hütte und versuchen ihn wieder zum Leben zu bringen. Doch weder hilft ein Zaubertrank noch der Geruch eines Wildschweinbratens. Nur Falbalas Kuss hilft letztlich, die Versteinerung aufzuheben, Obelix ist nun aber wieder ein kleines Kind. Inzwischen ist auch der Admiral Submersus zum Vize-Admiral Prospectus gelangt und findet seine Legion verletzt vor. Prospectus erzählt ihm vom Zwischenfall mit den Galliern. Gleichzeitig kommen die geflohenen Sklaven im Dorf an und bitten die Dorfbewohner um Hilfe. Sie beschließen, die Galeere ins Dorf zu befördern. Gleichzeitig fühlt sich Obelix nicht wohl. Er kann anstatt wie üblich drei nur ein Wildschwein essen, und als er Falbala einen Hinkelstein schenken möchte, kann er diesen nicht bewegen. Der Zaubertrank wirkt nicht mehr, und er beschließt, in den Wald zu gehen. In der Zwischenzeit entscheidet sich der Vize-Admiral, einen Gallier, der im Wald spazieren geht, zu entführen und dessen Freiheit gegen Caesars Schiff einzutauschen. Bald darauf merken die Gallier, dass Obelix verschleppt wurde, und sie machen sich mit den entwischten Sklaven auf und bestürmen das Römerlager Aquarium. Dort erfahren sie, dass Obelix auf einem Schiff nach Rom gebracht werden soll. Asterix, Miraculix und die Entkommenen machen sich mit der Galeere auf, Obelix zu befreien, was ihnen nach kurzer Zeit gelingt. Caesars Schiff überlassen sie den Piraten, deren Schiff sie vorher versenkt hatten. Die Piraten fahren derweil mit Caesars Schiff nach Rom, während die Mannschaft mit Asterix nach Atlantis segelt, da Miraculix denkt, dass er dort Hilfe für Obelix wegen dessen Altersproblems bekäme. In Atlantis angekommen, sehen sie überall nur Kinder: Kinder, die auf Delfinen reiten, Kinder, die Kentauren sind, und Kinder, die auf Schwänen fliegen. Der einzige Erwachsene ist der Priester Guanchott. Dieser erklärt den drei angereisten Galliern, dass alle auf der Insel Kinder sind, da sich jeder dazu entschieden hat, den Trank der ewigen Kindheit zu trinken. Allerdings kennt er, zum Schrecken von Asterix, Obelix und Miraculix, kein Gegenmittel. Deshalb wollen sie enttäuscht wieder zurückreisen. Die mitgereisten Sklaven allerdings entscheiden, in Atlantis zu bleiben und wieder Kinder zu werden. Mitten auf See sehen Römer die drei Gallier und wollen ihr eigenes Schiff zurückholen. Asterix versucht zwar seinen Zaubertrank aus der Flasche zu trinken, wird allerdings von einer Kanonenkugel der Römer getroffen, wirft die Feldflasche ins Meer und fällt ohnmächtig um. Die Römer wollen nun Asterix ins Meer vor die Haie werfen. In diesem Augenblick wird Obelix wieder erwachsen (das Gegenmittel war die Angst) und wirft die Römer von Bord. Zur selben Zeit bemerkt Admiral Submersus auf seiner Flotte den Zaubertrank auf dem Schiff und verjagt die Piraten, von welchen sie gefangen gehalten werden. Aus Gier trinkt dieser auch noch den ganzen Rest aus und wird so zu Stein und in der Arena der Zirkusspiele von Caesar ausgestellt. Am Schluss rächt sich Obelix noch im Lager Aquarium und kehrt als erwachsener Mann mit Asterix und Miraculix ins Dorf zurück, wo sie wieder in der Nacht traditionell ihre Rückkehr feiern.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "Es ist das erste Album, in welchem die Piraten beim Namen genannt werden. Des Weiteren wird Kleopatra in diesem Band anders dargestellt als in \"Asterix und Kleopatra\" (z. B. hat sie hier eine normale Nase).", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die Erstauflage des Albums \"La Galère d'Obélix\" fand 1996 im Verlag Albert René als 30. Band der Reihe statt. Die deutsche Erstauflage des Albums erschien laut Editorial der Werkausgabe am 10. Oktober 1996 bei Ehapa wie auch in den meisten europäischen Ländern. Mit der Neuauflage 2002 hat dieser Band ein neues Titelbild erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Obelix auf Kreuzfahrt (französischer Originaltitel: \"La galère d'Obélix\") ist der 30. Asterix-Band. Das Comicalbum wurde von Albert Uderzo gezeichnet und getextet und 1996 veröffentlicht. Er widmete den Band sowohl seinem Enkel als auch dem Schauspieler Kirk Douglas, den er in diesem Band mit der Figur \"Spartakis\" karikiert, womit er auf dessen Rolle in dem Film Spartacus anspielt.", "tgt_summary": null, "id": 1617458} {"src_title": "Sings Hank Williams", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Da Cynthia von ihrem Ehemann Jason nicht schwanger wird, erwägen beide die Scheidung. Um ihre Ehe zu retten, wollen die beiden Urlaub in einem Resort namens „Eden“, das eine Paartherapie anbietet, buchen. Das Resort bietet einen attraktiven Gruppenrabatt an, und um Geld zu sparen, bitten Cynthia und Jason ihre Freunde, sie zu begleiten. Sie schaffen es, drei andere Paare (Dave und Ronnie, Joey und Lucy sowie den geschiedenen Shane mit seiner Freundin Trudy) zu überzeugen. Auf der Insel Eden angekommen, werden sie auf die Paaren vorbehaltene Westseite des Resorts gebracht, und es wird ihnen verboten, die Ostseite des Resorts, die für Singles gedacht ist, zu besuchen. Am ersten Abend informiert der Concierge Sctanley die Paare darüber, dass alle Gäste an der Therapie teilnehmen oder Eden verlassen müssten. Widerwillig erscheinen alle Paare bei der Therapie. Bei der ersten Sitzung müssen alle vier Paare von ihren Therapeuten lernen, dass sie Probleme in ihrer Beziehung haben. Sie ertragen die ungewöhnlichen Methoden des Resort-Besitzers Marcel, wie etwa Schwimmen mit Haien oder Yogastunden mit dem gutaussehenden Yogatrainer Salvatore. Am vierten Abend verschwindet Trudy auf die Ostseite Edens, sodass die restlichen sieben beschließen, sie zu suchen. Nachdem die Paare auf der Insel angekommen sind, gehen Männer und Frauen aufgrund eines Streits zwischen Cynthia und Jason getrennte Wege. Die Frauen treffen dabei auf Salvatore, der ihnen die Ostseite Edens zeigt. Die Männer treffen auf Sctanley, der Guitar Hero spielt und ihnen droht, ihr Verlassen der Westseite Marcel zu berichten. Aber Dave fordert Sctanley in dem Spiel heraus, unter der Bedingung, ihnen im Falle seiner Niederlage den Weg nach Eden Ost zu zeigen. Dave verschweigt dabei, dass er ebenfalls ein großer Fan dieses Spiels ist, welches er regelmäßig verkauft und nach allen Regeln der Kunst beherrscht. So kommt es, dass Dave Sctanley besiegt, woraufhin dieser sein Versprechen einlöst und den Männern den Weg weist. Als sie ankommen, „entführt“ Dave seine Ronnie, um Zeit mit ihr allein am Wasserfall zu verbringen. Joey stürzt sich zunächst ins Partygetümmel, sieht jedoch bald darauf Lucy mit Salvatore tanzen und schlägt ihn nieder, um mit seiner Frau zusammen zu sein. Cynthia und Jason trinken gemeinsam und gestehen sich ihre Probleme ein. Shane trifft auf der Ostseite Edens auf seine Exfrau, die ihm erzählt, dass sie ihm gefolgt sei, da sie ihn immer noch liebt. Er beobachtet Trudy, wie sie sich ordentlich „abfüllen“ lässt und den Trubel genießt. Er erkennt, dass die Unterschiede zwischen den beiden zu groß sind, und macht in aller Freundschaft mit ihr Schluss. Daraufhin kehren alle vier Paare nach Eden West zurück, wobei Shane nun mit seiner Exfrau zusammen ist. Am nächsten Morgen treffen sie auf Marcel, der sieht, dass die Paare an ihren Problemen gearbeitet haben. Mit symbolischen Abschiedsgeschenken entlässt er sie aus der Therapie, sodass die vier Paare den restlichen Urlaub genießen können.", "section_level": 1}, {"title": "Drehorte.", "content": "Der Film wurde größtenteils auf Bora Bora in Französisch-Polynesien gedreht.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "Der Film führte am Wochenende der Erstveröffentlichung in den Vereinigten Staaten die Charts an und spielte in den Kinos der USA rund 109 Millionen US-Dollar ein. Die Komödie wurde damit Vince Vaughns größter Kinoerfolg seit \"Trennung mit Hindernissen\" aus dem Jahr 2006.", "section_level": 1}], "src_summary": "All Inclusive (Originaltitel: \"Couples Retreat\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2009, bei der Peter Billingsley Regie führte. Das Drehbuch wurde von Jon Favreau, Vince Vaughn und Dana Fox geschrieben. Vaughn und Favreau übernahmen darüber hinaus neben Malin Åkerman die Hauptrollen. Der Film wurde in Deutschland am 5. November 2009 veröffentlicht. Der Film wurde von Universal Pictures, Relativity Media, Wild West Picture Show Productions und Stuber Productions produziert.", "tgt_summary": null, "id": 861657} {"src_title": "Aylin Kösetürk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Methoden.", "content": "Es gibt verschiedene Methoden des EOR, beispielsweise die Injektion von Gasen, von Chemikalien, hauptsächlich Tensiden, oder von Mikroorganismen, weiterhin die Ultraschallstimulation und die Einwirkung von Wärme, etwa durch Einpressen von heissem Wasserdampf.", "section_level": 1}, {"title": "Gas-Injektion.", "content": "Gas-Injektion ist eine häufig verwendete Methode. Dabei wird Gas unter hohem Druck in ein Bohrloch geführt, um das Öl an die Oberfläche zu drücken. Neben der rein mechanischen Wirkung des Gases treten zum Teil auch positive Effekte durch eine Viskositätsverminderung auf. Diese sind darauf zurückzuführen, dass sich das Gas teilweise im Öl löst und damit seine Viskosität herabsetzt. Häufig verwendete Gase sind Kohlenstoffdioxid (CO), Stickstoff (N) und Erdgas. Die Verknüpfung von CO-Injektion mit der CO-Abscheidung wird insbesondere in Kanada erprobt.", "section_level": 2}, {"title": "Injektion von Chemikalien.", "content": "Verschiedene Arten von Chemikalien mit verschiedenen Wirkungsweisen werden zur Ausbeuteerhöhung verwendet. \"Polymerfluten\" (= \"Viskositätsfluten\"): Wasserlösliche Polymere werden dem eingepressten Wasser zugesetzt, um dessen Viskosität zu erhöhen. Die Ablösung des Öls vom Speichergestein und seine Verdrängung wird damit mechanisch gefördert. \"Tensidfluten\" (= \"Detergentienfluten\"): Zusatz von Tensiden (Detergentien) zum eingepressten Wasser bewirken, dass das Rohöl vom Feststoff des Speichergesteins durch Veränderung der Grenzflächenspannungen abgelöst und so mobilisiert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Ultraschalltechniken.", "content": "Es wurden verschiedene Ultraschalltechniken vorgeschlagen. Dabei soll der Bohrkopf so modifiziert werden, dass piezoelektrisch eine Ultraschallschwingung auf das Speichergestein übertragen wird, um ein Herauslösen der Öltröpfchen zu ermöglichen.", "section_level": 2}, {"title": "Injektion von Mikroorganismen.", "content": "Die Injektion von Mikroorganismen mit ölmobilisierender Wirkung ist nicht weit verbreitet, wird aber gegenwärtig intensiv erforscht. Wirksam sind einerseits Mikroorganismen, die Biotenside bilden, teils sogar aus langkettigen Bestandteilen des Erdöls, andererseits solche, die Gase erzeugen, beispielsweise CO (siehe oben Gas-Injektion). Dabei werden auch gentechnisch veränderte Mikroorganismen erprobt. Die Mikroorganismen werden zusammen mit Nährstoffen injiziert, etwa mit Kohlenhydraten. Es wird auch versucht, das Wachstum der natürlich im Speichergestein vorkommenden Bakterien durch Einspeisen von Nährstoffen zu fördern und damit die Ablösung des Öls zu bewirken. Ein weiterer Ansatz ist die Verwendung von Mikroorganismen, welche die im Erdöl vorkommenden langkettigen Alkane in kurzkettige aufbrechen und so ein Einstocken des Öls bei der Förderung vermindern sollen.", "section_level": 2}, {"title": "Thermische Gewinnung.", "content": "Bei der thermischen Gewinnung, etwa durch Einpressen von Heißdampf, steht die mit Erwärmung verbundene Viskositätserniedrigung des Rohöls im Vordergrund.", "section_level": 2}, {"title": "Kosten und Vorteile.", "content": "Die Kosten-Nutzen-Analyse der EOR-Methoden hängt vom aktuellen Ölpreis ab. In Zeiten eines relativ niedrigen Ölpreises werden tertiäre Methoden in der Regel nicht eingesetzt. Der Gewinn kann allerdings in Zeiten hoher Ölpreise bis zu 100 US$ pro Tonne Rohöl betragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei den primären und sekundären Methoden der Ölförderung beträgt die Ausbeute 20 bis 40 %. Durch den Einsatz verschiedener Techniken der tertiären Methoden lässt sich die Ölausbeute auf 30–60 % erhöhen.", "tgt_summary": null, "id": 1091711} {"src_title": "The Marrow of a Bone", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Antonio Brack Egg kam am 3. Juni 1940 im Distrikt Villa Rica in der Provinz Oxapampa, Region Pasco, zur Welt. Er ist ein Nachkomme der Silzer Auswandererfamilie Egg, seine Mutter stammt aus Pozuzo, sein Vater war Deutscher. Er erhielt seine sekundäre Ausbildung in den Fächern Biologie und Chemie am Colegio de la Inmaculada in Lima, graduierte 1963 zum \"Profesor de Educación Secundaria\", 1973 promovierte Brack an der Universität Würzburg. Nach seiner Rückkehr nach Peru arbeitete Antonio Brack in der \"Dirección General Forestal\" des Agrarministeriums und engagierte sich für die Vicuña-Population. Den Organisationen PNUD, FAO, USAID und GTZ und weiteren stand er als Berater zur Seite. Seine Erkenntnisse publizierte er in zahlreichen Büchern und Artikeln und als Mitwirkender in der Fernsehserie \"La Buena Tierra\" im TV Perú. Brack Egg war an verschiedenen Universitäten in Peru und Bolivien, darunter die Universidad ESAN, Universidad Nacional Agraria La Molina, Universidad de San Martín de Porres und die Universidad Mayor de San Andrés, tätig und zudem als Koordinator an zahlreichen Projekten zur Biodiversität im lateinamerikanischen Raum beteiligt. Nachdem am 13. Mai 2008 mit Unterstützung Deutschlands das peruanische Umweltministerium geschaffen wurde, wurde Brack als Minister nominiert und am 14. Oktober 2008 durch Präsident Alan García Pérez ernannt. Als Umweltminister bekämpfte Antonio Brack Egg den illegalen Goldabbau im Regenwald und forderte dafür auch den Einsatz von Militär. Er setzte sich für die Schaffung eines Marktes für Emissionsrechte ein, die Peru an Industriestaaten verkaufen sollte, um den Umweltschutz lukrativer zu machen. Neben den Aktivitäten der international stark kritisierten Bergbaukonzerne wie Doe Run wollte sich Brack auf den informellen Bergbausektor sowie vor allem auf die noch weitgehend ungeregelte Abwasser- und Abfallbeseitigung konzentrieren, die für ihn die gravierendsten Umweltprobleme Perus darstellten. Beim Regierungswechsel am 28. Juli 2011 übernahm Ricardo Giesecke Sara-Lafosse das Amt des peruanischen Umweltministers.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Antonio Brack Egg erhielt 1996 den \"Premio Nacional del Medio Ambiente Barbara D’Achille\" und 2004 den Preis \"Esteban Campodónico por servicios a la sociedad peruana\". Für den Prinz-von-Asturien-Preis 2009 in der Kategorie \"Eintracht\" war Brack Egg nominiert. Brack Egg wurde das Großkreuz des peruanischen \"Orden al Mérito por Servicios Distinguidos\" verliehen. Die Taxa \"Phrynopus brackii\" und \"Phrygilus alaudinus bracki\" wurden nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antonio José Brack Egg (* 3. Juni 1940 im Distrikt Villa Rica, Pasco; † 30. Dezember 2014 in Lima) war ein peruanischer Agrarwissenschaftler, Ökologe und Forscher zur Biodiversität. Zwischen 2008 und 2011 war Brack Egg erster Umweltminister Perus.", "tgt_summary": null, "id": 329362} {"src_title": "Administración de Ferrocarriles del Estado", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Kari Eloranta begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt bei Kiekko-Reipas, für dessen Profimannschaft er in der Saison 1975/76 sein Debüt in der zweitklassigen \"I divisioona\" gab. In dieser Spielzeit stieg er zudem mit seiner Mannschaft in die SM-liiga auf. Nach zwei Jahren in der höchsten finnischen Spielklasse spielte der Verteidiger von 1978 bis 1981 für Leksands IF in der schwedischen Elitserien. Am 15. September 1981 unterschrieb er als Free Agent einen Vertrag bei den Calgary Flames, für die er in 19 Spielen fünf Vorlagen gab, ehe er kurz vor Ende der Trade Deadline an die St. Louis Blues abgeben wurde. Für das Team aus Missouri bestritt der Finne nur 17 Spiele, ehe er in der Sommerpause von den Calgary Flames zurückgekauft wurde. Bei den Kanadiern hatte er anschließend in drei Jahren einen Stammplatz. Im Sommer 1985 kehrte Eloranta nach Europa zurück, wo er zwei Jahre lang für den HV 71 Jönköping in der Elitserien spielte, ehe er von 1987 bis 1990 beim HC Lugano in der Nationalliga A unter Vertrag stand. Mit den Schweizern gewann er 1988 und 1990 jeweils die nationale Meisterschaft. Für die Saison 1990/91 kehrte der Linksschütze zu seinem Heimatclub Hockey-Reipas nach Finnland zurück. Die folgende Spielzeit verbrachte er beim Rögle BK in der Division 1, der zweiten schwedischen Spielklasse. Mit Rögle erreichte er auf Anhieb den Aufstieg in die Elitserien. Nach insgesamt vier Jahren bei Rögle BK trat der ehemalige Olympiateilnehmer von 1995 bis 1997 ein letztes Mal für Reipas an, die in der Zwischenzeit in die zweitklassige \"I divisioona\" abgestiegen waren. Die Trikotnummer 17 wurde nach seinem Karriereende von den Pelicans gesperrt und wird seitdem nicht mehr vergeben. Im Anschluss an seine Spielerkarriere arbeitete Eloranta von 1996 bis 2002 als Cheftrainer für seinen Ex-Club Pelicans Lahti, mit dem ihm in der Saison 1998/99 die Rückkehr in die SM-liiga gelang. Anschließend stand er drei Jahre lang als Verantwortlicher bei den Rapperswil-Jona Lakers aus der Schweizer NLA hinter der Bande. Nachdem er zur Saison 2005/06 für Ilves Tampere in seiner finnischen Heimat tätig war, arbeitete er 2007 kurzzeitig erneut für Rapperswil in der Schweiz. Im Abstiegsjahr von Mora IK aus der Elitserien 2008 war der Finne ebenso Hauptverantwortlicher wie anschließend in der Saison 2008/09 bei HeKi Heinola in der Mestis. In der Saison 2010/11 wird er den EHC Lustenau als Chefcoach in der österreichischen Nationalliga trainieren.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Finnland nahm Eloranta an den Junioren-Weltmeisterschaften 1975 und 1976 sowie den Weltmeisterschaften 1979, 1981, 1986 und 1989 teil. Des Weiteren stand er im Aufgebot Finnlands bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid, 1988 in Calgary und 1992 in Albertville.", "section_level": 2}, {"title": "Fußball.", "content": "Mit Lahden Kuusysi gewann Eloranta 1982 und 1986 die finnische Fußballmeisterschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kari Pekka „Piri“ Eloranta (* 29. Februar 1956 in Lahti) ist ein ehemaliger finnischer Eishockey- und Fußballspieler und jetziger Eishockeytrainer, der in seiner aktiven Zeit von 1974 bis 1997 unter anderem für die Calgary Flames und St. Louis Blues in der National Hockey League gespielt hat.", "tgt_summary": null, "id": 1467081} {"src_title": "Protothekose", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sektionen.", "content": "Seit 1950 zeichnet \"Norsk Kritikerlag\" den Autor mit dem besten belletristischen Beitrag eines Jahres aus. In einem Auswahlverfahren haben zunächst alle Mitglieder des Verbandes die Möglichkeit, auf schriftlichem Wege ihren Favoriten zu bestimmen. Die vier Autoren mit den meisten Stimmen gelangen auf die Shortlist. Im entscheidenden Wahlgang küren dann die Mitglieder des Verbandes – wiederum mit schriftlichem Votum – aus dem Kreis der vier Kandidaten den Gewinner. Der Preis ist nicht dotiert; der ausgezeichnete Autor erhält jedoch eine Grafik als Geschenk. Übergeben wird der Preis Anfang März für das vorangegangene Jahr. Ein Mitglied des Verbandes hält die Laudatio. Der Autor des besten Kinder- oder Jugendbuchs wird seit 1978 geehrt. Hier erstellt zunächst eine dreiköpfige Jury aus Mitgliedern des Verbandes eine Shortlist. Die Jury wählt in einer zweiten Runde auch den Preisträger. Die beste literarische Übersetzung wird seit 2003 prämiert. Ausgezeichnet wird der Autor der gelungensten Übersetzung eines literarischen Werkes ins Norwegische, unabhängig vom Genre. Auch hier arbeitet eine dreiköpfige Jury zunächst eine Shortlist aus und wählt anschließend aus dem Kreis von vier Kandidaten den Preisträger. Das beste Sachbuch des Jahres wird seit 2012 prämiert. Seit 1994 wird der \"Literaturkritiker des Jahres\" gewählt, der sich entweder durch seine literaturkritische Tätigkeit verdient gemacht hat oder durch seine Arbeit dazu beigetragen hat, die Bedingungen für die Literaturkritik in Norwegen zu verbessern. Jedes Mitglied des Verbandes ist berechtigt, einen Preisträger vorzuschlagen. Unabhängig von diesen Vorschlägen kürt eine fünfköpfige Jury, die nach \"regionalen\" Gesichtspunkten zusammengestellt ist, den Auszuzeichnenden. Nach Möglichkeit hält jeweils der letztjährige Gewinner die Laudatio auf den aktuellen Preisträger. Ausgezeichnet werden außerdem hervorragende künstlerische Präsentationen auf den Gebieten Theater (seit 1939), Musik (seit 1947) und Tanz (seit 1977). Der Preis für die beste Leistung im Bereich Bildende Kunst wurde erstmals im April 2009 vergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Preisträger.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beste literarische Übersetzung.", "content": "Die Auszeichnung wurde als Pilotprojekt im Jahr 2004 vorgestellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kritikerprisen (norw.; \"Kritikerpreis\") ist eine Auszeichnung, die jährlich vom \"Verband der norwegischen Kritiker\" (Norsk Kritikerlag) vergeben wird. Geehrt wird der Verfasser des besten Buches, des besten Kinderbuches und der besten literarischen Übersetzung; ebenso wird ein herausragender Literaturkritiker geehrt sowie je ein Künstler auf den Gebieten Tanz, Theater, Musik und Bildende Kunst.", "tgt_summary": null, "id": 2353273} {"src_title": "August Thiele", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Distrikt Ramanagara liegt im Südosten Karnatakas südwestlich der Hauptstadt Bengaluru (früher Bangalore). Nachbardistrikte sind Chamarajanagar im Süden, Mandya im Westen, Tumkur im Nordwesten, Bengaluru Rural und Bengaluru Urban im Nordosten sowie Krishnagiri im Osten. Letzterer gehört bereits zum Nachbarbundesstaat Tamil Nadu. Die Fläche des Distrikts Ramanagara beträgt 3.573 Quadratkilometer. Damit gehört er zu den kleinsten Distrikten Karnatakas. Das Distriktgebiet gehört zum südlichsten Teil des Dekkan-Plateaus und besteht aus einer Hochebene mit einer durchschnittlichen Höhe von 600 bis 900 Metern über dem Meeresspiegel. Die Landschaft wird von einzelnen Granitfelsen durchzogen. Die spektakulären Felsformationen Ramanagaras dienten als Drehort für zahlreiche Filme wie den Hindi-Klassiker \"Sholay\" oder die Verfilmung von \"A Passage to India\". Im Gegensatz zum Nachbardistrikt Bangalore Urban, der durch das starke Wachstum Bangalores weitgehend urbanisiert ist, ist der Distrikt Ramanagara ländlich geprägt. Der Distrikt Ramanagara ist in die vier Taluks Ramanagara, Channapatna, Kanakapura und Magadi unterteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Distrikt Ramanagara war ursprünglich Teil des Distrikts Bangalore. Dieser war während der britischen Kolonialzeit einer der Distrikte des Fürstenstaats Mysore. Nach der Unabhängigkeit Indiens vollzog Mysore 1949 den Anschluss an die Indische Union. 1956 kam der Distrikt Bangalore zu dem nach den Sprachgrenzen des Kannada geschaffenen neuen Bundesstaat Mysore (1973 umbenannt in Karnataka). 1986 wurde der vormalige Distrikt Bangalore in die Distrikte Bangalore Urban (jetzt Bengaluru Urban) und Bangalore Rural geteilt. 2007 spaltete sich dann der südwestliche Teil des Distrikts Bangalore Rural als eigenständiger Distrikt Ramanagara ab.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung 2011 hat der Distrikt Ramanagara 1.082.739 Einwohner. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 303 Einwohnern pro Quadratkilometer etwas unter dem Durchschnitt des Bundesstaates (319 Einwohner pro Quadratkilometer). 24,7 Prozent der Einwohner des Distrikts Ramanagara leben in Städten. Der Urbanisierungsgrad liegt damit unter dem Mittelwert Karnatakas (38,6 Prozent). Während der Ballungsraum Bangalore ein erhebliches Bevölkerungswachstum erfährt, ist die Wachstumsrate im ländlicheren Distrikt Ramanagara mit 5,1 Prozent zwischen 2001 und 2011 niedriger als im Durchschnitt Karnatakas (15,7 Prozent). Die Alphabetisierungsquote liegt mit 69,2 Prozent deutlich unter dem Mittelwert des Bundesstaats (75,6 Prozent).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Distrikt Ramanagara (Kannada: ; auch: \"Ramanagaram, Ramanagar\") ist ein Distrikt des indischen Bundesstaates Karnataka. Verwaltungszentrum ist die namensgebende Stadt Ramanagara.", "tgt_summary": null, "id": 631729} {"src_title": "Kōichi Yamadera", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Zwar soll Bennewitz in die Geburtsmatrikel als \"Antonín Benevic\" eingetragen worden sein, doch findet sich sein Familienname auch in der tschechischen Literatur generell in der deutschen Form \"Bennewitz\", denn väterlicherseits war er preußischer Herkunft. Schon sein Berliner Großvater war in die Dienste der böhmischen Grafen Waldstein oder Wallenstein getreten, und Bennewitz wurde als drittes Kind des Gräflich Waldsteinschen Forstverwalters im Forsthaus von Přívrat geboren, seine tschechische Mutter war die Tochter des Schlossdirektors Keppert auf Schloss Litomyšl. Nach dem Besuch des Piaristen-Gymnasiums in Leitomischl studierte er von 1846 bis 1852 am Prager Konservatorium Violine bei Moritz Mildner (1812–1865), war dann als Erster Geiger am Prager \"Ständetheater\" („Stavovské divadlo“), das durch die Uraufführung zweier Mozart-Opern in die Musikgeschichte eingegangen ist, und anschließend als Konzertmeister in Salzburg und in Stuttgart engagiert. 1859 konzertierte er in Paris and Brüssel. Auch sein Mitwirken an der verunglückten Uraufführung von Smetanas Klaviertrio in G, op. 153 im Dezember 1855 in Prag mit dem Cellisten Johann August Julius Goltermann und mit Smetana selbst am Klavier fiel in diese Periode. Mit Goltermann hatte er bereits ein Jahr zuvor in einer Matinee von Smetanas Musikschule mit der begabtesten Schülerin Smetanas, der elfjährigen Augusta Kolářova, ein Trio gebildet und Beethovens Klaviertrio G-Dur (op. 1 Nr. 2) gespielt. Diesem Mädchen, einer Cousine von Smetanas Frau, war später unter dem Namen Auguste Auspitz-Kolár (1843–1878) eine brillante Karriere beschieden. 1866 erhielt Bennewitz eine Professur für Violine am Prager Konservatorium. 1876 folgte er Mildner als Erste Geige in Friedrich Wilhelm Pixis’ Streichquartett nach, das später als \"Bennewitz Quartett\" sehr bekannt wurde. 1882 wurde ihm die Direktion des Prager Konservatoriums übertragen, die er, obwohl er sich bereits 1895 pensionieren lassen wollte, bis 1901 innehatte und in welcher Funktion ihm später Antonín Dvořák nachfolgte. Unter der Leitung von Bennewitz erlebte sein Institut sein „goldenes Zeitalter“. Selbst gemischter deutsch-tschechischer Herkunft, wirkte er im aufgeflammten Nationalitätenstreit als Mittler, schätzte seine tschechischen Studenten nicht geringer als jene deutscher Nationalität, sorgte durch die Einführung auch tschechischsprachigen Unterrichts für Chancengleichheit in den musiktheoretischen Fächern, hielt Ausschau nach musikalischen Begabungen auch unter der tschechischen Bevölkerung, kämpfte für die Bereitstellung öffentlicher Mittel für hochbegabte, aber wenig bemittelte Studenten. In seine Direktionsperiode fiel die Eröffnung des Rudolfinums, was seinem Bestreben, auch tschechische Musiker zu fördern, sehr entgegenkam. Er brachte zahlreiche ihrer Werke auf die Programme der Konservatoriumskonzerte, dirigierte solche Werke auch gerne selbst und war auch einer der Gründer des Prager Kammermusikvereins, dessen nationale Ideale Smetana zu seinem 1. Streichquartett in e-Moll „Aus meinem Leben“ anregten. Bennewitzs Schüler bewirkten den Weltruhm der Prager Violinschule. Dazu gehörten František Ondříček, der Dvořáks Violinkonzert zur Uraufführung brachte, und Karel Halíř, dem Sibelius die Uraufführung der revidierten Fassung seines Violinkonzerts anvertraute, der Komponist und Musikpädagoge Hans (Hanuš) Sitt, Jiří Herold (1875–1934), der Geiger Johann (Hans) Gerstner (1851–1939), drei Mitglieder des \"Böhmischen\", bzw. später \"Tschechischen Streichquartetts\" – die beiden Geiger Karl Hoffmann (1872–1936) and Josef Suk sowie als Bratschist der Komponist und Dirigent Oskar Nedbal – aber auch Otakar Ševčík ebenso wie Franz Lehár, der schon mit zwölf Jahren Schüler des Prager Konservatoriums mit dem Hauptfach Violine bei Anton Bennewitz war, dem jedoch Dvořák anriet, sich eher auf das Komponieren zu konzentrieren. Im Februar 1895 dirigierte Bennewitz mit großem Erfolg die erste vollständige Aufführung von Josef Suks \"Streicherserenade in Es op. 6\" mit dem Prager Konservatoriumsorchester, nachdem bereits zwei Sätze unter Suk selbst bereits 14 Monate zuvor zu hören gewesen waren. Im Juni 1896 brachte Bennewitz ebenfalls mit dem Konservatoriumsorchester in halböffentlichen Konzerten Dvořáks \"Symphonische Gedichte\" \"Die Mittagshexe\", \"Der Wassermann\" und \"Das Goldene Spinnrad\" zur Uraufführung. 1901 ging Bennewitz nach 35 Jahren Tätigkeit am Prager Konservatorium in den Ruhestand. Das Sitzungsprotokoll der 7. Sitzung des böhmischen Landtags vom 26. Juni 1902 vermeldet unter Zahl 96: „Bericht des Landesausschusses über das Gesuch des Vorstandes des Vereines zur Förderung der Tonkunst in Böhmen um Gewährung einer besonderen Subvention zur Bedeckung der Pension für den Direktor des Prager Konservatoriums Anton Bennewitz“. Nach der Pensionierung zog sich der fast Siebzigjährige mit seiner Frau Emilie, geb. Miková, einer Opernsängerin, die einst die erste Milada in Smetanas \"Dalibor\" gewesen war, nach Nordböhmen zurück, wo er bis zum Lebensende blieb.", "section_level": 1}, {"title": "Würdigung.", "content": "1998 wurde in Prag zu Ehren von Anton Bennewitz ein neues Bennewitz Quartett gegründet mit Jiří Němeček und Štěpán Ježek, Violinen, Jiří Pinkas, Viola, und Štěpán Deležal, Violoncello, die Musikschule in Česká Třebová wurde nach ihm benannt, an seinem 1875 abgebrannten, jedoch mittlerweile wieder errichteten Geburtshaus wurde 1959 eine Gedenktafel angebracht und im Ort im April 2008 feierlich ein Denkmal für den Konservatoriumsprofessor Bennewitz enthüllt. Sein Name wird auch durch das 1999 ins Leben gerufene \"Internationale Musikfestival Antonín Bennewitz\" in Třebová mit einem Konzert in seinem dörflichen Geburtsort lebendig erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anton Bennewitz, auch \"Antonín Bennewitz\" (* 26. März 1833 in Přívrat, Böhmen; † 29. Mai 1926 in Doksy, Tschechoslowakei) war ein böhmischer Geiger, Dirigent und Musikpädagoge, der in der Tradition jener Violinvirtuosen stand, die mit Giovanni Battista Viotti begann und sich später bis Jan Kubelík und Wolfgang Schneiderhan fortsetzte.", "tgt_summary": null, "id": 2341792} {"src_title": "Qsarnaba", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte des Theaters in Pforzheim reicht bis in das Jahr 1803. Damals wurde in der \"Theaterstraße\" das sogenannte \"Komödienhaus\" als Spielstätte für fahrende Schauspieltruppen eingerichtet. Das Komödienhaus musste allerdings 1888 wegen Baufälligkeit geschlossen werden und wurde wenig später abgerissen. Ein 1885 gegründeter Theaterverein betrieb während dieser Zeit die Einrichtung eines neuen Theaters. Ein nach den Plänen von Alfons Kern errichteter \"großer Saalbau\" konnte schließlich im Jahre 1900 eingeweiht werden: Der mit einer pompösen, historisierenden und doppeltürmigen Fassade anschauliche Repräsentationsbau in der Jahnstraße bot rund 2.000 Zuschauern Platz. Die Entwicklung zum heutigen Theater nahm ihren Anfang, als der Kapellmeister Hans Leger 1933 aus einem kurz zuvor gegründeten privaten Sinfonieorchester ein öffentliches machte und auch Oper und Schauspiel mit in das Programm des Pforzheimer Theaters integrierte, wodurch erstmals ein reguläres Drei-Sparten-Theater in Pforzheim entstand. 1940 wurde das Orchester dann zum \"Städtischen Orchester Pforzheim\". Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde in Pforzheim dann bereits ab 1945 wieder Theater gespielt. Als Spielstätte dienten verschiedene provisorische Räume, zunächst in einer Brötzinger Turnhalle, später dann in Dillweißenstein. 1948 wurde der Spielbetrieb in der \"Osterfeldschule\" aufgenommen, die bis 1990 die Heimat des Pforzheimer Theaters bleiben sollte, bevor sie dann zum heutigen Kulturhaus Osterfeld umgebaut wurde. 1990 kam es dann zur Einweihung der heutigen Räumlichkeiten am Waisenhausplatz, zur Eröffnung stand Mozarts Zauberflöte auf dem Programm.", "section_level": 1}, {"title": "Städteoper Südwest.", "content": "Unter dem Namen \"Städteoper Südwest\" tritt das Pforzheimer Ensemble seit 1959 auch in theaterlosen Städten in ganz Baden-Württemberg auf.", "section_level": 1}, {"title": "Zahlen und Daten.", "content": "Das Theater beschäftigte 2005 rund 200 Mitarbeiter und verfügte über einen Jahresetat von rund 12 Millionen Euro. In der Regel werden pro Spielzeit acht Schauspielinszenierungen, sechs Sinfoniekonzerte (zuzüglich dreier Kinderkonzerte), vier Opern, drei Musicals oder Operetten, zwei Ballettabende, sowie ein Kindertheaterstück veranstaltet. Von den knapp 12 Millionen Etat der Spielzeit 2003/2004 wurden bei einem Einspielergebnis von 15,1 % rund 9,7 Millionen durch Zuschüsse finanziert. Von den 211 Planstellen, die in der Spielzeit 2006 zur Verfügung standen, waren 193 besetzt. Der größte Teil des Personals ist dabei in Technik und Werkstätten besetzt, wo 59 Personen beschäftigt sind, das Orchester umfasste 2006 42 Musiker. 16 Schauspieler und ebenso viele Sänger, 19 Chormitglieder und 10 Tänzer stellen das künstlerische Personal. Hinzu kommen Leitungs- und Verwaltungsstellen. Die Mindestgage im Pforzheimer Theater lag 2006 bei 1.550 Euro. In der Spielzeit 2004/2005 konnten 142.040 Besucher verzeichnet werden, die Auslastung lag bei 82,6 %. In den letzten Jahren stagnieren die Besucherzahlen. So zählte das Haus laut der Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins in der Spielzeit 2009/10 nur noch 116.000 Besucher. In der Spielzeit 2011/12 sank die Auslastung weiter auf nur noch 108.000 Besucher ab. Auch in der Spielzeit 2012/13 setzte sich der Negativ-Trend bei den Besucherzahlen fort. Laut Abschlussbericht des Stadttheaters besuchten nur noch 105.000 Besucher das Haus. Die Auslastung einzelner Sparten lag dabei nur noch knapp über 50 Prozent. (Oper 54 %; Ballett 51 %) Die Zahl der Abonnenten erreichte mit lediglich 4.313 einen historischen Tiefststand. In der Spielzeit 2013/14 hielt der Abwärtstrend ungebrochen an. Es besuchten nur noch 102.555 Besucher die Vorstellungen, in der Spielzeit 2014/15 wurden noch 101.729 Besucher gezählt. Im Zehn-Jahres-Vergleich der Spielzeiten 2004/5 mit 2014/15 lässt sich ein Verlust von 28 Prozent Publikumsschwund beziffern. Alle Zahlen werden dem Kulturausschuss der Stadt Pforzheim und der Bürgerschaft jährlich fortlaufend zur Einsicht vorgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Leitung.", "content": "Nach dem Weggang des damaligen Intendanten \"Georg Köhl\" 2003, in dessen einjähriger Amtszeit die Besucherzahlen deutlich zurückgegangen waren, wurde die Leitung des Pforzheimer Stadttheaters nicht mehr einem Intendanten, sondern einem Führungstrio, bestehend aus dem Generalmusikdirektor und Operndirektor Jari Hämäläinen, Verwaltungsdirektor Gustl Weber und Schauspieldirektor Jan Friso Meyer übertragen. Ihnen folgten Murat Yeginer (Schauspieldirektor), Uwe Dürigen (Verwaltungsdirektor) und Wolf Widder (Operndirektor) nach, diesen standen Markus Huber als Generalmusikdirektor, James Sutherland als Ballettleiter und die Stellvertreter Bettina Lell (auch Leiterin der Jungen Oper) und Manfred Selzer (Verwaltung) zur Seite. Mit dem Auslaufen der Verträge von Yeginer und Widder 2015 wurde die Dreifachspitze aus Opern-, Schauspiel- und Verwaltungsdirektor wieder abgeschafft. Das bundesweit als „Pforzheimer Theatermodell“ bekannt gewordene Arrangement wurde wieder durch eine zweigliedrige Leitung aus Verwaltungsdirektor und künstlerischem Intendanten abgelöst. Ab der Spielzeit 2015/16 gab es mit Uwe Dürigen als Verwaltungsdirektor und Thomas Münstermann als Intendant wieder eine Doppelführung am Theater Pforzheim.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Stadttheater Pforzheim ist das Theater der Stadt Pforzheim in Baden-Württemberg. Das Theater befindet sich am Waisenhausplatz direkt an der Enz. Dem 1990 nach Plänen des Architekten Bodo Fleischer errichteten Theaterbau stehen zwei Spielstätten zur Verfügung: Das \"Große Haus\" mit 511 Sitzplätzen und das \"Podium\", welches durch eine variable Bestuhlung und Galerie Platz für bis zu 193 Zuschauer bietet. Das Stadttheater Pforzheim ist ein Drei-Sparten-Haus. Hier finden neben Theateraufführungen auch Opern, Operetten, Ballett, Konzerte und Musicals statt. Außerdem ist die Badische Philharmonie Pforzheim (ehemals Städtisches Orchester Pforzheim) unter dem Dach des Theaters untergebracht.", "tgt_summary": null, "id": 1463160} {"src_title": "Die Peitsche der Pampas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Prepeliță begann seine Karriere beim FC Argeș Pitești, wo er im Jahr 2002 in die erste Mannschaft kam. In seiner ersten Profisaison wurde der Verein in der höchsten rumänischen Spielklasse Elfter. Nach zwei zehnten Plätzen und einem zwölften Platz stieg der Verein mit dem Mittelfeldspieler als Stammspieler mit Platz 16 in der Saison 2006/07 ab. Es fehlten sieben Punkte zum rettenden Ufer. Nach 112 Spielen für Argeș wechselte er 2007 zum Ligakonkurrenten FC Universitatea Craiova. Bereits in seiner ersten Saison in Craiova konnte er seinen bisher größten persönlichen Erfolg mit Platz neun in der Meisterschaft feiern. Im darauffolgenden Jahr konnte sprang sogar ein siebenter Platz heraus. Am Ende der Saison 2010/11 musste er mit seinem Klub in die Liga II absteigen. Anschließend wechselte er zu Rekordmeister Steaua Bukarest. Dort konnte er in der Spielzeit 2012/13 die Meisterschaft gewinnen. In der 2013/14 entwickelte er sich zur Stammkraft und konnte mit seinem Team den Titel erfolgreich verteidigen. Nach der abermaligen Titelverteidigung 2015 heuerte Prepeliță beim amtierenden bulgarischen Meister Ludogorez Rasgrad an. Dort wechselte er häufig zwischen Startelf und Kurzeinsätzen und gewann die bulgarische Meisterschaft 2016. Ende August 2016 verpflichtete ihn der russische Erstligist FK Rostow. In der Saison 2016/17 kam er auf 17 Einsätze und nur unregelmäßig zum Zuge. Im Sommer 2017 wurde sein Vertrag aufgelöst. Im Februar 2018 verpflichtete ihn CS Concordia Chiajna.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "International kam Prepeliță von 2003 bis 2006 18 Mal für die U21-Auswahl seines Heimatlandes Rumänien zum Einsatz, wobei er ein Tor erzielte. Anfang September 2014 berief Nationaltrainer Anghel Iordănescu Prepeliță in sein Aufgebot für das EM-Qualifikationsspiel gegen Griechenland. Dort kam er zu seinem ersten Länderspiel, als er in der 84. Minute für Ovidiu Hoban eingewechselt wurde. Im Freundschaftsspiel gegen Dänemark im November 2014 stand er erstmals in der Startaufstellung. Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er in das rumänische Aufgebot aufgenommen. Im zweiten Spiel gegen die Schweiz kam er erstmals zum Einsatz und stand im Startaufgebot. Auch im letzten Spiel gehörte er zur ersten Elf, wurde aber zur Halbzeit ausgewechselt, nachdem Albanien das 1:0 geschossen hatte. Das Team verlor und schied aus dem Turnier aus.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Steaua Bukarest Ludogorez Rasgrad", "section_level": 2}], "src_summary": "Andrei Prepeliță (* 8. Dezember 1985 in Slatina, Kreis Olt) ist ein rumänischer Fußballspieler auf der Position eines rechten offensiven Mittelfeldspielers. Seit Februar 2018 spielt er für CS Concordia Chiajna.", "tgt_summary": null, "id": 646519} {"src_title": "Al-Muʿawwidhatān", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Text.", "content": "Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte, drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte; drum gab er ihm den kühnen Mut, den Zorn der freien Rede, dass er bestände bis aufs Blut, bis in den Tod die Fehde. So wollen wir, was Gott gewollt, mit rechter Treue halten und nimmer im Tyrannensold die Menschenschädel spalten. Doch wer für Tand und Schande ficht, den hauen wir zu Scherben, der soll im deutschen Lande nicht mit deutschen Männern erben. O Deutschland, heil’ges Vaterland! O deutsche Lieb’ und Treue! Du hohes Land, du schönes Land! Dir schwören wir aufs neue: Dem Buben und dem Knecht die Acht! Der fütt’re Krähn und Raben. So ziehn wir aus zur Herrmansschlacht und wollen Rache haben. Lasst brausen, was nur brausen kann, in hellen, lichten Flammen! Ihr Deutschen alle, Mann für Mann fürs Vaterland zusammen! Und hebt die Herzen himmelan und himmelan die Hände, und rufet alle, Mann für Mann: Die Knechtschaft hat ein Ende! Lasst klingen, was nur klingen kann, Trompeten, Trommeln, Flöten! Wir wollen heute Mann für Mann mit Blut das Eisen röten, mit Henker- und mit Knechteblut, o süßer Tag der Rache! Das klinget allen Deutschen gut, das ist die große Sache. Lasst wehen nur, was wehen kann, Standarten wehn und Fahnen! Wir wollen heut uns Mann für Mann zum Heldentode mahnen: Auf, fliege, stolzes Siegspanier, voran den kühnen Reihen! Wir siegen oder sterben hier den süßen Tod der Freien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Vaterlandslied ist ein von Ernst Moritz Arndt 1812 geschriebenes Gedicht. Bekannter ist es unter dem Namen \"Der Gott, der Eisen wachsen ließ\" (der Anfangszeile des Gedichts). Hintergrund war die von Napoleon erzwungene Beteiligung deutscher Heere an seinem Russlandfeldzug 1812. Deutsche Patrioten fanden dies verwerflich und es kam zu einer Auswanderungswelle, die auch den preußischen Reformer Stein und Arndt als seinen Privatsekretär nach Sankt Petersburg führte. Der von dort aus gegen die Politik der deutschen Fürsten gerichteten Publizistik ist das Vaterlandslied zuzuordnen. Es wurde in den 1813 beginnenden Befreiungskriegen populär und, vertont von Albert Methfessel, im 19. und 20. Jahrhundert Teil des Kanons an Kampfliedern vor allem von national orientierten Studentenverbindungen und Männergesangsvereinen. Mit verändertem Text der 5. Strophe erfuhr das Lied während des Ersten Weltkriegs und in der Zeit des Nationalsozialismus besondere offizielle Pflege: „Knechteblut“ war zu „Franzosenblut“ geworden. Das im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion aus einem Zusammenschluss deutscher Hitlergegner entstandene Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) wählte 1943 das Vaterlandslied zur Erkennungsmelodie seiner Rundfunksendungen.", "tgt_summary": null, "id": 890642} {"src_title": "Innenstadt (Osnabrück)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Vereinskarriere.", "content": "Schartner begann seine aktive Karriere als Fußballtorwart Ende September 1996 beim TSV Neumarkt im Bundesland Salzburg. Dort durchlief er mehrere Jugendspielklassen, ehe er im August 2002 erstmals als Kooperationsspieler in die Nachwuchsabteilung des Traditionsklubs SV Austria Salzburg wechselte. Nachdem er bis 2004 beim Verein blieb und nur zwischenzeitlich für insgesamt ein paar Monate zu seinem Heimatverein zurückging, wurde er im Juli 2004 fix von den Mozartstädtern verpflichtet. So gehörte er bis Anfang April 2005 der Jugend des SV Austria Salzburg an, ehe der Verein de facto von Red Bull aufgekauft und als FC Red Bull Salzburg neu konstituiert wurde. Ende August 2005 wurde Schartner als beinahe 17-Jähriger an den zu diesem Zeitpunkt in der drittklassigen österreichischen Regionalliga Mitte spielenden FC Blau-Weiß Linz verliehen. Dort stand er ab der 4. Runde in allen Partien des Herbstdurchgangs zwischen den Pfosten. Bereits Anfang März 2006 kehrte Schartner wieder zu seinem eigentlichen Klub nach Salzburg zurück. Nachdem er bei den Salzburgern in der Saison 2006/07 sieben Spiele für das U-19-Team in der von Toto gesponserten U-19-Jugendliga absolvierte, transferierte er in der Sommerpause vor der Spielzeit 2007/08 zum SV Seekirchen in die drittklassige Regionalliga Mitte. Dort gab er sein Teamdebüt, als er 4. August 2007, beim Heimspiel der zweiten Runde, gegen den SC Kundl beim 3:0-Sieg die komplette Partie bestritt. Weiters war Schartner im Tor der Seekirchner, als das Team am 15. August 2007 einen 9:2-Heimsieg über den Innsbrucker AC feierte. Nach 23 Ligapartien als Leihspieler kehrte Schartner im Juni 2008 wieder zu seinem Stammverein zurück. Am 17. Oktober 2008 gab der 20-jährige Schartner schließlich sein Profiligadebüt, nachdem er in der Saison 2006/07 schon einmal kurze Zeit auf der Ersatzbank saß, als er beim Spiel der Red Bull Juniors Salzburg gegen den SKN St. Pölten von Beginn an auf dem Platz stand. In der 46. Spielminute wurde er allerdings durch den Deutschen Michael Kaltenhauser verletzungsbedingt ersetzt, da er sich eine Fingerverletzung zugezogen hatte. Seine Verletzung dauerte daraufhin bis Dezember; sein Ersatz im Tor der Salzburger Amateure war zumeist der 18-jährige Kaltenhauser. Da es neben dem zweiten großen Torhütertalent im Kader der Red Bull Juniors, Wolfgang Schober, nicht gerade leicht war, sich durchzusetzen, schaffte es Schartner trotz seiner Verletzungspause auf insgesamt neun Ligaeinsätze. Die weiteren Spiele absolvierten unter anderem sein Ersatz Michael Kaltenhauser (acht Einsätze), sowie Wolfgang Schober (17 Einsätze). Schon rund zwei Monate vor seinem Ligadebüt gab Schartner als 19-Jähriger sein Pflichtspieldebüt, als er beim 7:0-Sieg über den FC Hallein 04 in der 1. Runde des ÖFB-Cups 2008/09 die volle Spieldauer im Tor stand. In der Saison 2009/10 wechselte sich Schartner mit seinem Teamkollegen Schober im Tor der Red Bulls Juniors ab. Das hat zur Folge, dass die Talente beider Spieler gefördert werden. Schartner war unter anderem auch beim ÖFB-Cup 2009/10 im Einsatz, wo das Team, wie schon in der Vorsaison, nach nur zwei absolvierten Runden aus dem Bewerb ausschied. Im Sommer 2010 wechselte er nach 24 Partien für die Red Bull Juniors gemeinsam mit seinem Teamkollegen Stefan Ilsanker zum Bundesligisten SV Mattersburg. Am 19. Mai 2012 wurde bekannt, dass Schartner zur Saison 2012/13 auf Leihbasis zum SV Grödig wechselt.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Am 6. August 2009 wurde Schartner von Andreas Herzog erstmals in den Kader der österreichischen U-21-Nationalmannschaft berufen. Zurzeit steht er hinter seinem Salzburg-Teamkollegen Wolfgang Schober, sowie hinter Lukas Königshofer als Ersatztorwart im Mannschaftskader. Aktuell spielt das Team in der Qualifikation für die U-21-Europameisterschaft 2011 in Dänemark und belegt dabei in der Gruppe 10 den ersten Platz vor den U-21-Teams aus Weißrussland, Schottland, Albanien und Aserbaidschan.", "section_level": 2}], "src_summary": "David Schartner (* 7. September 1988) ist ein österreichischer Fußballtorwart, der zurzeit bei TSV Neumarkt am Wallersee unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 2209578} {"src_title": "Peter Thorneycroft, Baron Thorneycroft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Inschrift ist in einen weißen Kalksteinblock von ca. 26 × 19 cm Höhe und Breite von ungleicher Stärke eingehauen. Alle vier Seiten sind unregelmäßig behauen. Offensichtlich sind Teile des ursprünglichen Blockes abgebrochen. An der unteren rechten Ecke ist eine rechtwinklige Aussparung, was auf planmäßige Entfernung bei Sekundärverwendung schließen lässt. Die Oberfläche des Steins zeigt Abplatzungen, die eventuell auf das Behauen bei jener Entfernung zurückzuführen sind. Dennoch sind die meisten Buchstaben gut erkennbar. Der Stein weist keine Erosionsspuren auf und war daher vermutlich kaum der Witterung ausgesetzt. Die Inschrift enthält noch acht Zeilen. Links und rechts fehlen jeweils Teile, auch die untere Zeile scheint noch nicht das Ende der Inschrift zu enthalten. Da über der oberen Zeile jedoch noch Platz ist und die sonstigen Zeilenabstände regelmäßig sind, stellt die erste erhaltene Zeile vermutlich auch die erste Zeile der Inschrift dar.", "section_level": 1}, {"title": "Paläographie.", "content": "In den acht Zeilen der Inschrift sind etwa 100 Buchstaben enthalten, die sich auf ca. 33 Worte verteilen lassen. Worttrenner sind im Allgemeinen gesetzt, die Abstände zwischen den Buchstaben schwanken allerdings. Insbesondere in Zeile 5 ist daher die Aufteilung in einzelne Wörter schwierig. Form und Größe einzelner Buchstaben schwanken beträchtlich. Offenbar stammt die Inschrift von einer wenig geübten Hand. Zahlreiche Buchstaben weisen besondere Formen auf. Das Chet hat lediglich zwei Querbalken, gegenüber den sonst regulären drei. Die Mescha-Stele oder die Statue des Jarich-Asar haben ebenfalls nur zwei Querbalken. Das Tet hat statt des üblichen Kreuzes nur einen Querbalken im Kreis und ähnelt so bereits dem griechischen Theta. Das Ajin ist nach oben bereits leicht geöffnet, was in phönizischen Inschriften erst ab dem 5. Jahrhundert auftritt, in kursiven Schrifttypen jedoch schon früher. Eine auffällig abweichende Form zeigt auch das Tzade, welches allerdings auch in den übrigen Inschriften der Region eine große Bandbreite an Formen aufweist. Aufgrund der Parallelen legt sich somit eine paläographische Datierung der Inschrift um 800 v. Chr. oder etwa 50 Jahre früher nahe. Damit ist die Amman Citadel Inscription das bisher älteste erhaltene Zeugnis ammonitischer Sprache.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Aufgrund des fragmentarischen Charakters der Inschrift bleibt auch ihr Inhalt vielfach unsicher. Es handelt sich offenbar um eine Bauinschrift. Zeile 1 bietet vermutlich eine Einleitungsformel, nach welcher der Gott Milkom dem literarischen Ich der Inschrift den Auftrag zum Bau gegeben hat. Die folgenden Zeilen spezifizieren dann den Auftrag, seine Ausführung und enthalten Fluchformeln (Letzteres in Zeile 2/3).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Amman Citadel Inscription ist eine Inschrift in ammonitischer Sprache, die 1961 auf dem Zitadellenhügel von Amman, dem Dschebel al-Qala'a, in einem eisenzeitlichen Kontext gefunden wurde. Die Inschrift befindet sich heute im archäologischen Museum in Amman.", "tgt_summary": null, "id": 763675} {"src_title": "Jérôme Romain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Seferović’ Familie stammt aus Sanski Most, Bosnien und Herzegowina. Nachdem er die Jugendmannschaften des FC Sursee und des FC Luzern durchlaufen hatte, schloss er sich 2007 der Nachwuchsabteilung des Grasshopper Club Zürich an. Im April 2009 debütierte er bei der 1:4-Niederlage bei Neuchâtel Xamax in der Axpo Super League, als er für António dos Santos in der 73. Spielminute eingewechselt wurde. Kurz nach dem Gewinn des WM-Titels mit der Schweizer Nationalmannschaft der U-17-Junioren wurde er, zunächst zum Training, zur ersten Mannschaft des \"Grasshopper Club Zürich\" übernommen. Anfang Februar 2010 unterschrieb er einen Vertrag über viereinhalb Jahre beim italienischen AC Florenz. Im August 2011 verpflichtete Neuchâtel Xamax Seferović für ein Jahr auf Leihbasis. Am 4. Januar 2012, einen Tag vor dem Abflug ins Trainingslager, wurde Seferović zusammen mit seinen drei Mannschaftskameraden Javier Arizmendi, Vincent Bikana und Stéphane Besle fristlos entlassen. Die Kündigung wurde mit mangelnder sportlicher Leistungsfähigkeit begründet, wobei ein Zusammenhang mit Diskussionen über ausstehende Lohnzahlungen vermutet wird. Nach seiner Entlassung bei Xamax ging Seferović zurück nach Florenz. Dort wurde er an US Lecce ausgeliehen. Am 29. Januar gab er beim 1:0-Sieg gegen Inter Mailand sein Debüt, als er in der 72. Minute für Luis Muriel eingewechselt wurde. Im Juli 2013 wechselte Seferović zu Real Sociedad San Sebastián und unterschrieb einen Vierjahresvertrag. Am 1. August 2014 unterschrieb Seferović einen Dreijahresvertrag beim deutschen Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Bei seinem Debüt am 23. August 2014 (1. Spieltag) beim 1:0-Sieg im Heimspiel gegen den SC Freiburg erzielte er sein erstes Tor in der 15. Minute. Am 30. November 2014 sorgte Seferović für Aufsehen, als er seinen 2:0-Siegtreffer gegen Borussia Dortmund der wenige Tage zuvor verstorbenen Tuğçe Albayrak widmete, indem er sein Trikot hochzog und ein T-Shirt mit der Aufschrift «Tugce = #Zivilcourage #Engel #Mut #Respekt» zeigte. Im Gegensatz zur Regelung bei vergleichbaren Fällen entschied das DFB-Sportgericht, Seferović für seine Aktion nicht zu bestrafen. Da sein Vertrag in Frankfurt zum Ende der Saison 2016/17 auslief, wechselte Seferović zur neuen Saison ablösefrei in die portugiesische Primeira Liga zu Benfica Lissabon.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Seferović nahm mit der U-17-Fussballnationalmannschaft im Herbst 2009 an der Weltmeisterschaft teil. Mit der Mannschaft zog er ins Endspiel gegen Nigeria am 15. November 2009 ein, in dem er durch ein Kopfballtor in der 63. Minute das entscheidende Siegtor erzielte. Mit fünf Toren lag er gleichauf mit dem Torschützenkönig der WM, aufgrund der längeren Spielzeit wurde er jedoch auf dem vierten Platz geführt. Am 8. Juni 2013 schoss er für die Schweizer Elf im Stade de Genève in Genf in der sechsten Runde der Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Brasilien gegen Zypern in der 90. Minute das 1:0. Am 15. Juni 2014 erzielte er im ersten WM-Spiel gegen Ecuador das 2:1 in der 93. Minute. Bei der Fussball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er in das Aufgebot der Schweiz aufgenommen. In der ersten Partie gegen Albanien stand er in der Startelf. In der zweiten Partie gegen Rumänien wurde er im letzten Drittel ausgewechselt, nachdem er wiederholt grosse Torchancen vergeben hatte. Im letzten Gruppenspiel gegen Frankreich kam er erst als Einwechselspieler in der letzten Viertelstunde zum Einsatz. Im Achtelfinal gegen Polen stand er dann wieder in der regulären Spielzeit und in der gesamten Verlängerung auf dem Platz. Das abschliessende Elfmeterschiessen verlor die Schweiz und schied aus. Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland gehörte er zum Aufgebot der Schweiz. Er kam zu drei Einsätzen und schied mit der Mannschaft im Achtelfinale aus.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Eintracht Frankfurt Benfica Lissabon Nationalmannschaft", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Seferović ist auch als «Der Mann aus Sursee» bekannt, dies weil der TV-Kommentator Sascha Ruefer diesen Namen des Öfteren bei den Spielen der Schweizer Nationalmannschaft verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Haris Seferović (* 22. Februar 1992 in Sursee) ist ein Schweizer Fussballspieler. Der Stürmer steht bei Benfica Lissabon unter Vertrag und spielt für die Schweizer Nationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1158122} {"src_title": "Recht auf Heimat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seit Anfang der 1990er Jahre besetzte Jackson kleinere Rollen in den Fernsehserien \"Willkommen im Leben\", \"Grand Avenue\", \"South Central\", \"Tall Hopes\", \"Clueless – Die Chaos-Clique\" und \"Echt super, Mr. Cooper\". Die Rolle der Niecy Jackson in der Serie \"Moesha\" unter anderem mit Brandy verhalf ihr zum Erfolg. Nach Ende der Sendung 2001 gelang es ihr in den Folgejahren unter anderem als Synchronsprecherin in \"Die Prouds\", und der Kinoproduktion \"Family Reunion: The Movie\" mitzuwirken. Danach nahm der Erfolg extrem ab und nach 2003 schaffte es Jackson nicht mehr eine Rolle zu besetzen, bis der Vater ihrer Kinder Kevin Federline sie 2005 auf medienwirksame und kontroverse Weise für Pop-Sängerin Britney Spears verließ. Ihre ersten Fernsehauftritte seit 2003 absolvierte sie 2006 bei der \"Bernie Mac Show\". Bis 2009 spielte sie Nebenrollen in fünf weiteren Kinofilmen und hatte einen Gastauftritt von 2008 in der Comedy-Serie \"Alle hassen Chris\". Neben ihrer schauspielerischen Tätigkeiten ist Jackson auch als Musikerin tätig. Ihre Girlgroup „Mpulz“ war im Jahre 2001 auf dem Soundtrack des Films \"Plötzlich Prinzessin\" vertreten. 2007 gewann sie den ersten Platz der MTV-Reality-Show \"Celebrity Rap Superstar\", wo sie das Model Kendra Wilkinson im Finale besiegte. Jackson bestätigte daraufhin bei \"Total Request Live\" ihre erste Single „Let It Blow“. Ihr Debütalbum sollte im Jahr 2010 erscheinen und in Zusammenarbeit mit MC Lyte entstehen. Derzeit (Stand Januar 2011) ist im Handel jedoch kein Album von ihr vorhanden, auch nicht unter ihrem Künstlernamen \"Shar J\". Dafür war sie im Jahr 2010 in der siebten Staffel der US-amerikanischen Version der britischen Abnehm-Reality-TV-Show Celebrity Fit Club zu sehen. Im gegnerischen Team spielte unter anderen Kevin Federline.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sharisse „Shar“ Jackson (* 4. September 1976 in Boston, Massachusetts) ist eine US-amerikanische Schauspielerin und Rapperin. Bekannt ist sie für ihre Rolle in der Sitcom \"Moesha\" und als Ex-Freundin von Tänzer Kevin „K-Fed“ Federline.", "tgt_summary": null, "id": 1242099} {"src_title": "Demotische Chronik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aktivitäten.", "content": "Das KLI unterstützt theoretische Forschung in den Bereichen evolutionäre Entwicklungsbiologie und evolutionäre Kognitionsforschung. Dies wird durch das Zurverfügungstellen von Fellowships für Absolventen, Postdoktoranden und Wissenschaftler ermöglicht. Ergänzend organisiert das KLI Vorträge, Symposia und Workshops, beherbergt das Konrad Lorenz Archiv und bietet eine umfangreiche Datenbank zur theoretischen Biologie und anderen verwandten Feldern. Gemeinsam mit Springer Science+Business Media wird das Journal \"Biological Theory\" veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Fellows.", "content": "Fellows sind Wissenschaftler und Studenten, die am Institut an eigenen Projekten arbeiten können. Vornehmlich werden Forschungsprojekte in den Bereichen der evolutionären Entwicklungsbiologie und der evolutionären Kognitionsforschung unterstützt. Das KLI ist aber auch offen für andere verwandte und interdisziplinäre Forschungsfelder. Ehemalige und aktuelle Fellows stammen aus den unterschiedlichsten Nationen und wurden in verschiedenen Disziplinen innerhalb der Sozial- und Naturwissenschaften ausgebildet.", "section_level": 2}, {"title": "KLI Colloquien.", "content": "Die KLI Colloquien ersetzen die vormals veranstalteten Brown Bag Diskussionen. Dabei handelt es sich um informelle Gesprächsrunden und Fachdiskussionen, die die aktuelle Forschung mit Bezug zu den Zielen des Instituts präsentieren.", "section_level": 2}, {"title": "Symposia.", "content": "Die Symposia sind aktuellen Themen der Theoretischen Biologie gewidmet, die von wissenschaftlicher und philosophischer Bedeutung sind. Sie setzen sich aus Vorträgen an der Universität Wien und nachfolgenden Diskussionen am KLI zusammen. Diese Veranstaltungen sind für die breite Öffentlichkeit zugänglich.", "section_level": 2}, {"title": "Workshops.", "content": "Im Institut finden unter anderem die \"Altenberg Workshops in Theoretical Biology\" statt. Diese Treffen sind auf Kernthemen der Biologie, der Wahrnehmung und des Verhaltens fokussiert. Alle Workshops werden von führenden Experten der jeweiligen Themenfelder organisiert. Die Veranstaltungen werden komplett vom KLI gesponsert; aus ihnen gingen zahlreiche Bücher hervor, deren Inhalt aus Ausführungen über neue Ideen und Konzepte, die im Rahmen des Workshops entwickelt wurden, bestehen. Das KLI möchte dadurch einen konzeptuellen Fortschritt und Forschungsinitiativen in den Biowissenschaften generieren. Die Expertise der ausgewählten Lektoren und Autoren garantiert dabei eine hohe Qualität der Publikationen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Konrad-Lorenz-Institut für Evolutions- und Kognitionsforschung (KLI) ist ein österreichisches Forschungsinstitut, das sich mit den Fragen der Theoretischen Biologie beschäftigt. Es fördert die Artikulation, Analyse und Integration von biologischen Theorien und die Erforschung ihrer wissenschaftlichen und kulturellen Bedeutung. Bis 2013 war es in Altenberg angesiedelt und befand sich in der Villa, die der Vater von Konrad Lorenz dort erbauen ließ. Heute ist es in Klosterneuburg, nahe Wien, im ehemaligen Kremsmünsterhof beheimatet. ", "tgt_summary": null, "id": 742131} {"src_title": "Unione per il Trentino", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Entdeckt durch den späteren Platters-Manager Buck Ram, begannen die Penguins mit Probeaufnahmen im Sommer 1954 für das winzige Independent-Plattenlabel \"Dootone Records\", benannt nach seinem Inhaber Walter „Dootsie“ Williams. Ted Brinson, der Onkel des Bandmitglieds Cleveland „Cleve“ Duncan, besaß ein selbstgebasteltes Tonstudio, das sich in einer Garage hinter seinem Haus in der 2190 West 30th Street im südlichen Los Angeles befand. Aufgenommen mit einer einspurigen Ampex-Tonbandmaschine, entstanden unter Produktionsleitung des Labelchefs Williams einige Demonstrationsaufnahmen, darunter auch \"Earth Angel\". \"Dootone Records\" entschied sich, zunächst die Single \"No There Ain’t No News Today / When I Am Gone\" (Dootone #345) im August 1954 aus dem Repertoire der Demo-Aufnahmen zu veröffentlichen. Die Platte blieb ohne besondere Resonanz in der Öffentlichkeit. Im September 1954 entschloss man sich, \"Hey Senorita / Earth Angel (Will You Be Mine)\" (Dootone #348) auf den Markt zu bringen. Leadsänger bei \"Hey Senorita\", das als A-Seite ausgewählt wurde, war der erste Tenor Curtis Williams. Bei \"Earth Angel\" sangen Cleve Duncan (Tenor) Leadstimme und Dexter Tisby (zweiter Tenor) bei der zweiten Liedbrücke; die Piano-Akkorde stammen von Curtis Williams. Der Song basiert auf Akkordwechseln, wie sie in der Richard Rodgers & Lorenz Hart-Komposition \"Blue Moon\" (erstmals aufgenommen am 16. November 1934 durch das Casa Loma Orchestra) zu hören sind. Es entstanden sieben oder acht Takes, weil die Aufnahme immer wieder wegen störender Außengeräusche unterbrochen werden musste. Nach Veröffentlichung erhielt folgerichtig die A-Seite das meiste Airplay. Aber dann im Oktober 1954 konzentrierten sich die Radiostationen auf die B-Seite \"Earth Angel\" und lösten eine Kaufwelle aus. \"Dootone Records\" konnte mit der Plattenproduktion im Presswerk die steigende Nachfrage kaum erfüllen. Als bei der massenhaften Pressung die Druckgrundlage für das rote Label ausging, wurde in Blau weitergepresst. Am 18. Dezember notierte die Platte erstmals in der Rhythm & Blues-Hitparade, wo sie am 5. Januar 1955 für drei Wochen den ersten Platz erreichte. Am 25. Dezember gelangte der Song auch in die Pop-Charts, in denen er bis zum achten Rang vordringen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "Bis zum Jahre 1957 setzte der Song fast vier Millionen Exemplare um. Der großartige Erfolg der Single war vom kleinen Label kaum zu bewältigen und hätte es beinahe in den Ruin getrieben. Die Plattenfirma musste für stetigen Plattennachschub aus dem Presswerk sorgen, während der Plattengroßhandel nicht sofort bezahlte. Bis zum Jahre 1983 soll ein angeblicher Umsatz von zehn Millionen Exemplaren weltweit erzielt worden sein. Trotz des enormen Verkaufserfolgs weigerte sich \"Dootone Records\", den Penguins die ihnen zustehenden Tantiemen auszuzahlen. Die ständigen Streitigkeiten hierüber veranlassten ihren Manager Buck Ram, mit Mercury Records zu verhandeln. Dort war man erfreut über die Aussicht, diese Gruppe in den Katalog aufnehmen zu können. Das gelang jedoch nur, weil ein Wechsel zu Mercury unter der Bedingung stattfinden solle, dass auch die bisher erfolglosen Platters mit übernommen werden mussten. Bereits am 1. Februar 1955 fanden die ersten Aufnahmen der Penguins für \"Mercury Records\" statt, der Plattenvertrag wurde noch bis zur Bestätigung durch das Vormundschaftsgericht im April 1955 hinausgeschoben.", "section_level": 1}, {"title": "Urheberrechtsstreit.", "content": "Die Urheberschaft von \"Earth Angel\" war lange Zeit umstritten. Zunächst wurde als Komponist der Leadsänger der Gruppe, Curtis Williams, bei der Erstveröffentlichung des Songs angegeben. Als dann im Mai 1955 Jesse Belvin und Carl Green im Urheberrechtsprozess behaupteten, die Komponisten von \"Earth Angel\" zu sein, wurden Gaynel Hodge/Jesse Belvin/Curtis Williams bei der BMI registriert. Mittlerweile bestand Einigkeit in Fachkreisen, dass Teile des Songs von Jesse Belvins \"Dream Girl\" (Specialty #447, aufgenommen am 12. November 1952) herrührten, weil die Akkord-Wechsel bei beiden Songs sich sehr ähnlich sind. Dieser Song erreichte den zweiten Rang der Rhythm & Blues-Hitparade. Die endgültige Klärung kam erst im Mai 1957. Das Gericht entschied, dass die Veröffentlichungsrechte bei \"Dootone Records\" verblieben waren und dass Jesse Belvin als alleiniger Autor des Songs gelte. Ebenfalls im Mai 1955 verklagte \"Dootone Records\" den Penguins-Manager Buck Ram und das Plattenlabel \"Mercury Records\", dass beide die Penguins zum Labelwechsel bewegt hätten. Es stellte sich heraus, dass der Plattenvertrag mit Dootone wegen Minderjährigkeit der Gruppenmitglieder nichtig war. Bei Mercury konnten sich die einstmals erfolgreichen Penguins nicht durchsetzen, während die bisher erfolglosen Platters dort einen Millionenseller nach dem anderen ablieferten.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "Kaum waren die Penguins in den Charts auf Erfolgskurs, erschien im Januar 1955 bei Mercury Records die erste Coverversion von den weißen Crew Cuts, die Rang drei der Pop-Hitparade schaffte. Im selben Monat kam auch noch eine Fassung von Gloria Mann heraus, die an Rang 18 der Pop-Charts notiert wurde. Über Jahre hinweg erschienen immer wieder Versionen, so etwa durch Johnny Tillotson (April 1960), The Vogues (April 1969) oder The New Edition (August 1986); auch wegen der vielen Fassungen über die Jahre hinweg gilt \"Earth Angel\" als einer der konstantesten Klassiker der gesamten Popmusik. Insgesamt werden 26 Coverversionen gezählt. Der Titel rangiert als Nummer 151 in der Rolling Stone Magazine-Liste der „500 Greatest Songs of All Time“. Im März 2004 wurde der Song als eine von jährlich 50 Aufnahmen ausgesucht, die zum „National Recording Registry“ des Library of Congress zugeordnet wurden. In diesem Archiv werden kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsame Aufnahmen gesammelt, die das Leben in den USA reflektieren. \"Earth Angel\" erhielt einen BMI-Award.", "section_level": 1}], "src_summary": "Earth Angel war der erfolgreichste Doo-Wop-Titel aller Zeiten, gesungen im Jahre 1954 von den Penguins. Die Aufnahme gilt als eine der ersten Crossover des Rhythm & Blues von einem Independent-Plattenlabel, das die Pop-Hitparade erreichte.", "tgt_summary": null, "id": 1566904} {"src_title": "Mr. Jordan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge und Bühnenrollen.", "content": "Ian Holm, der in Essex aufgewachsene Sohn eines Psychiaters und einer Krankenschwester, nahm sein Schauspielstudium an der Royal Academy of Dramatic Arts in London im Jahr 1949 auf. Unterbrochen wurde das Studium von einem einjährigen Militärdienst im österreichischen Klagenfurt. Nach seinem Abschluss an der RADA im Jahr 1953 war Holm über 15 Jahre bei der renommierten \"Royal Shakespeare Company\" beschäftigt und spielte mit dieser sowohl in London als auch in Shakespeares Geburtsstadt Stratford-upon-Avon. Nach anfänglich kleinen Rollen konnte er sich zunehmend als Theaterschauspieler etablieren. Er spielte unter anderem in einer großen Anzahl von Rollen aus Shakespeares Stücken (unter anderem \"Romeo\", \"Heinrich V.\", \"Puck\" und \"Troilus\"). 1965 spielte er für die BBC-Verfilmung der \"Rosenkrieg\"-Stücke (Heinrich VI. Teil 1–3 und Richard III.) den Richard III. Auch in den Vereinigten Staaten erreichte er durch seine Darstellungen – vor allem in Shakespeare-Stücken – zunehmende Bekanntheit. Am Broadway spielte er den Lenny in Harold Pinters \"The Homecoming\" und wurde hierfür 1967 mit dem Tony Award ausgezeichnet. 1976 hatte er während einer Produktion von Eugene O’Neills Stück \"The Iceman Cometh\" einen Anfall von Lampenfieber, der zu einer Panikattacke führte, was zur Folge hatte, dass er sich weitgehend von der Theaterschauspielerei zurückzog und nur noch gelegentlich zur Bühne zurückkehrte. In Großbritannien erhielt er 1998 den Laurence Olivier Award für seine Darstellung des König Lear, die er 1998 auch in einem Fernsehfilm unter Regie von Richard Eyre verewigte.", "section_level": 2}, {"title": "Film und Fernsehen.", "content": "1957 war Holm erstmals in einer britischen Fernsehproduktion zu sehen, dem \"ITV Play of the Week\". Ab Ende der 1960er-Jahre übernahm er regelmäßiger Rollen in Kinofilmen. Holm galt als vielseitiger Charakterdarsteller, der häufig exzentrische Figuren verkörperte, die sowohl gutherziger als auch bösartiger Natur sein konnten. Als Holm 1979 in dem Hollywood-Film \"Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt\" und 1981 in dem Oscar-Gewinner \"Die Stunde des Siegers\" mitwirkte und dadurch einem internationalen Kinopublikum bekannt wurde, galt er in Großbritannien bereits als Star. Für seine Darstellung des ehrgeizigen Athletiktrainers Sam Mussabini in \"Die Stunde des Siegers\" erhielt er eine Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller sowie einen Darstellerpreis bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1981. Er wirkte außerdem in vielen Fernsehproduktionen mit, unter anderem als Napoleon Bonaparte, Heinrich Himmler oder Joseph Goebbels. 1981 und 1985 war er in Terry Gilliams Kultfilmen \"Time Bandits\" und \"Brazil\" zu sehen. Außerdem übernahm er die Hauptrolle in der Kinderbuch-Verfilmung \"Ein Fall für die Borger\" als Fernsehserie. Gemeinsam mit Kenneth Branagh und Emma Thompson stand er 1989 in Branaghs Regiedebüt \"Henry V.\" vor der Kamera. Im selben Jahr wurde Holm zum \"Commander of the British Empire\" ernannt. Einen großen Erfolg hatte er 1997 mit Luc Bessons Science-Fiction-Film \"Das fünfte Element\". Im gleichen Jahr war er in Atom Egoyans zweifach Oscar-nominiertem Filmdrama \"Das süße Jenseits\" in der Hauptrolle des Anwalts \"Mitchell Stephens\" zu sehen. 1998 wurde er von Königin Elisabeth II. aufgrund seiner Verdienste zum Ritter geschlagen. Seitdem durfte er sich \"Sir\" nennen. 2001 war er an der Seite von Johnny Depp in \"From Hell\" zu sehen; außerdem spielte er im selben Jahr in der J.-R.-R.-Tolkien-Verfilmung \"\" erstmals die Rolle des Bilbo Beutlin. Diese Figur verkörperte er im Anschluss noch in den Filmen \"\", \"\" und \"\", alle unter Regie von Peter Jackson gedreht. Bereits 1981 hatte er in einem \"Herr-der-Ringe\"-Radiohörspiel die Rolle des Frodo Beutlin gesprochen. 2004 war er in Roland Emmerichs Katastrophenfilm \"The Day After Tomorrow\" zu sehen, im folgenden Jahr übernahm er eine Rolle in Martin Scorseses Film \"Aviator\". 2006 stellte er in \"Oh Jerusalem\" den israelischen Staatsgründer und Ministerpräsidenten Ben Gurion dar. 2007 sprach er in der englischsprachigen Fassung des Animationsfilms \"Ratatouille\" den fiesen Koch Skinner. Zuletzt war Holm in dem 2014 erschienenen \"Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere\" zu sehen, danach zog er sich aus dem Schauspielgeschäft zurück. Ian Holms markante Stimme ist vor allem in Großbritannien sehr bekannt, da er häufig als Erzähler, Kommentator und Sprecher von Dokumentationen zum Einsatz kam. Seit 1979 wurde Holm achtmal von Mogens von Gadow, darunter in der \"Herr-der-Ringe\"- und der \"Hobbit\"-Filmtrilogie, synchronisiert. Dazu übernahmen in der Vergangenheit auch Friedrich Georg Beckhaus zwischen 1988 und 2006 sowie Hermann Ebeling zwischen 1991 und 1998 Holms deutsche Synchronisation. In dem für Holms Karriere wichtigen Film \"Brazil\" (1985) wurde er von Peter Matić gesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Von 1955 bis 1965 war er mit Lynn Mary Shaw verheiratet, mit der er die Töchter Jessica und Sarah-Jane hat. Aus der Beziehung zur Fotografin Bee Gilbert stammen Sohn Barnaby Holm (* 20. Februar 1967), der ebenfalls Schauspieler ist, und Tochter Melissa. Von 1982 bis 1986 war er mit der Schauspielerin Sophie Baker verheiratet, mit der er Sohn Harry (* 1981) hat. Von 1991 bis 2001 war Ian Holm in dritter Ehe mit der Schauspielerin Penelope Wilton verheiratet. Seine vierte Gattin war seit 2003 Sophie de Stempel. Holm, der seit einigen Jahren an Parkinson erkrankt war, starb im Juni 2020 im Alter von 88 Jahren in London.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Ehrungen Theaterpreise Film- und Fernsehpreise", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Ian Holm Cuthbert, CBE (* 12. September 1931 in Goodmayes, Essex, England; † 19. Juni 2020 in London), war ein britischer Schauspieler, der zunächst als Theaterdarsteller große Anerkennung gewann. Später wurde er auch durch Charakterrollen in Filmen wie \"Alien\", \"Die Stunde des Siegers\", \"Brazil\" und \"Das süße Jenseits\" bekannt. In den \"Herr-der-Ringe\"- und \"Hobbit\"-Filmtrilogien übernahm er jeweils die Rolle des Bilbo Beutlin.", "tgt_summary": null, "id": 419100} {"src_title": "New Yorker Geschichten (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Lesní Hluboké befindet sich in der Bobravská vrchovina auf einer Kuppe über den Tälern des Přibyslavický potok, Stříbrnický potok und Bílý potok. Das vollständig von Wäldern umgebene Dorf liegt am Rande des Naturparks Údolí Bílého potoka. Nördlich erhebt sich die Zadní Hakna (491 m) und im Süden die Prachová (530 m). Südlich und westlich von Lesní Hluboké führt die Autobahn D1/E 55/E 65 durch den Wald; die nächste Abfahrt 168 Devět křížů befindet sich 800 m westlich des Dorfes. Südlich liegt die Autobahnmeisterei und Polizeiwache Devět křížů. Nachbarorte sind Radoškov und Ve Žlebě im Norden, Braníškov, Maršov und Lažánky im Nordosten, Javůrecký Mlýn, Maršovský Mlýn, Šmelcovna und Lažánský Mlýn im Osten, Javůrek, Domašov und Rudka im Südosten, Zhořský Dvůr und Zálesná Zhoř im Süden, Ludvíkov im Südwesten, Devět Křížů und Košíkov im Westen sowie Přibyslavice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In einigen Schriften wird die Ersterwähnung von Hluboky auf das Jahr 1095 datiert. Die gesicherte erste schriftliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1395, als Wenzel IV. in einer Urkunde dem Benediktinerkloster Rajhrad sämtliche Privilegien bestätigte. 1469 eroberte Matthias Corvinus das Gebiet. Er entzog dem Kloster als Vergeltung dafür, dass das Stift Břevnov auf Seiten seines Gegners Georg von Podiebrad die Güter. Zusammen mit Domašov und Ostrovačice wurde Hluboky an die Stadt Brünn. 1499 löste das Kloster das Pfand wieder aus. Um 1600 bestand das Dorf aus 17 Anwesen. 1621 fand Johann Amos Comenius für kurze Zeit in dem Dorf Zuflucht. Nach dem Dreißigjährigen Krieg sind im Hufenregister für Hluboky neun Wirtschaften verzeichnet. In der Umgebung von Hluboky wurde Silber- und Eisenerz gefördert. 1711 wurde am Weißbach der Hluboky-Hammer errichtet, wahrscheinlich anstelle eines älteren Hammerwerkes. 1838 lebten in den 25 Häusern von Hluboky 186 Menschen. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Hluboky ab 1850 eine Gemeinde im Brünner Bezirk. In den 1870er Jahren erlosch das Hammerwerk. 1887 eröffnete eine einklassige Dorfschule. Im Jahre 1900 kam der Ort zum Bezirk Velké Meziříčí. Seit 1923 wurde der Ort als \"Hluboké\" bezeichnet. Er bestand aus 41 Häusern und hatte 206 Einwohner. Im Dorf wurde zu der Zeit 15 Bauernwirtschaften betrieben. Während des Zweiten Weltkrieges agierte in der Gegen die Partisaneneinheit \"Havran\" des Generals Vojtěch Boris Luža. Zwischen 1948 und 1960 gehörte das Dorf zum Okres Velká Bíteš. In den 1950er Jahren wurde der Ortsname zur Unterscheidung vom benachbarten Hluboké um das Präfix \"Lesní\" erweitert. 1961 kam Lesní Hluboké zum Okres Brno-venkov und wurde zugleich nach Domašov eingemeindet. Anstelle des Gasthauses Devět Křížů entstand 1968 ein Motel. 1972 wurde die Autobahn von Prag über Brünn nach Bratislava in Betrieb genommen. Ende der 1970er Jahre entstand die Autobahnmeisterei. Seit 1990 besteht die Gemeinde Lesní Hluboké wieder. 1994 brach zwischen dem Schloss und der Autobahn ein größerer Waldbrand aus.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Lesní Hluboké sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Lesní Hluboké gehört die Ortslage Devět Křížů (\"Bei den neun Kreuzen\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Lesní Hluboké (deutsch \"Hluboky\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sieben Kilometer südöstlich von Velká Bíteš und gehört zum Okres Brno-venkov.", "tgt_summary": null, "id": 818656} {"src_title": "St.-Helena-Riesensturmvogel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Haupthandlung.", "content": "Die Handlung beginnt unmittelbar nach dem Ende des ersten Teils. Desmond Miles flieht mit Lucy Stillman aus dem Abstergo-Gebäude in ein Versteck der Assassinen, wo er mit Hilfe des weiterentwickelten Animus 2.0 Lebensabschnitte des Assassinen Ezio Auditore da Firenze durchleben muss, der im späten 15. Jahrhundert zur Zeit der Renaissance in Italien lebte. Ezios Vater ist der Direktor des internationalen Bankhauses in Florenz, insgeheim Assassine und Vertrauter von Lorenzo il Magnifico und erledigt für ihn diverse Geheimaufträge. Kurz nach Beginn der Handlung werden Ezios Brüder und sein Vater verhaftet. Ezio erklimmt den Gefängnisturm, in dem sein Vater eingesperrt ist, und erhält von ihm Informationen über einen geheimen Raum im Büro des Hauses der Familie Auditore und die Anweisung, dass er alles an sich nehmen solle, was sich in der darin stehenden Kiste befindet. Ezio folgt den Anweisungen und gelangt so, mithilfe seines Adlerauges, an die Ausrüstung eines Assassinen. Am Tag darauf werden sein Vater und seine Brüder gehängt. Ezio erkennt, dass Uberto Alberti, eigentlich ein Vertrauter der Familie Auditore, Ezios Vater verraten hat. Danach nimmt das Hausmädchen der Familie Auditore den jungen Ezio und dessen Mutter und Schwester bei ihrer eigenen Schwester Paola auf, weil sie im Hause Auditore nicht mehr sicher sind. Anschließend trifft er auf den jungen Leonardo da Vinci, der eine von den Auditore finanzierte Werkstatt in Florenz besitzt. Als Ezio mit seiner übrigen Familie in die Toskana, nach Monteriggioni zu seinem Onkel, flüchten will, wird er auf dem Weg von einigen Söldnern der Pazzi-Familie, die mit den Medici um die Macht in Florenz konkurrieren, aufgehalten. Sein Onkel Mario kommt ihm zu Hilfe und nimmt die Fliehenden mit in die heruntergekommene Villa der Auditore. Die Villa hat im Laufe des Spieles eine wichtige Bedeutung, da man diese im Folgenden ausbauen und bewirtschaften kann. Im weiteren Verlauf der Handlung reist Ezio auch durch Forlì, Venedig und die Vatikanstadt, wobei allmählich klar wird, dass die Verschwörung, der Ezios Vater zum Opfer fiel, bis in die höchsten Kreise reicht. Ezio ist tatsächlich ein Assassine und wird von seinem Onkel Mario und weiteren Gefährten ohne sein Wissen ausgebildet. Nach und nach muss Ezio folgende Attentate ausüben: den Anwalt Uberto Alberti in Florenz, den Adeligen Vieri de' Pazzi in San Gimignano, den Bankier Francesco de' Pazzi in Florenz, den Bankier Bernardo di Bandino Baroncelli in San Gimignano, den Mönch Stefano da Bagnone in San Gimignano, den Erzbischof Francesco Salviati in San Gimignano, den Mönch Antonio Maffei in San Gimignano, den Adeligen Jacopo de' Pazzi in San Gimignano, den Kaufmann Emilio Barbarigo in Venedig, das Ratsmitglied Carlo Grimaldi in Venedig, den Dogen Marco Barbarigo in Venedig, den Leibwächter Dante Moro in Venedig, den Richter Silvio Barbarigo in Venedig, den Kreditgeber Checco Orsi in Forlì, den Kreditgeber Ludovico Orsi in Forlì, den Mönch Girolamo Savonarola in Florenz. Sein letztes Ziel ist Rodrigo Borgia, der inzwischen Papst Alexander VI. ist, in der Vatikanstadt. Im entscheidenden Kampf offenbart Borgia, dass er nur Zugang zum Edenapfel wollte, da er dachte, er sei der Prophet und könne die Gruft mit dem Edenapfel und dem Edenstab öffnen. Ezio gewinnt den Kampf, tötet Borgia jedoch nicht, weil sein Ziel, ihn aufzuhalten und zu verhindern, dass er die Gruft öffnet, erfüllt war und er auf seinem Weg dorthin schon genügend Menschen das Leben genommen hat. Es stellt sich heraus, dass er der Prophet ist, der den Edenapfel, welcher in der Handlung hart erkämpft wird, und den Edenstab zusammenführen und zur geheimen Kammer, der Gruft, bringen soll. In der Kammer trifft Ezio auf Minerva, die Desmond durch Ezio vor einer zukünftigen Katastrophe warnt. Nach Minervas Warnung steigt Desmond aus dem Animus aus, während sich die anderen Assassinen zum Aufbruch bereit machen, da das Versteck von den Templern entdeckt wurde. Lucy gibt Desmond eine Klinge und die beiden flüchten in die Garage, wo sie auf Warren Vidic und Abstergo-Sicherheitspersonal treffen, mit denen sie sich einen erbitterten Kampf liefern. Als Desmond und Lucy den Kampf gewinnen, flüchtet Warren Vidic. Kurz darauf flieht auch Desmond mit den anderen Assassinen in ein neues Versteck.", "section_level": 2}, {"title": "Die Wahrheit.", "content": "Im Verlauf des Spiels stößt der Protagonist auf verschiedene Symbole (Glyphen), mit denen er eine Art Minispiel aktiviert, in dem man verschiedene kleine Rätsel lösen muss. Durch jede erfolgreich absolvierte Aufgabe schaltet der Spieler kurze Teile eines Videos frei. Das vollständige Video zeigt Adam und Eva beim Stehlen des heiligen Apfels – einem der Edensplitter – aus einer fabrikähnlichen Umgebung. Es zeigt außerdem, dass die Menschheit von jenen, die vorher kamen (Minerva, Juno und Jupiter) versklavt und zur Arbeit gezwungen wurde und es durch Adams und Evas Diebstahl zum Sündenfall und zur Vertreibung aus dem Garten Eden kam. Gegen Ende des Videos werden die beiden ertappt, und man erkennt, dass es sich um einen Binärcode in Form des heiligen Apfels handelt.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Lokalisation des Spiels erfolgte durch die mouse-power GmbH.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip und Technik.", "content": "Wie im ersten Teil besteht die Aufgabe für den Spieler vorwiegend darin, Kämpfe zu absolvieren, auf Gebäude zu klettern und bestimmte Attentate auszuführen. Dafür wurde das bisherige Spielprinzip stark erweitert: so stehen dem Protagonisten mit fortschreitender Handlung neue Rüstungen und Waffen, wie z. B. eine zweite versteckte Klinge, eine Giftklinge, eine Pistole und Wurfmesser zur Verfügung. Zudem spielt eine Währung (Florin) eine wichtige Rolle, da der Spieler mit ihr bei verschiedenen Händlern seine Ausrüstung verbessern und personalisieren oder aber zur Ablenkung einfach auf den Boden werfen kann. Des Weiteren können nun verschiedene Fraktionen wie Kurtisanen, Diebe oder Schläger angeheuert werden, die den Spieler auf unterschiedliche Arten bei seiner Mission unterstützen. Außerdem gibt es mehr Nebenaufgaben, wie Attentate, Rennen oder das Plündern von versteckten Gräbern zu erledigen. Auch der gesellschaftliche Status Ezios spielt wieder eine Rolle: sollte er z. B. jemanden offen angreifen oder bestehlen, steigt sein Bekanntheitsgrad in der Stadt und damit die Wahrscheinlichkeit, von den Wachen bemerkt zu werden. Dies kann der Spieler aber durch das Entfernen von Steckbriefen, das Bestechen von Herolden oder durch die Tötung von Amtspersonen verringern. \"Assassin's Creed II\" enthält zahlreiche Elemente eines Open-World-Spiels, aber auch einige Rollenspiel-Elemente; so kann man etwa das Aussehen des Assassinen Ezio durch verschiedene Kleidungsstücke individualisieren. Auch haben die verschiedenen Waffenklassen wie Schwerter, Dolche, Stangen- und Schlagwaffen unterschiedliche Attribute.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Der Soundtrack zu \"Assassin’s Creed II\" wurde von Jesper Kyd komponiert. Aufgenommen wurde er von Capitol Records mit einem 35 Personen umfassenden Streicherensemble und einem 13 Sänger starken Chor; zusätzlich trug Melissa Kaplan einige Gesänge bei. Der Soundtrack wurde am 16. November 2009 als Download veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "\"Assassin’s Creed II\" erschien gleichzeitig für PlayStation 3 und Xbox 360 im November bzw. Dezember 2009. Neben einer Standardversion, die nur aus der Spiele-DVD besteht, wurden zudem zwei Sonderausgaben aufgelegt: Die \"White Edition\" enthält neben der Spiele-DVD eine etwa 30 cm große Kunstharz-Statue der Hauptfigur Ezio Auditore und bietet eine exklusive, zusätzliche Mission im Spiel. Die \"Black Edition\" enthält eine veränderte Version der Statue, eine Bonus-DVD inklusive Soundtrack, ein Buch mit Artworks über die Verschwörungsgeschichte im Spiel sowie drei weitere Zusatzmissionen. Auch die Umsetzung für Windows erschien im März 2010 in allen drei Varianten. Außerdem erschien im November 2009 eine Version für diverse Mobiltelefone. Die Veröffentlichung wurde zudem durch eine Kurzfilmreihe begleitet, die den Namen \"Assassin’s Creed: Lineage\" trug. Lineage erzählt die Geschichte von Giovanni Auditore da Firenze, dem Vater der Spiele-Hauptfigur Ezio, sowie die der Assassinen und wie diese mit der Fürstenfamilie verbunden sind. Die Filme wurden auf YouTube und MTV gezeigt. Am 17. November 2016 wurde \"Assassin’s Creed: The Ezio Collection\" für Xbox One und PlayStation 4 veröffentlicht. Diese beinhaltet neben Teil zwei auch \"Brotherhood\" und \"Revelations\" in grafisch überarbeiteter Fassung inklusive aller zuvor kostenpflichtig erhältlichen Zusatzinhalte sowie die Kurzfilme \"\" und \"Embers\".", "section_level": 2}, {"title": "Kopierschutz der PC-Version.", "content": "\"Assassin's Creed II\" verwendet als eines der ersten Spiele des Publishers Ubisoft einen Kopierschutz, der eine Bindung des mit dem Spiel erworbenen Aktivierungscodes an ein Benutzerkonto erfordert. Dabei muss sich der Spieler vor jedem Spielstart einloggen und während des Spielens muss eine dauerhafte Internetverbindung zum Authentifizierungsserver bestehen. Daraufhin riefen viele Spieler zum Boykott des Spiels auf und auch die Presse übte deutliche Kritik. So würden Spieler ohne oder mit instabiler Internetverbindung (z. B. über UMTS) ausgeschlossen und der Wiederverkauf durch die unwiderrufliche Kontenbindung erheblich erschwert. Ubisoft hingegen verteidigte den Kopierschutz mehrfach und wies darauf hin, dass man als einzige Alternative sehe, den PC als Spiele-Plattform aufzugeben. Außerdem wies man auf die Vorteile für den Spieler hin. So muss nicht wie bei vielen anderen Spielen die Spiel-DVD im Laufwerk liegen, und es ist möglich, seine Spielstände online abzulegen. Kurz nach Erscheinen des Spiels veröffentlichte Ubisoft außerdem einen Patch, durch den das Spiel bei einem Abbruch der Internet-Verbindung nach deren Wiederherstellung direkt fortgesetzt werden kann und kein Neustart ab dem letzten Speicherpunkt mehr notwendig ist. Allerdings darf das Spiel zwischenzeitlich nicht geschlossen werden. Viele Kritiker fühlten sich zudem dadurch bestätigt, dass bereits in den ersten Wochen nach Veröffentlichung des Spiels mehrfach die Authentifizierungsserver ausfielen und somit ein Spielen für mehrere Stunden nicht möglich war. Als Entschädigung bot Ubisoft den Besitzern der \"Black Edition\" ein älteres Spiel des eigenen Portfolio als Gratis-Download an; Besitzer der anderen Editionen erhielten kostenlos die drei Bonusmissionen der \"Black Edition\". Anfang 2011 wurde der Kopierschutz durch einen Patch gelockert und erfordert nun keine permanente Internetverbindung mehr.", "section_level": 2}, {"title": "Zusätzliche Inhalte.", "content": "Am 28. Januar 2010 erschien der erste zusätzliche Inhalt mit dem Titel \"Die Schlacht um Forli\". Am 18. Februar folgte der zweite Inhalt mit dem Titel \"Fegefeuer der Eitelkeiten\". Es ist außerdem möglich, \"Fegefeuer der Eitelkeiten\" gemeinsam mit den drei Bonus-Leveln der \"Black Edition\" zu erwerben. Beide Inhalte sind über Xbox Live und PlayStation Network erhältlich. In der PC-Fassung sowie in der Neuflage der \"Ezio Collection\" sind sie bereits in der Verkaufsversion enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die ersten Kritiken diverser Fachzeitschriften fielen durchweg positiv aus. Laut Metacritic erzielt es bei 70 ausgewerteten Rezensionen das Gesamtergebnis 91 %. Gelobt wurde, dass es im Gegensatz zu dem Vorgänger mehrere Arten von Missionen gibt. Als Kritikpunkt wird die recht kurze Haupthandlung genannt. Dies werde aber durch eine erhöhte Anzahl von Nebenmissionen ausgeglichen. Von vielen Spielern wurde kritisiert, dass anscheinend zwei bereits zur Veröffentlichung des Hauptspiels weitgehend fertiggestellte Inhalte aus dem Spiel entfernt wurden, um sie nachträglich als kostenpflichtigen Download zu verkaufen. Der Publisher hat dies zwar bestätigt, gibt jedoch an, dass das Hauptspiel dennoch über ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis verfüge. Spieler und Presse bemängelten außerdem bereits im Vorfeld den restriktiven Kopierschutz der PC-Version, der ihrer Ansicht nach die Attraktivität des Spiels erheblich einschränkt. Auch die Handyversion des Spiels wurde gänzlich positiv bewertet. So erhielt sie auf Airgamer.de 91 % Spielspaßbewertung und sogar den \"Airgameraward\" für das beste Handyspiel des Jahresquartals. Bei Testfreaks.de erhielt das Spiel 9,5 von 10 Punkten. Besonders positiv hervorgehoben wurden dabei die für ein Handyspiel lange Kampagne sowie Grafik und Ton. Außerdem übertraf sie auf jeder einbezogenen Testseite in der Wertung den Vorgänger.", "section_level": 1}], "src_summary": "Assassin’s Creed II (dt.: \"Credo des Assassinen\") ist ein erstmals 2009 veröffentlichtes Computerspiel von Ubisoft für Xbox 360, PlayStation 3, Windows und macOS, zusätzlich existiert ein Ableger von Gameloft für Mobiltelefone. Es handelt sich um den von Ubisoft Montreal entwickelten Nachfolger von \"Assassin’s Creed\", der den Schauplatz aus dem mittelalterlichen Palästina in das Italien der Renaissance verlegt. Der Titel ist dem Action-Adventure-Genre zuzuordnen und enthält zudem einzelne Rollenspielelemente. Die Handlung wurde mit \"\" (2010) und \"\" (2011) in zwei eigenständig spielbaren Ablegern fortgeführt, bevor 2012 mit \"Assassin’s Creed III\" ein neues Szenario eingeführt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1860451} {"src_title": "Struktur (Geologie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Fatih Çakıroğlu wuchs in Istanbul auf und begann dort im Alter von 7 Jahren 1988 mit dem Ringen. Trainiert wurde er von seinem Vater Enis Çakiroğlu, sein erster Verein war der Sportclub \"GOPAS Güres Kulubü Istanbul\". Als Erwachsener trat er in die türkische Armee ein und wurde Mitglied des Sportclubs \"Amasya Seker Spor\". Er ringt ausschließlich im freien Stil. Im Juniorenbereich beherrschte er in der Türkei seine Gewichtsklasse über mehrere Jahre lang und startete zwischen 1997 und 2001 bei sieben internationalen Meisterschaften (Junioren-Welt- und Europameisterschaften) im Halbschwer- bzw. Schwergewicht. Ein Medaillengewinn gelang ihm dabei nicht. Der Knoten platzte bei Fatih Çakıroğlu erst im Jahre 2002, als er bei der Europameisterschaft der Senioren in Baku im Halbschwergewicht mit vier Siegen eine EM-Bronzemedaille gewann. Diese Medaille erkämpfte er sich mit einem Sieg über Wadym Tassoew aus der Ukraine. Bei der Weltmeisterschaft 2002 in Teheran verlor er gleich seinen ersten Kampf gegen Eldari Luka Kurtanidse aus Georgien, der in diesem Jahr und auch 2003 Weltmeister in dieser Gewichtsklasse wurde. Wegen des seinerzeit gültigen eigenartigen Reglements nützte ihm dann auch ein Sieg in seinem nächsten Kampf über Bartłomiej Bartnicki aus Polen wenig. Er schied nach der 2. Runde aus und kam nur auf den 14. Platz. 2003 wurde Fatih Çakıroğlu in Riga im Halbschwergewicht sogar Vize-Europameister. Er besiegte dabei Cengiz Cakici aus Deutschland, Vusal Muslimow aus Aserbaidschan u. Radovan Valach aus Österreich. Im Finale wurde er von Chadschimurad Gazalow aus Russland besiegt. 2003 besiegte er bei der sog. FILA Absolute Championships, einem Einladungsturnier in Moskau, Eldari Luka Kurtanidse und Krassimir Kotschew aus Bulgarien u. unterlag erst im Finale gegen Giorgi Gogschelidse aus Russland. Bei der Weltmeisterschaft 2003 kam er aber nicht zum Einsatz. 2004 erkämpfte sich Fatih Çakıroğlu beim Qualifikations-Turnier für die Olympischen Spiele in Athen in Bratislava mit einem 2. Platz hinter Magomed Ibragimow aus Usbekistan einen Startplatz bei diesen Spielen. Bei den Europameisterschaften 2004 in Ankara enttäuschte er im Halbschwergewicht aber, denn nach einem Sieg über den Schweizer Rolf Scherrer, unterlag er in seinem zweiten Kampf gegen Wadym Tassoew und erreichte deshalb nur den 11. Platz. Auch bei den Olympischen Spielen in Athen selbst war ihm kein großer Erfolg beschieden. Er besiegte zwar in seinem ersten Kampf den Mongolen Enkhtuya Tuvinshintur, unterlag aber in seinem zweiten Kampf gegen Aljaksandr Schamarau aus Weißrussland, womit er ausschied und auf dem 9. Platz landete. Ein kleines Trostpflaster für ihn war dann der Sieg bei der CISM Militär-Weltmeisterschaft 2004 in Vilnius, wo er sich im Halbschwergewicht den Titel vor dem Weißrussen M. Michilowitsch u. Jamal E. Mohammed aus Katar holte. Eine Medaille gewann Fatih Çakıroğlu dann wieder bei der Europameisterschaft 2005 in Warna. Nach Siegen über Radovan Valach u. Tomasz Janiszewski aus Polen unterlag er im Halbfinale gegen Vincent Aka Akesse aus Frankreich, besiegte aber im Kampf um die Bronzemedaille Wassili Tesmenezki aus der Ukraine. Weniger Glück hatte er bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Budapest, denn er unterlag dort in seinem zweiten Kampf gegen Bartłomiej Bartnicki und erreichte deswegen nur den 14. Platz. Im Jahre 2006 entschloss sich Fatih Çakıroğlu in das Schwergewicht zu wechseln, um dem ständigen Abtrainieren aus dem Wege gehen zu können. Sein nächster Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft erfolgte dann 2007 bei der Europameisterschaft in Sofia. Dort gelang es ihm auf Anhieb auch im Schwergewicht eine Medaille zu gewinnen. Er besiegte Ruslan Bassijew aus Armenien und David Vála aus Tschechien, unterlag aber im Halbfinale gegen den mehrfachen Weltmeister Kuramagomed Kuramagomedow aus Russland. Die Bronzemedaille erkämpfte er sich danach mit einem Sieg über den starken Aserbaidschaner Ali Issajew. Auch bei der Weltmeisterschaft 2007 in Baku lieferte Fatih Çakıroğlu eine hervorragende Leistung ab. Er besiegte dort Arjan Bhullar aus Kanada, Efstathios Topalidis aus Griechenland und Marid Mutalimow aus Kasachstan und unterlag erst im Halbfinale gegen Biljal Walerjewitsch Machow aus Russland. Den Kampf um die Bronzemedaille verlor er knapp gegen Wadym Tassoew. In den Jahren 2008 und 2009 kam Fatih Çakıroğlu dann zu keinen Einsätzen bei den großen internationalen Meisterschaften mehr. Aydın Polatçı und Recep Kara sicherten sich in diesen Jahren die Startplätze der Türkei im Schwergewicht. Er nahm aber an den Mittelmeer-Spielen 2009 in Pescara teil und siegte dort im Schwergewicht vor Ioannis Arzoumanidis aus Griechenland und Francesco Miano-Petta aus Italien. 2010 war er wieder bei der Europameisterschaft in Baku am Start und kämpfte sich dort mit drei Siegen in das Finale, in dem er allerdings dem Olympiasieger Biljal Machow unterlag. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Moskau war er nicht so erfolgreich, denn er verlor dort seinen ersten Kampf gegen Aljaksej Schamarau aus Weißrussland und schied frühzeitig aus. Bei der EM in Dortmund gelang ihm dann endlich ein Sieg bei einer der grossen internationalen Meisterschaften. Mit Siegen über Alexander Chozianiwski, Ukraine, Dániel Ligeti, Ungarn, Nick Matuhin, Deutschland, u. Aljaksej Schamarau wurde er dort Europameister.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fatih Çakıroğlu (* 14. April 1981 in Istanbul) ist ein türkischer Ringer und sechsfacher Medaillengewinner bei Europameisterschaften im freien Stil.", "tgt_summary": null, "id": 410838} {"src_title": "Easter Aquhorthies", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend und College.", "content": "Curry wurde als Sohn des damaligen NBA-Basketballspielers Dell Curry in der Industriestadt Akron in Ohio geboren, als sein Vater noch für die Cleveland Cavaliers aktiv war. Mit dessen Wechsel zu den Charlotte Hornets zog auch Stephen nach Charlotte in North Carolina, wo er einen Großteil seiner Kindheit verbrachte. Curry besuchte die \"Middle School\" am Queensway Christian College in Toronto, da sein Vater zu den Toronto Raptors gewechselt war, und führte seine Mannschaft zu einer Saison ohne Niederlage. Mit dem Karriereende des Vaters kehrte die Familie nach Charlotte zurück und Stephen besuchte nun die Christian School in Charlotte. Er ist der beste Werfer der Schulgeschichte mit über 1.700 Punkten. Curry war All-State-, All-Conference- und Team-MVP, während er sein Team zu drei Conference-Titeln und drei State-Playoff-Auftritten führte. Curry beendete seine Senior-Saison mit einer Wurfquote von über 48 % aus der 3-Punkte-Distanz. Ungeachtet seines Erfolgs an der High School erhielt er kein Stipendium von einer Major-Conference-Schule. Nachdem er Angebote vom Davidson College, Virginia Commonwealth und Winthrop erhalten hatte, entschied sich Curry für das Davidson College, das seit 1969 kein Spiel im NCAA Division I Basketball Championship-Turnier mehr gewonnen hatte. Curry spielte drei Jahre für die \"Davidson Wildcats\" und erzielte in dieser Zeit in 104 Spielen 25,3 Punkte, 4,5 Rebounds, 3,7 Assists und 2,1 Steals im Schnitt. Das letzte Jahr führte er die NCAA mit 28,5 Punkten im Schnitt als bester Scorer an. Mit Davidson scheiterte er jedoch in der zweiten Runde des NCAA-Turniers an den Saint Mary’s Gaels. Nach dem Ausscheiden verkündete Curry, dass er auf sein letztes Collegejahr verzichten und sich zum NBA-Draft anmelden werde.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "NBA.", "content": "Curry wurde am 25. Juni 2009 im NBA-Draft 2009 an 7. Stelle von den Golden State Warriors ausgewählt. Für seine Leistungen im ersten Profijahr wurde Curry in das NBA All-Rookie First Team berufen. Bei der Wahl zum Rookie of the Year belegte er hinter Tyreke Evans den zweiten Platz. Er nahm 2011 an der NBA Skills Challenge teil, wo er den ersten Platz belegte. Zudem gewann er den NBA Sportsmanship Award. Aufgrund einer Verletzung am rechten Knöchel setzte er einen Großteil der Saison 2011/12 aus. Geschwächt durch seine Verletzung erzielte er im dritten NBA-Jahr 14,7 Punkte im Schnitt. Curry unterschrieb im Sommer 2012 einen Vierjahresvertrag über 44 Millionen US-Dollar, was aufgrund seiner Verletzungshistorie zunächst als Risiko gesehen wurde. Doch Curry gelang in der Saison 2012/13 der Durchbruch. Am 27. Februar 2013 erzielte Curry, bei der 105:109-Niederlage seiner Warriors gegen die New York Knicks, einen Karriererekord von 54 Punkten. Dies war die vierthöchste erzielte Punkteausbeute im Madison Square Garden, nach Carmelo Anthony (62 Punkte), Kobe Bryant (61 Punkte) und Michael Jordan (55 Punkte). Er traf bei diesem Spiel mit 11 Dreipunktewurftreffern die zweithöchste Dreipunkt-Ausbeute der NBA-Geschichte. In der Saison 2012/13 verbesserte Curry den zuvor von Ray Allen gehaltenen Rekord für erfolgreiche Dreipunktwürfe während der „Regular Season“ auf 272. Curry und sein Teamkollege Klay Thompson werden als die „Splash-Brothers“ bezeichnet, die vor allem für ihre gefährlichen Distanzwürfe gefürchtet sind. Zusammen verwandelten sie 483 Dreipunktwürfe, mehr als jedes andere Duo der Liga. 2014 wurde Curry erstmals als Starter für die Western Conference in das NBA All-Star Game berufen. Mit 24,0 Punkten und 8,5 Assists im Schnitt legte Curry neue Karrierebestwerte hin. Mit den Warriors scheiterte er jedoch in der ersten Playoffrunde an den Los Angeles Clippers. 2015 wurde Curry erneut als Starter für das NBA All-Star Game berufen. Er erhielt bei der Wahl die meisten Stimmen aller NBA-Spieler und landete damit überraschend noch vor LeBron James. Am 4. Februar 2015 erzielte Curry beim 128:114-Heimsieg seiner Warriors gegen die Dallas Mavericks 51 Punkte. Er traf dabei 10 Dreier, sammelte zudem noch 4 Assists und griff sich 4 Rebounds. Er verbesserte in der Saison seinen eigenen Rekord für die meisten verwandelten Dreier in einer Saison auf 286. Nachdem er sein Team zu einer Rekordbilanz von 67:15 Siegen führte, wurde er für seine Leistungen als MVP der Saison ausgezeichnet. Am 23. Mai 2015 stellte Curry im dritten Spiel der Western Conference Finals den NBA-Rekord für die meisten Dreier in einer Playoff-Saison auf. Der vorherige Rekord wurde von Reggie Miller gehalten (58 Dreier in 22 Spielen). Insgesamt traf Curry in den Playoffs 2015 98 Dreier in 21 Spielen. Anschließend wurde er Meister, nachdem die Golden State Warriors im Finale die Cleveland Cavaliers mit 4:2 besiegten. Im ersten Spiel der Saison 2015/16 führte Curry die Warriors mit 40 Punkten zu einem Heimsieg gegen die New Orleans Pelicans. Am 30. Oktober 2015 erzielte Curry beim Gastspiel der Warriors bei den Pelicans 53 Punkte, verteilte 9 Assists, holte sich 4 Rebounds und 4 Steals. Im 3. Viertel gelang ihm dabei mit 28 Punkten ein neuer persönlicher Rekord. Am 14. November 2015 traf Curry seinen 1246. Dreier und überholte damit seinen Vater Dell in der All-Time-Liste für die meisten verwandelten Dreier. Am 25. Februar 2016 erzielte er im 128. Regular-Season-Spiel in Folge mindestens einen Dreier und übertraf damit den vorherigen Rekord von Kyle Korver. Im darauffolgenden Spiel am 27. Februar 2016 gegen die Oklahoma City Thunder traf Curry 12 Dreier und stellte damit den Rekord für die meisten Dreier in einem Spiel ein. Vor ihm trafen nur Kobe Bryant und Donyell Marshall 12 mal von der Dreipunktlinie. Die Saison 2015/16 war in vielerlei Hinsicht Currys bis dato beste. Als erster Spieler traf er mindestens 300 Mal jenseits der Dreierlinie in einer Saison. Insgesamt schaffte er es sogar 402 Mal. Curry traf in jedem seiner 79 Spiele mindestens einen Versuch von Downtown. Nach dem letzten Spiel der Regulären Saison hat er einen Schnitt von 30,1 Punkten pro Spiel; 6,3 Punkte mehr als in der vorangegangenen Saison, als er zum MVP gewählt worden war. Curry traf 50,4 Prozent seiner Würfe aus dem Feld, 45,4 Prozent Dreier und 90,8 Prozent von der Freiwurflinie (Liga-Bestmarke). Er ist der erste 50/40/90-Spieler der NBA mit einem 30-Punkte-Schnitt. Auch gelangen ihm die meisten Steals pro Spiel (2,14). Für seine Leistungen in der Saison wurde Curry zum zweiten Mal in Folge als MVP ausgezeichnet; es war die erste einstimmige MVP-Wahl in der Liga-Geschichte. Mit den Warriors erreichte Curry, nach einer Rekordsaison von 73 Saisonsiegen und nur 9 Niederlagen mit den Warriors, das NBA-Finale, unterlag jedoch dem Vorjahresfinalisten Cleveland mit 3:4. Am 8. November 2016 brach Curry, beim 116-106 Sieg über die New Orleans Pelicans, mit 13 getroffenen Dreipunkttreffern den NBA-Dreierrekord. Zuvor teilte sich Curry den Rekord mit Kobe Bryant und Donyell Marshall mit 12 Treffern. Allerdings übertraf ihn Klay Thompson am 29. Oktober 2018 beim Spiel der Warriors gegen die Chicago Bulls um einen Dreier. Mit den Warriors gewann Curry 2017 erneut die NBA-Meisterschaft, indem man sich im Finale gegen den Titelverteidiger Cleveland Cavaliers durchsetzen konnte. Auch 2018 gewann Curry mit den Warriors erneut die Meisterschaft, man bezwang zum wiederholten Male die Cleveland Cavaliers im Finale.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Curry ist wesentlicher Bestandteil der US-Nationalmannschaft, die bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2010 in der Türkei und bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2014 in Spanien die Goldmedaille gewann.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Sein Vater Dell Curry spielte 16 Jahre in der NBA, unter anderem für die Charlotte Hornets, und wurde 1994 als bester Bankspieler der Liga ausgezeichnet. Sein jüngerer Bruder Seth ist ebenfalls Basketballspieler in der NBA, aktuell steht Seth bei den Dallas Mavericks unter Vertrag. Curry ist seit 2011 mit Ayesha Alexander verheiratet und seit 2012 Vater einer Tochter. Im Juli 2015 kam seine zweite Tochter auf die Welt. Sein Sohn Canon Curry wurde im Juli 2018 geboren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arenga ist eine in Südostasien und Australien heimische Palmengattung. Von regionaler wirtschaftlicher Bedeutung ist die Zuckerpalme (\"Arenga pinnata\"). Die meisten Arten blühen nur einmal.", "tgt_summary": null, "id": 2030924} {"src_title": "Simona de Silvestro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "ACTA ist ein Abkommen, das die in den USA und Europa sowie einigen anderen Ländern vorgefundenen Gemeinsamkeiten der Durchsetzung von Schutzrechten für geistiges Eigentum als Mindeststandards festschreibt, mit der Absicht, diese auch in weiteren Ländern zur Geltung zu bringen oder sie stärker zur Geltung zu bringen. Es soll nach Aussage der EU-Kommission dauerhaftes Wachstum der Weltwirtschaft gewährleisten, Produktimitate aus dem Verkehr ziehen und den wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Das Abkommen normiert selbst keine Schutzrechte, sondern bezweckt den Schutz der 1994 im TRIPS-Abkommen beschlossenen Vereinbarungen und legt den Vertragsparteien zusätzliche Verpflichtungen auf, die die Durchsetzung der Immaterialgüterrechte betreffen, nicht die Schutzvoraussetzungen oder den Schutzumfang. Die Europäische Kommission und auch die Handelsvertreter der Vereinigten Staaten nennen drei Felder, auf denen ACTA Regelungen bereitstellt: Es soll ein eigenständiger ACTA-Ausschuss (Engl.: \"ACTA committee\") eingerichtet werden mit der Aufgabe, die Einhaltung des Vertrages zu überwachen, Änderungen des ACTA-Vertrages zu verhandeln, die Aufnahme neuer Mitglieder zu bestimmen und Nicht-ACTA-Partnern zu helfen, ACTA-Bestimmungen in ihr nationales Recht zu übernehmen. Die Unterstützer des Abkommens, vor allem die Verwertungsindustrie, wie zum Beispiel Plattenfirmen oder Filmstudios, erhoffen sich durch ACTA eine Abschreckung vor Verbreitung, Weitergabe und illegalem Verkauf von geschütztem Material.", "section_level": 1}, {"title": "Regelungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kapitel I (1–5) Einleitung.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Abschnitt 1 (1–4).", "content": "Artikel 1 legt ausdrücklich fest, dass ACTA andere Abkommen, wie z. B. das TRIPS-Abkommen, nicht außer Kraft setzt. Artikel 2 bestimmt Art und Umfang der durch das ACTA-Abkommen entstehenden Pflichten: Die Artikel 7 und 8 TRIPS sind nach Artikel 2 Absatz 3 sinngemäß anwendbar. Diese Normen zum Schutz der Bürger sind bei der Auslegung von ACTA also maßgeblich: Artikel 3 stellt fest, dass durch ACTA nationale Bestimmungen zum Recht des geistigen Eigentums nicht berührt werden. Explizit wird festgelegt, dass ein Vertragspartner nicht verpflichtet ist, Maßnahmen umzusetzen, falls ein bestimmter Aspekt des geistigen Eigentums nicht durch das nationale Rechtssystem geschützt ist. Artikel 4 enthält Datenschutz-Bestimmungen. Insbesondere wird festgelegt, dass ACTA eine Vertragspartei nicht dazu verpflichtet, Informationen weiterzugeben, die durch das nationale Rechtssystem (z. B. zum Schutz der Privatsphäre) geschützt sind.", "section_level": 4}, {"title": "Abschnitt 2 (5) Begriffsbestimmungen.", "content": "Hier finden sich die zentralen Definitionen, unter anderem welche Rechte des geistigen Eigentums überhaupt betroffen sind.", "section_level": 4}, {"title": "Kapitel II (6–27) Maßnahmen zur Durchsetzung geistiger Eigentumsrechte.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Abschnitt 1 (6) Allgemeine Pflichten.", "content": "Jeder Unterzeichnerstaat ist verpflichtet, im nationalen Recht Verfahren bereitzustellen, die einen wirksamen Schutz geistigen Eigentums ermöglichen. Des Weiteren werden in Artikel 6 ein zügiges Verfahren, das Verhältnismäßigkeitsprinzip und staatshaftungsrechtliche Neutralität festgeschrieben.", "section_level": 4}, {"title": "Abschnitt 2 (7–12) Zivil- und Zivilprozessrecht.", "content": "Nach Fußnote 2 können Patente und unveröffentlichte Informationen von in diesem Abschnitt beschriebenen Schutzmaßnahmen ausgenommen werden. Artikel 7 legt fest, dass jeder der Unterzeichnerstaaten zivilrechtliche Verfahren zur Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums zur Verfügung stellen soll. Gemäß Artikel 8 sollen Zivilgerichte in den Unterzeichnerstaaten die Möglichkeit haben, Abmahnungen zu erlassen. Dies soll vor allem dazu dienen, die Verbreitung gefälschter Produkte innerhalb eines Unterzeichnerstaats zu verhindern. In bestimmten Fällen kann eine solche Abmahnung durch die Zahlung einer Vergütung ersetzt werden. Artikel 9 regelt Schadensersatzansprüche. Diese sollen durch zivilrechtliche Verfahren bestimmt werden, in denen sich der Schadensersatz am entgangenen Gewinn des Rechteinhabers bzw. am aktuellen Marktwert der Ware oder ihrem empfohlenen Verkaufspreis orientieren kann Speziell bei Urheberrechtsverletzungen soll der Schadensersatz gemäß folgender Prinzipien bestimmt werden: Prozesskosten sind von der unterlegenen Partei zu begleichen. Die imitierenden Produkte sollen vernichtet werden dürfen (Artikel 10). Gemäß Artikel 11 dürfen Gerichte anordnen, dass der Verletzer dem Gericht oder dem Rechteinhaber nähere Informationen vorlegt, die im Besitz des Verletzers sind. Diese Informationen können z. B. Artikel 12 regelt den Erlass einstweiliger Verfügungen. In bestimmten Fällen soll der Erlass einstweiliger Verfügungen sogar ohne Anhörung beider Parteien möglich sein, z. B. wenn ansonsten ein nicht wiedergutzumachender Schaden entstünde oder wenn Beweise vernichtet würden. Allerdings dürfen Gerichte vom Antragsteller verlangen, dass er Beweismittel vorlegt, aus denen die Notwendigkeit einer einstweiligen Verfügung ersichtlich wird. Der Antragsteller einer solchen einstweiligen Verfügung kann dazu verpflichtet werden, eine Kaution zu stellen, die dem Schutz des Antragsgegners dient. Schließlich wird bestimmt, dass der Antragsgegner vom Antragsteller Schadenersatz verlangen kann, wenn sich eine einstweilige Verfügung im Nachhinein als unberechtigt erweist.", "section_level": 4}, {"title": "Abschnitt 3 (13–22) Zoll.", "content": "Auch hier sind (nach Fußnote 6) Patente und unveröffentlichte Informationen ausgenommen. Zollkontrollen im Hinblick auf den Schutz geistigen Eigentums sind erlaubt, sollen aber so gestaltet werden, dass der Handel nicht unverhältnismäßig erschwert wird (Artikel 13). Kontrollen sollen auch für kleine Sendungen gewerblichen Charakters durchgeführt werden. Private Sendungen können von diesen Kontrollen ausgenommen werden (Artikel 14). Die zuständigen Behörden dürfen Rechteinhaber auffordern, ihnen zur Verfolgung von Urheberrechtsverstößen mit sachdienlichen Hinweisen zu helfen (Artikel 15). Es sollen Verfahren eingeführt werden, die es den Zollbehörden gestatten, verdächtige Waren zurückzuhalten oder deren Freigabe zu verzögern. Dies gilt sowohl bei Ein- und Ausfuhrsendungen als auch bei Transitsendungen. Die Zollbehörden können von Amts wegen tätig werden oder auf Antrag eines Rechteinhabers (Artikel 16). Artikel 17 bestimmt wie ein solcher Antrag auszusehen hat. Es müssen ausreichende Informationen und Beweise vorliegen, die eine Urheberrechtsverletzung belegen. Andernfalls kann der Antrag durch die Behörden abgelehnt werden. Der Wegfall von Grenzkontrollen aufgrund des Schengener Abkommens wird berücksichtigt. Artikel 18 legt fest, dass der Antragsteller eine verhältnismäßige Kaution zu hinterlegen hat, um einen Missbrauch dieser Zollkontrollen zu verhindern. Falls die Zollbehörden eine Rechtsverletzung feststellen (Artikel 19), können Imitate und Plagiate vernichtet werden (Artikel 20). Die Behörden sollen dazu ermächtigt werden, verwaltungsrechtliche Sanktionen zu verhängen, falls eine Rechtsverletzung festgestellt wurde. Die Unterzeichnerstaaten können ihren Zollbehörden erlauben, Informationen über einbehaltene Waren oder über ihre Herkunft an den Rechteinhaber weiterzugeben. Diese Weitergabe von Informationen muss erfolgen, falls eine Rechtsverletzung nach Artikel 19 festgestellt wurde.(Artikel 22).", "section_level": 4}, {"title": "Abschnitt 4 (23–26) Strafrecht.", "content": "Der Vertrag gibt in Artikel 23 Standards vor, die das Strafrecht der Unterzeichnerstaaten erfüllen soll: Strafen und Strafverfahren aufgrund von Verletzungen des Urheberrechts sollen verhängt werden, wenn diese Verletzung vorsätzlich und in gewerblichem Ausmaß stattfindet. Der Begriff ‚gewerbliches Ausmaß‘ schließt in diesem Zusammenhang alle Handlungen ein, die „der Erlangung eines unmittelbaren oder mittelbaren wirtschaftlichen oder kommerziellen Vorteils dienen“. Insbesondere werden Strafen vorgesehen für die Einfuhr oder die Verwendung von Verpackungen oder Etiketten, welche eine eingetragene Marke verletzen. Das unbefugte Mitschneiden von Filmen während einer Kinovorführung kann unter Strafe gestellt werden. Auch die Beihilfe zu einem der o. g. Vergehen soll bestraft werden. Ebenso sollen auch juristische Personen belangt werden können. Artikel 24 sieht vor, dass sowohl Haft- als auch Geldstrafen verhängt werden können. Die Strafen sollen so bemessen sein, dass sie eine abschreckende Wirkung auf potentielle Täter haben. Artikel 25 setzt Mindeststandards für Beschlagnahme, Einziehung und Vernichtung. Generell sollen die zuständigen Behörden das Recht besitzen, Waren zu beschlagnahmen, bei denen der Verdacht auf eine Verletzung des Urheberrechts besteht. Waren, bei denen eine Verletzung des Urheberrechts festgestellt wurde, dürfen eingezogen und vernichtet werden. Ebenso dürfen Geräte, die zur Produktion dieser Waren dienten, eingezogen und vernichtet werden. Eine Entschädigung des Rechteverletzers wird ausdrücklich ausgeschlossen. Zudem sollen die Gerichte der Unterzeichnerstaaten die Befugnis besitzen, die Beschlagnahme und Einbeziehung von Vermögenswerten des Rechteverletzers anzuordnen.", "section_level": 4}, {"title": "Abschnitt 5 (27) Geistiges Eigentum in digitalem Umfeld.", "content": "Artikel 27 beschreibt die angestrebten Vorgehensweisen zum Schutz geistigen Eigentums im Internet und bei der Nutzung digitaler Medien. Grundsätzlich soll geistiges Eigentum im digitalen Umfeld genauso behandelt werden wie außerhalb (Artikel 27 Absatz 1). Dies betrifft auch digitale Netzwerke. Durchsetzungsverfahren für geistiges Eigentum dürfen aber nicht dazu führen, dass rechtmäßige Tätigkeiten im Internet (wie z. B. der digitale Handel) behindert werden. Zudem wird der Vorrang von Grundrechten wie Meinungsfreiheit, Datenschutz und Schutz der Privatsphäre betont (Artikel 27 Absatz 2). In einer Fußnote schlägt der Vertrag vor, dass Regelungen zur Haftungsbeschränkung von Internet-Diensteanbietern eingeführt werden sollen, sowie Regelungen zur Beschränkung von Rechtsbehelfen gegen Internet-Diensteanbieter. Kooperationsbestrebungen im Wirtschaftsleben zum Schutz des geistigen Eigentums sollen gefördert werden, falls diese Kooperationsbemühungen nicht den rechtmäßigen Wettbewerb beschränken. Zudem wird betont, dass derartige Kooperationen allgemeine Rechtsgrundsätze (wie z. B. Meinungsfreiheit, das Recht auf einen fairen Prozess oder das Recht auf den Schutz der Privatsphäre) nicht beeinträchtigen dürfen.(Artikel 27 Absatz 3). Onlineanbieter sollen durch die zuständigen Behörden dazu gezwungen werden können, einem Rechteinhaber Informationen zu geben, anhand derer ein Rechteverletzer identifiziert werden kann. Auch hier wird aber wieder der Vorrang grundlegender Rechtsprinzipien (wie z. B. Meinungsfreiheit, das Recht auf einen fairen Prozess oder das Recht auf den Schutz der Privatsphäre) betont. Ebenso wird betont, dass durch derartige Maßnahmen rechtmäßige Tätigkeiten im Internet nicht behindert werden dürfen (Artikel 27 Absatz 4). Die Absätze 5 bis 8 des Artikels 27 befassen sich mit dem Digital Rights Management (DRM). Die Vertragsparteien sollen gesetzliche Regelungen gegen die Umgehung des DRM einführen. Strafbar werden sollen dadurch das Beseitigen eines solchen Schutzmechanismus, sowie die Herstellung, Verbreitung und Nutzung von Verfahren, die zur Beseitigung eines solchen Schutzmechanismus dienen.", "section_level": 4}, {"title": "Kapitel III (28–32) Durchsetzungspraxis.", "content": "Artikel 28 legt fest, dass die Grenzbehörden Fachkompetenz im Bereich geistiges Eigentum aufbauen sollen. Die interne Abstimmung zwischen Behörden soll gefördert und Strukturen zur besseren Kommunikation zwischen Behörden und Rechteinhabern geschaffen werden. Artikel 29 regelt die Zusammenarbeit der Grenzbehörden der Unterzeichnerstaaten. Es wird festgelegt, dass die Grenzbehörden Informationen austauschen dürfen, wenn dies zur Sicherung geistiger Eigentumsrechte nötig erscheint. In den Artikeln 30 und 31 wird festgelegt, dass die Vertragsparteien Maßnahmen ergreifen sollen, um die bestehenden Gesetze zum Schutz geistigen Eigentums in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Weiterhin sollen die Unterzeichnerstaaten das öffentliche Bewusstsein um die Bedeutung des geistigen Eigentums stärken. Die \"Article 29 Data Protection Working Party\" der EU behauptet, dass das ACTA keinen Verstoß gegen europäisches Datenschutzrecht mit sich bringen werde.", "section_level": 3}, {"title": "Kapitel IV (33–35) Internationale Zusammenarbeit.", "content": "Hier wird die Zusammenarbeit beschrieben, die den in Kapitel V errichteten \"ACTA-Ausschuss\" koordinieren soll. Insbesondere regelt Artikel 35, dass anderen, auch Nicht-ACTA-Ländern bei der Einführung von Regelungen im Sinne des ACTA geholfen werden soll.", "section_level": 3}, {"title": "Kapitel V (36–38) Institutionelle Regelungen (ACTA-Ausschuss).", "content": "Hier wird der ACTA-Ausschuss konstituiert, Arbeitssprache ist Englisch.", "section_level": 3}, {"title": "Kapitel VI (39–45) Schlussbestimmungen.", "content": "Die Artikel 39–45 regeln u. a. folgende Details: Unterzeichnung des Vertrags (Artikel 39), Inkrafttreten des Vertrags (Artikel 40), Rücktritt eines Unterzeichnerstaats vom Vertrag (Artikel 41), Änderung des Vertrags (Artikel 42), sowie den späteren Beitritt eines Staats zum Vertrag (Artikel 43).", "section_level": 3}, {"title": "Die Verhandlungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Teilnehmende Länder.", "content": "An den Verhandlungen zu ACTA waren folgende Länder beteiligt:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte der Verhandlungen.", "content": "Bereits am Rande des G8-Gipfels in Sankt Petersburg 2006 begannen die Vorgespräche zu ACTA zwischen den USA und Japan. Die Verhandlungen über die Details des Abkommens begannen 2008 in Genf und endeten nach der zwölften Verhandlungsrunde im Dezember 2010 in Sydney. Diese Verhandlungen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weshalb lange Zeit der genaue Verhandlungsstand und die Positionen der einzelnen Länder unbekannt waren. Die Vereinigten Arabischen Emirate und Jordanien nahmen nach der ersten Verhandlungsrunde im Juni 2008 nicht mehr an den Verhandlungen teil. Zur Durchsetzung von Urheberrechtsansprüchen im Internet auf internationaler Ebene wurde unter anderem diskutiert, auch die Internetdienstanbieter für von ihren Kunden begangene Urheberrechtsverletzungen als Störer haftbar zu machen. Dieser Verantwortung hätten sie sich nur entziehen können durch eine Verpflichtung, den Datenverkehr ihrer Kunden zu überwachen und ihnen gemäß dem umstrittenen Three-Strikes-Prinzip den Internetzugang nach drei Verstößen gegen das Urheberrecht zu sperren. Im März 2010 kam es zu einer nicht autorisierten Veröffentlichung (Leak) einer Vorabversion. Eine weitere Vorabversion, welche die Ergebnisse der Luzern-Runde vom 1. Juli 2010 zusammenfasste, wurde im Juli 2010 ebenfalls geleakt. Anfang März 2010 forderte das Europäische Parlament die EU-Kommission in einem interfraktionellen Entschließungsantrag auf, das Parlament über alle Phasen der Verhandlungen zu informieren. Nach der letzten Verhandlungsrunde legten die ACTA-Vertragsparteien am 3. Dezember 2010 eine beinahe endgültige Fassung vor. Die endgültige Fassung wurde Ende Mai 2011 vorgelegt. Diese enthielt gegenüber der Version vom Dezember wenige Änderungen und legte vor allem den Zeitraum, innerhalb dessen der Vertrag zu unterzeichnen ist, auf den Zeitraum vom 1. Mai 2011 bis zum 1. Mai 2013 fest. Bevor ACTA in der EU in Kraft treten kann, müssen der Rat der Europäischen Union und das Europäische Parlament dem Vertrag zustimmen. Die Zustimmung des Rats erfolgt dabei in zwei Schritten. Er muss erst einen Beschluss zur Unterzeichnung des Abkommens erlassen und im Anschluss zur Ratifikation einen Beschluss über die eigentliche Verabschiedung des Abkommens erlassen. Ersteres geschah am 16. Dezember 2011 in einer nicht-öffentlichen Sitzung im Rat für Landwirtschaft und Fischerei. Da ACTA auch Regelungen zum Strafrecht beinhaltet, wofür die EU keine Regelungskompetenz besitzt, handelt es sich um ein gemischtes Abkommen, welches die EU-Mitgliedstaaten auch selbst schließen und ratifizieren müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Stand der Unterzeichnung und Ratifizierung.", "content": "Am 1. Oktober 2011 wurde ACTA von Kanada, Australien, Japan, Marokko, Neuseeland, Südkorea, Singapur und den USA unterzeichnet. Bei der Runde in Tokio am 26. Januar 2012 unterzeichneten die EU, Österreich, Belgien, Bulgarien, die Tschechische Republik, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Spanien, Schweden und das Vereinigte Königreich. Mit Votum vom 4. Juli 2012 hat das EU-Parlament beschlossen, ACTA nicht zu ratifizieren, weshalb ACTA für die EU nicht in Kraft treten kann. Einige EU-Mitgliedstaaten haben die Ratifizierung trotz ursprünglicher Zusage wegen der Massenproteste vorerst ebenfalls explizit gestoppt (Lettland, Polen, Slowakei, Tschechien, Österreich, Bulgarien, Deutschland, Niederlande, Litauen, Slowenien, Rumänien, Finnland). Die Botschafterin von Slowenien entschuldigte sich sogar öffentlich bei der Bevölkerung für die Unterzeichnung. Erst wenn sechs Staaten ACTA ratifiziert haben, tritt das Übereinkommen dreißig Tage danach in Kraft (ACTA Art. 40). Noch hat kein Staat seine Ratifikations-, Annahme- oder Genehmigungsurkunde beim Depositar Japan hinterlegt.", "section_level": 2}, {"title": "Vorschläge der NGOs.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Europa.", "content": "Neben Kritik und Protesten der Zivilgesellschaft schlagen ein paar der NGOs auch vor, wie Handels- und internationale Abkommen, welche die EU verhandelt und abschließt, zu gestalten wären – inhaltlich auf das Wesentliche konzentriert, flexibler und demokratischer gestaltet, mit frühzeitigem Einbezug der Beteiligten und mehr an Transparenz. Foodwatch schlägt vor, \"„Handelsabkommen nur für den Abbau von Zöllen abzuschließen (am besten auf globaler Ebene), den Rest aber auf Branchenvereinbarungen und flexiblere Verordnungen auszulagern“\". Mehr Demokratie stellt in ihrem Papier \"„Forderungen zur Demokratisierung von EU‐Handelsverträgen“\" (April 2016) fest, dass \"„Vorschläge, wie die Handelspolitik in Zukunft anders ablaufen soll, sehr selten“\" sind und bringt ihre \"„Forderungen in die Diskussion...wie Handelsverträge der EU demokratisiert werden können“\" ein, die der Autor in zwei Bereiche aufteilt – ohne und mit Änderung der EU‐Verträge:", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Mehrere Dutzend namhafte Wissenschaftler (unter anderem vom Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb) haben in Zusammenarbeit mit anerkannten Juristen in einer ausführlichen Kritik das Europaparlament dazu aufgerufen, ACTA nicht zuzustimmen. Auch in der Politik und Öffentlichkeit werden folgende Kritikpunkte zunehmend bekannt und werden entsprechend diskutiert.", "section_level": 1}, {"title": "Aushebelung der Menschenrechte und des Rechtsstaates.", "content": "Amnesty International geht davon aus, „dass das Abkommen wegen seines Inhalts, der dort verankerten Verfahren und Institutionen negative Auswirkungen auf mehrere Menschenrechte hat, insbesondere das Recht auf ein angemessenes Verfahren, das Recht auf Achtung des Privatlebens, die Informationsfreiheit, Meinungsfreiheit und das Recht auf Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten“. EDRi, eine internationale Vereinigung von Bürgerrechtsinitiativen, sieht ACTA als eine Aushebelung grundlegender Rechtsprinzipien. Die Förderung der Zusammenarbeit privater Firmen zur Durchsetzung des Abkommens könne dazu führen, dass mutmaßliche Rechtsverletzungen von Akteuren außerhalb der Justizsysteme verfolgt und bestraft werden. Dies mache die in Abschnitt 5 des Vertrags genannten Rechtsprinzipien (Meinungsfreiheit, Recht auf einen fairen Prozess und Datenschutz) wirkungslos. Dies verstoße wiederum gegen die Pflicht aus Artikel 21 EU-Vertrag, in allen Verträgen auf die Einhaltung des Rechtsstaatsprinzips zu achten. Am bekanntesten ist die Vermutung der Gegner, ACTA könne sich auf die Meinungsfreiheit im Internet auswirken und zu privatrechtlicher Zensur führen. Viele Internetnutzer sehen die Reformen als Eingriff in die Privatsphäre und ihre Grundrechte. Es wurde und wird befürchtet, dass das internationale Handelsabkommen einen Ausgangspunkt für die weltweite Durchsetzung von Internetsperren bedeuten oder zu einem Three-Strikes-Modell wie in Frankreich führen könnte. Nach Abs. 5 des Bundesverfassungsgerichtsurteils bzgl. der Vorratsdatenspeicherung, welche für die Überprüfung durch die Internetdienstanbieter benötigt würde, ist in Deutschland eine schwere Straftat erforderlich, um rechtmäßig (wenn denn ein verfassungsgemäßes Gesetz existiert) den kompletten Inhalt einer Kommunikation abzuhören. Nach § 100a der Strafprozessordnung (StPO) ist in Deutschland die Überwachung des Fernmeldeverkehrs nur im Falle einer in diesem Paragraphen aufgelisteten „schweren Straftat“ (z. B. Hochverrat und Gefährdung der demokratischen Ordnung) gesetzmäßig.", "section_level": 2}, {"title": "Schädigung der Innovationsentwicklung.", "content": "Ein weiterer wichtiger Kritikpunkt ist, dass ACTA Freiräume für Innovation beschneide und damit auch gelebte demokratische Werte wie Chancengleichheit, Bildungschancen, Forschung und Rechte von allen Unternehmen; bestehende Geschäftsmodelle würden damit einseitig bevorzugt. So sieht etwa der Verband der deutschen Internetwirtschaft eine Gefahr für das deutsche Wirtschaftswachstum durch ein Aufweichen des „verlässlichen nationalen und internationalen Rechtsrahmen der Internetwirtschaft, der Voraussetzung für Innovation und die weltweite digitale Entwicklung ist“. Der Arbeitskreis gegen Internetsperren und Zensur bemängelt, ACTA zementiere ein reformbedürftiges Urheber- und Verwerterrecht, das im heutigen digitalen Zeitalter veraltet sei.", "section_level": 2}, {"title": "Ausschluss der Öffentlichkeit.", "content": "Durch den Ausschluss von Öffentlichkeit sowie von den für die behandelten Themen eigentlich zuständigen Organisationen wie der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO), der Welthandelsorganisation (WTO) sowie dem EU-Parlament seien die jahrelangen ACTA-Verhandlungen undemokratisch verlaufen. Die Organisation Reporter ohne Grenzen sprach in Bezug auf die Veröffentlichung der Verhandlungsergebnisse von einer „Verhinderung der demokratischen Debatte“. Da die Verhandlungsteilnehmer davon ausgehen, dass der Vertrag nur so durchsetzbar ist, umgehen sie gezielt diejenigen internationalen Institutionen, die für solche Gespräche zuständig wären, etwa die WIPO, die als demokratischer Körper gerade für die behandelten Themen gegründet wurde und transparente Verhandlungen mit einer größeren Anzahl von Teilnehmern erfordern würde. Auch dem EU-Parlament, dessen zuständiger Ausschuss INTA am 21. Juni 2012 über ACTA entscheiden soll, sind wichtige Dokumente zu ACTA jahrelang vorenthalten worden. Kritisiert wird außerdem, dass ACTA durch bewusst schwammige Formulierungen Rechtsunsicherheit erzeuge. Zur Auslegung unklarer Begriffe sollen die Verhandlungsprotokolle zum Vertrag herangezogen werden, die jedoch noch nicht veröffentlicht worden sind. Daher sei es widersinnig und trage keineswegs zur Transparenz bei, wenn die Parlamente zum jetzigen Zeitpunkt über den Vertragsentwurf abstimmen würden, da sie den genauen Vertragsinhalt und seine Bedeutung bis heute noch nicht kennen.", "section_level": 2}, {"title": "Lizenzierung von Saatgut und Einschränkung von Generika.", "content": "Kritiker – z. B. von der Anonymous-Bewegung oder von der Partei Die Linke – gehen davon aus, dass das Abkommen den Zugang zu Saatgut und lebenswichtigen Generika für ärmere Länder verwehren oder zumindest einschränken könne. Auch Kader Arif, der ehemalige Berichterstatter für das ACTA-Abkommen des Europäischen Parlaments, sieht eine Gefahr durch ACTA für Generika. Die Kritiker sind auch der Ansicht, dass bezüglich der Urheberrechte „verdächtige Lieferungen [...] überprüft werden könnten - und zwar nicht nur in den Ursprungs- und Zielländern der Ware, sondern auch in Transitländern“, was wiederum Firmen „als Ansatz nehmen [könnten], um Generika [oder andere Produkte wie Saatgut] aus dem Verkehr zu ziehen, wenn sie Drittstaaten mit entsprechenden Verboten passieren - selbst dann, wenn diese Medikamente nach den Gesetzen des Ziellandes legal wären“. In der Folge könnten Generika (preisgünstige Nachahmungen oder Modifikationen von Medikamenten) laut ACTA-Gegnern durch das Abkommen beispielsweise vom europäischen Zoll beschlagnahmt werden und somit gerade in der Dritten Welt die medikamentöse Behandlung von AIDS, HIV und anderen Krankheiten erschwert beziehungsweise verhindert werden. Diese Bedenken kommen auch von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, die die beteiligten Staaten aufgefordert hat, ACTA nicht zu unterzeichnen, bis alle Unsicherheiten über die mögliche Einschränkung der Generikaproduktion ausgeräumt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Umstrittene Schadenersatzregelung.", "content": "Problematisiert wird auch die Schadensersatzregelung in Artikel 9. Der FFII ist der Ansicht, die Ausweitung des Schadensersatzes auf entgangenen Gewinn würde nicht den erlittenen Verlust der Rechteinhaber reflektieren. Madhukar Sinha, Professor am Außenhandelsinstitut \"Indian Institute of Foreign Trade\" befürchtet, diese Regelung könnte zu überhöhten Schadensersatzzahlungen führen. Joachim Schrey meint, diese Möglichkeit bestünde im deutschen Urheberrecht schon heute und würde daher keine Veränderung bedeuten.", "section_level": 2}, {"title": "Anti-ACTA-Massenproteste und Ratifizierungsstopps.", "content": "Die Piratenparteien verschiedener Länder veranstalteten schon am 26. und 28. Juni 2010 Demonstrationen gegen das ACTA-Abkommen. Die Demonstrationen fanden in mehreren Ländern statt, darunter auch in einigen deutschen Städten. Organisatoren waren hier die Piratenpartei Deutschland sowie freie, unabhängige Netzaktivisten. Im Frühjahr 2011 folgten in ganz Europa weitere und bedeutend größere Demonstrationen, da die Ratifizierung des Gesetzes durch die EU-Länder näher rückte.", "section_level": 1}, {"title": "Europäische Protesttage: 11. und 25. Februar 2012 und am 9. Juni 2012.", "content": "In Deutschland, Frankreich, Polen, Großbritannien, Bulgarien, Portugal, Österreich, der Schweiz, und auch Kanada und weiteren Ländern fanden am 11. Februar 2012 unter dem Motto „ACTA ad acta“ zahlreiche Demonstrationen gegen ACTA statt. Europaweit demonstrierten am 11. Februar zwischen 150.000 und 200.000 Menschen in 200 Städten. Trotz Temperaturen um die −10 °C haben in Deutschland am 11. Februar 2012 über 100.000 Menschen in 55 Städten gegen ACTA demonstriert. Die am Tag vor den Demonstrationen veröffentlichte Aussage der deutschen Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, ACTA \"vorerst nicht\" zu unterzeichnen, geriet dabei stark unter Kritik, da dies als Versuch gewertet wurde, die Demonstrationen als unnütz erscheinen zu lassen und das Abkommen dennoch zu einem späteren Zeitpunkt (etwa während der Fußball-Europameisterschaft 2012) zu unterzeichnen, wenn das öffentliche Interesse nicht mehr auf ACTA gerichtet ist. Unterstützt wurden die Proteste unter anderem von dem globalisierungskritischen Netzwerk Attac, der Piratenpartei, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, Anonymous, sowie dem Chaos Computer Club (CCC). Am 25. Februar fanden weitere Proteste in zahlreichen europäischen Ländern statt. Am 9. Juni 2012, wenige Tage vor der voraussichtlichen Abstimmung im EU-Parlament, fanden weitere internationale Proteste statt.", "section_level": 2}, {"title": "Polen.", "content": "Seit dem 25. Januar 2012 kam es in Polen zu Massenprotesten. In den Städten Warschau, Danzig, Krakau, Breslau, Gdynia, Kattowitz, Gorzów Wielkopolski, Sosnowiec, Bydgoszcz, Koszalin, Częstochowa, Olsztyn, Rzeszów, Stettin, Toruń, Bielsko-Biała, Zielona Góra und Łódź gingen mehrere zehntausend Menschen gegen die ACTA-Gesetzgebung auf die Straße. Soziologen sprechen von der „größten Bürgerbewegung seit der Gründung der Gewerkschaft Solidarność 1980“. Am 3. Februar wurde die Ratifizierung von ACTA in Polen wegen der starken Proteste bis auf Weiteres gestoppt. Gleichzeitig sagte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk, es „gelte, die westliche Kultur vor Internet-Piraterie zu schützen“, und seine Regierung werde das ACTA-Abkommen nicht zurückziehen, „bloß weil eine Gruppe das“ fordere – eine solche Regierung könne gleich zurücktreten. Am 17. Februar 2012 hat Tusk seine Unterschrift für ACTA bedauert und das EU-Parlament aufgefordert, das Anti-Piraterie-Abkommen ACTA zu stoppen. Tusk sagte: „Ich hatte nicht recht. Die Argumente haben mich überzeugt.“ [Das Abkommen entspreche nicht] „der Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts“. Gleichzeitig zur Ratifizierung von ACTA in Slowenien hat Tusk an alle Parteien im EU-Parlament, mit denen seine Platforma Obywatelska zusammenarbeitet, einen offenen Brief geschrieben, in dem er vorschlägt, ACTA abzulehnen.", "section_level": 2}, {"title": "Tschechien, Slowakei, Lettland, Slowenien, Bulgarien und Litauen.", "content": "Am 6. Februar 2012 wurde die ACTA-Ratifizierung von Tschechien nach Protesten bis auf Weiteres gestoppt, nachdem die Anti-ACTA-Proteste einen neuen Höhepunkt erreicht hatten. So haben „Hacker“ der Bewegung Anonymous eine Liste mit privaten Informationen zu allen Mitgliedern der Regierungspartei ODS entwendet und sie den tschechischen Zeitungen zugespielt. Am 7. Februar erfolgte ebenfalls wegen der Massenproteste ein Ratifizierungsstopp in der Slowakei und am 9. Februar in Lettland. Die slowenische Botschafterin in Japan Helena Drnovsek Zorko bereut ihre Unterschrift und entschuldigte sich „klar bei der Öffentlichkeit und bei ihren Kindern dafür, den Vertrag unterzeichnet zu haben“. Sie rief ferner „die Slowenen auf, sich möglichst zahlreich an der Anti-ACTA-Protest-Aktion zu beteiligen“. Am 14. Februar setzte Bulgarien und am 15. Februar auch Litauen die Ratifizierung aus. Auch Slowenien erwog schon zu der Zeit einen Stopp der Ratifizierung.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland, Österreich, Schweiz und Niederlande.", "content": "Am 10. Februar teilte in Deutschland das Auswärtige Amt mit, man habe die bereits erteilte Weisung zur Signierung des umstrittenen Vertragswerks wieder zurückgezogen. Am 15. Februar folgte auch die Niederlande. Am 18. Februar gab auch in Österreich Johann Mayer, Abgeordneter der SPÖ bekannt, dass im Nationalrat das Abkommen nicht vor einer Bestätigung durch das EU-Parlament ratifiziert wird. Die Österreichische Volkspartei zögert zwar noch, kann aber allein nichts ratifizieren. Am 9. Mai 2012 teilte der Schweizer Bundesrat mit, ACTA vorerst nicht zu unterzeichnen.", "section_level": 2}, {"title": "EU-Parlament.", "content": "Am 4. Juli 2012 lehnte das Europäische Parlament mit 478 Gegenstimmen (bei 39 Ja-Stimmen und 165 Enthaltungen) ab. Die Fraktionen im Europäischen Parlament stimmten wie folgt ab:", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen der EU-Kommission.", "content": "Die EU-Kommission sah auch trotz der Massenproteste keinen Grund, von der ACTA-Gesetzgebung Abstand zu nehmen, und führte die Aktionen der Demonstranten auf „unzureichende Informationspolitik“ von Seiten der EU zurück. Der zuständige EU-Kommissar Karel de Gucht sprach in diesem Zusammenhang von einer „aggressiven pan-europäischen Kampagne gegen ACTA“, plädiert aber dafür, ACTA im Hinblick auf betroffene Grundrechte dem EuGH zur Prüfung vorzulegen. Am 13. Februar 2012 forderte die EU-Justizkommissarin Viviane Reding eine Überprüfung der ACTA-Gesetzgebung durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Sie sagte: „Der Schutz von Urheberrechten kann die Aufhebung von Meinungs- und Informationsfreiheit nie rechtfertigen“ und deshalb seien Netzsperren für sie niemals eine Option. Im Dezember 2012 gab die EU-Kommission bekannt, dass sie ihre Anfrage an den EuGH für eine Rechtsmeinung zum Anti Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) zurückzieht, weil sie keine realistischen Aussichten für einen Abschluss dieses Abkommens mehr sieht.", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltliche Überschneidungen mit künftigen Abkommen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "IPRED.", "content": "Trotz der Zusage des Chefs der konservativen Partei im Europaparlament, Joseph Daul, ACTA sei \"„am Ende“\", sehen die Kritiker von ACTA das Thema weiterhin als Bedrohung, da die \"Intellectual Property Rights Enforcement Directive\" (IPRED, Richtlinie 2004/48/EG, \"Schutz der Rechte an geistigem Eigentum\") gerade in Bezug auf das Internet ACTA sehr ähnlich sei. Laut der Piratenpartei Braunschweig könne mit IPRED genauso wie mit ACTA ein Internetanschluss auf \"Zuruf durch die Rechteinhaber und ohne einen Gerichtsbeschluss\" gesperrt werden. Dies bedeute „im schlimmsten Fall eine Umkehr der Beweislast. Möchte ein Betroffener seinen Internetzugang zurückhaben, \"[müsse]\" er dagegen klagen und seine Unschuld beweisen. Hier \"[gelte]\" nun nicht mehr das Prinzip der Unschuldsvermutung. Stattdessen \"[werde]\" erneut versucht, jeden einzelnen Bürger unter einen Generalverdacht zu stellen und zu kriminalisieren.“", "section_level": 2}, {"title": "TPP.", "content": "Das Abkommen für \"Transpazifische strategische wirtschaftliche Partnerschaft\" (TPP), soll ACTA ebenfalls sehr ähnlich sein. Laut Netzaktivist Markus Beckedahl sammeln sich unter diesem Abkommen unter der Führung der USA die Länder, die eine besonders harte Linie vertreten, wie etwa Gefängnisstrafen für Tauschbörsenbenutzer in Japan. Im TPP finden sich Punkte aus ACTA wieder, die unter Federführung der EU aus dem Abkommen entfernt oder verwässert worden waren. Für die anstehenden Vereinbarungen für die \"Trans-Pacific Partnership\", die Washington momentan mit Pazifikanrainern aushandelt, drängt die Internet Society (ISOC) auf mehr Transparenz und die Frage, ob diese Vereinbarung ähnliche Regelungen wie ACTA oder CETA enthält.", "section_level": 2}, {"title": "CETA und TTIP/TAFTA.", "content": "Auszüge aus einem geplanten Umfassenden Wirtschafts- und Handelsabkommen EU-Kanada (CETA) wurden von dem Juraprofessor Michael Geist veröffentlicht. In diesem Entwurf finden sich in einem Kapitel zum „Schutz geistigen Eigentums“ umstrittene Klauseln aus dem ACTA-Abkommen wieder. In einer Gegenüberstellung beider Texte würden sie wie voneinander abgeschrieben wirken. Enthalten sind etwa das Three-Strikes-System der „abgestuften Erwiderung“ auf Urheberrechtsverletzungen und ein Auskunftsanspruch auf Ermittlung von IP-Adressen von Rechtsverletzern. Es ist zu vermuten, dass das analoge Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten, das \"Transatlantische Freihandelsabkommen\" (TTIP/TAFTA), das ebenfalls geheim verhandelt wird, entsprechende Klauseln enthält. John Clancy, Sprecher von EU-Handelskommissar Karel De Gucht, kommentiert das geleakte Dokument dahingehend, dass Passagen zur „verstärkten Kooperation“ zwischen Internetprovidern und Rechteinhabern und zivilrechtliche Auskunftsansprüche zu IP-Adressen nicht mehr Teil des aktuellen CETA-Entwurfs seien. Es habe inzwischen Änderungen gegeben, und es könnten noch weitere Korrekturen folgen. IDG zitiert weiter, dass die Absage des EU-Parlaments an ACTA bei einer Überprüfung des Textes berücksichtigt werde. Die enthaltenen strafrechtlichen Sanktionen verhandele die Kommission allein im Namen der Mitgliedstaaten. Das Ergebnis könne ähnlich wie das Handelsabkommen mit Südkorea aussehen.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Bürgerrechtsorganisation wie La Quadrature du Net fordern nach Auftauchen ähnlicher Vorhaben den bei ACTA wie CETA verantwortlichen Initiator EU-Handelskommissar Karel De Gucht auf, dass dieser den Willen der Bürger nicht länger ignorieren solle, da europäische Volksvertreter ihren Willen klar zum Ausdruck gebracht hatten. Sie fordern, dass CETA gestoppt werden müsse, genau so wie andere Versuche, ACTA wieder auferstehen zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "The Internet Defense League.", "content": "Als direkte Reaktion auf ACTA wurde im Juli 2012 die \"Internet Defense League\" (kurz IDL, zu Deutsch \"Liga zur Verteidigung des Internets\") gegründet. Neben ACTA hat sich die Organisation ausdrücklich gegen CISPA, PIPA und SOPA sowie grundsätzliche alle Eingriffe in die freiheitlichen Strukturen des Internets ausgesprochen. Zur Internet Defense League gehören zum Beispiel die Mozilla Foundation, die Software WordPress respektive das dahinter stehende Unternehmen Automattic und der Social-Bookmarking-Dienst Reddit. Jeder Betreiber einer Website kann sich an der Internet Defense League durch Installation eines Widgets beteiligen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Anti-Counterfeiting Trade Agreement, kurz ACTA (deutsch \"Anti-Produktpiraterie-Handelsabkommen\", „Anti-Piraterie-Abkommen“) war ein geplantes multilaterales Handelsabkommen auf völkerrechtlicher Ebene. Die teilnehmenden Nationen bzw. Staatenbünde wollten mit ACTA internationale Standards im Kampf gegen Produktpiraterie und Urheberrechtsverletzungen etablieren. ", "tgt_summary": null, "id": 1449952} {"src_title": "Carriers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Das Programm startete 2007 unter dem Namen \"Taurus II\". Die Rakete wurde jedoch im Dezember 2011 vom Hersteller in Antares umbenannt, weil die letzten beiden Starts der Taurus XL gescheitert waren und ein schlechtes Image für die neue Rakete vermieden werden sollte. Antares ist der Name des hellsten Sterns im Sternbild Skorpion. Die NASA investierte 170 Millionen Dollar und OSC weitere 150 Millionen in das Projekt. Davon wurden 130 Millionen Dollar für die Trägerrakete und 20 Millionen für das Frachtraumschiff Cygnus verwendet. Am 10. Juni 2008 wurde bekannt, dass die Wallops Flight Facility in Virginia der Hauptstartplatz für die Rakete sein wird. Eine neue Startrampe wurde an der Position der abgerissenen Conestoga-Startrampe LP-0A errichtet; der Name der Rampe wurde beibehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Stufen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Stufe.", "content": "Die erste wurde zunächst von zwei russischen Triebwerken des Typs Kusnezow NK-33 angetrieben. Es existierten noch etwa 60 Triebwerke; davon befand sich die Hälfte bei der Firma Aerojet, wo sie die Bezeichnung AJ26-62 erhielten. Die anderen Triebwerke befanden sich in einer Fabrik in Samara. Der Durchmesser der ersten Stufe von 3,90 m wurde identisch zur Zenit-Rakete gewählt, um die Tanks und Strukturen mit denselben Fertigungsmethoden herstellen zu können. Die erste Stufe wird ebenso wie die Zenit von Juschnoje produziert und entwickelt. OSC übernimmt die Integration und die Abnahmetests. Die erste Stufe verwendet als Treibstoffkombination Kerosin und Flüssigsauerstoff. Nach dem Fehlstart am 28. Oktober 2014 gab Orbital bekannt, dass man mit Energomasch einen Vertrag für bis zu 60 russischen Triebwerke des Typs RD-181 unterzeichnet hat. Das RD-181 hat mit dem RD-180 der Atlas V nichts zu tun, obwohl sie ähnliche Bezeichnung haben. Das RD-181 besteht aus zwei RD-193, die wiederum vom RD-191 abgeleitet sind, das die russische Rakete Angara antreibt. Mit 1824 kN Schub auf Meereshöhe hat es deutlich mehr Schub als das NK-33 und erlaubt so eine Nutzlaststeigerung. Alleine durch den höheren Schub sinken die Gravitationsverluste, und die Nutzlast steigt um bis zu 1000 kg.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Stufe.", "content": "Die zweite Stufe ist ein Castor-30-Triebwerk. Es verwendet Festtreibstoff. Drei Varianten des Castor-30-Motors kommen zum Einsatz: Eine andere zweite Stufe wurde von Orbital Sciences als Ersatz für den Castor-30-Booster untersucht, um schwerere Nutzlasten transportieren zu können. Diese Stufe sollte von einem PWR35M-Triebwerk von Pratt & Whitney angetrieben werden, das die Treibstoffmischung Flüssigmethan und Flüssigsauerstoff verwendet. Sie würde ermöglichen, Nutzlasten von bis zu 7600 kg in eine niedrige Erdumlaufbahn zu bringen, jedoch scheinen die Pläne aufgegeben worden zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Die dritten Stufen.", "content": "Es stehen zwei optionale Drittstufen zur Verfügung. Die erste heißt „Bi-Propellant Third Stage“ (BTS), sie verwendet eine hypergolische Mischung aus Hydrazin und dem Oxidator Stickstofftetroxid; diese werden durch Helium druckgefördert. Sie wird von Orbital entwickelt. Sie ist ein Derivat vorheriger Entwicklungen. Die Hardware wird vom OSC-Star-2-Bus abgeleitet, andere Elemente kommen von der DART-Mission. Die zweite ist ein Star-48BV-Feststoffraketenmotor mit Schubvektorsteuerung, um Nutzlasten auf höhere Geschwindigkeiten zu bringen. Die Antares 110, -120 und -130 sind ohne dritte Stufe. Während Antares-121 und -131 BTS als dritte Stufe verwenden, kommt bei Antares-122 und -132 der Feststoffmotor Star-48BV als dritte Stufe zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzlastverkleidung.", "content": "Für Starts mit Satelliten und Raumsonden steht für die Antares eine Nutzlastverkleidung zur Verfügung. Die Nutzlastverkleidung ist 9,9 m lang und hat, wie die gesamte Rakete, 3,9 m Durchmesser. Ihre Spitze ist ein abgerundeter Doppelkegel, jedoch ragt die 2. Stufe in sie hinein, so dass von dieser bis zur Spitze der Nutzlastverkleidung die Länge nur 7,52 m beträgt, wovon sie auf 3,9 m Länge den vollen Innendurchmesser von 3,45 m bietet. Darüber nimmt der Durchmesser der Nutzlastverkleidung als Doppelkegel ab.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Die Antares-Rakete kann je nach Einsatz modular aus verschiedenen Komponenten zusammengestellt werden. Aus der jeweiligen Konfiguration ergibt sich die dreistellige Versionsnummer:", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan.", "content": "Der erste Start der Antares war ursprünglich für März 2011 vorgesehen, erfolgte jedoch nach mehreren Verschiebungen erst am 21. April 2013. Nach diesem Demonstrationsstart startete die Antares am 18. September 2013 mit Cygnus 1 ins All. Bei den ersten beiden Flügen kam die Erprobungsvariante Antares-110 zum Einsatz. Für die nächsten zwei Cygnus-Missionen wurde die Antares-120 verwendet, die danach von der leistungsstärkeren Antares-130 abgelöst wurde. Nach dem Fehlschlag von Orb-3 vom Oktober 2014 wurden zwei Flüge des Cygnus-Raumschiffes auf die Atlas V-Rakete von United Launch Alliance gebucht. Mit der verbesserten und mit neuen Triebwerken ausgestatteten Version Antares-230 wurden die eigenen Flüge dann wieder fortgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Startliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Durchgeführte Starts.", "content": "Dies ist eine vollständige Startliste der Antares-Rakete, Stand 16. Februar 2020 Alle Starts erfolgten von der Startrampe 0A des Mid-Atlantic Regional Spaceport (MARS) auf Wallops Island, Virginia.", "section_level": 2}, {"title": "Geplante Starts.", "content": "Stand der Liste: 25. April 2020 Alle Starts sollen von der Rampe 0A des Mid-Atlantic Regional Spaceport erfolgen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Antares-Rakete (vormals \"Taurus II\") ist eine Trägerrakete mittlerer Kapazität, die von der Orbital Sciences Corporation (seit 2015 Orbital ATK) in Zusammenarbeit mit Juschnoje entwickelt wurde und hergestellt wird. Die NASA vergab im Rahmen des COTS-Programms einen Vertrag an Orbital zum Transport von Fracht zur Internationalen Raumstation (ISS). Die primäre Nutzlast der Antares ist der Raumtransporter Cygnus. Der erste Start der Antares fand am 21. April 2013 statt. Der erste Start mit Cygnus zur ISS erfolgte am 18. September 2013.", "tgt_summary": null, "id": 7885} {"src_title": "Japanische Zaubernuss", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Volksabstimmungen gibt es auf allen politischen Ebenen der Schweiz. Sie werden entweder als \"kommunale\" (in der Gemeinde), \"kantonale\" (im Kanton) oder \"Eidgenössische Volksabstimmung\" (Bundesebene) bezeichnet. In der Schweizer zweistufigen Volksgesetzgebung ist sie der zweite und abschliessende Schritt des Verfahrens.", "section_level": 1}, {"title": "Einfache Mehrheit.", "content": "Für die Bewertung des Abstimmungsresultates gibt es generell kein Quorum. Somit entscheidet stets die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen über Annahme oder Ablehnung einer Vorlage. Ungültige Stimmen werden dabei nicht berücksichtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Volks- und Ständemehr.", "content": "Auf Bundesebene werden bei Abstimmungen über Volksinitiativen oder bei obligatorischen Referenden gemäss Art. 140, Abs. 1 sowohl das Gesamtresultat als auch die jeweiligen Resultate in den Kantonen berücksichtigt. In einer solchen Abstimmung müssen für die Annahme einer Vorlage sowohl die Mehrheit aller Stimmenden (Volksmehr) als auch die Mehrheit der Kantone (Ständemehr) zustimmen. Der Terminus technicus hierfür lautet «Volk und Ständen werden zur Abstimmung unterbreitet:...».", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Einbezug des Volkes hat in der Schweiz eine kontinuierliche Tradition. Die Volksabstimmung kann als eine Weiterentwicklung der Landsgemeinde, die ab ca. 1275 schriftlich nachgewiesen ist, angesehen werden. Auch nach dem Mittelalter wurden Volksabstimmungen durchgeführt, wie zum Beispiel 1521 in Zürich, als das Volk durch Zwingli befragt wurde, ob das Soldbündnis mit Frankreich erneuert werden sollte. Die Befragung ergab ein negatives Resultat, und dementsprechend erneuerte die Regierung den Vertrag nicht mehr. Massgeblichen Einfluss auf die Entwicklung im 19. Jahrhundert und somit auf die aktuelle Form hatten hingegen vor allem die Ideen des Genfer Philosophen Jean-Jacques Rousseau und Vorbilder aus der französischen Revolution, wie die Montagnard-Verfassung vom 24. Juni 1793. Die Ursprünge zur heutigen Ausgestaltung der Volksabstimmung in der Schweiz liegen in den politischen Entwicklungen ab den 1830er Jahren in den Kantonen und auf Bundesebene in den Bundesverfassungen von 1848 (Abstimmung bei Revision der Bundesverfassung) und 1874 (Einführung des fakultativen Referendums), sowie der Einführung der Volksinitiative auf Teilrevision der Bundesverfassung von 1891. Bis heute werden die Volksrechte und somit auch das Mittel der Volksabstimmung weiterentwickelt, sei es bezüglich der Inhalte der Vorlage wie der Ausweitung auf Staatsverträge 1921, sei es in Bezug auf die Stimmberechtigung wie der Einführung des Frauenstimmrechtes 1971 oder dem Verfahren wie der Einführung des «doppelten Ja mit Stichfrage» 1987, das es dem Stimmberechtigten ermöglicht, sowohl einer Volksinitiative als auch dem parlamentarischen Gegenvorschlag zuzustimmen. In der Regel werden Neuerungen zuerst von einem oder mehreren Kantonen eingeführt, bevor diese auch auf Bundesebene zur Anwendung kommen. Sich nicht bewährende Volksrechte werden aber wieder abgeschafft. Die 2003 in die Bundesverfassung eingefügte «allgemeine Volksinitiative» wurde 2009 wieder per Volksabstimmung gestrichen, da sich die Umsetzung als nicht machbar erwiesen hat. Ebenso erging es dem mit der neuen Verfassung des Kantons Zürich 2006 eingeführten «konstruktiven Referendum», bei dem einer zur Abstimmung gebrachten Gesetzesvorlage ein ausformulierter Gegenvorschlag gegenübergestellt wird, welche 2013 auf Grund der nicht zufriedenstellenden Erfahrung in der Praxis wieder abgeschafft wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Stimmberechtigung.", "content": "Auf Bundesebene stimmberechtigt sind alle schweizerischen Staatsangehörigen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, unabhängig ob sie in der Schweiz oder im Ausland wohnen. Ausgenommen sind Personen, welche auf Grund von «Geisteskrankheit oder Geistesschwäche» entmündigt sind. Auf kantonaler oder kommunaler Ebene kann die Stimmberechtigung weiter gefasst sein; so können im Kanton Glarus bereits 16-Jährige und in den Kantonen Neuenburg und Jura, sowie im Kanton Genf nur auf kommunaler Ebene unter bestimmten Bedingungen auch niedergelassene Ausländer abstimmen. Die Verfassungen der Kantone Appenzell Ausserrhoden, Graubünden und Basel-Stadt erlauben den Gemeinden, das Ausländerstimmrecht einzuführen. Da der Begriff «Gemeinde» in der Schweiz nicht zwingend für eine politische Gemeinde (geographisches Gebiet), sondern auch für Schul-, Kirch- oder Bürgergemeinden gilt, ist die Stimmberechtigung nicht ausschliesslich durch den Wohnsitz, sondern durch weitere Eigenschaften wie dem Bürgerort oder Zugehörigkeit einer Landeskirche bestimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Abstimmungsvorlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bundesebene.", "content": "Zu einer Volksabstimmung kann es in der Schweiz auf Bundesebene auf drei möglichen Wegen kommen:", "section_level": 2}, {"title": "Kantone und Gemeinden.", "content": "In den Kantonen und Gemeinden sind die Volksrechte weitreichender und Volksabstimmungen in der Regel häufiger. Grundlage dafür sind die Bestimmungen in der jeweiligen Kantons-Verfassung und den Gemeindeordnungen. Wie auf Bundesebene gibt die Möglichkeit von Volksinitiativen, obligatorischen und fakultativen Referenden. Besonders bedeutend ist das Finanzreferendum, bei dem über eine bestimmte Ausgabe des Kantones oder der Gemeinde abgestimmt wird. So kennt der Kanton Zürich ein fakultatives Referendum für neue einmalige Ausgaben über 6 Millionen Franken oder neue wiederkehrende Ausgaben von 600'000 Franken pro Jahr., während in der Stadt Zürich ein obligatorisches Referendum bei neuen einmaligen Ausgaben über 20 Millionen Franken oder neue wiederkehrende Ausgaben von 1 Million Franken pro Jahr und für geringere Beiträge ein fakultatives Referendum gilt.", "section_level": 2}, {"title": "Verfahren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Urnenabstimmung.", "content": "Das Verfahren richtet sich nach dem «Bundesgesetz über die politischen Rechte», beziehungsweise der entsprechenden Verordnung den kantonalen Bestimmungen. Für die Durchführung sind die Kantone zuständig. Auf Bundesebene sind jeweils vier Termine im Voraus festgelegt, an denen Abstimmungen und Wahlen durchgeführt werden. Kantonale und kommunale Abstimmungen werden in der Regel gleichzeitig durchgeführt, wobei es den Kantonen und Gemeinden frei steht, zusätzliche Termine festzulegen. Der Bundesrat legt spätestens vier Monate zuvor fest, ob an diesem Tag ein Eidgenössischer Urnengang stattfinden soll und über welche Vorlagen abgestimmt werden. Die Stimmberechtigten erhalten frühestens vier, spätestens drei Wochen vor dem Termin die Abstimmungsunterlagen, welche in der Regel aus den Stimmzetteln, dem Stimmrechtsausweis, den Stimmcouvert und den Abstimmungserläuterungen (umgangssprachlich Abstimmungsbüchlein). In diesem ist der Wortlaut der zur Abstimmung stehenden Vorlage, die Argumente der Befürworter und Gegner, sowie die Meinung der jeweiligen Exekutive (also: Gemeinderat, Kantonsregierung oder Bundesrat) und die Resultate der entsprechenden Beratungen und Abstimmungen in den jeweiligen Legislativen (also: Grosser Gemeinderat, Kantonsrat, National- und Ständerat) enthalten. Die Stimmbürger können ihre Stimmzettel persönlich im Stimmlokal, welches am Abstimmungssonntag bis 12 Uhr und an mindestens zwei der vier letzten Tage vor dem Abstimmungstag geöffnet ist, in die Urne einlegen oder brieflich, wobei es Kantone gibt, bei denen das entsprechende Rücksendecouvert bereits vorfrankiert ist, an die jeweilige Gemeinde senden. In bestimmten Kantonen kann auch per Internet oder per SMS abgestimmt werden. Das Projekt zum I-Voting wurde 2003 im Kanton Genf gestartet, und im Sommer 2006 hat der Bundesrat darüber entschieden, dass das I-Voting weitergeführt und auf die ganze Schweiz ausgedehnt werden soll. Eine Vertretung der Stimmabgabe, zum Beispiel für Invalide, ist unter bestimmten Auflagen zulässig. Die Auszählung der Stimmen obliegt den jeweiligen Stimm- und Wahlbüros, welche auf Gemeinde- oder Wahlkreisebene organisiert und aus stimmberechtigten Personen des jeweiligen Gebietes bestehen.", "section_level": 2}, {"title": "Offene Abstimmungen.", "content": "Eine spezielle Form der Volksabstimmung sind die Landsgemeinden in den Kantonen Appenzell Innerrhoden und Glarus, den vereinzelt noch stattfindenden regionalen Landsgemeinden und den in kleineren Gemeinden ohne Parlament üblichen Gemeindeversammlungen, an denen an einer einberufenen Versammlung der jeweils Stimmberechtigten unmittelbar und offen über gewisse Sachgeschäfte und auch Einbürgerungen abgestimmt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung der Volksabstimmung.", "content": "Auf Grund des auf Konkordanz ausgelegten politischen System der Schweiz und der Unabhängigkeit der Exekutiven aller Ebenen von parlamentarischen Mehrheiten, dient die Volksabstimmung als Ersatz zu einer parlamentarisch organisierten Opposition und ermöglicht es der Stimmbevölkerung, laufend direkten Einfluss auf die aktuelle Politik zu nehmen. Das auf kantonaler und kommunaler Ebene weit verbreitete Finanzreferendum fördert zudem die vernünftige Planung von Ausgaben für öffentliche Projekte sowie, zusammen mit der jeweiligen Abstimmung über die Steuersätze, die Akzeptanz der jeweiligen Finanzpolitik und dem Handeln der politischen Behörden im Allgemeinen. Die Vielzahl von Geschäften, welche zur Abstimmung vorgelegt werden müssen, führt dazu, dass in der Schweiz in absoluten Zahlen in etwa die Hälfte aller weltweit abgehaltenen Volksabstimmungen stattfindet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Volksabstimmung (,, ) ist ein Instrument der direkten Demokratie in der Schweiz und damit ein wichtiges Element des politischen Systems der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Dabei können die Stimmberechtigten über einen zuvor auf dem Weg der Volksinitiative hervorgebrachten Vorschlag oder ein auf Grund des obligatorischen, beziehungsweise fakultativen Referendums vorgelegten politischen Geschäftes abstimmen.", "tgt_summary": null, "id": 513332} {"src_title": "Im Tal des Regenbogens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Střelice befindet sich in der Bobravská vrchovina linksseitig über dem Tal der Bobrava in der Quellmulde des Baches Střelický potok. Das Dorf ist ein Eisenbahnknotenpunkt, an dem die Nebenstrecke Střelice–Okříšky von der Hauptbahn Hrušovany nad Jevišovkou–Brno abzweigt. Im Ort befinden sich die Bahnstationen \"Střelice\" und \"Střelice dolní\". Nördlich verläuft die Autobahn D 1, die nächste Abfahrt 190 Brno-západ liegt vier Kilometer nordöstlich. Nordwestlich erheben sich die Haneka (350 m) und der Šibeník (428 m). Střelice liegt am Rande des Naturparkes Bobrava. Nachbarorte sind Popůvky und Troubsko im Norden, Ostopovice im Nordosten, Moravany im Osten, Nebovidy im Südosten, Ořechovičky, Ořechov, Tikovice und Radostice im Süden, U Nádraží im Westen sowie Omice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung von \"Strzielcz\" erfolgte 1375 in der Gründungsurkunde der Kartause Königsfeld bei Brünn durch Markgraf Johann Heinrich und Elisabeth von Öttingen. Der Orden erhielt dabei aus dem landesherrlichen Besitz das Dorf \"Strzielcz\" mit den \"Hayholcz\", das Dorf Černovice, den Weinberg in Obřany, die Vorstadt Trnitá und die Mühle in Doryn. Zum Ende des 14. Jahrhunderts bestand in \"Strzielcz\" eine Plebanie, die erstmals mit der Einsetzung des Geistlichen Peter im Jahre 1393 nachweisbar ist. 1539 wurde in einem Grenzvertrag zwischen dem Prior Peter und dem Besitzer der Herrschaft Troubsko, Matthias Munk von Eibenschütz, zwischen Střelice und Ostopovice eine neue Grenzfestlegung getroffen, bei der die Kartause vier Felder von Střelice zur Anlegung eines Teiches verkaufte. Am 12. Jänner 1782 wurde die Kartause auf dem Königsfeld im Zuge der Josephinischen Reformen aufgehoben und deren Besitz dem Religionsfond unterstellt. Nachfolgend begann der Ausverkauf des Klosterbesitzes und den Hof Střelice erhielt Leopold Köffiller von Seckenberg. 1807 ersteigerte der Střelicer Halbhüfner Matouš Holešovský den Hof als emphyteutischen Besitz für 25.000 Gulden. Holešovský tätigte den außergewöhnlichen Kauf, für den er alleine nicht vermögend genug gewesen wäre, im Auftrag einer Gemeinschaft von elf Halbhüfner, zehn Viertelhüfnern, fünf Familianten, neun Kötnern und dem Pfarrer, Schaffner, Schmied und dem Schankwirt aus Střelice. Danach teilte er den Hof unter den 39 Teilhabern auf. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Střelice ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Brünn. 1856 nahm die Brünn-Rossitzer Eisenbahn die Bahnstrecke Brünn–Strelitz–Rossitz–Segen Gottes in Betrieb. Im Jahre 1870 wurde der Verkehr auf der Bahnstrecke Grusbach-Strelitz aufgenommen. Der Bahnhof Strelitz entstand westlich des Dorfes auf freiem Feld, dort entstand später die Bahnhofsiedlung (U Nádraží). 1921 wurde die Gemeinde dem Okres Brno-venkov zugeordnet. Zwischen 1948 und 1960 gehörte Střelice zum Okres Brno-okolí. Nach dessen Aufhebung kam Střelice zum Okres Brno-venkov zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Střelice sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Střelice gehört die Ansiedlung U Nádraží.", "section_level": 1}], "src_summary": "Střelice (deutsch \"Strelitz\", früher \"Strzellitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt neun Kilometer südwestlich des Stadtzentrums von Brno und gehört zum Okres Brno-venkov.", "tgt_summary": null, "id": 987241} {"src_title": "Gustav Gerster", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gribkow stammte aus einer kleinbäuerlichen Familie. Sein Heimatdorf Duchowoje liegt direkt am Don. Er hatte sechs Brüder und drei Schwestern. Bis 1937 lebte und arbeitete er im Kolchos von Duchowoje. Anschließend besuchte er zunächst eine Schule für Landtechniker, die er durch die Vermittlung eines Werbeoffiziers abbrach. Er trat in die Rote Armee ein, um die Schule für Panzeroffiziere \"J.W. Stalin\" in Charkow zu absolvieren. Diese beendete er im Dezember 1939 kurz vor dem regulären Ende, da er in den Kriegseinsatz gegen Finnland kommandiert wurde. Im Winterkrieg gegen Finnland, der vom 30. November 1939 bis 13. März 1940 dauerte, war Gribkow als Leutnant Zugführer in einer Panzereinheit. Im Sommer 1940 war er an der sowjetischen Okkupation Lettlands beteiligt. Zu Beginn des Krieges gegen Deutschland diente er zunächst als Adjutant, dann zum Oberleutnant befördert, als Kompaniechef einer Panzerbrigade. Nach Beendigung des Lehrgangs an der Frunse-Akademie vom Herbst 1941 bis Mai 1942, der zunächst in Moskau begann und wegen der Evakuierung der Lehrgangsteilnehmer vor den heranrückenden deutschen Truppen in Taschkent in Usbekistan fortgesetzt worden war, arbeitete er als \"Bevollmächtigter Offizier\" des Generalstabes bei verschiedenen Korps und Armeen. Ab Juni 1944 war er operativer Mitarbeiter im Generalstab und bei Kriegsende 1945 Major. 1949 erfolgte seine Kommandierung auf Probe an die Akademie des Generalstabes, die er im Dezember 1951 als Oberst mit der Goldmedaille abschloss. Nach dem Krieg bekleidete er verschiedene Stellungen als Leiter der operativen Verwaltung in den Militärbezirken Leningrad (seit 1958 als Generalmajor) und Kiew sowie im Generalstab in Moskau. Dort leitete er 1962 die operative Vorbereitung und Durchführung der Verschiffung von Truppen und Raketen nach Kuba. Diese geheime Aktion lief unter der Bezeichnung \"Operation Anadyr\" und führte nach Aufdeckung durch die USA zur Kubakrise. Mitte der 1960er Jahre wurde er Kommandeur der 7. Gardearmee im Transkaukasischen Militärbezirk. Diese war in Armenien stationiert. Ab 1969 fungierte er als stellvertretender Kommandeur des Militärbezirks Leningrad, ab 1973 als dessen Befehlshaber. Von 1976 bis 1988 war er Stabschef des Warschauer Pakts. Diese Dienststellung war verbunden mit der Funktion des 1. Stellvertreters des sowjetischen Generalstabschefs. Sein letzter Rang war Armeegeneral. Einhergehend mit der Übernahme militärischer Leitungsfunktionen war die Einbindung in politische Funktionen von Partei und Staat. Seine letzten Funktionen waren hier Abgeordneter im Obersten Sowjets der UdSSR und Mitglied des Zentralkomitees der KPdSU. Gribkow war mit Lida Dmitrijewna verheiratet. Er hatte einen Sohn (Stanislaw, geboren 1942) und eine Tochter (Alla, geboren 1950). In Anerkennung seiner Leitung der geheimen Militäroperation Anadyr von 1962 wurde ihm 1999 der Solidaritätsorden der Republik Kuba verliehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anatoli Iwanowitsch Gribkow (; * 23. März 1919 in Duchowoje bei Liski, heute Oblast Woronesch; † 12. Februar 2008 in Moskau) war ein hoher sowjetischer Militär während der Zeit des Kalten Krieges. Von 1976 bis zu seiner Pensionierung 1988 war er der Stabschef des Warschauer Paktes.", "tgt_summary": null, "id": 1263323} {"src_title": "Ernst Kaiser (Autor)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Seine Bestände gehen auf eine seit der Einwanderung der McCord-Familie nach Kanada (um 1760) entstandene Sammlung zurück, die ab 1878 von David Ross McCord (1844–1930) stark vergrößert wurde. Er entwickelte den Plan, in der damals größten Stadt Kanadas ein nationales Geschichtsmuseum zu stiften. Dieses Museum wurde am 13. Oktober 1921 im ehemaligen Haus des Finanziers Jesse Joseph eröffnet. 1955 zog das Museum in ein größeres Gebäude, das zuvor A.A. Hodgson gehört hatte. Am 13. Oktober 1971, 50 Jahre nach der ersten Eröffnung, öffnete das seinerzeitige \"McCord National Museum\" im ehemaligen Gebäude der \"McGill Union\" seine Pforten. Das Haus war von Percy Erskine Nobbs (1875–1964) gestaltet worden. 1992 wurde das Gebäude erheblich erweitert. Die McGill University verwaltete das Haus, bis es 1988 nach 67 Jahren zu einem privaten Museum wurde. Führende Exponenten wie John Wilson McConnell (1877–1963), der Herausgeber des Montreal Star, boten Unterstützung. Seine 1937 gegründete Stiftung, nach seinem Tod in \"The J.W. McConnell Family Foundation\" umbenannt, unterstützte bis 1971 den Umzug und die Renovierung des Museums und trug insgesamt anlässlich der Feier zum 350-jährigen Bestehen Montreals über 40 Millionen Dollar zum Museum bei. Heute wird das Museum von der Bundesregierung, aber auch von der Provinzregierung, der Stadt Montreal und einem weitläufigen Sponsorennetzwerk getragen. Das Museum ist mit der Canadian Museums Association, dem Canadian Heritage Information Network und dem Virtual Museum of Canada verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlungen.", "content": "Die Sammlungen umfassen insgesamt 1.375.000 Objekte, von denen rund 135.000 als Abbildungen über die Website verfügbar sind. Im Einzelnen sind dies 13.200 ethnohistorische und archäologische Objekte (davon 5.700 online verfügbar), 16.600 Artefakte finden sich in der Sammlung von Textilien und Kleidern (790 online), hinzu kommt eine Sammlung von rund 1.250.000 Fotografien (80.300), die zwischen 1840 und 1935 entstandenen \"Notman Photographic Archives\". Des Weiteren hütet das Haus 65.000 (28.500) Gemälde, Drucke und Zeichnungen, sowie 28.000 (1.900) Alltags- und Kunstobjekte, schließlich 234 Regalmeter Dokumente (550 online). Dabei sind die Objekte zehn Fonds zugeordnet. Diese sind \"Medicine & Science\" (Medizin und Wissenschaften), \"Business & Economy\" (Unternehmen und Wirtschaft), \"War and the Military\" (Krieg und Militär), \"Politics and Government\" (Politik und Regierung), \"Culture, Literature and the Arts\" (Kultur, Literatur und Kunst), \"Professions & Trade\" (Berufe und Handel), \"Social & Philanthropic Organizations\" (Gemeinnützige und menschenfreundliche Organisationen), \"Religious & Fraternal Organizations\" (Religiöse und brüderliche Organisationen), \"Family & Private Life\" (Familie und Privatleben) sowie \"Travel & Exploration\" (Reisen und Entdeckungen). Diesen zehn Fonds sind 115 Provenienzen zugeordnet, unter ihnen die North West Company (1793–1829) und die Hudson’s Bay Company Collection (1808–1862), eine Sammlung zum Ersten Weltkrieg (First World War Collection) oder zum Krieg von 1812 bis 1814 (War of 1812–1814 Collection), ebenso wie eine Louis Riel Collection.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das McCord-Museum (französisch, Musée McCord) ist ein Museum, das sich der Geschichte Kanadas widmet, und ursprünglich als Nationales Geschichtsmuseum geplant war. Sein voller Name lautet McCord Museum of Canadian History. Es befindet sich in Montreal, 690 Rue Sherbrooke Ouest, unweit der McGill University.", "tgt_summary": null, "id": 2123188} {"src_title": "Zeiten ändern dich (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Geschichte handelt von der schönen Vidya, die im dörflichen Benaras in bescheidenen Verhältnissen lebt. Sie wird von ihren Angehörigen ausgebeutet und man erlaubt ihr nicht, sich zu bilden. Eines Tages kommt der lokale Landherr (indisch: Thakur) Rajendra Pratap Singh in das Dorf, um eine Frau für seinen Sohn Sagar zu finden. Vidya und Sagar treffen sich das erste Mal, als Sagar im Ganges badet, während Vidya dort Kleider wäscht. Als Rajendra Vidya sieht, beschließt er, dass Vidya seine Schwiegertochter werden wird. An ihrem Hochzeitstag findet Vidya heraus, dass Sagar seit einem Unfall geistig zurückgeblieben ist und nicht wahrnimmt, dass er verheiratet ist. Sindoora, Sagars bösartige Stiefschwester, verwickelt Rajendra in einen heftigen Streit, worauf dieser einen Herzinfarkt erleidet und stirbt. Sagar wird der Alleinerbe von Rajendras Vermögen, doch Sindoora will das Erbe an sich reißen und setzt dafür alle Hebel in Bewegung. Zusammen mit ihren beiden Schwestern Mahua und Chandra bedrängt sie Vidya ohne Unterlass. Sagar und Vidya lieben sich innig, auch wenn Sagar den Verstand eines Kleinkindes hat. Vidya erfährt von einer Klinik, in der Sagar geheilt werden kann. Sie bringt ihn dorthin und nach einer Operation wird Sagar wieder normal – mit einer fürchterlichen Auswirkung: Sagar erinnert sich nur noch an das Leben vor seinem Unfall. Er erinnert sich nicht an die Hochzeit und weigert sich, Vidya als seine Frau anzuerkennen. Er kehrt zu seiner Familie zurück und lässt nur widerwillig zu, dass Vidya ihm folgt. Nach einer Zeit beginnt er sich wieder zu erinnern und versöhnt sich mit Vidya. Er erinnert sich auch, dass der Unfall damals kein Unfall war, sondern dass Sindoora ihn umbringen wollte, um an seinen Erbteil zu gelangen. Auf der Flucht vor Sindoora werden beide von ihr an einer Klippe gestellt. Sindoora schießt erst auf Vidya, dann auf Sagar. Mit letzter Kraft ergreift Sagar Vidyas Hand und teilt Sindoora mit, dass die Geschichte noch nicht vorüber ist und Vidya zurück kommen wird. Daraufhin tötet Sindoora beide endgültig mit einem weiteren Schuss. 21 Jahre später: \"Amar und Divya (Die Reinkarnationen von Sagar und Vidya)\" Sagar und Vidya werden noch in derselben Nacht ihres Todes als Amar und Divya wiedergeboren. 21 Jahre später sind das genaue Gegenteil zu ihrem vorherigen Leben. Amar ist ein Fremdenführer in Benaras und Divya ist eine moderne Frau aus der Stadt. Sie treffen sich auf ähnliche Weise, wie in ihrem früheren Leben. Nach einem holprigen Start werden beide Freunde, wie es das Schicksal will, und verlieben sich. Schließlich heiraten sie und ihre Bestimmung führt beide in den Haushalt des Landherren. Beide haben öfters Flashbacks, können sich aber nicht an die damaligen Geschehnisse erinnern. Erst als Sindoora nach einem Streit auf Divya schießt, erinnert sie sich an alles. Divya versucht Amar davon zu überzeugen, dass Sinoora verantwortlich für ihren damaligen Tod ist. Amar widersetzt sich zunächst dieser Vorstellung, kann sich aber schließlich daran erinnern. Zusammen mit Bharat, Sindooras Sohn, der erkannt hat, dass seine Mutter bösartig ist, gelingt es Amar und Divya die Widersacherin zu überwältigen. Während des Kampfes fällt Sindoora in einen See. Ihre Leiche wird nicht gefunden, und man nimmt an, dass sie von Krokodilen gefressen worden ist. Amar und Dyvia leben glücklich, als Sinoora wieder in ihr Leben tritt. Sie verletzt bei einem Angriff die schwangere Dyvia so schwer, dass diese nach der Geburt ihrer Tochter ins Koma fällt. Nach einiger Zeit erwacht Dyvia aus dem Koma, aber die Intrigen von Sinoora haben bewirkt, dass Amar zum Tode verurteilt wurde und im Gefängnis sitzt. Sindoora kidnappt Divyas Baby und droht damit, es von einem Baum zu Tode zu stürzen. Bharat ruft die Polizei, die in letzter Minute eintrifft und sieht, wie Sindoora das Baby drohend in der Luft baumeln lässt. Es wird klar, dass Amar unschuldig ist. 30 Sekunden vor der Hinrichtung erreichen sie den Henker und können seinen Tod abwenden. Amar ist gerettet und Sinsoora wird verhaftet. Epilog: Sindoora wird im Gefängnis verrückt. Divya und Amar heiraten erneut im Kreis ihrer gesamten Familie. Sindooras bösartiges Treiben hat schließlich nach 25 Jahren ein Ende gefunden. Divya und Amar finden ihren Frieden und die Serie mit der Einblendung \"Die Liebe kann niemals sterben\" ihr märchenhaftes Happy End.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "\"Banoo Main Teri Dulhann\" wurde erstmals am 14. August 2006 im Indischen Fernsehen ausgestrahlt und direkt nach dem Start ein Hit. Es brachte den Sender \"Zee TV\" auf die vordersten Ränge der Zuschauerwertung (Rang 1 in 49 Wochen, Rang 3 im 20:00 Uhr-Band). Der Tod von Sagar und Vidya in Episode 389 bedeutete den Wendepunkt in der Serie und hatte negative Auswirkungen auf die Zuschauerzahlen. Im Oktober 2008 konnte nach über 500 Episoden noch ein \"Target Rating Point (TRP)\" von 2,63 erzielt werden. Das Kreativ-Team entschied, Sindoora sterben zu lassen, um wieder hohe Einschaltquoten zu erzielen, aber die Quoten gingen stetig bergab. Im Dezember 2008 konnte nur noch eine TRP von 1.93 erreicht werden. Die Entscheidung Sindoora wieder in die Serie zurückzuholen, brachte kurzzeitig wieder höhere Quoten, was jedoch nicht anhielt. Zunächst wurde das Show-Ende für den 13. März 2009 verkündet. Die 700. und letzte Folge wurde dann zwei Monate später am 28. Mai 2009 gesendet.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2007: 7th Indian Telly Awards 2007: Indian Television Academy Awards 2008: 8th Indian Telly Awards", "section_level": 1}], "src_summary": "Banoo Main Teri Dulhann (deutsch: \"Ich werde deine Braut sein\") ist eine indische Seifenoper, die erstmals 2006 im Indischen Fernsehen auf Zee TV ausgestrahlt wurde. Es wurde später auf Ariana TV, einem afghanischen Kanal ausgestrahlt. Es ist die Geschichte von Vidya, einer jungen Frau aus bescheidenen Verhältnissen, und ihrem Mann Sagar, dem Sohn eines reichen Adligen. Beide kämpfen gegen Mord und Intrigen der bösartigen Sindoora.", "tgt_summary": null, "id": 2003424} {"src_title": "Johann Gottfried Büring", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die kleinen, grauen, flugfähigen Männchen kommen bei der in Südeuropa existierenden bisexuellen Form vor, dagegen besteht \"Apterona helicoidella\" parth. nur aus weiblichen Individuen, die eine madenartige Gestalt haben. Ihnen fehlen Beine, Fühler, Augen und Mundwerkzeuge. Sie sind graugelb gefärbt, haben bräunliche Brustschilde, am Hinterleib einzelne weißliche Härchen, werden etwa fünf Millimeter lang und zeigen eine leicht gekrümmte Haltung. Die Raupen haben eine gelbliche Färbung. Der Kopf ist schwarzbraun mit einer gelblichen Zeichnung. Auch die hell geteilten Brustschilde sind ansonsten schwarzbraun gefärbt. Jede Raupe spinnt sich in eine schneckenhausförmige Wohnröhre ein, die an der Außenseite hauptsächlich aus Erde sowie Sandkörnern gebildet wird und die bis zu zweieinhalb Schraubenwindungen aufweist, wobei der schraubige Windungssinn konstant zu sein scheint, so wie auch bei Schneckengehäusen üblich – allerdings spiegelbildlich zum Windungssinn beispielsweise bei den Weinbergschnecken. Der äußere Durchmesser der Windungen beträgt durchschnittlich zwei Millimeter und verjüngt sich zum oberen Ende hin zu einer Spitze. Das gesamte Gehäuse hat einen Durchmesser von ca. fünf Millimetern. Je nach der Farbe des Untergrundes werden auch verschiedenfarbige Baumaterialien verwendet, so dass die Farbe von hellgrau bis rostbraun variiert werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Vorkommen.", "content": "Die parthenogenetische Form des Schneckenhaus-Sackträgers ist in Europa weit verbreitet und reicht von Portugal durch den größten Teil Mitteleuropas, einschließlich des Alpenraums, bis zum Ural sowie auch auf die Balkanhalbinsel und in die Türkei. Die Art wurde aus Europa auf Holz transportierenden Schiffen auch nach Amerika eingeschleppt. Hinsichtlich des Vorkommens im asiatischen Raum besteht noch Klärungsbedarf. Sie fehlt in höheren Lagen der Gebirge. Die Tiere sind überwiegend in warmen oder heißen Regionen anzutreffen, so auch auf Wärmeinseln mit geschützten, südexponierten Felsen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Raupen haben eine einjährige Entwicklungszeit. Die Weibchen schlüpfen im Juni oder Juli. Die parthenogenetischen Tiere sind in Baden-Württemberg unter anderem im Einzugsgebiet der Flüsse Rhein, Main, Neckar und Donau zu finden, aber auch entlang der Autobahnen. Eine weiterreichende Ausbreitung der Art ist durch Verschleppung möglich. Mit lebenden Raupen besetzte Säcke auf Schwemmholzästen wurden in Flüssen schwimmend beobachtet, ebenso in Lawinen, so dass trotz der Flugunfähigkeit durchaus auch neue Gebiete erschlossen werden können. Weiterhin ist ein Transport der Säcke im Gefieder von Vögeln oder im Fell von Tieren bekannt. Die Art wurde aber selbst innerhalb von Städten in teilweise sehr kleinen Arealen, dort aber durchaus zahlreich, so einige Tausend Stück an einer Eisenbahnbrücke in Sinsheim oder mitten in Berlin gefunden. Es werden immer wieder die gleichen Verpuppungsplätze gewählt, was wahrscheinlich auf attraktive mikroklimatische Verhältnisse zurückzuführen ist. Während des gesamten Raupenstadiums bleibt die Raupe in ihrer Schutzhülle und verpuppt sich auch darin. Unmittelbar nach dem Schlüpfen kommt es zur parthenogenetischen Vermehrung und die Lebensdauer der Weibchen beträgt oft nur wenige Stunden. Die Raupen ernähren sich polyphag von vielen verschiedenen Pflanzen, von denen hier nur eine Auswahl genannt ist: und andere. Das Larvengehäuse der Tiere wird bevorzugt an Felsen, Gemäuern, Straßenleitplanken und Stämmen angesponnen. In laubfreien Jahreszeiten kann es aber auch in teilweise großer Anzahl an Ästen und Zweigen befestigt gefunden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Die Art ist in Deutschland nur in einigen Bundesländern nachgewiesen, dort aber meist zahlreich, so dass sie auf der Roten Liste gefährdeter Arten als nicht gefährdet eingestuft wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schneckenhaus-Sackträger (\"Apterona helicoidella\") ist ein Schmetterling aus der Familie der Echten Sackträger (Psychidae), der nördlich der Alpen in einer parthenogenetischen Form, die als \"Apterona helicoidella\" parth. bezeichnet wird, vorkommt und die nachfolgend schwerpunktmäßig behandelt wird.", "tgt_summary": null, "id": 1544568} {"src_title": "Paul Patrick Chomnycky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ramsay stammte aus einer schottischen Adelsfamilie. Sein Vater war vermutlich Carl Ramsay (1617–1669), ein Verwaltungsbeamter und Schriftsteller in Elbing, Ostpreußen. Charles Aloysius Ramsay lebte nach dem Studium der Chemie, Medizin und der lateinischen Sprache als Wandergelehrter auf dem europäischen Festland. 1677 ist er in Frankfurt am Main nachgewiesen und 1680 in Paris. Sein weiterer Lebensweg liegt im Dunkeln; da nach 1681 keine neuen Publikationen von ihm erschienen sind, ist er vermutlich bald darauf gestorben.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Ramsay publizierte stenographische Lehrbücher auf deutsch (1678), lateinisch (1681) und französisch (1681). Darin verwendete er mit geringfügigen Änderungen das 1626 von dem Engländer Thomas Shelton aufgestellte Kurzschrift-System der Tachygraphie, das Ramsay Tacheographia nannte. In Ramsays deutscher Stenographie sind gegenüber Shelton zwei Zeichen anders und zwei ausgelassen; in seiner französischen Stenographie sind acht Zeichen anders und vier ausgelassen. Ramsays Tacheographia von 1678 ist das erste in deutscher Sprache gedruckte Stenographiebuch. Vorausgegangen sein könnte allenfalls die ursprünglich lateinische Stenographie-Anleitung eines niederländischen Geistlichen von 1666, die nach dem Zeugnis von Daniel Georg Morhof später auch ins Deutsche übertragen worden sein soll; von dieser haben sich aber keine Exemplare erhalten. Ramsays deutsche Tacheographie wurde bis 1792 aufgelegt, allerdings gibt es nur wenige Spuren ihres tatsächlichen Gebrauchs in Deutschland. In Frankreich wurde Ramsays Tacheographie nur bis 1693 nachgedruckt, doch ersetzte bzw. verdrängte sie dort immerhin die wenig gebräuchliche Kurzschrift des Abtes Jacques Cossard (1651). Ramsay betätigte sich auch als Übersetzer und übersetzte zwei chemische Abhandlungen des Alchimisten Johannes Kunckel aus dem Deutschen ins Lateinische (1678).", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Aloysius Ramsay († nach 1681) war ein schottischer Wandergelehrter, Übersetzer und Stenograf und der Autor des ersten deutschsprachigen Stenografiebuches.", "tgt_summary": null, "id": 786001} {"src_title": "Liste von Erdbeben in Neuseeland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "\"Poker Face\" wurde von RedOne und Lady Gaga geschrieben. Als Musiker wirkten neben Gaga als Sängerin RedOne, Dave Russel, Robert Orton und Gene Grimaldi mit, die auch als Toningenieure genannt werden. Produzent war RedOne.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalischer Stil.", "content": "\"Poker Face\" ist ein Dance-Pop-Lied und folgte stilistisch der ersten Single \"Just Dance\". \"Poker Face\" nutzt einen Sound mit klarem Refrain und einer Pop-Hookline von \"Just Dance\" und einen größeren Dance-Pop-orientierten Beat von ihrer nächsten Single \"LoveGame\". Kerrie Mason vom \"Billboard\" Magazin schrieb, die Komposition von \"Poker Face\" habe einen Hintergrund aus der Urban, Hip Hop- und Underground-Szene von New York. Das Lied enthält ein Sample aus dem Refrain von \"Ma Baker\" („Ma, Ma, Ma, Ma“) der in Deutschland produzierten Gruppe Boney M.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Lady Gaga erzählte dem Fox News Channel, dass die Hauptidee hinter dem Song Sex und Bisexualität sei. In einem Interview mit dem britischen Daily Star gab sie hingegen an: „Es handelt von verschiedenen Dingen. Ich spiele, aber ich habe mich auch mit vielen Kerlen getroffen, die nur eine sexuell ausgerichtete Beziehung mit mir wollten, also schrieb ich ein Lied, das meine Freunde und Kerle auch mögen.“ Gegenüber dem \"Rolling Stone\" erklärte Gaga, das Lied handele nur von Sex. Im selben Interview wurde Lady Gaga auch nach der Bedeutung der Zeile „bluffin’ with my muffin“ gefragt; Lady Gaga erklärte, dass diese Zeile eine Metapher für ihre Vagina sei: Inhaltlich handelt \"Poker Face\" von sexuellen Anspielungen und Verführungen. Nach dem Hook „Can’t read my Poker Face“ singt der Backgroundsänger „He’s got me like nobody“, anschließend singt Lady Gaga „She’s got me like nobody“. Lady Gaga erklärte in einem Interview, dass diese Zeile den Hörer dazu bringen soll, Liebe und Geschlecht zu verwechseln, sie wolle die Hörer damit durcheinanderbringen. Während eines Konzerts ihrer \"Fame Ball Tour\" in Palm Springs in Kalifornien am 11. April 2009 äußerte sich der Star, dass das Lied einen Zusammenhang mit ihren persönlichen Erfahrungen mit Bisexualität habe. Die Idee hinter dem Lied sei, eine Beziehung zu einem Mann zu haben, sich aber dennoch für Frauen zu interessieren und sie zu bevorzugen. Also muss der Mann im Liedtext ihr \"Poker Face\", ihr Pokergesicht lesen, um zu verstehen, was sie denkt. In einem weiteren Interview erklärte Gaga, dass \"Poker Face\" als Popsong geschrieben worden sei und ihren „Rock-’n’-Roll-Freunden“ Tribut zolle.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Priya Ellan von \"The Times\" bezeichnete \"Poker Face\" mit Bezug auf \"The Fame\" als einen der besten Momente auf dem Album. BBC nannte Poker Face eine „fantastische Single“. Bill Lamb von About.com sagte: „\"Poker Face\" wird Erfolg im Radio haben, aber es wäre besser geeignet für eine dunkle, schweißnasse Spätnachtparty-Atmosphäre.“ Im Jahr 2011 bezeichnete der Kritiker Colin Larkin \"Poker Face\" als bestes Lady-Gaga-Lied auf Erden. Er sagte: „Lady Gaga frischte die Popwelt in den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich zum besten Zeitpunkt auf. Dank \"Poker Face\" wartet jeder auf den nächsten Schritt von Lady Gaga.“ Chris Williams vom \"Billboard\"-Magazin lobte das Lied ebenfalls: „Das Lied besitzt alles, 80er inspirierte Synthesizer, Robotergesang, eine warme, sonnige Hookline im Refrain, die um ein Vielfaches besser ist als auf der ersten Single (\"Just Dance\") (...) Gaga spielt mit ihren Karten, und sie spielt richtig, \"Poker\" ist somit ein weiteres kitschiges Erfolgsstück von Lady Gaga.“ Andy Downing von \"The Chicago Tribune\" sagte, das Lied repräsentiere und inspiriere ihre \"Fame Ball Tour\". Evan Sawdey von PopMatters.com bezeichnete \"Poker Face\" und \"Paparazzi\" folgendermaßen: „Beide Lieder orientieren sich am erfolgreichen \"Just Dance\", damit hat Lady Gaga die elektronische Musik revolutioniert, indem sie diese Musik wieder hittauglich gemacht hat.“ Das \"Rolling Stone\" Magazin verglich die Akustikversion des Liedes, welches Gaga auf ihrer \"The Fame Ball Tour\" spielte, mit der Musik von Amy Winehouse und bezeichnete die Akustikversion von \"Poker Face\" als „bluesig“. Erika Hobert von der Zeitung \"New Times Broward-Palm Beach\" bezeichnete das Lied als „trashigen Europop“.", "section_level": 1}, {"title": "Chart-Erfolg.", "content": "In den USA wurde \"Poker Face\" im September 2008 veröffentlicht, als der Vorgänger \"Just Dance\" erst wenige Wochen in den Charts war. Erst nachdem dieses Lied auf Platz 1 gestiegen war, wurde auch \"Poker Face\" zum Hit. Dem Sprung an die Chartspitze in den USA ging unter anderem ein Auftritt von Lady Gaga in der achten Staffel von American Idol voraus. Obwohl es nur eine Woche auf Platz 1 blieb, war es das zweiterfolgreichste Lied des Jahres in den Staaten. Nach Christina Aguilera war Lady Gaga die zweite Interpretin, die mit ihren ersten beiden Singles bis ganz nach oben in den Charts kam. Beide Lieder verkauften sich alleine in den USA über sechs Millionen Mal, womit Lady Gaga laut Nielsen Soundscan die erste Sängerin überhaupt war, die in den USA mit zwei Liedern diese Marke übertreffen konnte. In Australien und Neuseeland erschien das Lied Ende 2008 und erreichte noch 2008 die Spitzenposition, die es acht bzw. zehn Wochen lang behauptete. Auch nach der Veröffentlichung in Europa Anfang 2009 kam es in den meisten Ländern in kurzer Zeit auf Platz 1. In Deutschland nahm es 13 Wochen, in Österreich 12 Wochen, in der Schweiz acht Wochen die Spitzenposition ein. In allen drei Ländern war es das erfolgreichste Lied des Jahres. In Großbritannien, Deutschland und der Schweiz hielt das Lied sich zudem über 70 Wochen in den Charts. In Deutschland war \"Poker Face\" mit 500.000 verkauften Einheiten das Lied, das bis dahin am häufigsten als Download verkauft worden war. Es wurde mit Doppelplatin ausgezeichnet. In Kanada erhielt es sogar acht Mal Platin, in den USA 5-mal und in der Schweiz 3-mal. Auch in Großbritannien war \"Poker Face\" der bis dahin erfolgreichste Downloadsong. und verkaufte sich insgesamt über 1,1 Millionen Mal. Weltweit wurde das Lied 9,8 Million Mal verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei den Grammy Awards 2010 wurde das Lied in den Kategorien \"Song of The Year\", \"Record of The Year\" und \"Best Dance Recording\" nominiert und gewann in der letzteren Kategorie. Das \"Rolling Stone\" Magazin listete das Lied auf Platz 96 der \"„100 besten Lieder der 2000er-Dekade“\". Im Oktober 2011 platzierte das \"NME\" Magazin \"Poker Face\" auf Platz 103 der \"„150 besten Lieder der letzten 15 Jahre“\".", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Die Regie zum Musikvideo von \"Poker Face\" führten Ray Kay und Anthony Mandler. Es wurde in der luxuriösen Villa „PokerIsland“ von bwin auf Ibiza gedreht. Das Unternehmen stellte den Drehort und konnte zum Ausgleich in Form von Spielausstattung seine Produkte platzieren. Das Musikvideo hatte seine Weltpremiere am 22. Oktober 2008. Zu Beginn steigt Lady Gaga aus dem Pool der Villa, sie trägt eine schwarze Maske und einen schwarzen Ganzkörperleotard. Am Poolrand sitzen ihre beiden Hunde. Sie wirft ihre Maske weg und beginnt zu singen. Gaga trägt in dieser Szene einen metallisch glänzenden Aufkleber auf ihrer linken Wange. Eingeblendete Szenen zeigen die Sängerin im Türkisleotard beim Tanz mit mehreren Männern am Pool. Bei einer wilden Party in der Villa kann jeder Tänzer und jede Tänzerin das eigene Glück beim Strip-Poker versuchen. Die Stimmung und Erregung steigt, Küsse und intime Berührungen werden getauscht. Danach sitzt Lady Gaga mit ihrer charakteristischen \"Pop-Music-Will-Never-Be-Low-Brow\"-Sonnenbrille wieder am Pool und singt die Hookline „I won’t tell you that I love you“. Zum Schluss ist eine Totale von Lady Gagas Gesicht zu sehen, die bei ernster Mimik ihren „Mum-mum-mum-ma“-Hook singt. In der 19. Episode von Gagas eigener Serie \"Transmission Gagavision\" erklärte Lady Gaga die Hauptidee hinter dem Musikvideo von \"Poker Face\". Sie sagte: „Ich wusste, dass ich sexy sein wollte, so dachte ich daran, keine Hosen zu tragen, denn das ist sexy, [...] und ich wusste ich wollte futuristisch sein, so dachte ich an Schulterauflagen, denn das ist mein Ding.“ In manchen Versionen des Liedes wurden die Wörter „muffin“ (ein Slang-Begriff für die weibliche Vulva), „Russian Roulette“ und „gun“ zensiert (es erscheint ein Piep-Ton). Am 21. Juni 2009 gewann das Musikvideo in der Kategorie \"Best International Artist Video\" bei den MuchMusic Video Awards 2009. Bei den MTV Video Music Awards 2009 wurde das Musikvideo in den Kategorien \"Video of the Year\", \"Best New Artist\", \"Best Female Video\" und \"Best Pop Video\" nominiert. Das Musikvideo zu ihrem Lied \"Paparazzi\" erhielt noch fünf weitere Nominierungen, womit Lady Gaga den Rekord von Beyoncé für die meisten Nominierungen einstellte.", "section_level": 1}, {"title": "Auftritte.", "content": "Lady Gaga trat mit dem Lied bei zahlreichen Shows auf, wie etwa den AOL Sessions, im Cherrytree House ihrer Plattenfirma Interscope Records oder bei den MTV-Sessions. Ihren Auftritt bei \"American Idol\" am 1. April 2009 nannten Kritiker „Alien-Disco-Performance-Kunst“. Cortney Harding vom \"Billboard\"-Magazin schrieb: „[Es war] Gagas krönender TV-Moment... in dem sie zeigte, dass sie ein wahrer und mächtiger Popstar ist“. Das Lied wurde fester Bestandteil von Lady Gagas Bühnenprogramm. Bei den Grammy Awards 2010 sang Lady Gaga das Lied zusammen mit Elton John.", "section_level": 1}], "src_summary": "Poker Face ist ein Elektropop-Song, den die US-amerikanische Sängerin Lady Gaga mit RedOne schrieb und im Jahr 2008 veröffentlichte. Es stammt aus Lady Gagas Debütalbum \"The Fame\" und war die zweite Auskopplung (nach \"Just Dance\"). Das Lied brachte der Sängerin den internationalen Durchbruch und erreichte in zahlreichen Ländern weltweit die Spitze der Charts, unter anderem in den USA, Australien, Neuseeland, Kanada und vielen europäischen Ländern. Es stellte in Großbritannien und Deutschland einen neuen Rekord für Downloadverkäufe auf. Mit über 9,8 Millionen verkauften Einheiten gehört \"Poker Face\" zu einem der meistverkauften Lieder aller Zeiten. ", "tgt_summary": null, "id": 282869} {"src_title": "Kverneland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vladan Đorđević hatte väterlicherseits serbische und mütterlicherseits zinzarische Vorfahren. Er wuchs in Belgrad auf, wo er auch das Gymnasium besuchte. Bereits als Schüler engagierte er sich in der Ujedinjena Omladina Srpska (dt. \"Vereinigung der serbischen Jugend\"), einem nationalen Verein, dessen wichtigstes Ziel die Vereinigung aller Serben in einem Staat war. Seit 1864 studierte er an der Wiener Universität Medizin, wo er 1869 promovierte und sich in den folgenden zwei Jahren zum Chirurgen weiterbildete. 1871 nach Serbien zurückgekehrt wurde Đorđević Militärarzt und Chef der chirurgischen Abteilung im Belgrader Militärspital. Ein Jahr darauf gründete er den \"Verband Serbischer Ärzte\" (serb. \"Srpsko lekarsko društvo\"), 1873 wurde er Leibarzt des Fürsten Milan Obrenović und seit 1874 gab er die medizinische Fachzeitschrift \"Srpski arhiv za celokupno lekarstvo\" heraus. 1876 gehörte er zu den Mitbegründern des serbischen Roten Kreuzes. 1876–1878 nahm Đorđević als hoher Sanitätsoffizier am Krieg gegen das Osmanische Reich teil. Seit 1877 war er Oberkommandierender des gesamten Sanitätswesens der serbischen Armee. In dieser Funktion leitete Đorđević nach dem Krieg weitgehende Reformen der medizinischen Versorgung im Heer ein. 1885/86 nahm er am Serbisch-Bulgarischen Krieg teil. Seit 1888 war er korrespondierendes, seit 1892 ordentliches Mitglied der Serbischen Akademie der Wissenschaften. Anfang der 1880er Jahre begann die politische Karriere Vladan Đorđevićs. Er schloss sich der neu gegründeten \"Progressiven Partei\" (serb. Srpska napredna stranka) an, die ihre Basis vor allem im Bürgertum der wenigen größeren Städte Serbiens hatte. 1884 wurde Đorđević Bürgermeister Belgrads, 1888 trat er als Minister in die Regierung von Nikola Hristić ein, in der er für Bildung und Wirtschaft zuständig war. Nach Ablösung des Kabinetts Hristić wurde er 1891 serbischer Botschafter in Athen und von 1894 an vertrat er sein Land bei der Hohen Pforte in Konstantinopel, wo er die Einsetzung eines serbischen Bischofs in Ohrid erlangen konnte. Im Oktober 1897 wurde Vladan Đorđević zum Ministerpräsidenten ernannt. Gleichzeitig versah er das Amt des Außenministers. Seine Ernennung verdankte er dem Einfluss Milan Obrenovićs, der 1889 zu Gunsten seines Sohnes Aleksandar abgedankt hatte, nach seiner Rückkehr aus dem Exil (1893) aber wieder viel Einfluss auf seinen Sohn hatte. Während Đorđevićs Regierung wurde Milan Obrenović Oberbefehlshaber der Armee und führte eine umfangreiche Heeresreform durch. Die innenpolitischen Kämpfe zwischen der Radikalen und der Liberalen Partei sowie den Anhängern und Gegnern der Obrenovići konnte Đorđević nur vorübergehend eindämmen, gleichwohl entwickelte sich die serbische Wirtschaft unter seiner Regierung gut. Außenpolitisch bemerkenswert war der Konflikt mit Montenegro, war doch dieser Kleinstaat bisher immer eng mit Serbien verbündet gewesen. Zum einen spielte die Konkurrenz bei den Ansprüchen auf die Reste der europäischen Türkei eine Rolle, denn Montenegro stand einem serbischen Zugang zur Adria im Wege. Zum anderen wollte Milan Obrenović den Einfluss des unter allen Südslawen, vor allem aber bei den Serben sehr populären Fürsten Nikola Petrović-Njegoš eindämmen. Der ehemalige König und Ministerpräsident Đorđević starteten eine Kampagne gegen Nikola und seine Familie und unterstützten im Geheimen die montenegrinische Opposition gegen den absolutistisch regierenden Fürsten. Nikola wiederum konspirierte mit der serbischen radikalen Opposition um Nikola Pašić, gegen Đorđević und die regierende Dynastie, deren Sturz die Radikalen 1903 dann mit herbeigeführt haben. Đorđević musste im Juli 1900 wegen der innenpolitischen Krise, die durch die Heirat des Königs Aleksandar mit Draga Mašin entstanden war, zurücktreten. Danach zog sich er aus der aktiven Politik zurück. Während der österreichischen Besatzung Serbiens im Ersten Weltkrieg war Đorđević 1915 bis 1918 interniert, weil er während der Bosnischen Annexionskrise prorussische Artikel veröffentlicht hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Publizistische Tätigkeit.", "content": "Vladan Đorđević war seit seiner Rückkehr aus Wien 1871 publizistisch aktiv und hat sich dabei auf ganz verschiedenen Gebieten versucht. So veröffentlichte er wissenschaftliche Arbeiten zu seinem medizinischen Fachgebiet, er verfasste historische und politische Schriften und gab von 1875 bis 1892 die Zeitschrift \"Otadžbina\" (dt. Vaterland) heraus. 1906 wurde Đorđević zu sechs Monaten Haft verurteilt, weil er in seinem Buch \"Kraj jedne dinastije\" (dt. Fall einer Dynastie) – es ging darin um die Ermordung König Aleksandrs – Staatsgeheimnisse verraten habe. Abgesehen von diesem Werk wurde Đorđević über die Grenzen Serbiens hinaus durch sein rassistisches albanerfeindliches Pamphlet \"\"Die Albanesen und die Großmächte\"\" bekannt, das er 1913 in deutscher Sprache drucken ließ und das als Kampfschrift gegen die Gründung des albanischen Staates gedacht war. Darin charakterisiert er die Albaner wie folgt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Vladan Đorđević (; * in Belgrad; † 18. August 1930 in Baden bei Wien) war ein serbischer Mediziner, Autor und Politiker. 1897–1900 war er Ministerpräsident seines Landes.", "tgt_summary": null, "id": 609900} {"src_title": "Bad Friedrichshall Hauptbahnhof", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Seargent Prentiss besuchte die \"Gorham Academy\" in Maine und danach bis 1826 das Bowdoin College in Brunswick. Anschließend studierte er zunächst in Gorham und später in Cincinnati Jura. Nach seiner 1829 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt und einem Umzug nach Mississippi begann er in Vicksburg in seinem neuen Beruf zu arbeiten. Politisch wurde Prentiss Mitglied der Whig Party. Von 1836 bis 1837 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Mississippi. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1836, bei denen noch beide damals dem Staat Mississippi zustehenden Abgeordneten staatsweit gewählt wurden, war es zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Bei diesen Wahlen waren Samuel Jameson Gholson und John Claiborne in das US-Repräsentantenhaus gewählt worden. Gegen beide Wahlergebnisse wurde Beschwerde eingereicht und der Kongress erklärte am 5. Februar 1838 die Wahlen für ungültig. In der Folge wurden Neuwahlen angesetzt, bei denen Thomas J. Word und Seargent Prentiss gewählt wurden. Prentiss trat sein Mandat am 30. Mai 1838 an und übte es bis zum Ende der Legislaturperiode am 3. März 1839 aus. Bei den regulären Wahlen des Jahres 1838 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur. Zusammen mit dem gleichzeitig gewählten Thomas Word und Patrick W. Tompkins, der zwischen 1847 und 1849 den dritten Wahlbezirk von Mississippi im Kongress vertrat, war Seargent Prentiss einer von nur drei Whigs, die jemals für Mississippi in das US-Repräsentantenhaus gewählt wurden. Nach dem Ende seiner Zeit im Kongress arbeitete Seargent Prentiss wieder als Rechtsanwalt in Vicksburg. Im Jahr 1845 zog er nach New Orleans, wo er ebenfalls als Anwalt praktizierte. Seargent Prentiss starb am 1. Juli 1850 auf dem Anwesen \"Longwood\" in der Nähe von Natchez und wurde auf dem Privatfriedhof auf diesem Besitz beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seargent Smith Prentiss (* 30. September 1808 in Portland, Maine; † 1. Juli 1850 bei Natchez, Mississippi) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1838 und 1839 vertrat er den Bundesstaat Mississippi im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 338610} {"src_title": "Valentin Sibbern", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anliegen.", "content": "Das Netzwerk bietet allen Interessierten an der Geschichte der apostolischen Gemeinschaften, zum Beispiel im Bereich der katholisch-apostolische Gemeinden, der Neuapostolischen Kirche oder der Vereinigung Apostolischer Gemeinden eine Plattform zum Informations- und Materialaustausch. Jährlich finden bundesweite Treffen statt. Das Netzwerk arbeitet überkonfessionell, die Teilnehmer des Netzwerks gehören verschiedenen Konfessionen an. Die Treffen und die Mitarbeit im Netzwerk stehen allen Interessierten offen. Das Archiv Brockhagen ist seit Juli 2012 regelmäßig zugänglich.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 2008 trafen sich Interessierte an der Geschichte der apostolischen Gemeinschaften aus ganz Deutschland zu einem ersten Treffen in Coswig (Anhalt). Ziel des Treffens war es, Themenreferate zu präsentieren, Materialien auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Da bislang keine derartige Organisation oder Plattform existierte, schlossen sich die Teilnehmer zunächst zu einem informellen Netzwerk zusammen. Dies geschah kurze Zeit später durch den Aufbau einer Internetseite und einer geschlossenen Mailingliste. Weiter vernetzte man sich durch Schriftverkehr, Materialaustausch und Arbeitsteilung, die über das Internet koordiniert wurde. Später entstanden größere kollaborative Projekte, wie der Gedanke eines gemeinsamen Archivs. Nach Aufrufen zu Archivspenden im Bereich der apostolischen Gemeinschaften wurden inzwischen über 6.400 Materialien zusammengetragen (Stand 2016). Die Schriftstücke und Medien können seit Juli 2012 im eigenen Forschungsarchiv Brockhagen eingesehen werden. Ein weiteres Projekt ist das \"APWiki\" zur Geschichte der apostolischen Gemeinschaften. Das Wiki, welches seit Frühjahr 2010 im Internet zu erreichen ist, ist die erste Enzyklopädie über die apostolischen Glaubensgemeinschaften. Die frei zugängliche Internetseite hat mittlerweile über 2.300 Einträge. Seit Mitte 2012 betreibt die Initiative auch das Onlinearchiv Apostolische-Dokumente.de mit über 2.200 online abrufbaren Schriften. Deutschlandweite Beachtung erlangte das Netzwerk während und nach der Teilnahme am 2. Ökumenischen Kirchentag in München. Man bot dort unter anderem inhaltliche Gesprächskreise an, die durchaus kontrovers verliefen und nicht unwesentliche Reaktionen in den unterschiedlichen Lagern der apostolischen Glaubensgemeinschaften hervorriefen.", "section_level": 1}, {"title": "Vereinsgründung.", "content": "Am Sonntag, den 5. September 2010 wurde in dreistündiger Sitzung in Bielefeld von 14 Gründungsmitgliedern die Vereinsgründung des Trägervereins beschlossen, der den Namen \"Netzwerk Apostolische Geschichte e. V.\" tragen sollte. Als Vorstand dieses Vereins wurden Mathias Eberle (Bielefeld, erster Vorsitzender), Sebastian Müller-Bahr (Kabelsketal, zweiter Vorsitzender) und Volker Wissen (Düsseldorf, Kassierer) gewählt. Der Verein soll die Aktivitäten des Netzwerks Apostolische Geschichte koordinieren und eine organisatorische Basis für Forschungsvorhaben und Veranstaltungen darstellen. Im Januar 2011 waren Gründung, Eintragung und Anerkennung der Gemeinnützigkeit abgeschlossen. Im Herbst 2012, 2014 und 2016 wurde der o. g. Vorstand einstimmig wiedergewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Archiv Brockhagen.", "content": "Der gemeinnützige Verein betreibt seit Dezember 2011 das erste Forschungsarchiv zur Geschichte der Apostolischen Glaubensgemeinschaften, das Archiv Brockhagen. Das frei zugängliche und unabhängige Archiv mit Bibliothek und Seminarraum hat seinen Sitz in der ehemaligen Neuapostolischen Kirche Brockhagen in Steinhagen bei Bielefeld. Weiterhin finden an diesem Ort regelmäßig öffentliche Vorträge und Zusammenkünfte statt.", "section_level": 2}, {"title": "Begegnungsstätte IMPULS.", "content": "Der Verein kündigte für Sommer 2019 die Eröffnung einer Begegnungsstätte in der Merseburger Innenstadt an. Diese soll zukünftig für Veranstaltungen und Aktivitäten des Netzwerks zur Verfügung stehen, aber auch den ökumenischen Dialog vor Ort fördern und beispielsweise jugendlich-christlichen Gruppen als Treffpunkt dienen.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzen.", "content": "Die Teilnahme im Netzwerk ist kostenfrei, für die Mitgliedschaft im Verein wird ein Mitgliedsbeitrag in Höhe von 60,- Euro je Jahr erhoben. Die Treffen und Zusammenkünfte werden durch Tagungspauschalen der jeweiligen Teilnehmer finanziert. Weitere öffentliche Auftritte, wie auf dem ÖKT 2010, werden mit Spendengeldern und dem Vereinsvermögen bezahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (kurz: EZW) urteilte im Dezember 2013 über die Arbeit des Netzwerks wie folgt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Netzwerk Apostolische Geschichte, eine überkonfessionelle und unabhängige Interessengemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Apostolischen Glaubensgemeinschaften, bildete sich im Anschluss an ein Treffen von Geschichtsinteressierten am 18./19. Oktober 2008 in Coswig (Anhalt). Der gemeinnützige Trägerverein \"Netzwerk Apostolische Geschichte e. V.\" wurde am 5. September 2010 in Bielefeld gegründet.", "tgt_summary": null, "id": 68418} {"src_title": "Žirmūnai", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der erste militärische Flug Norwegens fand im Jahre 1912 statt. In der Folge wurden die meisten norwegischen Militärflugzeuge, meist einheimische Typen oder Lizenzbauten, von der \"Hærens Flyvevaaben\" (Heeresflieger) und \"Marinens Flyvevaaben\" (Marineflieger) angeschafft. Als sich die politische Situation Ende der 1930er-Jahre zusehends verschlechterte, wurden die beiden Teilstreitkräfte mit Maschinen aus deutscher, britischer und US-amerikanischer Produktion ausgerüstet. Im Zuge der Besetzung Norwegens durch die deutsche Wehrmacht wurden einige Maschinen und Personal ins Vereinigte Königreich evakuiert und in die Royal Air Force integriert. Es gab ebenfalls rein norwegische Flugstaffeln, die die Nummern 330 bis 334 erhielten. Diese Staffeln sind die Vorläufer der teilweise heute noch unter dem gleichen Namen aktiven Staffeln. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten diese Einheiten und ihre Maschinen des Typs Supermarine Spitfire den Grundstock der norwegischen Nachkriegsluftstreitkräfte, die bereits während des Krieges im November 1944 als \"Luftforsvaret\" aufgestellt worden waren. Die Spitfire wurde noch bis in die 1950er-Jahre geflogen, wobei Flugzeuge des Typs De Havilland DH.100 Vampire als erstes strahlgetriebenes Muster parallel ab 1947 eingesetzt wurden. Zum Lufttransport dienten in den Jahren nach dem Krieg Douglas DC-3 und Douglas C-54 \"Skymaster\". Erstere wurden bis 1974 eingesetzt. Nach Gründung der NATO und dem Beginn des Kalten Krieges – Norwegen war neben der Türkei das einzige NATO-Mitglied mit einer Landgrenze zur Sowjetunion – wurde die Luftforsvaret vergrößert und weiter modernisiert. Im Laufe der Jahre wurden unter anderem F-84F und F-84G \"Thunderstreak\" bzw. \"Thunderflash\" und Lockheed F-104 \"Starfighter\" als Jäger bzw. Jagdbomber sowie als Aufklärer geflogen. Die noch heute in geringen Stückzahlen zu Testzwecken verwendete F-5A/B Freedom Fighter stammt ebenfalls aus dieser Ära. Die zwischenzeitlich geflogenen Transporter C-119 Flying Boxcar wurden später durch Lockheed C-130H \"Hercules\" ersetzt, hinzu kamen Seefernaufklärer des Typs Lockheed P-3 \"Orion\". Beide stehen heute in neuerer Version noch im Dienst. Bereits 1980 wurde die General Dynamics F-16 in den Versionen A/B in Dienst gestellt. Norwegen gehörte zusammen mit den Niederlanden, Belgien und Dänemark zu den ersten europäischen Nutzern dieses Typs. Die Anzahl der aktiven Maschinen, insgesamt wurden 74 beschafft, wurde jedoch nach dem Ende des Kalten Krieges auf 56 reduziert, die alle zwischenzeitlich modernisiert wurden. Als Nachfolgemodell ist die Lockheed Martin F-35 vorgesehen; das Land ist in deren Entwicklung eingebunden und will bis 2020 28 Maschinen und bis 2024 alle 52 bestellten Exemplare in Dienst gestellt haben. Beim ersten Kampfeinsatz der NATO, der Operation Allied Force im Kosovo 1999, kamen auch norwegische Maschinen zum Einsatz. Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends nahmen norwegische Maschinen an Einsätzen in Afghanistan teil.", "section_level": 1}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "Die Ausrüstung der Luftforsvaret setzt sich aus sechs Flugzeugtypen, drei Hubschraubertypen und mehreren Flugabwehrsystemen zusammen. Im Rahmen des Strategic Airlift Capability-Programms werden von Norwegen und den anderen Teilnehmerstaaten zudem drei C-17 Globemaster III betrieben, die für den militärischen strategischen Lufttransport genutzt werden können. Es ist geplant, die F-16 Flotte durch 46 (plus 6) Lockheed Martin F-35, die Sea Kings durch 16 (plus 6 Optionen) AgustaWestland AW101 sowie die P-3 und DA-20 durch fünf Boeing P-8 zu ersetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Flugabwehr.", "content": "Zur Flugabwehr sind sechs auf der AIM-120 AMRAAM basierende Raketenbatterien NASAMS (Norwegian Advanced Surface to Air Missile System) vorhanden. Außerdem verfügt die Luftforsvaret über zahlreiche Rohrwaffen zur Flugabwehr. Dazu zählt zum Beispiel das Robotsystem 70.", "section_level": 2}, {"title": "Luftwaffenstützpunkte.", "content": "Die beiden wichtigsten Militärflugplätze (Hovedflystasjoner) liegen in Bodø und Ørland in der Mitte des Landes, in Klammern die ICAO Flughafen-Codes (Es sind nur die fliegenden Verbände aufgelistet): Weitere aktive Flugstationen (\"Flystasjoner\") sind von Norden bis Süden über das Land verteilt. Unter anderem werden die Bahnen der beiden Flughäfen in der Nähe Oslos zusammen mit dem zivilen Luftverkehr genutzt: Darüber hinaus wird im äußersten Norden des Landes ein weiterer Flugplatz militärisch mitgenutzt, auf dem keine fliegenden Verbände dauerhaft stationiert sind: Die Flughäfen in Evenes (Harstad/Narvik), Kristiansand Kjevik und Værnes werden inzwischen nicht mehr regelmäßig militärisch genutzt, allerdings soll Evenes zukünftig als vorgeschobene Einsatzbasis der F-35 dienen und auch die geplanten neuen P-8A Seefernaufklärer werden hier stationiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Luftforsvaret, in der NATO auf Englisch als Royal Norwegian Air Force bezeichnet, sind die norwegischen Luftstreitkräfte und eine Teilstreitkraft der Norwegischen Streitkräfte. Die norwegischen Luftstreitkräfte umfassen etwa 2.000 aktive Soldaten. ", "tgt_summary": null, "id": 1569711} {"src_title": "Philippe Bruggisser (Manager)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Northern Region wird im Westen von Sambia, im Norden und im Osten von Tansania und dem Malawisee begrenzt. Die südlich angrenzende Verwaltungsgliederung ist die Central Region, gefolgt von der Southern Region.", "section_level": 1}, {"title": "Distrikte.", "content": "Die Northern Region wurde in sechs Distrikte unterteilt, die von Nord nach Süd gelisteten aus Likoma umfasst lediglich die zwei kleinen Inseln Likoma und Chizumulu im Malawisee, die sich als Enklave im Staatsgebiet von Mosambik befinden. Die Distrikte werden von einem \"District Development Committee\" (DDC) unter Vorsitz eines \"District Commissioner\" geführt. Die politische Willensbildung findet dezentralisiert in diesen Distrikten und in den beiden größeren Städten Mzuzu und Karonga in den sogenannten \"Town\"- bzw. \"City-Assemblies\" statt, nicht aber auf der Regionalebene.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die beim Census von 2008 gezählten 1.698.502 Einwohner der Northern Region stellten lediglich 13 % der Gesamtbevölkerung Malawis dar. Mit durchschnittlich 63 Einwohner pro km2 hat die nördliche Region die mit Abstand niedrigste Bevölkerungsdichte des Landes. 48,5 % sind männlichen und 51,1 % weiblichen Geschlechts, aber nur 47 % der Bevölkerung ist 18 Jahre und älter. Die hohe Anzahl von Kindern an der Gesamtbevölkerung kommt einerseits durch den hohen Bevölkerungsanstieg von 37,7 % in den Jahren von 1998 bis 2008 und wird anderseits aber auch durch die hohe Sterberate durch HIV/AIDS in der erwachsenen Bevölkerung hervorgerufen. Nur 36,9 % der Frauen und 42,6 % der Männer verfügen derzeit über ausreichendes Wissen über HIV-Prävention. 59,8 % der Kinder bis zu 17 Jahre leben mit beiden Elternteilen zusammen. 17,6 % leben nicht bei ihren biologischen Eltern und 11,2 % sind (AIDS-)Waisen, die einen Elternteil oder beide Eltern verloren haben. Neben den Amtssprachen Englisch und Chichewa im gesamten Land, existiert im Norden des Landes auch noch die Bantu-Sprache Chitumbuka als Verkehrssprache. Die Sprache wird vornehmlich wohl noch von 750.000 bis 1.000.000 Menschen gesprochen, die ethnisch dem Tumbuka-Volk entstammen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Menschen in der Northern Region leben hauptsächlich von der Landwirtschaft und vom Tabakanbau. Industrie gibt es hier keine. Lediglich im Norden, 52 km westlich von Karonga wurde am 17. April 2009 offiziell ein Uranbergwerk, die Kayelekera-Uranmine, eröffnet. In den veranschlagten 11 Betriebsjahren sollen 1500 Tonnen Uranoxid (gemessen als Uran(V,VI)-oxid UO) pro Jahr gewonnen werden. Andere Schätzungen gehen von nur sieben Jahren aus. Es wird geschätzt, das die jährlichen Exporterlöse bis zu 120 Mio. US$ betragen könnten und damit Uran etwa 15 % der Gesamtausfuhren ausmachen würde. Uran wäre dann das zweitwichtigste Exporterzeugnis nach Tabak. NGOs, wie z. B. das Center for Human Rights and Rehabilitation in Malawi haben bereits auf die Problematiken und Gefährdungen des Uranabbaus hingewiesen. Der Tabakexport ist nach wie vor der Devisenbringer der malawischen Wirtschaft. Die Anbauflächen für Tabak liegen in der Northern Region meist westlich der Stadt Mzuzu zur Grenze nach Sambia hin. Kaffee und Tee wird dagegen vor allem im Hochland angebaut. Die ersten Kaffeepflanzen kamen bereits 1878 nach Malawi, aber erst in den 1920er Jahren partizipierten afrikanische Kleinbauern von der Kaffeeproduktion. Größeren Zulauf bekam der Kaffeeanbau aber dann in den 1950er Jahren, als die malawische Regierung unter Kleinbauern in den \"Misuku Hills\" im Distrikt Chitipa Setzlingen verteilen ließ. Dies führte als Beispiel 1957 zur Bildung der \"Misuku Coffee Growers Cooperative Society\", die die Farmer u. a. bei der Vermarktung des Rohkaffees unterstützte. Ähnliche Beispiele folgten, so dass heute Kaffee meist von Kleinbauern in den Distrikten Chitipa, Rumphi, Mzimba and Nkhata-Bay angebaut wird und in Mzuzu heute eine Kaffeerösterei qualitativ hochwertigen Kaffee auch für den internationalen Markt produziert. An den Ufern des Malawisees und auf den beiden Inseln im Distrikt Likoma gibt es einen bescheidenen Tourismus. Der Nyika National Park und das Vwaza Marsh Game Reserve sind weitere touristische Anziehungspunkt. Die Landwirtschaft stellt einerseits die Haupteinnahmequelle der Landbevölkerung dar und dient gleichzeitig aber auch der Eigenversorgung. Landwirtschaftliche Produkte werden nicht exportiert. Es gibt fünf agrarökologische Regionen in Malawi, von denen sich zwei in der Northern Region befinden, das nördliche Hochland und die Seeuferregion des Malawisees. In diesen Regionen wird u. a. Cassava (Maniok) angebaut. Maniok wird im Norden des Landes, je nach Distrikt zwischen 50 % und 90 % von den Haushalten selbst angebaut und gilt dort als Grundnahrungsmittel. Von den Bezirken Nkhata Bay und Karonga ist bekannt, dass diese Quote gar über 90 % liegt. Die Maniok-Wurzel gilt auch als sogenanntes \"cash food\", mit dem man auf den Märkten leicht und schnell etwas Geld verdienen kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Northern Region von Malawi ist mit einer Ausdehnung von 26.931 km2 und mit knapp 1,7 Mill. Einwohnern die kleinste von den drei Verwaltungsgliederungen, die zwischen dem Staat auf der obersten Ebene und den jeweiligen Distrikten auf der darunter liegenden Ebene angesiedelt sind. Jede Region wird durch einen \"Regional Administrator\" vertreten. Die Verwaltungshauptstadt der Northern Region ist die 128.432 Einwohner zählende Stadt Mzuzu.", "tgt_summary": null, "id": 921655} {"src_title": "Fler (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ludwig Geiger, der Sohn des Reformrabbiners Abraham Geiger (1810–1874), studierte Philologie und Geschichte in Heidelberg, Göttingen und Berlin. Seit dem Jahr 1870 hatte er einen Lehrauftrag an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität inne, habilitierte sich 1873 bei Leopold von Ranke mit der Schrift \"Urteile griechischer und römischer Schriftsteller über Juden und das Judentum\", kam aber als Jude nicht über den Status eines Extraordinarius hinaus (Ernennung 1880), wurde allerdings 1908 zum \"Geheimen Regierungsrat\" ernannt. Bereits als junger Gelehrter entwickelte er ein kulturhistorisches Programm, wonach jedes Studium von Geschichte, Kultur und Sprache, mag es historisch oder philologisch auch noch so gelehrt und bedeutend erscheinen, seinen eigentlichen Sinn verfehlt hat, wenn es nicht zu Toleranz, Meinungsfreiheit und Humanität führt. Geigers literatur- und kulturgeschichtliche Arbeit ist Ausdruck liberal-jüdischen Lebens im 19. und frühen 20. Jahrhundert in Deutschland. In den folgenden Jahren verlegte er seine Tätigkeit mehr auf das Gebiet der Goethe-Philologie (Beitrag \"Goethe und die Juden\"; Geigers Name insgesamt steht für die besondere Goetheverehrung im Judentum). Als Herausgeber des von ihm 1880 begründeten \"Goethe-Jahrbuchs\" (das lange Zeit den Mittelpunkt der Goethe-Forschung bildete; 34 Bände) musste er jedoch 1913 aufgrund seines Judentums zurücktreten. In seinen Vorlesungen der Jahre 1903 und 1904 an der Berliner Universität stellte er als einer der ersten Literaturwissenschaftler die Frage nach der Existenz einer \"deutsch-jüdischen Literatur\". Im Jahr 1910 veröffentlichte er diese Vorträge unter dem Titel \"Die deutsche Literatur und die Juden\". Neben seinen allgemeinen kulturhistorischen Arbeiten hat Geiger auch Werke zur Geschichte der Juden in Deutschland verfasst. Vor allem ist hier seine zweibändige \"Geschichte der Juden in Berlin\" (1871; 2 Bände, Auftragsarbeit der Berliner Jüdischen Gemeinde) zu nennen, die bis heute, obwohl unvollendet und skizzenhaft, ein Standardwerk geblieben ist, weil sie erstmals die archivalischen Quellen verwertet hat. Er gründete auch die \"Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland = ZGJD\", war von 1886 bis 1892 deren \"ehrenamtlicher Schriftleiter\" (5 Bände) und in verschiedenen jüdischen Gremien aktiv. So war er mehrere Jahre Mitglied der Berliner Repräsentantenversammlung und gehörte dem Vorstand des Gesamtarchivs der deutschen Juden, dem Kuratorium der Zunz-Stiftung und der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums an. Ab 1908 war er als Nachfolger von Gustav Karpeles Herausgeber der Allgemeinen Zeitung des Judentums. Geiger war auch als Übersetzer tätig und übertrug in Paris, wo er eine Zeitlang studierte, Ernest Renans Werke „Paulus“, „Das Leben Jesu“ und „Der Antichrist“ ins Deutsche. Er war schon zu seinen Lebzeiten antijüdischen Attacken ausgesetzt, nach seinem Tod wurde er bald vergessen, auch im Judentum, vor allem aufgrund seiner radikal-liberalen und dabei dezidiert antizionistischen Haltung. Seine Privatbibliothek mit dem Schwerpunkt Sekundärliteratur zu Johann Wolfgang von Goethe wurde in der Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek (Stadtbücherei Berlin-Wilmersdorf) archiviert. In neuerer Zeit ist das Interesse an Geiger wieder etwas erwacht, das sich bisher jedoch vor allem auf seine Goethe-Studien und seinen Beitrag zur deutsch-jüdischen Literatur konzentriert. Ludwig Geiger starb 1919 im Alter von siebzig Jahren in Berlin. Beigesetzt wurde er in einem Erbbegräbnis auf dem Jüdischen Friedhof Schönhauser Allee. Das Grab ist erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludwig Moritz Philipp Geiger, eigentlich: \"Lazarus Abraham Geiger\" (* 5. Juni 1848 in Breslau, Provinz Schlesien; † 9. Februar 1919 in Berlin), war ein deutscher Literatur- und Kulturhistoriker sowie Vertreter des Reformjudentums.", "tgt_summary": null, "id": 1292214} {"src_title": "Edwin Binney", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Anthony L. Turkevich wurde als eines von drei Kindern des späteren Metropoliten der russisch-orthodoxen Kirche in Nordamerika, Leonty Turkevich, im Haus des damaligen Bischofs bei der russisch-orthodoxen Kathedrale St. Nicholas an der East 97th Street geboren. Sein Chemiestudium am Dartmouth College schloss er 1937 mit einem Bachelor ab. Er wechselte an die Princeton University, wo er 1940 in diesem Fach mit einer Arbeit über Strukturen kleiner Moleküle bei J. Y. Beach promovierte. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er im Rahmen des Manhattan-Projektes zur Gasdiffusion und an der Messung des radioaktiven Fallouts. Seine Vorhersage der Sprengkraft der auf Hiroshima abgeworfenen Atombombe Little Boy war die genaueste. Nach dem Krieg ergab sich aus seinen zusammen mit Nicholas Metropolis und Stanley Frankel auf dem ENIAC durchgeführten Berechnungen, dass eine Wasserstoffbombe herstellbar sei. Neben seiner weiteren Beteiligung an der Entwicklung von Kernwaffen in Los Alamos und auf dem Eniwetok-Atoll leitete er geheime Untersuchungen über den Fortschritt, den die Sowjetunion auf dem Gebiet der Nukleartechnik machte. Er entwickelte ein Verfahren zur Messung der weltweiten Ausbreitung von Gasen. 1950 berechnete er zusammen mit Enrico Fermi die Elemente, die beim Urknall entstanden sein müssten. Von 1946 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1986 lehrte er an der University of Chicago. In den Jahren 1958 und 1959 nahm er als Teilnehmer der amerikanischen Delegation an den Genfer Konferenzen teil, die sich um ein Moratorium für die Kernwaffenversuche bemühten. Vor der Mondlandung von Apollo 11 startete die NASA mehrere unbemannte Mondsonden zur Erkundung der Mondoberfläche. An Bord von Surveyor 5, die am 11. September 1967 im späteren Landegebiet von Apollo 11, dem Mare Tranquillitatis, niederging, befand sich ein von Turkevich entwickeltes Alpha Scattering Spectrometer. Dieser Kasten von etwa 15 cm Kantenlänge wurde auf die Mondoberfläche abgesenkt und bestrahlte die Mondoberfläche mit subatomaren Partikeln aus Kapseln mit dem radioaktiven Element Curium. Auf Grund der Beobachtung, wie diese Partikel von der Mondoberfläche gestreut wurden, schloss Turkevich mit seiner Mannschaft, dass die Mondoberfläche einem vulkanischen Basaltgestein mit einem hohen Anteil von Titan glich, wie es ähnlich am Hudson River gefunden wurde. Auf Grund des hohen Titan-Anteils wurden die Ergebnisse zunächst allgemein in Zweifel gezogen, die Untersuchung der von der Apollo 11-Mission mitgebrachten Gesteinsproben bestätigte aber später Turkevichs Voraussagen. Zwei weitere Mondsonden, Surveyor 6 und Surveyor 7, waren mit einem vergleichbaren Spektrometer ausgerüstet und führten diese Untersuchungen im November 1967 und im Januar 1968 an anderen Landestellen durch. Für die Missionen des Mars Pathfinder wurde das Alpha Scattering Spektrometer zu einem Alpha Proton X-Ray Spektrometer weiterentwickelt, das auf dem Mars vergleichbare Untersuchungen an Felsformationen mit Namen wie Scooby-Doo und Yogi durchführte. Damit ergab sich, dass die Marsoberfläche der Erdoberfläche in ihrer Zusammensetzung bis auf die unterschiedlich hohen Anteile der verschiedenen chemischen Elemente ähnelt. Vergleichbare Experimente werden auch an zukünftigen Marserkundungen beteiligt sein. In einem weiteren Experiment konnte er am doppelten Beta-Zerfall von Uran-238 nachweisen, dass Neutrinos über eine gewisse Masse verfügen müssen. Turkevich hinterließ seine Frau Ireene, die er im September 1948 geheiratet hatte, und mit der er einen Sohn, Leonid, und eine Tochter, Darya Carney, hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1962 wurde Turkevich von der United States Atomic Energy Commission der E.O. Lawrence Memorial Award verliehen. 1967 wurde er in die National Academy of Sciences gewählt. Für seine Beiträge zur friedlichen Nutzung der Kernenergie wurde er am 14. Mai 1969 zusammen mit fünf weiteren Preisträgern mit dem Atoms for Peace Award ausgezeichnet. Ebenfalls 1969 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1971 wurde ihm der Ehrendoktor des Dartmouth College verliehen, 1972 erhielt er den \"Award for Nuclear Applications\" der American Chemical Society und 1988 den \"Boris Pregel Award\" der New York Academy of Sciences. Darüber hinaus war er gewähltes Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und Fellow der American Physical Society.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anthony Leonid Turkevich (* 23. Juli 1916 in Manhattan, New York City; † 7. September 2002 in Lexington, Virginia) war ein US-amerikanischer Radiochemiker. Ihm gelang es als erstem, mit Hilfe eines Alpha Scattering Spectrometers während der Mission von Surveyor 5 im Jahre 1967 die Zusammensetzung der Mondoberfläche zu bestimmen.", "tgt_summary": null, "id": 1906625} {"src_title": "Saar-Nahe-Becken", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zu Advent 1986 wurde auf Initiative von Albert Gabriel (geb. 1936 in Sankt Peter am Wimberg), ein römisch-katholischer Theologe und Salvatorianerpater, mit Unterstützung der Schüler des naheliegenden Amerling-Gymnasiums unterhalb der Mariahilfer Kirche in der Gruft – einem ehemaligen Pestfriedhof – eine Wärmestube für Obdachlose eingerichtet. Anfangs war sie täglich für zwei Stunden geöffnet und es wurde Tee und einfaches warmes Essen gereicht. Seit Oktober 1994 ist die Gruft durch die Unterstützung des Fonds Soziales Wien 24 Stunden täglich geöffnet und seit Juli 1996 ist die Caritas Wien Trägerorganisation der Einrichtung.", "section_level": 1}, {"title": "Statistik und Finanzierung.", "content": "Täglich wird dreimal kostenloses Essen ausgegeben, im Jahr 2007 waren das insgesamt 81.897 Essensportionen. Weiters gab es im Jahr 2007 25.477 Nächtigungen und 1.165 wurden sozialarbeiterisch betreut, wobei der Frauenanteil bei rund 15 % lag. Die Finanzierung erfolgt zu einer Hälfte durch den Fonds Soziales Wien – rund 500.000 Euro im Jahr 2008 – und zur anderen Hälfte durch Spenden. 2012 wurden 97.285 Essen – so viel wie noch nie – ausgegeben und gab es 19.453 Nächtigungen, etwas mehr als 2011.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbau und Zweite Gruft.", "content": "Im Jahr 2009 eröffnete die Caritas speziell für EU-Ausländer die Zweite Gruft im 18. Wiener Gemeindebezirk Währing. Aufgrund des steigenden Platzbedarfs am Standort unterhalb der Mariahilfer Kirche wurde am 31. August 2012 mit dem Ausbau der Gruft in mehreren Phasen begonnen. Am 19. September 2013 erfolgte die Eröffnung eines oberirdischen Zubaues für die Tagesbetreuung der Obdachlosen mit Tageslicht und 450 Quadratmeter Nutzfläche im und neben dem Pfarrhof der Barnabitenkirche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gruft ist eine von der Caritas der Erzdiözese Wien betriebene Obdachloseneinrichtung im 6. Wiener Gemeindebezirk Mariahilf in Räumlichkeiten unterhalb der Mariahilfer Kirche (häufig: Barnabitenkirche). Sie besteht seit 1986, ist rund um die Uhr geöffnet und bietet Mahlzeiten, Duschmöglichkeiten, Übernachtungsmöglichkeiten und medizinische sowie psychiatrische Betreuung.", "tgt_summary": null, "id": 69695} {"src_title": "Jeb Bishop", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In dem Film wird die Thematik des Besuches durch außerirdische Wesen auf den Kopf gestellt. Denn auf dem \"Planeten 51\" leben menschenähnliche „Außerirdische“ und durchleben gerade die Entwicklungsphase der USA in den 1950er Jahren. Dies wird als eine Zeit wiedergegeben, in der Filme über Außerirdische bei der Jugend überaus beliebt sind. Obwohl auf dem Planeten einiges anders ist, z. B. regnet es Steine oder es werden Aliens als Hunde Gassi geführt, wird im Wesentlichen ein durchaus menschenähnliches Zusammenleben dargestellt. Mitten in dieser Welt hat es der Jugendliche \"Lem\" gerade geschafft, bei einem Observatorium angestellt zu werden und es scheint der glücklichste Tag in seinem Leben zu werden. Einzig seine Liebe zur schönen \"Neera\" kann er nicht gestehen, da sie permanent von einem Hippie gestört werden und sich auch Neera zu dessen Gruppierung hingezogen fühlt. Kurze Zeit später kommt es zu einem abenteuerlichen Zwischenfall. Ein Außerirdischer, ein Mensch, landet mit seinem Raumschiff in dem Garten von Lems Familie. Zu seinem Schrecken muss Astronaut Captain Charles „Chuck“ Baker feststellen, dass der Planet bewohnt ist und ergreift panisch die Flucht. Zugleich hat das Militär von Planet 51 seine Ankunft bemerkt und geht völlig naiv von einer Invasion aus. So beschlagnahmen sie das Raumschiff und versuchen, Charles unter allen Umständen zu finden. Letztlich stößt Lem im Observatorium auf den Astronauten und es gelingt beiden, nach anfänglichen Schwierigkeiten sich als gleichwertig zu betrachten. Vor allem begreift Lem, dass Charles nicht in böser Absicht gekommen ist und versucht, ihn zu seinem Raumschiff zurückzubringen, welches nämlich automatisch nach etwas mehr als drei Tagen allein zurückfliegen würde. Es gestaltet sich jedoch als unmöglich, unbemerkt in das streng bewachte und vom Medienrummel belagerte Raumschiff zu gelangen. Gleichzeitig verstrickt sich Lem in mehrere Missverständnisse mit Neera, die aufgrund seiner absurden Taten davon ausgeht, dass auch er der Meinung sei, dass die Außerirdischen auf jeden Fall feindlich gesinnt sind. So verstecken sich beide zunächst im Haus von Lems Familie und werden dabei von Lems Freund und Neera's jungem Bruder entdeckt, die sich aber ebenfalls mit Charles arrangieren können. Parallel dazu bricht der als \"Rover\" bezeichnete Rover aus einer auf Außerirdische spezialisierten Forschungseinrichtung aus und macht sich automatisch auf die Suche nach Charles. Rover hat dabei eher das Verhalten eines Hundes und eine permanente Schwäche dafür, jeden Stein einzusammeln. Zugleich ist er überaus agil und schafft es schließlich ebenfalls in das Haus zu gelangen. Genau in diesem Moment sehen sie sich damit konfrontiert, dass General \"Grawl\" das Haus in seine Kommandozentrale umwandeln will. So beginnt die Flucht vor dem Militär, die letztlich mit der Gefangennahme von Charles und Rover endet. Lem, der sich nicht mit seiner Rolle als Überlebender der außerirdischen Invasion abfinden möchte, versucht derweil zusammen mit seinen Freunden und Neera, die mittlerweile die wahre Intention von Lem bei der Festnahme verstanden hatte, Charles zu finden und zu befreien. Hilfe bekommen sie dabei von Rover, der sich offensichtlich aus dem Gefangenentransport befreien konnte. So führt er sie zu einer geheimen Basis mitten in der Wüste (eine Anspielung auf die Area 51), wo es ihnen gelingt Charles vor der Herausnahme seines Gehirns zu bewahren. Anschließend gelingt ihnen mit dem ebenfalls dorthin gebrachten Raumschiff die Flucht, nachdem Charles den vorher bewusstlos gewordenen General Grawl ebenfalls in das Raumschiff getragen hat. Im All schaffen es schließlich Lem und Neera, ihre Liebe zueinander zu gestehen. Nach einer erneuten Zwischenlandung in der Nähe des Hauses von Lem verabschieden sich die neuen Freunde voneinander, was selbst General Grawl mit einschließt, und Charles kehrt mit dem Raumschiff ins All zurück. Rover bleibt unterdessen zurück, da er Skiff als neues Herrchen akzeptiert.", "section_level": 1}, {"title": "Konzeption.", "content": "Der Film bedient sich zahlreicher Anspielungen auf reale Gegebenheiten und Mythen, die mit der Raumfahrt oder potentiellen Außerirdischen in Verbindung stehen. So ist bereits der Titel des Films eine Anspielung auf das amerikanische Militär-Sperrgebiet Area 51, das entsprechend verschiedenster Vorstellungen mit der Erforschung außerirdischer Lebensformen in Verbindung gebracht wird. Auch die Benennung verschiedener Charaktere orientiert sich an realen Vorbildern bzw. spielt abgewandelt auf diese an. Neben dem Bezug auf Thematiken aus der realen Welt bedient sich der Film auch diverser bekannter fiktiver Werke. Beispiele dafür sind z. B. der Hund einer älteren Dame, eine Parodie auf den Xenomorph aus den Alien-Filmen. Ebenfalls wurde die viel zitierte Flugszene aus \"E.T. – Der Außerirdische\" aufgegriffen, oder auch die Titelmusik (Richard Strauss – \"Also sprach Zarathustra\") aus Stanley Kubricks \"\", die ertönt, als der Astronaut sein Raumschiff verlässt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Planet 51 ist ein spanisch-britischer CGI-Animationsfilm von Jorge Blanco. Das Drehbuch stammt von Joe Stillman. \"Planet 51\" lief am 3. Dezember 2009 in den deutschen Kinos an.", "tgt_summary": null, "id": 550967} {"src_title": "George Abraham Grierson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Angier Biddle Duke wurde in Manhattan geboren. Seine Eltern waren Cordelia Drexel Biddle und Angier Buchanan Duke. Er brach 1937 ein Studium an der Yale University ab, um von 1940 bis 1945 in der US-Army vom Private zum Major aufzusteigen. 1949 trat Angier Biddle Duke den auswärtigen Dienst an. Von 1952 bis 1953 vertrat er die Truman-Regierung bei der Regierung von Óscar Osorio Hernández in El Salvador. Mit 36 Jahren war er damals der jüngste US-Botschafter. Von 1953 bis 1961 war Duke Präsident des \"International Rescue Committee\" und arbeitete für \"The Pond\" in Ungarn. Von 1960 bis 1965 war er Chef des Protokolls unter den Regierungen John F. Kennedy und Johnson. Von 1965 bis 1967 war er Botschafter von Johnson bei Francisco Franco. Am Morgen des 17. Januar 1966 scheiterte ein Lufttankmanöver einer Boeing B-52. Eine der vier Atombomben fiel bei Palomares ins Mittelmeer. Der Propaganda- und Tourismusminister Manuel Fraga bagatellisierte den Vorfall und lud die Presse zu einem Bad mit Biddle Duke bei Palomares. Von 1968 bis 1969 war Duke US-Botschafter in Dänemark. Von 1979 bis 1981 war Angier Biddle Duke Botschafter der Carterregierung bei Sultan Hassan II. in Marokko. Von 1992 bis 1995 war Duke Vorsitzender des \"Council of American Ambassadors\" der Ständevertretung der \"Political Appointees\" der USA. Er war Vorsitzender des \"Friends of the Democratic Center in Central America\", einer PR-Organisation der Contra. Er kollidierte beim Rollerbladen tödlich mit einem Kraftfahrzeug. Seine Korrespondenz ist in der Duke University seiner Familie einzusehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Angier Biddle Duke (* 30. November 1915 in New York City; † 29. April 1995 in Southampton, New York) war ein US-amerikanischer Diplomat.", "tgt_summary": null, "id": 1100289} {"src_title": "Walther Ludwig (Sänger)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Hintergründe.", "content": "Am 24. Januar 1556 starb der Mogul-Kaiser Humayun, indem er unglücklich von einer Treppe stürzte. Ihm folgte am 14. Februar 1556 sein dreizehnjähriger Sohn Jalaluddin Muhammad Akbar auf den Thron. Akbar stand aber unter der Vormundschaft des Regenten Bairam Khan. Zu dieser Zeit war das Herrschaftsgebiet des Mogulreiches nur noch auf Kabul, Kandahar, sowie Teile von Delhi und Punjab beschränkt. Akbar unternahm daraufhin mit seinem Vormund und Feldherrn Bairam Khan eine Vielzahl kleinerer Eroberungszüge. Sie zogen gegen Hemu, einen Hindu-Führer und Minister von Sher Khan Suris Neffen Adil Shah Suri, der im Oktober 1556 Delhi besetzt und sich unabhängig gemacht hatte. In der Zeit nach Humayuns Tod Ende Januar 1556 schlug Hemu einen Aufstand in Bengalen nieder und tötete den Bengalenherrscher Mohammed Khan der Suri-Dynastie. Danach gewann Hemu einige Schlachten in Nordindien. Als er die Stadt Agra angriff, floh der Kommandant von Akbars Truppen und verließ den Staat kampflos. So fielen die Städte Etawah, Kalpi und Agra unter Hemus Kontrolle. Anschließend zog Hemu nach Delhi und stationierte seine Truppen außerhalb von Tughlaqabad. Am 6. Oktober 1556 traten Hemus Truppen den mogulischen Truppen Akbars entgegen. Nach einem heftigen Kampf wurden Akbars Truppen vertrieben und der mogulische Kommandant Tardi Beg floh vom Schlachtfeld, was Hemu ermöglichte Delhi ohne Probleme einzunehmen. Hemu krönte sich selbst am 7. Oktober 1556 in der Zitadelle Purana Qila in Dina-panah/Delhi zum \"Samrat\" Hem Chandra Vikramaditya und etablierte eine Hindu-Herrschaft in Nordindien.", "section_level": 1}, {"title": "Die Schlacht.", "content": "Die Entwicklungen in Delhi und Agra störten die Moguln in Kalanaur. Viele mogulische Generäle rieten Akbar und Bairam Khan zum Rückzug nach Kabul, da die mogulischen Streitkräfte nicht gegen Hemus Truppen bestehen könnten. Bairam Khan aber entschied sich für den Krieg. So zog Akbars Armee nach Delhi. Am 5. November trafen sie sich auf dem historischen Schlachtfeld von Panipat, wo dreißig Jahre zuvor Akbars Großvater Babur den Herrscher des Sultanats von Delhi Ibrahim II. in der Ersten Schlacht bei Panipat vernichtend geschlagen hatte. Hemu zeigte in der Schlacht den größten Mut. Die mogulischen Truppen wurden immer wieder von Kriegselefanten attackiert, die das Ziel hatten ihre Reihen zu durchstoßen. Hemu saß selber auf einem Kriegselefanten und befehligte seine Truppen von dort aus. Alles schien so, als ob Hemu gewinnen und Akbars Armee fliehen würde, als ihn plötzlich ein Pfeil ins Auge traf, er in den Wehrturm des Elefanten umfiel und besinnungslos wurde. Als Hemus Truppen ihn nicht mehr auf dem Elefanten sahen, geriet seine Truppe in Unordnung und wurde in der nachfolgenden Verwirrtheit besiegt. Der halbtote Hemu wurde von Shah Quli Khan gefangen genommen und in Akbars Zelt gebracht. Akbars Feldherr Bairam Khan war begierig darauf, dass Akbar Hemu eigenhändig erschlagen und sich den Titel Ghazi geben sollte. Aber Akbar weigerte sich einen geschlagenen und verwundeten Feind zu ermorden. Bairam Khan irritierte es, dass Akbar Skrupel hatte Hemu selbst zu töten und enthauptete ihn schließlich. Hemus Kopf wurde nach Kabul geschickt, wo er außerhalb von Delhi Darwaza aufgehängt wurde, während sein Körper auf der Purana-Qila-Zitadelle in Delhi aufgehängt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Zwei Tage nach der Schlacht kam Akbar nach Panipat und befahl, aus den Köpfe der Getöteten ein Minarett zu errichten. Ein Bild davon ist im Panipat Wars Museum in Panipat ausgestellt. Akbar eroberte anschließend Agra und Delhi ohne nennenswerten Widerstand. Nachdem er seine Hauptstadt wieder hatte, zog er in den Punjab als er die Nachricht bekam, dass Sikandar Shah Suri (Adil Shah Suris Bruder) einen Feldzug dort durchführte. Er wurde von Akbar zurückgeschlagen und ging ins Exil nach Bengalen. Es wurden Gefangene nach der Belagerung der Festung Mankot durch die Moguln gemacht. Die Zweite Schlacht bei Panipat 1556 aber war entscheidend. Durch diesen Sieg stellte Akbar die Macht des Mogulreiches und seiner Dynastie wieder her. Es markierte das Schicksal des Hauses Timur als Herrscherhaus über Indien. Akbar setzte in seinen Feldzügen Kriegselefanten, leichte Kavallerie, Kanonen, Musketiere und Pioniere ein. Seine Truppen wurden auch in Friedenszeiten durch Treibjagden in Übung gehalten. Mitunter kämpfte Akbar unter Einsatz seines Lebens selbst. Es gibt viele Beispiele großen persönlichen Mutes. Akbars grundlegende Strategie war es, geschlagene Gegner großzügig zu behandeln, um sie damit an sich zu binden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zweite Schlacht von Panipat wurde am 5. November 1556 zwischen den Truppen des Mogul-Kaisers Jalaluddin Muhammad Akbar unter Feldherr Bairam Khan und den Truppen des Hindu-Heerführers Samrat Hem Chandra Vikramaditya – allgemein als Hemu bekannt – bei Panipat ausgetragen. Es war eine siegreiche Entscheidungsschlacht für das Mogulreich.", "tgt_summary": null, "id": 1270999} {"src_title": "Max Lehmann (Historiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Henry Ellett besuchte die \"Latin School\" in Salem und das Princeton College. an dem er Jura studierte. Nach seiner im Jahr 1833 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Bridgeton in seinem neuen Beruf zu arbeiten. Im Jahr 1837 zog Ellett nach Port Gibson im Claiborne County in Mississippi. Auch dort arbeitete er als Rechtsanwalt. Politisch war er Mitglied der Demokratischen Partei. Nach dem Rücktritt von Jefferson Davis aus dem US-Repräsentantenhaus wurde Ellett im Jahr 1846 im vierten Distrikt von Mississippi zu dessen Nachfolger im US-Kongress gewählt. Dort beendete er zwischen dem 26. Januar und dem 3. März 1847 die von seinem Vorgänger begonnene Legislaturperiode. Eine erneute Kandidatur bei den regulären Kongresswahlen des Jahres 1846 lehnte er ab. Damit konnte er nur etwas mehr als einen Monat im Kongress verbringen. Nach seinem Ausscheiden aus dem Kongress arbeitete Ellett als Rechtsanwalt. Zwischen 1853 und 1865 gehörte er dem Senat von Mississippi an. Im Jahr 1861 war er Mitglied der Versammlung, die den Austritt des Staates Mississippi aus der Union beschloss. Er gehörte auch zu dem Ausschuss, der die Austrittserklärung entwarf und verkündete. Im Februar 1861 wurde Ellett die Stelle des Postministers der Konföderierten Staaten angeboten, die er aber ablehnte. Nach dem Bürgerkrieg war Ellett zwischen 1865 und 1868 Richter am Obersten Gerichtshof von Mississippi. Im Jahr 1868 zog er nach Memphis, wo er wieder als Anwalt arbeitete. 1886 wurde er Kanzler im zwölften juristischen Bezirk des Staates Tennessee. Thomas Ellett starb am 15. Oktober 1887 in Memphis, während er eine Begrüßungsrede für Präsident Grover Cleveland hielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Thomas Ellett (* 8. März 1812 in Salem, Salem County, New Jersey; † 15. Oktober 1887 in Memphis, Tennessee) war ein US-amerikanischer Politiker. Im Jahr 1847 vertrat er kurzzeitig den vierten Wahlbezirk des Bundesstaates Mississippi im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 8833} {"src_title": "Bäiken Äschimow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Das Mineral wurde 1927 von H. R. Adam in seiner Typlokalität, der \"Tweefontein Farm\" im Bushveld-Komplex in Südafrika gefunden. Er benannte es nach den enthaltenen Elementen Palladium und Antimon (lateinisch stibium). Adam bestimmte die Zusammensetzung des Minerals zunächst auf PdSb, bei der Erforschung von Mertieit stellte George A. Desborough jedoch die korrekte Zusammensetzung PdSb fest.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der Systematik nach Strunz wird Stibiopalladinit zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen, einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet es dabei zusammen mit Arsenopalladinit, Atheneit, Genkinit, Itoigawait, Majakit, Menshikovit, Mertieit-I, Mertieit-II, Palladoarsenid, Palladobismutoarsenid, Palladodymit, Polkanovit, Rhodarsenid, Stillwaterit, Ungavait und Vincentit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE). In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik nach Dana bildet es mit Palarstanid eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung A B X, mit (m+n):p=5:2.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Stibiopalladinit ist ein seltener Bestandteil von Platinvorkommen. Es ist vergesellschaftet mit Braggit, Cooperit, Mertieit-II, Sperrylit, Platin-Eisen-Kupfer-[Nickel]-Legierungen, Genkinit, Platarsit, Chromit, Chalkopyrit, Pentlandit, Pyrrhotin, Geversit, Gold und Violarit. Es ist eine Reihe an Fundorten des Minerals bekannt. Zu diesen zählen neben der Typlokalität Abberode und Zorge im Harz (Deutschland), Goodnews Bay im US-Bundesstaat Alaska, Lydenburg und weitere Fundorte in Südafrika, Chocó in Kolumbien, Norilsk und Slatoust in Russland, Lac des Îles in der kanadischen Provinz Ontario.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Stibiopalladinit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem in der Raumgruppe \"P\"6\"cm\" (Raumgruppen-Nr. 185) mit den Gitterparametern a = 7,61 Å und c = 14,21 Å sowie 6 Formeleinheiten pro Elementarzelle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stibiopalladinit, veraltet auch als \"Allopaladium\" oder \"Eugenesit\" bekannt, ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der Zusammensetzung PdSb, ist also chemisch gesehen ein Palladium-Antimonit. ", "tgt_summary": null, "id": 1157609} {"src_title": "Ernie Sims", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Joseph Cochrans Eltern waren Reverend Joseph J. Cochran und Deborah Plum. Sie gehörten zur ersten Generation von Missionaren, die 1848 in den Iran reisten. Sie ließen sich in Urmia in West-Aserbaidschan im Iran nieder, der Heimat der historischen Urartukultur und einer der frühsten christlichen Kirchen, der Assyrischen Kirche des Ostens. Die Familie widmete ihren missionarischen Eifer dem Wohl der einheimischen Bevölkerung, viele davon waren strenggläubige Christen. Joseph war eines von acht Kindern der Familie Cochran. Er hatte eine glückliche Kindheit inmitten seiner großen Familie und Freunde. Er erlernte die Landessprachen Syrisch, Aserbaidschanisch und Kurdisch, zusätzlich zu Englisch und Persisch. Als Teenager verließ er 1868 den Iran und reiste in die USA, um dort bei Verwandten seiner Familie zu wohnen. Er studierte am New York Medical College Medizin, wo er 1876 graduierte. Anschließend sammelte er an Krankenhäusern zwei Jahre praktische Erfahrung in Chirurgie, Infektionskrankheiten und Gynäkologie. Während einer Reise nach Minnesota lernte er seine zukünftige Frau Katherine Hale kennen. Das junge Paar reiste 1878 in den Iran. Nach ihrer Ankunft in Urmia überprüften sie die medizinischen und gesundheitlichen Bedürfnisse der dortigen Gesellschaft und fanden eine unzulängliche kleine Klinik vor, welche unter der Schirmherrschaft der iranischen Roter-Löwe-mit-Roter-Sonne-Gesellschaft stand. Aufgrund von Josephs Bitte erwarb der Ausschuss der assyrischen Missionare eine 15 Hektar große Gartenanlage, welche zum Bauplatz für ein 200-Betten-Krankenhaus wurde. Das Krankenhaus erhielt den Namen \"Westminster Hospital\". Der Bau des Krankenhauses war innerhalb eines Jahres abgeschlossen – von der Planung bis zur Eröffnung 1879. Cochran war entschlossen, durch die Gründung einer modernen Medizinschule, der ersten dieser Art im Iran, den Mangel an einheimischem medizinischen Fachpersonal zu beheben. Um dieses Ziel zu erreichen, errichtete er ein Holzgebäude, welches mit einem Forschungslabor ausgestattet war, nahe dem Krankenhaus, wo das zukünftige medizinische Personal ausgebildet wurde. Bemerkenswerterweise ist dieses Holzgebäude, nahe der heutigen Urmia Medical School, noch heute erhalten. Eine angrenzende Klinik für Geburtshilfe wurde später gegründet, die benötigte medizinische Ausrüstung dafür kam aus Amerika. Laut den Informationen der offiziellen Webseite der Urmia University war Joseph Cochran der erste Direktor der 1878 gegründeten Medical School in Urmia. Während der 27 Jahre, in denen Cochran die Direktorenstelle innehatte, graduierten hier 26 Medizinstudenten. Die Schule wurde nach Cochrans Tod 1905 geschlossen und wurde erst sechs Jahre später als eine von verschiedenen Schulen der Urmia University wieder eröffnet. Das historische Archiv der Urmia University ist im Besitz von Dokumenten, die die Unterschrift von Mozaffar ad-Din Schah und Joseph Cochran auf den Urkunden der graduierten Studenten für die Gaduierungszeremonie von 1898 zeigen. Während dieser Periode schlossen sich Joseph Cochran noch anderen amerikanischen Medizinern an, wie Dr. Wright, Dr. Homlz, Dr van Norden und Dr. Miller, die dauerhaft im Iran blieben. Die vollständigen Namen dieser Ärzte sind nicht bekannt. Ihre Ruhestätten sind in Urmia. Joseph Cochran starb in Urmia im Alter von 50 Jahren, im zweiten Stock des Holzgebäudes des Medical School. Sein Tod wurde von vielen betrauert. Laut Berichten nahmen an seiner Beerdigung mehr als 10000 Trauernde teil. Er wurde auf dem \"Assyrian Missionary Cemetery\" beigesetzt, neben dem \"Seer Mountain\" in Urmia, in Sichtweite der von ihm gegründeten Medical School, nahe der Ruhestätten seiner Frau Catherine und seiner Eltern. Seine Grabinschrift lautet:\"\"He came not to be ministered unto, but to minister.\"\" Sein Sohn Joseph P. Cochran, Jr. kehrte 1920 in den Iran zurück und trat durch seine Dienste am American Mission Hospital in die Fußstapfen seines Vaters. Seine Tochter Dorothy Cochran-Romson diente kurze Zeit als Missionsschwester in Täbris, der Hauptstadt der Provinz Ost-Aserbaidschan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Plumb Cochran M.D. (* 14. Januar 1855 in Urmia, Iran; † 18. August 1905 in Urmia, Iran) war ein US-amerikanischer presbyterianischer Missionar und Mediziner. Er gilt als der Gründungsvater der ersten modernen medizinischen Hochschule im Iran.", "tgt_summary": null, "id": 2185645} {"src_title": "Friedrich von Knauss", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der historische Distrikt ist kreuzförmig. Er schließt alle Grundstücke auf den beiden Straßenseiten der Main Street zwischen den Gleisen der früheren Delaware and Hudson Railroad am nördlichen Ende und dem Park Place am südlichen Ende ein. Der Bahnübergang an der County Route 30 bildet die westliche Grenze am Broadway, das frühere Courthouse schließt den Distrikt im Osten ab. Eine Fläche von jeweils 200 Fuß (rund 61 m) beiderseits der beiden Straßen gehören zum Distrikt. Die Gebiete an Main Street und am östlichen Broadway sind dicht bebaut. Im Zentrum herrscht die gewerbliche Nutzung vor; diese dünnt sich hin zu den Rändern mit seinen eher zu Wohnzwecken dienenden Häusern aus. An der County Route 153, dem westlichen Abschnitt des Broadways, ist die Bebauung dünner, ein hochgewachsener Baumbestand bildet eine Trennung zum County-Courthouse-Komplex und zur Salem High School.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Salem wurde um 1761 von drei Männern besiedelt, die aus Pelham hierher gekommen waren. Das Village ist somit eine der frühesten Siedlungen weißer Einwanderer im County. An der Stelle der schon längst nicht mehr bestehenden Blockhütten befindet sich heute das Abrams Building an der North Main Street. Die drei Männer holten drei Jahre später ihre Familien nach und erhielten vom kolonialen Gouverneur das Recht auf eine Landfläche von 25.000 Acre (rund 10.000 Hektar), nachdem sie versprochen hatten, zwei Beamten der Kolonialregierung die Hälfte des Landes, das damals zum \"Charlotte County\" gehörte, aus dem später das Washington County wurde. Diese beiden Beamten verkauften ihre Hälfte an einen irischen Geistlichen, der sich und seine Gemeindemitglieder nach Nordamerika gebracht hatte, um der religiösen Verfolgung zu entgehen. Nachfolgend entstanden ein Schulhaus und eine Kirche, beides die ersten Bauwerke ihrer Art im County und jeweils eines von zwei nördlich von Albany. Kurz nach dem Beginn des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges ordnete 1777 General Philip Schuyler die Evakuierung der Stadt an, als die Truppen von John Burgoyne im Rahmen des Saratoga-Feldzuges in das Gebiet vorstießen. Einige der Männer des Ortes blieben zurück und zerlegten das Schulhaus, um aus den Blockstämmen an der Stelle der heutigen First Presbyterian Church am East Broadway das Fort Salem zu errichten. Diese Festung wurde im September 1777 durch einen ortsansässigen Loyalisten in Brand gesteckt. Ein Ortsbewohner, John Williams, baute ein Regiment von ortsansässigen Freischärlern auf. Er wurde schließlich als Oberst in den Dienst berufen und wurde nach dem Ende des Kriegs als Brigadegeneral in den Ruhestand versetzt. Er baute sich ein großes Haus am heutigen East Broadway. Dieses Haus war für viele Jahre das größte und prächtigste Haus des Ortes. Das älteste noch bestehende Haus des Ortes ist das Wohnhaus von Richter Blanchard am East Broadway. Es ist das einzige in Salem, an dem die Einfluss der Georgianischen Architektur, die vor dem Unabhängigkeitskrieg üblich war, deutlich wird. Es handelt sich dabei um ein in Holzständerbauweise errichtetes Gebäude auf einem erhöhten Sockel, dessen Fensterbild symmetrisch ist und über dem Eingang ein palladinianisches Fenster hat. Es wurde 1790 erbaut und entstand so vor dem Aufkommen des Federal Styles, für den das Judge McLean House mit seinem elliptischen Oberlicht und den Seitenfenstern am Eingang etwas weiter unten an der Straße ein Beispiel bildet. Im Jahr darauf entstand formell mit der Washington Academy die sechste Schule des Bundesstaates. Salem wurde 1803 als Village inkorporiert und acht Jahre später entstand ein neues Schulhaus am West Broadway, dem an dieser Stelle im Laufe der Zeit mehrere Neubauten folgten. Viele weitere früh entstandene Gebäude des Ortes wurden durch einen Brand 1840 zerstört. Eine Folge dieses Feuers war der Bau des Proudfit Buildings an der Kreuzung von Broadway und Main Street, um darin die Büros der Verwaltung, die Bücherei, das Theater sowie Feuerwache und Polizeiwache unterzubringen. Für den Bau wurden 10.000 US-Dollar verwendet, die ein ortsansässiger Bankdirektor der Ortschaft zu diesem Zwecke unter der Voraussetzung vermachte, dass das Village Geldmittel in gleicher Höhe aufbrachte. Die Familie Proudfit trug etwa die Hälfte der fehlenden Summe bei und deswegen wurde das Gebäude zu Ehren dieser Familie benannt. 1939 wurde der Schulbezirk reformiert und zentralisiert. Die früheren Schulhäuser im Zentrum Salems wurden in Wohnungen umgebaut und auf dem Gelände des ehemaligen Wohnsitzes der Familie Williams entstand eine neue Schule.", "section_level": 1}, {"title": "Denkmalschutz.", "content": "Im Jahr 2008 schuf die Verwaltung des Villages eine Denkmalschutzkommission, um den historischen Charakter des Distriktes zu erhalten. Dieser Ausschuss besteht aus fünf Mitgliedern, die vom Bürgermeister auf jeweils drei Jahre ernannt werden. Zwei von ihnen müssen Bewohner des historischen Distrikts sein und ein Mitglied muss Erfahrungen im Denkmalschutz als Architekt habe. Ein Mitglied muss Historiker sein. Dieser Ausschuss kümmert sich um alle Baumaßnahmen und Renovierungen im Außenbereich, für die eine Baugenehmigung erforderlich ist. Der Ausschuss kann auch Untersuchungen im historischen Distrikt vornehmen und die Einstufung weiterer Bauwerke als örtliche Baudenkmäler vorschlagen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Salem Historic District ist ein Ensemble von 79 historischen Gebäuden an der Main Street (New York State Route 22) und am Broadway (Washington County Routes 30 und 153) in Salem, New York. Der historische Distrikt hat eine Fläche von knapp neun Hektar. ", "tgt_summary": null, "id": 435690} {"src_title": "Leandra Overmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Florian Gengel kam am 27. Juni 1834 in Churwalden als Sohn des Oberstleutnants, Anwalts und Politikers Cyprian Gengel zur Welt. Nach dem Besuch der Kantonsschule Chur nahm Gengel die Studien der Rechte, Volkswirtschaft und Literatur in Zürich, Tübingen und München auf. In der Folge war Florian Gengel als Anwalt in Chur tätig. Daneben wirkte er als Redakteur beim \"„Liberalen Alpenboten“\" sowie von 1861 bis 1867 beim \"„Bund“\" in Bern. Im Jahr 1868 gründete er die freisinnigen Zeitung \"„Der Freie Rhätier“\". Florian Gengel war Besitzer von Druckereien in Chur und St. Moritz sowie des Hotels \"„Hof St. Moritz“\". Zudem amtierte er als Generalsekretär des Schweizer Hotelierverbandes. In den 1890er Jahren hatte Gengel mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Er war verheiratet mit Anna, der Tochter des Friedrich Giger aus Gontenschwil. Florian Gengel verstarb am 4. Februar 1905 im Alter von 70 Jahren in Chur.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Der freisinnige Politiker fungierte zunächst als Churer Stadtrat sowie als Vermittler. In den Jahren 1869 bis 1883, 1885 bis 1889 sowie 1891 bis 1893 war er im Bündner Grossen Rat vertreten. Ausserdem amtierte er zwischen 1870 und 1872 als Kantonsrichter. Darüber hinaus gehörte Gengel von 1874 bis 1879 dem Ständerat, den er vom 2. Dezember 1878 bis zum 2. Juni 1879 präsidierte, an. Florian Gengel profilierte sich als Eisenbahn-, Tourismus- und Schulpolitiker. In den 1870er und 1880er Jahren gehörte er in Graubünden zu den führenden Vertretern des freisinnigen Lagers und engagierte sich unter anderem für eine Verfassungsrevision und die direkte Demokratie. Um 1880 wechselte er schliesslich von radikal-demokratischen zu liberalen Positionen über.", "section_level": 1}], "src_summary": "Florian Gengel (* 27. Juni 1834 in Churwalden; † 4. Februar 1905 in Chur, reformiert, heimatberechtigt in Churwalden) war ein Schweizer Politiker (FDP), Redakteur, Druckereiunternehmer und Hotelier.", "tgt_summary": null, "id": 1762641} {"src_title": "Paramelaconit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Charles Michel ist der Sohn des ehemaligen belgischen Außenministers und EU-Kommissars Louis Michel (MR). Er studierte Jura an der Université Libre de Bruxelles (ULB) und an der Universität von Amsterdam (UvA). Seit 1998 ist er in Brüssel als Rechtsanwalt zugelassen. Seine politische Aktivität begann Charles Michel im Jahr 1994 als Provinzabgeordneter in Wallonisch-Brabant. Nach den Föderal- und Regionalwahlen von 1999 wurde er föderaler Abgeordneter in der Abgeordnetenkammer. Als die Liberalen 1999 eine Koalition mit den Sozialisten (PS) auf der Ebene der Wallonischen Region bildeten, ersetzte er im Jahr 2000 Jean-Marie Severin (MR) als Minister für innere Angelegenheiten und für das öffentliche Amt in der Regierung unter Jean-Claude Van Cauwenberghe (PS). Nach den Regionalwahlen von 2004 rückte die MR auf wallonischer Ebene in die Opposition und Michel war bis 2007 wieder einfacher föderaler Abgeordneter. Auf lokaler Ebene zog Charles Michel im Jahr 2000 in den Gemeinderat von Wavre ein. Er gewann die Kommunalwahlen von 2006 und wurde Bürgermeister in dieser Stadt. Seit 2007, dem Jahr, in dem er zum föderalen Minister ernannt wurde, übt er jedoch dieses Amt nicht aus. Nach den Föderalwahlen von 2007 und der langen politischen Krise erhielt Charles Michel den Posten des Ministers für Entwicklungszusammenarbeit unter Guy Verhofstadt (Open VLD) und behielt ihn in den Folgeregierungen unter Yves Leterme (CD&V) und Herman Van Rompuy (CD&V). Innerhalb der MR gehört Charles Michel zur „Renaissance-Gruppe“, die nach den Föderalwahlen von 2009, bei denen die MR herbe Verluste einstecken musste, den Rücktritt des damaligen Vizepremiers, Finanzministers und MR-Vorsitzenden Didier Reynders forderte. Nach den parteiinternen Wahlen konnte sich Charles Michel gegenüber dem MR-Fraktionsvorsitzenden in der Kammer Daniel Bacquelaine durchsetzen und trat die Präsidentschaft der MR am 14. Februar 2011 an. Als MR-Vorsitzender nahm Michel nach den vorgezogenen Parlamentswahlen vom 13. Juni 2010 an den Gesprächen zur sechsten Staatsreform und zur Bildung einer Föderalregierung unter Formator Elio Di Rupo (PS) teil. Hierbei stimmte er der Teilung des Wahlkreises Brüssel-Halle-Vilvoorde zu und löste einen parteiinternen Konflikt mit der FDF aus, die seit 1992 mit den frankophonen Liberalen (PRL) in einem Wahlbündnis auftrat und seit 2002 einer der Bestandteile der MR war. Am 25. September 2011 verließ die FDF daraufhin die MR. Charles Michel wurde trotz der Teilung der Partei als Vorsitzender bestätigt. Bei den Föderalwahlen vom 25. Mai 2014 erlangte die MR auf frankophoner Seite einen Wahlsieg; die PS und die cdH mussten dagegen leichte Verluste einfahren. Nach den Wahlen wurden zunächst Bart De Wever (N-VA) und dann Charles Michel vom König zum Informateur ernannt. Als sich die Möglichkeit einer Koalition aus N-VA, CD&V, Open VLD und MR abzeichnete, beauftragte der König das Tandem Charles Michel und Kris Peeters (CD&V) am 22. Juli 2014 mit der Regierungsbildung. Eine Einigung konnte am 7. Oktober 2014 nach etwa zweieinhalbmonatiger Verhandlung erreicht werden. Charles Michel legte seinen Eid als Premierminister am 11. Oktober ab und wurde somit mit 38 Jahren zum jüngsten belgischen Regierungschef; er ist nach Paul-Émile Janson erst der zweite französischsprachige Liberale, der dieses Amt belegt. Vom 11. bis 14. Juni 2015 nahm er an der 63. Bilderberg-Konferenz in Telfs-Buchen in Österreich teil. Am 18. Dezember 2018 kündigte Michel wegen eines drohenden Misstrauensvotums gegen seine neugebildete Minderheitsregierung seinen Rücktritt an. Seither war die Regierung Michel II geschäftsführend im Amt, auch über die Parlamentswahlen vom 26. Mai 2019 hinaus, da sich keine neue Mehrheit fand. Im Juli 2019 wurde er zum Präsidenten des Europäischen Rates gewählt und übernahm sein Amt am 1. Dezember 2019 von Donald Tusk. Daher kündigte er am 26. Oktober 2019 seinen Rückzug an. Am 27. Oktober 2019 nahm der König den Rücktritt der Regierung Michel II an und ernannte auf seinen Vorschlag hin Sophie Wilmès zur neuen geschäftsführenden Ministerpräsidentin. Charles Michel ist Kommandeur des Leopoldsordens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Michel (* 21. Dezember 1975 in Namur) ist ein belgischer Politiker der Partei Mouvement Réformateur (MR) und seit 1. Dezember 2019 Präsident des Europäischen Rates. ", "tgt_summary": null, "id": 749335} {"src_title": "Ottaviano Andriani", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Chiasson spielte während seiner Juniorenzeit in der Ontario Hockey League für dir Guelph Platers gemeinsam mit Kirk Muller. Nachdem sich die Detroit Red Wings beim NHL Entry Draft 1985 in der dritten Runde an 50. Stelle die Rechte an seiner Person gesichert hatten, spielte er noch ein erfolgreiches Jahr in Guelph. Inzwischen war Gary Roberts zum Team gestoßen, mit dem sie als bestes kanadisches Juniorenteam den Memorial Cup gewinnen konnten. Chiasson wurde zum besten Spieler der Endrunde gewählt. Nach zwei Jahren, in denen er als Ergänzungsspieler auch noch zwischen Farmteam und National Hockey League pendelte, gelang es ihm in der Saison 1988/89 endgültig sich bei den Red Wings festzusetzen. Im Jahr darauf erreichte er mit 14 Toren eine Bestmarke für seine Karriere, die er auch in seiner erfolgreichsten Saison 1992/93, in der er 50 Vorlagen und 62 Punkte verbuchte, nicht übertreffen konnte. Der dringende Bedarf nach einem starken Torhüter machte es für die Red Wings erforderlich, einem Tauschgeschäft mit den Calgary Flames zuzustimmen, das Mike Vernon nach Detroit brachte und Chiasson nach Kanada schickte. Nach zweieinhalb Jahren in Calgary wechselte er zu den Hartford Whalers, die in der Spielzeit 1996/97 die Playoffs verpassten. So konnte er sein Heimatland bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 1997 vertreten und mit der kanadischen Nationalmannschaft den Titel gewinnen. Zur folgenden Saison 1997/98 zog sein Team in den Süden und spielte fortan als Carolina Hurricanes. Chiasson war eine Stütze in der Defensive der Canes. Direkt nach dem Ausscheiden aus den Stanley-Cup-Playoffs 1999 gegen die Boston Bruins feierte das Team bei Teamkollege Gary Roberts die Saisonabschlussfeier. Chiasson verließ das Fest angetrunken und kam auf dem Heimweg bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Seither trug kein Spieler der Hurricanes mehr das Trikot mit der Nummer 3, auch wenn die Nummer nicht offiziell gesperrt wurde. Zudem verleihen die Hurricanes teamintern den \"Steve Chiasson Award\", den der Spieler mit der größten Entschlossenheit und Hingabe während der Saison erhält.", "section_level": 1}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Kanada bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Steven Joseph „Steve“ Chiasson (* 14. April 1967 in Barrie, Ontario; † 3. Mai 1999 in Raleigh, North Carolina, USA) war ein kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1981 und 1999 unter anderem 814 Spiele für die Detroit Red Wings, Calgary Flames, Hartford Whalers und Carolina Hurricanes in der National Hockey League auf der Position des Verteidigers bestritten hat. Chiasson, der im Alter von 32 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, feierte seinen größten Karriereerfolg im Trikot der kanadischen Nationalmannschaft mit dem Gewinn der Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft 1997.", "tgt_summary": null, "id": 139644} {"src_title": "Arthrofibrose", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Das Album wurde im Jahre 1997 innerhalb von drei Tagen aufgenommen. Da die Band zum Zeitpunkt der Aufnahmen keinen festen Schlagzeuger hatte, musste Sänger Sully Erna notgedrungen auch das Schlagzeug einspielen. Die Kosten für die Aufnahmen beliefen sich auf 2.600 Dollar. Das Geld lieh sich die Band bei einem Freund. Kurz nach der Veröffentlichung nahm der Radiosender WAAF aus Boston das Lied \"Keep Away\" in die Rotation auf. Auch das später aufgenommene Lied \"Whatever\" wurde regelmäßig von WAAF gespielt. Beide Titel wurden von den Hörern darüber hinaus regelmäßig gewünscht. Nachdem von \"All Wound Up\" zunächst einige hundert Exemplare pro Woche verkauft wurden, stiegen die Verkaufszahlen in kürzester Zeit auf Tausend verkaufter Alben. Die Band wurde von der Managementfirma PGE, die vom ehemaligen Extreme-Schlagzeugers Paul Geary geleitet wird, unter Vertrag genommen. Geary vermittelte der Band einen Vertrag bei Republic Records, die sich laut Sully Erna sehr darüber freuten, dass die Band ihre Erfolge auf dem altmodischen Weg, sprich durch zahllose Konzerte, erreichten. Die Vertreter von Republic wollten den Musikern laut Erna „nicht sagen, was sie zu tun hätten“. Die Band kehrte ins Studio zurück und ließ das Album neu abmischen und mit einem neuen Cover sowie mit dem Bandnamen als Titel neu veröffentlichten. Das Album wurde von Sully Erna und Andrew Murdoch produziert. Für die Singles \"Whatever\", \"Keep Away\" und \"Voodoo\" wurden Musikvideos gedreht. Das Album \"All Wound Up\" enthielt statt des Liedes \"Whatever\" das Lied \"Goin’ Down\". \"Goin’ Down\" wurde auf den zweiten Studioalbum der Band \"Awake\" verwendet. Das Lied \"Get Up, Get Out!\" wurde in das Instrumental \"Someone in London\" und \"Get Up, Get Out!\" getrennt. Der Hidden track auf dem Album heißt \"Witch Hunt\". Auf der japanischen Version des Albums sind außerdem noch die Lieder \"Goin’ Down\" an 12., \"Bad Magik\" an 13. und \"Voodoo\" an 14. Stelle vorhanden.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Das Lied \"Whatever\" entstand, nachdem sich Sully Erna von seiner alten Freundin getrennt hatte. Der Songtitel war die übliche Antwort Ernas auf seine Freundin, als die Band damit kämpfte fünf Abende in der Woche zu proben, an Wochenenden Konzerte zu spielen, eine Beziehung aufrechtzuerhalten und nebenbei noch zu arbeiten. Laut Tony Rombola hatte Sully Erna an einem Tag nur rund zehn Minuten Zeit für seine Freundin. Der Großteil der Texte schrieb Erna nach dem Ende dieser Beziehung. \"Keep Away\" wäre laut Sully Erna ein Lied über die Hoffnung, dass diese Schlampe endlich aus seinem Leben scheidet. Das Lied \"Voodoo\" wurde durch den Film \"Die Schlange im Regenbogen\" inspiriert. Am Anfang des Lied es \"Immune\" wurden Samples aus dem Spielfilm \"Flucht aus Absolom\" verwendet. Etwa ein Jahr nach der Veröffentlichung von \"Godsmack\" nahm Wal-Mart das Album kurzzeitig aus den Regalen. Ein Mann aus Cleveland hatte sich bei Wal-Mart, wo sein Sohn das Album gekauft hatte, über die anstößigen Texte beschwert. Nachdem Republic Records das Album mit einem Parental-Advisory-Aufkleber versehen haben, nahm Wal-Mart das Album wieder in sein Angebot auf. Unmittelbar nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 erstellte das US-amerikanische Medienunternehmen Clear Channel Communications eine Schwarze Liste mit 166 Liedern, die nach Meinung von Clear Channel nach den Anschlägen nicht von Radio- und Fernsehsendern gespielt werden sollten. Godsmack stehen mit dem Lied \"Bad Religion\" auf dieser Liste.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Album erhielt von der Fachpresse durchschnittliche Kritiken mit Tendenz nach oben. Carsten Klein vom deutschen Magazin Rock Hard kritisierte, dass die meisten Lieder auf ähnliche Songstrukturen zurückgreifen und dass das Album daher „an Einfallslosigkeit krankt“. Klein gab dem Album sieben von zehn Punkten. Benjamin Bunte vom Onlinemagazin \"Plattentests.de\" fiel eine Monotonie auf, die „das Album schnell langweilig werden lässt“, und vergab sechs von zehn Punkten. \"Godsmack\" erreichte Platz 22 der US-amerikanischen Albumcharts. Weitere Chartplatzierungen konnte das Album nicht erreichen. In den USA wurde das Album für über vier Millionen verkaufter Einheiten mit Vierfachplatin ausgezeichnet. In Kanada erhielt das Album eine Goldene Schallplatte für 50.000 verkaufter Einheiten. Die Single \"Voodoo\" erhielt in den Vereinigten Staaten Platin. Das US-amerikanische Onlinemagazin Loudwire veröffentlichte im April 2015 eine Liste mit den zehn besten Liedern von Godsmack. In dieser Liste erreichte das Lied \"Whatever\" Platz zwei, \"Voodoo\" Platz fünf und \"Keep Away\" Platz sieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Godsmack ist das Debütalbum der US-amerikanischen Rockband Godsmack. Es wurde ursprünglich im Jahre 1997 als Eigenproduktion unter dem Namen \"All Wound Up\" veröffentlicht. Ein Jahr später veröffentlichten Republic Records das Album unter seinem heutigen Namen. \"Godsmack\" erreichte Platz 22 der US-amerikanischen Albumcharts. Das Album wurde in den USA über vier Millionen Mal verkauft und mit Vierfachplatin sowie in Kanada mit Gold ausgezeichnet. Es ist damit das meistverkaufte Album der Band.", "tgt_summary": null, "id": 894452} {"src_title": "Graciliano Ramos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Joseph Timothy O’Callahan wurde am 14. Mai 1905 als Sohn von Cornelius J. und Alice (Casey) O’Callahan in Boston, Massachusetts, geboren. Nach dem Abschluss an der Boston College High School trat er 1922 im Jesuiten-Seminar St. Andrew-on-Hudson in Hyde Park – heute das Culinary Institute of America – in den Jesuitenorden ein. An der Georgetown University erwarb O’Callahan im Zuge seiner Hochschulausbildung den Grad eines Master of Arts, den Abschluss in Katholischer Theologie und wurde dort auch zum Ph.D. promoviert. Später erhielt er von seiner Alma Mater noch die Ehrendoktorwürde \"Honorary Doctor of Science\" verliehen. Am 20. Juni 1934 empfing Joseph T. O’Callahan am Weston College das Sakrament der Priesterweihe. Von 1929 bis 1937 war er Professor für Mathematik, Philosophie und Physik am Boston College, 1937/38 war er Professor für Philosophie am Jesuitenseminar des Weston Colleges und Direktor der Mathematischen Abteilung des College of the Holy Cross, Worcester, von 1938 bis 1940. Im August 1940 wurde Pater O’Callahan im Rang eines Lieutenant (Junior Grade) in das Naval Reserve Chaplain Corps aufgenommen. Er wurde bis 1942 der Naval Air Station Pensacola, Florida zugeteilt, anschließend bis 1944 dem Flugzeugträger USS \"Ranger\" und anschließend den Naval Air Stations in Alameda, Kalifornien, und Pearl Harbor, Hawaii. Anfang März 1945 wurde er auf den Flugzeugträger USS \"Franklin\" versetzt. Einige Wochen später, als der Flugzeugträger am 19. März 1945 vor Honshū schwer getroffen wurde, zeichnete sich O’Callahan aus, als er auf dem brennenden Flugdeck sterbenden Seeleuten die Krankensalbung spendete und selbst Schadensbegrenzungstrupps anführte, die Brände löschten und brennende Munition über Bord warfen. Der Kommandierende Offizier beschrieb O’Callahan als „den mutigsten Mann, den ich je gesehen habe“. Für seinen Mut an Bord der \"Franklin\" wurde O’Callahan am 23. Januar 1946 von Präsident Harry S. Truman mit der Medal of Honor ausgezeichnet. Im Juli 1945 wurde O’Callahan zum Lieutenant Commander befördert, diente anschließend im Navy Department und auf der Naval Training Station, Newport, Rhode Island. Im Oktober 1945 meldete er sich an Bord des neu in Dienst gestellten Flugzeugträgers \"Franklin D. Roosevelt\". 1946 eskortierte er den Leichnam des philippinischen Präsidenten Manuel Quezon aus den Vereinigten Staaten nach Manila. Im November 1946 wurde O’Callahan aus dem aktiven Dienst entlassen und kehrte zum College of the Holy Cross zurück, wo er als Professor für Philosophie lehrte. Bis zum Ausscheiden aus der Marinereserve 1953 wurde er aufgrund seiner Auszeichnungen zum Captain befördert. Joseph T. O’Callahan starb am 18. März 1964 im \"Saint Vincent Hospital\" in Worcester, Massachusetts. Die US-Marine benannte ihm zu Ehren eine Fregatte der Garcia-Klasse USS \"O’Callahan\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Timothy O’Callahan S.J. (* 14. Mai 1905 in Boston, Massachusetts; † 18. März 1964 in Worcester, Massachusetts) war ein amerikanischer Jesuit und Militärgeistlicher. Er wurde 1946 als erster Militärgeistlicher mit der Medal of Honor ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 2209696} {"src_title": "Nahum Galmor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie und Herkunft.", "content": "Bolko entstammte dem Oppelner Zweig der Schlesischen Piasten. Er war der erstgeborene Sohn des gleichnamigen Herzogs Bolko IV. und der Margaretha von Görz. Um 1418 vermählte er sich mit Elisabeth, einer Tochter der Elisabeth von Pilitza aus deren Ehe mit Wincenty Granowski. Dieser Ehe entstammte Bolkos einziger Sohn Wenzel, der um 1453 starb. Nachdem die Ehe mit Elisabeth um 1450 gelöst wurde, heiratete Bolko ein Jahr später Hedwig, Tochter des Heinrich von Biese.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Bereits 1425 übertrug ihm sein Vater das Gebiet von Klein Glogau, so dass Bolko V. nachfolgend als \"Herzog von Oppeln und Herr auf Klein Glogau und Prudnik\" titulierte. Als am 13. März 1428 ein Hussitenheer Klein Glogau stürmte, gelang es Bolko, mit einem Vertrag dieses sowie das Gebiet seines Vaters vor weiteren Überfällen zu schützen. Anschließend ging er zu den Hussiten über und beschlagnahmte Kirchengut. Dem Kollegiatstift in Klein Glogau (\"Oberglogau\") hielt er dessen Einnahmen vor. Als in der ersten Märzhälfte 1430 Dobeslaus Puchala und Siegmund Koribut, ein Neffe des Litauerfürsten Witold, mit einer polnischen Truppe in Oberschlesien einfielen, schloss sich ihnen Bolko V. als einziger schlesischer Fürst an. Zusammen mit Puchala eroberte er Kreuzburg und belagerte weitere schlesische Städte. Nachdem im März 1433 die Hussiten bei einem Raubzug in das Waagtal Rybnik einnahmen, übergaben sie es Bolko V., dem es zwei Monate später der Troppauer Herzog Nikolaus V. wieder abnahm. Dem im September 1433 geschlossenen Friedensbund (\"Landfrieden\") trat Bolko als einziger schlesischer Fürst nicht bei. Zudem weigerte er sich, Kaiser Sigismund als böhmischen König anzuerkennen. Nach dem Tod seines Vaters 1437 übernahm Bolko zusammen mit seinen Brüdern Johann, der zwei Jahre später starb und Nikolaus I. die Regentschaft über das Herzogtum Oppeln. 1443 protestierte Bolko gegen den Verkauf des Herzogtums Sewerien durch den Teschener Herzog Wenzel I. an den Krakauer Bischof Zbigniew Oleśnicki, da er der Ansicht war, dass ihm Sewerien erbrechtlich zustehe. Wie der Taborit Jan Kolda von Žampach und der Glatzer Pfandherr Hynek Kruschina von Lichtenburg wandte sich auch Bolko V. ab den 1440er Jahren dem Raubrittertum zu und verübte Überfälle auf Waren- und Kaufmannszüge. Nach 1454 erwarb Bolko von Herzog Ernst den Zwei-Drittel-Anteil des Herzogtums Troppau, den dieser als Vormund der Kinder seines 1452 verstorbenen älteren Bruders Wilhelm verwaltete. Dem Schlesischen Bund aus Fürsten und mehreren Städten, der am 16. April 1458 in Anwesenheit böhmischer Vertreter in Breslau tagte, trat er nicht bei. Der Bund lehnte das böhmische Wahlkönigtum ab und wollte außerdem die Wahl Georg von Podiebrads, als einem nicht rechtgläubigen König, nicht anerkennen. Demgegenüber bekannte sich Bolko als ein Anhänger König Georgs. Da Bolko ohne Nachkommen starb, folgte ihm sein einziger noch lebender Bruder Nikolaus I., der die Oppelner Linie fortsetzte. Er musste den von Bolko V. erworbenen Anteil von Troppau an König Georg von Podiebrad abtreten, der dadurch seinen Einfluss in Mähren und Oberschlesien stärken konnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bolko V. (auch \"Boleslaus V. von Oppeln\", \"Boleslaw V. von Oppeln\"; polnisch \"Bolko V opolski\"; tschechisch \"Boleslav V. Opolský\"; * um 1400; † 29. Mai 1460) war 1437–1460 Herzog von Oppeln und 1425–1460 Herzog von Klein Glogau, sowie 1455–1460 Herzog von Falkenberg und Strehlitz. Als Anhänger der Hussiten beteiligte er sich an deren Überfällen in Schlesien.", "tgt_summary": null, "id": 1769454} {"src_title": "William F. Bolger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensherkunft.", "content": "Der Begriff \"Lào Kay\" wurde von der französischen Kolonialverwaltung verwendet und von den Vietnamesen \"Lào Cai\" ausgesprochen. In der Schreibweise Lào Cai ist es seit November 1950 offizielle Bezeichnung der Stadt. Eine der Theorien für den Ursprung dieses Namens ist Folgende: auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils \"Cốc Lếu\" bestand ein alter Marktflecken, aus dem eine Handelsstadt entstand, die \"Lão Nhai\" genannt wurde (老街, heute \"Phố Cũ\", Altstadt). \"Lão\" oder \"Lạo\" ist der Name einer ethnischen Gruppe, und Lão Nhai wird in der Bedeutung \"Stadt der Lão/Lạo\" gesehen. \"Lao Kaù\" hieß ein Kanonenboot, mit dem der Abenteurer und Händler \"Jean Dupuis\" im Januar 1873 auf dem Roten Fluss eine Marine-Expedition in die chinesische Provinz Yunnan unternahm. Laut dem Historiker \"Đào Duy Anh\" war dieser Name von Lão Nhai abgeleitet. Von Lao Kaù sollen die Franzosen dann wiederum auf ihren Dokumenten und Landkarten die Schreibweise Lào Kay abgeleitet haben.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Die jetzige Stadt wurde 2004 durch den Zusammenschluss von Lào Cai mit der sieben Kilometer entfernten Zwillingsstadt \"Cam Đường\" gegründet. Sie ist in zwölf Stadtteile (\"phường\") und fünf Gemeinden eingeteilt. Die Stadtteile sind Lào Cai, Phố Mới, Duyên Hải, Cốc Lếu, Kim Tân, Pom Hán, Bắc Lệnh, Thống Nhất, Xuân Tăng, Bắc Cường, Nam Cường und Bình Minh, die Gemeinden Vạn Hòa, Đồng Tuyển, Cam Đường, Tả Phời und Hợp Thành.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Stadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der Yunnan-Bahn, da hier der Personenverkehr aus Richtung Hanoi endet. Auf chinesischer Seite wurde dieser 2003 eingestellt. Güterverkehr findet allerdings nach wie vor in die Yunnan-Provinz statt, so dass die Stadt zusammen mit dem benachbarten \"Hékǒu\" auch einen Umschlagplatz darstellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lào Cai ist eine Provinzstadt (\"thành phố trực thuộc tỉnh\") im Nordwesten Vietnams und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Lào Cai. Sie liegt direkt an der Grenze zum chinesischen Bezirk Honghe gegenüber der Stadt Hékǒu Yáozú (, vietn. Hà Khẩu) an der Mündung des \"Nậm Thi\" bzw. \"Nam Ti\" () in den Roten Fluss.", "tgt_summary": null, "id": 522614} {"src_title": "Gentiluomo di Sua Santità", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Von 1913 bis 1918 studierte Tomaschek an der Deutschen Universität Prag. Er erhielt sein Doktorat in den frühen 20ern unter Philipp Lenard an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und wurde danach Lenards Assistent. Er vollendete 1924 seine Habilitation bei Lenard. Im November 1926 ging Tomaschak an die Technische Hochschule München und 1927 zur Philipps-Universität Marburg als außerordentlicher Professor für Experimentalphysik. Von 1934 bis 1939 war Tomaschek o. Professor und Direktor des Physikalischen Instituts an der Technischen Hochschule Dresden. Von 1939 bis 1945 war Tomaschek ordentlicher Professor und Direktor des Physikalischen Instituts an der Technischen Hochschule München. 1940 wurde er auf Druck des Bayerischen Kultusministeriums zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. 1941 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Tomaschek führte ab 1921 eine Reihe von Messungen durch – Wiederholungen des Michelson-Morley-Experiments und des Trouton-Noble-Experiments – welche den Nachweis eines Äthers erbringen sollte, jedoch waren die Ergebnisse allesamt negativ, wodurch sie (für den Kritiker der Relativitätstheorie Tomaschek ungewollt) zu einer weiteren Bestätigung der Relativitätstheorie von Albert Einstein wurden. Tomaschek wurde 1933 Mitglied der SA, 1937 der NSDAP. Im November 1933 gehörte er zu den Unterzeichnern des Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat. Zu Tomascheks Doktoranden gehört Peter Sven Brauer. Tomaschek war ein Anhänger der deutschen Physik, einer antitheoretischen und antisemitischen Gegenbewegung zur modernen Physik. 1945 wurde er von den alliierten Besatzungsmächten aus seiner Position an der Technischen Hochschule München entlassen, wobei Georg Joos 1946 sein Nachfolger wurde. Von 1948 bis 1954 war Tomaschek bei der Anglo-Iranian Oil Company (AIOC) in England beschäftigt, wobei AIOC 1954 zu British Petroleum wurde. 1954 wurde er in Breitbrunn am Chiemsee Präsident der permanenten Gezeitenkommission.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rudolf Karl Anton Tomaschek (* 23. Dezember 1895 in Budweis; † 8. Februar 1966 in Breitbrunn am Chiemsee) war ein deutscher Experimentalphysiker. Seine wissenschaftlichen Leistungen beinhalteten Arbeiten zum Phosphoreszenz, Fluoreszenz, den Gezeiten, und dem fehlgeschlagenen Nachweis eines Äthers. Er war ein Anhänger der Deutschen Physik, was seine Suspendierung von seiner Universitätsanstellung nach dem Zweiten Weltkrieg verursachte.", "tgt_summary": null, "id": 1272633} {"src_title": "Mayne Island", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Timati stammt aus einem wohlhabenden Elternhaus. Sein Vater Ildar Junussow ist ein ethnischer Tatare. Seine Mutter Simona Junussowa (geborene Tschernomorskaja) hat jüdische Wurzeln. Timati besuchte bereits als Jugendlicher die Musikschule und lernte Violine. Ein Studium an einer Moskauer Wirtschaftsschule brach er ab. 1995 ging er nach Los Angeles. Dort lernte er Hip-Hop und R’n’B kennen, was seine spätere musikalische Ausrichtung prägte. Mit seiner ersten Band, dem Hip-Hop-Projekt \"VIP 77\", konnte er nur im Untergrund kleine Erfolge verzeichnen.", "section_level": 1}, {"title": "2004–2008: Durchbruch in Russland.", "content": "Nach der Teilnahme an der vierten Staffel der Casting-Show „Factory of stars“ 2004 gründete er gemeinsam mit drei weiteren Teilnehmern und Teilnehmerinnen die Gruppe \"Banda\". Deren Debütalbum \"New People\" gehörte 2005 zu den erfolgreichsten Alben in Russland. 2006 startete er seine Solokarriere. Sein erstes Soloalbum \"Black Star by Timati\" konnte sich in den russischen Albumcharts platzieren. Die Singleauskopplung \"W Klube\" wurde 2007 zum „Best Club Song“ gewählt. Der Track \"Schara\" (etw. Hitze) war der Titelsong eines russischen Filmes, in dem auch Timati eine Rolle hatte. Ebenfalls 2007 spielte er seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm („Gitler kaput!“). Daneben synchronisierte er mehrere Spielfilme, u. a. \"Surf’s Up\". Die Single \"Forever\" war 2007 und 2008 in den russischen Charts vertreten und stieg dort bis auf Platz 25. 2008 nahm Timati das Lied \"Get Money\" mit Nox auf. Im selben Jahr veröffentlichten Timati und DJ Smash die Single \"Moscow Never Sleeps\". 2009 präsentierte Timati sein Album „The Boss“. Ein Lied widmete er seinem Freund Ratmir, der bei einem Autounfall ums Leben gekommen war.", "section_level": 2}, {"title": "2009: Erste Erfolge außerhalb von Russland.", "content": "Internationale Bekanntheit erlangte Timati 2009 durch seine Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Rapper Snoop Dogg, die gemeinsame Single \"Get Your Groove On\" erreichte in mehreren europäischen Ländern die Charts, unter anderem in Deutschland Platz 62 und in Belgien Platz 21. Wenige Wochen später erschien eine Remix-Single mit Versionen von House DJs wie DJ Antoine oder Remady. In den Jahren 2008 und 2009 gehörte er zu den Nominierten der MTV Europe Music Awards in der Kategorie „Bester russischer Act“. 2010 veröffentlichte Timati zusammen mit Diddy Dirty Money das Lied \"I'm on You\". Zudem unzählige weitere Singles wie \"I'll Be Waiting\" (Я буду ждать), \"SSL\" (Сколько Стоит Любовь) oder \"Love You\" mit Busta Rhymes.", "section_level": 2}, {"title": "2011: Weltweiter Durchbruch mit DJ Antoine.", "content": "Mit dem Titel \"Welcome to St. Tropez\" landete Timati 2011 einen Sommerhit im gesamten deutschsprachigen Raum. Der Track wurde von dem Schweizer DJ Antoine und der US-amerikanischen Sängerin Kalenna geremixt und dadurch zunächst in den Clubs populär. Wenig später stieg er in die Verkaufscharts von Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und vielen weiteren Ländern der ganzen Welt ein und erreichte in vielen Ländern Top 10 Status. Zudem wurde das Trio mit etlichen Goldenen- und Platin-Schallplatten ausgezeichnet. Auch die darauffolgenden Singles mit DJ Antoine, wie \"I'm On You\", \"Happy Birthday\" oder \"Amanama (Money)\" waren große Erfolge. Er ist damit der erfolgreichste Pop-Act aus Russland seit der Mädchenband t.A.T.u. und überhaupt erst der zweite russische Act, der die deutschen Top 10 erreichen konnte. Auch in Belgien und Frankreich erlangte der Remix Popularität und erreichte die Charts.", "section_level": 2}, {"title": "2012: Studioalbum SWAGG.", "content": "Ende des Jahres 2011 schloss er einen Plattenvertrag mit dem Dance-Label Kontor Records ab. Interessant machte er sich bei Kontor besonders durch die etlichen Kooperationen mit DJ Antoine und DJ M.E.G., die beide dort unter Vertrag stehen. Zusammen mit dem Vertrag kündigte er ein neues Studioalbum an. Am 22. Juni 2012 erschien das dritte Studioalbum \"SWAGG\", auf dem neben den erfolgreichsten alten Songs auch neue Lieder wie \"Not All About the Money\" oder \"Match Me\" befinden. Als Gastmusiker wirkten unter anderem Timbaland, Matisse & Sadko, Craig David, Shontelle und Snoop Dogg mit. Zudem sind auch Remixe von unter anderem DJ Antoine, Bodybangers, B-Case oder PH Electro enthalten. \"SWAGG\" konnte nach nur einer Woche in sämtliche Charts einsteigen. Darunter Platz 31 in Deutschland und Platz 17 in der Schweiz. Die erste Auskopplung war \"Not All About the Money\", bei der ihn der US-amerikanische Sänger Max C sowie Sängerin Grooya, Rapper Timbaland und das DJ-Duo La La Land unterstützte. Sie konnte hohe Chartplatzierungen erreichen, unter anderem Platz 29 in Deutschland, Platz 32 in Österreich und Rang 7 in der Schweiz. Die zweite Auskopplung trägt den Namen \"Forever\", dieser wurde mit Mario Winans aufgenommen und erschien bereits 2007, aber 2012 remixte das DJ Team \"FlameMakers\" ihn und der Track wurde daher erneut veröffentlicht. Chartplatzierungen konnte die Single nicht erreichen. \"Match Me\" wurde am 14. September 2012 veröffentlicht. Diesen Song nahm er mit dem Schwedischen Sänger und Rapper J-Son auf. Der Titel-Track wurde von DJ Antoine und Mad Mark produziert. Als vierte Single erschien \"Sex in the Bathroom\". Hierbei wirkt Craig David mit. Im November wurden im russischen iTunes-Store sämtliche Lieder des Albums als Einzel-Track bzw. Promo-Singles ausgekoppelt. Im Frühjahr 2013 erschien über Kontor Records ein Re-Release des Songs \"Groove On\" aus dem, Jahre 2009 in Zusammenarbeit mit dem US-Rapper Snoop Dogg. Es gab neue Remixe von CJ Stone und Re-Fuge, sowie von Funkastarz zusammen mit D-Jastic. Ebenfalls waren die, bereits auf dem Original Release vorhandenen, Remixe von DJ Antoine und Mad Mark, Remady und Virtual Vault gemeinsam mit der Original Versionen vorhanden. Die Charts erreichte keine dieser Versionen. Neben der eigenen Musik betreibt Timati das Hip-Hop-Label \"Black Star Inc.\", mehrere Clubs in Moskau und ein Modelabel.", "section_level": 2}, {"title": "2019: Moskau.", "content": "2019 veröffentlichte Timati einen Song namens Moskau. Unter anderem lobt er darin die Stadt Moskau als „eine Stadt, wo keine Schwulenparaden stattfinden“. Innerhalb weniger Tage erhielt er bei Youtube 1,48 Millionen Dislikes. Daraufhin nahm er den Song offline. Timati ist dafür bekannt, dass er den russischen Präsidenten Wladimir Putin lobt und gerne mit ihm auftritt. Der Gastrapper Guf distanzierte sich im Nachhinein von dem Song.", "section_level": 2}, {"title": "Black Star Inc..", "content": "Timati besitzt ein eigenes Musik-Label, welches den Namen \"Black Star Inc.\" trägt. Das gesamte Label, welches die Musiker Natan, Мот, L’One, MC Doni und Timati selbst unter Vertrag hat, arbeitet zusammen und fährt gemeinsam auf Tournee. Die sogenannte \"Black Star Mafia\" reist durch ganz Amerika und Europa.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Timati hat gemeinsam mit seiner Ex-Freundin Alena Shishkova eine Tochter, die 2014 geboren wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Singles.", "content": "2006: 2007: 2008: 2009: 2010: 2011: 2012: 2013:", "section_level": 2}, {"title": "Promo-Singles.", "content": "Die Promo-Singles sind allesamt als Einzeltrack auf iTunes ausgekoppelte Lieder seines Albums \"SWAGG\". Als Maxi-CD waren sie nicht zu erhalten. Zudem wurden sie nicht weltweit ausgekoppelt. 2012:", "section_level": 2}], "src_summary": "Timati (* 15. August 1983 in Moskau; bürgerlicher Name \"Timur Ildarowitsch Junussow\", kyrillisch: Тимур Ильдарович Юнусов) ist ein russischer Rapper und Sänger tatarischer Abstammung.", "tgt_summary": null, "id": 2203480} {"src_title": "Jennifer Braun", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Barty liegt in der Moränenlandschaft des Oberlands, etwa sechs Kilometer östlich von Zalewo. Die Gemarkung berührt an ihrem südlichsten Punkt den Nehmensee. Durch den Süden der Gemarkung führt die Droga wojewódzka 519 (die ehemalige Reichsstraße 126). Die Ortslage von Barty liegt etwa 500 Meter nördlich der Hauptstraße 519 an der Straße nach Jarnołtowo.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Barten wurde vom Deutschen Orden als Gut eines Kleinen Freien gegründet. In der Mitte des 19. Jahrhunderts (Statistik von 1848) waren Barten (als \"Barthen\") und das südlich benachbarte Woritten Vorwerke des adligen Guts Terpen, gehörten aber spätestens 1874 zum Gutsbezirk Groß Arnsdorf. Seit 1874 gehörte der Gutsbezirk Groß Arnsdorf zum damals geschaffenen Amtsbezirk Arnsdorf im Kreis Mohrungen. Bald nach 1919 wurde das Vorwerk Barten durch die Ostpreußische Landgesellschaft in mehrere Bauernhöfe geteilt und aufgesiedelt. Im Jahr 1926 wurden die beiden Gemarkungen Barten und Woritten (insgesamt 532,4609 Hektar) aus dem Gutsbezirk Groß Arnsdorf ausgegliedert und bildeten fortan die Landgemeinde Barten. Die Zugehörigkeit zum Amtsbezirk Arnsdorf blieb dabei unverändert. Diese Verwaltungszugehörigkeit bestand bis 1945. Die Gemeinde Barten hatte 263 Einwohner im Jahr 1933 und 269 Einwohner im Mai 1939. In Barten gab es bis 1945 eine zweiklassige Volksschule, die 1923/24 einen Erweiterungsbau erhielt. Zum Schulbezirk gehörten die Ortschaften Barten, Drenken, Posorten, Terpen und Woritten. Das Schulgebäude lag abseits geschlossener Bebauung an der Kreuzung der Reichsstraße 126 mit der Gemeindestraße von Barten nach Terpen und damit ungefähr gleich weit von jeder Ortschaft seines Einzugsgebietes entfernt. Nach der Eingliederung in den polnischen Staat wurde Barten 1945 in \"Bartoszewo\" und 1946 in \"Barty\" umbenannt. Der Ort bildete ab 1954 eine eigene Gromada im Powiat Morąski, diese wurde aber bereits 1957 als zu klein wieder aufgelöst. Seit spätestens 1973 gehört Barty zur Gmina Zalewo und ist Sitz eines Schulzenamtes, zu dem noch Pozorty und Tarpno gehören.", "section_level": 1}], "src_summary": "Barty (deutsch \"Barten\") ist eine Ortschaft in der Woiwodschaft Ermland-Masuren im nordöstlichen Polen. Der Ort gehört zur Gmina Zalewo im Powiat Iławski.", "tgt_summary": null, "id": 535590} {"src_title": "Flugabwehrraketengeschwader 1", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich war das Estancia Becken dünn von Indianern der Pueblo-Kultur besiedelt. Die ältesten Spuren menschlicher Tätigkeit reichen bis 6000 v. Chr. zurück, dauerhafte Siedlungen lassen sich ab etwa dem Jahr 700 nachweisen. 1581/82 kamen \"Capitano\" Francisco Sanchez Chamuscado und \"Frater\" Agustín Rodriguez von Norden als erste Weiße in das Gebiet und besuchten die Pueblos unterhalb der Manzano Berge. 1598 baute Don Juan de Oñate die erste dauerhafte spanische Siedlung in Nuevo Mexico. Er errichtete seine Hauptstadt beim heutigen Española und besuchte alle Pueblos der Region. Mit Don Oñate kamen Mönche vom Orden der Franziskaner und errichteten Spanische Missionen in der ganzen Region. 1610 erreichten sie auch das Estancia Becken. Bis 1626 wurden dort fünf Missionen errichtet, die vier anderen Pueblos wurden von einem regelmäßigen Besuchsdienst der Padres abgedeckt. Ende des 17. Jahrhunderts brachen nach einer Dürrezeit alle staatlichen Strukturen und die spanischen Siedlungen Nuevo Mexicos zusammen, die dezimierte indianische Bevölkerung fiel in die Subsistenzwirtschaft zurück. Mountainair selbst wurde 1905 gegründet, als die Atchison, Topeka and Santa Fe Railway eine Stichstrecke über den Abo Pass planten. Das Estancia Becken war erst in den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts wieder durch Siedler nach dem Homestead Act besiedelt worden und Mountainair war die erste organisierte Siedlung der Region. Wirtschaftliche Grundlage des Ortes waren die Landwirtschaft insbesondere der Anbau von Pintobohnen und das Bahnbetriebswerk der ATSF. Eine zehnjährige Dürre in den 1950er Jahren und die Einstellung des Personenverkehrs auf der Bahnlinie in den 1960er Jahren trafen die Siedlung schwer. Außerdem zog die Eröffnung des rund 50 km nördlich verlaufenden Interstate Highway 40 Durchgangsverkehr vom US-60 und Mountainair ab. Die Bevölkerung sank von über 5000 auf unter 1000. Seit den 1980er Jahren steigt die Bevölkerung wieder langsam. In Mountainair liegt heute das Hauptbesuchszentrum für das Salinas Pueblo Missions National Monument. Es bewahrt drei Ruinen von Pueblos und der zugehörigen Spanischen Missionen, die über das Estancia Becken verteilt liegen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mountainair ist eine US-amerikanische Kleinstadt im Torrance County, New Mexico. Der Volkszählung im Jahre 2000 zufolge hatte Mountainair 1116 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 955959} {"src_title": "Solarstone", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die beiden Arten der Gattung \"Xenoperdix\" haben einen Unterkörper mit auffälligen Querstreifen. Es besteht kein Sexualdimorphismus, der Schwanz besteht aus 14 Federn, was sie unter anderem von den Waldrebhühnern unterscheidet. Die Läufe weisen keine Sporen auf und der Schnabel ist klein und rot.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Ursprünglich galt die Gattung als monotypisch: Nur die Udzungwawachtel wurde der Gattung zugerechnet. Inzwischen belegen genetische Untersuchungen, dass als zweite Art die Rubehowachtel zur Gattung gerechnet werden muss. Die Rubehowachtel galt bis 2005 als Unterart der Udzungwawachtel. Beide Arten gelten als gefährdet, da sie nur ein sehr kleines Verbreitungsgebiet haben.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Bei den Arten der Gattung \"Xenoperdix\" handelt sich um waldbewohnende Hühnervögel, die enger mit den Waldrebhühnern Südostasiens als mit den afrikanischen Frankolinen verwandt sind. Es wird daher vermutet, dass es sich wie beim Kongopfau bei den beiden Arten der Gattung um Relikte aus dem Miozän handelt, als sich der Tethys-Ozean kurz schloss und es so zu einem Austausch von Tieren zwischen Afrika und Indien kommen konnte. Mittlerweile ist auch anhand von Genanalysen die Verwandtschaft zwischen den waldlebenden Vertretern der Gattung \"Xenoperdix\" und den südostasiatischen Waldrebhühnern belegt. Die beiden Arten der Gattung leben wahrscheinlich schon seit Millionen Jahren voneinander getrennt. Zwischen den beiden Waldgebieten, in denen sie vorkommen, liegt ein Gelände mit offenen Hochebenen und einem großen Fluss.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckungsgeschichte.", "content": "Die Möglichkeit, dass es in den Bergen Tansanias eine noch unbeschriebene Art oder gar Gattung geben könne, wurde vier dänischen Biologen bewusst, als ihnen in dem für sie zubereiteten Kochtopf Hühnervogelfüße auffielen, die keine Sporen aufwiesen. Bereits zuvor hatten sie eine Gruppe von Hühnervögeln gesehen, die sie an Frankoline erinnerte. Die Vögel hatten eine auffällig abweichende Gefiederfärbung gegenüber den Frankolinarten, die sie in ihren Bestimmungsbüchern fanden. Die Biologen schlossen jedoch nicht aus, dass die Diskrepanz auf die unzureichende Bebilderung ihrer Bestimmungsbücher zurückzuführen war. Sie beobachteten die Vögel nicht weniger als 85 Mal, bevor es einem ihrer ortskundigen Führer gelang, zwei der Tiere in einer Schlinge zu fangen. Die wissenschaftliche Beschreibung der neu entdeckten Art – der Udzungwawachtel, die in eine eigene Gattung gestellt wurde – erfolgte 1994. Im Jahr 2000 wurde in den Rubeho-Bergen, in 150 Kilometern Entfernung zum Vorkommen der Udzungwawachtel, Vögel beobachtet, die man zunächst als weitere Population der Udzungwawachtel ansah. Der tansanische Ornithologe Jacob Kiure kehrte 2001 gemeinsam mit Jon Fjeldså in dieses Gebiet zurück. Fjeldså war bereits an der wissenschaftlichen Erstbeschreibung der Udzungwawachtel beteiligt gewesen. Ihnen fiel auf, dass die Vögel dieser Population nicht nur erheblich kleiner als die weiter südlich vorkommenden Tiere waren, sondern, dass sie sich auch in Hinblick auf ihr Gefieder deutlich von diesen unterschieden. Die Vermutung, dass es sich lediglich um eine Unterart handele, bestätigte sich nicht. Wie DNA-Tests ergaben, waren die genetischen Unterschiede so groß, dass die neu entdeckte Population Artstatus erhielt und jetzt als Rubehowachtel (\"Xenoperdix obscurata\") geführt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Xenoperdix ist eine Gattung aus der Familie der Fasanenartigen, deren Vertreter in den Bergen Tansanias leben. Die Gattung wurde erst 1994 wissenschaftlich beschrieben. Zu ihr gehören zwei Arten, nämlich die Udzungwawachtel (\"Xenoperdix udzungwensis\") und die Rubehowachtel (\"Xenoperdix obscurata\").", "tgt_summary": null, "id": 2421248} {"src_title": "Franc Malagasy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Mike Kitchen begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei den Toronto Marlboros, für die er von 1973 bis 1976 in der kanadischen Juniorenliga Ontario Hockey Association aktiv war und mit denen er in der Saison 1974/75 zunächst den J. Ross Robertson Cup, sowie anschließend den Memorial Cup, das Finalturnier um die Meisterschaft der Canadian Hockey League, gewann. Daraufhin wurde er im NHL Amateur Draft 1976 in der dritten Runde als insgesamt 38. Spieler von den Kansas City Scouts ausgewählt. Zwar wurde er im selben Jahr auch von den Toronto Toros aus der World Hockey Association gedraftet, jedoch entschied sich der Verteidiger für das Vertragsangebot der Scouts. Noch vor Saisonbeginn wurden die Kansas City Scouts jedoch nach Denver, Colorado, umgesiedelt, wo sie die folgenden sechs Spielzeiten unter dem Namen Colorado Rockies in der National Hockey League verbrachten. In diesen Jahren stand Kitchen stets regelmäßig für die Rockies auf dem Eis. Zudem absolvierte er einige Spiele für deren Farmteam, die Fort Worth Texans, in der Central Hockey League. Als die Colorado Rockies 1982 ebenfalls umgesiedelt wurden, blieb Kitchen im Franchise und schloss sich deren Nachfolgeteam New Jersey Devils an. Nach zwei Jahren verließ er diese und unterschrieb bei den Maine Mariners aus der American Hockey League, bei denen er 1985 seine Karriere im Alter von 29 Jahren beendete. Für die Saison 1989/90 erhielt Kitchen einen Vertrag als Assistenztrainer in seiner Heimatstadt bei den Newmarket Saints aus der American Hockey League. In gleicher Funktion arbeitete er von 1990 bis 1998 bei den Toronto Maple Leafs, sowie anschließend sechs Jahre lang bei den St. Louis Blues in der NHL. Im Laufe der Saison 2003/04 übernahm der Kanadier das Amt als Cheftrainer bei den Blues von deren langjährigen Coach Joel Quenneville. In dieser Position war er insgesamt zweieinhalb Jahre tätig, wobei die Saison 2004/05 aufgrund des Lockouts ausfiel. Nach einem schwachen Saisonstart mit nur sieben Siegen in 28 Spielen wurde Kitchen zu Beginn der Saison 2006/07 entlassen und durch Andy Murray ersetzt. Zur folgenden Spielzeit unterschrieb er als Assistenztrainer bei den Florida Panthers, bei denen er bis 2010 in dieser Position arbeitete. Im Juli 2010 wurde Kitchen von den Chicago Blackhawks verpflichtet, bei denen er gemeinsam mit Mike Haviland als Assistenztrainer fungiert und in seiner Funktion den Cheftrainer Joel Quenneville unterstützt. Nach sieben Jahren und zwei Stanley-Cup-Erfolgen in Chicago entließen ihn die Blackhawks nach der Saison 2016/17. Nach einem Hiatus von zwei Jahren, in denen er als Assistenztrainer der kanadischen Nationalmannschaft beim Spengler Cup 2018 tätig war, stellten ihn im Juni 2019 erneut die Florida Panthers als neuen Assistenten von Cheftrainer Joel Quenneville ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Elwin „Mike“ Kitchen (* 1. Februar 1956 in Newmarket, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der in seiner aktiven Zeit von 1973 bis 1985 unter anderem für die Colorado Rockies und New Jersey Devils in der National Hockey League gespielt hat. Von 2010 bis 2017 fungierte er als Assistenztrainer bei den Chicago Blackhawks in der NHL und gewann mit dem Team zwei Stanley Cups. Seit Juni 2019 ist er in gleicher Funktion bei den Florida Panthers tätig. Sein Bruder Bill war ebenfalls ein professioneller Eishockeyspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1762304} {"src_title": "True Heart Susie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbauschritte.", "content": "Die Glykogensynthese setzt sich aus verschiedenen Schritten zusammen:", "section_level": 1}, {"title": "Hexokinase-Reaktion.", "content": "Im ersten Schritt wird die Glucose in Glucose-6-phosphat umgewandelt. Hierzu dient die Glucokinase (\"Hexokinase IV\"), die auch in der Glykolyse Traubenzucker phosphoryliert; die Reaktion verbraucht pro Glucoseeinheit ein ATP-Molekül als Energie- und Phosphatlieferant. Ein ADP-Molekül entsteht als Nebenprodukt:", "section_level": 2}, {"title": "Phosphoglucomutase-Reaktion.", "content": "Glucose-6-phosphat wird durch die Phosphoglucomutase zu Glucose-1-phosphat isomerisiert, wobei die Gleichgewichtsreaktion aufgrund der ständigen Entnahme des Glucose-1-phosphats durch die nächste Reaktion auf die rechte Seite verschoben ist. Als Zwischenprodukt der Reaktion entsteht Glucose-1,6-bisphosphat:", "section_level": 2}, {"title": "Glucose-1-Phosphat-UTP-Transferase-Reaktion.", "content": "Die eigentliche Aktivierung des Glucose-1-phosphat geschieht durch Reaktion mit Uridintriphosphat (\"UTP\"). Dabei wird an die Phosphatgruppe der Glucose ein Teilstück des UTP verknüpft, während die zwei äußeren Phosphatreste (\"Beta- und Gammaphosphat\") des UTP abgespalten werden. Es entsteht die aktivierte \"UDP-Glucose\". Katalysiert wird die Reaktion durch die Glucose-1-phosphat-UDP-Transferase.", "section_level": 2}, {"title": "Glykogensynthase-Reaktion.", "content": "UDP-Glucose wird für die eigentliche Glykogensynthese gebraucht, wobei die UDP-Glucose durch die Glykogen-Synthase auf ein bestehendes Glykogenmolekül übertragen und Uridindiphosphat (\"UDP\") abgespalten wird. Für den erstmaligen Aufbau von Glykogen wird ein Startermolekül, ein so genanntes \"Core-Protein\", benötigt, welches durch das Glykogenin bereitgestellt wird. Dieses bildet das Zentrum eines jeden Glykogen-Moleküls. Es besitzt selbst einige Moleküle α-1,4-glykosidisch gebundener Glucose, die von der Glykogen-Synthase als Primer benötigt werden – dieses Enzym gleitet wie der Schieber eines Reissverschlusses auf der bestehenden Kette von Glucose-Molekülen entlang und kann nicht selbst einen Startpunkt festlegen. Durch diese Reaktion entsteht eine Kette unverzweigten Glykogens.", "section_level": 2}, {"title": "Branching-Enzym.", "content": "Das 1,4-α-Glucan-verzweigende Enzym oder \"branching enzyme\" dient zur Erzeugung von Verzweigungen in die lineare Kette: es zerschneidet den Strang alle 7 bis 12 Glucose-Einheiten und fügt das abgeschnittene Stück alpha-1,6-glykosidisch als \"seitliche\" Verzweigung an eine mindestens 11 Moleküle lange Kette wieder an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Glykogensynthese ist der Aufbau der Speicherform der Glucose (\"Traubenzucker\"), des Glykogen. Dieses besteht aus langen, verzweigten Ketten, die aus einzelnen Glucosemolekülen aufgebaut sind. Der Prozess findet in den meisten Lebewesen statt. ", "tgt_summary": null, "id": 58043} {"src_title": "Ihmerter Kirche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Quellen.", "content": "Ein altbabylonischer Text erwähnt das Land der Suti (Su-ti-um). Die Assyrer berichten seit der Regierungszeit von Arik-den-ilu über Zusammenstöße mit den Suti. Sie werden zusammen mit den Ahlamu und den Iauri erwähnt. Suti werden auch in einem Amarna-Brief des assyrischen Königs Aššur-uballiṭ I. genannt, demzufolge sie ägyptische Botschafter gefangen nahmen und den sicheren Verkehr zwischen Assyrien und Syrien gefährdeten (EA 16) (vgl. Chronik P, I. 6). Auch EA 297 (16) aus Gezer und EA 318 (13) aus \"TI-en-ni\" erwähnen sie. Sie werden als Wüstennomaden bezeichnet, also vermutlich Bewohner der Steppe in der nördlichen Dschesireh. Die Amarna-Briefe EA 122:34 und EA 195:29 berichten über Sutäer in ägyptischen Diensten. Auch die Ta'anak-Briefe (Nr. 3, Revers 4) erwähnen sutäische Söldner.", "section_level": 1}, {"title": "Identifikation.", "content": "Auch die aus Ur-III-zeitlichen Texten bekannten lù SU wurden als Sutäer interpretiert. Dem wurde früh widersprochen. Thorkild Jacobsen sah sie als Bergbewohner des Zagros und Ignace Gelb als Subaräer, François Vallat als Bewohner der Susania. Piotr Steinkeller will die Zeichen als Šimaški lesen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Kassitenkönig Kadašman-Ḫarbe (ca. 1355–1344 v. Chr.) besiegte plündernde Suti. In der Regierungszeit von Adad-apla-iddina (1068–1047 v. Chr.) zerstörten sie nach der Königschronik Tempel in Der, Nippur und Dur-Kurigalzu. In Sippar zerstörten sie den Ebabbar des Sonnengottes Šamaš, das Kultbild des Gottes ging verloren, womit sein Kult nicht mehr nach den angestammten Regeln durchgeführt werden konnte. Auf diese Vorgänge bezieht sich vielleicht auch ein Abschnitt auf dem zerbrochenen Obelisken (III, 4). Erst Nabû-apla-iddina (ca. 887–855 v. Chr.) konnte die Suti aus Babylonien vertreiben. Danach stellte Nabû-apla-iddina die Tempel der Götter und deren angemessenen Kult wieder her. Diese Vorgänge werden in der Šamaš-Tafel beschrieben, einem Steinrelief aus Sippar aus der Regierungszeit des Nabû-apla-iddina, das eine Schenkung des Königs an einen \"ērib bīti\"-Priester des Ebabbar festhält. Er erhält vom Tempel regelmäßige Zuwendungen von Nahrungsmitteln und Kleidung. Die Zerstörung des Ebabbar durch die Suti wird auf den Zorn des Gottes Šamaš zurückgeführt. Simbar-šīpak (1025–1008 v. Chr.), der erste König der Meerland-Dynastie, versuchte, den Kult Šamaš wiederherzustellen, konnte aber die verlorene Statue nicht auffinden. Deshalb ließ er eine Sonnenscheibe herstellen, der regelmäßige Opfer dargebracht wurden. Er setzte einen gewissen Ekur-šuma-ušabši als \"sangû\"-Priester ein. Unter dem Herrscher Kaššu-nadin-aḫḫe herrschte Hunger und Not, und die Opfer wurden vernachlässigt. Einer seiner Nachfolger, Eulmaš-šākin-šumi (1003–987), wies dem Ebabbar des Šamaš auf Ansuchen des \"sangû\"-Priesters Ekur-šuma-ušabši einen Teil des Einkommens des Esagila in Babylon zu, womit der Kult wieder aufgenommen werden konnte. Erst unter Nabu-apla-iddina (ca. 887–855 v. Chr.) wurde durch Nabu-nadin-šumī, einem Nachkommen des Ekur-šuma-ušabši, ein Bild des Samas am Ufer des Euphrat entdeckt, das als Vorbild für eine neue Statue dienen konnte und so der rechte Kult wiederhergestellt, Jahrhunderte des Chaos beendet. In Neu-Babylonischer Zeit treten die Suti auch als Verbündete der Elamiter auf, wie Nergal-naṣir, der Häuptling der Suti, \"furchtlos in der Schlacht\", den Šutruk-Naḫḫunte III. zusammen mit General Tannanu, dem \"taslisu\"-Beamten, zehn \"rab-kisri\" Befehlshabern, 80.000 Bogenschützen und Reitern 703 v. Chr. Marduk-Baladan zur Hilfe gegen Sanherib schickte, wenn auch ohne Erfolg. Sutäer sind als Sklaven belegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Suti waren ein Nomadenvolk im nördlichen und östlichen Babylonien. Vermutlich handelt es sich um eine Sammelbezeichnung, die vielleicht später zu einem echten Ethnonym wurde.", "tgt_summary": null, "id": 547217} {"src_title": "Sants-Montjuïc", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Positionen.", "content": "Gamal al-Banna vertrat eine rationalistische, humanistische, egalitäre, feministische, anti-autoritäre, liberale und laizistische Islam-Interpretation. Als politischer Denker und sozialreformerischer Aktivist vertrat er eine anti-kapitalistische Position und versuchte, die europäischen Prinzipien von Demokratie und Sozialismus mit dem Islam zu verbinden. In seinem Buch \"al-barnamadj al-islami – Das islamische Programm\" schreibt Gamal al-Banna 1991, als das Ende des Kalten Krieges sichtbar geworden war, in der Einleitung (\"Eine zerrissene Welt\", S. 6–8; Deutsch von Andreas Meier):", "section_level": 1}, {"title": "Islamische Wiedererweckung.", "content": "Gamal al-Banna wollte mit seiner rationalistischen Islam-Interpretation den unverfälschten Islam des Koran und des Gesandten Mohammed erläutern. Diese progressive Interpretation des Islam sah er im Gegensatz zu reaktionären Versionen des Islam, die durch die Jahrhunderte über von Scharia-Juristen (fuqaha) festgelegt beziehungsweise verfälscht worden seien. Mit seinem Aufruf zur islamischen Wiedererweckung (al-ihya` al-islami/Islamic Revival) wollte er die Muslime dazu ermuntern, sich nicht auf die althergebrachten Meinungen zu verlassen, sondern mit Hilfe des Korans und der Vernunft ihre eigenen Meinungen zu bilden. Während Gamal al-Banna den Koran als authentisches Wort Gottes betrachtete, kritisierte er, dass viele Hadithe (Überlieferungen über die Aussagen und Taten des Gesandten Mohammed) offensichtlich gefälscht seien und man deshalb nur jenem Teil der Sunna (Propheten-Tradition) vertrauen solle, der dem Koran und der Vernunft nicht widerspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Humanismus und soziale Gerechtigkeit.", "content": "Ein wichtiges Merkmal in Gamal al-Bannas Denken ist die am Koran orientierte soziale Gerechtigkeit. Jahrzehntelang in der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung engagiert, war er Gewerkschaftsfunktionär in der Textilbranche und gründete 1953 die Ägyptische Organisation für Strafgefangenenhilfe. Gamal al-Banna lehrte 30 Jahre lang (1963–93) am gewerkschaftlichen Cairo Institute of Trade-Union Studies. 1981 gründete er den Internationalen Islamischen Arbeiter-Bund (International Islamic Confederation of Labor) und wurde ihr erster Präsident. Typischerweise trug er einen grauen Anzug im Mao-Look, was seine kapitalismuskritische und egalitäre Haltung zur Darstellung brachte. Gemäß Gamal al-Banna ist der Islam anti-kapitalistisch: Er ist nicht nur gegen die historische Sklaverei, also die soziale Versklavung von Menschen, sondern auch gegen ihre ökonomische Versklavung, also die wirtschaftliche Ausbeutung und Knechtung. Gamal al-Banna lehnte harte Strafen ab, wie beispielsweise die Todesstrafe für Apostaten, und engagierte sich gegen die Diskriminierung von Frauen und religiösen Minderheiten, etwa der koptischen Christen in Ägypten.", "section_level": 1}, {"title": "Egalitarismus und Feminismus.", "content": "Nach Gamal al-Bannas Ansicht gibt der Islam Frauen und Männern dieselben Rechte und Pflichten, und ein guter Muslim betrachte \"alle\" Menschen als gleichwertig, egal welcher Religion sie angehören. Bezüglich der Stellung der Frau im Islam sieht al-Banna keinen Grund, warum eine Muslima im Gebet nicht die Rolle des Imams (Vorbeters) übernehmen sollte, also als Imamin fungieren sollte. Während der traditionelle \"Islam der Juristen\" die Frauenrechte stark einschränke, wollte der ursprüngliche Islam seiner Ansicht nach die Frauen befreien. In Ägypten setzte sich al-Banna für die Verständigung zwischen der muslimischen Mehrheit und der koptisch-christlichen Minderheit ein. Als antiautoritärer Denker ist Gamal al-Banna ein Gegner des religiösen Establishments; in Ägypten bedeutete dies vor allem eine ständige Konfrontation mit der staatshörigen und tendenziell konservativen al-Azhar-Universität. Gamal al-Banna glaubte, dass jeder Muslim für sich selbst denken müsse und niemand, weder Politiker noch Religionsführer noch irgendein Individuum das Recht habe, jemand anderem etwas vorzuschreiben in der Religion. Für konservative und fundamentalistische Muslime beging Gamal al-Banna jedes Mal einen Tabubruch, wenn er sich nicht an die Urteile von Theologen hielt, die bei seinen Gegnern als unanfechtbare Autoritäten galten (zum Beispiel asch-Schafii und andere). Die muslimischen Vorfahren könnten zwar Vorbilder sein, doch ihrem Beispiel müsse nicht gefolgt werden. In politischer Hinsicht betrachtete er den Staat als notwendiges Übel, dessen Macht die Gesellschaft so weit wie möglich reduzieren müsse, um den Machtmissbrauch möglichst klein zu halten. Gamal al-Banna wird gelegentlich einem islamisch verstandenen demokratischen Sozialismus zugeordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Liberalismus.", "content": "Für Gamal al-Banna darf das (religiöse) Denken keinerlei Beschränkungen unterliegen. Die Freiheit sei ein Selbstwert, und Tabus sollte es nicht geben im Bereich der Meinungsfreiheit. Dies umfasst ebenfalls, dass ein Muslim die Religion wechseln darf. Es gebe keinen Zwang im Glauben, der nur eine persönliche Angelegenheit zwischen einem selbst und Gott sei. Gamal al-Banna fordert die Befreiung der Frau von den Fesseln der Scharia-Juristen. Obwohl Gamal al-Banna davon überzeugt ist, dass das Tragen des Kopftuchs \"(hidjab)\" keine religiöse Pflicht für die Frau ist, will er die Frauen in ihrer Glaubensausübung nicht einschränken. Wer es tragen will, soll es tragen.", "section_level": 1}, {"title": "Ablehnung des Konzepts eines islamischen Staats.", "content": "Gamal al-Banna trat gegen den islamischen Staat ein, „da Religion nicht den politischen Spielregeln gehorcht“: \"\"There cannot be a civil state with an Islamic reference... since religion is not adept at using politics\"\" (Es kann kein ziviles Staatswesen geben mit einem Rückbezug auf den Islam, weil Religion nicht dafür geschaffen ist, in der Politik angewandt zu werden.) Der Titel eines einschlägigen Werkes von 2003 drückt es wohl am besten aus: \"Der Islam ist Religion und Gemeinschaft und nicht Religion und Staat.\" Der arabische Begriff \" ́almaniyya\" (Säkularismus) hat für viele Muttersprachler eine religionsfeindliche Konnotation, dementsprechend vermied Gamal al-Banna ihn und betrachtet sich als \"islami\" (\"islamisch\" bzw. \"Islamist\"), was zu Missverständnissen führen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "Gamal al-Banna trat häufig in ägyptischen und anderen arabischen Fernsehsendungen auf, wo er sich Fragen und Diskussionen stellte. In den ägyptischen Medien galt Gamal al-Banna als Querdenker, der mit seinen für viele oft unbequemen Meinungen aneckte. Im Sommer/Ramadan 2006 beispielsweise sagte er, dass der Islam das Rauchen gar nicht verbiete und dass Muslime sogar tagsüber im Ramadan, also zur Fastenzeit, rauchen dürften. Er begründete sein Urteil damit, dass es zur Prophetenzeit im 7. Jhd. n. Chr. keine Zigaretten gab und der Koran und der Gesandte Mohammed das Rauchen nicht ausdrücklich verbieten. In einer anderen Diskussion sagte er, dass das Küssen und Umarmen nicht zur Unzucht \"(zina)\" gehört, die manche Religionsleute als Straftat betrachten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gamal al-Banna (ägyptisch-Arabisch für \"Jamal al-Banna\", ; * 15. Dezember 1920 in Mahmudiya; † 30. Januar 2013) war ein ägyptischer Islam-Gelehrter, Publizist und Gewerkschafter. Er schrieb über 100 Bücher zu religiösen, politischen und gewerkschaftlichen Themen. Er lebte und arbeitete in Kairo. Gamal al-Banna war der jüngste Bruder von Hassan al-Banna (1906–1949) und der Großonkel des bekannten Schweizer Islamwissenschaftlers Tariq Ramadan.", "tgt_summary": null, "id": 434258} {"src_title": "The Witness", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Alexander Buturlin begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt im Nachwuchsbereich des HK ZSKA Moskau, für dessen Profimannschaft er von 1997 bis 1999 in der russischen Superliga aktiv war. Anschließend wurde er im NHL Entry Draft 1999 in der zweiten Runde als insgesamt 39. Spieler von den Montréal Canadiens ausgewählt, für die er allerdings nie spielte. Nachdem der Angreifer von 1999 bis 2001 in der kanadischen Juniorenliga Ontario Hockey League für Sarnia Sting gespielt hatte, kehrte er in seine russische Heimat zurück, wo er einen Vertrag bei Salawat Julajew Ufa erhielt. Im Sommer 2002 unterschrieb Buturlin beim HK Lada Toljatti, für den er in den folgenden fünf Jahren in der Superliga auf dem Eis stand. Mit Lada wurde er 2005 Vizemeister und gewann 2006 mit seiner Mannschaft auf europäischer Ebene den IIHF Continental Cup. Die Saison 2007/08 begann er bei seinem Ex-Club aus Ufa, verließ diesen jedoch bereits nach nur fünf Spielen und wechselte zu dessen Ligarivalen HK MWD Balaschicha. Zur folgenden Spielzeit nahm ihn mit HK Lada Toljatti ein weiterer Ex-Club unter Vertrag. Für Lada erzielte der Flügelspieler in der Saison 2008/09, dem Premierenjahr der Kontinentalen Hockey-Liga in 44 Spielen fünf Tore und bereitete weitere sechs vor. Für die Saison 2009/10 kehrte Buturlin in die Landeshauptstadt zum HK Spartak Moskau zurück. Ab Oktober 2010 stand Buturlin beim HK Traktor Tscheljabinsk in der KHL unter Vertrag und absolvierte für diesen 105 KHL-Partien, in denen er 24 Scorerpunkte sammelte. Anfang September 2012 wechselte er zu Amur Chabarowsk, wo er einen Vertrag über ein Jahr Laufzeit erhielt. Im November des gleichen Jahres wurde dieser vorzeitig aufgelöst und Buturlin läuft seither für den HK Kuban Krasnodar in der Wysschaja Hockey-Liga auf.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Russland nahm Buturlin an der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 1999, sowie der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2001 teil.", "section_level": 2}], "src_summary": "Alexander Michailowitsch Buturlin (; * 3. September 1981 in Moskau, Russische SFSR) ist ein russischer Eishockeyspieler, der seit November 2012 beim HK Kuban Krasnodar in der Wysschaja Hockey-Liga unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 2043165} {"src_title": "Brustband-Andenkolibri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die Strukturen in der Mikroelektronik wurden Ende des 20. Jahrhundert und Anfang des 21. Jahrhundert immer kleiner, vgl. Skalierung (Mikroelektronik). Dabei kommen (2018) weitgehend noch dieselben bzw. modifizierte Herstellungsprinzipien wie in den 1980er zum Einsatz, als die kleinsten Strukturbreiten in einem integrierten Schaltkreis noch rund 1 Mikrometer betrugen. Diese Entwicklung wird sich auch fortsetzen, um höhere Leistung in noch kleineren Bauteilen bei noch geringeren Kosten zu ermöglichen. Aufgrund dieser Entwicklung wird dieser Bereich häufig als \"Nanoelektronik\" bezeichnet, wobei diese nicht durch die Nutzung neuer Konzepte basierend auf bekannten physikalischen Effekten erfolgt, sondern auf „konventionellen“ Konzepten basiert.", "section_level": 1}, {"title": "Eingesetzte Materialien.", "content": "Basismaterial für die Mikroelektronik bildet seit mehreren Jahrzehnten der Halbleiter Silizium. Verantwortlich dafür ist unter anderem die Beherrschung des Einkristall-Herstellungsprozesses und vor allem die Kombination mit seinem Oxid (Siliziumdioxid), das als Isolatormaterial eingesetzt wird und sehr gute Haftungseigenschaften auf Silizium besitzt. Die bisherige Entwicklung der Herstellungsprozesse für Siliziumeinkristalle ermöglicht mittlerweile die großvolumige Herstellung qualitativ hochwertiger Kristalle für Substrate (Wafer) mit Durchmessern von 300 mm.", "section_level": 1}, {"title": "Herausforderungen und Lösungen.", "content": "Da sich aber mit sinkenden Strukturbreiten Leckströme und Quanteneffekte immer stärker bemerkbar machen, wird es in den nächsten Jahren notwendig werden, neue Konzepte, wie den Y-Transistor und den FinFET-Transistor zu entwickeln, und neue Materialien in den Herstellungsprozess zu integrieren. Nur so wird es möglich sein, weiterhin die Leistung elektronischer Komponenten zu steigern und gleichzeitig die Kosten zu reduzieren. Das Ende dieser Entwicklung wurde in den letzten zwanzig Jahren zwar mehrmals prognostiziert, die bestehenden Probleme, insbesondere die für unüberwindbar gehaltenen physikalischen Grenzen im Herstellungsprozess, konnten aber immer wieder überwunden werden. Trotzdem werden die „konventionellen“ Konzepte irgendwann ausgeschöpft sein, und es wird notwendig sein, völlig neue Konzepte zu entwickeln. Ein Beispiel ist die Extrem-Ultraviolett-Lithografie (EUVL). Für das nächste Jahrzehnt wird hierbei mit einer weiteren Miniaturisierung bis auf 16 nm und darunter gerechnet. Die konventionelle Fotolithographie – derzeit (2012) UV-Licht mit einer Wellenlänge von 193 nm (Argonfluorid-Excimerlaser) – stößt dann jedoch aus physikalischen Gründen an ihre Grenze. Daneben werden selbst umfangreiche Änderungen der bisherigen Anlagentechnik nicht mehr ausreichen, um den technischen Anforderungen gerecht zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Zielsetzung und Einsatzfelder.", "content": "Zielsetzung der Nanoelektronik ist es, elektronische Bauteile im Nanometerbereich zu verkleinern, um letztlich Rechenkapazitäten, Speicherkapazitäten, die Geschwindigkeit und die Effizienz von Computerchips zu steigern. Dazu sollen v. a. die elektronischen Eigenschaften von Nanohalbleiterstrukturen erforscht und verbessert werden. Daneben gilt es, den Schaltungsaufbau und die Architektur von Computerchips anwendungsbezogen zu optimieren. Die Gesetze der Quantenphysik sollen für die Elektronik nutzbar gemacht werden. Weiterhin soll die Nanoelektronik bessere Techniken und Geräte für die Elektronikfertigung liefern und durch neuartige Schaltungen und Bauelemente die logische Verknüpfung, Speicherung und Verarbeitung von Daten optimieren. Es wird erwartet, dass analog zur Entwicklung der Mikroelektronik der technische Fortschritt in nahezu allen Branchen positiv beeinflusst wird und dass im Ergebnis eine noch höhere Funktionalität von Geräten bei geringeren Kosten vorliegen wird. Kommerzielle Einsatzfelder für die Nanoelektronik sind die Unterhaltungselektronik, die Automatisierungstechnik, die Medizintechnik, mobile Kommunikationsgeräte, Computer, Navigation, Sensorik, Autos und alle Bereiche technikorientierter Forschung, in denen Messgeräte höchster Präzision zum Einsatz kommen.", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Grenze & Voraussage.", "content": "Der kleinste Abstand von Siliziumatomen im Einkristall beträgt 0,235 nm (= 235 pm), was nur wenig größer als der doppelte kovalente Radius von 0,222 nm ist. Daraus ergibt sich, dass bei einer Strukturbreite von 5 nm nur noch etwa 20–25 Siliziumatome (in 110 der Diamantstruktur) miteinander verbunden sind. Intel plant derzeit (Ende 2019) mit dem Start der Massenfertigung 1,4 nm Strukturbreiten voraussichtlich im Jahre 2029 stattfindet. Im nächste Skalierungsschritt, dem 1,0-nm-Technologieknoten, sind nur noch etwa 4–5 Siliziumatome miteinander verbunden. Bei diesen Verhältnissen wird klar, dass eine „Pikoelektronik“ (< 100 pm, theoretisch) nie realisiert werden kann, da auch alle anderen Atome des Periodensystems einen doppelten kovalenten Radius im Bereich 130–500 pm aufweisen. Somit können die Strukturbreiten für integrierte Schaltkreise nicht beliebig verkleinert werden. Um die Leistung der Mikrochips bei vergleichbarer TDP weiter zu steigern, müssen neue Konzepte erfunden werden, welche nicht mehr von der materiellen Strukturgröße abhängen.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Entwicklung & Aktuelle technische Grenze.", "content": "Die International Technology Roadmap for Semiconductors (ITRS) schlägt die Standards für Technologieknoten vor, so z. B. auch 2017 die Knoten 2 nm, 1,5 nm und 1 nm. Die kleinsten Strukturbreiten integrierter Schaltkreise, insbesondere von Mikroprozessoren in Serienproduktion, lagen: Speicherchips haben einfachere Schaltpläne-Architekturen, so kommt es dass diese in Größe der Technologieknoten den Prozessoren meistens leicht voraus sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Nanoelektronik werden integrierte Schaltkreise bezeichnet, deren Strukturbreiten (kleinste, über Strukturierungsverfahren wie Lithographie realisierbare Abmessung bei integrierten Schaltkreisen) unter 100 nm liegen. In diesem Bereich müssen physikalische Effekte beachtet werden, die zuvor unbekannt oder vernachlässigbar waren. Dies führt zu neuen Formen der Bauelemente und ganz neuen Funktionsprinzipien. Allerdings ist dies nur eine grobe Einordnung und der Begriff der Nanoelektronik unterliegt keiner strengen Definition oder Norm, da der Übergang zwischen Mikroelektronik und Nanoelektronik fließend verläuft oder es wird nicht unterschieden, d. h. alles unter dem Begriff Mikroelektronik behandelt.", "tgt_summary": null, "id": 2038347} {"src_title": "Felsengimpel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Londe war medizinischer Fotograf im Hôpital de la Salpêtrière in Paris und ein Pionier der Röntgen-Fotografie. In seinen zwei Jahrzehnten am Salpêtrière (1882 bis 1903) wurde er zum möglicherweise herausragendsten wissenschaftlichen Fotografen seiner Zeit. Der Neurologe Jean-Martin Charcot holte Londe ins Salpêtrière. 1882 hatte Londe ein System entwickelt, mit dem physische, beziehungsweise muskuläre Bewegungen von Patienten aufgenommen werden konnten, unter anderem bei epileptischen oder „hysterischen“ Anfällen. Er erreichte das mit einer Kamera mit 9 Objektiven, die mit elektromagnetisch geschalteten Verschlüssen kombiniert waren, die mithilfe eines Metronomes nacheinander ausgelöst wurden. Ein paar Jahre später stellte er eine entsprechende Kamera mit 12 Objektiven her. Londes Kamera wurde für medizinische Studien der Muskelbewegungen von Personen bei Aktivitäten wie Schmieden oder Seiltanz eingesetzt. Die Einzelaufnahmen konnten im Abstand von einer Zehntel-Sekunde bis zum Abstand von mehreren Sekunden gemacht werden. Obwohl der Apparat für medizinische Zwecke konstruiert war, konnte man laut Londe auch Bewegungen von Tieren und Meereswellen damit aufnehmen. General Sobert entwickelte zusammen mit Londe einen chronophotographischen Apparat für ballistische Studien. Londes Bilder wurde als Illustrationen in Büchern verwendet, insbesondere für Publikationen des Anatomiezeichners Paul Richer, für die er Anerkennung durch Mediziner und Künstler erwarb. Zusammen mit Étienne-Jules Marey (1830–1904) experimentierte Londe mit dem Fotografieren von Bewegung. Sein Labor im Salpêtrière ähnelte Mareys berühmter \"Station Physiologique\". 1893 publizierte Londe sein erstes Buch über medizinische Fotografie (\"La photographie médicale: Application aux sciences médicales et physiologiques\"). 1898 folgte der Traktat \"Traité pratique de radiographie et de radioscope: technique et applications médicales\". Londe gab sechs „Journale“ heraus und arbeitete zusammen mit seinem Lehrer und Mentor Dr. Jean-Martin Charcot, dem damals führenden französischen Neurologen, der auch Sigmund Freud unterrichtete. Ab 1879 war Londe Mitglied der Société française de photographie, 1887 mitbegründete er die \"Société d'Excursions des Amateurs Photographes\". Albert Londes 12-linsige Kamera von 1891 wurde 1892 im illustrierten Journal \"La Nature\" gezeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Albert Londe (* 26. November 1858 in La Ciotat, Frankreich; † 11. September 1917 in Reuil-en-Brie, auf dem Schloss Bréau nahe Paris, Frankreich) war ein französischer Fotopionier im Bereich der medizinischen Forschung, Röntgen- und Chronofotografie.", "tgt_summary": null, "id": 1781146} {"src_title": "Un’estate italiana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Stan und Ollie, gerade aus dem Gefängnis ausgebrochen, sind auf der Flucht vor der Polizei. Sie werden bereits von Komplizen erwartet. In deren Auto tauschen sie die Gefängniskleidung gegen ihre gewohnten Anzüge aus, wobei sie die Hosen verwechseln. Als sie beinahe von der Polizei eingeholt werden, verlassen sie den Wagen und fliehen zu Fuß weiter. Immer wieder misslingt es Stan und Ollie, die Hosen auszutauschen, weil sie von einem Polizisten argwöhnisch beobachtet oder von Passanten dabei gestört werden. Die Situation – Stan und Ollie hinter Kisten versteckt oder in einem Auto mit heruntergelassen Hosen – wird dabei offensichtlich gründlich missverstanden. Bei einem Versuch im Hinterhof eines Fischgeschäftes gelangt ein Krebs in Stans Hose, der ihn fortan dauernd kneift. Die dadurch hervorgerufenen zuckenden Bewegungen Stans führen dazu, dass vor James Finlaysons Musikaliengeschäft dutzende Schallplatten zerstört werden. Schließlich gelangen sie auf die Baustelle eines Wolkenkratzers und geraten wider Willen per Lift zum höchsten Punkt des Gerüstes. Während der Fahrt nach oben gelingt es endlich, die Hosen zu tauschen. Fortan wird Ollie vom Krebs gezwickt. Bevor sie wieder zurückfahren können, entschwindet der Lift wieder. Um nach unten zu gelangen, versuchen Stan und Ollie eine Leiter auf der anderen Seite der Konstruktion erreichen. Auf dem Weg dorthin droht immer wieder der Sturz in die Tiefe. Nicht nur der Krebs in Ollies Hose macht ihnen zu schaffen, auch teilweise instabile Pfosten und Bretter sorgen für Gefahr. Zu allem Unglück fällt nach einigen schwindelerregenden Balanceakten die Leiter hinunter. Am Schluss erreichen Stan und Ollie dann aber wieder unversehrt den Lift und gelangen zurück auf den sicheren Boden. Der dort lauernde Polizist wird durch den Lift zusammengepresst und ist nur noch halb so groß wie zuvor.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "„Dieser ungewöhnliche und sehr gelungene Ausflug in die Domäne von Harold Lloyd, den Fassadenkletterer-Comedy-Thriller, enthält einige der komischsten Laurel & Hardy Momente“, befand William K. Everson in \"Laurel und Hardy und ihre Filme\". Auch \"Prisma\" lobte den Film: „In diesem schreiend komischen Stummfilm beweisen Laurel und Hardy ihr unglaubliches Können im Variieren und Ausreizen eines Gags bis zur Grenze des Möglichen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sache mit der Hose (Originaltitel: \"Liberty\") ist ein US-amerikanischer Stummfilm von Laurel & Hardy aus dem Jahre 1929. Der Film war einer ihrer letzten Stummfilme und feierte seine Premiere am 26. Januar 1929.", "tgt_summary": null, "id": 2111152} {"src_title": "Sarcoglottis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Marcilhac-sur-Célé liegt in einer Höhe von etwa 160 Metern ü. d. M. am südwestlichen Rand des Zentralmassives am Ufer des Célé, eines rechten Nebenflusses des Lot. Das Dorf und seine Umgebung werden durch die weißen und ockerfarbigen Klippen des Célé-Tales überragt. Die nächste Stadt ist das etwa 30 Kilometer (Fahrtstrecke) östlich gelegene Figeac.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Im 19. Jahrhundert hatte der Ort stets zwischen 800 und 950 Einwohner. Infolge der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft ging die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kontinuierlich bis auf die derzeitigen Tiefststände zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Im \"Haut-Quercy\" wurde die Landwirtschaft in erster Linie zur Selbstversorgung betrieben, zu der bis ins 19. Jahrhundert hinein auch der Weinbau gehörte, der aber nach der Reblauskrise nahezu gänzlich aufgegeben wurde. Heute spielt – neben Landwirtschaft, Kleinhandel und Handwerk – der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (\"gîtes\") eine große Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In prähistorischer Zeit wurde das Gebiet um Marcilhac-sur-Célé bereits von Menschen bevölkert. Sie nutzten die Höhlen in den Klippen über dem Célé als Unterschlupf. Auch aus gallo-römischer Zeit finden sich Spuren im Gemeindegebiet, dazu gehören die Reste eines Landgutes, das einem Mann namens Marcellus gehörte. Der Ort wurde zum ersten Mal im 7. Jahrhundert erwähnt. In das 12. Jahrhundert fällt die Gründung des befestigten Benediktinerklosters, um das sich der Ort entwickelte. Das an einer Nebenstrecke des Jakobswegs (\"Via Podiensis\") gelegene Kloster, zu welchem auch der Wallfahrtsort Rocamadour gehörte, war vom 12. bis zum 14. Jahrhundert eine vielgenutzte Anlaufstation für Pilger. Die Kirche war sogar größer als die von Conques. Im Hundertjährigen Krieg (1337–1453) wurde das Kloster mehrfach zerstört und schließlich 1569 während der Hugenottenkriege geplündert. Von diesem Ereignis erholte sich die Abtei nicht mehr; während der Französischen Revolution wurden die Gebäude vom französischen Staat an Privatpersonen verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Jakobsweg (\"Via Podiensis\").", "content": "Im Ort gibt es zwei Pilgerherbergen (französisch: \"Gîte d'étape\"), mehrere Privatzimmer (französisch: \"Chambre d'Hôtes\") und einen Campingplatz. Die Variante GR 651 folgt weiter dem Tal des Célé, vorbei an der Grotte du Pech Merle, überquert bei Saint-Cirq-Lapopie das Lot-Tal und vereinigt sich zwischen Limogne-en-Quercy und Varaire wieder mit dem GR 65. Als Straßenverbindung führt die D41, parallel zum Jakobsweg, ins Lot-Tal.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die südfranzösische Gemeinde Marcilhac-sur-Célé befindet sich im Département Lot in der Region Okzitanien. Der kleine, Einwohner (Stand ) zählende Ort liegt im Tal des Célé und ist Teil des Regionalen Naturparks Causses du Quercy.", "tgt_summary": null, "id": 1082216} {"src_title": "William Goetz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Shep Ramsey ist ein intergalaktischer Held mit riesiger Muskelkraft, die noch durch seinen Raumanzug verstärkt wird. Als er wieder einmal die Galaxis vor General Suitor retten muss, stirbt der Präsident Hashina. Sheps Vorgesetzter stellt ihn zur Rede, und voller Wut zerstört Shep die Kontrolle seiner Rettungskapsel. Er muss auf dem Planeten Erde notlanden und dort einige Wochen ausharren, bis seine Kapsel genug Energie getankt hat. Ramsey kommt bei Charlie Wilcox, einem schüchternen Architekten, unter, der für seinen Chef Adrian Beltz die Drecksarbeit erledigen muss und sich nicht einmal traut, um eine Gehaltserhöhung zu bitten. Seine Frau Jenny vermietet seine ehemalige Werkstatt als Apartment, und der hünenhafte Riese zieht ein. In den nächsten Tagen erlebt Shep skurrile Situationen in dem kleinen Vorort und richtet aus Gutmütigkeit einen Haufen Unsinn an. So quält er einen Pantomimen, den er mehrmals in Not vermutet, und wirft ein Skateboard ins Weltall. Charlie entdeckt einen Phaser in Sheps Zimmer und feuert diesen versehentlich ab. Ein Raumschiff mit zwei intergalaktischen Kopfgeldjägern kommt so auf die Spur von Shep. Shep geht zu seinem Raumschiff und wird dabei von Charlie verfolgt. Als Shep mit den Wartungsarbeiten fertig ist und wieder nach Hause geht, betritt Charlie das Raumschiff und spielt mit den Utensilien herum. Mit einem Röntgenfernglas beobachtet er, wie zwei Punks eine Frau vergewaltigen wollen, steigt in den Raumanzug und rettet die Frau eher aus Versehen vor den Kriminellen. Dabei lässt er eine Eiswaffe liegen. Als Shep dahinterkommt, ist es schon zu spät. Die Kriminellen haben die Waffe für einen Banküberfall eingesetzt und die gesamte Belegschaft, die Kunden und die anrückende Polizei vereist. Shep und Charlie können den Banküberfall zwar vereiteln, doch die Energie der Waffe hat gereicht, um die Kopfgeldjäger endgültig auf die Spur von Shep zu locken. Shep und Charlie können gerade noch fliehen. Gemeinsam hecken sie einen Plan aus, für den sie die Kristalle von Charlies Chef benötigen. Auf einer großangelegten Party für die neuen japanischen Investoren kommt es zu einem großen Showdown. Shep bleibt siegreich und will gerade die Erde verlassen. Doch inzwischen ist General Suitor auf der Erde gelandet und hat Charlies Frau und dessen Kinder entführt. Shep schafft es mit Hilfe von Charlie, den General zu überwältigen. Anschließend fliegt er zurück ins All. Charlie hat nun endlich Selbstvertrauen gewonnen und schmeißt seinen Job hin.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Ursprünglich sollten Danny DeVito und Arnold Schwarzenegger die Hauptrollen in dem Film erhalten, doch die beiden entschlossen sich die Komödie \"Twins – Zwillinge\" zu drehen. Das Projekt wurde dann zwei Jahre später dem WWF-Star Hulk Hogan angeboten, der nach \"Hulk Hogan – Der Hammer\" seine zweite Hauptrolle spielte. Im Film ist außerdem der Wrestler Mark Calaway (The Undertaker) zu sehen, der 1990 sein Debüt bei der WWF gab. Der Spezialeffekt-Techniker Michael Colvin verstarb bei den Dreharbeiten zum Film, als er versehentlich durch eine Falltür fiel.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Film erschien 1991 in den USA und wurde in Deutschland am 31. Oktober 1991 als Videopremiere von Highlight und Arcade veröffentlicht. Eine DVD-Version ist bisher nur in den Vereinigten Staaten und Großbritannien erschienen. Zur Promotion wurde 1993 außerdem ein Computerspiel von Alternative Software für Amiga 500, Commodore 64 und MS-DOS veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ritter aus dem All (Originaltitel: \"Suburban Commando\") ist eine Action-Komödie von Burt Kennedy. Der Wrestler Hulk Hogan hat in diesem Film von 1991 seine zweite Hauptrolle als Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 2336749} {"src_title": "Vojislav Vranjković", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Künstlerische Laufbahn und familiärer Hintergrund.", "content": "Amiotte war ein Schüler von Oscar Howe, dessen Synthese von Tradition und Moderne er mit eigenständigen Akzenten fortsetzt. Bedeutenden Einfluss hatten auch seine Großmutter Christina Standing Bear sowie sein Urgroßvater Standing Bear (\"Mató Nájin\"), dessen Zeichentalent er auch geerbt hat. Amiotte stammt somit aus einer Familie von \"Indian intellectuals\", deren Tradition er fortsetzt. Er versteht sich selbst als „an ambassador on behalf of the Lakota and for the traditional arts of Native Americans“. Großen Einfluss hatte auch der Lakota-Medizinmann Pete Catches, der ihn zwischen 1972 und 1981 in die Spiritualität und die damit verbundenen Zeremonien der Lakota-Tradition einführte. Die mystischen Erfahrungen auf der Grundlage der Lakota-Philosophie prägen Amiottes Kunst. Sein Schaffen insgesamt ist Ausdruck der \"Lakól wicóh’an washtélaka\", der Liebe zu den Lakota-Traditionen. Aus dieser Überzeugung heraus ist Amiotte zugleich Förderer der Lakota-Riten wie etwa des Sun Dance (\"wiwányank wacípi\"). Die visionären Erfahrungen bei den traditionellen Zeremonien schlagen sich auch in seinen künstlerischen Werken nieder (Sun Dance-Szenen). Die Collagen-Arbeiten von Arthur Amiotte sind von Ledger Art inspiriert. Auf geistreiche Art und Weise demonstriert er damit den Bruch zwischen der traditionellen und modernen Lakota-Kultur (\"The Visit,\" 1995, Acrylic-Collage; Buffalo Bill Historical Center, Wyoming).", "section_level": 1}, {"title": "Titel und Funktionen.", "content": "1964 erlangte Amiotte den Bachelor für Kunsterziehung am Northern State College in Aberdeen/South Dakota, anschließend den Master für Interdisziplinäre Studien der Anthropologie, Religion und Kunst an der Universität von Montana. Später verlieh man ihm die Ehrendoktorwürde des Oglala Lakota College und der Universität in Brandon/Kanada. Als Künstler und Kulturberater an der Schnittstelle zwischen moderner und traditioneller indigener Kunst erhielt er unter anderem die Titel und Funktionen als Kunstpädagoge (\"educator\"), Berater für die nativen Kulturen der Northern Plains und außerordentlicher Professor für \"Native Studies\" an der Universität Brandon. Als Experte und Berater wurde er in zahlreiche Kommissionen und Ausschüsse berufen, unter anderem als zeitweiliger Berater am \"Smithsonian’s National Museum of the American Indian\" sowie des \"Presidential Advisory Council for the Performing Arts\" am Kennedy Center. Er ist Mitglied des \"Indian Advisory Board\" des Buffalo-Bill-Museums in Cody/Wyoming, des \"Board of Directors for the Native American Art Studies Association\", des \"Council of Regents of the Institute of American Indian Arts\" sowie des \"United States Department of the Interior’s Indian Arts and Crafts Board\". Amiotte war beteiligt an der Organisation von Ausstellungen über die Kultur der Great-Plains-Stämme, unter anderem im Wheelwright-Museum/Santa Fe, im Akta Lakota-Museum, Chamberlain, South Dakota, im Buffalo Bill Historical Center/Cody und im Museum der Weltkulturen/Frankfurt am Main.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Tätigkeiten und Ausstellungen.", "content": "Amiotte unternimmt zahlreiche Vortragsreisen im In- und Ausland. Als Buchautor war er 1989 an dem Werk \"Illustrated History of the Arts in South Dakota\" mit einem Kapitel über die Kultur der Sioux beteiligt. Sein vielseitiges Werk von Malerei über Bildhauerei bis zu Arbeiten mit Stoff ist in 26 öffentlichen und etwa 200 privaten Sammlungen präsent. Besonders bekannt sind seine Serien von Collagen, in denen er pointiert mit Witz und Scharfsinn den Spannungsbogen der Lakota-Kultur zwischen Tradition und Moderne zur Darstellung bringt („The Visit“, 1995, Acryl-Collage; Buffalo Bill Historical Center). Amiotte definiert sein Schaffen darin als der Reservatskultur verpflichtet, verbunden mit einem Spagat zwischen Gestern und Heute, der oft in erstaunlicher Weise gemeistert wird; hierzu Amiotte: „\"I realized that contemporary art was ignoring the whole reservation period. This had been a dynamic time. Some people were going to school in the east, to Carlisle and Hampton. (...) People were moving onto land allotments. They were familiar with print media, exposed to lots of magazines, pictures, photographs (...) Daily life was infused with this mixture of nonliterate/literate. There were new technologies (...) it seemed to me that it was more honest to deal with all this in my art, rather than to create a fake hide painting\"“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arthur Amiotte (Lakota-Sprache: \"Wanblí Ta Hócoka Washté\", englisch: \"Good Eagle Center\"; * 1942 in Pine Ridge Reservation, South Dakota) ist ein US-amerikanischer Künstler und Kunsthistoriker. Er gehört dem indianischen Stamm der Oglála Lakota an und ist für verschiedene Museen und Kommissionen als Berater zur Kultur der Great-Plains-Stämme tätig. Amiotte lebt in Custer, South Dakota.", "tgt_summary": null, "id": 1264189} {"src_title": "Nine Princes in Amber (Computerspiel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Pflichten.", "content": "Die Rōjū hatten klar definierte Aufgaben, die in der Reorganisation der Shogunatsregierung 1634 festgelegt wurden. Ihre Rolle ist mit Ministern in modernen Regierungen vergleichbar, allerdings waren die Rōjū nicht einem bestimmten Aufgabenbereichen zugeteilt. Stattdessen hatte jeweils ein Rōjū die Hauptverantwortung, aber dieser Posten rotierte monatlich. Zu den Aufgaben der Rōjū gehörte: Die Rōjū kommunizierten mit dem Shogun über einen Kammerherren, den \"Soba-yōnin\". Die Rōjū gehörten außerdem dem \"Hyōjōsho\", dem obersten exekutiven und judikativen Rat im Shogunat an, gemeinsam mit den \"Ō-Metsuke\" und den Vertretern der verschiedenen \"Bugyō\" (Kommissionen). Aufgabe des \"Hyōjōsho\" war unter anderem, dem Kaiser den Nachfolger des Shogun vorzuschlagen. Teilweise gab es über den Rōjū das Amt des Tairō (Regent), das allerdings nicht immer besetzt war. Unter Tokugawa Tsunayoshi (1680–1709) verloren die Rōjū allerdings massiv an Einfluss. Der Shogun arbeitete enger mit dem Tairō, dem Kammerherren, und anderen Beamten zusammen. Dies galt insbesondere während der Amtszeit von Yanagisawa Yoshiyasu, der im Rang eines Tairō stand (\"Tairōkaku\") aber nicht berechtigt war, diesen Titel offiziell zu führen. Die Rōjū wurden mehr oder weniger zu Boten degradiert, die nicht die Macht besaßen, selbst Politik zu beeinflussen. So meinte der zeitgenössische Konfuzianer Arai Hakuseki, der Rōjū habe einzig Yoshiyasus Anweisungen weitergeleitet. Auch nach Tsunayoshis Tod erreichten die Rōjū nicht mehr ihre alte Bedeutung. Der Posten existierte jedoch weiter bis zum Ende der Edo-Zeit. Gegen Ende der Edo-Zeit, in der Bakumatsu-Zeit, spielten die Rōjū Abe Masahiro und Hotta Masayoshi eine wichtige Rolle bei der Öffnung des Landes und den Verhandlungen über die Verträge mit den Kolonialmächten, wie dem Vertrag von Kanagawa und dem Harris-Vertrag.", "section_level": 1}, {"title": "Liste der Rōjū.", "content": "\"Anmerkung: Jeder Amtsinhaber ist nur einmal, mit seiner ersten Amtszeit aufgelistet. Spätere Amtszeiten werden nicht aufgeführt.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Rōjū (jap. ), auch als Ältester übersetzt, war eines der höchsten Ämter in der Verwaltung des Tokugawa-Shogunats im Japan der Edo-Zeit. Unter Tokugawa Ieyasu und seinem Nachfolger gab es nur zwei Rōjū, später wurde ihre Zahl auf fünf erweitert, dann wieder auf vier verkleinert. ", "tgt_summary": null, "id": 375747} {"src_title": "Güterumgehungsbahn Freiburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1832 bis 1950: Die Vorläufer Munktell und Bolinder.", "content": "Im Jahr 1832 gründete der Schwede Johan Theofron Munktell die Munktells Mekaniska Verkstad, die ab 1839 Produkte für die Industrie, die Landwirtschaft und den Infrastrukturausbau fertigte. Munktells Unternehmen zeichnete in den folgenden Jahren für einige technische Meilensteine verantwortlich. So baute er 1847 seine erste Dampfmaschine und präsentierte sechs Jahre später Schwedens erste Dampflokomotive, die den Weg für die weitere Anwendung von Dampfmaschinen im industriellen Sektor ebnete. 1913 wurde Schwedens erster durch einen Verbrennungsmotor angetriebener Traktor gefertigt. Mit Baumaschinen befasste man sich bereits ab 1906 in Form dampfbetriebener Straßenwalzen. Zwölf Jahre nach Munktells Firmengründung riefen die Brüder Jean und Carl Gerhard Bolinder 1845 einen Gießereibetrieb ins Leben und boten u. a. auch die Ausführung diverser maschineller Arbeiten an. 1893 wurde durch Bolinders Mekaniska Verkstad der erste Verbrennungsmotor Schwedens entwickelt. 1932 fusionierten die beiden durch Munktell und Bolinder gegründeten Firmen zur AB Bolinder-Munktell. Während des Zweiten Weltkriegs konzentrierte man sich auf die Fertigung von Flugzeugmotoren, Traktoren und Planierraupen für die schwedische Armee. Nach dem Krieg verzeichnete Bolinder-Munktell eine steigende Nachfrage nach Maschinen insbesondere für den Bausektor und kooperierte mit dem 1927 durch Assar Gabrielson und Gustaf Larson gegründeten Unternehmen Volvo.", "section_level": 2}, {"title": "1950 bis 1980: Volvo führt Schwedens Baumaschinenindustrie.", "content": "Im Jahr 1950 übernahm Volvo Bolinder-Munktell und firmierte in BM-Volvo, später Volvo BM, um. Auf Basis des Bolinder-Munktell-Traktors BM35 entstand 1954 der erste Volvo-Radlader unter der Typenbezeichnung H10, dem ein 35 PS leistender 3-Zylinder-Dieselmotor als Antrieb diente. 1966 wurde durch Volvo das Konzept des knickgelenkten Muldenkippers in Form des zweiachsigen Typs DR631 erstmals vorgestellt. Nach eigener Aussage ist Volvo heute der größte Hersteller dieser Fahrzeuge, im Jahr 2006 rollte das 50.000 Fahrzeug aus dem Werk in Bråas. Besondere Aufmerksamkeit schenkte man seit jeher dem Thema Sicherheit, was u. a. durch die Einführung von Fahrerkabinen mit integriertem Überrollschutz und Schutz vor herabfallenden Objekten im Jahr 1972 zum Ausdruck kommt.", "section_level": 2}, {"title": "1980 bis heute: Internationalisierung.", "content": "1985 entstand durch eine Kooperation zwischen AB Volvo und der Clark Equipment Company das Unternehmen VME, dessen Name eine Abkürzung für die unter diesem Dach vereinten Baumaschinenhersteller Volvo, Michigan und Euclid ist. Beide Unternehmen hielten jeweils 50 % an VME, bis Volvo 1995 sämtliche Anteile von Clark übernahm und die Baumaschinensparte in Volvo Construction Equipment umbenannte. Der weitere Verlauf der Unternehmensgeschichte ist seit den 1980er Jahren durch zahlreiche Übernahmen gekennzeichnet, durch die sich Volvo als einer der größten Hersteller der Branche etablieren konnte. 1982 wurde der schwedische Schwerkraftwagenhersteller Kockum Landswerk übernommen. 1990 beteiligte sich Volvo mit 25,1 % an dem deutschen Radladerhersteller Zettelmeyer. 1991 wurde das Fertigungsprogramm um Hydraulikbagger der Marke Åkerman ergänzt und Zettelmeyer komplett übernommen. 1995 erwarb Volvo den französischen Kompaktbaggerhersteller Pel-Job, 1997 die Graderproduktion der kanadischen Champion Road Machinery Limited für 173 Mio. $. 1998 akquirierte Volvo CE Samsung Heavy Industries, worauf die Fertigung der Åkerman-Bagger eingestellt wurde. 2007 erfolgt die Übernahme der Straßenbaumaschinen-Sparte von Ingersoll Rand (u. a. ehemals ABG Allgemeine Baumaschinen-Gesellschaft in Hameln/Deutschland). Zudem übernahm Volvo CE 70 % des chinesischen Baumaschinenherstellers Shandong Lingong Construction Machinery Co., Ltd (SDLG). Nachdem Volvo bereits seit den 1970er und 1980er Jahren knickgelenkte, allradgetriebene Baggerlader anbot, die durch die schwedische Firma Huddig gefertigt wurden, gehören seit 2002 eigenentwickelte Maschinen zum Programm, die in Frankreich konstruiert und in Polen gefertigt werden. Anfang 2010 unterzeichneten Volvo und der britische Baumaschinenhersteller JCB ein Abkommen, in dessen Folge JCB zukünftig rutschgelenkte Kompaktlader (\"Skid-Steer-Loader\") für Volvo fertigt. Die Produktion der Volvo-eigenen Kompaktlader im brasilianischen Pedernairas wird zu Gunsten der JCB-Maschinen eingestellt. Die Produktion der Volvo-Grader im kanadischen Werk in Goderich (ehemals Champion) wurde 2010 nach Shippensburg verlagert, um dort die Aktivitäten des Bereichs für Straßenbaumaschinen zu bündeln. Im Rahmen weiterer Konsolidierung in Nordamerika wurde zudem das Werk in Asheville, USA, geschlossen und die Fertigung der bisher dort hergestellten Maschinentypen wie Bagger und Radlader in die bestehenden Produktionsstätten in Arvika, Schweden, und Changwon, Südkorea, verlagert. Im Juni 2014 schloss Volvo CE die Übernahme der Muldenkipperfertigung von Terex ab. Danach gehören der Produktionsstandort im schottischen Motherwell sowie das drei knickgelenkte Muldenkipper und fünf Starrahmenkipper umfassende Produktprogramm nun zum Volvo-Konzern. Ende des Jahres wurde zudem bekannt gegeben, dass man die Entwicklung und Fertigung von Baggerladern, Gradern und Kaltfräsen unter dem Markennamen Volvo einstellen werde. Mit dieser Maßnahme sind der Abbau von Stellen an Standorten in Frankreich, den USA und Brasilien sowie die Schließung des Baggerlader-Werkes im polnischen Wrocław verbunden. Zukünftig sollen die genannten Produkte von SDLG weltweit angeboten werden.", "section_level": 2}, {"title": "Produkte.", "content": "Die nachfolgende Tabelle enthält eine Übersicht über das aktuelle Fertigungsprogramm von Volvo CE mit den Fertigungs- und Entwicklungsstandorten der verschiedenen Produkte (Stand 2015).", "section_level": 1}], "src_summary": "Volvo Construction Equipment (kurz Volvo CE) zählt zu den größten Baumaschinenherstellern der Welt und ist nach eigenen Angaben der größte Produzent von knickgelenkten Muldenkippern und Radladern. Volvo CE ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der schwedischen Volvo-Gruppe.", "tgt_summary": null, "id": 1888137} {"src_title": "Bärbel Beuermann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In Florenz hatte bereits seit dem 19. Jahrhundert ein ursprünglich dampfbetriebenes, später elektrisches Straßenbahnsystem bestanden. Dieses erreichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts seine größte Ausdehnung. Im Jahr 1936 bestanden über zwanzig Linien, darunter auch rote Liniennummern. Mit der Stilllegung der Linie 17 Via dei Pecori – Cascine endete am 20. Januar 1958 der Betrieb des ersten Florentiner Straßenbahnnetzes. Planungen für eine neue Straßenbahn begannen in den 1990er Jahren. Zwischen dem alten und dem nun neu gebauten Straßenbahnnetz besteht keinerlei Zusammenhang.", "section_level": 1}, {"title": "Neues Straßenbahnnetz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "T1 Leonardo.", "content": "Die Linie 1 ist fertiggestellt und wurde am 14. Februar 2010 eröffnet. Sie hat auf einer Länge von 7,8 Kilometern 14 Stationen. Am 16. Juli 2018 wurde sie um die ursprünglich \"Linea 3\" genannte Strecke verlängert und hat nun auf einer Länge von 11,5 Kilometern 26 Stationen. Damit ist nun auch der Norden von Florenz bis zum Krankenhaus Careggi angeschlossen. Sie beginnt an einem direkt von der Autobahn A1 erreichbaren P+R-Parkplatz an der Villa Costanza in der Gemeinde Scandicci, wo sich auch jenseits der Autobahn, mit einer Stichstrecke angebunden, die Remise und die Werkstätten befinden. Die Tram verläuft weiter über die Via delle Sette Regole, die Via Fabrizio de Andre und den Viale Aldo Moro. Kurz nach Überqueren des Flusses Greve passiert sie die Stadtgrenze von Florenz und führt weiter durch den Viale Pietro Nenni. Nach Unterquerung einer Straßenkreuzung in einem kurzen Tunnel führt die Strecke über den Viale Francesco Talenti und die Via del San Sovino zur Piazza Paolo Uccello. Der Arno wird auf einer neu errichteten Brücke überquert. Die Strecke verläuft nun durch den Parco delle Cascine entlang der Via Stendhal und des Viale degli Olmi. Über die Piazza Vittorio Veneto führt die Trasse durch den Viale Fratelli Rosselli, die Via Jacopo da Diacceto und die Via Luigi Alamanni, wo die Gleise später auch von der Linie 2 bis zum Hauptbahnhof Florenz Santa Maria Novella befahren werden sollen, wofür die Abzweigweichen bereits eingebaut sind. Nach der südlichen Umfahrung des Hauptbahnhofes folgt sie der Via Valfonda um dann in den Viale Strozzi abzubiegen. Nach der Piazza della Costituzione folgt sie der Via dello Statuto, über die Piazza Muratori, die Via Guasti, die Piazza Vieusseux und die Via Gianni erreicht sie die Via Tavanti. Hier teilt sie sich auf: Richtung Norden ist sie durch die Via Tavanti und die Via Vittorio Emanuele II trassiert, Richtung Süden durch die Via Corridoni, die Via Pisacane und die Via Romagnosi. An der Piazza Dalmazia treffen sich beide Gleise wieder und folgen dem Viale Giovanni Battista Morgagni bis zum Vorplatz des Krankenhauses Careggi. Der erste Abschnitt in der Gemeinde Scandicci dient der besseren Erschließung des Raums südlich von Florenz, in dem es bisher noch nie ein schienengebundenes öffentliches Verkehrsmittel gab. Eine ein Kilometer lange Erweiterung Richtung Norden über den Viale Pieraccini ist geplant, um direkt die Krankenhäuser Careggi, CTO und Meyer anzubinden.", "section_level": 2}, {"title": "T2 Vespucci.", "content": "Die Linie T2 Vespucci hat eine Länge von 5,3 Kilometern mit 12 Haltestellen und wurde am 11. Februar 2019 eröffnet. Sie hat ihre Endstelle beim Flughafen Amerigo Vespucci, von wo sie die Bahnstrecken nach Osmannoro und Pisa unterquert und danach der Via di Novoli folgt. Nach dem Kreisverkehr beim Viale Forlanini wird der Fluss Mugnone überquert. Weiter führt sie durch die Via Buonsignori und die Via Gordigiani, folgt dem Ufer des Mugnone und erreicht das Gelände der zukünftigen Station der Hochgeschwindigkeitsbahn Firenze Belfiore, das sie auf dem Viale Belfiore wieder verlässt. Hier ist eine umfangreiche Neugestaltung des städtischen Raums geplant. Sie folgt der Via Guido Monaco und die Via Alamanni, wo sie in die Strecke der Linie 1 mündet, die bis zum Bahnhof befahren wird. Bei der Piazza dell'Unità Italiana erreicht die Strecke ihren provisorischen Endpunkt. Die ursprünglich ab der Piazza dell’Unità Italiana durch die Altstadt geplante Strecke, die am Dom Santa Maria del Fiore hätte vorbeiführen sollen, wird nicht weiter verfolgt, nicht zuletzt weil eine Bürgerinitiative aufgrund der möglichen Vibrationen Schaden für die Bausubstanz des Domes befürchtete. Stattdessen wird untersucht, ob die Strecke über die Via Valfonda, den Viale Filippo Strozzi und den Viale Spartaco Lavagnini zum geplanten Endpunkt der Piazza della Libertà geführt werden kann. Der Linie wird entscheidende Verkehrsbedeutung zukommen, denn sie wird durch das wichtigste Stadtentwicklungsgebiet führen, den Flughafen mit dem zukünftigen Hochgeschwindigkeitsbahnhof verbinden und das neue Universitätsgelände und das Gerichtsgebäude in Novoli erschließen. Eine Verlängerung von Peretola bis Castello ist im Planungsstadium. Sie soll die neuen Sitze der Provinz und der Regionalverwaltung und das Forschungs- und Universitätszentrum von Sesto Fiorentino anbinden.", "section_level": 2}, {"title": "Geplante Linien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Linie 3.2.", "content": "Vorgesehen ist eine spätere Netzerweiterung Richtung Osten, von der Fortezza da Basso durch die Alleen über Piazza Libertà, von wo sich die Strecke in zwei Äste verzweigen soll, einen sieben Kilometer langen Richtung Rovezzano und einen acht Kilometer langen nach Bagno a Ripoli.", "section_level": 3}, {"title": "Linie 4.", "content": "Die Linie 4 ist zunächst vom ehemaligen Bahnhof Leopolda bis Le Piagge geplant. Dabei werden teilweise Gleise der ehemaligen Eisenbahnlinie Florenz – Pisa genutzt. Später ist eine Verlängerung über San Donnino bis Campi Bisenzio vorgesehen.", "section_level": 3}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Bei den eingesetzten Fahrzeugen handelt es sich um sogenannte Sirio-Wagen von AnsaldoBreda. Diese Fahrzeuge sind auch bei den italienischen Straßenbahnsystemen von Mailand, Neapel, Bergamo, Sassari sowie in Athen, Göteborg und Kayseri im Einsatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Straßenbahn Florenz ist ein im Aufbau befindliches modernes Straßenbahnnetz in Florenz, Italien. Das Gesamtsystem soll im Endausbau drei oder vier Linien umfassen. Die erste Strecke wurde am 14. Februar 2010 offiziell eröffnet. Sie wird im Rahmen einer von der Stadt Florenz nach einer Ausschreibung zugeteilten Konzession mit einer Laufzeit von dreißig Jahren von \"RATP Dev,\" einem Tochterunternehmen des Betreibers des Pariser städtischen Nahverkehrs RATP, betrieben und gewartet. Bis 2012 hielt die RATP Dev 51 % der Anteile, 49 % gehörten dem lokalen Betreiber ATAF. Seit die RATP Dev diese Anteil 2012 übernahm hält sie 100 % der Anteile. Dabei wird die neutrale Betriebsbezeichnung Gestione del Servizio Tramviario (GEST), zu Deutsch einfach Straßenbahnbetrieb, benutzt. \"RATP Dev\" arbeitet gleichzeitig an der Konzeption der weiteren Linien (Linien 2 und 3).", "tgt_summary": null, "id": 62422} {"src_title": "Fußballspiel Borussia Mönchengladbach – Borussia Dortmund am 29. April 1978", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Pseudacris crucifer\" erreicht eine Körperlänge von 1,9 bis maximal 3,7 cm. Das Tier hat einen schlanken Körperbau. Die Grundfarbe ist hellbraun über grünlich und oliv bis grau, die Beine sind dunkler gestreift. Zwischen den Augen und der Schnauze sowie quer über den Kopf verlaufen im Dreieck angeordnet ebenfalls dunkle Streifen. Charakteristisch ist ein grob X-förmiges Kreuz auf dem stellenweise dunkel gefleckten Rücken. Die großen, goldbraunen Augen haben rundliche oder horizontal oval geformte Pupillen. Die Stimme des Frosches ist hoch, das Quaken erfolgt in wiederholten Intervallen von etwa einer Sekunde.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Es werden zwei Unterarten von \"Pseudacris crucifer\" unterschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "\"Pseudacris crucifer\" führt eine versteckte Lebensweise. Vor allem während der Fortpflanzungszeit im Frühjahr ist der Frosch kaum zu sehen. Er hält sich gerne an lichten Stellen mit genügend Bodenvegetation auf und ist bei feuchtem und regnerischem Wetter vor allem tagaktiv. Als Verstecke werden etwa Rindstücke, Wurzeln, Bleche oder Steine aufgesucht. Die Kaulquappen entwickeln sich in stehenden Gewässern.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "\"Pseudacris crucifer\" ist vom Südosten Kanadas über die gesamte Ostküste der Vereinigten Staaten bis in den Norden von Florida verbreitet. Westlich verläuft die Grenze seines Verbreitungsgebietes von Osttexas relativ gerade nordwärts bis in den Südosten Manitobas in Kanada. Der Lebensraum sind feuchte, gewässernahe und sumpfige Waldgebiete und Auwälder.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie und Schutz.", "content": "\"Pseudacris crucifer\" kommt zusammen mit anderen Vertretern der Gattungen \"Pseudacris\" vor. Hauptbedrohung ist das Trockenlegen der Sumpf- und Feuchtgebiete. Da \"Pseudacris crucifer\" vergleichsweise anpassungsfähig ist, sind die Populationen derzeit stabil. In den natürlichen Biotopen ist die Art stark vertreten und die Weltnaturschutzunion (IUCN) führt sie als „Least Concern“, also nicht gefährdet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pseudacris crucifer, im Englischen Spring Peeper genannt, zählt innerhalb der Familie der Laubfrösche (Hylidae) zur Gattung \"Pseudacris\". Wissenschaftlich beschrieben wurde die Art im Jahre 1838 von dem deutschen Naturwissenschaftler Maximilian zu Wied-Neuwied.", "tgt_summary": null, "id": 2437307} {"src_title": "Il giovane Toscanini", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im Verein.", "content": "Aziz Bouhaddouz, Sohn marokkanischer Einwanderer, die ein Jahr nach seiner Geburt im marokkanischen Berkane ins südhessische Dietzenbach übersiedelten, kam über den FC Dietzenbach und die Spvgg. 03 Neu-Isenburg bereits als Jugendspieler zum FSV Frankfurt. Bei den Senioren kam Bouhaddouz erstmals in der Saison 2006/07 in der Oberliga Hessen zum Einsatz. Den Bornheimern gelang 2007 der Aufstieg in die Regionalliga Süd und im Jahr darauf in die 2. Bundesliga. Bouhaddouz kam dabei nur sporadisch in der ersten Mannschaft zum Einsatz, keines seiner zehn Regionalligaspiele absolvierte er über die volle Distanz. Zur Rückrunde der Saison 2008/09 wurde er an den Drittligisten Erzgebirge Aue ausgeliehen. Dort erzielte er in neun Spielen ein Tor und kehrte nach Rundenende an den Bornheimer Hang zurück. In der Vorrunde der Saison 2009/10 kam er zu seinen ersten Spielen in der 2. Bundesliga und wurde im Verlauf der Runde insgesamt 17 Mal eingesetzt, konnte sich aber weder unter Tomas Oral noch unter Hans-Jürgen Boysen einen Stammplatz erspielen. In der zweiten Mannschaft des FSV, die in dieser Spielzeit unter Trainer Ramon Berndroth Meister der Hessenliga wurde und in die Regionalliga Süd aufstieg, war er hingegen mit 23 Toren in 20 Spielen bester Torschütze der Bornheimer. Auch in der Zweitligaspielzeit 2010/11 stand Bouhaddouz im Profikader des FSV und kam in der Vorrunde auch zu mehreren Kurzeinsätzen. Am 24. Spieltag erzielte er bei der 1:2-Auswärtsniederlage in Cottbus sein erstes Zweitligator. Bouhaddouz verließ den FSV Frankfurt im Sommer 2011, nachdem er sich mit dem Verein nicht über eine Verlängerung des Vertrages einigen konnte, und wechselte zum Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Unter Trainer Gino Lettieri war der Stürmer in der Hinrunde der Saison 2011/12 zeitweise Stammspieler, in der Rückrunde hingegen, in der Lettieri durch Peter Vollmann abgelöst wurde, kam Bouhaddouz fast nur noch durch Einwechslungen zu Einsätzen. Am Saisonende standen für Bouhaddouz 27 Spiele und vier Tore zu Buche. Er einigte sich anschließend mit dem SV Wehen auf eine vorzeitige Auflösung seines Vertrages. Er unterschrieb zur Saison 2012/13 beim FC Viktoria Köln in der Regionalliga West. Ende August 2013 verpflichtete ihn der Bundesligist Bayer 04 Leverkusen für seine Regionalligareserve. Bouhaddouz wurde mit 24 Treffern Torschützenkönig der Regionalliga West. Ein Jahr später wechselte er zum SV Sandhausen. Zur Saison 2016/17 schloss er sich dem FC St. Pauli an. Während der Saison 2016/17 erlitt er einen Syndesmosebandriss, woraufhin er eineinhalb Monate ausfiel. Am 22. August 2018 wechselte Bouhaddouz zum saudi-arabischen Erstligisten Al-Batin FC. Sein Vertrag war bis Juni 2019 gültig und wurde nach dem Abstieg des Vereins nicht mehr verlängert. Im Mai 2019 gab der SV Sandhausen die Rückkehr des Marokkaners bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Im August 2016 wurde Bouhaddouz erstmals in die marokkanische Nationalmannschaft berufen. Er debütierte am 31. August 2016 gegen Albanien. In seinem zweiten Länderspiel gegen São Tomé und Príncipe schoss er sein erstes Tor für die Nationalmannschaft. Von Nationaltrainer Hervé Renard wurde er in den Kader für die Afrikameisterschaft 2017 berufen. Mit Marokko schied Bouhaddouz im Viertelfinale gegen Ägypten aus. Er stand auch im Kader Marokkos für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Nach zwei 0:1-Niederlagen gegen Portugal und den Iran und einem 2:2-Unentschieden gegen Spanien schied Marokko als letzter der Gruppe B aus dem Turnier aus. Gegen Spanien und bei der Niederlage gegen den Iran wurde Bouhaddouz eingewechselt, wobei ihm gegen den Iran in der fünften Minute der Nachspielzeit das entscheidende Eigentor zur Niederlage unterlief.", "section_level": 2}], "src_summary": "Aziz Bouhaddouz (; ; * 30. März 1987 in Berkane) ist ein deutsch-marokkanischer Fußballspieler. Er steht beim deutschen Zweitligisten SV Sandhausen unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 352255} {"src_title": "Quinta Normal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klima und Geologie.", "content": "Die Weinlage Corton-Charlemagne befindet sich auf einem Hang in 250 bis 340 m Höhe über dem Meeresspiegel. Der darüber liegende Wald schützt die Lage vor kalten Winden. Auch von Spätfrösten bleibt die Lage meist verschont. Das Klima wird dem burgundischen Übergangsklima zugerechnet, bei dem kontinentale Einflüsse gegenüber maritimen überwiegen. Der Chardonnay gedeiht in südlicher und südöstlicher Ausrichtung noch hervorragend auf den oben gelegenen Parzellen. Lediglich auf den südlich und südwestlich ausgerichteten Lagen in Aloxe und Pernand-Vergelesse profitiert der Chardonnay auch von den wärmeren Lagen im unteren Bereich des Hügels. Der Boden des Montagne de Corton besteht im unteren Bereich aus einer dünnen Auflage aus braunem Kalkstein-Verwitterungsschutt. Die Reben müssen ihre Wurzeln in den Sockel aus dem Erdzeitalter des Bathonium treiben. Auf einer Höhe von 260 m ist eine ungefähr 15 m starke Schicht des Juragestein (Oolith) aufgeschlossen. Geologisch stammt er aus dem unteren Oxfordium. Der obere Teil besitzt eine besonders dünne, mergelreiche Auflage.", "section_level": 1}, {"title": "Wein.", "content": "Die Weißweine der Grand Cru Lage werden aus der Rebsorte Chardonnay gekeltert. Der natürliche Alkoholgehalt muss bei den Weißweinen mindestens 12 Vol.-% betragen. Die Chaptalisation ist – wie überall in Burgund – erlaubt. Das Mindest-Mostgewicht liegt bei 187 g/l. Der Basisertrag beträgt 40 Hektoliter je Hektar, dieser darf maximal um 20 % überschritten werden.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsmenge.", "content": "Im Jahr 2008 wurden insgesamt 52,44 ha unter dem Namen Corton-Charlemagne deklariert. Insgesamt wurden 2237 Hektoliter Weißwein erzeugt. Dies entspricht insgesamt nahezu 300.000 Flaschen.", "section_level": 1}, {"title": "Hersteller und Besitzer.", "content": "Im Unterschied zum Weingebiet Bordeaux sind die Rebflächen durch Anwendung der Erbfolge sehr kleinteilig. Größter Eigner war mit 9,64 ha im Jahr 2008 das Haus Louis Latour. Es folgten Bonneau du Martray (9,50 ha), Bouchard Père et Fils (3,25 ha), Roland Rapet (2,50 ha), Maratray-Dubreuil (1,62 ha). Mindestens 48 andere Eigner besitzen ebenfalls Anteile zwischen 0,17 und 1,60 ha. Dem Hospices de Beaune gehörten durch diverse Schenkungen 0,7 ha.", "section_level": 1}, {"title": "Climats (Die Gemarkungen).", "content": "Die folgenden \"climats\" gehören zur Appellation Corton-Charlemagne, dürfen jedoch nicht auf dem Etikett aufscheinen: In Aloxe-Corton: In Ladoix-Serrigny: In Pernand-Vergelesses: Quelle:", "section_level": 1}], "src_summary": "Corton-Charlemagne ist eine als Grand Cru eingestufte Weinlage an der Côte d’Or im französischen Weingebiet Burgund. Sie liegt in den Gemeinden Aloxe-Corton, Pernand-Vergelesses und Ladoix-Serrigny in der Côte de Beaune. Corton-Charlemagne besitzt eine eigene Appellation. Erzeugt wird ausschließlich Weißwein. Corton-Charlemagne belegt in Ladoix und Aloxe die oberen Lagen des gleichnamigen Hügels Montagne de Corton. Trotz der Größe und der unterschiedlichen Ausrichtung der Rebflächen zur Sonne darf die Gemarkung (franz.: \"Climat\") auf dem Etikett nicht erwähnt werden. Den Status einer AOC erhielt die Lage am 31. Juli 1937. Einige Parzellen teilt sich die Lage Corton-Charlemagne mit der zweiten Grand Cru-Lage des Hügels: Corton. Beide Lagen zusammen verfügen über eine Fläche von nahezu 160.19 Hektar und überschneiden sich zum Teil. ", "tgt_summary": null, "id": 2432} {"src_title": "Thuiner Franziskanerinnen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Magazin wurde seit 1946 von dem ursprünglich nach Shanghai, dann während des Chinesischen Bürgerkrieges nach Hongkong geflohenen Wiener Juden Eric Halpern mit Kapital der Jardine Matheson Holdings und der Hongkong Bank gegründet, 1973 wurde die South China Morning Post Haupteigentümer. Dow Jones, seit 1973 Miteigentümer, übernahm 1986 zusammen mit Rupert Murdochs News Corp die Mehrheit, bis schließlich News Corp 2007 Dow Jones und somit die alleinige Kontrolle übernahm. Nach Halperns Rückzug 1958 dehnte Dick Wilson als neuer Herausgeber und Chefredakteur das Berichts- und Verbreitungsgebiet über Hongkong und China hinaus bis nach Japan, die Philippinen, Indien und Australien aus. Auf Wilson folgte 1964 bis 1989 der Waliser Derek Davies. Davies war zuvor britischer Geheimagent in Vietnam gewesen und machte die FEER als Journalist vor allem durch seine \"Travellers ́ Tales\" Kolumnen bekannt. Er erhöhte die Auflage auf weltweit etwa 90.000. Davies' Nachfolger Philipp Bowring wurde 1992 von Dow Jones zum Rücktritt gezwungen, die Redaktion der FEER dann 2001 aus Kostengründen mit jener des Asian Wall Street Journal zusammengelegt. Auf Bowring folgte Gordon Crovitz, auf Crovitz 2004 Hugo Restall. Seit 2004 erschien die FEER nur noch monatlich (jeweils zum ersten Freitag eines Monats), zuletzt (2009) nur noch zehnmal im Jahr (Doppelausgaben Januar/Februar und Juli/August).", "section_level": 1}, {"title": "Zensur.", "content": "Immer wieder wurden Ausgaben der Far Eastern Economic Review in einigen ost- und südostasiatischen Staaten verboten bzw. die Arbeit ihrer in 15 Staaten arbeitenden Korrespondenten behindert, so z. B. von verschiedenen thailändischen und pakistanischen Militärregierungen, chinesischen Kulturrevolutionären, dem indonesischen Suharto-Regime, Bangladesh, Malaysia und vor allem von Singapur. In Bangladesh wurde die FEER als \"pro-islamistisch\", in Singapur als \"pro-kommunistisch\" diffamiert. In Singapur erreichte die Familie des langjährigen Premiers Lee Kuan Yew nach einem Rechtsstreit (2006–2008) ein generelles Vertriebsverbot. Tatsächlich stand die FEER eher Malaysias langjährigem Premier Mahathir bin Mohamad, chinesischen Reformkommunisten, John K. Fairbank, Michael Kadoorie (dessen Vorfahren einst Halpern mitfinanziert hatten), Benigno Aquino junior und liberalen Oppositionellen nahe.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet.", "content": "In den 1990ern erstreckte sich das Berichtsgebiet über folgende Länder (Einteilung der Regionen nach FEER \"All Asia Guide\" 1991) Gelegentlich erschienen auch Berichte über Afghanistan und die mittelasiatischen Ex-Sowjetrepubliken sowie über Australien und Neuseeland. Vertrieben wurde die FEER darüber hinaus auch in Bahrain, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Kuwait, Niederlande, Saudi-Arabien, Schweden und den USA. (In Deutschland kostete sie zur Jahrtausendwende 9,- DM, in Österreich 75 Schilling.)", "section_level": 1}], "src_summary": "Far Eastern Economic Review (abgekürzt \"FEER\") war eine englischsprachige, ursprünglich wöchentliche, zuletzt noch monatliche Zeitschrift für Wirtschaft und Politik, welche in Hongkong herausgegeben wurde. Nach 63 Jahren erschien am 4. Dezember 2009 die letzte Ausgabe.", "tgt_summary": null, "id": 409099} {"src_title": "Nigel Patrick", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Gedrängte Salbei ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 1,3 bis 2 Meter erreicht und auch etwa ebenso breit wird. Die Laubblätter sind dunkelgrün mit leichter gelblicher Tönung. Die Blattspreiten der größten Blätter werden bis 18 Zentimeter lang und 9 Zentimeter breit. Die Blattoberfläche ist tief faltig, der Blattrand ist gesägt. Die Stängel und Blattstiele sind weich rotbraun behaart. Die Art ist ein Spätblüher; die Blütezeit ist im Herbst von Anfang September bis zum Einsetzen der Frostperiode. Zur Blütezeit ist die Pflanze reich mit Blättern und Blütenständen bedeckt, so dass in Kultur Stützhilfen und Windschutz für die Blütezeit empfohlen werden. Die ährenartigen aufrechten Blütenstände sind 30–60 Zentimeter lang und so dicht behaart, dass sie wie rotbraun bepelzt erscheinen. Ebenso sind der Blütenstandsstiel und die Blütenstiele rotbraun behaart. Die zahlreichen und dicht am Blütenstand stehenden Blüten (hieraus erklärt sich das Artepitheton \"confertiflora\", übersetzt ‚dichtgedrängt-blütig‘) sind rund 1 Zentimeter lang und orangerot.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Standorte.", "content": "Die Heimat des Gedrängten Salbeis ist das südöstliche Brasilien. Die Pflanze wird seit den 1960er Jahren auch in Gärten in den USA kultiviert; sie war mit großer Wahrscheinlichkeit vorher bereits in Großbritannien und Frankreich in Kultur. Die Art verträgt nur leichtere Fröste.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Art wurde vom österreichischen Botaniker Johann Baptist Emanuel Pohl in seinem 1826–1833 herausgegebenen Werk \"Plantarum Brasiliae Icones et Descriptiones hactenus ineditae\" erstbeschrieben. Eine durch Johann Anton Schmidt (1823–1905) in der \"Flora Brasiliensis\" von Carl Friedrich Philipp von Martius 1858 beschriebene Varietät \"Salvia confertiflora\" var. \"angustifolia\" ist nicht als solche anerkannt, gilt folglich als Synonym für den Typus.", "section_level": 1}, {"title": "Vermehrung.", "content": "Die Pflanze kann leicht über Stecklinge vermehrt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gedrängte Salbei (\"Salvia confertiflora\") ist eine Pflanzenart aus der artenreichen Gattung Salbei (\"Salvia\") in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).", "tgt_summary": null, "id": 561646} {"src_title": "Frank Jones", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Genetik und Aufbau.", "content": "Das für die Prolylendopeptidase codierende \"PREP\"-Gen befindet sich beim Menschen auf Chromosom 6 Genlocus q22. Es besteht aus 2562 Basenpaaren. Im menschlichen Genom wurden keine homologen Gene identifiziert. Das Genprodukt besteht beim Menschen aus 710 Aminosäuren und hat eine molare Masse von 80.751 Dalton.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Prolylendopeptidase ist eine Prolin-spezifische Protease. Sie spaltet Peptide bis zu einer Größe von meist maximal 10 kDa (≈30 Aminosäuren) am C-Terminus von Prolin (daher auch der Name). Man spricht auch von einer \"post-Prolin-spaltenden Endopeptidase\". Dazu muss das Prolin in \"trans\"-Konfiguration vorliegen. Prinzipiell können auch längere prolinhaltige Peptide gespalten werden, wenn diese eine leicht aufzufaltende Sekundärstruktur haben und so über den N-Terminus in den zentralen Kanal der Prolylendopeptidase eindringen können. So kann beispielsweise das 40 kDa schwere p40-Phox-Protein mittels Prolylendopeptidase gespalten werden. Auch wenn Struktur, katalytischer Mechanismus und Substratspezifität von PEP weitgehend bekannt sind, so ist das Wissen über die physiologische Funktion dieses Enzyms noch sehr vage. Bei einer Reihe psychischer Störungen und neurodegenerativer Erkrankungen spielt PEP offensichtlich eine Rolle. Bei einigen Krankheitsbildern, wie Bipolaren Störungen und Schizophrenie ist die Aktivität der Prolylendopeptidase erhöht, bei anderen, wie beispielsweise Alzheimer, Parkinson, Lewy-Körper-Demenz und Chorea Huntington erniedrigt. Es wird daher vermutet, dass PEP an neurodegenerativen Prozessen beteiligt ist. Dafür spricht auch, dass durch die Gabe des Antiepileptikums Valproinsäure oder des Antidepressivums Fluoxetin (\"Prozac\"), die Aktivität von PEP im Serum auf normale Werte gesenkt werden kann. Mittlerweile ist eine Reihe von spezifischen Inhibitoren für Prolylendopeptidase bekannt. Beispielsweise das Alkaloid Berberin oder das Flavonoid Baicalin. PEP-Inhibitoren sind im Tiermodell Maus in der Lage induzierte Gedächtnisstörungen teilweise oder gar vollständig zu beheben. Einige dieser Verbindungen sind als potenzielle Nootropika oder Antidepressiva in der klinischen Erprobung. Die genauen molekularen Mechanismen über den Einfluss von PEP sind jedoch noch weitgehend unklar.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das Enzym wurde 1971 erstmals aus der Gebärmutter einer Frau isoliert. PEP findet sich in allen Säugetieren, beispielsweise in den Muskeln, Nieren, Lungen oder dem Gehirn. In malignen Tumoren wird PEP überexprimiert. Im gesunden Gehirn, und dort speziell in der Großhirnrinde und im Neostriatum, ist die Aktivität besonders hoch. Weitgehend unklar ist indes, in welchen Zellkompartimenten sich das Enzym befindet. Es wurde im Zytosol, im Zellkern, synaptosomal und extrazellulär nachgewiesen, allerdings spricht die Proteinsequenz eher für ein rein intrazelluläres Vorkommen.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "Es werden in Deutschland Nahrungsergänzungsmittel für Gluten-/Weizensensibilität mit diesem Enzym in den Verkehr gebracht, zum Beispiel das Präparat „Gluteostop“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prolylendopeptidase (\"Prolyl-endo-Peptidase\", PEP), auch Prolyloligopeptidase (\"Prolyl-Oligopeptidase\", POP) genannt, ist ein Enzym, das als Endopeptidase eine spezifische Peptidbindung innerhalb eines kurzen Polypeptids trennt und es so spaltet. ", "tgt_summary": null, "id": 1473328} {"src_title": "James W. Wilkin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "James wurde in Cambridge geboren, wo sein Vater Pfarrer der \"St. Giles Church\" war. Er besuchte die \"Aldenham School\" in der Grafschaft Hertfordshire und die King's College Choir School, sang dort allerdings nicht im Chor. James lebte später zunächst in Aldenham. Am Ende des Zweiten Weltkrieges war er als Soldat kurzzeitig in der Royal Navy in Hongkong stationiert. Nach Ende des Krieges kehrte er nach Cambridge zurück. Er studierte Geschichte am King's College der University of Cambridge und schloss dort mit einem Diplom ab. Am Ripon College in Cuddesdon bereitete er sich auf das Priesteramt vor. 1952 wurde er Vikar (\"Curate\") in Stepney. Von 1955 bis 1956 war er zunächst als Hilfskaplan an der Stowe School, einer renommierten Privatschule in Buckingham, tätig, anschließend von 1956 bis 1959 dort als Kaplan. 1959 trat er in das \"Religious Broadcasting Department\" der BBC ein. Von 1960 bis 1967 produzierte er dort Rundfunksendungen zu religiösen Themen für den Süden und den Westen Großbritanniens. Von 1967 bis 1973 war James als Pfarrer (\"Vicar\") in der Diözese Winchester zuständig für die Gemeinden \"St Peter\" und \"St Swithum\" in Bournemouth, außerdem zusätzlich als verantwortlicher Pfarrer (\"Curate-in-charge\") von 1970 bis 1973 auch für die Gemeinde \"St Stephens\". Von 1972 bis 1977 war er als Diözesandirektor in der Diözese Winchester für die Priesterausbildung zuständig. 1973 wurde James Suffraganbischof von Basingstoke. Dieses Amt war neu geschaffen worden und beinhaltete die Verantwortlichkeit für den nördlichen Teil der Diözese Winchester. Gleichzeitig wurde James damit von 1973 bis 1977 auch Residenzkanoniker (\"Residentiary Canon\") an der Kathedrale von Winchester, da die Kirchenleitung der Church of England festgelegt hatte, dass das Amt des Suffraganbischofs von Basingstoke mit einer Funktion an der Kathedrale von Winchester verbunden werden sollte. 1977 wurde er Bischof von Wakefield. Von 1985 bis 1995 war er anschließend, als Nachfolger von John Vernon Taylor, Bischof von Winchester. Sein Nachfolger im Amt wurde Michael Scott-Joynt. James war seit 1962 mit Sally Henshaw verheiratet. Sie starb 2001. Sie hatten einen Sohn und zwei Töchter. James starb am 10. Dezember 2009 nach kurzer Krankheit im Alter von 83 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaft im House of Lords.", "content": "James gehörte von 1982 bis 1995 als Geistlicher Lord dem House of Lords an. Seine Antrittsrede erfolgte am 11. April 1983.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken in der Öffentlichkeit.", "content": "James war zweimal als Erzbischof von Canterbury im Gespräch. Zum ersten Mal, als Arthur Michael Ramsey 1974 in den Ruhestand ging und erneut 1990, als ein Nachfolger für Robert Runcie gesucht wurde. James gehörte in der Church of England der Richtung des Anglo-Katholizismus an, die den Anglikanismus katholisch, d. h. sakramental und in bruchloser Tradition mit der Alten Kirche interpretiert. James galt als grundsätzlicher Gegner der Frauenordination. Die Weihe von Frauen überließ er deshalb in der Regel seinen Weihbischöfen. Allerdings gestand er Priesterinnen in der Church of England stets dieselben Rechte wie ihren männlichen Kollegen zu und betrachtete Priester und Priesterinnen als gleichwertig. James war allerdings nicht generell konservativ eingestellt. Als Vorsitzender der Liturgie-Kommission der Church of England (\"Liturgical Commission\") verantwortete er die Einführung vieler neuer, freierer Formen des Gottesdienstes. Er wurde später Vorsitzender des \"Church Information Committee\", verantwortlich für die Abteilungen Presse, sowie Radio und Fernsehen am \"Church House\" in Westminster. Er war auch Vorsitzender des \"Central Religious Advisory Council\" für die BBC und die Independent Broadcasting Authority, in einer Zeit, als die Abschaffung festgelegter Sendezeiten für religiöse Rundfunk- und Fernsehsendungen geplant war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Colin Clement Walter James (* 20. September 1926 in Cambridge; † 9. Dezember 2009 in Wolvesey) war ein britischer anglikanischer Geistlicher und Bischof der Church of England. Er war Prälat des Hosenbandordens.", "tgt_summary": null, "id": 818922} {"src_title": "Black Prophecy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Jahr 1943 befindet sich Raoul Wallenberg, Mitglied einer der reichsten Familien Schwedens, auf einer Geschäftsreise in Ungarn. Er handelt mit Feinkost und ist gerade in einem Gespräch mit einem Kunden, als plötzlich die Zugfenster verdunkelt werden. Wallenberg öffnet die Verdunklung und sieht auf dem Gleis zum KZ Auschwitz einen stehenden Zug, aus dessen Waggons Leichen geworfen werden. Einem Mann gelingt die Flucht und er umarmt seinen toten Sohn. Er sieht Wallenberg in die Augen, als er von den Wachmännern erschossen wird. Stockholm im Juni 1944: Auf Anweisung der schwedischen Regierung und unter Schutz der Vereinigten Staaten soll Wallenberg in diplomatischer Mission nach Budapest geschickt werden. Er soll hier Ungarn mit schwedischen Schutzpässen versorgen, die in Beziehung zu Schweden stehen. Über seine Fähigkeit dazu herrscht eine zwiespältige Meinung. Er gilt als mittelmäßig, hat trotz idealer Voraussetzungen nur durchschnittliche schulische Leistungen erzielt und arbeitet nicht seiner Herkunft gemäß. Er ist weder religiös, noch politisch, fürchtet sich jedoch nicht vor dem Tod, starb sein Vater doch bereits vor der Geburt und wurde als Toter sein Ansprechpartner von klein auf. Was letztlich überzeugt, ist neben Wallenbergs einflussreicher Familie sein Bericht von dem Mann, der seinen toten Sohn im Arm hielt und vor Wallenbergs Augen erschossen wurde. Im Dezember 1944 ist Wallenberg in Budapest. Er hat zahlreiche bedrohte Budapester in Häusern untergebracht, die offiziell unter schwedischem Schutz stehen. Im schwedischen Konsulat hat er 400 Juden angestellt, um sie vor der Deportation zu bewahren. Er rettet mit Tricks Menschen aus bereits geschlossenen Zugwaggons, indem er vorgibt, sie seien Inhaber eines schwedischen Schutzpasses. Durch sein selbstbewusstes Auftreten verschafft er sich Respekt. Wallenberg gilt in den Augen der Budapester Juden als Retter und ist bei den Machthabern aufgrund seiner Hartnäckigkeit berüchtigt. Sein neuer Fokus liegt auf einem eigentlich geräumten Haus mit 20 „vergessenen“ Juden. Er teilt Schutzpässe an alle im Haus aus, sucht es regelmäßig auf, um beim Sturm des Hauses anwesend zu sein und die Menschen retten zu können. An der jungen Marja, deren zwei Töchter im Haus vor ihren Augen erschossen wurden, scheitert er zunächst. Sie ist im Winter nur mit einem Mantel bekleidet und will sich nicht retten lassen. Sie plant, bei der Deportation nackt vor die Soldaten zu treten, um ihnen klarzumachen, dass jeder, den sie erschießen, ein echter Mensch ist. Die Tage vergehen, doch die Menschen im Haus bleiben unbehelligt. Wallenberg versucht, weitere Juden zu retten, kommt jedoch ein ums andere Mal zu spät. Sein Einfluss schwindet, je näher die Rote Armee Budapest kommt, zumal seine Aktionen auch in Schweden und den Vereinigten Staaten zunehmend auf Ungnade stoßen. Sie wollen ihn zurück nach Schweden beordern, doch weigert sich Wallenberg, da er kein Diplomat und daher auch nicht an diplomatische Weisungen gebunden sei. Eines Tages marschieren vor dem Haus mit den 20 vergessenen Juden 3000 ungarische Soldaten auf. Das Haus wird gestürmt und Wallenberg versucht vergebens, die Menschen geordnet aufgrund ihrer Pässe vor der Verhaftung zu retten. Einige Personen werden erschossen, die meisten jedoch auf einen bereits wartenden Wagen verladen. Der Wagen springt aufgrund schlechten Benzins nicht an, sodass die Gefangenen auf dem Transporter warten. Der Einsatz stellt sich als falsch heraus, da niemand 3000 Soldaten angefordert hat. Der Leiter der Aktion, der sich Wallenberg nicht vorstellen will, harrt jedoch auf dem Transporter aus. Täglich fährt Wallenberg nun zum stehenden Transporter, will den ihm Unbekannten bestechen und sucht sogar nach einem leerstehenden Haus für die Gefangenen. Bei einer lautstarken Diskussion mit dem Unbekannten, in der es um Recht oder Nichtrecht für die Gefangennahme geht, werden von umstehenden Soldaten mehrere der Gefangenen, darunter ein Rabbiner, getötet. Der Unbekannte macht Wallenbergs Anwesenheit für das Massaker verantwortlich. Eines Tages flieht Adolf Eichmann aus Budapest und mit ihm seine Entourage. Es ist Weihnachten und Wallenberg erkennt, dass der Unbekannte zur Aufgabe bereit ist. Er rät ihm, sich zu erschießen, habe Eichmann ihn doch nicht mitgenommen. Der Unbekannte deutet zunächst an, dass alle Juden auf dem Transporter sterben müssten, da erst eine Freilassung aus der Erschießung der wenigen ein Verbrechen mache. Der Unbekannte verrät Wallenberg schließlich, dass er Ferenc Moser heißt, und fordert die Gefangenen auf, zu gehen. Ein Soldat dreht durch und schießt auf die Personen auf dem Wagen. Fast alle werden getötet. Die wenigen Überlebenden flüchten sich in das Haus, in dem sie sich bereits zuvor versteckt hatten. Wallenberg findet Zugang zu Marja, sie kleidet sich an und gibt sich ihrer Trauer hin. Wallenberg selbst verzweifelt über seinen unzureichenden Einfluss, zumal er ständig Erschießungen und Deportationen sieht, gegen die er nichts mehr ausrichten kann. Von ihm organisierte Essenslieferungen für das Ghetto in Budapest werden aufgehalten, unter schwedischem Schutz stehende Häuser gestürmt und die Bewohner erschossen oder gefangen genommen. Wallenberg weiß, dass er selbst Ziel geplanter Mordanschläge ist. Diese werden nicht umgesetzt, beruhigt doch Wallenbergs Anwesenheit in Budapest das Gewissen der Welt, wie ihn ein Minister wissen lässt. Kurz vor der Räumung des Ghettos Budapest begibt sich Wallenberg in einem verzweifelten Versuch, die dortigen 65.000 Menschen zu retten, zum befehlsführenden General Schmidhuber. Er legt ihm dar, dass mit einer Räumung des Ghettos von ihm zukünftig nicht als Soldat, sondern als Mörder gesprochen werde. Über die Vorgänge im Ghetto und die geplanten Aktionen hätten nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern auch die Familienmitglieder Schmidhubers detaillierte Berichte erhalten. Wenig später befreit die Rote Armee Budapest. Marja hat überlebt und auch unter den weiteren Personen des Hauses gab es keine neuen Opfer. Wallenberg will sich weiter um die von ihm geretteten Juden kümmern und mit den neuen russischen Machthabern in den Dialog treten. Trotz Warnungen von Mitgliedern der schwedischen Botschaft begibt er sich im Januar 1945 zum sowjetischen Kommandanten, kehrt von dort jedoch nie zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Guten Abend, Herr Wallenberg\" beruht auf der wahren Geschichte des Raoul Wallenberg. Der Film behandelt nach einem Vorspiel im Jahr 1943 und Juni 1944 die letzten drei Wochen Wallenbergs vor der Verhaftung durch die Rote Armee. Die Dreharbeiten fanden vor Ort in Budapest statt und liefen vom 2. Oktober bis 17. Dezember 1989. Die Kostüme schuf Inger Pehrsson, das Szenenbild stammt von Laszlo Gardonyi. Im Film wird neben Schwedisch auch Ungarisch und Deutsch gesprochen. \"Guten Abend, Herr Wallenberg\" kam am 5. Oktober 1990 in die schwedischen Kinos. In Deutschland lief der Film erstmals auf der Berlinale 1991 und kam 2004 auf DVD heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films nannte \"Guten Abend, Herr Wallenberg\" „ein[en] durch seine humane Botschaft beeindruckende[n] Film, der einen Wettlauf um Leben und Tod beschreibt und sich für Menschlichkeit in einer Zeit der Barbarei ausspricht.“ \"Cinema\" nannte den Film „die karg gefilmte, dennoch beeindruckende Vita eines Mannes, der über sich hinauswuchs. Fazit: Hier zählt der Inhalt, und der ist stark“.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film ist viermaliger Gewinner des schwedischen Guldbagge-Filmpreises. Er gewann in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch und Beste Kamera. Zudem erhielt er 1990 den Preis der schwedischen Filmkritiker. \"Guten Abend, Herr Wallenberg\" war 1990 Schwedens Beitrag für den Oscar in der Kategorie Besten fremdsprachigen Film, kam jedoch nicht in die engere Auswahl. Der Film lief zudem im Wettbewerb um den Goldenen Bären der Berlinale 1991. Auf dem Chicago International Film Festival wurde der Film für einen Goldenen Hugo als Bester Spielfilm nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Guten Abend, Herr Wallenberg (schwed. \" God afton, Herr Wallenberg – En Passionshistoria från verkligheten\") ist ein schwedisches Widerstandsdrama aus dem Jahr 1990. Es spielt während des Zweiten Weltkriegs und behandelt die wahre Geschichte des schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg, der durch seinen Einsatz zur Rettung der ungarischen Juden bekannt wurde. Er wird von Stellan Skarsgård verkörpert.", "tgt_summary": null, "id": 2272614} {"src_title": "William Nathaniel Rogers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Holotypus ist ein unvollständiges Skelett, das aus dem beträchtlichen Teil eines Oberkieferknochens, der Unterkiefersymphyse mit den dazwischen liegenden Teilen des linken und des rechten Unterkieferastes, einem Schädelfragment, dem proximalen Ende und dem Schaft des linken Oberarmknochen, dem distalen Ende und einem Teil des linken Schafts der Ulna, dem linken Tibiotarsus, dem das distale Ende fehlt, dem rechten Tibiotarsus, dem sowohl das distale Ende als auch der größte Teil der Schienbeinkämme fehlt, dem linken Tarsometatarsus mit einem abgeriebenen proximalen Ende sowie aus der proximalen Hälfte des rechten Tarsometatarsus mit einem abgeriebenen proximalen Ende besteht. Der Schnabel von \"Hemignathus vorpalis\" verbindet einen langen säbelförmigen Oberschnabel mit einem viel kürzeren Unterschnabel. Obwohl \"Hemignathus vorpalis\" die Schnabelform mit den anderen Vertretern der Gattung \"Hemignathus\" teilt, unterscheidet sie sich diese Art jedoch hinsichtlich der Schnabelmorphologie und durch den größeren Körper. Aufgrund der postcranialen Ausmaße kann davon ausgegangen werden, dass \"Hemignatus vorpalis\" einer der größten bekannten Kleidervögel war. Der säbelförmige Schnabel ist vermutlich eine Anpassung an das Bohren in Ritzen oder Spalten zum Erbeuten von Wirbellosen. Wahrscheinlich hatte \"Hemignathus vorpalis\" eher eine bodenbewohnende Lebensweise und benutzte seinen Schnabel in ähnlicher Manier, wie es heute die Kiwis oder die Wekarallen tun.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "Der Name „vorpalis“ leitet sich vom Adjektiv vorpal ab, das von Lewis Carroll in seinem Gedicht Jabberwocky verwendet wird. In der Textzeile „He took his vorpal sword in hand... The vorpal blade went snicker-snack“ werden die Wörter Schwert und Klinge abgewandelt. Dies ist eine Anspielung auf den langen säbelförmigen Oberschnabel dieser Art.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hemignathus vorpalis ist eine ausgestorbene Vogelart aus der Unterfamilie der Kleidervögel. Sie ist nur durch das subfossile Typusmaterial bekannt geworden, das 1993 in der Petrel Cave (einem Lavatunnel in 1.200 m Höhe) auf der Insel Hawaii entdeckt und 2003 beschrieben wurde. \"Hemignathus vorpalis\" starb vor ungefähr 3000 bis 1500 Jahren aus.", "tgt_summary": null, "id": 1972127} {"src_title": "Atalanta Motors", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorläufer.", "content": "Als Mons ( \"Berg\", Plural \"montes\", von den „zusammengehäuften“ Einlagen) wurden in den italienischen Städten Banken bezeichnet, die gegen eine Geldeinlage Zinsen ausschütteten. Sie dienten einerseits der Finanzierung der Gemeinde, andererseits ermöglichten sie Personen mit kleinem Vermögen regelmäßige Einkünfte. Die erste Einrichtung entstand um 1300 in Florenz, dann auch in anderen italienischen Städten. In England gründete der Bischof von London, Michael Northburgh, 1361 eine Bank, die ohne Zinsen Geld gegen Pfand verlieh. Dieses Modell hatte jedoch keinen Erfolg, das Kapital war rasch aufgebraucht.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsweise.", "content": "Im Gegensatz zu den Montes waren die Monti di Pietà nicht gewinnorientiert, sondern arbeiteten mildtätig. Sie sollten Armen in finanziellen Notsituationen Hilfe gewähren. Das Kapital der Monti di Pietà wurde durch Stiftungen und Sammlungen aufgebracht. Der Kredit wurde gegen Pfänder wie Schmuck, Kleidung oder Geräte gewährt und war mit Zinsen belastet. Diese Zinsen waren zwar gering, waren aber unter Theologen nicht unumstritten (siehe Zinsverbot). Durch den großen Kostenaufwand arbeiteten nicht alle Anstalten erfolgreich. Ihre Einrichtung geht auf die Franziskaner zurück und wandte sich gegen „Wucherer“, speziell gegen Juden und Lombarden. Marco di Matteo Strozzi, ein Franziskaner, befürwortete in seinen Predigten die Monti di Pietà als Mittel, um jüdische Geldverleiher aus den Städten zu verdrängen. Dieses Ziel wurde jedoch nicht erreicht, weil die beiden Systeme unterschiedliche Kundschaft hatten. Aus Scham mieden manche Kunden die Monti di Pietà, deren Kreditvergabe ihnen nicht diskret genug geschah.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Monte di Pietà wurde 1462 in Perugia gegründet, etliche weitere folgten in verschiedenen italienischen Städten. Diese waren voneinander unabhängig. Die Monti di Pietà waren dazumal von Franziskanern als Leihhäuser gegründet worden, um so arme und bedürftige Personen finanziell zu unterstützen, während sich die damaligen Bankiersfamilien wie die Medici oder die Strozzi vor allem dem mit dem Warengeschäft zusammenhängende Kredit- und Wechselgeschäft widmeten. Die 1472 als Monte di Pietà in Siena gegründete Banca Monte dei Paschi di Siena ist die älteste noch existierende Bank der Welt. Weitere Gründungen waren 1463 in Orvieto, 1471 in Viterbo, 1473 in Bologna, 1479 in Savona, 1483 in Mailand, 1484 in Mantova, Assisi, Brescia und Ferrara, 1486 in Vicenza, 1510 in Forli, 1539 in Neapel. In Frankreich wurde 1610 in Avignon eine Monte di Pietà von der Kongregation \"de Notre-Dame de Lorette\" gegründet. Diese blieb bis 1791 bestehen. In Paris öffnete 1637 eine Monte de Pietà, die vom Gründer der \"Gazette de France\", Théophraste Renaudot, aufgebaut wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Monte di Pietà ( für „Berg der Barmherzigkeit“) waren im späten Mittelalter und der Frühen Neuzeit Pfandleihgeschäfte, die Armen Kleinkredite gegen Pfand und geringe Zinsen gewährten.", "tgt_summary": null, "id": 2456506} {"src_title": "Schlacht von Mek’elē", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Van Hout begann seine Karriere als Fußballtorwart im Jahre 1992 im Nachwuchsbereich seines Heimatvereins, dem SK Lommel. Dort durchlief er mehrere Jugendspielklassen und zeigte auch dort schon von seinem Abwehrtalent bei Elfmetersituationen. 2003 wechselte er daraufhin in die Jugendabteilung des KFC Verbroedering Geel nach Geel in der Provinz Antwerpen. Nach nur einem Jahr verließ er den Klub wieder und kam dafür in der Jugend des Willem II Tilburg in den Niederlanden zum Einsatz. Dort spielte er bis zum Jahre 2007 im Nachwuchs und stand zudem in der Saison 2006/07 im Kader der Profimannschaft mit Spielbetrieb in der Eredivisie, der höchsten Fußballliga des Landes.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "Nachdem er bei Willem II Tilburg als Ersatztorwart während der Spielzeit 2006/07 zu keinem einzigen Profiligaeinsatz kam, wechselte der junge Torwart 2007 zum KV Kortrijk in die EXQI-League, die zweite belgische Liga. Dort gab er schließlich sein Profidebüt, als er am letzten Spieltag, am 11. Mai 2008, beim 1:0-Auswärtssieg über den KSK Beveren die volle Spieldauer das Tor seiner Mannschaft hütete. Am Ende der Saison rangierte das Team mit den zehn Punkten Abstand auf den AFC Tubize am ersten Tabellenplatz und konnte sich so Meister der EXQI-League nennen. Während der Saison 2008/09 kam Van Hout zu weiteren drei Ligaeinsätzen in der Jupiler League, als er am Ende der Spielzeit in den letzten drei Partien das Tor hütete und dabei nur drei Treffer zuließ. Beim belgischen Pokal schaffte er es mit seinem Team in vier Spielen zum Einsatz zu kommen, wobei man allerdings im Viertelfinale knapp am KV Mechelen, dem späteren Pokalfinalisten scheiterte. Nach zwei Spielzeiten in Kortrijk transferierte der 208 cm große und 110 kg schwere Torwart zu Standard Lüttich, wo er neben Champions-League-Torschützen Sinan Bolat (* 1988) und Anthony Moris (* 1990) mit 22 Jahren als ältester Torwart im ohnehin sehr jungen Profikader steht. Dort kam er als Ersatztorwart hinter Sinan Bolat zu zwei Profiligaeinsätzen sowie zu einem Einsatz im belgischen Pokal. Im Sommer 2014 unterschrieb er einen Vertrag beim indischen Profiverein Delhi Dynamos und wurde gleich zur Nummer eins erklärt. Doch schon ein Jahr später kehrte er nach Belgien zurück und schloss sich dem KVC Westerlo an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kristof Van Hout (* 9. Februar 1987 in Lommel) ist ein belgischer Fußballtorwart, der aktuell bei KVC Westerlo aktiv ist. ", "tgt_summary": null, "id": 1329576} {"src_title": "Lace House (Canaan, New York)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anwesen.", "content": "Das Haus steht auf einem 4,5 Hektar großen Grundstück an der Ostseite der Route 9H, direkt südlich der Reformed Dutch Church of Claverack, etwas von der Straße zurückversetzt an dem Ende des nördlichen Zweiges einer Y-förmigen nichtbefestigten Zufahrt. An dem anderen Ast steht eine Garage, das andere beitragende Bauwerk auf dem Grundstück. Auf dem Gelände stehen etliche hochgewachsene Bäume, die Schatten und Sichtschutz gewähren. Der hintere Teil des Grundstücks fällt sanft zu einem Teich ab, der einst Teil des College-Campus war. Die umgebende Nachbarschaft besteht aus anderen älteren Häusern auf großen Grundstücken. Das Gebäude selbst ist ein zweistöckiges Bauwerk mit drei Jochen, dessen Dach aus einem Gambreldach mit Schindeln aus Dachpappe besteht. Die Fassaden des Hauses bestehen aus rohen örtlich gehauenen Steinen, mit Ausnahme der Giebelseiten, die mit Schindeln aus Asbest verkleidet sind. Eine \"porte cochère\" ragt vom südlichen Eingang hervor, an der Hinterseite nach Osten ist ein Seitenflügel mit Gambreldach angebaut. Eine verglaste Veranda befindet sich am nördlichen Ende. In der Mitte der Vorderseite, der westlichen Fassade, sitzt ein Portikus, der den Haupteingang überdeckt. Sein Giebeldreieck ruht auf zwei Stockwerke hohen dorischen Säulen. Ein übergroßes Giebeldach, das von Kragsteinen gestützt wird, beschirmt den Haupteingang. Im zweiten Stock liegt über dem Haupteingang ein Dreifachfenster. Der Haupteingang besteht aus einer Klöntür mit einem Kämpferfenster. Er führt zu der großen zentralen Halle mit einem auffallenden Treppenhaus. Die Spindelpfosten und das Treppengeländer reflektieren die Arts and Crafts Movement; alle anderen Holzarbeiten im Haus sind im Colonial Revival ausgeführt. Nördlich der zentralen Halle liegt ein großes Wohnzimmer. Der offene Kamin hat eine hölzerne Kamineinfassung im Federal Style und wird von zwei Fenstertüren flankiert, die zu der verglasten Veranda führen. Auf der anderen Seite der Halle sind das Esszimmer und ein weiterer Raum untergebracht. Sie verfügen über dem Wohnzimmer ähnliche Fenster. Im Küchenflügel nach Süden hin ist die Möblierung original. Die Räume im Obergeschoss sind ähnlich eingeteilt wie die Räume im Erdgeschoss. Die Garage hat ein Satteldach und die Wände sind mit Dielen verkleidet. Sie wurde nach Osten hin verlängert, um längere Fahrzeuge darin unterbringen zu können. Außerdem existiert auf dem Grundstück ein moderner Schuppen und ein modernes brunnenhausähnliches Bauwerk, das eine Zisterne bedeckt, die auf der rückwärtigen Wiese besteht und von dem früheren College genutzt wurde. Einige Bauteile der ursprünglichen Wasserversorgungsleitungen wurden in der Nähe des Hauses gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Claverack College, das auch unter den Namen Washington Seminary und Hudson River Institute bekannt war, wurde von John Gabriel Gebhard, einem Pastor der Reformed Church, während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges gegründet. Es befand sich bis zu seiner Schließung im Jahr 1902 auf dem Anwesen und einem angrenzenden Grundstück. Während seines Bestehens wurden hier unter anderen Martin Van Buren, Margaret Sanger und Stephen Crane ausgebildet. Die Gebäude des Colleges wurden kurz nach der Schließung dem Erdboden gleichgemacht. Einige der Steine blieben an Ort und Stelle, und als George Felpel, ein erfolgreicher Farmer aus dem in der Nähe liegenden Ort Ghent, eine Hälfte des früheren Campus ankaufte, wollte er diese Steine ausnutzen. Er beauftragte Henry Moul, einen Architekten aus Gloversville, der aus Hudson dorthin gezogen war, ein steinernes Haus in dem damals neuen Baustil des Colonial Revival zu bauen. Mouls Entwurf ging äußerst behutsam mit den architektonischen Traditionen der Kolonialzeit um. Er verwendet viele Merkmale vom Bauwerken des Colonial Revivals, etwa Kolonnade, Giebeldreieck, ornamentierter Eingang und die zentrale Halle, nutzt aber auch die besonderen regionalen Eigenheiten der Architektur. Die in vielen frühen Bauwerken aus der Zeit der niederländischen Kolonisation im Hudson Valley üblichen Innentreppen mit den zwei Podesten sind nur selten erhalten. Die Verwendung des Gambreldachs ist ein Merkmal englischer Architektur, die später von den Niederländern kopiert wurde. Außerdem baute er die steinerne Bänke ein, die die Treppenstufen am Eingang flankieren, ähnlich denen, die auf alten Darstellungen der Straßen in Albany sichtbar sind. Das Haus dient auch heute noch zu Wohnzwecken. Es wurde nicht wesentlich verändert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das George Felpel House ist ein Wohngebäude an der New York State Route 9H in Claverack, New York in den Vereinigten Staaten. Das aus Stein erbaute Haus entstand in den 1920er Jahren. Die verwendeten Steine sind Überbleibsel des Claverack College, das von 1779 bis 1902 auf dem Anwesen bestand. Es wurde von dem ortsansässigen Architekten Henry Mouls im Stil des Colonial Revival entworfen, unter Berücksichtigung einiger Gesichtspunkte der regionalen Kolonialarchitektur. Das Bauwerk wurde 1997 in das National Register of Historic Places aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 1158367} {"src_title": "Howick (Südafrika)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Isakson wurde 1944 in Atlanta als Nachkomme schwedischer Einwanderer geboren. Nach seiner Schulzeit diente Isakson von 1966 bis 1972 in der \"Georgia Air National Guard\". Danach studierte Isakson an der University of Georgia, anschließend eröffnete er das erste Büro des Immobilienunternehmens \"Northside Realty\" im Cobb County. 1979 wurde Isakson Präsident des Unternehmens und behielt 22 Jahre lang die Führung des Unternehmens bis 2001 inne. 1974 wurde Isakson Mitglied der Republikanischen Partei. Sein erstes politisches Mandat hatte er von 1976 bis 1990 als Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Georgia inne. Er verzichtete auf eine erneute Kandidatur, um sich als Gouverneur von Georgia zu bewerben, unterlag aber dem Demokraten Zell Miller. Von 1993 bis 1996 saß Isakson im Senat von Georgia. Im Jahr 1996 strebte er erstmals die Wahl in den US-Senat an, verlor jedoch in der republikanischen Primary gegen Guy Millner, der seinerseits in der Hauptwahl gegen den Demokraten Max Cleland unterlag. Als Newt Gingrich, bis dahin Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Anfang 1999 trotz Wiederwahl auf sein Mandat verzichtete, trat Johnny Isakson bei der Nachwahl im sechsten Kongresswahlbezirk von Georgia an und siegte mit 65 Prozent der Stimmen vor der ebenfalls den Republikanern angehörenden Christina Fawcett Jeffrey (25,4 Prozent). Er nahm sein Mandat im Repräsentantenhaus ab dem 23. Februar 1999 wahr und verblieb dort nach mehrmaliger Wiederwahl bis zum 3. Januar 2005. An diesem Tag wechselte er innerhalb des Kongresses in den Senat, nachdem er sich zuvor bei der Wahl 2004 mit einem Stimmenanteil von 57,9 Prozent gegen die demokratische Kongressabgeordnete Denise Majette (40 Prozent) durchgesetzt hatte. 2010 trat er zur Wiederwahl an; sein Gegenkandidat von der Demokratischen Partei war Georgias Arbeitsminister Mike Thurmond, gegen den er sich klar durchsetzen konnte. Da er bei der Wahl 2016 erneut bestätigt wurde, läuft sein gegenwärtiges Mandat bis zum 3. Januar 2023. Im August 2019 gab Isakson bekannt, dass er zum Ende des Jahres seinen Sitz im Senat aus gesundheitlichen Gründen aufgeben wird. Isakson ist verheiratet und hat drei Kinder; er lebt in einem Vorort von Marietta. Er ist Methodist und lehrt in deren Sonntagsschule.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Johnny Isakson (* 28. Dezember 1944 in Atlanta, Georgia) ist ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Er war von Januar 2005 bis Dezember 2019 Senator der Vereinigten Staaten für den Bundesstaat Georgia.", "tgt_summary": null, "id": 880066} {"src_title": "David Finkelhor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Album.", "content": "Das Studioalbum \"Adam’s Apple\" war nach den Aufnahmen im Oktober 1965 für die LP \"The All Seeing Eye\" die siebte Aufnahmesession des Tenorsaxophonisten unter eigenem Namen für Alfred Lions Label. Wie in \"JuJu\" (August 1964) und \"Et Cetera\" (Juni 1965) holte Shorter keinen weiteren Bläser hinzu. Die Rhythmusgruppe bildeten hier Herbie Hancock (Piano), Reggie Workman (Bass) und Joe Chambers (Schlagzeug), die alle schon bei vorangegangenen Sessions mitgewirkt hatten. Bis auf eine Bearbeitung von Jimmy Rowles’ Titel „502 Blues (Drinkin’ and Drivin’)“ spielten die Musiker fünf Originalkompositionen Wayne Shorters ein; die ebenfalls bei der Session entstandene Hancock-Komposition „The Collector“ fand auf der Original-LP (BLP 4232) keine Aufnahme. Das Titelstück „Adam’s Apple“ spielt das Quartett im populären Stil des Soul-Jazz; Don Heckman wies auf die Erweiterung des Bluesschemas durch die Kombination von Jazz und moderner Tanzmusik hin;, der Kritiker sieht Bezüge zu dem damals populären Lee-Morgan-Titel „The Sidewinder“. Er weist auch auf das im Soul-Jazz-Idiom ähnliche, im Monat zuvor entstandene Stück „Tom Thumb“ hin, das Shorter mit Bobby Timmons für Prestige und 1967 erneut auf seinem Album \"Schizophrenia\" einspielte. Daran schließt sich die Ballade „502 Blues (Drinkin’ and Drivin’)“ des Pianisten Jimmy Rowles an, den Shorter sehr bewunderte. Don Heckman wies in den Original Liner Notes insbesondere auf die beeindruckenden Leistungen Herbie Hancocks und Joe Chambers’ hin. Es folgt eine Bossa-Nova-Komposition Shorters, die aber mit unerwarteten Akkordwechseln überrascht. Vorbilder sieht Bob Blumenthal in Tom Jobims Titel „Sabia“. Daran schließt sich eine der wohl bekanntesten Kompositionen Shorters an, die erste Einspielung von „Footprints“ in Medium-Tempo, die er kurz danach auch mit dem Miles-Davis-Quintett auf \"Miles Smiles\" in leicht abgewandelter Form aufnehmen und das in stark forciertem Tempo zum Live-Repertoire der Davis-Band im Jahr 1967 gehören sollte. Es folgt die zweite Ballade „Teru“; Shorters stimmenähnliche Linien werden von Hancocks Akkord-Figuren untermalt. Das letzte Stück der Original-LP, „Chief Crazy Horse“, in vertrauter 32taktiger AABA-Form widmete Shorter dem von ihm bewunderten John Coltrane. Bei der letzten Blue Note-Session, der bei der alle Titel (außer dem Titelstück) entstanden, wurde auch eine Version der Hancock-Komposition „The Collector“ aufgenommen; eine Version des Titels entstand mit Miles Davis 1968 unter dem Titel „Teo’s Bag“. Bob Blumenthal hebt „die offene Form“ der Shorter/Hancock Version gegenüber der eher konventionellen Ausarbeitung durch die Davis-Band hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung des Albums.", "content": "Im Allmusic, der dem Album die Höchstnote verlieh, räumte Stacia Proefrock ein, dass mit Ausnahme der Komposition „Footprints“, die zu einem Jazzstandard geworden sei, \"Adam’s Apple\" nicht die Aufmerksamkeit zuteilgeworden sei wie vorangegangenen Alben aus Wayne Shorters Katalog. Dies sei schade, denn sie gehöre zu dem Besten seiner Veröffentlichungen dieser unglaublich ergiebigen Periode. Für sich genommen, sei \"Adam’s Apple\" eines der großen Werke im Jazz der mittleren 1960er-Jahre; Shorter habe hier einen einzigartigen Stil entwickelt, kompositorische Klasse und eine perfekt ausbalanciertes Spiel mit seinen Musikern. Shorter strahle auf diesem Album, gebe aber auch seinen Partner Raum. Besonders hypnotisierend seien zwei verschiedene Stücke, die Ballade „Teru“ und Shorters Tribut an John Coltrane, „Chief Crazy Horse“, die auch Herbie Hancock die Möglichkeit gäben, seine Fähigkeiten zu zeigen. Bob Blumenthal erinnert anlässlich der remasterten und erweiterten Neuausgabe im Jahr 2003 an die drei nicht anwesenden Musiker, die großen Einfluss auf diese Session ausübten; zum einen sei dies Miles Davis gewesen, in dessen Quintett seine legendäre Komposition \"Footsprints\" acht Monate später für das Album \"Miles Smiles\" einspielte. Ferner nennt Blumenthal Jimmy Rowles, für dessen Balladenspiel Wayne Shorter eine große Bewunderung zeigte. Eine weitere Inspirationsquelle sei sein früherer Jazz-Messengers-Kollege Lee Morgan gewesen, dessen Soul-Jazz-Komposition The Sidewinder von 1963 Pate bei dem Titelstück des Albums stand. Richard Cook und Brian Morton betonen in ihrer Besprechung des Albums, das sie mit der höchsten Bewertung auszeichneten, dass die Bedeutung von \"Adam’s Apple\" besonders in den Kompositionen Shorters liege. Für die Autoren zählt es zu dem letzten Höhepunkt der kreativen Werkphase des Saxophonisten, die im April 1964 mit dem Album \"Night Dreamer\" begann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adam’s Apple ist ein Jazz-Album von Wayne Shorter. Es wurde am 2. und 24. Februar 1966 im Studio von Rudy Van Gelder in Englewood Cliffs, New Jersey aufgenommen und von Blue Note Records veröffentlicht. Eine remasterte CD-Ausgabe mit einem bisher unveröffentlichten Titel erfolgte 2003.", "tgt_summary": null, "id": 273564} {"src_title": "Arthur Livermore", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund und Entstehung.", "content": "\"We Belong Together\" sollte ursprünglich nicht für \"The Emancipation of Mimi\" produziert werden. Nach einer Karrierepause begann Carey 2004 mit den Arbeiten an ihrem Album. Im November des Jahres war das Album fertig, doch Carey wollte noch mehr Songs für dieses Album produzieren. L. A. Reid, der Chef von Island Records, engagierte Carey zu Studioaufnahmen mit dem Produzenten Jermaine Dupri. Mariah Carey flog für zwei Tage zu Dupris Studio nach Atlanta, sie komponierten und produzierten zwei Songs für \"The Emancipation of Mimi\" (\"Shake It Off\" und \"Get Your Number\"), dann flog sie zurück nach New York City; zu dieser Zeit war \"We Belong Together\" noch nicht geschrieben. Reid war von den neuen Songs beeindruckt und entschied, dass Carey zurück nach Atlanta fliegen sollte um noch mehr Songs zu produzieren. In zwei Tagen produzierten Carey, Dupri, Seal und Austin die erste Single von \"We Belong Together\": \"It’s like That\". Die Produzenten diskutierten lange über die Melodie des Songs und begannen schließlich mit der Arbeit.", "section_level": 1}, {"title": "Musik und Struktur.", "content": "\"We Belong Together\" ist eine Pop-Ballade mit Einflüssen von Hip-Hop, R&B und Soul. Der Song enthält Spuren von einem Roland TR-808-stilisierten Bass Drum und Hi-Hat, welche oft in der Hip-Hop-Musik benutzt werden. Carey benutzte für manchen Stellen einen Rap-Gesangsstil für den sie die meisten Kritiken bekam. Jennifer Vineyard kommentierte das Careys Rap-Gesang den Song noch mehr Power gebe. Der Song hat Ähnlichkeiten mit Boby Womacks 1980er-Retro-Soul-Song \"If You Think You’re Lonely Now\" von 1981 und The Deele’s \"Two Occasions\" (von 1987 mit Babyface). Im zweiten Vers von \"We Belong Together\" singt Carey: „Bobby Womack’s on the radio / Singing to me, 'If you think you’re lonely now'.“ Dann singt sie weiter: „So I turn the dial, tryin’ to catch a break / And then I hear Babyface / ‘I only think of you...’.“ \"We Belong Together\" enthält ein sehr einfaches musikalisches Arrangement: Es spielt auf dem C-Schlüssel und ist komponiert in Viertelnoten. Ähnlich wie der Song spannt sich Careys Stimme von G to A. Carey beendet den Song mit einem Gesang von C. Es folgt der Haupt Vers-Chorus Form und ist in drei Abteilungen gegliedert, so dass es auf den Zuhörer emotional wirkt.", "section_level": 1}, {"title": "Remixe und andere Versionen.", "content": "Mariah Carey nahm oft von ihren erfolgreichen Songs Remix-Versionen auf, manche von denen wurden sogar erfolgreicher als der Original-Song. Für \"We Belong Together\" nahm sie einen DJ Clue Remix auf, welches von DJ Clue und den Rappern Jadakiss und Styles P produziert wurde und denter Rauhofer Reconstruction Mix/Atlantic Soul Vocal Mix. Die Remixe sind alle sehr verschieden voneinander und enthalten mehr Elemente der Hip-Hop-Musik. Der Atlantic Soul Vocal Mix erstellte zum Beispiel eine synthetische Basslinie, eine Piano- und Gitarrenzeile und Hi-Hats, die dem Lied mehr Tempo geben mit einem schnellen Beat. Beide Remix-Versionen wurden als Download im Mai 2005 veröffentlicht und waren erfolgreich: Der Atlantic Soul Mix erreichte Platz 1 in den U.S. Dance-Charts und die DJ Clue Version erreichte Platz 5 in den Hot Digital Songs- Charts.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Die Regie zum Musikvideo führte Brett Ratner, das Musikvideo wurde in Los Angeles aufgenommen. Es ist die Fortsetzung zum Musikvideo von \"It’s like That\", der ersten Single von \"The Emancipation of Mimi\". Das Musikvideo beginnt mit dem Ende des \"It’s like That\" Video, der Protagonist ist auf einer Party, wo einer der Gäste sich als Lover von Carey ausgibt (gespielt von Wentworth Miller). Das Video zu \"We Belong Together\" beginnt am darauffolgenden Morgen, als der Protagonist Carey an ihren Freund erinnert, da sie sich auf eine Beziehung vorbereitet hat. Als sie spazieren geht, beobachtet der Protagonist Carey zusammen mit ihrem jetzigen Freund (gespielt von Eric Roberts). In der Hochzeitsszene trägt Carey jenes Hochzeitskleid von Designerin Vera Wang, welches sie im wirklichen Leben 1993 während der Hochzeitsfeierlichkeiten mit Tommy Mottola anhatte. Das Video erreichte Platz 1 in sämtlichen Video-Charts, wie auf BETs \"106 & Park\", MTVs \"TRL\" (wo es 50 Tage auf Platz 1 war), MuchMusic's \"Countdown\" und VH1s \"VH1 Top 20 Video Countdown\". VH1 Platzierte den Video auf Platz 1 der besten Videos 2005. Am 25. Juli 2005 wurde es Launchcasts meistgesehener Video des Jahres 2005 mit 7.5 Millionen Zuschauern und Aufrufe. Das Video war bei den MTV Video Music Awards 2005 nominiert in den Kategorien \"Best R&B Video\" und \"Best Female Video\".", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken und kommerzieller Erfolg.", "content": "Nachdem Fans und Kritiker nach Careys Künstlerpause bereits über ein Ende ihrer Karriere mutmaßten, stieg \"We Belong Together\" zu einer der erfolgreichsten Pop Singles aller Zeiten auf und wurde somit zu Careys kommerziell erfolgreichstem Song.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Nicht wie Careys andere erfolgreiche Songs bekam \"We Belong Together\" sämtliche gute Kritiken, \"Rolling Stone\" sagt „Der Song ist eine ‚innovative‘ Mariah Carey die besser ist als je zuvor“ Andere Kritiken bekam der Song wegen Careys Gesangs-Still. Kelefa Sanneh von den \"New York Times\", sagt der Rap-Gesang nimmt die wunderschöne Seite des Songs weg. Der \"Billboard\" Magazin und Johnny Loftus von \"Metrotimes\" beschreiben den Song als „perfekt,“ „klasse,“ und „modern“ while Pitchfork Media gave it four stars and a half. \"Billboard\" platzierte \"We Belong Together\" auf Platz 9 in den Billboard Hot 100 All-Time Top Songs und Platz 2 in den Billboard Hot 100 R&B/Hip-Hop Songs. \"Blender\" platzierte es auf 15 der 100 besten Songs 2005. Slant Magazine platzierte es auf Platz 2 der besten songs von 2005. Weil der Song von Fans und Kritikern gute Kritiken bekam, bekam \"We Belong Together\" auch gute Kritiken von Helen Duong von \"UKMusic\", welche den Song als „zärtlich“ beschreibt und Kritiken von \"Virgin.net\", die den Song als langweilig, kitschig und uninspiriert beschreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "Zwischen ihrer Karrierepause von 2001 bis 2004 sank Careys Popularität, weswegen viele ihrer Fans und Kritiker schon das Ende ihrer Karriere befürchteten. Nach der Veröffentlichung der Single in den USA am 26. März 2005 wurde \"We Belong Together\" der größte Erfolg in Careys Karriere und für ihr Plattenlabel. Der Song verbrachte 2005 14 Wochen an der Spitze der Billboard Hot 100 — nach den Debüt auf Platz 81 — und auf den Hot R&B/Hip-Hop Songs Charts. Dann wurde der Erfolg noch größer: Der Song erreichte Platz 1 in den Billboard Hot 100, Billboard Hot 100 Airplay, Hot R&B/Hip-Hop Songs, Hot R&B/Hip-Hop Airplay, Pop 100 Airplay, Top 40 Mainstream, Rhythmic Airplay Chart, Hot Dance Club Songs und den Hot Ringtones Charts. Eine Woche Später wurde er der erste Song der alle US-Charts anführte. \"We Belong Together\" brach sämtliche Airplay Rekorde in den USA. Bis heute wurde \"We Belong Together\" alleine in den USA über 8 Millionen Mal im Radio gespielt. Er wurde zweimal mit Platin von der RIAA ausgezeichnet. In den Billboard Hot 100 Year-end Chart von 2005 erreichte der Song als erster in Careys Karriere die Spitzenposition. Der Song wurde vom \"Billboard Magazin\" als erfolgreichster Song der 2000er ausgezeichnet. \"We Belong Together\" war auch weltweit ein großer Erfolg, er debütierte in den Australischen Charts auf Platz 1, wo er zwei Wochen lang blieb und erreichte in Neuseeland für drei Wochen Platz 2. Die stärkste Promotion erhielt der Song in Großbritannien, wo er auf Platz 2 hinter 2pacs \"Ghetto Gospel\" debütierte. In ganz Europa war der Song ein Erfolg. Er erreichte die Top Five in Spanien, Irland, Niederlande, Dänemark und Schweiz, die Top Ten in Norwegen und die Top Twenty in Frankreich, Belgien, Schweden, Italien und Deutschland. In den Australischen ARIA Top 100 Singles end of the year chart of 2005, erreichte \"We Belong Together\" Platz 17 und Platz 10 in den Urban singles end of the year chart. Er wurde in Australien zweimal mit Platin ausgezeichnet und erhielt in Neuseeland ebenfalls Platin.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2005 2006", "section_level": 2}], "src_summary": "We Belong Together ist ein Song von Mariah Carey, der für ihr zehntes Studioalbum \"The Emancipation of Mimi\" aus dem Jahre 2005 aufgenommen wurde und am 29. März 2005 als zweite Single des Albums veröffentlicht wurde. Der Song wurde geschrieben und produziert von Carey, Jermaine Dupri, Manuel Seal und Johntá Austin und ist vom R&B und Soul der 1980er Jahre inspiriert. Das \"Billboard Magazin\" zeichnete das Lied als erfolgreichstes des Jahrzehnts aus, basierend auf Verkäufen, Radioeinsätzen und Downloads. ", "tgt_summary": null, "id": 1204630} {"src_title": "George W. Morrison", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Andrzej Głąb, der den Beruf eines Mechanikers erlernte, begann als Jugendlicher mit Karate, wechselte aber schon bald zum Ringen. Als Mitglied des Sportclubs \"Gryfa Chełm\" von 1982 bis 1999 wurde er von Andrzei Wojda und in der Nationalmannschaft von Stanisław Krzesiński und Ryszard Swierad trainiert. Er konzentrierte sich voll auf den griechisch-römischen Stil und rang immer im Papiergewicht, der Gewichtsklasse bis 48 kg Körpergewicht. 1986 begann seine internationale Laufbahn, als er bei der Junioren-Europameisterschaft in Malmö im Papiergewicht den 4. Platz belegte. Im gleichen Jahr wurde er auch schon bei der Weltmeisterschaft in Budapest eingesetzt und erreichte dort einen guten 5. Platz. Ähnliche Plätze belegte er auch bei der Europameisterschaft 1987 in Tampere (5.), bei der Weltmeisterschaft 1987 in Clermont-Ferrand (4.) und bei der Europameisterschaft 1988 in Kolbotn bei Oslo (4.). Magyatdin Allachwerdijew aus der UdSSR, Bratan Zenow aus Bulgarien, Markus Scherer aus der Bundesrepublik Deutschland, Lars Rønningen aus Norwegen und Vincenzo Maenza aus Italien waren die Ringer, an denen er bei diesen Meisterschaften nicht vorbeikam. Den größten Erfolg seiner Laufbahn erzielte Andrzej Głąb bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul. Im Papiergewicht gewann er hinter Vincenzo Maenza die Silbermedaille. Ermöglicht wurde das vor allem durch seinen klaren Punktsieg (10:5 techn. Punkte) im Poolfinale über den amtierenden Weltmeister Magyatdin Allachwerdijew. Im Finale verlor er gegen Vincenzo Maenza mit 0:3 techn. Punkten. 1989 belegte Andrzej Głąb bei der Europameisterschaft in Oulu noch einmal einen guten 4. Platz und bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres platzierte er sich auf dem 5. Rang, den er sich mit einem 5:0-Punktsieg über Georgio Nikitas aus Griechenland erkämpfte. Danach gelangen ihm keine so guten Resultate mehr. Bei der Europameisterschaft 1990 in Posen erreichte den 7. Platz und bei der Weltmeisterschaft 1991 in Warna kam er nur auf den 11. Platz. Er beendete daraufhin seine internationale Ringerlaufbahn und ließ sich an der polnischen Sporthochschule AWF zum Sportlehrer ausbilden. Anschließend wurde er Trainer bei seinem Stammverein Gryfa Chełm, wo er Dariusz und Piotr Jabłoński zu Weltklasseringern formte.", "section_level": 1}, {"title": "Polnische Meisterschaften.", "content": "Andrzei Głąb wurde in den Jahren 1988, 1989 und 1993 polnischer Meister im griechisch-römischen Stil im Papiergewicht. Anm.: alle Wettkämpfe im griechisch-römischen Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Papiergewicht, damals bis 48 kg Körpergewicht", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrzej Głąb (* 10. November 1966 in Chełm) ist ein ehemaliger polnischer Ringer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul eine Silbermedaille im griechisch-römischen Stil im Papiergewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1123817} {"src_title": "Mount Sterling (Illinois)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Bottomley wurde als Tochter von W. John Garnett, dem früheren Direktor der damaligen The Industrial Society, und Barbara Rutherford-Smith, einer Lehrerin und gewähltem Mitglied der Schulaufsichtsbehörde von Inner London, geboren. Ihre Tante väterlicherseits war Peggy Jay. Sie besuchte die \"Putney High School\" im Londoner Stadtteil Putney und die University of Essex, bevor sie ihren Master an der London School of Economics machte. Von 1971 bis 1984 war Bottomley als Sozialwissenschaftlerin tätig. Von 1975 bis 1984 war Bottomley als Friedensrichterin im Stadtbezirk Inner London tätig. Von 1981 bis 1984 war sie Präsidentin (Chairman) des Jugendgerichts im Londoner Stadtbezirk Lambeth. In dieser Zeit arbeitete sie auch als Sozialarbeiterin. Bottomley trat bei der Wahl 1983 für das House of Commons für den Bezirk Isle of Wight erfolglos an. Von 1984 bis 2005 war sie dort Abgeordnete für die Konservativen des Bezirks South West Surrey, nachdem sie 1984 in einer Nachwahl gewählt worden war. Sie hatte mehrere Positionen als Parlamentarische Staatssekretärin inne. Von 1985 bis 1986 übte sie dieses Amt im Ministerium für Erziehung und Wissenschaft (Department of Education and Science) aus. Von 1986 bis 1987 war sie Staatssekretärin bei der Overseas Development Administration (ODA), anschließend von 1987 bis 1988 im Foreign and Commonwealth Office. Von 1988 bis 1989 war sie Parlamentarische Staatssekretärin im Umweltministerium (Department of Environment) und von 1989 bis 1992 Staatsministerin im Gesundheitsministerium (Department of Health). Von 1992 bis 1995 war sie in der Regierung von Premierminister John Major als Gesundheitsministerin (Secretary of State for Health) tätig. Von 1995 bis 1997 war sie anschließend Ministerin im Ministerium für die Pflege von Denkmälern und historischen Bauwerken (Department for National Heritage). Nach der Parlamentswahl 1997 war sie als Hinterbänklerin weiterhin Abgeordnete im Parlament. Von 1997 bis 1999 war sie Mitglied im Foreign Affairs Select Committee. Bottomley arbeitete in dieser Zeit als Headhunter in den Bereichen der Öffentlichen Wohlfahrt und der Öffentlichen Verwaltung. Bei der Wahl 2005 trat sie nicht wieder an. Sie wird der Gruppe der „One Nation“-Konservativen zugeordnet, dem linken Flügel ihrer Partei. Sie ist Mitglied auf Lebenszeit der Tory Reform Group. 2007 gehörte sie zu den Unterzeichnern eines Briefes zur Unterstützung des früheren Chief Executive Officer des Mineralölkonzerns BP John Browne, Baron Browne of Madingley.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaft im House of Lords.", "content": "Bottomley wurde am 24. Juni 2005 zum Life Peer als \"Baroness Bottomley of Nettlestone, of St Helens in the County of Isle of Wight\" erhoben. Zu ihren politischen Interessengebieten zählt Bottomley Gesundheitsfragen, das Universitätswesen, die Reform des Strafvollzugs, Pluralismus, Wirtschaftspolitik, Gesetzesreformen sowie Kinder- und Familienpolitik.", "section_level": 1}, {"title": "Ämter und Ehrungen.", "content": "Die Politikerin übt zahlreiche weitere Ämter aus. Seit 1985 ist Bottomley Mitglied im Verwaltungsrat (\"Court of Governors\") der London School of Economics. 1987 war Bottomley Treuhänderin und Fellow des \"Industry and Parliament Trust\". Von 1987 bis 1988 war sie Direktorin der \"Mid Southern Water Company\". Seit 1991 ist sie Mitglied des Aufsichtsrates der \"Ditchley Foundation\", die internationale Beziehungen fördert. Von 1997 bis 2000 war Bottomley stellvertretende Vorsitzende des British Council und Mitglied des dortigen Aufsichtsrates. Sie war Gründungsmitglied des Verwaltungsrates der University of the Arts London. Dem Rat gehörte sie von 2000 bis 2006 an. Seit 2000 ist sie Mitglied des Aufsichtsrates von AkzoNobel. Seit 2004 ist sie Laiengeistliche der Kathedrale von Guildford. Seit 2005 ist sie stellvertretende Kanzlerin (\"Pro-Chancellor\") der University of Surrey. 2006 wurde sie zur Kanzlerin der University of Hull gewählt und ins Amt eingeführt, als Nachfolgerin von Robert Armstrong, Baron Armstrong of Ilminster. Seit 2006 ist sie unabhängige Treuhänderin (\"independent trustee\") bei The Economist. Seit 2007 ist sie Non-Executive Director von Bupa. Bottomley ist Mitglied im Beirat der International Chamber of Commerce und der Judge School of Management in Cambridge. Sie ist Präsidentin der \"Abbeyfield Society\". Sie ist stellvertretende Schirmherrin der Hilfsorganisation Carers.org und der Organisation Cruse Bereavement Care. Außerdem gehört sie dem \"Prince of Wales International Business Leaders Forum\" an. Aktuell (Stand: Januar 2010) ist sie Vorsitzende des Board Practice von Odgers Ray and Berndtson, einer bekannten britischen Personalberatungsfirma. Sie erhielt mehrere Ehrungen und Auszeichnungen. 1989 wurde sie Freeman der Stadt London. In den Privy Council wurde sie 1992 aufgenommen. Seit 2006 ist sie Deputy Lieutenant von Surrey.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Bottomley ist seit 1967 mit Peter Bottomley verheiratet, der seit 1975 Abgeordneter ist. Sie leben in Milford, Surrey. Sie haben einen Sohn und zwei Töchter. Ihr Bruder, Christopher Garnett, ist ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Great North Eastern Railway (GNER). Peter Jay, der ehemalige britische Botschafter in den USA, ist Bottomleys Cousin. Julian Hunt, Baron Hunt of Chesterton, Matthew Oakeshott, Baron Oakeshott of Seagrove Bay und Michael Jay, Baron Jay of Ewelme, der ehemalige britische Botschafter in Frankreich, sind ebenfalls Bottomleys Cousins. Ihre Stiefmutter ist Dame Julia Cleverdon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Virginia Hilda Brunette Maxwell Bottomley, Baroness Bottomley of Nettlestone PC, DL, geborene Garnett (* 12. März 1948 in Dunoon, Schottland) ist eine britische Politikerin der Conservative Party.", "tgt_summary": null, "id": 608705} {"src_title": "Surrey Commercial Docks", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Synalov befindet sich in der Sýkořská pahorkatina, einer Untereinheit der Nedvědická vrchovina in der Böhmisch-Mährischen Höhe. Das Dorf liegt am südlichen Fuße des Sýkoř (702 m) in der Quellmulde eines kleinen Zuflusses zum Besének auf dem Gebiet des Naturparks Svratecká hornatina. Nordwestlich erhebt sich der Míchovec (618 m). Nachbarorte sind Kopaniny und Osiky im Norden, Žleby und Kozárov im Nordosten, Strhaře im Osten, Zhoř und Rašov im Südosten, Chrastová, Lomnice und Veselí im Süden, Prudká und Ochoz u Tišnova im Südwesten, Běleč im Westen sowie Křeptov und Louky im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung des zur Herrschaft Lomnice gehörigen Dorfes \"Smjlow\" erfolgte im Jahre 1360. Besitzer war zu dieser Zeit das Geschlecht von Lomnitz. Um 1572 kaufte Johann d. Ä. von Zierotin auf Rossitz die Herrschaft, ab 1644 gehörte sie Franz Gabriel Graf Gabriel Serényi. Im Laufe der Zeit wurde das Dorf als \"Symilow\", \"Synolow\" und \"Sinalov\" bezeichnet. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Synalov immer der Herrschaft Lomnitz untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Sinalov\" ab 1850 eine Gemeinde in der Brünner Bezirkshauptmannschaft und Gerichtsbezirk Tischnowitz. Seit 1896 gehörte die Gemeinde zum neu gebildeten Bezirk Tischnowitz. Im Jahre 1900 eröffnete in dem Dorf eine einklassige Volksschule, zuvor war Lomnice der Schulort. Seit 1923 findet der Ortsname \"Synalov\" Verwendung. Im selben Jahr gründete sich die Freiwillige Feuerwehr. Die Straße von Lomnice nach Synalov entstand in den Jahren 1939 bis 1940. Nach der Auflösung des Okres Tišnov kam Synalov mit Beginn des Jahres 1961 zum Okres Blansko. Zwischen 1985 und 1990 war Synalov nach Lomnice eingemeindet. Seit 1991 besteht die Gemeinde wieder und seit Beginn des Jahres 2007 gehört sie zum Okres Brno-venkov.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Synalov sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Synalov gehört die Ansiedlung Kopaniny und die Einschicht Sýkoř.", "section_level": 1}], "src_summary": "Synalov (deutsch \"Sinalow\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt zehn Kilometer nördlich von Tišnov und gehört zum Okres Brno-venkov.", "tgt_summary": null, "id": 1217388} {"src_title": "Scott Glennie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Motivation.", "content": "In der kommutativen Algebra ist die Lokalisierung von Ringen ein nützliches Hilfsmittel. Diese besteht grob gesagt darin, dass Elemente einer Teilmenge formula_1 des Rings invertierbar gemacht oder „als Nenner zugelassen“ werden. Damit dies sinnvoll definiert werden kann, ist dort nur nötig, dass die Menge formula_1 multiplikativ ist und die 1 enthält (üblicherweise wird zudem noch formula_3 gefordert). Sobald man versucht, dieses Vorgehen auf nicht-kommutative Ringe zu verallgemeinern, stößt man auf mehrere Probleme. Zwar kann man abstrakt stets einen Ring bilden, in dem die Elemente von formula_1 invertierbar werden und der einer geeigneten universellen Eigenschaft analog zu derjenigen im kommutativen Fall genügt, aber dieser hat im Allgemeinen schlechte Eigenschaften und ist nicht leicht konkret anzugeben. Selbst für nullteilerfreie Ringe treten Schwierigkeiten auf. Zum Beispiel ist gezeigt worden, dass es nullteilerfreie Ringe gibt, die sich in keinen Schiefkörper einbetten lassen. Insbesondere kann es nicht in voller Allgemeinheit eine Art „Quotientenschiefkörper“ analog zum Quotientenkörper für Integritätsbereiche geben. Der norwegische Mathematiker Øystein Ore gab 1931 in einem Artikel ein Kriterium an, das die Bildung gewisser Ringe von Quotienten erlaubt. Ores Überlegungen wurden später von Keizo Asano und anderen verallgemeinert.", "section_level": 1}, {"title": "Spezialfall: Nullteilerfreie Ringe.", "content": "Sei formula_5 ein Ring (mit 1) ohne Nullteiler. formula_5 erfüllt die \"Rechts-Ore-Bedingung\", wenn für alle formula_7 gilt: formula_8. Das heißt, formula_9 und formula_10 haben noch weitere gemeinsame Vielfache „von rechts“ außer der 0. Man nennt formula_5 dann auch einen \"Rechts-Ore-Ring\". Analog wird die \"Links-Ore-Bedingung\" durch formula_12 für alle formula_13 definiert.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung von „Quotientenschiefkörpern“.", "content": "Erfüllt formula_5 die Rechts-Ore-Bedingung, so kann man ähnlich wie bei der Bildung des Quotientenkörpers einen Quotientenschiefkörper bilden. Die Elemente werden wieder als Brüche geschrieben, etwa als formula_15 mit formula_16. Dabei werden zwei „Brüche“ formula_17 und formula_18 identifiziert, wenn es weitere Elemente formula_19 gibt, so dass formula_20 und formula_21 gilt. (Formal wird damit eine Äquivalenzrelation auf der Menge formula_22 definiert, und formula_17 bezeichnet die Äquivalenzklasse von formula_24.) Für diese „Brüche“ werden nun die Addition und die Multiplikation nach bestimmten Formeln definiert, die ein wenig komplizierter sind als die üblichen Regeln beim Bruchrechnen. Für die Definitionen (ebenso wie dafür, dass obige Identifikation tatsächlich eine Äquivalenzrelation war) muss jeweils die Rechts-Ore-Bedingung ausgenutzt werden. Die so definierte Addition und Multiplikation machen die Menge jener „Brüche“ tatsächlich zu einem Schiefkörper formula_25, und die Abbildung formula_26 definiert eine Einbettung von formula_5 nach formula_25. Zusätzlich gilt folgende universelle Eigenschaft: Ist formula_29 ein Ringhomomorphismus derart, dass formula_30 für alle formula_31 eine Einheit in formula_32 ist, so setzt sich formula_33 eindeutig zu einem Ringhomomorphismus formula_34 fort. Analog lässt sich alles „von links“ definieren. Es ist zu beachten, dass ein Ring die Links-Ore-Bedingung erfüllen kann, ohne ein Rechts-Ore-Ring zu sein, und umgekehrt (siehe Beispiele). Ist ein Ring jedoch sowohl ein Links- als auch ein Rechts-Ore-Ring (man sagt dann einfach „Ore-Ring“), so sind die zugehörigen Links- bzw. Rechts-Quotientenschiefkörper isomorph.", "section_level": 2}, {"title": "Ore-Ringe.", "content": "Sei nun formula_5 ein beliebiger nicht-kommutativer Ring. Es können Links- oder Rechtsnullteiler auftreten, und diese können zunächst einmal nicht vernünftiger Weise als Nenner zugelassen werden. Als Nenner bietet sich stattdessen die Menge formula_1 aller \"regulären Elemente\" (d. h. solche, die weder Links- noch Rechtsnullteiler sind) an. Diese ist multiplikativ, enthält die 1, aber nicht die 0. Im obigen Spezialfall war formula_41. formula_5 erfüllt die Rechts-Ore-Bedingung, wenn für alle formula_43 Elemente formula_44 existieren, so dass formula_45 oder äquivalent: formula_46. Ein Ring, der die Rechts-Ore-Bedingung erfüllt, heißt Rechts-Ore-Ring. Durch Umdrehen aller Produkte erhält man die analogen Definitionen für die Links-Ore-Bedingung und Links-Ore-Ringe.", "section_level": 1}, {"title": "Ring von (Rechts-)Quotienten.", "content": "Wir möchten nun einen Ring von Rechts-Quotienten formula_47 sowie einen injektiven Ringhomomorphismus formula_48 konstruieren, der folgende Bedingungen erfüllen soll: Wiederum sind analoge Definitionen „von links“ möglich, man schreibt dann formula_54. Der Satz von Ore gibt ein exaktes Kriterium dafür an, wann es einen solchen Ring von Quotienten gibt: formula_47 heißt hier auch der „klassische Ring von Rechtsquotienten“ und wird mit formula_59 bezeichnet. (Analog alles „von links“ mit der Bezeichnung formula_60.) Falls formula_5 sowohl ein Links- als auch ein Rechts-Ore-Ring ist, so sind die zugehörigen klassischen Ringe von Links- bzw. Rechtsquotienten isomorph: formula_62. formula_69", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften und Beispiele.", "content": "zwar ein Rechts-Ore-Ring mit klassischem Ring von Rechtsquotienten formula_70, aber R ist \"kein\" Links-Ore-Ring. Zum Beispiel ist formula_71, d. h. die Links-Ore-Bedingung ist verletzt.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Verallgemeinerung.", "content": "Die obige Definition eines Ringes von (Rechts-)Quotienten formula_47 lässt sich leicht modifiziert auch auf allgemeinere formula_1 übertragen (im Gegensatz zum „klassischen“ formula_74 reguläre Elemente von formula_5). Im Allgemeinen können wir dann aber nicht mehr verlangen, dass formula_76 injektiv ist. Ein vernünftiger Ersatz dafür ist die zusätzliche Bedingung: Es stellt sich heraus, dass ein solcher Ring von (Rechts-)Quotienten bezüglich formula_1 genau dann gebildet werden kann, wenn formula_1 folgende Eigenschaften erfüllt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die (Links- bzw. Rechts-)Ore-Bedingungen sind in der Ringtheorie, einem Teilgebiet der Algebra, ein Kriterium, welches es erlaubt, die Bildung von Quotientenkörpern oder allgemeiner Lokalisierungen auch auf den Fall zu verallgemeinern, in dem der zugrundeliegende Ring nicht kommutativ ist. Sie sind benannt nach ihrem Entdecker Øystein Ore. Ringe, die sie erfüllen, werden (Links- bzw. Rechts-)Ore-Ringe genannt.", "tgt_summary": null, "id": 723439} {"src_title": "James Colgate Cleveland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geometrische Figur.", "content": "Das Yin-Yang-Symbol ist ein Bildmuster, dessen zahlreiche Variationen meist aus kreisförmigen Linien bestehen, die in Bewegung zu sein scheinen. Das klassische daoistische Symbol lässt sich mit Hilfe eines Zirkels und eines Lineals zeichnen: man schlägt auf dem Durchmesser eines Kreises zwei sich nicht überschneidende Kreise, deren Durchmesser jeweils dem Radius des äußeren Kreises entspricht; man behält nur die Linie, die ein „S“ beschreibt, und entfernt die andere. Auf diese Weise entsteht eine Spiralform, die daoistische Texte mit einem Paar Fische vergleichen, das Kopf und Schwanz aneinander schmiegt. Dieses Grundmuster ist nicht nur ein Produkt der menschlichen Vorstellungskraft, sondern findet sich auch – weniger geometrisch genau – in der Natur wieder (siehe Bild). Im Taiji enthalten die beiden unterschiedlich gefärbten Hälften jeweils zusätzlich einen Punkt entgegengesetzter Farbe.", "section_level": 1}, {"title": "Europäische Zeichen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kelten.", "content": "In der keltischen Kunst lässt sich das Motiv zweier verschränkter Kommata, die um die eigene Achse zu kreisen scheinen, bis ins späte 5. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen. Kunsthistoriker der La-Tène-Kultur verwenden für diese Form unter Bezugnahme auf das viel jüngere chinesische Zeichen den anachronistischen Begriff „Yin und Yang“. Die frühesten keltischen Yin und Yangs treten normalerweise nicht als eigenständige Zeichen auf, sondern innerhalb größerer Blumen- oder Tiermuster, wo sie wirbelnde Blätter am Fuße einer Palmette oder stilisierte Schwänze von Seepferdchen darstellen. Ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. entwickelt sich ein abstrakterer Stil, in dem das Yin-und-Yang-Symbol nun auch als Hauptmotiv in der Ornamentik auftritt. Zwar lässt sich nicht genau feststellen, ob die Kelten dem Zeichen einen besonderen symbolischen Wert beigemessen haben, aber in solchen Fällen, wo es durch eine hervorgehobene Platzierung betont wird, wie etwa am oberen Ende einer Schwertscheide, scheint sein Gebrauch in der Tat apotropäisch (dafür da um Dämonen abzuwehren) gewesen zu sein. Im Unterschied zum klassischen daoistischen Emblem fehlt es den keltischen Yin und Yangs am Element der gegenseitigen Durchdringung; auch die beiden Hälften sind nicht immer in verschiedenen Farben gehalten. Im Einklang mit der dynamischen Natur der keltischen Symbolik, die sich durch eine ausgeprägte Vorliebe für kurvenförmige Linienführung auszeichnet, sind die Kreise oft nicht ganz geschlossen, so dass der Eindruck von endlos um die eigene Achse wirbelnder Blätterpaare entsteht. Auf einigen Metallobjekten heben sich die Yin-Yang-Ornamente auch plastisch vom Hintergrund ab. Das Symbol erfreute sich bei den Kelten einiger Beliebtheit und zierte eine Vielzahl von Kunst- und Alltagsgegenständen, darunter etwa Schnabelkannen, Helme, Vasen, Schalen, Halsbänder, Anstecknadeln, Broschen und Messerschneiden. Während der keltische Zeichenschatz auf dem Kontinent durch die römische Kunst verdrängt wurde, konnte er sich auf Irland halten und lebte in der nachrömischen Epoche in Britannien sogar wieder auf (siehe insulare Buchmalerei); so finden sich Dreierwirbel als Bestandteile von Triskelen im 7. Jahrhundert im berühmten \"Book of Durrow\" (folio 3v) wieder.", "section_level": 2}, {"title": "Etrusker.", "content": "In der etruskischen Kunst tritt das Yin-und-Yang-Motiv erstmals am Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. in Erscheinung, womöglich durch den zunehmenden Kontakt mit den über die Alpen eindringenden Kelten; es findet sich in einem Faliskergrab großformatig auf dem Bauch zweier Oinochoen, wo das für das keltische Yin und Yang nun typische geometrische Muster eine Verbindung mit etruskischer Floralornamentik eingeht.", "section_level": 2}, {"title": "Römer.", "content": "Ein Mosaik aus einer römischen Villa in Sousse (Tunesien) zeigt die durch eine „S“-Linie getrennten Hälften, allerdings ohne die Punkte. Das klassische Yin-und-Yang-Muster ist – zum ersten Mal – abgebildet in der spätantiken Notitia Dignitatum, einer Auflistung von Schildwappen der römischen Armee aus der Zeit um 430 n. Chr. Die Zeichnungen sind in drei Handschriften überliefert: Das Symbol einer Infanterieeinheit, der \"armigeri defensores seniores\" („Schildträger“), entspricht bis auf die Farbwahl dem klassischen fernöstlichen Yin und Yang. Eine andere Abteilung aus dem weströmischen Fußvolk, die Pseudocomitatenses \"Mauri Osismiaci\", führte ein Wappen mit denselben „fischartigen“ Umrissen im Schild; hier besitzen die beiden Punkte die gleiche Farbe. Ein drittes Infanterieregiment, die \"Thebaei\", hatte ein Muster, das der statischen Variante des ostasiatischen Taiji vergleichbar ist: drei konzentrische Kreise, die durch einen senkrechten Strich in der Mitte so voneinander getrennt sind, so dass auf jeder Seite die Farbabfolge sich in umgekehrter Ordnung zur anderen Hälfte bewegt. Die römischen Yin-und-Yang-gleichen Symbole gehen den späteren, daoistischen Varianten um mehrere Jahrhunderte voraus:", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit, EDV.", "content": "Im Zeichencodierungsstandard Unicode ist dem Yin-und-Yang-Symbol der Codepunkt codice_1 (dezimal 9775) im Unicode-Block Verschiedene Symbole zugewiesen. In HTML wird es mit codice_2 codiert. Das Zeichen erscheint als ☯.", "section_level": 2}, {"title": "Daoismus.", "content": "Das Taijitu ist in China erst im 11. Jahrhundert bezeugt. Es entstand in einem daoistischen Milieu, wobei den Angaben der Quellen zufolge das erstmals im 10. Jahrhundert auftauchende daoistische \"Wujitu\" („Symbol desjenigen, das kein Äußerstes/Höchstes hat“) den Ausgangspunkt bildete. In den ersten Jahrhunderten seiner Verwendung hatte das Taijitu unterschiedliche Formen; die ältesten weisen noch keinerlei Ähnlichkeit mit der später gebräuchlichen „fischartigen“ Form auf. Es waren oft konzentrische schwarze und weiße oder halb schwarze, halb weiße Kreise. Die innerste Kreisfläche war stets weiß. Die weiße Farbe stand für das Prinzip Yang, die schwarze für das Prinzip Yin. Die heute allgemein gebräuchliche „fischartige“ Form entstand erst in der Zeit der Ming-Dynastie, die 1368 an die Macht kam. Der neokonfuzianische Philosoph Zhou Dunyi (1017–1073) verfasste eine Abhandlung „Taiji Tu Shuo“ (), mit der die neukonfuzianische Rezeption des Taijitu begann. Der im 12. Jahrhundert lebende Neokonfuzianer Zhu Xi verschaffte dem \"Taiji Tu Shuo\" allgemeine Anerkennung in neokonfuzianischen Kreisen.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Europäische Zeichen Daoistischer Symbolismus", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Yin-Yang-Symbol, chinesisch \"Taijitu\" (, wörtlich „Symbol des sehr großen Äußersten/Höchsten“), ist ein im chinesischen Daoismus und auch Neukonfuzianismus verwendetes Zeichen (chinesisch \"tu\", Symbol oder Diagramm) für das als Ursprung der Welt aufgefasste Taiji („sehr große Äußerste“). Das Bildmuster ist zudem bei den Kelten, Etruskern und Römern verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 1933795} {"src_title": "Soldier Boyz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Giovanna Maria Farussi wurde 1708 als Tochter von Geronimo († 1724) und Marzia Farussi (1669–1743) vermutlich auf Burano geboren – daher ihr Beiname \"„La Buranella“\" (= „die kleine Buranerin“). Sechzehnjährig wurde sie 1724 von dem Schauspieler und Tänzer Gaetano Casanova (1697–1733) entführt und heiratete ihn gegen den Willen ihrer Eltern. Der älteste Sohn Giacomo wurde 1725 geboren. Eventuell ging er aus einer Affäre mit dem Patrizier Michele Grimani hervor. Wie ihr Mann widmete sich Zanetta dem Theater und ging mit ihm nach London, wo sie 1727/28 ihr Debüt gab. Dort wurde ebenfalls ihr zweiter Sohn Francesco geboren. Es wird gemutmaßt, dass er einer Affäre Zanettas mit dem Prince of Wales und späteren König Georg II. von Großbritannien entstammte. Nach der Rückkehr lebte sie mehrere Jahre in Venedig, spielte am Teatro San Samuele und schenkte weiteren vier Kindern das Leben. Nach dem frühen Tod Gaetanos 1733 trat sie in die berühmte Schauspielertruppe des Giuseppe Imer ein und spielte mit diesem in Verona. Dort lernte sie Carlo Goldoni kennen, der für sie das Stück \"La Pupilla\" („Die Waise“) schrieb und sie in seiner Autobiografie als \"sehr hübsche und geschickte Witwe\" beschreibt. Sie spielte in der Komödie offenbar immer die jungen Liebhaberinnen. Im Winter 1734/35 spielte sie bei der Patrizierfamilie Grimani in Venedig und begab sich Ende 1735 oder Anfang 1736 ins russische St. Petersburg, um ein Engagement am Hofe der Zarin Anna Iwanowna anzunehmen. Diese hatte 1734 ihren Hofnarren \"Petrillo\" – einen venezianischen Geiger – nach Venedig entsandt, um eine Truppe von Schauspielern und Musikern zusammenzustellen. Die italienische Komödie fand am russischen Hofe aber keinen Anklang, so dass Zanetta bereits 1737 zurück nach Venedig kam. Ein Jahr später reiste sie nach Dresden, wo sie einen langfristigen Vertrag am Hoftheater bekam und in Pillnitz am 12. Mai 1738 ihre erste Vorstellung gab. Ihre überlebende Tochter und den Sohn Giovanni ließ sie später nachkommen und verbrachte viele Jahre in Dresden und Warschau. Im Verlauf des Siebenjährigen Krieges wurde das Hoftheater 1756 geschlossen. Zanetta wurde pensioniert und erhielt jährlich 400 Taler. Zwischenzeitlich floh sie vor feindlichen Bombardements aus Dresden nach Prag, kehrte aber nach dem Hubertusburger Frieden dorthin zurück, wo sie 68-jährig starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zanetta Farussi, eigentlich Giovanna Maria Farussi (evtl. auch Farusi oder Faruso), auch „La Buranella“ (* 27. August 1708 auf Burano; † 29. November 1776 in Dresden) war eine bekannte Theaterschauspielerin des 18. Jahrhunderts und die Mutter des italienischen Schriftstellers und Abenteurers Giacomo Casanova.", "tgt_summary": null, "id": 1979277} {"src_title": "Main (Schiff, 1900)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Schiff.", "content": "Der 12.644 BRT große Dampfer \"Athos\" wurde auf der Werft Ateliers et Chantiers de France in Dünkirchen auf Kiel gelegt und lief am 25. Juli 1914 vom Stapel. Aufgrund der Bombardierung Dünkirchens während der Ersten Flandernschlacht im Herbst 1914 musste die \"Athos\" nach Saint-Nazaire geschleppt werden, wo sie im Mai 1915 fertiggestellt wurde. Sie war das baugleiche Schwesterschiff der \"Porthos\", die bei Forges et Chantiers de la Gironde in Bordeaux vom Stapel lief. Nach der 14.368 BRT großen \"André Lebon\", die ebenfalls 1915 in Dienst gestellt wurde, waren die \"Athos\" und die \"Porthos\" die größten Schiffe ihrer Reederei. Sie wurden für die Route Marseille–Port Said–Sues–Colombo–Saigon–Đà Nẵng–Haiphong gebaut. Die \"Athos\" war 156,48 Meter lang, 18,84 Meter breit und hatte eine Seitenhöhe von 12,74 Metern. Sie war mit neun Dampfkesseln ausgestattet. Die beiden Dreifachexpansions-Dampfmaschinen, die eine Einzelschraube antrieben, leisteten 9.000 PS und ermöglichten eine Geschwindigkeit von 17,5 Knoten (32,4 km/h). Das Schiff hatte eine Tragfähigkeit von 9.400 Tonnen und eine Verdrängung von 18.570 Tonnen. Der Erste Weltkrieg verhinderte den Einsatz der \"Athos\" als Passagierschiff. Sie wurde gleich nach ihrer Fertigstellung zum Truppentransporter erklärt. Am 28. November 1915 lief sie erstmals nach China aus. Am 29. Oktober 1916 lief sie erneut von Marseille nach Yokohama aus und traf nach Zwischenstopps in Hongkong und Dschibuti am 26. Dezember wieder in Marseille ein.", "section_level": 1}, {"title": "Untergang.", "content": "Auf ihrer nächsten Fahrt nach Yokohama wurde sie von den Torpedobooten \"Enseigne Henry\" und \"Mameluck\" eskortiert. Am Sonnabend, dem 17. Februar 1917 um 12.27 Uhr wurde sie 180 Seemeilen südöstlich von Malta auf der Position von dem deutschen U-Boot \"U 65\" unter dem Kommando von Kapitänleutnant Hermann von Fischel aus 1.000 bis 1.200 m Entfernung torpediert. Die \"Athos\" hatte Besatzungsmitglieder und Truppen an Bord und befand sich unter dem Kommando von Kapitän Eugène Dorise. An Bord waren insgesamt 1.950 Menschen, darunter chinesische Arbeiter und ein großes Kontingent senegalesischer Soldaten, aber auch zivile Passagiere, darunter Frauen und Kinder. Das Schiff sank innerhalb von 14 Minuten fast vertikal. 112 Besatzungsmitglieder und 642 Soldaten bzw. Arbeiter und Passagiere (insgesamt 754 Menschen) kamen ums Leben, darunter auch der Kapitän. Die Überlebenden wurden von der \"Enseigne Henry\" und der \"Mameluck\" sowie dem Kanonenboot \"Moqueuse\" und dem Torpedoboot \"Baliste\" aufgenommen. Die \"Athos\" war das größte von \"U 65\" versenkte Schiff.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Athos (I) war ein 1915 in Dienst gestelltes Dampfschiff der französischen Reederei Messageries Maritimes, das für den Transport von Passagieren, Fracht und Post von Marseille in den Fernen Osten gebaut worden war. Das Schiff wurde jedoch nie für den Passagierverkehr eingesetzt, sondern diente von Anfang an als Truppentransporter im Ersten Weltkrieg. Am 17. Februar 1917 wurde die \"Athos\" bei Malta von einem deutschen U-Boot versenkt, wobei 754 Menschen ums Leben kamen.", "tgt_summary": null, "id": 933337} {"src_title": "Wilhelmina von Hallwyl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Musik.", "content": "Das Konzeptalbum erschien in einer Phase, in der Tiamat dem Death Metal vollständig entwachsen war und vom Gothic Metal mit aufwändiger Instrumentierung des Vorgängeralbums \"Wildhoney\" zu einer mit Synthesizern unterlegten, langsamen Form des Progressive Metal oder „experimentellen Rocks“ tendierte. Auch Ähnlichkeiten etwa mit dem Synth Rock von Depeche Mode sind vorhanden. Im Gegensatz zum Vorgänger verzichtet Tiamat bei \"A Deeper Kind of Slumber\" auf jegliche Metal-Inszenierung und schafft durch ruhige Klänge eine sanfte, melancholische und psychedelische Atmosphäre. Dabei wird die Musik gelegentlich mit den Aufnahmen von Pink Floyd verglichen, von denen die Band auch Vogelzwitschern übernommen hat.", "section_level": 1}, {"title": "Instrumente und Gastmusiker.", "content": "Das Album \"A Deeper Kind of Slumber\" zeichnet sich durch eine für den Heavy Metal untypische Instrumentierung aus. Während die Stammbesetzung der Band die Basis aus E-Gitarre (Thomas Petersson, Johan Edlund), Akustikgitarre (Thomas Petersson), E-Bass (Anders Iwers) und Schlagzeug (Lars Sköld) spielte, wurde von Johan Edlund neben dem Keyboard auch das als Ätherophon bekannte Theremin eingesetzt. Als Gastmusiker spielten die Musiker der deutschen Band The Inchtabokatables die Streichinstrumente Cello und Violine und der finnische Sami Yli-Sirniö die Sitar. Vervollständigt wurde das Instrumentarium durch Flöte (Ertugrul Coruk) und Oboe (Anke Eilhardt). Neben dem Sänger Edlund betätigte sich Birgit Zacher (Sängerin von Moonspell und Angel Dust) als Background-Sängerin.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Im deutschen \"Rock Hard\" schrieb Wolfgang Schäfer, dass es Tiamat gelungen sei, \"Wildhoney\" noch zu toppen. Er zog Vergleiche mit Depeche Mode und Nick Cave und lobte die Platte als „richtungweisend“ und „unkonventionellen und mutigen Schritt“. Schäfer vergab die Höchstnote 10. Auch bei \"metal.de\" wurde das Album mit dieser Höchstnote bedacht. Das einzige Wort, es zu beschreiben, sei „anders“. Es erzeuge „Klangwelten“, die nach einiger Zeit der Gewöhnung „ihre Wirkung vollkommen entfalten“. Auch hier wird das Album in einem Zuge mit \"Wildhoney\" genannt. Auf \"allmusic.com\" sieht Steve Huey \"A Deeper Kind of Slumber\" in Bezug auf die „durchgängige Hörbarkeit“ etwas „unter“ \"Wildhoney\" angesiedelt. Er vergibt vier von fünf Sternen.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Am 27. Juli 2007 erschien eine Deluxe Edition, auf der neben den Songs des Albums eine Mix-Version von \"Only in My Tears It Lasts\" (von der Single-Auskopplung \"Cold Seed\") und mehrere Video-Clips enthalten sind:", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Aus dem Konzeptalbum wurde 1997 nur der Song \"Cold Seed\" als Single ausgekoppelt. Sie enthielt folgende Songs:", "section_level": 1}], "src_summary": "A Deeper Kind of Slumber (engl.: ‚Eine tiefere Art des Schlummers‘) ist das fünfte Studioalbum der schwedischen Metal-Band Tiamat. Das Album erschien 1997 bei dem Label Century Media, Produzenten des Albums sind Dirk Draeger und der Sänger der Band, Johan Edlund.", "tgt_summary": null, "id": 2449414} {"src_title": "U-Bahnhof Garching-Forschungszentrum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Über Scheffauers Jugendzeit, seine Ausbildung und die frühen Erwachsenenjahre in Amerika ist bisher nur wenig bekannt. In Kalifornien verkehrte er in künstlerischen und literarischen Bohemienkreisen. Freundschaftlich verbunden war er mit dem Dichter George Sterling (1869–1926) und anderen Mitgliedern des \"Bohemian Club\", die sich regelmäßig auf dem Bohemian Grove trafen. Verheiratet war mit der englischen Kinderbuchautorin \"Ethel Talbot\" (1888–1976). Scheffauer gab sein Architekturstudium auf und schrieb Gedichte und Theaterstücke; dabei wurde er von Ambrose Bierce gefördert, mit dem er sich aber später überwarf. 1910 ging Scheffauer nach Deutschland, wo er weitere Gedichte, Erzählungen und Theaterstücke sowie essayistische Werke veröffentlichte. Außerdem war er als Übersetzer tätig. Neben Werken von Georg Kaiser und Klabund übersetzte er Herr und Hund, Unordnung und frühes Leid und andere Erzählungen Thomas Manns; die Übersetzungen wurden teilweise erst posthum veröffentlicht. Thomas Mann wollte ihm auch die Übersetzung seines Romans Der Zauberberg anvertrauen, was aber am Widerstand seines amerikanischen Verlegers Alfred A. Knopf scheiterte. Der Zauberberg wurde dann nicht von Scheffauer, sondern von Helen Tracy Lowe-Porter (1867–1963) übersetzt. Scheffauer und Thomas Mann verband ein gutes kollegiales, fast freundschaftliches Verhältnis. Im April 1927 übernahmen sie gemeinsam die Herausgeberschaft der im Verlag Th. Knaur Nachf. neu erscheinenden Reihe \"Romane der Welt\". Bis März 1928 erschienen in der Reihe insgesamt 58 Bände, z. B. \"Taipi\" von Herman Melville und \"Cashel Byrons Beruf\" von George Bernard Shaw (beide mit einem Vorwort von Scheffauer), Wildwestromane von Zane Grey sowie Reiseromane und Erzählungen von Eugen Binder von Krieglstein. Scheffauer starb 1927 im Alter von 49 Jahren durch Suizid.", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Gedichte, Erzählungen, Theaterstücke: Übersetzungen: Essays:", "section_level": 1}], "src_summary": "Hermann Georg Scheffauer (* 1878 in San Francisco, USA; † 7. Oktober 1927 in Berlin) war ein deutschamerikanischer Schriftsteller und Übersetzer. In Amerika und Deutschland schrieb er unter dem Namen \"Herman George Scheffauer\".", "tgt_summary": null, "id": 938993} {"src_title": "Thor André Olsen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Bratan Zenow begann als Jugendlicher 1975 mit dem Ringen. Nach ersten größeren Erfolgen wurde er Mitglied des Sportclubs \"Slavia-Litex Sofia\", in dem die Ringerelite Bulgariens im griechisch-römischen Stil konzentriert ist. Sein Trainer war dort Stefan Stojew. Der 1,56 Meter große Athlet rang zu Beginn seiner Karriere im Papiergewicht und wechselte 1989 in das Fliegengewicht. Als ersten internationalen Wettkampf bestritt er die Junioren-Weltmeisterschaft 1981, bei der er im Papiergewicht hinter Mark Fuller, USA u. Magyatdin Allachwerdijew aus der UdSSR den 3. Platz belegte. Bei der Junioren-Europameisterschaft 1982 in Leipzig, kam er im Papiergewicht hinter Markus Scherer aus der Bundesrepublik Deutschland und vor Magyatdin Allachwerdijew auf den 2. Platz. 1982 wurde im Alter von 18 Jahren auch schon bei der Senioren-Weltmeisterschaft in Kattowitz im Papiergewicht eingesetzt. Dort belegte er hinter Timor Taimuras Kasaraschwili aus der UdSSR und Salih Bora aus der Türkei den dritten Platz und gewann damit gleich eine Medaille. In den Siegerlisten wird er in jenen Jahren häufig als Bratan Gawrilow geführt, was zu Verwechslungen führt. Dies war der Start zu einer großen Ringerkarriere, die, mit zwei Unterbrechungen, bis zum Jahr 1996 dauern sollte. Schon 1983 sorgte er für Furore im internationalen Ringergeschehen, denn er wurde in diesem Jahr sowohl Welt- als auch Europameister bei den Senioren im Papiergewicht. Europameister wurde er in Budapest vor Wassili Anikin aus der UdSSR und Csaba Vadász aus Ungarn und Weltmeister in Kiew vor Markus Scherer aus der Bundesrepublik Deutschland und Timor Taimuras Kasaraschwili. Im Finale dieser Meisterschaft, in der die beiden \"Youngsters\" Bratan Zenow und Markus Scherer standen, besiegte er diesen mit 6:3 techn. Punkten. 1984 konnte Bratan Zenow diese Erfolgsserie nicht fortsetzen, denn bei der Europameisterschaft war er verletzt und an den Olympischen Spielen dieses Jahres in Los Angeles konnte er nicht teilnehmen, weil Bulgarien, in treuer Gefolgschaft zur Sowjetunion, diese Spiele aus politischen Gründen boykottierte. Bei der Europameisterschaft 1985 feierte er aber seinen nächsten Titelgewinn. Er wurde in Leipzig Europameister im Papiergewicht vor Markus Scherer und Timor Taimuras Kasaraschwili. Im Finale wurde er dabei überlegener Sieger über Markus Scherer. Bei der Weltmeisterschaft 1985 in Kolbotn, einem Vorort Oslos, wurde Bratan Zenow im Finale überraschenderweise von Magyatdin Allachwerdijew aus der UdSSR besiegt und kam deshalb nur auf den 2. Platz. Auch in den Jahren 1986 bis 1990 gelang Bratan Zenow kein Titelgewinn mehr. Er gewann in diesen fünf Jahren bei den internationalen Meisterschaften aber sieben Medaillen. 1986 wurde er sowohl Vize-Europameister als auch Vize-Weltmeister. Jeweils in den Finals verlor er dabei gegen Magyatdin Allachwerdijew bzw. Iwan Samtajew, beide aus der UdSSR, gegen den er mit 1:3 techn. Punkten recht knapp verlor. Bei der Europameisterschaft 1987 in Tampere wurde Bratan Zenow im Endkampf von Vincenzo Maenza aus Italien besiegt. Bei der Weltmeisterschaft 1987 in Clermont-Ferrand erreichte er aber nur den 5. Platz. Bei der Europameisterschaft 1988 in Kolbotn belegte er den 3. Platz und auch bei den Olympischen Spielen in Seoul erreichte er diesen Platz. Er wurde bei beiden Veranstaltungen jeweils im sog. Poolfinale geschlagen. In Kolbotn von Sergei Suworow aus der UdSSR und in Seoul von Vincenzo Maenza, der knapp mit 4:3 techn. Punkten siegte. 1989 startete Bratan Zenow, in das Fliegengewicht gewechselt, nur bei der Weltmeisterschaft in Martigny/Schweiz und verpasste dort mit einem 5. Platz die Medaillenränge. Bei der Weltmeisterschaft 1990 in Rom-Ostia stand er aber wieder auf dem Sieger-Treppchen, denn er belegte dort den 3. Platz hinter Alexander Ignatenko aus der UdSSR und An Han-bong aus Südkorea. Bei der Europameisterschaft 1991 in Aschaffenburg gelang ihm dann sein vierter Titelerfolg. Er wurde Europameister im Fliegengewicht vor Dariusz Piaskowski aus Polen und Alfred Ter-Mkrtchyan aus der UdSSR. Im Poolfinale besiegte er dabei Željko Popović aus Jugoslawien, nachdem er vorher in seinem Pool u. a. auch Rosario Schmitt aus Deutschland besiegt hatte. Im Finale war der Pole Dariusz Piaskowski, der Alfred Mkrtchyan ausgeschaltet hatte, gegen ihn chancenlos. Keine Rolle spielte Bratan Zenow dann bei der Weltmeisterschaft 1991 in Warna. Er kam in seinem Pool nur auf den 3. Platz und verlor auch den Kampf um Platz 5. gegen Oleg Kutscherenko aus der UdSSR. Ein enttäuschendes Ergebnis für ihn vor heimischem Publikum. Bei der Europameisterschaft 1992 kam er dann wieder in das Finale, in dem er gegen Alfred Ter-Mkrtchyan, der 1992 noch für die GUS startete und später nach Deutschland ging, klar nach Punkten unterlag. Bei den Olympischen Spielen in Barcelona verlor Bratan Zenow in seinem Pool gegen den Olympiasieger von 1988 Jon Rønningen aus Norwegen und gegen den farbigen US-Amerikaner Shawn Sheldon und konnte deswegen nur um den 5. Platz kämpfen, den er sich mit einem Sieg über Valentin Rebegea aus Rumänien sicherte. Nach diesen Olympischen Spielen beendete Bratan Zenow seine internationale Ringerkarriere. Er schloss ein Sportstudium ab und wurde in seinem Verein Ringertrainer. Im Olympiajahr 1996 wagte er aber ein Comeback, das ihn wieder an die Spitze der bulgarischen Ringer im Papiergewicht, in das er unter großen Entsagungen abtrainierte, brachte. Keine Erfolge gelangen ihm aber mehr bei den internationalen Meisterschaften. Bei der Europameisterschaft in Budapest belegte er nur den 9. Platz und bei den Olympischen Spielen in Atlanta kam er auf den 10. Platz. Bratan Zenow ist seit einigen Jahren Cheftrainer für die Ringer im griechisch-römischen Stil im bulgarischen Ringerverband.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Erfolge.", "content": "Anm.: alle Wettbewerbe im griechisch-römischen Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Papiergewicht, damals bis 48 kg, Fliegengewicht, damals bis 52 kg Körpergewicht", "section_level": 1}], "src_summary": "Bratan Zenow Gawrilow (auch Bratan Tsenov Gavrilov geschrieben, ; * 7. Januar 1964 in Lukowit bei Lowetsch) ist ein ehemaliger bulgarischer Ringer. Er war Weltmeister und Europameister im griechisch-römischen Stil im Papiergewicht.", "tgt_summary": null, "id": 2118219} {"src_title": "Anneliese Groscurth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Duval begann seine Motorsportkarriere im Kartsport, in dem er von 1992 bis 2001 aktiv war. Unter anderem wurde er 2000 Dritter in der \"Formel-A\"-Klasse der Kart-Weltmeisterschaft. 2002 wechselte Duval in den Formelsport und gewann auf Anhieb die \"französische Formel Renault Campus\". Dabei siegte er in neun von 16 Rennen. 2003 ging Duval für Graff Racing in der französischen Formel Renault an den Start und erreichte in dieser Meisterschaft ebenfalls in seiner ersten Saison den Titel. Anfang 2004 wurde er in das Förderprogramm des Formel-1-Teams Renault aufgenommen, dem er bis Ende 2005 angehörte. Duval fuhr 2004 für das OPEL Team Signature-Plus in der Formel-3-Euroserie. Er erzielte zwei Podest-Platzierungen und beendete die Saison auf dem zwölften Gesamtrang. Mit 22 zu 37 Punkten unterlag er damit seinem Teamkollegen Giedo van der Garde. Duval fuhr für Signature ebenfalls bei Formel-3-Einzelveranstaltungen. 2005 blieb Duval bei Signature-Plus in der Formel-3-Euroserie. Er wurde dreimal Zweiter und zweimal Dritter und verbesserte sich auf den sechsten Rang der Fahrerwertung. Teamintern setzte er sich mit einem Punkt gegen James Rossiter durch. Beim Macau Grand Prix 2006 startete Duval für ASM und wurde Sechster. 2006 verließ Duval Europa und wechselte nach Japan zu Nakajima Racing. Er startete sowohl in der Formel Nippon, als auch in der Super GT. In der Formel Nippon gewann Duval zwei Rennen und wurde Vierter im Gesamtklassement. Seinen Teamkollegen Hideki Mutō schlug er mit 25 zu 1 Punkten deutlich. In der Super GT teilte er sich ein Cockpit bei Nakajima Racing mit Mutō. Die beiden gewannen ein Rennen und wurden Elfte in der Fahrerwertung. In der 2006/07 fuhr Duval für das französische Team in der A1GP. Zunächst als Rookie-, dann als Stammpilot. Er nahm an acht Rennen teil und erzielte dabei mit drei zweiten Plätzen und einem dritten Platz vier Podest-Platzierungen. Anschließend kehrte Duval nach Japan zurück und trat abermals für Nakajima Racing in beiden Rennserien an. In der Formel Nippon erzielte Duval vier Podest-Platzierungen und belegte den sechsten Gesamtrang. Intern unterlag er damit seinem neuen Teamkollegen Takashi Kogure mit 31 zu 41 Punkten. In der Super GT gewann Duval zusammen mit Fabio Carbone ein Rennen und wurde Zweiter in der Fahrerwertung. In der Saison 2007/08 startete Duval erneut in der A1GP und nahm an zwölf Rennen teil. Dabei gewann er eins und stand insgesamt siebenmal auf dem Podium. Er war der einzige Fahrer des Teams, der Podest-Platzierungen erzielt hatte. Anschließend kehrte Duval zurück zu Nakajima Racing nach Japan. In der Formel Nippon gewann er zwei Rennen und verbesserte sich auf den zweiten Platz im Endklassement. Er unterlag dem Meister Tsugio Matsuda mit 62 zu 93,5 Punkten und setzte sich intern gegen Kogure, der 41 Punkte erzielt hatte, durch. In der Super GT wurde er zusammen mit Katsuyuki Hiranaka mit einem zweiten Platz Gesamtzehnter. Darüber hinaus gab Duval 2008 für ORECA sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und wurde Achter in der LMP1-Kategorie. Zudem startete er für den Rennstall zu einem weiteren Langstreckenrennen in der Le Mans Series. Wie in den vorherigen Jahren ging Duval auch im Winter 2008/09 in der A1GP an den Start und er schaffte bei sechs Teilnahmen einen Sieg und weitere zwei Podest-Platzierungen. 2009 ging Duval im vierten Jahr für Nakajima Racing in Japan an den Start. In der Formel Nippon entschied er vier Rennen für sich und gewann den Meistertitel mit 62 zu 40 Punkten vor seinem Landsmann Benoît Tréluyer. Sein Teamkollege Kogure hatte 37 Punkte erzielt. In der Super GT bildete er ein Team mit Yuhki Nakayama. Mit einem sechsten Platz als bestem Ergebnis wurden die beiden 16. der Fahrerwertung. Außerdem erzielte Duval zusammen mit Nicolas Lapierre beim einzigen Rennwochenende der Asian Le Mans Series in Okayama zwei Podiumsplätze und sicherte sich damit den dritten Gesamtrang. 2010 verließ Duval Nakajima Racing und wechselte innerhalb der Formel Nippon zu Dandelion Racing. Er gewann zwei Rennen und belegte den dritten Gesamtrang. Intern setzte er sich gegen Takuya Izawa mit 39,5 zu 7 Punkten deutlich durch. In der Super GT startete Duval zusammen mit Kogure für Weider Honda Racing. Die beiden gewannen ein Rennen und entschieden die Meisterschaft für sich. Außerdem startete Duval bei Langstreckenrennen in Europa: Er nahm für ORECA an zwei Rennen der Le Mans Series 2010 sowie am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil. 2011 gewann Duval mit Kogure für Weider Honda Racing in der Super GT zwei Rennen. In der Meisterschaft wurden sie Dritte. Darüber hinaus nahm er für ORECA an drei Rennen des Intercontinental Le Mans Cup in der LMP1-Klasse teil und gewann zusammen mit Lapierre und Olivier Panis das 12-Stunden-Rennen von Sebring. Im Formelsport pausierte Duval 2011. 2012 kehrte Duval in die Formel Nippon zurück und erhielt ein Cockpit beim Team Kygnus Sunoco. Mit einem zweiten und zwei dritten Plätzen stand er dreimal auf dem Podium. In der Gesamtwertung wurde er Sechster. In der Super GT startete Duval für TOM’S. Sein Teamkollege war Kazuki Nakajima. Duval trat zu einem Lauf nicht an und wurde mit einem zweiten Platz als bestem Ergebnis Elfter im Gesamtklassement. Darüber hinaus erhielt Duval bei Audi ein Cockpit als Werksfahrer in der neugegründeten FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) beim Audi Sport Team Joest für die ersten drei Rennen. Bereits beim Saisonauftakt in Sebring erzielte Duval mit Timo Bernhard und Romain Dumas mit dem zweiten Platz eine Podest-Platzierung. Die nächsten Rennen bestritt Duval gemeinsam mit Dumas und Marc Gené. Das Trio gewann in Spa-Francorchamps und wurde Vierter in Le Mans. In der Fahrerweltmeisterschaft lagen Duval und Dumas auf dem sechsten Platz. 2013 blieb Duval in der japanischen Formelserie, die von nun an \"Super Formula\" hieß. Sein Rennstall hieß in diesem Jahr \"Kygnus Sunoco Team LeMans\". Duval nahm an vier von sieben Rennen teil und kam stets in die Top-4. Er gewann ein Rennen und wurde in der Meisterschaft Dritter. Sein Engagement in der Super GT stellte Duval ein. In der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2013 wurde Duval beim Audi Sport Team Joest zum Stammpiloten und kam an der Seite von Tom Kristensen und Allan McNish bei allen Rennen zum Einsatz. Das Trio gewann in Silverstone, Le Mans und Austin und stand bis auf beim letzten Rennen stets auf dem Podium. Die drei gewannen die Fahrerweltmeisterschaft. 2014 gewann Duval ein Super-Formula-Rennen für das Kygnus Sunoco Team LeMans. Insgesamt stand er viermal auf dem Podium und wurde Gesamtvierter. Duval verließ die Rennserie zum Saisonende. In der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2014 blieb Duval beim Audi Sport Team Joest. Sein Teamkollege McNish wurde durch Lucas di Grassi ersetzt. Im Training zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2014 hatte Duval einen schweren Unfall. Duval erlitt mit Hautverletzungen an Bein und Hals vergleichsweise glimpfliche Verletzungen. Er fiel für das Rennen aus und pausierte einen Monat. In der Fahrerweltmeisterschaft wurde Duval mit zwei zweiten Plätzen als beste Ergebnisse Siebter. Anfang 2015 stieg Duval zudem mit Dragon Racing in die FIA-Formel-E-Meisterschaft ein. Beim Berlin ePrix erzielte er mit dem dritten Platz seine erste Podest-Platzierung. Beim letzten Rennen in London wiederholte er dieses Ergebnis. Er beendete die Saison auf dem neunten Gesamtrang. In der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2015 bildete Duval beim Audi Sport Team Joest ein Fahrertrio mit di Grassi und Oliver Jarvis. Die drei Fahrer erzielten in Austin als Dritte die einzige Podest-Platzierung und schlossen die Saison auf dem vierten Platz der Fahrerweltmeisterschaft ab. Darüber hinaus trat Duval 2015/16 für Dragon in der Formel E an. Mit 60 zu 83 Punkten unterlag er intern Jérôme D’Ambrosio und wurde Gesamtachter. 2016 blieben Duval, di Grassi und Jarvis beim Audi Sport Team Joest in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft. Das Trio gewann die 6-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps und Bahrain. Die drei Rennfahrer beendeten die Saison auf dem zweiten Platz in der Weltmeisterschaft. Nachdem Audi zum Saisonende aus der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft ausgestiegen war, endete Duvals Engagement in der Rennserie. Außerdem blieb Duval für die FIA-Formel-E-Meisterschaft 2016/17 bei Dragon Racing. Nach dem dritten Rennen belegte er den 13. Gesamtrang. 2017 übernahm Duval ein Audi-Werkscockpit in der DTM.", "section_level": 1}], "src_summary": "Loïc Duval (* 12. Juni 1982 in Chartres) ist ein französischer Automobilrennfahrer. Er fuhr von 2006 bis 2012 in der Super GT, die er 2010 gewann. Von 2006 bis 2014 fuhr er in der Super Formula (ehemals Formel Nippon) und wurde dort 2009 Meister. Von 2012 bis 2016 trat er in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) an; 2013 wurde er dort Fahrerweltmeister. Seit 2015 fährt er ebenfalls in der FIA-Formel-E-Meisterschaft.", "tgt_summary": null, "id": 2056854} {"src_title": "Pär Bengtsson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Während eines Fluges vom Flughafen Le Bourget bei Paris zum Flughafen London-Croydon stirbt im hinteren Abteil des Flugzeuges die Geldverleiherin Madame Giselle alias Marie Morisot – wie es zunächst scheint, durch einen Wespenstich, tatsächlich jedoch durch einen vergifteten Pfeil, der anscheinend aus einem Blasrohr stammt. Nur ein Steward oder ein Passagier kann dafür verantwortlich sein. Das Blasrohr wird hinter Poirots Sitz gefunden. Poirot beschließt, den Fall aufzuklären. Später stellt sich heraus, dass das Opfer nicht, wie man vielleicht erwartet hätte, durch das südamerikanische Pfeilgift Curare umkam, sondern durch das praktisch augenblicklich wirkende Gift einer südafrikanischen Baumschlange, Dispholidus typus. Neben Poirot nehmen sowohl die französische als auch die britische Polizei Ermittlungen auf. Eingebunden in die Kriminalhandlung ist die aufkeimende Liebesgeschichte der ebenfalls an Bord befindlichen Tatverdächtigen Jane Grey, einer Friseurin aus England, mit dem Zahnarzt Norman Gale und später mit dem französischen Archäologen Jean Dupont. Es stellt sich heraus, dass Madame Giselle einige ihrer Kunden mit Wissen über unangenehme Details aus deren Leben erpresst hat, um die Rückzahlung verliehener Summen abzusichern. Daher konzentriert sich die Ermittlungsarbeit darauf, wer von den Passagieren in einer wie auch immer gearteten Beziehung zu der Ermordeten stand. Es stellt sich heraus, dass Gräfin Cicely Horbury tatsächlich bei der Geldverleiherin Schulden hatte und von ihr unter Druck gesetzt wurde. Schließlich entlarvt Poirot den Zahnarzt Norman Gale als Täter. Er war der (erst seit kurzer Zeit verheiratete) heimliche Ehemann von Madame Giselles Tochter Anne Morisot, die, als Gräfin Horburys Dienstmädchen, sich ebenfalls im Flugzeug befand (was allerdings Gales Plänen zuwiderlief, nach denen sie zur selben Zeit in einem Zug sitzen sollte, um auf keinen Fall selbst in Mordverdacht zu geraten). Gale hatte sich in der Toilette seine weiße Zahnarztkleidung angezogen, die leicht mit der gleichfarbigen Bekleidung eines Stewards verwechselt werden konnte, war mit einem (vorgeblich vergessenen) Kaffeelöffel zum Opfer geeilt und hatte Madame Giselle dann ermordet – jedoch nicht, wie aufgrund der am Tatort gefundenen Gegenstände vermutet, mit einem Blasrohr. Stattdessen drückte er ihr den Giftpfeil direkt in den Hals. Das Blasrohr diente dazu, den Kreis der Verdächtigen zu erweitern, weil es suggerierte, dass der Täter nicht in die unmittelbare Nähe der Ermordeten kommen musste. Später wird Anne Morisot ebenfalls von Gale umgebracht – er verabreicht ihr zwangsweise Blausäure im Zug zur Fähre zurück nach Frankreich. Norman Gale wird schließlich in einer Schlussszene verhaftet, in der Poirot den Mord in allen Einzelheiten aufklärt. Am Ende werden Jane, die eine Zeitlang auch mit dem Mörder geflirtet hatte, und Jean vielleicht ein Paar – mit Poirots Hilfe, der eine gemeinsame Reise der beiden arrangiert und also „Amor“ spielt. Diese Zukunft der beiden liegt aber jenseits des Zeithorizonts der Geschichte.", "section_level": 1}, {"title": "Bezüge zu anderen Werken.", "content": "In diesem Roman führt Christie mit Mr. Clancy erstmals die Figur eines Kriminalschriftstellers ein, der als Hobby-Detektiv an der Lösung des Falls mitarbeitet. Später sollte sie in der Figur der Ariadne Oliver, die ebenfalls Krimis schreibt und gerne Hobby-Detektiv spielt, diesen Figurentypus ausbauen und zu einer wichtigen Nebenfigur in einigen Poirot-Romanen und auch zur ermittelnden Hauptfigur machen, so in \"Mit offenen Karten\" und \"Das fahle Pferd\". Beide Figuren zeichnet Christie humorvoll und mit selbstironischen Anspielungen auf den eigenen Berufsstand. In einer späteren Poirot-Geschichte, Vier Frauen und ein Mord (1952), erwähnt Agatha Christies Alter Ego Ariadne Oliver, dass sie in einem ihrer Romane ein Blasrohr von 30 cm Länge beschrieben habe, dann aber erfahren musste, dass echte indianische Blasrohre viel länger sind, so ungefähr 1,80 m. Damit gestand Christie ein, dass der Plot von \"Tod in den Wolken\" einen grundlegenden Fehler enthielt.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Dieser Roman wurde 1992 für die englische Fernsehserie Agatha Christie’s Poirot mit David Suchet verfilmt. Das Drehbuch hält sich eng an die Vorlage, bis auf wenige kleine Veränderungen. So gibt es nur einen Archäologen, keinen Arzt und Jane ist hier eine Stewardess und wird nicht, wie im Roman, mit dem jungen Archäologen verkuppelt. Die deutsche Synchronfassung erschien unter dem Titel \"Die Wespe\" als 2. Folge der 4. Staffel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tod in den Wolken (Originaltitel \"Death in the Clouds\") ist der 17. Kriminalroman von Agatha Christie. Er erschien zuerst am 10. März 1935 in den USA bei \"Dodd, Mead and Company\" unter dem Titel \"Death in the Air\" und im Juli desselben Jahres im Vereinigten Königreich unter seinem Originaltitel im Collins Crime Club. Die deutsche Erstausgabe veröffentlichte 1937 der Goldmann Verlag in der bis heute verwendeten Übersetzung von Otto Albrecht van Bebber. ", "tgt_summary": null, "id": 560396} {"src_title": "Rausch (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Portal studiVZ wurde am 11. November 2005 als Projekt der \"studiVZ Ltd.\" gegründet. Es war eine Idee von Ehssan Dariani (CEO). Dennis Bemmann war CTO. Die Seite ähnelte dem damals ausschließlich englischsprachigen Pendant Facebook sowohl optisch als auch inhaltlich – einziges wesentliches Unterscheidungsmerkmal war die rote Farbe. Deswegen wurde StudiVZ von Facebook verklagt und es kam zu einer außergerichtlichen Einigung. Das Projekt entwickelte sich als soziales Netzwerk sehr schnell und war ursprünglich für die 2,3 Millionen Studenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz konzipiert. Im Herbst 2006 starteten Ableger von studiVZ für Studierende in Frankreich \"(studiQG)\", Italien \"(studiLN)\", Spanien \"(estudiLN)\" und Polen \"(studentIX)\". Aufgrund des großen Erfolges in den deutschsprachigen Ländern und des immer größeren Zuwachses an Nicht-Studierenden wurden mit schülerVZ und meinVZ fast identische Plattformen mit einer anderen Zielgruppe begonnen. Für Benutzer, die ein Studium absolviert haben oder gar nicht studieren, wurde am 28. Februar 2008 eine Plattform namens \"meinVZ\" in englischer und deutscher Sprache eröffnet. Zum 20. Januar 2009 wurden die Plattformen für Spanien, Italien, Frankreich und Polen eingestellt. Die VZ Netzwerke konzentrieren sich seitdem ausschließlich auf den deutschsprachigen Raum. Das Projekt für Studierende zählte im November 2009 rund 6,2 Millionen registrierte Nutzer. Im ersten Quartal 2008 hatte studiVZ rund 5,5 Millionen Unique User und gehörte damit zu den erfolgreichsten Onlinemedien in Deutschland. Einer im April 2011 veröffentlichten repräsentativen Umfrage zufolge sind die VZ-Netzwerke bezüglich der Mitgliederzahlen in Deutschland von Facebook überholt worden. Während 27 Prozent der deutschen Internetnutzer bei einem VZ-Netzwerk angemeldet waren, sind es bei Facebook etwa 47 Prozent gewesen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung sah bereits das Ende der VZ-Netzwerke und schrieb, die VZ-Unternehmen seien abgetaucht. Im Februar 2012 berichtete die Süddeutsche Zeitung, dass die VZ-Netzwerke einen Rückgang der Seitenaufrufe um 80 % zu verzeichnen haben. Dies erklärt sich durch die geringe Aktivität der Mitglieder. Lediglich 5,9 Millionen der 16 Millionen Mitglieder waren zum Beispiel im Oktober 2011 aktiv. Auch die durchschnittliche monatliche Besuchsdauer der Nutzer ist von Januar 2011 bis Februar 2012 kontinuierlich gesunken, während sie beim Konkurrenten Facebook im gleichen Zeitraum kontinuierlich gestiegen ist. Lag die Besuchsdauer bei den VZ-Netzwerken am Anfang des Betrachtungszeitraums noch leicht vorne (196 Minuten pro Monat vs. 155 bei Facebook), so waren Nutzer zum Schluss im Schnitt mehr als fünfmal so lange beim Konkurrenten (70 Minuten pro Monat vs. 383 bei Facebook). Im August 2012 zählte Comscore nur noch 2,8 Millionen „unique visitors“ aller drei VZ-Seiten, wobei studiVZ den geringsten Anteil mit 591.000 Besuchern verzeichnete. SchülerVZ wurde am 30. April 2013 stillgelegt. 2015 hatten die VZ-Seiten StudiVZ und MeinVZ insgesamt nur noch 1 Mio. aktive Benutzer. Im August 2017 zählte SimilarWeb ca. 240.000 Besuche („total visits“) bei studiVZ.", "section_level": 1}, {"title": "Insolvenz.", "content": "Am 7. September 2017 hat der Eigentümer Poolworks beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg Insolvenz angemeldet. Wie das Magazin \"Gründerszene\" berichtet, zeigen die öffentlichen Jahresabschlüsse, dass die Poolworks Germany Ltd. ihren Eigentümern am Ende des Jahres 2015 mehr als 45 Millionen Euro schuldete. Der eingesetzte vorläufige Insolvenzverwalter Jesko Stark zeigt sich allerdings zuversichtlich. Er sprach einen Tag später mit dem Magazin: „Noch ist die Anmeldung ganz frisch, aber nach dem, was ich bisher zu sehen bekommen habe, bin ich zuversichtlich, dass der Betrieb weitergehen kann.“ Ein weiterer Grund für die Insolvenzanmeldung scheinen auch Schulden beim Finanzamt zu sein. So heißt es in dem Statement von StudiVZ: „Leider konnten sich die amerikanischen Gesellschafter noch nicht mit dem Finanzamt über die Rückzahlung einer Summe einigen, sodass daraufhin die Insolvenz angemeldet werden musste.“", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Mit studiVZ und meinVZ wurden erstmals zwei Plattformen durch eine Schnittstelle verbunden, so dass – sofern vom einzelnen Mitglied gestattet – auf Profile von beiden Seiten zugegriffen werden kann. Mit der inzwischen geschlossenen Plattform \"schülerVZ\" bestand eine solche Verbindung aus Jugendschutzgründen nicht. Auch Verbindungen zwischen den verschiedenen Sprachversionen gab es nicht. meinVZ erreichte nach Angabe der FAZ im Juni 2009 rund 3,17 Millionen Mitglieder, von denen jedoch viele nach einer großangelegten „Umzug“-Aktion dorthin gewechselte ehemalige studiVZ-Nutzer sind. In der Vergangenheit wurde insbesondere in Blogs und Onlinemagazinen, aber auch von verschiedenen größeren Zeitungen, Kritik am Verhalten der Betreiber geübt. Dies ging so weit, dass Ende 2006 sogar Studierendenvertreter vor der Benutzung von studiVZ warnten. Das schülerVZ wurde aufgrund der minderjährigen Klientel noch kritischer gesehen. Daraufhin begann studiVZ Anfang 2007 mit der Diskussion eines Verhaltenskodex, dem eine Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und technische Verbesserungen folgten. Seit Mai 2007 ist studiVZ zudem Mitglied der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e. V. (FSM).", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Das System zählt zur Sozialen Software. Es bietet unter anderem die folgenden Funktionen:", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Missbrauchsgefahr durch Dritte.", "content": "Websites mit vielen persönlichen Benutzerdaten wie studiVZ bergen grundsätzlich die Gefahr, dass unberechtigte Dritte Data-Mining betreiben. Es wird Identitätsdiebstahl durch Kombination der Daten mit anderen sozialen Netzwerken befürchtet. Tatsächlich gelang es am 9. Dezember 2006, insgesamt 1.074.574 studiVZ-Profile herunterzuladen und damit anschließend eine Analyse der Profilinformationen zu erstellen. Des Weiteren wurde ein Programm veröffentlicht, welches es ermöglichte, alle nach der Anmeldung auf studiVZ frei zugänglichen Daten zu speichern und Freundschaftsverbindungen grafisch darzustellen. Solch ein automatisierter Zugriff auf die Seite wird mithilfe sogenannter Captchas seit dem Dezember 2006 erschwert. Im Februar 2007 gab es erneut einen Angriff auf die Website, bei dem es dem Angreifer gelungen sein soll, unmittelbaren Zugriff auf die Datenbank des Systems zu erhalten und so auch an nicht veröffentlichte Daten wie Passwörter und E-Mail-Adressen der Nutzer zu gelangen. studiVZ hat daraufhin die Passwörter aller Mitglieder zurückgesetzt und musste die Seite erneut mehrere Stunden vom Netz nehmen. Im Laufe des Jahres 2009 wurde im Internet ein Programm veröffentlicht, mit dem man die von den VZ-Netzwerken benutzten Captchas automatisch lösen konnte; dies führte jedoch zu keiner nach außen hin erkennbaren Änderung der Sicherheitsmaßnahmen. Bekannt wurden drei Fälle aus dem Oktober 2009, bei denen insgesamt mehrere Millionen Profile der verschiedenen VZ-Netzwerke, insbesondere des SchülerVZ, mithilfe eines Skriptes heruntergeladen worden sein sollen. Durch das Ausnutzen verschiedener Sicherheitslücken in den VZ-Netzwerken, war es bis Juli 2009 auch möglich, als „privat und nur für Freunde sichtbar“ gekennzeichnete Daten abzugreifen. Eine entsprechende Datensammlung mit über 100.000 Datensätzen ist im Oktober 2009 aufgetaucht. Die genauen Umstände und Inhalte der Kontakte zwischen den VZ-Netzwerken und dem Datensammler sowie die Umstände und Gründe seiner Festnahme und seines Suizids in Haft sind unklar.", "section_level": 2}, {"title": "Privatsphäre.", "content": "Dem Nutzer werden Optionen angeboten, die es erlauben, den Zugriff auf sensible Informationen einzuschränken, diese sind zum Schutz der Nutzer standardmäßig aktiviert. Das Profil ist hinsichtlich der Sichtbarkeit beschränkt, Änderungen bedürfen der aktiven und individuellen Freischaltung von Seiten der Nutzer. Je nach Einstellungsoptionen für die Privatsphäre bleiben nur bestimmte Informationen (bspw. der Name) für Betrachter des Profils sichtbar; für Freunde können weitere Details zugänglich gemacht werden (wie beispielsweise Verlinkungen auf Fotos). Anmelden kann sich jeder, der über eine gültige E-Mail-Adresse verfügt. Beim Anlegen eines eigenen Fotoalbums kann der Benutzer wählen, ob dieses Album nur für ihn, für alle Personen mit denen er befreundet ist, oder für alle Benutzer sichtbar gemacht werden soll.", "section_level": 2}, {"title": "Gespeicherte Bilder.", "content": "Ein weiterer Kritikpunkt ist die Verwaltung der von Benutzern in Fotoalben hochgeladenen Bilder: studiVZ speichert diese Bilder in Verzeichnissen auf einem Webserver, wobei ein Teil der Bild-URL mithilfe eines Hash-Algorithmus bestimmt wird. Da die Bilder ansonsten ungeschützt sind, können sämtliche Bilder, auch die als privat markierten, von jedem Internetnutzer angesehen werden, dem die URL bekannt ist. Die URLs könnten beispielsweise im Freundeskreis weitergegeben oder im Internet veröffentlicht werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "studiVZ (kurz für \"Studiverzeichnis\") ist eine Online-Community für Studierende. Im November 2005 gegründet, war das soziale Netzwerk neben den später folgenden schülerVZ und meinVZ ein Projekt der VZ Netzwerke, das als Tochterunternehmen der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck angehörte. Bis 2009 wurde studiVZ in verschiedenen Sprachen mit separaten Plattformen angeboten, konzentrierte sich seitdem jedoch ausschließlich auf den deutschsprachigen Raum. Der Eigentümer, Poolworks, meldete am 7. September 2017 Insolvenz an. Im April 2020 gaben die Betreiber bekannt, StudiVZ zum 30. Juni 2020 abzuschalten.", "tgt_summary": null, "id": 2244332} {"src_title": "Nicola Fuchs-Schündeln", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Feletheus war der Sohn des Königs Flaccitheus und Bruder des Ferderuchus. Feletheus heiratete die als grausam beschriebene Gotin Giso (auch Gisa), möglicherweise eine amalische Cousine von Theoderich dem Großen, was das Bündnis mit den Ostgoten einleitete. Mit ihr hatte er den Sohn Fredericus.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Nach dem Tod seines Vaters nahm Feletheus wahrscheinlich 475 den Titel \"rugorum rex\" (König der Rugier) an. Rugiland, sein Herrschaftsbereich, erstreckte sich nördlich der Donau von \"Favianis\" (Mautern an der Donau) bis \"Boiodurum\" (bei Passau). Er teilte die Macht mit seinem Bruder Ferderuchus der im Osten die Gegend um \"Favianis\" beherrschte. 476 unterstützten rugische Krieger die Heruler und Skiren unter Odoaker beim Sturz des letzten weströmischen Kaisers. In den Augen römischer Beobachter galt Odoakar daher als herulischer oder rugischer König. Das „rugische Regnum“ fungierte daraufhin als \"einigermaßen berechenbare Schutzmacht über Norikum Ripense etwa zwischen dem Wienerwald und Enns\". Severin von Noricum, der schon seinem Vater beratend zur Seite stand, ermahnte ihn oft von seinen Freveln Abstand zu nehmen. Dennoch hatte der Arianer Feletheus ein gutes Verhältnis zu dem katholischen Abt, den er schon von Jugend an kannte und oftmals besuchte. Im Gegensatz dazu war Königin Giso eine überzeugte Arianerin, die Katholiken bekehrte und der Severin feindselig gegenüberstand. Als einige „barbarische“ Goldschmiede, die gefangengehalten wurden um für Feletheus und Giso Schmuck anzufertigen, Fredericus, den Sohn der Königin als Geisel nahmen um ihre Freilassung zu erzwingen, empfand Giso das als Strafe für ihr Verhalten gegen Severin. Wegen der Bedrohung von Lauriacum durch Thüringer und Alamannen nahm Feletheus die bedeutende Stadt, in der sich zahlreiche Flüchtlinge aufhielten, schließlich (vor 482) selbst ein. Feletheus wollte die romanische Bevölkerung evakuieren und in ihm tributspflichtigen Orten ansiedeln. Severin trat ihm entgegen und bat darum, ihm den Schutz der \"Verschleppten\" zu übertragen, was der König ihm zugestand. Als die Rugier vom oströmischen Kaiser Zenon zum Kampf gegen Odoaker angestiftet wurden, kam es zum Konflikt zwischen Feletheus und seinem Bruder \"Ferderuchus\". Da letzterer Odoakar unterstützte, wurde er um 486/487 durch seinen Neffen Fredericus getötet. Odoaker kam daraufhin selbst einem möglichen Angriff von dieser Seite zuvor und schlug ein rugisches Heer in der Nähe des Wienerwaldes. Das Reich der Rugier wurde, trotz Unterstützung durch die römischen Provinzialen, 487/488 in zwei Kriegen durch Odoaker zerstört. Feletheus und seine Frau wurden gefangen genommen und in Ravenna 487 hingerichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Feletheus (auch Feva, Feba, Foeba, Fevva, Fevvanus, Theuvanus; † 487 in Ravenna) war König der Rugier von 475 bis 487.", "tgt_summary": null, "id": 274956} {"src_title": "Karl Heinz Bremer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Prototyp.", "content": "Auf der Auto China 2008 wurde formal erstmals ein Prototyp des BYD e6 öffentlich gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Globale Markteinführung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "China.", "content": "Die ersten vierzig \"BYD-e6\"-Elektrotaxis wurden 2010 in der Stadt Shenzhen eingeführt. Im Folgejahr erfolgte anlässlich der internationalen Sommer-Universiade 2011 der Einsatz weiterer 250 Taxis dieses Typs. Nach dem Ende der Veranstaltung wurden die Fahrzeuge in den regulären Taxidienst der Stadt integriert. Ende 2014 waren in Shenzhen 850 \"BYD e6\" als Taxi im Einsatz. Seit Mai 2013 wird das Modell auch als Taxi in Hongkong und seit November 2013 auch in Wuzhou verwendet. Ende 2014 waren in Hongkong 45 \"BYD e6\" im Taxidienst. Auch das weltgrößte Mietwagenunternehmen Hertz hat das Modell in seine Fahrzeugflotte aufgenommen. Dabei wird das Fahrzeug mit vollgeladener Batterie übergeben, sodass sich die Kunden bei einer eintägigen Mietdauer nicht um das Aufladen kümmern müssen. Seit Anfang 2013 wird der \"BYD e6\" auch als Polizeifahrzeug in Shenzhen eingesetzt; vorgesehen ist die Lieferung von insgesamt 500 Fahrzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Belgien.", "content": "Seit Oktober 2014 sind in der belgischen Hauptstadt Brüssel 34 \"BYD e6\" als Taxi im Einsatz. Die öffentliche Übergabe fand unter Anwesenheit des für Mobilität zuständigen Ministers \"Pascal Smet\" statt. Bei der Ausschreibung konnte sich BYD u. a. gegen die Elektrofahrzeuge von Renault und Nissan durchsetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Niederlande.", "content": "Seit Dezember 2013 ist der \"BYD e6\" in Rotterdam als Taxi im Einsatz. Das \"Rotterdam Taxi Center\" wird zunächst 25 Elektroautos beschaffen. Von der Stadtverwaltung wurden bisher (Stand: 2013) 500 Ladestationen installiert.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigtes Königreich.", "content": "In der britischen Hauptstadt London ist seit 2014 eine kleine Taxiflotte von 20 \"BYD e6\" unterwegs.", "section_level": 2}, {"title": "USA.", "content": "Das Fahrzeug wurde zunächst auf der North American International Auto Show in Detroit 2009 vorgestellt und dort 2010 erneut gezeigt. Das Modell sollte im Laufe des Jahres 2010 auf den US-amerikanischen Markt kommen, gleichwohl wird es bis heute nicht angeboten. Die Verzögerungen werden in Fachkreisen auch auf die Konkurrenz der bereits im Verkauf befindlichen US-Elektrofahrzeuge Chevrolet Spark EV und Tesla, auf die noch nicht ausreichende Zahl von Ladestationen sowie auf Vorbehalte vieler Kunden gegenüber chinesischen Produkten zurückgeführt. Inzwischen hat das Unternehmen erklärt, dass es sich zunächst auf die Vermarktung des BYD ebus in den USA konzentrieren wird.", "section_level": 2}, {"title": "Kolumbien.", "content": "Seit September 2013 sind in der Hauptstadt Bogotá 45 \"BYD e6\" als Taxi im Einsatz. Die Taxiflotte ist Teil des kolumbianischen \"Biotaxis Projects\". Die Regierung, die Einfuhrzölle auf Elektroautos abgeschafft hat, rechnet in den Folgejahren mit dem Import von über 2.000 Elektrofahrzeugen. Die Förderung der Elektromobilität wird unterstützt von der \"Clinton Climate Initiative\" (CCI), einem Programm der Clinton Foundation.", "section_level": 2}, {"title": "Costa Rica.", "content": "Seit Ende 2013 wird der \"BYD e6\" auch in Costa Rica vertrieben. Er wird zunächst nur als Taxi angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Seit Anfang 2016 wird der \"BYD e6\" durch die Firmen Fenecon und Trafa in Deutschland und Österreich vertrieben. Die Kosten betragen 50.000 Euro zzgl. MwSt. Das Auto ist für den gewerblichen Flotteneinsatz mit hohem Reichweitenbedarf konzipiert. Das Fahrzeug ist im Programm Umweltbonus nicht aufgeführt und bekommt damit keine Förderung.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Alle Modelle sind serienmäßig mit einer Klimaanlage, Ledersitzen, einem dem Keyless Go vergleichbaren, schlüssellosen Startsystem sowie – neben den üblichen Front- und Seitenairbags – auch mit zusätzlichen Vorhangairbags ausgestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Das Fahrzeug mit einer Länge von rund 4,5 m und einem Schrägheck wird vom Hersteller als Crossover bezeichnet. Als Motorisierung dient ein Elektromotor mit 90 kW und 450 Nm maximalem Drehmoment. Kernstück des Modells ist der von BYD selbstentwickelte Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator. Diese recyclingfähige Hochenergiezelle (80 kWh) gilt als sicher (kein Thermisches Durchgehen) und umweltfreundlich (keine Schwermetalle oder toxische Elektrolyte). Laut Herstellerangaben reicht die gespeicherte Energie, um mit dem \"BYD e6\" 300 Kilometer ohne Aufladen zurückzulegen. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 140 km/h angegeben. Nach Angabe des Herstellers kann der Lithium-Eisen-Phosphat-Akku des Autos innerhalb von zwei Stunden aufgeladen werden. Zum Serienumfang gehört ein Antiblockiersystem mit elektronischer Bremskraftverteilung.", "section_level": 1}, {"title": "Kosten.", "content": "BYD rechnet auf seiner Webseite vor, dass ein BYD e6 als Taxi bei einer Laufzeit von 5 Jahren allein bei den Energiekosten, also Stromverbrauch statt Benzinverbrauch, eine Einsparung von etwa 74.000 USD erreicht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der BYD e6 ist ein Elektroauto des chinesischen Herstellers BYD Auto, einer Tochtergesellschaft des BYD-Konzerns. Das Fahrzeug wird seit 2010 vor allem gewerblich in Taxiflotten eingesetzt, seit Ende 2013 auch in Westeuropa. In China wird es auch als Einsatzwagen der Polizei verwendet. Besonderheiten sind die vom Hersteller angegebene Reichweite von bis zu 400 km (keine Normangabe; mit 80-kWh-Akku), eine garantierte Zyklenfestigkeit von 4000 Ladezyklen oder 250.000 km Laufleistung mit Kapazitätsgarantie bis 75 % der nutzbaren Batteriekapazität, die Möglichkeit zur Fremdbetankung eines anderen BYD e6 und eine Ladung des Akkus innerhalb von zwei Stunden.", "tgt_summary": null, "id": 201801} {"src_title": "Phrasenstrukturgrammatik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dan Quigley arbeitet als Hilfskraft in einem Lichtspieltheater. Seine Bosse warnen ihn vor dem Glücksspiel und feuern ihn nach einiger Zeit. Er entdeckt eine Betrugsmasche, bei der die attraktive Myra ahnungslose Männer zu einer Partie Poker verlockt. Dan wird bald Mitglied in der Gang von Duke und arbeitet sehr erfolgreich. Er verursacht einen Unfall mit einer reichen Witwe und wird von ihr, die glaubt, den Unfall verursacht zu haben, in ihr Haus eingeladen. Die Gang überfällt das Haus und raubt die Witwe aus. Als bei einem Raubzug ein Butler getötet wird, muss sich die Gang absetzen. Dan und Myra fliehen nach Los Angeles. Die Polizei hält Dan für den Kopf der Bande und nimmt ihn fest. Myra und ihr Komplize Spade weigern sich, die Kaution zu zahlen und türmen mit Dans Geld nach Mexiko. Aus Mangel an Beweisen wird Dan freigelassen. Er betätigt sich wieder als Schauspieler beim Film und lernt dort durch Zufall den Star Lois Underwood kennen. Dan schreibt sich selbst Fanbriefe und wird bald ein bekannter Schauspieler. Mit Lois unternimmt er viel, doch als er sie zu sich nach Hause bringt, findet er Myra in seinem Bett vor. Lois verlässt Dan, Dan wirft Myra hinaus. Spade schlägt vor, dass Dan der Gang Zugang zu den Häusern der Filmstars verschaffen soll. Doch Dan gibt ihnen 10.000 Dollar, damit sie verschwinden. Doch die Gang unternimmt weitere Raubzüge. Die Polizei verhört Dan zu einem Überfall auf eine Party. Er sucht Myra auf und erfährt durch die Nachrichten von einem Überfall auf das Haus von Lois, bei denen Juwelen erbeutet wurden. Dan sucht die Bande mit einer Waffe auf und schlägt Spade nieder. Er nimmt die Juwelen an sich um sie zurückzubringen, wird jedoch von der Polizei festgenommen. Bei der Festnahme wird ein Polizist getötet. Spade will verhindern, dass Dan der Polizei etwas verraten kann und plant, ihn nach seiner Freilassung zu ermorden. Dan wird auf freien Fuß gesetzt, als Lois die Kaution für Dan bezahlt hat. Myra nimmt Dan in ihrem Auto mit, sie werden jedoch von der Polizei verfolgt. Auch die Gang folgt Myras Wagen, den nun Dan steuert. Er gibt Gas, die Gang und die Polizei liefern sich ein Feuergefecht. Dan hilft der Polizei, Spade zu fangen. Zum Schluss können Lois und Dan in ein Flugzeug steigen, um am Zielort zu heiraten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films lobt den Film als eine „mit Witz und Tempo inszenierte, brillant gespielte Gangsterfilm-Parodie.“ Die „Variety“ betont den „aufgekratzten Humor“, mit dem die Ganovengruppe dargestellt wird. Mordaunt Hall von der New York Times hebt besonders die Leistungen der Schauspieler hervor. Mae Clarke besetze eine „wertvolle Nebenrolle“ und zeige eine „kompetente Darstellung“. Douglass Dumbrille sei gut als dominanter Gangster und Marjorie Gateson verleihe ihrer kleinen Rolle Glanz und Charme. Der \"Time Out Filmguide\" empfindet den Film als „geist- und temporeich“. Er beinhalte einige „scharfe satirische Seitenhiebe“ auf die Hollywood-Industrie. Channel 4 hingegen hält den Film für „kompliziert, unglaubwürdig und etwas zu fahrig“, wobei James Cagney den Film über die „weit hergeholten Teile hilft“.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Kostüme stammten von Orry-Kelly. Das Vitaphone-Orchester von Warner Bros. wurde von Leo F. Forbstein dirigiert. James Cagney, der vor diesem Film durch Gangsterrollen bekannt wurde, wollte mit diesem Film dagegen angehen, auf eine Rolle festgelegt zu werden. So konnte er nun seine schauspielerische Vielseitigkeit und Bandbreite unter Beweis stellen. Drehorte des Films waren u. a. das ehemalige Ambassador Hotel, die Union Station (beide in Los Angeles) und das Airterminal auf dem Flughafen von Glendale.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Frauenheld ist eine US-amerikanische Kriminalkomödie von Roy Del Ruth aus dem Jahre 1933. Das Drehbuch entstand nach der Erzählung \"The Finger Man\" von Rosalind Keating Shaffer. Der Film zählt zu den „Pre-Code“-Filmen, die in der Zeit vor dem Hays Code, den Zensur- und Produktionsrichtlinien für US-Filme, produziert wurden. Premiere hatte der Film am 9. Dezember 1933. In Deutschland wurde der Film in einer um drei Minuten gekürzten Fassung im Fernsehen ausgestrahlt, erstmals am 20. September 1977 im ZDF.", "tgt_summary": null, "id": 42912} {"src_title": "Charlotte von Kathen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Georgiewas Urgroßvater väterlicherseits war Iwan Karschowski, ein Journalist und Nationalrevolutionär. Er war Mitglied der Großen Nationalversammlung und hat im April 1879 in Weliko Tarnowo die Verfassung des von osmanischer Fremdherrschaft befreiten Bulgarien verabschiedet. Ihr Urgroßvater mütterlicherseits war ein Hotelier und Bürgermeister seines Heimatorts Ljubimets. Ihr Vater Iwan hat als Bautechniker an einem Bergpass von Sofia nach Samokow im Rila-Gebirge mitgebaut. Georgiewas Mutter Marinka führte im kommunistischen Bulgarien ein staatliches Haushaltswarengeschäft im Zentrum Sofias. Ihr Ehemann ist der Ingenieur Kino Kinow. Die gemeinsame Tochter heißt Desislawa.", "section_level": 2}, {"title": "Beruflicher Werdegang.", "content": "Nach dem Studium der politischen Ökonomie und der Soziologie am Institut Karl Marx und einer Promotion in Wirtschaftswissenschaften unterrichtete Georgiewa an der Universität für National- und Weltwirtschaft Sofia und übernahm Lehraufträge an der Yale University, der Harvard University sowie der London School of Economics. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt lag dabei auf der Umweltwirtschaft. 1993 wechselte sie zur Weltbank, wo sie ebenfalls für umweltökonomische Themen zuständig war. Von 2008 bis 2010 war sie deren Vizepräsidentin. Am 19. Januar 2010 wurde sie für das Amt des Kommissars für humanitäre Hilfe in der Europäischen Kommission unter José Manuel Barroso vorgeschlagen. Zuvor hatte die ursprüngliche bulgarische Kandidatin, Rumjana Schelewa, ihren Amtsverzicht angekündigt, nachdem bei ihrer Anhörung im Europäischen Parlament heftige Kritik wegen angeblich falscher Angaben über ihre Nebeneinkünfte geäußert worden war. Von 2014 bis 2016 war sie als Vizepräsidentin der EU-Kommission Juncker für Haushalt und Personal zuständig und war davor EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe und Krisenschutz in der Kommission Barroso II. Zwischenzeitlich war Georgiewa als Generalsekretärin der Vereinten Nationen im Gespräch, unterlag jedoch dem Portugiesen António Guterres. Georgiewa wurde im Januar 2017 Geschäftsführerin der Weltbank-Institute IBRD und IDA. Sie war für die Institutionen innerhalb der Weltbank zuständig, die für die Kredite an arme und Schwellenländer zuständig sind. Nachdem der bisherige Präsident der Weltbank, Jim Yong Kim, seinen Posten zum 1. Februar 2019 niedergelegt hatte, um in die Privatwirtschaft zu wechseln, war Georgiewa dessen kommissarische Nachfolgerin und leitete die Weltbank bis zur Amtsübernahme durch den neu gewählten Präsidenten David Malpass am 9. April 2019.", "section_level": 2}, {"title": "IWF.", "content": "Am 2. August 2019 nominierten die Finanzminister der Europäischen Union Georgiewa als Kandidatin für die Nachfolge von Christine Lagarde als geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF). Am 5. September 2019 stimmte der Gouverneursrat des IWF einer Abschaffung der bis zu diesem Zeitpunkt in der Satzung verankerten Altersgrenze von 65 Jahren für die Ernennung von geschäftsführenden Direktoren zu. Damit konnte Georgiewa, die zu diesem Zeitpunkt die zuvor gültige Altersgrenze bereits überschritten hatte, am 25. September 2019 durch das Exekutivdirektorium als geschäftsführende Direktorin ernannt werden. Seit dem 1. Oktober 2019 ist sie als geschäftsführende Direktorin des IWF tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Politisches Engagement.", "content": "Im Sommer 2009 trat sie im bulgarischen Parlamentswahlkampf für die konservative Partei GERB auf und galt als mögliche Kandidatin für das Amt des Ministerpräsidenten, das jedoch an Bojko Borissow ging.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kristalina Iwanowa Georgiewa (auch \"Kristalina Ivanova Georgieva\" geschrieben, ; * 13. August 1953 in Sofia) ist eine bulgarische Politikerin und Ökonomin. Sie ist seit Oktober 2019 geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF).", "tgt_summary": null, "id": 2289286} {"src_title": "Nikolaus Knoepffler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Lustenau liegt am östlichen Ufer des Alpenrheins, im unteren Vorarlberger Rheintal, 4 km südlich des Bodenseeufers. Das Ortszentrum befindet sich auf Das Gemeindegebiet liegt vollständig in der Ebene westlich des Bregenzerwaldgebirges, es gibt keine bedeutenden natürlichen Erhöhungen.", "section_level": 2}, {"title": "Ausdehnung des Gemeindegebiets.", "content": "Von Norden nach Süden erstreckt sich das Gemeindegebiet über circa 8,5 km, von Westen nach Osten über ungefähr 4 km. Im Westen wird Lustenau vom Rhein begrenzt, im Nordosten von der Dornbirner Ach und im Osten vom Vorarlberger Rheintalbinnenkanal und vom Dornbirner Landgraben.", "section_level": 2}, {"title": "Gliederung der Gemeinde.", "content": "Ursprünglich bestand der Reichshof Lustenau aus den sieben Ortschaften Stalden, Holz, Wiesenrain, Grindel, Weiler, Rheindorf und Hag, die jedoch im 20. Jahrhundert durch die zunehmende Zersiedelung zusammenwuchsen und mittlerweile nicht mehr klar abgrenzbar sind. Heute wird Lustenau analog zu den Pfarrgemeinden meist in Rheindorf, Kirchdorf und Hasenfeld eingeteilt. Dabei handelt es sich weder um Katastralgemeinden noch um Gemeindebezirke im rechtlichen Sinne.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Das Alpenrheintal ist eine für die Alpen untypische, mit jungem Lockergestein gefüllte Felswanne, die im Bereich des Lustenauer Gemeindegebiets 600 Meter tief ist. Vor 4000 Jahren reichte der Bodensee bis nach Lustenau. Durch Ablagerungen aus dem Rhein und seinen Zuflüssen verlandete das Gebiet zuerst hauptsächlich im Bereich der Flussrinne, während seitlich davon flache, ausgedehnte Seen entstanden. In ihnen bildete sich aus feinkörnigen Schwebstoffen des Rheins ein Untergrund aus wasserstauendem Ton. Durch eine intensiv wachsende Sumpfvegetation entwickelten sich diese Restseen schließlich zu Torfmooren. Einige der Seen sind auf Landkarten des 19. Jahrhunderts noch eingezeichnet, auch Flurnamen wie „Seelache“ oder „Vorsee“ erinnern an diese inzwischen verschwundene Landschaft. Der Verlandungskörper in Lustenau besteht entlang des Rheins aus lehmigem Feinsand, in der Gemeindemitte aus Lehm und an den östlichen Gemeindegrenzen aus Torf.", "section_level": 2}, {"title": "Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler.", "content": "Das Natura-2000-Gebiet \"Gsieg – Obere Mähder\" im Süden der Gemeinde umfasst einen der größten und botanisch reichhaltigsten Streuwiesenkomplexe im gesamten Rheintal. Das 73 ha große Areal beherbergt unter anderem 502 Schmetterlings-, 429 Käfer- und 42 Libellenarten, ein Drittel aller in Vorarlberg vorkommenden Orchideenarten, 350 verschiedene Blütenpflanzen und Gräser sowie 6 österreichweit gefährdete Vogelarten und mehrere weitere vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen. Ein Teil des \"Schweizer Rieds\" im Norden Lustenaus ist mit nahegelegenen Gebieten der angrenzenden Gemeinden zum Natura-2000-Gebiet \"Soren, Gleggen – Köblern, Schweizer Ried und Birken – Schwarzes Zeug\" zusammengefasst. Die Moorlandschaft hat eine besondere Bedeutung für Wiesenbrüter. Eine Silberweide, eine Winterlinde und eine Stieleiche im Gemeindegebiet Lustenaus sind aufgrund ihres hohen Alters als Naturdenkmal ausgewiesen und stehen daher unter besonderem Schutz.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Königs- und Reichshof Lustenau.", "content": "Ein vom karolingischen Kaiser Karl III. (dem Dicken) in „Lustenoua“ am 24. Juli 887 unterzeichnetes Schriftstück stellt die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung des Namens „Lustenau“ dar. Über die Udalrichinger kam der Königshof an die Grafen von Bregenz, nach deren Aussterben zurück ans Reich und später im Pfandweg an die Grafen von Werdenberg. 1334 bestätigte Kaiser Ludwig IV. (der Bayer) den Status der Lustenauer als freie Reichsleute und sicherte so die Reichsunmittelbarkeit des Hofes. 1395 verpfändeten die Werdenberger um 5300 Pfund Heller die Feste Zwingenstein und den Hof Lustenau an die Ritter von Ems, 1526 wurde der Pfand in einen endgültigen Kauf umgewandelt. Im Jahre 1593 wurde das linksrheinische Widnau-Haslach (das Gebiet der heutigen Gemeinden Widnau, Schmitter und Au) von Lustenau abgeteilt, erhielt aber aufgrund der ungleichen Flächenverteilung auch Grundbesitz auf der rechtsrheinischen Seite zugesprochen, das sogenannte \"Schweizer Ried\". Nach dem Aussterben der männlichen Linie der Hohenemser 1759 entwickelte sich eine jahrzehntelange Auseinandersetzung um die Besitzrechte an Lustenau zwischen Maria Theresia von Österreich auf der einen Seite und der hohenemsischen Erbin Maria Rebekka auf der anderen. 1790 wurde durch einen Staatsvertrag zwischen Österreich und Lustenau die Selbständigkeit des Reichshofes wiederhergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Lustenau als Teil der österreichischen Monarchie.", "content": "Nach dem Zusammenbruch des Heiligen Römischen Reiches 1806 war Lustenau für einige Tage ein vollkommen selbständiger Staat unter hohenemsischer Herrschaft. Als Bayern, das ja fast das gesamte restliche Vorarlberg beherrschte, auch die Hoheitsrechte in Lustenau beanspruchte, konnte die hohenemsische Erbin Maria Walburga den Verbleib der niederen Gerichtsbarkeit in ihren Händen erreichen. Auch nachdem Vorarlberg 1814 an Österreich zurückgefallen war, blieb die Sonderstellung dieses Patrimonialgerichts aufrecht. Erst mit dem Verzicht des Hauses Hohenems und der feierlichen Übergabe der Gerichtsakten am 22. März 1830 wurde Lustenau endgültig österreichisch. Die im Jahre 1837 endgültig fixierte Aufteilung der Gemeindegründe (Allmende) auf die Einwohner von Lustenau bildete eine Grundlage für ein späteres starkes Wachstum. Den eigentlichen Ausgangspunkt des wirtschaftlichen Aufschwungs markiert aber der Bau eines umfangreichen Netzwerks von Entwässerungskanälen und die Verbesserung der Hochwasserdämme am Rhein in den Jahren 1843 bis 1848 unter der Leitung von Kreisingenieur Martin Kink. Die erste Brücke über den Rhein wurde im Jahre 1867 zwischen der Ortschaft Rheindorf und der Schweizer Gemeinde Au eröffnet. 1872 folgte die Eisenbahnbrücke, 1875 die zweite Straßenbrücke und 1914 die Wiesenrainbrücke. Die Brüder Johann und Josef Hofer stellten 1869 die ersten Plattstich-Handstickmaschinen in Vorarlberg auf. Damit war der Startschuss für die über 100 Jahre dauernde Dominanz der Stickereiindustrie in Lustenau gefallen. Die immer noch massive Gefahr von Seiten des Rheins – zuletzt mit drei verheerenden Hochwasserkatastrophen in den Jahren 1888 und 1890 – wurde um die Wende zum 20. Jahrhundert durch die Rheinregulierung gebannt. Am 13. Juni 1902, zu einem Zeitpunkt, als Lustenau nach Dornbirn und Bregenz die drittgrößte Gemeinde Vorarlbergs war, erhob Kaiser Franz Joseph den Ort zur Marktgemeinde. Der Boom der Stickereiindustrie und der gebändigte Rhein führten zu einem massiven Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum in Lustenau, das allerdings durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs jäh gestoppt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Republik und Ständestaat.", "content": "Nach dem Zerfall der österreichischen Monarchie wurde Lustenau zum Zentrum der Initiative für den Anschluss Vorarlbergs an die Schweiz, die in der Volksabstimmung am 11. Mai 1919 gipfelte, schlussendlich aber an der politischen Realität scheiterte. Die Wirtschaftskrise in den 1930er Jahren bescherte auch in Lustenau den Kommunisten und vor allem den Nationalsozialisten großen Zulauf. Das österreichweite Verbot der KPÖ und der NSDAP im Mai bzw. Juni 1933 verhinderte – zumindest vorläufig – einen weiteren Aufstieg dieser Organisationen, Lustenau blieb aber ein Zentrum des nationalsozialistischen Untergrunds. Die prekäre finanzielle Lage eines Großteils der Bevölkerung spiegelte sich auch in einer Zunahme des Versicherungsbetrugs wider. Nach einer auffälligen Häufung von Bränden in gut versicherten, alten, baufälligen Wohnhäusern setzte die Landesfeuerversicherungsanstalt eine Belohnung für die Ermittlung vorsätzlicher Brandstifter aus.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg.", "content": "Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde Lustenau bei öffentlichen Investitionen – beispielsweise bei Entwässerungsprojekten – und staatlichen Zuschüssen stark bevorzugt. Die für die Gemeinde wichtige Stickereiindustrie jedoch kam durch die politische Isolation Deutschlands praktisch vollständig zum Erliegen. Das Münchner Unternehmen C. A. Steinheil & Söhne richtete eine Niederlassung in Lustenau ein, die zwischen 1939 und 1945 hauptsächlich Rüstungsaufträge erledigte und zu einem der größten Arbeitgeber im Ort wurde. Ein organisierter Widerstand gegen den Nationalsozialismus ist in Lustenau nicht nachweisbar. Es ist aber eine Vielzahl von Fällen der individuellen Opposition belegt, die mit Verhaftungen, mit der Einlieferung in ein Konzentrationslager oder gar mit der Todesstrafe geahndet wurden. Die Akteure dieses individuellen Widerstandes waren sowohl Vertreter der katholischen Kirche und Exponenten des ehemaligen Ständestaates als auch sozialdemokratische und kommunistische Arbeiter. Das jüdische Leben in Vorarlberg konzentrierte sich zu dieser Zeit auf Hohenems und die Städte, daher fand in Lustenau auch keine gezielte Verfolgung oder Vertreibung von Juden statt. Lustenau blieb von Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg weitestgehend verschont. Auch der Einmarsch der französischen Truppen in Lustenau lief ohne Widerstand und somit auch ohne Kampfhandlungen ab.", "section_level": 2}, {"title": "Lustenau in der Zweiten Republik.", "content": "Die Stickerei verschaffte Lustenau auch nach dem Zweiten Weltkrieg einen wirtschaftlichen Aufschwung. Besonders unter dem langjährigen Bürgermeister Robert Bösch (1960–1982) veränderte die Gemeinde ihr Gesicht maßgeblich. So fiel unter anderem der Bau von drei Volksschulen, einer Hauptschule, einer Handelsakademie, drei Kindergärten, einem Altersheim und einem Sport- und Erholungszentrum mit Parkbad, Eishalle und Tennisplätzen in diese Zeit. Als in den 1980er Jahren die gesamte österreichische Stickereiindustrie einbrach, wurde für Lustenau eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik notwendig, die durch gezielte Ansiedlung von Technologie-Unternehmen in zwei neu geschaffenen Industriegebieten vollzogen wurde. Wie schon Robert Bösch waren auch seine Nachfolger als Bürgermeister, Dieter Alge und Hans-Dieter Grabher, klar dem liberalen Lager der FPÖ zuzuordnen. Besonders nach dem Aufstieg Jörg Haiders kam es zunehmend zur Distanzierung der Lustenauer FPÖ von der Linie der Bundespartei. Bei den Bürgermeisterwahlen 2010 gewann mit Kurt Fischer erstmals nach 50 Jahren wieder ein Kandidat der ÖVP das Bürgermeisteramt. Fischer, der einen über Parteigrenzen hinweg kooperativen Arbeitsstil in den Vordergrund stellt, erreichte bei der Bürgermeister-Direktwahl 2015 eine Zweidrittelmehrheit.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die erste Volkszählung fand 1750 statt und ergab 1073 Einwohner. Die Gemeinde Lustenau verzeichnete während großer Abschnitte ihrer Geschichte ein wesentlich höheres Bevölkerungswachstum als der Durchschnitt Vorarlbergs. Insbesondere das starke Wirtschaftswachstum, das mit der blühenden Stickereiindustrie und der Beseitigung der Hochwasserproblematik Ende des 19. Jahrhunderts einsetzte, führte zu einer starken Migrationsbewegung nach Lustenau, sowohl aus anderen Gemeinden Vorarlbergs als auch aus dem Rest Österreichs und aus Süddeutschland. Eine zweite Einwanderungswelle in den 1950er- und 1960er-Jahren wurde durch den erneuten kräftigen Wirtschaftsaufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der Einwohnerzahl Lustenaus auf Basis der Daten der Statistik Austria:", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsstruktur.", "content": "Signifikante demografische Abweichungen zum Vorarlberger Durchschnitt gibt es mit einem höheren Anteil von unter 15-Jährigen und einem stärkeren Frauenüberschuss. Der Anteil von Ledigen ist geringer und von Verheirateten höher als im Rest Vorarlbergs. Mit fast 40 % ist die Anzahl der über 15-Jährigen, die ausschließlich die Pflichtschule besucht haben, auffällig hoch. Die Akademikerquote liegt weit unter dem Vorarlberger Durchschnitt. Die blühende Stickereiindustrie hatte in den 1960er und 1970er Jahren eine starke Zuwanderung von Gastarbeitern aus der Türkei und – in wesentlich geringerem Umfang – aus Jugoslawien zur Folge. Der sinkende Anteil der ausländischen Staatsbürger von 16,1 % 2001 auf 14,4 % 2011 ist auf Einbürgerungen zurückzuführen, der Anteil von im Ausland geborenen Lustenauern stieg im selben Zeitraum von 16,2 % auf 18,5 %. Bemerkenswert ist auch, dass bei der Volkszählung 2001 bei 2000 türkischen Staatsbürgern und 1533 in der Türkei geborenen Personen 2789 Einwohner, also wesentlich mehr, Türkisch als Umgangssprache angaben.", "section_level": 2}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Der Reichshof Lustenau war aufgrund seiner politischen Sonderstellung über Jahrhunderte hinweg vergleichsweise stark von seiner Umgebung abgeschottet. Erst ab 1837 wurden fremde Männer als Bürger aufgenommen. Aufgrund dessen hat sich in Lustenau ein markanter Dialekt entwickelt und erhalten, der sich von den anderen alemannischen Dialekten der Umgebung erkennbar unterscheidet. Wesentliche Abgrenzungsmerkmale sind vor allem häufige Triphthonge („Brouöt“ für Brot, „Lauöb“ für Laib), eingeschobene \"n\" und \"m\" in zahlreichen Wörtern („Muns“ für Maus, „Schumfl“ für Schaufel), ein Ersetzen von \"ss\" durch \"ch\" („lach mi“ für lass mich, „dach“ für dass, „i muöch“ für ich muss), eine Vielzahl von eigenen Mundartwörtern und eine auffällige Sprachmelodie. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts vermischt sich der Lustenauer Dialekt zunehmend mit den Mundarten der Umgebung. Eine weitere Folge der jahrhundertelangen Eigenständigkeit Lustenaus ist die Dominanz einiger weniger Familiennamen. Die im Jahre 1806 gezählten 1998 Einwohner verteilten sich auf lediglich 19 Familiennamen, die auch 1950 noch von 60 % der Bevölkerung getragen wurden. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass die Verwendung von Haus- oder Vulgonamen seit dem 17. Jahrhundert bis ins späte 20. Jahrhundert in Lustenau noch stärker ausgeprägt war als im restlichen Vorarlberg.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindevertretung.", "content": "Die 36 Mitglieder der Gemeindevertretung werden alle fünf Jahre neu gewählt. Der Bürgermeister führt den Vorsitz über die monatlich stattfindenden Gemeindevertretungssitzungen, in denen kommunale Belange diskutiert und entsprechende Beschlüsse gefasst werden. Eine Einbindung der Bevölkerung in die Entscheidungsprozesse ist dadurch gewährleistet, dass die Sitzungen generell öffentlich sind und am Beginn jeder Sitzung eine Fragestunde stattfindet.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Der im Jahre 1395 amtierende Ammann Hans Benst ist das erste urkundlich belegte Oberhaupt der Gemeinde Lustenau. Bis 1806, also solange Lustenau ein freier Reichshof war, wurden die Ammänner aufgrund von Vorschlägen der Gemeindebürger vom Landesfürsten bestimmt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich nach und nach ein demokratisches Wahlrecht, und der Begriff des „Ammanns“ wurde mit der Zeit von der Bezeichnung „Ortsvorsteher“ abgelöst. Nach der Markterhebung Lustenaus 1902 schließlich setzte sich die Amtsbezeichnung „Bürgermeister“ durch. Seit dem Jahr 2000 wird in Lustenau der Bürgermeister in einer Direktwahl gleichzeitig mit, aber unabhängig von der Gemeindevertretung gewählt. Die folgende Grafik zeigt die Bürgermeister seit der Markterhebung 1902.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen der Marktgemeinde Lustenau zeigt einen gekrönten, auf den Hinterbeinen stehenden Löwen, der zwischen seinen Vorderpranken ein silbernes Schild hält, auf dem drei mit einer roten Schleife zusammengebundene Ähren abgebildet sind. Am 14. Jänner 1902 verlieh der Staat Österreich der Gemeinde das Recht zur Führung des althergebrachten Lustenauer Wappens, welches eine Modifizierung des reichshöfischen Siegels darstellt. Der im Zentrum stehende Löwe dürfte ursprünglich aus dem Wappen des Hofammanns Magnus Hagen stammen, das diesem 1599 verliehen worden war. Auch die Krone, die der Löwe trägt, weist in die reichshöfische Zeit zurück. Die drei Ähren im Schild erinnern an die einstige Bedeutung des Getreideanbaus in Lustenau.", "section_level": 2}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Lustenau liegt abseits der Hauptverkehrsachse durch das Rheintal (Bregenz – Dornbirn – Feldkirch), ist jedoch ein wichtiger Grenzort zur Schweiz.", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverkehr.", "content": "Die Rheinstraße (L 203) durchzieht Lustenau von Süden nach Norden und stellt die Verbindung nach Hohenems und Hard dar. Die von Dornbirn kommende, außerhalb des Ortsgebiets vierspurig ausgebaute Lustenauer Straße (L 204) mündet im Süden der Gemeinde in die L 203 und zweigt nach etwa 1,7 km zur Bundesgrenze zur Schweiz ab. Die Transitroute München – Zürich führt auf diesen beiden Straßen mitten durch das Gemeindegebiet Lustenaus. Der Durchreiseverkehr, aber auch der Einkaufsverkehr aus der Schweiz in das untere Rheintal, ist ein stetig wachsendes Problem für die betroffenen Ortsteile. Der beabsichtigte Bau einer IKEA-Filiale im Süden Lustenaus wurde aufgrund der Auswirkungen auf das Verkehrsaufkommen kontrovers diskutiert, eine Volksbefragung zum Thema wurde von allen Parteien der Gemeindevertretung befürwortet. Obwohl IKEA im April 2018 bekanntgab, das Projekt nicht zu realisieren hätte die angekündigte Volksabstimmung zu IKEA ursprünglich trotzdem durchgeführt werden müssen. Am 9. Mai 2018 beschloss der Vorarlberger Landtag eine Gesetzesänderung, damit eine gegenstandslos gewordene Volksabstimmung nicht durchgeführt werden muss. Die vier Brücken über den Rhein führen (von Norden nach Süden) nach Höchst, Au (CH), Widnau (CH) und Diepoldsau (CH). Weitere wichtige Straßenverbindungen bestehen (im Uhrzeigersinn) nach Hard, Wolfurt, Dornbirn und Hohenems.", "section_level": 3}, {"title": "Schienenverkehr.", "content": "Der unbesetzte Bahnhof Lustenau liegt an der derzeit im Ausbau befindlichen Strecke Bahnstrecke St. Margrethen–Lauterach. Während alle der halbstündlich bis stündlich zwischen Bregenz oder Lindau und St. Margrethen verkehrenden Züge der S-Bahn-Linie 3 im Bahnhof Lustenau halten, fahren die EuroCity-Züge der Verbindung München – Zürich ohne Halt durch. Bis zum 11. Juni 2011 existierte im Abstand von etwa 800 Metern noch die Haltestelle \"Lustenau Markt\", die anlässlich von Bauarbeiten an der Strecke aufgelöst wurde. Seit Frühjahr 2016 wird der Bahnhof Lustenau als Teilprojekt des Streckenausbaus St. Margrethen–Lustenau rundum erneuert. Ein Teil der Kosten (2 Mio. Euro) wird von der Marktgemeinde Lustenau finanziert. Mit der statischen-konstruktiven Bearbeitung wurde Bernard Ingenieure ZT GmbH beauftragt, mit der architektonischen Bearbeitung das Wiener Büro Ostertag Architects ZT GmbH. Der neue Bahnhof soll im Jahr 2019 eröffnet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Öffentlicher Nahverkehr.", "content": "Neun Buslinien des Landbus Unterland führen durch Lustenau und ermöglichen eine umsteigefreie Fahrt nach Gaißau, Höchst, Fußach, Hard, Bregenz, Dornbirn, Hohenems, Götzis, Heerbrugg und Widnau. Daneben existiert eine nur innerhalb Lustenaus verkehrende Ortsbuslinie. Wichtigster Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs ist der Bahnhof Lustenau, an dem getaktete Anschlüsse zwischen verschiedenen Buslinien und der S-Bahn bestehen. Von 1902 bis 1938 bestand Vorarlbergs einzige Straßenbahnverbindung von Lustenau nach Dornbirn, im Volksmund „Tram“ genannt. Im August 2004 von den Vorarlberger Grünen präsentierte Pläne für eine Ringstraßenbahn im unteren Vorarlberger Rheintal, die Lustenau mit den umliegenden Gemeinden verbinden würde, wurden zwar von der Rhomberg Gruppe geprüft und für umsetzbar befunden, im März 2011 aber vom mit der Verkehrsplanung betrauten Regionalforum ausgeschieden. Seit November 2018 fährt ein Anrufbus etwa 100 Haltepunkte zu individuellen Abfahrtszeiten an.", "section_level": 3}, {"title": "Wasserversorgung und Kanalisation.", "content": "Die über 5000 Haushalte in Lustenau werden über ein 235 km umfassendes Leitungssystem mit Trinkwasser aus eigener Gewinnung versorgt. Zusätzlich ist Lustenau auch Mitglied im \"Trinkwasserverband Rheintal\", womit eine ausreichende Wasserversorgung auch in Krisen- und Spitzenzeiten sichergestellt wird. Jährlich fallen in Lustenau rund 1,2 Millionen m3 Abwasser an. Der Ausbau der Kanalisation stellte sich aus mehreren Gründen als besonders aufwändig dar: ungünstige Bodenverhältnisse bedingen die Stützung fast jedes einzelnen Rohres durch Piloten, das geringe Gefälle im Ortsgebiet machte die Errichtung von fünf Hauptpumpwerken, 60 Kleinpumpwerken und einem Vakuumpumpwerk notwendig, und die stark zersiedelte Struktur der Gemeinde führte zu einem Gesamtkanalnetz von 240 km Länge.", "section_level": 2}, {"title": "Abfallwirtschaft.", "content": "Für die Sammlung von Verpackungen aus Glas, Papier und Metall stehen an 36 öffentlichen Sammelstellen insgesamt 250 Container zur Verfügung. Verpackungen aus Kunststoff und Restmüll werden in Müllsäcken in jedem Haushalt gesammelt und im zweiwöchentlichen Rhythmus abgeholt, Bioabfall wöchentlich. Die kostenpflichtige Annahme von Sperrmüll sowie die kostenlose Entsorgung von Problemstoffen wird über das am nördlichen Rand der Gemeinde liegende \"Abfallsammelzentrum Häusle\" abgewickelt. Eben jenes Abfallsammelzentrum geriet im Frühjahr 2017 in die Schlagzeilen, als rechtswidrig vergrabener Müll auf dem Gelände des Unternehmens gefunden wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "In Lustenau gibt es einen privaten und elf öffentliche Kindergärten, fünf Volksschulen (Hasenfeld, Kirchdorf, Rheindorf, Rotkreuz und Private Volksschule Elia), drei Neue Mittelschulen (Hasenfeld, Kirchdorf und Rheindorf) und ein Sonderpädagogisches Zentrum sowie ein Bundesgymnasium und eine Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule. Die \"Rheintalische Musikschule\" mit einem \"Seminar für Jazz und Popmusik (Jazzseminar)\" sowie regelmäßige Veranstaltungen der Volkshochschule Bregenz ergänzen das Bildungsangebot.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheit und Soziales.", "content": "Die medizinische Versorgung in Lustenau wird durch über 50 Ärzte und Therapeuten und drei Apotheken sichergestellt. Das nächstgelegene Krankenhaus ist in Dornbirn. Die Gemeinde unterhält zwei Seniorenhäuser, wobei eines der beiden mit anderen sozialen Einrichtungen zusammen das Sozialzentrum \"im Schützengarten\" bildet.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftsstandort Lustenau.", "content": "Die Marktgemeinde Lustenau bewirbt sich selbst offensiv als „Topstandort für Unternehmen“. In den späteren 1980er Jahren – nicht zufällig unmittelbar nach dem Niedergang der bis dahin dominierenden Stickereiindustrie – wurde das \"Betriebsgebiet Nord\" geschaffen, später folgte das Industriegebiet \"Millennium Park\". Ein drittes Betriebsgebiet im Süden Lustenaus wird gerade entwickelt. Eine Interessensgemeinschaft von über 210 Lustenauer Betrieben, die \"Lustenau Marketing\", wurde dazu geschaffen, durch Netzwerk-Veranstaltungen und betriebsübergreifende Initiativen den Standort Lustenau weiter zu stärken.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeitsstätten und Erwerbstätige.", "content": "In der Gemeinde bestanden zum Stichtag 31. Oktober 2011 insgesamt 1.525 Arbeitsstätten, wobei an 80 % weniger als fünf und an 95 % weniger als 20 unselbständige Erwerbstätige beschäftigt waren. Die Anzahl der Arbeitsplätze in Lustenau stieg zwischen den Registerzählungen 2001 und 2011 von 7.525 auf 10.443 und damit um 39 %. Weit mehr als die Hälfte der im Ort Beschäftigten pendelt nach Lustenau ein, die wichtigsten Herkunftsgemeinden sind dabei naturgemäß die Nachbarn Dornbirn, Höchst und Hohenems sowie die Landeshauptstadt Bregenz. Bemerkenswert ist, dass sich die Zahl der Einpendler aus anderen österreichischen Bundesländern von 2001 bis 2011 versechzehnfacht hat und inzwischen über ein Drittel der gesamten Einpendler umfasst. Bei der letzten Volkszählung 2011 wurden 10.097 erwerbstätige und 611 arbeitslose Personen mit Wohnsitz in Lustenau verzeichnet. Nur 40 % der erwerbstätigen Lustenauer arbeiten in ihrer Heimatgemeinde, fast 9 % pendeln ins Ausland. Weitere wichtige Pendelziele sind Dornbirn, Bregenz und Höchst.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Pfarrkirchen.", "content": "Die Pfarrkirche St. Peter und Paul geht auf eine dreischiffige Kirche mit Kuppelturm zurück, die 1830 nach Plänen von Alois Negrelli auf den Fundamenten einer älteren Kirche gebaut wurde. Bereits bei der Einweihung 1832 zeigten sich die Einwohner sehr unzufrieden mit dem schwerfälligen, düsteren Gebäude. 1872 bis 1875 wurde sie in eine Hallenkirche mit Flachdecken umgewandelt, auch der Turm wurde dabei erhöht. Sowohl eine grundlegende Renovierung von 1951 bis 1960 nach Plänen von Otto Linder als auch ein weiterer Umbau in den Jahren 1990/91 aus der Feder der Architektengemeinschaft Kaufmann-Lenz-Dietrich aus Schwarzach wurden in der Bevölkerung höchst kontrovers diskutiert, da beide Male das Gesicht der Kirche radikal verändert wurde. Im Jahre 1998 wurde eine neue Orgel geweiht. Mit der Erlöserkirche, die zwischen 1933 und 1935 nach Plänen von Willibald Braun und Emanuel Thurnher gebaut wurde, erhielt der nördliche Teil Lustenaus („Rheindorf“) ein eigenes Gotteshaus. Sie wurde am 22. Oktober 1939 geweiht und am 1. Oktober 1940 zum Vikariat der Pfarre St. Peter und Paul erhoben. Seit 1. Juli 1951 ist die Erlöserpfarre eine eigene Pfarrei. Eine umstrittene Renovierung im Jahre 1986 veränderte das Innere des Gebäudes stark. 1995 wurde die Orgel erneuert. 1969 bis 1975 wurde im südlichen Teil Lustenaus, „Hasenfeld“, die Pfarrkirche zum Guten Hirten nach Plänen von Heinrich Tritthart gebaut. Es handelt sich um einen sechseckigen Betonbau, der bewusst keine Fenster hat. Statt eines Kirchturms befindet sich ein mächtiges Holzkreuz auf dem ebenfalls sechseckigen Kirchplatz. Das dreiteilige Altarbild, die Kreuzwegstationen und die Glasfenster der Seitenkapelle stammen vom polnischen Künstler Jan January Janczak. Am 1. Jänner 1977 wurde das Pfarrvikariat Hasenfeld eingerichtet, das am 31. August 1988 zur eigenständigen Pfarre erhoben wurde. Für die evangelischen Christen stellte die Gemeinde Lustenau von 1924 an einen Raum in der Volksschule Rheindorf zur Verfügung. Als dieser 1950 wegen Platzmangels wieder gekündigt wurde, wurde mit finanzieller Unterstützung aus der Schweiz eine Notkirche errichtet und am 11. März 1951 eingeweiht. In dem ursprünglich als Provisorium gedachten Gebäude auf der Basis eines Fertigteilhauses werden bis heute die Gottesdienste der evangelischen Glaubensgemeinschaft Lustenaus gefeiert, die zuerst der Pfarrgemeinde Bregenz und ab 1986 der Pfarrgemeinde Dornbirn zugeordnet ist. Weiters befinden sich in Lustenau ein Königreichssaal der Zeugen Jehovas und mehrere muslimische Moscheen.", "section_level": 3}, {"title": "Kapellen.", "content": "Der älteste erhaltene Sakralbau Lustenaus ist die barocke Lorettokapelle, die 1645 von der Familie des Hofammann Hans Hagen gestiftet wurde. Im Mittelpunkt des zentralen Barockaltars steht eine gotische Marienstatue, die um 1470 entstanden ist. Bemerkenswert ist auch das Stifterbild, auf dem Hans Hagen mit seinen 13 Kindern kniend und betend dargestellt ist. Die Kapelle wurde in ihrer Geschichte mehrfach restauriert und renoviert, zuletzt in den Jahren 1988/89. Die St. Antoniuskapelle wurde von 1898 bis 1901 hauptsächlich durch eigene Frondienste der Bewohner der Parzelle Wiesenrain errichtet. Schon damals war sie Ausdruck des Wunsches, der südlichste Teil Lustenaus solle eine eigene Pfarre bekommen, was sich aber erst 78 Jahre später mit der Weihe der Kirche zum Guten Hirten erfüllte. Die Rosenkranzkapelle am Neunerkanal wurde vom Lustenauer Schreinermeister Sigurd Grabher aufgrund eines Gelübdes erbaut und 1989 eingeweiht. Sie befindet sich im Privatbesitz der Familie Grabher.", "section_level": 3}, {"title": "Profanbauten.", "content": "Auf dem Kirchplatz im Zentrum Lustenaus, wegen seiner blauen Färbung im Volksmund auch \"Blauer Platz\" genannt, finden regelmäßig Märkte und sonstige Veranstaltungen statt. Vom Einkaufszentrum \"Kirchpark\" im Zentrum Lustenaus ragt eine Vordachkonstruktion aus 2,5 m hohen Brettschichtträgern und einer Hülle aus Polykarbonatplatten 20 m ungestützt über den Platz. Bemerkenswert sind auch eine Reihe von Industriebauten für die Stickerei und ein beachtlicher Bestand an Einfamilienhäusern mit villenartigem Charakter, beides über weite Teile der Gemeinde verstreut. Das Rheintalhaus an der Staldenstraße 4 stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der Wohnteil ist ein verschindelter Blockbau mit dreiachsiger Giebelfront auf einem gemauerten Kellersockel.", "section_level": 3}, {"title": "Museen.", "content": "Das Museum \"Rhein-Schauen\" zeigt die Geschichte des Rheins und seiner Regulierung und ermöglicht eine Fahrt mit der Dienstbahn der Internationalen Rheinregulierung. In \"Rauch’s Radiomuseum\" sind rund 550 Objekte aus der Zeit von 1920 bis 1970 ausgestellt. Die \"Galerie Stephanie Hollenstein\" beherbergt über 1200 Exponate aus dem Nachlass der expressionistischen Künstlerin Stephanie Hollenstein und 79 Werke des Lustenauer Künstlers Karl Schwärzler. Darüber hinaus finden ständig wechselnde Ausstellungen sowie verschiedene Vorträge und Präsentationen in den Räumlichkeiten statt. Dem hohen Stellenwert der Stickereiindustrie in Lustenau wurde durch das \"Stickereimuseum\" mit angeschlossenem \"Museum Shop\" Rechnung getragen. Anfang des Jahres 2015 löste die Lustenauer Stickereiwirtschaft das Museum auf und vermachte die Sammlung der Marktgemeinde Lustenau, die an einem geeigneten Ort die Ausstellung wieder eröffnen möchte.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Seit 1975 richtet der Jazzclub Lustenau regelmäßig Jazzkonzerte aus. So sind Weltstars wie Dexter Gordon, Michel Petrucciani oder Chet Baker schon in Lustenau aufgetreten. Unter dem Titel \"Sommer.Lust am Platz\" finden jeden Freitag von Anfang Juni bis Ende August Open-Air-Konzerte verschiedenster Musikrichtungen auf dem Kirchplatz bei freiem Eintritt statt. Der Kultur- und Jugendverein „Szene Lustenau“ veranstaltet jeden Sommer mit dem Szene Openair das größte Open-Air-Festival Westösterreichs. In der \"Langen Nacht der Musik\" lädt die Lustenauer Gastronomie jedes Jahr im November zu einem gemischten Programm von Live-Konzerten bei freiem Eintritt. Ein kostenloser Shuttle-Bus bringt dabei die Besucher von einem Lokal zum nächsten.", "section_level": 2}, {"title": "Regelmäßige Veranstaltungen.", "content": "Der \"Luschnouar Markt\" (Schreibweise nach der Dialektaussprache des Ortsnamens) am Donnerstag und Samstag jeweils vormittags dient häufig als Rahmen für verschiedenartige Veranstaltungen. Jedes Jahr am letzten Sonntag im September finden das Spielefest \"Lustenau in Kinderhand\" und der Stundenlauf zugunsten der Lebenshilfe Vorarlberg statt. Die \"Kilbi\", das Kirchweihfest der Pfarre St. Peter und Paul, ist das größte Volksfest Vorarlbergs. Jedes Jahr am 2. Sonntag im Oktober bieten etwa 160 Händler rund um den Kirchplatz ihre Waren an. Der dreitägige \"Lustenauer Christkindlemarkt\" und der \"Silvester am Platz\" beenden traditionell das Lustenauer Veranstaltungsjahr.", "section_level": 2}, {"title": "Kulinarische Spezialitäten.", "content": "Im Rahmen der Aktion \"Alt Luschtnouar Koscht\" bieten jedes Jahr im März verschiedene Gasthäuser und Cafés traditionelle Lustenauer Gerichte an, die größtenteils aus der klassischen Vorarlberger Küche stammen. Untrennbar mit Lustenau und insbesondere mit der Kilbi verbunden sind Käsdönnala, ein Hefeteigfladen, der mit einer Käse-Zwiebel-Mischung belegt ist. \"Lustenauer Senf\" wird in zahlreichen Variationen in einem traditionellen Familienbetrieb hergestellt und weltweit in Feinkostläden verkauft. Auch die Obstbrände aus dem Hause \"Freihof\" sind international bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sportstätten.", "content": "Ein großer Teil der Sportstätten ist im \"Sportpark\" konzentriert. Neben dem \"Parkstadion\", einem Leichtathletikstadion mit 400 m Rundlaufbahn, und dem \"Parkbad\", einem Freibad mit 50 m Sportbecken, finden sich auch die Rheinhalle, eine Tennisanlage mit acht Sandplätzen, eine Tennishalle, ein Bogenschützenplatz, eine Sporthalle mit einer Kapazität von rund 1000 Besuchern und der Jugendplatz \"Habedere\" auf dem Gelände. Der Sportpark ist auch Ausgangs- und Endpunkt für drei markierte Laufrundkurse durchs Lustenauer Ried mit 5, 10 und 20 km Länge. Das Planet Pure Stadion ist ein Fußballstadion mit einer Kapazität von 8800 Zuschauern. Seit seiner Eröffnung im Jahre 1951 ist es die Heimstätte des SC Austria Lustenau, von 2006 bis 2013 bestritt dort auch die Profimannschaft des FC Lustenau 07 ihre Heimspiele in der Ersten Liga. In unmittelbarer Nähe des Planet Pure Stadions stehen mehrere Rasenplätze im Rheinvorland für das Training und für Bewerbe der Nachwuchsmannschaften zur Verfügung. Neben einem kleineren Fußballstadion an der Holzstraße und zwei weiteren Fußballplätzen am Wiesenrain wird das Sportstättenangebot durch zwei Turnhallen der Leichtathletik-Vereine, die \"Radlerhalle\", einen Schießstand, eine zweibahnige Boccia-Anlage und zwei Hundesportplätze abgerundet.", "section_level": 2}, {"title": "Sportvereine.", "content": "Der FC Lustenau 07 ist der älteste Fußballverein Vorarlbergs. Nach sieben Saisonen in der Ersten Liga zog sich der Verein 2013 wieder aus dem Profifußball zurück und musste Insolvenz anmelden, konnte aber dank eines Zwangsausgleichs bestehen bleiben. Der SC Austria Lustenau unterhält seit 1994 eine Profimannschaft, die sich seitdem in den obersten beiden Spielklassen des österreichischen Fußballs halten kann. Da die Fußballvereine bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg klar verschiedenen politischen Lagern zugeordnet waren – der FC den Liberalen und die Austria den Konservativen – war die Rivalität zwischen den beiden von Anfang an weit ausgeprägter als bei Lokalkonkurrenten üblich. Wenngleich die politische Zuordnung inzwischen stark verwässert ist, ist die Rivalität geblieben. Der Eishockeyclub Lustenau (EHC Lustenau) spielt seit seiner Gründung in einer der beiden höchsten österreichischen Ligen. Er bestreitet seine Heimspiele in der Rheinhalle. Insgesamt sind über 30 Sportvereine der verschiedensten Sportarten in Lustenau beheimatet.", "section_level": 2}, {"title": "Sportveranstaltungen.", "content": "Im Rahmen der Weltgymnaestrada 2007 wurden im Reichshofstadion die Großgruppenvorführungen abgehalten. Nebenbei diente Lustenau als \"National Village\" für die Schweizer Athleten und Athletinnen. Jährlich im Juni findet in Lustenau seit 1989 das \"Luschnouar Ironmännli\" statt – ein Sprint-Triathlon (500 m Schwimmen, 19,2 km Radfahren und 5,2 km Laufen).", "section_level": 2}], "src_summary": "Lustenau ist mit Einwohnern (Stand ) die einwohnerreichste Marktgemeinde Österreichs und liegt im Westen des Bundeslandes Vorarlberg. Bis 1806 war Lustenau ein freier Reichshof des Heiligen Römischen Reichs und wurde nach dessen Auflösung für kurze Zeit ein unabhängiger Staat. Erst 1830 kam Lustenau endgültig zu Österreich. Die bis ins 19. Jahrhundert agrarisch geprägte Gemeinde wurde im 20. Jahrhundert zu einem Zentrum der Vorarlberger Stickereiindustrie und ist heute eine wichtige Grenzgemeinde zur Schweiz und Industriestandort. Im übrigen Vorarlberg ist der Ort insbesondere für den markanten Dialekt seiner Bewohner und das große Kirchweihfest, die „Kilbi“, bekannt. Im sportlichen Bereich wird der Name Lustenau vor allem mit erfolgreichen Fußball- und Eishockeymannschaften in Verbindung gebracht.", "tgt_summary": null, "id": 189294} {"src_title": "Lincoln Clark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung.", "content": "Laut der Verlagshomepage wurde der Christian Verlag 1947 im hessischen Bad Nauheim gegründet und verlegte fast dreißig Jahre lang überwiegend psychosoziale Titel. Sein Gründer war der Bildhauer, Verleger und Autor Knud Christian Knudsen, der zuvor schon in Berlin-Wilmersdorf an der Gründung des Pontes-Verlags beteiligt gewesen war. Das Verlagsprogramm orientierte sich anfangs am Reeducation-Programm der westlichen Alliierten. Verlegt wurden Bücher, in denen die Ansichten der Alliierten zu verschiedenen Lebensbereichen dargelegt wurden, sowie Schilderungen der USA und Großbritanniens. 1949 wurde Knudsen der erste Mitarbeiter und \"Literarischer Direktor\" des neu gegründeten \"Deutschen Koordinierungsrats (DKR)\" der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit Sitz in Bad Nauheim. In der Folge fanden auch Veröffentlichungen aus dem Umfeld der US-amerikanischen \"National Conference of Christians and Jews\" (NCCJ) und der Bewegung für eine \"National Brotherhood Week\" Eingang ins Verlagsprogramm, so zum Beispiel Schriften von Everett R. Clinchy in der Übersetzung von Hermann Ebeling, der als ehemaliger Emigrant ab 1950 Mitarbeiter der NCCJ war und von 1951 bis 1955 als deren Vertreter in Deutschland wirkte. 1952 war Ebeling Mitbegründer der \"Woche der Brüderlichkeit\".", "section_level": 1}, {"title": "Von der Reeducation zum Lifestyle.", "content": "Der Verlag wurde bis 1978 von Doris Knudsen, der Frau des Gründers, geführt und dann an den Time Warner Konzern verkauft. „Der grundlegende programmatische Wandel wurde im Februar 1978 eingeläutet, als der Verlag von Time Life Books übernommen wurde, einer Tochter des Time Warner Konzerns.“ In der Folge der neuen Besitzverhältnisse entwickelten sich die Programmschwerpunkte hin zu Genießer- und Lifestyle-Themen. Von 2001 bis 2008 wurde der Verlag wieder konzernunabhängig und war in dieser Zeit Teil der Prestel Publishing Group. Seit Sommer 2008 gehört er zum Verlagshaus GeraNova Bruckmann. Der Christian Verlag erhielt bereits Auszeichnungen der französischen Organisation World Cookbook und die Medaillen der Gastronomischen Akademie Deutschland (GAD). 2018 wurde \"Von wegen leicht und lieblich\" von Romana Echensperger als bestes Buch in der Kategorie \"Getränke\" mit der Goldmedaille der Gastronomischen Akademie Deutschlands ausgezeichnet. Von 2009 bis 2015 publizierte der Christian Verlag in Kooperation mit dem Gong Verlag die Magazine LandIdee, LandIdee Wohnen&Deko, LandApotheke, LandFrisch und LandGarten. Neben seinen Schwerpunktthemen Kochen und Garten sowie Wohnen und Lifestyle hat der Verlag bis Juni 2016 den Restaurant- und Weinführer Gault-Millau herausgeben. Zum 1. September 2018 hat der Christian Verlag das Buchprogramm des Christophorus Verlags vom OZ Verlag übernommen und erweitert damit sein Buchprogramm um das ratgebende Kreativ-Segment (u. a. Handarbeiten, Basteln, kreatives Gestalten, Kunst und Dekorieren)", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Christian Verlag GmbH ist ein deutscher Verlag mit Sitz in München. Der Verlag gehört seit Sommer 2008 zum Verlagshaus GeraNova Bruckmann. Geschäftsführer sind Clemens Schüssler, Henry Allgaier und Claus W. Küster.", "tgt_summary": null, "id": 2233705} {"src_title": "Käte Stresemann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Pharmakologie.", "content": "Flupirtin greift als zentral wirksames Analgetikum an der postsynaptischen Membran an. Es wirkt nicht über eine Beeinflussung der Glutamat-Ausschüttung/Übertragung wie die Opioide, sondern öffnet selektiv einwärtsgerichtete Kaliumkanäle („GIRK“, \"G-Protein regulated inwardly rectifying K channels\") an der postsynaptischen Membran. Dadurch stabilisiert sich das Ruhemembranpotential, so dass die Schmerzweiterleitung gehemmt ist. Es bedarf eines größeren Schmerzreizes und dadurch einer erhöhten Glutamat-Ausschüttung, um an der postsynaptischen Membran ein Aktionspotential auszulösen und so den Schmerz weiterzuleiten. Die muskelentspannende Wirkung beruht auf dem gleichen Prinzip. Allerdings ist nicht sicher, ob nicht noch ein weiterer, bisher unbekannter Mechanismus zur Analgesie existiert. Die analgetische Potenz von Flupirtin liegt etwa zwischen der von Codein und Morphin.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Die häufigsten Beschwerden sind Müdigkeit und Schwindel, außerdem können gastrointestinale Beschwerden wie Sodbrennen, Übelkeit oder Durchfall auftreten. Sehr selten kommt es zur arzneimittelinduzierten Hepatitis bis hin zum Leberversagen. Allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Hautjucken (Pruritus) sind möglich. In Einzelfällen kann die Einnahme von Flupirtin zur Abhängigkeitsentwicklung führen. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AKdÄ) berichtete im März 2013 über Leberschäden unter Flupirtin. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) leitete ein Risikobewertungsverfahren zu Flupirtin ein. Das Verfahren ging auf einen Antrag des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zurück, dem insgesamt rund 950 Berichte über unerwünschte Arzneimittelwirkungen vorlagen. Darüber hinaus sah das BfArM die Wirksamkeit von Flupirtin bei chronischen Schmerzen als unzureichend belegt an. In der Folge wurden im Juli 2013 nach Bewertung des Lebertoxizitätsrisikos die therapeutische Anwendung hinsichtlich Zielgruppe und Behandlungsdauer eingeschränkt und weitere Maßnahmen angeordnet, um das Risiko von schwerwiegenden Leberschädigungen zu vermindern. Im Februar 2018 wurde von der EMA die Rücknahme der Marktzulassungen empfohlen, da das Risiko für die Patienten überwiege und therapeutische Alternativen verfügbar seien. Der Widerruf erfolgte in Deutschland im April 2018. Neben Deutschland sind die Länder des Baltikums, Luxemburg, Polen, Portugal und die Slowakei von der EMA-Empfehlung betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Wechselwirkungen und Anwendungsbeschränkungen.", "content": "Flupirtin bindet stark an Serumeiweiße und vermag andere eiweißgebundene Arzneistoffe aus ihrer Bindung zu verdrängen, insbesondere Warfarin und Diazepam, deren Wirkung dadurch verstärkt wird. Auch die Wirkung von Alkohol, muskelentspannenden und weiteren sedierend wirkenden Arzneistoffen kann verstärkt werden. Flupirtin wird in erheblichem Umfang über die Leber verstoffwechselt, was bei der gleichzeitigen Anwendung von Stoffen mit bekannter und klinisch bedeutsamer Hepatotoxizität (z. B. Carbamazepin, Paracetamol, Alkohol) zu berücksichtigen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Flupirtin wurde von dem Chemiker Walter von Bebenburg für die Firma Asta Medica AG (Frankfurt a. M.) entwickelt. Bebenburg wurde unter seinem Pseudonym Walter E. Richartz als Schriftsteller bekannter.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Flupirtin gab es als Monopräparat in Kapseln zu je 100 mg Flupirtinmaleat oder als Retard-Formulierung mit 400 mg Flupirtinmaleat. Katadolon S long (D), Katadolon (D), Trancolong (D), Trancopal Dolo (D), Flupigil (D), Antidol (A), diverse Generika (D) – alle außer Handel (a.H.).", "section_level": 1}], "src_summary": "Flupirtin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der zentral wirkenden, nicht-opioiden Analgetika. Es wirkt sowohl schmerzstillend (analgetisch) als auch muskelentspannend. ", "tgt_summary": null, "id": 812533} {"src_title": "Martin Joseph Wade", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahlergebnis.", "content": "Nach dem endgültigen Ergebnis verteilen sich die Stimmen wie folgt auf die Parteien:", "section_level": 1}, {"title": "Wahlanalyse.", "content": "Die Landtagswahl ergab bei den drei großen Parteien CDU, Die Linke und SPD keine großen Veränderungen. Das Ergebnis war geprägt davon, dass sich die Mehrheit der Wahlberechtigten Umfragen zufolge eine Fortsetzung der CDU-SPD-Koalition gewünscht hatte, nachdem es bisher nach jeder Landtagswahl einen Regierungswechsel gegeben hatte. Die CDU verlor 3,7 Prozentpunkte, blieb aber mit 32,5 Prozent deutlich stärkste Kraft. Die Stimmenanteile der Linken und der SPD blieben praktisch unverändert bei 23,7 und 21,5 Prozent. Die Linke wurde damit wieder stärker als die SPD. Nach der Koalitionsaussage der SPD war allerdings ein rot-rotes Bündnis unter einem Ministerpräsidenten der Linken ausgeschlossen. Die FDP verlor deutlich und schied mit einem Ergebnis von 3,8 Prozent (–2,9) aus dem Magdeburger Landtag aus. Die Grünen konnten ihren Stimmenanteil hingegen auf 7,1 Prozent verdoppeln und zogen damit erstmals seit 1994 wieder in den Landtag ein. Wahlforscher sahen das gute Abschneiden der Grünen vor allem im Zusammenhang mit dem Thema Energiepolitik, das nach den atomaren Störfällen in Japan an Bedeutung gewonnen hatte. Gleichermaßen wurden die Verluste von CDU und FDP, die sich zusammen auf 6,6 Prozent belaufen, insbesondere darauf zurückgeführt, dass die Wende in der Atompolitik der Bundesregierung von vielen Wählern für unglaubwürdig gehalten wurde. Die rechtsextreme NPD, die ihre Ressourcen auf den Wahlkampf in Sachsen-Anhalt ausgerichtet hatte, erreichte aus dem Stand 4,6 Prozent und verfehlte damit den Einzug in den Landtag. Berücksichtigt man jedoch, dass die ebenfalls rechtsextreme DVU, die mit der NPD fusionieren wollte, bei der vergangenen Wahl 3,0 % der Stimmen erreicht hatte und nicht mehr antrat, beträgt der Stimmengewinn lediglich 1,6 Prozentpunkte. Alle Parteien, die an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten, machen zusammen 15,2 Prozent der Stimmen aus. Unter diesen kamen neben der NPD und der FDP noch die Freien Wähler (2,8 Prozent), die Tierschutzpartei (1,6 Prozent) und die Piratenpartei (1,4 Prozent) über die für die Parteienfinanzierung wichtige Ein-Prozent-Hürde. Die Wahlbeteiligung stieg deutlich auf 51,2 Prozent, nachdem sie bei der vorangegangenen Landtagswahl nur 44,4 Prozent betragen hatte. 2006 wurde damit in Sachsen-Anhalt die historisch niedrigste Beteiligung aller deutschen Landtagswahlen erreicht, bei der Wahl 2011 handelt es sich um das insgesamt zweitniedrigste Ergebnis.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangslage.", "content": "Nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2006 wurde die bis dahin regierende Koalition aus CDU und FDP durch eine von der CDU unter Ministerpräsident Wolfgang Böhmer geführte CDU/SPD-Koalition abgelöst. Der seit 2002 amtierende Ministerpräsident Böhmer kündigte bereits frühzeitig an, für eine weitere Legislaturperiode nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Ein CDU-Landesparteitag nominierte im März 2010 einstimmig den derzeitigen Wirtschaftsminister Reiner Haseloff zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl. Böhmer blieb jedoch bis zur Wahl im Amt. Für die SPD trat der bisherige stellvertretende Ministerpräsident und Finanzminister Jens Bullerjahn als Spitzenkandidat an. Die Linke als zweitstärkste Kraft im Landtag ging mit Wulf Gallert ins Rennen und erhoffte sich den ersten linken Ministerpräsidenten zu stellen. Neben diesen drei Parteien war außerdem die FDP im Landtag vertreten, die nach den Umfrageergebnissen um ihren Wiedereinzug bangen musste. Die seit 1998 im Landtag nicht mehr vertretene Partei Bündnis 90/Die Grünen erreichte bei der Europawahl 2009 und bei der Bundestagswahl 2009 in Sachsen-Anhalt mehr als fünf Prozent Stimmenanteil und hoffte auf den Wiedereinzug in den Landtag. Bis zum Wahltag war es nicht sicher, ob die rechtsextreme NPD in den Landtag einziehen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Parteien.", "content": "Folgende Parteien nahmen an der Wahl teil: Parteien, die bisher nicht im Landtag oder mit einem in Sachsen-Anhalt gewählten Abgeordneten im Bundestag vertreten waren, mussten bis zum 31. Januar 2011 mindestens 1000 Unterschriften zur Unterstützung ihrer Wahlvorschläge gesammelt haben, um endgültig zur Wahl zugelassen zu werden. Der Wahlvorschlag der Allianz für Bürgerrechte-AfB wurde nicht zur Wahl zugelassen. Die DKP und Die Republikaner hatten ihre Beteiligung an der Wahl zwar angezeigt, dann jedoch keinen Landeswahlvorschlag eingereicht.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "Eine Besonderheit im Wahlkampf stellte die ungewöhnliche Situation dar, dass der aktuelle Ministerpräsident nicht kandidierte und so keiner der Spitzenkandidaten über einen besonderen Amtsbonus verfügte. CDU, SPD und Linke stellten im Wahlkampf ihre jeweiligen Spitzenkandidaten heraus. Der Wahlkampf wurde von den Medien als „Kuschelwahlkampf“ umschrieben. CDU und SPD betonten jeweils ihre bisherige Zusammenarbeit in der CDU/SPD-Koalition. Wolfgang Böhmer (CDU) trat sogar auf einer SPD-Veranstaltung im Mansfelder Land gemeinsam mit dem SPD-Spitzenkandidaten Bullerjahn auf. In der Diskussion über mögliche Koalitionen schloss die SPD eine gemeinsame Regierung mit der Linken zwar nicht aus, lehnte jedoch einen Linken-Ministerpräsidenten ab. Da die SPD zunächst in Umfragen deutlich hinter der Linkspartei lag und diese auf der Stellung eines Ministerpräsidenten bestand, war eine andere Koalition als CDU/SPD zunächst unwahrscheinlich. Dies umso mehr, als Bündnisse wie CDU/FDP und SPD/Grüne aufgrund der Umfragewerte nicht möglich erschienen. Im Verlauf des Wahlkampfes gingen jedoch die Umfragewerte der Linkspartei zurück, während die der SPD stiegen, bis kurz vor der Wahl beide Parteien etwa gleichauf lagen. Dies veränderte auch die Koalitionsoptionen, da ein SPD/Linke-Bündnis nun möglich erschien. Die Grünen ließen ihre Bereitschaft erkennen, ein rot-rot-grünes Bündnis einzugehen. Der Wahlkampf gewann nun auch zwischen CDU und SPD etwas an Schärfe. Landesthemen waren im Wahlkampf trotzdem insgesamt nur wenig zugespitzt. Thematisiert wurde die Bildungspolitik. SPD, Linke und Grüne wollten eine Reform hin zu längerem gemeinsamem Lernen. CDU und FDP sprachen sich für eine Verbleib beim bisherigen Bildungssystem aus. Die Grünen thematisierten darüber hinaus den Klimaschutz und die Förderung alternativer Energien, sowie dadurch erhoffte positive Effekte auf dem Arbeitsmarkt. Strittig zwischen den Parteien war die Durchführung von Infrastrukturprojekten wie dem Bau des Saalekanals und dem Ausbau der Elbe. Die CDU betonte ihre Tätigkeit in der Regierung und stellte ihre damit begründete Erfahrung heraus und setzte sich für eine Fortsetzung der Regierungsführung ein. Umstritten zwischen SPD, Linkspartei und Grünen einerseits und CDU und FDP andererseits war die Frage nach der Einführung von Mindestlöhnen. Diskutiert wurde auch der Rechtsextremismus, dies insbesondere im Hinblick auf die im Laufe des Wahlkampfs besser gewordenen Umfragewerte der NPD, die kurz vor der Wahl bei 5 % lagen. Die als rechtsextremistisch eingestufte NPD versuchte sich im Wahlkampf ein bürgerliches Image zu geben und nahm eine intensive Plakatierung vor. Kurz vor der Wahl nahm die Staatsanwaltschaft gegen den NPD-Spitzenkandidaten Matthias Heyder Ermittlungen auf. Ihm wurde vorgeworfen, in internen E-Mails und Forenbeiträgen unter dem Pseudonym \"Junker Jörg\" im Internet Anleitungen zum Bombenbau gegeben und zur „Schändung“ von zur Linkspartei gehörenden Frauen aufgerufen zu haben. Die Vorwürfe beruhten auf Berichten eines Mitarbeiters der Redaktion tagesschau.de, der ihm zugespielte Daten der NPD ausgewertet hatte. Für Irritationen innerhalb der SPD sorgte eine Initiative der Dessauer Direktkandidaten von SPD und Grünen, die zu einem Stimmensplitting Erststimme SPD und Zweitstimme Grüne aufriefen. Überlagert wurde der Wahlkampf von überregionalen und internationalen Ereignissen. In der Frühphase des Wahlkampfes hatten die Ereignisse um Stuttgart 21 eine Wirkung, die insbesondere den Grünen zunächst zu hohen Umfragewerten verhalf. Die FDP geriet zum Jahreswechsel durch die Diskussion um Forderungen nach einem Rücktritt ihres Parteivorsitzenden Guido Westerwelle unter Druck. Bis zur Wahl erzielte sie in Umfragen dann nur noch Werte unter oder bis zu 5 %. Für die Linkspartei erwies sich die von der Bundesvorsitzenden Gesine Lötzsch ausgelöste Debatte um den Kommunismus als politisches Ziel als schwierig. Der sachsen-anhaltische Landesverband distanzierte sich vom Ziel des Kommunismus, wobei einzelne Linke-Politiker die Diskussion als positiv begrüßten. Stark beachtet wurde auch die Plagiatsaffäre um den Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Auch die von der CDU/FDP-Bundesregierung veranlasste Einführung des neuen Kraftstoffes E10 führte zu Diskussionen. Etwas mehr als eine Woche vor der Wahl ereignete sich in Japan ein schweres Erdbeben mit nachfolgendem verheerendem Tsunami, was zu einer Serie von Nuklearunfällen im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi führte. Dadurch wurde die deutsche Atom- und Energiepolitik auch zum Thema des Landtagswahlkampfes in Sachsen-Anhalt. Am Tag vor der Wahl begann der Internationaler Militäreinsatz in Libyen, so dass in der politischen Debatte auch die Frage der deutschen Haltung hierzu und der Berechtigung des Einsatzes militärischer Gewalt diskutiert wurde. Bei den Wahlkampfmitteln herrschten die klassischen Werbemittel vor. Auffällig war eine von den Grünen großflächig eingesetzte Werbung an Litfaßsäulen, die die Säule auffällig als Baum gestaltete, an dem Wahlplakate der Grünen angeheftet waren. Die Parteien widmeten auch dem Wahlkampf im Internet eine größere Aufmerksamkeit und setzten soziale Netzwerke und Microblogging-Dienst wie Facebook und Twitter ein. Parallel zu den Landtagswahlen fanden in mehreren Gemeinden kommunale Wahlen statt. In Magdeburg erfolgte ein Bürgerentscheid zur Frage des Wiederaufbaus der Ulrichskirche.", "section_level": 1}, {"title": "Umfragen.", "content": "Parteien Mehrere Meinungsforschungsinstitute führten im Vorfeld der Landtagswahl repräsentative Wahlabsichtsbefragungen durch. Ministerpräsident Es wurde auch die Frage gestellt, wen die Sachsen-Anhalter zum Ministerpräsidenten wählen würden, wenn sie ihn direkt wählen könnten.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlverfahren.", "content": "Jeder Wahlberechtigte hat zwei Stimmen. Mit der ersten Stimme wird die Person gewählt, die den jeweiligen Wahlkreis im Magdeburger Landtag vertreten soll (Direktmandat). Die zweite Stimme bestimmt die Zusammensetzung des Landtags nach Parteizugehörigkeit. Es gilt eine 5 %-Klausel. Nur Parteien, die zumindest 5 % der Zweitstimmen erreichen, können in den Landtag einziehen. Gewählt wird in 45 Wahlkreisen. Hinzu kommt mindestens die gleiche Anzahl an Abgeordneten über die Landeslisten der Parteien. Jedoch kann diese Zahl aufgrund von Überhangmandaten auch größer sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2011 am 20. März 2011 wurde der 6. Landtag Sachsen-Anhalts gewählt. Sie fand eine Woche vor den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg und den Kommunalwahlen in Hessen statt.", "tgt_summary": null, "id": 2447698} {"src_title": "Antonio Isopi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Boris Sarafow wurde am 12. Juni 1872 im Dorf Libjahowo (heute: Ilinden, Bulgarien) in der Nähe der Stadt Newrokop (heute: Goze Deltschew, Bulgarien), das damals noch zum Osmanischen Reich gehörte, geboren. Sein Vater Petar Sarafow war ein bulgarischer Lehrer zur Zeit der Bulgarischen Wiedergeburt, sein Onkel Kosta Sarafow und sein Großvater Archimandrit Chariton (Krasto Karpusow) waren Anführer des Kampfes für eine unabhängige bulgarische Kirche in Newrokop und Serres; alle drei setzten sich für das Bulgarische Exarchat gegenüber das griechisch geprägte Ökumenisches Patriarchat von Konstantinopel. Sein Bruder war der berühmte Bulgarische Schauspieler Krastjo Sarafow. Boris Sarafow besuchte die lokale Schule des Exarchats und machte im Jahr 1890 sein Abitur am Soluner Gymnasium für Männer. Dort lernte er unter anderem Gotze Deltschew, Dame Gruew und Gjortsche Petrow kennen. Im Jahr 1890 trat er, zusammen mit Dimitar Dumbalakow, Iwan Poschcharliew und Christo Sarakinow, der Militärschule von Sofia bei. Zusammen mit Gotze Deltschew und Boris Draganow gründeten sie eine Revolutionäre Gruppe, die eng mit der von Dame Gruew an der Universität von Sofia gegründeten Gruppe für die Befreiung Makedoniens zusammenarbeitete. Am 2. August 1893 wurde Sarafow befördert und diente von dort an im 15. Lomer Regiment in Belogradtschik, wo er neue Anhänger für sein revolutionäres Schaffen in Makedonien fand, darunter Christo Tschernopeew, Tane Nikolow, Toma Dawidow, Bobi Stojtschew. Am 1. Januar 1894 wurde Sarafow in das 1. Fußregiment von Sofia versetzt, von wo aus er in Kontakt mit dem „Obersten Makedonien-Adrianopel-Komitee“ von Trajko Kitantschew kam.", "section_level": 2}, {"title": "Mitgliedschaft im Obersten Komitee.", "content": "Im Jahr 1895 wurde Boris Sarafow, der in der Bulgarischen Armee bereits zum Oberleutnant befördert worden war, Woiwode in einer der Tschetas, die sich an der sogenannten „Aktion der Tschetas“ vom Juni bis August 1895 in Makedonien beteiligten. Er befehligte das 4. Detachement, das aus 65 Komitadschi bestand, zu denen die Tschetas von Koljo Risow, Kotscho Mustruka, Ango Kostadinow, Krastju Balgarijata und Angel Malinski gehörten. Seine Tscheta überquerte die Grenze zum Osmanischen Reich am 17. Juni und nahm am 12. Juli Melnik ein, wonach sie sich am 22. Juli wieder nach Bulgarien zurückzog. Nach dem Misserfolg der Aktion, begann er ab September 1895 eine viermonatige Ausbildung an der Sankt Petersburger Militärakademie. Er trug dort sichtbar die Uniform des 1. Fußregiments von Sofia und propagierte den Revolutionären Kampf für Makedonien unter den dort anwesenden Bulgaren. Trotz des Vorschlages des Russischen Reiches, lehnte er es ab sich von seiner Bulgarischen Staatsbürgerschaft los zusagen und begann ab 1896 Konstantinopel, das Kloster Zográfou und das Kloster Hilandar zu bereisen um dort Geld für das Oberste Komitee zu sammeln. In Thessaloniki traf er auf die Anführer der IMORO und begann von diesem Moment an, gemeinsame Aktionen mit ihnen zu planen und Waffen für die revolutionären Kämpfer innerhalb Makedoniens zu sammeln. In Bulgarien übergab er wertvolle Informationen über die Kampfstärke der Osmanischen Armee und deren Plankarten an den Kriegsminister Ratscho Petrow. Der bulgarischer Kriegsminister und der Ministerpräsident Konstantin Stoilow sicherten ihm bis zu 10.000 Gewehre für eine Tscheta zu. Boris Sarafow, der zu jener Zeit im 5. Donau-Fußregiment diente, gründete zusammen mit General Iwan Zontschew sogenannte Offiziersvereine in den bulgarischen Kasernen, um von dort aus Offiziere für den Kampf in Makedonien zu rekrutieren. Im Jahr 1897 unternahm er erneut den Versuch, Geld und Waffen zu sammeln und bereiste dabei das Russische Reich, Österreich-Ungarn, die USA sowie Serbien und Rumänien.", "section_level": 2}, {"title": "Als Anführer des Obersten Komitees.", "content": "Auf dem 6. Kongress der „Makedonischen Bruderschaften in Bulgarien“ im Mai 1899 wurde Boris Sarafow zum Anführer des Obersten Komitees gewählt. Mit Unterstützung der IMORO beschloss er, eine aktivere Tätigkeit sowohl innerhalb der Emigration als auch im Inneren Makedoniens. Im Mai 1900 unterschrieb er zusammen mit den Auslandsvertretern der IMORO Gotze Deltschew und Gjortsche Petrow ein gemeinsames Protokoll, wonach alle bulgarischen Offiziere in den Strukturen der IMORO zugelassen werden. Er half bei der Schaffung von Schleuserkanälen an der Grenze, dem illegalen Transport von Waffen sowie bei der Ausbildung von Tschetas. Nachdem in der rumänischen Presse aufgedeckt wurde, dass Bulgarien aktiv den Widerstand in Makedonien unterstützte, wurden auf Veranlassung von Boris Sarafow am 22. Juli 1900 die beiden Publizisten Ştefan Mihăileanu und Kiril Fitowski in Bukarest ermordet. Dies führte zu einer Krise in den diplomatischen Verhältnissen zwischen Bulgarien und Rumänien, die soweit ging, dass beide Länder eine Teilmobilmachung ihrer Armeen anordneten. Sarafow wurde, auf internationales Drängen, zusammen mit anderen Mitgliedern des Obersten Komitees in der Nacht vom 23. auf den 24. März 1901 verhaftet. Während seiner Gefangenschaft gab er ein Interview für die Londoner Times, in dem er darlegt, dass die Makedonier eine eigene Nation seien, zu Unterscheiden von der bulgarischen oder serbischen. Am 2. August des gleichen Jahres wurde er freigelassen und nahm am 8. außerordentlichen „Makedono-Odrinischen Kongress“ teil, bei dem er seinen Rücktritt ankündigte. Die Nachfolge traten Stojan Michailowski und General Iwan Zontschew an. Kurz danach entstanden persönliche Konflikte zwischen Boris Sarfow und dem faktischen Führer des „Obersten Makedono-Odrinischen Komitees“ OMOK Iwan Zontschew, sowie zwischen der IMORO und der OMOK. Auf dem 9., wie auch dem 10. „Makedono-Odrinischen Kongress“ geriet Sarafow in neue Konfrontationen mit den Anhängern von Iwan Zontschew und gründete danach ein eigenes Komitee, angeführt von Christo Stanischew.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenarbeit mit der IMRO.", "content": "Von da an trat er in die Dienste des IMORO und sammelte von nun an für deren Zwecke Geld und Waffen in Westeuropa. Im Dezember 1902 lehnte er allerdings den Plan von Michail Gerdschikow und Wultscho Atanasow ab, Iwan Zontschew ermorden zu lassen. Er war maßgeblich an der Beschaffung von Waffen und Dynamit für die IMORO beteiligt, mit denen unter anderem die anarchistische „Genfer Gruppe“ der IMORO, die sogenannten Gemedjii (bulg. Гемиджиите), ihre Attentate von Thessaloniki 1903 durchführten. Bei den Thessaloniki-Attentaten, die zwischen dem 28. und dem 30. August stattfanden, wurden die Ottomanische Bank, wie auch der französische Kreuzer Guadalkivir gesprengt, anschließend lieferten sich die Attentäter unter Führung von Jordan Popjardanow eine dreitägige Schlacht mit dem osmanischen Militär, bis schließlich am 30. August die letzten Überlebenden gefangen genommen wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Der Ilinden-Preobraschenie-Aufstand.", "content": "Nachdem auf dem Thessaloniki-Kongress der IMORO der Beschluss für den bewaffneten Aufstand in Makedonien gefasst wurde, formierte Boris Sarafow eine Tscheta von bulgarischen Militärs und marschierte mit ihnen am 26. Januar 1903 über die Grenze nach Makedonien. Sie schleusten 150 Kilogramm Dynamit ein, das auf die Regionen verteilt wurde. Sarafow selbst brach in Richtung Kostur (heute. Kastoria, Griechenland) auf. Am 28. März 1903 wurden die Tschetas von Boris Sarafow, Iwan Popow, Wasil Tschekalrow, Pando Kljschew und Lasar Poptraikow von osmanischen Kräften in Smardesch (heute:Krystallopigi, Griechenland) umstellt, doch gelang ihnen durch die Hilfe von lokalen Dorftschetas die Flucht. Als Revisor der Tschetas im „Revolutionären Gebiet von Bitola“ beteiligte sich Sarafow am „Kongress der IMORO in Smilewo (heute: Nordmazedonien)“ im Mai 1903. Er wurde mit absoluter Mehrheit, gemeinsam mit Dame Gruew und Atanas Losantschew, in den Generalstab des Aufstands gewählt. Zusammen mit Nikola Detschew erarbeitete er den „Disziplinären Kodex der Aufständischen“. In diesem wurden die Rechte, Pflichten und Strafen der Tschetniks, sowie der Zentralen und Regionalen Woiwoden, in der Zeit des Ilinden-Preobraschenie-Aufstandes festgelegt. Sarafow versprach den Aufständischen, dass Bulgarien sofort bereit sei, dem Osmanischen Reich nach dem Aufstand den Krieg zu erklären. Am Anfang des Aufstandes verfasste er eine Proklamation über den Beginn des Aufstandes. Ans Ende dieser Proklamation setzte er einen verzweifelten Appell an die bulgarische Regierung, in der er das sofortige Einschreiten Bulgariens forderte. Aufgrund der komplizierten außenpolitischen Lage, in der sich Bulgarien zu jener Zeit befand, war es der bulgarischen Regierung jedoch nicht möglich, direkt zu helfen und auf den Appell zu reagieren. Die Tscheta um Sarafow beteiligte sich während des Aufstandes an Kämpfen gegen die osmanischen Truppen in Ochrid, Smilewo und Demir Hisar. Nach dem Beschluss, die Tschetas aufzulösen, zog sich Boris Sarafow nach Bulgarien zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Die Ermordung von Sarafow.", "content": "In den Jahren 1903 bis 1904 bereiste Sarafow erneut Westeuropa und versuchte, die Ideen und das Schaffen der IMORO dort zu popularisieren. Es wird vermutet, dass er in dieser Zeit vom bulgarischen Zaren Ferdinand I finanziert wurde. Dessen Korrespondenz wird heute im „Hoover-Institut“ aufbewahrt. Zwischenzeitlich führt Sarafow Verhandlungen mit der „Serbischen Militär-Propaganda“. Als Resultat daraus begann sich allmählich die Organisation zu spalten und serbische Tschetas marschieren in die Gebiete von Poretschie und Azot, westlich des Flusses Vardar, ein. Später verfasste er einen Brief an den russischen Grafen Ignatjew, worin er sich über die serbische Propaganda, die nach seiner Auffassung die bulgarische Bevölkerung in Makedonien gequält habe, beschwert. Auf dem Kongress der IMORO von Rila im Jahre 1905 beschuldigte ihn Jane Sandanski proserbischer Handlungen und es kam zum Streit zwischen beiden. Obwohl die Anhänger Sandanskis den Kongress der IMORO im Jahre 1906 verhinderten, wurde Boris Sarafow zusammen mit Iwan Garwanow und Christo Matow als Auslandsvertreter in einer außerordentlichen Sitzung von 23 Delegierten der Revolutionären Gebiete am 7. Dezember wiedergewählt. Die beiden sich gegenüberstehenden Tendenzen in der IMORO, die gemäßigten unter Iwan Garwanow („Garwanisten“ genannt) und die liberale Fraktion angeführt von Sarafow fanden Anfang 1907 zu einer Übereinkunft und beendeten ihren Streit. Im selben Jahr verhalf Sarafow dem armenischen Revolutionär Garegin Nschdeh zum Eintritt in eine bulgarische Offiziersschule. Die Organisation und die Entsendung von Tschetas nach Makedonien durch die Auslandsvertretung der IMORO stieß auf starken Widerstand seitens der „Gruppe von Serres“ unter der Leitung von Sandanski. In der im November 1907 publizierten Resolution des Revolutionären Gebietes von Serres fanden sich unter den Anschuldigungen gegen Garwanow und Sarafow auch die behauptungen, dass diese „zusammen mit der bulgarischen Regierung, das wahllose Eindringen von Massen von Tschetas ins Innere initiiert hätten“ Die Resolution wurde von Jane Sandanski, Tschudomir Kantardthiew, Georgi Skrizhowski und Aleksandar Bujnow unterzeichnet. Bereits 1906 wurde auf dem Kongress des Revolutionären Gebietes von Serres im Rila-Kloster der Beschluss gefasst, Dame Gruew, Boris Sarafow, Iwan Garwanow und Christo Matow zu eliminieren, wobei diese Entscheidung von Pere Toschew und die Vertreter der Organisation in Bulgarien Gjortsche Petrow und Petar Poparsow unterstützt wurde. Am 28. November wurde Boris Sarafow zusammen mit Iwan Garwanow bei sich zu Hause von Todor Panica erschossen. Panica war ein enger Verbündeter von Jane Sandanski und hatte bereits einen Monat zuvor Michail Daew, ein weiterer politischer Gegner Sandanskis innerhalb der IMORO, erschossen und dessen Platz an der Spitze seines Gebietes eingenommen. Christo Matow überlebte das Attentat, weil er sich zum Treffen der drei verspätet hatte. Die Exekution der beiden Auslandsvertreter der IMORO auf Anordnung von Sandanski hinterließ unüberwindbare Hürden im Einigungsprozess der politischen Flügel innerhalb der IMORO.", "section_level": 2}, {"title": "Die heutige Sichtweise in Mazedonien.", "content": "In der russischen Zeitung „Makedonische Stimme“ (Македонскій Голосъ) wurde am 9. Juni 1913 (also 7 Jahre nach Sarafows Mord), vom makedonistischen Herausgeber Dimitar Tschupowski ein Interview Boris Sarafows abgedruckt, das er den „Sankt Petersburger Nachrichten“ (Санкт Петербургские Ведомосты) am 21. August 1902 gegeben haben soll. In diesem Interview behauptete Sarafow, dass die Makedonier eine eigenständige Nation seien. Daraus schlussfolgernd schrieb Dimitar Tschupowski in einer späteren Ausgabe, dass der moralisch verantwortliche Mörder von Sarafow, Jane Sandanski ein bulgarischer Agent und Verbrecher sei. Das paradoxe an dieser Geschichte ist, dass die moderne mazedonische Presse Sarafow als einen „Varhovist“ (Bezeichnung für die Mitglieder des Obersten Makedonischen Komitees), als Verräter und als einen probulgarisch eingestellten Revolutionär bezeichnen, wohingegen Sandanski als ein früher Makedonist und Kämpfer für ein unabhängiges Makedonien bezeichnet wird. Der mazedonische Historiker Blazhe Ristowski bezeichnet Sarafow hingegen pejorativ als „reinen Bulgaren“. Auf der anderen Seite betrachtete Boris Sarafow sich selbst und alle Makedonier als Bulgaren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boris Petrow Sarafow (auch \"Boris Petrov Sarafov\" geschrieben, ; * 12. Juni 1872 im Dorf Libjahowo (heute: Ilinden, Bulgarien) in der Nähe der Stadt Newrokop (heute: Goze Deltschew, Bulgarien) im damaligen Osmanischen Reich; † 28. November 1907 in Sofia, Bulgarien) war ein bulgarischer Militär, Freiheitskämpfer, Woiwode und Anführer des „Oberste Makedonien-Adrianopel Komitee“ (kurz OMOK, bulg. \"Върховния македоно-одрински комитет\"), der „Inneren Makedono-Odrinischen Revolutionären Organisation“ (kurz IMORO, bulg. \"Вътрешната македоно-одринска революционна организация\") und des Ilinden-Preobraschenie-Aufstandes. Der Schauspieler Krastjo Sarafow war sein Bruder.", "tgt_summary": null, "id": 2129706} {"src_title": "Geldautomaten-Entgelt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Auf dem Gestüt Cosel, auf dem Wahl geboren ist und auf dem sein Vater als Fahrlehrer arbeitete, lernte er, meistens ohne Sattel, reiten. 1939 wurde er zur Kavallerie der Wehrmacht eingezogen, dort hatte er als Vorgesetzten den später weltweit bekannten Pferdefachmann Hans Joachim Köhler aus Verden. Köhler veranstaltete zur Abwechslung für seine Soldaten 20 km hinter der Front ein Dressurturnier, in dem Wahl der Beste war. Anwesend bei diesem Turnier war auch Alois Podhajsky, der Wahl ein Jahr später an die Spanische Hofreitschule nach Wien holte. Durch sein außergewöhnliches Talent und Gespür für Pferde durfte Wahl schon in jungen Jahren an den Vorstellungen teilnehmen. Nach einem kurzen Aufenthalt an der Front in Ungarn kehrte er an die Hofreitschule zurück. Auf einer der Tourneen der Spanischen Hofreitschule in die Schweiz lernte Wahl Fredy Knie kennen. Wahl ging 1951 zum Zirkus Knie und arbeitete dort zwei Jahre. Mit Fredy Knie ritt Wahl ein viel beachtetes Pas de Deux. 1955 übernahm Wahl die Stadtreitschule in Bern. Dort lernte er Christine Stückelberger kennen. 1967 holte Hans Handler ihn wieder als Oberbereiter an die Hofreitschule zurück. Wahl ging 1971 mit seiner äußerst erfolgreichen Schülerin Christine Stückelberger wieder in die Schweiz und lebte später mit ihr bis zu seinem Tod in Kirchberg bei St. Gallen. Wahl widmete sich ganz der Förderung seiner Schülerin Stückelberger und ihres damaligen Spitzenpferdes Granat, eines Paares, das Dressurgeschichte geschrieben hat. Nach Mannschaftssilber bei der Dressur-WM in Kopenhagen 1974 folgte 1975 EM-Gold in der Einzelwertung und 1976 schließlich Olympia-Gold im Einzelbewerb, 1977 abermals EM-Gold und 1978 WM-Gold in Goodwood. Weitere erfolgreiche Schüler sind Hermann Dür, Regula Straumann, Kurt Capellmann (Vater von Nadine Capellmann und Gina Capellmann-Lütkemeier), Elisabeth Max-Theurer und Ulrich Lehmann. Georg Wahl war zweimal verheiratet. Mit seiner ersten Frau Maria Wahl hatte er vier Kinder, zwei weitere Töchter folgten aus der zweiten Ehe. Wahl und Christine Stückelberger waren die letzten 45 Jahre seines Lebens ein Paar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Georg Wahl (* 21. Februar 1920 in Cosel (Oberschlesien); † 4. November 2013 in Kirchberg SG) war mehrere Jahre Oberbereiter der Spanischen Hofreitschule in Wien und ein Dressurreiter und -trainer.", "tgt_summary": null, "id": 2467330} {"src_title": "Affilin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anfänge und Überblick.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Amsterdamer Stammlinie.", "content": "Die Familie tritt erstmals zum Anfang des 16. Jahrhunderts mit Pieter Graeff und dessen Ehefrau Griet Pietersdr Berents in Amsterdam auf. Ältere Quellen erwähnen, dass Pieter Graeff ein Sohn des sich 1483 in Holland befindlichen Wolfgang von Graben (1465–1521) war. Jener Von Graben entstammte dem krainischen Uradelsgeschlecht der Herren von Graben aus dem Haus der Meinhardiner. Die aktuellen Quellen nach der heutigen Genealogie sind sich über diese Herkunft unsicher. Pieter Graeff führte aber schon das Von Graben-Wappen mit dem silbernen Spaten auf rotem Grund und den silbernen Vogel auf blauem Grund. Pieters Stamm wurde durch seinen einzig bekannten Sohn Jan Pietersz Graeff (vor 1512–1553) weitergeführt. Über jenen ist bekannt, dass er in Amsterdam im „Huis De Keyser“ (benannt nach der außerhalb des Gebäudes angebrachten „Keizerskroon“) am Damrak wohnhaft war. Dort betrieb er einen florierenden Tuchhandel. Im Jahre 1539 wurde er als deren Gildemeister angegeben. Graeff führte seinen Handel auch in Antwerpen,", "section_level": 2}, {"title": "Ältere Linien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Republik der Vereinigten Niederlanden.", "content": "Von Sohn Jacob Jansz Graeff († ca. 1580), dem jüngsten Sohn von Jan Pietersz Graeff, spalteten sich Nebenlinien ab, die u. a. in den Städten Alblasserdam, Alkmaar, Leiden und Delft lebten, aber nicht gleich der in Amsterdam verbleibenen zu Einfluss gelangen konnte. Das bekannteste Mitglied war der holländische Konteradmiral Albert Claesz de Graeff, ein Urenkel von Jacob Jansz", "section_level": 3}, {"title": "Altes Deutsches Reich.", "content": "Gemäß dem Rietstap Armorial Général wurde das (De) Graeff-Wappen auch durch Träger im vormaligen Preussen (Deutschland) als \"Graaff (de), Prusse - Orig. de Hollande\" registriert, welche aber zeitlich uneruierbar sind. Das Wappen ist im Original wie folgt beschrieben: \"Graaff (de) Prusse - Orig. de Hollande - Écartelé aux 1 et 4 de gueules à une bêche d'argent le fer en haut aux 2 et 3 d'azur à un cygne d'argent Cimier la bêche sommée de trois plumes de paon au naturel Lambrequin d'argent et de gueules\". Da die Blasonierung neben dem Spaten einen Schwan beschreibt [und keine Gans welche die De Graeff's ab 1655/78 als \"(Vrij)heeren van Purmerland en Ilpendam\" anstatt des Schwan führten], handelt es sich hierbei wohl um eine Abstammung aus der \"Amsterdamer Stammlinie\" noch vor einer Gütertrennung im Jahr 1638 (dem Tod des Jakob Dircksz de Graeff). Der Schwan steht für das Graeffsche Gut \"Vredenhof\", verbunden mit dem grundherrlichen Privileg", "section_level": 3}, {"title": "Die Amsterdamer Stammlinie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Regentenmacht im Goldenen Zeitalter.", "content": "Im Laufe des Goldenen Zeitalters der Niederlande kamen die Mitglieder der \"Amsterdamer Stammlinie\" der Familie De Graeff in harsche Kritik zum sich immer mehr ausbreitenden Einfluss des Hauses von Oranien-Nassau. Gemeinsam mit den führenden republikanischen Staatsmännern, den Gebrüdern Bicker und den De Witts waren diese Geschlechter für eine Aufhebung der Statthalterschaft, zumindest in der Provinz Holland. Die Geschlechter De Graeff und Bicker exemplarisch, trachteten den zentralistischen, autokratischen Regierungsstil der florentinischen Medici nachzuahmen. Der niederländische Historiker und Archivar Bas Dudok van Heel meinte über die Macht der Familien wie die der de Graeff und Bicker: \"In Florenz wären Familien wie Bicker und De Graeff ungekrönte Fürsten gewesen\". Jakob Dircksz de Graeff, einer der Söhne von Dirck Jansz Graeff, baute den gesellschaftspolitischen Einfluss der Familie innerhalb der Stadtregierung und in den republikanischen und protestantischen Kreisen Hollands weiter aus. Er war für seine \"freidenkende\", \"republikanische\" Gesinnung, aber auch \"Ruhmsüchtigkeit\" bekannt, und trat gemeinsam mit seinem Neffen Andries Bicker für die Anerkennung der Remonstranten in Amsterdam ein. Nach dem politischen Ende von Reinier Pauw kam die Leitung der Stadtregierung in die Hände der \"arminischen Clique\" rund um De Graeff und Bicker. Diese gab auch der, seit der Ermordung von Johan van Oldenbarnevelt geschwächten, republikanischen \"Staatspartei\" neue Impulse. Während einer Zeitspanne von annähernd einem halben Jahrhundert war die Familie De Graeff einer der republikanischen Führer der Amsterdamer und der holländischen Politik gewesen. Im Zeitraum der Jahre 1650/1660 war die Stadt Amsterdam auf dem Zenit ihrer Führerschaft innerhalb der niederländischen Republik angelangt. Diese Periode", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Goldenen Jahrhundert.", "content": "Nachdem die Amsterdamer Familie De Graeff im Jahre 1672 ihre politische Bedeutung verloren hatte, konnte sie sich nur mehr bedingt in der Amsterdamer sowie in der Holländischen Politik festsetzen. Im Laufe des 18. Jahrhunderts waren noch drei Familienmitglieder, namentlich Johan de", "section_level": 2}, {"title": "Feudales.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Herrlichkeiten im Besitz der Familie.", "content": "Wie viele andere niederländische Patrizierfamilien waren die De Graeffs bestrebt, sich die Lebensweise und das gesellschaftliche Auftreten des alten Adels anzueignen und von diesem als ebenbürtig anerkannt zu werden. Zur Begründung solcher Ansprüche diente unter anderem der Erwerb feudaler Grundherrschaften, sogenannter \"heerlijkheiden.\" die in den Niederlanden zugleich mit einer eigenen Gerichtsbarkeit verbunden waren. Bei „Niederen Herrlichkeiten“ \"(lage heerlijkheiden)\" oder Ambachtsherrlichkeiten war dies die Niedere Gerichtsbarkeit, während der Grundherr einer „Freien“ oder „Hohen Herrlichkeit“ auch zusätzlich die Hohe Gerichtsbarkeit besaß. Jakob Dircksz de Graeff war einer der ersten holländischen Stadtregenten, der in den Besitz einer solchen Hohen Herrlichkeit gelangte. Im Jahre 1610 kaufte er für sich und seine Familie von Karl Graf von Aremberg die \"hoge of vrije heerlijkheid Zuid-Polsbroek\", die zu dieser Zeit kein Lehen mehr,", "section_level": 3}, {"title": "Familiensitze.", "content": "Stammsitz der Familie war das „Huis De Keyser“ am Amsterdamer Damrak, welches nach der außerhalb des Gebäudes angebrachten „Keizerskroon“ benannt ist. Die ersten drei Generationen betrieben dort einen Eisen- und Tuchhandel. In weiterer Folge erwarben Familienmitglieder Stadthäuser am Fluweelenburgwal, Herengracht und Gouden Bocht. Stellvertretend sind hierfür Herengracht 573, worin das Tassenmuseum Hendrikje beherbergt ist, und das im Jahre 1672 für Andries de Graeff vollendete Stadtpalais Huis van der Graeff zu nennen. Im 19. Jahrhundert übersiedelten", "section_level": 3}, {"title": "Adel.", "content": "Im Jahre 1677 erhielten Andries de Graeff und sein Sohn Cornelis durch Kaiser Leopold I. den Reichsritterstand verliehen. Grund hierfür war die angenommene Abstammung aus dem Geschlecht der Von Graben von Stein. Mit dem Tod von Sohn und Vater im darauffolgenden Jahr ist dieser Zweig aber erloschen. Auszug", "section_level": 3}, {"title": "Wappen.", "content": "Laut dem Deutschen Herold führte der Stammherr Pieter Graeff schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein Stammwappen, welches die silberne Schaufel auf rotem Grund der Herren von Graben sowie einen silbernen Vogel (Falken mit einer roten Haube) auf blauem Grund zeigt. Der Ursprung des Falken liegt in dessen Landgut in Gooiland, das er zu Ehren seiner Frau \"Valckeveen\" (der spätere Landsitz \"Valckenburg\") nannte. Im 16. und 17. Jahrhundert führte die Amsterdamer Stammlinie der Graeff / De Graeff folgende Wappen: Ab 1610 führten die Vrijheern der Hohen Herrlichkeit Zuid-Polsbroek als Herzschild drei rote Rauten auf Gold, welcher für die Hohe Herrlichkeit Zuid-Polsbroek steht. Ab", "section_level": 3}, {"title": "Familienbeziehungen.", "content": "Solche verband das Geschlecht De Graeff mit anderen Amsterdamer Regentenfamilien wie den Bicker, Boelens Loen, Hooft, Pauw, Deutz van Assendelft, De Hochepied, Trip oder auch den Dordrechter De Witt. Solche nutzte auch die Familie De Graeff im Verlauf des 17. Jahrhunderts aus um sich politische Ämter und Einfluss zu verschaffen. Andere Verbindungen führten sie zu den Van Egmond van de Nijenburg aus Alkmaar, den Van Voorst tot Voorst, den Van der Does sowie zu den Utrechter Regenten Van Veldhuyzen. Weitere", "section_level": 2}, {"title": "Familienbegräbnisstätte Oude Kerk.", "content": "1648 erstand Cornelis de Graeff die Begräbnisstätte in der Amsterdamer Oude Kerk für sich und seine Nachkommenschaft. In der Mitte der Glasfenster der Taufkapelle der De Graeffs sind die Wappen von Cornelis und dessen Ehefrau Catharina Hooft angebracht. Im 18. Jahrhundert wurde die Grabstätte durch zwei weitere großformatige Wappendarstellungen geziert. Das ältere ist das der Arnoldina de Graeff, Baronin", "section_level": 2}, {"title": "Familienarchiv.", "content": "Die zur Mitte des 17. Jahrhunderts größtenteils durch Pieter de Graeff zusammengetragenen Schriftstücke und genealogischen Dokumente die Familie De Graeff", "section_level": 2}, {"title": "Den Haager Linie.", "content": "Weitere Linien und Zweige, auch aus der \"Amsterdamer Stammlinie\", sind in den Niederlanden verstreut ansässig, so die \"Den Haager Linie\". Diese entstammte dem bedeutenden Diplomaten Dirk de Graeff van Polsbroek (1833–1916), einem Sohn von Gerrit IV de Graeff. Dirks Sohn war", "section_level": 1}, {"title": "Südafrikanische Linie.", "content": "Von Gerrit Arnold Theodoor de Graeff (* 1831), einem Bruder von", "section_level": 1}, {"title": "Familienmitglieder.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kurzbiografien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Jan Pietersz Graeff.", "content": "Jan Pietersz (vor 1512–1553), Sohn des Pieter Graeff und der Griet Pietersdr Berents, war ein holländischer Tuchhändler und ein Mitglied der Amsterdamer Stadtregierung. Verheiratet war er mit Stein Braseman, mit welcher er fünf gemeinsame Kinder hatte: Pieter Jansz Graeff († vor 1547) ∞ Maria Jacobsdr Dobbens; Lenaert Jansz de Graeff (um 1530/35–vor 1578), Diederik Jansz Graeff (1532–1589), Cornelis Pieter Jansz Graeff (unverheiratet) und Jacob Jansz Graeff († nach 1580) ∞ Geertge Claes Coppensdr van Ouder Amstel. Jan bewohnte ein Stadthaus am Damrak, das „Huis De Keyser“ (benannt nach der außerhalb des Gebäudes angebrachten", "section_level": 3}, {"title": "Lenaert Jansz de Graeff.", "content": "Lenaert Jansz (ca. 1525/30–vor 1578), Sohn des Jan Pietersz Graeff und der Stein Braseman, war ein reicher Händler, Mitglied und „Unterstützer“ der Amsterdamer Reformierten, sowie ein Freund und militärischer Adjutant", "section_level": 3}, {"title": "Dirck Jansz Graeff.", "content": "Dirck Jansz (1532–1589), Sohn des Jan Pietersz Graeff und der Stein Braseman, war ein reicher Händler, Reeder und Politiker. Er im Jahre 1578 der erste regierende Amsterdamer Bürgermeister aus dem Haus", "section_level": 3}, {"title": "Jakob Dircksz de Graeff.", "content": "Jakob Dircksz (1571–1638), Sohn des Diederik Jansz Graeff und der Agnes Pietersdr van Neck, war Vrijheer der Hohen Herrlichkeit Zuid-Polsbroek, als Lehensträger der Stadt Amsterdam Ambachtsherr von Amstelveen, Nieuwer-Amstel, Sloten, Sloterdijk und Osdorp, Bürgermeister und Regent von Amsterdam sowie Erfinder eines Perpetuum Mobile. Jacob", "section_level": 3}, {"title": "Pieter Dircksz Graeff.", "content": "Pieter Dircksz (1573–1645), Sohn des Diederik Jansz Graeff und der Agnes Pietersdr van Neck, war Herr von Engelenburg und Mitglied der Vroedschap der Stadt Amsterdam. Im Jahre 1613 reiste Pieter Dircksz nach Palestina und besuchte das Heilige Grab in Jerusalem. Er verbrachte einen Teil diese Reise auch in Begleitung des Schweizers Wundarztes und Ägypten-Reisenden Hans Jakob Ammann. Am 13. April 1613 erhielt er durch den Franziskaner Angelus a Messana eine Urkunde", "section_level": 3}, {"title": "Cornelis de Graeff.", "content": "Cornelis (1599–1664), Sohn des Jakob Dircksz de Graeff und Aaltje Boelens Loen, war Vrijheer der Hohen Herrlichkeit von Zuid-Polsbroek, Schlossherr von Ilpenstein sowie als Lehensträger der Stadt Amsterdam Ambachtsherr von Sloten, Nieuwer-Amstel und Amstelveen. Cornelis galt im Laufe des Goldenen Zeitalters als der einflussreichste Regent und Bürgermeister von Amsterdam. Des Weiteren war er auch einer der bedeutenden Kunstsammler und", "section_level": 3}, {"title": "Dirk de Graeff.", "content": "Dirk (1601–1637), Sohn von Jakob Dircksz de Graeff und Aaltje Boelens Loen, schloss sein Rechtsstudium mit der Promotion ab. 1626 unternahm er gemeinsam mit seinem Bruder Cornelis und Willem Nooms, Herr van Aarlanderveen (dieser war der Vater einer \"unehelichen\" namens Margaretha, welche er gemeinsam mit Dirks Schwester Wendela hatte) eine ausgedehnte Kavaliersreise, welche diese nach Paris, Orléans, Blois, Nantes, La Rochelle, Poitiers und im Jahre 1628 wiederum in die Hauptstadt brachte. Dort", "section_level": 3}, {"title": "Agneta de Graeff van Polsbroek.", "content": "Agneta (1603–1656) war die Tochter von Jakob Dircksz de Graeff und Aaltje Boelens Loen. Im Jahre 1625 verehelichte sie sich mit dem Amsterdamer Regenten Johan Bicker. Aus dieser Ehe entstammten u. a. zwei Töchter; Wendela Bicker welche den holländischen Ratspensionär Johan de Witt heiratete und Jacoba", "section_level": 3}, {"title": "Hendrik de Graeff.", "content": "Hendrik (* 1605), Sohn von Jakob Dircksz de Graeff und Aaltje Boelens Loen, könnte womöglich die verbindende Person zwischen dem Geschlecht De Graeff und der Schoonhovener Familie De Graeff (De Graaf), der auch der bedeutende Arzt und Forscher Reinier De Graaf \"(Reinier de Graeff)\" angehörte, sein. Über", "section_level": 3}, {"title": "Wendela de Graeff.", "content": "Wendela (1607–1652) wurde durch Rembrandt als Josephs Frau", "section_level": 3}, {"title": "Andries de Graeff.", "content": "\"Reichsritter\" Andries (1611–1678), Sohn des Jakob Dircksz de Graeff und Aaltje Boelens Loen, war im Goldenen Zeitalter ein bedeutender Regent und Bürgermeister von Amsterdam gewesen. Andries war als Lehensempfänger der Stadt Amsterdam als Ambachtsherr von Urk und Emmeloord aufgetreten. Des Weiteren galt er als einer der bedeutendsten holländischen Kunstsammler und Mäzene seiner Zeit. In der Ersten Statthalterlosen Periode", "section_level": 3}, {"title": "Pieter de Graeff.", "content": "Pieter (1638–1707), Sohn von Cornelis de Graeff, war Vrijheer von Zuid-Polsbroek, Herr von Purmerland", "section_level": 3}, {"title": "Jacob de Graeff.", "content": "Jacob (1642–1690), Sohn von Cornelis de Graeff, war Herr von Purmerland und", "section_level": 3}, {"title": "Cornelis de Graeff (1650–1678).", "content": "\"Reichsritter\" Cornelis (1650–1678) war hoofdingeland von der Zijpe- und Hazepolder. Er wurde als Sohn des Andries de Graeff und der Elisabeth Bicker van Swieten geboren. Cornelis wuchs in Den Haag auf, wo sein Vater das Amt des \"rekenmeester der grafelijke domeinen\" der Staaten von Holland und West-Friesland erfüllte. Nach seinem Rechtsstudium an der Universität Leiden verehelichte er sich im Jahre 1675 mit Agneta Deutz (1657–1678). Aus dieser Verbindung entstammten drei Kinder welche aber alle vor dem Jahre 1678 verstorben waren. Das Ehepaar bewohnte das väterliche Stadtpalais in der Gouden Bocht der Amsterdamer Herengracht, das Huis van der Graeff. Neben dem Gemälde von Gerard Terborch ist Cornelis auch von Jürgen Ovens porträtiert worden. Über das Terborchgemälde ist im deutschsprachigen Führer des Museums Mauritshuis folgendes vermerkt: \"Das Cornelis darstellende Gemälde gelangte über die Sammlung Douairiere van Lennep-Deutz van Assendelft in Den Haag zu Beginn des 20. Jahrhunderts", "section_level": 3}, {"title": "Alida de Graeff.", "content": "Alida (1651–1738), Tochter von Andries de Graeff und Elisabeth Bicker van Swieten, war Vrijvrouwe der Hohen Herrlichkeit Jaarsveld. 1678 ehelichte sie Diederik (Theodorus) van Veldhuyzen, Herr von Heemstede, Präsident und Ratsherr der Staaten von Utrecht. Dieser Ehe entstammten", "section_level": 3}, {"title": "Arnoldina de Graeff.", "content": "Arnoldina (Aertje) (1652–1703), Tochter von Andries de Graeff und Elisabeth Bicker van Swieten, war Vrijvrouwe von Jaarsveld. Sie", "section_level": 3}, {"title": "Cornelis de Graeff (1671–1719).", "content": "Cornelis (1671–1719), Sohn von Pieter de Graeff und Jacoba Bicker war Herr von Purmerland und Ilpendam sowie Kanoniker im Domkapitel von Sankt Pieter in", "section_level": 3}, {"title": "Johan de Graeff.", "content": "Johan (1673–1714), Sohn von Pieter de Graeff und Jacoba Bicker war Vrijheer von Zuid-Polsbroek sowie ein Amsterdamer Regent. Nach", "section_level": 3}, {"title": "Gerrit de Graeff.", "content": "Gerrit (1711–1752), Sohn des vorherigen, war Vrijheer der Hohen Herrlichkeit von Zuid-Polsbroek, Heer (auch als Vrijheer genannt) und der Hohen Herrlichkeit von Purmerland und Ilpendam. Er war zeitlebens für \"seinen Reichtum und seinen Geiz bekannt\". 1736 wurde er zu einem der Leiter der Niederländischen Ostindien-Kompanie bestellt. Im folgenden Jahr erfolgte seine Ernennung zu einem der Leiter über die Niederländische Westindien-Kompanie. Gerrit war zweimal verheiratet (zuerst mit Maria Elisabeth Sautijn (1709–1736) und hernach mit Elisabeth Lestevenon (1716–1766)) und ließ drei das Erwachsenenalter erreichende Kinder nach. In die Amsterdamer Stadtregierung konnte er im Jahre 1739 als Schepen Einzug", "section_level": 3}, {"title": "Gerrit II de Graeff.", "content": "Gerrit (1741–1811), Sohn des vorherigen, war Vrijheer von Zuid-Polsbroek, Herr von Purmerland und Ilpendam. Gerrit war durch seines Vaters Eheschließungen mit Mattheus Lestevenon und Apollonius Jan Cornelis Lampsins, \"Baron von Tobago\", verwandt. Er studierte an der Universität Leiden. 1785 ehelichte er Christina van Herzeele, mit der er zwei Kinder hatte; Gerrit III de Graeff und Geertruid Elisabeth de Graeff (1776–1857), welche mit Gijsbert Carel Rutger Reinier van Brienen van Ramerus (1771–1821) verheiratet", "section_level": 3}, {"title": "Gerrit III de Graeff.", "content": "Gerrit (1766–1814), Sohn des vorherigen, war Vrijheer von", "section_level": 3}, {"title": "Gerrit IV de Graeff.", "content": "Gerrit (1797–1870), Sohn des vorherigen, war Vrijheer Zuid-Polsbroek, Purmerland und Ilpendam, Fabrikant sowie Mitglied im Amsterdamer Gemeinderat", "section_level": 3}, {"title": "Gerrit Arnold Theodoor de Graeff.", "content": "Gerrit Arnold Theodoor (* 1831), Sohn des vorherigen, wanderte 1850 nach Südafrika aus", "section_level": 3}, {"title": "Dirk de Graeff van Polsbroek.", "content": "\"Jhr.\" Dirk (1833–1916), Sohn von Gerrit IV de Graeff, war ein Diplomat und niederländischer Generalkonsul", "section_level": 3}, {"title": "Andries Cornelis Dirk de Graeff.", "content": "\"Jhr.\" Andries Cornelis Dirk (1872–1958), Sohn von Dirk", "section_level": 3}, {"title": "Dirk Georg de Graeff.", "content": "\"Jhr.\" Dirk Georg de Graeff (1905–1986), Sohn von Géorg de Graeff und Lidia Christine Adelaide Dijckmeester, war mit Wendela Johanna Leonia Hooft verheiratet. Dirk Georg war Kammerherr", "section_level": 3}, {"title": "Jan Jaap de Graeff.", "content": "Jan Jaap (* 1949) ist der Sohn von Jacob de Graeff (* 1921) und Johanna H.A. Bijl de Vroe (* 1926). Er ist Direktor der niederländischen Naturmonumente und seit", "section_level": 3}, {"title": "Jan Jacobsz Graeff.", "content": "Jan Jacobsz (* Alblasserdam, 1570/75) war ein Sohn von Jacob Jansz Graeff († ca. 1580), einem Sohn von Jan Pietersz Graeff, und Geertge Claes Coppensdr van Ouder Amstel. Jan Jacobsz war als \"Hoogheemraad\" Mitglied des Wasserverbandes der Zijpe. Verheiratet war er mit Trijn Simons Comans (†", "section_level": 3}, {"title": "Albert Claesz de Graeff.", "content": "Albert Claesz (* um 1620), Sohn des Claes Jansz Graeff und Enkelsohn des vorherigen war ein holländischer Marineoffizier und Konteradmiral (niederländisch: \"Schout-bij-nacht\"). Der im Dienst der Admiralität von Amsterdam stehende Albert Claesz hatte am Ersten Englisch-Niederländischen Krieg (1652–1654) sowie am Zweiten Englisch-Niederländischen Krieg (1665–1667) als Schout-bij-nacht unter Jacob van Wassenaer Obdam teilgenommen. Als solcher war er in der verlustreichen Seeschlacht bei Lowestoft involviert.", "section_level": 3}], "src_summary": "De Graeff, auch Graeff (\"De Graef\", \"Graef\") sowie De Graeff van Polsbroek genannt, ist der Name eines noch heutzutage bestehenden niederländischen Patrizier- und Adelsgeschlechts. Die Familie erlebte ihren Höhepunkt im Amsterdam und Holland des 17. Jahrhunderts, dem Goldenen Zeitalter, als sie durch geschicktes Taktieren zu einem der einflussreichsten Geschlechter der niederländischen Republik aufsteigen konnte. ", "tgt_summary": null, "id": 1782398} {"src_title": "Kolno (Ermland-Masuren)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Argenton-sur-Creuse liegt am Fluss Creuse, circa 30 Kilometer südwestlich von Châteauroux. Ganz in der Nähe befindet sich der Regionale Naturpark Brenne.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Argenton-sur-Creuse liegt in der Nähe des antiken Oppidum Argentomagus, das sich etwas nördlich der heutigen Stadt befand. Hier siedelten bereits in vorrömischer Zeit die Biturigen. Die Römer eroberten die Region um 50 v. Chr. Der Name der antiken Stadt leitet sich wahrscheinlich von dem lateinischen Wort für Silber ab, denn die Stadt war ein Zentrum der Silberverarbeitung. In Argentomagus vereinigten sich zwei von \"Burdigala\" (heute Bordeaux) nach \"Avaricum\" (heute Bourges) führende Straßen. In gallo-römischer Zeit blühte der Ort vor allem im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. Im Mittelalter entwickelte sich Argenton-sur-Creuse zu einem in beherrschender Stellung auf einem Hügel gelegenen Platz. 761 eroberte Pippin der Jüngere die Stadt und ihr Schloss von Herzog Waifar von Aquitanien. 1020 wurde Argenton-sur-Creuse vom Herrn von Déols eingenommen und teilte seither die Schicksale des Berry. König Philipp II. August bemächtigte sich 1188 des Ortes. Die mittelalterliche Stadt lag nur am linken Ufer der Creuse; erst seit dem 14. Jahrhundert begann sie sich über das rechte Flussufer auszudehnen. Im 16. Jahrhundert war Argenton-sur-Creuse ein fester Platz der Heiligen Liga, unterwarf sich jedoch schon 1589 Heinrich IV. Das Schloss der Stadt wurde unter König Ludwig XIII. auf Befehl Richelieus 1632 geschleift; Ruinen des gemeinhin als \"Tour d’Héracle\" bezeichneten Donjons blieben bestehen. Die Deutschen verübten als SS-Division „Das Reich“ am 9. Juni 1944 Kriegsverbrechen an Zivilisten, mit 67 Ermordeten (vgl. Massaker von Argenton-sur-Creuse) Am 31. August 1985 ereignete sich im Bahnhof von Argenton-sur-Creuse ein schwerer Eisenbahnunfall, bei dem 43 Menschen ums Leben kamen.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerstadt.", "content": "Argenton-sur-Creuse unterhält eine Partnerschaft mit Wiblingen, einem Stadtteil von Ulm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Argenton-sur-Creuse ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Indre in der Region Centre-Val de Loire. Sie ist Hauptort des Kantons Argenton-sur-Creuse.", "tgt_summary": null, "id": 471394} {"src_title": "U-19-Fußball-Asienmeisterschaft 2010", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Zugang.", "content": "Er ist Teil der Kette der Grands Boulevards, die sich von West nach Ost erstreckt: Boulevards de la Madeleine, des Capucines, des Italiens, Montmartre, Poissonnière, Bonne-Nouvelle, Saint-Denis, Saint-Martin, du Temple, des Filles-du-Calvaire und Beaumarchais. Mit der Metro ist er über die Stationen \"Opéra\" und \"Richelieu - Drouot\" zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Namensursprung.", "content": "Er verdankt seinen Namen dem Théâtre-Italien, das 1783 hier erbaut wurde und heute Opéra-Comique heißt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Zunächst entstanden ab Juni 1670 die Boulevards Saint-Denis, Saint-Martin, du Temple, de Filles du Calvaire und Beaumarchais, im Juli 1676 folgten die boulevards Bonnes Nouvelles, Poissonière, Montmartre, des Italiens, des Capucines und de la Madelaine. Gemäß Verordnung des Königs vom 21. Juni 1704 durfte er als Straße ausgebaut werden. Er hieß zunächst rue \"Neuve-Saint-Augustin\" und wechselte in der Folge häufig seinen Straßennamen. Eine erste Umbenennung erfolgte in \"boulevard du Dépôt\" (um 1764), danach \"boulevard de la Chaussée d'Antin\" und während der französischen Revolution \"boulevard Cerutti\", \"boulevard petit Coblence\" (nach 1795) und \"boulevard de Gant\" (1815–1828). Im Jahre 1828 erhielt er seinen heutigen Namen vom 1793 gegründeten ehemaligen „Théâtre italien de Paris“, der heutigen Opéra-Comique, die sich in der nahegelegenen \"Place Boieldieu\" befindet. Ein königlicher Beschluss vom 16. April 1831 sorgte für die endgültige Straßenführung und eine Straßenbreite von 35 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "Berühmt ist das – heute noch bestehende und – 1798 gegründete \"Café Le Cardinal\" (Nr. 1), wo Hector Berlioz 1827–1828 verkehrte, das seinen heutigen Namen seit 1830 trägt. Das – nicht mehr existierende – \"Café Riche\" (Nr. 16) gründete 1785 Madame Riche, wo Gustave Flaubert, Eugène Scribe, Charles Baudelaire, Alexandre Dumas der Jüngere, Jacques Offenbach, Ferdinand de Lesseps, Gustave Doré, Guy de Maupassant, Émile Zola, Ivan Turgenjew oder Aurélien Scholl verkehrten. Es schloss im Jahre 1916. An seiner Stelle entstand im Jahre 1927 ein Art déco-Gebäude mit dem Hauptsitz () der BNP Paribas. In Nr. 19 residiert seit 1875 die Hauptstelle des Crédit Lyonnais. An Nr. 29 stand zwischen 1787 und 1853 ein chinesisches Bad () mit Restaurant, Café und Modeläden. Im Juni 1932 eröffnete in Nr. 31–33 das Bürohaus \"Palais Berlitz\", wo zwischen September 1941 und Juni 1942 die Nazi-Ausstellung „Die Juden und Frankreich“ () stattfand.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Boulevard bildet die Grenze beider Arrondissements, die ungeraden Hausnummern liegen im 2. Arrondissement, die geraden im 9. Arrondissement. Er beginnt an der \"rue de Richelieu\" und dem boulevard Haussmann und endet an der \"rue Louis le Grand\" und der \"rue de la Chauseée d'Antin\". In der Nähe des boulevard des Italiens liegen die Métro-Haltestellen Richelieu – Drouot (Linien 8 und 9) und Opéra (Linien 3, 7 und 8).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 390 Meter lange Boulevard des Italiens [] liegt im 2. und 9. Arrondissement von Paris und gehört zu den 4 Grands Boulevards des Rive Droite.", "tgt_summary": null, "id": 2360664} {"src_title": "Robert M. Kimmitt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das System-on-a-Chip verbindet CPU, integrierte GPU und andere Teile. Zu den verwendeten Komponenten gibt es nur wenige Angaben. Als Hauptprozessor kommt ein ARM-Cortex-A8-Kern mit maximal 1 GHz Taktfrequenz (im iPad) zum Einsatz. Die Standardtaktfrequenz im iPhone 4 beträgt 800 MHz, im iPod touch 4G 776 MHz. Der Grafikprozessor ist ein PowerVR SGX 535, der von einem PowerVR VXD für Audio- und Videowiedergabe unterstützt wird. Letzterer wurde von Imagination Technologies lizenziert, wie in deren Jahresbericht vom 18. Dezember 2009 zu lesen ist. Der A4 unterstützt OpenGL ES 2.0, OpenGL 2.0 sowie OpenVG 1.0.1 und 1.1. Im Wettbewerb stehende Architekturen ähnlicher Produkte sind Qualcomms Snapdragon, Texas Instruments’ OMAP 4, Nvidias Tegra 2 und Samsung Exynos. Die Webseite \"iFixit\" hat Anfang April 2010 den im iPad verbauten Apple A4 von der kanadischen Firma Chipworks untersuchen lassen. Dazu wurde der Chip Lage für Lage geschliffen, mit Säure behandelt und unter einem Elektronenmikroskop untersucht. Die Untersuchung erbrachte folgende Ergebnisse:", "section_level": 1}, {"title": "Designfehler.", "content": "Ein Designfehler der älteren \"S5L89xx\" iPhone-Hauptprozessoren wurde im A4-Chip übernommen: Es lässt sich durch den sogenannten \"limera1n\" Exploit beliebiger Code ausführen, was vor allem von Jailbreaks genutzt wurde. Dieser nicht durch Software-Updates patchbare Fehler erlaubt es unter anderem auch die Code-Sperre des iPhones durch das Ausführen eines Brute-Force-Programms innerhalb weniger Minuten ohne großen Aufwand auszulesen. Dieser Fehler wurde mit dem Nachfolger, dem Apple A5 behoben.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Das von Apple propagierte Aussehen des A4-Chips wurde erst mit den fertigen iPads eingeführt, während die A4-SoCs in den Prototypen des iPads in ihrer Beschriftung den vorhergegangenen durch P.A. Semi designten S5L-SoCs ähnelten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Apple A4 ist ein von Apple entwickeltes und von Samsung hergestelltes System-on-a-Chip (SoC). Der A4 wurde ab 2008 von Apples interner Chip-Design-Abteilung unter Leitung Johny Sroujis entwickelt, die aus der übernommenen Firma P.A. Semi entstanden ist. Er kombiniert eine ARM-CPU mit einem PowerVR-Grafikprozessor und übernimmt zudem die Funktionen eines herkömmlichen PC-Chipsatzes. Der A4 entspricht bis auf minimale Detailänderungen in Cachegröße und Multiplikator seinem Vorgänger. Oftmals wird die Bezeichnung Apple A4 alleine für den ARM-Prozessor verwendet, dies ist aber genaugenommen nicht richtig. Die interne Bezeichnung \"Samsung S5L89xx\" der Vorgänger SoCs wurde beim A4 beibehalten, der Name \"Apple A4\" dient dem Marketing. Die eigentliche Bezeichnung des A4 lautet S5L8930, der A4 gehört somit weiterhin zu den S5L SoCs. ", "tgt_summary": null, "id": 1338522} {"src_title": "Stan Brenders", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Cubanit wurde erstmals 1843 von August Breithaupt beschrieben, der eine ihm zur Verfügung gestellte Mineralprobe genauer untersuchte. Dieser hatte sechs Fässer des unbekannten Minerals aus Kuba nach England gebracht, um Schmelzversuche durchzuführen. Breithaupt benannte das Mineral nach dem Herkunftsort, der Insel Kuba \"Cubanit\".", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der Systematik der Minerale nach Strunz wird Cubanit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet es dabei zusammen mit Argentopyrit, Enargit, Sternbergit und Stibioenargit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Isocubanit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber. In der Systematik nach Dana bildet es mit Argentopyrit und Isocubanit eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung A B X, mit (m+n):p=1:1.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Cubanit kristallisiert orthorhombisch in der mit den Gitterparametern \"a\" = 6,458(1) Å, \"b\" = 11,104(1) Å und \"c\" = 6,220(1) Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "In der Struktur liegen die Metallionen in verschiedenen Oxidationsstufen vor. Das Kupfer ist einwertig und es sind sowohl zwei- als auch dreiwertige Eisenionen im Gitter vorhanden. Diese liegen jeweils in Paaren in Tetraedern vor, die über gemeinsame Kanten miteinander verbunden sind. Dadurch kommt es zu schnellen Elektronenübergängen zwischen den Eisenionen. Das Mineral ist dadurch ein Halbleiter. Gleichzeitig ist Cubanit in Richtung der c-Achse stark magnetisch.", "section_level": 1}, {"title": "Modifikationen und Varietäten.", "content": "Oberhalb von 210 °C ändert sich die Kristallstruktur des Cubanites. Es bildet sich eine kubische Modifikation, die Isocubanit genannt wird und ebenfalls natürlich vorkommt. Zu finden ist Isocubanit meist in der Nähe von Schwarzen Rauchern, etwa im Pazifik. Auch zwei Hochdruckmodifikationen sind bekannt. Bei 3,3 GPa Druck wandelt sich Cubanit bei Raumtemperatur in eine hexagonale Modifikation um. Deren Struktur ist vergleichbar mit der Nickelarsenidstruktur. Bei noch höheren Drücken von 3,4 bis 5,8 GPa ändern sich die Eigenschaften des Cubanites stark, es bildet sich eine metallische Modifikation.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Cubanit entsteht unter hydrothermalen Bedingungen bei höheren Temperaturen in Pyrrhotin-Pentlandit-Erzen. Es bildet sich durch Entmischen von Chalkopyrit, mit dem es häufig stark verwachsen ist, bei 200–210 °C. Es ist vergesellschaftet mit Chalcopyrit, Pyrit, Pyrrhotin, Pentlandit und Sphalerit. Weltweit wurde Cubanit bisher (Stand: 2009) an rund 480 Fundorten nachgewiesen, in denen es lokal auch in größeren Mengen vorkommt. Zu den Fundorten zählen unter anderem die Typlokalität Barracanao auf Kuba, Sudbury und Chibougamau in Kanada, Tunaberg und Ljusnarsberg in Schweden, Virtasalm in Finnland, Traversella in Italien, Nova Lima in Brasilien, Broken Hill in Australien, Norilsk in Russland sowie den US-Bundesstaaten New Mexico, Arizona und Alaska. Selten findet man Cubanit auch in Kohligen Chondriten, einer Meteoritenart.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Ist Cubanit, wie etwa in Ontario in Kanada, lokal in größeren Mengen vorhanden, wird es als Kupfererz zur Gewinnung von elementarem Kupfer abgebaut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cubanit, auch \"Barracanit\" oder \"Chalmersit\", ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CuFeS und bildet langgestreckte Kristalle sowie dicke, gestreifte Tafeln von bis zu drei Zentimetern Größe von messing- bis bronzeartiger Farbe. Häufig werden auch sternen- oder blumenförmige Kristallzwillinge gefunden, die eine hexagonale Symmetrie vortäuschen.", "tgt_summary": null, "id": 2420020} {"src_title": "Jona Weinhofen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Nesvačilka befindet sich am Fuße der Ausläufer des Steinitzer Waldes in der Thaya-Schwarza-Talsenke. Das Dorf liegt am rechten Ufer des Baches Nesvačilka oberhalb seiner Einmündung in den Hranečnický potok (Borkovanský potok). Südöstlich erhebt sich die Klínky (221 m) und nordwestlich der Vinohrádky (218 m). Gegen Nordosten liegen die Brunnen des Bitterwassers \"Šaratica\". Nachbarorte sind Šternov, Újezd u Brna und Rychmanov im Norden, Šaratice und Otnice im Nordosten, Lovčičky, Šinkovický Dvůr und Bošovice im Südosten, Těšany im Süden, Moutnice im Südwesten, Jalovisko und Albrechov im Westen sowie Měnín, Žatčany und Třebomyslice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der Umgebung des Dorfes befand sich der in den Jahren 1550 bis 1552 angelegte Fischteich \"Nesvačil\". Alte Überlieferungen berichten, dass an der Stelle des Dorfes früher eine Ausspannwirtschaft \"Nesvačilka\" gestanden sein soll. Die Gründung von \"Neudorf\" erfolgte am 29. November 1715 durch die Güterverwaltung des Bistums Brünn in Nennowitz. Dabei wurde ein zur bischöflichen Herrschaft Chirlitz gehöriger Herrenhof parzelliert und ein aus 20 Familiantenhäusern bestehendes Straßendorf angelegt. Der tschechische Name \"Nová Ves\" wurde von den Bewohnern kaum verwendet. Die Einheimischen nannten ihr Dorf zunächst \"Nová Dědina\" und schließlich \"Nesvačilky\". Während der Schlacht bei Austerlitz lag Nesvačilka 1805 am südwestlichen Rande des Schlachtfeldes. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Nesvačilky\" ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Auspitz. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts führt die Gemeinde den Namen \"Nesvačilka\". 1948 wurde Nesvačilka dem neuen Okres Židlochovice zugeordnet. Seit dessen Aufhebung im Jahre 1961 gehört Nesvačilka zum Okres Brno-venkov. Zwischen 1976 und 1989 war Nesvačilka nach Těšany eingemeindet. Seit 1991 besteht die Gemeinde Nesvačilka wieder. Die meisten Bewohner des Dorfes arbeiten heute in Brno, lediglich 10 der Einwohner sind noch in der Landwirtschaft tätig. Nesvačilka besteht heute aus 112 Wohnhäusern. Gepfarrt ist das Dorf nach Moutnice.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Nesvačilka sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nesvačilka (deutsch \"Neudorf\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 18 Kilometer südöstlich des Stadtzentrums von Brno und gehört zum Okres Brno-venkov.", "tgt_summary": null, "id": 1725331} {"src_title": "Max von Bock und Polach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Joël Robuchon begann seine Ausbildung zum Koch 1960 im Restaurant \"Relais de Poitiers\". 1974 wurde er als Küchenchef im \"Hôtel Concorde Lafayette\" in Paris berufen. 1976 wurde er als \"bester Handwerkskünstler Frankreichs\" (\"Meilleur Ouvrier de France\") ausgezeichnet. 1978 wechselte er als Restaurantchef (\"Chef-Directeur\") zum \"Les Célébrités\" im \"Hôtel Nikko\" in Paris. 1981 gründete er sein erstes eigenes Restaurant, das \"Jamin\" in Paris, das 1984 drei Sterne, die höchste Auszeichnung im Guide Michelin, bekam. Er führte dieses Restaurant bis 1993 und übergab es dann einem Nachfolger. 1989 war die Gründung des (2004 aufgegebenen) \"Château Restaurant Taillevent-Robuchon\" in Tokio der Auftakt zum Aufbau einer weltweiten Kette von Restaurants der Spitzengastronomie. Es folgten 1994 bis 1996 das \"Restaurant Joël Robuchon\" in Paris und 2001 das \"Restaurant Robuchon à Galera\" im \"Hôtel Lisboa\" in Macau. Ein etwas anderes Bewirtungskonzept verfolgen die \"Ateliers de Joël Robuchon\": Hier werden Speisen mit dem Anspruch auf gastronomische Spitzenqualität zu etwas moderateren Preisen an langen Bartheken serviert. 2003 eröffneten die ersten beiden dieser Ateliers in Paris und Tokio. 2004 eröffneten das \"Château Restaurant de Joël Robuchon\" in Tokio, das \"Restaurant Joël Robuchon\" im \"Hôtel Métropole\" in Monaco, \"La Table de Joël Robuchon\" in Paris und Tokio und das \"Café de Joël Robuchon\" in Tokio. 2005 und 2006 folgten weitere sechs Restaurants: Das \"Restaurant Joël Robuchon\" und das \"Atelier de Joël Robuchon\", beide im Hotel MGM Grand in Las Vegas, das \"Atelier de Joël Robuchon\" im Hotel \"Four Seasons\" in New York City, das \"Atelier de Joël Robuchon\" sowie \"La Cuisine de Joël Robuchon\" in London und das \"Atelier de Joël Robuchon\" in Hongkong. Ab 1987 kamen eine Reihe von Tätigkeiten als Berater hinzu: zunächst als technischer Berater beim Lebensmittelhersteller \"Fleury Michon\", 1991–2005 als Präsident der \"Section Cuisine\" des Wettbewerbs \"Meilleurs ouvriers de France\", 1992–2001 als Chefberater beim \"Restaurant Laurent\" in Paris, 1996 als Berater beim Markenhersteller \"Reflet de France\", 1996–2004 als Chefberater beim \"Restaurant l’Astor\" in Paris und 2000 als Berater des \"Café Legal\" in Paris. Zu seinen bekanntesten Gerichten gehörte ein mit viel Butter zubereitetes Kartoffelpüree, ein Kaviargelee mit Blumenkohlcreme oder eine Trüffeltorte.", "section_level": 1}, {"title": "Auftritte im Fernsehen.", "content": "Von 1996 bis 1999 moderierte Joël Robuchon gemeinsam mit Guy Job \"Cuisinez comme un grand chef\" (\"Kochen wie ein großer Küchenchef\"): eine tägliche Sendung auf TF1, in der von Woche zu Woche ein anderer Küchenchef vorgestellt wurde, der dem Publikum seine Rezepte und seine technischen Kniffe nahebrachte. Von 2000 bis 2008 präsentierte er auf France 3 die Sendung \"Bon appétit\". Von 2000 bis 2004 war er beim Spezialsender \"Gourmet TV\" an mehr als 1000 Sendestunden beteiligt, die sich der Förderung regionaler Produkte widmeten.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2013 erhielt Joël Robuchon den Eckart Witzigmann Preis für große Kochkunst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joël Robuchon (* 7. April 1945 in Poitiers; † 6. August 2018 in Genf) war ein französischer Koch und Gastronom. Er trug den Titel \"Koch des Jahrhunderts\", den außer ihm nur Paul Bocuse, Frédy Girardet und Eckart Witzigmann verliehen bekamen. Seine Restaurants waren 2016 mit insgesamt 30 Michelin-Sternen ausgezeichnet. Robuchons Restaurants sind damit vor Alain Ducasse mit den meisten Michelin-Sternen überhaupt ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde er durch seine Buchpublikationen und Auftritte in Fernsehsendungen bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 900890} {"src_title": "Ahmed Dlimi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Eine 118.000 Mann starke Koalitionsarmee unter dem Oberbefehl des Herzogs von York und Reichsgeneralfeldmarschall Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld marschierte im Sommer 1793 entlang der Grenze der Österreichischen Niederlande auf. Die Belagerung von Condé endete am 12. Juli, während die Belagerung von Valenciennes am 28. Juli abgeschlossen war. Im Pariser Wohlfahrtsausschuss hatte Lazare Carnot als neuer „Organisator des Sieges“ am 4. August die Verantwortung für Militärangelegenheiten übernommen. Die Einführung seiner Doktrin Levée en masse revolutioniert das französische Heerwesen. Am 8. September 1793 kam es zu einer Niederlage der Koalitionstruppen unter Wilhelm von Freytag in der Schlacht bei Hondschoote gegen Jean-Nicolas Houchard. Daraufhin mussten die Alliierten die Belagerung von Dünkirchen aufgeben. Allerdings konnten die Franzosen den Sieg nicht ausnutzen. Am 13. September wurde die Belagerung von Le Quesnoy beendet und dabei 4.000 Franzosen gefangen genommen. Einen Tag zuvor schlug Houchard die Holländer unter dem Erbprinzen von Oranien in der Schlacht bei Menin. Der französische Gegenangriff scheiterte aber, als Houchard seinerseits am 15. September bei Courtrai durch den österreichischen Feldmarschallleutnant de Beaulieu geschlagen wurde, worauf Menin wieder verlorenging. Der französische Oberbefehlshaber wurde am 23. September festgenommen, ins Gefängnis geworfen und starb am 17. November unter der Guillotine. Ab 9. September hatte General Jean-Baptiste Jourdan kurz die \"Armee de Ardennes\" geführt, am 22. September wurde er dann zum neuen Oberbefehlshaber der 104.000 Mann starken Nordarmee ernannt. Die verbündeten Österreicher und Niederländer unter dem Herzog von Sachsen-Coburg begannen am 30. September die Belagerung der Festung Maubeuge, welche durch General Jacques Ferrand gehalten wurde. Die Avantgarde der zum Entsatz herbeieilenden Armee Jourdan stand am 13. Oktober zwischen Avesnes und Landrecies. Die Verbündeten stellten sich den Franzosen gegenüber von Berlaimont auf, ihr rechter Flügel lehnte an die Sambre, der linke stützte sich auf Wattignies.", "section_level": 1}, {"title": "Aufmarsch.", "content": "Am 14. Oktober standen die französischen Truppen südlich der Festung Maubeuge. Die Stärke der französischen Nordarmee betrug 44.270 Mann, davon 37.900 Mann Infanterie und 6.370 Reiter. Am Vortag der Schlacht besprach sich Jourdan mit Carnot über den Angriff auf die feindliche Stellungen. Jourdan wollte das Zentrum und einen Flügel der österreichischen Armee angreifen. Aufgrund der zahlenmäßigen Überlegenheit plädierte Carnot für einen Frontalangriff auf der ganzen 20 km ausgedehnten Front. Jourdan setzte am Morgen des 15. Oktober folgende Verbänden zum Angriff an: Das österreichische Korps des FML Bellegarde bildete mit 5000 Mann (3 Bataillone und 16 Schwadronen) den rechten Flügel der Koalition, der die Sambre berührte. Das österreichische Korps Clerfayt mit 9.200 Soldaten (10 Bataillone und 12 Schwadronen) bildete bei Berlaimont entlang einer West-Ost-Linie von Dörfern das Zentrum. Seine Divisionskommandeure waren FML Graf von Kinsky und Lilien. General Terzi bildete den linken Flügel bei Wattignies mit 4000 Mann (3 Bataillone und 12 Schwadronen). Die äußere Linke bildete eine Brigade unter General Hadik von Futak mit 2.100 Soldaten. Weiter im Osten bei Beaumont stand die Brigade unter Generalmajor Benjowsky mit 4.000 Soldaten (3 Bataillone und 12 Schwadronen) detachiert. Im Osten von Maubeuge hatte sich das Korps unter Baillet von Latour zwischen Marpent und Jeumont vor der Festung etabliert und hielt unter dem Oberbefehl des Feldzeugmeister Wenzel Joseph von Colloredo die Belagerung aufrecht. Die Division des FML Seckendorf deckte den Sambre-Abschnitt bei Merbes-le-Château weiter nach Osten.", "section_level": 1}, {"title": "Schlacht.", "content": "Am 15. Oktober standen 44.000 Franzosen mit doppelter Übermacht gegen 23.000 Österreicher im Angriff. Von rechts nach links marschierten Jourdans Kolonnen gegen die Verbündeten auf. Beauregard auf Solre-le-Château, Duquesnoy an der Hauptstraße von Avesnes, Balland blieb als Reserve in Avesnelles, Cordellier stand bei La Capelle und Fromentin in Dompierre-sur-Helpe. Duquesnoy und Beauregard hatten Befehl Wattignies anzugreifen, während die Division unter Fromentins gegen die österreichische rechte Flanke vorging. Die im Brennpunkt des Angriff stehenden Österreicher unter Graf von Clerfait gelang es die in einzelnen Kolonnen angreifenden Franzosen zurückzuweisen. Am 16. Oktober wurde die Schlacht zur Herbeiführung der Entscheidung erneuert. General Fromentin auf der linken Flanke und die Division Balland in der Mitte stürmten den ganzen Tag gegen die österreichischen Stellungen an. Bellegarde und Clerfait hielten wieder an den Hauptpositionen erfolgreich stand. Jourdan konzentrierte darauf bei Wattignies 16.000 Soldaten gegen die Dörferlinie zwischen Dimont, Dimechaux and Choisies zum Durchbruch. Die Angriffstruppen wurde rechts durch das neuerliche Vorgehen der Division Duquesnoy und links durch die Kolonne unter Fromentin unterstützt. Die Division Beauregard griff gegen Obrechies an, wo FML Hadik mit 2 Bataillone und 8 Schwadronen erfolgreich verteidigte. Die Franzosen verloren hier 5 Kanonen und wurden auf Solre-le-Château zurückgedrängt. Die von General Duquesnoys nach vorne geschickte Brigade Gratien wurde von österreichischer Kavallerie zurückgeworfen. Im Osten des Schlachtfeldes waren die Franzosen unter General Élie bei Beaumont durch FML Benjowski zurückgeworfen. Es gelang Élie aber seine Soldaten wieder zu ordnen und eine neue Stellung bei Boussu-lez-Walcourt zu halten. Schließlich mussten die Österreicher ihre Stellungen gegen eine zweifache Übermacht räumen.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Die Verluste auf beiden Seiten waren gering. Der Verlust der Franzosen war wenig größer als jener der Verbündeten, letzterer betrug 43 Offiziere und 2.436 Mann. Jourdan, welcher 27 Kanonen verloren hatte, überschritt die Sambre trotz seines Sieges nicht, verstärkte vielmehr seine Verteidigungsstellung am Fluss. Er zog aber zwischen Maubeuge und Philippeville eine Division der Ardennenarmee nach Beaumont heran und beabsichtigte am folgenden Tag auf dem linken Flügel wieder in die Offensive überzugehen. Der österreichische Oberkommandierende Josias von Sachsen-Coburg musste jederzeit einem Ausfall der starken französische Garnison der Festung Maubeuge befürchten, er hob die Belagerung schließlich auf und zog über die Sambre nach Hautmont ab. In der Folge mussten sich auch die Engländer unter dem Herzog von York aus Flandern zurückziehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht bei Wattignies fand im Rahmen des ersten Koalitionskrieges am 15. und 16. Oktober 1793 zwischen französischen und österreichischen Truppen statt. Sie endete mit einem französischen Sieg.", "tgt_summary": null, "id": 1951526} {"src_title": "Kirche von Bunge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "Trouvés Vater Jacques war Viehhändler. Im Jahr 1850 begann er eine Berufsausbildung als Schlosser am Chinon College, die er von 1854 bis 1855 an der École des Arts et Métiers in Angers fortsetzte. Aufgrund gesundheitlicher Probleme schloss er seine Ausbildung nicht ab und zog nach Paris, wo er Beschäftigung bei einem Uhrmacher fand.", "section_level": 1}, {"title": "Paris.", "content": "Ab 1865 betrieb Trouvé eine Werkstatt im Zentrum von Paris, wo er eine Reihe von elektrischen Geräten für unterschiedlichste Anwendungen entwickelte und auch patentierte, über die regelmäßig in populärwissenschaftlichen Zeitschriften, wie La Nature berichtet wurde. Er erfand eine Zink-Kohle-Batterie im Taschenformat, um seine Miniatur-Elektro Automaten zu betreiben, die bald sehr populär wurde. Eine ähnliche Batterie wurde von Georges Leclanché entwickelt und breit kommerzialisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Die 1870er.", "content": "Gustave Trouvé war in den 1870ern an Verbesserung der Kommunikationssysteme mit mehreren bemerkenswerten Innovationen beteiligt. Im Jahr 1872 entwickelte er einen portablen Telegraphen für das Militär, der eine schnelle Kommunikation zur Übermittlung von Befehlen zur Front und von Berichten zurück bis zu einer Entfernung von einem Kilometer ermöglichte. Im Jahr 1874, entwickelte er eine Vorrichtung zum Detektieren und Extrahieren von metallischen Partikeln z. B. aus menschlichen Körpern, die der Prototyp der heutigen Metalldetektoren war. Im Jahre 1878 verbesserte er die Schallintensität von Bell-Telefonsystem durch den Einbau eines Doppelmembran. Im selben Jahr erfand er ein hochempfindliches, tragbares Mikrofon. Mit diesen Erfindungen wurde Trouvé sehr bald bekannt und sein Talent für Miniaturisierungen wurde gewürdigt. Auch im Jahre 1878 erfand er mit dem „Polyscope“ den Prototyp des heutigen Endoskops, das mit einer Batterie von Gaston Planté und einer kleinen luftdichten Glühlampe arbeitete.", "section_level": 1}, {"title": "Die 1880er.", "content": "Im Jahr 1880 verbesserte Trouvé den Wirkungsgrad eines von Siemens entwickelten kleinen Elektromotors, den er dann zusammen mit einem neu entwickelten Akku in ein vom Engländer James Starley entwickeltes Dreirad integrierte und mit dem Trouvé Tricycle das weltweit erste Elektrofahrzeug baute. Obwohl dieses elektrische Dreirad am 19. April 1881 entlang der Rue Valois im Zentrum von Paris erfolgreich getestet wurde, konnte er seine Erfindung nicht patentieren. Trouvé hat aber dann sehr schnell seinen elektrischen Antrieb für Boote angepasst. Um einen einfachen Transport des Aggregats von seiner Werkstatt zur nahe gelegenen Seine zu ermöglichen, machte er es tragbar und leicht ausbaubar und erfand damit den Außenbordmotor. Am 26. Mai 1881 erreichte Trouvés Boot-Prototyp, die 5 m “Le Téléphone” stromaufwärts eine Geschwindigkeit von 1 m/s (3,6 km/h) und stromabwärts von 2,5 m/s (9 km/h). Trouvé stellte sein Boot (aber nicht sein Dreirad) und eine Reihe seiner elektromedizinischen Instrumente auf der Internationalen Elektrizitätsausstellung 1881 in Paris aus und bald darauf wurde er mit dem renommierten Verdienstorden der Ehrenlegion ausgezeichnet. Durch weitere Miniaturisierung seines Elektromotors konnte er ein Modell-Luftschiff, ein Zahnbohrer, ein Nähmaschine und einen Rasierer elektrisch betreiben. Als nächstes entwickelte Gustave Trouvé eine \"Photophore\", eine batteriebetriebene Stirnlampe für, einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aus Rouen. Der Fokus dieses tragbaren Beleuchtungssystems konnte durch Kopfbewegungen ausgerichtet werden und man konnte so mit beiden Händen arbeiten. Auf Basis des Briefwechsels zwischen Trouvé und Hélot lässt sich diese Erfindung auf das Jahr 1883 datieren. Trouvé modifizierte bald die Kopflampe für Bergleute, Rettungskräfte und später auch für Höhlenforscher. Durch Tönung des Lichts mit verschiedenen Farben fand die Erfindung auch Eingang in Pariser und europäische Theater. Unter dem Namen „leuchtende elektrische Juwelen“ war diese Erfindung der Vorläufer heutiger tragbaren Technologien. Im Jahr 1884 montierte Trouvé sowohl eine elektrische Hupe als auch einen Frontscheinwerfer auf einem Elektroboot. Das war das erste Mal, dass solch Elektro-Zubehör auf einem Verkehrsträger eingesetzt wurden. Dann entwickelte er eine tragbare elektrische Sicherheitslampe und im Jahr 1887 sein „Auxanoscope“, ein elektrischer Diaprojektor für Wanderlehrer mit dem Markennamen Eureka (griech. εὕρηκα = \"Ich habe festgestellt\", in Französisch übersetzt \"J'ai trouvé). Etwa zur gleichen Zeit orientierte sich Trouvé, ein an Kommerzialisierung uninteressierter Junggeselle, himmelwärts, überzeugt, dass in der Luft mit „heavier-the-air“-Maschinen die Zukunft lag. So entwickelte er einen angeleinten Modell Elektro-Hubschrauber. Als Nächstes baute er einen mechanischen Vogel, dessen Flügel mit Hilfe einer raschen Zündfolge von Revolverpatronen bewegt wurden. Damit wurde ein lauter Flug von damals unglaublichen 80 Metern möglich. Im Jahr 1889 montierte er auf ein von ihm im Jahr 1866 entwickeltes batterieelektrische Gewehr einen Scheinwerfer, der eine nächtliche Jagd ermöglichte. Weiterhin hat er auch ein batterieelektrisches Alarmsystem zum Nachtfischen entwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Die 1890er.", "content": "Im Jahre 1891 entwickelte Trouvé mehrfarbige elektrische Brunnen für Innen- und Außenbereiche. Er sah frühzeitig die Grenzen einer Stromversorgung ohne eine zuverlässige nationale Netzgesellschaft. Im Jahre 1895 machte er die gerade erfolgte Entdeckung des Acetylens schnell für die häusliche Beleuchtung nutzbar. Unter seinen 75 Erfindungen sind auch u. a. eine elektrische Massagemaschine, ein elektrischer Tasteninstrument auf Basis des Rads von Félix Savart, eine batteriebetriebene tragbare Rettungsweste, ein wasserstrahlgetriebenes Boot und einen stromlinienförmiges Fahrrad sowie mehrere Kinderspielzeuge zu finden. Im Jahr 1902 arbeitete Trouvé an seiner neuesten Innovation, einem kleinen tragbaren UV-Gerät zur Behandlung von Hauterkrankungen, dem Prototyp der PUVA-Therapie, als er sich versehentlich einen Teil des Daumens und des Zeigefingers verlor. Er vernachlässigte die Wunden, wodurch es zu einer Blutvergiftung kam. Auch eine Amputation am Saint-Louis Hospital in Paris half nicht mehr und Trouvé starb 63-jährig am 27. Juli 1902.", "section_level": 1}, {"title": "Vergessen und Rehabilitation.", "content": "Als die obligatorische Konzession für sein Grab auf dem Friedhof seiner Geburtsstadt La Haye-Descartes nicht verlängert wurde, erfolgte eine Umbettung seiner Gebeine in ein Gemeinschaftsgrab. Seine Archive wurden im Februar 1980 während eines Feuers im Rathaus von La Haye-Descartes zerstört. Im Jahr 2012 wurde jedoch nach dem Erscheinen einer französischen Trouvé-Biographie des englischen Verkehrshistorikers Kevin Desmond eine Gedenktafel in seiner Geburtsstadt enthüllt. Drei Jahre später, im Jahr 2015, wurde im Anschluss an eine erweiterte englischsprachige Trouvè Biographie, auch eine Gedenktafel an seiner ehemaligen Werkstatt in der Rue Vivienne 14 im 2. Pariser Arrondissement enthüllt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gustave Trouvé (* 2. Januar 1839 in La Haye-Descartes; † 27. Juli 1902 in Paris) war ein französischer Erfinder, Elektroingenieur und Chemiker.", "tgt_summary": null, "id": 2131332} {"src_title": "Zangenartige Dornspinne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Errichtungsort des Forts geht auf die Empfehlung des amerikanischen Leutnants Zebulon Pike zurück, der 1805 den Auftrag erhielt, entlang des Mississippi nach strategisch günstig gelegenen Plätzen für den Bau von Forts Ausschau zu halten. Drei Jahre später brach der Britisch-Amerikanische Krieg aus, in dessen Verlauf 1814 die beiden westlichsten Schlachten des gesamten Krieges in unmittelbarer Nähe von Rock Island ausgetragen wurden. Die Lage an der Westgrenze und die direkte Nachbarschaft zum Indianer-Stamm Sauk führte 1816 zu dem Beschluss, auf der Insel Rock Island ein Fort zu errichten. Die Sauk, die das Gebiet östlich des Mississippi zwar noch bewohnten, es aber 1804 bereits an die amerikanische Regierung verkauft hatten, standen prinzipiell eher auf der Seite Großbritanniens. Mit einem Fort auf Rock Island sollte gegenüber den Indianern Stärke demonstriert werden. Die Insel erschien dafür geeignet, da zu diesem Zeitpunkt bis zu 11.000 Indianer in der Umgebung lebten.", "section_level": 1}, {"title": "Errichtung und Lage.", "content": "Am 10. Mai 1816 erreichten die ersten Soldaten die Insel und begannen mit der Errichtung des Forts. Seinen Namen erhielt das Fort Armstrong vom damaligen Kriegsminister der Vereinigten Staaten John Armstrong junior. 600 Soldaten und 150 Arbeiter waren am Bau beteiligt. Es wurde ausschließlich Stein- und Holzmaterial verwendet. Das Fort wurde am westlichen Rand der Insel errichtet, so dass es an zwei Seiten direkt an die bis zu 10 m über den Mississippi ragenden Kalksteinklippen heranreichte.", "section_level": 2}, {"title": "Black-Hawk-Krieg.", "content": "Nach der Fertigstellung blieben bis zu 200 Soldaten im Fort Armstrong stationiert. Zwischen 1824 und 1836 waren es nur noch weniger als 100 Soldaten. Das Fort bot Schutz für Siedler, die sich in seiner Nähe niederließen. Es diente auch zur Überwachung des Handels, den die Sauk mit anderen Stämmen und mit den Siedlern trieben. Gegen Ende der 1820er Jahre wurden die Sauk aufgrund des Vertrags von 1804 auf die Westseite des Mississippi umgesiedelt. Ein Häuptling, bekannt unter dem Namen Black Hawk, kehrte jedoch mit einigen Kriegern auf die Ostseite des Flusses zurück. Unter den Siedlern entstand Furcht vor den Indianern und der Gouverneur von Illinois John Reynolds entschloss sich, mit militärischer Stärke zu antworten. Die Auseinandersetzung mündete 1832 im Black-Hawk-Krieg. Fort Armstrong war in diesem Krieg das Hauptquartier der amerikanischen Truppen. General Winfield Scott brach mit einer Verstärkungstruppe von 1.000 Soldaten nach Rock Island auf. Auf dem Weg brach in der Truppe allerdings die Cholera aus und lediglich 220 Soldaten überlebten den Marsch und erreichten das Fort. Dort gab es erneut einen Ausbruch der Krankheit und weitere 189 Soldaten starben in den folgenden Tagen. Sie wurden auf Rock Island beigesetzt. Fort Armstrong spielte im Kriegsverlauf eine weitere wichtige Rolle, als 1833 im Fort ein Friedensvertrag zwischen den Kriegsparteien unterzeichnet wurde. Nach dem Ende des Black-Hawk-Kriegs wurde Fort Armstrong für das amerikanische Militär zunehmend überflüssig. 1836 wurden schließlich alle Truppen aus dem Fort abgezogen. In den folgenden Jahrzehnten verfiel das Fort mehr und mehr. Von 1840 bis 1845 diente es nochmals als Lager für Militärmaterial. Ein Feuer zerstörte große Teile des Baus im Jahre 1855. 1859 fielen die Reste des Forts einem weiteren Feuer zum Opfer. 1916 wurde zum Gedenken an das hundertjährige Jubiläum der Errichtung eines der Blockhäuser an seinem ursprünglichen Standort restauriert.", "section_level": 2}, {"title": "Anlage.", "content": "Das Fort war rechteckig angelegt und jede Ecke zeigte in eine Himmelsrichtung. Im Norden, Süden und Osten bildeten Blockhäuser aus in der Nähe geschlagenen Holzstämmen die Eckpunkte der Außenwände, wobei das östliche Blockhaus größer angelegt war als die beiden anderen. Die Blockhäuser waren die Hauptbefestigung, jedes umfasste zwei Stockwerke, von denen das obere um 45 Grad versetzt war, so dass jedes Blockhaus Wände in 8 Richtungen besaß. Jede dieser Wände war mit Schießscharten ausgestattet, die sogar mit Kanonen bestückt werden konnten. Die Dächer der Blockhäuser wurden als Ausguck benutzt. Jede Seite des Forts maß 270 Fuß (etwa 82 Meter). Im Fortinneren befanden sich zwischen den Blockhäusern Baracken, deren Außenwände gleichzeitig die Außenwand des Forts bildeten. Zwischen den Gebäuden wurden die Lücken mit einer Mauer geschlossen, deren unterer Teil (4 Fuß) aus Stein bestand und dann bis zur Höhe der Baracken mit Holzstämmen fortgesetzt wurde. Im Westen des Forts, direkt am steilen Felsrand der Insel, befand sich das zweistöckige Hauptgebäude des Fortkommandos. Dieses Gebäude hatte eine Fläche von 20 × 30 Fuß und besaß an den Seiten noch kleinere, einstöckige Anbauten. Weitere Gebäude im Inneren des Forts waren die Offiziersquartiere, sowie eine Krankenstation. Außerdem gab es eine aus Stein errichtete Waffen- und Pulverkammer, die soweit abgesenkt war, dass der natürliche Fels der Insel ihren Boden bildete. In der Mitte des Forts befand sich ein Fahnenmast. Es gab zwei Eingänge ins Fort, jeweils mittig auf der südöstlichen und nordöstlichen Seite gelegen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fort Armstrong war ein Fort der Vereinigten Staaten im Bundesstaat Illinois. Es befand sich auf der \"Rock Island\" genannten Insel im Mississippi River. Heute liegt die Insel im Gebiet der nach ihr benannten Stadt Rock Island und wird nach wie vor militärisch genutzt. Auf dem ehemaligen Gelände des Forts befindet sich seit 1868 das Rock Island Arsenal, eine Einrichtung der United States Army.", "tgt_summary": null, "id": 1558475} {"src_title": "Jakob Maersk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Dieses Verfahren, Stern- und Planetenbedeckungen sowie Sonnenfinsternisse zu beschreiben, wurde vom deutschen Wissenschaftler Friedrich Wilhelm Bessel in den 1820er Jahren ausgearbeitet. Die erste Arbeit Bessels zum Thema Sternbedeckungen findet sich in den Astronomischen Nachrichten Nr. 50 aus dem Jahre 1824, in der er einige Berechnungen auf Basis zuvor beobachteter Sternbedeckungen anstellte. Im Jahr 1829 veröffentlichte er eine verallgemeinernde Arbeit \"Ueber die Vorausberechnung der Sternbedeckungen\" in den Astronomischen Nachrichten Nr. 145. Noch im selben Jahr entwickelte er die Idee weiter, indem er das Verfahren mit dem Ziel der Anwendung für Planetenbedeckungen und Sonnenfinsternisse verallgemeinerte. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden zur Berechnung zwei unabhängige Verfahren mit unterschiedlichen Zielen verwendet. Das erste Verfahren diente der Bestimmung der Gegebenheiten, wie sie sich einem Beobachter an einem konkreten Ort darstellten. Die hierbei verwendete Methode ging bereits auf Johannes Kepler zurück und war später von Jérôme Lalande und Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger weiterentwickelt worden. Das zweite Verfahren, das auf Joseph-Louis Lagrange zurückzuführen ist, diente der Berechnung des Zeitpunktes der Konjunktion. Da sich dieses Verfahren auf den Erdmittelpunkt bezog und keine Aussage über lokale Gegebenheiten auf der Erdoberfläche machen konnte, wurde es zur Berechnung von Finsternissen weniger häufig angewandt als das erste. Es vereinfachte jedoch viele andere astronomische Berechnungen. Bessels Ansatz bestand nun darin, Lagranges Verfahren so weiterzuentwickeln, dass damit auch die Berechnung der lokalen Gegebenheiten möglich wurde, womit er eine Kombination beider Verfahren erreichte. Im zweiten Band seiner \"Astronomischen Untersuchungen\" veröffentlichte Bessel 1842 eine vier Abschnitte umfassende Abhandlung mit dem Titel \"Analyse der Finsternisse\". Darin fasste er seine bisher veröffentlichten Arbeiten zu diesem Thema zusammen und rundete sie durch einige Ergänzungen ab. Diese Veröffentlichung diente als Grundlage für viele Astronomen, die sich später mit diesem Thema auseinandersetzten. Peter Andreas Hansen verwendete in seinem 1858 veröffentlichten Werk \"Theorie der Sonnenfinsternisse und verwandter Erscheinungen\" abweichend von Bessel die Schnittgerade der Ekliptik mit der Fundamentalebene als formula_1-Achse. Bessels Variante, die Verwendung der Äquatorebene statt der Ekliptik, besaß jedoch einige Vorteile, wie 1863 der amerikanische Astronom William Chauvenet hervorhob. Er folgte in seinem \"Manual of Spherical and Practical Astronomy\" größtenteils dem Verfahren Bessels, entwickelte aber für einige Teilprobleme eigene Lösungsansätze. Chauvenets Darstellung war daraufhin die Basis für viele weitere Entwicklungen auf diesem Gebiet. Wenn auch die Berechnungen von Finsternissen nicht mehr manuell, sondern elektronisch erfolgen, haben die Besselschen Elemente ihre Bedeutung nicht verloren. Im Gegenteil, sie stellen das Bindeglied zwischen den Berechnungen des Zeitpunkts des Auftretens einer Finsternis sowie den Berechnungen der lokalen Gegebenheiten dar. Viele Computerprogramme sind auf eine der beiden Berechnungen spezialisiert, wobei die Besselschen Elemente sozusagen als Schnittstelle fungieren.", "section_level": 1}, {"title": "Sonnenfinsternisse.", "content": "Die an einem Ort auf der Erdoberfläche beobachtbare gegenseitigen Bedeckung von Gestirnen hängt von den Bahndaten des bedeckten entfernteren sowie des bedeckenden näheren ab. Diese Daten (Ephemeriden) werden üblicherweise als Winkel Rektaszension und Deklination angegeben. Diese Winkel beziehen sich als geozentrische Koordinaten auf den Erdmittelpunkt, so dass aus ihnen nicht direkt die Gestirnsbedeckung zu entnehmen ist, die an einem bestimmten Punkt der Erdoberfläche zu beobachten ist. Um eine Bedeckung in einem Punkt auf der Erdoberfläche zu beschreiben, müssen die aus Tafeln entnommenen oder anderweitig bekannten Bahndaten der beiden Himmelskörper umgerechnet werden. Die Besselschen Elemente dienen der Beschreibung des Verlaufs sowie der Größe des Kern- und Halbschattens in der Fundamentalebene. Es ist einerseits nicht schwierig, den Verlauf des Schattens in dieser Ebene ausgehend von den Bahndaten der Himmelskörper zu beschreiben, zum anderen ist auch eine recht einfache Umrechnung auf einen Beobachtungspunkt möglich. Für letztere Umrechnung enthalten die Besselschen Elemente auch Angaben, wie die Fundamentalebene gegenüber dem Nullmeridian und der Äquatorebene verdreht ist. Die Bedeckung der Sonne durch den Mond stellt im Hinblick auf die Beschreibung der Gegebenheiten auf der Erde den kompliziertesten Okkultationstyp dar, da sowohl der bedeckte Körper – die Sonne – als auch der bedeckende Körper – der Mond – nicht zu vernachlässigende Sehwinkel haben. Zudem muss die scheinbare Bewegung der Sonne während der Bedeckung berücksichtigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Definition der Besselschen Elemente.", "content": "Zunächst wird ein rechtwinkliges Koordinatensystem eingeführt, das als \"fundamentales\" oder \"Besselsches Koordinatensystem\" bezeichnet wird. Dabei wird von der Schattenachse ausgegangen, der Verbindungsgeraden des Zentrums von Sonne und Mond. Die Parallele der Schattenachse, die durch den Erdmittelpunkt geht, stellt die formula_2-Achse des Besselschen fundamentalen Koordinatensystems dar und folgt ständig dem Schatten, das Koordinatensystem dreht sich also mit der Richtung der Schattenachse. Die Fundamentalebene steht im Erdmittelpunkt senkrecht auf dieser Achse. In der Fundamentalebene wird die Position und Größe des Kern- und Halbschattens mittels der formula_1- und formula_4-Koordinate beschrieben. Die formula_1-Achse ist dabei die Schnittgerade der Fundamentalebene mit der Äquatorebene und weist nach Osten, die formula_4-Achse weist nach Norden. Die ersten beiden Größen der Besselschen Elemente sind die Koordinaten formula_1 und formula_4 des Schnittpunkts der Schattenachse mit der Fundamentalebene. Die Richtung der Schattenachse – die der Richtung der formula_2-Achse entspricht – wird durch die Deklination formula_10 und den Ephemeridenstundenwinkel formula_11 angegeben. Der Radius des Halbschattenkegels in der Fundamentalebene wird durch formula_12 beschrieben, der des Kernschattenkegels durch formula_13. formula_13 ist dabei für eine totale Finsternis negativ, für eine ringförmige positiv. Die Werte formula_1, formula_4, formula_12 und formula_13 werden in der Regel in Einheiten des Äquatorradius der Erde angegeben. Neben diesen sechs Größen, die sich im Verlauf der Finsternis ändern, gibt es noch zwei weitere Größen, die als konstant betrachtet werden können: Die Größen formula_19 und formula_20 definieren die halben Öffnungswinkel des Halb- bzw. Kernschattenkegels.", "section_level": 2}, {"title": "Berechnung der Besselschen Elemente.", "content": "Die für Sonnenfinsternisse verwendeten Besselschen Elemente gehen aus vom zeitlichen Verlauf der geozentrischen Positionen von Sonne und Mond, die über deren Ephemeriden verfügbar sind. Eine Möglichkeit zur Berechnung des Auftretens von Sonnenfinsternissen ist, die Positionen von Sonne und Mond sofort in das fundamentale Koordinatensystem umzurechnen. Dann kann recht leicht ermittelt werden, ob und wann die Schattenachse die Fundamentalebene innerhalb des Erdglobus durchstößt – was bedeutet, dass sich eine zentrale, also totale oder ringförmige Finsternis ereignet. Es gibt andere Möglichkeiten, das Auftreten von Sonnenfinsternissen zu berechnen, beispielsweise über die Finsternis-Limite. Aber auch in diesem Fall müssen die Positionen von Sonne und Mond für den Finsternisverlauf in das fundamentale Koordinatensystem umgerechnet werden, um auf Basis der Besselschen Elemente lokale Gegebenheiten an jedem Ort der Erde berechnen zu können. Basierend auf den geozentrischen Koordinaten und den Entfernungen von Sonne und Mond können die Besselschen Elemente für einen bestimmten Zeitpunkt berechnet werden. Aus Deklination formula_21 und Rektaszension formula_22 sowie der Entfernung formula_23 lassen sich zunächst die Ortsvektoren von Sonne und Mond wie folgt bestimmen: Als Einheit für die Entfernungen dient üblicherweise der Äquatorradius der Erde. In der Literatur wird die Entfernung häufig durch die Parallaxe ausgedrückt, die den Ephemeridentafeln entnommen werden kann. Da die Parallaxe formula_26 sich auf den Erdradius als Basis bezieht, kann die Entfernung formula_23 in Einheiten des Äquatorradius durch formula_28 berechnet werden. Im Folgenden werden als erste der Besselschen Elemente die Deklination formula_10 und der Ephemeridenstundenwinkel formula_11 berechnet, also die Äquatorialkoordinaten der Richtung der Schattenachse. Statt des Stundenwinkels wird hierbei zunächst die Rektaszension formula_31 berechnet, aus dieser kann der Stundenwinkel mittels der Formel formula_32 ermittelt werden, wobei formula_33 der auf Greenwich bezogenen Sternzeit entspricht. Zur Umrechnung in das fundamentale Koordinatensystem werden die Einheitsvektoren formula_34, formula_35 und formula_36, die in Richtung der Koordinatenachsen dieses Koordinatensystems zeigen, mittels der beiden Größen formula_10 und formula_31 ausgedrückt: Da die Richtung der formula_2-Achse der Differenz der Ortsvektoren vom Erdmittelpunkt zu Sonne und Mond entspricht, lässt sich der Einheitsvektor in Richtung der formula_2-Achse auch wie folgt ausdrücken: Durch Gleichsetzen der beiden Darstellungen von formula_36 lassen sich nun formula_10 und formula_31 und somit alle Einheitsvektoren des fundamentalen Koordinatensystems bestimmen. Unter Verwendung dieser Einheitsvektoren können nun die Koordinaten von Sonne und Mond in diesem Koordinatensystem bestimmt werden. Aufgrund der Definition der Fundamentalebene sind die formula_1- und formula_4-Koordinaten von Sonne und Mond identisch. Diese stellen gleichzeitig den Schnittpunkt der Schattenachse mit der Fundamentalebene dar und sind die nächsten ermittelten Besselschen Elemente. Weiterhin wird die formula_2-Koordinate des Mondes bestimmt, da diese für die Berechnung der Schattenradien benötigt wird. Die Winkel zwischen der Schattenachse und den Tangenten an Sonne und Mond, die die Kegelmäntel des Halb- und Kernschattens bilden, können mittels eines Hilfsdreiecks ermittelt werden. Dabei werden die Tangenten parallel verschoben, so dass sie durch den Mondmittelpunkt gehen (siehe Abbildung rechts). Hypotenuse beider Dreiecke ist die Verbindungslinie des Sonnen- und Mondmittelpunkts, die Gegenkatheten der gesuchten Winkel bilden die auf den parallel verschobenen Tangenten rechtwinklig stehenden Strecken durch den Sonnenmittelpunkt. In diesen rechtwinkligen Dreiecken ist jeweils die Länge zweier Seiten bekannt, zum einen die Entfernung zwischen Sonne und Mond, zum anderen die Länge der Gegenkathete, die beim Halbschatten der Summe aus Sonnen- und Mondradius entspricht, beim Kernschatten der Differenz dieser beiden Größen. Somit gilt: Um die letzten beiden noch fehlenden Besselschen Elemente formula_12 und formula_13 zu errechnen, die Radien von Halb- und Kernschatten in der Fundamentalebene, wird der Abstand der Schnittpunkte der Tangenten mit der Schattenachse von der Fundamentalebene benötigt. Für den Halbschatten liegt dieser mit formula_56 bezeichnete Punkt auf der Schattenachse zwischen Sonne und Mond und stellt die Spitze des Halbschattenkegels dar. Der Schnittpunkt formula_57 liegt ebenfalls auf der Schattenachse und ist die Spitze – also der Endpunkt – des Kernschattens. Dabei gilt: Mittels dieser Abstände der Punkte formula_56 und formula_57 von der Fundamentalebene lassen sich die Radien der Schattenkegel in dieser Ebene wie folgt ermitteln: Wenn die Kegelspitze des Kernschattens vom Mond aus gesehen hinter die Fundamentalebene fällt, also eine totale Sonnenfinsternis vorliegt, ist formula_64 negativ, im anderen Fall positiv, was bei einer ringförmigen Sonnenfinsternis der Fall ist. Entsprechend der Konvention wird auch das Vorzeichen des Kernschattenradius formula_13 so gewählt, dass dieser im Falle einer totalen Sichtbarkeit negativ angegeben wird, bei ringförmiger Sichtbarkeit hingegen positiv. Die Größen formula_66 und formula_12 sind immer positiv. Zur Berechnung wird ein Mondradius gewählt, der eine Mittelung der Unregelmäßigkeiten des Mondrandes darstellt (formula_68). Da aber die Totalität einer Finsternis nicht vorliegt, solange durch das tiefste Mondtal scheinende Sonnenstrahlen den Beobachtungsort noch erreichen, wird zur Berechnung der Totalitätszone und -dauer auch ein zweiter, kleinerer Wert (formula_69) benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung der Besselschen Elemente.", "content": "Die Besselschen Elemente sind zeitabhängig. Um eine Bedeckung zu beschreiben, müssen sie daher für einen Zeitraum angegeben werden, der beispielsweise zur vollständigen Beschreibung einer Sonnenfinsternis mehrere Stunden umfasst. Es gibt verschiedene Varianten der Veröffentlichung der Besselschen Elemente einer Sonnenfinsternis. In manchen Fällen werden die Werte aller nicht als konstant anzusehenden Elemente (also formula_1, formula_4, formula_10, formula_11, formula_12 und formula_13) in stündlichen Intervallen für den gesamten Finsternisverlauf tabellarisch angegeben. Zwischenwerte können interpoliert werden. Eine andere Variante ist, die Besselschen Elemente für eine Referenzzeit (formula_76) anzugeben, beispielsweise die dem Maximum nächstliegende volle Stunde in Terrestrischer Zeit (TT), und zusätzlich die stündlichen Änderungen für alle nicht als konstant anzusehenden Elemente. Dies ermöglicht die Berechnung der Werte für andere Zeitpunkte des Finsternisverlaufs als lineare Funktion der Zeit. Die Angabe in \"polynomialer Form\" ermöglicht eine etwas genauere Näherung gegenüber der linearen Interpolation. Dabei werden für die veränderlichen Größen zusätzlich zum Wert zum Zeitpunkt formula_76 bis zu drei Polynomkoeffizienten angegeben. Die Berechnung des Werts zu einer bestimmten Zeit erfolgt dann in folgender Form: Dabei entspricht formula_31 einer der veränderlichen Größen, formula_80 ist die Differenz zur Zeit formula_76 in Stunden. In der Praxis wird häufig auf die vom Goddard Space Flight Center der NASA in polynomialer Form veröffentlichten Besselschen Elemente zurückgegriffen. Bei den im Astronomical Almanac veröffentlichten Besselschen Elementen wird der Wert für formula_10 aus praktischen Gründen bereits unter Anwendung der in Frage kommenden Winkelfunktionen (Sinus sowie Kosinus) angegeben, zudem die Größen formula_83, formula_84, die für den gesamten Finsternisverlauf näherungsweise als konstant anzusehenden stündlichen Änderungen der Größen formula_11 und formula_10.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel der Anwendung der Besselschen Elemente.", "content": "In folgendem Beispiel werden zunächst die Besselschen Elemente für einen vorgegebenen Zeitpunkt berechnet, womit Position und Größe des Kern- und Halbschattenkegels in der Fundamentalebene zu diesem Zeitpunkt bekannt sind. Für praktische Anwendungen muss anschließend untersucht werden, wie Punkte an der Erdoberfläche relativ zu diesen Schattenkegeln liegen. Alle hierzu erforderlichen Größen sind durch die Geometrie der Erde vorgegeben. Im Beispiel wird untersucht, ob ein gegebener Ort innerhalb des Kernschattenkegels liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Ermittlung der Besselschen Elemente für einen bestimmten Zeitpunkt.", "content": "Die nebenstehende Tabelle enthält die Besselschen Elemente der Sonnenfinsternis vom 11. August 1999 in polynomialer Form. Ziel sei es nun, für 12:34:03 MESZ (entspricht 10:34:03 UT) die Position des Kernschattens in der Fundamentalebene zu berechnen. Zunächst ist die Differenz zur Referenzzeit (11:00:00 TT) zu ermitteln. Hierbei ist noch die Differenz formula_87 zwischen TT und Universal Time (UT) zu berücksichtigen, die zum Zeitpunkt der Finsternis 63,7 Sekunden betrug: Die Koordinaten des Schnittpunkts der Schattenachse mit der Fundamentalebene für die gewünschte Zeit errechnen sich wie folgt: Analog errechnen sich Deklination und Stundenwinkel (die in der Tabelle fehlenden Werte für formula_91 oder formula_92 sind mit 0 anzusetzen): Ebenso lässt sich nun der Radius des Kernschattens in der Fundamentalebene für diesen Zeitpunkt berechnen: Der Halbschattenradius kann auf die gleiche Weise berechnet werden, er wird allerdings für die folgende Berechnung nicht benötigt.", "section_level": 3}, {"title": "Prüfung, ob ein gegebener Punkt zu dieser Zeit in der Totalitätszone liegt.", "content": "Im ersten Schritt wurden die Besselschen Elemente der Finsternis vom 11. August 1999 für 12:34:03 MESZ berechnet. Nun soll überprüft werden, ob der Stuttgarter Schlossplatz () zu diesem Zeitpunkt in der Totalitätszone lag. Hierzu werden die Koordinaten des Schlossplatzes in das fundamentale Koordinatensystem umgerechnet. Sind diese Koordinaten bestimmt, kann leicht ermittelt werden, ob dieser Punkt innerhalb des Schattenkegels liegt, da die Schattenachse ja per Definition senkrecht auf der Fundamentalebene steht. Zunächst sind hierzu die gegebenen geodätischen Koordinaten des Schlossplatzes (formula_96 = 48,77855° und formula_97 = 9,17991°) einschließlich der ellipsoidischen Höhe (formula_98 = 295 m) in geozentrische Kugelkoordinaten (formula_99 und formula_100) umzurechnen, wobei die Länge formula_97 unverändert bleibt. Hierfür werden die numerische Exzentrizität formula_102 des Rotationsellipsoids der Erde und zwei weitere, daraus abgeleitete, breitenabhängige Hilfsgrößen verwendet: Mit dem Äquatorradius formula_31 = 6.378.137 m lassen sich die geozentrischen Koordinaten wie folgt berechnen: Dabei drückt formula_100 den Abstand des Schlossplatzes vom Erdmittelpunkt in Einheiten des Äquatorradius aus, formula_99 ist der Winkel zwischen der Äquatorebene und dem vom Erdmittelpunkt zum Schlossplatz zeigenden Ortsvektor. Als Hilfsgröße wird nun der Stundenwinkel formula_33 des Beobachtungsorts gegenüber der formula_2-Achse des fundamentalen Koordinatensystems ermittelt. Dabei ist zu beachten, dass bei den Besselschen Elementen der Stundenwinkel formula_11 unter Annahme eines Ephemeridentags (entsprechend der Terrestrischer Zeit, früher: Ephemeridenzeit) berechnet wird. Da aber die tatsächliche Erdrotation nicht ganz regelmäßig ist, muss formula_11 zunächst um den Zeitunterschied zwischen Terrestrischer Zeit und Universal Time korrigiert werden, der formula_87 entspricht. Zur Berechnung der entsprechenden Winkelkorrektur ist die siderische Taglänge maßgeblich, der Unterschied zur synodischen Taglänge (Sonnentag) wird durch den Faktor 1,002738 berücksichtigt. Eigentlich muss die geographische Länge des Beobachters (formula_97) von formula_11 abgezogen werden, da beide Winkel aber in entgegengesetzter Richtung gemessen werden, ist es eine Addition. Damit lassen sich die kartesischen Koordinaten formula_121, formula_122 und formula_123 des Schlossplatzes im fundamentalen Koordinatensystem wie folgt ermitteln, wobei die Neigung der Fundamentalebene gegenüber dem geodätischen Koordinatensystem durch die Deklination formula_10 berücksichtigt wird: Der Radius der Schnittfläche des Kernschattenkegels in der durch den Schlossplatz gehenden, zur Fundamentalebene parallelen Ebene liegt näher an Sonne und Mond und ist deshalb etwas größer als der Kernschattenradius in der Fundamentalebene. Er lässt sich auf Basis des in den Besselschen Elementen angegebenen Konuswinkels des Schattenkegels (formula_20) und des Abstands des Schlossplatzes von der Fundamentalebene (formula_123) berechnen. Dabei ist zu beachten, dass der Kernschattenradius bei einer totalen Finsternis per Definition negativ angegeben wird. Der Abstand formula_23 des Schlossplatzes von der Schattenachse in derselben Ebene lässt sich wie folgt ermitteln: Da der Abstand des Schlossplatzes in dieser Ebene kleiner ist als der Radius des Schattenkegels, lag der Schlossplatz also zum gegebenen Zeitpunkt innerhalb des Kernschattens. Weil es zu dieser Zeit in Stuttgart regnete, war allerdings auf dem Schlossplatz keine Beobachtung der verfinsterten Sonne möglich. Durch iteratives Durchführen dieser Berechnungen für einen Zeitraum lassen sich prinzipiell die Kontaktzeiten an einem bestimmten Ort ermitteln. Es gibt aber auch direkte Verfahren, um die Kontaktzeiten zu berechnen.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Gestirnsbedeckungen durch den Mond.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Sternbedeckungen durch den Mond.", "content": "Bei Sternbedeckungen kann die Berechnung der Besselschen Elemente gegenüber Sonnenfinsternissen stark vereinfacht werden, da es ausreichend genau ist, den bedeckten Himmelskörper als unendlich weit entfernt anzusehen. Diese Annahme ermöglicht es, die Lichtstrahlen des entfernten Objekts, die das Erde-Mond-System erreichen, als parallel zu betrachteten. Damit ergibt sich, dass die Richtung der Schattenachse, also die formula_2-Achse des Besselschen fundamentalen Koordinatensystems, während des gesamten Verlaufs der Bedeckung immer genau in Richtung des Sterns zeigt und damit durch die äquatorialen Koordinaten des Sterns von vornherein gegeben ist. Eine weitere Vereinfachung gegenüber einer Sonnenfinsternis besteht darin, dass kein Kern- und Halbschattenkegel beschrieben werden muss, sondern dass es ausreicht, den „Schatten“ als senkrecht auf der Fundamentalebene stehenden Zylinder aufzufassen. Der Radius dieses Zylinders entspricht dem Mondradius, der 0,2725 des Äquatorradius der Erde entspricht. Die Angabe von variablen Schattenradien sowie Öffnungswinkeln erübrigt sich damit. Die Fundamentalebene wird analog zu den Sonnenfinsternissen gewählt, also die durch den Erdmittelpunkt gehende Normalebene dieser Schattenachse. Die Schnittlinie der Fundamentalebene mit der Äquatorebene ist die formula_1-Achse und zeigt nach Osten, senkrecht auf dieser steht im Erdmittelpunkt die formula_4-Achse und zeigt nach Norden. Wie bei Sonnenfinsternissen erfolgen alle Angaben in diesem Koordinatensystem in Einheiten des Äquatorradius. Anders als bei der Sonnenfinsternis wird als Bezugszeitpunkt formula_136 für die Besselschen Elemente häufig nicht eine volle Stunde, sondern der Zeitpunkt der Konjunktion in Rektaszension gewählt, also der Zeitpunkt, zu dem Stern und Mond dieselbe Rektaszension aufweisen. Zu diesem Zeitpunkt hat die formula_1-Koordinate der Zylinderachse den Wert 0, so dass in Tabellen nur noch die formula_4-Koordinate der Zylinderachse in der Fundamentalebene angegeben wird. Die Besselschen Elemente einer Sternbedeckung werden dann wie folgt festgelegt: Für Prognosenberechnungen ist es ausreichend, formula_139 und formula_140 während des gesamten Verlaufs der Bedeckung als konstant zu betrachten.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeckung der Planeten durch den Mond.", "content": "Das Verfahren der Besselschen Elemente lässt sich auf beliebige Gestirnsbedeckungen anwenden, wenn beide Gestirne hinreichend genau kugelförmig sind. Es sind lediglich die Position und Größe der Sonne durch die des betreffenden Planeten zu ersetzen. Als Ausnahmen gab Bessel 1842 lediglich die Planeten Jupiter und Saturn an, da deren Abweichung von der Kugelgestalt damals messbar war. Um das Sichtbarkeitsgebiet für Bedeckungen von Planeten durch den Mond vorherzusagen, kann dasselbe vereinfachte Verfahren wie bei Sternbedeckungen angewandt werden (siehe oben). Sollen jedoch die Kontaktzeiten genau bestimmt werden, ist eine gegebenenfalls vorhandene Abweichung des Planeten von der Kugelform zu berücksichtigen und auch, welcher Teil der Planetenscheibe zum Zeitpunkt der Bedeckung von der Sonne angestrahlt wird. Dieses Verfahren wurde 1865 von Chauvenet beschrieben, da Bessels Verfahren für die zwischenzeitlich präziser gewordenen Beobachtungsmethoden nicht mehr genau genug war. Dabei wird der von der Sonne beschienene und von der Erde sichtbare Teil des Planeten direkt betrachtet und nicht in eine Fundamentalebene abgebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Transit der unteren Planeten.", "content": "Beim Transit der unteren Planeten Venus und Merkur vor der Sonne ist der bedeckende Himmelskörper der Planet. Dieser kann die Sonne niemals vollständig bedecken, denn der Kernschatten ist viel zu kurz, um auf die Erde zu fallen. Auch für diese astronomischen Ereignisse werden Besselsche Elemente zur Berechnung der lokalen Gegebenheiten verwendet. Es kann dabei genau dasselbe Berechnungsverfahren wie bei Sonnenfinsternissen verwendet werden, der Planet übernimmt dabei die Rolle des Mondes. Da die Entfernung der unteren Planeten von der Erde wesentlich größer ist als die des Mondes, besteht bei Transiten die Möglichkeit einer vereinfachten Berechnung der Zeitpunkte des Ein- und Austritts der Planetenscheibe vor der Sonne. Dieses Verfahren kommt ohne die Umrechnung der Ephemeriden in das Besselsche fundamentale Koordinatensystem aus. Dabei macht man sich zu Nutze, dass die quadrierte oder zu höherer Potenz erhobene Parallaxe der Planeten so klein wird, dass sie vernachlässigt werden kann. Ausgehend von den auf den Erdmittelpunkt bezogenen Kontaktzeiten können auf diese Weise die entsprechenden Zeitpunkte an jedem Punkt der Erde berechnet werden. Das Prinzip dieser vereinfachten Berechnung geht auf Lagrange zurück und wurde von William Chauvenet verbessert, indem er die Erdabplattung berücksichtigte.", "section_level": 1}, {"title": "Mondfinsternisse.", "content": "Bei einer Mondfinsternis befindet sich ein irdischer Beobachter auf dem Himmelskörper, der den Schatten wirft. Somit sieht man von allen Orten auf der Erde genau denselben Finsternisverlauf, vorausgesetzt, der Mond ist sichtbar. Bei der Berechnung von Mondfinsternissen werden entsprechende Sehwinkel (polare Koordinaten) bestimmt, was der Ermittlung der Besselschen Elemente (kartesische Koordinaten in der Besselschen Fundamentalebene) ähnelt. Deshalb werden die für Mondfinsternisse benutzten Sehwinkel gelegentlich \"auch\" Besselsche Elemente genannt. Eine Fundamentalebene wird aber weder für die Erde noch für den Mond benutzt, und es handelt sich bei der Beschreibung von Mondfinsternissen in der Regel ausschließlich um polare Koordinaten. Wie bei Sonnenfinsternissen bezieht sich das fundamentale Koordinatensystem auf die Schattenachse, die bei Mondfinsternissen aber immer durch den Erdmittelpunkt geht. Die Berechnung ähnelt der bei Sonnenfinsternissen. Rektaszension und Deklination der Schattenachse ergeben sich in diesem Fall direkt aus den entsprechenden Werten der Sonne, die formula_2-Achse zeigt dabei aber von der Sonne weg. Somit gilt: Auf die gleiche Weise wie bei Sonnenfinsternissen kann der geozentrische Ortsvektor des Mondes in das fundamentale System umgerechnet werden. Über dessen formula_1- und formula_4-Komponente kann die Lage des Mondmittelpunkts in Bezug zur Schattenachse ermittelt werden. Da alle benutzen Winkel ihren Scheitelpunkt im Erdmittelpunkt haben, werden im Gegensatz zu Sonnenfinsternissen für die Umrechnung keine Längenangaben benötigt. Die Koordinaten formula_1 und formula_4 beziehen sich auf die Einheitskugel. Die daraus abgeleiteten Winkel werden in Bogensekunden angegeben. Die dabei verwendeten Formeln entsprechen bis auf die fehlende Einheitenumrechnung den bei der Sonnenfinsternis verwendeten. Daraus lässt sich der Winkelabstand des Mondmittelpunkts von der Schattenachse berechnen: Die Größe der Radien von Halb- und Kernschatten werden ebenfalls als geozentrische Sehwinkel angegeben. Die Größen formula_150 und formula_151 beschreiben hierbei den Sehwinkel der Schattenradien in der Mondumlaufbahn. In nebenstehender Abbildung deutet die gestrichelte Linie die Mondumlaufbahn an. Der Winkel formula_152 ist der Sehwinkel des Erdradius vom Mond aus gesehen und entspricht somit der Parallaxe des Mondes. Da dieser Winkel ein Außenwinkel des Dreiecks formula_153 ist, gilt für den Sehwinkel formula_151 des Kernschattens in der Mondumlaufbahn wobei formula_156 der halbe Öffnungswinkel des Kernschattenkegels ist. Analog kann über das Dreieck formula_157 eine weitere Winkelbeziehung hergeleitet werden: Der Außenwinkel formula_158 entspricht dem Sehwinkel des Sonnenradius von der Erde, der Winkel formula_159 der geozentrischen Parallaxe der Sonne. Somit gilt: Aus beiden Winkelbeziehungen lässt sich nun durch Eliminierung des Konuswinkels formula_156 der gesuchte Winkel ermitteln: In analoger Weise kann auch der geozentrische Sehwinkel des Halbschattenradius im Mondorbit ermittelt werden. Für diesen ergibt sich folgende Beziehung: Um die Ermittlung der Kontaktzeiten der Finsternis zu unterstützen, werden aus den Größen des Kern- und Halbschattens und dem Mondradius drei weitere Hilfsgrößen abgeleitet. Dies sind die Sehwinkel für den Abstand des Mondmittelpunkts von der Schattenachse während eines bestimmten Kontakts, die aus den Sehwinkeln der Schattenradien und dem Sehwinkel formula_164 des Mondradius berechnet werden: Die Größen formula_168, formula_169, formula_170, formula_171, formula_172, formula_173, formula_174 und formula_175 sowie formula_176, formula_177 und formula_178 – die stündliche Änderungsraten für die korrespondierenden Größen – gelten als Besselsche Elemente einer Mondfinsternis. Sie werden für eine Referenzzeit angegeben, beispielsweise den Zeitpunkt der Mondopposition. Es gibt allerdings im Gegensatz zu Sonnenfinsternissen keine allgemein anerkannte Art und Weise der Angabe der Kenngrößen. Die bisher dargestellten Berechnungen verwendeten nur Winkel zur Schattenachse und kamen ohne Definition der Fundamentalebene aus. Wenn berechnet werden soll, wann bestimmte Mondkrater – also markante Punkte der Mondoberfläche – in den Kernschatten ein- oder austreten, ist dies möglich, wenn man die Fundamentalebene so wählt, dass sie durch den Mondmittelpunkt geht – in ähnlicher Weise wie für Punkte der Erdoberfläche bei Sonnenfinsternissen. Bei Überprüfung der berechneten Kontaktzeiten und insbesondere Ein- und Austrittszeitpunkte bestimmter Mondkrater in den bzw. aus dem Kernschatten zeigen die auf diese Weise berechneten Daten keine brauchbare Übereinstimmung mit der Realität. Dies liegt zum einen daran, dass die Erde aufgrund ihrer Abplattung keinen ausreichend kreisförmigen Schatten wirft. Zum zweiten liegt es an der Erdatmosphäre, durch die sich die Schattenkegel vergrößern. Um diese Effekte zu kompensieren, ist es üblich, in die Formeln zur Berechnung der Größe des Halb- und Kernschattenkegels zwei Korrekturfaktoren einzuführen, wobei der Faktor 1,02 die Vergrößerung des Erdschattens durch die Wirkung der Erdatmosphäre um 1/50 und der Faktor 0,998340 die Abplattung der Erde im Mittelwert zwischen Äquator- und Poldurchmesser kompensieren soll: André Danjon wies 1951 darauf hin, dass zur Berücksichtigung der Wirkung der Erdatmosphäre die beiden Schattenkegel nicht um den gleichen relativen Betrag von 1/50 zu vergrößern sind, sondern vielmehr eine Vergrößerung um denselben absoluten Betrag den tatsächlichen geometrischen Verhältnissen entspricht. Danjon geht von einer 75 Kilometer hohen Schicht der Erdatmosphäre aus, die absorbierend wirkt, was einer Vergrößerung des Erdradius bzw. der Parallaxe des Mondes um 1/85 entspricht. Der Faktor 1,01 kombiniert diese Vergrößerung mit dem Faktor für die Erdabplattung: Finsternisgrößen für Kernschatten-Finsternisse, die nach der 1/50-Regel berechnet werden, sind im Vergleich zur Rechnung nach Danjon um etwa 0,005 zu groß, für Halbschatten-Finsternisse um rund 0,026. Aber auch auf diese Weise berechnete Daten zeigen noch keine besonders präzise Übereinstimmung mit der Realität. Dies wird vor allem darauf zurückgeführt, dass die Abplattung der Erdatmosphäre noch deutlich größer ist als die der Erdoberfläche. Es wird versucht, anhand der Beobachtungsdaten verschiedener Mondfinsternisse ein genaueres Korrekturverfahren zu entwickeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Besselschen Elemente sind geometrische Größen, die Friedrich Wilhelm Bessel einführte, um die lokalen Gegebenheiten bei einer Sonnenfinsternis an einem Beobachtungsort auf der Erde zu beschreiben. Neben Sonnenfinsternissen kann das damit verbundene Prinzip auch bei Stern- oder Planetenbedeckungen durch den Mond sowie den Transiten von Venus und Merkur vor der Sonne verwendet werden. Die bei Mondfinsternissen vorgenommenen Berechnungen ähneln der Berechnung der Besselschen Elemente, wobei in diesem Fall der Schatten nicht auf die Erde, sondern auf den Mond fällt. ", "tgt_summary": null, "id": 2267777} {"src_title": "5th Cell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Jugendzeit in Rheinland-Pfalz (1993–2009).", "content": "Kaldırım wurde als Sohn türkischer Einwanderer aus Isparta im rheinland-pfälzischen Neuwied geboren und wuchs mit seinen zwei Geschwistern in Rheinbrohl auf. Sein 1992 geborener Bruder Cemal stand zwischen 2011 und 2013 bei Bursaspor unter Vertrag, kam jedoch ausschließlich in der zweiten Mannschaft zum Einsatz und spielt derzeit für den deutschen Fünftligisten FV Engers 07. Im Alter von drei Jahren begann Hasan Ali Kaldırım mit dem Fußballspielen, seit 1995 spielte er in den Jugendmannschaften des FV Rheinbrohl. Anschließend spielte Kaldırım zwei Jahre lang bei der TuS Koblenz, ehe er sich dem 1. FC Kaiserslautern anschloss und am 26. November 2006 für die Pfälzer im Spiel gegen Wacker Burghausen (2:1) sein Debüt in der A-Junioren-Bundesliga gab. Als zweitplatzierte Mannschaft der Staffel Süd/Südwest qualifizierte sich Kaiserslautern für die Endrunde um die deutsche A-Junioren-Meisterschaft, bei der Kaldırım in beiden Halbfinalbegegnungen zum Einsatz kam. Bis Sommer 2008 bestritt der Verteidiger insgesamt 26 Spiele in der A-Junioren-Bundesliga und erzielte dabei vier Treffer. Am 4. April 2008 debütierte Kaldırım gegen die SpVgg EGC Wirges (3:0) für die in der viertklassigen Oberliga Südwest spielende zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern. Als Stammspieler bestritt er für das Team zehn Oberligaspiele (ein Tor) sowie 33 Partien in der Regionalliga West (ein Tor), für die in der 1. Bundesliga spielende erste Mannschaft der „roten Teufel“ wurde Kaldırım jedoch nur in wenigen Testspielen im Juli 2008 eingesetzt. Nach zwei Treffern in 43 Spielen transferierte ihn der Verein im Sommer 2009 zum 1. FSV Mainz 05, wo ihm in der Zweiten Mannschaft ein Treffer in 19 Partien gelang. Kaldırıms 1992 geborener Bruder Cemal steht seit Sommer 2014 bei der SG Bad Breisig unter Vertrag.", "section_level": 3}, {"title": "Kayserispor (2010–2012).", "content": "Am 12. Januar 2010 unterschrieb Kaldırım einen Zweieinhalbjahresvertrag beim türkischen Erstligisten Kayserispor. Vier Wochen später, am 6. Februar 2010, bestritt er beim 0:0 gegen Galatasaray Istanbul im Alter von 20 Jahren und 59 Tagen sein erstes Spiel in der Süper Lig, als er in der 65. Minute für Gökhan Emreciksin eingewechselt wurde. Zwischen August 2010 und April 2012 wurde Kaldırım als Stammspieler in der linken Außenverteidigung der Mannschaft eingesetzt. Im Juli 2011 verlängerte der Verein den Vertrag Kaldırıms bis zum 31. Mai 2015.", "section_level": 3}, {"title": "Fenerbahçe Istanbul (seit 2012).", "content": "Nach drei Jahren bei Kayserispor unterschrieb Kaldırım am 18. Juni 2012 einen Vierjahresvertrag bei Ligakonkurrent Fenerbahçe Istanbul; die Ablösesumme lag bei umgerechnet 3,75 Millionen Euro. Am 16. Dezember 2012 erzielte Kaldırım bei der 1:2-Niederlage im Interkontinentalen Derby gegen Galatasaray Istanbul im 87. Spiel seinen ersten Süper-Lig-Treffer. Zur Rückrunde der Saison 2012/13 wurde Kaldırım durch den von Juventus Turin ausgeliehenen Reto Ziegler aus der Stammelf verdrängt und kam fortan seltener zum Einsatz. In der Sommerpause 2013 machte Caner Erkin mit guten Leistungen als linker Außenverteidiger auf sich aufmerksam, die er als bester Vorlagengeber der Mannschaft bestätigen konnte. Kaldırım blieb damit weiterhin Ersatzspieler und brachte es während der gesamten Saison auf lediglich vier Ligaeinsätze.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Am 14. Februar 2008 bestritt Kaldırım sein erstes Länderspiel für eine türkische Juniorenauswahl: Beim 1:0-Sieg über Russland erzielte er für die U-19-Nationalmannschaft der Türkei das entscheidende Tor. Im November 2008 kam er zu zwei Einsätzen in der U-20-Auswahl, zwischen Februar 2009 und September 2009 bestritt er sieben Spiele für die U-21-Nationalmannschaft. 2011 wurde Kaldırım erstmals in die B-Nationalmannschaft der Republik berufen und kam dort bisher zu zwei Einsätzen. Am 29. Februar 2012 kam der Abwehrspieler unter Nationaltrainer Abdullah Avcı zu seinem ersten Einsatz in der türkischen A-Nationalmannschaft, als er im Spiel gegen die Slowakei (1:2) in der 79. Minute für Caner Erkin eingewechselt wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hasan Ali Kaldırım (* 9. Dezember 1989 in Neuwied, Deutschland) ist ein türkischer Fußballspieler. Der linke Außenverteidiger wuchs in Deutschland auf und besitzt auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Kaldırım steht bei Fenerbahçe Istanbul unter Vertrag und ist türkischer Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 734688} {"src_title": "Rogers Dry Lake", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Peter Welch besuchte die \"Cathedral High School\" in seinem Geburtsort Springfield. Anschließend studierte er bis 1969 am College of the Holy Cross in Worcester. Mit einem Jurastudium an der University of California in Berkeley beendete er im Jahr 1973 seine Studienzeit. Danach begann er als Rechtsanwalt in einer privaten Kanzlei zu arbeiten. Politisch wurde Welch Mitglied der Demokratischen Partei. Zwischen 1981 und 1989 und nochmals von 2002 bis 2007 gehörte er dem Senat von Vermont an. In den Jahren 1983 bis 1985 war er Fraktionsleiter der demokratischen Senatoren und zwischen 1985 und 1989 sowie von 2003 bis 2007 war er amtierender Präsident dieses Gremiums. Im Jahr 1988 kandidierte er erfolglos für den Einzug in das US-Repräsentantenhaus. Bei den Kongresswahlen 2006 wurde Welch in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt. Dort trat er am 3. Januar 2007 die Nachfolge von Bernie Sanders an. Da er bei allen folgenden Wahlen, einschließlich der des Jahres 2016, wiedergewählt wurde kann er sein Mandat bis heute ausüben. Seine neueste Legislaturperiode läuft bis zum 3. Januar 2019. Er ist bzw. war Mitglied in zwei Kongressausschüssen (\"Committee on Energy and Commerce\" (einschließlich vier Unterausschüssen) und im \"Committee on Oversight and Government Reform\". Vormals war er auch Mitglied im \"Committee on Standards of Official Contacts\"). Peter Welch gilt als liberal. Er war von Anfang an gegen den Irakkrieg und plädiert für Maßnahmen gegen die globale Erwärmung. Außerdem setzt er sich für die Belange der Landwirtschaft seines Heimatstaates Vermont ein und fordert eine bessere finanzielle Unterstützung der Kriegsveteranen ein. Bei den Präsidentschaftswahlen des Jahres 2008 unterstützte er von Anfang an Barack Obama. Im Jahr 2016 unterstützte er bei den Präsidentschaftswahlen seinen Vorgänger im Repräsentantenhaus und derzeitigen US-Senator Bernie Sanders. Peter Welch ist nach dem Tod seiner ersten Frau Joan Smith mit Margaret Cheney verheiratet. Privat lebt er in Hartland im Windsor County in Vermont.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter F. Welch (* 2. Mai 1947 in Springfield, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Politiker. Seit 2007 vertritt er den Bundesstaat Vermont im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 2003022} {"src_title": "Roy Hattersley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der Titel des Albums suggeriert, dass Cash auf dem Album Stücke von Hank Williams einspielte. Tatsächlich waren nur vier der zwölf Songs Coverversionen von Hank-Williams-Stücken und alle diese Versionen waren zuvor schon von Cash veröffentlicht worden. \"I Can't Help It (If I'm Still in Love with You)\" war bereits auf \"Sings the Songs That Made Him Famous\" und \"You Win Again\", \"Hey Good Lookin’\" und \"I Could Never Be Ashamed of You\" auf \"Greatest!\" enthalten. Alle Songs handeln von der Liebe und Beziehungen, die meistens gescheitert sind (\"You Win Again\" und \"I Can't Help It\"). \"Hey Good Lookin’\" ist ein eher fröhlich stimmender Song, während \"I Could Never Be Ashamed of You\" davon handelt, zu seiner Liebsten zu halten. \"I Love You Because\", geschrieben von Leon Payne wurde von vielen Zeitgenossen wie etwa Elvis Presley aufgenommen. Die sieben weiteren Songs sind Originale von Cash. \"Folsom Prison Blues\" und \"I Walk the Line\" waren bereits Bestandteil seines Erstlingswerks \"With His Hot and Blue Guitar\" aus dem Jahr 1956 und \"Give My Love to Rose\" war 1957 als B-Seite der Single \"Home of the Blues\" erschienen und hatte Rang 13 der Country-Charts erreicht. \"Next in Line\" war auf seinem zweiten Album (\"Sings the Songs That Made Him Famous\") 1957 erschienen, weshalb lediglich vier Songs auf dem Album bis dahin unveröffentlicht waren. Dies waren \"Straight A's in Love\" (ein Song über den Schulalltag), \"I Love You Because\" (ein Liebeslied), \"Come In Stranger\" (die Begrüßung eines geliebten Menschen nach dessen Rückkehr) und \"Mean Eyed Cat\" (bissiger Lovesong im Stil von Hank Williams). Am 17. Juni 2003 erschien eine CD-Ausgabe mit fünf weiteren Songs. Darunter befindet sich mit \"Cold Cold Heart\" auch ein weiteres Cover eine Hank-Williams-Titels.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sings Hank Williams ist das siebte Studioalbum des US-amerikanischen Country-Sängers Johnny Cash. Es erschien am 15. September 1960 bei Sun Records und wurde von Sam Phillips und Jack Clement produziert. Neben Cash traten die Tennessee Two als Musiker auf. Weitere Background-Musiker wurden nicht namentlich genannt.", "tgt_summary": null, "id": 1302677} {"src_title": "Blasskopfnonne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Aylin Kösetürk wurde in Wien als Tochter eines aus der Türkei stammenden Frisörs und einer Dolmetscherin geboren. Sie wuchs in Wien auf und begann eine Lehre zur Hotel- und Gastgewerbeassistentin. Aylin Kösetürk nahm an der Casting-Show \"Austria’s Next Topmodel\" teil, die ab dem 25. November 2009 wöchentlich auf dem Fernsehsender \"Puls 4\" ausgestrahlt wurde. Sie gewann als Fotomodel dabei den Job als Testimonial für eine Werbekampagne des niederösterreichischen Mineralwasserabfüllers Vöslauer. Kösetürk zog als eine von vier Kandidatinnen in das Finale ein, in dem sie am 4. Februar 2010 als Siegerin hervorging. Als Gewinnerin war Kösetürk auf dem Titelbild des österreichischen Frauenmagazins \"woman\" zu sehen. Sie durfte auf der Pariser Fashion Week als Mannequin für Jean-Charles de Castelbajac laufen und bei einer Kampagne des deutschen Modemachers Philipp Plein mitwirken sowie für den Sportartikelhändler \"Hervis\" als Testimonial für die Marke \"Brunotti\" werben. Nach dem Ende der Sendung besucht sie ein Gymnasium und arbeitet als Kellnerin in einer Wiener Weinbar. Im Frühling 2013 wirbt Aylin Kösetürk gemeinsam mit Nina Proll, Bettina Assinger und Doris Rose für Jones Damenmoden. Aylin Kösetürk steht bei der Modelagentur \"Wiener Models\" unter Vertrag.", "section_level": 1}, {"title": "Modelkritik.", "content": "Die Jury der Casting-Show \"Austria’s Next Topmodel\" kritisierte an Kösetürk, dass ihre Körpergröße für eine internationale Modelkarriere klein sei. Ihre Größe wurde ursprünglich mit 172 cm angegeben. Seit dem Sommer 2009 soll Kösetürk gewachsen sein, sodass sie im Februar 2010 174 cm misst. Andererseits lobte die Jury Kösetürks markantes Äußeres und ihren hohen Wiedererkennungswert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Aylin Kösetürk (* 5. August 1993 in Wien) ist ein österreichisches Model türkischer Abstammung. Bekannt wurde sie als die Siegerin der zweiten Staffel der Casting-Show \"Austria’s Next Topmodel\" des österreichischen Privatfernsehsenders Puls 4. Das Finale der Castingshow wurde am 4. Februar 2010 ausgestrahlt.", "tgt_summary": null, "id": 1504600} {"src_title": "Garczegorze", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Nobles Vater war der Gründer des New Yorker Verlagshauses Barnes & Noble. 1917 graduierte Gladwyn Kingsley Noble zum Bachelor of Arts und 1918 zum Master of Arts an Harvard University, wo er eine enge Freundschaft zu Thomas Barbour aufbaute. 1917 nahm er eine Stelle als Assistenzkurator in der Abteilung für Herpetologie am American Museum of Natural History an, die er nach Kriegsende fortsetzte. 1922 promovierte er mit der Doktorarbeit \"The Phylogeny of the Salientia\" an der Columbia University zum Ph.D. Nach dem Tod von Mary Cynthia Dickerson (1866–1923) wurde er 1924 Kurator. 1928 wurde die herpetologische Abteilung des American Museum of Natural History in Abteilung für Herpetologie und Experimentelle Biologie umbenannt. Noble war bis zu seinem Tod im Jahre 1940 Leiter dieser Abteilung. Er ließ zwei neue Museumsräume einrichten, in denen das Verhalten der Tiere verständlicher für die Öffentlichkeit dargestellt wurde. Der Katalog der herpetologischen Abteilung, der 1924 noch 50.000 Exemplare zählte, verzeichnete bis 1940 bereits 110.000 Exemplare. Zu Nobles Assistenten zählten unter anderem Charles Mitchill Bogert (1908–1992), Clifford H. Pope (1899–1974), Carl Frederick Kauffeld (1911–1974) und Karl Patterson Schmidt (1890–1957). Noble war Mitglied der American Society of Mammalogists und korrespondierendes Mitglied der Zoological Society of London. 1933 wurde er zum Mitglied der American Philosophical Society gewählt. Neben seiner Arbeit am Museum war Noble als Naturfilmer tätig. So drehte er einen Stummfilm über eine Lachmöwenkolonie auf der Insel Muskeget (Massachusetts), der erstmals 1940 bei einer Versammlung der American Ornithologists’ Union aufgeführt wurde. Noble veröffentlichte 180 Publikationen, von denen 140 den Reptilien und Amphibien gewidmet waren. Zu seinen wissenschaftlichen Erstbeschreibungen, die zum Teil in Zusammenarbeit mit Outram Bangs, Edward Harrison Taylor und Thomas Barbour entstanden waren, zählen unter anderem die Peru-Kreischeule, die Guadeloupe-Ameive, der Mona-Nashornleguan, die Gespenstfrösche, die Seychellenfrösche und die Barbourfrösche. In die Schlagzeilen der Presse kam Noble, als er am 7. August 1926 in der Zeitschrift Nature einen vernichtenden Artikel über den österreichischen Biologen Paul Kammerer verfasste. Noble bezichtigte Kammerer als Fälscher, nach dem sich die Hornhautpunkte der Geburtshelferkröte, die zuvor für Brunftschwielen gehalten wurden, als unter die Haut gespritzte schwarze Tinte entpuppt hatten. Kammerer beteuerte in einem Brief, dass er mit der Fälschung nichts zu tun hatte und beging am 23. September 1926 Selbstmord. Noble verstarb 1940 an einer Streptokokkeninfektion.", "section_level": 1}, {"title": "Dedikationsnamen.", "content": "1930 benannte Thomas Barbour die Froschgattung \"Noblella\" aus der Familie der Strabomantidae nach Gladwyn Kingsley Noble. Weitere Dedikationsnamen sind \"Eleutherodactylus noblei\" (Barbour & Dunn, 1921) und \"Craugastor noblei\" (Barbour & Dunn, 1921).", "section_level": 1}], "src_summary": "Gladwyn Kingsley Noble (* 20. September 1894 in Yonkers, New York; † 9. Dezember 1940 in Englewood, New Jersey) war ein US-amerikanischer Zoologe. Sein Forschungsschwerpunkt war die Herpetologie.", "tgt_summary": null, "id": 407123} {"src_title": "Salem (Schiff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "The Marrow of a Bone wurde, wie alle Alben der Band, selbst produziert. Die Arbeiten an dem neuen Album begannen schon 2005, die Mehrzahl der Stücke wurde während der Touren durch Japan, Europa und in den USA während der \"Family Values Tour\" geschrieben. Dabei entstanden unter anderem die Lieder \"Lie Buried with a Vengeance\", \"Agitated Screams of Maggots\" und \"The Pledge\". Zu dem am 20. Mai 2006 erschienenen Film Death Trance steuerten Dir en grey \"Deity\", \"The IIID Empire\" und \"Increase Blue\" als Titelmelodie bei und \"Clever Sleazoid\" als Endlied. Überraschend wurden sie zur Teilnahme an der Family Values Tour 2006 eingeladen. Die Tour wurde 1998 von Korn ins Leben gerufen und fand auch 2006 statt. Mit dabei waren auch: Korn, Deftones, Stone Sour, Flyleaf, 10 Years, Deadsy, Bury Your Dead, Bullets and Octane und Walls of Jericho. Die \"Family Values Tour 2006 CD\" wurde als Live-CD am 26. Dezember 2006 von Firm Music veröffentlicht, Dir en grey steuerten die Lieder \"Merciless Cult\" und \"Ryoujoku no Ame\" bei. Die letzten Aufnahmen wurden im Dezember 2006 abgeschlossen, so blieb nur noch der Januar 2007 um das Album zu produzieren, da das Veröffentlichungsdatum auf Februar gelegt worden war. Obwohl die arbeiten zügig abgeschlossen werden konnten, wurde die Produktion von der Band als die bis jetzt schwerste beschrieben. Für das Album wurden die Singles \"Ryoujoku no Ame\" und \"Clever Sleazoid\" komplett neu aufgenommen, dafür wurde ein neuer Toningenieur eingestellt. Vor der Veröffentlichung wurde eine Promo-Website sowohl auf Englisch als auch auf Japanisch eingerichtet, welche Videoclips, Samples und Informationen über das Album enthielt. Das dort vorab veröffentlichte Lied \"Grief\" ist das einzige, das zu Promotionszwecken ein Musikvideo spendiert bekam und nicht als Single ausgekoppelt wurde. Eine zweite Seite wurde kurz nach der Veröffentlichung des Albums online gestellt, konnte aber nur mit einem Passwort betreten werden, welches im japanischen Release enthalten war. Für Kunden, die sich auf diese Weise registrierten, waren Informationen über \"Premium-live\"-Shows verfügbar. Das Album wurde in Japan in zwei Editionen veröffentlicht: Die \"Regular Edition\" besteht aus einer CD in einem Jewelcase, die \"Limited Edition\" enthält zwei CDs, eine für das Album und eine zweite für das Album unplugged. In Amerika und Europa wurde nur eine Version vertrieben, die CD mit den 13 Liedern war darin enthalten.", "section_level": 1}, {"title": "Cover.", "content": "Die ursprüngliche Pressung der amerikanischen Edition besaß einen Druckfehler, bei späteren Versionen wurde der Fehler behoben und das Logo war als ganzes sichtbar. Das Cover ist der berühmten Photographie \"Grief\" von Dmitri Baltermants entnommen. Die Photographie zeigt die in der öden, schlammigen Landschaft verstreut liegenden Toten eines Nazi-Massakers in der Krimstadt Kertsch. Frauen des Dorfes suchen inmitten der Toten unter schwerem, wolkenbehangenem Himmel nach Angehörigen. Die Deutschen töteten ungefähr 15.000 Bürger und deportierten 14.000 weitere. Das Massaker wurde bei den Nürnberger Prozessen zur Anklage gebracht, Kertsch wurde zur Heldenstadt erklärt. \"Siehe auch: Unternehmen Trappenjagd\"", "section_level": 2}, {"title": "Tour.", "content": "Im März begann die \"Tour 07 The Marrow of a Bone\", welche zuerst durch Japan führte und bis Anfang Mai dauerte. Danach ging es in die Vereinigten Staaten, wo sie zwischen Juni und Juli als Opener für die Deftones auftraten. Nach den USA verlief die \"Tour 07 The Marrow of a Bone\" weiter durch Europa, wo sie im Vereinigten Königreich, Schweden, Dänemark, Finland und Polen auftraten. Beim Auftritt auf dem Wacken Open Air am 4. August wurde auch Videomaterial für \"In Weal or Woe\" gedreht. Nach der Rückkehr nach Japan wurde eine neue Single, \"Dozing Green\" aufgenommen, woraufhin sich die \"Tour 07 Dozing Green\" in Japan anschloss, welche auch einen kurzen Abstecher nach Europa (England, Niederlande, Schweiz, Finnland, Frankreich) hatte. Videos der Tour wurden in der Fanclub-DVD \"In Weal or Woe\" Ende April 2008 veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Stil.", "content": "Das gesamte Album ist gegenüber dem Vorgänger Withering to Death. härter geworden, die dunkle und emotionale Atmosphäre wurde beibehalten. Die Lieder reichen von langsamen, weichen Stücken zu aggressiven und harten Nummern. Das Album eröffnet mit der Powerballade \"Conceived Sorrow\", welche in der unplugged Version von Streichern begleitet wird. Für das Album wurden auch die Singles \"Ryoujoku no Ame\" und \"Clever Sleazoid\" komplett neu aufgenommen, da ein neuer Toningenieur eingestellt wurde. Bei \"Ryoujoku no Ame\" änderte sich dadurch das Arrangement, die Falsettstimmen wurden entfernt um dem rauen Gesamteindruck näherzukommen. Während \"Disabled Complexes\" funkelemente enthält und am Anfang ruhig beginnt, orientiert sich die Mehrzahl der Stücke am Grindcore und Death Metal. Beispiele hierfür sind \"Grief\", \"Agitated Screams of Maggots\", \"Lie Buried with a Vengeance\", \"The Deeper Vileness\" und \"The Pledge\", welche zu den härtesten Liedern des Albums gehören. \"The Fatal Believer\" und \"Repetition of Hatred\" sind eher dem Progressive Metal zuzurechnen und enthalten einen fließenden Übergang von teilweise ruhigem Gesang zu Growling, welcher in manisches Gekreische oder Screaming übergeht und eine brutale, aggressive Atmosphäre schafft. Eindringlich und verzweifelt wirkt das sanfteste Stück des Albums \"Namamekashiki Ansoku, Tamerai ni Hohoemi\", dessen unplugged Version mit Pianospiel untermalt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Beurteilung fiel positiv aus. Die Band würde das hohe Niveau des Vorgängeralbums halten und hätte mit THE MARROW OF A BONE einige der besten Songs von Dir en grey aller Zeiten abgeliefert. Das habe aber seinen Preis: Weniger Poptauglichkeit, wesentlich mehr harte Sachen, eine hörbar rohere Produktion, aber dafür auch herausragende Titel. Ferner sei es egal in welcher Stimmung man sich gerade befinde, es gäbe immer ein Lied auf dem Album, das dazu passe.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Die Texte sind alle von Kyo geschrieben. Wie seit dem Album Vulgar (2003) üblich werden die Komponisten der einzelnen Lieder nicht genannt, sondern nur Dir en grey angegeben. In Liner Notes im Internet sind allerdings mehr Informationen verfügbar, so wurde \"Namamekashiki Ansoku, Tamerai ni Hohoemi\" von Shinya komponiert. Titelliste CD 1: Titelliste CD 2 (nur in der Limited Version):", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Clever Sleazoid.", "content": "Die Single wurde am 21. Oktober 2005 veröffentlicht. Das Titellied wird um drei Liveauftritte von Liedern des Albums \"Withering to Death.\" ergänzt. \"Clever Sleazoid\" wurde für das Album neu aufgenommen, das Musikvideo wurde auch im amerikanischen Fernsehen gezeigt. Titelliste CD:", "section_level": 2}, {"title": "Ryoujoku no Ame.", "content": "Nach einem Jahr auf Tour wurde am 26. Juli 2006 die nächste Single auf den Markt gebracht. Das Titellied \"Ryoujoku no Ame (凌辱の雨)\" wird von drei Liveaufnahmen ergänzt, welche am 27. Mai 2006 in der Columbiahalle in Berlin aufgenommen wurden. Zu \"Ryoujoku no Ame\" wurde auch ein Musikvideo produziert, das Lied wurde für \"The Marrow of a Bone\" neu aufgenommen. Eine Liveversion des Songs befand sich auf der \"Family Values Tour 2006 CD\". Titelliste CD:", "section_level": 2}, {"title": "Agitated Screams of Maggots.", "content": "Die dritte Single auf dem Album kam am 15. November 2006 in die Läden. Zu dem Lied wurden zwei Musikvideos produziert. Das Erste ist im Ero-Guro-Stil, die Bandmitglieder werden darin nur kurz porträtiert. Dieser Film von Keita Kurosaka wurde 2007 auf dem International Film Festival Rotterdam gezeigt. Das Musikvideo durfte in Japan nur zensiert ausgestrahlt werden. Für \"Despair in the Womb\" wurde deshalb ein Zweites gedreht. Neben \"Agitated Screams of Maggots\" sind noch drei Liveauftritte auf der CD, welche bei der \"It Withers and Withers\" und \"Inward Scream\" Tour im Nippon Budōkan in Tokio aufgezeichnet wurden. Das Titellied befindet sich als Liveauftritt auch auf der Single \"Dozing Green\", die Single \"Glass Skin\" enthält die unplugged-Version. Titelliste CD:", "section_level": 2}], "src_summary": "The Marrow of a Bone ist das sechste Studioalbum der japanischen J-Rock-Band Dir En Grey. Die Veröffentlichung fand am 7. Februar 2007 in Japan statt, in den folgenden Monaten in den Vereinigten Staaten (am 20. Februar), Deutschland (2. März), Frankreich (6. März) und dem Vereinigten Königreich (7. Mai).", "tgt_summary": null, "id": 1173860} {"src_title": "John F. Lacey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Nach dem vielbeachteten Debüt \"The Legacy\" und der im Herbst 1987 veröffentlichten Live-Platte \"Live at Eindhoven\" ging Testament Ende 1987 erneut in die \"Pyramid-Sound\"-Studios in Ithaca, N.Y., um den Nachfolger einzuspielen. Daher blieb der Band nur eine recht kurze Songwriting-Phase. Produziert und abgemischt wurde das Album bis Anfang 1988 wiederum von Alex Perialas. Mit \"Reign of Terror\" wurde ein elfter Song aufgenommen, der nicht auf das Album kam. Er war Gitarrist Alex Skolnick zu hart und fand erst nach dessen Ausstieg auf der EP \"Return to the Apocalyptic City\" (1993) Verwendung. Zu \"Trial by Fire\", zusammen mit \"The Preacher\" eine der Singles, und dem Aerosmith-Cover \"Nobody’s Fault\" wurden Musikvideos gedreht. Der Veröffentlichung im Mai folgte eine Welttournee, u. a. mit Megadeth, die erstmals auch Auftritte in Südamerika einschloss.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Obwohl das Album „für sich gesehen“ „sicher nicht viel schlechter“ als \"The Legacy\" ausgefallen sei, kritisierte Holger Stratmann vom Rock Hard, dass die Spielzeit mit Instrumentalstücken „aufgefüllt“ worden sei. Auch die Ähnlichkeiten zum Vorgänger wurden negativ bewertet. Dennoch handle es sich um „erstklassigen, hochwertigen Thrash“ mit „megaharten, präzisen Riffs“, einer „starken Leistung“ Alex Skolnicks und einem gegenüber der vorangegangenen Platte verbesserten Schlagzeugsound. Stratmann vergab 8,5 von zehn Punkten. Für Alex Henderson von allmusic ist \"The New Order\" Testaments „beste Veröffentlichung überhaupt“. Die Platte sei ebenso kraftvoll wie das Debüt, aber die Songs eingängiger. Das Aerosmith-Cover \"Nobody’s Fault\" zähle zum Besten, was die Band veröffentlicht habe. Als Bewertung resultierten 4,5 von fünf Sternen. Auch Alex Straka von Powermetal.de hielt \"The New Order\" gegenüber \"The Legacy\" für den „weit besseren, weil ausgefeilteren Output“, die Platte sei „eines der größten Thrash-Metal-Alben“. Besonders das Stück \"Disciples of the Watch\" zähle zu den „Bandklassikern“, einzig \"Nobody’s Fault\" bezeichnete er als „nichtssagend“.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "2002 veröffentlichte Testament mit \"First Strike Still Deadly\" ein Re-Recording-Album, auf dem auch einige Stücke von \"The New Order\" enthalten waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Donau-Kaltzeit (auch Donau-Glazial oder umgangssprachlich Donau-Eiszeit) ist eine Kaltzeit des Pleistozäns. Sie ist im traditionellen viergliedrigen Kaltzeitschema der Alpen nach Albrecht Penck nicht enthalten. Die Donau-Kaltzeit wurde von Barthel Eberl 1930 nach der Donau benannt. Die Donau-Kaltzeit ist die älteste Vereisung der Alpen, die sich auch außerhalb des Iller-Lech-Gebiets nachweisen lässt. Der Donau-Kaltzeit ging die Biber-Donau-Warmzeit voraus, sie wurde gefolgt von der Donau-Günz-Warmzeit.", "tgt_summary": null, "id": 670145} {"src_title": "Choquet-Theorie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Fußballspielen lernte er im Sportinternat in Rostow am Don. Seine Laufbahn begann 1988 er in seiner Geburtsstadt bei \"Lutsch Asow\". Ein Jahr später wechselte er zu FK SKA Rostow, dem ersten professionellen Club. Nach wiederum einem Jahr wechselte er zu Rostelmasch. Dort spielte für drei Jahre und machte die zwei Moskauer Clubs Dynamo und Spartak auf sich aufmerksam. Anfang der Saison 1993 wechselte er dann auch zu Dynamo Moskau. Fünf Jahre später ging er zu Spartak Moskau. Zu Beginn der Spielzeit 2006 wechselte er nach Wladikawkas zu Alanija. Das sollte seine letzte Station als Profifußballer sein. Gut ein Jahr nachdem er Moskau verlassen hatte, kehrte er zurück und spielte 2007 einige Spiele beim Amateurverein MWD Rossii Moskau. Dort wurde er noch im gleichen Jahr zum Trainer ernannt. Unter seiner Führung war der Club sehr erfolgreich und es gelangen zwei Aufstiege in Folge. Außerdem konnte im August 2007 der vierte Platz bei den Polizei Fußballweltmeisterschaften in Prag erreicht werden. Zur Mitte der Saison 2009 musste der Club aus finanziellen Gründen die Teilnahme in der 1. Division beenden. 2010 war Kowtun Co-Trainer bei Saljut-Energija Belgorod engagiert. Im Jahr 2012 absolvierte er sieben Spiele für die Amateurmannschaft des Vereins Arsenal Tula. Zwischen 2013 und 2014 war er im Trainerstab von Wolga Nischni Nowgorod. Am 12. August 2015 unterzeichnete er einen Zwei-Jahres-Vertrag als Co-Trainer beim FK Tosno. Von 1994 bis 2003 war er Teil der russischen Fußballnationalmannschaft und absolvierte als linker Abwehrspieler 50 Spiele für sie in denen er zwei Tore schoss. Er nahm an der Europameisterschaft 1996 und an der Weltmeisterschaft 2002 teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juri Michalowitsch Kowtun (; * 5. Januar 1970 in Asow, UdSSR) ist ein russischer Fußballspieler. Er spielte die meiste Zeit seiner Karriere bei Dynamo Moskau und Spartak Moskau. Außerdem war er von 1994 bis 2003 Mitglied der russischen Fußballnationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1380956} {"src_title": "East Coastway Line", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Prototheken.", "content": "Als Prototheken im Jahr 1894 erstmals isoliert wurden, wurden sie noch als Pilze betrachtet. Nachdem ihr taxonomischer Status lange umstritten war, betrachtet man Prototheken heute als im Laufe der Evolution durch Mutationen aus den einzelligen Grünalgen der Gattung \"Chlorella\" entstandene Gattung. Allerdings enthält die Zellwand von \"Chlorella\" Galaktose und Galaktosamin, während diese Substanzen bei \"Prototheca\" nicht vorkommen. Chlorellen enthalten Chlorophyll und betreiben damit Photosynthese, während Prototheken kein Chlorophyll enthalten und sich saprotroph, also von verfaulendem organischem Material ernähren.", "section_level": 1}, {"title": "Protothekose beim Menschen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pathogenese.", "content": "Über die Krankheitsentstehung der Protothekose ist nur wenig bekannt. Prototheken weisen im Allgemeinen nur eine geringe Virulenz auf, und Infektionen bleiben im Normalfall lokal begrenzt. Die Infektion erfolgt einerseits durch oberflächlichen Kontakt mit kontaminierten Substanzen; häufiger scheint jedoch eine Kontamination von Hautverletzungen mit Prototheken zu sein. Schwerere Formen einer Protothekose treten normalerweise nur bei Störungen des Immunsystems auf. Besonders die zelluläre Immunität scheint dabei eine wichtige Rolle zu spielen: Prototheken werden im gesunden Organismus durch Neutrophile Granulozyten (PMNs) phagozytiert und so unschädlich gemacht, wobei das Vorhandensein von IgG und hitzestabilem Opsonin für eine optimale Bekämpfung wichtig ist. Allerdings führen weder eine Neutropenie infolge von Krebs noch die meisten Fälle von AIDS normalerweise zu einem erhöhten Risiko für Protothekose. Man geht darum davon aus, dass schwerere Verlaufsformen der Protothekose mit qualitativen und quantitativen Mängeln in der Funktion der PMNs einhergehen.", "section_level": 2}, {"title": "Epidemiologie.", "content": "Die Protothekose ist beim Menschen eine seltene Infektion und normalerweise nicht von Mensch zu Mensch übertragbar; eine Ansteckung erfolgt vielmehr durch in der Umwelt vorhandene Prototheken. Kommensalisch auf der Körperoberfläche lebende Prototheken können beim Vorliegen von prädisponierenden Faktoren eine opportunistische Infektion auslösen: Auch bei gesunden Menschen konnten Prototheken auf Haut und Fingernägeln sowie im Atem- und Verdauungstrakt nachgewiesen werden. Bei mehr als der Hälfte aller klinischen Fälle von Protothekose kann eine lokale oder systemische Immunschwäche als begünstigender Umstand nachgewiesen werden. Risikofaktoren für Protothekose sind ein geschwächtes Immunsystem im Zusammenhang mit der Anwendung von Kortikosteroiden oder Krebserkrankungen des blutbildenden Systems, Organtransplantationen und chirurgische Eingriffe im Allgemeinen, Diabetes mellitus und Alkoholabhängigkeit. Auch Krankheiten, die mit immunsuppressiven Medikamenten behandelt werden, erhöhen das Risiko einer Protothekose. Die Mehrheit der Patienten ist älter als 30 Jahre; Fälle bei Neugeborenen und Kindern kommen aber ebenfalls vor. Geographisch kommt Protothekose auf allen Kontinenten außer der Antarktis vor. Überdurchschnittlich häufig ist sie im Südwesten der USA und in ländlichen Regionen Taiwans. Arbeiter in Reisfeldern, Fischer, Bauern, Aquariumsangestellte und Personen, die Umgang mit rohen Meeresfrüchten haben, sind besonders exponiert.", "section_level": 2}, {"title": "Klinik.", "content": "Protothekose wird in drei klinische Formen eingeteilt: Hautläsionen (\"Kutane Protothekose\"), Bursitis olecrani (Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen) und körperweit gestreute oder systemische Infektionen. Unübliche Verlaufsformen sind daneben ebenfalls beschrieben, so etwa als Harnwegsinfektion, Kolpitis (Entzündung der weiblichen Geschlechtsorgane), Lungenentzündung und Hirnhautentzündung. Hautinfekte und Bursitis olecrani verlaufen normalerweise chronisch; akute systemische Verlaufsformen sind selten und treten nur in Patienten mit stark geschwächtem Immunsystem auf.", "section_level": 2}, {"title": "Kutane Protothekose.", "content": "Die kutane Protothekose (Hautform) ist die häufigste beim Menschen vorkommende Form der Erkrankung und macht etwas mehr als die Hälfte aller Fälle aus. Sie kann im Zusammenhang mit Verletzungen der Haut und/oder Schleimhaut auftreten, kommt jedoch auch unabhängig von Verletzungen vor. Die Symptome entwickeln sich langsam und heilen normalerweise nicht spontan. Die Läsionen sind normalerweise ulzeriert (geschwürartig), eitrig und bilden Krusten, können aber auch in anderen Formen auftreten. Tritt eine Protothekose als Komplikation nach einem chirurgischen Eingriff auf, kann es zu Knötchenbildung, Synovitis (Gelenkentzündung) und chronisch nässenden Wunden kommen. Man geht von einer mehrere Wochen dauernden Inkubationszeit aus. Die Läsionen bleiben normalerweise örtlich begrenzt und breiten sich nur bei immungeschwächten Patienten weiter aus. Sie befinden sich vor allem an exponierten Orten, also an den Extremitäten und im Gesicht.", "section_level": 3}, {"title": "Bursitis olecrani.", "content": "Die durch Prototheken hervorgerufene Bursitis olecrani ist eine Entzündung des hinten am Ellbogengelenk gelegenen Schleimbeutels, der \"Bursa subcutanea olecrani\". Die Infektion ist normalerweise eine Folge von perforierenden (die Haut durchdringenden) Verletzungen, durch welche die Prototheken in den Schleimbeutel gelangen können. Die Symptome erscheinen mehrere Wochen nach der Verletzung und äußern sich durch einen geschwollenen, leicht verhärteten und schmerzhaften Schleimbeutel. Es sind auch Infektionen durch Kontamination einer bereits bestehenden Wunde und Infektionen ohne vorangegangene perforierende Verletzungen beschrieben.", "section_level": 3}, {"title": "Systemische Protothekose.", "content": "Die systemische oder disseminierte Protothekose tritt vor allem bei immungeschwächten Patienten auf. Weltweit sind 23 Fälle beschrieben; bei 21 davon handelte es sich beim Erreger um \"P. wickerhamii\". Am häufigsten betroffene Strukturen sind Haut und Unterhaut, Darm, Bauchfell, Blut und Milz. Die systemische Protothekose tritt am häufigsten als Komplikation von Krebs, Organtransplantationen oder AIDS auf. In drei der beschriebenen Fälle war die Prototheka-Peritonitis die Folge einer Katheterisation. Prototheka-Sepsis als Komplikation eines zentralen Venenkatheters ist ebenfalls beschrieben. Häufig finden sich in betroffenen Patienten aufgrund ihrer Immunschwäche neben der Protothekose auch andere Infektionen mit opportunistischen Erregern.", "section_level": 3}, {"title": "Diagnose.", "content": "Protothekose wird normalerweise eher spät erkannt, da sie als Differentialdiagnose von Infektionen keine hohe Priorität genießt. Typischerweise kommt ein Verdacht auf Protothekose erst auf, wenn Patienten über längere Zeit erfolglos gegen andere Erreger behandelt wurden. Die Diagnose basiert meist auf der morphologischen Identifikation der Prototheken unter dem Mikroskop, wobei verschiedene Färbungen zum Einsatz kommen können. Die Untersuchung kann direkt mit Wundsekret und/oder Gewebeproben durchgeführt werden; zusätzlich ist auch eine mikrobiologische Kultur empfehlenswert. Daneben sind molekularbiologische Methoden zur Diagnostik beschrieben worden. Serologische Untersuchungen scheinen zur Diagnose beim Menschen hingegen nicht geeignet zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Mikroskopie.", "content": "Prototheken sind kugelförmig bis ellipsoid, besitzen eine stark ausgeprägte Zellwand und enthalten mehrere dickwandige Autosporen. Der Durchmesser variiert zwischen 8,1 × 24 μm und 10,8 × 26,9 μm; die kugelförmigen Autosporen haben einen Durchmesser von 9 bis 11 μm. Im Gegensatz zu Hefen bilden Prototheken keine Knospen. Sie lassen sich mit der HE-Färbung nur schlecht färben, sind aber mit Gridley-Färbung, Grocott-Gömöri-Färbung oder PAS-Reaktion einfach anfärbbar. Die Prototheken können morphologisch mit mehreren Pilzen verwechselt werden, unter anderem mit \"Blastomyces dermatitidis\", \"Cryptococcus neoformans\" und \"Pneumocystis jirovecii\". In Gewebeschnitten können neben großen Mengen von Prototheken auch eine Reihe von pathologischen Reaktionen beobachtet werden. Mögliche Reaktionen reichen von einer granulomatösen Entzündung mit ausgeprägter Gewebenekrose bis hin zu völliger Abwesenheit entzündlicher Reaktionen trotz Nachweis von Prototheken. Bei kutaner Protothekose befinden sich die Organismen normalerweise in der mittleren und papillären Lederhaut. Disseminierte Protothekosen führen zu ausgeprägten eosinophilen Infiltraten und Fibrose der befallenen Organe.", "section_level": 3}, {"title": "Mikrobiologie.", "content": "Die mikrobiologische Identifikation von Prototheken beruht auf dem Aussehen der Kolonien, mikroskopischer Identifikation sowie mehreren charakteristischen Stoffwechseleigenschaften in der Kultur. Prototheken sind relativ anspruchslos und lassen sich auf diversen routinemäßig verfügbaren Nährmedien ohne weiteres züchten. Allerdings sind viele der in der Pilzkultur verbreiteten selektiven Nährmedien nicht zur Zucht geeignet, weil das in diesen enthaltene Cycloheximid auch die Vermehrung der Prototheken hemmt. Zur Zucht von Prototheken geeignete Medien sind Sabouraud-Dextrose-Agar, Blutagar, Rinderbouillon und Hirn-Herz-Agar. Da Proben neben Prototheken häufig auch andere Mikroorganismen enthalten, werden zur Selektion 5-Fluorcytosin und Kaliumhydrogenphthalat beigegeben, die das Wachstum der meisten Bakterien und Pilze hemmen. Von Hefen können Prototheken durch die Beigabe von Ribostamycin unterschieden werden, welches das Wachstum der Prototheken, nicht aber von Hefen hemmt. Die Inkubation erfolgt bei 30 °C für 72 Stunden. Für langsam wachsende Prototheken kann eine Inkubation während sieben Tagen bei 25 °C notwendig sein. Das Temperaturoptimum liegt zwischen 25 und 37 °C, und Kolonien sind normalerweise bereits nach 48 Stunden sichtbar. Makroskopisch erscheinen sie weich, feucht, hefeartig, weiß oder leicht gelblich. Die Organismen wachsen entweder aerob oder mikroaerophil. \"P. wickerhamii\" und \"P. zopfii\", die beiden wichtigsten Erreger der Protothekose, können aufgrund mehrerer Eigenschaften unterschieden werden, die in der folgenden Tabelle beschrieben sind:", "section_level": 3}, {"title": "Molekularbiologie.", "content": "Zur Diagnose einer Protothekose sind mikroskopische und mikrobiologische Untersuchungen normalerweise ausreichend. Zusätzlich können aber auch molekularbiologische Methoden verwendet werden: Die Identifikation von \"P. wickerhamii\" ist durch Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) anhand von rRNA durch entsprechende DNA-Sonden möglich, da die Zellwände der Prototheken durch eine Vorbehandlung mit CTAB für diese Sonden durchlässig gemacht werden können. Ebenfalls ist eine Identifikation von \"P. zopfii\" mittels PCR der rDNA möglich.", "section_level": 3}, {"title": "Therapie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Resistenzlage in vitro.", "content": "Prototheken weisen in vitro einige natürliche Resistenzen gegen Antibiotika und Antimykotika auf und können im Laufe der Therapie auch neue Resistenzen erwerben. Die natürliche Resistenzlage ist in der folgenden Tabelle dargestellt. Für \"P. zopfii\" wurde zusätzlich das Vorhandensein einer β-Lactamase nachgewiesen. \"Tetracyclin und Amphotericin B zeigen eine synergistische Wirkung gegen Prototheken.\" Die Empfindlichkeit der Prototheken auf Polyene und Azole wird dadurch erklärt, dass in ihren Zellmembranen Ergosterin enthalten ist. Ein MHK-Test der Prototheken auf Resistenzen ist in der Praxis normalerweise nicht notwendig, weil die dadurch erhaltenen Resultate nur bedingt mit dem klinischen Therapieerfolg korrelieren. Resistenztests sind daher nur bei erfolglosen Therapieversuchen empfehlenswert.", "section_level": 3}, {"title": "Therapieprotokolle.", "content": "Es existieren weder standardisierte Therapieempfehlungen noch konsistente klinische Therapieresultate für Protothekose. Auch klinische Studien, die verschiedene Therapien miteinander vergleichen, sind nicht vorhanden. In der Praxis werden chirurgische mit medikamentösen Therapieformen kombiniert. Protothekose heilt nicht spontan aus, und ein Therapieversagen ist nicht selten. Bei kutaner Protothekose umfassen die beschriebenen erfolgreichen Therapien ein vollständiges chirurgisches Ausschneiden der befallenen Hautstelle, die örtliche Anwendung von Amphotericin B und verschiedenen Azolen, die örtliche Anwendung von Amphotericin B in Kombination mit systemischer Gabe von Tetracyclinen, die systemische Gabe von Amphotericin B mit und ohne Ausschneiden und die systemische Gabe von Tetracyclinen. Therapieversager sind für Tetracyclin, Itroconazol, Fluconazol, Fluorcytosin und Ketoconazol beschrieben; inkonsistente Therapieerfolge für die systemische Gabe von Penicillin, Griseofulvin und Emetin sowie für örtliche Anwendungen von Desinfektionsmitteln wie Wasserstoffperoxid, Chlorhexidin, Kaliumpermanganat, Kupfersulfat, Pikrinsäure, Ammoniumverbindungen und Kaliumiodid. Die Therapiedauer variiert zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen. Bei der durch Prototheken verursachten Bursitis olecrani besteht die Therapie im chirurgischen Entfernen des infizierten Schleimbeutels. Alternativ kann eine Drainage in Kombination mit der Instillation von Amphotericin B in den Schleimbeutel in Betracht gezogen werden. Eine systemische Behandlung mit Itraconazol über zwei Monate wird ebenfalls empfohlen. Für disseminierte Protothekosen sind systemische Behandlungen mit Amphotericin B, einer Kombination aus Amphotericin B und Doxycyclin sowie Fluconazol beschrieben. Bauchfellentzündung durch Prototheken wurde durch Gaben von Amphotericin B direkt intraperitoneal behandelt. Das Ausschneiden der ursprünglichen Infektionsstelle, bzw. das Entfernen von Fremdkörpern in Kombination mit systemischer Medikamentengabe wird als vorsichtigste Therapiemethode empfohlen. Die Therapie mit Azolen wird kritisch gesehen, da die meisten Therapieversager mit dieser Medikamentengruppe auftraten; die Anwendung von Amphotericin B scheint daher sinnvoller zu sein. Die beschriebene Therapiedauer variiert sehr stark und reicht von fünf Tagen bis zu acht Monaten; als Extremfall ist eine Therapie einer durch Prototheken verursachten Hirnhautentzündung mit Amphotericin B und Azolen über sechs Jahre beschrieben, die aber die Erreger nicht eliminieren konnte.", "section_level": 3}, {"title": "Protothekosen in der Tiermedizin.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hausrind.", "content": "Beim Hausrind führen Infektionen mit Prototheken zu Darm- und Euterentzündungen (Mastitis). Die Prototheken-Mastitis tritt weltweit auf; die meisten Fälle von infizierten Herden werden aus Deutschland, den USA und Brasilien gemeldet. Die Prototheken-Mastitis ist eine schwer verlaufende Euterentzündung, die medikamentell nicht behandelbar ist. Die Infektion wird offenbar über subklinisch erkrankte Ausscheider in einem Bestand aufrechterhalten. Eine Bestandsanierung kann über die Identifizierung und Keulung befallener Tiere erfolgen. Zur Diagnose sind serologische Untersuchungen auf Antikörper gegen Prototheken hilfreich; der Nachweis von \"P. zopfii\" kann auch durch PCR erbracht werden. Prototheken werden durch Pasteurisation der Milch nicht sicher abgetötet und stellen darum ein potentielles Zoonoserisiko dar.", "section_level": 2}, {"title": "Haushund.", "content": "Bei Haushunden wurden einige Einzelfälle mit kutaner, systemischer und disseminierter Protothekose beschrieben. Die Erstbeschreibung erfolgte 1969. Es besteht eine Prädisposition für Collies und weibliche Tiere. Infektionen mit Prototheken führen entweder zu einer Hautinfektion oder häufiger zu einer disseminierten Protothekose. Bei dieser dringen die Algen durch Maul oder Nase in den Körper ein und führen zu einer Darminfektion. Von dort streuen sie in Augen, Gehirn und Nieren. Die Symptome der Erkrankung sind Durchfall, Gewichtsverlust, Schwäche, Augenentzündung, Netzhautablösung, Koordinationsstörungen und Krampfanfälle. Hunde mit akuter Blindheit und Durchfall, die eine exsudative Netzhautablösung entwickeln, sollten auf Protothekose untersucht werden. Die Diagnose erfolgt durch Kultur oder direkt durch den mikroskopischen Nachweis der Algen in einer Biopsie oder auch im Liquor cerebrospinalis, Glaskörper oder Urin. Die Behandlung der disseminierten Protothekose gestaltet sich schwierig, aber Antimykotika haben sich in einigen Fällen als wirksam erwiesen. Die Prognose der kutanen Protothekose ist mäßig und hängt von der Möglichkeit zur chirurgischen Entfernung der befallenen Haut ab. Die Prognose der disseminierten Form ist schlecht, was möglicherweise auch damit zusammenhängt, dass die Krankheit meist erst spät erkannt und behandelt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Tierarten.", "content": "Protothekose kommt sehr selten bei der Hauskatze vor. Der erste Fall wurde 1976 beschrieben; die betroffene Katze wies eine fluktuierende Masse am Hinterbein auf. Bei den wenigen anderen beschriebenen Fällen handelte es sich um Hautinfektionen. Bei Atlantischen Lachsen ist in einer Fischzuchtanlage eine Infektion von Jungfischen durch \"Prototheca salmonis\" beschrieben, die sich klinisch in einer Niereninfektion äußert und bei der histologisch eine systemische Infektion nachgewiesen werden konnte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Protothekose ist eine Infektionskrankheit, welche bei Menschen, Rindern, Hunden und anderen Spezies auftreten kann und durch Grünalgen aus der Gattung \"Prototheca\" ausgelöst wird. Diese Algen und ihre Verwandten aus der Gattung \"Helicosporidium\" sind innerhalb der Algen dahingehend besonders, da sie auch in Organismen Infektionen auslösen können, die keine Störung des Immunsystems aufweisen. Die beiden häufigsten Arten sind \"Prototheca wickerhamii\" und \"Prototheca zopfii\". Beim Menschen wird die 1964 erstmals beschriebene Erkrankung meistens durch \"P. wickerhamii\" ausgelöst. Für Hunde sind beide Arten krankheitserregend. Die Algen kommen weltweit im Abwasser und in Böden vor; Infektionen sind aber trotz des relativ hohen Infektionsdrucks selten und können mit Defekten im Immunsystem zusammenhängen. Die Therapie ist nicht standardisiert, in der Literatur sind verschiedene Verfahrensweisen mit Antimykotika, chirurgischem Ausschneiden und Desinfektion beschrieben.", "tgt_summary": null, "id": 1827630} {"src_title": "Elizabeth Devine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Streckenführung.", "content": "Von Norden führen mehrere Strecken auf den Col de la Pierre Saint-Martin, die alle auf dem 1540 Meter hohen Col de Soudet zusammenlaufen. Die Hauptroute wird von der D137 gebildet und nimmt ihren Ausgangspunkt in Arette. Auf einer Länge von 25,8 km überwindet sie 1460 Höhenmeter. Der mittlere Abschnitt ist am steilsten, auf einer Länge von 8 km werden 750 Höhenmeter überwunden. Der steilste Kilometer besitzt eine durchschnittliche Steigung von 11 %, mit einer kurzen 15%igen Rampe. Vom Col de Soudet sind es noch 3,5 km bis zur Passhöhe mit gut 6 % Steigung. Die Südrampe von Spanien aus ist deutlich flacher. Auf 26,5 km Länge werden 960 Höhenmeter überwunden. 6 km vor der Passhöhe befindet sich vorgelagert der 1578 Meter hohe \"Portillo de Eraice\".", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wintersport.", "content": "Östlich der Passhöhe befindet sich die Skistation \"La Pierre Saint-Martin\". Das Skigebiet besitzt 20 Pisten auf dem Nordhang des 2044 Meter hohen \"Pic d’Arlas\", der 1,5 km von der Passhöhe entfernt ist. Die zur Gemeinde Isaba auf der spanischen Seite des Passes gehörende Station \"Larra-Belagua\" verfügt über 25 km Langlaufloipen.", "section_level": 2}, {"title": "Höhlenforschung.", "content": "Das seit dem Ende des 19. Jahrhunderts u. a. durch Édouard Alfred Martel und Eugène Fournier erforschte Karstgebirge birgt ein ausgedehntes Höhlensystem. 1950 wurde ein 320 Meter tiefer Schacht entdeckt, der den Zugang zum \"Gouffre de la Pierre Saint-Martin\" bildet. 1953 folgte die Entdeckung der riesigen \"Salle de Verna\" (260 × 250 × 180 m). Diese soll in Kürze der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Seit 2008 betreibt die \"Société Hydroélectrique du Midi\", eine Tochter von GDF Suez, ein unterirdisches Wasserkraftwerk mit einer Leistung von 4 MW.", "section_level": 2}, {"title": "La Junte de Roncal.", "content": "Seit über 600 Jahren weiden französische Kühe jenseits des Passes auf den Bergwiesen des Roncal-Tals. Jedes Jahr entrichten die französischen Schäfer als Gegenleistung ihren spanischen Nachbarn drei zweijährige Kühe als Tribut, gemäß dem erstmals 1375 urkundlich erwähnte Abkommen \"La Junte de Roncal\". Dieses gilt als Europas ältester noch gültiger internationaler Vertrag. Zur feierlichen Übergabe treffen sich die Bürgermeister von vier der sieben spanischen Gemeinden des Roncal-Tales mit ihren sechs französischen Amtsbrüdern aus dem Barétous an jedem 13. Juli am Col de la Pierre Saint-Martin. Die Zeremonie folgt einem genau vorgeschriebenen Ablauf und ist heute Teil eines Volksfestes.", "section_level": 2}, {"title": "Tour de France.", "content": "Der Col de la Pierre Saint-Martin wurde in seiner Gesamtheit erstmals von der Tour de France 2007 überquert. Im Verlauf der 16. Etappe wurde er von Spanien kommend als Anstieg der Ersten Kategorie gefahren. Erster am Gipfel war der Kolumbianer Mauricio Soler, der spätere Gewinner des Bergpreises. Die Nordrampe bis zum Col de Soudet wurde erstmals 1987 gefahren und war seinerzeit – ebenso wie 2006 – ein Anstieg der Hors Catégorie. Bei der Tour de France 2015 war bei der 10. Etappe das Ziel eine Bergankunft auf dem Col de la Pierre Saint-Martin. Der Pass wurde über die Nordseite von Arette aus hochgefahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Col de la Pierre Saint-Martin (spanisch: \"La Piedra de San Martín\") ist ein 1760 Meter hoher Bergpass in den Zentral-Pyrenäen. Er bildet den Übergang zwischen dem französischen Barétous und dem spanischen Roncal-Tal. Damit verbindet er das Département Pyrénées-Atlantiques mit der Region Navarra.", "tgt_summary": null, "id": 1167216} {"src_title": "Elizabeth Jeffreys", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lamar Smith wurde 1947 in San Antonio geboren und erwarb dort 1965 einen Schulabschluss am Texas Military Institute. 1969 absolvierte er einen Bachelorstudiengang an der Yale University in New Haven (Connecticut) und erwarb schließlich 1975 den Juris Doctor an der Law School der Southern Methodist University in Dallas. Von 1969 bis 1970 war er als Praktikant in Washington, D.C. tätig, danach als Journalist und Rechtsanwalt. Mit seiner Frau Beth hat er zwei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Im Jahr 1978 wurde Smith zum Vorsitzenden der Republikanischen Partei im Bexar County gewählt. 1980 wurde er im mit dem Bexar County übereinstimmenden 57. Wahlkreis in das Repräsentantenhaus von Texas gewählt, wo er im Rohstoffausschuss und im Feuerameisen-Untersuchungsausschuss tätig war. Von 1982 bis 1985 hatte Smith das Amt des \"Commissioner\" im Bexar County inne. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1986 wurde Lamar Smith als Kandidat seiner Partei im 21. Wahlbezirk des Staates Texas in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 1987 sein neues Mandat antrat. Seine letzte Legislaturperiode lief bis zum 3. Januar 2019. Während seiner langen Zeit im Kongress war er Mitglied verschiedener Ausschüsse und Unterausschüsse. Dazu gehörten unter anderem der Ausschuss für Heimatschutz, der United States House Committee on the Judiciary (Vorsitzender von 2011 bis 2013), der Ausschuss für Wissenschaft und Technologie und der Ethikausschuss (Vorsitzender 1999–2000). Smith hat den umstrittenen Gesetzentwurf SOPA im US-Repräsentantenhaus eingebracht. Innerparteilich gehört er dem konservativen Republican Study Committee und dem der Tea-Party-Bewegung nahestehenden Tea Party Caucus an. Im Jahr 2011 erhielt Smith bis November $37.250 Wahlspenden von Bier-, Wein- und Likörlobbyorganisationen, zwischen 2009 und 2011 insgesamt $65.800. Maplight.Org führt die Bier-, Wein- und Likörlobby als drittstärksten von Smiths Spendengebern an.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Abtreibung.", "content": "Smith befürwortet Einschränkungen von Abtreibungen. 2009 stimmte er für ein Verbot von Abtreibungen, die vom Staat finanziell unterstützt werden. 2006 stimmte Smith für die \"Abortion Pain Bill\", die \"„sicherstellen sollte, dass Frauen, die eine Abtreibung wollen, über die dem ungeborenen Kind dadurch verursachten Schmerzen voll informiert werden“\". Ebenso stimmte Smith für den \"Child Interstate Abortion Notification Act\", der den Transport von Minderjährigen zu Abtreibungen in Staaten mit anderen Gesetzen zu Abtreibungen verbieten sollte. 2008 gab das \"National Right to Life Committee\" Smith eine Bewertung von 100 Punkten auf einer Skala, die den Einsatz von Politikern gegen Abtreibungen bewerten soll.", "section_level": 3}, {"title": "Digital Millennium Copyright Act.", "content": "Am 23. April 2006 berichtete CNET, dass Smith ein Gesetz vorschlug, das die aus dem \"Digital Millennium Copyright Act (DMCA)\" hervorgehenden Einschränkungen für Software zur Umgehung von Kopierverboten stärken und der Bundespolizei den verstärkten Einsatz von Abhörmaßnahmen zur Urheberrechtsverletzungsbekämpfung erlauben sollte.", "section_level": 3}, {"title": "SOPA.", "content": "Smith ist Autor des Stop Online Piracy Act, besser bekannt als \"„SOPA“\", ein kontroverses Gesetzesvorhaben gegen Urheberrechtsverletzungen und andere illegale Aktivitäten im Internet. In diesem Zusammenhang sorgte der Umstand für Aufsehen, dass bis kurz vor der Entstehung des Gesetzesentwurfes ein nicht ordnungsgemäß lizenziertes Bild auf seiner Internetseite als Hintergrund diente.", "section_level": 3}, {"title": "Klimawandel.", "content": "Lamar Smith gilt als einer der vehementesten Klimaleugner des US-Kongresses, der die menschengemachte globale Erwärmung und ihre Folgen ablehnt. Er war von 2013 bis 2018 Vorsitzender des Wissenschaftskomitees des US-Kongresses und nutzt diese Position seither für Angriffe auf die Klimaforschung, unter anderem durch vielfachen Einsatz von Zwangsmaßnahmen zur Herausgabe von Schriftverkehr, Emails und sonstige private Korrespondenzen von Klimaforschern. Während der ca. 4 Jahre unter Lamars Vorsitz veranlasste das Wissenschaftskomitee mehr solcher Zwangsmaßnahmen als in den 54 Jahren zuvor insgesamt. Besonders stark ging er gegen die Autoren einer 2015 in Science publizierten Studie vor, die herausgefunden hatten, dass es nie eine Pause der globalen Erwärmung gab. Dieses Argument zählt zu den beliebtesten Behauptungen von Klimaskeptikern und -leugnern. Unter anderem zwang er die Forscher zur Herausgabe von Daten, die bereits öffentlich waren, sowie Emailkontakten und warf ihnen Manipulation von Daten vor. Neben solchen Einschüchterungsmaßnahmen gegen Klimaforscher nutzte er seine Position, um ExxonMobil vor staatsanwaltlichen Untersuchungen zu schützen, die herausfinden sollten, ob der Ölkonzern Daten zur globalen Erwärmung bewusst verheimlicht hat. Dazu nutzt er Medien, um klima\"skeptische\" Argumente zu verbreiten. Am 20. Mai 2013 veröffentlichte Smith einen Op-Ed Artikel in der Washington Post, in dem er sich gegen eine „überhitzte Rhetorik“ in der Klimadebatte aussprach, sowie unter anderem gegen den von der Obama-Regierung veranlassten Aufschub des Ausbaus der Keystone-Pipeline sowie die Verschärfung der Emissionsrichtlinien für Kohlekraftwerke. Zudem vertrat er verschiedene klima\"skeptische\" Argumente, die von Klimawissenschaftlern als fehlerhaft bezeichnet wurden. Über den offiziellen Twitter-Account des Wissenschaftskomitees lässt er zudem Falschbehauptungen zu Klimathemen verbreiten u. a. von Breitbart News. 2017 trat er bei der 12. Konferenz des Heartland Institutes auf, einer der zentralen Akteure der organisierten Klimawandelleugnerszene. Dort verkündete er unter anderem, dass er in Zukunft verstärkt gegen die staatlich finanzierte Klimaforschung vorgehen wolle, die in seinen Augen keine echte wissenschaftliche Forschung sei. Zugleich sagte er seine Unterstützung für Gesetzesänderungen zu, die wissenschaftliche Zeitschriften bestrafen solle, die nicht einem von ihm persönlich vorgegebenen Standard entsprächen. Wenige Tage später äußerte er bei einer Anhörung im Kongress, zu der er drei bekannte \"Klimaskeptiker\" eingeladen hatte, Klimaforscher würden häufig nicht nach der wissenschaftlichen Methode arbeiten und häufig die fundamentalen Grundsätze wissenschaftlicher Arbeitsweise ignorieren. Bei der gleichen Anhörung sprach er Science, einer der angesehensten wissenschaftlichen Fachzeitschriften der Welt, ab, sorgfältig zu arbeiten. Während seiner Zeit im Kongress erhielt Smith von Erdöl- und Erdgasunternehmen mehr als 700.000 Dollar an finanziellen Zuwendungen für Wahlkampf und Karriere, davon allein im Zeitraum 2011–2012 über $100.000.", "section_level": 3}, {"title": "Verhältnis zu Medien.", "content": "Smith hat sich mehrfach kritisch gegenüber den Medien gezeigt, denen er Einseitigkeit vorwirft. Unter anderem kritisierte er, dass „die liberalen Medien“ Donald Trump nicht die Aufmerksamkeit zukommen ließen, die ihm gebühre. Anstelle bei den Medien sollten sich Menschen daher direkt bei Trump informieren, denn dieser Weg könnte die einzige Möglichkeit sein, „die ungeschminkte Wahrheit“ zu erfahren.", "section_level": 3}], "src_summary": "Lamar Seeligson Smith (* 19. November 1947 in San Antonio, Texas) ist ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Er war von 1987 bis 2018 Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus und vertrat den 21. Wahlbezirk von Texas, welcher ein Gebiet nordöstlich von San Antonio und westlich von Austin abdeckt.", "tgt_summary": null, "id": 504619} {"src_title": "Otha Wearin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Yamadera absolvierte ein Studium der Wirtschaftswissenschaften in der Tōhoku-Gakuin-Universität, einer privaten Universität in Aoba-ku, Sendai. Bevor er sich einen Namen als Schauspieler und Synchronsprecher machte, war er Manager des Tagajō Senior Highschool Basketballteams. Den Radiozuhörern war er ein Begriff als Bazooka Yamadera. Weitere Bekanntheit erlangte er durch seine Rollen in den Anime–Filmen \"Ninja Scroll\" (als Jūbei Kibagami), \"Cowboy Bebop\" (als Spike Spiegel), \"Ghost in the Shell\" (als Togusa), \"Neon Genesis Evangelion\" (als Kaji Ryōji), \"Anpanman\" (als Cheese) sowie \"Ranma 1⁄2\" (als Ryōga Hibiki). Auch sprach er unterschiedliche kleinere Rollen in den \"Pokémon\"–Filmen. Er war japanischer Synchronsprecher von Sheriff Woody im Film \"Toy Story\". Wegen seines großen Stimmumfangs wurde er wiederholt auch als der Mann, der sieben Stimmen aus dem Hut zaubern kann („Voice of Seven colors hat“), bezeichnet. Oft spielt er Figuren, die cool, heroisch aber auch komödiantisch sind. Als sein Kollege Kei Tomiyama 1995 verstarb, übernahm er einen Großteil dessen laufender Rollen, darunter die von Donald Duck, Biest in \"Die Schöne und das Biest\", Dschinni in \"Aladdin\", Mushu in \"Mulan\", Stitch in \"Lilo & Stitch\" und Sebastian in \"Arielle, die Meerjungfrau\". In den japanischen Sprachversionen ihrer Filme fungiert Yamadera als Stimme von Jim Carrey und Eddie Murphy. Daneben hat er auch schon Stephen Chow, Robin Williams, Brad Pitt und Jean-Claude Van Damme seine Stimme geliehen. Auch trat er in der japanischen Variante von \"Let’s Dance\" an der Seite der Tänzerin Hisako Ōshima auf.", "section_level": 1}, {"title": "Ehen.", "content": "1993 heiratete er die Synchronsprecherin Mika Kanai, von der er sich 2006 wieder scheiden ließ. Seit dem 17. Juni 2012 ist er mit der Synchronsprecherin Rie Tanaka verheiratet.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnung.", "content": "Für seine Arbeiten als Synchronsprecher in Animefilmen wurde er bei der dritten Verleihung der „Seiyu Awards“ mit dem „Kei Tomiyama Award“ geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kōichi Yamadera (jap., \"Yamadera Kōichi\"; * 17. Juni 1961 in Shiogama, Präfektur Miyagi, Japan), Spitznamen Yama-chan (山ちゃん) und \"Bazooka Yamadera\", ist ein japanischer Synchronsprecher (jap. \"Seiyū\") und Schauspieler, Erzähler und Entertainer.", "tgt_summary": null, "id": 2394298} {"src_title": "I Wanna Dance with Somebody (Who Loves Me)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Qsarnaba gehört zum Distrikt Baalbek im Gouvernement Bekaa. Der Ort liegt auf 1190 Meter Höhe in einer Talmulde am Osthang des Dschebel Sannin, der höchsten Erhebung des südlichen Libanongebirges. Das Bergmassiv fällt in runden Hügelkämmen, die durch zerlappte Seitentäler voneinander getrennt sind, zur Bekaa-Ebene hinab. Die in den Tälern liegenden Ortschaften sind nur über Stichstraßen von der Ebene aus erreichbar. Auf ähnlicher Höhe im südlichen Nachbartal liegt Temnine el-Faouqa, wo ein römisches Quellheiligtum erhalten ist, im übernächsten Tal Niha. Dort und weiter oben im selben Tal in Hosn Niha stehen Tempelruinen aus römischer Zeit. Die Entfernung von Beirut beträgt 64 Kilometer. Von Zahlé führt eine Nebenstraße, die beim Dorf Ableh abzweigt, neun Kilometer nach Nordosten Richtung Baalbek und weitere 2,5 Kilometer flach ansteigend durch ein Gebiet mit Weintrauben in die Berge zum Ort.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsbild.", "content": "Das Gemeindegebiet ist 6,5 Quadratkilometer groß. 2007 wurde die Zahl der permanent im Dorf lebenden Einwohner auf 2655 geschätzt. Bei den Kommunalwahlen 2004 waren 3827 Wähler registriert, bei den Wahlen 2016 gab es 2731 registrierte Wähler. Es gibt Arbeitsmigranten, die in den Städten leben, aber in ihrem Heimatort wahlberechtigt sind. Das überwiegend schiitische Dorf wird von lokalen Mitgliedern der Hisbollah kontrolliert. Das kompakte Zentrum mit der Moschee orientiert sich im Kreis um den römischen Tempel. Es gibt eine öffentliche, drei private Schulen und zwei bis drei kleine Lebensmittelläden. Das Dorf wächst ungeplant mit in den Hügeln unterhalb weit verstreuten zweigeschossigen Neubauten. Qsarnaba ist für die Herstellung von Rosenwasser (\"ma’wared\") bekannt. Die Rosenblüten werden Mitte April bis Ende Mai gepflückt. Die Blüten werden im Verarbeitungsbetrieb mit der dreifachen Menge Wasser versetzt. Bei der Destillation sammelt sich die Essenz als klare Flüssigkeit. Dieses nach traditionellem Verfahren gewonnene Rosenwasser wird als Aromastoff für Süßspeisen verwendet. In Hausgärten und bis in höhere Lagen auf terrassierten Plantagen werden außerdem Mandel-, Pfirsich-, Apfel- und Feigenbäume angepflanzt.", "section_level": 1}, {"title": "Römischer Tempel.", "content": "Seit der Mitte des 2. Jahrhunderts bauten die Römer im Umkreis des Tempelbezirks von Heliopolis, dem heutigen Baalbek, am Rand der Bekaa viele kleine Tempel und sonstige Heiligtümer. Sie waren Pilgerziele für die Einwohner der großen Städte an der Küste. Eine der römischen Prozessionsstraßen führte – teilweise aus dem Fels gehauen – von hier direkt zu den Bergtempeln von Hosn Niha. Der Prostylos-Tempel von Qsarnaba mit dem Eingang an der Ostseite stand auf einem hohen Podium, das über eine breite Freitreppe mit über 20 Stufen erreicht wurde. Die Mauern des Podiums waren nach Osten vorgezogen und bildeten einen seitlichen Abschluss der Treppe. Die mächtigen Kalksteinquader der ehemaligen Cella-Wand, die auf dem Gelände verteilt liegen, sind teilweise bis zur Unförmigkeit verwittert. 1974 war die erste Phase der Restaurierung abgeschlossen, bei der bis zu drei Reihen der Tempelmauern wiederaufgestellt werden konnten. Im mittleren Bereich der Cella ist der Stufensockel eines erhöhten Kultplatzes zu sehen. Ein gesonderter Opferaltar steht außerhalb im Osten am Fuß des Treppenaufgangs. Er wurde in einer weiteren Restaurierungsphase nach 1993 aus Teilen zusammengesetzt und ergänzt. Die Säulen der Vorhalle waren von korinthischen Kapitellen bekrönt. Einzelne Teile des Giebeldreiecks wurden in der ursprünglichen Form zusammengefügt und als Ganzes neben dem Tempel ebenerdig aufgestellt. Im oberen Gesims ist an der Spitze des Giebels eine eingemeißelte Reliefbüste erhalten. Sie zeigt den bärtigen Kopf eines Mannes, der vermutlich den Stifter des Bauwerkes abbildet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Qsarnaba, auch \"Ksarnaba;\" ist ein Dorf am Westrand der Bekaa-Ebene im Libanon. In der Ortsmitte liegen die mäßig gut erhaltenen Reste eines römischen Tempels.", "tgt_summary": null, "id": 390110} {"src_title": "Bahnhof Böblingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wissenswertes.", "content": "Mit \"Who’s That Girl?\" und \"Here Comes the Rain Again\" hatte das Duo bereits zwei der Stücke des Albums geschrieben, die als Singles vorab veröffentlicht worden waren. Für das Songwriting der restlichen sieben Stücke, für die Aufnahmen und den Mix benötigten Lennox und Stewart lediglich drei Wochen in ihrem eigenen Studio \"The Church\" in London. Zu den Studiomusikern gehörten neben Songwriter Michael Kamen die Musiker Vic Martin, Dean Garcia, Pete Phipps sowie der Hornist Dick Cuthell. Mit all diesen Musikern hatten die \"Eurythmics\" bereits im Studio gearbeitet und ein Großteil von ihnen gehörte zur Begleitband. Stewart und Lennox arbeiteten bei den Aufnahmen parallel. Während Stewart mit der Aufnahme der Rhythmus- und Bassspuren begann, nahm Lennox bereits den Gesang auf. Ziel der Band war es, kein zweites „Sweet Dreams“ einzuspielen: Für das Artwork wurden Fotos von Peter Ashworth verwendet, die er für ein Interview mit dem Magazin \"The Face\" gemacht hatte, und die Annie Lennox’ außergewöhnliches Hairstyling sowie ihre Experimentierfreude ausdrückten. Das Coverfoto zeigt Lennox mit schwarzer Maske und orange gefärbten Haaren, Blickfang sind ihre nackten Arme mit angespannten Muskeln, als ob sie sich auf einen Kampf vorbereitet. Dieses als androgyn beschriebene Image soll bewusst das traditionelle Schönheitsideal dieser Zeit karikieren. Am 6. November 1983 erschien „Touch“. Es war das erste Pop-Album, das in den USA zeitgleich als LP und CD veröffentlicht wurde. Bereits vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin begann am 31. Oktober 1983 die Tournee zum Album, die nahezu ein Jahr dauerte und die Band über Neuseeland, Nordamerika, Europa bis nach Japan führte. In Anlehnung an eine britische Sitcom wurde die Tour „Only Fools and Horses“ genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken und Erfolge.", "content": "Jose F. Promis von Allmusic hält das Album für eines der besten der New-Wave-Bewegung, der Band gelinge es, kalte Synthesizerklänge mit warmem Gesang zu kombinieren. Das \"Rolling Stone\" lobt das Album als direkt, ohne einfältig zu sein und als avantgardistisch und trotzdem eingängig. Das Album erreichte in den USA und in Großbritannien im Frühjahr 1984 Platin-Status.", "section_level": 1}], "src_summary": "Touch ist das dritte Studioalbum des britischen New-Wave-Duos Eurythmics. Es erreichte als erstes Album der Band Platz 1 der britischen Albumcharts. Das Musikmagazin \"Rolling Stone\" führt es auf Platz 492 seiner Liste der 500 besten Alben aller Zeiten.", "tgt_summary": null, "id": 967258} {"src_title": "Krai (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "1983 wurde sie Junioreneuropameisterin im 100-Meter-Lauf. Ihre erste internationale Medaille im Erwachsenenbereich gewann die 1,69 m große und 63 kg schwere Athletin bei den Weltmeisterschaften 1987 in Rom. Dort lief in der 4-mal-100-Meter-Staffel das sowjetische Team in der Aufstellung Irina Sljussar, Pomoschtschnikowa, Natalja German und Olga Antonowa in 42,33 s auf Platz drei hinter den Mannschaften aus den USA (41,58 s) und der DDR (41,95 s). Im 100-Meter-Lauf erreichte sie in Rom die Halbfinalrunde. Eine weitere Bronzemedaille in der Staffel folgte bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul. Die sowjetische Mannschaft in der Aufstellung Ljudmila Kondratjewa, Galina Maltschugina, Marina Schirowa und Pomoschtschnikowa musste sich in 42,75 s erneut nur den Stafetten der USA (41,98 s) und der DDR (42,09 s) geschlagen geben. Im 100-Meter-Lauf stellte Woronowa in der Viertelfinalrunde mit einer Zeit von 10,98 s eine persönliche Bestleistung auf. Im Finale erreichte sie in glatten 11 Sekunden den sechsten Platz. 1992 siegte sie beim Leichtathletik-Weltcup in Havanna über 100 Meter und wurde Zweite im 200-Meter-Lauf. In der folgenden Saison gewann sie bei den Hallenweltmeisterschaften 1993 in Toronto über 200 Meter die Bronzemedaille. Im selben Jahr holte sie mit der russischen 4-mal-100-Meter-Stafette den Titel bei den Weltmeisterschaften in Stuttgart. In der Aufstellung Olga Bogoslowskaja, Maltschugina, Woronowa und Irina Priwalowa schlugen die Russinnen in 41,49 s die Mannschaften der USA (ebenfalls 41,49 s) und Jamaikas (41,94 s). Woronowa startete in Stuttgart auch im 100- und 200-Meter-Lauf. Über 200 Meter erzielte sie in der Halbfinalrunde mit 22,35 s eine persönliche Bestleistung. Auf beiden Distanzen belegte sie am Ende den sechsten Platz. Bei den Hallenweltmeisterschaften 1995 in Barcelona gewann sie erneut die Bronzemedaille im 200-Meter-Lauf. Im selben Jahr schied sie bei den Weltmeisterschaften in Göteborg im 100-Meter-Lauf bereits in der Viertelfinalrunde aus. Bei den folgenden Weltmeisterschaften in Athen erreichte sie die Halbfinalrunde. Ihren letzten großen internationalen Erfolg hatte sie bei den Europameisterschaften 1998 in Budapest. Dort holte die russische Staffel in der Aufstellung Oxana Eck, Maltschugina, Woronowa und Priwalowa in 42,73 s die Bronzemedaille hinter den Mannschaften Frankreichs (42,59 s) und Deutschlands (42,68 s). Zum Abschluss ihrer Karriere lief Woronowa bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney mit der russischen Stafette auf den fünften Platz. Im 100-Meter-Lauf schied sie in der Vorrunde aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Natalja Wladislawowna Woronowa (, engl. Transkription \"Natalya Voronova\", geb. – Pomoschtschnikowa – \"Pomoshchnikova\"; * 9. Juli 1965 in Moskau) ist eine ehemalige russische Sprinterin.", "tgt_summary": null, "id": 2221556} {"src_title": "Jean Shepard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Sebangau-Nationalpark liegt im Westen des ehemaligen „Mega-Reis-Projekt“-Gebiets. Für dieses Projekt wurde in den 1990er Jahren mehr als eine Million Hektar Torfmoorwälder gerodet und trockengelegt. Die freie Fläche sollte dem Anbau von Reis dienen. Die Torfmoorwälder auf dem Gebiet des heutigen Nationalparks wurden jahrelang von 15 verschiedenen Firmen abgeholzt, ehe sie 2004 zum Sebangau-Nationalpark erklärt wurden. Der WWF führt auf 150 ha des Nationalparks ein Wiederaufforstungsprojekt durch, das von der Deutschen Post und seit Juni 2011 von der Krombacher Brauerei finanziert wird. Hierbei soll unter anderem getestet werden, welche Bäume für die Wiederaufforstung an welchem Standort am besten geeignet sind. Pro Hektar werden etwa 400 Bäume benötigt. Darüber hinaus wird durch dauerhafte Bindung von Kohlenstoff eine großflächige Reduzierung der ausgestoßenen Treibhausgase angestrebt. Auf dem Gebiet des Nationalparks Sebangau befinden sich 41 Siedlungen der Dayaks. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt hauptsächlich als Fischer oder Farmer.", "section_level": 1}, {"title": "Wasser.", "content": "Der Sebangau-Nationalpark ist etwa 70 km breit und verfügt über einen zwölf Meter dicken „Torfdom“. Über 4000 Drainagekanäle durchziehen den Nationalpark. Sie wurden früher zum Abtransport der gefällten Bäume genutzt. Da in Torfmoorböden der Wasserspiegel normalerweise bis wenige Zentimeter unter die Oberfläche reicht, können solche Kanäle zu einem Austrocknen des ganzen Torfmoores führen, was während der Trockenzeit schwere Brände nach sich ziehen kann. Im Sebangau-Nationalpark werden die Kanäle Stück um Stück mit Dämmen unterbrochen, um den Wasserabfluss zu reduzieren. Etwa alle 100 Meter wird zu diesem Zweck ein Damm errichtet. Diese Maßnahme führt zu einem erneuten Ergrünen der Landschaft; etwa 2015 wird damit gerechnet, dass der ursprüngliche Grundwasserspiegel wieder erreicht ist.", "section_level": 1}, {"title": "Flora.", "content": "Unter den 166 festgestellten Pflanzenarten sind Seltenheiten wie Ramin, die Kannenpflanze Nepenthes ampullaria, die Schwarze Orchidee und etliche Medizinpflanzen zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Im Nationalpark kommen unter anderem Nasenaffen, Malaienbären, Nebelparder und Orang-Utans vor. Durch Schutzmaßnahmen stieg die Anzahl der Letzteren wieder auf 9000 Tiere. 1995 waren es noch 13.000, 2005 nur noch 6900. Ferner wurden 35 Fischarten, 106 Vogelarten und 35 Säugetierarten festgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sebangau-Nationalpark (indonesisch: \"Taman Nasional Sebangau\") ist ein 580.000 ha großer Nationalpark in Indonesien in der Provinz Zentralkalimantan auf Borneo. Er besteht größtenteils aus Torfmoorwäldern und wird von den Flüssen Katingan und dem namensgebenden Sebangau begrenzt.", "tgt_summary": null, "id": 2094947} {"src_title": "Freier TuS Regensburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Ulrich war in seiner Jugend Trampolinturner (ein Jahr Mitglied der Juniorennationalmannschaft) und fuhr Alpinskirennen. 1999 vereinte er seine Interessen für den Turn- und Skisport und fing an, Skiakrobatik zu trainieren. Nach drei Wintern im Europacup debütierte er am 17. Januar 2003 im Freestyle-Skiing-Weltcup und erreichte in Lake Placid den 26. Platz. Das beste Ergebnis dieser Saison erzielte er bei der Weltmeisterschaft 2003 in Deer Valley, wo er 16. wurde. In der Saison 2003/04 stiess Ulrich im Weltcup zweimal unter die besten zehn vor. Die darauf folgende Saison 2004/05 musste er verletzungsbedingt komplett ausfallen lassen. Zwei weitere Top-10-Ergebnisse schaffte er in der Weltcupsaison 2005/06, hinzu kam ein zehnter Platz bei den Olympischen Winterspielen 2006. Auch die Saison 2006/07 war von einer längeren Verletzungspause geprägt. Beim Weltcupspringen in Deer Valley am 1. Februar 2008 wurde Ulrich Dritter und stand damit erstmals auf dem Podest. Hinzu kamen in dieser Saison zwei weitere Ergebnisse unter den besten fünf. Im Winter 2008/09 konnte er diese Leistungen zunächst nicht bestätigen, zeigte aber zum Saisonabschluss seine beste Leistung und sprang bei der Weltmeisterschaft 2009 in Inawashiro auf den vierten Platz. In der Weltcupsaison 2009/10 folgte ein weiterer Podestplatz. Seine bisher beste Weltcup-Platzierung ist ein zweiter Platz, erzielt am 29. Januar 2011 in Calgary. Auch bei der Weltmeisterschaft 2011 in Deer Valley verpasste Ulrich als Vierter eine Medaille nur knapp. Ulrich beendete nach der Saison 2013/14 seine aktive Karriere. Ulrich ist ausgebildeter Flugsicherungsangestellter, 2009 schloss er die berufsbegleitende Maturitätsschule für Erwachsene ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Renato Ulrich (* 14. Dezember 1983 in Luzern) ist ein ehemaliger Schweizer Freestyle-Skier. Er war auf die Disziplin Aerials (Springen) spezialisiert.", "tgt_summary": null, "id": 2353622} {"src_title": "Saving Grace (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Den Anstoß zur Entwicklung einer neuen Kanone für Kampfpanzer gab der Volksaufstand in Ungarn 1956. Während der Kämpfe mit den sowjetischen Truppen gelang es den Aufständischen, einen erbeuteten T-54 auf das Gelände der britischen Botschaft zu fahren. Dort konnte er von britischen Experten untersucht werden. Die Untersuchungen ergaben, dass die zu dieser Zeit im Centurion Mk 3 genutzte Kanone nicht in der Lage war, die Panzerung des neuen sowjetischen Panzers zu durchschlagen. Gleichzeitig wies die 100-mm-Kanone D-10T des T-54 hervorragende Leistungen auf. Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde beschlossen, eine 105-mm-Kanone zu entwickeln, welche die starke Frontpanzerung des T-54 durchschlagen und in die Rohrwiege der Centurions montiert werden konnte, um die noch im Dienst stehenden Panzer dieser Generation mit geringen Kosten einer Kampfwertsteigerung zu unterziehen. Der erste Panzer, der 1959 mit der Kanone ausgerüstet wurde, war der Centurion Mk 5. In den folgenden Jahren erhielten viele westliche Panzer die Kanone, darunter der Leopard 1 und der M60. Noch während des Zweiten Golfkriegs konnten M60 des United States Marine Corps damit mehrere irakische Panzer vom Typ T-72 zerstören. Die \"L7\" ist heute durch die Weiterentwicklung der Waffentechnik in Richtung der Glattrohrkanone veraltet. Bei den meisten modernen westlichen Kampfpanzern wurde sie durch die 120-mm-Glattrohrkanone von Rheinmetall ersetzt, die ursprünglich für den Leopard 2 entwickelt wurde. Diese ersetzte im Rahmen von Kampfwertsteigerungen wie beim M1A1 Abrams die \"L7\" oder bekam bei neuen Projekten gleich den Vorzug.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Die \"L7\" ist eine gezogene Kanone mit einer Länge von 52 Kalibern. Der Verschluss ist ein halbautomatischer Querkeilverschluss, der nach rechts öffnet. Die Patrone wird elektrisch gezündet. Der Rücklauf der Waffe nach dem Schuss beträgt etwa 290 mm. Die Kanone ist mit einem Rauchabsauger ausgestattet und bei den meisten Panzern mit einer Wärmeschutzhülle ummantelt. Der Einsatz der Waffe auf Schiffen und in Küstenverteidigungsanlagen war geplant, wurde aber nicht realisiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Royal Ordnance L7 ist eine britische Kampfwagenkanone. Das Design und die Leistungen der Waffe erwiesen sich als so erfolgreich, dass sie in vielen westlichen Panzermodellen eingesetzt wurde. Die \"Royal Ordnance Factories\" entwickelten die Waffe, um die veraltete 20-Pfünder-Kanone zu ersetzen. Sie ist eine der meistgenutzten Kanonen in Fahrzeugen weltweit. Insgesamt wurden etwa 20.000 Exemplare hergestellt.", "tgt_summary": null, "id": 1028040} {"src_title": "Kirche von Barlingbo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Buckland war ein Sohn von William Buckland. Er studierte von 1844 bis 1848 bis zum B. A. in Christ Church in Oxford und absolvierte dann seine medizinische Ausbildung am St. George's Hospital. Nach seinem Abschluss im Jahr 1851 arbeitete er zunächst als Chirurg an diesem Hospital, gab den Posten jedoch schon nach einem Jahr auf und schlug die Journalistenlaufbahn ein. Seine populärwissenschaftlichen Artikel wurden vor allem durch die Buchausgabe mit dem Titel \"Curiosities of Natural History\" bekannt. Das Werk erlebte 15 Auflagen und wurde nach und nach um drei Zusatzbände ergänzt. Bucklands besonderes Interesse galt den Fischen. Im Jahr 1863 hielt er einen Vortrag über Fischzucht an der Royal Institution; wenig später richtete er im South Kensington Museum, aus dem später das Science Museum hervorging, eine Präsentation zu diesem Thema ein. Seit 1865 hatte er auch Ausstellungsstücke für sein Museum of Economic Fish Culture gesammelt. Ab 1867 arbeitete er auch als „Salmon Inspector“. In Konkurrenz zu der Zeitschrift „The Field“ etablierte er „Land and Water“.", "section_level": 1}, {"title": "Taten.", "content": "Als Buckland 1859 erfuhr, dass man Särge aus der Gruft von St. Martin-in-the-Fields untersuchen und entfernen durfte, identifizierte er den Sarg von John Hunter und sorgte dafür, dass dieser in der Westminster Abbey bestattet wurde. Laut Christine Quigley führte sein Forscherdrang mitunter zu ungewöhnlichen Handlungen. Buckland kostete das Fleisch der verschiedensten Tierarten und setzte es auch anderen Personen vor. Ferner stahl er laut Quigley das Fersenbein von Ben Jonson aus dessen Grab, identifizierte die Reliquien der heiligen Rosalia in Palermo als Ziegenknochen, entlarvte Personen wie P. T. Barnum, die angebliche Meerjungfrauen zur Schau stellten, und untersuchte die Mumie von Julia Pastrana. Er war jedoch auch imstande, aus Spaß Aale in öffentlichen Brunnen auszusetzen. Buckland bestimmte testamentarisch, dass nach dem Tod seiner Frau 5000 Pfund aus seinem Vermögen zur Stiftung einer Professur für „Economic Fish Culture“ verwendet werden sollten. Die ersten Vorlesungen, die durch dieses Projekt finanziert wurden, fanden 1930 statt. Zu seinen Bekannten zählten Chang und Eng Bunker, Louis Agassiz, Joseph Hyrtl, Martin van Buren Bates und Anna Swan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Francis Trevelyan Buckland, besser bekannt als \"Frank Buckland\" (* 17. Dezember 1826 in Oxford; † Dezember 1880) war ein englischer Chirurg und Journalist.", "tgt_summary": null, "id": 482483} {"src_title": "Without a Trace – Spurlos verschwunden/Episodenliste", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Diskurse in Deutschland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vertreibung aus politischen und ethnischen Gründen.", "content": "Die am 5. August 1950 veröffentlichte Charta der deutschen Heimatvertriebenen postulierte ein „Recht auf die Heimat“ und versuchten es auf einer naturrechtlichen Basis zu begründen. Das „Recht auf die Heimat“ wurde nicht zu einem allgemein anerkannten Begriff des Völkerrechts. In den 1950er Jahren wurde in der Bundesrepublik Deutschland die Propagierung einer Rückkehr der Heimatvertriebenen auf Basis eines angeblich völkerrechtlich verbrieften \"Rechts auf Heimat\" etabliert, um innenpolitisch die gegenseitigen Ressentiments von Einheimischen und Zugewanderten zu zerstreuen und den Aufenthalt der Vertriebenen als Provisorium darzustellen. Außenpolitisch wurde sie von nahezu allen Parteien zur Legitimation territorialer Ansprüche genutzt. In der politischen Auseinandersetzung des Kalten Krieges wurde die Proklamation eines Heimatrechtes durch die organisierten Vertriebenen und die daraus abgeleiteten Ansprüche auf Rückgabe der Heimatgebiete der Vertriebenen von deren politischen Gegnern als „Revanchismus“ kritisiert. Bis auf die KPD hatten alle Parteien die Wendung „Recht auf Heimat“ oder das Kompositum \"Heimatrecht\" in ihren Wahlprogrammen. Später wurde der Begriff als einprägsames politisches Schlagwort vor allem von rechtsextremistischen Parteien wie der DVU und der NPD eingesetzt. Der Politikwissenschaftler Karl Dietrich Bracher konstatierte 1980: \"„Die Parole ‚Recht auf Heimat‘ und die Forderung nach Grenzrevision ertönten nirgends stärker als in der NPD.“\" Die politische Forderung eines „Rechts auf Heimat“ im Sinne eines Rechts auf Rückkehr in ehemalige deutsche Siedlungsgebiete ist heute außerhalb der Vertriebenenverbände wenig verbreitet und stößt auch bei den meisten ihrer Mitglieder nur noch auf wenig Interesse. Dem Bund der Vertriebenen gehört nach eigenen Angaben nur eine zahlenmäßige Minderheit von zwei der nach seinen Angaben 15 Millionen Vertriebenen an. Kritiker halten diese Mitgliederzahlen für weit überhöht. Die These des \"Rechts auf die Heimat\" wird vor allem durch die deutschen Völkerrechtler Kurl Rabl, Rudolf Laun, Otto Kimminich und Dieter Blumenwitz getragen, sowie vom österreichischen Völkerrechtler Felix Ermacora und vom amerikanischen Völkerrechtler, Historiker und Träger des Menschenrechtspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft Alfred de Zayas auch im Zusammenhang mit den „ethnischen Säuberungen“ in Jugoslawien erläutert. Blumenwitz, Dietrich Murswiek, Herbert Kraus, Theodor Veiter und Frans du Buy postulierten ein \"Recht auf Heimat\" als Ausdruck des Selbstbestimmungsrechtes. Der Bund der Vertriebenen und ihm untergliederte Landsmannschaften stützen sich auf z. T. von diesen Rechtswissenschaftlern in ihrem Auftrag ausgearbeiteten Expertisen. Diese Experten sitzen auch in Gremien und Arbeitsgruppen der Vertriebenenverbände und publizieren vereinzelt in ihnen zuzurechnenden Verlagen und Schriftenreihen. De Zayas, Ermacora und Blumenwitz vertreten in der Beurteilung der Vertreibung der Sudetendeutschen als Völkermord eine Minderheitenposition, die insbesondere im nationalkonservativen Meinungsspektrum Unterstützung findet. Der Völkermordcharakter der Vertreibung der Sudetendeutschen wird etwa von Christian Tomuschat abgelehnt. Die Einstufung als Völkermord und dessen Verbot ist dabei Grundlage der Konstruktion eines „Rechtes auf Heimat“. Dieses Recht wird auf ein ethnisch gedachtes Kollektiv bezogen, worin manche Kritiker den fortgesetzten Versuch der Zerschlagung der Tschechoslowakei mit einer Teilung Böhmens und Mährens nach ethnischen Kriterien sehen. Christian Graf von Krockow warnt davor, den Begriff „Heimat“ zu überdehnen. Insbesondere sei die Vorstellung abwegig, das „Recht auf Heimat“ könne sich „auf Kinder und Kindeskinder vererben“. „Heimat wird mit jedem Menschen neu geboren, wie sie auch mit jedem Menschen stirbt.“, stellt von Krockow fest. Das „Recht auf Heimat verkehrt sich ins Unrecht, in die Bedrohung, wenn es für vererbbar erklärt und solch ein Erbe als Anspruch gegen andere in Stellung gebracht wird.“", "section_level": 2}, {"title": "Verlust der Heimat durch fehlende Nutzbarkeit.", "content": "Als (potenziell) „Heimatvertriebene“ kann man auch Menschen betrachten, deren Wohnort durch Naturkatastrophen oder Eingriffe des Menschen unbewohnbar geworden ist oder davon bedroht ist. Das Bundesamt für Strahlenschutz unterstützte 2002 in seiner Genehmigung des Standort-Zwischenlagers beim Atomkraftwerk Grohnde die These, es gebe ein „Recht auf Heimat“. Dieses „Recht auf Heimat“ bedeute aber nicht, dass Anwohner eines Zwischenlagers für Brennelemente das Recht hätten, den Betrieb dieser Anlage verbieten zu lassen. Gegner des Braunkohle-Tagebaus Garzweiler II klagten vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen das Projekt mit der Begründung, der Abriss ganzer Dörfer verstoße gegen ihr „Grundrecht auf Heimat“. Diese Auffassung wurde von dem Gericht 2008 zurückgewiesen. Die Begründung: Bereits 1983 war im Zusammenhang mit dem Bau der Negertalsperre, durch den das Dorf Brunskappel unter der Wasserfläche verschwinden sollte, das „Recht auf Heimat“ vor Gericht als Argument eingebracht worden.", "section_level": 2}, {"title": "Weltweite Diskurse.", "content": "Von einem „Recht auf Heimat“ spricht auch der katholische Bischof von Banja Luka, Franjo Komarica, der sich vor allem für Vertriebene im ehemaligen Jugoslawien einsetzt. Er begründet dieses Recht theologisch: „Jeder Mensch ist als Adam geschaffen, aus Erde und vom Erdboden, und zwar von jenem Erdboden, wo er geboren wird. Der Erdboden ist notwendiger Bestandteil jedes menschlichen Daseins. Der Geburtsort ist nicht nur der Raum, in welchem der Menschen erstanden ist, sondern auch der Raum, aus welchem er zusammengesetzt ist.“ Ein Recht auf Heimat wird von der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) propagiert. Hierzu gehörte auch die Forderung der GfbV international nach Aufnahme dieses Rechts in die Charta der Grundrechte der Europäischen Union im Jahre 2000. Greenpeace gibt zu bedenken, dass auch Bewohner von tief gelegenen Gebieten, die vom klimawandelbedingten Ansteigen des Meeresspiegels bedroht seien, ein „Recht auf Heimat“ hätten. Verallgemeinernd stellt Anne Peters, Professorin für Völker- und Staatsrecht an der Universität Basel, fest: „Umweltzerstörung unterminiert [...] im Prinzip alle Menschenrechte, die in den internationalen Rechtstexten anerkannt sind. Beispielsweise kann die Niederlassungs- und Aufenthaltsfreiheit bzw. das Recht auf Heimat in niedrig gelegenen und Atollstaaten durch den Anstieg des Meeresspiegels gefährdet werden. Insbesondere die Rechte auf Privatleben, Gesundheit und auf frisches Wasser, in eingeschränktem Masse auch das Recht auf Leben, sind nur in einer nicht übermässig belasteten natürlichen Umwelt effektiv.“", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Beurteilung.", "content": "Der Politikwissenschaftler und Migrationsforscher Rainer Bauböck kritisierte die Forderung nach einem „Recht auf Heimat“ im Sinne eines Rechts, in dem Land zu leben, in dem man geboren wurde oder aufgewachsen ist, als einseitig. Diese Forderung setze voraus, so Bauböck, dass Migration und Abwanderung ausschließlich negativ zu bewertende Erscheinungen seien: Zum einen für die Menschen, die ihre ursprüngliche Heimat verließen (und damit „verlören“), zum anderen für die Gesellschaften, die diese Zuwanderer aufnehmen müssten und so ihre eigene Kultur gefährdeten, wenn es sich bei den Zuwanderern um „Fremde“ handle. Das „Recht auf Heimat“ werde auch als Begründung genutzt, um weitere Zuwanderung zu beschränken und zu selektieren, indem behauptet werde, durch den weiteren Zuzug von „Fremden“ höre die „Heimat“ auf, Heimat zu sein, indem das Land, in dem man lebe, „überfremdet“ werde. Erst in zweiter Instanz diene die Forderung nach einem „Recht auf Heimat“ der Verbesserung der Lebensumstände in den Herkunftsländern derer, die diese verlassen wollten bzw. sich überlegten, ob sie freiwillig dorthin zurückkehren wollten, und erst zuallerletzt werde das „Recht auf Heimat“ im Sinne einer Pflicht zur Aufnahme von Flüchtlingen verstanden, die nicht in ihre Heimat zurückkehren könnten, das heißt als Pflicht zur Bereitstellung einer „neuen Heimat“ für Flüchtlinge. Dementsprechend könnten sich Immigranten nicht darauf berufen, das „Recht auf Heimat“ impliziere ein Bleiberecht nach der Zuwanderung. Noch weniger könne sich ein nicht (z. B. durch eine Unionsbürgerschaft) privilegierter Einreisewilliger auf ein „Recht auf Heimat“ in einem Land berufen, in dem er noch nie gelebt habe: „Niemand kann Anspruch auf eine Heimat erheben, in der er nicht aufgewachsen ist.“, meint Rainer Bauböck. Dagegen, ein \"Recht auf Heimat\" im Sinne der Schaffung von Staaten bzw. Regionen, in denen die je „eigene“ Ethnie eine Mehrheit bildet, aus dem Selbstbestimmungsrecht der Völker abzuleiten, wehrte sich 1989 Ralf Dahrendorf. Kurz vor der Auflösung der Sowjetunion stellte er die These auf: „Es gibt kein Recht der Armenier, unter Armeniern zu leben“ und nicht als nationale Minderheit zusammen mit anderen Ethnien in einem Vielvölkerstaat. Indem sie sich auf ein \"Selbstbestimmungsrecht der Völker\" beriefen, wollten Politiker im Allgemeinen nicht nur die Änderung von Staatsgrenzen, sondern auch der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung in einem Gebiet als legitim erscheinen lassen. So sei es bereits Woodrow Wilson, der als Erster exzessiv von einem „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ gesprochen habe, in erster Linie darum gegangen, die Zerschlagung Österreich-Ungarns rechtfertigen zu können. „Das sogenannte Selbstbestimmungsrecht hat unter anderem als Alibi für Homogenität gedient, und Homogenität heißt immer die Ausweisung oder Unterdrückung von Minderheiten“, meint Dahrendorf. Gegen die These, beim Reden vom „Recht auf Heimat“ gehe es nicht darum, Menschen zu helfen, die als (Wirtschafts-)Migranten nach Deutschland gekommen seien, spricht eine Äußerung des damaligen Bundesministers für Arbeit, Norbert Blüm: „Unsere Fürsorge begleitet die Heimkehrer. Ihren Heimatländern soll geholfen werden. Denn dann erst ist die Welt in Ordnung, wenn das Recht auf Arbeit nicht vom Recht auf Heimat getrennt ist. Die Arbeitsplätze müssen zu den Menschen und nicht umgekehrt. Die Welt steht kopf, solange dies anders ist.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Recht auf Heimat bezeichnet ein abgeleitetes strittiges Recht des Einzelnen auf das Leben in seiner Heimat. Dieses Recht wurde aus dem Verbot der Verbannung sowie der willkürlichen Entziehung der Staatsbürgerschaft sowie dem Recht auf Rückwanderung (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte) abgeleitet und findet sich vor allem in der Charta der deutschen Heimatvertriebenen der Vertriebenenverbände wieder. Es ist im internationalen Recht bisher nicht allgemein anerkannt. ", "tgt_summary": null, "id": 1993613} {"src_title": "Batokunku", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Als Juniorin.", "content": "2007 wurde Kristina Vogel, die für den RSC Turbine Erfurt startete, zweifache Europameisterin (Junioren) im Sprint und 500-m-Zeitfahren in Cottbus. Im Keirin belegte sie den dritten Platz. Im selben Jahr wurde die 17-Jährige dreifache Weltmeisterin im Zeitfahren, Sprint und im Teamsprint bei der Junioren-WM in Aguascalientes. 2008 war sie zudem Gesamtsiegerin des Albert-Richter-Sprintercups des Bundes Deutscher Radfahrer. Im Jahr darauf konnte Vogel ihre Erfolgsserie bei der Junioren-WM in Kapstadt mit drei Einzeltiteln in Sprint, Zeitfahren und Keirin fortsetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Schwerer Verkehrsunfall 2009.", "content": "Im Mai 2009 wurde Kristina Vogel beim Straßentraining von einem Zivilfahrzeug der Thüringer Polizei erfasst und erlitt schwere Verletzungen. Ein Brustwirbel und die Handwurzelknochen waren gebrochen, sie verlor mehrere Zähne und die Glasscheibe des Autos zerschnitt ihr Gesicht. Eine Gesichtshälfte blieb teilweise taub. Im August 2014 sprach ihr das Landgericht Erfurt ein Schmerzensgeld in Höhe von 100.000 Euro zu, zu zahlen vom Freistaat Thüringen. Der Freistaat hatte nur 25.000 Euro Schmerzensgeld zahlen wollen, Vogel forderte 80.000 Euro. Bei seinem Urteil legte das Gericht die Schwere der Verletzungen zugrunde, aber auch die lange Zeit, die Vogel auf das Geld hatte warten müssen, sowie das Prozessverhalten des Freistaats. Vogel: „[...] Einerseits rühmt man sich mit deinen Titeln [...] Es wäre doch aber mal ein Schritt gewesen zu sagen: Du bist unsere Athletin, wir stehen hinter dir.“ Nach längerem Krankenhausaufenthalt und mehreren Operationen kündigte Vogel im Februar 2010 ihr Comeback bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften im März in Kopenhagen an. Bei den Deutschen Bahn-Meisterschaften 2010 in Cottbus errang sie dreifaches Gold, in Sprint, im Keirin und im Zeitfahren. Im Dezember desselben Jahres errang sie im kolumbianischen Cali ihren ersten Weltcup-Sieg im Sprint. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2012 in Melbourne errang Kristina Vogel gemeinsam mit Miriam Welte die Goldmedaille im Teamsprint. In der Qualifikation und im Finale stellten die beiden Fahrerinnen jeweils einen Weltrekord auf. Im Keirin gewann sie bei dieser WM die Bronzemedaille, die ihre erste Medaille für einen Einzelerfolg bei Elite-Weltmeisterschaften ist.", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Sommerspiele 2012.", "content": "Bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde Kristina Vogel gemeinsam mit Miriam Welte Olympiasiegerin im Teamsprint, nachdem die Siegerinnen des Finales aus China wegen eines Wechselfehlers auf den zweiten Platz zurückgesetzt worden waren. Schon das Finale um Gold hatten die beiden deutschen Fahrerinnen nur erreicht, weil im Lauf zuvor das britische Duo wegen eines ebensolchen Fehlers relegiert worden war. Die beiden Deutschen waren damit die ersten Olympiasiegerinnen in dieser Disziplin, die neu in das Programm der Olympischen Spiele aufgenommen worden war. Im November 2012 errang Kristina Vogel beim zweiten Lauf des Bahnrad-Weltcups 2012/13 jeweils Gold im Sprint und Keirin sowie Silber im 500-Meter-Zeitfahren. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2013 in Minsk wurde sie gemeinsam mit Miriam Welte erneut Weltmeisterin im Teamsprint und im Sprint errang sie die Silbermedaille. Am 7. Dezember 2013 stellte sie in Aguascalientes beim zweiten Lauf des Bahnrad-Weltcups mit 10,384 Sekunden einen neuen Weltrekord über 200 Meter bei fliegendem Start auf und gemeinsam mit Miriam Welte mit 32,153 Sekunden einen neuen Weltrekord im Teamsprint über 500 Meter. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2014 in Cali wurde sie dreifache Weltmeisterin, im Sprint, im Keirin sowie im Teamsprint (mit Welte) sowie im selben Jahr Europameisterin im Keirin. 2015 errang sie das Regenbogentrikot im Sprint. Bei den Europameisterschaften später im Jahr gewann sie gemeinsam mit Welte Silber im Teamsprint sowie Bronze im Sprint. Im Jahr 2016 wurde sie in London Weltmeisterin im Keirin (ihr siebter WM-Titel) und gewann zusammen mit Miriam Welte Bronze im Teamsprint. Im Sprint errang sie ihren achten Weltmeistertitel.", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Sommerspiele 2016.", "content": "Im selben Jahr wurde Vogel für den Start bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nominiert. Dort wurde sie als erste Deutsche Olympiasiegerin im Sprint, gewann mit Miriam Welte die Bronzemedaille im Teamsprint und belegte im Keirin Rang sechs. Damit ist sie die erste deutsche Olympiasiegerin im Sprint, seitdem diese Disziplin 1988 in das olympische Programm aufgenommen wurde. Dabei hatte sie den Sprint für sich entschieden, obwohl sich im entscheidenden Zielsprint beim sogenannten „Tigersprung“ ihre Sattelstütze vom Fahrrad gelöst hatte und der Sattel nach der Ziellinie auf die Bahn gefallen war. Angesichts ihrer Leistungen und Nervenstärke bei den Spielen in Rio sagte Nationaltrainer Detlef Uibel: „Kristina ist unser bester Mann.“", "section_level": 2}, {"title": "2017–2018.", "content": "Im nacholympischen Jahr wurde Kristina Vogel zweifache Weltmeisterin, im Sprint und im Keirin. Zudem wurde sie während der WM in Hongkong gemeinsam mit dem Belgier Kenny De Ketele in die Athletenkommission der UCI gewählt. Im Herbst 2017 errang sie vor heimischem Publikum in Berlin in Keirin und Sprint zwei EM-Titel und gemeinsam mit Welte und Pauline Grabosch Silber im Teamsprint. Bei den ersten drei Austragungen des Bahnrad-Weltcups gelang ihr jeweils das Triple mit drei Siegen in Sprint, Keirin und Teamsprint. Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2018 in Apeldoorn wurde Vogel zweifache Weltmeisterin, im Sprint und Teamsprint. Damit errang sie ihren zehnten und elften WM-Titel und zog mit der bisherigen erfolgreichsten Bahnradsportlerin, Anna Meares aus Australien, gleich. Durch einen sechsten Platz im Keirin verpasste sie ihr Ziel, diese mit einem zwölften Titel zu überflügeln.", "section_level": 2}, {"title": "Rekorde.", "content": "Mehrfach stellte Kristina Vogel Weltrekorde auf. Gemeinsam mit Miriam Welte verbesserte sie den Rekord im 500-Meter-Teamsprint seit 2012 dreimal. Beim Lauf des Bahnrad-Weltcups in Aguascalientes im Dezember 2013 stellte sie mit 10,384 Sekunden einen neuen Weltrekord über 200 Meter bei fliegendem Start auf. Drei Jahre später, im Dezember 2016, verbesserte sie im Rahmen der Veranstaltung \"Frankfurter Kreisel\" in der Oderlandhalle in Frankfurt (Oder) den Weltrekord über 500 Meter bei fliegendem Start auf 28,970 Sekunden und blieb damit als erste Frau unter der 29-Sekunden-Marke.", "section_level": 2}, {"title": "Trainingsunfall 2018.", "content": "Am 26. Juni 2018 stürzte Vogel beim Training im Cottbuser Radstadion nach einer Kollision mit einem niederländischen Fahrer und zog sich einen Trümmerbruch des Brustbeins sowie eine schwere Wirbelsäulenverletzung zu. Ihr Teamkollege Maximilian Levy leistete Erste Hilfe, bevor sie von Rettungssanitätern in das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus gebracht, anschließend per Hubschrauber ins Unfallkrankenhaus Berlin geflogen und dort operiert wurde. Anschließend wurde sie in ein künstliches Koma versetzt. Nach rund vier Wochen konnte sie die Intensivstation verlassen. Vogel hatte in Cottbus trainiert, um an dem folgenden Wochenende am Sprintturnier „Großer Preis von Deutschland“ teilzunehmen. Diese Veranstaltung diente dann als Auftakt für die Spendenaktion \"#staystrongkristina\", die Maximilian Levy und ihr Team \"Erdgas.2012\" initiierten. Dabei zeigten die Radsportler aus verschiedenen Ländern mit Armbinden und Aufschriften auf T-Shirts ihre Solidarität mit Kristina Vogel. Die Aktion erbrachte rund 120.000 Euro. Anfang September 2018 äußerte sich Kristina Vogel in einem Interview mit dem \"Spiegel\" erstmals zu ihrem Unfall. Ihr Rückenmark sei am siebten Brustwirbel durchtrennt, sie sei also ab der Brust abwärts querschnittgelähmt: „Egal, wie man es verpackt, ich kann nicht mehr laufen“, sagte Vogel. Im Dezember 2018 kündigte die Deutsche Sporthilfe an, einen Unterstützungsfonds für Vogel einzurichten; ähnliche Fonds gibt es für den Handballer Joachim Deckarm sowie den Turner Ronny Ziesmer, die beide nach Sportunfällen gesundheitlich stark beeinträchtigt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Kristina Vogel kandidierte als Parteilose für die CDU bei der am 26. Mai 2019 stattgefundenen Kommunalwahl für den Stadtrat in Erfurt. Sie wurde auf Platz zwei der örtlichen Wahlliste gesetzt. Bei der Wahl erhielt sie die meisten Stimmen der CDU-Listenkandidaten und wurde Mitglied des Stadtrats. Im Februar 2020 würdigte sie die Fridays for Future-Bewegung als positives Zeichen gegen Politikverdrossenheit, ohne sich zu den Zielen der Bewegung zu äußern.", "section_level": 1}, {"title": "Diverses.", "content": "Kristina Vogel kommt aus einer kirgisistandeutschen Familie. Seit 2009 ist sie mit dem ehemaligen Radsprinter Michael Seidenbecher liiert, mit dem sie in Erfurt lebt. Im Januar 2019 wurde sie zur Botschafterin für die UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2020 in Berlin ernannt. Im August 2019 kommentierte sie im ZDF die Übertragung der deutschen Bahnmeisterschaften aus dem Berliner Velodrom. Am 20. November 2019 war Vogel Taufpatin eines Einsatzschiffes der Bundespolizei mit Namen \"Bad Düben\". Einen Tag später fungierte sie bei der Bambi-Verleihung 2019 als Laudatorin in der Kategorie \"Sport\". 2018", "section_level": 1}], "src_summary": "Kristina Vogel (* 10. November 1990 in Leninskoje, Kirgisische SSR, Sowjetunion; heute Kirgisistan) ist eine ehemalige deutsche Bahnradsportlerin und zweifache Olympiasiegerin. Mit elf Weltmeistertiteln in der Elite ist sie neben der Australierin Anna Meares die bis dato erfolgreichste Bahnradsportlerin. Bis einschließlich 2017 errang sie zudem 21 nationale Titel. Bei einem Trainingsunfall im Juni 2018 erlitt sie eine Querschnittlähmung. Seit 2019 ist sie als Kommunalpolitikerin im Stadtrat von Erfurt aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 2119325} {"src_title": "Baumschwalm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Unmittelbar nach der Veröffentlichung des Vorgängeralbums \"Volume 8: The Threat is Real\" musste Ignition Records, die damalige Plattenfirma von Anthrax, Insolvenz anmelden. Die Band wechselte zu Beyond Records, die ebenfalls kurze Zeit später aufgeben mussten. Erst als die Band im Jahre 2001 von Nuclear Blast unter Vertrag genommen wurden, begannen Anthrax mit den Arbeiten an einem neuen Album. Gleichzeitig wechselte die Band auch das Management. Außerdem wurde der Gitarrist Rob Caggiano in die Band aufgenommen. Aufgenommen wurde das Album in verschiedenen Studios im Großraum New York City im Herbst 2001. Produziert wurde das Album von der Band und dem Produzententeam \"Scrap 60\", dem unter anderen Rob Caggiano angehört. Die Abmischung übernahmen \"Scrap 60\" und Charlie Benante, während George Marino für das Mastering verantwortlich war. Insgesamt drei Musikvideos wurden gedreht. Ursprünglich sollte das Album \"Superhero\" und dann \"Taking the Music Back\" heißen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "„Refuse to Be Denied“ handelt von der Reaktion eines New Yorkers auf die Terroranschläge am 11. September 2001. Ian erklärte in einem Interview, dass er sich „weigert, seine Freiheit und seine Rechte als Individuum nehmen zu lassen“. Als Gastsänger tritt Anthony Martini auf. Der Text der ersten Single „Safe Home“ stammt vom Gitarristen Scott Ian. In einem Interview mit dem deutschen Magazin Metal Hammer erklärte Ian, dass er erstmals positiv über eine Beziehung schrieb. Im Musikvideo zum Lied haben der Schauspieler Keanu Reeves und die kanadische Punk-Band Sum 41 Gastauftritte. „Nobody Knows Anything“ handelt von dem Ärger, den die Band in den vergangenen Jahren mit ihren Plattenfirmen hatte. Gleichzeitig wird das derzeitige Musikgeschäft kritisiert, wo der Großteil der Plattenfirmen laut Ian „von unkreativen Businesshaien geführt wird, die nur auf das schnelle Geld aus sind“. Für die Lieder „Strap it On“ und „Cadillac Rock Box“ steuerte der ehemalige Pantera-Gitarrist Dimebag Darrell Gitarrensoli bei. Letzterem Lied gab Darrell noch den Titel. Darrell besaß damals einen Truck, in dem er ein Tonstudio eingebaut hat. Das Gefährt nannte er \"Cadillac Rock Box\". Am Anfang des Liedes hört man die Nachricht, die Darrell Charlie Benante auf dessen Anrufbeantworter gesprochen hat. Bei der zweiten Singleauskopplung „Taking the Music Back“ tritt Roger Daltrey, der Sänger der britischen Rockband The Who, als Gast auf. Das Musikvideo zu dem Lied zeigt die Band in einer typischen Livesituation. Die Single enthält als B-Seiten die Coverversionen „Exit“ (im Original von U2) sowie „Next to You“ (im Original von The Police). Die limitierte Edition des Albums enthält als Bonus eine Akustikversion von „Safe Home“ sowie eine Coverversion des Liedes „We’re a Happy Family“ von den Ramones.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Album erhielt hervorragende Kritiken von Seiten der Fachpresse. Der deutsche Metal Hammer wählte \"We’ve Come for You All\" zum „Album des Monats“. Laut Matthias Mineur zeigen sich Anthrax als „eine topaktuelle, vitale Metal-Band, die ihren eigenen Stil weiter verfeinert, dabei neue Einflüsse aufgenommen und alte Tugenden konserviert hat“. Mineur gab dem Album sechs von sieben Punkten. Wolfgang Schäfer vom Rock Hard hob den „jederzeit glaubwürdigen und überzeugenden Mix aus Tradition und Moderne“ hervor und gab dem Album neun von zehn Punkten. Ebenfalls neun von zehn Punkten verteilte der Rezensent \"Metalgreg\" vom Onlinemagazin \"metal.de\" und zog das Fazit „verdammt geiler Sänger + verdammt geile Band = verdammt geiles Album!“ \"We’ve Come for You All\" erreichte Platz 22 der deutschen Albumcharts und ist damit das Anthrax-Album mit dem höchsten Charteinstieg. In den USA stieg das Album auf Platz 122 der Albumcharts ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "We’ve Come for You All ist das neunte Studioalbum der US-amerikanischen Thrash-Metal-Band Anthrax. Es erschien am 3. März 2003 in Europa via Nuclear Blast und in Nordamerika via Sanctuary Records. \"We’ve Come for You All\" war das erste Anthrax-Album mit dem Gitarristen Rob Caggiano.", "tgt_summary": null, "id": 910841} {"src_title": "Sergio Gabriel Martínez", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Im Jahr 2007 schlossen sich die beiden größten Parteien des italienischen Mitte-links-Lagers, die Democratici di Sinistra (DS, „Linksdemokraten“) und die christlichsoziale Democrazia è Libertà – La Margherita, zur Partito Democratico (PD) zusammen. Im Trentino sprachen sich jedoch zahlreiche Anhänger der Margherita gegen die Fusion mit den Linksdemokraten aus. Auf Betreiben des langjährigen Landeshauptmannes Dellai gründeten sie im Juni 2008 die Union für das Trentino. Das Logo der UpT zeigt eine Margerite, um an die Vorgängerpartei zu erinnern.", "section_level": 1}, {"title": "Regionale Ebene.", "content": "Bei den Landtagswahlen am 9. November 2008 erreichte die Partei 17,9 % der Stimmen und 7 der 35 Sitze im Landtag. Damit wurde sie im Trentiner Landtag auf Anhieb zweitstärkste Kraft hinter der Partito Democratico. Sie konnte auch die Stimmen zahlreicher Wähler der Unione di Centro (UDC) auf sich vereinigen, weil diese aus formellen Gründen nicht zur Wahl zugelassen wurde. Dellai wurde im Amt des Landeshauptmanns bestätigt, das er bis zu seinem Wechsel auf die nationale Ebene Ende 2012 innehatte. Bei den Wahlen 2013 verlor die UpT deutlich an Stimmen. Sie erreichte nur noch 13,3 % und fünf Sitze im Landtag. Damit lag sie hinter PD und PATT auf dem dritten Platz. Anschließend war sie als Juniorpartner in der Regierung des Landeshauptmanns Ugo Rossi (PATT) vertreten. Bei der Landtagswahl 2018 trat die UpT im Mitte-links-Bündnis mit PD und \"Futura 2018\" unter Führung von Giorgio Tonini an. Die Partei stürzte auf 3,98 % der Stimmen und einen Sitz im Provinzparlament ab.", "section_level": 1}, {"title": "Nationale Ebene.", "content": "Dellai war 2009 neben Francesco Rutelli und Bruno Tabacci ein Gründungsmitglied der Alleanza per l’Italia (ApI), die sich auf nationaler Ebene zwischen der PD und dem Mitte-rechts-Block positionierte (und ebenfalls inhaltlich wie symbolisch an La Margherita anknüpfte). Bei der italienischen Parlamentswahl 2013 wurde Dellai für die von Mario Monti initiierte bürgerliche Liste Scelta Civica (die in Trentino-Südtirol mit 13,1 % überdurchschnittlich abschnitt) ins italienische Abgeordnetenhaus gewählt. Im Jahr darauf wechselte er jedoch zur christlich-sozialen Kleinpartei \"Democrazia Solidale\" (Demo.S), die an Matteo Renzis Mitte-links-Koalition beteiligt war. Zur Parlamentswahl 2018 nahm die UpT im Rahmen der Liste \"Civica Popolare\" teil, die bürgerliche Mitte-Parteien (u. a. Alternativa Popolare) vereinte, die eine Mitte-links-Koalition mit Matteo Renzis PD anstrebten. Diese kam insgesamt auf 0,5 % der Stimmen (1,3 % in Trentino-Südtirol), womit die UpT keinen Sitz im Parlament erhielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Unione per il Trentino (UpT; deutsch: \"Union für das Trentino\") ist eine Partei autonomistischer Christdemokraten, die in der norditalienischen Provinz Trient aktiv ist. Ihr prominentester Vertreter ist der ehemalige Trentiner Landeshauptmann Lorenzo Dellai.", "tgt_summary": null, "id": 1750201} {"src_title": "José Martínez de Aldunate", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Nach seinem Debütalbum \"Valotte\" und der darauffolgenden Platte \"The Secret Value of Daydreaming\", sowie zwei Touren und öffentlich bekannten Alkohol- und Drogenexzessen, beschloss Lennon einen musikalischen Neuanfang: „Ich war nicht mehr zufrieden mit dem, was ich tat und der Richtung, in die ich mich bewegte, also entschloß ich mich, meine Angelegenheiten in Ordnung zu bringen, \"mich selbst\" in Ordnung zu bringen und das zu tun, was \"ich\" tun wollte. Kreativ sein.“, so Lennon in einem Interview 1989. Er beendete seine Zusammenarbeit mit dem Produzenten seiner beiden ersten Alben, Phil Ramone, und zog sich vor allem aus steuerlichen Gründen in die Schweiz zurück, wo er ein Jahr lang an Titeln für sein neues Album arbeitete. Er verlegte seinen Wohnort von New York City nach Santa Monica und ließ sein neues Album von Patrick „Pat“ Leonard produzieren, der zuvor unter anderem mit Madonna zusammengearbeitet hatte. Auch aufgrund mangelhafter Vermarktung durch Atlantic Records wurde das Album in der Öffentlichkeit nur wenig beachtet. Einzelne Titel nutzte Lennon als B-Seite von Singles seines 1991 veröffentlichten Albums \"Help Yourself\". Der Titel des Albums \"Mr. Jordan\" geht auf zwei Quellen zurück. Ein Freund Lennons arbeitete zu dem Zeitpunkt an einer Zeichnung, die einen Engel zeigte. Dieser flog zwar gen Himmel, riss sich dabei jedoch die Flügel ab, um zurück auf die Erde zu sinken. Lennon deutete das Bild als „eine zweite Chance“. Außerdem inspirierte Lennon der Film \"Here Comes Mr. Jordan\" (dt. Urlaub vom Himmel), in dem Mr. Jordan einem verstorbenen Mann hilft, auf die Erde zurückzukehren. Da es auf dem Album um Tod, Glauben und Liebe geht und Lennon das Album als Neubeginn begriff, benannte er das Album nach der Filmfigur \"Mr. Jordan\". Das Schwarz-Weiß-Coverfoto zeigt Lennon im Profil, sein Kopf ist in seine rechte Hand gestützt. Das Foto stammt wie das des Vorgängeralbums von Timothy White.", "section_level": 1}, {"title": "Titel.", "content": "Julian Lennon spielte auf dem Album auch Keyboard und übernahm die Backing Vocals. Er schrieb die Titel \"Mother Mary\", \"Open Your Eyes\" und \"Sunday Morning\" allein, während er für \"Now You're In Heaven\", \"You're The One\", \"I Get Up\", \"Angillette\" und \"I Want You To Know\" mit John McCurry zusammenarbeitete. \"Make It Up To You\" entstand aus der Zusammenarbeit mit Pat Leonard und \"Second Time\" schrieb Lennon gemeinsam mit seinem früheren Schulfreund und langjährigem Bandkollegen Justin Clayton. Einzelne Titel nehmen Bezug auf Titel der Beatles, so erinnert \"Mother Mary\" an die Liedzeile „Mother Mary comes to me“ aus dem Titel \"Let It Be\", während sich \"I Want You To Know\" der Collage-Technik von \"I Am the Walrus\" bedient. Auf einigen Singles sind Künstler in Gastauftritten zu hören. Die Gitarrenbegleitung auf \"Second Time\" stammt von Peter Frampton, das auf \"You’re the One\" von Dean Huff und das Gitarrenspiel auf \"Open Your Eyes\" von David Williams. Die Akustikgitarreneinspielung des Albums nahm Bruce Gaitsch vor, während Warren Ham auf \"I Get Up\" Mundharmonika spielt.", "section_level": 1}, {"title": "Charterfolge.", "content": "\"Mr. Jordan\" erreichte Platz 87 der US-Billboard-Charts und verblieb insgesamt 15 Wochen in den Charts. Als einzige Single erreichte \"Now You're In Heaven\" die US-amerikanischen \"Hot 100\" und belegte im Mai 1989 Platz 93. In Großbritannien kam \"Now You're In Heaven\" auf Platz 59 der Charts. In den australischen Charts erreichte \"Mr. Jordan\" Platz 18. \"Now You’re in Heaven\" gelangte in Australien auf Platz 5 der Charts. Die zweite Singleauskopplung \"You’re the One\" konnte sich nicht in den Charts platzieren.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "\"Musikexpress\" bescheinigte \"Mr. Jordan\" „ein so breites Spektrum, daß man den Eindruck bekommt, du [J. L.] wolltest sagen ‚Scheiß drauf, ich mach’, was ich will‘.“ Die Jugendzeitschrift \"Bravo\" empfand vor allem in Hinblick auf die Single \"Now You’re in Heaven\", dass „nichts mehr an den Stil des Beatles-Chefs [erinnert]. Ein wilder, energiegeladener Rocker. Man kann höchstens einen Bowie-Einfluß raushören.“ \"Rolling Stone\" hob hervor, dass \"Mr. Jordan\" ganz im Gegensatz zu den beiden früheren Alben Lennons Experimentierfreudigkeit zeige. Gerade sein Gesang, der deutlich tiefer ist als auf den früheren Alben, lasse die Ähnlichkeit zur Stimme John Lennons verschwinden und erinnere eher an David Bowies Stimme zu \"Heroes\"-Zeiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mr. Jordan ist das dritte Musikalbum des Sängers Julian Lennon. Es wurde im März 1989 von Atlantic Records in the USA und in Kanada und von Virgin Records weltweit veröffentlicht. Es war das erste Album Lennons, das nicht von Phil Ramone produziert wurde.", "tgt_summary": null, "id": 906124} {"src_title": "Francisco Antonio García Carrasco", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lebensstudien (\"Life Lessons\").", "content": "Der egozentrische und heruntergekommene, aber erfolgreiche New Yorker Maler Lionel Dobie hat vor seiner kommenden Ausstellung eine Schaffenskrise. Er igelt sich in seinem Atelier ein und wimmelt auch seinen Agenten ab. Später holt er seine junge Assistentin und Muse Paulette vom Flughafen ab, die ihm eröffnet, dass sie nicht mehr zu ihm zurückkommen will. Erst als er ihr verspricht, nicht mehr mit ihm schlafen zu müssen, willigt sie ein zu bleiben und er kann wieder arbeiten. Allerdings ist er ihr immer noch verfallen und kann seine Triebe nur schwer unter Kontrolle halten. Nur mit lauter Musik und Arbeit kann er sich ablenken. Paulette dagegen, die auch als Malerin arbeitet, ist unzufrieden mit sich und ihrer Kunst. Zudem respektiert Lionel sie nicht als Künstlerin. Darüber hinaus ist sie unglücklich in den Schauspieler und Performance-Künstler Gregory verliebt. Auf einer Party eines potentiellen Mäzens flirtet Paulette mit einem jungen Künstler, was Lionel eifersüchtig macht. Er beleidigt sie und brüskiert sie mit einer abfälligen Bemerkung über ihre Arbeit. Dennoch oder gerade deswegen verbringt sie die Nacht mit dem jungen Künstler in Lionels Atelierwohnung. Am nächsten Abend besuchen Paulette und Lionel eine Veranstaltung von Gregory in einem stillgelegten U-Bahn-Schacht. Lionel drängt sie, Gregory anzusprechen, was sie auch tut. Allerdings beachtet der Schauspieler sie kaum, worauf sie Lionel vorwirft, er habe sie in diese Situation gebracht. Sie beschließt, Lionel endgültig zu verlassen. Auch dessen Beteuerungen, sie von nun an mehr zu respektieren, können sie nicht zurückhalten. Sie weiß, dass der alternde Künstler nur sich selbst sieht und unfähig ist, eine Beziehung auf gleicher Ebene zu führen. Auf der Vernissage seiner Bilder schließlich, wo Lionel wieder einmal von allen Seiten gefeiert wird, sucht er sich eine neue Muse in Person einer Kellnerin aus, die auch Malerin ist.", "section_level": 2}, {"title": "Leben ohne Zoe (\"Life without Zoe\").", "content": "Die zwölfjährige Zoe, intelligente und selbstständige aber verwöhnte Tochter des Musikers Claudio und der Fotografin Charlotte, lebt allein in einem großen Luxushotel, da ihre Eltern viel auf Reisen sind. Ihr Leben verläuft wie ein Märchen, sie hat ihren persönlichen Butler, und auch die anderen Angestellten des Hotels kümmern sich um die ständige Bewohnerin. Ihre Eltern leben in Trennung, da sie zwar Liebe füreinander empfinden, aber auf eine kindliche Weise unfähig sind, als Familie zusammenzuleben und füreinander zu sorgen. In der Schule freundet sie sich mit ihrem neuen Mitschüler Abu an, einem Neffen eines reichen arabischen Scheichs. Nachdem sie den Tag mit Abu verbracht hat, kommt Zoe abends wieder ins Hotel, als dieses gerade überfallen wird. Sie kann jedoch aus ihres Vaters Hotelschließfach einen Umschlag retten, in dem sich ein wertvoller Diamantohrring befindet, der ausgerechnet Abus Tante gehört, den diese Zoes Vater mal überreichte. Der Ohrring ist allerdings in Abus Heimat so etwas wie ein Nationalheiligtum und nun wird Claudio von den Häschern des Scheichs beschattet. Zoe beschließt, ihrem Vater aus der Patsche zu helfen. Auf einer mondänen Kinderkostümparty in der Villa von Abu trifft Zoe auf dessen Tante, die Prinzessin Soroya, der sie den Ohrring zurückgibt. So beschließt sie ihren Eltern noch weiter zu helfen und sie dazu zu bringen, wieder zusammenzuleben, obwohl sie das angenehme und luxuriöse Leben allein im Hotel genießt. Aber Zoe weiß, dass sie in der Familie die einzige ist, die vernünftig denken kann und so kann sie ihre Mutter schließlich dazu überreden, ihren Vater auf einer Tournee durch Europa zu begleiten.", "section_level": 2}, {"title": "Ödipus Ratlos (\"Oedipus Wrecks\").", "content": "Der fünfzigjährige Anwalt Sheldon Mills leidet unter seiner übermächtigen Mutter. Während diese ihn ständig kritisiert, ist sie zu Sheldons Verlobter Lisa freundlich und höflich und glaubt, dass Lisa zu gut für ihren Sohn sei. Zu allem Überfluss besucht sie ihren Sohn in dessen Büro und blamiert ihn vor seinen Kollegen. Lisa hat für die Schwierigkeiten ihres Verlobten allerdings keinen Blick. Gegenüber seinem Analytiker gibt Sheldon zu, er wäre froh, wenn seine Mutter verschwände. Während einer Zaubervorstellung, bei der die Mutter von dem Künstler auf die Bühne geholt und in eine Kiste gesteckt wird, amüsiert sich Sheldon bei der Vorstellung, dass seine Mutter von den Säbeln erstochen werden könnte, die der Magier in die Kiste steckt. Doch nach Beendigung des Tricks taucht sie aus mysteriösen Gründen nicht mehr auf. Niemand hat eine Erklärung dafür und auch nach Tagen bleibt sie verschwunden. Obwohl Sheldon froh sein könnte, ist er zunächst niedergeschlagen. Erst nach einiger Zeit fühlt er sich befreit. Eines Tages jedoch, Sheldon denkt an nichts Böses, erscheint seine Mutter als gigantisches Über-Ich am New Yorker Himmel und macht ihm wieder Vorwürfe. Zu allem Überfluss ist sie für alle Passanten sichtbar, fängt an mit ihnen zu diskutieren und stellt ihren Sohn vor allen bloß. Sie schafft es sogar in die Fernsehnachrichten, wo die Fernsehzuschauer erfahren, dass Sheldon früher Millstein hieß und Bettnässer war. Sheldon hat fortan keine ruhige Minute mehr und wird von wildfremden Menschen gehänselt. Dadurch gerät er auch in zunehmende Konflikte mit Lisa, da sie nun auch von seiner Mutter beschimpft wird. Sein Analytiker schlägt ihm vor, die Hellseherin Treva aufzusuchen, um dem Phänomen mit okkulten Methoden beizukommen. Sie versucht, mit allerlei Beschwörungsriten der Sache Herr zu werden, aber vergeblich. Jedoch verlieben sich die beiden ineinander. Lisa verlässt Sheldon und er verlobt sich mit Treva. Schließlich findet Treva auch die Zustimmung seiner Mutter und sie kehrt zur Erde zurück.", "section_level": 2}], "src_summary": "New Yorker Geschichten ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahre 1989. Der von drei Regisseuren inszenierte Film besteht aus drei eigenständigen Episoden. Die erste \"Lebensstudien\" stammt von Martin Scorsese und schildert, wie ein Maler den Versuch seiner Muse bekämpft, sich von ihm abzunabeln. In der zweiten Episode \"Leben ohne Zoe\" von Francis Ford Coppola, versucht die junge Zoe, ihre Eltern wieder zusammenzubringen. In der dritten Geschichte \"Ödipus Ratlos\" von Woody Allen kämpft ein Mann gegen das einnehmende Wesen seiner Mutter an.", "tgt_summary": null, "id": 345406} {"src_title": "Why I Want to Fuck Ronald Reagan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Holotypus wurde im Juni 1971 von Storrs Lovejoy Olson in den Ablagerungen der Prosperous Bay auf St. Helena entdeckt. Er besteht aus einem nahezu kompletten Schädel, einschließlich des Rostrums, des Unterkiefers und des Os quadratum jedoch ohne das Gaumenbein und die proximale Hälfte der rechten Unterkieferseite. Die Paratypen umfassen nahezu alle Elemente der Skelette von mehreren Individuen. Die Gesamtlänge des Schädels mit Schnabel beträgt 72,1 mm, die Postorbtitalbreite 29,4 mm, die Länge des Rostrums ab der Vorderseite der Nasenlöcher 20,7 mm, die Unterkieferlänge 58,8 mm und die Höhe des Os quadratum 11,2 mm. Die Knochen sind hell gelblich lohfarben und nicht mineralisiert. Die Größe und Beschaffenheit des Materials deutet darauf hin, dass der St.-Helena-Riesensturmvogel eine mittelgroße Art mit einem schweren, abwärts gewinkelten Schnabel war. Der St.-Helena-Riesensturmvogel war kleiner als der Tahiti-Sturmvogel (\"Pseudobulweria rostrata\") jedoch etwas größer und langflügeliger als der Maskarenen-Sturmvogel (\"Pseudobulweria aterrima\") oder der Salomonen-Sturmvogel (\"Pseudobulweria becki\") und mit verhältnismäßig kürzeren Läufen.", "section_level": 1}, {"title": "Aussterben.", "content": "Der St.-Helena-Riesensturmvogel starb kurz nach der Entdeckung St. Helenas im Jahre 1502 aus. Mögliche Aussterbeursachen waren die Überjagung durch die ersten Siedler für den Nahrungsbedarf sowie die Nachstellung durch eingeschleppte Tiere, wie Mäuse und Ratten.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Früher wurde eine Verwandtschaft mit dem Tahiti-Sturmvogel angenommen, der früher zur Gattung der Hakensturmtaucher gehörte und heute (wenn auch nicht von allen Systematikern, darunter James Clements) in die eigenständige Gattung \"Pseudobulweria\" klassifiziert wird. Einige Autoren, darunter Samuel T. Turvey von der Zoological Society of London oder Vincent Bretagnolle vom Centre d'Etudes Biologique in Chizé haben daher vorgeschlagen, den St.-Helena-Riesensturmvogel ebenfalls in die Gattung \"Pseudobulweria\" zu stellen. Diesem Vorschlag folgte der International Ornithological Congress im Jahr 2012. In einer Studie von 2014 legten Storrs Olson, Andreanna Welch und Robert C. Fleischer dar, dass der St.-Helena-Riesensturmvogel ein Schwestertaxon zum Bermuda-Sturmvogel (\"Pterodroma cahow\"), zum Kapverden-Sturmvogel (\"Pterodroma feae\") und anderen atlantischen Sturmvögeln darstellt und unterstützen daher einen Rücktransfer in die Gattung \"Pterodroma\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der St.-Helena-Riesensturmvogel (\"Pterodroma rupinarum\") ist eine ausgestorbene Sturmvogelart aus der Gattung der Hakensturmtaucher (\"Pterodroma\"), die auf St. Helena endemisch war. Sie ist nur von subfossilem Knochenmaterial bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1287535} {"src_title": "Builders of the Adytum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die einzelnen stehenden Steine sind, wie für Kreise dieser Art üblich, nach Größe (1,7–1,1 m) und Farbe ausgewählt. Der Kreis hat einen Durchmesser von 19,5 m. Acht der Steine sind aus rosa Porphyr, der neunte ist aus rotem Jaspis. Die beiden hohen Steine, die den liegenden Stein flankieren, sind aus grauem Granit und der große ruhende Stein selbst ist aus rotem Granit. Der Steinkreis gilt nicht zuletzt wegen seiner Lage als eines der schönsten Beispiele für den Typ des Recumbent Stone Circle in Aberdeenshire. Als Adam Welfare von der Royal Commission on the Ancient and Historical Monuments of Scotland (RCAHMS) im Jahr 1998 eine Vermessung der Anlage durchführte, war er überrascht von ihrem guten Erhaltungszustand. Als originales Beispiel eines Steinkreises mit liegendem Stein könnte er ein Alter von 3500 bis 4500 Jahren haben. Eine genaue Altersbestimmung von Steinbauten ist jedoch schwierig und abhängig von Funden, die der Epoche zugeordnet werden können, in der das Bauwerk errichtet worden ist. Im Regelfall findet man in der Mitte einer solchen kreisförmigen Anlage in Schottland die Reste einer Begräbnisstätte, die für die Datierung herangezogen werden kann. Hier ist jedoch nur ein kleiner Hügel von 25 Zentimetern Höhe, etwas versetzt vom Mittelpunkt des Kreises zu sehen. Dieser könnte der Rest eines Cairns sein. Die Anlage scheint zwar ungestört zu sein, wurde jedoch noch nicht ergraben. Auf alten Karten verzeichnete Monumente in dieser Gegend, die identisch mit dem Steinkreis sein sollten, zeigten teilweise Widersprüche zu der Situation, die Welfare vorgefunden hatte. So waren auf einigen Karten nur zehn statt der heutigen zwölf Steine zu sehen. Auf einigen alten Karten fehlte auch der horizontal liegende und von zwei aufrecht stehenden Steinen flankierte Block. Easter Aquhorthies ist nicht zu verwechseln mit der Anlage Aquhorthies, in Banchory am linken Dee-Ufer gelegen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Steinkreise am River Dee.", "content": "Es gibt fast 100 Recumbent Stone Circles in der Region Grampian in Aberdeenshire, insbesondere am River Dee. Merkmal der RSC ist ein „liegender Stein“ begleitet von zwei stehenden, hohen, oft spitz zulaufenden „Flankensteinen“, die sich innerhalb des Kreises oder nahe dem Kreis befinden. Die Steinkreise von Deeside bilden eine Gruppe von Recumbent Stone Circle (RSC). Die originalen und oft noch gut erhaltenen Anlagen wurden zwischen 2500 und 1500 v. Chr. in Aberdeenshire errichtet. Die „liegenden Steine“ liegen in der Regel im Südosten und (normalerweise) auf dem Ringverlauf und erwecken den Eindruck eines Tisches oder Altars.", "section_level": 1}], "src_summary": "Easter Aquhorthies, auch \"East Aquhorthies\" genannt, ist ein Steinkreis des Typs Recumbent Stone Circle (RSC). Easter Aquhorthies liegt etwa viereinhalb Kilometer westlich von Inverurie in Aberdeenshire in Schottland.", "tgt_summary": null, "id": 320958} {"src_title": "IEC 62196", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anwendungsgebiete (Indikationen).", "content": "Cisatracurium wird eingesetzt, um eine Muskelrelaxierung (Muskelerschlaffung) für Operationen oder andere medizinische Prozeduren, wie z. B. maschinelle Beatmung zu erzielen. Für die Rapid Sequence Induction ist es wegen seiner mittleren Anschlagszeit nicht geeignet (s. u.).", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakodynamik.", "content": "Die mittlere ED95 (d. h. die Dosis, die eine 95-prozentige Unterdrückung der Antwort des Musculus adductor pollicis bei Stimulation des Nervus ulnaris bewirkt), liegt bei 0,05 mg/kg Körpergewicht (zum Vergleich: Die ED95 des Racemats Atracurium liegt bei 0,17 mg/kg unter ansonsten vergleichbaren Bedingungen). Bei der doppelten bis vierfachen ED95, d. h. 0,1 – 0,2 mg/kg Körpergewicht liegt die Zeit bis zur maximalen Wirkung (Anschlagszeit) mit drei bis fünf Minuten im mittleren Bereich. Die Wirkdauer liegt dann mit 30 bis 80 Minuten ebenfalls im mittleren Bereich. Es führt im Gegensatz zu Atracurium zu einer wesentlich geringeren Histaminfreisetzung. Sein Abbau erfolgt zu 80–90 % durch Hofmann-Elimination und nur zum geringen Teil durch unspezifische Esterasen im Plasma. Dadurch kann es auch gut bei Patienten mit Leber- oder Nierenstörungen angewendet werden, bei denen andere Muskelrelaxantien wegen der verminderten Ausscheidung deutlich längere Wirkungen haben können. Die erreichten Spiegel des potentiell toxischen Laudanosin sind niedriger als bei Atracurium. Als Arzneistoff wird Cisatracurium vorwiegend als Benzolsulfonsäure-Salz (\"Besilat\") eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Antagonisierung.", "content": "Eine spezifische Antagonisierung ist nicht möglich. Bei Bedarf kann mit Cholinesterasehemmern wie Neostigmin durch eine Inhibition des Acetylcholinabbaus dessen Konzentration im synaptischen Spalt und somit an der motorischen Endplatte indirekt erhöht werden. Dadurch wird das Muskelrelaxans wieder vom Rezeptor verdrängt, was einen normalen physiologischen Ablauf der Muskelerregung ermöglicht.", "section_level": 1}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Das Benzylisochinolinderivat Cisatracurium gehört chemisch zu den Estern, Tetrahydropyridin-Derivaten und Phenolethern. Es ist ein \"cis\"-\"cis\"-Isomer des Racemats Atracurium.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsname.", "content": "Der Handelsname \"Nimbex\" wurde von Burroughs Wellcome (jetzt GlaxoSmithKline) entworfen. Er steht für „exzellenter neuromuskulärer Blocker“ (engl. \"ex\"cellent \"N\"euro\"m\"uscular \"b\"locker).", "section_level": 1}], "src_summary": "Cisatracurium, auch Cis-Atracurium, ist ein in Deutschland 1996 eingeführter Arzneistoff aus der Gruppe der nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien. Es entspricht dem \"cis\"-\"cis\"-Isomer des Racemats Atracurium und ist in diesem zu ca. 15 % enthalten. Es wirkt wie andere nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien über eine kompetitive Hemmung von Acetylcholin am nikotinischen Acetylcholinrezeptor.", "tgt_summary": null, "id": 1793376} {"src_title": "2,4,6-Tribromphenol", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aktuelle Teams.", "content": "Liga Venezolana de Béisbol Profesional – Saison 2010/11", "section_level": 1}, {"title": "Spielmodus.", "content": "In der Liga spielen die 8 Teams eine erste Ligarunde mit 63 Spielen pro Team, von Oktober bis Dezember. Die 5 höchstplatzierten Teams spielen im Januar in einer weiteren Ligarunde mit 16 Spielen pro Mannschaft und ermitteln die Teilnehmer der Finalserie. Diese spielen dann in einem best-of-seven Modus um die Meisterschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Es gibt keine genaue und offizielle Version, wie und wann Baseball nach Venezuela gekommen ist und den Venezolanern vorgestellt wurde. Allerdings wird historisch bestätigt, dass während des letzten Jahrzehnts des 19. Jahrhunderts venezolanische Studenten den Sport aus den USA mitbrachten. Der organisierte Baseball in Venezuela entwickelte Anfang des 20. Jahrhunderts in der Region von Maracaibo, auch durch kubanischen und amerikanischen Einfluss, einen Boom mit zeitweise bis zu 30 Teams, die in 10 verschiedenen, für Baseball erbauten Stadien, spielten. 1938 fand in England die erste Weltmeisterschaft im Baseball statt, von 1939 bis 1943 in Kuba und ab 1940 nahm auch Venezuela mit ihrer Nationalmannschaft teil. Venezuela wurde mit seiner zweiten Teilnahme 1941 sogar Weltmeister. Dies löste einen neuen Boom im eigenen Land aus. 1944 und 1945 wiederholte Venezuela seinen Erfolg und wurde erneut zweimal Weltmeister. Die Popularität des Sports und die internationalen Erfolge führten zur Gründung der Liga Venezolana de Béisbol Profesional am 27. Dezember 1945. Die Gründungsteams waren: Cervecería Caracas (Vorläufer der Leones del Caracas), Navegantes del Magallanes, Sabios del Vargas und Patriotas de Venezuela.", "section_level": 1}, {"title": "Meister.", "content": "Titel in der Caribbean Series", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Liga Venezolana de Béisbol Profesional ist die höchste professionelle Baseballliga in Venezuela. Der Champion nimmt als Vertreter von Venezuela an der Serie del Caribe teil.", "tgt_summary": null, "id": 252228} {"src_title": "Karl Hoefer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ein mutiertes Virus tötet große Bevölkerungsteile. Die Menschheit steht vor dem Übergang vom zivilen Miteinander zur postapokalyptischen Anomie. Die beiden Brüder Danny und Brian versuchen gemeinsam mit Brians Freundin Bobby und Dannys schüchterner Schulfreundin Kate, sich mit einem Mercedes an die Westküste der Vereinigten Staaten durchzuschlagen. Der abgelegene Zielort, an dem die Brüder eine unbeschwerte Jugend verbracht haben, soll ihnen als sichere Zuflucht dienen. Die vier Jugendlichen handeln nach zuvor selbst aufgestellten Regeln: Mund-Nasen-Schutz, ständige Desinfektion und die Einsicht, dass Infizierte unweigerlich dem Tod geweiht sind und zurückgelassen werden müssen, sollen die Gefahr einer infektiösen Erkrankung minimieren. Unterwegs stoßen sie auf einen besorgten Vater, der seine bereits infizierte kleine Tochter zu einer nahe gelegenen Krankenstation bringen will. Obwohl Brian seine Mitreisenden eindringlich ermahnt, ihre zwischenmenschlichen Gefühle zu unterdrücken, versuchen die anderen, den beiden zu helfen. Erste Spannungen innerhalb der Gruppe werden ersichtlich. Dennoch ermöglicht man den beiden Hilfesuchenden eine Mitfahrt, indem man die eigenen Sicherungsmaßnahmen noch einmal erhöht. Das Mitgefühl der jungen Menschen endet jedoch fatal. Bobby infiziert sich – und verschweigt den Vorfall zunächst. Während die beiden Mitreisenden an einer nicht mehr funktionierenden Krankenstation ihrem Schicksal überlassen werden, setzen die vier Jugendlichen ihre Reise fort. Auf ihrer Weiterfahrt stoßen sie auf ein abseits gelegenes Hotel. Spontan beschließen die vier zu entspannen, nicht ahnend, dass der Ort bereits eine bewaffnete Gruppe Männer beherbergt. Als diese wenig später die vier Freunde vertreiben, da sie Bobby zwischenzeitlich als Infizierte ausmachen, bricht die Gruppe gänzlich auseinander. Bobby wird schweren Herzens von Brian aus der Gemeinschaft verstoßen. Auf der Weiterfahrt stoppen die drei ein entgegenkommendes Auto, um Benzin zu ergattern. Als die zwei insässigen Damen ablehnen, zückt Brian kurzerhand die Pistole, und es kommt zu einer Schießerei, bei der die zwei Frauen sterben und Brian verwundet wird. Wenig später versucht Danny, Brians Wunde zu versorgen, und muss dabei erkennen, dass auch Brian sich infiziert hat. Während einer nächtlichen Ruhepause nimmt Danny dem geschwächten Brian die Waffe ab und versucht, zusammen mit Kate zu fliehen. Brian hat jedoch immer noch die Autoschlüssel und macht Danny unmissverständlich klar, nicht alleine zurückbleiben zu wollen. Danny sieht keine andere Lösung, als seinen Bruder zu erschießen, auch um ihm das Leiden zu ersparen. In einem offenen Ende erreichen Danny und Kate schließlich die pazifische Westküste, wobei Danny sich an den dortigen Urlaub mit seinem Bruder in ihrer Kindheit erinnert.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Film-Zeit bezeichnet \"Carriers\" als „ein packendes und bedrohliches Endzeitszenario“, das sich „perfekt zwischen psychologischem Arthouse und aufwändig produziertem Mainstreamthrill“ einordne. Jörg Gerle meinte im \"film-dienst\", dem Film fehle die Dramatik einer Pandemie, die Situation sei trotz der Katastrophe weiterhin „im grünen Bereich“, was dem Film eine „unfreiwillige Komik“ verschaffe. Rob Nelson schrieb für \"Variety\", \"Carriers\" verbreite eine trostlose Vision von nach-pandemischer Angst mit gruseligem Erfolg. Die erzählerischen Abkürzungen ließen den Film jedoch stellenweise etwas blass wirken. Ähnlich Simon Crook für die britische Zeitschrift \"Empire\": Die Schauspieler stellen die Spannung in der Gruppe gut dar, jedoch fehle dem Film der Sinn für die Katastrophe: „Hier gibt es einen Film, der das Massensterben so gemütlich darstellt, dass er unterwegs sogar anhält, um Golf zu spielen.“ Es sei ein „mürrisches, einnehmendes Ende-der-Welt-Horror-Drama, vielleicht ein bisschen zu sehr Schmalspur-Weltuntergang.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Carriers ist ein US-amerikanischer Endzeitfilm aus dem Jahr 2009. Regie führten die spanischen Brüder Àlex und David Pastor, die auch das Drehbuch schrieben. ", "tgt_summary": null, "id": 2450951} {"src_title": "Hans Feodor von Milde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Japanische Zaubernuss wächst meist als laubabwerfender Strauch, selten erreicht sie Ausmaße und Statur eines kleinen Baumes. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 3 bis 4 Meter und bildet eine breit ausladende, trichterförmige Krone aus wenig verzweigten, sparrig abstehenden Ästen. Die graue Rinde junger Zweige ist mit Sternhaaren (Trichome) besetzt. Die wechselständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel misst 0,5 bis 2 Zentimeter. Die einfache Blattspreite ist mit einer Länge von 5 bis 10 Zentimeter breit-oval bis verkehrt-eiförmig. An der Basis sind sie etwas asymmetrisch, abgerundet bis leicht herzförmig. Vorne endet das Blatt spitz oder abgerundet. Der Blattrand ist gewellt. Die Blattunterseite ist im Austrieb behaart, verkahlt später aber bis auf die Blattadern. Zu jeder Seite der Mittelrippe zweigen meist sieben (auch fünf bis neun) Blattadern in spitzem Winkel ab. Die Herbstfärbung der Blätter ist orange bis rot. Die leicht duftenden Blüten erscheinen im Januar bis März an den einjährigen Zweigen, sie erfrieren bei mäßigen Frösten (bis etwa −5 °C) noch nicht. Die kurz gestielten Blüten stehen zu mehreren in köpfchenartigen Blütenständen. Sie besitzen braunsamtige Kelchblätter und vier riemenförmige, hellgelbe, oft etwas zerknittert aussehende Kronblätter von 1 bis 1,7 cm Länge. Bei Frost rollen diese sich ein oder hängen schlaff; beim Auftauen straffen sie sich und richten sich wieder auf. Das kann während der mehrere Wochen langen Blütezeit jeden Tag der Fall sein. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Japanische Zaubernuss ist nur in Japan, dort allerdings auf allen Hauptinseln, verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Sie wird als extremer Frühblüter und wegen ihres bunten Herbstlaubes und der Kelchblattwirkung gelegentlich in den gemäßigten Breiten angepflanzt. Wichtiger ist die Hybride mit der Chinesischen Zaubernuss (\"Hamamelis mollis\"), \"Hamamelis\" ×\"intermedia\". Es gibt von der Japanischen Zaubernuss einige Sorten, die allerdings in der Niederländischen Gehölzsichtung alle als „entbehrlich“ eingestuft wurden, da sie von den \"Hamamelis\" ×\"intermedia\"-Sorten in ihrem Gartenwert übertroffen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pflanzenart Japanische Zaubernuss (\"Hamamelis japonica\") gehört zur Gattung Zaubernuss (\"Hamamelis\"). Sie ist, wie schon das Artepitheton sagt, in Japan beheimatet und dort mit dem Trivialnamen \"Mansaku\" () bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 2361309} {"src_title": "Anel Raskaj", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "John Martin ist ein verdeckter Ermittler der Regierung und begibt sich nach \"Rainbow Valley\" um dort gegen die Bande von Butch Galt zu ermitteln. Als er einen Überfall auf den Postboten George Hale verhindert, wird er von Bürgern der Stadt gebeten den Bau einer Straße zu übernehmen. John Martin stimmt diesem Plan zu und unterstützt den Bau der Straße mit seiner ganzen Kraft. In der Stadt geht während des Baus der Straße eine Petition herum, in dem um Unterstützung gegen die Bande gebeten wird. Da Butch Galt gerade im Gefängnis sitzt wird diese Petition von Rogers gefälscht und Butch wird freigelassen. Als dieser von John’s Arbeit erfährt versucht er ihm auf Grund ihrer gemeinsamen Zeit im Gefängnis auf seine Seite bringen und den Bau der Straße zu verhindern. John versucht ihn dazuzubringen das er ohne sein Wissen die Straße vollendet. Als davon die Dorfbewohner erfahren, versuchen sie diese Kooperation zur vermeintlichen Zerstörung der Straße mit Waffengewalt zu verhindern.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "\"Im Tal des Regenbogens\" wurde in Deutschland auch im Rahmen der ZDF Western-Reihe Western von gestern gezeigt, die von Mai 1978 bis Juli 1986 ausgestrahlt wurde. Die Reihe besteht aus Western der 1930er und 1940er Jahre, bei denen die Filme in Episoden von jeweils 25 Minuten aufgeteilt oder entsprechend gekürzt wurden. Der Film wurde von der KSM GmbH im Jahr 2006 erstmals synchronisiert und auf DVD veröffentlicht. Bei der Synchronisation wurden einige Details geändert. So wurde aus der Figur von John Martin die Figur von \"George Morell\". Der Film wurde nicht digital aufbereitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Im Tal des Regenbogens (Originaltitel: \"Rainbow Valley\") ist ein Western aus der Lone-Star-Serie der Lone Star Productions. Er wurde im Vertrieb der Monogram Pictures Corporation am 15. März 1935 veröffentlicht. Regie führte Robert N. Bradbury.", "tgt_summary": null, "id": 729718} {"src_title": "Sergio del Valle Jiménez", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zunächst 1882 als kleiner Posamentierbetrieb gegründet, entwickelte sich das Unternehmen im Laufe der Zeit zum größten Posamentenwerk in Deutschland. In den 1950er Jahren begann Gerster mit der Produktion von Gardinenbändern. Davon werden heute 40 Mio. Meter im Jahr gefertigt. In den 1980er-Jahren wurde die Gardinenproduktion aufgenommen. Seitdem ist die Angebotspalette darauf ausgerichtet, den kompletten Bedarf der Fensterdekoration mit gewebten, bedruckten und bestickten Gardinenstoffen, Fertiggardinen, Gardinenbändern sowie Posamenten und Raffhaltern abzudecken. Im Jahr 2004 wurde beschlossen, den Geschäftsbereich Gerster TechTex, mit dem Schwerpunkt auf technischen Schmaltextilien, aufzubauen. Aktiver Einsatzbereich ist hier der Composite-Markt mit Verstärkungstextilien und Hilfsstoffen. 250 Mitarbeiter im Hauptsitz in Deutschland und im Tochterwerk in Polen (seit 1995) produzieren in den hauseigenen Produktionsabteilungen, darunter Breit- und Bandweberei, Stickerei und Quastenfertigung, hochwertige Artikel. Im Jahr 2009 belegte Gerster beim BTH Heimtex / BBE-Kundenbarometer Deko und Gardine in zwei Kategorien (Zukunftsperspektiven und Lieferschnelligkeit) den ersten Platz und landete bei weiteren zehn Kategorien, u. a. Produktqualität, Preis-Leistungs-Verhältnis, Konditionen, Kulanz und Reklamationsbearbeitung, Vertriebspolitik und Fortschrittlichkeit, auf dem zweiten Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Karitatives.", "content": "Vor 225 Jahren wurde erstmals ein Schützenbatzen von der Heiß ́schen Stiftung an die Biberacher Schulkinder ausgegeben. Diese schöne Tradition, den Schulkindern eine Freude zu bereiten, wurde von der Firma Gerster über mehrere Generationen bis zum heutigen Tag fortgesetzt. Bedeutung, Herkunft und auch Übergabe an der Schule werden durch die seit dem letzten Jahr dazugekommene Grußkarte in Form eines Breviers aufgewertet und bilden an den Schulen einen schönen Einstieg in das Biberacher Schützenfest. Neben dem Schützenbatzen unterstützt die Firma Gerster zusätzlich das Biberacher Schützenfest mit Spenden und Produkten des Unternehmens zur Kostüm- Festzugs- und Theaterausstattung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gustav Gerster GmbH & Co. KG ist ein Familienunternehmen mit Hauptsitz in Biberach an der Riß und produziert Gardinenstoffe, Fertiggardinen, Gardinenbänder, Posamenten sowie Technische Textilien.", "tgt_summary": null, "id": 226609} {"src_title": "Andrij Srjubko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bahnhof mit unterirdischen Gleisanlagen und ebenerdig darüber liegender Bahnhofshalle wurde in den 1970er Jahren errichtet. Er löste die Estació de França als Hauptbahnhof der Stadt ab. 2008 erreichen die ersten AVE-Hochgeschwindigkeitszüge aus Madrid den Bahnhof. Seit 2013 ermöglicht der Provença-Tunnel unter der Stadt hindurch die Fortsetzung der Hochgeschwindigkeitsstrecke zur französischen Grenze. Voraussichtlich ab 2023 erhält Sants mit dem Bahnhof Barcelona-Sagrera einen Gegenpol im Ostteil der Stadt. Die Hochgeschwindigkeitszüge von/nach Madrid bzw. Frankreich werden an beiden Orten anhalten. Im Zuge dieses Angebotsausbaus werden und wurden im Bahnhof, der in einem flughafenähnlichen Stil erbaut wurde, diverse Umbauten vorgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fernverkehr.", "content": "Ab Barcelona-Sants verkehren die meisten Fernverkehrszüge, die Barcelona tangieren. Vereinzelte Züge in Richtung Frankreich verkehren ab der Estació de França. Ab Sants verkehren AVE/ALTRIA-Züge nach Madrid Atocha, Sevilla, Córdoba, Bilbao, Irún und Vigo sowie die Euromed bzw. Alaris nach Alicante/Valencia, die ab 2019 in Barcelona-Sagrera beginnen sollen. 2008 wurde die HGV-Strecke nach Madrid in Betrieb genommen, die Reisezeit zwischen den beiden größten spanischen Städten wurde auf weniger als drei Stunden reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Regionalverkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Rodalies Barcelona.", "content": "Folgende Linien des S-Bahn-ähnlichen Netzes Rodalies Barcelona bedienen den Bahnhof Sants: Diese Linien werden von der Renfe betrieben. Damit ist der Bahnhof ein zentraler Knotenpunkt des Rodalies-Systems. Die Rodalies-Züge der katalanischen Eisenbahngesellschaft FGC verkehren ab den Bahnhöfen Plaça de Catalunya und Plaça de Espanya. Nach Vollendung der Bauarbeiten zum Bahnhof Barcelona-Sagrera verkehrt dann auch die Linie R10 wieder, die vom Bahnhof Barcelona-França zum Flughafen führt und nebst Sants auch noch den unterirdischen Bahnhof Barcelona-Passeig de Gràcia bedient. Ab Sants beträgt die Fahrzeit rund 20 Minuten.", "section_level": 3}, {"title": "Übriger Regionalverkehr.", "content": "Ab Sants verkehren Regionalzüge nach Lleida, Tortosa und Valencia. Diese Züge finden meist ihren Anfang im França-Bahnhof und verkehren via Sants.", "section_level": 3}, {"title": "U-Bahn.", "content": "Die Metro Barcelona bedient den Bahnhof mit den U-Bahnlinien L3 (Zona Universitària–Trinitat Nova) und L5 (Cornellà Centre–Vall d'Hebron). Die Station der Linie L5 wurde 1969 eröffnet, diejenige der Linie 3 1969. 2004 wurde die Schalterhalle der Linie 3 saniert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Barcelona-Sants ist der Hauptbahnhof der katalanischen Metropole Barcelona. Er liegt im Stadtbezirk Sants-Montjuïc am gleichnamigen Platz (Plaça de Sants). Unter anderem ist er Endpunkt der Schnellfahrstrecke Madrid–Barcelona.", "tgt_summary": null, "id": 2046445} {"src_title": "Peter Wittig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Der jüdische Österreicher Ernst David Kaiser wurde in Wien in der Bandgasse geboren. Sein Vater, ein jüdischer Kaufmann, stammte aus dem slowakischen Teil Ungarns, die Mutter aus Brünn. Bei Geburt war er Ungar, später infolge Optierung des Vaters Österreicher. Ernst Kaiser wuchs in Wien auf, besuchte ein Gymnasium, legte die Matura ab, leistete seinen Wehrdienst und studierte Germanistik. Noch bevor er seine Promotion abschließen konnte, erfolgte am 12. März 1938 der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Nur wenige Monate später floh Kaiser über Prag nach Polen und von dort per Schiff nach Southampton/GB. Er ließ sich in London nieder. Er fand lediglich in einem Schlachthof eine Arbeitsstelle, wo er Schweine- und Rinderhälften im Kühlhaus schleppte. Zu Kriegsbeginn wurde Kaiser interniert \"„und diente hernach fast sechs Jahre in der Britischen Armee (Frankreich, Belgien, Holland, Deutschland), zuletzt in der Militärregierung in Hamburg als Dolmetscher im Rang eines Sergeanten und zog es vor, sich danach ins Privatleben zurückzuziehen und auf den eventuellen Offiziersrang zu verzichten.“\" Später notierte er, er habe gegen Deutschland für Deutschland gekämpft.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Noch in Hamburg erschien 1946 sein erstes Buch „Schattenmann“, eine Novelle, im Verlag Hans Dulk. Er lebte wieder in London, arbeitet als Übersetzer. Als Schriftsteller blieb er ohne Erfolg. Ende 1946 erhielt Kaiser die englische Staatsbürgerschaft. Er lernte Eithne Wilkins, eine neuseeländische Germanistin, Übersetzerin und Poetin kennen. Sie lehrte zu dieser Zeit als Dozentin an der Universität in London. Kaiser und Wilkins heirateten 1949. 1947 beantragte Kaiser bei der Bollingen Foundation in New York ein Stipendium, um den zweiten Teil seines Romans „Die Geschichte eines Mordes“ zu schreiben. Es ist der Schriftsteller Hermann Broch, der die ersten 480 Seiten des Manuskripts für die Foundation begutachtet. Broch ist des Lobes voll und empfiehlt die Förderung Kaisers. Dabei ist er sich bewusst, dass es schwierig sein wird, für das sperrige Buch einen Verlag zu finden. Er macht deshalb den Vorschlag, eine Bibliothek zu gründen, in der veröffentlichungswerte Manuskripte gesammelt werden sollen, für die sich zunächst kein Verlag findet, damit sie nicht vergessen werden oder verloren gehen. Trotz des Einsatzes von Hermann Broch lehnte die Stiftung die Förderung Kaisers ab. Er schrieb den zweiten Teil seines Romans ohne Förderung, ebenso in den folgenden Jahren eine Reihe von Novellen und Erzählungen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau übersetzte er Bücher aus der deutschen Sprache in die englische. Sie gelten als herausragend gute Übersetzer, die für erste Verlagsadressen in den USA und Großbritannien tätig sind. Auf der langen Liste ihrer Übertragungen stehen u. a. Romane, Erzählungen und Gedichte von Goethe, Kafka, Benn, Feuchtwanger, Wiechert, Kokoschka und Lenz, weiter Briefbände von Gustav Mahler und Arnold Schönberg.", "section_level": 2}, {"title": "Musilübersetzung.", "content": "Bahnbrechend sind ihre Übersetzungen mehrerer Werke Robert Musils, darunter auch „Der Mann ohne Eigenschaften“, den sie nicht nur übersetzten, sondern auch in neuer Fassung aus dem Nachlass edidierten. Überhaupt war die wissenschaftliche Arbeit am Werk Robert Musils seit 1950 für Kaiser und Wilkins-Kaiser ihre Haupttätigkeit. Bereits 1948 „gaben sie das spektakulärste Signal, das die Bedeutung des Schriftstellers (Musil) nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals ins Bewusstsein hob mit einem großen Artikel in der Londoner Times“. Seit 1950 publizierten sie gemeinsam zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zum Werk Musils in Fachzeitschriften und Sammelbänden, schließlich 1962 den umfang-reichen Band „Robert Musil – Eine Einführung in das Werk“ in Stuttgart. Der Kontakt zur Bollingen Foundation wurde nun hilfreich. In der Zeit von 1954 bis 1965 konnte das Ehepaar Kaiser/Wilkins dank mehrerer Stipendien der Stiftung insgesamt elf Jahre lang in Rom leben und den Nachlass Musils sichten und auswerten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse führten zu einem etliche Jahre langen Dissens mit dem Rowohlt Verlag, wo von Adolf Frisé eine Gesamtausgabe des Werkes von Robert Musil herausgegeben worden war. Dabei ließ Frisé die im Nachlass befindlichen Texte Musils außer Acht; mit dem Ergebnis, dass zusätzliche Kapitel zum Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“ nicht publiziert wurden und auch die Reihenfolge der veröffentlichten Kapitel nicht korrekt war. Erst nach heftigem öffentlichen Diskurs und nachdem in den USA und in Großbritannien die Übersetzung des Romans in der korrekten und ergänzten Form von Kaiser/Wilkins erschien, entschloss sich der Rowohlt Verlag zu einer berichtigten Neuausgabe. In Die Zeit vom 21. April 1967 war dazu zu lesen: \"„Die jahrelangen Auseinandersetzungen um die Musil-Edition, angefacht durch die Nachlassuntersuchungen von Eithne Kaiser-Wilkins und Ernst Kaiser, haben doch noch ein gutes Ende gefunden. Der Rowohlt Verlag gab... bekannt, dass eine Neuausgabe seiner Werke nun in Angriff genommen wurde. 1968 erscheinen... und die von Frisé im Verein mit den Kaisers... erarbeitete Neuausgabe von „Der Mann ohne Eigenschaften“... So dass es den Anschein hat, als würde einer der wenigen überragenden deutschen Schriftsteller dieses Jahrhunderts doch zu einer ordentlichen Ausgabe seines Werkes kommen.“\" Auch an der Verlagerung des Nachlasses von Robert Musil von Rom nach Österreich, wo diese Materialien heute im Bestand der Nationalbibliothek in Wien archiviert sind, hatte das Ehepaar Kaiser/Wilkins maßgeblich mitgewirkt. 1969 konnte Ernst Kaiser ein zweites Buch veröffentlichen. Es ist die Paracelsus-Monographie in der Monographienreihe des Rowohlt Taschenbuch Verlages. Warum sich der Autor für Paracelsus interessierte, ist zurzeit nicht bekannt. Möglicherweise handelte es sich um eine Auftragsarbeit für den Verlag, die aus rein finanziellen Gründen angefertigt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung des 2. Romans.", "content": "Mehrfach versuchte Ernst Kaiser, seinen Roman „Die Geschichte eines Mordes“ in deutschen Verlagen unterzubringen. Freunde, wie der Germanist Wilhelm Bausinger, versuchten ihn dabei zu unterstützen. Fast drei Jahre lang lag das Manuskript im Suhrkamp Verlag. Mehrmals wurde von dort die Bereitschaft, dieses Werk zu veröffentlichen, signalisiert. Kaiser wurde aufgefordert, den Text deutlich zu kürzen. Dies lehnte er ab; nicht weil er keine Kürzungen wollte, sondern er hielt fest, das Werk müsse „objektiv brauchbar gemacht“ werden. Er hoffte, „es lebe ein Gott zu kürzen und zu straffen.“ Im November 1960 reichte Suhrkamp das Manuskript kommentarlos zurück. Kaiser übergab den Text nun an den Verleger Ledig-Rowohlt, mit dem er seit drei Jahren wegen der Revidierung der Musil-Ausgabe in persönlichem Kontakt war. Auch Ledig-Rowohlt stellte zunächst die Veröffentlichung des Romans in Aussicht; bestand aber ebenfalls auf Kürzungen. Kaiser war, wie er in einem Brief an Bausinger berichtete, damit einverstanden. Er habe aber Ledig-Rowohlt erklärt, dass er diese Überarbeitung nicht vornehmen könne. Erstens sei es bereits zehn Jahre her, dass er das Werk abgeschlossen habe; er sei zeitlich nicht in der Lage sich noch einmal in seinen Text hineinzufinden und zweitens stamme der Roman aus einer Lebenszeit, die er abgeschlossen habe und in die er nicht zurückkehren wolle. Er habe aber dem Verlag freie Hand gegeben zu kürzen, auch kräftig zu kürzen. Umso erstaunter war Kaiser, dass sein Manuskript von einer Verlagssekretärin ohne jeglichen Kommentar zwei Monate später zurückgeschickt wurde. Die Schriftstellerin Ingrid Bachér, die heute in Düsseldorf lebt, hielt sich in der ersten Hälfte der 1960er Jahre in Rom auf. Sie lernte das Ehepaar Kaiser/Wilkins kennen, es entstand Freundschaft. Auch sie bot an „Die Geschichte eines Mordes“ bei ihren Verlagen vorzustellen. Auch ihr gegenüber gab Ernst Kaiser freie Hand bezüglich der Überarbeitung des Textes. Auch ihre Bemühungen blieben damals erfolglos. Ingrid Bacher kehrte nach Deutschland zurück, und Ernst Kaiser und seine Frau übersiedelten 1966 wieder nach Großbritannien. Eithne Kaiser-Wilkins erhielt im Frühjahr 1968 eine Professur an der Universität in Reading. Kaiser wurde zum Honory Research Fellow ernannt und leitete mit seiner Frau das Robert Musil Research Unit an der Universität. Mit Ingrid Bacher blieben die Kaisers in brieflichem Kontakt.", "section_level": 2}, {"title": "Verschwundener Nachlass.", "content": "Am 1. Januar 1972 starb Ernst Kaiser in Reading. Nur zwei Jahre später, Ende 1974, starb auch Eithne Kaiser-Wilkins. Kurze Zeit danach meldete sich bei Ingrid Bacher der ehemalige Assistent von Kaiser-Wilkins an der Universität und schrieb, die Kaisers hätten verfügt, alle Manuskripte Ernst Kaisers ihr zu übergeben, verbunden mit der Bitte, zu versuchen aus diesem Konvolut zu veröffentlichen. Sie antwortete umgehend, sie sei bereit, die Texte zu übernehmen. Das avisierte Paket mit den Texten kam aber nie an. Alle Versuche, den Verbleib des Paketes zu klären, blieben erfolglos. Der Assistent musste sich in eine geschlossene psychiatrische Klinik begeben und war nicht mehr erreichbar. In Reading ist kein Nachlass der Kaisers vorhanden. Der Bruder von Eithne Wilkins, ein Wissenschaftler, verweigerte jegliche Auskunft. Die Texte des Schriftstellers Ernst David Kaisers mussten als verschollen gelten. In einem ihrer Romane schrieb Ingrid Bacher vom Schicksal Kaisers und seiner Manuskripte. Damit wurde der unbekannte Autor zu einer Figur der Literatur. Auf zwei Foren der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft berichtete Ingrid Bacher von Ernst Kaiser, seiner Frau und seinen verschwundenen Texten. Im Jahr 2001 sprach sie daraufhin ein junger Mann an und erbot sich, eine Recherche durchzuführen. Im Internetzeitalter müsse doch etwas über Kaiser zu finden sein. Er behielt recht. Im Deutschen Literaturarchiv in Marbach fanden sich zahlreiche Hinweise zu Kaiser, Briefwechsel mit Schriftstellern, Fachzeitschriften und Verlagen. Als besonders ergiebig erwies sich der Vorlass des Völkerkundlers Prof. Dr. Hermann Bausinger. Hermann Bausinger übergab an das Archiv – als Bestandteil seines Vorlasses – auch den Nachlass seines Bruders Wilhelm, der 1966 tödlich verunglückte. Darin enthalten ist u. a. ein umfangreicher Briefwechsel von Wilhelm Bausinger mit Ernst Kaiser und Eithne Kaiser-Wilkins. Sie waren sich nicht nur als Musil-Forscher verbunden, sondern auch in Freundschaft zugetan. Darüber hinaus sind im Bausinger-Bestand auch Manuskripte Kaisers vorhanden, unter anderem der Durchschlag eines maschinengeschriebenen Manuskriptes des Romans „Die Geschichte eines Mordes“, insgesamt über 1.000 Seiten, gegliedert in einen ersten Teil, „Das große Haus“, ein „Zwischenspiel“ und einen zweiten Teil „Das weiße Haus“. Ingrid Bacher fuhr nach Marbach und las im Archiv den Text „Das große Haus“ und viele Briefe von Kaiser/Bausinger. Sie ließ sich das Manuskript kopieren und suchte nach einem Verlag. Wieder gelang es über Jahre nicht, einen Verleger zum Druck des Romans „Die Geschichte eines Mordes“ zu bewegen. Und dies obwohl immer wieder großes Interesse an einer Veröffentlichung signalisiert wurde. Erst im Frühjahr 2008 fand sie auf Grund persönlicher Bekanntschaft mit dem Verleger Ralf Liebe und seinem Programmdirektor Helmut Braun zwei Mitstreiter, die bereit waren, die Veröffentlichung des Romans zu realisieren. Nach dem Lesen des gesamten Manuskripts schlug Braun vor, zunächst den ersten Teil des Textes als „Die Geschichte eines Mordes“ zu veröffentlichen. Da der zweite Teil, „Das weiße Haus“, sich weit von der Erzählung des ersten Teils entfernt und als einzige Klammer die Figur des Protagonisten dient, ist es gerechtfertigt, von zwei Romanen zu sprechen, die getrennt voneinander publiziert werden können. Ingrid Bacher übernahm es, wie seiner Zeit versprochen, den Text im Sinne Kaisers „objektiv brauchbar zu machen“, ihn „zu straffen und zu kürzen“. Sie tat dies behutsam und ohne stilistische Eingriffe. Die nötige Abschrift – das Erstellen einer Datei – und deren Korrektur führte zu einer vorsichtigen Angleichung an unsere heutige Rechtschreibung und Zeichensetzung, ohne dass die Besonderheiten der Schreibweise Kaisers beeinträchtigt wurden. Nunmehr liegt ein „lesbarer Text“ vor, der von einem Mann erzählt, der auf surreale Weise in einen Mordfall verstrickt wird, in eine Falle von Realität und Fiktion gerät, an der Frage der Schuld fast zugrunde geht und durch den Verzicht auf alles, was sein Leben ausmachte, eine Erlösung anstrebt.", "section_level": 2}, {"title": "Werke.", "content": "Zudem war er Übersetzer zahlreicher Romane der Weltliteratur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernst David Kaiser (* 3. Oktober 1911 in Wien; † 1. Januar 1972 in Reading) war ein österreichischer Autor und Übersetzer.", "tgt_summary": null, "id": 731684} {"src_title": "Mark Mersiowsky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Er studierte Gesellschaftswissenschaften an der Universität Havanna und engagierte sich früh in der kommunistischen Bewegung. Mit 17 wurde er Mitglied der Nachwuchsorganisation der Sozialistischen Volkspartei (PSP), 'Sozialistische Jugend' (JS), in der er später zum Generalsekretär aufstieg. Er engagierte sich im Widerstand gegen die Batista-Diktatur und wurde dabei mehrfach verhaftet. Im Frühjahr 1958 verließ er Kuba auf illegalem Weg, um in Moskau am XIII. Kongress des Komsomol teilzunehmen, der Jugendorganisation der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. Nach der von Fidel Castro angeführten Kubanischen Revolution rückte Malmierca 1960 in die Nationale Leitung der PSP auf, und organisierte als Generalsekretär der Sozialistischen Jugend deren Auflösung und Übergang in die auf Betreiben Che Guevaras gegründete 'Vereinigung der Rebellenjugend' (AJR). Parallel zur Tätigkeit als parteipolitischer Stratege war er am Aufbau der neuen Sicherheitsstruktur beteiligt. So wurde er 1961 erster Leiter der im Innenministerium neu geschaffenen Abteilung für Staatssicherheit (DSE), dem der innerhalb der Struktur der Revolutionären Streitkräfte entstandene Geheimdienst unterstellt wurde, und diente als stellvertretender Innenminister. Nachdem die PSP 1961 mit Castros Bewegung des 26. Juli (M-26-7) verschmolzen wurde, war Malmierca in den dabei gebildeten Nachfolgeorganen aktiv: Aus den 'Integrierten Revolutionären Organisationen' (ORI) wurde 1962 die 'Einheitspartei der Kubanischen Sozialistischen Revolution' (PURSC), aus der 1965 schließlich die Kommunistische Partei Kubas (PCC) entstand, deren erstem Zentralkomitee Malmierca angehörte. Er wurde erster Chefredakteur der erstmals am 4. Oktober 1965 herausgegebenen Parteizeitung Granma. Von 1967 bis 1973 war Malmierca stellvertretender Direktor des Nationalen Fischereiinstituts. 1973 wurde er in das Sekretariat des Zentralkomitees gewählt. 1976 wurde er als Nachfolger von Raúl Roa García als Außenminister in den Ministerrat Kubas berufen. In dieser Funktion vertrat er insbesondere die Haltung Kubas in der Außenpolitik während der Entsendung von Einheiten der Streitkräfte (Fuerzas Armadas Revolucionarias) zum Militäreinsatz in Angola als diese Aktionen auch von der Bewegung der Blockfreien Staaten kritisiert wurde, aber auch während der massenhaften Ausreisen von Kubanern in die USA auf dem Seeweg in zum Teil selbst gebauten Booten. Das von ihm 1992 aus gesundheitlichen Gründen niedergelegte Amt des Außenministers übernahm der langjährige Erste Vizeaußenminister Ricardo Alarcón. Malmierca starb an den Folgen von Lungenkrebs. Sein Sohn, Rodrigo Malmierca Díaz, ist seit März 2009 kubanischer Minister für Außenhandel und auswärtige Investitionen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luis Alberto Cubilla Almeida (* 28. März 1940 in Paysandú; † 3. März 2013 in Asunción, Paraguay) war ein uruguayischer Fußballspieler und -trainer. Mit der Nationalmannschaft seines Heimatlandes nahm er an den WM-Endrunden 1962, 1970 und 1974 teil. Er war der Bruder Pedro Cubillas und Großvater Rodrigo Cubillas.", "tgt_summary": null, "id": 425669} {"src_title": "Ambrosio de Benavides", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Johann Gottfried Büring, der Sohn des in Berlin tätigen Hofzimmermeisters Johann Andreas Adam Büring, ließ sich \"angeblich unter dem Eindruck der Werke Knobelsdorffs zum Architekten ausbilden\". Seine bautechnischen Kenntnisse erwarb er in Berlin bei dem Maler und Kupferstecher Constantin Friedrich Blesendorf, der an der „Königlich-Preußischen Akademie der Künste und mechanischen Wissenschaften“ Geometrie und Perspektive lehrte, bei dem Kriegs- und Domänenrat Johann Carl Stoltze, der auch als Oberbaudirektor fungierte, und vermutlich bei dem Baumeister und Oberbaudirektor Titus de Favre. Nach der Ausbildung war er als Kondukteur am Potsdamer Bauamt tätig und beteiligte sich 1744 mit Friedrich Wilhelm Diterichs und Carl Ludwig Hildebrandt an der Terrassierung des Weinbergs am Schloss Sanssouci. Anschließend ging Büring wieder nach Berlin, wo er in Zusammenarbeit mit Jan Bouman die Bauaufsicht über die nach Plänen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff und Jean Laurent Legeay errichtete Sankt-Hedwigs-Kathedrale führte. Zur Weiterbildung ermöglichte ihm sein Vater eine Studienreise, die ihn 1748 nach Italien und Frankreich führte. Anschließend kehrte er jedoch nicht nach Preußen zurück, sondern ließ sich in Hamburg nieder. 1751 wurde er zum Ehrenmitglied der „Königlich-Preußischen Akademie der Künste und mechanischen Wissenschaften“ berufen. Auf Empfehlung Carl Ludwig Hildebrandts folgte Büring 1754 dem Ruf Friedrichs II., der sich die architektonische Verschönerung seiner zweiten Residenzstadt zum Ziel gesetzt hatte. Für das Projekt, dessen Finanzierung der König übernahm, wurde 1752 ein eigenes Hofbauamt, das „Baucomptoir“, im Ostflügel des Stadtschlosses eingerichtet. Es unterstand immediat, also unmittelbar dem Monarchen und sollte dessen Reglement entsprechend durch drei sich gegenseitig kontrollierende Baudirektoren geleitet werden. In Ermangelung namhafter Potsdamer Architekten konnte dies jedoch nicht gleich umgesetzt werden, sodass das Baucomptoir zunächst durch Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff sowie Jan Bouman und ab 1755 durch Hildebrandt und Büring geleitet wurde. Johann Gottfried Bürings erster Bau in Potsdam entstand 1754 mit dem nicht erhaltenen Direktionsgebäude der Gewehrmanufaktur an der Ecke Breite Straße/An der Gewehrfabrik, heute Hoffbauerstraße. Die Besonderheit dieses im Volksmund „Ochsenkopfhaus“ genannten Gebäudes war nicht die in Potsdam häufig ausgeführte Fassadenkopie eines historischen Gebäudes, sondern ein Bukranion-Architrav mit 22 paarweise angeordneten Rinderschädeln aus Sandstein, die der Bildhauer Johann Peter Benkert schuf. Neben Hildebrandt leitete Büring zahlreiche Bauvorhaben des Königs und fertigte nach dessen Vorgaben Entwürfe für einfache Wohnhäuser mit repräsentativen Palastfassaden nach historischen Vorbildern, im Volksmund „Vorhemdchen“ genannt. So bestimmte Friedrich II. für das 1755 von Büring entworfene Wohnhaus des Pferdeknechts Kahler Am Neuen Markt 5 die Fassade des Palazzo Thiene in Vicenza nach der Stichvorlage aus „I Qvattro Libri Dell’Architettvra“ (Die vier Bücher der Architektur) von Palladio zum Vorbild. Darüber hinaus entstanden 1755/56 nach seinen Entwürfen die Häuser in der Breiten Straße 22, 23 und 24. Nach Skizzen Friedrichs II. fertigte Büring außerdem die Pläne für den Umbau des Nauener Tors im neogotischen Stil, für den der König wahrscheinlich einen Kupferstich des schottischen Inveraray Castle zum Vorbild nahm. Mit Beginn des Siebenjährigen Krieges wurden die Baumaßnahmen ab 1756 erheblich eingeschränkt oder ganz eingestellt. Das betraf nicht nur die Immediatbauten, sondern auch die Vorhaben im Park Sanssouci. Die Arbeiten an der 1755 nach Bürings Entwürfen begonnenen Bildergalerie nach dem Vorbild der französischen „Maisons de plaisance“ und dem Gartenpavillon Chinesisches Haus zogen sich bis nach dem Ende des für Preußen günstig ausgegangenen Krieges hin und konnten erst 1764 fertiggestellt werden. Zudem ließ Friedrich II. auf der Westseite der Parkanlage ab 1763 das Neue Palais errichten. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Heinrich Ludwig Manger war Büring maßgeblich an der Konzeption und den Entwürfen für dieses Gästeschloss beteiligt, mit denen er schon kurz nach seiner Ankunft in Potsdam begann. Die Bauarbeiten selbst betreute er jedoch nicht mehr. Diese Aufgabe bekam der aus Bayreuth gekommene Carl von Gontard übertragen. Nach den Erdarbeiten zum Neuen Palais erging es Büring wie vielen Baubeamten zur Zeit Friedrichs II. Nach Auseinandersetzungen mit dem König, der ihm Unregelmäßigkeiten in der Rechnungsführung vorwarf, fiel Büring in Ungnade und wurde 1764 in Arrest genommen. Im selben Jahr gelang ihm die Flucht in das Kurfürstentum Sachsen, wo er sich in Eisleben und weiteren sächsischen Orten aufhielt. Nach der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms II. bat Büring um seine Rückkehr nach Preußen, die ihm der König genehmigte. Trotz der Erlaubnis kam er allerdings bis 1788 nicht zurück und gilt seitdem als verschollen. 1996 ehrte ihn die Stadt Potsdam im Wohngebiet Kirchsteigfeld mit der Büringstraße. Aus seinem Privatleben ist bekannt, dass er 1756 das sogenannte „Büringsche Vorwerk“ erwarb, ein Areal, das in friderizianischer Zeit südwestlich an die Parkanlage Sanssouci grenzte. Zwischen 1756 und 1758 ließ er auf dem Gelände ein Wohnhaus mit Wirtschaftsgebäuden bauen, auf dessen Stelle ab 1826 Schloss Charlottenhof errichtet wurde. Er selbst wohnte bis dahin im 1945 zerstörten Haus Kiezstraße 23, das nach ihm Carl von Gontard bezog. Seine Ehefrau Margarethe starb kurz vor seinem Weggang aus Potsdam am 26. Dezember 1763 und wurde auf dem Bornstedter Friedhof beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Gottfried Büring (* 1723 in Berlin oder Hamburg; † nach 1788) war ein deutscher Hofbaumeister in der Zeit des Spätbarocks, der vor allem in Potsdam wirkte. Er gehörte zu den bedeutenden Künstlern des Friderizianischen Rokoko.", "tgt_summary": null, "id": 304461} {"src_title": "Deutsche Schule Seoul International", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wertinski – geboren als uneheliches Kind − wurde mit fünf Jahren Vollwaise. Er wuchs bei der Schwester seines Vaters in Kiew auf. 1905 wurde er von der Schule verwiesen und schrieb einige Kurzgeschichten für Kiewer Zeitschriften, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 1912 zog er mit seiner Schwester nach Moskau, wo er die Aufnahmeprüfung am Moskauer Künstlertheater von Stanislawski nicht bestand. Zu dieser Zeit wurden die Geschwister kokainsüchtig; seine Schwester starb während des Ersten Weltkriegs an einer Überdosis. Um 1916 begann Wertinski als Pierrot aufzutreten und sang dabei mit gepudertem Gesicht \"Arietten\" mit tragischem Ausgang. In dieser Rolle erlangte er Berühmtheit und wurde zwar in Presseberichten verrissen, jedoch vom Publikum gefeiert. Neben seiner Karriere als Sänger trat er auch als Schauspieler in Stummfilmen von Alexander Chanschonkow auf. Zu jener Zeit entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft mit Iwan Mosschuchin. Im November 1920 beschloss Wertinski, Sowjetrussland zu verlassen. Nach Auftritten in Konstantinopel und dem rumänischen Bessarabien, wo er als sowjetischer Agent verdächtigt wurde, Polen und Deutschland zog er 1923 nach Paris, wo er neun Jahre lang vor einem russischen Emigrantenpublikum in Cabarets in Montmartre auftrat. Nach mehreren erfolgreichen Tourneen im Nahen Osten folgte Wertinski seinem Publikum aus wohlhabenden russischen Emigranten in die Vereinigten Staaten, wo er vor Persönlichkeiten wie Rachmaninow, Schaljapin und Marlene Dietrich auftrat. Infolge der Weltwirtschaftskrise musste er jedoch nach Shanghai ziehen, wo er seine Frau Lidija (geborene Zirgwawa) kennenlernte. 1943 gestattete ihm die sowjetische Regierung, in die UdSSR zurückzukehren. Hier gab er etwa zweitausend Konzerte, von Sachalin bis Kaliningrad. Daneben trat er auch in sowjetischen Filmen auf, wobei er oft vorrevolutionäre Aristokraten verkörperte. Für seine Rolle eines antikommunistischen Kardinals erhielt er 1951 sogar den Stalinpreis. Seine beiden Töchter Marianna und Anastassija wurden erfolgreiche Kinoschauspielerinnen. Anastassija heiratete den Filmregisseur und -schauspieler Nikita Michalkow. Bis heute gilt Wertinski zusammen mit Schaljapin, Okudschawa und Wyssozki als einer der größten russischen Sänger des 20. Jahrhunderts. Er ist als Interpret des Liedes \"Dorogoi dlinnoju\" bekannt geworden, dessen Melodie 1962 für den Welthit \"Those Were the Days\" verwendet wurde. Der Asteroid \"3669 Vertinskij\", der 1982 von der Astronomin Ljudmila Karatschkina entdeckt wurde, ist nach Wertinski benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Nikolajewitsch Wertinski (; * in Kiew, Russisches Kaiserreich; † 21. Mai 1957 in Leningrad, Russische SFSR) war ein russischer und sowjetischer Künstler, Sänger, Kabarettist und Filmschauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1939481} {"src_title": "Aubrey Reese", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Paul Patrick Chomnycky wurde in Vancouver, der größten Stadt der kanadischen Provinz British Columbia, im Jahre 1954 geboren und stammt aus einer ukrainischen Familie. Chomnycky studierte an der University of British Columbia erfolgreich Handel und arbeitete in diesem Bereich für zwei Jahre. Im Jahre 1982 spürte Paul Patrick Chomnycky seine Berufung und trat in den Mönchsorden der Basilianer ein. Sein Noviziat begann im November 1982 im Basilianerkloster von Glen Cove. Das Ordensgelübde legte Chomnycky in Rom am 1. Januar 1988 ab, wo er unter anderem an der Päpstlichen Universität Gregoriana das Theologiestudium (Katholische Theologie) und am Päpstlichen Athenaeum Sant’Anselmo das Philosophiestudium bis in das Jahr 1990 absolvierte. Am 1. Oktober 1988 wurde Paul Patrick Chomnycky durch Bischof Jerome Chimy, im Lebensalter von 34 Jahren, im heimatlichen Vancouver zum Priester geweiht. Seine Kaplanszeit verbrachte Chomnycky in zwei Pfarreien, in der Ortschaft Mundare (Alberta) und in Edmonton, die er danach auch als Pfarrer leitete. Weitere Tätigkeiten folgten, Chomnycky übernahm zunächst die Aufgaben eines Superiors des in Mundare ansässigen Basilianerklosters und wurde Direktor des Museums der Basilianer in derselben Ortschaft. Später wurde Chomnycky Provinzial der Basilianer in Kanada und dann war er als Konsultor für die kirchlichen Schulen der ukrainischen Eparchie Edmonton tätig. Am 5. April 2002 wurde Chomnycky zum Titularbischof von \"Buffada\" und zum Exarchen des Apostolischen Exarchats für Großbritannien ernannt. Die Bischofsweihe erfolgte am 11. Juni 2002. Die Ernennung zum Bischof von Stamford fand am 3. Januar 2006 statt. Die Bischofsweihe wurde am 20. Februar 2006 abgehalten. Als Hauptkonsekrator fungierte Ljubomyr Kardinal Husar; Mitkonsekratoren waren die Erzbischöfe Michael Bzdel und Lawrence Daniel Huculak.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Patrick Chomnycky OSBM (* 19. Mai 1954 in Vancouver, Kanada) ist Bischof der ukrainisch griechisch-katholischen Eparchie Stamford in den USA.", "tgt_summary": null, "id": 1856872} {"src_title": "Tamisiocaris", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1879 gründete Ole Gabriel Kverneland in Kvernaland die „O.G. Kvernelands Fabrik“ zur maschinellen Produktion von Sensen. 1894 firmierte das Unternehmen zur „Kvernelands Fabrikk A/S“ um. Zu diesem Zeitpunkt produzierte Kverneland hauptsächlich mit Pferden betriebene Pflüge und Eggen. 1928 wurde neben einer neuen Serie von Heugabeln und Eggen auch der erste Traktorpflug des Unternehmens vorgestellt. 1955 übernahm Kverneland das Brumunddaler Unternehmen Globus Maskinfabrikk AS, das vorrangig Dreschmaschinen produzierte. 1993 folgte die Übernahme des dänischen Landmaschinenproduzenten Taarup. Drei Jahre später wurde Accord aus Soest übernommen. 1998 wurde die niederländische Greenland Group übernommen, die die beiden Marken Vicon und Deutz-Fahr (nur die Futtererntetechnik) in den Konzern brachte. Ein Jahr später wurde Rau Landtechnik, ein Hersteller von Bodenbearbeitungsgeräten und Spritzen, übernommen. 1997 übernahm man die Firma Silo-Wolff. 2009 wurde der Bereich für Ballenpressen zusammen mit dem Werk in Geldrop an das Unternehmen Kuhn Landmaschinen verkauft. 2009 wurden die Entwürfe, Patente und Produkte für die Raufuttergewinnung der Firma Veenhuis der Kverneland Group übertragen. Diese wird die Produktreihe unter den Namen Vicon und Kverneland Taarup führen. In den Jahren 2010 und 2011 werden die Produkte im Auftrag von Kverneland noch von Veenhuis hergestellt, später wird die Produktion an einen anderen Ort verlegt. Veenhuis wird die Lieferung von Ersatzteilen sowie Servicearbeiten für seinen bestehenden Kundenkreis fortsetzen. 2018 wurde die Partnerschaft zwischen Kverneland und Veenhuis beendet. Ende Dezember 2011 wurde Kubota mit rund 32 % der Aktien einer der größten Aktionäre von Kverneland. 2012 sicherte sich die Kubota Corporation ein weiteres Aktienpaket. Kubota ist seither Mehrheitsaktionär. Im Mai 2012 wurde das Unternehmen von der Börse genommen. 2012 wurde der italienische Hersteller Gallignani übernommen. Im ehemaligen Gallignani-Werk in Russi werden seither Rundballenpressen gefertigt, in Lizenz auch für den AGCO-Konzern mit dessen Marken Fendt und Massey Ferguson. 2015 stellte Kverneland auf der Agritechnica eine Baureihe von selbstfahrenden Feldspritzen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte und Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsstandorte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Daqing, Volksrepublik China.", "content": "2010 eröffnete das Werk in Daqing. Dort werden Mulcher und Anbaukultivatoren gebaut. Zukünftig soll die Produktion auf das gesamte Produktprogramm von Kverneland ausgebaut werden.", "section_level": 3}, {"title": "Geldrop, Niederlande.", "content": "1937 gründete Petrus Zweegers in Geldrop das Unternehmen PZ. Das Unternehmen wurde 1982 von Greenland und schließlich 1998 von Kverneland übernommen. 2009 wurde der Standort an Kuhn verkauft.", "section_level": 3}, {"title": "Kerteminde, Dänemark.", "content": "In Kerteminde werden Produkte der Futtererntetechnik, wie z. B. Schwader und Ladewagen, produziert. Der Standort wurde 1877 von der Taarup Maskinfabrik gegründet. Taarup wurde 1993 von Kverneland übernommen. 2006 wurde der Standort umorganisiert und ist seither für die Produktion von Futtererntetechnik der Marken Vicon, Kverneland und in Auftragsfertigung für Deutz-Fahr zuständig. Die Produktion von Deutz-Fahr-Geräten wird zum 1. September 2017 mit Auslaufen des Lizenzvertrages beendet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Klepp, Norwegen.", "content": "Das Stammwerk des Unternehmens befindet sich seit 1879 in Klepp. Neben dem Unternehmenssitz befindet sich hier auch die Produktion von Pflügen.", "section_level": 3}, {"title": "Les Landes-Genusson, Frankreich.", "content": "In Les Landes-Genusson werden Grubber gebaut.", "section_level": 3}, {"title": "Lipetsk, Russland.", "content": "Seit 2006 werden im russischen Lipetsk Bodenbearbeitungsgeräte und Sähmaschinen gefertigt.", "section_level": 3}, {"title": "Nieuw-Vennep, Niederlande.", "content": "Ursprünglich wurde das Werk 1955 in Nieuw-Vennep von Vicon gegründet. 1990 wurde Vicon von Greenland und 1998 von Kverneland übernommen. In Nieuw-Vennep werden heute Pflanzenschutzgeräte und Düngerstreuer gebaut.", "section_level": 3}, {"title": "Russi, Italien.", "content": "Durch die Übernahme der Produktion von Rundballenpressen des italienischen Herstellers Gallignani ist Kverneland seit 2012 im Besitz einer Fabrik in Russi.", "section_level": 3}, {"title": "Soest, Deutschland.", "content": "Das Werk in Soest wurde von der Maschinenfabrik Accord errichtet. Über diese kam das Werk 1996 an Kverneland. Nach wie vor werden in Soest Sähmaschinen produziert, seit 2016 auch Maschinen unter der Marke Kubota. In Oestinghausen befindet sich das Werk Soest II.", "section_level": 3}, {"title": "Marken.", "content": "Ehemalige Marken sind \"PZ Zweegers\", die 2008 zusammen mit dem Werk in Geldrop für 115 Millionen Euro an das Unternehmen Kuhn weiterverkauft wurde, sowie \"Fähse\" aus dem rheinländischen Düren, die bereits in den 1990er Jahren von dem damals eigenständigen Unternehmen \"Accord\" übernommen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Produkte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Düngerstreuer Vicon.", "content": "In Deutschland wurde überwiegend das Unternehmen Vicon durch seine Düngerstreuer bekannt. Diese bestanden – abgesehen vom Tragrahmen – vollkommen aus Kunststoff, der Behälter war glasfaserverstärkt. Es wurden keine üblichen Streuscheiben, sondern ein pendelndes Kunststoffrohr verwendet. Korrosive Düngemittel können diesen Düngerstreuermodellen nichts anhaben, sodass viele dieser Geräte auch nach 30 Jahren noch im Einsatz sind. Begrenzend wirkt hier jedoch die geringe Wurfweite des Pendelrohres gegenüber Streuscheiben sowie das geringe Behältervolumen.", "section_level": 3}], "src_summary": "Die Kverneland AS ist ein norwegisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung von landwirtschaftlichen Anbaugeräten spezialisiert hat. Der Name des Unternehmens geht auf den Gründer Ole Gabriel Kverneland zurück, der 1879 in Norwegen seine Schmiede eröffnete. Seit 2012 ist Kverneland mehrheitlich im Besitz von Kubota.", "tgt_summary": null, "id": 1150711} {"src_title": "Bernhard von Hülsen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Korallen-Ölweide ist ein frostharter und robuster, Laub abwerfender bis 4 m hoher Strauch mit oft dornigen Zweigen. Die Blätter sind oberseits silbrig schuppig, unterseits silbrig-braunschuppig. Die gelblich-weißen, duftenden Blüten erscheinen im Mai/Juni. Die dunkelrotbraunen Steinfrüchte sind essbar, saftig, süß-sauer, sie reifen Ende September und haften bis November an den Zweigen. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Korallen-Ölweide hat ihre natürlichen Vorkommen in Afghanistan, Pakistan, Indien, Nepal, Bhutan, Korea, Japan, Taiwan und in den chinesischen Provinzen Zhejiang, Hubei, Gansu, Jiangsu, Liaoning, Shanxi, Shandong, Shaanxi, Sichuan, Yunnan und Xizang. In Nordamerika und auf Hawaii ist sie ein Neophyt. Die Korallen-Ölweide kam aus Asien nach Europa und wird in Deutschland als Pioniergehölz oder Zier- und Nutzgehölz kultiviert. Anzutreffen ist die Pflanze in Gärten und Parks sowie an Straßenrändern.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Ähnlich wie Hülsenfrüchtler (Leguminosen) und andere Ölweidengewächse ist die Korallen-Ölweide in der Lage, mit Hilfe von in Symbiose lebenden Bakterien (\"Frankia alni\") Luftstickstoff in knöllchenartigen Gebilden an der Wurzel zu binden, umzuwandeln und den Pflanzen verfügbar zu machen. Analog zu den Mykorrhiza wird diese Form der Symbiose Aktinorrhiza genannt. Die Pflanze gedeiht auch auf nährstoffarmen Böden, ist widerstandsfähig gegen Hitze, Trockenheit und Wind, und somit als Pioniergehölz zur Befestigung von Dünen und Böschungen geeignet. So wurde die Korallen-Ölweide beispielsweise während der 1970er- und 1980er-Jahre in den Vereinigten Staaten zur ingenieurbiologischen Sicherung von Fernstraßen eingesetzt. Allerdings wurde sie bereits 20 Jahre später offiziell als \"invasive species\" eingestuft, weil sie sich auch abseits der Pflanzflächen rasch und unkontrolliert ausgebreitet hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Vermehrung.", "content": "Reife Samen werden im Herbst ausgesät. Vermehrung über Stecklinge, sowohl halbreife wie verholzte, kann von Spätsommer bis Spätherbst erfolgen, benötigt allerdings etwas Geduld, da sich die Bewurzelung erst nach einigen Monaten einstellt und man für die Auspflanzung mit 2 bis 3 Jahren rechnen muss.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Man unterscheidet folgende Varietäten:", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Früchte der Sorte 'Serinus' enthalten 20 mg/100 g Vitamin C, bis 12 % Gesamtzucker, 1,5 % Fruchtsäure. Die saftigen, süß-sauren Steinfrüchte können zu Marmelade, Gelee oder Kompott, gemischt mit anderen Früchten, verarbeitet werden. Reife Früchte sind zum Frischverzehr schmackhaft. Die Früchte können auch zu alkoholischen Getränken vergoren werden. Der Strauch stellt keine großen Ansprüche an den Boden und ist im Garten gemeinsam mit anderen Wildobststräuchern als Heckenbepflanzung oder Solitär geeignet. Eine ähnliche Sorte ist die 'Turdus', die in Berlin ausgelesen wurde und seit 1992 im Handel ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Korallen-Ölweide (\"Elaeagnus umbellata\" Thunb.), auch Doldige Ölweide, Herbst-Ölweide, Schirm-Ölweide, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Ölweiden (\"Elaeagnus\") innerhalb der Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae).", "tgt_summary": null, "id": 2055536} {"src_title": "Deutsches Tanz- und Unterhaltungsorchester", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und berufliche Karriere.", "content": "Nach dem Besuch der Primarschule und der Bezirksschule in Wohlen absolvierte er von 1964 bis 1969 das Seminar in Wettingen, unterbrochen von einem einjährigen Aufenthalt als Gastschüler in den USA. Anschliessend studierte er Volkswirtschaft an der Universität Basel sowie Betriebswirtschaftslehre und Recht an der Universität Genf. Seine Berufslaufbahn begann er 1976 als Assistenz-Generaldirektor der Schweizerischen Bankgesellschaft. 1979 wechselte Bruggisser zur Swissair und war zunächst als Controller tätig. 1984 wurde er zum Finanzchef des Swissair-Bereichs Nordamerika ernannt, von 1987 bis 1990 war er Leiter des Controllingbereichs. Nach einer kurzen Tätigkeit als Projektleiter eines Ergebnisverbesserungsprogramms übernahm er 1991 den Direktionsvorsitz der Swissair Beteiligungen AG, den er bis 1995 innehatte. Darüber hinaus war er von 1992 bis 1994 Mitglied der Swissair-Geschäftsleitung. Unter Bruggissers Führung erwarb die Swissair den Catering-Bereich der SAS Scandinavian Airlines. Ab 1995 war er Mitglied der Swissair-Konzernleitung.", "section_level": 2}, {"title": "Swissair-Chef.", "content": "1996 übernahm Bruggisser als Chief Operating Officer die operative Führung des Konzerns und war gleichzeitig Stellvertreter des Präsidenten der Konzernleitung. Im darauf folgenden Jahr führte er eine umfassende Neustrukturierung des Konzerns durch; es entstand die SAir Group, wobei die Swissair nun eine von mehreren Tochtergesellschaften darstellte. 1997 übernahm Bruggisser den Posten des Konzernleitungspräsidenten, die operative Führung der Swissair gab er ab. Nachdem 1993 das Projekt «Alcazar» - ein Zusammenschluss von Swissair, KLM, SAS und Austrian Airlines – gescheitert war, verfolgte er auf Anraten des Unternehmensberaters McKinsey den Aufbau einer eigenständigen Allianz. Diese riskante «Hunter-Strategie» sah den Zukauf von Fluggesellschaften und Beteiligungen vor. Der erste Schritt war 1996 eine Beteiligung an der belgischen Sabena gewesen. 1998 wurde unter Führung der Swissair die Luftfahrtallianz Qualiflyer Group gegründet. Weitere Beteiligungen an der italienischen Volare, der französischen Air Littoral und der deutschen LTU kamen hinzu. Die zunächst positiven Jahresergebnisse 1997 und 1998 beflügelten den Verwaltungsrat, die Strategie weiterzuführen. Der Absturz von Swissair-Flug 111 überschattete das Geschäftsjahr 1998. Delta Air Lines kündigte 1999 die Zusammenarbeit mit Swissair auf und die Austrian Airlines verliess die Qualiflyer Group. Trotz dieser Rückschläge hielt Bruggisser unbeirrt an der Hunter-Strategie fest. Es folgten Beteiligungen an den South African Airways, den französischen Gesellschaften AOM, Air Littoral und Air Liberté, der italienischen Air Europe und der polnischen LOT. Zudem leitete er den Kauf von Beteiligungen an den portugiesischen Gesellschaften TAP und Portugália ein. Die meisten dieser Gesellschaften waren sanierungsbedürftig, so dass neben dem Kaufpreis zusätzliches Restrukturierungskapital nötig war. Im Juli 2000 übernahm Bruggisser vorübergehend wieder die operative Leitung der Swissair. Daraufhin geriet er unter öffentlichen Druck, als die marode finanzielle Situation des Konzerns bekannt wurde. So lag der tägliche Verlust bei Swissair und Sabena bei jeweils einer Million Franken, eine weitere Million ging jeden Tag bei der LTU und den französischen Beteiligungen verloren. Der Verwaltungsrat liess erstmals Ausstiegsszenarien aus den eingegangenen Beteiligungen an anderen Fluggesellschaften berechnen und entliess Bruggisser im Januar 2001 fristlos. Seine Nachfolger Moritz Suter und Mario Corti konnten den Zusammenbruch des Konzerns im Oktober 2001 und deren Liquidierung im März 2002 nicht mehr verhindern.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Stationen.", "content": "In der Folge machte die Presse hauptsächlich Bruggisser und seinen Expansionskurs für den Niedergang der Swissair verantwortlich. Ehemalige Mitarbeiter bezeichneten ihn jedoch übereinstimmend als integer und lobten seine Führungsqualitäten. Letztlich habe er nur die vom Verwaltungsrat beschlossene Strategie durchzusetzen versucht. Bruggisser zog sich zunächst weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Im November 2006 scheiterte sein Versuch, in den Verwaltungsrat der South African Airways gewählt zu werden. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich erhob im März 2006 im Zusammenhang mit dem Swissair-Scheitern Anklage gegen Bruggisser und weitere 18 Personen. Sie wurden unter anderem der Urkundenfälschung, Misswirtschaft und Gläubigerschädigung beschuldigt. Bruggisser wurde wegen mehrfacher Falschbeurkundung und mehrfachen und einfachen ungetreuen Geschäftsbesorgung angeklagt. Er wies alle Vorwürfe zurück, das Bezirksgericht Bülach sprach ihn am 7. Juni 2007 frei. Er erhielt eine Prozessentschädigung in der Höhe von 80'947 Franken. Die Staatsanwaltschaft zog das Urteil nicht weiter; damit ist der Freispruch rechtskräftig. Von 2009 bis 2010 war er wieder in der Luftverkehrsbranche tätig, als CEO und Verwaltungsrat der VistaJet, einem auf den Betrieb von Privatflugzeugen spezialisiertes Unternehmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Philippe Bruggisser (* 11. September 1948 in Wohlen) ist ein Schweizer Manager in der Luftverkehrsbranche. Er war in den Jahren 1996 und 2000/01 Chief Operating Officer (COO) der Swissair sowie von 1997 bis 2001 Präsident der SAir-Group-Konzernleitung. Die von ihm verfolgte Wachstumsstrategie, die den Aufbau einer eigenständigen Luftverkehrsallianz zum Ziel hatte, war massgeblich für das Grounding der Swissair im Oktober 2001 verantwortlich.", "tgt_summary": null, "id": 2008440} {"src_title": "Schwarzbrustnonne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Im Gegensatz zum Vorgänger-Album \"Fremd im eigenen Land\" finden sich neben den für Fler typischen Battle-Tracks (z. B. \"Rap Electroschock\", \"Scheiß Auf Dich\", \"Ich Fick Dich\") auf dem Album mehr tiefgründige und persönliche Lieder. So verarbeitet Fler seine Zeit in der Psychiatrie (\"Mein Haus\"), rappt über seine Schulzeit (\"Schulsong\") und blickt auf seine Karriere bzw. sein Leben zurück (\"Ewigkeit\", \"Ich Werde Nie Vergessen\"). Die Texte zu den tiefgründigeren Songs schrieb er größtenteils zusammen mit Sera Finale.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Produktion des Albums übernahmen vor allem Djorkaeff und Beatzarre, welche auch die meisten Beats zusammen produzierten. Für einen Beat zeigt sich Paul NZA in Zusammenarbeit mit Marek Pompetzki verantwortlich. Shuko assistierte ebenfalls bei einer Produktion.", "section_level": 1}, {"title": "Covergestaltung.", "content": "Das Cover zeigt im linken Teil Fler, bekleidet mit einer Lederjacke. Im rechten Teil befindet sich der Schriftzug \"Fler\", welcher durch Leuchtreklame im Hintergrund dargestellt wird. Das Album wurde in einem Pappschuber verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Gastbeiträge.", "content": "Bei sieben Liedern des Albums sind andere Künstler zu hören. So hat der Rapper Sido einen Gastbeitrag auf \"Macht & Ruhm\", während dessen Freundin Doreen bei \"Ich sing nicht mehr für dich\" zu hören. Flers Kollabopartner von Südberlin Maskulin Godsilla ist gleich auf drei Songs (\"\"Gangsta\" Rapper\", \"Rap Electroschock\", \"Was ist Peace??!?!\") vertreten. Außerdem hat der Rapper Reason einen weiteren Gastpart bei \"\"Gangsta\" Rapper\" und Sera Finale rappt auf \"Was ist Peace??!?!\" einen 16er. Des Weiteren ist der Rapper Bass Sultan Hengzt auf einem Song (\"Scheiß auf dich\") zu hören und der Produzent Beatzarre singt den Refrain von \"Ich werde nie vergessen\".", "section_level": 1}, {"title": "Charterfolge und Singles.", "content": "Das Album stieg in der 16. Kalenderwoche des Jahres 2009 auf Platz 10 in die deutschen Top 100 ein. In den folgenden Wochen belegte der Longplayer die Positionen 45; 47 und 59. Nach sechs Wochen verließ \"Fler\" die Charts. Als Singles wurden \"Check mich aus\" und \"Ich sing nicht mehr für dich\" ausgekoppelt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Max Brandl von \"laut.de\" bewertete das Album mit drei von möglichen fünf Punkten. Fler festige mit dem Tonträger „ganz klar seinen Status als prominente Institution im Straßenrapgeschäft“ durch „seine stimmliche Präsenz mit der zum Stilmittel erhobenen Arroganz,“ die sein „Markenzeichen“ darstelle. Besonders die erste Single \"Check mich aus\" sei „ein Monster von einem Track, ein kompromissloses Brett an den Schädel des [...] deutschen Hip Hop.“ Jedoch könne der Rest des Albums damit nicht mithalten, weshalb es „nicht zur Lieblingsplatte mit anhaltendem Unterhaltungswert, geschweige denn zum Meilenstein“ tauge.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fler ist das vierte Soloalbum des gleichnamigen Rappers Fler. Es erschien am 27. März 2009 als seine letzte Veröffentlichung über das Label Aggro Berlin.", "tgt_summary": null, "id": 369247} {"src_title": "David Butler (Drehbuchautor)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Poppet und Semiramis, ein greises Ehepaar, er 95, sie 94 Jahre alt, leben in einem schäbigen runden Turm auf einer Insel, die mit Mücken verseucht und von fauligem Wasser umgeben ist. Um der trostlosen Langeweile ihrer Gegenwart zu entfliehen, schwelgen sie in naiven Erinnerungen an ihr einstiges gemeinsames Glück. Sie scheinen die letzten Überlebenden einer postapokalyptischen Welt zu sein: Paris ist völlig zerstört, die Pyrenäen gibt es nicht mehr und alle Brücken sind abgebrochen. Allmählich gehen ihre kindlichen Schwärmereien in offene Vorwürfe über. Nachdem Semiramis ihren Mann eben noch mit Lob überhäuft und wie einen Sohn bemuttert und liebkost und damit getröstet hat, dass er in Wahrheit ein großer Philosoph sei und eigentlich auch das Zeug zum \"Chef\" gehabt hätte, beklagt sie sich im nächsten Augenblick, während der weinerliche Alte wie ein kleiner Junge wiederholt nach seiner „Mama“ schreit, über dessen Nichtsnutzigkeit, derentwegen er es im Leben zu nichts Besserem als zum Hausmeister und „Herrn über Putzlappen und Eimer“ gebracht habe. Die beiden erwarten einen Berufsredner, den Poppet, selbst rhetorisch nicht sonderlich begabt, eigens engagiert hat, um eine wichtige Botschaft, die er im Laufe seines langen Lebens über den Sinn des Daseins erarbeitet hat, an die Nachwelt weiterzugeben. Sie sind hektisch damit beschäftigt, die nach und nach aus aller Welt eintreffenden \"unsichtbaren\" Honoratioren (\"Präsidenten, Bankiers, Besitzer, Gelehrte, Bischöfe\") und sonstigen Gäste (\"Polizisten, Wächter, Chemiker, Kupferstecher, Geiger, Krämer, Briefträger, Gastwirte, Artisten, Beamten, Abgeordnete, Militaristen, Revolutionäre, Irrenärzte\" und ihre \"Irren\", aber auch \"Chromosomen, Gebäude\" und \"Federhalter\") mit ausgesuchter Höflichkeit zu begrüßen und für sie genügend Stühle herbeizuschaffen. Den Rhythmus dazu diktieren ihnen das Läuten der Haustürklingel, das mit der Zeit immer dringlicher und bedrohlicher wird, und die sich wie von Geisterhand öffnenden und schließenden Türen, die ständig schneller und fordernder auffliegen und wieder zuknallen. Immer mehr erfährt der Zuschauer nebenbei von der langen Ehegeschichte der beiden Alten, vor allem aber von deren Isolation und von der Unmöglichkeit echter Kommunikation im endlosen Kreislauf des Lebens. Die Hysterie der beiden, im Wirrwarr der Stühle erstickenden und sich aus den Augen verlierenden Gastgeber wächst, und Poppets konfuse Komplimente für die Gäste, echohaft wiederholt von Semiramis, überschlagen sich, als unter den Geladenen sogar der (ebenfalls unsichtbare) Kaiser persönlich eintrifft. Endlich erscheint auch der Redner selbst, ein Mann mit versteinertem Gesicht und in historischer Biedermeierkostümierung. Restlos begeistert, da nun die Quintessenz all ihrer Erfahrungen ausgesprochen und ihr Leben zur Legende verklärt werde – ein Glück, das nicht mehr zu steigern sei –, stürzen sich Poppet und Semiramis in einer letzten Ekstase aus dem Turmfenster ins Wasser und begehen Selbstmord. Während zum Schluss des Stücks über Lautsprecher das Geräusch der Zuhörer eingeblendet wird, muss das Publikum im Theater feststellen, dass der lang erwartete Redner zwar sichtbar, aber taubstumm ist und statt verständlicher Worte nur ein heiseres Gestammel hervorbringt. Er schreibt ein paar rätselhafte Zeichen und das Wort „Adieu“ an die Tafel, tritt wieder ab und lässt das Publikum vor den leeren Stuhlreihen mit dem Blick auf die offenen, ins schwarze Nichts weisenden Türen allein.", "section_level": 1}, {"title": "Deutung.", "content": "Das Stück bietet eine paradoxe Melange aus beckettscher Trostlosigkeit und Marx-Brothers-Irrsinn und verknüpft deren typische Versatzstücke zu der spezifischen Klimax, die für die meisten Werke Ionescos so kennzeichnend ist. Ähnlich wie in den Dramen Die kahle Sängerin (La cantatrice chauve) und Die Unterrichtsstunde (La Leçon) nimmt das Karussell von Phrasen und Anekdoten, Komplimenten und Vorwürfen zunächst gemächlich Fahrt auf, wird bald jedoch schneller (\"Stühle schleppen\"), kreischender (\"Klingeln\") und verwirrender (\"auffliegende Türen\") und beschleunigt sich schließlich zur schwindelerregenden Pirouette, bevor es plötzlich zum tödlichen Stillstand kommt und die Protagonisten von der Bildfläche schleudert. Die ritualisierte Ehe des kleinbürgerliches Paares repräsentiert den Leerlauf der menschlichen Existenz. Vergeblich hat man 75 Jahre lang im zweisamen Miteinander Halt gesucht und sich doch immer wieder verloren. Nach einem verfehlten Leben klammert man sich nun, sinnlose Phrasen und Non-sequiturs deklamierend, an die fiktive Welt unerfüllt gebliebener Wunschträume und ist doch gleichzeitig so vermessen, aller Welt solchen Wirrwarr als der Weisheit letzten Schluss zu Gehör bringen zu wollen. Die Sitzplätze aber bleiben unbesetzt, niemand will die angeblich \"menschheitsbeglückende Botschaft\" hören, die der bestellte Redner verkünden soll und die ohnehin nur aus unverständlichem Geröchel besteht. Dies zeigt nicht nur, dass eine persönliche sinnvolle Lebensbilanz heute nicht mehr gezogen werden kann bzw. banal bleibt und nicht ankommt, es verrät auch – wie die Wandtafel des Redners und die leeren Stühle dokumentieren – etwas über die Bildungsinstitution Theater überhaupt: Seine Botschaft wie im Klassenzimmer lernen und schwarz auf weiß nach Hause tragen zu können, wird hier ausdrücklich geleugnet. Das Theater als „Schule der Nation“ (Lessing) als „moralische Anstalt“ (Schiller) hat ausgedient. Wie bereits \"La Leçon\", wo Ionesco ja schon im Titel die Schule als Folie seiner Geschichte benutzt, demonstriert auch \"Les Chaises\", dass aufklärerisches Unterrichten oder gar eine Lehre von der Bühne herab nicht mehr ernsthaft zu erwarten sei. Die Interpreten des \"Absurden Theaters\" werden auf ihrer Sinnsuche (wie immer) gründlich frustriert. Ionesco ist der Antipode zum „Lehrstücke“-Schreiber Bertolt Brecht. Die Stühle düpieren „alle Erwartungen, es gebe Welterklärungen, Heilsgewissheiten. Wir wissen inzwischen, dass der Sinn, den Brecht in der Geschichte sah, (utopisch verbrämter) Unsinn war und der Unsinn, den Ionesco dem entgegensetzte, schon absurden Sinn machte.“ Getreu seinem Vorbild Samuel Beckett, der behauptete, seine Texte drehten sich im Kreise und brächten deshalb nichts zum Ausdruck, eben weil es in der Moderne nichts mehr auszudrücken gebe, sieht auch Ionesco seine Mission in dem Moment erfüllt, als er solche Ausdruckslosigkeit zum Ausdruck gebracht hat. Und genau wie sein Vorbild Beckett in Warten auf Godot zitiert auch Ionesco angesichts solcher Absurdität am Ende seines Stückes verschmitzt Gott als Reminiszenz und Inbegriff des einstigen Ziels menschlicher Sinnsuche: aus „Godot“ (engl./franz. „kleiner Gott“) wird bei ihm der Abschiedsgruß „Adieu“ (von franz. (zu Gott)). Um eine Erklärung seines Stücks gebeten, schreibt Ionesco in einer Vorbemerkung zu \"Die Stühle\": \"„Die Welt erscheint mir mitunter leer von Begriffen und das Wirkliche unwirklich. Dieses Gefühl der Unwirklichkeit, die Suche nach einer wesentlichen, vergessenen, unbenannten Realität, außerhalb derselben ich nicht zu sein glaube, wollte ich ausdrücken – mittels meiner Gestalten, die im Unzusammenhängenden umherirren und die nichts ihr eigen nennen außer ihrer Angst, ihrer Reue, ihrem Versagen, der Leere ihres Lebens. Wesen, die in ein Etwas hinausgestoßen sind, dem jeglicher Sinn fehlt, können nur grotesk erscheinen, und ihr Leiden ist nichts als tragischer Spott. Wie könnte ich, da die Welt mir unverständlich bleibt, mein eigenes Stück verstehen? Ich warte, daß man es mir erklärt.“\" In einem Brief an seinen Regisseur Sylvain Dhomme verweigert Ionesco zwar weiter jegliche Interpretation, wird aber doch etwas genauer: Das Thema des Stückes seien nicht die Misserfolge und das Missgeschick der alten Leute, sondern die leeren Stühle selbst, \"„das heißt die Abwesenheit der Menschen, die Abwesenheit des Kaisers, die Abwesenheit Gottes, die Abwesenheit der Materie, die Unwirklichkeit der Welt, die metaphysische Leere; das Thema des Stückes ist das Nichts \"[...]\" die Anwesenheit der Unsichtbaren muß immer greifbarer, immer wirklicher werden (will man dem Wirklichen Unwirklichkeit verleihen, so muß man dem Unwirklichen Wirklichkeit verleihen), bis man schließlich an den Punkt gelangt – der für den Verstand unzulässig, unannehmbar ist –, da das Unwirkliche zu sprechen, sich beinahe zu bewegen beginnt \"[...]\" das Nichts hörbar, konkret wird“\". Im gleichen Schreiben fordert Ionesco, dass das am Schluss eingespielte Geräusch der Zuschauer der wichtigste Augenblick im gesamten Stück sei: In diesem Moment solle das Publikum nur mit den leeren Stühlen auf einer leeren Bühne konfrontiert sein, die mit Papierschlangen dekoriert und nutzlosem Konfetti übersät sei, was den Eindruck von Trauer, Leere und Ernüchterung vermittle, wie man ihn am Ende einer Tanzveranstaltung in einem Ballsaal habe. Dadurch würden die Stühle, die ganze Szenerie und die Leere auf unerklärliche Weise zum Leben erweckt (denn das sei die Wirkung jenseits jeder Ratio, wahrhaftig in ihrer Unwahrscheinlichkeit, die man anstreben und erreichen müsse), die Logik außer Kraft gesetzt und neue Zweifel geboren. Als man Ionesco bescheinigte, er gehöre zur literarischen Avantgarde und habe Antitheater gemacht, tat er das als unbestimmte Formulierungen ab, die lediglich bewiesen, dass er Neues geschaffen habe. Und er fragte sich, ob das Avantgardistische seiner Stücke eventuell in deren innovativer Technik bestehe: \"„Die Erneuerung besteht vielleicht im Versuch, die theatralische Ausdrucksweise dadurch zu erweitern, dass ich das Bühnenbild und die Requisiten mitspielen ließ und vom Darsteller ein vereinfachtes, deutliches Spiel verlangte. Die Schauspieler konnten einen zugleich natürlicheren und übertriebeneren Stil finden. Ein Spiel, das zwischen dem Spiel realistischer Figuren und dem Spiel der Marionetten liegt. Ungewöhnlich im Natürlichen und natürlich im Ungewöhnlichen.“\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stühle (franz. Originaltitel Les Chaises) ist ein Einakter von Eugène Ionesco und das dritte Theaterstück des französisch-rumänischen Schriftstellers, der in Frankreich als der bedeutendste Dramatiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und als führender Vertreter des Absurden Theaters gilt. Die vom Autor als „tragisch“ bezeichnete Farce wurde im Frühjahr 1951 geschrieben und am 22. April 1952 unter der Regie von Sylvain Dhomme in Paris uraufgeführt. ", "tgt_summary": null, "id": 2305380} {"src_title": "Ugolnyje Kopi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Large Cents.", "content": "Die von 1793 bis 1857 aus Kupfer geprägten Cent-Stücke mit einem Durchmesser von 27 bis 29 mm werden „Large Cents“ genannt. Sie zeigen auf der Vorderseite ein Porträt der Liberty und auf der Rückseite die umkränzte Wertangabe. Nach der unterschiedlichen Gestaltung des Porträts werden folgende Typen unterschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Flying Eagle Cent.", "content": "Der „Flying Eagle Cent“ wurde von 1856 bis 1858 geprägt (wobei 1856 nur eine kleine Auflage als Probe hergestellt wurde). Es handelt sich um den ersten „Small Cent“ mit einem auf 19 mm reduzierten Durchmesser. Der Entwurf stammt von James B. Longacre und zeigt auf der Vorderseite einen Adler im Flug sowie auf der Rückseite die von einem Kranz umgebene Wertangabe. Die Münze wiegt 4,67 g und besteht aus einer Kupfernickel-Legierung mit 88 % Kupfer und 12 % Nickel. Sie erhielt den Übernamen „Nickel“, eine Bezeichnung, die später auf das ab 1866 aus Kupfernickel geprägte 5-Cent-Stück überging. Es stellte sich heraus, dass das Design im harten Münzmetall schwierig zu prägen war. Der Kopf und der Schwanz des Adlers lagen dem Kranz gegenüber und wurden deshalb oft nicht voll ausgeprägt. So wurde bald nach einem neuen Design gesucht.", "section_level": 1}, {"title": "Indian Head Cent.", "content": "Der „Indian Head Cent“ wurde von 1859 bis 1909 geprägt. Er wurde, wie schon das vorangehende Motiv, von James B. Longacre gestaltet. Die Vorderseite zeigt ein Porträt der Liberty mit indianischem Kopfschmuck. Die Rückseite zeigt die von einem Kranz umgebene Wertangabe. Die Gestaltung des Kranzes wurde 1860 geändert, und oben wurde ein Wappenschild eingefügt. Von 1859 bis 1864 wurde die Münze gleich wie der Flying Eagle Cent aus Kupfernickel geprägt. 1864 wurde zu Bronze gewechselt (95 % Kupfer, 5 % Zinn und Zink) und das Gewicht auf 3,11 g reduziert.", "section_level": 1}, {"title": "Lincoln Cent.", "content": "Der „Lincoln Cent“ wurde 1909, zum hundertsten Geburtstag Abraham Lincolns, eingeführt. Die bis heute verwendete Vorderseite, entworfen von Victor David Brenner, zeigt das Porträt Lincolns. Es ist das erste Porträt auf einer US-Münze, das nicht mehr die Liberty, sondern eine historische Persönlichkeit darstellt. Die Rückseitengestaltung wurde 1959 und dann wieder 2009/10 geändert. Als Material wurde bis Mitte 1982 eine Kupferlegierung verwendet (außer im Kriegsjahr 1943, als verzinkter Stahl verwendet wurde), seither besteht die Münze aus einem Zinkkern, beschichtet mit Kupfer.", "section_level": 1}, {"title": "Wheat Cent.", "content": "Der von 1909 bis 1958 geprägte Typ zeigt auf der Rückseite die Wertangabe und die Landesbezeichnung, umrahmt von zwei Weizenähren. Darüber steht das nationale Motto \"E pluribus unum\". Die Gestaltung stammt, wie auch bei der Vorderseite, von Victor David Brenner. Der ursprüngliche Entwurf trug Brenners Name am unteren Rand. Auf den ersten Prägungen wurde er zu „VDB“ abgekürzt. Doch auch das rief Kritik hervor, weil dadurch der Designer zu sehr hervorgehoben werde. Deshalb wurden die Initialen noch im selben Jahr weggelassen. Ab 1918 tauchen sie in kleinerer Form auf der Vorderseite wieder auf, und zwar am linken unteren Rand von Lincolns Büste.", "section_level": 2}, {"title": "Lincoln Memorial Cent.", "content": "1959, zum 150. Geburtstag Lincolns, wurde eine neue Rückseitengestaltung eingeführt. Das Design stammt von Frank Gasparro und zeigt das Lincoln Memorial mit der Landes- und Wertbezeichnung und dem Motto „E Pluribus Unum“. Die Initialen des Designers, „FG“, sind rechts neben dem Gebäude zu sehen. Diese Rückseite wurde bis 2008 verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Gedenkmünzen zum 200. Geburtstag Lincolns.", "content": "Das Gesetz zur Ausgabe der Präsidentendollars (\"Presidential $1 Coin Act of 2005\") sah unter anderem vor, dass zum 200. Geburtstag Lincolns im Jahre 2009 vier neue Motive auf den 1-Cent-Münzen erscheinen sollen, die das Leben Lincolns würdigen. Die vier Motive sind: Die Münzen, die für den Umlauf bestimmt waren, wurden wie die vorangehenden Ausgaben mit einem Zinkkern hergestellt. Daneben wurde eine spezielle Ausgabe für Sammler geprägt, welche die gleiche Zusammensetzung wie die Cents von 1909 aufweist (95 % Kupfer, 5 % Zinn und Zink).", "section_level": 2}, {"title": "Union Shield Cent.", "content": "Im \"Presidential $1 Coin Act of 2005\" war neben den Sondermotiven von 2009 auch eine Neugestaltung der 1-Cent-Münze ab 2010 vorgesehen. Das Gesetz sah vor, dass das Rückseitenmotiv sinnbildlich für Lincolns Erhaltung der Vereinigten Staaten als geeinte Nation stehen soll. Als Motiv gewählt wurde ein Wappenschild mit 13 Streifen (die 13 Gründungsstaaten der USA symbolisierend) und dem Motto „E Pluribus Unum“, wobei die Wertangabe in einer darüberliegenden Schriftrolle steht.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Die ersten Ausgaben des Lincoln Cents wurden zunächst in der gleichen Zusammensetzung wie der Indian Head Cent hergestellt, nämlich mit 95 % Kupfer sowie 5 % Zinn und Zink. Weil im Zweiten Weltkrieg Kupfer, das für militärische Zwecke benutzt wurde, knapp wurde, wurden die 1-Cent-Münzen 1943 aus verzinktem Stahl hergestellt. Das Gewicht wurde mit dieser Zusammensetzung auf 2,7 g gesenkt. Die Münzränder blieben aber unverzinkt, so dass die Münze anfällig auf Rost war. Außerdem war sie mit ihrer grauen Farbe nur schwer vom Dime unterscheidbar. 1944 wurde deshalb erneut eine veränderte Zusammensetzung verwendet. Die aus alten Patronenhüllen gewonnene Legierung glich derjenigen vor dem Krieg, allerdings mit weniger Zinn. Nach 1946 kehrte man wieder zur alten Zusammensetzung zurück. Ab 1962 wurde der Zinnanteil ganz weggelassen; der Kupferanteil von 95 % blieb jedoch gleich. In den 1970er-Jahren stieg der Kupferpreis derart, dass der Metallwert der Münze beinahe ihren Nennwert überstieg. 1973 wurden Stücke aus Aluminium geprägt (allerdings auf 1974 datiert), doch sie wurden nie ausgegeben. Nur sehr wenige Stücke befinden sich im Besitz von Sammlern. Mitte 1982 wurde schließlich damit begonnen, die Münze aus Zink, welches mit Kupfer überzogen ist, zu produzieren. Die Gewichtsanteile betragen 97,5 % Zink und 2,5 % Kupfer. Seither wiegt die Münze nur noch 2,5 statt vorher 3,11 g. Der Durchmesser von 19,05 mm und die Dicke von 1,55 mm blieben gleich. Laut Angaben der US Mint kostete im Jahre 2007 die Herstellung einer 1-Cent-Münze 1,67 Cent, 2011 lagen die Kosten bei 2,41 Cent, 2013 bei 1,87 Cent. Vorschläge, die Zusammensetzung wiederum zu ändern oder die Münze ganz abzuschaffen, wurden wiederholt gemacht, aber bislang nicht umgesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Ein-Cent-Münze ist die kleinste Münze, die sich in den Vereinigten Staaten im Umlauf befindet. Ihr Wert entspricht einem Hundertstel US-Dollar. Umgangssprachlich wird die Münze meist als Penny bezeichnet. ", "tgt_summary": null, "id": 2110748} {"src_title": "Michael Molata", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1885 übernahm Binney das Geschäft seines Vaters, die \"Peeksill Chemical Co.\" Während er mit einer Mixtur aus Schieferabfällen, Zement und Talk experimentierte, schuf Binney die erste staubfreie weiße Kreide. Diese Erfindung wurde 1904 bei der Weltausstellung in St. Louis mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. 1903 produzierten \"Binney & Smith\" die erste Schachtel Crayola-Wachsmalstifte. Crayola ist heute weltgrößter Hersteller von Wachsmalstiften. Früher hieß die Firma allerdings Binney & Smith. 1903 erkannten sie den Bedarf für einen sicheren, guten Wachsmalstift. Sie hatten bereits einen neuen Wachsstift erfunden, um Kisten und Fässer zu markieren, aber der enthielt schwarzen Kohlenstoff und war zu giftig für Kinder. Sie waren überzeugt davon, dass die Pigment- und Wachsmischtechnik, die sie entwickelt hatten, auf eine Reihe von sicheren Farben angewandt werden konnte. Er hatte auch die Idee, schwarze Reifen herzustellen. Vor Edwin Binney und Harold Smith gab es nur weiße Reifen. Binneys Frau Alice kam auf den amerikanischen Namen der Stifte „Crayola“, indem sie zwei französische Worte kombinierte: „craie“ bedeutet Kreide auf französisch und „ola“ ist eine Kurzform für oléagineux, was ölig bedeutet, weil die Stifte aus Wachs waren, das aus Erdöl hergestellt wurde. Edwin Binney war auch in der Gemeinde aktiv. Er sorgte dafür, dass Fort Pierce (Florida) eine Hafenstadt wurde, und bewahrte 1929 die St. Lucie County Bank davor, den damaligen schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen zu erliegen. Binney hatte mit seiner Frau Alice Stead Binney-Dorothy vier Kinder: Helen, Mary und Edwin Jr. Im Jahr 1911 heiratete Dorothy den Verleger George P. Putnam, der später die Pilotin Amelia Earhart heiratete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edwin Binney (* 24. November 1866 in Westchester County, New York; † 17. Dezember 1934) war ein US-amerikanischer Erfinder. Er ist bekannt für seine Erfindung des Crayola-Wachsmalstiftes, die er zusammen mit seinem Cousin C. Harold Smith machte.", "tgt_summary": null, "id": 2390223} {"src_title": "Bye Bye Blackbird (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Bis Anfang des 18. Jahrhunderts trug die Stadt den Namen \"„Dunajgorod“\" (ukrainisch ). Obgleich der Name der Stadt der ukrainischen Bezeichnung der Donau (ukrainisch ) ähnelt, geht er wohl nicht auf diese zurück, da Dunajiwzi zu weit entfernt von der Donau liegt. Mindestens drei andere Hypothesen der Namensherkunft von Dunajiwzi wurden daher vorgeschlagen. \"\"Dunaj\"\" könnte von den indoeuropäischen (altindischen, gotischen und keltischen) Wortwurzeln \"„Danu“\", \"„Duna“\" und \"„Don“\", abgeleitet sein, die \"„Wasser“\" oder \"„der Fluss“\" bedeuteten, und sich auf den Fluss Ternawka und viele Teiche in der Umgebung beziehen. Das Wort \"„Dunaj“\" kommt zudem in ukrainischen Liedern vor, in denen es einfach „Wasser, Überschwemmung“ bedeutet. Eventuell stammt der Name der Stadt aber auch vom Familiennamen \"„Dunaj“\" ab, den Teilnehmer von Donauwanderungen trugen. Gemäß einer dritten Hypothese wurde Dunajiwzi von Siedlern aus einer Siedlung mit dem ähnlichen Namen, zum Beispiel Dunajiw und Dunajiwka. gegründet. Seit dem Ende der 1820er Jahre bis zur Unabhängigkeit der Ukraine wurde Dunajiwzi umgangssprachlich auch „Stadt der Weber“ genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Dunajiwzi befindet sich im geographischen Zentrum des Rajons Dunajiwzi im Süden der Oblast Chmelnyzkyj. Die Stadt ist von Chmelnyzkyj, der Hauptstadt der Oblast, 68 km entfernt. Dunajiwzi liegt am Ufer der Ternawka, einem linken Nebenfluss des Dnisters sowie an der Fernstraße N 03. Der Bahnhof Dunajiwzi befindet sich in der gleichnamigen Siedlung städtischen Typs 22 km entfernt. Dunajiwzi grenzt an das Dorf Sastawlja im Westen und Nordwesten, das eine Vorstadt ist. Weitere benachbarte Dörfer sind Sitschynzi im Süden, Muschkutynzi im Südosten, Demjankiwzi im Osten und Hanniwka im Norden. Die geografische Lage von Dunajiwzi ist 48° 53′ 22′′ nördlicher Breite und 26° 51′ 25′′ östlicher Länge. Es liegt in der Waldsteppe auf der Podolischen Platte auf einer Höhe von. Dunajiwzi hat eine Fläche von 12,84 km2, von denen 2,15 km2 die Geschossfläche ist. Die Grünfläche der Stadt beträgt 0.483 km2. Die Gesamtlänge des Stadtstraßennetzes umfasst 93,8 km. Das 2001 eingemeindete Dorf Muschkutynzi () ist seit der Gebietsreform 2015 kein Teil der Stadtgemeinde mehr, am 13. Mai 2015 wurde die Stadtfläche um 6,1477 Quadratkilometer auf 13,0360 Quadratkilometer verkleinert.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In der Umgebung von Dunajiwzi wurden die Funden der Cucuteni-Tripolje-Kultur gemacht, die deuten an, dass eine Besiedlung des Raumes um die Stadt schon ca. 3000 v. Chr. einsetzte. Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt befindet sich im Register der Häuser aus dem Jahre 1403. Dunajiwzi wurde dort als ein aus drei Teilen und 72 Häusern bestehendes Dorf bezeichnet. Zuerst gehörte Dunajiwzi zum Großfürstentum Litauen und danach zu Polen-Litauen. Im Jahre 1577 wurde Dunajiwzi von der Frau des galizischen Kastellans Stanislaw Lanckoroński des Hochadelsgeschlechts Lanckoroński († 1592) Jelisaweta Lanckorońska des Adelsgeschlechts Füllstein übernommen. Im Jahre 1592 erhielt Dunajiwzi Stadtrecht nach Magdeburger Recht vom polnischen König Sigismund III. Wasa auf Ansuchen von Jelisaweta Lanckorońska und dadurch wurde es „Dunajgorod“ genannt: Durch diesen Erlass des Königs erhielt Dunajiwzi auch Marktrechte, die Märkte donnerstags und Jahrmärkte am Johannistag und am Allerheiligen erlaubte. 1958 wurde Dunajiwzi Hauptstadt des gleichnamigen Rajons Dunajiwzi.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Im Jahr 1629 hatte Dunajgorod 630 Höfe und rund 3.000 Einwohner. Laut des Volkszählungsergebnisses 1909 stieg die Bevölkerung von Dunajiwzi auf 13.733, von denen 8.966 Juden, 2.349 Gemeindemitglieder der orthodoxen Kirche, 1.266 Lutheraner, 1.188 Katholiken, 4 Gemeindemitglieder der Armenischen Apostolischen Kirche waren. 1911 zählte die Stadt über 13.000 Einwohner und 553 Häuser. Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen. Im Laufe des letzten Jahrhunderts veränderte sich die Bevölkerung kaum. Bis 1989 stieg die Einwohnerzahl auf 17.482 und sank danach bis 2001 auf 16.448 Einwohner. Es handelt sich in beiden Fällen um Volkszählungsergebnisse (1) und ab 2006 um amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Dunajiwzi zählte 16.223 (2006), 16.187 (2007), 16.094 (2008), 16.140 (2009) und 16.181 Einwohner (2010). Heutzutage machen Ukrainer die Mehrheit mit 95 % der Bevölkerung in Dunajiwzi sowie im Rajon Dunajiwzi aus. Die anderen sind Russen, Polen und Juden. 55 % der Einwohner des Rajon Dunajiwzi sind Frauen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Dunajiwzi liegt an der Fernstraße N 03 (kyrillisch Н 03) Schytomyr – Czernowitz von nationaler Bedeutung. In der Stadt gibt es einen Busbahnhof und den Dunajiwzi Kraftwagenpark, der Personen- und Güterverkehr versorgt. Die Buslinien führen durch die Dörfer des Rajons Dunajiwzi und durch die Städte Chmelnyzkyj, Kamjanez-Podilskyj, Czernowitz, Winnyzja, Kiew u. a. Die gesamte Personenverkehrleistung beträgt mehr als eine Million Menschen. In Dunajiwzi arbeiten auch zahlreiche Privattaxi und drei Funk-Taxi-Dienste. Die Gesamtlänge der Fahrbahnstraßen ist 103,7 km, davon 9 km von Straßen gesamtstaatlicher Bedeutung. Sechs Tankstellen befinden sich in der Stadt. In der Nähe von Dunajiwzi befinden sich zwei Eisenbahnhöfe: der eine in der Siedlung städtischen Typs Dunajiwzi (22 km durch Fahrbahnen entfernt von Dunajiwzi) und der andere neben dem Dorf Balyn (15 km entfernt). Es gibt auch einen Flughafen.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Dunajiwzi sind bekannt für bedeutende Erfolge in ukrainischen Volleyballmeisterschaften. Hunderte in der Kinder- und Jugendsportschule der Stadt Dunajiwzi trainierte Volleyballspieler spielen bei zahlreichen Volleyballklubs überall auf der Welt. Jährlich findet ein Internationales Volleyballturnier um den Igor-Bjeljajew-Pokal statt. Igor Bjeljajew war ein Volleyballtrainer und zum großen Teil dank ihm wurde die Volleyballschule des Rajons gegründet. In den Jahren 2008 bis 2010 nahm Amateur-Fußballklub „Werest-INAPIK“ (er hieß im Jahre 2008 „PTP INAPiK“) in ukrainischen Amateur-Fußballmeisterschaften teil. In der Stadt befindet sich das Stadion „Kolos“, das im Jahre 1962 errichtet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Folgende bekannte Personen wurden geboren oder haben zumindest eine Zeit lang in mehr oder weniger wichtiger Funktion in Dunajiwzi gelebt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dunajiwzi (; ) ist die Hauptstadt des gleichnamigen Rajons in der ukrainischen Oblast Chmelnyzkyj mit etwa 16.000 Einwohnern und liegt am Fluss Ternawka. Zur Stadtgemeinde zählt auch das östlich liegende Dorf Muschkutynzi ).", "tgt_summary": null, "id": 1812866} {"src_title": "William K. Reilly", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Besiedlung Südosteuropas.", "content": "Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. drängten die Kelten in die Karpatenregion und das Donaubecken, sowie zeitgleich nach Italien. Die Boier und Volcae, zwei große keltische Völker, unterstützten sich auf ihren Feldzügen. Es gab zwei Routen in den Süden: eine folgte der Donau, die andere östlich der Adria. Der Legende nach zogen 300.000 Kelten nach Italien und Illyrien. Im 3. Jahrhundert waren die Einwohner Pannoniens fast gänzlich unter dem Einfluss der keltischen Kultur. Funde aus der La-Tène-Kultur sind häufig in Pannonien zu finden, westlich der Theiß und südlich der Save sind sie dagegen selten. Diese Funde werden als Produkte einer lokalen, „norisch-pannonischen“ Variante der keltischen Kultur angesehen. Daran wurden allerdings Merkmale gefunden, die auf einen anhaltenden Kontakt zu entfernten Regionen wie der Iberischen Halbinsel schließen lassen. Die fruchtbaren Landschaften entlang der pannonischen Flüsse verschafften den keltischen Stämmen gute Lebensbedingungen. Sie entwickelten ihre Landwirtschaft, Töpferei und beuteten die ertragreichen Minen des heutigen Sloweniens aus. Demzufolge haben die sich die Kelten in dem Gebiet zwischen Wien und der Theiß eine neue Heimat in Südosteuropa geschaffen.", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Expeditionen.", "content": "Die politische Situation auf dem nördlichen Balkan war in einem ständigen Wandel. Ständig dominierte ein Stamm seine Nachbarn. So lange das eigene Territorium begrenzt war, konnte ein Stamm andere unterlegene Stämme in einem weiten Gebiet kontrollieren und organisieren. Militärische Expeditionen wurden vom kriegerischen Teil des Stammes durchgeführt, eine. Die politische Situation auf dem Balkan im 4. Jahrhundert war für die keltischen Stämme von Vorteil. Die Illyrer hatten einen Krieg gegen die Makedonen geführt und infolgedessen ihre eigene Westgrenze geschwächt. Als noch Alexander der Große Makedonien regierte, wagten es die Kelten nicht, nach Süden Richtung Makedonien vorzustoßen. Daher richteten sich die frühen keltischen Feldzüge gegen die illyrischen Stämme. Es ist wenig über die Geschehnisse im illyrischen Hinterland bekannt, gesichert ist jedoch, dass der erste von den Kelten besiegte Stamm die Autariaten waren, die zuvor über einen Großteil des Zentralbalkans mit Schwerpunkt im Moravatal geherrscht hatten. Die Bedeutung der gerissenen keltischen Taktiken offenbaren die Angriffe auf den Stamm der Ardianer. 335 v. Chr. sandten keltische Stämme Vertreter zu Alexander dem Großen, um ihm die Ehre zu erweisen, solange sich Makedonien im Krieg gegen die Thrakerstämme an seiner Nordgrenze befand. Möglicherweise sollte dieser „diplomatische“ Akt lediglich die militärische Stärke Makedoniens austesten, da das einzige Ziel der Kelten die griechischen Reichtümer waren. Nach dem Tod Alexanders des Großen begannen keltische Stämme, die südlichen Regionen zu bezwingen und Makedonien und Griechenland zu bedrohen. 319 v. Chr. drang der keltische Heerführer Molistomos tief in illyrisches Territorium ein und unterwarf dabei die Dardaner, Pänonier und Triballen. Der neue makedonische König Kassander fühlte sich verpflichtet, seine alten illyrischen Feinde zu schützen. Im Jahre 298 v. Chr. wurde ihnen von Kassander in der Nähe des Balkangebirges eine schwere Niederlage beigebracht, als sie tief in Thrakien und Makedonien einzudringen versuchten. Jedoch marschierte noch ein anderer keltischer Heerkörper unter General Cambaules gegen Thrakien und konnte viel Land gewinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Invasion Griechenlands.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die „große Expedition“ 279 v. Chr..", "content": "Ab dem Jahr 281 v. Chr. konzentriert sich der militärische Druck der keltischen Stämme auf Griechenland. Der Zusammenbruch von Lysimachus' Nachfolgerkönigreich in Thrakien machte den Weg für weitere Wanderungen frei. Als Grund für die Wanderung wird von Pausanias die Gier nach Beute genannt, von Justinus die Überbevölkerung, und von Memnon eine Hungersnot. Laut Pausanias wurde ein anfänglicher Überraschungsangriff wieder abgeblasen, als man die zahlenmäßige Überlegenheit des Gegners erkannte. Im Jahre 280 v. Chr. marschierte eine Armee von etwa 85.000 Kriegern in drei Divisionen aus Pannonien Richtung Süden nach Makedonien und Zentralgriechenland. Es war die \"große Expedition\". Der Begriff ist eine Lehnübersetzung des französischen Begriffes \"Grande expédition\", der im französischen Lehrgebrauch für den steigenden Druck der Feldzüge gegen Griechenland ab 279 v. Chr. bezeichnet. 20.000 Krieger gingen von Cerethius geführt gegen die Thraker und Triballer vor. Die zweite Division unter der Führung von Brennus und Akichorius zog gegen die Päonier, während sich die dritte unter Bolgios gegen die Makedonier und Illyrer richteten. Bolgios fügte den Makedonen schwere Verluste zu, und es gelang ihm, den jungen Makedonischen König Ptolemaios Keraunos gefangen zu nehmen und im Jahre 279 v. Chr. zu enthaupten. Dennoch wurde Bolgios' Kontingent vom makedonischen Strategen Sosthenes zurückgeschlagen. Zufrieden mit der gemachten Beute zogen sich die Kelten zurück. Sosthenes wurde dagegen von Brennus' Truppen angegriffen und besiegt, die danach ungehindert das Land verwüsteten. Nachdem diese Expeditionen in die Heimat zurückgekehrt waren, drängte Brennus auf eine dritte Expedition nach Zentralgriechenland. Die überlieferte Zahl von 152.000 Infanteristen und 24.000 Kavalleristen ist allerdings unrealistisch hoch. Die tatsächliche Stärke der Kavallerie dürfte etwa halb so groß gewesen sein. Pausanias beschreibt eine Taktik namens \"Trimarcisia\", wo jeder Reiter von zwei berittenen Dienern unterstützt wurde. Diese sollten ihm ein Ersatzpferd bereithalten und im Falle seines Todes seinen Platz in der Schlacht einnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Schlacht am Thermopylenpass 279 v. Chr..", "content": "Ein griechisches Bündnis von Ätoliern, Böotiern, Athenern, Phocien und anderen Griechen nördlich Korinths schlug ihr Lager am engen Thermopylenpass auf. Während des ersten Angriffs erlitten Brennus' Truppen schwere Verluste. Daher schickte er eine große Streitmacht unter dem Befehl von Akichorius nach Ätolien. Wie Brennus gehofft hatte, zog sich das ätolische Kontingent aus den Thermopylen zurück, um die Heimat gegen Akichorius zu verteidigen. Die Ätolier boten zum Kampf auch Alte und Frauen auf. Als sie gewahr wurden, dass die Gallier nur im Nahkampf gefährlich waren, verlegten sie sich auf Plänklertaktiken. Pausanias zufolge kehrte nur die Hälfte der keltischen Krieger aus Ätolien zurück. Letzten Endes gelang es Brennus, die Thermopylen zu umgehen, und die überlebenden Griechen flohen über das Meer.", "section_level": 2}, {"title": "Der Angriff auf Delphi.", "content": "Brennus bedrängte nun Delphi, wo er geschlagen und zum Rückzug gezwungen wurde, auf dem er sich selbst tötete. Seine Armee zog sich bis zum Spercheios zurück, wo ihnen der Weg von Thessaliern und Maliern abgeschnitten wurde. Die Geschichtsschreiber Pausanias und Justinus sind sich darüber einig, dass die Kelten bei Delphi besiegt und in die Flucht geschlagen wurden. Sie waren in einen heftigen Gewittersturm geraten, der ein Manövrieren oder das Hören von Befehlen unmöglich machte. Die folgende Nacht war frostig und am Morgen griffen die Griechen von zwei Seiten an. Brennus wurde verwundet und die Kelten wurden zurückgeschlagen. Sie töteten ihre verletzten Kameraden, die sich nicht mehr zurückziehen konnten. In der Nacht brach Panik im Lager aus, als sich keltische Stämme gegenseitig bekämpften. Akichorius stieß zwar mit dem Rest der Armee zu ihnen, dennoch zwang die griechische Streitmacht sie zu einem vollständigen Rückzug. Brennus nahm sich selbst das Leben. Laut Pausanias trank er dafür puren Wein, nach Justin erstach er sich. Von den Ätoliern getrieben, fiel die keltische Armee bis zum Spercheios zurück, wo sie von den dort wartenden Thessaliern und Maliern vernichtet wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Nach den Feldzügen in Griechenland.", "content": "Manche Gelehrte vertreten die Position, dass der Griechenlandfeldzug ein Desaster für die Kelten war. Allerdings war eine dauerhafte Besatzung nicht ihr Ziel, sie wollten viel mehr die Reichtümer Griechenlands plündern. Darüber hinaus verloren die keltischen Stämme trotz ihrer Vertreibung aus Griechenland keineswegs Macht in Südosteuropa. Manche Veteranen des Griechenland-Feldzuges ließen sich in Thrakien nieder und gründeten dort die Stadt Tylis. Die Galater, die sich 281 von Brennus Armee getrennt hatten, wurde von Nikomedes I. nach Kleinasien verbracht, um ihm dort als Söldner im Kampf gegen seinen Bruder zu unterstützen und ihm den Thron von Bithynien zu sichern. Die Söldner ließen sich in der Region nieder, die später als Galatien nach ihnen benannt wurde. Antiochos I. besiegte die Galater, sodass sie in die öden Hochlande des zentralen Anatoliens verdrängt wurden. Die keltischen Stämme blieben die hauptsächlichen politischen Akteure des nördlichen Balkans vom IV. bis zum I. Jahrhundert v. Chr. Die Boier kontrollierten im zweiten Jahrhundert v. Chr. den Großteil des nördlichen Pannoniens und sollen auch das Gebiet der heutigen Slowakei erobert haben. Es ist von anderen Stämmen in Pannonien bekannt, dass sie zur sog. bojischen Konföderation gehörten. Dazu gehörten die Taurisker im oberen Savetal westlich von Sisak und die Arnati, Osii und Cotini in der Pannonischen Tiefebene. Im unteren Savetal konnten die Skordisker über ein Jahrhundert lang Macht auf ihre Nachbarn ausüben. In letzte Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. änderten sich die Machtverhältnisse unter den barbarischen Stämmen in Pannonien. Die Niederlage der bojischen Konföderation durch Burebista beschnitt den keltischen Einfluss in der Pannonischen Tiefebene, und der kulturelle Wandel durch die Kelten wurde teilweise rückgängig gemacht. In den Quellen tauchen noch mehr keltische Stämme auf. Die Hercuniater und Latobici migrierten aus dem Gebiet Deutschlands. Man stößt auf neue Stämme mit lateinischen Namen wie die Arabiater, die möglicherweise aus dem Niedergang der Bojischen Konföderation hervorgegangen sind. Um die keltische Hegemonie in Pannonien weiter zu schwächen, förderten die Römer die Ansiedlung der pannonisch-illyrischen Azali in Nordpannonien. Die frühere Vorherrschaft der Kelten wurde von neuen barbarischen Konföderationen wie den Markomannen und Jazygen ersetzt. Ihre ethnische Unabhängigkeit ging allmählich verloren, weil sie in den Umgebenden dakischen, illyrischen und germanischen Völkern aufgingen. Die keltischen Namen hielten sich allerdings noch bis ins 3. Jahrhundert n. Chr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Keltische Südwanderung war eine im 4. Jahrhundert v. Chr. einsetzende großräumige Wanderung keltischer Stämme während der La-Tène-Zeit Richtung Südosten auf die Balkanhalbinsel. Obwohl keltische Siedlungen in der westlichen Hälfte der Pannonischen Tiefebene konzentriert waren, gab es doch nennenswerte Einfälle und Siedlungen auf dem Balkan selbst. ", "tgt_summary": null, "id": 1313027} {"src_title": "Scinax manriquei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausdehnung und Lage.", "content": "Das Saar-Nahe-Becken im geologischen Sinn hat eine Größe von etwa 300 × 100 km, von denen aber nur etwa ein Drittel aufgeschlossen ist, d. h. zu Tage tritt; der Rest ist durch jüngere Ablagerungen bedeckt und nur durch Bohrungen nachgewiesen. Es erstreckt sich vom Rhein im Osten bis in die Region Champagne-Ardenne (Frankreich) im Westen. Bereits ab der deutsch-französischen Grenze sind die Ablagerungen des Saar-Nahe-Beckens nach Westen hin von jüngeren Ablagerungen überdeckt. Das Gesamtbecken wird deshalb in der Literatur auch als Lothringen-Saar-Nahe-Becken bezeichnet. Im Norden ist es relativ scharf durch die Hunsrück-Südrand-Störung begrenzt; die Mächtigkeit reduziert sich nördlich der Störung auf kurzer bzw. kürzester Distanz auf 0 m. Nach Süden erstreckt es sich weit unter die jüngere Bedeckung bis etwa an den Nordrand der Vogesen im Westen und den Nordschwarzwald im Osten. Tektonisch gesehen bildet das Becken eine heute leicht südvergente Sattelstruktur. Innerhalb des Saar-Nahe-Beckens lassen sich mehrere Teilbecken (z. B. Saar-Teilbecken, Nahe-Teilbecken) und Horststrukturen (Sprendlinger Horst) erkennen, die von Störungen senkrecht zur Hunsrück-Südrand-Störung stehen und die während der Entstehung des Gesamtbeckens aktiv waren. Die größeren Störungen waren: Trombach-Störung, Potzberg-Störung, Lothringen-Störung u. a. Sie waren zu unterschiedlichen Zeiten aktiv und für die stark unterschiedlichen Mächtigkeiten der Formationen, Faziesunterschiede und auch die Verlagerung der Ablagerungszentren während der Sedimentation des Rotliegend im Saar-Nahe-Becken verantwortlich.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Durch seismische Untersuchungen kennt man die Struktur des Saar-Nahe-Beckens relativ gut. Es handelt sich um ein stark asymmetrisches Becken, dessen größte Absenkung bzw. dessen größte Mächtigkeiten an seiner Nordseite unmittelbar südlich der Hunsrück-Südrand-Störung liegen. Es entstand durch eine rechtshändige, transtensive Bewegung entlang der Hunsrück-Südrand-Störung, die später auch weiter als rechtshändige Scherfläche überprägt wurde. Es ist daher als rechtshändiges Blattverschiebungs-Becken (\"Strike-slip-fault\"-Becken) zu interpretieren.", "section_level": 1}, {"title": "Ablagerungen, Liefergebiete und Alter.", "content": "Während der Einsenkung des Saar-Nahe-Beckens fand eine markante Änderung der Klimabedingungen von tropisch zu arid statt. Entsprechend änderten sich die Ablagerungsbedingungen von limnisch-fluviatil, limnisch-lakustrin zu terrestrisch-arid. Auch die Lebewelt war einer starken Veränderung ausgesetzt. Mit groben Konglomeraten an der Basis und Peliten an der Obergrenze (Top) leitet die nur aus Bohrungen bekannte Spiesen-Formation die fluviatile Sedimentation des Saar-Nahe-Beckens ein. Sie liegt diskordant auf marinem Viséum und wird ins Namurium datiert. Darüber folgt das produktive Oberkarbon (produktiv aufgrund der abbauwürdigen Kohleflöze) mit den Saarbrücken- und Ottweiler-Gruppen. Während des Westfaliums lag das Zentrum der Ablagerung südlich der heute aufgeschlossenen Schichten des Saar-Nahe-Beckens. Das Abtragungsgebiet lag nördlich im Rheinischen Schiefergebirge, es lieferte siliziklastische Sedimente. Während des Stefaniums änderte sich das Liefergebiet und die Zusammensetzung der Gerölle. Aus dem Schwarzwald, den Vogesen und dem französischen Zentralmassiv, also aus Gebieten südlich des Beckens, wurden Sedimente mit granitisch-klastischen Komponenten geliefert. Dabei verlagerte sich das Zentrum der Ablagerung näher an die Hunsrück-Südrand-Störung heran und an ihr entlang von Südwesten nach Nordosten. Schichtlücken sind wohl innerhalb von Westfalium A und B vorhanden, das Namurium ist aufgrund seiner geringen Mächtigkeit nicht vollständig. Das Westfalium D wird vom Stefanium diskordant überlagert. Innerhalb des Stefaniums sind keine erkennbaren Diskordanzen vorhanden, auch das Rotliegend lagert konkordant auf dem Stefanium. Die chronostratigraphische Grenze Karbon/Perm liegt nach Boy & Schindler (2000) wahrscheinlich in der Wahnwegen-Formation. Der untere Teil des Rotliegend weist noch überwiegend graugrün-gefärbte Sedimentgesteine auf, die einen geringen Anteil vulkanischer Aschentuffe aufweisen, die von außerhalb des Beckens stammen. Im höheren Teil des Rotliegend sind die Ablagerungen überwiegend rot gefärbt und enthalten einen hohen Anteil an latitisch-andesitischen und rhyolithischen Laven und Aschentuffen, die innerhalb des Beckens gefördert wurden. Die Sedimente wurden in ausgedehnten Seen, in Deltas, Flusssystemen und alluvialen Fächern abgelagert.", "section_level": 1}, {"title": "Lithostratigraphische Gliederung der Ablagerungen.", "content": "Die Ablagerungen des Saar-Nahe-Beckens können im Sinne der Lithostratigraphie als Supergruppe aufgefasst werden. Sie werden in drei lithostratigraphische Gruppen, Saarbrücken-Gruppe, Ottweiler-Gruppe und Glan-Gruppe gegliedert. Die folgende weitere Untergliederung dieser Gruppen erfolgt nach Schäfer (2005) bzw. Boy in Mennig et al. (2005). Saarbrücken-Gruppe und Ottweiler-Gruppe wurden im Oberkarbon abgelagert, die Glan-Gruppe im Perm. Die beiden Untergliederungen unterscheiden sich im permischen Anteil, deshalb werden sie hier nebeneinander gestellt. Eine sehr wichtige Rolle bei der Untergliederung der karbonischen Schichten spielen die in der Bohrung Saar 1 erbohrten 151 Kohleflöze. Im Rotliegend sind es dagegen eher markante Wechsel in der Gesteinszusammensetzung, die eine Untergliederung möglich machen. Sie ermöglichen, dass die Formationen in Subformationen unterteilt werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Das Saar-Nahe-Becken hatte in der Vergangenheit eine große Bedeutung für die Schwerindustrie des Saarlandes. In den Anfängen der Industrialisierung waren es zunächst sideritische Eisenerze des Westfalium, die die Grundlage der Schwerindustrie bildeten. Später wurden auch die sideritischen Toneisensteinknollen der Lebacher Eier (oberer Teil der Odernberg-Formation) verhüttet. Sie begründeten die Existenz der Dillinger Hütte. Erst im 19. Jahrhundert wurden dann die Minette-Erze verhüttet. Das Saargebiet ist vor allem durch den Abbau von Kohle bekannt geworden. In der Tiefbohrung Saar 1 wurden insgesamt 151 Flöze durchteuft, die Mächtigkeiten von weniger als 0,30 bis zu 2,20 m haben. Bereits im Spätmittelalter ist der Kohleabbau urkundlich bestätigt. Der planmäßige Abbau der Kohleflöze erfolgte aber erst später. Allerdings waren die Abbaumengen sehr klein und der Abbau oberflächennah. Die Kohle wurde in der Region verbraucht. 1750/51 verstaatlichte Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken sämtliche damals existierenden Gruben. 1766 waren im Saargebiet 12 Kohlegruben in Betrieb: Schwalbach, Stangenmühle, Klarenthal, Gersweiler, Rußhütte, Jägersfreude, Friedrichsthal (Saar), Schiffweiler, Wellesweiler, Dudweiler, Sulzbach und Burbach. Die Kohle wurde nun zum Handelsobjekt und die Abbaumengen nahmen drastisch zu.", "section_level": 1}, {"title": "Fossillagerstätten.", "content": "Die weitverbreiteten Seeablagerungen im Unteren Rotliegend des Saar-Nahe-Beckens sind z. T. bekannte Fossillagerstätten mit Fossilien in sehr guter Erhaltung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Saar-Nahe-Becken ist in der Geologie ein intramontanes Molassebecken (oder Innenmolasse), das am Ende der Variskischen Gebirgsbildung in Mitteleuropa entstanden ist. Es enthält Ablagerungen aus dem Oberkarbon und Perm, die eine maximale Mächtigkeit von bis zu 8000 m haben. Wirtschaftliche Bedeutung hat bzw. hatte das Becken zunächst durch sideritische Eisenerze und später vor allem durch die eingelagerten Kohleflöze.", "tgt_summary": null, "id": 629555} {"src_title": "Neil Bogart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Traditionelle Musikinstrumente.", "content": "Am verbreitetsten sind Zupfinstrumente, hauptsächlich die auch in der tadschikischen Musik vorkommende \"dombra\" mit zwei Saiten, die im Intervall einer Quinte gestimmt sind. Eine andere Laute ist die \"kobys,\" ein Streichinstrument mit einem Resonanzkörper aus Tierhaut sowie zwei Saiten und einem Bogen aus Pferdehaar. Wie die genannten Saiteninstrumente hat auch die seltener und überwiegend von Schafhirten gespielte \"sybyzɣy\", eine Flöte aus Holz oder Rohr mit vier bis sechs Grifflöchern einen türkischen Ursprung. Ein Vertreter der asiatischen Doppelrohrblattinstrumente \"surnai\" ist die \"syrnaj\". Aus Zentralasien stammen die Maultrommel \"tschang-kobys\" (\"chang-kobuz\"), die Harfe \"šerter\" und die Zither \"jetigen\". Die \"dauylpaz\" ist eine Kesseltrommel mit einem Holzkorpus, die im 19. Jahrhundert an Pferdesätteln befestigt und von Militärkapellen verwendet wurde, danach wie die anderen Volksmusikinstrumente außer Gebrauch geriet und heute wieder eingesetzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Kasachische Musik im 20. Jahrhundert.", "content": "Während der Zeit der Sowjetunion unterlag die kasachische Volksmusik den Anforderungen des Sozialistischen Realismus und war dementsprechend von dem Anliegen geprägt, allgemeinverständlich, konservativ und national orientiert zu sein. Ein Musikethnologe und Komponist mit großer Schaffenskraft während dieser Zeit war Alexander Wiktorowitsch Satajewitsch (1869–1936). Eine 2001 gegründete Popmusik-Band ist \"Muzart\", die mit einer Mischung aus kasachischer Volksmusik und Techno bekannt wurde. Ihre drei Musiker heißen Meirambek Besbaev, Saken Maigasiev und Kenshebek Shanabilov.", "section_level": 1}, {"title": "Institutionen und Komponisten.", "content": "Die Musikalisch-Dramatische Hochschule, gegründet 1931, war die erste höhere Ausbildungsstätte für Musik in Kasachstan. Zwei Jahre später wurde das Kasachische Staatliche Qurmanghazy-Orchester für Volksmusikinstrumente gegründet. Außerdem bestehen das Kasachische Staatliche Philharmonie-Orchester, die Kasachische Nationaloper und das Kasachische Staatliche Kammerorchester. Bedeutende Konservatorien sind das Qurmanghazy-Konservatorium in Almaty und das Nationalkonservatorium in der Hauptstadt Nur-Sultan (bis 2019 Astana). Die Stiftung Asyl Mura archiviert und publiziert historische Aufnahmen kasachischer Musik. Das Orchester für Volksmusikinstrumente und das Konservatorium in Almaty wurden nach Kurmangasy Sagyrbajew benannt, einem berühmten Komponisten und Dombra-Spieler des 19. Jahrhunderts. Andere kasachische Komponisten waren Korkyt, Tattimbet, Sougur, Bayserke, Makhambet, Khazanghap, Yerkegali Rakhmadiev, Almaz Serkebayev, Mukhan Tulebayev, Tles Kazhgaliev, Nagim Mendygaliev, Achmet Schubanow, Ghaziza Akhmetkhysy Zhubanova, Mansur Sagatov und Akhtoty Raimkulova.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die kasachische Musik ist die in Zentralasien beheimatete Volksmusik und Kunstmusik der Kasachen, die auf alten türkisch-persischen Musikformen und Elementen einer einheimischen schamanischen Tradition basiert.", "tgt_summary": null, "id": 877348} {"src_title": "Schwarzbauchtrappe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Grierson wurde in eine etablierte Druckerfamilie Dublins hineingeboren. Er besuchte die St. Bees School in Cumberland sowie das Trinity College in Dublin. Grierson studierte Philosophie, Rechtswissenschaften und Literaturwissenschaften und promovierte in jeder der Fachrichtungen. 1871 trat er in den \"Indian Civil Service\" ein. 1873 übernahm er politische Aufgaben in Bengalen und wurde später Magistrat in Patna, später auch Opium Agent für Bihar. 1898 wurde er zum Superintendenten des neu etablierten \"Linguistic Survey of India\" ernannt und zog 1900 nach England, um dort europäische Gelehrte und Bibliotheken konsultieren zu können. Grierson erlangte aufgrund seiner linguistischen Untersuchungen und Publikation zu den Sprachen Südasiens einen hohen Bekanntheitsgrad. 1905 setzte sich Grierson auf einem Treffen der Royal Asiatic Society mit Erfolg für die Etablierung einer Fakultät für Orientalische Sprachen, Geschichte und Archäologie an der University of London ein, nachdem ein vorheriger Versuch im Jahre 1898 durch die Society gescheitert war. Am 13. November 1905 wurde von der Universität eine Resolution verabschiedet, welche die Etablierung der \"School of Oriental Studies\" empfahl. Grierson war von 1917 bis 1925 Governor der Schule. 1906 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. 1917 wurde er Mitglied (Fellow) der British Academy. Grierson publizierte 1933 das letzte Mal. Seine Frau überlebte ihn nach 61-jähriger gemeinsamer Zeit (seit 1880) noch fast zwei Jahre. Sie verstarb am 19. Februar 1943.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Grierson wurde 1928 in den britischen Order of Merit berufen. Weiterhin wurde Grierson 1894 als \"Companion\" in den Order of the Indian Empire aufgenommen und 1912 durch Ritterschlag zum Knight Commander des Order of the Indian Empire geadelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir George Abraham Grierson (* 7. Januar 1851, Glenageary, Irland; † 9. März 1941, Camberley, Vereinigtes Königreich) war ein britischer Orientalist und Linguist.", "tgt_summary": null, "id": 482251} {"src_title": "Basil Coetzee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "1979 bei den Halleneuropameisterschaften in Wien belegte Bakosi mit 16,30 m den fünften Platz. In der Freiluftsaison gewann er seinen ersten von acht ungarischen Meistertiteln im Dreisprung und seinen einzigen ungarischen Meistertitel im Weitsprung. 1980 siegte Bakosi bei den Halleneuropameisterschaften in Sindelfingen mit 16,86 m und 35 Zentimetern Vorsprung auf den zweitplatzierten Jaak Uudmäe aus der Sowjetunion. Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau sprangen drei Athleten weiter als 17 Meter, Jaak Uudmäe gewann mit 17,35 m Gold; Béla Bakosi erreichte ebenfalls das Olympische Finale und belegte mit 16,47 m den siebten Platz. 1982 gewann Bakosi bei den Halleneuropameisterschaften in Mailand mit 17,13 m seinen zweiten Titel. Bei den Europameisterschaften in Athen übersprangen wie 1980 in Moskau drei Athleten die 17-Meter-Marke, hinter dem Briten Keith Connor und Wassili Grischtschenkow aus der Sowjetunion erhielt Bakosi für 17,04 m die Bronzemedaille. Ebenfalls Bronze erkämpfte Bakosi bei den Halleneuropameisterschaften 1983 in Budapest, mit 16,90 m lag er hinter den sowjetischen Springern Mykola Mussijenko und Gennadi Waljukewitsch. Bei den 1983 erstmals ausgetragenen Weltmeisterschaften in Helsinki belegte Bakosi mit 16,83 m den siebten Platz. Bei den Halleneuropameisterschaften 1984 in Göteborg sprang Bakosi 17,15 m und erhielt erneut die Bronzemedaille. In der Freiluftsaison 1985 gewann er in Budapest seinen sechsten ungarischen Meistertitel im Dreisprung; seine Weite von 17,23 m blieb ungarischer Rekord, bis 1998 Zsolt Czingler einen Zentimeter weiter sprang. 1986 gewann er bei den Halleneuropameisterschaften in Madrid mit 16,93 m seine dritte Bronzemedaille bei Halleneuropameisterschaften. Bei den Europameisterschaften in Stuttgart im Sommer qualifizierte sich Bakosi mit windunterstützten 16,83 m für das Finale, dort gelangen ihm aber lediglich 16,09 m und der zwölfte Platz. Bei den Halleneuropameisterschaften 1988 vor heimischem Publikum in Budapest sprang Bakosi mit 17,25 m zwei Zentimeter weiter als sein ungarischer Freiluftrekord, mit dieser Weite gewann er Silber hinter Oleg Sakirkin aus der Sowjetunion; es war Bakosis sechste und letzte Medaille bei Halleneuropameisterschaften. Béla Bakosi 1,80 m groß und wog in seiner aktiven Zeit 67 kg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Béla Bakosi (* 18. Juni 1957 in Kemecse, Komitat Szabolcs) ist ein ehemaliger ungarischer Dreispringer. 1982 wurde er Dritter bei den Europameisterschaften.", "tgt_summary": null, "id": 1004897} {"src_title": "Ernst Lucht (Admiral)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung und Einsatz.", "content": "Das RD-0120 wurde vom sowjetischen Konstrukteur für Raketenmotoren Semjon Kosberg im Zeitraum zwischen 1976 und 1990 im Chemical Automatics Design Bureau entwickelt und wird heute von RKZ Progress vertrieben. Das Triebwerk diente als Antrieb für die Zentralstufe (zweite Stufe) der Energija-Rakete die von vier der jeweils mit einer Brennkammer ausgestatteten RD-0120-Triebwerken angetrieben wird. Die ersten Test mit vollem Schub erfolgten im Mai 1984, der Erstflug im Mai 1987 und der letzte Einsatz 1988. Später wurden auch Varianten mit Methan anstelle von Wasserstoff als Treibstoff (RD-0120-CH) und weiterentwickelte Varianten (RD-0120M und RD-0122) erprobt.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Das RD-0120 wird ähnlich wie die Haupttriebwerke (SSME) des Space Shuttles mit flüssigen Wasserstoff und Sauerstoff (LH2/LOX) betrieben, was für die sowjetische Raumfahrt zu der damaligen Zeit ein Novum war. Es kann bis auf 55 % seiner vollen Leistung heruntergeregelt werden. Es gibt Vorpumpen, die hydraulisch (Sauerstoff) bzw. mit der Energie aus der Brennkammerkühlung (Wasserstoff) betrieben werden. Die Hauptpumpen für Brennstoff und Oxidator, sowie eine zweistufige Turbine befinden sich auf einer einzelnen, gemeinsamen Welle. Die Energie zum Antrieb der Turbine stammt aus einer einzelnen Vorbrennkammer, in der der überwiegende Teil des Wasserstoffs mit einem kleinen Teil des Sauerstoffs bei geringerer Temperatur vorverbrannt wird, bevor er der Hauptbrennkammer zugeführt wird. Wie beim SSME kommt beim RD-0120 also ein Hauptstromverfahren mit brennstoffreicher Vorverbrennung (fuel rich staged combustion, FRSC) zur Anwendung, wobei beim SSME eine aufwändigere Bauweise mit zwei Wellen und zwei Vorbrennkammern jeweils für Oxidatorhauptpumpe und die Wasserstoffhauptpumpe zum Einsatz kommt. Die Ausführung als Hauptstromtriebwerk ist bei den angestrebten hohen Brennkammerdrücken zwingend erforderlich, da nur so im Gegensatz zum Nebenstromverfahren (gas generator cycle) kein Treibstoff durch die Abzapfung im Gasgenerator für die Hauptbrennkammer verloren geht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das RD-0120 (von, „Reaktiwnyj Dwigatel“, Raketentriebwerk, GRAU-Index 11D122, interne Bezeichnung RO-200) ist ein Raketentriebwerk für Flüssigkeitsraketen. Es sollte nicht mit dem RD-120 (11D123) der Zenit-Rakete verwechselt werden, welches einen wesentlich geringeren Schub erreicht.", "tgt_summary": null, "id": 559738} {"src_title": "Finescale", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Walther Ludwig stammte aus einer Kaufmannsfamilie. Sein Geburtsname war eigentlich Ludewig, den er jedoch auf Ludwig geändert hat. Er machte sein Abitur in Herford und absolvierte zunächst eine Banklehre. Dann begann er ein Universitätsstudium in den Fächern Jura und Medizin an den Universitäten in Freiburg, München, Münster und Königsberg. Nebenher nahm er Gesangsunterricht. Während seines Studiums wurde er 1924 Mitglied der \"Burschenschaft Franconia Freiburg\". In Königsberg wechselte Ludwig endgültig zur Sängerlaufbahn. 1928 debütierte er dort am Stadttheater als lyrischer Tenor. Von 1929 bis 1932 folgte ein Engagement am Staatstheater in Schwerin. Dort sang er u. a. die Titelrolle in der Uraufführung der Oper \"Friedemann Bach\" von Paul Graener. 1932 verpflichtete ihn die Städtische Oper Berlin als Ersten Lyrischen Tenor. 1935 sang Ludwig bei den Glyndebourne-Festspielen den Belmonte und den Tamino in den Mozart-Opern \"Die Entführung aus dem Serail\" und \"Die Zauberflöte\". 1936 wurde er zum preußischen Kammersänger ernannt. Ludwig blieb im Berliner Engagement bis zur kriegsbedingten Schließung der Theater im Herbst 1944. Nach dem Kriege gastierte Walther Ludwig, vornehmlich in Mozart-Opern, auch als Evangelist in den Bach-Passionen, an allen großen Musikzentren der Bundesrepublik Deutschland sowie in Wien und in Salzburg. Zahlreiche Liederabende führten ihn durch fast ganz Europa. Große Gastspiel-Verträge verpflichteten den Sänger an die Staatsopern von Hamburg, München, Wien und Stuttgart. Eine umfangreiche Konzerttätigkeit entfaltete er auch außerhalb Europas, wie etwa in Südamerika. Lange Jahre, von 1952 bis 1969, wirkte Ludwig als Professor an der Berliner Hochschule für Musik. Als seine Karriere beendet war, machte er überraschend noch einmal Schlagzeilen: Mitte der sechziger Jahre nahm er das einst unterbrochene Medizinstudium wieder auf, bestand 1969 das medizinische Staatsexamen an der Freien Universität in Berlin und promovierte 1971 in Heidelberg mit einer Arbeit über \"Musik und Medizin – Musiker und Mediziner\" zum Dr. med. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof in Oberkirch (Baden).", "section_level": 1}], "src_summary": "Walther Ludwig, eigentlich \"Walther Ludewig\" (* 17. März 1902 in Bad Oeynhausen; † 15. Mai 1981 in Lahr/Schwarzwald) war ein deutscher Opern- und Konzertsänger (Tenor).", "tgt_summary": null, "id": 1213055} {"src_title": "Kleine Bodenrenke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lehmann studierte in Königsberg, Bonn und Berlin zunächst klassische Philologie und danach Geschichtswissenschaft. Er zählt als Schüler von Leopold von Ranke zu den \"Neorankianern\", ähnlich wie Max Lenz und Erich Marcks. Im Jahr 1879 unterrichtete er an der Berliner Militärakademie, daneben war er im Archivdienst tätig. Ein Jahr später wurde er an die Philipps-Universität Marburg als Professor für Geschichte und im Jahre 1892 als Ordinarius nach Leipzig berufen. 1893 wurde er Professor für Geschichte des Mittelalters und Neuzeitliche Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen. Lehmann beschäftigte sich in einigen Studien mit Martin Luther. Er trat gegen Legendenbildung in der Geschichtsschreibung ein. Er war der Überzeugung, dass Politik und Geschichte keinen gefährlicheren Feind haben als den Chauvinismus. Er war Kritiker des Wilhelminischen Imperialismus und später ein Verfechter der Weimarer Reichsverfassung. Lehmann war meist polemisch und wurde als konservativer Heißsporn bezeichnet. Er war seit 1893 ordentliches Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften: nach der Wahl des Breslauer Kardinals Kopp 1902 trat er aus aber 1914 wurde er wieder ordentliches Mitglied. 1887 wurde er in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Die Einleitung der ersten Bände des von ihm herausgegebenen Werks \"Preußen und die katholische Kirche\" gab der Zentrumspartei Anlass zu scharfer Kritik. Aufgrund der Intervention durch Otto von Bismarck und Heinrich von Sybel, die die Reihe ermöglichten, verzichtete er in den folgenden Bänden auf eine Einleitung. Für sein Werk über den Freiherrn vom Stein erhielt Lehmann jeweils eine Ehrendoktorwürde der juristischen Fakultät der Universität Gießen und der Theologischen Fakultät der Universität Berlin. 1889 erhielt er den Verdunpreis. Lehmann gehörte 1919 zu den sechs deutschsprachigen Erstunterzeichnern einer pazifistischen \"Unabhängigkeitserklärung des Geistes\", neben Albert Einstein, Hermann Hesse, Georg Friedrich Nicolai und Heinrich Mann sowie dem Initiator Wilhelm Herzog.", "section_level": 1}], "src_summary": "Max Lehmann (* 19. Mai 1845 in Berlin; † 8. Oktober 1929 in Göttingen) war ein deutscher Historiker und Hochschullehrer.", "tgt_summary": null, "id": 371842} {"src_title": "João Gonçalves Filho", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Zur Zeit der ersten Entwicklung von Lichtbogensendern existierten schon die Funkensender der Firma Marconi Company in Form von Knallfunkensender sowie Maschinensender. Nachteile dieser Technik waren: Nikola Tesla und auch der kanadische Ingenieur Reginald Fessenden versuchten daher als erste die Erzeugung ungedämpfter Wellen mit Kohle-Elektroden, die sie anstelle der Funkenstrecke in gleichstromerregten Funkensendern einsetzten. Allerdings waren weder die Frequenz, noch die Energie der erzeugten Schwingungen hoch genug für drahtlose Telegrafie und Telefonie. Auch der Engländer William Duddell konnte im Jahr 1900 mit seinem nach der Lichtbogenmethode mit Kohleelektroden arbeitenden „singing arc“ die Voraussetzungen für die drahtlose Telegrafie nicht erfüllen. Er speiste den Lichtbogen über Drosselspulen mit Gleichstrom und schaltete einen Resonanzkreis aus Spule und Kondensator nach. Erst Valdemar Poulsen gelang es 1902 nach der grundlegenden Schaltung von William Duddell, mit einem Lichtbogensender ungedämpfte HF-Schwingungen von ausreichender Frequenz und Energie zu erzeugen. Er benutzte eine Anode aus Kupfer und eine Kathode aus Kohle. Dabei rotierte die Kathode langsam und wurde automatisch auf einen Abstand von 3–5 mm nachgeführt, um so einen gleichmäßigen Abbrand zu erzielen. Für das einwandfreie Arbeiten des Senders waren eine gute Kühlung und Entionisierung des Raums zwischen den Elektroden notwendig. Dazu wurden die Kupferanode und die „Flammenkammer“ mit Wasser gekühlt und ein quer zur Flamme verlaufendes sehr starkes Magnetfeld „blies“ die Ionen aus der Bogenstrecke. Zusätzlich brannte der Lichtbogen in einer Wasserstoffatmosphäre. Mit diesem System wurden ungedämpfte Wellen mit Frequenzen bis zu 250 kHz (1200 m) erreicht. 1904 ließ Poulsen sein System des Lichtbogenoszillators für ungedämpfte Wellen, die „Poulsen-Lampe“, in 15 Ländern patentieren.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Der obere Teil mit den starken Kühlrippen enthält die Brennkammer mit den beiden horizontal angeordneten Elektroden. Diese werden durch den rechts sichtbaren Hebel zum Zünden des Brennvorgangs kurz zusammengeführt. Die beiden großen Spulen liefern das horizontal verlaufende Magnetfeld. Der unter dem Hebel sichtbare Motor dreht die Kathode aus Kohle. Die wasserstoffhaltige Atmosphäre wurde anfangs dadurch erreicht, dass man Wasserstoff durch die Brennkammer leitete. Ab 1906 wurde über der Brennkammer eine Art Dochtöler angebracht, der bei einem 1-kW-Sender ein bis zwei Tropfen Alkohol pro Sekunde in die Kammer gab und dort verdampfen ließ.", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile.", "content": "Der Lichtbogensender strahlt im Vergleich zu den gedämpften Schwingungen der Knallfunkensender ein wesentlich schmaleres Frequenzband und nur wenig Neben- und Oberwellen ab. So erzielte man bei gleicher Sendeleistung erheblich größere Reichweiten und konnte in einem Frequenzband bis zum Fünffachen an Sendern unterbringen. Andererseits war die schmalbandige Aussendung auf der Empfängerseite nicht mehr so einfach abzustimmen und nur an einer ganz bestimmten Stelle hörbar. Für den Funkverkehr zwischen zwei Stationen bedurfte es jetzt genauer Frequenzabsprachen.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Anpassung.", "content": "Um den neuen Sendertyp auch für die drahtlose Telegrafie zu nutzen, waren noch einige Schwierigkeiten zu bewältigen. In tonloser Telegrafie (A1) getastete ungedämpfte Sender waren mit den üblichen Detektorempfängern nicht hörbar, lediglich ein Knacken am Anfang der Morsezeichen ließ auf einen Sender schließen. Poulsen und sein Mitarbeiter P. O. Pedersen entwickelten einen neuartigen Detektor: Ein batterie- oder federbetriebener Summer lieferte im Rhythmus der empfangenen Hochfrequenz einen hörbaren Ton, solche Schaltungen hießen „Tikker“ oder „Schleifer“. Das hier beschriebene Problem, das natürlich auch bei den Maschinen- und später bei den Röhrensendern auftrat, führte zum Überlagerungsempfang, der 1902 von Reginald Fessenden (Kanada) und 1905 Robert Goldschmidt (Belgien) bereits angedacht, aber mit den zur Verfügung stehenden (oft mechanischen) Mitteln noch nicht verlässlich durchführbar war. Erst 1913 gelang Alexander Meißner (Telefunken) mit einer Schaltung mit Lieben-Röhre (nach Robert von Lieben) der erste einwandfreie Rückkopplungsempfang. Ein weiteres Problem stellte die Tastung des Poulsen-Senders dar. Da er nach jedem Start einige Sekunden braucht, bis er stabil schwingt, kann er nicht in seinem Primärkreis getastet werden. Als Lösung kam man darauf, durch die Morsetastung die Schwingkreisspule und damit die Sendefrequenz um 1 bis 5 % zu verändern (FSK-Betrieb). Im Empfangsapparat hörte man die zweite (getastete) Frequenz mit der Meldung; Die erste Frequenz mit den „negativen“ Morsezeichen wurde damals nicht zur Nachrichtenübermittlung benutzt. Auch die Modulation des Poulsen-Senders mit Sprache oder Musik bereitete Schwierigkeiten. Das Mikrofon musste in Serie zur Antenne geschaltet werden, bei hohen Sendeleistungen wurden zur Vermeidung von Überlastungen wassergekühlte Mehrfachmikrofone benutzt. Dadurch war aber ein Fernbesprechen des Senders durch ein abgesetztes Mikrofon nicht möglich. Erst ab 1913 konnte dieses Problem durch den Einsatz einer Telefonie-Drossel (nach ihrem Erfinder Leo Pungs – Fa. Lorenz –, auch „Pungs-Drossel“ genannt) zwischen Sender und Erde zufriedenstellend gelöst werden. Dieses neue Bauteil (es arbeitet nach dem Transduktor-Prinzip) bewerkstelligte mit Hilfe von drei Wicklungen auf einem dreischenkligen Eisenkern mit nur 1 % der Antennenleistung die Modulation und Tastung des Hochfrequenzstromes.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Sender.", "content": "1904 stellte Poulsen eine Verbindung zwischen Lyngby und Kopenhagen (15 Kilometer) und zwei Jahre später über 270 Kilometer zwischen Lyngby und Esbjerg her. Um alle Möglichkeiten zu testen, waren internationale Verbindungen notwendig. Verhandlungen u. a. mit Telefunken scheiterten. Poulsen gründete daher mit englischen Kapitalgebern die „Amalgamated Radio Telegraph Company Ltd.“ mit Sitz in London. Noch 1906 gab es Funkverbindungen über 900 km zwischen Dänemark und Cullercoats und über 1500 km zwischen Dänemark und Knockroe in Irland. Die Station Knockroe war für weitere Versuche im gewinnversprechenden Funkbetrieb mit Lichtbogensendern über den Atlantik vorgesehen. Doch daraus wurde nichts, 1907 gingen die englischen Geldgeber bankrott. Die „Amalgamated“ wurde aufgelöst, ohne ein einziges Geschäft abgeschlossen zu haben. Daraufhin verkaufte Poulsen 1908 die Rechte an seiner Erfindung. In Deutschland erwarb die Firma C. Lorenz die Patente und konnte in den nächsten Jahren beim Heer Telegrafie-Stationen mit Leistungen zwischen 1,5 und 4 kW für feste Sendeanlagen verkaufen. Auch die Marine zeigte Interesse und erwarb von Lorenz Poulsen-Sender mit Leistungen bis zu 6 kW für den Einsatz auf großen Schiffen. Diese Anlagen wurden ab 1910 nach und nach mit Telefoniezusätzen ausgerüstet. Bei deutschen Küstenfunkstellen wurde nur in Norddeich 1911 ein 4-kW-Lichtbogensender für Telegrafie aufgebaut, ab 1912 gab es auch Telefonieversuche. Auf deutschen Handels- oder Passagierschiffen wurden Lichtbogensender nicht eingesetzt, zumindest gibt es keine zuverlässigen Berichte darüber. 1914 errichtete Lorenz in Königsberg und Posen Großstationen mit Poulsen-Sendern. Großen Anklang fand der Lichtbogensender in den USA. Schon während der Weltausstellung 1904 in St. Louis hatte Poulsen für seine Erfindung geworben und Kapitalgeber gesucht. 1909 erwarb Cyril F. Elwell in Kopenhagen die Poulsen-Rechte für die Vereinigten Staaten und kaufte auch gleich einen Sender (100 Watt) von Poulsen. Bis 1912 errichtete Elwell 14 Sendeanlagen, mit denen die großen Städte an der Westküste der USA und weiter östlich ins Land hinein verbunden wurden (u. a. San Francisco, Portland, Seattle, Salt Lake City). Zu Dumpingpreisen konkurrierte er erfolgreich mit den traditionellen kabelgebundenen Nachrichtendiensten. Auch die US-Navy zeigte Interesse und bestellte zunächst einen 100-kW-Sender. Für die Verwirklichung dieses Projektes holte sich Elwell den Ingenieur Leonard Fuller ins Boot. Mit dessen Können gelang die Konstruktion von Sendern mit mehreren hundert Kilowatt primärer Leistungsaufnahme. Die Navy baute im Ersten Weltkrieg ein weltweites Funknetz mit Poulsen-Sendern auf. Größere Marine-Basen wie z. B. San Francisco und Hawaii erhielten die inzwischen bewährte Technik mit Leistungen von einigen hundert Kilowatt. Alle größeren Schiffe der Navy wurden mit Poulsen-Sendern kleiner bis mittlerer Leistung ausgerüstet. Weltweit wurden Lichtbogensender mit Primärleistungen von 100 kW und deutlich darüber errichtet: z. B. in England (Portsmouth), Griechenland (Saloniki) und Ägypten (Kairo). In Frankreich baute Elwell 1915/16 große Stationen auf dem Eiffelturm, in Nantes und Lyon. Die französische Marine arbeitete bereits seit 1908 mit Lichtbogensendern (Reichweite 120 bis 160 km). Eine mit Poulsenlampe betriebene Sendeanlage entstand in der Nähe von Bordeaux, die HF-Leistung betrug 1000 kW. Eine von sieben Sendefrequenzen zwischen 12,8 kHz und 21,7 kHz konnte wahlweise geschaltet werden. Der Sender wog 80 t, das meiste davon steckte im Elektromagneten. Die Antenne deckte – an 8 Masten in 250 m Höhe hängend – ein gut geerdetes Areal von 1200 m × 400 m ab.", "section_level": 1}, {"title": "Funkstation Malabar.", "content": "Den wohl stärksten Lichtbogensender nach dem System Valdemar Poulsens errichtete der Niederländer Cornelis Johannes de Groot 1922/23 in Malabar (Java/heutiges Indonesien). Man entschied sich für die Technik des Lichtbogensenders, weil alle dafür benötigten Bauteile im Land selbst hergestellt werden konnten. Mit einer primären Leistungsaufnahme von 2400 kW stand der Sender über eine Entfernung von 11.500 km in Verbindung mit der niederländischen Großstation in Kootwijk (Punkt-zu-Punkt-Verkehr). Die Station mit dem Rufzeichen PKX nahm im Juli 1923 – nur wenige Monate nachdem Telefunken dort einen 400-kW-Maschinensender in Betrieb genommen hatte – den Dienst auf. Sie wurde mit 25 kV gespeist und sendete auf 49,2 kHz (6100 m). Mindestens ein weiterer Poulsen-Sender (andere Quelle: drei) stand in Malabar.", "section_level": 1}, {"title": "Sendeantennen Malabar.", "content": "Interessant an der Sendeanlage in Malabar ist auch die Konstruktion einer Hang-Antenne, die über dem Tal hinter den Stationsgebäuden errichtet wurde. Die Antenne wird durch Querverspannungen, die von Gipfel zu Gipfel über das Tal geführt sind, auf Höhe gehalten. Der höchste Teil der Antenne liegt ca. 480 m über der Talsohle und etwa 800 m höher als die Antenneneinspeisung. Die eigentliche Antenne besteht aus sieben Kupferlitzen von je 35 mm2 Querschnitt. Sie ist 2000 m lang, 240 m breit und mit 324° genau auf Kootwijk in den Niederlanden ausgerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die von Valdemar Poulsen entwickelte Lichtbogentechnik prägte – zusammen mit den Maschinensendern – knapp zehn Jahre lang den interkontinentalen Funkverkehr im Punkt-zu-Punkt-Betrieb mit großen Sendeleistungen auf Langwelle. Was den Lichtbogensender vom Maschinensender unterschied, war die Möglichkeit, auch mobile Anlagen mit kleiner Leistung wirtschaftlich zu betreiben. Einsatzmöglichkeiten fanden sich in vielen Flotten der Welt. Ab Mitte der 1920er Jahre entstanden durch die Röhrentechnik und das neue Medium Kurzwelle zuverlässigere und handlichere Möglichkeiten für den Funk-Weitverkehr: Sie bereiteten den Langwellen-Kolossen für den Überseefunk ein Ende. Allerdings werden bis heute Längstwellen zur Nachrichtenübermittlung an getauchte U-Boote eingesetzt, wofür nach wie vor einige der einstigen Großstationen benutzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Lichtbogensender, in seiner ausgereiften Form nach seinem Erfinder Valdemar Poulsen auch Poulsen-Sender genannt, diente zur Nachrichtenübertragung im Langwellenbereich und nutzt den negativen differentiellen Widerstand eines Lichtbogens zur Schwingungserzeugung. ", "tgt_summary": null, "id": 14841} {"src_title": "Prachtnonne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Der aus einfachen Verhältnissen stammende Äschimow verließ im Alter von 15 Jahren 1932 sein Heimatdorf und arbeitete als Hilfsarbeiter in der Metallwerkstatt des Eisenbahndepot Petropawl (Kasachstan). Danach war er in einer Schule als Instrukteur tätig. 1940 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und war als solcher auch Sekretär des Kommunistischen Jugendverbandes (Komsomol). Während des Zweiten Weltkrieges leistete er seinen Militärdienst in der Roten Armee. Nach dem Krieg war er zunächst von 1945 bis 1948 Sekretär des Exekutivkomitees von Kökschetau, ehe er anschließend für kurze Zeit Stellvertretender Vorsitzender des Exekutivkomitees des Gebietes Aqmola war. Von 1948 bis 1950 war er Zweiter Sekretär des Gebietskomitees der Kommunistischen Partei Kasachstans (KPK) und dann in der Gebietsverwaltung tätig. 1952 erfolgte seine Ernennung zum 1. Stellvertretenden Chef der Gebietsverwaltung für Landwirtschaft von Aqmola. 1955 begann er ein Studium am Institut für angewandte Zoologie und Phytopathologie in Leningrad und nahm nach seiner Rückkehr nach Kasachstan 1957 wieder seine Tätigkeit als 1. Stellvertretender Chef der Gebietsverwaltung für Landwirtschaft von Aqmola auf. 1959 wurde er zunächst Leiter der Landwirtschaftsabteilung und noch im gleichen Jahr Zweiter Sekretär des Gebietskomitees der KPK in Aqmola. Äschimow wurde 1961 zum Vorsitzenden des Exekutivkomitees des Gebietes Qaraghandy ernannt und war in dieser Funktion zwischen 1963 und 1964 auch Erster Sekretär des Gebietskomitees der KPK. Nach siebenjähriger Tätigkeit in Qaraghandy wurde er 1968 Erster Sekretär des Gebietskomitees der KPK im Gebiet Almaty und behielt dieses Amt bis 1970. Während dieser Zeit war er 1969 auch Absolvent der Parteihochschule der KPdSU in Moskau. Am 31. Mai 1970 wurde Bäiken Äschimow Vorsitzender des Ministerrates und damit Ministerpräsident der Kasachischen Sozialistischen Sowjetrepublik (Kasachische SSR). In den Jahren seiner Tätigkeit setzte er sich für die Ausstattung der Wirtschaftsbetriebe, Elektrifizierung, Mechanisierung und Automatisierung der Produktion sowie die Einführung neuer Technologien ein. Gleichzeitig trieb er die Entwicklung des Transportwesens, Ingenieurwesen, Chemische Industrie, Leichtindustrie und Maschinenbau voran. Obwohl er formell Ministerpräsident Kasachstans war, lag die eigentliche Macht beim Ersten Sekretär des Zentralkomitees (ZK) der KPK, Dinmuchamed Kunajew. Am 22. März 1984 wurde der bisherige Sekretär des ZK der KPK, Nursultan Nasarbajew, Äschimows Nachfolger als Vorsitzender des Ministerrates. Äschimow selbst wurde stattdessen Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjet der Kasachischen SSR und damit formell Staatspräsident der Teilrepublik. Zugleich war er als solcher auch Stellvertretender Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjet der UdSSR. Am 27. September 1985 wurde er in diesem Amt von Salamat Mukaschow abgelöst. Zwischen 1971 und 1986 war er darüber hinaus Mitglied des ZK der KPdSU sowie Deputierter des Obersten Sowjet der UdSSR. Für seine Verdienste wurde er mehrfach ausgezeichnet und erhielt unter anderem 1977 den Titel \"Held der sozialistischen Arbeit\". Darüber hinaus wurden ihm viermal der Leninorden, zweimal der Orden des Roten Banners der Arbeit, zweimal der Orden des Großen Vaterländischen Krieges sowie der Orden des Roten Sterns verliehen. Zu seinem 90. Geburtstag wurde er 2007 von Präsident Nasarbajew mit dem Vaterlandsorden von Kasachstan (Отан ордені), dem höchsten Orden Kasachstans, ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bäiken Äschimuly Äschimow (,, \"Baiken Aschimowitsch Aschimow\"; * 10. August 1917 im Dorf Shabakbay, Gebiet Aqmola, Russisches Reich; † 5. Februar 2010 in Almaty, Kasachstan) war ein sowjetischer Politiker der Kasachischen Sozialistischen Sowjetrepublik (Kasachische SSR).", "tgt_summary": null, "id": 1004700} {"src_title": "Māori-Landmarsch von 1975", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Sie war eine der ersten unabhängigen Kultureinrichtungen des Landes, gegründet 1887 als \"Victoria School of Art and Design\" (zum Gedenken an das goldene Kronjubiläum der Königin Victoria). Initiatorin war die britische Lehrerin Anna Leonowens, die sich nach Aufenthalten in Asien – sie war Hauslehrerin des Königs von Thailand Rama IV. (Mongkut) – in Halifax niederließ. Der erste Unterricht fand in dem Gebäude der Union Bank (an der Ecke von Hollis und Prins Street) statt. Im Jahre 1890 mietete die Schule drei Räume der \"Akademie Halifax\" und zog 1903 in die \"Old National School\", in der Nähe des Grand Parade Square, wo ihr Standort 54 Jahre blieb. Im Jahre 1925 wurde die Hochschule unter der Leitung der ersten weiblichen Schulleiterin Elisabeth Styring Nutt in \"Nova Scotia College of Art\" umbenannt und zu einem staatlichen Institut der Provinz umgewandelt. Nach einer Erweiterung des Lehrangebots und stark zunehmender Studentenzahlen wurde 1957 der Umzug der Hochschule in größere Gebäude notwendig. Die große, vierstöckige \"Church Hall\" in der Coburg Road (in der Nähe der Dalhousie University) wurde jedoch bereits 1968 um ein sechsstöckiges Gebäude für Ateliers und Galerien erweitert und die Hochschule anschließend in \"Nova Scotia College of Art and Design\" umbenannt. Unter der Präsidentschaft des 32-jährigen Konzeptkünstlers Garry Kennedy wurde die Hochschule international ausgerichtet und Lehrkräfte aus anderen Ländern angeworben. Der deutsche Kurator Kasper König war von 1972 bis 1976 Assistenzprofessor an der Schule. Im folgte der deutsche Kunsthistoriker Benjamin Buchloh. 1978 übernahm Gerhard Richter eine Gastprofessur am Nova Scotia College of Art and Design.", "section_level": 1}, {"title": "Lehrangebot.", "content": "Die Hochschule unterrichtet und bietet Abschlüsse in vier Abteilungen (divisions) an: Die „Freie Kunst“ umfasst die Themen Zeichnung, Malerei, Druckgrafik und Bildhauerei. Die Abteilung Kunsthandwerk (crafts) beschäftigt sich mit Keramik, Schmuckdesign und Goldschmiedekunst, Textildesign, Mode und Buchausgestaltung. Das Fach Design ist interdisziplinär ausgerichtet und zielt auf Kommunikation und Interaction in unterschiedlichen Medien, sowie auf Produktgestaltung. Die vierte Abteilung, die Medienkunst, bietet Kurse in Fotografie, Film, Ton, Performance, Video, sowie in interaktiver Internetseiten-Gestaltung und Anzeigen- und Broschürenwerbung an.", "section_level": 1}, {"title": "Studiengang.", "content": "Undergraduate-Programme setzt ein vierjähriges Studium voraus, in denen die Studenten lernen, mit einer Vielzahl von Werkzeugen und Techniken aus Holz und Metall umzugehen und ihren persönlichen Ausdruck in den visuellen Darstellungstechniken zu finden. Das dritte und vierte Studienjahr dient der individuellen Forschung im eigenen Atelier und der Teilnahme an akademischen Projekten und schließt mit dem Bachelor of Fine Arts ab. Ältere Schüler können an Studien außerhalb des Campus-Programms teilnehmen, die NSCAD bietet unter anderem den Studentenaustausch mit Kunstschulen in fünfzehn Ländern an. Das \"Post Baccalaureate\" für freie Kunst und für Kunsterziehung, zwei Aufbaustudiengänge, schließen mit einem Diplom ab.", "section_level": 1}, {"title": "Galerien.", "content": "Die Hochschule betreibt drei öffentliche Galerien. In der \"Anna Leonowens Galerie\", benannt nach der Gründerin der Hochschule, werden im wöchentlichen Rhythmus Arbeiten der Malerei und Grafik, der Medien-Kunst, des Kunsthandwerks und Designs von Schülern der Hochschule, gelegentlich auch von Lehrern, gezeigt. Die kuratorische Aufbereitung der Ausstellungen erfolgt ebenfalls von Studenten im Rahmen von zweiwöchigen Projekten für die Diplomarbeit. Die 125 Ausstellungen der Galerie im Zentrum von Halifax werden jährlich von über 20000 Interessenten besucht. Die \"Port Loggia Galerie\" ist in einem alten Gebäude im Hafengelände untergebracht und mit ihren diffusen, natürlichen Lichtverhältnissen und der exponierten Lage mit Blick auf das Hafengelände der Ort von Medienpräsentationen. Die \"seeds gallery\", im Downtown-Campus gelegen, bietet den Studenten und Ehemaligen die kommerzielle Vermarktung ihrer Werke an.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Hochschule wird von 1010 Studenten besucht, Träger ist die Provinz Nova Scotia.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Nova Scotia College of Art & Design (NSCAD) ist eine kanadische Kunsthochschule in Halifax. Sie bietet seit ihrer Gründung Unterricht in freier und angewandter Kunst und industriellem Design an. Lehrer werden für das Fach Kunsterziehung für öffentliche und private Schulen ausgebildet. Präsidentin ist Dianne Taylor-Gearing.", "tgt_summary": null, "id": 1868945} {"src_title": "Brandon Sanderson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebenslauf.", "content": "Nicki Minaj wurde am 8. Dezember 1982 als Onika Tanya Maraj in Saint James, einem Stadtteil von Port of Spain im karibischen Inselstaat Trinidad und Tobago, geboren und lebte dort die ersten fünf Jahre bei ihrer Großmutter. Ihre Vorfahren stammen aus Afrika und Indien; ihr Familienname ist eine Kurzform des aus dem Sanskrit stammenden hinduistischen Herrschertitels \"Maharaj\", der „großer Herrscher“ bedeutet. Ab ihrem fünften Lebensjahr lebte sie im New Yorker Stadtteil Queens bei ihren Eltern, die in die Vereinigten Staaten ausgewandert waren. Ihr Vater war alkohol- und drogenabhängig und wurde gegenüber seiner Frau und seinen Kindern regelmäßig gewalttätig. 2003 absolvierte Nicki Minaj die öffentliche Schule für Schauspiel und Musik \"LaGuardia High School\" in Manhattan.", "section_level": 1}, {"title": "Musikkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2004–2010: Karrierebeginn und verschiedene Mixtapes.", "content": "Minaj begann ihre Musikkarriere 2004 in New York mit dem Einsingen von Backing Vocals und Hooks für einige Rapper. Noch im selben Jahr hörte Fendi, der CEO des Labels \"Dirty Money Recordings,\" ihre Songs auf ihrer MySpace-Seite und nahm sie unter Vertrag. Nachdem sie auf der \"Dirty Money DVD The Come Up\" zu hören und zu sehen gewesen war, trat Lil Wayne mit ihr in Kontakt, und die beiden nahmen einige Songs zusammen auf. Im April 2007 veröffentlichte sie ihr erstes Mixtape \"Playtime Is Over,\" auf dem einige der Songs mit Lil Wayne zu hören waren. 2008 folgte ihr zweites Mixtape \"Sucka Free\". Außerdem war sie auf dem Cover des Hip-Hop-Magazins XXL zu sehen und gewann den \"Female Artist of the Year Award\" der \"Underground Music Awards\". Im April 2009 wurde mit \"Beam Me Up Scotty\" ihr drittes Mixtape veröffentlicht, von dem sowohl der Sender BET als auch MTV positiv berichteten. Darauf folgte die Unterzeichnung eines Künstlervertrags bei Lil Waynes \"Young Money Entertainment\" in Zusammenarbeit mit Universal Motown Records. Das Album \"We Are Young Money\" von Young Money, auf dem Minaj zu hören war, erreichte Platz 9 der US Billboard 200 und brachte ihr somit erste Charterfolge ein. Die zweite Single des Albums \"Bedrock\", auf dem sie als Rapperin zu hören ist, erreichte Platz 2 der US Billboard Hot 100 und Platz 1 der \"US Billboard Hot Rap Tracks\".", "section_level": 2}, {"title": "2010–2011: \"Pink Friday\".", "content": "Bevor Nicki Minaj erste Solosongs veröffentlichte, nahm sie weitere Songs mit Mariah Carey \"(Up Out My Face (Remix))\", Ludacris \"(My Chick Bad)\", Usher \"(Lil' Freak)\", Sean Kingston \"(Letting Go [Dutty Love])\", Jeffree Star \"(Lollipop Luxury)\" und Christina Aguilera \"(Woohoo)\" auf. Im Januar 2010 wurde das Mixtape \"Barbie World\" veröffentlicht, jedoch nicht von Minaj selbst, weswegen sie es nicht als ihr Mixtape ansah. Am 13. April 2010 wurde ihre erste Single \"Massive Attack\", ein Featuring mit Sänger Sean Garrett, veröffentlicht und das Video zu dieser Single am 31. März 2010. Der Song erreichte Platz 22 der \"US Billboard Hot R&B/Hip-Hop Songs\". Am 1. Juni 2010 veröffentlichte Minaj den Song \"Your Love\" aus \"Barbie World\", da er im Vorfeld von vielen Radiosendern gespielt worden war und so eine Menge Aufmerksamkeit bekommen hatte. Der Song wurde jedoch neu und in einer geänderten Version aufgenommen, da sich auf dem Mixtape nur eine Demo befand. Es wurde ihre bisher erfolgreichste Single; sie erreichte Platz 14 der \"Billboard Hot 100\", Platz 8 der \"Hot R&B/Hip-Hop Songs\" und Platz 1 der \"Billboard Hot Rap Tracks\". Das Musikvideo wurde am 21. Juli 2010 veröffentlicht. \"Right thru Me\" wurde am 24. September 2010 veröffentlicht, das dazugehörige Video im Oktober. \"Moment 4 Life\", eine Zusammenarbeit mit dem kanadischen Rapper Drake erschien nach \"Right thru Me\" am 7. Dezember 2010. Der Song erreichte Platz 1 der \"US Billboard Hot R&B/Hip-Hop Songs\" und Platz 1 der \"Billboard Hot Rap Tracks\". Am 11. Dezember 2010 debütierte das Album \"Pink Friday\" in den US Billboard 200 auf Anhieb auf Platz 2 hinter \"My Beautiful Dark Twisted Fantasy\" von Kanye West. Am 19. Februar 2011 und damit in der elften Chartwoche schaffte es das Album an die Spitze der Album-Charts. Nicki Minaj ist weltweit die erste Frau, die sieben Songs aus einem Album gleichzeitig in den US Billboard 200 hatte, und sie war als beste R&B/HipHop-Sängerin für einen Teen Choice Award 2011 nominiert. Im April 2011 gab Popsängerin Britney Spears bekannt, dass Minaj sie auf ihrer \"Femme Fatale-Tour\" begleiten werde, um im Vorprogramm aufzutreten. Passenderweise wirkte Minaj im selben Monat zusammen mit Ke$ha an einem Remix von Spears’ Single \"Till the World Ends\" als Gastsängerin mit. Der Song erreichte Platz 3 der US-Charts. Minajs Single \"Super Bass\" erreichte im August 2011 ebenfalls Platz 3 in den USA, damit ist es die erfolgreichste Single ihrer Karriere. In den britischen Charts erreichte Minaj mit demselben Lied Platz 8, dort ist es ihr erster Top-Ten-Erfolg. Für das Video zu ihrer Hit-Single \"Super Bass\" erhielt Minaj im August 2011 einen MTV Video Music Award, kurz auch \"MTV VMA\", ihren ersten internationalen Musikpreis. Im November 2011 erhielt sie zwei American Music Awards, einen für ihr Debütalbum Pink Friday, womit sie sich gegen Lil Wayne und Kanye West durchsetzte, und den anderen als \"Fan-Award Rising Star of the Year 2011\". Sie hatte auf der Victoria’s Secret Fashion Show 2011 eine Bühnenperformance mit David Guetta, dort sang sie ihren Hit \"Super Bass\" sowie ihren neuen Titel \"Turn Me On\", den sie zusammen mit David Guetta aufgenommen hatte. Mattel ließ im November 2011 eine Barbie-Puppe, die exakt wie Minaj aussah, als Unikat produzieren. Sie wurde im Dezember für wohltätige Zwecke versteigert und erzielte einen Preis von 15.000 US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "2012–2013: \"Pink Friday: Roman Reloaded\".", "content": "Am 14. Februar 2012 sollte ihr zweites Album \"\" erscheinen, der Termin wurde jedoch auf den 3. April 2012 verschoben. Minaj war zusammen mit Rihanna und dem Hit \"Fly\" für einen \"Virgin Media Music Award\" nominiert. Nicki Minaj war für die Grammy Awards 2012 insgesamt dreimal in den Kategorien \"Best New Artist\", \"Best Rap Album\" und \"Best Rap Performance\" nominiert. Die Wiederveröffentlichung von \"Pink Friday: Roman Reloaded\" erschien im April 2012 als \"Pink Friday: Roman Reloaded – The Re-Up\". Es enthält sieben neue Songs, unter anderem den Titel \"Va Va Voom\", den es bisher nur auf der \"Pink Friday: Roman Reloaded\" Deluxe Edition gab. Die erste Single aus der Wiederveröffentlichung \"Pink Friday: Roman Reloaded – The Re-Up,\" \"The Boys\" (feat. Cassie), ist am 13. September 2012 erschienen. Nicki Minaj befand sich mit acht Singles in den US-Charts. \"Va Va Voom,\" die nächste Single aus dem Album \"Pink Friday: Roman Reloaded\" und \"Pink Friday: Roman Reloaded: The Re-Up\", ist am 8. Oktober 2012 erschienen. Sie konnte sich in Amerika und Großbritannien gut platzieren. Am 3. November 2012 kam die dritte Single mit dem Titel \"Freedom\" auf den Markt. Die vierte Single aus \"Pink Friday: Roman Reloaded The Re-Up\" war \"High School\" mit Lil Wayne und erschien am 16. April 2013. Bei den Billboard Music Awards 2013 hatte Minaj sieben Nominierungen. Minaj übernahm die Sprechrolle von Hailey, einem Teenager-Mammut, im Film \"Ice Age 4 – Voll verschoben\". Ab Januar 2013 saß Minaj zum ersten Mal in der Jury von American Idol, neben Mariah Carey, Keith Urban und Randy Jackson. Sie wird aber nicht, wie Mariah Carey, wieder in der Jury von American Idol sitzen, wie sie bekanntgab. Im August 2012 stellte Nicki Minaj ihr erstes Parfum mit dem Namen \"Pink Friday\" vor. Anfang Mai veröffentlichte sie ihr zweites Parfum \"Minajesty\" in Deutschland.", "section_level": 2}, {"title": "2014–2015: \"The Pinkprint\".", "content": "Im Mai 2014 erschien mit \"Pills N Potions\" Minajs erste Single aus dem Album \"The Pinkprint\". Im August 2014 folgte mit \"Anaconda\" die zweite Single aus ihrem dritten Studioalbum. \"Anaconda\" erreichte mit Platz 2 der US-Charts ihre bisher beste Platzierung mit einem Song. Am 28. Oktober erschien die dritte Single \"Only\" mit Lil Wayne, Drake und Chris Brown. Als Promotion Single hat Minaj \"Feelin' Myself\" mit Beyoncé veröffentlicht. Minaj moderierte am 9. November die MTV Europe Music Awards 2014 in Glasgow, bei denen sie selbst viermal nominiert war und einen Award in der Kategorie \"Best Hip-Hop\" gewann. Am 16. November erschien die Single \"Bed of Lies\" mit Skylar Grey. Minajs drittes Studioalbum \"The Pinkprint\" wurde am 15. Dezember 2014 veröffentlicht und erreichte Platz 2 der US-Charts sowie Platz 22 in Großbritannien. Am 21. Januar 2015 erschien der Kurzfilm The Pinkprint Movie. Dieser thematisiert Minajs Ex-Beziehung mit Safaree Samuels und wird von ihren drei Songs „The Crying Game“, „I Lied“ und „Grand Piano“ untermauert. \"Truffle Butter\" (feat. Drake & Lil Wayne) erschien im Januar 2015 als fünfte Single aus ihrem dritten Album. Bei den Grammy Awards 2015 war Minaj sowohl in der Kategorie \"Best Rap Song\" für \"Anaconda\" als auch in der Kategorie \"Best Pop Duo/Group Performance\" für \"Bang Bang\" nominiert, sie ging jedoch leer aus. Im März 2015 startete die \"The Pinkprint Tour,\" bei der Minaj unter anderem zwei Konzerte in Deutschland gab. Begleitet wurde sie von Trey Songz. Ebenfalls im März gab Forbes Magazine bekannt, dass Minaj ihr Privatvermögen seit 2010 jährlich verdoppeln konnte, womit sie die kommerziell erfolgreichste Rapperin der Welt sei. Bei den Nickelodeon Kids Choice Awards war sie 2015 in den Kategorien Beste Sängerin und 'Best Song of the Year' (Bang Bang) nominiert; in der zuletzt genannten konnte sie sich durchsetzen. Die sechste Single \"The Night Is Still Young\" aus \"The Pinkprint\" wurde am 12. April 2015 in Europa und später in den USA veröffentlicht. Die Single erreichte in den US-Charts Platz 31. Minaj war bei den Billboard Music Awards 2015 in vier Kategorien nominiert: 'Top Rap Song' mit \"Anaconda,\" 'Top Rap Album' mit \"The Pinkprint\" sowie als 'Top Rap Artist' und als 'Top Streaming Artist'. Sie gewann bei den BET-Awards zum sechsten Mal als 'Best Hip-Hop & R'n'B Artist' sowie den 'Coca-Cola Viewers Choice Award'. Am 17. Juli 2015 startete die „The Pinkprint Tour“ in Nordamerika. Vorher hatte sie im Rahmen dieser Tour zahlreiche Auftritte in Europa. Minaj war bei den World Music Awards fünfmal nominiert („Best Video - Hey Mama, Best Song - Hey Mama, Best Female Artist, Best Live Act and Entertainer of the Year“). Bei den MTV Video Music Awards war Minaj 2015 dreimal nominiert: in den Kategorien „Best Female Video“ für \"Anaconda,\" „Best Hip-Hop Video“ für \"Anaconda\" und „Best Collaboration“ für \"Bang Bang,\" eine Zusammenarbeit mit Jessie J und Ariana Grande. Ausgezeichnet wurde sie mit dem „Best Hip-Hop Video Award“. Sie eröffnete die Preisverleihung mit einem Medley aus \"Trini Dem Girls, The Night Is Still Young\" und \"Bad Blood\" von Taylor Swift, die ab \"The Night Is Still Young\" mitsang. Der gemeinsame Auftritt der beiden Künstlerinnen diente der öffentlichen Versöhnung, nachdem sie einen Streit auf Twitter hatten. Am 1. September 2015 wurde die siebte Single \"Trini Dem Girls\" mit Lunchmoney Lewis veröffentlicht. Am 25. Oktober 2015 wurde sie bei den MTV Europe Music Awards zum zweiten Mal in Folge als „Best Hip-Hop Artist“ ausgezeichnet. Minaj erhielt zwei Auszeichnungen bei den American Music Awards, den „Favorite Rap/Hip-Hop Artist Award“ und den „Favorite Rap/Hip-Hop Album Award“. Den Album Award erhielt sie für ihr 2014 veröffentlichtes Album 'The Pinkprint' Für die Grammy Awards 2016 wurde Minaj in den folgenden Kategorien nominiert: „Best Rap/Sung Collaboration“ für \"Only,\" „Best Rap Performance“ für \"Truffle Butter\" und „Best Rap Album“ für \"The Pinkprint\" (sie ging jedoch leer aus). Bei den BET Awards 2016 gewann sie zum siebten Mal den Preis als 'Favorite Female Hip-Hop Artist.'", "section_level": 2}, {"title": "2016–2018: \"Queen\".", "content": "Am 4. Februar 2016 erschien das Lied \"Down in the DM\" als Single. Dies wurde ursprünglich als Solo-Lied von Yo Gotti auf dem Album \"The Art Of Hustle\" veröffentlicht, konnte aber als Remix-Version Platz 13 der US-amerikanischen Single-Charts erreichen, wo es für zwei Millionen Verkäufe mit Doppelplatin ausgezeichnet wurde. Einen Monat später trat sie bei dem Lied \"No Broken Hearts\" von Bebe Rexha in Erscheinung. Der Track konnte unter anderem in Deutschland, Tschechien und Belgien die Charts erreichen. In Kollaboration mit DJ Khaled, Chris Brown, Jeremih, Future, August Alsina und Rick Ross erschien im Juli 2016 das Lied \"Do You Mind\", das in den USA Platz 27 und Platin-Status erreichte. Auf dem im Mai 2016 erschienenen Album \"Dangerous Woman\" von Ariana Grande, wirkte Nicki Minaj bei dem Lied \"Side to Side\" mit. Der Song wurde am 30. August 2016 als Single ausgekoppelt und rückte Stück für Stück in den Single-Charts zahlreicher Länder auf. In Großbritannien und den USA erreichte die Single Platz 4. Binnen 6 Monaten verkaufte sich der Song über drei Millionen Mal. Im Herbst 2016 erschienen die Lieder \"Froze\" von Meek Mill und Lil Uzi Vert, bei der sie als Gastmusikerin mitwirkt, sowie \"Black Barbies\", eine Promo-Single, die in Zusammenarbeit mit Mike Will Made It entstand. Beide Singles brachten Minaj in die US-amerikanischen Single-Charts. Am 26. Januar 2017 erschien das Lied \"Run Up\", das in Zusammenarbeit mit dem DJ-Trio Major Lazer und Sänger PartyNextDoor entstand. Der Track erreichte die Charts von über 20 Ländern, darunter 8 Top-20-Platzierungen. Im Februar 2017 folgte ihre zweite Kollaborations-Single mit Jason Derulo, die den Titel \"Swalla\" trägt. Auch diese bildete einen weltweiten Erfolg. Neben Minaj ist auch Rapper Ty Dolla Sign als Gastmusiker zu hören. Am 24. Februar 2017 wurde der Song \"Make Love\" mit Gucci Mane, der lediglich in den USA einen Erfolg verzeichnete, veröffentlicht. Die erste digitale Single \"No Frauds\", die in Zusammenarbeit mit Lil Wayne und Drake entstand, erreichte die Charts aller deutschsprachigen Länder sowie die obere Charthälfte im Vereinigten Königreich und Platz 14 der US Billboart-Charts. \"Regret in Your Tears\" stellt ihre erste Solo-Single seit zwei Jahren dar, \"Changed It\" eine weitere Kollaboration mit Lil Wayne. Alle drei Lieder wurden am 10. März 2017 veröffentlicht. Mit der Veröffentlichung dieser drei Singles erreichte Minaj ihre 76. Chartplatzierung in den Billboard Hot 100 und brach somit den 40-jährigen Rekord von Aretha Franklin. In einem Live-Interview auf Facebook mit Final Kid gab der französische DJ und Produzent David Guetta am 27. Januar 2017 bekannt, dass sein siebtes Studioalbum bereits fertiggestellt und seine kommende Single eine Zusammenarbeit mit Nicki Minaj und Lil Wayne sei. Am 21. März 2017 postete Minaj auf ihrem Instagram-Profil das Artwork und enthüllte somit den Titel \"Light My Body Up\". Am 23. März 2017 erschien der Track als Single. Im Mai 2017 veröffentlichte Sängerin Katy Perry das Lied \"Swish Swish\", bei dem Minaj als Gastsängerin mitwirkt. Mit den Liedern Chun Li und Barbie Tingz veröffentlichte sie die ersten Singles aus ihrem Album Queen. Das Album wurde von Minaj auf der Met Gala 2018 in New York angekündigt. Als Veröffentlichungsdatum nannte sie zunächst den 15. Juni 2018, verschob die Veröffentlichung aber im Nachhinein, aus gesundheitlichen Gründen, auf den 10. August desselben Jahres. Barbie Tingz wurde jedoch aus der endgültigen Version des Albums entfernt. Sie ist nur noch in einer amerikanischen deluxe Edition vorhanden. Am 11. Juni 2018 veröffentlichte sie die Promo-Single Rich Sex, die einen Gastbeitrag von Lil Wayne beinhaltet und ebenfalls auf Queen vorhanden sein wird. Am selben Tag kündigte sie außerdem eine Welttournee, zusammen mit dem Rapper Future an. Wenige Tage später, am 14. Juni 2018 veröffentlichte Minaj die zweite offizielle Single \"Bed\" auf der, neben Minaj, Ariana Grande zu hören ist. Queen erschien schließlich am 10. August 2018 und erreichte Platz 2 in den US-Charts. Es enthält unter anderem Gastbeiträge von The Weeknd, Future, Foxy Brown, Eminem und Ariana Grande. Vier Tage nach der Albumveröffentlichung wurde Barbie Dreams als dritte Single veröffentlicht. Sie ist die erste Hip-Hop-Künstlerin, die es seit Beginn ihrer Karriere im Jahre 2004 geschafft hat, ihr Privatvermögen jährlich zu verdoppeln. Damit ist Minaj die kommerziell erfolgreichste Rapperin aller Zeiten. Durch die Veröffentlichung ihrer Studioalben, der Welttournee und verschiedener Werbeverträge, unter anderem für Pepsi und Adidas, konnte Minaj ein Vermögen von über 80 Millionen US-Dollar erwirtschaften. Pepsi zahlte ihr 12 Millionen US-Dollar für einen Cameo-Auftritt am Ende des Werbevideos und die Verwendung ihres Songs \"Moment 4 Life\", die bisher höchste Summe, die das Unternehmen einem Künstler für Werbezwecke gezahlt hat.", "section_level": 2}, {"title": "2019: \"Megatron\".", "content": "Im Juni veröffentlichte sie die Single \"Megatron\". Im August erschien von der Rapperin Megan Thee Stallion die Single \"Hot Girl Summer\", auf deren Gesangsspur Minaj vertreten ist. Im September 2019 kündigte Nicki Minaj mit 36 Jahren ihren Rücktritt aus der Musikbranche an, diesen dementierte sie später wieder und bezeichnete es als einen Witz. In Oktober veröffentlichte sie den Song \"Fendi\" (eine Zusammenarbeit mit PnB Rock und Murda Beatz) anlässlich ihre im Oktober veröffentlichte Fendi-Modekollektion im Zusammenarbeit mit dem Mode-Label Fendi.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Obwohl manche Lieder und Interviews andeuteten, dass sie bisexuell sei, sagte Minaj, dass sie mit Frauen keinen Sex habe und auch nicht mit ihnen ausgehe. In einem Interview mit dem \"Vibe\" sagte sie: „Ich begrüße einfach alle Leute, mit all ihren verschiedenen Lebensstilen, und ich erzähle ihnen nicht, sie seien schlechte Menschen. Und ich sage Mädchen, dass sie wunderschön sind und dass sie sexy sind, und sie müssen das gesagt bekommen, und wenn sie niemanden haben, der ihnen das sagt, und es wirklich ernst meint, werde ich das tun. Aber die Leute wollen mich immer definieren, und ich will nicht definiert werden.“ In einem Interview mit \"Out\" wiederholte sie, wie sehr sie es hasse, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden: „Der Punkt ist, niemand ist einfach nur schwarz oder weiß. Es gibt so viele Schattierungen dazwischen, und wenn man etwas sagen will, muss man sich dabei wohlfühlen können, es auszusprechen.“ Im Rahmen eines Interviews für die Mai-Ausgabe 2010 der Zeitschrift \"Details\" wurde Minaj gefragt, ob sie das Gefühl habe, Hip-Hop werde schwulenfreundlicher. Sie antwortete: „Ich denke, die ganze Welt wird schwulenfreundlicher, also wird es der Hip-Hop auch. Trotzdem fällt es schwer, sich vorzustellen, dass ein homosexueller männlicher Rapper in dieser Szene akzeptiert wird, da viele der Meinung sind, ein Schwuler hätte keine ‚Street Credibility‘, man könne ihn nicht ernst nehmen. Aber ich bin mir dennoch sicher, dass wir irgendwann auch einen solchen Rapper sehen werden.“ Minaj war mit den Rappern Safaree Samuels, Meek Mill und Nas liiert. Am 21. Oktober 2019 gab Minaj auf der Internetplattform Instagram bekannt, dass sie ihren Freund Kenneth Petty, mit dem sie seit 2018 zusammen ist, geheiratet hat. Bereits im August hatte Minaj in ihrer Radioshow verraten, dass sie eine Heiratserlaubnis beantragt hat und in \"80 Tagen heiraten möchte\". Einige Medien und Fans von Minaj kritisieren die Beziehung mit Petty, da dieser angeblich ein verurteilter Straftäter sei und schon für Mord und einer versuchten Sexualstraftat im Gefängnis saß. Minaj wies diese Vorwürfe zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie.", "content": "Als Schauspielerin TV-Serien Sonstiges", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Studioalben", "section_level": 1}, {"title": "Touren.", "content": "Headliner-Touren Eröffnungsakt", "section_level": 1}], "src_summary": "Nicki Minaj [] (* 8. Dezember 1982 als \"Onika Tanya Maraj\" in Port of Spain, Trinidad und Tobago) ist eine in den Vereinigten Staaten lebende Rapperin, R&B-Sängerin, Songwriterin und Schauspielerin. Minaj trägt offiziell den Beinamen Queen of Rap. Sie steht seit 2009 bei Young Money Entertainment unter Vertrag, dem Label des US-amerikanischen Rappers Lil Wayne; das Label ist verbunden mit Cash Money, das von dem Rapper Birdman und Lil Wayne geleitet wird. Im Juni 2010 erreichte sie als erste Rapperin seit Lil’ Kims \"Magic Sticks\" (feat. 50 Cent) 2002 mit ihrem Song \"Your Love\" die Spitze der US-Billboard Hot Rap Tracks. Sie ist die erste Künstlerin, die mit sieben Songs gleichzeitig in den Billboard Hot 100 vertreten war. Im Juni 2015 brach sie mit dem Gewinn ihres sechsten \"Best Female R’n’B & Hip-Hop Artist\" BET Award den Rekord von Missy Elliott, die diesen Preis fünfmal gewonnen hatte. Sie ist mit über 100 Platin Schallplatten und knapp 147 Millionen verkauften Tonträgern (Stand September 2019) nicht nur die kommerziell und musikalisch erfolgreichste, sondern mit 111 Millionen Instagram-Followern auch die beliebteste Rapperin aller Zeiten. Im März 2017 brach sie den Billboard-Hot-100-Rekord für die meisten Chartplatzierungen einer Frau in der Geschichte der US-amerikanischen Charts.", "tgt_summary": null, "id": 2271568} {"src_title": "Rosenpark (Timișoara)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In dieser Folge hat Marge Simpson Geburtstag und wird von ihren Kindern Lisa und Bart mit einem Frühstück überrascht. Erschrocken bemerkt Homer, dass er den Geburtstag vergessen und kein Geschenk besorgt hat. In Eile nach einem Geschenk kauft er ihr eine Bowlingkugel – mit dem eingravierten Namen \"HOMER\". Marge ist von dem Geschenk nicht sehr begeistert, um Homer jedoch eins auszuwischen, nimmt sie die Kugel an und entschließt sich, bowlen zu lernen. Während ihres Trainings lernt sie jedoch den schönen Jacques kennen. Jacques, der sich zu ihr hingezogen fühlt, wird mit der Zeit ihr privater Bowlinglehrer und Marge merkt dabei, dass Jacques ein sensibler und charmanter Mann ist, genau das Gegenteil von Homer. Marge ist sich über ihre Gefühle unsicher: Sie liebt Homer, sieht aber in Jacques den romantischen Mann, den sie sich immer vorgestellt hat. Nach einem Training lädt Jacques sie zu einem Brunch ein, und obwohl sie sich schuldig fühlt, stimmt sie zu. Homer und die Kinder bemerken in der Zwischenzeit, dass die Ehe in die Brüche gehen könnte. Während des Brunches treffen Jacques und Marge auf Helen Lovejoy, die als bekannt ist, und sie fragt, warum Marge mit einem Mann zu Mittag isst, der nicht ihr Ehemann ist. Jacques versichert ihr, dass es sich um eine Bowlingstunde handele. Als Helen wieder weiter geht, lädt Jacques Marge zu seiner Wohnung ein. Marge stimmt dem zu, steht aber vor einem moralischen Dilemma. Am nächsten Tag fährt Marge zu Jacques Wohnung. Auf dem Weg dorthin hält sie an einer Kreuzung an, ein Weg führt zu Jacques Wohnung, während der andere zum Atomkraftwerk führt, wo Homer arbeitet. Nach einigen Hin und Her beschließt sie jedoch zum Atomkraftwerk zu fahren. Dort überrascht sie Homer; sie fallen sich in die Arme und küssen sich.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelle Referenzen.", "content": "Der Originaltitel ist eine Anspielung auf dem gleichnamigen Song der US-amerikanischen Country-Rock-Band \"The Eagles\", während der alternative Titel (der wiederum als geplant war) eine Anspielung auf den Song \"Born to Be Wild\" der Rockband \"Steppenwolf\" ist. Die Tanzszene zwischen Marge und Jacques – in Marges Traumsequenz – ist direkt vom Filmmusical \"The Gay Divorcee\" übernommen worden. Die letzte Szene, in der Marge in das Atomkraftwerk geht und sie von Homer, unter dem Beifall seiner Kollegen, auf Händen aus dem Kraftwerk getragen wird, nimmt Bezug auf die Schlussszene des US-amerikanischen Filmdramas \"Ein Offizier und Gentleman\"; gleichzeitig ist der Filmsong \"Up Where We Belong\" zu hören.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Folge \"Der schöne Jacques\" wurde von John Swartzwelder geschrieben, während David Silverman Regie führte. Diese Episode war ursprünglich zu lang, um bei ihr die normale Eröffnungssequenz zu verwenden (siehe dazu Die Simpsons#Eröffnungssequenz). Sie wurde daher ohne einen Couch-Gag und Tafel-Gag produziert; stattdessen wurde lediglich ein Bild des Hauses der Simpsons hineingeschnitten. Zudem sollte die Episode eigentlich heißen, denn Marge sollte einen Tennislehrer aus Schweden namens Bjorn treffen. Aber Albert Brooks, die Stimme von Jacques in der Originalfassung, fand es witziger, dass sein Charakter ein Franzose ist. Aus diesem Grund lautet der Alternativtitel dieser Episode auch. Brooks improvisierte fast alle seine Dialoge und produzierte bis zu drei Stunden Material. Marges Lachen während ihrer Bowlingstunde war ein natürliches Lachen von Julie Kavner, da sie über Brooks Dialoge lachte. Das Äußere des Bowlingcenters \"Barney’s Bowlarama\" wurde von Eric Stefani entworfen, einem Mitglied der Musikgruppe \"No Doubt\". Die ursprüngliche Hintergrundgeschichte für \"Barney’s Bowlarama\" war, dass das Bowlingcenter Barney Gumble gehörte, was in der Serie jedoch nie erwähnt wurde. Die Autoren veränderte dies im Laufe der Zeit, sodass Barney dort nur als Angestellter arbeitete, weil sie sich nicht vorstellen konnten, dass Barney irgendetwas besitzt, geschweige denn ein Unternehmen leitet. Später, in der Folge \"Und Maggie macht drei\" (Staffel 6 Folge 13), wurde offenbart, dass Barneys Onkel Al Gumble der Besitzer des Bowlingcenters ist. Das Restaurant \"Shorty’s\", in dem Jacques und Marge gemeinsam essen und auf Helen Lovejoy treffen, sollte eine Anspielung eines kleinen Kochs sein, der hinter dem Tresen arbeitet und eine Kochmütze trägt. Diese Idee wurde wieder verworfen, weil es für sie zu plump erschien. Die Episode markiert auch die ersten Auftritte von Lenny Leonard, Jacques und Helen Lovejoy.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Erstausstrahlung dieser Episode beendete die Nielsen Ratings der Woche vom 12. bis zum 19. März 1990 mit einem Rating von 17,5 auf dem 11. Platz und wurde dabei von etwa 16,1 Millionen Fernsehhaushalten gesehen. Damit war sie die am höchsten bewertete Sendung auf Fox in dieser Woche. Die Folge erhielt im Jahre 1990 den Primetime Emmy Award in der Kategorie \"Outstanding Animated Program (For Programming Less Than One Hour)\". Die Folge erhielt überwiegend positive Kritiken. In einer DVD-Rezension der ersten Staffel gab David B. Grelck der Folge eine Bewertung von 4 von 5 Punkten und erklärte sie – neben \"Homer als Frauenheld\" – zu einer seiner Lieblingsfolgen der ersten Staffel. Colin Jacobson schrieb, dass es war und hebte Albert Brooks Arbeit positiv hervor. Die Autoren des Buches \"I Can't Believe It's a Bigger and Better Updated Unofficial Simpsons Guide\", Warren Martyn und Adrian Wood, schrieben: „Eine sehr gute, sehr sichere Episode, bei der einige Zuschauer (besonders weibliche) sich zum Schluss die Haare gerauft haben.“ In einem Artikel der Entertainment Weekly aus dem Jahr 2000 erklärte Matt Groening diese Episode als seine zweitliebste Episode aller Zeiten. Im Jahr 2003 nannte die Entertainment Weekly die Episode in einer Liste der 25 besten Die-Simpsons-Folgen auf Platz 21.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der schöne Jacques (engl. Originaltitel: \"Life on the Fast Lane\"; Alternativtitel: \"Jacques to Be Wild\") ist die neunte Folge der ersten Staffel der Serie \"Die Simpsons\". Sie gewann im Jahre 1990 den Primetime Emmy Award in der Kategorie \"Outstanding Animated Program (For Programming Less Than One Hour)\".", "tgt_summary": null, "id": 2434717} {"src_title": "Emilio Q. Daddario", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sierpiński-Problem.", "content": "Das Problem lautet: „Welche ist die kleinste Sierpiński-Zahl?“ John L. Selfridge hat 1962 gezeigt, dass 78557 eine Sierpiński-Zahl ist. Es ist jedoch noch nicht bekannt, ob 78557 die \"kleinste\" Sierpiński-Zahl ist. Es wird aber vermutet, dass es sich um die kleinste Sierpiński-Zahl handelt. Allerdings kommen noch 17 weitere Zahlen in Frage, die allesamt kleiner wären als 78557 und somit den Titel der kleinsten Sierpiński-Zahl für sich beanspruchen könnten. Es handelt sich um folgende 17 Zahlen:", "section_level": 1}, {"title": "Ziel des Projekts.", "content": "Das Projekt startete im März 2002. Es will beweisen, dass 78557 tatsächlich die kleinste Sierpiński-Zahl ist. Dafür muss es zeigen, dass es für alle anderen 17 oben genannten Zahlen formula_1 zumindest ein formula_2 existiert, sodass gilt: formula_3 ist eine Primzahl. Wird so ein formula_4 gefunden, kann die dazugehörige Zahl formula_1 keine Sierpiński-Zahl sein, denn bei einer Sierpiński-Zahl muss formula_3 für alle formula_7 eine zusammengesetzte Zahl sein. Für jede der oben genannten 17 Werte für formula_1 sucht das Projekt also nach Primzahlen der Form Es verwendet dabei den Satz von Proth. Wenn ein geeignetes formula_4 gefunden wurde, hat man eine Prothsche Primzahl gefunden und gleichzeitig vor allem bewiesen, dass formula_1 \"keine\" Sierpiński-Zahl ist. Wenn von allen 17 obigen Zahlen ein formula_4 gefunden werden konnte, ist der Beweis erbracht, dass 78557 tatsächlich die kleinste Sierpiński-Zahl ist. Natürlich kann auch sein, dass es für eine oder sogar für mehrere der obigen Zahlen formula_1 tatsächlich \"kein\" formula_4 existiert, sodass formula_3 eine Primzahl ist. In diesem Fall würde die Suche nach einer Primzahl natürlich unendlich lang dauern, ohne Aussicht auf Erfolg. Es gibt aber Gründe dafür, dass die Behauptung „78557 ist die kleinste Sierpiński-Zahl“ richtig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Momentanes Ergebnis der Suche.", "content": "„Seventeen or Bust“ hat mittlerweile für 12 der 17 übriggebliebenen Zahlen formula_1 mindestens ein formula_4 gefunden, das zu einer Primzahl führt.", "section_level": 1}, {"title": "Colbert-Zahlen.", "content": "Die durch das Projekt „Seventeen or Bust“ gefundene Primzahl formula_18 ist die momentan größte bekannte Primzahl, die keine Mersenne-Primzahl ist (Stand: 14. November 2016). Die sechs Primzahlen der oberen Liste mit über einer Million Stellen: nennt man auch Colbert-Zahlen (dies ist auch gleichzeitig die Definition der Colbert-Zahlen: Primzahlen mit über einer Million Stellen, die bei der Suche mit „Seventeen or Bust“ gefunden werden). Sie wurden nach dem US-amerikanischen Komiker und Satiriker Stephen T. Colbert benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausblick in die Zukunft.", "content": "Für den endgültigen Beweis, dass 78557 die kleinste Sierpiński-Zahl ist, muss noch gezeigt werden, dass für die folgenden formula_1 mindestens ein formula_4 existiert, sodass formula_3 eine Primzahl ist: Es wird davon ausgegangen, dass irgendwann tatsächlich zu jedem der obigen fünf formula_1 noch mindestens ein formula_4 gefunden wird. Die so gefundenen Primzahlen werden über eine Million Stellen haben und somit ebenfalls Colbert-Zahlen genannt werden. Man kann auch davon ausgehen, dass die größte der so gefundenen Primzahlen größer ist als alle momentan bekannten Primzahlen.", "section_level": 1}, {"title": "Prime-Sierpiński-Problem.", "content": "Die möglicherweise kleinste Sierpiński-Zahl formula_27 ist eine zusammengesetzte Zahl. 1976 bewies Nathan Mendelsohn (1917–2006), dass die Primzahl formula_28 ebenfalls eine Sierpiński-Zahl ist. Dies ist die momentan zweitkleinste bekannte Sierpiński-Zahl und die kleinste bekannte prime Sierpiński-Zahl. Das Prime-Sierpiński-Problem beschäftigt sich damit, ob formula_29 tatsächlich die kleinste \"prime\" Sierpiński-Zahl ist. Um dies zu überprüfen, müssen die folgenden 9 Primzahlen überprüft werden (wobei die ersten zwei Zahlen schon in obigem Problem auftauchen) (Stand: 31. Dezember 2019): Das Internet-Projekt „Prime Sierpinski Project“ beschäftigt sich seit dem 1. Januar 2004 mit dieser Frage.", "section_level": 1}, {"title": "Erweitertes Sierpiński-Problem.", "content": "Das erweiterte Sierpiński-Problem beschäftigt sich damit, ob formula_29 tatsächlich die \"zweitkleinste\" Sierpiński-Zahl ist. Um dies zu überprüfen, müssen neben den 9 oben genannten Primzahlen noch zusätzlich die folgenden 12 zusammengesetzten Zahlen überprüft werden (wobei die ersten drei Zahlen schon im ursprünglichen Problem auftauchen) (Stand: 31. Dezember 2019):", "section_level": 1}], "src_summary": "Seventeen or Bust ist ein gemeinschaftliches Internet-Projekt, das sich als Aufgabe gesetzt hat, das Sierpiński-Problem zu lösen. Seit Mitte April 2016 ist der SoB-Server nicht mehr erreichbar und damit die Zukunft des Grundprojektes ungewiss. Seine Fragestellungen werden aber wohl auch in den beiden Internet-Projekten zum Prime-Sierpiński-Problem und zum erweiterten Sierpiński-Problem mit beantwortet.", "tgt_summary": null, "id": 902328} {"src_title": "Susan Reed", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Paramelaconit wurde erstmals 1890 von A. E. Foote in der Typlokalität, der \"Copper Queen Mine\" in Bisbee im US-Bundesstaat Arizona gefunden. Das Mineral wurde 1891 von August König untersucht, der es als tetragonale Modifikation von Kupfer(II)-oxid und dimorph zu Tenorit beschrieb. Hieraus entstammt auch der Name des Minerals, da \"Melaconit\" ein inzwischen veralteter alternativer Name für Tenorit ist. Die genaue Zusammensetzung des Paramelaconits konnte 1941 Clifford Frondel durch Röntgenstrukturanalyse aufklären.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der Systematik nach Strunz wird Tenorit zu den Oxiden mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 2:1 und 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Crednerit, Delafossit, Mcconnellit und Tenorit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit eine eigene Untergruppe der Oxide mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 2:1 (und 1.8:1). In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der einfachen, nicht klassifizierten Oxide.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Paramelaconit bildet sich sehr selten als Sekundärmineral unter hydrothermalen Bedingungen in Kupferlagerstätten. Es ist vergesellschaftet mit Cuprit, Tenorit, Connellit, Malachit, Goethit, in einem anderen Fundort auch mit Chrysokoll, Plancheit, Dioptas und Atacamit. Es sind nur eine geringe Zahl Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität in Bisbee fand man Paramelaconit auch in der Algomah-Mine im US-Bundesstaat Michigan, Skouriotissa auf Zypern, Laurion in Griechenland und Budleigh Salterton in Devon (England),", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Paramelaconit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe I4/amd mit den Gitterparametern a = 5,837 Å und c = 9,932 Å, sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paramelaconit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CuCuO und bildet bis zu 7,5 cm große prismatische Kristalle von schwarzer Farbe.", "tgt_summary": null, "id": 2059018} {"src_title": "Mathias Eick", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er begann seine Karriere zusammen mit seinem ebenfalls hochtalentierten Zwillingsbruder Antonio, der am 12. September 1994 bei einem Unfall im Meer ertrank. Seinem Andenken ist seit 1995 der \"Memorial Antonio Andriani,\" ein hochkarätig besetzter Straßenlauf in der Heimatstadt der Brüder, gewidmet. 1996 wurde Andriani bei seinem Debüt auf der 42,195-km-Distanz Neunter beim Venedig-Marathon. Im Jahr darauf siegte er beim Florenz-Marathon, bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1998 in Budapest belegte er den 20. Platz, und 1999 wurde er Sechster beim Venedig-Marathon. 2001 wurde er Zweiter bei Roma – Ostia und beim Rom-Marathon und stellte als Dritter des Mailand-Marathons mit 2:09:07 h seine persönliche Bestzeit auf. Bei der EM 2002 in München kam er auf den 19. Platz. Im Jahr darauf wurde er Vierter bei \"Roma – Ostia,\" Zweiter beim Turin-Marathon und Sechster beim New-York-City-Marathon. 2004 folgte ein zehnter Platz in New York. Mit einem vierten Platz in Rom 2005 qualifizierte er sich für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Helsinki, bei der er auf Rang 17 einlief. Im Jahr darauf wurde er Zehnter beim Paris-Marathon, und 2007 siegte er bei der Maratona d’Europa und wurde Fünfter in Mailand. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking kam er auf den 23. Platz. 2010 siegte er beim Treviso-Marathon vor seinem zeitgleich einlaufenden Freund Daniele Caimmi in 2:12:49 und wurde Elfter bei der EM in Barcelona. Ottaviano Andriani ist 1,72 m groß und wiegt 54 kg. Er wird von Piero Incalza trainiert und startet für den zur Polizia di Stato gehörenden Verein \"Fiamme Oro Padova.\" Seit 2005 ist er verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ottaviano „Ottavio“ Andriani (* 4. Januar 1974 in Francavilla Fontana) ist ein italienischer Langstreckenläufer, der sich auf die Marathonstrecke spezialisiert hat.", "tgt_summary": null, "id": 727167} {"src_title": "Philip Tabane", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ätiologie.", "content": "Während die Ursachen, die zu einer primären Arthrofibrose führen, noch weitgehend unklar sind, sind die Pathomechanismen, die zu einer sekundären Arthrofibrose führen, bekannt. Die sekundäre Form tritt lokal im Kniegelenk auf und ist meist die Folge eines mechanischen Problems, beispielsweise eines falsch platzierten Transplantates, beziehungsweise Bohrkanals, oder in den Gelenkraum hineinreichender Interferenzschrauben. Die durch Arthrofibrose verursachte Bewegungseinschränkung kann zu einer größeren Behinderung des Patienten führen, als die den Eingriff (Kreuzbandrekonstruktion) indizierende Insuffizienz im Kniegelenk.", "section_level": 1}, {"title": "Inzidenz.", "content": "Die für eine Arthrofibrose angegebene Inzidenz nach einer vorderen Kreuzbandrekonstruktion liegt im Bereich von 4 bis 35 Prozent. Die Inzidenz für eine postoperative Einschränkung der Streckfähigkeit des Kniegelenkes nach einer BTB-Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes liegt bei über 10 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Sekundäre Arthrofibrosen.", "content": "Zu den sekundären Formen einer Arthrofibrose werden das Zyklopssyndrom, die Transplantathypertrophie bei einem Impingement der Kreuzbandhöhle (\"Notch-Impingement\") und die Bridenbildung innerhalb und außerhalb des Gelenkkörpers gerechnet. Bei etwa 2 Prozent aller Patienten ist nach einer Kreuzbandrekonstruktion ein Zyklops die Ursache für eine Einbuße der Beweglichkeit bei der Streckung des Kniegelenks. Das Transplantat nimmt hierbei so sehr an Volumen zu, dass eine Narbenformation am distalen Ansatz ein Streckdefizit verursacht. In solchen Fällen wird der Zyklops meist operativ entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Therapie.", "content": "Je nach Form der Arthrofibrose erfolgt eine spezifische Behandlung. Die sekundäre Form lässt sich durch Arthroskopie in den meisten Fällen gut behandeln, während die primäre Form in vielen Fällen mehrere offene Operationen (Débridement und Kapsulotomie) nach sich zieht. Nur arthroskopisch – auch mit physiotherapeutischer Unterstützung – lässt sich die primäre Form der Arthrofibrose meist nicht erfolgreich behandeln.", "section_level": 1}, {"title": "Prävention.", "content": "In einigen Studien wurde gezeigt, dass das Risiko einer Arthrofibrose durch eine verzögerte Rekonstruktion – mehr als drei Wochen nach der Ruptur des Kreuzbandes – signifikant gesenkt werden. Andere Studien konnten dagegen keinen Unterschied feststellen.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Arthrofibrose nach Knie-Endoprothetik", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Arthrofibrose ( und ‚Faser‘) ist die Bezeichnung für eine krankhafte Vermehrung von Bindegewebe (Fibrose), aufgrund von inflammatorischen Prozessen innerhalb eines Gelenkes (intraartikulär). Es ist eine häufige Komplikation nach arthroskopischen Interventionen im Kniegelenk, insbesondere nach einer Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes, aber auch nach Implantation von Kniegelenk-Endoprothesen. ", "tgt_summary": null, "id": 2339052} {"src_title": "Seán Dublin Bay Rockall Loftus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Söldner und Autor.", "content": "Nach seinem Dienst in der finnischen Armee 1993, meldete Casagrande sich als Freiwilliger bei den bosnisch-kroatischen Verteidigungskräften (HVO). Unter dem Pseudonym Luca Moconesi schrieb er sein kontrovers diskutiertes Buch „Mostarin tien liftarit / Tramper auf der Straße nach Mostar (WSOY 1997)“ über seine Erfahrungen im Bosnienkrieg. Basierend auf den Beschreibungen von Kriegsverbrechen, verübt von dem Hauptcharakter seiner autobiographischen Erzählung, kam er selbst unter den Verdacht des Kriegsverbrechertums. Zu seiner Verteidigung führte er später an, sein Buch sei tatsächlich ein fiktionales Werk gewesen.", "section_level": 1}, {"title": "Künstler und Architekt.", "content": "Als Finalist des „Emerging Architecture competition (1999)“, ausgelobt von der englischen Architekturzeitschrift „Review's“, wurden Marco Casagrande und sein damaliger Partner Sami Rintala eingeladen an der Biennale 2000 in Venedig teilzunehmen. Der Berichterstatter der New York Times wählte ihr Projekt „60 Minute Man“ zu seinem persönlichen Favoriten. In diesem Projekt pflanzten Casagrande & Rintala einen Eichenwald in einen alten Lastenkahn, der gefüllt war mit kompostierter Erde: jener Menge Erde, die die Stadt Venedig in einem Zeitraum von 60 Minuten an menschlichen Abfällen produziert. Casagrandes vielschichtige architektonische Arbeit umfasst den Bereich der Architektur, der Stadt- & Umweltplanung, der Kunst im öffentlichen Raum, der Zirkuskunst sowie die Künste anderer Disziplinen. \"Auf der Suche nach Architekturen des Unbewussten, der Wahrheit in der Realität und der Verbindung zwischen dem modernen Menschen und der Natur, glaubt er daran, daß der Mensch sich nicht blenden lassen sollte, durch Stress, ökonomische Zwänge oder unseren unbegrenzten Zugang zu Unterhaltung und Informationen im Internet. Was Real ist, ist wertvoll.\" Casagrande wurde als Professor für ökologische Stadtplanung an die Tamkang-Universität in Taiwan berufen, nachdem er im „Treasure Hill“ Projekt eine illegale Siedlung städtischer Kleinbauern in ein experimentelles Laboratorium ökologischer Stadtplanung verwandelte. Maßgebend für den gesamten Prozess wurden dabei die Reaktionen aus der „Treasure Hill“-Gemeinschaft. Seine Theorie der „Stadt der dritten Generation“ nimmt die postindustriellen städtischen Bedingungen als eine durch Maschinen zerstörte Umgebung wahr – durch die menschliche Natur und Architekten als Designschamanen lediglich im Sinne der größeren Ordnung des kollektiven Gedächtnisses interpretiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marco Casagrande (* 7. Mai 1971 in Turku, Finnland) ist ein finnischer Architekt, Schriftsteller und Professor der Architektur. Casagrande wurde in eine gut situierte finnisch-italienische Familie katholischen Glaubens hineingeboren. Er wuchs im finnischen Lapland in der Stadt Ylitornio auf, die er erst für das Studium verließ. Sein Studium absolvierte er an der Technischen Universität Helsinki (bis 2001).", "tgt_summary": null, "id": 1617831} {"src_title": "Prohibition in Island", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ramos Vater war ein Kleinhändler, der die Tochter eines Viehzüchters im trockenen Sertão, des trockenen Nordostens Brasiliens heiratete und selbst glückloser Viehzüchter wurde. Die Trockenheit um 1895 tötete das Vieh und der Vater machte wieder einen Laden auf. Die Eindrücke und Personen aus seiner Kindheit verwertete Ramos später immer wieder literarisch. Zur Literatur kam er durch das Vorbild eines schreibenden Postbeamten. 1914 ging er als Lehrling nach Rio de Janeiro, brach aber die Berufsausbildung zum Revisor ab und wurde Geschäftsmann. 1928–1930 war er Bürgermeister der Stadt Palmeira dos Índios und schrieb polemische Tätigkeitsberichte über die Schwierigkeiten einer geordneten Verwaltungstätigkeit an den Gouverneur. Später wurde er Direktor des Erziehungswesens im Bundesstaat Alagoas. Als militanter Kommunist saß er 1936 ein Jahr in Haft (obwohl er erst 1945 der Kommunistischen Partei beitrat). Danach zog er als Privatmann nach Rio.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Das 1926 entstandene Manuskript seines ersten Romans \"Caetés\", in dem er seine Erfahrungen in Palmeira dos Índios literarisch verwendet, wurde erst nach sieben Jahren bekannt und sogleich veröffentlicht. Auch in seinen weiteren Romanen und autobiografischen Werken schilderte Ramos, der „Autor der Dürre“ (\"Vidas sêcas\", „Karges Leben“, 1938) die Entwicklung Nordost-Brasiliens. Zugleich gilt er als Vertreter des psychologischen Romans in der Nachfolge Dostojewskis und als Vorläufer des Existenzialismus, der z. B. in seinem Roman \"Angst\", den er im Gefängnis verfasste, das Leiden an der unentrinnbaren Mittelmäßigkeit des Kleinstadtlebens kleiner Angestellterund, deren Minderwertigkeitskomplexe und Kompensationsversuche schildert. Seine Hafterlebnisse \"Memórias de cárcere\", eines von drei autobiographischen Büchern, wurden 1953 posthum veröffentlicht. Sein Stil ist einfach, hart, oft parataktisch, mit vielen inneren Monologen, teils mit einem quälenden Überschuss an Selbstreflexion. Das Werk ist ein Schlüssel zum Verständnis des brasilianischen Nordostens und spiegelt zugleich den Werdegang des Autors, der sich aus einem engen gewalttätigen und autoritären Milieu herausarbeitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Graciliano Ramos, vollständiger Name Graciliano Ramos de Oliveira (* 27. Oktober 1892 in Quebrangulo/Alagoas in Brasilien; † 20. März 1953 in Rio de Janeiro) war ein bedeutender brasilianischer Erzähler, Romanautor und Journalist.", "tgt_summary": null, "id": 1555381} {"src_title": "Det Østasiatiske Kompagni", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Rennen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vor dem Rennen.", "content": "Nachdem 1998 das Rennen mit einer Vielzahl an Herstellern hatte aufwarten können, zeigten auch die Meldungen für das Jahr 1999, dass die Zuschauer weltweit mit einem großen, qualitativ hochwertigen Starterfeld rechnen konnten. 1999 trat ein neues Reglement in Kraft. Die bisherige GT1-Klasse wurde abgeschafft, als Ersatz die LMGTP-Klasse geschaffen. Nunmehr mussten für diese Prototypen-GT-Klasse keine Straßenfahrzeuge mehr gebaut werden. Diese Neuregelung zwang Teams zum Umbau- bzw. Neubau von Rennwagen. Verzichten mussten die Offiziellen des Automobile Club de l’Ouest auf den Rekordsieger Porsche. 1998 hatte Porsche mit dem GT1 und den Fahrern Laurent Aïello, Allan McNish und Stéphane Ortelli das 24-Stunden-Rennen gewonnen. Es war der 16. Gesamtsieg der deutschen Marke, eine Fortsetzung des Le-Mans-Prototypen-Programms schien sicher. Auch der GT1 war mit dem neuen Reglement nicht mehr konform. Nach den ersten Testfahrten mit dem Nachfolgemodell verwarf der Porsche-Vorstand die Weiterführung des Rennsportwagenbaus, aus dem Prototyp wurde der Porsche Carrera GT, ein Straßenfahrzeug. Erst 2013 kehrte Porsche zunächst mit dem Porsche 911 RSR und 2014 mit dem 919 Hybrid werkseitig nach Le Mans zurück. Porsche ging und mit Audi kam ein neuer Hersteller mit einem Sportwagen-Prototyp nach Le Mans. Schon 1997 traf der Audi-Vorstand die Entscheidung zum Antreten in Le Mans. 1998 hatte Motorsportchef Wolfgang Ulrich mit Ingenieuren, Mechanikern und den beiden Fahrern Emanuele Pirro und Rinaldo Capello in das Team von Thomas Bscher eingekauft, um einen ersten Einsatz zu simulieren. Bei Audi ließ man zwei Konzepte zu und entwickelte sowohl einen offenen wie einen geschlossenen Rennwagen. Der Audi R8R war ein offener Spyder; die Karosserie wurde bei Audi in Ingolstadt entworfen und bei Dallara in Varano de’ Melegari gefertigt. Angetrieben wurde der Wagen von einem 3,6-Liter-V8-Turbomotor. Eingesetzt wurden zwei Spyder, allerdings nicht von Audi selbst, sondern von Joest Racing. Das Team von Reinhold Joest, das viele Jahre mit Porsche kooperiert hatte, wurde wegen seiner langen erfolgreichen Le-Mans-Geschichte und den dort vorhandenen technischen Möglichkeiten als Partner ausgewählt und schloss eine langfristige Partnerschaft mit Audi. Als Fahrer kamen vor allem Fahrer zum Einsatz, die bereits für Audi in anderen Rennserien im Einsatz waren. Neben Frank Biela, Didier Theys, Emanuele Pirro, Rinaldo Capello und Laurent Aïello wurde auch der bisherige Joest-Pilot und ehemalige Ferrari-Formel-1-Fahrer Michele Alboreto verpflichtet. Parallel zum R8R wurde der R8C, ein geschlossener Wagen, bei TOM’S im englischen Norfolk gebaut. Allerdings geriet dieses Projekt zeitlich in Verzug und der Wagen wurde erst knapp vor dem Rennen fertig. Eingesetzt wurde dieses Fahrzeug von Audi Großbritannien. Als Fahrer wurden Perry McCarthy, Andy Wallace und James Weaver engagiert. Bei Toyota wurden drei GT-One neu aufgebaut, rund 15 kg leichter und offenbar auch mit etwas mehr Motorleistung. Ausführliche Tests auf verschiedenen Strecken sollten das Ausfallrisiko reduzieren. Erstmals starteten die Toyota in der neugeschaffenen \"GT-LMP\"-Klasse für geschlossene Prototypen. Trotz starker Konkurrenz erwiesen sich die GT-One am 12. und 13. Juni 1999 mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 380 km/h als die schnellsten Fahrzeuge im Feld. Bei den Fahrern vertraute man weitgehend auf die Besatzungen aus dem Vorjahr. Neu ins Team kamen Allen McNish und Vincenzo Sospiri. Bei Nissan ersetzte der R391 den bisherigen R390 GT1. Im Unterschied zum geschlossenen Vorgängermodell entschied man sich diesmal für einen Wagen mit offenem Cockpit. Nissan wandte sich an die in Großbritannien ansässige Firma \"G-Force Technologies\", die den R391 entwarf und baute. Nigel Stroud kümmerte sich um die Konstruktion. Nissan ging auch eine Partnerschaft mit Courage Compétition von Yves Courage ein. Teil des Vertrages zwischen beiden Seiten war die Lieferung des aufgeladenen 3,5-l-V8-Motors VRH35L (der vom R390 GT1 übriggeblieben war) an Courage zum Einsatz in deren eigenem Prototyp, während Nissan im Gegenzug von Courage zum Einsatz im neuen R391 beraten wurde. Nissan kaufte auch ein Courage-C52-Fahrgestell für das eigene Rennteam, falls die Mechanik des neuen R391 Schwierigkeiten machen sollte, nachdem Le Mans ja das erste Rennen mit dem neuen Fahrzeug war. Nissan beschloss, dass der R391 eine neue Version der VH-Maschine bekommen sollte, die keinen Turbolader mehr besaß wie noch der VRH35L. Stattdessen gab es einen neuen Saugmotor, den VRH50A. Mit seinem größeren Hubraum von 5,0 Liter überwand der Motor den Verlust des Turboladers und bot immer noch die Vorteile der ursprünglichen VRH35L-Konstruktion. Zwei R391 wurden an die Sarthe gebracht, die von Michael Krumm, Satoshi Motoyama, Érik Comas, Aguri Suzuki, Masami Kageyama und Eric van de Poele gefahren wurde. Den Courage pilotierten Didier Cottaz, Marc Goossens und Fredrik Ekblom. Auch bei Mercedes-Benz und BMW gab es neue Projekte. Im April 1999 stellte Mercedes den neuen Mercedes-Benz CLR als Nachfolger des Siegerwagens der FIA-GT-Meisterschaft 1998 Mercedes-Benz CLK GTR vor. Dabei wurde die Technik samt V8-Motor der Variante \"CLK LM\" weitgehend übernommen. Beim Design orientierte man sich an Merkmalen des damals neuen Mercedes-Benz CL (C 215). Wie die direkten Konkurrenten Toyota GT-One und Audi R8C wurde der CLR nach dem Regelwerk Le Mans GT Prototype aufgebaut. Nach sehr guten Ergebnissen bei Tests auf Rennstrecken war Mercedes zuversichtlich, dass der Wagen schnell genug sei, um das Rennen zu gewinnen, trotz einer nur kurzen Testphase im Windkanal. Der Einsatz des BMW V12 LM 998 endete früh mit Radlagerschäden. Daraufhin wurde der Wagen komplett umgebaut, die Nase wurde schlanker, es kam ein einzelner Überrollbügel zum Einsatz und der S70-6,1-Liter-V12-Motor erhielt mehr Leistung. Der Einsatz der V12 LMR wurde von Schnitzer Motorsport übernommen. Auch Panoz kam mit einem neuen Wagen, dem Frontmotor-Panoz LMP-1 zu diesem Langstreckenrennen. In der GTS-Klasse führte der Klassensieg wie im Vorjahr über die Chrysler Viper GTS-R.", "section_level": 2}, {"title": "Der Rennverlauf.", "content": "Schon im Qualifikationstraining begann das Ungemach für Mercedes-Benz. Während des Donnerstagabend-Qualifyings hob der CLR mit der Startnummer 4 von Mark Webber vor der \"Indianapolis\"-Kurve ab und überschlug sich mehrere Male. Webber kam mit einem schmerzenden Hals und ein paar Prellungen am Ellbogen davon. Am wettbewerbsfreien Freitag wurde der Wagen auf einem neuen Chassis völlig neu aufgebaut, wozu eine Ausnahmegenehmigung des Veranstalters nötig war. Dabei wurden zur Erhöhung des Abtriebs auf der Vorderachse zusätzlich Windleitbleche angebracht, wie sie bei Regen verwendet werden. Zu diesem Zeitpunkt war den Mercedes-Verantwortlichen noch nicht umfassend klar, dass es Probleme mit der Aerodynamik der CLR gab; im Besonderen in der Dirty Air hinter einem anderen Fahrzeug. Trainingsbestzeit erzielte Martin Brundle im Toyota GT-One mit der Nummer 1. Er fuhr eine Zeit von 3:29.930 und blieb damit erstmals seit vielen Jahren wieder unter der 3-Minuten-30-Grenze. Diese Zeit entsprach einem Schnitt von 233,306 km/h. Brundle konnte so mit seinen Teamkollegen Emmanuel Collard und Vincenzo Sospiri aus der Pole-Position ins Rennen gehen. Daneben starteten mit der zweitschnellsten Qualifikationsrunde Ralf Kelleners, Allan McNish und Thierry Boutsen in einem weiteren Toyota. Der schnellste LMP1-Prototyp war der BMW V12 LMR mit Tom Kristensen am Steuer, der eine Zeit von 3:31.209 Minuten erzielte. Im Warm-up am Samstagvormittag kam es zu einem weiteren Zwischenfall bei Mercedes. Wieder mit Mark Webber am Steuer kam der CLR Nr. 4 nur bis zum damals noch vorhandenen Hügel vor der \"Mulsanne\"-Kurve, wo das Auto wiederum von der Strecke abhob, sich überschlug und auf dem Dach liegen blieb. Der senkrecht in der Luft „stehende“ Wagen wurde vielfach in Fotos festgehalten und noch am selben Tag in Zeitungen veröffentlicht. Es gab keine Verletzten bei diesem Unfall. Trotz dieses zweiten Unfalls und in dem Bewusstsein des Le-Mans-Unfalls von 1955 entschied sich Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug die beiden anderen Autos ins Rennen starten zu lassen. Dazu wurden weitere Modifikationen an den verbleibenden Autos mit den Startnummern 5 und 6 vorgenommen und die Fahrer angewiesen, anderen Autos nicht zu dicht über größere Bodenwellen zu folgen. Ein weiterer Wagen, der Nissan R391 mit der Nummer 23, konnte nach einem Warm-up-Unfall ebenfalls nicht starten. Vom Start weg entwickelte sich das Rennen zum erwarteten Schlagabtausch der großen Herstellerteams, der von ca. 200.000 Zuschauern vor Ort und noch viel mehr an den Fernsehgeräten verfolgt wurde. Vorerst entwickelte sich ein Vierkampf zwischen den beiden Toyotas von Brundle und Boutsen und den beiden verbliebenen CLR, die in der Anfangsphase von Bernd Schneider und Christophe Bouchut gefahren wurden. Schon nach den ersten Boxenstopps stellte sich heraus, dass BMW mit einer Tankfüllung bis zu zwei Runden länger fahren konnte, ein Umstand, der Tom Kristensen im Wagen mit der Nummer 17 kurz in Führung brachte. Nach einer Rennstunde lag Schneider im Mercedes vor den beiden Toyotas von Brundle und Boutsen, dem BMW von Kristensen und Teamkollegen Bouchut an der Spitze. Am späten Samstagabend kam es beinahe zur Katastrophe, als Peter Dumbreck seinen Unfall hatte. Dumbreck hatte den Mercedes mit der Nummer 5 kurz zuvor übernommen und fuhr hinter Boutsen her zur Mulsanne. Wieder bekam der Wagen Unterluft, stieg wie ein Flugzeug in die Höhe, überschlug sich im Flug (wobei sich der Wagen dabei auch einmal um die eigene Achse drehte) und schlug mit allen vier Rädern unten in einer Lichtung im Wald auf. Der Unterschied zu den beiden Unfällen von Webber war, dass diesmal Millionen Zuschauer weltweit vor den Fernsehern live dabei waren. Dumbreck hatte großes Glück, dass der Wagen in der einzigen freien Stelle eines Waldes im Buschwerk einschlug; er kam mit leichten Prellungen davon. Bei Mercedes reagierte man umgehend und nahm den zu diesem Zeitpunkt an zweiter Stelle liegenden Wagen sofort aus dem Rennen. Auch die beiden schnellsten Toyota hatten kein Glück: Der Brundle-GT-One hatte nach 90 Runden auf der \"Hunaudières\"-Geraden ebenfalls einen Reifenschaden. Martin Brundle versuchte noch den Wagen an die Box zu fahren, musste das Fahrzeug jedoch nach der \"Mulsanne\"-Sektion endgültig abstellen. Thierry Boutsen hatte mit dem dritten Wagen in der 173. Runde ausgangs der Kurve \"Tertre Rouge\" einen schweren Unfall und musste mit einem angebrochenen Rückenwirbel aus dem Auto geborgen werden. Damit führten am Sonntagvormittag beide BMW vor dem verbliebenen Toyota das Rennen an. Bis zum Ausfall wegen Motorschadens lag der Nissan von Krumm/Motoyama/Comas immer vor den Audis und damit bis dahin auf Podiumskurs. Die Chance auf einen BMW-Doppelsieg ging durch einen Unfall von JJ Lehto im führenden Wagen verloren. In der Endphase wurde es noch einmal spannend, als der zweitplatzierte Toyota bis auf 40 Sekunden an den verbliebenen BMW heranfuhr. Wieder wurden viele Fernsehzuschauer Zeugen einer weiteren Dramatik. Das Live-Bild zeigte gerade Ukyō Katayama Onboard im Toyota, als dieser nach einem Reifenplatzer bei ca. 300 km/h den Wagen virtuos am Ausbrechen hinderte. Die Chance auf den Sieg war aber endgültig dahin. BMW siegte beim bereits zweiten Einsatz in Le Mans und Audi beendete das erste Antreten mit dem dritten Gesamtrang. Pierluigi Martini, der auf Anordnung von BMW-Teamchef Gerhard Berger die letzten 2 1/2-Stunden im Auto geblieben war, sorgte für eine nicht geplante Ehrenrunde. In Le Mans gibt es nach dem Rennen keine Ehrenrunde für Sieger und Platzierte, sondern die Wagen biegen nach der Zieldurchfahrt gleich in die Boxengasse ein und befahren diese ausnahmsweise gegen die Fahrtrichtung. Martini fuhr aber kurzerhand an den vielen Streckenposten vorbei noch eine Runde ganz alleine um den Kurs und ließ sich von Zuschauern und Streckenposten feiern.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schlussklassement.", "content": "Unfall im Warm-up", "section_level": 2}, {"title": "Nur in der Meldeliste.", "content": "Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das 67. 24-Stunden-Rennen von Le Mans, der 67 Grand Prix d’Endurance les 24 Heures du Mans, auch 24 Heures du Mans, Circuit de la Sarthe, Le Mans, fand vom 12. bis 13. Juni 1999 auf dem Circuit des 24 Heures statt.", "tgt_summary": null, "id": 2219385} {"src_title": "Midway Historic District (Midway, Kentucky)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Idee eines Laufwellenreaktors stammt aus den 1950er Jahren und wurde seitdem immer wieder aufgegriffen und weiterentwickelt. Dieses Konzept eines Reaktors, der seinen eigenen Brennstoff \"erbrütet\" und gleich selbst verbraucht, wurde erstmals 1958 von Saveli Feinberg erforscht. Feinberg sprach dabei vom Prinzip \"breed-and-burn\" (zu Deutsch \"erbrüten und verbrennen\"). Es wurde 1979 von Michael Driscoll, 1988 von Lev Feoktistov, 1995 von Edward Teller & Lowell Wood, 2000 von Hugo van Dam, 2001 von Hiroshi Sekimoto und wird seit 2006 von Bill Gates’ TerraPower verfolgt.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktorphysik.", "content": "Artikel und Präsentationen zum TerraPower TWR beschreiben einen dem Schwimmbadreaktor ähnlichen Reaktor, der mit flüssigem Natrium gekühlt wird. Der Reaktor wird hauptsächlich mit abgereichertem Uran betrieben, benötigt aber eine geringe Menge von angereichertem Uran oder anderer spaltbarer Stoffe, um die Kernspaltung einzuleiten. Einige der schnellen Neutronen, die bei der Kernspaltung erzeugt werden, wandeln das benachbarte Brutmaterial (z. B. nicht spaltbares abgereichertes Uran) durch Neutroneneinfang in Plutonium um: Zu Anfang wird der Kern mit Brutmaterial befüllt. An einem Ende des Reaktorkerns wird eine geringe Menge von Spaltmaterial hinzugefügt. Wenn der Reaktor in Betrieb ist, können in seinem Kern nach einiger Zeit vier Zonen unterschieden werden: Die energieerzeugende Spaltungszone wandert mit der Zeit durch den Kern. Dabei wird das Brutmaterial auf der einen Seite verbraucht und auf der anderen Seite werden Spaltprodukte und unverbrauchter Brennstoff zurückgelassen. Die Wärme, die bei der Spaltung und der Brutreaktion entsteht, wird in einer herkömmlichen Dampfturbinen-Generator-Kombination in elektrische Energie umgewandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Brennstoff.", "content": "Anders als herkömmliche Reaktoren können TWRs beim Bau mit genug abgereichertem Uran befüllt werden, um bei voller Leistung für über 60 Jahre oder länger Energie zu liefern. TWRs verbrauchen bezogen auf die elektrische Leistung wesentlich weniger Uran als bisherige Reaktoren, da TWRs den Brennstoff effizienter abbrennen und einen besseren thermischen Wirkungsgrad aufweisen. Der TWR erreicht eine Wiederaufarbeitung im laufenden Betrieb, ohne dass die für andere Brüterarten typische chemische Trennung stattfinden muss. Diese Eigenschaften reduzieren die Brennstoff- und Abfallmengen erheblich und erschweren die Proliferation. Abgereichertes Uran als Ausgangsbrennstoff ist reichlich verfügbar, da es als Abfallprodukt bei der Anreicherung von Uran anfällt. Die Lagerbestände der Vereinigten Staaten an abgereichertem Uran bestehen gegenwärtig aus ca. 700.000 Tonnen. TerraPower schätzt den Wert der daraus zu generierenden Elektrizität auf 100 Billionen USD. Laut dem Unternehmen könnten TWRs mit dem weltweit gelagerten abgereicherten Uran 80 % der Weltbevölkerung mit einem Pro-Kopf-­Stromverbrauch auf dem Niveau eines durchschnittlichen US-Bürgers über ein Jahrtausend lang versorgen. Hinzu kommen noch ca. 4,5 Milliarden Tonnen Uran, welches sich in gelöster Form in Meerwasser befindet. Prinzipiell könnten TWRs abgebrannte Brennelemente aus LWRs verwenden. Dies ist möglich, da diese verbrauchten Brennelemente hauptsächlich aus abgereichertem Uran bestehen und da die Absorption der schnellen Neutronen des TWR an Spaltprodukten um einige Größenordnungen kleiner ist als die der thermischen Neutronen im LWR. TWRs sind außerdem im Prinzip in der Lage, ihren eigenen Brennstoff wiederzuverwerten. Das abgebrannte Material aus dem TWR enthält immer noch spaltbares Material. Durch Umformung und Neuverkapselung in neue Pellets kann der Brennstoff ohne chemische Wiederaufarbeitung wieder in TWRs verwendet werden. Damit entfällt die Notwendigkeit der Urananreicherung.", "section_level": 1}, {"title": "Mögliche Probleme.", "content": "Da die Konstruktion des Reaktors noch nicht real umgesetzt wurde, sind einige neue Probleme beim Bau zu lösen, die teilweise ähnlich sind wie bei anderen Brutreaktoren. Der Reaktortyp ist vorrangig zur Erzeugung von Grundlaststrom vorgesehen und damit weniger geeignet für die Deckung der Residuallast, die als Differenz zwischen Stromverbrauch und Stromerzeugung aus fluktuierenden Erzeugern (v. a. Wind und Sonne) verbleibt, als Kernenergieprozesse mit höheren Prozesstemperaturen, die die Herstellung von (speicherfähigen) Gasbrennstoffen ermöglichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Laufwellenreaktor (, \"TWR\") ist ein theoretisches Konzept eines Kernreaktortyps, der Brutmaterial in spaltbares Material umwandelt (Erbrütung). Der TWR unterscheidet sich vom schnellen Brüter dadurch, dass er mit wenig oder gar keinem angereicherten Uran auskommt. Stattdessen verwendet er abgereichertes Uran, Natururan, Thorium oder abgebrannte Brennelemente aus Leichtwasserreaktoren (LWR) sowie Kombinationen aus vorgenannten Stoffen. Der Name leitet sich daraus ab, dass die Kernspaltung nicht im gesamten Reaktor stattfindet, sondern nur in einer bestimmten Zone des Reaktors, welche sich mit der Zeit durch den Kern ausbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 2325708} {"src_title": "Bright Eyes (Lied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Die Tochter einer Verkäuferin und eines Industrieverwerters lebt in Eltville am Rhein und besuchte die private Obermayr-Schule in Wiesbaden-Erbenheim, an der sie 2012 die Hochschulreife erlangte. Bis Anfang 2010 hatte sie ihre größten Auftritte mit ihrer Band \"Rewind\" auf Stadtfesten und dem Weinfest in Wiesbaden. Als Solosängerin hatte sie zuvor bei der siebten Staffel von Deutschland sucht den Superstar teilgenommen, musste die Qualifikation aber in der ersten Recall-Runde verlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Unser Star für Oslo.", "content": "Im Jahr 2010 bewarb sie sich für die unter dem Titel \"Unser Star für Oslo\" als achtteilige Castingshow von der ARD und ProSieben ausgerichtete deutsche Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest 2010 unter der Leitung von Stefan Raab und brachte es Anfang Februar 2010 unter die zwanzig Kandidaten für die Fernsehshows. Sie überstand fünf Ausscheidungsrunden und kam unter die letzten vier Teilnehmer des Halbfinales. Dort setzte sich Braun, die von den Juroren für ihre kräftige Stimme und sicheren Auftritte gelobt wurde, mit der Interpretation des Rockhits \"Heavy Cross\" von Gossip und der Ballade \"Hurt\" von Christina Aguilera überraschend gegen den für den Finaleinzug favorisierten Christian Durstewitz durch und erreichte zusammen mit Lena Meyer-Landrut das Finale. Dort scheiterte sie an ihrer Mitfinalistin, die schon seit der ersten Sendung sowohl in den Onlineumfragen der Hörfunkanstalten als auch in den Medien als Favoritin gegolten hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Auftritte in der Show.", "content": "\"I Care for You\" wurde speziell für Brauns Finalauftritt von Martin Fliegenschmidt, Claudio Pagonis und Max Mutzke geschrieben. Die Titel \"Bee\" und \"Satellite\" dagegen wurden bereits vorab aus 300 Kompositionen für die Finalshow ausgewählt und dort auch von Brauns Mitbewerberin Lena Meyer-Landrut interpretiert.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere nach dem Wettbewerb.", "content": "\"I Care for You\" erreichte in der Woche nach dem Finale von \"Unser Star für Oslo\" Platz zehn in der deutschen Hitparade. In Österreich erreichte das Lied ebenfalls eine Chartplatzierung. Die Interpretationen der anderen Finalsongs \"Bee\" und \"Satellite\" schafften es in die Top 40 in Deutschland. Am 24. Mai 2010 hatte sie mit ihrer Gruppe \"Rewind\" einen Auftritt in der Pfingstausgabe des ZDF-Fernsehgartens. Im November 2010 sang sie den Titelsong \"QuerWELTein\" für die ARD Radionacht. Im Rahmen der \"Nachhaltigkeitsstrategie Hessen\" veröffentlichte Braun im Juni 2011 den Song \"Jetzt und für immer\" als kostenlosen Download. Im Juli 2011 absolvierte Braun auf allen 14 Etappen der am 3. Juli startenden SachsenSommerRadTour Auftritte. Hierbei gab es erstmals Brauns zweite Singleveröffentlichung \"Over Being Over\", die bereits während eines Auftrittes in Wiesbaden vorgestellt worden war, zu erwerben. Auf der 2-Track-Single ist auch der Song \"Not Quite There Yet\", die englischsprachige Version von \"Jetzt und für immer\", enthalten. Im Handel erschien die Single nicht. Seitdem Jennifer Braun die Schule im Jahr 2012 mit der Hochschulreife verlassen hat, ist sie nebenberuflich als kaufmännische Fachangestellte angestellt. Im Jahr 2012 hat sie über 40 Konzerte gegeben und sich dem Musikerkollektiv \"Die Dicken Kinder\" angeschlossen. Im Dezember 2012 beteiligte sich Braun an dem Benefiz-Projekt \"A New Day\". Der gleichnamige Song, den sie mit weiteren ehemaligen Teilnehmern verschiedener Castingshows wie Daniel Schuhmacher, Lisa Bund oder Leo Rojas aufnahm, erschien als Download und Maxi-CD. Die Erlöse gehen an den Katastrophenfonds der Aktion Deutschland Hilft. Schon kurz nach ihrer Teilnahme an \"Unser Star für Oslo\" begann sie mit dem Produzenten Peter Ries ein Album aufzunehmen. Im Jahr 2013 nahm Braun die Arbeit daran unter neuen Bedingungen wieder auf. Seit 2015 ist Jennifer Braun als Moderatorin tätig. Sie führt durch die Reihe \"My Race Hub\" und begleitet dabei das Rennsportteam von Mercedes-Benz an die Stationen der Deutschen Tourenwagen-Masters.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Veröffentlichungen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Jennifer Braun (* 28. April 1991 in Rüdesheim am Rhein) ist eine deutsche Pop- und Rocksängerin und Moderatorin, die als Finalistin der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2010 bekannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 665201} {"src_title": "Butler B. Hare", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In den ersten Jahrzehnten der französischen Kolonialherrschaft wurde der Französische Franc als Währung auf Madagaskar verwendet. Nach der Gründung der \"Banque de Madagascar\" am 22. November 1925, wurde zwischen 1926 und 1928 mit der Emission lokaler Banknoten zu 5, 10, 20, 50, 100 und 1000 Francs begonnen. Bis 1929 blieben die Banknoten des Mutterlandes gesetzliche Zahlungsmittel. Die ab 1922 verwendeten Münzen in Stückelungen zu 5, 10, 25, 50 Centimes sowie 1 und 2 Francs wurden von der französischen Handelskammer (\"Chambres de Commerce\") ausgegeben. Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg kam es zu einer Verknappung dieser Münzen und 1943 gab die Kolonialregierung Münzen mit der Abbildung des Lothringer Kreuzes heraus, um die Zugehörigkeit zum \"Freien Frankreich\" zu dokumentieren. Am 26. Dezember 1945 kam es zu einer Neubewertung der französischen Kolonialwährungen mit der Gründung eines gemeinsamen CFA-Franc für Madagaskar und die Komoren. Die neue Währung (Abkürzung \"XMCF\") blieb an den Französischen Franc im Verhältnis 1:1,7 gebunden. Erst nach einer weiteren Aufwertung des Franc Malagasy gegenüber dem Französischen Franc auf 1:2 begann man 1948 mit der Ausgabe neuer Münzen. Diese Münzserie blieb bis in die 1960er Jahre in Umlauf und wurde allmählich durch noch heute gültige Münzen ersetzt. (siehe →Ariary: Münzen) Eine neue Banknotenserie wurde 1950 notwendig, als die Umbenennung der Zentralbank in \"Banque de Madagascar et des Comores\" erfolgte; die Banknoten waren auch auf den Komoren in Gebrauch. Dort blieben diese Banknoten bis Mitte der 1970er Jahre gültiges Zahlungsmittel, seit der administrativen Trennung von Madagaskar allerdings mit einem roten Aufdruck. Diese Serie umfasste Scheine zu 50, 100, 500, 1000 und 5000 Francs. Zwei Jahre nach der Unabhängigkeit Madagaskars wurde 1962 das \"Institut d'Emission Madagascar\" gegründet und erstmals Banknoten herausgegeben, die neben dem Franc auch eine Wertangabe in Ariary trugen. Madagaskar hob 1972 die Bindung an den französischen Franc auf und benannte im Juni 1973 die Zentralbank in \"Banque Centrale de la République Malgache\" um. In den Jahren 1974/75, 1983–1992 und 1994–1998 wurden jeweils neue Banknoten-Serien herausgegeben. Aufgrund der hohen Inflation entfielen ab 1983 die Banknoten unter 500 Francs, dafür wurden neue Höchstwerte zu 10.000 und 25.000 Francs ausgegeben. Die niedrigen Werte wurden durch Münzen zu 10 und 20 Ariary ersetzt, die keine Angabe in Franc aufwiesen. In einer Übergangszeit vom 1. August 2003 bis 1. Januar 2005 wurden die Franc-Banknoten allmählich durch die neuen Ariary-Banknoten ersetzt, allerdings blieb die Wertangabe \"Franc\" bis Januar 2010 auf den ersten Serien der Ariary-Banknoten klein aufgedruckt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Franc Malagasy oder Madagaskar-Franc war von 1945 bis 2003 die Währung von Madagaskar. Ab dem 1. August 2003 wurde er schrittweise durch den \"Ariary\" abgelöst. Der Umrechnungskurs ist 1 Ariary = 5 Francs Malagasy. Bis auf weiteres sind die Banknoten zu 500, 1000, 2500 und 5000 Francs aus der letzten ausgegebenen Serie gesetzliches Zahlungsmittel, die höheren Werte zu 10.000 und 25.000 Francs konnten noch bis zum 31. Dezember 2009 bei der Zentralbank umgetauscht werden.", "tgt_summary": null, "id": 915490} {"src_title": "Hampton P. Fulmer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Susie liebt seit ihrer Schulzeit den Nachbarsjungen William. Er schnitzt ein Herz mit beiden Initialen in einen Baum, doch schreckt William vor dem ersten Kuss zurück. In der Schule ist Susie schlauer als er und weil er sich das Studium nicht leisten kann und sie sich einen intelligenten Ehemann wünscht, verkauft sie gegen den Willen ihrer Tante ihre Lieblingskuh und finanziert William damit heimlich sein Studium. Bei der Übersendung des Betrags an die Universität hat sie sich nur als „Menschenfreund“ zu erkennen gegeben, sodass William im anonymen Wohltäter einen Fremden vermutet, der kurze Zeit zuvor im Dorf angehalten und ihm eine glänzende Zukunft prophezeit hatte. William absolviert erfolgreich sein Studium und kehrt in sein Heimatdorf zurück, wo ihn Susie bereits bescheiden und treu erwartet. Er sieht in ihr nach all der Zeit eine gute Freundin, während sie in ihrem Tagebuch bereits heimlich Hochzeitspläne schmiedet. Williams Ausspruch, Männer würden den geschminkten und aufgeputzten Frauen zwar hinterhersehen, jedoch die einfachen Frauen heiraten, bestärkt sie in ihrer Stille und Bescheidenheit. Als William schließlich die Nachfolge des Dorfpastors übernimmt, wird er jedoch auch für die Putzmacherin Bettina interessant. Zwar geht die gerne auf Feiern, hat jedoch auch ständig Geldsorgen, weswegen sie nach einem Partner sucht. Der einfache William ist zwar überrascht, als sie mit ihm flirtet, jedoch auch geschmeichelt, zumal Susie ihm nie Avancen gemacht hat. Er macht Bettina gerade dann einen Heiratsantrag, als Susie ihren Schatten überspringen und ihm seine Liebe gestehen will. Still leidet Susie, zumal sie gesehen hat, wie Bettina noch kurz vor der Annahme des Antrags Sporty Malone geküsst hat. Die Zeit vergeht und William muss erkennen, dass er mit der Heirat einen Fehler gemacht hat: Bettina kann weder kochen, noch interessiert sie sich für ihn. Als er für einige Zeit auf einer Reise ist, organisiert Bettina prompt eine Feier, zu der all ihre aufgeputzten Freunde erscheinen. Bedenken Williams, der bei der Rückkehr sieht, wie Sporty Bettina küsst, kann die schnell zerstreuen. Susie vernichtet unterdessen die einzigen Briefe, die sie je von William erhalten hat. Bettina langweilt sich zunehmend neben ihrem Ehemann und stiehlt sich eines Abends unerkannt aus dem Haus, wobei sie William Kopfschmerzen vortäuscht. In Wirklichkeit fährt sie mit ihren Freunden zu einer Feier. Dort verliert sie die Hausschlüssel, gerät bei der Rückfahrt in ein starkes Gewitter und steht zu Hause vor verschlossener Tür. Sie bittet Susie um Hilfe, die für sie vor William lügt – Bettina sei die ganze Nacht bei ihr gewesen, da sie sich wegen des Gewitters gefürchtet habe. William glaubt die Geschichte. Bettina wird wegen der Fahrt im Regen schwer krank und stirbt kurze Zeit später, ohne William die Wahrheit gesagt zu haben. Der schwört, nie wieder eine andere Frau zu lieben. Von Susies Tante erfährt William, dass Susie ihm damals das Studium finanziert hat. Als wenig später eine von Bettinas Freundinnen ihn aufsucht und ihm die Wahrheit über die Party kurz vor Bettinas Tod erzählt, fühlt er sich nicht mehr an seinen Schwur gebunden und gesteht Susie, dass er immer nur sie geliebt habe. Beide werden ein Paar.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Von \"True Heart Susie\" existiert eine Kopie, die im National Film Archive des British Film Institute lagert. In Deutschland wurde der Film erstmals am 30. November 2009 auf dem Sender arte gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das \"Lexikon des internationalen Films\" bezeichnete \"True Heart Susie\" als „das faszinierende Melodram einer aufopfernd liebenden Frau, in dem David Wark Griffith, Pionier des Stummfilms, seine vielfältigen künstlerischen Mittel nahezu perfektionierte. Fachleute sehen in dem Film das eigentliche Meisterwerk des Regisseurs.“", "section_level": 1}], "src_summary": "True Heart Susie – The Story of a Plain Girl ist ein US-amerikanischer Stummfilm von D. W. Griffith aus dem Jahr 1919.", "tgt_summary": null, "id": 1608710} {"src_title": "Bill Long", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Claudio Sala begann seine Karriere im Jahr 1965 bei der AC Monza Brianza, für dessen Profimannschaft er drei Jahre in der Meisterschaft auflief. Ein Jahr später stieg er mit Monza in die drittklassige Serie C ab. Im Folgejahr konnte der sofortige Wiederaufstieg in die Serie B realisiert werden. Im Jahr 1968 unterschrieb der Mittelfeldakteur einen Vertrag beim SSC Neapel, mit dem er in der Serie A den siebten Rang erreichte. Daraufhin wechselte er erneut den Verein und schloss sich Torino Calcio an. Bei den Turinern stand er insgesamt elf Jahre unter Vertrag und absolvierte zahlreiche Partien für Torino. Seine größten Erfolge konnte er mit dem Gewinn der italienischen Meisterschaft in der Saison 1975/76 und der Coppa Italia im Jahr 1971 feiern. Seinen größten persönlichen Erfolg gelang im in den Jahren 1976 und 1977, als er von der italienischen Sportzeitschrift Il Guerin Sportivo mit der Auszeichnung zum besten Spieler des Jahres der Serie A geehrt wurde. Im Jahr 1980 verließ er Turin und ging zur CFC Genua. Mit dem Genueser Verein schaffte er in der Saison 1980/81 den Aufstieg in die höchste Spielklasse und konnte ein Jahr später den Klassenerhalt in der Serie A sichern. Danach beendete der Mittelfeldspieler seine aktive Karriere und schlug wenige Jahre später eine Laufbahn als Fußballtrainer ein.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Im Jahr 1971 wurde Sala zudem erstmals in die italienische Fußballnationalmannschaft berufen, für die er am 20. November 1971 in der Partie gegen Österreich debütierte. Der Höhepunkt seiner Karriere in der Nationalmannschaft war die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 1978. Sala wurde von Nationaltrainer Enzo Bearzot in den italienischen Kader für das Turnier aufgeboten und in den zwei Partien gegen die Niederlande und Brasilien eingesetzt. Nach dem verlorenen Spiel um Rang 3 gegen Brasilien stand für Sala und die Nationalmannschaft der vierte Rang zu Buche.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Im Gegensatz zu seiner aktiven Karriere blieb Claudio Sala als Trainer bei seinen nachfolgenden Stationen weitgehend erfolglos. In der Saison 1988/89 übernahm er als Nachfolger des entlassenen Luigi Radice Torino Calcio. Auch Sala konnte den Abstieg in die Serie B verhindern und wurde daraufhin entlassen. Im Sommer 1990 verpflichtete ihn der damalige Drittligist US Catanzaro als neuen Trainer. Nach den enttäuschenden Resultaten, verbunden mit dem Fall auf einen Abstiegsplatz, erhielt er noch im selben Jahr die Kündigung beim Verein. Zu Beginn des folgenden Jahres holten ihn die Verantwortlichen jedoch erneut als Cheftrainer zu Catanzaro zurück, doch noch vor Saisonende wurde er durch Gennaro Rambone ersetzt und endgültig entlassen. Die Mannschaft stieg schließlich in die viertklassige Serie C2 ab.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Verein", "section_level": 1}], "src_summary": "Claudio Sala (* 8. September 1947 in Macherio) ist ein ehemaliger italienischer Fußballspieler und -trainer, der während seiner aktiven Karriere von 1965 bis 1982 für AC Monza Brianza, SSC Neapel, Torino Calcio und CFC Genua sowie für die italienische Fußballnationalmannschaft aktiv war.", "tgt_summary": null, "id": 2445135} {"src_title": "Johann I. (Waldeck)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Straßendorf Radslavice erstreckt sich linksseitig des Baches Marchanka am Ostabfall des Drahaner Berglandes. Gegen Norden befindet sich der Truppenübungsplatz Březina. Nordwestlich erhebt sich der Věsperk (\"Wiesberg\", 457 m). Drei Kilometer südöstlich liegt an der R 46 der Flugplatz Vyškov. Nachbarorte sind Kotáry und Podivice im Norden, Zelená Hora im Nordosten, Pustiměř im Osten, Pustiměřské Prusy und Křižanovice u Vyškova im Südosten, Vyškov, Pazderna und Dědice im Süden, sídliště Víta Nejedlého, Hamiltony und Lhota im Südwesten, Pařezovice und Rychtářov im Westen sowie Véspěrk und Radslavičky im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Funde belegen eine bronzezeitliche Siedlung an der Stelle des heutigen Dorfes, die bis zum 7. Jahrhundert v. Chr. bestand. Im 8. Jahrhundert wurde von auf der Kuppe Hradisko befindlichen Burg aus eine slawische Siedlung gegründet. Dieser Rundling wurde später während der deutschen Kolonisation zu einem Straßendorf erweitert. Die erste schriftliche Erwähnung des zur Herrschaft Dědice gehörigen Dorfes erfolgte im Jahre 1381. Seit 1450 ist in dem Dorf ein Freigericht nachweisbar. Im mährischen Hufenregister von 1677 sind für Groß Ratzlawitz 43 Anwesen ausgewiesen. Davon waren zwei Dreiviertelhüfner, 25 Halbhüfner, fünf Viertelhüfner und elf Gärtner. 1764 entstand nordwestlich von Ratzlawitz die Rodungssiedlung Klein Ratzlawitz. Nachfolgend wurde das alte Dorf Ratzlawitz als \"Groß Ratzlawitz\" bezeichnet. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Groß Ratzlawitz\"/\"Velké Raclavice\" ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Wischau. 1860 wurde eine Dorfschule eingeweiht, zuvor erfolgte der Unterricht in Dědice und danach in Pustíměř. Für die einklassige Dorfschule wurde 1868 ein neues Schulhaus eingeweiht, das von 170 Schülern besucht wurde. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Dorf auch als \"Hrubé Raclavice\" bezeichnet. 1898 bezog die Schule ein neues Gebäude, das einen zweiklassigen Schulbetrieb ermöglichte. Wegen der zunehmenden Schülerzahl erfolgte mit Beginn des Schuljahres 1912/13 der dreiklassige Unterricht. Seit 1925 trägt die Gemeinde den Namen \"Raclavice\". Während der deutschen Besetzung erfolgte 1940 der Beschluss zur Erweiterung des Schießplatzes Wischau zu einem großen Truppenübungsplatz der Wehrmacht. Zu den 33 für die Errichtung des Truppenübungsplatzes Wischau zu räumenden Dörfern, von insgesamt 43 in ganz Mähren, gehörte in der ersten, bis 31. Oktober 1941 zu realisierenden Etappe, auch Groß und Klein Ratzlawitz. Groß Ratzlawitz hatte zu dieser Zeit 784 Einwohner und in Klein Ratzlawitz waren es 255. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Gemeinde ab Juni 1945 wieder besiedelt. 28 Häuser des Dorfes waren zerstört. 1950 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Radslavice und Radslavičky. Die Gemeinde bestand aus 156 Häusern und hatte 536 Einwohner. 1957 wurde der Kindergarten eingerichtet. Seit demselben Jahre erfolgte der Unterricht im Gebäude des Kindergartens und 1975 wurde er gänzlich eingestellt. Zum 1. Jänner 2008 hatte die Gemeinde 434 Einwohner. 35 Häuser dienen hauptsächlich Brünner Bürgern als Feriendomizil.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Radslavice besteht aus den Ortsteilen Radslavice (\"Groß Ratzlawitz\") und Radslavičky (\"Klein Ratzlawitz\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Radslavice (deutsch \"Groß Ratzlawitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt fünf Kilometer nördlich von Vyškov und gehört zum Okres Vyškov.", "tgt_summary": null, "id": 1747213} {"src_title": "Espers Alpen-Wurzelbohrer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bevor Sants 1897 in die Stadt Barcelona eingemeindet wurde, war es eine selbstständige Gemeinde in dem Landstrich Pla de Barcelona, gelegen am \"Camí Ral\" und trug den Namen \"Santa Maria de Sants\". Es bestanden zwei Siedlungsschwerpunkte – zum einen das zentrale Sants, und das in der Nähe des heutigen Hafens gelegene Marina de Sants. Im 19. Jahrhundert profitierte Sants enorm von seiner Lage vor den Toren der Großstadt Barcelona, aus der viele Unternehmer ihre Aktivitäten nach Sants verlagerten um Steuern zu sparen. Der Bau der Eisenbahn von Barcelona in Richtung Süden verstärkte diese Tendenzen.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Sants-Montjuïc macht den südlichsten Teil der Stadt aus, und grenzt im Westen an die Stadt L’Hospitalet de Llobregat und im Süden an El Prat de Llobregat, wo sich auch der internationale Flughafen befindet. Angrenzende Stadtbezirke sind im Nordwesten Les Corts, im Norden der Eixample und im Nordosten die Ciutat Vella (Altstadt).", "section_level": 2}, {"title": "Stadtviertel im Bezirk.", "content": "Der Stadtbezirk gliedert sich in folgende Stadtviertel und -bereiche:", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Stadtbezirk befindet sich mit dem Bahnhof Estació de Sants der frequentierteste Bahnhof der Stadt, mit Fernverbindungen zu vielen Zielen auf der iberischen Halbinsel und dem Rest Europas. Alle Linien der Rodalies Barcelona sind an den Bahnhof Sants angebunden. Angeschlossen an den Bahnhof ist auch einer der Busbahnhöfe der Stadt. Der Bezirk Sants-Montjuïc wird von den U-Bahn-Linien L1, L3 und L5 der Metro Barcelona durchkreuzt, die Linie L8 hat, zusammen mit einigen Regionalverbindungen, ihren Ausgangspunkt unter der Plaça Espanya, einem der monumentalen Plätze im Stadtbezirk. Ein dichtes Busnetz bietet eine weitere Feinerschließung sowie innerstädtische Direktverbindungen, die von der U-Bahn nicht angeboten werden. Das städtische Leihfahrradsystem Bicing ist in den Wohngebieten des Bezirks flächendeckend vertreten, und die Fahrradwege und -spuren wurden in den vergangenen Jahren sukzessive ausgebaut. Der Stadtbezirk Sants-Montjuïc wird vom ersten und zweiten Straßenring um die Stadt Barcelona durchkreuzt, welche die Stadtbezirke untereinander und die Stadt mit den regionalen und nationalen Schnellstraßen verbindet. Die Gran Via de les Corts Catalanes, als eine der wichtigsten Hauptverkehrsstraßen der Stadt durchschneidet den Stadtbezirk. Weitere bedeutende Straßenzüge sind die Avinguda del Paral·lel, die Carrer de Numància und die Carrer de Tarragona. Die Straßen Carrer de Sants und die Carrer de la Creu Coberta ziehen mit ihren Fachgeschäften auch viele Bewohner anderer Stadtbezirke und Touristen an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sants-Montjuïc ist der dritte der zehn Stadtbezirke der katalanischen Hauptstadt Barcelona. Mit einem Gebiet von 22,94 Quadratkilometern nimmt er mehr als ein Fünftel der Gesamtfläche Barcelonas ein, was ihn zum größten der Stadt macht. Bezogen auf die Einwohnerzahl ist er der drittgrößte Stadtbezirk. Neben ausgedehnten städtischen Wohn-, Dienstleistungs- und Gewerbeeinrichtungen hat der Bezirk ausgedehnte Grünflächen vorzuweisen, und beherbergt den größten Teil des Hafens der Mittelmeerstadt, was sich auch in der Einwohnerdichte abzeichnet, die mit rund 8.000 Einwohnern/km2 nur etwa halb so hoch ist wie in der Gesamtstadt.", "tgt_summary": null, "id": 181172} {"src_title": "Waggeryds IK", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Band wurde 1964 als \"The Shadows\" gegründet, als sie aber von der Existenz der gleichnamigen britischen Gruppe erfuhren, änderten sie ihren Namen in \"Shadows of Knight\", was einen englischen Klang hat, was in einer Zeit, da alle den englischen Bands nacheiferten, nicht ungünstig war. Nach einiger Zeit des Übens wurden sie die Hausband des Clubs The Cellar in Arlington Heights, Illinois, wo sie sechs Monate Samstag und Sonntag über 500 Teenagers unterhielten. Dort entdeckten sie Bill Traut und George Badonsky für Dunwich Records, einem Sublabel von Atlantic Records. Im Dezember 1965 erschien ihr erfolgreichstes Stück Gloria. Das Original von Van Morrisons Them wurde von einigen amerikanischen Radiosendern boykottiert. The Shadows of Knight hatten die Zeile „she comes in my room, then she make me feel alright“ (sie kommt in mein Zimmer, dann macht sie mich glücklich) ersetzt durch „she called out my name, that made me feel alright“ (sie rief meinen Namen, was mich glücklich machte). Die kürzere, radio-taugliche Version erreichte Spitzenplätze bei lokalen Radiosendern und Platz 10 in den Single Charts, mehr als 1. Million Singles wurden verkauft. 1966 nahmen sie ihr erstes Album auf, aber die Originalbesetzung löste sich schnell auf und Ende der 1960er-Jahre verblasste ihr Ruhm. Dunwich Records gab die Band auf und verkaufte die Mastertapes für einen Dollar. Der Sänger Jim Sohns leitete dann immer wieder verschiedene Neuauflagen der Band. 1983 musste er wegen Drogendelikten drei Jahre ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung und der Neuauflage ihrer Platten durch verschiedene Labels stieg ihr Bekanntheitsgrad wieder, und nach Tourneen mit Cheap Trick und The Romantics kamen auch zwei neue Alben heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alben.", "content": "Weitere Alben", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "The Shadows of Knight sind eine amerikanische Bluesband aus Chicago, die einen Mix aus britischem Blues und dem Blues ihrer Heimatstadt spielen.", "tgt_summary": null, "id": 312677} {"src_title": "Blount Island", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung im Stil einer Kriminalgeschichte spielt in Los Angeles im Jahr 1938. Der Millionär Freemann Linder hatte die Polizei um Schutz vor einem Mann namens Stiles gebeten. Stiles hatte eine Affäre mit Linders Ehefrau, die nach Entdeckung der Affäre Selbstmord begangen hatte. Die Spielerfigur, ein Polizeiermittler, soll ermitteln und sucht eines Abends Linders Villa auf, wo dieser vor den Augen des Spielers durch eine Explosion getötet wird. Der Spieler ist der einzige Zeuge (englisch \"witness\") des Mordes und hat bis zum Sonnenaufgang Zeit, den Mörder zu finden. Der Täter muss sich unter den vier Personen befinden, die zum Tatzeitpunkt auf dem Grundstück anwesend waren. Wie sich nach und nach herausstellt, hatten alle vier ein Motiv für die Tat. Unterstützt von Sergeant Duffy muss der Spieler Verdächtige vernehmen und Mordmotive sowie Mordgelegenheiten überprüfen, ehe der Täter überführt werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip und Technik.", "content": "The Witness wird über Tastatur gesteuert. Der Spieler gibt einzelne englische Worte, aber auch komplexe Sätze in einen Text-Parser ein. An unterschiedlichen Handlungsschauplätzen sammelt er Beweisstücke und befragt andere Spielfiguren. Das Adventure ist innerhalb eines Zeitlimits zu lösen. In der Packungsbeilage des Spiels befinden sich mehrere Gegenstände, die Hinweise für die Spiellösung enthalten, zum Beispiel ein Telegramm Freemann Linders und einen Zeitungsartikel über ihn.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Technische Entwicklungsbasis des Text-Adventures ohne Grafik und Sound ist die Z-machine. Das Spiel wurde für den C 64, DOS, Atari-8-Bit, Atari ST, Amiga, TRS-80 CoCo, TI-99/4A, Mac OS und Apple II umgesetzt. Es basiert auf einer Idee von Marc Blank und Dave Lebling und wurde von Stuart Galley entwickelt. 2019 wurde der Quelltext des Spiels auf dem Software-Entwicklungs-Repository GitHub veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Happy Computer lobte die hervorragenden Beschreibungstexte und einen abwechslungsreichen und interessanten Spielverlauf, kritisierte aber Wartezeiten, bis bestimmte Ereignisse im Spiel eintreffen. Eine Untersuchung zur Computerspielgeschichte und -theorie aus dem Jahr 2006 differenzierte: Einerseits seien die eigenständigen Aktionen der Nicht-Spieler-Charaktere positiv zu bewerten. Andererseits sei es für den Spieler selbst oft sehr schwierig, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um z. B. durch die Befragung eines Nicht-Spieler-Charakters der Spiellösung näher zu kommen. Problematisch seien auch die – durch Hardwarerestriktionen in den 1980er-Jahren bedingten – eingeschränkten Dialogmöglichkeiten der Nicht-Spieler-Charaktere. Das britische Magazin \"Computer & Video Games\" kritisierte, dass das Spiel durch eine eingebaute Hilfe-Funktion in Form des Assistenten Duffy zu einfach und in unter zwei Stunden lösbar sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Witness ist ein Computerspiel der US-amerikanischen Firma Infocom aus dem Jahr 1983. Es gehört zum Genre der Textadventures (\"Interactive Fiction\").", "tgt_summary": null, "id": 1757193} {"src_title": "Elijah Capsali", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aussehen.", "content": "Der Felsengimpel ist mit 20 cm Körperlänge größer als ein Kernbeißer. Die Art ähnelt dem Berg- und dem Gebirgsgimpel, ist aber aufgrund verschiedener Merkmale gut von diesen zu unterscheiden. Der Schnabel ist vergleichsweise lang, zugespitzt und hat eine dunkle Spitze. Die Flügellänge der Nominatform liegt zwischen 106 und 120 mm beim Männchen und zwischen 105 und 117 mm beim Weibchen. Die Schwanzlänge beträgt beim Männchen 72–85 mm, beim Weibchen 70–82 mm. Wie bei allen Arten der Gattung unterscheiden sich die Geschlechter deutlich in der Gefiederfärbung. Das Männchen ist eintönig braun mit kräftig karminrotem Gesicht, Vorderbrust und Bürzel. Stirn und Überaugenstreif bis knapp hinter das Auge, Wangen und untere Ohrdecken, Kinn, Kehle und Brust sind kräftig karminrot gefärbt. Einige Federn auf Brust und Kehle zeigen hellere Spitzen und das Rot läuft auf der unteren Brust aus. Zügel, Augenstreif und obere Ohrdecken sind bräunlich bis dunkelbraun. Der Bauch ist braun mit einer dunklen Streifung, die Flanken sind dunkler braun. Die Unterschwanzdecken sind rosa mit dunkelbrauner Streifung. Scheitel, Nacken, Rücken und Schulterfedern sind braun mit dunkler Strichelung. Der untere Rücken ist ungestrichelt, der Bürzel kräftig rosa bis karminrot. Die Armdecken sind braun mit helleren Säumen. Fittich, Handdecken und Schwingen sind dunkelbraun mit schmalen, beigen Säumen. Der gegabelte Stoß ist ebenso dunkelbraun mit hellen Federsäumen. Beim Weibchen ist die Oberseite dunkel graubraun mit beigen Federspitzen an der Stirn und einer dunklen Strichelung, die auf Rücken und Nacken am kräftigsten ist. Bürzel und Oberschwanzdecken sind heller olivbraun, bei älteren Tieren kann diese Partie gelb oder gelbbraun sein. Sie zeigt ebenfalls eine feine, dunkle Strichelung. Das Gesicht ist beigebraun mit einer dunklen Strichelung. Kinn, Kehle und obere Brust sind blassgelb, untere Brust und Bauch warm braun und mit grau überwaschen. Die Flanken spielen ins Graue. Die gesamte Unterseite ist dunkel gestrichelt. Flügel- und Steuerfedern sind wie beim Männchen gefärbt. Jungvögel ähneln den Weibchen, sind aber insgesamt bräunlicher ohne die Nuance ins Graue. Die dunkle Streifung ist kräftiger. Ab dem ersten Winter bildet sich die Färbung an Brust und Bürzel heraus und ist meist im zweiten Sommer noch nicht voll ausgeprägt. Die Art hat eine relativ niedrige Fluchtdistanz und fliegt selten weit, wenn sie aufgescheucht wird, ist aber dabei immer sehr aufmerksam bei Annäherung. Die Tiere bewegen sich auf dem Boden meist hüpfend.", "section_level": 2}, {"title": "Stimme.", "content": "Der Ruf ist ein ziemlich lautes und bülbülähnliches, fröhliches Pfeifen. Ferner ist ein katzenartiges \"maaau\" und ein spatzenähnliches Tschilpen als Flugruf zu hören. Als Gesang sind ein kurzes \"Twidel-li-die\" und zudem ein weiches Zwitschern zu vernehmen. Man hört den Gesang unregelmäßig das ganze Jahr über.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und geografische Variation.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Felsengimpels reicht vom Tianshan nördlich des Tarimbeckens in einem Bogen um dieses herum westwärts bis in den Pamir und ostwärts durch den Himalaya bis ins westliche China. Die Unterarten unterscheiden sich in Größe und Gefiederfärbung. Die Nominatform ist recht klein, hat intensiv rote Partien und einen stark gestrichelten Rücken. Die beiden nordwestlichen Unterarten sind größer und blasser und weniger farbintensiv, bei \"C. p. kilianensis\" ist die rote Stirn des Männchens durchschnittlich weniger weit auf den Scheitel ausgedehnt. \"C. p. longirostris\" ist die größte Unterart mit einem relativ langen Schnabel und blasser, aber intensiver rot gefärbt. Einige Männchen zeigen eine sehr ausgedehnte rote Stirnpartie. \"C. p. sikangensis\" stellt den Übergang zwischen der letzteren und der Nominatform her. Die Art ist nicht selten oder lokal häufig, aber nirgends zahlreich. Sie ist nicht bedroht.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Felsengimpel lebt in extremen Höhenlagen und ist eine der beiden Singvogelarten mit den höchstgelegenen Brutplätzen in der Paläarktis. Die Brutgebiete liegen zwischen 3900 und 5700 m, deutlich oberhalb der Baumgrenze und oft auch an der Vegetationsgrenze. Die Art brütet auf alpinen Matten, Hochebenen, in trockenen Tälern, auf Geröll- und Blockhalden sowie an Steilhängen und Gletschern. Im Winter wandert sie teils in niedrigere Lagen ab, meist aber nur bis an den unteren Rand der Brutgebiete zwischen 3000 und 4575 m, seltener bis auf 2400 oder sogar 1500 m. Sie erträgt auch lange Kälteperioden mit extrem niedrigen Temperaturen. Man trifft den Felsengimpel meist in kleinen Trupps oder Familienverbänden an. Die Nahrung wird auf dem Boden, in Rhododendronbüschen, verkrüppeltem Wacholder oder anderen Sträuchern und oft am Rande abtauender Schneefelder gesucht. Sie besteht aus kleinen Sämereien hochalpiner Pflanzen, im Sommer aber auch aus Knospen oder Blüten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Felsengimpel oder Bergkarmingimpel (\"Carpodacus puniceus\") ist ein Singvogel aus der Familie der Finken. Die ostpaläartkische Art kommt von Zentralasien bis ins nördliche Pakistan, das nördliche Indien und das nordwestliche China vor. Sie besiedelt alpine Matten, Hochebenen, Block- und Geröllhalden sowie Steilhänge. Der Felsengimpel ist in der Paläarktis einer der Singvögel mit den höchstgelegenen Brutplätzen.", "tgt_summary": null, "id": 2181198} {"src_title": "Victor Lange", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die FIFA beauftragte Moroder, ein Lied für die Fußball-Weltmeisterschaft 1990 zu komponieren. Die ursprüngliche Fassung trug den Titel \"To Be Number One (Summer 1990)\" und hatte einen englischen Text von Tom Whitlock; diese Version wurde unter der Interpretenangabe Giorgio Moroder Project veröffentlicht und von der RAI als Titelmelodie ihrer Ausstrahlung der WM verwendet. Moroder trat daraufhin an Gianna Nannini und Edoardo Bennato heran, um das Lied auf Italienisch aufzunehmen. Gianna Nannini war zunächst gegen die Aufnahme, da das Lied nicht ihrer Musik entsprach und ihr zu kommerziell war. Doch ihrem Vater zuliebe, der großer Fußballfan war, ließ sie sich überreden. Mit Bennato schrieb sie für das Lied einen neuen Text und veröffentlichte Ende 1989 \"Un’estate italiana\".", "section_level": 1}, {"title": "\"Un’estate italiana\" und die WM 1990.", "content": "1990 fand in Italien die 14. Fußballweltmeisterschaft statt. Am 9. Dezember 1989 erfolgte die Auslosung der Gruppenspiele in Rom. Etwa eine halbe Milliarde Zuschauer aus der ganzen Welt schauten am Fernseher zu, als Nannini und Bennato erstmals \"Un’estate Italiana\" vortrugen. Bei der Eröffnungsfeier im Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand sangen Nannini und Bennato \"Un’estate italiana\" ebenfalls; eine Milliarde Zuschauer sahen zu. Das Stück wird auch heute noch gespielt, wenn an die großen Momente der WM 1990 erinnert wird. Außerdem war das Lied im Rahmen der Siegerehrung nach dem Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im Berliner Olympiastadion zu hören, als Italien das Turnier gewonnen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "Im Sommer 1990 wurde \"Un’estate italiana\" ein internationaler Tophit. In Italien blieb der Song zehn Wochen auf Platz eins der Charts, auch in der Schweiz war er ein Nummer-eins-Hit. In den deutschen Charts schaffte es \"Un’estate italiana\" bis auf Platz zwei. Auch die englische Version schaffte es in Italien bis auf Platz zwei der Charts.", "section_level": 1}], "src_summary": "Un’estate italiana („Ein italienischer Sommer“), nach dem Beginn des Refrains auch bekannt als \"Notti magiche\" („Magische Nächte“), ist ein Lied der italienischen Musiker Edoardo Bennato und Gianna Nannini aus dem Jahr 1989. Der Song wurde von Giorgio Moroder komponiert und als offizielle Hymne zur FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 2000822} {"src_title": "Todfeindschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Die Idee, 1967 eine Weltausstellung in Kanada abzuhalten, geht auf das Jahr 1956 zurück. Der damalige Sprecher des kanadischen Senats, Mark Robert Drouin, präsentierte sie am 25. August 1958 an der Expo 58 in Brüssel erstmals einer breiten Öffentlichkeit. Die Messe in Kanada sollte auch eine Plattform für die Feier zum hundertjährigen Jubiläum der Unabhängigkeit der Kanadischen Konföderation sein. Die ursprünglich angedachte Idee, die Weltausstellung in Toronto durchzuführen, verursachte politischen Widerstand. Allerdings unterstützte Montreals Bürgermeister Sarto", "section_level": 2}, {"title": "Planungsphase.", "content": "Nach der offiziellen Nominierung begann die Suche nach einem geeigneten Veranstaltungsort. Zunächst zog man den Park auf dem Mont Royal nördlich des Stadtzentrums in Betracht. Es war Drapeaus Idee, im Sankt-Lorenz-Strom mittels Landgewinnung die Île Sainte-Hélène zu vergrößern. Die Wahl verhinderte Grundstücksspekulationen und überwand den Widerstand der Nachbargemeinden Montreals. Am 22. März 1963 einigten sich schließlich die Montrealer Stadtregierung, die Regierung der Provinz Québec und das Weltausstellungskomitee offiziell auf den Bebauungsplan der Inseln. Der Mackay Pier als Teil des Hafens stand ebenfalls für die Ausstellung zur Verfügung. Im Jahr 1963 traten eine Reihe von Mitgliedern des Organisationskomitees zurück. Einer der Gründe dafür war die Prognose eines Computerprogramms, welches berechnet hatte, dass die Planungen nicht rechtzeitig fertiggestellt werden würden. Ein weiterer Grund war auch der Regierungswechsel vom konservativen John Diefenbaker zum liberalen Lester Pearson, der zur Neubesetzung des Organisationsstabs führte. Der Diplomat Pierre Dupuy trat daraufhin das Amt des Generalkommissars an. Seine Hauptaufgabe bestand darin, möglichst viele Nationen zur Teilnahme an der Expo 67 zu bewegen.", "section_level": 2}, {"title": "Logo und Titelsongs.", "content": "Das Logo der Expo 67 schuf Julien Hébert. Seine Grundfigur bestand aus zwei stilisierten Menschen mit ausgestreckten Armen. Acht dieser kreisförmig angeordneten Figuren bildeten das Logo der Weltausstellung und symbolisierten Freundschaft. Der im Schrifttyp Optima in Kleinschreibung gehaltene offizielle Schriftzug \"expo 67\" war auf allen Dokumenten und Souvenirs wie auch auf Postern, Eintrittskarten und ähnlichem aufgedruckt. Das offizielle Lied mit dem Titel „Hey Friend, Say Friend“ bzw. „Un", "section_level": 2}, {"title": "Bau.", "content": "Die Bauarbeiten zur Weltausstellung in Montreal begannen am 13. August 1963 mit dem offiziellen Spatenstich durch Premierminister Lester Pearson. Chefarchitekt des Bauvorhabens war Édouard Fiset. In einer ersten Phase wurde die Île Sainte-Hélène mit 25 Millionen Tonnen Erde erweitert, um damit die Ausgrabungsarbeiten für eine eigene U-Bahnlinie der Metro Montreal zu ermöglichen. Neben der Erweiterung der bestehenden Insel galt der Hauptteil der Arbeiten in der Erstellung der künstlichen Insel Île Notre-Dame. Durch diese Maßnahme konnten 120 Hektar Neuland gewonnen werden. Vor den Bauarbeiten zur Expo war die Île Sainte-Hélène flächenmäßig nur halb so groß und die Île Notre-Dame ein Wattgebiet. Der dritte Teil des Geländes, der Mackay Pier am Hafen, befand sich zu Beginn der Bauarbeiten noch nicht im Eigentum der Weltausstellungsgesellschaft. Am 20. Juni 1964 übertrug die Stadt Montreal dieses Landstück an die Gesellschaft, so dass die notwendigen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen durchgeführt werden konnten. Die Halbinsel wurde in \"Cité du Havre\" umbenannt. Hier errichtete man neben einem Expo-Theater, einem Stadion und Verwaltungsgebäuden auch die Wohnanlage \"Habitat 67\". Die Wohneinheiten", "section_level": 2}, {"title": "Eröffnung, Durchführung und Schluss.", "content": "Die Eröffnungszeremonie fand am Donnerstagnachmittag, den 27. April 1967, statt. Die Feier, welche nur geladenen Gästen vorbehalten war, wurde auf dem \"Place des Nations\" abgehalten. Roland Michener, der als Generalgouverneur von Kanada die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernahm, eröffnete die Feier, nachdem Premierminister Pearson die Expo-Flamme entzündet hatte. An den Feierlichkeiten nahmen über 7000 Gäste teil, darunter über 1000 Medienvertreter und 53 Staatsoberhäupter. Mittels NTSC wurde das Ereignis in Farbe und über Satellit live übertragen. Über 700 Millionen Menschen verfolgten weltweit als Hörer oder Zuschauer das Fest. Die Flugstaffel \"Golden Centennaires\" schloss die offizielle Eröffnungsfeier im Zuge der Hundertjahrfeier Kanadas mit einem Überflug über das Expo-Gelände und dem Hafen ab. Sie zeigte", "section_level": 2}, {"title": "Begleiterscheinungen und Probleme.", "content": "Wenige Tage vor der Eröffnung der Weltausstellung besuchte der französische Staatspräsident Charles de Gaulle Montreal. Die Reise, die vordergründig mit der Expo zusammenhing, nutze er zur Unterstützung der Unabhängigkeitsbewegung Québecs von Kanada (→ Stille Revolution und Unabhängigkeitsbewegung in Québec). In einer umstrittenen Rede vom Balkon des Montrealer Rathauses am 24. Juli wandte er sich an die Bevölkerung, hielt eine Plädoyer für die „Freiheit“ der Provinz Québec und schloss seine Rede mit den berühmt gewordenen Worten: „Vive Montréal! Vive le Québec! Vive le Québec libre! Vive, vive... Vive le Canada français! Et vive la France!“. Die Weltausstellung in Montreal fiel in eine Zeit internationaler, teilweise auch bewaffneter, Konflikte, die entsprechende Demonstrationen nach sich zogen. In Kanada und im Speziellen in der Provinz Québec gab es in den 1960er Jahren ebenfalls politische Brandherde und Zerwürfnisse wie die Stille Revolution oder die wachsende Unabhängigkeitsbewegung. Vor diesem Hintergrund drohten", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gelände.", "content": "Die Expo 67 fand auf der Halbinsel Cité du Havre, früher als \"Mackay Pier\" bezeichnet, und den im Sankt-Lorenz-Strom gelegenen Inseln Sainte-Hélène und Notre-Dame statt. Das 365 Hektar große Gelände befindet sich in der Nähe des Montrealer Hafens und der Altstadt, womit es zentral gelegen ist. Beide Inseln sind sowohl untereinander als auch mit beiden Uferteilen Montreals über Brücken verbunden. Vom Parc de la Cité du Havre führt die \"Pont de la Concorde\" (engl.: \"Concordia Bridge\") zur Südspitze der Île Sainte-Hélène, die am 21.", "section_level": 2}, {"title": "Freizeitpark \"La Ronde\".", "content": "Der Freizeitpark \"La Ronde\" im nördlichen Teil der Île Sainte-Hélène war ein eigener Unterhaltungsbereich mit Fahrgeschäften auf rund 54 Hektar. Er war täglich von 9:30 Uhr bis 2:30 Uhr geöffnet und lockte insgesamt 22,5 Millionen Besucher an. Die Erbauer des Freizeitanlage holten sich weltweit Anregungen von anderen Vergnügungsparks und erhielten sogar persönliche Beratung von Walt Disney. Der Freizeitpark bot viele klassische Fahrgeschäfte wie Karusselle und Autoscooter an. Dem Besucher war es möglich, mit Hilfe einer der Seilbahnlinien das Gelände von oben zu besichtigen. Daneben gab es einen knapp 100 Meter hohen Aussichtsturm \"La Spirale\"; er war das höchste Bauwerk der Weltausstellung in Montreal. Der bis heute erhaltene schlanke Turm besitzt in einer Höhe von 73 Metern eine Aussichtsplattform, zu der man mittels eines an der Außenseite des Turmschafts entlangfahrenden Aufzuges gelangt. Am Fuße des Turms befand sich die Revuetheater \"Garden of Stars\" mit 1500 Sitzplätzen. Zentrum der Anlage bildete \"Le Village\", das im typischen alten Stil ein historisches, frankokanadisches Dorf nachbildete. Ein im Dorf befindlicher Platz wurde für verschiedene", "section_level": 2}, {"title": "Filme.", "content": "Als eine der Attraktionen der Expo 67 galten sogenannte Multi-Leinwand-Filme. In dieser speziellen Technik wurde das Filmgeschehen auf mehrere Leinwände verteilt gezeigt. Fast alle Pavillons zeigten Kurzfilme oder vertonte Bildschauen. Der kanadische Pavillon zeigte den 22-minütigen Film \"Canada 67\", der von einer kanadischen Telefongesellschaft in Auftrag gegeben worden war. Der Film wurde in einem speziellen 360-Grad-Kino auf neun Leinwänden bis zu 1500 Zuschauern gezeigt. Zwölf synchronisierte Tonkanäle umhüllten das Publikum klangtechnisch. Der Film wurde mit einer etwa 200 Kilogramm schweren Spezialkamera in den Walt Disney Studios aufgenommen. Die Zuschauer konnten nur knapp die Hälfte des gezeigten Films sehen, waren aber gleichsam durch diesen atmosphärisch „umgeben“. Der Film war eine Kamerareise vom Osten bis zum Westen Kanadas und zeigte die Fortbewegung zu Land, zu Wasser und in der Luft. In einer Szene flog man beispielsweise über die Niagarafälle hinweg. Am Ende des patriotisch angehauchten Filmes wurden Szenen der Calgary Stampede mit der Nationalhymne \"O Canada\" untermalt. Ein weiterer sehr beachteter Filme war \"In the Labyrinth\" (franz. \"Dans le labyrinthe\") des kanadischen Filmemachers", "section_level": 2}, {"title": "Bauten, Pavillons und Exponate.", "content": "An der Expo 67 wurden 107 Pavillons präsentiert, die von den teilnehmenden Ländern und Gesellschaften das Motto „Der Mensch und seine Welt“ verkörperten. Davon dienten 51 Pavillons der nationalen Präsentation, in 25 Pavillons stellten Firmen aus und 17 waren der Themenpräsentation vorbehalten. Sechs weitere Pavillons waren Kanada vorbehalten, fünf den Vereinigten Staaten und drei für internationale Organisationen und die Städte Wien und Paris. Der mit 13 Millionen Personen meistbesuchte Pavillon war derjenige der Sowjetunion. An zweiter Stelle wurde mit 11 Millionen Besuchern der Pavillon des Gastgeberlandes Kanada besucht, danach folgte mit 9 Millionen derjenige der USA, Frankreich mit 8,5 Millionen und Tschechoslowakei mit 8 Millionen. Das bauliche Wahrzeichen der Weltausstellung war die 21 Meter hohe und 65 Tonnen schwere Skulptur \"Man\" von Alexander Calder auf der Île Sainte-Hélène. Folgende Staaten nahmen mit einem Pavillon an", "section_level": 2}, {"title": "Man the producer.", "content": "In der Mitte der Île Notre-Dame befand sich einer der größten Pavillons zum Themenschwerpunkt „Man the producer“ (deutsch: „Die Menschheit als Produzent“). Der Pavillon bestand aus mehreren unterschiedlich ausgeprägten, teilweise ineinander verschachtelten Pyramidenkörpern. Inhalt der sich darin befindlichen Ausstellung war das Verhältnis der Menschheit zur Natur und ihren Ressourcen. Eine audiovisuelle Präsentation im ersten Teil zeigte verschiedene", "section_level": 3}, {"title": "Sowjetischer Pavillon.", "content": "Der Pavillon der Sowjetunion, ebenfalls auf der Île Notre-Dame gelegen, fiel durch sein hochgezogenes, konvexes Dach und die gläsernen Wände auf. Er stand dem Pavillon der USA am Ufer der Île Sainte-Hélène genau gegenüber und wurde von Michail W. Possochin entworfen, dem damaligen Chefarchitekten Moskaus von 1961 bis 1980. Der 60 Millionen DM teure Bau wurde bei einer italienischen Baufirma in Auftrag gegeben und nach Ende der Expo nach Moskau versetzt. 1967 war der 50. Jahrestag der Russischen Revolution 1917, an die", "section_level": 3}, {"title": "US-amerikanischer Pavillon.", "content": "Der Pavillon der Vereinigten Staaten war eine geodätische Kugel, deren Tragstruktur aus in Dreiecken angeordneten Stäben aus Stahl noch erhalten ist. Die Hülle aus transparentem Acryl verbrannte während eines bei Renovierungsarbeiten 1976 ausgebrochenen Feuers. Die heute Biosphère genannte Kugel war ein Entwurf des Architekten Richard Buckminster Fuller. Die 600 Tonnen schwere Konstruktion aus Acryl misst 76,2 Meter im Durchmesser. Da sie auf einem Kleinkreis ruht, ist ihre Höhe mit 62,8 Meter etwas niedriger. Ihr", "section_level": 3}, {"title": "Deutscher Pavillon.", "content": "Der deutsche Pavillon wurde von Frei Otto in Zusammenarbeit mit Rolf Gutbrod gestaltet und war gleichzeitig sein erstes Großprojekt. Die Außenanlagen plante Heinrich Raderschall. Die riesige Zeltkonstruktion ähnelt der ebenfalls von Otto entworfenen Überdachung des Olympiastadions München. Sie wurde von acht Masten als weißes Kunststoffnetz an 31 Ankerpunkten gehalten. Das Zelt war 130 Meter lang, 105 Meter breit und bedeckte eine Fläche von 8000 Quadratmetern. Die Masten ragten zwischen 14 und 38 Meter in die Höhe. Ein umlaufendes Seil begrenzte am Rand die Dachfläche an den 31 Ankerpunkten. Otto plante darüber", "section_level": 3}, {"title": "Kanadischer Pavillon.", "content": "Der Hauptbau des kanadischen Pavillons bestand in seiner Grundform aus einer auf der Spitze stehenden quadratischen Pyramide, die viele andere Bauten auf der Expo überragte. Der Name des vom Architekten Rod Robbie geschaffenen Bauwerks \"Katimavik\" kommt aus dem Inuktitut und bedeutet „Treffpunkt“. Dem Namen entsprechend zeigte dieser Hauptpavillon übergreifende Themen über den Menschen und seine Welt. Die quadratische Grundfläche konnte von den Besuchern als Aussichtsplattform genutzt werden. Ein besonderes Merkmal des Pavillons war der stilisierte Baum mit 1500 herbstlich gefärbten Blättern,", "section_level": 3}, {"title": "Schweizer Pavillon.", "content": "Der Schweizer Pavillon, eine Stahlkonstruktion geplant von Werner Gantenbein, befand sich im nördlichen Teil der Île Sainte-Hélène in der Nähe zur U-Bahn- und Expo-Express-Haltestelle. Er bestand aus mehreren unregelmäßigen, ineinander verschachtelten Quadern. Das Erdgeschoss war komplett verglast, das obere Stockwerk mit rotem Zedernholz verkleidet. Im Erdgeschoss zeigten sechs große, von Gérard Miedinger und Celestino Piatti gestaltete Zylinder – Rotovision genannt –, die", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Pavillons.", "content": "Der von Jean Faugeron entworfene französische Pavillon auf der Île Notre-Dame, ein noch immer erhaltenes Bauwerk, ist eine massive Stahl-Beton-Konstruktion, die von Glas- und Aluminiumelementen als Sonnenschutz umrahmt wird. Das Gebäude mit skulpturalen Charakter besteht aus acht Ebenen, bietet 19.800 Quadratmeter Ausstellungsfläche und ist 30,5 Meter hoch. Die französischen Beiträge hatten das Thema Tradition und Erfindungsgeist. In der Nähe des französischen und des deutschen Pavillons und auch auf der Île Notre-Dame befand sich der Pavillon Großbritanniens an einer der Stationen des Expo Express. Er wurde von einem fensterlosen, weißen, rund 61 Meter hohen Turm dominiert, der auf seiner abgeschrägten Spitze einen dreidimensional geformten Union Jack trug. In diesem an eine Kathedrale erinnernden Bauwerk wurden in der dunklen Atmosphäre aufgezeichnete Musik dargeboten. Die Exponate des Pavillons stellten die Entwicklung des Landes, beginnend mit der vorrömischen Zeit, dar. Riesige Banner erinnerten an Persönlichkeiten aus der Geschichte des Landes auf dem Gebiet der Kunst, Wissenschaft und der Politik.", "section_level": 3}, {"title": "Transportsysteme.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zugang zur Expo 67.", "content": "Der Zugang zum östlich der Innenstadt gelegenen Messegelände der Weltausstellung war sowohl zu Fuß über Brücken als auch mit dem Individualverkehr und öffentlichen Verkehrsmitteln auf die Île Sainte-Hélène möglich. Darüber hinaus bestand auch ein Hubschrauber-Shuttleservice. Der \"Expo Express\" (franz.: \"l’express Expo\") war ein 5,7 Kilometer langes, ausschließlich oberirdisch verlaufendes Bahnsystem, das eigens für die Expo 67 für 18 Millionen Dollar erbaut worden war. Die Bahn verkehrte im Fünfminutentakt und konnte etwa 1000 Personen stündlich befördern. Die Flotte bestand aus sechs Zügen zu je acht Waggons und war an die Montrealer U-Bahn angeschlossen, die zuvor im Oktober 1966 eingeweiht worden war. Das aerodynamische Design der U-Bahn-Triebwagen war", "section_level": 3}, {"title": "Fortbewegung innerhalb des Expogeländes.", "content": "Das Gelände war durch ein Wege- und Straßennetz für Fußgänger zwar gut erschlossen aber mit 83 Kilometern sehr weitläufig. Daher wurden mehrere Verkehrssysteme aus Fahrrad-Taxis und diversen Bahnen eingerichtet. Ein grafisches Leitsystem vereinfachte die Orientierung auf dem Gelände. Neben dem Expo Express war die Einschienenbahn \"Minirail\" von Willy Habegger das an Fahrgästen gemessen zweitgrößte Transportsystem. Sie beförderte allerdings die Besucher nur innerhalb des Weltausstellungsgeländes und diente auch mehr der Vergnügungs- und Aussichtsfahrt denn der reinen Personenbeförderung. Die Bahn war mittig an ein Schienensystem gebunden, welches teilweise auf Stelzen mehrere Meter über das Gelände und teilweise über die Wasserflächen verlief. Die Hauptroute und längste Linie („Blaue Linie“) der Minirail verband beide Inseln miteinander. Eine kürzere Linie („Gelbe Linie“) fuhr auf dem Gelände des Freizeitparks \"La Ronde\". Mit der Seilbahn namens \"Sky Ride\" konnte man sich von der Haltestelle \"La Ronde\" des Expo Expresses über den Delfinsee in den Bereich \"Village\" des Freizeitgeländes bringen lassen. Die kleine Parkeisenbahn \"La Balade\" war eine weitere Fortbewegungsmöglichkeit auf den Inseln. Die Bahn stammt von der Torontoer Messe Canadian National Exhibition. Mit Hilfe des sogenannten \"Pedicab\", einer von Studenten betriebenen Fahrradrikscha mit zwei Sitzplätzen, konnten man sich über das Gelände fahren lassen.", "section_level": 3}, {"title": "Nachwirkungen und Rezeption.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hinterlassenschaften und Nachnutzung.", "content": "Die meisten Bauwerke und Pavillons wurden nach Ende der Weltausstellung abgerissen oder an andere Stellen überführt. Übrig blieben der ehemalige US-Pavillon Biosphère und die Wohnbausiedlung Habitat 67. Während Renovierungsarbeiten im Mai 1976 brannte das Biosphère aus und blieb bis 1990 geschlossen. Dadurch weist die Oberfläche des Kugelbauwerks nicht mehr die ursprünglichen Acrylglassegmente auf, sondern besteht nur noch aus dem Stahlgerippe. Seit 1995 dient das Biosphère als Ökomuseum und stellt das Ökosystem der Großen Seen und des Sankt-Lorenz-Stroms dar. Der französische Pavillon beherbergt das \"Casino de Montréal\" mit 3200 Spielautomaten und über 120 Spieltischen. Es ist das größte Kasino in Kanada und gehört auch weltweit zu den zehn größten. Ebenfalls erhalten ist das Eröffnungsgelände \"Place des Nations\" mit seinen Tribünen. Ende der 1970er Jahre war das ehemalige Expogelände Kulisse für die Science-Fiction-Fernsehserie \"Kampfstern Galactica\". In der Folge \"Greetings from Earth\" (Erstausstrahlung: 25. Februar 1979) sah man eine Reihe der übrig gebliebenen Bauwerke der Weltausstellung, die als Schauplatz für die zerstörte, ehemalige Hauptstadt \"Paradeen\" dienten. Die Größe der Bauwerke und das völlige Fehlen jeglicher Besiedlung erwies sich", "section_level": 2}, {"title": "Bilanz.", "content": "Der Charakter von Weltausstellungen hat sich im 20. Jahrhundert stark gewandelt. In den ersten Jahrzehnten waren sie weniger international, dafür universeller und futuristischer. Bis zum Zweiten Weltkrieg dienten diese Veranstaltungen auch oft der Demonstration von diktatorischer oder kommerzieller Macht. Dafür war oftmals Glanz und Begeisterung spürbar. Die Expos und Weltausstellungen wurden im Lauf der letzten Jahrzehnte immer themenzentrierter. Die Expo 67 von Montreal war eine der letzten großen Weltausstellungen, der allerdings trotzdem ein Wandel anzumerken war. Ihr Schwerpunkt war einerseits weit weniger auf kommerzielle Präsenz, sondern mehr auf", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Deutschsprachig", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Allgemeine/enzyklopädische Darstellung Bild-, Ton- und Filmmaterial, Archive", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Expo 67 – offizieller Titel: franz.: \"Exposition universelle et internationale Montréal 1967\", engl.: \"Universal and International Exhibition Montreal\" – war die in der kanadischen Stadt Montreal stattfindende Weltausstellung. Sie dauerte vom 28. April bis zum 27. Oktober 1967; das Ausstellungsgelände befand sich auf einer Halbinsel und zwei Inseln im Sankt-Lorenz-Strom. Das Motto der Ausstellung lautete „Der Mensch und seine Welt“ (franz.: „Terre des Hommes“, engl.: „Man and his World“). ", "tgt_summary": null, "id": 1288976} {"src_title": "Halskragen (Altes Ägypten)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge in Spanien.", "content": "Escudero spielte in der Jugend für mehrere Vereine aus seiner Geburtsstadt Valladolid. Zur Saison 2007/08 wechselte er zu Real Murcia. Am 13. Juni 2009 kam er dort zu seinem ersten Profieinsatz im Spiel gegen UD Salamanca in der Startaufstellung. Trotz Interesses von Real Madrid wechselte Escudero in der Sommerpause 2010 zum deutschen Bundesligisten FC Schalke 04. Bei den Schalkern unterschrieb er einen bis 2014 laufenden Vertrag.", "section_level": 2}, {"title": "FC Schalke 04.", "content": "Im DFL-Supercup 2010 kam er zu Beginn der zweiten Halbzeit ins Spiel und ersetzte Lukas Schmitz. Am 2. November 2010 absolvierte er sein Pflichtspieldebüt für Schalke 04 in einem Champions-League-Spiel gegen Hapoel Tel Aviv im Bloomfield-Stadion. Am 26. Februar 2011 kam Escudero im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg zu seinem Debüt in der Bundesliga. Am 21. Mai 2011 gewann er mit Schalke 04 den DFB-Pokal nach einem 5:0-Sieg gegen den MSV Duisburg. In diesem Spiel wurde er in der 43. Minute für den verletzten Hans Sarpei eingewechselt. Escudero leitete das vierte Tor des Spiels durch den Spanier José Manuel Jurado ein. Bei Schalke 04 wurde er stets durch Verletzungen zurückgeworfen, unter anderem erlitt er einen Leistenbruch. In der Sommerpause 2011 wurde der österreichische Nationalspieler Christian Fuchs verpflichtet. Escudero wurde seitdem öfter in der zweiten Schalker Mannschaft eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "FC Getafe.", "content": "Am 25. Januar 2013 wurde Escudero bis Saisonende an den FC Getafe ausgeliehen. Im Heimspiel gegen Real Saragossa erzielte er mit einem direkten Freistoß den Endstand von 2:0. Am 11. Juli 2013 wurde er fest vom FC Getafe verpflichtet und wurde Stammspieler auf der linken Außenverteidiger-Position. Für den FC Getafe bestritt er insgesamt 59 Spiele in der Primera División und fünf Spiele in der Copa del Rey. Im spanischen Pokal blieb er ohne Tor, in der Liga erzielte er fünf Tore.", "section_level": 2}, {"title": "FC Sevilla.", "content": "Anfang Juli 2015 wechselte er zum FC Sevilla, für den er in seinem ersten Ligaspiel (13. Spieltag) gegen den FC Valencia den 1:0-Siegtreffer erzielte. Er gewann mit dem FC Sevilla die Europa League 2016.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Escudero wurde einige Male für verschiedene spanische Jugendnationalmannschaften nominiert, wie die U-20 oder U-21, kam aber zu keinem Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "Spielweise.", "content": "Escudero bescheinigt man eine gute Technik, ein diszipliniertes Stellungsspiel in der Defensive und präzise Flanken bei den Vorstößen über die Seite. Ihm wird ein satter Schuss, vor allem bei Freistößen zugesagt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sergio Escudero Palomo (* 2. September 1989 in Valladolid) ist ein spanischer Fußballspieler. Er steht beim FC Sevilla unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 1298544} {"src_title": "Eisenbahnunfall von Fiesch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aussehen.", "content": "Der Rhododendrongimpel ist mit 19–20 cm Körperlänge drosselgroß. Die Art ist kompakt gebaut und hat einen kräftigen, 13–18 mm langen Schnabel, der oben schwarzbraun und unten an der Basis blassbraun und zur Spitze hin dunkelbraun gefärbt ist. Beine und Füße sind dunkelbraun. Die Flügellänge liegt beim Männchen zwischen 92 und 110 mm, beim Weibchen zwischen 91 und 97 mm. Bei der Schwanzlänge wurden beim Männchen 74–83 mm gemessen, beim Weibchen 74–79 mm. Das Gewicht des Männchens liegt zwischen 44 und 48, das des Weibchens zwischen 44 und 50 g. Die Gefiederfärbung der Geschlechter unterscheidet sich deutlich. Beim Männchen ist das Gesicht – bis auf die Kehle und vordere Brust ausgedehnt – intensiv karminrot. Diese Partie wird nur von Zügel und Augenstreif unterbrochen, die rötlichbraun sind und in die dunkel rötlichbraune Partie aus Scheitel, Nacken und Halsseiten auslaufen. Auf dem Rücken ist das warme rötlichbraun von dunklen Federzentren durchsetzt. Das intensive Rot des Gesichts findet sich auch auf Bürzel und Oberschwanzdecken wieder, kann aber hier auch dunkler sein. Die Unterseite, auf der die rote Färbung der Brust ausläuft, ist blassgrau. Diese Partie reicht oft an den Flanken sehr hoch bis auf die Halsseiten. Die Armdecken sind dunkelbraun mit orangen oder blassroten Säumen. Fittich und Handdecken sind dunkel- bis schwarzbraun und tragen rote Säume. Von den dunkelbraunen Schwingen sind die Handschwingen rötlichbraun, die Armschwingen olivbraun und die Schirmfedern breit blassrosa gesäumt. Letztere tragen zudem helle Spitzen. Der leicht gekerbte Schwanz ist dunkelbraun mit schmalen, rotbraunen Säumen. Beim Weibchen sind die beim Männchen karminroten Partien von Gesicht und Brust durch ein intensives Grünlichgelb ersetzt, die rötlichbraunen Partien auf dem Rücken sind eher olivgrau. Zügel und Augenstreif sowie auch bisweilen der Nacken sind grau. Bürzel und Oberschwanzdecken sind etwas intensiver grünlichgelb bis olivfarben. Flügel- und Steuerfedern sind etwas heller als beim Männchen, also eher dunkelbraun als schwarzbraun. Die Säume sind olivbraun. Bei älteren Weibchen kann das grünliche Gelb ins Orange spielen. Im ersten Winter ähneln junge Rhododendrongimpel dem Weibchen, das Grüngelb der Brust ist aber weniger intensiv. Im zweiten Winter schlägt die gelbliche Färbung bei den Männchen in Orange oder im Bereich des Bauches in Rosa um. Im zweiten Sommer sind an einigen Männchen immer noch unvollständig ausgefärbte Partien zu beobachten. Die Art ist scheu und unauffällig und kann in ihrem Biotop leicht übersehen werden. Sie bewegt sich langsam und bedächtig und ist häufig in der unteren Strauchschicht oder am Boden zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Stimme.", "content": "Der Rhododendrongimpel ist wenig ruffreudig, bringt aber bisweilen ein melodisches, spatzenähnliches Tschilpen zu Gehör. Der Gesang ist ein helles und variantenreiches Trällern. Ebenso ist ein \"ter-ter-tie\" zu vernehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Bestand.", "content": "Die monotypische Art besiedelt den Himalaya vom zentralen Nepal ostwärts über Sikkim, Assam, Bhutan, Arunachal Pradesh und das südöstliche Tibet bis ins südliche Sichuan und das nördliche Yunnan. Sie ist nicht oder nur lokal häufig, aber laut IUCN nicht im Bestand bedroht.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Rhododendrongimpel kommt in dichten Beständen aus verkrüppeltem Wacholder und Rhododendron oberhalb der Baumgrenze oder in lichten Wäldern vor. Im Winter findet man ihn im dichten Unterwuchs von Wäldern. Die Art lebt in Höhen zwischen 3500 und 4200 m, im Winter steigt sie in Lagen zwischen 1975 und 3050 m herab. Zudem gibt es Überwinterungsgebiete im Nordosten Myanmars. Der Rhododendrongimpel ist meist paarweise oder in kleinen Verbänden anzutreffen. Die Nahrung besteht aus verschiedenen Sämereien, Knospen und Früchten. Darunter finden sich Kiefernsamen, insbesondere Beeren von Berberitzen sowie Wildäpfel. Über die Brutbiologie ist wenig bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Rhododendrongimpel wurde früher wegen zahlreicher Ähnlichkeiten mit dem holarktisch verbreiteten Hakengimpel in eine gemeinsame Gattung gestellt. Die beiden Arten unterscheiden sich aber deutlich in ihrer Körperstruktur. Neuere molekulargenetische Untersuchungen haben ergeben, dass der Rhododendrongimpel eng mit den Karmingimpeln (\"Carpodacus\") verwandt ist. Die Art wurde zuweilen auch in eine eigene, monotypische Gattung \"Propyrrhula\" gestellt. Die oben genannten phylogenetischen Untersuchungen führen allerdings dazu, dass sich eine solche Stellung als nicht gangbar erweist und diese Gattung nur von wenigen Autoren anerkannt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Rhododendrongimpel (\"Carpodacus subhimachalus\", Syn.: \"Carpodacus subhimachala\", \"Pinicola subhimachala\", \"Propyrrhula subhimachala\") ist ein Singvogel aus der Familie der Finken. Er bewohnt Teile des Himalayas bis ins westliche China und kommt in verkrüppeltem Gesträuch aus Wacholder und Rhododendron oberhalb der Baumgrenze vor. Die Art wird bisweilen in die monotypische Gattung \"Propyrrhula\" gestellt.", "tgt_summary": null, "id": 731700} {"src_title": "Hydrophiloidea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Um den Hauptbahnhof zu entlasten, wurde zwischen 1901 und 1905 der Freiburger Güterbahnhof erbaut. Der zunächst vorgesehene Ort lag südlich des Hauptbahnhofes an der Bahnstrecke Mannheim–Basel, da dieser aber Proteste der umliegenden Bevölkerung hervorrief, wurde stattdessen ein unerschlossenes Gelände westlich der Innenstadt genutzt. Da dieses Gebiet weit abseits der bestehenden Eisenbahnanlagen lag, wurde es durch eine neue Eisenbahnstrecke angebunden, die nördlich und südlich von Freiburg mit der Rheintalbahn verknüpft ist. Die neue Strecke konnte geradlinig geplant werden, daher ist sie knapp einen Kilometer kürzer als die alte Strecke über den Hauptbahnhof. Die Güterumgehungsbahn wurde am 4. September 1905 eingeweiht. Damals lag sie noch deutlich außerhalb des Stadtgebiets, der Stühlinger und Haslach waren die einzigen Bebauungen westlich der Hauptbahn. In über hundert Jahren hat sich die Stadt weit nach Westen ausgebreitet, sodass die Güterbahn heute statt durch Felder mitten durch bebautes Gebiet verläuft.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunft.", "content": "Im Rahmen der Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel wird eine neue Güterumgehungsbahn (so genannte \"Güterumfahrung Freiburg\") weit außerhalb der Stadt gebaut, die Freiburg entlang der A 5 umfahren wird. Auf der neuen Bahn sollen alle Ferngüterzüge weiträumig um Freiburg herum geleitet werden. Dadurch fahren auf der alten Güterbahn dann außer den Zügen der Rollenden Landstraße, die im Güterbahnhof Freiburg beginnen bzw. enden, keine weiteren Güterzüge, sodass die alte Güterumgehungsbahn anderweitig genutzt werden kann. Daher soll die Strecke im Rahmen des Projekts \"Breisgau-S-Bahn 2020\" von S-Bahnen auf den Verbindungen Freiburg Hbf–Bad Krozingen–Staufen–Münstertal und Freiburg Hbf–Elzach bedient werden. Dafür sollen zwei neue Verbindungskurven geschaffen werden, die die Güterumgehungsbahn Richtung Hauptbahnhof an die Bahnstrecke Freiburg–Colmar anschließen. Zudem sollen an der Strecke die fünf Haltepunkte Tullastraße, Neue Messe, Runzmattenweg, Haslach und St. Georgen errichtet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Güterumgehungsbahn Freiburg ist eine ausschließlich dem Güterverkehr vorbehaltene Eisenbahnstrecke im Westen von Freiburg im Breisgau. Die Güterumgehungsbahn ermöglicht es Güterzügen, den stark frequentierten Hauptbahnhof von Freiburg im Breisgau auf einer direkten, separaten Trasse zu umgehen. ", "tgt_summary": null, "id": 755648} {"src_title": "Alexander Ellinger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Bauarbeiten am Stadion begannen 1925 im Auftrag von Anastas Mikojan. Am 12. September 1926 wurde das Stadion eröffnet und trug den Namen \"Traktor-Stadion\"; da ein lokaler Traktoren-Hersteller den Bau finanziell unterstützte. Zur Einweihung spielte Metalist Charkiw gegen Dnipropetrowsk 2:2 unentschieden. 1949 benannte man es zu Ehren des Bolschewisten Felix Dserschinski in \"Dserschinski-Stadion\" um. Im Jahr 1967 bekam es dann seinen heutigen Namen \"Oblasny SportKomplex (OSK) Metalist\"; zu dieser Zeit hatte es ein Fassungsvermögen von 10.000 Zuschauern. Bis zum heutigen Tage durchlief die Sportstätte vier größere Renovierungen. Der erste Umbau betraf die Westtribüne in den Jahren 1966/67. 1970 startete der Bau des Nord- sowie des Südranges und nach vier Jahren Bauzeit hatte das Stadion eine Kapazität von 30.000 Plätzen. Die dritte Baumaßnahme an der Ost- und Südtribüne wurde 1979 in Angriff genommen, aber nach dem Abriss des Südranges auf unbestimmte Zeit verschoben. Erst nach fast zwanzig Jahren im Jahr 1998 wurde der Bau wieder aufgenommen und eine neue Osttribüne gebaut und teilweise ein Südrang errichtet. Der Besucherrekord stammt vom 23. September 1980, als Metalist Charkiw gegen Tawrija Simferopol vor 42.000 Zuschauern spielte.", "section_level": 1}, {"title": "Nach dem Umbau für die EM 2012.", "content": "Für die Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine wurde die Spielstätte zwischen 2008 und 2009 umfassend renoviert und erhielt eine Kapazität von 41.307 Sitzplätzen. Die Südtribüne wurde fertiggestellt und eine neue Osttribüne errichtet. Die Arena bekam ein neues Dach, das von einer Stahlgerüstkonstruktion getragen wird und alle Ränge überdeckt. Der VIP-Bereich umfasst 438 Plätze, wovon sich 124 in den Logen befinden. Das Flutlicht strahlt mit 2400 Lux auf das Spielfeld, und für die Journalisten sind 600 Arbeitsplätze vorgesehen. Den behinderten Besuchern werden 104 Plätze geboten, davon 30 speziell für Blinde. Auf der Pressetribüne befinden sich 86 Kommentatorenplätze. Eine neue Kunststoff-Laufbahn erhielt das Stadion, wie auch zwei Videoanzeigetafeln und eine Bose-Beschallungsanlage. Das renovierte Stadion wurde am 5. Dezember 2009, am 50. Geburtstag des Vereinspräsidenten Oleksandr Jaroslawskyj, wiedereröffnet. Die erste Begegnung im umgebauten Stadion war das Meisterschaftsspiel zwischen Metalist Charkiw und Obolon Kiew, das die Mannschaft aus Kiew mit 1:0 gewann. Charkiw scheiterte mit einer Bewerbung um die Austragung des Eurovision Song Contest 2017 im Metalist-Stadion. Schachtjor Donezk beschloss nach der Winterpause der Saison 2016/17 seine Heimspiele im Metalist-Stadion zu veranstalten. Der wegen des Krieges in der Ostukraine aus Donezk ausgewichene Club erhofft sich in Charkiw mehr Zuspruch von den Fans, als im westukrainischen Lwiw, wo der Verein in den zweieinhalb Jahren spielte.", "section_level": 2}, {"title": "Fußball-Europameisterschaft 2012.", "content": "Während der Europameisterschaft fanden in Charkiw drei Vorrundenspiele statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Oblasnyj Sportywnyj Komplex (OSK) Metalist (ukrainisch: ), kurz Metalist-Stadion genannt, in der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw war bis 2016 die Spielstätte des Fußballvereins Metalist Charkiw. Im August 2013 übernahm der Verein für 64 Millionen Euro das für 75 Millionen Euro renovierte Stadion vom Oblast Charkiw. Aufgrund des Krieges in der Ostukraine ist sie die Spielstätte des Erstligisten Schachtar Donezk.", "tgt_summary": null, "id": 894030} {"src_title": "Victor Ntoni", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1846, als der Krieg zwischen den USA und Mexiko begann, schloss er mit den US-Amerikanern unter Oberst Alexander William Doniphan einen Friedensvertrag. Ziel des Vertrages seitens der USA war es, das neu hinzugewonnene Land zu befrieden. Bei den Diné fand der Vertrag allerdings wenig Beachtung, zumal der damals noch junge Barboncito nicht für alle Diné sprechen konnte. Die Gruppe des Barboncito verhielt sich in den 1850er Jahren friedlich gegenüber den USA. Er war kein Freund der Euroamerikaner, doch hat er wohl deren Stärke erkannt und versuchte, sich aus Feindseligkeiten herauszuhalten. Die Situation änderte sich aber gegen 1860, als die Zahl der euro-amerikanischen Siedler immer größer wurde, die die fruchtbaren Teile des Landes für sich beanspruchten. Zusammen mit Manuelito versuchte Barboncito 1860 erfolglos, das Fort Defiance (Arizona) im Canyon Bonito im heutigen Apache County (Arizona) einzunehmen. An dem Angriff sollen 1000 Krieger beteiligt gewesen sein. 1861 signierte Barboncito in Fort Fauntleroy (später in Fort Wingate umbenannt) einen Friedensvertrag mit den USA. Der wenig später ausbrechende Bürgerkrieg bewirkte indes den Abzug oder die Verringerung vieler Garnisonen im Westen, sodass etliche Diné die verringerte Militärpräsenz der USA für Überfälle auf mexikanische Bürger und alte indianische Feinde nutzten. Gemeinsam mit seinem Bruder Delgadito ging Barboncito im Frühjahr 1863 nach Santa Fe (New Mexico), um General Carleston ihrer friedlichen Gesinnung zu versichern. Inzwischen war es jedoch beschlossene Sache, sämtliche Diné in die Indianerreservation Bosque Redondo umzusiedeln. Als Carleston im April Barboncito aufforderte, sich zwecks Umsiedelung mit seinen Leuten zu stellen, lehnte dieser sofort ab. Colonel Kit Carson erhielt den Befehl, hart gegen die Diné vorzugehen. Carson marschierte mit starken Einheiten in das Dinéland vor und vernichtete sämtliche Herden und Felder, die er auffinden konnte. Obwohl es nur kleinere Gefechte gab, wurde die Situation der Diné innerhalb weniger Monate kritisch. Barboncito und Delgadito boten im Oktober 1863 an, sich bei Fort Wingate unter Armeekontrolle niederzulassen, doch wurde der Vorschlag von General Carleston abgelehnt. Delgadito gab daraufhin den Widerstand auf, während Barboncito mit seinen Leuten noch fast ein Jahr aushielt. Er musste sich im September 1864 aus Mangel an Nahrungsmitteln als einer der letzten prominenten Dinéführer im Canyon de Chelly ergeben. Er wurde mit seinen Leuten nach Bosque Redondo, New Mexico, umgesiedelt, wo jedoch unbeschreiblich ärmliche Verhältnisse herrschten, sodass er im Juni 1865 mit einigen Anhängern flüchtete und in das Dinéland, Hunderte Kilometer westlich, zurückkehrte. Erst im November 1866 ergab er sich mit den letzten 21 Männern endgültig in Fort Wingate und wurde erneut nach Bosque Redondo gebracht. Barboncito setzte sich intensiv für die Rückführung des Stammes in das Dinéland im nordöstlichen Arizona ein und war der erste Unterzeichner des Vertrages vom 1. Juni 1868, der die Rückkehr fixierte. Barboncito wurde vom Bureau of Indian Affairs als erster Oberhäuptling der Navajo Nation Reservation eingesetzt. Die Rückführung der Diné in ihre Heimat erfolgte allerdings nicht auf Betreiben der Dinéführer, sondern weil sich der Stamm in der unfruchtbaren Reservation nicht selbst ernähren konnte. Barboncito war niemals als Oberhäuptling des stark zersplitterten Diné-Stammes anerkannt, doch war er aufgrund seiner Redegewandtheit und seiner Überzeugungskraft im Stammesrat hoch geschätzt und hatte auf diese Weise einen starken Einfluss ausgeübt. Geachtet und bei seinen Leuten beliebt starb er am 16. März 1871 in seiner Heimat im Canyon de Chelly.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yich’i-dah yilwo (* um 1820; † 16. März 1871), besser bekannt als Barboncito, war ein spiritueller Führer der Navajo oder Diné. Er wuchs im Canyon de Chelly in Arizona auf und wurde ein bekannter Kriegsanführer und Sänger spiritueller Lieder. Er war der Bruder von Delgadito.", "tgt_summary": null, "id": 1242831} {"src_title": "Michigan Central Railway Tunnel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Erhai liegt auf einer Höhe von 1.972 m über dem Meeresspiegel. In der Nord-Süd-Ausdehnung hat der See eine Länge von 40 km und die Ost-West-Breite beträgt etwa 7–8 km. Seine Fläche beträgt 250 km2 und damit ist der Erhai der zweitgrößte Hochland-See von China, nach dem Dian-See bei Kunming. Sein Umfang beträgt 116 km, seine durchschnittliche Tiefe beträgt 11 m und die gesamte Speicherkapazität liegt bei 2,5 Milliarden m3. Der See liegt eingebettet zwischen den Cangshan-Bergen im Westen und der Stadt Dali. Er beginnt bei Dengchuan an seinem nördlichen Ende und endet bei Xiaguan – der Neustadt von Dali – im Süden. Der Erhai erhält Wasser im Norden aus den Flüssen Miju und Mici, im Osten vom Bolou, sowie von kleineren Strömen aus dem Cangshan-Gebirge. Der Fluss Yangbi ist der Auslauf des Sees im Süden und er fließt schließlich in den Lancang Jiang (Mekong).", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das Seeufer kann durch Wanderungen erkundet werden. Sehenswert sind unter anderem der Erhai-Park und die Schmetterlings-Quelle am Westufer. Inseln auf dem See – darunter Ge Guanyin, Jinsuo, Nanzhao Fengqing und Xiaoputuo – können ebenso besucht werden. Entlang der kaum befahrenen Ufer-Straße rund um den See (die 环海路), wurde ein Radfahrweg eingerichtet, auf dem der See von Dali aus umrundet werden kann. Der See ist eine wichtige Nahrungsquelle für die einheimische Bevölkerung, die Bai, die berühmt sind für ihre Kormoranfischerei: Ihre trainierten Kormorane fangen die Fische und kehren mit ihnen zurück zu den Fischern. Durch Ringe um den Hals der Kormorane wird verhindert, dass sie die Fische verschlucken. Im Erhai lebt ferner eine große Vielfalt an Karpfen (\"Cyprinus\"), wobei auch endemische Arten (\"C. barbatus\", \"C. daliensis\" und der Frühling-Fisch \"C. longipectoralis\") gefunden wurden. Unweit des südlichen Westufers befindet sich der Chongsheng-Tempel, berühmt für seine drei Pagoden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Er Hai (, \"Ěr Hǎi\") oder „Erhai-See“ ist ein durch eine alpine Verwerfung entstandener See in der südwest-chinesischen Provinz Yunnan. ", "tgt_summary": null, "id": 1922800} {"src_title": "Figure Number Five", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Vaudreuil-Dorion liegt am Südufer des Lac des Deux Montagnes, im Mündungsbereich des Ottawa-Flusses in den Sankt-Lorenz-Stroms. Östlich des Sees liegen die zum Hochelaga-Archipel gehörenden Inseln Île de Montréal und Île Perrot. Die Stadt besteht aus zwei nicht zusammenhängenden Gebieten; dem größeren Teil am Seeufer mit den Siedlungen Vaudreuil und Dorion sowie der westlich gelegenen, ländlich geprägten Exklave Hudson Acres. Zum Stadtgebiet gehören auch Dutzende kleiner Inseln in der Baie de Vaudreuil; die drei größten von ihnen bilden das Schutzgebiet Réserve écologique des Îles-Avelle-Wight-et-Hiam. Nachbargemeinden sind Vaudreuil-sur-le-Lac im Norden, L’Île-Perrot, Terrasse-Vaudreuil und Pincourt (alle auf der Île Perrot) im Osten, Pointe-des-Cascades und Les Cèdres im Süden, Saint-Lazare im Westen sowie Hudson im Nordwesten. Die Exklave Hudson Acres grenzt außerdem an Rigaud.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ende des 17. Jahrhunderts war die gesamte Region westlich der Île de Montréal ein wichtiges Gebiet für den Pelzhandel. Am 23. November 1702 überschrieb der Gouverneur von Neufrankreich, Hector de Callière, zwei Seigneuries westlich des Ottawa-Flusses. Eine gelangte in den Besitz von Philippe de Rigaud de Vaudreuil, dem damaligen Gouverneur von Montreal, die andere ging an dessen Schwager Joybert de Soulanges. Der Ort Vaudreuil wuchs aufgrund seiner abgeschiedenen Lage nur langsam. Die Kirche Saint-Michel de Vaudreuil entstand zwischen 1783 und 1789. 1845 erfolgte die Gründung der Gemeinde Vaudreuil. Mit der Eröffnung der Grand Trunk Railway im Jahr 1853 entwickelte sich am Bahnhof der Ort Dorion, benannt nach dem Politiker Antoine-Aimé Dorion. Der Ort wurde 1891 eine eigenständige Gemeinde. Einen weiteren Wachstumsschub gab es mit der Eröffnung der Autobahnen von Montreal nach Toronto bzw. Ottawa. 1963 erhielt Vaudreuil den Status einer Stadt. Am 16. März 1994 schlossen sich Vaudreuil und Dorion zur Stadt Vaudreuil-Dorion zusammen. Seit 2000 ist sie Mitglied des Gemeindeverbandes Communauté métropolitaine de Montréal.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Gemäß der Volkszählung 2011 zählte Vaudreuil-Dorion 33.305 Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 459,3 Einw./km2 entspricht. 64,2 % der Bevölkerung gaben Französisch als Hauptsprache an, der Anteil des Englischen betrug 19,6 %. Als zweisprachig (Französisch und Englisch) bezeichneten sich 1,8 %, auf andere Sprachen und Mehrfachantworten entfielen 14,4 %. Ausschließlich Französisch sprachen 27,3 %. Im Jahr 2001 waren 86,2 % der Bevölkerung römisch-katholisch, 6,2 % protestantisch und 6,3 % konfessionslos.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Vaudreuil-Dorion ist ein bedeutender Knotenpunkt des kanadischen Schienenverkehrs. Am Bahnhof Dorion verzweigt sich die von Montreal her kommende Eisenbahnlinie in Richtung Ottawa und Toronto. Die Verkehrsgesellschaft Agence métropolitaine de transport betreibt eine Vorortseisenbahnlinie, die vom Bahnhof Lucien-L’Allier in Montreal über Dorion und Vaudreuil nach Hudson führt. Die Feinerschließung in der Stadt übernehmen mehrere Buslinien der Gesellschaft \"CIT La Presqu’Île\". Die Stadt wird von drei Autobahnen tangiert. Im Norden überquert die Autoroute 40 auf der Pont de l’Île-aux-Tourtes den Lac des Deux Montagnes und geht an der Grenze zur Provinz Ontario in den Highway 417 nach Ottawa über. Im Süden verläuft die Autoroute 20 in Richtung Toronto, die den Ottawa-Fluss auf der Pont Taschereau überquert, auf Stadtgebiet auf einem kurzen Teilstück zu einer nicht richtungsgetrennten Innerortsstraße wird und an der Provinzgrenze in den Highway 401 übergeht. Diese beiden Autobahnen werden durch die Autoroute 30 (früher Autoroute 540) miteinander verbunden, die seit 2012 den Sankt-Lorenz-Strom überquert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vaudreuil-Dorion ist eine Stadt im Südwesten der kanadischen Provinz Québec. Sie liegt in der Region Montérégie, etwa 40 Kilometer westlich des Zentrums von Montreal. Vaudreuil-Dorion ist der Verwaltungssitz der regionalen Grafschaftsgemeinde \"(municipalité régionale du comté)\" Vaudreuil-Soulanges, hat eine Fläche von 72,52 km2 und zählt 33.305 Einwohner (2011). Die Stadt entstand 1994 aus der Fusion der Gemeinden Vaudreuil und Dorion.", "tgt_summary": null, "id": 1247369} {"src_title": "Petra Feibert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Orlando Quevedo, Sohn eines Lehrerpaares, trat 1954 der Gemeinschaft der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria bei und empfing am 5. Juni 1964 das Sakrament der Priesterweihe. Von 1965 bis 1966 war er Studiendekan am Priesterseminar von Cotabato, ehe er in selber Funktion zur Universität von Cotabato City wechselte. Von 1970 bis 1976 war Quevedo dere Präsident. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 23. Juli 1980 zum Prälaten der Territorialprälatur Kidapawan. Die Bischofsweihe spendete ihm der Apostolische Nuntius auf den Philippinen, Erzbischof Bruno Torpigliani, am 28. Oktober desselben Jahres. Mitkonsekratoren waren der Erzbischof von Cotabato, Philip Francis Smith, und der Prälat von Ipil, Federico O. Escaler SJ. Mit der Erhebung der Territorialprälatur zum Bistum Kidapawan am 15. November 1982 wurde Quevedo dessen erster Bischof. Am 22. März 1986 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Nueva Segovia. Am 30. Mai 1998 folgte die Ernennung zum Erzbischof von Cotabato. Von 1999 bis 2003 war Quevedo Präsident der philippinischen Bischofskonferenz. 2005 wurde er Generalsekretär der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen, was er bis 2011 blieb. 2008 war er Mitglied der 12. Ordentlichen Generalversammlung und 2009 der 2. Sonderversammlung für Afrika der Bischofssynode. Im feierlichen Konsistorium vom 22. Februar 2014 nahm ihn Papst Franziskus als Kardinalpriester mit der Titelkirche \"Santa Maria Regina Mundi a Torre Spaccata\" in das Kardinalskollegium auf. Am 6. November 2018 nahm Papst Franziskus das von Orlando Quevedo aus Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch an.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "Kardinal Quevedo ist Mitglied folgender Einheiten der Römischen Kurie:", "section_level": 1}], "src_summary": "Orlando Beltran Kardinal Quevedo OMI (* 11. März 1939 in Laoag) ist emeritierter römisch-katholischer Erzbischof von Cotabato auf den Philippinen.", "tgt_summary": null, "id": 1795214} {"src_title": "An heiligen Wassern (1960)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Siebenbürgen gehörte zur Zeit des Aufstandes bereits seit knapp 100 Jahren zur Habsburgermonarchie. Diese versuchte, von Wien aus einen möglichst einheitlich verwalteten Staat zu schaffen. In Siebenbürgen jedoch konnten die traditionell privilegierten drei Stände (ungarischer Adel, Szekler und Siebenbürger Sachsen) ihre Vorrechte zunächst noch bewahren, während den Rumänen (damals meist Walachen genannt) – die damals bereits die absolute Bevölkerungsmehrheit in Siebenbürgen stellten – durch das ständische System jedwede politische Mitwirkung und zumeist auch Chancen zur wirtschaftlichen Entwicklung verwehrt waren. Der größte Teil der Rumänen arbeitete als Leibeigene für den ungarischen Adel, andere als „Geduldete“ auf den Gebieten der Siebenbürger Sachsen (Königsboden) und der Szekler. Der habsburgische Kaiser Joseph II., der 1780 seine Ämter als König von Ungarn und Großfürst von Siebenbürgen angetreten hatte, versuchte, seinen Staat politisch und wirtschaftlich rasch zu modernisieren („Josephinismus“). In den ersten Regierungsjahren erklärte Joseph die siebenbürgischen „Nationen“ – d. h. die drei privilegierten Stände – und deren Selbstverwaltung für aufgelöst. Das Toleranzpatent von 1781 erlaubte den orthodoxen rumänischen Gläubigen die Ausübung ihrer Religion. 1783 machte sich Joseph auf einer Reise durch Siebenbürgen selbst ein Bild von der Lage im Land. Er erhielt insbesondere von Rumänen zahlreiche Bittschriften. Diese baten um das Recht, sich auf Sachsen- und Szeklerboden niederlassen zu dürfen, und vor allem um eine Minderung der Last der Frondienste und Abgaben gegenüber den ungarischen Grundherren auf Komitatsboden. Joseph II. stellte den rumänischen Bauern eine baldige Besserung ihrer Lage in Aussicht. Konkrete Zusagen gab es zunächst jedoch nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Zunehmende Unruhe.", "content": "In dieser Situation kam es 1783 auf einem staatlichen Gut in Zalatna zu Auseinandersetzungen, in deren Folge ein dort angestellter rumänischer Bauer namens Vasile Ursu Nicola (genannt \"Horea\", \"Horia\", \"Hora\" oder auch \"Horra\") ins Apuseni-Gebirge flüchten musste. Horea war ein ehemals leibeigener Bauer, dem es gelungen war, sich freizukaufen. Er war Zimmermann; der Bau mehrerer Holzkirchen in Siebenbürgen, unter anderem der von Cizer, wird ihm zugeschrieben. Horea soll bereits seit 1779 in Wien wiederholt zu Audienzen bei Kaiser Joseph II. gewesen sein und dort die Anliegen der rumänischen Leibeigenen vorgetragen haben. Einigen zeitgenössischen Berichten zufolge war Horea nach seiner Flucht erneut in Wien bei Joseph und kehrte anschließend ins Apuseni-Gebirge zurück. Im Sommer 1784 veranlasste Joseph II. eine Militär-Konskription. Horea und sein Mitstreiter Cloșca ließen unter den leibeigenen Bauern die Information verbreiten, dass jeder, der sich zum Militärdienst melde, von der Leibeigenschaft frei werde und eigenes Land bekomme. Dies war deshalb nicht unglaubhaft, weil wenige Jahre zuvor bei einer Reform der Militärgrenze in Siebenbürgen mit den dort wohnenden Rumänen ähnlich verfahren worden war. Zahlreiche rumänische Bauern verließen deshalb ihre Grundherren ohne deren Erlaubnis und suchten die Einberufungsämter in Hátszeg und Alba Iulia (deutsch \"Karlsburg\", ungarisch \"Gyulafehérvár\") auf. Die irritierte, desorganisierte siebenbürgische Verwaltung vermochte es nicht, das Gerücht rasch aus der Welt zu schaffen. Schließlich wurden die Bauern jedoch enttäuscht und mussten zurück auf die Landgüter ihrer Grundherren. In dieser Situation verkündete am 28. Oktober 1784 Cloșca (mit bürgerlichem Namen \"Ion Oargă\") in Brad einen angeblichen Befehl des Kaisers, die Rumänen zu bewaffnen. Die Zuhörer sollten sich am 31. Oktober an der Kirche von Mesteacăn einfinden, um weitere Weisungen entgegenzunehmen. Dort versammelten sich zum angegebenen Termin etwa 400–500 Rumänen. Cloșca führte dabei aus, dass Horea einen Befehl vom Kaiser habe, nach Alba Iulia zu ziehen, sich dort bewaffnen zu lassen und Ungarn zu ermorden, da diese die Bauern nicht aus der Leibeigenschaft entlassen wollen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbreitung des Aufstandes.", "content": "Zum ersten Zusammenstoß kam es am 1. November in Curechiu. Dort traten zwei Komitatsbeamte mit einigen Soldaten den Bauern entgegen und nahmen die Anführer einschließlich Horea fest. Die Gefangenen wurden jedoch von der Menge der Bauern befreit, einige Beamte erschlagen, mehrere Soldaten misshandelt. Von nun an dehnte sich der Aufstand innerhalb weniger Tage rasch über die Komitate Zaránd, Hunyad und Unterweißenburg aus. Somit fand die Erhebung ausschließlich in den Regionen statt, in denen Adlige die Grundherrschaft ausübten; die Gebiete der Siebenbürger Sachsen und der Szekler waren nicht betroffen. Insgesamt sollen sich etwa 15.000 Bauern an den gewaltsamen Auseinandersetzungen beteiligt haben. Am 4. November wurde das Schloss Brănișca niedergebrannt und zahlreiche Herrenhöfe zerstört und ausgeplündert. In Crișcior töteten die Bauern 13 Angehörige der dortigen Adelsfamilie und alle anderen Ungarn, derer sie habhaft werden konnten. Die Adligen der betroffenen Region flohen nach Herrmannstadt sowie in die Burgen von Deva und Hunedoara. Einige von ihnen entgingen dem Tod, indem sie sich bereit erklärten, ihr Land unter den Bauern zu verteilen und zum griechisch-orthodoxen Glauben zu konvertieren. Die Militäroperationen der habsburgischen Armee zur Niederschlagung des Aufstandes begannen offiziell am 3. November; am 5. November wurden Truppen aus dem Banat und Ungarn hinzugezogen. Das Militär verhielt sich jedoch zunächst sehr passiv, was die Aufständischen im Glauben bestärkt haben mag, im Auftrag oder zumindest mit Duldung Josephs II. zu handeln. Am 11. November stellte Horea, der inzwischen die Burg Deva belagerte, den dorthin geflohenen Adligen ein Ultimatum, das Land unter den Bauern zu verteilen. Die Zurückhaltung der Armee veranlasste die ungarischen Adligen, mit Hilfe von Söldnertruppen gegen die Aufständischen vorzugehen. Es kam auf beiden Seiten zu zahlreichen Grausamkeiten, sowohl durch Ausschreitungen der Aufständischen als auch durch Strafmaßnahmen der ungarischen Grundherren. Der rumänischstämmige Arzt und Humanist Ioan Piuariu-Molnar nahm im Auftrag des Kaisers mit den Aufständischen Verhandlungen auf.", "section_level": 1}, {"title": "Niederschlagung.", "content": "Am 17. November erlaubte Joseph II. dem siebenbürgischen Gouvernator Samuel von Brukenthal, standrechtlich gegen die Bauern vorzugehen. Zudem setzte er 300 Dukaten Kopfgeld auf die Ergreifung von Horea aus. Schon drei Tage später nahm Joseph jedoch den Standrechts-Befehl wieder zurück in der Hoffnung, die Situation nicht weiter zu verschärfen. In dieser Zeit begannen die habsburgischen Militäreinheiten, aktiv gegen die Aufrührer vorzugehen, so dass die staatliche Ordnung innerhalb kurzer Zeit wiederhergestellt war. Am 27. Dezember 1784 wurden Horea und Cloșca infolge eines Verrats verhaftet und nach Alba Iulia gebracht. Der dritte Hauptanführer der Bauern – Crișan (mit bürgerlichem Namen \"Gheorghe Crișan\" oder \"Marcu Giurgiu\") – wurde am 30. Januar 1785 festgenommen. Die Bestrafung der Aufrührer geschah nach den genauen Anweisungen Joseph II.: Mehr als 660 von ihnen kamen vor Gericht. Über 300 Bauern, die glaubhaft machen konnten, sich dem Aufstand nicht freiwillig angeschlossen zu haben und die keiner schweren Verbrechen bezichtigt wurden, ließ man frei. Etwa 180 Teilnehmer am Aufstand, die freiwillig geplündert hatten, wurden körperlich gezüchtigt und anschließend freigelassen. 120 Personen verurteilte man wegen eines Schwerstverbrechens; 37 von ihnen erhielten die Todesstrafe, die übrigen Gefängnisstrafen. Bis auf Horea, Cloșca und Crișan wurden jedoch alle zum Tode Verurteilten von Joseph II. begnadigt. Crișan gelang es, in Erwartung der grausamen Vollstreckung der Todesstrafe im Gefängnis Selbstmord zu verüben. Horea und Cloșca wurden am 28. Februar 1785 in Alba Iulia vor einer zusammengetriebenen Menge von 2500 rumänischen Bauern aus 400 Dörfern gerädert und gevierteilt. Ihre Körperteile stellte man zur Abschreckung an verschiedenen Orten öffentlich zur Schau. Der Aufstand forderte bis zu tausend Todesopfer, besonders auf Seiten der Bauern, aber auch 150 Adlige wurden umgebracht. 62 Dörfer und 132 Gutshöfe sollen zerstört worden sein.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Joseph II. setzte nach Niederschlagung des Aufstandes eine Untersuchungskommission ein, die den Ursachen der Erhebung nachgehen sollte. Die Kommission kam zu dem Schluss, dass die Ereignisse vor allem in der Härte begründet waren, mit der die (meist ungarischen) Grundherren ihre Leibeigenen behandelten. Zudem wurde das Versagen lokaler Behörden bei der Anwendung und Durchsetzung bestehender Verordnungen und Gesetze kritisiert. Auf Seiten der rumänischen Bauern machte man eine mangelnde „moralische und religiöse Erziehung“ aus. Die Kommission empfahl die rasche Verabschiedung und Durchsetzung eines Urbars, in dem das Verhältnis zwischen Grundherren und Hörigen geregelt werden sollte. Zudem wurde ein System angeregt, nach dem staatlich gestützte rumänische Schulen entstehen und ein orthodoxes Priesterseminar zugelassen werden sollten. Joseph begann umgehend, diese Empfehlungen umzusetzen. Am 22. August 1785 wurde die Leibeigenschaft aufgehoben und den rumänischen Bauern die Freizügigkeit gestattet. Mangels finanzieller Mittel waren jedoch bei der Entwicklung des Schulsystems und bei der Priesterausbildung geringere Fortschritte zu verzeichnen. Die bisher privilegierten Stände Siebenbürgens mochten sich mit der Beschneidung ihrer bisherigen Rechte nicht abfinden und intervenierten immer wieder bei Joseph II., was 1787 Samuel von Brukenthal schließlich sein Amt kostete. Letztlich musste Joseph allerdings teilweise nachgeben: Am 28. Januar 1790 – wenige Wochen vor seinem Tod – erließ er das Restitutionsedikt: Fast alle Reformen seiner Regierungszeit wurden widerrufen; die Aufhebung der Leibeigenschaft und das Toleranzpatent blieben jedoch unangetastet. Dadurch besserte sich die rechtliche Situation der Rumänen auch dauerhaft. Von der politischen Beteiligung waren sie jedoch weiter ausgeschlossen; auch verblieben sie als meist landlose Bauern in wirtschaftlicher Abhängigkeit von den privilegierten Ständen. Der Aufstand belastete auch auf längere Sicht die Beziehungen zwischen der Zentralregierung in Wien einerseits und den Ungarn innerhalb der Habsburgermonarchie (besonders in Siebenbürgen) andererseits. Unter den Ungarn hielt sich der Eindruck, Joseph II. habe den Aufstand befördert und militärisch nur zögerlich bekämpft, um den ungarischen Adel nachhaltig zu schwächen und so bessere Voraussetzungen für seine Reformen zu erlangen.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung.", "content": "Unter Historikern wird seit dem 19. Jahrhundert diskutiert, inwieweit der Horea-Aufstand als Ausdruck des rumänischen Nationalbewusstseins zu verstehen ist. Die meisten Forscher sind der Meinung, dass die Erhebung einen deutlichen rumänisch-nationalen Aspekt hatte. Vereinzelt waren zwar ungarische und siebenbürgisch-sächsische Hörige am Aufstand beteiligt; im Wesentlichen handelte es sich aber um eine Auseinandersetzung zwischen rumänischen Leibeigenen und ungarischen Grundherren. Auf der anderen Seite hielt sich die rumänische intellektuelle Elite, die Träger des sich herausbildenden rumänischen Nationalbewusstseins war, vom Aufstand fern. Samuil Micu-Klein, ein Vertreter der Siebenbürgischen Schule, verurteilte ihn scharf. Insbesondere zu Zeiten der Herrschaft der Rumänischen Kommunistischen Partei wurden die Bauern als Kämpfer für eine Vereinigung Siebenbürgens mit den Donaufürstentümern betrachtet. Zudem behauptete die nationalkommunistische rumänische Geschichtsschreibung mit dem ideologischen Konstrukt des nicht erst seit der der Ceaușescu-Ära für die rumänische Geschichtsschreibung typischen Protochronismus, dass der Aufstand sogar ein Vorläufer der Französischen Revolution gewesen sei. Diese Deutungen sind nach allen älteren Quellen und neueren Forschungen kaum haltbar und wäre zur damaligen Zeit auch fern jeder Realität gewesen.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenken und künstlerische Verarbeitung.", "content": "In Rumänien gelten die Anführer des Aufstandes als Nationalhelden. Ihrer wird im Land auf verschiedene Weise gedacht. Zahlreiche Dörfer tragen die Namen Horea (oder Horia), Cloșca und Crișan. Unter anderem wurden die Geburtsorte von Horea (Arada) und Crișan (Vaca) umbenannt. In mehreren Städten befinden sich Denkmäler – unter anderem in Cluj-Napoca und in Turda –, in mehreren Dörfern des Apuseni-Gebirges Museen zum Thema. 1935 wurde in Cluj die Oper „Horia“ des rumänischen Komponisten Nicolae Bretan uraufgeführt, sie fand aber keine Resonanz. 1984 produzierte Mircea Mureșan über das Ereignis den Film „Horea“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Horea-Aufstand (auch: \"Aufstand von Horea, Cloșca und Crișan\") war eine Erhebung leibeigener, meist rumänischer Bauern in Siebenbürgen Ende 1784. Er erregte zu seiner Zeit – wenige Jahre vor Ausbruch der Französischen Revolution – Aufsehen in ganz Europa.", "tgt_summary": null, "id": 1963700} {"src_title": "Zwölfprophetenrolle vom Nachal Chever", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "James Wilkin wuchs während der britischen Kolonialzeit auf. Er diente während des Unabhängigkeitskrieges in der Kontinentalarmee. Nach dem Krieg ging er auf das Princeton College, wo er 1785 seinen Abschluss machte. Er studierte Jura. Seine Zulassung als Anwalt erhielt er 1788 und begann dann in Goshen an zu praktizieren. Wilkin saß im Jahr 1800 in der New York State Assembly. Er trat in die Miliz von New York ein, wo er den Dienstgrad eines Generalmajors erreichte. Wilkin saß zwischen 1801 und 1804 sowie zwischen 1811 und 1814 im Senat von New York. Ferner war er in den Jahren 1808 und 1809 wieder Mitglied in der New York State Assembly, wo er im letzten Jahr den Posten des Speakers bekleidete. Er war in den Jahren 1802, 1811 und 1813 Mitglied im Council of Appointments. Als Gegner einer zu starken Zentralregierung schloss er sich in jener Zeit der von Thomas Jefferson gegründeten Demokratisch-Republikanischen Partei an. 1813 kandidierte er erfolglos für einen Sitz im US-Senat. Am 7. Juni 1815 wurde er dann im sechsten Wahlbezirk von New York in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, um dort die Vakanz zu füllen, die durch den Rücktritt von Jonathan Fisk entstand. Nach einer erfolgreichen Wiederwahl schied er nach dem 3. März 1819 aus dem Kongress aus. Er war dann zwischen 1819 und 1821 als Stadtschreiber (\"county clerk\") in Orange County tätig sowie mehrere Jahre als Kämmerer im County. Er verstarb am 23. Februar 1845 in Goshen und wurde dann auf dem \"Slate Hill Cemetery\" beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Whitney Wilkin (* 1762 in Wallkill, Orange County (heute Ulster County), Provinz New York; † 23. Februar 1845 in Goshen, New York) war ein US-amerikanischer Rechtsanwalt, Offizier und Politiker. Der Kongressabgeordnete Samuel J. Wilkin war sein Sohn.", "tgt_summary": null, "id": 1915918} {"src_title": "House at 37 Center Street", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unfall.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flugzeug.", "content": "Das Flugzeug von Typ Embraer EMB 120 wurde am 3. März 1989 an Atlantic Southeast Airlines ausgeliefert und hatte vor dem Unglück 18.171 Starts und Landungen (\"cycles\") absolviert. An Bord befanden sich 26 Passagiere im Alter zwischen 18 und 69 Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Unfallhergang.", "content": "Flug 529 verließ die Rampe am Flughafen Atlanta um 12:10 Uhr Eastern Daylight Time, und hob um 12:23 Uhr ab. Um 12:43:25 Uhr, während des Steigflugs auf, vernahmen die Passagiere einen dumpfen Schlag, der nach der Beschreibung des Kopiloten Matt Warmerdam wie der Hieb eines Baseballschlägers gegen eine Mülltonne aus Aluminium klang. Eines der Propellerblätter des linken Triebwerks war abgebrochen. Durch die daraus resultierende Unwucht hatte sich die gesamte linke Triebwerksgondel verzogen und dabei das Tragflächenprofil verformt. Obwohl die EMB 120 für den Betrieb mit nur einem Triebwerk konstruiert wurde, erzeugte die verformte linke Tragfläche einen wesentlich höheren Luftwiderstand, gleichzeitig reduzierte sich der aerodynamische Auftrieb, was einen rapiden Höhenverlust zur Folge hatte. Kapitän Ed Gannaway und sein Kopilot Matt Warmerdam versuchten zunächst, für eine Notlandung nach Atlanta zurückzukehren. Der rapide Höhenverlust zwang sie jedoch, den Kurs in Richtung des Flugplatzes \"West Georgia Regional\" zu ändern. Nachdem offenbar wurde, dass auch dieser Flugplatz nicht erreicht werden konnte, suchten die Piloten nach einem freien Gelände, um eine Bauchlandung zu versuchen. Um 12:52:45 Uhr berührte das Flugzeug einige Baumwipfel und stürzte in der Nähe der Ortschaft Carrollton im Carroll County auf einen Acker. Die letzten Worte auf dem Stimmenrekorder waren von Kopilot Matt Warmerdam und lauteten: „Amy, I love you.“", "section_level": 2}, {"title": "Opfer.", "content": "Alle Passagiere an Bord des Fluges 529 überlebten den eigentlichen Aufprall. Todesursache bei den Opfern war ein durch den Aufprall verursachtes Feuer, das zirka eine Minute nach dem Absturz ausbrach. Eines der Todesopfer war Flugkapitän Gannaway, der durch den Aufprall das Bewusstsein verloren hatte, und sich nicht aus den Flammen retten konnte. Kurze Zeit später entleerte sich die Sauerstoffflasche hinter dem Sitz des Kopiloten, was erheblich zur Intensität des Feuers beitrug. Keiner der Insassen überlebte den Absturz ohne Verletzungen. Mehrere Opfer erlitten schwere Verbrennungen, sieben starben innerhalb von 30 Tagen nach dem Absturz, was die Gesamtzahl der offiziellen Todesopfer auf acht erhöhte. Eine neunte Person starb vier Monate nach dem Unfall an den erlittenen Verbrennungen. Sie wird jedoch aufgrund der offiziellen Zählweise, wonach ein Opfer binnen 30 Tagen nach dem Absturz versterben muss, nicht im Unfallbericht genannt. Einige Überlebende litten später unter Schuldgefühlen. Sie glaubten, sie hätten anderen Passagieren helfen sollen. Eine Überlebende starb acht Wochen nach dem Absturz an einem Herzinfarkt. Sie wurde im Rahmen einer Gedenkveranstaltung an die Todesopfer des Absturzes erwähnt, die einige Jahre später in der Turnhalle einer Grundschule stattfand.", "section_level": 2}, {"title": "Ursachenermittlung.", "content": "Als wahrscheinliche Unfallursache wurde durch die Untersuchungsbehörde NTSB der Bruch eines Propellerblatts aufgrund von Materialermüdung festgestellt, der durch Chlorkorrosion ausgelöst wurde. Es hatte bereits zuvor zwei vergleichbare Ermüdungsversager bei dem gleichen Propellertyp gegeben. In diesen Fällen konnten die betroffenen Flugzeuge jedoch sicher landen. Daraufhin wurde von Hersteller Hamilton Standard eine Rückrufaktion durchgeführt und alle Propeller wurden überprüft, die Überprüfung und erforderlichen Reparaturen wurden jedoch unvollständig durchgeführt. Das NTSB kritisierte Hamilton Standard, die für die Wartung der Propeller verantwortlich war, für ihre unangemessene und wirkungslose Inspektion und Reparaturtechnik, die Schulung, die Dokumentation und ihre Kommunikation („inadequate and ineffective corporate inspection and repair techniques, training, documentation and communication“). Weiterhin kritisierte das NTSB Hamilton und die Bundesluftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) dafür, keine regelmäßigen Ultraschallprüfungen der betroffenen Propeller verlangt zu haben („failure to require recurrent on-wing ultrasonic inspections for the affected propellers“). Der bedeckte Himmel und die niedrige Wolkenuntergrenze über der Absturzstelle trugen ebenfalls zur Schwere der Unfallfolgen bei. Viele Passagiere schreiben ihr Überleben der Flugbegleiterin Robin Fech zu. Der Unfalluntersuchungsbericht der NTSB lobte die vorbildliche Weise, in der die Flugbegleiterin die Passagiere instruierte und wie sie mit dem Notfall umging („the exemplary manner in which the flight attendant briefed the passengers and handled the emergency“).", "section_level": 2}, {"title": "Die Folgezeit.", "content": "Matt Warmerdam begann im Jahr 2002 wieder für Atlantic Southeast Airlines zu fliegen, nachdem er etwa 50 rekonstruktive Operationen und langwierige Therapien überstanden hatte. Die American Society of Plastic Surgeons ehrte 2005 Wamerdams positive Einstellung zum langen und schwierigen Genesungsverlauf mit ihrem \"Patients of Courage: Triumph Over Adversity\"-Award. Der Senat von Georgia verabschiedete eine Resolution in Anerkennung von Fechs Leistung bei der Rettung von Menschenleben. Fech gab allerdings nach dem Absturz ihre Tätigkeit als Flugbegleiterin auf. Die Anwohner der Unglücksstelle errichteten eine Gedenkstätte an der Shiloh-Methodistenkirche in der Nähe von Burwell. Die Katastrophe von Atlantic-Southeast-Airlines-Flug 529 wurde in der kanadischen Fernsehserie \"Mayday – Alarm im Cockpit\" mit dem englischen Titel \"Wounded Bird\" und dem deutschen Titel \"Crash Inferno\" gezeigt. In nachgestellten Szenen, Animationen sowie Interviews mit Hinterbliebenen und Ermittlern wurde über die Vorbereitungen, den Ablauf und die Hintergründe des Fluges berichtet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Atlantic-Southeast-Airlines-Flug 529 war ein Linienflug der Atlantic Southeast Airlines vom Flughafen Atlanta in Georgia zum Flughafen Gulfport-Biloxi in Mississippi, auf dem eine Embraer EMB 120 am 21. August 1995 um 12:52 Uhr (PST) nahe der Ortschaft Carrollton verunglückte. Wahrscheinliche Ursache ist mechanisches Versagen eines Propellerblattes.", "tgt_summary": null, "id": 1691029} {"src_title": "Notaufstieg (Tauchen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Käfer.", "content": "Die Arten der beiden Untergruppen unterscheiden sich deutlich voneinander. Die der Gattung \"Omma\" werden 6 bis 27 Millimeter lang und 2 bis 9 Millimeter breit, die der Gattung \"Tetraphalerus\" erreichen eine Länge von 10 bis 16 Millimetern, bei einer Breite von 2 bis 3,5 Millimetern. Bei ersterer Gattung ist der abgeflachte Körper seitlich abgerundet und hat eine braune bis dunkelbraune, nahezu schwarze Farbe. Der Körper ist mit Schuppen und schuppenförmigen Härchen bedeckt, welche bei manchen Arten am Kopf, Thorax und den Deckflügeln weiße Muster bilden. Die gesamte Körperoberfläche ist mit feinen 30 bis 100 Mikrometer im Durchmesser messenden Tuberkeln bedeckt. Die Mundwerkzeuge sind nach vorne gerichtet, der Kopf ist etwas länger als breit. Einbuchtungen für die Fühler fehlen, die seitlich sitzenden Facettenaugen sind mittelgroß. Der Kopf verjüngt sich hinter den Augen plötzlich und hat dadurch einen Hals. Die Fühler sind seitlich am Kopf, vor den Augen eingelenkt. Sie sind elfgliedrig, fadenförmig und entweder gleich lang oder kürzer als der Kopf und Thorax zusammen. Lediglich bei \"O. rutherfordi\" reichen sie bis hinter die Basis des Halsschildes. Der Thorax besitzt keine Einbuchtungen für die Beine. Sämtliche Ecken des Halsschildes sind abgerundet, die breiteste Stelle befindet sich in der vorderen Hälfte. Die Deckflügel tragen 9 bis 10 Reihen von für die Unterordnung Archostemata typischen Längsadern, die miteinander durch Queradern so verbunden sind, dass in den Zwischenräumen Fenster liegen. Die Hinterflügel (Alae) sind in der Regel gut entwickelt, lediglich bei \"O. rutherfordi\" sind sie sehr kurz und haben keine Flügeladern. Der Hinterleib hat fünf aneinandergrenzende Ventrite. Die Imagines der Gattung \"Tetraphalerus\" haben schlanke, abgeflachte Körper mit parallelen Seitenrändern. Sie sind grau gefärbt, manchmal mit braunen Punktreihen auf den Deckflügeln. Die Mikrotuberkel haben eine charakteristische Pilz- oder Schirmform mit kurzer, kräftiger Behaarung. Die Mundwerkzeuge sind nach vorne gerichtet, der Kopf ist 1,5 bis 1,7 mal länger, als breit. Furchen für die Fühler reichen von der Fühlerbasis unterhalb der Augen bis zum Beginn des Halses. Die Augen liegen seitlich etwa in der Mitte des Kopfes. Die fadenförmigen Fühler sind ebenso elfgliedrig. Bei \"T. bruchi\" sind sie so lang, wie der Kopf, bei \"T. wagneri\" so lang, wie Kopf und Thorax zusammen. Das Halsschild ist in der Mitte am breitesten, der Vorderrand ist schmäler, als der hintere. Sämtliche Ecken des Halsschildes sind abgerundet.", "section_level": 2}, {"title": "Larven.", "content": "Die einzige bekannte Larve, die vermutlich zur Gattung \"Omma\" gehört wurde in Westaustralien gefunden. Sie war 12 Millimeter lang und hatte einen langgestreckten und leicht abgeflachten Körper. Der Kopf trägt an jeder Seite vier gut entwickelte Punktaugen (Ocelli). Er ist mit Ausnahme der Mundwerkzeuge schwach pigmentiert, hinter dem Kopf ist der Körper blass gelblich pigmentiert. Die Mundwerkzeuge sind nach vorne gerichtet. Die Fühler sind viergliedrig. Die inklusive der gut entwickelten Pretarsalklauen sechsgliedrigen Beine sind kurz und liegen weit auseinander.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Familie besteht aus zwei Gattungen, deren Verbreitung disjunkt ist. Die Arten der Gattung \"Omma\" sind im Osten, Südosten und Südwesten Australiens verbreitet, wohingegen die Gattung \"Tetraphalerus\" in der südlichen Hälfte Südamerikas vorkommen. Die Arten der Gattung \"Omma\" besiedeln sowohl dicht bewaldete Küstengebiete, als auch trockene Eukalyptuswälder, westlich der Great Dividing Range. Die Arten der Gattung \"Tetraphalerus\" leben in offenem, trockenen Buschland.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Larven der Gattung \"Omma\" wurden an Totholz und Baumwurzeln gefunden. \"Omma mastersii\" und \"Omma sagitta\" sehen einer Ameisenwespenart und einer Buntkäferart ähnlich, weswegen vermutet wird, dass diese Arten einen Mimikryring (Müllersche Mimikry) bilden. Auf Grund ihres Lebensraums wird angenommen, dass sich die \"Tetraphalerus\"-Larven in den Wurzeln oder Stämmen von Büschen entwickeln. Die Imagines scheinen nachtaktiv zu sein, was häufige Fänge in Lichtfallen nahelegen.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie und Systematik.", "content": "Die Ommatidae sind durch die vertikalen Schneidkanten der Mandibeln und durch die in tiefen Einbuchtungen liegenden dorsalen Sinneshärchen der apikalen Palpomere von den übrigen Käferfamilien abgegrenzt. Folgende Arten sind bisher bekannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ommatidae sind eine artenarme Familie der Käfer innerhalb der urtümlichsten Unterordnung der Käfer, der Archostemata. Die Familie kommt weltweit mit sechs Arten in zwei Unterfamilien und Gattungen vor.", "tgt_summary": null, "id": 1636494} {"src_title": "ICalamus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Seit Januar 1895 hielten italienische Truppen unter Führung des Oberstleutnants Giuseppe Galliano zusammen mit sudanesischen und eritreischen Askaris die Festung von Mek'elē besetzt. Die äthiopischen Feldherren (\"amharisch: Ras\") Mengesha, Makonnen und Welle errichteten ihr Lager in der Nähe von Mek'elē. Sie sandten Boten zu der Festung und forderten Verhandlungen sowie den Rückzug des italienischen Militärs aus Mek'elē. Am 8. Dezember 1895, unmittelbar nach der Schlacht um den Amba Alagi, begannen äthiopische Kavallerie zunächst mit der Einschliessung der Italiener und einer Belagerung. Am 5. Januar 1896 forderte Ras Makonnen Galliano auf, dass er mit seinen Truppen und Askaris die Festung verlassen und nach Massaua gehen soll. Das Gepäck der italienischen Soldaten würde von Makonnens Leuten nachgebracht werden. Der italienische General Oreste Baratieri drängte seinen Unterhändler, den königlichen Kommissar Pietro Felter, die Verhandlungen auf bis zu 20 Tage herauszuzögern, um bis zu jenem Zeitpunkt eine Verstärkung zu bekommen. Bereits am 7. Januar erreichte Kaiser Menelik II. mit seiner Armee das Lager und verstärkte stattdessen die äthiopischen Truppen.", "section_level": 1}, {"title": "Angriffe und Kapitulation.", "content": "Noch gleichen Tag (n. a. A. erst am 8. bzw. 10. Januar) gab Menelik II. den Befehl zum Angriff. Die gut ausgerüsteten Italiener konnten den Angriff zunächst abwehren. Über 500 Äthiopier starben auf dem Berg und zahlreiche wurden verwundet, darunter auch Ras Makonnen. Bei den Italienern hingegen sind nur sechs Tote und neun Verwundete bekannt. Auf der Suche nach einer neuen Taktik, kam der Ehefrau von Menelik II. Taytu Betul, die mit ihrer persönlichen Leibgarde über eigene Truppen von etwa 3000 Mann verfügte, die Idee, den Italienern die Wasserversorgung abzuschneiden. Ras Makonnen befehligte noch am selben Tag darauf seine Truppen, die vor den Toren von Mek'elē befindlichen Quellen einzunehmen und zu verschütten. Vorräte an Wasser in der Zisterne der Festung hatten die Italiener nur für zehn Tage. Daher mussten die Italiener innerhalb kürzester Zeit ihren Wasserverbrauch reduzieren. Jeder Soldat erhielt nur ein viertel Liter Wasser und etwas Bier. Galliano wartete zu jener Zeit vergebens auf Verstärkung aus Adigrat. Am 10. Januar versuchten die Äthiopier ein weiteres Mal, die Festung zu stürmen. Wieder gab es eine große Anzahl an Opfern auf äthiopischer Seite. Ras Makonnen, der bei dem Angriff ein weiteres Mal leicht verwundet wurde, bat am 13. Januar um einen Waffenstillstand, um die Toten, die immer noch auf dem Feld lagen, zu beerdigen. Galliano verlangte dafür den Rückzug der äthiopischen Truppen um elf Kilometer. Makonnen erkannte, dass der italienische Oberleutnant damit die Wasserquellen zurückerobern wollte, und ging auf das Angebot nicht ein. Am 19. Januar erklärte Galliano seine Bereitschaft zum Rückzug aus Mek'elē, nachdem der Wassermangel und ein Brief von Oreste Baratieri ihn dazu zwangen. Menelik, der keine weiteren eigenen Verluste riskieren wollen, akzeptierte, und am 21. bzw. 22. Januar marschierten die Italiener nach Adigrat ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht von Mek'elē war Teil des Italienisch-Äthiopischen Krieges. Dort besiegte im Jahre 1896 die äthiopische Armee die italienischen Invasionstruppen.", "tgt_summary": null, "id": 1191429} {"src_title": "Daniel Thürer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gebäude.", "content": "Das Haus und eine nicht beitragende Garage befinden sich auf einem 5700 m2 großen Grundstück an der Ostseite der Route 22, direkt gegenüber der Miller Road und etwa 1500 m nördlich des Zubringers zur Interstate 90. Das Grundstück steigt nach Osten hin an, in Richtung der etwa zwei Kilometer entfernten Bundesstaatsgrenze zu Massachusetts auf der anderen Seite des Hügels. Eine Reihe von hölzernen Zaunpfählen verläuft am Straßenrand. Die umliegenden Gebäude in dem kleinen Weiler Flatbrook sind teils gewerblichen Objekte und teils Wohngebäude. Das Gebäude selbst ist ein zweistöckiges Bauwerk mit fünf Jochen, dessen Fassade mit Kiefernbrettern auf einem Trockenmauernsockel. Ein Seitenflügel mit einer ähnlichen Höhe erstreckt sich nach Süden. An beiden Enden erheben sich aus Backsteinen gemauerte Schornsteine, eine große Fernsehantenne sitzt direkt am nördlichen Kamin auf dem verschindelten Dach. Ein paar Stufen an der Westfassade, die die Vorderseite des Hauses bildet, führen hinauf zu einem einjöchigen Portikus mit Giebeldach, der den zentral angeordneten Haupteingang beschirmt und von einem Paar hölzerner Pfeiler getragen wird. Das Giebeldreieck hat ein gezähntes Säulengebälk. Das Aussehen des Portikus wird von einem weniger ornamentierten Portikus über dem rückwärtigen Eingang kopiert. Geriffelte Pilaster erheben sich zwischen dem letzten Joch auf jeder Seite und den restlichen Fenstern hinauf zum Fries. Dieser ist mit Zahnverzierung und Medaillons versehen und läuft um das Gebäude, mit Ausnahme der nach Osten gerichteten Rückseite. Alle Fenster haben einen Fensterladen, die meisten davon sind noch mit den ursprünglichen Haken versehen. Auch an den Ecken sitzen Pilaster; an der südwestlichen Ecke befindet sich eine kleine Satellitenschüssel. Über die volle Länge des Südflügels verläuft an dessen Vorderseite eine Veranda. Ein weiterer Kamin erhebt sich an dem südlichen Ende des Flügels. Das Dach ist aus Blech. Ein weiteres Paar geriffelter Pilaster flankiert den Haupteingang, über dem ein großes Kämpferfenster sitzt. Es öffnet sich in die zentrale Halle, die über die gesamte Länge des Hauses führt. Ein Großteil der Innenausstattung ist im Originalzustand, darunter Säulen, Holzschnitzereien, Sockelleisten und Kamineinfassungen. Das Esszimmer wurde mit neuen Deckenfließen ausgestattet. Ein Teil der ursprünglichen Holzdielenfußböden ist erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Uriah Edwards, der im nahegelegenen Richmond geboren wurde, wechselte im Jahr 1800 im Alter von 31 Jahren den Bundesstaat, um in Flatbrook eine Stelle anzunehmen. Nachdem er nochmals kurz nach Richmond zurückging, siedelte er sich 1802 endgültig in Flatbrook an, um seinen eigenen Laden zu eröffnen. Zwei Jahre später nahm er die ortsansässige Betsy Olmsted, eine Nachfahrin der ersten Siedler Canaans zur Frau, die auch große Grundstücke südlich und westlich des heutigen Hauses besaß. Das Haus entstand zwei Jahre nach der Hochzeit. Im Gegensatz zu anderen zeitgenössischen Häusern im Federal Style, die im Columbia County entstanden, ist das Lace House ausgiebig verziert. Es entspricht einem vernakulären Muster früher ländlicher Häusern im Federal Style, der in dem an Connecticut und Massachusetts grenzenden Teil New Yorks typisch ist; ebenso wie etwa beim Tabor-Wing House in Dover Plains ist ein großer Teil der Verzierung im Bereich der Veranda angebracht. Seine allgemeine Verzierung gab dem Haus der Edwards' schon kurz nach der Erbauung den Spitznamen \"Lace House\", unter dem es seitdem bekannt ist. Edwards verkaufte später einen Teil seines Landes an die neugegründete Albany and West Stockbridge Railroad, die spätere Hudson and Berkshire und danach die Boston and Albany Railroad, die als erste Eisenbahn New York und Massachusetts miteinander verband. Er eröffnete den Bahnhof, der bis zu seinem Abriss Mitte des 20. Jahrhunderts als Edwards Station bekannt war. Edwards war kommunalpolitisch aktiv und war Stadtdirektor, Stadtkämmerer und Mitglied der New York State Assembly. Er starb 1851 und seine Frau 16 Jahre später. Nach ihrem Tod ging das Erbe an ihre Schwägerin Lucinda Edwards Woodworth, die es schon bald ihrer eigenen Tochter hinterließ. Diese hatte in eine andere ortsansässige Familie eingeheiratet, die Familie Curtis. Eine der Nachkommen, Harriet Curtis, übertrug es an einen der Nachbarn. Nach ihrem Tod klagte ihr Nachlassverwalter gegen diese Übertragung, weswegen das Haus etliche Jahre leerstand. Der Kücheflügel an der Südseite verfiel, bis der Rechtsstreit 1921 beigelegt wurde. William Edwards verkaufte das Anwesen schon kurze Zeit später an die Familie Rathbun, die den ursprünglichen Küchenflugel einriss und den heutigen Anbau errichtete. Zu der Zeit wurden auch die Schornsteine versetzt und das ursprüngliche Schindeldach durch ein Blechdach ersetzt. Außerdem gruben sie einen neuen Brunnen und ließen das Haus elektrifizieren. Die Nachkommen der Familie verkaufte es 60 Jahre später an die Familie Brusch. 1983 wurde das Haus renoviert, wobei Strom- und Wasserleitungen auf den neuesten Standard gebracht sowie Interieur und Exterieur instand gesetzt wurden. Die größte Veränderung zu diesem Zeitpunkt war der Bau des rückwärtigen Portikus. Nach Abschluss der Arbeiten betrieben sie in dem Haus ein Bed and Breakfast.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Lace House, auch als Uriah Edwards House bekannt, befindet sich an der New York State Route 22 in Canaan, New York in den Vereinigten Staaten. Bei dem Gebäude handelt es sich um ein Anfang des 19. Jahrhunderts in Ständerbauweise erbautes Haus. ", "tgt_summary": null, "id": 1031443} {"src_title": "Heinrich Heppe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Antarktis im Winter 1957. An Bord einer Antonow An-12-Frachtmaschine kommt es zwischen den beiden Piloten und den drei Passagieren zu einem Feuergefecht, bei dem alle fünf getötet werden und die Maschine abstürzt. Die Gegenwart. Special Deputy US-Marshal Carrie Stetko hat vor zwei Jahren in Miami in Notwehr ihren korrupten Partner erschossen und sich nach diesem Ereignis auf die Amundsen-Scott-Südpolstation versetzen lassen, um die Geschehnisse zu verarbeiten. Delfy, einer der Piloten der Station, meldet bei einem Überflug die Sichtung einer Leiche. Stetko untersucht mit Delfy und dem Stationsarzt Dr. John Fury den Fundort. Die Leiche entpuppt sich als Anton Weiss, ein Geologe, der zusammen mit seinen Kollegen Michael Rubin und John Mooney im Camp Delta-One One nach Meteoriten gesucht hat. Bei der Obduktion stellt sich schnell heraus, dass Weiss ermordet wurde. Als Stetko Kontakt mit Delta-One One aufnehmen will, erhält sie einen Anruf von Mooney. Er ist auf der Wostok-Station und bittet Stetko eindringlich, vorbeizukommen. Als Stetko zusammen mit Delfy an der Wostok-Station ankommt, findet sie Mooney schwer verletzt im Sterben liegend. In letzter Sekunde kann sie vor einem maskierten Angreifer flüchten. Im Schneegestöber bei 65 °C unter Null verliert sie jedoch ihre Handschuhe und verletzt sich die linke Hand an der eiskalten Tür des Hauptgebäudes. Zurück im Nebengebäude, treffen sie auf den UN-Sonderermittler Robert Pryce, der vom FBI informiert und von der McMurdo-Station an der Wostok-Station abgesetzt wurde. Zusammen fliegen sie zu Delta-One One. Einer Karte folgend fahren sie mit einer Pistenraupe zu einem Planquadrat, wo die Wissenschaftler zuletzt gearbeitet haben. Sie finden dort den Einstieg zu der inzwischen von meterdickem Eis bedeckten russischen Frachtmaschine. In der Maschine entdecken sie eine vor kurzem aufgebrochene Kiste und können anhand der Leichen von 1957 die damaligen Ereignisse zum Teil rekonstruieren. Außerdem finden sie frische Blutspuren und können sie den drei Geologen um den toten Anton Weiss zuordnen. Plötzlich bricht der Zugangsschacht ein und sie werden von den Schneemassen eingeschlossen. Durch Aktivierung der alten Sprengbolzen des Notausstiegs im Dach des Rumpfes können sie sich jedoch freisprengen und so wieder an die Oberfläche gelangen. Zurück auf der Amundsen-Scott-Station, muss Dr. Fury Stetko zwei erfrorene Finger amputieren. Vom Leiter der Station, Sam Murphy, erfährt Stetko, dass die Basis wegen eines herannahenden Orkans evakuiert wird. Es wird der letzte Flug für das nächste halbe Jahr sein, da die Station während des Winters nicht via Flugzeug erreichbar ist. Unerwartet wird Rubin auf der Basis gesichtet. Während Stetko ihn verhört, flüchtet er und wird von dem maskierten Fremden mit einem Eispickel getötet. Stetko kann den Maskierten stellen und überwältigen. Er entpuppt sich als Russell Haden, einer der Stationspiloten. Er wird eingesperrt, doch kurz vor dem Start des Evakuierungsflugzeugs findet Stetko Delfy schwer verletzt auf; die Maschine startet ohne Stetko, Pryce, Fury, Delfy und Haden. Letzterer konnte zwischenzeitlich aus seiner Arrestzelle flüchten. Bei einem Handgemenge im aufkommenden Sturm mit Stetko und Pryce stirbt Haden schließlich. Über die Frachtliste des Evakuierungsflugzeugs findet Stetko die Leichensäcke der drei Wissenschaftler. Einem wurde der Bauch geöffnet und wieder zugenäht. Über einen speziellen Knoten der Naht, der mit dem Knoten der Naht ihrer amputierten Finger identisch ist, kann Stetko Dr. Fury als Mittäter entlarven. Der Inhalt der Kiste der russischen Maschine stellt sich als Rohdiamanten heraus. Die drei Wissenschaftler hatten die Maschine bei ihrer Suche nach Meteoriten gefunden, Haden tötete die drei aus Habgier, und Fury sollte die Diamanten in einer der Leichen von der Basis schmuggeln. Als Stetko den Arzt damit konfrontiert, bittet er sie, ein letztes Mal die Polarlichter sehen zu dürfen, was sie ihm gewährt. Er begeht somit Suizid, indem er ungeschützt die Basis hinaus in den Schneesturm verlässt. Ein halbes Jahr später. Stetko, Pryce und Delfy haben den Winter alleine in der Station verbracht und erwarten die Ankunft des Frachtflugzeugs, mit dem die Wissenschaftler in die Station zurückkehren werden. Stetko bittet via E-Mail um ihre Versetzung, jedoch dahin, wo es „ein bisschen wärmer ist“.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrundinformationen.", "content": "1999 erwarb Columbia Pictures die Filmrechte an dem Comic, Reese Witherspoon sollte die Hauptrolle übernehmen. Im Oktober 2006 übernahm Dark Castle Entertainment die Rechte, im Februar 2007 wurde Dominic Sena, ein großer Fan der Comicreihe, für den Regieposten gewonnen und Kate Beckinsale übernahm die Hauptrolle. Die Dreharbeiten begannen am 5. März 2007 in Manitoba, weitere Drehorte waren Montreal und der Winnipegsee, im Juni 2007 waren die Dreharbeiten abgeschlossen. Bei einem Budget von 35 Millionen US-Dollar spielte der Film bei der weltweiten Kinoauswertung nur knapp 18 Millionen US-Dollar ein; in Deutschland wurde er im April 2010 direkt auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Der namensgebende Filmtitel bezieht sich auf einen Whiteout, jenem meteorologischen Phänomen, das vor allem in Polargebieten und im Hochgebirge auftritt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Whiteout ist ein US-amerikanisch-kanadisch-französisch-türkischer Thriller aus dem Jahr 2009. Regie führte Dominic Sena. Der Film basiert auf der gleichnamigen Comicminiserie von Greg Rucka und Steve Lieber.", "tgt_summary": null, "id": 2361113} {"src_title": "Edgar Allan Poe’s Das Grab der Ligeia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Mount Sterling liegt auf 39°59'12\" nördlicher Breite und 90°45'55\" westlicher Länge. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 2,8 km2, die ausschließlich aus Landfläche besteht. Mount Sterling liegt 86 km östlich des Mississippi River, der die Grenze nach Missouri bildet. Durch Mount Sterling führt der in Ost-West-Richtung verlaufende U.S. Highway 24, der im Zentrum der Stadt auf die Illinois State Routes 99 und 107 trifft. Illinois' Hauptstadt Springfield liegt 105 km im Osten, St. Louis 192 km im Süden, und die Quad Cities 193 km im Norden.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Bei der Volkszählung im Jahre 2000 wurde eine Einwohnerzahl von 2.070 ermittelt. Diese verteilten sich auf 934 Haushalte in 535 Familien. Die Bevölkerungsdichte lag bei 740,0/km2. Es gab 1.048 Gebäude, was einer Bebauungsdichte von 374,7/km2 entsprach. Die Bevölkerung bestand im Jahre 2000 aus 98,55 % Weißen, 0,14 % Afroamerikanern, 0,34 % Asiaten und 0,33 % anderen. 0,19 % gaben an, von mindestens zwei dieser Gruppen abzustammen. 0,97 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics, die verschiedenen der genannten Gruppen angehörten. 23,0 % waren unter 18 Jahren, 8,2 % zwischen 18 und 24, 28,4 % von 25 bis 44, 19,35 von 45 bis 64 und 21,0 % 65 und älter. Das durchschnittliche Alter lag bei 38 Jahren. Auf 100 Frauen kamen statistisch 92,2 Männer, bei den über 18-Jährigen 89,5. Das durchschnittliche Einkommen pro Haushalt betrug $27.434, das durchschnittliche Familieneinkommen $40.363. Das Einkommen der Männer lag durchschnittlich bei $29.333, das der Frauen bei $19.258. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf $15.755. Rund 4,7 % der Familien und 10,9 % der Gesamtbevölkerung lagen mit ihrem Einkommen unter der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mount Sterling ist eine Stadt und Verwaltungssitz des Brown County im Westen des US-amerikanischen Bundesstaates Illinois. Im Jahre 2000 hatte Mount Sterling 2.070 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 877864} {"src_title": "St Mary Magdalene’s Church (Boveney)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die dünnbesiedelte Halbinsel Rotherhithe war ursprünglich nasses Marschland am Fluss entlang. Sie war für landwirtschaftliche Nutzung ungeeignet, aber ihre Lage an der Themse, gleich unterhalb des Stadtzentrums von London machte sie zum idealen Standort für Hafenanlagen. Die Gegend war seit Langem mit Schifffahrtsaktivitäten verbunden: im Juni 1620 startete das Schiff der Pilgerväter, die Mayflower, von Rotherhithe nach Southampton und wurde mit Nahrungsmitteln und anderen Gütern für die Überfahrt nach Neuengland ausgerüstet und eine wichtige Werft der Royal Navy lag gleich etwas flussabwärts in Deptford. 1696 wurde das \"Howland Great Wet Dock\" (benannt nach der Familie des Landeigentümers) gebaut, das damals größte Hafenbecken der Welt, das 120 Segelschiffe aufnehmen konnte. Mitte des 18. Jahrhunderts war das Hafenbecken zur Operationsbasis für Walfänger in der Arktis geworden und wurde daher in Greenland Dock (Grönland-Hafenbecken) umbenannt. Im 19. Jahrhundert führte die Zunahme des Verkehrs aus dem Baltikum und Skandinavien (hauptsächlich Holz), sowie Kanada (Nahrungsmittel für die Londoner Bevölkerung) zur Erweiterung des Greenland Docks und zum Bau weiterer Hafenbecken für die Aufnahme einer wachsenden Zahl von Schiffen. Schließlich waren 85 % der Landfläche der Halbinsel, eine Fläche von 1,9 km2, mit einem System von neun Hafenbecken, sechs Holzbecken und einem Kanal bedeckt. Viele der Hafenbecken wurden nach der Herkunft ihrer Kundschaft benannt, z. B. \"Canada Dock\", \"Quebec Pond\", \"Norway Dock\" und \"Russia Dock\". Der Grand Surrey Canal wurde 1807 eröffnet und verband die Hafenbecken mit Einrichtungen, die weiter von der Themse weg lagen, erwies sich aber als wirtschaftliches Desaster und nur 5,6 km wurden jemals gebaut. In den Hafenbecken etablierte sich eine bestimmte Art zu arbeiten, die sich von der der Isle of Dogs auf der anderen Flussseite deutlich unterschied. Ein typischer Anblick dieser Hafenbecken waren die „Holzträger“, Hafenarbeiter, die sich darauf spezialisiert hatten, große Mengen geschnittenen Holzes auf ihren Schultern zu tragen und die besondere Kopfbedeckungen trugen, die ihre Köpfe vor dem rohen Holz schützten. Der Niedergang der Hafenanlagen begann im Zweiten Weltkrieg, als sie bei deutschen Luftangriffen schwer beschädigt wurden. Das South Dock wurde ausgepumpt und zum Bau von Senkkästen aus Beton genutzt, aus denen die Mulberry-Häfen für den D-Day zusammengesetzt wurden. Mit dem Aufkommen von Containerschiffen wurden die Hafenbecken aber zu klein. Wegen mangelnder Nachfrage wurden sie schließlich 1969 geschlossen. Der \"Grand Surrey Canal\" wurde 1971 geschlossen, entleert und verfüllt. Für über ein Jahrzehnt wurde das Gelände zur Industriebrache, die Lagerhäuser wurden abgebrochen und über 90 % der Hafenanlagen verfüllt. Die einzigen, noch erhaltenen freien Wasserflächen sind das Greenland Dock, das South Dock, Teile des Canada Docks (heute Canada Water genannt), das Norway Dock und ein Basin, das \"Surrey Water\" genannt wird. 1981 gründete die konservative Regierung unter Margaret Thatcher die \"London Docklands Development Corporation\" (LDDC), die Stadtentwicklung der früheren Hafenanlagen östlich der Londoner Innenstadt – einschließlich der Surrey Docks – in die Hand nehmen sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Das Gelände heute.", "content": "In den 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre wurde das Gelände der Surrey Docks gründlich modernisiert und in \"Surrey Quays\" umbenannt. Über 5.500 neue Wohneinheiten entstanden, vom Reihenhaus bis zur Wohnung ein einem großen Wohnblock. Das South Dock wurde in einen Jachthafen umgewandelt – heute der größte in London – und am Greenland Dock wurde ein Wassersportzentrum gebaut. Das Canada Water und das verfüllte Russia Dock wurden Naturschutzgebiete; auf letzterem entstand ein Wald. Es wurden auch Freizeiteinrichtungen gebaut und Leichtindustrie angesiedelt, z. B. die neue Druckerei der \"Associated Newspapers\", Herausgeber der Londoner Zeitungen Evening Standard und Daily Mail. Im Oktober 1988 wurde das \"Surrey Quays Shopping Centre\" als neu entwickeltes Zentrum des Geländes eröffnet. Der nahegelegene Bahnhof der London Overground wurde ein paar Monate später in Surrey Quays umbenannt. Der Fußballclub \"Fisher Athletic F. C.\" ist an den Surrey Docks zuhause.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Surrey Commercial Docks waren eine große Hafenanlage in Rotherhithe (London) am Südufer der Themse. Die Hafenbecken waren in der einen oder anderen Form von 1696 bis 1969 in Benutzung. Die meisten davon wurden anschließend verfüllt und es wurden Wohnhäuser darauf gebaut. Die Gegend heißt heute Surrey Quays, es gibt aber auch noch den Namen Surrey Docks.", "tgt_summary": null, "id": 2178277} {"src_title": "Robert Goodloe Harper", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Glennie begann seine Karriere 2007 bei den Brandon Wheat Kings in der Western Hockey League. Er lief in der Saison 2007/08 in 67 Spielen für die Wheat Kings aufs Eis und erzielte 59 Scorerpunkte. In der folgenden Saison gelang es ihm, seine Trefferquote zu steigern und Glennie sammelte insgesamt 88 Punkte in 67 Spielen. Der Kanadier wurde beim NHL Entry Draft 2009 von den Dallas Stars aus der National Hockey League in der ersten Runde an achter Position ausgewählt. Auch die Saison 2009/10 verbrachte er bei den Brandon Wheat Kings in der WHL und verbesserte seine Punkteausbeute abermals. Im Juli 2010 unterschrieb Glennie einen Kontrakt für drei Jahre bei den Dallas Stars, begann die folgende Saison jedoch wiederum bei den Brandon Wheat Kings in der WHL. Nach deren Ausscheiden in den Playoffs im April 2011 wurde der Stürmer bei den Texas Stars in die American Hockey League eingesetzt, für die er bis zum Ende der Saison 2014/15 spielte. In diesem Zeitraum kam er zu lediglich einem Einsatz für Dallas in der NHL, feierte mit dem Gewinn des Calder Cups in Diensten der Texas Stars im Jahr 2014 aber auch den größten Erfolg seiner Karriere. Die Dallas Stars verlängerten den Vertrag des Stürmers im Sommer 2015 jedoch nicht, wodurch sich dieser als Free Agent auf Vereinssuche befand. Schließlich entschied sich Glennie dazu, die gesamte Saison 2015/16 auszusetzen und seine Verletzungen auszukurieren. Erst zur Saison 2016/17 kehrte er aufs Eis zurück und bestritt die Saison nach einem erfolgreichen Probetraining bei den Manitoba Moose aus der AHL. Im Anschluss an die Spielzeit beendete er im Alter von 26 Jahren seine aktive Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Im Juniorenbereich kam Glennie bei der World U-17 Hockey Challenge 2008 und dem Ivan Hlinka Memorial Tournament 2008 zu Einsätzen für sein Heimatland. Dabei gewann er bei der World U-17 Hockey Challenge die Bronzemedaille, zu deren Gewinn er in sechs Turniereinsätzen zehn Scorerpunkte beisteuerte. Beim Ivan Hlinka Memorial Tournament wenige Monate später gewann Glennie sogar die Goldmedaille.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Kanada bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Scott Glennie (* 22. Februar 1991 in Winnipeg, Manitoba) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 2007 und 2017 unter anderem eine Partie für die Dallas Stars in der National Hockey League auf der Position des Centers bestritten hat. Hauptsächlich spielte Glennie aber in der American Hockey League, wo er im Jahr 2014 mit den Texas Stars den Calder Cup gewann.", "tgt_summary": null, "id": 1906606} {"src_title": "Launceston Steam Railway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Psychische und physiologische Wirkungen des modernen Wickelns.", "content": "Die heutigen Einstellungen und Bewertungen dieser Pflegepraxis sind äußerst unterschiedlich, insbesondere bezogen auf die Anwendung des Wickelns bei normalentwickelten Babys. In der Ratgeberliteratur wird Wickeln verschiedentlich zur Beruhigung des Babys empfohlen, während der Kindheitshistoriker Lloyd deMause es als extrem schädlich für die emotionale Entwicklung des Kindes einschätzt. Ein Standardwerk zur Diagnostik und Therapie von Regulationsstörungen bei Säuglingen erwähnt die Maßnahme Wickeln nicht. Zwei Studien zu indianischen Kulturen ergaben, dass festes Wickeln im Wiegenbrett (englisch: \"cradleboard\") über einen Zeitraum von etwa einem Jahr nicht den Laufbeginn verzögerte. Im Gegensatz dazu lieferte eine japanische Studie Hinweise auf eine Verzögerung des Laufbeginns durch Wickeln. Eine Studie an albanischen Kindern zeigte hierzu passend eine deutliche Verzögerung des Beginns des Kriechens und ebenso der feinmotorischen Entwicklung durch Wickeln. Es besteht also ein wissenschaftlicher Klärungsbedarf in Bezug auf die Auswirkung des monatelangen strammen Wickelns auf den Laufbeginn von Kleinkindern. Die Beeinflussung höherer psychischer Funktionen, wie beispielsweise der Entwicklung des Selbsts oder des Bewirkungserlebens, sind insgesamt sehr unzureichend erforscht. Das gilt ebenso für emotionale Langzeitfolgen des Wickelns. Heutige medizinische und psychologische Studien zum Wickeln beziehen sich fast immer auf eine modifizierte Form dieser Praxis mit enger zeitlicher Begrenzung, meist ausgeführt unter ärztlicher Aufsicht. Heutiges Wickeln im Westen wird meist in modifizierter Form an frühgeborenen Kindern ausgeführt. Aber auch normal entwickelte Neugeborene werden mitunter stramm gewickelt, worauf Hinweise in der Ratgeberliteratur zur Babypflege deuten. Oft dient als Begründung für diese Maßnahme die empirisch gut belegte Tatsache, dass gewickelte Babys motorisch ruhiger sind und mehr schlafen als ungewickelte Babys. Durch Wickeln wird der Anteil des Non-REM-Schlafs (quiet sleep) erhöht, ebenso die gesamte Schlafdauer. Die Wirkung des Wickelns auf die Regulationsstörung Exzessives Schreien ist nur kurzfristig höher als die klassische Behandlung dieses Problems durch Einführung von mehr Regelmäßigkeit in den Tagesablauf des Kindes. Insofern rechtfertigt dieser Effekt nicht die unbekannten Risiken, die das Wickeln birgt.", "section_level": 1}, {"title": "Wickeln und plötzlicher Kindstod.", "content": "Die Auswirkungen des Wickelns auf den plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome, SIDS) sind umstritten. Vom plötzlichen Kindstod, der häufigsten Todesursache bei Babys nach der Neugeborenenphase, spricht man, wenn der Tod eines Kindes eintritt, ohne dass dafür eine medizinische Erklärung gefunden werden kann. Der Tod tritt meist während des Schlafs ein. Pädiater fanden heraus, dass das Schlafen des Babys auf dem Bauch einen Risikofaktor beim plötzlichen Kindstod darstellt. Daher wurde das Schlafen der Babys in Rückenlage propagiert, und in der Folge ging die Zahl plötzlicher Kindstode stark zurück. Da Wickeln die Bewegungsmöglichkeiten des Babys fast völlig einschränkt, wurde von Pädiatern empfohlen, Babys zu wickeln und in Rückenlage schlafen zu lassen. Das Wickeln selbst wird nicht als protektiver Faktor beim plötzlichen Kindstod angesehen. Wickeln erhöht sogar das Risiko, wenn Babys zudem in der Bauchlage schlafen; es verringert das Risiko, wenn sie in der Rückenlage schlafen. Eine neuere empirische Studie zeigt, dass Wickeln ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod sein kann. Die Gefahr der Überwärmung des Kindes ist durch Wickeln erhöht, insbesondere wenn das Baby an fiebrigen Infekten erkrankt. In der Literatur wird ein Fall beschrieben, bei dem ein gewickeltes Kind durch Überwärmung zu Tode kam. Und auch dieser Überwärmungseffekt wirkt sich negativ auf das Risiko des plötzlichen Kindstodes aus.", "section_level": 2}, {"title": "Empirisch nachgewiesene negative Wirkungen des Wickelns.", "content": "Empirisch nachgewiesene negative Wirkungen des Wickelns beziehen sich auf folgende Probleme:", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen der Babys auf Wickeln.", "content": "Die Reaktionen der Babys auf das Gewickelt-Werden sind unterschiedlich: Viele wehren sich zunächst gegen das Gewickelt-Werden, geben aber dann schnell auf und werden passiv. Sowohl Weinen außerhalb des Cradleboards kommt vor, als auch Verweigern des Cradleboards nach längerer Zeit außerhalb.", "section_level": 2}, {"title": "Wickeln bei frühgeborenen Babys.", "content": "Wickeln bei frühgeborenen Babys wird anders ausgeführt als traditionelles Wickeln. Frühgeborene Babys weisen aufgrund ihrer physiologischen Unreife (insbes. von Lungen, Nieren und Herz) eine ganze Reihe massiver medizinischer Probleme auf. Ihr motorischer Entwicklungsrückstand ist mitunter beträchtlich, und sie ermüden schnell. In den Frühgeborenenstationen werden zahlreiche medizinische Interventionen ausgeführt, um das Leben dieser winzigen Kinder zu erhalten und zu erleichtern. Das „Wickeln“ dieser Frühchen (very low birth weight infants, VLBW infants) erfolgt sehr locker und dient dazu, die schwachen und wenig beweglichen Arme am Körper des Kindes zu halten. Infolge dieser Hilfe kann das frühreife Baby gewisse Bewegungen ausführen. Ziel dieser Wickelform ist also die Erleichterung von Bewegungen. Daher ist diese Form des „Wickelns“ vom eigentlichen Wickeln zu unterscheiden. Die extrem retardierte motorische Entwicklung dieser Kinder erfordert die Simulation des zuvor „schwerelosen“ Zustands der Arme im wässrigen Medium des Uterus. Daher werden die Arme der Kinder in Beugung (nicht in Streckung wie bei Soranus beschrieben) gewickelt, die Hände nahe am Mund platziert. Diese Position erlaubt die Selbstberuhigung, etwas, was bei gewöhnlichem Wickeln gerade verhindert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte des Wickelns.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorzeit und Antike.", "content": "Verschiedene Autoren vermuten, dass die Praxis bereits im Paläolithikum erfunden wurde. In Europa finden sich erste Nachweise dieser Praxis aus der Vorgeschichte in Form von Votivgaben, Idolen und Grabbeigaben: Die ältesten Abbildungen gewickelter Kinder stammen von Kreta und Zypern. Die Votivgaben und Idole sind 4000 bis 4500 Jahre alt. Etwa 600 Jahre vor Christus schrieb der Prophet Ezechiel vom Salzen und Wickeln des Neugeborenen. Laut Hippokrates (ca. 460 – ca. 370 v. Chr.) haben die Ägypter ihre Kinder gewickelt. Es fehlen bislang aber weitere Belege für diese Angabe. In der griechischen und römischen Antike war Wickeln die übliche Behandlung des Neugeborenen. Die bei weitem ausführlichste Beschreibung einer Wickelmethode in der Antike stammt von dem griechischen Arzt Soranus von Ephesus (um 100 n. Chr.), einer zentralen medizinischen Autorität der Antike. Er praktizierte in Rom. Nach der Geburt wurde das Kind gewaschen, abgenabelt und mit Salz bestreut. Dann folgte das für Soranus unerlässliche Wickeln des Kindes. Nach antiken Auffassungen war der Babykörper weich und formbar. Daher sollte das Kind durch die Wickelbänder körperlich geformt werden. Jedes einzelne Körperglied des Kindes wurde in der Antike gewickelt, danach der ganze Körper, der so in eine unbewegliche Streckstellung gebracht wurde. Anschließend wurde es in eine Wiege gelegt, die bereits im Altertum verwendet wurde. Laut Soranus sollte das Baby etwa 40 bis 60 Tage lang gewickelt werden. Soranus beschrieb den Wickelvorgang folgendermaßen: \"„Man nehme nun das Ende der Binde und lege es am Vorderarm an, wickle sie dann ringsherum um die gestreckten Finger, den Vorderarm, den Ellenbogen und Oberarm, dabei ziehe man sie an den Handknöcheln ruhig stramm an, lockerer aber an den übrigen Theilen bis zur Achsel. Ebenso verfahre man bei der Einwicklung der anderen Extremität; den Rumpf umwickle man mit einer breiteren Binde und zwar so, dass man bei den männlichen Kindern die Binde überall gleichmassig stramm zieht, dagegen bei den weiblichen die Gegend der Brustwarzen etwas enger schnürt, die Hüftgegend dagegen locker lässt. Denn diese Methode eignet sich besser für das weibliche Geschlecht. (...) Die Einhüllung in die Binden soll sich bis zu den Fingerspitzen erstrecken, sie soll locker sein an den Schenkeln und Waden, dagegen kompress an den Stellen des Knies und der Kniekehle, an den Fussrücken und den Knöcheln. Auf solche Weise werden die Füsse an der Spitze breiter und der Mittelfuss wird schmäler. Danach lege man die Arme an die Seiten, die Füsse an einander und umwickle dann das ganze Kind von der Brust bis zu den Füssen mit einer breiten Binde. Dadurch, dass die Hände eingefatscht werden, gewöhnen sie sich an die gestreckte Haltung.“\" Wickeln scheint Teil antiker Geburtsriten gewesen zu sein. Neben der auch rituell zu verstehenden Funktion, dem Kind eine Form zu geben, sollte es ermöglichen, dass bereits das Neugeborene aufrecht stehen konnte und so aus einem animalischen Wesen auf magisch-symbolische Weise ein Mensch wurde. Bereits in der Antike war Wickeln Thema der bildenden Kunst (Votivgaben, Idole, Darstellungen von Sagenfiguren).", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Wickeln war über das gesamte Mittelalter verbreitet. Es war seit der Antike mit dem Ammenwesen verknüpft. Auch im Mittelalter wurden viele Kinder von Ammen betreut. Das Wickeln war für die Ammen eine leicht anwendbare Methode zur Ruhigstellung des Kindes. Die medizinischen Autoritäten des Mittelalters waren noch weitgehend von Soranus' Ansichten beeinflusst. Auch sie argumentierten bei der Begründung des Wickelns praktisch ausschließlich damit, dass der Körper des Neugeborenen weich und formbar sei und daher eine Formung benötige. Bartholomaeus Anglicus wollte durch Wickeln Verdrehungen der Glieder verhindern. Etwa um das Jahr 1250 schrieb er in seinem Werk \"Über die Ordnung der Dinge\": \"„Die Glieder des Kindes haben wegen ihrer Zartheit eine fließende Struktur und nehmen verschiedene Gestalt an, und deshalb müssen die kindlichen Glieder mit Windeln oder anderen passenden Binden gefesselt werden (sunt liganda), damit sie nicht ganz verfallen oder eine andere Verformung erleiden.“\" Vinzenz von Beauvais empfahl zudem eine Formung von Kopf, Nase und Stirn. Heinrich Laufenberg und Paulus Bagellardus sprachen sich sehr ähnlich für Notwendigkeit des Wickelns aus. Im ersten deutschsprachigen Werk über Pädiatrie, \"Regiment der jungen Kinder\" von 1473, empfahl der Augsburger Arzt Bartholomäus Metlinger (ca. 1440–ca. 1491): \"„Wenn man das Kind fatschen will, so soll man die Glieder des Kindes sanft anfassen. Was zu strecken ist, das soll man strecken wie die Arme nach der Länge des Leibes. Desgleichen die Füße und dann genauso wickeln.“\" Die Dauer des Wickelns, gemessen am Lebensalter des Kindes, lässt sich für das Mittelalter kaum rekonstruieren. In Heiligenviten finden sich Hinweise darauf, dass es mitunter gut ein Jahr durchgeführt wurde. Die Praxis des Wickelns wurde in zeitgenössischen Gemälden, Gedichten und theologischer Literatur thematisiert. So beschrieb die Mystikerin Birgitta Birgersdotter (1303–1373), genannt Birgitta von Schweden, ganz präzise die Wicklung des Jesuskindes nach einer Vision am Weihnachtsfest des Jahres 1372. Diese berühmte Vision war Ausgangspunkt eines neuen Bildtypus, der das neugeborene Jesuskind auf dem kalten Boden liegend beschrieb. Erst nach dieser Szene erfolgte das Wickeln. Auch andere Mystikerinnen befassten sich mit dieser Praxis. Von der Mystikerin Mechthild von Hackeborn (1241–1299) wird eine Vision berichtet, in der der neugeborene und gewickelte Jesus gesagt habe: \"„Da ich in der Welt geboren ward, wurde ich von Stunde an gebunden mit Tüchlein, also daß ich mich nicht bewegen mochte, zu einem Zeichen, daß ich mich ganz, mit allen Gütern, die ich mit mir von dem Himmel brachte, in die Gewalt des Menschen gegeben habe zu seinem Nutzen. Denn, wer gebunden ist, hat keine Gewalt und vermag sich nicht zu wehren, und ihm mag genommen werden Alles, was er hat.“\" Nicht nur in der Literatur, auch in der bildenden Kunst finden sich zahlreiche Reflexe auf die Wickelpraxis. So stellte Giotto di Bondone (1266–1337) die schmerzhafte Formung der Nase des gewickelten Jesuskindes dar, und Hieronymus Bosch (ca. 1450–1516) malte ein Wickelkind in den Klauen einer beängstigenden Mutterfigur. Die vielleicht anmutigste Darstellung eines gewickelten Kindes stammt von Andrea Mantegna (1431–1506).", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Die Praxis des Wickelns wurde in Europa seit der Antike kontinuierlich beibehalten, allerdings änderten sich die jeweiligen Begründungen für die Wickelpraxis. Der französische Arzt François Mauriceau (1637–1709) schrieb beispielsweise im Jahr 1668: \"„Das Kind muss daher gewickelt werden, damit seinem kleinen Körper eine gerade Gestalt gegeben wird, die für den Menschen die geziemendste und schicklichste ist, und damit es daran gewöhnt wird, sich auf seinen Beinen zu halten; denn ohne diese Maßnahme würde es sich auf allen Vieren bewegen wie die meisten anderen Tiere.“\" In der Frühen Neuzeit scheint die Idee entstanden zu sein, dass Wickeln das Baby warmhalten solle. Aus dem Mittelalter sind keine Begründungen überliefert, die das Warmhalten oder Beruhigen des Kindes herausstellen. Der französische Dichter de Sainte-Marthe beschrieb die wärmende Funktion des Wickelns im 16. Jahrhundert in einem Gedicht zum ersten Mal (hier in der englischen Übersetzung des ursprünglich lateinischen Textes): \"T’ enwrap the babe, by many circling fold,\" \"In equal lines, and thus defend from cold.\" \"Um das Baby einzuhüllen, wickle es kreisend ein\" \"in gleichmäßigen Linien und schütze es so vor Kälte.\" Im 16. Jahrhundert lieferte der schweizerische Wundarzt Felix Würtz (ca. 1500 bis ca. 1598) mit seinem „Kinderbüchlein“ die erste kritische Auseinandersetzung mit dem Wickeln und seinen unmittelbaren Folgen für das Baby: \"„Es ist deshalb (wie ich auch zuvor geschrieben habe) auf dem Rücken liegen und so ungebunden strampeln das allerbeste für alle Kinder, gleichermaßen ob sie gar jung oder auch etwas älter sind, nach der Zeit, da sie vor ihren Händen und Füßlein nicht mehr erschrecken. Wenn sie aber (so) jung sind, daß sie ihre eigenen Händlein und Füßlein noch fürchten und davor erschrecken, soll man diese Kinder nicht so ungebunden liegen lassen.“\" Obwohl Würtz sich für eine gemäßigte Form des Wickelns aussprach, stellt seine Arbeit insgesamt den Auftakt für die Abschaffung des Wickelns dar. Er ließ sich Wickeln von den Ammen zeigen und leitete daraus entstandene Schäden für das Kind ab. Er argumentierte dabei unter Berücksichtigung der Empfindungsfähigkeiten des Kindes. Würtz’ Auffassungen blieben lange ohne praktische Folgen. Erst am Ende des 17. Jahrhunderts sprach sich der englische Philosoph John Locke gegen das Wickeln aus. Es setzte ein grundlegender Wandel der Einstellungen gegenüber dem Wickeln ein. 150 Jahre nach Würtz' Tod sprach sich der englische Arzt William Cadogan (1711–1797) für die völlige Abschaffung des Wickelns aus. In seiner Abhandlung „An Essay upon Nursing and the Management of Children, from their Birth to Three Years of Age“ von 1748 äußerte er seine Auffassung von einer zeitgemäßen Pflege der Kleinkinder: \"„But besides the Mischief arising from the Weight and Heat of these Swaddling-cloaths, they are put on so tight, and the Child is so cramp'd by them, that its Bowels have not room, nor the Limbs any Liberty, to act and exert themselves in the free easy Manner they ought.“\" \"„Abgesehen von dem Schaden, der vom Gewicht und der Hitze dieser Wickelkleider herrührt, werden sie so stramm angelegt und das Kind wird so sehr von diesen eingeengt, daß weder seine Eingeweide Platz, noch seine Glieder irgendwelche Freiheit haben, um zu handeln und bewegt zu werden in der freien und leichten Weise, die sie haben sollten.“\" Seiner Meinung schlossen sich zahlreiche Ärzte an, beispielsweise der schwedische Arzt Rosén von Rosenstein. Jean-Jacques Rousseau war wohl vom ärztlichen Diskurs beeinflusst und verglich das Wickeln 1762 in seinem Erziehungsroman Emile mit Fesseln, wobei er dieses Bild unmittelbar von Buffon übernahm. Bereits in der Antike hatte Plinius d. Ä. das Wickeln mit Fesseln verglichen. Die Ärzte spielten bei der Abschaffung des Wickelns eine bedeutende Rolle. Ab dem 18. Jahrhundert trugen sie Beobachtungen zu entgleisten Wickelformen zusammen und lieferten ein Bild von den unmittelbaren körperlichen Schäden, die dysfunktionales Wickeln anrichten kann: Rosén von Rosenstein beschrieb 1761 den Fall eines Babys, dessen Arm durch Wickelung abgeschnürt war, Gilibert beschrieb 1770 Entzündungen der Haut infolge von selten gewechselten Windeln. Ähnlich argumentierten die deutschen Ärzte Johann Friedrich Zückert und Christian Augustus Struve im 18. Jahrhundert. Die Position der Aufklärung wurde von Johann Georg Krünitz in der Oeconomischen Encyklopädie vertreten. Er war zwar der Ansicht, dass Kinder nach der Geburt zunächst gewickelt werden müssen, um dem Körper Halt zu geben, jedoch nicht in der damals üblichen Art des „Einschnürens“: \"„Es ist die größte Grausamkeit, ein Kind etliche Stunden lang in die engesten Bande einzuschlagen, um ihm die freye Bewegung der Glieder zu nehmen. (...) Das bleiche Gesicht, der magere Körper, und das sieche Leben der in Banden eingekerkert gewesenen Kinder, beweisen genug, wie vielen Schaden die Eingeweide dadurch leiden (...) Es ist nicht zu verwundern, wenn die Kinder in diesen Fesseln den ganzen Tag traurig sind, und ausser dem Schlafe ihre Zeit mit Weinen zubringen.“\" Krünitz empfahl, das Baby schon nach ungefähr zwei Wochen nur noch locker zu wickeln, damit es sich bewegen kann. Die veränderte Haltung von Ärzten und Intellektuellen führte dazu, dass ab dem 18. Jahrhundert in verschiedenen Ländern und Regionen von Westeuropa das Wickeln schrittweise abgeschafft wurde. England nahm bei der Abschaffung des Wickelns sicher eine führende Rolle ein. Weite Teile der Bevölkerung von England und der Einwanderer in Amerika hörten mit dem Wickeln Ende des 18. Jahrhunderts auf, Frankreich folgte im 19. Jahrhundert und Deutschland im 20. Jahrhundert, wobei ländliche Regionen jeweils erheblich länger diese Praxis beibehielten. Trotz der aufklärerischen Kritik am strammen Wickeln hielt es sich in Deutschland besonders lange. Im Jahr 1877 erschien in einem englischen Magazin ein Artikel, in dem ein deutsches Baby als „klägliches Objekt“ bezeichnet wird, das bis zu seinem sechsten Lebensmonat wie eine Mumie eingewickelt werde und nur kurz zum Wechseln der Windeln von seinen Bandagen befreit werde. Noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in Deutschland das Steckkissen verwendet, eine Art wattierter Leinenschlafsack. Das Baby wurde „hineingesteckt“, der Körper einschließlich der Arme fest gewickelt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden dabei schließlich die Arme frei gelassen. Vereinzelt gab es Fälle von traditionellem Wickeln im Deutschland der 70er Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Situation.", "content": "Die heutige Verbreitung von strammem Wickeln gesunder und reifer Babys in den Familien in Westeuropa ist unklar. Angeblich wachse die Popularität des Wickelns in den USA, Großbritannien und den Niederlanden. In einer britischen Stichprobe zeigte sich, dass 19,4 % der Babys nachts gewickelt wurden. In Deutschland wird das Wickeln von Neugeborenen nicht als Routinepflegemaßnahme eingesetzt und erfährt wenig Akzeptanz. Außerhalb Westeuropas ist Wickeln nach wie vor stark verbreitet. Statistische Angaben hierzu sind allerdings selten. Für die Türkei ist bekannt, dass 93,1 % aller Kinder im Jahr 1978 auf traditionelle Weise gewickelt wurden. Aufgrund der Auswertung der \"Human Relations Area Files\" (HRAF) kamen Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass 39 % aller dokumentierten zeitgenössischen nicht-industrialisierten Kulturen Wickeln praktizieren; weitere 19 % verwenden andere Methoden der Bewegungseinschränkung von Kleinkindern.", "section_level": 2}, {"title": "Pucken.", "content": "Das Einwickeln von Babys wird mittlerweile häufig als „Pucken“ bezeichnet. Es gibt dabei aber keinerlei Richtlinien zur Dauer dieser Pflegepraxis oder zur Festigkeit in der Ausführung. Die Praktiker wie Hebammen und Autoren von Ratgeberbüchern beschreiben sehr unterschiedliche Vorgangsweisen im Umgang mit dem Einwickeln. So empfehlen manche Ratgeberautoren das „Pucken“ für normal entwickelte Babys bis zu einem Jahr, andere für maximal ein halbes Jahr und dann nur bei sogenannten Schreikindern. In der populären Ratgeberliteratur werden derartige Verfahren auch für reife Babys häufig empfohlen, meist ohne wissenschaftliche Evidenz. Seriöser wirken Aussagen zum Einsatz dieses Verfahrens bei hirngeschädigten Babys oder Frühgeborenen. Hierbei wird das Wickeln extrem stark gegenüber den traditionellen Formen modifiziert. Das traditionelle Wickeln erfolgte vorwiegend durch ein tatsächliches Einwickeln des Babys in lange Stoffbänder. Die Anwendung dieser textilen Hilfsmittel wird in Westeuropa und den Vereinigten Staaten nicht mehr erwähnt. Zum Einsatz kommen Tücher und Textilien mit Klettverschluss. Da mitunter auch nur die Verwendung von schlafsackähnlichen Textilien als „Pucken“ bezeichnet wird, bleibt letztlich unklar, was mit dieser neudeutschen Wortschöpfung genau bezeichnet wird. Die neudeutsche Bezeichnung „Pucken“ ist ein Wort unklarer Provenienz, das sich im deutschen Sprachraum zu etablieren beginnt. Damit bezeichnet man wohl weniger das historisch altbekannte stramme Einwickeln des Babys, sondern eher modifizierte Versionen dieser Praxis und sogar die Verwendung schlafsackähnlicher Textilien ohne unmittelbare Bewegungseinschränkung des Kindes. Das Wort „Pucken“ könnte aus dem Niederdeutschen stammen. Das Verb „pucken“ bedeutet (1) mit einem Beutelchen betupfen, in dem Mehl enthalten ist, und (2) mit dumpfem Schall zu Boden fallen (insbesondere Obst). Der „Pucken“ (Nomen) bedeutet (1) Packen oder Bündel und (2) Sachen, die in ein Tuch eingebunden sind. Im Mittelniederdeutschen verstand man unter „puck“ oder „puicklaken“ ebendieses Tuch. Vermutlich wurde aus diesen etymologischen Bestandteilen das moderne Wort „Pucken“ gebildet.", "section_level": 3}, {"title": "Wickeln unreifer oder gesundheitlich gefährdeter Babys.", "content": "Insbesondere zur Verhinderung des Plötzlichen Kindstods (SIDS) und zur Beruhigung exzessiv schreiender Babys mit sog. „Koliken“ wird Wickeln mancherorts in der Neugeborenenpflege angewandt. In ausgesprochen stark modifizierter Form wird Wickeln bei Vorliegen einer medizinischen Indikation (etwa bei frühgeborenen Kindern) angewendet. Wie weiter oben ausgeführt, ist dieses Wickeln in der Ausführung und von der beabsichtigten Wirkung her etwas völlig anderes als strammes oder traditionelles Wickeln: Die gebeugten Arme werden so gelagert, dass die Hände am Mund des Babys liegen und auf diese Weise eine Selbstberuhigung möglich ist.", "section_level": 3}], "src_summary": "Als Wickeln, auch Fatschen (oder \"Faschen\", von lat. \"fascis\",Bündel‘), bezeichnet man eine jahrtausendealte Praxis der Säuglingspflege. Dabei wird das Baby fest mit Stoffbinden umwickelt, so dass es sich nicht mehr bewegen kann. Es wird dann als „Wickelkind“ bezeichnet. Dieses stramme Einbinden nennt man im Englischen \"tight swaddling\" – also strammes Wickeln – oder \"swathing\". Im Deutschen bürgert sich derzeit die Bezeichnung \"Pucken\" für diese Praxis ein, wobei meistens stark modifizierte Versionen der ursprünglichen Methode gemeint sind. Traditionell wurde das Kind mehrere Monate lang eingewickelt, auch eine Dauer von etwa einem Jahr kam vor. ", "tgt_summary": null, "id": 1209097} {"src_title": "Kugelverschlussflasche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "James Cleveland besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und die \"Deerfield Academy\". Danach studierte er bis 1941 an der Colgate University in Hamilton (New York). Dann unterbrach er seine Ausbildung, um als Soldat der US Army am Zweiten Weltkrieg teilzunehmen. Cleveland war bis Februar 1946 im pazifischen Raum eingesetzt und brachte es bis zum Hauptmann. Nach dem Krieg studierte er bis 1948 in Yale Jura. In dieser Zeit arbeitete er Zeit für den US-Senator Styles Bridges. Nach seiner Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Concord und in New London in seinem neuen Beruf zu praktizieren. Zwischen Juni 1951 und November 1952 wurde er während des Koreakrieges erneut zum Militär eingezogen. Danach war er einer der Gründer und Direktor der \"New London Trust Co.\" Cleveland war Mitglied der Republikanischen Partei. Zwischen 1950 und 1962 gehörte er dem Senat von New Hampshire an. In dieser Zeit leitete er zweimal die republikanische Fraktion. 1962 wurde er im zweiten Wahlbezirk von New Hampshire in das US-Repräsentantenhaus in Washington gewählt, wo er am 3. Januar 1963 die Nachfolge von Perkins Bass antrat. Nach acht Wiederwahlen konnte er bis zum 3. Januar 1981 neun zusammenhängende Legislaturperioden im Kongress absolvieren. Diese Zeit war zunächst von den Diskussionen um die Bürgerrechtsbewegung und dann vom Vietnamkrieg überschattet. Hinzu kam die Watergate-Affäre, die 1974 zum Rücktritt von Präsident Richard Nixon führte. Im Jahr 1980 verzichtete Cleveland auf eine weitere Kandidatur. Danach zog er sich aus der Politik zurück. Er starb am 3. Dezember 1995 in New London.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Colgate Cleveland (* 13. Juni 1920 in Montclair, New Jersey; † 3. Dezember 1995 in New London, New Hampshire) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1963 und 1981 vertrat er den Bundesstaat New Hampshire im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1927500} {"src_title": "Kenny Achampong", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anwendung.", "content": "Eine Lumpektomie kann sowohl für ein duktales Karzinom in situ (\"ductal carcinoma in situ\", DCIS), als auch für ein invasives duktales Karzinom (\"invasive ductal carcinoma\", IDC) und andere Krebserkrankungen der Brustdrüse angewendet werden. Eine Kontraindikation stellt dagegen das inflammatorische Mammakarzinom (\"inflammatory breast cancer\", IBC) dar, das 1 bis 4 Prozent aller Brustkrebserkrankungen ausmacht. Auch multizentrische Karzinome, Tumoren mit multifokalen Herden, sowie eine ausgedehnte Beteiligung des lymphatischen Systems (\"Lymphangiosis carcinomatosa\") sprechen gegen eine Lumpektomie. Der Tumordurchmesser sollte kleiner als 30 mm sein und die Haut nicht infiltrieren. In einer im Jahr 2002 veröffentlichten Studie mit über 1800 Patientinnen waren die Überlebensraten der Kohorte mit Lumpektomie und anschließender Strahlentherapie vergleichbar mit der Gruppe, bei der die betroffene Brust per Mastektomie entfernt wurde. Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass die Lumpektomie mit Strahlentherapie eine adäquate Therapie für Frauen mit Brustkrebs ist, wenn der Tumor vollständig entfernt und das kosmetische Ergebnis zufriedenstellend ist. Eine zweite Studie mit über 700 Patientinnen aus dem gleichen Jahr kommt zu ähnlichen Resultaten und erklärt die brusterhaltende Therapie zum Mittel der Wahl bei relativ kleinen Tumoren. Mehrere Studien sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Radikalität der zur Entfernung des Tumors angewandten Operation keinen Einfluss auf ein Lokalrezidiv hat. Es gibt daher prinzipiell keine durch die Tumorgröße bedingte Kontraindikation bezüglich einer Lumpektomie. Da allerdings Tumoren mit einem Durchmesser größer als 30 mm in der Regel neoadjuvant therapiert werden, werden nur selten größere Tumoren mittels Lumpektomie entfernt. Ein wesentlicher Faktor ist das Verhältnis von Tumorgröße zu Brustgröße, insbesondere was das kosmetische Ergebnis betrifft. Tumoren der Klasse T3 und T4 werden nur sehr selten mittels Lumpektomie entfernt. Unter Berücksichtigung der Kontraindikationen kann die Lumpektomie bei etwa 50 bis 65 Prozent aller an Brustkrebs erkrankten Frauen angewendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ausführung.", "content": "Bei der Lumpektomie wird üblicherweise ein halbkreisförmiger Hautschnitt oberhalb des Tumors durchgeführt. In Fällen, in denen der Tumor unmittelbar unter der Haut sitzt, wird meist auch die Hautspindel entfernt. Der Schnitt ist in solchen Fällen eher elliptisch. Nach dem Einschnitt wird der Tumor mit zwei Fingern durch Betasten identifiziert und mittels einer Schere mit einem Saum gesunden Gewebes herausgeschnitten. Der Saum beträgt dabei etwa 10 bis 20 mm. Einige Autoren raten von der Verwendung eines Elektrokauters bei der Dissektion ab, da dies in der Pathologie die Beurteilung des Tumors im Randbereich erschweren kann. Nach der Lumpektomie erfolgt in der Regel eine Strahlentherapie. Es gibt bisher keine Studie, die gezeigt hat, dass die Strahlentherapie sicher weggelassen werden kann. Die Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv sinkt mit Strahlentherapie signifikant; die Überlebensrate ist dagegen unverändert.", "section_level": 1}, {"title": "Komplikationen.", "content": "Die häufigste Komplikation bei einer Lumpektomie ist ein Hämatom (Bluterguss). Eine sorgfältige Blutstillung nach der Exzision, beispielsweise durch Thermokoagulation, ist daher besonders wichtig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lumpektomie, auch weite Exzision genannt, ist die Bezeichnung für die brusterhaltende chirurgische Entfernung eines kleinen Tumors aus der Brust eines Patienten. Die Lumpektomie ist ein Verfahren aus der Gruppe der brusterhaltenden Therapien (BET). ", "tgt_summary": null, "id": 1176601} {"src_title": "Bahnhof Montreux", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Parland entstammte einer deutsch-baltisch-schottischen Familie, die im Dienst des Zaren seit der Zeit um 1800 am Schloss Peterhof stand. Zuerst lernte er am Sankt Petersburger 4. Gymnasium, anschließend an der Stuttgarter Polytechnischen Schule und studierte ab 1862 an der Russischen Kunstakademie. Während seiner Ausbildung wurde er für seine Zeichnungen und Architekturen mit fünf Medaillen ausgezeichnet. Nach Beendigung des akademischen Studiums im Jahre 1871 erhielt er für den Wettbewerbsentwurf eines Doms auf dem Orthodoxen Friedhof die \"Große Goldmedaille\" und das Recht auf Reisen in „fremde Lande“ in Form eines Stipendiums der Akademie, die aber durch den Bau der Kirche der \"Auferstehung Christi\" in der Dreifaltigkeits-Einsiedelei nahe Petersburg verzögert wurden. Der Bau dieses Tempels im byzantinischen Stil wurde dem jungen Baumeister nach seinem eigenen Projektentwurf nach Absolvieren der Akademie in Auftrag gegeben. Nachdem er sich endlich auf Reisen ins Ausland begeben konnte, besuchte Parland Italien und andere Länder Europas, um Architekturdenkmäler zu studieren. Für die während der Reise erstellten Pläne und Zeichnungen wurde ihm nach seiner Rückkehr nach Sankt Petersburg im Jahre 1880 der Titel \"Mitglied der Russischen Kunstakademie\" verliehen und 1892 wurde er zum Professor der Kunstakademie berufen. In der folgenden Dekade hielt Parland Vorlesungen über die Architektur im alten Griechenland und Rom.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Außer der obenerwähnten Dreifaltigkeits-Einsiedelei sind folgende Kirchenbauprojekte Parlands erwähnenswert: In Sankt Petersburg schuf er das Gebäudeensemble der Auferstehungskirche in einheitlichem Stil, so die Einfriedung des Michailow-Gartens (1903–1907), die Kapelle, die Sakristei und den Wohnflügel der Kirche (1906–1907). Weiterhin entwarf Parland eine Villa in der Kuibyschew Straße, Hausnummer 25 (1874). Er plante außerdem den Bau der Grabdenkmäler von: Auferstehungskirche Alfred Parland schuf in den Jahren 1883 bis 1907 einen Sakralbau im altrussischen Stil, dessen Vorbild die Basiliuskathedrale in Moskau war. Nach Vorlagen der russischen Maler Wasnezow, Nesterow und Rjabuschkin wurden bei der äußeren und vor allem inneren Gestaltung des Bauwerks Mosaike geschaffen, die insgesamt eine Fläche von 400 m bedecken. Der Grundriss der Kirche bildet die Form eines Kreuzes mit einem Glockenturm an der Westseite des Gebäudes. Parland ließ moderne ingenieurtechnische Erkenntnisse in den Bau fließen. So wurden Betonfundamente gegossen und nicht die sonst üblichen Stein–Sand–Fundamente und Holzpfähle verwendet. Eine konstante Temperatur im Inneren wurde durch Heizanlagen ermöglicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alfred Alexandrowitsch Parland (, * 12. Dezember 1842 in Sankt Petersburg; † 1919 in Petrograd) war ein russischer Architekt. Er plante unter anderem den Bau der Auferstehungskirche in Sankt Petersburg.", "tgt_summary": null, "id": 2387303} {"src_title": "Mail Boxes Etc.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Ausbildung.", "content": "Luerssen wurde als Sohn eines Zigarrenfabrikanten in Bremen geboren. Mit dem Wunsch, Lehrer zu werden, trat er 1858, nach dem Abschluss der besseren Volksschule in das neu gegründete \"Bremer Lehrerseminar\", geleitet vom Reformpädagogen und Lehrbuchautor August Lüben, ein. Nach dem Abschluss war er in Bremen als Lehrer tätig, bevor er mit Unterstützung des Bremer Senats ein Studium der Naturwissenschaften in Jena aufnehmen konnte, wo er neben Zoologie und Botanik auch Physik bei Ernst Abbe hörte. 1868 wurde er hier mit einer botanischen Arbeit promoviert und kehrte nach Bremen zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Kustos und Autor.", "content": "1869 erhielt er eine Assistentenstelle in Leipzig bei August Schenk, der ihm später auch die Stelle als Kustos des Universitätsherbariums vermittelte. 1872 habilitierte sich Luerssen hier mit einer Arbeit über die \"Entwicklungsgeschichte der Farn-Sporangien\". Gemeinsam mit Schenk gab Luerssen gab er die \"Mitteilungen aus dem Gesamtgebiet der Botanik\" (Leipz., 1871–75) heraus, während sich seine eigenen Forschungen in dieser Zeit vor allem mit den Farnpflanzen Australiens und Ozeaniens befassten. Um seine Familie zu ernähren, war der seit Beginn seiner Leipziger Tätigkeit verheiratete Luerssen gezwungen, eine Nebentätigkeit als Autor aufzunehmen. Neben Rezensionen für wissenschaftliche Zeitschriften verfasste er Lehr- und Handbücher. Seine \"Grundzüge der Botanik\" und seine \"Medizinisch-pharmaceutische Botanik\" zeichneten sich durch die anschauliche methodische Aufarbeitung aus und erreichten den Status von Standardwerken. Zeitgenössische Botaniker schätzten Luerssen als einen.", "section_level": 2}, {"title": "Professor in Eberswalde.", "content": "1884 wurde er als Forstbotaniker an die Königliche Forstakademie in Eberswalde berufen. Hier blieben die Kryptogamen sein Forschungsschwerpunkt. Als Autor trat er mit dem forstwissenschaftlichen Teil in Tuisko Loreys \"Handbuch der Forstwissenschaft\" und mit der Neubearbeitung des Farnpflanzenbandes von Ludwig Rabenhorsts \"Kryptogamen-Flora\" in Erscheinung.", "section_level": 2}, {"title": "Botaniker in Königsberg.", "content": "1888 wurde Luerssen an die Universität Königsberg berufen, wo er bis 1910 Direktor des Botanischen Instituts und des Botanischen Gartens war. Während dieser Zeit und weiter bis zu seinem Tod war er Herausgeber der Bibliotheca Botanica, einer Reihe botanischer Forschungsbeiträge, die bis heute existiert. Seine eigenen wissenschaftlichen Arbeiten beschränkten sich fast ausschließlich auf das Gebiet der Systematischen Botanik, während seine eigentliche Stärke in der Lehre und in der Erarbeitung methodisch durchdachter Lehrmaterialien lag. 1910 ging Luerssen aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand, den er in Danzig und Berlin-Charlottenburg verbrachte. Luerssen wurde auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf beigesetzt, wo sein Grab bis heute erhalten ist.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach Luerssen sind sie Pflanzengattungen \"Luerssenia\" aus der Familie der Wurmfarngewächse (Dryopteridaceae) und \"Luerssenidendron\" aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae) benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christian Luerssen (* 6. Mai 1843 in Bremen; † 28. Juni 1916 in Charlottenburg) war ein deutscher Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „“", "tgt_summary": null, "id": 1628841} {"src_title": "Dorche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Auf dem Gelände des Capitol stand das erste Rathaus von Atlanta. Die schnell wachsende Industriestadt Atlanta wollte das ländliche Milledgeville als Hauptstadt von Georgia ablösen. Aus diesem Grund schenkte die Stadt dem Staat das Baugrundstück. Das erste State Capitol stand in Louisville und existiert nicht mehr. Die vorhergehenden Hauptstädte Augusta und Savannah hatten kein eigenständiges State Capitol. Die Legislative tagte auch an anderen Orten, z. B. Macon, besonders während und kurz nach dem Atlanta-Feldzug während des Sezessionskriegs. Von 1884 bis 1889 wurde das neoklassizistische State Capitol erbaut und stand für das Selbstverständnis des \"New South\" nach der Phase der Reconstruction.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Wie viele andere State Capitols in den Vereinigten Staaten wurde auch das Georgia State Capitol dem Kapitol in Washington, D.C. nachempfunden. Das 1889 fertiggestellte Gebäude wurde von den Architekten Willoughby J. Edbrooke und Franklin P. Burnham aus Chicago (Illinois) entworfen. Das Gebäude wurde vom Bauunternehmen Miles and Horne aus Toledo (Ohio) errichtet. Der Bildhauer George Crouch war für alle Verzierungen des Gebäudes zuständig. In der Kommission, die die Planung und Errichtung des Gebäudes beaufsichtigte, war der frühere General der Konföderierten Philip Cook vertreten. Die Vorderseite des Capitol liegt an der Washington Street. Die Fassade weist ein vierstöckiges Portikus mit einem steinernen Giebel auf, Dieser wird von sechs korinthischen Säulen auf großen steinernen Pfeilern getragen. Das Wappen von Georgia ist, mit zwei Figuren rechts und links, in den Giebel graviert. Die Innenausstattung des Capitol spiegelt den Viktorianischen Stil der damaligen Zeit wider. Es war eines der ersten Gebäude mit Aufzügen, zentraler Dampfheizung und einer Kombination aus Gasbeleuchtung und elektrischem Licht. Klassische Pilaster und Eichenpaneele werden im gesamten Gebäude verwendet. Die Böden sind aus Marmor aus dem Pickens County, wo heute noch Marmor verarbeitet wird. Die offene zentrale Rotunde wird von zwei Flügeln flankiert, die jeweils über ein großes Treppenhaus und ein dreistöckiges Atrium mit Obergaden. Das Capitol wurde regelmäßig renoviert, um es an Wachstum und Veränderungen der Regierung anzupassen. Die ursprüngliche Terrakotta-Kuppel war mit Zinn, die heutige Kuppel ist vergoldet. Das Blattgold stammt aus dem naheliegenden Dahlonega im Lumpkin County, wo der erste amerikanisch Goldrausch in den 1830ern stattfand. Die Statue Miss Freedom ziert die Kuppel seit der Eröffnung des Gebäudes. 1997 wurden die Kammern von Repräsentantenhaus und Senat renoviert, wobei das Aussehen in Form und Farben in den Originalstand von 1889 zurückversetzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Georgia Capitol Museum.", "content": "Das Museum im Capitol, das seit 1889 existiert, umfasst umfangreiche Sammlungen über die Natur- und Kulturgeschichte von Georgia. Indianische Artefakte, Tiere, Gestein und Minerale, und Fossilien verdeutlichen die Vielfalt der Sammlungen. Während Restaurierung oder Renovierung blieben der Großteil Sammlung im Lager. Neben dem Museum, dient das gesamte Gebäude als Museum. Die Porträts der Gouverneure, Statuen von berühmten Bürgern Georgias und historische Flaggen aus verschiedenen Kriegen werden im gesamten Capitol ausgestellt. Heute ist das Georgia Capitol Museum eine öffentliche Bildungseinrichtung des Büros des Secretary of State. Das Museum versucht die Geschichte des Capitols in Atlanta, die Funktionen der Regierung und die Veranstaltungen, die in dem Gebäude stattfanden, zu erhalten und zu interpretieren. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Artefakte, die mit dem Gebäude oder Veranstaltung in dem Gebäude zusammenhängen, gesammelt, konserviert und ausgewertet.", "section_level": 1}, {"title": "Georgia’s Old Capitol Museum.", "content": "Georgias Gebäude des zweiten State Capitol befindet sich in Milledgewille, 201 East Greene Street. Es diente bis 1867 als State Capitol. Das Gebäude wurde durch einen Brand am 24. März 1941 schwer beschädigt und wurde im früheren Design als Teil des Georgia Military College wieder aufgebaut. Das Erdgeschoss dient als Museum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Georgia State Capitol, in Atlanta, Georgia, in den Vereinigten Staaten, ist ein architektonisch und historisch signifikantes Gebäude. Es ist der Sitz der Regierung von Georgia und beherbergt Die Büros des Gouverneurs, Vizegouverneurs und Secretary of State befinden sich im 1. Stock, während die Georgia General Assembly von Januar bis April im 2. Stock tagt. Im 3. Stock befinden sich die Besuchertribünen und ein Museum.", "tgt_summary": null, "id": 2016302} {"src_title": "Burg Hardeg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der 13-jährige Gunther wächst in den 1980er Jahren bei seinem Vater und seinen Onkeln auf einem heruntergekommenen Hof in einem verlassenen flämischen Nest auf. Mit seiner Mutter möchte er nichts zu tun haben. Sein Vater ist Alkoholiker, ist aber eine Art Vorbild für ihn. Auch die Brüder seines Vaters leben in asozialen Zuständen und verehren den amerikanischen Sänger Roy Orbison. So wächst Gunther mit Biertrinken, Pöbeleien und Prügeleien auf. Der Film hat eine zweite Zeitebene. Sie beschreibt Gunthers Leben als Schriftsteller in der Gegenwart; als Erwachsener hasst er zwei Menschen besonders: immer noch seine Mutter sowie seine Frau, die ein Kind von ihm erwartet.", "section_level": 1}, {"title": "Filmkritik.", "content": "Jörg Böckems Resümee im Spiegel zeichnet den Film als gelungene Collage: Der Regisseur hat „einen eindringlichen Ton gefunden, angesiedelt zwischen dem alkoholgeschwängerten Realismus Charles Bukowskis, der Verliererpoesie Aki Kaurismäkis und dem derben, anarchischen Humor der niederländischen Prollkomödie Flodder. (...) Van Groeningen zeigt seine Protagonisten ungeschönt - ohne sie auszustellen.“ In der Mai-Ausgabe von 2010 des Kulturspiegels wird der Film als Prollkomödie beschrieben, die zunächst sehr stark an die niederländische Kinofamilie Die Flodders erinnert: „Saufen, schlagen, grölen – Spaßvögel aus der Unterschicht, die fröhlich die Nachbarn erschrecken.“ Aber auch die düstere Seite dieser Familie wird gezeigt, zum Beispiel wenn der Vater mit dem Messer auf seinen Sohn losgeht. In der Mai-Ausgabe sowie im Internetauftritt der Cinema wird der Film schlecht beurteilt aufgrund der „grotesk überzeichneten Szenen“. Gunthers Jugend werde nur als „endlose Abfolge von Saufgelagen gezeigt, wobei der Film jegliche Distanz zu den Ereignissen verliert.“ Cinema kommt zu folgendem Fazit: „Ordinäre Sozialsatire, bei der einem das Lachen vergeht“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Beschissenheit der Dinge (im Original: \"De helaasheid der dingen\") ist ein flämischer Kinofilm des belgischen Regisseurs Felix Van Groeningen. Neben der Regiearbeit war er auch am Schreiben des Drehbuchs beteiligt. Das Werk ist eine Verfilmung des in Belgien und den Niederlanden sehr bekannten und erfolgreichen Buches \"De helaasheid der dingen\" (2006) von Dimitri Verhulst. In Deutschland erschien das Buch 2007 als \"Die Beschissenheit der Dinge\". Der französische Titel ist \"La Merditude des Choses\", der englische Titel lautet \"The Misfortunates\". ", "tgt_summary": null, "id": 1461655} {"src_title": "Cuarenta Casas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach seinen zahlreichen Abenteuern ist Shrek zu einem gesetzten Familienvater geworden. Anstatt weiterhin Dorfbewohner zu verschrecken, ist Shrek allseits beliebt und verteilt nun Autogramme auf Mistgabeln. Doch aufgrund der Monotonie seines Lebens fühlt er sich unerfüllt und bekommt beim ersten Geburtstag seiner Kinder einen Wutanfall, woraufhin er die Feier im Streit mit seiner Frau Fiona verlässt. Getrieben von der Sehnsucht, sich wieder „wie ein richtiger Oger“ zu fühlen, lässt er sich dazu überreden, einen Pakt mit dem wortgewandten Rumpelstilzchen zu schließen. Für einen Tag als richtiger Oger muss Shrek dem Rumpelstilzchen einen Tag seines eigenen Lebens geben. Während Shrek sich nichts Böses ahnend darauf einlässt und sich einen entspannenden Tag wie in alten Zeiten erhofft, hat sich das schlitzohrige Rumpelstilzchen jedoch genau den Tag ausgesucht, an dem Shrek geboren wurde – mit dem Ergebnis, dass Shrek, nachdem er nie geboren wurde, nie existiert hat. Hierdurch entsteht ein Zeitparadoxon – Shrek findet sich in einer alternativen Parallelwelt des Königreichs \"Weit Weit Weg\" wieder. Dort herrscht Rumpelstilzchen als tyrannischer Diktator gestützt auf eine Armee von Hexen. Artie wurde als König abgesetzt und ist verschwunden. Die Oger werden beinahe bis zum Aussterben gejagt und haben sich im Untergrund organisiert, um eine Revolution zu starten. Der Esel ist ein Intellektueller, der Fuhrwerke ziehen muss, Shrek jedoch noch nie getroffen hat und sich vor ihm fürchtet. Der Lebkuchenmann ist ein Kekse bekämpfender Gladiator. Der gestiefelte Kater ist ein fettes, faules Haustier von Fiona, die sich mittlerweile selbst aus dem Drachenturm befreit hat und eine Widerstandsgruppe der Oger anführt. Tragischerweise kann sie Shrek, den sie ebenfalls vorher nie kennengelernt hat, zunächst nicht ausstehen. In seinem Pakt mit Rumpelstilzchen ist nämlich bestimmt, dass Shrek, wenn er es schafft, bis zum Morgengrauen des nächsten Tages mit Fiona „der wahren Liebe ersten Kuss“ zu teilen, von seinem Schicksal erlöst, Artie wieder zum König und der Pakt mit Rumpelstilzchen ungültig wird. Sollte Shrek das jedoch nicht erreichen, dann wird er, nachdem er nie geboren wurde, verschwinden. Um eine Verbindung zwischen Shrek und Fiona zu verhindern, entsendet Rumpelstilzchen eine Hexenarmee und andere Gefolgsleute, die ihn aufhalten und fangen sollen. Rumpelstilzchen setzt zudem ein Kopfgeld auf Shrek aus. Als Belohnung winkt die Erfüllung eines beliebigen Wunsches. Daraufhin liefert sich Shrek selbst aus, um diesen ausgelobten Wunsch gewährt zu bekommen. Er wünscht sich, dass die gefangenen Oger freigelassen werden, mit dem Hintergedanken, dass auch Fiona dadurch freikommt. Doch wegen des Fluches, der Fiona abwechselnd Mensch und Oger sein lässt, zählt Rumpelstilzchen sie nicht als vollwertigen Oger. Es entwickelt sich im Thronsaal des Schlosses von \"Weit Weit Weg\" ein Kampf zwischen den freigelassenen Ogern und den Hexen von Rumpelstilzchen. Im Laufe des Kampfes wird Rumpelstilzchen von den Ogern gefangen. Doch für Shrek scheint der Sieg über Rumpelstilzchen und die Hexen bereits zu spät zu kommen. Er beginnt sich aufzulösen, da der versprochene „eine Tag als richtiger Oger“ vorbei ist. Fiona hat sich nun allerdings doch in Shrek verliebt und gibt ihm den einen entscheidenden Kuss. In der Folge löst sich die Parallelwelt auf und Shrek findet sich auf der Geburtstagsfeier seiner Kinder wieder, zu dem Zeitpunkt, als er seinen Wutanfall zu bekommen droht. An die Erlebnisse in der Parallelwelt kann er sich noch erinnern und genießt es daher, wieder mit seiner Familie und seinen Freunden beisammen zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "\"Für immer Shrek\" feierte am 21. April 2010 seine Weltpremiere beim Tribeca Film Festival in den USA. Am 16. Mai 2010 wurde er im kalifornischen Universal City gezeigt, bevor er ab dem 21. Mai 2010 in den US-amerikanischen Kinos zu sehen war. Am 30. Juni 2010 lief er in den deutschen und Schweizer Kinos an, einen Tag später in Österreich. Ab dem 25. November 2010 war \"Für immer Shrek\" auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D erhältlich. Die Free TV-Premiere im deutschsprachigen Raum fand am 27. Oktober 2010 auf ORF eins und Sat 1 statt, der Schweizer Sender SF 2 strahlte den Film bereits am 19. Oktober desselben Jahres aus.", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnisse.", "content": "Der letzte Teil der Shrek-Saga war zugleich auch der teuerste mit Produktionskosten von 165 Millionen US-Dollar. Doch trotz der höheren Ticketpreise für 3D-Filme konnte dieser Animationsfilm seine Vorgänger nicht übertrumpfen. In den USA nahm er zwar über 238 Millionen US-Dollar ein, unterbot damit allerdings die Einnahmen aus dem ersten Film, die sich auf knapp 267,7 Millionen US-Dollar beliefen. Insgesamt spielte der vierte Teil weltweit 752,6 Millionen US-Dollar ein, davon umgerechnet rund 25 Millionen US-Dollar in Deutschland, 46,6 Millionen US-Dollar in Frankreich, 51,3 Millionen US-Dollar in Russland und 51,0 Millionen US-Dollar im Vereinigten Königreich. In Deutschland haben etwa 2,5 Millionen Zuschauer den Film in den Kinos gesehen. Das bedeutet, dass auch dieser Teil der Filmreihe erfolgreicher war als sonst ein DreamWorks-Projekt. Die Shrek-Tetralogie hat insgesamt rund 2,9 Milliarden US-Dollar an den Kinokassen eingespielt, davon umgerechnet mehr als 100 Millionen US-Dollar in den deutschen Kinos, und zählt damit zu den erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Fakten zur Story.", "content": "Der vierte Teil ist der erste Film der Filmreihe, in dem Prinz Charming weder zu sehen ist, noch erwähnt wird. Der Rattenfänger von Hameln hingegen tauchte bereits in einer kleinen Nebenrolle in \"Shrek – Der tollkühne Held\" auf. Die Flötensolos, die der Rattenfänger von Hameln spielt, wurden von Jeremy Steig, einem bekannten Jazz-Musiker, eingespielt, dessen Vater William Steig der Autor der \"Shrek\"-Romane ist.", "section_level": 2}, {"title": "Sprecher.", "content": "Für die Haupt- und Nebenfiguren konnten fast ausnahmslos wieder die Sprecher der vorherigen Shrek-Filme verpflichtet werden, nur Rumpelstilzchen wurde prominent umbesetzt und man konnte Bernhard Hoëcker für diese Rolle gewinnen. Die deutsche Synchronisation des Films übernahm erneut die Berliner Synchron AG in Berlin unter der Dialogregie von Michael Nowka, der auch für das Dialogbuch verantwortlich war. Walt Dohrn sprach bei den Treffen zur Besprechung des Storyboards sämtliche Stimmen ein. Da kein anderer Darsteller geeigneter für das Einsprechen der Rolle des Rumpelstilzchens erschien, lieh Dohrn dieser Figur seine Stimme auch im Originalton des endgültigen Films und ersetzte somit Conrad Vernon, der diese Märchenfigur zuvor im dritten Teil \"Shrek der Dritte\" gesprochen hatte. Darin war Rumpelstilzchen nur in einer kleinen Nebenrolle zu sehen und auch sein äußeres Erscheinungsbild wich stark vom Aussehen im vierten Teil ab.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Am 25. Juni 2010 wurde von Alive der Soundtrack veröffentlicht, der 16 Musiktitel der von Harry Gregson-Williams komponierten Filmmusik enthält.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Redaktion von TV Spielfilm urteilt: „Während früher spitzzüngige Spielereien mit modernen Popkulturmythen dominierten, hat der vierte Teil nur noch müde Witze vom Oger-Fließband zu bieten. Die von Teil 1 abgekupferte Story wandelt die gleichen Ideen lieblos ab, und die wenigen neuen Figuren – allen voran Rumpelstilzchen, dessen Kampfgans und der tänzelnde Rattenfänger – sind lahme Abziehbilder bereits bekannter Charaktere. Wie gut, dass zumindest auf den leicht aus der Form geratenen gestiefelten Kater Verlass ist.“ Cinema schreibt, der Film sei ein „enttäuschender Abschluss der grandiosen Zeichentrickreihe, dem es an witzigen Einfällen und spritzigen Figuren fehlt“. Kino.de resümiert: „Dieses clevere Recycling bringen Witz, die erstmals dreidimensional und auf Cinemascope gestreckten Bilder darüber hinaus einen visuellen Bonus in diese sehr unterhaltsame und temporeiche Fortsetzung ein, die zeigt, dass das Kinoleben des Shrek-lichen längst nicht enden muss. »Für immer Shrek« braucht also ein Ausrufezeichen!“ Bei Metacritic erreicht der Film einen Metascore von 58 % bei 35 gewerteten Kritiken. Von den bei Rotten Tomatoes gesammelten Filmkritiken fallen 58 % positiv aus (bei 187 gewerteten Kritiken), während von über 300.000 Usern 64 % den Film positiv werteten.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei den Teen Choice Awards wurde der Film 2010 als bester computeranimierter Film nominiert. 2011 wurde \"Für immer Shrek\" bei den People's Choice Awards als bester Familienfilm und von der Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films als bester Animationsfilm nominiert. Andrew Young Kim wurde 2011 bei den Annie Awards mit einer Nominierung für die besten animierten Effekte bedacht und erhielt neben Yancy Lindquist, Jeff Budsberg und Can Yuksel eine weitere Nominierung bei den VES Awards für herausragende Animationseffekte in einem Animationsfilm. Bei den Kids' Choice Awards wurde der Film 2011 als bester Animationsfilm nominiert, während Cameron Diaz eine Nominierung als beste Stimme eines Animationsfilms erhielt und Eddie Murphy in derselben Kategorie gewann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Für immer Shrek ist ein US-amerikanischer Animationsfilm. Als vierter Teil der \"Shrek\"-Filmreihe nach \"Shrek – Der tollkühne Held\" (2001), \"Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück\" (2004) und \"Shrek der Dritte\" (2007) kam er in den USA am 21. Mai 2010 in die Kinos. Die deutschsprachige Premiere war am 30. Juni 2010. ", "tgt_summary": null, "id": 1120472} {"src_title": "Mohammad Husseini Schirazi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Brankovice befindet sich am Übergang zwischen den Litenčické vrchy, Ždánický les (\"Steinitzer Wald\") und Marsgebirge. Das Städtchen liegt im Tal der Litava (\"Leitha\") an der Einmündung der Bäche Litenčický potok und Pohraniční potok. Nördlich erheben sich der Hradisko (518 m), Lichov (381 m) und Galášky (311 m), im Nordosten die Chroustová (345 m) und Na Pasekách (380 m), südöstlich die Kraví hora (376 m), im Süden die Žaroušky (352 m), Padělky (332 m) und der Brankovický kopec (338 m), südwestlich die Vysoká (347 m), im Westen der Soudný (328 m) sowie nordwestlich die Kopánky (349 m). Durch Brankovice führt die Straße E 50/I/50 von Brno nach Uherské Hradiště. Am südlichen Stadtrand verläuft die Bahnstrecke Brno – Veselí nad Moravou, die hier in einer großen Schleife um den Brankovický kopec aus dem Litava-Tal in das Tal der Kyjovka geführt wird. Nachbarorte sind Nemochovice im Norden, Kunkovice im Nordosten, Malínky und Kožušice im Osten, Střílky, Dvorek und Blišice im Südosten, Koryčany, Mouchnice und Nemotice im Süden, Snovídky und Letošov im Südwesten, Nové Zámky und Milonice im Westen sowie Dobročkovice, Komorov und Chvalkovice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Funde belegen eine frühzeitliche Besiedlung der Gegend. So wurde 1936 beim Bodenaushub für einen Schuppen ein jungsteinzeitliches Hockergrab aus der Zeit um 2000 v. Chr. aufgefunden. Weitere Objekt- und Gräberfunde erfolgten bei der Errichtung eines Gewerbegebietes. Reste von Wällen am Hang unterhalb des Bahnhofs deuten auf eine slawische Burgstätte hin. Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1348 in der Landtafel, als Anka, Vilém und Bohuněk von Brankovice als Besitzer eines Teils der Güter eingetragen wurden. Ein weiterer Teil des Dorfes gehörte dem Landesherrn. Der Name des Ortes leitet sich vom Vornamen \"Branek\" ab. Seit 1373 ist in Brankovice ein Pfarrer nachweisbar. Um 1427 fand in dem Ort die Lehre von John Wyclif Verbreitung. 1481 verkaufte Puta von Lichtenburg zusammen mit der Burg Střílky auch Brankovice an Johann den Älteren von Oynitz. Unter Tas von Oynitz wurde Brankovice 1511 an die Herrschaft Bučovice angeschlossen. Im Jahre darauf erhielt Brankovice durch Tas von Oynitz die Wälder Chroustová und Vysoká geschenkt. Die Schenkungsurkunde ist im Original nicht überliefert, es ist lediglich eine Abschrift aus dem Jahre 1778 vorhanden. Tas von Oynitz ließ westlich neben Brankovice die neue Siedlung Tasovice angelegen. Um 1530 fand die Lehre der Böhmische Brüder zunehmende Verbreitung. Ab 1533 gehörte die Herrschaft Wenzel von Boskowitz, der mit Anna, einer Tochter des Tas von Oynitz, verheiratet war. Wenzel von Boskowitz gestattete den Bunzlauer Brüdern 1552 die Errichtung eines Bethauses. 1560 folgte sein Sohn Jan Šembera Černohorský von Boskowitz als Besitzer. Mit dessen Tode erlosch das Geschlecht der Boskowitzer 1597 im Mannesstamme. Das Erbe fiel an Jan Šemberas Töchter Anna und Katherina sowie deren Ehemänner, die Brüder Karl I. und Maximilian I. von Liechtenstein. Katherina, die in den 1580er Jahren zum Katholizismus übergetreten war, ließ in Brankovice wieder einen katholischen Pfarrer einsetzen. Am 20. November 1690 zerstörte ein Brand die Kirche. Nachdem Alois Joseph von Liechtenstein 1798 das Allodgut Neuschloss aufgekauft hatte, wurde Brankovice diesem zugeordnet. 1828 ließen die Liechtensteiner in Brankovice ein Schulhaus errichten. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Brankovice ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Wischau. Ab 1869 verpachteten die Fürsten von Liechtenstein das Gut Neuschloss an wechselnde Pächter. 1887 wurde die Eisenbahnstrecke von Brünn über Ungarisch Hradisch nach dem Wlarapass eingeweiht. Die Liechtensteiner vereinten 1890 die Herrschaften Steinitz und Butschowitz zum Gut Butschowitz-Steinitz. Die Freiwillige Feuerwehr gründete sich 1895. Am 2. Februar 1899 erhob Kaiser Franz Joseph I. Brankovice zum Marktflecken. 1930 wurde zwischen dem Brankovicer Markt und Tasov eine Straßenverbindung hergestellt. Zwischen 1949 und 1959 gehörte die Gemeinde zum Okres Bučovice und kam nach dessen Aufhebung 1960 zum Okres Vyškov zurück. 1976 wurden die Dörfer Dobročkovice, Kožušice und Malínky an Brankovice angeschlossen. 1985 kamen noch Nemochovice und Chvalkovice hinzu. Diese Ortschaften lösten sich 1990 wieder los und bildeten eigene Gemeinden. Brankovice führt seit 1998 ein Wappen und Banner. Seit dem 10. Oktober 2006 besitzt Brankovice wieder den Status eines Městys. Seit 1976 leitet Josef Hlaváč die Geschicke des Ortes, seit 1976 als Vorsitzender des örtlichen Nationalausschusses (MNV) und seit 1991 als Bürgermeister.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Für den Městys Brankovice sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Brankovice gehört die Ortslage Tasov.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brankovice (deutsch \"Brankowitz\") ist eine Minderstadt in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer nördlich von Koryčany und gehört zum Okres Vyškov.", "tgt_summary": null, "id": 1052421} {"src_title": "José María Montes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Lisa Jane Smith wurde als ältere Tochter von Glenn Carroll Smith und Kathryn Jane Cecilia Check in Florida geboren. Ihr Geburtsjahr wird unterschiedlich angegeben, von 1958 bis 1965. Ihr Vater spielte Football für die Clemson University. Zunächst arbeitete er als Ingenieur, später als Unternehmer, weshalb die Familie nach Anaheim in Kalifornien zog. Bereits bevor sie lesen konnte, erfand Smith Gedichte, die ihre Mutter teilweise aufschrieb und spielte mit ihren Freunden selbst erfundene Geschichten nach. Sie hat eine jüngere Schwester namens Judy Lee. In Anaheim besuchte Smith nach der Elementary School die Cerro Villa Junior High School und die Villa Park High School. Sie studierte an der University of California, Santa Barbara und schloss mit einem \"Bachelor of arts\" in Psychologie und Englisch ab. Anschließend belegte sie \"Elementary Education\" und \"Special Education\" als Masterstudiengang an der San Francisco State University, womit sie als Lehrerin qualifiziert war. Nach ihrem Studium arbeitete sie zunächst als Lehrerin an einer Elementary School, bis sie sich 1989 für eine Karriere als Autorin entschied.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Autorin.", "content": "Mit vierzehn Jahren dachte Smith das erste Mal daran, einen Fantasyroman zu schreiben, als sie in einem Haus mit ungewöhnlichen Spiegeln als Babysitter arbeitete. Sie machte sich Notizen zu einem Plot und Charakteren und benutzte sie später als Grundlage für ihr erstes Buch, das sie bereits in der High School begann. \"The Night of the Solstice\", in Deutschland bislang nicht veröffentlicht, erschien 1987. Smith hatte gehofft, ihrer Englischlehrerin, Zoe Gibbs, ein Exemplar ihres ersten Buches schenken zu können, konnte die Lehrerin jedoch nicht mehr ausfindig machen. „Sie war eine unglaubliche Inspiration für mich und gab mir das Selbstvertrauen, es mit dem Schreiben zu versuchen.“ Ihr Buch und die Fortsetzung \"Heart of Valor\" verkauften sich nicht besonders gut, teilweise aufgrund der unattraktiven Cover, teils weil es für die falsche Zielgruppe veröffentlicht wurde. Dennoch erregte sie die Aufmerksamkeit von Alloy Entertainment. Kurz nach dem Erscheinen ihres ersten Buches erhielt sie das Angebot, einen Vampirroman für Jugendliche zu schreiben. Allerdings handelte es sich um einen sogenannten \"Work for hire\"-Vertrag, der die Bücher zu einer reinen Auftragsarbeit der Autorin machte, während der Verlag alle Rechte an der Reihe behielt. „Es bedeutete, dass ich im Grunde alle normalen Rechte einer Autorin aufgab, inklusive des Rechts, meine Bücher weiterhin zu schreiben.“ Innerhalb von neun Monaten schrieb sie ihre Trilogie \"Tagebuch eines Vampirs\". Dabei griff sie auf Charaktere zurück, die sie ursprünglich für einen Erwachsenenroman erstellt hatte. Harper Collins kaufte die Trilogie und veröffentlichte sie 1991. 1992 erschien die Fortsetzung, sowie Smiths neue Trilogie \"Der magische Zirkel\". Dank der Aufmerksamkeit, die sie durch ihre neuen Bücher erregte, wurden auch ihre ersten beiden Bücher zu Bestsellern. Im Jahr 2009 wurden Smiths Bücher neu aufgelegt, da der Erfolg von Stephenie Meyers \"Twilight\"-Serie Vampirliteratur wieder populär gemacht hatte. \"Tagebuch eines Vampirs\" wurde ein Bestseller und The CW kaufte die Rechte für eine Fernsehserie, die unter dem Titel \"The Vampire Diaries\" ausgestrahlt wurde. Smith schrieb die \"Return\"-Trilogie als Fortsetzung von \"Tagebuch eines Vampirs\" und sandte dem Verlag sowohl \"Jagd im Abendrot\" als auch ihre Ideen für \"Jagd im Mondlicht\" zu. Doch trotz des Erfolges ihrer Bücher hatte der Verlag andere Vorstellungen, wie sich die Serie weiter entwickeln sollte. Unter Berufung auf den \"Work for hire\"-Vertrag kündigte der Verlag der Autorin und heuerte einen Ghostwriter an, der die Serie fortführen sollte. Offiziell hieß es von Seiten Alloy Entertainment, dass sie „in eine andere Richtung gehen wollten als die Autorin“. Smith selbst vermutete, dass der Verlag die Buchserie stärker an die TV-Serie annähern wolle und dass sie zu diesem Zweck kürzere Bücher bevorzugten. In einer angeblichen E-Mail der Autorin an einen Fan der Serie, veröffentlicht auf der Plattform Tumblr, heißt es: Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage sowie die Authentizität der E-Mail lässt sich nicht nachprüfen, da Alloy niemals die Details des Konflikts enthüllte. Auch \"Der magische Zirkel\" wurde dem Ghostwriter übergeben, was Smith zu der Aussage veranlasste, dass \"Work for Hire\" dazu beigetragen hatte, „ihr Kind Glied für Glied zu verstümmeln und zu zerstören“. Nach dem Verlust der beiden Serien arbeitet Smith daran, ihre Serie \"Night World\" abzuschließen. Das Erscheinungsdatum des 10. Bandes mit dem Titel \"Strange Fate\" steht jedoch noch nicht fest. Im Januar 2014 veröffentlichte sie auf der Amazon-Plattform \"Kindle Worlds\" mit der Reihe \"Evensong\" ihre eigene Fortsetzung von \"Tagebuch eines Vampirs\". Die beiden bislang veröffentlichten Geschichten – \"Paradise Lost\" und \"War of the Roses: Part 1\" – haben den Status von Fan-Fiction und gehören damit nicht zum offiziellen Kanon. Des Weiteren arbeitet sie an ihrer Geschichte \"The last Lullaby\".", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "1998 zog Smith sich für zehn Jahre aus dem Autorengeschäft zurück, um sich ihrer Familie zu widmen. Ihr Schwager war an schwarzem Hautkrebs erkrankt und Smith half ihrer Schwester mit deren Kindern. Auch kümmerte sie sich um ihre Mutter, die am 10. Januar 2007 an Lungenkrebs starb. Während die Autorin bereitwillig Fragen zu ihren Hobbys und Vorlieben beantwortet, schirmt sie ihr Privatleben rigoros ab, so dass selbst ihr Geburtsjahr umstritten ist. Sie lebt mit einer Mitbewohnerin im Norden Kaliforniens in den Vereinigten Staaten und hat einen Hund und mehrere Katzen. Über ihren Blog gab sie Ende 2015 bekannt, dass sie mit Granulomatose mit Polyangiitis diagnostiziert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Werke.", "content": "Night of the Solstice Tagebuch eines Vampirs/The Vampire Diaries Tagebuch eines Vampirs - Stefan's Diaries Der magische Zirkel/The Secret Circle Forbidden Game Visionen der Nacht Night World Die Reihen \"Stefan ́s Diaries\", \"Hunters\", \"Salvation\" und die Fortsetzungen von \"Der Magische Zirkel\" stammen aus der Feder eines Ghostwriters.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lisa Jane Smith, als Autorin L. J. Smith, (* 4. September 1965 in Fort Lauderdale, Florida) ist eine US-amerikanische Jugendbuchautorin. Bekannt wurde sie insbesondere durch ihre Reihe \"Tagebuch eines Vampirs\", die seit 2009 auch für eine Fernsehserie unter dem Titel \"The Vampire Diaries\" verfilmt werden. Auch ihre Trilogie \"Der Magische Zirkel\" wurde 2011/2012 unter dem Titel \"The Secret Circle\" als Fernsehserie ausgestrahlt. Obwohl sie die Rechte an beiden Buchserien verloren hat, schreibt sie nach wie vor Fan-Fiction zu \"Tagebuch eines Vampirs\".", "tgt_summary": null, "id": 2155117} {"src_title": "John Kershaw", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Valladares begann seine Karriere bei seinem Heimatverein Real Comayagua, für den er 1995/96 ohne Einsatz blieb. Daraufhin wechselte er zu CD Motagua und spielte dort in den ersten drei Saisons ebenfalls nur als Ersatztorhüter. 1997/98 gewann er mit Motagua seine ersten Meistertitel in Apertura und Clausura. Ab der Spielzeit 1999/2000 kam Valladares auch als Stammkeeper zum Einsatz und gewann in diesem Jahr erneut die beiden Meisterschaften in der Liga Nacional de Fútbol de Honduras. Im folgenden Jahr erzielte er sein erstes und bis heute einziges Tor, während er 2001/02 mit dem Gewinn der Apertura einen weiteren Titel hinzufügte. Nach zwei weiteren Spielzeiten bei CD Motagua verließ er den Verein, um für 2004/05 beim Hauptstadtklub Olimpia Tegucigalpa zu spielen. Im ersten Jahr wurde er mit dem neuen Team Meister der Clausura, eine Saison später gewann Olimpia mit Valladares beide Titel. Bis dato wurde der Torhüter noch weitere dreimal Meister der Clausura mit Tegucigalpa. 2010/11 bestritt Valladares seine ersten sechs Partien in der CONCACAF Champions League.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Valladares wurde erstmals im Jahr 2000 in die honduranische Nationalmannschaft berufen. Seit 2000 bestritt er 122 Länderspiele für sein Heimatland. Noel Valladares hütete bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney das Tor, als Honduras mit vier Punkten als Gruppendritter in der Vorrunde ausschied. Ferner gehörte er dem honduranischen Aufgebot beim CONCACAF Gold Cup 1998 und bei der Copa América 2001 an. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika feierte Noel Valladares zudem sein Debüt als WM-Spieler, als er im ersten Gruppenspiel gegen Chile zum Einsatz kam. Beim CONCACAF Gold Cup 2011 wurde er zum besten Torhüter des Turniers gewählt. In Brasilien gehört er abermals dem honduranischen Kader für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 an. Im ersten Gruppenspiel gegen Frankreich verursachte er ein Eigentor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Noel Eduardo Valladares Bonilla (* 3. Mai 1977 in Ciudad de Comayagua) ist ein honduranischer Fußballtorhüter. Seit Januar 2006 steht der Torhüter für den honduranischen Hauptstadtklub Club Deportivo Olimpia zwischen den Pfosten.", "tgt_summary": null, "id": 621908} {"src_title": "Dwight Loomis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Darstellung.", "content": "Die Verbindung kann durch die Umsetzung von Pyridin mit Peroxycarbonsäuren hergestellt werden. Die Peroxycarbonsäuren können hierbei aus der zu Grunde liegenden Säure und Wasserstoffperoxid \"in situ\" hergestellt werden. Die Reaktion ähnelt mechanistisch der Prileschajew-Reaktion. Ein weiteres Oxidationsmittel zur Herstellung von Pyridin-\"N\"-oxid ist beispielsweise Carosche Säure.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Die mittels DSC bestimmte Zersetzungswärme beträgt −102 kJ·mol bzw. −1076 kJ·kg.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Elektrophile aromatische Substitutionen an Pyridin verlaufen mit guter Selektivität in 3-Position ab, was auf die elektronische Struktur des Pyridinrings zurückzuführen ist. Die Kohlenstoffatome in 3-Position weisen die höchste Elektronendichte aller Kohlenstoffatome im Ring auf, weshalb bevorzugt an dieser Position substituiert wird. Das oxidierte Stickstoffatom im \"N\"-oxid bewirkt jedoch die Erhöhung der Elektronendichte im Ring und die Umkehr der elektronischen Struktur des Rings. Die Kohlenstoffatome in 2- und 4-Position besitzen somit im Gegensatz zu Pyridin die höchste Elektronendichte. Dies führt zu einer Umkehr der Selektivität und in elektrophilen Substitutionen werden bevorzugt die 2- und 4-substituierten Produkte erhalten. Aus diesem Grund ist Pyridin-\"N\"-oxid eine bedeutende Ausgangsverbindung zur Synthese von 2- oder 4-substituierten Pyridinen (z. B. 4-Nitropyridin-\"N\"-oxid), welche nicht durch nukleophile aromatische Substitution zugänglich sind.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Nach erfolgter Substitution kann das Stickstoffatom meist glatt reduziert werden, wobei das substituierte Pyridinderivat erhalten wird. Als Reduktionsmittel eignen sich allgemein dreiwertige Phosphorverbindungen oder zweiwertige Schwefelverbindungen, welche leicht oxidierbar sind. Als günstiges Reagenz wird häufig Triphenylphosphan eingesetzt, welches zu Triphenylphosphinoxid oxidiert wird. Des Weiteren können Samarium(II)-iodid, Zinn(II)-chlorid oder Chrom(II)-chlorid bei Raumtemperatur zur Desoxygenierung von Pyridin-\"N\"-oxid eingesetzt werden. Die Reduktion mittels Ammoniumformiat in Gegenwart von Palladium auf Aktivkohle führt zur Desoxygenierung des Stickstoffs und gleichzeitig zur Hydrierung des Pyridinrings, sodass ein Derivat des Piperidins erhalten wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pyridin-\"N\"-oxid ist eine organische Verbindung, welche aus einem Pyridinring besteht, der am Stickstoffatom oxidiert ist. Generell werden alle Derivate des Pyridins mit einem Sauerstoff-Atom am Ring-Stickstoff als \"Pyridin-N-oxide\" bezeichnet, wobei Pyridin-1-oxid die Stammverbindung ist.", "tgt_summary": null, "id": 2054244} {"src_title": "Benno Müller-Hill", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Charlotte von Mühlenfels war die Tochter des Grenadierhauptmanns Bernhard Gottlieb von Mühlenfels († 1799) und der Johanna Pauline von Campagne (1747–1797). 1783 zog die Familie auf das Gut Sissow im Süden der Insel Rügen. Noch keine zwanzig Jahre alt, heiratete sie den Leutnant a. D. Karl Emanuel Ludwig von Kathen (1767–1842), der die Güter Varbelvitz und Götemitz besaß. Obwohl sie neun Kinder hatte, nach dem Tod der Eltern für ihre beiden jüngeren Schwestern sorgen musste und einen entsprechend großen Gutshaushalt zu verwalten hatte, empfand sie ihr geistiges Leben als nicht ausgefüllt. Sie führte daher in ihrem Haus in Götemitz einen literarischen geselligen Salon, der für religiös und literarisch interessierte Menschen zu einem Mittelpunkt der Insel Rügen wurde. Regelmäßig trafen sich bei ihr kulturell interessierte Gutsherren und Gutspächter, Pastoren sowie Gelehrte von der Insel, aus Greifswald und Berlin. Dazu gehörten Ernst Moritz Arndt und Ludwig Gotthard Kosegarten. Mit Arndt war sie mehr als fünfzig Jahre eng befreundet. Arndt schrieb ihr mehrere hundert Briefe. Charlotte von Kathen korrespondierte außerdem mit dem Greifswalder Philosophieprofessor Friedrich Muhrbeck und mit Ludwig Nicolovius. 1803 wurde sie mit Friedrich Schleiermacher bekannt, als dieser Gast bei der Hochzeit seines Freundes war, dem Pastor Ehrenfried von Willich mit Charlottes jüngerer Schwester Henriette Charlotte Sophie. Nach Willichs Tod heiratete Schleiermacher die Witwe und wurde somit Charlotte von Kathens Schwager. Während der Franzosenzeit teilte Schleiermacher ihr in seinen Briefen stets offen seine politischen Überzeugungen mit, was in vielen anderen Briefwechseln nicht der Fall war. Bei jedem seiner längeren Rügenbesuche hielt er sich bei ihr auf Gut Götemitz auf. Schleiermacher machte Charlotte von Kathen mit Henriette Herz bekannt, deren Berliner Salon Vorbild für den Götemitzer Kreis gewesen war. Henriette Herz, die nach dem Tod ihres Mannes ihren Salon aufgeben musste, war von März 1808 bis Ende 1809 in Götemitz als Erzieherin von Charlottes Kindern tätig. Als Karl von Kathen, der sich fast ausschließlich um die Bewirtschaftung der Güter gekümmert hatte und am gesellschaftlichen Leben seiner Frau keinen Anteil nahm, schwer erkrankte, musste er 1837 das Gut an den Sohn Wilhelm von Kathen übergeben. Zunächst zog die Familie nach Putbus, dann 1841 nach Stralsund, wo Karl von Kathen 1842 starb. 1844 ging Charlotte von Kathen mit einer Tochter nach Putbus und verbrachte dort ihre letzten Lebensjahre.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charlotte von Kathen (* 14. April 1777 in Berlin als \"Jeanne Henriette Charlotte von Mühlenfels\"; † 7. Februar 1850 in Putbus) war Gutsherrin auf Rügen und unterhielt einen literarischen Salon. Ihre Korrespondenzen mit Persönlichkeiten ihrer Zeit sind heute wichtige Zeitdokumente.", "tgt_summary": null, "id": 990412} {"src_title": "Pfisters Mühle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Kind kam Özlem Demirel mit ihrer Familie 1989 nach Deutschland. Nach ihrem Abitur machte sie ein Studium der Politikwissenschaft, Komparatistik, Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Bonn mit Magister-Abschluss. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Düsseldorf.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Engagement als Schülerin.", "content": "Bereits als Schülerin engagierte sich Demirel politisch. Sie war von 1999 bis 2003 Vorstandsmitglied in der BezirksschülerInnenvertretung in Köln und von 2000 bis 2004 Mitglied im Landesvorstand der LandesschülerInnenvertretung Nordrhein-Westfalen. Von 2002 bis 2004 war sie außerdem Delegierte für den Bundesausschuss der Bundesschülerkonferenz. Im Rahmen dieser war Demirel 2001 und 2002 Mitorganisatorin der Schülerdemonstrationen gegen den Afghanistan- und Irakkrieg und 2002 gegen Studiengebühren. Özlem Demirel ist auch Mitglied in der Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DIDF) für türkisch- und kurdischstämmige Arbeiter. Von 1999 bis 2004 war sie im Bundesvorstand der DIDF-Jugend.", "section_level": 2}, {"title": "Einzug in den Rat der Stadt Köln.", "content": "Von 2004 bis 2010 war Demirel als Mitglied der Linksfraktion ordentliches Mitglied des Rates der Stadt Köln. Dort arbeitete sie im Ausschuss Schule und Weiterbildung und war stellvertretend im Integrationsrat. Des Weiteren arbeitet Demirel im Koordinierungskreis der LAG Migration, Integration und Antirassismus, dem sie seit Februar 2009 angehörte. 2008 organisierte sie zudem Blockaden gegen den Anti-Islamisierungskongress von Pro NRW mit.", "section_level": 2}, {"title": "Engagement auf landespolitischer Ebene.", "content": "Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2010 wurde sie über die Landesliste (Listenplatz 9) ihrer Partei in den nordrhein-westfälischen Landtag gewählt. Dort gehörte sie dem Ausschuss für Kommunalpolitik und dem Ausschuss für Wirtschaft, Mittelstand und Energie als ordentliches Mitglied an. Sie war Kommunalpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Weiterhin war sie Mitglied des Beirats für Wohnraumförderung der NRW Bank und Mitglied der Enquetekommission Wohnungswirtschaftlicher Wandel und neue Finanzinvestoren auf den Wohnungsmärkten in NRW. Bis zum 7. Juni 2011 war sie darüber hinaus Mitglied im Ausschuss für Bauen, Wohnen und Verkehr sowie bau- und wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion. Seit dem 7. Juni 2011 war Özlem Demirel Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion. Damit war sie auch beratendes Mitglied im Ältestenrat. Bei der Landtagswahl am 13. Mai 2012 schied ihre Partei aus dem Landtag aus. Von Sommer 2012 bis Frühjahr 2014 war Demirel Bundesvorsitzende der DIDF. Im Juni 2014 wurde sie gemeinsam mit Ralf Michalowsky zur Landessprecherin des NRW-Landesverbandes der Linken gewählt. Im Juni 2016 wurde sie – diesmal gemeinsam mit Christian Leye – als Landessprecherin wiedergewählt. Im Dezember 2016 wurde sie auf Platz 1 der Reserveliste und damit – gemeinsam mit dem auf Platz 2 gewählten Christian Leye – zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017 gewählt. Unter ihrer Führung konnte die Linke ihre Stimmenzahl gegenüber der Wahl 2012 mehr als verdoppeln, scheiterte bei der Landtagswahl 2017 aber mit 4,9 % denkbar knapp an der Fünf-Prozent-Hürde und verpasste damit erneut den Einzug in den nordrhein-westfälischen Landtag.", "section_level": 2}, {"title": "Einzug ins Europaparlament.", "content": "Für die Europawahl 2019 nominierte Die Linke sie gemeinsam mit Martin Schirdewan zum Spitzenduo. Die Linke erreichte bei der Wahl 5,5 Prozent und errang damit fünf der 96 deutschen Mandate. Wie ihre Parteikolleginnen und -kollegen trat sie der Konföderalen Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke bei. Für die Fraktion ist sie Mitglied im Unterausschuss für Sicherheit und Verteidigung, zu dessen stellvertretende Vorsitzende sie gewählt wurde, sowie im Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten. Im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten ist sie stellvertretendes Mitglied.", "section_level": 2}], "src_summary": "Özlem Alev Demirel (* 10. März 1984 in Malatya, Türkei) ist eine türkisch-deutsche Politikerin (Die Linke) kurdischer Herkunft. Demirel ist seit ihrer Jugend politisch aktiv und war unter anderem Mitglied im Rat der Stadt Köln (2004–2010) und im Landtag von Nordrhein-Westfalen (2010–2012). Seit der Europawahl 2019, bei der sie gemeinsam mit Martin Schirdewan als Spitzenkandidatenduo ihrer Partei antrat, ist sie Mitglied des Europäischen Parlaments.", "tgt_summary": null, "id": 1172131} {"src_title": "Reformed Dutch Church of Claverack", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Lincoln Clark besuchte sowohl öffentliche als auch private Schulen seiner Heimat und dann bis 1825 das Amherst College in Massachusetts. Nach einem anschließenden Jurastudium und seiner 1831 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Pickensville (Alabama) in diesem Beruf zu praktizieren. In Alabama begann auch seine politische Laufbahn als Mitglied der Demokratischen Partei. In den Jahren 1834, 1835 und 1845 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Alabama. Seit 1836 lebte er in Tuscaloosa. Im Jahr 1839 wurde Clark zum Attorney General seines neuen Heimatstaates ernannt. 1846 wurde er ebenfalls in Alabama Bezirksrichter. 1848 zog Clark nach Dubuque in Iowa. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1850 wurde er gegen John Parsons Cook, den Kandidaten der Whig Party, im zweiten Wahlbezirk von Iowa in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt. Dort trat er am 4. März 1851 die Nachfolge von Shepherd Leffler an. Da er bei den Wahlen des Jahres 1852 gegen Cook verlor, konnte er bis zum 3. März 1853 nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Im Jahr 1854 bewarb sich Clark erfolglos um eine Rückkehr in den Kongress. 1857 wurde er in das Repräsentantenhaus von Iowa gewählt. Bei den Präsidentschaftswahlen des Jahres 1860 unterstützte er Stephen A. Douglas. Später zog er nach Chicago, wo er als Rechtsanwalt praktizierte. Im Jahr 1866 wurde er Bundesangestellter für Konkursverfahren (\"Register in Bankruptcy\"). Im Jahr 1869 zog sich Lincoln Clark in den Ruhestand zurück. Er kehrte in seinen Geburtsort Conway in Massachusetts zurück, wo er im September 1886 verstarb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lincoln Clark (* 9. August 1800 in Conway, Massachusetts; † 16. September 1886 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1851 und 1853 vertrat er den Bundesstaat Iowa im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1541123} {"src_title": "Puma (Kit Car)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sulinyavongsa wurde als jüngster Sohn von König Ton Kham (auch Upayuvaraj II.) geboren und erhielt zunächst den Titel eines Prinzen (\"Chaofa\") Suriyalinga Kumara (Soulinga Khumane). Er wurde am Hofe ausgebildet. Nach dem Tod seines Onkels, König Viksai, 1637/38 wählten ihn die Adligen des Reiches anstatt seiner älteren Brüder oder seiner Cousins, die meist außer Landes oder als buddhistische Mönche in den Tempel gingen. Er kämpfte erfolgreich gegen andere Warlords im Lande.", "section_level": 1}, {"title": "Herrschaft.", "content": "Sulinyavongsa wird als großer und wohlwollender Führer geschildert, der gerecht und erleuchtet herrschte und die Religion und die Künste förderte. Er machte Frieden mit Ayutthaya, beendete Grenzstreitigkeiten mit dessen König Narai dem Großen und baute zusammen mit diesem eine Pagode bei Songrak. Auch empfing er die ersten europäischen Gesandten, die Laos besuchten: 1641 den Niederländer Gerrit van Wuysthoff und im Jahr darauf den Venezianer Giovanni Maria Leria. Beide waren beeindruckt vom Wohlstand des Landes. Giovanni Filippo de Marini (1608–1682), der für Leria über deren Aufenthalt berichtete, schildert den Palast des Königs: Wuysthoff schrieb bewundernd, dass Vientiane, als Zentrum für buddhistische Studien, Mönche sogar aus Birma und Kambodscha anzog und behauptete, dass die Anzahl der Mönche dort größer sei „als die der Soldaten des deutschen Kaisers“. Sowohl Wuysthoff als auch Leria besuchten Lan Xang in den 1640er-Jahren, also zu Beginn der Herrschaft Sulinyavongsas. Im folgenden halben Jahrhundert seiner Herrschaft gab es keine weiteren Besuche von europäischen Reisenden, Kaufleuten oder Missionaren, sodass es keine Dokumentation in westlichen Quellen über diese Zeit gibt. Der einzige dokumentierte kriegerische Konflikt während der Herrschaft Sulinyavongsas war etwa im Jahr 1651. Sulinyavongsa hielt um die Hand der Tochter des Fürsten der Phuan in Xieng Khouang an, die weithin für ihre Schönheit und Intelligenz gerühmt wurde. Der Vater wies den Antrag jedoch zurück, da sie bereits versprochen sei. Sulinyavongsa verstand dies als Aufbegehren, da Müang Phuan im Mandala-System Lan Xang untergeordnet war und entsandte eine Armee nach Xieng Khouang. Der Fürst der Phuan wurde unterworfen und Sulinyavongsa heiratete seine Tochter. Die Armee von Vientiane verwüstete das Land der Phuan und deportierte 500 Familien dieses Volkes als Arbeitskräfte nach Vientiane, wo ihre Nachkommen bis heute leben. Das zuvor freundschaftliche Verhältnis zwischen Vientiane und Xieng Khouang war dadurch beschädigt. Sulinyavongsa wird aber auch als strenger Herrscher geschildert, der sich an die Gesetze hielt und keinen Luxus duldete.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Sulinyavongsa war zweimal verheiratet und hatte einen Sohn und zwei Töchter. Seinen Sohn Chao Rajaput ließ er hinrichten, nachdem er ihn des Ehebruchs schuldig gesprochen hatte, da er als oberster Gerichtsherr Gerechtigkeit gegen jedermann üben und auch seine eigenen Familienmitglieder nicht bevorzugen wollte. Diese Konsequenz erwies sich jedoch nachteilhaft für den Bestand Lan Xangs, da Sulinyavongsa nun keinen männlichen Erben als Thronfolger mehr hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolge.", "content": "Nach seinem Tod, der nach manchen Quellen im Jahr 1690, in anderen dagegen 1694 oder 1695 war, brachen Kämpfe um die Thronfolge aus. Der hochrangige Minister Tian Thala (oder Phagna Muong Chan) rief sich zum neuen König aus. Um seinem Anspruch mehr Legitimität zu geben, machte er Prinzessin Sumangala, der verwitweten jüngeren Tochter Sulinyavongsas, einen Heiratsantrag. Sie wies ihn jedoch zurück. Nach südlaotischer Überlieferung floh sie dann nach Süden in das Königreich Champasak, dessen erster König ihr jüngerer Sohn Nokasat wurde. Zwei Enkel Sulinyavongsas, die Söhne von Prinz Rajaput, flohen heimlich aus Vientiane nach Luang Prabang, um nicht als mögliche Konkurrenten Tian Thalas ermordet zu werden. Der ältere Sohn von Prinzessin Sumangala, Ong Lo, hielt sich in Nakhon Phanom in Sicherheit. Er wurde von einer Mehrheit des Adels, die mit der Herrschaft Tian Thalas unzufrieden waren, unterstützt. Tian Thala wurde nach sechs Monaten auf dem Thron gefangen genommen und hingerichtet und Ong Lo wurde zum neuen König gekrönt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sulinyavongsa (laotisch (alte Orthographie)/ (neue), ALA-LC: \"Phra Chao Surinyavongsā Thammikarāt/Chao Sulinyavongsā Thammikalāt\"; ; voller Thronname \"Samdach Brhat Chao Suriyalinga Varman Dharmika Raja Parama Payitra Prasidhadhiraja Sri Sadhana Kanayudha\"; * 1618 in Luang Phrabang; † 1690, 1694 oder 1695) war von zwischen 1633 oder 1637 bis zu seinem Tod König des laotischen Reiches Lan Xang und ist damit der am längsten regierende laotische Monarch. Sulinyavongsas Herrschaft gilt als ein von Frieden und Wohlstand geprägtes goldenes Zeitalter in der Geschichte Lan Xangs. Gleichzeitig hatte das Land aber kaum Kontakt zur Außenwelt und die Quellenlage über die Ereignisse ist sehr dürftig und zum Teil widersprüchlich. Sein Tod, der Wirren um die Thronfolge auslöste, läutete das Ende des Reiches Lan Xang ein.", "tgt_summary": null, "id": 676430} {"src_title": "Bahnhof Pirmasens Nord", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Punktspielrunde.", "content": "In den insgesamt 306 Punktspielen fielen 818 Tore, was einem Schnitt von 2,67 Toren entspricht. 486 Tore (im Schnitt 1,59) wurden von den Heimmannschaften erzielt und 332 Tore (durchschnittlich 1,08) von den Auswärtsmannschaften. Das Spiel mit den meisten Toren der gesamten Saison war die am 6. Spieltag der Apertura ausgetragene Begegnung zwischen América und Toluca, die am 30. August 2009 im Aztekenstadion stattfand und mit einem 7:2-Erfolg der Heimmannschaft endete. Die anderen höchsten Heimsiege der Apertura 2009 fanden zwischen Morelia und Indios (4. Spieltag, 16. August), América und Estudiantes Tecos (8. Spieltag, 13. September) sowie Morelia und Querétaro (10. Spieltag, 27. September) statt und endeten allesamt 5:0. Die höchsten Auswärtssiege der Apertura endeten dreimal mit 0:3 zwischen Pumas und Cruz Azul (2. Spieltag, 2. August), San Luis und Jaguares (10. Spieltag, 26. September) sowie San Luis und Monterrey (14. Spieltag, 31. Oktober). Außerdem gab es ein 1:4 im Clásico Tapatío zwischen Atlas und Chivas (16. Spieltag, 7. November). In den torreichsten Begegnungen der Clausura – in dieser Spielzeit anlässlich der Feierlichkeiten zu Beginn des Unabhängigkeitskrieges vor 200 Jahren \"Torneo Bicentenario\" genannt – fielen jeweils acht Treffer: sie fanden statt am 14. Februar (5. Spieltag) zwischen Puebla und Pachuca (3:5), am 17. Februar (6. Spieltag) zwischen Atlas und Indios (7:1) sowie am 27. März 2010 (12. Spieltag) zwischen Chivas und Santos (6:2). Die höchsten Heimsiege des Torneo Bicentenario 2010 waren das bereits genannte 7:1 von Atlas gegen die Indios und die am 7. März (9. Spieltag) ausgetragene Begegnung zwischen América und Querétaro, die 6:0 endete. Der höchste Auswärtssieg der Rückrunde war ein 0:3 und kam insgesamt sechsmal vor: zwischen Pachuca und Pumas sowie Tigres und Morelia (am 8. Spieltag), Pachuca und Santos (10. Spieltag), San Luis und Tigres sowie Santos und Jaguares (am 13. Spieltag) und am 14. Spieltag zwischen Chivas und Morelia.", "section_level": 1}, {"title": "Tabellen zur Saison 2009/10.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Heim- und Auswärtstabellen.", "content": "Die Jaguares sind die schlechteste Heimmannschaft, aber gemeinsam mit Morelia das punktbeste Auswärtsteam. Sie verloren bei den bestplatzierten sechs Mannschaften der Punktspielrunde kein einziges Spiel und gewannen sogar vier hiervon (in Monterrey, in Morelia, bei Cruz Azul und bei Santos Laguna), konnten gegen dieselben Gegner aber kein einziges Heimspiel gewinnen und verloren viermal. Während sie auswärts siebenmal gewannen, konnten sie auf eigenem Platz nur zwei Spiele gewinnen. Eins davon war der glanzlose 1:0-Erfolg gegen den Tabellenletzten CF Indios, das andere dagegen ein beeindruckendes 4:0 (!) gegen den Rekordmeister Chivas Guadalajara.", "section_level": 2}, {"title": "Kreuztabelle zur Saison 2009/10.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Der Name der Heimmannschaft ist in der linken Spalte, das Logo der Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet. Eine besondere Beachtung verdient die Tatsache, dass dem Indios Club de Fútbol in den insgesamt 12 Punktspielen gegen die 6 bestplatzierten Mannschaften kein einziges Tor gelang.", "section_level": 2}, {"title": "Die Liguillas.", "content": "In den \"Liguillas\" (der spanischen Bezeichnung für die Play-offs) der Apertura (Hinrunde) und Clausura (Rückrunde) kam es zu insgesamt 14 Begegnungen, die jeweils in Hin- und Rückspielen ausgetragen wurden. In den insgesamt 28 Spielen der Liguilla kam es zu 16 Heim- und 3 Auswärtssiegen sowie 9 Remis. Im \"Torneo Apertura 2009\" gab es eine absolute Dominanz der Heimmannschaften, denn neun Heimsiegen stand ein einziger Auswärtssieg gegenüber; der zudem erst im letzten Spiel zustande kam, als Monterrey (nach einem 4:3 im Hinspiel) auch noch das Rückspiel bei Cruz Azul mit 2:1 zu seinen Gunsten entschied. Im \"Torneo Bicentenario 2010\" standen sieben Heimsiegen zwei Auswärtssiege gegenüber: jeweils im Viertelfinale gewann Pachuca (nach einem 1:0-Heimsieg) mit 2:1 in Monterrey und Morelia (nach einem 4:2) mit 1:0 in Guadalajara. In den torreichsten Begegnungen beider Turniere fielen jeweils acht Treffer: im Viertelfinalhinspiel der Apertura zwischen Puebla und Cruz Azul (4:4) sowie im Halbfinalrückspiel der Clausura (Bicentenario) zwischen Santos Laguna und Morelia (7:1). Von den 18 Mannschaften der Punktspielrunde gelang insgesamt 11 Teams die Qualifikation für die Liguillas. Sechs Mannschaften konnten sich einmal für die Liguilla qualifizieren und fünf Teams gelang die Qualifikation zweimal. Erfolgreichstes Team war der Rückrunden-Meister Toluca, der bereits in der Vorrunde das Halbfinale erreicht hatte. Der Hinrunden-Meister Monterrey schied dagegen in der Rückrunde bereits im Viertelfinale aus. Zweimal fürs Halbfinale qualifizierte sich außer Toluca nur Morelia, konnte in diesen Spielen jedoch keinen Sieg verbuchen: in der Apertura 0:0 und 1:2 gegen Cruz Azul sowie in der Clausura 3:3 und 1:7 gegen Santos Laguna.", "section_level": 1}, {"title": "Liguillas der Apertura 2009.", "content": "Toluca setzt sich gegen San Luis bei einem Gesamtergebnis von 1:1 aufgrund der in der Liga mehr erzielten Punkte (35 gegenüber 21) durch.", "section_level": 1}, {"title": "Liguillas des Bicentenario 2010.", "content": "Nachdem es in der regulären Spielzeit keinen Sieger gab, wurde die Meisterschaft im Elfmeterschießen entschieden. Hier setzte sich Toluca mit 4:3 durch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Saison 2009/10 begann am Freitag, den 24. Juli 2009 mit der Begegnung des neu formierten Club Estudiantes Tecos (vormals Tecos de la Universidad Autónoma de Guadalajara) und dem Pachuca Club de Fútbol, das die Gäste mit 2:3 zu ihren Gunsten entschieden. Die letzten drei Spiele der regulären Saison wurden am Sonntag, den 25. April 2010 zwischen Toluca und Puebla (2:1), Indios und Pumas (2:0) sowie América und Santos (1:0) ausgetragen. ", "tgt_summary": null, "id": 1454942} {"src_title": "Herman P. Kopplemann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1975 als Informationsschnittstelle für die Aktivisten der Graswurzelbewegung gegründet, lag der Themenschwerpunkt auf Armut in der Stadt und auf dem Land. 1978 wurde der Name von \"Canadian Information Sharing Service\" in \"Connexions\" geändert, um dem Auftrag der Organisation deutlich zu machen, dass sie ein Bindeglied zwischen der Graswurzelgruppen und deren Idee und Projekten ist. Die Themengebiete wurden erweitert auf die Entwicklung der Länder der dritten Welt, Emanzipation, Rechte der Ureinwohner, Frieden, Menschenrechte und andere Themen. Die Informationen von Mitwirkenden aus dem ganzen Land wurden durch den \"Newsletter Connexions Digest\" verbreitet, der nach Themengebiet sortiert war. Die ersten 4000 Inhaltsangaben von Dokumenten, Artikeln, Berichten, Büchern und Informationen über Organisationen und Projekte, erschienen in den ersten 20 Jahren als Druck und wurde so zu einem wichtigen Instrument für kanadische Aktivisten und einem Personenkreis, die sich über Themen der sozialen Gerechtigkeit informieren wollten. In den 1980er und 1990er Jahren wurde \"The Connexionen Annual\" veröffentlicht, eine Jahrbuch mit Quellen für soziale und Umweltthemen. Die jährlichen Ausgaben beschäftigten sich mit aktuellen Themen und beinhalteten eine Reihe von Quellen und ein umfangreiches Verzeichnis von Graswurzelgruppen der einschlägigen Themenbereiche. Die letzte Ausgabe von The Connexions Annual erschien 1994. Mitte der 1990er Jahre ging Connexions online, erweiterte die kanadischen und die internationalen Quellen und begann damit die bereits umfangreiche Bibliothek zu digitalisieren. Das Online-Archiv umfasst mehr als 10.000 Dokumente zu den Themenbereichen Menschenrechte, Bürgerrechte, soziale Gerechtigkeit, ökonomische Alternativen, Demokratisierung, Frauen, Rechte von Schwulen, Lesben und Bisexuellen, kanadische Ureinwohner, alternative Lebensführung und Umweltthemen. Die meisten Artikel sind in Englisch. Das Archiv ist eines der größten Human-Indexed Archiv von Dokumenten über gesellschaftlichen Wandel. Zusätzlich zum Dewey-System und dem der Library of Congress nutzt die Organisation auch ein eigenes kontrolliertes Vokabular mit mehr als 20.000 Titeln, das in Zusammenarbeit mit Sources, dem kanadischen Verzeichnis für Experten und Repräsentanten, erstellt wurde. Connexions und Sources begannen 1993 zusammenzuarbeiten, als der damalige Herausgeber von Sources, Medienkritiker und Friedensaktivist Barrie Zwicker den Koordinator Ulli Diemer bat, ein Online-Verzeichnis kanadischer Organisationen und Verbänden zu erstellen. Das Verzeichnis der Verbände und Organisationen umfasst mehr als 5000 Einträge und ist nach 20.000 Themen sortiert. Darüber hinaus verfügt die Organisation außerdem über einen Kalender mit einer umfangreichen Auflistung von einschlägigen Veranstaltungen und veröffentlicht eine Vielzahl von Texten, die sich dem Nahostkonflikt widmen. Darüber hinaus bietet die Sammlung zum Beispiel politische Manifeste von 1649 bis heute. Connexions hat ein komplettes Archiv von The Red Menace, ein freiheitliches, sozialistisches Mitteilungsblatt das von 1976 bis 1980 vom Libertarian Socialist Collective herausgegeben wurde. Einige Ausgaben der Seven News, einer progressiven Zeitung, die von Aktivisten um den Stadtrat John Sewell, der später als Reform-Bürgermeister von Toronto bekannt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Orientierung.", "content": "Connexions beschreibt seine politische Richtung als links-pluralistisch und vereint eine Vielzahl an unterschiedlichen progressiven Ansichten. Die politische Richtung spiegelt sich außerdem in der Auswahl der Artikel im Archiv wider. Trotz dieser Vorgaben für die Auswahl der Themen und Artikel vertreten die Texte unterschiedliche Ansichten und Standpunkte. Wir versuchen möglichst neutrale Kurzdarstellungen zu bieten, sodass sich der Leser seine eigene Meinung bilden kann. Connexions richtet sich nach bestimmten Vorgaben, welche Artikel in das Archiv aufgenommen werden und welche nicht. Eine Regel ist: es werden keine Werke aufgenommen, die von Leninisten, Trotzkisten oder aus einer post-modernen Perspektive verfasst worden sind. Connexions konzentriert sich auf Themen mit dem Schwerpunkt auf Bürgerrechte, Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Säkularismus und Demokratie. Sie gibt an, gegen Zensur zu sein sowie auch gegen jede Art von Diskriminierung und Unterdrückung, von Geschlecht, sexuelle Orientierung, Herkunft oder Ethnie.", "section_level": 1}, {"title": "Programm für internationale Praktikanten.", "content": "Connexions bietet Praktika in unterschiedlichen Bereichen für Interessenten aus der ganzen Welt. Die Praktikanten arbeiten an der Erweiterung des digitalen Archivs, scannen Dokumente und Bilder, verfassen Berichte, Beschreibungen und arbeiten im Marketing. Connexions ist außerdem dabei, den kontrollierten Wortschatz in französisch, spanisch und deutsch zu übersetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Connexions Information Sharing Services ist die zentrale Online-Bücherei und das zentrale Online-Archiv für Bewegungen für gesellschaftlichen Wandel in Kanada. Connexions ist eine gemeinnützige Organisation und verfügt über ein umfangreiches Verzeichnis von kanadischen und internationalen Organisationen und Vereinen. Das Büro von Connexions befindet sich in der Innenstadt von Toronto in der Nähe des Kensington Market.", "tgt_summary": null, "id": 2273759} {"src_title": "Derek Fazackerley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "„Reebop“ Kwaku Baah wurde bekannt, als er 1969 bei Randy Westons Album \"African Rhythms\" mitwirkte. Den Namen „Reebop“ erhielt er von Dizzy Gillespie. Danach arbeitete er von 1971 bis 1974 mit der britischen Band Traffic, die er 1971 bei einer Tournee durch Schweden getroffen hatte. Er wirkte bei deren Alben \"Welcome to the Canteen\", \"The Low Spark of High Heeled Boys\", \"Shoot Out at the Fantasy Factory\" und \"On the Road \" mit. 1973 trat er bei Eric Clapton’s Rainbow Concert an der Seite von Pete Townshend und Steve Winwood mit The Palpitations auf. Nach der Auflösung der Formation \"Traffic\" wirkte er noch bei Steve Winwoods erstem Soloalbum mit, das 1977 erschien. Im selben Jahr spielte er – gemeinsam mit dem früheren Traffic-Bassisten Rosko Gee – als Perkussionist und Sänger bei der deutschen Band Can, an deren Alben \"Saw Delight\", \"Out of Reach\" und \"Can\" er beteiligt war. Nach der Auflösung der Formation im Jahr 1979 war er 1983 Mitglied der Band \"Zahara\", mit der ein Album entstand; zu der Formation gehörten außerdem der Keyboarder Paul Delph, der Schlagzeuger Bryson Graham und Rosko Gee. Außerdem arbeitete er auch mit Ginger Baker, den Rolling Stones, Billy Cobham (\"A Funky Thide of Sings\"), Maffy Falay und Jim Capaldi. Mit Stefan Krachten, Helmut Zerlett und deren Projekt \"The Unknown Cases\" spielte er den Dancefloor-Klassiker \"Masimbabele\" ein, den er mitentwickelt hatte; dieser ist „eine wegweisende musikalische Pionierleistung – mutmaßlich zum ersten Mal wurden afrikanische Rhythmen und Gesang, Tamla Motown-Soul, Psychedelic Rock und serielle Dance-Grooves zu etwas verschmolzen, was man so zuvor noch nicht gehört hatte.“ Reebop Kwaku Baah starb mit 38 Jahren bei einem Konzert in Schweden an einer intrazerebralen Blutung, als er in der Tourneeband von Jimmy Cliff spielte. Sein letztes Album, \"Melodies in a Jungle Mans Head\", wurde unvollendet veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anthony „Reebop“ Kwaku Baah (* 13. Februar 1944 in Konongo, Ghana; † 12. Januar 1983 in Stockholm) war ein ghanaischer Fusion-Perkussionist.", "tgt_summary": null, "id": 587966} {"src_title": "Claudia Salman-Rath", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "Šuler begann mit dem Fußballspielen bei \"Partizan Slovenj Gradec\". Über den SAK Klagenfurt und den FC Kärnten wechselte er 2002 zum NK Dravograd. Für den Klub aus Nordslowenien lief er in der 2. Slovenska Nogometna Liga auf und etablierte sich schnell als Stammspieler und erreichte mit der Mannschaft 2004 das Pokalfinale gegen NK Maribor. Nach einer 0:4-Niederlage im Hinspiel verpasste sie trotz eines 4:3-Rückspielerfolges den Titelgewinn. Šuler verließ im Sommer des Jahres den Klub und wechselte in die Slovenska Nogometna Liga zu ND Gorica. An der Seite von Valter Birsa, Aleš Puš, Admir Kršič und Saša Ranič verhalf er als Stammspieler zum Meisterschaftsgewinn. Den Gewinn des Doubles verpasste er mit der Mannschaft erst im Pokalendspiel, als sich Publikum Celje durch ein Tor von Wladislaw Lungu mit einem 1:0-Sieg durchsetzte. In der folgenden Spielzeit war er neben Torschützenkönig Miran Burgić weiters ein Garant für eine erfolgreiche Titelverteidigung in der Meisterschaft. Obwohl ihm der Titelhattrick als Vizemeister in der Spielzeit 2006/07 verwehrt blieb, hatte er sich auch außerhalb der Landesgrenzen einen Namen gemacht. In der Winterpause der Spielzeit 2007/08 verließ Šuler sein Heimatland, um sich dem belgischen Klub KAA Gent anzuschließen. Die Leistungen des Defensivspielers honorierte Nationaltrainer Matjaž Kek, der ihn im Frühjahr 2008 erstmals für die Auswahlmannschaft nominierte. Im März debütierte er anlässlich eines 1:0-Auswärtserfolgs durch ein Tor von Šišić Mirnes gegen die ungarische Nationalmannschaft im Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft 2010 im Nationaljersey. Zum Saisonende stand er an der Seite von Miloš Marić, Bernd Thijs, Bryan Ruiz und Adékambi Olufadé mit seinem Klub im Pokalfinale, verpasste mit einer 2:3-Niederlage gegen den RSC Anderlecht jedoch seinen ersten Titelgewinn im Ausland. Als Stammspieler sorgte er jedoch dafür, dass der Klub sich auch im folgenden Jahr als Tabellenvierter für den Europapokal qualifizierte. Parallel hielt er sich in der Nationalmannschaft, mit der er sich für die Weltmeisterschaftsendrunde 2010 in Südafrika qualifizierte. In der Hinrunde der Saison 2011/12 verlor er seinen Stammplatz bei KAA Gent. In der Rückrunde wurde er an den israelischen Erstligisten Hapoel Tel Aviv verliehen, wo er Stammspieler wurde und den israelischen Pokal gewinnen konnte. Zur Saison 2012/13 wechselte Šuler zum polnischen Erstligisten KP Legia Warschau. Mit Legia wurde er 2013 Polnischer Meister und Polnischer Pokalsieger. Da er jedoch bei Legia Warschau nie über die Reservistenrolle hinauskam, wechselte Marko Šuler Anfang 2014 zurück nach Slowenien zum NK Maribor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marko Šuler (* 9. März 1983 in Slovenj Gradec) ist ein slowenischer Fußballspieler. Der Abwehrspieler, der 2008 in der slowenischen Nationalmannschaft debütierte, gewann mit ND Gorica zweimal den slowenischen Landesmeistertitel.", "tgt_summary": null, "id": 24367} {"src_title": "Hyundai KIA Tau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Dorf liegt im historischen Ostpreußen, etwa zwölf Kilometer südwestlich von Reszel (\"Rößel\") und 41 Kilometer nordöstlich von Olsztyn (\"Allenstein\").", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1785 wird \"Groß Kellen\" als ein königliches Dorf mit einer Kirche, einer Wassermühle und 79 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet. Zu dem Pfarrdorf \"Groß Kellen\" gehörte um 1785 das adlige Vorwerk \"Butschicrowo\" mit sechs Feuerstellen. Die alte Dorfkirche gehörte zum katholischen Kirchspiel. Im Jahr 1858 betrug der Flächeninhalt der Gemarkung des Bauerndorfs 5.297 Morgen, wovon im Dezember 1864 über 3.310 Morgen Ackerland waren. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Groß Köllen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Groß Köllen stimmten 640 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Im Jahr 1945 gehörte Groß Köllen zum Landkreis Rößel im Regierungsbezirk Allenstein (vor 1939 im Regierungsbezirk Königsberg) der Provinz Ostpreußen des Deutschen Reichs. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde Groß Köllen von der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß dem Potsdamer Abkommen zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens und ganz Westpreußen unter polnische Verwaltung gestellt. Die Polen führten für Groß Köllen die Ortsbezeichnung \"Kolno\" ein. Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit aus Groß Köllen vertrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinde.", "content": "Zur Landgemeinde Kolno gehören 14 Ortsteile (\"deutsche Namen bis 1945\") mit einem Schulzenamt: Weitere Ortschaften der Gemeinde sind Augustówka (\"Augustwalde\"), Bocianowo (\"Buchental\"), Gajówka Augustowska, Górkowo (\"Görkendorf\"), Kolenko (\"Klein Köllen\", 1928–1945: \"Bergenthal\"), Oterki (\"Klein Ottern\"), Otry (\"Ottern\") und Wólka (\"Ottenburg\").", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindepartnerschaften.", "content": "Seit 2006 unterhält die Gemeinde Kolno eine internationale Partnerschaft mit der Gemeinde Belm im Landkreis Osnabrück.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kolno (: Groß Köllen, älter \"Groß Kellen\" und \"Groß Cölln\") ist ein Dorf und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Olsztyński (Powiat \"Allenstein\") der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.", "tgt_summary": null, "id": 2446037} {"src_title": "Tom Söderberg (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Insgesamt 26 von Hergé gestalteten Seiten erschien von Juli 1926 bis Juli 1929 in der monatlichen Zeitschrift \"Le Boy-Scout Belge\", einem Magazin für Pfadfinder. Danach gab Hergé seine Serie wegen des Beginns der Arbeit an \"Tim im Lande der Sowjets\" ab. Es erschienen aber noch weitere Episoden von Februar bis Juli 1930 des unter dem Pseudonym Evany arbeitenden Zeichners Eugène Van Nijverseel. In Buchform erschienen die 26 Episoden von Hergé erstmals 1973 bei Casterman, gemeinsam mit \"Tim im Lande der Sowjets\" sowie den Urfassungen von \"Tim im Kongo\" und \"Tim in Amerika\". Auf Deutsch wurden sie 1977 von Carlsen Comics zunächst in dem Einzelband \"Aus Hergés Archiv\", 1999 dann im Band 1 der \"Hergé Werkausgabe\" veröffentlicht, beide Male zusammen mit \"Tim im Lande der Sowjets\".", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt der Episoden von Hergé.", "content": "Die Geschichte erzählt vom Pfadfinder Totor, Anführer einer nach dem Maikäfer (\"Hannetons\") benannten Sippe. Auf einer Reise in die USA zu seinem Onkel und seiner Tante, erlebt er verschiedene Abenteuer. So fasst er einen gesuchten Verbrecher, wird von Indianern entführt und muss von diesen entkommen, findet einen Schatz und trifft einen Trapper, der ihm seinem Ziel nahebringt. Dort angekommen, muss er erfahren, dass seine Tante entführt wurde. Mit dem Schatz will er sie retten, muss sich dafür aber erneut mit den Indianern auseinandersetzen. Wieder zu Hause angekommen erzählt er seinen Freunden von seinen vielen Abenteuern.", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung in das Werk Hergés.", "content": "\"Totor\" ist stark beeinflusst von den Stummfilmen der damaligen Zeit, insbesondere US-amerikanischer Western und Komödien. So findet sich viel Slapstick-Humor in der Serie, deren Episoden oft in Spannungsmomenten im Stile der damaligen Serials enden. Auch die Titel-Tableaus spielen in der Regel mit Texten wie: „United Rovers zeigt die große Filmkomödie“ darauf an. Der Comic ist noch weitgehend ohne Sprechblasen, der Text steht unter den Bildern. Die häufige Verwendung von Wortspielen und die \"„knackige Komposition“\" lassen laut Paul Gravett auch Einflüsse aus den Werken Christophes erkennen. Stilistisch hat Hergé zu dieser Zeit noch viel experimentiert, \"Totor\" habe aber wesentliche Einflüsse auf seine späteren Werke wie \"Tim und Struppi\" gehabt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Totor ist eine frankobelgische Comicfigur und Comicserie (franz. auch: \"Les Aventures de Totor, C. P. des Hannetons\"), die 1926 von Hergé erfunden wurde. Es war seine erste Comicserie, der Beginn von Hergés Laufbahn als Comiczeichner.", "tgt_summary": null, "id": 286616} {"src_title": "Left Book Club", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Cova Joana liegt im Gebirge fast genau in der Mitte der Insel in einer Senke. Daher rührt auch der Name des Dorfes – auf den Kapverden versteht man unter „\"cova\"“ einen Krater oder eine Kuhle. Mit der etwa sechs Kilometer entfernten Inselhauptstadt Vila Nova Sintra sowie mit dem etwa ein Kilometer südlich gelegenen Wallfahrtsort Nossa Senhora do Monte ist Cova Joana durch eine gute und bei jedem Wetter befahrbare Straße verbunden. Zu dem kleinen Hafenort Fajã de Água an der Westküste Bravas gelangt man bergab über einen Wanderweg. Auch der höchste Berg der Insel Brava, der 976 m hohen Alto de Fontainhas, ist über einen Wanderweg zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten und Infrastruktur.", "content": "Die Insel Brava gilt als die grünste Insel der Kapverden: Da sie häufig unter einer Wolkendecke liegt, ist die Verdunstung geringer als auf den anderen Inseln. Noch etwas länger hält sich die Feuchtigkeit in der Senke von Cova Joana, wo Ackerbau (vor allem Mais, Bananen, Bohnen) die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung ist. Nicht wenige Häuser in Cova Joana haben einen Garten, wo für den Eigenbedarf erfolgreich Gemüse angepflanzt wird. Bemerkenswert ist auch die von Hibiskus gesäumte Hauptstraße des Dorfes, in dem mehrere Neubauten im Stil kolonialer, alter Herrensitze (sog. \"Sobrados\") errichtet sind. In Cova Joana lebte einer der bedeutendsten Musiker der Kapverden, der Violinist \"Raúl de Pina\", der über 30 Kinder hatte und sogar eine Stradivari besaß. Sein Haus ist am Ortseingang auf der rechten Seite zu sehen und kann auf Anfrage besichtigt werden. Raúl de Pina war ein Freund des kapverdischen Nationaldichters Eugénio Tavares (1867–1930), der ebenfalls auf Brava lebte. In der Hauptstraße des Dorfes befinden sich ein kleines Geschäft zur Deckung des täglichen Bedarfs, eine einfache Gaststätte und eine Pension. Cova Joana verfügt ebenfalls über eine Schule, jedoch nicht über eine Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsverbindungen.", "content": "Cova Joana ist von der Inselhauptstadt Vila Nova de Sintra sowie von Nossa Senhora do Monte aus mehrmals täglich mit den \"„Aluguer“\" genannten und für die Kapverden typischen Bussen zu erreichen. Sie verkehren allerdings nicht nach einem festen Fahrplan, sondern fahren dann ab, wenn sich genügend Fahrgäste eingefunden haben. Unterwegs halten sie bei Bedarf an, wenn jemand ein- oder aussteigen möchte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cova Joana ist ein Dorf in der Mitte der Insel Brava, Kap Verde. Der kreolische Name des Ortes lautet \"Kuva Juana\".", "tgt_summary": null, "id": 2158329} {"src_title": "Moulin Rouge (1952)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge in Hyōgo und Miyagi.", "content": "Der in Tarumi-ku, einem Stadtbezirk von Kōbe geborene und aufgewachsene Kagawa begann seine aktive Karriere als Fußballspieler bei den Vereinen \"Marino FC Club\" und \"Kōbe NK Soccer Club\" und wechselte noch in jungen Jahren zum Ausbildungsverein FC Miyagi Barcelona in die Präfektur Miyagi. Dort spielte er von 2001 bis 2003 im \"Junior Youth\"-Team und in den Jahren 2004 und 2005 im reinen \"Youth\"-Team.", "section_level": 3}, {"title": "Zeit bei Cerezo Osaka.", "content": "2006 bekam Kagawa schließlich einen Profivertrag bei Cerezo Osaka, die ihren Spielbetrieb damals in der J. League-Division 1 hatten, angeboten. In dieser Spielzeit stand er zwar im Profikader des Vereins, kam aber vorwiegend in der Jugendmannschaft des Klubs zum Einsatz und musste bis 2007 auf seinen ersten Profieinsatz warten. Nach dem Abstieg des Teams in die \"Division 2\" kam Kagawa bei der Herrenmannschaft des Großstadtklubs in seiner ersten Spielzeit auf 35 Ligaeinsätze, bei denen er fünf Tore erzielte. Nach einem eher mäßigen fünften Platz in der Saisonabschlusstabelle 2007 schaffte es die Mannschaft 2008 auf den vierten Platz und verpasste nur knapp die Relegationsrunde um den Aufstieg in die höchste Spielklasse. Der engagierte offensive Mittelfeldakteur brachte es in dieser Spielzeit erneut auf 35 Meisterschaftsspiele, konnte aber im Gegensatz zum Vorjahr eine deutlich bessere Torquote vorweisen: über die gesamte Saison hinweg kam er 16-mal zum Torerfolg. Die Spielzeit 2009 verlief für Cerezo Osaka wie auch für Shinji Kagawa selbst sehr erfolgreich. So erreichte die Mannschaft unter der Leitung des Brasilianers Levir Culpi mit zwei Punkten Abstand auf Vegalta Sendai den zweiten Platz der Abschlusstabelle und stieg dadurch direkt in die höchste japanische Liga auf. Bei 44 Einsätzen kam Kagawa auf eine Bilanz von 122 Torschüssen, mit denen er 27 Treffer erzielte und Torschützenkönig der \"J. League-Division 2\" wurde. Mit dem Aufstieg ließ seine Torgefährlichkeit nicht nach. In der \"Division 1\" kam er in elf Spielen auf sieben Tore und eine Torvorlage.", "section_level": 3}, {"title": "Wechsel nach Deutschland.", "content": "Im Winter der Saison 2009/2010 wurde Kagawa von der Agentur von Thomas Kroth zu Tests bei Schalke, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen eingeladen. Mit Borussia Dortmund vereinbarte er einen ab 1. Juli 2010 gültigen Dreijahresvertrag. Anstelle einer Ablösesumme überwiesen die Borussen eine Ausbildungsentschädigung von 350.000 € an Cerezo Osaka. In seinem ersten Europa-League-Spiel am 19. August 2010 erzielte er gegen den aserbaidschanischen Klub FK Qarabağ Ağdam seine ersten beiden Pflichtspieltore für die Dortmunder. Am 11. September 2010 (3. Spieltag) erzielte er im Spiel gegen den VfL Wolfsburg sein erstes Bundesligator zum 2:0-Endstand. Am folgenden Spieltag erzielte er die ersten beiden Treffer für den BVB im Revierderby bei FC Schalke 04, das die Dortmunder am Ende 3:1 gewannen. Nach fünf torlosen Spielen in der Europa-League markierte er am 2. Dezember mit einem Kopfball das 1:0 beim 3:0-Sieg gegen Karpaty Lwiw. In der Saison 2010/11 wurde er mit dem BVB Deutscher Meister, obwohl er die gesamte Rückrunde wegen eines Mittelfußbruchs nicht gespielt hatte. Knapp ein Jahr später, am 32. Spieltag der Saison 2011/12, verteidigte Kagawa mit Borussia Dortmund den Titel aus dem Jahr 2011 und wurde zum zweiten Mal in seiner Karriere Deutscher Meister. Zudem gewann er mit dem BVB am 12. Mai 2012 den DFB-Pokal, wobei er im Endspiel das 1:0 schoss. Sein Vertrag beim BVB lief bis zum 30. Juni 2013. Der Verein wollte den Vertrag nach der Saison verlängern, doch Kagawa lehnte Angebote für eine Vertragsverlängerung ab.", "section_level": 3}, {"title": "Wechsel in die Premier League.", "content": "In der Sommerpause 2012 wechselte Kagawa zu Manchester United. Er unterschrieb nach erhaltener Arbeitserlaubnis und bestandenem Medizincheck einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2016. Die Ablösesumme soll bei 16 Millionen Euro gelegen haben. Sein erstes Pflichtspiel für Manchester bestritt er am 20. August 2012 bei der 0:1-Auswärtsniederlage gegen den FC Everton am ersten Spieltag der Saison 2012/13. Sein erstes Tor für United erzielte er eine Woche später im Heimspiel im Old Trafford gegen den FC Fulham.", "section_level": 3}, {"title": "Rückkehr zu Borussia Dortmund.", "content": "Am 31. August 2014 kehrte Kagawa in die Bundesliga zu Borussia Dortmund zurück. Er unterschrieb einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2018 und soll den BVB acht Millionen Euro Ablöse gekostet haben. Bei seinem Comeback in der Bundesliga traf er gegen den SC Freiburg zum zwischenzeitlichen 2:0. In der Saison 2016/17 gewann Shinji Kagawa zum zweiten Mal den DFB-Pokal mit dem BVB. Am 14. Juli 2017 verlängerte Kagawa seinen Vertrag in Dortmund vorzeitig bis 2020.", "section_level": 3}, {"title": "Wechsel in die Süper Lig.", "content": "Am 31. Januar 2019 wurde ein halbjähriges Leihgeschäft mit dem türkischen Erstligisten Beşiktaş Istanbul vereinbart. Grund dafür waren nur vier von bis dato 27 möglichen Pflichtspieleinsätzen in der laufenden Saison gewesen. Sein erstes Spiel für Beşiktaş bestritt er am 3. Februar 2019, als er beim 6:2-Sieg gegen Antalyaspor in der 81. Minute für Adem Ljajić eingewechselt wurde und zwei Tore beisteuern konnte. Am Saisonende sicherte sich der Klub mit dem 3. Rang die Europa-League-Teilnahme, Kagawa absolvierte 14 Ligaspiele und traf viermal. Am Saisonende verließ er den Verein nach Ablauf seines Leihvertrags.", "section_level": 3}, {"title": "Rückkehr nach Dortmund.", "content": "Nach seiner Rückkehr wurde Kagawa zur Vereinssuche freigestellt, nahm jedoch an Teilen der Vorbereitung teil. Bis zu seinem Abschied hielt sich der Japaner bei der zweiten Mannschaft fit und suchte weiterhin nach einem neuen Arbeitgeber.", "section_level": 3}, {"title": "Engagement in Spanien.", "content": "Anfang August 2019 verpflichtete der spanische Zweitligist Real Saragossa den Mittelfeldspieler und stattete ihn mit einem Zweijahresvertrag aus. Der Japaner ging mit der Mannschaft als Stammspieler in die Saison.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "2006 wurde Kagawa erstmals in die U20-Auswahl Japans berufen. Bis 2009 kam er in sechs Spielen zum Einsatz und absolvierte davon zwei Partien während der Junioren-WM 2007 in Kanada, wo die japanische U20 als Vorrunden-Gruppensieger im Achtelfinale gegen das tschechische Team im Elfmeterschießen ausschied. Im Jahr 2008 schaffte es der 1,72 m große Mittelfeldakteur in die japanische Olympiaauswahl, die beim Fußballturnier der Olympischen Spiele als Gruppenletzter der Gruppe bereits frühzeitig ausschied. Insgesamt brachte es Kagawa 2008 auf fünf U23-Einsätze und erzielte dabei ein Tor. Noch vor seiner Olympiateilnahme kam der Offensiv-Allrounder am 24. Mai 2008 zu seinem ersten A-Länderspieleinsatz, als er beim 1:0-Sieg Japans über die Elfenbeinküste während des Kirin Cups in der 75. Spielminute für den Frankreich-Legionär Daisuke Matsui auf den Platz kam. Zu seinem ersten Torerfolg für die A-Nationalmannschaft kam Kagawa am 9. Oktober 2008, als er den einzigen Treffer beim 1:0-Sieg über die Nationalmannschaft der VAE erzielte. Bis Februar 2010 kam der beidfüßige Offensivspieler bei zehn A-Länderspielen zum Einsatz und erzielte dabei zwei Treffer. Nachdem Kagawa für die WM 2010 zunächst abgesagt hatte, wurde am 17. Mai 2010 vom japanischen Fußballverband bekanntgegeben, dass er an der Vorbereitung als Reservist teilnehmen würde. Tatsächlich gehörte er bei der WM jedoch nicht zum Kader der japanischen Nationalmannschaft. Kagawa nahm im Januar 2011 mit Japan an der Asienmeisterschaft 2011 teil. Er verletzte sich in der Halbfinal-Partie gegen Südkorea und trat sofort die Rückreise nach Dortmund an. Am 27. Januar 2011 wurde ein Mittelfußbruch diagnostiziert, weswegen Kagawa bis zum 33. Spieltag pausieren musste. Am letzten Spieltag anlässlich der Feier des bereits feststehenden Meistertitels wurde Kagawa in der 87. Minute eingewechselt. Am 8. Mai 2014 wurde Shinji vom Trainer Alberto Zaccheroni in den Kader der japanischen Fußballnationalmannschaft für die Weltmeisterschaft 2014 berufen. Sie schied nach der Vorrunde aus. Vier Jahre später war Shinji erneut Teil des japanischen Aufgebots zur Weltmeisterschaft 2018. Im Auftaktspiel erzielte er den Führungstreffer zum 2:1 gegen Kolumbien vom Elfmeterpunkt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Shinji unterstützt die Initiative Common Goal, bei der Fußballspieler ein Prozent ihres Gehalts spenden.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Oliver Mayer: \"Okudera, Kagawa & Co. – Japaner in der Fußball-Bundesliga.\" In: \"Studien zur deutschen Literatur und Sprache (Japanische Gesellschaft für Germanistik, Sektion Tokai).\" Nr. 44, 2012, S. 97–105. \"Volltext des Artikels.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Shinji Kagawa [] (jap., \"Kagawa Shinji\"; * 17. März 1989 in Tarumi-ku, Kōbe, Präfektur Hyōgo) ist ein japanischer Fußballspieler. Er steht seit August 2019 in Spanien bei Real Saragossa unter Vertrag und ist japanischer Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 591708} {"src_title": "Realistic Trash Polka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Der Pianist und Bandleader Stan Brenders zählt zu den Pionieren des belgischen Jazz. Bereits während des Klavierstudiums am königlichen Konservatorium in Brüssel wurde er mit Preisen ausgezeichnet. Schon früh war er vom New Orleans Jazz beeinflusst; zu dieser Zeit übernahm er den Klavierpart im Orchester von Jeff Candrix. 1927, im Alter von 23 Jahren, gehörte er der Formation \"Charles Remue and his New Stompers\" an, die dadurch bekannt wurden, im Juni 1927 die erste Jazz-Schallplatte belgischer Musiker im Stile der New Orleans Rhythm Kings aufgenommen zu haben; sie entstand in den Londoner \"Edison Bell\" Studios. Brenders versuchte sich mit einer eigenen Band im \"Savoy\" in Brüssel; 1933 spielte er als erster Pianist im Rundfunk-Sinfonie Orchester Brüssel unter der Leitung von Franz André und als Ende 1935 das Jazz-Sinfonie-Orchester des Radio Brüssels gegründet wurde, trug man Stan Brenders die Leitung des \"L'Orchestre Jazz de l'INR\" an. Abends für die Sendung „Eine halbe Stunde für den Jazzliebhaber“ stand eine Auswahl der internationalen Erfolge von Count Basie, Benny Carter, Jimmie Lunceford aus dem im Laufe der Jahre 1500 Titel umfassenden Repertoire auf dem Programm. Erste Plattenaufnahmen erfolgten 1938 in Brüssel für His Master’s Voice („Big Chief 'Swing It'“). So wurde das Brenders-Orchester rhythmisch sogar mit dem Count Basie Orchestra verglichen. 1939 kam es zu einem internationalen Jazzband-Wettbewerb mit den niederländischen \"Ramblers\" von Theo Uden Masman, den allerdings die \"Ramblers\" gewannen. Bis zur Besatzung Belgiens durch deutsche Truppen während des Zweiten Weltkrieges spielte das große Tanzorchester Stan Brenders fast ausschließlich US-amerikanische Nummern, ergänzt mit Eigenkompositionen der Solisten oder von Brenders selbst. Doch 1940 wurde die Musik Brenders’ als „jüdische Negermusik“ diffamiert; so musste er am Rundfunk flämische Weisen interpretieren und sollte sich mit deutscher Operette befassen. Während des Zweiten Weltkrieges stand Brenders’ Orchester in dem Ruf, das modernste Tanzorchester Europas zu sein: er nahm etliche Swingtitel auf, aber auch sinfonische Bearbeitungen für diverse Labels wie Olympia, Rhythme und Brunswick. Stan Brenders gelang es, Ende 1940 mit deutschen Schlagern in modernem Arrangement erste Aufnahmen für die Berliner Telefunken-Schallplatte zu machen; er spielte etliche Stücke ein, wie „Faszination“, „Ja und Nein“, „Wenn man denkt, es ist soweit“ oder 1941 „There’ll Be Some Changes Made“. Seine Komposition „I Envy“ wurde ein Welterfolg, als Nat King Cole das Lied aufnahm. Ähnlich wie seine deutschen Kollegen auch erfand er Phantasietitel verbotener Stücke und nahm sie teilweise sogar auf Schallplatte auf, so etwa im Mai 1942 „Bal du Rythme“ mit dem französischen Klarinettisten Hubert Rostaing. Ihm gelang es, verschiedene Swing-Stücke durch die Zensur der nationalsozialistischen Besatzungsmacht zu mogeln, u. a. mit die Zensoren verwirrenden Ansagen wie \"Sept, et avec un combination avec onze\" für den wirklichen Song \"„Seven Come Eleven“\", der durch die amerikanischen Orchester von Benny Goodman, Teddy Wilson oder Red Norvo bekannt war. Am 8. Mai 1942 begleitete er mit seiner Band den Gitarristen Django Reinhardt für das belgische Label \"Rhythme\" bei acht Stücken, teilweise mit Streicherbegleitung (\"Dynamisme, Django Rag\"). Ansonsten spielte er mit seinem Orchester Tanzmusik. Die letzte Plattensitzung von Stan Brenders erfolgte im Dezember 1943 in Brüssel für \"Rythme\". Als großes Belgisches Jazz-Sinfonie-Orchester nahm das verstärkte Orchester in fast klassischer Besetzung mit zwölf Geigen, drei Bratschen, vier Celli, zwei Bässen, Oboe und Harfe eine Reihe von Stücken auf, die neben Eigenkompositionen auch eine sinfonische Bearbeitung des Hoagy Carmichael-Klassikers „Stardust“ umfasste; als „Poussière d'étoile“ mit unverfänglichem französischen Titel versehen, konnte die Platte die Zensur der deutschen Besatzer passieren. Nach Kriegsende wurde er wegen Kollaboration mit der Besatzungsmacht beschuldigt, wodurch er seine Arbeitsmöglichkeit als Bandleader beim Sender INR verlor. In den Nachkriegsjahren hatte er nur selten Gelegenheit, mit größeren Bands zu arbeiten. Nach 1953 trat er – schon gesundheitlich angeschlagen – als Pianist in seiner Brüsseler Bar \"L'Archiduc\" auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stan Brenders (* 31. Mai 1904 in Brüssel; † 1. Juni 1969 ebenda) war ein belgischer Pianist, Komponist, Arrangeur und Bigband-Leader im Bereich des Swing und der Tanzmusik.", "tgt_summary": null, "id": 2353127} {"src_title": "Fritz (Getränkemarke)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bei der Wahl am 6. Mai 2010 erzielte erstmals seit 1974 keine Partei eine absolute Mehrheit; es kam zu einem hung parliament. Gordon Brown trat zurück. Die Liberaldemokraten verhandelten mit den Konservativen und mit Labour; danach entschieden sie sich für eine Koalition mit den Konservativen. Diese Entscheidung fiel in der Fraktion einstimmig und im Parteirat bei einer Gegenstimme. Konservative und Liberaldemokraten hatten eine Stimmenmehrheit im Unterhaus (House of Commons); ein Bündnis aus Labour und Liberaldemokraten wäre dagegen auf die Unterstützung von Regionalparteien angewiesen gewesen. Der Liberale David Laws, Chefsekretär des Schatzamtes (in etwa einem deutschen Kanzleramtsminister entsprechend), trat am 29. Mai 2010 (nach 17 Tagen im Amt) zurück. Laws hatte sich vor seinem Amtsantritt als Minister Mietzahlungen seines Lebensgefährten James Lundie als eigene Spesen ausbezahlen lassen. Damit verstieß er gegen parlamentarische Vorschriften, die 2006 erlassen worden waren. Als Motiv gab Laws an, seine sexuelle Orientierung vor öffentlicher Anteilnahme schützen zu wollen. Sein Kabinettskollege und Parteifreund Danny Alexander übernahm Laws' Ressort. Vor dem Hintergrund des Spesenskandals in der vorangegangenen Sitzungsperiode bezeichnete der Abgeordnete Elfyn Llwyd die (von Premierminister Cameron zunächst angedachte) Beibehaltung Laws' im Kabinett als „unhaltbar“. In Alexanders Amt rückte der Abgeordnete Michael Moore nach. Liam Fox trat am 14. Oktober 2011 als Verteidigungsminister zurück, nachdem er wegen Vermischung privater und beruflicher Kontakte in die Kritik geraten war; der bisherige Verkehrsminister Philip Hammond wurde sein Nachfolger. Ihm folgte Justine Greening als neue Verkehrsministerin. Am 3. Februar 2012 gab Energieminister (Secretary of State for Energy and Climate Change) Chris Huhne seinen Rücktritt bekannt. Grund dafür war der Vorwurf, seine Frau habe die Verantwortung für einen Geschwindigkeitsverstoß übernommen, den er selbst begangen haben soll. Am selben Tag wurde Anklage gegen ihn erhoben. Neuer Energieminister wurde Edward Davey. Am 4. September 2012 gab Premierminister Cameron eine Kabinettsumbildung bekannt.; neu auf ihren Positionen waren: Am 9. April 2014 wurde die Berufung von Sajid Javid zum Kulturminister bekanntgegeben, der damit Maria Miller ersetzte, die nach einer Spesenaffäre zurückgetreten war. Am 14. Juli 2014 erklärten Außenminister William Hague und Minister ohne Geschäftsbereich Kenneth Clarke ihren Rücktritt. Hague übernahm bis zur Parlamentswahl den Vorsitz des House of Commons; er war damit weiterhin im Rang eines Ministers und Mitglied der Regierung. Einen Tag später gab Cameron eine weitergehende Kabinettsumbildung bekannt. Neu ins Kabinett bzw. auf neue Positionen berufen wurden: Weitere Veränderungen auf Ebene der Staatsministerien sind in der folgenden Tabelle eingepflegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "David Cameron war vom 11. Mai 2010 bis zum 13. Juli 2016 Premierminister des Vereinigten Königreichs. Am 6. Mai 2010 hatte Camerons Partei, die Conservative Party, bei der Unterhauswahl 36,1 % der Stimmen erhalten und 306 der Wahlkreise errungen. Sie bildete eine Koalition mit den Liberaldemokraten (57 Wahlkreise). ", "tgt_summary": null, "id": 2258970} {"src_title": "Albert I. (Görz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Domínguez spielte von 1999 bis 2001 zwei Jahre in der Jugend von Real Madrid. Nach Durchlaufen der verschiedenen Jugendabteilungen von Atlético Madrid debütierte er am 22. Oktober 2008 in der Startelf beim Champions-League-Gruppenspiel gegen den FC Liverpool (1:1). Sein Ligadebüt gab er am folgenden Spieltag beim 4:4 im Spiel gegen den FC Villarreal. Domínguez absolvierte in dieser Saison noch zwei weitere Ligaeinsätze für Atlético, kam aber vorwiegend in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Am 16. November 2009 unterschrieb er einen bis zum Jahr 2013 laufenden Profivertrag bei Atlético. In der Saison 2009/10 war er Stammspieler. Mit dem Verein gewann er in der Saison 2009/10 und der Spielzeit 2011/12 die Europa League. In der Sommerpause 2012 verpflichtete Borussia Mönchengladbach Domínguez mit einer Vertragslaufzeit bis Juni 2017 als Nachfolger des zum FC Bayern München gewechselten Dante. Sein Bundesligadebüt gab er am 1. September 2012 (2. Spieltag) beim 0:0 im Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf. Sein erstes Bundesligator erzielte er am 26. September 2012 (5. Spieltag) in der 90. Minute und sicherte der Borussia das 2:2 im Heimspiel gegen den Hamburger SV. Am 6. Dezember 2016 beendete er im Alter von 27 Jahren wegen anhaltender Rückenbeschwerden seine Karriere als Sportinvalide. Nach seinem Rücktritt erhob er schwere Vorwürfe gegen Borussia Mönchengladbach: Die medizinische Abteilung habe ihn falsch behandelt und die sportliche Leitung trotz seiner Beschwerden auf Spieleinsätze gedrängt. Sportdirektor Max Eberl widersprach den Vorwürfen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "2009 nahm er mit der spanischen Auswahl an der U-20-WM teil. Dabei kam er im letzten Gruppenspiel gegen Venezuela (3:0) zum Einsatz. Mit der U-21-Nationalmannschaft wurde er 2011 Europameister. Am 26. Mai 2012 absolvierte er gegen die Auswahl Serbiens sein erstes A-Länderspiel für Spanien. Für die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine berief ihn Nationaltrainer Vicente del Bosque in den vorläufigen, jedoch nicht in den endgültigen EM-Kader. Wegen seines Alters wurde er jedoch für die Olympischen Spiele 2012 in London nominiert, bei denen die spanische Auswahl jedoch ohne Torerfolg als Gruppenletzter ausschied.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Atlético Madrid Nationalmannschaft", "section_level": 1}], "src_summary": "Álvaro Domínguez Soto (* 16. Mai 1989 in Madrid) ist ein ehemaliger spanischer Fußballspieler. Der Abwehrspieler stand zuletzt beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach unter Vertrag und spielte für die spanische Nationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 670648} {"src_title": "Schwarzkehl-Hakenschnabel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Max entstammte dem meißnischen Uradelsgeschlecht Bock und Polach und war der zweitälteste Sohn des preußischen Hauptmanns Ernst von Bock und Polach (1799–1849). Sein älterer Bruder war der spätere Oberbürgermeister von Mülheim an der Ruhr, Karl von Bock und Polach (1840–1902).", "section_level": 2}, {"title": "Militärkarriere.", "content": "Nach dem Besuch des Kadettenkorps trat Bock und Polach 1860, zusammen mit seinem Bruder Karl, als Sekondeleutnant in das Infanterie-Regiment Nr. 55 ein. 1864 kämpfte er im Deutsch-Dänischen Krieg und 1866 im Deutschen Krieg. Während des Deutsch-Französischen Kriegs war Bock und Polach als Adjutant des Generalleutnants Adolf von Glümer Mitglied des Stabes der 13. Division und erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse. Zum Hauptmann befördert, kehrte er aus dem Kriege zurück und unterrichtete an der Kriegsschule Hannover. Kurz darauf erfolgte seine Versetzung zum Infanterie-Regiment Nr. 16. 1872 wurde er à la suite des 6. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 55 dem Generalstab unterstellt. Als Oberstleutnant übernahm er im Jahr 1874 den Posten des Stabschefs des VIII. Armee-Korps in Koblenz. 1875 wechselte er in den Generalstab der 31. Division nach Straßburg, wo er am 20. September 1876 zum Major befördert wurde. Daraufhin wechselte er ins Generalkommando des XV. Armee-Korps. Von 1882 bis 1884 war Bock und Polach dann Mitglied des Großen Generalstabes in Berlin. Nach seiner Beförderung zum Oberstleutnant kehrte er 1885 nach Straßburg zum XV. Armee-Korps zurück und wurde dort Chef des Generalstabes. Als solcher folgte 1887 seine Beförderung zum Oberst. Nachdem Bock und Polach 1890 Generalmajor geworden war, kehrte er im Jahr darauf als Mitglied der Obermilitärstudienkommission und Quartiermeister in den Großen Generalstab zurück. Mit seiner Beförderung zum Generalleutnant 1893 wurde er zum Kommandeur der 20. Division in Hannover ernannt. Als General der Infanterie war Bock und Polach ab 1897 Kommandierender General des Gardekorps. Nachdem er zu Jahresbeginn 1902 zum Ritter des Schwarzen Adlerordens geschlagen wurde, führte er zwischen 27. Januar 1902 bis zum 10. September 1907 das XIV. Armee-Korps in Karlsruhe. 1907 wurde er Generalinspekteur der III. Armee-Inspektion in Hannover. Am 18. September 1908 wurde er zum Generaloberst befördert. Zusammen mit Alfred von Schlieffen und Colmar von der Goltz wurde er bei der Neujahrsfeier am 1. Januar 1911 von Kaiser Wilhelm II. zum preußischen Generalfeldmarschall ernannt. Im Herbst 1912 reichte er sein Abschiedsgesuch ein, dem mit Wirkung vom 13. September 1912 stattgegeben wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Bock und Polach heiratete am 19. April 1873 in Haus Mehrum Mathilde Freiin von Plettenberg (1850–1924). Aus dieser Ehe gingen drei Töchter hervor. Sein einziger Sohn Hans fiel am 14. Juni 1915 als Hauptmann und Kompaniechef im 1. Garderegiment zu Fuß bei Wilkie Oczy (Galizien).", "section_level": 2}, {"title": "Grabmal.", "content": "Max von Bock und Polach wurde auf dem Stadtfriedhof Stöcken bestattet. Das Grabmal entwarf Stadtbaudirektor Paul Wolf.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Für seine Verdienste wurde Bock und Polach vielfach geehrt. Der preußische König ernannte ihn zum Domherr von Brandenburg an der Havel sowie zum Chef des Infanterie-Regiments „Freiherr von Sparr“ (3. Westfälisches) Nr. 16. Außerdem war er Inhaber folgender Orden und Ehrenzeichen:", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Max Friedrich Ernst von Bock und Polach (* 5. September 1842 in Trier; † 4. März 1915 in Hannover) war ein preußischer Generalfeldmarschall.", "tgt_summary": null, "id": 1522534} {"src_title": "To the Sea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er besuchte das Lycée Moulay Youssef in Rabat und trat anschließend in die Militärschule von Casablanca ein. Er nahm an der Zerschlagung der Befreiungsarmee im Süden teil und wurde zum Major befördert. Bei der Polizeiarbeit galt Dlimi als sadistischer Praktiker der \"entwickelten Verhöre\". Georges Figon gab dem \"L’Express\" einen Bericht, den dieser am 10. Januar 1966 unter dem Titel \"Ich habe gesehen, wie man Ben Barka tötete\", veröffentlichte. Nach dem Bericht von Figon erreichte Dlimi vor Mohammed Oufkir eine Villa im Besitz von George Boucheseiche in Fontenay-le-Vicomte und gab kund, er wolle Ben Barka töten. Als Dlimi von einem Gericht in Paris angeklagt wurde, am Verschwindenlassen von Ben Barka beteiligt zu sein, stellte sich Dlimi am 19. Oktober 1966 den Behörden in Paris. Dlimi wurde durch drei marokkanische Rechtsanwälte verteidigt: Ahmed Hamioni und Abdelkader Benjelloun waren Innen- beziehungsweise Justizminister zur Zeit des Verfahrens des Komplotts vom Juli 1963. Magid Benjelloum hatte als Oberstaatsanwalt in einem Verfahren gegen Ben Barka für die Todesstrafe gegen Ben Barka plädiert und Ben Barka war in diesem Verfahren in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Nach der Ankunft von Dlimi wurde ein neuer Prozess begonnen. Seit dem ersten Prozess waren drei Anwälte der Nebenklage verstorben. In einem Prozess vom 19. April 1967 bis 5. Juni 1967 wurde Dlimi in Paris freigesprochen. Hassan II. verhängte gegen Dlimi 180 Tage verschärften Arrest und degradierte ihn zum Oberst, da er ohne seine Genehmigung aus Marokko abgereist war. Nach den misslungenen Putschversuchen in den Jahren 1971 und 1972 ließ Hassan II. zahlreiche Mitglieder der Opposition ermorden und bis zu zwei Jahrzehnte lang in Kerkern verschwinden. Dlimi gelang es, das Vertrauen des Königs zu erhalten und blieb eine wichtige Stütze des Regimes. Zum Grünen Marsch wurde Dlimi zum General befördert. Offiziell starb Dlimi bei einem Autounfall. Ahmed Dlimi war als Militärgouverneur von Südmarokko mit Ramis Freien Offizieren für einen Friedensschluss mit der Frente Polisario eingetreten. Zumindest wurde er von Hassan II. einer Verschwörung zur Errichtung einer Arabischen Islamisch-Demokratischen Republik Marokko verdächtigt. Verwandte Dlimis verstarben zeitnah unter ungeklärten Todesumständen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ahmed Dlimi (* 1931 in Sidi Kacem im Gharb-Chrarda-Béni Hsen, Nord-West-Marokko; † 22. Januar 1983) war ein General der königlich-marokkanischen Armee.", "tgt_summary": null, "id": 2000907} {"src_title": "Patrick Dougherty", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Mittelpunkt der Handlung steht die Besatzung eines Panzers im Zweiten Weltkrieg: Die vier Soldaten Janek, Gustlik, Grigorij, ihr Kommandeur Olgierd und Janeks Hund Szarik bilden die Besatzung des T-34-Kampfpanzers \"\"Rudy\"\" (d. h. auf Deutsch Rotschopf und bezieht sich auf die rothaarige Sanitäterin – siehe Teil 5) und kämpfen in einer polnischen Einheit gegen die deutsche Wehrmacht. Sie nehmen dabei ebenso an der Befreiung ihrer Heimat Polen, wie an den letzten Kämpfen um Berlin teil. Trotz des ernsten Hintergrundes und einiger Schicksalsschläge enthält die Serie viele komische Momente. Die Protagonisten ziehen sich oft mit Witz aus brenzligen Situationen.", "section_level": 1}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Serie entstand in drei Staffeln. Sie wurde in den Jahren 1966 und 1967 in der Gegend folgender Städte und Orte in Polen gedreht: Aleksandrów Łódzki, Bydgoszcz, Spała, Kłodzko und Żagań.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung und Verbreitung.", "content": "In Polen hatte die Serie am 25. September 1966 Premiere. Sie war sehr erfolgreich – nicht zuletzt deshalb, weil hier das Thema \"Zweiter Weltkrieg\" unterhaltsam aufbereitet und leichter dargeboten wurde. Sie gewann in Polen Kultcharakter und wird regelmäßig im Fernsehen wiederholt. Außer in Polen und in der DDR wurde die Serie in der Sowjetunion, in Ungarn, in der Tschechoslowakei, in Finnland, in der Mongolei und auf Kuba ausgestrahlt. Im Fernsehen der DDR wurden erstmals von März bis Juni 1968 die acht Folgen der ersten Staffel ausgestrahlt. Danach wurden ab September 1971 erneut diese acht Folgen wiederholt und im Anschluss daran bis Januar 1972 die 13 neuen Folgen der zweiten und der dritten Staffel ausgestrahlt. Wiederholungen gab es im Jahre 1975 (21 Folgen) und 1988 (17 Folgen). Seit 2011 ist die Serie erstmals in deutscher Synchronfassung auf DVD erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Musical.", "content": "1973 erfolgte in Gdynia die Uraufführung des Musicals „Vier Panzersoldaten und ein Hund“ von Benedykt Konowalski (Musik) und Janusz Przymanowski (Buch).", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In der 13. Episode spielt Tomasz mit seinem Akkordeon das Lied Korobeiniki, welches später als Hintergrundmusik für das Computerspiel Tetris diente.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vier Panzersoldaten und ein Hund (Originaltitel: \"Czterej pancerni i pies\") war eine polnische Fernsehserie nach dem gleichnamigen Roman von Janusz Przymanowski, der auch das Drehbuch schrieb.", "tgt_summary": null, "id": 939274} {"src_title": "Pumpwerke des Schlosses Nymphenburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Zangenartige Dornspinne besitzt ein abgeplattetes, nahezu trapezförmiges Abdomen, das sich nach hinten verbreitert. Dieses ist sehr auffällig rot gefärbt, während der Kopf glänzend schwarz ist. Auf der Oberseite des stark chitinisierten Abdomens trägt sie in der Mitte vier narbenartige Flecken von dunkler Farbe. Um diese zentrale Zeichnung verlaufen entlang der Ränder des Hinterleibs ebensolche tropfenförmige Flecken. Die Spinnwarzen liegen auf der Unterseite auf einer zapfenförmigen Erhöhung und sind von einer ringförmigen, stark chitinisierten Struktur umgeben. Die Farbe dieses Zapfens ist schwarz. Die relativ kurzen Beine sind rotbraun gefärbt. Diese Spinne besitzt sechs spitze, dornenartige Stacheln, von denen die beiden mittleren, an den hinteren Ecken des trapezförmigen Hinterleibs ansetzenden Stacheln sehr lang und gebogen sind, so dass sie die Form einer Zange bilden (daher der deutschsprachige Trivialname). Diese beiden Stacheln übertreffen in ihrer Länge die Körpergröße der Spinne bei weitem. Neben der auffälligen Warnfärbung dieser Spinne, die zu signalisieren scheint: \"Vorsicht, ich bin ungenießbar\", kommt hier noch ein weiteres Signal hinzu. Dieses scheint zu besagen, dass die Spinne zu groß und sperrig für den Verzehr durch einen ihrer Fressfeinde wäre. Durch diese Warnung ist sie vermutlich vor Vögeln geschützt, auch wenn die beiden zangenartigen Fortsätze am Hinterleib nicht gegeneinander beweglich sind und daher kaum als Waffe eingesetzt werden können. Zudem brechen sie leicht ab. Die Art wurde früher zur nahe verwandten Gattung \"Gasteracantha\" (Stachelspinnen) gestellt, da diese ebenfalls auffällige Farben und verschiedene dornenartige Auswüchse am Hinterleib hat. In ihrem Verbreitungsgebiet ist \"Macracantha arcuata\" die häufigste Art aus dem Formenkreis der Stachelspinnen. Es wurde auch vermutet, dass die Stachelspinnen mit ihrem Aussehen Blüten oder Früchte imitieren und dadurch Insekten anlocken können. Die Art \"Gasteracantha dalyi\" sieht sehr ähnlich aus, allerdings besitzt sie nicht so stark gebogene, zangenartige Stacheln wie \"Macracantha arcuata\".", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Spinne ist in Südostasien beheimatet, sie lebt auf Sumatra, Java und Borneo sowie auf dem asiatischen Kontinent von der Malaiischen Halbinsel über Burma bis in den indischen Bundesstaat Assam. Nach dem Westen hin ist sie in ihrem Verbreitungsgebiet seltener zu finden als im Osten. Sie baut ihre Radnetze im Geäst der Bäume des primären Regenwaldes.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Spinne baut zwischen kleineren Ästen oder in Blattwerken ihr großes Radnetz. Es kann einen Durchmesser von mehr als einem Meter besitzen. Im Zentrum befindet sich eine mindestens 15 Zentimeter breite freie Zone ohne die klebrigen Fäden der Fangspirale, wo die Spinne zuweilen sitzt. Meist lauert sie aber tagsüber unter Blättern verborgen auf einem Ast, zu dem einer der radialen Fäden ihres Netzes führt. Sie kann dort die Vibrationen wahrnehmen, die entstehen, wenn ein Insekt an den Klebtröpfchen der Fangspirale hängen bleibt. Meist verfangen sich hier kleine Fluginsekten. Fallweise befinden sich an den Verbindungsstellen zwischen Radialfäden und Fangspirale weiße Knötchen, diese sind auch an verschiedenen Stellen der Spiralfäden zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Spinne wurde 1793 von Johann Christian Fabricius als \"Aranea arcuata\" beschrieben. 1837 ordnete sie Carl Ludwig Koch der Gattung \"Gasteracantha\" zu. Eugène Simon errichtete 1864 für diese Art die Gattung \"Macracantha\", später wurde diese als Untergattung in die Gattung \"Gasteracantha\" zurückgestellt, aber 1974 von Emerit wieder zur Gattung erhoben. Diese Gattung hat nur eine Art und ist daher monotypisch.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Spinne wurde schon von Ernst Haeckel in seinem zwischen 1899 und 1904 erschienenen Werk Kunstformen der Natur dargestellt. Sie heißt dort in Anlehnung an das Artepitheton \"arcuata\" (von lat. \"arcuatus\"; gekrümmt, gebogen) Bogendornige Stachelspinne. Sie wurde wegen ihres bizarren Aussehens im 19. Jahrhundert häufig an die Museen und Sammlungen nach Europa geschickt. Wegen ihres stark chitinisierten Hinterleibs musste sie nicht wie die übrigen Spinnen als Flüssigpräparat in Spiritus versandt werden, sondern konnte wie die Käfersammlungen trocken präpariert werden. Die Zangenartige Dornspinne erschien im Dezember 2009 auf einer Briefmarke des Staates Malaysia. Sie wird darauf noch immer als \"Gasteracantha arcuata\" bezeichnet. Auf der Marke ist auch der englische Vernacularname \"Curved spiny spider\" zu lesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zangenartige Dornspinne (\"Macracantha arcuata\", Syn.: \"Gasteracantha arcuata\") ist eine Webspinne aus der Familie der Echten Radnetzspinnen (Araneidae). Sie lebt in Südostasien und ist bis ins östliche Indien verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 301886} {"src_title": "Abiskojåkka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zeitliche und geographische Verortung.", "content": "Die Hassuna-Kultur wird auf etwa 6400–5800 v. Chr. datiert, nach anderen Angaben um 6500–5500 v. Chr. und auch 6300–5800 v. Chr. werden genannt. Es existiert bisher nur eine einzige Altersbestimmung mit der Radiokohlenstoff-Methode, die Schicht V des Fundortes Hassuna auf 5.090 ± 200 v. Chr. (unkalibriert) datiert. Keramikfunde führten zur Annahme, dass die Hassuna-Kultur sich über weite Teile Nordmesopotamiens erstreckte; da diese Keramikfunde zu großen Teilen nicht publiziert sind, bleibt diese Annahme unsicher. Das Kerngebiet der Hassuna-Kultur liegt am mittleren Tigris, südöstlich begrenzt durch den Großen Zab; in Siedlungen jenseits dieser Grenze kam es zu einer Vermischung mit materiellen Hinterlassenschaften der Samarra-Kultur.", "section_level": 1}, {"title": "Materielle Hinterlassenschaften.", "content": "Die Hassuna-Kultur ist besonders durch ihre charakteristische Keramik bekannt. Darüber hinaus existieren aber auch Architektur- und Bestattungsüberreste sowie Kleinfunde. Die Siedlungen hatten meist 100 bis 200 Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Keramik.", "content": "Die Hassuna-Keramik wird in zwei Gruppen eingeteilt: Die \"archaische Hassuna-Ware\" steht stark in der Tradition der Umm Dabaghiyah-Kultur und umfasst handgemachte, grobe Gefäße, die bei niedriger Temperatur gebrannt wurden. Auch dünnwandige Keramik aus rotem Ton, mit teilweise schwarzen Oberflächen, die mit Ritzverzierungen versehen und anschließend glänzend poliert wurden, ist typisch. Die \"Standard-Hassuna-Ware\" ist im Vergleich zur archaischen Ware heller und bemalt oder mit eingeritzten Schraffuren versehen und generell nicht poliert. Besonders typisch sind kugelförmige Gefäße mit niedrigen Hälsen, die vor allem im oberen Bereich mit eingeritzten Fischgräten- und Dreiecks-, teilweise auch Halbmond- und Punktmustern verziert sind. Ebenfalls charakteristisch sowohl für archaische als auch für Standardware sind flache Schalen mit gerilltem Boden, die vermutlich beim Schälen von Hülsenfrüchten verwendet wurden. Sie werden daher in der Regel als \"husking trays\" bezeichnet. Parallel zur Standard-Hassuna-Ware tritt in Hassuna-Siedlungen oft auch Samarra-Ware auf und umgekehrt.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur.", "content": "In den frühen Hassuna-Schichten fällt das Fehlen jeglicher Architektur auf. Stattdessen finden sich dort nur Öfen und große Aushöhlungen, verfüllt mit Boden und Schutt. Man geht davon aus, dass diese Schichten die Anfangsphase der Bautätigkeit wiedergeben, die der Gewinnung von Baumaterial diente. In den frühen Schichten fanden sich oft noch Rundbauten, die eigentlich für das Akeramische Neolithikum typisch sind. In Yarim Tepe I hatten diese Durchmesser von 2,5 bis 3 Metern und enthielten Reste von Tierknochen, Schmuck und Gefäßen sowie unter ihren Böden menschliche Skelette, wie vielerorts im Alten Orient üblich. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei nicht um Wohngebäude. In Hassuna hatten Rundbauten hingegen Durchmesser von bis zu 5 Metern und besaßen Wände in ihrem Inneren, die sie in mehrere Räume aufteilten. In ihnen fanden sich Keramik, Öfen und Asche neben Knochen- und Steinwerkzeugen sowie Abfällen, was auf eine Wohnfunktion dieser Gebäude hinweist. Neben den Rundbauten fanden sich auch rechteckige Gebäudekomplexe, die aus mehreren annähernd quadratischen Räumen mit einer Grundfläche von bis zu 4 m2 und Wanddicken bis zu 35 cm bestanden. Während zunächst jeweils etwa 3–5 solcher Räume, an deren Außenseiten sich oft Öfen befanden, einen Komplex unklarer Funktion bildeten, stieg die Anzahl von Räumen pro Siedlungsschicht stetig an. Reihen mehrerer niedriger, paralleler Wände könnten Fundament eines Lagergebäudes oder einer Anlage zum Trocknen von Korn gewesen sein. Mit dem Auftreten von Standard-Hassuna- und Samarra-Ware erreicht auch die Architektur einen neuen Grad an Raffinesse und Planung. Die deutlich gleichmäßiger angelegten rechteckigen Häuser der oberen Schichten bestanden aus mehreren Räumen, an welche Zellen angebaut sein konnten, die vermutlich als Lagerräume dienten und über die Dächer zugänglich waren. Letztere bestanden wohl meist aus Ton und Schilfmatten und waren durch Holzpfosten verstärkt. Für darüber liegende weitere Stockwerke gibt es keine Hinweise, vermutlich wurden die Dächer jedoch als Arbeitsbereiche genutzt. Wände und Böden dieser Häuser waren mit Gips verputzt, unter den Böden konnten sich auch Unterbauten aus Schotter oder Schilfmatten befinden. Durchgänge wurden mit Tonschwellen und Angelsteinen für Türen versehen, daneben existierten auch Bänke aus Ton, häufig zusammen mit großen Reibschalen. Fast alle Gebäude besaßen einen runden oder rechteckigen Ofen, in höheren Schichten treten auch große, zweistufige Brennöfen auf.", "section_level": 2}, {"title": "Bestattungen.", "content": "Die in Hassuna-Siedlungen gefundenen Skelette stammten überwiegend von Kindern, die in der Regel in Tongefäße gelegt meist unter den Fußböden, aber auch unter Wänden und Türschwellen von Häusern bestattet wurden. Die seltenen Skelettreste von Erwachsenen wurden in chaotischem Zustand in Kornbehältern oder unter den Fußböden von Häusern, sowie in zwei Fällen in Vertiefungen in Gebäudemauern gefunden. Vermutlich wurden also die meisten Erwachsenen außerhalb der Siedlung bestattet. Eine bestimmte Orientierung der Gräber an Himmelsrichtungen ist, im Gegensatz zu späteren Epochen in welchen die Grabausrichtung eine kultische Bedeutung hatte, nicht erkennbar. Grabbeigaben gab es nur in geringem Umfang. Sie bestanden aus Keramik und Tierknochen, in einem Fall auch aus einem Halsband.", "section_level": 2}, {"title": "Kleinfunde.", "content": "Steingeräte liegen generell in eher geringen Mengen vor, wobei in den Schichten mit archaischer Hassuna-Ware Werkzeuge aus Flint über diejenigen aus Obsidian deutlich dominierten, während in späteren Schichten der Anteil an Obisidangeräten deutlich zunahm. Zu diesen Werkzeugen gehören vor allem Schaber, Bohrer, Äxte/Hacken und Sichelklingen, sowie eher selten Pfeilspitzen. Daneben gab es auch Klingen, Keulenköpfe, vereinzelte Schalen, Mahlsteine und auch Perlen aus verschiedenen Mineralien, darunter Serpentin, Karneol und Türkis. Knochen wurden vor allem zu Ahlen, Nadeln und Schleifgeräten verarbeitet. Ein Schulterblatt eines Rindes von Yarim Tepe I weist Ritzungen auf, die als Rechenoperationen gedeutet wurden. Aus Ton wurden in großen Mengen Spinnwirtel und Schleudersteine, die als Jagdwaffen weit verbreitet waren, hergestellt, darüber hinaus aber auch Gegenstände mit Zick-Zack-Muster, bei denen es sich um Vorläufer von Stempelsiegeln handeln könnte, und kleine Tonpropfen mit verdickten Enden, von denen unter anderem vermutet wurde, dass es sich um eine Art von Lippenpflöcken handeln könnte. Ein Armband aus Blei lag in Yarim Tepe unter einem Raum von Schicht XII. Aus Schicht V von Yarim Tepe I stammt außerdem eine Reihe von weiblichen Tonfigurinen, die vermutlich aufrecht standen. Sie tragen eine hohe, konische Kopfbedeckung und waren im unteren Bereich mit Bändern verziert. Aus derselben Schicht stammt weiterhin auch eine bemalte Tonflöte. In Hassuna wurden ebenfalls weibliche Figurinen gefunden.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftsgrundlage.", "content": "Die Tierüberreste setzten sich aus domestizierten Arten wie Schwein, Rind, Schaf und Ziege neben wilden Arten wie Gazelle, Onager, Hase und Wildschwein zusammen. Auch wenn eine intensivere Untersuchung der Überreste noch aussteht, lassen sich hieraus Viehhaltung und besonders die Jagd als Fleischquelle erschließen. Die große Anzahl von Spinnwirteln legt zudem die Produktion von Textilien nahe. Pflanzenreste umfassten domestizierte Arten wie vor allem Gerste, aber auch Weizen, Linsen und Erbsen. Hieraus kann auf Landwirtschaft als weitere Grundlage der Nahrungsversorgung geschlossen werden. Obsidian wurde nur in Form fertiger Geräte gefunden, jedoch nicht als Abfall, der bei der Produktion derselben anfällt. Hieraus und aus der Tatsache, dass der Nemrut Dağı als Quelle identifiziert werden konnte, wird geschlossen, dass diese Geräte dem Fernhandel entstammen.", "section_level": 1}, {"title": "Fundorte.", "content": "Namengebende Fundstätte ist Hassuna am Rande des Tigristals, das durch die Archäologen Seton Lloyd und Fuad Safar zwischen 1943 und 1944 ausgegraben wurde. Die Fundstätte umfasst eine Fläche von 2 ha, wobei die erste Siedlung nur durch Kochstellen und Gruben repräsentiert ist (Hassuna I). Danach entstanden rechteckige Häuser mit zwei bis drei Räumen. Baumaterial war Lehm, der als Adobe, Pisé oder Tauf bezeichnet wurde. Diese frühen Häuser hatten Vorratsgruben im Boden. In den späteren Schichten 2 bis 6 wurden die Häuser größer, und sie entstanden nun um einen offenen Zentralhof. Abgesehen von Hassuna selbst (ca. 35 km südlich von Mosul), dessen Schichten I-II archaische Hassuna-Ware und Schichten III-V Standard-Hassuna-Ware neben Samarra-Ware hervorbrachten, und Yarim Tepe I (ca. 10 km südöstlich von Tell Afar), das in den Schichten XII-VIII archaische Hassuna-Assemblagen und in den Schichten VI-I Standard-Hassuna-Ware neben Samarra-Ware enthielt, existiert eine Reihe weiterer Fundorte von Hassuna-Ware. Hierzu gehört, wie bereits erwähnt, der Hügel Kujundjik (Ninive). Bei einem Tiefschnitt wurde dort in den Schichten I-IIa archaische Hassuna-Ware und in den Schichten IIb und IIc Standard-Hassuna-Ware entdeckt, bevor nach einem Hiatus in Schicht III Halaf-Keramik in Erscheinung trat. In Al-Khan, etwa 40 km nordöstlich von Hassuna, am Khazir, wurde ebenfalls archaische Hassuna-Ware gefunden, jedoch weder Standard-Hassuna- noch Samarra-Keramik. Im Bereich der Mosul-Talsperre fanden sich außer in Abu Dhahir und Kharabeh Shattani keine Hassuna-Siedlungen. Insgesamt 39 Siedlungen wurden hingegen in der Ǧazīra ausgemacht, wobei in Khirbet Garsour in einer Spät-Hassuna-Assemblage auch ein Brunnenschacht freigelegt wurde. In Nordost-Syrien war nur Tall Leilan von der Hassuna-Kultur besiedelt. Bisher waren insgesamt jedoch nur eine Handvoll Siedlungen der Hassuna-Kultur Gegenstand umfangreicherer Grabungsarbeiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hassuna-Kultur ist eine archäologische Kultur des keramischen Neolithikums in Nordmesopotamien (Irak, Syrien). Ihre charakteristische Keramik wurde erstmals bei einem Tiefschnitt in Ninive in der untersten Schicht entdeckt, allerdings wurde sie erst nach Ausgrabungen des Irakischen Nationalmuseums Bagdad auf dem namensgebenden Tell Hassuna zwischen 1943 und 1945 als eigenständige Kultur erkannt. Die meisten Erkenntnisse über die Hassuna-Kultur gewannen jedoch sowjetische Archäologen bei der Erforschung des Yarim Tepe I in den 1960er und 1970er Jahren. ", "tgt_summary": null, "id": 634137} {"src_title": "Donogh O’Malley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Tankschiff mit einer Vermessung von 48.252 BRT wurde 1966 als Baunummer 11 der neuen Lindø-Werft der Odense Staalskibsværft für die dänische Reederei A. P. Møller-Mærsk gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Strandung und Explosion.", "content": "Am 29. Januar 1975 traf das Schiff mit einer Ladung von 88.000 Tonnen Rohöl aus dem Persischen Golf im portugiesischen Hafen Leixões ein. Gegen 1 Uhr explodierte das Schiff, nachdem es beim Anlaufen des Ölterminals auf eine Sandbank gelaufen war, und brannte darauf unter weiteren Explosionen nahezu komplett aus. Der Hafenschlepper \"Monte da Luz\" näherte sich dem brennenden Schiff und rettete 17 Besatzungsmitglieder und die beiden Hafenlotsen. Das Feuer mit über 50 Meter hohen Flammen brannte drei Tage und vernichtete nahezu die komplette Ladung des Tankers, die Rauchsäule erreichte eine Höhe von etwa 750 Metern. Das Schiff brach während des Feuers in drei Teile. Das Achterschiff und das Mittelschiff sanken nahe der Hafeneinfahrt, das Vorschiff wurde von der Strömung hinausgetrieben und strandete bei Castelo do Queijo. Das größere gesunkene Achterschiffsteil wurde später geborgen, da es eine Gefahr für die Schifffahrt darstellte, das gestrandete Vorschiff blieb einige Jahre am Strandungsort und wurde später in situ abgebrochen. Von den 32 Frauen und Männern der Besatzung konnten 26 gerettet werden, vier von ihnen mit schweren Brandverletzungen. Ein Besatzungsmitglied ertrank, fünf weitere Besatzungsmitglieder, alle Maschineningenieure, blieben vermisst.", "section_level": 2}, {"title": "Maßnahmen und Folgen.", "content": "Die Ladung bestand aus Rohöl der Sorte Iranian crude, das zum größeren Teil verbrannte. Da zum einen keine geeigneten Lösungsmittel zur Verfügung standen und auch von staatlicher Seite der Wunsch bestand, eine möglichst große Menge Öl verbrennen zu lassen, wurden keine Maßnahmen getroffen, um das Feuer zu löschen. Ungefähr 40.000 bis 50.000 Tonnen Öl verbrannten, der überwiegende verbleibende Teil trat aus. Der größte Öleintrag erfolgte bei der Strandung des Vorschiffs am 11. März. Zwischen 20.000 und 25.000 Tonnen wurden auf See getrieben und lösten sich sukzessive auf. Rund 15.000 Tonnen verschmutzten die Küstenlinie auf einer Länge von etwa 19 Kilometern. Als Hilfsmaßnahme wurde das ausgetretene Öl mit Stroh abgedämmt. Nach dem 31. Januar, als das Feuer erloschen war, begann der Einsatz von Lösungsmitteln, was bis in den März fortgesetzt wurde. Insgesamt wurden knapp 300 Tonnen Lösungsmittel verwendet. Die Rauchwolke des mehrtägigen Brandes führte unter der Bevölkerung zu Atembeschwerden. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen führte Fischfangproben durch, deren Werte den Fisch weiter für den menschlichen Genuss geeignet erscheinen ließen. Die Folgekosten des Unfalls wurden von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf 2,8 Millionen US-Dollar geschätzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Jakob Mærsk war ein Rohöltanker der Reederei A. P. Møller-Mærsk. Das Schiff geriet am 29. Januar 1975 vor Porto de Leixões, Portugal, mit einer Ladung von 88.000 Tonnen Rohöl in Brand.", "tgt_summary": null, "id": 1940854} {"src_title": "Nicolae Tătaru", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "FC Zähringia.", "content": "Der FC Zähringia wurde ursprünglich 1910 unter dem Namen FC Viktoria gegründet. 1917 wurde der Verein Mitglied des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) und stieg somit in die Meisterschaft der Serie C ein. Da es aber bereits einen Verein mit Namen FC Viktoria gab, wurde eine erneute Namensänderung unumgänglich, da zwei Vereine mit gleichem Namen für Verwirrung gesorgt hätten. Man beschloss, den Verein aus der Zähringerstadt in FC Zähringia umzutaufen. Die Jahre 1920–1930 waren geprägt durch den Aufstieg in die Serie B, aber auch durch die Platzsuche, da das Gastrecht auf der Allmend auslief. Hinter dem Historischen Museum im Kirchenfeld wurde schliesslich ein Platz gefunden, der auch dem FC Minerva zum Austragen seiner Spiele diente.", "section_level": 2}, {"title": "FC Minerva.", "content": "Auch der FC Minerva wurde ursprünglich unter anderem Namen, nämlich FC Kickers, 1914 gegründet. Bevor sie aber den Spielbetrieb in der Serie C aufnehmen konnten, war auch bei ihnen eine Namensänderung notwendig, da es bereits eine FC Kickers Luzern gab. 1925 gingen der FC Zähringia und der FC Minerva eine Allianz ein, die sie knappe 70 Jahre später zum FC Breitenrain werden lassen sollte. Denn als der FC Bern den oben erwähnten Platz hinter dem Historischen Museum verliess, traten die beiden Vereine als neue Mieter auf. 1931 war jedoch ein erneuter Platzwechsel notwendig, da der momentane Platz für den Neubau des Naturhistorischen Museums vorgesehen war. Deshalb siedelten die beiden Vereine auf den Spitalacker über. Die folgenden Jahre waren geprägt von ständigen Auf- und Abstiegen. Beide Mannschaften spielten zeitweise in der 1. Liga, stiegen aber für einige Zeit auch wieder in die 4. Liga ab. 1994 kam es zum Zusammenschluss der beiden Vereine unter dem auch heute noch geltenden Namen FC Breitenrain. Das aktuelle Logo des FC Breitenrains besteht aus den beiden Logos des FC Minerva und des FC Zähringia. Der FC Breitenrain spielt ab der Saison 2012/13 in der neu geschaffenen 1. Liga Promotion.", "section_level": 2}, {"title": "Stadion.", "content": "Das Stadion bzw. der Platz des FC Breitenrains nennt sich Spitalacker, kurz „Spitz“ genannt. Der Platz verfügt auch über eine kleine Tribüne. Rund um das Feld gibt es (teils erhöhte) Stehplätze.", "section_level": 1}, {"title": "Mannschaften.", "content": "Der FC Breitenrain verfügt über mehrere Mannschaften.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der FC Breitenrain ist ein Sportverein aus Bern. Die Vereinsfarben sind Weiss und Rot. Er wurde 1994 als Zusammenschluss aus den beiden Fussballclubs FC Minerva und FC Zähringia gegründet.", "tgt_summary": null, "id": 1763269} {"src_title": "Heinz Koppel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Organisation der Parteien.", "content": "Im Vorfeld der Wahlen schlossen sich die Partei, die All-Amhara-Volksorganisation, die Gesamtäthiopische Einheitsorganisation und die Vereinte Äthiopische Demokratische Partei/Medhin zum Wahlbündnis der Koalition für Einheit und Demokratie (Qinijit) zusammen. Diese Gruppe befürwortete die Rück-Zentralisierung des Landes und hatte ihre Parteibasis in erster Linie unter den Amharen und den Gurage. Die Äthiopische Sozialdemokratische Föderale Partei, die Äthiopische Demokratische Einheitspartei, das Demokratische Bündnis der Völker Südäthiopiens und der Oromo-Nationalkongress gründeten die Vereinigten Äthiopischen Demokratischen Kräfte, welche die weitere Föderalisierung des Landes zum Ziel hatte und vor allem unter den Oromo Unterstützer fand. Dieser oppositionellen Bewegung schlossen sich 2003 noch elf weitere Parteien, darunter auch die historisch bedeutende Äthiopische Revolutionäre Volkspartei und die Gesamtäthiopische Sozialistische Bewegung sowie eine Rebellenorganisation, die Revolutionäre Demokratische Einheitsfront der Afar, an. Des Weiteren gründeten zahlreiche Rebellenorganisationen, darunter die Oromo-Befreiungsfront und die Nationale Befreiungsfront für den Ogaden, die Allianz für Freiheit und Demokratie. Weiterhin traten sowohl regierungstreue Parteien – wie die Demokratische Einheitsfront der Völker Sheko und Majangir und die Demokratische Bewegung der Argobba-Nationalität, als auch oppositionelle Gruppen wie die Föderalistische Demokratische Oromo-Bewegung, als einzelne Parteien ohne Bündnisse mit anderen Parteien zur Wahl an. Die seit 1991 ununterbrochen regierende Koalition der Revolutionären Demokratischen Front der Äthiopischen Völker selbst – bestehend aus den jeweils in ihren Regionen regierenden National-Demokratischen Bewegung der Amharen, der Demokratischen Organisation des Oromo-Volkes, der führenden Volksbefreiungsfront von Tigray sowie der Demokratischen Bewegung der Südäthiopischen Völker – trat dieses Mal wieder als Wahlbündnis an.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "Der Wahlkampf galt allgemein als frei, jeder Bewegung wurde gleich viel Zeit in den Medien für die Wahlkampagnen überlassen. Teilweise kam es jedoch zu groben Äußerungen der Kandidaten, die vom Protokoll stark abwichen (wie der Vergleich mit den Tutsi-Völkermord in Ruanda). Der Wahlkampf zu den allgemeinen Wahlen im Mai 2005 war offener und freier als je eine Wahlkampagne zuvor. Podiumsdiskussionen zwischen den Vertretern der verschiedenen Parteien, an denen Regierung und Opposition gleichermaßen teilnahmen, wurden von Nichtregierungsorganisationen gemeinsam mit staatlichen Universitäten organisiert und in Funk und Fernsehen übertragen. Die staatliche und private Presse berichtete breit über die Wahlkampfauseinandersetzungen.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Die Opposition erhielt insgesamt 30 Prozent der Parlamentssitze. Die Sitzverteilung aller Parteien war wie folgt:", "section_level": 1}, {"title": "Unruhen nach der Wahl.", "content": "Nach Angaben der EU-Wahlbeobachtern verlief die Wahl selbst weitgehend friedlich. Als sich überall im Land abzeichnete, dass die regierende Revolutionäre Demokratische Front der Äthiopischen Völker die Wahl verlieren würde, stoppte die Regierung die offizielle Stimmenzählung und erklärte sich selbst zum Wahlsieger. Nachdem die Opposition jedoch der Regierung Wahlfälschung vorgeworfen hatte, kündigte Regierungschef Meles Zenawi jedoch ein einmonatiges Verbot öffentlicher Versammlungen für die Hauptstadt Addis Abeba an. Er übernahm das Generalkommando über das Militär und die Bundespolizei, verhängte Ausgangssperren und verbot jegliche Demonstration im ganzen Land. Bei Protesten gegen die Regierung wurden Anfang Juni mindestens 36 Menschen von Polizeikräften getötet, Hunderte wurden verletzt. Tausende der vorwiegend jungen Demonstranten wurden in Lagern abseits der Hauptstadt Addis Abeba eingesperrt. Nach den Veröffentlichungen der Wahlergebnisse im Juni 2005 kam es in der Hauptstadt Addis Abeba zu gewaltsamen Unruhen, in deren Verlauf bis zu 96 Menschen getötet wurden. Des Weiteren wurden laut Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch viele oppositionelle Politiker und Journalisten inhaftiert. Im Juli 2006 hatte sich die Lage wieder beruhigt; die verhafteten Oppositionspolitiker wurden 2007 begnadigt und freigelassen. Dennoch wurden Besuchern des Landes geraten, sich von Demonstrationen fernzuhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Parlamentswahlen in Äthiopien 2005 waren die zweite Parlamentswahl seit der Einführung der Verfassung der Demokratischen Bundesrepublik Äthiopien 1995 und gleichzeitig die dritte allgemeine Parlamentswahl überhaupt im Land. ", "tgt_summary": null, "id": 1255516} {"src_title": "Derek Hill", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Spross einer Großfamilie aus dem Dorf Bajlowo bei Sofia begann früh zu lesen und zu schreiben. Nach einer Lehrerausbildung unterrichtete er 1895 ein Jahr lang in seiner Geburtsstadt. 1901 erschien seine erste Veröffentlichung, deren Erfolg ihn ermutigte, nach Sofia zu ziehen. Dort arbeitete Pelin als Bibliothekar der Universitätsbibliothek und erfand sein später berühmtes Pseudonym (\"pelin\" = bulg. für \"Beifuß\"). 1906–1907 lebte der schon populäre Autor in Frankreich, um die Landessprache zu erlernen. Von 1910 bis 1916 war er Direktor für besondere Sammlungen der Bulgarischen Nationalbibliothek sowie Herausgeber einer Reihe von Periodika, unter anderem der Kinderzeitschrift \"Weseluschka\". Während des Zweiten Weltkrieges diente er als Kriegsberichterstatter. 1911 erschien eines seiner bekanntesten Werke, \"Die Geráks\" (bulgarisch: \"Гераците/Geratsite\"). Es beschreibt eine traditionelle Dorffamilie während der Entwicklung vom einfachen Landleben zur modernen bulgarischen Gesellschaft; eine Welt, in der die alten Werte familiärer Liebe und Erdverbundenheit in Auflösung begriffen sind. Sein zweites großes Werk \"Erde\" (bulgarisch: Земя/\"Semja\") wurde 1922 gedruckt. In diesem Buch entwarf Pelin ein Panoptikum von Figuren, die das nationale Selbstverständnis widerspiegeln. Pelins Arbeiten – Gedichte, Kurzgeschichten und Novellen – enthalten die bäuerliche und ländliche Atmosphäre des alten Bulgariens. Er hatte eine Vorliebe für Kurzgeschichten, darunter ist der humoristische Text \"Pischo und Penda\" (bulg. Пижо и Пенда) vielleicht die bekannteste. Als herausragender Vertreter der bulgarischen Prosa trug er auch maßgeblich zur bulgarischen Kinderliteratur bei. Sein Märchen \"Jan Bibijan und seine Mondreisen\" entzücken noch heute. 1924 bis 1944 war Pelin neben seiner schriftstellerischen Arbeit Konservator am Iwan-Wasow-Museum. 1940 wurde er Präsident des bulgarischen Schriftstellerverbandes. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es ihm, ein Arbeitsverbot zu vermeiden. Die kommunistische Regierung stufte ihn als „realistischen, kritischen Autor“ ein, als „Vorläufer des sozialistischen Realismus“, der zwar nicht die wahre Natur der Bourgeoisie begriffen habe, jedoch das Arbeitsleben und den individuellen Widerstand ausgebeuteter Landarbeiter richtig beschrieben habe. \"Erde\" und \"Die Geráks\" wurden neben anderen Werken mehrfach verfilmt (1930 und 1957 bzw. 1958).", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Die bulgarische Stadt Elin Pelin ist nach dem Autor benannt. Gleiches gilt seit 2008 für den Elin Pelin Point, eine Landspitze von Smith Island in der Antarktis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elin Pelin (; * 8. Juli 1877 in Bajlowo; † 3. Dezember 1949 in Sofia), bürgerlich Dimitar Iwanow Stojanow (bulg. ) war ein bulgarischer Schriftsteller mit Erzählungen aus der Welt des bäuerlichen Lebens.", "tgt_summary": null, "id": 64753} {"src_title": "Rówek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Statistik.", "content": "Liechtenstein gehört mit einer Fläche von 160 km2 zu den Europäischen Zwergstaaten. Es hat eine Wohnbevölkerung von 37.600 Einwohnern. Der Ausländeranteil liegt bei 33 %. Davon sind etwa die Hälfte EU-Bürger. 63 % der liechtensteinischen Exporte gehen in die EU-Staaten. Aus der EU kommen 92 % aller Direktimporte (der Warenverkehr mit der Schweiz ist dabei nicht berücksichtigt).", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Liechtenstein ist seit 1991 Mitglied der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA). Bereits seit der EFTA-Gründung 1960 war Liechtenstein mit der Organisation durch ein besonderes Protokoll verbunden. Über den Zollvertrag mit der Schweiz nahm Liechtenstein seit 1972 an dem von den EFTA-Staaten mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) abgeschlossenen Freihandelsabkommen teil. Auf der Grundlage von zwei Volksabstimmungen 1992 und 1995 trat Liechtenstein am 1. Mai 1995 dem EWR bei. In der Volksabstimmung am 12. Dezember 1992 votierten 55,8 % für einen Beitritt zum EWR. Die Beteiligung lag bei 87 %. Am 4. April 1995 wurden die EWR-Beitrittsbedingungen mit einer Mehrheit von 55,9 % vom Volk gebilligt (Abstimmungsbeteiligung 82,1 %).", "section_level": 1}, {"title": "Beziehungen EU-Liechtenstein.", "content": "Über seine Mitgliedschaft im EWR nimmt Liechtenstein am Binnenmarkt der Europäischen Union teil. Die liechtensteinische Wirtschaft erhält damit Zugang zu einem gemeinsamen Markt der 31 EWR-Mitgliedstaaten mit über 500 Millionen Menschen. Als EWR-Mitglied nimmt Liechtenstein zwar an der Ausformulierung des relevanten EWR-Rechtes teil (Mitbestimmungsrecht), hat aber kein Entscheidungsrecht. Landwirtschaftliche Produkte und Veterinärfragen sind von den Regelungen des EWR ausgenommen. Hier gilt seit 2007 ein zwischen der EU und der Schweiz bestehendes Abkommen auch für Liechtenstein. Der besonderen demographischen Situation Liechtensteins tragen spezielle Regelungen zur Personenfreizügigkeit und Niederlassungsfreiheit Rechnung. Es gibt insbesondere eine Quotenregelung bei der Wohnsitznahme. Liechtenstein leistet einen Anteil von 0,77 Prozent an den EWR-Beiträgen. Zweimal jährlich kommen Liechtenstein, Island und Norwegen im EWR-Rat auf Aussenministerebene zusammen. Neben seiner Mitgliedschaft im EWR nimmt Liechtenstein an zahlreichen EU-Programmen und Agenturen teil, allerdings ohne Stimmrecht.", "section_level": 1}, {"title": "EWR-Finanzierungsmechanismus.", "content": "Im Gegenzug zu Liechtensteins Teilnahme am Binnenmarkt trägt das Land über den EWR-Finanzierungsmechanismus wie Norwegen und Island zur Verringerung wirtschaftlicher und sozialer Ungleichheiten in den ärmeren EU-Mitgliedstaaten bei. Die liechtensteinischen Zahlungen beliefen sich im Zeitraum 2004 bis 2009 auf jährlich 1,2 Millionen Euro pro Jahr. Im Dezember 2009 wurde zwischen der EU einerseits und Norwegen, Island und Liechtenstein andererseits eine grundsätzliche Einigung über eine Verlängerung des Finanzierungsmechanismus für die Jahre 2009 bis 2014 getroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Schengen.", "content": "Liechtenstein ist seit dem 19. Dezember 2011 Vollanwender des Schengener Abkommens. Aufgrund befürchteter erleichterter Steuerhinterziehung verhinderten Deutschland und Schweden lange Zeit den Beitritt Liechtensteins. Am 15. Februar 2011 stimmte jedoch das Europäische Parlament dem Beitritt zu. Eine Evaluierungsphase bestand über das Jahr 2011 hinweg. Der zuständige Ministerrat hat dem Beitritt Liechtensteins am 13. Dezember 2011 zugestimmt. Mit der Teilnahme am Schengen-Raum verpflichtet sich Liechtenstein auch zu einer engen Zusammenarbeit mit Polizei und Justiz der EU-Staaten. Liechtensteins Beitritt zum Schengen-Raum konnte nicht parallel mit dem der Schweiz im November 2008 erfolgen. Für die Übergangszeit wurde eine pragmatische Lösung an der temporären Schengen-Aussengrenze zwischen Liechtenstein und der Schweiz gefunden: es finden Videoüberwachung, sporadische Kontrollen und Patrouillenfahrten statt. Mit seinem Beitritt zum Schengen-Raum wird Liechtenstein auch am Dubliner Übereinkommen teilnehmen. Damit sollen eine bessere Koordination der Asylpolitik und die Verhinderung von Asylmissbrauch mit der EU gewährleistet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Steuern und Finanzen.", "content": "Seit 2005 gilt zwischen Liechtenstein und der EU ein Abkommen über die Besteuerung von Zinserträgen bei Ausländerkonten in Liechtenstein. Liechtenstein erklärte im April 2009, die OECD-Standards zum Informationsaustausch in Steuerfragen künftig anerkennen zu wollen. Damit sollten Steuerbetrug und Steuerhinterziehung wirksamer als bisher bekämpft werden. Derzeit verhandelt die EU mit Liechtenstein über den Abschluss eines Betrugsbekämpfungsabkommens.", "section_level": 1}, {"title": "Ausblick.", "content": "Der Bericht der liechtensteinischen Regierung vom März 2010 zieht eine positive Gesamtbilanz der Mitgliedschaft Liechtensteins im EWR. Dieser sei für die Belange Liechtensteins massgeschneidert, insbesondere für die liechtensteinische Wirtschaft. Ein Beitrittsantrag zur Europäischen Union steht derzeit nicht auf der Tagesordnung, bleibt aber eine Option der liechtensteinischen Politik. Liechtenstein hat von den insgesamt 1110 EU-Binnenmarktrichtlinien bereits 99,3 Prozent umgesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Fürstentum Liechtenstein ist kein Teil der Europäischen Union. Seit dem 1. Mai 1995 ist Liechtenstein Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und nimmt damit am EU-Binnenmarkt teil. Liechtenstein gehört damit zusammen mit den beiden anderen EWR-Ländern Norwegen und Island zu den am stärksten in europäische Strukturen integrierten Drittstaaten. ", "tgt_summary": null, "id": 1760417} {"src_title": "Ismail Issa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nach der Schulausbildung studierte er an der University of Hull und war im Anschluss als Journalist sowie danach als Beamter im Gesundheitsdienst tätig. Seine politische Laufbahn begann er zunächst in der Kommunalpolitik als Mitglied des Stadtrates von Sheffield (Sheffield City Council), ehe er 1964 als Kandidat der Labour Party erstmals zum Mitglied des Unterhauses (House of Commons) gewählt wurde und diesem bis 1997 angehörte. Als solcher gehörte er zu den Unterstützern einer britischen Mitgliedschaft in den Europäischen Gemeinschaften (EG). Im März 1974 wurde er in der zweiten Amtszeit von Premierminister Harold Wilson zum Staatssekretär im Außenministerium (Foreign and Commonwealth Office) ernannt. In der anschließenden Regierung von Premierminister James Callaghan wurde er im April 1976 zum Minister für Preise und Verbraucherschutz (Secretary of State for Prices and Consumer Protection) berufen und gehörte dieser Regierung bis zum Ende von Callaghans Amtszeit im Mai 1979 an. Nach der Wahlniederlage der Labour Party bei den Unterhauswahlen 1979 wurde er zunächst Sprecher der Opposition für Umweltschutz und danach von 1980 bis 1983 für Innenpolitik und als solcher auch Mitglied des Schattenkabinetts (Shadow Home Secretary). Hattersley, der zum rechten Flügel der Labour Party gehört, kandidierte 1983 für das Amt des Vorsitzenden der Labour Party, nachdem Michael Foot wegen der erneuten Wahlniederlagen bei den Unterhauswahlen 1983 zurückgetreten war. Allerdings unterlag Hattersley dabei deutlich Neil Kinnock und wurde stattdessen Stellvertretender Vorsitzender der Labour Party und bekleidete diese Funktion bis 1992. Zugleich war er von 1983 bis 1987 zunächst Mitglied des Schattenkabinetts für Finanzen (Shadow Chancellor of the Exchequer) und im Anschluss wieder für Innenpolitik bis 1992. Bei den Wahlen zum Stellvertretenden Vorsitz der Labour Party 1988 konnte er sich deutlich gegen seine Herausforderer John Prescott und Eric Heffer durchsetzen. Nachdem die Labour Party auch bei den Unterhauswahlen 1992 gegen die Conservative Party von Premierminister John Major unterlag, trat er zusammen mit dem Parteivorsitzenden Kinnock als Stellvertretender Vorsitzender der Labour Party zurück. Neuer Vorsitzender der Labour Party wurde daraufhin John Smith, während Margaret Beckett ihm als Stellvertretende Vorsitzende folgte. Nach seinem Ausscheiden aus dem House of Commons wurde er als Life Peer 1997 mit dem Titel \"Baron Hattersley\", of Sparkbrook in the County of West Midlands, in den Adelsstand erhoben und dadurch auch Mitglied des Oberhauses (House of Lords). Als bekannter Politiker war er auch Teil der Da Ali G Show sowie eine der Figuren in der satirischen Fernsehshow „Spitting Image“.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Hattersley ist auch als Autor tätig und regelmäßig Verfasser von Beiträgen in Tageszeitungen, Zeitschriften und Magazinen. Neben mehreren Novellen erschien 1995 seine Autobiografie unter dem Titel „Who Goes Home? Scenes From a Political Life“. 2003 erschien sein Buch „The Life of John Wesley. A Brand from the Burning“. Zu den seinen Veröffentlichungen gehören:", "section_level": 1}], "src_summary": "Roy Sydney George Hattersley, Baron Hattersley, PC (* 28. Dezember 1932 in Sheffield, South Yorkshire, England) ist ein britischer Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1489323} {"src_title": "Aero-O/Y-Flug 311", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Petr Gřegořek begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Nachwuchsabteilung des HC Slezan Opava. Von dort wechselte er im Laufe der Saison 1995/96 zum HC Vítkovice, für den er in den nächsten eineinhalb Jahren in der U20-Extraliga aktiv war. Zudem gab er in der Saison 1996/97 sein Debüt für die Profimannschaft Vítkovices in der Extraliga. Dort blieb er in drei Spielen punkt- und straflos. Die folgenden fünf Jahre verbrachte der Verteidiger beim Ligarivalen HC Oceláři Třinec, mit dem er 1998 erst im Playoff-Finale am HC Petra Vsetín scheiterte. Die Saison 2002/03 begann er beim HC České Budějovice und beendete sie nach einem kurzen Engagement bei Bílí Tygři Liberec schließlich bei seinem Ex-Club aus Třinec. Zur Saison 2003/04 unterschrieb Gřegořek erstmals einem Vertrag im Ausland, als er für Molot-Prikamje Perm in der Wysschaja Liga, der zweiten russischen Spielklasse, auf dem Eis stand. Im Anschluss daran kehrte er in die Extraliga zu Vsetínská hokejová zurück und beendete die Spielzeit beim HC České Budějovice aus der zweitklassigen 1. Liga, mit dem er den Aufstieg erreichte. Anschließend blieb er die folgenden fünf Jahre im Verein, ehe er für die Saison 2010/11 vom neu gegründeten KHL-Teilnehmer HK Budiwelnik Kiew verpflichtet wurde. Da dieser den Spielbetrieb nicht aufnahm, suchte Gřegořek einen neuen Verein und fand diesen im HC Energie Karlovy Vary. Für den HC Energie spielte er bis November 2012 in der Extraliga, ehe er an den HC Sparta Prag abgegeben wurde. Wiederum ein Jahr später wechselte er von Sparta zurück zu den Bílí Tygři Liberec, wo er 2015 seine Karriere beendete.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Tschechien nahm Gřegořek an der Weltmeisterschaft 2010 in Deutschland teil, bei der er mit seiner Mannschaft den Weltmeistertitel gewann. Zudem stand er 2010 und 2011 im Aufgebot seines Landes bei der Euro Hockey Tour.", "section_level": 2}], "src_summary": "Petr Gřegořek (* 25. Mai 1978 in Český Těšín, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger tschechischer Eishockeyspieler, der über viele Jahre beim HC Oceláři Třinec, HC České Budějovice, HC Energie Karlovy Vary, HC Sparta Prag und den Bílí Tygři Liberec in der tschechischen Extraliga unter aktiv war.", "tgt_summary": null, "id": 2115940} {"src_title": "PROFIenergy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "John Lacey wurde 1841 in New Martinsville geboren, das heute zu West Virginia gehört. Im Jahr 1855 zog er mit seinen Eltern nach Iowa, wo sich die Familie in Oskaloosa niederließ. Dort besuchte er die öffentlichen Schulen. Danach arbeitete er in der Landwirtschaft sowie als Maurer und Pflasterer. Während des Bürgerkrieges war Lacey Soldat in der Armee der Union. Er geriet zwischenzeitlich in Gefangenschaft, wurde aber wieder freigelassen. In der Endphase des Kriegs war er Stabsoffizier im Stab von General Frederick Steele. Nach einem anschließenden Jurastudium und seiner im Jahr 1865 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Oskaloosa in seinem neuen Beruf zu arbeiten. Lacey war Mitglied der Republikanischen Partei und saß im Jahr 1870 als Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Iowa. Zwischen 1880 und 1883 war er Mitglied im Stadtrat von Oskaloosa. Außerdem war er für einige Zeit Anwalt dieser Stadt. 1888 wurde Lacey im sechsten Wahlbezirk von Iowa in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1889 die Nachfolge von James B. Weaver von der Greenback Party antrat. Da er bei den folgenden Wahlen im Jahr 1890 dem Demokraten Frederick Edward White unterlag, konnte er bis zum 3. März 1891 zunächst nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Zwei Jahre später konnte er aber sein Mandat zurückgewinnen und anschließend zwischen dem 4. März 1893 und dem 3. März 1907 sieben zusammenhängende Legislaturperioden im Kongress verbringen. Von 1895 bis 1907 war er Vorsitzender des Ausschusses zur Verwaltung der staatlichen Liegenschaften (\"Committee on Public Lands\"). Während seiner Zeit im Kongress kam es zum Spanisch-Amerikanischen Krieg. Damals kamen unter anderem die Philippinen unter amerikanische Verwaltung. Im Jahr 1894 brachte Lacey einen Gesetzentwurf zum Schutz des Yellowstone-Nationalparks im Kongress ein, der später leicht modifiziert angenommen wurde. 1900 folgte eine weitere erfolgreiche Gesetzesvorlage (\"Lacey Act of 1900\") auf dem Gebiet des Naturschutzes. 1907 wurde noch ein Vorschlag von Lacey angenommen, der vorsah, einigen Indianern Geld zum Landerwerb innerhalb der Reservationen zu genehmigen. Lacey unterstützte auch wissenschaftliche Ausgrabungen im Südwesten der Vereinigten Staaten. Bei den Wahlen des Jahres 1908 verlor John Lacey gegen den Demokraten Daniel W. Hamilton. Danach arbeitete er bis zu seinem Tod im September 1913 wieder als Rechtsanwalt.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Fletcher Lacey (* 30. Mai 1841 in New Martinsville, Wetzel County, Virginia; † 29. September 1913 in Oskaloosa, Iowa) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1889 und 1891 sowie von 1893 bis 1907 vertrat er den Bundesstaat Iowa im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 163108} {"src_title": "Sly ovvero La leggenda del dormiente risvegliato", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "KSM entstand aus einer Zusammenarbeit der Walt Disney Company mit der Mädchenband The Go-Gos. The Go-Gos suchten nach einer Gruppe, die sie anleiten und zur neuen Pop-Band 2006 machen wollten. Es wurden dafür nach einem Casting vier Jugendliche ausgewählt. Es änderte sich jedoch dann das Genre von Pop auf Rock. Mit der Lead-Sängerin Shelby Cobra wurde im Februar 2008 die Band KSM gegründet. The Go-Gos standen nicht länger mit dem Projekt in Verbindung. Am 22. September 2009 veröffentlichten KSM ihr Debütalbum \"Read Between the Lines\", welches von Matthew Gerrard und Robbie Nevil geschrieben und produziert wurde. KSM steht bei Walt Disney Records, einem Teil der Disney Music Group, unter Vertrag. Sie waren Vorgruppe von verschiedenen Disney-Stars, wie Mitchel Musso, Demi Lovato, und den Jonas Brothers, aber auch von anderen Bands wie Paramore und David Archuleta. \"Read Between the Lines\", die erste Single und Titellied des Albums, wurde bei iTunes Single der Woche. Der Billboard Album Review verglich KSM als eine jugendfreie Version der Go-Gos, mit demselben „unverwechselbar individuellen Look, feurigen Bühnenauftritten und Monster Riffs“. Man bezeichnete die Band als Avril Lavignes „nächste Verwandte“ mit noch mehr Punk-Energie und meinte, dass der Rock von KSM stärker und wirklicher als der von Miley Cyrus sei. Andere Reviews waren nicht so positiv, so wurde der Sound der Band mit der von No Doubt verglichen und die Stimme der Lead-Sängerin Cobra als „eingeschränkt“ und die „schlimmste quietschend Seite von Gwen Stefani“ bezeichnet. Am 20. April 2010 wurde bekanntgegeben, dass die Bassistin Sophia Melon die Gruppe verlässt, um zu studieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "KSM ist eine US-amerikanische Girlband aus Los Angeles, Kalifornien. Die Band besteht aus Shelby Cobra (Gesang), Katie Cecil (Rhythmus-Gitarre), Kate Cabebe (Schlagzeug) und Shae Padilla (Lead-Gitarre). ", "tgt_summary": null, "id": 2353514} {"src_title": "Lautaro Murúa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Martin Růžička begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Nachwuchsabteilung des HC Sparta Prag, in der er bis 2001 aktiv war. Anschließend wechselte er zum HC Kladno, für dessen Juniorenmannschaften er in der U18- und U20-Extraliga spielte. Daraufhin ging der Flügelspieler nach Nordamerika, wo er zwei Jahre lang in der kanadischen Juniorenliga Western Hockey League für die Everett Silvertips und Lethbridge Hurricanes auflief. Nach seiner Rückkehr nach Tschechien schloss er sich erneut dem HC Sparta Prag an, für dessen Profimannschaft er in der Saison 2005/06 sein Debüt in der Extraliga gab. Dabei gab er in 38 Spielen zwei Torvorlagen und wurde mit Sparta 2006 erstmals Tschechischer Meister. Von 2006 bis 2009 stand Růžička beim HC Znojemští Orli in der Extraliga unter Vertrag. Parallel bestritt er einige Spiele für den HC Berounští Medvědi und den HC Olomouc in der zweitklassigen 1. Liga. Anschließend wurde der Rechtsschütze vom HC Oceláři Třinec verpflichtet, mit dem er 2011 die Tschechische Meisterschaft gewann und Topscorer der Playoffs wurde. Aufgrund der gezeigten Leistungen erhielt Růžička im Juli 2011 einen Vertrag bei Amur Chabarowsk aus der Kontinentalen Hockey-Liga. Für Amur absolvierte er verletzungsbedingt nur 37 KHL-Partien, in denen er 16 Scorerpunkte sammelte. Anschließend kehrte er im Juni 2012 zum HC Oceláři Třinec zurück. Am Ende der Hauptrunde 2012/13 war er mit 40 Toren, 43 Assists und 83 Scorerpunkten Topscorer, bester Torjäger und bester Vorlagengeber der Extraliga. In der folgenden Spielzeit erreichte er mit Třinec das Playoff-Halbfinale, zuvor war er mit 26 Toren als drittbester Torjäger der Hauptrunde platziert. Zur Saison 2014/15 kehrte er in die KHL zurück, als er einen Zweijahresvertrag beim HK Traktor Tscheljabinsk unterschrieb.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Tschechien nahm Růžička bisher ausschließlich an der Weltmeisterschaft 2010 in Deutschland teil, bei der er mit seiner Mannschaft den Weltmeistertitel gewann.", "section_level": 2}], "src_summary": "Martin Růžička (* 15. Dezember 1985 in Beroun, Tschechoslowakei) ist ein tschechischer Eishockeyspieler. Er steht beim HC Oceláři Třinec in der tschechischen Extraliga unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 184733} {"src_title": "Trigatron", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nach der Tour zum selbstbetitelten Debütalbum von 1991 waren die meisten Mr.-Bungle-Mitglieder in anderen Bands und Projekten aktiv. Sänger Mike Patton arbeitete bereits seit 1989 mit Faith No More und lud den Gitarrist Trey Spruance nur wenige Monate vor der Produktion von \"Disco Volante\" als Ersatz für Jim Martin hinzu. Gemeinsam veröffentlichten sie mit Faith No More das Album \"King for a Day... Fool for a Lifetime.\" Schlagzeuger Danny Heifetz engagierte sich bei den Bands \"Dieselhed\" und \"Neil Hamburger and the Hungry Man Band\". Der Bassist Trevor Dunn und der Saxophonist Clinton McKinnon spielten derweil unabhängig voneinander als Studio- und Ensemblemusiker im Großraum San Francisco. Im Nachhinein bezeichnete der Schlagzeuger Danny Heifetz \"Disco Volante\" daher als „Renaissance“ der Band, womit er sich jedoch auch zusätzlich auf die Rückbesinnung auf frühere Demoarbeiten der Band bezog. Diese Rückbesinnung hob auch Trey Spruance hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die Band schilderte das Songwriting zu \"Disco Volante\" als schwierigen Prozess. Trey Spruance erklärte, dass die meisten Songs in mehreren Etappen entstanden. Der erste Schritt der Aufnahme der von ihm verfassten Titel bestand aus einer Vierspuraufnahme vornehmlich der Gitarre. Anschließend sollte die Rhythmusgruppe einen der Gitarre entsprechenden Part spielen, welchen er mit aufnahm und abmischte. Im Anschluss fügte er der bisherigen Aufnahme den Keyboardteil hinzu. Erst mit dieser Rohfassung begann die Band mit den Aufnahmen. Trevor Dunn hingegen spricht ebenso von einer Jam-Session, um die Ideen seiner Titel zu vervollständigen. Diese Auseinandersetzung der Band mit den geschaffenen Ideen der anderen Mitglieder betitelte er als traditionelle Mr.-Bungle-Methode, so dass nahezu alle Mitglieder an den einzelnen Titeln zumindest geringfügig beteiligt waren. Der Anteil ihres Plattenlabels \"Warner Bros. Records\" bestand Spruance zufolge einzig in dem Geldvorschuss zur Produktion des Albums. Warner stellte Mr. Bungle eine Summe zwischen 80.000 und 100.000 US-Dollar zur Verfügung. Anders als das selbstbetitelte Vorgängerwerk wurde \"Disco Volante\" nicht von dem mit der Band befreundeten Jazzmusiker John Zorn produziert. Stattdessen wurde das Album, ebenso wie der Nachfolger \"California\", von Billy Anderson produziert und abgemischt. Anderson hatte sich bereits zuvor über seine Arbeiten für Neurosis' \"Enemy of The Sun\", The Melvins' \"Houdini\" und Sick of It Alls \"Scratch the Surface\" Bekanntheit verschafft. Der gelernte Toningenieur Anderson galt damals schon als wichtiger Produzent für Undergroundmetal und war populär für einen sehr rohen und aggressiven Klang. Trotz seiner Fülle an weiteren populären Alben bezeichnete Anderson seine Arbeit mit Mr. Bungle als jene, welche ihn am meisten mit Stolz erfülle, und hob dabei die Länge der Arbeit an \"Disco Volante\" hervor. Von den ersten Aufnahmen bis zum fertigen Album arbeiteten Band, Gastmusiker und Produzent neun Monate an den einzelnen Stücken.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Mr. Bungle entfernten sich auf ihrem zweiten Studioalbum von dem durch Ska, Punkrock, Funk Metal und Hard Rock dominierten Stil des selbstbetitelten Albums und kehrten nach eigener Aussage näher zu ihren Wurzeln zurück. Die als Death-Metal-Band gegründete Formation nahm neben Doom- und Deathelementen jedoch auch Klangelemente aus Avantgarde-Jazz, Klezmer, Neuer Musik und Filmmusik auf. Neben dem durchgehend dominantem Metal und Hardcore kommen auch Fragmente und Strukturen aus Easy Listening, Tango, Swing, Folklore oder Techno zum Tragen. Die Stücke erweisen sich als besonders wechselhaft und komplex. Obwohl sich auf dem Album keine Improvisationen finden, setzt sich die Melange aus Lärm und Musik stets aus einer Mixtur aus Free Jazz und diversen Bereichen des Metals zusammen. Auffällig im Gesamtklang des Albums ist sowohl die häufige Nutzung einer elektronischen Orgel als auch die diverser Stimmeffekte. Ebenso ungewöhnlich für das Metal- und Hardcoregenre ist die wiederholte Nutzung des Scat-Gesangs und der sinfonischen Dichtung. Nahezu alle Titel werden von Brüchen durchzogen, die meist das gesamte Songgerüst zumindest kurzfristig variieren oder zerstören. Der Titel „Merry Go Bye Bye“ vollzieht diesen Wechsel vom Surfrock über Noise und Death Metal zum Pop der 1950er Jahre, ist dabei aber vergleichsweise wenig verschachtelt. Andere Titel enthalten weniger offensichtliche Brüche wie das an Doom- und Sludge Metal angelehnte „Everyone I Went To High School With Is Dead“, welches sich zum Ende überschlägt und zu einer Melange aus Avantgarde Jazz und Noise zerfällt. Hinzukommend wird das gesamte Album von Geräuscheffekten und Klangsamples durchzogen, welche den jeweiligen Titel inhaltlich unterstützen oder ebenfalls kurzfristig brechen.", "section_level": 1}, {"title": "Titel.", "content": "\"Disco Volante\" bedeutet wörtlich übersetzt „fliegende Scheibe“, stellt jedoch wie der deutsche Ausdruck „fliegende Untertasse“ auch ein italienisches Synonym für ein UFO dar. Den Titel „Disco Volante“ trugen ebenfalls ein italienischer komisch-grotesker Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1964 und ein fiktives Tragflügelboot aus dem 1961 von Ian Fleming geschriebenen und 1965 verfilmten James-Bond-Film \"Thunderball\". Mr. Bungle coverten bereits Ende der 1980er Jahre, den von Tom Jones im Original gesungenen Titelsong. Sowohl Dunn als auch Spruance und Patton betonten ihren Hang zu Surrealismus und Kinofilmen, besonders B-Movies, woraus sich die Namensgebung des Albums erklärt. John Zorn benannte einen Song der 1997er Neuauflage seines 1990 erschienenen Albums \"Locus Solus\" nach dem Album von Mr. Bungle.", "section_level": 1}, {"title": "Gestaltung.", "content": "Das Artwork wurde von der Band, dem australischen Comedian und Post-Punk-Musiker Gregg Turkington und der Musikerin Margaret Muffay entworfen. Das Artwork basiert auf dem Titel „The Bends“ und nimmt Ideen der Surrealisten und Jules Vernes \"20.000 Meilen unter dem Meer\" sowie Ian Flemings \"Thunderball\" auf. Das Coverphoto zeigt einen getrockneten Viperfisch, der das Auge einer jungen Frau umschließend von ihr gehalten wird. Das Bild erinnert über den Ausschnitt und die blassgrüne Farbigkeit an die markante Szene des Films Ein andalusischer Hund, in der einer Frau vermeintlich mit einem Rasiermesser ins Auge geschnitten wird. Den Film benannte Dunn unter anderem als einen seiner wichtigsten nichtmusikalischen Einflüsse. Das Foto stammt von Arthur Hertz, einem der Direktoren des Wometco Enterprises Miami Seaquarium. Die weiteren Fotos unterstreichen ebenfalls den surrealen Aspekt des Albums. Die Bookletrückseite ziert eine Illustration des National-Geographic-Illustrators Davis Meltzer, eine dunkel gehaltene Unterwasserszene mit mehreren Tauchern und einigen technischen Apparaturen inklusive einer auf dem Boden verankerten Luftkuppel. Dabei weisen die roten Taucheranzüge und die Illustration deutliche Ähnlichkeit zum \"Look Down/Underwater Battle Plakat\" des James-Bond-Films \"Thunderball\" von Frank McCarthy aus dem Jahr 1965 auf. Die Rückseite der Hülle enthält die Titelangaben ohne die versteckten Stücke in grüner Schrift auf schwarzem Grund, Band- und Albumnamen sowie eine Unterwasseraufnahme. Das Bild zeigt einen Helmtaucher. Dieser wird jedoch anstatt über einen Helm über einen durchgehenden Schlauch beatmet, der das Gesicht mit einschließt und keinen Sichtbereich freilässt. Der Taucher trägt schlichte Kleidung, geht auf dem Grund, trägt einen Beutel und hält eine Hellebarde. Das Bild stammt von dem Fotografen Joseph A. Tompson. Das Booklet der CD enthält darüber hinaus zu jedem Titel eine grafische Aufarbeitung. Alle Bilder sind in Schwarzweiß gehalten und vermitteln eine düster-aggressive und surreale Stimmung. Darunter sind ebenso ein blutverschmiertes Highschooljahrbuch, ein fragmentierter Unterkiefer oder Collagen von Tatortfotos wie gezeichnete surreale Figuren und Landschaften enthalten.", "section_level": 1}, {"title": "Bookletangaben.", "content": "Neben den üblichen Angaben über Artwork und Studios enthalten die Bookletangaben einige Besonderheiten. Danny Heifetz wird im Booklet als \"I Quit\" \"(Ich gebe auf)\" geführt, mit einem Holzblock als einziger Instrumentenangabe. Heifetz äußerte hierzu, dass der nihilistische Name seiner damaligen Gemütsverfassung entsprach und er für den eventuellen Fall eines tatsächlichen Ausstiegs seine 30-Tage-Frist einer Kündigung eingehalten hätte. Dass nur der Holzblock angeführt wurde, erklärte Heifetz hingegen mit den Worten: “I played the fuck out of that woodblock” („Ich habe die Scheiße aus diesem Holzblock herausgespielt“). Trey Spruance hingegen wird als \"Uncooked Meat Prior To State Vector Collapse\" angegeben, was übersetzt bedeutet: \"Rohes Fleisch kommt dem Kollaps der Wellenfunktion zuvor\". Dem Bassisten Trevor Dunn werden im Booklet keine Instrumente zugeordnet, sondern \"Niedertracht\" \"(base)\" und \"Abscheulichkeit\" \"(vile)\". Die Bandmitglieder äußerten sich nicht zu den Angaben zu Spruance und Dunn. Dunns „Base“ und „Vile“ werden jedoch meist den von Dunn gespielten Instrumenten „Bass“ für E-Bass und „Viol“ für Kontrabass gegenübergestellt. Die im Booklet abgedruckte Titelliste enthält nach dem zwölften Stück „Merry Go Bye Bye“ den Titel „Nothing“ (nichts) ohne eine zugehörige Titelnnummer. Obwohl sich hinter dem Stück „Merry Go Bye Bye“ eine unbetitelte Noisepassage befindet, ist diese nicht das Stück „Nothing“. Stattdessen dient der Titel der Erwähnung der beiden Bandmitglieder Theo Lengyel und Danny Heifetz als Liedschreiber, die ansonsten an keinem Songwriting beteiligt waren und somit auf \"Disco Volante\" „nichts“ geschrieben haben.", "section_level": 1}, {"title": "Vermarktung.", "content": "Nach der Veröffentlichung wurde \"Disco Volante\" nicht durch das Label gefördert. Werbeanzeigen in Printmedien oder die Produktion von Musikvideos blieben aus; zudem wurden keine Singles ausgekoppelt. Kommerziell war das Album folglich ein Misserfolg. Während Danny Heifetz den Mangel an Kommunikation und Interesse von Seiten des Labels anprangerte, gab Trey Spruance sich zufrieden mit dessen vermeintlichem Desinteresse. Auch ohne die Unterstützung der Plattenfirma erreichte \"Disco Volante\" den vierten Platz der Billboard Heatseeker Charts. Die Heatseeker Charts sind spezielle Charts des US-amerikanischen Billboard Magazines, welche Veröffentlichungen von Künstlern ohne bisherigen Charterfolg hervorheben. Das Album sollte ursprünglich über \"Slash Records\" auch auf dem europäischen Markt erscheinen. Das an \"Warner Bros. Records\" angegliederte Label verweigerte die Vermarktung unter der Begründung, dass es keinen Markt für das Album in Europa gebe, weshalb das Album in Europa nur als Import erhältlich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichte Varianten.", "content": "In Amerika erschienen verschiedene Vinylversionen mit einer auf 1000 Stück limitierten grünen Vinylversion und einer allgemeinen in schwarzem Vinyl. Die limitierte Schallplatte erschien mit einer bis dahin unveröffentlichten 7′′-Single, die neben dem Mr.-Bungle-Titel „Platypus“ noch zwei Titel von Spruance’ späterer Hauptband Secret Chiefs 3 enthält. Die B-Seite der Single ist somit der ersten Veröffentlichung der \"Secret Chiefs 3\" vorbehalten und trägt den Namen „The Legendary Paper Project“. Enthalten sind die labelkritischen Stücke „Prelude The Fugue With WB Major“ und „Label Influence“. „Platypus“ befand sich nicht auf der Langspielplatte. Die Kassette hingegen enthält sowohl dieses Stück als auch als Gimmick eine kolorierte Version des Bildes zu „Ma Meeshka Mow Skwoz“, welches sich in Schwarzweiß auch im Booklet der CD befindet. Die CD enthält „Platypus“ sowie den versteckten Titel hinter „Merry Go Bye Bye“, zu jedem Song ein eigenes Artwork und versteckt wie auch die Kassette den als Secret Song bekannten Hidden Track nicht. Alle Veröffentlichungen beinhalteten den Hinweis, dass man für das Zusenden von zwei US-Dollar zusätzliches Material erhalten kann. Die Band gab eine eigene Postfachadresse an und verwies darauf, dass das Label keinerlei Einfluss auf die zusätzlichen Gimmicks habe. Das zuzügliche Fanpaket enthielt einige Aufkleber, die Scat-Texte der Songs „Ma Meeshka Mow Skwoz“ und „Chemical Marriage“ sowie weitere Ergänzungen des Artworks.", "section_level": 1}, {"title": "Tournee.", "content": "Der für das Artwork mitverantwortliche Gregg Turkington engagierte sich auch als Tourmanager der Band. Turkington verband seit etwa 1990 eine langfristige Freundschaft mit der Band, aus der unter anderem auch einige Zusammenarbeiten entstanden. Besonders Spruance und Turkinson arbeiteten seither regelmäßig zusammen. Die Tournee, die sich direkt der Veröffentlichung anschloss und von 1995 bis 1996 stattfand, beinhaltete Auftritte in Nordamerika, Europa sowie Australien und endete schließlich mit zwei Shows in San Francisco. Ein Großteil dieser Tournee wurde durch den bekannten Perkussionisten William Winant begleitet. Trotz seiner anhaltenden Mitarbeit klammerte die Band Winant weiterhin als Mitglied aus und nannte ihn lediglich einen Gastmusiker. Der Saxophonist Theo Lengyel verließ die Band nach der Tour ohne eine offizielle Stellungnahme. Später äußerten sich jedoch einige verbleibende Bandmitglieder zu seinem Austritt. Während Trevor Dunn von einer Behinderung der kreativen Entwicklung der Band und einer mangelnden Entwicklung Lengyels als Musiker sprach, führte Danny Heifetz persönliche Differenzen als Grund an.", "section_level": 1}, {"title": "Titelinformationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Everyone I Went To High School With Is Dead.", "content": "Der erste Titel des Albums „Everyone I Went To High School With Is Dead“ entstand bereits Jahre vor den Aufnahmen zu \"Disco Volante\" und wurde von der Band bereits 1992 live aufgeführt. Der Titel wird vornehmlich dem Stil Sludge zugerechnet. Die von Dunn geschriebene Musik weist Anleihen an EyeHateGod und The Melvins auf. Anstatt im Metal üblicher Gitarrensoli werden die Strophen von Noisepassagen umrahmt und untermalt. Der Text wird derweil von der gesamten Band im Sprechchor vorgetragen. Die Band erzählt aus der Sicht einer enttäuschten Person, die ihr Leben an ihrer verpatzten Highschoolzeit misst. Sie streicht die verstorbenen Mitschüler aus dem Jahrbuch und verfällt darüber in Trauer, obwohl sie nie einen Bezug zu den anderen Schülern hatte, sie zum Teil sogar verachtete. John Zorn nutzte für verschiedene spätere Projekte Teile des Stücks.", "section_level": 2}, {"title": "Chemical Marriage und Ma Meeshka Mow Skwoz.", "content": "Im zweiten („Chemical Marriage“) und achten Titel („Ma Meeshka Mow Skwoz“) nutzt Mike Patton seine Stimme als lautmalerisches Instrument. Zu „Ma Meeshka Mow Skowz“ erschuf die Band laut Spruance sogar eine eigene Sprache. Neben der Lautmalerei Pattons werden die von Spruance geschriebenen Titel durch elektronische Orgeln begleitet, welche den Titeln das Flair düsterer Jahrmarktsmusik verleihen. Die Songstruktur vom „Chemical Marriage“ gleicht dabei eher dem von Spruance oft genutzten Surfrock, während das Stück „Ma Meeshka Mow Skwoz“ besonders durch Klezmerartige Passagen hervortritt, sich aber im Wechsel zu Jazz und Metal befindet und von zahlreichen Klangsamples durchbrochen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Carry Stress in the Jaw und Phlegmatics.", "content": "Die Titel „Carry Stress in the Jaw“ und „Phlegmatics“ werden auch „Sleep“ \"(Schlaf)\" Teil 2 und 3 genannt. Teil 1 ist der Titel „Slowly Growing Deaf“ vom selbstbetitelten Debütalbum. Dunn benannte die Stücke erst im Nachhinein als „Sleep Part 1-3“. Alle drei Titel handeln von Körperteilen und vom Verlust der körperlichen Selbstkontrolle. Während „Slowly Growing Deaf“ \"(langsam taub werden)\" von Taubheit handelt, behandeln Teil 2 und 3 Schlafstörungen und deren Folgen. „Carry Stress In The Jaw“ thematisiert Zähneknirschen, „Phlegmatics“ hingegen nächtliches Sabbern. Dunn benannte neben seinem eigenen Zähneknirschen auch den Altsaxophonist Tim Berne als wichtigen Einfluss für „Carry Stress In The Jaw“. Darüber hinaus bezieht sich der Titel auf Edgar Allan Poes Kurzgeschichte Berinice und zitiert Poe auch wörtlich: Die Musik zu „Carry Stress In The Jaw“ wird durch ein freejazzartig gespieltes Saxophon, metaltypisches Schlagzeug und Mike Pattons Stimme, die zwischen flüsterndem Gesang und Schreien wechselt, getragen. In „Phlegmatics“ hingegen dominieren ein schnelles Schlagzeug und ein ruhiges Saxophon gegenüber Pattons hallender und langsam singender Stimme. Der Titel wird derweil auch von kurzen ruhigen Passagen unterbrochen und zum Ende mit einer Klangcollage abgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Desert Search for Techno Allah.", "content": "„Desert Search for Techno Allah“ wird regelmäßig als arabisches Technostück betitelt. Der Titel vermengt hierzu elektronische Musik mit einem einfachen Rhythmus und arabischen Instrumenten. Der Text bezieht sich auf Peter Lamborn Wilson und sein 1988 in Amerika erschienenes Buch „Skandal - Ketzerei im Islam“. Der Text enthält für den traditionellen Islam ketzerische Aussagen und Anspielungen inklusive der des Bildes eines betrunkenen Messias. Dabei nutzen sowohl Wilson als auch Mr. Bungle den islamischen Endzeitmythos, um auf das Bild eines freien irdischen Paradieses ohne eine gesetzliche oder religiöse Doktrin zu kommen; eine Idee, welche auch der arabisch vorgetragene Refrain verdeutlicht:", "section_level": 2}, {"title": "Violenca Domestica.", "content": "Der Titel “Violenca Domestica” basiert lose auf den Arbeiten von Ennio Morricone, den Spruance und Patton oft als wichtige Inspiration benannten. Das Stück erinnert durch viele Klangsamples, dramatische Instrumentierungen, welche sich Ideen der sinfonischen Dichtung zunutze macht, Stimmverzerrungen und eingestreute Free-Jazz-Einlagen an ein Hörspiel. Patton spricht einen italienischen Dialog, der unter anderem von Maultrommel, Bandonen, Kastagnetten und Piano begleitet wird. Ebenjene Instrumente erwecken den Eindruck einer Nähe zu Danny Elfman. Das Gespräch umfasst einen kurzen Dialog, der einer Foltersequenz eines Mafiafilms entspricht. Die Einspielungen enthalten zum Beispiel das Geräusch des Messerschleifens.", "section_level": 2}, {"title": "After School Special.", "content": "Der Name „After School Special“ wurde einer amerikanischen Filmreihe entlehnt, die aktuelle und besonders soziale Themen aufgriff. Der Titel selbst ist musikalisch einer der einfachsten und gradlinigsten des Albums. Er wird aus der Sicht eines Jungen erzählt, der seine Mutter verehrt, obwohl sie zulässt, dass er von seinem Vater verprügelt wird. Neben der Handlung des Lieds und dem eingehenden Refrain „Because she cooks, she cleans, she lies... she said I am handsome“ (Denn sie kocht, sie räumt auf, sie lügt... sie sagt ich bin attraktiv.) bricht die Tonspur nach dem Ende des Lieds hin zu einer Darstellung eines kindlichen Missbrauchsopfers. Mike Patton nimmt hierzu über einen Stimmverzerrer die Stimmlage eines Kindes an und spricht zuerst vergnügt, dann verstört, zum Schluss verängstigt über die Berührungen eines Erwachsenen. Trey Spruance erläuterte dazu, dass die Sequenz ein Kommentar zu Eureka sei, da die Heimatstadt der Band eine der höchsten Kindesmisshandlungs- und -missbrauchsquoten des Landes aufweisen würde.", "section_level": 2}, {"title": "The Bends.", "content": "“The Bends” \"(Die Taucherkrankheit)\" ist ein über zehn Minuten andauerndes Epos sinfonischer Dichtung, das erneut auf Danny Elfman und Ennio Morricone zurückgreift. Die rein akustische Geschichte erzählt die Reise eines Tauchers der zum Ende von „Aqua Swing“ von seinem Boot abgeschnitten wird, auf den Grund des Meeres sinkt und dort in „Love on the Event Horizon“ erst Glück empfindet und zum Ende des Titels in „Re-Entry“ stirbt. Der surreale Titel gilt als Kernstück des Albums und ist die wichtigste Grundlage für das Artwork des Albums. Die Komposition ist über weite Strecken nicht als Lied wahrzunehmen, sondern als rein sinfonische Dichtung. Obwohl Mike Patton erneut lautmalerischen Gesang nutzt, fügt sich die Stimme meist vollständig als Instrument ein. Auch die eingespielten Samples, zum Beispiel ein Echolot oder Delfingeräusche, unterstreichen die Reise des Tauchers. Dem Thema entsprechend sind alle Teile sehr ruhig und sphärisch gehalten, brechen jedoch beim Abreißen vom Boot und beim Tod des Tauchers aus diesem Schema aus.", "section_level": 2}, {"title": "Backstrokin’.", "content": "„Backstrokin’“ greift sowohl auf den Scat-Gesang und die elektronische Orgel der Titel „Chemical Marriage“ und „Ma Meeshka Mow Skwoz“ zurück als auch auf Klangelemente des Titels „The Bends“, verquickt diese jedoch zu Lounge-Musik und so genanntem „Space Age Pop“. Der knappe Text beschreibt lediglich eine Masturbationshandlung. Während in der ersten Hälfte das Stück nur aus Loungeelementen besteht, verändert sich in der zweiten Hälfte das Bassspiel zu einer härter angeschlagenen Variante, die Mike Patton und nicht Trevor Dunn einspielte. Hinzukommend nutzte Patton einige Tonspuren für verzerrte Stimmeffekte, die vornehmlich schwach im Hintergrund des Titels wahrnehmbar sind.", "section_level": 2}, {"title": "Platypus.", "content": "Ebenso wie „Everyone I Went to High School With is Dead“ ist auch „Platypus“ weit älter als die anderen Aufnahmen des Albums. „Platypus“ sollte bereits auf dem Debütalbum der Band erscheinen, wurde jedoch vorerst nicht mit aufgenommen und schaffte erst auf \"Disco Volante\" den Sprung auf ein Album. Daher existieren einige Studioversionen des Titels, die jeweils unterschiedliche Qualität besitzen und zum Teil grundverschiedene Instrumentierungen beinhalten. Die ursprünglich angedachte Version sollte wesentlich länger sein, doch die Band strich einen Großteil des Stücks zusammen. Diese erste Version stammte vollständig von Dunn, doch die Band und besonders Spruance beteiligten sich im Nachhinein an der endgültigen Studioversion. Die Musik des Titels ist enorm wechselhaft, enthält deutliche Jazzanteile bei den Piano- und Saxophonspuren und Metalanteile im Schlagzeugspiel, sie ist des Weiteren durch ein innovatives Bassspiel geprägt. In einigen Rezensionen wird der Titel als der vielschichtigste und komplexeste des Albums beschrieben. In dem Lied versucht Trevor Dunn das von ihm verehrte Schnabeltier zu charakterisieren.", "section_level": 2}, {"title": "Merry Go Bye Bye.", "content": "„Merry Go Bye Bye“ schrieb Trey Spruance in der Absicht, eine eigene emotionale Tiefphase aus dem Jahr 1993 zu ironisieren. In dieser persönlichen Krise entstand auch der Noiseausbruch, welcher sich einige Minuten hinter „Merry Go Bye Bye“ versteckt. Nachdem er ein Grundgerüst der Melodie hatte, entstand der Text laut Spruance intuitiv und binnen weniger Minuten. Dieses schnelle Schreiben inspirierte ihn auch dazu, die Noiseaufnahme hinter dem Titel als Hidden Track zu platzieren. Der Titel enthält mehrere Wechsel des gesamten Musikstils. Die ersten Minuten sind durch leichten Surfrock geprägt der jedoch durchgehend konträr zum suizidalen Text steht, bricht dann über eine Death-Metal-Phase mit hermetischen Phrasen zum Pop der 1950er Jahre. Bring back the pain of a god that’s never blue You’re in control of the whole damned universe Bring back the shame and the bright lights on a few It keeps me coming back to you The deaths were faked, the laughs were cries But resurrections are doing fine You got me walking into suicide|Übersetzung=Bring den Schmerz eines nie trauernden Gottes zurück Du wirst vom gesamten verdammten Universum kontrolliert Bring die Schande zurück und das große Leuchten auf einige Wenige Es bringt mich dazu, zu dir zurückzukehren Die Tode waren vorgetäuscht, das Lachen war Weinen Aber Wiedergeburten laufen gut Du treibst mich in den Suizid \"Merry Go Bye Bye\" (Trey Spruance) Trey Spruance verbindet hinzukommend einen unglücklichen Konzertzwischenfall mit dem Titel. Mr. Bungle spielten zur Jahrtausendwende in San Francisco. Bei diesem Konzert zog sich bei einem missglückten Stagediving ein Bekannter von Spruance eine schwere Kopfverletzung zu und maß dem Titel fortan eine besondere Bedeutung bei. Bis zu jenem Zeitpunkt wusste der Freund nichts über die Entstehungsgeschichte und Spruance persönlichen Bezug zu dem Titel. Fortan war der Freund von der Vorstellung, der Titel würde Geheimnisse aus dem eigenen Leben enthalten, wahnhaft besessen und versuchte Spruance die verborgenen Geheimnisse des Textes zu entlocken. Spruance, welcher keinerlei Erklärungen für seinen Bekannten hatte, sah sich seither mit dem diffusen Schuldgefühl konfrontiert, seine überwundene Tiefphase auf jemand anderen übertragen zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Unbenannte und versteckte Stücke.", "content": "In der CD-Version befindet sich hinter „Carry Stress in the Jaw“ der als „Secret Song“ oder „Spy“ bekannte Titel als Hidden Track. In der LP-Version von \"Disco Volante\" befindet sich der „Secret Song“ dank einer doppelten Pressung am gleichen Platz wie der Titel „Carry Stress in the Jaw“. Die parallel verlaufende Tonrille lässt sich auf der Schallplatte nur manuell finden und wird nicht beim regulären Durchlauf der Schallplatte abgespielt. Der Titel entstand unter dem Arbeitstitel „Secret Song“, erscheint auf einigen Setlisten jedoch auch unter dem Titel „Spy“. Der Song wurde ursprünglich heimlich ohne das Wissen Trevor Dunns aufgenommen. Dunn entdeckte den Titel jedoch kurz vor der Pressung und fügte einen Gesangspart hinzu, welchen wiederum Mike Patton bis zum Release des Albums nicht kannte. Dunn verstellte auf dem Stück seine Stimme und krächzte einen alten Mann imitierend unter anderem die Textzeilen „They kicked me out of the Band.“ \"(Sie haben mich aus der Band geworfen.)\" und „I know the Secret Song now, they wouldn’t tell me, but somehow I’ve found out, Yeah.“ \"(Nun kenne ich das geheime Lied, sie wollten mir nichts davon erzählen, aber irgendwie habe ich es herausgefunden.)\". Dunns hinzugefügte Textzeilen führten zu der häufigen Fehlinterpretation des Songs, es handele sich um einen Kommentar bezüglich Jim Martin und seinen Rauswurf aus der Band Faith No More. Obwohl Spruance Martin ersetzte und Pattons Einfluss auf Faith No More mitunter zu den Schwierigkeiten zwischen Martin und Faith No More führte, negiert die Band diese Vorstellung. Die Musiker und Songschreiber neben Dunn sind nicht bekannt, Dunn mutmaßte jedoch, dass McKinnon das Schlagzeug und Patton den Bass spielten. Der im Booklet unbetitelte Noiseausbruch hinter „Merry Go Bye Bye“ findet sich unter dem Titel „Millers Higher Life“ auch auf der 1995 veröffentlichten Klangtest-CD „Stereo Test Record Vol. 1“ der Firma Indiscreet, für welche Spruance das Stück ursprünglich geschrieben hatte. Der Titel entstand dabei während einer emotionalen Tiefphase, über die Spruance auch in dem Song „Merry Go Bye Bye“ schreibt.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung.", "content": "\"Disco Volante\" wird in verschiedenen Online-Magazinen als das eigenartigste und düsterste Album der Band bezeichnet und vereinzelt zu einer der wichtigsten Veröffentlichungen der 1990er Jahre erklärt. Diese Ansicht teilt auch Geoffrey Himes von der \"Washington Post\", der \"Disco Volante\" für das Onlineversandhaus amazon.com das Album rezensierte: nennt. Auf allmusic bezeichnet Greg Prato das Album als musikalische Entsprechung eines David-Lynch-Films. Von der Redaktion von laut.de wurde \"Disco Volante\" auf die Liste der \"Meilensteine\" der Musikgeschichte aufgenommen. In der dazugehörigen Rezension wurde das Album als sogar für Mr.-Bungle-Verhältnisse verstörend, aber gleichzeitig innovativ und einmalig beschrieben. Populäre Bands aus unterschiedlichen Genrebereichen wie die Progrocker Oceansize, die Mathcorebands The Dillinger Escape Plan und Between the Buried and Me oder die Alternative-Metal-Band Incubus nannten Mr. Bungle und \"Disco Volante\" als wichtigen musikalischen Einfluss. Aufgrund der Weigerung der Plattenfirma, das Album auf dem europäischen Markt zu verbreiten, und der ohnehin geringen Werbung wurde \"Disco Volante\" kaum in deutschen Magazinen besprochen. Die Internetpräsenz des \"EMP-Magazins\" betitelte \"Disco Volante\" als „eines der wichtigsten und bahnbrechendsten Releases in der Karriere von Mike Patton“. Wolf Kampmann verlieh dem Album 1996 im Magazin \"Visions\" 12 von 12 möglichen Punkten und verdeutlichte den künstlerischen Wert im Vergleich zu Pattons und Spruance’ Band Faith No More. Auch Carsten la Tendresse hob in seiner Kritik des Nachfolgewerks die Bedeutung von \"Disco Volante\" hervor:", "section_level": 1}], "src_summary": "Disco Volante ist das zweite Studioalbum der Jazzcoreband Mr. Bungle. Das Album wurde im Oktober 1995 veröffentlicht. Neben musikalischen Einflüssen von Jazz, Metal und Filmmusik orientierten sich die Musiker an Themen aus den Bereichen Literatur, Philosophie, Film und Kunst, insbesondere jener des Surrealismus. ", "tgt_summary": null, "id": 827560} {"src_title": "Orange Merwin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Abraham trat mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs als Freiwilliger in das Deutschordens-Infanterie-Regiment Nr. 152 ein. Am 6. Dezember 1914 wurde er Gefreiter und am 15. März 1915 Unteroffizier. Es folgte dann am 12. Mai 1915 seine Beförderung zum Vizefeldwebel und Offiziersaspirant. Man versetzte ihn am 12. August 1915 in das Infanterie-Regiment 341, wo er zunächst Dienst als Zugführer versah. Vom 19. August bis 6. September 1915 fungierte er außerdem als stellvertretender Kompanieführer sowie vom 20. Februar bis 26. April 1916 als stellvertretender Adjutant des I. Bataillons. Ab 20. Mai 1916 setzte man ihn dann als stellvertretenden Adjutanten des III. Bataillons ein und ernannte ihn am 11. September 1916 zum Adjutant. In gleicher Funktion war Abraham ab 13. Februar 1917 beim I. Bataillon tätig und wurde als solcher am 11. Juli 1917 zum Leutnant der Reserve befördert. Als solcher tat er ab 20. Juli 1917 Dienst als Ordonnanzoffizier beim Regimentsstab. Abraham wurde dann am 25. Januar 1918 als Ordonnanzoffizier zum Stab der 86. Division kommandiert. Hier verblieb er über das Kriegsende hinaus und schloss sich am 19. Dezember 1918 dem \"Freiwilligen-Detachment Drews\" an. Abraham wurde am 1. März 1920 in die Reichswehr übernommen, schied aber im Zuge der weiteren Heeresverkleinerung am 20. Mai 1920 aus dem aktiven Dienst aus und erhielt am 9. September 1920 noch den Charakter als Oberleutnant der Reserve verliehen. Er trat dann am 21. Mai 1920 in die Polizei beim Polizeipräsidium Stettin ein. Dort war er ab 20. Juni 1921 als Hundertschaftführer und im Revierdienst tätig. Abraham absolvierte vom 20. August bis 20. Dezember 1923 an der Höheren Polizeischule Eiche einen Lehrgang und wurde nach seiner Beförderung zum Polizei-Hauptmann am 9. April 1925 ab 1. Dezember 1925 als Adjutant für Personalangelegenheiten bei Kommando der Schutzpolizei verwendet. Er kam dann vom 15. August bis 1. Oktober 1932 abermals an die Polizeischule Eiche und absolvierte einen Führergehilfenlehrgang. Danach erfolgte seine Versetzung als Adjutant zur Landespolizeiinspektion Charlottenburg sowie am 1. Oktober 1933 zum Stab der Landespolizeiinspektion Brandenburg-Berlin. Von dort kommandierte man ihn zum Führerlehrgang B und am 20. April 1934 wurde er dann zum Polizei-Major befördert. Als solcher war er Gruppenleiter der Abteilung IIa der Landespolizeiinspektion Brandenburg. Er trat am 15. Oktober 1935 in das Heer über und wurde zunächst als Kompaniechef im Infanterie-Regiment 18 verwendet. In gleicher Funktion war Abraham ab 6. Oktober 1936 im Infanterie-Regiment 105 tätig und wurde am 27. Februar 1937 zum Kommandeur des I. Bataillons ernannt. In dieser Funktion folgte am 30. September 1938 die Beförderung zum Oberstleutnant. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs übernahm Abraham am 21. November 1939 das II. Bataillon des Infanterie-Regiments 266 und wurde mit Wirkung vom 29. März 1940 zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 230 ernannt. Am 1. April 1943 betraute man ihn mit der Führung des 76. Infanterie-Division und ernannte Abraham zwei Monate später zum Kommandeur. Als Kommandierender General des LXIII. Armeekorps geriet Abraham mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 17. August 1947 entlassen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erich Abraham (* 27. März 1895 in Marienburg; † 7. März 1971 in Wiesbaden) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg.", "tgt_summary": null, "id": 1255298} {"src_title": "Radbaum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Besuch der \"Blackheath High School for Girls\", London, studierte Jeffreys \"Classics\" am Girton College, Cambridge, und wurde mit einer Dissertation über klassische Motive in griechischen und französischen Liebesromanen des Mittelalters am St Anne’s College, Oxford, promoviert. Im Anschluss nahm sie Forschungsfellowships am Warburg Institute der Universität London, am Dumbarton Oaks Center for Byzantine Studies der Harvard University und an der Universität Ioannina wahr. Darauf hatte sie verschiedene Stellen in der Forschung und Lehre im \"Department of Modern Greek\" der Universität Sydney inne und erhielt schließlich eine australische \"Senior Research Fellowship\". 1996 wurde Jeffreys zum \"Bywater and Sotheby Professor of Byzantine and Modern Greek Language and Literature\" ernannt. Gleichzeitig war sie Professorial Fellow des Exeter College. Seit 2006 ist sie emeritiert. Jeffreys gehört zu den Gründungsmitgliedern der \"Australian Association for Byzantine Studies\" (AABS) und der \"Modern Greek Studies Association of Australia and New Zealand\" (MGSAANZ). Sie hat mit anderen die wissenschaftliche Buchreihe \"Byzantina Australiensia\" und die Fachzeitschrift \"Modern Greek Studies (Australia and New Zealand)\" begründet und war viele Jahre lang Herausgeberin der australischen Fachzeitschrift für die Geschichte des Mittelalters, \"Parergon\". Sie ist Honorary Fellow des St Anne's College und Fellow der \"Australian Academy of the Humanities\".", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsschwerpunkte.", "content": "Zentrum der Forschungen Jeffreys' ist die Schnittstelle zwischen den schriftlichen und mündlichen Formen des Griechischen im Byzantinischen Jahrtausend vom vierten bis zum fünfzehnten Jahrhundert, an der eine inoffizielle Form der Zensur die sich herausbildende Volkssprache daran hinderte, auch in schriftlicher Form in Erscheinung zu treten, wenngleich verschiedenen Ausnahmen dies gelang. In dieser Hinsicht hat Jeffreys die Chronik des sechsten Jahrhunderts (Johannes Malalas), die höfische Dichtung und das Epos des zwölften Jahrhunderts (Digenis Akritis) und Liebesromane des 14. Jahrhunderts (unter anderen \"Ο Πόλεμος της Τροάδος\", dt.: „Der Trojanische Krieg“) untersucht. Derzeit konzentriert sie sich auf die Überlieferung der frühen neugriechischen Literatur zwischen 1150 und 1700 in Handschriften und frühen Drucken.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "Monographien, Editionen, Übersetzungen Herausgeberschaften Artikel", "section_level": 1}], "src_summary": "Elizabeth Mary Jeffreys (* 22. Juli 1941) ist eine britische Byzantinistin und Neogräzistin und emeritierte Bywater and Sotheby Professor of Byzantine and Modern Greek Language and Literature an der Universität Oxford.", "tgt_summary": null, "id": 1981882} {"src_title": "Gloria Davy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Single \"The Power of Love\" wurde am 17. Juni 1985 veröffentlicht, der Titel hat eine Länge von 3:53 Minuten, auf der B-Seite befindet sich das Lied \"Bad Is Bad\". Die Single wurde ein Nummer-eins-Hit in den Vereinigten Staaten, Kanada und Australien. Außerhalb der Vereinigten Staaten war der Titel Teil des Albums \"Fore!\", in den USA war er nicht auf der LP enthalten. John Benitez (\"Jellybean\") fertigte einen Remix des Liedes mit einer Länge von 7:10 Minuten an, der als Maxisingle veröffentlicht wurde. Auf der B-Seite der Maxi befanden sich Live-Versionen der Lieder \"But It’s All Right\" und \"I Want a new Drug\". Zu Beginn des Filmes \"Zurück in die Zukunft\" konnte man \"The Power of Love\" hören, als \"Marty McFly\" mit einem Skateboard zur Schule fährt. Bei einem Bandwettbewerb im Film spielte McFly den Song auch mit seiner Band „Pinheads“, der Vorsitzende der Jury, gespielt von Huey Lewis, nennt den eigenen Song daraufhin „eine Spur zu laut“ für den Schulwettbewerb. Der Song wird auch an anderen Stellen im Film eingespielt, etwa als McFlys künftige Freundin ihm einen Zettel mit ihrer Telefonnummer überreicht. Auch im zweiten Teil des Filmes wurde der Titel eingespielt. Im Musikvideo tritt die Band in einem Nachtclub auf, dabei sieht man auch \"Dr. Emmet Brown\" und den De Lorean aus dem Film. Das Lied wurde auch für die Oscarverleihung 1986 nominiert, verlor aber gegen Lionel Richies Klassiker \"Say You, Say Me\". Der Song wurde 1986 mit einem American Music Award in der Kategorie „Favorite Pop/Rock Single“ ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Prince. In der Episode \"Baby Not on Board\" von \"Family Guy\" war der Song bei einer Parodie auf Zurück in die Zukunft zu hören.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Power of Love ist ein Lied von Huey Lewis & the News aus dem Jahr 1985, das von Huey Lewis, Johnny Colla und Chris Hayes geschrieben wurde. Das Lied ist Teil des Soundtracks zum Film \"Zurück in die Zukunft\".", "tgt_summary": null, "id": 493428} {"src_title": "Lomitapid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Erfolg.", "content": "\"I Wanna Dance with Somebody (Who Loves Me)\" wurde als erste Single des Albums \"Whitney\" ausgekoppelt und am 2. Mai 1987 weltweit veröffentlicht. Die Single wurde in 14 Ländern ein Nummer-eins-Hit, darunter in Deutschland, der Schweiz, Italien, den Niederlanden, Belgien, Norwegen, Schweden, Großbritannien, den USA, Kanada, Australien und Neuseeland. Auf der B-Seite befand sich das Stück \"Moment of Truth\". Ursprünglich sollte der Song im Country-Musik-Stil gespielt werden, doch aufgrund von Houstons Stil entschied man sich, eine Dancepop-Nummer daraus zu machen. 1988 gewann der Song bei den Grammy Awards in der Kategorie „Beste weibliche Gesangsdarbietung - Pop“, ebenfalls gewann er auch in der Kategorie „Favorite Pop/Rock Single“ der American Music Awards. Für die Musikproduktion wurden bis auf ein Altsaxophon ausschließlich synthetische Instrumente verwendet, wie es in der Popmusik der 80er Jahre keine Seltenheit war. So wurde die Drumspur mit dem Drumcomputer Roland TR-808 programmiert, markant sind vor allem die für den 808 typischen Cowbell- und Handclap-Sounds. Auch die Bass- und Gitarrenklänge wurden mit Synthesizern eingespielt. Darüber wurden verschiedene Synthie- und Keyboardsounds gelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Beim Musikvideo wurde von Brian Grant Regie geführt, es enthält Farb- und Schwarzweißfotografien. Zu Beginn des Videos verlässt Houston eine Bühne, wo Zuschauer ihr applaudieren, und sie geht hinter die Bühne. Zu Beginn ist alles noch Schwarzweiß, doch später werden die Szenen farbig. Daraufhin wird die Bedeutung des Textes nachgestellt, in dem Houston tanzt und im Clip verschiedene Männer erscheinen. Auf MTV, VH1 und Black Entertainment Television zählte es zu den meistgespielten Videos.", "section_level": 1}], "src_summary": "I Wanna Dance with Somebody (Who Loves Me) ist ein Lied von Whitney Houston aus dem Jahr 1987, das von den Mitgliedern des Duos Boy Meets Girl geschrieben und von Narada Michael Walden produziert wurde. Aufgrund seines Erfolges gilt dieser Hit als ein Meilenstein für Houstons Karriere. Die Single verkaufte sich über 4 Millionen Mal und wurde nach ihrer Coverversion des Dolly-Parton-Klassikers \"I Will Always Love You\" ihr zweiterfolgreichster Song.", "tgt_summary": null, "id": 2484587} {"src_title": "Johann Jakob Ulrich (Landschaftsmaler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Infrastruktur.", "content": "Der Bahnhof verfügt über fünf Bahnsteigkanten: Das Gleis 1 verfügt über einen 137 m langen Bahnsteig. Die Bahnsteigkanten 2/3 und 4/5 sind jeweils 357 m lang. Die Bahnsteigkanten 3 und 4 sind 96 cm hoch, die übrigen 76 cm. Die zulässige Geschwindigkeit im Bahnhofsbereich beträgt bis zu 130 km/h.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "Die Oberämter von Calw und Nagold stellten ab 1863 den Bedarf nach einer Eisenbahnlinie von Stuttgart in den Nordschwarzwald fest. Nach Plänen des Ökonomen Johannes Mährlen, eines Beraters von König Wilhelm I., und des Politikers Otto Elben, Abgeordneter des Oberamts Böblingen, sollte in Böblingen ein Eisenbahnknoten entstehen. Von hier aus waren Strecken nach Calw, Horb am Neckar sowie nach Tübingen vorgesehen. Für Tübingen erhoffte man sich so eine schnellere Verbindung nach Stuttgart, ohne den Umweg über Plochingen. Doch die Überwindung der Höhenmeter zwischen dem Stuttgarter Zentralbahnhof und der Filderhochebene stellten ein großes Problem dar. Der Gegenvorschlag war eine Trassenführung durch das Strohgäu. Nach mehreren Debatten im Landtag kam es 1865 zur Abstimmung und mit knapper Mehrheit entschieden sich die Abgeordneten für die Strecke über Leonberg nach Calw. Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen stellten die \"Gäubahn\" vorerst zurück, Elben überzeugte aber schließlich die königliche Regierung. Im November 1873 begann der Bau der Bahnstrecke von Stuttgart über Herrenberg nach Freudenstadt, die am 2. September 1879 eröffnet wurde. Für Böblingen und Sindelfingen sollte eine gemeinsame Station zwischen dem Galgenberg und dem Goldberg errichtet werden. Nicht zuletzt wegen der Zuckerfabrik am Unteren See entschloss sich die Staatsbahn für einen Standort auf den Feldern westlich von Böblingen. Das Empfangsgebäude, bestehend aus einem Mittelbau und zwei Flügelbauten, verfügte über drei Geschosse. Zur Güterabfertigung diente ein Schuppen südwestlich des Gebäudes. 1885 erhielt der Bahnhof die Bezeichnung \"Böblingen (Sindelfingen)\" beziehungsweise \"Böblingen/Sindelfingen\".", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "1905 erhielt die Strecke zwischen dem Stuttgarter Westbahnhof und Böblingen ein zweites Streckengleis. Aus der Planung der Strecke Böblingen–Tübingen entstand die Schönbuchbahn nach Dettenhausen. Die Nebenbahn sollte die Ortschaften der Schönbuchlichtung mit Böblingen verbinden. Am 16. Oktober 1910 eröffneten die Staatsbahnen den Streckenabschnitt bis Weil im Schönbuch. Dettenhausen erreichten die ersten Züge am 29. Juli 1911. Nachdem eine Güterumgehungsbahn Stuttgart Westbahnhof–Zuffenhausen keine Verwirklichung fand, benötigten die Staatsbahnen eine Alternative. Sie planten eine Bahnlinie von Böblingen nach Renningen und stellten so eine Verbindung zur Schwarzwaldbahn her. Die Rankbachbahn ermöglichte für die Güterzüge eine Umfahrung des Stuttgarter Talkessels. 1913 begann der Bau. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs verzögert, konnte am 23. Dezember 1914 der erste Abschnitt bis Sindelfingen in Betrieb genommen werden. Die Bahnhofsbezeichnung änderte sich dadurch in \"Böblingen\". Im Oktober 1915 wurde die gesamte Strecke fertiggestellt. Mit Elektrifizierung der Strecke Stuttgart–Böblingen zum 26. Mai 1963 wurde auch der Bahnhof Böblingen in den elektrischen Stuttgarter Vorortverkehr integriert. Im Gegenzug bedeutete der zunehmende motorisierte Individualverkehr in der Wirtschaftswunderzeit das Aus für den Personenverkehr auf den von Böblingen ausgehenden Nebenbahnen. 1965 verkehrte der letzte Personenzug nach Dettenhausen, auf der Rankbachbahn fuhren die Personenzüge ab 1970 nur noch bis Sindelfingen, bis auch auf diesem Teilstück ab 2004 keine Reisenden mehr befördert wurden. 1969 erhielt Böblingen ein neues Empfangsgebäude. Die zur Straßenseite zugewandte Fassade des mehrstöckigen Gebäudeteils zeigt ein Relief, das an Schienenstränge erinnert. 1996 reaktivierte der Zweckverband Schönbuchbahn die Schönbuchbahn.", "section_level": 2}, {"title": "21. Jahrhundert.", "content": "Im Jahr 2010 reaktivierte der Verband Region Stuttgart die Rankbachbahn im Personenverkehr, die seither von der Linie S 60 bedient wird. Von 2010 bis 2015 wurden Bahnhofsgebäude, Fußgängerunterführung und die Bahnsteige umfassend saniert. Der neu entstandene Stadtteil Flugfeld auf der anderen Seite der Gleise ist durch die verlängerte Fußgängerunterführung direkt zu Fuß vom Bahnhof erreichbar. Bis 2002 hielten auch ICE- und Cisalpino-Züge am Bahnhof. Seit dem Fahrplanwechsel 2013/2014 im Dezember 2013 halten wieder Intercity-Züge auf der Linie Stuttgart–Zürich in Böblingen. Im Sommer 2017 wurden zehn Weichen erneuert und dabei die Einführung der Schönbuchbahn von der Infrastruktur der DB Netz AG getrennt. Bis Ende 2019 wurde die Infrastruktur der Schönbuchbahn im Bahnhofsbereich um- und ausgebaut. Unter anderem entstand ein neues Betriebswerk mit drei Werkstatt- und zwei Ausziehgleisen, ein zweites Streckengleis wurde ergänzt. Der Übergang zwischen der Infrastruktur der Schönbuchbahn und jener von DB Netz liegt im nördlichen Bereich des Bahnsteiggleises 1.", "section_level": 2}, {"title": "Modelle.", "content": "Das Empfangsgebäude war Vorbild eines früheren Kibri-Modells in Spur N und eines Heljan-Modells in Spur H0.", "section_level": 1}, {"title": "Bahnbetrieb.", "content": "Auf Gleis 1 starten und enden die Züge der Schönbuchbahn. Gleis 2 dient den Regional- und Fernzügen nach Stuttgart. Gleis 3 wird von den S-Bahnen nach Kirchheim unter Teck (über Stuttgart) bedient, Gleis 4 von denen nach Herrenberg Am Gleis 5 starten und enden die S-Bahnen der Linie S60 und es wird von Fern und Regionalzügen nach Rottweil, Freudenstadt und über Singen nach Zürich HB genutzt. Der Bahnhof ist der Bahnhofskategorie 3 der Deutschen Bahn AG zugeordnet. Der zweite Gutachterentwurf des Deutschland-Takts sieht für den Bahnhof Böblingen im Grundtakt 14 Züge pro Stunde und Richtung vor, davon je ein Viertelstundentakt auf der S1, ein Halbstundentakt auf der Schönbuchbahn sowie der S60, ein Halbstundentakt der S5 von/nach Bietigheim-Bissingen sowie drei Regional- und ein Fernverkehrszug pro Stunde und Richtung. Die Bahnen der Linien S1 und S60 sowie die Schönbuch bilden dabei einen Knoten zu den Minuten 0 und 30, Fern- und Regionalverkehr sowie die S5 fahren in davon abweichenden Fahrlagen.", "section_level": 1}, {"title": "S-Bahn.", "content": "Mitte 2017 war mehr als die Hälfte der in Böblingen Richtung Stuttgart fahrenden S-Bahnen verspätet, mit einer durchschnittlichen Verspätung von rund 1,5 Minuten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Böblingen ist ein Eisenbahnknotenpunkt in Böblingen, an dem die Rankbachbahn und die Schönbuchbahn von der Gäubahn abzweigen und beide in Böblingen ihren Nullpunkt haben. ", "tgt_summary": null, "id": 1536842} {"src_title": "Banned in Boston", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film spielt unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im sibirischen Hinterland. Russen und Deutsche haben unter dem Krieg gelitten und unterschiedliche persönliche Erlebnisse zu verarbeiten. Die Hauptfigur ist der Lokomotivführer Ignat, der in ein Dorf russischer Waldarbeiter kommt. Er verkörpert nach außen hin das Sinnbild des siegreichen sowjetischen Soldaten, der jedoch in Wirklichkeit durch seine Erlebnisse zutiefst geschockt und krank ist. Als er von einer Lokomotive erfährt, die sich auf einer Insel befindet, schwimmt er durch den Fluss, um sie zu holen. Dort trifft er auf Elsa, ein deutsches Mädchen, die vier Jahre allein im Wald gelebt hat, nachdem sie vor russischen Polizisten geflüchtet war. Ihr Vater hatte einst die Brücke gebaut und wurde verhaftet, nachdem sie durch Eisgang zerstört worden war. Elsa wird vor die Wahl gestellt, gemeinsam mit Ignat die Brücke wieder aufzubauen oder zu sterben. Sie bringen die Lok ins Dorf. Mit dieser Lokomotive wird nun ein gefährliches Rennen durch die sibirischen Wälder bestritten, bei dem die Protagonisten nicht nur ihr eigenes Leben riskieren, sondern ohne Rücksicht auf Verluste auch das der anderen. Eine wichtige Rolle kommt dabei einigen deutschen Eisenbahningenieuren zu, die noch vor Kriegsbeginn dorthin kamen und nun als Geiseln gehalten werden. Die beiden unterschiedlichen und jeweils durch den Totalitarismus ihrer Gesellschaft geprägten Kulturen bestreiten dabei einen ähnlichen Wettbewerb wie die beiden Zugführer, die zusätzlich mit den Elementen der sibirischen Taiga zu kämpfen haben. So bereitet ihnen die Strömung des Flusses Schwierigkeiten. Es ist ein Film über Liebe, Mut, Ehre und die Frage, was man erreichen muss, um auf sich stolz sein zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund und Kritiken.", "content": "Die Story des Spielfilms lässt mehrere Genres miteinander verschmelzen. Sie enthält Elemente aus den Bereichen Melodram, Abenteuer, Thriller, Heldenepos und der Mystik vor einem scheinbar historischen und geografischen Hintergrund mit komplexen Charakterdarstellungen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen und Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Zudem lief der Film 2011 auf zahlreichen internationalen Filmfestivals, so beispielsweise in Toronto, Busan, Warschau, Marrakesch, Palm Springs oder in Hongkong.", "section_level": 1}], "src_summary": "Krai, auch \"Kray\" oder \"Kraj\" (), ist ein russischer Spielfilm des Regisseurs Alexei Utschitel aus dem Jahr 2010. Gedreht wurde in den Jahren 2008 bis 2009 in der Nähe von Sankt Petersburg. Kinostart in Russland war am 23. September 2010. 2011 war er auch unter dem Titel Kraj – Am Ende der Welt in deutschen Kinos zu sehen.", "tgt_summary": null, "id": 30230} {"src_title": "Paul Leo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Jokić begann 2003 in seinem Heimatort bei ND Triglav Kranj seine Profikarriere als Fußballer. Schon zuvor spielte er für den Nachwuchsbereich des Klubs. Nachdem er sich im Team eingefügt hatte, entwickelte sich Jokić zum Stammspieler. Nach zwei persönlich guten Jahren wechselte er zum Erstligisten ND Gorica, mit dem er in seiner ersten Saison die Meisterschaft und im Jahr darauf die Vizemeisterschaft feierte. So konnte sich der Slowene erstmals auch auf internationaler Bühne präsentieren. In der Qualifikation zur UEFA Champions League verpasste man jedoch zweimal die Teilnahme. Von Anfang an war Jokić Leistungsträger im Team. im Sommer 2007 wechselte er schließlich ins Ausland zum französischen Vertreter FC Sochaux. Bei den Franzosen hatte es der Linksverteidiger wesentlich schwerer sich durchzusetzen, als in seiner slowenischen Heimat. Zwar stand er in den ersten Spielen seit seinem Wechsel oft in der Startformation, hatte dann aber Probleme, als er zwischen dem siebten und zweiundzwanzigsten Spieltag auf nur einen weiteren Einsatz kam. In der Folgesaison kam Jokić zu mehr Partien. Erst 2009/10 baute Trainer Francis Gillot wieder weniger auf den Defensivspieler. Aus diesem Grund entschieden sich Verein und Spieler in der Winterpause zu einem Leihgeschäft mit dem italienischen Klub AC Chievo Verona. Sein Debüt in der Serie A gab Jokić dann am 28. Februar 2010 im Heimspiel gegen Cagliari Calcio, als er in der 90. Minute für Sergio Pellissier eingewechselt wurde. Einen Stammplatz konnte er sich bis zum Saisonende jedoch nicht erkämpfen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Seit 2006 gehört Jokić der Nationalmannschaft Sloweniens an. Sein bisher einziges Tor erzielte er im Freundschaftsspiel beim 4:1-Sieg gegen Katar am 3. März 2010. Im Mai 2010 nominierte ihn Nationaltrainer Matjaž Kek für den Kader zur Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, nachdem sich das Team über Qualifikation und Relegation qualifiziert hatte. In den zehn entscheidenden Spielen zur Qualifikation wurde Jokić siebenmal eingesetzt. Bei der WM selbst bestritt Jokić alle drei Vorrundenspiele.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bojan Jokić (* 17. Mai 1986 in Kranj, SFR Jugoslawien) ist ein slowenischer Fußballspieler. Seit Februar 2017 steht der Verteidiger beim russischen Erstligisten FK Ufa unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 41626} {"src_title": "Rıza Kayaalp", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Patel studierte an der University of Pune (Bachelor-Abschluss am College of Engineering Pune als Elektroingenieur in Telekommunikation 1958) und an der Stanford University, wo er 1959 seinen Master-Abschluss erhielt und 1961 als Elektroingenieur bei Dean Watson promovierte (über Mikrowellenelektronik). Ab 1961 war er an den Bell Laboratories, wo er den Kohlendioxidlaser und andere Gaslaser entwickelte. Ab 1967 leitete er dort das Infrared Physics and Electronic Research Department, ab 1970 das Electronic Research Department und 1976 bis 1980 das Physical Sciences Laboratory. 1985 bis 1993 war er auch im Board of Trustees der Muttergesellschaft ATT. 1993 wechselte er von den Bell Laboratories, wo er zuletzt Executive Director Research Materials Science Engineering and Academic Affairs Division war, zur University of California, Los Angeles, als Vizekanzler für Forschung. Seit 2000 ist er dort Professor für Physik. Neben der Entwicklung des Kohlendioxidlaser 1964 (des ersten kontinuierlichen Lasers mit hoher Leistung, der zahlreiche Anwendungen fand) leistete er wichtige Beiträge zur Molekülspektroskopie, nichtlinearen Optik, Anwendung des Lasers in der Chirurgie, im Militär und bei der Detektion von Umweltverschmutzung (Anfang der 1970er Jahre mit Raman-Lasern). Er entwickelte auch früh abstimmbare Laser, zuerst mit Hilfe des Zeeman-Effekts bei Gaslasern, die allerdings praktisch nur begrenzt nutzbar waren, dann über stimulierte Raman-Streuung an einem Halbleiter in magnetischem Feld, womit Patel und Earl D. Shaw 1969 den ersten abstimmbaren Laser im Infrarotbereich entwickelten (, SFR-Laser), den Patel und Kollegen dann in der Untersuchung von Stoffen sehr geringer Konzentration in der Atmosphäre anwandten. 1998 erhielt er die Frederic Ives Medal, 1996 die National Medal of Science und 1988 den George E. Pake Prize der American Physical Society, deren Präsident er 1995 war. 1988 wurde er Ehrendoktor des New Jersey Institute of Technology. Er erhielt die Adolph Lomb Medal der Optical Society of America, den Zworykin Award der National Association of Engineers, die Ballentine Medal des Franklin Institute, die Lamme Medal der IEEE und 1989 die IEEE Medal of Honor. Er ist Mitglied der National Academy of Sciences (seit 1974), der American Academy of Arts and Sciences (seit 1976) und der National Academy of Engineering. Er ist auswärtiges Mitglied der Indian National Science Academy und der Third World Academy of Sciences.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chandra Kumar N. Patel (* 2. Juli 1938 in Baramati) ist ein indischer Elektroingenieur und Physiker, der sich mit Laserphysik beschäftigt und ein Pionier in der Entwicklung von Gaslasern war.", "tgt_summary": null, "id": 1041754} {"src_title": "Abner W. Sibal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein wurde am 15. Juni 1911 als \"Freie Turnerschaft Regensburg\" gegründet. Die sportlichen Aktivitäten des Arbeitervereins beschränkten sich zunächst auf Turnen und Leichtathletik. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde der Arbeitersportverein, der seit 1921 den heutigen Namen trägt, verboten und das Vereinsvermögen beschlagnahmt. Die Neugründung erfolgte am 15. Februar 1946.", "section_level": 1}, {"title": "Fußballabteilung.", "content": "Die Fußballabteilung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und hat bis in die 1990er-Jahre im unteren Amateurbereich gespielt. Erste überregionale Aufmerksamkeit erlangten die Fußballer des Freien TuS mit dem Aufstieg in die Landesliga im Jahr 1997, in der sie erstmals im Ligabetrieb auf Mannschaften außerhalb der Oberpfalz trafen. Im gleichen Jahr sicherte sich die erste Herrenmannschaft außerdem den Bezirksmeistertitel und die Bayerische Meisterschaft im Hallenfussball. In den beiden ersten Landesliga-Saisons kam es auch zu den ersten Pflichtspielvergleichen mit dem Nachbarn SSV Jahn Regensburg, mit dem sich der Freie TuS das Trainingsgelände teilte und der sich zeitgleich an seinem Tiefpunkt befand. Allerdings konnte der Jahn in keinem Spiel besiegt werden. 2006 nahmen die Rot-Schwarzen nach dem zweiten Platz an den Relegationsspielen zur Bayernliga teil, unterlagen im Finale aber dem 1. FC 01 Bamberg. In der Saison 2009/10 wurde der Freie TuS schließlich Meister der Landesliga und stieg erstmals in die Bayernliga auf, was den größten Erfolg der Vereinsgeschichte darstellt. Nach nur einem Jahr erfolgte jedoch der Abstieg als Tabellenletzter. 2013 stiegen die Regensburger erneut ab, was nach 16 Jahren den Abschied aus dem überregionalen Fußball bedeuten sollte. Bis 2018 war der Freie TuS zwei weitere Male bis in die Kreisklasse abgestiegen und spielt heute erneut nur im unteren Amateurbereich.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Abteilungen.", "content": "Des Weiteren bietet der Verein derzeit die Abteilungen Bikepolo, Kanusport, Kinderturnen, Pétanque und Ski an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Freie TuS Regensburg (offiziell: \"Freier Turn- und Sportverein Regensburg e. V.\") ist ein Sportverein aus der bayerischen Stadt Regensburg.", "tgt_summary": null, "id": 1275022} {"src_title": "Viana (Angola)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Kirche liegt im westlichen Landesinnern von Gotland, 13 km südöstlich von Visby, 6,5 km nördlich von Roma und 26 km südwestlich von Slite.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchengebäude.", "content": "Die Kirchensilhouette steigt in Art einer Treppe in drei Stufen an. Vom relativ niedrigen Chor über das höhere Langhaus zum kräftigen Kirchturm im Westen. Die Kirche ist in der umgebenden Ackerlandschaft gut zu erkennen. Trotz seiner bedeutenden Proportionen ist der Turm nicht zu seiner vollen Höhe ausgebaut worden. Das Glockengeschoss mit den Schallöffnungen musste im unteren Teil der Turmspitze untergebracht werden. Reste einer frühmittelalterlichen Steinkirche mit Turm aus verputztem Kalkstein sind unter der heutigen Kirche ausgegraben worden. Im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts wurde der heutige Chor im Osten gebaut. Der Chor ist eine Apsis mit einem viereckigen Podest, auf dem der Altar platziert ist. Gleichzeitig mit dem Chor entstand eine Sakristei mit zwei Räumen auf der nördlichen Seite. In der Mitte des 13. Jahrhunderts wurden die Mauern des Langhauses errichtet. 1280 wurde der Bau mit dem Turm abgeschlossen, während gleichzeitig das Langhaus überwölbt wurde. Das große gotische Südportal im Langhaus fungiert als Haupteingang. Es hat eine gehauene Einfassung und perspektivisch platzierte Bögen. Oberhalb liegt ein Giebelfeld, dessen Höhe die der Dachtraufe überschreitet. Ein großes gotisches Portal, das heute zugemauert ist, findet sich auf der Nordseite des Turms. Ein romanisches Portal befindet sich an der Südfassade des Chors. Der Innenraum erhält seinen Charakter durch die kräften Bögen, die das verwegene Kreuzgewölbe tragen, das den Raum vom Podest im Osten bis zum Turmraum im Westen überspannt. In der Ostwand befindet sich ein spitzbogiges Fenster mit Maßwerk vom Ende des 13. Jahrhunderts und im Westen wird der Raum von einem großen Rundfenster im Turm abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Glas- und Wandmalereien.", "content": "Viele der Fenster haben bemerkenswerte figürliche und ornamentale Glasmalereienm die um 1280 entstanden. An den Seitenwänden und im Gewölbe befinden sich mittelalterliche Kalkmalereien aus verschiedenen Perioden, darunter Malereien, die dem sogenannten Unionsmeister zugeschrieben werden. Unter diesen befindet sich eine für Gotland ungewöhnliche Serie von Apostelbildern um den Altar herum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kirche von Barlingbo () ist eine Landkirche auf der schwedischen Insel Gotland. Sie gehört zur Kirchengemeinde (schwedisch \"församling\") Barlingbo im Pastorat Roma im Bistum Visby.", "tgt_summary": null, "id": 1832718} {"src_title": "Franz Gerger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Michael IX. Palaiologos wurde 1281 zum Mitkaiser ernannt und 1294/95 gekrönt. Im Jahre 1300 wurde er an der Spitze alanischer Söldner in einen Kriegszug gegen die Türken in Kleinasien geschickt und wurde 1304–1305 damit betraut, die rebellische Katalanische Kompanie zu bekämpfen. Nach der Ermordung von Roger de Flor, dem Kommandant der Katalanen, führte Michael IX. die byzantinischen Truppen, verstärkt durch türkische Verbände und 5.000–8.000 Alanen, gegen die Katalanen, wurde jedoch verwundet und unterlag. Ebenso war Michael IX. im Kampf gegen Todor Swetoslaw von Bulgarien wenig erfolgreich. Bereits 1304 siegten die Bulgaren in der Schlacht von Skafida, so dass Michael IX. 1307 einen Frieden mit ihnen schloss und eine seiner Töchter mit dem bulgarischen Kaiser vermählte. 1311 wurde Michael IX. durch Osman I. geschlagen, woraufhin sich Michael IX. nach Thessaloniki zurückzog, wo er dann auch 1320 starb. Als ein tapferer und energischer Soldat, der bereit war, persönliche Opfer einzugehen, um seine Truppen zu bezahlen oder zu ermutigen, war Michael IX. jedoch meist unfähig dazu, seine Feinde zu überwältigen und ist der einzige der Palaiologen-Kaiser, der vor seinem Vater verstarb. Michael IX. vorzeitiger Tod im Alter von 43 Jahren resultierte wohl teilweise aus der Trauer über die ungeplante Ermordung seines jüngeren Sohnes Manuel Palaiologos durch die Entführer im Auftrag seines älteren Sohnes und Mitkaisers Andronikos III. Palaiologos.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Michael IX. Palaiologos heiratete Rita von Armenien (umgetauft in Maria, später als Nonne Xene), die Tochter von König Leon III. von Armenien und Königin Keran von Armenien, am 16. Januar 1294. Aus dieser Heirat entsprangen mehrere Kinder, einschließlich:", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael IX. Palaiologos (; * 17. April 1277; † 12. Oktober 1320 in Thessaloniki, Griechenland) herrschte als byzantinischer Mitkaiser von 1294/95 bis 1320. Michael IX. war der älteste Sohn von Andronikos II. Palaiologos und Anna von Ungarn, einer Tochter von König Stephan V. von Ungarn. Er war seit 1296 mit Rita von Armenien, einer Tochter von Leon III. verheiratet.", "tgt_summary": null, "id": 1691095} {"src_title": "Elisha Phelps", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der 12-jährige James Murphy war Zeuge, als sein Vater mit einem Team von Kryptozoologen bei der Suche nach „Nessie“, dem Ungeheuer von Loch Ness, von diesem getötet wurde. Bei ihm hinterließ das Monster eine tiefe Gesichtsnarbe. Bei dem Ungeheuer handelte es sich um einen Plesiosaurier, der das von den Kryptozoologen gefundene Ei verteidigte. Dreißig Jahre später ist Murphy selbst Kryptozoologe, und als er von Sean Riley vom Auftauchen des Plesiosaurus im Lake Superior erfährt, macht er sich auf die Suche nach ihm. Er heuert Josh Riley als Führer an, James und Josh fühlen sich durch ihre gemeinsamen wissenschaftlichen Interessen und ihre verstorbene Väter miteinander verbunden. Sie entdecken ein Gelege des Dinosauriers auf einer Insel. Der Dinosaurier beginnt mit seinem frisch geschlüpften Nachwuchs, Bewohner von umliegenden Ortschaften zu verschlingen, weshalb Murphy sich auf die Jagd nach den Tieren begibt. James versucht, Joshs Mutter, Sheriff Karen Riley, zu überzeugen, dass der 60 Fuß lange Plesiosaurier tötet und brütet. Sie hält James zunächst für verrückt, beteiligt sich aber an der Jagd, nachdem die Überreste ihres Bruders Sean an Land gespült werden. Am Ende werden die Plesiosaurier alle mit einem Scharfschützengewehr erlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Fernsehfilm wurde von Lindsay MacAdam und Kirk Shaw für die Insight Film Studios unter dem Arbeitstitel \"Loch Ness Terror\" produziert. Er wurde vom Sci-Fi Channel finanziert und Paul Ziller führte die Regie.", "section_level": 1}, {"title": "DVD.", "content": "Der Film ist in Deutschland auf DVD erschienen. Die DVD enthält neben dem Film in deutscher und englischer Sprache im Surround-Sound 5.1 ein Making-of und eine Trailershow.", "section_level": 1}], "src_summary": "Loch Ness – Die Bestie aus der Tiefe (Originaltitel: \"Beyond Loch Ness\") ist ein kanadischer Fantasy-Horrorfilm aus dem Jahre 2008. Das Drehbuch wurde von Jason Bourque und Paul Ziller geschrieben.", "tgt_summary": null, "id": 1502416} {"src_title": "Poganice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "Die Minnesota Vikings beobachteten den Quarterback bereits während seiner College-Zeit. Den Vikings gefielen dabei vor allem seine Leistungen im \"East–West Shrine Game\", ein All-Star-Spiel im College Football, sowie während der NFL Combine.", "section_level": 2}, {"title": "NFL.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Minnesota Vikings.", "content": "Die Vikings wählten Jackson in der zweiten Runde des NFL Drafts 2006 aus und verpflichteten ihn für vier Jahre. In der Pre-Season war er, gemessen am Quarterback Rating von 115 eingesetzten Quarterbacks auf Platz 15. Aus seinem Draft-Jahrgang war lediglich Jay Cutler, damals bei den Denver Broncos, besser. Er erzielte zusätzlich 11,3 Yards pro Lauf, wodurch Vergleiche mit dem ebenfalls sehr laufstarkem Quarterback Michael Vick gezogen wurden. In seinem ersten NFL-Spiel kam er für den verletzten Brad Johnson ins Spiel und warf drei von vier Pässen erfolgreich, bevor er bei einem Fumble den Ball verlor. Über die Leistung von Johnson erzürnt, forderten die Fans mehr Einsätze von Jackson. Seinen ersten Touchdownpass warf er im Spiel gegen die New York Jets. Außerdem warf er in diesem Spiel Pässe für einen Raumgewinn von 177 Yards und erlief weitere 20. Er spielte die restlichen Spiele von Beginn an. Am Ende der Saison kam er nur auf 50 Prozent angekommene Pässe. Für die Saison 2007 war Tarvaris Jackson als Starting-Quarterback gesetzt. Er absolvierte eine enttäuschende Saison, mit lediglich neun Touchdowns und zwölf Interceptions. Dennoch entschied sich Brad Childress, mit Jackson als Starter auch 2008 in die Saison zu gehen. Jacksons Leistung blieb auch in der neuen Saison unter den Erwartungen. In der ersten Woche warf er eine spielentscheidende Interception, in der darauffolgenden Woche erzielte er keinen einzigen Touchdown. Aufgrund dieser Leistungen verlor er seinen Platz in der Stamm-Mannschaft an Gus Frerotte. Jackson spielte erst wieder in der 14. Woche gegen die Detroit Lions sowie die Woche darauf gegen die Arizona Cardinals, sein bestes Spiel bis dato mit elf von 17 erfolgreichen Pässen, davon vier Touchdownpässe. Er absolvierte sämtliche darauffolgende Spiele inklusive der Play-offs, wo er mit den Vikings gegen die Philadelphia Eagles verlor. 2009 verlor er seinen Platz an Brett Favre, der von seinem Ruhestand zurücktrat und bei den Vikings unterschrieb. Entgegen den Erwartungen wechselte Jackson nicht das Team, sondern wurde Favres Backup. Er absolvierte fünf Spiele und warf einen Touchdown. Tarvaris Jackson unterschrieb 2010 einen neuen Einjahresvertrag bei den Vikings.", "section_level": 3}, {"title": "Seattle Seahawks.", "content": "Nach dem Lockout 2011 einigte er sich im Juli mit den Seattle Seahawks auf einen neuen Vertrag und wechselte das Team. Er absolvierte seine beste Saison und wurde Starting-Quarterback mit beinahe 3.100 geworfenen Yards und 14 Touchdowns bei 13 Interceptions.", "section_level": 3}, {"title": "Buffalo Bills.", "content": "Im Sommer 2012 wurde Russell Wilson verpflichtet, der mit Jackson um den Platz als Starter konkurrieren sollte. Tarvaris Jackson wurde allerdings noch vor der Saison zu den Buffalo Bills getauscht, die Seahawks bekamen im Gegenzug einen Siebtrunden-Draft-Pick für den NFL Draft. Bei den Bills absolvierte er keine einzige Partie. Das Team verlängerte seinen Vertrag dennoch um ein Jahr, entließ den Quarterback im Juni 2013 allerdings endgültig. Daraufhin nahmen ihn die Seattle Seahawks wieder unter Vertrag, vorerst für ein Jahr.", "section_level": 3}, {"title": "Seattle Seahawks.", "content": "Jackson setzte sich in der Saisonvorbereitung, im Kampf um den Platz hinter Russell Wilson, gegen Brady Quinn durch, kam aber nur vereinzelt zum Einsatz. Unter anderem wurde er im Super Bowl XLVIII gegen die Denver Broncos im letzten Viertel eingewechselt. Damit kam zum ersten Mal nach 13 Jahren wieder ein Backup-Quarterback im Super Bowl zum Einsatz. Nach der Saison unterschrieb er bei den Seattle Seahawks im Frühjahr 2014 einen neuen Einjahresvertrag. Vor der Saison 2015 unterschrieb er erneut für ein Jahr.", "section_level": 3}, {"title": "Privates.", "content": "2014 verließ er die Troy University mit einem Bachelor-Abschluss in Psychologie. Er war mit Lakitta Jackson verheiratet und Vater von drei Kindern. Im Juni 2016 wurde er festgenommen, nachdem er während eines Streits mit einer Waffe auf seine Frau gezielt und gedroht haben soll, sie zu töten. Seine Frau habe ihn jedoch zuvor mit einem Küchenmesser bedroht. Anfang August 2016 wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt, da nach Ansicht der Staatsanwaltschaft keine eindeutigen Beweise vorlagen. Ab 2018 hatte er eine Stelle als Assistent der Alabama State University im Football-Team übernommen. 2019 wurde Jackson zum Quarterback-Trainer der Tennessee State University ernannt. Er starb am 12. April 2020 im Alter von 36 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls in seinem Wohnort Pike Road.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tarvaris D’Andre Jackson (* 21. April 1983 in Montgomery, Alabama; † 12. April 2020 in Pike Road, Alabama) war ein US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Quarterbacks. Er spielte zuletzt für die Seattle Seahawks in der National Football League (NFL).", "tgt_summary": null, "id": 287904} {"src_title": "Clintonville (Wisconsin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und erste Filmrollen.", "content": "Maureen Teefy wurde 1953 im Mittleren Westen der USA in eine große irisch-katholische Familie hineingeboren und wuchs mit sieben Schwestern auf. Ihr Vater Donald Teefy war Versicherungsvertreter. Ihre Mutter, eine Krankenschwester, engagierte sich gegen das Abtreibungsverbot. Im Alter von vier Jahren begann Teefy mit dem Stepptanz. Sie konnte sich nie für die Schule begeistern, erschien in einer Reihe von Theaterstücken und sprach als Zwölfjährige für einen Platz in der \"Children’s Theater Company\" des Minneapolis Institute of Art vor. Als 14-Jährige wurde sie angenommen. Ihre Kindheit beschrieb sie als unglücklich, was sie auf die große Familie und das strenge und religiöse Elternhaus zurückführte. Sie begehrte gegen ihre Eltern auf, lief im Alter von 15 Jahren und mit 17 Jahren von zuhause fort und gelangte per Anhalter bis nach Colorado (\"„They used to call me the tiger of the neighborhood“\"). Nachdem Teefy in Minneapolis in einer Aufführung von Anton Tschechows \"Die Möwe\" die Irina gespielt hatte, ging sie zurück zur Schule. Als Kellnerin finanzierte sie sich einen Umzug an die Ostküste, wo sie zwei Jahre lang das Boston Conservatory of Music besuchte. Dank Stipendien folgten zwei weitere Jahre Ausbildung an der renommierten Juilliard School in New York. 1977 zog Teefy nach Los Angeles, wo sie versuchte, eine seriöse Karriere als Schauspielerin einzuschlagen. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich als Kellnerin und Verkäuferin von Tür zu Tür. Nach einer Reihe von Misserfolgen erhielt Teefy einen Vertrag über acht Monate mit dem \"Los Angeles Shakespeare Festival\" und fand einen Agenten, der ihr zu einigen Fernsehrollen verhalf.", "section_level": 2}, {"title": "Durchbruch mit „Fame“.", "content": "1979 bekleidete Teefy Rollen in drei Spielfilmen. Nach einem kleinen Part in Richard Grands Drama \"Fyre\" wurde Steven Spielberg auf die Schauspielerin aufmerksam und gab ihr eine kleine Rolle als irisches USO-Mädchen in seiner Filmkomödie \"1941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood\". Ihre dritte Filmrolle war die der scheuen Stieftochter von Cloris Leachman in Michael Schultz’ Komödie \"Scavenger Hunt\". Internationale Bekanntheit brachte ihr 1980 Alan Parkers \"Fame – Der Weg zum Ruhm\" ein. Der Musicalfilm schildert in fünf Episoden (Aufnahmeprüfungen und vier Schuljahre) den Werdegang einer Gruppe von Schülern der New Yorker \"High School of Performing Arts\". Teefy übernahm die Rolle der scheuen Brooklyner Schauspielschülerin Doris Finsecker, die von ihrer jüdischen Mutter zu einer Karriere im Showgeschäft angetrieben wird. Sie war eines der ältesten Mitglieder des Darstellerensembles um Irene Cara, Paul McCrane, Laura Dean, Antonia Franceschi, Eugene Anthony Ray, Barry Miller und Lee Curreri. Obwohl sie laut eigenen Angaben nicht wusste, für was für eine Rolle sie vorsprach, gefiel Regisseur Parker ihre Verletzlichkeit und gab ihr den Part der Doris. \"Fame\", das die Sorgen, Nöte und Träume von aufstrebenden Tänzern, Sängern, Schauspielern und Musikern zeigt, war großer Erfolg beim Publikum und Lob seitens der Kritiker beschieden. Der Film wurde mit zwei Oscars und einem Golden Globe Award ausgezeichnet und ließ Werke ähnlicher Thematik (\"Flashdance\", 1983; \"Footloose\", 1984) folgen. Von ihren konservativen Eltern nicht unterstützt, entschied sich Teefy gegen das Angebot, die Doris auch in der gleichnamigen Fernsehserie (1982–1987) zu verkörpern, die an Valerie Landsburg ging (\"„Ich wollte dieselbe Rolle nicht wieder und wieder spielen“\"). Sie zog nach New York zurück, wo sie 1981 zur „Prinzessin“ des \"Azalea Festivals\" gewählt wurde, bei dem Schauspielerinnen wie Polly Bergen, Kathryn Grayson oder Esther Williams bekannte Vorgängerinnen waren. Eine Hauptrolle in der Spielfilmkomödie \"My Kid of Guy\" zerschlug sich laut Teefy aufgrund eines Schauspielerstreiks. Darin hätte sie ein scheues Mädchen spielen sollen, das in New York zur erfolgreichen Designerin avanciert.", "section_level": 2}, {"title": "Ausklang der Karriere.", "content": "1982 war Teefy mit einer größeren Rolle in Patricia Birchs \"Grease 2\" vertreten, in dem sie die einfältige Sharon spielte, Mitglied der \"Pink Ladies\". Der Musicalfilm erwies sich als Flop bei Kritikern und konnte nicht an den großen Erfolg des ersten Teils anknüpfen. Im selben Jahr heiratete Teefy in New York Alexander Cassini, Sohn des früheren Gesellschaftskolumnisten Igor Cassini und Neffe des Modeschöpfers Oleg Cassini. 1983 war sie gemeinsam mit Deborah Geffner und Shanna Reedin als aufstrebende Tänzerinnen in dem ABC-Fernsehmusical \"Radio City Music Hall\" zu sehen. Obwohl ihr mit Kathleen Beller, Kathleen Quinlan, Angela Cartwright und Stacey Nelkin eine erfolgreiche Schauspielkarriere prophezeit worden war, konnte sie nicht mehr an den frühen Filmerfolg anknüpfen. Bis 1997 folgten sporadisch Auftritte in einigen Serien und fünf Kino- und Fernsehfilmen. Mit Ausnahme von \"Star Time\" (1992), dem Regiedebüt ihres Ehemanns sowie der Liebeskomödie \"Drei Männer und eine Wette\" (1997), die niemals in den Kinoverleih kam, handelte es sich ausnahmslos um unbedeutende Nebenrollen. 1997 lieh Teefy ihre Stimme der Roboterin \"Chrome\" in der Horror- und Science-Fiction-Serie \"Perversions of Science\" (HBO), einem Ableger von \"Geschichten aus der Gruft\". Ihren letzten Fernsehauftritt absolvierte sie 1998 in einer Folge der Serie \"Mike Hammer\" (Episode: \"The Long Road to Nowhere\"). Von ihrem Ehemann geschieden und Mutter einer Tochter, lebt Maureen Teefy in Venice, Kalifornien. Sie interessiert sich für Yoga und schloss sich dem buddhistischen Glauben an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Maureen Jane Teefy (* 26. Oktober 1953 in Minneapolis, Minnesota) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Bekanntheit erlangte sie durch ihre Mitwirkung in dem Spielfilm \"Fame – Der Weg zum Ruhm\" (1980).", "tgt_summary": null, "id": 2198352} {"src_title": "Germania Wiesbaden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Erneut dominierten die chinesischen Teilnehmer die Veranstaltung und holten alle Gold- und Silbermedaillen. Im Herreneinzel holte Zhang Jike den vierten Titel für China in Folge seit 2005. Mit Ma Long/Xu Xin ging der zehnte Titel in Folge seit 1993 an China. Noch ausdauernder waren die Erfolge der Damen: Ding Ning im Einzel (neunter Titel in Folge seit 1995) und Guo Yue/Li Xiaoxia im Doppel (zwölfter Titel in Folge seit 1989). Im Mixed gewannen Zhang Chao/Cao Zhen Gold (elfter Titel in Folge seit 1991). In den Halbfinalen standen als einzige Nicht-Chinesen Timo Boll (Deutschland) im Herreneinzel, Young Sik Jung/Kim Min-seok (Japan) im Herrendoppel, Kim Kyung-ah/Park Mi-young (Korea) sowie Jiang Huajun/Tie Yana (Hongkong) im Damendoppel und Seiya Kishikawa/Ai Fukuhara (Japan) im Mixed. Insgesamt traten 801 Spieler aus 143 Ländern im Einzelwettbewerb an.", "section_level": 1}, {"title": "Abschneiden der deutschen Teilnehmer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Doppel Damen.", "content": "Beide deutschen Doppel kamen über die zweite Runde nicht hinaus.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mixed Doppel.", "content": "1. Zhang Chao / Cao Zhen (China) 2. Hao Shuai / Mu Zi (China) 3. Cheung Yuk / Jiang Huajun (Hongkong) 3. Seiya Kishikawa / Ai Fukuhara (Japan)", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Schiedsrichter.", "content": "Insgesamt waren 145 Schiedsrichter aus 51 Ländern im Einsatz. Mit 17 Schiedsrichtern stellte Deutschland das größte Kontingent: Lars Czichun (Düsseldorf), Karl-Josef Flühr (Bad Kreuznach), Anja Gersdorf (Düsseldorf), Corinna Haugwitz (Rotenburg / Wümme), Bernhard Karau (Paderborn), Michael Keil (Grevenbroich), Torsten Küneth (Weilheim), Stephan Lödige (Paderborn), Maria Lücke (Hameln), Claudia Möller (Preetz), Heike Mucha (Schwäbisch Gmünd), Klaus Seipold (v), Gert Selig (Hannover), Georg Vaaßen (Bergheim), Hans-Peter Wörner (Steinheim), Michael Zwipp (Langen).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 56. Tischtennis-Weltmeisterschaft 2011 fand vom 8. bis 15. Mai 2011 in Rotterdam im Veranstaltungszentrum Ahoy statt. Es wurden nur die Individualwettbewerbe ausgetragen. Die niederländische Stadt erhielt im Februar 2008 von den Teilnehmern des \"Annual General Meeting\" der International Table Tennis Federation (ITTF) den Zuschlag. Nach 1955 und 1999 waren die Niederlande zum dritten Mal Ausrichter der Tischtennisweltmeisterschaft.", "tgt_summary": null, "id": 2311589} {"src_title": "Dschabal Hafit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Karriere.", "content": "José Martínez de Aldunate wurde als Sohn von José Martínez de Aldunate Barahona und Rosa Josefa Garcés de Marcilla y Molina geboren. Nach der Schulzeit im Gymnasialkonvikt, dem \"Convictorio de San Francisco Javier\" in seiner Heimatstadt, studierte er Rechtswissenschaften an der Real Universidad de San Felipe in Santiago. 1767 vertrieb König Karl III. die Jesuiten aus ganz Südamerika (\"Pragmatische Sanktion\"). In der Folge trat Martínez in die Leitung der \"Temporalidades de Indias\" ein. Dieser Behörde oblag die Verwaltung der „zeitlichen Güter“, die zuvor im Besitz der Jesuiten gewesen waren. 1804 ernannte ihn Papst Pius VII. zum Bischof von Huamanga in Peru. Ab 1809 fungierte er als Bischof von Santiago. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits 78 Jahre alt. Für seine Ernennung gibt es keine vom Papst unterschriebene Urkunde, allerdings lässt sich das erklären: Im Vatikan hatte man zu dieser Zeit andere Probleme, denn im Mai 1809 annektierte Napoleon Bonaparte den Kirchenstaat und erklärte die weltliche Herrschaft des Papstes für beendet.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied der Regierungsjunta.", "content": "Als führendes Mitglied des Klerus wurde auch Martínez zur offenen Versammlung eingeladen, die der Gouverneur Mateo de Toro Zambrano y Ureta für den 18. September 1810 einberufen hatte. In der Versammlung wurde eine Regierungsjunta gewählt, der Toro Zambrano als Präsident vorsaß. Als Stellvertreter wurde Martínez gewählt. Als Toro Zambrano im Februar 1811 starb, wäre Martínez der designierte Nachfolger gewesen. Der Bischof war im Herbst 1811 jedoch bereits schwer krank und starb kurz darauf im April. Die Leitung der Junta übernahm stattdessen Juan Martínez de Rozas.", "section_level": 2}], "src_summary": "José Antonio Martínez de Aldunate y Garcés de Marcilla (* 21. Dezember 1731 in Santiago de Chile; † 8. April 1811 ebenda) war ein chilenischer Priester und aller Wahrscheinlichkeit nach Bischof von Santiago. Als Vizepräsident der Regierungsjunta war er an der Regierung seines Landes beteiligt.", "tgt_summary": null, "id": 613478} {"src_title": "Nimba-Berg-Riedfrosch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erstveröffentlichung.", "content": "Die erste Buchveröffentlichung von \"Why I Want to Fuck Ronald Reagan\" Anfang 1968 wurde vom \"Unicorn Bookshop\" in einer Auflage von 250 Exemplaren herausgegeben. Nach einer Polizeiaktion gegen den Unicorn-Buchladen am 16. Januar 1968 befanden sich drei Exemplare der Broschüre unter dem wegen Obszönität konfiszierten Material. Der Verleger, Buchhändler und Dichter William Huxford Butler (1934–1977) wurde durch den anschließenden Prozess (August 1968) ruiniert. Die bekannte Underground-Zeitung \"International Times\" veröffentlichte den Text in ihrer Nummer 26 vom 16.–29. Februar 1968. Erst in der zweiten Hälfte des Jahres erschien er in \"Ronald Reagan: The Magazine of Poetry\", herausgegeben von den US-amerikanischen New-Wave-Autoren John Sladek und Pamela Zoline, die auch das Titelblatt gestaltete. Das Heft beinhaltete außerdem Texte und einen Comic von J. Sladek, eine \"Ronnie-Reagan\"-Anziehpuppe auf der Rückseite, sowie Texte und Gedichte von Vito Acconci, Jack Andersson, Michael Brownstein, Thomas Michael Disch, John Giorno, Lee Harwood, Raymond LaRochelle, Ron Padgett, Peter Schjeldahl, Anne Waldman, Lewis Warsh. Die Erstveröffentlichungen sind heute gesuchte Raritäten.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Veröffentlichungen und Auswirkungen.", "content": "Als die Texte \"Why I Want to Fuck Ronald Reagan\" und \"Plan for the Assassination of Jacqueline Kennedy\" 1970 bei Doubleday als Teil von Ballards Kurzgeschichtensammlung \"The Atrocity Exhibition\" erscheinen sollten, schritt die Verlagsspitze ein und ließ die Auflage einstampfen. The Atrocity Exhibition erschien auf Englisch zuerst 1970 bei Cape und 1972 in den USA bei Grove Press unter dem Titel \"Love & Napalm = Export U.S.A.\" und dann erst wieder 1990 in der großformatigen und von Phoebe Gloeckner illustrierten RE/Search-Ausgabe. Die deutsche Erstausgabe erschien 1970 unter dem Titel \"Liebe & Napalm = Export USA.\" David Lodge nahm das Motiv in dem 1975 erschienenen Roman \"Changing Places\" auf.", "section_level": 1}, {"title": "Verteilung beim republikanischen Parteitag 1980.", "content": "Beim Parteitag der Republikaner 1980 in Detroit verteilten ehemalige Mitglieder der Situationistischen Internationale aus Berkeley eine Ausgabe von \"Why I Want to Fuck Ronald Reagan\" unter dem Titel \"‚Official Republican‘ 1990 Presidential Survey\" und mit dem Siegel der Republikaner versehen an die Delegierten. Ballard zufolge wurde das Papier als ernstgemeint akzeptiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Why I Want to Fuck Ronald Reagan ist ein 1968 entstandenes Pamphlet des englischen Schriftstellers James Graham Ballard. Es ist im Stil einer wissenschaftlichen Veröffentlichung geschrieben und gibt eine Reihe bizarrer Experimente wieder, welche vorgeblich die demnach durch psychosexuelle Störungen verursachte Attraktivität Ronald Reagans zu messen versuchen. Reagan war zu der Zeit Gouverneur von Kalifornien und kandidierte bereits 1968 für die Nominierung als Präsidentschaftskandidat. Ballard ließ sich dabei von den Medienauftritten Reagans inspirieren. ", "tgt_summary": null, "id": 1663209} {"src_title": "Waldemar von Preußen (1889–1945)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Geschichte handelt von dem kurzen Leben des neugeborenen Vampirs Bree Tanner. Im Gegensatz zu der Familie Cullen, die sich komplett „vegetarisch“ ernährt, d. h. auf Menschenblut verzichtet und stattdessen Tierblut trinkt, dürstet es Bree nach menschlichem Blut. Die Handlung findet zunächst in Seattle, dann in Forks statt und beschreibt eine Zeitspanne von wenigen Tagen bis zum Kampf mit den Cullens und darauffolgender Vernichtung Brees durch die Volturi. Bree lebt seit Monaten mit einer Horde wilder Jungvampire zusammen. Angeführt wird die Gruppe von einem Vampir namens Riley, den Bree nicht leiden kann und der die Neugeborenen sichtlich schwer unter Kontrolle halten kann. So kommt es immer wieder dazu, dass die Gruppe sich durch gewaltsame Ausschreitungen selbst dezimiert. Erschaffen werden die Vampire von der Vampirfrau Victoria, die sie selbst jedoch nie zu Gesicht bekommen. Nur Riley trifft sich regelmäßig mit ihr. Um sich selbst vor den aggressiven Vampiren zu schützen, verhält Bree sich innerhalb der Gruppe sehr unauffällig, indem sie sich hinter einem Vampir namens Fred versteckt, der eine besondere Gabe zu besitzen scheint: Andere Vampire verspüren eine unangenehme Abneigung ihm gegenüber, die es ihnen kaum möglich macht, ihn überhaupt anzusehen, geschweige denn, ihm näher zu kommen. Bei einem Streifzug durch Seattle schließt Bree, anfangs widerwillig, Freundschaft mit dem Vampir Diego und verliebt sich in ihn. Zusammen stellen sie im Folgenden fest, dass Riley sie in einigen Aspekten angelogen hat: So glauben die Neugeborenen zum Beispiel, dass sie im Sonnenlicht verbrennen würden, obwohl das nicht stimmt. Sie versuchen, die Wahrheit und den Grund für ihre Existenz herauszufinden, wobei sie Riley und Victoria ausspionieren. Daraufhin beschließen sie, zusammen wegzulaufen. Vorher will Diego jedoch Riley allein zur Rede stellen und kehrt danach nicht mehr zum Haus, in dem die Neugeborenen sich verstecken, zurück. Stattdessen erzählt Riley nach seiner Rückkehr den Neugeborenen, dass ein benachbarter Vampirzirkel, die Cullens, ihnen Seattle als Jagdrevier streitig machen möchte und dass sie dieses verteidigen müssten. Die neugeborenen Vampire werden daraufhin für einen bevorstehenden Kampf ausgebildet. Riley selbst weiß jedoch nicht, dass Victoria in Wahrheit ihren von Edward getöteten Partner James durch den Tod Edwards menschlicher Freundin Bella rächen möchte. Unter vier Augen erzählt Riley der beunruhigten Bree, dass Diego bei Victoria sei und sie ihn am Tag des Kampfes wiedertreffen würde. Als der Tag gekommen ist und Bree Diego dennoch nirgendwo entdecken kann, begreift sie, dass Riley und Victoria ihn bereits vor Tagen getötet haben müssen. Im Kampf werden die Neugeborenen besiegt und Bree überlebt nur, weil sie nicht gegen die Cullens kämpfen möchte. Die Cullens beschließen, sie zu verschonen und ihr eine Chance für einen Lebenswandel zu geben. Sie wähnt sich in Sicherheit, bis die italienischen Volturi, der älteste Vampirzirkel und „Vampirpolizei“, am Ort des Geschehens auftauchen. Ungeachtet dessen, dass Bree nichts von den Gesetzen der Volturi wusste und sich deshalb auch nicht an solche halten konnte, vernichten die Volturi die junge Neugeborene als Strafe für die zu auffällig begangenen Morde in Seattle mit der Begründung, dass die Volturi keine zweiten Chancen geben.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "Das Buch war 7 Wochen lang im Jahr 2010 auf dem Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl – Das kurze zweite Leben der Bree Tanner (englischer Originaltitel: \"The Short Second Life of Bree Tanner\") ist ein 2010 erschienener Roman der US-amerikanischen Jugendbuchautorin Stephenie Meyer und ist ein Spin-off-Roman zur Bis(s)-Serie. Die Geschichte handelt von der Jungvampirin Bree Tanner, einem Nebencharakter in Meyers Roman \"Bis(s) zum Abendrot\". Die Handlung ist in der Sicht des neugeborenen Vampirs geschrieben und findet parallel zur Geschichte \"Bis(s) zum Abendrot\" statt.", "tgt_summary": null, "id": 1174519} {"src_title": "UCL School of Slavonic and East European Studies", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hoefer trat am 10. April 1883 als Fahnenjunker in das Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm II.“ (1. Schlesisches) Nr. 10 in Schweidnitz ein. Dort erfolgte am 13. November 1883 seine Ernennung zum Fähnrich sowie am 13. September 1884 die Beförderung zum Sekondeleutnant. Am 20. September 1890 versetzte man Hoefer in das 3. Oberschlesische Infanterie-Regiment Nr. 62 nach Cosel und verwendete ihn dort zunächst als Bataillon-, dann als Regimentsadjutant. In dieser Funktion wurde er am 29. März 1892 Premierleutnant. Als solcher versah er dann ab 14. Dezember 1895 Dienst als Adjutant der 24. Infanterie-Brigade, wurde am 12. September 1896 unter Belassung in diesem Kommando in das 8. Rheinische Infanterie-Regiment Nr. 70 versetzt und zum Hauptmann befördert. Nach seiner dortigen Tätigkeit als Kompaniechef kommandierte man ihn ab 1. Oktober 1898 zum Preußischen Kriegsministerium und setzt ihn als Adjutant der Versorgungs- und Justizdepartements ein. Am 22. Mai 1900 kehrte Hoefer in den Truppendienst als Kompaniechef im 3. Ober-Elsässischen Infanterie-Regiment Nr. 172 zurück. Vom 18. Mai 1905 bis 20. April 1911 folgte seine Kommandierung zur Artilleriedepot-Inspektion nach Berlin sowie die zwischenzeitliche Beförderung zum Major am 27. Januar 1906. Hoefer übernahm im Anschluss als Kommandeur das II. Bataillon des 3. Posenschen Infanterie-Regiments Nr. 58, wurde am 1. Oktober 1912 Oberstleutnant und als solcher am 18. Februar 1913 zum Stab des 3. Westpreußischen Infanterie-Regiments Nr. 129 nach Graudenz. Hier verblieb er über den Ausbruch des Ersten Weltkriegs hinaus. Am 27. August 1914 folgte Hoefers Ernennung zum Kommandeur des Landwehr-Infanterie-Regiments 10 sowie kurz darauf am 5. September 1914 die Beförderung zum Oberst. Während der Kämpfe an der Front erlitt Hoefer am 7. August 1915 schwere Verwundungen, sodass er nach einem Lazarettaufenthalt als Offizier von der Armee zunächst kein Truppenkommando erhielt. Nach seiner Gesundung setzte man ihn ab 2. Juni 1916 zunächst als Kommandeur des Landwehr-Infanterie-Regiments 57 ein und ernannte Hoefer drei Monate später zum Kommandeur der 17. Landwehr-Brigade, die er bis zum 16. Februar 1918 führen sollte. Im Anschluss übernahm Hoefer die 43. Ersatz-Infanterie-Brigade, wurde am 25. Februar Generalmajor sowie am 12. April 1918 Kommandeur der 117. Division. Mit dieser war er u. a. an der Vierten Flandernschlacht beteiligt und konnte sich durch die Erstürmung des strategisch wichtigen Kemmelbergs auszeichnen. Nach Kriegsende erfolgte seine Übernahme in die Reichswehr und Hoefer erhielt ab 1. Mai 1919 zunächst das Kommando über die Reichswehr-Brigade 32. Fünf Monate später erfolgte die Ernennung zum Infanterie-Führer 8. Anschließend war Hoefer ab März 1920 kurzzeitig Kommandeur der Reichswehr-Brigade 8, dann ab 26. April Kommandeur der Reichswehr-Brigade 6 und schließlich ab 18. Dezember 1920 Kommandant von Breslau. In dieser Funktion schied er am 31. Dezember 1920 aus dem aktiven Dienst aus und wurde in den Ruhestand versetzt. Nachträglich erhielt Hoefer am 3. Februar 1921 noch die Beförderung zum Generalleutnant. Hoefer fungierte vom 20. Mai bis 5. Juli 1921 als Führer des Oberschlesischen Selbstschutzes und hatte als solcher maßgeblichen Anteil an der Erstürmung des Sankt Annaberges während des Dritten Polnischen Aufstandes. Ab 20. April 1936 war er Mitglied der SS im Range eines SS-Oberführers und in dieser Funktion beim Reichsführer SS tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Kaserne in Homburger Stadtteil Erbach trug ihm zu Ehren den Namen Hoefer-Kaserne. 1945 wurde sie von der französischen Besatzungsmacht, nach dem ehemaligen französischen Gouverneur von Homburg und Kommandant der Hohenburg (1680 bis 1697) Graf La Bretesche, in Siedlung La Bretesche umbenannt und zunächst den in Homburg beschäftigten Zwangsarbeitern zur Verfügung gestellt. Danach wurde sie zur \"Heimstätte\", einer Auffangsiedlung für durch den Krieg Wohnungslose, Flüchtlinge und Vertriebene. Eine Berliner Straße im Stadtteil Reinickendorf wurde 1941 nach Karl Hoefer benannt, was erst 1996 auffiel. Angesichts seiner Mitgliedschaft in der SS im Range eines SS-Oberführers wurde die Straße am 11. September 1998 in Von-der-Gablentz-Straße (nach einem Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime) umbenannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Hoefer (* 29. Dezember 1862 in Pleß; † 12. Mai 1939 in Würzburg) war ein deutscher Generalleutnant sowie Freikorpsführer und SS-Oberführer.", "tgt_summary": null, "id": 1344104} {"src_title": "Kathrin Hendrich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Skagerrak.", "content": "Die Kaiserlich Japanische Marine hatte bereits 1916 mit den Planungen für eine neue Klasse von Schlachtschiffen begonnen. Gestützt auf die Planungen von Admiral Yuzuru Hiraga, flossen bald nach deren Bekanntwerden auch die Erkenntnisse aus der Skagerrakschlacht von Juni 1916 in die Überlegungen mit ein. Die britische \"Queen Elisabeth\"-Klasse sollte nun vom japanischen Entwurf übertroffen werden, und man entschloss sich daher, 40,6-cm-Geschütze zu verwenden. Die erstmalige Verwendung von so schweren Geschützen würde die bisherige Praxis von sechs Geschütztürmen, die man bei den Baureihen der \"Fusō\"-Klasse und der \"Ise\"-Klasse angewendet hatte, überflüssig machen; vier Türme mit je zwei Geschützen sollten als Hauptbewaffnung ausreichend sein. Das so eingesparte Gewicht und neuartige Maschinenanlagen sollten eine Geschwindigkeit von über 26 Knoten erlauben und die \"Nagato-Klasse\" zu einer der schnellsten Schlachtschiffklassen ihrer Zeit werden lassen. Auch die Veränderungen im Bereich der Schutzsysteme, die aufgrund der Erfahrungen der Skagerrakschlacht bei Neuentwicklungen weltweit vorgenommen wurden, betrafen die japanischen Planungen, und das Konzept der „alles-oder-nichts“-Panzerung wurde durch zusätzliche Schutzmaßnahmen ergänzt. Anstatt ausschließlich die lebenswichtigen Bereiche der Schiffe durch dicke Panzerplatten zu schützen, konzentrierte man den Schutz zwar auch auf diese Systeme, nämlich die Munitionskammern und Maschinenräume im Rumpf und die Geschütztürme und den Kommandostand an Deck, segmentierte aber gleichzeitig die Maschinenräume, um im Schadensfall nicht sämtliche Antriebsanlagen durch eindringendes Meerwasser zu verlieren.", "section_level": 2}, {"title": "Washington.", "content": "Während der Flottenkonferenz von Washington von November 1921 bis Februar 1922 wurde die \"Nagato-Klasse\" zum Eckpfeiler der japanischen Verhandlungsführung. Während Großbritannien auf eine Kaliberbeschränkung auf 15 inch (38 cm) drängte, bestand Japan, basierend auf der bereits fertiggestellten \"Nagato\" und der in der Endausrüstung befindlichen \"Mutsu\", auf offiziell 16 inch (obwohl eigentlich 16,14 inch (41 cm) Geschütze verwendet wurden) und 35.000 Tonnen Wasserverdrängung. Erst nach zähen Verhandlungen gelang es der japanischen Delegation unter Admiral Katō letztlich, die beiden Einheiten der Klasse zu behalten, wenn auch erst nach entsprechenden Zugeständnissen an die USA und Großbritannien, wobei letzteren das Behalten der \"HMS Hood\" (42.000 Tonnen) zugestanden werden musste.", "section_level": 2}, {"title": "Antriebsanlagen.", "content": "Die \"Nagato-Klasse\" setzte als erste japanische Schlachtschiffkonstruktion auf Schweröl als Hauptbrennstoff in 15 Dampfkesseln. Kohle wurde dagegen nur bei 6 Kesseln, die für eine Mischbefeuerung ausgelegt waren, verwendet. Die gelagerten Treibstoffreserven betrugen für diese Kesselkombination rund 1.600 Tonnen Kohle und 3.400 Tonnen Schweröl. Die Spitzengeschwindigkeit lag bei rund 26,7 Knoten. Vier große, neue Kampon-Kessel und sechs kleinere, die man überarbeitet hatte, waren sämtlich für eine Ölbefeuerung ausgelegt und ersetzten 1936 die alten Kesselanlagen. Der zweite Schornstein hinter der Brücke wurde entfernt. Man erreichte so eine große Gewichtseinsparung, die aber durch das Gewicht der, 1936 ebenfalls nachgerüsteten, zusätzlichen Panzerungselemente, mehr als aufgehoben wurde. Der Tiefgang erhöhte sich dadurch um etwa 50 cm, und die Spitzengeschwindigkeit sank auf 25 Knoten. Vier Turbinen, davon jeweils zwei Hoch- und zwei Niederdruckturbinen, übertrugen die Antriebsenergie auf vier Wellen. Diese Turbinen vom Gihon- oder Kampontyp waren die ersten japanischen Eigenentwicklungen, während man zuvor noch auf die in Lizenz produzierten Modelle von Parsons oder Curtis-Brown gesetzt hatte. Die generierte Leistung der vier verbauten Turbinen lag bei rund 80.000 WPS. Man hatte zwar versucht, moderne Turbinen zu bauen, deren Rotoren aus einem Stück gefertigt waren, jedoch war bei einer dieser Turbinen der \"Nagato\" im Testlauf eine Schaufel abgerissen, und man gab den Versuch auf. Die Maschinenräume erhielten eine zentrale Kontrollstation innerhalb des Rumpfes vor einem der Kesselräume, die es dem verantwortlichen Chefingenieur erlaubte, alle relevanten Anzeigen in einem abgetrennten, gekühlten Raum zu überwachen und per Telefon mit den einzelnen Maschinen- und Kesselräumen zu kommunizieren. Vier Generatoren zur Stromversorgung waren vorhanden, zwei davon achtern vom Maschinenraum und zwei davor. Die Anlage erzeugte für die Verbraucher im Schiff eine Spannung von 225 Volt Gleichspannung. Jeder wichtige Verbraucher (Steuerung, Geschütztürme, Kommunikation) besaß zwei Anschlüsse für die Energiezufuhr, die an zwei separat voneinander funktionierende Stromkreise angeschlossen waren, so dass beim Ausfall eines Kreises auf den anderen gewechselt werden konnte. Für Notfälle waren zudem zwei Sätze mit Batterien, einer für die Versorgung im Achterschiff, einer für das Vorschiff, vorhanden. Ein weiterer Satz mit 220-Volt-Batterien war neben dem Rudermaschinenraum untergebracht, um im Notfall die Motoren der Rudersteuerung zu versorgen.", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptartillerie.", "content": "Die Hauptbewaffnung bestand aus acht 41 cm L/45 Geschützen, die in vier Doppeltürmen entlang der Längsachse der Schiffe aufgestellt waren, je zwei Türme auf dem Vor- und zwei auf dem Achterschiff. Jeder Turm wog rund 1100 Tonnen und wurde durch eine dampfhydraulische Pumpe betrieben, die eine Leistung von rund 630 PS erreichte. Der verwendete Geschütztyp war 1914 (Modell „3. Jahr“ nach der Taishō-Zeitrechnung) entwickelt worden und konnte eine 1.000 kg schwere Granate bis zu 38 km weit schießen. Die Kadenz lag bei 1,5–2 Schuss pro Minute. Während der Modernisierung der Schiffe wurden 1936 diese Türme entfernt und durch die moderneren Versionen aus der verschrotteten Tosa-Klasse ersetzt. Diese waren weitgehend baugleich, besaßen aber eine maximale Rohrerhöhung von 43° anstatt der bisherigen 26°. Zwei Türme, Turm „B“ und Turm „C“ waren jeweils mit einem Basisgerät ausgerüstet, das zur Entfernungsmessung benutzt werden konnte. Im Inneren jedes Turms waren beide Geschütze durch ein splittersichers Längsschott geteilt. Ein ähnliches Schott teilte die Ladekammer im unteren Teil der Türme. Ein Richtschütze saß in einem schalldicht abgetrennten Bereich im hinteren Bereich jedes Turms. Die Geschwindigkeit, mit der die Türme horizontal gedreht werden konnten, lag bei bis zu 3° pro Sekunde; die Geschwindigkeit, mit der die Rohrerhöhung geändert werden konnte, lag bei etwa 8° pro Sekunde. Bei den verwendeten Geschossen sind zwei besonders zu erwähnen: Die panzerbrechenden Geschosse vom Typ 91 waren, anders als vergleichbare Waffen anderer Marinen, in ihrem Aufbau auch auf die Fortsetzung ihrer Flugbahn unter Wasser hin ausgelegt. Die grundlegende Idee lag dabei darin, dass die Granaten, die kurz vor einem Ziel auf das Wasser aufschlugen, auch unter Wasser eine stabile Flugbahn behielten und im Idealfall unterhalb des Gürtelpanzers, an der schlecht geschützten Unterseite des Ziels explodierten. Sowohl die Haube der Geschosse als auch die Kappe, die direkt auf der Granate aufsaß, wurden für diesen Zweck optimiert. Eine weitere Besonderheit der Munition war die, relativ spät im Krieg eingeführte, Modell 3 Brand-Streumunition zur Flugabwehr. Hier war die 41 cm Granate ein Submunitionsträger, der, ähnlich einer Clusterbombe, nach einer voreingestellten Zeit auseinanderbrach und viele Dutzend 25 × 90 Millimeter große Röhrchen freigab, von denen jedes mehrere Sekunden mit 3000 °C brannte, während es in Richtung Boden fiel. Für jedes Magazin werden etwa 180 Granaten Munitionsvorrat angenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Sekundärartillerie.", "content": "Als Sekundärbewaffnung wurden 20 14 cm L/50 Geschütze in Kasematten verbaut, je 10 an Backbord und Steuerbord, die man, anders als bei der Ise-Klasse, nicht ausschließlich im Rumpf, sondern je 3 an Back- und Steuerbord in einem Aufbau oberhalb des Hauptdecks aufstellte. 1936 wurden zwei 14-cm-Geschütze entfernt. Die Geschütze trugen die Zusatzkennung „3. Jahr“ (nach der Taishō-Zeitrechnung) als Hinweis auf das Jahr der Entwicklung. Jede Waffe verfügte über einen Schutzschild und ein einfaches Visier und wurde per Hand geladen und konnte so, je nach Leistung der Bedienmannschaft, zwischen 5 und 10 Schuss pro Minute abfeuern. Mit den rund 38 kg schweren Sprenggranaten war eine Reichweite von bis zu 20 km möglich. Zur üblichen Ausstattung gehörten auch panzerbrechende Geschosse mit ballistischer Haube und Leuchtgranaten.", "section_level": 2}, {"title": "Flugabwehr.", "content": "Vier einzelne 7,62 cm L/40 Flugabwehrkanonen, offiziell als 8,0 cm klassifiziert, die zunächst in offenen Lafetten an Deck aufstellt waren, wurden ab 1932 durch vier 12,7 cm L/40 Typ 89 Zwillingsflugabwehrkanonen ersetzt. Diese konnten Ziele auf niedriger Höhe (bis zu 10° Rohrerhöhung) in bis zu 15 km Entfernung und Ziele in großer Höhe (bis zu 75° Rohrerhöhung) in bis zu 10 km Entfernung bekämpfen. Die verwendeten Flugabwehrgranaten zerlegten sich nach Ablauf der vorher eingestellten Zeit und erzeugten dabei einen 15 Meter Splitterradius. Jedes Geschütz erreichte eine Kadenz von rund 8 Schuss pro Minute. Die Munition, bestehend aus einem Geschoss mit Metallkartusche, wurde aus den Munitionskammern mit einem Aufzug in die Nähe der Geschütze transportiert und dann von drei Ladeschützen per Hand auf die rechte Seite der Lafette getragen, wo die Zeitzünder der Granaten eingestellt wurden. Die Geschütze wurden dann per Hand geladen und vom Richtschützen, der auf der linken Seite der Lafette saß, durch Druck auf ein Pedal abgefeuert. Die Lafette ließ sich nur mit Hilfe von Elektromotoren bewegen. Das elektro-hydraulische System entwickelte dabei eine Leistung, die die 25 Tonnen schwere Lafette um 6° pro Sekunde zur Seite schwenken und die Rohrerhöhung um 12° pro Sekunde verändern konnte. Die leichte Flugabwehr im Nahbereich stützte sich, wie bei den meisten japanischen Schiffen der Zeit, auf 25-mm-Maschinenkanonen. Die Waffe basierte auf dem Design der französischen Hotchkiss Maschinengewehre und wurde ab 1936 in Yokosuka für die Marine gebaut. Sie verschoss 250 Gramm schwere Geschosse mit einer Mündungsgeschwindigkeit von rund 900 Metern pro Sekunde bei einer effektiven Reichweite von 3000 Metern. Basierend auf den 15-Schuss-Magazinen hatte sie lediglich eine Kadenz von etwa 110 Schuss pro Minute. Die einzelnen Kanonen waren in Typ-96-Drillings- oder Zwillingslafetten zusammengefasst oder standen einzeln. Die Typ-96-Drillingslafette war theoretisch für ferngesteuertes Richten und Abfeuern ausgelegt. Da die dafür notwendigen Leitungssysteme bei manchen der Geschütze nicht eingebaut wurden, erfolgte das Zielen durch ein einfaches Visier und das Richten durch zwei Handkurbeln. Ein Pedal wurde benutzt, um die Abzüge der beiden äußeren Kanonen zu betätigen, ein weiteres Pedal löste den Abzug der mittleren Kanone aus. Es gab 16 Drillings- und 10 Zwillingslafetten auf der \"Nagato\" (in ihrem letzten Bauzustand als aktives Kriegsschiff ab Sommer 1944), dazu 28 weitere Einzellafetten. Jede Drillingslafette hatte eine Bedienmannschaft aus drei Soldaten und einen Ladetrupp aus zwei Soldaten je Rohr, also neun Mann insgesamt. Die Einzellafetten wurden von je drei Mann bedient.", "section_level": 2}, {"title": "Torpedos.", "content": "Die acht 533 mm Torpedorohre, die die Schiffe ursprünglich erhalten hatten, wurden 1936 im Zuge der Umbauarbeiten ebenfalls entfernt. Die an der Tosa durchgeführten Tests hatten die Torpedoräume mit den darin gelagerten Waffen als deutliche Schwachstelle entlarvt, und man empfahl, entweder die Räume zu entfernen oder sie massiv mit Panzerung zu schützen.", "section_level": 2}, {"title": "Panzer- und Strukturelles Schutzsystem.", "content": "Gestützt auf die Ergebnisse, die durch diverse Testreihen mit Beschussversuchen an der Tosa ermittelt worden waren, wurde auch das Schutzsystem der übrigen japanischen Schlachtschiffklassen überarbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Struktureller Schutz.", "content": "Der strukturelle Schutz gegen Torpedotreffer bestand aus Wülsten an den Schiffsseiten, die 1936 nachgerüstet wurden. Der ursprüngliche Schutz hatte nur aus dem Expansionsraum bestanden, den die Treibstofftanks lieferten, die zwischen äußerer Bordwand und dem Torpedoschott lagen. Die neuen Torpedowülste vergrößerten den möglichen Expansionsraum, in dem sich eine Torpedoexplosion ausbreiten konnte, ohne die Maschinenräume zu gefährden, auf etwa 6,5 Meter. Der untere Teil dieser neuen Torpedowülste enthielt abwechselnd einen Treibstoffbunker und eine leere, wasserdichte Abteilung, während der obere Teil aus zwei weiteren wasserdichten Abteilungen bestand. Der Treibstoff in diesen Außenbordtanks wurde normalerweise zuerst verbraucht, konnte aber auch in die inneren Tanks umgepumpt werden. Die bisher leer gebliebenen Abschnitte im oberen Teil der Wülste wurden 1941 mit Stahlrohren („Knautschrohre“) gefüllt, um eine bessere Schockabsorption bei einer Torpedoexplosion am Wulst zu erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Panzerung.", "content": "Bereits vor der Modernisierung beider Schiffe besaß die Klasse einen doppelten Schiffsboden, der Treibstofftanks enthielt. 1936 wurde eine zusätzliche Panzerplatte unter den unteren Boden genietet. Sie reichte nicht über die gesamte Schiffsbreite, sondern erstreckte sich von der äußeren Bordwand nach innen bis knapp über das äußere Längsschott der Kesselräume hinaus und war knapp 40 mm dick. Der übrige Teil des unteren Bodens bestand aus gewöhnlichem Stahl. Der durchgehende Schiffsboden im Inneren dagegen bestand aus rund 12,5 mm Panzerstahl. Der vertikale Gürtelpanzer der \"Nagato-Klasse\" war an seiner breitesten Stelle 30 cm dick und nach unten hin auf eine Dicke von etwa 15 cm getäpert, was bedeutet, dass es sich um eine durchgängige Panzerplatte handelte, deren Dicke jedoch im unteren Teil abnahm. Er erstreckte sich über rund 63 % der Schiffslänge, während er bei vergleichbaren Schiffen deutlich kürzer war. Zu den Rumpfenden hin dünnte er bis auf etwa 100 mm aus. Weitaus mehr Panzerung als bei anderen Entwürfen der Zeit wurde auf den horizontalen Schutz verwendet. Die Klasse erhielt neben der gepanzerten Oberseite der Zitadelle (Panzerdeck) ein gepanzertes Zwischendeck und ein gepanzertes Wetterdeck, das die 14-cm-Geschütze in ihren Kasematten vor Steilfeuer und Fliegerbomben schützte. Die Oberseite des Aufbaus, der sich zwischen dem Brückenturm und dem Geschützturm „C“ befand, war dagegen mit nur rund 6 mm Stahl kaum gepanzert. Dieser horizontale Panzerschutz für alle Bereiche zwischen den Hauptgeschütztürmen wuchs im Zuge der Modernisierungsarbeiten an der Klasse ab 1936 drastisch an, da die Decks zu ihrer bestehenden Panzerung noch zusätzliche Lagen Panzerstahl erhielten. Der besonders kritische Bereich über den Munitionskammern erhielt noch bis zu 12 cm zusätzliche Stahlpanzerung. Die Geschütztürme der Hauptartillerie waren ab 1936 an ihrer Stirnseite mit rund 350 mm dicken Panzerplatten geschützt, auf der Oberseite mit bis zu 230 mm. Die Barbetten, also die zylindrischen Strukturen unterhalb der Türme, durch die die Munition transportiert wurde, waren durchgehend bis zum Panzerdeck mit 290 mm Panzerstahl geschützt, der an einigen Stellen bis auf 325 mm Dicke aufwuchs. Der Gefechtsstand, also die kleine Befehlszentrale im Brückenturm unmittelbar hinter Turm „B“, von der im Notfall die wichtigsten Schiffssysteme gesteuert werden konnten, hatte einen Schutz von 340 mm Stahl. Der übrige Brückenaufbau war nur gegen Splitter und kleinkalibriges Waffenfeuer geschützt oder besaß lediglich Blechverkleidungen zum Schutz vor der Witterung. Der verwendete Panzerstahl für den größten Teil der Panzerung war vom Typ „NVNC“ (New Vickers, Non Cemented)., der nicht durch Einsatzhärtung nachbearbeitet war. Der Gürtelpanzer erhielt dagegen eine Einsatzhärtung, war aber ebenfalls nach dem Herstellungsverfahren des britischen Vickers-Armstrog-Konzerns produziert und trug deshalb die Bezeichnung „VC“ (Vickers, Cemented). Die NVNC-Panzerungselemente waren flexibler als die VC-Panzerung und, wegen des fehlenden Arbeitsschrittes, auch preiswerter herzustellen und zu verarbeiten. Die VC-Panzerung vermochte dagegen eher, Granatsplitter und direkte Treffer ohne Beschädigungen am Schiff abzuweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung.", "content": "Der Rümpfe der \"Nagato\"-Klasse bestanden aus Stahlplatten, die, wie bei der Masse der japanischen Kriegsschiffe, genietet und nicht durch Schweißnähte verbunden waren. Eine Schwachstelle bildeten so die Verbindungen zwischen den Panzerplatten. Während die Verbindungseffizienz bei modernen Schlachtschiffen wie etwa der \"Bismarck\"-Klasse mit rund 85 % eingeschätzt wurde, lag die Effizienz, die amerikanische Wissenschaftler nach dem Krieg für die \"Nagato-Klasse\" feststellten, bei nur rund 65 %. Das erhöhte die Gefahr, dass Panzerplatten zwar einem Einschlag standhielten, aber gleichzeitig die Verbindungen zu den benachbarten Platten rissen. Der Aufwuchs der Schiffsbreite durch die Wülste zwang zu einer Verlängerung der Schiffsrümpfe um knapp 9 Meter, um das Verhältnis von Breite zu Länge auf einem günstigen Niveau zu erhalten. Die schwere zusätzliche Panzerung, die während der Modernisierungsmaßnahmen angebracht wurde, erhöhte den Tiefgang auf 9,70 m. Im Gegensatz zu vorangegangenen japanischen Schlachtschiffen trug die \"Nagato-Klasse\" zudem einen geschwungenen Klipperbug. Der Gürtelpanzer der Schiffsklasse war nicht das stärkste vertikale Schutzsystem seiner Zeit. Bereits die deutsche Kaiser-Klasse von 1912 besaß schon einen 35 cm starken Gürtelpanzer. Allerdings wurde die Panzerung der \"Nagato-Klasse\" nie Treffern schwerer Granaten ausgesetzt. Lediglich einige kleinere Fliegerbomben trafen im Krieg die \"Nagato\", von denen aber keine das Panzerdeck über der Zitadelle oder das Zwischendeck durchschlug. Auch die Druck- und Hitzewellen der beiden Atombombenexplosionen, die nach dem Krieg im Bikini-Atoll die \"Nagato\" trafen, waren nicht in der Lage, den Panzerschutz des Rumpfes zu zerstören.", "section_level": 2}, {"title": "Aufklärung und Feuerleitung.", "content": "Die \"Nagato-Klasse\" wurde zunächst nur mit verschiedenen Beobachtungs- und Feuerleitsystemen ausgerüstet, die sich wie folgt zusammensetzten:", "section_level": 1}, {"title": "Optische Systeme.", "content": "Der Hauptentfernungsmesser, mit einer Basislänge von 10 Metern, ermittelte die Entfernung für weit entfernte Ziele, gegen die die Hauptartillerie der Schiffe dann eingesetzt werden konnten. Er war, untypisch, unterhalb der Gefechtsbrücke im Brückenaufbau montiert. Das führte dazu, dass er nicht um 360° um die eigene, vertikale Achse gedreht werden konnte, da die Stützstruktur der darüberliegenden Gefechtsbrücke im Weg war. Deshalb hatte man den kompletten Entfernungsmesser auf Schienen gesetzt, auf denen er kreisförmig, um die Stützstruktur herum, bewegt werden konnte. Das Hauptleitgerät vom Typ 94 (Hoi-ban) war in einer wettergeschützten Kuppel auf der obersten Ebene des Brückenturms, oberhalb der Gefechtsbrücke, untergebracht und bestand aus drei 15-cm-Beobachtungsteleskopen, einer Recheneinheit und einer Kommunikationsanlage. Die Bedienmannschaft des Hauptleitgerätes bestand aus fünf Seeleuten und einem Offizier. Dieses Leitgerät lenkte das Feuer der vier schweren Geschütztürme. Auf einer Plattform, etwa auf halber Höhe des Brückenturms, war ein Typ 92 (Sokuteki-Ban) Beobachtungsgerät aufgestellt, das Daten über den Kurs und die Geschwindigkeit eines gegnerischen Schiffes sammelte. Es ähnelte im Aufbau dem Hauptleitgerät, verfügte aber neben einem Teleskop auch über einen Neigungsmesser und eine mechanische Rechenmaschine. Die Daten der verschiedenen optischen Entfernungsmesser (später auch des Radars), des Hauptleitgerätes und des „Sokuteki-Ban“-Rechners wurden zunächst elektrisch an die Feuerleitzentrale weitergegeben. Die Feuerleitzentrale befand sich im Rumpf, unterhalb des Brückenturms, geschützt vom Panzerdeck. Die eingehenden Informationen wurden dort zunächst auf ihre Wahrscheinlichkeit hin geprüft, so dass die Daten zerstörter oder beschädigter Entfernungsmesser aussortiert werden konnten. Ein Rechengerät vom Typ 92 (Shageki-ban) wurde dann per Hand mit den Informationen programmiert und verarbeitete sie weiter. Er wurde von sieben Mann und einem Offizier bedient. Unter Berücksichtigung von Windgeschwindigkeit, eigenem Kurs, eigener Geschwindigkeit, wahrscheinlichem Kurs und wahrscheinlicher Geschwindigkeit des Ziels und der Flugzeit der eigenen Granaten ermittelte das Rechengerät dann die Feuerleitlösung für die Geschütze und übertrug sie zurück an das Leitgerät. Die Mannschaft des Typ 94 Leitgerätes konnte dann an den Werten Nachjustierungen vornehmen, um etwa die Rollbewegungen des eigenen Schiffes auszugleichen, und gab dann die Informationen elektrisch an die Geschütztürme weiter. Die 14-cm-Geschütze der Sekundärartillerie wurden ebenfalls über ein Typ 94 Leitgerät geführt, das aber nur über zwei schwächere Teleskope mit 12-cm-Linsen verfügte. Auf der Ebene des Brückenturms, das das Typ 92 „Sokuteki-Ban“ für die schwere Artillerie beherbergte, waren auch zwei kleinere Ausführungen des Sokuteni-Bans an Backbord und Steuerbord auf Plattformen untergebracht, die die Daten zur Lage des Ziels für die Sekundärartillerie ermittelten. Beide Systeme waren mit einem eigenen Typ 94 (Shageki-Ban) Feuerleitrechner in der Feuerleitzentrale verbunden, der von fünf Seeleuten und einem Offizier bedient wurde. Anders als bei der Hauptartillerie übertrug hier die Feuerleitzentrale direkt die berechneten Werte an die Geschütze, ohne den Umweg über das Leitgerät, so dass eine schnellere Aktualisierung der Daten zur Bekämpfung der wendigeren Ziele im Nahbereich möglich war. Sowohl die Leitgeräte für die Haupt- als auch die der Sekundärartillerie waren redundant ausgeführt, und so konnten, bei einem Ausfall der Leitgeräte im Brückenturm, auch von Systemen auf dem Podest am hinteren Mast aus die Feuerleitdaten an die Zentrale und die Geschütze geliefert werden. Die schwere Flugabwehr, stützte sich auf ein eigenes, schnelleres Leitsystem, bestehend aus Entfernungsmessern mit 4,5 Meter Basislänge und Leitgeräten vom Typ 91 (Kosha-Soshi), die jeweils gemeinsam auf zwei Plattformen auf beiden Seiten des Schornsteins montiert waren. Der stereoskopische Entfernungsmesser mit der Basislänge von 4,5 Metern lieferte über zwei 48-mm-Objektive an den äußeren Enden der Auslegerarme eine Vergrößerung von bis zu 24 bei einem Sehwinkel von 1,5°. Der gesamte Aufbau des Entfernungsmessers konnte um die eigene vertikale Achse gedreht werden und die Objektive konnten über die Ausleger in der Horizontalen verstellt werden. Das rund 3 Tonnen schwere Typ 91 Leitgerät benötigte elf Mann zur Bedienung. Es war ein optischer Tachymeter, der in Kombination mit einem Drehmeter, über Beobachtungsschlitze in der zylindrischen Verkleidung auf der Oberseite Kurs und Geschwindigkeit der Ziele ermittelte und dann, gemeinsam mit den Daten des unabhängig funktionierenden Entfernungsmessers, die Informationen zu horizontalem und vertikalem Richtwinkel, sowie die Daten zur Einstellung der Zünder an den Granaten an die 12,7 cm Flugabwehrkanonen übertrug. Das System konnte Daten zur Bekämpfung von Luftzielen oder auch für Oberflächenziele im Nahbereich liefern. Die Beobachtungsteleskope im Leitgerät konnten von −15° bis auf einen Winkel von +90° nach oben geschwenkt werden und waren auf drei Achsen gelagert. Der kommandierende Offizier schaute dabei durch ein Beobachtungsfernglas in einer kleinen Kuppel auf der Oberseite des Gehäuses und wählte die Ziele aus, für die das übrige Personal dann die Feuerleitdaten ermittelte. Das Typ 91 Leitgerät wurde im Kriegsverlauf durch das ähnliche Typ 94 Leitgerät ersetzt, das leichter zu handhaben war und auch Entfernungsangaben der Radarsysteme verarbeiten konnte. Das Typ 94 Leitgerät wurde vom Unternehmen Nippon Kōgaku Kōgyō Kabushikigaisha gebaut. Die schwere Hauptartillerie der Nagato-Klasse konnte im späteren Kriegsverlauf ebenfalls zur Flugabwehr verwendet werden. Mit der 41 cm Standardgranate Mod. 3 Brand-Streumunition sollte dabei ein Sperrfeuer gegen Flieger geschossen werden. Um diese Munition zielgenau verschießen zu können, reichte das beschriebene Feuerleitsystem der Hauptartillerie nicht aus, so dass in der Feuerleitzentrale ein zusätzliches Rechengerät installiert wurde. Dieses System wurde von einer Bedienmannschaft aus neun Seeleuten gesteuert und ermittelte die Richtwinkel der Kanonen und die Entfernungseinstellungen für die Zerlegezünder der Flugabwehrgranaten, die dann an die Richtkanoniere in den Türmen übertragen wurden. Die leichte Flugabwehr wurde von Typ 94 (Kosha-Sochi) Leitgeräten gesteuert. Obwohl auch das Typ 95 System bereits entwickelt worden war, um mit 25 mm Maschinenkanonen gekoppelt zu werden und die Motoren für horizontales und vertikales Richten der Kanonen, gestützt auf ein System nach den Erfindungen von Ward Leonard, fernzusteuern, stützte sich die Kontrolle der Masse der 25-mm-Waffen der Nagato-Klasse auf das einfachere Typ 94 System. Zwei 1,5 Meter Entfernungsmesser mit Splitterschutz und zwei 1,5 Meter Entfernungsmesser ohne Schutz, standen an den Seiten und am hinteren Ende der Hauptbrücke zur alternativen Bestimmung von Zielentfernungen zur Verfügung, falls andere Entfernungsmesser ausfielen.", "section_level": 2}, {"title": "Aufklärungsflugzeuge.", "content": "Zu Testzwecken war bereits 1925 ein einfaches Abflugdeck auf dem Dach von Turm „B“ errichtet worden, das jedoch nach kurzer Zeit wieder abgebaut wurde. Für die Aufklärung in großen Entfernungen wurde erst 1933 ein Katapult für den Start von Wasserflugzeugen zwischen Turm „C“ und dem Hauptmast installiert. Es wurde mit einem Rangierdeck für Flugzeuge, ähnlich dem auf der \"Kongō\"-Klasse, kombiniert. Auf dem Deck war ein Schienensystem verbaut, das es erlaubte die Flugzeuge per Hand von ihren Parkpositionen zum Katapult zu rollen. Drei Flugzeuge vom Typ E8N1 wurden ab 1938 auf diesem Deck mitgeführt, ihre Bedeutung als Aufklärer nahm im Verlauf des Pazifikkrieges allerdings stark ab. Um die Flugzeuge wieder an Bord zu holen, war ein Kran an der Seite des Flugdecks montiert.", "section_level": 2}, {"title": "Radar.", "content": "Nachträglich wurde die Klasse für die Verwendung der neu entwickelten Radarsysteme umgebaut: So war ein Typ 21 (Gō Dentan) vorgesehen. Im Mai 1943 ist die Antenne für das System auf der obersten Plattform des Brückenturms, hinter dem Typ 94 Hauptleitgerät, installiert worden. Das Typ 21 (eigentliche eine Abkürzung für Baumuster 2 Modell 1) war zur Suche nach Luft- und Oberflächenzielen entwickelt worden. Zwei Typ 13 Radarsysteme, mit je einer Yagi-Uda-Antenne, wurden im Juni 1944 an der Stützstruktur des Achtermastes installiert. Das Typ 13 (eigentliche eine Abkürzung für Baumuster 1 Modell 3) war ein Radar, das zur Suche nach Luftzielen entwickelt worden war und in dieser Disziplin leistungsstärker als das Typ 21 Gerät gewesen ist. Ein Typ 22 Radarsystem, bestehend aus zwei Sätzen, war an beiden Seiten des Brückenturms verbaut und im Juni 1944 nachgerüstet worden. Beide Systeme waren auf kleinen Plattformen an den Seiten der Hauptentfernungsmesserplattform montiert. Das Typ 22 (Baumuster 2 Modell 2 Modifikation 4) war ein System zur Suche nach Oberflächenzielen, das auf Magnetron-Technologie basierte und je eine Hornantenne als Sender und Empfänger besaß. Es konnte ein großes Schiffsziel, wie etwa ein Schlachtschiff, auf 25 km Entfernung, mit einer Genauigkeit von rund 100 Metern orten, was zur Feuerleitung der schweren Artillerie ausreichend war.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung.", "content": "Die Typ 92 (Shageki-ban) Rechenmaschine zur Feuerleitung der Hauptgeschütze basierte auf Entwicklungen der britischen Firma \"Barr and Stroud\" aus den dreißiger Jahren, die von der Aichi Uhren-Fabrik nachgebaut und den Erfordernissen angepasst wurden. Anders als moderne Systeme anderer Marinen im Zweiten Weltkrieg besaß die Maschine keine Vorrichtungen zur gleichzeitigen Verfolgung von Kurs, Geschwindigkeit und Entfernung von mehr als einem Zielschiff, was den schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Zielen erschwerte. Zudem mussten viele Arbeitsschritte manuell durchgeführt werden, was das System personalintensiv und die Berechnungen fehleranfällig machte. Das System zur Feuerleitung bei der Luftabwehr litt an zahlreichen Problemen. Zunächst war es ursprünglich für langsam fliegende Ziele entwickelt worden, weswegen man zahlreiche Daten in den Rechner eingeben musste, die zwar die Genauigkeit der Feuerleitlösung minimal erhöhten, aber nur untergeordnete Priorität hatten (z. B. Abdrift des Ziels) und so die Bearbeitungszeit bis zur Ermittlung eines Richtwertes stark verlängerten. Die Trennung von Entfernungsmesser und Recheneinheit konnte zu Verwirrung führen, da unterschiedliche Daten zur Eingabe in den Rechner von mehreren Seiten einem Kommunikationssoldaten am Rechner zugerufen wurden, der sie dann zuordnete. Bei Angriffen von mehreren Flugzeugen war zudem die Auswahl eines bestimmten Zieles schwer, da der Führungsoffizier und Bedienmannschaft des Entfernungsmessers dazu neigten, verschiedene Ziele durch ihre jeweiligen Sichtgeräte zu verfolgen und dementsprechend widersprüchliche Daten an die Rechenmaschine zu melden. Dieses Problem konnte erst später durch den Einbau einer Beobachtungskuppel für den Offizier in das Dach des Entfernungsmessers behoben werden. Die Daten über Flughöhe und Geschwindigkeit, die im späteren Verlauf von den Typ 21 und Typ 13 Radarsystemen geliefert wurden, waren nicht genau genug für die Bekämpfung von feindlichen Flugzeugen in der Dunkelheit. In Kombination mit den leistungsschwachen Waffen wird die Abwehrleistung des Flugabwehrsystems allgemein als schlecht und weitgehend unwirksam bewertet. Die verbauten Radarsysteme waren, mit Ausnahme des 10 cm Typ 22 Radars, durchweg ungenauer und unzuverlässiger als die alliierten Systeme. Das Typ 22 konnte sein Potential nie voll ausschöpfen, da die Japaner keine PPI-(Plan Position Indicator)-Bildschirme besaßen, die dem Operator die Trennung verschiedener Signale erleichtert hätten.", "section_level": 2}, {"title": "Unterscheidungsmerkmale.", "content": "\"Mutsu\" und \"Nagato\" sind auf Fotografien normalerweise schwer zu unterscheiden, da sich die minimalen Abweichungen in der Positionierung von Ausrüstung am Brückenturm oder bei den Pollern nur schwer ausmachen lassen. Erst bei späteren Aufnahmen, die ein Schiff der \"Nagato-Klasse\" mit zusätzlichen Flugabwehrkanonen zeigen, kann man von der \"Nagato\" ausgehen, da die \"Mutsu\" diese Aufrüstung vor ihrem Untergang noch nicht erhalten hatte. Gleiches gilt für die Radarsysteme der Typen 21, 13 und 22, die die \"Nagato\" ab Mai 1943, beziehungsweise ab Juni 1944, trug.", "section_level": 1}, {"title": "Schiffe der Nagato-Klasse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nagato.", "content": "Die \"Nagato\" wurde im August 1917 von der Marinewerft in Kure auf Kiel gelegt und lief im November 1919 vom Stapel. Sie wurde im Pazifikkrieg hauptsächlich als Führungsschiff eingesetzt und war nur im Oktober 1944 während der Schlacht von Leyte in direkte Kampfhandlungen mit gegnerischen Überwasserschiffen verwickelt. Zum Kriegsende wurde sie wegen Treibstoffmangels in Kure als schwimmende Flugabwehrplattform verankert und letztlich von den Amerikanern beschlagnahmt. Sie wurde dann als Zielschiff verwendet und ging nach einem Atombombentest am 29. Juli 1946 im Bikini-Atoll unter.", "section_level": 2}, {"title": "Mutsu.", "content": "Die \"Mutsu\" wurde im Juni 1918 von der Marinewerft in Yokosuka auf Kiel gelegt und lief im Mai 1920 vom Stapel. Sie war im Pazifikkrieg meist hinter den kämpfenden Flottenteilen eingesetzt. Sie führte, unter anderem, Sicherungsaufgaben für japanische Flugzeugträger in den Schlachten um Guadalcanal durch. Am 8. Juni 1943 wurde sie durch eine Explosion in einem der Magazine unterhalb der Hauptgeschütze, deren Ursache nie ganz geklärt wurde, in der Bucht vor Yamaguchi in zwei Hälften zerrissen und sank.", "section_level": 2}, {"title": "Belege und Verweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Quellen zur \"Nagato\"-Klasse: Quellen zu den politischen Lage und Planung der japanischen Marine:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Nagato-Klasse (jap., \"Nagato-gata senkan\") war eine Klasse von zwei Schlachtschiffen des japanischen Kaiserreiches, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Sie war nach dem Baustopp durch den Flottenvertrag von Washington 1922 die letzte japanische Schlachtschiffklasse, die in den folgenden 15 Jahren in Dienst gestellt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2301320} {"src_title": "Eddie Long", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Andrij Srjubko begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt in der Nachwuchsabteilung des HK Sokol Kiew, für dessen Profimannschaft er in der Saison 1993/94 sein Debüt in der russischen Superliga gab. Anschließend ging der Verteidiger nach Nordamerika, wo er eine Spielzeit lang für die Kamloops Blazers, die ihn beim CHL Import Draft 1994 in der 1. Runde als 39. Spieler gezogen hatten, in der kanadischen Juniorenliga Western Hockey League aktiv war. Von 1996 bis 2002 stand der Ukrainer bei mehreren unterklassigen nordamerikanischen Profiteams unter Vertrag. In der International Hockey League spielte er für Las Vegas Thunder, Fort Wayne Komets, Utah Grizzlies und Grand Rapids Griffins, in der United Hockey League für die Port Huron Border Cats und in der American Hockey League für Syracuse Crunch. Von 2002 bis 2004 war Srjubko für Molot-Prikamje Perm und Amur Chabarowsk in der russischen Superliga aktiv. Parallel absolvierte er insgesamt 21 Spiele für seinen ukrainischen Ex-Club HK Sokol Kiew in der länderübergreifenden East European Hockey League. Mit dem HK MWD Twer aus der Wysschaja Liga, der zweiten russischen Spielklasse, erreichte der Rechtsschütze in der Saison 2004/05 als Zweitligameister den Aufstieg in die Superliga. Die folgende Spielzeit beendete er jedoch erneut in Kiew, diesmal in der weißrussischen Extraliga. Von 2006 bis 2009 stand der Nationalspieler erneut in der Wysschaja Liga auf dem Eis, in der er für Torpedo Nischni Nowgorod, den HK Dmitrow und den HK Sokol Kiew antrat. 2009 gewann er mit Sokol die ukrainische Meisterschaft. In der Saison 2009/10 spielte er mit Sokol Kiew in der weißrussischen Extraliga. Für die Saison 2010/11 unterschrieb er zunächst einen Vertrag beim neu gegründeten HK Budiwelnik Kiew aus der Kontinentalen Hockey-Liga. Nachdem dieser aufgrund von Verzögerungen bei der Stadionrenovierung den Spielbetrieb in der KHL nicht aufnehmen konnte, blieb er bei Sokol Kiew in der Extraliga. Zur Saison 2011/12 kehrte Srjubko zu seinem Ex-Verein Molot-Prikamje Perm in die ein Jahr zuvor neu gegründete zweite russische Spielklasse, die Wysschaja Hockey-Liga, zurück. Nach der Saison 2012/13, die er beim HK Kuban Krasnodar verbrachte, beendete er seine Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für die Ukraine nahm Srjubko im Juniorenbereich an der Junioren-B-Weltmeisterschaft 1994. Für die Senioren lief er bei den Weltmeisterschaften der Division I 2008, 2009, 2010 und 2011 sowie den Weltmeisterschaften der Top-Division 2001, 2003, 2004, 2005, 2006 und 2007 auf. Des Weiteren stand er im Aufgebot seines Landes bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City und bei der Qualifikation zu den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Nach Ende seiner aktiven Laufbahn stieg Srjubko in das Trainergeschäft ein. Zunächst war er 2013/14 Assistenztrainer des MHK Dmitrow in der Molodjoschnaja Chokkeinaja Liga B. 2014 war er Assistenztrainer bei der ukrainischen U20-Nationalmannschaft und General Manager der Herren-Nationalmannschaft. Seit 2016 ist er ebenfalls als Assistenztrainer beim HK Donbass Donezk in der ukrainischen Eishockeyliga tätig. Bei der U20-Weltmeisterschaft 2018 war er Cheftrainer der ukrainischen Junioren in der B-Gruppe der Division I.", "section_level": 2}], "src_summary": "Andrij Wassyljowytsch Srjubko (, /Andrei Wassiljewitsch Srjubko; * 21. Oktober 1975 in Kiew, Ukrainische SSR) ist ein ehemaliger ukrainischer Eishockeyspieler, der über viele Jahre in den nordamerikanischen Minor Leagues und der russischen Superliga aktiv war. Seit 2016 ist er Assistenztrainer des HK Donbass Donezk in der ukrainischen Eishockeyliga.", "tgt_summary": null, "id": 1120804} {"src_title": "Pender Island", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "\"Thalassocnus\" umfasste mittelgroße Vertreter der bodenbewohnenden Faultiere. Sein Habitus ähnelte dem von \"Nothrotherium\" und \"Nothrotheriops\", zwei nahe verwandte Formen, es war aber größer als ersteres und kleiner als letzteres. Das größte vollständige Skelett misst 255 cm in der Gesamtlänge von der Schnauze bis zur Schwanzspitze, der Schwanz nahm davon circa 85 cm ein. Bezugnehmend auf die Länge des Oberschenkelknochens kann für den kleinsten bekannten Vertreter von \"Thalassocnus\" eine Gesamtlänge von 210 cm angenommen werden, der größte erreichte immerhin 330 cm und gehörte den spätesten Formen an. Gewichtsschätzungen liegen bei rund 203 kg für die früheren Formen, bis auf die etwas größere Terminalform besaßen die Arten von \"Thalassocnus\" aber vergleichbare Körpermaße. Wie alle bodenbewohnenden Faultiere verfügte \"Thalassocnus\" über vergleichsweise kurze Gliedmaßen, verglichen mit den baumbewohnenden heutigen Formen, wobei die Vordergliedmaßen etwas länger als die hinteren waren. Zudem besaß \"Thalassocnus\" einen kräftigen, langen Schwanz.", "section_level": 2}, {"title": "Schädel- und Gebissmerkmale.", "content": "Der Schädel von \"Thalassocnus\" wurde zwischen 26 und 30 cm lang und war allgemein langgestreckt und schmal. Hinter den Augen besaß er eine maximale Breite von 6 cm, zwischen den beiden Warzenfortsätzen an der Schädelbasis von 10 cm. In der Seitenansicht zeigte die Stirnlinie einen leicht gewölbten Verlauf, sie war nicht so stark domartig ausgeprägt wie teilweise bei anderen Angehörigen der Nothrotheriidae. Das auffälligstes Kennzeichen des Schädels stellte der gestreckte vordere Teil des Schädels dar. Bewirkt wurde dies hauptsächlich durch das große, robust gebaute und stark verlängerte Zwischenkieferbein, bei späteren Vertretern kam es zudem noch zur Streckung des vorderen Bereiches des Oberkiefers. Markant am Zwischenkieferbein erschienen außerdem die verbreiterten, spatelförmigen vorderen Enden. Das Nasenbein trat dagegen weit hinter den Zwischenkieferknochen zurück, hatte aber ebenfalls eine lange und zudem schmale Form. Am vorderen Ende wies es einen V-förmigen Einschnitt auf. Ebenso war das Stirnbein relativ ausgedehnt und nahm bei einigen Formen bis zu 40 % der Länge des Oberschädels ein. Zwischen den beiden Scheitelbeinen war ein kleiner Scheitelkamm ausgebildet. Am Hinterhauptsbein traten wiederum die sehr tief sitzenden Gelenkansätze der Halswirbelsäule hervor, die eine nahezu bauchseitige Lage aufwiesen. Der Jochbogen war wie bei vielen Faultieren nicht vollständig geschlossen und wies am vorderen Bogenansatz einen zusätzlich abwärts gerichteten Knochenfortsatz als Ansatzstelle der Kaumuskulatur auf. Der vordere Teil des Jochbogens stieg steil auf und erreichte am oberen Ende teilweise die Höhe der Stirnlinie. Dadurch bestand eine große Lücke zum hinteren Bogenansatz, der deutlicher horizontal verlief. Der Unterkiefer maß zwischen 20 und 25 cm in der Länge und besaß eine ähnliche Form wie bei anderen Nothrotherien; er ähnelte auch den verwandten Megatherien mit einem deutlich nach unten gewölbten Knochenkörper. Die maximale Höhe des Knochenkörpers lag unterhalb des zweiten Backenzahns und betrug etwa 4,6 cm, die hinteren Gelenkenden ragten steil auf. Analog zum verlängerten Zwischenkieferknochen war die Symphyse weit nach vorn ausgezogen und wurde im Verlauf der Stammesgeschichte immer länger. Sie erreichte Längen von 6 bis zu 11 cm und verbreiterte sich bei späteren Formen vorn ebenfalls spatelförmig. Wie auch die anderen entwickelten Nothrotherien wies \"Thalassocnus\" je vier molarenartige Zähne je Oberkiefer- und drei je Unterkieferhälfte auf, somit waren insgesamt 14 Zähne im Gebiss ausgebildet. Einen weiteren, jeweils eckzahnartig gestalteten vordersten Zahn besaßen nur die frühesten Nothrotherien und war bei \"Thalassocnus\" wie bei \"Nothrotherium\" reduziert. Die Zähne hatten eine trapezförmige (nur der vorderste Oberkieferzahn) bis rechteckige Form und waren insgesamt hochkronig (\"hypsodont\"). Auf der Kauoberfläche bestanden zwei querstehende Leisten (\"bilophodont\"). Wie bei allen Nebengelenktieren fehlte der Zahnschmelz. Die Größe der Zähne variierte von 1 bis 1,5 cm. Die Länge der oberen Zahnreihe betrug bei frühen Arten 4,2 bis 4,6 cm, bei späteren Formen konnte sie auch 6 cm überschreiten.", "section_level": 2}, {"title": "Skelettmerkmale.", "content": "Das Körperskelett ist relativ umfangreich bekannt. Die Wirbelsäule setzte sich aus 7 Hals-, 17 Brust-, 3 Lenden-, 6 Kreuzbein- und 24 bis 25 Schwanzwirbel zusammen. Die Anzahl der Hals-, Brust- und Lendenwirbel entsprach der der anderen Nothrotherien, auffällig waren bei den Rückenwirbeln aber die stark nach hinten geneigten Dornfortsätze. Dem gegenüber umfasste die Schwanzwirbelsäule insgesamt mehr Wirbel als bei den anderen bekannten Bodenfaultieren. Darüber hinaus zeigten nahezu alle Wirbelkörper des Schwanzes die gleiche Länge, was dazu führte, dass der Schwanz insgesamt gestreckt war und die Ausmaße der Rückenwirbelsäule erreichte. Dadurch übertraf er auch verhältnismäßig (bezogen auf die Größe der Tiere) die Länge des Schwanzes anderer bodenlebender Faultiere um ein Drittel. Die Schwanzwirbel besaßen kurze, aber sehr breite Querfortsätze, die bei den hintersten Wirbeln gegabelt waren mit Öffnungen dazwischen. Ein derartiges Merkmal ist von anderen Faultieren nicht bekannt. Besonders gut ist der Bewegungsapparat dokumentiert. Auffällig waren die gegenüber den unteren Gliedmaßenabschnitten vergleichbar kürzer ausgeprägten oberen, was bei bodenbewohnenden Faultieren sonst nicht bekannt ist. Der Oberarmknochen erreichte Längen bis 30 cm besaß einen grazilen Bau, allerdings mit dem für Faultiere typischen ausladenden unteren Gelenkende. Deutlich länger war die Elle mit bis zu 35 cm, die zudem ein deutlich großes oberes Gelenk (Olecranon) aufwies. Die Hände wiesen einen fünfstrahligen (\"pentadactylen\") Bau auf, wie bei den Megatherien fusionierte der erste Mittelhandknochen mit einigen Elementen der Handbasis zu einem sehr kurzen \"Metacarpal-Carpal-Komplex\" (MCC). Die anderen Mittelhandknochen wurden nach außen hin länger, wobei der vierte und fünfte etwa gleichlang waren. Der zweite, dritte und vierte Finger wiesen jeweils drei Fingerglieder auf (am dritten Finger waren aber die ersten beiden Glieder miteinander verwachsen), die Endphalangen besaßen eine spitze sowie deutlich gebogene Form und waren demnach mit starken Krallen versehen. Am sehr kurzen ersten Finger bestand möglicherweise eine Art Huf, was die ungekrümmte Form der Endphalange annehmen lässt, die dadurch in ihrer Form deutlich von anderen Faultieren mit einem ausgebildeten ersten Finger abweicht. Am äußersten Finger fehlte das letzte Fingerglied, so dass hier keine Kralle vorhanden war. Der Oberschenkelknochen war schlank und zwischen 26 und 32 cm lang, einige unvollständige Knochen lassen auch auf Längen von bis zu 40 cm schließen. Abweichend von anderen Nothrotherien saß der obere Gelenkkopf auf einem deutlich sichtbaren Hals. Markant erschien auch der dritte Trochanter als Muskelansatzstelle am Schaft, den eine kontinuierliche knöcherne Leiste mit dem Großen Rollhügel verband. Das von der Körpermitte weg gerichtete Gelenkende war relativ schmal. Das Kniegelenk zeigte teilweise verknöcherte Menisken, was auch bei anderen großen Bodenfaultieren beobachtet werden kann. Im Vergleich zum Oberschenkel war das Schienbein mit bis zu 32 cm Länge länger als bei anderen nothrotheiiden Faultieren. Es stellte einen gerade verlaufenden Knochen dar und war nicht mit dem Wadenbein verwachsen. Der Fuß besaß wie bei anderen großen Bodenfaultieren eine deutliche Drehung nach innen, so dass der Boden nur mit dem äußersten Strahl und dem Fersenbein berührt wurde (\"pedolateral\"). Durch die Drehung wurde der Fuß zusätzlich gekrümmt, wobei die Krümmung des Fußes analog den übrigen Nothrotherien und abweichend von den verwandten Megatherien relativ hoch war, so dass das Fersenbein nur mit dem hintersten Ende aufsetzte. Bemerkenswert ist aber, dass die \"pedolaterale\" Gestaltung des Fußes bei den spätesten Formen nicht mehr so deutlich ausgeprägt war und eher dem \"plantigraden\" Fuß eines Sohlengängers glich. Höchstwahrscheinlich war der Fuß vierstrahlig aufgebaut (Strahlen II bis V), der innerste Strahl ist bisher unbekannt und fossil nicht überliefert. Nur an den Strahlen II bis IV bestanden drei Zehenglieder und demzufolge Krallen, an den beiden inneren waren die ersten und zweiten Glieder aber miteinander verwachsen. Die Endphalangen wiesen eine dreieckige, nur wenig gekrümmte Form auf. Die größte Kralle bestand am dritten Zeh. Der äußerste Zeh war aufgrund des fehlenden Endgliedes krallenlos.", "section_level": 2}, {"title": "Fossilfunde.", "content": "Fossilien von \"Thalassocnus\" sind bisher nur von der pazifischen Küste Südamerikas bekannt. Der überwiegende Teil der Funde in Form von vollständigen und teilweise erhaltenen Skeletten stammt aus der Pisco-Formation im Süden von Peru. Diese ist auf einer Länge von rund 350 km entlang der Küste zwischen den Städten Pisco und nach Süden hin bis Yauca aufgeschlossen. Sie ist bis zu 350 m mächtig und besteht aus marinen Ablagerungen, die Sandsteine, Siltstein und schillhaltige Sandsteine umfassen. Die feinkörnigeren Ablagerungen entstanden dabei in Lagunen, die gröberkörnigeren in eher geschützten Strandlagen. Der Bildungszeitraum der der Pisco-Formation reicht vom Mittleren Miozän bis zum ausgehenden Pliozän. Aus den Sedimenten der Formation stammt eine reiche Fauna mariner Wirbeltiere wie Wale, Delfine, Seevögel, Krokodile, Knochenfische, Haie und Rochen. Daneben tritt \"Thalassocnus\" als einziges Säugetier mit eigentlich terrestrischer Herkunft auf, Überreste sonstiger Landsäuger wurden bisher nicht gefunden. Die Wirbeltierfunde lassen sich wenigsten sechs verschiedenen Horizonten zuweisen, die über die gesamte Höhe der Formation verteilt sind. Die Fossilfunde der Faultiergattung kamen zumeist im Gebiet um Sacaco in der peruanischen Region Arequipa in den südlichen Aufschlussgebieten zu Tage, wo die fünf oberen Fundhorizonte überliefert sind. Die Reste der Faultiergattung entstammen allen fünf Horizonten, die ersten wurden bereits in den 1980er Jahren entdeckt. Im Jahr 1995 wurde \"Thalassocnus\" dann wissenschaftlich erstbeschrieben. Die dazu verwendeten Fossilien, ein Schädel und einige postcraniale Skelettteile, stammten aus einem Bereich vom Übergang vom Oberen Miozän zum Pliozän und wiesen ein Alter von rund 6 Millionen Jahren auf. Sie wurden der Art \"T. natans\" zugeschrieben. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden weitere Arten benannt, so \"T. littoralis\" anhand eines Schädels und \"T. carolomartini\" anhand eines Teilskeletts. Beide stammten aus stratigraphisch höher gelegenen Fundbereichen und sind somit jünger. Mit \"T. antiquus\" konnte 2003 die bisher älteste Art entdeckt werden, die auf ein Alter von rund 7 bis 8 Millionen Jahren datiert wird, während im Jahr darauf mit \"T. yaucensis\" der mit einem Alter von 3 bis 1,5 Millionen Jahren der bisher jüngste Vertreter aufgestellt wurde. Beide Formen gründeten ebenfalls auf je einem teilweise erhaltenen Skelett. Alle bisher genannten Funde stammen aus dem Süden Perus. Zusätzliche Fossilreste der Gattung wurden in der Bahía-Inglesa-Formation nahe der Stadt Caldera im nördlichen Teil Chiles entdeckt. Hierzu gehört ein rechtes Unterkieferfragment mit den erhaltenen Backenzähnen aus der Lokalität \"Estanques de Copec\", das womöglich in den oberen Abschnitten der Gesteinseinheit eingebettet war. Der Aufschlusspunkt \"Cerro Ballena\" wiederum erbrachte ein zahnloses Unterkieferfragment und einen vollständigen Oberschenkelknochen. Sie kamen in den jüngsten Ablagerungen, im Cerro-Ballena-Schichtglied, zu Tage. Beide Fundstellen liegen nördlich von Caldera. Aus den Bereichen südlich der Stadt wurde im Steinbruch \"La Fosforita\" ein Oberarmfragment dokumentiert. Es ist mit einer Fundposition im Mina-Fosforita-Schichtglied aus den mittleren Bereichen der Bahía-Inglesa-Formation etwas älter als die bisher vorgestellten Fossilreste. Die Bahía-Inglesa-Formation lässt sich ebenfalls auf marinen Einfluss zurückführen. Sie besteht aus Sand- und Siltsteinen und enthält zahlreiche, teils vollständige Skelettreste meergebundener Wirbeltiere, etwa Haie, Wale oder Hundsrobben. Das Alter der verschiedenen Fundlagen wird mit Oberem Miozän bis Unterem Pliozän angegeben. Die nordchilenische Fundregion liegt rund 1600 km südlich des Sacaco-Gebietes. Dadurch erweitert sie die bisher bekannte Fossilverbreitung von \"Thalassocnus\" erheblich nach Süden. Noch weiter südlich sind Funde aus der Coquimbo-Formation bei Coquimbo und der Horcón-Formation westlich von Santiago de Chile berichtet worden. Erstere barg an der Fundstelle \"Lomas del Sauce\" ein Teilskelett mit erhaltenem Bewegungsapparat. Letztere enthielt bisher lediglich ein Zehenglied. Beide Gesteinseinheiten können dem ausgehenden Pliozän zugewiesen werden und geben somit Hinweise darauf, dass \"Thalassocnus\" deutlich länger an den südlichen Küstenbereichen des Pazifiks präsent war und verschieben das bekannte Vorkommen der Faultiergattung um zusätzliche 550 km nach Süden.", "section_level": 1}, {"title": "Paläobiologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ernährungsweise.", "content": "Der Bau der Zähne von \"Thalassocnus\" mit den zwei quergestellten, scharfen Leisten und dem zwischen ihnen befindlichen V-förmigen Tal ähnelte prinzipiell denen der verwandten Megatheriidae. Er zeigt an, dass die Nahrung eher zerquetscht als aufwendig zermahlen und zerkaut wurde. Aufgrund des fehlenden Zahnschmelzes sind die Zähne aus Zahnbein aufgebaut. Vor allem das harte Orthodentin ist dabei im Bereich der Leisten zu finden. Die tiefe Kerbe dazwischen wird dagegen aus dem weicheren Vasodentin gebildet. Dies gewährleistet, dass sich die einander gegenüberliegenden Zähne beim Zubeißen, wodurch eine Leiste eine Kerbe ausfüllt, regelmäßig nachschärfen. Aufgrund des nicht vorhandenen Zahnschmelzes eignen sich aber die Zähne der Faultiere nicht für detaillierte Isotopenuntersuchungen zur Rekonstruktion der ehemaligen Ernährungsweise. Vom nahe verwandten \"Nothrotheriops\" sind jedoch gut erhaltene Koprolithen aufgefunden worden, die auf vielfältige Pflanzenarten als Nahrungsgrundlage verweisen und der Faultiergattung eine Bevorzugung gemischter Pflanzenkost bescheinigen. Die Megatherien-ähnliche Gestaltung der Backenzähne ist vor allem bei den stratigraphisch älteren Arten von \"Thalassocnus\" (\"T. antiquus\", \"T. natans\", und \"T. littoralis\") sehr deutlich, auffällig ist bei diesen auch das Auftreten tiefer Abrasionsspuren an den Zähnen. Hier wird davon ausgegangen, dass die älteren Vertreter ihre Nahrung überwiegend im flachen Wasser, dessen Tiefe weniger als einen Meter betrug, suchten und sich dort von Seegräsern oder Seetang ernährten. Zumindest Seegräser gehören zu den häufigen Pflanzenfunden aus der Pisco-Formation. Durch ihre paddelnden Bewegungen im flachen Wasser wirbelten die Faultiere Sand vom Meeresgrund auf, den sie mit verschluckten. Auch eine Ernährung von angespülten Meerespflanzen wird in Erwägung gezogen, die dann am sandigen Strand gefressen wurden. Die Orientierung der Riefen gibt an, dass die Nahrung hauptsächlich mit vor- und rückwärts gerichteten sowie vertikalen Bewegungen zerkaut wurde. Bei den beiden jüngeren Arten (\"T. carolomartini\" und \"T. yaucensis\") fehlen derartige Abnutzungsspuren, sie weideten dagegen wohl in tieferen Wasser ähnlich den heutigen Seekühen, wodurch sie keine Sandkörner mit aufnahmen. Da bei ihnen die Gelenkansätze für die Halswirbelsäule auch etwas nach oben verschoben waren, erfolgte dies wohl in einer möglicherweise den Kopf nach unten gehaltenen Position. Darüber hinaus besitzen die Backenzähne nicht den deutlich \"bilophodonten\" Charakter, sie sind eher oval im Umriss mit weniger erhabenen Leisten und dadurch einer flacheren Eintiefung dazwischen. Hier ähneln sie eher den Zähnen spezialisierter Grasfresser, bei denen die so gestalteten Zähne mit seitlich verlaufenden Kaubewegungen einhergehen. Spezielle Anpassungen an eine pflanzliche Ernährung finden sich auch am Schädel. Das lang ausgezogene Zwischenkieferbein und die ebenfalls lange Unterkiefersymphyse dienten möglicherweise als Stützen für gut entwickelte Lippen. Die verbreiterten Enden des Zwischenkieferbeins und der Symphyse bei den späteren Formen sprechen für sehr kräftige und bewegliche Lippen, vor allem die Oberlippe, deren gute Muskelausprägung zusätzlich noch durch markante Muskelansatzstellen am Foramen infraorbitale angezeigt wird. Unter Voraussetzung einer ähnlichen Entwicklung wie bei pflanzenfressenden Huftieren könnte dies für sehr breite Lippen und demnach auf eine eher grasfressende Ernährung deuten. Die frühen Vertreter von \"Thalassocnus\" besaßen dagegen noch einen kürzeren und nicht so stark am Ende verbreiterten Zwischenkieferknochen und eine ebensolche Unterkiefersymphyse, in diesen Merkmalen glichen sie weitgehend \"Nothrotheriops\" oder \"Nothrotherium\". Demnach waren bei diesen die Lippen nicht ganz so stark ausgeprägt und die Nahrung bestand wohl eher aus weicherem oder gemischtem Pflanzenmaterial. Diese angenommene Veränderung der Nahrungsgrundlage spiegelt sich auch an den Knochenfortsätzen der Jochbögen und den Gelenkarmen des Unterkiefers wider, die bei den späten Formen länger und kräftiger ausgeprägt sind als bei den früheren, so dass von einer insgesamt besser entwickelten Kaumuskulatur bei den jüngeren \"Thalassocnus\"-Arten ausgegangen werden kann. Dass \"Thalassocnus\" seine Nahrung mit hoher Wahrscheinlichkeit aus einem eher wässrigen Milieu bezog, kann anhand weiterer Schädelveränderungen, insbesondere an der Schädelbasis, abgelesen werden. So waren bei den jüngeren Formen die Flügelbeine sehr markant entwickelt. Dadurch bestand bei diesen wohl ein gut ausgeprägtes Gaumensegel, welches dem Atemweg vom Speiseweg trennt, eine Funktion, die bei aquatischen Lebewesen besonders wichtig ist. Auch die weit nach hinten verlagerten Choanen des Gaumenbeins bewirkten etwas Ähnliches. Zudem vergrößerte dies die Mundhöhle, wodurch die späten Vertreter gegenüber den älteren mehr Nahrung dort aufnehmen konnten, was wiederum bei energiearmer Kost von Vorteil ist, die zudem unter Wasser aufgenommen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Fortbewegung und spezielle Anpassungen an die aquatische Lebensweise.", "content": "Besondere Merkmale der Landwirbeltiere, die sich erneut an ein Leben im Wasser anpassten, sind charakteristische Knochenschwellungen (Pachyostose) und Knochenverdichtungen (Osteosclerose), die für den nötigen Ballast sorgten und so dem Auftrieb im Wasser entgegenwirken. An den Gliedmaßenknochen von \"Thalassocnus\" ist eine deutliche Zunahme der Kompaktheit der Knochenstruktur zu erkennen. So war der Oberschenkelknochen der jüngeren Arten um bis 22 % dichter gebaut als der älteren, beim Schienbein sind es immerhin noch 20 %. So verschwand bei \"T. carolomartini\" die Markhöhle des Schienbeins, welche bei \"T. antiquus\" noch deutlich vorhanden ist, fast vollständig, lediglich eine geringe Abnahme der Dichte der Compacta, der harten Knochensubstanz, im Knocheninnern ist hier festzustellen. Diese Zunahme übertrifft noch die der Desmostylia, die sich ebenfalls an ein aquatisches Leben anpassten; bei ihnen ist aber noch eine kleine Markhöhle vorhanden. Des Weitere lässt sich bei den Rippen eine zunehmende Knochenverdichtung nachweisen, die ebenfalls im Bereich von etwa 22 % liegt und etwa damit den Grad der Desmostylia erreicht. Neben diesen Veränderungen im postcranialen Skelett treten vergleichbare Überprägungen auch am Schädel auf. Hier nahm beispielsweise die Knochendichte im Bereich der Nasenhöhle und der Nasenscheidewand zu. Außerdem schlossen sich bei den späteren Arten die Stirnhöhlen, so dass die Kompaktheit der Knochen von 41 auf 96 % anwuchs. Dies führte unter anderem dazu, dass das Stirnbein eine Dicke von 15 mm erreichte, was weitaus mehr ist als beim riesigen \"Megatherium\". Die zunehmende Anpassung an ein aquatisches Leben und den damit verbundenen Knochenveränderungen sind bei \"Thalassocnus\" von den frühesten Vertretern bis zu den spätesten kontinuierlich überliefert und decken einen Zeitraum von etwa 4 Millionen Jahre ab. Sie gehören damit zu einer der vollständigsten Serie einer derartigen graduellen Anpassung. Bemerkenswert ist hierbei, dass bei Nebengelenktieren die Knochendichte durchschnittlich höher ist als bei anderen Säugetieren. Möglicherweise unterstützte dies \"Thalassocnus\" bei der Rückkehr ins Wasser und die Anpassung an dieses Milieu (Exaptation). Prinzipiell sind alle landbewohnenden Wirbeltiere (mit wenigen Ausnahmen) befähigt mit paddelnden Bewegungen der Gliedmaßen zu schwimmen. Häufig finden sich aber bei aquatisch oder semi-aquatisch lebenden Landwirbeltieren besondere Anpassungen im Körperskelett. Der Bewegungsapparat ähnelt zwar generell dem der anderen bodenbewohnenden Faultiere, zeigt aber einige bedeutende Abwandlungen. Generell besitzen die terrestrisch lebenden Faultiere ein gegenüber dem Oberschenkelknochen sehr kurzes Schienbein, das mit einzelnen Ausnahmen weniger als 80 % der Länge des Femurs erreicht. Bei \"Thalassocnus\" liegt der Wert je nach Art bei 85 bis 94 %, so dass das Schienbein markant länger ausgebildet ist. Ein verlängerter unterer Abschnitt der Hintergliedmaßen erhöht vor allem die Hebelwirkung, die beim Paddeln im Wasser für Vortrieb sorgt. Ebenso ist der Ansatz eines Oberschenkelhalses bei \"Thalassocnus\" einzigartig unter den Faultieren und gibt so eine deutlich erweiterte rotierende Bewegungsmöglichkeit der Hinterbeine an. Dies steht im Kontrast zu den massiven, breiten und deutlich flachen Femora ohne Halsansatz der anderen bodenlebenden Faultiere. Hier war die Gestaltung des Oberschenkelknochens für einen gelegentlich aufgerichtet-zweifüßigen Gang ausgelegt, bei dem seitwärts rotierende Bewegungen verhindert werden mussten. Die starke Rotationsfähigkeit des Oberschenkelknochens von \"Thalassocnus\" wird zusätzlich noch durch das Vorhandensein einer deutlich ausgeprägten Hüftkopfgrube (Fovea capitis femoris) am Kopf des Oberschenkelknochens angezeigt, was für gut entwickelte Bänder spricht. Auch die Ausbildung des dritten Trochanters in Form eines Knochengrates, der mit dem Großen Rollhügel verbunden ist, als Muskelansatzstelle am Schaft unterstützt diese Annahme. An diesem Grat waren Muskeln verankert, die das An- und Abspreizen des Beines beförderten. Eine weitere Besonderheit ist die Entwicklung vom deutlich \"pedolateralen\" Stand des Fußes bei den frühesten Vertretern von \"Thalassocnus\" hin zu einem sekundär \"plantigraden\" bei den späten. Dies wurde aber nicht durch eine Rückentwicklung des Fußes an sich erreicht, sondern über eine Neuorientierung der Gelenkverbindung zwischen dem Sprung- und Schienbein. Eine solche \"plantigrade\" Ausrichtung des Fußes erhöhte erheblich die Wasserverdrängung beim Paddeln im Vergleich zum eingedrehten Fuß der früheren Arten. Im Gegensatz zu den Hinterbeinen sind die Vorderbeine von \"Thalassocnus\" nur wenig abweichend von denen der anderen Bodenfaultiere. Insgesamt erscheinen sie kurz und kräftig, die flexible Schulter-Oberarmverbindung erlaubte wie bei den Hinterbeinen eine paddelnde Bewegung im Wasser. Die Knochen des Unterarms näherten sich in ihrer Form bei den spätesten Vertretern stark denen der Seekühe und Robben an, auch die Fingerglieder verbreiterten sich im Verhältnis zu den früheren Formen, was eventuell mit der Wasserverdrängung beim Paddeln zusammenhängt. Anzunehmen ist, dass \"Thalassocnus\" auch befähigt war, am Grund des Meeres zu laufen und sich dort mit den massiven Krallen der Vorderfüße festhaken konnte. Der vergleichsweise kurze Oberarmknochen zeigt aber zusätzlich auch Anpassungen an eine grabende Tätigkeit, wie sie häufig bei Bodenfaultieren nachgewiesen ist. Diese grabende Tätigkeit kann bei einer aquatischen Lebensweise auch das Auflesen oder Herausreißen von Nahrung aus dem Meeresgrund einschließen, so dass die Vordergliedmaßen neben der Fortbewegung auch bei der Ernährung behilflich wurden. Einige Besonderheiten finden sich auch an der Wirbelsäule. Der Dornfortsatz am letzten Halswirbel erscheint bei \"Thalassocnus\" auffällig kurz, bei bodenlebenden Faultieren ist dieser üblicherweise sehr lang und teilweise verdickt und zeigt die kräftige Muskulatur zum Hochhalten des Kopfes an. Der eher kurze Dornfortsatz bei \"Thalassocnus\" lässt eine weniger kräftige Muskulatur annehmen, was als Anpassung an ein Leben im wässrigen Milieu gedeutet werden kann, welches durch den Auftrieb eine derartige Muskulatur unnötig macht. Die Brustwirbel weisen deutlich schräg nach hinten zeigende Dornfortsätze auf (bis zu 70°), wie es auch für die Desmostylia nachgewiesen ist und was die Stabilität der Wirbelsäule erhöht. Allerdings bringt diese Position der Dornfortsätze auch eine schwächere epiaxiale (seitliche) Rückenmuskulatur mit sich, die aber notwendig für kräftige Bewegungen der Wirbelsäule ist. Dadurch war bei \"Thalassocnus\" eine schnelle Beugung und Streckung der Wirbelsäule und damit ein Einsatz des Rumpfes bei der schwimmenden Fortbewegung im Wasser nur bedingt möglich. Die Schwanzwirbel besitzen mit ihren gegabelten Querfortsätzen Übereinstimmungen mit Ottern, die ihren Schwanz beim Schwimmen mit kraftvollen, auf- und abwärtsführenden Bewegungen einsetzen. Allerdings kommen derartige Bildungen auch bei baumlebenden Säugetieren mit gut ausgebildeten Greifschwänzen vor, so dass anzunehmen ist, dass die gegabelten Querfortsätze eher ein Indikator für eine kräftige Muskulatur sind als ein Anzeiger für die Fortbewegung. In seiner relativen Länge zum Körper und der Anzahl der Wirbel gleicht der Schwanz von \"Thalassocnus\" am ehesten dem der Biber und des Schnabeltiers. Beide nutzen ihren Schwanz im Wasser weniger für die Vorwärtsbewegung, sondern eher zum Ausgleich des Gleichgewichts, der Balance beim Tauchen und Suchen nach Nahrung unter Wasser hält. Ähnliches wird auch für \"Thalassocnus\" angenommen. Insgesamt erscheint \"Thalassocnus\" als ein Tier, dass aufgrund seiner anatomischen Merkmale stärker an ein Leben im Wasser angepasst war. Es bewegte sich dort mit den Vorder- und Hinterbeinen paddelnd vorwärts, wobei es insgesamt kein schneller Schwimmer war. Zudem konnte es wohl sehr gut am Meeresgrund laufen und dort nach Nahrung suchen. Der Grad der Anpassung an das Wasserleben nahm im Verlauf der evolutiven Geschichte der Faultiergattung immer stärker zu.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Als mögliche Nahrungskonkurrenten traten eventuell Seekühe in Erscheinung, die zwar bisher selten in der Pisco-Formation nachgewiesen sind, aber ebenfalls küstennahe Gewässer als Weidegründe nutzten. Dahingegen wird der rund 7 m lange und mit dem Pottwal verwandte \"Acrophyseter\" als ein potentieller Fressfeind in Betracht gezogen. Seine Überreste sind recht gut in der Pisco-Formation dokumentiert, wo er mit mehreren Arten auftrat. Momentan gibt es aber keine direkten Belege einer Räuber-Beute-Beziehung zwischen den beiden Formen. Unter Umständen können auch massive Algenblüten zum Tod einzelner Individuen geführt haben, worauf Massenakkumulationen von Skeletten verschiedenster Wirbeltiere am Fundpunkt \"Cerro Ballena\" im Küstenbereich der Atacama-Wüste hinweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Thalassocnus\" ist eine Gattung aus der heute ausgestorbenen Familie der Nothrotheriidae. Die Nothrotheriidae werden durch eher mittelgroße Vertreter der Unterordnung der Faultiere (Folivora) repräsentiert. Ihre stammesgeschichtlich jüngeren Angehörigen besaßen abweichend von anderen Faultiergruppen ein um den jeweils vordersten Zahn je Kieferbogen reduziertes Gebiss. Die Nothrotheriidae bilden zusammen mit den teils riesenhaften Megatheriidae und mit den Megalonychidae eine enger verwandte Gruppe innerhalb der Faultiere, die Überfamilie der Megatherioidea. Nach klassischer Ansicht, ermittlet durch skelettanatomische Untersuchungen, können die Megatherioidea als eine der beiden großen Faultierlinien angesehen werden, die zweite stellen die Mylodontoidea. Unter Einbeziehung molekulargenetischer und proteingestützter Studien kommt mit den Megalocnoidea noch eine dritte Linie hinzu. Gemäß den letzteren Untersuchungen schließen die Megatherioidea mit den Dreifinger-Faultieren (\"Bradypus\") auch eine der beiden heutigen Faultiergattungen ein. Dabei stehen innerhalb der Megatherioidea die Megatherien und die Nothrotherien in einem Schwestergruppenverhältnis, teilweise wird aber auch eine nähere Beziehung der Nothrotherien mit den Megalonychidae diskutiert. Insgesamt umfassen die Nothrotherien nur rund ein Dutzend Gattungen, ihr frühester Nachweis stammt aus dem Mittleren Miozän. Dabei können innerhalb der Familie zwei Unterfamilien unterschieden werden. \"Thalassocnus\" wird allgemein den Thalassocninae als deren einziges Mitglied zugewiesen. Die andere Unterfamilie stellen die Nothrotheriinae dar, denen unter anderem auch die bekannteren Formen des Pleistozäns wie \"Nothrotherium\" aus Südamerika und \"Nothrotheriops\" aus Nordamerika angehören. Eine phylogenetische Studie aus dem Jahr 2017 kommt dagegen zu dem Schluss, dass die Thalassocninae innerhalb der Megatheriidae einzuordnen sind, dem aber eine weitere Analyse aus dem Jahr 2019 widerspricht. Bisher wurden fünf Arten von \"Thalassocnus\" beschrieben: Die beiden älteren Arten \"T. antiquus\" und \"T. natans\" werden dabei allgemein dem Oberen Miozän zugewiesen mit Datierungen zwischen 8 und 6 Millionen Jahren. Die drei jüngeren Vertreter gehören dagegen dem Pliozän an, wobei die bisher jüngste Form, \"T. yaucensis\" mit einem Alter von 3 bis 1,5 Millionen Jahren noch im Unteren Pleistozän vorkam. Die Erstbeschreibung von \"Thalassocnus\" erfolgte im Jahr 1995 durch Christian de Muizon und H. Gregory McDonald anhand eines Teilskelettes bestehend aus dem Schädel mit Unterkiefer, einzelnen Wirbeln, den Rippen und Elementen der Gliedmaßen. Dieses stellt auch den Holotyp dar (Exemplarnummer MNHN SAS 734), der im Naturhistorischen Museum in Paris aufbewahrt ist. Gefunden wurde das Skelett in Sud-Sacaco (SAS) im südlichen Peru. Die Bedeutung des Gattungsnamen \"Thalassocnus\" fand in der Erstbeschreibung keine ausdrückliche Erwähnung, doch setzt er sich aus den griechischen Wörtern \"θάλασσα\" (\"thálassa\" „Meer“) und \"ὄκνος\" (\"oknos\" „Langsamkeit“ „Verzögerung“) zusammen. Letzteres findet in seiner latinisierten Form \"ocnus\" häufig Verwendung bei der Benennung von Gattungen aus der Verwandtschaft der Megalonychidae.", "section_level": 1}, {"title": "Stammesgeschichte.", "content": "Der älteste Nachweis von \"Thalassocnus\" datiert in das Obere Miozän vor 8 bis 7 Millionen Jahren und stammt aus der Pisco-Formation in Peru. Über die nächsten fünf bis sechs Millionen Jahre ist der Faultiervertreter an den Fossilaufschlüssen der Westküste Perus und Chiles gut belegt und zeigt eine zunehmend stärkere, graduell verlaufende Anpassung an ein Leben im Wasser. Innerhalb der Fossilgemeinschaften der Pisco- und der Bahía-Inglesa-Formation ist \"Thalassocnus\" die einzige originär terrestrische Landsäugerform. Zur Zeit der Bildung der beiden Formationen war die pazifische Küste Südamerikas extrem ariden Klimabedingungen ausgesetzt, die bereits vor rund 14 Millionen Jahren zur Entstehung der Atacama beitrugen. Es kann angenommen werden, dass diese wüstenartig-trockenen Verhältnisse die Vertreter von \"Thalassocnus\" dazu zwangen, ihre Nahrung im salzigen Meerwasser zu suchen. Die Bildung des Isthmus von Panama vor rund 3 Millionen Jahren bewirkten aber, dass die Gewässer des östlichen Pazifiks auskühlten und wohl das Verschwinden der Seegräser mitverursachte, die häufig nur unter warmen Bedingungen gedeihen. Um die nun kühleren Wassertemperaturen zu kompensieren, wäre für \"Thalassocnus\" die Ausbildung einer dicken Speckschicht notwendig gewesen, die aber im Widerspruch zu der am Meeresgrund grasenden Anpassung der späten Vertreter stünde und eine Umstellung auf andere Nahrungspflanzen nach sich gezogen hätte. Zudem wies die Faultiergattung höchstwahrscheinlich eine niedrige Stoffwechselrate auf, analog den heutigen Faultieren und ebenfalls belegt bei \"Nothrotheriops\", einen nahen Verwandten von \"Thalassocnus\". Kühlere Wassertemperaturen bedürfen aber einer hohen Stoffwechselrate, um die Körpertemperatur aufrecht zu halten. Möglicherweise sind dies letztendlich die Gründe für das Verschwindens von \"Thalassocnus\" im Verlauf des Pliozän.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thalassocnus ist eine ausgestorbene Gattung der Faultiere, die vom oberen Miozän vor 8 Millionen Jahren bis zum Ende des Pliozän vor 3 Millionen Jahren, möglicherweise auch noch bis ins Altpleistozän vor 1,5 Millionen Jahren lebte. Fossilien der Gattung wurden zunächst an der Pazifikküste Perus, später auch an der Küste Chiles gefunden. Die Fundorte der Reste sind küstennahe, marine Ablagerungen mit einer reichhaltigen Meeresfauna. Dies, sowie die Morphologie des Schädels, die Proportionen der Beine und die Ähnlichkeit der Schwanzwirbel mit denen von Bibern und Ottern lassen vermuten, dass \"Thalassocnus\" aquatisch bis semi-aquatisch lebte und wahrscheinlich ähnlich wie die Meerechsen der Galapagosinseln im Meer tauchte, um Seegräser und Seetang zu fressen. Möglicherweise besetzte \"Thalassocnus\" an der Pazifikküste Südamerikas die ökologische Nische der zur selben Zeit lebenden nordpazifischen Desmostylia. Die Anpassungen der Vertreter von \"Thalassocnus\" an ein Leben im Wasser lassen sich aufgrund der Reichhaltigkeit der Fossilfunde über einen Zeitraum von rund 4 Millionen Jahren verfolgen und zeigen eine schrittweise Ausformung von Merkmalen, die typisch sind für Landwirbeltiere mit einer sekundären Wiedereroberung mariner Lebensräume. Die Küstenregion war damals wie heute, extrem starken, wüstenartigen Klimabedingungen ausgesetzt, möglicherweise ist dies ein Grund für die extreme Anpassung bei \"Thalassocnus\". Die ersten Funde kamen bereits in den 1980er Jahren zu Tage, die Erstbeschreibung der Gattung erfolgte 1995.", "tgt_summary": null, "id": 232640} {"src_title": "Christian Feurstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mark Mersiowsky besuchte von 1969 bis 1973 die Grundschule in Kabul und von 1973 bis 1982 das Ravensberger Gymnasium Herford. 1982 nahm er das Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, der Historischen Hilfswissenschaften und der Kunstgeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Universität Wien und der Philipps-Universität Marburg auf, das er 1988 mit dem Magister Artium an der WWU Münster abschloss. Ab 1988 war er an der Universität Münster als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt. Im Jahr 1992 wurde er mit einer Arbeit über die territoriale Rechnungslegung im deutschen Nordwesten in Münster bei Peter Johanek promoviert. Von 1998 bis 2001 hatte er ein Habilitandenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seit 1989 nahm er Lehraufträge in Mittlerer Geschichte und Historischen Hilfswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Universität Paderborn und der Eberhard Karls Universität Tübingen wahr und habilitierte sich 2002 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, an der er 2003/2004 als Privatdozent tätig war. 2004 erfolgte die Umhabilitation an die Universität Stuttgart. Seine Lehrbefugnis (Venia legendi) umfasste mittelalterliche Geschichte, Vergleichende Landesgeschichte und Historische Hilfswissenschaften. Ebenfalls 2003 war er Gastprofessur an der École nationale des chartes in Paris und hatte 2006/07 Lehrstuhlvertretungen an der Universität Stuttgart und der Karl-Franzens-Universität Graz inne. 2007 wurde er zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Stuttgart ernannt. Von 2003 bis 2010 war er wissenschaftlicher Angestellter bei den Monumenta Germaniae Historica und war dort für die Diplomatik zuständig. Seit dem 1. Februar 2010 war er als Nachfolger von Josef Riedmann Professor für Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Innsbruck. Seit August 2010 ist er Mitglied der Commission Internationale de Diplomatique. Nach einem Ruf an die Universität Stuttgart auf die W3-Professur für Mittelalterliche Geschichte als Nachfolger Folker Reicherts hatte er im Sommersemester 2014 zunächst eine Vakanzvertretung inne, ab 1. November 2014 ist er dort Professor. Seine Forschungsschwerpunkte sind die mittelalterliche Geschichte mit Schwerpunkten in der Karolingerzeit, der Stauferzeit, Edition der Diplome König Heinrichs (VII.) für die MGH-Diplomata und dem Spätmittelalter, Adelsgeschichte, Vergleichende Städtegeschichte, Vergleichende Landesgeschichte mit Schwerpunkten Westfalen, Rheinland, Südwestdeutschland, Tirol, Historische Hilfswissenschaften, insbesondere Diplomatik und Paläographie, mittelalterliches Geschäftsschriftgut, Rechnungen, aber auch die Forschungsgeschichte von Diplomatik und Paläographie. Seit 2019 ist Mersiowsky korrespondierendes Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "Monografien Herausgeberschaften", "section_level": 1}], "src_summary": "Mark Mersiowsky (* 28. Juli 1963 in Herford) ist ein deutscher Historiker und Diplomatiker. Er ist Professor für Geschichte des Mittelalters an der Universität Stuttgart.", "tgt_summary": null, "id": 2370219} {"src_title": "August H. Andresen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Arisaka wurde als vierter Sohn einer Samurai-Familie die zum Chōshū-han gehörte geboren. Im Alter von elf Jahren wurde er vom Feuerwaffenschmied Arisaka Nagayoshi adoptiert, dessen Familiennamen er übernahm. Nach der Meiji-Restauration schrieb er sich in die neu gegründete Kaiserlich Japanische Armee ein. 1891 erregte er die Aufmerksamkeit von General Murata Tsuneyoshis, dem Konstrukteur des Murata-Gewehr, des japanischen Standardgewehrs dieser Zeit. Dieser verschaffte ihm einen Posten im Tokio-Arsenal, wo Arisaka sich erstmals der Weiterentwicklung bereits vorhandener Waffen widmen konnte. 1897 präsentierte er das Typ 30-Gewehr, eine Weiterentwicklung des Murata-Gewehrs, welches bald das neue japanische Standardgewehr wurde. 1898 stellte er das 75-mm-Gebirgsgeschütz Typ 31 bzw. 75-mm-Feldgeschütz Typ 31 vor, welches vor allem während des späteren Russisch-Japanischen Krieges eingesetzt wurde. Mit dieser Leistung erwarb Arisaka sich einen Ruf als Konstrukteur hervorragender Artilleriegeschütze. Beide Waffen waren bald überholt. Das Typ 30-Gewehr hatte bald den Ruf, nicht genug Durchschlagskraft zu besitzen, während das Typ-31-Geschütz unter mangelnder Präzision und einem zu starken Rückstoß litt. 1903 wurde Arisaka Chef der technischen Abteilung des Heeres. Dort überwachte er die Weiterentwicklung älterer Waffenmodelle, darunter auch seines Typ 30-Gewehrs. Chefdesigner seiner Abteilung war Hauptmann Nambu Kijirō. Das Ergebnis der Forschungen war das Typ-38-Gewehr, auch als Arisaka-Gewehr bekannt, welches noch während des Russisch-Japanischen Kriegs von 1904 bis 1905 zum Einsatz kam. Obwohl sein Kaliber bald als zu klein galt, war das Arisaka-Gewehr aufgrund seiner Unempfindlichkeit bei der Truppe sehr beliebt. Das Typ-38-Gewehr und seine diversen Weiterentwicklungen blieben in der japanischen Armee bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Einsatz. Während des Russisch-Japanischen Krieges arbeitete Arisaka weiter an verschiedenen Varianten und Weiterentwicklungen seiner Gewehre und auf Anfrage des Oberbefehlshabers des Kaiserlichen Generalstabs, Yamagata Aritomo, widmete er sich auch großkalibrigen Belagerungswaffen und Festungsgeschützen. 1906 wurde Arisaka für seine Verdienste zum Generalleutnant befördert und er erhielt den \"Orden vom Goldenen Weih 2. Klasse\". 1907 wurde er geadelt und erhielt den Titel eines Danshaku (Baron). 1910 erhielt er den Orden des Heiligen Schatzes 1. Klasse. Arisaka Nariakira starb am 12. Januar 1915 und wurde auf dem Yanaka-Friedhof in Tokio beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Baron Arisaka Nariakira (jap. ; * 5. April 1852 in Iwakuni; † 12. Januar 1915 in Tokio) war ein Generalleutnant der Kaiserlich Japanischen Armee und Erfinder des Arisaka-Gewehrs. Er gilt als einer der führenden Waffenkonstrukteure der japanischen Geschichte.", "tgt_summary": null, "id": 1178588} {"src_title": "Street of Dreams", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Jean Beausejour startete seine Karriere in seiner Heimat bei CD Universidad Católica. Nachdem er sich im ersten Jahr noch nicht hatte durchsetzen können, wechselte er als Leihspieler zu CD Universidad de Concepción. Dort stieg er mit guten Leistungen zum Stammspieler im Mittelfeld auf. Auch bei seiner Rückkehr zu CD Universidad Católica fiel er positiv auf und schoss drei Tore in 15 Spielen der chilenischen Meisterschaft. Nachdem er das Interesse anderer Vereine geweckt hatte, ging er 2004 nach Europa und unterschrieb beim Schweizer Erstligisten Servette Genf. Nach elf Spielen mit einem Torerfolg verließ er den Verein wieder und ging wieder zurück nach Südamerika und unterschrieb beim brasilianischen Klub Grêmio Porto Alegre; bei diesem Klub spielten früher auch Ronaldinho und Mário Jardel. Dort hielt es ihn nur wenige Monate, ein Grund war dabei die fehlende Spielpraxis. Aus diesem Grund ging er zurück nach Europa und unterschrieb beim belgischen Erstligisten KAA Gent. Dort lief es für ihn auch nicht gut. Aus diesem Grund ging er Anfang 2007 abermals zurück nach Südamerika und kehrte in seine Heimat zurück. Erst stand er bei CD Cobreloa und danach bei CD O’Higgins in der ersten chilenischen Liga unter Vertrag. Bei CD O’Higgins schoss er in 34 Spielen 13 Tore und war damit an den guten Ergebnissen des Clubs maßgeblich beteiligt. 2009 wechselte Beausejour zum mexikanischen Traditionsverein Club América und stieg dort schnell wieder zum Stammspieler auf. Nach guten Leistungen bei der WM 2010, wechselte er Ende August 2010 zum dritten Mal nach Europa, als Birmingham City ihn am 31. August verpflichtete. Da er mit der Mannschaft in der Saison 2010/11 in die Zweitklassigkeit abstieg, wechselte er im Winter 2012 zurück in die erste Liga zu Wigan Athletic. Dort unterschrieb er einen Zweieinhalbjahresvertrag. Seit 2014 steht er beim chilenischen Spitzenklub Colo Colo Chile unter Vertrag. Nach zwei Jahren dort wechselte für 2,27 Millionen Euro er zum nächsten chilenichen Spitzenclub, zu CF Universidad de Chile, wo er auch direkt einen Stammplatz sicher hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Für die Chilenische Fußballnationalmannschaft lief er seit 2004 in 105 Länderspielen auf (Stand: 6. Juli 2019). Im Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft 2010 am 10. Juni 2009 schoss er gegen Bolivien das Tor zur 1:0-Führung, dies war zugleich sein erster Torerfolg in der Nationalelf. Sein zweites Tor gelang ihm bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika im ersten Gruppenspiel von Chile gegen Honduras. Er traf in der 34. Minute zum 1:0, dies war auch der Endstand und der erste Sieg der chilenischen Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft seit 1962. Insgesamt kam er zu drei weiteren Einsätzen, ehe das Team im Achtelfinale gegen Brasilien ausschied. Auch bei der WM 2014 war Beausejour dabei. Auch hier erzielte er ein Tor in der Gruppenphase, gegen Australien. In nur zwei von vier Spielen war er dabei, da die Chilenen wieder gegen Brasilien im Achtelfinale rausflogen. Bei den Copa América war Chile mit Beausejour immer vertreten. Beausejour war auch bei den beiden Siegen 2015 und 2016 dabei. Am 27. März 2018 bestritt er beim torlosen Freundschaftsspiel gegen Dänemark sein 100. Länderspiel. Sein bisher letztes Länderspiel bestritt er im Spiel um Platz 3 bei der Copa América 2019, das mit 1:2 gegen Argentinien verloren wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jean André Emanuel Beausejour Coliqueo (* 1. Juni 1984 in Santiago de Chile) ist ein chilenischer Fußballspieler. Er agiert bevorzugt auf den Außenbahnen als Außenstürmer. Beausejours Vater stammt aus Haiti.", "tgt_summary": null, "id": 1991507} {"src_title": "Museum für Volksarchitektur und Brauchtum der Ukraine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Über das Geburtsjahr herrscht keine Einigkeit unter den Historikern: José Toribio Medina nennt 1512, während Diego Barros Arana auf 1497 hindeutet. Während seiner Jugend hat Bravo Rechtswissenschaften studiert, spätere Urkunden und sein Grabmal weisen ihn als „doctor“ aus. Im Dienste der spanischen Krone fungierte er zunächst als Verwaltungsrichter von Neapel.", "section_level": 1}, {"title": "An der Real Audiencia von Lima.", "content": "1547 ernannte ihn König Karl V. zum \"Oidor\" der neuen \"Real Audiencia\", die er im Königreich Neu-Granada einrichten ließ und sandte ihn ins heutige Peru. In seine Amtszeit fiel der Aufstand von Francisco Hernández Girón (1552–1557), der die königliche Verwaltung in Südamerika an den Rand des Zusammenbruchs brachte. Während dieser Zeit amtierte er interimistisch als Vizekönig von Peru. Bravo zeichnete sich bei der Niederschlagung des Aufstandes auch als umsichtiger Befehlshaber aus.", "section_level": 1}, {"title": "Amtszeit als Gouverneur von Chile.", "content": "Als 1565 die Real Audiencia von Chile in Concepión eingerichtet wurde, regierten die vier \"Oidores\", die von König Philipp II. nach Chile berufen wurden, die Kolonie. 1567 entschied der König, dass er die Kolonialverwaltung keinem Gremium von vier Personen überlassen wollte, so dass er stattdessen einen Gouverneur als verantwortlichen Vertreter der Krone einsetzte. Dieses Amt übertrug er Melchor Bravo de Saravia. Im Juli 1568 erreichte Bravo mit seiner Familie und Entourage aus Peru kommend den Hafen von La Serena. Dort ließ er seine Familie zurück und machte sich trotz seines Alters zu Pferd auf die lange und beschwerliche Reise nach Santiago de Chile, wo er am 16. August 1568 eintraf. Die Bevölkerung erhoffte sich vom Gouverneur und den Truppenverstärkungen, die er mitbrachte, vor allem ein Ende des kräfte- und ressourcenraubenden Krieges mit den Einheimischen. Mit Frühlingsbeginn, im September 1568, machte er sich mit seinem Heer von Santiago aus auf den Weg und erreichte Concepción im November. Zunächst erhoffte er sich, die Indianer friedlich zu unterwerfen, doch die Ureinwohner wehrten sich mit Waffengewalt gegen die Missionierung und Befriedungsversuche der Spanier. In Folge startete Bravo einen weiteren Versuch, die Einheimischen mit Waffengewalt zu unterwerfen. Im Januar 1569 erlitten die Spanier unter dem Befehl von Martín Ruiz de Gamboa im Kampf mit den Indianern in der Schlacht von Catirai eine vernichtende und demoralisierende Niederlage. Bravo versuchte, mit seinen Truppen, Nachschub für die bedrängten Spanier zu bringen. In der Folge mussten die Europäer die befestigten Siedlungen von Cañete und Arauco wieder aufgeben. Geschlagen zogen sich die Truppen um den Gouverneur Bravo de Saravia an die Küste zurück und erreichten Ende März 1569 wieder Concepción. Bravo bat den König um weitere Verstärkungen für die Kolonie und bot angesichts seiner fehlenden militärischen Erfolge seine Ablösung an. Am 8. Februar 1570 erschütterte ein schweres Erdbeben Concepción. Der folgende Tsunami erreichte die Stadt erst geraume Zeit später, so dass Zeit genug war, die Bewohner in Sicherheit zu bringen. Die Gebäude und Befestigungen der Stadt aber wurden in hohem Maße zerstört. Gegen Ende des Jahres trafen frische Kolonialtruppen aus Lima in Chile ein, und Bravo unternahm einen weiteren Feldzug zur Unterwerfung der Mapuche. Wieder blieben die Spanier erfolglos, die Indianer überraschten die Konquistadoren bei Purén, Bravo entsandte Unterstützungstruppen unter Befehl seines Sohnes Ramón, aber auch die vermochten nichts auszurichten. 1571 fiel unter die Amtszeit Bravos die Einrichtung der Diözese von La Imperial. Bald darauf wurde mit dem Bau der Kirche \"San Francisco\" begonnen, sie ist heute das älteste noch erhaltene Bauwerk von Santiago.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik und Ablösung.", "content": "Der Klerus kritisierte das System der Zwangsarbeit, zu der die Einheimischen in den Bergwerken Chiles gezwungen wurden. 1572 änderte Philipp II. das Abgabensystem auf ein Steuersystem. Auch die Amtsführung Melchor Bravos wurde von Kirchenvertretern am spanischen Hof heftig kritisiert. Der Gouverneur sei unfähig, höre nicht auf den Rat erfahrener Militärs, zudem sei er korrupt und würde Familienmitglieder und Freunde bereichern, so die Vorwürfe. Bravo bat angesichts der fortdauernden militärischen Niederlagen und der Kritik an seiner Amtsführung erneut um seine Abberufung. 1573 entsprach der König seiner Bitte, und 1575 kehrte Melchor Bravo de Saravia nach Europa zurück. Zwei Jahre später starb er in seiner Heimatstadt, wo er auch beerdigt ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Melchor Bravo de Saravia y Soto Mayor (* 1512 – nach anderen Quellen 1497 – in Soria, Spanien; † 8. Dezember 1577 in Soria) war ein spanischer Richter und Kolonialbeamter. Er amtierte interimistisch als Vizekönig von Peru und als spanischer Gouverneur in Chile.", "tgt_summary": null, "id": 1899590} {"src_title": "August Hermann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schulstruktur und Organisation.", "content": "Die DSSI ermöglicht den Besuch des Kindergartens im Alter von 2–6 Jahren und anschließend der Grundschule von der ersten bis zur vierten Klasse. Nach einer Orientierungsphase in der 5. Klasse erfolgt der Unterricht in der Sekundarstufe I in „integrativ differenzierter“ Weise. Nach insgesamt 9 bzw. 10 Schuljahren kann der Hauptschulabschluss abgelegt respektive die Fachoberschulreife erworben werden. Die Sekundarstufe II führt nach insgesamt 12 Schuljahren zur Deutschen Internationalen Abiturprüfung (DIAP), die ab dem Schuljahr 2010/2011 erstmals abgelegt werden konnte. Die DSSI ist als Ganztagsschule konzipiert und bietet den Schülern auf freiwilliger Basis ein klassenübergreifend breit gefächertes Angebot in den Bereichen Sport, Musik, Werken, Mathematik und Fremdsprachen. Auf diese Weise können die Kinder individuell unterstützt werden und sich fachliche und soziale Kompetenzen aneignen. Während der Mittagspausen steht eine Schülermensa zur Verfügung. Bei den Hausaufgaben werden die Kinder professionell betreut. Eine besondere Stärke der Schule ist das zahlenmäßig günstige Verhältnis von Schüler zu Lehrern. Durchschnittlich kommt auf sechs Schüler eine Lehrkraft. Die DSSI-Schülerschaft setzt sich aus deutschen bzw. deutsch-muttersprachlichen und südkoreanischen Kindern sowie Kindern aus anderen Ländern und Kulturen zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Außerschulische Veranstaltungen.", "content": "An der DSSI finden zahlreiche Sonderaktivitäten statt. So besuchten hochrangige Politiker und berühmte Künstler die Schule. Unter anderem waren dies der Bundestagspräsident Norbert Lammert, MdB, im Jahr 2008, Solisten der Berliner Philharmoniker, Sol Gabetta und Jan Vogler. Die Schüler wirken auch bei wichtigen Kulturereignissen mit, wie zum Beispiel bei einem gemeinsamen Auftritt von DSSI-Schülerinnen mit der südkoreanischen Popgruppe 2AM anlässlich eines Gala-Abends, der vom Fernsehsender KBS am 19. Juni 2010 live übertragen wurde. Traditionell siegreich zeigen sich die Schüler bei der Teilnahme am Internationalen Skifestival in Yongpyong. Des Weiteren engagieren sie sich auch für wohltätige Zwecke wie zum Beispiel für eine Behinderteneinrichtung in Incheon. All diese Aktivitäten ermöglichen es den Schülern, wertvolle Erfahrungen und Kenntnisse zu sammeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Deutsche Schule Seoul International (DSSI) ist eine deutschsprachige Auslandsschule in Seoul, Südkorea. Die DSSI, auch als \"German School Seoul International\" bezeichnet, wurde 1976 gegründet und befindet sich in privater Trägerschaft des „Vereins Deutsche Schule Seoul“. Als Auslandsschule wird sie von der Bundesrepublik Deutschland anerkannt und von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen des Bundesverwaltungsamtes gefördert.", "tgt_summary": null, "id": 1972763} {"src_title": "Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Rechtslage.", "content": "Das Christentum hat im Iran eine lange Geschichte hinter sich, es existiert im Land bereits aus den sehr frühen Jahren des Glaubens. Das iranische Christentum hatte in der Vergangenheit eine wesentlich größere Präsenz als heute. Christen im Iran haben einst eine bedeutende Rolle in der Geschichte der christlichen Mission gespielt – heute ist das Missionieren bei Strafe verboten und kann mit dem Tode bestraft werden. Auch können Muslime, die zum Christentum übertreten, hingerichtet werden. Es gibt etwa 600 Kirchen im Iran. Nach der Einführung eines parlamentarischen Systems durch die Konstitutionelle Revolution im Jahre 1906 erhielten die iranischen Juden, Zoroastrier und Christen feste Sitze im iranischen Parlament und wurden als Minderheitsreligionen anerkannt. Die verfassungsmäßige Anerkennung der Minderheitsreligionen wurde auch nach der Islamischen Revolution im Jahr 1979 beibehalten. So waren christliche Eheschließungen auch nach 1979 weiter möglich. In anderen Bereichen des Lebens waren die Christen durch die Islamisierung des zuvor säkular ausgerichteten Rechtssystems dem islamischen Recht unterworfen, weshalb in den 1980er- und 1990er-Jahren viele das Land verließen. Völlig rechtlos sind dagegen Christen, die früher Muslime waren, sowie deren Nachkommen. Aus Sicht des Staates sind somit sämtliche Persisch als Muttersprache sprechenden Christen als Abtrünnige vom Islam zu betrachten, unabhängig davon, in welcher Generation die Familie schon christlich ist. Deswegen gibt es Gemeinden, die nur im Geheimen existieren (wozu neben einzelnen syrischen und armenischen Kirchen insbesondere evangelikale Gemeinden gehören).", "section_level": 1}, {"title": "Konfessionen.", "content": "Christen im Iran sind mehreren Konfessionen bzw. Volksgruppen zuzuordnen, etwa 110.000 bis 250.000 Armeniern die der Orientalisch-Orthodoxen Kirche angehören, 15.000 bis 30.000 Syrern und einer kleinen Zahl von Katholiken, Anglikanern und weiteren Protestanten, die zu einem geringen Anteil Konvertiten aus dem 19. Jahrhundert sind. Neben den historisch verwurzelten Kirchen gibt es im Iran zunehmend inoffizielle Gemeinden iranischstämmiger Christen mit evangelikalem Hintergrund. Aufgrund dieser neueren Entwicklung schätzt die christliche Hilfsorganisation \"Open Doors\" die Gesamtzahl der Christen im Iran auf 475.000. Unabhängig von der tatsächlichen Größe dieser inoffiziellen Gemeinden wird ihre Bedeutung inzwischen auch vom iranischen Staat wahrgenommen, wenn auch nur als Bedrohung, wie u. a. der Bericht des UNO-Sonderberichterstatters über die Menschenrechte im Iran aus dem Jahr 2014 feststellt.", "section_level": 1}, {"title": "Kirchen des Armenischen Ritus.", "content": "Die größte christliche Gemeinschaft im Iran bilden die armenisch-apostolischen Christen mit 110.000–250.000 Mitgliedern. Die Armenier sind mittlerweile überwiegend in städtischen Regionen konzentriert, vor allem in Teheran und Isfahan; kleinere Gemeinden gibt es in Täbris, Arak und anderen Städten.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchen des Antiochenischen Ritus.", "content": "Es gibt eine kleine Gemeinschaft von nur noch 15.000 Syrischen Christen. Eine Mehrheit auch der Syrer sind inzwischen städtisch geprägt, obwohl es immer noch mehrere syrische Dörfer in der Gegend des Urmiasees gibt. Es gibt im Iran zudem etwa 25.000 chaldäische Christen, also Angehörige der rom-unierten assyrischen Kirche.", "section_level": 2}], "src_summary": "Christen waren im Iran bereits vor der Ankunft des Islam im Land verbreitet. Heute stellen sie nur noch eine kleine Minderheit im mehrheitlich schiitisch-islamisch geprägten Land. Die christlichen Gemeinden des Iran gehören zu den ältesten christlichen Gemeinschaften weltweit.", "tgt_summary": null, "id": 2096048} {"src_title": "Iunia Tertia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "1954 schrieb Agatha Christie die Kurzgeschichte \"Hercule Poirot and the Greenshore Folly\", ursprünglich, um mit dem Erlös neue Fenster für die Kirche von Churston Ferrers zu ermöglichen. Darin gibt es zahlreiche lokale Bezüge, auch zu ihrem Haus Greenway Estate. Sie entschied sich dann aber um, und zwei Jahre später entschloss sie sich, die Geschichte zu einem Roman zu erweitern. Die ursprüngliche Geschichte wurde erst 2013 wiederentdeckt und publiziert, und als „Das Geheimnis von Greenshore Garden: Ein Fall für Hercule Poirot“ 2015 auf Deutsch veröffentlicht. Das Haus, in dem der Roman spielt, ist Christies eigenes in Devon: Greenway House in Greenway Estate, das im Roman jedoch Nasse House heißt.", "section_level": 1}, {"title": "Einführung.", "content": "Als Poirot von der berühmten Kriminalschriftstellerin Ariadne Oliver auf ein Landhaus in Devon eingeladen wird, nimmt er diese Einladung aus Respekt vor ihrer berühmten „Intuition“ gern an. Auf Nasse House wird im Rahmen eines Gartenfestes eine von Mrs. Oliver organisierte Mörderjagd stattfinden, die Poirot „fachlich“ begleiten soll. Doch bald geschieht ein Mord und aus Spiel wird Ernst.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Auf der Anreise nach Nasse House nimmt Poirot zwei Anhalterinnen mit – eine Niederländerin und eine Italienerin –, die in der Jugendherberge wohnen, die auf dem Nachbargrundstück steht. Als er ankommt, schildert Mrs. Oliver ein ungewisses Gefühl, dass ihre Inszenierung der Mörderjagd von irgendjemandem beeinflusst wird. Sie kann denjenigen aber nicht ausmachen und wird nur von ihrer Intuition geführt. Der Eigentümer von Nasse House ist der wohlhabende George Stubbs, der sich durch Adoption einen Adelstitel verschafft und sich mit Sir George ansprechen lässt. Seine sehr viel jüngere Frau ist die scheinbar etwas dümmliche und leicht zu beeinflussende Hattie, eine junge Frau, die ihm von Amy Folliat vorgestellt wurde, dem einzig überlebenden Familienmitglied der ehemaligen Besitzer von Nasse House. Ihre Söhne starben im Zweiten Weltkrieg und sie lebt nun im Pförtnerhaus des Anwesens. Ein weiterer Besucher auf dem Landsitz ist der Architekt Michael Weyman, der vor allem die vor einigen Jahren erfolgte Errichtung eines Follys an einem völlig ungeeigneten Platz auf dem Grundstück kritisiert und einen Tennispavillon entwerfen soll. Am Tag des Festes erhält Hattie einen Brief, in dem ihr Cousin Etienne de Sousa seinen Besuch ankündigt. Sie ist aufgeregt und bezeichnet ihn als Mörder. In dem Mörderspiel übernimmt Marlene Tucker die Rolle des Opfers. Sie soll im Bootshaus warten und sich beim Eintreffen von Mitspielern tot stellen. Poirot besucht das Fest und entdeckt später gemeinsam mit Mrs. Oliver die Leiche von Marlene. Sie ist erdrosselt worden. Gleichzeitig wird auch Hattie vermisst. Die Ermittlungen konzentrieren sich zuerst auf Etienne de Sousa, dessen Auftauchen scheinbar mit dem Verschwinden von Hattie zusammenhängt. Eine nächste Verdächtige ist Amanda Brewis, Georges Sekretärin, die in ihn verliebt ist und die von Hattie mit einer Erfrischung für Marlene zum Bootshaus geschickt worden war. Weitere Verwirrung stiftet das Verhalten der Legges, die irgendetwas zu verbergen haben und sich mit einem Herrn in einem Schildkrötenhemd auf dem Gelände getroffen hatten. Später stellt sich heraus, dass dieses Treffen nichts mit dem Verbrechen zu tun hatte, sondern mit Legges Karriere als Nuklearphysiker. Poirots Aufmerksamkeit richtet sich auf Amy Folliat, die mehr zu wissen scheint, als sie sagt. Nachdem der Bootsmann Merdell gestorben ist, entdeckt Poirot, dass er Marlenes Großvater war. Nun bringt Poirot alle Spuren zusammen: Von ihrem Großvater hatte Marlene erfahren, dass er auf dem Grundstück im Wald einmal eine Leiche gefunden hatte. Und er hatte in George auch James Folliat, den ehemaligen Besitzer, erkannt. Poirot hatte durch seinen Satz „In Nasse House wird es immer Folliats geben“ davon erfahren. James war im Krieg zwar vermisst worden, aber nicht gestorben. Seine Mutter hatte ihn mit der einfältigen, aber sehr reichen Hattie verkuppelt. Mit deren Geld gelang es ihm, eine neue Identität anzunehmen und Nasse House im Familienbesitz zu halten. Seine Mutter wusste aber nicht, dass er bereits verheiratet war, und so brachte er Hattie um, vergrub sie im Fundament des Follys und ersetzte sie durch seine erste Frau, eine junge Italienerin. Marlene hatte George erpresst, weil sie die Wahrheit erraten hatte. George und Hattie beschließen sie umzubringen. Am Tag vor dem Fest beginnt Hattie damit, sich eine neue Identität – die der italienische Anhalterin – zuzulegen. Dann ermordete sie als Hattie Marlene und verlässt in der Kleidung der Italienerin das Fest. Hattie musste spätestens an diesem Tag verschwinden, weil sich einige Wochen zuvor ihr Cousin zu einem Besuch angemeldet hatte, der den Schwindel ja sofort erkannt hätte. George wird bis zum Ende des Romans, der sich auf die Verzweiflung seiner Mutter konzentriert, nicht mehr gesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Der Roman wurde 1986 mit Peter Ustinov als Poirot und Jean Stapleton als Oliver verfilmt und unter dem deutschen Titel \"Mord mit verteilten Rollen\" veröffentlicht. Die Handlung wurde in die 1980er Jahre verlegt und in West Wycombe Park in Buckinghamshire gedreht. 2013 wurde er für die englische Fernsehserie \"Agatha Christie’s Poirot\" erneut verfilmt. Die Folge wurde am 30. Oktober 2013 gesendet.", "section_level": 1}, {"title": "Computerspiel.", "content": "Am 15. Oktober 2009 erschien von „I-Play“ ein Computerspiel, das auf der Basis des Romans entstanden ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wiedersehen mit Mrs. Oliver (Originaltitel \"Dead Man’s Folly\") ist der 48. Kriminalroman von Agatha Christie. Er erschien zuerst im Oktober 1956 in den USA bei \"Dodd, Mead and Company\" und am 5. November desselben Jahres im Vereinigten Königreich im \"Collins Crime Club\". Die deutsche Erstausgabe veröffentlichte 1959 der Scherz Verlag (Bern; Stuttgart; Wien) mit der bis heute verwendeten Übersetzung von Dorothea Gotfurt. ", "tgt_summary": null, "id": 1118503} {"src_title": "Wissenssoziologische Diskursanalyse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Manila-Papageiamadine erreicht eine Körperlänge zwischen dreizehn und vierzehn Zentimetern und zählt damit eher zu den großen Prachtfinken. Die Männchen sind auf der Körperoberseite überwiegend grasgrün. Davon abweichend sind die Oberschwanzdecken satt karmesinrot. Die Handdecken sind schwärzlich, aber außen grün gesäumt. Auch die Handschwingen und die äußeren Armschwingen sind schwärzlich, allerdings fehlen hier die grünen Säume. Ähnlich wie bei der Lauchgrünen Papageiamadine sind die mittleren zwei Schwanzfedern verlängert und enden in schmalen Spitzen. Dieses mittlere Schwanzfedernpaar ist rot, die beiden nächsten schwärzlichbraun auf den Innenfahnen und grün mit roten Außensäumen auf der Außenfahne. Die übrigen Schwanzfedern sind graubraun mit grünen Außensäumen. Die Unterschwanzdecken sind grünlich ockergelb, wobei einige der Federn rot gesäumt sind. Die übrige Körperunterseite ist grasgrün, aber heller als die Körperoberseite. Die Augen sind braun und der Schnabel ist schwarz. Die Weibchen haben grüne Oberschwanzdecken, die teils rot gesäumt sind. Einzelne Individuen haben allerdings auch vollständig rote Oberschwanzdecken. Die mittleren Schwanzfedern sind weniger lang als beim Männchen. Die Jungvögel ähneln den Weibchen, sind aber auf der gesamten Körperunterseite hell gelbgrau. Die Manila-Papageiamadine kommt ausschließlich auf der Philippinen-Insel Luzon vor. Über ihre Lebensweise ist nur sehr wenig bekannt, sie ist aber vermutlich der der Lauchgrünen Papageiamadine ähnlich. Die Nahrung besteht aus Grassamen. Die Brutzeit fällt in die Monate März bis April. Die Brutdauer beträgt 14 Tage.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung.", "content": "Manila-Papageiamadinen gelangten erstmals 1966 nach Europa. Nennenswerte Schwierigkeiten bei der Eingewöhnung dieser Art wurden damals nicht verzeichnet. Weitere größere Stückzahlen kamen 1970 und 1980 in den Handel. Die eingeführten Vögel erwiesen sich als friedlich und zur Vergesellschaftung mit anderen Prachtfinkenarten geeignet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Manila-Papageiamadine (\"Erythrura viridifacies\") ist eine ostasiatische Art aus der Familie der Prachtfinken. Es werden keine Unterarten für diese Art unterschieden. Die Erstbeschreibung dieser Art erfolgte anhand von Vögeln, die von einem Händler in größerer Stückzahl 1935 von Manila nach San Francisco geliefert wurden. Sie wurde danach 31 Jahre lang nicht mehr wiederaufgefunden. Erst im Frühjahr 1966 entdeckte sie ein Ornithologe im nördlicheren Teil von Luzon. Das heutige Verbreitungsgebiet umfasst den Northern Sierra Madre Natural Park, das Gebiet um den Berg Natib und einzelne Beobachtungen stammen aus dem Kalbario-Patapat National Park. ", "tgt_summary": null, "id": 2338298} {"src_title": "Nippon Series 2010", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung.", "content": "Aus ideologischen Gründen hatte moderne Tanzmusik im Dritten Reich eine schwierige Position. Ihre Produktion war eine stete Gratwanderung zwischen den westlich orientierten Wünschen des Publikums und der Zensur des NS-Regimes insbesondere in Form der Reichskulturkammer (RKK). Diese war mangels klarer Definitionen inkonsistent und damit auch vom persönlichen Geschmack von Amtsträgern abhängig. Jazz und später auch Swing waren offiziell verfemt und galten als unerwünscht. Nach Kriegsbeginn galt die englische Tanzmusik als untragbar, dasselbe galt spätestens nach dem Kriegseintritt der USA auch für amerikanische Tanzmusik. Deutsche Orchester befanden sich somit in einer schwierigen Situation im Hinblick auf das Repertoire. Des Weiteren war die Tanzmusikproduktion durch die mit fortschreitendem Kriegsverlauf wachsende Zahl der Einberufungen von Personal beeinträchtigt. Andererseits reklamierte die Politik einen psychologischen Kriegsbeitrag der Unterhaltungsmusikindustrie durch schwungvoll optimistische Musik, um die allgemeine Stimmung zu verbessern und Front und Heimat Entspannung zu verschaffen. Zudem sollte den deutschen Hörern eine attraktive musikalische Alternative zur Musik alliierter Sender (insbesondere BBC) geboten werden, deren Abhören seit Kriegsbeginn offiziell verboten war und unter Strafe stand (Abhören von Feindsendern). Propagandaminister Goebbels beauftragte daher im September 1941 den Film-Komponisten Franz Grothe mit der Gründung eines großen Orchesters zur Aufführung moderner Tanz- und Unterhaltungsmusik im deutschen Rundfunk. Als Co-Leiter fungierte Georg Haentzschel, als Assistent Horst Kudritzki. Die Auswahl und Anwerbung der Musiker war im April 1942 abgeschlossen. Das Orchester bestand zunächst aus 38 Musikern, darunter, für diese Zeit ungewöhnlich, nur ein Ausländer. Andere Orchester mussten damals bereits in großem Umfang insbesondere auf holländische und belgische Musiker zurückgreifen, da deutsches Personal kaum noch zur Verfügung stand.", "section_level": 1}, {"title": "Bestehen und Arbeit.", "content": "Das Orchester wurde von der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) getragen und begann seine Arbeit nach einer Generalprobe am 1. April 1942 im Berliner Delphi-Palast zunächst im Berliner Funkhaus in der Masurenallee. Goebbels verlangte aus Angst vor dem Swing vom Orchester, die Melodie zu betonen, wobei die Streicher und nicht die Bläsersektion die Melodie tragen sollten. In der Masurenallee entstanden ab Juli 1942 zahlreiche Plattenaufnahmen für Rundfunkzwecke, die im regulären Handel nicht erhältlich waren. Die Aufnahmen wurden in Kleinstauflagen gepresst und den anderen Sendern im Reichsgebiet zur Verfügung gestellt. Zwischenzeitlich sind viele davon auf CD wiederveröffentlicht worden (Monopol). Als sich die Luftkriegslage zuspitzte und dadurch ein geordnetes Arbeiten immer schwieriger wurde, wurde das Orchester 1943 – seinen letzten Auftritt hatte es am 6. März 1943 in der Sing-Akademie zu Berlin – in das von Luftangriffen wenig bedrohte Prag verlegt, wo es seine Arbeit bis zum 5. Mai 1945 fortsetzte, als tschechische Aufständische das dortige Funkhaus stürmten. Einige Musiker kamen dabei ums Leben, einige wurden ein paar Tage später von den Sowjets verhaftet. Der Mehrzahl der Musiker gelang indes die Flucht. Sie erreichten nach abenteuerlicher Fahrt in zwei Lastwagen die deutsche Grenze. Die Leitung wurde in Prag von Willi Stech und Barnabás von Géczy übernommen, beides erfahrene Orchesterleiter, weil Haentzschel und Grothe mit der Arbeit an Filmmusiken ausgelastet waren. Insbesondere Stech hatte zuvor schon ein Rundfunk-Orchester am Deutschlandsender geleitet, das stilistisch ähnliche Musik spielte. Als NSDAP-Mitglied bot er anscheinend zudem ausreichend Gewähr für Systemkonformität. Von Geczy – obwohl Ungar – erfreute sich mit seiner flotten aber vollkommen jazz-unverdächtigen Tanzmusik schon vor dem Krieg höchster offizieller Wertschätzung des Regimes. In Prag stand dem Orchester für damalige Verhältnisse modernste Aufnahmetechnik zur Verfügung, so dass dort überwiegend auf Tonband aufgenommen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Soweit sich nach den erhaltenen Tondokumenten beurteilen lässt, spielte das DTUO überwiegend eine Swing-beeinflusste flotte Tanzmusik, die erkennbare Ähnlichkeiten mit zeitgleichen amerikanischen Bigbands wie etwa denjenigen von Artie Shaw, Claude Thornhill oder dem Army Air Force Orchestra unter Leitung von Glenn Miller aufweist. Neben den Bläsersätzen spielen rhythmisch arrangierte Streicherpassagen eine bedeutsame Rolle. Anders als die genannten amerikanischen Orchester fehlen allerdings ausgesprochen heiße (jazzige) Arrangements und ausgeprägte Solistik im Repertoire. Insbesondere bei langsameren Nummern ist die Musik derjenigen der genannten amerikanischen Orchester oft zum Verwechseln ähnlich. Die Musik ist eingängig, flott, oft swingend, hält sich aber wohl immer im Rahmen des politisch während der Entstehungszeit in Deutschland eindeutig Tolerierten.", "section_level": 1}, {"title": "Nachleben.", "content": "Viele der Musiker des DTUO spielten auch in den Nachkriegsjahren und zu Beginn der 50er Jahre eine Rolle in der deutschen Unterhaltungsmusik. So leitete Kudritzki z. B. ab 1946 das Radio Berlin Tanzorchester (RBT-Orchester), das zwar auf Anweisung der sowjetischen Kulturadministration gegründet, doch auffallende Kontinuitäten sowohl in Besetzung wie auch musikalischem Stil zum DTUO aufwies. Nicht ganz zufällig arbeitete es auch am gleichen Ort: im Funkhaus in der Masurenallee in Berlin. Auch Haentzschel arbeitete für das RBT-Orchester, ging dann nach Köln, wo er Leiter des Kleinen Unterhaltungsorchesters des WDR wurde. Stech geriet nach Kriegsende in tschechische Gefangenschaft und arbeitete später als Pianist in der Schweiz. Von 1951 bis 1970 leitete er das Kleine Unterhaltungsorchester des Südwestfunks in Freiburg. Von Geczy übersiedelte nach dem Krieg nach München, wo er 1952 ein neues Ensemble zusammenstellte, welches zum Hausorchester des Café Luitpold wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Verfügbarkeit von Tonträgern.", "content": "Die Tonträger die das DTUO aufgenommen hat, haben den Krieg teilweise überlebt, viele davon lange unbemerkt in den Archiven des DDR-Rundfunks, wo sie nach der Wende \"wiederentdeckt\" wurden. Auf drei Doppel-CDs der Firma Monopol wurden 83 Titel davon wiederveröffentlicht. Weitere 33 Titel finden sich auf insgesamt zwei CDs der Firma JUBE. Bereits in den 70er Jahren wurde eine Doppel-LP mit Aufnahmen des DTUO von Polydor veröffentlicht. Die Originale lagern heute überwiegend im Deutschen Rundfunk Archiv (DRA) in Potsdam-Babelsberg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Deutsche Tanz- und Unterhaltungsorchester (DTUO) war ein während des Zweiten Weltkriegs vornehmlich für Rundfunkzwecke gegründetes quasi-symphonisch besetztes Orchester, das überwiegend modern arrangierte Tanzmusik und symphonisch aufbereitete Unterhaltungsmusik spielte. Öffentliche Live-Auftritte blieben absolute Ausnahmen.", "tgt_summary": null, "id": 2277695} {"src_title": "Soundtracks for the Blind", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Schwarzbrustnonnen erreichen eine Körperlänge von elf Zentimeter. Sie weisen keinen ausgeprägten Sexualdimorphismus auf. Beide Geschlechter haben eine schwarze Stirn. Auch die Zügel, die Augenumgebung sowie die Kopfseiten, die Kehle und die Vorderbrust sind schwarz. Der Scheitel sowie der Hinterhals sind schwarzbraun, der Rücken und die Flügel dagegen rötlich braun. Der hintere Bürzel, die Oberschwanzdecken und die mittleren Schwanzfedern sind strohgelb. Die übrigen Schwanzfedern sind schwärzlich mit einem schmalen gelben Außensaum. Die Unterschwanzdecken sowie die Schenkel sind schwarz. Die übrige Körperunterseite ist weiß und weist an den Körperseiten eine grobe schwarze bis schwarzbraune Fleckung auf. Der große kräftige Schnabel ist bleigrau. Jungvögel sind auf der Körperoberseite dunkelbraun. Der Bürzel und die Säume der Schwanzfedern sind heller. Die Kehle ist fahl rostfarben. Die Körperunterseite ist weißlich mit hellbraunen Körperseiten.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensweise.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Schwarzbrustnonne ist klein. Sie kommt nur im Bergland im Westen Neuguineas vor. Sie bewohnt dort das Grasland in Höhenlagen zwischen 1600 und 2300 Meter über NN. Besonders häufig ist sie in Sekundärwuchs zu sehen, beispielsweise in verwilderten Gärten. Sie hat sich auch menschlichen Siedlungsraum erschlossen und ist in Siedlungen gelegentlich zu beobachten. In ihrem Verbreitungsgebiet ist die Schwarzbrustnonne zunehmend der Konkurrenz anderer Prachtfinkenarten ausgesetzt. Dickschnabelnonne, Graukopfnonne, Prachtnonne, Braunbrustnonne, Höhennonne und das Trauerbronzemännchen dringen zunehmend als Kulturfolger in diese Region vor. Über ihre Lebensweise im Freiland ist nur sehr wenig bekannt. Brutbereite Vögel der Nominatform \"Lonchura melaena melaena\" wurden im März und im August beobachtet. Ins Alterskleid mausernde Jungvögel der Unterart \"Lonchura melaena mariae\" wurden im August gesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung.", "content": "Die Schwarzbrustnonne wurde erstmals 1987 in die Schweiz importiert. Wenige Monate später wurden aus Indonesien auch eine größere Anzahl an Schwarzbrustnonnen nach Holland, Deutschland und Belgien importiert. Obwohl die Zucht als nicht sehr schwierig gilt, wird sie nur von einer sehr geringen Zahl an Haltern nachgezogen. 1995 waren es in Deutschland 39 Jungvögel von sechs Paaren und 1998 lediglich drei Jungvögel von einem Zuchtpaar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schwarzbrustnonne (\"Lonchura teerinki\"), auch Schwarzbrust-Schilffink genannt, ist eine Art aus der Familie der Prachtfinken. Es werden zwei Unterarten unterschieden.", "tgt_summary": null, "id": 1477163} {"src_title": "William Compton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nach dem Besuch der \"Durfee High School\" in Fall River studierte er Geschichte an der Yale University und erwarb dort 1962 einen Bachelor of Arts (B.A. History). Ein anschließendes Postgraduiertenstudium der Rechtswissenschaften an der Law School der Harvard University beendete er 1965 als Juris Doctor (J.D.). Im Anschluss leistete er seinen Militärdienst bei der US Army und diente 1966 bis 1967 als Hauptmann in Europa. Danach absolvierte er ein weiteres Postgraduiertenstudium der Stadtplanung an der Columbia University und erwarb dort 1971 einen Master of Science (\"M.S. Urban Planning\"). Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Mitarbeiter des Präsidialrates für Umweltqualität (\"President's Council on Environmental Quality\") wurde er 1973 Präsident der Umweltschutzorganisation \"The Conservation Foundation\" und hatte dieses Amt bis 1989 inne. Zugleich war er von 1985 bis 1989 Präsident des US-amerikanischen World Wildlife Fund (WWF). 1989 wurde er durch US-Präsident George Bush zum Administrator der Umweltschutzbehörde EPA ernannt und bekleidete dieses Amt bis zum Ende von Bushs Amtszeit 1993. Nach Beendigung dieser Tätigkeit wechselte er in die Privatwirtschaft und ist seit 1993 Mitglied des Board of Directors von DuPont, seit 1998 von Royal Caribbean Cruises, von 1998 bis 2002 von Conoco Inc., seit 2000 von \"Ionics, Inc.\", seit 2002 von ConocoPhillips, seit 2006 von \"Enviance\" sowie seit 2007 von \"Eden Springs, Ltd.\" Daneben ist er seit 1997 Partner, Präsident und Chief Executive Officer von Aqua International Partners. Außerdem ist Reilly in gesellschaftlichen Institutionen und Organisationen engagiert und unter anderem Treuhänder (\"Trustee\") der National Geographic Society und der David and Lucile Packard Foundation. 2007 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko wurde er 2010 von US-Präsident Barack Obama zum Co-Vorsitzenden der Kommission zur Untersuchung der Katastrophe ernannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Kane Reilly (* 26. Januar 1940 in Decatur, Illinois) ist ein US-amerikanischer Manager und ehemaliger Administrator der Environmental Protection Agency (EPA).", "tgt_summary": null, "id": 1756936} {"src_title": "Gliśnica (Czarna Dąbrówka)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Streit um die Priorität.", "content": "Die Art wurde 2004 in kurzer Abfolge zweimal unabhängig voneinander beschrieben. Das Manuskript von Enrique La Marca, in dem die neue Art unter dem wissenschaftlichen Namen \"Scinax flavidus\" beschrieben wurde, erschien in einer von La Marca selbst herausgegebenen neuen Zeitschrift mit dem Titel \"Herpetotropicos\", auf deren Umschlagblatt das Datum 1. März 2004 vermerkt war. Die Beschreibung der Arbeitsgruppe um César Luis Barrio-Amorós unter dem Namen \"Scinax manriquei\" war wesentlich ausführlicher, erschien aber erst am 26. März 2004 in der Zeitschrift \"Journal of Herpetology\". Die beiden wurden bis 2007 als unterschiedliche Arten geführt, bis La Marca auf die gleiche gelbe Färbung und andere Merkmale hinwies und die beiden beschriebenen Arten als synonym erklärte. Somit hätte die Namensgebung \"Scinax flavidus\" die Priorität vor \"Scinax manriquei\" gehabt, was La Marca 2007 im damals erschienenen dritten Jahrgang seiner Zeitschrift \"Herpetotropicos\" auch hervorhob. Die Gruppe um Barrio-Amorós fand jedoch heraus, dass die Veröffentlichung von La Marcas Zeitschrift am 1. März nicht nachgewiesen werden konnte. Der Umschlag wurde erst Ende Mai 2004 gedruckt, Belegexemplare kamen erst Monate später in den Bibliotheken an. Selbst wenn der Inhalt der Zeitschrift, deren Seiten nur den Vermerk „März 2004“ tragen, schon vorab veröffentlicht worden wäre, so müsste er nach den Regeln des ICZN mit Erscheinungsdatum 31. März klassifiziert werden. Die Priorität der Erstbeschreibung und der wissenschaftliche Name des Frosches wurden daher geändert.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "\"Scinax manriquei\" unterscheidet sich von anderen Arten der Gattung durch ihre auffällig gelbe Färbung (besonders bei Männchen), zwei dorsolaterale Streifen und ungemusterte hintere Oberseiten der Schenkel. Barrio-Amorós et al. (2004) geben für Männchen (n=18) eine Kopf-Rumpf-Länge von 27,7±1,7 mm und für Weibchen (n=4) von 31,1±1,1 mm an. Fotos und Zeichnungen finden sich bei La Marca (2004) und La Marca (2007) Die Art wird innerhalb der Gattung \"Scinax\" in die \"Scinax ruber\"-Klade gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensweise.", "content": "Die Art kommt in den Anden von Venezuela und Kolumbien vor. In Venezuela ist sie von einem einzigen Fundpunkt bei Bramón in 600 m über dem Meeresspiegel bekannt. Ansonsten kommt sie zwischen 1000 und 1700 m über dem Meeresspiegel vor; in Venezuela beidseitig der Tiefebene von Táchira und weit verbreitet auf der Cordillera de Mérida, einem Andenausläufer. In Kolumbien gibt es zwei Fundorte in Bergregenwäldern nahe der Grenze zu Venezuela (1400–1500 m ü. NN). \"Scinax flavidus\" wurde bisher sowohl in anthropogen veränderter Vegetation und künstlichen Gewässern als auch Überresten von Primärwald gefunden. Ein Individuum wurde in einer Bromelie 2 m über dem Boden gefunden, jedoch wurde keine Reproduktion nachgewiesen und die Laichgewässer dieser Art bleiben somit noch unbekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Die IUCN listet die Art unter dem Namen \"Scinax flavidus\" als \"nicht gefährdet\" (\"Least Concern\"). Ihre weite Verbreitung und die Tatsachen, dass die Gesamtpopulation als genügend groß geschätzt wird und die Art in sich verändernden Habitaten gefunden wurde, begründen dies. Die Bearbeiter sehen es als unwahrscheinlich an, dass die Bestände der Art schnell genug abnehmen können, um eine höhere Gefährdungsstufe zu rechtfertigen. Zudem kommt die Art in dem \"Chorro El Indio\"-Nationalpark in Venezuela vor. Jedoch ist die genaue Abundanz und der Populationstrend sowie Hauptgefährdungsursachen unbekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der neotropische Froschlurch Scinax manriquei (Syn.: \"Scinax flavidus\" La Marca, 2004) gehört zur Unterfamilie Knickzehenlaubfrösche (Scinaxinae) innerhalb der Familie der Laubfrösche.", "tgt_summary": null, "id": 1258794} {"src_title": "Good Clinical Laboratory Practice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Xue Hanqin wurde 1955 in Shanghai geboren und absolvierte von 1977 bis 1980 zunächst ein Studium an der Fremdsprachenuniversität Peking. Anschließend studierte sie in den Jahren 1981/1982 an der Peking-Universität, an der sie ein Diplom im Bereich des internationalen Rechts erwarb. An der Columbia University erlangte sie darüber hinaus 1983 einen Abschluss als Master of Laws (LL.M.) sowie 1995 die Promotion. Sie fungiert an verschiedenen chinesischen Universitäten als außerordentliche Professorin, so seit 1994 an der Universität Peking, seit 1998 an der Diplomatenhochschule \"China Foreign Affairs University\" sowie seit 2008 an der Wuhan-Universität. Seit 2004 ist sie außerdem Professorin am Institut für Rechtswissenschaften der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Ab dem Jahr 1980 war sie in verschiedenen Positionen im chinesischen Außenministerium tätig, darunter von 1999 bis 2003 als Generaldirektorin der Abteilung für Verträge und Recht. Von 2003 bis 2008 fungierte sie als Botschafterin ihres Heimatlandes in den Niederlanden und als ständige Vertreterin Chinas bei der Organisation für das Verbot chemischer Waffen sowie anschließend als Botschafterin beim Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN). Sie war außerdem Mitglied beziehungsweise Leiterin der chinesischen Delegationen bei den Sitzungen der UN-Generalversammlung, bei einer Reihe internationaler Tagungen sowie bei bilateralen Verhandlungen mit anderen Staaten. Von 2002 bis 2010 gehörte sie der Völkerrechtskommission der Vereinten Nationen an. Im Juni 2010 wurde sie zur Richterin am Internationalen Gerichtshof in Den Haag gewählt. Nach der Britin Rosalyn Higgins ist sie die zweite Frau seit der Gründung des Gerichtshofs, die regulär zur Richterin gewählt wurde. Sie folgt ihrem Landsmann Shi Jiuyong, der sich zuvor von dieser Position zurückgezogen hatte, und amtiert zunächst bis zum turnusmäßigen Ende von dessen Amtszeit im Februar 2012. Im November 2011 wurde sie für eine weitere Amtszeit von neun Jahren wiedergewählt. Seit dem 6. Februar 2018 ist sie Vizepräsidentin des Internationalen Gerichtshofs. Xue Hanqin ist verheiratet und Mutter einer Tochter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Xue Hanqin (; * 15. September 1955 in Shanghai) ist eine chinesische Juristin. Sie ist seit 1980 in verschiedenen juristischen und diplomatischen Positionen für das chinesische Außenministerium tätig und darüber hinaus Professorin an verschiedenen chinesischen Universitäten. Von 2002 bis 2010 war sie Mitglied der Völkerrechtskommission der Vereinten Nationen. Seit Juni 2010 ist sie in Nachfolge von Shi Jiuyong Richterin am Internationalen Gerichtshof. Im Februar 2018 wurde sie zur Vizepräsidentin des IGH gewählt.", "tgt_summary": null, "id": 2248785} {"src_title": "David Nieto", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Art erreicht eine Länge von maximal 75 Zentimeter, wobei ein seit 33 Jahren in Gefangenschaft gehaltenes Individuum 70 Zentimeter erreicht hat. Der Körper ist entsprechend dem aller Ammenhaie breit und abgeflacht und somit für das Leben auf dem Meeresboden angepasst. Der Körper ist dunkelbraun gefärbt und weist beim ausgewachsenen Tier keine Zeichnung auf, Jungtiere haben eine Zeichnung aus dunklen Sattelflecken auf hellem Untergrund. Sowohl die beiden Rückenflossen wie auch die Afterflosse setzen in für Ammenhaie typischer Weise weit hinten am Körper an. Die erste Rückenflosse setzt dabei etwa oberhalb der Mitte der Bauchflossen an, der Beginn der zweiten Rückenflosse und der Afterflosse liegen sich in etwa gegenüber. Die Brustflossen sind sehr breit. Die asymmetrische Schwanzflosse besitzt am oberen Lobus eine deutliche Flossenfahne. Von anderen Ammenhaien unterscheidet sich diese Art durch sehr kurze Barteln, einen vergleichsweise kurzen Schwanzstiel, der weniger als 20 % der Gesamtlänge ausmacht, sowie der ähnlichen Größe der After- und der beiden Rückenflossen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Kurzschwanz-Ammenhai lebt küstennah im westlichen Teil des Indischen Ozeans und ist endemisch vor der Küste Tansanias, Kenias und Madagaskars, evtl. auch im Bereich der Seychellen und Mauritius. Er lebt auf dem Kontinentalschelf in Küstennähe in Korallenriffen, über die Tiefenverbreitung liegen keine Angaben vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise des Kurzschwanz-Ammenhais liegen nur wenige Daten aus der Aquarienhaltung vor. Er ist in Gefangenschaft nachtaktiv und kann außerhalb des Wassers nur wenige Stunden überleben. Er ernährt sich wahrscheinlich von bodenlebenden kleinen Knochenfischen und wirbellosen Tieren.", "section_level": 1}, {"title": "Verhältnis zum Menschen.", "content": "Die kleinen Haie werden aufgrund ihrer geringen Größe als für den Menschen ungefährlich eingestuft. Der Hai ist vergleichsweise selten und wird nicht gezielt befischt, lebt jedoch in einem Gebiet mit hohem Fischereidruck, und seine Flossen werden bspw. in Tansania zu moderaten Preisen verkauft. Zudem lebt er in küstennahen Korallenriffen und ist entsprechend von einer zunehmenden Zerstörung und Veränderung seines Lebensraums betroffen. Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) führt die Art entsprechend als empfindlich („Vulnerable“) auf ihrer Liste der gefährdeten Arten. Hinzu kommt, dass die verschiedenen Populationen wahrscheinlich nicht miteinander verbunden sind, sodass die kontinentalafrikanische Population zudem nur ein stark begrenztes Verbreitungsgebiet aufweist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kurzschwanz-Ammenhai (\"Pseudoginglymostoma brevicaudatum\") ist ein Hai aus der Familie der Ammenhaie (Ginglymostomatidae) und die einzige Art der damit monotypischen Gattung \"Pseudoginglymostoma\".", "tgt_summary": null, "id": 1107399} {"src_title": "Giovanni Battista Paggi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Männchen wie Weibchen erreichen eine Länge von etwa 60 cm. Mit 1800–2700 g sind die Männchen allerdings deutlich schwerer als die etwa 1400 g schweren Weibchen. Die Oberseite ist gelbbraun oder sandfarben mit großen, dunklen pfeilförmigen Flecken. Der Schwanz ist braun und trägt vier dünne Querstreifen. Das Gesicht ist gräulich-weiß und mit kontrastreichen schwarz-weiß Zeichnungen geziert, an Kamm und Wangen ist es gelbbraun meliert. Eine weiß begrenzte, schwarze Linie zieht sich den sonst vorwiegend braunen Hals hinab bis zum schwarz gefärbten Bauch. Die Färbung an Rumpf und Schwanz ist ähnlich wie auf dem Rücken. Der Schnabel und die Beine sind gelb. Die Schwarzbauchtrappe ist generell bräunlicher als die ähnliche Hartlaubtrappe. Beim Weibchen sind Kopf und Nacken beinahe ohne jegliche Zeichnung und hell gelblichbraun.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten und Verbreitung.", "content": "Man unterscheidet zwei Unterarten der Schwarzbauchtrappe:", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die Schwarzbauchtrappe bewohnt meist hohes, dichtes Grasland, das oft mit Büschen und Bäumen durchsetzt ist. Die Art kommt aber auch auf Kulturland und Viehweiden vor. Meist findet man sie in Gewässernähe. Im Gebirge steigt diese Trappe bis zu 2500 m empor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Schwarzbauchtrappe ernährt sich in erster Linie von Insekten, wobei sie offenbar in erster Linie Käfer, aber auch Grashüpfer, Raupen und andere Boden- oder Pflanzen-bewohnende Arthropoden verzehrt. Daneben werden auch Samen, Blumen und überfahrene Wirbeltiere sowie bestimmte Kräuter gefressen. Termitenhügel werden häufig als Ausguck genutzt. Die Brutzeit schwankt regional und liegt im Nordteil des Verbreitungsgebietes meist in den Monaten Juni bis September, während sie beispielsweise im zentralen und südlichen Afrika in die Zeit zwischen Oktober und März fällt. Das Nest wird in einer flachen Mulde auf nacktem Grund angelegt und befindet sich meist in der Nähe einer Geländebesonderheit, wie einem Ameisenhaufen, einem Strauch oder einem Gewässer. Das Gelege umfasst 1–2 Eier, die Küken haben braune und schwarze Daunen. Die Schwarzbauchtrappe ist zumindest gebietsweise ein Zugvogel. In Ghana etwa lebt sie in der Nähe von Accra als Standvogel, während sie 50 km westlich bei Winneba nur in der Trockenzeit zum Brüten auftritt. In anderen Gebieten Ghanas scheint sie nach der Brutsaison in der Trockenzeit nordwärts zu wandern. Dagegen wandern die Tiere in anderen Gebieten der Sahelzone in der Regenzeit nach Norden um zu brüten.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand.", "content": "Die Art ist insgesamt nicht bedroht. Im Senegal und Gambia nahmen die Bestände zwar seit den 1980er Jahren ab, doch tritt die Schwarzbauchtrappe in der übrigen Savannenzone zwischen der nördlichen Elfenbeinküste und dem Sudan immer noch häufig auf. Sie ist die häufigste Trappenart in Uganda, Tansania, Mosambik und Sambia und immer noch relativ zahlreich in Simbabwe anzutreffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schwarzbauchtrappe (\"Lissotis melanogaster\") ist eine afrikanische Art aus der Familie der Trappen (Otididae). Sie bewohnt einen Großteil der Savannen Afrikas und ist vielerorts die häufigste Trappenart.", "tgt_summary": null, "id": 2303876} {"src_title": "Furnace Brook Parkway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Coetzee wuchs unter armen Verhältnissen in dem zu Kapstadt gehörenden Township auf. In früher Jugend war die Pennywhistle sein erstes Instrument. 1958 begann er, im Township aufzutreten. Kurzzeitig wechselte er ans Schlagzeug, bevor er sich mit 16 Jahren für die Konzertflöte entschied. Mit 21 Jahren brachte er sich das Spielen auf dem Tenorsaxophon bei, das letztlich sein Hauptinstrument wurde. 1962 war er erstmals im Aufnahmestudio. In den frühen 1970er Jahren tourte er mit Abdullah Ibrahim und mit Oswietie. Auf Vinyl war er auf dem Album \"Underground in Africa\" (1974) zu hören. Durch die dann folgende Einspielung von Abdullah Ibrahims (Dollar Brands) \"Mannenberg – Is Where It’s Happening\" (1974) wurde er aufgrund der Intensität seines Spiels und der Beachtung, die das Album in Südafrika fand, endgültig bekannt. Die Aufnahme wurde in den Townships extrem populär; Coetzee nannte sich daraufhin nach dem Titelstück der LP ‚Man[n]enberg Coetzee‘; nur wenige Jahre zuvor (1969) war er mit seiner Familie aufgrund des Abbruchs von District Six gezwungen worden, in die neue Township Manenberg zu ziehen. Gemeinsam mit Robbie Jansen gründete er die Band \"Pacific Express\", die eine der führenden Bands des Cape Jazz war. Dennoch konnte er als Jazzmusiker nicht sein Auskommen fristen und war während der 1970er und frühen 1980er Jahre als Arbeiter in einer Schuhfabrik tätig. Das änderte sich 1986 mit der Gründung seiner Band Sabenza und der Etablierung der Kapstädter Musikschule \"MAPP\". 1987 trat Sabenza auf dem Festival \"Culture in Another South Africa\" in Amsterdam auf; dort traf er auf exilierte Musiker wie Jonas Gwangwa, Mervyn Africa, Russell Herman und Dudu Pukwana. Eine Europatournee schloss sich im Folgejahr an; die Band unterstützte im Wahlkampf den African National Congress. Als Abdullah Ibrahim nach Südafrika zurückkehrte, spielte Coetzee regelmäßig in dessen Formationen. Daneben trat er weiter mit Sabenza auf. Sein drittes Album unter eigenem Namen, \"B:,\" erschien kurz vor seinem Tod nach einem langen Leiden an Lungenkrebs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Basil „Manenberg“ Coetzee [] (* 2. Februar 1944 in District Six; † 11. März 1998 in Mitchells Plain, Kapstadt) war ein südafrikanischer Musiker (Tenorsaxophon, Jazzflöte), der aus dem \"Township Jive\" einen eigenen gefühlvollen Zugang zum Modern Jazz entwickelte.", "tgt_summary": null, "id": 1555519} {"src_title": "Sweti Georgi (Kjustendil)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "João Gonçalves Filho war als Schwimmer erstmals 1952 Teilnehmer bei den Olympischen Spielen in Helsinki. Bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne nahm er erneut als Schwimmer teil. Bei den Olympischen Spielen 1960 spielte er in der Wasserballmannschaft Brasiliens. Allerdings schied er mit der Mannschaft bereits nach der Vorrunde nach Niederlagen gegen die Sowjetunion und die gesamtdeutsche Mannschaft sowie ein Unentschieden gegen Argentinien aus. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio war er wieder Mitglied der Wasserballmannschaft und musste erneut nach drei Niederlagen gegen die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien, Niederlande und Vereinigten Staaten nach der Vorrunde ausscheiden. Zuletzt nahm er bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt in der Wasserballmannschaft als aktiver Sportler teil. Bei der Eröffnungsfeier am 12. Oktober 1968 war er Fahnenträger Brasiliens beim Einmarsch der teilnehmenden Nationen. Bei den Wasserballwettbewerben kam seine Mannschaft nach fünf Niederlagen gegen die USA, Kuba, Bundesrepublik Deutschland, Ungarn und Sowjetunion sowie einem Unentschieden gegen Spanien auch diesmal als Letzter ihrer Gruppe nicht über die Vorrunde hinaus. Bei den Panamerikanischen Spielen gewann er 1951 eine Bronzemedaille mit der 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel. 1959 gewann er mit der brasilianischen Wasserballmannschaft Bronze, 1963 Gold und 1967 Silber. Darüber hinaus war João Gonçalves Filho, der Vorsitzender der Judoabteilung des EC Pinheiros war, Teilnehmer bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona sowie 1996 in Atlanta als technischer Betreuer der olympischen Judomannschaft. Dabei erzielte 1992 Rogério Sampaio eine Goldmedaille sowie 1996 Henrique Guimarães und Aurélio Miguel jeweils Bronzemedaillen. Für seine Verdienste erhielt er 2002 die \"Troféu Adhemar Ferreira da Silva\" des \"Prêmio Brasil Olímpico\", eine Auszeichnung des Nationalen Olympischen Komitees (\"Comitê Olímpico Brasileiro\") für Ex-Athleten, die zusammen mit dem Preis für die Sportler des Jahres verliehen wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "João Gonçalves Filho (* 7. Dezember 1934 in São Paulo; † 27. Juni 2010 ebenda) war ein brasilianischer Schwimmer, Wasserballspieler und mehrfacher Teilnehmer bei Olympischen Spielen.", "tgt_summary": null, "id": 551373} {"src_title": "Harold Knutson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Organisation.", "content": "Die Hash House Harriers sind dezentral organisiert, wobei jede Gruppe (auch \"Kennel\" genannt) individuell geführt wird. Es gibt keine verbindende, hierarchische Struktur zwischen den einzelnen Gruppierungen. Dennoch werden die Veranstaltungsorte nationaler und internationaler Treffen durch eine Gruppe von Repräsentanten der einzelnen Vereinigungen festgelegt. Die Organisation einer Gruppe nennt sich \"MisManagement\" und besteht aus Teilnehmern der Gruppe, die bestimmte Aufgaben und Titel übernehmen. Inzwischen gibt es ein weltumspannendes Netz von über 1700 Gruppen, die über alle sieben Kontinente verteilt sind. In den meisten größeren Städten dieser Welt gibt es zumindest eine dieser Gruppen. Diese bestehen dann zumeist aus 20 – 100 Mitgliedern, mit männlichen und weiblichen Teilnehmern. Einige Veranstaltungen in Großstädten ziehen über 1000 Hasher an.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Hashing entstand ursprünglich im Dezember 1938 in Kuala Lumpur in Malaysia als eine Gruppe von britischen Kolonialoffizieren und Auswanderern sich Montag abends zu Läufen verabredeten. Diese waren an die traditionell britischen Spiele Schnitzeljagd oder \"Hare and Hounds\" angelehnt, um sich von dem am Wochenende angesammelten \"\"Übermaß an Speis und Trank\"\" zu befreien. Die Gründungsmitglieder waren Albert Stephen (A.S.) Ignatius \"G\" Gispert, Cecil Lee, Frederick \"Horse\" Thomson, Ronald \"Torch\" Bennett und John Woodrow. A. S. Gispert wird als Vater des Hashings bezeichnet. Nach einigen Monaten wurden sie vom Registrar darauf aufmerksam gemacht, dass sie als Gruppe sowohl eine Satzung als auch einen offiziellen Namen benötigten. A. S. Gispert schlug den Namen \"Hash House Harriers\", in Anlehnung an den Anbau des Selangor Club, wo die Männer untergebracht waren, vor. Dieses war als \"Hash House\" (zu deutsch \"Hack Haus\") für sein notorisch monotones Essen bekannt. Neben dem Reiz des Spiels, den \"Fährtenleger\" einzufangen und die Fährte zu finden, war es stets auch ein fester Bestandteil sich nach Beendigung des Laufs mit Bier, Ingwerlimonade und Zigaretten für die Mühen zu belohnen. Die Satzung der Hash House Harriers gemäß der Club-Registrierungskarte von 1950 lautete: Die Hashing-Bewegung verschwand zunächst während des Zweiten Weltkriegs, wurde jedoch nach dem Krieg von den Mitgliedern der Gruppe wiederbelebt. A. S. Gispert war hier nicht mehr dabei, er wurde am 11. Februar 1942 in einem Gefecht in Singapur getötet. Bis auf eine Gruppe, die sich an der italienischen Riviera um Gus McKey formierte, war die Verbreitung des Hashes zunächst sehr begrenzt. 1962 gründete Ian Cumming eine Gruppe in Singapur. Die Idee verbreitete sich zunächst im Fernen Osten, Europa und Australien, später auch in Neuseeland und Nord-Amerika, mit einer Hochphase in den 1970er Jahren. Zurzeit gibt es an die 2000 Gruppierungen in allen Teilen der Welt. Deren Mitglieder verbreiten Informationen auf Internet-Seiten und Web-Portalen, in Newslettern und Zeitschriften. Seit 2003 gibt es selbst in der Antarktis zwei Gruppierungen von Hashern.", "section_level": 1}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Die meisten Gruppen treffen sich in einem wöchentlichen, zweiwöchentlichen oder monatlichem Abstand. Andere Veranstaltungen finden nur sporadisch an besonderen Tagen, z. B. bei Vollmond oder an jedem \"Freitag den 13.\" statt. Bei dem Hash legen ein oder mehrere Mitglieder der Gruppe, für diese Phase \"Hares\" genannt eine Fährte, die von den verbleibenden Mitgliedern der Gruppe verfolgt wird. Diese verfolgende Gruppe wird \"Pack\" oder \"Hounds\" genannt. Die von den \"Hares\" gelegte Fährte beinhaltet falsche Fährten, Abkürzungen, Sackgassen und Verzweigungen. Diese Elemente werden eingesetzt, um das \"Pack\", unabhängig vom Fitness-Level und Laufgeschwindigkeit eines jeden Einzelnen, zusammenzuhalten. Während die schnellsten Läufer der Gruppe den richtigen Weg (\"true trail\") ausmachen, hat die Gruppe Zeit um aufzuschließen. Mitglieder beschreiben die Gruppe mit den Worten \"a drinking club with a running problem\", was darauf hindeuten soll, dass das soziale Element dieser Veranstaltung dem sportlichen Charakter ebenbürtig ist, wenn nicht sogar im Vordergrund steht. Bier formt daher den integralen Part eines Hashes, wobei die Gewichtung zwischen sportlichem und sozial-alkoholträchtigem Charakter von Gruppe zu Gruppe variiert. Generell steht die Teilnahme an einem Hash-Event jedem offen, es wird weder eine Anmeldung noch eine Mitgliedschaft verlangt. Dennoch werden bei einigen Veranstaltungen kleine Gebühren genommen, was im Allgemeinen als \"Hash Cash\" bezeichnet wird, um die Kosten für Essen und Getränke zu decken. Das Ende eines Trails gibt die Gelegenheit sich zu sozialisieren, einen Drink einzunehmen und den Traditionen der einzelnen Chapters beizuwohnen. (siehe auch Traditionen). Nach dem offiziellen Ende eines Hashes begeben sich viele Mitglieder zur weiteren Sozialisierung, genannt \"On-After\", \"On-Down\" oder \"On-On-On\", in ein nahegelegenes Haus, Pub oder Restaurant.", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Events.", "content": "Zusätzlich zu den regulären Hashes kann eine Gruppe andere Veranstaltungen und Themen-Läufe organisieren. Dies können beispielsweise Hashes in Vollmondnächten sein: Stuttgart Full Moon Hash oder München Full Moon Hash. Des Weiteren finden Hashes zu den großen Bier-Festen statt: Oktober Fest Hash und der Stuttgarter Fest Hash zum Cannstatter Wasen. Ein weit verbreiteter \"Special Event\" ist der \"Red Dress Run\", der jährlich von den verschiedenen Gruppen veranstaltet wird. Nach den Überlieferungen des Hashes erschien eine Newcomerin nach einer Einladung zu einem Hash in San Diego in einem roten Kleid, da ihr nicht bewusst war, dass es sich um eine Laufgruppe handelt. Nachdem sie für ihre Erscheinung einiges an Spott einstecken musste, entschied sie sich dennoch dafür, den Lauf in diesem Outfit zu absolvieren. Andere Hasher begannen darauf hin aus Jux ebenfalls rote Kleider zu den Läufen zu tragen, und bald etablierte sich eine Tradition in Form eines jährlich stattfindenden Laufs sowohl weiblicher als auch männlicher Teilnehmer in roten Kleidern. Diese Tradition wird inzwischen weltweit von den Clubs geachtet und ist in der Regel die größte Veranstaltung, die eine Gruppe im Jahr ausrichtet. Teilnehmerzahlen reichen von über 2000 Läufern in San Diego und 600 in Washington, D.C. Der größte \"Red Dress Run\" findet momentan in New Orleans mit etwa 5000 Teilnehmern statt. Die meisten Gruppen nummerieren ihre gelaufenen Hashes durch und organisieren bei besonderen Nummern auch besondere Läufe, so zum Beispiel bei den Läufen Nr. 100, 200, 777, 1000 etc.", "section_level": 2}, {"title": "Fährten.", "content": "Das Hashen hat sich seit der Erfindung in Kuala Lumpur nur wenig verändert. Die Hare(s) markieren die Fährte mit Papier, Kreide, Sägespänen oder gefärbtem Mehl, je nach Umgebung und Wetter. Spezielle Zeichen werden dabei verwendet um Sackgassen, Rückverfolgung, Abkürzungen oder Wendungen zu markieren. Das am häufigsten verwendete Symbol ist der \"Check\", in der Regel ein Kreis, welcher bedeutet, dass die Meute von hier aus in alle Richtungen nach der Fährte suchen muss. Fährten können durch jede Art von Terrain führen. So können sie durch Wald und über Wiesen, auf festen Wegen oder aber auch querfeldein gehen. Es ist aber auch möglich, dass die Fährte durch Bäche, Wohngebiete, Einkaufszentren, über Zäune und andere Hindernisse hinweg führt.", "section_level": 1}, {"title": "Signale und Begriffe.", "content": "Hasher verwenden oft Trillerpfeifen, um miteinander auch über größere Distanzen zu kommunizieren. Zudem werden durch Zurufe Informationen an die Gruppe weitergegeben. Jede Gruppe verwendet ein bestimmtes Repertoire an Zeichen, das sich von Gruppe zu Gruppe teils stark unterscheiden kann. In der Regel wird vor jedem Lauf eine kurze Einweisung in die bei dieser Fährte verwendeten Zeichen, auch \"Chalk Talk\" genannt. Zusätzlich kann der Hare des jeweiligen Laufs vor dem Start Hinweise zu Besonderheiten geben, wie Abschnitte mit wenig Markierungen oder bestimmte Hindernisse.", "section_level": 2}, {"title": "Sorten von Fährten.", "content": "Es gibt prinzipiell zwei Sorten von Fährten. \"Live trails\" werden von einem Hare direkt vor der Gruppe gelegt. Der Hare bekommt dabei einen Vorsprung, den head start, während \"dead trails\" Stunden oder Tage vor dem eigentlichen Hash gelegt werden können. Live trails und dead trails werden auch als \"Live Hare\" bzw. \"Dead Hare\" trails bezeichnet. Live trails kommen näher an das ursprüngliche Spiel \"Hare and Hound\" heran. Ziel dieses Spiels ist die Verfolgung des Hares durch die Gruppe, mit dem Ziel, den Hare zu stellen. Fährten können von \"A nach A\" führen, demnach endet die Fährte an dem Punkt, von wo aus sie gestartet wurde. Fährten, die von \"A nach B\" führen, beginnen und enden an zwei völlig unterschiedlichen Orten. Manche Fährten, die als Trail von \"A nach A (prime)\" bezeichnet werden, enden in der laufbaren Nähe des Startpunkts.", "section_level": 2}, {"title": "Traditionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Circles.", "content": "Die meisten Hashes enden mit einer Zusammenfindung der Gruppe, die auch als \"Circle\", oder seltener als \"Religion\" bezeichnet wird. Angeführt durch den Leiter der Gruppe dient der Circle als Plattform für die Sozialisierung und gibt Gelegenheit zu singen, einzelne Teilnehmer zu loben oder abzustrafen, die Namensgebung neuer Mitglieder zu zelebrieren oder die Gruppe über Neuigkeiten und herannahende Veranstaltungen zu informieren. Circles können vom Chapter Grandmaster, dem \"Religious Adviser\" der Gruppe oder von einem Komitee gehalten werden.", "section_level": 2}, {"title": "Down-downs.", "content": "Ein \"down-down\" ist ein Mittel für die Bestrafung, Belobigung oder Anerkennung eines Gruppenmitglieds für besondere Dinge, die während des Hashes vorgefallen sind. Dies kann sowohl in Hinblick auf Gebräuche in der Gruppe als auch auf sonstige Aktionen während des Laufs abzielen. Im Allgemeinen wird der Betroffene gebeten, sein Trinkgefäß, das er gerade in der Hand hält, vollständig zu entleeren. Teilnehmer können Anerkennung für Ihre Mithilfe, aber auch als Gäste oder neue Mitglieder bekommen. Down-Downs dienen aber auch der Bestrafung falschen Verhaltens oder falschen Auftretens. Hierbei spielt es jedoch selten eine Rolle, ob die Anschuldigungen real sind, eingebildet oder schlichtweg frei erfunden sind. Geahndete Verstöße können dabei das Verpassen des \"Beer Stops\", das Zeigen mit dem Finger auf andere oder die Verwendung des echten Namens einer Person sein. Ein spezieller Down-Down stellt der Moment dar, an dem ein Hasher mit neuen Schuhen an einem Hash teilnimmt. Der Hasher wird nach Beendigung des Laufs gebeten, einen dieser Schuhe auszuziehen und diesen als Trinkgefäß für den Down-Down zu verwenden. In einigen Gruppen wird das Bier für diesen Zweck zusätzlich durch einen Socken des zu Bestrafenden gefiltert. Viele Gruppen integrieren einen Eis-Thron in deren Down-Down-Zeremonie. Diejenigen, die einen Down-Down über sich ergehen lassen müssen, werden gebeten auf einem Eisblock Platz zu nehmen und das Down-Down-Lied zu beenden. In den härteren Fällen werden die Hasher besonders langen Liedern, mit vielen Strophen, ausgesetzt. In einigen Gruppen werden die Hasher gebeten, jegliches Textil, das zwischen dem Eisblock und dem zu Bestrafenden liegt, zu entfernen, andere erlauben das Anbehalten der Unterwäsche, fordern jedoch das Ablegen des äußeren Beinkleids.", "section_level": 2}, {"title": "Hash-Namen.", "content": "In den meisten Gruppen ist die Verwendung des bürgerlichen Namens während der Veranstaltung verpönt. Den Mitgliedern wird typischerweise ein \"Hash Name\" verliehen, der in Hinblick auf typische Handlungen, Merkmale oder die physische Erscheinung des Teilnehmers abzielt. In den meisten Gruppen muss der Name verdient werden, was bedeutet, dass ein Hasher erst einen Namen verliehen bekommt, nachdem er etwas herausragendes, ungewöhnliches oder ausreichend dummes getan hat, um den Namen zu rechtfertigen. In anderen Gruppen ist die Prozedur zur Vergabe von Namen weniger stark ausgeprägt und so bekommen Hasher nach 5–10 Läufen einen Namen. Einige Gruppen vergeben vornehmlich \"familienfreundliche\" Namen (zum Beispiel: Lost My Way); andere favorisieren die Verwendung von Anspielungen und Sticheleien (zum Beispiel: Salt Lick); und andere finden Gefallen daran, die Namen der Möglichkeit nach möglichst obszön, beleidigend oder politisch inkorrekt zu vergeben. Hasher denen noch keine Namen zugeteilt wurden werden generell \"Just (Vorname)\" or \"No Name (Vorname)\" (z.B.., \"No Name John\") gerufen. Hashern ist es nicht erlaubt, sich selbst Namen zu geben, da hier ein offensichtlicher Interessenkonflikt besteht. Hasher, die dies dennoch tun, werden von der Gruppe bei der erstbesten Möglichkeit umgetauft und mit einem drastischeren Namen bedacht. Genauso werden Hasher behandelt, die mit ihrem Namen unzufrieden sind und gerne umgetauft werden möchten. Diese werden dann ebenfalls mit möglichst noch unpassenderen Namen getauft.", "section_level": 2}, {"title": "Symbol.", "content": "Das traditionelle Symbol des Hashes ist ein stilisierter Abdruck eines menschlichen Fußes, oft in Verbindung mit dem Gruß der Hasher, \"On-On.\" Jeder Hash hat sein eigenes Logo, und dementsprechend hat jeder Hash auch sein eigenes Merchandising, \"Haberdashery\" genannt. Dementsprechend ist es nicht selten, dass bei Läufen die unterschiedlichsten Hash-Logos zu sehen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Veranstaltungen.", "content": "Es gibt eine Vielzahl internationaler Events, bei denen sich Hasher verschiedener Gruppierungen treffen und Läufe und Sozialisierung durchführen. Die bekannteste Veranstaltung ist der alle zwei Jahre stattfindende \"Interhash\", bei dem sich Hasher aus der ganzen Welt treffen. Der im Jahr 2006 durchgeführte \"Interhash—Chiang Mai\", bot Läufe in Thailand, Myanmar, Laos, Vietnam, Kambodscha und Südwest-China an. Zusätzlich zum Interhash gibt es eine Vielzahl von regionalen and kontinentalen Hash events, wie den InterAmericas, InterAfrica, InterGulf, InterScandi, EuroHash und PanAsia. Nationale Hash events, oder auch Nash Hashes, bringen vornehmlich Hasher einer bestimmten Nation zusammen, wobei Besucher aus dem Ausland sehr willkommen sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hash House Harriers (abgekürzt auch HHH, H3, bzw. Hashing genannt) sind eine internationale Vereinigung nicht kompetitiver Lauf-, Sozial- und Trink-Clubs. Ein einzelner, von einem solchen Club organisierter Event wird als \"Hash\" oder \"Hash Run\" bezeichnet. Rad-Rallyes werden als \"Bashes\" bezeichnet. Die Teilnehmer einer solchen Veranstaltung bezeichnen sich als \"Hasher\" oder \"Harriet\". Die von der Gruppe durchgeführten Läufe lehnen an die Spiele Schnitzeljagd und \"Hare and Hound\" an.", "tgt_summary": null, "id": 1574537} {"src_title": "Champions (1982)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Cornwall\" lief am 29. Oktober 1902 beim Pembroke Dockyard in Wales, der schon das Schwesterschiff \"Essex\" gebaut hatte, vom Stapel und wurde im Dezember 1904, mit dem Schwesterschiff \"Cumberland\" als letzte Schiffe der Klasse in Dienst genommen. Wie ihre Schwesterschiffe verdrängte sie 9.800 Tonnen, hatte beim Abnahmetest eine Höchstgeschwindigkeit von 23,6 Knoten bei 22,694 ihp Antriebsleistung und als einziges Schiff der Klasse 31 Babcock-Kessel statt der üblichen Belleville-Kessel fast aller Schwesterschiffe. Die Hauptbewaffnung bestehend aus vierzehn 6-Zoll-(15,2-cm)-Schnellladegeschützen, davon vier in einem Bug- und einem Heck-Doppelturm und zehn in Kasematten, war vergleichsweise schwach für einen Panzerkreuzer der damaligen Zeit. Da die unteren sechs Kasemattgeschütze nicht sehr weit über der Wasserlinie lagen, konnten sie nur bei ruhiger See wirksam eingesetzt werden. Die Panzerung war ebenfalls nicht sehr stark.", "section_level": 1}, {"title": "Einsätze vor dem Weltkrieg.", "content": "Als die \"Cornwall\" mit dem Schwesterschiff \"Cumberland\" 1904 in den Dienst kam, wurden beide Panzerkreuzer der Cruiser Squadron der Kanalflotte zugeteilt. Dieses Kreuzergeschwader wurde 1905 in das 1. und das 2. Kreuzergeschwader geteilt und das 2. Geschwader unter Konteradmiral Prinz Louis Alexander von Battenberg der Atlantikflotte zugeteilt. Es bestand anfangs aus der HMS \"Drake\" als Flaggschiff und vier Panzerkreuzern der \"Monmouth\"-Klasse mit HMS \"Berwick\", HMS \"Cornwall\", HMS \"Cumberland\" und HMS \"Essex\". Dazu trat dann noch im Sommer 1905 die HMS \"Bedford\". 1905 besuchte Prinz Louis mit seinem Geschwader erst Häfen am Mittelmeer und dann von August bis November 1905 kanadische und amerikanische Häfen. Die Rückfahrt von New York zum Geschwaderstützpunkt nach Gibraltar wurde als Rennen ausgetragen, bei dem sich die \"Cornwall\" nicht auszeichnen konnte. 1906 gehörte die \"Cornwall\" mit ihren Schwesterschiffen \"Berwick\" und \"Cumberland\" und der \"Drake\" als Flaggschiff weiter zum 2. Kreuzergeschwader in der Atlantikflotte, dem jetzt noch die neueren Panzerkreuzer HMS \"Duke of Edinburgh\" und HMS \"Black Prince\" angehörten. Sie diente dann weiter im Verband der Home Fleet. Während dieser Zeit machte sie auch eine Ostseereise und besuchte unter anderem den deutschen Hafen Swinemünde. Als sie 1911 im Nordatlantik eingesetzt wurde, lief sie am 6. August auf den Pinnacle Rock vor Cape Sable Island auf, als sie der in der Nacht vom 30. zum 31. Juli ebenfalls aufgelaufenen HMCS \"Niobe\", einem Kreuzer der \"Diadem\"-Klasse und eines der ersten Schiffe der Royal Canadian Navy, helfen wollte. Glücklicherweise gelang es recht bald, beide Kreuzer wieder frei zu schleppen. Allerdings fiel die \"Niobe\" 18 Monate aus und war in ihrer Spitzengeschwindigkeit seitdem beschränkt. Im Krieg diente sie zeitweise zusammen mit Kreuzern der \"Monmouth\"-Klasse bei der \"4th Cruiser Squadron\".", "section_level": 1}, {"title": "Kriegseinsatz.", "content": "Im August 1914 wurde die \"Cornwall\" nach Westafrika zur \"5th Cruiser Squadron\" unter Konteradmiral Archibald P. Stoddart entsandt. Am 6. August 1914 brachte sie das deutsche Handelsschiff \"Syra\" auf. Sie gehörte zu den Schiffen, die 8. Dezember 1914 gegen das deutsche Ostasiengeschwader das Seegefecht bei den Falklandinseln führten und das Geschwader vernichteten. Als am Morgen des 8. Dezember die Deutschen vor den Falklandinseln erschienen, waren die Briten noch beim Kohlen. Die \"Cornwall\" folgte den Schlachtkreuzern \"Invincible\" und \"Inflexible\" sowie Stoddart ́s Flaggschiff \"HMS Carnarvon\", fiel aber wegen ihrer geringeren Geschwindigkeit weit zurück. Die britischen Schlachtkreuzer machten deutlich mehr Fahrt als die Deutschen, die guten Sichtverhältnisse und die ruhige See an diesem Tag erlaubten es den Briten, die nach Osten laufenden deutschen Schiffe problemlos am Horizont zu erkennen und langsam einzuholen. Nachdem Graf Spee erkannt hatte, dass er im geschlossenen Verband nicht entkommen konnte, entließ er um 13:15 Uhr die SMS \"Leipzig\" und signalisierte um 13:20 Uhr: „Kleine Kreuzer entlassen. Zu Entkommen versuchen!“ Der britische Kommandierende, Doveton Sturdee, reagierte sofort: Er hatte dieses Verhalten erwartet. Auf ein vereinbartes Signal begannen nun die \"Cornwall\", ihr Schwesterschiff \"Kent\" und bald darauf auch die HMS \"Glasgow\" mit der Verfolgung der Kleinen Kreuzer der Deutschen. \"Cornwall\" sollte die \"Leipzig\" stoppen, die allerdings zuvor schon von der \"Glasgow\" angeschossen wurde. Die Treffer der \"Glasgow\" verlangsamten die \"Leipzig\", so dass die \"Cornwall\" aufschließen konnte und dann die \"Leipzig\" mit ihrer überlegenen Bewaffnung zusammenschoss und versenkte. Sie erhielt selbst 18 Treffer, musste zwei Bunker fluten und hatte etwas Schlagseite. Menschliche Opfer waren nicht zu beklagen. Im Januar 1915 verlegte die \"Cornwall\" nach Ostafrika zu den Kräften gegen die \"SMS Königsberg\". Im Juni 1915 wurde sie dann zu den Dardanellen geschickt. Im Januar 1916 kam sie dann zur \"China Station\" und im Oktober 1916 dann zur \"East Indies Station\" und wurde zum Schutz des Seeverkehrs und zur Abwehr etwaiger Angriffe von Handelsstörern eingesetzt. 1917 kehrte sie nach Großbritannien zurück, um eine umfassende Instandsetzung zu erhalten. Nach dieser wurde sie als Teil der \"West Indies and North America Station\" zur Konvoibegleitung zwischen Kanada und Großbritannien eingesetzt. Nach dem Kriegsende wurde die \"Cornwall\" 1919 außer Dienst gestellt und im Juli 1920 zum Abbruch verkauft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die sechste HMS \"Cornwall\" der Royal Navy war ein Panzerkreuzer der \"Monmouth\"- oder County-Klasse, die von 1904 bis 1920 eingesetzt wurde. Sie war am Seegefecht bei den Falklandinseln beteiligt und versenkte den Kleinen Kreuzer SMS \"Leipzig\". ", "tgt_summary": null, "id": 368852} {"src_title": "Service d’adresse mondial", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "1953 erzwang die Regierung unter Premierminister von der () mit dem, sogenanntes unproduktives -Land einer Nutzung zuführen zu können. Jeder der wollte, konnte nun wirtschaftlich ungenutztes Land dem \" \" anzeigen und sich bewerben, das Land über einen eingesetzten Treuhänder leihen zu können. 1967 folgte mit dem eine weitere einschneidende Maßnahme für die, die alles Land, das sie nicht an verkauft hatten, als Ureinwohner von Neuseeland selbstverständlich als ihr Land betrachteten. Das Gesetz aber sah vor, dass freies -Land, welches im Besitz von vier oder weniger Personen war, in allgemeines Land umgewidmet werden sollte. Es förderte die Macht und den Einfluss von -Treuhändern, die so zwangsweise -Land erwerben und sogenanntes unwirtschaftliches Land verkaufen konnten. Das war per Gesetz legalisierte Enteignung und Landnahme. Das Gesetz wurde von der Regierung unter Premierminister () verabschiedet und zog heftige Proteste und Demonstrationen auf der Straße nach sich. Mit Zunahme der Proteste setzte sich unter den die Erkenntnis durch, dass der seit 1962 existierende \" \" und die 1951 gegründete als ihre bisherigen Interessensvertretungen nicht stark genug waren, ihre Rechte und ihre politische Forderungen entsprechend durchzusetzen. Neue Gruppen entstanden, 1968 und die (), beide in angesiedelt und mit guten Kontakten zu den Gewerkschaften, und 1970 die in. Im Februar 1975 bildete sich schließlich noch eine weitere Gruppe, die sich (deutsch: \"Die Leute mit Weitblick\") nannte. Hauptziel dieser Gruppierung, die sich mehrheitlich aus jungen radikaleren Leuten zusammensetzte, war, für ihre Landrechte zu kämpfen und sich der fortschreitenden Enteignung entgegenzusetzen. Nach 135 Jahren britischer Kolonisation besaßen die von den 66 Mill. Land in Neuseeland 1975 gerade mal noch 2,5 Mill., mit 1,5 Mill. Landverlust alleine in den vorangegangenen zehn Jahren. Die Furcht, landlos im eigenen Land zu werden, war groß unter den und deshalb empfanden viele, dass die Zeit reif zum Handeln war.", "section_level": 1}, {"title": "Der Marsch.", "content": "Anfang März 1975 wurde ein'(Versammlung) im in, südlich von gelegen, einberufen, mit anwesend die 79-jährige. hatte sich in den vielen Jahren ihres sozialen und politischen Engagements unter den viel Anerkennung und Respekt verdient und war eine der wenigen Frauen in der Gemeinschaft der, die als Führungsfigur anerkannt war. Auf dieser Versammlung im März wurde der Vorschlag von aufgegriffen, einen gewaltfreien (Marsch) zum Parlament nach zu organisieren und wegen ihres (deutsch: \"Ausstrahlung, spirituelle Kraft und Autorität einer Älteren\") mit dessen Führung zu betrauen. Auf einem weiteren Treffen im in'im April 1975 wurde als Führungs- und Symbolfigur für den langen Marsch bestätigt. Die folgenden vier Monate dienten der Planung und der Geldbeschaffung. Im August waren alle Vorbereitungen getroffen und für Unterstützung und Unterkunft an den verschiedenen gesorgt. Der Protestmarsch startete am Sonntag, den 14. September 1975 in Te Hapua, hoch im Norden der Nordinsel Neuseelands. Vor ihnen lag ein Fußmarsch von über 1000 km. Whina Cooper hatte, um Einigkeit zu demonstrieren und die Moral zu stärken, eigens für diesen Marsch einen speziellen komponiert, (deutsch: \"Nicht verstanden\"), der übersetzt mit dem Vers endete „Lasst uns vereinen, Menschen aller vier Winde, stärkt unsere Sehnsüchte, verbindet sie mit Liebe, mit der Kraft Gottes Segen, zum Wohle der Menschheit.“ Der Marsch führte, begleitet von zwei und einem Bus, in 29 Tagen von aus über,,,,,,,, (Stadtteil von ),,,,,,,,,,,,,,, nach. An jedem dieser Stops organisierten die örtlichen Iwi (Stamm) Unterkunft, Verpflegung, Öffentlichkeit und die Sammlung von Unterschriften für die Petition. Mit jedem Tag des Marsches wuchs die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Am 23. September überquerten Tausende die. Es war das erste Mal seit Eröffnung der Brücke im Jahr 1959, dass es Menschen erlaubt war, zu Fuß über die Brücke den zu überqueren. Marschierende berichteten, dass sie die Brücke schwingen fühlen konnten und als die ersten Marschierenden auf der Brücke waren, sie das Ende des Protestmarsches nicht erkennen konnten. Doch der Höhepunkt des Protestmarsches war zweifelsohne der Protestzug unter dem Slogan „\" \"“ (deutsch: \"Keinen weiteren -Land\") durch und der Einzug von mehr als 5.000 Menschen in den Park vor dem Parlamentsgebäude. von der, seinerzeit noch Oppositionsführer, versprach als erster den Protestierenden, alles zu tun die Besitzrechte der an ihrem Land zu sichern. Spät am Nachmittag kam dann der Premierminister von der, um die Dokumentenrolle mit dem inklusive der 60.000 Unterschriften von und gezeichnet von der Protestführerin zu übernehmen. Auch versprach die Rechte der zu sichern und betonte den Wert dieses Marsches. Nach dem Ende des Marsches spaltete sich eine Gruppe von Teilnehmern ab, besetzte die Stufen des Parlamentes und errichtete mit Zelten ein auf dem Grundstück des Parlamentsgebäudes. Mit der (\"Zelt-Botschaft\"), wie das genannt wurde, wollten die radikaleren Kräfte der Bewegung mehr Druck ausüben und die Regierung und das Parlament zu sofortigen Zugeständnissen zwingen. distanzierte sich von dieser Gruppe. Als nach den Parlamentswahlen im November die die Regierungsmacht übernahm, wurde einen Monat später am Heiligabend das von der Polizei geräumt und 35 der Demonstranten verhaftet.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Ziele.", "content": "Obwohl die Gruppe ihr Selbstverständnis darin sah, sich für die sozialen Belange der einzusetzen, keinen Unterschied in den Zielen von Arbeitern und machte und den „Blinden“ helfen zu wollen die Zukunft zu sehen, wie es einmal formuliert hatte, waren die politischen Ziele des Marsches ganz klar darauf ausgerichtet, für Landrechte zu kämpfen, der Enteignung und Entrechtung Einhalt zu gebieten und Unrecht wieder gut zu machen. Sie wollten die Kontrolle über ihr Land zurück, dass ihre Rechte akzeptiert werden und die Bedeutung, die das Land für sie hatte, verstanden und respektiert wird. Der \"-Landmarsch von 1975\" wird als der Beginn des (\"Landrechte-Bewegung\") angesehen, die bis 1984 anhielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der -Landmarsch von 1975 war ein 29 Tage dauernder Protestmarsch der für ihre Landrechte und gegen weitere Enteignungen, Landnahmen und Verkäufe von -Land. Der Marsch führte von der Nordspitze Neuseelands bis hinunter nach Wellington und endete auf den Stufen des Parlamentsgebäudes mit der Übergabe des und einer Petition an die Regierung und das Parlament, unterstützt von 60.000 Unterzeichnern.", "tgt_summary": null, "id": 750510} {"src_title": "Jan Krukowiecki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mjøndalen IF gründete sich im August 1910. Schnell etablierte sich Fußball als bedeutendste Sportart innerhalb des Klubs und 1918 nahm die Mannschaft erstmals am Pokalwettbewerb teil. Nach mehreren regionalen Meistertiteln gewann der Klub 1933 seinen ersten nationalen Titel. Mit einem 3:1-Erfolg über Viking Stavanger gewann er den Landespokal, der im folgenden Jahr mit einem 2:1-Endspielsieg nach Verlängerung gegen Sarpsborg FK verteidigt wurde. In der Folge qualifizierte sich der Klub für die 1937 unter dem Namen \"Norgesserien\" eingeführten landesweite Meisterschaftsserie. Im selben Jahr holte der Klub seinen dritten Pokaltitel. Bis zur kriegsbedingten Unterbrechung 1940 gehörte der Klub anschließend in seiner Ligastaffel zu den führenden Mannschaften und konnte 1947 hieran wieder anknüpfen. Als Distriktmeister zog der Klub in die Meisterschaftsendrunde ein, scheiterte dort jedoch im Halbfinale an IL Sparta. Nach diesem Erfolg kam der Einbruch, 1950 stieg der Klub in die Zweitklassigkeit ab. Nachdem die Fußballmannschaft von Mjøndalen IF zeitweise drittklassig antreten musste, gelang ihr zur Spielzeit 1972 die Rückkehr in die erste Liga. In den folgenden Jahren spielte sie vor allem gegen den Abstieg, der mehrfach auf dem letzten Nicht-Abstiegsplatz verhindert wurde. 1976 überraschte der Klub und belegte hinter Meister Lillestrøm SK mit einem Punkt Rückstand den zweiten Platz. Damit hatte sich der Klub für den UEFA-Pokal 1977/78 qualifiziert, in dem in der ersten Runde der Gegner FC Bayern München hieß. Mit zwei deutlichen Niederlagen verabschiedete sich der norwegische Klub aus dem Europapokal. Parallel lief es in der Liga schlecht, und die Mannschaft stieg in die Zweitklassigkeit ab. dem sofortigen Wiederaufstieg folgte der erneute Abstieg. Zwischen 1982 und 1987 spielte der Klub erneut fünf Spielzeiten in der ersten Liga. Anschließend verabschiedete sich der Klub aus dem höherklassigen Fußball, ehe er vor der Spielzeit 2009 in die zweitklassige Adeccoliga aufstieg. Im November 2014 qualifizierte sich Mjøndalen IF in Relegationsspielen gegen Brann Bergen wieder für die erste Liga. Nach nur einem Spieljahr musste man allerdings wieder den Weg in die OBOS-Liga antreten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mjøndalen IF ist ein norwegischer Sportverein aus Mjøndalen. Die Fußballmannschaft, die dreimal Pokalsieger wurde, spielte mehrere Jahre in Norwegens höchster Spielklasse. Der MIF stieg zur Saison 2015 nach 23 Jahren wieder für eine Saison in die Tippeliga auf.", "tgt_summary": null, "id": 238056} {"src_title": "Die Toten (James Joyce)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Der im montevideanischen Barrio Maroñas geborene und aufgewachsene da Silva spielte während seiner Jugendzeit für den Club Ciclista Fénix. Mit 14 Jahren debütierte er dann bei Centro Atlético Fénix, ging anschließend zum Danubio FC, bevor er 1980 zu Defensor wechselte. 1982 zog er nach Spanien und wechselte zu Real Valladolid. In seiner ersten Saison in Spanien traf er in 16 Spielen fünfmal, woraufhin eine Vertragsverlängerung erfolgte. In der Saison 1983/84 gewann er mit 17 Toren als bester Torschütze der Liga die Pichichi-Trophäe und mit seinem Verein den ersten großen Titel der Vereinsgeschichte, die Copa de la Liga. Zur Saison 1985/86 wechselte Da Silva zu Atlético Madrid, um den zu Real Madrid abgewanderten Hugo Sánchez zu ersetzen. In seinem ersten Jahr in der spanischen Hauptstadt schoss er 13 Tore, gewann die Supercopa de España, erreichte das Finale des Europapokals der Pokalsieger und qualifizierte sich mit seiner Mannschaft für den UEFA-Cup. Nach acht Toren in der Saison 1986/87 verabschiedete sich Da Silva von der europäischen Fußballbühne und wechselte nach Südamerika. Dort war er in der Folgezeit in Argentinien, Chile und Kolumbien aktiv, ehe er seine Karriere in der Heimat bei Defensor ausklingen ließ.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Da Silva nahm mit der Juniorennationalelf an der Junioren-Südamerikameisterschaft 1975 teil und holte mit diesem Team den Titel. Im Verlaufe des Turniers wurde er allerdings von Trainer Walter Brienza nicht eingesetzt. Im selben Jahr gehörte er auch zur Mannschaft bei den Panamerikanischen Spielen. Laut La República stand er zu jener Zeit bei Rentistas unter Vertrag. Da Silva wurde überdies 1981 mit der uruguayischen U-20-Auswahl Südamerikameister an der Seite von Spielern wie José Batista, Adolfo Barán, Santiago Ostolaza und Enzo Francescoli. Im Verlaufe des Turniers wurde er von Trainer Aníbal Gutiérrez Ponce siebenmal (vier Tore) eingesetzt. Auch bei der Junioren-Fußballweltmeisterschaft 1981 kam er in allen vier Spielen mit uruguayischer Beteiligung zum Zuge. Er absolvierte zwischen seinem Debüt dem 20. Februar 1982 im Rahmen des Nehru Cup gegen die Auswahl Süd-Koreas und dem 1. August 1993 insgesamt 26 Länderspiele für die uruguayische Fußball-A-Nationalmannschaft, bei denen er sechs Treffer erzielte. Er nahm 1986 an der Weltmeisterschaft sowie 1993 an der Copa América teil.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Zu Beginn seiner Trainerkarriere arbeitete er zunächst als Übungsleiter der uruguayischen Junioren-Nationalmannschaft. Konkret belegt ist im Jahr 2003 eine Tätigkeit als U-17-Coach. Bei der 0:1-Niederlage am 20. November 2002 in Caracas im Rahmen des Polar Beer Cup gegen die Auswahl Venezuelas war er zudem verantwortlicher Nationaltrainer der A-Nationalmannschaft Uruguays. Da Silva gewann bei seinem folgenden Engagement mit Defensor 2008 die uruguayische Meisterschaft. 2009 ging er nach Saudi-Arabien zu Al-Nasr. Dort war er bis zum 12. Mai 2010 als Trainer tätig. Anschließend war er ab Mitte Dezember 2010 als Nachfolger Omar Asads beim argentinischen Club CD Godoy Cruz im Torneo Clausura 2010 sowie während des Torneo Apertura 2011 tätig. Dort trat er am 14. Dezember 2011 trotz zwischenzeitlich erreichter Qualifikation für die Copa Libertadores und einer Bilanz von 16 Siegen, zehn Unentschieden und zwölf Niederlagen von seinem Posten zurück. Wenig später unterzeichnete er einen bis Dezember 2012 laufenden Vertrag bei CA Banfield und folgte dort Ricardo La Volpe nach. Am 27. Februar 2012 trat er als Trainer Banfields zurück, nachdem bereits zuvor Gerüchte aufkamen, da Silva könnte neuer Trainer Peñarols als Nachfolger des zuvor entlassenen Gregorio Pérez werden. Am 1. März 2012 wurde er dann seitens Peñarol als neuer Trainer vorgestellt. Seine erfolgreiche Arbeit krönte er am Saisonende 2012/13 mit dem Gewinn der uruguayischen Meisterschaft. Sodann wechselte er als Nachfolger von Interimscoach Salem Al Orafi in die Vereinigten Arabischen Emirate zum Baniyas SC. Im Juni 2013 unterschrieb er einen Einjahresvertrag mit Option auf eine Verlängerung bis 2016. Bereits im Februar 2014 endete sein dortiges Engagement. Von November 2014 bis Oktober 2015 trainierte er in Saudi-Arabien den Klub Al-Nasr. Im Januar 2016 übernahm er erneut die Mannschaft Peñarols. Trotz Meisterschaftsgewinn in der Saison 2015/16 trennten sich Verein und da Silva aufgrund des ausbleibenden Erfolgs in der Apertura 2016 bereits im Oktober 2016. Im September 2017 übernahm da Silva den Trainerposten des kolumbianischen Erstligisten América de Cali. Er schaffte zunächst den Klassenerhalt und erreichte dann das Halbfinale, in dem América gegen Millonarios FC ausschied. Im Dezember 2018 kehrte er zurück zu Defensor. Im April 2019 trennten sich Verein und da Silva wieder. Seitdem ist er vereinslos.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Da Silva ist der ältere Bruder des ebenfalls als Trainer tätigen ehemaligen Fußballspielers Rubén Da Silva.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Als Spieler Als Trainer", "section_level": 1}], "src_summary": "Jorge Orosmán da Silva Echeverrito (* 11. Dezember 1961 in Maroñas, Montevideo), bekannt auch unter seinem Spitznamen Polilla, ist ein uruguayischer Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler.", "tgt_summary": null, "id": 2211219} {"src_title": "Martyn Jope", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Brandon Sanderson wurde am 19. Dezember 1975 in Lincoln, der Hauptstadt des US-Bundesstaats Nebraska, geboren und ist dort aufgewachsen. Er ist Mitglied in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. 1994 begann er ein Studium der Biochemie an der privaten Brigham Young University in Provo, Utah. Die Zeit von 1995 bis 1997 verbrachte er als Missionar für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Seoul, Südkorea. Nach seiner Rückkehr brach er das Biochemiestudium ab und schrieb sich stattdessen für Englisch ein. Er schloss das Studium 2004 mit einem Master in Kreativem Schreiben ab. Schon an der Universität beteiligte er sich an dem semiprofessionellen „Leading Edge“-Projekt, einem Science-Fiction-Magazin. Er finanzierte sein Studium durch Arbeit als Nachtportier eines Hotels, was ihm erlaubte, während der Arbeit zu schreiben. In dieser Zeit vollendete er 13 Bücher und bot sie verschiedenen Verlagen zur Veröffentlichung an. Tor Books akzeptierte 2003 sein sechstes Manuskript, den Roman \"Elantris\", und veröffentlichte diesen 2005 als Sandersons Debüt. Seit Juli 2006 ist Sanderson mit Emily Bushman verheiratet. Sie haben drei Söhne und leben in American Fork (Utah).", "section_level": 1}, {"title": "Schaffen.", "content": "Nach seinem Debütroman \"Elantris\" veröffentlichte Tor Books in den folgenden Jahren Sandersons Trilogie \"Mistborn\", die ab 2009 auf Deutsch beim Heyne Verlag erschien und den Autor auch in Deutschland bekannt machte. 2007 wurde Brandon Sanderson von Harriet McDougal Rigney, der Witwe von Robert Jordan, ausgewählt, den \"Rad-der-Zeit-\"Zyklus ihres Mannes zu beenden. Sanderson, der selbst ein großer Fan von \"Rad der Zeit\" ist, sagte zu und schloss die Serie bis 2013 mit drei Büchern ab. Sein wohl ambitioniertestes Projekt startete Sanderson 2010 mit dem Buch \"Way of Kings\". Es ist der erste Band des \"Stormlight Archive\", dessen Handlungsrahmen auf zehn Bücher ausgelegt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Schreibprozess.", "content": "Brandon Sanderson gilt als ausgesprochen produktiver Autor, der von sich selbst sagt, dass sein Tagespensum nicht besonders hoch ist, er dieses aber täglich liefert. Er steht dabei gegen Mittag auf und schreibt dann bis etwa 17:00 Uhr. Die anschließende Zeit bis etwa 22:00 Uhr gehört der Familie. Es schließt sich ein zweiter Schreibblock bis 2:00 oder 3:00 Uhr morgens an. So schreibt er bei neuen Werken nach eigener Aussagen etwa 100.000 Wörter in drei Monaten. Obwohl er nur an einem neuen Werk gleichzeitig arbeitet, ist es durchaus üblich, dass er währenddessen Revisionen anderer Werke bearbeitet. Zwischen Arbeiten an umfangreichen Büchern schiebt er oft kürzere Werke ein, um sich zu erfrischen. Diese kleineren Projekte geben ihm auch die Möglichkeit, neue und experimentelle Ideen auszuprobieren. Sanderson veröffentlicht auf seiner Homepage, üblicherweise um seinen Geburtstag im Dezember herum, einen längeren Blogpost über den aktuellen Status all seiner Projekte. In diesem \"State of the Sanderson\" fasst er die Ereignisse des vergangenen Jahres und die Planungen für die Zukunft zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "Sanderson's Laws of Magic.", "content": "Markenzeichen von Brandon Sandersons Büchern sind sehr gut ausgearbeitete, oft ungewöhnliche Magiesysteme. Bei der Entwicklung dieser Magiesysteme folgt er Regeln, die er selbst \"Sanderson's Laws of Magic\" (\"Sandersons Gesetze der Magie\") nennt.", "section_level": 2}, {"title": "Sanderson's First Law of Magic.", "content": "\"An author’s ability to solve conflict with magic is DIRECTLY PROPORTIONAL to how well the reader understands said magic.\" (\"Die Fähigkeit eines Autors, Probleme mithilfe von Magie zu lösen ist proportional zum Verständnis des Lesers für diese Magie.\").", "section_level": 3}, {"title": "Sanderson's Second Law of Magic.", "content": "\"Limitations > Powers\" (\"Einschränkungen über Kräfte\")", "section_level": 3}, {"title": "Sanderson's Third Law of Magic.", "content": "\"Expand what you already have before you add something new.\" (\"Erweitere das Vorhandene, bevor du etwas neues hinzufügst.\")", "section_level": 3}, {"title": "Sanderson's Zeroth Law of Magic.", "content": "In Anlehnung an die Robotergesetze von Isaac Asimov ergänzte Sanderson seine drei Gesetze durch ein nulltes Gesetz: \"When in doubt, err on the side of awesome.\" (\"Tendiere im Zweifel in Richtung des Großartigen.\")", "section_level": 3}, {"title": "Cosmere.", "content": "Ein Großteil von Brandon Sandersons Romanen spielt im selben Universum, dem Cosmere. Hier wurde zu Beginn der Handlung die Gottheit Adonalsium getötet und ihre Macht und ihre Intentionen in 16 Teile aufgeteilt, ein Ereignis, das als \"shattering\" bezeichnet wird. Diese Teile (\"shards\" genannt) wurden von anwesenden Personen aufgenommen, die so selbst zu Gottheiten wurden. Die neuen Gottheiten (ebenso als \"shards\" bezeichnet) verteilten sich auf verschiedene Planetensysteme des Cosmere und ihre Konflikte bilden die Rahmenhandlung im Hintergrund. Die Romanreihen spielen dabei auf verschiedenen Planeten des Cosmere (\"shardworlds\" genannt) auf denen sich durch den Einfluss der shards unterschiedliche Magiesysteme manifestiert haben. Die Romanreihen besitzen eine vordergründige Handlung und sie sind ohne Kenntnisse um die Vorgänge im Cosmere lesbar. Sanderson plant etwa 35 Hauptromane im Cosmere, wobei die Hintergrundhandlung um die Geschichte des Cosmere im Laufe der Zeit immer mehr in den Vordergrund treten soll, so dass sie bei den abschließenden Romanen die Haupthandlung bilden wird.", "section_level": 2}, {"title": "Lehre.", "content": "Brandon Sanderson ist Teilzeit-Mitglied der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Brigham Young University. Dort bietet er in jedem Wintersemester eine Vorlesung über kreatives Schreiben an. Die Vorlesung des Jahres 2016 steht der Öffentlichkeit als Videoaufnahme zur Verfügung. Zusammen mit Dan Wells, Howard Tayler und Mary Robinette Kowal moderiert er seit 2008 den Schreibratgeber-Podcast \"Writing Excuses\", in dem wöchentlich 15 Minuten lang unterschiedliche Aspekte des Schreibprozesses diskutiert werden. Seinen eigenen Schreibprozess stellt Sanderson teilweise sehr transparent dar, indem er ausführliche Anmerkungen zu manchen seiner Werke auf seiner Homepage veröffentlicht. Beim Roman \"Warbreaker\" ging er sogar so weit, während der Entstehung den gesamten Prozess von den ersten Entwürfen bis zum fertigen Werk online zu dokumentieren.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Brandon Sanderson wurde zweimal für den John W. Campbell Best New Writer Award nominiert. 2011 gewann er den David Gemmell Legend Award für \"Way of Kings\". Sanderson gewann 2013 den Hugo Award für den besten Kurzroman mit \"The Emperor’s Soul\". \"Writing Excuses\" gewann im selben Jahr mit der siebten Staffel ebenfalls in der Kategorie 'Best Related Work'. Werke von Brandon Sanderson standen mehrfach an der Spitze der New-York-Times-Bestsellerliste.", "section_level": 2}, {"title": "Dragonsteel Entertainment.", "content": "Dragonsteel Entertainment LLC ist eine kleine Firma im Besitz von Brandon Sanderson, die ihn bei seiner Arbeit unterstützt. Sie beschäftigt Brandon Sandersons private Assistenten und betreibt seinen Webshop. Für einige der kürzeren Werke oder Sonderausgaben tritt die Firma als Verlag auf. Benannt ist sie nach dem unveröffentlichten Buch \"Dragonsteel\", das den chronologischen Beginn des Handlungsrahmens im Cosmere bildet.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Brandon Sanderson ist passionierter Spieler des Sammelkartenspiels und bezeichnet es als sein größtes Hobby. Er tritt auf Conventions gelegentlich in Turnieren gegen seine Fans an. Sanderson hat als Haustier einen Ara mit dem Namen \"Magellan\", der auch häufig in Videofragestunden, Videointerviews und ähnlichem auftritt.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hörbücher.", "content": "Die meisten von Sandersons Werken sind sowohl auf englisch als auch auf deutsch als Hörbücher erschienen. Es handelt sich dabei um vollständige Lesungen der jeweiligen Bücher, die als Download erhältlich sind. Im deutschen werden die Rad-der-Zeit-Bände von Helmut Krauss, alle anderen von Detlef Bierstedt gelesen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Brandon Sanderson (* 19. Dezember 1975 in Lincoln, Nebraska) ist ein US-amerikanischer Autor von Fantasy- und Science-Fiction-Literatur. Der überwiegende Teil seines Werkes lässt sich dem Subgenre der High Fantasy zuordnen. Bekannt wurde Sanderson vor allem durch seine \"Mistborn\"-Reihe (dt. \"Nebelgeboren\"). Er beendete den sehr populären und einflussreichen Zyklus \"Das Rad der Zeit\", nachdem dessen Schöpfer Robert Jordan verstorben war.", "tgt_summary": null, "id": 48588} {"src_title": "Madeline Bell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der auf einer Höhe von 1195 m liegende Bahnhof wurde als Inselbahnhof konzipiert und stellte zur Zeit der Inbetriebnahme den Knotenpunkt der hier endenden Bahnstrecken von Pau (in europäischer Normalspur) und Saragossa (in iberischer Breitspur) dar. Die Bahnstrecken zwischen Pau und Saragossa wurden zwischen 1902 und 1927 gebaut. Die französische Strecke wurde von Anfang an bis in den Bahnhof von Canfranc mit 1500 Volt Gleichstrom elektrifiziert. 1918 wurde nach zehnjähriger Bauzeit der acht Kilometer lange Eisenbahntunnel unter der spanisch-französischen Grenze am Somport fertiggestellt. Weil auf der Nordseite des Tunnels, wo der Bau ursprünglich vorgesehen war, der Platz für die Anlage eines großen Grenzbahnhofs nicht ausreichte, wurde er südlich des Pyrenäenhauptkammes auf einem großen Plateau einige Kilometer nördlich der Ortschaft Canfranc (Pueblo) errichtet. Mit dem Bahnhof entstand auch das neue Canfranc, zur Unterscheidung Canfranc Estación genannt. Am 18. Juli 1928 wurde die Strecke in Anwesenheit des spanischen Königs Alfons XIII. und des französischen Staatspräsidenten Gaston Doumergue eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt war der Bahnhof mit einer Länge des Hauptgebäudes von 241 m der größte Bahnhof in Spanien und der zweitgrößte in Europa. Ab dem 18. Juli 1928 gab es durchgehenden Verkehr zwischen Pau und Saragossa. Die erwartete große Zahl von Reisenden blieb aber aus verschiedenen Gründen aus: Durch Steil- und Kurvenstrecken (auf französischer Seite mit Steigungen bis zu 43‰) blieb die Bahnstrecke zu langsam, um sich als Alternative im internationalen Reiseverkehr durchsetzen zu können. Hinzu kam, dass der Verkehr mehrfach ganz unterbrochen wurde: 1936–1940 infolge des Spanischen Bürgerkriegs, 1944–1948 infolge des Gegensatzes zwischen dem Franco-Spanien und Frankreich und seit 1970 endgültig, als auf französischer Seite bei einem Eisenbahnunfall die Brücke von l’Estanguet einstürzte, nicht mehr aufgebaut und der Verkehr eingestellt wurde. Der Bahnhof war während des Zweiten Weltkrieges Hauptumschlagort für Nazigold an Portugal und Spanien, das für kriegswichtige Rohstoffe wie Wolfram bezahlt wurde. Nach 1948 gab es auf der Strecke keinen Fernverkehr mehr. Geplant als zentraler Grenzbahnhof zwischen Paris und Madrid wurde spätestens nach Zusammenbruch des internationalen Bahnverkehrs die Fehlkalkulation der Planer offensichtlich: Einem schnell gewachsenem Ort von heute knapp 700 Einwohnern stand Infrastruktur für mehrere tausend Reisende pro Tag gegenüber. Heute ist der Bahnhof Canfranc Endpunkt zweier täglich verkehrender Regionalzugpaare aus Saragossa und der vier (von Juli bis September sechs) Fahrten des Schienenersatzverkehrs von Bedous mit Anschluss von Pau.", "section_level": 1}, {"title": "Bahnanlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Technische Einrichtungen.", "content": "In den Bahnhof wurden sowohl die normalspurigen Gleise aus Frankreich als auch die Breitspur aus Spanien eingeführt. Passagiere mussten hier aber nicht nur wegen der wechselnden Spurweite in einen anderen Zug umsteigen, es fanden auch die Zoll- und Grenzkontrollen statt. Güter mussten umgeladen werden. Für all das gab es Abfertigungsanlagen: Lange überdachte Bahnsteige von insgesamt 1,2 km Länge (Bahnsteigüberdachungen im Umfang von 20.000 m2) und Bahnsteigunterführungen. Für den Güterverkehr gab es Lagerhallen, und nur die Gleise zwischen diesen konnten von beiden Seiten aus angefahren werden. Für die Behandlung der Fahrzeuge waren Bahnbetriebswerke angegliedert, es gab einen spanischen Ringlokschuppen und eine französische E-Lok-Halle. Die Gleisanlagen wiesen eine Gesamtlänge von 27 km auf. Canfranc soll der zweitgrößte Bahnhof Europas gewesen sein (nach dem Leipziger Hauptbahnhof).", "section_level": 2}, {"title": "Empfangsgebäude.", "content": "Das Empfangsgebäude wurde 1921 bis 1925 von dem spanischen Architekten Fernando Ramírez de Dampierre in Stahlbeton errichtet, der es für den Verkehr an einer international bedeutenden Hauptstrecke dimensioniert hatte. Es ist nahezu 250 Meter lang, weist auf jeder Seite 75 Türen auf und ist einem späten eklektizistischen Historismus verpflichtet. Die Gebäudemitte und die seitlich abschließenden Pavillons werden durch Kuppeln betont. Das Empfangsgebäude liegt parallel zu den Gleisen, zwischen der Breit- und der Normalspur. Reisende sollten aussteigen, die Grenzformalitäten im Empfangsgebäude erledigen und auf der anderen Seite sofort wieder in den anschließenden Zug einsteigen können. Im Gebäude gab es außerdem ein Hotel, Restaurants sowie Büroeinheiten für die jeweiligen spanischen und französischen Abteilungen der Bahn, der Grenzpolizei und des Zolls.", "section_level": 2}, {"title": "Erhaltungszustand bis 2018.", "content": "Nach Aufgabe des grenzüberschreitenden Verkehrs verfielen Bahnhof und Bahnanlagen zusehends, Ausstattungsgegenstände wurden geplündert. Im Gleisfeld stehen einige alte Waggons, die zwar für Museumszwecke hier zusammengezogen wurden, aber größtenteils verrotten. Auch andere Eisenbahnanlagen haben sich erhalten, ein Kran zum Umladen von Gütern, die Oberleitungsmasten über den französischen Gleisanlagen, der Ringlokschuppen und anderes. Die zwei verbleibenden Personenzüge enden an einem kleinen neu geschaffenen Bahnsteig zur Straßenseite hin, während das prächtige – und fast völlig leerstehende – Empfangsgebäude eine Attraktion für Eisenbahnfans, Fotografen und Historiker geblieben ist. Der Güterverkehr blieb erhalten, indem südfranzösischer Mais über die Silos vor Ort jetzt vom Lkw auf die Schiene verladen wird. Seit den 1990er Jahren mehren sich die Stimmen, die die Wiedereröffnung des Eisenbahntunnels und die Wiederaufnahme des Zugverkehrs mit Frankreich fordern. Die Chancen dafür werden unterschiedlich beurteilt. Inzwischen ist die Wiederaufnahme einer durchgängigen Bahnstrecke von Pau bis Canfranc geplant. Der Abschnitt Pau–Oloron war immer in Betrieb und wurde 2011 nach Renovierung wiedereröffnet, im Juni 2016 erfolgte die offizielle Wiederinbetriebnahme zwischen Oloron und Bedous.", "section_level": 1}, {"title": "Städtebauliche Umgestaltung unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes.", "content": "Anfang 2013 hat die Region Aragón das Hauptgebäude gekauft, eingezäunt und zunächst das Dach neu eindecken lassen, danach erfolgte die Renovierung der Bahnhofshalle unter der Kuppel in der Mitte. Mitte 2018 wurde der Grundstein für die Neugestaltung des Geländes gelegt, bei der alle bisherigen Gebäude neu genutzt werden und die Fläche für die Bahn auf das betrieblich Notwendige begrenzt wird. Folgendes ist geplant:", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Im Internet hält sich das Gerücht, der Bahnhof Canfranc habe als Kulisse für den Spielfilm Doktor Schiwago fungiert. Die Dreharbeiten fanden zwar zum Teil in Spanien statt, doch es gibt keine Belege für den Bahnhof Canfranc als Drehort. Auch die Annahme, im Bahnhof Canfranc habe eine Begegnung Adolf Hitlers mit Francisco Franco stattgefunden, ist nicht belegbar. Vermutlich handelt es sich um eine Verwechslung mit deren Treffen in Hendaye vom 23. Oktober 1940.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof von Canfranc (\"Estación Internacional de Canfranc\") ist ein ehemaliger Grenzbahnhof zwischen Spanien und Frankreich im gleichnamigen Ort. Nach der Stilllegung der Bahnstrecke in Frankreich dient er als Regionalbahnhof und wirkt seit diesem Funktionswechsel stark überdimensioniert.", "tgt_summary": null, "id": 1482645} {"src_title": "Mann-Gulch-Waldbrand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mit der 1891 begonnenen Schleifung der Festungsanlagen konnte auch das Festungsvorland einer neuen zivilen Nutzung zugeführt werden. Hierzu betraute die Stadt die Landschaftsarchitekten und Rosenzüchter Wilhelm Mühle und \"Wenceslas Franz Niemitz\" mit der Planung und Ausführung des \"Königlichen Rosengartens\" nach Vorbild der englischen Landschaftsgärten beziehungsweise der französischen Barockgärten. Es entstand der \"Franz-Joseph-Park\", der am 19. Juni 1891 anlässlich der \"Universalausstellung für Industrie und Landwirtschaft\" eingeweiht wurde, die bis zum 30. September gleichen Jahres dauerte. Für den Rosengarten hatte die Stadtverwaltung ein neun Hektar großes Areal zwischen dem heutigen \"Parcul Justiției\" im Südwesten und dem Ausstellungsareal im Nordosten zur Verfügung gestellt, das langgestreckte Gelände wurde von der Eisenbahnstrecke nach Caransebeș einerseits und von der Bega andererseits begrenzt. Kaiser Franz Joseph I. besuchte den nach ihm benannten Park am 16. September 1891 und zeigte sich von der Schönheit der Blumenarrangements beeindruckt. Während des Ersten Weltkriegs wurde der \"Franz-Joseph-Park\" fast völlig zerstört und in eine Weide für die Pferde der deutschen Kavallerie umfunktioniert. Nach dem Krieg wurde die südwestliche Hälfte des Parks von dem Landschaftsgärtner Árpád Mühle, dem Sohn Wilhelm Mühles, zusammen mit dem Architekten Mihai Demetrovici neu gestaltet und fortan als \"Parcul Rozelor\" respektive \"Grădina Rozelor\" bezeichnet. Der nordöstliche Teil des \"Franz-Joseph-Parks\" wurde hingegen in der Zwischenkriegszeit durch den Bau des heutigen Bulevardul Michelangelo abgetrennt und hieß fortan \"Parcul Mihai Eminescu\". Der Rosenpark hingegen entwickelte sich unter Árpád Mühle mit über 1400 Rosenarten aus Europa, Amerika und Asien in der Zwischenkriegszeit zum größten Rosarium in Südosteuropa. In jener Zeit wurden auf dem Gelände auch zwei Landeskongresse für Gartenbau veranstaltet. 1934 wurde die Anlage förmlich als Park eingeweiht. Die Einrichtung war den meist weiblichen Sponsoren zu verdanken, die den Kauf verschiedener Rosenarten im Ausland finanzierten. In dem Park wurde ebenfalls ein heute noch bestehendes Sommertheater eingerichtet. 1942 wurde der Park vorübergehend in \"Parcul Regina Maria\" umbenannt, bevor die Anlage im Verlauf des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. 1955 wurde in einer Hälfte des Parks der \"Sommergarten\" eingerichtet. Erst 1965 wurde der \"Parcul Rozelor\" wiederhergestellt. Weitere alternative Namen waren \"Rosarium Regina Maria\", \"Parcul Trandafirilor\" sowie \"Parcul de cultură și odihnă Ștefan Plăvăț\". 2011 wurde der Park mit 9000 Rosenstöcken, 450 Bäumen und Sträuchern, 11.000 Quadratmeter Rasen, 77 Sitzbänken, zwölf Pergolen, 35 Papierkörben, 70 fotovoltaischen Laternen, einer computergesteuerten Beregnungsanlage, römischen Keramikvasen und einer neu gepflasterten Allee aufgefrischt. Die Kosten hierfür lagen bei 5,6 Millionen Lei, die zum Großteil aus EU-Fördergelden stammten. Wilhelm Mühle, der sich um die Entstehung der Parkanlage verdient gemacht hat, wurde posthum am 2. August 2013 zum Ehrenbürger der Stadt Temeswar ernannt. Am selben Tag fand die Enthüllung seiner Büste im Rosengarten statt. Heute ist der Rosenpark durch lange rhombusförmige Alleen, weiße Holzbänke, Rosenspaliere, Rundbeete mit Rosen aller Art und Promenadenwege geprägt. Mit dem Sommertheater ist der Rosenpark im Sommer ein wichtiger Kulturstandort der Stadt. Hier findet jährlich das internationale Folklorefest \"Fest der Herzen\" () statt. Im Jahr 2005 wurde das \"Opern- und Operettenfestival\" ins Leben gerufen, das seitdem jährlich in der zweiten Augusthälfte stattfindet. Das Festival bietet dem Publikum kostenlos Aufführungen der Temeswarer Staatsoper an. In den vergangenen Jahren wurden unter anderen auf der Bühne des Sommertheaters Opern und Operetten wie Der Barbier von Sevilla von Gioacchino Rossini, Carmen von Georges Bizet oder das Stück für Kinder Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck aufgeführt. Seitdem findet das \"Opern- und Operettenfestival\" jährlich am letzten Wochenende im August und am ersten Wochenende im September im Rosenpark statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Parcul Rozelor (\"Rosenpark\"), auch Grădina Rozelor (\"Rosengarten\"), ist ein Park im I. Bezirk Cetate der westrumänischen Stadt Timișoara. Er wurde 1891 auf der nördlichen Seite der Bega angelegt und gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Ihm verdankt sie den Beinamen \"Stadt der Rosen\".", "tgt_summary": null, "id": 1544950} {"src_title": "Heliothinae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Stavěšice befindet sich rechtsseitig über dem Tal des Baches Šardický potok im Hügelland Věteřovská vrchovina. Nordöstlich erhebt sich der Babí lom (417 m). Nachbarorte sind Dražůvky im Norden, Strážovice im Nordosten, Kyjov im Osten, Svatobořice und Mistřín im Südosten, Šardice im Süden, Hovorany und Karlín im Südwesten, Nenkovice im Westen sowie Želetice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung von Stavěšice erfolgte 1389 als Černín von Věteřov und Popovice das Dorf einschließlich der Weinberge, Wälder, der Feste und einem Freihof an die Brüder Přeček und Hrdek von Uhřice verkaufte. Die Feste wurde am Übergang von 14. zum 15. Jahrhundert während der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Markgraf Jobst von Mähren und König Wenzel IV. zerstört. 1418 veräußerte der Vladike Jan von Uhřice Stavěšice mit dem Freihof und der wüsten Feste an Ondřej Sysel von Nítkovice. Von diesem kaufte 1437 Matouš Škorný den Besitz. Im Jahre 1460 ließ Jan Škorný von Černovír die Feste wieder aufbauen. Jindřich von Tučín, der Stavěšice ab 1467 besaß, reichte die Güter später an Jindřich von Choltice weiter. Die Lage des damals von Wäldern umgebenen Dorfes abseits der Haupthandelswege bewahrte Stavěšice in diesen unruhigen Zeiten vor fremden Söldnerheeren. Zugleich boten die zahlreichen Löcher (\"lochy\") beim Anmarsch fremder Truppen einen guten Schutz. 1480 überließ Jindřich von Choltice das Dorf der Witwe nach Georg/Jiří von Landstein, die eine geborene Waldstein (\"Brtnická z Valdštejna\") war. Sie überließ es im darauffolgenden Jahre Jan dem Jüngeren Perníčký von Ojnice. Dessen Tochter Eliška reichte ihre Hälfte von Stavěšice 1490 an ihren Schwager Mikuláš von Zástřizl weiter, der 1493 auch die von seiner Frau Anna von Ojnice ererbte andere Hälfte erhielt, und die Güter an die Herrschaft Milotice anschloss. Nach 1550 verkauften die überschuldeten Schwestern Anna, Johanka, Kateřina, Magdalina und Alina von Zástřizl die Herrschaft Milotice einschließlich Stavěšice an Wenzel von Zierotin. Dessen Neffen Friedrich, Johann Dietrich und Bartholomäus trennten Stavěšice 1566 wieder von Milotice ab und überließen es Jaroš von Zástřizl und Boskovice auf Svatobořice. Er vermachte 1583 in seinem Testament den Böhmischen Brüdern 100 Gulden zum Bau einer Kapelle in Stavěšice. Václav der Jüngere, der von 1612 bis 1632 die Herrschaft Svatobořice besaß, war der erste aus dem Geschlecht der Zástřizl, der zum Katholizismus übertrat und dies auch von seinen Untertanen verlangte. Während seiner Herrschaft verließen die Böhmischen Brüder Stavěšice. 1623 wurde das Dorf beim Einfall des siebenbürgischen Fürsten Gábor Bethlen größtenteils zerstört. Im Jahre 1656 lagen die meisten der Anwesen wüst. 1669 waren von den 37 Häusern jeweils sieben bewohnt bzw. neu besiedelt, die restlichen 23 waren verlassen. 1687 erlosch mit dem Tode von Jan Bohuš das Geschlecht Zástřizl im Mannesstamme. Seine Witwe und Erbin, Zuzana Kateřina (1637–1691), heiratete im gleichen Jahre in zweiter Ehe den 23-jährigen Walther von Dietrichstein. Nach Zuzana Kateřinas Tode erbten Karl Maximilian Graf von Thurn und Franz Karl Graf Libštejnský von Kolowrat gemeinschaftlich die Herrschaft Svatobořice. Sie verkauften diese 1692 für 50000 Gulden an die Witwe Ernestine Barbara Serényi, geborene von Löwenstein, auf Milotice. Diese überließ die Herrschaft im selben Jahre ihrem Sohn, Obersthofmeister Karl Anton Graf Serényi, der Svatobořice einschließlich Stavěšice an Milotice anschloss und der dortigen Gutsverwaltung zuordnete. Im Jahr 1790 hatte das Dorf 383 Einwohner. Nach dem Tode von Karl Graf Serényi erbte 1811 dessen einzige Tochter Christina Gräfin Choiseul d'Aillecourt den Besitz. 1819 fiel deren Erbe ihrer Tochter Franziska de Paula und deren Mann Franz Graf von Hardegg zu. 1831 und 1836 starben zahlreiche Einwohner an der Cholera. Am Platz \"Na Hejdách\" wurde 1836 eine Windmühle errichtet. Im Jahre 1848 verstarb der Grundherr Franz von Hardegg unter mysteriösen Umständen in Wien. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Stavěšice/Stawieschitz ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Gaya. Im selben Jahre zerstörte ein Feuer die Häuser an der Straße \"V Cihelnách\". 1857 brannten die Häuser an der \"Dědina\" nieder. 1884 übersiedelten sieben Kötterfamilien mit 32 Personen nach Kroatien. Mit der Einstellung des Kohlebergbaus in Šardice verloren 1885 auch mehrere Einwohner von Stavěšice ihr Einkommen. Nachdem Franziska de Paula von Hardegg 1885 in hohem Alter verstorben war, wurde der Milotitzer Großgrundbesitz 1888 an Franz von Seilern verkauft. 1893 brannten erneut 14 Häuser an der Straße \"V Cihelnách\" nieder. Im Jahre 1896 wurde die Metallwarenfabrik \"Wiktorin a spol.\" gegründet. Oberhalb der Fabrik errichtete der Bauer František Hlaváč im Jahre 1900 eine Ziegelei, die bis 1915 arbeitete. Die Freiwillige Feuerwehr bildete sich 1902. 1908 erfolgte der Bau der Bezirksstraße von Nenkovice nach Strážovice. Im Jahre 1923 hatte die Gemeinde 823 Einwohner. Die Windmühle brannte am 16. Februar 1924 ab. Bei der ehemaligen Ziegelei wurde 1924 eine zweite Windmühle errichtet, die ein Jahr später abbrannte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Ladislav von Seilern enteignet. Nach der Aufhebung des Okres Kyjov wurde der Ort 1960 dem Okres Hodonín zugeordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Stavěšice sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stavěšice (deutsch \"Stawieschitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt acht Kilometer westlich von Kyjov und gehört zum Okres Hodonín.", "tgt_summary": null, "id": 1707249} {"src_title": "Bizzarrini P 538", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Geschichte.", "content": "Die Midland Bank wurde 1836 von Charles Geach in Birmingham gegründet. Charles Geach, zugleich der erste Manager der Bank, war zuvor Mitarbeiter der \"Bank of England\". Zur Gründung sicherte er sich die Unterstützung und Eigenkapitaldeckung der führenden Unternehmen und Händlern in Birmingham. In den 1830er und 1840er Jahren besetzte die Midland Bank eine wichtige Marktnische in Birmingham, insbesondere bei der Diskontierung von Wechseln für ihre Kunden tat sie sich hervor. Ihre Beziehung zu den regionalen Wirtschaftsunternehmen war besonders intensiv. Zu ihren Kunden gehörten Eisenbahngesellschaften, Eisengießereien, Maschinenbauunternehmen, aber auch Versorgungsunternehmen und kommunale Gesellschaften. Die Bank führte in den ersten Jahren entscheidende Akquisitionen durch, die wichtigsten waren die Übernahme der \"Stourbridge Old Bank\" 1851 sowie \"Nichols, Baker and Crane of Bewdley\" 1862. Beide Unternehmen gehörten zu den Pionieren des Bankgeschäften in den West Midlands, die \"Stourbridge Bank\" wurde bereits 1762 gegründet, die \"Bewdley Bank\" 1777.", "section_level": 2}, {"title": "Akquisition und Entwicklung in den ersten 50 Jahren.", "content": "Ab den 1880er Jahren expandierte die Bank durch die Eröffnung neuer Filialen sowie die Übernahme weiterer Banken. 1891 wurde die Central Bank of London akquiriert (wodurch die Midland Bank einen Sitz im London Clearing House bekam), 1898 wurde dann die City Bank erworben (diese hatte zudem ihren Hauptsitz in London). Um 1918 galt die Midland Bank mit Kapitaleinlagen von £335 Millionen als größte Bank der Welt. Edward Hopkinson Holden führte die Bank dabei von 1898 bis 1908 als Geschäftsführer und von 1908 bis zu seinem Tod 1919 als Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender. Er leitete dabei zwischen 1891 und 1918 mehr als 20 Bankenzusammenschlüsse und eröffnete Filialen in ganz England und Wales. Holden expandierte ebenfalls in Übersee, so war Midland die erste britische Bank, die einen weltweiten Devisenhandel etablierte und unter dem Namen \"London Bank\" mit über 650 Banken kooperierte. Die Zuständigkeit für dieses Geschäft übernahm ab 1907 die \"Hongkong and Shanghai Banking Corporation\". Nach dem Ersten Weltkrieg schlossen die führenden britischen Banken mit der Regierung ein Abkommen keine weiteren Übernahmen ohne staatliche Genehmigung mehr durchzuführen. Ein Ergebnis dieser Vereinbarung war, dass sich die Midland Bank darauf konzentrierte ihr Filialnetz weiter auszubauen, neue Dienstleistungen anzubieten, die Mechanisierung ihrer Systeme voranzutreiben sowie ihre Leistungen stärker zu vermarkten.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung in der Nachkriegszeit und internationale Allianzen.", "content": "Midland reagierte auf die Aufhebung der staatlichen Kreditbeschränkungen 1958 mit dem weiteren Ausbau ihres Filialnetzes sowie der Einführung verschiedener innovativer Dienstleistungen, darunter Privatkredite (1958), private Scheckkonten (1958) und Scheckkarten (1966). Im Jahre 1958 wurde der \"Forward Trust\" übernommen, welcher schließlich der führende Anbieter für Ratenfinanzierung, Leasing und Abrechnungsdienstleistungen wurde. 1967 übernahm Midland einen Anteil des \"Montagu Trust\" von \"Samuel Montagu & Co. Limited\" und wurde die erste britische Clearing Bank mit einem Anteil an einer Merchant Bank in London. Das seit 1853 bestehende Kreditinstitut von Samuel Montagu, die \"Samuel Montagu & Co. Limited\" wurde 1974 zur hundertprozentigen Tochter und ist heute Teil des HSBC Privatkundengeschäfts. Des Weiteren wurde Midland durch diese Akquisition Mehrheitseigner der Guyerzeller Bank AG (später HSBC Guyerzeller Bank) in der Schweiz. Weitere Diversifikation erfolgte 1972 als Midland als führendes Mitglied eines Konsortiums Thomas Cook Reisen übernahm. Nachdem man 1977 Alleineigentümer wurde, verkaufte man das Unternehmen 1992. Ab 1974 expandierte Midland hauptsächlich in überseeischen Ländern und akquirierte zunehmend internationale Banken. Die größte Investition davon war die Mehrheitsbeteiligung an der US-amerikanischen Bank \"Crocker National of California\". Das Investment erwies sich nicht als Erfolg, so dass sich Midland gezwungen sah die Bank 1985 komplett zu übernehmen, um sie im folgenden Jahr an Wells Fargo zu verkaufen. 1980 übernahm Midland die Mehrheitsbeteiligung an \"Trinkaus & Burkhardt KGaA\", einer deutschen Privatbank mit einer ähnlich langen Tradition wie man selbst. Heute nimmt dieser Teil als HSBC Trinkaus eine führende Position im Handels- und Investmentbanking ein.", "section_level": 2}, {"title": "Übernahme durch die HSBC Gruppe.", "content": "1987 übernahm die \"Hongkong and Shanghai Banking Corporation (HSBC\") zunächst 14,9 % von Midland und es entwickelte sich zwischen den Banken eine enge Zusammenarbeit. 1989 wurde \"First Direct\" in die Kooperation miteingebunden und übernahm das Telefonbanking, mit einem 24 Stunden Service, 365 Tage im Jahr. Die vollständige Übernahme durch die \"HSBC Holdings plc\" erfolgte schließlich 1992. Zu dieser Zeit handelte es sich um eine der größten Fusionen der Bankengeschichte und ermöglichte es HSBC, die ihren Hauptsitz von Hongkong nach London verlegte, vorbehaltlich der Zustimmung der Bankenaufsicht durch die Bank of England, eine europäische Zentrale aufzubauen, die ihre Geschäftsinteressen neben den Standorten in Asien und Amerika vertrat. Die Midland Bank wurde 1999 schließlich in HSBC umbenannt und somit Teil der HSBC Gruppe. Die erste Londoner Zentrale der \"City and Midland Bank\", 5 Threadneedle Street, ist heute eine Bar mit der ehemaligen Kassenhalle als Herzstück. In den letzten Jahren erfolgte der Ausbau zu einem eleganten Hotel mit Bar und Restaurant. Der spätere Hauptsitz der Bank in London, gegenüber der \"Bank of England\" in der Poultry and Princes Street, wurde 2006 an einen russischen Tycoon verkauft, die Schalterhalle sowie die riesigen unterirdischen Kellergeschosse wurden 2007 schließlich von HSBC geräumt. Das von Lutyens entworfene und von 1921 bis 1939 entstandene Gebäude, in den 30er Jahren der Stolz der größten Bank der Welt, soll in ein Hotel umgebaut werden.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Midland Bank war berühmt für ihr goldenes Logo mit einem von goldenen Münzen umgebenen Greif auf einem zuerst schwarzen, später blauem Hintergrund und ihrem Werbeslogan \"the listening bank\" (deutsch in etwa: Die Bank die zuhört), geschrieben vom bekannten Jinglekomponisten Rod Allen. Die Werbung der Bank erscheint im, unter anderem in den 90er Jahren, populären Computerspiel Theme Park. Die Midland Bank firmierte zunächst noch als Midland Bank, allerdings mit dem HSBC-Logo, bis sie 1999 schließlich komplett in die HSBC-Marke und damit -Gruppe übernommen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Midland Bank Plc war eine der größten Bankgruppen Großbritanniens im 20. Jahrhundert. Heute ist sie Teil der HSBC Gruppe. Sie wurde unter dem Namen \"Birmingham und Midland Bank\" im August 1836 in Birmingham gegründet. Sie expandierte zunächst in den Midlands, indem sie verschiedene lokale Banken übernahm. 1891 fusionierte sie mit der \"Central Bank of London Ltd\" und wurde zur \"London City and Midland Bank\". Nach einer Phase der landesweiten Expansion inklusive der Übernahme von verschiedenen kleinen Banken wurde 1923 schließlich der Name \"Midland Bank Ltd\" angenommen. Um 1934 war sie schließlich die größte Diskontbank der Welt. Sie war im London Stock Exchange notiert und Teil des FTSE 100 Index. 1992 erfolgte die Übernahme durch die HSBC Holdings plc.", "tgt_summary": null, "id": 113709} {"src_title": "Selucius Garfielde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Susan Reed wuchs in South Carolina, Kalifornien und New York als Tochter der Talentagentin Isadora Bennett und des Schauspielers Daniel Reed auf, ihr Patenonkel war Filmlegende Buster Keaton. Sie wurde in der US-amerikanischen Folkszene der 1940er Jahre bekannt; sie sang irische Folksongs, bei denen sie sich selbst mit der Zither, Harfe und Akkordzither begleitete. Durch ihren Vater Daniel Reed, einen Entertainer, Schauspieler, Theaterdirektor und Autor, kam sie schon früh mit Künstlern wie Carl Sandburg oder Leadbelly in Kontakt. Ihr besonderes Interesse an der irischen Folkmusik wurde durch Gastspiele der \"Abbey Theatre Company\" aus Dublin geweckt; ihr Debüt gab sie 1946 in der New Yorker \"Town Hall\" mit 19 Jahren, als sie für Kriegsversehrte sang. Zuvor hatte sie einige Auftritte im Cafe Society absolviert. 1947 lobte sie der Autor Alan Lomax, als er sie in der New York Times in eine Reihe mit Künstlern wie Burl Ives, Josh White und Woody Guthrie stellte. Sie hatte dann Auftritte in Nachtclubs in New York City und nahm Schallplatten für RCA Victor, Columbia (\"Songs of the Auvergne\") und Elektra Records auf. Einen Filmauftritt hatte sie in der Rolle der Folksängerin Jennie Higgins in dem B-film \"Glamour Girl\", an der Seite von Gene Krupa und seinem Orchester. In der Nachkriegszeit war sie Teil der amerikanischen Folkszene; Ende der 1950er Jahre geriet sie allmählich in Vergessenheit; sie lebte in Nyack, wo sie einen Handarbeitsladen hatte. Ihr Stil wurde jedoch zum Vorbild der des britischen Folkrevivals, als 1948 Shirley Collins sie im Kino sah und ihren Gesangsstil übernahm. 2007 nahm der frühere Oysterband Musiker Ian Kearey das Album \"Cheesy cover, pretty girl with lots of lipstick and folksy dress, playing harp\", in dem er auf Susan Reeds Einfluss hinwies. Reed war eine Zeit lang mit dem Schauspieler James Karen verheiratet. Aus dieser Verbindung ging ein Kind hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Susan Reed (* 11. Januar 1926 in Columbia, South Carolina; † 25. April 2010 in Greenport, Long Island) war eine US-amerikanische Folksängerin.", "tgt_summary": null, "id": 1996923} {"src_title": "Heiðmörk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Mathias Eick stammt aus einer musikalischen Familie; sein Vater ist Jazzmusiker, seine Schwester Trude Eick Hornistin und sein Bruder Johannes Eick Kontrabassist. Zunächst spielte er Trompete, die sein bevorzugtes Instrument ist; hinzu kamen als weitere Instrumente Kontrabass, Vibraphon, Piano und Gitarre. Nach dem Schulbesuch in Toneheim studierte er in Drammen und Trondheim, wo er bis 2014 in der Nu-Jazz-Formation Jaga Jazzist, sowie im \"Trondheim Jazz Orchestra\" spielte. Mit dem Trondheim Jazz Orchestra hatte er bei Gastspielen Auftritte mit Chick Corea, Jon Balke und Pat Metheny; außerdem spielte er in der Band von Jacob Young. Neben seinen Aktivitäten im Bereich des Jazz arbeitete Eick mit verschiedenen norwegischen Rockbands, u. a. mit Turbonegro, DumDum Boys, Motorpsycho, D’Sound und Bigbang. 2006 ging er in der Band von Jan Gunnar Hoff mit Mike Stern auf Europatournee, spielte mit Thomas Dybdahl, Manu Katché und Kirchenmusik mit Torbjørn Dyrud (\"Signs and traces\", 2008). 2007 wirkte er als Trompeter bei Ulvers Album \"Shadows of the Sun\", des Weiteren bei dem Album \"The Sham Mirrors\" der Band Arcturus. Er trat 2007 auf dem North Sea Jazz Festival auf. 2008 legte er bei ECM ein erstes Album unter eigenem Namen vor (\"The Door\"), bei dem Audun Kleive, Jon Balke, Audun Erlien und Stian Carstensen mitwirkten. 2011 erschien auch das zweite Album (\"Skala\") auf ECM. Der \"BMW Welt Jazz Award\" ging 2012 an das Mathias Eick Quintet. Gemeinsam mit der Sängerin Elvira Nikolaisen legte er 2013 bei Grappa Musikkforlag das Album \"I Concentrate on You\" vor. Sein Album \"Ravensburg\" stieß im Frühjahr 2018 auf Platz 11 der Top20 der meistverkauften deutschen Jazz-Alben vor. Der überraschende Titel des Albums beruht auf familiären Bindungen und Puzzles als Weihnachtsgeschenke aus der schwäbischen Stadt Ravensburg (seine Großmutter kam von dort).", "section_level": 1}], "src_summary": "Mathias Eick (* 26. Juni 1979 in Eidsfoss, Vestfold) ist ein norwegischer Multiinstrumentalist im Bereich des Jazz und der Rockmusik.", "tgt_summary": null, "id": 373740} {"src_title": "William E. Humphrey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nach dem Besuch des \"Coláiste Mhuire\", eines Lehrerseminars, studierte er Rechtswissenschaft am University College Dublin und war nach seiner Zulassung durch das \"King’s Inns\" als Rechtsanwalt \"(Barrister)\" tätig und spezialisierte sich dabei insbesondere auf Stadtplanungsrecht. Später war er darüber hinaus auch Lecturer für Rechtswissenschaften am \"Dublin Institute of Technology\". 1961 war er Gründer des Christian Democrat Movement of Ireland und kandidierte bei den Unterhauswahlen im selben Jahr zum ersten Mal im Wahlkreis \"Dublin North East\", allerdings ohne Erfolg. Nach seinem Einsatz als Umweltaktivist zum Erhalt der Dublin Bay änderte er seinen Namen in \"Seán Dublin Bay Rockall Loftus\". Dabei setzte er sich gegen Erdölraffinerien, unterirdische Erdgas-Kavernen und andere Einflüsse auf die Bucht ein. In den 1970er Jahren setzte er sich auch für den Erhalt des Wood Quay ein. Bei den Unterhauswahlen 1973 kandidierte er im Wahlkreis \"Dublin North Central\" erneut und trat auf der Wahlliste mit seinem geänderten Namen auf. 1974 wurde er erstmals zum Mitglied des Stadtrates von Dublin \"(Dublin City Council)\" gewählt und gehörte diesem die nächsten 25 Jahre bis 1999 an. Am 18. Juni 1979 kandidierte er für das Amt des Oberbürgermeisters von Dublin, allerdings erreichte er nur 4 Stimmen und unterlag damit Eugene Timmons, der 13 Stimmen erhielt, sowie William Cumiskey, der mit 27 Stimmen zum \"Lord Mayor\" gewählt wurde. Bei den Wahlen 1981 wurde er schließlich zum Abgeordneten \"(Teachta Dála)\" des Unterhauses \"(Dáil Éireann)\" gewählt und vertrat dort die Interessen des Wahlkreises \"Dublin North East\". Es gelang ihm jedoch nicht, sein Parlamentsmandat bei den kurz darauf stattfindenden vorgezogenen Wahlen im Februar 1982 zu verteidigen, obwohl er nicht nur im Wahlkreis \"Dublin North East\", sondern auch in \"Dublin North Central\" kandidierte. Gleichwohl kandidierte er bis 1997 immer wieder ohne Erfolg für einen Sitz im \"Dáil Éireann\". Als Nachfolger von John Gormley wurde er 1995 für eine einjährige Wahlperiode Oberbürgermeister von Dublin. 1999 begründete er \"Dublin Bay Watch\", einen Verein zum Schutz der Dublin Bay.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seán Dublin Bay Rockall Loftus (Geburtsname: Seán Loftus) (* 1. November 1927 in Dublin; † 10. Juli 2010 ebenda) war ein irischer Umweltaktivist, Politiker und von 1995 bis 1996 Oberbürgermeister von Dublin \"(Lord Mayor of Dublin)\".", "tgt_summary": null, "id": 2015863} {"src_title": "Olivia Grange", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Beim Tod des Vaters 1218 erhielt al-Aschraf als jüngerer Sohn zunächst die Herrschaft über den Obermesopotamischen Raum (Dschazira) mit der Hauptstadt Harran zugesprochen und sollte seinem ältesten Bruder, Sultan al-Kamil, unterstellt sein. Damit aber wollten sich al-Aschraf wie auch sein dritter in Syrien herrschender Bruder, al-Mu'azzam, allerdings nicht abfinden. Bevor es aber zum Bruderkampf kam, mussten die Ayyubiden den gerade beginnenden Fünften Kreuzzug abwehren, der gegen Ägypten gerichtet war und damit das wichtigste Herrschaftszentrum der Ayyubiden bedrohte. Es oblag dabei al-Aschraf die mit den Christen verbündeten Rum-Seldschuken abzuwehren, die er tatsächlich bei Samosata zurückschlug. Als im Spätsommer 1221 die Kreuzfahrer von Damiette nach Kairo aufbrachen, zogen er und al-Mu'azzam mit ihren Heeren ebenfalls nach Ägypten, um ihren Bruder zu unterstützen. Gemeinsam gelang es ihnen, die Kreuzfahrer bei al-Mansura in eine Falle zu führen und somit deren Niederlage zu besiegeln. Im September 1221 mussten die Kreuzfahrer geschlagen aus Ägypten abziehen. Nachdem diese Bedrohung abgewehrt war, begannen die Ayyubiden-Brüder ihre Machtkämpfe untereinander, al-Aschraf und al-Mu'azzam herrschten in ihren Gebieten nun faktisch unabhängig von al-Kamil. Während dieses Konfliktes rüstete der vom Papst gebannte römisch-deutsche Kaiser Friedrich II. in Italien zu einem neuen Kreuzzug zur Rückeroberung Jerusalems, womit er zu einem wichtigen Faktor auch in der Auseinandersetzung unter den Ayyubiden wurde. Al-Kamil hatte als erster erfolgreich Kontakt mit dem Kaiser aufgenommen und ihm Jerusalem für ein Bündnis gegen al-Mu'azzam und al-Aschraf in Aussicht gestellt. Zu einer Veränderung der Lage kam es im November 1227 als al-Muazzam starb und ihm in Damaskus sein junger Sohn an-Nasir Dawud nachfolgte. In der Hoffnung davon profitieren zu können, verbündeten sich al-Kamil und al-Aschraf gegen ihren Neffen und verständigten sich auf eine Neuordnung des Ayyubidenreichs, indem al-Aschraf Syrien und al-Kamil Palästina mit Jerusalem erhalten sollte. Ab dem September 1228 eroberten sie nach und nach die Festungen ihres Neffen. Um dieselbe Zeit erreichte Kaiser Friedrich II. mit seinem Kreuzzug das heilige Land und trat dort in wechselhafte Verhandlungen zu al-Kamil. Beide kamen schließlich im Februar 1229 vertraglich über die zukünftige Ordnung des Orients überein, indem einige wichtige Städte wie Jerusalem an die Christen zurückgegeben werden sollten. Auch al-Aschraf erkannte diesen in Jaffa besiegelten Vertrag an, während an-Nasir Dawud darin gänzlich übergangen wurde. Im März 1229 nahmen al-Aschraf und al-Kamil die Belagerung von Damaskus auf, die schließlich im Juni mit der Kapitulation der Stadt erfolgreich beendet wurde. Die Stadt fiel an al-Aschraf, der sie zur Hauptstadt seines eigenen syrischen Sultanats machte. Während dieser Vorgänge wurde al-Aschrafs Herrschaftsbereich in seinem äußersten Osten durch den Choresm-Schah Dschalal ad-Din bedroht, der 1230 die Grenzfestung Ahlat erobert hatte. Al-Aschraf verbündete sich eilends mit dem Rum-Seldschuken Kai Kobad I. und siegte mit ihm gemeinsam am 10. August 1230 in der Schlacht von Yassı Çemen über die Choresmier, die sich daraufhin wieder zurückziehen mussten. Nach dem Tod seines Cousins und Schwagers al-Aziz 1236 beabsichtigte al-Aschraf, das Emirat von Aleppo zu erobern, starb aber schon im August 1237. Ihn beerbte sein jüngerer Bruder as-Salih Ismail, der aber nach nur einem Jahr von al-Kamil beseitigt wurde, womit der syrische Herrschaftsbereich wieder mit dem ägyptischen Ayyubidenreich vereint wurde. Ähnlich wie sein Bruder al-Kamil pflegte auch al-Aschraf eine freundschaftliche Beziehung zu Kaiser Friedrich II. So schickte er im Mai 1232 eine große Gesandtschaft an den Hof in Sizilien, unter anderem mit einem kostbar gefertigten Planetarium als Geschenk, von dem Friedrich später gesagt haben soll, es sei nach seinem Sohn Konrad das kostbarste was er besitze.", "section_level": 1}], "src_summary": "al-Malik al-Aschraf Musa Abu 'l-Fath Muzaffar ad-Din (; oft \"Ashraf\"; † 27. August 1237) war ein Sultan von Syrien aus der Dynastie der Ayyubiden. Er war einer der Söhne des Sultans al-Adil I. Abu Bakr (Saphadin) und damit ein Neffe des berühmten Saladin. ", "tgt_summary": null, "id": 409519} {"src_title": "Boone Bridge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Flugdetails.", "content": "Der Flug 858 wurde mit einer Boeing 707-3B5C mit dem Kennzeichen \"HL7406\" durchgeführt, die am 29. November 1987 auf dem Flug von Abu Dhabi nach Bangkok mit 104 Passagieren (die meisten südkoreanische Gastarbeiter, die aus dem Nahen Osten zurückkehrten) und elf Crewmitgliedern über dem Andamanischen Meer explodierte. Zwei nordkoreanische Agenten waren in Bagdad zugestiegen und hatten die Maschine bei einem Zwischenstopp in Abu Dhabi verlassen, nachdem sie eine Zeitbombe im Gepäckfach über den Sitzen hinterlassen hatten. Die Agenten wurden auf der Flucht verhaftet, als sie versuchten, Bahrain mit gefälschten japanischen Papieren zu verlassen. Sie versuchten sich der Verhaftung durch die Einnahme von Zyanidkapseln zu entziehen. Der ältere, 70-jährige Kim Sung Il starb unmittelbar, während die 25-jährige Kim Hyon Hui \"(auch: Kim Hyon Hee)\" überlebte.", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchung.", "content": "Wie bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates am 15. Dezember 1987 bekannt wurde, wurde Kim Hyon Hui von Bahrain nach Seoul überstellt und erholte sich dort weiter von der Gifteinnahme. Nachdem sie das Leben in Südkorea im Fernsehen gesehen hatte, legte sie freiwillig ein umfangreiches Geständnis ab und sagte, dass sie „als Werkzeug für nordkoreanische Terroraktivitäten ausgenutzt worden“ sei. Sie beschrieb ihre Reise unter Aufsicht nordkoreanischer Agenten von Pjöngjang über Moskau, Budapest, Wien, Belgrad, und schließlich nach Bagdad wo die Bombe präpariert wurde. Die Flucht sollte von Abu Dhabi via Amman nach Rom führen, wurde aber wegen Komplikationen mit den Visa nach Bahrain umgeleitet. Im Januar 1988 erklärte Kim Hyon Hui in einer Pressekonferenz der Agency for National Security Planning, des südkoreanischen Geheimdienstes, dass sie und ihr Partner nordkoreanische Genossen seien. Sie sagte, sie hätten ein Radio mit 350 Gramm C-4-Sprengstoff und eine Flasche mit ca. 700 ml PLX-Sprengstoff in der Gepäckablage über den Sitzen in der Passagierkabine deponiert. Kim Hyon Hui drückte Reue über ihre Taten aus und bat die Familien der Opfer um Verzeihung. Sie sagte außerdem, der Befehl für den Bombenanschlag stamme direkt aus der Feder Kim Jong-ils, der die südkoreanische Regierung destabilisieren, die südkoreanische Parlamentswahl 1988 stören und Teams von der Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Seoul abschrecken wollte. Ein Artikel von Peter Maass in der \"Washington Post\" vom 15. Januar 1988 gibt an, dass es unklar sei, ob Kim Hyon Hui zu dieser Aussage genötigt wurde, oder ob sie sie aus Reue über ihre Taten machte. Auch der Spiegel hält das Geständnis in gewissen Details für fragwürdig.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Im Jahr 1993 publizierten William Morrow & Co. \"The Tears of My Soul (Die Tränen meiner Seele)\", Kim Hyon Huis Beschreibung, wie sie als nordkoreanische Spionageagentin trainiert wurde und den Anschlag ausführte. Als Zeichen ihrer Reue spendete sie die gesamten Einnahmen aus dem Buch den Hinterbliebenen der Opfer. Basierend auf den südkoreanischen Untersuchungsergebnissen bezeichnete das State Department der Vereinigten Staaten den Bombenanschlag als „Terroristischen Akt“ und Nordkorea bis 2008 als Unterstützerstaat von Terrorismus. Der Anschlag wurde ausführlich in mindestens zwei Sitzungen des UN-Sicherheitsrates besprochen, wobei der Vorwurf und die Beweise von allen Seiten ausgesprochen wurden, aber keine Resolution gefasst wurde. Es war der Anschlag mit den meisten Todesopfern in der Geschichte Südkoreas. Während der Nordkorea-Krise 2013 gestand Kim Hyun-hee in einem Interview mit dem Sender Australian Broadcasting Corporation wiederum ihre Schuld am Attentat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Korean-Air-Flug 858 war am 29. November 1987 auf dem Weg von Bagdad nach Seoul. Zwei nordkoreanische Agenten deponierten eine Bombe in der Passagierkabine, bevor sie das Flugzeug bei einem Zwischenstopp am Abu Dhabi International Airport verließen. Die Maschine explodierte über dem Andamanischen Meer und riss 115 Menschen mit in den Tod. Die Ermittlungen und die Zeugenaussagen legen eine direkte Verwicklung Kim Jong-ils, des Sohnes und Nachfolgers des damaligen nordkoreanischen Diktators Kim Il-sung nahe.", "tgt_summary": null, "id": 2338748} {"src_title": "Kommunale Galerie Athen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der französische Ich-Erzähler wartet auf dem damaligen Theaterplatz (heutiger Rathenauplatz) von Frankfurt am Main vergeblich auf drei Stadtverordnete, die an seiner Ballonfahrt teilnehmen wollten. Aufgrund der enttäuschten Zuschauer, die dem Start entgegenfiebern, beschließt der Ballonpilot den Aufstieg allein durchzuführen. Im Moment des Ballonstartes springt ein Fremder zu ihm in die Gondel. Der Blinde Passagier zwingt den Ballonfahrer immer höher zu steigen und erzählt diesem anhand einer Reihe von Kupferstichen von der verlustreichen Geschichte der Luftfahrt. Während der Streiterei mit dem Ballonfahrer entwirft der offensichtlich verwirrte Passagier im Gespräch einen Abriss der Geschichte der Ballonfahrt. Bald stellt sich heraus, dass es ihm aber besonders die Unglücksfälle der Entwicklung angetan haben. Mit aller Deutlichkeit beschreibt er genüsslich die Katastrophen und Fehlschläge der mutigen Aeronauten. Offensichtlich ist er ein Selbstmörder. Der Ballonfahrer verwickelt ihn in weitere Geschichten und öffnet das Gasventil. Der Verrückte will weiteren Gasverlust verhindern und wirft den letzten Ballast ab. In großer Flughöhe will er auch noch die Gondel abwerfen. Er versucht die Seile zwischen Gondel und dem Haltenetz am Ballon zu kappen. Im Zweikampf kann er die Seile durchschneiden. Im letzten Augenblick kann sich der Ballonfahrer an den Seilen des Netzes festhalten. Der Attentäter stürzt ab. Der Ballonfahrer kann mit den Resten des durch die große Flughöhe geborstenen Ballons wieder die Erde erreichen. Er erwacht, weit ab vom Ausgangsort, in einem Bauernhaus in der niederländischen Stadt Harderwijk an der Zuidersee in Gelderland.", "section_level": 1}, {"title": "Werksgeschichte.", "content": "Durch einen Studienfreund, den französischen Bankier und Publizisten Charles Wallut (1829–1899), bekam Jules Verne Kontakt zum Herausgeber des konservativen Monatsmagazins \"Museé des Familles\". Nach \"Ein Drama in Mexiko\" (\"Un drame au Mexique\"), das im Juli 1851 als Vernes erste Erzählung erschien, folgte einen Monat später die mit fünf Zeichnungen von Alexandre de Bar illustrierte Kurzgeschichte \"La science en famille. Un voyage en ballon. (Réponse à l’énigme de juillet.)\", die in \"Museé des Familles\" veröffentlicht wurde. 1874 nahm sie Jules Verne in leicht überarbeiteter Form unter dem Titel \"Un drame dans les airs\" in den einzigen zu seinen Lebzeiten veröffentlichten Erzählungsband \"Eine Idee des Dr. Ox\" (\"Le Docteur Ox\") auf. Diesmal mit sechs Illustrationen von Émile Bayard.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "Am 27. August 1904 wurde in Frankreich der zehnminütige Stummfilm \"Un drame dans les airs\" uraufgeführt. Regie führte Gaston Velle (1872–1948), das Drehbuch schrieb Z. Rollini. 1973 gab es unter dem Titel \"Slomannaya podkova\" eine sowjetische Produktion. In der DDR hatte die synchronisierte Fassung als \"Die Abenteuer des Ballonpiloten J.A.\" am 26. Juli 1974 Premiere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Drama in den Lüften ist eine Kurzgeschichte des französischen Autors Jules Verne. Sie erschien im August 1851 unter dem französischen Titel \"La science en famille. Un voyage en ballon. (Réponse à l’énigme de juillet.)\" und war 1874 in leicht überarbeiteter Form unter dem Titel \"Un drame dans les airs\" Bestandteil der Erzählungsbandes \"Eine Idee des Dr. Ox\" (\"Le Docteur Ox\"). Die Geschichte enthält zahlreiche Motive, die Jules Verne in seinem ersten Roman \"Fünf Wochen im Ballon\" wieder aufgriff.", "tgt_summary": null, "id": 2204395} {"src_title": "Cafeteria-roenbergensis-Virus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nijssen wurde 1984 Tennisprofi und erreichte im darauf folgenden Jahr das Viertelfinale des Challenger-Turniers von Agadir. 1986 stand er an der Seite von Johan Vekemans im Finale des ATP-Turniers von Hilversum. Seinen ersten Doppeltitel errang er 1987 in Tokio. Bis 1990 spielte er mit wechselnden Partnern, anschließend spielte er mehrere Jahre erfolgreich mit Cyril Suk. Zusammen gewannen sie sieben Doppeltitel, darunter drei Turniere der ATP Championship Series. Weitere sechs Mal standen sie in einem Finale, darunter das Masters-Turnier in Stockholm sowie die Paris Masters. Von 1991 bis 1994 schlossen beide das Jahr jeweils unter den Top 10 ab und qualifizierten sich dadurch für die ATP World Tour Finals. 1998 stand er in Auckland an der Seite von Jeff Tarango letztmals in einem Finale. Insgesamt gewann Nijssen im Laufe seiner Karriere 16 Doppeltitel, 14 weitere Male stand er in einem Doppelfinale. Seine höchste Notierung in der Tennis-Weltrangliste erreichte er 1989 mit Position 87 im Einzel sowie 1992 mit Position zehn im Doppel. Sein bestes Einzelergebnis bei einem Grand Slam-Turnier war das Erreichen der dritten Runde der Australian Open. Sein bestes Resultat in der Doppelkonkurrenz waren Viertelfinalteilnahmen bei den Australian Open, den French Open sowie in Wimbledon. Erfolgreicher war er im Mixed. An der Seite von Manon Bollegraf gewann er 1989 die French Open sowie 1991 die US Open. Zudem standen beide im Wimbledon-Finale 1993. Zusammen mit Helena Suková stand er im Finale der US Open 1992. Nijjsen spielte zwischen 1986 und 1990 14 Einzel- sowie drei Doppelpartien für die niederländische Davis-Cup-Mannschaft. Bei der 2:3-Niederlage gegen Deutschland in der ersten Runde der Weltgruppe 1990 konnte er sein Einzel gegen Michael Stich gewinnen, allerdings lagen die Niederlande nach dem Doppel bereits uneinholbar mit 0:3 zurück. Nijssen unterlag zuvor gegen Carl-Uwe Steeb sowie an der Seite von Michiel Schapers gegen Stich und Eric Jelen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tom Nijssen (* 1. Oktober 1964 in Maastricht) ist ein ehemaliger niederländischer Tennisspieler, der insbesondere im Doppel und im Mixed erfolgreich war.", "tgt_summary": null, "id": 1777695} {"src_title": "Karścino", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung des Distrikts.", "content": "Der Midway Historic District umfasst Teile von Winter, Main, Railroad, Wassau, Bruen, Cross, Higgins, Stephens, Parrish, Walnut, Johnson, Dudley, Turner, Starks, Church, Gratz, Smith und Brand Street sowie des U.S. Highway 62, die Parrish Hill Farm und das Midway College, die meisten beitragenden Anwesen befinden sich jedoch an Winter, Railroad und Main Street. Insgesamt lagen zum Zeitpunkt der Nominierung in das National Register im April 1978 in dem historischen Distrikt 242 Gebäude, von denen aufgrund zu geringen Alters oder starken Veränderungen 66 nicht als beitragend galten. Die Signifikanz des Midway Historic District ist durch seine Zusammensetzung begründet, da die Häuser ihren Charakter des 19. und frühen 20. Jahrhunderts bewahrt haben. Die meisten Gebäude entstanden 1840er Jahren bis 1870er Jahren sowie in geringerem Umfang in den 1890er Jahren. Das Straßenbild hat sich seitdem wenig verändert. Obwohl die Eisenbahn inzwischen mit modernerer Technologie ausgestattet ist, wird die Strecke durch die Stadt auf ihrer ursprünglichen Trasse noch genutzt. Sie teilt den Business District entlang der Railroad Street in zwei Teile. Der örtlichen Überlieferung nach soll das Porterhouse-Steak in Midway erfunden worden sein, in dem noch bestehenden Porter House, doch gibt es eine Reihe anderer Theorien zur Herkunft des Begriffes. Ein Museumsladen befindet sich heute in dem zweistöckigen Gebäude in 124 E. Railroad Street im Italianate-Stil, das vermutlich etwa 1880 bis 1882 von Henry Baxter Russell als Saloon errichtet wurde. Es wurde 1915 von der afroamerikanischen Vereinigung \"Sons and Daughters of Relief\" gekauft, die dann eine Bar mit Restaurant betrieben und den zweiten Stock als Versammlungsraum nutzten. Die Second Christian Church gilt als die älteste schwarze Gemeinde Kentuckys.", "section_level": 1}], "src_summary": "Midway Historic District ist ein denkmalgeschütztes Gebiet in Midway, Kentucky, der am 17. November 1978 als Historic District in das National Register of Historic Places aufgenommen wurde. Da das Zentrum Midways im Niedergang begriffen war, wurde 2003 im Rahmen des Kentucky Main Street Program eine größere Renovierung der Straßengestaltung vorgenommen. ", "tgt_summary": null, "id": 1297759} {"src_title": "Cystorchis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Modus.", "content": "Ins Leben gerufen wurde die PTC-Serie 2010 vom neuen WPBSA-Vorsitzenden Barry Hearn, der somit seine Ankündigung, für mehr professionelle Turniere zu sorgen, in die Tat umsetzte. Erdacht wurde sie unter anderem als Beschäftigungstherapie für die Spieler, aufgrund der zu der Zeit geringen Anzahl an Turnieren, und um den Sport in anderen Ländern den Zuschauern näher zu bringen. Pro Saison wurden sieben bis zwölf solcher Veranstaltungen organisiert. Die 24, später 32, erfolgreichsten Spieler qualifizierten sich für das Finalturnier am Ende der Saison, bei dem ein Preisgeld ausgeschüttet wurde, das um ein Vielfaches höher war als bei den Vorturnieren. Die Turniere der einen Hälfte wurden als UK-Turnier eingeordnet – im ersten Jahr fanden alle sechs in der \"Snooker Academy\" im englischen Sheffield statt, im zweiten Jahr wurden zwei davon nach Gloucester vergeben. Die der anderen Hälfte sind gesamteuropäische Turniere, die im ersten Jahr noch als E-PTC-Turniere bezeichnet wurden. Dafür wählte man Austragungsorte auf dem Kontinent oder in Irland aus. Das bereits seit 2004 existierende Paul Hunter Classic in Fürth wurde in die Serie aufgenommen, vier weitere Turniere wurden für die PTC-Serie neu ins Leben gerufen und wechselten in den ersten beiden Jahren. Das sechste Europa-Turnier fand in England statt. Die Unterscheidung wurde auch getroffen, um Snooker außerhalb Englands zu fördern. Wer sich für das PTC-Finale qualifizieren wollte, muss mindestens an drei Europa- und an drei UK-Turnieren teilgenommen haben. Das Finalturnier der ersten Saison 2010/11 fand in Irlands Hauptstadt Dublin statt. PTC-Turniere hatten einen anderen Qualifikationsmodus als gewöhnliche Ranglistenturniere: alle Main-Tour-Spieler starten in einer Runde, es gab keine Vorabqualifikation für Spieler der hinteren Ranglistenplätze. Die Partien wurden ausgelost, wodurch schon in Runde eins zwei Topfavoriten aufeinandertreffen können (keine Setzlisten). Je nach Bedarf gab es eine oder mehrere Qualifikationsrunden für Amateure, die sich über gute Ergebnisse bei PTC-Turnieren auch für die Main Tour qualifizieren konnten. Der Turniermodus \"Best of 7\" war deutlich kürzer als bei vollwertigen Ranglistenturnieren.", "section_level": 1}, {"title": "Ende der PTC-Serie.", "content": "2016 kam für die PTC aus finanziellen Gründen das Aus. Die Turniere waren während der gesamten Turnierserie ein Zuschussgeschäft geblieben. Letzter Sieger eines PTC-Vorturniers war der Engländer Mark Selby.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Players Tour Championship (PTC) war eine Serie von Snookerturnieren, die in der Snooker-Saison 2010/11 erstmals ausgetragen wurde. Im Vergleich zu anderen Main-Tour-Turnieren gab es weniger Punkte für die Snookerweltrangliste; denn es handelte sich um eine Pro-Am-Turnierserie, bei der Main-Tour-Spieler und Amateure mitspielten.", "tgt_summary": null, "id": 1792440} {"src_title": "Salutary neglect", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Butler Hare wurde 1875 auf einer Farm im heutigen Saluda County geboren. Er besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und danach bis 1899 das \"Newberry College\". Zwischen 1901 und 1903 war er als Lehrer tätig. In den Jahren 1904 und 1905 gehörte er dem Stab der Kongressabgeordneten George W. Croft und Theodore G. Croft an. Von 1906 bis 1908 unterrichtete Hare die Fächer Geschichte und Wirtschaftskunde am \"Leesville College\". In den Jahren 1908 und 1909 arbeitete er für das Bundesarbeitsamt (\"Bureau of Labor\") an einer Studie über Frauen- und Kinderarbeit. Bis 1913 setzte er seine eigene Ausbildung mit einem Studium an der George Washington University in Washington, D.C. fort. Dort studierte er unter anderem Jura. Nach seiner im Jahr 1913 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er 1915 in Saluda in seinem neuen Beruf zu arbeiten. Zwischen 1911 und 1924 arbeitete er auch für das US-Landwirtschaftsministerium. Gleichzeitig wurde er selbst in der Landwirtschaft tätig. Politisch wurde Hare Mitglied der Demokratischen Partei. 1924 wurde er im zweiten Wahlbezirk von South Carolina in das US-Repräsentantenhaus in Washington gewählt, wo er am 4. März 1925 die Nachfolge von James F. Byrnes antrat. Nach drei Wiederwahlen konnte er bis zum 3. März 1933 vier zusammenhängende Legislaturperioden im Kongress absolvieren. Von 1931 bis 1933 war er Vorsitzender des \"Committee on Insular Affairs\". Kurz vor dem Ende seiner vorläufig letzten Legislaturperiode im Kongress trat der 20. Verfassungszusatz in Kraft, durch den der Beginn der Amtszeiten des Kongresses und des Präsidenten in den Januar vorverlegt wurde. Damit wurde die Zeit zwischen den Wahlen im November und dem Beginn der neuen Legislaturperiode bzw. der neuen Amtszeit verkürzt. 1932 verzichtete Hare auf eine erneute Kandidatur. In der Folge widmete er sich wieder seinen privaten Geschäften. Im Jahr 1938 kehrte er auf die politische Bühne zurück, als er im dritten Distrikt seines Staates erneut in das US-Repräsentantenhaus gewählt wurde. Dort löste er am 3. Januar 1939 John C. Taylor ab. Nach drei Wiederwahlen konnte er bis zum 3. Januar 1947 vier weitere Legislaturperioden im Kongress verbringen. In diese Zeit fielen der Zweite Weltkrieg und nach dessen Ende die Gründung der UNO sowie der Beginn des Kalten Krieges. Im Jahr 1946 wurde Hare von seiner Partei nicht mehr für eine weitere Amtszeit im Kongress nominiert. Er zog sich daraufhin aus der Politik zurück und arbeitete wieder als Anwalt sowie in der Landwirtschaft. Butler Hare starb am 30. Dezember 1967 in Saluda und wurde dort auch beigesetzt. Sein Sohn James (1918–1966) vertrat zwischen 1949 und 1951 ebenfalls den dritten Bezirk des Staates South Carolina im US-Repräsentantenhaus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Butler Black Hare (* 25. November 1875 bei Leesville, Edgefield County, South Carolina; † 30. Dezember 1967 in Saluda, South Carolina) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1925 und 1933 sowie nochmals von 1939 bis 1947 vertrat er den Bundesstaat South Carolina im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1862002} {"src_title": "St. Martin (Idstein)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Hampton Fulmer besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und danach bis 1897 das \"Massey’s Business College\" in Columbus (Georgia). Danach wurde er in Norway (South Carolina) in der Landwirtschaft und im Handel tätig. Außerdem stieg er in das Bankgeschäft ein. Fulmer war Mitglied der Demokratischen Partei. Zwischen 1917 und 1920 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus von South Carolina. 1920 wurde er im siebten Wahlbezirk von South Carolina in das US-Repräsentantenhaus in Washington gewählt, wo er am 4. März 1921 die Nachfolge von Edward C. Mann antrat. Bis zu seinem Tod im Oktober 1944 sollte er nun ununterbrochen im Kongress verbleiben. Bis zum 3. März 1933 vertrat er den siebten Distrikt; nachdem dieser 1932 aufgelöst worden war, wechselte Fulmer ab dem 4. März 1933 als Nachfolger von Butler B. Hare in den zweiten Wahlbezirk. Von 1939 bis 1945 war er Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses. In den 23 Jahren seiner Kongresszugehörigkeit erlebte er den großen Wirtschaftsaufschwung der 1920er Jahre und die darauf folgende Weltwirtschaftskrise. In den 1930er Jahren wurden die meisten der New-Deal-Gesetze der Bundesregierung unter Präsident Franklin D. Roosevelt im Kongress beraten und verabschiedet. Die letzten Jahre seiner Tätigkeit im Repräsentantenhaus waren von den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges überschattet. Ebenfalls in seiner Zeit im Kongress wurden der 20. und der 21. Verfassungszusatz in Kraft gesetzt. Dabei ging es um die Neufestlegung des Beginns der Amtszeiten des Kongresses und des Präsidenten sowie die Aufhebung des 18. Verfassungszusatzes aus dem Jahr 1919, der den Alkoholhandel untersagte. Im Jahr 1944 war Fulmer bereits für eine weitere Legislaturperiode im Kongress nominiert worden, als er am 19. Oktober verstarb. Er wurde in Orangeburg beigesetzt. Seine Frau Willa (1884–1968) wurde dann als seine Nachfolgerin in das Repräsentantenhaus gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hampton Pitts Fulmer (* 23. Juni 1875 bei Springfield, Orangeburg County, South Carolina; † 19. Oktober 1944 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1921 und 1944 vertrat er den Bundesstaat South Carolina im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1893568} {"src_title": "Ovidiu Herea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Long wurde in Waterford geboren. Er lebte in einem strohgedeckten Haus mit seiner Familie, einschließlich Mutter, Vater, Bruder und der Großeltern mütterlicherseits. Sein Vater war ein Gemüsebauer. Long war als Kind versessen aufs Lesen, so verschlang er Henry David Thoreau, Henry Wadsworth Longfellow und Zane Grey. Dadurch bekam er Ärger in der Schule, da er las wenn er vermeintlich vorgab sich den religiösen Studien zu widmen. Seine Zeit im Internat wurde finanziert von einem Freund der Familie, aber er brach nach zwei Jahren ab. Er besuchte die Schule der Congregation of Christian Brothers in Tramore, aber brach auch diese im Alter von 14 Jahren ab. Mit seiner Frau Peg hatte er zwei Söhne und zwei Töchter.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Nachdem Long die Schule verlassen hatte, warb er bei der Navy an. Er verließ sie aber bald wieder. Er begann für den \"Cork Examiner\" zu arbeiten, bevor er zu einer Zeitung in Waterford wechselte, danach ging er zur \"Irish Press\", gefolgt von der \"Irish Independent\", der \"The Irish Times\" und kurz zu Raidió Teilifís Éireann. Auch arbeitete er in der Öffentlichkeitsabteilung von Revlon. Long wohnte in London, wo Raymond Chandler sein Nachbar war. Die zwei waren eng miteinander verbunden, da beide zusammen eine Jugend Waterford teilten. Long unternahm auch Reisen in die Vereinigten Staaten und nach Südamerika. Er lernte Persönlichkeiten wie Thomas Merton und Katherine Anne Porter kennen, von denen der letztere ihn ernsthaft ermutigte zu schreiben. Er gab seinen Job bei Revlon auf. Um seine Familie zu ernähren machte er, neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit, Radio-Dokumentationen. Zu diesen Dokumentationen gehört \"Singing Ark\" (wofür er einen Jacob's Awards gewann) und die Dylan-Thomas-Dokumentation \"Flowering Flood\". Außerdem moderierte er bei RTÉ Radio 1 \"Sunday Miscellany\". Zudem war Long Dozent für Theologie an der National University of Ireland, Maynooth. Mit \"Bright Light, White Water,\" veröffentlicht er 1993 ein Buch, in dem er die Geschichte eines jeden irischen Leuchtturms und ihrer Wärter dokumentierte. Nach einem Herzinfarkt unterzog er sich 1994 einer Transplantation. Diese und seine Erholung erregte öffentliches Interesse – RTÉ drehte einen Dokumentarfilm und Longs Buch \"Change of Heart\", beschrieb, was geschehen war und befürwortete die verstärkte Aufklärung der Spender. Er war weiterhin in der Lage zu schreiben und veröffentlichte weitere Bücher, seinen Memoiren vollendete er kurz vor seinem Tod im Jahr 2010.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bill Long (* 28. April 1932 in Waterford; † 21. Mai 2010) war ein irischer Schriftsteller und Rundfunksprecher. Er trat häufig bei RTÉ Radio 1 auf. Außerdem war er Irlands am längsten lebender Herztransplantationspatient.", "tgt_summary": null, "id": 1380940} {"src_title": "Max-Joseph-Platz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war der zweite Sohn des Grafen Philipp III. aus dessen zweiter Ehe mit Anna von Cleve. 1534 wurde er zusammen mit seinem älteren Bruder Philipp V. an der alten Universität Köln (Universitas Studii Coloniensis) immatrikuliert. Wie sein älterer Bruder Philipp V., der Kleriker wurde, studierte er ab 1537 an der Universität Marburg. Da Johann jedoch eine kirchliche Laufbahn ausschlug, kam es nach dem Tod des Vaters 1539 zur Erbteilung zwischen Wolrad II. aus der ersten Ehe des Vaters, der somit Begründer der mittleren Linie Waldeck-Eisenberg wurde, und Johann, dem Begründer der neueren Linie Waldeck-Landau. Johann nahm auf Seiten der Protestanten am Schmalkaldischen Krieg gegen Kaiser Karl V. teil und musste sich deshalb zusammen mit anderen Angehörigen des Hauses Waldeck am 26. November 1547 in Augsburg einfinden. Dort erteilte ihnen im Namen des Kaisers Antoine Perrenot de Granvelle, Bischof von Arras, einen scharfen Verweis. Sie mussten kniefällig Abbitte leisten, und ihre Mutter hatte eine erhebliche Geldsumme als Strafe zu zahlen. Im Jahr 1553 besuchte Johann seinen Onkel Franz von Waldeck, Bischof von Münster. Dieser schickte ihn mit anderen in die Stadt Münster, um einen Streit zwischen dem Stadtrat und den Zünften zu untersuchen und möglichst beizulegen. Nach seiner Rückkehr gewährte der Bischof der Stadt Münster die ihr nach der Täuferherrschaft entzogenen Rechte. In der entsprechenden Urkunde wurde auch Johann erwähnt. Nach dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 schlug Johann den übrigen Mitgliedern des Waldecker Grafenhauses eine Zusammenkunft aller Prediger zur Verbesserung des evangelischen Kirchenwesens vor. Die Grafen waren auf der Zusammenkunft durch ihre Räte vertreten. Anwesend waren auch Prediger aus Lippe, mit dem Ziel, für beide Grafschaften eine einheitliche Kirchenordnung zu erarbeiten. Auf der Synode wurde die Einsetzung von Superintendenten in jedem Landesteil und von Kirchenvisitatoren beschlossen. Nach der ersten Visitation wurde eine weitere Synode einberufen, um über die Ergebnisse zu beraten und eine Kirchenordnung vorzubereiten. Diese wurde beschlossen und 1557 in Marburg erstmals gedruckt. Im Jahr 1561 fiel der kurkölnische Drost von Volkmarsen, Jobst Schade, in das Gebiet Johanns ein. Johann bat den Landgrafen Philipp von Hessen um Unterstützung. Wegen Erbstreitigkeiten lebte er mit seiner Mutter Anna in Unfrieden. Durch Vermittlung von Herzog Wilhelm von Jülich, Kleve und Berg und Landgraf Philipp kam es 1561 zu einem Vergleich. Danach wurde der Mutter das Haus und Amt Arolsen bis zu ihrem Tod überlassen. Danach sollte es an die Linie Waldeck-Landau zurückfallen. Im Jahr 1561 ließ Johann in Landau ein neues Tor- und ein Kanzleigebäude errichten. Nach dem Tod Bernhards VIII. zur Lippe wurde Johann einer der Vormünder von dessen Kindern. Nach seinem Tod wurde er in der Stadtkirche von Mengeringhausen beigesetzt. An ihn erinnern eine Eisenplatte und ein steinernes Epitaph.", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Johann heiratete 1550 Anna zur Lippe, Tochter von Simon V. zur Lippe. Aus der Ehe gingen hervor:", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann I. (* 1521 oder 1522; † 9. April 1567 auf Schloss Landau) war Graf von Waldeck und Stifter der neueren Linie Landau des Hauses Waldeck. Wegen seiner Bemühungen um die Verbesserung der evangelischen Lehre im Land wurde er auch „der Fromme“ oder „Pius“ genannt.", "tgt_summary": null, "id": 747671} {"src_title": "Schoolchildren’s Blizzard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im April 1920 gegründet, spielte Waggeryds IK zunächst nur im unterklassigen schwedischen Ligabereich. 1934 stieg die Mannschaft erstmals in die dritte Liga auf, in der sie sich alsbald im vorderen Ligabereich etablierte. Am Ende der Spielzeit 1940/41 erreichte sie mit zwei Punkten Vorsprung auf IK Tord aus Jönköping den Staffelsieg und erreichte über Erfolge in der anschließenden Aufstiegsrunde die zweite Liga. In der \"Division 2 Västra\" platzierte sich der Klub im ersten Jahr vor Deje IK, Karlstads BIK und Skara IF und blieb somit der Klasse erhalten. Im folgenden Jahr belegte die Mannschaft jedoch mit nur einem Saisonsieg abgeschlagen den letzten Tabellenplatz. Nach dem Abstieg aus der zweiten Liga folgte als Tabellenletzter der direkte Absturz in die Viertklassigkeit. Waggeryds IK kehrte 1952 in die Drittklassigkeit zurück, wo sich die Mannschaft auf Anhieb im vorderen Tabellenbereich festsetzte. Nach einer Vizemeisterschaft 1954 hinter Nybro IF profitierte sie im folgenden Jahr von einer Aufstockung der zweiten Liga, so dass mit demselben Ergebnis hinter Husqvarna IF die Rückkehr in die Division 2 gelang. Nach einem siebten Tabellenrang im ersten Jahr spielte der Klub in der Spielzeit 1956/57 zeitweise um den Aufstieg in die Allsvenskan mit. Mit etwas Abstand hinter dem Göteborger Klub Örgryte IS und IF Elfsborg aus Borås erreichte der Klub den dritten Tabellenplatz. Obwohl Zweitligist, stellte die Mannschaft zudem im Oktober bei einem Länderspiel der schwedischen Nationalmannschaft gegen Dänemark mit Sven Eliasson, Göran Lindblad und Lennart Nilsson drei Nationalspieler. Der Erfolg ließ sich nicht bestätigen, die Mannschaft rutschte in den folgenden Spielzeiten in den hinteren Tabellenbereich. Reichte es zunächst noch zum Klassenerhalt, beendete der Klub 1960 die Saison trotz in 22 Spielen geschossener 51 Saisontoren mit einem Punkt Rückstand auf Billingsfors IK und Fässbergs IF auf einem Abstiegsplatz. Zunächst spielte Waggeryds IK um den Wiederaufstieg, wobei der Klub manches Mal nur knapp scheiterte. 1963 setzte sich beispielsweise in einem engen Zweikampf Gnosjö IF mit dem besseren Torverhältnis durch. Nach einer weiteren Vizemeisterschaft in der anschließenden Spielzeit rutschte der Klub zunehmend in der Liga ab. 1967 folgte letztlich der erneute Abstieg in die Viertklassigkeit. Nach einem Aufschwung zu Beginn der 1970er Jahre, als die Mannschaft teilweise erst in der Aufstiegsrunde die Rückkehr verpasste, stürzte der Klub 1977 kurzzeitig in den unteren Ligabereich ab. Nach dem Wiederaufstieg 1981 hielt sich Waggeryds IK bei einer Ligareform 1986 in der Viertklassigkeit. Bereits im folgenden Jahr kehrte die Mannschaft als Sieger der \"Division 3 Nordöstra Götaland\" ins dritte Spielniveau zurück. Hier spielte die Mannschaft gegen den Abstieg und rettete sich zweimal lediglich aufgrund des besseren Torverhältnisses vor dem Abstieg. Die Spielzeit 1991 wurde zum Debakel. In der Frühjahrsmeisterschaft noch nach drei Siegen und drei Unentschieden Vorletzter vor Åtvidabergs FF blieb die Mannschaft im Herbst ohne Punktgewinn. Als Tabellenletzter mit lediglich sechs geschossenen Toren trat der Klub den Gang in die vierte Liga an. Nach dem Abstieg in die fünfte Liga 1994 verabschiedete sich Waggeryds IK zwei Jahre später mit dem Gang in die Sechstklassigkeit aus dem höherklassigen schwedischen Fußball. Die Bandymannschaft spielte 1942 respektive 1963/64 für eine Spielzeit in der höchsten Spielklasse, verpasste aber jeweils den Klassenerhalt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Waggeryds Idrottsklubben ist ein schwedischer Sportverein aus dem südschwedischen Ort Vaggeryd. Der Verein ist vor allem für seine Fußballmannschaft, die mehrere Jahre in der zweithöchsten schwedischen Spielklasse auflief, und die mehrfach erstklassig antretende Bandymannschaft bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 17229} {"src_title": "Three O’Clock Blues", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der St. Johns River mäandriert zwischen Jacksonville und dem Atlantischen Ozean sehr stark. Bis zum Zweiten Weltkrieg stellte dies kein besonderes Problem dar, doch anschließend wurden die Frachtschiffe immer größer. Das United States Army Corps of Engineers begann deswegen mit der Begradigung des Flusses, dem \"James Point Cut\", einem geraden Kanal, der den natürlichen Lauf des Flusses abkürzte und mehrere der schärfsten Kurven egalisierte. Das ausgebaggerte Material wurde auf vier Schwemmlandinseln abgelagert, wodurch Blount Island entstand. Die weiteren Inseln waren Alligator Island (Westen), Le Baron Island (Osten) und Vicks Island (Norden). Die neue Insel wurde der 1963 gegründeten Jacksonville Port Authority (JAXPORT) zu weiteren Entwicklung überschrieben. Der westliche Teil der Insel wurde erschlossen. Ende der 1960er Jahre erhielten die neuen Hafenanlagen im Westen der Insel Gleisanschluss.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Die Insel hat eine Fläche von 6,63 km2. Davon entfallen 0,6 km2 auf Binnengewässer, ohne den Hafen Back River, der sich über 0,4 km2 erstreckt. Die Bevölkerung der Insel betrug 45 zum Stand der Volkszählung 2000.", "section_level": 1}, {"title": "Offshore Power Systems.", "content": "\"Offshore Power Systems\" (OPS) war ein 1970 gegründetes Joint Venture zwischen Westinghouse Electric und Schiffsbauer Tenneco. Das gemeinsame Unternehmen plante die Herstellung und die Montage von schwimmenden Atomkraftwerken. Die östliche Hälfte der Insel war unbenutzt und ziemlich sumpfig, bis OPS eine Fläche von 850 Acre (rund 170 Hektar) von JAXPORT erhielt, die Marschlandschaft trockenlegte und das Gelände auffüllte. Einrichtungen, Straßen und andere Infrastrukturbauten wurden errichtet, zum Preis von 15 Millionen US-Dollar wurde der damals größte Kran der Welt mit einer Höhe von 38 Stockwerken und einer Tragkraft von 990 Tonnen aufgebaut. Die gesamten Investitionskosten betrugen 125 Millionen US-Dollar, doch als Folge des Kernanlagenunfalls von Three Mile Island wurden keine Kraftwerke gebaut und das Unternehmen wurde 1984 liquidiert. Westinghouse verkaufte sein Eigentum auf Blount Island 1985 an Gate Petroleum und erhielt dafür 17 Millionen US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Gate Petroleum.", "content": "Ab 1986 verpachtete Gate Petroleum einen Teil des Anwesens auf Blount Island an das United States Marine Corps. 1989 unterzeichnete die U.S. Navy einen Pachtvertrag mit einem Pachtzins von 5 Millionen US-Dollar pro Jahr, um zwei Schiffe an neuen Kaianlagen festmachen zu können, die zu diesem Zweck errichtet wurden. Der Bau erforderte das Ausbaggern des Kanals und rief bei Fischern, Umweltschützern und Anwohnern Widerstand hervor. Gates Projekt war zwar im Einklang mit dem Bebauungsplan der Stadtverwaltung, doch Gate entschied sich aus Imagegründen, das Projekt aufzugeben und bat die Navy, diesen Teil der Abmachung rückgängig zu machen. Der riesige, zwanzig Jahre alte Kran wurde im November 1990 von Gate für drei Millionen US-Dollar an die China State Shipbuilding Corporation verkauft, deren Arbeiter die Anlage demontierten und nach China verschifften.", "section_level": 2}, {"title": "Marinestützpunkt.", "content": "Blount Island Command unterstehen drei Staffeln Maritime Prepositioning Ships, jede aus mehreren Schiffen bestehend, die strategisch im Mittelmeer, dem Indischen Ozean und im westlichen Pazifischen Ozean verteilt sind. Diese Schiffe haben ausreichend Nahrungsmittel, Ausrüstung, Nachschub und Munition geladen, um eine Marine Air-Ground Task Force einen Monat lang zu versorgen. Das U.S. Marine Corps gründete 1986 den \"Biennial Maintenance Command\" (BMC) auf der Ostseite von Blount Island auf einer Fläche von 262 Acre (rund 1,06 km2), die von Gate Maritime Properties für 11 Millionen US-Dollar jährlich gepachtet wurden. Der Pachtvertrag zwischen Gate und dem Marine Corps war Ende 2004 fällig und bereits im Jahr 2000 stellten die Streitkräfte klar, dass sie die Liegenschaft nach Ende des Pachtvertrages kaufen wolle. Das Marine Corps hatte 115,7 Millionen US-Dollar für den Erwerb eingeplant, doch die Verhandlungen über den Verkauf kamen nicht zu einer Vereinbarung. Gate ging davon aus, dass der Grundstückswert 160–200 Millionen Dollar betrug. Im August 2004 beschlagnahmte das Marine Corps 1100 Acre (rund 4,5 km2) Land auf Blount Island – diese Fläche entsprach dem gesamten Besitz Gates auf Blount Island – und bezahlte 101 Millionen US-Dollar als Kompensation für die Enteignung (die Summe wurde später auf 106 Million US-Dollar erhöht). Wenn in den Vereinigten Staaten privater Grundbesitz aus Allgemeinnutz enteignet wird, ist der Staat verpflichtet, den Eigentümern eine \"gerechte Kompensation\" zu bezahlen und so beantragte Gate, dass eine Jury über den Wert des Grundstückes entscheide. Am 14. November 2005 stellte eine Jury fest, dass die Regierung 162 Millionen US-Dollar für das Grundstück zu bezahlen habe.", "section_level": 2}, {"title": "Hafeneinrichtungen.", "content": "Das 150 Hektar große \"Blount Island Marine Terminal\" ist die größte Einrichtung für den Umschlag von Containern im Hafen von Jacksonville. Hier werden 80 Prozent aller Containerfrachten JAXPORTs abgewickelt. Außerdem erfolgt der Umschlag von RoRo-Schiffsladungen, Schwerstgütern, Massenstückgütern und flüssigen Gütern. Das Terminal hat eine Tiefwasserkailänge von rund 2000 Metern. Blount Island ist mit einem 112-Tonnen-Drehkran und seit Herbst 2011 mit insgesamt acht Containerbrücken ausgestattet (fünf davon heben 50 Tonnen, einer 45 Tonnen und zwei 40 Tonnen). Außerdem steht ein 22.300 Quadratmeter großes Zolllager zur Verfügung. Neben der Funktion als Importhafen bieten mehrere Unternehmen den Versand von Gütern in die Karibik an, darunter Trailer Bridge und Crowley Maritime.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindungen.", "content": "Mehr als 30 % des Güterumschlages erfolgen unter Inanspruchnahme der durch die CSX Corporation betriebenen Bahnanlagen. JAXPORT selbst besitzt das rund 25 km lange Gleisnetz, das Ende der 1960er Jahre verlegt wurde. Im Herbst 2009 erhielt die Hafenverwaltung einen Zuschuss von fast sechs Millionen US-Dollar, zur Verbesserung des Schienennetzes auf der Insel, das auch durch das U.S. Marine Corps benutzt wird. Das United States Department of Transportation vergab diese Mittel unter der Voraussetzung, dass JAXPORT 1,7 Millionen US-Dollar an eigenen Mitteln beisteuert. Mit dem Geld wurden rund 6 km Gleise und 12.000 schlechte Bahnschwellen ersetzt. Die Insel verfügt über Anbindung an das US-Autobahnnetz. Die Auffahrt zur Interstate 295 (State Road 9-A) befindet sich weniger als zwei Kilometer entfernt westlich der Insel. Über diese Strecke sind Interstate 95 und Interstate 10 erreichbar, zur Interstate 75 beträgt die Fahrzeit nach Westen rund eine Stunde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Blount Island ist eine Insel mit einer Fläche von 663 Hektar im St. Johns River in Jacksonville, Florida, etwa 7 km oberhalb der Mündung des Flusses in den Atlantischen Ozean. Eine der drei öffentlichen Güterabfertigungsanlagen des Port of Jacksonville befindet sich dort. Außerdem unterhält das United States Marine Corps den Stützpunkt Blount Island Command. ", "tgt_summary": null, "id": 1223307} {"src_title": "Mein Nachbar, der Vampir", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Stadt liegt in der Gipfelregion und am östlichen Abhang der San Francisco Mountains, von denen sich auch der Name ableitet. Das Stadtgebiet wird von der Utah State Route 21 am Frisco Summit gestreift.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1875 bis 1885.", "content": "Anders als das nur etwa 8 Kilometer westlich im Wah Wah Valley gelegene Newhouse erlebte Frisco seine Blüte bereits im 19. Jahrhundert, als hier in verschiedenen Minen Gold, Silber, Zink, Kupfer und Blei gefunden wurden. Im September 1875 entdeckten die Prospektoren James Ryan und Samuel Hawks bei Untersuchungen auf dem Gebiet der Galena-Mine Erzknollen, worauf hin sie einen Claim absteckten. Da andere Vorkommen des San Francisco Mining District sich als wenig abbauwürdig herausgestellt hatten, verkauften sie ihren Claim umgehend – hier wurden später rund 22.500 Tonnen stark silberhaltigen Erzes gefördert. Auch andere Minen der Umgebung – speziell die Horn Silver Mine – lieferten große Mengen Erz, weshalb es zur Errichtung eines Hüttenwerkes mit dazugehörigen Holzkohle-Meilern kam. Die Stadt wuchs schnell, ein Postamt wurde errichtet und 1880 die Utah Southern Railroad von Milford bis Frisco verlängert. Die Stadt wurde zum unbestrittenen Zentrum des San Francisco Mining District, die Vielzahl von Saloons, Bordellen und anderen Amüsierbetrieben trugen zum zweifelhaften Ruf der Stadt bei. Im Jahr 1879 bezeichnete die United States Annual Mining Review and Stock Ledger die Horn Silver Mine als die bedeutendste, in Ausbeutung begriffene Silbermine der Welt.", "section_level": 2}, {"title": "12. Februar 1885.", "content": "Der 12. Februar 1885 veränderte Frisco schlagartig – die Frühschicht der Horn Silver Mine wurde aufgefordert, mit dem Einfahren zu warten, da starke Erschütterungen des Bodens spürbar waren. Die Nachtschicht wurde aufgefordert, das Bergwerk zu verlassen. Wenig später stürzte dieses bis zur siebenten Sohle ein – Ursache hierfür war die unzureichende Sicherung der Stollen, die das durch Schmelzwasser und Regen zusätzlich beschwerte Deckgebirge nicht mehr tragen konnte. Der Einsturz der Mine war auch im fast 25 Kilometer entfernten Milford spürbar, hier gingen Fensterscheiben zu Bruch. Durch die Umsicht der Bergwerksbetreiber – welche umgehend die Evakuierung der Mine betrieben – kam es nicht zu Personenschäden.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1885.", "content": "Zwar wurde die Mine bis zum Jahresende wieder eröffnet, doch erreichte sie nie wieder annähernd die Fördermengen der Zeit vor dem Bergwerksunglück. Von rund 6000 Einwohnern um 1885 sank die Bevölkerungszahl um die Jahrhundertwende auf etwa 500; 1912 zählte man nur noch 150 Einwohner. Seit 1929 ist Frisco unbewohnt. Seit 2002 werden in den Minen wieder Erze abgebaut, allerdings ist die Ausbeute im Vergleich zu der der Dekade von 1876 bis 1885, als Erze im damaligen Wert von 60 Millionen US-Dollar gefördert wurden, eher gering.", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Bedingt durch die Wiederaufnahme der bergbaulichen Aktivitäten beschränkt sich die Möglichkeit eines Besuches auf den Friedhof und die Holzkohle-Meiler, die seit 1982 im National Register of Historic Places verzeichnet sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frisco ist eine Geisterstadt im Beaver County im Bundesstaat Utah. Hier wurde ab 1875 stark silberhaltiges Erz abgebaut. Die Stadt Frisco bestand als Bergwerksstadt bis 1929. Dann wurde sie dem Verfall überlassen und zur Geisterstadt. Seit dem Jahr 2002 wird in ihren Minen wieder Erz abgebaut. Der Zutritt zum Ort ist seitdem auf den Friedhof und die Holzkohle-Meiler beschränkt, die seit 1982 im National Register of Historic Places verzeichnet sind.", "tgt_summary": null, "id": 1618728} {"src_title": "Allerheiligenstriezel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Kwilu liegt im westlichen Zentrum des Landes und grenzt im Norden an die Provinz Mai-Ndombe, im Osten an Kasaï, im Süden an Kwango und im äußersten Westen an die Stadtprovinz Kinshasa.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Provinz Kwilu wurde im Jahr 1962 gegründet. Ab 1964 wurde sie jedoch von der Landesregierung in Kinshasa zwangsverwaltet, nachdem im Jahr 1963 unter Pierre Mulele hier ein Mai-Mai-Aufstand ausgebrochen war. Ab Januar 1964 war die Provinz mehrheitlich in Hand der Rebellen, erst im Juni 1965 kam sie wieder unter Kontrolle der Regierung. Am 18. Januar 1966 wurde wieder eine Provinzregierung eingesetzt, jedoch wurden noch im selben Jahr die Provinzen Kwilu, Kwango und Mai-Ndombe zur Provinz Bandundu vereinigt. Während des Ersten Kongokrieges wurde Kikwit von den Rebellen am 30. April 1997 auf ihrem Vormarsch nach Kinshasa eingenommen. Gemäß der administrativen Neueinteilung des Landes, welche in der Verfassung von 2005 vorgesehen war, sollte die Provinz Bandundu aufgeteilt und Kwilu den Provinzstatus erhalten und als eine von 26 Provinzen eine eigenständige Verwaltung und ein eigenes Regionalparlament bekommen. Im Januar 2011 wurde diese Reform durch eine umstrittene Verfassungsänderung von Präsident Joseph Kabila abgesagt. Allerdings wurde die Neugliederung im Jahr 2015 doch umgesetzt und Kwilu erhielt wieder den Status als Provinz.", "section_level": 1}, {"title": "Regierungschefs.", "content": "Präsident Gouverneur", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die wichtigsten Völker sind die Bayanzi, Bahuana (Bahoni) und Bainbala.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr und Infrastruktur.", "content": "Der namensgebende Fluss Kwilu ist bis Kikwit schiffbar. Kikwit besitzt einen Flughafen. Seit 2010 ist die Fernstraße N1 auf dem 560 km langen Teilstück von Kikwit nach Kinshasa wiederhergestellt, sodass eine gute Verbindung zu Hauptstadt besteht. Zum Jahr 2013 sollte ein Wasserkraftwerk mit 9,3 Megawatt Leistung fertiggestellt werden und den Bezirk mit elektrischem Strom versorgen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Bevölkerung der Provinz betreibt überwiegend Landwirtschaft. Produkte wie Palmöl, Kartoffeln, Mais, Maniok, Bohnen, Gemüse und Früchte werden von der Millionenstadt Kinshasa nachgefragt. Ferner ist die Provinz ein Umschlagplatz für Schmuggelware aus Angola.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kwilu ist eine Provinz in der Demokratischen Republik Kongo. Die Hauptstadt von Kwilu ist Bandundu. Kwilus Bevölkerung wird für 2015 auf ca. 5,5 Millionen Einwohner geschätzt.", "tgt_summary": null, "id": 2071487} {"src_title": "Unichowo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Elijah Capsali wurde zwischen 1485 und 1490 in Candia geboren. Er entstammte einer alteingesessenen jüdischen Familie. Sein Großonkel Mose Capsali war Rabbiner in Konstantinopel. Sein Vater, der Rabbiner und Kabbalist Elqana Capsali († > 1523), studierte 1508 an der berühmten Jeschiva des Jehuda Minz in Padua und kehrte danach nach Candia zurück, wo er Pothula Capsali heiratete. Dort half er den 1492 aus Spanien vertrieben Juden bei der Ansiedlung auf Kreta. Elijah studierte ebenfalls in Padua. Dazu brach er am 11. November 1508 auf einem Pilgerschiff nach Venedig auf, wo er nach acht Tagen eintraf. Von dort ging er nach Padua, das zur Republik Venedig gehörte, die als einer der wenigen Staaten Italiens Juden duldete. Juda Minz starb jedoch 1508, so dass Elija Capsali bei Rabbi Iserlen lernte. Als habsburgische Truppen 1509 Verona besetzten und Padua bedrohten (Liga von Cambrai), floh Elijah Capsali am 24. Mai nach Venedig. Hier nahm er für kurze Zeit seine Studien wieder auf – diesmal bei Israel Ashkenazi, dann bei Meir Katzenelnbogen († 1565), dem Schwiegersohn von Juda Minz, dessen Sohn wiederum später Leiter der Gemeinde von Brest wurde, sowie bei Menahem Delmedigo –, kehrte jedoch am 24. Januar 1510 wegen der drohenden Kriegsgefahr nach Candia zurück. Seine Studien setzte er in Candia bei Rabbi Isaac de Ingelheim fort, um danach wieder nach Venedig zu gehen, das inzwischen die Angriffe der Liga von Cambrai abgewehrt hatte. Durch seine Studien und Sprachkenntnisse gehörte er sowohl den aschkenasischen als auch den romanischen Juden an, zumal er Griechisch und Italienisch beherrschte. Ab 1518 wieder in Candia, nahm er die Stelle des dortigen Rabbiners ein und heiratete die jüngste Tochter des Rabbi Judah Habib. 1515 bis 1519, 1526 bis 1529 und 1538 bis 1541 wurde er auch zum \"condestabile\", einem zivilen Repräsentanten der Gemeinde ernannt. In den venezianischen Quellen erscheint er als „Rebbi“ und „dottor condestabile“. Er war zugleich zuständig für die Besteuerung der jüdischen Gemeinde und den dazu erforderlichen Zensus. Während des Pestjahres 1523 – eine Epidemie, die die Flüchtlinge von Rhodos mitgebracht hatten, das 1522 von den Osmanen erobert worden war – war er für die Einhaltung der Quarantäne im Judenviertel zuständig. Er selbst durfte das Quartier, wie die gesamte Gemeinde, gleichfalls nicht verlassen. Da er dadurch zur Untätigkeit gezwungen war, begann er – nach eigenen Angaben – eine osmanische Chronik zu schreiben (\"Seder Elijahu Zuta\"). Schon früher (1517) hatte er eine Geschichte Venedigs verfasst (\"Sippure Venezia\"). Elijahs älterer Bruder David starb um 1533. Als im Jahr 1541 eine osmanische Flotte Candia bedrohte, wurden die Juden seitens der Griechen des Verrates bezichtigt und ein Mob bedrohte die Judengassen. Dank der Intervention von Elijah Capsali bei der venezianischen Obrigkeit konnte ein Massaker abgewendet werden. Capsali initiierte daraufhin eine Gedenkfeier an diesen Tag, den er selbst als „Purim von Candia“ verzeichnet. Als Rabbiner von Candia führte Capsali eine umfangreiche Korrespondenz mit rabbinischen Lehrzentren in Padua, Venedig und Ägypten. Angesichts der weitreichenden Eroberungen christlicher Gebiete – wie 1453 Konstantinopel, 1517 Ägypten, Palästina und 1522 das nahegelegene Rhodos, 1529 Belagerung Wiens – glaubte Capsali an eine Niederlage des Christentums und an ein Kommen des Messias. Er starb nach 1555 auf Kreta. Er hinterließ neben den Chroniken eine legendenreiche Geschichte seines Großonkels Moses Capsali, der 1500 gestorben war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elijah Capsali (auch \"Elijah ben Elkanah Capsali\"; * zwischen 1485 und 1490 in Candia auf Kreta; † nach 1555 ebenda) war ein kretischer Rabbiner und Historiker. Er ist Verfasser einer osmanischen und einer venezianischen Chronik.", "tgt_summary": null, "id": 973540} {"src_title": "Salustios (Neuplatoniker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "McGhee begann mit dreizehn Jahren Gitarre zu spielen. Nachdem er von der Highschool geflogen war, arbeitete er mit seinem Vater bei Eastman Kodak. 1940 verließ er diesen Job und zog nach Portsmouth, Virginia, danach nach New York. Dort leistete er 1942 seinen Militärdienst ab und war dann während des Zweiten Weltkriegs als Soldat in der Army. 1946 wurde er aus der Armee entlassen und ließ sich in New York nieder. Bereits während seines Militärdienstes hatte er oft Gitarre gespielt. Schließlich hatte er mit dem Anfang 1949 aufgenommenen Rhythm and Blues-Song „Drinkin’ Wine Spoo-De-O-Dee“ Erfolg. Der Song wurde auch der erste Hit des jungen Labels Atlantic Records in den R&B-Charts. In McGhees Band spielten Wilbert „Big Chief“ Ellis (Piano), Brownie McGhee (Gitarre) und Gene Ramey (Bass). \"Drinkin' Wine, Spo-Dee-O-Dee\" brachte „das neue Lebensgefühl auf den Punkt: Trinken und Schlägereien sind alles, worum es im Leben geht, und wenn jemand Streit sucht, dann gib ihm ’nen Drink aus oder hau ihm eins auf’s Maul,“ beschrieb Greil Marcus die Stimmung dieses Songs, den seine Nachahmer u. a. zu \"Baby, Let’s Play House\" (Elvis Presley, 1955) anregte. Die ersten Zeilen lauteten: Sein Song wurde zu einem der frühesten prototypischen Rock and Roll Songs; er erlebte zahlreiche Coverversionen, etwa durch Jerry Lee Lewis und Mike Bloomfields Electric Flag (als „Wine“). Der Songtitel gab auch einem alkoholischen Fruchtgetränk (\"spodi\") seinen Namen. Zunächst hatten Granville und Brownie McGhee gemeinsam den Song überarbeitet und für Harlem Records eingespielt, wo er im Januar 1947 erschienen war und anschließend in den Radios lief. Landesweit bekannt wurde er dann durch die zwei Jahre spätere aufgenommene Version für Atlantic Records; er kam dann auf Position 3 der \"Billboard\" R&B-Chart. Seine weiteren Songs wurden von vielen Künstlern gecovert, darunter Lionel Hampton, Wynonie Harris die Hillbilly-Formation Loy Gordon & His Pleasant Valley Boys. Populär blieb „Drinkin’ Wine, Spo-Dee-O-Dee“ bis Ende der 50er durch die Versionen von Malcolm Yelvington (1954), Johnny Burnette (1957), Jerry Lee Lewis im Jahr 1959 und schließlich 1962 Larry Dale. McGhee nahm dann noch weitere Schallplatten für Atlantic auf und schrieb populäre Songs wie den „Tennessee Waltz“, „Drank Up All the Wine Last Night“, „Venus Blues“, „Let’s Do It“ und „One Monkey Don’t Stop No Show“, jedoch blieb der kommerzielle Erfolg aus. McGhee wechselte von Atlantic zu Essex Records, um das Album \"My Little Rose\" einzuspielen, jedoch ohne größere Resonanz, woraufhin er 1953 zu King ging. Für das label nahm er eine reihe von Rock and Roll-Songs auf wie „Whiskey, Women and Loaded Dice“, „Head Happy With Wine“, „Jungle Juice“, „Six to Eight“, „Double Crossin' Liquor“, „Dealin’ from the Bottom“ und „Get Your Mind Out of the Gutter“. Nachdem auch bei King der Erfolg ausblieb, nahm er noch 1955 letzte Aufnahmen für Savoy Records auf; danach zog er sich aus dem Musikgeschäft zurück. Er starb im August 1961 im Alter von 44 Jahren an Lungenkrebs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stick McGhee, auch Sticks McGhee (* 23. März 1917 in Knoxville (Tennessee) als \"Granville Henry McGhee\"; † 15. August 1961 in der Bronx, New York City) war ein US-amerikanischer Blues und Rhythm-and-Blues-Gitarrist und Sänger. Er war der jüngere Bruder von Brownie McGhee.", "tgt_summary": null, "id": 679550} {"src_title": "Dare!", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lange wurde als Sohn eines Juristen geboren. Er lernte von 1919 bis 1928 an der Thomasschule zu Leipzig. Danach studierte er Anglistik an der University of Oxford, bei Paul Joachimsohn, Wilhelm Pinder und Karl Vossler an der Ludwig-Maximilians-Universität München, bei Walter Goetz, Hermann August Korff, Theodor Litt und Joachim Wach an der Universität Leipzig und an der Sorbonne in Paris. Von 1930 bis 1931 studierte er als \"Gertrud Davis Fellow\" an der University of Toronto und promovierte sich 1934 mit der Dissertation \"Die lyrische Anthologie im England des 18. Jahrhunderts (1670–1780)\" bei Levin Ludwig Schücking an der Universität Leipzig zum Dr. phil. Er lehrte danach in Toronto, ab 1938 an der Cornell University und von 1945 bis 1946 am Smith College. 1942 wurde er Ehrenmitglied der Phi Beta Kappa und 1944 US-amerikanischer Staatsbürger. Ab 1957 wirkte er dann an der Princeton University. Bis 1977 war er \"John N. Woodhull Professor of Modern Languages\" ebenda. Seit 1934 war er Mitglied der Modern Language Association und ab 1957 der Deutschen Schillergesellschaft. 1950 und 1967 war er Guggenheim-Stipendiat und wurde 1962 Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin. 1959 wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 1965 erhielt er die Goethe-Medaille in Frankfurt und 1966 den Friedrich-Gundolf-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, dessen Mitglied er seit 1957 war. 1985 erhielt er die \"Chancellor's Citation\" der University of California und 1993 die Goldene Goethe-Medaille der Goethe-Gesellschaft in Weimar. 1966 organisierte er das deutschsprachige Schriftstellertreffen der Gruppe 47 und 1970 der Internationalen Vereinigung für Germanische Sprach- und Literaturwissenschaft, deren Präsident er war, in Princeton. Von 1980 bis 1989 war er Gründungspräsident der Goethe Society of North America. Außerdem war er Mitglied im P.E.N.-Club.", "section_level": 1}], "src_summary": "Victor Lange (* 13. Juli 1908 in Markranstädt; † 29. Juni 1996 in Princeton; vollständiger Name \"Victor Hermann Walter Lange\") war ein deutsch-amerikanischer Germanist und Anglist.", "tgt_summary": null, "id": 630232} {"src_title": "Hotep Idris Galeta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Das Spiel entstand in Zusammenarbeit von Disney Software und des Verlegers Sony Imagesoft und wurde erstmals am 23. Juni 1994 im Rahmen der Summer Consumer Electronics Show in Chicago vorgestellt. Zwar gab es auch zuvor Auftritte von Disney-Figuren in Videospielen, für Mickey Mania wurden aber erstmals Ausschnitte aus Disney-Zeichentrickfilmen in ein Spiel transferiert. Disney-Animateure erstellten über 1.500 Cels exklusiv für das Spiel. Ursprünglich sollte \"Mickey Mania\" 1993 zum 65. Geburtstag von Mickey Maus erscheinen. Da dies jedoch nur 6 Monate Produktionszeit mit sich gebracht hätte, verwarf man diesen Hintergrund und konzentrierte sich mehr auf das Konzept, Mickey auf eine Zeitreise durch seine eigenen Cartoons reisen zu lassen. Das Spiel gibt somit einen Tribut an Mickeys gesamte Cartoon-Karriere. Es erschien 1994, im Folgejahr von Mickeys 65. Geburtstag.", "section_level": 1}, {"title": "Spielmechanik.", "content": "Als Mickey Maus gilt es, sich durch unterschiedliche Level zu schlagen, während man Gegner durch das Bewerfen von Murmeln oder das Springen auf den Kopf besiegt und Rätsel löst, um Hindernisse zu beseitigen und den Weg somit fortschreiten zu können. Am Ende jeden Levels trifft man auf die Mickey Maus des jeweiligen Cartoons.", "section_level": 1}, {"title": "Levelumgebungen.", "content": "Die Level basieren auf folgenden \"Classic Mickey Maus Cartoons\":", "section_level": 1}, {"title": "Versionsunterschiede.", "content": "Die vier Versionen des Spiels unterscheiden sich in einigen Punkten voneinander. So fehlt in der SNES-Version das Bonuslevel \"The Band Concert\" und die Treppensequenz in \"The Mad Doctor\", sowie einige Auftritte von Pluto und zusätzliche Spezialeffekte. Die Mega-CD- und PlayStation-Versionen hingegen besitzen eine weitere Sequenz am Ende von \"The Prince and the Pauper\", in der Mickey alle sechs Mickeys der vergangenen Level ruft, um Karlo zu besiegen. Weiterhin spricht Mickey in diesen Versionen mehr situationsbedingte Dialoge. Die Grafik der PlayStation-Version wurde außerdem verbessert und eine Extra-Sequenz vor Abschluss von \"Mickey and the Beanstalk\" hinzugefügt, in dem Mickey vor Willie, dem Riesen (\"Willie, the Giant\") flüchten muss.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Setzt man die japanische Mega-Drive-Version in den USA- oder Europa-Modus, erscheint auf dem Bildschirm die Mitteilung \"„Developed for use only with NTSC Mega Drive Systems“\" (dt. „Nur für die Benutzung mit NTSC-Mega-Drive-Systemen konzipiert“). Stellt man die Version danach jedoch mithilfe eines Emulators auf Japan, ändert sich die Meldung in \"„Oh...This machine has some how become an NTSC Mega Drive System“\" (dt. „Oh...diese Konsole wurde auf wundersame Weise zu einem NTSC-Mega-Drive-System“).", "section_level": 1}], "src_summary": "Mickey Mania: The Timeless Adventures of Mickey Mouse ist ein 2D-Jump ’n’ Run für Segas Mega Drive, Sega Mega-CD und Nintendos SNES. Der Spieler spielt sich in der Rolle von Mickey Maus durch unterschiedliche Side-Scrolling Level, die alle einen klassischen Mickey-Maus-Cartoon von 1928 bis 1990 repräsentieren und nach diesen gestaltet sind. Das Spiel erschien später in Europa und Australien ebenfalls für Sonys PlayStation als Mickey’s Wild Adventure. Es ist zudem das erste Spiel, an dem Videospiel-Designer David Jaffe beteiligt war.", "tgt_summary": null, "id": 2128313} {"src_title": "Krankenhaus Kaédi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Vater Henry Augustus war der illegitime Sohn von Francis Seymour-Conway, 2. Marquess of Hertford. Nach dessen Tod im Jahr 1822 war er gezwungen, seine Beamtenposition aufzugeben, Irland zu verlassen und mit seiner Familie nach Brüssel zu ziehen. Frederick Seymour erhielt 1842 von Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, der mit seinem älteren Bruder befreundet war, eine Arbeitsstelle in der Kolonialverwaltung vermittelt. Während der nächsten 20 Jahre diente er in verschiedenen Positionen in den britischen Kolonien Van-Diemens-Land, Antigua, Nevis, Britisch-Honduras und Bay Islands. Der Höhepunkt von Seymours Karriere folgte 1864 mit der Ernennung zum Gouverneur der Kolonie British Columbia im Westen von Britisch-Nordamerika. Von seinem Vorgänger James Douglas übernahm er eine hoch verschuldete Kolonie, die britischen Kolonisten forderten die Einführung der Selbstverwaltung. Seymour setzte Douglas’ kostspielige Straßenbauten von der Küste zu den Goldminengebieten in der Region Cariboo fort. Zusätzliche hohe Kosten verursachte die Niederschlagung eines Aufstands der Homalco-Indianer am Bute Inlet kurz nach seiner Ankunft im April 1864 (Chilcotin-Krieg). Seymour widerstand zunächst dem öffentlichen Druck, die Kolonie British Columbia mit der Kolonie Vancouver Island zu fusionieren, obwohl dadurch die Aussicht bestand, die Einkünfte beider Kolonien zu konsolidieren und die Verwaltungskosten zu senken. 1866 weilte er mehrere Monate zu Beratungen in London, wo er schließlich den Forderungen nachgab. Das Kolonialministerium proklamierte am 6. August 1866 die Fusion und ernannte Seymour zum Gouverneur der vereinigten Kolonie. Gegen seinen Willen beschloss der Legislativrat der Kolonie im März 1867, Victoria und nicht etwa den von ihm favorisierten Ort New Westminster zur Hauptstadt zu erklären. Im Sommer 1867 brach Seymour zu einer mehrmonatigen Reise ins Landesinnere auf, um diverse kleinere Konflikte beizulegen. Nach der Gründung Kanadas im selben Jahr forderte die Bevölkerung immer energischer den Anschluss der Kolonie an den neuen Bundesstaat. Seymour baute das öffentliche Schulwesen auf, verbesserte das Gerichtswesen und konnte das Defizit verringern. Allerdings war er schwer krank, so dass er baldmöglichst abgelöst werden musste; Ende 1869 sollte Anthony Musgrave auf ihn folgen. Im Frühjahr 1869 begab sich Seymour an den Nass River, um zwischen Indianerstämmen zu vermitteln. Auf seiner Rückkehr erkrankte er an Dysenterie und starb im Dorf Bella Coola.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frederick Seymour (* 6. September 1820 in Belfast; † 10. Juni 1869 in Bella Coola, British Columbia) war ein britischer Kolonialbeamter. Von 1864 bis 1866 war er der zweite Gouverneur der Kolonie British Columbia, danach bis zu seinem Tod der erste Gouverneur der Vereinigten Kolonien von Vancouver Island und British Columbia.", "tgt_summary": null, "id": 25999} {"src_title": "Emil Reinecke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Grabwespen der Gattung \"Larra\" sind zwischen 6 und 25 Millimeter lang. Sie haben eine schwarze Grundfarbe, die meisten Arten zeigen auf dem Gaster eine Rotfärbung. Bei den Arten der Untergattung \"Cratolarra\", die hauptsächlich in Asien verbreitet sind, sind auch die Beine zumindest teilweise rot gefärbt. Bei der Untergattung \"Larra\" sind die Beine schwarz gefärbt. Der Gaster und das Propodeum sind glänzend, Kopf und Brust sind fein oder gröber gepunktet. Die Beine sind, speziell bei den Weibchen, relativ kurz. Einige Merkmale können nur bei den Weibchen zur Unterscheidung von anderen Gattungen herangezogen werden. Dazu gehören die Beine, speziell die Form der letzten Tarsenglieder. Die Tarsenklauen sind kurz und nicht gezähnt. Das letzte Tarsenglied verbreitert sich gegen das Ende hin allmählich und ist nicht schaufelförmig mit parallelen Rändern ausgebildet wie bei der nahe verwandten Art \"Liris\". Von der Seite her gesehen ist dieses Tarsenglied nur schwach gebogen und auf der Unterseite nicht so dicht mit kurzen Borsten besetzt wie bei \"Liris\". Bei \"Liris\" könnten diese Merkmale, die bei \"Larra\" fehlen, Anpassungen zum Graben der Röhren für die Brutzellen sein. Die Mandibeln sind nicht gezähnt wie bei anderen Gattungen, bei denen die Bezahnung vermutlich eine Anpassung für den Transport der Beutetiere ist, der bei der Gattung \"Larra\" entfällt. Diese Merkmale sind bei allen Arten der Gattung \"Larra\" ziemlich einheitlich ausgebildet, einige davon findet man jedoch auch bei anderen Gattungen. Das wichtigste Unterscheidungskriterium der Gattung \"Larra\" zu anderen Gattungen ist jedoch ihre Lebensweise.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Brut wird mit Maulwurfsgrillen (Gryllotalpidae) versorgt. Aus diesem Grund wurden Versuche zur biologischen Schädlingsbekämpfung mit diesen Grabwespen gestartet, etwa, um die auf Hawaii oder Puerto Rico eingeschleppten Maulwurfsgrillen zu bekämpfen. Die Weibchen bauen keine eigenen Nester, sondern verwenden das Gangsystem der Maulwurfsgrillen. Die Grillen werden von der Oberfläche her aufgespürt, das Weibchen dringt dann in ihr Nest ein. Die Grille flüchtet meist an die Oberfläche, wo sie schließlich durch einen Stich schwach betäubt und mit einem Ei belegt wird. Verbleibt die Grille in ihrem Bau, wird sie nach der Betäubung durch die Wespe ins Freie geschafft. Insgesamt kann ein Weibchen im Laufe ihres Lebens ca. 30 sehr kleine Eier ablegen. Dies erfolgt in der Regel zwischen den Beinen auf der Bauchseite des Thorax des Beutetiers. Die Paralyse der Grille hält meist nur wenige Minuten an, sie vergräbt sich im Anschluss wieder in ihrem Nest. Wenn sie sich kurz nach der Eiablage zufällig häutet, geht die Grabwespenbrut zugrunde. Diese Art der Brutfürsorge wird als sehr ursprünglich angesehen. Es muss eine größere Anzahl von Eiern abgelegt werden als bei der nahe verwandten Gattung \"Liris\", die eigene Nester baut und jede Brutzelle mit mehreren Grillen versorgt, um den gleichen Bruterfolg zu erzielen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Typusart für die Gattung \"Larra\" ist \"Larra ichneumoniformis\" Fabricius, 1793, ursprünglich beschrieben von Rossi, 1790, unter dem Namen \"Sphex anathema\". Daher heißt diese Art heute \"Larra anathema\". \"Larra\" ist die Nominatform der Tribus Larrini und der Subtribus Larrina innerhalb der Unterfamilie Crabroninae. \"Larra\" wird in die Untergattungen \"Larra (Cratolarra)\", deren Arten früher vielfach zu \"Liris\" gestellt wurden, und \"Larra (Larra)\", mit ursprünglicheren Merkmalen, eingeteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Larra ist eine Gattung der Grabwespen (Spheciformes) aus der Familie Crabronidae. Weltweit sind 62 Arten bekannt, deren Hauptverbreitungsgebiet die Tropen sind. In der Paläarktis treten drei Arten auf, eine davon, \"Larra anathema\", ist auch in Europa verbreitet. Die Gattung wird innerhalb der Grabwespen als basal angesehen, sie zeigt viele ursprüngliche Merkmale.", "tgt_summary": null, "id": 1686559} {"src_title": "John Pritchard (Bischof)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Als der Unternehmer Baldabiou Mitte des 19. Jahrhunderts ins südfranzösische Lavilledieu zieht, verändert er das Leben des beschaulichen Dorfs. Seine Ansiedlung mehrerer Seidenspinnereien führt zu Wohlstand und lässt den Ort zu einem Zentrum der europäischen Fabrikation von Seide heranwachsen. Auch den jungen Hervé Joncour, den Sohn des Bürgermeisters, der sich ohne Impuls durchs Leben treiben lässt, reißt er aus der vorgezeichneten Militärlaufbahn. Zu Joncours Aufgabe wird fortan eine jährliche abenteuerliche Reise nach Afrika, um mit der Lieferung neuer Eier den Bestand der Seidenraupen im Dorf abzusichern. Als 1861 die Nosemaseuche die Seidenraupen in Europa und Afrika derart dezimiert hat, dass die Seidenproduktion in Lavilledieu vor dem Ruin steht, schickt Baldabiou Joncour nach Japan, um aus dem abgeschotteten Inselstaat unbefallene Seidenraupen zu besorgen. Nach einer dreimonatigen Reise kommt Joncour in Japan an. In den Bergen nahe der Stadt Shirakawa trifft er auf Hara Kei, einen Provinzfürsten, der ihm nach längeren Verhandlungen Raupen hoher Qualität verkauft. An seiner Seite befindet sich eine Frau mit dem Gesicht eines jungen Mädchens und europäisch geschnittenen Augen. Ein Blickkontakt genügt, und Joncour, obwohl glücklich mit seiner Frau Hélène verheiratet, hat sich in die junge Japanerin verliebt. In den folgenden Jahren wiederholt Joncour die für ihn und die Seidenindustrie des Dorfes einträgliche Reise. Jedes Mal trifft er auf Hara Kei, jedes Mal befindet sich die junge Frau an seiner Seite. Es kommt nicht zu mehr als Blickkontakten, der heimlichen Übergabe kleiner Andenken und einer einmaligen schweigenden Liebkosung bei einem rituellen Bad. 1865 haben sich die Verhältnisse in Japan gewandelt. In der Zeit des Bakumatsu entladen sich innenpolitische Spannungen in Aufständen und fremdenfeindlichen Übergriffen. Trotz günstiger Alternativen für den Erwerb von Seidenraupen, ermöglicht Baldabiou Joncour erneut die Reise nach Japan. Als dieser Hara Keis Dorf erreicht, ist es zerstört und verlassen. Erst nach Tagen findet Joncour die Bewohner in einer Flüchtlingskarawane wieder, doch es gelingt ihm nicht, die junge Frau noch einmal zu sehen. Hara Kei bedroht ihn mit dem Tode, schickt ihn weg und untersagt ihm jede Wiederkehr. Erst nach seiner Rückkehr nach Yokohama kümmert sich Joncour um Ersatzraupen. Als er mit Verspätung in Frankreich anlangt, sind die Larven bereits geschlüpft und gestorben. Durch die Investition seines gesamten Vermögens in den Bau eines Parks gelingt es Hervé Joncour den Ausfall der jährlichen Seidenproduktion für die Bewohner Lavilledieus aufzufangen, doch er selbst verfällt in tiefe Depression. Nach sechs Monaten, in denen er sich vor der Welt verschließt, erreicht ihn ein Brief in japanischer Schrift, augenscheinlich von der jungen Japanerin nach Europa gesandt. Er ist gleichermaßen ein erotischer Liebes- wie wehmütiger Abschiedsbrief und ermöglicht Joncour, seine Reiseerlebnisse innerlich abzuschließen. Von nun an führt er ein zufriedenes und bedürfnisloses Leben an der Seite seiner Frau Hélène. Erst als diese 1875 stirbt, entdeckt Joncour, dass der japanische Liebesbrief in Wahrheit von Hélène stammte.", "section_level": 1}, {"title": "Form.", "content": "\"Seide\" umfasst in der deutschen Übersetzung knapp 16.000 Wörter, die Buchausgaben liegen je nach Schriftgröße zwischen 118 und 153 Seiten. Trotz des geringen Umfangs wird der Prosatext vom Verlag als Roman klassifiziert. Gerhild Fuchs sah \"Seide\" in ihrer Monografie über Bariccos Werke eher mit einer Novelle verwandt. Im Stil fühlte sie sich an Minimal Art und Minimal Music erinnert, Silvia Contarini zog in ihrer Untersuchung den Vergleich mit der Kürze japanischer Haikus. Der Minimalismus von \"Seide\" weicht ab von Bariccos üblicher Erzählhaltung, die oft ausladend und von Stilexperimenten durchsetzt ist. Eine typische Charakteristik Bariccos findet sich allerdings auch in \"Seide\" wieder: die Musikalität des Stils, die sich etwa in der refrainartig wiederkehrenden Repetition langer und detailreicher Passagen zeigt. Der Roman ist in 65 Kurzkapitel mit einem Umfang von einer halben bis zwei Seiten gegliedert, was ihm einen fragmentarischen Charakter verleiht. Die kurzen, einfachen Hauptsätze werden parataktisch gereiht. Auch die Handlung bleibt skizzenhaft. Es kommt immer wieder zu großen Zeitsprüngen, Kausalität und Bedeutungszusammenhänge der Geschehnisse bleiben lückenhaft, die Motivationen und die Gefühlswelt der handelnden Figuren werden verschwiegen. Im Zentrum des Romans steht das Ungesagte, die Leerstellen müssen vom Leser selbst ausgefüllt werden. Seine visuelle Entsprechung findet das Stilmittel der Auslassung in den zahlreichen leeren Flächen der Seiten, die eine Folge der Kurzkapitel sind.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "Hervé Joncour ist kein typischer Protagonist Bariccos. Er hat nichts von der Außergewöhnlichkeit und Unkonventionalität des üblichen Personals in Bariccos Romanen, die hervorstechende Eigenschaft ist seine Mittelmäßigkeit. Joncours Lebensentwurf ist fremdbestimmt, zuerst durch den Vater, dann durch den zugereisten Baldabiou. Seine Handlungen sind Ersatzhandlungen, was sich insbesondere in der Liebesbeziehung mit dem japanischen Mädchen zeigt. Statt eines Kusses trinken beide aus derselben Teetasse, den Liebesakt vollzieht er mit einer von ihr erwählten Stellvertreterin. Joncour handelt nicht aktiv, sondern nimmt in seinem Dasein eine passive Beobachterrolle ein. Auch nach der späten Erkenntnis, dass er seine Frau Hélène sein Leben lang verkannt hat, verbringt er die letzten Jahre in Monotonie: „Den Rest seiner Zeit verwendete er auf eine Reihe von Gewohnheiten, die ihn erfolgreich davor bewahrten, unglücklich zu sein.“ Baricco hat weder Joncour noch das übrige Personal des Romans tiefer ausgestaltet. So wird etwa Joncours Ziellosigkeit nicht im Detail geschildert, erklärt oder gar problematisiert. Auch Hélène oder Baldabiou bleiben bloße Folien von Bescheidenheit, Mitgefühl und Beherztheit auf der einen, von Visionen, Energie und Durchsetzungsvermögen auf der anderen Seite. Letzterer bringt zusätzlich durch seine Billardpartien, in denen die rechte gegen die linke Hand spielt, die Thematik der Versuchung des Schicksals ein, indem Baldabiou vom Ausgang der Partien sein weiteres Leben abhängig macht und am Ende so unvermittelt abgeht, wie er einst im Dorf aufgetaucht war. Von den japanischen Figuren verkörpert Hara Kei, der geheimnisvolle Provinzdespot, das Fremde und Exotische, gleichermaßen mythenumrankt wie bedrohlich. Seine junge Konkubine schlägt hingegen durch den betont europäischen Zuschnitt ihrer Augen den Bogen vom Fremden zum Vertrauten, vereint Exotik und Intimität.", "section_level": 2}, {"title": "Die Leichtigkeit und das Nichts.", "content": "Bereits die titelgebende Seide gibt der Erzählung ihr Programm vor. Wie der Stoff zeichnet sich für Fuchs auch der Text durch große Leichtigkeit und Transparenz aus, ein Zusammenhang, den viele Rezensionen des Romans hervorgehoben haben. Das zentrale Thema des Begehrens, dessen Objekt sich als weder fassbar noch sichtbar erweist, bleibt auf der Ebene einer Phantasmagorie. Zwischen den Figuren herrscht eine auffallende Dialogarmut. Hervé Joncour und seine Frau Hélène wechseln über den ganzen Roman hinweg kaum ein Wort. Auch in der Beziehung Joncours zur jungen Japanerin besteht ein, wenngleich durch äußere Umstände bedingter, Mangel an Sprache, der durch die Kommunikation über Blicke, Gesten und Handlungen kompensiert wird. Wiederholt verweist der Roman auf das Nichts. So wird über Hara Kei ausgesagt, er bewege sich durch ein Vakuum, und der erste Augenkontakt zwischen Joncour und dem Mädchen vollzieht sich in völliger Stille, „daß das, was unversehens geschah und gleichwohl ein Nichts war, wie eine Ungeheuerlichkeit wirkte.“ Bei seiner letzten Ankunft in Japan erblickt Joncour „vor sich das Nichts. Mit einem Mal sah er, was er für unsichtbar gehalten hatte. Das Ende der Welt.“ Aus der Nichtdarstellbarkeit der Realität folgt in Bariccos Roman das Verschwinden des Sujets. Es bleibt das Fabulieren an sich, der Stil tritt in den Mittelpunkt eines „Buches über nichts, wo der Stil alles ist.“", "section_level": 2}, {"title": "Bezug auf Flaubert.", "content": "Mehrmals nimmt Baricco in \"Seide\" konkreten Bezug auf Gustave Flauberts Roman \"Salammbô\". Während vordergründig die Erwähnung dessen Entstehung die Geschehnisse ins Jahr 1861 verortet, lässt sich laut Gerhild Fuchs tatsächlich der ganze Text von \"Seide\" als postmoderne Pastiche auf Flauberts Roman, als Hypertext und Nachahmung seines Stils auffassen. Die inhaltlichen Gemeinsamkeiten reichen vom Motiv des Exotismus, einer Faszination des Fremden, die gleichermaßen den Protagonisten wie den Leser ergreift, dem Mythos, der sich um Flauberts Karthago ebenso rankt wie um Bariccos abgeschottetes Japan, bis zum Tabu und der Bedrohung, die in beiden Fällen die begehrte Frau umgeben. Die Durchschnittlichkeit Joncours erinnert an ein anderes Werk Flauberts, an Frédéric Moreau, die Hauptfigur aus \"L'Éducation sentimentale\". Auch stilistisch greift die für Baricco ungewöhnliche minimalistische und reihende Erzählform Prinzipien Flauberts auf, der mit der Beliebigkeit der Handlungsabfolge die Sinnlosigkeit des Weltgeschehens ausdrücken wollte. Doch im Gegensatz zu Flaubert transportiert Baricco keine kritische oder pessimistische Weltsicht. Anders als etwa in \"Madame Bovary\" geht es ihm nicht um die Entlarvung einer Illusion durch die ernüchternde Realität. Die sozialen Missstände des 19. Jahrhunderts werden ebenso ausgespart wie das triste Alltagsleben in einer Provinzstadt. Die heile Welt, in der die Erzählung spielt, bleibt weitgehend ungebrochen. In dieser Reduktion auf eine begrenzte, rein fiktionale Welt erweist sich Baricco als Postmodernist, der kein komplexes Abbild der Wirklichkeit anstrebt, sondern Metaphern und parabolische Aussagen über die menschliche Existenz als solche ableitet, wie die Unaussprechlichkeit und Unstillbarkeit von Sehnsüchten.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Seta\" wurde bis 2008 in 32 Sprachen übersetzt und ein internationaler Bestseller. Die Übersetzung von Karin Krieger war 1997 die erste deutschsprachige Veröffentlichung von Bariccos Werken. Sie machte den Autor im deutschen Sprachraum bekannt. Bereits im Erscheinungsjahr wurden von der Ausgabe des Piper Verlags die siebte Auflage nachgedruckt und über 100.000 Exemplare verkauft. Elke Heidenreich nannte den Roman „leicht wie ein Seidentuch“, einen Vergleich, den auch der Radiosender NDR 1 zog: „So zart wie ein Tuch aus Seide, so romantisch wie ein Sonnenaufgang im Frühsommer, so charmant wie das Lächeln einer japanischen Dame – so ist diese Liebesgeschichte von Alessandro Baricco.“ Die Frauenzeitschrift \"Brigitte\" urteilte: „In dieser wunderbar leichten und zugleich melancholischen Liebesgeschichte stimmt jedes Wort, hat jede Geste Sinn und Bedeutung.“ Martina Gollhardt zog in KulturSpiegel das Fazit: „Die schnörkellose Geschichte einer ‚fake love affair‘ präsentiert sich als strenge, sehr erotische Kalligraphie – genüßlich zu entziffern.“ Marina Neubert sah im Roman „ein literarisches Meisterwerk, komponiert wie ein kurzes Musikstück in außergewöhnlich poetischer Dichte, in dem jede Note mit Bedacht gewählt und jede Ausschmückung fortgelassen ist“. Den großen Erfolg des Buchs sah sie jedoch zehn Jahre nach der deutschen Erstausgabe darin begründet, dass es weitgehend als Geschichte der unerfüllten Liebe Hervé Joncours missverstanden worden sei, obwohl „Baricco selbst sich von Joncours Liebessucht distanzierte, an manchen Stellen sogar spöttisch“. Erst am Ende habe Baricco Joncours phrasenhafter Sehnsucht eine wahre Liebe entgegensetzt, die seiner Ehefrau Hélène. Der Roman wurde 1997 von Christian Brückner als Hörbuch eingelesen. 2003 setzte Jobst Christian Oetzmann die Vorlage als Hörspiel um. Es sprachen unter anderem Jeanette Hain, Martin Feifel und Nikolaus Paryla. 2007 verfilmte François Girard \"Seide\" in einer internationalen Koproduktion. Die Hauptrollen übernahmen Keira Knightley, Michael Pitt, Alfred Molina und Kōji Yakusho.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsstreit um deutsche Übersetzung.", "content": "Die Forderung der Übersetzerin Karin Krieger nach einer nachträglichen Beteiligung am Erfolg der deutschsprachigen Ausgabe von \"Seide\" führte zu einer Auseinandersetzung zwischen Krieger und dem Piper Verlag. Nachdem dieser zuerst eine Beteiligung eingeräumt hatte, kündigte er in der Folge an, Kriegers Übersetzungen der Bücher Bariccos vom Markt zu nehmen und Neuübersetzungen in Auftrag zu geben, so auch für die geplante Taschenbuchausgabe von \"Seide\". Es kam zu einem Rechtsstreit, der bis vor den Bundesgerichtshof führte. Dieser entschied 2004, der Piper Verlag müsse die bereits veröffentlichten Übersetzungen auch in Neuauflagen anbieten, und stärkte durch sein Urteil die Rechte der Übersetzer. Auch die späteren Auflagen und Lizenzausgaben von \"Seide\" folgten der ursprünglichen Übersetzung Karin Kriegers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seide () ist ein Roman des italienischen Schriftstellers Alessandro Baricco, der im Jahr 1996 veröffentlicht wurde. Das schmale Buch wurde zu einem internationalen Bestseller und im Jahr 2007 von François Girard verfilmt. Die deutsche Übersetzung aus dem Jahr 1997 machte Baricco im deutschen Sprachraum bekannt. ", "tgt_summary": null, "id": 947736} {"src_title": "Solitary Man", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Michal Sersen begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Nachwuchsabteilung des HC Slovan Bratislava, für dessen Profimannschaft er in der Saison 2002/03 sein Debüt in der Extraliga gab. In seinem Rookiejahr blieb er in 17 Spielen punkt- und straflos und wurde mit seiner Mannschaft erstmals Slowakischer Meister. Anschließend spielte der Verteidiger drei Jahre lang in der kanadischen Juniorenliga QMJHL für L’Océanic de Rimouski und die Remparts de Québec. Mit Rimouski gewann er 2005 die Coupe du Président, die QMJHL-Meisterschaft. In der folgenden Spielzeit war er mit den Remparts im Memorial Cup, der Meisterschaft der Canadian Hockey League, erfolgreich. Während seiner Zeit in der QMJHL wurde er im NHL Entry Draft 2004 in der fünften Runde als insgesamt 130. Spieler von den Pittsburgh Penguins ausgewählt, bei denen er anschließend jedoch keinen Vertrag erhielt. Von 2006 bis 2010 stand Sersen bei seinem Ex-Club HC Slovan Bratislava in der Extraliga unter Vertrag. Mit den Hauptstädtern gewann er 2007 und 2008 erneut die nationale Meisterschaft und trat für sie in der Saison 2008/09 auf europäischer Ebene in der Champions Hockey League an. In dieser gab er in vier Spielen eine Vorlage. Für die Saison 2010/11 wurde der Slowake von Awtomobilist Jekaterinburg aus der Kontinentalen Hockey-Liga verpflichtet. Im Juni 2011 erhielt er einen Einjahresvertrag beim HC Sparta Prag aus der tschechischen Extraliga und absolvierte in der Folge über 50 Partien für Sparta, in denen er 27 Scorerpunkte sammelte. Im Juni 2012 wechselte er innerhalb Prags zum KHL-Teilnehmer HC Lev Prag, bei dem er einen Vertrag über ein Jahr Laufzeit unterschrieb. End Oktober wurde Sersen vom HC Lev für einen Auswahlrecht im KHL Junior Draft 2013 an Awtomobilist Jekaterinburg abgegeben, die ihn ihrerseits einen Tag später zum HC Slovan Bratislava transferierten. Bei Slovan erhielt Sersen zunächst einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2014/15, der 2015, 2016 und 2018 jeweils verlängert wurde. Während der Saison 2016/17 wurde Sersen an das Farmteam HC 05 Banská Bystrica ausgeliehen, mit dem er am Saisonende einen weiteren slowakischen Meistertitel gewann.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für die Slowakei nahm Sersen an der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2003 teil. Bei dieser bereitete er ein Tor in sieben Spielen vor. Bei der Weltmeisterschaft 2011 vertrat er erstmals die Seniorenauswahl seines Heimatlandes und absolvierte eine Partie. Beim Turnier ein Jahr später gewann er mit dem Nationalteam die Silbermedaille.", "section_level": 2}], "src_summary": "Michal Sersen (* 28. Dezember 1985 in Gelnica, Tschechoslowakei) ist ein slowakischer Eishockeyspieler, der seit November 2012 beim HC Slovan Bratislava in der Kontinentalen Hockey-Liga respektive slowakischen Extraliga (seit 2019) unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 505874} {"src_title": "Lanfranc (Schiff, 1907)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Bergbauern im abgelegenen und regenarmen Dorf St. Peter im Schweizer Kanton Wallis sind bei ihrer Wasserversorgung auf den nahe gelegenen Gletscher angewiesen, von wo aus eine Leitung aus hölzernen Känneln (vgl. Suone) ins Dorf führt. Die ständigen Witterungseinflüssen ausgesetzte Leitung muss häufig repariert werden. Da die Leitung entlang steiler Felswände erbaut wurde, sind gerade die Reparatureinsätze dort äußerst gefährlich und haben bereits mehrere Menschenleben gefordert. Aus diesem Grund sprechen die Einwohner des (fiktiven) Ortes ehrfurchtsvoll vom „heiligen Wasser“. Eine Lawine zerstört abermals die Wasserleitung. Nach dem Gesetz des Dorfes wird derjenige, welcher die gefährliche Reparatur vornehmen muss, unter allen männlichen Dorfbewohnern per Los ermittelt. Nachdem „Presi“ Hans Waldisch, der Gemeindepräsident und reichste Bauer des Dorfes, den bei ihm verschuldeten Tagelöhner Seppi Blatter geschickt unter Druck gesetzt hat – wenn er sich als Freiwilliger melde, werden ihm vom Presi alle Schulden erlassen –, meldet sich Blatter auf der Gemeindeversammlung „freiwillig“ zur Reparatur. Er kommt während der Arbeit an der Steilwand ums Leben und viele Dorfbewohner glauben, der Presi trage die Schuld an Blatters Tod. Dieser hatte sich jedoch im Vorfeld der Arbeiten von Blatters Ehefrau Fränzi in einem Vieraugengespräch umstimmen lassen und den Vertrag, der das Geschäft zwischen Blatter und Presi regelte, vernichtet, ohne es aber der Dorfgemeinschaft mitgeteilt zu haben. Da er jedoch davon überzeugt war, dass Blatter der beste und handwerklich geschickteste Reparateur der Kännel sei, ließ er es geschehen, dass Blatter sich freiwillig meldete, im Glauben, der Vertrag würde noch existieren. Presi heiratet im folgenden Sommer eine Frau aus der Stadt. Diese zieht mit ihrem Neffen Thöni Grieg ins Dorf und beginnt sofort, den von Presi betriebenen Gasthof für den Tourismus zu öffnen und umzugestalten, was ihr auch gelingt: Menschen aus aller Welt besuchen nun das Dorf. Dies führt einerseits zu Wohlstand, bringt aber auch die dörfliche Struktur gehörig durcheinander. Blatters Sohn Roman, der mit Presis Tochter Binia liiert ist, verlässt St. Peter, um drei Jahre lang in Indien zu arbeiten. Thöni ist Romans Nebenbuhler und hofft, mit Presis Segen, Binia heiraten zu können. Da die junge Frau aber fest entschlossen ist, auf Roman zu warten, fängt Thöni in den folgenden Jahren als Mitarbeiter des örtlichen Postamtes alle Liebesbriefe von Roman ab und gibt am Ende gegenüber Binia sogar vor, Roman sei in Indien an der Cholera verstorben. Gleichzeitig schreibt er an Roman, Binia habe geheiratet, und seine Schwester Vroni sei verstorben. Nach drei Jahren kehrt Roman als Ingenieur nach St. Peter zurück im Glauben, Binia sei verheiratet, und seine Schwester Vroni sei tot. Er will in seinem Heimatdorf nur die Gräber seiner Eltern und seiner Schwester besuchen und dann weiterziehen. Doch es fügt sich anders, Thönis Intrigen werden aufgedeckt, woraufhin er in die Berge flüchtet. Roman erfährt, dass Binia ihm die Treue gehalten hat und noch immer auf ihn wartet. Auch die Dorfbewohner sind nun davon überzeugt, dass Roman es ehrlich mit Binia meint. Roman ist als Bergbauingenieur inzwischen in der Lage, einen Tunnel durch massiven Fels zu sprengen. Er macht der Gemeinde das Angebot, eine neue Wasserleitung zu bauen, der die Lawinen nichts mehr anhaben können. Als erneut eine Lawine die alte Holzleitung beschädigt, übernimmt er die Bauführung für eine Tunnelleitung. Als Roman nach Fertigstellung der Arbeiten noch an einem Seil in der Wand hängt, versucht Thöni, ihn zu ermorden, indem er mit einem Beil das Seil kappt. Roman kann sich jedoch in letzter Sekunde retten und die Bauarbeiten können fertiggestellt werden. Presi, der Roman lange für einen Querkopf und Nichtsnutz gehalten hat, muss nun einsehen, dass dieser ein tüchtiger und zuverlässiger junger Mann ist. Er gibt deshalb seine Einwilligung zur Heirat mit Binia. Die Wasserversorgung des Dorfes ist jetzt dauerhaft sichergestellt. Der Film endet mit einer ehrfürchtigen Geste der Dorfbewohner gegenüber dem nun dauerhaft strömenden \"heiligen Wasser\".", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Romanvorlage.", "content": "Der Film beruht auf dem gleichnamigen Roman des Schweizer Schriftstellers Jakob Christoph Heer aus dem Jahr 1898. Die Rechte daran waren zunächst von dem Filmproduzenten Erwin C. Dietrich erworben worden. Nachdem Dietrich mit seiner ebenfalls auf einem Roman Heers beruhenden Produktion \"Der König der Bernina\" nur dürftigen Erfolg gehabt hatte, verkaufte er die Option für \"An heiligen Wassern\" an seinen Konkurrenten Henrik Kaestlin von der Zürcher Cine Custodia mit Sitz in Chur.", "section_level": 2}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Für die Bauten waren Rolf Zehetbauer, Max Röthlisberger und Heinrich Weidemann verantwortlich. Die technische Beratung der Bergszenen erfolgte durch den Bergführer Alfons Supersaxo, Die Innenaufnahmen entstanden in den Ateliers der Bavaria Atelier-Gesellschaft mbH. München-Geiselgasteig. Im Film erklingt das Lied \"Les Rogations\", gesungen von La Chanson du Rhône, Musik: Jean Daetwyler, Text: Alois Theytaz. Mit Alfred Weidenmann, Herbert Reinecker, Hans-Martin Majewski, Hanns Lothar und Cordula Trantow hatte der Schweizer Produzent Kaestlin fünf Bundesfilmpreisträger für den Film verpflichten können. Die Drehbuchadaption übernahm Herbert Reinecker, der später mit den Serien \"Der Kommissar\" und \"Derrick\" seine größten Erfolge feierte.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten, Veröffentlichung.", "content": "Der in Evolène und Saas-Fee im Kanton Wallis mit Unterstützung der Behörden gedrehte Film wurde am 23. Dezember 1960 zeitgleich in der Bundesrepublik Deutschland und in der Schweiz (Zürich) uraufgeführt. In den USA wurde der Film unter dem Titel \"Sacred Waters\" 1962 veröffentlicht, in Belgien lief er unter dem französischen Titel \"De l’eau au prix de leur sang\", in Frankreich unter den Titeln \"Les eaux saintes\" und Les eaux saintes du valais. Der Film wurde am 27. Oktober 2005 von der e-m-s GmbH innerhalb der Reihe „Filmpalast – Kinohits von gestern. Unvergessene Stars und ihre Filme“ auf DVD veröffentlicht. Lichtspielhaus veröffentlichte den Film am 26. November 2009 ebenfalls auf DVD.", "section_level": 2}, {"title": "Neuverfilmung.", "content": "Es handelt sich um eine Neuverfilmung des gleichnamigen Filmes von 1932, der seinerseits auf einem 1898 erschienenen Roman von Jakob Christoph Heer basiert.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Für das \"Lexikon des internationalen Films\" ist \"An heiligen Wassern\" „ein gepflegter, augen- und gemütfüllender Heimatfilm“. Der \"film-dienst\" ist in seiner Bewertung ambivalent: „... ein großes Kunstwerk ist er sicher nicht. Unter den leichtgewichtigen anderen Streifen der ‚Filmpalast‘-Reihe ist er dennoch ein schönes Fundstück – ein funkelnder Halbedelstein immerhin“. \"Kino.de\" spach von einem „solide gemachten Heimatfilm“, der in der Schweiz spielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "An heiligen Wassern ist ein Schweizer Heimatfilm von Alfred Weidenmann aus dem Jahr 1960. In den Hauptrollen sind neben Hansjörg Felmy, Cordula Trantow, Hanns Lothar, Karl John, Gustav Knuth und Gisela von Collande besetzt.", "tgt_summary": null, "id": 2165559} {"src_title": "Totengericht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das erste Institut français wurde 1907 von Julien Luchaire in Florenz mit Unterstützung der Faculté de lettres der Universität Grenoble gegründet. Diese frühen Institute wurden von Universitäten gefördert; die späteren wurden vom französischen Staat gegründet. Einige Institute, wie das in Guinea (Conakry), in Guinea-Bissau (Bissau), in Mosambik (Maputo), in Namibia (Windhoek) und in Niger (Centre Culturel Franco-Nigérien Jean Rouch in Niamey), haben eine binationale Leitung.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Zweigstellen.", "content": "In Deutschland bestehen 13 Institute, in Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, Magdeburg, Mainz, München und Stuttgart. Das Stuttgarter Haus eröffnete unter dem Namen \"Centre d’Etudes Françaises de Stuttgart\" bereits 1951. 2009 wurde ein übergreifendes \"Institut Français d’Allemagne\" gegründet, das die 13 deutschen Instituts français leitet. Hinzu kommen 13 \"Deutsch-Französische Kulturzentren\" in Aachen, Bonn, Erlangen, Essen, Freiburg im Breisgau, Hannover, Heidelberg, Karlsruhe, Kiel, Mannheim, Rostock, Saarbrücken und Tübingen. Schließlich bestanden im Oktober 2010 rund 130 Sociétés franco-allemandes, französisch-deutsche Gesellschaften. Ähnliche Institute bestehen in anderen Städten Europas, wie in Athen, Budapest, Bukarest, Krakau, Lissabon, London, Madrid, Prag, Rom, Sankt Petersburg, Saragossa, Sofia, Thessaloniki, Valencia, Warschau, Wien oder Zagreb. Hinzu kommen das eher auf Forschung ausgerichtete \"Institut français d’études anatoliennes Georges Dumézil\" in Istanbul, das seinen Namen nach dem französischen Religionswissenschaftler und Soziologen Georges Dumézil erhielt, und das \"Institut français d’archéologie orientale\" in Kairo. Auch auf den anderen Kontinenten ist das Institut vertreten, wie etwa mit dem Institut franco-chilien - Instituto chileno-francés in Providencia, Santiago de Chile. In Amerika zählt das Institut français d’Amérique Latine in Mexiko-Stadt ebenso dazu, wie das Institut français d’études andines in Lima. In Afrika findet sich neben den Instituts français au Maroc in Agadir, Casablanca, Fès, Marrakesch, Meknès, Oujda, Rabat und Tanger, das Institut français Léopold Sédar Senghor in Dakar, das Institut français de recherche en Afrique in Ibadan und Nairobi sowie das Institut français d’Afrique du Sud in Johannesburg. In Asien bestehen Einrichtungen wie das Institut français de recherche en Iran in Teheran, das Institut français du Proche-Orient in Damaskus, Beirut und Amman, das Institut français de Pondichéry in Pondichéry, oder das Institut français d’études sur l’Asie centrale in Taschkent, Einrichtungen, die auch Forschungsaufgaben übernehmen. In Ostasien besteht das Institut franco-japonais de Tokyo et Yokohama.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Institut français () bezeichnet zum einen die staatliche Institution zur Förderung der französischen Sprache und Kultur, darüber hinaus aber auch die 143 außerhalb Frankreichs befindlichen Einrichtungen, die der Institution angehören. Sie unterstehen dem französischen Außenministerium und haben somit in etwa die Struktur und Funktion der Goethe-Institute.", "tgt_summary": null, "id": 903819} {"src_title": "Mental as Anything", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Statt sich dem von seinem Vater geliebten Klub West Bromwich Albion anzuschließen, heuerte Norman Deeley im Schüleralter beim Rivalen Wolverhampton Wanderers an und bereits im Alter von erst 16 Jahren kam er zu ersten Spielen in der Reservemannschaft. Zuvor hatte er bereits in der Schülernationalmannschaft auf sich aufmerksam gemacht und mit einer Größe von nur knapp über 1,30 Meter wirkte er nur scheinbar „verloren unter Riesen“, da er diesen Mangel mit technischen Fertigkeiten kompensierte. Im Dezember 1950 unterschrieb er bei den „Wolves“ seinen ersten Profivertrag und als rechter Außenläufer, der Deeley zu Beginn seiner Laufbahn war, debütierte er im August 1951 anlässlich eines 2:1-Heimsiegs gegen den FC Arsenal. Es folgten sporadische Einsätze in der ersten Mannschaft, darunter auch einige als Halbstürmer, bevor er nach der Absolvierung des Wehrdiensts in der Saison 1953/54 mit sechs Ligaspielen ein wenig zum Gewinn der englischen Meisterschaft beitrug. Beim 4:4 in der Charity-Shield-Partie gegen West Bromwich Albion schoss Deeley im August 1954 das erste Tor für das Profiteam und noch immer wirkte er aufgrund seiner geringen Größe etwas exotisch. Die langfristige Perspektive schien zudem vage, da Trainer Stan Cullis Wert darauf legte, dass seine Mannschaft eine besondere physische Präsenz in den Spielen zeigte. Zum Ende der Saison 1956/57 arbeitete sich Deeley aber kontinuierlich in die erste Mannschaft und zeigte auf der linken Außenbahn große Laufbereitschaft. Während der Sommertournee durch Südafrika kurz darauf spielte er sich endgültig in den Vordergrund und feierte in der Saison 1957/58 auf der rechten Flügelposition seinen Durchbruch – die Abgänge des Routiniers Johnny Hancocks und des bei Cullis in Ungnade gefallenen Harry Hooper hatten den Rechtsaußenposten vakant werden lassen. Deeley schoss 23 Tore, war damit hinter Mittelstürmer Jimmy Murray zweitbester Schütze des Teams und gewann die englische Meisterschaft. Ausgestattet mit einer überdurchschnittlichen Spielintelligenz, war Deeley mit seinem Freund und ebenfalls technisch beschlagenen Peter Broadbent Ausgangspunkt des schnellen Aufbauspiels; dazu bildete er mit dem erfahrenen Linksaußen Jimmy Mullen eine „Flügelzange“. Gleich in der darauf folgenden Saison verteidigte Deeley mit den Wolves den Ligatitel, wobei er vor allem im Jahr 1959 oft für Mullen auf die linke Seite auswich. Auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft kam er dann während einer Südamerika-Tournee im Mai 1959 auch zu zwei A-Länderspielen für England, die aber mit 0:2 (gegen Brasilien im Maracanã-Stadion) und 1:4 (gegen Peru im Estadio Nacional) beide verloren gingen und Trainer Walter Winterbottom dazu veranlassten, künftig auf Deeley zu verzichten. Einen dritten englischen Meistertitel in Folge verpasste Deeley mit den Wolverhampton Wanderers in der Saison 1959/60 nur knapp. Dafür steuerte er im FA-Cup-Endspiel zwei Tore zum 3:0-Finalsieg gegen die Blackburn Rovers bei und Deeley galt hier in mehrerer Hinsicht als entscheidender Akteur, da er beim Stand von 1:0 dem gegnerischen Dave Whelan in der 43. Minute das Bein brach und damit die Rovers entscheidend benachteiligt wurden – Auswechslungen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht erlaubt. In der Spielzeit 1960/61 kam Deeley zum vierten Mal in Folge auf eine zweistellige Torausbeute, aber langsam neigte sich die beste Zeit dem Ende entgegen. Im Februar 1962 fiel er einem weitgehenden Umbau in der Mannschaft zum Opfer und wechselte zu Leyton Orient nach London. Mit dem neuen Klub gelang Deeley in den restlichen Partien der Aufstieg in die oberste englische Spielklasse, aber in seiner letzten Saison 1962/63 als Profi konnte auch er die direkte Rückkehr in die Zweitklassigkeit nicht verhindern. Letzte Stationen waren danach in den unteren Ligen Worcester City (162 Pflichtspiele, 44 Tore), die Bromsgrove Rovers und der FC Darlaston, wo er seine aktive Laufbahn im Jahr 1974 auch beendete. Anschließend arbeitete Deeley im Gemeindezentrum Caldmore in Walsall und lebte bis zum Tod im September 2007 in seiner Geburtsstadt Wednesbury.", "section_level": 1}], "src_summary": "Norman Victor Deeley (* 30. November 1933 in Wednesbury; † 3. September 2007 ebenda) war ein englischer Fußballspieler. Der nur 1,63 Meter große Außenstürmer gewann in den Jahren 1958 und 1959 mit den Wolverhampton Wanderers die englische Meisterschaft – dazu 1960 den FA Cup – und bestritt zwei A-Länderspiele für England.", "tgt_summary": null, "id": 452216} {"src_title": "Asola (Lombardei)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ergebnisse Männer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einzel.", "content": "Finale: 3. August 2012 Einziger deutscher Teilnehmer am olympischen Bogenturnier war Camilo Mayr. Im Vorkampf wurde er mit 653 Ringen 52. der 64 Teilnehmer. In der ersten Runde scheiterte er mit 0:6 an Xu Ying. Für die Schweiz nahm Alex Muller am Turnier teil und kam im Vorkampf mit 633 Ringen auf den 62. Platz. In der ersten Runde unterlag er mit 0:6 den späteren Turniersieger Oh Jin-hyek. Österreichische Teilnehmer waren nicht qualifiziert. Während der am 27. Juli ausgetragenen Vorplatzierungsrunde stellte der Südkoreaner Im Dong-hyun einen neuen Weltrekord auf. Mit 72 Pfeilen erzielte er 699 Ringe und übertraf seine eigene Bestmarke um drei Ringe.", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaft.", "content": "Finale: 28. Juli 2012 Während der Vorplatzierungsrunde am 27. Juli stellte auch die südkoreanische Mannschaft einen neuen Weltrekord auf. Im Dong-hyun, Kim Bub-min und Oh Jin-hyek erzielten zusammen 2078 Ringe, 18 mehr als bei ihrer bisherigen Bestmarke. Im Halbfinale unterlag Südkorea den USA mit 219:224, während sich Italien gegen Mexiko mit 217:215 durchsetzte. Italien gewann gegen die USA (218:219) durch den letzten Pfeil mit 10 Ringen. Südkorea gewann die Bronzemedaille mit 224:219.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse Frauen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einzel.", "content": "Finale: 2. August 2012 Einzige deutsche Teilnehmerin am olympischen Bogenturnier war Elena Richter. Im Vorkampf erreichte sie mit 653 Ringen den 30. Platz. In der ersten Runde schlug sie dann Maja Jager knapp mit 6:5 und unterlag aber in Runde zwei dann Tan Ya-ting mit 2:6. Für die Schweiz nahm Nathalie Dielen am Turnier teil und kam im Vorkampf mit 528 Ringen auf den 62. Platz. Mit einer 4:6-Niederlage gegen Tan Ya-ting schied sie jedoch bereits in der ersten Runde aus. Eine Teilnehmerin aus der Schweiz war nicht qualifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaft.", "content": "Finale: 29. Juli 2012 Südkoreas Damen gewannen 2012 zum siebten Mal in Folge. D. h., seit der ersten Austragung 1988 in Seoul ging der Sieg in diesem Wettbewerb bisher stets an Südkorea. Chinas Frauen gewannen zum dritten Mal in Folge Silber (Finale: 210:209) und Japan (209:207 gegen Russland) zum ersten Mal eine Medaille beim olympischen Bogenschießen.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifikation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikationskriterien.", "content": "Es nehmen 128 Athleten an den Wettbewerben teil, jeweils 64 bei Frauen und Männern. Darunter waren sechs garantierte Quotenplätze für das gastgebende NOK sowie fünf Startplätze, die die Fédération Internationale de Tir à l’Arc (FITA) nach Abschluss der Qualifikationsphase per Einladung an NOKs vergab, die keine Quotenplätze erreichen konnten. Pro NOK können maximal drei Athleten jeweils bei Frauen und Männern teilnehmen. Es dürfen nur Athleten teilnehmen, die im Qualifikationszeitraum eine Mindestpunktzahl (Minimum Qualification Score/MQS) in einem offiziellen Wettkampf erreicht haben. Die folgenden Qualifikationskriterien galten sowohl für Frauen als auch für Männer. Die Qualifikationsphase begann mit der Weltmeisterschaft 2011 vom 2. bis 10. Juli 2011 in Turin. Die ersten acht Mannschaften der Weltmeisterschaften gewannen einen Quotenplatz für den Mannschaftswettbewerb und drei Quotenplätze für die Einzelkonkurrenz, die ersten acht Athleten im Einzel, die über die Mannschaft keinen Quotenplatz erreichen konnten, erhielten darüber hinaus einen Quotenplatz. Ende 2011 und 2012 folgten kontinentale Qualifikationen, an denen nur NOKs teilnehmen durften, die bis dato keinen Quotenplatz erreichen konnten. Afrika und Ozeanien standen zwei, Amerika, Europa und Asien drei Quotenplätze pro Geschlecht zur Verfügung. Abschließend fand im Juni 2012 in Ogden noch ein internationales Qualifikationsturnier statt, bei dem Quotenplätze für den Einzel- und den Mannschaftswettbewerb vergeben wurden. Hier qualifizierten sich noch einmal drei Mannschaften und mindestens vier Athleten im Einzel. Liste der Qualifikationswettkämpfe:", "section_level": 2}, {"title": "Gewonnene Quotenplätze.", "content": "Bei den Asienmeisterschaften gewannen bei den Frauen Indonesien, Malaysia und die Mongolei und bei den Männern Iran, Thailand und Hongkong einen Quotenplatz. Bei den offenen neuseeländischen Meisterschaften konnten sich bei den Frauen Australien und Samoa und bei den Männern Australien und die Fidschis einen Startplatz sichern. Bei den Afrikameisterschaften erkämpften sich bei den Frauen Ägypten und Südafrika und bei den Männern Ägypten und die Elfenbeinküste jeweils einen Quotenplatz. Bei den Panamerikameisterschaften gewannen bei den Frauen Mexiko, Kanada und Kolumbien und bei den Männern Kuba, Brasilien und Kolumbien jeweils einen Quotenplatz. Die letzte kontinentale Qualifikationsmöglichkeit fand im Rahmen der Europameisterschaft statt. Jeweils einen Startplatz für den olympischen Einzelwettbewerb sicherten sich bei den Frauen Spanien, Schweden und Deutschland und bei den Männern die Niederlande, Israel und Moldawien. Fünf Quotenplätze, die die FITA per Einladung zuteilen konnte, wurden im April 2012 bei den Frauen an Bhutan und Irak und bei den Männern an Bangladesch, Myanmar und San Marino vergeben. Beim abschließenden Qualifikationsturnier sicherten sich bei den Frauen die Mannschaften aus Indien, Japan und der Republik China und bei den Männern die Mannschaften aus den USA, Mexiko und Japan die Teilnahme. Im Einzel qualifizierte sich bei den Frauen je eine Athletin aus Estland, Griechenland, dem Iran, Kasachstan, den Philippinen, der Schweiz, Türkei und Venezuela sowie bei den Männern je ein Athlet aus Bulgarien, Kasachstan, Polen, den Philippinen, Slowenien, der Schweiz und Venezuela. Nach Abschluss der Qualifikation gab Israel seinen Startplatz an den Weltverband zurück. Dieser wurde daraufhin an Deutschland neu vergeben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in der britischen Hauptstadt London wurden vom 27. Juli bis 3. August im Lord’s Cricket Ground vier Wettbewerbe im Bogenschießen ausgetragen. ", "tgt_summary": null, "id": 1953345} {"src_title": "Max Zwerbach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schwimmender Notaufstieg.", "content": "Aus einer Wassertiefe von weniger als etwa 10 Metern kann ein Taucher durch direktes Emporschwimmen, ohne Blei-Abwurf und ohne das Aufblasen der Tarierweste, relativ sicher an die Wasseroberfläche gelangen. Bei diesem Aufstieg muss der (Geräte-) Taucher über den ganzen Aufstieg bis zur Wasseroberfläche kontinuierlich ausatmen. Die Luft, die sich in der Lunge des Tauchers befindet, dehnt sich bei einem Aufstieg aus 12 Metern gemäß dem Gesetz von Boyle-Mariotte um den Faktor 2,2 aus. Selbst nach vollständigem Ausatmen vor Beginn des Notaufstiegs, kann sich die Restluft in der Lunge aufgrund der Abnahme des Umgebungsdrucks soweit ausdehnen, dass es zu einem Lungenriss während der letzten Meter vor der Wasseroberfläche kommen kann. Diese Art des Notaufstiegs wird auch oft CESA ( \"Controlled Emergency Swimming Ascent\"; deutsch: „kontrollierter, schwimmender Notaufstieg“) genannt. Im Open Water Diver-Kurs der Tauchorganisation PADI wird der CESA aus einer Tiefe von 6 bis 9 Metern geübt und geprüft.", "section_level": 1}, {"title": "Kontrollierter Notaufstieg.", "content": "Durch vorsichtiges Aufblasen der Tarierweste kann ein geübter Taucher eine Aufstiegsgeschwindigkeit von unter 10 m/min einhalten. Der Aufstieg erfolgt ohne Schläge mit den Flossen und um die Aufstiegsgeschwindigkeit konstant zu halten, muss alle 2 bis 3 Meter Luft aus der Tarierweste abgelassen werden. Mit nachlassendem Umgebungsdruck dehnt sich die Luft aus und erzeugt mehr Auftrieb. Auch bei dieser Art des Notaufstiegs ist es wichtig, dass der Taucher während des gesamten Aufstiegs konstant ausatmen kann oder zumindest flach ein- und stark ausatmet. Durch den nachlassenden Umgebungsdruck reicht ein Aufstieg von 60 Zentimeter aus, um einen Lungenriss zu verursachen. Auf 3 Meter Tiefe muss gestoppt werden und, sofern die Notlage dies zulässt, ein Sicherheits- bzw. Dekompressionsstopp von 3 Minuten durchgeführt werden. Danach ist ein langsames und sicheres Auftauchen möglich. Bei Tieftauchgängen wird empfohlen so schnell wie möglich auf 10 bis 15 Meter aufzusteigen, dort zu stoppen und sauber zu tarieren. Der Aufstieg kann dann mit max. 10 m/min bis auf 3 Meter fortgesetzt werden. Der weitere Aufstieg nach einem Dekompressionsstopp von 3 Minuten und langsamem Auftauchen wird als meist sicher angesehen. Dennoch kann dieses Vorgehen zu einer unterschiedlich schweren Dekompressionskrankheit führen. Dies kann einen Aufenthalt in einer Dekompressionskammer erforderlich machen. Im Gegensatz zum \"unkontrollierten Aufstieg\" lassen sich aber durch den kontrollierten Notaufstieg oft bleibende Schäden vermeiden. Trotzdem wird eine ärztliche Kontrolle nach jedem kontrollierten Notaufstieg dringend empfohlen, da Symptome auch erst bis zu 48 Stunden später auftreten können. Ein Taucher dessen Buddy in Panik gerät, sich verletzt oder wenn die Ausrüstung versagt, kann diesen durch einen kontrollierten Notaufstieg retten. Hierzu umklammert er mit seiner rechten Hand den Träger der Tarierweste des Buddys und bedient mit seiner linken Hand sowohl die eigene als auch die Ausrüstung des Buddys. Der nicht beeinträchtigte Taucher leitet den Notaufstieg. Sollten die Drucklufttauchgeräte beider Buddys normal arbeiten, so gestaltet sich der Notaufstieg relativ einfach. Ist jedoch eines der Geräte defekt, so kann der betroffene Taucher bei seinem Buddy Luft aus dem zweiten Atemregler, dem sogenannten Oktopus, erhalten. Alternativ können die beiden Taucher auch zur Wechselatmung übergehen. In der fortgeschrittenen Sporttauch-Ausbildung (PADI-Rescue Diver oder CMAS**) wird der kontrollierte Notaufstieg geübt. Dafür steigt man auf 20 bis 30 Meter ab und beginnt sogleich mit einem kontrollierten Notaufstieg. Durch die so gut wie nicht vorhandene Grundzeit ist das Risiko eines Dekompressionsunfalls relativ gering. Diese Übung wird in Taucherkreisen oft auch \"Rentnerlift\" genannt, weil der Taucher ohne körperliche Anstrengung sicher zur Wasseroberfläche gelangen sollte. Solotaucher, versuchen einen Notaufstieg in aller Regel zu vermeiden. Sie führen daher meist eine redundante Atemgasversorgung mit. Dies trifft auch auf Taucher zu, die in einer Umgebung sind, aus der ein Notaufstieg nicht möglich ist, wie z. B. Höhlentaucher oder Wracktaucher.", "section_level": 1}, {"title": "Unkontrollierter Notaufstieg.", "content": "Ein \"unkontrollierter (Not-)Aufstieg\", also das Auftauchen ohne Kontrolle bzw. erforderliche Reduzierung der Aufstiegsgeschwindigkeit, ist unbedingt zu vermeiden. Ein unkontrollierter Notaufstieg resultiert meist aus einem panikartigen bzw. durch Panik ausgelösten Aufblasen der Tarierweste, oft in Folge eines Mittelohrbarotraumas mit Perforation oder Ruptur des Trommelfells oder aufgrund von Essoufflement (sog. Taucheratemnot). Ebenfalls kann der Verlust oder, bspw. in Ohne-Luft-Situationen (leere Pressluftflasche), der Abwurf des Bleis zu einem unkontrollierten Notaufstieg führen. Ein unkontrolliert aufsteigender Taucher, der seine Tarierweste in 30 Meter Tiefe vollständig aufgeblasen und den Auftrieb beim Aufstieg nicht verringert hat, durchbricht innerhalb von etwa 15 Sekunden die Wasseroberfläche. Das entspricht etwa der 12-fachen empfohlenen Aufstiegsgeschwindigkeit von unter 10 m/min und der über 6-fachen maximalen Aufstiegsgeschwindigkeit von 18 m/min. Das Risiko eines Lungenrisses und einer schweren Dekompressionskrankheit ist beim unkontrollierten Aufstieg sehr groß. Diese Risiken bestehen bereits bei einem unkontrollierten Notaufstieg aus geringen Tiefen. Je nach Tauchtiefe und vorangehender Grundzeit besteht akute Lebensgefahr aufgrund von Stickstoffblasenbildung in Organen oder dem Kreislauf. Nach jedem unkontrollierten Notaufstieg ist aus tauchmedizinischer Sicht unbedingt und unverzüglich Erste Hilfe zu leisten und eine notfallmedizinische Untersuchung bzw. Behandlung einzuleiten (siehe Dekompressionskrankheit#Lebensrettende Sofortmaßnahmen und Erste Hilfe). Auch wenn ein betroffener Taucher nach einem Notaufstieg anfänglich in noch guter Verfassung zu sein scheint, kann sich dies schnell ändern und das Unfallopfer auch erst Stunden später Symptome zeigen und versterben.", "section_level": 1}, {"title": "Notaufstieg mit einem Tauchretter.", "content": "Ist ein getauchtes U-Boot manövrierunfähig oder hat sich ein großer Wassereinbruch ereignet, so kann sich die Besatzung mit einem Tauchretter an die Wasseroberfläche retten, wenn andere Rettungsmittel nicht verfügbar sind oder versagen. Durch eine Schleuse oder nach dem Herstellen des Druckausgleiches mit dem umgebenden Wasser und dem Fluten des Druckkörpers verlässt die Besatzung das U-Boot. Durch das Aufblasen des Tauchretters treibt der Träger dann an die Wasseroberfläche. Meist geschieht das Aufblasen durch eine kleine Druckluftpatrone. Die Atemluft wird für eine Zeit von etwa 15 bis 45 Minuten von einer Kalkpatrone chemisch erzeugt. Der Notaufstieg mit einem Tauchretter entspricht einem \"unkontrollierten Notaufstieg\" beim Gerätetauchen. Deshalb bestehen grundsätzlich auch die gleichen tauchmedizinischen Risiken. Da eine U-Boot-Besatzung – anders als Taucher – zuvor meist keinen Stickstoff im Körper angereichert hat, ist die Gefahr für die Dekompressionskrankheit sehr viel geringer.", "section_level": 1}, {"title": "Notaufstieg eines ganzen U-Boots.", "content": "Kann ein U-Boot nicht mehr tariert werden oder ist für das Ausblasen der Tauchzellen keine Energie mehr vorhanden, so kann bei vielen U-Booten ein Notaufstieg durchgeführt werden. Durch chemische Gaserzeuger wird das für das Notausblasen der Tauchzellen notwendige Gas erzeugt.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Notaufstieg ist ein aus einer Notsituation heraus resultierender, schneller und direkter Aufstieg bis zur Wasseroberfläche. Dabei werden eventuell die empfohlenen Aufstiegsgeschwindigkeiten und Dekompressionsstopps missachtet. Ein Notaufstieg aus großer Tiefe ist immer die letzte Möglichkeit, um das eigene und/oder das Leben des Buddys zu retten. Für Berufstaucher, Forschungstaucher, Sporttaucher oder ganze U-Boote und deren Besatzung gibt es Notaufstiegs-Verfahren. Es kann zwischen fünf verschiedenen Verfahren unterschieden werden, welche in den folgenden Unterabschnitten betrachtet werden.", "tgt_summary": null, "id": 195065} {"src_title": "Troublegum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem invers Software seit 1996 das DTP-Programm Calamus für verschiedene Computerplattformen vermarktet und weiterentwickelt hatte, stellte sich spätestens nach der Übernahme der Calamus-Programmrechte 2001 die Frage, ob Calamus weiterhin als natives Atari-Programm gepflegt oder nach Windows oder Mac OS portiert werden sollte. Die Portierung war den Entwicklern zu kostspielig und langwierig. Es entstand die Idee, ein ganz neues DTP-Programm nativ in Objective-C für Mac OS X zu schreiben. Die Entwicklung von iCalamus 1.0 begann im November 2003 und wurde mit einiger Verzögerung im Oktober 2006 fertiggestellt. iCalamus wird oft in Zeitschriften-Rezensionen mit InDesign, PageMaker und QuarkXpress verglichen. Aufgrund des ähnlichen Namens wird es oft als der neue Calamus für Mac angesehen. Im März 2018 kündigte invers Software an, den Geschäftsbetrieb und damit den Vertrieb und die Weiterentwicklung von iCalamus einzustellen. Im Mai 2018 wurde bekannt, dass der GraphicConverter-Hersteller Lemke Software iCalamus übernommen hat. Lemke Software vertreibt iCalamus seitdem in Eigenregie – sowohl direkt als auch über den Mac App Store – und will das Programm weiterentwickeln.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Dank einem speziellen Modul für die Abwicklung von Druckaufträgen für Fotobücher, Kalender und andere Druckobjekte der Firma Photographerbook ist es mit der kostenlosen, unregistrierten Version von iCalamus möglich, auch in iPhoto erstellte Fotobücher und Kalender drucken zu lassen. Normale iCalamus-Dokumente lassen sich in der unregistrierten Version mit gewissen Einschränkungen erstellen. Die registrierte Vollversion kostet zurzeit 129 EUR. iCalamus 1 unterstützte als Universal Binary Mac OS X ab 10.4.5. Die Ende 2013 veröffentlichte Version 2 benötigt (seit v2.14) mindestens OS X 10.11 (El Capitan) und ist ein 64-Bit-Programm. Das Programm liegt in elf Sprachen vor: Dänisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Lettisch, Niederländisch, Polnisch, Schwedisch, Spanisch, Tschechisch. Bisher gibt es noch keine Möglichkeit, Calamus-SL-Dokumente direkt in iCalamus zu laden.", "section_level": 1}, {"title": "Spezialitäten.", "content": "iCalamus kann vollständige Webseiten per Mausklick als PDF-Schnappschuss in Dokumente übernehmen. Mittels gruppierter Formrahmen lassen sich Bilder in Echtzeit maskieren. Wie sein Namensvetter Calamus unterstützt auch iCalamus echte virtuelle Kopien von Rahmen, bei denen es keine Mutter-Kind-Beziehung gibt; alle virtuellen Rahmen ändern sich gleichzeitig. Alle Gestaltungselemente lassen sich stufenlos transparent einstellen. Zum Erstellen von Maskierungen und Umflusspfaden ist ein Vektor-Tracer integriert. iCalamus unterstützt alle Mischmodi von PDF. ICC-Profile importierter Bilder werden unverändert an die Druckausgabe weitergeleitet. Als erstes DTP-Programm unterstützt iCalamus das LinkBack-Protokoll, mit dem sich externe Programme quasi wie Module in die Oberfläche des Programms einbinden lassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "iCalamus ist ein rahmenorientiertes Layout- und DTP-Programm für Mac OS X, das von der deutschen Software-Firma invers Software entwickelt wird. Der Name iCalamus lehnt sich an das vom selben Hersteller stammende Programm Calamus an, mit dem es allerdings nicht dokumentkompatibel ist und angeblich nicht einmal eine Zeile Quelltext übernommen hat. (Calamus leitet sich von der lateinischen Bezeichnung eines Schreibgerätes aus Schilfrohr ab – siehe Kalamos.)", "tgt_summary": null, "id": 506576} {"src_title": "Daryl Vaz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur und Kunst.", "content": "Für das Design der Station war das Architekturbüro \"Dunlop, Farrow & Aitkin\" verantwortlich. Die zwei Eingänge an der Dupont Street und an der Spadina Road präsentieren sich als gläserne „Blasen“, die von einem orangefarbenen Gitterwerk aus Metall eingefasst sind. An dieses Erscheinungsbild angelehnt, schuf der Bildhauer Ron Baird runde, ineinander greifende Türen, die Zugang zum verborgenen Unterwerk bieten und den Eindruck monumentaler Portale wecken. Die Innenausstattung der Station hebt sich von allen anderen durch die Verwendung runder Oberflächen und Formen ab. Die Wände sind mit orangefarbenen Keramikfliesen verkleidet. Die Sitzbänke auf den Bahnsteigen sind ebenfalls einmalig, einerseits durch ihre Rundheit, andererseits durch die Verwendung derselben Fliesen wie auf den Wänden. Insgesamt erwecken die Formensprache und die Farbgebung den Eindruck einer natürlichen Höhle. Unter Verwendung Tausender kleiner Glasteile schuf James Sutherland direkt auf den Fliesen zwei große farbenfrohe Blumenmosaiken namens \"Spadina Summer Under All Seasons\", die den botanischen Illustrationen von Georgia O’Keeffe nachempfunden sind. Sie befinden sich auf beiden Seiten der Bahnsteigebene und reichen hinauf in die Verteilerebene, die mit kleineren Blumenmosaiken verziert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "An dieser Stelle sollte die U-Bahn-Station ursprünglich im Mittelstreifen der geplanten Stadtautobahn Spadina Expressway zu liegen kommen. Nach Protesten von Anwohnern beschloss die Provinzregierung im Jahr 1971, südlich der damaligen Stadtgrenze (unweit der Station Eglinton West) nur noch den Bau der Subway zu fördern und die Schnellstraße nicht wie geplant bis zum Stadtzentrum zu vollenden. Der Wegfall der Stadtautobahn hatte zur Folge, dass die Subway-Strecke in einem Tunnel errichtet wurde. Die Eröffnung erfolgte am 28. Januar 1978. Im Tunnel unter dem Russell Hill nördlich der Station Dupont ereignete sich der bisher folgenschwerste Unfall in der Geschichte der Toronto Subway. Am 11. August 1995, kurz nach sechs Uhr abends, fuhr ein fahrender Zug auf einen stehenden auf. Dabei wurden drei Menschen getötet und 30 weitere zum Teil schwer verletzt. Ursachen waren einerseits menschliches Versagen, andererseits ein Konstruktionsfehler bei einer mechanischen Sicherheitsvorrichtung. Der Fahrer hatte ein leicht missverständliches Signal falsch interpretiert und fuhr mit voller Geschwindigkeit weiter anstatt abzubremsen. Gleichzeitig versagte eine Notbremsvorrichtung, die in einem solchen Fall hätte ausgelöst werden müssen. Nach dem Unfall war die Strecke fünf Tage lang gesperrt. Die Untersuchungsbehörden gaben in ihrem Bericht 18 Empfehlungen bezüglich Verbesserung der Sicherheitsbestimmungen ab. Anhand dieser Empfehlungen erstellte die Toronto Transit Commission eine 236 Punkte umfassende Checkliste und überprüfte daraufhin jährlich deren Umsetzung. Im August 2009 waren nur noch zwei Punkte offen, die ein System zur Geschwindigkeitskontrolle betreffen (dieses System befand sich damals in der Umsetzungsphase).", "section_level": 1}], "src_summary": "Dupont ist eine unterirdische U-Bahn-Station in Toronto. Sie liegt an der Yonge-University-Linie der Toronto Subway, an der Kreuzung von Spadina Road und Dupont Street. Die Station verfügt über Seitenbahnsteige und wird täglich von durchschnittlich 16.140 Fahrgästen genutzt (2015). In der Nähe befinden sich das Casa Loma und das Spadina House. Es bestehen Umsteigemöglichkeiten zu zwei Buslinien. Nahe der Station ereignete sich 1995 der bisher folgenschwerste Unfall auf dem Subway-Netz.", "tgt_summary": null, "id": 1498926} {"src_title": "Kiço Mustaqi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lelong studierte 1931 bis 1934 an der École normale supérieure. Ab 1938 war er Forscher am CNRS, 1941 wurde er promoviert. Von 1940 bis 1942 war er Chargé de Conférences an der Faculté de Sciences in Paris und danach bis 1944 Chargé de Cours an der Universität Grenoble (damals Faculté des Sciences), die damals einen Aufschwung erlebte, als Louis Néel während des Krieges mit seinem Straßburger Labor dorthin auswich. Ab 1946 bis 1954 war er Professor (für Mechanik) an der Universität Lille (Faculté des Sciences). Danach war er Professor in Paris, später an der Universität Paris VI (Pierre et Marie Curie), seit 1981 als Professor Emeritus. Lelong war 1959 bis 1961 mit Guy Camus Berater von Präsident De Gaulles für die nationale Erziehung, Forschung und öffentliche Gesundheit, wobei Lelong besonders Wert auf die Verbindung von Universität und Industrie legte, die er in Grenoble erlebt und unterstützt hatte. Von 1960 bis 1964 war er einer der \"zwölf Weisen\", die den Präsidenten in der Forschungspolitik berieten, und 1961 bis 1963 deren Leiter. Ebenfalls in den 1960er Jahren war er mehrfach Präsident der staatlichen Zweijahrespläne für Forschung. 1962 bis 1966 war er im Direktorium der CNRS und Vorsitzender der Mathematik-Abteilung. Er war an der Gründung der IRIA (Institut für Informatik und Automatisierung) und des DRME beteiligt und war Präsident des Centre International de Calcul de Rome. Lelong befasste sich insbesondere mit Potentialtheorie und Funktionentheorie mehrerer komplexer Variablen. 1942 führte er den Begriff der pluriharmonische Funktion ein und begründete 1950 die metrische Untersuchung komplexer analytischer Mengen. In den 1960er Jahren führte er den Begriff positiver geschlossener Ströme („Courants“) ein. Er leitete lange ein bekanntes Analysis-Seminar in Paris, später zusammen mit Pierre Dolbeault und seinem Schüler Henri Skoda. Die Beiträge des Seminars wurden bei Springer in dessen „Lecture Notes in Mathematics“-Reihe veröffentlicht. Seit 1980 war er korrespondierendes Mitglied und seit 1985 Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften. 1950 erhielt er deren Prix Eugène Dickson und 1967 deren Prix Ernest Déchelle. 1972 erhielt er den Grand Prix für Mathematik und Physik. Er war Kommandeur der Ehrenlegion, Offizier der Palmes Académiques, Ritter des Ordens für Verdienste um das Gesundheitswesen, Kommandeur des Ordens der Sonne von Peru und des Ordens vom Schwarzen Stern. 1963 war er Präsident der Société Mathématique de France. Er war Ehrendoktor der Universität Uppsala. Lelong war von 1947 bis 1977 mit der Mathematikerin Jacqueline Lelong-Ferrand verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pierre Lelong (* 14. März 1912 in Paris; † 12. Oktober 2011) war ein französischer Mathematiker, der sich mit Analysis beschäftigte.", "tgt_summary": null, "id": 548403} {"src_title": "Marion Lorne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Erste internationale Erfahrungen sammelte Olha Saladucha bereits 1999 als sie bei den Jugendweltmeisterschaften in Bydgoszcz mit 12,76 m den neunten Platz belegte, wie auch bei den Junioreneuropameisterschaften zwei Jahre darauf in Grosseto mit 13,07 m. 2002 wurde sie bei den Juniorenweltmeisterschaften in Kingston mit einer Weite von 13,17 m Fünfte und bei den U23-Europameisterschaften 2005 in Erfurt mit 13,93 m Vierte. Anschließend gewann sie bei der Sommer-Universiade in Izmir mit 13,96 m die Silbermedaille. Bei den Europameisterschaften im Jahr darauf in Göteborg belegte sie mit 14,38 m den vierten Platz. 2007 siegte sie mit neuer Bestleistung von 14,79 m bei den Studentenweltspielen in Bangkok und klassierte sich bei den Weltmeisterschaften in Osaka mit einer Weite von 14,60 m auf dem fünften Platz. 2008 folgte ein sechster Platz bei den Hallenweltmeisterschaften in Valencia mit 14,32 m, wie auch bei den Olympischen Spielen in Peking, bei denen sie im Finale 14,70 m weit sprang. 2009 war Saladucha nicht aktiv, kehrte aber 2010 erfolgreich zurück. Bei den Europameisterschaften in Barcelona siegte sie mit 14,81 m und 0,25 m Vorsprung auf die Italienerin Simona La Mantia. Bei den Weltmeisterschaften im Jahr darauf im südkoreanischen Daegu wurde sie Weltmeisterin mit einer persönlichen Bestweite von 14,94 m. 2012 verteidigte Saladucha in Helsinki ihren Europameistertitel und verbesserte nochmal ihre persönliche Bestweite auf 14,99 m. Bei den Olympischen Sommerspielen kurz darauf in London als Favoritin angetreten, rettete sie erst im letzten Sprung auf 14,79 m die Bronzemedaille hinter der Kasachin Olga Rypakowa und Caterine Ibargüen aus Kolumbien. Im März 2013 gewann sie bei den Halleneuropameisterschaften im schwedischen Göteborg die Goldmedaille mit der persönlichen Bestweite von 14,88 m. 2014 folgte der Gewinn der Silbermedaille bei den Hallenweltmeisterschaften im polnischen Sopot mit 14,45 m hinter der Russin Jekaterina Konewa sowie der dritte Titel in Folge bei den Europameisterschaften in Zürich, bei denen sie eine Weite von 14,73 m erreichte. 2015 nahm sie an den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2015 in Peking teil und belegte dort mit 14,41 m im Finale den sechsten Platz, wie auch bei den Europameisterschaften in Amsterdam im Jahr darauf mit 14,23 m. Sie qualifizierte sich aber auch für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, bei denen sie mit 13,96 m in der Qualifikation ausschied. 2018 nahm sie bereits zum sechsten Mal an den Europameisterschaften in Berlin teil, konnte sich aber dismal mit 14,04 m erstmals nicht für das Finale der besten zwölf qualifizieren. 2019 gewann sie bei den Halleneuropameisterschaften in Glasgow mit einer Weite von 14,47 m im Finale die Bronzemedaille hinter der Spanierin Ana Peleteiro und Paraskevi Papachristou aus Griechenland. 2007 und 2008 sowie 2017 und 2018 wurde Saladucha Ukrainische Meisterin im Dreisprung im Freien sowie 2007 und 2008, 2014 und von 2017 bis 2019 auch in der Halle. 2011 sicherte sie sich zudem die Gesamtwertung der IAAF Diamond League. Sie ist mit dem ukrainischen Radrennfahrer Denys Kostjuk liiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Olha Walerijiwna Saladucha (, engl. Transkription \"Olha Saladukha\"; * 4. Juni 1983 in Donezk, USSR) ist eine ukrainische Dreispringerin. Sie war 2011 Weltmeisterin sowie 2010, 2012 und 2014 Europameisterin.", "tgt_summary": null, "id": 1407678} {"src_title": "Koe de Oshigoto!", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mircia David wurde im Jahr 1914 in Sinaia geboren. Nach wenigen Jahren zog die Familie nach Oradea um. Er spielte zunächst Oina und begann erst später mit dem Fußballspielen. Sein Vorbild war der österreichische Torwart Rudolf Hiden.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Spieler.", "content": "David begann seine Karriere bei seinem Heimatverein Clubul Atletic Oradea. Dort rückte er in der Saison 1933/34 in die erste Mannschaft auf und gab am 8. Oktober 1933 seinen Einstand in der höchsten rumänischen Spielklasse, der Divizia A. In der Saison 1935/36 wurde David bei CAO zum Stammspieler. Im Jahr 1938 verließ David CAO und schloss sich dem rumänischen Spitzenklub Venus Bukarest an. Dort konnte er in den Jahren 1939 und 1940 die rumänische Meisterschaft erringen. Als Venus nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in die zweithöchste Spielklasse, die Divizia B, eingeordnet wurde, blieb er dem Verein zunächst treu, schloss sich aber im Jahr 1947 dem Ligakonkurrenten August 23 Lugoj an. Nach einem sportlich enttäuschenden Jahr in Lugoj kehrte David nach Oradea zu CAO, das mittlerweile unter dem Namen ICO Oradea spielte, zurück. Dort gelang ihm in der Saison 1948/49 erneut der Gewinn der Meisterschaft. Im Jahr 1951 beendete er dort seine Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "David absolvierte zwölf Spiele für die rumänische Fußballnationalmannschaft. Seinen Einstand gab er am 4. Oktober 1936 gegen Ungarn. Im Jahr 1938 nominierte ihn Nationaltrainer Alexandru Săvulescu zwar für den Kader zur Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich, setzte ihn aber nicht ein.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn übernahm David im Jahr 1952 Știința Iași in der Divizia B. Nach dem Aufstieg in die Divizia A am Ende der Saison 1959/60 gab er den Trainerjob auf und wechselte zum rumänischen Fußballverband.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mircea David (* 16. Oktober 1914 in Sinaia, Kreis Prahova; † 12. Oktober 1993 in Iași) war ein rumänischer Fußballtorhüter. Er bestritt 143 Partien in der höchsten rumänischen Fußballliga, der Divizia A, und nahm als Ersatzspieler an der Fußball-Weltmeisterschaft 1938 teil.", "tgt_summary": null, "id": 2139706} {"src_title": "Bahnhof Katowice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "In zehn von einem kurzen Vorwort eingeleiteten Abschnitten resümiert Nietzsche die Hauptthemen seines Spätwerks. Wie er in der autobiographischen Schrift Ecce homo schrieb, bezieht sich „Götze“ auf das, was man bisher Wahrheit genannt habe, auf deren Ende die (Metapher der) Dämmerung deute: „Götzen-Dämmerung – auf deutsch: Es geht zu Ende mit der alten Wahrheit...“ Das Bild des Hammers, das auf eine heftige Zerstörung des Alten hinweist, ergänzt Nietzsche im Vorwort mit dem der Stimmgabel. Mit ihr verweist er auf das diagnostische Vorgehen, dass die so hinterfragten Götzen „hohle Töne“ von sich geben können. Zu den Schwerpunkten seiner Kritik gehören Metaphysik und Moral, Religion und erneut das Phänomen der Dekadenz, mit der sich Nietzsche seit langem beschäftigt und die er in unterschiedlichen Manifestationen beschrieben hatte. Der metaphysische Dualismus (Zweiteilung) beherrsche die Geschichte der abendländischen Kultur und Philosophie und teile die Welt in einen wahren und einen scheinbaren Bereich. Nietzsche arbeitet Phasen der platonischen und christlichen, Kantischen und positivistischen Einflussnahme dieser Trennungen heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Das Problem des Sokrates.", "content": "Am Beispiel des Sokrates, den er als kranken Niedergangs-Typen charakterisiert, vertieft sich Nietzsche in die Probleme der Dekadenz und Idiosynkrasie. Bereits in seiner noch im Banne Richard Wagners stehenden Frühschrift Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik hatte er sich mit der Zentralgestalt der griechischen Philosophie befasst und eine Kritik des \"Sokratismus\" formuliert. Dieser war für Nietzsche eine Verfallserscheinung und ließ die Tragödie verkümmern, indem das Element des Dionysischen verdrängt wurde. Dem bis in die Gegenwart anhaltenden Verfall stellte er die Werke des damals noch hochgeschätzten Komponisten gegenüber, in denen die Kräfte versöhnt seien. Die Ideen von Sokrates und Platon repräsentierten Verfalls-Symptome „griechischer Auflösung“, ihre Werturteile über das Leben seien dumm, hätten keinen philosophischen Wert und könnten nur als Symptome einer Krankheit verstanden werden. Der Wert des Lebens sei nicht abzuschätzen, und wer diese Frage als Philosoph zum Problem mache, untergrabe seine Weisheit. Mit Sokrates schlage der vornehme griechische Geschmack in die Dialektik um, mit welcher der „Pöbel“ nach oben komme. Wo die Autorität zur guten Sitte gehöre und nicht zu begründen, sondern zu befehlen sei, gelte der Dialektiker als „Hanswurst“. Die Sokratische Ironie sei womöglich Ausdruck von „Pöbel-Ressentiment“.", "section_level": 2}, {"title": "Die Vernunft in der Philosophie.", "content": "Im dritten Abschnitt – „Die Vernunft in der Philosophie“ – beklagt Nietzsche den Mangel der Philosophen an historischem Sinn, ihre Ablehnung des Werdens sowie ihre Neigung, „das Letzte und das Erste“ zu verwechseln, von höchsten Begriffen auszugehen, ohne ihre Entstehung zu berücksichtigen, ja sie von sich zu weisen. Das Höhere, so glaubten die meisten, dürfe nicht aus dem Niederen wachsen. Was, wie die Moral, ersten Ranges sei, müsse „Causa sui“ also nicht \"geworden\" sein, womit man den Begriff Gott erreicht habe: Das Letzte werde als Erstes gesetzt, als Ursache an sich. Die Menschheit habe teuer dafür gezahlt, die „Gehirnleiden kranker Spinneweber“ ernst zu nehmen. Es sei zudem falsch, dem Zeugnis der Sinne zu Gunsten einer Scheinwelt zu misstrauen. Was die Philosophen seit Jahrtausenden gemacht hätten, seien „Begriffs-Mumien“ gewesen, nichts Lebendiges sei aus ihren Händen gekommen. Die Vernunft sei die Ursache einer sinnlosen Zweiteilung der Welt. Die Sinne selbst würden nicht lügen, was aber aus ihrem Zeugnis \"gemacht\" werde, lege die Lüge hinein. Die Welt im Sinne des Christentums oder Kants in eine wahre und scheinbare zu trennen, sei eine Suggestion der Dekadenz.", "section_level": 2}, {"title": "Moral als Widernatur.", "content": "Im folgenden Kapitel unterzieht Nietzsche den Umgang mit den Leidenschaften einer Kritik, die mit physiologischen und psychiatrischen Fachbegriffen arbeitet. Den Passionen gegenüber habe sich vor allem die Kirche falsch verhalten, deren Praxis lebensfeindlich sei. Statt danach zu fragen, wie man Begierden \"vergeistigen\" und verschönen könne, seien sie bekämpft worden. „Aber die Leidenschaften an der Wurzel angreifen heisst das Leben an der Wurzel angreifen.“ Nietzsche unterscheidet eine „gesunde“ von einer „widernatürlichen“ Moral. Jede gesunde Moral sei von einem „Instinkt des Lebens beherrscht“, während die widernatürliche, „das heisst fast jede Moral, die bisher gelehrt...worden ist“, sich gegen die „Instinkte des Lebens“ wende und diese, „bald heimlich, bald laut“ verurteile. Die Vergeistigung der Sinnlichkeit, die Liebe, sei ein Triumph über das Christentum. Auch die Feindschaft sei vergeistigt worden, indem man nun ihren tiefen Wert begreife. Habe die Kirche zu allen Zeiten die Vernichtung ihrer Feinde angestrebt, würden die „Antichristen“ den Vorteil gerade darin sehen, dass die Kirche bestehe. In dieser „neuen Schöpfung“ voller Gegensätze seien „Feinde“ nötiger als „Freunde“, und auch den Wert der „inneren Feinde“ habe man erkannt: „Man ist nur fruchtbar um den Preis, an Gegensätzen reich zu sein“.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung und Titel.", "content": "Nietzsche hatte während des Sommers 1888, seines letzten, von hektischer Produktivität geprägten Schaffensjahres, den schon seit 1885 gehegten Plan aufgegeben, ein umfangreiches Hauptwerk mit dem Titel Wille zur Macht zu veröffentlichen. Nun arbeitete er an einem ähnlich breit angelegten Projekt: Der „Umwertung aller Werte“, aus dem er später die ersten 23 Abschnitte für den Antichristen und weitere Arbeiten wie den \"Ecce homo\", \"Nietzsche contra Wagner\" und den Gedicht-Zyklus \"Dionysos-Dithyramben\" ziehen sollte. In die \"Götzen-Dämmerung\" ging ein großer Teil des Materials aus dem \"Willen zur Macht\" ein. Die im Oktober 1888 vollendete Schrift sollte der Zusammenfassung und einer „vollkommenen Gesammt-Einführung“ in seine Philosophie dienen. In einem Brief an Franz Overbeck schrieb Nietzsche, dass er das druckfertige Manuskript innerhalb von zwanzig Tagen vollendete. Nietzsche schwebte dafür zunächst der Titel „Müßiggang eines Psychologen“ vor. Sein Freund Peter Gast indes schrieb ihm am 20. September, dieser Name klinge zu anspruchslos. Nietzsche habe seine Artillerie auf die „höchsten Berge gefahren“, habe Geschütze „wie es noch keine gegeben“ und brauche nur „blind zu schießen, um die Umgegend in Schrecken zu versetzen.“ Alles das sei kein „Müßiggang“ mehr. Wenn ein „unfähiger Mensch“ wie Gast bitten dürfe, so wünsche er sich einen „prangenderen glanzvolleren Titel.“ Nietzsche kam der Bitte nach und wählte die wirkungsvollere Bezeichnung „Götzen-Dämmerung,“ mit der er parodistisch auf Richard Wagners Oper \"Götterdämmerung \" anspielte. In einem Brief an Paul Deussen schrieb Nietzsche, die Schrift gebe einen „sehr strengen und feinen Ausdruck meiner ganzen philosophischen Heterodoxie“, die unter viel Anmut und Bosheit versteckt sei. Die Wagnerschrift und die \"Götzendämmerung\" seien wirkliche Erholungen während der „unermesslich schweren“ Aufgabe der \"Umwertung aller Werte\". Würde man die radikale Umwälzung verstehen, führte dies zu einer Spaltung der „Geschichte der Menschheit in zwei Hälften“. Der im Vorwort erwähnte, aber nicht exakt zitierte Wahlspruch lässt sich auf den römischen Dichter Aulus Furius Antias zurückführen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung und Rezeption.", "content": "Die Götzen-Dämmerung zählt zu den umstrittenen, vielschichtigen Werken, die das Bild von Nietzsches Philosophie am stärksten geprägt haben. Mit seinem atemlosen, hochfahrenden Stil gehört es zum stürmischen Finale des Jahres 1888. Nietzsches (auch krankheitsbedingte) Ungeduld zu publizieren bewirkte, dass sein architektonisches Gefühl ebenso schwand wie die theoretische und systematische Tendenz, die sich in den vorhergehenden großen Werken – \"Jenseits von Gut und Böse\" und der Genealogie der Moral – noch in herausragender Form gezeigt hatten. Wie Giorgio Colli formuliert, richtete der „paradoxe Knoten“ seiner Existenz, seine \"Unzeitgemäßheit\" ihn zugrunde, eine Einstellung, nach der alle von der Gegenwart hochgehaltenen Werte verachtenswert seien. Sei es schon schwer, mit dieser Überzeugung zu leben, werde es quasi unmöglich, sie der Gegenwart aufzudrängen, die \"Unzeitgemäßheit\" somit zeitgemäß zu machen. Das im Untertitel formulierte Programm ist häufig im Sinne einer gewaltfördernden Anleitung interpretiert und missverstanden worden. Auf die im Werk angelegte, von ihm provozierte Möglichkeit eines Missbrauchs der physiologischen Termini für eine menschenfeindliche „Sozialhygiene“ bis in die Zeit des Nationalsozialismus ist mehrfach hingewiesen worden. Nietzsche, der sich immer wieder mit physiologischen Fragestellungen (der Ernährung, der Diät) befasst hatte, scheint der Versuchung erlegen zu sein, die Dekadenz von einer rein naturalistischen Perspektive zu betrachten. So weist er auf physiologische Übereinstimmungen der Denker hin, die eine falsche, geringschätzige Auffassung vom Leben vertreten hätten und hebt die Hässlichkeit und „niedere Herkunft“ Sokrates’ hervor. Die Hässlichkeit sei häufig Ausdruck einer „gehemmten Entwicklung“ oder erscheine als „niedergehende Entwicklung.“ Anthropologen unter den Kriminalisten würden behaupten, der „typische Verbrecher sei hässlich [...] Aber der Verbrecher ist ein décadent. War Sokrates ein Verbrecher?“ Diese Herangehensweise führt im Kapitel „Streifzüge eines Unzeitgemäßen“ zu dem fatalen, vielgedeuteten Abschnitt „Moral für Ärzte“, in dem der Kranke als „Parasit der Gesellschaft“ bezeichnet wird. Manchmal sei es „unanständig, noch länger zu leben.“ Nachdem der „Sinn vom Leben, das Recht zum Leben verloren gegangen“ sei, sollte das „Fortvegetieren [...] in feiger Abhängigkeit eine Verachtung der Gesellschaft nach sich ziehen.“ Ein „wirkliches Abschiednehmen“ „auf stolze Art“ sei möglich, wenn der Tod aus freien Stücken und zur rechten Zeit, „inmitten von Kindern und Zeugen vollzogen“ werde. Das alles erscheine im Gegensatz zu „der erbärmlichen und schauderhaften Komödie, die das Christentum mit der Sterbestunde getrieben“ habe. In seinem Essay Nietzsches Philosophie im Lichte unserer Erfahrung beleuchtete Thomas Mann die scheinbar antihumanen Entgleisungen Nietzsches und bezeichnete sie als „trunkene und darum im Grunde nicht ernst gemeinte Provokationen des \"Ideals der Sittlichkeit\"“, von dem Novalis gesprochen hatte. Dieses Ideal, so Novalis, habe keinen „gefährlicheren Nebenbuhler“ als den der „höchsten Stärke“, das man auch „das Ideal der ästhetischen Größe benannt“ habe. Den schrillen Herausforderungen Nietzsches mit moralischer Entrüstung zu begegnen, sei inhuman und dumm. Man habe in Nietzsche ein Hamletschicksal vor sich, das Ehrfurcht und Erbarmen einflöße. Mit einem sensiblen Registrierungsinstrument habe er den kommenden Imperialismus vorempfunden und den Faschismus als „zitternde Nadel“ angekündigt. Allerdings seien die Ruchlosigkeiten geeignet gewesen, in der „Schund-Ideologie“ ihren Platz zu finden. Die „Moral für die Ärzte“ der Götzen-Dämmerung und manche seiner Züchtungs- und Ehevorschriften seien „tatsächlich, wenn auch vielleicht ohne wissentliche Bezugnahme auf ihn, in die Theorie und Praxis des Nationalsozialismus übergegangen“. Letztlich aber sei der Faschismus als pöbelhaftes „Kultur-Banausentum“ dem hohen Geist Nietzsches mit seinen vornehmen Idealen im Grunde fremd.", "section_level": 1}], "src_summary": "Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophirt ist ein 1889 veröffentlichtes Spätwerk Friedrich Nietzsches, in dem er wesentliche Aspekte seines bisherigen Denkens zusammenfasste. Mit ihm setzte er den Weg der \"Umwertung aller Werte\" weiter fort und bezog sich auf die „Götzen“ seiner Zeit, deren \"Dämmerung\" er voraussah. ", "tgt_summary": null, "id": 1657146} {"src_title": "Bendamustin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die vier Freunde Kendall Knight, James Diamond, Carlos Garcia und Logan Mitchell leben in Minnesota und sind Eishockeyspieler. Eines Tages kündigt der weltweit bekannte und erfolgreiche Produzent Gustavo Rocque an, dass er durch Amerika ziehen und den neuen Star am Musikhimmel suchen wird. Allerdings verläuft diese Suche aufgrund Gustavos Launen eher schlecht. Der US-Bundesstaat Minnesota ist seine letzte Anlaufstelle, bevor er die Suche aufgeben will. James, dessen größter Traum es ist, in Hollywood Karriere zu machen, erfährt am Tage des Castings von selbigem, möchte dort aber nicht alleine hingehen. So überzeugt er seine Freunde, ihn zu begleiten. Nachdem Logan und Carlos von dem wutentbrannten Gustavo aussortiert wurden, erhält James seine Chance, doch auch er versagt. Kendall jedoch gelingt es, den Produzenten zu überzeugen. Die Karriere von Kendall war eigentlich schon sicher, bis er sich entscheidet, nicht ohne seine drei Freunde nach Hollywood zu kommen. Nach einigem Hin und Her willigt Gustavo in die Forderungen der Jungs ein, mit der Bedingung, sie täten, was er von ihnen verlange. So gelangen sie nach Hollywood, wo sie sich im Studio und auch in ihrem Hotel, dem Palmwoods, vor Plattenfirmenbossen, dem cholerischen Gustavo und den jungen Talenten, die ebenfalls im Palmwoods wohnen, beweisen müssen und lernen das Leben als Teenager in Hollywood zu meistern.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Die erste Staffel dreht sich hauptsächlich um die Aufgabe der Band, ihr erstes Musikalbum erfolgreich auf den Markt zu bringen. Dabei werden sie anfangs von Gustavo, seiner Assistentin Kelly Wainright, Kendalls Schwester Katie und deren Mutter, Kendalls Freundin Jo Taylor, die er im Verlauf der Staffel kennenlernt und der exzentrischen Jungschauspielerin Camille, die eine Beziehung mit Logan eingeht, unterstützt. Gegen Ende der Staffel soll es dann zum ersten Konzert der Band kommen. Dies gestaltet sich jedoch durch eine Entführung der vier durch Gustavos Erzfeind Hawk schwierig, dennoch gelingt es der Band am Ende, ihr Konzert zu halten. Da das Konzert ein großer Erfolg ist, gehen die Vier danach auf eine Tournee.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 2.", "content": "In der zweiten Staffel sammeln Big Time Rush neue Erfahrungen als Band, zum Beispiel wie man mit Fans umgeht, Liveauftritte oder eigene Songs schreiben. Sie kommen öfter ins Fernsehen und werden immer berühmter und erfolgreicher, zum Beispiel mit ihrem ersten Nummer-eins-Hit. Es wird ebenso mehr über ihr Privatleben gezeigt als in der ersten Staffel, also mehr von Kendall, James, Logan und Carlos’ Musik abgewichen und mehr auf die Herausforderungen im Leben konzentriert. Gegen Ende der Staffel geht es auch um ihr zweites Album \"Elevate\". Die letzte Episode leitet anschließend die Welt-Tour und somit den Film ein.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion.", "content": "Am 12. März 2010 gab Nickelodeon auf einer Pressemitteilung bekannt, dass eine zweite Staffel produziert wird. Die Dreharbeiten fanden ab dem 19. Juli 2010 statt und ausgestrahlt wird sie seit dem 25. September 2010 in den USA, sowie seit dem 6. Februar 2011 in Deutschland. Eine dritte Staffel mit 20 Episoden wurde im Mai 2011 bestellt und im Januar 2012 produziert. Die Episodenanzahl der dritten Staffel wurde von 20 auf 12 reduziert. Im August 2012 gab Nickelodeon die Produktion einer vierten Staffel mit 13 Episoden bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Ursprungsidee.", "content": "Bei den ersten ursprünglichen Planungen sollte es um die vier Skater Curt Knight, James Diamond, Carlos Garcia und Logan Mitchell gehen, die aus Wisconsin sind. Curt hat keine kleine, sondern eine große Schwester und auch Curts Mutter Mrs. Knight wird von einer anderen Schauspielerin gespielt. Curt wird von Curt Hansen gespielt, der Rest von der aktuellen Besetzung. Der Name der Sendung und der Band lautete \"Brand New Day\". Die Debüt-Single von Brand New Day ist der Song \"This Is Our Someday\", diese Single wurde in einigen kurzen Abschnitten in der Folge \"Big Time – Guru\" gespielt, allerdings nur von Logan Henderson gesungen. Griffin erwähnt bereits in der Pilot-Folge, dass er einen Bad Boy haben will, woraufhin Curt einverstanden ist. Die Schauspieler sprechen etwas andere Dialoge in dieser Handlung und es werden andere Kulissen verwendet. Es wurde die Pilot-Folge mit dieser Handlung und der etwas abgeänderten Besetzung gedreht, woraufhin man sich dagegen entschied. In die am Ende benutzte Handlung kam nur sehr wenig aus der geplanten Handlung. Curt Hansen hatte in den Episoden \"Big Time Foto\" und \"Big Time Konzert, Teil 1\" noch Gastauftritte als \"Dak Zevon\".", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand unter der Dialogregie von Nicolás Artajo durch die Synchronfirma Arena Synchron GmbH in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Im November 2011 gab Nickelodeon bekannt, dass die Produktion zum ersten Spielfilm zur Serie. Es wird ein Agentenfilm und gleichzeitig eine Komödie, in dem es darum geht, dass \"Big Time Rush\" eine Welttournee startet, die in London beginnt. Am Flughafen vertauschen Kendall, James, Logan und Carlos ihre Koffer mit Doppelagenten aus aller Welt, woraufhin sie nun die Welt retten und gleichzeitig ihr Auftaktkonzert vorbereiten müssen. In den USA wurde \"Big Time Movie\" am 10. März 2012, in Deutschland, Österreich und der Schweiz am 22. September 2012 auf Nickelodeon ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "In fast jeder Episode der Serie wird ein neuer oder schon bekannter Song gesungen, die meisten dieser Songs stammen von der Band Big Time Rush: Am 11. Oktober 2010 erschien das erste Album von \"Big Time Rush\" in den USA und am 17. Dezember 2010 auch in Deutschland. Das Album mit dem Namen \"B.T.R.\" enthält zum ersten Mal in voller Länge die Songs \"The City is Ours\", \"Famous\", \"Halfway There\" und \"Stuck\". Im November 2011 folgte das Album Elevate. Bisher wurde auch noch ein Soundtrack zur ersten Staffel veröffentlicht mit dem Namen \"Best of Season 1\". Auf dem Soundtrack sind aber nicht alle Lieder zu hören, die in der ersten Staffel vorkamen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Big Time Rush ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die zum ersten Mal am 28. November 2009 in den Vereinigten Staaten lief. In Deutschland wird sie seit dem 24. April 2010 auf dem Sender Nickelodeon ausgestrahlt. In der Serie geht es um vier Teenager-Freunde, die plötzlich als Band berühmt werden. ", "tgt_summary": null, "id": 2549} {"src_title": "St George the Martyr Southwark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Geschichte.", "content": "An der Stelle, an der das noch heute existente Bauwerk steht, befand sich schon vor der normannischen Eroberung Englands eine Kirche, doch der heutige Bau stammt aus dem 12. Jahrhundert. Die Fenster und der Kirchturm wurden im 15. Jahrhundert hinzugefügt. Die Kirche wurde vor allem von den Schiffern auf dem Fluss genutzt, weswegen es auch eine Anlegestelle an der Kirche gab. Von dieser gibt es jedoch keine Spuren mehr. Die Kirche war eine Filialkirche der St Peter’s Church in Burnham. Ein Versuch, die Kirche zu einer eigenständigen Pfarrkirche zu machen, schlug 1737 fehl, weil nicht genügend Geld für die Stiftung aufgebracht werden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "St Mary Magdalene’s ist aus Bruchsteinen von Feuerstein und Kreide gebaut. Kleine Fragmente aus Feuerstein wurden in den Mörtel eingearbeitet; diese Vorgehensweise hat teilweise eine funktionelle Bedeutung und ist teilweise von dekorativem Nutzen. Der Kirchturm ist mit Brettern als Wetterschutz verkleidet; er erhebt sich auf einer Holzfachwerkkonstruktion. Der Eingang befindet sich auf der Südseite. Hoch oben an der westlichen Wand ist ein kleines Lanzettfenster, das vermutlich aus dem 12. Jahrhundert stammt. Im Innern der Kirche ist ein Teil des ursprünglichen Kirchengestühls aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Der Rest der Innenausstattung stammt weitgehend aus dem 18. und 19. Jahrhundert. In einem Behältnis mit verglaster Vorderseite an der Nordseite der Kirche befinden sich Fragmente von bemalten und vergoldeten Alabaster-Skulpturen, die wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert stammen; diese stellen biblische Themen dar. Das Geläute besteht aus drei Glocken. Die größte stammt aus dem Jahr 1536 und wurde in einer Gießerei in Reading, Berkshire gegossen, die beiden anderen wurden 1631 und 1636 von Ellis I. Knight gegossen.", "section_level": 1}, {"title": "Jüngere Vergangenheit und Gegenwart.", "content": "Die Kirche wurde 1975 als überflüssig erklärt und daraufhin wurde geplant, sie entweder abzureißen oder zu Wohnzwecken umzubauen. Nach einer örtlich geführten Kampagne ging das Gebäude im Juni 1983 in das Eigentum der \"Friends of Friendless Churches\" über. Die Kirche ist immer noch geweiht und wurde seit 1983 gelegentlich für Gottesdienste benutzt. Die Kirche musste dann jedoch für die Öffentlichkeit geschlossen werden, weil sich der Kirchturm als einsturzgefährdet erwies. Nachdem der Verputz aus dem 19. Jahrhundert vom Fuß des Turmes entfernt wurde, stellte man fest, dass das Gebälk völlig verrottet war. Die Kosten für die Instandsetzung beliefen sich auf 200.000 £. Davon wurden rund 70 % von English Heritage als Zuschuss gewährt und der Rest setzte sich aus verschiedenen Quellen zusammen, darunter die Sir John Smith and the Francis Coales Charitable Foundation sowie das Eton College. Die Renovierung des Kirchturmes ist abgeschlossen und während der Jahre 2010–2011 wurden Arbeiten an den Fenstern durchgeführt. Die Restaurierungsarbeiten amm Kirchturm wurden 2005 mit einem Preis des Royal Institute of British Architects für Erhaltungsmaßnahmen ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "St Mary Magdalene’s Church ist ein nicht mehr benutztes Kirchengebäude am nördlichen Ufer der Themse in der Nähe von Boveney in Buckinghamshire in England. Sie steht etwa drei Kilometer westlich von Eton College. Das Bauwerk wurde am 23. September 1955 von English Heritage im \"Grade I\" in die Statutory List of Buildings of Special Architectural or Historic Interest aufgenommen. Sie wird von den Friends of Friendless Churches unterhalten.", "tgt_summary": null, "id": 583398} {"src_title": "JŽ-Baureihe 461", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie und Naturraum.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Elbe-Elster-Gebiet befindet sich im Dreiländereck der Bundesländer Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Es umfasst in seinem Kerngebiet hauptsächlich die namensgebende Niederung zwischen den Flüssen Elbe und Schwarze Elster bis zu deren Zusammenfluss. In der Gegenwart werden durch die 1993 erfolgte Bildung des Landkreises Elbe-Elster und dessen nachfolgende touristische Vermarktung auch Teile der Niederlausitz um Finsterwalde und Sonnewalde", "section_level": 2}, {"title": "Geologie und Oberflächengestalt.", "content": "Die Oberflächengestalt der Region ist von einer relativ flachen Landschaft mit kleineren Hügelketten, Flüssen und Seen geprägt, die hauptsächlich im Quartär entstand. Die Eismassen der vorletzten Eiszeit hinterließen eine typische Moränenlandschaft. Unterteilt ist die Region deshalb im Wesentlichen in die beiden Raumeinheiten \"Elbe-Elster-Tiefland\" sowie die \"Lausitzer Becken- und Heidelandschaft\". Das Elbe-Elster-Tiefland erstreckt sich im Westen der Region im Lausitzer Urstromtal, einem Teil des in der Saaleeiszeit entstandenen Breslau-Magdeburg-Bremer Urstromtales, das im Bereich der Schraden-Niederung zwischen Elsterwerda und Merzdorf mit sieben Kilometer Breite seine engste Stelle erreicht und dann nach Nordwesten schwenkt. Untergliedert in drei Teilabschnitte (Elbe-Elster-Gebiet, ostwestlich gerichteter Elbabschnitt, Magdeburger Elbabschnitt) umfasst das Elbe-Elster-Tiefland eine Fläche von etwa 1970 km2. Es erstreckt sich im Bereich von der Elbe-Elster-Niederung zwischen dem an der Elbe gelegenen Riesa im Süden und Lauchhammer an der Schwarzen-Elster bis südlich der", "section_level": 2}, {"title": "Schützenswerte Geotope im Bereich des Elbe-Elster-Landes.", "content": "Das \"Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe Brandenburg\" (heute Landesamt für Bergbau, Geologie und", "section_level": 3}, {"title": "Bodenschätze.", "content": "Wie im gesamten Gebiet Südbrandenburgs ist auch in der Elbe-Elster-Region die Braunkohle weit verbreitet und hier neben Sand und Kies ein häufig vorkommender Bodenschatz. Er ist flächendeckend sowohl in den Niederungen, als auch in den höher gelegenen Teilen in unterschiedlicher Mächtigkeit und Tiefe der Braunkohlenflöze vorhanden. Bis zur Wende noch viel im Tagebau und in früherer Zeit auch im Tiefbau gewonnen und anschließend unter anderem zur Brikettierung, Verkokung, Gaserzeugung und Verstromung genutzt, spielt der Rohstoff in der Gegenwart wirtschaftlich kaum noch eine Rolle. Weitere bedeutende Ressourcen sind oberflächennahe Bodenschätze wie Torf und Ton sowie Kies", "section_level": 3}, {"title": "Hydrographie.", "content": "Die größten Gewässer im Gebiet sind die namensgebenden Flüsse Elbe und deren Nebenfluss die Schwarze Elster. Vor allem das Gewässersystem der 15 Kilometer südöstlich von Wittenberg in die Elbe mündenden Schwarzen Elster dominiert dabei mit seinen Zuflüssen Pulsnitz, Große Röder, Kleine Elster, Schweinitzer Fließ und Kremitz und dem damit verbundenen weitreichenden Grundwassereinzugsgebiet die Region, sowohl in den Niederungslagen im Südwesten als auch den höher gelegenen Gebieten im Nordosten. Der nahezu komplett eingedeichte Fluss, der einst aus zahlreichen Fließen bestand, gilt heute durch die im 19. Jahrhundert erfolgten massiven Flussbegradigungen als einer der am", "section_level": 2}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Das Elbe-Elster-Land ist geprägt von Auenlandschaften in den Flussniederungen des Gewässersystems von Elbe und Schwarzer Elster und ausgedehnten Waldgebieten, von denen die Liebenwerdaer Heide im Osten und die Annaburger Heide im Nordwesten der Region aufgrund ihrer Größe die bedeutendsten sind. Einst intensiv militärisch genutzt und dadurch von der Außenwelt weitgehend abgeschirmt, haben diese", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Das größte Schutzgebiet im Gebiet ist mit 484 Quadratkilometern der Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft. Er erstreckt sich zu etwa 95 % im Landkreis Elbe-Elster und erfasst auch Teile des östlich angrenzenden Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Kernstück des Naturparks ist der ehemalige Truppenübungsplatz in der Liebenwerdaer Heide, der von Traubeneichen-Beständen, weiträumigen Heideflächen und Silbergras geprägt ist. Er dient unter anderem der einheitlichen Pflege und Erhaltung der naturnahen Landschaftsräume und der historisch gewachsenen Kulturlandschaft in diesem Gebiet. Die Bergbaufolgelandschaften des Gebiets sollen für den Naturschutz und die Erholungsnutzung zurückgewonnen werden. Am Flusslauf der Schwarzen Elster befindet sich das etwa 6011 Hektar große Landschaftsschutzgebiet \"Elsteraue\". Es ist in drei ökologische Raumeinheiten aufgeteilt und umfasst nahezu die gesamte Elsteraue zwischen Lauchhammer und Herzberg (Elster). Ebenso sind ein Großteil des Unterlaufs der Schwarzen Elster von Jessen bis zur", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Das Elbe-Elster-Land liegt mit seinem humiden Klima in der kühl-gemäßigten Klimazone, jedoch ist ein Übergang zum Kontinentalklima spürbar. Wetterstationen befinden sich in Doberlug-Kirchhain sowie im an der Elbe gelegenen Torgau. Der Monat mit den wenigsten Niederschlägen ist der Februar, der niederschlagsreichste Monat ist mit durchschnittlich", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ur und Frühgeschichte.", "content": "Für das Elbe-Elster-Land wird von einer nur mäßigen Besiedlungsdichte zur Steinzeit ausgegangen. Archäologische Funde gibt es für etwa die Gegend von Malitschkendorf, in der unter anderem Stielspitzen aus der Endaltsteinzeit (ca. 8000 v. Chr.) erhalten sind. Kleinere Fundorte aus der Mittelsteinzeit liegen nahe der Schwarzen Elster bei Herzberg, Zeischa und im Schraden. Für die Bronzezeit lässt sich eine große Dichte an", "section_level": 2}, {"title": "Besiedlungsgeschichte.", "content": "Zur Zeit Karls des Großen reichte das Fränkische Reich bis an Saale und Elbe. Das Land östlich der Elbe und der Schwarzen Elster war damals vereinzelt von Slawen besiedelt. Mit den erfolgreichen Kriegszügen Geros gegen die Slawen entstand die Sächsische Ostmark. Das Elbe-Elster-Land machte einen großen Teil des in der Ostmark liegenden Gau Nizizi aus. Bis dahin nannte man das Gebiet auch Mezumroka (altsorbisch: Zwischen den Sümpfen, Grenzland). In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts wurde das Elbe-Elster-Gebiet Teil der Ostmark und damit in das Deutsche Reich eingefügt. Zu dieser Zeit lebten nur kleinere slawische Stämme meist in den Randlagen des Gebietes. Das Kernland war kaum bewohnt. Mit der Schaffung von Burgwartmittelpunkten kamen deutsche Siedler in das Land. Dabei wurden die ersten Burgen oft auf altslawischen Burgen errichtet, wie zum Beispiel die in den Kaiserurkunden erwähnten Burgen Klöden (965), Prettin (981), Zwethau (1004) und auf dem archäologisch gesicherten Burgwall Mühlberg/Elbe. Mit", "section_level": 2}, {"title": "Reformation.", "content": "Das Kurfürstentum Sachsen wurde darauf 1423 vom römisch-deutschen König Sigismund dem Wettiner Markgrafen Friedrich dem Streitbaren von Meißen und Thüringen für seinen Kampf gegen die Hussiten als Lehen übertragen. Nur wenige Jahre zuvor hatte der Schliebener Johannes von Drändorf, einer der rührigsten deutschen Anhänger des Hussitismus, seinen Kampf für den reformierten Glauben begonnen. Später erinnerten Martin Luther und Philipp Melanchthon an seinen Märtyrertod und betrachteten ihn als Vorreiter der Reformation. Die Nähe zu Wittenberg brachte auch eine Nähe zur Reformation mit sich. Nachdem eine entflohene Nonne den Pfarrer Hartmann Ibach aus Sonnewalde geheiratet hatte, zeigten sich bald im Mühlberger Nonnenkloster Auflösungserscheinungen. Die beantragte Auslieferung der beiden wurde 1524 von den Gebrüdern von Minkwitz abgelehnt. Die Sonnewalder Herren von Minkwitz waren Anhänger der Neuern Lehre. 1525 richtete Luther an ihn einen Brief über die Neuordnung des Gottesdienstes", "section_level": 2}, {"title": "Schmalkaldischer Krieg.", "content": "Mit dem Ausgang der Schlacht bei Mühlberg, bei der am 24. April 1547 der Führer der Protestanten, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, im Elbe-Elster-Land bei Falkenberg in Gefangenschaft geriet, fand der Schmalkaldische Krieg ein Ende. Nach der Wittenberger Kapitulation fiel der ernestinsche Teil des Elbe-Elster-Landes an Moritz von Sachsen, dem schon die Gebiete zwischen Mühlberg und Elsterwerda gehörten.", "section_level": 2}, {"title": "Dreißigjähriger Krieg.", "content": "Bis zum Schwedischen Krieg blieb das Elbe-Elster-Land von direkten Kriegseinwirkungen verschont. Die Heeressteuern, Ausrüstungen und Waffenlieferungen, die von den Städten und Dörfern gefordert wurden, waren jedoch eine große Last, auch mussten die durchziehenden Truppen versorgt werden. Liebenwerda hatte schon 1614 eine Mannschaft aufzustellen, deren Ausrüstung 750 Gulden kostete. Als die Stadt 1623 die Mannschaft nach Bautzen und Sonnewalde zu entsenden hatte, zahlte der Rat weitere 1132 Gulden Löhnung. So hatten nun viele Städte für die Aufstellung und Ausrüstung von Mannschaften zu zahlen, in Torgau beispielsweise 1235 Gulden für den Sold. Dazu kamen neben den normalen Landessteuern ständig neue Lieferungsbefehle für Brot, Korn und Hafer. So hatte zum Beispiel die Stadt Liebenwerda einmal innerhalb von drei Tagen über einhundert Zentner Brot zu liefern. Zusätzlich wurde der Rat angewiesen, das Brot den Bürgern wegzunehmen, um die geforderte Menge überhaupt beibringen zu können. Zunehmend mussten die Städte sich Geld leihen, etwa von den Kirchen, um die Forderungen zu erfüllen. Dennoch hatten sie Steuerschulden bei ihren Landesherren. Mit dem Schwedischen Krieg drang im Sommer 1631 erstmals eine kroatische Streifschar aus der Lausitz kommend in", "section_level": 2}, {"title": "Siebenjähriger Krieg.", "content": "Die jahrelangen Truppendurchmärsche, Einquartierungen und Plünderungen großer Teile des Elbe-Elster-Landes, vor allem durch preußische Truppen, führte zu großen Spannungen. Seit 1758 waren es Truppen des Friedrich August von Finck, die in den Dörfern um Mühlberg den Bewohnern oft nur die Kleidung, die sie am Leibe trugen, beließen. Auch die Kirchenkassen wurden geraubt. Dramatisch verliefen oft die Zwangsrekrutierungen der Preußen. Konnten etwa um 1753 in Hohenleipisch noch 30 Bauernsöhne zwangsrekrutiert werden, hatte man bei der Rekrutierung 1763 weniger Erfolg, da alle wehrfähigen Söhne in", "section_level": 2}, {"title": "Befreiungskriege.", "content": "Während der Befreiungskriege lagerten hier immer wieder große Truppenverbände oder zogen hindurch. Schon nach dem gescheiterten Russlandfeldzug 1812 kamen Napoleons Soldaten auf dem Rückzug durch das Land. In Liebenwerda erinnert das Franzosengrab, ein Grabhügel am Rande der damaligen Stadt, an diese Zeit. Kurz vor der Völkerschlacht bei Leipzig nahmen", "section_level": 2}, {"title": "Preußische Zeit.", "content": "Im Frühjahr 1815 wurde aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Regelungen das Elbe-Elster-Land der Preußischen Landesherrschaft unterstellt. 1816 wurden aus den Ämtern Liebenwerda, Mühlberg und Teilen des Amtes Hayn der preußische Landkreis Liebenwerda, aus den Ämtern Schlieben, Seyda, Schweinitz, Annaburg und Pretzsch entstand der Landkreis Schweinitz. Beide Kreise wurden dem Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen unterstellt. Die Niederlausitzer Ämter Dobrilugk, Finsterwalde und Sonnewalde wurden dem Landkreis Luckau zugeordnet, der zum Regierungsbezirk Frankfurt in der Provinz Brandenburg gehörte. Mitte des 19. Jahrhunderts setzte auch im Elbe-Elster-Land die Industrialisierung ein. Vor allem die in der Region entdeckten Braunkohlevorkommen um Plessa/Lauchhammer und Tröbitz gewannen rasch", "section_level": 2}, {"title": "Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg.", "content": "Die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 ging zunächst mit dem Einsetzen regimetreuer Personen und Funktionären in den Schlüsselpositionen von Politik, Verwaltung, Industrie und des öffentlichen Lebens einher. Rigoros ging man gegen die jüdische Bevölkerung, wie zum Beispiel der Finsterwalder Kaufmannsfamilie Galliner, die ihr Kaufhaus nach Drangsalierungen und Verleumdungen verkaufen musste, Kommunisten sowie andere Regimegegner und Kritiker vor. So fiel der Saathainer Pfarrer Wolfgang Bastian einer Denunzierung zum Opfer und der Domsdorfer Sozialist Max Borrack wurde im Gefängnis Brandenburg-Görden wegen angeblichen Hochverrats hingerichtet. Andere wurden in Zuchthäuser und Konzentrationslager verschleppt, wo sie lange Haftstrafen absitzen mussten oder ums Leben kamen. Im Vorfeld", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit und DDR.", "content": "Die Nachkriegszeit war unter anderem geprägt von Reformen, Wiederaufbau und dem Durch- und Zuzug von Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten, wodurch es erneut zu einem Bevölkerungswachstum kam. Es kam, wie zu Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft, auch diesmal zu politischen Säuberungen, wobei durch die Gerichte zum Teil drakonische Strafen verhängten. So wurde aus dem Kriegsgefangenenlager bei Mühlberg das Speziallager Nr. 1 des NKWD/MWD in der Sowjetischen Besatzungszone, wo unter anderem vermeintliche Kriegsverbrecher, ehemalige Angehörige der NSDAP, der Hitlerjugend, des BDM, des Militärs sowie", "section_level": 2}, {"title": "Wende und deutsche Wiedervereinigung.", "content": "In den 1980er Jahren verschärfte sich die wirtschaftliche Lage der DDR gravierend und es ergaben sich auch Probleme im Elbe-Elster-Land. So hatten die ansässigen Betriebe unter anderem mit Arbeitskräftemangel und wegen fehlender Devisen mit ausbleibenden Modernisierungen zu kämpfen. Die Bevölkerung litt unter einer Stagnation der Entwicklung des Lebensstandards der schlechten Versorgung mit Konsumgütern und Lebensmitteln. In der Wendezeit fuhren nun auch viele Einwohner aus dem Elbe-Elster-Gebiet zu den Montagsdemonstrationen in Leipzig. Aber auch in den heimatlichen Städten kam es schließlich zu Protesten. So fanden unter anderem in der Herzberger \"St. Marien-Kirche\" und in der Bad Liebenwerdaer Nikolaikirche wöchentlich Friedensgebete statt. In Elsterwerda zogen Bürger mit der Losung „Wir sind das Volk“ durch die Straßen und es bildeten sich sogenannte Runde Tische, bei denen die verschiedenen Gruppierungen der Protestbewegung zusammenkamen.", "section_level": 2}, {"title": "Jüngere Vergangenheit.", "content": "Der nun sachsen-anhaltische Landkreis Jessen ging im Juli 1994 im Zuge der ersten Kreisreform in Sachsen-Anhalt im Landkreis Wittenberg auf. Bereits ein reichliches halbes Jahr zuvor hatten sich bei der Kreisreform in Brandenburg im Dezember 1993 die Landkreise Bad Liebenwerda, Herzberg und Finsterwalde zum Landkreis Elbe-Elster zusammengeschlossen, dessen Kreisstadt nun Herzberg wurde. Dieser begann sich unter dem historischen Begriff \"Elbe-Elster-Land\" touristisch zu vermarkten, was auch die 1993 hinzugekommene Gebiete der Niederlausitz um Finsterwalde und im äußersten Norden gelegene Teile des Flämings mit einbezieht. Kurz nach der letzten Jahrtausendwende", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Tourismus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Wie überall östlich von Elbe und Saale sind zwar Germanen, meist Ostgermanen, die älteste fassbare Bevölkerung, verließ diese aber spätestens in der Völkerwanderung die Region. Danach siedelten sich Slawen an. In der deutschen Ostkolonisation im 13. Jh. kamen Siedler aus dem damaligen Deutschland. Es entstanden ostniederdeutsche Dialekte, an die die slawische", "section_level": 2}, {"title": "Traditionen, Sitten und Bräuche.", "content": "Im Elbe-Elster-Land haben sich einige traditionelle Sitten und Bräuche bis in Gegenwart erhalten oder lebten nach der Wende wieder auf. So wird Ende Februar in vielen Orten noch gezempert, was den Winter vertreiben und den Frühling empfangen soll. Lustig verkleidete Gruppen gehen dieser alten sorbischen Tradition nach und ziehen von Haus zu Haus um bei den Bewohnern durch den Vortrag kleiner kultureller Beiträge Geld- und Sachspenden einzufordern. In vielen Orten der Region gibt es Karnevalsvereine und zur Faschingszeit werden zahlreiche Veranstaltungen organisiert. Weitere traditionelle Sitten und Bräuche in der Region sind", "section_level": 2}, {"title": "Das Elbe-Elster-Land, eine Wiege des sächsischen Wandermarionettentheaters.", "content": "Das Elbe-Elster-Land gilt als Wiege des sächsischen Wandermarionettentheaters. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts sind in Saathain ansässige Vertreter dieser Kunst nachgewiesen. Die bekanntesten Saathainer Puppenspielerfamilien sind Bille (1803), Gassmann, Gierhold, Hähnel und Richter (seit 1832). Auch in vielen anderen Orte der Umgebung waren Puppenspieler ansässig. Bekannte einstige Standorte sind Dobra, Dreska, Kotschka, Kraupa, Rückersdorf und Zobersdorf. Im Elsterwerdaer Stadtteil Biehla war es Ende des 19. Jahrhunderts August Richter, der diesem Handwerk nachging. Die Richters waren außerdem in Weinberge bei Liebenwerda und Burxdorf ansässig. Für Thalberg ist die", "section_level": 2}, {"title": "Kulturelle Einrichtungen.", "content": "Es gibt im Elbe-Elster-Land eine ganze Reihe kultureller Einrichtungen. Während sich z. B. das Naturparkhaus in Bad Liebenwerda, das Elster-Natoureum in Maasdorf und das Naturschutzzentrum Kleinrössen vor allem mit der regionalen Landschaft und ihren naturkundlichen Eigenarten sowie dem Naturschutz beschäftigen, gibt es auch etliche Museen und Heimatstuben. Die Region hat eine ausgeprägte Industriegeschichte zu bieten. Deshalb sind auch zwei Projekte der von 2000 bis 2010 gelaufenen Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land (IBA) hier ansässig. Mittelpunkt des Besucherbergwerks Abraumförderbrücke F60 bei Lichterfeld ist die letzte von fünf mit der Seriennummer F60 im VEB TAKRAF in Lauchhammer entstandenen Förderbrücken, welche mit einer Förderlänge von 502 Metern als größte jemals bewegliche Arbeitsmaschine der Welt", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schlösser und Parkanlagen (Auswahl).", "content": "→ \"Siehe auch: Liste von Burgen, Schlössern und Herrenhäusern in Berlin und Brandenburg, Landkreis Elbe-Elster\" In Bad Liebenwerda befinden sich die Reste einer etwa am Anfang des 13. Jahrhunderts entstandenen alten Burg- und Schlossanlage, deren Grundriss bis noch gut zu erkennen ist. Schloss und Stadt Liebenwerda erhielt um 1420 die Witwe des Kurfürsten Albrecht III. der Arme, Euphemia von Oels als Wittum, die mehrere Baumaßnahmen einleitete, innerhalb derer vier Jahre später das Vorderschloss entstand. Später zerstörten mehrere Brände die alte Schlossanlage weitgehend, 1888 fiel auch das Vorderschloss einem schweren Brand zum Opfer. Als besonders markantes Gebäude der Burg ist der Lubwartturm erhalten geblieben, ein Burgfried, der um", "section_level": 3}, {"title": "Kirchen (Auswahl).", "content": "In Mühlberg befindet sich die markante Anlage des einstigen Zisterzienserinnenklosters „Marienstern“, das auf eine Stiftung der Brüder Otto und Bodo von Ileburg im Jahre 1228 zurückgeht. Während der Reformation wurde das Kloster 1540 aufgelöst; ab 1546 erfolgte der Versuch einer Neubesiedlung. 1559 wurde es allerdings erneut geschlossen und der weitreichende Besitz des Klosters zerfiel bis auf einen „Gut Güldenstern“ genannten Kernbereich weitgehend. Seit dem Jahr 2000 versucht die Ordensgemeinschaft der Claretiner das Kloster wiederzubeleben. Vermutlich bereits aus dem 12. Jahrhundert stammt die Kirche „St. Nikolai“ in Uebigau. Sie war 1251 eine Filialkirche des Patronats Altbelgern, das dem Nonnenkloster „Marienthron“ in Torgau unterstand. 1298 wurde in einer Urkunde ein Leutepriester erwähnt („dominus plebanus in Ubegowe“). Sein Name Albertus taucht ein Jahr später in einem weiteren Dokument auf. Die Sakristei der Kirche", "section_level": 3}, {"title": "Geschichtsdenkmale.", "content": "Viele Denkmäler im Elbe-Elster-Land erinnern an die Gefallenen der beiden Weltkriege, aber auch für die Einigungs- und Befreiungskriege finden sich noch Erinnerungsstätten, wie das Kriegerdenkmal am Bahnsdorfer Berg oder der Biehlaer Wasserturm, dessen Fassade dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig nach empfunden wurde. Unweit des Naturschutzgebietes „Schweinert“ bei Uebigau erinnert ein Denkmal an die Gefangennahme des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich I. nach der Schlacht bei Mühlberg während des Schmalkaldischen Krieges im April 1547. In Bad Liebenwerda und Zeischa halten Denkmäler die Erinnerung an den Liebenwerdaer Bürgermeister Elias Borßdorf wach, der während des Dreißigjährigen Krieges von schwedischen Truppen an Pferden gebunden zu Tode geschleift wurde. Außerdem befindet sich auf dem Liebenwerdaer Marktplatz der Denkmalsbrunnen, der", "section_level": 3}], "src_summary": "Das Elbe-Elster-Land (auch Elbe-Elster-Gebiet) ist eine Region im Dreiländereck der deutschen Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Es ist ein Teil des Norddeutschen Tieflandes. ", "tgt_summary": null, "id": 585627} {"src_title": "Gallensteinileus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde 1904 unter dem Namen \"Kraftwerke Brusio AG\" gegründet und nahm im selben Jahr den Bau des Kraftwerks Campocologno im Puschlav in Angriff, seinerzeit das grösste Hochdruckwasserkraftwerk Europas. Im Jahr 2000 fusionierten die \"Kraftwerke Brusio AG\" (Poschiavo), die AG \"Bündner Kraftwerke\" (Klosters-Serneus) und die \"Rhätische Werke für Elektrizität AG\" (Thusis) zur Gruppe Rätia Energie AG, zu der 2004 auch die \"aurax ag\" (Ilanz) stiess. 2002 begann die Gruppe mit der Ausübung ihrer Aktivitäten in Italien, 2007 erfolgte die Aufnahme von Handelstätigkeiten in Prag. Ab 2009 war das Unternehmen auch in Rumänien und Deutschland tätig. 2010 wurde \"Rätia Energie AG\" in Repower AG umbenannt. In der Zwischenzeit wurden die Handelsstandorte in Deutschland, Prag und Rumänien geschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Aktionariat.", "content": "Aktionäre sind:", "section_level": 1}, {"title": "Finanzkennzahlen.", "content": "Repower führt ihre Bücher in Schweizer Franken. Die Ergebnisse 2019 wurden am 7. April 2020 veröffentlicht :", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsleitung.", "content": "Die Geschäftsleitung setzt sich aus den folgenden Mitgliedern zusammen:", "section_level": 1}, {"title": "Standorte.", "content": "In der Schweiz hat die Gruppe Standorte in Bever, Küblis, Ilanz, Landquart, Poschiavo und Zürich. In Italien hat Repower ihren Sitz in Mailand.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Repower verfügt über eigene Kraftwerke in der Schweiz, Italien und Deutschland. Dabei kommen unterschiedliche Technologien zum Einsatz (Wasser, thermisch, Wind). Die Eigenproduktion betrug 2018 insgesamt rund 1,66 Terawattstunden. Ausserdem verfügt das Unternehmen über langfristige Bezugsverträge mit Kernkraftwerken in der Schweiz und in Frankreich. Ende 2015 hat Repower eine neue Strategie angekündigt, die unter anderem eine Eigenproduktion aus 100 Prozent erneuerbarer Energie vorsieht. Im Rahmen der Strategie 2025 wird auch der Verkauf der Beteiligungen an den Gas-Kombi- und Kernkraftwerken geprüft. 2018 hat Repower durchschnittlich 153 Gramm CO-Äquivalente und 7 Kubikmillimeter Atommüll pro Kilowattstunde erzeugt. Unter den vier grössten Energiekonzernen in der Schweiz – neben Repower sind dies Alpiq, Axpo und BKW – schnitt Repower mit durchschnittlich 178 Umweltbelastungspunkten (UBP) am besten ab.", "section_level": 1}, {"title": "Thermische Kraftwerke.", "content": "Das Unternehmen hält 61 % der SET S.p.A. (Mailand), die das Gas-Kombikraftwerk Teverola (Provinz Caserta, Italien) betreibt. Diese 400-Megawatt-Anlage nahm ihren Betrieb Ende 2006 auf.", "section_level": 2}, {"title": "Kernenergie.", "content": "Das Unternehmen besitzt langfristige Abnahmeverträge für Atomstrom in der Schweiz und in Frankreich. Die Verträge entsprechen einer installierten Leistung von knapp 50 Megawatt.", "section_level": 2}, {"title": "Erneuerbare Energien.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Wasserkraftwerke.", "content": "In Graubünden (Schweiz) betreibt die Gruppe 15 eigene Wasserkraftwerke. Ausserdem verfügt sie bei weiteren Anlagen über Beteiligungen und Bezugsrechte. Insgesamt beträgt die installierte Leistung aus Wasserkraft 405 Megawatt.", "section_level": 3}, {"title": "Windkraftwerke.", "content": "In Italien betreibt die Gruppe je einen Windpark in Corleto Perticara (9,3 MW) und in Lucera (26 MW). Sie ist an einem weiteren Windpark in Giunchetto auf Sizilien beteiligt (Anteil Repower: 11,6 MW). In Deutschland ist das Unternehmen an zwei Windparks in Prettin (10 MW) und Lübbenau (16 MW) beteiligt. Die Ende 2018 gegründete Tochtergesellschaft Repower Renewable in Italien umfasst insgesamt zehn Windparks, sechs Solaranlagen und zwei kleine Wasserkraftwerke. Die Produktionsanlagen von Repower Renewable verfügen über eine Gesamtleistung von mehr als 70 Megawatt und erreichen eine jährliche Produktion von über 132 Gigawattstunden.", "section_level": 3}, {"title": "Handel.", "content": "Rund zwei Drittel des Stromabsatzes generiert die Gruppe im Handel, 2018 waren dies mehr als 12 Terawattstunden. Das Unternehmen ist an den wichtigsten europäischen Energiebörsen über einen Tradingfloor mit Handelsstandorten in Poschiavo (Schweiz) und in Mailand (Italien) vertreten. Die Gruppe versteht sich als Asset-based Trader und handelt mit Strom, Gas und CO-Zertifikaten. Die teils selbst produzierte, teils von Dritten zugekaufte Energie wird bei physischen Geschäften üblicherweise auf der Höchstspannungsebene an die Grosshandelskunden geliefert. Bei Geschäften mit Zertifikaten bedient die Gruppe auch leitungsunabhängig grössere Endverbraucher mit ökologischem Mehrwert. Die Gruppe liefert im Grosshandel Standardprodukte wie base, peak oder offpeak sowie Fahrpläne. Die folgenden Zusatzqualitäten können als Zutat für Produkte im jeweiligen Bilanzkreis geliefert werden:", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung.", "content": "Das Unternehmen leistete mit dem Bau der 2005 in Betrieb genommenen und Anfang 2013 an den nationalen Netzbetreiber Swissgrid übergegangenen internationalen Berninaleitung (380 kV/220 kV) einen wesentlichen Beitrag an den Ausbau der grenzüberschreitenden Kapazitäten zwischen Süd- und Nord-Europa. Im Oktober 2009 konnte das Unternehmen zusammen mit Edison und der Gemeinde Tirano zudem die erste Wechselstrom-Merchant-Line Europas einweihen, an der Repower und die beteiligten Partner noch zehn Jahre lang exklusive Nutzungsrechte haben. Die Leitung verläuft zwischen Tirano (Italien) und Campocologno (Schweiz) vollständig unterirdisch. Dank der 150-kV-Merchant Line werden die grenzüberschreitenden Transportkapazitäten um 150 Megawatt erhöht, was zur Energieversorgungssicherheit in Italien und der Schweiz beiträgt. Derzeit ist eine 220-kV-Merchant Line zwischen dem Bergell und Italien im Bewilligungsverfahren.", "section_level": 1}, {"title": "Vertrieb und Verteilung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schweiz.", "content": "Das Unternehmen ist mit rund 46'000 Kunden die führende Stromversorgerin in der Südostschweiz. Zum Kundenkreis zählen sowohl Haushalte, als auch Industrie, Gewerbe, die öffentliche Hand und nachgelagerte Netzbetreiber. Zum Versorgungsgebiet von Repower gehören Gemeinden im Engadin, im Prättigau, im Rheintal und in der Surselva. Über kommunale Werke bedient sie Kunden im Oberengadin, im Münstertal, im Puschlav, im Rheintal und in der Surselva. Die Kunden in der Schweiz haben die Wahl zwischen mehreren Stromprodukten wie zum Beispiel dem Standardprodukt «Aquapower», dem Ökoprodukt «Purepower» oder «Solarpower». Das Unternehmen bietet unter dem Namen \"PLUG'N ROLL\" ausserdem Produkte und Services im Bereich der elektrischen Mobilität an.", "section_level": 2}, {"title": "Italien.", "content": "In Italien gehört das Unternehmen zu den grössten Versorgern von kleineren und mittleren Unternehmen sowie von öffentlichen Institutionen mit Strom und Gas. Das Unternehmen bedient in Italien rund 27'000 Kunden. Im Bereich Gas werden weitere 12'000 Kunden beliefert. Der persönliche Kontakt zu den Kunden wird über ein fein verästeltes Netz von Vertriebsberatern in ganz Italien gepflegt. Das Unternehmen entwickelt innovative Produkte, welche auf die sich wandelnden Bedürfnisse der verschiedenen Kundensegmente zugeschnitten sind. Zur Palette gehören u. a. Grünstrom («VerdeDentro»), Angebote im Bereich der Elektromobilität («Palina») und Energieeffizienz-Beratungen («eFFettiva»).", "section_level": 2}, {"title": "Sponsoring.", "content": "Repower engagiert sich in den Regionen, in denen sie tätig ist, im Rahmen von zahlreichen Sponsorings.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Repower AG (bis Mai 2010 \"Rätia Energie AG\") ist ein international tätiges Energieversorgungsunternehmen mit operativem Hauptsitz in Poschiavo (Kanton Graubünden, Schweiz). Schlüsselmärkte der Gruppe sind die Schweiz (inkl. Origination-Geschäft in Deutschland) und Italien. Die Gruppe ist von der Produktion über den Handel bis zum Vertrieb und zur Verteilung auf der ganzen Strom-Wertschöpfungskette aktiv. In Italien bedient sie ihre Kunden zusätzlich auch mit Gas. Zudem entwickelt Repower innovative Lösungen zur intelligenten Integration der Energiesysteme und bedient auch Energieversorgungsunternehmungen und Industriepartner mit Dienstleistungen. Die Gruppe beschäftigt 388 Mitarbeiter in der Schweiz. Dazu kommen 167 Beschäftigte und 510 externe Vertriebsberater in Italien. Das Unternehmen bietet 30 Ausbildungsplätze.", "tgt_summary": null, "id": 2024738} {"src_title": "Dirk Shafer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegründet wurde die Eisenbahn von Nigel Bowman, der in den 1960er Jahren die Lokomotive \"Lilian\" gekauft und auf eigene Faust restauriert hatte. Nachdem er sie ab und zu auf dem Grundstück eines Freundes gefahren hatte, entschloss er sich, seine Laufbahn als Lehrer aufzugeben und eine eigene Eisenbahn zu gründen. Nach einer längeren Suche nach einer geeigneten Strecke fand er 1971 in Launceston Unterstützung vom Stadtrat, und der Kauf von Grundstücken begann – ein kompliziertes Unterfangen, das zwölf Jahre in Anspruch nahm. Die ersten 800 m Strecke wurden am 26. Dezember 1983 eröffnet. Seitdem wurde die Strecke mehrfach erweitert und erreichte im Jahr 1995 ihre heutige Länge von 4 km. Das Vordach des Bahnhofs stammt von einem ehemaligen Bahnhof in Tavistock (Devon) und wurde 1986/87 errichtet. 2010 war geplant, die Strecke um etwa 3 km nach Egloscarry zu verlängern. Der notwendige Kauf der Grundstücke ist jedoch noch nicht abgeschlossen (Stand 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Verlauf.", "content": "Der Ausgangspunkt der Strecke befindet sich nahe dem ehemaligen Bahnhof der London and South Western Railway in Launceston. Vom ursprünglichen Bahnhof ist fast nichts mehr erhalten; auf seinem Gelände befindet sich heute unter anderem der Parkplatz der Launceston Steam Railway. Der aktuelle Bahnhof liegt etwas weiter westlich auf dem Gelände eines ehemaligen Gaswerks, von dem auch die Werkstatt- sowie ein Museumsgebäude stammen, in dem alte Motorräder und andere Fahrzeuge ausgestellt sind. Ausgehend von Launceston verläuft die Strecke in westlicher Richtung und unterquert dabei eine Straße und anschließend das gusseiserne Aquädukt eines Mühlgrabens. Das Flüsschen \"Kensey\" wird auf einer zweibogigen Steinbrücke überquert. Die Bahn verläuft fast auf der gesamten Strecke zwischen Wiesen und Feldern, und etwa auf halber Strecke befindet sich ein Bedarfshaltepunkt, der vor allem von Wanderern genutzt wird. In unmittelbarer Nähe des Endbahnhofs liegt der \"Newmills Farm Park\", eine Erlebnisfarm.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Die Bahn verfügt derzeit über drei Dampflokomotiven, \"Lilian\", \"Covertcoat\" und \"Velinheli\", von denen letztere in Privatbesitz ist. Eine vierte Lokomotive, \"Dorothea\", ist seit 2012 nach einer umfangreichen Restaurierung wieder im Einsatz. Alle vier Lokomotiven sind Quarry Hunslets, die ursprünglich für den Betrieb in walisischen Schiefersteinbrüchen gebaut worden waren. \"Covertcoat\" und \"Lilian\" wurden nachträglich mit kleinen Schlepptendern ausgestattet. Des Weiteren stehen eine kleine Diesellokomotive für Rangierarbeiten sowie eine batteriebetriebene und eine dieselelektrische Draisine zur Verfügung. Die Personenzüge werden derzeit ausschließlich mit Dampflokomotiven gezogen, allerdings befindet sich ein dieselelektrischer Triebwagen in Bau, dessen Antriebsdrehgestell aus Teilen eines Triebwagens der ehemaligen London Post Office Railway besteht (Nr. 42, Baureihe 1930). Ein zweiter Post-Office-Triebwagen (Nr. 38) befindet sich ebenfalls im Besitz der Bahn und soll im Museum ausgestellt werden. Neben einigen Güterwagen stehen zwei offene und zwei geschlossene Personenwagen zur Verfügung, die überwiegend im Eigenbau entstanden, z. T. jedoch an historische Vorbilder angelehnt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Auf einem angrenzenden Grundstück liegen freigelegte Ruinen des ehemaligen Klosters von Launceston, die von einem der Lokschuppen aus betrachtet werden können, in dem sich auch Informationstafeln befinden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Launceston Steam Railway ist eine privat betriebene Museumsbahn in Launceston in Cornwall, England. Die Schmalspurbahn wird mit Dampflokomotiven auf einer Spurweite von 597 mm betrieben. Die etwa 4 km lange Strecke verläuft auf einem Teil der Trasse der ehemaligen North Cornwall Railway, die später von der London and South Western Railway übernommen und in den 1960er Jahren von den British Railways stillgelegt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1948214} {"src_title": "Michel Vidal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Der Kugelverschluss funktioniert nach dem Prinzip eines Kugelventils. Er setzt sich aus einer im Inneren der Flasche frei beweglichen Glaskugel und einem Gummiring zusammen, der als Dichtung (Ventilsitz) ins Glas unterhalb der Flaschenöffnung eingebettet ist. Die Öffnung des Ringes ist kleiner als die Glaskugel. Die Kugel wird durch den Druck in der Flasche von unten dagegen gepresst und schließt die Öffnung dicht ab. Dies funktioniert nur, solange die Kraft, die durch den Druck im Inneren der Flasche auf die Kugel wirkt, größer ist als der Luftdruck der Umgebung zuzüglich der Gewichtskraft der Kugel abzüglich der Haftreibung zwischen Kugel und Gummi. Zum Öffnen des Verschlusses muss von außen mit einer entsprechenden Kraft auf die Kugel gedrückt werden, sodass das Gas entweichen kann. Dazu kann ein Finger oder ein handlicherer Öffner, bestehend aus einem Stab in einer Holzkappe, genutzt werden. Die Kugel bewegt sich dadurch minimal und gibt einen Spalt zwischen Kugel und Gummiring frei. Durch diesen hindurch strömt das Kohlendioxidgas aus der Flasche. Der Innendruck sinkt auf Umgebungsniveau ab. Die Kugel ist daraufhin nur noch der Gewichtskraft ausgesetzt und fällt in das Getränk. Damit die Kugel beim Entleeren oder Trinken aus der Flasche nicht in den Gummiring zurückrollt und so die Flasche wieder verschließt, haben Flaschen einen Kugelfang. Dieser kann einfach in Form einer horizontalen Schulter geeigneter Ausrundung ausgebildet sein, sodass die Kugel (Glas hat etwa die doppelte Dichte des Getränks) beim Zurückrollen an der Schulterstufe gehalten wird, bis die Flasche völlig auf den Kopf gestellt wird. Eine komplexere Ausformung weist eine Flasche auf, die am unteren Ende des Halses wie zweiseitig gequetscht verjüngt ist, sodass die Kugel nicht in den Flaschenbauch fallen kann und die Flasche die Markierung eines Durchmessers aufweist; wird nun die Flasche geeignet orientiert angehoben, rollt die Kugel nur bis zu „zwei Nasen“ im Hals, die ebenfalls die Kugel fangen. Beim Abfüllen muss die in aufrechter Orientierung befüllte Flasche auf den Kopf gedreht werden, bevor der unter Druck stehende Befüllstutzen abgezogen wird. Dadurch kann die Kugel in den Gummiring fallen. Beim Trennen der Flasche vom Stutzen entfällt der Druck auf der Außenseite der Kugel, und die Flasche wird durch den größeren Innendruck verschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Erfunden wurde die Kugelverschlussflasche von dem Engländer Hiram Codd, der sie 1872 entwickelte und zum Patent anmeldete. In den darauffolgenden Jahren erlangte sie weltweite Verbreitung, wobei Getränkehersteller, die die Technik benutzen wollten, zunächst jährliche Lizenzzahlungen an Codd zu entrichten hatten, später jedoch die Glaskugeln, Verschlussringe und Werkzeuge bei Codd zu kaufen hatten. Im englischen Sprachraum ist sie als \"Globe-Stoppered Bottle\" oder nach ihrem Erfinder als \"Codd(-neck)-Bottle\" bekannt. Kugelverschlussflaschen waren über viele Jahrzehnte sehr weit verbreitet, wurden allerdings nach und nach durch Flaschen mit Bügelverschluss oder Kronkorken verdrängt. In England wurde die Produktion um 1930 eingestellt, in Deutschland lief die Produktion noch bis mindestens 1959 weiter. Da beim Öffnen der Flasche ein charakteristisches krachendes Geräusch entstand, bürgerte sich in Österreich, wie auch in Teilen Bayerns, für diese Limonaden der Name „Kracherl“ ein. In den 1950er Jahren wurden die Flaschen nach dem Inhalt „Bollerwasser“ Boller(wasser)flaschen genannt. Der Kugelverschluss ist noch (2019) für das japanische Erfrischungsgetränk Ramune und das indische „Banta“ in der Nutzung.", "section_level": 1}, {"title": "Knickerwasser.", "content": "Kugelverschlussflaschen wurden für Knickerwasser eingesetzt. Es wurde in den Geschmacksrichtungen Himbeere \"(rotes Knickerwasser)\", Waldmeister \"(grünes Knickerwasser)\" und Zitrone \"(gelbes Knickerwasser)\" angeboten. Da die Flaschen häufig von Kindern zerschlagen wurden, um an die Glasmurmel heranzukommen, sind relativ wenige Exemplare erhalten geblieben und Knickerflaschen sind seltene Sammlerobjekte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kugelverschlussflasche ist eine Form der Getränkeflasche für kohlensäurehaltige Getränke. Sie wird durch eine Glaskugel („Klicker“ oder „Knicker“) verschlossen, die durch den Druck im Flascheninneren gegen einen Gummiring im Flaschenhals gepresst wird. Kugelverschlussflaschen waren im Handel und Verkauf von Mineralwasser, Limonaden und Brausen verbreitet, bevor Getränkeflaschen mit Bügelverschluss oder Kronkorken aufkamen. Aufgrund des häufigen Verkaufs von Brause in Knickerflaschen wurde diese auch \"Knickerwasser\" oder \"Knickelwasser\" genannt.", "tgt_summary": null, "id": 2306092} {"src_title": "Jarosław Lasecki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Frankreich, im Frühjahr 1944: Die Invasion der Alliierten in der Normandie steht unmittelbar bevor. Während der Vorbereitungen zur Operation „Phoenix“ untersucht ein britischer Geologe an der französischen Küste den Strand und wird von einem Soldaten der Wehrmacht überrascht. Der Brite erschießt ihn und bemächtigt sich dessen Uniform. Später gerät er in einen Luftangriff der Royal Air Force und wird verletzt. Die Deutschen sind sich jedoch seiner wahren Identität nicht bewusst und bringen ihn in das Schloss Saint-Germain-en-Laye, das als Lazarett dient. Um die Invasionspläne nicht zu gefährden, wird in London von der britischen Widerstandsbewegung SOE ein Partisanenkommando um die ehemalige Krankenschwester und Agentin Louise Desfontaines zusammengestellt, die kürzlich im Einsatz ihren Ehemann verloren hat. Diesem schließt sich die junge und im Außendienst unerfahrene Sprengstoffexpertin Gaëlle Lemenech an, während die wegen Mordes verurteilte Prostituierte Jeanne Faussier und die naive Tänzerin Suzy Desprez zwangsverpflichtet werden. Suzy hatte in Paris eine Affäre zum SS-Sandartenführer Karl Heindrich unterhalten, der eine Landung in der Normandie erahnt, jedoch keine Beweise für seine Vermutung aufbringen kann. Die Leitung der Gruppe übernimmt Desfontaines Bruder Pierre. Während sich der britische Geologe aufgrund seines Englischs im Krankenhaus verrät und daraufhin gefoltert wird, springt das Partisanenkommando per Fallschirm über Frankreich ab. Als Krankenschwestern beziehungsweise Tänzerinnen verkleidet, gelingt den Frauen der Zutritt zum Krankenhaus und die Befreiung des schwer verletzten Geologen. Ein Mordanschlag von Louise auf Heindrich schlägt dabei fehl. Daraufhin wird die Gruppe erneut auf Heindrich angesetzt und nach Paris geschickt, wo diese von der italienisch-jüdischen Agentin Maria unterstützt wird. Pierre und Gaëlle werden jedoch von den Deutschen gefangen genommen, woraufhin die junge Agentin aus Angst vor der Folter wichtige Informationen preisgibt. Ein weiterer Mordanschlag auf Heindrich mit Hilfe von Maria, Suzy und Jeanne in der Pariser Métro ist ebenso erfolglos – Maria wird getötet und Louise fällt in die Hände der Deutschen. Mit Hilfe der Giftkapsel von Louise nimmt sich Gaëlle in Gefangenschaft das Leben. Währenddessen planen Jeanne und Suzy mit Hilfe eines Bekannten von Heindrich erneut eine tödliche Falle – Suzy soll den SS-Standartenführer in ihrem ehemaligen Hotelzimmer verführen und dann erschießen. Auch dieser Mordanschlag scheitert und Heindrich erschießt stattdessen seine ehemalige Geliebte. Verärgert über die Rekrutierung von Suzy, für die er immer noch etwas empfand, zieht Heindrich das Pierre gegebene Versprechen zurück, die gefolterte Louise vor der Deportation zu bewahren. Pierre, der im Gegenzug wichtige Informationen preisgegeben hatte, nimmt sich daraufhin mit einem erbeuteten Messer das Leben. Louise kann auf einem Gefangenentransport von Jeanne und weiteren Helfern befreit werden. Sie hat aufgrund der Folter das ungeborene Kind ihres verstorbenen Mannes verloren. Gemeinsam mit Jeanne plant Louise einen letzten Anschlag auf Heindrich bei der Abfahrt des Deutschen mit dem Zug aus Paris. Während Jeanne zur Ablenkung einen deutschen Soldaten erschießt und gefangen genommen wird, gelingt es Louise auf dem Bahnhof im Tumult den SS-Oberst zu erschießen und zu entkommen. Durch Heindrichs Tod bleiben den Deutschen Informationen über die Operation „Phoenix“ verwehrt und den Alliierten gelingt mit schwimmenden künstlichen Betonkästen, den Phoenix genannten Elementen der künstlichen Häfen (Mulberrys) vor der frz. Küste, die Invasion über den Ärmelkanal. Als Krankenschwester in London erlebt Louise die Kapitulation der Deutschen mit. Wenig später findet sie heraus, dass Jeanne in einem Konzentrationslager getötet wurde. Als einzige Überlebende des Partisanenkommandos führt Louise einen früher geäußerten Wunsch der gläubigen Katholikin Gaëlle aus und entzündet in einer Kirche unter einem gemeinsamen Foto für sie vier Kerzen.", "section_level": 1}, {"title": "Widmung.", "content": "Im Abspann werden die weiteren Lebensdaten zur Rolle der Louise Desfontaines mitgeteilt. Dabei werden die Angaben zu der wirklich lebenden Lise de Baissac (1905–2004) verwendet. Es heißt weiter, dass der Film der Erinnerung an all jene Frauen gewidmet wird, die für Frankreichs Befreiung gekämpft haben.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Einem Budget von etwa 17 Mio. Euro stehen Gesamteinnahmen in Höhe von rund 7,2 Mio. Dollar gegenüber. Die Produktion erreichte in Frankreich über 865.000 Kinozuschauer.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die französische Tageszeitung \"Le Monde\" kritisierte die historische Ungenauigkeit des Films, der Ken Folletts Buch \"Die Leopardin\" ähnle. Nie seien Frauen des SOE gemeinsam zu einer Operation verpflichtet worden. Die Art wie das Partisanenkommando zusammengestellt werde, unter anderem durch Lügen und Erpressung, werfe „einen Misskredit auf den Heroismus jener, die sich zum Kampf verpflichteten“, der in der Regel freiwillig war. Historiker würden diesen „fantastischen Einfallsreichtum“ zu schätzen wissen, dennoch überzeuge der Film trotz der Leistungen von Julie Depardieu und Maya Sansa nicht. Gaëlles Selbstmordszene grenze ans Lächerliche. Die \"Berliner Zeitung\" wies in ihrer Kritik zur Erscheinung der deutschen Kauf-DVD auf die Anhäufung von „Kolportage-Elementen, Klischees und Drehbuch-Kapriolen“ hin, die jedoch ein „stimmiges“, „zugegebenermaßen wildes Bild“ ergeben würden. Aufgrund der vier glamourös aussehenden Hauptdarstellerinnen erinnere der Film an ein B-Movie. Der französische Originaltitel (dt.: „Frauen im Schatten“) lehne sich an Jean-Pierre Melvilles bekannten Kriegsfilm \"Armee im Schatten\" (1969) an. \"Die Welt\" schrieb zur Erstaufführung auf DVD: „Obwohl der Film am Ende pathetisch den französischen Résistance-Kämpferinnen huldigt, ist er weniger ein Kriegsdrama denn ein auf Spannung getrimmter Thriller. Das hat er durchaus mit \"Operation: Walküre\" gemein.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Female Agents – Geheimkommando Phoenix (Originaltitel: \"Les femmes de l’ombre\", dt.: „Die Frauen des Schatten“) ist ein französischer Historienthriller von Jean-Paul Salomé aus dem Jahr 2008. Der internationale englischsprachige Titel ist \"Female Agents\". ", "tgt_summary": null, "id": 486664} {"src_title": "Chinesisches Bambushuhn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Der Begriff Citizen Science (CS) kennt mehrere Ursprünge und unterschiedliche Konzepte. Rick Bonney in den USA und Alan Irwin im Vereinigten Königreich definierten ihn Mitte der 1990er-Jahre unabhängig voneinander. Alan Irwin definiert CS im Bezug auf „seine Entwicklung von Konzepten wissenschaftlicher Bürgerschaft, welche die Notwendigkeit hervorheben, die Wissenschaften und Wissenschaftspolitik für die Gesellschaft zu öffnen“. Rick Bonney definiert CS mit Bezug auf „gesellschaftliche Beteiligungs- und Wissenschaftskommunikationsprojekte“. Die Begriffe Citizen Science und Citizen Scientists fanden im Jahr 2014 Eingang in das Oxford English Dictionary. Citizen Science ist hier definiert als „wissenschaftliche Arbeit, die von Mitgliedern der allgemeinen Öffentlichkeit vorgenommen wird, oft in Zusammenarbeit mit oder unter der Führung von professionellen Wissenschaftlern oder wissenschaftlichen Institutionen.“ Der Citizen Scientist wird, im modernen Sinne, definiert als „Wissenschaftler, dessen Arbeit durch ein Verantwortungsgefühl, dem Interesse der allgemeinen Öffentlichkeit zu dienen, charakterisiert ist“ oder als „ein Mitglied der Gesellschaft, das an wissenschaftlicher Arbeit teilnimmt, oft in Zusammenarbeit oder unter der Führung von professionellen Wissenschaftlern oder wissenschaftlichen Institutionen“. Bevor der Begriff im Oxford English Dictionary aufgenommen wurde, wurde das \"Green Paper on Citizen Science\" veröffentlicht. In diesem wird der Begriff Citizen Science definiert als „aktive Beteiligung der Bevölkerung in wissenschaftlicher Forschung in Form von intellektueller Mitarbeit, Beisteuerung von lokalem Wissen oder Bereitstellung von ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln und Ressourcen. Teilnehmende stellen Daten und Einrichtungen professionellen Wissenschaftlern zur Verfügung, stellen neue Fragen und gestalten eine neue wissenschaftliche Kultur mit. Während dieses Prozesses erwerben die Citizen Scientists in einer anregenden Art und Weise neues Wissen oder Fähigkeiten oder ein tieferes Verständnis wissenschaftlicher Arbeit. Als Resultat dieses offenen, vernetzten und transdisziplinären Szenarios werden Interaktionen zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik verbessert. Sie führen zu einer demokratischeren Forschung, basierend auf dem fundierten Wissen darüber, wie wissenschaftliche Forschung entweder zur Gänze oder teilweise durch Partizipation mit nichtprofessionellen Forschenden durchgeführt wird.“ Citizen Science kann von freiwilligen Einzelpersonen, Gruppen oder Netzwerken durchgeführt werden. Citizen Scientists arbeiten meist mit professionellen Wissenschaftern zusammen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Große Freiwilligennetzwerke ermöglichen es Wissenschaftern Aufgaben zu erledigen, die mit herkömmlichen Methoden zu teuer oder zu zeitaufwändig wären. Viele Citizen-Science-Projekte verfolgen Bildungsziele. Diese Projekte wurden für einen formellen Rahmen im Klassenzimmer oder im informellen Rahmen wie zum Beispiel in einem Museum gestaltet. Citizen Science hat sich in den letzten 40 Jahren weiterentwickelt. Derzeitige Projekte konzentrieren sich mehr auf wissenschaftlich fundierte Methoden und messbare Ziele der öffentlichen Bildung. Moderne Citizen Science unterscheidet sich von Citizen Science, wie sie früher durchgeführt wurde, vor allem durch die unterschiedlichen Möglichkeiten der öffentlichen Beteiligung; vor allem der technologische Fortschritt wird für die zunehmende Popularität von Citizen-Science-Aktivitäten verantwortlich gemacht. Zahlreiche Projekte haben Bezug zur Umweltpolitik.", "section_level": 1}, {"title": "Alternative Definitionen.", "content": "Andere Definitionen für Citizen Science wurden ebenfalls vorgeschlagen. Bruce Lewenstein des Communication and S&TS Departments der Cornell University beschreibt drei mögliche Definitionen: Die Beteiligung von Nichtwissenschaftlern in der Datensammlung nach einem spezifischen, wissenschaftlichen Protokoll einerseits und andererseits in der Analyse und Interpretation der Daten. Das Engagement von Nichtwissenschaftlern in der Entscheidungsfindung bei politischen Prozessen, die technische oder wissenschaftliche Bestandteile haben. Das Engagement von Wissenschaftlern in demokratischen und politischen Prozessen. Wissenschaftler und Gelehrte, die andere Definitionen gebrauchten, waren unter anderem Frank von Hippel, Stephen Schneider, Neal Lane und Jon Beckwith. Andere alternative Terminologien wären „Bürgerwissenschaft“ oder „BürgerwissenschafterInnen“. In weiterer Folge bietet Muki Haklay eine Übersicht der Formen von bürgerlicher Beteiligung in Citizen Science an. Diese reichen von „Crowdsourcing“ (Level 1), bei dem Bürger als Sensoren dienen, über „verteilte Intelligenz“ (Level 2), bei der Bürger zur Mustererkennung eingesetzt werden, zu „Beteiligungswissenschaft“ (Level 3), bei der sich Bürger bei der Definition der Fragestellung und der Datensammlung beteiligen, bis hin zu „extremer Citizen Science“, welche die Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Wissenschaftlern in der Definition der Fragestellung, Datensammlung und Datenanalyse umfasst. Ein 2014 in Mashable erschienener Artikel definiert Citizen Scientists als: „Alle, die freiwillig Zeit und Ressourcen für wissenschaftliche Forschung in Partnerschaft mit professionellen WissenschaftlerInnen aufwenden.“", "section_level": 2}, {"title": "Verwandte Bereiche.", "content": "Volunteer-Computing-Projekte verwenden das Internet um den Vorteil verteilter Systeme zu nutzen. Diese Projekte sind generell passiv. Die Rechenleistung wird von freiwillig zur Verfügung gestellten Computern geleistet und benötigt wenig Mitwirkung, bis auf die einmalige Einrichtung. Hier bestehen Differenzen, in wiefern solche Projekte als Citizen Science zu bezeichnen sind. Der Astrophysiker und Galaxy Zoo Gründer Kevin Schawinski meint dazu: „Wir bevorzugen [Galaxy Zoo] als Citizen Science zu bezeichnen, weil es eine bessere Beschreibung dessen ist, was man macht; man ist ein normaler Bürger, aber man betreibt Wissenschaft. Crowd sourcing klingt ein bisschen wie, man ist nur ein Teil einer Crowd und das ist man nicht, man ist ein Mitarbeiter. Man ist durch die Teilnahme proaktiv in den Wissenschaftsprozess eingebunden.“", "section_level": 2}, {"title": "Grenzen von Citizen Science.", "content": "In einem 2008 vom U.S. National Park Service publizierten Forschungsbericht äußern Brett Amy Thelen und Rachel K. Thiet Bedenken, die zuvor bereits in der Literatur zur Aussagekraft von durch Freiwillige gesammelte Daten erwähnt wurden. Bestimmte Projekte sind vielleicht nicht für Freiwillige geeignet, zum Beispiel, wenn komplexe Forschungsmethoden verwendet werden oder mühselige oder sich wiederholende Arbeiten erforderlich sind. Wenn Freiwillige nicht in Forschungs- und Monitoringprotokollen unterrichtet sind, laufen sie Gefahr, die Daten zu verzerren. Freiwillige können Daten verfälschen. Dieses Risiko ist besonders groß, wenn Prämien als Anreiz zur Beteiligung ausgesetzt werden. Besonders die Frage der Genauigkeit der Daten bleibt unbeantwortet. Der Gründer des Lost Ladybug Citizen Science Projekts, John Losey, argumentiert, dass die Kosteneffektivität von Citizen Science Daten die Qualitätsbedenken aufwiegen, wenn letztere ordentlich gehandhabt werden. Graber & Graber stellten die medizinische Ethik von Crowdsourcing im Internet im Journal of Medical Ethics. in Frage. Sie haben die Auswirkungen von Spielen im Crowdsourcing Projekt Foldit analysiert. Sie folgern: “Spiele können mögliche negative Effekte haben und den Benutzer zur Beteiligung manipulieren.” Im März 2015 verabschiedete der US-Bundesstaat Wyoming neue Gesetze (Senate Files 12 und 80), die das Sammeln von Umweltdaten im Namen der US-Regierung strafbar machen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bis zur Spezialisierung der Wissenschaften Ende des 18. Jahrhunderts, dem Aufkommen von technischen Universitäten und der Ausbildung eines modernen Wissenschaftsbetriebs war die \"Citizen Science\" sogar die Regel, von Francis Bacon über Isaac Newton und Leibniz bis Benjamin Franklin, Charles Darwin und Karl Marx. Im 19. Jahrhundert entstanden bürgerschaftlich getragene wissenschaftliche Vereine z. B. zur Naturkunde. Die eigenständigen Forschungsverbünde konnten selbstbestimmten Forschungsprogrammen folgen und eine andere Art von Wissen fördern als das an Universitäten gelehrte. Sie boten aber auch eine intellektuelle und institutionelle Basis für die Gründung neuer Universitäten wie z. B. die Universität Frankfurt. Aus sozialistischen Bewegungen gingen z. B. Arbeiterbildungsvereine hervor, die eigene Wege der Forschung insbesondere zu den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik entwickelten und die ihrerseits neue Forschungsfelder für Universitäten z. B. Soziologie eröffneten. Im 20. Jahrhundert wurde Citizen Science vor allem im Bereich der Geisteswissenschaften betrieben, deren Forschungen weniger von aufwändigen und teuren technischen Apparaturen abhängig sind als die naturwissenschaftliche Forschung. Angesichts von technischen und sozialen Veränderungen durch die Industrialisierung wurden von interessierten Bürgern, die sich z. B. in Initiativen organisierten (Neue Soziale Bewegungen), gesellschaftlich relevante Fragen in Bereichen wie Umweltverschmutzung und Naturschutz oder zur Lokalgeschichte und Alltagskultur aufgeworfen, denen sich dann unter anderem bürgerschaftlich getragene Geschichtsvereine und -werkstätten zuwandten. Im Zuge der kommunikativen Vernetzung durch das Internet, der Zunahme an sozialen Netzwerken, einem Pervasive computing und der Entwicklung und Verbreitung von Mikroelektronik wird die Ausübung einer Bürgerwissenschaft immer einfacher: Je mobiler und kleiner die technischen Geräte werden (IR-Spektrometer, Mikroskope, Tomographen, schnell verfügbare Karten und Luftbilder etc.), desto einfacher handhabbar sind sie für den Bürger. Verfechter einer Citizen Science bzw. „Demokratisierung von Wissenschaft“ waren Paul Feyerabend sowie Erwin Chargaff, der die finanzstarke, von staatlichen Zuwendungen abhängige technokratisch-bürokratische Wissenschaft seit 1950 kritisierte und wieder für eine „Amateur-Wissenschaft“ plädierte, also eine Wissenschaft, ausgeübt nicht von Universitäten und Experten, sondern von bürgerlichen „Amateuren“, die im Wortsinne die Forschung „liebend“ bzw. aus persönlicher Neigung heraus betreiben. Ob die Bürgerwissenschaft allerdings eine gangbare Alternative darstellt, die für mehr Transparenz und demokratische Steuerung in den Wissenschaften sorgen kann, wird sehr kontrovers diskutiert. Im weiteren Sinn ist auch die Autorenschaft in der Wikipedia häufig eine Form von Citizen Science, denn Sachartikel zu wissenschaftlichen Themen werden nicht selten von fachfremden Autoren geschrieben. Allerdings entfällt bei Wikipedia der Forschungsaspekt der Bürgerwissenschaft, da sie als Enzyklopädie nur gesichertes Wissen darstellt. Anders sieht es bei dem ebenfalls von der Wikimedia Foundation gestarrten Projekt Wikiversity aus. Dort soll neben dem Erstellen und Bearbeiten von freien Lern- und Lernmaterialien auch Forschung stattfinden.", "section_level": 1}, {"title": "Österreich.", "content": "Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts werden mit Hilfe der Bevölkerung an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik phänologische Beobachtungen durchgeführt. Eine jahrzehntelange Tradition in der Einbindung von Bürgern findet sich auch in der Ornithologie, woraus zum Beispiel der österreichische Brutvogelatlas entstanden ist. 2006 ging die Plattform \"naturbeobachtung.at\" online, wo Daten zur Artenvielfalt in Österreich eingetragen werden können. Im Jahr 2014 wurde die erste österreichische Citizen Science Online-Plattform „Österreich forscht“ von der Arbeitsgruppe Citizen Science an der Universität für Bodenkultur Wien gegründet. Diese hat zur Aufgabe, einen Überblick über Citizen Science Projekte in Österreich zu geben, die österreichischen Akteure zu vernetzen und die jährliche Österreichische Citizen Science Konferenz auszutragen. Ebenfalls seit dem Jahr 2014 ist das Thema Citizen Science auch bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie für Deutschland, Österreich und Schweiz fest verankert. Im ersten Jahr fand ein Workshop zu Citizen Science statt und seit 2015 gibt es auch eine spezielle Session zu Citizen Science in der Ökologie, bei der Themen wie Datenqualität, Biodiversitätsmonitoring und Wissenschaftskommunikation präsentiert und diskutiert wurden. Im Juni 2015 wurde vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) das Zentrum für Citizen Science bei der OeAD-GmbH eingerichtet. Das Zentrum ist eine Service- und Informationsstelle für Citizen Science, Open Innovation und Responsible Science, dessen Aufgabe es ist, Forschende sowie Bürgerinnen und Bürger über Projekte, Tools, News und Veranstaltungen zu informieren, zu beraten und zu vernetzen. Des Weiteren ist das Zentrum Programmträger für die Förderinitiative Top Citizen Science, die vom BMWFW, Wissenschaftsfonds FWF und OeAD initiiert wurde, und vergibt seit 2015 zusammen mit österreichischen Citizen Science-Projekten jährlich Citizen Science Awards an engagierte Bürgerinnen und Bürger. Seit dem Sommersemester 2016 wird an der Universität für Bodenkultur Wien eine Lehrveranstaltung zu Citizen Science in der Ökologie angeboten. Hier sollen Studierende lernen wie ein Citizen Science Projekt gestaltet wird, dessen Ergebnisse in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht werden können. Eine Liste mit weiteren Lehrveranstaltungen mit dem Thema Citizen Science in Österreich findet sich auf der Plattform „Österreich forscht“.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Im Jahre 1815 wurde in Mornex die Schweizerische Naturforschende Gesellschaft (heute Akademie der Naturwissenschaften Schweiz) gegründet. Diese verstand sich in ihren Anfängen als offene Organisation, bei der viele Bürgerinnen und Bürger an der Erforschung der Natur beteiligt waren. So wurde beispielsweise im Jahre 1863 mit der Unterstützung des Bundes ein schweizweites meteorologisches Beobachtungsnetz aufgebaut, an dem viele Freiwillige beteiligt waren – in den Anfangszeiten waren mehr als die Hälfte davon Lehrer und Pfarrer. Noch heute ist MeteoSchweiz damit beschäftigt, Daten aus diesen Ursprüngen der modernen Wettermessung zu digitalisieren und integrieren. Auch heutzutage können sich Freiwillige an der Erhebung von Daten, die von MeteoSchweiz genutzt werden, beteiligen. So haben phänologische Beobachtungen unter Beteiligung von Citizen Science ergeben, dass die Hasel durchschnittlich 13 Tage früher blüht als noch 1951. Das im Jahre 1960 initiierte Vogel-Monitoring der Schweizerischen Vogelwarte Sempach ist eines der ältesten bis heute laufende Projekte. Ein Produkt aus den Beobachtungen ist der Schweizer Brutvogelatlas 2013–2016. Aufgrund der immer häufiger werdenden Citizen Science Projekte – auch außerhalb der Phänologie, Meteorologie und Artenerfassung – hat die Stiftung Science et Cité 2015 eine vom Bundesamt für Umwelt unterstützte Analyse zu Citizen Science in der Schweiz veröffentlicht, die einige teilweise schon länger laufende Projekte dokumentiert. Die damals ins Leben gerufenen Plattform Schweiz forscht vereinigt momentan über 50 teils aktive, teils schon abgeschlossene Projekte. Im Citizen Science Netzwerk Schweiz sind momentan über 270 interessierte und engagierte Mitglieder miteinander verbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "Während die meisten der bekannten Projekte auf die Citizen Science light Variante entfallen, d. h. sich auf die Mitarbeit von Laien nur an der Datensammlung beschränken, können Laien auch mittels verteilter Berechnungen z. B. im Rahmen von Einstein@home an der Entdeckung von Pulsaren mitwirken. Im Online-Spiel „Foldit“ beispielsweise können Laien selbst Protein-Faltungsstrukturen designen und gar stabilere Formen (z. B. von Fibronectin) finden, die dann wiederum in kostenintensiven Labors an den Universitäten synthetisiert werden können (Hand, 2010).", "section_level": 1}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Das seit längstem stattfindende Projekt ist das Vogelzähl-Projekt der National Audubon Society, \"Christmas Bird Count\", das im Jahre 1900 begann. Andere bekannte Beispiele sind das Projekt „World Water Monitoring Day“, NASAs Stardust@home und Clickworkers und das \"Galaxy Zoo project\", eine Vielzahl von Projekten des Cornell Laboratory of Ornithology, wie zum Beispiel Ebird, \"NestWatch\", \"Project FeederWatch\" und \"Celebrate Urban Birds\". Beim \"Old Weather Project\" helfen Laien bei der Transkription von Klimadaten aus US-Schiffslogbüchern ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Mit Hilfe dieser Daten sollen bessere Klimamodelle erstellt werden. Eine wichtige Rolle spielt Citizen Science bei der Entdeckung und Überwachung von biologischen Invasionen. Nicht nur werden eingeschleppte Arten meist von Bürgerinnen und Bürgern entdeckt, oft helfen sie auch bei deren Monitoring. Da invasive Arten sich schnell über große Gebiete ausbreiten können, ist eine Überwachung dieser Ausbreitung nur mit Hilfe von Ansässigen möglich. Einerseits kann die Untersuchung auf diese Weise kosteneffizient durchgeführt werden (dies ist auch ein großer Kritikpunkt an Citizen Science; Aufgaben, die von Behörden durchgeführt werden sollten, werden von Bürgern kostenlos gemacht), andererseits fließen auch die Kenntnisse von Ortskundigen ein, die ihre Umwelt genau kennen und so bessere Daten liefern. Ein gut dokumentiertes Beispiel hierfür wäre ein Monitoring zweier eingeschleppter Krabbenarten an der Ostküste der Vereinigten Staaten.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Beispiele aus Deutschland sind die naturgucker.de oder der Mückenatlas. Ein weiteres ist das seit 2005 durchgeführte Projekt „Tagfalter-Monitoring Deutschland“ mit etwa 500 Beteiligten. Ein Beispiel für ein lokal fokussiertes Citizen Science-Projekt sind die „StadtteilHistoriker“ in Frankfurt am Main mit 120 Teilnehmern seit 2007. Ein Überblick darüber hinaus in Deutschland laufender Projekte findet sich auf der Plattform „Bürger schaffen Wissen“. Am 1. August 2016 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Programm zur Förderung von bürgerwissenschaftlichen Vorhaben aufgelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Beispiele aus Österreich sind „naturbeobachtung.at“, „ornitho.at“ und Stunde der Wintervögel, das Biodiversitätsmonitoring mit Landwirten, die Meldeplattform von Amphibien und Reptilien und das Sparkling Science Projekt „Viel-Falter“. Das Projekt Viel-Falter beschäftigt sich zudem mit der Frage, ob und wie von Schülern gesammelte Daten über das Vorkommen von Schmetterlingen als Unterstützung für ein dauerhaftes Biodiversitäts-Monitoring in Österreich herangezogen werden können. Es zeigte sich, dass die von den Schulklassen gesammelten Daten über das Vorkommen bestimmter Tagfaltergruppen – trotz fehlender Artbestimmung – wichtige Informationen über die Qualität der untersuchten Schmetterlingslebensräume liefern. Diese erfreulichen Ergebnisse veranlasste das Team das Projekt im Rahmen der Top Citizen Science Initiative mit freiwilligen Schmetterlingsbeobachtern fortzusetzen. Im seit März 2014 laufenden Projekt Roadkill steht die Erfassung und zukünftige Vermeidung von im Straßenverkehr getöteten Wirbeltieren im Fokus. An der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) wird der Citizen-Science-Ansatz in der Lehre unter Beteiligung von mehreren Hundert Studierenden eingesetzt. Auch sozial- und geisteswissenschaftliche Projekte sind in Österreich vertreten wie die Top Citizen Science-Projekte „Der Partizipationsradar“ und „Unsere vertriebenen Nachbarn“. Ersteres sammelt politische Mitgestaltungsangebote (z. B. Petitionen oder öffentliche Versammlungen), um eine umfassende Bestandsaufnahme der Partizipationsangebote in Österreich, online wie offline, zu erstellen. Zweiteres erforscht das Leben und Schicksal der jüdischen Bevölkerung Niederösterreichs vor, während und nach der NS-Zeit.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die von Science et Cité verantwortete Geschäftsstelle für Citizen Science in der Schweiz betreibt die Plattform \"Schweiz Forscht\", die einen Überblick über verschiedene aktuelle Projekte bietet. Auf der Webseite sind diverse Disziplinen der Geistes- und Naturwissenschaften vertreten. Knapp die Hälfte der Projekte ist im Bereich der Pflanzen-, Pilz und Tierbeobachtung angesiedelt. Typische Vertreter davon sind PhaenoNet, StadtWildTiere, Info Flora und diverse Monitoring-Projekte der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch). Weiter sind in den Bereichen Sprache (beispielsweise die DialäktÄpp oder Categories to Come) und Gesundheit (beispielsweise das Schweizer Multiple Sklerose Register der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft oder Food & You) viele Projekte vertreten. Eines der größten Citizen Science Projekte ist der \"Swiss Litter Report\", eine von 2017 bis 2018 durchgeführte Erhebung von Littering-Abfällen an den wichtigsten Gewässern der Schweiz. Die Universität Zürich und die ETH Zürich verantworten gemeinsam das \"Citizen Science Center Zurich\", das etliche insbesondere lokale Citizen Science Projekte durchführt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Citizen Science (Bürgerwissenschaft) ist eine Form der Offenen Wissenschaft, bei der Projekte unter Mithilfe von oder komplett durch interessierte Laien durchgeführt werden. Sie melden Beobachtungen, führen Messungen durch oder werten Daten aus.", "tgt_summary": null, "id": 519514} {"src_title": "Witim (Sacha)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrundinformationen.", "content": "Mit ihrem vierten Studioalbum wendeten Goldfrapp sich vom Musikstil ihrer beiden Vorgängeralben \"Supernature\" und \"Black Cherry\" ab. Statt eingängigen und tanzbaren Diskosongs, dominieren ruhige, atmosphärische Klänge, die nah an der Natur gehalten sind und dem Klang des Debütalbums \"Felt Mountain\" ähneln. Alison Goldfrapp begründete diesen Stilwechsel mit der Absicht, nach der Tourpromotion von \"Supernature\" etwas „Intimeres“ und „Ruhigeres“ kreieren zu wollen. Auf die Frage, wie ihr Plattenlabel auf den Wechsel des Genres reagiert hat, antwortete Musiker und Produzent Will Gregory: Alison Goldfrapp erzählte in einem Interview, ihre Inspiration von den surrealen Themen aus Kinderbüchern und dem Heidentum geholt zu haben. Wie bei den Vorgängeralben wurde \"Seventh Tree\" in einem gemieteten Wohnhaus in Bath, Somerset in England aufgenommen, anstatt – wie üblich – in einem professionellen Aufnahmestudio. Im Vorfeld zu der Arbeit an ihrem neuen Album, diskutierten die zwei Musiker über den Einsatz verschiedener neuer Instrumente, unter anderem der Harfe.", "section_level": 1}, {"title": "Lieder.", "content": "Das Eröffnungslied des Albums \"Clowns\" ist ein akustischer Popsong, in dem Alison Goldfrapp mit sehr hoher Stimme über den herrschenden Schönheits- und Jugendwahn singt. Das Folgestück \"Little Bird\" (deutsch: \"„Kleiner Vogel“\") handelt von einer Krähe, die anstatt Augen zwei Münder hat. \"Happiness\" hat laut Will Gregory trotz des fröhlichen Klangs einen düsteren, melancholischen Unterton, in dem es um die Frage geht, wie man glücklich wird und wie hart und steinig der Weg dorthin ist. \"A&E\" (Langform: \"„Accident & Emergency“\"), die englische Bezeichnung für die Notaufnahme eines Krankenhauses dreht sich um eine Frau, die sich im Krankenhaus ihren Träumereien hingibt. Alison Goldfrapp erklärte die Idee hinter \"A&E\": „Die Inspiration zu \"A&E\" hatte ich an einem Samstagnachmittag, als ich einmal ein paar Stunden in der Notaufnahme verbrachte. Es war nichts Ernstes, trotzdem wurde ich mit Schmerzmitteln vollgepumpt. Und ich sah wie einige Rugbyspieler auf Tragen hineingebracht wurden. Sie hatte alle gebrochene Nasen oder Arme. Und ich nehme an, dass \"A&E\" als eine Art Metapher für eine kaputte Beziehung steht.“ Auf die Frage, ob die Gitarren auf dem Lied eingespielt werden mussten antwortete Will Gregory, dass die Akkorde zuerst mit dem Keyboard simuliert wurden. Als sie Freunde fragten, sie auf der echten Gitarre nachzuspielen, erwiesen sich diese als zu kompliziert, so dass die Keyboard-Samples verwendet werden mussten.", "section_level": 1}, {"title": "Illustration.", "content": "Das Cover zu \"Seventh Tree\" zeigt Alison Goldfrapp mit dem Rücken zum Betrachter und blickt über ihre linke Schulter. Sie hat blond gelocktes Haar und trägt einen schwarzen Hut und ein weißes Rüschenhemd. Im Hintergrund sind die unscharfen Umrisse eines Walds zu erkennen, von links wird Goldfrapp von Licht bestrahlt. Das Booklet ist ein Faltposter auf dessen einer Seite sich ein Bild von Gregory und Goldfrapp befindet, auf dem Gregory als Eule mit Federkostüm verkleidet ist, die Goldfrapp, verkleidet als Clown, von hinten umarmt. Die andere Seite des Blattes dient als Auflistung der Songtexte und Mitwirkenden des Albums.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Kritiker zeigten sich begeistert von Goldfrapps Rückkehr zum Musikstil ihres Debütalbums. „Nach zwei komplett anders gelagerten Alben mit der Hinwendung zu tanzbodenkompatiblen Klängen vollziehen Gregory und Goldfrapp erneut eine Kehrtwende und widmen sich wieder ruhigeren Sounds. Den entspannten Moment erklärt das Duo zum Leitmotiv des Albums, denn die zwingenden Beat-Eskapaden und die elektronische Kinkiness, die \"Black Cherry\" und zum Teil noch \"Supernature\" auszeichneten, treten zugunsten organischer Elemente in den Hintergrund. Die elektroide Kühle, die die zwei vorangegangenen Releases beherrschte, bleibt im Requisitenschrank fast verborgen und kommt nur bei zwei Songs in eher homöopathischen Dosen zum Tragen [...] Die neue Facette der Briten offenbart sich bereits bei den ersten Klängen des Openers \"Clowns\". Eine unverwechselbare Alison legt ihren elfenhaften Gesang über Akustikgitarren-Gezupfe. Sanfte Streicher untermalen das ansonsten sehr reduziert tönende Eröffnungsstück. Die Grundstimmung des Songs hat jedoch so gar nichts Clowneskes an sich, sondern schwimmt auf einer Welle der Tragik dahin [...] Traurig schön in ebendiesem Sinne suhlen sich Goldfrapp im emotionalen Halbschatten zwischen Licht am Ende des Tunnels und depressiver Aussichtslosigkeit. Wieder einmal beweisen Gregory und Goldfrapp, dass sie mit einer scheinbaren Lässigkeit erstklassiges Songmaterial aus dem Ärmel schütteln, das diesmal aber zerbrechlicher klingt als alles bislang aufgenommene.“, so Alexander Cordas, Redakteur bei Laut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seventh Tree (deutsch: \"„Siebter Baum“\") ist das vierte Studioalbum des britischen Duos Goldfrapp. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängeralben \"Supernature\" und \"Black Cherry\", die überwiegend tanzbare Diskomusik beinhalteten, widmen Goldfrapp sich mit ihren vierten Alben wieder den ruhigeren Klängen. \"Seventh Tree\" war ein kommerzieller Erfolg für das Duo. Das Album erreichte Platz 2 der Albumcharts in Großbritannien und Platz 21 in den deutschen Albumcharts, die bisherige Spitzenposition aller Alben der Künstler in Deutschland.", "tgt_summary": null, "id": 81485} {"src_title": "Frank Mantooth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Burkhardt Tschudi wurde als Sohn des Wollenhändlers, Chirurgen und Ratsherrn Josua Tschudi Elmer in der „Farb“ in Schwanden geboren. Nach einer Tischlerlehre ging er als Sechzehnjähriger auf Wanderschaft und fand in London bei dem dort führenden Cembalobauer Hermann Tabel eine Anstellung. Tschudi eignete sich viele Techniken seines Meisters an und noch während der 1720er Jahre schaffte er den Einstieg in die englische Gesellschaft, dank zweier besonderer Förderer: Johann Jacob Heidegger, Direktor des Opernhauses, und Georg Friedrich Händel, seit 1719 Direktor der königlichen Musikakademie unter König George I. Händel besuchte Tschudi, der sich ab 1728 im Stadtteil Soho selbständig machte und seinen Namen in \"Burkat Shudi\" anglifizierte, oft und vermittelte ihm auch den Kontakt zur italienischen Sängerin Anna Maria Strada, der er ein Cembalo mit der Signatur „Burckart Tschudi, Londini, fecit 1729“ baute. Im selben Jahr konnte Shudi dank Händels Fürsprache auch ein Cembalo an den Prince of Wales liefern und führte daher die „Plume of Feathers“ als Firmenschild und nannte sich als Hoflieferant \"Harpsichord-maker to his Royal Highness the Prince of Wales\". 1728 heirateten er und Katharina Wild (1707–1758), die schon vor Tschudi mit ihren Eltern aus Schwanden nach London ausgewandert war, und sie gründeten mit ihrer Mitgift das Geschäft. Mit ihr hatte er elf Kinder. 1759 heiratete Shudi zum zweiten Mal und bekam mit der Schweizerin Elizabeth Meyer eine weitere Tochter. Nachdem die Räume in der \"Meards Street\" No. 1 zu klein wurden, verlegte Shudi die Werkstatt im Jahr 1739 in die \"Great Pulteney Street\" No. 32. Da in diesem Stadtviertel sich auch andere Instrumentenbauer und Musiker Londons niederließen, so der Elsässer Jacob Kirkman, der die Tabel-Witwe geheiratet hatte, und der Geiger John Clegg, habe nach einer Äußerung des Geigers Michael Christian Festing „das Viertel unter den Saitenschwingungen vibriert“. Shudi konnte zwei bedeutende Mitarbeiter gewinnen. Johann Christoph Zumpe (1735–1800) war Lehrling von Gottfried Silbermann gewesen und wanderte in den 1750er Jahren nach England aus. Dort arbeitete er für Shudi, bevor er sich 1761 unter dem Zeichen der „Golden Guittar“ am Hanover Square selbständig machte. John Broadwood arbeitete seit 1761 für Shudi und heiratete am 2. Januar 1769 Shudis jüngste Tochter Barbara (* 1749; † 8. Juli 1776). Shudis eigentliche Leistung war die Erfindung des „venezianischen Schwellers“, der kurz darauf als „Schwellwerk“ auch beim Orgelbau eingeführt wurde, mit dem über ein Pedalwerk die Lautstärke des Spiels beeinflusst werden konnte. „Hier öffnet sich über den Saiten ein ganzes System von parallelen Jalousien, die vom Pedal langsam auf und zu bewegt werden, wodurch sie den Ton stärken und schwächen“. 1764 baute Shudi ein Cembalo für den preußischen König Friedrich II., das die Mitglieder der in London weilenden Familie Mozart vorab ausprobierten. Broadwood und Shudi hatten in dem Instrument erstmals Schweller und Dämpfer mit Pedalen eingebaut; eine damals fortschrittliche Art der Mechanik, bei der der Pianist lautes und leises Spielen besser regulieren konnte. Friedrich II. habe mehrere Tschudi-Cembali besessen. Sohn Burkhat (1738–1803) und Tochter Barbara mit Ehemann John Broadwood übernahmen am 7. März 1771 die Geschäftsführung, ab 1782 war Broadwood alleiniger Geschäftsführer. Mit dem Tode des Firmengründers 1773 ging das Unternehmen an Burkhat, Barbara und John über. 1771 stellte Broadwood sein erstes Tafelklavier nach dem Modell von Johannes Zumpe her. Stellten Shudi und Broadwood Anfang der 1770er Jahre vierzehn Cembali pro Jahr her, so verzehnfachte Broadwood die Produktion bis 1784. Broadwood verlagerte dann die Produktion auf das Klavier und stellte Mitte der 1790er Jahre die Herstellung von Cembali ein. Der Enkelsohn Tschudis, James Shudi Broadwood, trug noch den Namen Tschudi. Sowohl Mozart als auch Joseph Haydn, der mit der Familie Tschudi in London häufig verkehrte, haben auf Shudi-Broadwood-Instrumenten gespielt. Ein weiteres Shudi-Instrument wurde zum britischen Konsul Joseph Smith nach Venedig verschifft. Dessen Witwe Elizabeth nahm das Instrument 1778 wieder mit zurück nach Bath, und nach ihrem Tod wurde „ein wohltönendes Cembalo mit zwei Klaviaturen von Shudi mit Pedalen“ am 9. April 1789 bei Christie’s in London versteigert. Es lassen sich heute noch 23 Cembali von Tschudi nachweisen. Eines davon steht in Tschudis Heimat, im Freulerpalast in Näfels. Ein zweimanualiges Instrument, Baujahr 1766 und Geschenk an den preußischen König Friedrich II., befindet sich im Unteren Konzertzimmer (Raumnummer 161) des Unteren Fürstenquartiers im Nordflügel des Potsdamer Schlosses Neues Palais.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Burkhardt Tschudi (geboren 13. März 1702 in Schwanden GL; gestorben 19. August 1773 in London; englisch: \"Burkat Shudi\") war ein britischer Cembalobauer schweizerischer Herkunft und Schwiegervater des Gründers der Pianofortefabrik Broadwood & Sons.", "tgt_summary": null, "id": 1682872} {"src_title": "Amerikanische Rotflossenorfe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Eröffnet wurde der Bahnhof im Jahre 1861, als die damalige Jura-Simplon-Bahn (JS) den Abschnitt Lausanne–Villeneuve der Bahnstrecke nach Sion eröffnete. 1901 folgte der Abschnitt zwischen Montreux und dem höher gelegenen Stadtteil Les Avants der Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB), welcher 1903 seine Fortsetzung nach Montbovon fand. 1909 wurde die Bahnstrecke zwischen Montreux und Glion der heutigen Transports Montreux–Vevey–Riviera (MVR) als Fortsetzung der bereits seit 1892 bestehenden Zahnradbahn zwischen Glion und Rochers-de-Naye eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Bahnhof befindet sich in Hanglage oberhalb des Seeufers, der Zugang zur Hauptstrasse \"Grand Rue\" ist per Rolltreppen, Liften und Treppen gewährleistet. Für den Zugang von der Altstadt her – gelegen auf der anderen Seite der Bahnlinien als das Seeufer – ist die \"Rue de la Gare\" zuständig.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Die Bahnhofsanlage ist in mehrfacher Hinsicht eine Rarität: Einerseits ist Montreux der einzige Bahnhof der Schweiz, in dem heute noch drei unterschiedliche Spurweiten aufeinandertreffen: Die Normalspur (1435 mm) der Bahnstrecke der Schweizerischen Bundesbahnen, die Meterspur (1000 mm) der Montreux–Berner Oberland-Bahn und die Schmalspur (800 mm) der Transports Montreux–Vevey–Riviera. Andererseits befindet sich der Zugang vom Empfangsgebäude zum Hausbahnsteig aus nicht im Erdgeschoss. Aufgrund der Hanglage der Stadt befindet er sich im zweiten Obergeschoss, während die Serviceeinrichtungen im Erd- und der Zugang zur Unterführung im ersten Obergeschoss zu finden sind. Ausserdem fehlt das Gleis 2. Dieses war ein Überholgleis ohne Perronkante. 2006 wurde es im Zuge der Erhöhung der Perrons auf 55 cm mit einer Perronkante versehen und in Gleis 1 umbenannt – das bisherige Gleis 1 wurde entfernt. Die Schweizerischen Bundesbahnen verfügt über den Hausbahnsteig mit dem Gleis 1 sowie über das Gleis 3, welches zusammen mit den Gleisen 4 (östliche Hälfte) beziehungsweise 5 (westliche Hälfte) der Montreux–Berner Oberland-Bahn am Mittelperron liegt. Das kurze Gleis 4 trennt den Mittelperron teilweise auf. Die Gleise 6, 7 und 8 liegen an einem weiteren Mittelperron, das durch Gleis 7 ebenfalls gabelartig aufgeteilt wird. Das Gleis 8 der Transports Montreux–Vevey–Riviera befindet sich zudem unter einem Hotel und dem Hauptsitz der GoldenPass-Gruppe, dem \"GoldenPass Center\". Während die Gleise 4 und 7 dem Regionalverkehr von und nach Fontanivent, Sonzier und Les Avants dienen, verkehren ab Gleis 5 und 6 die Züge von und nach Zweisimmen.", "section_level": 1}, {"title": "Bahnverkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "SBB.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "S-Bahn.", "content": "Der Réseau Express Vaudois (REV) bedient Montreux jeweils stündlich mit zwei Linien:", "section_level": 3}, {"title": "Trolleybus- und Autobusverkehr.", "content": "Insgesamt sind drei Haltestellen der Vevey–Montreux–Chillon–Villeneuve (VMCV) in Bahnhofsnähe:", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Montreux ist der grösste Bahnhof auf Gemeindegebiet der schweizerischen Stadt Montreux. Der Fern- und Regionalbahnhof wird von fast allen Zügen der Simplonlinie der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bedient und ist zudem Ausgangspunkt der Bahnstrecke Montreux–Zweisimmen (Goldenpass) und auf den Rochers de Naye.", "tgt_summary": null, "id": 1893176} {"src_title": "LaVive", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unternehmen.", "content": "Mail Boxes Etc. (MBE) wurde 1980 in San Diego, Kalifornien, gegründet. Ursprungsidee war dabei, ein Franchisesystem aufzubauen. Bis 1990 wurden in den USA über 1.000 Filialen eröffnet. Anfang der 1990er Jahre begann Mail Boxes Etc., durch den Verkauf von Masterlizenzen an andere Länder, die Expansion außerhalb der USA. Dabei wurde unter anderen 1993 in Italien von Paolo Fiorelli mit seinem Vater Graziano Fiorelli die Marke Mail Boxes Etc. als auch von Fiorelli, Michael Sradnick und Thomas L. Denney Jr. die MBE Deutschland GmbH im Jahr 2001 in Berlin gegründet. Diese eröffnete im April 2002 das erste MBE Center in Berlin. Das erste MBE Center in Österreich wurde 1999 in Wien eröffnet. 2003 hat MBE Deutschland die Masterfranchiselizenz für Österreich und Ungarn mit übernommen. Das Unternehmen ist heute Vollmitglied im Österreichischen Franchise-Verband e.V. (ÖFV) und Deutscher Franchiseverband e.V. (DFV). Im Jahr 2001 wurde MBE von \"UPS\" gekauft. Infolge der Übernahme wurde ein Großteil der Läden in den USA, Kanada und Indien seit 2003 einem Rebranding als \"The UPS-Stores\" unterzogen. Paolo Fiorelli erwarb im Jahr 2009 die MBE Worldwide S.r.l. vom Paketdienst UPS mitsamt sämtlichen Rechte ausgenommen für die umgewandelten UPS-Standorte in den USA, Kanada und Indien. Daraufhin wurden die weltweiten Standorte umbenannt in \"MBE Center\" und eine strategische Partnerschaft mit UPS eingegangen, um weiterhin zu expandieren. 2017 übernimmt MBE Worldwide, eines der größten Unternehmernetzwerke mit 1.600 Standorten weltweit, PostNet International Franchise Corporation („PostNet“), ein renommiertes Grafik-, Druck- und Versand-Franchisesystem mit 660 Standorten in 9 Ländern und AlphaGraphics, Inc. („AlphaGraphics“) ein führendes Design-, Grafik-, Marketing- und Kommunikations- Handelsunternehmen.Durch diese Akquisitionen erreicht das globale MBE Netzwerk 2.600 Standorte in 40 verschiedenen Ländern. Mail Boxes Etc., PostNet und AlphaGraphics konnten 2018 erstmals als „Netzwerkfamilie“ mit mehr als 2.540 Service Centern in 47 Ländern und 861 Millionen Euro Umsatz abschließen. Zudem wuchs das Mail Boxes Etc. Netzwerk durch 5 neue Master Lizenzvereinbarungen in Finnland, Hongkong, Ungarn, Marokko und Rumänien. Im Februar 2020 gibt MBE Worldwide eine Vereinbarung mit den von Oaktree Capital Management L.P. verwalteten Fonds bekannt, um weiteres langfristiges Wachstum zu fördern. Demnach erwirbt Oaktree über eine stufenweise Kapitalerhöhung von 120 Millionen Euro (132 Millionen Dollar) bis zu 40 % der Anteile an MBE Worldwide. Die derzeitigen MBE-Aktionäre, die Familie Fiorelli, besitzt weiterhin die Mehrheit des Unternehmens. Das größte nationale MBE Netzwerk in Europa ist in Italien mit über 500 Centern. In Deutschland existieren über 150 Center und in Österreich mehr als 30 Center. Inzwischen gehören mehr als 1.600 MBE Center in 30 Ländern zum weltweiten Netzwerk. Insgesamt ist MBE derzeit mit drei verschiedenen Marken tätig: Mail Boxes Etc., AlphaGraphics und PostNet. Das globale Netzwerk zählt derzeit mehr als 2.600 Standorte in 52 Ländern mit mehr als 10.000 Mitarbeitern und einem systemweiten Umsatz von 918 Millionen Euro (1.028 Millionen Dollar).", "section_level": 1}, {"title": "Franchisesystem.", "content": "Die laufende Franchisegebühr beträgt bei MBE derzeit 10 % vom Nettoumsatz, die sich wiederum aufsplitten in 6 % Lizenzgebühr, 1,5 % Marketinggebühr und 2,5 % Nationaler Medien Fond. Hinzu kommt noch die Aufnahmegebühr und weitere Gebühren wie Ausbildungsgebühr, Technologieplattform, Einrichtungsgebühr usw. Die Investitionssumme liegt bei ca. 80.000 € aufwärts und ist vor allem abhängig von der Ausstattung, Größe und Ausbauzustand des Ladenlokals. Ausgestattet werden die Center zu Beginn mit einfachen Weiterverarbeitungsgeräten und Druckern zum kopieren und drucken. Weitere Kosten kommen noch hinzu für die Anlaufkosten bis zum Break-Even, der von MBE zwischen 9 und 18 Monaten angegeben wird. Unterstützt wird der Franchisenehmer von den Masterlizenznehmern und sofern vorhanden, regionalen Gebietsfranchisenehmern. Die hauptsächlich angebotenen Produkte stammen von Kooperationspartnern wie UPS, DPDgroup, TNT Express und Rahmenvertragspartner wie verschiedene Onlinedruckplattformen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mail Boxes Etc. (MBE) wird von der \"MBE Worldwide S.p.A.\", einer Unternehmenstochter der italienischen \"Fineffe S.r.l.\", betrieben. Hinter der Marke steht ein weltweit betriebenes Franchisenetzwerk für Versand-, Verpackung-, Grafik- und Druckdienstleistungen für Geschäfts- und Privatkunden. Seit der Gründung 1980 in den USA wurden über 2.500 Center weltweit eröffnet.", "tgt_summary": null, "id": 1595618} {"src_title": "Gruta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Über das Leben des Priskianos ist wenig bekannt. Überliefert ist nur, dass er aus Lydien stammte und der neuplatonischen Philosophenschule in Athen angehörte. Diese Schule, die an die Tradition der Platonischen Akademie anknüpfte, wurde spätestens ab 515 von dem bedeutenden Philosophen Damaskios geleitet. Sie hielt traditionell mit Entschiedenheit an der alten griechischen Religion fest und stand damit in Opposition zum Christentum, das damals Staatsreligion des Oströmischen Reichs war. Der religiöse Konflikt führte dazu, dass Kaiser Justinian I. im Jahr 529 den paganen Lehrbetrieb untersagte; daraufhin wurde die Schule geschlossen. Vielleicht schon 531, spätestens 532 wanderte Damaskios mit sechs weiteren Neuplatonikern, darunter Priskianos, in das persische Sasanidenreich aus. Dort nahm sie der seit 531 regierende Großkönig Chosrau I. an seinem Hof auf. Die Philosophen waren aber mit den Verhältnissen im Exil unzufrieden und kehrten daher bald ins Oströmische Reich zurück, obwohl Chosrau ihren Verbleib an seinem Hof wünschte. Als im Herbst 532 ein Frieden zwischen den Sassaniden und den Römern geschlossen wurde, bestand der Großkönig auf einer Zusicherung der römischen Seite, dass die Philosophen unbehelligt heimkehren und für den Rest ihres Lebens an ihrer Religion festhalten durften. Wo die Neuplatoniker sich dann niederließen, ist unbekannt. Nach einer ansprechenden, aber umstrittenen Hypothese lebten sie nach ihrer Rückkehr in der Stadt Carrhae, wo die Mehrzahl der Einwohner sich noch zur alten Religion bekannte.", "section_level": 1}, {"title": "Werke und Lehre.", "content": "Priskianos verfasste im Auftrag des Königs Chosrau eine Schrift, die nur in einer lateinischen Übersetzung unter dem Titel „Lösungen der Probleme, die der Perserkönig Chosrau aufgeworfen hat“ überliefert ist (\"Solutiones eorum, de quibus dubitavit Chosroes Persarum rex\", kurz: \"Solutiones ad Chosroem\"). Darin werden eine Reihe von Fragen aus unterschiedlichen Wissensgebieten erörtert; zu den Themen gehören die Seele, der Schlaf und die Träume, die Jahreszeiten, Gifttiere und Winde. Außerdem schrieb er einen Kommentar zu einem verlorenen naturkundlichen Werk des Peripatetikers Theophrast; davon ist nur ein Teil, der Aspekte von Theophrasts Seelenlehre aus neuplatonischer Sicht behandelt, unter dem Titel „Paraphrase der Lehren Theophrasts über die Wahrnehmung“ (\"Metáphrasis tōn Theophrástou perí aisthḗseōs\") lückenhaft erhalten. Die Themen sind Sinneswahrnehmung, Vorstellungskraft und Intellekt (Nous). Da Priskianos Zitate aus dem kommentierten Werk bietet, ist sein Kommentar für dessen Rekonstruktion hilfreich. In der Forschung heftig umstritten ist die Frage, ob ein traditionell dem Philosophen Simplikios zugeschriebener Kommentar zur Schrift \"De anima\" des Aristoteles von Priskianos stammt. Die Hypothese seiner Autorschaft wird insbesondere von Carlos Steel vertreten, während Ilsetraut Hadot für die Zuschreibung an Simplikios plädiert. Eine dritte Forschungsmeinung lautet, beide Zuschreibungen seien nicht plausibel, der Autor (Pseudo-Simplikios) bleibe unbekannt. In der Seelenlehre beruft sich Priskianos auf die Neuplatoniker Iamblichos und Plutarch von Athen, in denen er die authentischen Interpreten der aristotelischen Seelenlehre sieht. Gemäß der im spätantiken Neuplatonismus vorherrschenden Sichtweise bemüht er sich um eine Harmonisierung platonischer und aristotelischer Philosophie.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "In einer anonym überlieferten spätantiken Liste (\"Canones\") empfohlener Autoren wird der Name des Priskianos in der Aufzählung der „besonders nützlichen“ Erklärer von Platons Philosophie genannt. Dort wird auch berichtet, Johannes Philoponos habe seine Lehren bekämpft. Im Frühmittelalter wurde Priskianos’ an König Chosrau gerichtete Schrift ins Lateinische übersetzt. Ob dies schon vor der Karolingerzeit geschah oder ob der Übersetzer im Umkreis des irischen Gelehrten Eriugena (9. Jahrhundert) zu suchen oder gar mit Eriugena zu identifizieren ist, ist in der Forschung umstritten. Im 13. Jahrhundert fügte der Gelehrte Vinzenz von Beauvais Zitate aus den \"Solutiones ad Chosroem\" in sein enzyklopädisches Werk \"Speculum naturale\" ein, wobei er Priskianos mit dem berühmten Grammatiker Priscian von Caesarea verwechselte. In den achtziger Jahren des 15. Jahrhunderts übersetzte der Humanist Marsilio Ficino den Theophrast-Kommentar des Priskianos ins Lateinische. Außerdem schrieb er einen lateinischen Kommentar dazu. Seine Übersetzung erschien 1497 bei Aldo Manuzio in Venedig. 1541 wurde der griechische Text dieses Werks in Basel im Rahmen einer Theophrast-Ausgabe erstmals gedruckt; diese Ausgabe ist sehr fehlerhaft. Die \"Solutiones ad Chosroem\" waren anscheinend in der Frühen Neuzeit jahrhundertelang verschollen. Sie wurden erst im 19. Jahrhundert von Jules Quicherat wiederentdeckt und 1853 teilweise ediert. Der averroistische Gelehrte Francesco Piccolomini gelangte in seinem 1602 veröffentlichten Kommentar zu Aristoteles’ \"De anima\", in dem er sich auch mit dem Simplikios zugeschriebenen Kommentar zu dieser Schrift befasste, zum Ergebnis, dass nicht Simplikios, sondern Priskianos der Verfasser sei. Diese Hypothese geriet in den folgenden Jahrhunderten in Vergessenheit, doch im 20. Jahrhundert wurde sie erneut vorgetragen und eingehend begründet; die Frage ist noch heute umstritten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Priskianos Lydos ( \"Priskianós Lydós\", auch \"Priskianos von Lydien\", lateinisch \"Priscianus Lydus\"; † nach 532) war ein spätantiker griechischer Philosoph der neuplatonischen Richtung.", "tgt_summary": null, "id": 1522395} {"src_title": "Edward White Robertson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1874 unternahm er mit seinen Brüdern eine Entdeckungsreise zur Erforschung und Inbesitznahme des unerforschten Amazonasbeckens in Kolumbien. Während ein Bruder an Fieber starb und ein weiterer Bruder dem Kannibalismus der Ureinwohner zum Opfer fiel, lebte er selbst für zehn Jahre im Dschungel. Unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Bogotá trat er mit der vorherrschenden konservativen \"Partido Conservador Colombiano\" in Verbindung und half er dem diktatorisch regierenden Präsidenten Rafael Núñez 1885 bei der Unterdrückung liberaler Revolten. Für seine Unterstützung ernannte ihn Núñez während seiner Amtszeiten (1884 bis 1886, 1887 bis 1892 sowie 1892 bis 1894) unter anderem zum Innenminister sowie zum Botschafter in Frankreich. Während der Präsidentschaft von José Manuel Marroquín war er zwischen 1901 und 1902 Delegierter bei der Panamerikanischen Konferenz in Mexiko-Stadt. Nach der von den Vereinigten Staaten unterstützten Sezession Panamas von Kolumbien 1903 bemühte er sich als Unterhändler vergeblich um eine Entschädigung durch die USA. 1904 wurde er als Nachfolger Marroquíns schließlich selbst zum Präsidenten Kolumbiens gewählt. Während seiner bis zum 27. Juli 1909 dauernden Amtszeit bediente er sich bereits kurz nach seinem Amtsantritt ebenfalls diktatorischer Methoden, in dem er den Kongress auflöste, einige seiner Mitglieder inhaftieren ließen und sein eigenes „Scheinparlament“ ernannte. Andererseits war seine Regierungszeit insoweit erfolgreich, als er die internationalen Kredite des Staates neu regelte, die Produktion von Kaffee als wichtige Exporteinnahmequelle steigerte und den Bau von Eisenbahnlinien und öffentlicher Einrichtungen ausweitete. Außerdem kam es in seiner Amtszeit zu einer Trennung von Kirche und Staat. Dennoch wuchs der Unmut in der Bevölkerung gegen seine Diktatur. Letztlich zwang ihn die Opposition gegen den von ihn beabsichtigten Vertrag mit den Vereinigten Staaten 1909 und somit fünf Jahre vor dem Ende seiner Amtszeit 1914 zum Rücktritt. Dieser Vertrag sah vor, dass Kolumbien für den Verlust Panamas von den USA eine finanzielle Entschädigung von lediglich 2,5 Millionen US-Dollars erhalten sollte. Anschließend hielt er sich zehn Jahre im Ausland, unter anderem in Brasilien, auf und kehrte erst 1919 nach Kolumbien zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "José Gregorio Ambrosio Rafael Reyes Prieto (* 5. Dezember 1849 in Santa Rosa de Viterbo, Boyacá; † 19. Februar 1921 in Bogotá) war ein kolumbianischer Entdeckungsreisender, Diplomat und Politiker. Von 1904 bis 1909 war Rafael Reyes Präsident Kolumbiens.", "tgt_summary": null, "id": 596717} {"src_title": "Johnny Barfield", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Hradčovice erstreckt sich rechtsseitig der Olšava im Tal des Zuflusses Hradčovický potok. Das Dorf liegt in dem zur Vizovická vrchovina gehörigen Hügelland Prakšická pahorkatina am Rande des gleichnamigen Naturparks. Nördlich erhebt sich die Rovná hora (350 m), im Nordosten die Kamenná (303 m), östlich die Skákavka (326 m), im Süden der Myšince (352 m), südwestlich der Kamenný (348 m), im Westen der Milonín (323 m) sowie nordwestlich der Lovisko (349 m). Am südlichen Ortsrand verläuft im Tal der Olšava die Bahnstrecke Brno–Vlárský průsmyk. Am gegenüberliegenden Ufer führt die Europastraße 50/Staatsstraße I/50 von Brno nach Trenčín vorbei. Nachbarorte sind Bílovice und Nedachlebice im Norden, Lhotka im Nordosten, Drslavice im Osten, Obora, Havřice und Uherský Brod im Südosten, Vlčnov im Süden, Veletiny und Podolí im Südwesten, Popovice im Westen sowie Javorovec und Mistřice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Funde auf dem Gebiet der Gemeinde reichen bis zur Jungsteinzeit zurück. Zu Zeiten des Großmährischen Reiches befand sich hier die befestigte Siedlung Bolegradica. Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1247, als der Besitzer der Herrschaft Břeclav, Ulrich III. von Spanheim, der Kirche als Wiedergutmachung für dem Kloster Velehrad zugefügten Schäden zu seinem und seiner Nachkommen Seelenheil zwei Huben Land und Teiche in \"Radichowitz\" überließ. Die Lage an einem wichtigen Handelsweg nach Ungarn führte immer wieder zum Einfall feindlicher Heere. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde das Dorf von Truppen Matthäus Csáks verwüstet. Zu Zeiten des Grundherrn Oneš von Šarov wurde 1406 erstmals die Kirche erwähnt. Zu den zahlreichen Besitzern gehörten u. a. die Geschlechter von Šarov, von Šumvald und von Morkovice; letztere verkauften Hradčovice zusammen mit Vlčnov, Kvačice, Chylice und Veletiny zum Ende des 15. Jahrhunderts an Přibík von Zahrádka. Nachfolgende Besitzer waren ab 1499 Vilém Hřivin von Újezd und ab 1504 Burian von Vlčnov. Im Jahre 1509 erwarb Jan von Kunovice das Dorf und schloss es an seine Herrschaft Brod an. 1561 wurde Hradčovice niedergebrannt. 1605 fielen die Truppen Stephan Bocskais in der Gegend ein und brachten den Schwarzen Tod mit. 1611 verkaufte Jetřich von Kunovice Uherský Brod mit allem Zubehör an Ulrich von Kaunitz. Zu den weiteren Besitzern gehörten von 1676 bis 1705 Dominik Andreas I. von Kaunitz, von 1746 bis 1794 Wenzel Anton Graf Kaunitz sowie von 1812 bis 1848 Alois Wenzel von Kaunitz. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Hradčovice immer der Herrschaft Uherský Brod untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Hradšovice\"/\"Radschowitz\" ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Uherský Brod. Zwischen 1883 und 1887 wurde die Wlarabahn errichtet; 1888 nahm sie den Verkehr auf. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Ort als \"Hračovice\". Der heutige Name ist seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts gebräuchlich. Zu dieser Zeit bestanden in Hradčovice mehrere Mühlen, eine Zuckerfabrik, eine Schmiede, eine Ziegelei und ein Sägewerk. Im Tiergarten auf dem Myšince ließ Wenzel Robert von Kaunitz zwischen 1903 und 1905 das Jagdschloss Pepčín erbauen. Im Jahre 1910 hatte Hradčovice 332 Einwohner. Am 12. April 1960 erfolgte die Eingemeindung von Lhotka. Nach der Aufhebung des Okres Uherský Brod wurde die Gemeinde Ende 1960 dem Okres Uherské Hradiště zugeordnet. Seit 2000 führt Hradčovice ein Wappen und Banner.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Hradčovice besteht aus den Ortsteilen Hradčovice (\"Radschowitz\") und Lhotka.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hradčovice (deutsch \"Radschowitz\", früher \"Hradschowitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer nordwestlich von Uherský Brod und gehört zum Okres Uherské Hradiště.", "tgt_summary": null, "id": 547642} {"src_title": "Great Falls (Virginia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Burganlage wurde bis etwa 1330 von den \"Edlen Herren von Rosdorf\" bewohnt. Im Jahre 1324 erfolgte der Bau des Muthauses (Moshus = Palas) durch Conrad und Ludwig von Rosdorf und der weitere Ausbau zu einem großen Burgkomplex. Das Muthaus weist eine Höhe von 35 m auf und soll das älteste, völlig erhaltene weltliche Gebäude im südlichen Niedersachsen sein. Mit dem Ausbau hatten sich die Herren anscheinend finanziell übernommen. 1379 erwarb Herzog Otto von Braunschweig zu Göttingen (\"Otto der Quade\") die Burg. 1380 war sie Regierungssitz des Welfenherzogs nach seiner Vertreibung aus Göttingen; er ist hier verstorben am 13. Dezember 1394. Die Burg war Witwensitz der Herzogin Margarete. Hardegsen hörte im Jahr 1560 auf, fürstliche Residenz beziehungsweise Witwensitz zu sein. Von 1568 bis 1823 war die ehemalige Burg Verwaltungssitz des Amtes Hardegsen, an dessen Spitze ein Drost bzw. Amtmann stand. Von 1725 bis 1780 wurden große Umbauarbeiten der Burganlage zu Wirtschaftsgebäuden für den zukünftigen Domänenbetrieb durchgeführt. Von der alten Burganlage blieben nur das Muthaus, das Hagenhaus und Teile der Umfassungsmauer erhalten. Im Jahre 1972 erfolgte die Auflösung der Domäne. Der gesamte Burgbereich wurde durch die Stadt Hardegsen aufgekauft. Die Verpachtung übernahm die Stadt Hardegsen. Die Räumlichkeiten des Muthauses können heute nicht nur besichtigt, sondern auch für Feierlichkeiten und Veranstaltungen gemietet werden. Die Vermietung erfolgt durch die \"Kulturinitiative Hardegsen\". Mit den Einnahmen wird der Erhalt der Burg Hardeg finanziert. Der Rittersaal wird im Frühjahr und Sommer als Standesamt genutzt. 2019 wurde ein dringender Sanierungsbedarf festgestellt, wobei der Kostenumfang für das Dach auf 880.000 Euro geschätzt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Hardeg ist eine ehemalige Burg in der niedersächsischen Kleinstadt Hardegsen (Landkreis Northeim). Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und war der ehemalige Regierungssitz des Welfenherzogs Otto I.", "tgt_summary": null, "id": 1683507} {"src_title": "Ramon Vega", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Muhammad Schirazi wurde 1928 (Jahr 1347 des Islamischen Kalenders) im irakischen Nadschaf in eine Familie traditionsreicher islamischer Kleriker geboren. Mitglieder seiner Familie waren häufig Kleriker, einige von ihnen hatten den Status eines Mardschaʿ-e Taghlid erlangt, so Mohammad Hasan Schirazi und Muhammad Taqi Schirazi. Sein Vater, Großajatollah Mehdi Schirazi war der Mardschaʿ-e Taghlid seiner Zeit. Die Familie führt ihre Herkunft auf den Propheten Mohammad zurück. Großajatollah asch-Schirazi starb 2001. Sein Vermächtnis wird bewahrt und weitergeführt durch die von ihm gesetzten Hawza. Schirazis Bruder Sadiq Hosseini Schirasi, der ebenfalls religiöse Autorität verkörpert, trägt Gedanken und das Vermächtnis seines Bruders weiter. 1971 ging asch-Schirazi aus dem Irak in den Libanon, um von dort aus seinen Widerstandes gegen die Baath-Partei fortzusetzen, die seit 1971 die Macht im Irak innehatte. Später lebte asch-Schirazi in Kuwait und migrierte 1979, nach dem Beginn der Revolution im Iran in die iranische Stadt Ghom. Seinem Aufenthalt in Kuwait werden Auswirkungen auf den ökumenischen Dialog zwischen Sunniten und Schiiten nachgesagt. Zu den wesentlichen Zielsetzungen, die asch-Schirazi angestrebte, waren Freiheit, insbesondere Meinungsfreiheit, politische Pluralität, Vergebung von Schuld, Toleranz und allumfassende Herrschaft des Islam.", "section_level": 1}, {"title": "Islamische Revolution im Iran.", "content": "asch-Schirazi unterstützte den Sturz des Schahs Mohammad Reza Pahlavi und die Machtergreifung durch Ajatollah Ruhollah Chomeini im Iran. Im Unterschied zu anderen hochgestellten Persönlichkeiten des Islams übernahm asch-Schirazi kein öffentliches Amt und äußerte auch Kritik an Missständen nach der Revolution.", "section_level": 1}, {"title": "Verfolgung im Iran.", "content": "Anhänger Schirazis erleiden im Iran andauernde Verfolgung. So wurde einer der Söhne Schirazis' Morteza 1995 für 18 Monate verhaftet. Nach der Haft ging er nach Syrien, wo er um politisches Asyl nachsuchte. Die Verfolgung und Folterung von Seyd Morteza Schirazi wurde in einem 34-seitigen Offenen Brief durch Ahmad Azari Qomi in Massenmedien außerhalb Irans (so in der Londoner Zeitschrift Nimroozb) öffentlich gemacht. Als Folge fielen der Großajatollahs Ahmad Azari Qomi und Hossein Ali Montazeri bei der iranischen Staatsführung unter dem Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamene’i in Ungnade. Amnesty International berichtet über die Angriffe des politischen Establishments Irans auf die Anhänger Schirazis wie folgt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Muhammad ibn Mahdi al-Hussaini asch-Schirazi (, auch \"al-Shirazi\"; * 1928 in Nadschaf; † 2001) war ein irakischer prominenter Kleriker (Großajatollah) mit mehr als 1200 Buchveröffentlichungen aus den Bereichen Jurisprudenz, Theologie, Politikwissenschaften, Soziologie, Wirtschaftswissenschaften und Menschenrechte.", "tgt_summary": null, "id": 102699} {"src_title": "Musiktheorie im antiken Griechenland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Bei der Landtagswahl 1988 hatte die CDU unter Führung des langjährigen Ministerpräsidenten Lothar Späth trotz leichter Stimmverluste ihre seit 1972 bestehende absolute Mehrheit verteidigt. Am 13. Januar 1991 trat Späth infolge der Traumschiff-Affäre von seinem Amt als Ministerpräsident zurück. Sein Nachfolger wurde der bisherige CDU-Fraktionschef Erwin Teufel.", "section_level": 1}, {"title": "Spitzenkandidaten.", "content": "Für die CDU trat der seit einem Jahr regierende Ministerpräsident Erwin Teufel (52) als Spitzenkandidat an. Spitzenkandidat der SPD war Fraktionschef Dieter Spöri (48).", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnis.", "content": "Die Wahl hatte folgendes Ergebnis: Nach dem amtlichen Endergebnis musste die bisher allein regierende CDU Verluste von fast zehn Prozent hinnehmen und verlor damit nach 20 Jahren ihre absolute Mehrheit; auch ein eventuelles Bündnis mit der FDP/DVP hatte keine Mehrheit. Die SPD verlor ebenfalls 2,6 Prozent. Als einer der Gründe für den Einbruch der großen Parteien wird die Asyldebatte gesehen. Mit einem Ergebnis von 10,9 Prozent konnten die Republikaner – entgegen Wahlvorhersagen von 4,5 % – erstmals mit 15 Abgeordneten in ein Parlament eines deutschen Flächenlandes einziehen. Sie wurden drittstärkste Partei im Land vor den seit langer Zeit im Landtag vertretenen Grünen und der FDP/DVP. Als Gründe für den Einzug der Republikaner wurden die Unzufriedenheit nach 20 Jahren CDU-Alleinregierung auf der einen Seite und die nicht überzeugende Opposition auf der anderen Seite genannt. Die wichtigste Rolle spielte dabei aber die erwähnte Asyldebatte; außerdem waren die Erfolge der „REP“ regional unterschiedlich stark in Abhängigkeit zu ihren aufgestellten Kandidaten. Die Grünen konnten mit einem Plus von 1,6 Prozent ihr Ergebnis stabilisieren, die FDP/DVP stagnierte bei 5,9 Prozent der Stimmen. Die ÖDP erreichte mit 1,9 Prozent ihr bislang bestes Landtagswahlergebnis außerhalb Bayerns. Die NPD verlor gegenüber der Landtagswahl 1988 1,2 Prozentpunkte und kam nur noch auf 0,9 Prozent der Stimmen.", "section_level": 1}, {"title": "Landtag und Landespolitik nach der Wahl.", "content": "Nach dem überraschenden Wahlausgang wurde eine große Koalition aus CDU und SPD unter Führung von Ministerpräsident \"Erwin Teufel\" gebildet, da aufgrund des Einzugs der Republikaner in den Landtag weder ein schwarz-gelbes noch ein rot-grünes Bündnis eine parlamentarische Mehrheit besaß. SPD-Spitzenkandidat Dieter Spöri wurde Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident. Siehe auch", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Landtagswahl in Baden-Württemberg 1992 fand am 5. April parallel zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein statt. Sie führte nach 20 Jahren Alleinregierung zu einem Verlust der absoluten Mehrheit für die CDU, zu einer Schwächung der beiden großen Volksparteien, insbesondere der CDU, und zum erstmaligen Einzug der Republikaner in den Landtag.", "tgt_summary": null, "id": 326455} {"src_title": "James Webb (Historiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn der Schwedin Daisy Müller-Hill (geb. Hill) und des deutschen Staatsanwalts Werner Otto Müller-Hill (1885–1977) studierte Chemie in Freiburg und München. Drei Jahre forschte er gemeinsam mit Walter Gilbert im Labor von James Watson an der Harvard-Universität. 1966 gelang es ihm, gemeinsam mit Walter Gilbert, den Lac-Repressor zu isolieren. 1968 wurde er als Professor für Genetik an die Universität zu Köln berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung lehrte. In dieser Zeit entdeckte seine Arbeitsgruppe auch das Amyloid-Precursor-Protein, dessen Spaltung eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Alzheimer-Krankheit spielt. Benno Müller-Hill verband eine langjährige Freundschaft mit dem Genetiker und Immunologen Klaus Rajewsky. 1984 veröffentlichte er das Buch „Tödliche Wissenschaft“ über die Geschichte der Humangenetik und die Verbrechen deutscher Wissenschaftler in der Zeit des Nationalsozialismus. Das Buch erschien in der Folge 1988 auf Englisch und wurde in den folgenden Jahren in sieben weitere Sprachen übersetzt. Müller-Hills Veröffentlichungsliste enthält neben 120 wissenschaftlichen Originalarbeiten und 24 Buchkapiteln zur Genetik auch rund 130 Arbeiten zur Wissenschaftsgeschichte und mehrere literarische Texte. Müller-Hill verstarb am 11. August 2018 im Alter von 85 Jahren. Am 1. September 2018 fand eine Trauerfeier auf dem Kölner Zentralfriedhof Melaten statt; die Beisetzung der Urne erfolgte in Freiburg i. Br.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Müller-Hill gab die Zustimmung, das Kriegstagebuch seines Vaters zu veröffentlichen. Es erschien zuerst 2011 auf französisch \"(Journal de guerre d’un juge militaire allemand – 1944-1945)\" und dann 2012 auf deutsch \"(»Man hat es kommen sehen und ist doch erschüttert«. Das Kriegstagebuch eines deutschen Heeresrichters 1944/45)\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Benno Müller-Hill (* 5. Februar 1933 in Freiburg im Breisgau; † 11. August 2018) war ein deutscher Biochemiker und Professor für Genetik der Universität Köln. Zu seinen wissenschaftlichen Erfolgen zählen die Isolierung des Lac-Repressors und die Entdeckung des Amyloid-Precursor-Proteins (Amyloid-Vorläufer-Protein, APP) in den Jahren 1966 und 1987. Müller-Hill thematisierte auch die Wissenschaftsgeschichte der biomedizinischen Forschung im Nationalsozialismus.", "tgt_summary": null, "id": 1061840} {"src_title": "Proclamation Island", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Ebert, wie Dr. Eberhard Pfister gerufen wird, verbringt die Sommerferien zusammen mit seiner 19-jährigen blonden Gattin Emmy „auf verzaubertem Grund und Boden“ – in der bereits verkauften Mühle seines verstorbenen Vaters Bertram Gottlieb Pfister, einst Wirt „von Pfisters Vergnügungsgarten“. Emmy ist die Tochter des Berliner Rechnungsrates Schulze. Während dieses Sommeraufenthalts erzählt Ebert dem Leser und mitunter auch noch „seinem jungen Weibe“ aus der Geschichte der geerbten und veräußerten Mühle. Ebert hatte die Mutter früh verloren. Er konnte sich nicht mehr an sie erinnern und war von der Hausangestellten Christine erzogen worden. Der Vater hatte dafür gesorgt, dass Ebert von einem Studenten der Philosophie und späteren Doktor der Chemie Adam August Asche im Lateinischen geschult wurde. Asche ist der Sohn eines Schönfärbers. Der alte Färber war zu Lebzeiten ein Freund des Müllers. Neben seiner Mühle hatte Pfister ein florierendes Ausflugslokal betrieben. Unter den alten Kastanienbäumen hatten im Sommer Gäste aus der nahen Stadt gesessen. Einer der Gäste, Schulrat Direktor Dr. Pottgießer, ein guter Bekannter des Wirts, hatte den aufgeweckten Ebert in sein Gymnasium aufgenommen. Studienaufenthalte in Berlin, Jena und Heidelberg, vom Vater Pfister finanziert, folgten. Nicht weit von der Mühle entfernt fristete auf dem Dorfe der erfolglose Dramatiker und Lyriker Dr. Felix Lippoldes, ein Trinker, zusammen mit „seiner klugen, braven, tapfern Tochter“ Albertine ein bejammernswertes Dasein. Am Heiligen Abend in die „verstänkerte“ Mühle geladen, stieg der Dichter – sonst in „sonoren Jamben von Sonnen, Palmen, Zinnen, Türmen, Frauen, Helden und Heeren“ redend – auf den Weihnachtstisch und deklamierte „mit finsterm Pathos“: Die Weihnachtsfeier wird vom üblen Geruch des ehemals hellen Mühlwassers – mittlerweile „Schleim und Schmiere“ – gestört. Ebert bittet den Freund Asche um die chemische Analyse des Gewässers. Eifrig macht sich der Chemikus ans Werk und findet „Pilzmassen mit Algen überzogen“, „Fäulnisbewohner“ und Beggiatoa alba. Letztere stammen von „den Ausflüssen der Zuckerfabriken“. Am „zweiten Weihnachtstag“ starten die Freunde eine „Expedition zur Erforschung der Gründe vom Untergange von Pfisters Mühle“. Der Marsch führt von der Mühle aus bachaufwärts bis nach Krickerode zu der feindlichen Macht. Die dortige Fabrik produziert sogar feiertags „schwarze Rauchwolken“ und Rübenzucker; entlässt ihre Satansbrühe in den Mühlbach. Zwar gewann Advokat Dr. Riechei für Vater Pfister auch dank Dr. Asches gelehrtem Gutachten den Prozess gegen die Betreiber der Krickeroder Zuckerfabrik, doch der Wassermüller verwand das Verschandeln seiner ehedem heilen kleinen Welt nicht. Er starb am „übelriechenden“ Bach. Albertines Vater, der „geniale Dramatiker“ Felix Lippoldes, war zuvor im Mühlbach ertrunken aufgefunden worden. Albertine, die ihrem Vater nicht mehr helfen konnte, pflegte hernach den Müller Pfister bis zuletzt. Die Stunden der Mühle sind gezählt. Herren kommen zum Abbruch des alten Gemäuers aus der Stadt „mit ihren Maßstäben und Notizbüchern. Schubkarren und Schaufeln und Hacken“ werden vom Wagen abgeladen. „Der Architekt der neuen großen Fabrikgesellschaft“ breitet in der „öden Gaststube seine Planrollen“ aus. An die Stelle von Pfisters Mühle wird ein „lukrativeres, zeitgemäßeres Unternehmen“ erbaut. Dr. Asche, der schon längst auf Albertine ein Auge geworfen hatte, heiratet die „hübsche, tapfere, kluge“ Tochter des Poeten und steigt in „das wasserverderbende Geschäft“ ein: Der „Gewerbschemiker“ gründet an der „gen Spandau schlurfenden Spree die große Fleckenreinigungsanstalt A. A. Asche & Kompagnie“, eine „großindustrielle Fabrik“. Auf dem Sterbebett hatte der Müller Pfister dem „nachgelassenen Phantastikus“ seines „alten Kumpans, Schönfärber Aschen, der Partei genommen hat für die neue Welt und Mode“, verziehen und klein beigegeben: „Dann wird es wohl der liebe Gott fürs beste halten.“ In Berlin bekommen Emmy und Albertine Kinder. Gelegentlich sitzen die beiden Mütter beieinander dicht neben der lauten „chemischen Waschanstalt“, deren Abwässer die Spree „nach Kräften verunreinigen“. Emmy hat Jungfer Christine in ihren Berliner Haushalt aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "Die Hauptfiguren in Pfisters Mühle verkörpern, vereinfacht ausgedrückt, jeweils einen Gesellschaftskontext, sie lassen sich in den Konflikt zwischen alter und neuer Zeit einordnen. Eberhard Pfister – Geisteswissenschaften: Der Müllerssohn Eberhard Pfister verbringt eine behütete Kindheit und Jugend in der Naturidylle der Mühle. Dank der akademisch ausgebildeten Gäste der väterlichen Schenke gewinnt er schon früh Zugang zur Bildung. Sein erster Lehrer Adam A. Asche unterrichtete ihn vor allem in Latein. Eberhard besucht verschiedene Schulen und wird schließlich Gymnasiallehrer. Während Eberhard in seiner Kindheit noch stark von der Naturidylle der Mühle beeinflusst wurde, wächst seine Gleichgültigkeit gegenüber der alten und traditionsreichen Zeit mit seinem Aufstieg in den Wissenschaften. Letztlich verkauft er die Mühle sogar an eine Fabrik, also genau an die Leute, die eigentlich für den Untergang der Mühle verantwortlich waren. Vater Pfister – alte Traditionen: Der Besitzer von Pfisters Mühle und der Vater von Eberhard verkörpert die Spannung zwischen dem traditionsreichen Kleingewerbe und Agrarstand einerseits und dem modernen Industriestaat andererseits. Als die Gewässer von Pfisters Mühle von der Zuckerrübenfabrik Krickerode verschmutzt werden, startet Vater Pfister einen Rechtsstreit, den er auch gewinnt. Allerdings geht er an diesem Rechtsstreit zu Grunde und stirbt kurz nach seinem Sieg. Adam A. Asche – Naturwissenschaften: Erster Lehrer und Jugendfreund von Eberhard. Steht in der Gunst von Vater Pfister. Er ist ebenfalls mit den Geisteswissenschaften aufgewachsen, richtet sich im Studium jedoch auf die Naturwissenschaften und insbesondere die Chemie aus. In Asche legt Raabe einen Widerspruch an, einerseits gibt er offen zu, selbst Bäche verschmutzen zu wollen (er ist später auch Teilhaber einer Fabrik), andererseits hilft er Vater Pfister durch eine Wasserprobe im Prozess gegen Krickerode. Daraus kann man schließen, dass Asche eigentlich erkennt, was die Industrie der Natur antut; denn der liebgewonnenen Mühle, auf der auch er seine Kinder- und Jugendtage verbrachte, kann er die Verschmutzung durch die Industrie nicht zumuten.", "section_level": 1}, {"title": "Erzählstruktur.", "content": "In der Erzählung gibt es eine Rahmenerzählung und eine Binnenerzählung. Die Rahmenerzählung besteht aus dem Aufenthalt von Eberhardt und seiner Gattin Emmy in der Mühle des verstorbenen Vaters. Die Binnenerzählung gewährt in Form von Gesprächen zwischen Eberhardt und Emmy oder durch Eberhardts „Sommerferienheft“ einen Rückblick auf die Vergangenheit der Mühle und der auftretenden Charaktere. Die Rahmenerzählung weist den Leser schon auf den Ausgang einiger Begebenheiten hin, die in der Binnenerzählung genauer beschrieben werden. So sind der Ausgang des Prozesses gegen die Zuckerfabrik, der Tod des Vaters, der Verkauf der Mühle und die Heirat von Dr. Asche und Albertine in der Rahmenerzählung bereits erwähnt worden, ohne dass dies in der chronologisch geführten Binnenerzählung vorgestellt wurde. Die Form der Erzählstruktur bewirkt, dass Eberhard Pfister die Zerstörung seiner Mühle akzeptieren muss. Raabe nutzt zwei Möglichkeiten um den Leser hierauf aufmerksam zu machen: Die geschachtelte Struktur einer Rahmen- und einer Binnenerzählung verdeutlicht dem Leser, dass die Zeitpunkte, in denen die Mühle noch eine Chance hatte und in denen die alte Welt noch Widerstand leistete, längst vorbei sind. Die zweite Methode Raabes sind die einfließenden Gedichte. Im Roman werden immer wieder Stücke von Eberhardts Gedichts eingeflochten. Je weiter der Roman fortschreitet, desto melancholischer wird das langsam Form-annehmende Gedicht. Es neigt sich zusammen mit der Mühle seinem Ende zu. Die Gedichtabschnitte können somit als fortschreitender Bewältigungsmechanismus von Eberhardt angesehen werden. Genau wie Eberhardt muss sich am Ende dann auch der Leser mit der Zerstörung der Mühle und der Natur arrangieren.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretationen.", "content": "Sprengel spricht eine komische Hürde an, die vor dem Interpreten auftaucht. Dr. Asche bereitet zunächst durch seine chemische Analyse mit Tatkraft den Prozess des Müllers gegen die Betreiber der Zuckerfabrik vor, wird dann aber selbst Unternehmer; beteiligt sich an der Zerstörung der Natur. Raabe beschreibt durch seinen Protagonisten Eberhardt die Mühle als zeitlos und romantisch. Dabei muss der Leser jedoch darüber nachdenken, ob denn nicht schon die Mühle selbst durch ihren gastronomischen Gebrauch Industrie ist, genau wie die Zuckerrübenfabrik. So schreibt Katrin Hillgruber zu der Theateraufführung: „Auf der Bühne im Schauspiel Stuttgart dreht sich ein schwarzgraues Ungetüm im Hintergrund. Ein harmlos klapperndes Mühlrad? Oder eine laut rotierende Industrieturbine, der man besser nicht zu nahe kommt?“", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Hintergrund.", "content": "Fuld identifiziert die nicht genannte Stadt mit Braunschweig, den Mühlbach mit dem noch heute vorhandenen Wabebach und den Standort der Mühle mit dem Grünen Jäger in der Nähe von Kloster Riddagshausen vor den Toren Braunschweigs. Raabe kam durch Spaziergänge zwischen 1882 und 1892 mit seinem Heimatverein „Die ehrlichen Kleiderseller zu Braunschweig“ auf die Idee, sich mit dem Thema näher zu befassen. Im Winter 1882/83 gab es ein Fischsterben, und Raabe durfte Einsicht in die Akten des Gutachters nehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pfisters Mühle ist eine Erzählung von Wilhelm Raabe, die in der Zeit vom 7. April 1883 bis 8. Mai 1884 entstand. Johannes Grunow, der Herausgeber der Zeitschrift \"Die Grenzboten\", druckte den Text 1884 in Leipzig; Nachauflagen erlebte Raabe 1894 und 1903. Die Erzählung spiegelt die Wandlungen der deutschen Gesellschaft vom Vormärz bis in die 1880er Jahre, insbesondere die einsetzende Industrialisierung, Technisierung des Alltags und Urbanisierung. In diesem Werk drückte Raabe seine Bedenken gegen die damit einhergehenden Natur- und Umweltschäden aus. ", "tgt_summary": null, "id": 1363847} {"src_title": "Lewis Namier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wirtschaftsstruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Finanzindustrie.", "content": "Das Finanzsystem wird dominiert durch die Bankengruppe Allied Irish Banks, die Bank of Ireland, die Ulster Bank (Tochterunternehmen der Royal Bank of Scotland Group) und die National Irish Bank (Tochterunternehmen der Danske Bank). Die Irish Life and Permanent ist nicht nur im Bankgeschäft, sondern auch im Versicherungsgeschäft bedeutend. Dublin ist Sitz einer Wertpapierbörse, der Irish Stock Exchange, an der rund 50 Unternehmen gelistet sind.", "section_level": 2}, {"title": "Luftfahrt.", "content": "In Irland beheimatete Fluggesellschaften sind beispielsweise Ryanair, Aer Lingus, Aer Arann, Air Contractors und das Tochterunternehmen Cityjet der Air France. Insbesondere die 1985 gegründete Ryanair stieg mit zunehmender Deregulierung der Zivilen Luftfahrt innerhalb der EU – etwa im Zuge des Open-Skies-Abkommens – zur führenden Billigfluggesellschaft Europas auf.", "section_level": 2}, {"title": "Agrarindustrie.", "content": "Rindfleisch und Milchprodukte sind mit etwa 60 % die wichtigsten landwirtschaftlichen Exportprodukte. Im Jahr 2002 wurden 445.000 Tonnen Rindfleisch im Wert von €1.185 Millionen exportiert, weshalb Irland der größte Exporteur von Rindfleisch in der EU und einer der größten in der Welt war. Das 1961 gegründete Irish Dairy Board, die Marketing-Organisation der irischen Milchwirtschaft, bewirbt unter der Bezeichnung „Kerrygold“ irische Milchprodukte weltweit. Das Unternehmen Kerry Group ist das wichtigste irische Unternehmen in der Nahrungsmittelindustrie. Es ist der Weltmarktführer für Nahrungsmittelzusatzstoffe und Aromen, aber auch ein wichtiger Hersteller von Markenprodukten für den irischen und britischen Markt.", "section_level": 2}, {"title": "Bergbau und Gasförderung.", "content": "In Irland befinden sich wichtige europäische Bergwerke in denen Zink und Blei gefördert werden (Galmoy, Lisheen und Tara). Wichtige Erdgasfelder sind das Corrib-Gasfeld und das schon einige Jahre länger ausgebeutete Kinsale-Erdgasfeld. In der Keltischen See wurde 2012 das Gas/Erdölfeld Barryroe gefunden, dass in der Nähe des ausgebeuteten Kinsale-Erdgasfeld liegt. Ob dort jemals gefördert wird, ist ungewiss. Außerdem haben einige kleinere, international operierende Rohstoffunternehmen Sitz und Börsennotierung in Irland.", "section_level": 2}, {"title": "Tourismus.", "content": "Mit über 9,5 Mio. Touristen stand Irland 2016 auf Platz 39 der meistbesuchten Länder weltweit. Die Tourismuseinnahmen beliefen sich im selben Jahr auf 5,2 Mrd. US-Dollar. Wichtigste Destination ist die Hauptstadt Dublin. Die meisten Touristen kommen aus Großbritannien, den USA und vom europäischen Festland. Im Land gibt es insgesamt zwei UNESCO-Welterbestätten.", "section_level": 2}, {"title": "Pharmazeutische Industrie.", "content": "Die Pharmazeutische Industrie ist für über die Hälfte der Exporte Irlands verantwortlich.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftsdaten.", "content": "Die irische Wirtschaft konnte sich nach einem Einbruch während der Finanzkrise wieder erholen. Das ungewöhnlich hohe Wirtschaftswachstum von 25,6 % im Jahre 2015 beruht zu einem großen Anteil auf dem Kauf des irischen Medizintechnik-Unternehmen Covidien durch dessen US-amerikanischen Konkurrenten Medtronic, wobei der zukünftige Unternehmenssitz sich in Dublin befinden soll. Der Hintergrund für die Wahl des Unternehmenssitzes dieses Unternehmens und weiterer multinationaler Unternehmen in Irland ist die Steuervermeidung, genannt „Double Irish With a Dutch Sandwich“. Wegen diesem Unternehmenskauf ist auch die Staatsschuldenquote Irlands im selben Jahr erheblich zurückgegangen. Wie die wirtschaftliche Lage der Iren sich ohne derartiger unternehmerischer Entscheidungen darstellt, ist weitgehend unklar und in Irland viel diskutiert. Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real Eurostat Entwicklung des BIP (nominal), Eurostat Entwicklung des Außenhandels (GTAI) Haupthandelspartner Irlands (2016), Quelle: GTAI Staatsverschuldung und Haushaltssaldo 2005–2017", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die ersten 10 Jahre.", "content": "Mit dem Anglo-Irischen Vertrag vom Dezember 1921 entstand der Irische Freistaat. William Thomas Cosgrave (von 1922 bis 1932), Vorsitzender der Partei Cumann na nGaedheal, verfolgte eine relative Freihandelspolitik. Irland war damals weitgehend ein Agrarstaat. Zur Unterstützung der Landwirtschaft wurden 1926 die \"Irish Sugar Manufacturing Company\" und im September 1927 die \"Agricultural Credit Corporation\" gegründet. Die Irische Währung war an das Britische Pfund gebunden, auch in der Zeit der Weltwirtschaftskrise, als die wenigen Industrieunternehmen des Landes in Probleme gerieten.", "section_level": 2}, {"title": "Der autarke Staat.", "content": "Ab 1932 waren die Regierungen stärker auf die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit des Landes bedacht. Taoiseach Éamon de Valera führte hohe Importzölle im Verlauf des Anglo-Irischen Handelskrieges (1932 bis 1938) ein, was der Agrarindustrie massiv schadete. Die durchschnittlichen Zollabgaben stiegen von 9 Prozent 1931 auf 45 Prozent 1936. Anderseits profitierte die städtische Bevölkerung von diesen Maßnahmen, die Industrieproduktion stieg zwischen 1931 und 1938 um 46,1 Prozent. Allerdings verlangte das 1932 erlassene Gesetz, \"Control of Manufactures Act\", dass die Kapitalmehrheit an Unternehmen in irischer Hand liegen müsse. Auch wurden bis in die 1970er Jahre Unternehmen vom Staat aufgekauft und weiter geführt oder es wurde eine staatliche Beteiligung erworben. Dazu gehörten beispielsweise die Agrarbank ACCBank (1927), Irish Sugar (1933) Aer Lingus (1936), der Lebensversicherer Irish Life (1939), Irish Steel (1947) und das Erdgasunternehmen Bord Gáis (1975). Die Wirtschaftspolitik der sich mehrmals abwechselnden Ministerpräsidenten Éamon de Valera und John A. Costello (von 1932 bis 1959) war wenig erfolgreich. In den Jahren von 1948 bis 1952 erhielt Irland durch den Marshallplan technische Hilfe, Kredite und Zuschüsse im Wert von insgesamt 146,2 Millionen US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Die irische Wirtschaft im Wandel.", "content": "In den 1950er Jahren betrug das Wirtschaftswachstum unter 2 Prozent und über 400.000 Iren (3 Mio. Bewohner) emigrierten. Seit 1955 gab es erste Anstrengungen ausländische Investitionen ins Land zu holen, um von Irland aus leichter nach Großbritannien und in die anderen Commonwealth-Länder zu exportieren. Deutsche Unternehmen gehörten damals mit zu den größten Investoren. 1958 wurde das \"Control of Manufactures Act\" in der Hinsicht abgeändert, dass exportorientierte Industrieunternehmen mehrheitlich nicht mehr unter irischer Kontrolle stehen mussten. Die Regierung von Seán Lemass (von 1959 bis 1966) förderte die wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Ausland, da 1959 noch 75 Prozent aller Exporte in das Vereinigte Königreich gingen. So trat Irland 1960 dem Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (GATT) bei und das Anglo-Irish Free Trade Agreement wurde am 15. Dezember 1965 unterzeichnet. Der erste Aufnahmeantrag vom 31. Juli 1961 der Europäischen Gemeinschaft (EG) beizutreten scheiterte. Das Beitrittsgesuch zur Europäischen Gemeinschaft vom 10. Mai 1967 war dagegen erfolgreich und so konnten im Juni 1970 die Vertragsverhandlungen beginnen. Am 22. Januar 1972 wurde der Vertrag mit der EG unterzeichnet und in einem Referendum bestätigt. Irland, Großbritannien und Dänemark traten der EG zum 1. Januar 1973 bei. Der feste Wechselkurs zwischen dem irischen Pfund, der bis 2001 bestehenden irischen Währung, und dem britischen Pfund von eins zu eins (seit 1928) wurde mit der Mitgliedschaft Irlands im Europäischen Währungssystem am 30. März 1979 aufgehoben. Für Irland war das problematisch, da 1978 noch etwa 50 Prozent aller Exporte und Importe auf das Vereinigte Königreich entfielen. In den späten 1970er und den frühen 1980er Jahren führte die zweite Ölpreiskrise (1979/80) zu einem Rückgang des Wirtschaftswachstums. In den Jahren 1977 und 1978 war die Wirtschaft noch um über 7 Prozent gewachsen, bis 1982 wuchs sie um 2 bis 3 Prozent, 1983 sank das BIP um 0,24 Prozent. Die Inflation stieg von etwas über 10 Prozent 1979 auf etwa 20 Prozent, wo sie bis 1983 verweilte. Ab 1985 war sie unter 5 Prozent. Durch die schwache wirtschaftliche Entwicklung, ineffektive Ausgaben und die Abschaffung der Vermögensteuer 1978 stieg die Staatsverschuldung unter der Regierung von Jack Lynch und ihren Nachfolgern stark an. Als Reaktion auf die Krise kürzten seine Nachfolger Charles J. Haughey und Garret FitzGerald die Ausgaben und erhöhten die Steuersätze für die Einkommen von Angestellten deutlich. Der geringste Einkommensteuertarif wurde abgeschafft, wodurch bereits Geringverdiener 35 Prozent Steuern auf ihr Einkommen zahlen mussten. Durch die Steuereinnahmen wurden allerdings auch große Bildungsprogramme finanziert, besonders im später wirtschaftlich bedeutenden Sektor der Kommunikationstechnologie.", "section_level": 2}, {"title": "Keltischer Tiger.", "content": "Zwischen 1995 und 2007 wuchs das BIP Irlands um durchschnittlich 6 Prozent pro Jahr, weshalb Irland in Analogie zu den \"Tigerstaaten\" Südostasiens, dem Sammelbegriff für Südkorea, Singapur, Hongkong und Taiwan, manchmal auch für Malaysia und die Philippinen, als „keltischer Tiger“ bezeichnet wurde. Die Entwicklung des BIP wurde stark durch ausländische Direktinvestitionen in Irland geprägt. Insbesondere aus den USA kam es auf der Suche nach einem Standort für den Export in den europäischen Wirtschaftsraum zu Investitionen in Irland. Ab 1989 investierten Unternehmen wie Dell, Intel und Microsoft in Irland und es bildeten sich ab den frühen 1990er Jahren Cluster der Kommunikationstechnologie-Branche. Der irischen Regierung gelang es durch die neuen Einnahmen auch, die Staatsverschuldung zu verringern. Sie sank von über 90 Prozent des BIP 1993 auf unter 50 Prozent 1999. In den 1990ern wurde zur Anwerbung ausländischer Firmen auch die Unternehmenssteuer deutlich gesenkt. Der Standardtarif sank von 40 Prozent (1995) bis auf 12,5 Prozent im Jahr 2003. Es wurde zudem ein ermäßigter Tarif für Produktionsstätten von 10 Prozent eingeführt (heute auf 12,5 Prozent vereinheitlicht, was immer noch einen der geringsten Werte innerhalb der EU bedeutet). Allerdings war das BIP künstlich erhöht, da Gewinne von den Unternehmen aufgrund der geringen Steuersätze teils nur buchhalterisch nach Irland verschoben werden und nicht wirklich ins Land fließen. Das inflationsbereinigte Pro-Kopf-BIP stieg auf einen der höchsten Werte in der EU. Das Bruttonationaleinkommen stieg weniger stark an, unter anderem die Arbeitslosigkeit nahm jedoch tatsächlich ab (2000–2007 betrug sie rund 5 Prozent). Durch den 2000 eingeführten gesetzlichen Mindestlohn liegt das monatliche Einkommen bei erwachsenen Vollzeitangestellten nicht unter 1.183 Euro. Es kam ab den späten 1990ern zu größerer Immigration nach Irland. Viele Iren gingen zurück nach Irland und insbesondere nach der EU-Osterweiterung kamen aus Osteuropa viele Einwanderer. Die Bevölkerung stieg von 3,789 Mio. Einwohnern im Jahr 2000 auf 4,339 Mio. Einwohner im Jahr 2007. Bedingt durch anhaltend niedrige Zinsen und geringe Regulierung der Banken wurde ab Mitte der 1990er Jahre zunehmend in kreditfinanzierte Immobilien investiert. Die darauffolgende Expansion der Finanz- und Bauwirtschaft führte zu einer Immobilienblase. Die Zahl der jährlich neu erbauten Wohnhäuser stieg von 33.600 (1996) auf über 93.000 (2006). Gleichzeitig stiegen die Preise im Landesdurchschnitt beinahe auf das Vierfache. Irland wurde zu einem der Länder mit der höchsten Wohneigentumsquote der Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftskrise von 2007 bis 2013.", "content": "Irland ist von der Weltfinanzkrise und der darauf folgenden Euro-Krise besonders hart betroffen, weil die lange Zeit erfolgreiche Immobilienwirtschaft und die Abhängigkeit von ausländischen Direktinvestitionen zu Belastungsfaktoren wurden. Durch die fallenden Immobilienpreise (2009: −20,7 Prozent auf 242.033 Euro) sind viele irische Haushalte überschuldet. Die Summe der ausstehenden Kredite, Derivate und Hypothekendarlehen der kaum regulierten irischen Banken übersteigt das Bruttoinlandsprodukt beinahe um das Vierfache. Ende 2009 wurde die staatliche National Asset Management Agency (NAMA) als Bad Bank gegründet und übernahm bisher (Juni 2010) von den fünf teilnehmenden Unternehmen (Allied Irish Banks, Anglo Irish Bank, Bank of Ireland, Irish Nationwide Building Society und EBS Building Society) Verbindlichkeiten im Wert von 81 Milliarden Euro. Einige Unternehmen bekamen staatliche Garantien, andere Unternehmen staatliche Kapitalhilfen und im Gegenzug übernahm der Staat Aktien von ihnen. Die Anglo Irish Bank wurde sogar komplett verstaatlicht. Da der irische Staat sehr viel Geld zur finanziellen Stützung der irischen Banken und Bausparkassen aufwandte, stieg die Staatsverschuldung stark. Von 43,9 Prozent zum Jahresende 2008 stieg die Staatsverschuldung auf 64,0 Prozent zum Jahresende 2009 und soll voraussichtlich zum Jahresende 2010 etwa 83,9 Prozent betragen. Die konservative irische Regierung unter Brian Cowen beschloss, gegen die massiv ansteigenden Staatsschulden eine Austeritätspolitik durchzuführen. Seit dem ersten Quartal 2008 befand sich Irland in einer Rezession, 2009 schrumpfte das BIP um 7,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag Ende 2008 bei über 8 Prozent und stieg im Jahr 2010 auf über 13 Prozent, und die Zahl der Langzeitarbeitslosen (= länger als 1 Jahr ohne Arbeit) hat sich auf 5,3 Prozent mehr als verdoppelt. Außerdem befand sich Irland in einer Deflation. Im Oktober 2009 fielen die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,4 Prozent. Seit Anfang 2010 stufen die Ratingagenturen Irland nach und nach immer weiter herab. Die Schuldenlast Irlands belief sich Ende Juni 2010 auf insgesamt 731,2 Mrd. US$, davon 508,6 Mrd. US$ bei europäischen Gläubigern. Im vierten Quartal des Jahres 2010 kamen Gerüchte über eine drohende Zahlungsunfähigkeit Irlands und einen bevorstehenden Antrag auf EU-Hilfe auf, die von der irischen Regierung zunächst kategorisch zurückgewiesen wurden. Aufgrund der irischen Finanz- und Bankenkrise (insbesondere der Anglo Irish Bank) bat Ministerpräsident Brian Cowen am 21. November 2010 jedoch die Europäische Union und den Internationalen Währungsfonds um Hilfe. Die EU-Finanzminister beschlossen am 28. November 2010 ein dreijähriges Hilfspaket von 85 Milliarden Euro aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus, wovon Irland 12,5 Milliarden Euro aus den Reserven der staatlichen Rentenversicherung und 5 Milliarden aus Barreserven selber aufbringt. Das Vereinigte Königreich (8 Mrd. EUR), Schweden (1 Mrd. EUR) und Dänemark bieten bilaterale Finanzhilfen an. Es sollen sofort 10 Milliarden Euro zur Erhöhung des Eigenkapitals der Banken ausgegeben werden, weitere 25 Milliarden Euro stehen bereit. Die anderen 50 Milliarden sind für den Staatshaushalt vorgesehen, falls sie benötigt werden. Die irische Regierung beschloss auch weitere einschneidende Sparmaßnahmen: die Anhebung der Mehrwertsteuer, Kürzung von Sozialleistungen, Einsparungen im Öffentlichen Dienst und die Erhöhung von diversen Gebühren. Im Verlauf der Eurokrise wurde der von Irland für die EU-Hilfen zu zahlende Zinssatz von anfangs 5,83 Prozent pro Jahr auf etwa 3,5 Prozent gesenkt und die Laufzeit der Anleihen auf 15 Jahre verlängert. Nachdem Irland zuletzt im September 2010 am Kapitalmarkt aktiv war, tätigte Irland am 5. Juli 2012 erstmals wieder eine Anleihe über 500 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 3 Monaten. Der durchschnittliche Zinssatz lag bei etwa 1,8 Prozent, etwas günstiger als vergleichbare spanische Anleihen. Die irische Regierung von Enda Kenny gab als Termin für den Ausstieg aus dem Euro-Rettungsschirm den 15. Dezember 2013 an. Ab diesem Zeitpunkt sollte sich Irland wieder komplett selbst über den Kapitalmarkt finanzieren. Dieser Plan konnte auch erfolgreich umgesetzt werden. Die wirtschaftliche Erholung führte auch zu einer fiskalischen Konsolidierung, so dass im Budget für das Jahr 2015 wieder einige Ausgabensteigerungen möglich wurden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Wirtschaft Irlands ist stark exportabhängig, wichtige Handelspartner sind die USA und das Vereinigte Königreich. Bis zur Finanzkrise gab es in Irland ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum, doch seit 2008/09 verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation dramatisch. Allerdings wuchs das irische Bruttoinlandsprodukt 2015 um 7,8 %, womit Irland das größte Wirtschaftswachstum Europas und das sechstgrößte Wirtschaftswachstum der Welt aufwies.", "tgt_summary": null, "id": 2275937} {"src_title": "Jimmie Simpson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modelle.", "content": "Sieben Modelle wurden von Gatto und Lombardi konstruiert.", "section_level": 1}, {"title": "Gatto Spider Spiaggia.", "content": "Dies war ein klassischer Strandbuggy auf VW-Fahrgestell, der von einem Vierzylinder-Boxermotor von VW mit 1192 cm3 Hubraum angetrieben wurde. Die Karosserie bestand aus GFK. Der Bausatz war auf dem Markt sehr erfolgreich, weil seine Qualität hoch und der Preis erschwinglich waren.", "section_level": 2}, {"title": "Puma (1973).", "content": "Dieser Wagen war eine Weiterentwicklung des Gatto Spider Spiaggia. Er saß auf einem verkürzten VW-Chassis und wurde vom gleichen VW-Motor angetrieben wie sein Vorgänger. Es gab verschiedene Ausführungen. Die \"GT\"-Variante hatte eine etwas aggressiver aussehende Karosserie und auf Wunsch ein Hardtop mit Flügeltüren. Damit konnte sie als Ganzjahresauto gelten. In dem Film \"Zwei wie Pech und Schwefel\" von 1974 fahren die Hauptdarsteller Bud Spencer und Terence Hill einen Puma.", "section_level": 2}, {"title": "Puma GTV (1979).", "content": "Der 1979 vorgestellte Coupé \"GTV\" war die italienische Version des in Großbritannien Nova. Der Entwurf war von \"Richard Oakes\" und sah eine nach vorne abklappbare Kanzel als Einstieg vor. Auch dieser Wagen auf VW-Fahrgestell besaß einen VW-Boxermotor, aber von Lombardi auf 1385 cm3 Hubraum aufgebohrt, damit er eine der sportlichen Karosserie entsprechende Leistung abgeben konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Puma Ranch.", "content": "Dieser Wagen war vom Jeep Wrangler inspiriert, zeigte aber ein komplett anderes technisches Konzept als dieser, da er – wie seine Vorgänger – den Motor hinten und den Kofferraum vorne hatte. Das Fahrgestell beruhte auf Ideen von Lombardi und wurde durch den gleichen 1,4 l-Boxermotor angetrieben wie der Gtv. Auf Wunsch gab es auch eine 1,6 l – Version; die Karosserie bestand wiederum aus GFK. Damals war der Ranch der einzige italienische Geländewagen (Fiat und Alfa Romeo hatten die Fertigung ihrer Geländefahrzeuge längst eingestellt).", "section_level": 2}, {"title": "Puma GTV 1200 o 033 (1984).", "content": "Der GTV der 2. Serie hatte eine andere Karosserie und einen neuen Motor. Die Schnauze war kürzer als bei der 1. Serie, das Heck etwas eckiger und die Seiten unten abgerundet, wie bei den zeitgenössischen Rennwagen. Die aggressivere Karosserielinie kam bei den Kunden nicht gut an; die weichen Linien der 1. Serie waren beliebter. Daher beschloss man, eine längere Schnauze und Rechteckscheinwerfer einzusetzen, damit der Wagen eher dem GTV der ersten Serie entsprach. Der Wagen wurde von einem wassergekühlten Vierzylinder-Boxermotor von Alfa Romeo mit 1186 cm3 Hubraum angetrieben, der den alten luftgekühlten VW-Motor ersetzte. Die höhere Motorleistung sorgte für bessere Fahrleistungen. Die 2. Serie blieb bis 1991 in der Fertigung, dann wurde die 3. Serie vorgestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Puma Boxer 90 (1991).", "content": "Der Nachfolger des GTV hatte nicht mehr die sinnlichen Karosserielinien seines Vorgängers und auch nicht mehr das schwenkbare Cockpit. Stattdessen besaß er zwei Flügeltüren, eine ebenfalls ungewöhnliche Lösung. Die Karosserieformen waren immer noch aggressiv und innen war er besser ausgestattet. Der komplexere Aufbau zwang viele Kunden, den Wagen fertig montiert zu kaufen, anstatt ihn selbst aufzubauen. Er war mit einem Vierzylinder-Boxermotor von Alfa Romeo mit 1490 cm3 Hubraum ausgestattet, womit auch die Leistung zunahm.", "section_level": 2}, {"title": "Das Ende.", "content": "Der 1993 gezeigte Prototyp \"Puma 248\" sollte der Nachfolger des Boxer 90 sein. Der Wagen hatte ein neues Fahrgestell und eine Leder-Innenausstattung. Allerdings bereitete im gleichen Jahr ein Brand der Fabrikhallen, bei dem auch der Prototyp zerstört wurde, der Marke Puma ein Ende. Gatto entschied sich, den Bau von Kit Cars nicht mehr aufzunehmen, da Italien gleichzeitig die Gesetze für diese Wagengattung verschärfte. Eine umfangreiche und teure Typzulassung wurde nun gefordert, die sich manche Kleinserienhersteller nicht leisten konnten. Danach fanden sich die Enthusiasten der Marke in verschiedenen Vereinen zusammen. In Italien sind der \"Puma Club Italy\" und der \"Puma Club Monza\" die größten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Puma di Adriano Gatto war ein italienischer Automobilhersteller, der unter der Marke \"Puma\" von 1972 bis in die 1990er-Jahre in Setticamini bei Rom Kit Cars herstellte; das erste hieß \"Gatto Spider Spiaggia\" und war aus dem US-amerikanischen Strandbuggy entstanden. Neben dem Eigentümer Adriano Gatto gab es einen anderen wichtigen Mann in der Firma, \"Domenico Lombardi\", einen jungen Techniker, der alle Modelle mitentwickelte. Die Hauptverwaltung der Gesellschaft war in der \"Via Tiburtina\" in Rom. Es entstanden Strandbuggies und andere Geländewagen, später dann Sportwagen, sowie stilistische und mechanische Tuningsätze für den VW Käfer.", "tgt_summary": null, "id": 665328} {"src_title": "Hugh Robert Wilson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Trotz seines Namens befand sich der Bahnhof zu keinem Zeitpunkt auf der Gemarkung der Stadt Pirmasens. Der größte Teil seiner Gleise liegt auf der Gemarkung von Thaleischweiler-Fröschen, zwei kleinere Teile gehören zu Donsieders und Rodalben. Unmittelbar östlich von ihm erstreckt sich der zu Donsieders gehörende Weiler Biebermühle, der bis 1938 als Namensgeber des Bahnhofs fungierte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Erste Bestrebungen, eine Bahnverbindung im Bereich der Biebermühle zu schaffen, gehen bis in die 1860er Jahre zurück. Ein erster Entwurf für eine Strecke von Kaiserslautern nach Pirmasens aus dem Jahr 1864 sah eine Streckenführung über die Vogelweh, Hohenecken, Schopp, die Biebermühle und Rodalben vor. 1866 folgte ein weiterer Entwurf, der weitestgehend dem heutigen Streckenverlauf entsprach. Bayern, in dessen Rheinkreis sich die geplante Verbindung befunden hatte, erteilte einer zeitgleich geplanten Strecke von Landau nach Zweibrücken jedoch Vorrang, da diese als Transitstrecke für Kohle aus der Saarregion fungieren solle. Eine geplante Verbindung zwischen Kaiserslautern und Pirmasens hielt das Handelsministeriums aufgrund der Topographie und der dünnen Besiedlung nicht für sinnvoll. Im Zuge der geplanten Ost-West-Magistrale erhoffte sich die Stadt Pirmasens einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Die Anbindung der Stadt erwies sich dabei jedoch problematisch, da aufgrund der schwierigen Topografie des Pfälzerwaldes die Baukosten mehr als 13 Millionen betragen würden. Ein vom entsprechenden Komitee engagierter Ingenieur aus Reichenhall legte deshalb nahe, die Strecke nicht über die Schuhstadt zu führen. Stattdessen sollte die Bahn entlang der Rodalb und des Schwarzbaches verlaufen und entweder von Rodalben oder der Biebermühle aus eine Stichstrecke errichtet werden. Dennoch war die von der bayerischen Regierung favorisierte Variante mit der Stichstrecke innerhalb der Stadt umstritten. Zwei Vorschläge einer Direktanbindung erwiesen sich als schwierig, da bei einem bereits vorzeitig verworfenem die Stadt hätte aufwendig untertunnelt werden müssen und bei einer anderen der Bahnhof weit außerhalb bei Niedersimten entstanden wäre. Die Mehrheit des Stadtrates votierte schließlich mit 24:14 Stimmen für den Regierungsentwurf. Die Stichbahn sollte am Weiler Biebermühle, an dem eigens ein Abzweigbahnhof entstehen sollte, von der geplanten Hauptbahn abzweigen und hauptsächlich entlang des Steinbaches verlaufen, um danach in einem Tunnel die Wasserscheide zum Blümelsbach zu überwinden.", "section_level": 2}, {"title": "Eröffnung und erste Jahrzehnte.", "content": "Der Bahnhof wurde am 25. November 1875 mit der Inbetriebnahme des Streckenabschnitts Annweiler-Zweibrücken eröffnet. Gleichzeitig ging die Stichstrecke nach Pirmasens in Betrieb, womit der Bahnhof Biebermühle ein Anschlussbahnhof war. Erbauerin waren die Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschaft, die seit 1870 Teil der Pfälzischen Eisenbahnen waren. Ab 1887 war die Magistrale zweigleisig befahrbar. Die Bestrebungen, eine Durchbindung der Pirmasenser Strecke bis nach Kaiserslautern zu forcieren, kamen jedoch nicht zum Erliegen. 1872 erhielten die Pfälzischen Eisenbahnen eine Anfrage der Stadt Kaiserslautern, die auf die geplante Verlängerung der Stichbahn in Richtung Norden bis zur Barbarossastadt bezog. Deren Direktor Albert von Jäger entgegnete, dass die Organisation so viele Projekte zu bewältigen habe, dass die Strecke nicht realisiert werden könne. Eine weitere – ebenfalls erfolglose Anfrage – stammt aus dem Jahr 1887. 1902 folgte die Konzessionsurkunde des Abschnitts Biebermühle–Waldfischbach. Nach rund einjähriger Bauzeit wurde der entsprechende 5,13 Kilometer lange Abschnitt am 1. Juni 1904 in Betrieb genommen; das Bahnhofsgebäude geriet dadurch in eine Insellage. 1913 wurde am 1. August der Lückenschluss Waldfischbach–Kaiserslautern vollzogen. Bereits zum 1. Januar 1909 war der Bahnhof in das Eigentum der Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen übergegangen. Nach einer Betriebsführung durch Frankreich als Regiebehörde als Folge des Ersten Weltkrieges, wurde der Bahnhof ab 1922 von der Deutschen Reichsbahn betrieben. In diesem Zusammenhang erfolgte die Eingliederung des Bahnhofs in die neu gegründete Reichsbahndirektion Ludwigshafen.", "section_level": 2}, {"title": "Drittes Reich (1933–1945).", "content": "Im Zuge der Auflösung der Ludwigshafener Direktion wechselte der Bahnhof 1936 in den Zuständigkeitsbereich der Direktion Saarbrücken. Die Nationalsozialisten ließen den Bahnhof als Vorbereitung auf den Westfeldzug in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre grundlegend umbauen. Derjenige Teil, der der Personenbeförderung diente, umfasste fortan insgesamt fünf Gleise. Ebenso erhielt er Hochbahnsteige, eine Unterführung und vier Stellwerke. Zehn weitere Gleise dienten dem Güterverkehr. Das bisherige Bahnhofsgebäude wurde durch ein neues ersetzt. Zum 1. Juli 1938 erhielt er außerdem den neuen Namen „Pirmasens Nord“, womit seiner Bedeutung für die Schuhstadt Rechnung getragen wurde, obwohl er sich zu keinem Zeitpunkt auf deren Gemarkung befand. Parallel dazu wurde auch die Leistungsfähigkeit der Strecke zum Pirmasenser Hauptbahnhof durch den Bau eines zweiten Gleises gesteigert. Das neue Gleis erhielt eine gesonderte Trasse oberhalb des bestehenden Gleises mit einem weniger steilen Anstieg nach Pirmasens. 1939 folgte die Inbetriebnahme; die Baukosten beliefen sich dabei auf 5,6 Millionen Reichsmark. Darüber hinaus entstand nördlich des Bahnhofs eine Verbindungskurve zwischen Biebermühlbahn und Schwarzbachbahn, die im Zweiten Weltkrieg direkte Zugläufe der Relation Zweibrücken–Kaiserslautern über die Biebermühlbahn ermöglichen sollte. Im Kriegsverlauf diente der Bahnhof auch als Sammellager für Zwangsarbeiter, die in einer nahen Baracke untergebracht waren. Neben der Bahnmeisterei befand sich ein Lager zur Einschleusung für Gefangene aus der Sowjetunion.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit und Deutsche Bundesbahn (1945–1993).", "content": "Das Talgleis des Abschnitts Pirmasens Nord–Pirmasens Hauptbahnhof war als Folge der Kampfhandlungen nach Kriegsende an vier Stellen unterbrochen, was jedoch rasch behoben werden konnte. Ein Jahr später war auch wieder Verkehr nach Kaiserslautern möglich. Im Zuge von Reparationsleistungen wurde jedoch zur selben Zeit das zweite Gleis zwischen Landau und Bierbach demontiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war das Talgleis des südlichen Abschnitts Pirmasens Nord–Pirmasens Hauptbahnhof unterbrochen. Bereits am 1. April 1947 gelangte Pirmasens Hbf zur Eisenbahndirektion (ED) Mainz, da das Saarland von Deutschland abgetrennt wurde. 1955 wurde das Berggleis im südlichen Streckenabschnitt reaktiviert, dessen Aufbau sich über längere Zeit hinausgezögert hatte. Im Zuge der Auflösung der Mainzer Direktion gelangte der Bahnhof am 1. Mai 1972 bis zur Gründung der Deutschen Bahn AG im Jahr 1994 zur Bundesbahndirektion (BD) Saarbrücken. In diesem Bahnhof hielten nicht nur Personenzüge, sondern auch Schnellzüge der Relation Saarbrücken – Zweibrücken – Landau – Karlsruhe. In den 1970er und 1980er Jahren war es der Schnellzug Saarbrücken – München, dem eine besondere Bedeutung zukam, da dieser mit so genannten Pop-Wagen verkehrte. Mit dem Sommer-Fahrplanwechsel im Mai 1989 verkehrte nur noch eine RegionalSchnellBahn (RSB) Saarbrücken – Pirmasens Nord – Landau – Karlsruhe, die mit den neuen Dieselzügen der Baureihe 628.2 gefahren wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Bahn (seit 1994).", "content": "Mit dem Fahrplanwechsel im Sommer 1994 wurden die überregionalen Zugverbindungen aufgegeben und die heute noch gefahrene Linienstruktur mit Regionalbahnen eingeführt. Die Magistrale Landau–Saarbrücken wurde in diesem Zusammenhang in zwei Kursbuchstrecken aufgeteilt. Durchgehende Züge entfielen damit weitestgehend, so dass für Reisen in Ost-West-Richtung seither in Pirmasens Nord ein Umstieg erforderlich ist. Heute dient der Bahnhof als Knotenpunkt zwischen den Bahnstrecken von Saarbrücken nach Landau (Pfalz) sowie zwischen Pirmasens und Kaiserslautern. Im Jahr 2000 wurde der Bahnhof außerdem wie die gesamte Westpfalz zunächst Teil des Westpfalz-Verkehrsverbundes (WVV), ehe dieser sechs Jahre später im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) aufging. Vom 29. bis 31. Oktober 2012 hielt der Zug der Erinnerung auf Gleis 1 im Bahnhof, um an die Deportationen im Dritten Reich zu erinnern. Ursprünglich war geplant, ihn im Pirmasenser Hauptbahnhof aufzustellen, aufgrund dortigen Platzmangels musste er nach Pirmasens Nord ausweichen. Im Zuge der Errichtung des elektronischen Stellwerks „Südliche Pfalz“ wurde 2016 und 2017 die Signal- und Weichentechnik des Bahnhofs modernisiert. Die Formsignale wurden durch moderne Lichtsignale ersetzt, die Weichen erhielten elektrische Antriebe. Die Inbetriebnahme war im Herbst 2017. In naher Zukunft ist eine Modernisierung der Bahnsteige vorgesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprüngliches Empfangsgebäude.", "content": "Das ursprüngliche Empfangsgebäude war ein klassizistisches Bauwerk und glich demjenigen des Bahnhofs Annweiler am Trifels. Es befand sich zwischen den heutigen Gleisen 2 und 3. Der Baustil entsprach den meisten seiner Pendants zwischen Landau und Zweibrücken. Der Mittelbau war giebelständig zu den Gleisen ausgelegt und besaß drei Stockwerke sowie drei Fensterachsen. Die beiden nebenstehenden Gebäudeteile beherbergten zwei Stöcke und hatten vier Fensterachsen entlang der Giebel. Der nördliche Flügel verfügte ebenfalls über einen Giebel zur Gleisseite hin, während der restliche Teil der beiden Seitenflügel traufständig ausgelegt war. Um 1900 wurde ein Bahnsteigdach an den Gebäudekomplex angefügt. Ab 1904 befand sich das Gebäude durch die Eröffnung des Streckenabschnitts Biebermühle–Waldfischbach in einer Insellage.", "section_level": 2}, {"title": "Heutiges Empfangsgebäude.", "content": "1934 begannen in der Ludwigshafener Reichsbahndirektion die Pläne, den damaligen Bahnhof Biebermühle neu zu errichten. Ein Jahr später wurde der Beschluss gefasst, die Betriebsstelle in „Pirmasens Nord“ umzubenennen, was 1938 schließlich in die Tat umgesetzt wurde. Mit Ausnahme des Unterbaus des ursprünglichen Stellwerks wurden alle Betriebsgebäude am Bahnhof abgerissen. Das heutige Bahnhofsgebäude wurde ab 1934 errichtet und befindet sich östlich der Gleise. Es handelt sich um einen Putzbau. Das langgestreckte Bauwerk hat eine kubische Form und verfügt über ein Walmdach sowie einen in grau gehaltenen Putzsockel. An seiner Längsseite sind im Oberstock insgesamt elf Fensterachsen angebracht. Von der Architektur her ist es typisch für Bauten des Nationalsozialismus. Das Bahnhofsgebäude verfügte zeitweise über eine Gaststätte sowie eine Schalterhalle und Toiletten. Inzwischen ist es außer Betrieb genommen worden. Heute sind Ein- und Ausgang mit Sperrholzplatten versehen.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Bauten.", "content": "Unter dem Bahnhof befindet sich eine alte Bunkeranlage, die größtenteils zugemauert ist. Der Bunker ist nicht öffentlich zugänglich. Lok- und Güterschuppen sind jeweils noch vorhanden, jedoch inzwischen ohne Bedeutung für den Bahnbetrieb. Seit den 1930er Jahren verfügte der Bahnhof außerdem über insgesamt vier Stellwerke, von denen noch drei vorhanden sind.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Personenverkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Fernverkehr.", "content": "Ab 1890 verkehrten Fernzüge von München nach Saarbrücken, die ebenfalls am Bahnhof hielten. Auch in den Folgejahrzehnten fungierte er stets als Fernverkehrshalt. Noch in den 1980er Jahren existieren Schnell- und Eilzüge von und nach Basel, Dortmund, Frankfurt, München, Saarbrücken, Stuttgart und Würzburg.", "section_level": 3}, {"title": "Nahverkehr.", "content": "Bis 2002 verkehrte ein Regionalexpress RE 4, der auf seinem Weg von Pirmasens Hauptbahnhof über Kaiserslautern Hauptbahnhof nach Bingen am Rhein den Bahnhof passierte. Der Zug wurde über die Alsenztalbahn durchgebunden. Seither enden die Züge jedoch in Kaiserslautern, und es muss in Richtung Bad Kreuznach und Bingen am Rhein umgestiegen werden. Am Bahnhof Pirmasens Nord halten folgende Linien:", "section_level": 3}, {"title": "Güterverkehr.", "content": "Nach dem Krieg folgte die Bedienung in Form von Nahgüterzügen vom Rangierbahnhof Einsiedlerhof aus. 1996 kam der Güterverkehr zwischen Pirmasens Nord und Hinterweidenthal zum Erliegen. Am 30. Juni 2002 wurde letztmals ein Güterzug von Pirmasens Nord nach Thaleischweiler-Fröschen gefahren. In den Folgejahren beschränkte sich der Gütertransport vor Ort auf die Entladung von Panzern, die auf die Husterhöh-Kaserne gebracht wurden. Inzwischen ist der Güterverkehr im Bahnhof komplett zum Erliegen gekommen. Im November 2005 folge deshalb die Demontage der Gütergleise sowie des Gleises 6 samt seinen Signalen.", "section_level": 2}, {"title": "Unfälle.", "content": "Am 14. April 2005 entgleiste vormittags im westlichen Bahnhofsbereich ein Regionalzug Saarbrücken–Pirmasens. Personenschäden blieben dabei aus, der Zugverkehr in Richtung Westen war durch das Vorkommnis dreieinhalb Stunden unterbrochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Pirmasens Nord – bis 1938: Biebermühle – ist ein 1875 eröffneter Kreuzungsbahnhof, der sich rund sieben Kilometer nördlich der rheinland-pfälzischen Mittelstadt Pirmasens befindet. Er gehört der Bahnhofskategorie 4 an und verfügt über fünf Bahnsteiggleise. Der Bahnhof liegt im Verbundgebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) und gehört zu den Tarifzonen 721 und 731. Die Anschrift des Bahnhofs lautet \"Biebermühler Straße, 66987 Thaleischweiler-Fröschen\". ", "tgt_summary": null, "id": 1943199} {"src_title": "Tex Hamer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Emmott, der sich in jungen Jahren als Amateurfotograf versucht hatte, knüpfte nach eigener Aussage bereits vor dem Krieg Kontakte zum Film: Angeblich betrieb er ein eigenes Kino. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er eingezogen und blieb bis 1919 in der Armee. Nach seiner Entlassung ins Zivilleben stieß Emmott als Profi zum Film. Emmott startete seine aktive Laufbahn als Laborassistent bei der Produktionsfirma Gaumont und rückte in Kürze zum Kameraassistenten und schließlich (1920) zum Kameramann auf, zunächst für Inszenierungen des Regisseurs C.C. Calvert. In den kommenden viereinhalb Jahrzehnten fotografierte Basil Emmott eine Unmenge von wenig ambitionierten Unterhaltungsstreifen. Zu Beginn seiner Karriere drehte er auch mehrere dokumentarische Expeditionsfilme, darunter einen über einen vielbeachteten Flug des Piloten Sir Alan Cobham (\"With Cobham to the Cape\"). Mit Cobham sollte er wenig später auch den antikommunistischen Spielfilm \"The Flight Commander\" drehen. Emmott galt auch als derjenige Kameramann, der als Erster die Victoria-Fälle im Süden Afrikas abgelichtet hatte. 1929 wurde er von den Twickenham-Studios als Tonfilm-Kameramann übernommen. In seiner schaffensreichsten Periode, den 30er Jahren, fotografierte Emmott meist mittellange (45–55 Minuten) Filme für die Warner-Bros.-Studios in Teddington. In dieser Zeit entstanden u. a. Hans Söhnkers beiden Abstecher zum britischen Film, \"Faithful\" und \"Patricia Gets Her Man\" mit Emmott hinter der Kamera. Während des Zweiten Weltkriegs schien sich mit seiner Beteiligung an \"Der Premierminister\" und \"Der Mann aus Marokko\" ein Aufstieg in die A-Liga der Kameraleute anzubahnen, doch auch nach 1945 musste sich Basil Emmott überwiegend mit der Arbeit an Billigfilmen begnügen, zuletzt viele Inszenierungen der Regie-Routiniers Vernon Sewell, Ken Hughes und Lance Comfort. Nach dem Krieg war Basil Emmott auch an einer Fülle von Fernsehfilmen (Auftragsarbeiten der „Republic Pictures“) beteiligt. Kurz nach Vollendung seines 70. Geburtstags zog sich der Kamera-Veteran mit dem markanten Oberlippenbart ins britische Seebad Eastbourne zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Basil William George Emmott (* 5. Juli 1894 in London-Kennington (Lambeth); † 23. Januar 1976 in Eastbourne, Grafschaft Sussex) war ein britischer Kameramann mit intensiver Tätigkeit bei B-Produktionen und ein Veteran des heimischen Films.", "tgt_summary": null, "id": 1220391} {"src_title": "Gottlieb Taschler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Herman Kopplemann wurde im Jahr 1880 in Odessa geboren, das damals zum Russischen Reich gehörte. Bereits im Jahr 1882 kam er mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten. Die Familie ließ sich in Hartford nieder, wo der junge Kopplemann die öffentlichen Schulen besuchte. Im Jahr 1894 wurde er Verkäufer von Zeitungen und Magazinen. Später begann er eine politische Laufbahn in der Demokratischen Partei. Zwischen 1904 und 1912 war Kopplemann Stadtrat in Hartford; im Jahr 1911 war er dessen Vorsitzender. Zwischen 1917 und 1920 saß er im Senat von Connecticut. 1932 wurde er im ersten Distrikt von Connecticut in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt. Dort trat er am 4. März 1933 die Nachfolge von Augustine Lonergan an. Sein Wahlsieg steht im Zusammenhang mit dem damaligen Bundestrend zu Gunsten der Demokraten, der mit der Wahl von Franklin D. Roosevelt zum US-Präsidenten seinen Höhepunkt fand. Nach zwei Wiederwahlen konnte Kopplemann bis zum 3. Januar 1939 drei zusammenhängende Legislaturperioden im Kongress absolvieren. Bei den Wahlen des Jahres 1938 unterlag er dem Republikaner William J. Miller. Bis 1949 wechselten sich Kopplemann und Miller gegenseitig im Kongress ab. Bei den Wahlen des Jahres 1940 konnte Kopplemann sein Mandat zurückgewinnen und zwischen dem 3. Januar 1941 und dem 3. Januar 1943 eine weitere Amtszeit im Kongress verbringen, ehe er wieder von Miller abgelöst wurde, der die Wahlen des Jahres 1942 gewonnen hatte. Weitere zwei Jahre später gelang Kopplemann die erneute Rückkehr in den Kongress. Zwischen dem 3. Januar 1945 und dem 3. Januar 1947 absolvierte er dort dann seine letzte Amtszeit. Im Jahr 1946 verlor er wieder gegen Miller, der dann erneut seine Nachfolge antrat. Nach dem endgültigen Ende seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus war Kopplemann noch Vorsitzender des staatlichen Wasserausschusses von Connecticut. Er starb am 11. August 1957 in Hartford und wurde in Wethersfield beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Herman Paul Kopplemann (* 1. Mai 1880 in Odessa, Ukraine; † 11. August 1957 in Hartford, Connecticut) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1933 und 1947 vertrat er mehrfach den ersten Wahlbezirk des Bundesstaates Connecticut im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 107525} {"src_title": "Agnes Hundoegger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herrschaft.", "content": "Seit 1853 stand die Verwaltung des Landes unter Salar Jung I., der begonnen hatte die Staatsfinanzen durch Einführung von Buchführung zu kontrollieren. Zu dieser Zeit waren die Finanzen, durch die zahlreichen Mittelsmänner und die inhärente Korruption des muslimisch-despotischen Herrschaftssystems zerrüttet. Die Folter wurde erst 1865 abgeschafft. Kurz nach seiner Inthronisation brach der Sepoy-Aufstand aus. Der Nizam wurde von den Anhängern des Shah Waliullah, den Wahhabiten, die eine besonders puritanische Interpretation des Islams predigen, in seiner Position bedroht. Die Aufständischen \"Rohillas\" griffen am 17. Juli 1857 den Sitz des Residenten Cuthbert Davidson (* 1810; † 1862) an. Salar Jung hatte jedoch von den Plänen erfahren und die Briten gewarnt, so dass diese unter dem Kommando von Colonel Briggs die Attacke zurückschlagen konnten. Die Kolonialherren waren der Ansicht, dass die Tatsache, dass der Nizam nicht die geringste Sympathie für die Aufständischen zeigte, die Ausbreitung des Aufstandes ins südliche und westliche Indien verhinderte. Ebenfalls loyal blieb das Hyderabad Contingent, das, in Secunderabad stationiert und vom Nizam bezahlt, den Briten unterstellt war und in den folgenden 15 Monaten in der Präsidentschaft Bombay die Aufständischen bekämpfte. In Wirklichkeit war die Diplomatie das Verdienst des Diwan, sie wurde jedoch dem Herrscher zugeschrieben, der sich nach 1858 dann “Faithful Ally of the British Government” nennen durfte. Als weitere Belohnung wurden ihm 1861 1⁄2 Mio. Schulden erlassen, er erhielt die Überschüsse von Berar und das Gebiet von Sholapur. Der Nizam selbst nahm wenig Anteil an den Regierungsgeschäften, die dem energischen Diwan, dem es gelang die Einnahmen des Staates in den 30 Jahren seiner Amtszeit zu vervierzigfachen, oblagen und der als Regent für Asaf Jah VI. ab 1869 die Macht in Händen hielt. Der Chowmahalla-Palast, ein Beispiel extremer orientalischer Prachtentfaltung, begonnen um 1750, wurde während seiner Herrschaft vollendet. Den Bauern des Landes verblieb nach Zahlung von Pacht und Steuern selten ein Drittel ihrer Ernte. Begraben wurde er in der \"Mekka-Moschee\" der Hauptstadt.", "section_level": 1}], "src_summary": "\"Mir Tahniath Ali Khan Afzal ad-Daulah Mahbub Ali Khan\" Asaf Jah V. (* 11. Oktober 1827; † 26. Februar 1869), GCSI war der absolutistische Herrscher des indischen Fürstenstaats Hyderabad. Unter seinem mächtigen Diwan Salar Jung I. wurden Reformen der Staatsverwaltung, wie die Einteilung des Landes in Distrikte eingeführt. Durch die Reformen wurden die Staatsfinanzen auf eine moderne, solide Grundlage gestellt. Seine Hauptfrau war die \"Wadid-u-Nisa Begum.\"", "tgt_summary": null, "id": 1479222} {"src_title": "Scanning-Laser-Polarimetrie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Schiff.", "content": "Das 12.531 BRT große aus Stahl gebaute Dampfschiff \"Suevic\" wurde im Jahr 1899 bei der Belfaster Schiffswerft Harland & Wolff in Auftrag gegeben und lief dort am 8. Dezember 1900 vom Stapel. Sie war das Schwesterschiff der \"Runic\", die kurz zuvor vom Stapel gelaufen war. Die beiden Dampfer waren eine Ergänzung der drei Schwesterschiffe \"Afric\", \"Medic\" und \"Persic\", mit denen die White Star Line 1899 ihren Australienservice eröffnet hatte. Diese fünf Schiffe wurden inoffiziell als The Jubilee Class („Jubiläumsklasse“) bezeichnet, was die Vorfreude auf die nahende Jahrhundertwende reflektierte. Das 172,2 Meter lange und 19,3 Meter breite Schiff verfügte über drei Decks, einen Schornstein und vier Masten. Die \"Suevic\" wurde mit zwei vierzylindrigen Vierfachexpansions-Dampfmaschinen von Harland & Wolff angetrieben, die auf zwei Propeller wirkten und eine Leistung von 5000 PSi erbrachten. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 13,5 Knoten. Die \"Suevic\" konnte 400 Passagiere in der Kabinenklasse befördern und verfügte über sieben Laderäume. Fracht und Gepäck konnten mit insgesamt 21 Derrickkränen verladen werden. Am 9. März 1901 wurde die \"Suevic\" der White Star Line übergeben und am 23. März 1901 legte sie in Liverpool zu ihrer Jungfernfahrt nach Sydney via Kapstadt, Albany, Adelaide und Melbourne ab. Kurz nach der Jungfernfahrt wurden die \"Suevic\" und die anderen vier Schiffe der Jubilee Class als Truppentransporter im Zweiten Burenkrieg in Südafrika verwendet. Im August 1901 fand die erste und einzige Fahrt des Schiffs von Liverpool nach New York statt. Auf einer Überfahrt im Jahr 1903 lernte der Offizier Charles Lightoller an Bord der \"Suevic\" die 18-jährige Sylvia Hawley-Wilson kennen. Sie heirateten am 15. November 1903 in Sydney.", "section_level": 1}, {"title": "Strandung und Reparatur 1907.", "content": "Am 2. Februar 1907 lief die \"Suevic\" unter dem Kommando von Kapitän Thomas Jones mit 452 Passagieren und 141 Besatzungsmitgliedern zur Rückfahrt nach London aus. Zwischenstopps waren in Kapstadt, auf Teneriffa und in Plymouth eingeplant. Am Mittag des 17. März 1907 befand sich das Schiff etwa 140 Meilen südwestlich der südenglischen Küste im Ärmelkanal in einem Gebiet, das wegen gefährlicher Felsen, flacher Gewässer und häufig auftretendem Nebel häufig gemieden wurde. Als die Schiffsführung aufgrund des dichten Nebels die genaue Schiffsposition mithilfe astronomischer Navigation nicht exakt bestimmen konnten, entschied sie sich, sich am Leuchtturm Lizard Lighthouse bei Lizard Point an der Küste von Cornwall zu orientieren. Kurz danach wurde der Leuchtturm gesichtet. Die Entfernung wurde auf zehn Meilen berechnet, sodass sich die Offiziere auf einer sicheren Position glaubten. Trotz des Nebels dampfte die \"Suevic\" weiterhin mit Höchstgeschwindigkeit die Küste entlang. Auch auf das Messen der Wassertiefe per Lot wurde verzichtet. 20 Minuten nach der Sichtung des Leuchtturms lief die \"Suevic\" mit voller Wucht auf den Felsen von Maenheere Reef auf Grund. Das Schiff hatte sich etwa 16 Meilen näher am Ufer befunden, als man an Bord geglaubt hatte. Kapitän Jones versuchte ohne Erfolg, die \"Suevic\" von den Felsen herunter zu bekommen, indem er die Maschinen mit voller Kraft zurück laufen ließ. Außerdem ließ er Notraketen abfeuern. Die Rettungsaktion wurde durch die britische Seenotrettungsorganisation Royal National Lifeboat Institution (RNLI) durchgeführt. Rettungsboote aus mehreren nahen Küstenorten trafen am Unglücksort ein und bargen sämtliche Passagiere und Besatzungsmitglieder, darunter 70 Kleinkinder. Bei der Rettungsaktion, die 16 Stunden dauerte, handelte es sich um die bis dahin größte in der Geschichte der RNLI. Als Resultat wurden vier Silbermedaillen an freiwillige Helfer und zwei an Crewmitglieder der \"Suevic\" vergeben. Die Ladung des gestrandeten Schiffs wurde am 20. März 1907 von mehreren kleinen Frachtern geborgen. Auf diese Weise sollte die \"Suevic\" leichter werden und frei schwimmen können, stattdessen wurde sie von stürmischen Wellen weiter auf das Meer hinaus getrieben. Am 4. April wurde die stark beschädigte Bugsektion direkt hinter der Kommandobrücke mit Hilfe von Dynamit vom restlichen Schiffsrumpf abgesprengt. Wie bei den meisten White Star-Schiffen war auch der Rumpf der \"Suevic\" in wasserdichte Abteilungen unterteilt, sodass der hintere Teil des Schiffs auch ohne Bug schwimmfähig war. Aus eigener Kraft dampfte die \"Suevic\" anschließend nach Southampton. Der abgetrennte Bug wurde auf den Felsen liegen gelassen. Die White Star Line orderte bei Harland & Wolff eine neue, 64 Meter lange Bugsektion, die im Oktober 1907 in Belfast vom Stapel lief. Der neue Bug wurde zur Schiffswerft John I. Thornycroft & Company nach Southampton geschleppt, wo er am 26. Oktober eintraf. Mitte November wurden beide Schiffshälften zusammengefügt. Am 14. Januar 1908 waren die Reparaturen abgeschlossen und die \"Suevic\" konnte wieder in Dienst gestellt werden. Die Instandsetzung der \"Suevic\" war die umfangreichste Schiffsreparatur, die bis dahin stattgefunden hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Ab 1914 diente die \"Suevic\" als Truppentransporter im Ersten Weltkrieg. Im März 1915 brachte sie britische Soldaten nach Moudros, die in der Schlacht von Gallipoli kämpfen sollten. Da die \"Suevic\" und ihre Schwesterschiffe in ihren Kühlkammern gefrorenes Fleisch transportieren konnten, blieben sie nebenbei trotzdem im kommerziellen Handelsverkehr, um Lebensmittel für die Kriegsanstrengungen zu transportieren. Von ihnen ging die \"Afric\" am 12. Februar 1917 wurde auf einer Fahrt von Liverpool über Devonport nach Sydney zwölf Seemeilen süd-südwestlich des Eddystone-Leuchtturms an der Küste von Cornwall verloren, als sie von einem deutschen U-Boot torpediert wurde. Die am 7. September 1918 40 Seemeilen nordwestlich der Scilly-Inseln mit 2.800 amerikanischen Soldaten an Bord ebenfalls torpedierte \"Persic\" konnte noch in den nächsten Hafen eingebracht werden. Bis 1919 blieb die \"Suevic\" unter der Kontrolle des Liner Requisition Theme. Am 7. Februar 1920 legte sie zu ihrer ersten Fahrt nach Kriegsende auf der Route London–Melbourne–Sydney ab. Ab 1921 beförderte das Schiff nur noch 226 Passagiere in der Zweiten Klasse. Im März 1924 vollendete sie ihre 50. Überfahrt. Am 14. April 1928 lief sie in London zu ihrer letzten Fahrt nach Australien aus.", "section_level": 1}, {"title": "Walfangschiff \"Skytteren\".", "content": "Im Oktober 1928 wurde die \"Suevic\" für 35.000 Pfund Sterling an Yngvar Hvistendahls Finnhval A/S mit Sitz in Tønsberg verkauft und erhielt den neuen Namen \"Skytteren\". In der Germaniawerft in Kiel wurde der Passagierdampfer in ein Walfangschiff umgebaut. Die \"Skytteren\" war fortan Teil der norwegischen Walfangflotte in arktischen Gewässern. Ab 1936 wurde die Finnhval A/S von dem norwegischen Schiffsmagnaten Jørgen Krag kontrolliert, der wiederum im Auftrag der deutschen Margarine Union handelte. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden alle Fänge der \"Skytteren\" nach Deutschland geliefert. Als die deutsche Wehrmacht Norwegen am 9. April 1940 besetzte (siehe Norwegen unter deutscher Besatzung), wurde die \"Skytteren\" mit anderen norwegischen Schiffen im neutralen schwedischen Göteborg interniert. Die norwegische Exilregierung erhob Anspruch auf diese Schiffe, was von der faschistischen norwegischen Partei Nasjonal Samling angefochten wurde. Ein Gerichtsurteil bekräftigte den Anspruch der Exilregierung. Am 1. April 1942 unternahmen zehn norwegische Schiffe den Versuch, von Göteborg aus in von den Alliierten kontrollierte Gewässer zu gelangen, um dort in den Schutz alliierter Kriegsschiffe zu gelangen. Darunter war auch die \"Skytteren\". Sie fuhren jedoch wartenden deutschen Kriegsschiffen entgegen. Nur zwei der zehn Schiffe schafften es nach Großbritannien, zwei anderen gelang die Flucht zurück nach Göteborg und sechs wurden versenkt. Die Besatzung der \"Skytteren\" versenkte ihr Schiff westlich der Insel Måseskär, damit es nicht den Deutschen in die Hände fiel. Die Besatzungsmitglieder wurden von den Deutschen gefangen genommen. Das Wrack der \"Skytteren\" liegt mit dem Bug nach Westen zeigend vor der schwedischen Küste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Suevic war ein 1901 in Dienst gestelltes Passagierschiff der britischen Reederei White Star Line, das im Passagier- und Frachtverkehr von Großbritannien über Kapstadt nach Australien eingesetzt wurde. 1928 wurde sie nach Norwegen verkauft und in ein Walfangschiff umgebaut. 1942 wurde das seit dem Umbau Skytteren benannte Schiff an der schwedischen Küste von seiner norwegischen Besatzung versenkt, um zu verhindern, dass es in die Hände der deutschen Besatzer fiel.", "tgt_summary": null, "id": 2751} {"src_title": "Anita Brenner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berufsweg.", "content": "Neben ihrer sportlichen Aktivität erlernte Rath den Beruf der Erzieherin für Behinderte. 2010 ging Rath zur Bundeswehr und wurde dort der Sportfördergruppe in Mainz zugeteilt. Seit 2011 studiert die Hochleistungssportlerin „Soziale Arbeit“ an der Hochschule Rhein-Main.", "section_level": 1}, {"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Bereits im Vorschulalter wurde Claudia Rath von ihren zwei älteren, sportbegeisterten Schwestern mit den vergleichenden Wettbewerbsbedingungen der Lauf- und Sprungdisziplinen der Leichtathletik bekannt gemacht; fortan stellte auch sie sich ihnen mit stetig zunehmenden Erfolgen. Wegen ihres breit gefächerten Leistungsspektrums spezialisierte sich die heranwachsende Spitzensportlerin (Deutsche B-Jugendmeisterin/Einzeldisziplin) auf den Mehrkampf. Die Athletin tritt sowohl im Fünfkampf als auch im Siebenkampf bei nationalen und internationalen Wettbewerben an. Die Wettkampfstärke Raths basiert vor allem auf den Lauf- und Anlaufdisziplinen – den Speerwurf und das Kugelstoßen bezeichnet sie als ihre \"Wackeldisziplinen\". Ihre Lieblingsdisziplin ist ihren Angaben zufolge der Weitsprung, bei dem sie regelmäßig ihre Gesamtplatzierung verbessert. Der den Siebenkampf abschließende und oft die letzten Kräfte der Athletinnen fordernde 800-Meter-Lauf ist eine ihrer stärksten Disziplinen, in dem Rath bei ihrem Schlussspurt sehr oft die in den Wurfdisziplinen vermeintlich verloren gegangene Rangordnung wieder zu ihren Gunsten korrigiert. Ihren ersten nationalen Titel gewann Rath 2003, als sie in Fulda Deutsche B-Jugendmeisterin über 400 Meter Hürden wurde. Im August 2004 nahm sie im französischen Mérignac erstmals im Siebenkampf an einem internationalen Wettbewerb teil. 2008 wurde sie in dieser Disziplin Deutsche Juniorenmeisterin. Im Jahr 2009 belegte Rath bei der deutschen Meisterschaft im Siebenkampf den 2. Platz. Ihre aktive Laufbahn hatte sie bei der \"LG Dornburg\" im Westerwald begonnen; seit dem 1. Januar 2010 startet sie für die LG Eintracht Frankfurt. Bei einer Größe von 1,75 m hat die Leichtathletin ein Wettkampfgewicht von 65 kg. Im Januar 2010 wurde sie in Frankfurt-Kalbach deutsche Mehrkampf-Hallen-Meisterin im Fünfkampf und stellte in diesem Wettbewerb mit 4274 Punkten eine neue persönliche Bestleistung auf. Obwohl sie die Qualifikationskriterien für die Europameisterschaften in Barcelona knapp unterschritten hatte, nominierte der DLV die Athletin wegen ihrer guten Ergebnisse in den Lauf- und Sprungdisziplinen für die EM. Rath bedankte sich in Barcelona für das in sie gelegte Vertrauen mit einem persönlichen Rekord von 6107 Punkten und klopfte mit ihrem 11. Platz (siehe Foto auf der Ehrenrunde) erstmals an der europäischen Spitze des Siebenkampfes an. Kurz darauf gewann sie in der Einzel- und auch in der Mannschaftswertung die Deutsche Mehrkampf-Meisterschaft 2010 im Freien. 2011 konnte Rath ihre deutschen Meistertitel in der Halle und im Freien verteidigen. Bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki erreichte sie, mit einem neuen persönlichen Rekord von 6210 Punkten, den 7. Platz und bestätigte damit ihre Zugehörigkeit zur europäischen Elite in der „Königsdisziplin der Leichtathletik“, dem Mehrkampf. Im Mai 2012, bei dem traditionell immer hochkarätig besetzten Mehrkampf-Meeting im österreichischen Götzis, verbesserte Rath ihre am besten notierte Gesamtleistung und erreichte dabei in beiden Wurfdisziplinen (Kugelstoßen und Speerwurf) jeweils persönliche Rekordmarken. Mit ihren 6189 Punkten in der Schlusswertung erfüllte Rath die A-Norm-Kriterien für die Olympischen Spiele in London, wurde aber von Julia Mächtig beim nachfolgenden Qualifikations-Meeting in Ratingen, an dem Rath nicht teilnahm, in der Punktewertung überboten und verpasste als viertplatzierte Deutsche in der Qualifikation die Teilnahme an den Olympischen Spielen knapp. Im Juni 2013 erhöhte sie im Juni beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen ihre Bestmarke auf 6317 Punkte, womit sie sich als Wettkampfzweite gleichzeitig für die Weltmeisterschaften in Moskau qualifizierte. Dabei stellte sie persönliche Bestleistungen in drei Disziplinen auf. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau im August 2013, präsentierte sich Rath erneut in Bestform und erzielte wieder in drei Disziplinen persönliche Bestleistungen (Weitsprung, Hochsprung und 800-Meter-Lauf). Sie verbesserte dabei auch ihre persönliche Siebenkampfbestleistungswertung gleich um 145 Punkte auf 6462 Punkte. Im finalen 800-Meter-Lauf siegte sie mit mehreren Metern Vorsprung und verbesserte ihre eigene Bestmarke in ihrer Paradedisziplin um zwei Sekunden. Beim Start schon auf Platz 6 der Gesamtwertung liegend, verwies Rath in ihrem Schlussspurt gleich zwei vor ihr liegende Wettbewerbsteilnehmerinnen auf die Plätze und verpasste Edelmetall nur um eine einzige Sekunde. Mit ihrem 4. Platz in der Schlusswertung etablierte sich die vierfache deutsche Meisterin endgültig in der Weltspitze des Siebenkampfes. Im März 2017 kam Salman-Rath bei den Halleneuropameisterschaften in Belgrad mit persönlicher Bestleistung von 6,94 m im Weitsprung auf den 3. Platz. Beim Mehrkampf-Meeting Götzis in Österreich belegte sie mit persönlicher Bestleistung von 6580 Punkten den 5. Platz. Im nordfranzösischen Lille wurde sie Team-Europameisterin, wozu sie durch einen Sieg im Weitsprung beitrug. In Erfurt wurde sie Deutsche Meisterin im Weitsprung. Bei den Weltmeisterschaften in London kam Salman-Rath mit 6362 Punkten im Siebenkampf auf den 8. Platz. Den Einzug ins Weitsprungfinale verpasste sie mit 6,54 m um 2 cm und belegte damit den 10. Platz. 2018 musste Salman-Rath Anfang Februar die komplette Saison aus gesundheitlichen Gründen absagen und unterzog sich nach November 2017 einer zweiten Operation am Knie, um 2019 wieder konkurrenzfähig zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Ende September 2016 heiratete Rath standesamtlich und heißt seitdem Salman-Rath.", "section_level": 1}], "src_summary": "Claudia Salman-Rath, geb. Rath, (* 25. April 1986 in Hadamar, Hessen) ist eine deutsche Leichtathletin, die sich auf den Siebenkampf spezialisiert hat und auch erfolgreich beim Weitsprung antritt.", "tgt_summary": null, "id": 1076083} {"src_title": "François Valentijn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Schiff.", "content": "Das 12.482 BRT große aus Stahl gebaute Dampfschiff \"Runic\" wurde im Jahr 1899 bei der Belfaster Schiffswerft Harland & Wolff in Auftrag gegeben und lief dort am 25. Oktober 1900 vom Stapel. Sie war das Schwesterschiff der \"Suevic\", die kurz nach ihr vom Stapel lief. Die beiden Dampfer waren eine Ergänzung der drei Schwesterschiffe \"Afric\", \"Medic\" und \"Persic\", mit denen die White Star Line 1899 ihren Australienservice eröffnet hatte. Diese fünf Schiffe wurden inoffiziell als The Jubilee Class („Jubiläumsklasse“) bezeichnet, was die Vorfreude auf die nahende Jahrhundertwende reflektierte. Das 172,2 Meter lange und 19,3 Meter breite Schiff hatte drei Decks, einen Schornstein und vier Masten. Die \"Runic\" wurde mit zwei vierzylindrigen Vierfachexpansions-Dampfmaschinen von Harland & Wolff angetrieben, die auf zwei Propeller wirkten und 5.000 PSi leisteten. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 13,5 Knoten. Die \"Runic\" konnte 400 Passagiere in der Kabinenklasse befördern und verfügte über sieben Laderäume. Fracht und Gepäck konnten mit insgesamt 21 Ladebäumen verladen werden. Am 22. Dezember 1900 wurde die \"Runic\" ihren Eignern übergeben und am 3. Januar 1901 lief sie in Liverpool zu ihrer Jungfernfahrt nach Sydney via Kapstadt, Albany, Adelaide und Melbourne aus. Am 25. November 1901 kollidierte die \"Runic\" mit der \"Dunottar Castle\" der Castle Line und nahm diese nach Dakar ins Schlepptau. Wie auch ihre Schwesterschiffe, stand die \"Runic\" zwischen 1917 und 1919 unter Kontrolle des Liner Requisition Scheme. Am 3. November 1928 stieß das Schiff bei Gourock (Schottland) am Firth of Clyde mit dem auf einer Probefahrt befindlichen Schweren Kreuzer \"London\" zusammen. Am 26. September 1929 unternahm die \"Runic\" ihre letzte Fahrt für die White Star Line.", "section_level": 1}, {"title": "Als Walfangschiff.", "content": "Im Mai 1930 wurde die inzwischen veraltete \"Runic\" an den norwegischen Reeder Anders Jahre und seinen dänischen Partner A.P. Møller verkauft, die es zu einem Fischerei-Fabrikschiff umbauen wollten. Schließlich wurde es bei der Germaniawerft in Kiel in ein Walfang-Fabrikschiff umgebaut und unter dem Namen \"New Sevilla\" in den Dienst der A/S Sevilla, Tønsberg, gestellt. Durch die Umbauten erhöhte sich die Tonnage auf 13.801 BRT. Sie war damit der größte Umbau eines vorhandenen Schiffes zu einem Walfang-Fabrikschiff bis zur Indienststellung der \"Juri Dolgoruki\" 1960. Die beiden Schwesterschiffe der \"Runic\", \"Medic\" und \"Suevic\", sowie die ähnliche \"Athenic\" waren in den beiden Jahren zuvor auch schon Walfangfabrikschiffen umgebaut worden und als britische \"Hektoria\", sowie unter norwegischer Flagge als \"Skytteren\" und \"Pelagos\" bereits fertiggestellt worden. Zum Einsatz mit der \"New Sevilla\" wurden fünf neue Fangboote von 245 BRT bei der Werft Smith’s Dock in Middlesbrough mit den Baunummern 935 bis 939 gebaut, die die Namen \"Bouvet 1\" bis \"5\" erhielten. Die \"Bouvet 5\" ging schon am Ende der ersten Fangsaison im antarktischen Eis verloren. In der folgenden Saison kam die \"New Sevilla\" wie alle norwegischen Walfangfabriken nicht zum Einsatz. 1932 erwarb die Walfangreederei Christian Salvesen & Company mit Sitz in Leith bei Edinburgh wieder die Mehrheit der Gesellschaft, die sie schon von 1922 bis 1929 besessen hatte und das Schiff kam als Eigentum der Sevilla Whaling Company, London, mit ihren vier verbliebenen Walfängern unter die britische Flagge. Von 1932 bis 1939 wurde die \"New Sevilla\" von Salvesen zusammen mit deren Walfangmutterschiffen \"Salvestria\" (11.938 BRT, ex \"Cardiganshire\") und \"Sourabaya\" (10.107 BRT, ex \"Carmarthenshire\") im Südpolarmeer eingesetzt. Die vier \"Bouvet\"-Boote blieben bis zur Saison 1934/1935 alle bei der \"New Sevilla\", nur die \"Bouvet 4\" blieb bis zur letzten Fangsaison 1939/1940 bei ihrem Mutterschiff. Dazu kamen sehr ähnliche Walfänger aus dem Bestand der Reederei Salvesen, wie die \"Sevra, Svega, Stefa, Sluga, Sulla, Shusa, Sukha, Silja\" und \"Sirra\". Ab 1937 wurden mit der \"New Sevilla\" auch neue, größere Boote wie die \"Santa\" von 355 BRT, die \"Sondra\" von 433 BRT oder 1938 die beiden norwegischen Neubauten \"Sigfra\" und \"Simbra\" von 336 BRT eingesetzt. In allen acht Fangsaisonen vom Herbst 1932 bis zum Frühjahr 1940 war die \"New Sevilla\" mit sechs bis sieben Fangbooten im Einsatz. Zusätzlich jagte sie im Sommer 1937 mit sieben Fangbooten als einziges je dort eingesetztes Fabrikschiff im Nordmeer vor Norwegen vor allem Pottwale. Am 20. September 1940 befand sich die \"New Sevilla\" mit 284 Menschen an Bord unter dem Kommando von Kapitän Richard Black Chisholm in Ballast auf dem Weg von Liverpool über Aruba nach South Georgia, um an der Fangsaison teilzunehmen. Das Schiff sollte die Querung des Nordatlantiks im Verband des Konvois OB-216 mit 27 Schiffen durchführen. Zwischen 21.20 Uhr und 21.26 Uhr am Abend des 20. September wurden 52 Seemeilen nordwestlich der Insel Rathlin vor der nordirischen Küste mehrere Torpedos auf den Konvoi gefeuert. Die Torpedos stammten von dem deutschen U-Boot \"U 138\", das sich unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Wolfgang Lüth auf seiner ersten Feindfahrt befand. Die Dampfer \"Boka\", \"Empire Adventure\" und \"City of Simla\" sowie die \"New Sevilla\" wurden getroffen. Das Schiff wurde ins Schlepptau genommen, sank aber am darauf folgenden Tag neun Meilen vor dem Mull of Kintyre auf der Position. Zwei Menschen kamen ums Leben. Die Überlebenden wurden von der britischen Korvette \"Arabis\" der Flower-Klasse und dem isländischen Schlepper \"Belgaum\" übernommen und in Liverpool bzw. Belfast an Land gebracht. Die ehemalige \"Runic\" war das größte der von \"U 138\" versenkten Schiffe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Runic (II) war ein 1900 in Dienst gestelltes Passagierschiff der britischen Reederei White Star Line, das im Passagier- und Frachtverkehr von Großbritannien über Kapstadt nach Australien eingesetzt wurde. 1930 wurde sie verkauft und künftig unter dem Namen New Sevilla als Walfangschiff verwendet. 1940 wurde sie vor der Küste Nordirlands von einem deutschen U-Boot versenkt.", "tgt_summary": null, "id": 2426538} {"src_title": "Semi-inneres Produkt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Privates.", "content": "Schröder wurde als jüngster von drei Brüdern als Sohn eines Landwirts geboren. Seine älteren Brüder Ben Schröder und Wim Schröder sind ebenfalls Springreiter.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Gerco Schröder wollte zunächst seinem Vater nachfolgen und Landwirt werden. Mit dem Reiten begann er im Alter von sieben Jahren. Auf Wunsch seines Bruders Wim übernahm er ein Pony und erritt mit diesem erste Erfolge im Reitsport. Infolgedessen konzertierte sich auch Gerco Schröder auf seine Sportlerlaufbahn. Zu Beginn seiner beruflichen Tätigkeit war er als Bereiter im Ausbildungs- und Handelsstall tätig, den Bruder Ben Schröder aus dem landwirtschaftlichen Betrieb des Vaters aufbaute. Seinen ersten großen internationalen Erfolg feierte Schröder, als er 1996 mit \"Calypso\" Europameister der Jungen Reiter in der Einzelwertung wurde. Zwei Jahre später gelang ihm dies mit \"Geneve\" erneut, zudem gewann er hier auch mit der Mannschaft die Goldmedaille. In dieser Zeit wechselte Gerco Schröder auch den Arbeitgeber: Auf Empfehlung seines Bruders Wim wechselte er zum Stall Eurocommerce, wo er als Bereiter tätig war. Bei den Olympischen Sommerspielen 2004 ritt er im Team mit Wim Schröder, Leopold van Asten und Gert-Jan Bruggink auf Platz vier. Gemeinsam mit Jeroen Dubbeldam, Piet Raijmakers und Albert Zoer gewann er 2006 bei den Weltreiterspielen in Aachen Teamgold. Ein Jahr später gewann er mit der Niederländischen Mannschaft im Sattel von \"Berlin\" auch Gold bei den Europameisterschaften in Mannheim. Im Jahr 2010 gewann er die niederländische Meisterschaft. Mit \"Berlin\" ritt Gerco Schröder im Nationenpreis in Aachen auf Platz zwei. Zwei Mal den vierten Platz erreichte er mit \"New Orleans\" bei den Europameisterschaften 2011. In der Einzelwertung lag er bis zum letzten Sprung auf Goldkurs, riss diesen jedoch und rutschte damit aus den Medaillenrängen. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London gewann er im Sattel von \"London\" sowohl im Einzel- als auch im Mannschaftsspringen die Silbermedaille. Nach den Olympischen Spielen wurden Schröder zunächst mehrere seiner Pferde, so auch \"London\", entzogen. Grund hierfür waren Finanzprobleme von Eurocommerce, die bereits von den Olympischen Spielen bekannt wurden. Nach den Spielen wurden dann die Pferde von der niederländischen Rabobank beschlagnahmt, da sich Eurocommerce in Insolvenz befand. Aufgrund einer Vereinbarung zwischen Bank und Firmenanwalt konnte Schröder zwei Pferde wieder beim Global Champions Tour-Turnier in Wien reiten, wo er mit einem dritten Platz in der Hauptprüfung mit \"London\" ein Preisgeld von 45.000 € erritt. Als Folge aus der Insolvenz wurden im April 2014 die Pferde von Eurocommerce versteigert. Bei der Auktion erwarb Gaston Glock den Hengst \"London\" und stellte diesen Gerco Schröder im Rahmen eines Sponsorenvertrags zur Verfügung. Die meisten Pferde, die Gerco Schöder seitdem im Sport vorstellt, befinden sich im Eigentum von Gaston Glock bzw. der Glock HPC NL B.V. Daneben konzentrierte sich Schröder wieder auf den gemeinsam mit seinen Brüdern geführten Ausbildungs- und Handelsstall.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerco Bernardus Schröder (* 28. Juli 1978 in Tubbergen) ist ein niederländischer Springreiter und zweifacher Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen 2012. ", "tgt_summary": null, "id": 696091} {"src_title": "Die letzte Reliquie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ahrenberg war der Sohn des Schulbeamten Carl Wilhelm Ahrenberg (1807–1880), Rektor des Wyborger Gymnasiums von 1846 bis 1849 und der Höheren Elementarschule in Wyborg von 1857 bis 1872. 1875 absolvierte er die Königliche Akademie der freien Künste in Stockholm. Zum Abschluss seiner Ausbildung besuchte er Paris, Venedig, Florenz und Städte des Nahen Ostens und Nordafrikas. Ahrenberg wurde 1877 beim Amt für Öffentliche Bauten angestellt, war von 1886 bis 1910 Erster Architekt und wurde 1910 zum Oberarchitekten befördert. Er entwarf Baupläne, die zum überwiegenden Teil für öffentliche Gebäude, insbesondere Schulgebäude bestimmt waren. 1878 war er der Leiter des finnischen Ausstellungskomitees auf der Weltausstellung in Paris und 1882 Chefarchitekt der finnischen Abordnung auf der Weltausstellung in Moskau. In Ahrenbergs Kreativität finden sich Merkmale aller Baustile des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts von der Imitation italienischer Palazzi und klassizistischer Gebäude bis zur Neugotik und Moderne. Als Schriftsteller vereinte er sein bedeutendes Erzählertalent mit einer großen Produktivität. Die Mischung von Finnen und Russen in der Provinz Wyborg sowie deren Verhältnis zueinander ist ein sich ständig wiederholendes Motiv in seinen literarischen Werken. Sie umfassen sowohl Reise- und folkloristische Schilderungen als auch eine Reihe Romane wie \"Hihuliter\", \"Familjen på Haapakoski\" oder \"Vår landsman\". Als seine künstlerisch wertvollste Arbeit wird die Erzählung \"Stockjunckaren\" (\"Der Stockjunker\") angesehen. In ihr wird der Untergang eines Wyborger Handelshauses erzählt. Den größten Wert für die Nachwelt schuf er mit seinen frischen und lebensbejahenden Erinnerungsbildern in sechs Teilen \"Människor som jag känt\" (\"Menschen, die ich kannte\"). Bekanntheit erlangte er auch durch Schriften über die Geschichte und Theorie der Architektur. Ihm wurde für diese Bücher die Silbermedaille der Petersburger Kunstakademie verliehen. Der kulturell vielseitig tätige Ahrenberg versuchte sich auch in Malerei und Publizistik. Sein Enkel ist der berühmte finnische Designer Kaj Franck, „das Gewissen des finnischen Designs“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johan Jacob Ahrenberg (* 30. April 1847 in Wyborg; † 10. Oktober 1914 in Helsinki) war ein finnlandschwedischer Architekt und Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 837612} {"src_title": "Superior (Village, Wisconsin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Paris im Jahr 1890.", "content": "Henri de Toulouse-Lautrec sitzt im Pariser Varieté Moulin Rouge und skizziert die Tanzenden. Der Betreiber der Vergnügungsstätte ist von den Skizzen angetan und schlägt dem Künstler vor, er solle ein Werbeplakat für das Moulin Rouge gestalten und bekäme dafür einen Monat lang Freigetränke. Zur Sperrstunde und als letzter Gast geht Henri, wobei erstmals im Film seine kleine Statur sichtbar wird. Auf dem Heimweg erinnert er sich seiner Jugend (in Rückblenden erfährt man von seiner adeligen Abstammung sowie von einem Treppensturz im elterlichen Schloss, bei dem er sich beide Beine brach). Die schlechte Heilung der Frakturen ist der Grund für die geringe Körpergröße und zwingt Henri, sich viel sitzend zu beschäftigen. Er nutzt die Zeit, indem er Motive aus seiner Umgebung malt. Einige Jahre später sieht man ihn um die Hand einer Jugendfreundin anhaltend, doch wird er mit dem Verweis auf sein Äußeres scharf zurückgewiesen. Diese Enttäuschung prägt den jungen Mann und überzeugt, nie eine Frau zu finden, die ihn lieben könnte, beschließt er, nach Paris zu ziehen, um Maler zu werden. Zurück am Heimweg trifft er auf Marie Charlet, eine junge Frau aus ärmlichen Verhältnissen, die von einem Polizisten gesucht wird, und verschafft ihr vor diesem das Alibi, sie hätten den ganzen Abend gemeinsam verbracht. Marie begleitet Henri in seine Wohnung und bleibt über Nacht. Henri will ihr ein Kleid kaufen, doch sie geht alleine, nicht ohne Geld von dem Maler anzunehmen, und kündigt an, in einer Stunde wiederzukommen. Erst am nächsten Tag erscheint sie wieder und gibt an, bei ihrer kranken Schwester gewesen zu sein. Sie zieht in der Wohnung ein, verschwindet aber weiterhin regelmäßig. Einige Zeit später fertigt Henri ein Porträt von Marie und bietet ihr an, sie am Abend in ein teures Restaurant auszuführen. Dort hört er aber nur Beschwerden von Marie und sie läuft wieder weg, noch bevor das Essen gebracht wird. Als sie später wieder vor der Wohnung auftaucht, öffnet ihr Henri nicht die Türe, wodurch sie aus seinem Leben verschwindet. Um seinen Kummer zu vergessen, trinkt er mehr Cognac als gewöhnlich und malt auch nicht mehr. Als er Marie auf Anraten seiner Mutter sucht, findet er sie stark betrunken und erfährt, dass ihre Zuneigung zu ihm nur vorgetäuscht war, um ihm mehr Geld für ihren Freund zu entlocken. Henri fährt nach Hause und dreht die Gashähne in seiner Wohnung auf, um sich umzubringen. Doch plötzlich besinnt er sich des Plakates, und beginnt wieder zu malen. Das Plakat verursacht viel Aufsehen in der Stadt, beschert dem Moulin Rouge einen großen Publikumsandrang und ihm selbst viel Anerkennung als Künstler.", "section_level": 2}, {"title": "Paris im Jahr 1900.", "content": "Die Handlung springt ins Jahr 1900: Henri lernt – über die Sängerin Jane Avril – Myriamme kennen, die sich als große Bewunderin seiner Malerei erweist. Die beiden verbringen viel Zeit miteinander. Als Myriamme ihm erzählt, dass sie von einem Verehrer einen Heiratsantrag bekommen hat, reagiert er kalt und schnippisch, immer wieder suggerierend, dass es keine wahre Liebe geben könne. Dennoch wird klar, dass er selbst in Myriamme verliebt ist. Dies sieht Myriamme allerdings nicht, und so schreibt sie dem Künstler einen Brief, in dem sie ihm eröffnet, den Heiratsantrag angenommen zu haben. Henri stürmt zu ihrer Wohnung, doch er wird informiert, dass sie verzogen ist, ohne eine Adresse zu hinterlassen. Tief bekümmert trinkt Henri immer mehr, und kollabiert schließlich am Boden einer Kneipe. Er wird nach Hause getragen und in sein Bett gelegt, und als die Helfer gehen, stürmt er aus der Wohnung, von eingebildeten Heerscharen von Kakerlaken verfolgt, und stürzt dabei die Treppe hinab und verletzt sich lebensgefährlich. Der schwerverletzte Henri Toulouse-Lautrec wird ins elterliche Schloss gebracht. Auf dem Sterbebett erscheinen ihm noch einmal die Tanzenden des Moulin Rouge, und er stirbt mit einem Lächeln im Gesicht.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Die Außenaufnahmen fanden in Paris, die Innenaufnahmen in den Shepperton Studios in England statt. José Ferrer, der in diesem Film sowohl Henri de Toulouse-Lautrec als auch dessen Vater spielt, ging in vielen Szenen auf den Knien, die Füße nach hinten gebunden, um der kleinen Statur des Künstlers zu entsprechen. Dies war schmerzhaft für ihn, wodurch er Toulouse-Lautrec, der selbst an Schmerzen litt, noch realistischer wirken ließ. Der Gehstock, den er im Film verwendete, war für diese Art der Fortbewegung unerlässlich. Für Aufnahmen aus größerer Entfernung wurde ein kleinwüchsiges Double eingesetzt. Jedoch zeigen sich dann – als ein Regiefehler – beim Gehen die Knickfalten der Hosenbeine im Kniebereich. Regisseur John Huston wollte diesen Film in ähnlich brillanten Farben drehen, wie sie in Toulouse-Lautrecs Bildern vorkommen, und engagierte deswegen Eliot Elisofon, der als „Special Colour Consultant“ gemeinsam mit Kameramann Oswald Morris viele Farbfilter und farbige Beleuchtung einsetzte. Im Film gibt es (besonders im Sprung zwischen den Jahren 1890 und 1900) lange Zwischensequenzen mit Aufnahmen von Werken Toulouse-Lautrecs. Die Erstaufführung in der Bundesrepublik Deutschland war am 29. Juli 1953.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film erhielt zwei Oscars: Für bestes Szenenbild, für das Marcel Vértes und Paul Sheriff verantwortlich zeichneten, sowie für bestes Kostümdesign (ebenfalls Marcel Vértes). Für fünf weitere Oscars war er nominiert: Bester Film, beste Regie, bester Hauptdarsteller, beste Nebendarstellerin und bester Schnitt. John Huston bekam für die Regie den Silbernen Löwen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig, sowie den Preis für beste Kamera von der British Society of Cinematographers. Colette Marchand erhielt für ihre Darstellung der Marie Charlet den Golden Globe als beste Nachwuchsdarstellerin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Moulin Rouge ist eine 1952 erschienene Filmbiographie des US-amerikanischen Regisseurs John Huston über das Leben von Henri de Toulouse-Lautrec. Das Drehbuch des Filmes basiert auf der zwei Jahre zuvor erschienenen gleichnamigen Novelle des französischen Schriftstellers Pierre La Mure. Schweizer Titel ist \"Ein Lied aus Paris\".", "tgt_summary": null, "id": 302258} {"src_title": "Mongolenregenpfeifer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "Im Frühjahr 2002 schufen die damaligen Studenten Lorenz Hampl und Mirco Wolf Wiegert, auf der Suche nach einer Idee für eine selbständige Berufstätigkeit, ein neues Colagetränk. Die Rezeptur für ihre Cola „für Erwachsene, weniger süß, dafür mit ordentlich viel Koffein“ ließen sie von einem Lebensmittelfachmann entwickeln. Sie tauften das Getränk „fritz-kola“, weil sie das für einen „feinen norddeutschen Namen“ hielten, und ließen von einer Brauerei die erste Produktionsmenge herstellen und abfüllen. Das schwarzweiße Unternehmenslogo für die Flaschen gestalteten Hampl und Wiegert selbst, wobei sie zur Vermeidung von etwaigen Urheberrechtsproblemen „einfach ihre beiden Köpfe“ als Signet verwendeten. Im November 2002 meldeten sie den Schriftzug „fritz-kola“ zusammen mit den beiden Köpfen als Wort-Bildmarke an. Bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Geschäftsidee konnten die beiden Existenzgründer ihre Kenntnisse aus dem Studium der Außenwirtschaft und des Internationalen Marketings (Wiegert) sowie der Medientechnik (Hampl) einbringen. Im Februar 2003 gründeten sie die \"fritz-kola Hampl und Wiegert GbR\" und vertrieben ihr Cola-Getränk zunächst im Direktverkauf an die Gastronomie. 2004 nahmen sie Frucht-Limonaden in ihr Angebot auf, und ab 2005/2006 fand ihr Getränkeangebot Aufnahme beim Getränkefachgroßhandel. Die \"fritz-kola GmbH\" mit Sitz in Hamburg wurde im Februar 2008 in das Handelsregister eingetragen, Geschäftsführer sind Hampl und Wiegert. Die GmbH koordiniert Produktion, Marketing und Verkauf, wobei die Getränke von fünf Lohnbrauereien in Wagenfeld (Niedersachsen), Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern), Haigerloch (Baden-Württemberg), Siegsdorf (Bayern) und Gänsefurth/Hecklingen (Sachsen-Anhalt) produziert und gegenwärtig sowohl über den Getränkefachgroßhandel als auch direkt an die Gastronomie vertrieben werden. Das Getränk wurde zunächst in und um Hamburg, später auch in anderen deutschen Städten verkauft. Mittlerweile ist es in weiten Teilen Deutschlands erhältlich, die Gastronomie ist dabei vor dem Lebensmitteleinzelhandel der Hauptvertriebsweg. Seit 2006 wird fritz-kola auch außerhalb Deutschlands vertrieben, die Unternehmenswebsite nennt unter anderem Clubs, Bars und andere Bezugsquellen wie Getränkehändler und Distributoren in den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und in Spanien (Stand 2010). Die fritz-kola GmbH ist auf überregionalen bzw. internationalen Fachmessen der Gastronomie und Hotellerie etc. vertreten, wie zum Beispiel bei der Internorga 2008 in Hamburg, oder der Intergastra 2010 in Stuttgart. Gemäß einem FAZ-Bericht vom Mai 2009 nannten Hampl und Wiegert zu Fragen nach Abfüllmenge und Umsatzhöhe keine genauen Zahlen, sondern gaben lediglich an, dass sie bei den jährlich abgefüllten Flaschen die Millionengrenze schon länger überschritten hätten und dass sich Absatz und Umsatz jedes Jahr verdoppelten. Die Firma hat einen Jahresumsatz von 44,5 Millionen Euro (Stand Ende 2016). Der Jahresüberschuss im Geschäftsjahr 2017 vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017 betrug 4.805.658,95 Euro. Der Firmensitz befindet sich in der ehemaligen \"Colgate\"-Fabrik in Hamburg-Billbrook. 2016 verkaufte Lorenz Hampl seine Anteile am Unternehmen an Mitgründer Mirco Wolf Wiegert; über Vertragsinhalte wurde Stillschweigen vereinbart. Dirk Lütvogt und Florian Rehm von Jägermeister wurden hierzu von Mirco Wolf Wiegert als Investoren an Bord geholt. Im August 2017 wurde das Unternehmen außerdem um Winfried Rübesam als zusätzlichen Geschäftsführer erweitert.", "section_level": 1}, {"title": "Marketing.", "content": "Hampl und Wiegert wollten mit ihrer fritz-kola „der ‚Allerwelts-Cola‘ eine kräftigere Cola entgegensetzen und die Cola-Monopole als unabhängiges Unternehmen angreifen“. Bereits 2005 erklärten sie: „Wir wollen das Cola-Monopol brechen.“ Eine Werbekampagne mit einem Plakat, auf dem Coca-Cola ausgekippt wird, nahmen sie indes zurück. Der Coca-Cola-Konzern drohte mit dem Anwalt, Hampl und Wiegert scheuten einen Rechtsstreit und ließen die Plakate wieder abhängen. Nachdem Hampl und Wiegert die ersten Flaschenetiketten noch im Copy-Shop vervielfältigt und eigenhändig per Klebestift auf den Flaschen angebracht hatten, beauftragten sie später die Hamburger Agentur \"Red Rabbit\" mit der Weiterentwicklung der Produkt- und Markenkommunikation für fritz-kola. Die Agentur entwickelte ein plakatives Corporate Design, setzte dabei auf eigenständige Optik und Wiedererkennung und stellte fritz-kola als Szenemarke auf. Die Low-Budget-Kampagnen mit beispielsweise mehr als 250 Printmotiven sowie mit Gastrowerbemitteln, Kino- und Radio-Werbespots und mit Plakaten hatten Erfolg beim Szenepublikum und sorgten ab 2006 für erhebliche Umsatzzuwächse. Das Motto „vielviel koffein“, das im Firmenlogo und auf Firmenschildern etc. enthalten ist, stellt den hohen Koffeingehalt im Unterschied zu den Konzern-Colas heraus. Auch der provokante Slogan „koksen ist achtziger“, mit dem Hampl und Wiegert seit mehreren Jahren für ihr Produkt werben, soll die Zielgruppe der Szenegastronomiekunden ansprechen. Der Slogan, der auf den Kokainkonsum („koksen“) in der Großstadtszene anspielt, propagiert ironisch die fritz-kola als Alternative für „den nötigen Kick für das Großstadtleben“. Auch rezente Werbekampagnen, etwa mit dem Slogan \"fritz-kola – statt Schnee in der Nase\", verweisen unmittelbar auf den Vergleich mit Kokainkonsum. Im Hamburger Schanzenviertel warb man auch mit dem Slogan „Nur Wasserwerfer machen wacher“. Zwei fritz-kola-Plakatmotive der Agentur \"Red Rabbit\" wurden 2008 beim Cannes-Festival auf die Shortlist \"Outdoor\" gesetzt. Weniger Anklang in der Fachwelt fand 2006 eine Anzeige, die einen Mann mit Pferdekopf beim Sex mit einer Frau zeigte; von der Zeitschrift \"Horizont\" wurde sie als „Flop der Woche“ bezeichnet. Die Radiokampagne „Drei Tage wach“ stand 2009 im Finale des Kreativpreises \"Amboss\". Die Markteinführung von fritz-kola erfolgte 2003 im Zuge eines Retro-Trends und der Rückbesinnung auf Marken mit regionalem Bezug, welcher auch Afri-Cola zu einem Revival verhalf. Gerade in Märkten, die fast vollständig durch große internationale Konzerne beherrscht werden – so wie der Cola-Markt in der Hand von Coca-Cola und Pepsi – kann eine solche Marktlücken-Strategie nach dem „Asterix-Prinzip“ funktionieren, erläutert der Wirtschafts- und Fernsehjournalist Michael Opoczynski: „Dafür gilt fritz-kola als Beispiel. Die angesprochene Zielgruppe sind auf Individualität bedachte Konsumenten.“ Im April 2009 befand die Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung in einer Nachschau zur Internorga 2009 und einem Ausblick auf die Saison: „Fritz-Kola mausert sich immer mehr zur Kultmarke.“ Der Erfolg von fritz-kola ist Teil einer Marktentwicklung im deutschen Softdrink-Sektor, bei der große Marken stagnieren und regionale Produkte Marktanteile gewinnen. Bei den Cola-Getränken betrifft dies neben fritz-kola noch \"Vita Cola\", \"Premium-Cola\" und \"Schorschi Cola\". Neben dem Kundeninteresse ist dafür auch die Situation im Einzelhandel verantwortlich: Marktführer wie Coca-Cola können durch ihre Verhandlungsmacht als Anbieter einer Pflicht-Marke einen hohen Einstandspreis durchsetzen. Gleichzeitig liefern sich die Einzelhändler mit Lockvogelangeboten für Eckartikel wie Milch, Butter und Coca-Cola einen harten Preiskampf, was im Ergebnis die Marge auf Null drückt. Diese Situation ist bei regionalen Softdrinks anders: weder haben die Anbieter eine entsprechende Marktmacht, noch gelten die Produkte als Eckartikel, wodurch die Marge für Einzelhändler deutlich höher ist.", "section_level": 1}, {"title": "Gesellschaftspolitische Positionierung.", "content": "Fritz-kola nutzt ihre Werbekampagnen oft auch für politische Statements. So veröffentlichte der Konzern etwa im Juni 2020 auf seiner Facebook-Seite ein Werbeillustration, die zeigt, wie der US-amerikanische Präsident Donald Trump mit einer kanonenförmigen Fritz-Kola-Flasche geknebelt zum Mond geschossen wird. In anderen Beiträgen stellt sich das Unternehmen klar gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Populismus und unterstützt in diesem Rahmen auch die Bundesinitiative \"Exit-Deutschland\". Seit 2015 führt die fritz-kulturgüter GmbH die Initiative „Pfand Gehört Daneben“ weiter, die von ihrem Gründer Matthias Gomille aus Zeitgründen abgegeben wurde. fritz-kola profiliert sich darüber hinaus als Verfechter von Glasflaschen und organisiert regelmäßig Aktionen gegen den steigenden Plastikkonsum. In diesem Rahmen hat fritz-kola mit \"Trink aus Glas\" eine eigene Initiative gegründet. 2017 verurteilte fritz-kola im Rahmen des anstehenden G20-Gipfels in Hamburg auf Werbeplakaten mit dem Slogan \"mensch, wach auf\" explizit die Politiker Erdoğan, Trump und Putin aufgrund ihrer Positionen zu freier Meinungsäußerung, Klimaschutz und sozialen Versorgungssystemen. 2018 entzog fritz-kola dem Echo-Musikpreis für zukünftige Preisverleihungen jegliche Form von Unterstützung, nachdem der Preis an die beiden Rapper Kollegah und Farid Bang, deren Liedtexte mit Blick auf Antisemitismus und Diffamierung kontrovers diskutiert werden, verliehen wurde. Seit 2018 ist fritz-kola ein Unterstützer des Spendenstreams Friendly Fire. In den Räumen des Livestreams wurden einige Fritz-Kola-Kühlschränke für die Streamer aufgebaut. Dazu kann man jährlich im Friendly-Fire-Shop Fritz-Kola-Flaschen in einem an den Stream angepassten Logodesign kaufen. 2019 wurde ein Computer mit Fritz-Kola-Logo versteigert, und dessen Erlös in die Spendensumme mit eingerechnet. Während der COVID-19-Pandemie sympathisierte fritz-kola mit den Kulturschaffenden, Musikern und Veranstaltern und unterstützte das von \"Arte\" und \"Radio Eins\" produzierte Konzept \"United We Stream\", in dessen Rahmen während der Ausgangsbeschränkungen Konzerte online übertragen wurden. Darüber hinaus organisierte fritz-kola eine Spendenaktion für ausgewählte Musik- und Kulturfestivals.", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "fritz-kola hat einen Koffeingehalt von 25 mg Koffein pro 100 ml. Dies ist erheblich höher als bei den Marktführern im Cola-Marktsegment, Coca-Cola und Pepsi-Cola mit 10 mg/100 ml (gewöhnlicher Filterkaffee hat einen Koffeingehalt von ca. 64 bis 96 mg/100 ml). Zudem hat fritz-kola einen deutlichen Zitronengeschmack. Aus gesundheitlicher Sicht stößt der hohe Koffeingehalt des fritz-kola-Getränks teils auf Kritik. Regelmäßiger oder übermäßiger Koffein-Gebrauch kann zum sogenannten Coffeinismus führen und Symptome wie Nervosität, Muskelzucken, Schlaflosigkeit oder Herzklopfen bewirken. fritz-kola enthält nur unbedeutend weniger Kohlenhydrate, d. h. Zucker, als der Marktführer Coca-Cola in seinem Colagetränk.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "fritz-Produkte werden ausschließlich in Glasflaschen als Mehrwegflaschen abgefüllt. Neben der klassischen fritz-kola gibt es drei weitere Kola-Produkte: „kola-kaffee-limonade“ mit Kaffeearoma, eine zuckerfreie fritz-kola und seit 2011 eine Variante mit Süße aus Stevia. Im Mai 2018 erweiterte das Unternehmen sein fritz-kola-Sortiment um die Variante „grün & gerecht“, in welcher alle Zutaten bio-zertifiziert sind. Daneben werden mehrere Limonaden unter der Bezeichnung fritz-limo in den Geschmacksrichtungen Honigmelone, Apfel-Kirsch-Holunder, Zitrone und Orange vertrieben. Vormals wurde auch Apfelschorle unter der Betitelung fritz-limo angeboten, die man seit Oktober 2014 mit der neuen Schorlenbezeichnung fritz-spritz kaufen kann. Außerdem wurden die zwei neuen Schorlen Rhabarbersaftschorle und Traubensaftschorle eingeführt. Seit Februar 2012 existiert auch eine Cola-Mix-Limonade (Spezi) unter der Bezeichnung \"Mischmasch\". Im Juni 2016 wurde neben fritz-kola, fritz-limo, Mischmasch und fritz-spritz fritz-mate als fünfte Produktgruppe auf den Markt gebracht. Das einzige Produkt dieser Gruppe ist der gleichnamige Mate-Tee. Alle Varianten werden in 0,33-Liter-Flaschen verkauft. Daneben gibt es sie auch (außer Kola-Kaffee-Limonade) in einer eigenen 0,2-Liter-Gastronomieflasche mit einer „unaufdringlichen und griffigen Form“, die 2008 eingeführt wurde, und seit 2014 in einer 0,5-Liter-Flasche mit Schraubverschluss. Während Mischmasch ein eigenes Design hat, unterscheiden sich die anderen Etiketten hauptsächlich in der Farbe. Auch die Anjola-Limonaden sind seit 2013 bzw. der Markteinführung 2015 Produkte der fritz Kulturgüter GmbH.", "section_level": 1}], "src_summary": "fritz ist eine eingetragene Getränkemarke, die seit 2003 anfangs von der \"fritz-kola Hampl und Wiegert GbR\", später von der \"fritz-kola GmbH\" entwickelt und vertrieben wurde bzw. wird. Seit September 2014 heißt das Unternehmen \"fritz-kulturgüter GmbH\". Der Firmensitz befindet sich in Hamburg. Die Getränke werden in Lohnbrauereien produziert.", "tgt_summary": null, "id": 1240067} {"src_title": "Friede auf Erden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufnahmen.", "content": "Als Produzent wählte die Band den Engländer Ian Davenport aus. Er wurde ihnen von einem Freund empfohlen und überzeugte vor allem durch seinen Musikgeschmack, der sich weitestgehend mit dem der Band deckte. Die Band buchte Anfang 2010 das \"Tritonus Studio\" in Berlin für den Zeitraum von drei Monaten, einen allein nur für das Einstudieren der Lieder. Während des Studioaufenthaltes nahm die Band Selig im Nachbarstudio ihr Album \"Von Ewigkeit zu Ewigkeit\" auf. Die Aufnahmen der Basisspuren fand erstmals Live mit Unterstützung des Studiomusikers Jörg Holdinghausen (Tele) am E-Bass statt, während für die vorangegangenen Alben die Instrumente einzeln aufgenommen und overdubbt wurden. Mark Tavassol wechselte an die E-Gitarre, während Judith Holofernes sich auf den Gesang konzentrierte. Die Spuren wurden zunächst analog auf Magnetband aufgenommen und später zur Nachbearbeitung digitalisiert. Im Vergleich zu den vorangegangenen Alben setzte die Band weniger Synthesizer ein, stattdessen sind traditionelle Instrumente wie Akkordeon, Oud oder Banjo zu hören. Insgesamt wurden 15 Titel aufgenommen, von denen drei nicht auf dem Album enthalten sind. Eines davon, \"Die Wespe\", wurde als B-Seite der vorab am 20. August 2010 veröffentlichten Single \"Alles\" verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Artur Schulz von laut.de schreibt, dass sich die Titel abwechslungsreich, fingerfertig und handgemacht präsentieren. Das Album sei mit „Helden-typischer Verschrobenheit und allerlei Text-Bonmots stimmig geraten“. Das Online-Magazin whiskey-soda.de nennt das Album das Ergebnis der Bemühungen der Band, das zu tun, was sie am besten könne: „hintergründige Texte schreiben und schöne Melodien darunter legen“. Es breche mit den Vorgängeralben und zeige eine ganz neue reifere Seite der Band. Ihr sei ein Album gelungen, das einen nicht mehr loslasse. Stephan Müller von plattentests.de bemerkt ebenfalls einen Bruch mit den vorangegangenen Alben, vorbei sei die Zeit der Synthesizersounds, die Band klinge „gesettelt, getragener, platt gesagt: nachdenklicher“. Zu den Texten schreibt Müller, dass an ihnen sowohl Hörer, welche die Band bisher „zu kitschig“ fanden, Gefallen finden werden wie diejenigen, „die in Judith Holofernes eine tolle Texterin sehen“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bring mich nach Hause ist das vierte Studioalbum der deutschen Band Wir sind Helden und erschien am 27. August 2010 bei Columbia. Das Album erschien nach einer fast zweijährigen Pause der Band, die seit April 2012 erneut für unbestimmte Zeit pausiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1628295} {"src_title": "Assoziation (Genetik)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herreneinzel.", "content": "Nach seinem Triumph im Vorjahr, war Rod Laver wieder Favorit auf den Titel. Bereits in der zweiten Runde hatte er mit Problemen zu kämpfen. Gegen den Inder Premjit Lall lag er mit zwei Sätzen in Rückstand, bevor er die verbliebenen drei Sätze deutlich gewinnen konnte. Gegen den an Nr. 16 gesetzten US-Amerikaner Stan Smith musste er im Achtelfinale wiederum über fünf Sätze gehen. Er verspielte eine 2:0-Satzführung, Smith gewann den dritten und vierten Satz, bevor Laver im fünften Satz den Sieg errang. Im Viertelfinale besiegte er den an Nr. 8 gesetzten Cliff Drysdale in drei Sätzen, bevor es im Halbfinale zu einer Neuauflage des Halbfinals von 1968 gegen Arthur Ashe kam, in dem sich Laver in vier Sätzen durchsetzte. Lavers Finalgegner war der Australier John Newcombe, der bereits 1967 den Titel gewann. In der ersten Runde setzte er sich gegen den Jugoslawen Niki Pilić durch. Im Viertelfinale traf er auf den an Nr. 3 gesetzten Niederländer Tom Okker, und im Halbfinale folgte der zweitgesetzte Vorjahresfinalist Tony Roche, die er jeweils in vier Sätzen besiegte. Auf dem Weg ins Finale musste Newcombe drei Australier besiegen. Im Finale folgte dann mit Rod Laver ein weiterer Landsmann, der sich in vier Sätzen durchsetzte.", "section_level": 1}, {"title": "Herrendoppel.", "content": "John Newcombe und Tony Roche hatten die Doppelkonkurrenz bereits im Vorjahr gewinnen können und traten als aktuelle Sieger der French Open 1969 beim Turnier von Wimbledon an. Bis zum Halbfinale gaben sie keinen Satz ab und mussten dann gegen die an Nr. 5 gesetzten Bob Hewitt und Frew McMillan über vier Sätze gehen. Finalgegner waren der Niederländer Tom Okker und der US-Amerikaner Marty Riessen. In Runde zwei mussten sie gegen die ungesetzten Dänen Jan Leschly und Jorgen Ulrich einen 2:0-Satzrückstand aufholen, um schließlich in fünf Sätzen zu gewinnen. Im Halbfinale setzten sie sich in vier Sätzen gegen die zweitgesetzten Australier Roy Emerson und Rod Laver durch. Im Finale gewannen Newcombe und Roche ohne Satzverlust in drei Sätzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 83. Wimbledon Championships waren ein Tennis-Rasenplatzturnier der Klasse Grand Slam, das von der ITF veranstaltet wurde. Es fand vom 23. Juni bis zum 5. Juli 1969 in London, Großbritannien statt. Ausrichter war der All England Lawn Tennis and Croquet Club. ", "tgt_summary": null, "id": 1895447} {"src_title": "Der verheißene Tag ist gekommen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mário Filho wurde 1908 in der Hauptstadt des nordost-brasilianischen Bundesstaates Pernambuco Recife als Sohn von Mário Rodrigues geboren, der Journalist beim dortigen \"Diário de Pernambuco\" war. Mit dessen Wahl zum Abgeordneten zum Bundesparlament 1912 übersiedelte die Familie in die damalige Hauptstadt Brasiliens Rio de Janeiro. Mário Filho begann seine Karriere als Reporter bei der Tageszeitung \"A Manhã\" in Rio, welche mittlerweile im Besitz seines Vaters war. Bis 1926 hatte er sich vollends auf Sport spezialisiert. Filho war selbst ein glühender Anhänger des Fußballsports, der sich seit der Jahrhundertwende in Brasilien etabliert hatte, und füllte mit der Berichterstattung darüber ganze Seiten, was damals noch unüblich war. In der zweiten Zeitung seines Vaters \"Crítica\" revolutionierte er die Fußballberichterstattung. Er berichtete detailliert über Spieler und Spiele und bediente sich dabei einer lebendigen Sprache, die sich auch Sprachbildern der Fans bediente. Es wird ihm auch zugeschrieben, in dieser Phase den Mythos des Derbies zwischen den seinerzeit führenden Fußballmannschaften von Rio Fluminense und Flamengo mitbegründet zu haben. Selbst der Begriff \"Fla-Flu\" dafür soll auf ihn zurückgehen. Nach dem Ableben seines Vaters kam auch \"Crítica\", Mário Filho leitete die Zeitung selbst für eine kurze Zeit, zu einem baldigen Ende. 1931 gründete er O Mundo Sportivo, die erste reine Sportzeitschrift Brasiliens, deren Existenz nur sehr kurz war. Noch 1931 schloss er sich der Zeitung O Globo an, wo er neben dem späteren Medienzaren Roberto Marinho arbeitete, mit dem er oft Snooker spielte. 1932 begründete er den jährlichen Wettbewerb der Samba-Schulen von Rio de Janeiro, das \"Desfile de Escolas de Samba\" – heutzutage eine der touristischen Hauptattraktionen der Stadt. Dieser war ursprünglich als Pausenfüller gedacht, da \"Mundo Sportivo\" zwischen den relativ wenigen und ebenso kurzen Fußballwettbewerben stark an Leserschaft einbüßte. Die eigentliche Idee hierzu wird allerdings dem für Mundo Sportivo arbeitenden Journalisten Carlos Pimentel zugeschrieben. 1936 übernahm er von Roberto Marinho das Jornal dos Sports, oft nur kurz \"JSports\" genannt. JSports stand Pate bei der Einführung weiterer Sportveranstaltungen, wie beispielsweise die \"Jogos da Primavera\" („Frühjahrsspiele“) für Frauensport und Fußballwettbewerbe für Jugendmannschaften. Herausragender Beitrag war hier 1950 die Wiederaufnahme des 1933 erstmals ausgetragenen Torneio Rio-São Paulo zwischen den führenden Vereinen beider Bundesstaaten. Ende der 1940er Jahre engagierte sich Mário Filho mit dem Jornal dos Sports stark dafür, dass das Hauptstadion für die Fußball-Weltmeisterschaft 1950 nicht in Jacarepaguá, in den westlichen Ausläufen von Rio de Janeiro, sondern im Stadtteil Maracanã nur wenige Kilometer nördlich des Stadtzentrums auf dem verwaisten Gelände der Pferderennbahn des \"Derby Clube\" gebaut wurde. Sein hauptsächlicher Widersacher war hier der Journalist und Stadtrat Carlos Lacerda, später Aspirant für das Präsidentenamt und Gouverneur des Bundesstaates Guanabara. Auch die 1951 ins Leben gerufene Copa Rio, eine Art Vereins-Weltmeisterschaft, fusste auf einer Idee Filhos. Mário Filho trat auch als Autor zahlreicher Bücher in Erscheinung. Sein 1947 erschienenes Werk \"O negro no futebol brasileiro\" („Der Neger im brasilianischen Fußball“) gilt noch heute als der Klassiker der brasilianischen Sportliteratur. Darin schildert er den Aufstieg der ersten schwarzen Stars wie Arthur Friedenreich, Leônidas da Silva und Domingos da Guia. Postum erschien 1994 \"Sapo de Arubinha\" („Die Kröte von Arubinha“), eine Sammlung von Artikeln Filhos, die den brasilianischen Fußball in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschreiben. In den fünfziger Jahren schrieb er auch für die Sportzeitschrift Manchete Esportiva. Mário Filho verstarb 1966 im Alter von 58 Jahren an einem Herzinfarkt und hinterließ seine Frau Célia, die er am Strand von Copacabana kennengelernt hatte und im Alter von 18 Jahren heiratete und der er immer innigst verbunden war. Célia beging nur wenige Monate nach seinem Tod Selbstmord. Kurz nach seinem Ableben wurde das \"Estádio Municipal do Maracanã\" zu seinen Ehren in \"Estádio Jornalista Mário Filho\" (siehe Maracanã) umbenannt. Bereits in den 1950er Jahren ließ er die Leserschaft von Journal dos Sports wissen, dass sein Herz für Fluminense schlage. Mário Filhos Bruder Nélson Rodrigues (1912–1980), ein bekannter Schriftsteller und Journalist, der sich auch den Ruf als der herausragende Dramaturg Brasiliens erarbeitete, beschrieb Mário Filho als \"„O criador das multidões“\", den „Schaffer von Menschenmassen“, ein Beiname, der sich seither erhalten hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mário Leite Rodrigues Filho, als Publizist bekannt als \"Mário Filho\", (* 3. Juni 1908 in Recife; † 17. September 1966 in Rio de Janeiro) war ein brasilianischer Sportjournalist und Schriftsteller. Als Fußballjournalist war er stilprägend. Darüber hinaus gilt er als wesentlich für die Schaffung des jährlichen Wettbewerbes der Samba-Schulen von Rio de Janeiro, des Erfolges des Fußballwettbewerbes Torneio Rio-São Paulo und die Erbauung des Maracanã, das nach dessen Ableben den offiziellen Namen \"Estádio Journalista Mário Filho\" erhielt.", "tgt_summary": null, "id": 2229048} {"src_title": "Patrick Meek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Schwarzkehl-Hakenschnabel erreicht eine Körperlänge von etwa 14 Zentimetern. Der nach oben gewandte schwarze Schnabel hat eine hakenförmige Spitze. Die Oberseite, die Kopfseiten und die Kehle sind schwarz, während die Schultern und der Bürzel blaugrau sind. Die Unterseite sowie die Wangenstriche sind rotbraun bis kastanienfarben. Die blassgrauen Seiten werden an den Flanken hellgrau. Es besteht bei dieser Art kein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus. Immature sind auf der Oberseite dunkelolive und weisen dunkle Streifen auf. An den schwärzlichen Flügeln finden sich zwei eng zusammenliegende Striche. Die braungelbe Unterseite ist an Kehle, Brust und Bauch ebenfalls von Streifen durchzogen. Juvenile gleichen den Immaturen, weisen aber nicht die Brauntönung auf der Oberseite auf und haben bleichere Schnäbel.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Sie bewegen sich in feuchten bis relativ trockene Zonen, doch bevorzugen sie trockenere Gebiete mit kargen Böden, und ersetzen in diesen Lebensräumen oft den Barthakenschnabel. Man sieht sie kaum am Boden oder in den oberen Baumschichten. Meist bewegen sie sich in den mittleren Stratifikationsschichten in niedrigem Berggestrüpp, Hängen mit zu den Schwarzmundgewächsen gehörenden Brachyotum-Büschen, Gynoxys-Gestrüpp oder Sekundärvegetation und Gärten. Außerdem kann man sie an Polylepis und hin und wieder sogar an Eukalypten entdecken. Sie sind an den Osthängen der Anden an Waldrändern und Baumgrenzen in Höhen zwischen 2000 und 4300 Meter allgegenwärtig.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Normalerweise sieht man diesen Schieferhakenschnabel in Paaren oder kleineren Gruppen, wobei sie sich nur äußerst selten mit anderen Arten vermischen. Sie suchen aktiv im Dickicht von Büschen nach Nahrung, wo sie sich auch zumeist aufhalten. In dieser Vegetation hangeln sie sich von Ast zu Ast auf und ab. Bei der Suche nach Nektar durchbohren sie mit ihrem Schnabel die Blumenkronen meist von Schwarzmundgewächsen. Sie sind sehr territorial und verscheuchen Artgenossen, aber auch andere Arten wie beispielsweise den Maskenhakenschnabel. Saisonal scheinen sie zwischen verschiedenen Höhenlagen zu migrieren. Ihr napfförmiges Nest bauen sie aus Gras, Moos und Espeletia.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Es sind zwei Unterarten beschrieben, die sich vor allem in ihrer Färbung und ihrem Verbreitungsgebiet unterscheiden:", "section_level": 1}, {"title": "Kladistik.", "content": "Zusammen mit dem Schwarzhakenschnabel (\"Diglossa humeralis\"), dem Méridahakenschnabel (\"Diglossa gloriosa\") und dem Grauschulter-Hakenschnabel (\"Diglossa carbonaria\") bildet er eine Superspezies.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Forschungsgeschichte.", "content": "Ursprünglich beschrieb Frédéric de Lafresnaye den Schwarzkehl-Hakenschnabel unter dem heutigen Namen \"Diglossa brunneiventris\". Als Sammelort gab er Peru an. Im Jahr 1832 führte Johann Georg Wagler den neuen Gattungsnamen \"Diglossa\" für den Zimtbauch-Hakenschnabel (\"Diglossa baritula\") ein. Dieser Name setzt sich aus »di-, dis, duo « für »doppelt, zweifach, zwei« und »glōssa « für »Zunge« Der Artname ist ein Wortgebilde aus dem lateinischen »brunneus, brunius« für »braun« und »venter, ventris« für »Bauch«. \"Vuilleumieri\" widmete Graves dem ehemaligen Kurator des American Museum of Natural History und Experten für die Vogelwelt der Anden François Vuilleumier (1938–2017).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schwarzkehl-Hakenschnabel (\"Diglossa brunneiventris\") ist eine Vogelart aus der Familie der Tangaren (Thraupidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das die südamerikanischen Länder Kolumbien, Peru, Bolivien und Chile umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (\"Least Concern\") eingeschätzt.", "tgt_summary": null, "id": 2083016} {"src_title": "Blassgelber Täubling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Musikstil.", "content": "Auf dem Album tritt die Akustikgitarre etwas in den Hintergrund, die Band Jack Johnsons ist mehr als zuvor zu hören.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Am 19. Januar 2010 wurde über die Homepage des Künstlers bekannt gegeben, dass er mit seiner Band an einem neuen Album arbeite. Am 1. Februar 2010 wurde dort als Veröffentlichungsdatum der 1. Juni 2010 genannt. Das Album wurde binnen drei Wochen in Johnsons eigenen mit Solarenergie betriebenen Studios \"The Mango Tree\" in Hawaii und dem \"Solar Powered Plastic Plant\" in Los Angeles aufgenommen. Es wurde dort in einem Raum aufgenommen, wobei es Johnson darum ging, möglichst wenig Overdubs zu verwenden und den Klang einer spielenden Band und der „ineinanderfließenden“ Instrumente aufzunehmen. \"To the Sea\" erschien auf Johnsons eigenem Label Brushfire Records. Die erste Single \"You and Your Heart\" war bereits zuvor über Radio und iTunes veröffentlicht worden. Den Albumtitel bezog Johnson auf einen Vater, der seinen Sohn zum Meer führe, wobei das Wasser das Unterbewusste repräsentiere. Es ginge darum, unter die Oberfläche zu blicken und sich selbst zu verstehen. Das Album handle sowohl davon, wie er zu seinen drei Kindern stehe, als auch davon der Sohn seines Vaters zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Album erhielt überwiegend gute Kritiken. Eberhard Dobler von Laut.de schrieb, man höre, dass Jack Johnson sich lieber dem natürlichen Rhythmus der Wellen hingibt als einzig einer monetären Logik zu folgen. Dies sei auch gut und richtig so. Allerdings sei auch kein „Sack voll Überraschungen“ zu hören. Die Platte wurde mit drei von fünf Sternen bewertet. Allmusic gab dem Album in Person von Stephen Thomas Erlewine vier von fünf Sternen. Es handle sich um eine „bessere“ Pop-Platte, ein Album eines „Soft-Rock-Superstars“. Auch wenn die „höflich groovende“ Band das Tempo etwas anziehe, käme es jedoch nicht zu Schweißausbrüchen.", "section_level": 1}], "src_summary": "To the Sea ist das fünfte Album des US-amerikanischen Gitarristen und Songwriters Jack Johnson. Es erschien am 28. Mai 2010 und beinhaltet 13 Lieder. Die erste Singleauskopplung \"You and Your Heart\" erschien am 22. April 2010.", "tgt_summary": null, "id": 1986965} {"src_title": "Duke Osborn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Patrick Dougherty studierte ab 1950 am St. Patrick’s College in Manly und später am \"Propaganda Fide College\" in Rom. Er empfing am 7. Dezember 1954 die Priesterweihe in Rom durch Erzbischof Pietro Sigismondi, Sekretär der Congregatio de Propaganda Fide, für das Erzbistum Sydney. 1957 beendete er sein Promotionsstudium in spiritueller Theologie an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom. Nach einem Jahr in der Seelsorge in \"St. Mel’s\" in Campsie, einer der Vorstädte von Sydney, kehrte er nach Rom zurück und beendete auf Wunsch von Norman Thomas Kardinal Gilroy sein Forschungsprojekt über Mary Potter (1847–1913), die Gründerin der Ordensgemeinschaft Little Company of Mary. Er engagierte sich in der Priesterausbildung und lehrte von 1959 bis 1961 die Fächer Logik, Geschichte der Philosophie, Latein und Italienisch am St. Columba’s College in Springwood, war 1961 Studiendekan der theologischen Fakultät und Spiritual für die Erstsemester. 1962 kehrte er als Assistenz-Vizerektor an das \"Propaganda Fide College\" in Rom zurück und wurde 1967 deren Vizerektor. 1970 kehrte er nach Australien zurück und wurde Sekretär der Australischen Bischofskonferenz in Canberra. Papst Paul VI. ernannte ihn am 15. Oktober 1976 zum Titularbischof von \"Lete\" und zum Weihbischof im Erzbistum Canberra-Goulburn. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Canberra, Thomas Vincent Cahill, am 8. Dezember 1978; Mitkonsekratoren waren der Erzbischof von Sydney, James Darcy Kardinal Freeman, und Erzbischof Gino Paro, Apostolischer Nuntius in Australien. Am 1. September 1983 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Bathurst. Papst Benedikt XVI. gab seinem altersbedingten Rücktrittsgesuch am 11. November 2008 statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Patrick Dougherty (* 21. November 1931 in Kensington, New South Wales; † 30. August 2010 in Bathurst, New South Wales) war ein australischer Theologe und römisch-katholischer Bischof von Bathurst.", "tgt_summary": null, "id": 1284973} {"src_title": "Maydell (Adelsgeschlecht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grünes Brunnhaus.", "content": "Das älteste Pumpwerk Nymphenburgs ist das \"Grüne Brunnhaus\" im sogenannten Dörfchen des Schlossparks. Es wurde 1720 unter Kurfürst Maximilian II. Emanuel („Max Emanuel“) durch Joseph Effner als barockes Pumpenhaus für die Badenburg und die Fontänen in ihrer Umgebung erbaut. Es liegt am südlichen Kanal im Schlosspark an einer Stelle, an der das Gelände nach Norden hin deutlich abfällt und die deshalb für die Einrichtung von Wasserrädern geeignet ist. Maximilian III. Joseph ließ 1754 in der Nachbarschaft des Brunnhauses zwei Teiche für ein Bibergehege anlegen. Im Zuge der Erneuerung des Brunnhauses wurden ab 1762 das Brunnwärterhaus mit einer Schmiede, das Biberwärterhaus sowie das spätere Hofgartenbrunnhaus als Wohnhäuser für Hofbedienstete errichtet. 1767 installierte Francois Poitevin im \"Grünen Brunnhaus\" eine barocke Pumpanlage. In der hölzernen Konstruktion wurde Wasser mittels Antrieb durch Wasserräder auf zwei hohe Wassertürme neben dem Brunnhaus gepumpt. Von dort wurde es zu der Fontäne im Gartenparterre geleitet, deren Wasserstrahl gemäß Energieerhalt und Strömungsverlusten nicht ganz die Höhe des Wasserspiegels in den Wassertürmen erreichte. Im Jahre 1803 ersetzte Joseph von Baader diese Anlage durch die beiden heute noch arbeitenden Pumpwerke, deren Prinzip er in seinem 1797 erschienenen Werk \"Vollständige Theorie der Saug- und Hebepumpen\" beschrieben hatte. Diese Anlage war nicht nur leistungsfähiger, sondern auch leise und verursachte nicht mehr die bei Hofe als störend empfundenen knarzenden Geräusche. Für den Antrieb der beiden Pumpwerke wird Wasser aus dem kleinen Stichkanal vor dem Brunnhaus zu zwei unterschlächtigen Wasserrädern im mittleren Teil des Hauses geleitet. Diese Wasserräder waren ursprünglich aus Holz; erst 1900 wurden sie in Metall erneuert. Das \"westliche Pumpwerk\" wird von dem kleineren Rad angetrieben, das einen Durchmesser von 4,70 m hat, 1,27 m breit ist und 36 Schaufeln hat. Das Wasserrad bewegt über eine in den westlichen Raum reichende Exzenterwelle und über lange Stangen drei Waagebalken \"(Balanciers)\", an deren Enden Pumpenstangen befestigt sind, die die Pumpenkolben in den sechs senkrecht stehenden, aus Messing gefertigten Zylindern auf und ab bewegen. Baaders Idee war es, zwischen den Pumpen und der gusseisernen Druckleitung zur Fontäne einen \"Windkessel\" einzufügen, in dem bei jeder Pumpbewegung Luft komprimiert wird, die für einen erhöhten und weitgehend gleichbleibenden Druck in der Leitung sorgt. Der Pumpenständer und die Balkenlager für die Waagebalken sind aus Eichenholz. Die Lagerblöcke, Balancierstangen, Waagebalken, Kolbenstangen und der Windkessel sind aus Gusseisen, die Exzenterwelle ist geschmiedet. Die Pumpenzylinder und -kolben sind aus Messing. Die Pumpenkolben haben einen Hub von 65 cm. Aus einer kleinen Wasserleitung fließt etwas Wasser in die Pumpenzylinder, um die Lederdichtungen der Kolben geschmeidig zu halten. Der Windkessel trägt angegossen die Aufschrift: Dem Windkessel nachgeschaltet ist ein Überdruckventil, dessen Ansprechdruck reguliert werden kann, indem ein Hängegewicht mit Griffring händisch in eine von zehn Kerben an der Oberseite eines etwa horizontal liegenden Hebelarms umgehängt wird. Ein Manometer dient hier der Druckkontrolle. Dieses Pumpwerk befindet sich noch weitgehend im Originalzustand. Das \"östliche Pumpwerk\" wird von dem größeren Wasserrad angetrieben, das einen Durchmesser von 5,30 m hat, 1,50 m breit ist und 48 Schaufeln hat. Seine in den östlichen Raum reichende Kurbelwelle bewegt zwei Waagebalken und damit 4 Pumpenkolben in Zylindern mit einer lichten Weite von 38 cm und einem Hub von 68 cm. Auch hier fließt etwas Wasser für die Lederdichtungen in die Pumpenzylinder. Zwei Windkessel stehen mittig unter den Waagebalken und fungieren als deren Träger. Die Kurbelwelle und die Balancier- und Kolbenstangen sind geschmiedet, die Lagerböcke, das Tragegerüst, der Windkessel sind aus Gusseisen, ebenso die ursprünglich aus Holz gefertigten Waagebalken, die 1850 bei einer Überarbeitung des Pumpwerkes ersetzt wurden. An dem Pumpwerk befindet sich ein von \"Franz Höss, Hofbrunnen-Meister in München\", \"1851\" signiertes Manometer, das eine der weltweit ältesten noch benutzten Armaturen ist. An der Wand des Raumes sind einige Werkzeuge aus der Entstehungszeit aufgehängt. Die einzelnen Pumpenkolben arbeiten zeitlich etwas versetzt getaktet, um einen möglichst gleichmäßigen Wasserdurchfluss und damit Druck und damit eine gleichbleibende Fontänenhöhe zu erreichen. Die Druckleitungen der beiden Pumpwerke verlassen das Gebäude auf der Rückseite über den Ablaufkanälen, wo sie nach wenigen Metern zu einer einzigen Leitung zu der Fontäne im \"Gartenparterre\" vereinigt werden. Beide Pumpwerke zusammen haben eine Leistung von maximal 55 Litern pro Sekunde. Napoleon war von dieser Fontäne so beeindruckt, dass er Joseph von Baader 1805 nach Paris berief, um an der technischen Verbesserung der Maschine von Marly, d. h. der Wasserversorgung von Schloss Versailles mitzuarbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Johannisbrunnhaus.", "content": "In den Jahren 1807/08 konnte Baader auch im \"Johannisturm\" im Nordflügel des Schlosses ein Pumpwerk für die große Fontäne vor dem Schloss anlegen. Es handelt sich um eine vergleichsweise leistungsstarke, aber kompakte Anlage aus drei hintereinanderstehenden oberschlächtigen Wasserrädern, die sechs an ihren Seiten angeordnete Waagebalken und über diese insgesamt zwölf Pumpen antreiben. Die Windkessel sind hier zylindrische Kästen, die auf beiden Seiten der Anlage jeweils zwischen den Waagebalken angeordnet sind. Das Tragegerüst, die Wasserräder und die Waagebalken waren ursprünglich aus Holz, wurden jedoch 1835 vom \"Hofbrunnen-Meister Franz Höss\" in Ganzmetall erneuert. Die Anlage ist nun aus Gusseisen, die Kolbenstangen sind geschmiedet, die Eingangskästen und die Speiseleitungen sind aus Kupfer und die Pumpenzylinder aus Messing mit einer lichten Weite von 29 cm und einem Hub von 55 cm. Auch in diesem Pumpwerk fließt etwas Wasser für die Lederdichtungen in die Pumpenzylinder. Deutlich sichtbar ist die zeitlich versetzte Arbeit der einzelnen Pumpen, um einen möglichst gleichmäßigen Wasserdruck zu erreichen. Die Wasserräder haben einen Durchmesser von 3,00 m, sind 2,70 m breit und haben je 30 Schaufeln. Sie werden über einen unterirdischen Kanal aus dem nördlichen Arm des Mittelkanals mit Wasser beschickt, der Ablauf erfolgt über die tiefe Rinne im nördlichen Teil des Rondells, die den Anfang des Nymphenburg-Biedersteiner Kanals bildet. Bei einem Mittel von 10 Umdrehungen der Wasserräder pro Minute hat das Pumpwerk eine Leistung von 60 Litern pro Sekunde.", "section_level": 1}, {"title": "Hirschgartenbrunnhaus.", "content": "1817/18 richtete Joseph von Baader ein kleines Pumpwerk in dem östlich neben dem \"Grünen Brunnhaus\" liegenden \"Hirschgartenbrunnhaus\" ein, das als \"Königliches Ökonomiebrunnhaus\" die Hofküche, die Hofkonditorei, die Menagerie und den Königlichen Hirschgarten mit Wasser versorgte. Über einen unterirdischen Zulaufkanal aus dem südlichen Kanal wurde das oberschlächtige Wasserrad mit 2 m Durchmesser und 2 m Breite angetrieben, das wiederum über einen Excenter und eine Balancierstange einen Waagebalken und damit zwei Pumpkolben in Messingzylindern bewegte, die einen lichten Durchmesser von 18 cm und einen Hub von 55 cm haben. Die Anlage hat eine Leistung von maximal 4 Litern pro Sekunde. Im 20. Jahrhundert versorgte die Anlage Teile des Nymphenburger Schlosses und umliegende Schrebergärten. Sie diente von Anfang an und bis zuletzt ausschließlich praktischen Zwecken. 1963 wurde die Anlage stillgelegt; der Zulauf aus dem südlichen Kanal wurde mit einer Blechplatte verschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb und Verwaltung.", "content": "Die Pumpwerke werden, ebenso wie das Schloss und der Schlosspark, von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen verwaltet und betrieben. Sie können von Ostern bis Anfang Oktober täglich von 9 bis 16 Uhr durch die geöffneten Türen und Fenster besichtigt werden. Ein Zutritt zu den Brunnenhäusern selbst ist nicht möglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pumpwerke des Schlosses Nymphenburg im Westen von München sind allein durch Wasserkraft betriebene Anlagen, die seit mehr als 200 Jahren die Fontänen des Schlossparkes Nymphenburg betreiben und bis 1963 außerdem Teile des Schlosses Nymphenburg und der umliegenden Gärten mit Wasser versorgten. Sie wurden schon zur Zeit ihrer Entstehung als Meisterwerke betrachtet und gelten als die ältesten seit ihrer Erbauung ständig arbeitenden Maschinen Europas und als Meilenstein der Ingenieurkunst.", "tgt_summary": null, "id": 2114640} {"src_title": "Maribel Owen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Quelle.", "content": "Der eigentliche Ursprung des Flusses liegt 1189 m über dem Meer und ist ein kleiner Gletschersee in Norwegen, 0,3 km westlich der schwedischen Grenze). Nach etwa 3 km mündet der Gletscherbach knapp unterhalb des norwegischen Sees Válfojávri (1009 m über dem Meer in Norwegen, ca. 1 km westlich der schwedischen Grenze) in den Válfojohka, Hauptzufluss des schwedischen Sees Gamajávri (610 m über dem Meer). Dessen Abfluss Gamaeatnu (schwedisch Kamajåkka) ist Hauptzufluss des Sees Ábeskojávri (schwedisch Abiskojaure (488 m über dem Meer), dessen Abfluss Ábeskoeatnu/Abiskojåkka Hauptzufluss des Sees Duortnosjárvi (schwedisch Torneträsk, 341 m über dem Meer). Der Quellbach, der Válfojohka, der Gamajávri, der Kamajåkka, der Abiskojaure und der Abiskojåkka haben zusammen eine Länge von ca. 45 km. Insgesamt entwässern sie ein Gebiet von 544 km2.", "section_level": 1}, {"title": "Abisko kanjon.", "content": "Bei Abisko fließt der Abiskojåkka durch einen Canyon. Der Canyon wurde durch Erosion der weicheren Gesteinsbestandteile gebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Abisko delta.", "content": "In der Mündung des Abiskojåkkas in den Torneträsk hat sich ein Delta gebildet. Es besteht aus Schlamm und Kies, den der Abiskojåkka mitbringt. Während der Brutzeit der Vögel von Mai bis Juli ist der Zugang zum Delta gesperrt.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Im Abiskojåkka leben die Äsche (\"Thymallus thymallus\"), Meerforelle (\"Salmo trutta\") und Saiblinge (\"Salvelinus\"). Vögel am Fluss sind der Prachttaucher (\"Gavia arctica\"), der Sterntaucher (\"Gavia stellata\"), der Temminckstrandläufer (\"Calidris temminckii\"), die Eisente (\"Clangula hyemalis\"), die Trauerente (\"Melanitta nigra\"), der Mittelsäger (\"Mergus serrator\"), der Sandregenpfeifer (\"Charadrius hiaticula\"), verschiedene Wasseramseln (\"Cinclus\"), der Bergfink (\"Fringilla montifringilla\"), der Grauschnäpper (\"Muscicapa striata\"), das Blaukehlchen (\"Luscinia svecica\"), die Schafstelze (\"Motacilla flava\") und die Gebirgsstelze (\"Motacilla cinerea\"). Am Uferbereich und am Canyon wachsen der Alpen-Tragant (\"Astragalus alpinus\"), der Rosenwurz (\"Rhodiola rosea\") sowie verschiedene Arten der Leimkräuter (\"Silene\") und der Steinbrechgewächse (\"Saxifraga\").", "section_level": 1}, {"title": "Malmbanan.", "content": "Während des Baus der Malmbanan wurde für den Abiskojåkka bei Abisko ein Tunnel gesprengt, da es einfacher war, den Fluss durch einen Tunnel zu leiten, als eine Brücke für die Eisenbahn zu bauen. In der Nähe der Abisko Turiststation ist im Canyon ein ehemaliger Hausgrund zu erkennen. Dieses Haus war eine Kraftwerkstation, die Elektrizität für den Bau der Malmbaban lieferte.", "section_level": 1}, {"title": "Wanderwege.", "content": "Der Kungsleden und der Nordkalottleden folgen zwischen der Abisko Turiststation und der Wanderhütte Abiskojaure dem Verlauf des Abiskojåkka. Zudem gibt es bei Abisko mehrere kürzere Wanderwege am Fluss.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Abiskojåkka (nordsamisch \"Ábeskoeatnu\") ist ein Fluss im nordschwedischen Nationalpark Abisko. Er ist der Abfluss des Abiskojaure. Nach ca. 10 Kilometern mündet er bei Abisko in den Torneträsk und ist dessen größter Zufluss. Regional wird auch der obere Anschnitt des aus dem Torneträsk entspringenden Torne älv wenigstens bis Jukkasjärvi als Abiskojåkka bezeichnet. Die Fallhöhe vom Abiskojaure bis zum Torneträsk beträgt 147 Meter. Während der Schneeschmelze im Frühjahr ist sein Wasserstand um mehrere Meter erhöht.", "tgt_summary": null, "id": 1097314} {"src_title": "Wanderwasserläufer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "Tătaru begann seine Karriere im Jahr 1952 bei CA Craiova in der zweithöchsten rumänischen Spielklasse, der Divizia B. Zu Beginn der darauffolgenden Saison wechselte er in die Divizia A zum rumänischen Spitzenklub CCA Bukarest (später \"Steaua Bukarest\"). In den elf Jahren, die Tătaru für CCA spielte, konnte er viermal die rumänische Meisterschaft und zweimal den rumänischen Pokal gewinnen. Zweimal gehörte er zu den besten Torjägern der Divizia A. In der Winterpause 1963/64 verließ Tătaru den Verein und wechselte in die Divizia C zu Metalul Turnu Severin. Dort beendete er am Saisonende seine Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Tătaru bestritt 24 Spiele für die rumänische Fußballnationalmannschaft und erzielte dabei drei Tore. Seinen ersten Einsatz hatte er am 9. Mai 1954 gegen die DDR, seinen letzten Auftritt am 23. Dezember 1962 gegen Marokko.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn arbeitete Tătaru als Trainer. Zunächst betreute er von 1965 bis 1969 die Jugend seines früheren Vereins Steaua Bukarest, ehe er im Jahr 1970 die erste Mannschaft von CS Târgoviște in der Divizia B übernahm. Nach sechs wechselhaften Jahren zwischen Kampf gegen den Abstieg und letztlich erfolglosem Kampf um den Aufstieg verließ er Târgoviște im Jahr 1976 und übernahm den FC Brăila. Dieser trennte sich bereits ein Jahr später von ihm, nachdem der Aufstieg in die Divizia A erneut nicht geglückt war. Tătaru wechselte zu Flacăra Moreni in die Divizia C, wo ihm im Jahr 1979 der Aufstieg gelang. Nach dem Klassenerhalt ein Jahr später verließ er Moreni und übernahm Petrolul Târgoviște, ehe er sich im Jahr 1982 zurückzog.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nicolae Tătaru (* 16. Dezember 1931 in Sibiu; † 1. August 2001) war ein rumänischer Fußballspieler und -trainer. Er bestritt 206 Spiele in der höchsten rumänischen Fußballliga, der Divizia A.", "tgt_summary": null, "id": 1695388} {"src_title": "Benjamin E. Russell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Koppel hatte jüdische Eltern und verbrachte in Berlin seine Kindheit. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte die Familie im Jahr 1933 nach Prag. Dort begann der Sohn eine künstlerische Ausbildung. Zusammen mit dem Vater Joachim ging Koppel 1938 nach Großbritannien. Von Anfällen schwerer Arthritis geplagt, konnte sich die Mutter Paula den beiden nicht anschließen. Sie blieb in der Tschechoslowakei. Während des Holocaust wurde sie nach Theresienstadt deportiert und schließlich im Vernichtungslager Treblinka ermordet. Joachim Koppel betrieb in der Nähe des walisischen Pontypridd eine Fabrik für Reißverschlüsse, während der Sohn Heinz eine Kunsthochschule in London besuchte. Er lernte bei dem deutschen Emigranten Martin Bloch, der einen großen Einfluss auf sein weiteres Schaffen ausübte. Zudem begann Koppel sich für Psychoanalyse in der Tradition von Sigmund Freud zu interessieren, was sich ebenfalls in seiner Kunst widerspiegelt. Weitere Einflüsse lagen im deutschen Expressionismus und im Surrealismus. Ab 1944 lebte Koppel im südwalisischen Dowlais in der Nähe von Merthyr Tydfil, wo er als Kunstlehrer Kinder und Erwachsene unterrichtete. Die walisische Landschaft wurde zu einem wichtigen Sujet seiner Bilder. Seine diesbezüglichen Arbeiten zeigen mystische Einflüsse und grenzen an das Phantastische. Ein weiterer Gegenstand seiner Arbeiten in dieser Zeit waren die verfallenden Industriereviere in Wales und deren Bewohner. Auch das Motiv der ermordeten Mutter hat Koppel in einer Reihe von Arbeiten aufgegriffen. 1956 verließ Koppel Wales mit seiner Frau und den gemeinsamen Kindern. Eine Zeitlang lebte er in London und Liverpool, wo er jeweils weiterhin als Kunstlehrer arbeitete. In dieser Zeit begann Koppel regelmäßig in Londoner Galerien auszustellen. Schließlich ließ er sich in einem Bauernhaus bei Cwmerfyn in der Gegend von Aberystwyth nahe der walisischen Küste nieder. Er war weiterhin künstlerisch tätig und experimentierte in späteren Arbeiten mit Materialien wie Glasfaser und Baumharz. Heinz Koppel starb plötzlich im Jahr 1980 im Alter von 61 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Stellung seines Werkes.", "content": "Viele Arbeiten von Koppel befinden sich in Museen und Galerien in Südwales. In seinem Heimatland ist er demgegenüber weitgehend unbekannt. Von August 2009 bis Januar 2010 fand erstmals eine Ausstellung seiner Werke auf deutschem Boden statt. Unter dem Titel \"Heinz Koppel. Ein Künstler zwischen Berlin und Wales\" wurden seine Arbeiten in den Räumlichkeiten der „Stiftung Neue Synagoge – Centrum Judaicum“ in Berlin gezeigt. Der Katalog zu der Ausstellung erschien im Verlag für Berlin-Brandenburg. Anlässlich der Ausstellungseröffnung schrieb Ingeborg Ruthe in der \"Berliner Zeitung\":", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinz Koppel (* 29. Januar 1919 in Berlin; † 1. Dezember 1980 in Llety Caws, Wales) war ein britischer Maler deutscher Herkunft.", "tgt_summary": null, "id": 34295} {"src_title": "Petschorapieper", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Valašské Příkazy befindet sich am nördlichen Fuße der Weißen Karpaten am Übergang zu den Javorníky und der Vizovická vrchovina. Das Dorf erstreckt sich am Rande des Naturparks CHKO Bílé Karpaty im Tal des Baches Kloboucký potok an der Einmündung der Dúbravka. Nordöstlich erhebt sich der Stráň (607 m), östlich der Černov (494 m), im Südosten der Požár (791 m) sowie südlich die Ploštiny (739 m). Durch den Ort führen die Staatsstraße I/57 zwischen Valašské Klobouky und Horní Lideč sowie die Bahnstrecke Horní Lideč–Bylnice. Nachbarorte sind Horní Lideč im Norden, Francova Lhota und Střelná im Nordosten, Študlov im Osten, Radošín, Měříčka und Nedašova Lhota im Südosten, Stráně und Návojná im Süden, Poteč und Smolina im Südwesten sowie Lačnov und Sucháčkovy Paseky im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1503 in der Landtafel, als König Vladislav II. Jagiello die Einlösung der an Jan von Lomnitz verpfändeten Herrschaft Brumov durch die Brüder Michal und Štěpán Podmanický von Podmanín bestätigte. Im Jahre 1520 erwarb Jan von Lomnitz die Herrschaft von Michal Podmanický. Nach dem Tode Jaroslavs von Lomnitz erbte 1572 dessen Schwester Magdalena die Herrschaft. Sie war die Ehefrau Heinrichs III. von Münsterberg und verkaufte die Burg Brumov mit allem Zubehör 1574 an Zdeněk Říčanský Kavka von Říčany. 1604 wurde das nahe der ungarischen Grenze gelegene Dorf von den siebenbürgischen Aufständischen Stephan Bocskais heimgesucht. Die Kavka von Říčany hielten den Besitz bis 1622, danach erwarb Paul Apponyi de Nagy-Appony Brumov. Während des Dreißigjährigen Krieges plünderten schwedische Truppen auf ihrem Weg nach Brumov den Ort. Zwischen 1626 und 1635 besaß Herrschaft Nikolaus Forgács, danach bis 1662 dessen Witwe Esther. Da ihr einziger Sohn Franz 1647 ermordet worden war, wurde nach Esthers Tode die Herrschaft Brumov unter ihren fünf Töchtern Eva, Judith, Maria, Sophia und Esther aufgeteilt. 1663 fielen die Türken in Przikas ein und ermordeten vier Einwohner. Zusammen mit dem Gut Návojná gehörte Przikas zum Anteil von Esther Forgács, die 1674 einen Teil ihres Besitzes einschließlich der Burg Brumov an Johann Gabriel von Selb verkaufte. Im Jahre 1670 bestand das Dorf aus acht Anwesen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das Dorf während der Kuruzenkriege niedergebrannt. Die Freiherrn von Selb hielten Návojná über drei Generationen bis 1733. Bei der 1731 erfolgten Dreiteilung der Herrschaft Brumov kam Przikas zur \"Dritten Herrschaft\" (Brumov III), deren Besitzerin 1733 Karoline Hetzer von Aurach auf Gut Divnice wurde. Ihr folgten ab 1745 ihre Töchter Antonia, Maria Maximiliana, Maria Franziska und Anna Maria. Seit 1750 ist in Przikas eine Brennerei nachweisbar, die ein herrschaftliches Privileg zur Herstellung von Sliwowitz und Borowiczka besaß. Zu dieser Zeit entstanden in dem Dorf auch eine herrschaftliche Brauerei und eine Mühle. Nach der Auslösung ihrer Schwestern war Antonia Beissel von Gymnich ab 1753 alleinige Besitzerin der Herrschaft Brumov III. Zwischen 1773 und 1782 besaß Johann Nepomuk Beissel von Gymnich Brumov III. Seinen Sitz hatte er in der Stadt Brumov und in Příkazy befand sich seine Güteradministration. Ihm folgte Josef Bernard Zhořský von Zhoř. Im Jahre 1788 bestanden Bestrebungen zur Einrichtung einer Schule für Przikas, Poteč, Horní Lideč und Študlov in Przikas. Jedoch scheiterte dies am Desinteresse der Herrschaft. Zhořský ließ 1790 in den Wäldern südlich von Študlov den Hof Radošín anlegen. Seine Witwe Franziska musste die Herrschaft 1802 wegen finanzieller Schwierigkeiten an Johann Böhm verkaufen. Nachfolgende Besitzer waren ab 1804 Johann Scharf und ein Jahr später Franz Xaver Scharf. Im Jahre 1806 erwarb Michael Chorinsky Brumov III. Im selben Jahre ging der Besitz an Franz Chorinsky über, der ihn bis 1813 hielt. Nachfolgender Grundherr war bis 1835 Felix von Friedental, jedoch stand die Herrschaft seit 1819 unter Zwangsverwaltung. Am 1824 unterrichtete in einem Haus der Lehrer aus Klobouky. Vier Jahre später entstand in Prikas ein eigenes \"Schulgebäude\"; der Lehrer gab den Unterricht in seinem Wohnzimmer in der hölzernen Chaluppe. 1832 wurde die Mährische Walachei von einer schweren Choleraepidemie heimgesucht. Hinter der Brennerei entstand ein Cholerafriedhof, auf dem auch die Toten aus Horní Lideč und Poteč bestattet wurden. Przikas bestand im Jahre 1834 aus 28 Häusern und hatte 194 Einwohner. Im Jahre 1836 ersteigerte der Znaimer Bürgermeister Wolfgang Ritter von Manner den aus den Dörfern Nawoyna, Prikaz und Scudlow sowie 29 Häusern von Brumov und den Forstrevieren Nawoyna und Radoschin bestehenden Allodherrschaftsteil Brumov III. Er ließ ihn zum selbstständigen Allodgut erheben und zwischen 1846 und 1851 in Nawoyna ein Schloss als Herrschaftssitz errichten. Die Bewohner des Dorfes lebten von der Landwirtschaft und verdienten sich ein Zubrot durch die Fertigung von Babuschen in Heimarbeit. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Příkazy\"/\"Przikas\" ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Uherský Brod. Besitzerin der Güter war ab 1864 Manners Witwe Barbara. 1870 wurde sie von ihrem Sohn Hugo und dessen Schwester Felicia Centner beerbt. Die herrschaftliche Brauerei stellte 1886 ihre Produktion ein, zehn Jahre später wurde die Mühle stillgelegt. Nach dem Tode Hugo von Manners fiel der Besitz 1910 seinem Neffen Heinrich Centner-Manner zu, der zu Beginn des Ersten Weltkrieges fiel. Von 1914 bis 1945 gehörten die Güter seiner Witwe Pauline. Zur Unterscheidung von weiteren gleichnamigen Orten wurde dem Gemeindenamen Příkazy 1925 das Präfix \"Valašské\" vorangestellt. Der zwischen 1923 und 1928 erfolgte Bau der Bahnstrecke Horní Lideč–Bylnice brachte der Herrschaft Návojná einen starken wirtschaftlichen Aufschwung, da das Holz aus den herrschaftlichen Forsten nunmehr mit der Bahn transportiert werden konnte. 1933 entstand in Valašské Příkazy ein neues Schulgebäude. Zwischen dem 24. und 26. April 1945 floh Pauline Centner-Manner mit ihren Kindern Viktor, Hugo und Felicia vor der heranrückenden Front aus Návojná auf das Schloss Swietlau bei Bojkovice und wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges als Deutsche enteignet und ausgewiesen. Seit 1949 war Valašské Příkazy dem Okres Valašské Klobouky zugeordnet. Ende 1960 kam die Gemeinde nach der Aufhebung des Okres Valašské Klobouky zum Okres Vsetín. 1973 wurde die Schule geschlossen und darin ein Kindergarten eingerichtet, der bis 1991 bestand. Schulorte sind seit 1973 Valašské Klobouky bzw. Horní Lidec. Zwischen 1974 und 1978 wurde das Kulturhaus gebaut. Gepfarrt ist das Dorf seit eh und jeh nach Valašské Klobouky. Bekanntestes Unternehmen des Dorfes ist die Brennerei, die ihren Sliwowitz auch exportiert.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Für die Gemeinde Valašské Příkazy sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Valašské Příkazy, bis 1925 \"Příkazy\" (deutsch \"Walachisch Prikas\", früher \"Przikas\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt fünf Kilometer nordöstlich von Valašské Klobouky und gehört zum Okres Vsetín.", "tgt_summary": null, "id": 313994} {"src_title": "Mary Spencer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Wie die meisten Motorsportler begann Hill seine Karriere im Kartsport, in dem er von 1990 bis 1994 aktiv war. 1995 wurde er Vizemeister in der US-amerikanischen Ferrari Challenge und Meister der US-amerikanischen Barber Formel Dodge. 1996 entschied sich Hill sich auf den Formelsport zu konzentrieren und wechselte in die Barber Dodge Pro Series. Der US-Amerikaner gewann ein Rennen und beendete die Saison auf dem dritten Platz. 1997 blieb er in dieser Serie und gewann mit vier Siegen den Meistertitel der Barber Dodge Pro Series. 1998 startete er in der Formel Atlantic und wurde 13. in der Gesamtwertung. 1999 wechselte Hill nach Europa und trat zunächst in der Formel Palmer Audi an. Er belegte den 19. Gesamtrang. 2000 wechselte er in die italienische Formel 3000. Er startete bei sechs von acht Rennen in dieser Meisterschaft und blieb ohne Punkte. 2001 wechselte Hill in die internationale Formel-3000-Meisterschaft zum französischen DAMS-Team. Während sein Teamkollege Sébastien Bourdais mit einem Sieg den vierten Platz in der Meisterschaft belegte, blieb Hill mit einem neunten Platz als bestes Resultat ohne Punkte und beendete die Saison auf dem 24. Gesamtrang. 2002 war der US-Amerikaner zunächst ohne Cockpit und wechselte zum sechsten Rennen der Saison als Ersatz für Alexander Müller zum italienischen Rennstall Durango Formula. Er blieb abermals ohne Punkte und belegte den 17. Gesamtrang. 2003 bestritt Hill für Super Nova Racing seine dritten Saison in der Formel 3000. Auf dem Nürburgring erzielte er als Fünfter seine einzige Punkte-Platzierung in der Formel 3000. Nach dem sechsten Rennen wurde er durch Nicolas Kiesa ersetzt und belegte am Ende der Saison den 16. Platz in der Gesamtwertung. Nachdem er 2004 ein Rennen in der American Le Mans Series bestritten hatte, nahm er an keiner größeren Rennserie mehr teil.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Ab 2002 wurde Derek Hill von Brigitte Hill, der Tochter des Formel-1-Weltmeisters Graham Hill und der Schwester des Formel-1-Weltmeisters Damon Hill gemanagt. Die beiden Rennfahrerfamilien Hill sind nicht miteinander verwandt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Derek John Hill (* 28. März 1975 in Santa Monica, Kalifornien) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Automobilrennfahrer. Er ist der Sohn des Formel-1-Weltmeisters Phil Hill.", "tgt_summary": null, "id": 1657734} {"src_title": "Gordon Rennie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Poröses Silicium wurde 1956 von Arthur Uhlir Jr. und Ingeborg Uhlir entdeckt, die damals in den Bell Laboratories in den USA an einem Verfahren arbeiteten, mit dem die Oberfläche von Silicium und Germanium geformt und poliert werden konnte. Dabei entdeckten sie, dass sich unter geeigneten Bedingungen ein dicker schwarzer, roter oder brauner Film auf der Materialoberfläche bildet. Diese Ergebnisse wurden jedoch nur in einer Labornotiz erwähnt und nicht weiter verfolgt. Drei Jahrzehnte später vermutete Leigh Canham, der zu diesem Zeitpunkt bei der Defence Research Agency in England beschäftigt war, in porösem Silicium Quanten-Confinement-Effekte, welche 1990 experimentell verifiziert werden konnten. Erst dadurch wurde das Interesse der Wissenschaft an den nicht linearen optischen sowie den elektrischen Eigenschaften des Materials geweckt.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anodisierung.", "content": "Eine Möglichkeit, poröses Silicium herzustellen, ist die anodische Oxidation. Dabei wird typischerweise Platin als Kathodenmaterial eingesetzt, Silicium als Anode und Wasserstofffluorid (HF) als Elektrolyt. Während das Anlegen eines Gleichstroms zu einer homogeneren Schicht porösen Siliciums führt, ist Wechselstrom geeigneter für die Bildung von Siliciumwafern mit einer Dicke von über 50 μm. Durch die Bildung von Wasserstoffgas können bei diesem Prozess stärkere Inhomogenitäten entstehen. Um diesem entgegenzuwirken, wird dem Elektrolyten Ethanol (mind. 15 %) zugesetzt. Dadurch kann die Homogenität signifikant gesteigert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Ätzen.", "content": "Außerdem kann poröses Silicium durch das Ätzen mit Fluorwasserstoffsäure (HF), Salpetersäure (HNO) und Wasser hergestellt werden. Dieses Verfahren ist insbesondere attraktiv auf Grund seiner Einfachheit und der breiten Verfügbarkeit der nötigen Materialien. Auch bei der Herstellung von besonders dünnen pSI-Filmen ist dieses Verfahren sehr nützlich; Schichtdicken von nur 25 Ångström sind auf diese Weise herstellbar.", "section_level": 2}, {"title": "Trocknen.", "content": "Bei einfacher Trocknung durch Verdunstung treten aufgrund der Kapillarspannung, welche proportional zur Krümmung der Grenzfläche ist, ab einer bestimmten Schichtdicke Risse auf. Daher sind Verfahren entwickelt worden, die das Risiko beim Trocknen von pSi minimieren sollen. Überkritische Trocknung gilt als effektivste Trockentechnik, da in deren Verlauf die Grenzfläche völlig verschwindet, ist allerdings relativ teuer. Bei der Pentantrocknung wird das Wasser erst durch Pentan ersetzt, das eine geringere Oberflächenspannung hat als Wasser. Beim anschließenden Trocknen treten nur geringe Spannungen auf.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Explosivität.", "content": "2001 hat eine Arbeitsgruppe der TU München zufällig entdeckt, dass mit flüssigem Sauerstoff getränktes hydriertes pSi hochexplosiv ist und seine Sprengkraft jene von TNT übertrifft. Andere Oxidationsmittel vermeiden die Notwendigkeit sehr tiefer Temperaturen und machen die Handhabung sicherer.", "section_level": 2}, {"title": "Optische Eigenschaften.", "content": "Der Brechungsindex sowie die daraus resultierenden optischen Eigenschaften eines Materials hängen unter anderem von der Porosität und dem Medium innerhalb der Poren ab. Der Brechungsindex von porösem Silicium kann damit deutlich von dem anderer Siliciumarten abweichen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Poröses Silicium (abgekürzt pSi) ist eine Form des chemischen Elements Silicium. Die namengebende Besonderheit besteht in der nanoporösen Struktur, das heißt, die Poren haben eine Größe im Bereich von 10 bis 10 m. Hieraus resultiert ein besonders hohes Oberflächen-Volumen-Verhältnis im Bereich von bis zu 500 m/cm. Auf Grund seiner speziellen optischen und elektrischen Eigenschaften ist poröses Silicium für die Herstellung von Solarzellen, sowie von Akkus geeignet.", "tgt_summary": null, "id": 597535} {"src_title": "Kleinbergbau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografische Lage.", "content": "Rówek liegt nordöstlich von Rowy am gegenüberliegenden Ufer der Lupow (Łupawa), die hier – aus dem Garder See (Jezioro Gardno) fließend – in die Ostsee mündet. Das Dorf ist über eine Nebenstraße zu erreichen, die von Objazda (\"Wobesde\") kommend auf die Landzunge zwischen Ostsee und dem Binnensee führt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Geschichtlich ist Klein Rowe mit dem Nachbarort Rowe (heute polnisch: Rowy) aufs Engste verbunden. Bis 1945 war Klein Rowe ein Ortsteil von Rowe und gehörte zum Amts- und Standesamtsbezirk Wobesde (Objazda) im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. 1945 wurde Klein Rowe unter der Bezeichnung Rówek polnisch und ist heute Teil der Gmina Ustka im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Słupsk). Rówek ist eingegliedert in das Schulzenamt Rowy in geschichtlicher Kontinuität der Zeit vor 1945.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1945 gehörte Klein Rowe kirchlich zum evangelischen Kirchspiel Rowe (Rowy) und lag im Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Nach 1945 wurde der – nun katholische – Pfarrsitz von Rowy nach Objazda (\"Wobesde\") verlegt. Die Zugehörigkeit von Rówek zu Rowy blieb bestehen, doch wurde die Kirche von Rowy jetzt Filialkirche von Objazda. Die Pfarrei Objazda wurde Teil des Dekanats Główczyce (\"Glowitz\") im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenmitglieder sind nunmehr in die Kreuzkirchengemeinde in Słupsk in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen eingegliedert.", "section_level": 1}, {"title": "Schule.", "content": "Schulisch gehörte Klein Rowe bis 1945 zu Rowe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rówek (deutsch \"Klein Rowe\") ist ein sehr kleines Dorf im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Pommern, Landgemeinde Ustka (\"Stolpmünde\") im Powiat Słupski (\"Kreis Stolp\").", "tgt_summary": null, "id": 572668} {"src_title": "Berk-i Satvet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ruan Yuan stammte aus einer angesehenen Familie (ein Großvater war General) und wurde nach bestandener Beamtenprüfung 1790 in die Kaiserliche Hanlin Akademie aufgenommen. Er war Anhänger einer neuen Richtung von höheren Studien in China, die statt auf die standardisierten Kommentare der Klassiker auf die Originalwerke zurückgriff, weshalb der chinesische Kaiser 1772 die Suche nach möglichst alten Ausgaben in Auftrag gab um kritische Ausgaben zu ermöglichen. Ruan Yuan hatte verschiedene hohe Positionen und war im Erziehungsministerium der Provinzen Shandong und ab 1795 in der Provinz Zhejiang in Hangzhou. Dort begann er seine Sammlung von Biographien bedeutender Mathematiker und Astronomen zusammenzustellen (Chouren zhuan), für die er vor allem bekannt ist und die eine Gemeinschaftsarbeit mit Kollegen wie Li Rui (1765–1814) ist. Er nahm aber auch andere Gelehrte und Ingenieure (sogar Musiker und Dichter) auf und nicht nur 275 Chinesen, sondern auch 41 westliche Gelehrte. Das Werk enthielt auch ausführliche Zitate aus den Werken von Autoren wie Ptolemäus und Kopernikus, die somit teilweise erstmals chinesischen Lesern bekannt gemacht wurden. Die eigentlichen biographischen Angaben beziehen sich hauptsächlich auf offizielle Positionen im Sinn der konfuzianischen Tradition von Biographien. Ein Hauptziel von Ruan Yuan war es, den chinesischen Ursprung vieler durch Jesuiten in China bekanntgewordener Errungenschaften der westlichen Astronomie nachzuweisen. Bei den westlichen \"Gelehrten\" unterliefen Ruan Yuan und Kollegen gravierende Fehler (so ist Kopernikus zweimal unter verschiedenen Namen aufgeführt), viele sind in erster Linie wegen ihrer Verbindung zu China aufgeführt (wie Jesuitengelehrte) und einige der Aufgeführten verwundern aus heutiger Sicht (wie ein britischer Kapitän namens Auguste Lendy). Für das Buch sammelte er und suchte nach alten Büchern, was er auch in seiner weiteren Karriere fortsetzte. Das Buch erschien 1799. Mehrere Neuauflagen mit Ergänzungen (zum Beispiel 44 neue Biographien von seinem Schüler Luo Shilin für die Auflage von 1840) erschienen (1829, 1840, 1842, 1888) und noch 1935 und 1955 wurde es nachgedruckt. Eine Supplement Ausgabe von Zhu Kebao erschien 1886 mit 129 neuen Biographien und eine von Huang Zhongjun 1898. 1799 wurde er Professor für Mathematik an der Kaiserlichen Akademie (guozijan). 1800 wurde er außerdem Gouverneur der Provinz Zheijang. Er schrieb auch ein Wörterbuch für das Studium der Klassiker und gründete eine Schule für klassische Literatur (Gujing jingshe). 1806 wurde er Kanzler der Henan Provinz. 1809 bekam seine Karriere einen Knick wegen eines Vorfalls bei den Staatsprüfungen für Beamte, für die er verantwortlich war. Er wurde herabgestuft und ging wieder als Gelehrter an die Hanlin Akademie. 1810 wurde er Direktor der Historischen Bibliothek. 1814 wurde er Gouverneur der Jiangxi Provinz und 1817 Generalgouverneur der Provinzen Guangdong und Guangxi in Südchina. Dort gründete er auch eine eigene \"Xuehaitang\" Akademie in Guangdong. 1826 wurde er Gouverneur der Provinzen Yunnan und Guizhou und 1835 wurde er Groß-Sekretär. 1838 ging er in den Ruhestand. Neben Büchern sammelte er auch rituelle Bronzekessel, über deren Inschriften er 1804 ein Buch schrieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ruǎn Yuán (* 21. Februar 1764 in Yangzhou; † 27. November 1849 ebenda) war ein chinesischer Mathematikhistoriker, Mathematiker und hoher Staatsbeamter (Gouverneur mehrerer Provinzen).", "tgt_summary": null, "id": 731542} {"src_title": "René Blattmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge in Dänemark und den Niederlanden.", "content": "Schöne, der als Kind Fan des FC Kopenhagen war, wurde in einem Vorort von Kopenhagen geboren, rund eine Viertelstunde Autofahrt von der Innenstadt entfernt, und wuchs in Roskilde in der Region Sjælland auf. Über Taastrup B70 kam er in die Jugendmannschaften von Lyngby BK. Im Jahr 2002 wechselte er in die Niederlande in die Jugendakademie vom SC Heerenveen, wo er in einer Gastfamilie unterkam und schnell die niederländische Sprache erlernte. Im Jahr 2006 wechselte Schöne zu BV De Graafschap aus Doetinchem in die Eerste Divisie, der zweiten Liga. Gleich im ersten Jahr mit dem Klub aus dem Achterhoek in der Provinz Gelderland stieg er in die Eredivisie auf. Am 18. August 2007 absolvierte er bei der 1:8-Niederlage am ersten Spieltag der Eredivisie-Spielzeit 2007/08 sein Debüt im niederländischen Oberhaus. Am 19. Oktober 2007 markierte Schöne sein erstes Tor in der Eredivisie, als er beim 4:0-Sieg am achten Spieltag gegen Sparta Rotterdam den Treffer zum 1:0 erzielte. Er kam in dieser Spielzeit zu 34 Einsätzen und gab dabei sechs Torvorlagen und erzielte sieben Tore selber.", "section_level": 2}, {"title": "NEC Nijmegen.", "content": "Nach zwei Jahren in Doetinchem wechselte Schöne zum NEC in die Provinzhauptstadt Nimwegen, für den er am 30. August 2008 unter Trainer Mario Been im Spiel gegen seinen ehemaligen Verein De Graafschap debütierte. Am 18. September 2008 gab er beim 1:0-Sieg im Erstrundenhinspiel im UEFA-Pokal gegen Dinamo Bukarest seinen Einstand in einem Europacupwettbewerb und qualifizierte sich nach einem 0:0 im Rückspiel für die Gruppenphase. Schöne erzielte am 22. November 2008 beim 1:1 bei NAC Breda am 12. Spieltag mit dem 1:0 sein erstes Tor für die NEC. Am 3. Dezember 2008 gelang ihm mit dem 2:1-Siegtreffer im Gruppenspiel im UEFA-Pokal gegen Spartak Moskau sein erstes Tor in einem Europacupwettbewerb. In dieser Spielzeit spielte er in der Eredivisie 34-mal in der Liga und gab fünf Torvorlagen; sechsmal erzielte er ein Tor. Im UEFA-Pokal, in dem die NEC das Sechzehntelfinale erreichte und dort gegen den Hamburger SV ausschied, spielte Schöne siebenmal. In der Liga belegte er mit der NEC den elften Tabellenplatz. In der Eredivisie-Spielzeit 2009/10 spielte er zu Beginn viermal und kam in der Folgezeit zu keinem weiteren Einsatz. Die NEC belegte in dieser Spielzeit den 13. Tabellenplatz. In der folgenden Spielzeit spielte Schöne wieder in allen 34 Partien im Punktspielbetrieb und gab dabei neun Torvorlagen. Dabei standen sechs eigene Tore zu Buche und mit dem NEC belegte er den elften Tabellenplatz. In der Spielzeit 2011/12 spielte Schöne abermals in allen Punktspielen, dabei gab er vier Torvorlagen und erzielte elf Tore.", "section_level": 2}, {"title": "Ajax Amsterdam.", "content": "Im April 2012 verpflichtete Ajax Amsterdam Schöne zur Saison 2012/13 ablösefrei für zunächst drei Spielzeiten.", "section_level": 2}, {"title": "2012/13.", "content": "Am 5. August 2012 gab Lasse Schöne mit seiner Einwechslung für seinen Landsmann Viktor Fischer bei der 0:2-Niederlage im Endspiel der Johan-Cruyff-Schale, dem niederländischen Superpokalwettbewerb, gegen die PSV Eindhoven sein Debüt für Ajax Amsterdam. Sieben Tage später debütierte er beim 2:2 am ersten Spieltag gegen AZ Alkmaar für die Amsterdamer im Punktspielbetrieb; er stand in der Anfangsformation. Am 15. September 2012 erzielte er mit dem 1:0 beim 2:0-Sieg am fünften Spieltag gegen RKC Waalwijk sein erstes Tor für Ajax. Mit seiner Einwechslung am 18. September 2012 für Ryan Babel in der 79. Minute debütierte er bei der 0:1-Niederlage im Auftaktspiel der Gruppenphase gegen Borussia Dortmund in der UEFA Champions League. In der Gruppe belegte man den dritten Platz und spielte in der UEFA Europa League weiter. Schöne schied dabei mit seiner Mannschaft im Sechzehntelfinale gegen Steaua Bukarest aus; er kam sowohl im Hin- als auch im Rückspiel zum Einsatz. In der Liga spielte er in 32 Spielen und erzielte sieben Tore nebst neun Torvorlagen; in der UEFA Champions League spielte er in fünf von sechs Gruppenspielen. Am Ende der Spielzeit stand der Gewinn der niederländischen Meisterschaft, Schönes erster Titel seiner Karriere.", "section_level": 3}, {"title": "2013/14.", "content": "In der folgenden Spielzeit gewann Schöne zu Beginn die Johan-Cruyff-Schale mit einem 3:2 n. V. gegen AZ Alkmaar und kam in der Liga zu 29 Einsätzen nebst jeweils neun Toren und Torvorlagen. Bei der 1:2-Niederlage im Gruppenspiel in der UEFA Champions League am 22. Oktober 2013 gegen Celtic Glasgow erzielte er in der Nachspielzeit sein erstes Tor in diesem Wettbewerb. In der Champions League kam Schöne in allen sechs Partien zum Einsatz, dabei stand ähnlich wie in der vergangenen Spielzeit abermals der dritte Platz zu Buche. In der UEFA Europa League schied Ajax Amsterdam im Sechzehntelfinale gegen den FC Red Bull Salzburg aus. Am Ende der Spielzeit stand der erneute Gewinn der niederländischen Meisterschaft. Im KNVB-Beker (niederländischer Pokalwettbewerb) verlor Schöne mit Ajax Amsterdam das Endspiel mit 1:5 gegen PEC Zwolle.", "section_level": 3}, {"title": "2014/15.", "content": "Zu Beginn der Spielzeit 2014/15 verlor Schöne mit Ajax Amsterdam die Johan-Cruyff-Schale mit einer 0:1-Niederlage gegen den PEC Zwolle. In den ersten Punktspielen gegen Vitesse Arnheim und AZ Alkmaar gelangen ihm insgesamt zwei Torvorlagen und drei Tore. Im Auftaktspiel der Gruppenphase in der UEFA Champions League am 17. September 2014 gegen Paris Saint-Germain markierte er mit einem direkten Freistoß den Treffer zum 1:1-Endstand. In den folgenden vier Partien in der Gruppenphase UEFA Champions League gab es für Schöne und für die Amsterdamer lediglich ein Unentschieden und vier Niederlagen. Im letzten Spiel gegen APOEL Nikosia gewann Ajax Amsterdam mit 4:0, dabei erzielte Schöne zwei Tore. In diesem Wettbewerb spielte Schöne erneut in allen sechs Partien und zum dritten Mal nacheinander belegte Ajax in der Gruppenphase den dritten Platz, der gleichbedeutend mit der Teilnahme an der 2. Qualifikationsrunde in der UEFA Europa League war. Dort setzte sich Schöne mit den Amsterdamern gegen Legia Warschau durch und schied im Achtelfinale gegen Dnipro Dnipropetrowsk aus. Schöne kam in diesem Wettbewerb zu lediglich zwei Einsätzen, in der Liga derweil zu 28 Einsätzen, in denen er zwei Tore erzielte.", "section_level": 3}, {"title": "2015/16.", "content": "Am 4. August 2015 wurde Schöne bei der 2:3-Niederlage im Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League gegen den SK Rapid Wien in Amsterdam in der 87. Minute eingewechselt und gab sein Saisondebüt. Sein Saisondebüt in der Eredivisie gab er am 9. August 2015, als er beim 3:0-Sieg am ersten Spieltag bei AZ Alkmaar in der 57. Minute für den verletzten Anwar El Ghazi eingewechselt wurde. Am 17. September 2015 erzielte Schöne beim 2:2 im Auftaktspiel in der Gruppenphase gegen Celtic Glasgow sein erstes Saisontor im Europapokal mit einem direkten Freistoß zum Endstand. Am 23. September kam er beim 2:0-Sieg in der zweiten Runde des KNVB-Bekers gegen De Graafschap Doetinchem zu seinem ersten Einsatz im Wettbewerb. Am 25. Oktober 2015 erzielte er sein erstes Saisontor in der Liga beim 3:1-Sieg am zehnten Spieltag bei Vitesse Arnheim in der 86. Minute mit dem Tor zum Endstand. Schöne kam in der Europa League zu fünf Einsätzen und schied mit Ajax Amsterdam nach der Gruppenphase aus. In der Liga kam er zu 24 Einsätzen und vier Toren nebst vier Torvorlagen. Die Mannschaft belegte zum Saisonende erneut den zweiten Platz. Im KNVB-Beker kam Schöne zu zwei Einsätzen und schied in der dritten Runde im Derby gegen Feyenoord Rotterdam aus.", "section_level": 3}, {"title": "2016/17.", "content": "Schöne wurde beim 1:1 im Hinspiel in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League gegen PAOK Saloniki in der 77. Minute für Donny van de Beek eingewechselt und qualifizierte sich nach einem 2:1-Sieg im Rückspiel mit Ajax Amsterdam für die Play-offs, in denen man an FK Rostov scheiterte und erneut an der Gruppenphase der Europa League teilnahm. Er kam bei der 1:4-Niederlage im Rückspiel der Play-off-Runde zum Einsatz und spielte viermal in der Gruppenphase und erzielte ein Tor. Er wurde mit Ajax Gruppensieger. Währenddessen erzielte Schöne am 2. Oktober 2016 beim 3:2-Sieg am achten Spieltag gegen den FC Utrecht mit dem Tor zum 2:1 sein erstes Saisontor in der Eredivisie. In der Eredivisie kam er zu 27 Einsätzen und sieben Toren; Ajax Amsterdam wurde Vizemeister hinter Feyenoord Rotterdam. Im KNVB-Beker spielte er zweimal, erzielte ein Tor und schied mit Ajax im Achtelfinale gegen den Zweitligisten SC Cambuur-Leeuwarden aus. In der Europa League spielte Schöne in der K.O.-Runde achtmal und erreichte das Finale, das man gegen Manchester United verlor.", "section_level": 3}, {"title": "2017/18.", "content": "In der Saison 2017/18 spielte Schöne am 26. Juli 2017 beim 1:1 im Hinspiel in der dritten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League gegen OGC Nizza und schied mit der Mannschaft nach einem 2:2 im Rückspiel aus der Champions-League-Qualifikation aus. In den Play-offs zur UEFA Europa League hatte Ajax Amsterdam gegen Rosenborg BK das Nachsehen; Schöne spielte im Hinspiel und erzielte bei der 2:3-Niederlage im Rückspiel das Tor zur 2:1-Führung. Er kam in dieser Saison außerdem zu zwei Einsätzen im KNVB-Beker, in der Ajax im Achtelfinale gegen den FC Twente ausschied, und zu 30 Partien (zehn Tore) in der Liga. Dabei wurde Ajax hinter dem PSV Eindhoven zum dritten Mal nacheinander Vizemeister.", "section_level": 3}, {"title": "2018/19.", "content": "Am 25. Juli 2018 gelang Schöne in seinem ersten Saisoneinsatz im Hinspiel in der zweiten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League gegen den SK Sturm Graz mit dem Tor zum 2:0-Endstand sein erster Treffer. Am 5. März 2019 erzielte Schöne das vierte Tor im Champions League Spiel Ajax Amsterdam gegen Real Madrid. Die Partie endete 4:1 für Ajax. Zum Ende der Saison gewann Schöne mit Ajax das Double aus niederländischer Meisterschaft und KNVB-Beker. In der UEFA Champions League erreichte Schöne mit Ajax Amsterdam das Halbfinale und schied dort durch ein spätes Tor aufgrund der Auswärtstorregel gegen Tottenham Hotspur aus. Sein Vertrag lief bis 2020.", "section_level": 3}, {"title": "Karriereausklang in Italien.", "content": "Nach sieben Jahren und als dienstältester Profi von Ajax Amsterdam (287 Pflichtspiele, 64 Tore) schloss sich der Däne im August 2019 dem CFC Genua an.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Schöne begann seine internationale Karriere in der dänischen U16 im August 2001. Für U17- und U18-Nationalmannschaften spielte er von Juli 2002 bis März 2004. Sein Debüt für die U21 gab er im März 2007. Am 12. August 2009 spielte Schöne erstmals für die dänische A-Nationalmannschaft in einem Freundschaftsspiel in Brøndby gegen Chile und erzielte sein erstes Länderspieltor. In der Qualifikation zur Europameisterschaftsendrunde 2012 in Polen und der Ukraine kam er zu einem Einsatz und erzielte ein Tor; er wurde von Trainer Morten Olsen in den dänischen Kader für die Endrunde nominiert. Schöne wurde im Auftaktspiel gegen den Vize-Weltmeister Niederlande und im zweiten Gruppenspiel gegen Portugal eingewechselt; die dänische Mannschaft schied nach der Gruppenphase aus. Nachdem die Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien und die Europameisterschaft 2016 in Frankreich verpasst hatte, qualifizierte sie sich mit Schöne im November 2017 für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Er stand auch im dänischen Kader und wurde in drei Partien eingesetzt; die dänische Nationalelf schied im Achtelfinale nach Elfmeterschießen gegen Kroatien aus, wobei Schöne seinen Elfmeter verschoss.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Lasse Schöne ist seit 2015 mit einer Niederländerin verheiratet. Das Paar hat eine Tochter und einen Sohn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lasse Schöne (alternative Schreibweise \"Schøne\"; * 27. Mai 1986) ist ein dänischer Fußballspieler in Diensten des italienischen Erstligisten CFC Genua. Der Mittelfeldspieler spielte seit seiner Jugend in den Niederlanden und stand von 2012 bis 2019 bei Ajax Amsterdam in der Eredivisie unter Vertrag. Mit der dänischen A-Nationalmannschaft nahm er an der Europameisterschaft 2012 sowie an der Weltmeisterschaft 2018 teil.", "tgt_summary": null, "id": 927837} {"src_title": "Stoneyisland-Mann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ablauf.", "content": "Infolge einer verzögerten Abfertigung startete das Flugzeug auf dem Flughafen Kronoby verspätet um 07:16 Uhr statt planmäßig um 07:00 Uhr. Die Flugsicherung erteilte den Piloten des Fluges 311 die Erlaubnis zur freien Wahl der Flughöhe, sodass lediglich die auf der Kruununkylä–Vasa-Flugstrecke vorgeschriebene Sicherheitsmindesthöhe eingehalten werden musste. Auf den letzten 40 Kilometern der Flugstrecke wurde diese Anweisung jedoch von den Piloten nicht mehr befolgt und sie unterschritten die Höhe von 330 Fuß (entspricht 100 m). Im letzten Funkspruch bestätigten die Piloten die Wetterinformationen der Flugsicherung und meldeten den baldigen Vorbeiflug am Seppä-Leuchtturm. Sie hatten bereits mit den Landevorbereitungen begonnen und waren nun auf eine Höhe von weniger als 50 Meter gesunken. Nach einer schlagartig eingeführten Linkskurve verlor das Flugzeug an Geschwindigkeit. Trotz des Versuches, diesen Verlust durch vollen Schub auszugleichen, begann das Flugzeug zu trudeln. Augenzeugen berichteten, dass die Piloten noch die Landescheinwerfer einschalteten, bevor das Flugzeug letzten Endes unter einem Winkel von 70° um 07:40:30 Uhr in einem Wald abstürzte. Das Flugzeug geriet in Brand und wurde durch den Aufprall und das Feuer zerstört. Als die ersten Personen etwa zehn Minuten nach dem Absturz die Unfallstelle erreichten, konnten wegen des Brandes keinerlei Rettungsversuche mehr unternommen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchung.", "content": "Die Untersuchung ergab, dass sich das Flugzeug in einem vollständig lufttüchtigen Zustand befunden hatte und die Unfallursache wahrscheinlich auf einen Pilotenfehler während der Linkskurve zurückzuführen war. Die Lage der Leiche eines Passagiers ließ außerdem die Möglichkeit zu, dass die Piloten von diesem gestört worden waren. Es wurden weder Hinweise auf technisches Versagen noch auf eine Explosion oder den Zusammenprall des Flugzeuges mit Bäumen gefunden. Obwohl an diesem kalten Wintertag eine Vereisung des Flugzeuges nicht ausgeschlossen werden kann, ist dies laut Untersuchungsbericht aufgrund des Flugverlaufs unwahrscheinlich. Zudem zeigte weder die vom Hauptteil der Flugzeugtrümmer entfernte funktionsfähige Tragfläche Eisbildung, noch war eine Vereisung von den Piloten per Funk gemeldet worden. Laut Unfalluntersuchungsbericht befanden sich Kapitän Lars Hattinen und sein Erster Offizier Halme in einem entkräfteten Zustand, da sie am Vortag nicht geschlafen und Alkohol in nicht unerheblichen Mengen zu sich genommen hatten. Die Autopsie ergab schließlich, dass Hattinen eine Blutalkoholkonzentration von 2 ‰ hatte, während in Halmes Blut 1,56 ‰ nachgewiesen werden konnten. Somit missachteten Hattinen und Halme ihre Verantwortung für die Sicherheit der Passagiere und hätten sowohl nach dem Übereinkommen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation als auch nach den Bestimmungen ihres Arbeitsvertrags an diesem Tag nicht fliegen dürfen.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleichbare Unfälle.", "content": "Weitere Flugunfälle, bei denen ein Alkoholkonsum der Piloten eine Rolle spielte, waren u. a.:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Aero-Flug 311 (AY311) war ein von der Fluggesellschaft Aero O/Y (heute Finnair) durchgeführter Linienflug zwischen Kronoby, Finnland und Vaasa. Das Flugzeug, eine Douglas DC-3C, stürzte am 3. Januar 1961 rund 10,5 km vom Zielflughafen entfernt nahe der Gemeinde Korsholm () ab. Bei diesem Flugunfall kamen alle 22 Passagiere und die drei Besatzungsmitglieder ums Leben. Noch heute ist es der schwerste Flugunfall in der Geschichte Finnlands. Wesentliche Beachtung erhielt der Zwischenfall auch, weil beide Piloten zum Unfallzeitpunkt stark alkoholisiert waren.", "tgt_summary": null, "id": 239708} {"src_title": "Solanum laciniatum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Sly ist ein Poet, der als solcher nur von seinen Genossen verstanden in der Taverne „Zum Falken“ lebt. Eines Abends trifft dort eine Dame namens Dolly, die Geliebte des Grafen von Westmoreland, mitsamt Grafen und dessen Freunden ein, die allein der Dame zuliebe mit Unbehagen ob dieser unfeinen Umgebung bleiben. Dolly will hier einmal der strengen Etikette entkommen und sich den Freuden angenehmen und freien Lebens hingeben. Nach einer Weile stimmt Sly das lustige „Bärenlied“ an, jedoch gefolgt von einem klagenden Gefühlsausbruch, wie er an seinem erbärmlichen Dasein leide und sich nach Glück und Liebe sehne, woraufhin er wie im Rausch zu Boden fällt und ohnmächtig wird. Westmoreland bringt Sly infolgedessen auf sein Schloss und weist allen dort an, mit Sly bei dessen Erwachen wie mit einem großen, mächtigen und edlen Herren umzugehen. Als dieser dann munter wird, denkt er zunächst, immer noch zu träumen, doch wird ihm erzählt, er sei soeben von einer zehn Jahre währenden Krankheit geheilt, in deren Verlauf er der Illusion verfallen sei, der Dichter Sly zu sein, was er schließlich glaubt. Er begegnet Dolly, die angeblich zehn Jahre lang als Gattin um ihn gebetet hätte. Sie spielt die Rolle anfangs noch ziemlich gut, geht aber bald zu wahrer Liebe mit Sly über, auf die sich auch er einlässt. Der Graf hat nun genug von dem Possenspiel und lässt die im Hintergrund bestehenden Vorhänge öffnen, wohinter nun zahlreiche Edelleute zu klatschen und zu auslachen beginnen. Westmoreland lässt anschließend Sly seiner Dolly entreißen und in den Weinkeller werfen. Nach einiger Zeit des Schlafens wacht Sly auf und denkt zuerst an Dolly, wird aber sogleich durch den Blick auf seine lumpige Kleidung wieder an sein armseliges Leben erinnert. Verzweifelt und hoffnungslos nimmt er sich eine Weinflasche, zerbirst sie, ergreift einen Scherben und öffnet sich damit die Pulsadern. Dolly kommt in den Keller und will ihm sagen, dass sie gerne mit ihm zusammen flüchten wolle, um anderswo ein neues Leben in zärtlicher Liebe und Gemeinsamkeit beginnen zu können. Sly ist aber so geschwächt, dass er nur noch mit aller Mühe die Arme wie zur Umarmung heben kann. Dolly sieht daraufhin all das Blut und begreift. Sie stürzt sich aufschreiend über den toten Sly.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sly ovvero La leggenda del dormiente risvegliato (dt.: Sly oder Die Legende vom wiedererweckten Schläfer) ist eine Oper in drei Akten und vier Bildern von Ermanno Wolf-Ferrari und einem Libretto von Giovacchino Forzano. Sie wurde am 29. Dezember 1927 im Teatro alla Scala uraufgeführt und später von Walter Dahms ins Deutsche übertragen. Der Stoff basiert auf der Idee aus dem Prolog von Der Widerspenstigen Zähmung, dem Wolf-Ferrari einen dramatischen Schluss gab. Der Hauptakteur Sly trägt die Charakterzüge des François Villon.", "tgt_summary": null, "id": 254880} {"src_title": "Spiel mit perfekter Information", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau.", "content": "Das Trigatron hat drei Elektroden: zwei unbeheizte, pilzförmige Hauptelektroden als Anode und Kathode sowie eine Zündelektrode, die meist in einer zentrischen Bohrung der Anode sitzt. Der Abstand zwischen den beiden Hauptelektroden ist so groß gewählt, dass es gerade nicht zum Spannungsdurchschlag kommt. Ein kleiner Funke zwischen Zündelektrode und Anode erzeugt lokal Ladungsträger durch Ionisation und über Ultraviolettstrahlung an der Kathode Photoelektronen, was unmittelbar zur Zündung eines Lichtbogens zwischen den beiden Hauptelektroden führt. Die Abschaltung des Trigatrons erfolgt indirekt, indem ein impulsformendes passives Netzwerk dafür sorgt, dass der Haltestrom unterschritten wird und der Lichtbogen erlischt. Kleinere bis mittlere Röhren sind mit verschiedenen Gasen wie beispielsweise einem Gemisch aus 93 % Argon und 7 % Sauerstoff, Stickstoff, oder Schwefelhexafluorid (SF), gefüllt und stehen unter einem Druck von 1 bar bis ca. 3,5 bar. Für hohe Leistung wird die Gasfüllung durch elektrisch nichtleitende Flüssigkeiten wie Transformatorenöl, einer Form von reinem Mineralöl, ersetzt. Frühe Typen des Trigatrons ohne Gasaustausch sind auf bis zu 10.000 Schaltzyklen ausgelegt. Es gibt auch ältere Röhren welche nur auf einige wenige Schaltzyklen ausgelegt sind. Am Ende der Standzeit kam es bei diesen historischen Ausführungsformen zur Zerstörung des Glaskolbens, weshalb dieser zum Auffangen der Splitter mit einem feinmaschigen Netz umgeben ist. Bei dem heute üblichen Trigatron mit einer Zyklenanzahl über einer Million besteht der Kolben aus einem entsprechend massiven Gehäuse, die Gasfüllung wird im Betrieb durch entsprechende Versorgungsanschlüsse ausgetauscht, und das Zerbersten des Gehäuse wird konstruktiv vermieden. Eine Weiterentwicklung des Trigatrons, allerdings mit gleichrichtender Eigenschaft und beheizter Kathode, stellt das Thyratron dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Trigatron ist eine triggerbare Funkenstrecke, oft als gasgefüllte Elektronenröhre ausgeführt, zum Schalten kurzer Hochspannungsimpulse hoher Leistung. Dabei werden bei größeren Röhren sehr hohe Spannungen im Bereich einiger 10 kV und Impulsströme von einigen 1 kA geschaltet, was Impulsleistungen bis zu einigen Megawatt entspricht und durch elektromechanische Schalter nicht erreicht werden kann. Das Trigatron wurde im Zweiten Weltkrieg von den Engländern entwickelt: In Radaranlagen wurden Gleichspannungsimpulse mittels eines Magnetrons in Hochfrequenzimpulse umgesetzt. Eine andere Anwendung ist im Marx-Generator. Das Trigatron wird auch heute noch in der Impulselektronik eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 1423553} {"src_title": "I Should Have Known Better (Jim-Diamond-Lied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Auftrag.", "content": "TA-Swiss hat zum Ziel, technologische Entwicklungen zu untersuchen und mögliche gesellschaftliche, rechtliche, und ethische Auswirkungen der neuen Technologien aufzuzeigen. Eine weitere Aufgabe besteht darin, Debatten rund um wissenschaftliche und technologische Fragen zu fördern. Die Empfehlungen, die im Rahmen der Projekte von TA-Swiss erarbeitet werden, dienen als Beitrag zur Entscheidungsfindung und sind für das Schweizer Parlament und den Bundesrat bestimmt. Je nach Thema können auch andere Bereiche davon profitieren, wie zum Beispiel Berufsverbände, Unternehmen, Hochschulen, Interessenverbände oder öffentliche Verwaltungen. Die Medien werden in ihrer Funktion als Informationsmultiplikatoren ebenfalls regelmässig über die Aktivitäten von TA-Swiss orientiert.", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten.", "content": "Die Aktivitäten der Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung lassen sich in zwei methodische Sparten unterteilen: 1. Interdisziplinäre, wissenschaftliche Berichte, z. B.: 2. Formen des Einbezugs und der Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern (partizipative Projekte), z. B.:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "TA-Swiss nahm seine Tätigkeit im Jahr 1992 auf. Aufgrund verschiedener parlamentarischer Vorstösse hat der Bundesrat den Schweizerischen Wissenschaftsrat beauftragt, während einer ersten Pilotphase von vier Jahren (1992–1995) ein schweizerisches System für Technikfolgenabschätzung (TA) aufzubauen. In der Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Technologie in den Jahren 1996–1999 legt der Bundesrat die Grundlagen zur institutionellen Stabilität und der Finanzierung der TA in der Schweiz. 1999 wird die TA im Forschungsgesetz gesetzlich verankert. Der Bundesrat sichert auf diese Weise die Unabhängigkeit der Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung, die bis 2007 dem Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierat angegliedert war. Eine Änderung im Forschungsgesetz legte die rechtliche Grundlage für die Eingliederung des TA-Swiss-Mandates in den Verein der Akademien der Wissenschaften Schweiz. TA-Swiss ist seit 2008 ein Kompetenzzentrum der Akademien der Wissenschaften Schweiz. Juristisch gesehen ist TA-SWISS seit 2016 eine gemeinnützige Stiftung und wird einzig durch öffentliche Mittel finanziert. TA-Swiss ist Mitglied vom European Parliamentary Technology Assessment und vom Netzwerk Technikfolgenabschätzung (NTA)", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung TA-Swiss (Eigenschreibweise \"TA-SWISS\") ist ein Kompetenzzentrum der Akademien der Wissenschaften Schweiz, dessen Auftrag im Bundesgesetz über die Forschung festgehalten ist. TA-Swiss ist ein Beratungsorgan und wird durch die öffentliche Hand finanziert. Die Abkürzung «TA», mit der die Aktivitäten der Stiftung umschrieben werden, steht für Technologiefolgenabschätzung.", "tgt_summary": null, "id": 141538} {"src_title": "Dream of You", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Estadio General Santander in Cúcuta, der sechstgrößten Stadt Kolumbiens, wurde im Jahre 1948 erbaut. Im gleichen Jahr erfolgte auch die Eröffnung des Stadions. Man taufte das neue Stadion in \"Estadio General Santander\", was eine Hommage an Francisco de Paula Santander (1792–1840), einen General der Neu-Grenadiner Union, Vizepräsident Großkolumbiens und Präsident der Republik Neu-Granada, darstellte. Seit der Fertigstellung des Stadions 1948 trägt der Verein Cúcuta Deportivo hier seine Heimspiele aus. Deportivo wurde bis heute einmal kolumbianischer Meister (2006). Dieser Titel war zugleich der bisher einzige große Titel in der Geschichte des Vereins. Aktuelle spielt Cúcuta Deportivo in der zweiten kolumbianischen Spielklasse. Im Estadio General Santander fanden in den Saisons 2007 und 2008 auch Spiele der Copa Libertadores, der kontinentalen Meisterschaft in Südamerika, statt, für die sich Cúcuta Deportivo in den Vorsaisons qualifizieren konnte. Allerdings war der Verein dort nicht sonderlich erfolgreich. Das Estadio General Santander wurde im Jahre 1948 erbaut. Erstmals fand eine Renovierung in diesem Stadion anno 1983 zum Anlass der 250-Jahr-Feier der Stadt Cúcuta statt. Dabei wurde die Kapazität der Arena erstmals erhöht und zudem einige Sicherheitsprobleme behoben. Außerdem wurde die technische Ausstattung verbessert. Eine zweite Renovierung des Estadio General Santander war 23 Jahre später im Jahre 2006. Bei diesen Renovierungsarbeiten wurde abermals die Kapazität erhöht, sodass diese danach die noch heute geltenden 42.901 Zuschauerplätze betrug. Ein wichtiger Grund für die Erweiterung des Stadions war der zunehmende Erfolg von Cúcuta Deportivo. Für die Spielzeit 2017 wurde angekündigt, dass Cúcuta Deportivo seine Heimspiele in Zipaquirá austragen wird, da der Verein sich mit der Regierung des Departamento de Norte de Santander nicht über die Nutzung des Stadions in Cúcuta einig werden konnte. Im Laufe der Rückserie kehrte der Verein aber nach Cúcuta zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Estadio General Santander ist ein Fußballstadion in der kolumbianischen Stadt Cúcuta. Es bietet Platz für 42.901 Zuschauer und ist die traditionelle Spielstätte des Vereins Cúcuta Deportivo.", "tgt_summary": null, "id": 2018376} {"src_title": "Zoltán Füredi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blätter.", "content": "Der Radbaum wächst als immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis 20 Meter erreicht, jedoch in Kultur meist deutlich niedriger bleibt, oder er wächst als Strauch. Alle Pflanzenteile sind kahl. Die abstehenden Zweige besitzen eine braune oder graue Rinde. Die Laubblätter stehen wechselständig und beinahe büschelig an den Zweigenden. Der Blattstiel ist 3 bis 7 Zentimeter lang. Die ledrigen, einfachen Blattspreiten sind bei einer Länge von etwa 6 bis 12 Zentimeter und einer Breite von 2,5 bis 7 Zentimeter rhombisch-eiförmig bis verkehrt-eiförmig mit stumpfem oder zugespitztem oberen Ende. Auf jeder Seite der Mittelrippe werden fünf bis sieben Seitenadern gebildet. Die Basis ist keilförmig, der Blattrand drüsig gesägt. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und glänzend, die Blattunterseite ist heller als die Oberseite. Nebenblätter fehlen.", "section_level": 2}, {"title": "Blüten.", "content": "Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Zehn bis zwanzig Blüten stehen in endständigen, schwach verzweigten, traubigen Blütenständen zusammen, die einen Durchmesser von in 5 bis 13 Zentimeter aufweisen. Die Blütenstiele sind 1,5 bis 3,5 Zentimeter lang. Die grünlichen, zwittrigen Blüten weisen einen Durchmesser von bis zu 18 Millimeter auf und besitzen keine Blütenhülle. Am Rand eines breiten, grünen Diskus stehen 40 bis 70 4,5 bis 5 Millimeter lange Staubblätter ab. Die Staubbeutel sind lang und gelb. Die vier bis elf Fruchtblätter sind seitlich miteinander verwachsen.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die vier bis elf vielsamigen Balgfrüchte sind am Grund mit der Blütenachse zu einer dunkelgrauen Sammelfrucht verwachsen, die einen Durchmesser von 7 bis 10 Millimeter aufweist. Die braunen oder schwarzen Samen sind 1,5 bis 2 oder 3 bis 3,5 Millimeter lang und spindelförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahl.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40 oder 2n = 38.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Standortansprüche.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Radbaumes erstreckt sich über Taiwan, Japan und die Ryūkyū-Inseln. Dort wächst er in immergrünen Wäldern oder Steppen und Trockenwäldern auf mäßig nährstoffreichen, schwach sauren bis schwach alkalischen, sandig-lehmigen bis lehmigen Böden in Höhenlagen von 300 bis 2700 Metern. Er bevorzugt lichtschattige bis halbschattige Standorte, ist mäßig frostbeständig und wärmeliebend.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Trochodendron aralioides\" ist die einzige Art der daher monotypischen Gattung \"Trochodendron\" in der Familie Trochodendraceae. Es wird nur eine weitere Gattung, \"Tetracentron\" zur Familie gezählt, die ebenfalls monotypisch ist. Der Gattungsname \"Trochodendron\" leitet sich von den griechischen Wörtern \"trochos\" für Rad und \"dendron\" für Baum ab. \"Trochos\" verweist dabei auf die ringförmig angeordneten Staubblätter. Das Artepitheton \"aralioides\" verweist auf die Ähnlichkeit zu manchen Arten der Gattung Aralia.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Radbaum (\"Trochodendron aralioides\") ist die einzige Art der daher monotypischen Gattung Trochodendron in der Familie Trochodendraceae. Sie ist in Japan, auf den Ryūkyū-Inseln und Taiwan beheimatet.", "tgt_summary": null, "id": 1525451} {"src_title": "Bunttukan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Neuerungen.", "content": "Die Wettkämpfe unterlagen einer Anzahl von Veränderungen. Nach 1994 wurde erstmals wieder ein Mannschaftszeitfahren durchgeführt, die Mannschaften setzten sich aus Profiteams zu je sechs Fahrern zusammen. Die Teilnahme der UCI ProTeams war dabei verbindlich. Weitere Teams qualifizierten sich nach den Zwischenständen der UCI-Ranglisten zum 15. August 2012: Auf Einladung konnten die ersten 20 europäischen Teams der UCI Europe Tour, die ersten fünf amerikanischen bzw. asiatischen der UCI America Tour bzw. UCI Asia Tour und das jeweils erste afrikanische bzw. ozeanische der UCI Africa Tour bzw. UCI Oceania Tour teilnehmen. Im Frauenrennen starteten auf Einladung die ersten 20 UCI Women’s Teams der UCI-Weltrangliste. Auch die Junioren-Straßen-Weltmeisterschaften, die seit 2004 in einem separaten Wettbewerb durchgeführt wurden, wurden wieder im Rahmen der WM ausgetragen. Die Weltmeisterschaften dauerten deshalb über eine Woche, mehr als doppelt so lange wie in den Jahren zuvor. Geplant war zudem ein reichhaltiges Rahmenprogramm, darunter eine Ausstellung sowie ein Schülerrennen.", "section_level": 1}, {"title": "Kurs.", "content": "Der Kurs für die Einzel-Straßenrennen der verschiedenen Kategorien (außer für die Juniorinnen) bestand aus einer 100 Kilometer langen Strecke durch die Provinz Limburg sowie einer anschließenden 16,5 Kilometer langen Runde bei Valkenburg, die hinter dem Cauberg endete.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse Männer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straßenrennen.", "content": "DNF: Grégory Rast (SUI), Oliver Zaugg (SUI), Daniel Schorn (AUT)", "section_level": 2}, {"title": "Einzelzeitfahren.", "content": "Nach dem Titelgewinn beim Mannschaftszeitfahren am Sonntag holte sich Tony Martin am Mittwoch seine zweite Weltmeisterschaft 2012, mit der er seinen Sieg von 2011 wiederholte. 58 Fahrer gingen bei regnerischem und windigem Wetter auf die 44,6 Kilometer lange Strecke von Heerlen nach Valkenburg, auf der mit dem Bundersberg und dem Cauberg zwei Steigungen zu bewältigen waren. Mit dem Schweizer Olympiasieger von 2008 und vierfachen Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara und dem britischen Zeitfahr-Olympiasieger von 2012 Bradley Wiggins fehlten zwei Favoriten, sodass Martin zunächst nur den Spanier Alberto Contador, Vuelta-Gewinner von 2012, als schärfsten Konkurrenten fürchtete. Dies erwies sich jedoch schnell als unbegründet, denn schon nach 31 Kilometern hatte Martin, der als Letzter ins Rennen geschickt worden war, den zwei Minuten vor ihm gestarteten Spanier überholt. Als hartnäckigster Gegner erwies sich stattdessen der 22-jährige US-Fahrer Taylor Phinney. Dieser war bei der ersten Zeitmessung bei Kilometer 14,3 vier Sekunden schneller als Martin. Erst nach etwa 30 Kilometern lag der Deutsche mit 14 Sekunden vor dem U-23-Weltmeister von 2010. Kurz vor dem Ziel war der Vorsprung auf acht Sekunden geschrumpft, und für Phinney kam noch einmal Hoffnung auf, als sich Martin an den beiden Steigungen schwer tat. Schließlich reichte dem Titelverteidiger ein Vorsprung von fünf Sekunden vor Phinney zur erneuten Weltmeisterschaft. Martins Kommentar: „Ich musste 110 Prozent geben, am Ende war ich völlig fertig. Das war eines der härtesten Finals meine Karriere. Das war das erste Highlight der Saison, in das ich in perfekter Verfassung gehen konnte.“ Die beiden weiteren deutschen Starter Patrick Gretsch (27.) und Ex-Weltmeister Bert Grabsch (36.) enttäuschten.", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaftszeitfahren.", "content": "Insgesamt nahmen 32 Teams teil.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse Frauen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straßenrennen.", "content": "DNF: Romy Kasper (GER), Patricia Schwager (SUI), Doris Schweizer (SUI), Daniela Pintarelli (AUT)", "section_level": 2}, {"title": "Einzelzeitfahren.", "content": "Zwei Tage nach dem Gewinn der Silbermedaille im Mannschaftszeitfahren trat die 36-jährige Judith Arndt am Dienstagnachmittag als Titelverteidigerin im Einzelzeitfahren an. Das Rennen fand auf einem 24,3 Kilometer langen Kurs in Eijsden statt. Die Fahrerinnen hatten wie bei den Männern vor dem Ziel den 1200 Meter langen Anstieg des Caubergs zu bewältigen, waren aber durch Rückenwind begünstigt. Im Feld der 42 Starterinnen fehlten die Olympiasiegerin Kristin Armstrong aus den USA, die Olympia-Dritte Olga Zabelinskaya aus Russland und die Lokalmatadorin Marianne Vos. So ging Judith Arndt als unbestrittene Favoritin ins Rennen, als Titelverteidigerin als Letzte der Teilnehmerinnen. Mit Tempo 44,6 km/h fuhr sie eine überlegen Bestzeit und sicherte sich ihren vierten Weltmeisterschaftstitel mit einem Vorsprung von 33 Sekunden gegenüber der Zweitplatzierten Evelyn Stevens aus den Vereinigten Staaten. Ina-Yoko Teutenberg als Sechste und Trixi Worrack auf Platz acht rundeten das gute Ergebnis der deutschen Frauen ab.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse Männer U23.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straßenrennen.", "content": "DNF: Gabriel Chavanne (SUI), Andreas Hofer (AUT)", "section_level": 2}, {"title": "Aufgebote.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Männer \"Zeitfahren\" (mögliche Starterzahl: 2): Bert Grabsch, Patrick Gretsch}, Tony Martin (persönliches Startrecht als Titelträger) \"Straßenrennen:\" Marcus Burghardt, Gerald Ciolek, John Degenkolb, Johannes Fröhlinger, Simon Geschke, Bert Grabsch, Patrick Gretsch, Christian Knees, Paul Martens, Dominik Nerz, Tony Martin, Marcel Sieberg, Fabian Wegmann Frauen \"Zeitfahren:\" Judith Arndt, Hanka Kupfernagel, Mieke Kröger, Ina-Yoko Teutenberg, Trixi Worrack \"Straßenrennen:\" Judith Arndt, Charlotte Becker, Sarah Düster, Claudia Häusler, Sarah Lena Hofmann, Romy Kasper, Hanka Kupfernagel, Bianca Schnitzmeier, Ina-Yoko Teutenberg, Trixi Worrack Männer U23 \"Zeitfahren\" (mögliche Starterzahl: 2): Michel Koch, Jasha Sütterlin, Jakob Steigmiller, Mario Vogt \"Straßenrennen\" (mögliche Starterzahl: 5): Nikias Arndt, Emanuel Buchmann, Jan Dieteren, Michel Koch, Matthias Plarre, Theo Reinhardt, Jasha Sütterlin, Mario Vogt, Rick Zabel, Ruben Zepuntke Junioren \"Zeitfahren\" (mögliche Starterzahl: 2): Jan Brockhoff (RSC Hildesheim), Arne Egner (RSV Oberhausen), Silvio Herklotz (Stevens Hamburg), Maximilian Schachmann (RSC Berlin) \"Straßenrennen\" (mögliche Starterzahl: 6): Yannik Achterberg (Team Baier Landshut), Jan Brockhoff (RSC Hildesheim), Phil Bauhaus (RC Bocholt), Nico Denz (Velo Bike Club Waldshut-Tiengen), Arne Egner (RSV Oberhausen), Silvio Herklotz (Stevens Hamburg), Maximilian Schachmann (SC Berlin), Tristan Wedler (RSC Cottbus) Juniorinnen \"Zeitfahren\" (mögliche Starterzahl: 2): Anna Knauer (RSC Hildesheim), Corinna Lechner (KSC Puch), Madeleine Ortmüller (RSG Buchenau), Ann-Leonie Wiechmann (RSC Hildesheim) \"Straßenrennen\" (mögliche Starterzahl: 4): Anna Knauer (RSC Hildesheim), Corinna Lechner (KSC Puch), Madeleine Ortmüller (RSG Buchenau), Tatjana Paller (Velo Oberland Holzkirchen), Gudrun Stock (RC Die Schwalbe München), Ann-Leonie Wiechmann (RSC Hildesheim)", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Männer Zeitfahren: Riccardo Zoidl (ARBÖ-Gourmetfein Wels) Straßenrennen: Matthias Brändle (Team Netapp), Stefan Denifl (Vacansoleil), Daniel Schorn (Team Netapp), Ersatz: Marco Haller (Katusha), Matthias Krizek (Team Veneto Marchiol) Frauen Zeitfahren: Martina Ritter (ARBÖ Vitalogic NÖ) Straßenrennen: Martina Ritter (ARBÖ Vitalogic NÖ), Andrea Graus (ARBÖ Vitalogic NÖ), Daniela Pintarelli (Scappa Speed Queens) Männer U23 Zeitfahren: Andreas Hofer (Team Vorarlberg), Patrick Konrad (Team Vorarlberg), Ersatz: Lukas Pöstlberger (ARBÖ Wels Gourmetfein) Straßenrennen: Andreas Hofer (Team Vorarlberg), Patrick Konrad (Team Vorarlberg), Lukas Pöstlberger (ARBÖ Wels Gourmetfein), Georg Preidler (Team Type 1 Sanofi), Jan Sokol (ARBÖ Wels Gourmetfein) Junioren Zeitfahren: Straßenrennen: Patrick Bosman (RC ARBÖ Wörgl), Tobias Derler (ASVÖ Volksbank Birkfeld), Gregor Mühlberger (ASKÖ Mazda Eder Walding), Dennis Paulus (Die NÖ Radunion), Alexander Wachter (ÖAMTC Raika Inzing) Juniorinnen Zeitfahren: Straßenrennen: Elisabeth Riegler (ARBÖ Löffler Ladies Team)", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Männer \"Zeitfahren:\" kein Starter \"Straßenrennen:\" Michael Albasini (GreenEdge Cycling Team), Mathias Frank (BMC Racing Team), Steve Morabito (BMC Racing Team), Grégory Rast (RadioShack-Nissan Trek) Michael Schär (BMC Racing Team), Oliver Zaugg (RadioShack-Nissan Trek) Frauen \"Zeitfahren:\" Patricia Schwager (Forno d’Asolo Colavita) \"Straßenrennen:\" Jennifer Hohl (Faren Honda Team), Patricia Schwager (Forno d’Asolo Colavita), Doris Schweizer (Fassa Bortolo – Servetto) Männer U23 \"Zeitfahren:\" Gabriel Chavanne (RSC Aaretal Münsingen), Silvan Dillier (EKZ Racing Team) \"Straßenrennen:\" Marcel Aregger (Atlas Personal-Jakroo), Gabriel Chavanne (RSC Aaretal Münsingen), Silvan Dillier (EKZ Racing Team) Junioren \"Zeitfahren:\" Tom Bohli (Tower Sports VC Eschenbach), Lukas Spengler (RRC Diessenhofen) \"Straßenrennen:\" Tom Bohli (Tower Sports VC Eschenbach), Kilian Frankiny (BMC-Hottinger Cycling Team), Gian Friesecke (Team M.F. Hügler Wetzikon), Lukas Spengler (RRC Diessenhofen), Dominic Von Burg (RRC Nordwest Reigoldswil) Juniorinnen \"Zeitfahren:\" Ramona Forchini (MTB Kader Zentralschweiz) \"Straßenrennen:\" Caroline Baur (Bigla Cycling Team), Ramona Forchini (MTB Kader Zentralschweiz), Stefanie Bochsler (Bigla Cycling Team)", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 79. UCI-Straßen-Weltmeisterschaften wurden vom 15. bis 23. September 2012 in der niederländischen Provinz Limburg ausgetragen. Es war die sechste Straßen-Rad-WM, die in den Niederlanden stattfand; davor war 1998 Valkenburg aan de Geul Austragungsort, das ebenfalls in Limburg liegt. Die Rennen der Disziplin Einer-Straßenfahren führten auch 2012 durch Valkenburg (vgl. unten \"Kurs\").", "tgt_summary": null, "id": 1849930} {"src_title": "Feuerrückenspecht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Boston war eine puritanische Gründung des frühen 17. Jahrhunderts. Die zweite Einwandererwelle, irischstämmige Katholiken, hatte ähnlich wie die Puritaner restriktive Ansichten zu Obszönität und Sexualität. In Philadelphia hingegen kam es, obwohl dort ähnliche Voraussetzungen bestanden, nie zu einer derart strengen lokalen Zensur. Ende des 19. Jahrhunderts hatte speziell in Boston die Kampagne Anthony Comstocks und dessen ursprünglich New Yorker Vereinigung gegen moralische Laster erheblichen Erfolg. Comstock hatte als Leiter des United States Postal Inspection Service weitgehende Kontrollbefugnisse und brachte die sogenannten Comstockgesetze auf den Weg. Damit wurde „obszönes“ Material von der Postbeförderung ausgeschlossen. Einigen Kritikern zufolge wäre bei strenger Auslegung des Kodes selbst die King-James-Bibel nicht mehr zu versenden gewesen. Die Bostoner Stadtpolitik folgte Comstocks Vorgaben nachhaltig und verbot alles, was als schlüpfrig, unangemessen oder beleidigend empfunden wurde. Eine einflussreiche private Gesellschaft, die \"Boston Watch and Ward Society\", unterstützte das Vorgehen. Ein Großteil der Mitglieder gehörte zu den reichsten und angesehensten Bürgern der Stadt. Theaterstücke wurden verbannt, Bücher beschlagnahmt und Filmaufführungen verboten. Einige Erstaufführungen wurden abgebrochen, nachdem die Offiziellen „genug gesehen“ hatten. Die Praxis schadete Bostons Rolle als kulturellem Zentrum. Der Ausdruck „Banned in Boston“ wurde zu einer Art Markenzeichen für nicht gänzlich jugendfreies Kulturschaffen. Teilweise gaben kommerzielle Händler Werke als \"Banned in Boston\" aus, obwohl dies gar nicht der Fall war.", "section_level": 1}, {"title": "Wandel im 20. Jahrhundert.", "content": "Viele Herausgeber unternahmen Aktivitäten, damit ihre Bücher als „banned in Boston“ deklariert wurden. Der Publizist Henry L. Mencken wurde 1926 in Boston verhaftet, nachdem er ostentativ eine Ausgabe seiner lokal verbotenen Literaturzeitschrift \"The American Mercury\" verkauft hatte. Obwohl der Fall vom Gericht abgelehnt wurde und Mencken später eine Klage gegen die \"Watch and Ward Society\" wegen illegaler Handelsbeschränkung gewann, änderte sich an der Zensurpraxis nur wenig. Auch der Roman \"Strange Fruit\" von Lillian Smith wurde von der \"Watch and Ward Society\" verboten. Im Rahmen der von Earl Warren (Warren Court) 1953–1969 wesentlich veränderten höchstrichterlichen Rechtsprechung wurde unter anderem im Falle \"Memoirs v. Massachusetts\" der Freiraum der amerikanischen Kommunen bei der Zensur erheblich beschnitten. Dabei ging es darum, ob der bereits im 18. Jahrhundert veröffentlichte erotische Roman Fanny Hill als literarisches Werk Anerkennung finden könnte. Die letzte derartige große rechtliche Auseinandersetzung in den USA fand wegen \"Naked Lunch\" statt. Hintergrund war ein 1965 erlassenes \"Banned in Boston\". Die \"Watch and Ward Society\" benannte sich in \"New England Citizens Crime Commission\" um und verlegte sich unter anderem auf die Bekämpfung des Glücksspiels. Anfang der 1970er Jahre entwickelte sich ein Rotlichtviertel in Boston, die sogenannte \"Combat Zone\". Mitte bis Ende der 1970er Jahre wurde dies mit Planungsvorgaben und erhöhtem Ermittlungsdruck bekämpft. Aufsehen erregten beispielsweise 1976 der Mord an dem Footballspieler und Harvardabsolventen Andrew Puopolo und 1974 der Skandal um den Abgeordneten Wilbur Daigh Mills und die Stripperin Fanne Foxe. Neben einer Gentrifizierung des innenstadtnahen Bereichs begünstigten die leichtere Zugänglichkeit von Internet und Versandhandel den Wandel zurück zu einem normalen Stadtviertel. Diese beiden bewirkten, dass erotisches Material vermehrt zuhause konsumiert wurde bzw. wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit „Banned in Boston“ (in Boston untersagt) wurde von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre eine Zensurvorgabe beschrieben, die ein Buch, Theaterstück oder Film vom Verkauf oder der Aufführung in Boston ausschloss. In dieser Zeit hatten die amerikanischen Stadtverwaltungen erhebliche Freiräume, Werke mit \"zweifelhaftem\" Inhalt zu verbieten.", "tgt_summary": null, "id": 1226836} {"src_title": "Tokiwa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ihre Eltern waren der Arzt Domenico Bonino und Giuseppina Ricci. Einen Tag nach ihrer Geburt wurde sie auf den Namen Anna Maria Magdalena Josefina getauft. Giuseppina (dt. Josephine) war das einzige Kind und wuchs in einer begüterten und religiösen Familie auf. Schon frühzeitig fiel ihre gute Intelligenz auf, sie kam 1857 in die Grundschule und glänzte durch großen Lerneifer. Die Direktorin förderte Giuseppina und führte sie bereits, anstatt mit zehn Jahren, im siebten Lebensjahr zur Ersten heiligen Kommunion. Diese erste Schulzeit in einer religiösen Schuleinrichtung sollte ihr weiteres Leben prägen, sie entwickelte bereits früh eine hohe Marienverehrung. Als Giuseppina zwölf Jahre alt war, zog sie 1855 mit ihrer Familie nach Turin und besuchte die Hochschule bei den Schwestern vom Heiligen Joseph. Im Alter von 18 Jahren legte sie ein vorläufiges Gelübde ab und verpflichtete sich zur Jungfräulichkeit. In dieser Zeit pflegte und umsorgte sie ihren kranken Vater bis zu dessen Tod am 16. Januar 1874. Sie übernahm auch pastorale und seelsorgerische Aufgaben in ihrer örtlichen Pfarrei und entwickelte den Wunsch, sich einer Ordensgemeinschaft anzuschließen. Am 18. März 1875 trat sie als Schwester Gabriella in den Dritten Orden der Karmeliter ein und schloss sich 1876 ebenfalls dem Dritten Orden des hl. Franziskus (Büßer) an. Am 19. März 1877 legte sie das ewige Ordensgelübde ab. Im gleichen Jahr reiste sie, nach einer überstandenen Erkrankung, gemeinsam mit ihrer Mutter, die kurz nach der Rückkehr verstarb, nach Lourdes, um der Gottesmutter Maria zu danken. Hier erhielt sie die Eingebung, ihr Leben in den Dienst der Armen zu stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Ordensgründung.", "content": "Seit 1875 arbeitete sie im Werk Colombo in Savigliano, welches von Johanna Colombo gegründet worden war. Sie kümmerte sich in dieser sozialen Einrichtung um Waisenkinder und errichtete mit Unterstützung des Kanonikers Luigi Da Vicino ein weiteres Heim für arme Kinder Waisenkinder. Dieses Heim trug den Namen der „Heiligen Familie“, denn Giuseppina war der Meinung, dass die Familie die ursprünglichste Zelle der Gesellschaft darstelle. Schnell entwickelte sich dieses Haus als Zufluchtsort für sozial gescheiterte Kinder, die durch öffentliche Einrichtungen nicht mehr aufgenommen wurden. 1880 bereitete sie sich, mittels einiger Klosteraufenthalte, auf ihre Ordensgründung vor. Die von ihr geleiteten Schwestern sollten sich ganz in den Dienst der Heiligen Familie von Nazareth stellen. Die neue Kongregation nahm den Namen „Schwestern der Heiligen Familie“ an, die Mitglieder gelobten Im April 1881 übernahm Giuseppina Gabriella Bonino das Amt der Oberin, welches sie bis zu ihrem Tode ausübte. Am 8. September 1887 erteilte der Diözesanbischof von Turin der Ordensgemeinschaft die kanonisch-diözesane Genehmigung. Am 6. Oktober 1887 übernahm sie gemeinsam mit elf Mitschwestern das neue Habit und legte unter dem Namen Josefina Gabriela von Jesus ihre Profess ab.", "section_level": 1}, {"title": "Spiritualität.", "content": "1877 erkrankte Giuseppina an einem Rückenmarkstumor, der ihr ohne Narkose entfernt werden konnte. Hier begann ihr spirituelles Leben und sie fuhr aus Dankbarkeit nach Lourdes. An diesem Ort will sie auch von der Heiligen Mutter Gottes die Inspiration erhalten haben sich der Nächstenliebe zu verpflichten. Giuseppina hatte schon als kleines Mädchen die Mutter Gottes verehrt und strebte nun ein Leben im Sinn der Heiligen Familie an. Um ihre geistliches Empfinden zu verstärken hielt sie sich mehrere Male im Wallfahrtsort Loreto auf. Sie verbrachte dort, bei den Loretoschwestern, etwa vier Jahre und errichtete auch dort ein Waisenhaus nach ihren Vorstellungen. Hier in Loreto schöpfte sie aus der Hoffnung und im Glauben an die Ehre Gottes neue Kräfte. Nach ihrem Willen sollten alle, die guten Willen sind, die menschliche Wärme und familiäre Atmosphäre erfahren. Ihre Aufgabe war vom Geist der Opferbereitschaft und der absoluten Hingabe im Dienst der Ärmsten geprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Tod und Seligsprechung.", "content": "Ihre angegriffene Gesundheit führte schon in den frühen Lebenstagen zu einigen körperlichen Beeinträchtigungen. Am 8. Februar 1906 verstarb sie, in Savona im Alter von 62 Jahren an einer Lungenentzündung. In ihrem Testament hatte sie als ihren sehnlichsten Wunsch zum Ausdruck gebracht: Zunächst wurde sie auf dem Stadtfriedhof von Savigliano beigesetzt und am 8. April 1961 kam ihr Leichnam in die Kapelle des Mutterhauses des von ihr gegründeten Frauenordens. Am 26. März 1994 wurde Josefina Gabriela Bonino zur Ehrwürdigen Dienerin Gottes erhoben und am 7. Mai 1995 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Giuseppina Gabriella Bonino (auch \"Josefine Gabriela\"; * 5. September 1843 in Savigliano, Italien; † 8. Februar 1906 in Savona) war eine italienische Ordensschwester und Ordensgründerin der Kongregation „Schwestern von der Heiligen Familie von Savigliano“. Sie wurde am 7. Mai 1995 durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen und erhielt den Beinamen „Patronin der Familien“.", "tgt_summary": null, "id": 1391094} {"src_title": "Medericus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Paul Leo war der jüngste Sohn des Klassischen Philologen Friedrich Leo (1851–1914) und der Cécile geb. Hensel (1858–1928). Die Familien beider Eltern waren jüdischer Herkunft, aber schon seit dem frühen 19. Jahrhundert evangelischer Konfession. Mütterlicherseits war er Urenkel des Aufklärungsphilosophen Moses Mendelssohn und Großneffe des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy. Nach dem Tod des Vaters lebte die Familie in bescheidenen Verhältnissen, die durch die Wirtschaftskrise der Zwanziger Jahre noch verstärkt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Studium in Göttingen, Marburg und Tübingen.", "content": "Nach dem Abitur am Göttinger Gymnasium studierte Paul Leo an der Universität Göttingen zunächst Geschichte, später Theologie. Später wechselte er nach Marburg und Tübingen, wo seine akademischen Lehrer Rudolf Otto, Rudolf Bultmann, Karl Heim und Adolf Schlatter waren. Aus gesundheitlichen Gründen musste er sein Studium mehrmals unterbrechen. 1928 wurde er in Marburg zum Dr. theol. promoviert. In Marburg gründete er mit weiteren jugendbewegten Studenten im November 1918 die reformierte Akademische Vereinigung Marburg neu.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeit als Geistlicher in der Ökumene.", "content": "Nach dem Studium arbeitete Paul Leo als Pastor auf Norderney und ab 1930 in Osnabrück; er beteiligte sich intensiv an der Ökumene. Er nahm an mehreren ökumenischen Tagungen teil, über die er auch zahlreiche Berichte veröffentlichte. Im Herbst 1926 gründete er mit elf weiteren Pastoren die \"Deinenser Konferenz\", der sich zweimal im Jahr zu theologischen Gesprächen traf. Aus dem Kreis, dem auch Otto Piper und Richard Karwehl angehörten, ging 1929 die \"Hannoversche Jungevangelische Konferenz\" hervor. Im Mai 1931 starb Leos erste Frau Anna (geborene Siegert) nach der Geburt ihrer gleichnamigen Tochter, Anna Leo.", "section_level": 2}, {"title": "Unter den Nationalsozialisten.", "content": "Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 beschäftigte sich Leo, der evangelische Pastor jüdischer Herkunft, mit der Frage der Stellung der „Judenchristen“ in Deutschland. Mit Unterstützung des Bischofs August Marahrens entwickelte Leo ein grundlegendes Konzept zu diesem Thema, das er auf Vorträgen in den folgenden Jahren in ganz Deutschland vertrat. Er trat dafür ein, dass Juden und Nichtjuden in der Kirche untrennbar seien und dass Judenhass mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar sei. Seine Position rückte ihn in die Nähe der Bekennenden Kirche. In seiner Denkschrift \"Kirche und Judentum\" (erschienen im Mai 1933) äußerte er sich folgendermaßen: Am 17. August 1935 wurde ihm vom Osnabrücker Oberbürgermeister Erich Gaertner der Zutritt zum Osnabrücker Stadtkrankenhaus untersagt. Dieses Begründete er mit der nichtarischen Abstammung Leo Pauls. Tatsächlich war jedoch nicht die Stadt Träger des Krankenhauses, sondern eine Körperschaft unter Heinrich Fründ, sodass dieses Verbot an sich schon einen Rechtsbruch darstellte. Heinrich Fründ, der alles Politische vom Krankenhaus selber fernhalten wollte, wurde 1938 von den Nationalsozialisten aus dieser Position entfernt. Im März 1938 versetzte die Hannoversche Landeskirche Paul Leo zwangsweise in den Ruhestand. Zum 6. April 1938 verzichtete Leo darauf, seine Pfarrstelle Osnabrück-Haste weiterhin zu betreuen. Anschließend war er im Untergrund als Dozent für Kandidaten der Bekennenden Kirche tätig. In der Pogromnacht (9. November 1938) wurde er verhaftet und ins KZ Buchenwald verschleppt. Nach einigen Wochen Haft, in denen er seelisch und körperlich misshandelt wurde, wurde er gegen Ende Dezember mit der Auflage auf freien Fuß gesetzt, Deutschland innerhalb von zwei Monaten zu verlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Emigration.", "content": "Nachdem am 9. Januar 1939 in der SS-Zeitschrift \"Das Schwarze Korps\" ein Hetzartikel gegen Paul Leo erschienen war, schickte er seine Tochter sofort mit einem Sonderzug für Kinder nach Holland und emigrierte dann selbst in die Niederlande. Dort stieß am 30. August 1939 die Metallbildnerin Eva Dittrich (1901–1998) zu ihm, die er im Sommer 1937 in Hannover kennengelernt hatte, und die mit ihm in die USA emigrieren wollte. Leo selbst erhielt ein Visum für die USA und reiste mit seiner Tochter aus, während Eva Dittrich als ungefährdete deutsche Staatsbürgerin kein Visum erhielt. Sie reiste mit Leos Verwandten (unter anderem mit seinem Bruder, dem Romanisten Ulrich Leo) nach Venezuela.", "section_level": 2}, {"title": "Leben in den USA.", "content": "Paul Leo zog nach seiner Ankunft in New York nach Pittsburgh, wo er den Lehrstuhl für amerikanische Kirchengeschichte am \"Western Theological Seminary\" der presbyterianischen Kirche (heute Pittsburgh Theological Seminary) vertrat. Von seinem Verdienst konnte er sich selbst, seine Tochter und seine Partnerin in Venezuela ernähren. Nach Ablauf des Sommersemesters 1940 reiste er nach Venezuela und ließ sich in einer presbyterianischen Kapelle in Caracas mit Eva Dittrich trauen. Am 5. August 1940 konnte die Familie in die USA einreisen. Paul Leo unterrichtete noch bis 1943 Griechisch am \"Western Theological Seminary\" und wechselte dann zur lutherischen Kirche. Er bekam eine Pfarrstelle in Karnes City (Texas), nach etwa einem Jahr wechselte er an eine Landpfarrstelle in Cave Creek und Crabapple nördlich von Fredericksburg. 1950 erhielt er eine Professur für Neues Testament am \"Wartburg Theological Seminary\" in Dubuque (Iowa), wo er bis zu seinem Tode am 10. Februar 1958 wirkte. Außer seiner Tochter aus erster Ehe, Anne Leo Ellis (* 1931, Kinderbuchautorin), hatte Paul Leo zwei Kinder mit seiner zweiten Frau Eva: Christopher Leo (* 1941, Politikwissenschaftler) und Monica Leo (* 1944, Puppenspielerin).", "section_level": 2}], "src_summary": "Paul Leo (* 9. Januar 1893 in Göttingen; † 10. Februar 1958 in Dubuque, Iowa) war ein deutscher evangelischer Theologe und Geistlicher. Selbst jüdischer Herkunft, setzte er sich während der Zeit des Nationalsozialismus für die verfolgten Juden ein. Nach kurzer KZ-Haft im November und Dezember 1938 emigrierte er 1939 in die USA, wo er zuletzt als Professor für Neues Testament in Dubuque (Iowa) lebte.", "tgt_summary": null, "id": 849238} {"src_title": "Richard Harding Davis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Der im New Yorker Stadtviertel Ridgewood geborene Abner Sibal besuchte bis 1938 die \"Norwalk High School\" in Connecticut und studierte anschließend bis 1943 an der Wesleyan University. Im Jahr 1943 trat er in die US Army ein. Während des Zweiten Weltkrieges war er sowohl im europäischen als auch im pazifischen Raum eingesetzt. Sibal blieb bis zum September 1946 beim Militär. Nach einem anschließenden Jurastudium an der \"St. John’s Law School\" und seiner im Jahr 1949 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er als Jurist zu arbeiten. Zwischen 1951 und 1955 war Sibal Staatsanwalt am städtischen Gericht von Norwalk. In den Jahren 1959 und 1960 fungierte er als juristischer Berater dieser Stadt (\"Corporation Counsel\"). Politisch war Sibal Mitglied der Republikanischen Partei. Von 1956 bis 1960 saß er im Senat von Connecticut; dort führte er ab 1958 die republikanische Fraktion. Zwischen 1952 und 1968 war er Delegierter auf allen regionalen Parteitagen in Connecticut. Im Jahr 1964 nahm er als Delegierter an der Republican National Convention in San Francisco teil. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1960 wurde er im vierten Wahlbezirk von Connecticut in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt. Dort trat er am 3. Januar 1961 die Nachfolge des Demokraten Donald Jay Irwin an, den er bei der Wahl geschlagen hatte. Nach einer Wiederwahl im Jahr 1962 konnte er bis zum 3. Januar 1965 zwei Legislaturperioden im Kongress absolvieren. Diese wurden unter anderem von den Diskussionen um die Bürgerrechtsbewegung und den beginnenden Vietnamkrieg bestimmt. Bei den Wahlen des Jahres 1964 unterlag Sibal seinem Vorgänger Irwin, der somit auch sein Nachfolger im Kongress wurde. Nach dem Ende seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus arbeitete Abner Sibal als Anwalt. Zwischen 1975 und 1978 war er Berater der Gleichberechtigungskommission. Er starb am 27. Januar 2000 in Alexandria.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abner Woodruff Sibal (* 11. April 1921 in Queens, New York; † 27. Januar 2000 in Alexandria, Virginia) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1961 und 1965 vertrat er den Bundesstaat Connecticut im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1071888} {"src_title": "Unst Bus Shelter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Estadio Ciudad de La Plata in La Plata, der Hauptstadt der Provinz Buenos Aires, wurde im Jahre 2003 erbaut. Da der Verein Estudiantes de La Plata immer mehr Zuschauer ins Estadio Jorge Luis Hirschi locken konnte und das nur 20.000 Zuschauer fassende Stadion fast immer ausverkauft war, entschloss man sich bereits Ende der 1990er Jahre, ein neues Stadion in La Plata zu bauen. Nach Ende der Bauphase, die von 1997 bis 2003 dauerte, wurde das Stadion im Jahre 2003 eröffnet. Beim ersten Spiel im neuen Stadion trafen sich die beiden Topvereine von La Plata, Gimnasia y Esgrima de La Plata, und der zukünftige Nutzer der Arena, Estudiantes de La Plata, zu einem Freundschaftsspiel. Als bekannt wurde, dass Argentinien die Copa América 2011 ausrichten würde, wurde das Estadio Ciudad de La Plata als eines von acht Stadien für das Turnier ausgewählt. Aus diesem Grund wurde es im Jahre 2009 vorübergehend geschlossen, sodass kleine Renovierungsarbeiten durchgeführt werden konnten. Unter anderem wurde ein neues Dach für die Arena montiert. Am 17. Februar 2011 wurde das Stadion wieder eröffnet und sechs Tage danach fand die erste Fußball-Partie zwischen Estudiantes und Deportes Tolima im Rahmen eines Gruppenspiels der Copa Libertadores darin statt. Im Jahr 2011 traten die irische Rock-Band U2 (30. März, 2. und 3. April; U2 360° Tour), die amerikanische Rock-Band Pearl Jam (13. November; \"Pearl Jam 20th anniversary tour\") sowie die Sängerin Britney Spears (20. November; Femme-Fatale-Tour) im Estadio Ciudad de La Plata auf. Im Februar 2016 gaben The Rolling Stones hier 3 Konzerte, Zuschauer jeweils ca. 51000.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Estadio Ciudad de La Plata (auch bekannt als Estadio Único) ist ein Fußballstadion in argentinischen Stadt La Plata. Es ist die sportliche Heimat des Fußballvereins Estudiantes de La Plata. Das Estadio Único bietet den Zuschauern 53.000 Plätze, davon 36.000 Sitzplätze. Darin enthalten sind 2.856 Plätze in den 186 V.I.P.-Logen, 440 Business-Sitze, 204 Plätze auf der Pressetribüne und 357 behindertengerechte Plätze. Gelegentlich nutzt auch die Fußballmannschaft des Gimnasia y Esgrima La Plata die Fußballarena.", "tgt_summary": null, "id": 99081} {"src_title": "Denis Dutton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Stadtentwicklung.", "content": "Am 11. Mai 1960 wurde der Verwaltungsbezirk (Circunscrição) Viana mit einer Fläche von 820 km2 geschaffen. Er umfasste den Verwaltungssitz Barra do Cuanza sowie Belas, Boa Vista und Cacuaco. Mit der Verwaltungsreform vom 27. Mai 1965 wurde Viana am 13. Dezember 1965 zum Stadtkreis (Município) erklärt, verlor jedoch Cacuaco. Seit einer weiteren Verwaltungsreform vom 18. Januar 2012 besteht Viana aus einer Gemeinde und sechs Stadtbezirken. Im Jahr 2009 wurden über 3000 Familien von der Ilha de Luanda in den Stadtbezirk Zango zwangsumgesiedelt. Sie wurden in Zelten untergebracht mit dem Versprechen der Regierung, ihnen innerhalb von vier Monaten Häuser zur Verfügung zu stellen. Da die Regierung ihr Versprechen auch nach zehn Jahren nicht eingelöst hat, ist dort ein immer größer anwachsender Musseque aus Blechhütten entstanden. Wegen der Nähe zur Millionenstadt Luanda hat Viana in den letzten Jahren eine sehr starke Zunahme der Bevölkerung und der Industrie erfahren. Insbesondere im Stadtbezirk Zango sind viele neue Wohnhäuser entstanden, wie die 2018 eröffnete Wohnanlage „Zango 8000“ mit 8000 Wohnungen und Einfamilienhäusern oder die Neubausiedlung „Vida Pacífica“ mit rund 2500 Wohnungen. Sie wurde ebenso wie der nahe gelegene neue Flughafen Angola International Airport von der chinesischen Firma China International Fund gebaut, die auch die Eigentümerin der Siedlung ist.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Viana ist ein Kreis (Município) in der Provinz Luanda. Der Kreis setzt sich zusammen aus der Gemeinde (Comuna) Calumbo und den Stadtbezirken (Distritos Urbanos): Die Stadt grenzt im Norden an den Kreis Cacuaco, im Osten an den Kreis Ícolo e Bengo, im Nordwesten an den Kreis Cazenga, im Süden an den Kreis Quiçama und im Westen an die Kreise Kilamba Kiaxi, Talatona und Belas.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohner.", "content": "Auf einer Fläche von 1344 Quadratkilometern ca. 15–30 Kilometer östlich von Luanda leben die etwa 1,9 Millionen Einwohner der Stadt (Schätzung 2019), die durch das Bevölkerungswachstum der ganzen Region zu einer Art Vorort von Luanda geworden ist. Sie weist inzwischen neben den einheimischen Ambundu eine ungewöhnlich starke Konzentration von Ovimbundu auf, die wegen des Bürgerkriegs von 1975–2002 aus dem Zentralhochland weggezogen sind. Es ist auch die Heimat von rund 6000 langfristigen Flüchtlingen, vorwiegend aus der Provinz Shaba in der Demokratischen Republik Kongo. Die Volkszählung 2014 ergab für den Verwaltungskreis Viana eine Bevölkerung von 1,52 Millionen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "In Viana befindet sich die Sonderwirtschaftszone \"Zona Económica Especial\" (ZEE), auch \"Pólo de Desenvolvimento Industrial de Viana\" genannt. In dem größten Industriegebiet Angolas sind über 600 Unternehmen angesiedelt, neben produzierendem Gewerbe, Baumaterialfabriken und Logistikunternehmen auch das Unternehmen Acail, Hersteller von Stahlprodukten und Gasen, der angolanische Erfrischungsgetränke-Marktführer Refriango, der 2016 mit einer Investition von 50 Millionen US-Dollar eine Brauerei der Marke „Tigre“ gründete oder die chinesisch-angolanische Brauerei Lowenda Brewery Company, Unternehmen der Milch- sowie Saftverarbeitung- und verpackung, eine Essigfabrik sowie weitere Lebensmittelverarbeitungsunternehmen. Auf einem Gelände von 14.000 m2 wurde in der Nähe des neuen Flughafens ein Dienstleistungszentrum für Fahrzeuge und Baugeräte eingerichtet. In Viana befindet sich seit 2006 auch der große Markt \"Mercado do Km 30\", auf dem bis zu einem Erlass der Marktverwalters Ende 2018 auch viele Kinder als Verkäufer arbeiteten.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Mit seinem Bahnhof ist der Ort an die Luandabahn angeschlossen, die den Hafen von Luanda mit Malanje verbindet. Im Jahr 2005 wurden die Bahngleise von den Zerstörungen des Bürgerkriegs wieder instand gesetzt. Seitdem gibt es eine stündliche Verbindung in die Hauptstadt. Im Juli 2010 nahm eine zweimal wöchentliche Güterzugverbindung nach Dondo ihren Dienst auf.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In Viana befinden sich die Universidade Agostinho Neto, die \"Universidade Jean Piaget\", das \"Instituto Superior Técnico de Angola\" sowie die Nationale Polizeischule \"Escola Nacional de Polícia de Protecção e Intervenção\".", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "In Viana steht das Estádio dos Santos, erbaut im Jahr 2003. Es hat 17.000 Sitzplätze und wird hauptsächlich für Fußballspiele genutzt. Ursprünglich war es das Heimstadion des Santos Futebol Clube de Angola (Santos FC), ein 2002 in Anlehnung an den brasilianischen FC Santos gegründeter Fußballverein. Der Santos FC gewann 2008 den Landespokal (\"Taça de Angola\") und 2009 den Supercup (\"Supertaça de Angola\"). 2013 beendete er die Saison auf dem letzten Platz des Girabola und stieg in die zweite Liga, dem Gira Angola ab. Unter Mithilfe der NBA wurden vor der Basketball-Afrikameisterschaft 2007 in Viana neue Sportanlagen eröffnet, unter Anwesenheit u. a. des Bürgermeisters von Viana, José Morena, der amerikanischen Botschafterin Cynthia Efird, und der US-amerikanischen Basketballstars Ruth Riley und Sam Perkins.", "section_level": 1}], "src_summary": "Viana ist eine Stadt und ein Município (Verwaltungskreis) in der Metropolregion der angolanischen Hauptstadt Luanda. Viana ist ca. 90 Autominuten von der Innenstadt Luandas entfernt. ", "tgt_summary": null, "id": 1249007} {"src_title": "Hugh Stott Taylor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Elisha Phelps besuchte bis 1800 das Yale College. Nach einem anschließenden Jurastudium an der \"Litchfield Law School\" und seiner 1803 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Simsbury in diesem Beruf zu praktizieren. Gleichzeitig schlug er als Mitglied der Demokratisch-Republikanischen Partei eine politische Laufbahn ein. Zwischen 1807 und 1818 war er mehrfach Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Connecticut. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1818, die in Connecticut staatsweit abgehalten wurden, wurde Phelps für das fünfte Abgeordnetenmandat seines Staates in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt. Dort trat er am 4. März 1819 die Nachfolge von Timothy Pitkin von der Föderalistischen Partei an. Bis zum 3. März 1821 konnte er zunächst nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Im Jahr 1821 wurde Phelps erneut in das Repräsentantenhaus von Connecticut gewählt, dessen Präsident er als Nachfolger von David Plant wurde. Zwischen 1822 und 1824 gehörte er dem Staatssenat an. Nach der Auflösung seiner Partei in den 1820er Jahren schloss sich Elisha Phelps der Fraktion um Präsident John Quincy Adams und der daraus entstandenen National Republican Party an. Als deren Kandidat wurde er bei den Kongresswahlen des Jahres 1824, die wieder staatsweit stattfanden, für das sechste Abgeordnetenmandat in den Kongress gewählt. Nach einer Wiederwahl im Jahr 1826 konnte er zwischen dem 4. März 1825 und dem 3. März 1829 zwei zusammenhängende Legislaturperioden im US-Repräsentantenhaus verbringen, die von den politischen Diskussionen zwischen den Anhängern und Gegnern des späteren Präsidenten Andrew Jackson bestimmt waren. Im Jahr 1828 lehnte Phelps eine erneute Kandidatur ab. Zwischen 1831 und 1837 leitete Phelps als State Comptroller den Rechnungshof von Connecticut. Von 1829 bis 1835 war er nochmals Mitglied im Repräsentantenhaus seines Staates; 1829 war er dessen Präsident. Im Jahr 1835 gehörte er einer Kommission zur Überarbeitung der Staatsgesetze von Connecticut an. Elisha Phelps starb am 6. April 1847 in seinem Geburtsort Simsbury. Er war der Vater von John S. Phelps (1814–1886), der zwischen 1845 und 1863 den Staat Missouri im Kongress vertrat und von 1877 bis 1881 Gouverneur von Missouri war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elisha Phelps (* 16. November 1779 in Simsbury, Hartford County, Connecticut; † 6. April 1847 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1819 und 1821 sowie nochmals von 1825 bis 1829 vertrat er den Bundesstaat Connecticut im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1175033} {"src_title": "Hugh A. Haralson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Poganice liegt in Hinterpommern, etwa 25 Kilometer östlich der Kreisstadt Słupsk (\"Stolp\") an der Lupow (Łupawa) und war der einst bedeutendste Übergang über diesen Fluss. War es bis 1945 die deutsche Reichsstraße 2, die hier den Fluss querte, so ist es heute die polnische Landesstraße 6 (jetzt auch Europastraße 28), die nun hier eine Verbindung von der polnisch-deutschen Grenze bei Kołbaskowo (\"Kolbitzow\") und Stettin bis nach Danzig und weiter bis Pruszcz Gdański (\"Praust\") herstellt. Die nächste Bahnstation ist das neun Kilometer östlich gelegene Potęgowo an der Bahnstrecke von Danzig nach Stargard.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsname.", "content": "Ältere Namensformen sind \"Poganitz\" (1569), \"Pogganitz\" (1595) und \"Pogantze\" (1628).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der historischen Siedlungsform nach ist das ehemalige Gutsdorf Poganice ein kleines Gassendorf. Der König und Pommernherzog Erich I. belehnte 1451 die Familie Grumbkow mit Poganitz, in deren Besitz es bis ins 17. Jahrhundert blieb. Bedeutendste Eigentümer waren der brandenburgische Staatsminister \"Joachim Ernst von Grumbkow\" und der preußische Staatsminister \"Philipp Otto von Grumbkow\". Im 17. Jahrhundert befand sich Poganitz zeitweilig im Besitz der Familie \"Pirch\", deren Eigentum es ab 1706 ständig wurde. Um 1784 hatte Poganitz ein Vorwerk, vier Bauern, vier Kossäten, einen Schulmeister sowie eine Wassermühle – bei insgesamt fünfzehn Feuerstellen. 1804 besaß \"Hans Felix von Pirch\" Poganitz, bevor es dann 1825 in den Besitz der Familien \"Rieck\", \"Post\" und \"Rieck-Eggebert\" überging. Letzter Herr auf Poganitz war von 1931 bis 1945 \"Erich von Rieck-Eggebert\". Im Jahre 1910 zählte Poganitz 225 Einwohner. Ihre Zahl betrug 1933 noch 227 und sank bis 1939 auf 192. Zur Gemeinde Poganitz gehörtendie beiden Ortsteile Ewaldsgrün (polnisch Moskotowo) und Bandemersruh bzw. Monbijou (Będziemierki). Sie war in den Amts- und Standesamtsbezirk Grumbkow (Grąbkowo) eingegliedert – im Amtsgerichtsbereich Stolp und im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Am 7. März 1945 gingen die Einwohner von Poganitz vor den herannahenden sowjetischen Truppen im Treck auf die Flucht und gelangten über Pottangow (Potęgowo), Stojentin (Stowięcino) und Groß Podel (Podole Wielkie) bis an das Lebamoor. Hier jedoch wurden sie von der Roten Armee überrollt. Am 8. März 1945 kam Poganitz kampflos in die Hand der Russen, die hier eine Kommandantur einrichteten und das Gut in ihrer Verwaltung behielten. Im Sommer 1945 kamen Polen und richteten zum 1. September 1945 eine eigene Verwaltung ein. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde – sofern sie nicht bereits geflohen war – nach Westen vertrieben. Aus Poganitz wurde das polnische Poganice, das heute eine Ortschaft in der Gmina Potęgowo im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Słupsk) ist. Mit seinen jetzt 133 Einwohnern gehört Poganice zum Schulzenamt Żochowo (\"Sochow\").", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1945 war die Bevölkerung von Poganitz fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Der Ort gehörte zum Kirchspiel Lupow (heute polnisch: Łupawa) im Kirchenkreis Stolp-Altstadt in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer \"Gerhard Gehlhoff\". Seit 1945 sind die Einwohner von Poganice überwiegend katholischer Konfession. Die Verbindung zum Pfarrdorf ist geblieben, doch gehört die Pfarrei Łupawa (\"Lupow\") nun zum neu gebildeten gleichnamigen Dekanat im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder sind nun der Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (\"Stolp\") in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Schule.", "content": "Bereits um 1784 gab es in Poganitz einen Schulmeister. Im 19. Jahrhundert war die Schule in einem kleinen Wohnhaus untergebracht. 1878 wurde das Chausseehaus frei, das der Einnahme des Straßenzolls gedient hatte, und wurde zur neuen Schule ausgebaut. 1926 kam es zu einem Umbau. In der im Jahre 1932 einstufigen Schule unterrichtete ein Lehrer vierzig Schulkinder. Letzter deutscher Lehrer war \"Walter Bohlmann\", der erst am 1. Mai 1947 aus Poganice ausgewiesen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Poganice (deutsch \"Poganitz\", kasch. \"Pògóńce\") ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Potęgowo (\"Pottangow\") im Powiat Słupski (\"Kreis Stolp\").", "tgt_summary": null, "id": 1537825} {"src_title": "Burg Hohensax", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Laut United States Census Bureau hat die Stadt eine Gesamtfläche von 11,1 km2, wovon 0,2 km2 (1,8 %) auf Wasserflächen fallen. Im westlichen Teil der Stadt liegt der Pigeon Lake, der den See durchfließende Pigeon River mäandriert in Ost-West-Richtung durch das Stadtgebiet. Umgeben wird Clintonville hauptsächlich von Feldern. Nachbarorte von Clintonville sind Embarrass (7,2 km nordöstlich), Bear Creek (12 km südsüdöstlich) und Marion (12,5 km westnordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Green Bay am Michigansee (65,5 km ostsüdöstlich), Appleton (60 km südöstlich), Wisconsins größte Stadt Milwaukee (206 km südsüdöstlich), Chicago in Illinois (355 km in der gleichen Richtung), Wisconsins Hauptstadt Madison (211 km südsüdwestlich), Eau Claire (247 km westlich), die Twin Cities in Minnesota (370 km in der gleichen Richtung), Wausau (91 km nordwestlich), Duluth am Oberen See in Minnesota (452 km in der gleichen Richtung) und Sault Ste. Marie in der kanadischen Provinz Ontario (505 km nordöstlich, gegenüber von Sault Ste. Marie, Michigan).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Straßenverkehr: Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem Clintonville Municipal Airport befindet sich im Südosten des Stadtgebiets ein kleiner Flugplatz. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind der Austin Straubel International Airport von Green Bay (65 km ostsüdöstlich), der Outagamie County Regional Airport bei Appleton (54 km südöstlich) und der Central Wisconsin Airport bei Wausau (83 km westnordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Autoindustrie.", "content": "Die „Four Wheel Drive Auto Company“, bekannter als „Four Wheel Drive“ oder lediglich „FWD“ wurde 1909 in Clintonville als „Badger Four-Wheel Drive Auto Company“ von Otto Zachow und William Besserdich gegründet. Zachow und Besserdich entwickelten 1908 das erste vierradangetriebene Auto, das sogenannte „“. Dessen Erfolg führte zu der Firmengründung. „Badger“ wurde schließlich aus dem Firmennamen im Jahr 1910 entfernt. Seit 1958 trägt die Firme den Namen „FWD Corporation“.", "section_level": 2}, {"title": "Fluglinien.", "content": "Clintonvilles Flughafen ist historisch gesehen die Geburtsstätte der 1944 gegründeten Wisconsin Central Airlines, die zunächst zur North Central Airlines und später zur Republic Airline entwickelt hat. Im Jahr 1986 wurde Republic durch Northwest Orient Airlines gekauft und wurde als Northwest Airlines bekannt. 2008 fusionierte diese mit Delta Air Lines.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Die \"Clintonville Chronicle\" wurden 2009 gegründet.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Clintonville 4559 Menschen in 2002 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 418,3 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 2002 Haushalten lebten statistisch je 2,24 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,6 Prozent Weißen, 0,3 Prozent Afroamerikanern, 1,1 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten sowie 0,9 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,7 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 3,3 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 24,4 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 56,7 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 18,9 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 52,4 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 35.395 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 18.465 USD. 21,4 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clintonville ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Waupaca County im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Im Jahr 2010 hatte Clintonville 4559 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1034202} {"src_title": "John Dunovant", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein entstand im September 1903 unter dem Namen \"FC Germania\" als Vereinigung der beiden Straßenfußballvereine \"FC Deutschland\" und \"FC Columbia\". Schon vier Jahre nach der Gründung war dem Club erstmals der Aufstieg in die höchste Spielstufe, der Nordkreisliga des Süddeutschen Fußballverbandes gelungen, wo man sich aber nur ein Jahr halten konnte. Nach dem Ersten Weltkrieg vereinte sich die Germania mit dem \"Wiesbadener Fußballverein\" zum \"FV Germania\", errang 1919/20 die Rheinkreismeisterschaft und damit die Qualifikation zur als neue höchste Spielklasse gegründeten Kreisliga Nordmain. Die „Waldsträßler“ verdrängten damit sogar kurzzeitig den Lokalrivalen SV Wiesbaden als Nummer Eins der Stadt, im Verlauf der 1920er Jahre rutschten die Germanen jedoch wieder in die Zweitklassigkeit ab. Überhaupt steckte der Fußball in der durch die Besatzungszeit gekennzeichneten Stadt in der Krise. Eine Liaison mit dem SVW, die 1930 zustande kam, hatte vier Jahre später die Abspaltung und Neugründung als \"SC Waldstraße Wiesbaden\" zur Folge, der in den darauf folgenden Jahren so erfolgreich war, dass er 1939/40 kurz vor dem Sprung in die damals höchste Spielklasse, die Gauliga Hessen, stand. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der damit verbundenen Auflösung der Sportvereine wurde noch im Jahr 1945 der Verein als \"SC Germania Wiesbaden\" neu gegründet, ab 1949 trat man dann unter dem heutigen Namen \"SG Germania\" an. Im selben Jahr wurde auch das neue Vereinsheim eröffnet. 1951 stieg die Mannschaft als Meister der Bezirksklasse Wiesbaden in die 2. Amateurliga auf, und zwei weitere Jahre später, 1953, zog man unter Trainer Bernhard Kellerhoff erstmals in die 1. Amateurliga Hessen ein. Ein weiterer Höhepunkt des Aufstiegsjahres war ein Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern, das 13.500 Zuschauer auf das Gelände an der Waldstraße lockte. Erfolgsgarant der Schwarz-Weißen war in dieser Zeit der sogenannte „Kanonensturm“, bestehend aus Willi und Wolfgang Elze, Bruno Müller, Werner Schreiber und Ludwig Lakatos. Bereits im Jahr nach dem Aufstieg erreichte die Germania einen sechsten Rang und zwei Jahre später, 1955/56, lieferte man sich unter Trainer „Teddy“ Debus mit der Spvgg. 03 Neu-Isenburg ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft, das schließlich durch ein 2:3 im direkten Aufeinandertreffen verloren ging. Danach folgten einige Jahre als Fahrstuhlmannschaft zwischen 1. und 2. Amateurliga, bis die Germania Anfang der 1960er Jahre unter Trainer Eugen Csákány wieder zu alter Stärke zurückfand. 1961/62 wieder ins hessische Oberhaus aufgestiegen, traf die Mannschaft erstmals seit 40 Jahren wieder auf den Lokalrivalen SV Wiesbaden und feierte mit einem 4:0 einen fulminanten Sieg. Durch umsichtige Vereinsführung und intensive Nachwuchsarbeit stellten sich bald weitere Erfolge ein. 1965 gewann die Germania durch ein 5:3 über den 1. FC Langen den Hessenpokal, und in der anschließenden ersten Runde des süddeutschen Pokalwettbewerbes scheiterte sie nur knapp mit 1:2 am FSV Frankfurt. Die darauf folgende Saison 1965/66 wurde zur erfolgreichsten der Vereinsgeschichte: Mit 93 Toren durch den Paradesturm um Jupp Schmitz, Jürgen Janitz, Reinhard Meier, Kurt Steinbrenner und Herbert Kautzmann und großem Abstand vor dem Rest des Feldes – Vizemeister SG Westend Frankfurt wurde mit 8:1 geschlagen, Lokalrivale SVW vor 7000 Zuschauern an der Waldstraße mit einem 6:1 nach Hause geschickt – wurde die Germania unter Trainer Otto Tempel Hessenmeister und stieg in die Regionalliga Süd auf. In der damals unter der Bundesliga zweithöchsten Spielstufe musste man die Heimspiele der Runde 1966/67 allerdings im Stadion an der Berliner Straße austragen, da der Rotgrantplatz an der Waldstraße nicht regionalligatauglich war. Mit dem neuen Trainer Hans Schwerdhöfer und verstärkt um den jugoslawischen B-Nationaltorhüter Branko Crnkovic, Ernst-Dieter Schermuly (Borussia Fulda) und Emil März (SpVgg Weisenau) startete die Germania mit einem 2:0 über Schweinfurt 05 und einem 1:1 beim VfR Mannheim zwar verheißungsvoll in die Saison, nach einem 2:4 gegen die Offenbacher Kickers vor 12.000 Zuschauern ging es allerdings bergab. Die Schwarz-Weißen rutschten in den Tabellenkeller und stiegen nach einem 0:6 gegen die SpVgg Fürth im letzten Zweitligaheimspiel vor nur noch 1500 Anhängern schließlich als 17. und Vorletzter ab. Zurück im Amateurlager folgte nach zwei Jahren in der Hessenliga 1969 ein erneuter Abstieg in die Gruppenliga. Die Germania stieg zwar im Jahr darauf wieder in die Amateurliga auf, und die Mannschaft von Spielertrainer Fahrudin Jusufi weckte noch einmal Aufbruchsstimmung an der Waldstraße, doch schon 1973 verabschiedeten sich die Schwarz-Weißen endgültig von der überregionalen Fußballbühne. Abgesehen von einem fünfjährigen Gastspiel in der Landesliga (1983–1988) spielt die SG Germania Wiesbaden seither in den unteren Fußballklassen der Region, zuletzt in der Kreisoberliga Wiesbaden (Stand Saison 2012/13). In den letzten Jahren machte hingegen die Frauenmannschaft der SG Germania von sich reden. Sie wurde in der Saison 2008/09 Hessenmeister und stieg damit in die Regionalliga Süd auf.", "section_level": 1}, {"title": "Spielstätte.", "content": "Als Heimstätte fand die Germania 1910 einen Platz an der Waldstraße im Westen der Stadt, fernab von den Villenvierteln im Norden und Osten Wiesbadens, und ist dort noch heute ansässig. 1949 wurde das alsbald als „Samba-Hütte“ bezeichnete Vereinsheim eröffnet, das Gelände auf eine Kapazität von 9000 Zuschauern ausgebaut (1954) und das Clubhaus bis 1955 zu einer stattlichen Sport- und Kulturstätte erweitert. Der Spiel- und Trainingsbetrieb findet im Stadion an der Waldstraße von März bis Oktober statt, der Verein nutzt auch den Sportplatz am Erlenweg in Wiesbaden-Biebrich.", "section_level": 1}, {"title": "Tischtennis.", "content": "In den 1950er Jahren war die Herrenmannschaft des Germania Wiesbaden in der Tischtennis-Oberliga, der damals höchsten deutschen Spielklasse, vertreten. Um 1954 schloss sich die Tischtennisabteilung des SV Wiesbaden, die von 1950 bis 1953 viermal in Folge deutscher Mannschafts-Vizemeister war, dem Verein Germania Wiesbaden an. \"Wegen Mannschaftsschwierigkeiten\" zog der Verein 1960 die Mannschaft zurück. 1961 trat die Tischtennisabteilung des Vereins ABC Wiesbaden, dessen Herrenteam bis 1960 ebenfalls in der Oberliga vertreten war, zu Germania Wiesbaden über. Heute (2015) spielt die Herrenmannschaft in der Kreisklasse.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die SG Germania Wiesbaden ist ein 1903 gegründeter Fußballverein aus der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Der Verein, der in der Waldstraße im westlichen Teil der Kernstadt zuhause ist, stand zwar von Beginn an stets an im Schatten des lokalen Konkurrenten SV Wiesbaden, etablierte sich aber über viele Jahrzehnte hinweg als Nummer Zwei im Wiesbadener Fußball. Die erfolgreichste Zeit der Germania waren die zehn Jahre zwischen 1963 und 1973, als man sich nicht nur in der hessischen Amateurliga bewähren konnte, sondern 1966/67 ein einjähriges Gastspiel in der Regionalliga Süd, der seinerzeit zweithöchsten Spielstufe in Deutschland, gab. In den 1970er Jahren fiel der Verein in die unteren Klassen zurück. Die Frauenmannschaft der Germania spielte hingegen von 2009 bis 2011 in der dritthöchsten Fußballklasse, der Regionalliga Süd.", "tgt_summary": null, "id": 1793619} {"src_title": "Cory Clouston", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zahhāk in Schāhnāme-Sage V.", "content": "In Firdausīs Epos Schāhnāme wird von der Legende von Dahaka berichtet, wobei die literarische Figur den Namen Zahhāk oder Zohāk, auch Ḍaḥāk oder Ḍuḥāk, bei Rückert Dhohhak, trägt. Zahhāk taucht bereits in Sage IV auf, in der über die Regentschaft des Königs Dschamschid berichtet wird. Zahhāk, der Sohn von Mirdas dem Araber, wird als machthungrig geschildert, was sich Ahriman, der Vertreter des Bösen, zu Nutze macht. In seinen Jugendjahren wird Zahhāk von Ahriman, der sich als sein Freund und Begleiter ausgibt, davon überzeugt, dass er seinen Vater töten solle, um selbst König zu werden. Nachdem Zahhāk seinen Vater getötet hat und selbst König wurde, stellte sich Ahriman Zahhāk als Koch vor, der ihn mit den köstlichsten Speisen versorgen könne. Zahhāk stellte Ahriman als Koch ein und wurde von Ahriman mit herrlichem Essen verwöhnt. Zum Dank gewährte Zahhāk Ahriman einen Wunsch. Der begehrte nur ihn auf die Schultern küssen zu dürfen. Als Zahhāk ihm diesen Wunsch gewährte und Ahriman ihn auf die Schultern küsste, wuchsen ihm zwei Schlangen aus den Schultern. Alle Versuche, die Schlangen zu töten, scheiterten, da sie immer wieder nachwuchsen. Ahriman begegnete Zahhāk von nun an als Arzt. Er erklärte Zahhāk, dass es nur einen Ausweg gebe, sich vor den Schlangen zu schützen, nämlich indem sie täglich mit menschlichen Gehirnen zweier Jünglinge gefüttert würden, anderenfalls würden sie sein Gehirn fressen. Die Kunde, dass Zahhāk als neuer mächtiger Herrscher auftritt, drang bis nach Iran. Dort verweigerten die Prinzen Irans Dschamschid inzwischen die Gefolgschaft, nachdem der von ihnen verlangt hatte, dass sie ihn als Schöpfergott anbeten sollten. Sie stellten ein Heer auf, zogen nach Arabien zu Zahhāk und riefen den Sohn von Mirdas dem Araber als neuen Schah von Iran aus, nicht ahnend, dass sie sich damit einen „Schah im Drachengewand“ zum König erwählt hatten. Friedrich Rückert schildert in seiner Übersetzung von Firdausīs Epos Schāhnāme die Herrschaft Zahhāks wie folgt: Mit der Machtübernahme von Zahhāk in Iran beginnt Firdausī mit der Sage V, in der der Kampf zwischen Zahhāk und Fereydun geschildert wird, aus dem am Ende Fereydun als Sieger hervorgeht. Mit diesem Kampf greift Firdausī wieder das Grundthema des Epos auf, den Kampf zwischen Gut, hier symbolisiert durch Fereydun, und Böse, dargestellt durch Zahhāk. Am Ende siegt das Gute, in dem Fereydun Zahhāk gefangen nimmt. Teil dieser Sage ist auch die Geschichte von \"Kaveh dem Schmied\". Kaveh benutzte seine Schmiedeschürze als Flagge des Aufstandes. Die zur Fahne gewordene Lederschürze Kavehs wird von nun an als \"Derafsche Kâviâni\" (\"Kavehs Flagge\") bezeichnet. Eine mit Juwelen bestickte Version wird später zur Staatsflagge des Sassanidenreiches. Zu Beginn von Sage V berichtet Firdausī, dass Zahhāk die beiden Töchter Dschamschids, \"Schehrnas (Schahnas)\" und \"Arnewas\", zur Frau nimmt, um sich durch die Heirat die dynastische Legitimität zu verschaffen. Zahhāk herrscht von nun an mit Hilfe Ahrimans über tausend Jahre als Schah von Iran. Eines Nachts sieht Zahhāk Fereydūn im Traum. Ferydun fesselt ihn und schleppt ihn zum Berg Damawand. Zahhāk befragt seine Traumdeuter, die ihm erklären, dass Fereydun ihn eines Tages gefangen nehmen und vom Thron stoßen werde. Daraufhin lässt Zahhāk nach Fereydun, dem Sohn von \"Abtin\", der seinerseits von Schah Tahmorath abstammt, suchen. Er findet Abtin und lässt ihn töten. Der Säugling Fereydun wird daraufhin von seiner Mutter \"Firanek\" in den Bergen des Elburs-Gebirges versteckt. Dort wird er von der Kuh \"Birmaj’\" gesäugt und von einem Pflegevater betreut, bis er eines Tages zu seiner Mission aufbricht, um Zahhāk mit der Hilfe \"Kavehs\" dem Schmied gefangen zu nehmen. Er befreit die Töchter Dschamschids, \"Schehrnas\" und \"Arnewas\", und nimmt beide zur Frau. Zahhāk wird, wie es die Traumdeuter vorausgesagt haben, von Fereydun am Berg Damavand an den Fels geschmiedet, um einen langsamen und qualvollen Tod zu erleiden. Mit Fereydun gelangt wieder ein Nachfahre der Kayaniden auf den Thron Irans. Am Ende von Sage V ruft Firdausī ganz im Geiste Zaratustras die Zuhörer auf, sich dem Guten anzuschließen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Zahhāk oder Zahāk (), deutsch auch Sohak, ist ein König in der persischen Mythologie, der als Prototyp jeglicher Tyrannei und Fremdherrschaft gilt. Zahhāk wird im fünften Buch des Schāhnāme, dem iranischen Nationalepos des persischen Dichters Abū ʾl-Qāsim Firdausī (940/41–1020) beschrieben. Das Pahlavi-Wort \"Azdahāg\", auch \"Azhi Dahaka\", bezeichnet im Avesta ursprünglich einen Drachen, dargestellt als dreiköpfiges Ungeheuer, aus dem die arabisierte Form Zahhāk entstand. Nach der Eroberung Irans durch die Araber wurde aus dem Drachen in der Legende \"Dahāk\" bzw. \"Zahāk\", ein (böser) iranischer Herrscher arabischer Abstammung, genannt auch der „Drachenschah“.", "tgt_summary": null, "id": 2473275} {"src_title": "Fictional 15", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Rihannas vorheriges Album \"Good Girl Gone Bad\" (2007) wurde ein kommerzieller Erfolg und erhielt allgemein gute Kritiken von den meisten Musikkritikern. Das Album umfasste fünf Top-Ten-Hits, drei US-Nummer-eins-Hit-Singles, einschließlich der internationalen Durchbruch-Single \"Umbrella\". Im Hinblick auf \"Rated R\" gab es viele Spekulationen darüber, ob einer der Songs auf dem Album von ihrem ehemaligen Freund Chris Brown handeln würde. In einem Interview mit MTV stellte Ne-Yo, welcher schon in der Vergangenheit Songs für Rihanna geschrieben hatte, klar, dass er keinen Song für sie über Brown geschrieben hatte, wegen seiner Freundschaft mit Brown. Der Produzent Chuck Harmony sagte, dass, egal welcher Song als erste Single veröffentlicht wird, die Menschen sofort denken werden, das Lied handle von Brown. In einem Interview mit Marc Malkin bei den MTV Video Music Awards erklärte Ne-Yo, dass die Menschen eine kantigere und wütendere Rihanna auf dem Album erwarten sollen. Später erzählte er der In Touch Weekly, dass das Album definitiv kantigerer wird als die Art wie wir Rihanna gewohnt waren, während er das Album als „befreit“ beschreibt. Akon erklärte anderseits, dass er keine wütende Rihanna will. Mit dem Erfolg ihres letzten Albums wollte Rihanna sicherstellen, dass sie nicht in einen monotonen Ton oder Stimmung fällt. Bei dem \"Justin Timberlake & Friends Konzert in Las Vegas\", sagte Timberlake MTV, dass \"Rated R\" einen ganz neuen Klang besitzt, und dass die neuen Songs nicht nur eine Neuauflage von dem Material sind, welches die Fans auf ihrem letzten Album zu hören bekamen. Nach dem Release der ersten Single \"Russian Roulette\" wurde bewusst, dass die Reaktion der Fans, die den Titel gehört hatten, gemischt waren. Im Februar 2010 sagte Rihanna, dass sie das Album mochte, aber ihr nächstes weniger intensiv wäre: „Ich mag den Boden, den Schmutz von ihr. Aber wenn ich es mit mehr Energie und Up-Tempo-Pop-Platten kombiniere, dann denke ich, dass es eine glückliche „Ehe“ wird. Und das ist der Weg, den wir wahrscheinlich als Nächstes einschlagen werden.“ Auf die Frage, was das wichtigste Lied für sie ist, sagte sie, dass sie nicht ein wichtigstes Lied hat, zu ihren Favoriten gehören aber \"Fire Bomb\" und \"Cold Case Love\". Sie erklärte ferner, dass sie die Songs, die Spaß machen, sehr genieße, darunter \"Rockstar 101\", \"Hard\" und ihre Hit-Single \"Rude Boy\".", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Das Album wurde innerhalb von acht Monaten von März bis November 2009 aufgenommen. Die Aufnahmen fanden in den Milk Studios in Manhattan, New York, den Metropolis Studios in London, den Studios Davout in Paris und den Westlake Recording Studios in Los Angeles statt. Es wurde mit Songwritern wie Chuck Harmony, The-Dream, Christopher „Tricky“ Stewart, Chase & Status sowie Stargate zusammengearbeitet. Es stellte sich später heraus, dass Stargate eine Zusammenarbeit zwischen Rihanna und dem kanadischen Rapper Drake produzierte. Schließlich hat es das Lied aus unbekannten Gründen nicht auf das Album geschafft. Am 19. Oktober 2010 wurde ein Bildband namens \"Rihanna\" veröffentlicht, der die Entstehungsgeschichte von \"Rated R\" zeigt außerdem Ausschnitte ihrer \"Last Girl on Earth Tour\". Rihanna erstellte das Buch zusammen mit dem Art-Director Simon Henwood. Rihanna sagte selber: „Es ist ein Bildband mit Bildern, die die Menschen noch nie zuvor gesehen haben. Es ist wie ein Backstage-Pass, wie ein Modebuch. Es ist eine Schöpfung des \"Rated R\" Albums von Schritt zu Schritt. Es zeigt den ganzen Weg zu dem, was das Album und die Tournee jetzt sind, wie sie geschaffen wurden und wie es dazu kam.“ Das Buch ist als Hardcover- und Taschenbuch erhältlich. Der Titel des Buches sollte eigentlich \"Rihanna: The Last Girl on Earth\" heißen. Man entschied sich später aber doch für nur \"Rihanna\". Es ist nur auf Englisch erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Andy Kellman von Allmusic wies auf die „provokativen“ Inhalte und die Aufmachung des Albums hin, er sprach von „Good girl gone evil“ (etwa: „Gutes Mädchen, das böse geworden ist“), wenn auch einiges „over the top“, übertrieben, sei. Die Bewertung lag bei vier von fünf Sternen.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "\"Rated R\" debütierte auf Platz vier der Billboard-200-Charts mit 181.000 verkauften Exemplaren in der ersten Woche und überragt somit die Verkäufe des vorigen Albums \"Good Girl Gone Bad\" in der Woche der Veröffentlichung. Es erreichte auch Platz eins der Billboards \"Top R&B/Hip-Hop Albums\" Charts, was bislang keinem ihrer Alben gelangte. Am 8. Januar 2010 wurde \"Rated R\" mit Platin für 1.000.000 verkaufte Exemplare ausgezeichnet. Im Vereinigten Königreich stieg das Album auf Platz 16 ein und wurde nach nur vier Tagen mit Gold ausgezeichnet. Bislang verkaufte es sich 300.000-mal und wurde mit Platin ausgezeichnet. Am 1. August war das Album 36 Wochen in den Charts vertreten. Obwohl das Album in Australien nur auf Platz 15 debütierte, wurde das Album in der 2. Woche mit Gold ausgezeichnet, im August mit Platin für über 70.000 verkaufte Exemplare. Mit der Veröffentlichung der dritten Single \"Rude Boy\", stieg \"Rated R\" auf die neue Höchstposition zwölf. In Polen erreichte das Album Platz fünf und wurde mit Gold ausgezeichnet, mit Verkäufen von 20.000 Stück in nur einem Monat, und schlug somit die Verkäufe des Vorgängers, welcher 20.000 Stück in zwei Jahren absetzen konnte. Am 3. Juni 2010 wurde das Album in Griechenland mit Platin für mehr als 10.000 verkaufte Einheiten ausgezeichnet. In Schweden erreichte das Album Platz 19, in Neuseeland Platz 14 und in Finnland Platz 15. Bis zum Mai 2010 wurde \"Rated R\" fast 3.000.000-mal weltweit verkauft. In der Schweiz erreichte das Album Platz eins der Album-Charts und wurde mit Platin ausgezeichnet. In Österreich erreichte es Platz sieben und in Deutschland Platz vier und wurde im letzteren Land mit Gold ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Remix-Edition.", "content": "Außer dem normalen Album wurde eine Remixversion namens \"Rated R: Remixed\" veröffentlicht. Dieses erreichte in den Billboard-200-Charts Rang 158.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rated R (en: für \"„Mit einem R bewertet“\") ist das vierte Studioalbum der Sängerin Rihanna. Es wurde im Jahr 2009 aufgenommen und am 20. November im selben Jahr unter ihrem Label Def Jam Recordings veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 1503733} {"src_title": "Darryl Laplante", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte von LibreOffice und der Document Foundation begann mit der Veröffentlichung der ersten Beta-Version des Office-Pakets am 28. September 2010. Die Ursachen für die Abspaltung vom OpenOffice.org-Projekt und damit die Vorgeschichte reichen jedoch bis in das Jahr 1999 zurück. LibreOffice sieht sich als eine legitime Fortführung von OpenOffice.org. Da OpenOffice.org seinerseits eine offizielle Abspaltung von StarOffice (zwischenzeitlich Oracle Open Office) darstellt, wird auch deren Geschichte als Teil des LibreOffice-Projekts verstanden.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nachdem 1999 das ursprüngliche Unternehmen hinter dem Projekt, Star Division, von Sun Microsystems übernommen worden war, wurden im darauf folgenden Jahr die Quellen des proprietären StarOffice freigegeben: OpenOffice.org entstand. Im Zuge dieser Freigabe regte Sun Microsystems bereits im Jahr 2000 die Gründung einer Stiftung an. Das Ziel hinter diesem Vorhaben hat sich mit der Gründung der Document Foundation nicht verändert: Die Entwicklung des Office-Pakets soll unabhängig von Firmeninteressen weitergeführt", "section_level": 2}, {"title": "Abspaltung von Oracle.", "content": "Die Abspaltung und unabhängige Weiterführung des Office-Pakets wurde möglich, da OpenOffice.org als freie Software entwickelt wurde. Anders als bei der Software selbst besaß Oracle am Namen „OpenOffice.org“ das ausschließliche Verwendungsrecht. Die Weiterführung des Projekts unter dem Namen OpenOffice.org erforderte die Zustimmung von Oracle. Oracle entschied, die Namensrechte nicht an die neu gegründete Document Foundation zu übergeben, und strebte die Auflösung bestehender Verflechtungen beider Projekte an. Dies erzwang die Fortentwicklung unter dem neuen Namen \"LibreOffice.\" Dieser ist ein Hybridwort aus \"libre,\" dem spanischen und französischen Wort für", "section_level": 2}, {"title": "Oracles Rückzug.", "content": "Im April 2011 erklärte Oracle, dass das OpenOffice.org-Projekt der Open-Source-Community bzw. der Apache Software Foundation übergeben werden solle. Da die Community bereits nahezu vollständig zu LibreOffice abgewandert war, kam dies einer Einstellung von OpenOffice.org", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nutzer im Zeitverlauf.", "content": "Die Abbildung zeigt die weltweite Anzahl der LibreOffice-Nutzer von 2011 bis 2018 in Millionen. Einzelnachweise sind im Text vorhanden. 2011: LibreOffice wurde nach Angaben der Document Foundation in der ersten Woche nach Start des Projekts 350.000 Mal heruntergeladen. Sechs Monate nach Start des Projekts stieg die Zahl der Downloads auf 1,3 Millionen, Downloads über andere Webseiten und die Paketverwaltung von Linux-Distributionen nicht mitgezählt. Zum ersten „Geburtstag“ von LibreOffice im September 2011 konnte das Projekt bereits über 6 Millionen Downloads verzeichnen. Allein im September 2011 wurde das Office-Paket 900.000 Mal heruntergeladen, wofür 81 Spiegelserver zur Verfügung standen. Hinzu kommen geschätzte 1,5", "section_level": 3}, {"title": "Marktanteil.", "content": "OpenOffice, der Vorläufer von LibreOffice, und Derivate davon hatten im Jahr 2010 laut einer Studie von Webmasterpro.de einen Marktanteil unter deutschsprachigen", "section_level": 3}, {"title": "Nutzung in Unternehmen.", "content": "Auch die ersten größeren Unternehmen erklärten ihre Absicht, künftig auf LibreOffice zu setzen. So wechselten beispielsweise die Kopenhagener Krankenhäuser und das dänische Verkehrsministerium zu LibreOffice. Die Verwaltung der französischen Region Île-de-France gab im Oktober 2011 bekannt, 800.000 USB-Sticks, welche LibreOffice und andere freie Software beinhalten sollen, an Studenten verschenken zu wollen.", "section_level": 3}, {"title": "The Document Foundation.", "content": "Die maßgebliche Entwicklung und Pflege von LibreOffice leistet die am 28. September 2010 gegründete gemeinnützige Organisation \"The Document Foundation\" (Abkürzung: TDF). Sie fördert und koordiniert die Weiterentwicklung des Office-Pakets und beteiligt sich an der Weiterentwicklung des offenen Dateiformatstandards \"OpenDocument\" bei der OASIS. Die Document Foundation bekennt sich dabei zu freier Software und bewirbt so auch keine proprietären Zusatzmodule oder ähnliches. Sie ist meritokratisch organisiert und verpflichtet sich zur vollkommenen Transparenz. Sie möchte auf die zehnjährige Geschichte des OpenOffice.org-Projekts in der Überzeugung aufbauen, dass nur eine unabhängige Stiftung sowohl den Entwicklern die bestmöglichen Voraussetzungen als auch den Benutzern ein exzellentes Produkt bieten könne. Bis 2012 handelte es sich bei \"The Document Foundation\" nicht um eine rechtsgültig gegründete Stiftung. Vielmehr wurde die „Foundation“ bis zur Gründung einer Stiftung nach deutschem Recht von Mitgliedern des Vereins \"Freies Office Deutschland e. V.\" getragen. Dass Oracle im April 2011 erklärte, jegliche kommerziellen Interessen am OpenOffice.org-Projekt aufzugeben, und das Projekt Anfang Juni 2011 an die Apache Software Foundation übergab, ändere nach Verlautbarungen der Stiftung nichts an ihrem Vorhaben. Sie zeigte sich im Gegenteil eher enttäuscht darüber, dass Oracle die Chance nicht genutzt habe, beide Projekte wieder zu vereinen. Sie betonte nochmals, dass die Stiftung jederzeit für neue Mitglieder offen stehe und einer Wiedervereinigung positiv gegenüberstehen würde, dennoch würden formale Differenzen zwischen der Document Foundation und der Apache Software Foundation das erschweren. Bereits kurze Zeit später, Mitte Juni 2011, besetzte die Document Foundation ihr \"Advisory Board\" (Beirat). Besonderes Augenmerk wurde dabei auf Herstellerunabhängigkeit gelegt, sind in ihm doch alle Sponsoren unabhängig von ihrem Beitrag jeweils mit einem Sitz vertreten. Zu den Mitgliedern zählen Google, SUSE, Red Hat, Novell, Intel, die Vereine Freies Office Deutschland e. V. und Software in the Public Interest (SPI) sowie die Free Software Foundation. Am 1. Februar 2012 teilte \"The Document Foundation\" mit, dass sie eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts in Berlin gründen wolle. Die hierdurch entstehende Rechtssicherheit stelle die langfristige Weiterentwicklung der Community und der Software sicher. Als Vorstandsvorsitzender der neuen Stiftung fungierte Florian Effenberger, als Stifter trat der Verein Freies Office Deutschland e. V. (früher OpenOffice.org Deutschland e. V.) auf. Am 17. Februar 2012 wurde die Stiftung in Berlin von der Stiftungsaufsicht anerkannt. Im Februar 2014 übernahm Thorsten Behrens den Vorsitz.", "section_level": 2}, {"title": "Unterstützer und Kooperationen.", "content": "Die Stiftung arbeitet eng mit anderen Organisationen der ehemaligen OpenOffice.org-Gemeinde wie dem deutschen \"Freies Office Deutschland e. V.\" und dem brasilianischen BrOffice.org zusammen und erhält Unterstützung von Projekten wie NeoOffice, von Organisationen wie der Free Software Foundation, der Gnome Foundation und der Open Source Initiative und von Firmen wie Google. Die Linux-Distributoren Canonical (Ubuntu), SUSE (openSUSE, SUSE Linux Enterprise Desktop, zur Zeit der Verlautbarung noch unter dem Dach von Novell) und Red Hat (Fedora, Red Hat Enterprise Linux) haben neben ihrer Unterstützung auch die Aufnahme von LibreOffice in die nächsten Versionen ihrer Betriebssysteme zugesagt. Auch die Regierungen verschiedener Länder, darunter", "section_level": 2}, {"title": "Konferenzen.", "content": "In Anlehnung an die jährlich stattfindenden OpenOffice.org-Konferenzen veranstaltet die", "section_level": 2}, {"title": "Ziele.", "content": "In ihrem „Manifest fürs nächste Jahrzehnt“ definiert die Document Foundation die ihrer Arbeit zugrunde liegenden Werte und Ziele. So verpflichtet sie sich dazu, ihren Beitrag zur Überwindung der digitalen Kluft beizutragen, indem sie jedermann den Zugang zu einem kostenlosen Office-Paket ermöglicht. Das bestehende „Monopol der Anbieter von Büro-Software“, gemeint ist das Quasi-Monopol von Microsoft Office, wird abgelehnt, da dieses „de facto eine Steuer auf elektronische freie Meinungsäußerung“ bedeute. Die Vielfalt der Muttersprachen soll gefördert", "section_level": 2}, {"title": "Das Office-Paket.", "content": "OpenOffice.org wurde, insbesondere in den meisten Linux-Distributionen, sukzessiv durch LibreOffice ersetzt. So setzen Ubuntu ab Version 11.04, Fedora ab Version 15, openSUSE ab Version 11.4 und Linux Mint ab Version 11 auf LibreOffice. Das Debian-Projekt geht noch einen Schritt weiter und ersetzt auch bereits bestehende OpenOffice.org-Installationen in Debian 7.0 automatisch, in Debian 6.0 mit Hilfe eines für den Benutzer verfügbaren Backports, durch LibreOffice. Mit Version 6.3 von Oracle Linux liefert auch Oracle LibreOffice als festen Bestandteil der eigenen Linux-Distribution aus. Die Document Foundation arbeitet an einer stetigen Verbesserung der Unterstützung von LibreOffice. So wurde im Februar 2012 die Plattform \"Ask LibreOffice\" eröffnet, an die sich Anwender bei Problemen wenden können, um von anderen Benutzern Hilfe zu erhalten. Das zunächst nur in englischer Sprache verfügbare Angebot ist inzwischen auch auf Deutsch verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen und Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kompatibilität zu OpenOffice.", "content": "Da LibreOffice eine Abspaltung von OpenOffice.org darstellt, waren die Funktionen und Eigenschaften der Office-Pakete zunächst im Wesentlichen identisch. Zu Beginn des Projekts erschien unwahrscheinlich, dass Neuerungen in OpenOffice.org aufgenommen werden, die im Rahmen des LibreOffice-Projekts entwickelt wurden. Der Grund waren lizenzrechtliche Erwägungen im Zusammenhang mit der zu dieser Zeit von Oracle vertriebenen, kommerziellen Variante von OpenOffice.org, StarOffice. Im Gegenzug standen einer Aufnahme von Neuerungen in LibreOffice, die im Rahmen des OpenOffice.org-Projekts entwickelt wurden, nichts entgegen \"(→ siehe auch: Abschnitt „Rechtliches“).\" Durch die Übergabe des OpenOffice.org-Projekts an die Apache Software Foundation und die Umbenennung des Office-Pakets in Apache OpenOffice wurden diese lizenzrechtlichen Probleme nur teilweise aus dem Weg geräumt. Während eine Codeübernahme von Apache OpenOffice zu LibreOffice", "section_level": 3}, {"title": "Module und Erweiterungen.", "content": "LibreOffice ist, wie auch OpenOffice.org, modular aufgebaut und besteht anwenderseitig aus sechs Einzelprogrammen, die allerdings nur gemeinsam installiert werden können. Diese Komponenten können unabhängig voneinander installiert und verwendet werden, dem Konzept des Gesamtpakets folgend. Um unnötigen Mehraufwand zu vermeiden, werden verschiedene Funktionen, wie beispielsweise die Rechtschreibprüfung und der Thesaurus, in mehreren Komponenten verwendet. Durch diesen modularen Aufbau ist es außerdem möglich, Plug-ins und Vorlagen Dritter zu installieren und zu verwenden. Die Möglichkeiten sind dabei kaum begrenzt und reichen von simplen Dokumentvorlagen über zusätzliche Cliparts bis hin zu komplexen Erweiterungen des Funktionsumfangs. Da die Installation von Zusätzen aus nicht vertrauenswürdigen", "section_level": 3}, {"title": "Unterstützte Plattformen.", "content": "LibreOffice steht für die Betriebssysteme \"Windows\" (ab \"XP\"), \"Linux\" (ab Kernel 2.6.18) und \"macOS\" (ab Version 10.4) zur Verfügung. Microsoft Windows 2000 wird ab der Version 4.0, XP und Vista ab der Version 6.0 von LibreOffice nicht mehr unterstützt. Zum Betrieb von LibreOffice 3.x unter Microsoft Windows 2000 wird der Windows Installer in Version 3.1 oder höher benötigt. Die Linux-Version benötigt mehrere Pakete und Bibliotheken Dritter, die bei der Mehrzahl der Distributionen ab Erscheinungsdatum Anfang 2007 enthalten sind. Anfang 2015 wurde ein", "section_level": 2}, {"title": "LibreOffice Online.", "content": "LibreOffice Online ist die Ausführung von LibreOffice als Online-Office. Es handelt sich dabei um eine Webapp, welche auf einem Server installiert wird und die Benutzer mit einem Webbrowser nutzen", "section_level": 2}, {"title": "Portable Ausgabe.", "content": "Unter Windows legt die Installation von LibreOffice wie auch bei anderen Programmen üblich auf der Partition C: programm- und nutzerspezifische Daten ab, was den Einsatz auf mehreren Rechnern mit Wechseldatenträgern (beispielsweise USB-Sticks oder Speicherkarten) oder auf mehreren Windows-Installationen im selben Rechner erschwert.", "section_level": 2}, {"title": "LibreOffice-Box.", "content": "Im Herbst 2010 wurde erstmals die \"LibreOffice-Box\" veröffentlicht. Das von der Document Foundation offiziell unterstützte Projekt stammte vom Verein \"Freies Office Deutschland e. V.\" (vormals \"OpenOffice.org Deutschland e. V.\"), der zuvor die vergleichbare \"OpenOffice.org PrOOo-Box\" anbot. Die LibreOffice-Box ist eine DVD, die – neben der Java-Laufzeitumgebung und jeweils aktuellen Version von LibreOffice", "section_level": 2}, {"title": "LibreOffice Impress Remote.", "content": "Mit der Version 4.0 wurde die LibreOffice Impress Remote eingeführt, mit der Präsentationen per Bluetooth oder WLAN", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Bereits zum Start der Document Foundation am 28. September 2010 erschien die erste Beta-Version 3.2.99.1. Während zu diesem Zeitpunkt lediglich 20 Personen an der Entwicklung des Office-Pakets arbeiteten, ist diese Zahl bei der Veröffentlichung der stabilen Version 3.3 bereits auf über 100 gestiegen. Zwei Monate später stieg die Zahl der Entwickler auf 150. Ein Jahr nach Gründung, im September 2011, zählte das Projekt 270 Entwickler und nochmal so viele Übersetzer. Im Jahr 2011 wuchs die Entwickleranzahl nahezu linear und stieg zum Januar 2012 auf 390 Entwickler. Die Mehrzahl dieser ist ehrenamtlich für das Projekt tätig, einige der im Projekt engagierten Unternehmen richten aber auch Mitarbeiterteams ein, die die LibreOffice-Entwicklung vorantreiben sollen. Zum ersten Geburtstag des Projekts im September 2011 wurde die Codebasis von LibreOffice analysiert. So waren zu diesem Zeitpunkt nur noch 20 Prozent des Codes direkt auf OpenOffice.org zurückzuführen, 25 Prozent entfielen auf ehrenamtliche Entwickler und die verbleibenden 55 Prozent wurden von verschiedenen Unternehmen beigesteuert. Dabei wurden 25 Prozent der Codebasis von SUSE-Mitarbeitern und weitere 20 Prozent von Red Hat entwickelt. In den 18 Monaten seit der Abspaltung von OpenOffice.org haben ungefähr 80 Entwickler pro Monat an über 30.000 Codebeiträgen gearbeitet. Ein Vergleich von LibreOffice und OpenOffice im März 2014 ergab, dass LibreOffice sowohl bei der Häufigkeit der Updates als auch bei Zahl der Entwickler und eingereichten Changesets weit vor OpenOffice liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungszyklen und Qualitätsmanagement.", "content": "Das Projekt hält den im Umfeld der freien Software üblichen sechsmonatigen Veröffentlichungszyklus im März und September seit Beginn ein. Da insbesondere von Linux-Distributoren Vorlaufzeiten erwünscht sind, sieht die Planung Veröffentlichungen jeweils einen Monat früher, im Februar und August eines jeden Jahres vor. Stabilitätsaktualisierungen, welche in der Regel ausschließlich Fehlerkorrekturen enthalten, sollen, sofern notwendig, in ungefähr monatlichen Abständen erscheinen. Da ein Entwicklungszweig ein Jahr lang mit derartigen Aktualisierungen versorgt werden soll, werden folglich vom Projekt der jeweils aktuelle und der vorausgehende Entwicklungszweig unterstützt. Das Qualitätsmanagement der Document Foundation hat erheblich Einfluss darauf, wem welche Veröffentlichung empfohlen wird. Die Versionen werden in die Kategorien „Developer“, „Bleeding Edge“, „Stable“, „Very Stable“ und „Rock Solid“ eingeteilt. Selbstkompilierte Versionen, Nightly Builds, Vorschauversionen und Freigabekandidaten", "section_level": 2}, {"title": "Versionen und Versionsgeschichte.", "content": "LibreOffice knüpft bei der Vergabe seiner Versionsnummern direkt an OpenOffice.org an. Die erste stabile Veröffentlichung lautete daher 3.3.0 und wird vom Projekt als Nachfolger von OpenOffice.org 3.2.1 betrachtet.", "section_level": 2}, {"title": "„Fresh“ (neueste Version) und „Still“ (stabile Version).", "content": "Neben den Entwicklerversionen gibt es seit März 2014 und Version 4.2.2 zu jedem Zeitpunkt zwei wichtige veröffentlichte Versionen von LibreOffice: „Fresh“, die", "section_level": 3}, {"title": "Erste Version: LibreOffice 3.3.", "content": "LibreOffice 3.3 basiert auf OpenOffice.org 3.3, dessen Codebasis gesichtet und überarbeitet wurde. Die Import-, Öffnen- und Speicherfunktionen wurden verbessert, so ist in allen Programmen des Office-Pakets das Öffnen und Speichern von Dokumenten als einzelnes XML-Dokument möglich. Der Druckdialog wurde überarbeitet und soll dem Benutzer einen übersichtlicheren und schnelleren Zugriff auf die wesentlichen Funktionen bieten. Auf Linux-Systemen ist das Java Media Framework zum Abspielen von Musik und Filmen nicht mehr erforderlich. Der Import von PDF-Dokumenten ist nun möglich. Diese werden in Draw geöffnet und können dort bearbeitet und wieder gespeichert werden. Eine Integration in Dokumente ist als OLE-Objekt in jedem Programm des Office-Pakets möglich. Zur Standardinstallation wurden verschiedene Plug-ins hinzugefügt, die den Funktionsumfang von LibreOffice erweitern. Die grafische Benutzeroberfläche hat Detailverbesserungen erhalten und ist in 19 zusätzlichen Sprachen verfügbar. Mit Veröffentlichung der Version 3.3.1 erhielt", "section_level": 3}, {"title": "Weitere 3.x-Versionen.", "content": "Die folgenden Versionen von LibreOffice zielten nicht auf große Änderungen, sondern kleine inkrementelle Verbesserungen hinsichtlich Schnelligkeit, geringeren Verbrauchs von Systemressourcen, Stabilität, Fehlerfreiheit, Kompatibilität und neuer Funktionalität. Ein weiteres wichtiges Ziel war die Aufarbeitung des Quelltextes, um diesen für neue Programmierer einfacher verständlich und bearbeitbar zu machen. Im Zuge dieser Aufarbeitung wurde viel unbenutzter Quelltext entfernt und die Implementierung automatisierter Tests vorangetrieben. Darüber hinaus wurden Abhängigkeiten von anderen Programmen, insbesondere Java, reduziert. Bei der Entwicklung von LibreOffice 3.4 wurde das Hauptaugenmerk auf Stabilität gelegt. So finden sich zwar auch zahlreiche Neuerungen in dieser neuen Hauptversion („major release“), die Großzahl der Änderungen entfällt aber auf Verbesserungen der Stabilität und Geschwindigkeit. So arbeitet LibreOffice unter Linux schneller und verbessert die Textdarstellung, wurde entschlackt und nimmt auf allen Plattformen weniger Arbeitsspeicher in Anspruch. Die Graphite-Engine wurde neu geschrieben, wodurch sie neben einer höheren Stabilität auch zehnmal schneller arbeiten soll. Die Unterstützung spezieller internationaler Schriftarten, unter anderem Rechts-nach-Links-Schriftarten wurde verbessert. Neben der altbekannten Suchfunktion wurde eine Suchleiste, wie auch", "section_level": 3}, {"title": "4.x-Versionen.", "content": "LibreOffice 4.0 bringt wie die vorigen Versionen eine Reihe kleiner Neuerungen und einige Verbesserungen in der Kompatibilität mit verschiedenen Formaten, insbesondere dem DOCX-Format. Einige dieser Verbesserungen wurden aus der Lotus-Suite importiert, deren Quelltext IBM an Apache OpenOffice gespendet hat. Die bedeutendsten Änderungen, die zur Begründung des Versionssprungs angeführt werden, sind allerdings nicht für Nutzer offensichtlich. So wurde die Relizenzierung des Quelltextes abgeschlossen, der nun vollständig unter der GPL 3 und folgenden Versionen, der LGPL 3 und folgenden Versionen sowie", "section_level": 3}, {"title": "5.x-Versionen.", "content": "Die Hauptversion 4.5 wurde im April 2015 in „Version 5.0“ umbenannt., weil LibreOffice 5 unter Android Texte nicht nur anschauen (wie seit Mai 2015", "section_level": 3}, {"title": "6.x-Versionen.", "content": "Die für die erste Hälfte des Jahres 2018 geplante Hauptversion 5.5 wurde im Juni 2017 in „Version 6.0“ umbenannt. Gründe dafür waren wohl Veränderungen in der Markenpolitik und der Benutzeroberfläche (schließlich erschienen mehrere neue Versionen des Menübandes „LibreOffice Ribbon UI“). Die erste Version 6.0.0 wurde am 31. Januar 2018 veröffentlicht. Die Distribution Ubuntu machte in ihrer im April 2018 erschienenen Version mit langfristiger Unterstützung (18.04 LTS) den Sprung zu LibreOffice 6, was den Umstieg auf LibreOffice 6 ab April 2018 beschleunigte. Windows XP und Vista werden ab der LibreOffice-Version 6.0.0 nicht mehr unterstützt.", "section_level": 3}, {"title": "Rechtliche Entwicklungsgeschichte.", "content": "LibreOffice ist, wie auch OpenOffice.org, freie Software. Vor der Übertragung des OpenOffice.org-Projekts an die Apache Software Foundation wurde OpenOffice.org unter der GNU Lesser General Public License (LGPL) in Version 3 veröffentlicht. Die dem Benutzer häufig eingeräumte Möglichkeit, eine neuere Version der Lizenz zu nutzen, bestand nicht. Das galt folglich zunächst auch für LibreOffice. Durch die Übertragung von OpenOffice.org an die Apache Software Foundation ist der Programmcode auch unter der hauseigenen Lizenz, der Apache-Lizenz, erhältlich. Diese erlaubt sowohl eine nahezu bedingungslose Weiternutzung als auch eine Wiederveröffentlichung unter vollkommen anderen Bedingungen. Da die Document Foundation freie Softwarelizenzen mit Copyleft bevorzugt und die Apache-Lizenz ein derartiges Lizenzmodell ermöglicht, ist LibreOffice unter der LGPL in Version 3 oder neuer und der Mozilla Public License (MPL) in Version 1.1 oder neuer mehrfachlizenziert. Sowohl bei LibreOffice als auch bei OpenOffice.org werden dem Anwender die aus dieser Lizenzierung entstehenden Freiheiten uneingeschränkt zugestanden. Vor der Übertragung des OpenOffice.org-Projekts an die Apache Software Foundation wurden beteiligte Entwickler, anders als bei LibreOffice, mit Bestimmungen konfrontiert, die ihre Rechte einschränken. Oracle verfolgte, wie auch schon Sun Microsystems seit Bestehen des Projekts, bei der Entwicklung von OpenOffice.org das Ziel, die urheberrechtlichen Verwertungsrechte zu erhalten. Um das zu realisieren, musste jeder Entwickler, der eine Verbesserung einbringen wollte, das \"Sun Microsystems Inc. Contributor Agreement\" unterschreiben. Die Wirkung dieser Vereinbarung war unter anderem, dass Oracle das Recht zugesprochen wurde, die Lizenz, unter der die eingebrachten Verbesserungen veröffentlicht werden, zu wählen. Erst dadurch war es Oracle möglich, in OpenOffice.org eingebrachte Änderung zurück in ihr kostenpflichtiges, proprietäres Office-Paket StarOffice fließen zu lassen. Die Vereinbarung ging jedoch noch weiter und sprach alle urheberrechtlichen Rechte des Entwicklers auch Oracle zu – es entstand eine „gemeinsame Urheberschaft“. Die Vereinbarung wurde insbesondere auch deshalb kritisiert, da diese gemeinsame Urheberschaft erlosch, sobald eine Änderung an der eingebrachten Verbesserung vorgenommen wurde. Konkret bedeutete dies, dass eine gemeinsame Urheberschaft nur so lange bestand, wie die eingebrachte Verbesserung unverändert blieb – wurde sie verändert, verlor der ursprüngliche Entwickler seine Rechte. Die Vereinbarung war in diesem Fall mit einer Übertragung jeglicher Urheberrechte gleichbedeutend. Oracle wurde mit dieser Vereinbarung auch das Recht zugesprochen, gewerbliche Schutzrechte (Patente, Gebrauchsmuster, Geschmacksmuster, Marken usw.) anzumelden und in Anspruch zu nehmen sowie das dafür notwendige Eigentum geltend zu machen. Anders als bei OpenOffice.org brauchten Entwickler, die ihre Verbesserungen LibreOffice zur Verfügung stellen möchten, nie derartige Vereinbarungen zu unterzeichnen. Sie blieben dadurch alleinige Inhaber des Urheberrechts. Seit der Übertragung des OpenOffice.org-Projekts an die Apache Software Foundation gilt das entsprechend auch bei OpenOffice.org. Dennoch seien laut der Document Foundation gerade diese rechtlichen Aspekte ausschlaggebend dafür gewesen, dass sich schnell nach Gründung des Projekts weit mehr Entwickler LibreOffice zuwandten, als es jemals zuvor bei OpenOffice.org der Fall gewesen sei.", "section_level": 2}], "src_summary": "LibreOffice [] (Abkürzungen LibO oder LO) ist eine freie Zusammenstellung typischer Standardsoftware für Bürotätigkeiten (Office-Paket). Zu LibreOffice gehören Programme für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation und zum Erstellen von Zeichnungen. Ein Datenbankmanagementsystem und ein Formeleditor sind ebenfalls enthalten. ", "tgt_summary": null, "id": 1362743} {"src_title": "Virtual Engineering", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im November 1991 beschlossen das Kirklees Metropolitan Council und die Vereine Huddersfield Town und die Huddersfield Giants die Gründung eines Konsortiums zum Bau eines neuen Stadionkomplexes mit vielseitigen Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten in Huddersfield. Während der Planungsphase trug das Projekt den Namen \"Kirklees Stadium\". Im Jahr 1994 fand die Einweihung des \"Alfred McAlpine Stadium\", nach dem errichtenden Bauunternehmen des Stadions, statt. Dieser Vertrag über den Namen endete im Jahr 2004, da die Baufirma den Vertrag nicht verlängern wollte. Neuer Inhaber der Namensrechte wurde am 31. Juli 2004 \"Galpharm International\", der größte Lieferant von rezeptfreien Medikamenten im Vereinigten Königreich. Am 19. Juli 2012 wurde bekannt, dass die Brauerei Heineken das Namensrecht am Stadion erworben hat. Seit dem 1. August trägt die Heimat der \"Terriers\" und der \"Giants\" den Namen \"John Smith’s Stadium\" nach der zu Heineken gehörigen \"John Smith’s Brewery\". Der Vertrag hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Anfangs waren nur die zwei Ränge längs des Spielfeldes fertiggestellt, die dritte Tribüne im Süden wurde vier Monate später eingeweiht. Der Bau des vierten Rangs begann 1996 und wurde 1997 abgeschlossen. Das Spielfeld besitzt eine Rasenheizung. Die Gästefans sind auf dem \"John Smith’s Stand\" untergebracht. Die Optik des Stadions wird von den halbkreisförmigen Tribünen und der bogenförmigen Dachkonstruktion bestimmt. Aufgehängt an Stahlgerüstbögen, die zu massiven Beton-Pfeilern in den Stadionecken führen und auf ihnen thronen. Aus den Dachstützen in den Ecken ragen auch die Masten der Flutlichtanlage heraus. Das Stadion bekam 1995 den \"RIBA Building of the Year Award\" verliehen. Zu dem Komplex gehört darüber hinaus u. a. der \"Stadium Health & Fitness Complex\", die Freizeitanlage \"The Zone\", ein Geschäfts- und Konferenzzentrum, eine Golf-Driving-Range mit 30 Plätzen, ein Golf-Superstore mit 1.500 Quadratmetern Fläche, ein Kino mit neun Kinosälen (mit insgesamt 2.000 Plätzen) sowie Restaurants und Bars.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Nutzung.", "content": "Am 14. Oktober 1999 fand in der Sportstätte ein Spiel der Rugby-Union-Weltmeisterschaft statt. Es traten die Mannschaften von Neuseeland und Italien aufeinander. Am Ende kam es zu einem klaren 101:3-Erfolg für die Neuseeländer. Des Weiteren gab es noch drei Qualifikationsspiele zu der Rugby-Union-WM 1999. Das John Smith’s Stadium ist auch Veranstaltungsort für Konzerte. So traten z. B. The Beautiful South, R.E.M., Bon Jovi, Elton John, Bryan Adams, Blue oder The Eagles auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das John Smith’s Stadium, früher Kirklees Stadium, ist ein Fußballstadion in Huddersfield, Vereinigtes Königreich. Es ist die sportliche Heimat des Fußballvereins Huddersfield Town, derzeit in der Football League Championship, und der Rugby-League-Mannschaft der Huddersfield Giants aus der Super League. Auf seinen vier Tribünen bietet es 24.500 überdachte Sitzplätze. Es ersetzte das \"Leeds Road Stadium\" von 1908.", "tgt_summary": null, "id": 497783} {"src_title": "Hans Bluntschli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Georg Maria Feurstein trat nach seiner Matura am 15. November 1977 gemeinsam mit Gregor Henckel-Donnersmarck in das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz ein, nahm dort den Ordensnamen \"Christian\" an, legte am 1. November 1981 seine feierliche Profess ab, wurde am 26. Dezember 1981 durch Franz Jachym zum Diakon geweiht. Nach seinen theologischen Studien an der ebendortigen Hochschule, empfing er am 23. Mai 1983 durch den damaligen Kurienerzbischof Augustin Mayer OSB die Priesterweihe. Von 1983 bis 1987 war er Kaplan in der Stiftspfarre Neukloster in Wiener Neustadt; darauf wurde er als Präfekt des Juniorates nach Heiligenkreuz berufen. Im Jahre 1988 gründete Feurstein mit drei Mitbrüdern das Priorat Stiepel im Bochumer Stadtteil Stiepel, wo er bis 2001 Subprior und von 2001 bis 2004 Prior war. Von 2004 bis 2010 war Feurstein Prior und Novizenmeister in Heiligenkreuz. Am 8. Juni 2010 wurde Feurstein zum Abt des Stiftes Rein gewählt. Die Bestätigung durch die Ordenskongregation erfolgte am 21. Juni und die Installation am 12. Juli. Am 21. August 2010 empfing er die Benediktion durch Maurus Esteva Alsina. Sein Wahlspruch lautete: \"Christum semper ante oculos – Christus immer vor Augen\". 2013 wurde Christian Feurstein im Rang eines Großoffiziers (Komtur mit Stern) in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufgenommen und am 21. September 2013 durch den Kardinalgroßmeister Edwin Frederick O’Brien in der Basilika Mondsee investiert. Er gehörte der Komturei Graz an. Feurstein trat am 9. März 2015 aufgrund einer schweren Herzerkrankung als Abt zurück und kehrte in das Stift Heiligenkreuz zurück, wo er die letzten zwei Jahre seines Lebens verbrachte. Er fand seine letzte Ruhestätte im nördlichen Seitenschiff der Abteikirche Heiligenkreuz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christian Feurstein OCist (* als \"Georg Maria Feurstein\" am 14. Oktober 1958 in Hohenems, Vorarlberg; † 12. März 2017 in Wien), war ein österreichischer römisch-katholischer Ordenspriester. Er war von 2010 bis zum 9. März 2015 Abt des Stiftes Rein in der Steiermark.", "tgt_summary": null, "id": 1947459} {"src_title": "Catalogue of Life", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "August Hermann wuchs in Lehre bei Braunschweig auf und wurde Lehrer. Während seiner Vorbereitungszeit in Wolfenbüttel lernte er die Turngemeinde der Großen Schule kennen und wurde ein begeisterter Turner. In Dresden absolvierte der Bürgerschullehrer August Hermann eine Zusatzausbildung als Turnlehrer. Er gab zunächst Turnunterricht an mehreren Privatschulen und engagierte sich im Braunschweiger Männerturnverein. Darüber hinaus baute er eine Turnorganisation über Braunschweigs Grenzen hinaus auf.", "section_level": 1}, {"title": "Initiativen für das Turnen.", "content": "Mit seiner Schrift \"„Über die Notwendigkeit der Leibesübungen“\" versuchte er 1862, breite Bevölkerungsschichten für das Turnen zu gewinnen. 1869 wurde August Hermann Lehrer am Gymnasium Martino-Katharineum, nachdem er seit 1864 bereits Unterricht für Freiwillige erteilt hatte. 1873 gründete Hermann einen „Eisbahn-Verein“. 1874 ließ er sich aus England einen Fußball kommen und führte zusammen mit Konrad Koch am Martino-Katharineum erstmals in Deutschland das Fußballspiel ein. 1875 rief er die „Sedan-Wettkämpfe“ mit volkstümlichen Übungen der Schulen und Vereine ins Leben, ein Ereignis, an dem die gesamte Bevölkerung der Stadt Anteil nahm. Er erfand zahlreiche Spiele und führte 1896 unter dem Namen „Korbball“ eine Ableitung des Basketballspiels in Deutschland ein. An den Schlossanstalten in Wolfenbüttel begann er 1884 mit der Turnlehrerinnen-Ausbildung. Sämtliche Schulturnhallen in Braunschweig wurden nach seinen Plänen eingerichtet. August Hermann ist der „Turnvater“ Braunschweigs. Der bis ins hohe Alter rastlose und aktive Lehrer wurde 1887 zum Turninspektor ernannt. Seine Bemühungen fanden Anerkennung über Braunschweigs Grenzen hinaus: Er war Vorsitzender des 'Deutschen Turnlehrervereins' und gehörte zum Vorstand des 'Zentralausschusses für Volks- und Jugendspiele in Deutschland'. Neben Regelheften für Spiele hat er auch mehrere Bücher herausgegeben. Für seine Verdienste um den Sport in Niedersachsen wurde er in die Ehrengalerie des niedersächsischen Sports des Niedersächsischen Instituts für Sportgeschichte aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Poet und Mundartdichter.", "content": "August Hermann war aber nicht nur Turner, sondern auch Poet und besaß große musische Fähigkeiten. Schon früh entdeckte er sein poetisches Talent. Der Gelegenheitsdichter verfasste Gedichte für Kinder, die auch in Kinderfibeln aufgenommen wurden sowie Festspiele und Theaterstücke für Schulen und Vereine. In geselliger Runde legte er oft Proben seines Humors ab. Anfang der neunziger Jahre gab August Hermann eine Sammlung seiner plattdeutschen Gedichte heraus, die er in dem Büchlein \"„Erenst un Snack. En lüttjen Pack“\" zusammenfasste. Es erschien in immer neuen Auflagen, 1985 erlebte es die 12. Auflage. Herrmann gehörte auch dem Harzklub an und hat den Brocken 75 Mal bestiegen. Mit seinen zahlreichen Brockenliedern trug er stets zur Geselligkeit bei.", "section_level": 2}, {"title": "Freund Wilhelm Raabes.", "content": "Gemeinsam mit Wilhelm Raabe gehörte er der „Buerschaft von Kreyenfelde“ an. Hier wurde er als „Käpelbuer“ aufgenommen. 1882 gründeten mehrere Familienväter, darunter Wilhelm Raabe, einen „Familientanz- und Vergnügungsklub“, den sie „Drei-R-Klub“ nannten. August Hermann fiel die Rolle des Vergnügungsmeisters zu. Wilhelm Raabe und August Herrmann waren auch Mitglied des Künstlerklubs „Feuchter Pinsel“. Hermann war der Barde des „FP“, wie sich der Künstlerklub später nannte. Seine Lieder erschienen 1899 gedruckt. Mit Wilhelm Raabe war August Hermann bis an sein Lebensende verbunden. Ab 1898 gehörte er zu den regelmäßigen Gästen am Stammtisch Raabes in Herbsts Weinstube. Darüber hinaus gehörte er, wie Wilhelm Raabe und viele andere Honoratioren der Stadt, der geselligen Vereinigung der Ehrlichen Kleiderseller zu Braunschweig an. August Hermann war im 19. Jahrhundert eine stadtbekannte und volkstümliche Persönlichkeit.", "section_level": 2}], "src_summary": "Friedrich August Wilhelm Theodor Hermann (* 14. September 1835 in Lehre; † 20. Februar 1906 in Braunschweig) war ein deutscher Lehrer, Turninspektor und plattdeutscher Dichter. Er führte zusammen mit Konrad Koch 1874 das Fußballspiel in Deutschland ein und begründete 1896 in Anlehnung an Basketball das Korbballspiel.", "tgt_summary": null, "id": 328110} {"src_title": "Plagiomnium cuspidatum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zweck des Plakats.", "content": "Das Plakat stellte die Freiheitskämpfer der FTP-MOI (Francs-tireurs et partisans – main d’œuvre immigrée), deren wichtigste Untergruppe die Gruppe Manouchian war, als Terroristen beziehungsweise Kriminelle dar und sollte französische Bürger davor abschrecken, im Widerstand tätig zu werden. Da die Mitglieder der FTP-MOI und der Gruppe Manouchian mehrheitlich Immigranten waren, sollten die Freiheitskämpfer zudem als Fremde – als „un-französisch“ – dargestellt werden, um eine Identifikation mit ihren Zielen zu erschweren.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Manche Autoren sprechen von einer Verbreitung in ganz Frankreich. Philippe Ganier-Raymond schreibt 1975,, Claude Lévy schreibt 1979,, und eine Tafel in der Manouchian-Ausstellung 2004 in Ivry behauptete,. Ein Flugblatt der \"Union des Juifs pour la Résistance et l’Entraide\" vom März 1944 spricht von. Würde man diese Aussagen wörtlich nehmen, käme man auf eine deutlich höhere Auflage als 15.000. Tatsache ist, dass das \"Affiche rouge\" in Paris, Nantes und in Lyon gesehen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt des Plakats.", "content": "Beschriftung des Plakats: Fotos mit den beschrifteten Porträts einiger der Gruppenmitglieder (von links nach rechts und von oben nach unten): Der untere Bereich des Plakats zeigt folgende Fotos: Die Französische Nationalbibliothek bewahrt drei Exemplare des Roten Plakats in drei verschiedenen Formaten; zwei der Formate haben die Maße 152×130 cm und 118×75 cm.", "section_level": 1}, {"title": "Begleitendes Flugblatt.", "content": "Die Plakatierung in ganz Paris war begleitet von der Verbreitung zahlreicher Flugblätter, die auf der Vorderseite das verkleinerte Affiche rouge zeigten, auf der Rückseite den Schriftzug: „l’Armée du crime, contre la France“ („Die Armee des Verbrechens, gegen Frankreich“). Die Abmessungen des Flugblatts sind 22×26 cm.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse.", "content": "In den 1980er Jahren behaupteten einige französische politische Gruppierungen, dass es bei der Verhaftung des Kerns der Gruppe Manouchian eine Komplizität mancher Mitglieder der Rèsistance gegeben habe. Grund dafür seien interne politische Grabenkämpfe gewesen. Ein Dokumentarfilm von Stéphane Courtois und Mosco Boucault, \"Des terroristes à la retraite\", 1983 von Antenne 2 ausgestrahlt, enthielt Interviews mit überlebenden FTP-MOI-Mitgliedern und Hinterbliebenen der Affiche-rouge-Opfer. Mosco beschuldigt im Film die PCF (Parti communiste français), die Kämpfer im Machtkampf mit den Gaullisten um die Kontrolle des CNR (Conseil national de la Résistance) willentlich geopfert zu haben. Er behauptete, dies sei auch geschehen, weil die ausländische Herkunft der FTP-MOI-Mitglieder das Bild der Rèsistance als einer nativ französischen, patriotischen Widerstandsbewegung untergruben. Der Film wurde 2001 in einer um 12 Minuten gekürzten Fassung erneut gesendet. Die Kürzung erfolgte, um neueste Forschungsergebnisse zu berücksichtigen. Ein Dokumentarfilm von Denis Peschanski und Jorge Amat, am 15. März 2007 von France 2 ausgestrahlt, widerspricht Courtois and Boucaults Behauptungen. Den Historiker Denis Peschaski zitierend, der auf neue Dokumente aus russischen, französischen und deutschen Archiven zugreifen konnte, behauptet der neuere Dokumentarfilm, die Zerschlagung der Gruppe Manouchian beruhe ausschließlich auf der Ermittlungsarbeit der französischen Polizei. Die seinerzeit neu gegründeten Abteilungen des Nachrichtendienstes \"Renseignements généraux\" (RG), die \"Brigades spéciales\" n°1 und n°2, hatten einige der FTP-MOI-Aktivisten monatelang unter Beobachtung. Zum Zeitpunkt des tödlichen Anschlags auf Julius Ritter am 28. September 1943 stand der Anführer der Attentätergruppe Marcel Rayman schon seit zwei Monaten unter Beobachtung. Danach verhaftete die französische Miliz die meisten Mitglieder der Manouchian-Gruppe, wobei sie auch Informationen nutzten, die einige der zuerst Verhafteten unter Folter preisgegeben hatten. Im September 2009 äußerte sich der letzte Überlebende der FTP-MOI, Arsène Tchakarian, und verneinte entschieden, dass die PCF die Manouchian-Gruppe verraten habe. Zu anderer Gelegenheit sagte er, er sei immer noch Kommunist, und wenn es stimmen würde, dass die PCF Kameraden verraten hätte, wäre er sofort aus der PCF ausgetreten. Tchakarian wandte sich auch gegen die Argumente, dass nationalistische Gründe eine Rolle gespielt haben sollen. Die PCF bestreitet die Behauptungen, sie habe die verhafteten FTP-MOI-Mitglieder verraten, ebenfalls. Arsène Tchakarian sagte in einem Interview mit \"L’Humanité\", 35 der 40 Mitglieder der Gruppe Manouchian seien selbst Kommunisten gewesen.", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "Fiktion Dokumentarfilme", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Affiche Rouge () ist ein Propaganda-Poster, das von den Vichy-Behörden und den deutschen Besatzungsbehörden im Zweiten Weltkrieg, im besetzten Frankreich im Frühling 1944, tausendfach plakatiert wurde. Es zeigt auf rotem Hintergrund einige der zuvor verhafteten und hingerichteten Résistance-Kämpfer der Gruppe Manouchian sowie Fotos einiger Anschläge. Der Plakattext bezeichnet die Freiheitskämpfer als Kriminelle.", "tgt_summary": null, "id": 1903399} {"src_title": "Roter Oktober (Süßwarenfabrik)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich war der FC Livingston mit dem Namen \"FC Meadowbank Thistle\" in Edinburgh beheimatet. Im Jahr 1995 vereinbarte der Club mit der \"Livingston Development Corporation\" den Umzug und die Errichtung einer neuen Spielstätte. Eröffnet wurde die Anlage unter dem Namen \"City Stadium\", darauf folgte der Name \"West Lothian Courier Stadium\" sowie bis zum Jahr 2010 der Name \"Almondvale Stadium\". Der Bau besteht aus einer hufeisenförmigen Tribünenreihe von einer Hintertorseite bis zur anderen Seite. Nur die Stadionecken der Haupttribüne \"West Stand\" sind offen geblieben. In der linken Ecke des Ranges wurde ein Gebäude errichtet. Die Ränge sind komplett mit Kunststoffsitzen in den Vereinsfarben Gelb und Schwarz ausgestattet. Das Spielfeld aus Naturrasen besitzt eine Rasenheizung. Für die Gästefans stehen die Plätze auf dem \"North Stand\" sowie der angrenzenden Nordostecke zur Verfügung. Der FC Livingston mietet das Stadion jedes Jahr neu von der West Lothian Council. Als der Verein in die erste schottische Liga aufgestiegen war, wurde das Stadion den Ansprüchen der höchsten Spielklasse angepasst. Der Verein bietet für verschiedene Anlässe Räumlichkeiten und Catering.", "section_level": 1}, {"title": "Sponsorennamen.", "content": "Ab Mai 2010 trug das Stadion den Sponsorennamen \"Braidwood Motor Company Stadium\". Der Vertrag über das Namensrecht ging über drei Jahre bis zum Ende der Saison 2012/13. Im Juni 2013 wurde die Energy Assets Group für drei Jahre neuer Hauptsponsor des FC Livingston. Damit trug das Stadion den Namen \"Energy Assets Arena\". Im September 2015 erhielt das Stadion einen neuen Namen. Die auf italienische Küche spezialisierte Restaurantkette \"Tony Macaroni\" erwarb die Rechte an der Spielstätte und änderte den Namen in \"Tony Macaroni Arena\". Von den Fans und Anhängern wird es aber weiterhin als Almondvale Stadium oder kurz \"The Vale\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Nutzung.", "content": "Die schottische Fußballnationalmannschaft der Frauen sowie die U21 der Männer, die U19- und die U17-Junioren Schottlands trugen Spiele im Stadion in Livingston aus.", "section_level": 2}, {"title": "Zuschauerrekord.", "content": "Der Besucherrekord stammt aus dem Jahr 2001, als der FC Livingston am 27. Oktober gegen die Glasgow Rangers antrat. Das Spiel der Scottish Premier League verfolgten 10.112 Zuschauer.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Almondvale Stadium (auch kurz The Vale genannt) ist ein Fußballstadion in Livingston, Schottland. Die Spielstätte des FC Livingston verfügt über 10.006 Sitzplätze. Es trägt derzeit den Sponsorennamen Tony Macaroni Arena.", "tgt_summary": null, "id": 1670668} {"src_title": "Japanstelze", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Worte.", "content": "Bach schrieb die Kantate in seinem ersten Jahr in Leipzig 1723 für den 19. Sonntag nach Trinitatis und führte sie am 3. Oktober erstmals auf. Die vorgeschriebenen Lesungen sind und, die Heilung eines Gichtbrüchigen. Der Eingangschor vertont, das Bedürfnis des Sünders nach Erlösung. Der Text eines unbekannten Dichters knüpft an das Evangelium an und verfolgt den Gedanken, dass die Seele Heilung mehr benötigt als der Körper. Dies verstärkt ein Choral als dritter Satz, die 4. Strophe von \"Ach Gott und Herr\" (1604) von Martin Rutilius. Nach Betrachtungen, die auf und beruhen, schließt die Kantate zuversichtlich mit \"Herr Jesu Christ, einiger Trost\", der 12. Strophe von \"Herr Jesu Christ, ich schrei zu dir\" (Freiberg 1620).", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Aufbau.", "content": "Die Kantate ist gesetzt für Alt und Tenor, vierstimmigen Chor, Trompete, zwei Oboen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Eine instrumentale Choralmelodie wird im Eingangschor zitiert. Sie kann auf Bartholomäus Ringwaldts Worte \"Herr Jesus Christ, du höchstes Gut\" bezogen werden, aber auch auf den Schlusschoral, der auf die gleiche Melodie gesungen wurde, dann würde dessen erste Strophe zitiert. Dieser cantus firmus wird von der Trompete im Kanon mit den Oboen gespielt. Die Streicher führen Themen ein, die als Gegenstimmen zu den klagenden Singstimmen fungieren. Ein von Haltetönen der Streicher begleitetes Rezitativ führt zu einem Choral, der die Thematik des ersten Abschnitts in ausdrucksstarker Harmonisierung beschließt. In großem Kontrast bringen in der folgenden Arie Singstimme und Oboe als gleichwertige Partner die kindliche Bitte zum Ausdruck, die Seele zu verschonen. Ein reicher Streichersatz mit Oboe begleitet in der letzten Arie den Tenor, ein tänzerischer Rhythmus ist durch Hemiolen belebt.", "section_level": 1}, {"title": "Einspielungen.", "content": "LP/CD DVD", "section_level": 1}], "src_summary": "Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen (BWV 48) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie 1723 in Leipzig für den 19. Sonntag nach Trinitatis.", "tgt_summary": null, "id": 2203874} {"src_title": "Lichtfeld", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der Ort.", "content": "Erste Siedlungsspuren in der Gegend von Clondalkin datieren etwa 7600 Jahre zurück. Der heutige Ort Clondalkin geht auf die Gründung eines frühchristlichen Mönchsklosters durch vermutlich \"St. Cronán\", auch bekannt als \"St. Mochua\", um das Jahr 600 zurück. Das Kloster wird 776 erstmals erwähnt und 832 von Wikingern geplündert. 1076 war das Kloster wahrscheinlich bereits aufgegeben. Das dominante Bauwerk des am River Camac (einem Zufluss der Liffey) liegenden Ortes im historischen County Dublin ist der über 27 m hohe Rundturm, dessen Errichtung in das Ende des 8. Jahrhunderts datiert wird. Ungeachtet seines Alters gilt der Kalksteinturm als einer der besterhaltenen in Irland. Der Turm ist sehr eng, der Durchmesser an der breitesten Stelle beträgt nur 4,04 Meter. Eine ungewöhnliche Eigenschaft dieser Turms ist der ausgeprägt Strebepfeiler an der Basis des Turms. Die Tatsache, dass der Sturz flach ist ein Merkmal der früheren Rundtürme. Der Sockel und die steinerne Außentreppe (ein Unikat) sind wahrscheinlich original. Auf dem Friedhof der abgetragenen Kirche stehen zwei Granitkreuze, eines davon ist ein Ringkreuz. In Kilmahuddrick bei Clondalkin ist außerdem ein Ring barrow erhalten. Heute ist das administrativ im County South Dublin gelegene Clondalkin eine typische Satellitenstadt Dublins mit einer Einwohnerzahl von 46.813 Personen bei der Volkszählung 2016. Es liegt etwa 10 km westlich des Stadtzentrums von Dublin und grenzt im Süden an Tallaght und im Norden an Blanchardstown. Lucan, die achtgrößte Stadt der Republik (2011), liegt etwa 3 km nordwestlich von Clondalkin nahe der Grenze zum County Kildare. Während südlich von Clondalkin die Nationalstraße N7 verläuft, führt die Trasse des M50-Motorways mitten durch den Ort. Parlamentarisch gehört Clondalkin zu \"Dublin Mid West\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Clondalkin (irisch: \"Cluain Dolcáin;\" dt.: „Dolcáns Wiese“) ist eine große Vorstadt im Westen der irischen Hauptstadt Dublin und die neuntgrößte Stadt (2011) der Republik Irland.", "tgt_summary": null, "id": 1250980} {"src_title": "Alice Adams (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Das über zwei Stunden lange Album entstand aus einem umfangreichen Quellenfundus – so zum Beispiel selbst aufgezeichneten Aufnahmen auf Kassette, Found Sounds, Samples, Loops, Mitschnitten von Live-Konzerten oder Musikaufnahmen auf älteren Multi-Track-Recordern. Manche der Kassettenaufnahmen stammen vom Vater des Bandmitglieds Jarboe, welcher FBI-Agent war und Telefonanrufe mitschnitt. Die Unmenge an Material wurde 1996 von der Band im Studio \"Griffin Mastering\" in Atlanta miteinander kombiniert, collagiert, manipuliert und gemastert.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "\"Soundtracks for the Blind\" (der Titel spielt auf die Erblindung von Bandleader Michael Giras Vater an, der in \"How They Suffer\" seine Krankheit in eigenen Worten beschreibt) ist mit Abstand das längste und abwechslungsreichste Werk in der Diskographie der Band. Das Album bedient sich verschiedener Genres, von minimalistischen (\"Empathy\"; \"All Lined Up\") bis hin zu epischen, klassischen Kompositionen (\"Helpless Child\"), der Musique concrète (\"The Beautiful Days\"), Post-Rock im Stile von späteren Bands wie Godspeed You! Black Emperor oder Mogwai (\"The Sound\"). Doch auch Electro-Elemente (\"Volcano\") und viele Ambient-Stücke sind enthalten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Soundtracks for the Blind\" wird als wegweisend für das Genre Post-Rock angesehen, zusammen mit anderen Veröffentlichungen wie D. I. Go Pop von Disco Inferno (1994) oder Spiderland (1991) von Slint. Das Album wurde überwiegend positiv besprochen (u. a. von \"The Wire\" und \"Melody Maker\"). Ned Ragett vergibt 4,5/5 Punkte und schreibt auf \"allmusic\":", "section_level": 1}, {"title": "Animus.", "content": "Das Stück \"Animus\" wurde 1996 auf der auf 300 Kopien limitierten 10′′-Single \"Failure/Animus\" bei Rough Trade veröffentlicht. Der zweite Titel, \"Failure\", erschien zuvor auf dem Swans-Album \"White Light from the Mouth of Infinity\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Soundtracks for the Blind ist das elfte Studioalbum der US-amerikanischen Band Swans. Es wurde 1996 als Doppel-CD auf Young God Records sowie Atavistic Records veröffentlicht und galt lange Zeit als letztes Studioalbum der Band, bis im September 2010 \"My Father Will Guide Me up a Rope to the Sky\" erschien.", "tgt_summary": null, "id": 233193} {"src_title": "The New Guy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jensens Familie zog 1924 nach Springfield, Ohio. 1940 erwarb er am dortigen Wittenberg College einen Abschluss in Chemie. Nach einem Jahr Graduiertenstudium an der University of Chicago führte ihn der Zweite Weltkrieg zur chemischen Kriegsführung und zur Erforschung von synthetischem Gummi, wobei er Entdeckungen zur Chemie der freien Radikale machte. 1944 promovierte er in organischer Chemie. Nach dem Krieg erhielt er ein Guggenheim-Stipendium und konnte bei Leopold Ružička an der ETH Zürich seine Kenntnisse in der Chemie der Steroide vertiefen. Zurück in Chicago wurde Jensen Mitglied der Medizinischen Fakultät und gründete mit dem späteren Nobelpreisträger Charles Brenton Huggins das \"Ben May Laboratory for Cancer Research\", wo er bis zu seiner Emeritierung 1990 verblieb und von 1969 bis 1982 als Direktor fungierte. Zwischenzeitlich leitete er das Ludwig Institute for Cancer Research (1983–1987) und arbeitete als \"Fogarty Scholar\" an den National Institutes of Health (1988). Auch nach seinem 70. Lebensjahr blieb Jensen wissenschaftlich aktiv. Jensen blieb ein Jahr als \"Scholar-in-Residence\" an der Cornell University in New York City, sieben Jahre als Gastprofessor an der Universität Hamburg, drei Jahre als Gastprofessor am Karolinska-Institut in Huddinge und einige Monate am National Institute of Child Health and Human Development in Bethesda. 2002 kam er als Gastprofessor an die Abteilung für Zellbiologie der University of Cincinnati.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Jensen entdeckte 1958 mit dem Östrogenrezeptor den ersten Hormonrezeptor, wofür er als Tracer Tritium verwendete. 1968 wies er diesen Hormonrezeptor in den Tumorzellen eines Teils der Patientinnen mit Brustkrebs nach, womit der mögliche Erfolg einer Antihormontherapie erstmals vorausgesagt werden konnte. 1977 entwickelte er gemeinsam mit Geoffrey Greene einen monoklonalen Antikörper gegen diesen Rezeptor. Die immunhistochemische Untersuchung von Brustkrebs gehört heute zur Standarddiagnostik. Aufbauend auf Jensens Arbeiten wurden in den folgenden Jahren zahlreiche weitere Hormonrezeptoren entdeckt. So klonierten 1986 Pierre Chambon und Ronald M. Evans die Kernrezeptoren für Schilddrüsenhormone (Thyroidhormonrezeptor) und Glucocorticoide (Glucocorticoidrezeptor), wofür sie gemeinsam mit Elwood V. Jensen mit dem Albert Lasker Award for Basic Medical Research 2004 ausgezeichnet wurden. Weitere Forschungen beschäftigten sich mit dem Bindungsverhalten des Östrogen-Rezeptors und der Wirkungen von Tamoxifen am Rezeptor.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Jensen erhielt zahlreiche weitere wissenschaftliche Auszeichnungen, darunter den Prix Roussel, den Axel Munthe Award für Reproduktionsmedizin, den Landon Prize für translationelle Krebsforschung und den Brinker Award für Brustkrebs-Forschung. Jensen erhielt Ehrendoktorwürden des \"Wittenberg College\", der Acadia University in Wolfville, des \"Medical College of Ohio\", sowie der Universität Hamburg und der Universität Athen. 1974 wurde er in die National Academy of Sciences und 1975 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 1980/1981 war er Präsident der \"U.S. Endocrine Society\". Jensen war Mitglied im Kollegium der \"National Academy of Sciences\", der American Cancer Society, des National Institute of Child Health and Human Development (NICHD) und des National Cancer Institute (NCI). Jensen gehörte zu den Herausgebern von acht wissenschaftlichen Zeitschriften.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elwood Vernon Jensen (* 13. Januar 1920 in Fargo, North Dakota; † 16. Dezember 2012 in Cincinnati, Ohio) war ein US-amerikanischer Chemiker und Physiologe. Jensen gilt als Pionier in der Erforschung der Signalübertragungen durch Hormone.", "tgt_summary": null, "id": 1586555} {"src_title": "Ulrich von Hardegg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte, Verkauf und Bezug.", "content": "Rockstar positionierte sich zu Beginn als günstige Alternative zu Red Bull, bot mehr Geschmacksrichtungen an und setzte auf Getränkedosen mit mehr Inhalt. In den ersten sechs Jahren ab 2001 machte die Marke so eine stetige, steile Entwicklung. Ab 2007 verlangsamte sich diese zusehends, Rockstar war 2015 weiterhin mit großem Abstand drittgrößter Energy-Drink-Hersteller nach Red Bull und Monster Energy. Ehemalige Mitarbeiter führen dies unter anderem auf ein deutlich geringeres Werbebudget im Vergleich zu den Mitbewerbern zurück. Ab 2005 bestand ein Vertriebsdeal mit Coca-Cola, der 2009 nach Unstimmigkeiten wieder aufgelöst wurde. Im Folgenden wurde ein Vertrag mit PepsiCo geschlossen. Gründer Russell Weiner hält 85 % der Geschäftsanteile an Rockstar; seine Mutter, die zugleich als CFO fungiert, die restlichen 15 %. Am 31. Januar 2018 urteilte der oberste spanische Gerichtshof, dass sich Rockstar Inc. 16 Jahre lang der Markenverletzung gegenüber dem in Las Palmas de Gran Canaria ansässigen Unternehmen \"Town Music SL\" strafbar gemacht hat. RockStar Inc. wurde verpflichtet, bis März 2018 sämtliche Energy-Drink-Produkte in Spanien aus dem Einzelhandel zu nehmen und zu vernichten. Im Jahr 1999 hatte der deutschstämmige und in Gran Canaria lebende Roger Jean Herrmann eine gleichnamige Marke angemeldet, unter der er verschiedene \"Rockstar\"-Biere und -Energy-Drinks in seiner Bar anbot. Erhältlich ist Rockstar in Deutschland an vielen Tankstellen und fast jedem Supermarkt. Weiterhin bietet Rockstar einen Online-Versand an, über den Energy-Drinks und Merchandise-Artikel verkauft werden.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt und Konsum.", "content": "Die genaue Zusammensetzung von Rockstar wird als Firmengeheimnis behandelt. Neben Koffein enthält Rockstar Guarana, Ginseng und Taurin. Der Hersteller selbst benennt als mögliche Nebenwirkungen Angstzustände, Hyperaktivität sowie bei übermäßigem Verzehr auch eine stark erhöhte Herzfrequenz und Bluthochdruck. Im Zusammenspiel von Energy-Drinks mit Alkohol können starke Nebenwirkungen auftreten, zudem besteht bei dauerhaftem Konsum die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung. Die Europäische Kommission rät „Kindern, schwangeren oder stillenden Frauen und Personen, die empfindlich auf Koffein reagieren“, vom Konsum ab, was durch einen seit dem 1. Juli 2004 für alle Energy-Drinks mit einem Koffeingehalt von über 150 mg pro Liter verpflichtend anzugebendem Hinweis auf dem Behältnis verdeutlicht wird. Rockstar wurde wegen seines hohen Zuckergehalts von 15,3 % unter anderem von Men’s Health kritisiert. Stiftung Warentest zufolge sei Rockstar aufgrund seines hohen Koffein- und Zuckergehalts nicht zum Durstlöschen geeignet. Der Energy-Drink sollte nicht genutzt werden, um Müdigkeit und Erschöpfung langfristig zu überspielen. Seit Juni 2016 führt Rockstar eine neue Produktlinie mit zwei neuen „Organic“-Energy-Drinks, die sich an die EG-Öko-Verordnung der Europäischen Union halten. Im Frühjahr 2017 wurde ein neues Design auf allen Dosen eingeführt. Der Stern ist nun größer, die Geschmacksrichtung steht darunter, und das ROCKSTAR-Logo sowie der Name der Sorte befinden sich nur noch an der rechten Seite.", "section_level": 1}, {"title": "In Deutschland vertriebene Sorten.", "content": "Jede Geschmacksrichtung hat ein eigenes Design und eigene Farbvariationen. Die verfügbaren Sorten variieren von Land zu Land. In Deutschland werden die Getränke in 500-ml-Dosen abgefüllt, einige der genannten Sorten werden auch in 250-ml-Dosen abgefüllt. Die angebotenen Geschmacksrichtungen der Getränke wechseln ständig. Sorten in Deutschland: Nicht mehr erhältlich: Promotion-Dosen:", "section_level": 1}, {"title": "Sponsoring.", "content": "Rockstar, das als Getränk „für Sportler und Rockstars“ beworben wird, tritt – ähnlich seinem Konkurrenten Red Bull – als Sponsor vieler Sport- und Musik-Events auf (z. B. die Winter-X-Games, verschiedene Motorsport- und Paintball-Teams). Rockstar arbeitet mit der Modemarke Fox Racing zusammen und sponsert deren Action-Sport-Teams. Seit 2010 veranstaltet Rockstar auch das jährlich stattfindende Uproar Festival in den USA. In Deutschland wirbt Rockstar auf den BMW-Rennfahrzeugen von \"Sorg Rennsport\", die bei Langstreckenrennen wie z. B. der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring und dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring auf der Nordschleife des Nürburgrings eingesetzt werden. Außerdem ist Rockstar Sponsor der Berliner American-Football-Mannschaft Berlin Adler. Rockstar war Sponsor von Jorge Lorenzo.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rockstar Energy Drink (Schreibweise auf dem Produkt: \"ROCKST★R ENERGY DRINK)\" ist ein 2001 entwickelter und in Deutschland seit 2008 erhältlicher Energy-Drink. Er wird in Nordamerika von \"Rockstar, Inc.\" und in Deutschland von PepsiCo vertrieben. Im Jahr 2013 wurden in mehr als 30 Ländern über 20 Geschmackssorten auf den Markt gebracht, Ende 2015 waren 13 davon in Deutschland erhältlich.", "tgt_summary": null, "id": 1932648} {"src_title": "John Merle Coulter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Streusiedlung Valašská Bystřice erstreckt sich im Nordwesten des Wsetiner Berglandes im oberen Tal der Bystřička und ihrer Zuflüsse. Das Dorf liegt auf dem Gebiet des Landschaftsschutzgebietes CHKO Beskydy. Nördlich erheben sich der Těnkovec (556 m), Na Spině (560 m) und Polomec (603 m), im Nordosten der Na Vrchu (627 m), östlich der Zvonový (743 m), die Bystřická Kyčera (665 m), Herálky (891 m) und Činov (793 m), im Südosten die Kyčerka (772 m), Tanečnice (911 m) und der Košárkův vrch (687 m), südlich die Lušovka (875 m), Ptáčnice (830 m) und der Prostřední vrch (743 m), im Südwesten der Búřov (660 m) sowie nordwestlich die Trnava (538 m). Nachbarorte sind Kyselky, Vidče, Na Horách, Leskovec und Žáry im Norden, Hlaváčky im Nordosten, Díly, Kyčery und Činov im Osten, Na Valše, Na Říce, Bledá, Krbov, Hřívová und Tísňavy im Südosten, Hluboký und Humenec im Süden, Kršle, Santov und Malá Bystřice im Südwesten, Búřov, Holomúc, Gruň und Pod Lesem im Westen sowie Na Hajduškách, Dražiska, Velká Lhota und Videčské Paseky im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Valašská Bystřice ist eine der jüngsten Ansiedlungen der Mährischen Walachei. Das mit dichten Wäldern bestandene obere Tal der Bystřice wurde im 17. Jahrhundert durch walachische Pasekaren dünn besiedelt. Diese legten in den Wäldern Einzelschläge (\"Paseken\") an und siedelten verstreut auf den so entstandenen Bergwiesen. Um 1620 wurden diese Paseken erstmals als Bystřice bezeichnet und ab 1629 wurden sie in \"Velká Bystřice\" und Bystřiček unterschieden. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verbargen sich in den Wäldern walachische Aufständische. 1651 ließen die Herren von Zierotin auf Krasna für \"Nová Bystřice\" ein Grundbuch anlegen. Darin ist erkennbar, dass die Ansiedlung damals aus einer Vogtei, 15 Chaluppen und sechs ärmlichen Hütten bestand, die weiträumig verstreut lagen. Im Jahre 1675 wurde die Ansiedlung als \"Gross Bystržitz\" und im Jahre darauf nach dem ersten Vogt Randýsek als \"Randýskova Bystřice\" bezeichnet. Im Laufe der Zeit siedelten sich herrschaftliche Holzfäller an, die von der Herrschaft auf den Schlägen zu einem günstigen Preis Land erwarben und die steinigen Böden urbar machten. Die ersten beiden Vögte aus der Familie Křenek sorgten für einen Aufschwung des Ortes. Jiří Křenek ließ 1735 in \"Gross Bystržitz\" eine Portaschenstation errichten und führte das Korps als Portaschenleutnant an. Unter seinem gleichnamigen Sohn (1721–1791) begann 1772 der Bau der Kirche, des Pfarrhauses und der Schule. Zu dieser Zeit erlangte das Dorf durch seine Holzwaren und Holzspielzeug Bekanntheit. Eine Spezialität bildete die Fertigung farbig geräucherten Spielzeuges, das bis nach Wien und nach Preußen verkauft wurde. Bis zu seiner Auflösung im Jahre 1829 sicherte das Portaschenkorps die Grenze zu Ungarn vor Räubern und Paschern. Im Jahre 1834 bestand der Ort aus 191 Häusern und hatte 1573 Einwohner. 1846 wurde die Gemeinde als \"Hrubá Bistřica\" bezeichnet. Die Typhusepidemie von 1847, die 40 Opfer forderte, war der Anlass zur Anlegung des neuen Friedhofes. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf immer der Herrschaft Rožnov untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Hrubá Bistřica\"/\"Groß Bistrzitz\" ab 1849 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Meziříčí. Ab 1872 führte die Gemeinde den Namen \"Velká Bystřice\". Im Jahre 1898 lebten in den 303 Häusern von Velká Bystřice 2191 Personen. Vor der Kirche wurden 1919 zwei Unabhängigkeitslinden gepflanzt. Beim Zensus von 1921 wurden in Velká Bystřice 2064 Einwohner gezählt. Der amtliche Name wurde 1925 auf Gesuch der Gemeindevertretung in \"Valašská Bystřice\" geändert. Im Jahre 1935 erfolgte die feierliche Einweihung der Bürgerschule. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sank die Einwohnerzahl infolge der Abwanderung in die Grenzgebiete deutlich. Ein Teil der Werkstätten schloss sich 1947 zur Produktionsgenossenschaft Portáš zusammen, die neben Holzwaren auch Fuhrwerke aus Holz und Metall fertigte. 1948 wurde der Busverkehr nach Rožnov pod Radhoštěm aufgenommen. In dieser Zeit entstand auch die Straße entlang der Bystřice bis Horní konec. Zum 1. Jänner 1954 wurde die Ansiedlung Videčské Paseky von Vidče nach Valašská Bystřice umgemeindet, dadurch stieg die Einwohnerzahl der Gemeinde wieder auf 2000. In den 1980er Jahren entstand ein Kindergarten, und die Grundschule wurde um einen Unterrichtspavillon erweitert. Nach der Aufhebung des Okres Valašské Meziříčí wurde Valašská Bystřice 1960 dem Okres Vsetín zugeordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Valašská Bystřice sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Valašská Bystřice gehören die Ansiedlungen Búřov, Činov, Díly, Horní konec, Hřívová, Kyčery, Na Říce und Tísňavy sowie zahlreiche Paseken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Valašská Bystřice, bis 1925 \"Velká Bystřice\" (deutsch \"Walachisch Bistritz\", früher \"Groß Bistrzitz\") ist eine Gemeinde in der mährischen Walachei in Tschechien. Sie liegt sechs Kilometer südlich von Rožnov pod Radhoštěm und gehört zum Okres Vsetín.", "tgt_summary": null, "id": 1354137} {"src_title": "Veronique Hronek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Vertreter sind einzel- bis mehrstämmige, schlanke, unbewehrte, baumförmige Palmen. Sie sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch) und blühen mehrmals. Der Stamm ist aufrecht und trägt auffällige Ringe von Blattnarben. An der Stammbasis trägt er einen Kegel aus Stelzwurzeln, die ihrerseits mit kleinen, scharfen Seitenwurzeln besetzt sind. Die Chromosomenzahl ist unbekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Blätter.", "content": "Die Krone besteht aus relativ wenigen Blättern. Sie stehen in spiraliger Anordnung, seltener in zwei Reihen (distich). Die Blätter sind gefiedert und hinterlassen beim Blattfall eine glatte Narbe, selten verbleiben sie abgestorben an der Pflanze (Marzeszenz). Die Blattscheiden bilden einen deutlich ausgebildeten Kronschaft. Der Blattstiel ist eher kurz. Es gibt zwei Typen von Fiederblättchen. Der erste Typ ist ungeteilt, länglich, asymmetrisch und im Umriss schmal elliptisch. Der proximale Blattrand ist auf zwei Dritteln seiner Länge ganzrandig, dann gezähnt. Der distale Rand ist auf einem Viertel ganzrandig und dann gezähnt. Die Rippen sind auffällig, die Mittelrippe reicht von der Basis bis zum Blattrand. Der andere Typ ist ähnlich, hat aber gedrungenere Rippen, und er ist zwischen den Rippen bis zum Grund in mehrere Segmente gespalten, die in mehreren Ebenen stehen und dem ganzen Blatt ein fiederiges Aussehen verleihen.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände.", "content": "Die Blütenstände sind eingeschlechtig und stehen unter den Blättern (infrafoliar). An einem Knoten stehen drei bis acht, selten bis 15 Blütenstände, die zentrifugal reifen. Der zentrale Blütenstand ist weiblich oder männlich, die seitlichen stets männlich. Manchmal steht auch nur ein Blütenstand im Knoten durch Absterben der akzessorischen Knospen. Die Blütenstände sind Ähren oder einfach verzweigt. Der Blütenstandsstiel ist ausgeprägt, und kürzer als bis etwa gleich lang wie die Blütenstandsachse. Das Vorblatt ist kurz, röhrig, zweikielig, abgerundet, nicht abgeflacht, apikal offen. Die distalen Hochblätter sind wesentlich länger, röhrig, geschnäbelt und schließen den Blütenstand ein. Sie reißen längs auf. Vorblatt und alle Hochblätter am Blütenstandsstiel sind ledrig und verbleiben bis weit in die Fruchtreife an der Pflanze. Blütenstandsachse und Seitenachsen sind im Knospenstadium häufig eingerollt. Im Blühstadium sind die Seitenachsen (Rachillae) abstehend oder hängend. An ihnen sind die Blüten spiralig angeordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Blüten.", "content": "Die Blüten sind zur Anthese weiß bis cremefarben und stehen sehr dicht. Die männlichen Blüten stehen dicht gedrängt in tragblattlosen Paaren oder einzeln. Sie öffnen sich, während der ganze Blütenstand sich noch im Knospenstadium befindet. Die drei (selten vier) Kelchblätter sind kurz verwachsen oder getrennt, schmal-dreieckig und klein. Die Kronblätter sind deutlich länger, es gibt drei (selten vier), sie sind schmal dreieckig und gerade oder an der Spitze hakig. An der Basis sind sie klappig (valvat). Es gibt 6 bis 20 Staubblätter. Ihre Filamente sind kurz und schlank, die Antheren sind basifix, aufrecht, länglich und öffnen sich latrors. Ein Stempelrudiment fehlt oder ist sehr klein und dreilappig. Der Pollen ist ellipsoidisch und bisymmetrisch. Die Keimöffnung ist ein distaler Sulcus. Die längste Achse ist 43 bis 50 Mikrometer lang. Die weiblichen Blüten öffnen sich ebenfalls schon, während der Blütenstand noch im Knospenstadium ist. Sie sind durch die dichte Packung asymmetrisch. Sie stehen meist mit zwei verkümmerten männlichen Blüten zusammen. Sie haben drei (selten vier) Kelchblätter. Diese sind imbricat oder getrennt, oder an der Basis kurz verwachsen. Sie sin deltoid oder länglich dreieckig. Die drei (selten vier) Kronblätter sind ähnlich, aber länger und breiter als die Kelchblätter. Es gibt sechs kleine, zahnartige oder fehlende Staminodien. Das Gynoeceum besteht aus ein bis drei haarigen bis rauhen fertilen Karpellen und null bis zwei abortiven Karpellen. Der Griffel steht basal oder apikal, ist kurz bis lang, sowie kahl oder behaart. Es gibt drei lange, große Narbe. Die Samenanlagen stehen seitlich an der Basis des Karpells und sind anatrop.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die Frucht entsteht aus einem, selten aus zwei Karpellen. Die Früchte stehen meist dicht gedrängt. Sie enthalten einen Samen. Sie sind prismenförmig, unregelmäßig, ellipsoidisch oder kugelig. Narbenreste stehen basal. Das Exokarp ist fein gerauht, weich behaart, kann auch warzig oder mit geraden bis gebogenen Stacheln besetzt sein. Das Mesokarp ist körnig, mit einer äußeren Schicht von Sklereiden, darunter liegt eine Schicht von tanninhaltigen Zellen und Fasern. Das Endokarp ist sehr dünn. Der Samen ist ellipsoidisch oder fast kugelig. Manchmal ist er in eine gelatine-artige Masse eingebettet. Das Endosperm ist homogen oder ruminat.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Standorte.", "content": "Die Vertreter kommen in Panama, Kolumbien, Peru, im Westen Brasiliens und in Ecuador vor. Ihre höchste Artenvielfalt erreicht die Gattung in Kolumbien, westlich der Anden im Choco. Sie kommt nur im immerfeuchten tropischen Regenwald vor in tiefen bis mittleren Höhenlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Gattung \"Wettinia\" wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Arecoideae, Tribus Iriarteeae gestellt. Die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Tribus sind nicht geklärt. Drei Untersuchungen kamen zu jeweils widersprüchlichen Ergebnissen. Die Monophylie der Gattung wurde noch nicht untersucht (Stand 2008). In der \"World Checklist of Selected Plant Families\" der Royal Botanic Gardens, Kew, werden folgende Arten anerkannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Wettinia ist eine in Südamerika heimische Palmengattung. Der Name \"Wettinia\" wurde zu Ehren von König Friedrich August von Sachsen (1750–1827) aus dem Hause der Wettiner gewählt.", "tgt_summary": null, "id": 1830342} {"src_title": "Bahnhof Riesa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Good Clinical Practice (GCP): ist ein internationaler ethischer und wissenschaftlicher Qualitätsstandard für die Entwicklung, Durchführung, Aufzeichnung und Berichterstattung von Studien, die die Teilnahme von Menschen betreffen. Gute klinische Praxis (Good Clinical Practice, GCP) wurde in die Regelungen vieler Länder umgesetzt, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, dass die Rechte, die Sicherheit und das Wohlergehen der Versuchspersonen geschützt sind. Good Laboratory Practice (GLP) umfasst den organisatorischen Prozess und die Bedingungen, unter denen Laborstudien geplant, durchgeführt, überwacht, erfasst und gemeldet werden. Es ist ein Konzept, um die Zuverlässigkeit und Integrität der Daten zu gewährleisten, indem sie die unter GLP (Good Laboratory Practice, Gute Laborpraxis) festgelegten Standards anwendet und gleichzeitig sicherstellt, dass die Ziele und Ziele der GCP-Vorschriften erfüllt sind. Durch die Implementierung von GCLP wird eine einheitliche Leitlinie zur Verfügung gestellt, die global auf die klinische Probenanalyse angewendet werden kann. Dies erleichtert die Patientensicherheit und das Vertrauen in die generierten Daten. Damit wird die gegenseitige Akzeptanz von klinischen Daten durch die Regulierungsbehörden weltweit gefördert. Good Clinical Laboratory Practice (GCLP) ist eine GxP-Richtlinie für Laborproben aus Klinischen Studien. Da GCP keine Anforderungen an Prüflabors definiert und GLP für vorklinische Versuche entwickelt wurde und daher nicht auf die spezielle Behandlung von humanen Laborproben aus Klinischen Studien eingeht, wurde 2003 von der British Association of Research Quality Assurance (BARQA) eine Richtlinie vorgeschlagen, die diese Lücke schließen sollte. Später brachten die WHO und die Britische Gesundheitsbehörde MHRA eigene Versionen einer GCLP Richtlinie heraus. Seit Februar 2012 gibt es auch ein \"Reflection paper for laboratories that perform the analysis or evaluation of clinical trial samples\" der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).", "section_level": 1}, {"title": "Ziele.", "content": "In jedem Gegenstand, der öffentlich zugänglich ist, kann jeder Anspruch auf das Vorhandensein bestimmter vorteilhafter Eigenschaften oder auf das Fehlen von schädlichen Einflüssen entweder vertrauenswürdig sein oder durch einen Mechanismus überprüft werden. Die zuständigen Behörden müssen sicherstellen, dass die Sicherheit der Produkte nachgewiesen ist und dass diese Sicherheitsansprüche überprüft werden können. Eine solche Verifikation wird entweder durch Wiederholen des Experiments selbst oder durch die vollständige, schrittweise Rekonstruktion aller durchgeführten Tätigkeiten und Umstände erhalten, die zu dem Ergebnis geführt haben, das zu verifizieren war. Also wurde GCLP eingeführt, um die Datenqualität und Integrität zu gewährleisten.", "section_level": 1}, {"title": "GCLP-Richtlinien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Organisation und Personal.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aufgaben des Labormanagements.", "content": "Das Labormanagement soll sicherstellen, dass die Grundsätze der GCLP im Labor eingehalten werden, wodurch die allgemeine Einhaltung der GCP gewährleistet wird. Die Personen, die die Rolle des Labormanagements durchführt, sollte benannt werden. Das Labormanagement sollte:", "section_level": 3}, {"title": "Aufgaben des Projektmanagers.", "content": "Der Projektmanager hat die Verantwortung über jegliche Durchführung der Analysen, die von der Versuchseinrichtung ausgeführt werden und für ihren Bericht. Diese Verantwortung sollte die folgenden Funktionen umfassen, nicht jedoch nur auf diese begrenzt sein:", "section_level": 3}, {"title": "Einrichtungen.", "content": "Dieser Teil besteht aus:", "section_level": 2}, {"title": "Ausrüstung, Materialien und Reagenzien.", "content": "Dieser Teil besteht aus: 3.1 Ausrüstung 3.2 Materialien 3.3 Reagenzien", "section_level": 2}, {"title": "Standard Operating Procedures (SOPS).", "content": "4.1 Allgemein 4.2 Anwendung a) Probenlieferungen Lieferung, Vorbereitung, Kennzeichnung, Handhabung, Versand, Lagerung b) Ausrüstung Arbeitsablauf, Instandhaltung, Reinigung, Kalibration c) Archivierung, Dokumentation, Lagerung und Abruf von Daten Codieren von Versuchen, Datensammlung, Anfertigen von Berichten, Indexsysteme, Handhabung der Daten, Gebrauch von elektronischen Datensystemen und die Archivierung d) Versuchsmaterialien Lagerung, Abfrage und Prüfkette von Versuchsmaterial e) Vorbereitung von Probenpackungen f) Maßnahmen für den Erhalt, die Übertragung, die Stichprobenentnahme, die Lagerung, die Identifikation und Pflege der Versuchsmaterialien und Proben g) Maßnahmen für die Analyse von Versuchsmaterial h) Maßnahmen zur Qualitätskontrolle Die Maßnahmen zur Qualitätskontrolle werden von der Versuchseinrichtung durchgeführt, um die Genauigkeit und die Qualität der Ergebnisse zu gewährleisten i) Maßnahmen zum Qualitätsaudit Die Tätigkeit des Personals für den Qualitätsaudit liegt darin, Versuchsaudits, Inspektionen und analytische Berichte durchzuführen und schriftlich zu dokumentieren.", "section_level": 2}, {"title": "Planung der Arbeit.", "content": "Dieser Teil besteht aus: 1- Für jede Studie, an der das Labor beteiligt ist, sollte vor der Einleitung des Projektes ein schriftlicher Analyseplan erstellt werden. 2- Der Analyseplan sollte die vom Laboratorium durchzuführenden Arbeiten beschreiben und den Mitarbeitern, die an dieser Arbeit beteiligt sind, zur Verfügung stehen. 3- Dieser Plan sollte eine genaue Reflexion der Anforderungen, die in dem klinischen Protokoll und nur die Arbeit, die durch die informierte Zustimmung durch die Versuchspersonen. 4- Dieser Plan sollte durch die datierte Unterschrift des analytischen Projektleiters und Sponsors vereinbart werden. 5- Der analytische Plan kann ein kontrolliertes Dokument sein oder Teil der vertraglichen Vereinbarung mit dem Sponsor sein oder im klinischen Protokoll enthalten sein. 6- Der analytische Plan sollte als Teil der Laboraufzeichnungen für die Studie aufbewahrt werden. 7- Sämtliche Änderungen oder Überarbeitungen des vereinbarten Analyseplans sollten einschließlich der Begründung (en) dokumentiert und durch die datierte Unterschrift des analytischen Projektleiters und Sponsors vereinbart werden. Kopien aller Änderungen sollten mit dem ursprünglichen Analyseplan beibehalten werden.", "section_level": 2}, {"title": "Sub-Contracting.", "content": "Zur Aufrechterhaltung der GCLP für die gesamte Arbeit, vor der Platzierung einer Subunternehmer Arbeit, sollte die Gewährleistung erhalten werden, um zu bestätigen, dass der Subunternehmer arbeitet in Übereinstimmung mit GCP, GCLP und alle Versuchsanforderungen. Die Vereinbarung über die Vergabe von Unteraufträgen sollte klar die Rolle und Zuständigkeiten, die Einzelheiten der durchzuführenden Analysen und die Speicherung von Probedaten festlegen.", "section_level": 2}, {"title": "Versuchsmaterialien.", "content": "Hier werden Richtlinien für den Empfang und den korrekten Umgang mit Versuchsmaterialien beschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Empfang.", "content": "1- Verfahren für den Empfang, die Handhabung, die Lagerung, die Wiedergewinnung und das Management von Versuchsmaterialien sollten so gestaltet sein, dass Verwechslungen vermieden und ihre Vollständigkeit erhalten bleibt. Versuchsproben sollten zu jedem Zeitpunkt hinreichend identifiziert werden. 2- Versuchsmaterialien sollten beim Wareneingang überprüft werden, um ihre Identifizierung zu gewährleisten. Aufzeichnungen über Identität, Quelle, Ankunftsdatum und des Zustandes bei der Ankunft sollten angefertigt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Prüfkette.", "content": "1- Einrichtungen und Abläufe sollten so konzipiert und durchgeführt werden, dass die Identifizierung und Rückverfolgbarkeit von Versuchsmaterialien jederzeit gewährleistet ist. 2- Berichte sollten angefertigt werden, um die Rekonstruktion der Prüfkette der eingegangenen Versuchsmaterialien zu gewährleisten und um die nachträgliche Bewertung von Materiallagern zu ermöglichen. 3- Lagerstätten von Versuchsmaterialien sollten, dort wo kontrollierte Bedingungen notwendig sind um die Vollständigkeit des Versuchsmaterials zu gewährleisten, überwacht werden. Notfallpläne, die die zu ergreifenden Maßnahmen definieren, falls die Überwachungsausrüstung versagt, sollten etabliert werden. Diese Pläne gewährleisten die Vollständigkeit des gelagerten Versuchsmaterials", "section_level": 3}, {"title": "Logistik.", "content": "1- Wenn eine Versuchseinrichtung Probenkits oder Materialien für die Probenentnahme vorbereitet, müssen die für die Herstellung, den Vertrieb, die Probenahme und die Rückgabe dieser Materialien an die Versuchseinrichtung verwendeten Systeme dokumentiert und die angewandten Systeme und Verfahren validiert werden. 2- Einzelheiten der benötigten Logistik, die für eine bestimmte Studie erforderlich sind, sollten in dem von dem Sponsor und dem analytischen Projektleiter genehmigten Analyseplan oder einem ähnlichen Dokument dokumentiert werden. 3- Die Art des benötigten Materials, die Art und das Design der Verpackung, das Timing und die Art und Weise der Verteilung von der Versuchseinrichtung zum Versuchsleiter und umgekehrt, die ausgeführten Kontrollen und Lagerbedingungen sollten detailliert in den oben aufgeführten Dokumenten aufgeführt werden. 4- Die Verfahren, die in die Logistik verwickelt sind, sollten den Qualitätskontrollverfahren unterstellt werden, um in der Praxis die Einhaltung mit den bestimmten Anforderungen zu gewährleisten.", "section_level": 3}, {"title": "Durchführung der Arbeit.", "content": "Hier werden die Anforderungen für die Arbeit mit Computersystemen, die Validierung und die Verarbeitung der Versuchsmaterialien beschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Berichterstattung.", "content": "Hier werden die Möglichkeiten der Berichterstattung und die Inhalte der verschiedenen Berichterstattungsmöglichkeiten beschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Analytischer Bericht.", "content": "Inhalt des analytischen Berichts a) Identifizierung der analytischen Arbeit mittels eines beschreibenden Titels und einer Identifizierungsnummer b) Die klinische Versuchsnummer c) Name und Adresse des Sponsors d) Name und Adresse des Ermittlers e) Name und Adresse jeglicher Versuchseinrichtungen und jeglicher involvierter Prüfstätten, die die Identität jeglicher Ermittler beinhaltet. f) Name und Adresse des analytischen Projektmanagers g) Start- und Enddaten der Laborarbeit h) Ein Qualitätsauditszertifikat i) Eine Beschreibung der verwendeten Verfahren und Materialien inklusive der Datenverarbeitungstechniken und jeglicher verwendeten statistischen Methoden j) Eine Präsentation der Ergebnisse k) Alle Informationen und Daten, die für den analytischen Plan notwendig sind l) Die Orte, an denen der analytische Plan, sämtliche Proben, die aufbewahrt werden müssen, die Daten und der endgültige analytische Bericht verwahrt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Analytische Ergebnisse.", "content": "Analytische Ergebnisse sollten angemessen und akkurat erfasst werden. Solche Berichte sollten mindestens das folgende beinhalten: a) Identifizierung der analytischen Arbeit mit einzigartiger Identifizierungsnummer b) Die klinische Versuchsnummer c) Identität des Sponsors d) Identität der Versuchseinrichtung und des Ermittlers an den die Ergebnisse weitergeleitet werden e) Name des analytischen Projektmanagers f) Präsentation der Ergebnisse", "section_level": 3}, {"title": "Qualitätskontrolle.", "content": "Das Labor sollte geeignete QC-Verfahren durchführen, um die Qualität und Genauigkeit aller Aspekte der durchgeführten und gemeldeten Arbeit zu gewährleisten. QC-Verfahren können auf folgende Aspekte der Arbeit Anwendung finden, sind jedoch nicht beschränkt: Versuchseinrichtungen sollten Mitglied von externen Akkreditierungs- und Leistungsschemen werden, um die Kompetenz der durchgeführten Arbeit zu demonstrieren.", "section_level": 2}, {"title": "Einbehalten und Archivierung von Berichten.", "content": "Ein Labor wird zwei Arten von Datensätzen während der Durchführung eines Versuches zu generieren: Testaufzeichnungen und Laboraufzeichnungen. Beide Arten von Aufzeichnungen müssen beibehalten werden und sind für die Rekonstruktion der Arbeit erforderlich. Folgendes sollte für die Dauer, die von angemessenen Autoritäten bestimmt wurde oder wie es in dem Versuchsprotokoll definiert wurde, aufbewahrt werden a) Der analytische Plan, Daten, Proben, analytische Ergebnisse und der endgültige analytische Bericht b) Aufzeichnungen über alle durchgeführten Audits durch die Qualitätsauditfunktion c) Aufzeichnungen über die Qualifikationen, Training, Erfahrung und die Tätigkeitsbeschreibung des Personals d) Aufzeichnungen und Berichte der Wartung und Kalibrierung der Ausrüstung e) Archivaufzeichnungen von SOPs inklusive des Registers und jeglicher Bedienungsanleitungen, die Teil eines SOP sind. f) Die Aufzeichnungen und Berichte von allen Qualitätskontrolltests die durchgeführt wurden, um die Genauigkeit der Arbeit zu bestätigen", "section_level": 2}, {"title": "Vertraulichkeit.", "content": "Verfahren sollten sicherstellen, dass die firmeneigenen Informationen eines Sponsors nicht an Personen weitergegeben werden dürfen, die keine autorisierten Personen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Blenden.", "content": "Die Versuchseinrichtung sollte über Verfahren verfügen, die die Unabhängigkeit der Studie gewährleisten. Das Laboratorium sollte sich aller blendenden und entblindenden Umstände, die für eine Studie zutreffen, bewusst sein und darauf achten, dass nicht versehentlich eine Studie entblindet wird. Besondere Sorgfalt sollte in der Berichterstattung von Ergebnissen herrschen, um sicherzustellen, dass eine Entblindung nicht auftritt.", "section_level": 2}, {"title": "Patientensicherheit.", "content": "Die Sicherheit von Studienteilnehmern steht über jedem anderen Aspekt der Studie.", "section_level": 2}], "src_summary": "Good Clinical Laboratory Practice (GCLP) ist ein internationales Qualitätssicherungssystem im Rahmen des GxP für Laboratorien, die die Analyse von Proben aus Klinischen Studien durchführen. ", "tgt_summary": null, "id": 2157287} {"src_title": "Das Lied des goldenen Westens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der aus einer Patrizierfamilie stammende Paggi bildete sich zunächst selbständig als Bildhauer und Zeichner und ging dann in die Werkstatt von Luca Cambiaso, der ihn stilistisch stark beeinflusste. 1579 musste er wegen eines Tötungsdeliktes an einem Genuesischen Edelmann seine Heimatstadt verlassen. Über Aula sul Magra und Pisa kam er nach Florenz, wo ihm dank des väterlichen Einflusses der Zugang zum großherzoglichen Hof gelang. In Florenz setzte er sich mit den Werken von Giambologna, Domenico Passignano, Jacopo Chimenti (1551–1640) und Ludovico Cigoli auseinander, ohne seine stilistische Abhängigkeit von Cambiaso völlig aufzugeben. Als Günstling von Francesco I. de’ Medici erhielt er zahlreiche Aufträge des Florentiner Adels. 1586 wurde er Mitglied der Florentiner Accademia Fiorentina del Disegno. Seine Werkstatt befand sich in einem Haus, das Federico Zuccari gehörte. Eifersüchtig auf seinen Erfolg, strengten Florentiner und Genuesische Künstler, mit seinem Studienkollegen Bernardo Castello (1557–1629) an der Spitze, 1590/91 einen Prozess gegen ihn an, um eine juristische Entscheidung zu erreichen, die es Adligen verbietet, das Malerhandwerk auszuüben. Der Prozess wurde dank der juristischen Unterstützung seines Bruders Gerolamo Paggi und der Fürsprache der Medici im Sinne Paggis entschieden. 1599, nach 20 Jahren Verbannung, konnte er durch die Fürsprache des Erzbischofs Domenico Ginnasi über Savona nach Genua zurückkehren, wo ihm die Familie Doria Schutz gewährte. Paggi unterhielt Beziehungen zu den wichtigsten Gelehrten seiner Zeit, war mit Rubens und Anthonis van Dyck befreundet und veröffentlichte 1607 theoretische Schriften und eine Sammlung mit Malregeln. Zu seinen Schülern in Genua zählen \"Giulio Benso, Giovanni Andrea Biscaino, Luciano Borzone, Giovanni Battista Braccelli, Giovanni Domenico Cappellino, Castellino Castelli, Giovanni Benedetto Castiglione, Domenico Fiasella, Agostino und Giovanni Battista Montanari, Giovanni Andrea Podesta\" und \"Sinibaldo Scorza\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Giovanni Battista Paggi (* 27. Februar 1554 in Genua; † 12. März 1627 ebenda) war ein italienischer Kunstschriftsteller und Maler zwischen Manierismus und Frühbarock.", "tgt_summary": null, "id": 1837204} {"src_title": "Studenten machen Schule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Anders wurde 1889 als Sohn des schwedischen Einwanderers und Unternehmers Charles Gustave Anders in Los Angeles geboren. Seine Mutter Etta Arvilla Slade, die in Vermont zur Welt kam, war schottisch-irischer Herkunft. Seine Eltern waren strenggläubige Methodisten, weshalb sie anfangs dagegen waren, dass Anders Schauspieler werden wollte. Nach seinem Schulabschluss an der Los Angeles High School im Jahr 1908 willigte zunächst seine Mutter und schließlich auch sein Vater ein, dass Anders die örtliche Wallace Dramatic School besuchen durfte. Sein professionelles Bühnendebüt lieferte er mit einer Statistenrolle in Shakespeares \"Macbeth\". Danach trat er als Darsteller in Vaudeville-Theatern auf. 1919 ging er nach New York, um an der Columbia University zu studieren. Noch im selben Jahr gab er sein Broadway-Debüt in dem Bühnenstück \"Just Around the Corner\". Fortan trat er regelmäßig auf der Theaterbühne auf, unter anderem in den Stücken \"Strange Interlude\" von Eugene O’Neill und \"A Farewell to Arms\" basierend auf Ernest Hemingways gleichnamigem Roman. Über die Jahre trat er mit bedeutenden Schauspielerinnen auf, darunter Judith Anderson, Lynn Fontanne, Ruth Gordon, Helen Hayes und Gertrude Lawrence. 1925 stand Anders in D. W. Griffiths \"Sally of the Sawdust\" neben W. C. Fields erstmals vor der Filmkamera. Es folgten jedoch nur wenige Leinwandauftritte. Seine bekannteste Kinorolle war die des Anwalts George Grisby in Orson Welles’ Film-noir-Klassiker \"Die Lady von Shanghai\" (1947), in dem Rita Hayworth die Titelrolle spielte und ihm als Femme fatale zum Verhängnis wird. 1951 zog er sich aus dem Filmgeschäft zurück. Bis 1958 spielte er weiterhin Theater am Broadway. Daraufhin ging er in den Ruhestand und verbrachte mehrere Jahre in Guadalajara, Mexiko. Ende der 1970er kehrte er in die Vereinigten Staaten zurück, um seine letzten Jahre in Englewood, New Jersey, zu verbringen. Er starb 1981 im Alter von 92 Jahren und wurde auf dem Kensico Cemetery in Westchester County beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Glenn Anders (* 1. September 1889 in Los Angeles, Kalifornien; † 26. Oktober 1981 in Englewood, New Jersey) war ein US-amerikanischer Theater- und Filmschauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 976158} {"src_title": "Cross Ranch State Park", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Es sind 25 Jahre vergangen, seitdem das 1957 Fillmore High School Basketball Team den Pennsylvania state championship gewonnen hat. Der damalige Coach und 4 Gewinner kommen regelmäßig zusammen, um den Ruhm ihrer glänzenden Zeit wieder zu erleben. Als jugendliche Teamkollegen konnten sie auf dem Spielfeld die Spielzüge ihrer Kollegen ohne Versäumnisse erkennen. Als Männer mittleren Alters wird jeder mit seiner eigenen unterschiedlichen Midlife-Crisis konfrontiert. Mit dem Ex-Coach, der die Probleme behandelt, als hätten seine Jungs ein schlechtes Spiel gehabt, beginnt die langjährige Loyalität der Freunde zueinander sich aufzulösen. George Sitkowski ist Bürgermeister von Scranton und ist in einer heftigen Kampagne zur Wiederwahl beschäftigt. James Daley ist ein überreizter und unterbezahlter Schulleiter, während sein Bruder, Tom, ein Landstreicher mit einem ernsthaften Alkoholproblem ist. Phil Romano ist der Reichste unter ihnen. Er begeht oftmals Rechtsbeugung und verrät sogar einen Freund, um seinen eigenen Bedürfnisse zu frönen. George braucht aber dringend seine Unterstützung. Die beabsichtigte feierliche Natur dieser Reunion ist schnell vergangen. Verschiedene Streitigkeiten entstehen unter den vier alten Teamkollegen, die schnell aneinander prallen. Die Engstirnigkeit des Coachs und seine egoistische Missachtung von Fair Play kommen wieder hoch und das Fehlen des Starspielers der damaligen Mannschaft, der den Coach hasst, betont noch die Sinnlosigkeit und Leere dieser Versammlung.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Schauspieler Bruce Dern wurde bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 1983 für seine Darstellung mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Regisseur Miller erhielt eine Nominierung für den Goldenen Bären.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film erhielt bei Rotten Tomatoes von 60 % der Kritiker eine positive Einschätzung. Die durchschnittliche Bewertung beträgt 6,2 von 10 Punkten. Der film-dienst urteilte, dass der Film „[d]ramaturgisch etwas ungelenk“ sei, aber mit „mit sehenswerten Schauspielerleistungen“ aufwarte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Champions (TV-Titel: \"Saison der Sieger\", Originaltitel: \"That Championship Season\") ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1982, bei dem Jason Anthony Miller Regie führte. Der Film ist eine Verfilmung von Millers gleichnamigem Roman aus dem Jahr 1973, der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1242904} {"src_title": "Gymnasium in Deutschland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die altjüngferlichen Schwestern Miss Kate und Miss Julia Morkan veranstalten alljährlich um Weihnachten herum ein schon traditionelles Festessen, zu dem sie Familienangehörige und Freunde der Familie, die alle der gehobenen Dubliner Mittelschicht angehören, einladen. Ihre Nichte Mary Jane, die Musikunterricht gibt, hilft ihnen dabei. Zu den Gästen gehören unter anderem Gabriel Conroy und seine Frau Gretta, der meistens betrunkene Freddy Malins, die irische Nationalistin Miss Ivors, ein Pianist, der zum Tanz aufspielt, und der Tenor am örtlichen Opernhaus, Mr. D’Arcy, sowie eine Reihe weiterer Personen. Die Gespräche beim Essen und danach drehen sich um lokale Begebenheiten und um kulturelle, religiöse und politische Fragen. Gabriel hält eine feierliche Rede. Am Ende des Abends, als schon eine Reihe von Gästen gegangen ist und die restlichen sich zum Aufbruch vorbereiten, singt der Tenor im Speisezimmer noch für einige Gäste ein Lied. Gretta, schon im Flur, ist davon offensichtlich sehr stark berührt, und auch auf der Fahrt zum Hotel, wo sie und Gabriel die Nacht verbringen, da der Rückweg so spät zu weit wäre, scheint sie immer noch an das Lied zu denken. Da sie zu weinen beginnt und ihn nicht mehr wahrzunehmen scheint, fragt Gabriel sie nach dem Grund. Gretta erzählt ihm, dass eine Jugendliebe, Michael Furey, ihr einstmals dieses Lied gesungen habe. Schließlich, als sie von Galway nach Dublin wegzog, erschien er schwer erkrankt in einer Winternacht vor ihrem Haus, um sich von ihr zu verabschieden. Da sie wusste, dass er an Schwindsucht litt, schickte sie ihn nach Hause. Kurz darauf starb er und Gretta gab sich die Schuld an seinem Tod. Die Art, wie Gretta ihm diese Geschichte erzählt, lässt Gabriel ahnen, dass sie immer nur diesen Jungen, der mit siebzehn Jahren gestorben war, geliebt hat, dass er selbst nur ein Ersatz war und der Tote immer Gretta näher stand als er selbst. Während Gretta einschläft, denkt Gabriel, nun selbst zu Tränen gerührt, über diesen Sachverhalt nach und es wird ihm zum ersten Mal bewusst, wie sehr er Gretta liebt. Die Novelle endet mit dem berühmten Satz: „Langsam schwand seine Seele, während er den Schnee still durch das All fallen hörte, und still fiel er, der Herabkunft ihrer letzten Stunde gleich, auf alle Lebenden und Toten.“", "section_level": 1}, {"title": "Thematik.", "content": "Die Erzählung macht deutlich, wie sehr alle handelnden Personen in Konventionen und Vorurteile verstrickt sind, wie sehr sie aber auch teilweise darunter leiden und versuchen, der Enge ihrer Existenz zu entkommen. Die scheinbare Fröhlichkeit des Festes dient als Kulisse menschlicher Begegnungen, vor der Einsamkeit, Ängste, Selbstzweifel und Sehnsüchte der Einzelnen zum Vorschein kommen und die die Brüchigkeit menschlicher Beziehungen verdeutlicht. Diese Darstellung gipfelt in der Erkenntnis Gabriels, dass seine Frau ihn nie wirklich geliebt hat. Die Geschichte um den jung verstorbenen Liebhaber basiert auf einer wahren Begebenheit in Joyces Leben: Seine Ehefrau Nora Barnacle hatte in ihrer Jugend zwei Liebhaber, die jung verstarben, bevor sie Joyce kennenlernte. Darunter war auch der 16-jährige Lehrer Michael Feeney, der an Typhus und einer Lungenentzündung starb.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "Die Verfilmung der Novelle unter dem gleichen Titel war 1987 die letzte Regiearbeit von John Huston. Die Übersetzung zur deutschen Synchronisation des Films übernahm Harry Rowohlt. Es gibt auch ein Broadway-Musical mit dem Titel James Joyce’s The Dead.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Toten (im englischen Original \"The Dead\") ist die letzte Erzählung beziehungsweise Novelle in James Joyce’ Sammlung von Erzählungen, die unter dem Titel \"Dubliner\" 1914 erstmals erschienen ist. Sie gilt als einer der wichtigsten Texte Joyce’, in der der Autor zum Teil auch eigene Familienangehörige und sich selbst porträtierte.", "tgt_summary": null, "id": 571352} {"src_title": "Ein Ehemann zuviel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Martyn Jope studierte am Oriel College in Oxford Chemie. Während des Studiums für seinen ersten Abschluss in Chemie befasste er sich intensiv mit der Archäologie der Stadt Oxford. Schon bald trat er der archäologischen Gesellschaft der Universität bei und wurde deren Sekretär und Präsident. Seine erste Anstellung bekam er im Jahr 1938 durch die Königliche Kommission für Altertümer in Wales. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges grub er mit Richard Ian Threlfall eine mittelalterliche Siedlung in Bere aus, in der Nähe des Ortes North Tawton am Fluss Taw in Devon, und erstellte einen der ersten Pläne eines englischen mittelalterlichen Bauernhauses. Während des Zweiten Weltkriegs musste er die Archäologie vorübergehend aufgeben und erhielt 1940 ein Stipendium der Nuffield Foundation für die Erforschung von Hämoglobinen im menschlichen Blut am London Hospital in Whitechapel. Später unterstützte der Medical Research Council seine Forschungen über die Anwendung der spektroskopischen Methoden und der chemisch-biologischen Spektromikroskopie für biologische Fragestellungen. Dann zog es ihn wieder zur Archäologie. Im Jahr 1946 wurde Jope zum Fellow der Society of Antiquaries of London gewählt. Im Jahr 1949 wurde Jope auf Vorschlag des Geographieprofessors Estyn Evans auf ein neues Lehramt für Archäologie an der Queen’s Universität in Belfast berufen. Diese Dozentur entwickelte sich in eine Abteilung unter Jopes Leitung, zunächst als Dozent von 1954 bis 1963 und dann als Professor von 1963 bis zur Emeritierung im Jahr 1981. Jope unterhielt in Oxford ein Haus für den Urlaub und den späteren Ruhestand sowie als Basis für seine englische Feldarbeit, vor allem zum Thema mittelalterliche Keramik im Südwesten Englands. Er hat von dort aus Ascot d’Oilly Castle, Deddington Castle, den mittelalterlichen Töpferöfen am Brill und einige mittelalterliche Stätten in Oxford ausgegraben. Er publizierte ferner über den neolithischen Axt-Handel, Metallarbeiten aus der Eisenzeit, die Rath genannten Erdwerke der frühchristlichen Zeit Irlands wie zum Beispiel Dunglady, mittelalterliche Burgen oder die Häuser der Plantagen des 18. Jahrhunderts. Die Publikation der Archäologie der Grafschaft County Down im Jahre 1966 war die erste systematische Untersuchung der Vorgeschichte einer irischen Grafschaft. Im Jahr 1963 wurde er Fellow der British Academy. Bis in die frühen 1960er Jahre war er einer der Hauptakteure bei der Entwicklung der Archäologie des Mittelalters, sei es als Vermesser von Gebäuden, als Pionier der Erforschung der Keramik oder als einer der ersten Ausgräber einer mittelalterlichen Stadt. Seine Aufmerksamkeit wandte sich danach mehr der Erforschung der Eisenzeit zu, insbesondere der Fertigstellung eines Buches über die späteisenzeitliche Kunst auf den Britischen Inseln. Er veröffentlichte seine Vorstudien zu diesem Thema, konnte aber die Veröffentlichung des gesamten Werkes nicht mehr miterleben. Das zweibändige Werk \"Early Celtic Art in the British Isles\" wurde posthum veröffentlicht und bietet eine umfassende Analyse der Entwicklung der eisenzeitlichen Muster vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis zum Beginn der Romanisierung im 1. Jahrhundert n. Chr. Jope illustriert die Entstehung der durch die Insellage Großbritanniens einzigartigen Kunst mit einer Vielzahl von Gegenständen, insbesondere Schwertern, Scheiden und Broschen, und untersucht die weitere Entwicklung anhand der Dekoration der Rüstungen und Schilde. Die Verwendung von Gold im 3. Jahrhundert v. Chr. und menschliche, tierische und pflanzliche Bilder werden ebenfalls diskutiert und mit keltischen Artefakten verglichen. Waffen, Rüstungen, Gefäße, Spiegel, Schmuck und Pferde-Ausrüstungen veranschaulichen die Raffinesse des späteisenzeitlichen Designs. Einen großen Teil der Studie nehmen einzelne keltische Design-Elemente ein, wie z. B. die Verwendung von S-Formen und Spiralen, die Grundsätze der Gestaltung sowie Metallbearbeitungs-Techniken und Werkzeuge. Jope setzte seine archäologischen und wissenschaftlichen Kenntnisse ein, um die Gründung des Instituts für Archäologische Wissenschaften an der Universität Bradford zu inspirieren, und um als Co-Direktor des paläoökologischen Zentrums an der Queen’s Universität in Belfast seine Mitarbeiter in ihrer Arbeit zur Dendrochronologie und Untersuchungen zur die Radiokohlenstoffdatierung anzuleiten. Er führte die Kampagne der British Academy für separate staatliche Mittel für die archäologische Wissenschaft und diente ab 1976 in deren erstem wissenschaftlich fundierten Archäologie-Komitee. Die Gründung der Abteilung für archäologische Wissenschaften an der Universität Bradford geht auf seine Inspiration zurück. Er hatte dort eine Gastprofessur von 1974 bis 1981 und war ehrenamtlicher Gastprofessor von 1982 bis 1996. Jopes enormer Beitrag zur mittelalterlichen und neuzeitlichen irischen Archäologie brachte ihm die Mitgliedschaft in der Royal Irish Academy im Jahr 1973. Er war ein Mitglied der Königlichen Kommission für Altertümer in Wales von 1963 bis 1986 und der Königlichen Kommission für Altertümer in England von 1980 bis 1984.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsweise.", "content": "Jopes Arbeit begann immer mit genauer Beobachtung der einzelnen Fundorte oder Artefakte. Er forderte, dass jede Aussage auf Fakten beruhen solle, unabhängig davon, ob es sich um eine Veröffentlichung, eine studentische Arbeit oder weit verbreitete Ansichten handelte. Er vertrat die Überzeugung, dass die sozialen und wirtschaftlichen Gründe, warum Menschen ein Artefakt oder ein Gebäude hergestellt oder verwendet haben, ein wichtiger Teil der Studie sind.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Martyn Jope heiratete Margaret Halliday im Jahr 1941. Seine Frau war Biochemikerin und Archäologin und auch Fellow der Londoner Gesellschaft für Altertumsforscher. Sie hatten ähnliche Interessen von der Biologie bis zur Musik. Sie waren gemeinsam regelmäßige Besucher im Burlington House am Piccadilly in London, sowohl während der Semesterferien der Queen’s University als auch im Ruhestand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward Martyn Jope (* 28. Dezember 1915; † 14. November 1996 in Oxford) war ein englischer Archäologe und Chemiker. Er arbeitete während des Zweiten Weltkrieges vorübergehend als Biochemiker. Danach wurde er wieder Archäologe, zunächst als Mediävist und später als Prähistoriker.", "tgt_summary": null, "id": 164904} {"src_title": "Izaak Kramsztyk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Madeline Bell wuchs bei ihrer Großmutter auf und sang bereits als kleines Mädchen Gospelmusik in der Kirche und Schule. Später besuchte sie die High School und schulte ihre Stimme in jenen Jahr auf der Straße, in lokalen Clubs und Talentshows. Mit 16 wurde sie Mitglied in der Gospel-Gruppe The Glovertones. Zwei Jahre später wechselte sie zu den Alex Bradford Singers, die in ganz Amerika, aber auch in Europa auftraten. Das taten sie im Rahmen der Off-Broadway-Show \"Black Nativity\" von Langston Hughes. Bell zog nach Großbritannien und unterschrieb ihren ersten Plattenvertrag bei der EMI. Sie veröffentlichte ab 1963 zahlreiche Singles, die allerdings ohne nennenswerten Erfolg blieben. Im Laufe der 1960er Jahre etablierte sich Bell als Backgroundsängerin. Sie wurde unter anderem von Dusty Springfield, Johnny Hallyday, Donovan und den Rolling Stones gebucht. Außerdem ist sie auf berühmten Alben wie auf Elton Johns ersten Welterfolgen \"Elton John\" und \"Tumbleweed Connection\", Joe Cockers \"With a Little Help from My Friends\" sowie Rod Stewarts \"Every Picture Tells a Story\" zu hören. Ferner sang sie live im Background bei Joy Flemings Auftritt mit \"Ein Lied kann eine Brücke sein\" beim Eurovision Song Contest 1975 in Stockholm. Mitte der 1960er Jahre unterzeichnete Bell einen langfristigen Vertrag bei Philips. Mit der damals sehr beliebten Komposition \"I’m Gonna Make You Love Me\", im Original von Dee Dee Warwick und in der Fassung von den Supremes und Temptations ein großer Erfolg, gelang Bell ihr einziger Hit in den USA: Sie erreichte damit Platz 26 in den Pop- und Platz 32 in den R&B-Charts. Bell blieb in ihrer Heimat ein One-Hit-Wonder. Im Herbst 1969 wurde Bell Mitglied bei der Pop-Gruppe Blue Mink, die auf Anhieb mit \"Melting Pot\" einen Platz 3 in Großbritannien schaffte. Die Gruppe blieb bis 1973 sehr erfolgreich, weitere Top-Erfolge waren \"Good Morning Freedom\" (1970, Platz 10), \"Banner Man\" (1971, Platz 3) und \"Randy\" (1973, Platz 9). Bell veröffentlichte auch in dieser Zeit weiterhin Solo-Platten, hatte damit aber kaum Erfolg. Nach dem Ende von Blue Mink veröffentlichte Bell 1976 das Album \"This Is One Girl\", das abwechslungsreich zwischen Soul, Pop und Disco pendelte und mit den ehemaligen Mitgliedern von Blue Mink eingespielt wurde. Bells Disco-Ambitionen setzte sie in den folgenden Jahren unter anderem als Studiosängerin bei Giorgio Moroder und Cerrone sowie im Rahmen der Gruppe Space fort, die zunächst mit dem Instrumental \"Magic Fly\" einen internationalen Hit hatte. Bei den folgenden Singles \"Carry On, Turn Me On\" (1977), \"My Love Is Music\" und \"Save Your Love for Me\" (1979) übernahm Bell die Lead-Stimme. Alle drei Songs erreichten die amerikanischen Disco-Charts. \"My Love Is Music\" war auf Platz 60 auch der einzige Pop-Hit von Space in den USA. Nach drei Alben endete die Zusammenarbeit von Space und Bell. Noch 1979 ging Bell auf eine Tournee mit James Last durch Japan. Bis 1985 setzte sie diese Zusammenarbeit fort. In den 1980er Jahren war Bell außerdem weiterhin als Studiosängerin aktiv. Anfang 1989 hatte sie gemeinsam mit dem New London Chorale und dem Song \"Standing By\" einen Top-40-Hit in den niederländischen Dutch Charts. Zwei Jahre später trat sie in Großbritannien in der Bühnenproduktion von \"The Cotton Club\" auf. Daneben entstanden eine ganze Reihe von Alben für den niederländischen Markt. Hier sowie in Belgien, Großbritannien und Deutschland tritt Bell nach wie vor auf. Im Jahre 2003 wurde sie in London für ihr Lebenswerk mit dem Heritage Foundation Award ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Privat.", "content": "Bell war mit dem Musiker Barry Reeves verheiratet, der am 6. Februar 2010 an einer Lungenentzündung verstarb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Madeline Bell (* 23. Juli 1942 als \"Madeline Bell Brodus\" in Newark (New Jersey), New Jersey) ist eine US-amerikanische Soul-Sängerin, die in den späten 1960er Jahren als Mitglied der Gruppe Blue Mink (\"Melting Pot\") und parallel dazu auch als Solistin mit Hits wie \"I’m Gonna Make You Love Me\" bekannt wurde. Auf späteren Platten wandte sie sich der Pop- und Disco-Musik zu.", "tgt_summary": null, "id": 2272347} {"src_title": "Ryan Flex Wing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ablauf.", "content": "Der \"Mann Gulch\" ist ein kleines Kerbtal, das im Lewis and Clark County in Zentral-Montana von Osten in den hier von Süd nach Nord verlaufenden Oberlauf des Missouri Rivers mündet. Es liegt auf 1080 m über dem Meer im Nordteil der Big Belt Mountains, rund 40 km nordöstlich der Hauptstadt Helena im Helena National Forest. Die Hänge des Tals sind steil und tief eingeschnitten. Das obere Ende des Nordhangs ist eine durch Erosion freigelegte Felsstufe, die zwischen 3,60 und 6 m senkrecht aufragt. Im August 1949 war das Tal völlig ausgetrocknet; der Südhang war mit Douglasien dicht bewaldet, zwischen denen Gelb-Kiefern und etwas Wacholder standen. Auf dem Nordhang standen nahe der Mündung Gelb-Kiefern, die sowohl zum Bergrücken wie ins obere Tal immer spärlicher wurden und in Grasland übergingen. Das Tal war damals auf dem Landweg nur durch einen mehrstündigen Fußmarsch zu erreichen, Straßen in der Nähe gibt es bis heute nicht. Am 4. August 1949 wurde vermutlich durch Blitzschlag ein Feuer im Mann Gulch ausgelöst. Bis zum Folgetag hatte sich das Feuer zu einem Waldbrand ausgedehnt. Wie damals bei Bränden im unwegsamen Gelände üblich, wurde eine Einheit von Feuerspringern alarmiert. Unter der Führung von „Wag“ Wagner Dodge bestiegen 16 erfahrene Feuerspringer im Alter zwischen 17 und 28 Jahren eine Douglas C-47 in Richtung des Brandes. Im turbulenten Flug verlor einer der Männer die Nerven, kehrte mit dem Flugzeug zurück und quittierte den Dienst unmittelbar nach der Landung. Die Feuerspringer sprangen um 16:10 Uhr mit ihrer Ausrüstung ab. Der Fallschirm des Funkgeräts versagte und das Gerät wurde zerstört. Am Boden sammelte sich die Mannschaft und traf Ranger Jim Harrison, der zu Fuß von seinem mehrere Stunden entfernten Beobachtungspunkt gekommen war, das Feuer bereits alleine bekämpft hatte und Dodge mit der Landschaft vertraut machte. Der Brand war zu diesem Zeitpunkt sehr konzentriert auf dem Bergrücken südlich des \"Mann Gulch\" und wirkte als problemlose Aufgabe. Dodges Stellvertreter William Hellman wurde beauftragt, die Mannschaft auf die andere Seite des Tals und abwärts Richtung Mündung zu führen, da Dodge und Harrison befürchteten, in dem dichten Gehölz auf der Südflanke vom Feuer eingeschlossen zu werden. Deshalb sollte die Bekämpfung von unten her mit dem sicheren Fluss im Rücken geschehen. Hellman führte die Mannschaft auf die andere Seite des Tals. Dodge und Harrison schlossen auf die Mannschaft auf und Dodge übernahm die Führung. Im Abstieg sah Dodge, dass das Feuer knapp 200 Meter unter ihnen die Grabenseite übersprungen hatte und jetzt auch auf der Nordflanke nach oben stieg. Er drehte um und befahl die Flucht. Bis alle die Situation erfasst hatten, führte Dodge die Flucht talaufwärts an, während das Feuer auf sie zukam. Dodge befahl die Werkzeuge wegzuwerfen, um schneller zu werden. Als Dodge erkannte, dass eine Flucht aussichtslos war, stoppte er, zündete das Gras vor sich an und rief den Männern zu, sich in die Asche des Fluchtfeuers zu begeben. Wenige Sekunden reichten, einen ausreichend großen Aschefleck zu erzeugen, um sich hineinzulegen. Niemand befolgte den Befehl, nur Wagner Dodge vertraute sich dem Gegenfeuer an und rettete so sein Leben. Nach rund 14 Minuten konnte er unverletzt aufstehen und das Gebiet des Feuers trotz einiger noch brennender Bäume und Grasbüschel verlassen. Zwei der Männer – Sallee und Rumsey – blieben dicht beieinander, liefen steil bergauf und brachten sich durch einen Riss in der Felsstufe über den Bergkamm in Sicherheit. Hellman und Joseph Sylvia erreichten ebenfalls bergauf die sichere Seite, erlagen aber kurz nach dem Feuer beziehungsweise am Folgetag ihren schweren Verbrennungen. Alle anderen liefen etwa parallel zum Hang in das Tal, wurden je nach ihrer individuellen Geschwindigkeit vom Feuer eingeholt und starben. Nachdem das Feuer weiter gezogen war, blieb Rumsey bei den beiden Schwerverletzten während Dodge und Sallee zum nächsten Stützpunkt liefen, wo sie Hilfe holten. Die beiden Verbrannten wurden am folgenden Morgen abgeholt, erreichten aber das Krankenhaus nicht mehr lebend. Mehrere hundert Feuerwehrleute löschten das Feuer im Laufe des Tages.", "section_level": 1}, {"title": "Analyse.", "content": "Das Feuer im \"Mann Gulch\" wurde unter verschiedenen Aspekten untersucht. Es gibt zwei Erklärungsmodelle, wie das Feuer unterhalb der Crew den Graben überspringen konnte: entweder durch Abwinde als Folge einer Gewitterfront oder durch Verwirbelungen des Windes an der Mündung des Seitentals, die mit dem Drehen des Windes in südliche Richtungen zusammenhängen. Der Forest Service unternahm auf Wunsch Macleans eine Rekonstruktion des Ablaufs unter Verwendung von erst in den 1980er Jahren entwickelter Software, die die Ausbreitung von Feuer in Abhängigkeit von Vegetation, Trockenheit, Winden und weiteren Faktoren erlaubt. Demnach war die Flucht ins Tal hinauf für die Feuercrew aussichtslos. Nachdem das Feuer den Graben auf die Nordflanke übersprungen hatte, breitete es sich in etwa zehn Minuten in den Kronen der Gelb-Kiefern aus. Sobald das Feuer die Grenze des geschlossenen Waldes erreicht hatte und in das hohe, trockene Gras übergriff, steigerte sich seine Ausbreitungsgeschwindigkeit rapide auf geschätzte 185 Meter pro Minute (610 ft/min). Im weglosen, steilen Gelände konnten die Menschen vor ihm nicht weglaufen. Zehn bis fünfzehn Minuten später waren selbst die vier schnellsten von ihnen tot. Dodge überlebte, weil er stehenblieb und überlegte. Nach eigenen Aussagen war das Feuer rund 30 Sekunden von ihm entfernt, als er die Idee mit dem Gegenfeuer hatte. Die Technik wird für Präriefeuer beispielsweise von James Fenimore Cooper in seinem Roman \"Die Prairie\" beschrieben. Nach eigenen Aussagen kannte Dodge diese Methode nicht, da er zwar Waldbrände, aber nie Präriebrände bekämpft hatte. Er hatte ein Streichholzbriefchen in der Tasche und es gelang ihm trotz der widrigen Umstände, das Gras um sich zu entzünden. Der amerikanische Organisationspsychologe Karl E. Weick untersuchte das Unglück im Mann Gulch, da sich die kleine Gruppe der Personen und die minutiöse Aufbereitung Macleans für die Analyse besonders eignete. Weick begründet die Ursache des Unglücks damit, dass die einfache Organisation der Feuerspringer durch die Umstände soweit geschwächt wurde, bis die Organisation aufhörte zu existieren. Im gleichen Moment versagte auch das Verständnis für die Situation. Sie ergab für die Männer plötzlich keinen Sinn mehr, und sie hatten keine Zeit, den Sinn wiederzufinden. Das Überleben von Sallee und Rumsey führt Weick darauf zurück, dass sie gemeinsam agierten und sich einen Teil des Organisationsbewusstseins erhielten, wodurch ihre Fähigkeiten zum Überleben ausreichten. Das Überleben von Dodge betrachtet Weick als Indikator für dessen Fähigkeit, in der Krise mit den vorhandenen Mitteln eine Lösung zu implementieren. Diese Eigenschaft wird in Anlehnung an Claude Lévi-Strauss als Bricolage bezeichnet. Weick betrachtet Bricolage als einen Faktor, der die Widerstandsfähigkeit von Organisationen erhöhen kann, wenn die Umwelt zu dynamisch für rationalere Methoden wird.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Dem Mann-Gulch-Feuer wurde zunächst keine große Aufmerksamkeit geschenkt. Es war weder besonders ausgedehnt, die Zahl der Opfer nicht herausragend und die Schäden waren nicht besonders groß. Wie alle Feuer, die Menschenleben kosteten, wurde es nach dem damaligen Standard durch den Forest Service untersucht. Die Anhörungen ergaben kein individuell vorwerfbares Verhalten und keinen Schuldigen. Klagen von vier Eltern vor dem Bundesgericht wurden abgelehnt. Erst in den 1970er Jahren, rund 25 Jahre nach dem Waldbrand, begann der pensionierte Professor für Literatur der Renaissance Norman Maclean damit, die Geschichte zu recherchieren und darzustellen. Er arbeitete 14 Jahre an dem Buch, bis zu seinem Tod. Während dessen schrieb er weitere Bücher, darunter \"A River Runs Through It\", das von Robert Redford als Aus der Mitte entspringt ein Fluß verfilmt wurde. Postum erschien das Buch zum Mann-Gulch-Feuer 1992 unter dem Titel \"Young Men and Fire\". Es gewann den \"National Book Critics Circle Award\" und wurde zu einem Bestseller. Maclean hatte als junger Mann selbst in Waldbrand-Crews für den Forest Service gearbeitet und stellte den ewigen Konflikt zwischen Mensch und Natur in neuer Weise dar, indem er nicht nur die Charaktere der Männer schilderte, sondern das Feuer als eigenen Charakter behandelte. Das Buch wurde aber auch bedeutend, weil Maclean die Ereignisse minutiös recherchierte und aufbereitete und damit die Grundlage für spätere Analysen und Interpretationen legte. Während Maclean an seinem Buch arbeitete, entwickelte sich der Forest Service weiter. Die Sicherheit der Feuerbekämpfer erhielt in Ausbildung und Ausrüstung einen wesentlich höheren Stellenwert. 1977 wurden \"Fire Shelters\" eingeführt, an Iglus erinnernde Konstruktionen aus Drahtbügeln mit einer Isolierschicht und reflektierender Aluminiumfolie, die aufgefaltet einen Mann vollständig bedecken können, um im äußersten Fall eine letzte trennende Schutzschicht zwischen seinem Körper und dem Feuer zu bieten. Seit den 1980er Jahren legen Waldbrand-Crews zunächst Fluchtzonen an, die von jeder Vegetation freigeräumt werden, bevor sie sich dem Feuer nähern. Inzwischen trägt auch jeder Feuerwehrmann ein individuelles Funkgerät. Aber erst durch Macleans Buch gewann das Mann-Gulch-Feuer seine Rolle als Lehrstück für die Waldbrandbekämpfung und als Beispiel für die Organisation von Arbeitsgruppen, Menschenführung und den Umgang mit Risiken. Als kurz nach dem Erscheinen des Buches in Colorado unter ähnlichen Umständen 14 Wildnis-Feuerwehrleute im \"South Canyon Fire\" ums Leben kamen, stellte der US Forest Service seine Sicherheitskultur vollständig auf den Prüfstand und systematisierte vor allem die Ausbildung seiner Mitarbeiter in der Brandbekämpfung. Macleans Buch hat so die Methodik des Forest Service stärker verändert als alle Entwicklungen der 50 Jahre vorher. Der Forest Service analysiert erst seit dem Buch im Rahmen der Ausbildung neuer Mitarbeiter frühere Waldbrände am Ort des Feuers. Seit 1994 bringt der Forest Service Waldbrand-Crews in den Mann Gulch vor Ort, damit sie das Gelände und seine Risiken studieren. Aber auch USFS-Gruppenleiter und Planer für den Umgang mit Waldbränden arbeiten mit den Ereignissen von 1949. Wirtschaftswissenschaftler untersuchten die Ereignisse im Mann Gulch unter dem Aspekt der Organisationspsychologie, der Struktur von Unternehmen, Projektgruppen und der Menschenführung. Ein Gesundheitswissenschaftler machte den Waldbrand zum Beispiel in einer Rede über Strategien in Notsituationen. Aber seitdem und bis heute beziehen sich Bücher über Entscheidungsfindung und Kreativität auf die Ereignisse und vorwiegend auf das kurzentschlossene Handeln von Wagner Dodge einerseits und die unüberlegte Flucht der anderen Männer. In anderer Hinsicht kamen das Buch und sein Thema zu spät. Der Forest Service hatte schon seit etwa 1980 begonnen, die Rolle des Feuers im Wald neu zu bewerten. Für die Störungsökologie ist Feuer ein Umweltfaktor, der zu Wald-Ökosystemen gehört und dort eine notwendige Rolle spielt. Diese Erkenntnis setzte sich unter anderem nach den Bränden im Yellowstone-Nationalpark 1988 in den 1990er Jahren durch und ist seitdem Grundlage für den Umgang mit Waldbränden in den USA. Ein Feuer wie das im Mann Gulch von 1949 würde heute nur noch beobachtet. Da es keine Menschenleben und Werte bedrohte, ließe man es unter den gültigen Richtlinien in der Wildnis weiter brennen. So geschah es 2007, als wieder ein Feuer im Mann Gulch brannte. 1949 war das anders. Jeder Waldbrand wurde als Bedrohung der volkswirtschaftlich wichtigen Holzbestände angesehen. Das nach dem Großen Brand von 1910 aufgestellte Ziel, jeden Waldbrand direkt zu bekämpfen, war seit 1935 so konkretisiert worden, dass jedes Feuer bis 10 Uhr vormittags am Tag nach der Entdeckung gelöscht sein sollte. Seit 1939 gab es die Feuerspringer, und seit 1942 hatte der Film Bambi einer zunehmend den natürlichen Prozessen entfremdeten Bevölkerung Waldbrände als existentielle Bedrohung vermittelt. Maclean und sein Buch waren noch dieser Einstellung verhaftet, er wies Anregungen seiner Gesprächspartner im Forest Service zurück, diese Aspekte aufzunehmen. Am Ort des Unglücks wurde ein Denkmal für die Opfer errichtet. Ursprünglich dreizehn Kreuze an den Fundorten der Leichen erinnern an die Opfer; zwei der Kreuze stehen oberhalb der Felsstufe, wo Hellman und Sylvia schwer verbrannt gefunden wurden. Im Mai 2001 wurde eines der Kreuze gegen eine Markierung mit Davidstern ausgetauscht, weil mit David Navon ein Opfer Jude war. Das Denkmal ist seit dem 19. Mai 1999 im National Register of Historic Places als \"\" (Nr. 99000596) aufgeführt. Unter dem Einfluss des Vorfalls wurde 1952 der Film Die Feuerspringer von Montana mit Richard Widmark in der Hauptrolle (Regie Joseph M. Newman) gedreht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Am 5. August 1949 starben 13 Feuerwehrmänner des United States Forest Service in einem Buschfeuer im Mann Gulch, einem Kerbtal in der \"Gates of the Mountains Wilderness\" am oberen Missouri River im US-Bundesstaat Montana. 25 Jahre lang blieb das Feuer weitgehend unbeachtet, bis Norman Maclean, ein Professor für Renaissanceliteratur im Ruhestand, Material für ein Buch zusammenstellte. Macleans Buch, \"Junge Männer im Feuer\", 1992 posthum veröffentlicht, brachte den Vorfall in das kollektive Gedächtnis Amerikas und machte den Waldbrand zum berühmtesten der US-amerikanischen Geschichte.", "tgt_summary": null, "id": 1695727} {"src_title": "Melchior von Braunschweig-Grubenhagen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Leben im Zweiten Weltkrieg.", "content": "Piechowski wurde nach der deutschen Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg beim Grenzübertritt nach Ungarn verhaftet. Wegen seiner Zugehörigkeit zu den Pfadfindern war er danach Gestapo-Gefangener in Baligród. Am 20. Juni 1940 wurde Piechowski zusammen mit 312 anderen polnischen Männern beim zweiten Häftlingstransport aus dem Generalgouvernement zur Zwangsarbeit in das neu errichtete deutsche Konzentrationslager Auschwitz I verbracht. Davor waren etwa 30 deutsche Kriminelle als Kapos aus dem KZ Sachsenhausen und am 14. Juni der \"Transport der 728\" aus Tarnów dorthin gebracht worden. Piechowski erhielt die Häftlings-Nr. 918. Nach seiner Flucht aus dem KZ tauchte er 1942 unter falschem Namen unter und schloss sich der Polnischen Heimatarmee im Untergrund (AK) an.", "section_level": 2}, {"title": "Flucht aus dem KZ.", "content": "Piechowski befand sich seit 1940 im Stammlager Auschwitz I in Haft. Da in der Umgebung des Lagers anstelle der polnischen Bevölkerung volksdeutsche Bauern angesiedelt worden waren, wurden Fluchtversuche enorm erschwert. Auch nach Überwindung der Postenreihen war dadurch für Ortsfremde ein Unterschlupf bei polnischen Nachbarn in der Nähe des Lagers fast unmöglich. Durch die Benutzung eines Fluchtfahrzeugs konnte dieser Gürtel um das Lager jedoch leicht passiert werden. Gemeinsam mit Stanisław Gustaw Jaster, Józef Lempart und Eugeniusz Bendera gelang Kazimierz Piechowski am 20. Juni 1942 in gestohlenen SS-Uniformen die Flucht aus dem KZ. Für den Fluchtversuch brachten sie vier SS-Uniformen und Waffen aus einem Magazingebäude an sich und fuhren mit einem gestohlenen Dienstfahrzeug der SS aus dem Lagergelände heraus. Einer der Flüchtlinge, Stanisław Jaster, trug einen Bericht des in das Lager eingeschmuggelten polnischen Offiziers Witold Pilecki über die Zustände im Konzentrationslager Auschwitz mit sich, der für das Oberkommando der polnischen Heimatarmee (AK) geschrieben worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Leben nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Piechowski studierte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges an der Technischen Universität Gdańsk (Politechnika Gdańska; Danzig).", "section_level": 2}, {"title": "Dokumentarfilm.", "content": "Marek Pawłowski inszenierte 2007 dokumentarisch mit einigen nachgespielten Szenen diese Flucht aus dem KZ Auschwitz und das folgende Leben Kazimierz’. Auf Deutsch erschien der 45-minütige Film 2009 unter dem Titel \"Die Flucht\" nach einer Bearbeitung durch Ingrid Terhorst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kazimierz Piechowski [] (* 3. Oktober 1919 in Raikau (seit 1920 Rajkowy), Deutsches Reich; † 15. Dezember 2017 in Gdańsk, Polen) war ein polnischer Ingenieur und im Zweiten Weltkrieg Gestapo- und KZ-Häftling. Er gehörte, gemeinsam mit Stanisław Gustaw Jaster, Józef Lempart und Eugeniusz Bendera, zu den vier Häftlingen, denen am 20. Juni 1942 in gestohlenen SS-Uniformen die Flucht aus dem Konzentrationslager Stammlager Auschwitz I gelang. Sie brachten dabei den Pilecki-Bericht aus dem Lager heraus.", "tgt_summary": null, "id": 1436855} {"src_title": "Jason Euell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "Fernie spielte zunächst in seinem Heimatort bei \"Kinglassie Hearts\". 1949 wechselte er zu Celtic Glasgow, wo er sich in den folgenden Jahren als flexibler Spieler auszeichnete und verschiedene Spielpositionen einnahm. 1954 holte er mit der Mannschaft das schottische Double und wurde daraufhin für den Weltmeisterschaftskader 1954 nominiert, nachdem er im letzten Vorbereitungsspiel gegen Finnland erstmals für die „Bravehearts“ aufgelaufen war. Er gehörte zu den 13 Spielern, die die Reise in die Schweiz antraten, aber nach zwei Niederlagen am Ende der Gruppenphase ausschieden. 1956 und 1957 gewann er mit dem schottischen Ligapokal zwei weitere Titel mit Celtic. In der Zwischenzeit unregelmäßig in der Nationalmannschaft berücksichtigt, stand er bei der WM 1958 erneut im 22 Spieler umfassenden Kader und war abermals einer der 13 Spieler, die nach Schweden reisten. Erneut stand am Ende der Gruppenphase das Aus. Fernie verließ Schottland 1958 und schloss sich dem englischen Klub FC Middlesbrough an. Nach zwei Jahren kehrte er jedoch zu Celtic zurück und spielte eine weitere Spielzeit für den Klub. Anschließend schloss er sich dem FC St. Mirren an, mit dem er 1962 das Pokalfinale erreichte. Ab 1963 stand er jeweils kurzzeitig bei Partick Thistle und Alloa Athletic unter Vertrag, ehe er im schottischen Non-League-Fußball beim FC Fraserburgh, in Irland beim FC Coleraine und Nordirland beim Bangor FC seine Karriere ausklingen ließ. 1967 übernahm Fernie das Traineramt bei der Reservemannschaft von Celtic Glasgow, das er bis 1973 innehatte. Anschließend trainierte er den FC Kilmarnock, mit dem er 1974 in die Division One aufstieg. Nach dem Abstieg 1977, mit dem Ziel Wiederaufstieg in die Spielzeit gestartet, misslang der Saisonauftakt, woraufhin er von seinen Aufgaben entbunden wurde. Anschließend verließ er das Fußballgeschäft und arbeitete unter anderem als Taxifahrer in Glasgow.", "section_level": 1}], "src_summary": "William „Willie“ Fernie (* 22. November 1928 in Kinglassie; † 1. Juli 2011 in Glasgow) war ein schottischer Fußballspieler und -trainer. Er gehörte als Spieler der schottischen Nationalmannschaft dem Kader bei den Weltmeisterschaften 1954 und 1958 an.", "tgt_summary": null, "id": 14929} {"src_title": "Operation Donner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "Rosa Aguilar studierte von 1974 bis 1980 Rechtswissenschaften am Colegio Universitario de Córdoba und der Universität Sevilla. 1974 trat sie auch in die Kommunistische Partei Spaniens (PCE) ein, die zu dieser Zeit noch von der Franco-Diktatur verboten war. 1978, nach deren Legalisierung im Zug der spanischen Demokratisierung, trat sie der Gewerkschaft Comisiones Obreras bei. Nach Abschluss ihres Studiums arbeitete sie zunächst in der Rechtsabteilung der Gewerkschaft, 1985 gründete sie zusammen mit einigen Kollegen eine Anwaltskanzlei, die sich auf Handels-, Arbeits- und Eherechtsfragen spezialisierte. 1987 verließ Aguilar diese Kanzlei, nachdem sie bei der Kommunalwahl für Izquierda Unida, in der die PCE inzwischen aufgegangen war, in den Stadtrat von Córdoba gewählt worden war. Diesem gehörte sie bis 1991 an. 1990 bis 1993 war sie zudem Abgeordnete im Regionalparlament von Andalusien. Bei den spanischen Parlamentswahlen 1993 wurde sie schließlich in den Congreso de los Diputados gewählt, dem sie bis zu den Parlamentswahlen im Jahr 2000 angehörte.", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeisterin von Córdoba.", "content": "1999 wurde Aguilar Bürgermeisterin von Córdoba nach einem lokalen Koalitionsabkommen zwischen IU und der sozialdemokratischen PSOE. Bei der Kommunalwahl hatte IU neun, die PSOE sechs Sitze im Stadtrat erhalten, womit sie zusammen die 14 Abgeordneten der konservativen PP knapp übertrafen. Vier Jahre später erzielte IU bei der Kommunalwahl 41,8 % der Stimmen und dreizehn Abgeordnete (gegenüber zwölf der PP und vier der PSOE). Aguilar richtete daraufhin eine von der PSOE tolerierte Minderheitsregierung allein der IU ein, ein Novum in der spanischen Politik. 2007 sank IU wieder auf 35,5 % und elf Sitze im Stadtrat (gegenüber vierzehn der PP und vier der PSOE), woraufhin Aguilar wieder eine Koalition mit der PSOE schloss. Ab 2003 war sie zweite Vizepräsidentin der Federación Española de Municipios y Provincias, des spanischen Städtetags. Durch ihre kommunalen Wahlerfolge wurde Aguilar zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten ihrer Partei. Im Parteivorstand war sie für institutionelle Beziehungen zuständig und gehörte zum gemäßigten Flügel, der Parteikoordinator Gaspar Llamazares gegen die eher antikapitalistisch ausgerichteten Parteiströmungen unterstützte. Zugleich nahm sie immer wieder auch kritische Positionen gegenüber der IU-Politik ein. So kritisierte sie die regionale Koalition des baskischen IU-Verbandes Ezker Batua mit der gemäßigten baskisch-nationalistischen PNV unter Juan José Ibarretxe oder die Teilnahme von Ezker Batua an der Stadtregierung von Mondragón unter Führung der ETA-nahen Partei ANV nach 2007. Zudem kritisierte sie, dass IU den EU-Verfassungsvertrag ablehnte, und erklärte als einziges bekanntes IU-Mitglied ihre Unterstützung für die in Spanien existierende Staatsform der parlamentarischen Monarchie. Nach den schlechten Ergebnissen der IU bei den spanischen Parlamentswahlen 2008 galt Aguilar als eine mögliche Nachfolgerin des zurückgetretenen Gaspar Llamazares. Angesichts von Auseinandersetzungen mit dem linken Parteiflügel, die eine Mehrheit unwahrscheinlich erscheinen ließen, verzichtete sie jedoch auf eine Kandidatur und behielt ihren Posten als Parteisekretärin für institutionelle Beziehungen.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied der andalusischen Regierung.", "content": "Am 23. April 2009 trat Aguilar überraschend aus der IU aus, um als Unabhängige das Ministeramt für Öffentliche Bauten und Verkehr in der von der PSOE mit absoluter Mehrheit allein geführten andalusischen Regionalregierung anzunehmen. Kurz zuvor hatte José Antonio Griñán Manuel Chaves als Regionalpräsident abgelöst. Aguilars Entscheidung löste heftige Kritik der IU-Parteiführung aus.", "section_level": 2}, {"title": "Spanische Umweltministerin.", "content": "Am 21. Oktober 2010 wurde Aguilar von José Luis Rodríguez Zapatero (PSOE) bei einer Kabinettsumbildung zur spanischen Umweltministerin berufen. In diesem Amt folgte sie Elena Espinosa nach.", "section_level": 2}], "src_summary": "Joaquina Rosa Aguilar Rivero (* 7. Juli 1957 in Córdoba) ist eine parteilose spanische Politikerin. Sie war unter anderem von 1999 bis 2009 Bürgermeisterin von Córdoba für die Partei Izquierda Unida (IU) und vom 21. Oktober 2010 bis zum Dezember 2011 Umweltministerin im Kabinett Zapatero II.", "tgt_summary": null, "id": 604433} {"src_title": "Blues in Orbit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Sharron Angles Vater nahm als Marinesoldat am Zweiten Weltkrieg teil und war während des Koreakrieges in der Reserve der Marine. Nachdem ihr Vater aus der Armee entlassen worden war, zog die Familie aus dem Nordwesten der Vereinigten Staaten nach Reno in Nevada. Sie studierte an der Universität von Nevada in Reno und schloss ihre Studien mit dem Grad eines Bachelor ab. Nach der Studienzeit zog sie mit ihrem Ehemann nach Ely und arbeitete dort als Hilfslehrerin. Kurze Zeit später zog das Ehepaar nach Winnemucca, wo Sharron Angle sechs Jahre am \"Western Nevada Community College\" Kunst unterrichtete. 1983 beteiligte sie sich an der Gründung einer kleinen christlich orientierten Schule. An dieser Schule unterrichtete sie Kinder vom Kindergarten bis zur High School. Als die Schule zwei Jahre später schloss, zog sie mit ihrer Familie nach Tonopah. Dort leitete sie das \"Tonopah Life Center\", ein Fitnesscenter. 1995 zog sie mit ihrer Familie wieder nach Reno.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Angle wurde noch in Tonopah 1990 in das \"Nye County School Board of Trustees\" für eine Legislaturperiode gewählt. Einige Jahre nach dem Umzug nach Reno wurde sie 1999 in das Parlament von Nevada gewählt, dem sie bis 2005 angehörte. Sie kandidierte anschließend für das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten, unterlag aber bereits bei den republikanischen Vorwahlen. Nach einer Pause von einigen Jahren von der Politik trat sie bei den Senatswahlen 2010 als Kandidatin für Nevada an. Sie wurde hierbei von konservativen Gruppen wie z. B. Phyllis Schlaflys \"Eagle Forum\", dem \"Club for Growth\" oder Mitgliedern der Tea-Party-Bewegung unterstützt. In der republikanischen Primary setzte sie sich unter anderem gegen Sue Lowden und Danny Tarkanian durch. Bei der Senatswahl unterlag sie jedoch Harry Reid, dem Majority Leader der Demokraten im Senat. Nachdem Angle immer wieder eine mögliche Rückkehr auf die politische Bühne erwogen hatte, kündigte sie im März 2016 an, sich wiederum für denselben Sitz im US-Senat bewerben zu wollen, zu dessen Wahl Amtsinhaber Harry Reid 2016 nicht wieder antritt. Sie trat in der republikanischen Primary gegen den von der Parteiführung favorisierten bisherigen Kongressabgeordneten Joe Heck an, unterlag aber diesem.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Positionen und Kontroversen.", "content": "Angle bestreitet das Vorhandensein der Globalen Erwärmung. Widerhall fanden ihre haltlosen Behauptungen zu der Stadt Dearborn in Michigan und der Grenze der USA zu Kanada. Sie behauptete, dass in Dearborn die islamische Scharia geltendes Recht sei. Der Bürgermeister Dearborns, John B. O’Reilly, Jr. wies diese Behauptung als unwahr zurück. Angle hatte behauptet, dass die Terroristen, die den Anschlag am 11. September 2001 durchgeführt hatten, über die kanadische Grenze eingereist seien. Der kanadische Botschafter in den USA, Gary Doer, forderte sie auf, diese unwahre Behauptung zurückzunehmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sharron Angle (* 26. Juli 1949 in Klamath Falls, Oregon) ist eine US-amerikanische Politikerin. Von 1999 bis 2005 war sie für die Republikanische Partei Mitglied der Nevada Assembly (das Unterhaus der Legislative des Bundesstaates Nevada). Sie war erfolglose Kandidatin ihrer Partei bei der Wahl zum US-Senat 2010 und scheiterte 2016 in der republikanischen Vorwahl für denselben Senatssitz.", "tgt_summary": null, "id": 720589} {"src_title": "Doliosauriscus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1914 wurde die Gründung einer städtischen Kunstsammlung formell beschlossen, wenngleich erste Initiativen ins 19. Jahrhundert zurückreichen. 1923 wurde die Institution schließlich gegründet und noch im selben Jahr begann der Ankauf der ersten Kunstwerke. Als weitere Institution wurde 1976 die staatliche Nationalgalerie gegründet, welche fortan die Rolle der größten Kunstsammlung in Athen übernahm. 1982 zog die Kommunale Galerie Athen in das ehemalige Gebäude des städtischen Waisenhauses, welches im 19. Jahrhundert von Panagiotis Kalkos entworfen worden war. Sicherheitsauflagen und Platzmangel machten dem Museum dort zu schaffen, so dass ein Umzug unabdingbar wurde. Man entschloss sich, die Kommunale Galerie in die ehemalige Seidenfabrik zu verlegen, um dauerhafte und wechselnde Ausstellungen gleichzeitig zu ermöglichen. Die neue Galerie besteht seit dem 27. Oktober 2010 in zwei Gebäuden auf 1500 m2. Die erste Ausstellung im neuen Gebäude ist einer Privatsammlung gewidmet, der jungen Sammlung des Reeders George Economou, die 2006 begonnen wurde. Deren Schwerpunkt liegt vorrangig auf der Kunst des 20. Jahrhunderts, mit Werken von u. a. Matisse, Picasso und Hockney.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlung.", "content": "Die Sammlung beinhaltet Werke aus dem 19. Jahrhundert von Spyros Prosalendis, Dionysios Tsokos und anderen, sowie Werke von Georgios Jakobides, Angelos Giallinas, Vincent Bokatsiampi, Nikiphoros Lytras, Jorgos Busianis, Agenor Asteriadis, Yannis Moralis und Gerasimos Steris. Zeitgenössische Kunst ist mit über 3000 Werken von u. a. Opi Zouni, Chronis Botsoglou und Makis Theofylaktopoulos vertreten. Ein wichtiger Teil der Sammlung ist eine Serie von Stichen von Angelos Theodoropoulos, Efthymios Papadimitriou, John Kefallinos, Vaso Katraki und Vicky Tsalamata.", "section_level": 1}, {"title": "Das heutige Gebäude.", "content": "In seiner fast 170-jährigen Geschichte wurde das Gebäude, das ursprünglich als Kaufhaus entworfen worden war, stattdessen als Fabrik, Kaserne und Krankenhaus benutzt und stand auch über längere Zeiträume hinweg leer. Die ehemalige Fabrik wurde 1833 vom dänischen Architekten Hans Christian Hansen entworfen, der zusammen mit seinem um zehn Jahre jüngeren Bruder Theophil Hansen zu jener Zeit in Athen tätig war. Die Hansens kamen ursprünglich wegen des Studiums antiker und byzantinischer Bauten nach Athen, etablierten sich erfolgreich als Architekten und entwarfen u. a. das Observatorium, das Zappeion und das Hotel Grande Bretagne. Bekannt wurden sie jedoch vor allem durch die \"Athener Trilogie\", bestehend aus Universität, Akademie und Nationalbibliothek. Theophil Hansen verließ Athen, als ihn Georg Simon von Sina dauerhaft nach Wien holte, wo ihm der internationale Durchbruch gelang. Das Gebäude der Fabrik wurde von 1834 bis 1835 errichtet, um ein Kaufhaus nach europäischem Vorbild zu werden. Es stand jedoch von 1835 bis 1852 leer. 1852 wurde es von einem österreichischen Unternehmen erstanden, das es zum ersten dampfbetriebenen Seidenwerk machen wollte. Es wurde allerdings infolge des Bankrotts der Firma nie in Betrieb genommen. Im Jahr 1854 fungierte es als Krankenhaus. Im selben Jahr wurde die Firma Siriki gegründet, die das Gebäude von 1855 bis 1875 als Seidenfabrik (griech. \"Metaxourgio\") nutzte. Es wurde zur größten Produktionsstätte in Griechenland und auf dem Balkan. 1875 musste die Produktion wegen der Konkurrenz billiger Seidenimporte aus China eingestellt werden. Zwischen 1892 und 1904 hatte der Bau der Straßen Germanikou und Giatrakou die Zerstörung des der Straße zugewandten Teils des Gebäudes und seines Nordostsektors zur Folge. Im gleichen Zeitraum siedelten sich im Erdgeschoss Läden und im ersten Stock Bewohner an und 1960 wurde der nordöstliche Teil rekonstruiert. 1944 wurde es als Kaserne der ELAS benutzt, nach einem Brand im Jahr 1960 standen bis 1993 einige der Läden und Wohnungen leer. 1993 stiftete der Enkel des Besitzers das Gebäude der Stadt Athen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kommunale Galerie () ist ein Kunstmuseum in Athen. Heutiger Standort ist die ehemalige Seidenfabrik am Avdi-Platz, die auch Namensgeber des Stadtteils Metaxourgio ist.", "tgt_summary": null, "id": 891318} {"src_title": "Protected Cell Company", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "Das ehemalige Kirch-, Bauern- und Gutsdorf Karścino liegt in Hinterpommern, nördlich einer Nebenstraße, die Karlino (\"Körlin\", 7 km) mit Gościno (\"Groß Jestin\", 10 km) verbindet und von der bei Lisiny (\"Fuchsmühle\") eine Straße nach Karścino und weiter bis Włościbórz (\"Lustebuhr\") abzweigt. Die frühere Kreisstadt Kołobrzeg (\"Kolberg\") ist 30 Straßen-Kilometer entfernt, und die Entfernung zur jetzigen Kreismetropole Białogard (\"Belgard\") beträgt 17 Kilometer. Die nächste Bahnstation ist Karlino an der Bahnstrecke Szczecinek–Kołobrzeg (\"Neustettin – Kolberg\"). Von 1915 bis in die 1960er Jahre war Kerstin alias Karścino selbst Bahnstation an der Bahnstrecke Groß Jestin–Körlin (Gościno-Karlino) der Kolberger Kleinbahn, später der Polnischen Staatsbahn (PKP).", "section_level": 1}, {"title": "Ortsname.", "content": "Als Namensformen sind überliefert: \"Karstino\" (1276), Kestine (1618), \"Kerstin\" (bis 1945). Die Bezeichnung geht wohl auf das wendische „Karczuje“ = „roden“ zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Kerstin war im Mittelalter von deutschen Bauern in der Form eines Hufeisendorfes angelegt und im 19. Jahrhundert ausgebaut und verdichtet worden. Der Gutshof lag am östlichen Ortsrand. Im Jahre 1276 wurde der Ort erwähnt, als der Camminer Bischof Hermann von Gleichen der Kolberger Domkirche ihre Besitzungen bestätigte, darunter Einkünfte \"in Karstino\". 1545 erschien das Dorf wieder namentlich bei einer Visitation der Rügenwalder Kirche mit der Feststellung, dass \"Henninck Manduwel\" zu Kerstin Geld schuldete. Im Jahre 1565 saßen die Brüder \"Lorentz\" und \"Hanns Manduwel\" auf Kerstin, 1572 wurden \"Hans\" und \"Hennigs\" Erben genannt. Kerstin erweist sich demnach als ein altes Manteuffelsches Lehen, das auch noch 1666 im Besitz dieser Familie war. Von 1764 bis 1945 gehörte Kerstin in ununterbrochener Folge der aus Ostpreußen stammenden Familie \"von Gaudecker\". Um 1784 gab es in Kerstin einen Prediger, einen Küster, acht Bauern, einen Predigercolonus, zwei Kossäten und eine Schmiede bei 31 Feuerstellen. Nach der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchgeführten Separation wurden Bauerndorf und Rittergut politisch getrennt. Im Jahre 1928 wurden die Gutsbezirke Kerstin und Krühne (polnisch: Skronie) mit der Landgemeinde Kerstin vereinigt. Im Jahre 1780 zählte Kerstin 217 Einwohner. Ihre Zahl stieg bis 1864 auf 386 in 61 Familien, betrug 1871 bereits 406 und sank bis 1910 auf 361. 1933 wurden 409 Einwohner registriert, 1939 waren es 405. Bis 1945 wurden in der Gemeinde Kerstin neben Kerstin die Wohnplätze Fuchsmühle, Johannesthal und Krühne amtlich geführt. Kerstin war Sitz eines Amts- und Standesamtbezirkes, zu dem auch die Gemeinde Pobloth gehörte, und lag im Landkreis Kolberg-Körlin in der preußischen Provinz Pommern. Nach dem Einmarsch der Roten Armee im Jahre 1945 und der nachfolgenden polnischen Inanspruchnahme wurde die einheimische Bevölkerung aus Kerstin vollständig vertrieben. Das nun in Karścino umbenannte Dorf wurde anfangs in die Gemeinde Gościno (\"Groß Jestin\") im Powiat Kołobrzeski (Kreis \"Kolberg\") eingegliedert, kam 1975 aber zum Powiat Białogardzki (Kreis \"Belgard\") und gehört seit 1973 zur Stadt- und Landgemeinde Karlino (\"Körlin\") in der Woiwodschaft Westpommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Köslin). Karścino ist heute auch Sitz eines Schulzenamtes, dem der Ort Chotyń \"(Neu Kowanz)\" angeschlossen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pfarr-/Dorfkirche.", "content": "Die Kirche von Kerstin stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde 1830 grundlegend renoviert, aber in ihrer Form nicht verändert. Der alte Holzturm wurde 1886 durch einen massiven Turm mit achteckigem Helm ersetzt. Von der reichhaltigen alten Ausstattung war bis 1945 noch fast alles erhalten geblieben. Der Altar, ein barockes, hölzernes Schnitzwerk aus dem Jahre 1696 zeigte im Mittelfeld den gekreuzigten Christus mit Maria, Johannes und Maria Magdalena vor dem Kreuz. Die Predella enthielt eine geschnitzte Darstellung des Abendmahls. Der Altar hat bis heute eine Vereinfachung erfahren, das Altarbild zeigt Maria mit dem Kind. Ähnlich verhält es sich bei der Kanzel, die älter als der Altar ist und auf einem noch älteren Kanzelfuß steht. Der Taufstein aus dem Jahre 1697 hat eine noch erhaltene Bekrönung mit der Abbildung der Taufe Jesu. An der Ostwand der Kirche sind die Sandsteingrabsteine des \"Hanns Manteuffel\" (Kruckenbeck, † 1594) und \"Henning Manteuffel\" in Ritterrüstung aufgestellt. Zwei Epitaphe sind dem 1704 gefallenen \"Antonius Bogislaus von Manteuffel\" und der \"Sophie Charlotte von Manteuffel\" gewidmet. Als Besonderheit zeigt das Epitaph der Sophie eine alte Dorfansicht (rechts). Links ist eine Rodung dargestellt, mit dem Hinweis der Hofgründung. In das aus vorreformatorischer Zeit stammende Gotteshaus zog mit der Reformation 1539 die lutherische Predigt ein. Nach mehr als 400 Jahren wurde das Gebäude 1945 zugunsten der katholischen Kirche enteignet. Diese weihte es am 13. April 1953 neu, verbunden mit der Namensgebung als \"Kościół pw. Matki Boskiej Częstochowskiej\" („Kirche der Gottesmutter von Tschenstochau“).", "section_level": 2}, {"title": "Kirchspiel/Pfarrei.", "content": "Kerstin war ein altes Kirchdorf. Zu seinem bis 1945 evangelischen Kirchspiel gehörten die Orte Krühne und Groß Pobloth (Pobłocie Wielkie), außerdem die Filialkirchengemeinde Kruckenbeck. Das Kirchenpatronat hatten die Besitzer der Rittergüter Kerstin und Kruckenbeck inne, zuletzt \"Hans von Gaudecker\" auf Kerstin und \"Leo von Gaudecker\" auf Kruckenbeck. Im Jahre 1940 zählte das Kirchspiel Kerstin insgesamt 869 Gemeindemitglieder, von denen 649 zur Muttergemeinde Kerstin und 22 zur Tochtergemeinde Kruckenbeck gehörten. Bis 1945 war Kerstin in den Kirchenkreis Belgard im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert. Seit 1945 lebt in Karścino eine überwiegend römisch-katholische Einwohnerschaft. Die vormalige Pfarrkirche ist jetzt nur noch Filialkirche, und zwar innerhalb der Pfarrei Robuń (\"Rabuhn\"), die zum Dekanat Gościno (\"Groß Jestin\") im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen gehört. Hier lebende evangelische Kirchenglieder sind der Kösliner Kirchengemeinde \"Zum Guten Hirten\" der Gertraudenkirche angegliedert, die zur Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen gehört.", "section_level": 2}, {"title": "Pfarrer 1539 bis 1945.", "content": "Von der Einführung der Reformation bis 1945 amtierten in Kerstin 16 evangelische Pfarrer:", "section_level": 2}, {"title": "Schule.", "content": "In Kerstin war nach dem Ersten Weltkrieg ein neues Schulhaus errichtet worden mit einem Klassenraum und einer Lehrerwohnung. 1939 wurden hier 57 Kinder unterrichtet. Seit 1930 besuchten auch die Kinder aus Krühne (polnisch: Skronie) die Schule in Kerstin. Der letzte deutsche Lehrer war \"Gustav Erdmann\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Karścino (deutsch \"Kerstin\") ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zur Stadt- und Landgemeinde Karlino (\"Körlin an der Persante\") im Powiat Białogardzki (\"Kreis Belgard an der Persante\").", "tgt_summary": null, "id": 1654659} {"src_title": "Deepak Foundation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Geschichte der Pfarrei St. Martin.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Frühzeit des christlichen Glauben in Idstein bis zur Reformation.", "content": "Über die Anfänge christlichen Lebens in Idstein ist nichts bekannt. Als 1102 die Burg Idstein zum ersten Mal erwähnt wird, gehört das Gebiet zum Bistum Trier. Daher ist anzunehmen, dass das Gebiet von Idstein damals zur \"Pfarrei Wolfsbach\" gehörte, deren Kirche dem hl. Dionys geweiht war. Diese Kirche wurde 1668 abgebrochen, nachdem das Dorf schon nicht mehr bestand. Dass die Kirche als Kirchenpatron dem fränkischen Reichsheiligen geweiht ist, lässt darauf schließen, dass die erste romanische Kirche in Idstein ein hohes Alter hatte. 1330 musste diese Kirche einem im gotischen Stil errichteten Neubau, der \"Martinskirche\" weichen (diese wurde in den 1670er Jahren durch einen Neubau ersetzt, die heutige \"Unionskirche\"). Dem 1333 errichteten Chorherrenstift gehörten sechs Kanoniker an. 1540 begann unter Graf Philipp die Reformation. 1553 verließ der letzte katholische Stiftsgeistliche die Stadt. Die Martinskirche diente von nun an dem lutherischen Gottesdienst. In der Folge gab es bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts keine katholische Gemeinde in Idstein.", "section_level": 2}, {"title": "Die Rückkehr des katholischen Glaubens nach Idstein.", "content": "1806 erlaubte Fürst Friedrich August mit Urkunde vom 14. März die „Ausübung des katholischen Kultus“ in Idstein wieder. Als ersten Seelsorger ernannte er Jacob Nida, der vom Generalvikariat in Aschaffenburg die kirchliche Beauftragung erhielt. Zugleich wurde der katholischen Gemeinde die Benutzung der Schlosskapelle widerruflich eingeräumt. Somit wurde bis zum Bau der Magdalenenkirche im Schloss der Gottesdienst gefeiert. 1866 kam Nassau zum Königreich Preußen. Bis die Patronatsrechte geklärt waren, folgten zunächst drei Pfarrverwalter: Hermann Houben, Theodor Muth und Johann Josef Dinges. Erst 1873 wurde Caspar Elsing neuer Pfarrer, der 1879 verstarb. Sein Grabkreuz ist am Chor der heutigen Kirche St. Martin erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Die Magdalenenkirche.", "content": "Wegen des Kulturkampfes blieb die Pfarrei fünf Jahre verwaist. 1884 wurde sie Wilhelm Schilo übertragen, der den Bau einer eigenen Kirche initiierte. In ganz Deutschland sammelte er dazu mit Bittbriefen das nötige Geld, so dass 1887/88 der Bau erfolgte. Architekt war Aloys Vogt, der die Kirche als dreischiffige, neugotische Hallenkirche gestaltete. Am 8. Oktober 1888 wurde die Magdalenenkirche von Bischof Klein eingeweiht. Von 1925 bis 1957 war Ferdinand Pfeiffer Pfarrer in Idstein. Er ließ unter anderem den ersten Gemeindesaal bauen und war auch kompositorisch sowie als Bearbeiter von Kirchenmmusik-Werken auch während der Zeit des Zweiten Weltkrieges tätig (Bearbeitung der Cäcilien-Messe von Max Hohnerlein, op. 24 im Jahr 1940).", "section_level": 2}, {"title": "Die heutige Kirche St. Martin.", "content": "Durch den Zuzug katholischer Heimatvertriebener nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Gemeindemitglieder stark an. Von 1957 bis 1974 war Hans Usinger Pfarrer in Idstein. In dieser Zeit wuchs die Gemeinde auf über 5000 Mitglieder. Es wurden eine Filialkirche in Wörsdorf, das Gemeindehaus in Idstein und das Pfarrhaus in Wörsdorf gebaut. Größtes Projekt war allerdings der Neubau der heutigen Kirche St. Martin, der die alte Magdalenenkirche weichen musste. Entsprechend erfolgte 1963 der Abbruch der Magdalenenkirche und des zugehörigen Schwesternhauses. Die Weihe des Neubaus nahm am 5. Juni 1965 Bischof Wilhelm Kempf vor. Architekt war Professor Johannes Krahn aus Frankfurt. Der Neubau nahm mit seinem wesentlich vergrößerten Volumen nicht nur die Fläche der ehemaligen Kirche, sondern auch die vorgelagerte Grünfläche ein. Zusammen mit dem Ausbau der \"Wiesbadener Straße\" entstand eine völlig neue städtebauliche Situation. Von 2003 an wurde der Kircheninnenraum umfangreich saniert und restauriert. Die Restaurierung und Umgestaltung leitete der Architekt Franz Josef Hamm aus Limburg. Mit der Einweihung der Orgel am 22. Januar 2006 war der Umbau beendet.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur und Ausstattung.", "content": "Der Bau erinnert an eine altkirchliche Basilika: Der Raum ist klar definiert auf den Altar hin bezogen. Er nimmt die liturgischen Vorstellungen und Neuerungen des 2. Vatikanischen Konzils vorweg: es gibt z. B. keine Kommunionbank und der Tabernakel steht nicht mehr auf dem Altar, sondern auf einer eigenen Stele. Die Kirche besteht aus einem Langhaus mit einem Querschiffarm und nicht abgesetztem, halbrundem Chor. Über hohen Natursteinwänden wird das Flachdach durch ein Lichtband optisch abgehoben. Getrennt steht ein 42 m hoher Glockenturm aus Sichtbeton. Im Inneren des Turms ist eine Gedenkstätte eingerichtet. Der Turm trägt vier ältere Glocken. Der Kirchenraum ist mit einer Holzdecke und einem Boden aus Juramarmor eingerichtet. Die Ausstattung ist zeitgenössisch. Die aus der Magdalenenkirche stammende Kreuzigungsgruppe wurde zwischenzeitlich aus dem Chor entfernt und ziert die Sakramentskapelle. In seiner Kargheit steht der Bau in der Tradition des Sakralbaus der 1950er Jahre. Er entspricht dem in zahlreichen Projekten im Frankfurter Raum verwirklichten Stil Krahns, ohne auf die örtliche Situation in Idstein besonders einzugehen. Anlässlich der Innenrestaurierung im Jahr 2003 wurde der Altar in die Vierung vorgezogen und damit Platz für Musikgruppen hinter dem Altar geschaffen. Das Querschiff wurde zur Sakramentskapelle umgestaltet und der Taufstein wurde verlegt. Die Beleuchtung wurde durch Pendelleuchten ergänzt und die Kirchenbänke wurden in Eigenhilfe der Gemeinde aufgearbeitet. Altar, Ambo, Taufstein und Tabernakelstele sind aus Lahnmarmor hergestellt. Die Kreuzwegfenster sind von Paul Corazolla (Berlin) gestaltet, das Vortragekreuz, der Tabernakel, der Osterleuchter und die Monstranz vom Atelier für Goldschmiedekunst Schwerdt und Förster aus Aachen. Eine Madonna, die Krippenfiguren sowie das Bild des Hl. Antonius wurden gestaltet von den Geschwistern Degen aus Höhr-Grenzhausen. Eine Martins-Ikone stammt von A. Gaverdowski aus der Idsteiner Partnerstadt Uglitsch in Russland. Die neugotische Kreuzigungsgruppe aus dem Vorgängerbau, der Magdalenenkirche, befindet sich über dem Tabernakel in der Seitenkapelle.", "section_level": 1}, {"title": "Das Kreuz im Altarraum.", "content": "Bei der Neugestaltung des Innenraums der Kirche 2003 wurde die alte Kreuzigungsgruppe in der Sakramentskapelle im Seitenschiff hinter der Orgel angebracht. Alle Verantwortlichen – Pfarrer, Pfarrgemeinderat, Architekt und Bischöfliches Ordinariat – waren sich einig, dass ein neues Kreuz über dem Altar angebracht wird. Erst beauftragte der Pfarrgemeinderat den Künstler Hans Rams aus Niederbreitbach. Als eine Firmgruppe 2006 das heute in der Kirche hängende Kreuz hergestellt hatte, beschloss der Pfarrgemeinderat am 31. Januar 2007 jedoch, das von den Firmlingen gestaltete Kreuz vorerst hängen zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Orgel.", "content": "Die Orgel wurde von der Firma Orgelbau Mebold gebaut und im Jahr 2006 eingeweiht. Sie ersetzt ein Vorgängerinstrument der Firma E. F. Walcker & Cie. von 1974. Mit insgesamt 1.888 Pfeifen verfügt das Werk über 33 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Disposition des Hauptwerks widerspiegelt den klassischen Orgelbau der Barockzeit, während das Schwellwerk vom Klangcharakter romantisch geprägt ist, sodass ein breites Spektrum an Orgelliteratur wiedergegeben werden kann. Als Besonderheit weist die Orgel das „Martinsgans-Quietschen“ auf, ein effektvolles Nebenregister, das bis zur Orgeleinweihung geheim gehalten wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Krypta.", "content": "Die Krypta – auch als Marienkapelle bezeichnet – liegt unter dem Querschiff der Kirche und wird über einen Zugang vom Pfarrhof aus erschlossen. Sie fasst ca. 50 Personen und dient für Gruppengottesdienste sowie im Winter als Werktagskirche, da sie leichter zu beheizen ist. Eine gekrümmte Wandscheibe nimmt den Altarbereich auf. Hinter der Wand verbirgt sich eine kleine Sakristei, in der auch die notwendige Heizungstechnik der Kirche untergebracht ist. Ein Rokoko-Kruzifix sowie der Stahltabernakel der alten Magdalenenkirche sind an der Stirnwand angebracht. Der Altar aus Jurakalk ist ein typisches Werk von Johannes Krahn. Die Glasfenster stammen von dem Berliner Maler Paul Corazolla, der auch die Kreuzwegfenster der Kirche gestaltet hat. An der Rückwand ist der Kreuzweg der alten Magdalenenkirche angebracht: Öldrucke aus dem späten 19. Jahrhundert.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchenmusik.", "content": "Die Orgel wird vor allem im Gottesdienst gespielt, aber auch in Orgelkonzerten von Künstlern wie Kalevi Kiviniemi. Giora Feidman und Matthias Eisenberg spielten 2008 ein Duoprogramm. Christian Schmitt konzertierte 2007 mit dem Kammerchor der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, geleitet von Wolfgang Schäfer. Das erste Konzert auf der Mebold-Orgel spielte 2006 Dan Zerfaß. Graham Waterhouse war 2005 der Solist in der ersten Aufführung seines Cellokonzerts in der Fassung für Kammerorchester. Franz Fink ist seit 1992 Kantor von St. Martin und leitet fünf Gruppen, den Kinderchor St. Martin, den Chor St. Martin, die Martinis (Kammerchor von überwiegend Jugendlichen), das Orchester St. Martin und die \"capella lignea\" auf historischen Instrumenten. Der Chor St. Martin ging 1973 aus dem Kirchenchor hervor. Die Martinis wurden von Thomas Gabriel 1988 als Jugendchor gegründet. Die Gruppen gestalten Gottesdienste, mit Messkompositionen wie Haydns \"Kleine Orgelsolomesse\", Leopold Mozart's Missa in C, KV 115, Mozarts \"Spatzenmesse\" und \"Missa brevis d-Moll, KV 65\", Monteverdis \"Missa in F\" aus \"Selva morale e spirituale\", die doppelchörige Messe aus \"Missodia Sionia\" von Michael Praetorius sowie Messen von František Xaver Brixi, Johann Ernst Eberlin, Johann Caspar Ferdinand Fischer, Hans Leo Haßler, Alberich Mazak, Flor Peeters und Gottfried Heinrich Stölzel. Auch Neue Musik von Arvo Pärt und Heinz Werner Zimmermann wurde in Gottesdienste einbezogen, ebenso \"Agnus Dei\" von Samuel Barber und \"Es ist ein Ros entsprungen\" von Jan Sandström. Die Martinis führten Bachs Kantaten \"Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit\" (\"Actus tragicus\") in einer \"Geistlichen Abendmusik\" auf und \"Brich dem Hungrigen dein Brot\" in einem Kantatengottesdienst. Im traditionellen ökumenischen Gottesdienst am Pfingstmontag in der Unionskirche sang der Chor St. Martin unter anderem das Deutsche Magnificat von Heinrich Schütz und Mozarts \"Veni Sancte Spiritus\". Außerdem gibt es ein jährliches Chorkonzert mit Solisten und Orchester, in dem seit 2003 die Martinis mitwirken. Mehrere Konzerte wurden in ökumenischer Zusammenarbeit verwirklicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die katholische Pfarrkirche St. Martin in Idstein in Hessen ist die Kirche der örtlichen katholischen Gemeinde. Der unter Denkmalschutz stehende Neubau von Johannes Krahn wurde 1965 geweiht. Er knüpft in modernen Formen an die Gestalt einer altkirchlichen Basilika an.", "tgt_summary": null, "id": 2369822} {"src_title": "Shawn Rivers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Die Karriere von Ovidiu Herea begann in seiner Heimatstadt Bukarest beim FC Național Bukarest. Am 16. August 2003 kam er dort zu seinem ersten Einsatz in der Divizia A (heute \"Liga 1\"). Nachdem er in seinen ersten beiden Spielzeiten nur selten zum Einsatz gekommen war, konnte er sich im Verlauf der Saison 2005/06 zum Stammspieler entwickeln. In der folgenden Spielzeit gelangen ihm seine ersten Tore, dennoch stieg Național am Saisonende aus der Liga 1 ab. Nach dem Abstieg wechselte Herea im Jahr 2007 zum Lokalrivalen und amtierenden Pokalsieger Rapid Bukarest. Nach einem dritten Platz in der Saison 2007/08 fiel der Klub allerdings ins Mittelfeld zurück und kämpft seitdem um den Anschluss zur Ligaspitze. Im Jahr 2011 konnte er sich mit Rapid als Viertplatzierter wieder für die Europa League qualifizieren. Er selbst steuerte elf Treffer dazu bei, was die beste Torquote seiner Karriere bedeutet. Diesen Erfolg konnte er ein Jahr später wiederholen. Gleichzeitig zog er mit seinem Team ins Pokalfinale 2012 ein, unterlag dort aber Dinamo Bukarest mit 0:1. Im Jahr 2013 wechselte Herea zum FC Sion in die Schweizer Super League. Den Cupsieg 2015 erlebte er von der Tribüne aus. Im Sommer 2015 wechselte er zu Skoda Xanthi, löste seinen Vertrag aber schon im Januar 2016 wieder auf. Er war ein halbes Jahr ohne Verein, ehe ihn der rumänische Erstligist Pandurii Târgu Jiu verpflichtete.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Herea bestritt zwei Länderspiele für die rumänische Fußballnationalmannschaft. Er debütierte am 3. September 2010 im EM-Qualifikationsspiel gegen Albanien, als er in der 77. Minute für Răzvan Cociș eingewechselt wurde. Nach fast einem Jahr Pause kam er am 10. August 2011 gegen San Marino zu seinem zweiten Einsatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nicolae Ovidiu Herea (* 26. März 1985 in Bukarest) ist ein rumänischer Fußballspieler. Der Mittelfeldspieler steht seit Sommer 2016 bei Pandurii Târgu Jiu unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 1074987} {"src_title": "David Hirschfelder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerlaufbahn.", "content": "Die Karriere von Șumudică begann in seiner Heimatstadt Bukarest bei Sportul Studențesc, wo er im Alter von sieben Jahren mit dem Fußballspielen begann und im Jahr 1988 im Alter von 17 Jahren in den Kader der ersten Mannschaft aufrückte, die seinerzeit in der Divizia A (heute \"Liga 1\") spielte. Am 5. März 1989 kam er im Spiel gegen Inter Sibiu zu seinem ersten Einsatz in der höchsten rumänischen Fußballliga. Ab 1989 kam er zwar bei Sportul zwar regelmäßig zum Einsatz, konnte sich aber – abgesehen von der Saison 1990/91 – nicht über einen längeren Zeitraum als Stammspieler behaupten. Im Jahr 1992 verließ Șumudică Sportul und wechselte zum Ligakonkurrenten Dacia Unirea Brăila, wo ihm der Durchbruch ebenfalls nicht gelang. Nach einem kurzen Intermezzo bei Corvinul Hunedoara kehrte er in der Winterpause 1993/94 zu Sportul zurück. In der darauffolgenden Spielzeit wurde er Stammspieler und konnte erstmals seine Torjägerqualitäten über einen längeren Zeitraum unter Beweis stellen. Während Șumudică mit Sportul meist um den Klassenverbleib kämpfte, erhielt er im Jahr 1996 die Gelegenheit, zu einem rumänischen Spitzenklub zu wechseln, als in Rapid Bukarest unter Vertrag nahm. Nachdem er in den Hinrunde 1996/97 nur Ergänzungsspieler war, wurde er zur Rückrunde an Sportul ausgeliehen. Nach der Rückkehr zu Rapid wurde er Stammspieler und errang mit seinem neuen Klub nach der Vizemeisterschaft 1998 die Meisterschaft 1999, wobei er selbst als Sturmpartner von Ioan Viorel Ganea 17 Treffer beisteuern konnte. Nach diesem Erfolg erhielt Șumudică ein Angebot aus dem Ausland und wechselte zu Marítimo Funchal in die portugiesische Primeira Liga. Dort kam er zwar regelmäßig zum Einsatz, konnte seine Torgefährlichkeit aber nicht wie erwartet unter Beweis stellen, so dass er im Jahr 2001 zu Rapid Bukarest zurückkehrte. Mit Rapid feierte er den Pokalsieg 2002, verließ den Klub aber bereits im selben Jahr wieder, nachdem er sich mit Trainer Mircea Rednic überworfen hatte. Șumudică wechselte nach Ungarn zu Debreceni Vasutas SC. Dort wurde er mit 16 Treffern zu einem der erfolgreichsten Torschützen der Nemzeti Bajnokság und zudem zum besten ausländischen Spieler der Liga gekürt. Nach eineinhalb Jahren verließ Șumudică Ungarn wieder und schloss sich für sechs Monate dem zyprischen Klub Omonia Nikosia an. Im Sommer 2004 kehrte er nach Rumänien zurück und spielte zunächst in der Liga II bei UTA Arad. Anfang November 2004 löste er seinen Vertrag dort wieder auf und beendete 2005 nach einer kurzen Station bei Gloria Bistrița seine Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerlaufbahn.", "content": "Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn war Șumudică zunächst als Assistenztrainer von Răzvan Lucescu bei seinem früheren Klub Rapid Bukarest tätig, ehe er dort im Jahr 2005 die zweite Mannschaft übernahm. Nach mehreren kurzen Intervallen bei verschiedenen Mannschaften der Liga II wurde er im Januar 2009 Trainer von CSM Ploiești. Nach der Ernennung von Ion Moldovan zum technischen Direktor löste Șumudică am 10. Mai 2009 seinen Trainervertrag auf. Am 6. Juli 2009 wurde er als neuer Trainer von Farul Constanța vorgestellt, nachdem er einen Zweijahresvertrag unterschrieben hatte. Eine erste Entlassung nach der 1:4-Auswärtsniederlage am 3. Oktober 2009 gegen FC Botoșani wurde kurz darauf wieder zurückgenommen, doch nach der 0:1-Pleite am 14. November 2009 bei CSM Râmnicu Sărat musste Șumudică seinen Trainerstuhl bei Farul endgültig räumen. Im Januar 2010 wurde er Cheftrainer von Gloria Bistrița in der Liga 1. Nachdem er den Klub zum Klassenerhalt geführt hatte, übernahm er zu Beginn der Saison 2010/11 den Ligakonkurrenten Rapid Bukarest. Nach der Heimniederlage vom 29. Spieltag gegen den Tabellenletzten Sportul Studențesc wurde Șumudică am 27. April 2011 entlassen. Am 13. Juli 2011 unterschrieb er einen Vertrag als Cheftrainer von AO Kavala in der griechischen Super League. Nachdem der Verein kurz darauf auf Grund von Spielmanipulationen in der Vorsaison zunächst zum Zwangsabstieg in die Football League verurteilt worden war, löste Șumudică seinen Vertrag wieder auf und heuerte am 11. August 2011 erneut als Cheftrainer bei Astra Ploiești an. Nach zehn Meisterschaftsspielen, in denen Astra ungeschlagen geblieben war, folgte am 27. Oktober 2011 das Aus in der Cupa României 2011/12 durch eine Niederlage gegen den Ortsrivalen Petrolul Ploiești. Drei Tage später wurde Șumudică entlassen, weil er sich geweigert hatte, den Auswechselanweisungen des Mäzens Ioan Niculae zu folgen, die dieser in der Halbzeitpause des Meisterschaftsspiels gegen Rapid Bukarest gegeben hatte. Am 1. November 2011 löste er Daniel Isăilă als Trainer bei FC Brașov ab. Nach einigen enttäuschenden Ergebnissen in der Rückrunde der Saison 2011/12 trennte sich der Verein am 16. April 2012 von Șumudică und verpflichtete am Tag darauf stattdessen Ionuț Badea, der am 13. März 2012 bei Universitatea Cluj zurückgetreten war. Im Sommer 2012 wurde er Cheftrainer des FC Vaslui, wurde aber bereits im September 2012 durch Viorel Hizo ersetzt. Im November 2012 war Șumudică für ein Spiel Interimstrainer bei Universitatea Cluj, ehe er im Dezember 2012 al-Shaab in den Vereinigten Arabischen Emiraten übernahm. In der Saison 2012/13 erreichte der mit seinem Team den Klassenverbleib. Ende des Jahres 2013 löste er seinen Verein auf dem letzten Platz liegend auf. Im März 2014 verpflichtete ihn CS Concordia Chiajna. Er führte der Klub am Ende der Spielzeit 2013/14 zum Klassenerhalt. Im April 2015 wurde er entlassen, nachdem Concordia auf einen Abstiegsrang gerutscht war. Schon wenige Wochen später übernahm er Astra Giurgiu als Cheftrainer. Mit Astra gewann er die Meisterschaft 2016. Im September 2016 wurde er Ehrenbürger von Giurgiu. Am 10. Juni 2017 wurde Șumudică Trainer des türkischen Erstligisten Kayserispor. Im Juni 2018 übernahm er das Traineramt bei Al-Shabab in Saudi-Arabien. Im Juni 2019 wurde er als neuer Trainer des türkischen Erstligisten Gaziantep FK vorgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marius Ninel Șumudică (* 4. März 1971 in Bukarest) ist ein ehemaliger rumänischer Fußballspieler und heutiger -trainer. Als Stürmer bestritt er insgesamt 334 Spiele in der rumänischen Divizia A (heute \"Liga 1\"), der portugiesischen SuperLiga, der ungarischen Nemzeti Bajnokság und der zyprischen First Division.", "tgt_summary": null, "id": 838478} {"src_title": "Prometheus (Kafka)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Die Entstehungsgeschichte des Originals ist unklar, weil Lowell Fulsons Musikproduzent und Plattenlabelinhaber Bob Geddins keine diskografischen Aufzeichnungen seiner Studioaufnahmen hinterließ. Es spricht vieles dafür, dass der Baritonsänger Lowell Fulson die Single \"Three O’Clock in the Morning\" / \"I'm Wild About You\" am 17. Juni 1946 in Oakland (Kalifornien) von Labelinhaber Bob Geddins in dessen Wohnzimmer produzieren ließ. Die bei BMI unter Lowell Fulson als Komponist registrierte Aufnahme wurde jedoch unter dem Titel \"Three O’Clock Blues\" zunächst im Oktober 1948 veröffentlicht (Down Beat 167), danach auf einem zweiten Label (Down Town 2002). Begleitet wurde er von seinem Bruder Martin Fulson (Gitarre). Nach einem 24 Sekunden dauernden Gitarren-Intro beginnt der Text mit \"Well now, it's three o'clock in the morning / And I can't even close my eyes\". Der Protagonist kann morgens um drei Uhr nicht einschlafen, weil seine Geliebte verschwunden ist. Das schmerzt ihn so sehr, dass er suizidale Gedanken hegt. Es ist zwar ungewöhnlich, dass die Aufnahme mehr als zwei Jahre bis zur Veröffentlichung im Archiv verblieb, doch hatte Fulson im Jahre 1948 bereits den völlig anderen West Coast Bluesstil entwickelt. Der zwölftaktige Blues gelangte im Oktober 1948 in die Billboard R&B-Hitparade, wo er Platz 6 erreichte und damit sein erster Hit wurde. Ein identischer Titel wurde bereits am 9. Mai 1938 von Monkey Joe auf Vocalion aufgenommen, doch handelt es sich dabei um einen vollkommen anderen Song.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversion von B. B. King.", "content": "Komponist Lowell Fulson überließ die Rechte am \"Three O’Clock Blues\" dem im Memphis (Tennessee) als Discjockey beim Radiosender WDIA tätigen B.B. King. Die Single \"Three O’Clock Blues\" / \"That Ain't The Way To Do It\" (RPM Records 339) – nunmehr mit B. B. King als Komponistenangabe – entstand in einem improvisierten Aufnahmestudio beim YMCA in Memphis, 245 Madison Avenue, im August 1951, vielleicht sogar schon am 27. Mai 1951. Anders als bei Lowell Fulson hatte diese Aufnahme ein vollständiges Arrangement mit der Besetzung B.B. King (Gesang/Gitarre), Richard Sanders und Adolph \"Billy\" Duncan (Tenorsaxophon), unbekannter Baritonsaxophonist, Phineas Newborn Jr. und Johnny Ace (Piano), Calvin Newborn (Gitarre), Phineas Newborn Sr. und Earl Forrest (Schlagzeug). Die Single kam im Dezember 1951 in die R&B-Charts und blieb fünf Wochen lang auf Platz 1. Seine erste Hitsingle avancierte zu einer der erfolgreichsten Rhythm-’n-Blues-Singles des Jahres 1952. Bis zu seinem Tod blieb der Titel im Repertoire von B. B. King. Er selbst hat einige Versionen aufgenommen, darunter im Jahr 2000 eine auf „Riding with the King“ seinem gemeinsam mit Eric Clapton aufgenommenen Album. B. B. King sagt in seiner Autobiographie über den Song:", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Coverversionen.", "content": "Vom Bluesklassiker gibt es lediglich 12 Coverversionen, darunter von Love Sculpture (Oktober 1968) oder Eric Clapton & B. B. King (Juni 2000).", "section_level": 1}], "src_summary": "Three O’Clock Blues ist der Titel eines klassischen Bluessongs, der im Jahre 1946 von Lowell Fulson aufgenommen und sein erster großer Hit wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2011089} {"src_title": "Carolinenrohrsänger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Brauchtum.", "content": "Von Österreich bis Bayern und Ungarn schenken die Tauf- bzw. Firmpaten ihren Patenkindern zum Fest Allerheiligen einen Allerheiligenstriezel. Für die Paten- und Firmkinder, die in unbegüterten Verhältnissen auf dem Land aufwuchsen, bedeutete das Geschenk früher einen „Ausgleich zu den üblichen Tagen des Darbens und Sparens“. Im Burgenland spielte der Heiligenstriezel einst als Liebesgabe eine Rolle: Die Burschen kauften ihn am Vorabend von Allerheiligen in den Geschäften, um ihn am nächsten Tag als „Verehrerstriezel“ ihren Mädchen zu bringen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Brauch hat seine Wurzeln in antiken Trauerkulten, als man sich die geflochtenen Haare abschnitt, um seine Trauer auszudrücken. Frühe neuzeitliche Erwähnungen gibt es etwa 1688, als Ignaz Ritter, Pfarrer von Saxen in Oberösterreich, in seinem Nachrichtenbuch über Brauchtum und Gepflogenheiten im Jahreslauf den \"Heiligenstritzel\" erwähnte. Jahrhundertelang war es auch üblich, die Armen zu Allerheiligen mit Brot zu beschenken, wobei die Bedürftigen nicht nur Striezel, sondern in manchen Regionen auch Brotlaibe, Wecken oder Krapfen bekamen. Peter Rosegger schildert, wie der Brauch im 19. Jahrhundert in der Steiermark abgelaufen ist. Christian Schölnast ging in seinem 1971 erschienenen Roman \"Stärker als alle Waffen\" auf die Herstellung der Allerheiligenstriezel ein.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Insbesondere in Linz war das Gelingen des Backwerks mit dem Aberglauben verbunden, dieses bedeute Glück und Erfolg für das bevorstehende Jahr. Ging der Teig nicht auf, befürchtete man großes Unglück oder gar den eigenen Tod. Um ledige Frauen wegen ihrer Ehelosigkeit zu verspotten, wurden diese von jungen Männern mit Striezeln aus Stroh bedacht. In vielen Orten des Weinviertels wurde beim „Striezelpaschen“ oder „Striezelschnapsen“ an den Tischen im Dorfwirtshaus um die Striezel gewürfelt bzw. Karten gespielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Allerheiligenstriezel (regional auch \"Heiligenstriezel\", \"Heiligenstritzel\", \"Strietzel\", \"Allerseelenzopf\", \"Seelenspitz\", \"Seelenbrot\", \"Seelenwecken\" oder \"Allerseelenbreze\") ist ein in Zopfform geflochtenes Hefegebäck. Wie andere Striezel und Zöpfe auch besteht er aus Mehl, Eiern, Backhefe, Fett, Rosinen, etwas Milch und Salz sowie Körndl-/Hagelzucker oder Mohn zum Bestreuen und wird je nach örtlichem Brauch mit Rum oder Zitronensaft hergestellt.", "tgt_summary": null, "id": 1584085} {"src_title": "Habib al-Adli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorläufer.", "content": "Die vorherige Zählung fand 2000 statt und galt als äußerst ungenau, weil etwa Wanderarbeiter, nach der chinesischen Ein-Kind-Politik „illegal“ geborene Kinder oder Personen, die von den Zählern nicht angetroffen wurden bzw. Auskünfte verweigerten, teilweise nicht mitgezählt wurden. Das überarbeitete und korrigierte Ergebnis für ganz China war eine Einwohnerzahl von 1.295.246.561; davon entfielen auf:", "section_level": 1}, {"title": "Ziel.", "content": "Das Ziel der Volkszählung war, belastbare Zahlen für die zukünftige Geburtenkontrollpolitik, für die Sozialversicherung, Stadtplanung oder Wasserversorgung zu bekommen. Auch die Planung von neuen Siedlungen oder Verkehrswegen hängt von den Daten ab.", "section_level": 1}, {"title": "Durchführung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Methode.", "content": "6,5 Millionen Regierungsmitarbeiter waren daran beteiligt. Die Volkszähler rekrutieren sich aus Nachbarschaftskomitees und lokalen Anwohnern. Als größte Herausforderung galt die Erfassung der Wanderarbeiter, die bei den vorhergehenden Zählungen nicht oder nur unzureichend erfasst wurden. Von der auf zirka 200 Millionen Personen geschätzten Gruppe fürchteten aber viele, Probleme mit der Meldung zu bekommen, wenn sie sich zählen lassen. Kritisch wurde die Erfassung der Kinder, die unter der strikten Ein-Kind-Politik illegal geboren wurden, gesehen. Die Regierung senkte im Vorfeld die Strafen, um die Eltern zu ermutigen, ihre Kinder zählen zu lassen. Die Zahl dieser Kinder wurde auf 10 bis 40 Millionen geschätzt. Die Kosten wurden auf 700 Millionen Yuán (entsprach 75 Millionen Euro) geschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Gültigkeitsbereich.", "content": "Der Zensus fand mit Ausnahme von Hongkong und Macao in allen Gebieten statt, in denen die Regierung der VR China die tatsächliche administrative Gewalt ausübt, also z. B. nicht in Taiwan, Penghu, Jinmen, Mazu, Taiping, Dongsha und Südost-Tibet.", "section_level": 2}, {"title": "Was wird erfasst.", "content": "Es wurden alle Chinesen gezählt, die vor dem 1. November 2010 00:00 Uhr geboren sind. Zusätzlich sollten 18 Fragen zu Namen, Alter, Geschlecht, Ausbildung, Kinderzahl, offiziellem Wohnort und ethnischer Zugehörigkeit erfasst werden. Es gab im Vorfeld Proteste bezüglich des Datenschutzes und das Versprechen der Regierung, diesen zu beachten. Fragen zu Einkommen oder Religionszugehörigkeit müssen nicht beantwortet werden. Erstmals wurden die Einwohner dort gezählt, wo sie auch wirklich wohnten und nicht an dem Ort, wo sie registriert waren. Ebenfalls eine Premiere war die erstmalige Erfassung der in China lebenden Ausländer.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Am 27. April 2011 gab das Nationale Statistikbüro in Peking erste Ergebnisse bekannt. Laut der Volkszählung lebten in den Gebieten Chinas, in denen die Volkszählung durchgeführt wurde 1,3397 Milliarden Menschen. Das heißt die Bevölkerung wuchs in den zehn Jahren vor der Zählung um 73,9 Millionen. Das entsprach 5,84 Prozent bzw. jährlichen 0,57 Prozent. Für die Gebiete, in denen der Zensus nicht durchgeführt wurde bzw. werden konnte wurden für den Stichtag folgende Einwohnerzahlen ermittelt: Hongkong: 7.097.600; Macao: 552.300; alle Gebiete unter Kontrolle der Behörden Taiwans: 23.162.123; Südost-Tibet: keine Angaben. Daraus ergibt sich eine Gesamtbevölkerung Chinas von 1.370.536.875 Menschen, ein Gesamtwachstum für die letzten zehn Jahre von 75,3 Millionen. Die Menschen unter 14 Jahren stellten mit 16,6 Prozent der Bevölkerung im Vergleich zu der Volkszählung 2000 einen 6,29 Prozent niedrigeren Anteil dar. Die Gruppe der über 60-Jährigen wuchs dagegen um 2,93 Prozentpunkte auf 13,26 Prozent der Bevölkerung. Die ethnischen Minderheiten wuchsen stärker als die Gruppe der Han-Chinesen. Es war auch eine Verstädterung zu beobachten. Der Anteil der Menschen die in einer Stadt leben war im Vergleich zu 2000 um 13,46 Prozent auf 49,68 Prozent gestiegen. 261 Millionen Menschen lebten seit einem halben Jahr woanders als auf ihrer Meldung angegeben. Davon 40 Millionen innerhalb einer Stadt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Volkszählung in der Volksrepublik China 2010 fand im November 2010 statt und war die 6. Volkszählung in der Volksrepublik China. Stichtag war der 1. November 2010, 0.00 Uhr. Sie ist weltweit die umfangreichste der Geschichte. Erste Ergebnisse der Zählung wurden am 27. April 2011 in Peking bekanntgegeben. Demnach hatten die Gebiete der Volksrepublik China, in denen die Volkszählung durchgeführt wurde, am 1. November 2010 eine Gesamtbevölkerung von 1.339.724.852 Menschen. Außerdem stieg der Anteil der über 60-Jährigen und der Stadtbewohner an.", "tgt_summary": null, "id": 1761980} {"src_title": "Heidsee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Identität.", "content": "Der Philosoph und Schriftsteller Salustios ist nur als Verfasser der Schrift \"Über die Götter und die Welt\" bekannt. Seine Identifizierung mit anderweitig bekannten, in der Reichsverwaltung tätigen Personen wird in der modernen Forschung seit dem 19. Jahrhundert diskutiert. Dabei sind die hohen Beamten Flavius Sallustius und Saturninius Secundus Salutius in Betracht gezogen worden. Beide spielten unter Kaiser Julian (360–363) eine wichtige Rolle. Flavius Sallustius wurde 361 von Julian zum Prätorianerpräfekten von Gallien \"(praefectus praetorio Galliarum)\" ernannt und bekleidete 363 das ordentliche Konsulat zusammen mit dem Kaiser. Er riet Julian von dem Feldzug gegen das persische Sasanidenreich ab, auf dem der Kaiser 363 ums Leben kam. Damals stand Sallustius bereits in hohem Alter. Saturninius Secundus Salutius – oft nur Secundus genannt – stammte aus Gallien. Er wurde von Kaiser Constantius II. zum Berater Julians bestimmt, als dieser noch im Rang eines Caesars für Gallien zuständig war. 359 berief ihn Constantius aber von diesem Posten ab und holte ihn nach Konstantinopel, denn dem misstrauischen Kaiser missfiel die Vertrautheit zwischen dem militärisch erfolgreichen Caesar und dessen Berater. Julian war über die Trennung von seinem Berater, mit dem er Freundschaft geschlossen hatte, sehr betrübt. Nachdem Julian 361 in Konstantinopel als Nachfolger des Constantius die Macht übernommen hatte, ernannte er Secundus Salutius zum Prätorianerpräfekten für den Osten \"(praefectus praetorio Orientis)\". Der neue Präfekt blieb in der Umgebung des Kaisers; er war maßgeblich an der Vorbereitung von Julians Perserkrieg beteiligt und nahm an dem Feldzug teil, wobei er in Lebensgefahr geriet. Nach Julians Tod, bei dem er anwesend war, zogen ihn die maßgeblichen Offiziere als Nachfolger in Betracht, doch lehnte er die Kaiserwürde mit dem Hinweis auf sein hohes Alter und seine schlechte Gesundheit ab. Das Amt des Prätorianerpräfekten behielt er jedoch unter den folgenden Kaisern bei. Gegen die Gleichsetzung des Schriftstellers mit Secundus Salutius scheint der Unterschied im Namen zu sprechen; der zeitgenössische Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus unterscheidet stets klar zwischen \"Salutius\" und \"Sallustius\". In den griechischen Quellen werden jedoch beide Prätorianerpräfekten \"Saloustios\" genannt, und diese Namensform ist auch für den Schriftsteller überliefert. Daher steht einer Identifizierung des Schriftstellers mit Salutius grundsätzlich nichts im Wege, doch bleibt sie hypothetisch. Zur Begründung der Hypothese wird angeführt, dass der Schriftsteller ein Anhänger der paganen Religion war und die philosophischen und religiösen Interessen und Neigungen Kaiser Julians teilte, was auch auf Salutius zutrifft. Julian wollte das Christentum, das von seinen christlichen Vorgängern stark begünstigt worden war, zurückdrängen und die alte pagane Religion erneuern und wieder zur Staatsreligion machen. Salutius zählte zu den paganen Gelehrten, die Julian schätzte und in seiner Umgebung hielt. Daher liegt es nahe anzunehmen, dass der vorzüglich gebildete Prätorianerpräfekt die religiöse Weltanschauung, die er mit Julian teilte, für ein breiteres gebildetes Publikum in einer Abhandlung erläutert hat. Diese Hypothese wird von den meisten Altertumswissenschaftlern für plausibel gehalten; sie ist wesentlich besser begründet als die Annahme, dass Flavius Sallustius der Autor ist, denn für eine philosophische Betätigung des Flavius Sallustius gibt es keinen Beleg.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Der Autor der griechischen Abhandlung \"Über die Götter und die Welt\" \"(Peri theōn kai kósmou)\" will eine allgemeinverständliche Darstellung der paganen Religion bieten. Daher wird in der Forschung oft angenommen, dass er beabsichtigte, für die an Julians Hof propagierte Weltanschauung zu werben und die religiösen Bestrebungen des Herrschers literarisch zu unterstützen. Demnach ist die Schrift zur Zeit der Alleinherrschaft Julians entstanden, also 362 oder in der ersten Hälfte des Jahres 363. Anderer Ansicht sind jedoch Franz Cumont und ihm folgende Forscher. Sie meinen, dem Schluss des vierten Kapitels, wo von den Seelen verstorbener Mythographen die Rede ist, sei zu entnehmen, dass Julian zum Zeitpunkt der Abfassung bereits tot war, was zu einer Datierung nach dem Sommer 363 führt. Gegen diese Argumentation hat Karl Praechter gewichtige Einwände erhoben. Der Titel ist nicht handschriftlich überliefert; er wurde erst im 17. Jahrhundert eingeführt und wird seither allgemein verwendet. Wie der Verfasser selbst sein Werk nannte, ist unbekannt. Das Werk stellt den Platonismus und dessen Bildungskonzept aus spätantiker neuplatonischer Sicht zusammenfassend dar. Die Kapitel 1–12 enthalten eine für Anfänger geeignete Einführung in die Grundlagen des Neuplatonismus, die restlichen Kapitel (13–21) sollen zu einem vertieften Verständnis führen und Einzelfragen klären. Anregungen erhielt Salustios von einer Rede Julians und vom Gedankengut des berühmten Neuplatonikers Iamblichos. Zu Beginn erklärt Salustios, welche Eigenschaften jemand, der Kenntnis über die Götter erlangen will, aufweisen müsse und von welchen Grundannahmen in der Götterlehre auszugehen sei. Anschließend beantwortet er im dritten Kapitel die Frage, warum Dichter und Philosophen das Wissen über die Götter in mythisch verhüllter Form darbieten und auch die Götter selbst sich in ihren Orakeln so ausdrücken. Dies sei der Fall, weil diese Ausdrucksweise dem Thema angemessen sei; ein Mythos sei auf verschiedenen Verständnisebenen deutbar, und so könne jeder so tief in die Wahrheit eindringen, wie es sein Auffassungsvermögen gestatte. Im vierten Kapitel klassifiziert er die Mythen. In den Kapiteln 5–12 behandelt er die erste Ursache, die Einteilung der Götter in Gruppen, das Wesen des Kosmos, die Seelenlehre, die Vorsehung und das Schicksal, Tugend und Laster, die Staatsformen und den Ursprung des Übels. Zu den anschließend erörterten Themen des zweiten, für fortgeschrittenere Leser bestimmten Teils gehören das Verhältnis der Götter zum Kosmos und zu den Menschen, die Unzerstörbarkeit des Kosmos, der „Atheismus“ (gemeint ist das Christentum) und die Seelenwanderung.", "section_level": 1}, {"title": "Lehre.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Götterlehre.", "content": "In der Götterlehre stellt Salustios eine hierarchische Ordnung zwischen den verschiedenen Arten von Göttern auf. Das Unterscheidungsmerkmal sind ihre unterschiedlichen Funktionen bei der Erschaffung, Gestaltung und Bewahrung verschiedener Dinge. Das „Erschaffen“ ist nicht im Sinne einer Schöpfung aus dem Nichts oder Erzeugung zu einem bestimmten Zeitpunkt gemeint, sondern im Sinne einer zeitunabhängigen Ursächlichkeit. Salustios hält das physische Universum ebenso wie die geistige Welt für unentstanden und unzerstörbar. Die Götter teilt er in zwei Hauptarten auf: die überkosmischen \"(hyperkósmioi)\" und die innerkosmischen \"(enkósmioi)\". Die überkosmischen Götter sind in drei Rangklassen gegliedert. Der ersten Klasse gehören diejenigen an, welche die Wesenheiten oder Substanzen (ousíai) der (übrigen) Götter hervorbringen. Den zweiten Rang nehmen die Götter ein, welche den Intellekt (Nous) erschaffen. Zur dritten Rangklasse zählen die Götter, die für die Erschaffung der Seelen zuständig sind. Die innerkosmischen Götter sind die Schöpfer der sinnlich wahrnehmbaren Welt, in der die Menschen leben. Bei ihnen unterscheidet Salustios vier Arten. Jede Art umfasst drei Götter und hat eine besondere Aufgabe mit den drei Aspekten Anfang, Mitte und Ende, für die jeweils einer der drei Götter zuständig ist. Daraus ergibt sich, dass die Anzahl der innerkosmischen Götter zwölf beträgt. Dies entspricht der traditionellen, auch von Platon vertretenen Lehre von den zwölf „großen“ Göttern, wobei allerdings die in den Quellen überlieferten Listen teils verschiedene Namen nennen. Die erste Art bilden bei Salustios die drei Götter, welche die Existenz des Kosmos bewirken: Zeus, Poseidon und Hephaistos. Die Götter der zweiten Art, Demeter, Hera und Artemis, beseelen das Universum und verleihen ihm damit Leben. Zur dritten Art zählen diejenigen, welche für die harmonische Ordnung unter den verschiedenartigen Bestandteilen des Kosmos sorgen: Apollon, Aphrodite und Hermes. Die vierte Art besteht aus den Göttern, die den Kosmos bewachen und beschützen und seinen Fortbestand gewährleisten: Hestia, Athene und Ares. Die Zuordnung der Götter zu ihren Zuständigkeitsbereichen macht teilweise einen willkürlichen Eindruck. Salustios begründet seine Zuweisungen mit Eigenheiten der Götter, die auf deren Statuen kenntlich gemacht seien. Als Beispiel nennt er die Lyra, ein Attribut Apollons. Indem Apollon die Lyra stimmt, weist er auf seine Rolle bei der Gestaltung der harmonischen Weltordnung hin. Das Musikinstrument steht für musikalische Harmonie und symbolisiert so den kosmischen Einklang. Athenes Bewaffnung deutet ihre Aufgabe an, den Kosmos zu bewahren. Die Götter, die nicht zur Zwölferordnung gehören, hält der Philosoph für bloße Erscheinungsformen der zwölf Götter seines Systems; er bestreitet ihre eigenständige Existenz. So macht er aus Dionysos eine Erscheinungsweise des Zeus und aus Asklepios eine Erscheinungsweise von dessen Vater Apollon. Nachdrücklich wendet sich Salustios gegen die Meinung, die Götter seien Gemütsbewegungen wie Vergnügen oder Zorn unterworfen oder könnten durch das Verhalten der Menschen beeinflusst werden. Solche Wandelbarkeit sei ihrer unwürdig. Vielmehr verharrten sie ewig in vollkommener Güte; nie könnten sie jemand schaden. Die Behauptung, Gott wende sich von Übeltätern ab, vergleicht Salustios mit der Vorstellung, dass die Sonne sich vor denen verberge, die das Augenlicht verloren haben. Damit kritisiert der Philosoph – ohne sie zu nennen – die Christen, die an einen zürnenden Gott glauben und ihn zu besänftigen versuchen. Für ein schweres Vergehen hält er die in der römischen Kaiserzeit übliche Vergöttlichung von Herrschern.", "section_level": 2}, {"title": "Ethik.", "content": "In seiner Erörterung der Theodizee stellt Salustios fest, dass die Götter gut seien und daher keinesfalls als Urheber eines Übels in Betracht kämen. Auch Instanzen wie der Intellekt (Nous), die Seele oder Dämonen könnten nicht für etwas Schlechtes verantwortlich sein; da sie ihre Macht den Göttern verdankten und nichts einen außergöttlichen Ursprung habe, sei es ausgeschlossen, dass etwas Übles in ihnen sei oder von ihnen ausgehe. Aus diesem Grund sei es auch unmöglich, dass die Körper an sich schlecht sind. Ebenfalls auszuschließen seien die Hypothesen, dass der gute Wille der Götter mit Machtlosigkeit verbunden ist oder dass sie zwar über Macht, nicht aber über Willen verfügen; beides wäre mit ihrer Göttlichkeit unvereinbar. Salustios folgert, dass dem Übel somit keine wirkliche Existenz zukommen könne; es sei nur die Abwesenheit des Guten. Nichts in der Welt sei von Natur aus schlecht. Damit vertritt Salustios in dieser Frage die gängige Position der Neuplatoniker. Seine Auffassung unterscheidet sich von der des Kaisers Julian, der zwar den Göttern Güte unterstellt, aber an die Existenz böser Dämonen glaubt. Das Weltbild, das sich für Salustios aus dieser Überzeugung ergibt, ist gesamthaft optimistisch und von Vertrauen in die göttliche Vorsehung geprägt, während Julians Philosophie wesentlich pessimistischere Züge aufweist. Salustios meint, die Güte stehe in der Rangordnung über dem Sein. Dies könne man daraus ersehen, dass es Werte gebe, für die tugendhafte Menschen ihr Leben opferten. Diese Werte seien somit wichtiger als das Dasein. Daher sei die erste Ursache, das Eine der Neuplatoniker, nicht als das Sein (Ousia), sondern als das schlechthin Gute zu bestimmen. Die Ursache der Existenz der Dinge sei ihre Güte. Somit ist die Güte für Salustios das oberste und zugleich allgemeinste Prinzip.", "section_level": 2}, {"title": "Mythologie.", "content": "In der Mythologie unterscheidet Salustios zwischen theologischen, physischen, psychischen, materiellen und gemischten Mythen bzw. Mythendeutungen. Theologische Mythendeutung befasst sich nur mit dem rein geistigen Wesen der Götter und nimmt auf nichts Körperliches Bezug. Physische Mythendeutung hat das auf den Kosmos gerichtete Handeln der Götter zum Gegenstand. Psychische Mythendeutung thematisiert seelische Vorgänge. Als „materiell“ bezeichnet Salustios insbesondere das Mythenverständnis der Ägypter, bei dem materielle Gegebenheiten wie Erde und Wasser, Feuchtigkeit und Hitze, Früchte und Wein nicht nur mit den Göttern in Verbindung gebracht, sondern selbst als Gottheiten betrachtet würden. Diese Auffassung hält Salustios für absurd, ihre Entstehung führt er auf einen Mangel an Bildung bei den Ägyptern zurück. Gemischte Mythen bzw. Mythendeutungen enthalten Elemente von mehr als einer der vier anderen Arten. Als Beispiel für einen gemischten Mythos nennt Salustios die Erzählung vom Urteil des Paris. Paris spricht den für „die Schönste“ bestimmten goldenen Apfel der Göttin Aphrodite zu und entscheidet sich damit gegen deren Konkurrentinnen Hera und Athene. Nach der Deutung des Salustios steht der Apfel für den Kosmos, die Gestalt des Paris für die Seele, die zwischen verschiedenartigen Gütern wählt; zur Auswahl stehen erotische Schönheit (Aphrodite), Macht (Hera) und Weisheit (Athene). Die drei Göttinnen verleihen dem Universum einträchtig ihre unterschiedlichen Gaben; nur scheinbar, aus der Sicht des unverständigen Menschen, streiten sie um den Apfel. Paris als die Seele, die den Wert der verschiedenen Gaben nicht erkennt, sondern nur am Sinnlichen interessiert ist, vermag nur die (körperliche) Schönheit wahrzunehmen. Daher gibt er Aphrodite und der erotischen Verheißung den Vorzug. Sein Irrtum liegt in der Einseitigkeit, mit der er die anderen Gaben missachtet. Auf der Sinnesebene scheint ein Gegensatz zwischen Schönheit, Weisheit und Macht zu bestehen und damit die Notwendigkeit einer Wahl. Auf der Ebene der geistigen (intelligiblen) Wirklichkeit jedoch herrscht Harmonie zwischen den drei Göttinnen und ihre Gaben ergänzen einander. Im Sinne seines Mythenverständnisses stellt Salustios fest, auch das Universum könne als ein Mythos aufgefasst werden, denn es sei wie die Mythen aus einer äußerlichen, sinnlich wahrnehmbaren und einer verborgenen, intelligiblen Realität zusammengesetzt. Auffällig ist Salustios’ Geringschätzung der mythischen Überlieferung und Kultpraxis der Ägypter. Sie kontrastiert mit der Auffassung Julians, der die ägyptische Religion schätzte, und mit der synkretistischen Tendenz der gewöhnlich für orientalische Einflüsse offenen paganen Religiosität der Spätantike.", "section_level": 2}, {"title": "Seelenlehre.", "content": "In der unter den Neuplatonikern strittigen Frage, ob vernunftbegabte Seelen im Verlauf der Seelenwanderung auch tierische Inkarnationen durchmachen, nimmt Salustios eine vermittelnde Position ein. Er nimmt zwar an, dass dies der Fall sei, meint aber, die Vernunftseele betrete dann den Tierkörper nicht, sondern lenke ihn nur von außen. Salustios argumentiert, da der Kosmos endlich sei, könne er nichts Unendliches enthalten. Daher sei auch die Menge der Seelen, die sich in ihm aufhalten, endlich. Da Seelen weder entstehen noch vergehen (anderenfalls wären sie unvollkommen), müsse ihre Zahl konstant sein. Die ständige Entstehung neuer beseelter Körper sei somit nur mit der Seelenwanderung zu erklären. Angeborene körperliche Defekte erklärt Salustios als Folgen des Verhaltens der Seele in früheren Inkarnationen.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Jean-Luc Desnier hat auf Kontorniaten (Medaillons) eines bärtigen Mannes mit der lateinischen Inschrift \"Salustius autor\" hingewiesen, die anscheinend nicht den berühmten Geschichtsschreiber Sallust zeigen, sondern einen spätantiken Schriftsteller, bei dem es sich wohl nur um Salustios handeln kann. Sie sind im späten 4. oder frühen 5. Jahrhundert geprägt worden und gehören zu den damals in der Bildungselite geschätzten Kontorniaten, auf denen berühmte Persönlichkeiten aus der griechischen und römischen Kulturgeschichte abgebildet sind. Die Prägungen wurden wohl im Milieu traditionsbewusster paganer Senatoren initiiert. Es sind nur drei Handschriften der Abhandlung \"Über die Götter und die Welt\" erhalten geblieben; die älteste stammt aus dem späten 13. Jahrhundert, die beiden anderen sind erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts angefertigte Abschriften. Die Erstausgabe erschien 1638 in Rom. Der Herausgeber war Gabriel Naudé; der aus Griechenland stammende Gelehrte Leone Allacci (lateinisch Leo Allatius) fügte eine lateinische Übersetzung und Lukas Holste einen Kommentar bei. Damals erhielt das Werk seinen heute noch gebräuchlichen Titel. Naudé hielt den Autor für einen Stoiker.", "section_level": 1}], "src_summary": "Salustios (, lateinisch \"Sal(l)ustius\") war ein spätantiker Philosoph der neuplatonischen Richtung. Seine schriftstellerische Tätigkeit fällt in die sechziger Jahre des 4. Jahrhunderts. Er befasste sich vor allem mit metaphysischen Themen und mit der Mythendeutung.", "tgt_summary": null, "id": 632862} {"src_title": "Aloys Fleischmann (Komponist, 1880)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Galeta wuchs in Kapstadt auf und war schon als Jugendlicher Mitglied der südafrikanischen Jazzszene; sein früher Mentor war Abdullah Ibrahim. Er nannte sich in den 1950er Jahren \"Cecil Barnard\" und trat auch mit Chris McGregor, Dudu Pukwana, Johnny Gertze und Makaya Ntshoko auf. Um 1960 verließ er das von der Apartheid beherrschte Südafrika und lebte ein Jahr in London, bevor er 1962 in die Vereinigten Staaten zog, wo er seine Ausbildung fortsetzte. Er studierte u. a. bei John Mehegan und erwarb den Master of Arts in Musikerziehung. Ende der 1960er Jahre spielte er in der Band von Hugh Masekela, mit der er auch auf dem Monterey International Pop Festival 1967 auftrat. Er arbeitete dann mit Jackie McLean und unterrichtete am Hartt College of Music der University of Hartford. In den 1990er Jahren arbeitete er u. a. mit Mario Pavone (\"Toulon Days\"), für den er die Komposition \"Monk in Soweto\" schrieb. Er kehrte schließlich 1991 in seine Heimat zurück; dort erschien auch sein Album \"Malay Tone Poem\", das er auf dem südafrikanischen \"Sheer Sound\"-Label einspielte, produziert von Zim Ngqawana und begleitet vom \"Safro Jazz Quintet\" mit Original-Kompositionen von Galeta. Das Album wurde dreifach für die \"South African Music Awards\" nominiert. In den 1990er Jahren war er u. a. als musikalischer Direktor eines von der VolkswagenStiftung unterstützten Programms namens \"Music Active\" für Musikerziehung an Highschools aktiv. Er war in derselben Position auch für David Kramers und Taliep Petersons Rockoper \"Poison\" tätig und unterrichtete am Music Department der University Fort Hare in Alice. Daneben wirkte er im \"Miriam Makeba Performing Arts Centre\" mit, das 2006 in East London entstand. 2009 zog er nach Johannesburg, wo er im \"Downtown Music Hub\" auftrat. Er starb im November 2010 an den Folgen eines Asthmaanfalls. Galeta wirkte im Laufe seiner Karriere außerdem bei Aufnahmen von Hugh Masekela, The Byrds (\"Younger Than Yesterday\", 1967), Bobby Hutcherson (\"Live at Montreux\", 1973), Hadley Caliman, John Handy, Letta Mbulu, Herb Alpert, Jackie McLean, Felicia Marion & Mtunzi Namba, Mario Pavone, Archie Shepp und René McLean mit. Der südafrikanische Kulturminister Paul Mashatile meinte in seiner Würdigung, dass „Galeta mit seiner vibrierenden Musik lebendig bleiben“ werde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hotep Idris Galeta (* 7. Juni 1941 in Kapstadt als \"Cecil Galeta\"; † 3. November 2010 in Johannesburg) war ein südafrikanischer Jazzpianist, Musikpädagoge und Komponist. In den 1950er und 1960er Jahren trat er unter dem Vornamen seines Vaters als Cecil Barnard auf.", "tgt_summary": null, "id": 2323020} {"src_title": "Edward Lofgren", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Das von einer Mauer eingefasste weitläufige Areal des Krankenhauses liegt am nordwestlichen Stadtrand an der Abzweigung der nach Westen führenden Straße Richtung Bogué. Zwei ältere langrechteckige Gebäude aus Zement-Hohlblocksteinen parallel zur Straße im Osten des Geländes enthalten Patientenaufnahme, Untersuchungs- und Krankenzimmer. Der Entwurf des italienischen Architekten Fabrizio Carola im Auftrag der \"Association pour le Développement d'une Architecture et d'un Urbanisme Africains\" (A.D.A.U.A.) sah eine Erweiterung nach Westen vor, die aus zahlreichen Einzelgebäuden besteht, die über halboffene Gänge miteinander verbunden sind. Die ersten Arbeiten auf dem Gelände begannen 1981, bis 1989 war die Anlage weitgehend fertiggestellt. Die bis auf Fensteröffnungen geschlossenen Patientenzimmer und die weitgehend offenen und nur pavillonartig überdachten Aufenthaltsräume der Angehörigen sind ähnlich den Rundhütten \"(tukul)\" eines afrikanischen Dorfes auf den ersten Blick beliebig über den Platz verteilt. Der Grundplan der für 120 Betten geplanten Erweiterung ähnelt einer Blumenranke. Die verstreut liegenden Gebäude mit großen Freiflächen dazwischen sollen für Patienten und Angehörige eine vertraute, dem persönlichen Wohnumfeld ähnliche Situation schaffen und durch die Abstände zwischen den Einheiten das Risiko der Keimübertragung reduzieren. Toiletten und Wasserstellen im hinteren Bereich sind in freistehende offene Blöcke aus spiralförmigen Wänden integriert. Über den kreisrunden oder ovalen Grundflächen der Aufenthaltsräume wölben sich in Ringschichten aus gebrannten Ziegeln gemauerte Kuppelschalen, deren Rundformen moderne Varianten des nubischen Gewölbes sind. Wie bei der traditionellen nubischen Gewölbebauweise wurde auf eine Schalung und Lehrgerüst verzichtet, um kein in der Savanne knappes Holz zu benötigen. Die großen Kuppelräume sind für 12 Betten dimensioniert. Die Behandlungsräume haben einen linsenförmigen Grundriss. Während der Bauausführung stellte sich heraus, dass die Räume zu dunkel waren, daher wurden in den Kuppeln kleine Felder mit Glasbausteinen eingemauert. Die Verbindungsgänge sind durch elegante, spitz zulaufende Tonnengewölbe überdeckt. Seitliche Wandschlitze sorgen für gedämpften Lichteinfall und Durchlüftung. Die Wandöffnungen zwangen dazu, die Ziegel in horizontalen Schichten aufzumauern, wodurch beim Bau der Gänge eine Holzschalung erforderlich wurde. Die massiven Mauern verhindern, dass sich die Räume durch die Mittagssonne zu stark aufheizen. Die Tagestemperaturen erreichen in den Sommermonaten 45 °C. Viele der im Plan vorgesehenen und teilweise auch eingesetzten Bäume wurden von den Angehörigen der Patienten als Feuerholz zum Kochen verwendet, weitere Anpflanzungen unterblieben deshalb. Das Gras wird von Ziegen kurz gehalten. Die vor Ort gebrannten Lehmziegel waren ein Beitrag zur Kostenreduzierung und entsprechen den Zielen der in Westafrika tätigen Architektengruppe A.D.A.U.A., die mit Kuppelformen preisgünstige und ökologisch angepasste Bauprojekte verwirklicht. Dies geschieht zu einer Zeit, in der in Mauretanien der größte Teil der bei der Unabhängigkeit des Landes 1960 noch überwiegend nomadisch lebenden Bevölkerung sesshaft geworden ist und nun Wohnraum in den Städten dringend benötigt wird. Zugleich sollen lokale Handwerker in der Umsetzung dieser neuen Konstruktionstechniken geschult werden. Die von A.D.A.U.A. in den 1970er und 1980er Jahren durchgeführten Projekte sind als Modelle zur weiteren Verbreitung gedacht. Die Gesamtkosten sollten etwa vier Millionen US-Dollar betragen, die vom Europäischen Entwicklungsfonds bereitgestellt wurden. Über die tatsächlichen Kosten machten die mauretanischen Behörden keine Angaben. Während der Bauzeit wurden keine Prüfungen der Ziegelqualität vorgenommen, was für ein Projekt dieser Größenordnung und mit experimentellem Charakter dringend erforderlich gewesen wäre. Die in mehreren kleinen Brennöfen in der Nähe teilweise nicht ausreichend gebrannten Ziegel verursachten in den Folgejahren einige Gebäuderisse und sind nicht ausreichend wasserbeständig. Einige Wandöffnungen mussten von den Benutzern im unteren Bereich geschlossen werden, da der Wind zu viel Sand hereingeweht hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Medizinische Versorgung.", "content": "Es wurde ein Operationssaal eingerichtet, der als einziger Raum geschlossen und mit einer Klimaanlage ausgestattet ist, des Weiteren gibt es eine Pädiatrie, eine Abteilung für Augenheilkunde, eine Entbindungsstation und technische Nebenräume. Bauherr war das mauretanische Gesundheitsministerium. Der Klinikdirektor Abba Ould Alem (Stand Oktober 2008) verwaltet die seit 2006 autonome öffentliche Einrichtung. Kaédi ist der Hauptort der Verwaltungsregion Gorgol; das Krankenhaus dient der Versorgung der (nach der Volkszählung 2000) rund 250.000 Einwohner des ländlichen Distrikts. Auch Patienten aus dem Distrikt Brakna kommen hierher. In Gorgol gibt es außerdem vier einfache Gesundheitszentren. Bis auf die Asphaltstraßen nach Bogué und Selibabi sind die übrigen Verkehrswege in schlechtem Zustand. Zur Bauzeit in den 1980er Jahren besaß das einzige größere Krankenhaus des Landes in Nouakchott 500 Betten. Die damals vorhandene Einrichtung wurde als unzureichend und schlecht gewartet beschrieben. Über die Qualität der medizinischen Ausstattung und Versorgung des Krankenhauses in Kaédi gibt es keine genauen Angaben. 1997 bestand das Personal aus 2 Ärzten, darunter einem Chirurgen, 17 medizinischen Hilfskräften, 7 Pflegekräften, 3 Hebammen und 3 Haustechnikern. Wie in der gesamten Stadt besteht auf dem Krankenhausgelände ein Problem mit der Müllbeseitigung. Ein großer Teil der Gebäude stand im Oktober 2010 leer. Für 2008 wurde eine Auslastung von 43 Prozent angegeben, etwas mehr als andere Regionalkrankenhäuser, die durchschnittlich zu 37 Prozent ausgelastet sind. In Einzelfällen erreichen unterernährte Kinder aus abgelegenen Gebieten das Krankenhaus, um hier für einige Tage mit Nahrung versorgt zu werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Krankenhaus Kaédi (, ) ist das Regionalkrankenhaus in Kaédi am Senegalfluss. Es ist das größte Krankenhaus im Süden Mauretaniens außerhalb der Landeshauptstadt Nouakchott. 1995 wurde es für sein auf traditionelle Bauweisen zurückgreifendes Architekturkonzept mit dem Aga Khan Award for Architecture ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1100954} {"src_title": "Gnaeus Cornelius Merula", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Emil Reinecke begann seine Radsportkarriere beim Einbecker Radsportverein von 1911 und erreichte als 21-jähriger Amateur seine ersten nennenswerten Erfolge. Er wurde 1954 erster Deutscher Meister im Querfeldein-Rennen und gewann das Eintages-Straßenrennen Bochum-Münster-Bochum. Mit seinem Partner Werner Löw wurde er Dritter bei den Deutschen Meisterschaften im Teamzeitfahren. Der Bund Deutscher Radfahrer entsandte Reinecke im selben Jahr zu den Querfeldein-Weltmeisterschaften, wo er Platz 26 belegte. Anfang Februar 1955 wechselte er in die DDR. Er gab dafür finanzielle Gründe und bessere Trainingsmöglichkeiten an. Bereits am 9. Februar bestritt er sein erstes Rennen im Trikot des SC DHfK Leipzig, ein Verfolgungsmatch auf der Bahn der Werner-Seelenbinder-Halle in Berlin. Reinecke erhielt einen Studienplatz an der Leipziger Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) und qualifizierte sich als Fahrer des SC DHfK für die Dreiländer-Etappenfahrt Internationale Friedensfahrt 1955. Als Viertbester der DDR-Nationalmannschaft belegte er den 20. Platz in der Gesamtwertung. Am 25. Mai 1955 erhielt er die Ehrennadel der Sportvereinigung Wissenschaft in Gold und wurde als „Meister des Sports“ ausgezeichnet. Der Titel „Meister des Sports“ wurde Reinecke wieder aberkannt, als er Anfang 1956 in die Bundesrepublik zurückkehrte. Mit einem Vertrag beim Radsportteam Altenburger wechselte er ins Berufsfahrerlager. Sein erster Start bei einem bedeutenden Profirennen, dem Eintagesklassiker Mailand–Sanremo, endete am 19. März 1956 mit dem 85. Platz. Bei den Straßenweltmeisterschaften desselben Jahres kam er auf den 23. Platz. Zweimal konnte sich Reinecke bei der Tour de Suisse platzieren, 1957 wurde er 23., 1958 37. 1960 gehörte er neben Hennes Junkermann zum Aufgebot des Torpedo-Rennstalls für die Tour de France und landete auf dem 56. Platz. Neben seinen Straßensportaktivitäten startete Reinecke bei 18 Sechstagerennen, mehrere davon mit Junkermann. Ihr größter Erfolg war ein dritter Platz beim Sechstagerennen in Dortmund.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliches.", "content": "Nach Beendigung seiner Laufbahn als Profi-Rennfahrer wurde Reinecke Mitarbeiter der Firma Continental AG.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emil Reinecke (* 26. April 1933 in Einbeck; † 4. Mai 2011 in Delmenhorst) war ein deutscher Radrennfahrer. Er startete sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR.", "tgt_summary": null, "id": 984049} {"src_title": "Berlin British School", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der afrikanischen Savanne wundern sich die Tiere, weil das Wasser nicht mehr wie sonst durch die große Schlucht kommt. Der Durst nach Wasser wird immer größer, so dass es Streit um den letzten Tropfen Wasser gibt. So verteidigen Büffel und Nashörner das einzige Wasserloch. Aufgrund dieser Tatsache ziehen Sokrates der vegetarische Löwe und Billy das tollpatschige Erdmännchen los, um sich auf die Suche nach Wasser zu machen. Hierbei treffen sie auf den gallischen Hahn Charles, der einen Tasmanischen Teufel, ein Känguru, eine Eisbärin und zwei Galapagos-Schildkröten nach Afrika geführt hat, da diese aus ihren zerstörten heimischen Regionen fliehen mussten und auf ein neues, besseres Leben im Okavangodelta hoffen. Doch auch hier haben die Menschen zugeschlagen: Der Hotelbesitzer Smith hat für die Wasserversorgung seines Hotels einen gewaltigen Staudamm bauen lassen, der nun den Fluss Wassers bis in die Savanne stoppt. Genau in diesem Hotel findet eine Konferenz für eine bessere Umwelt statt. Zunächst sind die tierischen Besucher über die enormem Wasservorräte in Büchsenform und den riesigen Swimmingpool begeistert, doch schon bald treffen sie auf den Sicherheitschef des Hotels, ein Waffenexperte namens Hunter. Sokrates ist entsetzt, als er in ihm den Jäger erkennt, der seinerzeit seinen Bruder Mambo tötete. Der tierische Hoteldiener, Schimpanse Toto, versucht die Gruppe vor Hunter zu verstecken. Auch die Maya, die Tochter des Hotelmanagers, ist auf der Seite der Wildtiere. Trotz aller Vorsicht wird Sokrates gefangen und seine Freunde aus dem Hotel vertrieben. Das wollen diese nicht hinnehmen und rufen ihrerseits eine Konferenz ein: \"die Konferenz der Tiere\". Die großen und kleinen Tiere der Savanne versammeln sich und beschließen gegen das Unrecht der Menschen vorzugehen. Sie ziehen allesamt in Richtung des Hotels und auch die eigensinnigen Büffel schließen sich am Ende an. Dort besiegen sie den Jäger Hunter, der wiederholt versucht die Tiere gewaltsam zu stoppen, beenden die Umweltkonferenz der Menschen und bringen schließlich mit vereinten Kräften den Staudamm zum Einsturz. So fließt das Wasser wieder in die Savanne. Ausgelassen feiern die Tiere ihren Sieg in der wieder grünenden Savanne. Nach diesem Erfolg ziehen die Tiere unter Mithilfe der Wale bis nach New York, wo gerade eine Klimakonferenz tagt. Sie belagern die gesamte Stadt und erinnern die Menschen daran, dass sie nicht allein auf diesem Planeten sind.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Konferenz der Tiere ist der erste europäische computeranimierte Kinofilm in 3D. Produziert wurde der Film zwischen dem 22. November 2008 und dem 22. Juni 2010. Die Computeranimation stammt vom niedersächsischen Studio Ambient Entertainment, das mit \"Back to Gaya\" bereits den ersten komplett computeranimierten deutschen Kinofilm produziert hatte. In den deutschen Kinos hatte der Film über 1,5 Mio. Zuschauer. Europaweit waren es über 5 Millionen Besucher, darunter mehr als eine Million in Frankreich. Weltweit erreichte er ein Einspielergebnis von über 50 Mio. Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Soundtrack wurde hauptsächlich von David Newman produziert. Bekannt wurde allerdings die Zusammenarbeit von Xavier Naidoo und Naturally 7, die zusammen die Titelmelodie \"Wild vor Wut\" aufnahmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Konferenz der Tiere ist ein computeranimierter Trickfilm, der am 7. Oktober 2010 in den deutschen Kinos anlief. Er ist nach dem Zeichentrickfilm \"Die Konferenz der Tiere\" von Curt Linda aus dem Jahre 1969 der zweite Film, der sich inhaltlich an den Thesen des Romans Die Konferenz der Tiere von Erich Kästner orientiert.", "tgt_summary": null, "id": 2128733} {"src_title": "Oriental Dragon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gipson, Sohn eines Journalisten, wuchs in Caldwell, Idaho, auf. Hier besuchte er die High School sowie die studienvorbereitende Academy of the College of Idaho, schloss aber keine der beiden Schulen ab. Nachdem er sich einige Zeit mit Gelegenheitsjobs durchgeschlagen hatte, besuchte er ab 1903 die University of Idaho (A. B. 1906). Nach seinem Abschluss dort gewann er eines der ersten Rhodes-Stipendien überhaupt, was ihm ein Studium an der Oxford University ermöglichte (B. A. 1907). In Oxford spielte er zunächst mit dem Gedanken, sich der Mediävistik zu verschreiben, doch beschloss er letztlich, sein Studium der Geschichte des britischen Weltreichs zu widmen. Der Grund für diese Entscheidung mag darin liegen, dass sich Gipson als Gaststudent aus der amerikanischen Provinz von der Gelehrsamkeit Oxfords nachhaltig beeindruckt zeigte und sich als ihrer würdig erweisen wollte. Nach seiner Rückkehr in die USA heiratete Gipson 1909 Jeanette Reed und begann seine Lehrtätigkeit am College of Idaho. Nach einem einjährigen Stipendiatenaufenthalt als Farnham Fellow an der Yale University, wo er bei Charles McLean Andrews studierte, war er 1910–1924 Fachbereichsleiter und Professor für Geschichte und Politikwissenschaft am Wabash College in Crawfordsville, Indiana. 1918 promovierte er nach einem weiteren Forschungsjahr in Yale mit einer Arbeit über den Loyalisten Jared Ingersoll, wiederum betreut von Andrews. Nach ihrer Veröffentlichung wurde die Dissertation 1920 mit dem \"Justin Winsor Prize\" der American Historical Association ausgezeichnet. 1924 folgte Gipson einem Ruf an die Lehigh University in Bethlehem, Pennsylvania, der er bis zu seinem Tod 1971 verbunden blieb. Lehigh, gegründet als Ingenieurhochschule, sollte zu dieser Zeit zu einer Volluniversität erweitert werden. Gipson fiel dabei die Aufgabe zu, einen neuen Fachbereich für Geschichte und Politik aufzubauen, dem er bis 1946 vorstand. Als Bedingung für seine Zusage rang er der Universitätsleitung das Versprechen ab, nach getaner Arbeit bei seinem geplanten Werk über die amerikanische Revolution unterstützt zu werden. Die Vorarbeiten zu diesem geplanten Werk führten Gipson immer weiter in die der Revolution vorausgegangenen Entwicklungen in den Kolonien und dem Britischen Weltreich als Ganzem. Aus dem geplanten Einleitungskapitel wurden schließlich neun Bände – als er 1961 den nunmehr zehnten Band seines Magnum Opus veröffentlichte, schrieb er im Vorwort, dass dies das Buch sei, das er vor vierzig Jahren zu schreiben gehofft hatte. Die ersten drei Bände von \"The British Empire before the American Revolution\" erschienen 1936–1939 noch beim Verlag seines Bruders in Idaho; mit dem vierten Band übernahm der renommierte Verleger Alfred A. Knopf die Reihe. Nachdem Gipson den Vorsitz der Geschichtsfakultät niedergelegt hatte, richtete die Lehigh University 1947 für ihn eine Forschungsprofessur ein, die ihn weitgehend seiner Lehrverpflichtungen entband. 1951–1952 lehrte er ein Jahr als Harmsworth Professor of American History an der Oxford University. 1952 wurde er emeritiert, die Lehigh University unterstützte ihn jedoch weiterhin bei der Fertigstellung der letzten Bände, indem sie ihm eine Stelle als \"research professor emeritus\" schuf. Finanzielle Unterstützung erhielt Gipson zudem durch die Rockefeller- und die Carnegie-Stiftung sowie nicht zuletzt durch seinen Verleger Alfred A. Knopf, für den \"The British Empire before the American Revolution\" ein absehbares Verlustgeschäft war; von keinem Band erschienen mehr als tausend Exemplare, ein großer Teil der Auflage ging an Bibliotheken. Während der jahrzehntelangen Arbeit an seinem Überblickswerk widmete sich Gipson nur selten anderen Projekten wie der Edition der Schriften des Siedlerpioniers Lewis Evans (1939). 1954 schrieb er für die Buchreihe \"The New American Nation\" des Verlagshauses Harcourt Brace den Band \"The Coming of the Revolution, 1763–1775\", eine kurze Zusammenfassung seines Gesamtwerks. Gipson erhielt in seiner akademischen Laufbahn Ehrendoktorwürden der Temple University (1947), der Lehigh University (1951) und der University of Idaho (1953). Für den sechsten Band von \"The British Empire before the American Revolution\" erhielt er 1948 den Loubat Prize der Columbia University, für den siebenten 1950 den Bancroft Prize, der zehnte Band wurde 1962 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. 1969, kurz vor seinem Tod, widmete ihm die Fachzeitschrift \"Pennsylvania History\" ein ganzes Heft. Gipson starb 1971 in Bethlehem, Pennsylvania. Sein gesamtes Vermögen vermachte er der Lehigh University, die mit diesen Mitteln das bis heute bestehende \"Lawrence Henry Gipson Institute for Eighteenth-Century Studies\", einen Forschungsbereich zum 18. Jahrhundert, ins Leben rief.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung.", "content": "Wurde die Revolution in der amerikanischen Geschichtsschreibung in der Tradition George Bancrofts, aber auch von britischen Whigs wie George Otto Trevelyan zuvor oftmals als heldenhafter Freiheitskampf gegen eine tyrannische Monarchie dargestellt, so hinterfragten gerade amerikanische Historiker ab 1900 zunehmend die ideologischen Prämissen und das nationalistische Pathos einer solchen Darstellung. Zu Beginn des Jahrhunderts bildeten sich zwei neuartige „Schulen“ der Geschichtsschreibung heraus: zum einen die \"Progressive School\" um Charles Beard, die die Revolution als Klassenkonflikt beschrieb, zum anderen die so genannte \"Imperial School\" um Charles McLean Andrews, Levi Osgood und George L. Beer, die eine entideologisierte, wissenschaftlich objektive Darstellung der Kolonialzeit einforderte. Damit einher ging zum einen eine Betonung der Institutionengeschichte (entgegen etwa einer ereignisgeschichtlichen oder biographischen Methode), zum anderen die Überzeugung, dass die Revolution nur im Gesamtgefüge des britischen Weltreichs dargestellt und gedeutet werden könne. Hatten sich die amerikanische Geschichtsschreibung seit ihren Anfängen bei Jeremy Belknap bis hin zu Bancroft und darüber hinaus fast ausschließlich auf amerikanische Archive verlassen, so erschlossen Andrews und später Gipson das einschlägige Material in Europa, insbesondere im Londoner Public Record Office. Während noch bei Andrews die objektive Darstellung der historischen Fakten durch eine quellenkritische Methodik Vorrang gegenüber ihrer Interpretation hatte, so zieht sich durch Gipsons Werk von Beginn an eine merklich probritische Tendenz; einige Rezensenten wie etwa Jackson Turner Main erklärten sich diese für einen amerikanischen Historiker merkwürdige Haltung nicht zuletzt mit der Vermutung, dass sich Gipson vielleicht zu sehr auf die englischen gegenüber den amerikanischen Archiven verlassen habe und die „offizielle“ britische Sicht letztlich auf ihn abgefärbt habe. Robert Middlekauff sieht im probritischen Tenor Gipsons den entscheidenden Unterschied zu den \"Imperials\" der vorangegangenen Generation: hatte etwa Andrews das wirtschaftliche und politische Aufblühen der Kolonien glücklicher Fügung zugeschrieben, so war dies für Gipson ein Verdienst der britischen Regierung, die selbstlos und weitsichtig die weitere Entwicklung ihrer Kolonien bewusst geplant habe, zum Wohle der Kolonien wie des Empire als Ganzem. Gipson stellt die Idee eines \"salutary neglect\" auch in politischer Hinsicht in Frage. Während Andrews die herkömmliche Sicht teilte, dass das britische Parlament vor dem Siebenjährigen Krieg kaum in die inneren Angelegenheiten ihrer Kolonien eingegriffen habe, so beharrte Gipson darauf, dass derartige Eingriffe durchaus auch vor 1750 alltäglich waren und als selbstverständlich hingenommen wurden. Die Klagen der Revolutionäre über die nach 1750 eingeführten Restriktionen erscheinen Gipson daher als rhetorisches Manöver ohne jede faktische Grundlage.", "section_level": 2}, {"title": "\"The British Empire before the American Revolution\".", "content": "\"The British Empire before the American Revolution\" ist ein umfassendes Überblickswerk über die wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Entwicklung des Britischen Weltreichs von 1748 bis 1776, unter besonderer Berücksichtigung der Kolonien in Nordamerika und ihrer Revolte, die 1776 in der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten gipfelte. Seinen Anspruch auf Vollständigkeit unterstrich Gipson mit eingestreuten Kapiteln über die Entwicklungen an der Peripherie des Weltreichs, etwa über Indien, Neufundland oder Gibraltar. Der erste der fünfzehn Bände stellt die politische Entwicklung der britischen Inseln dar, insbesondere die engere Bindung Irlands und Schottlands an England im Vereinigten Königreich (die, so Gipson, für die britische Kolonisierung Nordamerikas hätte Modell stehen können). Die Entwicklung der Kolonien bis zum Jahr 1748 ist Gegenstand der Bände II und III. Die Bände IV und V schildern die Vorgeschichte des Siebenjährigen Krieges, die Bände VI und VII den Kriegsverlauf. In den folgenden vier Bänden zeichnet Gipson nach, wie die Bestrebungen Großbritanniens, nach dem Pariser Frieden 1763 das Weltreich neu zu organisieren, zur amerikanischen Revolution und schließlich zum Verlust der Dreizehn Kolonien führten. Die letzten drei Bände bieten eine Zusammenfassung, einen historiographischen Überblick sowie eine ausführliche Bibliographie und Archivübersicht. Aus Gipsons Werk spricht eine unverhohlene Bewunderung für das Empire – das Wappen des Vereinigten Königreichs ziert als Blindprägung die Buchdeckel aller 15 Bände; Band VI ist gar den „tausenden Soldaten von den Britischen Inseln“ gewidmet, die im „Großen Krieg für das Empire“ fielen und „hier in der Neuen Welt in unbekannten Gräbern liegen.“ Das Vereinigte Königreich sei gegen Mitte des 18. Jahrhunderts einzigartig in seiner Freiheitlichkeit gewesen; kein anderer Staat habe seinen Bewohnern ein solches Maß an Gewissens- und Pressefreiheit, lokaler Selbstverwaltung und Rechtssicherheit geboten, selbst denen in seinen Kolonien. Das Empire habe es vermocht, in einer \"pax britannica\" die verschiedensten Völker, Religionen, Kulturen und Mentalitäten friedlich miteinander in Einklang zu bringen. Nicht nur, dass sich nun auch die Kolonien der verfassungsmäßig verbürgten „englischen Freiheiten“ hätten erfreuen dürfen, dank einer vorausschauenden merkantilistischen Handelspolitik seien auch sie wirtschaftlich aufgeblüht. Seinen Zenit erreichte das Empire mit dem Sieg im Siebenjährigen Krieg, als mit dem Pariser Frieden 1763 der Großteil des französischen Kolonialreichs an Großbritannien fiel. Den Ausgang des Krieges – für den Gipson die Bezeichnung „The Great War for the Empire“ prägte – wertet er als das eigentliche weltgeschichtliche Ereignis des 18. Jahrhunderts, da sich in diesem Konflikt das Schicksal Nordamerikas entschieden habe. Dass mit dem Sieg über Frankreich sichergestellt wurde, dass die Zukunft des Kontinents zumindest in Geist und Sprache englisch sein würde, war mithin entscheidender als der Ausgang der amerikanischen Revolution. Hatte die amerikanische Geschichtsschreibung zuvor den Krieg als Prolog zur Revolution geschildert, so stellte Gipson die Revolution stets als Folge des Krieges dar. Dabei stellt Gipson die Opfer in den Vordergrund, die Großbritannien für die Sicherheit seiner Kolonien erbrachte; der „Franzosen- und Indianerkrieg“ sei, anders als die amerikanische Geschichtsschreibung es oft darstellt, keineswegs ein Stellvertreterkrieg gewesen, der die Kolonien unversehens in ferne europäische Konflikte verwickelte, sondern vielmehr von Beginn an ein amerikanischer Krieg, verursacht durch die von materiellem Eigeninteresse getriebenen Vorstöße der Kolonisten ins von den Franzosen beanspruchte Hinterland jenseits der Appalachen. Aus eigener Kraft hätten sich die Kolonien jedoch nie der französischen Übermacht erwehren können, so dass sie sich auf die Unterstützung durch das Mutterland verließen. Die britische Politik gegenüber ihren Kolonien nach 1763 rechtfertigt Gipson gleichfalls im Hinblick auf die enormen militärischen und schließlich auch finanziellen Anstrengungen, die sie im Krieg zu ihrer Verteidigung unternommen hatte. So zeichnet er etwa in Band X detailliert Kolonie für Kolonie nach, wie die einzelnen Kolonien für ihren Anteil an den Kriegszügen aus der britischen Staatskasse großzügig entschädigt wurden. Bereits 1931 hatte er in einem Artikel die zügige Entschuldung der Kolonie Connecticut dargestellt und war dabei zum Schluss gelangt, dass diese Kolonie letztlich durch eine systematische Bilanzfälschung zuungunsten des Board of Trade in der Nachkriegszeit sogar mehr Gelder aus der Londoner Staatskasse abgezweigt hatte, als ihr zustand. Während die britische Staatsschuld durch die Zinsen auf die Kriegsanleihen in ungekannte Höhen schnellte und die britische Bevölkerung durch immer neue Steuern schwer belastet wurde, waren die Kolonien schon um 1765 weitgehend schuldenfrei. Handelseinschränkungen wie die verschiedenen Navigationsakten und Zoll- und Steuergesetze wie der Sugar Act 1764 und der Stamp Act 1765, mit denen die britische Regierung nun auch die Kolonien besteuerte, erscheinen ihm keineswegs unverhältnismäßig: „Angesichts des beeindruckenden Wachstums der nordamerikanischen Kolonien“, so Gipson, sei es wohl kaum vermessen zu folgern, dass diese Einschränkungen den Aufstieg der Kolonien kaum ernsthaft beeinträchtigt hätten. Die verfassungsrechtlichen Einwände \"(no taxation without representation)\" der Kolonisten wies Gipson als nicht stichhaltig zurück. Zur vermeintlichen „Unterdrückung“ der Kolonisten bemerkte er: Besehe man sich die führenden Revolutionäre (etwa James Otis Jr. oder Patrick Henry), so würde deutlich, dass die Revolution von den Händlereliten der Hafenstädte und der quasiaristokratischen Pflanzerklasse befeuert wurde, denen mindestens so sehr an Besitzstandswahrung wie an den vorgeschobenen politischen Freiheiten gelegen war. Die steuerlich privilegierten Amerikaner weigerten sich mithin aus Eigennutz, auch nur eine im Vergleich zum Mutterland denkbar geringe Steuerlast zu akzeptieren und so einen Teil der Verantwortung für das ganze Empire zu übernehmen. Die Treulosigkeit der amerikanischen Händlerklasse gegenüber dem Mutterland unterstrich Gipson auch mit lapidaren Ausführungen darüber, wie diese gerade während des Krieges durch verbotenen Handel mit dem Kriegsfeind Frankreich ihren Wohlstand gemehrt hatte. In seinem Résumé schrieb Gipson 1967, dass er nach all den Jahren der Forschung zu der Schlussfolgerung gelangt sei, dass die amerikanischen Kolonisten „nicht revoltierten, um eine neue soziale Ordnung zu erschaffen, sondern um sich von Einmischungen seitens der britischen Regierung zu befreien,“ was sie jedoch erst wagten, als das Mutterland sie unter großen Anstrengungen vor der Bedrohung durch die Franzosen gerettet hatte. Der Historiker John Shy sieht die Kolonisten in Gipsons Schilderung so nicht nur als „undankbare Kinder“ dargestellt, die endlosen Querelen, die die dreizehn Bände füllten, vermittelten ihm sinnbildlich die schiere Unmöglichkeit, eine rationale Erklärung für die Revolution zu formulieren: Zum Abschluss der Reihe sinnierte Gipson schließlich über kontrafaktische Spekulationen wie die Fragen, ob sich die Revolution hätte abwenden lassen und ob die USA – ähnlich wie später Kanada oder Australien – in einer Art Commonwealth nicht auch in einem weltumspannenden englischsprachigen Empire ein Auskommen gefunden hätten.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Gipsons Stellung in der amerikanischen Geschichtswissenschaft stellt sich zwiespältig dar: zwar wurden seine Verdienste, insbesondere seine Rechercheleistung in staubigen Archiven, von seinen Rezensenten allgemein anerkannt und gewürdigt; Michael Kammen bezeichnete Gipson 1966 in einer Rezension gar als „Doyen der anglo-amerikanischen Historiker.“ Andererseits stellte etwa Bernard Bailyn fest, dass das „Monument“, das Gipson geschaffen habe, „keinen Schatten wirft.“ Ein Grund dafür, dass Gipsons Name im geschichtswissenschaftlichen Diskurs schon zu Lebzeiten kaum fiel, mag zum einen sein, dass seine Thesen unter der schieren Masse von Details kaum auszumachen waren, bevor Gipson sie 1966 im Band XIII zusammenfasste. Doch als er seine Reihe abschloss, erschien sie auch aus inhaltlichen und methodischen Gründen bereits veraltet, Gipson als Vertreter der \"Imperial School\" als „Letzter seiner Art“. Der Hauptgrund für diese verhaltene Resonanz ist jedoch Gipsons unverhohlene Begeisterung für den britischen Imperialismus. Seine probritische Neuinterpretation der amerikanischen Kolonialzeit ist merklich vom Zeitgeist der Mitte des 20. Jahrhunderts geprägt, als eine neuerliche Allianz der englischsprachigen Nationen in den beiden Weltkriegen und darüber hinaus eine neue „angelsächsisch“ dominierte Ära der Weltgeschichte einzuleiten versprach. Schon in den 60er Jahren erschien sein Lobpreis des Empire jedoch merklich unzeitgemäß. Umspannte das zweite Britische Empire bei Erscheinen des ersten Bandes von \"The British Empire before the American Revolution\" 1936 noch große Teile des Globus, so hatte es sich beim Abschluss der Reihe in den späten 1960er Jahren weitgehend aufgelöst. Nicht nur mit der politischen Entwicklung, sondern auch mit methodischen und theoretischen Entwicklungen in der Geschichtswissenschaft vermochte Gipson kaum Schritt zu halten. Seine abschließende Betrachtung der Gründe der Revolution schrieb er 1967, just in dem Jahr, da mit Bernard Bailyns \"The Ideological Origins of the American Revolution\" eine diametral entgegengesetzte Interpretation der Revolution erschien, die den geschichtswissenschaftlichen Diskurs um die Revolution seither prägt. Hatte Gipson wie englische Tory-Historiker vor ihm die Revolution als im Grunde konservative Bewegung gekennzeichnet, so betonen die „Neo-Whigs“ wie Bailyn gerade den innovativen oder gar radikalen Charakter der Gesellschaftskonzeption, die aus der Revolution erwachsen sei. Bailyn warf Gipson in seiner Rezension des XII. Bandes vor, diesen ideologischen Hintergrund als treibende und formende Kraft der Revolution vollkommen zu vernachlässigen. Zwar nahm Gipson Bailyns Arbeiten im historiographischen Überblick im Folgeband darauf kurz zur Kenntnis, doch warfen ihm Kritiker weiterhin vor, sich nicht mit diesen und anderen neuen Erklärungsansätzen zur Revolution (wie etwa denen der „neuen Sozialgeschichte“ der 1960er Jahre) auseinanderzusetzen. Francis Jennings etwa, der 1988 eine ethnohistorisch ausgerichtete Geschichte des Siebenjährigen Krieges in Amerika vorlegte, kritisierte Gipson im vorangestellten Forschungsüberblick scharf für seine probritische Tendenz, seine Herabwürdigung des quäkerischen Pazifismus in den Kapiteln über Pennsylvania sowie für seine mutwillige Vernachlässigung der Indianer als Akteure; insgesamt enthielten die 15 Bände von \"The British Empire before the American Revolution\" eine „beunruhigende Menge falscher Informationen.“", "section_level": 2}, {"title": "Werke.", "content": "Eine vollständige Bibliographie aller Veröffentlichungen Gipsons bis zum Jahr 1969 findet sich bei: Im Folgenden sind alle in Buchform erschienenen Werke Gipsons aufgeführt: The British Empire before the American Revolution (15 Bände, 1936–1970; Band 1–3: Caxton Printers, Caldwell, Idaho; Band 4–15: Alfred A. Knopf, New York) Andere Den Nachlass und die Bibliothek Gipsons verwahrt das \"Lawrence Henry Gipson Institute\" der Lehigh University in Bethlehem, Pennsylvania.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lawrence Henry Gipson (geboren am 7. Dezember 1880 in Greeley, Colorado; gestorben am 26. September 1971 in Bethlehem, Pennsylvania) war ein amerikanischer Historiker. ", "tgt_summary": null, "id": 2378393} {"src_title": "Józef Życiński", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach der Pflichtschule besuchte Brigitte Bierlein das Bundesgymnasium Wien III in der Kundmanngasse, an dem sie 1967 die Matura ablegte. Anschließend nahm sie das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien auf und absolvierte dieses in Mindestzeit. 1971 wurde sie zur Doktorin der Rechtswissenschaften promoviert. Nach dem richterlichen Vorbereitungsdienst und der Richteramtsprüfung im Jahr 1975 war Bierlein als Richterin zunächst am Bezirksgericht Innere Stadt in Wien und dann am damaligen Strafbezirksgericht Wien tätig. 1977 wurde sie in Wien Staatsanwältin für allgemeine und politische Strafsachen. Im Jahr 1986 wechselte Bierlein zur Oberstaatsanwaltschaft Wien. Ab 1987 war sie in der Strafrechtssektion des Bundesministeriums für Justiz tätig und kehrte anschließend wieder als Oberstaatsanwältin zur Oberstaatsanwaltschaft Wien zurück. 1990 wurde sie die erste Frau im Amt des Generalanwalts in der Generalprokuratur beim Obersten Gerichtshof und war dort auch stellvertretende Leiterin der Generalprokuratur. Bierlein engagierte sich auch außerhalb ihrer beruflichen Tätigkeit in juristischen Organisationen und wurde 1995 Mitglied des Vorstands der Vereinigung österreichischer Staatsanwälte. Von 2001 bis 2003 war sie deren Präsidentin. Von 2001 bis 2003 war sie außerdem Vorstandsmitglied der \"International Association of Prosecutors (IAP).\" Im April 2019 wurde Brigitte Bierlein zur Leiterin der Sonderkommission zur Klärung der Vorwürfe gegen die Ballettschule Wiener Staatsoper berufen, in der sie auch den Sachbereich Recht bzw. Opferschutz verantwortete. In dieser Funktion folgte ihr im Juni 2019 Susanne Reindl-Krauskopf nach.", "section_level": 1}, {"title": "Verfassungsgerichtshof.", "content": "Im Jahr 2002 wurde Bierlein von der österreichischen Bundesregierung als Mitglied des Verfassungsgerichtshofes und zugleich – als erste Frau – als dessen Vizepräsidentin vorgeschlagen. Am 28. November 2002 wurde sie von Bundespräsident Thomas Klestil mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 2003 zur Vizepräsidentin ernannt. Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Gerhart Holzinger als VfGH-Präsident am 31. Dezember 2017 leitete Bierlein als Vizepräsidentin zunächst interimistisch den Verfassungsgerichtshof gemäß VfGG. Am 23. Februar 2018 wurde sie auf Vorschlag der Bundesregierung Kurz I von Bundespräsident Alexander Van der Bellen als erste Frau zur Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs ernannt. Gemäß B-VG dürfen Mitglieder des Verfassungsgerichtshofs nicht gleichzeitig auch der Bundesregierung angehören (Grundsatz der Inkompatibilität). Im Vorfeld der Angelobung als Bundeskanzlerin legte Brigitte Bierlein daher das Amt als Präsidentin des Verfassungsgerichtshofes mit 2. Juni 2019 zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Bundeskanzlerin.", "content": "Am 30. Mai 2019 wurde Bierlein als erste Frau in der Geschichte der Republik Österreich für das Amt des Bundeskanzlers designiert. Bundespräsident Alexander Van der Bellen beauftragte sie mit der Bildung einer Übergangsregierung bis zur Regierungsbildung nach der für Herbst 2019 angesetzten Neuwahl des Nationalrats, nachdem der Nationalrat in Folge der Ibiza-Affäre der Bundesregierung Kurz I das Misstrauen ausgesprochen hatte. Am 3. Juni 2019 wurde sie in der Nachfolge der für wenige Tage provisorisch eingesetzten einstweiligen Bundesregierung Löger vom Bundespräsidenten als Bundeskanzlerin und, wie es die Bundesverfassung vorsieht, unmittelbar danach auf ihren Vorschlag hin die anderen Mitglieder der Bundesregierung Bierlein angelobt. Es waren sechs weibliche und sechs männliche Bundesminister in ihrer Regierung vertreten. Die Übergangsregierung sollte bis zur Angelobung einer neuen Regierung nach der vorgezogenen Nationalratswahl im Herbst 2019 die Amtsgeschäfte der Bundesministerien weiterführen. Am 7. Jänner 2020 endete nach mehr als einem halben Jahr die Amtszeit der Übergangsregierung unter Brigitte Bierlein mit der Angelobung der Bundesregierung Kurz II unter dem abermaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz. Brigitte Bierlein ist parteilos. Ihre politische Ausrichtung wurde in der \"Presse\" als „rechts der Mitte“, im \"Standard\" als bürgerlich oder gar rechtskonservativ beschrieben. Der Klimawissenschaftler Gottfried Kirchengast kritisierte die in Bierleins Amtszeit fallende Klimapolitik Österreichs.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Brigitte Bierlein lebt in Partnerschaft mit dem pensionierten Richter Ernest Maurer. In der Nacht vom 17. zum 18. Juni 2020 wurde ihr in Wien nach einer alkoholisierten Autofahrt mit knapp 0,9 ‰ der Führerschein entzogen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Brigitte Bierlein (* 25. Juni 1949 in Wien) ist eine österreichische Juristin, ehemalige Verfassungsrichterin und parteilose Politikerin. Sie war von 3. Juni 2019 bis 7. Jänner 2020 Bundeskanzlerin der Republik Österreich. ", "tgt_summary": null, "id": 1436739} {"src_title": "Joachim Begrich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Pokerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Werdegang.", "content": "Duhamel begann bereits im Alter von 16 Jahren mit dem Pokern. Während seines Wirtschaftsstudiums spielte er nebenbei Onlinepoker unter dem Nickname \"johnduhamel\", bis er sich dazu entschloss, Profi zu werden und sein Studium abzubrechen. Von Januar 2011 bis April 2015 war er Teil des \"Team PokerStars\". Duhamel setzte sich im November 2010 beim Main Event der \"World Series of Poker\" im Rio All-Suite Hotel and Casino in Las Vegas im \"Heads-Up\" gegen John Racener durch. Für den Sieg erhielt er ein Preisgeld von fast neun Millionen US-Dollar sowie ein Bracelet. Von seinem Gewinn spendete der große Fan der Montréal Canadiens 100.000 Dollar an die \"Montreal Canadiens Children’s Organization\". Im Januar 2011 gewann Duhamel das \"High-Roller\"-Event im Rahmen der \"European Poker Tour\" im französischen Deauville mit einer Siegprämie von 200.000 Euro. Im Jahresverlauf erreichte er zudem noch zwei weitere Platzierungen bei der WSOP 2011 und wurde Siebter beim Main Event der \"World Poker Tour\" in Marrakesch. Im Rahmen des \"PokerStars Caribbean Adventures\" 2012 auf den Bahamas erreichte Duhamel vier weitere Platzierungen und gewann über eine Million Dollar. Bei der WSOP 2012 gelangen ihm vier weitere \"money finishes\", 2013 sogar acht \"money finishes\" (fünf bei der WSOP, zwei bei der WSOPE und einer bei der WSOP APAC). Bei der WSOP 2015 gewann Duhamel sein zweites Bracelet beim 111.111 Dollar teuren \"High Roller for One Drop\" mit einer Siegprämie von knapp vier Millionen Dollar. Bei der im Oktober 2015 in Berlin ausgetragenen \"World Series of Poker Europe\" siegte er beim \"High Roller\" für über 550.000 Euro Siegprämie und sicherte sich sein drittes Bracelet. Seine bis dato letzte Live-Geldplatzierung erzielte Duhamel im November 2018. Von April bis November 2016 spielte Duhamel als Teil der \"Las Vegas Moneymakers\" in der \"Global Poker League\", verpasste mit seinem Team jedoch die Playoffs.", "section_level": 2}, {"title": "Braceletübersicht.", "content": "Duhamel kam bei der WSOP 36-mal ins Geld und gewann drei Bracelets:", "section_level": 2}], "src_summary": "Jonathan (* 24. August 1987 in Boucherville, Québec) ist ein professioneller kanadischer Pokerspieler. Duhamel hat sich mit Poker bei Live-Turnieren mehr als 18 Millionen US-Dollar erspielt. Er gewann 2010 als erster Kanadier die Poker-Weltmeisterschaft und sicherte sich insgesamt drei Bracelets der \"World Series of Poker\".", "tgt_summary": null, "id": 1893004} {"src_title": "Weaver W. Adams", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die preußische Armee ist am Ende. Vollkommen erschöpft wird sie in ihrem Zeltlager von Österreichern umzingelt. Die Soldaten beginnen, sich langsam mit ihrem aussichtslosen Schicksal abzufinden, da entdeckt der König bei einem Erkundungsausritt eine Lücke, durch welche die Preußen aus ihrer Umzingelung fliehen können. Er hinterlässt nur ein kleines Regiment Husaren unter dem Kommando des Rittmeisters von Bonin, damit die Österreicher der Meinung sind, die Preußen seien noch im Lager. Als die Österreicher unter Generalfeldmarschall von Daun bemerken, dass sie nur leere Zelte bewachten, ist die preußische Armee bereits auf den Weg nach Schweidnitz. Völlig erbost über die Nachricht, dass es noch nicht gelungen ist, Friedrich in die Knie zu zwingen, lässt Maria Theresia, Kaiserin von Österreich, alle Festlichkeiten am Hof beenden. Da überbringt ihr Graf Wallis die Nachricht aus Paris, dass die Franzosen 50.000 Mann Verstärkung schicken. Wallis wird zur Beratung ins österreichische Lager unter Marschall Daun geschickt. Friedrich macht sich, nachdem er von seinen Untertanen auf die Hungersnot und Ausplünderungen der Österreicher aufmerksam gemacht worden ist, auf den Weg zum Schloss Hubertuslust, wo er als Gast des Barons Warkotsch übernachten will. Baron Warkotsch plant mit Graf Wallis, den König in dieser Nacht zu entführen. Der Plan kann durch den Rittmeister Bonin, der die beiden belauscht, vorzeitig verhindert werden. Bald darauf wird Berlin von der russischen Armee besetzt. Als Friedrich davon erfährt, ist er am Boden zerstört. Die Generäle bitten bereits um ihren Abschied, was Friedrich allerdings nicht zulässt. Er rafft sich auf und gibt seinen Soldaten und Generälen wieder Mut. Sie ziehen los zur nächsten Schlacht. Nach mehreren steckengebliebenen Angriffen auf eine Überzahl von österreichischen Soldaten gewinnt er die Schlacht mit Hilfe des Generals Zieten und seiner Husaren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fridericus (alternativ auch \"Fridericus – Der alte Fritz\" oder \"Der alte Fritz\") ist ein deutscher, in Schwarz-Weiß gedrehter, Historienfilm aus dem Jahr 1936. Der Film beruht auf den gleichnamigen Roman von Walter von Molo und spielt zur Zeit des Siebenjährigen Krieges. Er gehört zu den sogenannten Fridericus-Rex-Filmen.", "tgt_summary": null, "id": 1808487} {"src_title": "Mount-Iglit-Baco-Nationalpark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Schiff.", "content": "Das 6287 Bruttoregistertonnen (BRT) große Dampfschiff \"Lanfranc\" wurde auf der Werft Caledon Shipbuilding and Engineering in Dundee (Schottland) gebaut und lief am 18. Oktober 1906 vom Stapel. Es wurde als Passagier- und Frachtschiff für die 1881 gegründete Booth Line (\"Booth Steamship Company\") gebaut, die einen regelmäßigen Liniendienst von Liverpool über Lissabon nach Brasilien betrieb. Die \"Lanfranc\" hatte zwei Schwesterschiffe, die \"Antony\" (I) (1907, 6446 BRT) und die \"Hilary\" (II) (1908, 6329 BRT). Das 127,6 Meter lange und 15,9 Meter breite Schiff wurde mit Dreifachexpansions-Dampfmaschinen angetrieben, die auf zwei Propeller wirkten und eine Geschwindigkeit von zwölf Knoten ermöglichten. Die Baukosten betrugen 122.000 Pfund Sterling (nach damaligem Geldwert). Am 18. Februar 1907 lief die \"Lanfranc\" zu ihrer Jungfernfahrt aus. Am 6. Oktober 1915 wurde das Schiff von der britischen Regierung als HMHS \"Lanfranc\" als Hospitalschiff mit Platz für 403 Personen bestimmt. Am 17. April 1917 um 19.30 Uhr wurde die \"Lanfranc\" auf einer Fahrt nach Southampton 42 Seenmeilen nordöstlich von Le Havre vom deutschen U-Boot \"SM UB 40\" (Kapitänleutnant Hans Howaldt) torpediert. Zu dem Zeitpunkt waren 387 Verwundete an Bord, darunter 167 deutsche Kriegsgefangene. Das Schiff sank auf der Position. 22 britische Besatzungsmitglieder und 18 deutsche Patienten kamen bei dem Untergang ums Leben. Die britischen Zerstörer HMS \"Badger\" und HMS \"Jackal\" nahmen zusammen mit dem Royal Navy-U-Boot-Jäger \"P47\" und dem französischen Patrouillenschiff \"Roitelet\" an der Rettung der Schiffbrüchigen teil. Die Rettungsschiffe brachten die Überlebenden nach Portsmouth. Am selben Tag wurde ebenfalls im Ärmelkanal ein weiteres Hospitalschiff, die ehemalige Kanalfähre \"Donegal\" (1904, 1885 BRT), von UC \"21\" versenkt, wobei 41 Menschen umkamen. Die Versenkung ohne Vorwarnung der beiden deutlich als Hospitalschiff gekennzeichneten Dampfer sorgte für einen großen Aufschrei in der alliierten Presse.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lanfranc (II) war ein 1907 in Dienst gestelltes Passagierschiff der britischen Reederei Booth Line. Im Ersten Weltkrieg diente sie als Hospitalschiff, bis sie am 17. April 1917 im Ärmelkanal vom deutschen U-Boot SM UB 40 versenkt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 796202} {"src_title": "Kamienica (Paczków)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erstellen und Bearbeiten einer Präsentation.", "content": "Prezi steht als Webanwendung mit HTML5 als Prezi-Next, mit Adobe Flash als Prezi-Classic und als selbstständige Anwendung namens Prezi Desktop mit Adobe AIR für Windows und Mac zur Verfügung. Bei Prezi arbeitet man auf einer Präsentationsfläche, dem interaktiven Whiteboard, auf der man beispielsweise Textfelder, Bilder oder Filme einfügen kann. Die Objekte können dann vergrößert, verkleinert, gedreht und verschoben werden. Einzelne Objekte können mit Pfaden verbunden werden. Die Software besitzt einen Mehrbenutzermodus, der auf zehn Personen begrenzt ist. Eine Präsentation kann in ein eigenständiges Portable Prezi exportiert werden und auf Mac und Windows offline abgespielt werden. Für Linux besteht die Möglichkeit, dies mit einem minimalen Webserver zu emulieren oder die für Windows exportierte Version durch Wine auszuführen. Zudem steht eine Abspielsoftware für Apple iPad zur Verfügung. Verschiedene Formate wie Videos oder Bilder in einer Prezi-Präsentation sind nicht mehr einzeln exportierbar. Dies erschwert die Übernahme von Teilen von Präsentationen, auch ist eine maschinelle Durchsuchbarkeit nicht gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Animationsablauf.", "content": "Ist ein Objekt mit einem anderen durch einen Pfad verbunden, sieht es in der Präsentation ähnlich einem Anflug in Google Earth aus, erst ein Zoom out, dann dreht sich die Fläche so, dass das neue Objekt richtig ausgerichtet ist, und wird schließlich auf die optimale Größe gezoomt. Kritiker gehen auf diesen Animationseffekt ein, da dieser von einigen zwar als angenehm, von anderen aber als eher unpassend beurteilt wird. Der Learning Technology Support Service des University College London weist darauf hin, dass Prezi leicht zum Übertreiben einlädt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschäftsmodell.", "content": "Prezi basiert auf einem Freemium-Geschäftsmodell. Es ist frei im Internet zugänglich, jeder kann dort Präsentationen erstellen und erhält 100 MB Datenspeicher. Diese sind allerdings öffentlich einsehbar und mit einem Prezi-Logo gekennzeichnet. Prezi bietet fünf Lizenzversionen an, von denen vier kostenpflichtig sind: Die preiswerteste „Enjoy“-Lizenz erlaubt das Erstellen nicht-öffentlicher Präsentationen, entfernt das Prezi-Logo, erweitert den verfügbaren Speicherplatz und bietet zudem Zugriff auf den Support. Die teurere „Pro“-Lizenz erlaubt das Herunterladen des Editors und das Erstellen von Präsentationen offline. In der „Team“-Lizenz sind zudem Trainingsoptionen und zentrale Lizenzverwaltung enthalten. Für Studierende und Lehrende einer Hochschule oder Universität gibt es vergünstigte Konditionen in den „Edu“-Varianten der Prezi-Lizenzen. Die Lizenz „Edu Enjoy“ ist komplett kostenfrei, bietet aber nicht die sonst enthaltene Support-Option. Als Authentifizierung wird lediglich eine Hochschulkennung der zu registrierenden E-Mail-Adresse benötigt.", "section_level": 1}, {"title": "Alternativen.", "content": "Eine Alternative, die auf einem ähnlichen Grundprinzip beruht, aber mit einer freien Lizenz versehen ist, existiert mit Sozi, einer Inkscape-Erweiterung, die eine SVG-Datei mit Java-Script animiert. Einige Projekte versuchen ebenfalls, das Prezi-Konzept mittels freien Webstandards wie CSS3-Transformationen nachzuahmen, wobei bislang die Arbeit direkt im Quelltext vorzunehmen ist. Um den Komfort von Prezi zu erreichen, gibt es auch Bestrebungen, GUI-Editoren in HTML5 zu erstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Prezi wurde 2007 von dem ungarischen Künstler Adam Somlai-Fischer und dem Informatiker Peter Halacsy entwickelt. Sie begannen Prezi als Präsentationsprogramm für Architekturfirmen. Im Jahr 2008 engagierten sie als Firmenchef den schwedisch-ungarischen Jungunternehmer Peter Arvai, und im März 2009 stellten sie das Programm der Öffentlichkeit vor. Das Hauptquartier der Firma liegt in San Francisco, ein weiteres größeres Büro befindet sich in Budapest, wo die Software auch ursprünglich entwickelt wurde. Zu den Investoren gehört seit 2009 TED, ebenso die Venture Capital Firma Sunstone Capital. Zu den Beratern zählt unter anderem Twitter-Mitgründer Jack Dorsey. Die Software wird mittlerweile ebenso regelmäßig bei TED-Konferenzen eingesetzt wie für Keynotes bei LeWeb oder der Europeana-Konferenz 2010. In einer Lifehacker-Umfrage aus dem September 2010 kam Prezi unter die fünf meistgenutzten Präsentationsprogramme, unterlag im Endergebnis aber deutlich sowohl Powerpoint als auch dem Apple-Präsentationsprogramm Keynote. Am 25. April 2017 wurde die überarbeitete Plattform Prezi Next veröffentlicht. Die auf HTML5 aufbauende Version der alten, nun Prezi Classic genannten, Präsentationssoftware beinhaltet unter anderem einen neuen Editor, erlaubt erweiterte Animationen während der Präsentation und bietet Nutzern umfassendere Echtzeitanalyse-Werkzeuge.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prezi ist ein plattformunabhängiges cloud-abhängiges Präsentationsprogramm. Mit der Software kann auf Basis der HTML5-Technologie eine Präsentation auf einem virtuellen, großen Blatt Papier erstellt werden, auf dem man sich durch Maussteuerung bewegen sowie hinein- und herauszoomen kann.", "tgt_summary": null, "id": 1823726} {"src_title": "EQ-5D", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wesentliche Grundbegriffe und Konzepte.", "content": "Die Formen des Totengerichtes und die damit verbundenen Jenseitsvorstellungen spiegeln ein bestimmtes Weltverständnis wider. Folgende Konzepte und Einflussgrößen sind wesentlich: Einen Einfluss haben auch die \"eher philosophischen Konzepte\" wie etwa das", "section_level": 1}, {"title": "Totengerichte in verschiedenen Religionen und Kulturen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorbemerkungen.", "content": "Totengerichte und damit die Vorstellungen endzeitlicher Ereignisse (Eschatologie) sind oft ein grundlegendes und komplexes Element zahlreicher Religionen. Eine bloß historische Beschreibung entlang der Zeitachse ergibt nur lose zusammenhängende Teilansichten. Daher lohnt sich eine soziologische, phänomenologische und anthropologische Betrachtung. Will man das Totengericht einer Religion verstehen, muss man ihren Jenseitsglauben und ihre Ethik verstehen. Grundlegend für das Verständnis des Konzeptes „Totengericht“ ist die Idee der \"Gerechtigkeit\", die zunächst auf göttlichen Ursprung zurückgeführt wird. Vorstellungen einer jenseitigen Wiederherstellung der Gerechtigkeit durch ein Totengericht sind zuerst im mediterranen und indoeuropäischen Raum nachweisbar. Die Menschen werden anhand religiöser, ethischer und gesellschaftlicher Kriterien gerichtet. Begangenes oder erlittenes Unrecht wird ausgeglichen, häufig in Übereinstimmung mit diesseitigen Rechtsnormen. Dies kommt in geschichteten Gesellschaften mit hierarchischen Machtansprüchen vor und geht oft Hand in Hand mit der etablierten Religion. Die Rechtfertigungen für die jeweilige gesellschaftliche Ordnung waren zunächst metaphysischer, später pseudorationaler Natur und für die Herrschenden", "section_level": 2}, {"title": "Historische Religionen.", "content": "Die Vorstellung eines Totengerichts ist zuerst eindeutig in der ägyptischen Mythologie nachweisbar. S. A. Tokarew notierte, dass tröstliche Hoffnungen auf eine Belohnung im Jenseits in den frühen Klassengesellschaften ebenso fehlen wie noch in der „Urgesellschaft“ in den frühen Religionen. Tokarew verstand sie als notwendiges Mittel zur Entschärfung sich verschärfender Klassengegensätze. Das Ziel der Erlösung wird vor allem auf drei Wegen erreicht: Diese Formen treten selten rein auf. Aus den drei Hauptformen haben sich im Laufe der Zeit zumeist Mischformen herausgebildet,", "section_level": 2}, {"title": "Altes Ägypten.", "content": "Im alten Ägypten ist das Totengericht samt Jenseitsvorstellungen erstmals ausführlich nachweisbar. Die „Idee eines Totengerichtes“ bildete sich bereits im Alten Reich heraus und ist im Zusammenhang des königlichen Himmelsaufstiegs in den Pyramidentexten bezeugt. Die Idee des Totengerichts war zunächst nur auf den König (Pharao) selbst und seine engsten Vertrauten beschränkt. Seine Anrufung stellte eine Gefahr dar, da ein „Antrag auf Überprüfung der Taten“ bei Verfehlungen des Königs ein negatives Urteil folgen ließ, was nicht nur den Himmelsaufstieg verhinderte, sondern zu einem ewigen Aufenthalt im „verborgenen Bereich des Todes“ führte. Erst im Verlauf des Mittleren Reiches vereinigte sich durch das neue theologische Konzept der dritten Ebene (Duat) auch im privaten Bereich nach erfolgreicher Prüfung durch das Totengericht die vor allem in Vogelgestalt erscheinende Ba-Seele als Träger der unvergänglichen Kräfte im Jenseits", "section_level": 3}, {"title": "Altorientalische Hochkulturen.", "content": "Die altorientalischen Vorstellungen von Gerechtigkeit erstrecken sich bis ins Jenseits, wie der ägyptische Osiriskult mit seiner Vorstellung von einem Totengericht zeigt. Darin wird eine individuelle „Schuld“ nach dem Tode abgerechnet. Diese „Schuld“ beruht auf der Nichteinhaltung von diesseitigen Regeln, die die jeweiligen Machthaber im Dienste ihres Machterhaltes erlassen haben und die den Druck zu ihrer Einhaltung mit der Drohung einer Strafe nach dem Tod verstärken. Das Prinzip gilt für die anderen Erlösungsreligionen und die mittelmeerischen Mysterienkulte ebenso. Der Herrscher besitzt eine gottähnliche Stellung und wird gefördert durch eine Priesterkaste, die die geltende Weltinterpretation für den Einzelnen nicht zur Disposition stellte. Der urtümliche, später auch in frühen afrikanischen Königreichen geübte Brauch, jedes Jahr einen neuen König zu wählen und den alten rituell zu opfern, um keine Herrschaftskonstanz entstehen zu lassen, wurde bald durch unterschiedliche Maßnahmen umgangen. Bei den Hethitern etwa oder in Mesopotamien wurde für diesen Anlass ein „König für einen Tag“ oder ein Ersatzkönig ernannt.", "section_level": 3}, {"title": "Alte vorderasiatische Religionen.", "content": "Es sind dies die in Kleinasien und Palästina, also im mediterranen Osten, praktizierten Religionen, die einige Gemeinsamkeiten zeigen. Es handelt sich vor allem um dualistische Fruchtbarkeitskulte (Ba’al gegen Mot) und teilweise stark synkretistisch geprägte Religionen, die mesopotamische Elemente enthalten. Vor allem Palästina war durch Stadtstaatkulte geprägt, da sich hier aufgrund überlappender Einflusszonen Ägyptens, Mesopotamiens, des Iran und Kleinasiens nur selten und kurz größere selbständige Flächenstaaten bilden konnten.", "section_level": 3}, {"title": "Religionen der antiken Klassik.", "content": "In den alten Religionen des Mittelmeerraumes hatte jeder Mensch seinen Platz im Leben zu suchen und auszufüllen. Vorstellungen von einem Totengericht sind bei Griechen, Etruskern und Römern – wenn überhaupt – eher schwach ausgeprägt. Man konzentrierte sich auf die Einhaltung der Totenriten. Der Begräbniskult war bei Etruskern und Römern stark ausgeprägt, dies vor allem bei der Führungsschicht. Zudem finden sich starke Rest eines manischen Ahnenkultes. Da ein derartiger Ahnenkult jedoch gewöhnlich Totengerichtsvorstellungen ausschließt oder nur reduziert beinhaltet, sind diese wohl als Übernahmen als dem Griechentum zu verstehen.", "section_level": 3}, {"title": "Alteuropäische Religionen.", "content": "Die Jenseitsvorstellungen der Kelten, Germanen und Slawen und besonders jene der Balten, finno-ugrischen Völker, Skythen, Thraker und Illyrer sind nur schwer rekonstruierbar, denn die Quellenlage ist insgesamt dürftig. Dies hat vor allem zwei Gründe:", "section_level": 3}, {"title": "Religionen Mittelamerikas und der Anden.", "content": "Die Religionen der präkolumbianischen Regionen nicht nur der \"formativen\" (1500 v. Chr.–100 n. Chr.), sondern auch der \"klassischen\" (100 v. Chr.–900 n. Chr.) und \"nachklassischen Periode\" (900–1519) sind stark vom animistischen Geisterglauben geprägt. Es gab erhebliche zeitliche (z. B. Olmeken, Zapoteken, Tolteken, Mixteken, Chavin, Nazca, Paracas, Mochica, Chimu usw.), regionale und lokale Unterschiede (z. B. La Venta, Teotihuacan, Monte Alban, Tikal, Palenque, Copán, Chichen Itza, Tenochtitlan, Tiahuanaco) in Kult und Götterwelt. Bestimmte Grundzüge und Mythen waren allen gemeinsam. Auch das Überlieferungsproblem stellt sich hier in aller Schärfe.", "section_level": 3}, {"title": "Lebende Religionen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Judentum, Christentum, Islam.", "content": "In den monotheistischen Offenbarungsreligionen Judentum, Christentum und Islam ist das Totengericht eng mit dem Weltende (Apokalypse), der Auferstehung von den Toten, dem Endgericht und der endgültigen Erlösung verbunden. Die teils hoch differenzierten Jenseitsvorstellungen sind oft widersprüchlich, verschwommen oder werden wie im Christentum, insbesondere in seiner Gnaden- und Rechtfertigungslehre, oder in der Prädestinationslehre des Islam in den göttlichen und daher unerforschlichen Willen hineinverlegt. Diesem Willen werden sekundär menschliche Gerechtigkeitsvorstellungen unterschoben, wie das in Dantes „Göttlicher Komödie“ mit ihren hochscholastischen Sündensystematisierungen und Strafdifferenzierungen zu beobachten ist. Vor allem für den Machterhalt von Kirche und Staat oder", "section_level": 3}, {"title": "Süd- und ostasiatische Religionen.", "content": "In den östlichen Religionen (mit Ausnahme des Shintoismus) wird der ethische Konflikt, sofern man ihm Bedeutung zumisst, auf dem Weg der Seelenwanderung transpersonal weitergeleitet in jeweils neue, in der Selbstauflösung des Nirwana endende Existenzformen. Dies hängt mit der teils betonten Geringschätzung oder zumindest der Hinnahme des Irdischen zusammen. Die Art der Existenz im Jenseits folgt aus der Art der Existenz im Diesseits; das kosmisch diesseitig sich manifestierende Dharma bestimmt das jenseitige Karma. Man kann daher hier strukturell von einem Totengericht sprechen, da eine Abrechnung mit dem irdischen Lebenswandel indirekt innerhalb metaphysischer Abläufe stattfindet, allerdings nach Kriterien, die vor allem Demut und Nächstenliebe zur Grundlage haben. Doch haben sich sekundär oder als Übernahme aus älteren Traditionen auch Höllenvorstellungen ausgebildet. Im Hinduismus und Buddhismus gab es den Totengott Yama, in der chinesischen Religion gleich zehn Totengötter. Yama tritt als Richter auf und hat Ähnlichkeiten mit Ymir aus der nordischen Sagenwelt und mit Yima aus der Götterwelt des Iran. Dies lässt seine Herkunft aus der Götterwelt der arischen Einwanderer vermuten, zumal er da wie dort und wie sein Bruder Manu auch als erster Sterblicher erscheint.", "section_level": 3}, {"title": "Ethnische Religionen.", "content": "Ethnische Religionen sind vor allem wegen der Vor- und Übergangsstadien zum Totengericht im Rahmen ihrer Jenseitsvorstellungen von großem Interesse, da sie ausweisen, unter welchen gesellschaftlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen diese überhaupt erst entstehen können. Vor allem Seelenwanderungsvorstellungen, die auf dem Konzept der Mehrfachseele beruhen, sind sehr alt und weltweit nachweisbar. Die meisten indigenen Religionen Asiens, Afrikas, Ozeaniens und Australiens sowie Amerikas kennen kein philosophisch ausgebildetes Konzept des für autonome moralische Bewertungen essentiellen Begriffs des Gewissens im westlichen Sinne zum Beispiel der griechischen Philosophie, der Patristik, Scholastik und vor allem Immanuel Kants. Sie beinhalten lediglich religiöse oder alltagspraktische Repräsentanzen, die sich jeweils aus der Umgebungs- und sozialen Situation ergeben und häufig in Gestalt von Ritualen und Tabus auftreten, ein übrigens auch im Westen bis heute verbreitetes Verhaltensmuster,", "section_level": 3}, {"title": "Neue Religionen.", "content": "Tworuschka bezeichnet mit „neuen Religionen“ synkretistische Religionsgemeinschaften, die in den letzten 200 Jahren entstanden sind und so stark von der dominierenden Religion abweichen, dass sie nicht mehr als deren Abspaltungen (Sekten) angesehen werden können. Bei den Mormonen etwa, bei denen jüdische und christliche Elemente mit Eingebungen von Joseph Smith vermischt sind, gibt es ein Totengericht, das auf dem Prinzip der menschlichen Willensfreiheit beruht. \"Afrokaribische und südamerikanische Religionen\": Häufig mischen sich in ihnen wie etwa im Voodoo archaische Geistervorstellungen mit christlichen Inhalten. Da sie meist in den Unterschichten verbreitet sind und auf soziale Ungerechtigkeiten reagieren, werden sie als Bewältigungsformen des als bedrückend empfundenen Diesseits und als schichtspezifisches Bindemittel gedeutet. Über ihre Jenseitsvorstellungen ist wenig bekannt. \"Asien:\" Die Totengerichtsvorstellungen bei den Baha'i und in der Vereinigungskirche („Moon-Sekte“) sind weitgehend von der Grundreligion bestimmt oder nur schwach oder gar nicht ausgeprägt.", "section_level": 3}, {"title": "Entwicklungen in der Moderne.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Hermeneutik.", "content": "Von einem Totengericht im eigentlichen und engeren Sinne kann man im Folgenden zwar nicht mehr sprechen, wohl aber von ideologisch bzw. religiös gefärbten Vorgängen und Residuen im Zusammenhang mit eschatologischen und grundlegenden psychischen Vorgängen, was die individuelle und kollektive Bewältigung der Todesproblematik angeht. Eine rein historisierende Darstellung des zentralen Konzeptes des Totengerichtes wäre unvollständig ohne die Betrachtung gedanklicher Strukturen, Begrifflichkeiten und Motivationen, mit denen es in der Neuzeit und bis in die Gegenwart verwoben ist oder die es beeinflusst. Zahlreiche neuzeitliche Denker haben das ähnlich gesehen. Oswald Spengler etwa schrieb: Dennoch ist es heikel, solche historischen Parallelen zu ziehen. Bertrand Russell hat die Deutungsproblematik auf den Punkt gebracht, als er im Zusammenhang mit den messianischen Zügen des Kommunismus etwas", "section_level": 3}, {"title": "Vorbemerkungen.", "content": "Die Vorstellungen vom Jenseits, von Himmel, Hölle und einem Totengericht sowie die damit verbundene Furcht und Hoffnung haben nach Ende des Mittelalters und vor allem nach der Aufklärung nicht aufgehört, die Menschen zu beschäftigen. Es ist daher nur zwangsläufig, auch die in den folgenden Perioden aktuellen Konzepte in diesem Zusammenhang konkret und in den Indizien wertungsfrei zu sichten, selbst wenn die Begrifflichkeit „Totengericht“ nicht unbedingt ausdrücklich im mittelalterlichen oder antiken Sinne auftaucht. Aber die Grundidee ist nach wie vor auch und gerade außerhalb der Religionen vorhanden. Sie beschäftigt die Menschen, nutzt Gesellschaften und Staaten nicht nur im konservativen, vielleicht sogar fundamentalistischen Sinne, sondern auch", "section_level": 3}, {"title": "Säkularisierung, Ideologisierung, Instrumentalisierung.", "content": "Im Verlauf der nachmittelalterlichen \"Säkularisierung\", im Gefolge von Reformation und Humanismus, hielten neue Sichtweisen der Religionen Einzug. Vor allem im 19. Jahrhundert bildeten sich Weltanschauungen heraus, in denen jenseitige Elemente der Religion instrumentalisiert wurden oder im Sinne der materialistischen Vorstellungen umgedeutet wurden. Verbindend ist das Phänomen des \"Verlustes der Transzendenz\" oder, wie Richard Schaeffler feststellte: „Die Religionsgeschichte mündet in die völlige Verschleierung des ‚Heiligen‘, genauer, seine Identifikation mit dem ‚Profanen‘.“ Damit wurden auch religiöse Vorstellungen wie das Totengericht meist sehr kritisch bzw. absolut negativ bewertet, selbst wenn künstlerische Bewegungen wie die Romantik oder die Präraffaeliten sie in meist altertümelnder Manier rein äußerlich überhöhten oder Faschismus und Kapitalismus sie machtpolitisch \"instrumentalisierten\". Religiöse Phänomene wurden, sofern nicht ignoriert oder geleugnet, auf drei Arten \"erklärt\": Dennoch zeigen vor allem die großen Ideologien teils religiöse Züge, ohne allerdings im engeren Sinne Religionen zu sein, jedoch mit einer starken Bindewirkung, Erlösergestalten, Heilsversprechungen und Erlösungsmotiven bis hin zu teils der Glaubenswelt entnommenen eschatologischen Vorstellungen, die", "section_level": 3}, {"title": "Marxismus, Sozialismus und Kommunismus.", "content": "Im Kommunismus findet sich das eschatologische, diesseitig zu verstehende „Paradies der Werktätigen“. Dieses Konzept weist heilsgeschichtlich-messianische Bezüge auf. Alle drei atheistischen Ideologien haben kaum Interesse für religiöse Fragen gezeigt, außer dass sie Religion als Unterdrückungsinstrument im Sinne von Marx und Engels ablehnten (Marx nannte Religion ja „Opium des Volkes)“. Erst in ihren späteren totalitären Ausprägungen hat vor allem der Bolschewismus in der Sowjetunion und den von ihr nach und nach beherrschten oder beeinflussten Regionen (z. B. China, Nordkorea, Ostblock) die nicht zu leugnenden Vorteile von totengerichtsähnlichen Institutionen und Höllen bzw. die Furcht davor für die Machtsicherung erkannt. Er und seine", "section_level": 3}, {"title": "Faschismus.", "content": "Die Faschisten in Europa übertrugen die in der christlichen Religion enthaltenen Heilserwartungen auf die eigene Ideologie. Der Nationalsozialismus enthielt Komponenten eines als befreiende Heilstat verstandenen \"Gottesgerichtes\" (Endlösung, Endsieg, Volksgerichtshof usw.), das negativ auf die Regimegegner, die Feinde und unter rassischem Gesichtspunkt vor allem auf die Juden zielte. Zahlreiche Zitate belegen die für die Juden endzeitliche Ankündigung", "section_level": 3}, {"title": "Kapitalismus und Imperialismus.", "content": "Max Weber hat in seiner vor allem auf den Calvinismus und Pietismus zielenden Schrift „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ (1904/05) versucht, die innere Beziehung des Kapitalismus zum Protestantismus darzustellen. Im Blick auf die Heilsgewissheit der Calvinisten schreibt Weber: Besonders der durch disziplinierte Lebensführung bestimmte Calvinismus vollziehe damit eine Wendung vom jenseitigen Totengericht zum vorauseilend diesseitigen, erfolgsabhängigen „Bonus“, denn hier werde das Ergebnis des Totengerichtes als Heilsgewissheit bereits am Erfolg diesseitiger, vor allem wirtschaftlicher Tätigkeit abgelesen und als rein menschliche Wertung vorweggenommen, aber nicht mehr wie noch bei Luther dem göttlichen Gnadenwillen nach dem Tode anheimgestellt. Daraus erklärten sich nach Weber zwanglos die Gesetzlichkeiten des westlichen Kolonialismus und Imperialismus bis hin zur Globalisierung, wenn auch spätere Formen zunehmend ohne Askese praktiziert würden. Die bereits von Las Casas bestrittene Rechtfertigung des damaligen Kolonialismus und seiner", "section_level": 3}, {"title": "Zusammenfassung der wesentlichen Strukturen von Totengerichtsvorstellungen.", "content": "Fasst man den Begriff des Totengerichts", "section_level": 2}, {"title": "Typisierung von Totengerichtsvorstellungen und die Entstehung des religiösen Bewusstseins.", "content": "In der Religionswissenschaft werden Totengerichtsvorstellungen oft auch im Zusammenhang mit der „Entstehung des religiösen Bewusstseins“ betrachtet und typisiert. Dieses evolutionstheoretische hinterlegte Konzept dient dem Verständnis der unterschiedlichen Vorstellungen. Im Laufe der Geschichte entstanden demnach zusammen mit der Entstehung des religiösen Bewusstseins häufig bildhafte Vorstellungen über das Jenseits, den Tod, die Hölle, das Paradies bzw. die Seelenwanderung. Der belgische Religionswissenschaftler Julien Ries konzipierte in Anlehnung an Autoren wie Mircea Eliade und Jacques Cauvin \"sechs Stufen\" der \"Entwicklung des religiösen Bewusstseins\". Diese seien auch für die Ausbildung von Bestattungsritualen und Totengerichtsvorstellungen von Bedeutung: Im Rahmen dieser Stufenfolge geben vor allem folgende Phänomene Hinweise auf Vorstellungen vom Totengericht und die möglicherweise zugrunde liegenden Denkfiguren: Die genannten Phänomene sind symptomatisch für das Verlangen nach einem schon im Diesseits bestimmbaren \"Erlösungsweg\", wie ihn etwa Max Weber in seiner Religionssoziologie darstellt. Weber zog unter Einbezug gesellschaftlicher Faktoren diesen Gedanken noch weiter aus:", "section_level": 1}], "src_summary": "Totengericht (oder Jenseitsgericht) bezeichnet die religiöse Vorstellung, nach welcher der Mensch vor ein göttliches bzw. jenseitiges Gremium gestellt wird, das seine Lebensführung beurteilt. Dies kann direkt nach dem Tod oder bereits zu Lebzeiten (eschatologisch) geschehen, in einigen Religionen auf beiderlei Weise. Die Beurteilung erfolgt meist aufgrund ethischer Maßstäbe. Gesellschaftliche Kriterien oder Totenrituale können allerdings auch eine Rolle spielen. Im weiteren Sinne bezeichnet der Begriff alle Auswahlverfahren, die eine Person nach ihrem Tod zu durchlaufen hat. Oft fällt das Totengericht über die Einzelnen mit dem Letzten Gericht am Ende der Welt zusammen.", "tgt_summary": null, "id": 1136714} {"src_title": "Bliss, Please", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "Die Studenten Reg Mombassa, Martin Plaza, Andrew „Greedy“ Smith, Peter O’Doherty und Wayne Deslisle gründeten die Band 1977 in Sydney, angeblich, um durch Auftritte kostenlos an Drinks zu kommen. Das musikalische Resultat war besser als erwartet, so erlangte Mental as Anything immer mehr Bekanntheit und es kam zu einer sehr langen Kneipentour. Am 16. August 1977, in der Nacht, in der Elvis Presley starb, trat die Band das erste Mal im Cellblock Theatre (East Sydney Tech.) auf. Es schloss sich ein einjähriges Engagement am Unicorn Hotel in Sydney an, bei dem ein Billardtisch als provisorische Bühne diente. 1978 blieben die Mentals zwar in der Stadt, wechselten jedoch für ein weiteres Jahr ins Civic Hotel. 1979 gelang mit der Single \"The Nips Are Getting Bigger\" (AU Platz 16) und dem Album \"Get Wet\" (AU Platz 19) das erste Mal der Einstieg in die Top 20 der australischen Charts. Für die Single gab es nach Veröffentlichung in Großbritannien eine Platzierung in den Top 40 der Independent-Charts. Die Auskopplung \"Come Around\" (AU Platz 18) aus dem 1980er Album \"Espresso Bongo\" konnte sich ebenso in der australischen Hitparade platzieren wie \"(Just Like) Romeo and Juliet\" (AU Platz 27), das jedoch auf keinem Album zu finden war. 1981 erschien das Platin-Album \"Cats and Dogs\". Die daraus ausgekoppelten Songs \"If You Leave Me, Can I Come Too?\" (AU Platz 4) und \"Too Many Times\" (AU Platz 6) waren die ersten Top-10-Hits der Band. 1982 ging Mental as Anything erstmals in den Vereinigten Staaten auf Tour. Dort entstand die Single \"I Didn’t Mean to Be Mean\" (AU Platz 25), die von Elvis Costello produziert wurde. Mit dem Longplayer \"Creatures of Leisure\" und weiteren Auskopplungen, z. B. \"Spirit Got Lost\" (AU Platz 20) und \"Working for the Man\" (AU Platz 20), einer Coverversion des Roy-Orbison-Hits von 1962, ging es, neben den USA, auch in Kanada auf Konzertreise. Die erste Kunstausstellung mit Werken der Bandmitglieder gab es 1983 in Watters Gallery, Darlinghurst (Sydney). Zu den Käufern gehörten auch Patrick White und Elton John. White gab später eine von Regs Arbeiten an die Art Gallery of NSW. Mit \"Apocalypso (Wiping the Smile off Santa’s Face)\" (AU Platz 37) veröffentlichten die Mentals 1984 eine Weihnachtssingle. Im Folgejahr erschien das Platin-Album \"Fundamental as Anything\" mit den Singles \"You’re so Strong\" (AU Platz 11) und \"Live It Up\" (AU Platz 2). Für \"Live It Up\" gab es einen APRA Award in der Kategorie \"Most Performed Work\" und einen Countdown Award für die beste Single. Durch die Verwendung im Soundtrack zum Film \"Crocodile Dundee\" wurde der Titel Ende 1986 auch in Europa populär und erreichte rund anderthalb Jahre nach seiner Veröffentlichung hohe Chartplatzierungen in Skandinavien, Deutschland, England, den Niederlanden, Spanien und Italien, wo Mental as Anything vom italienischen Fernsehen der begehrte Telegatto verliehen wurde. Das Album \"Mouth to Mouth\" erschien 1987. Der Erfolg der Band beschränkte sich nun wieder auf Australien, wo die Singles \"Let’s Go to Paradise\" und \"He’s Just No Good for You\" die Top 20 erreichten (beide Platz 15). Eine Coverversion von Elvis Presleys \"Love Me Tender\" war auf keinem Album enthalten, aber als Single erhältlich (AU Platz 34). Im gleichen Jahr tourte die Band mit Robert Palmer durch Großbritannien, Kanada und Nebraska (USA). Der 1988er Hit \"Rock & Roll Music\" (AU Platz 5) stammte aus dem Soundtrack von \"Einstein Junior\" (Originaltitel \"Young Einstein\"). \"Cyclone Raymond\" hieß das 1989er Album, das vorerst das letzte sein sollte. Der stellvertretende Premierminister Australiens, Paul Keating, eröffnete 1990 die zweite Mental-as-Anything-Kunstausstellung, bei der Werke aller fünf Bandmitglieder zu sehen waren. Wegen des großen Erfolgs tourte die Ausstellung über den Kontinent. Das nächste Studioalbum \"Liar Liar Pants on Fire\" erschien erst 1995. Danach zogen sich die Musiker ins Studio zurück, um an einem neuen Album zu arbeiten. Sie spielten auf dem Mountain Rock Music Festival in Woodville und tourten mit Chris Isaak durch Australien und Neuseeland. Die LP \"Garage\" erschien 1997. Zeitnah wurde die dritte Kunstausstellung, die anschließend bis 2002 durch Australien reiste, von Ex-Premier Gough Whitlam eröffnet. 1999 verließ der Songwriter Peter O’Doherty die Band, um professionell als Maler zu arbeiten. Er gewann später viele Kunstpreise und veranstaltete Ausstellungen im In- und Ausland. Das neue Mentals-Mitglied wurde David Barraclough. Am Australia Day 2000 spielte die Band in Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam. In den nächsten Jahren folgten diverse weitere nationale und internationale Tourneen sowie mehrere Albumveröffentlichungen, z. B. 2009 \"Tents Up\". 2009 wurde die Band in die ARIA Hall of Fame aufgenommen. Gründungsmitglied Andrew „Greedy“ Smith starb am 2. Dezember 2019 in Sydney an den Folgen eines Herzinfarkts.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studioalben.", "content": "Weitere Studioalben", "section_level": 2}, {"title": "Kompilationen.", "content": "Weitere Kompilationen", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles", "section_level": 2}], "src_summary": "Mental as Anything ist eine New-Wave- und Rockband aus Sydney (New South Wales, Australien), die von ihren Fans Mentals genannt wird.", "tgt_summary": null, "id": 1803913} {"src_title": "Elwyn Jones, Baron Elwyn-Jones", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Die Gemeinde Baia de Criș liegt im Südwesten Siebenbürgens, in den südlichen Ausläufern des Bihor-Gebirges, den östlichen des Zarand-Gebirges (\"Munții Zarandului\") und den nördlichen des Siebenbürgischen Erzgebirges. Im Norden des Kreises Hunedoara befindet sich der Ort am Oberlauf des Crișul Alb (\"Weiße Kreisch\"), sieben Kilometer nordwestlich der Stadt Brad (\"Tannenhof\") an der Bahnstrecke Arad–Brad und der Europastraße 79. Die Kreishauptstadt Deva (\"Diemrich\") ist ca. 45 Kilometer südöstlich entfernt. Die eingemeindeten Dörfer befinden sich in einem Umkreis von zwei bis sieben Kilometer von Baia de Criș entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde 1451 urkundlich erwähnt, als Johann Hunyadi den Ort dem serbischen Despoten Đurađ Branković schenkte. 1519 wurde Baia de Criș (\"Kőrösbánya\") Verwaltungssitz des Komitats Zaránd, das bei der Komitatsreform 1876 mit dem Komitat Hunyad (\"Komitat Eisenmarkt\") vereinigt wurde. Die Geschichte der Besiedlung der Region reicht jedoch bis in die Frühbronzezeit zurück. Auf einem von den Einheimischen \"Fântâna Borchii\" genannten Gebiet der Gemeinde wurden drei Monolithe gefunden. Nach unterschiedlichen Angaben wurden diese der Bronzezeit (nach \"M. Hoernes\" und \"V. Pârvan\") oder der Römerzeit (nach \"G. Téglás\") zugeordnet. Mehrere Funde, die auf dem Gebiet der Gemeinde gemacht wurden, sind in den Museen von Deva, Târgu Mureș und Aiud zu sehen. Auch der Bergbau auf Gold konnte auf dem Gebiet der Gemeinde nachgewiesen werden. Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung sind die Landwirtschaft, die Viehzucht, die Holzverarbeitung und der Bergbau im Gold- und Braunkohlebergwerk.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt: Seit der offiziellen Erhebung von 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl – und gleichzeitig die der Rumänen – 1941 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Deutschen (103) wurde 1920, der Ungarn (678) 1910 und die der Roma (36) 1930 registriert. Des Weiteren wurden Ukrainer (höchste Einwohnerzahl 8 im Jahr 1966), Serben (höchste Einwohnerzahl 4 im Jahr 1890) und bei fast jeder Volkszählung Slowaken (höchste Einwohnerzahl 33 im Jahr 1900) registriert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Baia de Criș (veraltet \"Baia Crișului\";, ) ist eine Gemeinde im Kreis Hunedoara in Siebenbürgen, Rumänien. Baia de Criș ist auch unter den ungarischen Bezeichnungen \"Fehérkörösbánya\" und \"Nagybánya\" bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 2046401} {"src_title": "Chlaenius spoliatus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Die Brustschwimmtechnik wird so ausgeführt, dass die Arme, unter Wasser zusammenliegend, gleichzeitig nach vorn gebracht und dann durch das Wasser seitlich nach hinten bewegt werden. Bei einer moderneren Form, die vor allem von Hochleistungssportlern genutzt wird, werden die Hände über Wasser nach vorn geführt, um den Wasserwiderstand zu verringern. Bei der anschließenden Bewegung nach hinten werden die Hände leicht nach innen gestellt. Die optimale Stellung der Handflächen und deren Lage relativ zum Becken werden als Wassergefühl bezeichnet und sind entscheidend für den Vortrieb. Die Bewegung entlang der Körperachse relativ zum Körper ist recht gering. Der weitaus größte Impuls erfolgt durch die Zug- und Schub-Bewegung entgegen der Schwimmrichtung. Unmittelbar an diese Bewegung schließt sich ein Grätschbeinschlag an. Der nächste Armzug erfolgt dann gegen Ende des Grätschbeinschlags. Bei der sogenannten Undulationstechnik (von lat. \"unda\" – die Welle) wird während des Vorwärts-Schubs eine Wellenbewegung des Körpers ähnlich wie beim Schmetterlingsschwimmen durchgeführt, und die Arme werden über der Wasseroberfläche nach vorne gebracht. Dadurch wird ein zusätzlicher Vortrieb erzeugt. Die Regelhaftigkeit dieser Stilvariante war zunächst umstritten, mittlerweile wird sie aber als regelkonform angesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Wettkampfregeln.", "content": "Die Wettkampfregeln der FINA besagen, dass der Körper vom Beginn des ersten Armzuges nach dem Start und nach jeder Wende vollständig in Brustlage gehalten werden muss. Die Schultern müssen dabei parallel zur Wasseroberfläche liegen. Eine Rollbewegung zur Rückenlage ist zu keinem Zeitpunkt erlaubt. Nach dem Start und nach jeder Wende darf der Schwimmer einen sogenannten Tauchzug durchführen, bevor er an die Wasseroberfläche zurückkehrt. Hierbei führt er, vollständig untergetaucht, einen vollen Armzug bis zu den Oberschenkeln und einen Brust-Beinschlag (Grätschbeinschlag) aus. Während der Unterwasserbewegung ist es auch erlaubt, vor dem ersten Brustbeinschlag einen einzigen Schmetterlingsbeinschlag auszuüben. Der Kopf muss die Wasseroberfläche durchbrechen, bevor sich die Hände im zweiten Armzug nach innen und wieder nach vorne drehen. Danach muss in jedem vollständigen Zyklus, bestehend aus einem Armzug und einem Beinschlag, irgendein Teil des Kopfes die Wasseroberfläche durchbrechen. Alle Bewegungen der Arme müssen gleichzeitig und in der gleichen waagerechten Ebene ausgeführt werden. Die Hände müssen an oder unter der Wasseroberfläche zurückgebracht und von der Brust aus gleichzeitig an, unter oder über der Wasseroberfläche vorwärts gebracht werden. Die Ellbogen müssen dabei unter Wasser bleiben, außer beim letzten Armzug vor dem Zielanschlag. Außer beim ersten Zug nach dem Start und nach jeder Wende dürfen die Hände nicht weiter als bis zur Hüfte nach hinten gebracht werden. Alle Bewegungen der Beine müssen ständig gleichzeitig und in gleicher waagerechter Ebene ohne Wechselbewegungen ausgeführt werden. Beim Beinschlag müssen die Füße bei den Rückwärtsbewegungen auswärts gedreht werden. Fortlaufende Bewegungen in Form eines Schmetterlingsbeinschlages sind nicht erlaubt. Bei jeder Wende und am Ziel muss der Schwimmer mit beiden Händen gleichzeitig an, über oder unter der Wasseroberfläche anschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Schwimmfehler.", "content": "Aufgrund des komplexen Bewegungsablaufes werden beim Brustschwimmen viele Schwimmfehler gemacht. Wenn ein Brustschwimmer kein ausreichendes Tempo schwimmen kann, stimmt meistens der Bewegungsablauf der Beine nicht, da Fehler der Armbewegungen sich nicht so gravierend auf das Schwimmtempo auswirken. Die beiden am häufigsten vorkommenden Schwimmfehler sind der Scherenbeinschlag und der sogenannte Spitzfuß. Beim Scherenbeinschlag liegt die Hüfte des Schwimmers nicht horizontal im Wasser, sodass kein symmetrischer Grätschschlag möglich ist. Das Zusammenschlagen der Beine in Schräglage erinnert dabei an eine Schrittbewegung; das eine Bein wird schräg von unten nach oben und das andere von oben nach unten geführt. Der Scherenbeinschlag entsteht meistens dann, wenn ein Lernender versucht, in relativ flachem Wasser das Brustschwimmen zu erlernen und vorsichtshalber ein Bein in Bodennähe lässt. Dabei wird dann – genau wie beim Sprungbein – immer das gleiche Bein benutzt. Der asymmetrische Bewegungsablauf geht ins Unterbewusstsein über und wird als symmetrisch empfunden. Um sich nicht abstützen zu können, sollten Kinder daher nur in genügend tiefem Wasser und mit Auftriebshilfen das Schwimmen erlernen. Selten wird dieser Schwimmfehler auch durch orthopädisch bedingte Haltungsschäden verursacht. Beim Spitzfuß stimmt die Haltung der Füße während des Grätschschlages nicht. Die Fußspitzen werden nicht gebeugt, sondern gestreckt und „stechen“ mit geringem Widerstand ins Wasser. Durch den zu geringen Wasserwiderstand kann kein ausreichender Vortrieb erzeugt werden. Dieser Schwimmfehler kann mit Flap Fins (Schwimmflossen für das Brustschwimmen, die auch Breaststroke Fins genannt werden) verhindert oder korrigiert werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brustschwimmen ist eine Schwimmart. Es wird im deutschsprachigen bzw. europäischen Raum in Schwimmkursen meist als erste Technik erlernt. Die Technik ist seit der Steinzeit bekannt. Sie wurde erstmals 1538 von Nikolaus Wynmann und abermals um 1815 von Ernst von Pfuel systematisch beschrieben. Die Wettkampf-Variante ist die schwierigste und am zeitaufwendigsten zu erlernende Schwimmart. Manche Schwimmer können aufgrund der Disposition ihrer Hüftgelenke keine reguläre Brustschwimmtechnik mit Grätschschlag ausführen. Daneben ist die gegenseitige Koordination der Bewegungsabläufe von Armen und Beinen beim Wettkampfbrustschwimmen um einiges anspruchsvoller als bei allen anderen Schwimmarten.", "tgt_summary": null, "id": 259135} {"src_title": "Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde umfasst die Fraktionen \"Barchi\", \"Borghetto\", \"Castelnuovo\", \"Gazzuoli\", \"Quattro Strade\", \"San Pietro\", \"Sorbara\" und \"Seriole\". Die Nachbargemeinden sind: Acquanegra sul Chiese, Canneto sull’Oglio, Casalmoro, Casaloldo, Casalromano, Castel Goffredo, Fiesse (BS), Gambara (BS), Mariana Mantovana, Piubega und Remedello (BS).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Asola wurde wahrscheinlich im 2. Jahrhundert v. Chr. von gallischen Cenomanen gegründet. 180 v. Chr. römisches Municipium geworden, gelangte es nach dem Fall des Römischen Reichs unter die Herrschaft von Langobarden und der Karolinger. Im Rahmen der Konsolidierung der Signoria kam die Stadt unter den Einfluss von Brescia, konnte sich aber eine relative Autonomie bewahren im Rahmen der so genannten „quadra“. Die Stadt wurde lange von den Gonzaga, den Herren von Mantua beherrscht wie durch die Visconti von Mailand und Brescia. Im Jahr 1440 entschied sie sich für die Republik Venedig. Die Serenissima konnte die strategische Position der Stadt verbessern und verwandelte sie in eine Festung. Auch förderte sie Wirtschaft und Kultur, wahrte die Autonomie und ließ die alten Privilegien unberührt (\"città nulli subdita\"). Die Hauptkirche Asolas war bis 1818 Kathedrale und Bischofssitz einer Diözese. Mit dem Fall der Republik Venedig im Jahre 1797 durch Napoleon wurde die Stadt Teil der provisorischen Regierung von Brescia und ging allmählich in die Cisalpinische Republik über, später Repubblica Italiana (1802–1805) genannt, und schließlich das Königreich Italien. Mit dem Ende der napoleonischen Herrschaft im Jahr 1814 wurde sie ein Teil des Königreichs Lombardo-Venetien, abhängig von Kaisertum Österreich. Viele Asolaner nahmen an den Kämpfen des Risorgimento teil und in Asola selbst traten historische Figuren wie Carlo Alberto, Umberto I. und Giuseppe Garibaldi auf. Nach dem Zweiten Unabhängigkeits- oder Sardinischen Krieg im Jahre 1859 wurde Asola vom Königreich Sardinien annektiert, bis 1861 das Königreich Italien entstand. Der neue Staat gründete Schulen aller Stufen für Kinder, die von Ferrante Aporti gebaut wurden, und das Gymnasium wurde von Antonio Schiantarelli finanziert. Dies gab weitere Impulse zur Erhöhung der Produktion. Die Stadt wurde 1893 von der Bahnstrecke Parma–Brescia erreicht und von 1886 bis 1934 fuhren Straßenbahnen nach Mantua und von 1929 bis 1955 nach Cremona. Als „edle ummauerte Stadt“ im Mittelalter anerkannt, hat Asola seit 1951 wieder Stadtrechte mit seinen Monumenten und seiner tausendjährigen Geschichte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Asola (\"Àsula\" im mantuanischen Dialekt) ist eine italienische Gemeinde mit 10.184 Einwohnern (2015) in der Provinz Mantua in der Lombardei.", "tgt_summary": null, "id": 2296821} {"src_title": "Friend or Foe?", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Deryk Engelland begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei den Moose Jaw Warriors, für die er von 1998 bis 2003 in der kanadischen Juniorenliga Western Hockey League aktiv war. In diesem Zeitraum wurde er im NHL Entry Draft 2000 in der sechsten Runde als insgesamt 194. Spieler von den New Jersey Devils ausgewählt, für die er allerdings nie spielte. Stattdessen lief der Verteidiger von 2003 bis 2005 für die Las Vegas Wranglers in der ECHL, sowie in der Saison 2003/04 parallel für die Lowell Lock Monsters in der American Hockey League auf. Von 2005 bis 2007 stand er bei den Hershey Bears in der AHL unter Vertrag, kam jedoch auch zu Einsätzen für die South Carolina Stingrays und Reading Royals aus der ECHL. Von 2007 bis 2010 spielte Engelland für die Wilkes-Barre/Scranton Penguins in der American Hockey League und gab für deren Kooperationspartner Pittsburgh Penguins in der Saison 2009/10 sein Debüt in der National Hockey League. Bis zum Ende der Spielzeit kam er in neun NHL-Spielen zum Einsatz, bei denen er zwei Torvorlagen gab. Seit der Saison 2010/11 spielt der Kanadier ausschließlich für die Pittsburgh Penguins in der NHL. Wegen des NHL-Lockouts spielte Engelland ab Mitte Oktober 2012 bei Rosenborg IHK in der norwegischen GET-ligaen. Nach vier Jahren wurde sein Vertrag in Pittsburgh nicht verlängert, sodass er sich im Juli 2014 den Calgary Flames anschloss und dort einen Dreijahresvertrag unterschrieb. Im Juni 2017 wurde Engelland im NHL Expansion Draft 2017 von den Vegas Golden Knights ausgewählt. Mit dem Team, bei dem er sich als einer der Führungsspieler etablierte, erreichte er in den Playoffs 2018 überraschend das Finale um den Stanley Cup, unterlag dort allerdings den Washington Capitals. Im Rahmen der NHL Awards 2018 wurde er als Führungspersönlichkeit mit dem Mark Messier Leadership Award geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Deryk Engelland (* 3. April 1982 in Edmonton, Alberta) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der seit Juni 2017 bei den Vegas Golden Knights in der National Hockey League unter Vertrag steht. Zuvor war der Verteidiger in der NHL für die Pittsburgh Penguins und die Calgary Flames aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 942877} {"src_title": "Danail Nikolaew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Reste der Burg liegen auf einem Sporn am Südhang der Bába (635 m). Gegen Nordosten erhebt sich der Komonec (672 m) und südwestlich die Brda (600 m). Umliegenden Ortschaften sind Horní Lhota im Osten, Podhradí im Südosten, Pozlovice und Řetechov im Süden, Pradlisko im Südwesten, Malenisko im Westen und Provodov im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Burg Světlov wurde wahrscheinlich im 14. Jahrhundert im Zuge der Errichtung einer Reihe von Wachtburgen zum Schutz des Landes gegen Einfälle der Ungarn und Tataren angelegt. Reichlich zwei Kilometer westlich lag die Burg Rýsov und knapp drei Kilometer nordöstlich folgte in gleicher Distanz die Burg Engelsberg. Andere Quellen gehen davon aus, dass Světlov erst um 1360 als Ersatz für die seit dem Einfall von Matthäus Csák ruinierte Burg Rýsov errichtet worden sein soll. Erste schriftliche Nachrichten über die Burg Světlov stammen aus dem Jahre 1360 und weisen sie als Besitz des Albert von Sternberg aus. Durch Heirat gelangte die Burg 1393 an Wok IV. von Krawarn und fiel 1406 wieder seiner Witwe Eliška Světlovská von Sternberg zu. Die Burgherrschaft umfasste im Jahre 1412 die Dörfer Provodov, Pozlovice, Ludkovice, Luhačovice, Bojkovice, Žilín, die Hälfte von Ústí, Krhov, Pitín, Hostětín sowie Komňa. 1418 setzte Eliška Světlovská von Sternberg Jaroslav von Sternberg als Mitbesitzer ein. Nach dessen Tod in der Schlacht am Vyšehrad verkaufte Eliška 1420 die Burg an den späteren Kaiser Sigismund. Nach dessen Tod wurde seine Witwe Barbara von Cilli Besitzerin der Herrschaft. Aus dem Besitz der Krone gelangte die Herrschaft an Heinrich von Leipa und schließlich an den ungarischen Raubritter Pankraz von Svätý Mikuláš. Nachdem dieser zu einer Landplage geworden war, kauften die mährischen Stände 1449 die Burgen Engelsberg und Světlov auf und veräußerten sie an Burian von Vlčnov. In den Machtkämpfen zwischen Georg von Podiebrad und Matthias Corvinus wurden die Burgen Světlov und Engelsberg zerstört. Als neuen Sitz der Herrschaft ließ Ctibor von Landstein zwischen 1480 und 1500 bei Bojkovice die Burg Nový Světlov errichten. Die verlassene Burg wurde fortan als \"Starý Světlov\" bezeichnet. Ab 1515 begann ein Abtragung der wüsten Burgen \"Starý Světlov\" und Engelsberg als Baumaterial. Erhalten sind Gräben und Wälle sowie Reste der nördlichen Außenmauer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Starý Světlov, ursprünglich \"Světlov\" (deutsch \"Burg Alt Swietlau\") ist eine abgegangene Spornburg oberhalb der Ortschaft Podhradí auf dem Komonetzkamm der Vizovická vrchovina in Tschechien.", "tgt_summary": null, "id": 1075323} {"src_title": "Nikita Sergejewitsch Korowkin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Mustaqi wuchs in einem kleinen Dorf in Südalbanien in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach der Schulausbildung in Kuçova trat er in den Dienst der Streitkräfte (\"Forcat e Armatosura të Shqipërisë\") und absolvierte dort eine Ausbildung zum Offizier. Er diente unter anderem in Tropoja, Vau-Deja und in Tirana. Im Jahr 1974 wurde er erstmals zum Mitglied der Volksversammlung (\"Kuvendi Popullor\") gewählt und gehörte dieser von der achten bis zur 12. Legislaturperiode 1992 an. Mitte der 1980er Jahre wurde er zum Chef des Generalstabes der Streitkräfte sowie zum 1. Vizeminister für Verteidigung ernannt. Auf dem 9. Parteitag der PPSh im November 1986 wurde er Kandidat des Politbüros der PPSh und stieg schließlich im Juli 1990 noch zum Mitglied des Politbüros auf, dem er bis Juni 1991 angehörte. Am 9. Juli 1990 wurde er als Nachfolger von Prokop Murra zum Verteidigungsminister in die Regierung von Ministerpräsident Adil Çarçani und gehörte dieser bis zum 22. Februar 1991 sowie der Nachfolgeregierung von Fatos Nano bis zum 12. Mai 1991 an. Während dieser Zeit bemühte er sich im Zuge der politischen Ereignisse und des aufkommenden Zusammenbruchs des Kommunismus um eine engere Anbindung der militärischen an die politische Führung, um dadurch die Macht der PPSh zu bewahren. Allerdings wurde nach aufkommenden Unruhen im Februar 1991 von der demokratischen Opposition seine Ersetzung durch einen zivilen Politiker sowie die Entlassung von Innenminister Hekuran Isai, Außenminister Reiz Malile und Justizminister Enver Halili gefordert. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1994 emigrierte er nach Griechenland, wo er erfolglos um Asyl ersucht hatte und in Athen während 16 Jahren als Wächter arbeitete. Im Juni 1996 begann gegen ihn in Abwesenheit ein Prozess vor einem Gericht in Tirana wegen Anstiftung zu einem Militärputsch in der Militärakademie von Tirana am 22. Februar 1991. Mitangeklagte waren der Kommandeur Arseni Stroka und der damalige Politkommissar der Militärakademie, Ksenofon Coni. Den nach dem Zusammenbruch des Kommunismus untergetauchten Angeklagten wurde vorgeworfen, den in der Militärakademie ansässigen Soldaten die Niederschlagung von Aufständen nach dem Sturz einer Statue von Enver Hoxha in Tirana am 20. Februar 1991 befohlen zu haben. Dabei kamen drei Menschen ums Leben, während 37 weitere Personen verletzt wurden. Darüber hinaus wurde ihm Korruption und Spionage vorgeworfen. Am 19. Juli 1996 wurde er schließlich zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Mustaqi bezeichnete die Verurteilung später als lächerlich, da er als Machthaber ja nicht einen Staatsstreich gegen sich selber hätte durchführen können. 2010 war er nach Albanien zurückgekehrt und lebte in der Folge in Tirana.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kiço Mustaqi (* 22. März 1938 in Peca, Kreis Delvina; † 23. Januar 2019 in Tirana) war ein albanischer General und Politiker der Partei der Arbeit Albaniens.", "tgt_summary": null, "id": 2191583} {"src_title": "Healesville", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historische Objekte.", "content": "In Menomonee Falls befindet sich am \"Roosevelt Drive\", die historische \"Third Street Bridge\" (auch bekannt als \"Roosevelt Drive Bridge\"). Die 1899 errichtete Brücke wurde am 21. September 1988 vom \"National Register of Historic Places\" als historisches Denkmal mit der Nummer 88001647 aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Geographie.", "content": "Menomonee Falls liegt auf 43°9'4\" nördlicher Breite und 88°6'37\" westlicher Länge und erstreckt sich über eine Fläche von 85,2 km2. Durch das Zentrum von Menomonee Falls verläuft in nordwest-südöstlicher Richtung der Wisconsin Highway 175, östlich des Ortes in der gleichen Richtung auf einer gemeinsamen vierspurig ausgebauten Strecke die U.S. Highways 41 und 45. Menomonee Falls liegt 24,8 km nordwestlich des Stadtzentrums von Milwaukee. Weitere Städte in der näheren und weiteren Umgebung von Menomonee Falls sind Waukesha, der 24,8 km südwestlich gelegene Verwaltungssitz des Waukesha County, Wisconsins Hauptstadt Madison (120 km westlich), Rockford im benachbarten Illinois (152 km südwestlich), Chicago (173 km südlich) sowie Green Bay (176 km nördlich).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Bei der offiziellen Volkszählung im Jahre 2010 wurde eine Einwohnerzahl von 35.626 ermittelt. Die Bevölkerungsdichte lag bei 403,4 Einwohnern pro Quadratkilometer. Es gab 15.128 Wohngebäude, was einer Bebauungsdichte von 171,3 Gebäuden je Quadratkilometer entsprach. Die Bevölkerung bestand im Jahre 2000 aus 96,5 Prozent Weißen, 1,5 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent Indianern, 0,9 Prozent Asiaten und 0,2 Prozent anderen. 0,7 Prozent gaben an, von mindestens zwei dieser Gruppen abzustammen. 1,2 Prozent der Bevölkerung bestand aus Hispanics, die verschiedenen der genannten Gruppen angehörten. 25,0 Prozent waren unter 18 Jahren, 5,4 Prozent zwischen 18 und 24, 30,5 Prozent von 25 bis 44, 23,4 Prozent von 45 bis 64 und 15,7 Prozent 65 und älter. Das mittlere Alter lag bei 39 Jahren. Auf 100 Frauen kamen statistisch 93,7 Männer, bei den über 18-Jährigen 90,8. Das mittlere Einkommen pro Haushalt betrug 57.952 US-Dollar (USD), das mittlere Familieneinkommen 68.952 USD. Das mittlere Einkommen der Männer lag bei 46.861 USD, das der Frauen bei 31.783 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 27.454 USD. Rund 1,1 Prozent der Familien und 2,2 Prozent der Gesamtbevölkerung lagen mit ihrem Einkommen unter der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Menomonee Falls ist ein Village im Waukesha County im Südosten des US-amerikanischen Bundesstaates Wisconsin und Bestandteil der Metropolregion Milwaukee. Im Jahr 2000 hatte Menomonee Falls 32.647 Einwohner, deren Zahl sich bis zu einer Schätzung im Jahr 2006 auf 34.370 erhöht hat.", "tgt_summary": null, "id": 1611385} {"src_title": "Notenwender", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Marion Lorne wurde am 12. August 1883 in Pennsylvania als Tochter schottischer Immigranten geboren und begann 1905 nach ihrem Studium an der New Yorker American Academy of Dramatic Arts am Broadway ihre Karriere im Showbusiness. Ihre Karriere als Theaterschauspielerin führte sie in der Folgezeit auch nach London, wo Lorne ihrer eigenes Theater, das \"Whitehall,\" führte. Sämtliche ihrer Theaterproduktionen in dieser Zeit wurden zu großen Erfolgen. Nachdem Marion Lorne zu Beginn der 1930er Jahre in einigen Kurzfilmen mitgewirkt hatte, debütierte sie 1951 im Film \"Der Fremde im Zug\" von Alfred Hitchcock in Hollywood. Nach ihrem Filmdebüt setzte Marion Lorne ihre Schauspielkarriere hauptsächlich im Fernsehen fort. So war sie in den frühen 1950er Jahren in der Rolle der Lehrerin Mrs. Gurney in der Sitcom \"Mr Peepers\" zu sehen, und in den späten 1950ern in der Rolle der Myrtle Banford in der von NBC produzierten Fernsehserie \"Sally\", an der Seite von Joan Caulfield. Beide Serien brachten ihr Emmy-Nominierungen ein. Eine weitere Rolle hatte Lorne in der \"The Garry Moore Show\". In der letzteren Fernsehshow absolvierte sie zwischen 1958 und 1961 mehrere Gastauftritte. Als Marion Lornes bekannteste Rolle gilt jedoch die der liebenswerten und senilen Hexe Tante Clara in der erfolgreichen Serie \"Verliebt in eine Hexe\". Für diese Rolle wurde Lorne 1968 posthum nach zahlreichen Nominierungen zu ihren Lebzeiten erstmals mit einem Emmy ausgezeichnet. Am 9. Mai 1968 starb Marion Lorne in ihrer Wohnung in Manhattan im Alter von 84 Jahren an einem Herzanfall.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Lorne war von 1911 bis zu dessen Tod im Jahr 1944 mit dem Dramatiker Walter Hackett verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marion Lorne MacDougall (* 12. August 1883 in West Pittston, Pennsylvania; † 9. Mai 1968 in New York City) war eine US-amerikanische Schauspielerin und Emmy-Preisträgerin.", "tgt_summary": null, "id": 2165041} {"src_title": "Miś (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Schülerin Kanna Aoyagi (, \"Aoyagi Kanna\") wird an ihrem sechzehnten Geburtstag von ihrer älteren Schwester Yayoi Aoyagi (, \"Aoyagi Yayoi\") eingeladen der Synchronisation eines Erogēs beizuwohnen, um sich ein Bild von der Arbeit machen zu können. Yayoi hat dabei ein Interesse daran Kanna als Mitarbeiterin ihres Studios \"Blue March\" zu gewinnen, da es ihre finanzielle Lage verbessern könnte. Kanna, die aufmerksam der Arbeit der professionellen Sprecherin Fumika Warasono (, \"Warasono Fumika\") – Pseudonym Honoka Hanazono () – folgt, muss dabei jedoch feststellen, dass sie die peinlichen Worte wohl niemals über die Lippen bringen könnte und verlässt entsetzt das Studio. Auf dem Heimweg erfährt sie jedoch von ihrer Mutter, wie sehr sich Yayoi für sie bereits seit ihrer Kindheit engagiert hat und sieht sich nun im Zugzwang. Wieder im Studio wird sie von ihrer älteren Schwester angehalten Übungen durchzuführen. Jedoch stellt sich dies als schwieriger als gedacht heraus, da Kanna insbesondere perverse Ausdrücke schlichtweg nicht laut aussprechen kann, da ihr die nötige Überwindung fehlt. Kanna besitzt eine starke Vorstellungskraft und kann dabei sehr gezielt auf bestimmte Dinge konzentrieren. Dadurch ist es ihr möglich sich besonders tief in die beschriebenen Szenen hineinzuversetzen, wobei sie die Welt um sich herum vollkommen aus den Augen verliert. Dies stellt anfangs für sie ein Problem dar, da ihr die Situationen so peinlich sind, dass sie immer wieder aufgeben muss. Sie zeigt sich aber fasziniert davon, wie die professionelle Fumika es schaffen kann, die Worte so leicht über ihre Lippen zu bringen. Dabei fällt Yayoi auf, dass Kanna so gut wie keine Erfahrung mit Erogēs besitzt und erklärt ihr kurzerhand die verschiedenen Arten von denen sie jeweils ein Exemplar mit nach Hause gegeben bekommt. Als Kanna diese am nächsten Tag ausprobiert, wird ihr beim letzten sich nahezu ausschließlich auf die Darstellung von sexuellen Handlungen ausgelegten Spiel \"Home Made Maid\" ihre starke Vorstellungskraft erneut zum Verhängnis, da sie trotz reiner Gedanken und ohne Selbststimulation einen Orgasmus bekommt. Jedoch wird sie dabei unsanft durch den Nachrichtenton ihres Handys aus ihrer Phantasie gerissen. Dies weckt erneut in ihr die Gedanken Erogēs als für sie ungeeignet anzusehen. Dennoch halten sie und ihre Schwester an der Idee fest und nach einigem Training ist sie in der Lage zumindest die Worte auszusprechen, wenngleich ihr noch die Richtige Betonung fehlt. Dabei sieht sie sich auch mit den anderen Mitarbeitern des Studios konfrontiert, wovon die Zeichnerin Harie Natsume dazu tendiert gegenüber Mädchen in Schuluniform handgreiflich zu werden, was natürlich direkt auch Folgen für Kanna hat. Seitdem steht Harie unter strenger Aufsicht von Hirobe Huyumi, damit sie nicht wieder ihrer großen Vorliebe für Schulmädchen an Kanna nachgehen kann. Als schwierigste Aufgabe stellt sich jedoch heraus auch die richtigen Geräusche von sich zu geben, wenn sie beispielsweise eine Szene mit Oralverkehr (Fellatio) spielen soll. Als noch Sechzehnjährige und sexuell unerfahrene Schülerin hat sie keine Vorstellung wie sich dies anfühlen und anhören müsste. Aus diesem Grund bekommt sie von Yayoi ihren Kindheitsfreund und Szenariotexter Nagatoshi Hioki (, \"Hioki Nagatoshi\") zur Seite gestellt, an dessen Finger sie die Handlung üben soll, wobei sich auch der Vorteil ihres Talents offenbart und sie wie in Trance eine realistische Darbietung liefert. In der Schule macht sich dies jedoch auch bemerkbar, denn schließlich wundern sich ihre Freundinnen Hazuki Nōge (, \"Nōge Hazuki\") und Kotori Makino (, \"Makino Kotori\") über die Änderungen in ihrer Verhaltensweise und insbesondere darüber, als sie sie beim selbst durchgeführten Finger-Fellatio erwischen. So regt sich insbesondere bei Kotori der Gedanke, dass Kanna doch ganz offensichtlich irgendwas vor ihnen verheimliche. Währenddessen probt Kanna weiter im Studio und soll nun schließlich ihre erste Rolle sprechen. Nach Anlaufschwierigkeiten legt sich ihre Aufregung und Yayoi setzt ebenfalls Nagatoshi mit dazu, der ihr den Finger reicht. Dadurch steigert sie sich wieder so sehr in das Geschehen hinein, dass sie ohne weiteres Zutun wirklich einen Orgasmus bekommt und so eine exzellente Darstellung abliefert. Ihrer Schwester spricht sie auf den Orgasmus an und lobt Kannas Einmaligkeit diesen nur durch ihre Vorstellungskraft zu erreichen, was Kanna aber mit sehr gemischten Gefühlen zurücklässt. Ihr erstes Spiel wird daher ein Erfolg und sie erhält das Pseudonym Kanna Aoi (). Als sie ihre eigene Arbeit hört beschleicht sie zusehends das beklemmende Gefühl, dass doch jemand herausfinden könnte, dass es ihre Stimme und ihr Pseudonym ist. Dies macht sich vor allem in der Schule bemerkbar, da sie scheinbar von dem Klassenkameraden Motoki Kaidzu (, \"Kaidzu Motoki\") beobachtet wird. Dies fällt Kanna auch bei weiteren Gelegenheiten auf, bis sich schließlich die Gelegenheit ergibt wo beide sich allein im Klassenzimmer befinden. Eigentlich ein Liebesgeständnis erwartend, wird Kanna von der Frage überrascht, ob sie die Rolle in besagtem Spiel gesprochen hätte. Schockiert ergreift sie Flucht und versucht ihrer Schwester ihr Leid zu erzählen. Jedoch reagiert diese bei der Nennung des Namens Kaidzu sehr gelassen, beruhigt Kanna und lädt sie für ein Gespräch am nächsten Abend ein. Dabei besuchen sie die Spieleentwickler \"Kaiser\", wo sie zunächst auf dessen Besitzer Yasuhito Kaidzu (, \"Kaidzu Yasuhito\") treffen. Es stellt sich schnell heraus, dass es der Vater von Motoki ist. Motoki ist dabei selbst an der Entwicklung von Erogēs beteiligt, wodurch Kanna ein Stein vom Herzen fällt. In der Folge bereitet sich Kanna auf ihre nächste Rolle in einem der Spiele von Kaiser vor, wobei sie in gemeinschaftlicher Runde das Drehbuch verlesen. Jedoch sind die dortigen Inhalte noch einiges härter als die ihrer Schwester. Dabei zeigen sich erneut große Wissenslücken bei Kanna auf. So stellt sie unter anderem die Frage danach, warum Frauen überhaupt \"„an dem Penis eines Mannes lecken“\" würden. Die Beisitzer und selbst ihre Schwester Yayoi sind davon mehr als überrascht. Dennoch erklärt sich der überaus dreiste und sich nicht in Worten zurückhaltende Sprecher Shigekazu Sakanami (, \"Sakanami Shigekazu\") bereit es ihr zu erklären. Das macht er natürlich auf seine ganz eigene, schonungslose Weise, womit er Kanna recht stark schockiert, die nun aber noch weitere Fragen hat. Unter anderem danach, warum die Mädchen in den Spielen das Sperma trinken würden und ob es wirklich so gut schmeckt. Shigekazu, der gerade in Stimmung gekommen ist, kann sich nun nicht mehr zurückhalten und ist schon dabei seine eigene Hose auszuziehen. Dieser Erklärungsversuch nimmt jedoch ein rasches, handgreifliches Ende, da Fumika sowieso schon nichts von Shigekazu Verhalten hält. Stattdessen nimmt sich die diesbezüglich durchaus nicht viel bessere Zeichnerin \"Natsumi Harie\" (, \"Harie Natsumi\") der Sache an und vergleicht das Sperma im Geschmack faktisch falsch mit Schlagsahne. Damit sind in der Runde allerdings auch alle zufrieden, da sie Kanna lieber in Unwissenheit lassen, um sich ihre Vorstellungskraft zunutze zu machen. Einzig die zweite Grafikerin Fuyumi Hirobe (, \"Hirobe Fuyumi\") hat Einwände, ist aber schon genug damit beschäftigt Natsumi zurückzuhalten. Da sich Kanna und Motoki auch in der Schule über die aktuelle Arbeit erzählen, erwecken beide bei Hazuki und Kotori den Eindruck, dass sie wohl eine Beziehung hätten. Die beiden Mitschülerinnen stellen dabei Kanna mehrfach zur Rede, ob sie nicht einen Freund habe, was sie jedoch stets verneint, aber ihnen auch nicht erklären kann, worum es in den Gesprächen geht. Bei den weiteren Vorbereitungen wird letztlich beschlossen, dass Motoki ihr Partner für die Aufnahmen sein soll, zumal es Fumika in einem kleinen Wettstreit nicht schaffte Motoki mit ihrer Stimme zu erregen, Kanna hingegen sogar sehr. Als nun die eigentlichen Aufnahmen beginnen stellt sich erneut heraus, dass Kanna nicht in der Lage ist in ihren üblichen Zustand zu verfallen. So werden erneut auf Anweisung ihrer Schwester zahlreiche Ideen durchgegangen um sie in die richtige Stimmung zu bringen. Nachdem sich dabei Kana und Motoki umarmen müssen und auch die Schlagsahne ins Spiel gebracht wird, ist Kanna nun wieder an diesem Punkt angelangt und kann eine Vorstellung mit bereits bekanntem Höhepunkt geben. Auch Hazuki wird später von Yayoi dazu überredet als Erogē-Synchronsprecherin zu arbeiten unter dem Pseudonym Hazuki Noto (), Kotori zieht ihr später nach unter dem Pseudonym Kotori Makihara ().", "section_level": 1}, {"title": "Konzeption.", "content": "Der Manga setzt sich mit der Situation der Synchronsprecher von erotischen und pornografischen Werken auseinander. Dabei geht er insbesondere auf die Beziehungen zu Personen ein, die sich nicht mit dieser Rolle identifizieren können. Ebenso werden die typischen Probleme aufgezeigt die sich aus einer solchen Tätigkeit ergeben können. Insbesondere da Kanna noch minderjährig ist und unter dem Pseudonym \"Aoi Kanna\" arbeitet, was sich insbesondere auf ihre Liebesbeziehung auswirkt.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichungen.", "content": "Der Manga \"Koe de Oshigoto!\" wird vom japanischen Mangaka Azure Konno gezeichnet. Diesem kam die Idee dazu als er das Stück \"GAMER'S ACTRESS 〜My Sweet xxx Voice〜\" auf der Indie-Single \"Magical Hacker: Kurukuru Risk\" (Magical Hacker, \"~ Risuku\") der häufig für Erogē produzierenden Band MOSAIC.WAV hörte. Das erste Kapitel erschien am 26. Mai 2008 innerhalb des von Wani Books monatlich herausgegebenen Magazins \"Comic Gum\" Ausgabe 7/2008. Die Serie endete zusammen mit der Serie \"Kurogane Hime\" von Toshinori Sogabe in der am 26. April 2013 erschienenen Ausgabe 6/2013 des Magazins. Am 25. Dezember 2008 wurde die erste Zusammenfassung der bisherigen Kapitel als Tankōbon veröffentlicht. Insgesamt sind zehn Ausgaben veröffentlicht worden, wobei diese ab Band 2 auch als Sonderausgabe erschienen. Diese enthielten dabei in Band 2 eine CD mit dem exklusiven Stück \"Mahō no Oshigoto\" () von MOSAIC.WAV, Band 3 das Hörspiel \"Kanna to Honoka no Onedari Box\" (), Band 4 eine DVD mit einem Trailer zur OVA und dem exklusiven Stück \"Kokoro no Himegoto\" () wiederum von MOSAIC.WAV, Band 5 und Band 8 ein Hörspiel, Band 6 und Band 10 ein Windows-Spiel und Band 7 ein Spiel für Mobilgeräte.", "section_level": 1}, {"title": "Original Video Animation.", "content": "Aufbauend auf dem Manga entstand die OVA-Reihe \"Koe de Oshigoto! The Animation\" (). Produziert wurde die Reihe von Studio Gokumi. Dies war zugleich das erste Werk des Studios, dass aus dem Austritt der 5. Animationsabteilung des finanziell angeschlagenen Studio Gonzo entstand. Regie der Reihe führte Naoto Hosoda. Die erste Folge der Reihe erschien am 17. November 2010 unter dem Titel \"Take.1: 16-sai no Himegoto\" (, dt. „Take 1: Das Geheimnis einer 16-Jährigen“) auf DVD und Blu-ray Disc. Sie gab im Wesentlichen die Handlung der ersten sechs Kapitel (des ersten Tankōbons) des Mangas wieder, vereinfachte jene aber stellenweise. So wurden einige tiefergehende Szenen ausgelassen oder leicht modifiziert wiedergegeben. Ebenso fehlten auch einige der im Manga wiederholt vorkommenden Nebenrollen. Eine zweite Folge wurde ursprünglich für den 16. März 2011 angekündigt, musste aber aus mehreren Gründen auf den 11. Mai 2011 verschoben werden. Sie erschien unter dem Titel \"Take 2: Naisho de Seiyū\" (, dt. „Take 2: Das Geheimnis einer Synchronsprecherin“). Regie führte diesmal jedoch nicht Naoto Hosoda, sondern Takafumi Hoshikawa. Das Drehbuch der Folge schrieb Masashi Suzuki und das Charakterdesign entwarf Satoru Kiyomaru. Beide bauten dabei auf der Vorlage auf, brachten aber auch eigene Ideen mit ein. Kiyomaru war darüber hinaus auch für die Leitung der Animation zuständig. Die künstlerische Leitung übernahm Hiroki Matsumoto.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Im Vorspann der Serie wurde der Titel \"Koi no Mahō\" () gespielt. Der Liedtext wurde dabei von Funta3 geschrieben, während Funta7 für die Komposition und das Arrangement zuständig war. Interpretiert wurde der Titel von den Synchronsprecherinnen MAKO und Ayano Oshikawa. Der Abspann war mit dem Titel \"Kuchibiru Chuck\" (, \"Kuchibiru Chakku\") unterlegt. Dieser wurde von MAKO, Juri Nagatsuma und Maina Shimagata interpretiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Koe de Oshigoto! (jap., dt. „Arbeit mit der Stimme!“), mit der Tagline \"female senior high school student do a blushing character voice story\", ist eine Mangareihe, die von Azure Konno geschrieben und als Anime adaptiert wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 1569717} {"src_title": "Schloss Koerich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gebäude.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alter Bahnhof 1859–1972.", "content": "Der alte Bahnhof wurde 1859 gebaut und mehrfach erweitert. Das Gebäude befindet sich in einiger Entfernung vom heutigen Bahnhof. Das Gebäude steht seit 1975 unter Denkmalschutz. Der heutige Zustand des Gebäudes ist relativ schlecht.", "section_level": 2}, {"title": "Gebäude 1972–2011.", "content": "Der Entschluss, einen neuen Bahnhof in Katowice zu bauen, wurde Ende der 1950er Jahre gefasst, da der alte Bahnhof den Ansprüchen der wachsenden Industriestadt nicht mehr genügte. Den 1959 ausgeschriebenen Wettbewerb gewannen die drei \"Tygrysy\" („Tiger“) genannten Warschauer Architekten Wacław Kłyszewski, Jerzy Mokrzyński und Eugeniusz Wierzbicki. Als erster Bauabschnitt wurde 1964 südlich der Gleise eine Eingangshalle für eine Fußgängerunterführung erbaut. Für den Bau des Empfangsgebäudes auf der anderen Seite der Gleise wurden weite Teile eines Gründerzeit-Blockes abgerissen. Der Bahnhof wurde 1972 fertiggestellt. Die 140 Meter lange und 53 Meter breite Halle bestand aus zwei Reihen von je acht Stahlbeton-Stützen in Pilz-, bzw. Kelchform: eine dünnwandige, von den Bauten des spanischen Architekten Félix Candela beeinflusste Dachkonstruktion, die weltweit nur wenige Male realisiert wurde. Beide Dachteile waren durch ein langes Fensterband verbunden. Vor dem Bahnhof wurde der Busbahnhof angelegt, von dem aus eine lange Freitreppe – über die Fahrbahnen – direkt in den das zwischen den Stützen eingezogene Zwischengeschoss des Bahnhofes führt. Im Jahr 2008 wurden der spanische Investor Neinver sowie das Architekturbüro \"Sud Architectes\" mit dem umfangreichen Umbau des Bahnhofs und dem Neubau eines Einkaufszentrums Galeria Katowicka beauftragt. Die alte Bahnhofshalle sollte renoviert und erhalten werden. Aufgrund eines Gutachtens des Investors, wonach die Betonkelche nicht mehr tragfähig seien, wurde zunächst beschlossen, den Bahnhof abzureißen und die Betonkelche zu restaurieren. Dieser Beschluss und allgemein der Entwurf von \"Sud Architectes\" stieß auf heftigen Widerstand, bei dem unter anderem Gegengutachten von der Politechnika Śląska erstellt wurden, und Architekten aus dem In- und Ausland sowie Kattowitzer Bürger in verschiedenen Aktionen gegen den Abriss der Bahnhofshalle protestierten. Die Bahnhofshalle wurde jedoch im Januar 2011 mitsamt den Kelchen vollständig abgerissen. Das Gebäude galt als eines der besten Beispiele im Stil des Brutalismus in Polen. Das Bahnhofsgebäude hatte einen umbauten Raum von 76.314 m3 und konnte bis zu 25.000 Personen aufnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Gebäude seit 2012.", "content": "Am 29. Oktober 2012 wurde die neue Empfangshalle in Betrieb genommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Katowice ist der größte und wichtigste Bahnhof der polnischen Stadt Katowice (\"Kattowitz\"). Er ist auch der größte und wichtigste Bahnhof des Oberschlesischen Industriegebietes und einer der größten Eisenbahnknotenpunkte Polens.", "tgt_summary": null, "id": 1184840} {"src_title": "Raymond Joseph Cannon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Abies ziyuanensis\" wächst als immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 30 Metern und Brusthöhendurchmesser von bis zu 90 Zentimetern erreichen kann. Die Äste gehen waagerecht von langen und geradem Stamm ab. Junge Bäume haben eine glatte, gräuliche Borke, welche im Alter etwas aufhellt, Furchen bildet und in viele, unterschiedlich große Platten aufreißt. Die Rinde der kräftigen Zweige ist zuerst hellgelb bis bräunlich-gelb gefärbt. Im dritten oder vierten Jahr verfärbt sie sich häufig gräulichschwarz und reißt auf. In den Furchen stehen manchmal Haare und man findet Blattnarben. Die ovalen bis konischen Knospen sind gelblichbraun gefärbt. Sie sind von einer dünnen, weißlichen Harzschicht umgeben. Die Nadeln werden 1 bis 4,2 Zentimeter lang und 2,5 bis 3,5 Millimeter breit. Sie stehen spiralig angeordnet an den Zweigen. An der Nadelunterseite findet man zwei weiße Stomatabänder. Die Blütezeit umfasst den gesamten Mai. Die gelben männlichen Blütenzapfen werden rund 2 Zentimeter groß und stehen an den Blattachseln. Die gelblichgrünen weiblichen Blütenzapfen sind 5 bis 10 Millimeter groß und besitzen einen langen Stiel. Zur Reife im Oktober bis November hin verfärben sich die Zapfen bis dunkelbraun. Reife Zapfen sind zylindrisch-elliptisch geformt und werden 7 bis 12 Zentimeter lang und 3,5 bis 4,5 Zentimeter dick. Die purpurgrauen Samen werden 20 bis 24 Millimeter lang wobei 10 bis 14 Millimeter auf den gefleckten Flügel entfallen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Standort.", "content": "\"Abies ziyuanensis\" kommt nur in China vor. Dort findet man sie im Südosten Guangxis, dem Süden Hunans sowie im Westen Jiangxis in Höhenlagen von 1400 bis 1800 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Art wird innerhalb der Gattung der Tannen (\"Abies\") der Sektion \"Momi\" und der Untersektion \"Holophyllae\" zugeordnet. Sie wird nicht von allen Autoren als eigenständige Art anerkannt. So führt zum Beispiel die Flora of China sie als \"Abies beshanzuensis\" var. \"ziyuanensis\". Weitere Synonyme für die Art sind \"Abies dayuanensis\" und \"Abies fabri\" var. \"ziyuanensis\".", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die Art wird in der Roten Liste der IUCN als „stark gefährdet“ („endangered“) geführt. Als Hauptgrund für die Gefährdung werden die geringe Bestandsgröße verbunden mit einer langsamen Fortpflanzungsrate genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abies ziyuanensis ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Tannen (\"Abies\") in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie kommt nur im Süden Chinas vor und ist deshalb ein Endemit. Die Art wird gelegentlich auch als Varietät von \"Abies beshanzuensis\" geführt.", "tgt_summary": null, "id": 1736905} {"src_title": "Lubomino", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wirkung und Eigenschaften.", "content": "Bendamustin ist ein sogenannter alkylierender Wirkstoff. Er greift auf besondere Art und Weise in die Vermehrung der Krebszellen ein. Dabei verwebt der Wirkstoff sich gewissermaßen in die Tumor-DNA. Dadurch können die Krebszellen sich nicht mehr teilen. Auf diese Weise begrenzt oder stoppt Bendamustin das Tumorwachstum. Bendamustin wirkt durch Alkylierung der Erbsubstanz der Zellen. Die reaktiven Gruppen der Alkylanzien, hier die Bis(2-chlorethyl)-Partialstruktur, können intrazellulär leicht mit funktionellen Gruppen wie Phosphatgruppen der DNS oder Carbonylgruppen von Proteinen reagieren. Die bedeutendsten Reaktionen im Hinblick auf eine antitumorale Wirkung sind Alkylierungsreaktionen mit DNS- oder RNS-Basen. Es resultieren Mutationen an der DNS und Funktionsstörungen der alkylierten Proteine durch deren chemische Veränderung. Bisfunktionale Alkylanzien wie Bendamustin können Quervernetzungen von DNS und Funktionsproteinen bewirken. Durch die Zerstörung der DNS-Struktur verliert diese ihre Matrizenfunktion und die Replikationsfähigkeit wird aufgehoben. Die Quervernetzung von DNS-Doppelsträngen schädigt insbesondere proliferierende Zellen. Der Zelltod wird in der Folge durch irreversible DNS-Schädigung (DNS- oder Chromosomenstrangbrüche durch misslingende Reparaturversuche) und/oder gestörte RNS- und Proteinbiosynthese bedingt. Damit wird nicht nur die Teilung bez. die Vermehrung unterbunden, die defekte Zelle geht in den programmierten Zelltod, die Apoptose. Allerdings unterscheidet sich Bendamustin in seiner Pharmakodynamik vorteilhaft von anderen Alkylanzien und auch innerhalb der Gruppe der N-Lost-Derivate hinsichtlich Wirksamkeit, Resistenzverhalten von Tumorzellen und auch im Sensitivitätsmuster gegenüber Tumorzelllinien. Im Unterschied bzw. im Vergleich zu anderen Alkylanzien zeigen sich unter Bendamustin mehr DNS-Doppelstrangbrüche als unter Melphalan, Cyclophosphamid oder Carmustin bei äquitoxischen Konzentrationen. Die Reparatur von Bendamustin-induzierten DNS-Strangbrüchen in humanen Mammakarzinomzellen ist, im Vergleich zu den durch Cyclophosphamid oder Carmustin induzierten, scheinbar erschwert und scheint darüber hinaus langsamer zu verlaufen. Bendamustin aktiviert verstärkt den Nukleotid-Exzisions-Reparaturpfad anstelle des Alkyltransferase-Reparaturmechanismus und zeigt noch Aktivität bei ansonsten Alkylanzien-resistenten Tumorzellen bzw. bei Alkylanzien refraktären Tumoren.", "section_level": 1}, {"title": "Kinetik und Metabolisierung.", "content": "Bendamustin verteilt sich unabhängig vom Alter (> 70 Jahre) und vom Tumorstadium schnell in verschiedenste Gewebe (Verteilungshalbwertszeit ca. 7 Minuten). Die Gewebeverteilung ist ungleichmäßig. Die Ausscheidung von Bendamustin erfolgt zu 90 % über die Faeces. Weniger als 10 % werden unverändert im Urin wiedergefunden. Inklusive der Metabolite Monohydroxybendamustin, Dihydroxybendamustin, M 3 und M 4 werden binnen 24 Stunden insgesamt 20 % der verabreichten Dosis im Urin gefunden. Es kann also unabhängig von der Nierenfunktion dosiert werden. Wie andere N-Loste wird auch Bendamustin an der Bischlorethylpartialstruktur nicht-enzymatisch zu Mono- und Dihydroxybendamustin hydrolysiert. Die aktive Metabolisierung von Bendamustin findet in der Leber statt. Der Phase-I-Metabolismus läuft über Cytochrom P450 Subtypus 1A2 ab (CYP1A2). Aktive Metabolite sind das γ-Hydroxybendamustin (M 3) und das N-Desmethylbendamustin (M 4). Die Plasmakonzentration dieser Metabolite ist 1/10 resp. 1/100 der Muttersubstanz, sodass man davon ausgehen muss, dass dem unveränderten Bendamustin die hauptsächliche zytotoxische Wirkung zukommt (Übersicht).", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Nachdem für Bendamustin lange Zeit ein relativ günstiges Nebenwirkungsprofil galt, wurden 2013 Studienergebnisse veröffentlicht, die aufzeigten, dass es bei der Primärbehandlung indolenter Non-Hodgkin-Lymphome (einschließlich follikulärem Lymphom) in Kombination mit Rituximab bei über der Hälfte der Patienten zum massiven Verlust CD4-positiver Zellen auf Werte kam (Median 119 Zellen/μl), die ansonsten für AIDS-Patienten typisch sind. Gleichzeitig kam es gehäuft zu Fällen der in der Regel tödlichen Gehirnerkrankung Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML), die als AIDS-definierende Erkrankung gilt. 2017 wurde in einem Rote-Hand-Brief nach weiteren Befunden aus klinischen Studien davor gewarnt, dass eine Behandlung mit Bendamustin zur Verlängerung einer Lymphopenie (< 600 Zellen/μl) oder zu niedrigen CD4-positiven T-Zellzahlen (T-Helferzellen) (< 200 Zellen/μl) führen kann, die mindestens 7–9 Monate nach Beendigung der Behandlung andauern und die vor allem auftreten, wenn Bendamustin mit Rituximab kombiniert wird. Patienten mit Lymphopenie und niedrigen CD4-positiven T-Zellzahlen nach der Behandlung mit Bendamustin sind anfälliger für (opportunistische) Infektionen. Bendamustin in Kombination mit Rituximab war beim Einsatz als Primärtherapie des indolenten Non-Hodgkin-Lymphoms oder Mantelzelllymphoms in der BRIGHT-Studie verglichen zu den Standard-Rituximab-Chemotherapie-Kombinationen Rituximab plus Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednison (CHOP) oder Rituximab plus Cyclophosphamid, Vincristin und Prednison (CVP) mit einer erhöhten Mortalität und einem ungünstigen Sicherheitsprofil assoziiert. In ähnlicher Weise war in einer klinischen Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit bei bisher unbehandelten follikulären Lymphomen (GALLIUM-Studie) die Kombination von Bendamustin mit Obinutuzumab oder Rituximab mit einer hohen Rate an Todesfällen verbunden. Die Fachgesellschaft deutscher Hämatologen DGHO nahm dazu wie folgt Stellung: \"Die meisten dieser Todesfälle waren durch Infektionen bedingt. Dieser Umstand mag auf der unter Bendamustin zu beobachtenden raschen und lang anhaltenden Reduktion von CD3/CD4 Zellen beruhen, die unter CHOP oder COP nicht gesehen wurde.\" Für ausnahmslos alle Alkylanzien typisch ist die Myelosuppression. In absteigender Häufigkeit sieht man Neutropenie > Thrombozytopenie > Anämie. Die von den Patienten als belastend angesehene Alopezie ist allerhöchstens minimal oder sie tritt gar nicht auf. Kein Patient erleidet einen kompletten Haarausfall. Eine Nageltoxizität ist nicht beschrieben. Bendamustin ist als moderat emetogen klassifiziert. Zu akutem Erbrechen unter oder binnen 24 Stunden nach der Infusion kommt es selten (sofern kein weiterer, emetogener Kombinationspartner appliziert wird). Allerdings darf die verzögert eintretende Übelkeit nicht unterschätzt werden. Bendamustin wird häufig an zwei aufeinanderfolgenden Tagen ambulant appliziert. Schätzungsweise ein Drittel aller Patienten erleiden trotz Prophylaxe mit einem Setron verzögerte Übelkeit für bis zu einer Woche nach Ende der Bendamustintherapie. Die Patienten sollten daher grundsätzlich mit einem 5-HT-Antagonisten an jedem Tag einer Bendamustininfusion abgedeckt werden. Kommt es dennoch zu verzögerter Übelkeit, so wird üblicherweise eine Prophylaxe mit dem lang wirksamen Palonosetron an Tag 1 der Bendamustintherapie oder die Hinzunahme eines NK1-Antagosisten (derzeit nur Aprepitant) empfohlen.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Das hauptsächliche Anwendungsgebiet von Bendamustin ist die chronische lymphatische Leukämie. Hier ist Bendamustin das Mittel der Wahl, wenn eine Therapie mit Fludarabin nicht den gewünschten Erfolg bringt oder nicht möglich ist. Des Weiteren stellt Bendamustin als Monotherapie eine Option in der Behandlung von indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen dar, wenn dieser Lymphdrüsenkrebs trotz Behandlung mit Rituximab weiter wächst. Bei bestimmten Patientengruppen wird Bendamustin mitunter in fortgeschrittenen Stadien von multiplem Myelom (maligne Plasmazellumwandlung im Knochenmark) angewendet. Zugelassen ist Bendamustin in Deutschland laut Fachinformation für folgende Indikationen: 1. Primärtherapie bei chronischer lymphatischer Leukämie (Binet-Stadium B oder C) bei Patienten, bei denen eine Fludarabin-Kombinations-Chemotherapie ungeeignet ist. 2. Monotherapie bei indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen bei Patienten mit Progression während oder innerhalb von 6 Monaten nach Behandlung mit Rituximab oder mit einer Rituximab-haltigen Therapie (Sekundärtherapie). 3. Primärtherapie bei multiplem Myelom (Stadium II nach Durie-Salmon mit Progression oder Stadium III) in Kombination mit Prednison, bei Patienten, die älter als 65 Jahre und nicht für eine autologe Stammzellen-Transplantation geeignet sind und die bereits bei Diagnosestellung eine klinische Neuropathie aufweisen, wodurch eine Behandlung mit Thalidomid oder Bortezomib ausgeschlossen ist. Unwirksam ist Bendamustin bei Melanomen, Keimzelltumoren, Weichteilsarkomen, Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich und hepatozellulären und Gallengangskarzinomen.", "section_level": 1}, {"title": "Fertigarzneimittel.", "content": "\"Levact, Generika\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Bendamustin ist ein antitumorales Chemotherapeutikum aus der Gruppe der Alkylanzien. Innerhalb der Alkylanzien gehört es, wie beispielsweise Chlorambucil und Melphalan, zur Gruppe der \"N\"-Lost- oder auch Stickstoff-Lost-Derivate. ", "tgt_summary": null, "id": 580979} {"src_title": "Siamesisch-Birmanischer Krieg 1548–1549", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Den ersten Aufzeichnungen über die nach dem Heiligen Georg benannte Kirche, den Annalen der Bermondsey Abbey zufolge wurde die Kirche von Thomas de Ardern und dessen Sohn Thomas im Jahr 1122 gestiftet. Das Datum entspricht der Belagerung von Akkon, bei der englische Kreuzritter den Heiligen Georg als Patron annahmen, die Widmung der Kirche geht wohl auf die Beteiligung der Arderns am Kreuzzug zurück. Die Stiftung schließt Abgaben des Zehnts von ihren Gütern in Horndon in Essex ein sowie „land of London Bridge returning five solidos“ ein. Den Aufzeichnungen zufolge handelt es sich bei dieser Kirche zudem um die erste und älteste dem Heiligen Georg gewidmete Kirche auf dem Gebiet des heutigen London, die der Annahme des Heiligen durch Edward III. als Patron des Hosenbandordens über 200 Jahre später deutlich zuvorgeht. Außerdem handelt es sich um den ältesten Bezug auf Gebiete der London Bridge. Bei seiner Rückkehr aus der Schlacht von Azincourt im Jahr 1415 hießen die Aldermen Londons Henry V. auf den Stufen der Kirche willkommen. Als Teil der Feierlichkeiten wurde das „Lied von Azincourt“ (Agincourt Carol) in Auftrag gegeben. Erst in dieser Schlacht wurde erstmals das rote Georgskreuz als Standarte verwendet. Im gleichen Jahr wurde der Heilige Georg als Patron Englands benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Westturm dominiert den Blick der Borough High Street entlang sowohl vom Norden als auch vom Süden, da die Straße an dieser Stelle in einer Kurve verläuft und auf die Great Dover Street trifft. Ursprünglich führte eine deutlich engere Church Street von der Kirche südlich in die Kent Street (die heute den Namen Tabard Street trägt), die den alten Weg nach Dover darstellte. Aufgrund des großen Verkehrsaufkommens wurde parallel die Great Dover Street parallel zur Kent Street zugleich mit den Ausbauten der neuen Westminster Bridge und der London Bridge im Jahr 1750. Die Tabard Street wurde in der Folge über den Kirchhof zur Nordseite der Kirche fortgeführt, so dass die Kirche in eine Insellage kam.", "section_level": 2}, {"title": "Wiederaufbauten.", "content": "Es wird angenommen, dass die heutige Kirche die dritte Kirche an diesem Standort ist. Ursprünglich fand sich hier eine normannische Kirche unbekannter Erscheinungsform. Sie wurde am Ende des 14. Jahrhunderts durch eine Kirche mit einem Glockenturm ersetzt, welche erstmals im Plan des Anton van den Wyngaerde der Stadt London erscheint, der eine Zeichnung der Kirche beinhaltet, die sich allerdings nicht ganz an der richtigen Position befindet. Die Kirche findet sich auch auf dem Stich William Hogarths vom \"Southwark Fair\" von 1733, ein Jahr bevor sie zerstört wurde. Die Kirche wurde zwischen 1734 und 1736 im klassischen Stil nach dem Design John Prices neu errichtet, teilweise finanziert mit 6.000 Pfund aus der Commission for Building Fifty New Churches. Der Wiederaufbau wurde durch die City Livery Companies und die Bridge House Estates unterstützt, ihre Wappen schmücken die Decke des Kirchenschiffes sowie die Kirchenfenster. Die Struktur der Kirche aus rotem Ziegel und Portlandgestein weist bis heute deutliche Setzungsschäden auf, im Jahr 2000 wurde das Hauptschiff der Kirche für unsicher erklärt, weshalb nur noch die übrigen Kirchenteile genutzt werden konnten. Im September 2005 erhielt die Kirche St. George the Martyr Mittel aus dem Heritage Lottery Fund für Reparaturen und Renovierungen, die die vollständige Stabilisierung des Gebäudes sowie die Absenkung des Bodenniveaus in der Krypta beinhalteten, die zusätzlichen Raum schufen. Eine große Anzahl Särge aus georgianischer Zeit wurde aus der Krypta für die Arbeiten entfernt. Archäologische Untersuchungen des Grundes unter der Kirche führten weitere mittelalterliche und römische Strukturen zutage. Die Zerstörung einiger archäologischer Funde vor der vollständigen Ausgrabung führte zu größeren Kontroversen. Zwischen September 2005 und März 2007 wurde die Kirche für Renovierungsarbeiten vollständig geschlossen. In dieser Zeit wurden die Gottesdienste in der nahegelegenen Kapelle des Guy’s Hospital fortgeführt. Die neue „Krypta“, tatsächlich eine Halle, die durch die Stabilisierungsarbeiten geschaffen wurde, ergab einen neuen wichtigen Konferenzraum für das zentrale London. Die Gottesdienste in St. Georges begannen wieder am Palmsonntag am 1. April 2007. Der heute zuständige Gemeindepriester ist Rev Ray Andrews.", "section_level": 2}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel wurde 1958 erbaut. 1964 führte die Orgelbaufirma Hill, Norman & Beard eine umfassende Neuintonation durch. 2010 wurde das Instrument durch die Orgelbaufirma B.C. Shepherd & Sons (Edgware) in technischer Hinsicht überarbeitet. Die Orgel hat 26 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind elektropneumatisch.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Charles Dickens' Vater war im Schuldgefängnis Marshalsea inhaftiert, dessen verbliebene Mauer sich an der Nordseite des Kirchhofes findet. Dickens selbst lebte in unmittelbarer Nachbarschaft in der Lant Street in einem Haus, das zur Vestry Clerk von St. Georg gehörte. Es handelte sich dabei um die dunkelste Periode seines Lebens, in der er als Teenager, während der Haft seines Vaters, in der 'blacking factory' arbeiten musste. Später ließ er verschiedene Szenen des Romans Little Dorrit in und um die St. Georgskirche spielen. Eine kurze Darstellung von Little Dorrit findet sich im Ostfenster der Kirche. Heute ist die Kirche eine anerkannte Kirche der City of London Company of Parish Clerks und eine Gildekirche des Guildable Manor. Seit 2008 findet die jährliche Quit Rents-Zeremonie vor den Queen’s Remembrancer hier statt. Die St. Georgskirche ist eine der wenigen Kirchen in London, in denen zwei Reliefe des Wappens des Vereinigten Königreichs zu sehen sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die anglikanische Kirche St George the Martyr liegt im historischen Bezirk Borough im Süden Londons, im heutigen London Borough of Southwark an der Borough High Street an der Kreuzung mit der Long Lane, der Marshalsea Road und der Tabard Street.", "tgt_summary": null, "id": 921271} {"src_title": "Anthony Danze", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die insgesamt 103 Fahrzeuge, welche vom rumänischen Produzenten Electroputere stammen und auf Plänen des schwedischen Herstellers ASEA basieren wurden für den Einsatz vor schweren Zügen und vor allem für den Einsatz auf Bahnstrecken mit starken Steigungen gedacht, welche sich im Balkan z. B. in der Bahnstrecke Belgrad–Bar, einem Jugoslawischen Neubauprojekt finden lassen können. Die Lokomotiven wurden in zwei Bauserien geliefert. Die erste als JŽ 461-0 bezeichnete Bauserie, welche 45 von 1971 bis 1973 dem Verkehr übergebenen Fahrzeugen umfasst und den 58 als JŽ 461-1 bezeichneten und von 1978 bis 1980 gebauten Fahrzeuge der zweiten Bauserie. Dabei war die erste Bestellung von 45 Lokomotiven speziell für die Erfordernisse der Belgrad-Bar Relation geschehen, die von der ŽTP-Beograd als Träger aller Investitionen in den Neubau bestellt wurden. Es war damit das erste Mal, das die Jugoslawischen Eisenbahnen für eine Neubaustrecke einen eigenen Lokomotivtyp in Auftrag gegeben haben. Nach dem Zerfall Jugoslawiens zerfiel auch die Jugoslovenske Železnice in mehrere Nachfolgegesellschaften, von denen drei, nämlich die montenegrinische ŽCG, die serbische ŽS und die in Mazedonien tätige MŽ Lokomotiven der Baureihe 461 einsetzen. Sie kommen vor Personen- und Güterzügen zum Einsatz. Einige Lokomotiven wurden auch ins Ausland verkauft. Längst nicht alle gebauten 461 sind heute noch im Betrieb zu finden. Zurückzuführen auf Nachfrageeinbrüche nach der Zerteilung sind etliche Lokomotiven abgestellt und meist als Ersatzteilspender verwendet sowie verschrottet worden. Darüber hinaus sind etliche Fahrzeuge bei Bränden und Unfällen zerstört worden. Weiterhin bilden sie aber ein wichtiges Rückgrat des Schienenverkehres in den betroffenen Ländern und stellen die nahezu einzige Lokomotivgattung auf der Bahnstrecke Belgrad–Bar dar, welche auch ihr Haupteinsatzgebiet ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die JŽ-Baureihe 461 ist eine schwere elektrische Lokomotive für Personen- und Güterzüge der ehemaligen Jugoslovenske Železnice (JŽ), deren Konstruktion auf der der CFR-Baureihe 060 EA beruht.", "tgt_summary": null, "id": 75676} {"src_title": "Dmitri Jurjewitsch Pirog", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Conlon wuchs in einer katholischen Familie in Belfast auf. Er war zwar in Kleinkriminalität verwickelt und 1972 Mitglied der Jugendorganisation Fianna Éireann gewesen, dort aber wegen seines Alkohol- und Drogenkonsums ausgeschlossen worden, und kein Mitglied der IRA. Während er 1974 mit seinem Freund Paul Hill in England zur Arbeitssuche war, verübte die IRA Bombenanschläge auf zwei Pubs in Guildford, bei denen fünf Menschen ums Leben kamen. Conlon wurde am 30. November 1974 in Belfast verhaftet und wie auch Hill nach einigen Tagen von der britischen Polizei in Guildford zu einem Geständnis gezwungen. Auf der Grundlage der Geständnisse erfolgte am 22. Oktober 1975 die Verurteilung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Das Urteil bestimmte, dass Conlon mindestens 30 Jahre zu verbüßen habe. Conlons Vater Giuseppe wurde noch im selben Jahr verhaftet und gemeinsam mit Conlons Tante Annie Maguire und Angehörigen ihrer Familie aufgrund fragwürdiger Beweismittel angeklagt, Bomben der IRA hergestellt zu haben \"(Maguire Seven)\". Giuseppe Conlon wurde zu 12 Jahren Haft verurteilt und starb 1980 im Gefängnis. Sein Urteil wurde 1991 aufgehoben. Der Fall der \"Guildford Four\" wurde 1989 neu untersucht. Dabei stellte sich unter anderem heraus, dass die Polizei zwar im Januar 1975 Gerry Conlons Alibi hatte verifizieren können, aber diese Informationen unter Verschluss hielt, sodass sie nicht im Verfahren verwendet werden konnten. Das Urteil wurde am 19. Oktober 1989 aufgehoben und Conlon aus der Haft entlassen. Nach seiner Entlassung musste sich Conlon wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung mit Albträumen und Nervenzusammenbrüchen in psychiatrische Behandlung begeben und hatte mit Alkohol- und Drogensucht zu kämpfen. Er veröffentlichte seine Autobiographie \"Proved Innocent\", die 1993 mit Daniel Day-Lewis als Gerry Conlon unter dem Titel \"Im Namen des Vaters\" (engl. \"In the Name of the Father\") verfilmt wurde. Conlon starb am 21. Juni 2014 im Alter von 60 Jahren in Belfast an den Folgen einer langjährigen Krebserkrankung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerard „Gerry“ Conlon (* 1. März 1954 in Belfast, Nordirland; † 21. Juni 2014 ebenda) war ein britischer Autor und Opfer eines Justizirrtums. Er wurde nach einem 1974 von der IRA verübten Bombenanschlag gemeinsam mit zwei anderen Männern und einer Frau unschuldig zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die vier wurden als \"Guildford Four\" bekannt. Das Urteil wurde 1989 wegen erwiesener Unschuld aufgehoben und Conlon umgehend aus der Haft entlassen. Sein Schicksal und das seines Vaters Giuseppe bilden die Grundlage des Films \"Im Namen des Vaters\" (1993).", "tgt_summary": null, "id": 99734} {"src_title": "Frank Debenham", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Michel Vidal besuchte zunächst Schulen in seiner französischen Heimat. Später wanderte er in die damals selbständige Republik Texas aus. Danach zog er nach Louisiana weiter. Dort befasste er sich mit literarischen und wissenschaftlichen Angelegenheiten. In den folgenden Jahren wurde Vidal journalistisch tätig. Er arbeitete für verschiedene amerikanische, französische und kanadische Zeitungen. Im Jahr 1867 zog er nach Opelousas in Louisiana. Auch dort setzte er seine journalistische Tätigkeit fort. Nach dem Bürgerkrieg wurde er von General Philip Sheridan zum Registrar der Stadt New Orleans ernannt. Politisch schloss sich Vidal damals der Republikanischen Partei an. In den Jahren 1867 und 1868 war er Delegierter auf Versammlungen zur Überarbeitung der Staatsverfassung von Louisiana. Nach der Wiederaufnahme des Staates Louisiana in die Union wurde er als Kandidat seiner Partei in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 18. Juli 1868 sein neues Mandat antrat. Bis zum 3. März 1869 beendete er die laufende Legislaturperiode im Kongress. Am 4. März 1869 trat er eine weitere Amtszeit an. Wegen einer laufenden Wahlanfechtung behielt er sein Mandat nur bis zum Mai 1870, ehe es an Joseph P. Newsham fiel. Das offizielle Ende dieser Legislaturperiode war der 3. März 1871. Im Jahr 1868 war Vidal auch einer der amerikanischen Unterhändler mit dem Staat Peru. Dabei ging es um wechselseitige Ansprüche von Bürgern beider Staaten. Im Jahr 1870 wurde Vidal von Präsident Ulysses S. Grant zum amerikanischen Konsul in Tripolis ernannt. Dieses Amt bekleidete er bis zum 12. Oktober 1876. Danach verliert sich seine Spur; sowohl sein Sterbedatum als auch sein Sterbeort sind unbekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michel Vidal (* 1. Oktober 1824 in Carcassonne, Frankreich; † unbekannt) war ein US-amerikanischer Politiker französischer Herkunft. Zwischen 1868 und 1870 vertrat er den Bundesstaat Louisiana im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 905201} {"src_title": "Eric Simonson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lasecki studierte an der Mechanischen Fakultät der Technischen Universität Krakau, dem Institut für Germanistik der Universität Paderborn und dem Institut für angewandte Thermodynamik der RWTH Aachen. Er war Stipendiat der Klöckner-Stiftung. Von 1990 bis 1995 arbeitete er in dem amerikanischen Consultingunternehmen „The Boston Consulting Group“ (BCG) in Düsseldorf und Zürich. 1995 gründete Jarosław Lasecki in Polen die Discountmarktkette „Plus“ wo er unter anderem Vorstandsvorsitzender war. Von 2003 an war er Geschäftsführer der Teng GmbH, die auf dem Markt für Geschäftsimmobilien tätig ist. Jarosław Lasecki ist verheiratet und hat fünf Kinder. Bei den Parlamentswahlen 2005 wurde er als unabhängiger Kandidat im Wahlkreis Częstochowa zum Senator des Senats gewählt. Sein Abgeordnetenmandat erlosch am 19. Dezember 2005 infolge der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs über die Ungültigkeit der Senatswahlen in diesem Wahlkreis aufgrund fehlerhafter Wahlscheine. Am 22. Januar 2006 wurde er bei der Wiederholung des Urnengangs erneut gewählt. Er saß im Ausschuss für Volkswirtschaft und im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Jarosław Lasecki finanzierte aus eigenen Mitteln die Denkmalpflege in der Region u. a. für die Renovierung der Pfarrkirche in Żuraw und die Rekonstruktion der Burg Bobolice und andere nationale Monumente. Er ist Ehrenkommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Żuraw, Mitglied des Polnischen Jagdverbands, des Vereins der Manager in Polen, der Industrie- und Handelskammer und der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammeungen „Inwestor Roku“ (1999) und „Mecenas Kultury“ (2001). Im Jahr 2004 wurde ihm das Goldene [[Verdienstkreuz der Republik Polen]] vr. Weiterhin ist er zweifacher Finalist des Wettbewerbs „Manager des Jahres“ (2000 und 2003), Preisträger der Auszeichnerliehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jarosław Wacław Lasecki (* 1. Juni 1961 in Myszków) ist ein polnischer Politiker und Unternehmer. Seit 2005 ist er Mitglied des polnischen Senats.", "tgt_summary": null, "id": 1208718} {"src_title": "Zwei Minuten Warnung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Leben.", "content": "Johann entstammte dem Teschener Zweig der Schlesischen Piasten. Seine Eltern waren Herzog Wladislaus und Euphrosyne († 1327), eine Tochter des Herzogs Bolesław II. von Masowien. Seiner Ehe mit einer Frau, deren Namen und Herkunft nicht bekannt sind, entstammte ein Sohn: Nach dem Tod seiner ersten Frau, deren Sterbejahr unbekannt ist, vermählte sich Johann nach 1358 in zweiter Ehe mit Salome von Reuß († 1400); diese Ehe blieb kinderlos. Da Johann beim Tod des Vaters 1314/15 noch nicht volljährig war, stand er zunächst unter der Vormundschaft seiner Mutter, die auch die Regentschaft über das Herzogtum Auschwitz ausübte. Obwohl er der einzige Sohn war und ihm die Herzogsnachfolge zustand, wandte er sich zunächst dem geistlichen Stand zu. 1321 erhielt er eine Scholastikerstelle in Krakau, weshalb er manchmal mit dem Beinamen „der Scholastiker“ bezeichnet wird. Vor 1327 übernahm er die Regierung seines Herzogtums. Am 24. Februar 1327 huldigte er in Beuthen zusammen mit dem Herzog Lestko von Ratibor dem böhmischen König Johann von Luxemburg, dem er zugleich das Herzogtum Auschwitz als ein Lehen übergab. Dadurch wurde er Vasall der Krone Böhmen. Nach dem Tod des kinderlosen Herzogs Boleslaus von Beuthen und Cosel 1355 meldeten Johann I. von Teschen-Auschwitz sowie die drei anderen Vertreter der Oppelner Hauptlinie (Kasimir I. von Teschen, Bolko II. von Oppeln und Bolko I. von Falkenberg) Erbansprüche auf das Coseler-Beuthener Erbe an, das als erledigtes Lehen von böhmischen König Karl IV. eingezogen worden war. Auch Konrad I. († 1366) von Oels, der seit 1328/29 mit Euphemia († 1376/78), einer Tochter des Herzogs Wladislaus von Beuthen und Cosel verheiratet war, meldete Ansprüche an. Am 10. Oktober 1355 sprach ein Prager Schiedsgericht unter dem Vorsitz des Landesherrn Karl IV., an dem auch Johann I. von Auschwitz teilnahm, das Herzogtum Cosel dem Oelser Herzog Konrad I. zu. Der Erbstreit um das Herzogtum Beuthen wurde erst 1369 beigelegt. Johann I. von Teschen-Auschwitz, Bolko II. von Oppeln und Bolko I. von Falkenberg konnten ihre Ansprüche jedoch nicht durchsetzen und gingen leer aus. Johann starb zwischen 1370 und 1372. Sein Leichnam wurde in der Kirche des Dominikanerklosters von Auschwitz beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann I. von Auschwitz (auch \"Hanuš I. von Teschen-Auschwitz\"; polnisch \"Jan I Scholastyk\"; * 1308/1310; † 1370/1372) war von 1321/24 bis zu seinem Tod Herzog von Auschwitz.", "tgt_summary": null, "id": 1517073} {"src_title": "Marchy Lee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Mantooth lernte zunächst Gitarre, bevor er während seiner Highschoolzeit zum Piano wechselte. Dann studierte er Musik an der North Texas State University, wo er 1969 den Bachelor erwarb. Dort war er Mitglied des Jazzprogramms von Ashley Alexander, der später mit Mantooth drei Alben mit dessen Arrangements einspielte. Während seines Militärdienstes 1969–73 war Mantooth Arrangeur der \"Air Force Academy Falconaires\" und lebte danach einige Jahre in Österreich, wo er seine Klavierstudien an der Musikhochschule in Wien bis 1977 fortsetzte. In dieser Zeit arbeitete er mit Richard Oesterreicher und Wayne Darling, der bei seinem Debütalbum \"Our First\" (1977) mitwirkte. Er begleitete im Wiener Jazzland Spitzenmusiker der heimischen Szene wie Teddy Ehrenreich, Fatty George, Bill Grah, Elly Wright, Hans Salomon, Paul Fields und internationale Gaststars wie Leo Wright, Cleanhead Vinson, Peanuts Hucko, Bud Freeman, Buddy Tate, Art Farmer, Billy Butterfield, Sweets Edison, Eddie Lockjaw Davis, Carrie Smith und Mickey Baker, mit dem er 1975 auch eine LP (Up On the Hill auf \"Roots\") einspielte. Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten schrieb er Auftragskompositionen für Doc Severinsen, die \"Kansas City Symphony\" und das \"Madison Symphony Orchestra\". Daneben veröffentlichte er das fünfteilige Lehrbuch \"The Best Chord Changes for the World's Greatest Standards\", das bei \"Hal Leonard Corporation\" erschien. Außerdem komponierte er seit Ende der 1970er Jahre eine Reihe von Werken für Big Bands und Jazzensembles. 1987 nahm er einige seiner Kompositionen mit Bigband auf. Für fünf seiner Alben, \"Suite Tooth, Persevere, Dangerous Precedent, Sophisticated Lady\" und \"A Miracle\" erhielt er insgesamt elf Grammy-Nominierungen. Bei \"A Miracle\" wirkten außerdem Pete Christlieb, Kevin Mahogany, Diane Schuur, Pat LaBarbera und Bobby Shew mit. Mantooth unterrichtete an der DePaul University und war Gastdirigent des \"Texas All-State High School Jazz Ensemble\" in San Antonio (Texas). Er lebte zuletzt in Garden City (Kansas), wo er 2004 starb.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "1999 erhielt Mantooth den \"Florence Crittenton Foundation's Citizen of the Year Award\"; im selben Jahr wurde er auf dem \"Wichita Jazz Festival\" mit dem \"Homer Osborne Award\" für seine Leistung in der Jazz-Pädagogik ausgezeichnet. 2004 wurde er posthum in die \"Oklahoma Jazz Hall of Fame\" aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frank Mantooth (* 11. April 1947 in Tulsa, Oklahoma; † 30. Januar 2004 in Garden City, Kansas) war ein US-amerikanischer Jazz-Arrangeur, Pianist, Komponist und Hochschullehrer.", "tgt_summary": null, "id": 1782981} {"src_title": "Max-Reger-Institut", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Weinbauregionen.", "content": "Der Weinbau verteilt sich sowohl auf Flandern als auch auf die Wallonie. Da die Wallonie französischsprachig ist, lehnt sich die belgische Weingesetzgebung eng an die des Nachbarlands Frankreich an. Belgien verfügt zurzeit über 7 Herkunftsbezeichnungen im Rang einer \"Appellation d’Origine Contrôlée\" (kurz AOC). 4 AOC's befinden sich in Flandern, 3 in der Wallonie. \"Hageland\", in der Provinz Flämisch-Brabant zwischen den Städten Aarschot, Tienen und Löwen gelegen, war die erste belgische, dem Weinbau gewidmete Herkunftsbezeichnung. Der Begriff \"Hagelandse wijn\" wurde durch ein Gesetz vom 9. Juli 1997 geschützt. Im Jahr 2000 folgte mit der AOC \"Haspengouw\" die zweite belgische Herkunftsbezeichnung. Zwischen Hasselt, Sint-Truiden, Herk-de-Stad, Herstappe und der niederländischen Grenze gelegen, beherbergt dieses Gebiet den zurzeit größten belgischen Weinbetrieb, das \"Wijnkasteel Genoels-Elderen\". Im Jahr 2004 wurden die ersten Weinbaugebiete der Wallonie festgelegt. Mit der Herkunftsbezeichnung \"Côtes de Sambre et Meuse\" wurde ein geographisch weitläufiges Areal nahe der Flussläufe von Maas, Oise und Sambre festgelegt. Zeitgleich wurde der Landwein Vin de pays des jardins de Wallonie definiert. Dieser Wein kann auf dem gesamten Gebiet der Region Wallonie erzeugt werden. Im Jahr 2005 folgte in Flandern mit \"Heuveland\" eine weitere AOC. Heuvelland beschränkt sich auf die nahe der französischen Grenze gelegenen Orte De Klijte, Dranouter, Kemmel, Loker, Nieuwkerken, Reningelst, Westouter, Wijschate und Wulvergem. Ergänzt wurden die flämischen Herkunftsbezeichnungen durch den Schaumwein \"Vlaamse mousserende kwaliteitswijn\", der praktisch überall in Flandern erzeugt werden darf. Wegen der sehr allgemeinen Definition des Anbaugebiets dürfen auf dem Etikett noch die folgenden geographischen Präzisionen aufgeführte werden: Zeitgleich wurde der Landwein \"Vlaamse Landwijn\" (Vin de Pays Flamand) definiert. Dieser Wein kann auf dem gesamten Gebiet der Region Flandern erzeugt werden. Für den Landwein gelten die gleichen Namenszusätze zur Präzisierung der Herkunft wie für den Schaumwein. Im Jahr 2008 wurden auf wallonischem Gebiet die Schaumweine \"Crémant de Wallonie\" sowie \"Vin mousseux de qualité de Wallonie\" definiert. Während beim Crémant strengere Kriterien bei der Auswahl der Rebsorten sowie in Bezug auf die maximale Schüttung gelten, darf der Schaumwein unter der Bezeichnung \"Vin mousseux de qualité de Wallonie\" durch einen der folgenden Namenszusätze geographisch enger bezeichnet werden:", "section_level": 1}, {"title": "Rebsorten.", "content": "Für Weine der flämischen Herkunftsbezeichnung \"Hageland\" sind folgende Rebsorten zugelassen: Für Weine der flämischen Herkunftsbezeichnung \"Haspengouw\" gilt: Für Weine der wallonischen Herkunftsbezeichnung \"Côtes de Sambre et Meuse\" dürfen folgende Sorten genutzt werden : Der Begriff der Seibel-Reben ist wohl irrtümlich sehr allgemein gehalten. Aus dieser riesigen Sortenfamilie ist in Belgien bislang lediglich eine Anpflanzung der Sorte Verdelet bekannt. Für die Erzeugung von flämischem Qualitätsschaumwein sieht die Gesetzgebung folgende Sorten vor: Zur Erzeugung von wallonischem Qualitätsschaumwein stehen den Winzern folgende Sorten zur Verfügung: Die Auswahl beim Crémant ist hingegen eingeschränkt:", "section_level": 1}, {"title": "Die Geschichte des Weinbaus in Belgien.", "content": "Im Jahr 1895 veröffentlichte Joseph Halkin die bisher einzige komplette historische Erhebung des belgischen Weinbaus. Demnach wurden die ersten Rebflächen bereits im 9. Jahrhundert angelegt. Die durch Karl des Großen vorangetriebene Christianisierung ging mit der Gründung zahlreicher Klöster einher. Darüber hinaus räumt die Landgüterverordnung Capitulare de villis vel curtis imperii dem Weinbau eine nicht unwichtige Rolle ein. Die Kirchenmänner waren auf die Verfügbarkeit von Messwein angewiesen. Ab dem Jahr 815 existierte im heutigen Gent ein zum Kloster Sank-Peter, gehörender Weinberg. Einhard war dort Laienabt. Nur wenig später teilte der Lütticher Bischof Walkald dem Kloster Saint-Hubert Rebflächen bei Huy und Vivegnis, einem Ortsteil von Oupeye. Vom 9. bis in das 14. Jahrhundert herrschte ein vergleichsweise mildes Klima. Diese Periode wird auch Mittelalterliche Warmzeit oder \"Mittelalterliches Klimaoptimum\" genannt. Regional und zeitlich versetzt lag die Jahresdurchschnittstemperatur in dieser Zeit um wenige Zehntel- und bis zu 1,0 Grad Celsius höher als gewöhnlich. Durch das warme Klima begünstigt, wuchs die Bevölkerung generell stark an. In ganz Europa blühte der Weinbau. Bedeutende Rebflächen entstanden in der Nähe der Städte, um den lokalen Markt beliefern zu können. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass der Wein wegen seines Alkoholgehaltes oft keimärmer und sauberer als Wasser war, stieg seine Beliebtheit noch weiter. Im Jahr 1018 beginnt der Anbau von Wein in Wépion bei Namur, 1033 in Profondeville, 1079 in Berlingen bei Wellen, um 1100 bei Löwen, 1151 in Floreffe, 1203 in Anseremme bei Dinant, 1260 in Leffe bei Dinant, 1269 in Brügge, 1286 in Tournai oder auch 1327 in Mons. Im frühen Mittelalter wurde praktisch in allen klimatisch begünstigten Gebieten des heutigen Belgiens Wein angebaut. Als besonders begünstigt stellte sich das Tal der Maas heraus. Die Flächen links der Maas gehörten zur Grafschaft Namur, die orographisch rechts gelegenen dem Fürstbistum Lüttich. Trotz der klimatisch günstigen Bedingungen war die Qualität aber nicht immer zufriedenstellend. Aus Unterlagen des Zisterzienserklosters Villers-la-Ville geht hervor, das der Orden versuchte, Wein vom Rhein und der Mosel zu importieren. Die Reise dauerte jedoch fast einen Monat und während des Transports benötigten die Gebinde einen ständigen Unterhalt. Die Option des Ankaufs von Wein erwies sich im 12. Jahrhundert auf dem Landweg als nicht praktikabel. Im Hoch- und Spätmittelalter wurden die Vorläufer der späteren Provinzen (z. B. Westflandern, Ostflandern, Brabant) unter den burgundischen Herzögen gebildet. Vor allem Philipp der Gute vereinigte weitere Gebiete des heutigen Belgiens (Burgundische Niederlande) durch Erbe oder Kauf. Unter Karl dem Kühnen (Charles le Téméraire) erreichte das Herzogtum Burgund den Zenit seiner Macht. Die internationale Vernetzung und der Reichtum Flanderns waren die Basis für den Aufstieg Burgunds. Im frühen 15. Jahrhundert kannte der Weinbau auf belgischem Boden eine Blütezeit. Allein in Löwen zählte man im Jahr 1411 23 öffentlich betriebene Weinpressen. Etliche Bauern stellten unter dem Eindruck fallender Getreidepreise ihre Produktion zum Teil auf den Weinbau um. Diese Entwicklung währte jedoch nicht lang. Mit dem wachsenden Einfluss Burgunds wurden die Weine aus der Weinbauregion Burgund vermehrt bis in das Gebiet des heutigen Belgiens importiert. Die feineren Weine dieser Region bedeuteten das Aus vieler lokaler Weinberge. Missernten in den Jahren 1511 bis 1524 sorgten auch dafür, das bessere Lagen aufgegeben wurden. Beschleunigt wurde dieser Niedergang durch wirtschaftliche Schwierigkeiten sowie Verwüstungen von Soldaten im Rahmen des ab 1568 herrschenden Achtzigjährigen Kriegs. Außerdem setzte sich das Bier als wichtiges alkoholisches Getränk durch. Zum Brauen des Bieres wurden lange Zeit alle vorhandenen Getreidearten verwendet und bis ins 16. Jahrhundert mit Grut (das sogenannte Grutbier) gewürzt. Bier, das aus regional unterschiedlichen Kräutermischungen hergestellt wurde, war trüb, süßlich, kohlensäurearm und nicht lange haltbar. Im 16. Jahrhundert setzte sich jedoch das Hopfenbier durch. Das Biergeld wurde zu einer der wichtigen Steuerquelle. In der Folge ist nur wenig zum Weinbau in Belgien bekannt. Erst 16 Jahre nach der Belgischen Revolution erfolgte im Jahr 1846 eine landwirtschaftliche Erhebung des Landes, bei der 166 ha Rebland ermittelt wurden. 144 ha lagen dabei allein in der Provinz Lüttich in unmittelbarer Nähe zur Maas. Im Jahr 1862 begründete Felix Sohie in Huldenberg die Tradition des Anbaus von Tafeltrauben unter Glas. Bei Baron Theodoor de Baudequin de Peuty auf dessen Kasteel te Huldenberg baute Sohie die ersten Trauben an. Allein im nahe gelegenen Hoeilaart zählte man im Jahr 1910 5.176 und im Jahr 1960 nahezu 35.000 Gewächshäuser. Angebaut wurden hauptsächlich die Sorten Alphonse-Lavallée und Léopold III, die eine Mutation der erstgenannten Sorte ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Weinbau in Belgien hat trotz seiner geringen wirtschaftlichen Bedeutung eine lange Tradition. Die Belgier zählen seit jeher zu den besten Abnehmern französischer Weine aus Bordeaux, Burgund und der Champagne. Trotz der nördlichen Lage werden in bescheidener Menge auch belgische Weine hergestellt. Die erzeugte Menge stieg zwischen 2004 und 2006 von 1400 hl auf über 4000 hl und entwickelte sich somit deutlich schneller als noch zu Anfang des 21. Jahrhunderts angenommen.", "tgt_summary": null, "id": 1637743} {"src_title": "Estádio de Pituaçu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sie besuchte ein Frauengymnasium in Sankt Petersburg (während dieser Zeit in Petrograd umbenannt), wo sie 1916 ihr Abitur machte und danach an der Staatlichen Universität Mathematik studierte. Nach dem Tod ihres Vaters musste sie eine Stelle am Petrograder Geophysikalischen Institut annehmen, während sie gleichzeitig weiter studierte und 1921 ihren Abschluss machte. Am Geophysikalischen Institut arbeitete sie bei dem später berühmten Physiker Alexander Friedmann, wobei sie sich für dessen damaligen Interessenschwerpunkt Hydrodynamik zu interessieren begann. Auch ihr Mann Nikolai Jewgrafowitsch Kotschin (1901–1944), den sie 1925 heiratete und mit dem sie zwei Kinder hatte, war Spezialist für Hydrodynamik an der Universität in Leningrad (wie Petrograd ab 1924 hieß). Die nächsten Jahre widmete sie der Kindererziehung, forschte aber weiter und lehrte an Schulen. 1934 wurde sie Professorin in Leningrad und nachdem sie 1935 mit ihrem Mann nach Moskau zog forschte sie wie dieser am Steklow-Institut für Mathematik in der Abteilung für Mechanik, das bald darauf das Mechanik Institut der Akademie der Wissenschaften wurde. Dort habilitierte sie sich (russischer Doktortitel) 1940. Als ihr Mann während des Krieges starb übernahm sie seine Vorlesungen und unterrichtete auch an der Fliegerakademie und anderen Moskauer Hochschulen. 1946 wurde sie korrespondierendes Mitglied der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften und 1958 Mitglied der Sibirischen Abteilung der Akademie der Wissenschaften. In dieser Funktion baute sie als Direktorin das Hydrodynamik Institut der Staatlichen Universität Nowosibirsk auf und war Leiterin der Fakultät für Theoretische Mechanik. 1970 kehrte sie nach Moskau zurück, wo sie die Abteilung mathematische Methoden der Mechanik an der Akademie der Wissenschaften leitete. Sie ist besonders für ihre mathematische Behandlung von Problemen der Hydrodynamik, speziell von Grundwasserströmungen bekannt oder allgemein von Flüssigkeiten oder Gasen in porösen Medien, zum Beispiel auch in der Öl- und Gasgewinnung. Dabei wandte sie Methoden der konformen Abbildung an. Daneben beschäftigte sie sich mit Mathematikgeschichte, gab Schriften von Sofia Kowalewskaja heraus, schrieb deren Biographie und schrieb Biographien der eng mit Kowalewskaja verbundenen Mathematiker Karl Weierstraß und Gösta Mittag-Leffler. Außerdem schrieb sie eine Biographie ihres Lehrers Alexander Friedmann und ihres Mannes Nikolai Kotschin, die auch Biografien anderer bedeutender russischer Mathematiker der Leningrader Schule enthielt. 1988 folgten ihre Memoiren und noch kurz vor ihrem Tod im Alter von 100 Jahren veröffentlichte sie eine Arbeit mit N. N. Kochina. 1946 erhielt sie den Stalinpreis, 1969 Heldin der Sozialistischen Arbeit und 1979 sowie 1994 erhielt sie den Orden der Völkerfreundschaft. 1996 erhielt sie die Keldysch-Goldmedaille. Kurz vor ihrem 100. Geburtstag wurde sie mit dem Verdienstorden für das Vaterland 3. Klasse ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pelageja Jakowlewna Polubarinowa-Kotschina (; englische Transkription Pelageya Yakovlevna Polubarinova-Kochina, manchmal wird sie auch nur einfach Kochina zitiert; * in Astrachan; † 3. Juli 1999 in Moskau) war eine russische Mathematikerin.", "tgt_summary": null, "id": 121022} {"src_title": "Henriette Hahn-Brinckmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Dorf liegt im ehemaligen Westpreußen, südlich der Danziger Bucht, etwa zwölf Kilometer östlich von Grudziądz \"(Graudenz)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1222 beurkundet Konrad, Herzog in Masowien und Kujawien, dass er dem ersten Bischof von Preußen, Christian, für die Erlaubnis, welcher dieser den nach Preußen bestimmten Kreuzfahrern zum Wiederaufbau der Burg \"Culmen\" (Kulm) erteilt, einen Teil des Kulmer Landes verliehen habe, darunter auch die ehemalige Burg \"Grudenz\" (Graudenz) und den Wald \"Gruth\" (Grutta). Zur Zeit des Deutschordensstaats kommt der Ort unter dem Namen \"Frankenheyn\" in einem am 27. Dezember 1282 ausgefertigten Privilegium vor, mit dem der Landmeister Mangold (von Sternberg) dem Conrad von Lewiz 108 Hufen am See Lome verlieh, und zwar dieselben, die bereits der Landmeister Ludwig (von Queden) dem Hermann von Meiningen zum Besetzen mit Bauern gegeben hatte, ein Vorhaben, das damals jedoch infolge heidnischen Überfalls vorzeitig beendet worden war. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens 1772 kam die Region um Graudenz mit Grutta an das Königreich Preußen. 1789 wird Grutta als ein Königliches Dorf mit 61 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet, das zum Domänenamt Roggenhausen gehört. Von 1818 bis 1920 gehörte Grutta zum Landkreis Graudenz im westpreußischen Regierungsbezirk Marienwerder. Die Dorfkirche war die Mutterkirche des großen katholischen Kirchspiels Grutta. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Grutta aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1920 zur Einrichtung des Polnischen Korridors mit dem ganzen Landkreis Graudenz an Polen abgetreten werden. Durch den Überfall auf Polen im September 1939 kam der Landkreis bis zum Frühjahr 1945 an das Reichsgebiet und wurde dem Reichsgau Danzig-Westpreußen zugeordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinde.", "content": "Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Gruta gehören 17 Dörfer mit Schulzenämtern.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Gemeindegebiet liegen der Haltepunkt Boguszewo und der Bahnhof Mełno an der Bahnstrecke Działdowo–Chojnice. In letzterem endete auch die Kleinbahn Culmsee–Melno.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gruta ( \"Grutta\", \"Frankenhain\", vor \"Grutta\", \"Frankenheim\", \"Frankenheyn\") ist ein Dorf im Powiat Grudziądzki der Woiwodschaft Kujawien-Pommern in Polen. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 6500 Einwohnern.", "tgt_summary": null, "id": 202281} {"src_title": "Die Katzen von Ulthar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Great Falls’ geographische Koordinaten lauten (38,9981653, −77,2883157). Das Gebiet ist dünn besiedelt. Die wichtigsten Straßen in Great Falls sind Virginia State Route 7 (Leesburg Pike) und Virginia State Route 193 (Georgetown Pike). Nach den Angaben des United States Census Bureaus, hat der CDP eine Fläche von 46,4 km2, wovon 46,3 km2 aus Land und 0,1 km2 (0,22 %) aus Gewässern bestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten Great Falls 8549 Personen. Die Bevölkerungsdichte betrug 184,7 Personen pro km2. Es gab 2852 Wohneinheiten, durchschnittlich 61,6 pro km2. Die Bevölkerung Great Fallss bestand zu 92,83 % aus Weißen, 1,20 % Schwarzen oder African American, 0,14 % Native American, 4,40 % Asian, 0,04 % Pacific Islander, 0,43 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 1,95 % nannten zwei oder mehr Rassen. 2,56 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner Great Falls verteilten sich auf 2785 Haushalte, von denen in 44,5 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 82,4 % der Haushalte stellten Verheiratete, 4,2 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 11,5 % bildeten keine Familien. 8,3 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 2,7 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 3,07 und die durchschnittliche Familiengröße 3,23 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 29,5 % Minderjährige, 4,1 % 18–24-Jährige, 22,1 % 25–44-Jährige, 35,9 % 45–64-Jährige und 8,5 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Der Median des Alters betrug 42 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 102,7 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 98,1 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Great Falls betrug 159.695 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 170.618 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug über 100.000 US-Dollar, gegenüber 62.206 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 78.149 US-Dollar. 1,8 % der Bevölkerung und 0,9 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 1,5 % der Minderjährigen und 3,0 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Früher trug die Siedlung den Namen Forestville, doch war dieser Name nicht offiziell, weil es im Shenandoah County in der nicht inkorporierten Siedlung Forestville ein Postamt gab. 1955 erhielt die Ortschaft den Namen Great Falls. Von 1906 an führte die Great Falls and Old Dominion Railroad entlang dem Old Dominion Drive zum Great Falls Park.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Die öffentlichen Schulen werden durch das Fairfax County betrieben. Die Schüler aus Great Falls gehen entweder in die Great Falls Elementary School oder in die Forestville Elementary School. Anschließend besuchen sie die Cooper Middle School. Die \"Fairfax County Public Library\" betreibt eine Bibliothek in Great Falls.", "section_level": 1}], "src_summary": "Great Falls ist ein Census-designated place (CDP) im Fairfax County, Virginia in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2000 hatte die Ortschaft 8549 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 166140} {"src_title": "Gerardus Gul", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Silberkopfmöwen erreichen eine Körperlänge zwischen 36 und 44 Zentimeter. Die Flügel sind zwischen 26,8 und 31,9 Zentimeter lang. Die Flügelspannweite beträgt 91 bis 96 Zentimeter. Sie wiegen zwischen 265 und 315 Gramm. Die Männchen sind tendenziell etwas größer und schwerer als die Weibchen, allerdings überlappen sich die Körpermaße der beiden Geschlechter. Adulte Silberkopfmöwen haben einen weißen Kopf, einen weißen Schwanz und eine weiße Körperunterseite. Der Mantel und die Flügeldecken sind blass grau. Die Schwingen sind schwarz mit großen weißen Flecken. Der Schnabel und die Füße sind leuchtend rot. Die Augen sind gelblich-weiß mit einem schmalen roten Augenring. Nicht brütende Vögel sind gewöhnlich etwas matter gefärbt und haben einen dunkleren Augenring. Sie weisen außerhalb der Fortpflanzungszeit außerdem auf dem Schnabel einen dunklen Fleck auf, der individuell sehr variabel geformt ist. Jungvögel weisen auf den Flügeln eine schuppenförmige, bräunliche Zeichnung auf. Sie sind ansonsten den adulten Vögeln sehr ähnlich. Der Schnabel und die Augen sind gewöhnlich schwarz bis dunkelbraun und die Füße sind bei ihnen noch gelblich braun.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Bestand.", "content": "Silberkopfmöwen brüten an den Küsten, den Inseln und den großen Seen Australiens, Tasmaniens und Neukaledoniens. Sie sind lediglich Kurzstreckenzieher. Der Bestand an Silberkopfmöwen scheint generell zuzunehmen. Anfang der 1990er Jahre brüteten in Australien etwa 500.000 Paare in 200 Brutkolonien.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Silberkopfmöwe ist ein Koloniebrüter. Nur sehr selten werden einzeln brütende Paare beobachtet. Sie ist häufig mit dem Partnervogel aus dem vorigen Jahr verpaart und nutzt auch denselben Brutplatz wie im Jahr zuvor. Die Nester werden gewöhnlich auf dem Boden errichtet, können sich gelegentlich aber auch in Sträuchern befinden, wo sie bis zu 2,5 Meter über dem Erdboden gebaut werden. Die Art ist in der Lage, das ganze Jahr über Nachwuchs großzuziehen. Gewöhnlich fällt die Fortpflanzungszeit im Westen Australiens jedoch in die Monate März bis November. Das Gelege besteht aus einem bis fünf Eiern, die für eine Dauer von 21 bis 27 Tagen bebrütet werden. Die Jungvögel verbleiben vier Wochen in der Brutkolonie. Sie werden dann für weitere zwei Wochen außerhalb der Brutkolonie von den Elternvögeln gefüttert. Sie sind gewöhnlich in einem Alter von drei bis vier Jahren geschlechtsreif.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Silberkopfmöwe (\"Chroicocephalus novaehollandiae\", Syn.: \"Larus novaehollandiae\") ist eine mittelgroße, weiß und grau gezeichnete, australische Möwenart. Sie weist große Ähnlichkeit mit der etwas kleineren neuseeländischen Rotschnabelmöwe auf, von der sie sich auch etwas in der Schnabelform unterscheidet. Das Verbreitungsgebiet der beiden Arten überlappt sich jedoch lediglich in der Region von Tasmanien. ", "tgt_summary": null, "id": 799709} {"src_title": "Klaus Bachler (Rennfahrer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "Ramon Vega spielte in seiner Juniorenzeit beim FC Trimbach und startete seine professionelle Laufbahn 1990 in seiner Heimat beim Grasshopper Club Zürich, mit dem er 1991, 1995 und 1996 die Schweizer Fussballmeisterschaft und 1994 den Schweizer Cup gewann. 1996 wagte er nach dem dritten Meistertitel den Sprung ins Ausland und ging nach Italien zu Cagliari Calcio. Dort blieb er allerdings nur sechs Monate und wurde im Januar 1997 vom englischen Erstligisten Tottenham Hotspur für eine Summe von 3,75 Millionen Pfund verpflichtet. In seiner Debütsaison für die Spurs kam er zu acht Spielen und schoss gegen Aston Villa ein Tor, doch wurde Vega auch im Spiel gegen Nottingham Forest vom Platz gestellt und die nächste Saison spielte er sich vermehrt in den Vordergrund, als der Schweizer einer der Stammspieler an der White Hart Lane wurde. 1999 gewann er mit den Spurs den League Cup, nachdem im Final Leicester City mit 1:0 besiegt wurde. Doch Vega spielte in dieser Zeit nicht mehr so überzeugend wie zuvor und die Spurs schickten ihn im Dezember 2000 zu einer Ausleihe zum schottischen Traditionsverein Celtic Glasgow. Bei Celtic wurde er seiner Rolle gerecht und kam in 18 Ligaspielen zum Einsatz, in denen der Schweizer zwei Tore schoss. Er spielte die erfolgreichste Saison seiner Karriere und gewann 2000/01 mit Celtic das nationale Triple bestehend aus Scottish Premier League, Scottish FA Cup und Scottish League Cup. Im Juni 2001 ging er zurück zu den Spurs, doch dort plante man nicht mehr mit ihm und Vega entschied sich den Verein zu verlassen. So unterschrieb er wenige Tage später einen Vertrag beim FC Watford, der damals in der zweitklassigen Football League First Division spielte. Obwohl Vega einen guten Saisonstart hinlegte und auch mehrere Tore schoss, wurde er gegen Saisonende nicht mehr berücksichtigt und verließ das Team nach einem Jahr wieder. Seine letzte Station als Profi war die US Créteil, wo er noch eine Saison spielte und danach seinen Rücktritt vom Profifussball erklärte. Für die Schweizer Fussballnationalmannschaft stand er in 23 Länderspielen im Einsatz und schoss ein Tor. Er nahm mit der Nationalmannschaft an der Fussball-Europameisterschaft 1996 teil und schied mit einem Punkt aus drei Spielen als Gruppenletzter aus dem Turnier aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ramon Vega (* 14. Juni 1971 in Olten) ist ein ehemaliger Schweizer Fussballspieler. Er spielte auf der Position des Verteidigers.", "tgt_summary": null, "id": 1086554} {"src_title": "Mirów-Hallen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nachdem Russland 1686 den \"Ewigen Frieden\" mit Polen-Litauen geschlossen hatte, sah es eine günstige Gelegenheit, sich der langjährigen Gefahr aus dem Süden zu entledigen. Die Krimtataren überfielen seit Jahrhunderten südrussische und ukrainische Gebiete und verschleppten viele Menschen in die Sklaverei. Russland beteiligte sich an der antitürkischen Koalition, der sogenannten Heiligen Liga, die aus Österreich, der Republik Venedig und Polen-Litauen bestand und gegen das Osmanische Reich und seinen Vasallen, das Krimkhanat, kämpfte.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Feldzug 1687.", "content": "Im Mai 1687 startete die 100.000 Mann zählende russische Armee unter Fürst Wassili Golizyn, zusammen mit Don- und Saporoger Kosaken ihren Feldzug aus der Linksufrigen Ukraine gegen die Krim. Die Krimtataren zündeten jedoch die Steppe an, so dass der riesige Flächenbrand das Vorrücken der Russen unmöglich machte und sie umkehren mussten. Für das Scheitern des Feldzugs gab Golizyn dem ukrainischen Hetman Iwan Samojlowytsch die Schuld, der gegen Iwan Masepa ausgetauscht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Feldzug 1689.", "content": "Danach begannen die Vorbereitungen für einen neuen Feldzug. Währenddessen begann der polnische König Verhandlungen mit dem Osmanischen Reich und wälzte die gesamte Kriegslast auf Russland ab. Im Frühjahr 1689 startete die zahlenmäßig noch stärkere russische Armee einen neuen Feldzug gen Süden. Am 15. Mai wurde ein krimtatarischer Angriff zurückgeschlagen. Am 20. Mai erreichte sie Perekop, die an der gleichnamigen Landenge gelegene strategische Festung, in der eine riesige Zahl osmanischer und krimtatarischer Soldaten konzentriert war. Wegen der großen Stärke der Verteidiger wurde keine Belagerung begonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung.", "content": "Die Krimfeldzüge Russlands konnten für einige Zeit beträchtliche Kräfte der Türken und Krimtataren binden und waren für die europäischen Verbündeten von Nutzen. Das Ziel der Feldzüge, nämlich die Sicherung der Südgrenzen Russlands, konnte jedoch nicht erreicht werden. Der erfolglose Ausgang der Krimfeldzüge war einer der Gründe für den Sturz der Regierung von Sofia Alexejewna. Die Macht übernahm der junge Zar Peter, der im Folgenden ebenfalls zwei Feldzüge gegen das Krimkhanat unternahm, die als Asowfeldzüge in die Geschichte eingingen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Krimfeldzüge () waren zwei Feldzüge des russischen Heeres gegen das Krimkhanat in den Jahren 1687 und 1689. Sie waren Teil des Russisch-Türkischen Kriegs 1686–1700.", "tgt_summary": null, "id": 1292694} {"src_title": "Autostrada R 7", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund und Produktion.", "content": "Nachdem Christina Aguilera die Arbeiten an ihrem vierten Studioalbum \"Bionic\" beendete, begann sie mit den Produzenten Tricky Stewart an den Arbeiten am Soundtrackalbum zum Film \"Burlesque\". Zusammen schrieben Aguilera und Stewart die ersten Lieder des Soundtracks, \"Show Me How You Burlesque\" und \"Express\". Stewart produzierte außerdem weitere Titel des Albums. Er produzierte auch zwei Remakes zum Soundtrack – \"Somethings Got a Hold On Me\" und \"Tough Lover\". Songwriter Claude Kelly bestätigte, dass er drei Lieder für den Film schreibe. Singer-Songwriter Sia (Sängerin) arbeitete mit Aguilera an einem Titel zum Film. Produzent Danja arbeitete ebenfalls am Soundtrack mit. Linda Perry und Ron Fair beteiligten sich auch an den Arbeiten zum Soundtrack. Cher nahm zwei Lieder für das Album auf: das Titellied \"Welcome to Burlesque\" und die Power-Ballade \"You Haven’t Seen the Last of Me\", die von Diane Warren geschrieben und von Matt Serletic produziert wurde. Das Lied ist Chers erstes Lied seit sieben Jahren. Aguilera erklärte, sie wolle für den Soundtrack einen ähnlichen Sound wie bei ihrem Album \"Back to Basics\" aus dem Jahre 2006, mit einem modernen Sound und einem „kräftigen Bassrhythmus, Old-School Trompeten – und so weiter, halt mit dem Sound der 20er, 30er, 40er in einem modernen Stil, im \"Burlesque\"-Thema“. Sie erklärte weiterhin, dass der Titel \"Bound to You\" ihr Lieblingsstück auf dem Album sei; sie schrieb das Lied gemeinsam mit der Musikerin Sia.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "In den Vereinigten Staaten debütierte das Album auf Platz 18 der Billboard 200 mit 63.000 verkauften Einheiten in der ersten Woche. Bei iTunes debütierte das Album auf Platz 1. Stephen Thomas Erlewine von Allmusic lobte das Album und bezeichnete es als Aguileras musikalisches Comeback, nach ihrem mäßigen Erfolg mit \"Bionic\", der Soundtrack sei die Fortsetzung von ihrem Album \"Back to Basics\". Er lobte auch die Produktion des Soundtracks und den Erfolg der Kompositionen, dann sagte er: „Dieses Albums ist prima, besonders wenn Christina ihre Hüften zu Etta James schwingt, somit erzeugt Aguilera einige Nachfolger von \"Ain’t No Other Man\" auf \"Burlesque\"“. Das Slant Magazine gab dem Album 3 von 5 Sternen; Eric Henderson bezeichnete das Album „als Kollection von Post-Disco boogie Remakes und Wiederkreaktionen“, danach sagte er zu Aguilera: „Aguilera singt die Lieder perfekt in einem bionic Lady-Marmalade-Still: das frech kitschige, kontroverse buzzing bump-and-grind Titel \"Express\" und das wirklich bizarre Cover von Marilyn Mansons \"The Beautiful People\", zeigen Aguileras Art ihrer Musik und ihren riesen Gesangstalent“. Die \"The New York Daily News\" gaben dem Album eine gemischte Meinung und schrieben „Cher gibt alles mit ihren 64 Jahren in ihrem Titel, dabei kommt eine gute Ballade rüber“, aber bei „Christina kommen keine Emotionen und Gefühle zustande“.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung und Promotion.", "content": "Für die Promotion zum Soundtrack nutzte Aguilera den Etta-James-Klassiker \"Something Got a Hold On Me\". Dann veröffentlichte sie im November 2010 die Promo-Single \"But I Am a Good Girl\". Das Album wurde als Album-Box, mit einem Film-Poster, einer Ultimate Remix Deluxe Platin Edition, einer 30.min DVD-Doku \"Burlesque: Behind The Scenes\" und einem Harcover-Buch mit 172 Seiten über die Entstehung des Films und den Soundtrack und mit wissenswerten Informationen über Christina Aguilera und Cher, veröffentlicht. Die Album-Box erschien nur in streng limitierten Auflagen und sollte den Startschuss für die Veröffentlichung des eigentlichen Albums geben. Am 18. November 2010 sang Aguilera den Titel \"Bound to You\" und gab Jay Leno ein Interview. Am 19. November 2010 gab Aguilera ein weiteres Fernseh-Interview mit Ellen Degeneres, danach sang sie einen Titel des Soundtracks, den Etta-James-Klassiker \"Somethings Got a Hold On Me\". Christina Aguilera präsentierte die erste Singles des Albums, \"Express\" live bei den American Music Awards 2010 und gab anschließend ein Interview über ihr persönliches Leben und über den Film und die Promotion zum Soundtrack und den Film, mit Chelsea Handler. In der gleichen Nacht sang Aguilera erneut den Etta-James-Klassiker \"Somethings Got a Hold on Me\" in Conan O’Briens Show \"Conan\"; anschließend gab sie ein Interview über die Promotion zum Soundtrack und dem Film. Aguilera trat auch bei \"Dancing With the Stars\" live auf, und zum ersten Mal sang sie den Titel \"Show Me How You Burlesque\".", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Die erste Single des Soundtracks \"Express\" hatte seine Premiere bei Ryan Seacrests KIIS FM Radio Show am 3. November 2010. Offiziell wurde das Lied am 19. November 2010 veröffentlicht. Chers Ballade \"You Haven’t Seen the Last of Me\" wurde am 14. Dezember 2010 veröffentlicht. Ende November erschienen 4 offizielle Remixversionen zum Titel. Im Februar 2011 wurde es als Maxi-Single veröffentlicht. Sonstiges:", "section_level": 2}], "src_summary": "Burlesque ist ein Soundtrackalbum von Christina Aguilera und Cher zum Film Burlesque. Es wurde am 22. November 2010 von Aguileras Musiklabel RCA Records veröffentlicht. Als erste Single des Soundtracks wurde am 19. November 2010 \"Express\" veröffentlicht. Das Album enthält insgesamt 10 Titel, acht Titel wurden von Aguilera aufgenommen und zwei von Cher, es sind Chers erste Aufnahmen seit sieben Jahren. Das Album wurde von Musikkritikern gelobt, vor allem Chers Comeback mit dem Titel \"You Haven’t Seen the Last of Me\".", "tgt_summary": null, "id": 910671} {"src_title": "MEDINA (Software)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Großen Preis von Deutschland führte Sebastian Vettel die Fahrerwertung mit 85 Punkten vor Mark Webber und mit 88 Punkten vor Lewis Hamilton an. Red Bull-Renault führte in der Konstrukteurswertung mit 103 Punkten vor McLaren-Mercedes und mit 168 Punkten vor Ferrari. Beim Großen Preis von Belgien stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen \"Medium\" (weiß) und \"Soft\" (gelb), sowie für nasse Bedingungen \"Intermediates\" (hellblau) und \"Full-Wets\" (orange) zur Verfügung. Im Vorfeld des Grand-Prix-Wochenendes wurde das Benutzen des Drag Reduction System (DRS) für die Eau Rouge untersagt. Bruno Senna kehrte zu diesem Rennen als Einsatzfahrer in die Formel 1 zurück und übernahm das Renault-Cockpit von Nick Heidfeld. Mit Michael Schumacher (sechsmal), Felipe Massa und Hamilton (je einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Schumacher feierte bei diesem Rennen sein 20-jähriges Formel-1-Jubiläum. Beim Großen Preis von Belgien am 25. August 1991 startete er zu seinem ersten Grand Prix.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im ersten freien Training erzielte Schumacher die Bestzeit vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg. Die beiden Mercedes-Piloten waren allerdings die einzigen, die eine Zeit auf trockener Strecke erzielt hatten. Jenson Button war der schnellste Pilot im Regen und der drittschnellste der Trainingssitzung. In diesem Training übernahm Karun Chandhok den Lotus von Heikki Kovalainen. Das zweite freie Training war erneut durch wechselnde Bedingungen geprägt. Zunächst trocknete die Strecke ab, sodass sämtliche Piloten eine Zeit auf Slicks fuhren. Webber war unter diesen Bedingungen der schnellste Fahrer vor Fernando Alonso und Button. Etwa 30 Minuten vor Trainingsende begann es wieder zu regnen, wodurch eine Verbesserung der Zeiten nicht mehr möglich war. In diesem Training übernahm Nico Hülkenberg den Force India von Adrian Sutil. Im dritten freien Training, das unter Regen stattfand, war Webber erneut der schnellste Pilot. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Hamilton und Jaime Alguersuari.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying fand unter wechselnden Wetterbedingungen statt. Im ersten Teil des Qualifyings trocknete die Strecke zunächst ab, kurz vorm Ende fing es allerdings wieder an zu regnen. Button setzte unter diesen Bedingungen die schnellste Zeit. Schumacher schied aus, bevor er eine Zeit gesetzt hatte, und schaffte es nicht, sich zu qualifizieren. Auch die HRT-Piloten und Jérôme D’Ambrosio scheiterten an der 107-Prozent-Regel. Da sie im Training eine ausreichende Zeit gefahren hatten, erhielten alle vier Piloten nachträglich die Starterlaubnis. Darüber hinaus schafften es Timo Glock, Jarno Trulli und Paul di Resta nicht ins nächste Segment. Der zweite Abschnitt wurde nach einem Unfall von Sutil unterbrochen. Alonso erzielte die schnellste Zeit. Neben Sutil schieden die Williams-Piloten sowie Kovalainen, Button, Kamui Kobayashi und Sébastien Buemi aus. Im dritten Abschnitt verwendeten die Piloten Slicks und Vettel erzielte die Pole-Position vor Hamilton und Webber. Nach dem Qualifying wurde ein Vorfall zwischen Hamilton und Pastor Maldonado untersucht. Die beiden Piloten hatten sich auf der Gerade vor Eau Rouge berührt. Während Hamilton eine Verwarnung erhielt, wurde Maldonado um fünf Positionen nach hinten versetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Nachdem alle anderen Einheiten unter wechselnden Wetterbedingungen stattfanden, blieb es im Rennen durchgängig trocken. Im Vorfeld des Rennens fragten mehrere Teams, darunter Red Bull, bei der FIA an, neue Reifen für das Rennen zu erhalten, da ihre Reifen nach dem Qualifying Blasen aufwiesen. Die FIA lehnte den Austausch der Reifen allerdings ab. Beim Start behielt Vettel zunächst die Führung. Den zweiten Platz übernahm der von Platz fünf startende Rosberg. Auf der \"Kemmel\"-Geraden gelang es Rosberg schließlich auch, die Führung von Vettel zu übernehmen. Auch Rosbergs Teamkollege Schumacher startete gut in den Grand Prix und verbesserte sich um neun Positionen. Keinen guten Start ins Rennen hatte Webber, der von Platz 3 auf Platz 15 zurückfiel. Bereits in der ersten Kurve kam es zu einer Kollision. Senna, der von Platz sieben ins Rennen gegangen war, verpasste den Bremspunkt in der \"La Source\" und fuhr in Alguersuari, der von Position sechs gestartet war, ins Auto. Während es Senna zurück an die Box schaffte und das Rennen nach einer Reparatur fortsetzte, stellte Alguersuari sein Auto mit gebrochener Aufhängung ab. An der Spitze gelang es Vettel, Rosberg in der dritten Runde zu überholen. Hinter Rosberg lagen zu diesem Zeitpunkt die Ferrari-Piloten Massa und Alonso, die zuvor jeweils an Hamilton vorbeigegangen waren. Am Ende der dritten Runde ereigneten sich schließlich die ersten regulären Boxenstopps mit Webber und Button. Während Vettel sich in den folgenden Runden von Rosberg absetzte, duellierten sich Massa und Alonso um den dritten Platz. Alonso gelang es schließlich ausgangs der Rivage an Massa vorbeizuziehen. Hamilton der hinter den beiden Piloten lag, nutze das Duell der beiden Ferrari-Piloten und ging ebenfalls an Massa vorbei. Vettel ging schließlich in der fünften Runde an die Box, wodurch Rosberg erneut die Führung übernahm. Nach einer weiteren Runde musste er sich allerdings Alonso geschlagen geben. Auch Alonso ging wenig später an die Box, wodurch Hamilton die Führung übernahm. Alonso wurde nach seinem Boxenstopp kurz vor der \"Eau Rouge\" durch Webber überholt. Eine Runde später machte er die Position durch ein Überholmanöver wieder gut. Im Gegensatz zu Alonso, der weiterhin auf weichen Reifen unterwegs war, hatte Webber sich bei seinem frühen Stopp für die Medium-Mischung entschieden. Währenddessen kam es zu einem Duell zwischen Buemi und Sergio Pérez. Nachdem Buemi zunächst einen Überholversuch von Pérez in \"Les Combes\" verteidigte, berührten sich die beiden in der nächsten Runde an dieser Stelle. Dabei wurde Buemis Heckflügel so stark beschädigt, dass er an der Box aufgeben musste. Pérez fuhr weiter und wurde mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Nachdem Hamilton in der zehnten Runde an die Box gefahren war, übernahm Vettel die Führung des Rennens. Hamilton machte anschließend Druck auf Kobayashi, der noch nicht an der Box gewesen war. Ausgangs der \"Raidillon\" ging Hamilton schließlich an Kobayashi vorbei. Da er am DRS-Messpunkt noch hinter Kobayashi gelegen war, durfte er auf der DRS-Zone, die bei diesem Grand Prix auf der Kemmel-Geraden war, seinen Heckflügel im Gegensatz zu Kobayashi flachstellen. Diesen Vorteil vermochte er jedoch nicht umzusetzen und Kobayashi gelang es auf der Geraden dicht hinter Hamilton zu bleiben. Beim Einlenken in die Kurve kollidierten die beiden Piloten schließlich miteinander. Während Kobayashi weiterfuhr, schlug Hamilton in die Mauer ein und blieb in der Auslaufzone stehen. Da Hamilton sein Auto zunächst nicht aus eigener Kraft verlassen konnte, wurde das Safety Car auf die Strecke geschickt. Er stieg wenig später allerdings aus eigener Kraft aus. Hamilton wurde anschließend von mehreren ehemaligen Rennfahren wie Marc Surer kritisiert. Surer äußerte sich wie folgt: „Sorry, aber der ist ihm nicht hinten draufgefahren, sondern Lewis hat rübergezogen. Es war leider Lewis' Fehler. Er hat das im Rückspiegel falsch eingeschätzt, hat geglaubt, dass er vorne ist – war er aber nicht.“ Vettel nutze die Safety-Car-Phase zu seinem zweiten Boxenstopp und fiel dadurch hinter Alonso und Webber zurück, die nicht an die Box gingen. Noch vor dem Restart gab Daniel Ricciardo das Rennen auf, da er Vibrationen im Heckbereich spürte. Beim Restart ging Vettel zunächst an Webber vorbei und übernahm eine Runde später wieder die Führung von Alonso. Während die ersten drei Positionen zunächst unverändert blieben, machte Button, der zwischenzeitlich auf den 19. Platz zurückgefallen war, Positionen gut. Zunächst überholte er auf einmal Witali Petrow und Pérez, danach ging er an Schumacher, Sutil, Massa und Rosberg vorbei und übernahm innerhalb weniger Runden den vierten Platz. Bevor die nächsten Boxenstopps kamen, fiel Pérez mit einem Defekt aus. Während Vettel und Alonso bei den finalen Stopps auf die Medium-Reifen wechselten und Webber auf Medium-Reifen blieb, wechselte Button, der die Medium-Reifen schon verwendet hatte, auf weiche Reifen. In den folgenden Runden gelang es Alonso auf der härteren Reifenmischung nicht mehr, konkurrenzfähige Zeiten für die vordersten Plätze zu fahren und er wurde nacheinander von Webber und Button überholt. Die ersten vier Plätze änderten sich anschließend auch nicht mehr und Vettel entschied nach drei sieglosen Rennen wieder einen Grand Prix für sich. Auf der fünften Position kam es schließlich noch zu einer teaminternen Veränderung bei den Mercedes-Piloten, da Schumacher an Rosberg vorbeifuhr. Während Rosberg auf der härteren Reifenmischung unterwegs war und Sprit sparen musste, verfügte Schumacher über weiche Reifen. Auf dem siebten Platz kam Sutil ins Ziel. Massa, der wegen eines Reifenschadens einen zusätzlichen Stopp einlegte, verbesserte sich kurz vor der Ziellinie noch auf den achten Platz, da er von einem Fehler von Petrow profitierte. Petrow wurde schließlich Neunter vor Maldonado, der seinen ersten Weltmeisterschaftspunkt erzielte. In der Weltmeisterschaft vergrößerten sowohl Vettel, als auch Red Bull-Renault ihre Führung.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Belgien 2011 fand am 28. August auf dem Circuit de Spa-Francorchamps in Spa statt und war das zwölfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2011.", "tgt_summary": null, "id": 2435517} {"src_title": "Gerald J. Boileau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Bauarbeiten begannen im Dezember 2009 und wurden im Herbst 2012 abgeschlossen. Die Friends Arena ersetzt das Råsundastadion als Heimspielstätte der schwedischen Fußballnationalmannschaft der Männer und Nationalstadion. Auch AIK zog von Råsunda in die neue Arena um. Der Namensgeber des Stadions ist die Swedbank, die am 28. März 2012 bekanntgab, das Stadion in Friends Arena umzubenennen. Die Einweihung der Arena fand am 27. Oktober 2012 statt. Zu diesem Anlass gab es eine von Colin Nutley inszenierte Show mit schwedischen Musikern wie u. a. Loreen, Roxette, The Hives, Agnes Carlsson und Tomas Ledin. Das erste Fußball-Länderspiel der Männer fand am 14. November 2012 statt. Dort trafen Schweden und England aufeinander. Stürmer Zlatan Ibrahimović erzielte bei dem 4:2-Sieg der Schweden nicht nur das erste Tor im Stadion, sondern gleich alle vier Tore der Hausherren. Sein Treffer zum 4:2 Endstand gilt in Fußball-Fachkreisen als legendär. Im ersten Jahr fuhr die Friends Arena ein Defizit von 22 Millionen Euro ein. Zu den Gründen zählen Anlaufschwierigkeiten bei Stadionneubauten und die fehlende Umfeldbebauung, zu der das größte Einkaufszentrum der Region zählen wird. Es wird davon ausgegangen, dass man 2015 die Gewinnschwelle überschreitet. Im Dezember 2014 wurde \"Lagardère Unlimited\" der Betreiber der Arena. Der Vertrag hat zunächst eine Laufzeit von zehn Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Ausstattung.", "content": "Das Stadion liegt in der Nähe der Solnaer Pendeltåg-Haltestation, etwa sechs Kilometer vom Stockholmer Hauptbahnhof entfernt. Das alte Råsundastadion lag einen knappen Kilometer südwestlich des neuen Stadions. Neben dem Stadion befindet sich ein Parkplatz für 300 Busse und 4000 Autos. Die Arena hat bei Fußballspielen eine Kapazität von 50.000 und bei Konzerten von 65.000 Plätzen. Das schließbare Dach mit einer Fläche von 3750 m2 lässt sich innerhalb von 20 Minuten schließen. Unter dem Dach ist ein 64 Tonnen schwerer Videowürfel mit vier LED-Bildschirmen mit je 65 m2 Fläche aufgehängt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Friends Arena ist ein Fußballstadion mit einem schließbaren Dach in der schwedischen Gemeinde Solna (Stockholms län) und Heimat des Erstligisten AIK sowie der schwedischen Fußballnationalmannschaft. Durch das variable Dach können verschiedenste Veranstaltungen in der Arena stattfinden.", "tgt_summary": null, "id": 397423} {"src_title": "Earthquake Commission", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckungsgeschichte.", "content": "\"Wiwaxia\" wurde ursprünglich 1899 von George Frederic Matthew anhand eines einzelnen Stachels beschrieben, der im Ogyopsis-Schiefer gefunden wurde, und als Hyolithid klassifiziert. Weitere Exemplare wurden von dem amerikanischen Paläontologen Charles Doolittle Walcott im Jahr 1911 bei einer seiner Feldexkursionen zum nahegelegenen Burgess-Schiefer in den kanadischen Rocky Mountains gefunden. Walcott klassifizierte das Fossil als ein Mitglied der Klasse der Polychaeta innerhalb des Stammes der Ringelwürmer. 1966 und 1967 unternahm ein von Harry B. Whittington geführtes Team erneut eine Expedition zum Burgess-Schiefer und fand dabei so viele Fossilien, dass es Jahre dauerte, sie alle auszuwerten. Zudem war \"Wiwaxia\" eines der schwierigsten zu analysierenden Fossilien. Aus dem Burgess-Schiefer sind 464 Exemplare von \"Wiwaxia\" bekannt, womit sie 0,88 % der Faunengemeinschaft ausmachen. Simon Conway Morris, ein Mitglied von Whittingtons Team, publizierte 1985 eine detaillierte Beschreibung, in der er zu dem Schluss kam, dass \"Wiwaxia\" nicht zu den Polychaeta zu stellen war. Bevor 1991 Fragmente in Georgina Basin in Australien gefunden wurden, kamen alle bekannten Individuen von \"Wiwaxia\" entweder direkt aus dem Burgess-Schiefer oder aus Fundstellen in der näheren Umgebung. Im Jahr 2004 machte man in derselben Lagerstätte weitere Funde, die zwei neue Arten repräsentieren könnten. 1994 wurde eine weitere Art (\"W. taijiangensis\") anhand von fragmentarisch erhaltenen Fossilien beschrieben. Diese waren in der Kaili-Formation in China gefunden worden, die auf das Ende des mittleren Kambriums datiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Auftreten.", "content": "Halbwegs vollständige Exemplare wurden im Burgess-Schiefer gefunden, der das mittlere Kambrium um 505 mya repräsentiert. Fragmentarisch erhaltene Fossilien entdeckte man in geringfügig älteren oder jüngeren Schichten nahe dem Burgess-Schiefer, in der Kaili-Formation in China, die auf das Ende des mittleren Kambriums datiert wird, sowie in den mittelkambrischen Schichten der Buchava-Formation im tschechischen Týřovice nad Berounkou (Moderhof). Weitere Exemplare stammen aus der unterkambrischen Mount-Cap-Formation in den Mackenzie Mountains im Nordwesten Kanadas, dem Emu-Bay-Schiefer auf der Känguru-Insel vor der Südküste Australiens, welche in dem Abschnitt des oberen Botomiums im unteren Kambrium entstand, und aus dem mittleren Botomium Sibiriens. Die Funde zeigen, dass \"Wiwaxia\" und viele der anderen Lebensformen des Burgess-Schiefers weit verbreitet waren.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Diese Beschreibung orientiert sich vornehmlich an der Art \"Wiwaxia corrugata\", da diese mit 138 vollständigen Exemplaren aus dem Burgess-Schiefer überliefert ist, während die zweite Art lediglich fragmentarisch erhalten ist.", "section_level": 1}, {"title": "Körperform.", "content": "\"Wiwaxia\" besaß einen zweiseitig symmetrischen Körper, der von oben gesehen eine elliptische Form ohne distinkten Kopf oder Schwanz hatte. Von vorne gesehen besaß das Tier eine beinahe rechteckige Form. Die am vollständigsten erhaltenen Fossilien unterscheiden sich in der Größe. Eine Gruppe hat eine Körperlänge von 2 bis 5 cm, wobei es sich wohl um ausgewachsene Tiere handelt, während die andere Gruppe eine Länge von nur 3,4 mm bis 1,5 cm aufweist. Bei diesen Exemplaren handelt es sich vermutlich um Jungtiere. Die Körperhöhe von \"Wiwaxia\" ist schwer abzuschätzen, da die Tiere nach ihrem Tod zusammengepresst wurden. Ein Exemplar mit der durchschnittlichen Länge von 3,4 cm könnte ohne die stachelartigen Fortsätze eine Körperhöhe von 1 cm besessen haben. Das Verhältnis von Körperlänge zu -höhe scheint sich während des Wachstums der Tiere nicht verändert zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Körperoberfläche.", "content": "Die Körperoberfläche war mit Panzerplatten bedeckt, außerdem befanden sich auf dem Rücken lange Stacheln. Wahrscheinlich haben die Tiere sich gehäutet.", "section_level": 2}, {"title": "Panzerplatten.", "content": "Der Körper des Tieres war bedeckt von kleinen, geriffelten Panzerplatten, sogenannten Skleriten, die sich überlappend flach auf dem Körper auflagen. Die Körperplatten bildeten fünf Hauptregionen: Die Oberseite mit 8 bis 9 Reihen von Skleriten; den oberen seitlichen Teil mit 11 bis 12; den unteren seitlichen Teil mit 8; die Vorderseite und den Bereich, der dem Meeresboden am nächsten war mit 12–17 Reihen. Der Großteil der Sklerite hatte eine ovale Form, die ventrolateralen, die dem Meeresboden am nächsten waren, waren jedoch sichelförmig und bildeten eine Reihe, wobei ihre Spitzen nach unten zeigten. Zusätzlich besaß \"Wiwaxia\" zwei Reihen ebenfalls geriffelter Stacheln, die auf jeder Seite der Oberseite des Körpers nach oben herausragten und an ihren Enden eine leichte Krümmung nach oben aufwiesen. Die Fortsätze konnten eine Länge von 11 bis 52 mm erreichen. Die Anzahl der stachelartigen Fortsätze scheint von der Größe des Individuums abhängig gewesen zu sein, konnte jedoch bis zu 12 pro Seite betragen. Die Anzahl und der Abstand der Stacheln war bei den gefundenen Exemplaren asymmetrisch. Dies mag dem natürlichen Wuchs entsprechen und nicht auf Einwirkung von Fressfeinden vor oder nach dem Tod der Tiere zurückgehen. Obwohl normalerweise die Stacheln in der Mitte jeder Reihe mit bis zu 5 cm die längsten waren, wiesen einige gefundene Exemplaren verhältnismäßig kurze mittlere Stachelfortsätze auf, was vielleicht darauf zurückzuführen ist, dass es sich dabei um nachwachsende Stacheln handelte. Es scheint, dass die kleinsten Exemplare noch keine langen dorsale Stacheln besaßen und diese erst bei größeren Jungtieren rasch, bei erwachsenen \"Wiwaxia\" langsamer wuchs. Jede Platte war einzeln im Körper verwurzelt. Die Wurzeln der Körpersklerite besaßen 40 %, die Wurzeln der Stacheln umfassten ca. 25 % der äußeren Länge der Sklerite. Sie saßen in Beuteln in der Haut, ähnlich den Haarfollikeln der Säugetiere. Die Wurzeln der Körpersklerite waren signifikant schmaler als die eigentlichen Sklerite, die Wurzeln der Stachel-Sklerite aber waren ungefähr so breit wie ihre Basen. Beide Typen von Wurzeln bestanden aus relativ weichem Gewebe. Die Sklerite und Stacheln waren nicht verkalkt und einige zerbrochene Exemplare sind ausgefranst, so dass man annimmt, dass sie eine fasrige Struktur besaßen. Die Art und Weise der Konservierung deutet darauf hin, dass die Sklerite nicht wie die Exoskelette der Insekten aus Chitin bestanden. Wahrscheinlich wurden sie aus Proteinen oder Kollagen gebildet, das auch im menschlichen Knorpelgewebe und Sehnen enthalten ist. Da die Körpersklerite Basen hatten, die schmaler waren als die harten äußeren Teile, ist ihr Wachstum nur schwierig nachzuvollziehen. Nachdem Butterfield 1990 einige der Sklerite sowohl unter dem optischen als auch unter dem Rasterelektronenmikroskop untersucht hatte, kam er zu dem Schluss, dass die Sklerite nicht hohl sind und die Basen sich spalteten und spreizten und so die Körperplatten formten. Dies ist ein Muster, das an den Aufbau der Blätter von Monokotyledonen erinnert.", "section_level": 3}, {"title": "Häutung.", "content": "Ein junges Exemplar scheint im Zustand der Häutung überliefert zu sein, es hat seine alte Panzerung noch nicht vollständig abgeworfen. Der neue Satz Stacheln erscheint weniger starr als der ältere und geringfügig unterentwickelt, als ob die Stacheln im nächsten Schritt mit Körperflüssigkeit aufgepumpt würden und danach aushärteten. Die neue Panzerung besaß vermutlich ein um 50 bis 70 % größeres inneres Volumen als die alte. Die Häutung scheint in einem Schritt abgelaufen zu sein, da erwachsene Exemplare keine Unterbrechungen in der Panzerung aufweisen, die auf eine Häutung von Teilen des Panzers oder von einzelnen Skleriten hindeuten. Da die Basen der Sklerite relativ schmal waren und es keine Anzeichen für ein Aufspleißen der Sklerite während der Häutung gibt, erforderte das Zurückziehen des Weichgewebes aus den Skleriten eventuell dessen Aufspaltung in eine flüssige Form, wie dies in den Scheren von Krabben und Hummern bei der Häutung geschieht. Die Haut musste ebenfalls abgestoßen werden, weil die abgeworfene Panzerung als eine Einheit erscheint und nicht aus verstreuten Skleriten bestand. Bei dem jugendlichen Exemplar, das sich gerade häutete, als es starb, scheint sich auch der Fressapparat erneuert zu haben, da bei diesem Exemplar eine Zahnreihe nach vorne gerichtet ist.", "section_level": 3}, {"title": "Stacheln.", "content": "Die langen dorsalen Stacheln fungierten aller Wahrscheinlichkeit nach als Verteidigung gegen Räuber, zumal Funde zerbrochener Stacheln darauf hindeuten, dass \"Wiwaxia\" angegriffen wurde. Das Wesen kroch wahrscheinlich über den Meeresboden und ernährte sich von Partikeln, die aus höheren Wasserschichten herabgesunken waren. \"Wiwaxia\" zeigt keine Anzeichen von Beinen und war vermutlich zu groß, um sich mit Hilfe von Zilien fortzubewegen. Am plausibelsten ist die Fortbewegung durch Muskelkontraktion. Jungtiere könnten sich in den Meeresboden eingegraben haben. An den ventrolateralen Skleriten eines Individuums sind die Überreste des Brachiopoden \"Diraphora bellicostata\" gefunden worden, was darauf hindeutet, dass erwachsene Vertreter von \"Wiwaxia\" nicht im Meeresboden wühlten oder diesen allzu tief durchpflügten, während sie sich fortbewegten. Zwei weitere Exemplare von \"Diraphora bellicostata\" hafteten an den dorsalen Skleriten. \"Wiwaxia\" scheint einzelgängerisch und nicht in Gruppen gelebt zu haben.", "section_level": 3}, {"title": "Nahrungsaufnahme.", "content": "\"Wiwaxias\" flache Unterseite war weich und nicht gepanzert. Über die innere Anatomie ist nur wenig bekannt. Der Verdauungstrakt verlief offensichtlich gerade von vorne nach hinten. An dessen vorderem Ende befanden sich, bei einem Tier mit der durchschnittlichen Größe von 2,5 cm ca. 5 mm von der Mundöffnung entfernt, die Fresswerkzeuge, die aus zwei (bei einigen wenigen Exemplaren auch drei) Reihen nach innen gerichteter, konischer Zähne bestanden. Dieser Fressapparat war hart genug, um dutzendfach erhalten zu bleiben, war aber nicht verkalkt und ziemlich flexibel, da er zusammengeklappt und zurückgezogen werden konnte, falls nicht benötigt. Wenn das Tier fraß, wurde der Fressapparat nach vorne aus dem Mund geschoben. Zwei Reihen mit derselben Anzahl von Zähnen wie bei größeren Individuen sind selbst bei den kleinsten Exemplaren vorhanden. Dies weist darauf hin, dass die Fressgewohnheiten von \"Wiwaxia\" sich nach dem Larvenstadium nicht veränderten. Die Fresswerkzeuge funktionierten vermutlich wie Raspeln, mit denen Bakterien von dem Mikrobenteppich gekratzt wurden, der den Meeresboden bedeckte. Es ist auch möglich, dass damit wie mit einem Rechen Nahrungspartikel vom Meeresboden aufgesammelt wurden. Da es keine Anzeichen von Tentakeln oder Augen gibt, nimmt man an, dass sich \"Wiwaxia\" hauptsächlich auf ihre chemischen Sinne, Geschmack und Geruchssinn verließ. Die Art und Weise der Atmung von \"Wiwaxia\" ist ebenfalls unbekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Während des Kambriums entstanden die meisten der heute bekannten Stämme. Folglich muten viele später ausgestorbene Abstammungslinien intermediär zu zwei oder mehreren modernen Gruppen an oder besitzen nicht alle Merkmale, die die Mitglieder einer modernen Gruppe aufweisen. Sie fallen daher in die „Stammgruppen“ eines modernen Taxons. Die Debatte darüber, ob \"Wiwaxia\" in eine moderne Kronengruppe oder eine Stammgruppe eingeordnet werden muss, hält weiter an. Als Walcott \"Wiwaxia\" zuerst beschrieb, nahm er an, es handele sich um einen Vielborster aus der Klasse der Ringelwürmer und bei seinen Skleriten um Elytren ähnlich denen der Ringelwürmer. In jüngerer Zeit wurde die Debatte intensiv geführt. Vorschläge zur Klassifikation waren unter anderem: \"Wiwaxia\" als Mitglied eines ausgestorbenen Phylums, das entfernt mit den Mollusken verwandt war; als einer Kronengruppe der Polychaeta zugehörig; als Angehöriger einer Stammgruppe der Annelida; als ein problematischer Vertreter der Abteilung der Bilateria; als Stammgruppe oder möglicherweise primitiven Vertreter einer Kronengruppe der Mollusken. 1985 gestand Simon Conway Morris Walcott zwar zu, dass es Ähnlichkeiten mit den Vielborstern gab, betrachtete jedoch die Sklerite von \"Wiwaxia\" als von den Elytren der Anneliden verschieden. Beeindruckender empfand er die Ähnlichkeiten zwischen \"Wiwaxias\" Fressapparat und der Radula einiger Mollusken und stellt das Tier in das neue Taxon Molluscata, das nach seinem Vorschlag auch die Mollusken und die Hyolitha enthalten sollte. Als er später das erst halbwegs erhaltenen Exemplare von \"Halkieria\" beschrieb, vertrat er die Ansicht, diese seien nahe verwandt mit \"Wiwaxia\". Nick Butterfield, 1990 Doktorand der Paläontologie in Harvard, stimmte Morris zu, dass die Sklerite wie Elytren, die Deckflügeln von Käfern, gestaltet waren, die relativ fleischig und weich sind. Indessen schlussfolgerte er, dass \"Wiwaxia\" aufgrund der harten Sklerite nicht in das Taxon „Coeloscleritophora“ zu stellen war und daher auch nicht näher mit \"Halkieria\" verwandt sein konnte, welches hohle Sklerite besaß. Stattdessen glaubte er, dass diese den chitinhaltigen Borsten (\"Setae\") ähnelten, die aus dem Körper moderner Anneliden herausragen und bei einigen Gattungen blattförmige Schuppen bilden, die den Rücken wie Ziegel bedecken. Die Ähnlichkeiten betrafen dabei die Zusammensetzung, die Struktur, die Verwurzelung durch Follikel in der Haut und die allgemeine Erscheinung der Sklerite. Eine Reihe moderner Anneliden entwickelt ebenfalls an beiden Seiten des Körpers Borsten, welche sowohl Walcott als auch Butterfield als vergleichbar mit den dorsalen Stacheln von \"Wiwaxia\" ansahen. Butterfield argumentierte außerdem, dass \"Wiwaxias\" Fressapparat statt in der Mitte des „Kopfes“ genauso gut zweiteilig an den Seiten des „Kopfes“ gesessen haben könnte, wie es bei Polychaeten üblich sei. Er ging so weit, \"Wiwaxia\" als ein Mitglied der modernen Ordnung Phyllodocida einzuordnen, und wies darauf hin, dass das offensichtliche Fehlen einer Körpersegmentierung bei \"Wiwaxia\" dabei kein Hindernis darstellt, da einige moderne Vertreter der Polychaeten außer während ihrer Entwicklung ebenfalls keine Segmentierung aufweisen. Später stellte er fest, dass \"Wiwaxia\" einige Merkmale der Polychaeten nicht besaß, von denen zu erwarten war, dass sie leicht fossilisierten, und betrachtete \"Wiwaxia\" daher als einen Stammgruppenanneliden, einen frühen Vorfahren der modernen Anneliden. Conway Morris und Peel (1995) akzeptierten im Großen und Ganzen die Argumente Butterfields und behandelten \"Wiwaxia\" als einen Vorfahren der Polychaeten. Sie sagten, Butterfield habe sie darüber informiert, dass die mikroskopische Struktur der Sklerite von \"Wiwaxia\" identisch mit den Borsten von \"Burgessochaeta\" und \"Canadia\" seien, zweier Polychaeten aus dem Burgess-Schiefer. Conway Morris und Peel fanden außerdem heraus, dass ein Exemplar von \"Wiwaxia\" Spuren einer kleinen Schale erkennen ließ, die möglicherweise ein Überbleibsel aus einer früheren Stufe der Evolution der Gattung darstellte. Die Autoren merkten an, dass eine bestimmte Gruppe moderner Polychaeten ebenfalls verkümmerte Überbleibsel einstiger Schalen aufweisen. Dennoch vertraten sie weiterhin die Ansicht, dass der Fressapparat von \"Wiwaxia\" eher der Radula der Mollusken entsprach. Sie argumentierten auch, dass \"Wiwaxia\" ziemlich eng mit den Halkieriidae verwandt war und genau genommen von diesen abstammte, weil die Sklerite ähnlich gruppiert waren, obgleich diejenigen der Halkieriidae viel kleiner und zahlreicher waren. Sie wiesen auch daraufhin, dass Butterfield 1994 Sklerite von \"Wiwaxia\" gefunden habe, welche hohl waren. Sie präsentierten ein umfangreiches Kladogramm, nach dem Die Meeresbiologin Amélie H. Scheltema befand 2003, dass \"Wiwaxias\" Fressapparat der Radula der modernen, schalenlosen Wurmmollusken ähnelte und dass die Sklerite der beiden Gruppen sich stark ähnelten. Sie schloss daraus, dass \"Wiwaxia\" in eine Klade zu stellen sei, die auch die Mollusken umfasst. Der dänische Zoologe Danny Eibye-Jacobsen behauptete 2004, \"Wiwaxia\" besitze keine Merkmale, anhand derer sie sicher zu den Polychaeten oder den Anneliden zu stellen sei. Eibye-Jacobsen betrachtete die Borsten als eine Eigenschaft, die Mollusken, Anneliden und Brachiopoden teilten. Selbst wenn die Sklerite den Borsten sehr ähnelten, was der Wissenschaftler bezweifelte, bewiese dies deswegen nicht, das \"Wiwaxias\" nächste Verwandte die Anneliden sind. Er zeigte außerdem auf, dass die sehr unterschiedliche Anzahl der Sklerite in verschiedenen Bereichen von \"Wiwaxias\" Körper nicht mit irgendeinem plausiblen Muster von Segmentierung einhergingen. Obwohl Eibye-Jacobsen nicht annahm, dass dies die Klassifikation von \"Wiwaxia\" als Polychaet verhindere, hielt er das Fehlen distinktiver Merkmale der Polychaeten jedoch gleichzeitig für einen schwerwiegenden Einwand. Seiner Meinung nach gab es keine überzeugenden Gründe, warum \"Wiwaxia\" als ein Protoannelid oder als Protomollusk einzuordnen sei. Butterfield kehrte im Jahr 2006 zu der Debatte zurück und wiederholte seine Argumente, die er 1990 präsentiert hatte, warum \"Wiwaxia\" als ein Polychaet zu sehen sei. Obgleich Borsten ein Merkmal verschiedener Gruppen seien, träten sie lediglich bei den Polychaeten als Rückenbedeckung auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "\" Wiwaxia \" ist eine ausgestorbene Tiergattung, die in den Fossillagerstätten des unteren und mittleren Kambriums wie dem Burgess-Schiefer überliefert ist. Zwei Arten, die dieser Gattung zugeschrieben werden, sind bekannt. ", "tgt_summary": null, "id": 395953} {"src_title": "Witali Witaljewitsch Karamnow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Webbs Vater war als Soldat in Deutschland stationiert und nahm sich aus unbekannten Gründen zwei Wochen vor der Geburt des Sohnes das Leben. Seine Mutter heiratete kurze Zeit später erneut. Aus dieser zweiten Ehe gingen zwei Töchter hervor. Er besuchte die Harrow School in London. Während seiner Schulzeit lernte er Deutsch, Russisch und Französisch. Vor Beginn seiner Studiums in Cambridge verbrachte er ein halbes Jahr bei einer Wiener Familie, um seine deutschen Sprachkenntnisse zu verbessern. In dieser Zeit wurde er Opernliebhaber. Er studierte Geschichte und Neuere Sprachen am Trinity College in Cambridge. Er war ein brillanter Student und gewann mehrere Preise. Im Jahr 1967 schloss er sein Studium ab. Im Jahr 1965 lernte er Mary Thomas kennen, die Tochter eines Chirurgen aus Yorkshire, die als Fotografin für Zeitschriften tätig war. Beide heirateten 1974 in Camden. Im Jahr 1967 arbeitete er als Ghostwriter und wurde Schullehrer an seiner alten \"Harrow School\" in London und Trainee im britischen Fernsehen. Seine ganze Leidenschaft galt der Erforschung des Okkultismus. Aus den Mitteln seiner Erbschaft baute er eine rasch wachsende Privatbibliothek auf. Für Richard Cavendishs 12-bändiges Sammelwerk \"Man, Myth & Magic: The Illustrated Encyclopedia of Mythology, Religion and the Unknown.\" schrieb er zahlreiche Beiträge. Im Jahr 1971 erschien sein erstes Buch mit dem Titel \"The Flight from Reason. Volume 1 of The Age of the Irrational\", das als spätere Neubearbeitung in den USA unter dem Titel \"The Occult Underground: The 19th Flight from Reason.\" (La Salle Illinois 1974) nachgedruckt wurde. Im Jahr 1973 erschien als Fortsetzung sein zweites Buch \"The Occult Liberation\", das in den USA unter dem Titel \"The Occult Establishment\" nachgedruckt wurde. Im Jahr 1976 schloss er die Arbeiten an seinem dritten und bedeutendsten Werk \"The Harmonious Circle. The Lives and Work of G. I. Gurdjieff and P. D. Ouspensky and Their Followers\" ab, das im Jahr 1980 im New Yorker Putnam Verlag erschien. Darin zeichnet ein detailliertes Bild der russlandstämmigen spirituellen Lehrer Georges I. Gurdjieff und P. D. Ouspensky und der Geschichte ihres Enneagramm-Konzepts, das später unter anderem in der Seelsorge des Jesuitenordens breit rezipiert wurde. Ende der 1970er Jahre arbeitete er an einem vierten Buch, in dem es um die in der Geschichte Schottlands so verheerende Schlacht von Flodden Field in Northumberland am 9. September 1513 und deren Einfluss auf die schottische Renaissancekultur ging. Für ein fünftes Buch, eine Studie über Rudolf Steiner, hatte er bereits einen Vertrag unterschrieben. Diese beiden letzten Buchprojekte konnten jedoch nicht mehr verwirklicht werden. Etwa seit 1969 betrachtete er sich selbst als Sachbuchautor, fand aber als solcher kein Auskommen. In den Folgejahren war er vielfach als Herausgeber tätig. So gab er als Reihenbetreuer für die \"Arno Press\" in New York 33 Bände mit Faksimiles klassischer Texte zur Geschichte des Okkultismus heraus. Darunter Bücher von M. A. Arwood, James Bonwick, Reuben Briggs Davenport, Carl du Prel, C. H. Hinton, Ethan Allen Hitchcock (dessen Interpretation der Alchemie C. G. Jung beeinflusst hat), Carl Kiesewetter, William Stainton Moses, Allan Kardec, A. P. Sinnett, Wsewolod Solowjow und Karl Friedrich Zöllner. Ebenfalls für \"Arno Press\" wurden die 34 Bände der Reihe \"Perspectives in Psychical Research\" (1976) von ihm betreut. Darunter befanden sich klassische Texte parapsychologischer Forschung von Autoren wie Hereward Carrington, John Edgar Cover T. Fukurai, Hans Driesch, Frederic W. H. Myers, Frank Podmore, Harry Price, Eleanor Mildred Sidgwick, Albert von Schrenck-Notzing sowie die \"Geschichte des Spiritismus\" von Arthur Conan Doyle und viele andere. Daneben besorgte er als Herausgeber etwa 65 Bände historischer und anthologischer Publikationen in den Bereichen Okkultismus, Spiritismus, Theosophie und Parapsychologie. Im Jahr 1976 zog das Ehepaar Webb von London zurück nach Schottland, wo es eine ehemalige Kapelle bei Durrisdeer erwarb und zum Wohnhaus umgestaltete. Nachdem er seine zahlreichen Freunde in Südengland zurückgelassen hatte, geriet er in Schottland in eine soziale Isolation, in der sich für ihn keine neuen beruflichen Perspektiven auftaten. Nachdem ein Forschungsstipendium und sein Erbe aufgebraucht waren und seine Bücher kein Geld einbrachten, nahm sein Leben eine tragische Wendung. Obwohl seine Bücher gute Rezensionen erhielten, fand er keine akademische Anstellung. Auf Drängen seiner Frau nahm er schließlich eine Anstellung in einer Werbeagentur an. In dieser letzten Lebensphase verlor er die Hoffnung, genug Mittel und Zeit für seine Forschungen und seiner Buchprojekte aufbringen zu können. Er bekam schwere psychische Problemen mit Anzeichen einer Schizophrenie und erschoss sich am 8. Mai 1980 im Alter von 34 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Webb war einer der ersten Forscher, die sich wissenschaftlich mit dem Okkultismus des 19. Jahrhunderts beschäftigten, wohlwissend, dass auch die wissenschaftlich distanzierte Beschäftigung mit diesem von der Geschichtswissenschaft gemiedenen Themenfeld das Ende seiner wissenschaftlichen Karriere bedeuten konnte. Webb setzte die Forschungen des Historikers George Mosse fort, der die Verbindungen zwischen esoterischen Strömungen und Politik der letzten zwei Jahrhunderte untersuchte. Die beiden ersten sich ergänzenden Bücher Webbs wurden mehrfach neu aufgelegt, in entsprechenden Fachkreisen gelobt, erreichten aber über einen kleinen Kreis hinaus nur ein spezielles Publikum. Colin Wilson führte aus, dass Webb bei seinen Zeitgenossen förmlich zwischen die Stühle fiel, weil einerseits das akademische Publikum, insbesondere die Historikerzunft, für seine Themen nicht aufgeschlossen war, und anderseits die Okkultszene, auch wenn er diese als Leserschaft nicht im Fokus hatte, durch seine skeptische Einstellung auf Distanz blieb, weshalb er zum „Geheimtipp“ avancierte. Sein drittes Buch \"The Harmonious Circle. The Lives and Work of G. I. Gurdjieff and P. D. Ouspensky and Their Followers\" behandelte zwar die Anhängerschaft der russischen Okkultisten, war aber für diese „okkultgläubige“ Zielgruppe in seiner Abfassung zu kritisch und in seiner Aufmachung zu akademisch, weshalb auch dieses Werk zunächst nur einen kleinen Leserkreis erreichte, zu dem Colin Wilson, Ellic Howe und Francis King gehörten. Webb gilt heute als Pionier der Erforschung des Okkultismus und angrenzender Bereiche der Esoterik, und seine beiden Hauptwerke \"The Occult Underground\" und \"The Occult Establishment\" wurden ins Deutsche übersetzt. Der englische Religionswissenschaftler Nicholas Goodrick-Clarke untersuchte in seiner im Jahr 1982 erschienenen Dissertation die Ariosophie und die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus, wobei er sich besonders auf Webbs Arbeiten stützte, die Teilaspekten gewidmet waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Charles Napier Webb (* 13. Januar 1946 in Edinburgh; † 8. Mai 1980 bei Durisdeer, Dumfries and Galloway, Südschottland) war ein britischer Historiker und Kulturwissenschaftler. Er gilt als Pionier der historischen Betrachtung des Okkultismus und seines Kontextes im 19. und 20. Jahrhundert.", "tgt_summary": null, "id": 443382} {"src_title": "Alexander Wladimirowitsch Romanow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lewis Namier stammte aus einer nichtreligiösen jüdischen Familie und absolvierte ein Studium an den Universitäten in Lemberg und Lausanne sowie an der London School of Economics. In Lausanne besuchte er die Vorlesungen von Vilfredo Pareto. Im Jahre 1906 wanderte er in das Vereinigte Königreich aus und wurde 1913 britischer Staatsbürger. Während des Ersten Weltkrieges kämpfte er bei den \"20th Royal Fusiliers\", wurde aber 1915 wegen Sehschwäche entlassen. Danach arbeitete er im Propaganda- und Informationsministerium sowie in der Abteilung für politische Aufklärung des britischen Außenministeriums. Während der Pariser Friedenskonferenz 1919 war er Mitglied der britischen Delegation. Dabei war er für polnische Angelegenheiten zuständig und ein Gegenspieler Roman Dmowskis, des polnischen Chefdelegierten. Namier war gegen die Schaffung eines neuen polnischen Staates. Er setzte sich bei der Ziehung der Curzon-Linie für die Ablösung Lembergs vom künftigen Polen ein. Nach dem Verlassen des Regierungsdienstes lehrte er am Balliol College der Universität Oxford, bevor er geschäftlich tätig wurde. Später war Namier als Zionist aktiv und arbeitete von 1929 bis 1931 für die Jewish Agency in Palästina. In dieser Zeit war er ein enger Freund und Mitstreiter Chaim Weizmanns. Jener brach seine Beziehungen zu Namier ab, als dieser zum Anglikanismus konvertierte, um seine zweite Frau Marry zu heiraten. Ab 1931 arbeitete Namier als Professor an der Universität Manchester bis zu seinem Ruhestand 1953, wobei seine Themen um die europäische Geschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts kreisten. Bahnbrechend und bis heute akademisch nachwirkend in der englischen Historiographie ist sein bereits 1929 erschienenes Werk \"The Structure of Politics at the Accession of George III\", das die Herrschaftsbeziehungen im Zeitalter des \"Hanoverian England\" analysiert. In Abgrenzung zur bisher dominanten Geschichte der „großen Männer“ und der politischen Ideengeschichte propagierte er ein neues Geschichtsverständnis. Eine Epoche könne nur dann verstanden werden, wenn man das Denken und Fühlen einer großen Zahl von „einfachen“ Menschen in jedem Detail mit einbeziehe, ähnlich der histoire totale oder der Mikrogeschichte. Außerdem betont er die Bedeutung der Psychologie und des Unbewussten für das Verständnis historischer Prozesse und Entscheidungen und war dabei u. a. von den Theorien Sigmund Freuds beeinflusst. Sein bereits 1948 erschienenes Werk \"Diplomatic prelude, 1938–1939\" (deutsch 1949 als \"Diplomatisches Vorspiel 1938–1939\") über den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs schrieb Hitler eine „intentionalistische“ Politik zu, die bis in die 1960er Jahre auch im öffentlichen Diskurs so gesehen wurde. Namier hatte zu den frühesten Warnern vor dem Nationalsozialismus und Kritikern der Appeasement-Politik gehört; er war generell für eine ausgeprägte Germanophobie in seinen politischen Ansichten bekannt. 1960 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Lewis Bernstein Namier (* 27. Juni 1888 als Ludwik Bernstein Niemirowski in Wola Okrzejska, Russisches Reich (heute Polen); † 19. August 1960) war ein englischer Historiker.", "tgt_summary": null, "id": 906271} {"src_title": "Mandy Meyer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Beaver Island ist 21 km lang und bis zu 10 km breit und gehört zum Charlevoix County, Michigan. Die Insel ist größtenteils eben und sandig, mit großen bewaldeten Abschnitten. Die höchste Erhebung ist der Standort des alten Feuerwachturms südlich des Fox Lake, mit einer Höhe von 241,7 Metern (793 Fuß) über dem Meeresspiegel, bzw. 65 Meter (214 Fuß) über dem Seespiegel. Diese Erhebung ist unbenannt. Die bekannteste Erhebung ist dagegen Mt. Pisgah, eine Sanddüne an der Westseite der Donegal Bay, mit einer Höhe von 222,5 Metern (730 Fuß). Laut US-Volkszählungsdaten hat sie eine Fläche von 144,45 km2 und eine ganzjährige Bevölkerung von 551 Einwohnern. Der dichter besiedelte Teil der Insel, der nur etwa sechs Prozent der gesamten Landfläche umfasst, gehört zur St. James Township am Nordende. Dieser Teil hatte zur 2000er-Volkszählung 307 Einwohner. (Zur St. James Township gehören auch Garden Island, High Island, Hog Island und mehrere kleinere Inseln im Michigansee, die allesamt keine ständigen Bewohner haben.) Peaine Township, die die restlichen 94 Prozent der Insel einnimmt, beinhaltet große Stücke Land in Staatseigentum und ist größtenteils unerschlossen. Sie hat (Stand 2000) 244 Einwohner. Beaver Island hat mehrere kleine bis mittelgroße Seen, darunter Lake Geneserath im Südosten, Greenes Lake und Fox Lake im Mittelteil sowie Font Lake, Egg Lake, Round Lake und Barneys Lake im Norden. Es gibt nur zwei benannte Fließgewässer: Jordan River, der in die Sand Bay auf der Ostseite der Insel mündet, und Iron Ore Creek, der in die Iron Ore Bay am Südende mündet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Traditionell waren die Hauptwirtschaftszweige der Insel Fischerei, Forst- und Landwirtschaft. Heute jedoch dreht sich die Wirtschaft um den Öffentlichen Dienst, den Fremdenverkehr sowie den Bau von Eigenheimen und Ferienhäusern. Es gibt zahlreiche Erholungsmöglichkeiten im Hafen von Beaver Island, an den Stränden, an den Seen im Inselinneren und im Staatsforst, der einen großen Teil der Insel bedeckt. Ein Golfplatz, Wanderwege, mehrere Restaurants und Hotels, ein Yachthafen sowie zahlreiche weitere Einrichtungen sprechen Einheimische und Besucher an. Beaver Island bezeichnet sich selbst als „Amerikas Smaragdinsel“, zum Teil weil viele seiner Einwohner irischer Abstammung sind. Die Central Michigan University betreibt auf der Insel eine Forschungseinrichtung.", "section_level": 1}, {"title": "Das mormonische Königreich auf Beaver Island.", "content": "Obwohl Beaver Island heutzutage hauptsächlich für seine Strände, Wälder, den Sportboothafen und seine Abgeschiedenheit bekannt ist, war es früher einmal der Ort eines einzigartigen mormonischen Königreiches. Die Verbindung der Insel mit dem Mormonentum begann mit dem Tod von Joseph Smith, dem Gründer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Die meisten Mormonen betrachteten damals Brigham Young als Smiths Nachfolger, aber viele andere folgten James Strang. Strang gründete die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Strangiten) und erhob den Anspruch, dass diese die einzige legitime Fortführung der von Joseph „wieder hergestellten“ Kirche sei. Seine Organisation besteht noch heute (allerdings nicht auf Beaver Island) und zählt bis zu 300 Mitglieder. Die Gruppe ließ sich zunächst in Voree (Wisconsin) nieder und begründete dort eine Gemeinde, die bis heute besteht. Auf der Suche nach Sicherheit vor Verfolgung und möglicherweise stärkerer Isolation, um seine Kontrolle über die Gruppe zu erhöhen, brachte Strang seine Anhänger 1848 nach Beaver Island. Die Strangiten florierten unter Strangs Führung und wurden zu einem politischen Einflussfaktor in der Region. Sie gründeten die Ortschaft St. James (benannt nach Strang) und bauten eine Straße, den \"King's Highway\", ins Inselinnere, die bis heute eine der Hauptrouten der Insel ist. Die Strangiten rodeten Land, errichteten Hütten, Farmen und andere Einrichtungen und versuchten, sich dauerhaft auf Beaver Island zu etablieren. Strang wurde 1853 und erneut 1855 in das Repräsentantenhaus von Michigan gewählt. Er gründete auch die erste Zeitung in Nord-Michigan, den \"Northern Islander\". Während seiner Zeit im Parlament machte Strang Beaver Island zum Mittelpunkt eines neuen Verwaltungsbezirks: Manitou County umfasste die Beaver-Inseln, die Fox Islands sowie North und South Manitou Island und hatte St. James als Verwaltungssitz. Manitou County wurde 1895 vom Staat Michigan aufgelöst (s. unten). Sobald er sich auf Beaver Island eingerichtet hatte, erklärte Strang sich zum Polygamisten, eine Praxis, die er vorher abgelehnt hatte. Er hatte fünf Ehefrauen und war Vater von insgesamt 14 Kindern. 1850 rief Strang sich selbst zum König aus, aber nicht über die Insel selbst. Stattdessen beanspruchte er, König über seine Kirche zu sein, die zu jener Zeit die meisten der Inselbewohner als Mitglieder hatte. Er wurde am 8. Juli des Jahres in einem von seinen Anhängern aus Baumstämmen errichteten „Tabernakel“ gekrönt, in einer aufwändigen Zeremonie, die eine Krone, eine rote Königsrobe, einen Schild, einen Küriss und ein hölzernes Zepter beinhaltete. Der strangitische Tabernakel und Strangs bescheidenes Haus sind lange verschwunden, genau wie Strangs königliche Insignien, aber eine von seinen Jüngern gebaute Druckerei existiert weiterhin – das einzige auf Beaver Island übrig gebliebene Strangiten-Gebäude. Heute beherbergt es ein Museum zur Geschichte der Insel. Strang und seine Anhänger gerieten oft mit ihren nicht-strangitischen Nachbarn auf Beaver Island und im Umkreis aneinander. Während er beanspruchte, König über seine eigenen Anhänger zu sein, tendierte Strang dazu, auch über Nicht-Strangiten auf der Insel zu herrschen und wurde regelmäßig beschuldigt, deren Eigentum gewaltsam in seinen Besitz zu bringen und sie tätlich anzugreifen. Offene Feindschaft zwischen den zwei Gruppen endete oft in Gewalt. Strangiten wurden im Postamt von örtlichen Raufbolden verprügelt, während Strang einmal mit einer Kanone auf eine Gruppe renitenter betrunkener Fischer feuerte, die gedroht hatten, seine Leute von der Insel wegzubringen. Die Strangiten bekamen zunehmend ein Monopol über die lokale Verwaltung, wodurch die Unterscheidung zwischen Kirche und Staat in ihrem „Utopia“ verwischt wurde. Obwohl Beaver Islands Möchtegern-Monarch viele fortschrittliche Vorstellungen (wie den Schutz von Wäldern) hatte, wurde sein autokratischer Regierungsstil im Laufe der Zeit von vielen als untragbar angesehen. Ein Dekret schrieb zum Beispiel die Art von Kleidung, die strangitische Frauen tragen mussten, vor (vgl. Bloomers). Zwei Frauen weigerten sich und Strang ließ ihre Ehemänner auspeitschen, was dadurch „erleichtert“ wurde, dass einer von ihnen beim Ehebruch mit der Frau eines Geschäftspartners erwischt worden war. Während sie sich von ihren Verletzungen erholten, schmiedeten die Ehemänner einen Plan gegen Strang. Am 16. Juni 1856 lief ein Kanonenboot der US-Marine, die \"USS Michigan\", in den Hafen von St. James ein und lud Strang ein, an Bord zu kommen. Während Strang die Anlegestelle hinab ging, schossen die zwei Männer von hinten auf ihn und rannten dann zum Schiff. Das Schiff lief aus und setzte die Männer auf Mackinac Island ab, ohne sie festzunehmen. Keiner der beiden wurde für das Verbrechen verurteilt. Nachdem Strang am 9. Juli 1856 infolge seiner Verwundungen verstorben war, kam ein Mob aus Mackinac Island sowie vom nahe gelegenen St. Helena Island. Der Mob vertrieb die Strangiten (damals etwa 2.600 Personen) von Beaver Island und eignete sich ihren Besitz an. Mit dem Weggang der Strangiten hörte die lokale Verwaltung im Manitou County (einschließlich Beaver Island) praktisch auf zu existieren. Gerichtstage und Wahlen wurden nur noch selten abgehalten. Die Ämter des Bezirks waren für gewöhnlich unbesetzt und die Gegend bekam einen Ruf der Gesetzlosigkeit, der dadurch unterstrichen wurde, dass der Gouverneur von Michigan John J. Bagley 1877 die Abschaffung des County forderte. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde im Parlament des Staates eingebracht, aber bekam keine Mehrheit. Ein neuer Versuch 1895 war erfolgreich und die Beaver-Inseln wurden Teil des Charlevoix County, während die Fox- und die Manitou-Inseln zum Leelanau County kamen.", "section_level": 1}, {"title": "„Amerikas Smaragdinsel“.", "content": "Irische Fischer aus Gull Island, Mackinac Island, verschiedenen Hafenstädten auf dem Festland und aus dem County Donegal in Irland ersetzten schnell die Strangiten auf Beaver Island. Ihre Gemeinde, angewachsen durch weitere Einwanderung aus Irland, entwickelte eine einzigartige Identität, die durch die Isolation der Insel vom Festland begünstigt wurde. Gottesdienste und selbst normale Unterhaltungen wurden viele Jahre lang auf Gälisch abgehalten. Mitte der 1880er-Jahre war Beaver Island zum größten Lieferanten von Süßwasserfisch in den USA geworden, aber Überfischung und technische Änderungen beendeten den Boom um 1900. Zusätzlich zum ermordeten „König“ sollte Beaver Island später die Heimat zweier Personen von lokaler Bekanntheit werden. Father Peter Gallagher, Pfarrer von 1865 bis 1898, war eine bunte und charismatische Führungspersönlichkeit, die das Inselleben dominierte und sogar einmal mit einem Gemeindemitglied in der Inselkapelle in einen Faustkampf geriet. Feodor Protar, der 1893 ankam, war ein Jünger des russischen Schriftstellers und Pazifisten Leo Tolstoi. Er diente als Dorfarzt und Jedermanns Freund während er als Einsiedler in einer Hütte im Inselinneren lebte. Protar starb 1925 und hinterließ viele Bewunderer, die sein Andenken für Jahrzehnte bewahrten. Die Holzgewinnung, schon immer ein wichtiger Teil der Wirtschaft der Insel, wurde durch die Gründung der \"Beaver Island Logging Company\" 1901 stark ausgeweitet. Schiffsanleger, Unterkünfte, Bahnschienen und eine Sägemühle verwandelten die örtliche Szenerie für eine Zeit, aber die Fischerei blieb die Hauptbeschäftigung der Insel. Ein starker Rückgang in den Fischbeständen in den 1940er-Jahren führte zu einem Exodus der meisten Insulaner, bis der Tourismus in den 1970er-Jahren für neues Interesse an Beaver Island sorgte. Heute ist die Insel ein beliebtes Urlaubsziel für Menschen aus der gesamten Region der Großen Seen und profitiert sowohl von ihrer besonderen Geschichte als auch von ihrer unverdorbenen Schönheit.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Beaver Island wird von zwei kleinen Fluglinien bedient: \"Island Airways\" und \"Fresh Air Aviation\". Die Flugzeuge von Island Airways fliegen von Charlevoix zum \"Welke Airport\" (6Y8), einem privaten, öffentlich zugänglichen, Flugplatz in der Peaine Township. Die Flugzeuge von Fresh Air Aviation fliegen von Charlevoix zum Township-eigenen öffentlichen Flugplatz (KSJX) auf der Westseite der Insel, ebenfalls in der Peaine Township. Die \"Beaver Island Boat Company\" betreibt eine Autofähre von Charlevoix aus. Tägliche Verbindungen finden von Mai bis September statt, von Januar bis März ist die Fährverbindung geschlossen. Besucher, die ihr eigenes Fahrzeug mitbringen möchten, müssen vorab reservieren. Es gibt zwei Leuchttürme auf Beaver Island. \"Beaver Island Harbor Light\" (bzw. \"St. James Light\"), 1870 erbaut, auf der Nordseite der Insel, dient noch heute als Navigationshilfe. Das \"Beaver Island Head Lighthouse\" am Südende der Insel, 1858 erbaut, wurde 1962 außer Betrieb genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Inselgruppe.", "content": "Der Beaver-Island-Archipel umfasst, etwa in der Reihenfolge ihrer Größe, folgende Inseln: Gull, Hat, Pismire und Shoe Island bilden den im Michigansee gelegenen Teil des Wildschutzgebietes Michigan Islands National Wildlife Refuge und werden als Außenstelle des Seney National Wildlife Refuge verwaltet. Zwei der Inseln – Pismire und Shoe – sind auch Teil der \"Michigan Islands Wilderness Area\".", "section_level": 1}, {"title": "Inselpartnerschaft.", "content": "Im Jahr 2000 ist Beaver Island eine Partnerschaft mit der Insel Arranmore im County Donegal in Irland eingegangen. Diese Verbindung ist vergleichbar mit einer Städtepartnerschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Beaver Island ist die größte Insel im Michigansee (USA) und Hauptinsel der der Inselgruppe \"Beaver Islands\". Früher Heimat einer einzigartigen amerikanischen Monarchie, ist die Insel jetzt ein beliebtes Touristen- und Urlaubsziel. Beaver Island liegt etwa 51 km entfernt von der auf dem Festland gelegenen Stadt Charlevoix und kann nur per Flugzeug oder Boot erreicht werden. Die Insel hat zwei Flugplätze, einen öffentlichen und einen privaten. Die Postleitzahl ist 49782. Beaver Island ist auch der Name einer gemeindefreien Ortschaft, die die besiedelten Gegenden der Insel umfasst.", "tgt_summary": null, "id": 1027192} {"src_title": "Schloss Castellano", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aktionen.", "content": "Die Aktivisten nutzen für ihre nach deutschem Recht strafbaren DDoS-Attacken ein Tool namens LOIC („Low Orbit Ion Cannon“), welches ursprünglich für die Anonymous-Proteste gegen Scientology entwickelt wurde und sich nicht nur für manuelle DDoS-Attacken auf Webserver nutzen lässt, sondern auch für koordinierte, gemeinsame Angriffe. Die Adresse wird vom Benutzer über einen Koordinierungsserver angegeben und die Steuerung dann der Führungsriege übertragen, was vergleichbar mit einem Bot-Netz auf freiwilliger Basis ist. Die Kommunikation der Teilnehmer erfolgte teilweise über verschiedene Twitter-Accounts sowie über Facebook, deren Kanäle nach ersten Aktionen jedoch gesperrt wurden. Die Aktivisten erklärten, sie seien keine Hacker, sondern „durchschnittliche Internet-Bürger“. Weder stünden Datendiebstahl noch entscheidende Datenkanäle der Unternehmen im Zentrum ihrer Angriffe. Das ganze sei eine „symbolische Aktion“, hieß es in einer Mitteilung von „Anonymous“. WikiLeaks erklärte, sie habe nichts mit der Gruppierung zu tun, es gebe auch keine Kontakte zwischen Mitarbeitern und irgendjemandem bei „Anonymous“.", "section_level": 1}, {"title": "Gegen Verfolger von Urheberrechtsverstößen.", "content": "Als Antwort auf Distributed-Denial-of-Service-Attacken (DDoS) auf Torrent-Webseiten entschieden sich Befürworter des freien Tauschens von urheberrechtlich geschütztem Material, DDoS-Attacken auf Gegner von Urheberrechtsverletzungen zu starten. Diese Attacken entwickelten sich zu einer Welle von Attacken auf mehrere große Anti-Piracy-Organisationen.", "section_level": 2}, {"title": "Gegen ehemalige WikiLeaks-Finanzdienstleister.", "content": "Im Dezember 2010, nach der Veröffentlichung von Depeschen US-amerikanischer Botschaften durch WikiLeaks, fokussierte die Operation Payback ihre Aufmerksamkeit auf Unternehmen, die in der Folge ihre Geschäftsbeziehungen mit WikiLeaks aufgekündigt hatten. Betroffen war am 7. Dezember die schweizerische PostFinance, nachdem sie am Vortag das Konto von Julian Assange geschlossen hatte. Am 8. Dezember waren durch DDoS-Angriffe die Websites der Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard stundenweise nicht erreichbar. Am 27. Dezember kündigten Aktivisten der Gruppe Anonymous bereits Stunden vor dem tatsächlichen Eintreten über Twitter eine DDoS-Attacke auf die Webseite der Bank of America an. Die Aktion war für den 27. Dezember 2010 um 18:05 Uhr MEZ angekündigt. Eine Stunde später war die Hauptseite der Bank nur noch unregelmäßig erreichbar. Die Bank hatte vorher bekanntgegeben, jegliche Transferaufträge von und zu WikiLeaks-Konten einzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Gegen niederländische Behörden.", "content": "Nachdem am 9. Dezember 2010 in den Niederlanden ein 16-jähriger Jugendlicher unter dem Vorwurf der Teilnahme an den DDoS-Angriffen auf ehemalige WikiLeaks-Finanzdienstleister festgenommen wurde, richteten sich die Angriffe auch gegen die niederländische Staatsanwaltschaft und Polizei.", "section_level": 2}, {"title": "Gegen die Regierung Tunesiens und Simbabwes.", "content": "Als Reaktion auf die Sperre von WikiLeaks im tunesischen Internet blockierten am 2. Januar 2011 Aktivisten von \"Anonymous\" Internetseiten der tunesischen Regierung, wobei sie sich auf „Operation Payback“ beriefen. Die Webseite des tunesischen Premierministers zeigte zeitweise einen offenen Brief an die Regierung von Tunesien. Die Aktion stand in Zusammenhang mit regierungskritisch motivierten Unruhen in dem nordafrikanischen Land. Im Januar 2011 wurden zudem Regierungsseiten von Simbabwe attackiert, da juristische Schritte gegen den sogenannten „Indiskretions-Dienst WikiLeaks“ in beiden Ländern stattfänden. In einem Statement von Anonymous hieß es: „Wir greifen [Simbabwes Präsident] Mugabe und sein Regime der [Partei] Zanu-PF an, weil sie die freie Presse für vogelfrei erklärten und drohen, jeden zu verklagen, der WikiLeaks[-Dokumente] veröffentlicht.“", "section_level": 2}, {"title": "Festnahmen.", "content": "Am 9. Dezember 2010 wurde in den Niederlanden ein 16-jähriger festgenommen, dem vorgeworfen wird, an den Angriffen beteiligt zu sein. Dieser hat die Vorwürfe gestanden. Die niederländische Staatsanwaltschaft hält weitere Festnahmen, auch im Ausland, für möglich und geht davon aus, dass „wahrscheinlich Tausende Computer“ beteiligt seien. Infolgedessen wurde sowohl die Website der niederländischen Staatsanwaltschaft wie auch der Polizei mehrfach angegriffen. Nach dieser Festnahme rief Anonymous infolge eines Strategiewechsels dazu auf, in einer konzertierten Aktion die Dokumente WikiLeaks’ im Internet zu verbreiten. Dazu sollen unter der Bezeichnung \"Operation Leakspin\" Zusammenfassungen erstellt und mitsamt der Quelle veröffentlicht werden. Ebenso sollen Videos gedreht und auf Youtube hochgeladen werden. Am 11. Dezember 2010 wurde in den Niederlanden ein weiterer, 19-jähriger festgenommen, der an Angriffen auf holländische Behörden und den Bezahldienst Moneybookers beteiligt gewesen sein soll. In Großbritannien wurden im Januar 2011 fünf mutmaßliche Täter festgenommen, die Attacken gegen die Webseiten von Mastercard, Visa und Paypal durchgeführt haben sollen. Nach Angaben der Polizei werde die Untersuchung gegen „Anonymous“ weiterlaufen und in „Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden in Europa und den USA“ vorangetrieben. Das FBI bestätigte, dass in den Vereinigten Staaten mehr als 40 Wohnungen im Zusammenhang mit den Anonymous-Aktionen durchsucht wurden. Im Juli 2011 wurden bei 35 Razzien in den USA, 14 in den Niederlanden und vier in Großbritannien ein mutmaßlicher Anonymous-Aktivist festgesetzt. 35 zusätzliche Haftbefehle wurden vom FBI ausgestellt. Einer der 2011 in Großbritannien Festgenommenen wurde im Dezember 2012 schuldig gesprochen, sich an den DDoS-Angriffen gegen Paypal, Mastercard und Visa und damit an einer „Verschwörung“ beteiligt zu haben. Ein Strafmaß wurde zunächst nicht festgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Situation.", "content": "In Deutschland kann die Teilnahme an DDoS-Attacken als Computersabotage nach §303b StGB mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren, bei Anlagen von wesentlicher Bedeutung bis zu 5 Jahren, bestraft werden. In besonders schweren Fällen kann die Freiheitsstrafe 6 Monate bis 10 Jahre betragen. Außerdem können zivilrechtliche Ansprüche geltend gemacht werden. Im Vereinigten Königreich droht sogar für das bloße Herunterladen der für die Angriffe genutzten Software \"Low Orbit Ion Cannon\" eine Freiheitsstrafe von 2 Jahren. In den Niederlanden, wo auch schon zwei Personen unter dem Vorwurf der Teilnahme an der Aktion festgenommen wurden, steht für das Teilnehmen an DDoS-Angriffen eine Haftstrafe von 6 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Konrad Lischka kritisierte auf \"Spiegel Online\" die Aktion, da eine vergleichsweise kleine Gruppe hier „dank der richtigen Software so viel Schaden wie eine enorme Menschenmenge entfaltet. Sie haben weltweit Server abgeschossen, weil ein Programm das Schadenspotential ihrer Seitenaufrufe technisch vervielfacht hat“. Wer LOIC installiert, „kann selbst Attacken auf Server ausführen. Oder dies einem Koordinierungsserver der Aktivisten überlassen, was viele getan haben dürften.“ Die Protestierer würden sich freiwillig zu einem Botnet zusammenschließen, also „einem Rechnernetz, das Schaden anrichtet — das kennt man sonst von illegal auf Computer eingeschleusten Trojanern.“ Diese Protestform würde sich in drei wesentlichen Punkten von Online- oder Offline-Demonstrationen unterscheiden: Erstens, dass die Technik höher als der Mensch eingeschätzt würde; zweitens, dass nur die Schädigung des Opfers Aufmerksamkeit bringe und drittens dass „Drohnen“ statt Demonstranten eingesetzt würden. Frank Patalong meinte, dass es „hier um mehr als nur um ein paar Script-Kiddies“ gehe, „die rächender Hacker spielen“. Es können „echte Schäden entstehen, und nicht zuletzt der Seite, die die Protestaktion doch eigentlich schützen soll: WikiLeaks, denn natürlich verschärfen die Hack-Aktionen die Kontroverse noch, obwohl WikiLeaks selbst mit den Hacks wohl nichts zu tun hat.“ Das wäre ein Schuss, der nach hinten losgehe. Aber „längst hat die Community auch dafür gesorgt, dass man die Datenbestände von WikiLeaks nicht mehr aus dem Netz bekommt: Aktuell gibt es die Seite viele hundert mal, unter vielen hundert verschiedenen Adressen, ihre Datensätze kursieren darüber hinaus unzählbar in P2P-Börsen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Operation Payback (deutsch: „Operation Vergeltung“) ist eine seit September 2010 laufende Aktion, in der wiederholt koordinierte Distributed-Denial-of-Service-Angriffe auf Websites verschiedener großer Unternehmen und Organisationen durchgeführt werden. Ziel der Angriffe sind z. B. Organisationen, die Urheberrechtsverletzungen verfolgen, oder Finanzdienstleister, die Geschäftsbeziehungen mit WikiLeaks beendet haben. Die Hacktivisten hinter der Operation kommen aus dem Umfeld der seit Anfang 2008 aktiven Gruppe Anonymous sowie dem dieser Gruppierung nahestehenden Imageboard 4chan.", "tgt_summary": null, "id": 2087258} {"src_title": "Barbara Kathleen Snow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Eltern von Hugh Robert Wilson waren Alice Tousey und Robert Wilson. 1902 ging Wilson von der High School in Pottstown, Pennsylvania ab und begann ein Studium an der Yale University, an der er 1906 mit einem Bachelor graduierte. In den Jahren 1907–1910 war Wilson im Möbel-Großhandel seines Bruders beschäftigt. 1910 studierte er Politikwissenschaften an der Universität von Paris. 1911 trat Wilson in das State Department ein, das ihn bis 1912 als Botschaftssekretär nach Lissabon entsandte. Danach war er bis 1914 Handelsattaché an der US-Gesandtschaft in Guatemala-Stadt. Es schlossen sich Berufungen als Botschaftssekretär zweiter Klasse von 1914 bis 1916 in Buenos Aires, Argentinien und von 1916 bis 1917 in Berlin im Deutschen Reich an. Ähnliche Funktionen übte Wilson als von 1917 bis 1920 nacheinander in Wien, Bern, Paris und Rom aus. 1920 kehrte Wilson als Botschaftsrat nach Berlin zurück und wechselte 1921 nach Tokio, Japan, wo er bis 1923 akkreditiert war. In den Jahren 1924 bis 1927 war Wilson Abteilungsleiter im State Department. 1927 war er Mitglied der US-Delegation bei der Abrüstungskonferenz in Genf und wurde 1928 Delegierter der Vereinigten Staaten beim Völkerbund in Genf. Außerdem war er von April 1927 bis August 1937 Botschafter der USA in der Schweiz. 1930 nahm Hugh Wilson an der Flottenkonferenz in London teil. 1937 wurde Wilson von Präsident Franklin D. Roosevelt zum Assistant Secretary of State ernannt. 1938 war Wilson Botschafter der USA in Berlin. Danach war Wilson bis 1940 im State Departement beschäftigt. Am 1. Januar 1941 wurde er in den Ruhestand versetzt und wurde Mitglied der Planungsgruppe des Office of Strategic Services. Mit William Richards Castle, Jr., Joseph Grew und Joseph W. Ballantine, dem Assistant Chief of the Eastern Division, bildete Wilson die „Japan Connection“, die 1941 zu verhindern versuchte, dass der Konflikt zwischen den Regierungen von Japan und den USA bewaffnet ausgetragen wird. 1941 erschienen seine Erinnerungen \"Diplomat between wars\" (New York, Longmans Green). Hugh Robert Wilson wurde nach seinem Tod auf dem Rosehill Cemetery in Chicago, Illinois beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hugh Robert Wilson (* 29. Januar 1885 in Evanston, Illinois; † 29. Dezember 1946 in Bennington, Vermont) war ein US-amerikanischer Diplomat, Botschafter der Vereinigten Staaten in Bern, Berlin und Tokio sowie 1937 Assistant Secretary of State.", "tgt_summary": null, "id": 1281399} {"src_title": "Melchior von Doberschütz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Agnes Hundoegger wuchs in einem bildungsbürgerlich geprägten Elternhaus auf; der Vater war Chefarzt des Städtischen Krankenhauses von Hannover. Das musikalische Talent des Kindes wurde früh entdeckt und gefördert. Mit sechzehn Jahren begann Hundoegger ein Musikstudium an der Staatlichen akademischen Hochschule für Musik in Berlin-Charlottenburg; ihre Gesangslehrerin war Elise Breiderhoff, ihr Klavierlehrer Ernst Rudorff. Nach dem Studienabschluss 1881 „mit besonderer Auszeichnung“ in beiden Fächern setzte sie ihre Gesangsausbildung in Frankfurt am Main bei Julius Stockhausen fort. Anschließend war Hundoegger als Pianistin, Oratorien- und Liedsängerin, Klavier- und Gesangslehrerin in ihrer Heimatstadt Hannover tätig. 1896 lernte sie das Tonic-sol-fa-System kennen, zunächst über Lehrbücher, dann in einem Ferienkurs der \"Tonic Sol-Fa Association\" (Tonic-sol-fa-Gesellschaft) nahe London. Zuhause begann Agnes Hundoegger unverzüglich, die neuen Erfahrungen mit Kindergruppen zu erproben. Wie bei John Curwen, dem Begründer des Tonic-sol-fa-Systems, stand auch in Hundoeggers Unterricht das Singen von Tonfolgen und Liedern mithilfe von Solmisationssilben und Handzeichen im Vordergrund. In einigen Punkten modifizierte sie das britische Konzept. So hatte Curwen zwar die Rhythmussprache der Galin-Paris-Chevé-Methode übernommen, anstelle der zugehörigen Taktschreibweise aber eigene, „dem Auge nicht immer leicht erkennbare Zeichen“ entwickelt; Hundoegger ging wieder auf die französische Taktschreibweise zurück. Bereits 1897 stellte sie das Resultat vor, indem sie ihren \"Leitfaden der Tonika-Do-Methode für den Schulgebrauch\" herausbrachte. Als Zweck des Leitfadens gab sie an, „deutschen Musikern und Schulgesangslehrern eine Methode zugänglich zu machen, nach der Kinder, auch ohne besondere natürliche Veranlagung, in verhältnismäßig kurzer Zeit jede beliebige Melodie richtig und rein vom Blatt lesen und singen lernen“. 1909 gründete Hundoegger den Tonika-Do-Bund und den Tonika-Do-Verlag, um die Verbreitung der Tonika-Do-Lehre voranzutreiben und um den internen Gedankenaustausch zu intensivieren. 1923, vier Jahre vor ihrem Tod, konnte sie festhalten, dass die „Tonika-Do-Sache [...] aus kleinem Keim, ohne jede laute Propaganda, mit ruhiger Stetigkeit zu einem kräftigen Stamme herangewachsen“ sei. Agnes Hundoegger wurde auf dem Stadtfriedhof Engesohde beigesetzt. Ihr Grabmal findet sich in der Abteilung \"30\", Grabnummer \"1023-1024\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Agnes Hundoegger (* 26. Februar 1858 in Hannover; † 23. Februar 1927 ebenda) war eine deutsche Musikerin und Musikpädagogin. Als Begründerin der Tonika-Do-Lehre machte sie sich vor allem um die musikalische Elementarausbildung verdient.", "tgt_summary": null, "id": 1141528} {"src_title": "HMS Arethusa (1913)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Dschungel von Siam lebt Kru mit seiner Familie. Die Familie, zu der Krus Frau Chantui, sein Sohn Nah und seine Tochter Ladah gehören, baut Reis an. Die wilden Tiere des Dschungels setzen ihnen zu. Die Ziege der Familie wird von einem Leoparden angegriffen. Der Wasserbüffel, den die Familie als Hilfe zum Reisanbau und zur Ernte hält, wird von einem Tiger gerissen. Kru organisiert mit anderen Bauern der Gegend eine kriegerische Gruppe, die die Angriffe der Raubtiere abwehren soll. Ein riesiger Tiger wird von der Gruppe getötet. Eine Elefantenherde zerstört Krus Reisplantage und das benachbarte Dorf. Eine Jagd auf die Elefanten wird veranstaltet. Die Tiere werden eingepfercht und gezähmt. Kru kehrt zurück zu seiner Plantage, baut sein Haus wieder auf und lebt das gefährliche Leben weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films spricht von einer „spannende[n] und sorgsam strukturierte[n] Geschichte“. Mordaunt Hall von der New York Times lobte das lebhafte und spannende Konzept. Der Film sei ein unübliches Stück Arbeit mit klugem Szenenaufbau. Die Variety befand, dass der Film mehr Spannung biete als andere Filme dieser Art. Die BBC schrieb, Cooper und Schoedsack arbeiten nach folgenden Kriterien: Entfernung, Schwierigkeit und Gefahr. Alle drei Kriterien werden in dem Film befolgt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei der ersten Oscarverleihung 1929 wurde der Film für den Oscar als \"beste künstlerische Produktion\" nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Uraufführung fand am 29. April 1927 in New York statt. In Deutschland erschien der Film erstmals 1927 im Verleih der Parufamet und nach dem Krieg am 22. März 1993 im Rahmen einer TV-Premiere im dritten Programm des WDR. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Thailand. Die Darsteller waren einheimische Bauern. Die Elefanten waren im Besitz des damaligen Königs von Siam und wurden für die Dreharbeiten gemietet. Die Dschungeltiere wurden freilaufend gefilmt, was für die Filmcrew und die Dorfbewohner ein ständiger Gefahrenherd war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chang ist ein US-amerikanischer semi-dokumentarischer Abenteuerfilm aus dem Jahr 1927. Das Wort \"Chang\" im Titel dieses Stummfilms ist das thailändische Wort für \"Elefant\".", "tgt_summary": null, "id": 143630} {"src_title": "Torpedo Typ 92", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde siedelt 1912 von Paris in die französische Provinzstadt Senlis über, um sich vom hektischen Großstadtleben zu erholen und in Ruhe schreiben zu können. Seine neue Putzfrau Séraphine Louis, eine unscheinbare Frau in mittleren Jahren, ist sehr eigenwillig, spricht mit Bäumen und wird in Senlis für ihre Eigenheiten von den meisten belächelt. Eines Tages findet Uhde ein Bild, das Séraphine in ihrer Freizeit gemalt hat. Er ist sofort von ihrem ungewöhnlichen Stil überzeugt und will sie unbedingt fördern, wie er es bereits mit Pablo Picasso und Henri Rousseau getan hat. Als jedoch der Erste Weltkrieg ausbricht, müssen Uhde und seine Schwester Anne-Marie nach Deutschland fliehen. Erst 1927 kehrt Uhde nach Frankreich zurück, um seine Kunstsammlung, die er zurücklassen musste, wieder in Besitz zu nehmen. Uhde, der inzwischen mit einem Mann zusammenlebt, ist sich sicher, dass Séraphine bereits verstorben ist. In einer Kunstausstellung in Senlis entdeckt er ihre Arbeiten und findet schließlich auch die mittlerweile 63-Jährige wieder. Séraphine, die besonders gern Blumen und Früchte malt, hat sich in ihrem Stil inzwischen weiterentwickelt, muss jedoch weiterhin als einfache Putzfrau arbeiten. Als Gönner verschafft ihr Uhde Zugang zur etablierten Kunstszene und bietet ihr zudem einen höheren Lebensstandard. Als jedoch die Große Depression einsetzt, kann Uhde ihre Bilder nicht in Paris ausstellen und auch nicht länger ihren nunmehr verschwenderischen Lebensstil finanzieren. In der Folgezeit entwickeln sich Séraphines Eigenheiten zu Obsessionen und sie beginnt, allmählich verrückt zu werden. Ihre Nachbarn rufen schließlich die Polizei. Séraphine wird daraufhin in eine psychiatrische Heilanstalt eingewiesen, wo sie den Rest ihres Lebens verbringt. Uhde besucht sie und versucht mit ihr zu sprechen, doch die Ärzte raten ihm davon ab, da ihrer Meinung nach die Kunst Séraphine in den Wahnsinn getrieben habe. Uhde sorgt dafür, dass Séraphine das beste Zimmer in der Einrichtung erhält, von wo aus sie weiterhin Zugang zur Natur hat, die sie stets inspirierte.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Séraphine Louis, die auch unter dem Namen Séraphine de Senlis bekannt ist, zählt in Frankreich neben Henri Rousseau zu den bedeutendsten Vertretern der Naiven Kunst. Regisseur Martin Provost wurde von einer Freundin, die als Produzentin bei dem Radiosender France Culture tätig war, auf die Malerin aufmerksam gemacht. Nach ersten Recherchen im Internet beschloss Provost, Séraphines Leben und künstlerisches Wirken zu verfilmen. Ein über Séraphine verfasster Aufsatz der Psychoanalytikerin Françoise Cloarec, die mit Wilhelm Uhdes Schwester Anne-Marie bekannt war und von dieser Briefe und andere Dokumente erhalten hatte, diente Provost als Hauptquelle für das von ihm und Marc Abdelnour geschriebene Drehbuch. Beim Schreiben des Drehbuchs legte Provost besonders Wert darauf, das Leben der Malerin „nicht als Abfolge von starken Momenten zu ‚erzählen‘“, sondern „die Erzählung an kleinen Nichtigkeiten entlang zu spinnen [...] und so kleine Rätsel zu schaffen“. Auch die „überraschende, zwiespältige und keusche Beziehung“ zweier Außenseiter wie Séraphine und Wilhelm Uhde sollte ein zentrales Thema werden. Zur Herangehensweise meinte Provost ferner: Die Dreharbeiten fanden unter anderem in den französischen Orten Senlis, Crécy-la-Chapelle und Dampsmesnil statt. Das Budget lag bei 3,6 Millionen Euro. Die belgische Schauspielerin Yolande Moreau stand laut Provost von Anfang an für die Titelrolle fest. Beim Dreh bestand Provost auf schlichte Ausstattung, Kostüme und Beleuchtung und „so wenig Effekte wie möglich“, um ein zurückhaltendes Porträt der Malerin zu gestalten, damit „der Zuschauer sich frei mit ihr bewegen“ könne. Die Kostüme wurden in Grün, Blau und Schwarz gehalten. Lediglich Séraphines Bilder sollten warme Farben zeigen. Provost wollte zudem nicht zu viele Schnitte oder unnötige Kamerabewegungen. \"Séraphine\" feierte am 7. September 2008 auf dem Toronto International Film Festival Premiere. In Frankreich, wo \"Séraphine\" am 1. Oktober 2008 in die Kinos kam, wurde der Film ein Kritiker- und Publikumserfolg und erhielt sieben Césars, unter anderem in der Kategorie Bester Film. In Deutschland wurde die Filmbiografie erstmals am 11. November 2008 bei den Französischen Filmtagen Tübingen-Stuttgart gezeigt. Weltweit konnte der Film insgesamt 9,3 Millionen Dollar an den Kinokassen einspielen. Im Zuge seiner Veröffentlichung wurden Séraphines Bilder im Musée Maillol nach über 60 Jahren erstmals wieder in einer Einzelausstellung in Paris gezeigt. Im Jahr 2009 erhob der französische Kunsthistoriker Alain Vircondelet einen Plagiatsvorwurf gegen die Produzenten des Films und Martin Provost. Es seien Passagen aus Vircondelets Biografie über Séraphine ohne seine Erlaubnis in das Drehbuch aufgenommen worden. Der Fall wurde vor Gericht gebracht. Das Urteil fiel im November 2010. Demnach wiesen neun Stellen im Drehbuch eine starke Ähnlichkeit im Wortlaut auf. Aufgrund dieser Urheberrechtsverletzung mussten die Produktionsfirma TS Productions und Provost neben den Gerichtskosten eine Entschädigung von 25.000 Euro an Vircondelet und weitere 25.000 Euro an Vircondelets Verlag Albin Michel zahlen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Le Nouvel Observateur\" bezeichnete den Film als „perfekt vollendetes Werk“, dessen Bildkomposition und Lichtsetzung „bisweilen an die Gemälde der großen flämischen Meister“ erinnern würden. \"Le Monde\" zufolge zeige sich Yolande Moreau im Film „von ihrer besten Seite“. Man dürfe jedoch „nicht die Leistung des deutschen Schauspielers Ulrich Tukur vergessen“. Das \"Lexikon des internationalen Films\" befand, dass der Film „[b]estechend fotografiert und brillant gespielt“ sei. Er zeige „das Anmaßende des zeitgenössischen Denkens auf und unterzieht die historische Idee einer ‚unverfälschten Ursprünglichkeit‘ einer grundlegenden Revision“. Für \"Cinema\" war \"Séraphine\" ein „unspektakulärer Film, der seine Geschichte in ruhigen Bildern und ohne Pathos erzählt“. \"Prisma\" wies auf „Schwächen in der Inszenierung“ hin. Dennoch sei „Regisseur Martin Provost ein interessantes Porträt der nahezu unbekannten Künstlerin Séraphine Louis gelungen“. Diese gelte „als eine wichtige, weil frühe Vertreterin der ‚Naiven Kunst‘“, die im Film „von Yolande Moreau überzeugend dargestellt“ werde. A. O. Scott von der \"New York Times\" kam zu dem Schluss, dass der Film „den Klischees des Genres“ entkomme. Moreaus Spiel sei „leidenschaftlich, humorvoll und herzzerreißend“. Gewonnen:", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Nominiert:", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Fassung.", "content": "Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Studio Hamburg Synchron nach dem Dialogbuch von Beate Klöckner, die auch die Dialogregie übernahm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Séraphine ist eine französisch-belgische Filmbiografie von Martin Provost aus dem Jahr 2008 über die Malerin Séraphine Louis (1864–1942). In der Titelrolle ist Yolande Moreau zu sehen, die für ihre Darstellung zahlreiche Auszeichnungen erhielt.", "tgt_summary": null, "id": 1219877} {"src_title": "Jerome Wiesner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Ein semi-inneres Produkt auf einem formula_1-Vektorraum formula_4 ist eine Abbildung formula_5 mit folgenden Eigenschaften", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich mit inneren Produkten.", "content": "Ist formula_12 ein inneres Produkt auf dem Vektorraum formula_4, so erfüllt dieses trivialer Weise die ersten beiden der obigen Bedingungen, und die Cauchy-Schwarzsche Ungleichung zeigt, dass auch die dritte erfüllt ist. Daher ist jedes innere Produkt ein semi-inneres Produkt. Die Umkehrung gilt nicht. Was dem semi-inneren Produkt fehlt, um ein inneres Produkt zu sein, sind die Hermitezität und die Linearität oder Sesquilinearität im zweiten Argument.", "section_level": 1}, {"title": "Normierte Räume.", "content": "Ist formula_14 ein semi-inneres Produkt auf einem formula_1-Vektorraum formula_4, so wird dieser durch die Definition formula_17 zu einem normierten Raum. Umgekehrt kann man zeigen, dass jeder normierte Raum auf diese Weise durch ein semi-inneres Produkt entsteht, das heißt zu jeder Norm gibt es ein semi-inneres Produkt, so dass obige Beziehung gilt. Das war die Motivation für G. Lumer, diesen Begriff einzuführen. Dieser hat bei Weitem nicht die Bedeutung wie das \"innere Produkt\", erlaubt aber in manchen Situationen, Hilbertraum-Argumente auf Banachräume zu übertragen. Ein semi-inneres Produkt zu einem normierten Raum, das heißt ein solches, das durch obige Formel die gegebene Norm darstellt, ist im Allgemeinen nicht eindeutig. Man kann zeigen, dass man immer ein solches wählen kann, das homogen im zweiten Argument ist, das heißt, für das formula_18 für alle formula_11 und formula_20 gilt. Dabei steht der Querstrich für die komplexe Konjugation, die im Falle reeller Vektorräume entfällt.", "section_level": 1}, {"title": "Stetigkeitseigenschaften.", "content": "Es sei formula_27 die Menge aller Vektoren der Norm 1 eines normierten Vektorraums. Ein semi-inneres Produkt formula_14 zu einem normierten Raum heißt \"stetig\", wenn formula_29 für alle formula_30, dabei steht Re für die Bildung des Realteils. Bei diesem Begriff ist Vorsicht geboten, denn er bedeutet nicht, dass das semi-innere Produkt als Abbildung formula_31 stetig ist, obige Stetigkeitseigenschaft ist offenbar sehr viel schwächer. Man sagt, das semi-innere Produkt sei \"gleichmäßig stetig\", wenn obige Limesgleichung gleichmäßig auf der Menge formula_32 besteht. Diese Stetigkeiteigenschaften lassen sich mit Differenzierbarkeitseigenschaften der Norm in Verbindung bringen. Ein normierter Raum heißt \"Gâteaux-differenzierbar\", falls für alle formula_30 existiert, und \"gleichmäßig Fréchet-differenzierbar\", falls dieser Limes gleichmäßig auf formula_35 existiert. Es gilt folgender Satz:", "section_level": 1}, {"title": "Der Dualraum.", "content": "Für eine bestimmte Klasse von Banachräumen lässt sich ein zum Darstellungssatz von Fréchet-Riesz analoger Satz beweisen: Daraus kann man natürlich nicht wie im Falle der Hilberträume schließen, dass formula_4 zu seinem Dualraum isomorph ist, denn die Zuordnung formula_44 in obigem Satz ist im Allgemeinen nicht linear. Im obigen Beispiel der formula_45-Räume liegt ein gleichmäßig konvexer Banachraum mit stetigem semi-inneren Produkt vor. Jedes stetige lineare Funktional hat demnach die Form formula_6 mit einem formula_47. Das in obigem Integral auftauchende formula_48 ist ein Element aus formula_49, wobei formula_50. Dies ist dann nichts anderes als die übliche Dualität von formula_45-Räumen.", "section_level": 1}, {"title": "Numerischer Wertebereich.", "content": "Der numerische Wertebereich eines linearen Operators formula_52 auf einem normierten Raum formula_4 lässt sich mittels eines zugehörigen semi-inneren Produktes formula_14 beschreiben. Der numerische Wertebereich von formula_52 ist der Abschluss der konvexen Hülle der Menge formula_56.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das semi-innere Produkt ist ein Begriff aus dem mathematischen Teilgebiet der Funktionalanalysis. Es ist für formula_1-Vektorräume definiert, wobei formula_1 für den Körper der reellen oder komplexen Zahlen steht, und verallgemeinert den Begriff des inneren Produktes.", "tgt_summary": null, "id": 702179} {"src_title": "Emanuel Weiss", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Produktion.", "content": "Regisseur des Abenteuerfilms war der estnische Filmemacher und Theaterregisseur Grigori Kromanov (1926–1984). Das Drehbuch stammte von dem estnischen Schriftsteller Arvo Valton (* 1935). Dem Team stand ein vergleichsweise hoher Etat von 750.000 Rubeln zur Verfügung. Der Film wurde innerhalb weniger Monaten zwischen Frühjahr und Herbst 1969 gedreht. Die Stimmen der russischen und lettischen Schauspieler wurden später von estnischen Sprechern synchronisiert. Die Dreharbeiten fanden unter anderem in der Altstadt von Tallinn, in der Tallinner Nikolaikirche, in der Bischofsburg von Kuressaare und im südestnischen Taevaskoda statt. Am Strand des estnischen Ostseedorfes Virtsu wurde die Filmkulisse des Klosters von Pirita errichtet. Außenaufnahmen wurden auch in Lettland am Fluss Gauja und bei Zīles in der Nähe von Valka gedreht. Daneben wurde in den Filmanlagen von Tallinn und Riga gedreht.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Estland im 16. Jahrhundert während der Bauernaufstände im Livländischen Krieg: Hans von Risbieter, der „beste Reiter Livlands“, verliebt sich auf einem Ausritt in die schöne Agnes von Mönnikhusen. Sie erwidert die Liebe nicht. Die katholische Kirche ist dennoch bereit, das Paar zu trauen, wenn Hans dem Kloster die Schatulle mit der Reliquie der Heiligen Birgitta überlässt. Das Hochzeitsfest wird von estnischen Aufständischen gestürmt. Agnes fällt unversehrt in die Hände des Freien Gabriel, dessen Charme sie erliegt. Gabriel, Agnes und die Aufständischen werden daraufhin vom Kloster, dem Ritter Ivo von Schenkenberg und Agnes' Familie gejagt. Mit allen Beteiligten spielt die Führung des Klosters ein doppeltes Spiel. In den Klostermauern kommt es schließlich zum Showdown, der mit der Zerstörung des Klosters durch die siegreichen Esten endet.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Viimne reliikvia\" hatte am 23. März 1970 in Estland Premiere. Der Film fand ein großes Echo in Estland. Im ersten Jahr sahen 772.000 Besucher den Film, etwa die Hälfte der Einwohnerzahl der Estnischen SSR. Im selben Zeitraum wurden 44,9 Millionen Kinokarten für \"Viimne reliikvia\" in der gesamten Sowjetunion verkauft. In Estland hat \"Viimne reliikvia\" bis heute Kultstatus. In der DDR wurde der Film erstmals am 16. Juli 1971 gezeigt. Die Erstaufführung in der Bundesrepublik Deutschland fand am 20. Juli 1973 statt. Der Film wurde in 63 Staaten außerhalb der Sowjetunion verkauft. \"Viimne reliikvia\" wurde nach Wiedererlangung der estnischen Unabhängigkeit aufwändig restauriert und digitalisiert. Die Premiere der restaurierten Fassung fand am 15. März 2002 in Tallinn statt.", "section_level": 1}, {"title": "Romanvorlage.", "content": "Der Film beruht auf dem Roman \"Vürst Gabriel ehk Pirita kloostri viimased päevad\" („Fürst Gabriel oder Die letzten Tage des Klosters Sankt Birgitten“) des estnischen Schriftstellers Eduard Bornhöhe (1862–1923). Bornhöhe veröffentlichte das Werk 1893. Der anti-deutschbaltische und anti-klerikale Unterton passten in das politische Konzept der sowjetischen Filmindustrie. Diese Grundhaltung tritt in Kromanovs Filmfassung allerdings hinter die spannende Abenteuerhandlung zurück und ist nur noch unterschwellig erkennbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Viimne reliikvia (zu deutsch \"Die letzte Reliquie\") ist der Titel eines estnischen Spielfilms aus dem Jahr 1970. Er ist einer der bekanntesten estnischen Abenteuerfilme. In Estland genießt der Film Kultstatus.", "tgt_summary": null, "id": 1346904} {"src_title": "Fernando C. Beaman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifikation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikationskriterien.", "content": "An den Wettbewerben werden bei Frauen und Männern zwölf Mannschaften mit jeweils 16 Athleten teilnehmen, insgesamt also 384 Athleten. Acht der zwölf Quotenplätze pro Geschlecht wurden bei kontinentalen Meisterschaften und Turnieren vergeben. Es qualifizierten sich bei den Frauen die beiden besten und bei den Männern die drei besten Mannschaften aus Europa, bei den Frauen die beiden besten und bei den Männern die beste Mannschaft aus Asien und gleichermaßen für Frauen und Männer die beiden besten Mannschaften aus Ozeanien und die beste Mannschaft aus Afrika und Amerika. Großbritannien war als Gastgeber automatisch qualifiziert. Platzierte sich Großbritannien bei der Europameisterschaft auf einem Qualifikationsrang, erhält die nächstfolgende Mannschaft den Quotenplatz. Abschließend wurden im Jahr 2012 bei Frauen und Männern noch drei internationale Qualifikationsturniere mit jeweils sechs Mannschaften veranstaltet. Der jeweilige Sieger qualifizierte sich für das olympische Turnier. Übersicht aller Qualifikationswettbewerbe: Bei den Asienspielen sicherten sich bei den Männern Pakistan und bei den Frauen China und Südkorea ihre Teilnahme, bei den Europameisterschaften konnten sich jeweils die deutsche und niederländische Mannschaft, bei den Männern zudem Belgien qualifizieren. Aus Ozeanien kamen erwartungsgemäß jeweils Australien und Neuseeland dazu, bei den Panamerikanischen Spielen sicherte sich schließlich bei den Männern Argentinien und bei den Frauen überraschend die US-amerikanische Mannschaft ihre Teilnahmen. Beim afrikanischen Qualifikationsturnier in Bulawayo qualifizierte sich bei Frauen und Männern jeweils die südafrikanische Mannschaft. Die Startplätze wurden jedoch später zurückgegeben, weil das Turnier aus Sicht des südafrikanischen Verbands keinen ausreichenden Leistungsnachweis für die Teilnahme darstellte. Stattdessen startete die Frauenmannschaft beim Qualifikationsturnier in Delhi, wo sie sich endgültig qualifizierte. Die Männermannschaft nahm am Qualifikationsturnier in Kakamigahara teil und konnte sich ebenfalls endgültig qualifizieren. Die frei werdenden Quotenplätze wurden auf Grundlage der Weltrangliste bei den Frauen an Argentinien und bei den Männern an Spanien vergeben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in der britischen Hauptstadt London wurden vom 29. Juli bis 11. August zwei Wettbewerbe im Hockey ausgetragen. ", "tgt_summary": null, "id": 631257} {"src_title": "Udo Remmes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Assoziationsanalyse und Kopplungsanalyse: genetische Epidemiologie.", "content": "Bei einer Assoziationsanalyse wird die Häufigkeit eines bestimmten Allels (bzw. eines Merkmals) statistisch mit dem Auftreten eines anderen Allels verglichen, das bei den Merkmalsträgern seltener oder häufiger vorkommen kann als erwartet. Dabei kann, muss aber nicht, ein Zusammenhang zwischen dem Allel und dem Merkmal bestehen; sie können auch durch indirekte Effekte miteinander assoziiert sein. Im Gegensatz dazu wird bei der Kopplungsanalyse direkt der Zusammenhang zwischen Merkmal und der allelischen Ausprägung an bestimmten Genloci betrachtet, indem der Erbgang untersucht wird. Treten diese häufiger gemeinsam vererbt auf, als zufällig zu erwarten wäre, sind sie gekoppelt, meist dadurch, dass sich beide mehr oder weniger nahe benachbart auf demselben Chromosom befinden. Je näher diese beieinander liegen, umso enger die Kopplung, da sie bei der genetischen Rekombination seltener beim Crossing-over neu aufgeteilt werden. Bei der Assoziationsanalyse wird hingegen der Erbgang gar nicht berücksichtigt. Es werden einfach zwei Kollektive, etwa zwei Gruppen von Patienten, daraufhin untersucht, wie oft ein bestimmtes Allel bei ihnen auftritt. Ist dabei ein Allel etwa bei einer erkrankten Gruppe häufiger als bei einer gesunden, besteht eine Assoziation zwischen dem Allel und der Krankheit. Treten, ganz allgemein, zwei Allele in einer der Gruppen häufiger gemeinsam auf, als zufällig zu erwarten wäre, besteht zwischen ihnen eine Assoziation.", "section_level": 1}, {"title": "Kopplungsungleichgewicht.", "content": "Die Assoziation eines Allels mit einem Merkmal kann auf dem Vorliegen einer Genkopplung beruhen. So kommt es häufig vor, dass in Assoziationsanalysen ein statistischer Zusammenhang zwischen einem Allel und einem Merkmal ermittelt wird, obwohl das Allel genetisch überhaupt nichts mit dem Merkmal und seiner Ausprägung zu tun hat. Dies ist dann der Fall, wenn das (untersuchte, und damit bekannte) Allel genetisch gekoppelt ist mit einem (nicht untersuchten, und möglicherweise noch unbekannten) zweiten Allel, das tatsächlich an der Ausprägung des Merkmals beteiligt ist. Durch die Kopplung treten beide häufiger zusammen auf als erwartet. Damit tritt auch das Merkmal häufiger zusammen mit dem ersten Allel auf, obwohl hier nur ein indirekter Zusammenhang besteht. In einem solchen Fall wird von einem Kopplungsungleichgewicht gesprochen., häufig wird aber der entsprechende Begriff aus der englischen Fachsprache, „linkage disequilibrium“ auch in deutschsprachigen Publikationen einfach unübersetzt stehen gelassen. Dabei ist zu beachten: Die Genetiker sind in ihrem Sprachgebrauch oft nachlässig. Es hat sich eingebürgert, auch dann von \"linkage disequilibrium\" zu sprechen, wenn der Zusammenhang nicht aufgrund von Genkopplung besteht, sondern rein statistisch ist (dies hat historische Gründe, da die Genkopplung bereits durch Protokollierung des Erbgangs erforscht werden konnte, als es noch nicht routinemäßig möglich war, Gene auch zu sequenzieren). Der englische Ausdruck \"linkage disequilibrium\" und der Ausdruck genetische Assoziation sind also weitgehend gleichbedeutend und synonym.", "section_level": 1}, {"title": "GWAS.", "content": "Seit im Zeitalter der Genomik auch längere Genome schnell und preiswert routinemäßig untersucht werden können, werden Assoziationsanalysen in großem Stil routinemäßig durchgeführt, wobei die Hoffnung besteht, durch den Durchsatz sehr großer Datenmengen per Zufall auf interessante Zusammenhänge, etwa zwischen einem bestimmten Allel und einer Krankheit, zu stoßen, auch wenn über das betrachtete Gen wenig bis nichts bekannt ist, also kein Zusammenhang aus dem Mechanismus ableitbar wäre. Man hofft, auf diese Weise auf genetische Zusammenhänge zu stoßen, die bei der direkten Untersuchung noch nicht gefunden worden sind. Die Forschungsrichtung wird Genomweite Assoziationsstudien, abgekürzt GWAS, genannt. Statistisch signifikante Assoziationen werden in einer besonderen Datenbank, der Genetic Association Database der National Institutes of Health gesammelt, so dass sie auch anderen Wissenschaftlern als Basis für ihre Forschung zur Verfügung stehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Assoziation beschreibt in der Genetik das gemeinsame Auftreten oder Vorkommen zweier genetischer Merkmale mit einer Frequenz, die höher (also häufiger) ist als zufällig zu erwarten. Man kann unterscheiden eine phänotypische Assoziation, bei der ein phänotypisches Merkmal (etwa eine Erbkrankheit) häufiger als zufällig gemeinsam mit einem genetischen Merkmal, etwa einem Allel eines bestimmten Gens auftritt, und eine allelische Assoziation, bei der, wenn ein bestimmtes Allel an einem Genlocus auftritt, das Vorkommen eines anderen Allels an einem zweiten Genlocus häufiger oder seltener ist als erwartet. Ein eng verwandter Begriff in der Genetik ist derjenige der Genkopplung. Beiden ist gemeinsam, dass der jeweilige Zusammenhang von einer zufälligen Verteilung, nach der Mendel ́schen („drittes Mendel ́sches Gesetz“) abweicht. Man kann aussagen, dass eine genetische Kopplung auf einem Zusammenhang von zwei Genloci beruht, die Assoziation hingegen auf dem Zusammenhang zwischen zwei Allelen (beziehungsweise: einem Allel und einem Merkmal). Beides schließt sich dabei gegenseitig auch nicht aus: Wenn eine Kopplung festgestellt wird, kann häufig auch eine Assoziation vorliegen, und umgekehrt.", "tgt_summary": null, "id": 329700} {"src_title": "Operativer Professional", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerlaufbahn.", "content": "Duke Osborn studierte an der Pennsylvania State University und spielte dort Football für die \"\"Penn State Nittany Lions\"\". Im Jahr 1921 wurde er von den Canton Bulldogs verpflichtet. Ein Jahr später übernahm Guy Chamberlin das Traineramt bei den Bulldogs. Chamberlin lief auch als Spieler für die Mannschaft auf. Das Team um das spätere Mitglied in der Pro Football Hall of Fame Pete Henry blieb in der Saison 1922 ungeschlagen und gewann zehn von zwölf Spielen bei zwei Unentschieden. Damit wurde die Mannschaft Meister in der NFL. Im folgenden Jahr konnten die Bulldogs den Titel verteidigen. 1924 zog Osborn mit den Bulldogs nach Cleveland um. Die Mannschaft blieb ein Spitzenteam und gewann die dritte NFL-Meisterschaft in Folge. 1925 wechselte Osborn zu den Pottsville Maroons und wurde dort Mitspieler von Herb und Russ Stein. Das Team von Trainer Dick Rauch verließ in dieser Saison zehnmal als Sieger das Spielfeld und verlor zwei Begegnungen. Die Mannschaft aus Pottsville erklärte sich selbst zum Titelträger. Diese Erklärung wurde von der NFL nicht anerkannt. Die Maroons hatten zwar in der Saison ihr Spiel gegen die Chicago Cardinals, dem eigentlichen NFL-Titelträger, gewonnen, aber das Team aus Chicago hatte die höchste Siegquote und die Maroons war am Ende der Saison ein Regelverstoß unterlaufen, was die NFL dazu veranlasste die Cardinals zum Meister zu erklären. Osborn spielte noch drei weitere Jahre in Pottsville. 1928 stießen die späteren Mitglieder in der Pro Football Hall of Fame Walt Kiesling und John McNally zum Team. Pete Henry übernahm das Traineramt. Aber auch diese Spitzenspieler konnten nicht verhindern, dass die Mannschaft nur zwei von zehn Spielen gewinnen konnte. Nach der Spielrunde beendete Osborn seine Laufbahn. Er arbeitete später in der amerikanischen Autoindustrie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Duke Osborn (* 1. Februar 1897 in Falls Creek, Pennsylvania, USA; † 2. November 1976 in Lansing, Michigan) war ein US-amerikanischer American-Football-Spieler. Er spielte als Guard und Center in der National Football League (NFL) bei den Pottsville Maroons, den Canton Bulldogs und den Cleveland Bulldogs.", "tgt_summary": null, "id": 109209} {"src_title": "Gregory Jaczko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Sie ist von Christophe Grenier in der Programmiersprache \"C\" geschrieben und als freie Software unter den Bedingungen von Version 2 oder höher der GNU General Public License (GPL) veröffentlicht. PhotoRec ist auf allen populären Betriebssystemen lauffähig. Es werden diverse Unix-ähnliche Betriebssysteme (GNU/Linux, macOS, xBSD...), sowie DOS und Windows unterstützt. Bei allen populäreren Linux-Distributionen kann sie direkt mit der Paketverwaltung aus den Standard-Paketquellen installiert werden; wenn auch nicht immer in der neuesten Version. Sie kommt im Bündel mit der Software TestDisk. PhotoRec ist ein Kommandozeilenwerkzeug; eine Qt-basierte graphische Benutzeroberfläche ist in Arbeit (QPhotoRec). PhotoRec wurde ursprünglich speziell für Digitalkameras entwickelt, daher sein Name (PhotoRec ist die Abkürzung für \"photo recovery\" = Wiederherstellung von Fotos). PhotoRec 1.0 erschien Ende April 2002 und konnte zunächst nur JPEG- und MOV-Dateien erfassen. Seither ist die Zahl der unterstützten Dateiformate und Dateisysteme stetig gestiegen und der Funktionsumfang angewachsen, sodass das Programm nunmehr ein universelles Datenrettungswerkzeug darstellt. Seit 2004 ist es der Reparatursoftware TestDisk beigelegt (seit TestDisk 5.4), und jede neue Version wird gemeinsam veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionalität.", "content": "PhotoRec arbeitet auf verschiedensten Speichermedien (auch interne Speicher verschiedener Kameras) oder Abbilddateien mit einer Vielzahl unterschiedlichster Dateisysteme (über 20). Eine Assistentenfunktion leitet Schritt für Schritt durch den Wiederherstellungsprozess. Auf das Quelldateisystem wird nur lesend zugegriffen. Gefundene Daten werden auf anderen Partitionen oder Geräten abgelegt. PhotoRec ignoriert eventuell vorhandene Dateisystemreste komplett und arbeitet daher unabhängig vom Beschädigungszustand des Dateisystems. Es nutzt die sogenannte „Carving“-Methode, das heißt, es liest den rohen Datenstrom und sucht darin nach Signaturen bekannter Dateiformate (in der Regel deren Kopfdatenstruktur). Dazu hat es Erkennungsmuster für über 180 Dateiformate, darunter die meisten wichtigen Bildformate sowie Audio-, Office-Dokument-, Archiv- und andere Formate.", "section_level": 1}], "src_summary": "PhotoRec ist eine freie Datenrettungs-Software zur Wiederherstellung von Dateien, die gelöscht und noch nicht überschrieben wurden oder auf einem beschädigten Dateisystem lagern.", "tgt_summary": null, "id": 92974} {"src_title": "Liza Minnelli: At Carnegie Hall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Maribel Owen war die erstgeborene Tochter der neunfachen US-Meisterin im Eiskunstlauf, Maribel Vinson und des kanadischen Eiskunstläufers Guy Owen. Ihre jüngere Schwester Laurence war auch Eiskunstläuferin. Beide wurden von ihrer Mutter trainiert. Owen begann im Alter von zwei Jahren und neun Monaten mit dem Eislaufen. Zu dieser Zeit lebte die Familie in Berkeley, Kalifornien. Als sie später zurück nach Boston zogen, bildete Owen mit Charles Foster, dem späteren Präsidenten des US-Eislaufverbandes, ein Paarlaufpaar. 1956 wurden sie nationale Juniorenmeister. Foster entschied sich jedoch für ein Medizinstudium und so musste sich Owen einen neuen Partner suchen. Es wurde Dudley Richards. Mit ihm nahm sie an den Olympischen Spielen 1960 teil. Sie belegten dort, wie auch bei der anschließenden Weltmeisterschaft, den zehnten Platz. 1961 wurden sie US-Meister. Neben dem Eiskunstlaufen studierte Owen an der Boston University Soziologie und Anthropologie. Als amtierende US-Meister waren Owen und Richards, wie auch ihre Schwester Laurence und ihre Mutter Maribel an Bord des Sabena-Flugs 548, der sie zur Weltmeisterschaft nach Prag bringen sollte. Der Nachtflug sollte in Brüssel zwischenstoppen. Dort musste der Pilot den Landeanflug jedoch abbrechen und neuen Anlauf nehmen, um es auf einer anderen Landebahn zu versuchen. Dabei stürzte das Flugzeug auf Ackerland in Berg-Kampenhout. Alle 72 Passagiere, die Crew und ein Landwirt am Boden kamen ums Leben, darunter auch die gesamte 18-köpfige US-Mannschaft und ihre 16 Angehörigen. Die Weltmeisterschaft in Prag wurde abgesagt. Die sterblichen Überreste der Vinson-Owens wurden in die USA überführt und im Story Chapel Columbarium der Mount Auburn Cemetery in Cambridge, Massachusetts, beigesetzt. 2011 wurde Owen, wie auch die gesamte damals verunglückte US-Mannschaft, in die nationale Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maribel Yerxa Owen (* 25. April 1940 in Boston, Massachusetts; † 15. Februar 1961 in Berg-Kampenhout, Belgien) war eine US-amerikanische Eiskunstläuferin, die im Paarlauf startete.", "tgt_summary": null, "id": 1996944} {"src_title": "Amderma", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lawrence Grant begann seine Karriere als Theaterschauspieler in Großbritannien während der 1890er-Jahre. 1908 gelangte er das erste Mal als Mitglied einer Theatergruppe auf Tournee in die Vereinigten Staaten. Er ließ sich anschließend dauerhaft in den USA nieder und war zwischen 1908 und 1922 in fast 20 Broadway-Produktionen in New York zu sehen. Nebenbei konnte er auch schon früh beim Stummfilm Fuß fassen, seine erste Filmrolle übernahm er 1915 in \"The Eternal City\". Aus Lawrence Grant wurde ein erfolgreicher Nebendarsteller, der bis zum Jahre 1945 in insgesamt über 100 Hollywood-Filmen mitwirkte. Meistens verkörperte er würdevoll auftretende Briten wie Ärzte, Aristokraten, Politiker oder Anwälte. Seine vielleicht bekannteste Rolle war Reverend Carmichael, ein britischer Pfarrer in China, im Drama \"Shanghai-Express\" an der Seite von Marlene Dietrich. Bei der Oscarverleihung 1931 fungierte Grant als Moderator der Veranstaltung, selbst wurde er aber nie für diesen Preis nominiert. Der Schauspieler schon war seit seiner Kindheit ein großer Bewunderer der amerikanischen Ureinwohner. Jedes Buch, das die Geschichte und die Kultur der Indianer beschrieb, wurde von ihm gelesen. Jahre später bekam er die Möglichkeit, einige Monate mit Angehörigen indianischer Stämme in Wyoming und Montana zu verbringen. Seine Erfahrungen filmte er in der zu der Zeit ersten Möglichkeit in Farbe zu drehen, Kinemacolor. Aus den Filmaufnahmen fertigte er später den Lehrfilm \"Travels with Kinemacolor\". Lawrence Grant spielte auch nach dem Ende seiner Filmkarriere weiterhin am Theater. Als er im Sommer 1951 im Santa Barbara Lobero Theater während einer Hitzewelle vier Vorstellungen in kurzer Zeit gab, wurde seine Gesundheit geschädigt. Er starb im darauffolgenden Februar im Alter von 81 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Percy Reginald Lawrence-Grant (* 30. Oktober 1870 in Bournemouth, England; † 19. Februar 1952 in Santa Barbara, Kalifornien, USA) war ein britischer Theater- und Filmschauspieler in den USA.", "tgt_summary": null, "id": 1495475} {"src_title": "Armin Luistro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Benjamin Russell war ein Cousin von Rienzi Melville Johnston (1849–1926), der 1913 US-Senator für den Staat Texas war. Im Jahr 1854 zog er mit seinen Eltern in das Decatur County in Georgia, wo er die öffentlichen Schulen besuchte. Zu Beginn des Bürgerkrieges fungierte er als Trommler in einem Regiment aus Georgia. Während der letzten drei Kriegsjahre war er Oberleutnant in einer Einheit aus Florida. Nach dem Krieg stieg Russell in das Pressegeschäft ein. In Bainbridge gab er eine Zeitung heraus. Politisch war er Mitglied der Demokratischen Partei. Im Jahr 1877 war er Delegierter auf einer Versammlung zur Überarbeitung der Staatsverfassung von Georgia; 1880 nahm er an der Democratic National Convention in Cincinnati teil, auf der Winfield Scott Hancock als Präsidentschaftskandidat nominiert wurde. In den Jahren 1881 und 1882 war Russell Bürgermeister von Bainbridge, ehe er von 1882 bis 1883 als Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Georgia saß. Anschließend wirkte er von 1885 bis 1890 als Posthalter in Bainbridge. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1892 wurde Russell im zweiten Wahlbezirk von Georgia in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1893 die Nachfolge von Henry Gray Turner antrat, der in den neugeschaffenen elften Distrikt wechselte. Nach einer Wiederwahl im Jahr 1894 konnte er bis zum 3. März 1897 zwei Legislaturperioden im Kongress absolvieren. 1896 verzichtete Russell auf eine weitere Kandidatur für den Kongress. In den folgenden Jahren arbeitete er wieder im Zeitungsgeschäft. Er starb am 4. Dezember 1909 in Bainbridge, wo er auch beigesetzt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benjamin Edward Russell (* 5. Oktober 1845 in Monticello, Jefferson County, Florida; † 4. Dezember 1909 in Bainbridge, Georgia) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1893 und 1897 vertrat er den Bundesstaat Georgia im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 488830} {"src_title": "Dr. Acula", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Der Petschorapieper erreicht eine Körperlänge von 14 bis 15 Zentimetern. Die Flügelspannweite beträgt 23 bis 25 Zentimeter. Das Gewicht variiert zwischen 20 und 26 Gramm. Die Körperoberseite ist gelb- bis olivbraun mit diffusen schwärzlichen Längsstreifen, die auf dem Oberkopf deutlicher ausgeprägt sind. Bürzel und Oberschwanzdecken sind etwas grünlicher gefärbt als die übrige Körperoberseite und sind nur bei einzelnen Individuen schwach gestreift. Die Körperunterseite ist rahmfarben bis weißlich mit kräftig gestreiften Brustseiten. Die äußeren Steuerfedern sind partiell weiß. Die Flügeldecken sind hell gesäumt, wodurch sich auf jedem Flügel zwei helle, rahmfarbene Flügelbinden abheben. Die von den Spitzensäumen der mittleren Armdecken gebildeten Binden sind dabei am deutlichsten zu erkennen. Der Schwanz überragt die Flügelspitzen deutlich. Über dem Auge befindet sich ein heller, nicht immer deutlich zu erkennender Augenstreif. Die Iris ist dunkelbraun, der durch zwei Federreihen gebildete Augenring ist rahmfarben. Die Nasenlöcher liegen frei. Die Schnabeloberseite sowie die Spitze des Unterschnabels sind schwarzbraun. Der übrige Unterschnabel wird in Richtung Wurzel und Unterkinnlade heller und ist gelblich bis fleischfarben gefärbt. Die Beine sind rötlich-fleischfarben. Verwechslungsmöglichkeiten bestehen unter anderem mit dem Rotkehlpieper und dem Wiesenpieper, die beide in Teilen des Verbreitungsgebietes vorkommen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Petschorapiepers reicht vom Fluss Petschora bis zur Tschuktschenhalbinsel. Er brütet außerdem auf Kamtschatka und den Kommandeurinseln. Als Lebensraum bevorzugt er dicht bewachsene Stellen in der Nähe von Flussufern, kommt jedoch auch in der Tundra vor. Der Petschorapieper ist ein obligatorischer Zugvogel, der in Indonesien und auf den Philippinen überwintert.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Petschorapieper frisst überwiegend Wirbellose, die er am Boden aufpickt. Er ist ein Bodenbrüter. Das Gelege besteht aus vier bis sechs Eiern, die von beiden Elternvögeln über einen Zeitraum von 13 Tagen bebrütet werden. Die Jungvögel sind mit zwölf bis 14 Tagen flügge.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Petschorapieper (\"Anthus gustavi\") ist eine Vogelart aus der Familie der Stelzen und Pieper. Er kommt im Osten der Paläarktis vor. Es werden zwei Unterarten unterschieden. Die IUCN stuft ihn als (=\"least concern\" – nicht gefährdet) ein.", "tgt_summary": null, "id": 1495267} {"src_title": "Carlos Almenar Otero", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Seine erste Arbeit wurde im britischen Blast!-Magazin, einer kurzlebigen zweiwöchentlich erscheinenden Comic-Reihe, von Woodrow Phoenix gezeichnet, veröffentlicht. Hierbei verarbeitete seine Handlung das bekannte Sherlock Holmes-Motiv. Mit dem Zeichner Martin Emond veröffentlichte er die Serie White Trash, welche eine satirische Reise durch die Vereinigten Staaten nachzeichnete. Für das britische Judge Dredd Megazine, eine Schwester-Publikation von 2000 AD, bekam er 1993 seinen ersten großen Auftrag. Er schrieb die Handlung für Missionary Man, die fortan in 74 Geschichten, zuerst im Judge Dredd Megazine und ab dem Jahr 2000 im 2000 AD, bis zum Jahr 2002 veröffentlicht wurde. Er schrieb alle Handlungen und arbeitete mit den Comiczeichnern Frank Quitely, Garry Marshall, Simon Davis, Jamie Grant, Charles Gillespie, Henry Flint, Trevor Hairsine, Alex Ronald, Colin MacNeil, Dean Ormston, Jesus Redondo, Wayne Reynolds und John Ridgway zusammen. Zu den bekannteren Werken für 2000 AD zählen die preisgekrönte Miniserie Necronauts mit Frazer Irving als Zeichner und die bis 2005 erscheinende, 42 Folgen umfassende Reihe Caballistics, Inc., gestaltet von Dom Reardon. Als Buchautor verfasste er Romane zu den Comics Jugde Dredd, so den 2003 erschienenen \"Judge Dredd: Dredd Vs. Death\" oder den 2004 veröffentlichten Roman \"Crucible\" zur Comicreihe Rogue Trooper. Für die Tabletops Warhammer 40,000 und Warhammer Fantasy schrieb er die Bücher: \"Execution Hour\" (2001), \"Zavant\" (2002), \"Shadowpoint\" (2003) und \"Blood Royal\" (2005). In den letzten Jahren hat Rennie begonnen sich in seiner Arbeit vorwiegend auf Aufträge aus der Computerspiele-Industrie zu konzentrieren. 2006 wurde er für einen British Academy Video Games Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA), für seine Arbeit am Rogue Trooper-Computerspiel nominiert. Bereits 2004 schrieb er das Script für das Spiel Killzone. Derzeit ist er in Spieleprojekten zu: \"Splatterhouse\", \"Aliens vs Predator\" und \"Highlander\" involviert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gordon Rennie startete seine Karriere als Musikjournalist. Später schrieb er für zahlreiche bekannte Comicserien die Handlungen. In den letzten Jahren hat er sich als Comicautor zurückgezogen und arbeitet vorwiegend für die Computerspielindustrie. Aus seiner Hand stammen einige gedruckte Hintergrundgeschichten zu bekannten Tabletop-Reihen.", "tgt_summary": null, "id": 1274709} {"src_title": "Metamorphose (Mythologie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Der FC Edmonton wurde im Februar 2010 von den Kanadiern Tom und Dave Fath gegründet. In seinem ersten Jahr baute Edmonton seine administrativen und sportlichen Strukturen auf. Es wurden Spieler verpflichtet und erste Testspiele veranstaltet. Das erste Spiel trug der Klub am 16. Juni 2010 gegen Montreal Impact aus und siegte mit 3:0. Weitere Spiele fanden gegen US-amerikanische und kanadische Mannschaften statt. Auch Begegnungen gegen internationale Gegner wie den FC Portsmouth und CSD Colo-Colo wurden ausgetragen. Im Dezember 2010 wechselten der erste Trainer des Vereins, Dwight Lodeweges, und sein Assistent nach Japan. Neuer Trainer wurde der Niederländer Harry Sinkgraven. Ende September 2012 wurde er entlassen und Ende November 2012 wurde der in Schottland geborene ehemalige kanadische Nationalspieler Colin Miller neuer Cheftrainer.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Saison.", "content": "Das erste Pflichtspiel fand am 9. April 2011 gegen die Fort Lauderdale Strikers statt. Edmonton siegte in diesem Spiel mit 2:1. Shaun Saiko erzielte dabei das erste Tor des FC Edmonton in einem Pflichtspiel. Als eines von vier kanadischen Profi-Fußballteams nahm der FC Edmonton auch an der Canadian Championship 2011 teil. In der ersten Runde spielte man gegen den Vorjahres-Meister Toronto FC. Diesem unterlag man am 27. April mit 0:3 und am 4. Mai mit 0:1 und schied aus.", "section_level": 2}, {"title": "Stadion.", "content": "Die Heimspiele werden seit 2012 im Clarke Stadium ausgetragen. Das eigentlich für Canadian Football konzipierte Stadion beheimatete schon 1982 die NASL-Mannschaft Edmonton Drillers. 2011 wurde die Heimspiele auf dem Foote Field, welches sich auf dem Gelände der University of Alberta befindet, ausgetragen. Bei Spielen mit einem größeren Zuschauerinteresse kann die Mannschaft in das 60.081 Zuschauer fassende Commonwealth Stadium ausweichen. Dies wurde zum ersten Mal am 27. April 2011 im Canadian Championship-Spiel gegen den Toronto FC getan.", "section_level": 1}, {"title": "Fans und Rivalen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fangruppierungen.", "content": "Die FC Edmonton Supporters Group gründete sich 2010 aus Mitgliedern der Canadian National Soccer Supporters Group. Dieses geschah im Zusammenhang damit, das Edmonton den Zuschlag für ein Fußball-Franchise in der NASL bekommen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Rivalen.", "content": "Als Hauptrivale des FC Edmonton gilt der Ottawa Fury. Bei Aufeinandertreffen sowohl in der Canadian Championship, als auch in der Liga wird das \"All-Canadian Derby\" ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Seit der Saison 2014 werden sind die Spiele über den stadteigenen Sender CKEM-DT zu sehen. Gleichzeitig werden die Spiele auch über den Radiosender CKER-FM übertragen. Wie bei allen NASL-Mannschaften gibt es im Stadion Webcams. Über einen Kanal beim Internet-Streaming Anbieter Ustream sind diese kostenlos zu empfangen.", "section_level": 1}, {"title": "FC Edmonton Academy.", "content": "Die Jugendarbeit des Franchise wird seit dem Januar 2012 in der FC Edmonton Academy organisiert. Im September 2013 vereinbarten die Alberta Soccer Association und der FC Edmonton eine Partnerschaft zum Aufbau von zwei Entwicklungszentrums in Calgary und Edmonton für junge Fußballspieler. Hier können die Jugendspieler ihre Schulausbildung parallel zum Trainingsbetrieb absolvieren.", "section_level": 1}, {"title": "Spieler und Mitarbeiter.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktueller Kader.", "content": "Stand: 24. März 2020", "section_level": 2}], "src_summary": "Der FC Edmonton ist ein kanadisches Fußball-Franchise der Canadian Premier League aus Edmonton, Alberta. Gegründet wurde die Mannschaft 2010 und nahm ab der Saison 2011 den Spielbetrieb in der North American Soccer League auf. ", "tgt_summary": null, "id": 1386019} {"src_title": "Washington Gardner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Solanum laciniatum\" ist ein 1 bis 3 m hoher, mehrere Jahre ausdauernde Strauch. Er besitzt weiches Holz, der Hauptstamm erreicht einen Durchmesser von bis zu 10 cm und ist violett überzogen. Mit zunehmendem Alter breitet er sich immer weiter aus und wirkt recht weitläufig. Die Pflanze ist überwiegend unbehaart, es gibt nur wenige feine, drüsige Trichome an den jungen Trieben und Knospen, auch an Keimlingen und jungen Blättern sind vereinzelt einfache Trichome zu finden, die jedoch bald abfallen. Die sympodialen Einheiten sind vielblättrig. Selbst an einer Pflanze sind die Größe und Form der Laubblätter sehr variabel. Gelappte Blätter sind 15 bis 30 cm lang und 10 bis 15 cm breit, im Umriss breit eiförmig und mit meist sieben (aber auch von eins bis neun) Teilblättern tief fiederschnittig geteilt. Die Teilblätter reichen nicht bis zur Mittelrippe, sind bis zu 10 cm lang und 1 cm breit, das unterste Paar ist meist kleiner. Ihre Form ist lanzettlich, die der Blattrand ist rund geschwungen, die Spitze der Lappen ist abgestumpft bis zugespitzt. Die Blattbasis ist keilförmig und läuft mehr oder weniger unverändert den 1 cm langen Blattstiel herab. Nicht gelappte Blätter sind meist 10 (selten 5 bis 20) cm lang und 1,5 (selten 1 bis 4) cm breit, lanzettlich, ganzrandig, zur Basis keilförmig und nach vorn zugespitzt. Zwischen beiden Blattformen sind viele Zwischenstadien zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Die Blütenstände sind 5 bis 15 cm lange Schraubel, die einfach oder an der Basis gegabelt sein können. Oftmals stehen sie in Gabelungen der Sprossachse oder in Blattachseln und bestehen aus bis zu zehn Blüten. Der Blütenstandsstiel wird bis zu 4 cm lang, die Rhachis bis zu 10 cm. Die einzelnen Blütenstiele sind 1,5 bis 3 cm lang und schlank. Die Knospen sind schmal elliptisch, die noch geschlossene Krone steht schon früh über die Kronröhre hinaus. Die Kelchröhre der Blüten ist 3 bis 4 mm lang, sie ist mit kurzen und breiten, bis zu 2 cm langen Kelchzipfeln besetzt. Ihr Rand ist nahezu trockenhäutig, ihre Spitze ist etwa 1 mm lang und stumpf stachelspitzig. Die Krone hat einen Durchmesser von 3 bis 5 cm, ist radförmig und mit einer dunkel purpurn-blau Färbung sehr auffällig. Die Kronlappen sind miteinander mit einem Gewebe verwachsen, das über die eigentlichen Spitzen der Kronblätter hinausreicht, so dass der Kronsaum etwas eingebuchtet erscheint. Die Staubfäden sind 3 bis 4 (selten bis 5) mm lang; die Staubbeutel sind langgestreckt, freistehend und 3 bis 4 mm lang. Sie öffnen sich durch Poren an den Spitzen, sie sich später zu Schlitzen vergrößern. Der Fruchtknoten ist 1,5 bis 3 mm lang und stumpf konisch geformt. Auf ihm sitzt ein 6 bis 9 mm langer Griffel mit einer kopfigen, leicht zweilappigen Narbe, die deutlich papillös ist.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Zur Fruchtreife verlängert sich die Rhachis auf 10 bis 20 cm, die Blütenstiele auf 2 bis 3 cm. Der Kelch erreicht Größen von 5 × 5 mm, ist vergrößert und anliegend, so dass er die Basis der Frucht umschließt. Die Frucht ist eine 1,5 bis 2 cm durchmessende Beere, die eiförmig bis umgekehrt eiförmig ist. Zunächst ist sie grün gefärbt, zur Reife verblasst sie zu gelb oder orange-gelb. Sie ist saftig und fällt bei Reife einfach von der Pflanze ab. Die Früchte enthalten 200 bis 300 Samen. Diese sind umgekehrt eiförmig bis breit umgekehrt eiförmig und rötlich braun gefärbt. Ihre Oberfläche ist konzentrisch runzelig und besitzt einige wenige netzförmige Linien. Neben den Samen befinden sich 40 bis 60 Steinzellen in den Früchten. Diese sind meist 2 bis 2,5 (selten 1 bis 3,5) mm groß, abgerundet und nur selten mit facettenförmigen Vertiefungen versehen.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahl.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 96.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Standorte.", "content": "Die Art kommt in Neuseeland sowie in Australien vom südöstlichen South Australia bis nach Victoria und Tasmanien vor. In Western Australia ist sie angesiedelt, manche Autoren halten die Vorkommen in Neuseeland ebenfalls für angesiedelt. Die Art wächst auf einer großen Vielfalt von Böden. Sie ist in Bodensenken, auf stabilisierten Sanddünen, an Bachufern und an Straßenrändern zu finden, meist in gleichmäßig feuchten Gebieten.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltsstoffe.", "content": "\"Solanum laciniatum\" enthält unter anderem Solasodin, ein Glycoalkaloid, das industriell zur Steroidsynthese (z. B. Kontrazeptiva) verwendet wird.", "section_level": 1}, {"title": "In-vitro-Vermehrung.", "content": "Eine sehr effiziente Methode zur Vermehrung von \"Solanum laciniatum\" stellt die Anlegung einer Haarwurzelkultur auf einem Nährmedium dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Solanum laciniatum ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Nachtschatten (\"Solanum\") in der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Innerhalb der Gattung wird die Art in die Untergattung \"Archaesolanum\" eingeordnet. Das Verbreitungsgebiet liegt in Australien und Neuseeland.", "tgt_summary": null, "id": 1650724} {"src_title": "Sondenabhängigkeit beim Säugling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Godt trat am 1. Juli 1918 als Seekadett (Crew 1918) in die Kaiserliche Marine ein und absolvierte die Marineschule Mürwik bis zum 6. Oktober 1918. Anschließend kam er an Bord des Linienschiffes SMS \"Schlesien\". Dort diente er über das Ende des Ersten Weltkriegs hinaus bis zum 30. November 1918 und wurde dann bis zum 14. Februar 1919 beurlaubt. Er schloss sich kurzzeitig der Marine-Brigade Ehrhardt an und wurde dann in die Reichsmarine übernommen. Dort versah er nacheinander Dienst auf dem Kleinen Kreuzer \"Arcona\", dem Vermessungsschiff \"Panther\", dem Tender \"Drache\" und dem Linienschiff \"Hannover\". Anschließend absolvierte Godt vom 3. Januar bis 27. September 1924 einen Offizierslehrgang, in dessen Verlauf er am 1. April zum Leutnant zur See befördert wurde. Man setzte ihn dann als Kompanieoffizier der Seekadetten auf der \"Hessen\" ein. Vom 1. Oktober bis 22. Dezember absolvierte er einen Torpedo- und Signalkursus und kam anschließend als Adjutant zur Küstenabwehrabteilung V, wo er am 1. Januar 1926 zum Oberleutnant zur See befördert wurde. Ein Jahr lang diente Godt dann bei der V. Marine-Artillerie-Abteilung. Danach war er vom 30. September 1927 bis zum 21. September 1929 Wachoffizier und Adjutant bei der 2. Torpedoboots-Halbflottille und dann ein Jahr lang Wachoffizier der 1. Torpedoboot-Flottille. Man versetzte ihn danach bis zum 30. März 1932 als Adjutant zur Inspektion des Sperrwesens. In dieser Zeit fungierte er auch als Kommandant des Torpedobootes \"T-155\". Es folgten Verwendungen als Kommandant auf dem Tender \"Nordsee\" sowie auf dem Torpedoboot \"G-10\", wo er am 1. Juli 1933 Kapitänleutnant wurde. Als Torpedooffizier kam Godt am 26. September 1934 auf den Leichten Kreuzers \"Emden\", mit dem er an einer Auslandsreise teilnahm und auf dem er als Adjutant des Kommandanten Karl Dönitz diente. Vom 1. Oktober bis zum 20. Dezember 1935 absolvierte Godt eine U-Boot-Ausbildung. Anschließend wurde er zur Verfügung des Befehlshabers der U-Boote gestellt. Er absolvierte die Baubelehrung für \"U 25\" und wurde am 6. April 1936 zum ersten Kommandanten dieses U-Bootes ernannt, das zur U-Flottille Weddigen gehörte und das er bis zum 3. Januar 1938 befehligte. Am 1. April 1937 erfolgte seine Beförderung zum Korvettenkapitän. Ab Januar 1938 diente Godt als Erster Admiralstabsoffizier im Stab des Befehlshabers der U-Boote. Diese Position behielt er auch nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zunächst bei und fungierte ab 1. Oktober 1939 als Chef der Operationsabteilung beim Befehlshaber der U-Boote. Als solcher wurde Godt am 1. Juli 1940 zum Fregattenkapitän und am 1. September 1942 zum Kapitän zur See befördert. Gleichzeitig mit der Beförderung zum Konteradmiral am 1. März 1943 folgte seine Ernennung zum Chef der 2. Abteilung im Oberkommando der Marine. Seine bisherige Funktion als Chef der Operationsabteilung führte er bis Kriegsende weiterhin aus. Am 31. Mai 1945 geriet Godt im Sonderbereich Mürwik in Flensburg in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 11. April 1947 entlassen wurde. Während dieser Zeit sagte er als Zeuge vor dem Nürnberger Kriegsverbrecherprozess aus. Nach seiner Entlassung betätigte er sich von 1949 bis 1952 als Mitarbeiter des Naval Historical Team in Bremerhaven. Bis zum Tode seines ehemaligen Chefs blieb Godt Karl Dönitz freundschaftlich verbunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg beantragte Godt seine Aufnahme in die Bundesmarine, zog den Antrag aber zurück, nachdem ihm inoffiziell mitgeteilt wurde, dass er wegen seiner Nähe zu Dönitz keine Aussicht auf Übernahme hätte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eberhard Godt (* 5. August 1900 in Lübeck; † 13. September 1995) war ein deutscher Konteradmiral im Zweiten Weltkrieg, sowie langjähriger und enger Mitarbeiter von Karl Dönitz in der Führung des U-Boot-Krieges.", "tgt_summary": null, "id": 1083033} {"src_title": "Zweiter Mysore-Krieg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung und Artwork.", "content": "Geschrieben wurde das Lied von Peter Heppner und den beiden Schiller-Mitgliedern Christopher von Deylen und Mirko von Schlieffen. Gemischt und produziert wurde die Single von beiden letzteren genannten im Hamburger Sleepingroom Tonstudio. Das Mastering erfolgte durch Mario Buthmann von den Hamburger Never Heard Before Studios. Die Single wurde unter dem Musiklabel Zeitgeist veröffentlicht, den Loop Dance Constructions Musikverlag verlegt sowie durch Indigo und Warner/Chappell vertrieben. Aufgenommen wurde \"Dream of You\" im Hamburger 14 Tonstudio. Auf dem Cover der Maxi-Single ist – neben Künstlernamen und Liedtitel – eine von einem Quadrat umrandete, leicht verschwommene Wolke zu sehen. Insgesamt existieren fünf verschiedene Coverbilder, die sich alle lediglich durch ihre Farbvariationen unterscheiden. Die meisten Cover bestehen aus einem blauen sowie weißen Farbton. Das Artwork stammt von Katja Stier.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung und Promotion.", "content": "Die Erstveröffentlichung von \"Dream of You\" erfolgte als limitierte Auflage am 28. Mai 2001 in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Veröffentlichung der regulären Maxi-Single folgte zwei Wochen später am 11. Juni 2001. Noch im selben Jahr erfolgte eine europaweite Veröffentlichung; 2002 folgten Veröffentlichungen in Kanada und den Vereinigten Staaten. \"Dream of You\" ist in diversen verschiedenen EPs, Maxi-Singles und Vinylplatten erhältlich, die sich alle durch die Anzahl und der Auswahl ihrer B-Seiten unterscheiden. Auf allen Tonträgern befinden sich Remixversionen des Liedes als B-Seite, mit Ausnahme der 2-Track-Single, diese beinhaltet die B-Seite \"Strandmusik\". Darüber hinaus sind auf dem Livealbum \"Live (Er)Leben\" und dem Videoalbum \"Tagtraum\" Liveversionen zu finden. 2016 erschien im Zuge der Veröffentlichung von \"Zeitreise – Das Beste von Schiller\" eine EP mit dem Titel \"Zeitreise EP\". Diese beinhaltete zwei neue bis dato unveröffentlichte Remixversionen des Liedes vom russischen DJ-Duo Filatov & Karas. Von November 2016 bis Januar 2017 untermalte \"Dream of You\" einen Werbespot für Schillers Best-of-Album \"Zeitreise – Das Beste von Schiller\". Damit war das Lied in diversen Werbeunterbrechungen zu hören. Remixversionen", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrundinformation.", "content": "Für Heppner ist es nach \"Die Flut\" aus dem Jahr 1998 erst die zweite Singleveröffentlichung außerhalb seines, zu diesem Zeitpunkt, Hauptprojektes Wolfsheim. Nach \"Dream of You\" veröffentlichten Schiller und Heppner drei Jahre später im Januar 2004 eine zweite gemeinsame Single mit dem Titel \"Leben... I Feel You\".", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Der Liedtext zu \"Dream of You\" ist in englischer Sprache verfasst und bedeutet ins deutsche übersetzt „Traum von dir“. Die Musik wurde von Christopher von Deylen und Mirko von Schlieffen, der Text eigens von Heppner verfasst. Musikalisch bewegt sich das Lied im Bereich der Ambient und der elektronischen Tanzmusik. Das Tempo beträgt 120 Schläge pro Minute. Neben dem Hauptgesang von Heppner, sind im Hintergrund die Stimme der Goethes Erben-Sängerin Mindy Kumbalek und im Chor die Stimme der deutschen Klassik-Sängerin Isgaard zu hören. Als zusätzlicher Instrumentalist wurde der deutsche Musiker Tissy Thiers am Bass und der Gitarre engagiert. Das Lied beschreibt eine Person, die sich immer wieder die gleiche Frage stellt, ob sie wirklich bis ans Ende ihres Lebens einsam und allein ihr Leben verbringen möchte und nur von ihrem Traumpartner, die sie nie haben wird, träumen will.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zu \"Dream of You\" wurde an einer Strandpromenade in Barcelona gedreht. Während des Videos sind verschiedene Handlungen zu sehen. Zum größten Teil ist Heppner an verschiedenen Schauplätzen zu sehen, an denen er das Lied singt. Zwischendurch zeigt das Musikvideo immer wieder andere Menschen wie unter anderem ein Tänzer, ein Mann der seinen Hund am Strand ausführt oder verschiedene Liebespaare an der besagten Strandpromenade. Die Gesamtlänge des Videos beträgt 4:13 Minuten. Regie führte Marcus Sternberg, produziert wurde das Video von der Blau Medien GmbH. Bis heute zählt das Video über 5,1 Millionen Aufrufe bei YouTube (Stand: Dezember 2017). 2002 war das Musikvideo zu \"Dream of You\" für einen Echo Pop nominiert, musste sich jedoch \"Here She Comes Again\" von Sasha geschlagen geben. 2012 stellte ein Filmteam das Musikvideo exakt nach seinem Vorbild nach.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Am 7. März 2002 wurde \"Dream of You\" mit einem Echo Pop in der Kategorie „Dance-Single des Jahres national“ ausgezeichnet. Damit setze sich das Stück gegen seine Mitkonkurrenten \"Ameno\" (DJ Quicksilver), \"DJs, Fans & Freaks\" (Blank & Jones), \"Let You Go\" (atb) und \"Prosac\" (DJ Tomcraft) durch.", "section_level": 2}, {"title": "Rezensionen.", "content": "Das deutschsprachige Online-Magazin laut.de bewertete das Album \"Weltreise\" mit vier von fünf Sternen. Michael Edele kam bei seiner Kritik zum Entschluss, dass sich \"Dream of You\" „hören lassen könne“, jedoch rufe die Single „deutliche Assoziationen“ zu Heppners „Hauptband“ hervor.", "section_level": 2}, {"title": "Charts und Chartplatzierungen.", "content": "\"Dream of You\" erreichte in Deutschland Position 13 der Singlecharts und konnte sich insgesamt 14 Wochen in den Charts halten. In Österreich erreichte die Single in 17 Chartwochen Position 49 und in der Schweiz in acht Chartwochen Position 78 der Singlecharts. Außerhalb der deutschsprachigen Länder platzierte sich \"Dream of You\" unter anderem zwei Wochen in den italienischen Charts (Höchstplatzierung: 31) sowie mehrere Wochen in den polnischen Airplay-Charts (Höchstplatzierung: 29). Für Schiller ist dies der fünfte Charterfolg in Deutschland, sowie der erste in Österreich und der vierte in der Schweiz. Zum ersten Mal platzierte sich eine Single von Schiller gleichzeitig in allen D-A-CH-Staaten. In Deutschland war \"Dream of You\" bis 2012 die höchste Chartnotierung Schillers, wurde aber nach elf Jahren durch \"Sonne\" (Position 12) abgelöst. In Deutschland und der Schweiz platzierte sich bis heute keine Single von Schiller länger in den Charts. In Österreich platzierte sich bis heute keine Single höher und länger in den Charts. Für Heppner als Interpret ist dies der zweite Charterfolg in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für Heppner als Textdichter ist dies der sechste Charterfolg in Deutschland, sowie der zweite in Österreich und der Schweiz. Nach \"Die Flut\" platzierte sich zum zweiten Mal eine Single Heppners gleichzeitig in allen D-A-CH-Staaten. In Österreich platzierte sich bis heute keine Single Heppners länger in den Charts.", "section_level": 2}], "src_summary": "Dream of You ( für „Traum von dir“) ist ein Lied des deutschen EDM-Musikprojektes Schiller, in Kooperation mit dem deutschen Synthie-Pop-Musiker Peter Heppner. Das Stück ist die erste Singleauskopplung aus ihrem zweiten Studioalbum \"Weltreise\".", "tgt_summary": null, "id": 747968} {"src_title": "Hazelburn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Maße und Gewicht.", "content": "Die Körperlänge adulter Bunttukane beträgt 47 bis 50 Zentimeter. Die Männchen haben eine Flügellänge von 17,7 bis 19,0 Zentimetern. Der Schnabel misst zwischen 9,67 und 10,70 Zentimeter. Sie wiegen etwa 283 Gramm. Weibchen haben eine Flügellänge von 17,3 bis 19,0 Zentimetern, eine Schnabellänge von 7,93 bis 9,15 Zentimeter und wiegen zwischen 265 und 400 Gramm. Der Bunttukan ist damit die kleinste Art der Gattung \"Ramphastos\".", "section_level": 2}, {"title": "Gefieder und Schnabel.", "content": "Adulte Bunttukane haben eine glänzend blauschwarze Körperoberseite, lediglich die Oberschwanzdecken sind rot. Stirn, Oberkopf und hinterer Nacken sind gleichfalls blauschwarz, ein dünner unbefiederter weißer bis blassgelber Streifen trennt den Schnabel vom dunklen Oberkopfgefieder. Das Kinn, der Vorderhals, die Kehle und die Wangen sind gelblich-weiß bis blassgelb. In der Mitte der Kehle befindet sich ein großer, kräftig orangefarbener Fleck. Die Körperunterseite ist von der Brustmitte bis zum Bauch rot. Die Bauchseiten sind schwarz. Die Unterschwanzdecke ist ebenfalls rot. Auf der Unterseite ist der Schwanz matt schwarz, wobei die Federschäfte zur Basis hin von schwarz über Braun bis zu einem Hornton aufhellen. Die unbefiederte Haut rund um das Auge ist rot bis orangerot, das Auge selbst in von einem blauen, graublauen bis grünlich blauen Augenring umgeben. Das Auge ist grünlich-gelb oder grünblau. Der Schnabel ist schmal, der Oberschnabel ist stark gebogen. Die schwarze Schnabelbasis setzt sich zunächst sowohl auf dem Unter- als auch auf dem Oberschnabel fort. Der überwiegende Teil des Schnabels ist grünlich bis gelbgrünlich. Bei vielen Individuen ist er an der Spitze sogar gelb. Der Schlund und die Zunge sind blauviolett bis schieferfarben. Die Füße und Beine sind grau bis blau bis grünlich. Ein auffälliger Sexualdimorphismus außer dem geringfügigen Größenunterschied besteht nicht. Jungvögel haben ein etwas matteres Gefieder als die adulten Vögel. Die Kehle ist bei ihnen blass-gelblich und die roten Farbpartien sind insbesondere auf den Ober- und Unterschwanzdecken matter.", "section_level": 2}, {"title": "Verwechslungsmöglichkeiten.", "content": "Verwechslungsmöglichkeiten innerhalb des Verbreitungsgebietes bestehen überwiegend mit dem Dottertukan. Bei allen Unterarten des Dottertukans ist der Schnabel aber überwiegend schwarz und die roten Partien auf der Körperunterseite sind deutlich weniger ausgeprägt als beim Bunttukan. In Santa Catarina soll es jedoch gelegentlich auch zu Hybriden mit dem Dottertukan kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Stimme.", "content": "Die häufigste Lautäußerung des Bunttukans ist ein krächzendes Schnabelklappern. Es wird lautmalerisch mit \"nyakk\", \"Nrrekk\", \"ggrkk\", \"akk\" oder \"ekk\" umschrieben. Die Lautäußerungen des Männchens sind dabei grundsätzlich etwas dunkler als die des Weibchens.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Bunttukans erstreckt sich vom Südwesten und Osten Goiás, dem Süden Tocantins und der Mitte von Minas Gerais bis in den Südosten von Mato Grosso, Sul, São Paulo, Paraná, den Westen und Norden von Rio de Janeiro und den Westen von Espírito Santo bis in den Osten von Paraguay, den Nordosten Argentiniens und den Südosten von Rio Grande do Sul. Bunttukane ziehen vermutlich in andere Gebiete ihres Verbreitungsgebietes, wenn ihnen zu wenig Nahrungsressourcen zur Verfügung stehen. Sie sind dann auch in Teilen von Paraná sowie in Santa Catarina zu beobachten, wo sie normalerweise fehlen. Sie werden regelmäßig auch im Hochland beobachtet, so kommen sie im Westen von Rio de Janeiro noch in Hochlagen von 2073 Höhenmetern vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Der Bunttukan besiedelt tropische und subtropische humide bis subhumide Wälder. Zu seinem Lebensraum gehören auch Bergwälder, wodurch er eine Konkurrenz mit dem Dottertukan vermeidet. Er kommt überwiegend in Dickichten und an Waldrändern vor und besiedelt auch Sekundärwald. Im Süden von Mato Grosso kommt er auch in Wäldern an den Ufern von Flüssen vor und dringt so bis in die Cerrados, die Savannen Brasiliens vor.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung und Nahrungssuche.", "content": "Der Bunttukan lebt einzeln, in Paaren sowie in kleinen Trupps. In Paraguay wurden einzelne Trupps beobachtet, die bis zu 23 Individuen umfassten. Während der Nahrungssuche hält er sich überwiegend in den Baumwipfeln auf, wird aber gelegentlich auch am Boden beobachtet, wo er herabgefallene Früchte frisst. Am Boden ist er in der Lage, sich hüpfend fortzubewegen. Er legt mit jedem Hüpfer etwa 30 Zentimeter zurück. Zum Nahrungsspektrum gehören Früchte von \"Cabralea oblongifolia\", \"Didymopanax navarroi\", \"Euterpe edulis\", \"Guarea macrophylla\", \"Schwarzen Maulbeeren\", \"Myrciaria jaboticaba\", \"Syagrus romanzoffiana\" und der in Südamerika eingeführten \"Ardiontophoenix cunninghamiana\" sowie die noch grünen Steinfrüchte von Kaffeepflanzen. Zum Nahrungsspektrum gehören auch andere, auf Plantagen angebaute Kulturfrüchte. Fruchttragende Bäume werden von Bunttukanen zum Teil aggressiv verteidigt. In Paraguay wurde beobachtet, wie Bunttukane einen Trupp Goldtukane daran hinderten, in einem Feigenbaum zu fressen. Auch für Braunohrarassaris ist belegt, dass sie von Bunttukanen vertrieben werden. Bunttukane spielen in der Verbreitung von Pflanzen eine erhebliche Rolle, da sie die Samen größerer Früchte wieder hochwürgen und kleinere Samen mit ihrem Kot ausscheiden. Wie andere \"Ramphastos\"-Arten spielt auch tierische Nahrung im Nahrungsspektrum des Bunttukans eine nicht unerhebliche Rolle. Er frisst Spinnen und jagt regelmäßig kleine Vogelarten. Besonders häufig frisst er die Nestlinge des Magellanzeisigs. Bei in Gefangenschaft gehaltenen Bunttukanen wird regelmäßig beobachtet, wie sie Haussperlinge jagen, die in den Volieren nach Futter suchen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Der Bunttukan zeigt kein auffälliges Balzritual. Rufende Vögel werfen gelegentlich ihren Kopf nach oben oder schwingen ihn mit jeder Silbe zur Seite. Vereinzelt heben sie auch während des Rufens den Schwanz an. Zu den wichtigsten Balzhandlungen gehört die Gefiederpflege beim Weibchen durch das Männchen. Männchen füttern auch häufig das Weibchen. Die Fortpflanzungszeit fällt in den Zeitraum Oktober bis Februar. Bunttukane nutzen natürliche Baumhöhlen, die sie noch erweitern. Daran sind beide Elternvögel sowie gelegentlich noch ein dritter Bunttukan beteiligt. Dabei handelt es sich in der Regel um ein zweites Männchen. Das Revierverhalten von Bunttukanen ist bislang nicht hinreichend untersucht. Aus Gefangenschaftshaltungen weiß man jedoch, dass das Männchen sehr aggressiv wird und andere Tukane aus der Voliere entfernt werden müssen. Auch gegenüber Pflegern werden Männchen gelegentlich aggressiv. Sie schwingen dann den Kopf von Seite zu Seite, während sie laut mit dem Schnabel klappern. Das Gelege besteht aus zwei bis vier Eiern. Diese haben eine elliptische Form und sind weißschalig. Die Brutzeit beträgt 16 Tage, wobei gewöhnlich beide Elternvögel an der Brut beteiligt sind. Die Elternvögel verfüttern an die frisch geschlüpften Jungvögel zunächst Insekten. Mit zunehmendem Lebensalter der Nestlinge steigt der Anteil an pflanzlicher Nahrung an. Früchte werden dabei von den Elternvögeln zerdrückt oder in Stücke gebrochen. Die Nestlinge sind mit etwa 35 bis 42 Tagen flügge.", "section_level": 1}, {"title": "Haltung.", "content": "Der Bunttukan wurde erstmals 1876 im Londoner Zoo gehalten. Die Welterstzucht gelang 1967 dem Weltvogelpark Walsrode. Das Zuchtpaar hatte in den zwei Jahren zuvor jeweils vier Eier gelegt, aus denen auch jeweils vier Nestlinge schlüpften. In beiden Jahren töteten die Elternvögel jedoch ihre Nestlinge, bevor diese flügge wurden. Die Zucht gelang erst im dritten Jahr und ging mit einer Umstellung der Nahrung einher. Anstelle von Frischfleisch wurde den Bunttukanen ein Hundefertigfutter angeboten und mit Obst und Reis ergänzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bunttukan (\"Ramphastos dicolorus\") ist eine Vogelart aus der Familie der Tukane. Er kommt ausschließlich in Südamerika vor. Es werden keine Unterarten unterschieden. Er ist auf Grund seines Schnabels eindeutig als Tukan zu identifizieren und unterscheidet sich von anderen Tukanarten durch seinen überwiegend blassen, gelbgrünlichen Schnabel sowie eine überwiegend rote Körperunterseite. ", "tgt_summary": null, "id": 163176} {"src_title": "Peter Braunegger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "Nashville Pussy wurde 1996 von Blaine Cartwright und dessen Frau Ruyter Suys als \"Hell's Half Acre\" gegründet, dann jedoch vor der Veröffentlichung des Debütalbums im Jahr 1998 in \"Nashville Pussy\" umbenannt. Cartwright spielte vorher als Gitarrist bei der Cowpunk-Band Nine Pound Hammer, die sich 1988 auflöste. Weitere Gründungsmitglieder waren der Schlagzeuger Adam Neil sowie die Bassistin Corey Parks, die Schwester des NBA-Basketballspielers Cherokee Parks. Beide sind um 2000 aus der Band ausgestiegen und wurden durch neue Musiker ersetzt. Namensgebend für die Band wurde die Einleitung des Songs \"Wang Dang Sweet Poontang\" auf dem Album \"Double Live Gonzo\" von Ted Nugent. Die Texte drehen sich zumeist um Wein, Weib und Gesang. Suys betont, dass es bei den provokativen Äußerungen Cartwrights zu Sex, Politik und Religion vor allem um „das Recht auf freie Meinungsäußerung“ gehe. Sie bezeichnet sich selbst als Feministin: „Ich bin ein Produkt der \"bra burning generation\". Ich bin eine \"sixth wave feminist\". Wenn meine Mutter nicht 1967 ihren BH verbrannt hätte, dann spielte ich heute nicht in einer Band namens Nashville Pussy.“", "section_level": 1}, {"title": "Debüt \"Let Them Eat Pussy\" und Erfolgsalbum \"High As Hell\".", "content": "Im Jahr 1998 veröffentlichte Nashville Pussy das erste Album unter dem Titel \"Let Them Eat Pussy\" bei dem Label Amphetamine Reptile Records in kleiner Auflage; nach dem Ausverkauf wurde das Album bei Mercury Records in größerer Auflage neu aufgelegt. Im gleichen Jahr ging die Band mit Marilyn Manson auf Tour. Mit dem Song \"Fried Chicken And Coffee\" aus dem Album wurde die Band für den Grammy Award for Best Metal Performance 1999 nominiert, gemeinsam mit Rage Against the Machine, Judas Priest, Rammstein und Metallica; letztere erhielten den Preis für ihren Song \"Better Than You\". 2000 folgte das zweite Album \"High As Hell\" mit Cover-Versionen unter anderem von \"Rock'n'Roll Outlaw\" von Rose Tattoo. Nach der Veröffentlichung stiegen Corey Parks und Adam Neil aus der Band aus; letzterer um die Band The Hookers zu gründen. Als neuer Schlagzeuger wurde Jeremy Thompson aufgenommen, als neue Bassistin stieg Tracy Almazan aka Tracy Kickass in die Band ein, die vorher bei The Wives und Helldorado spielte. Gemeinsam mit ihr spielte die Band eine Cover-Version des Molly Hatchet-Songs \"Flirtin' With Disaster\" für den Film \"Run, Ronnie, Run\" ein, in dem Blaine Cartwright eine Rolle bekam. Nashville Pussy begleiteten die Bands Slayer, Slipknot, Sevendust und einige weitere auf der ‚Tattoo The Earth‘-Tour und gingen dann mit den Suicidal Tendencies und mit Lynyrd Skynyrd auf Tournee.", "section_level": 2}, {"title": "\"Say Something Nasty\" bis heute.", "content": "Auch das dritte Album \"Say Something Nasty\" 2002 spielte die Band mit Tracy Almazan ein, bevor auch sie ging und von Katie Lynn Campbell, ehemals bei Famous Monsters, ersetzt wurde; obwohl sie auf dem Album noch nicht spielte, ist Katie Lynn auf dem Cover des Albums abgebildet. Bis 2004 folgten Touren mit Black Label Society und mit Artimus Pyledriver, danach stieg auch Katie Lynn Campbell wieder aus der Band aus, zudem lief der Plattenvertrag aus. 2005 erschien das neue Album \"Get Some\" bei Spitfire Records unter anderem mit einer Cover-Version von Tina Turners \"Nutbush City Limits\", als neue Bassistin konnte Karen Exley (Cuda) gewonnen werden. Ende September 2008 erschien die DVD \"Live In Hollywood\". Für das Anfang 2009 erschienene Album \"From Hell to Texas\" konnten Lemmy Kilmister (Motörhead) und Willie Nelson als Background-Sänger für den Song \"Lazy Jesus\" gewonnen werden, während Danko Jones als Gast-Sänger bei dem Southern-Rock-Song \"I'm So High\" mitsang.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "Bis 2018 veröffentlichte die Band insgesamt sieben Alben: Zudem erschien 2005 \"Dirty Best Of Nashville Pussy\" sowie 2008 die Live-DVD \"Nashville Pussy – Live in Hollywood\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Nashville Pussy ist eine amerikanische Hard-Rock- und Heavy-Metal-Band aus Atlanta, Georgia. Sie wurde 1996 von Blaine Cartwright und seiner Frau Ruyter Suys als \"Hell's Half Acre\" gegründet. ", "tgt_summary": null, "id": 448255} {"src_title": "Europäisch-Iranische Handelsbank", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hughes ist das einzige Kind einer pensionierten Lehrerin und eines ehemaligen Zeitungsverkäufers. Er ist Absolvent der Phillips Academy in Andover, Massachusetts. Zusammen mit seinen Mitbewohnern an der Harvard University – Zuckerberg, Moskovitz und Saverin – gründete er 2004 Facebook, das heute weltweit meistbenutzte soziale Netzwerk im Internet. Als Facebook über die Grenzen von Harvard expandierte, votierte er dafür, dass jede Schule ihr eigenes Netzwerk aufsetzen kann – damit Sicherheit und Vertrautheit bestehen bleiben. Nach seinem Studium graduierte er 2006 an der Harvard-Universität mit einem Bachelor of Arts in Geschichte. 2007 verließ er Facebook, um den Präsidentschaftswahlkampf von Barack Obama zu unterstützen. Er koordinierte die Website My.BarackObama.com. (kurz „MyBO“). Über eine Million von Obamas Anhängern nutzten die Plattform, um sich untereinander zu vernetzen, zu diskutieren und Aktionsgruppen zu bilden. In den USA gilt Hughes als genialer Kopf hinter der Online-Strategie des ehemaligen US-Präsidenten. Unter anderem setzte er während des Wahlkampfs auch Facebook, Twitter und weitere Online-Portale ein. Er zeigte damit auf, welchen Einfluss Digital Natives auf Wirtschaft und Politik haben können. Das amerikanische Wirtschaftsmagazin Fast Company bezeichnete ihn als den Mann, der als Mitarbeiter in Obamas Wahlkampfteam Barack Obama erst zur Präsidentschaft verholfen habe. 2009 war er zusammen mit seinem Lebensgefährten, Sean Eldridge, Gast beim ersten Staatsdinner von Präsident Obama. 2010 gründete Hughes das soziale Internet-Netzwerk „Jumo“, das sich auf den NPO-Sektor konzentrierte und sowohl für wohltätige Organisationen auf der ganzen Welt als auch für andere Nutzer offenstehen sollte. In der Sprache der in Afrika lebenden Yoruba bedeutet Jumo „an einem Strang ziehen“. Dementsprechend hatte sich Jumo zum Ziel gesetzt, soziale Organisationen und Freiwillige für weltweite Hilfsprojekte zusammenbringen. Menschen, die sich sozial engagieren wollen, sollte es erleichtert werden, die passende Organisation zu finden, mit dieser in Kontakt zu treten und sie gegebenenfalls zu unterstützen. Im August 2011 wurde Jumo durch die \"Good Worldwide Inc.\" übernommen und das Projekt anschließend mit dem \"GOOD\"-Magazin verschmolzen. Im Juli 2010 wurde Hughes von UNAIDS (Gemeinsames Programm der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS) in eine hochkarätige Kommission für HIV-Prävention berufen. In dieser 17-köpfigen „High Level-Kommission“ sind neben Hughes namhafte Politiker wie der ehemalige Staatspräsident Frankreichs Jacques Chirac und die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, aber auch Unternehmer, Menschenrechtsaktivisten, Sportler und Wissenschaftler vertreten. Die Mitglieder sollten im Verlauf des Jahres 2011 ihre Kontakte und Erfahrungen einbringen und sich für effektive und wirksame Präventionsprogramme einsetzen. Heute lebt Hughes mit seinem Lebenspartner Sean Eldridge (politischer Direktor der Initiative Freedom to Marry) in New York und arbeitet für das Venture-Capital-Unternehmen General Catalyst Partners. Er ist jedoch noch immer an Facebook beteiligt und wirkt als Berater weiterhin an der Entwicklung des Unternehmens mit.", "section_level": 1}, {"title": "Vermögen.", "content": "Gemäß dem Forbes Magazine beträgt das Vermögen von Chris Hughes etwa 430 Millionen US-Dollar (Stand: 12. Dezember 2016).", "section_level": 1}], "src_summary": "Christopher „Chris“ Hughes (* 26. November 1983 in Hickory, North Carolina) ist ein US-amerikanischer Unternehmer. Er war neben Mark Zuckerberg, Dustin Moskovitz, Eduardo Saverin und Andrew McCollum einer der Mitbegründer sowie Sprecher des Online-Netzwerks Facebook.", "tgt_summary": null, "id": 872479} {"src_title": "Joachim Heinrich Wilhelm Wagener", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Die Sendung handelt von zwei Fallschirmspringern, Jim und Ted, welche die Fallschirmspringerschule „Ripcord“ betreiben und dem Piloten Chuck Lambert und dessen Flugzeug Old Betsy. Die Serie zeigte eine Vielzahl von Abenteuern rund um die damals neue Sportart des Fallschirmspringens. Die Männer und ihr Flugzeug gerieten in ungewöhnliche Situationen, wo die besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten des Teams gefordert waren. Dies konnten sowohl Verbrecherjagden als auch gewagte Rettungsaktionen sein, wenn diese auch gelegentlich absurd erschienen. Die Stunts beim Fallschirmspringen wurden von Bob Fleming und Joe Mangione ausgeführt. Fleming agierte auch als Pilot, wenn er nicht in einer Fallschirmspringerszene involviert war. Die Stunts galten als Aufsehen erregend und waren teilweise gefährlich. Es kam während der Dreharbeiten etwa zu einem Zusammenstoß von zwei Flugzeugen. Die Zuschauer wurden bereits zu Beginn jedes Teils auf die gefährlichen Stunts mit folgenden Worten eingestimmt: „Dies ist die Serie, welche die meisten Wagnisse im Fernsehen zeigt. Jeder Sprung, jede Flugmanöver ist real, aufgenommen wie es passiert ist, ohne Tricks oder Illusionen. Alles, was zwischen dem Springer und dem Tod steht, ist seine Reißleine.“ Ken Curtis, der die Rolle des \"Jim\" spielte, erlangte später größere Bekanntheit in der Rolle des Festus Haggen in der Westernserie Rauchende Colts. Bekannte Schauspieler wie Harry Carey, Jr., Lee Van Cleef, Pat Conway, Richard Eastham, Lang Jeffries, Dayton Lummis, Tyler McVey und Denver Pyle hatten Gastauftritte in der Serie. Durch die Serie wurden kleine Fallschirmspringerfiguren als Spielzeug populär, die man in die Luft werfen konnte und die an einem Plastikfallschirm zu Boden segelten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sprung aus den Wolken (Originaltitel: \"Ripcord\", zu dt. Reißleine) ist eine US-amerikanische Fernsehserie, von der zwischen 1961 und 1963 76 Folgen, zunächst in Schwarz-Weiß, später in Farbe gedreht wurden. Die ARD strahlte davon 48 halbstündige Folgen im Vorabendprogramm aus.", "tgt_summary": null, "id": 587575} {"src_title": "Paprotno (Karnice)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Feuerrückenspechte sind mittelgroße Spechte mit einer ausgeprägten Federhaube, einem recht weichen, langen und etwas nach unten gebogenen Schwanz und einem relativ kurzen, punktförmig zugespitzten und an der Basis schmalen Schnabel. Der Schnabelfirst ist nach unten gebogen. Die Körperlänge beträgt 28–30 cm, das Gewicht etwa 67–100 g. Sie sind damit etwa so groß wie ein Grünspecht, wiegen aber nur etwa so viel wie ein Buntspecht. Die Art ist kontrastreich gefärbt und zeigt hinsichtlich der Färbung einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus. Bei Männchen der im größten Teil des kontinentalen Südostasien verbreiteten Unterart \"D. j. intermedium\" ist der oberste Rücken schwarz. Der übrige obere Rücken, die Schulterfedern, die Oberflügeldecken und die Schirmfedern sind oliv mit gelben Federsäumen und -spitzen und einem kräftigen Goldton. Unterer Rücken und Bürzel sind leuchtend rot, die Oberschwanzdecken sind schwärzlich braun, gelegentlich mit einem Olivton. Die Schwingen sind schwarzbraun, die Schirmfedern und die Armschwingen haben gelbolive Außenfahnen und alle Schwingen sind auf den Innenfahnen weiß gefleckt. Die Schwanzoberseite ist schwarz. Kinn und Kehle sind weißlich mit einer Mittellinie aus schwarzen Flecken. Die Grundfarbe der gesamten Unterseite des Rumpfes ist weiß; die Federn zeigen unregelmäßige schwarze Säume und Spitzen, die auf der Brust am kräftigsten sind und nach hinten weniger kräftig und mehr bindenartig ausgebildet sind. Die Unterflügel sind auf braunem Grund weiß gefleckt. Der Unterschwanz ist braunschwarz, die Außenfedern zeigen einen gelblichen Ton. Die Stirn und die Federn an der oberen Schnabelbasis sind bräunlich-rot, Oberkopf und Haube sind rot; die Rotfärbung ist am Oberkopf unten schmal schwarz begrenzt. Ein breiter weißer Überaugenstreif zieht sich vom oberen Augenrand bis zur Hinterkopfseite. Darunter verläuft ein breiter schwarzer Augenstreif am hinteren Augenrand beginnend bis zum Nacken. Der weiße Zügelstreif beginnt an der Schnabelbasis und zieht sich nach hinten unterhalb der Ohrdecken entlang, wird dann breiter und verläuft als weißes Band über die Halsseite bis zur oberen Brustseite. Der an der unteren Schnabelbasis beginnende schwarze Bartstreif setzt sich als schwarze vordere Begrenzung der weißen Halsseite ebenfalls bis zur oberen Brust fort. Der Nacken ist wie der oberste Rücken schwarz. Der Schnabel ist schwärzlich bis dunkel-graubraun, Beine und Zehen sind grau bis braun. Die Iris ist rotbraun oder braun. Beim Weibchen fehlen die roten Kopfpartien; Stirn, Oberkopf und Haube sind schwarz mit weißen Stricheln.", "section_level": 1}, {"title": "Lautäußerungen.", "content": "Die Flugrufe bestehen aus einer variablen Lautreihe wie \"„kowp-owp-owp-owp“\", sitzende Vögel rufen ähnlich ein- oder zweimal \"„kow“\". Bei innerartlichen Auseinandersetzungen werden Rufe wie \"„wicka“\" geäußert. Der „Rasselruf“ ist ein harsches, anhaltendes \"„tschurrrrrrrr“\" oder \"„ka-di-di-di-di-di“\". Die Art trommelt, die Trommelserien sind bisher offenbar nicht näher beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Diese Spechtart besiedelt weite Teile Süd- und Südostasiens. Das stark zergliederte Verbreitungsgebiet reicht in West-Ost-Richtung von Bangladesch und dem nördlichen und zentralen Assam bis in den Südwesten der chinesischen Provinz Yunnan, bis an die Ostküste Vietnams, bis zu den westlichsten Inseln der Philippinen und bis in den Osten Borneos. Nach Süden erstreckt sich das Areal der Art unter Aussparung des nördlichen Myanmars über ganz Indochina sowie über die Großen Sundainseln bis zur Südspitze Sumatras, Java und Bali. Geografisch weiträumig isoliert kommt die Art außerdem im südlichen Teil der Western Ghats im Südwesten Indiens vor. Die Größe des Gesamtverbreitungsgebietes ist nicht bekannt. Feuerrückenspechte bewohnen ein breites Spektrum mehr oder weniger offener Waldhabitate von feuchtem Sekundärwald und lichten Wäldern, offenen Laubwäldern, Buschland und Mangrove über Kiefernwälder höherer Lagen bis hin zu Kokosnusshainen, Parks, Gärten und Golfplätzen. Die Tiere sind zwar überwiegend auf das Flach- und Hügelland beschränkt, die Höhenverbreitung reicht auf den Großen Sundainseln jedoch bis etwa 1000 m, im kontinentalen Südostasien bis 1530 m und in Indien sogar bis 1700 m.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Es werden sechs Unterarten anerkannt, von denen nur \"Dinopium j. everetti\" deutlich differenziert ist. Die Unterarten sind hier entsprechend ihrer Verbreitung etwa von West nach Ost gelistet:", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Art kann in allen Höhen der Baumschicht beobachtet werden, die Nahrungssuche erfolgt aber wohl überwiegend in der unteren und mittleren Baumschicht sowohl an alten wie an jungen Bäumen. Die Nahrung besteht vorwiegend aus Ameisen und Insektenlarven, umfasst aber auch Schaben und andere Insekten sowie kleine Skorpione. Nahrung wird vor allem durch Ablesen und Sondieren erlangt, seltener durch Hacken. Gelegentlich jagen die Tiere auch Insekten im Flug. Feuerrückenspechte klettern schnell und erscheinen dabei etwas hektisch. Sie halten sich jeweils nur kurz an einer Stelle auf, unterbrechen ihre Nahrungssuche aber andererseits, indem sie eine Zeitlang bewegungslos an einer Stelle verharren. Zwischen einzelnen zur Nahrungssuche aufgesuchten Stellen werden nicht selten erhebliche Entfernungen zurückgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Feuerrückenspechte leben einzeln oder in Paaren, die Partner halten durch häufige Rufe Kontakt miteinander. Die Brutzeit ist je nach Verbreitungsgebiet unterschiedlich, in Indien reicht sie von Januar bis Juni, in Malaysia von Januar bis Juli, auf Borneo von April bis Dezember. Die Höhlen werden in relativ offen stehenden Bäumen oder Baumstümpfen in Höhen zwischen 2 und 10 m, meist jedoch unter 5 m angelegt. Das Gelege besteht aus zwei bis drei Eiern. Weitere Angaben zur Brutbiologie liegen bisher nicht vor.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Gefährdung.", "content": "Angaben zur Größe des Weltbestandes sind nicht verfügbar. Die Art gilt als wenig häufig bis lokal recht häufig, der Bestand wird als stabil eingeschätzt. Der Feuerrückenspecht wird von der IUCN daher als ungefährdet („least concern“) eingestuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Feuerrückenspecht (\"Dinopium javanense\") ist eine Vogelart aus der Familie der Spechte (Picidae). Die mittelgroße Spechtart besiedelt weite Teile Süd- und Südostasiens und bewohnt ein breites Spektrum mehr oder weniger offener Waldhabitate von feuchtem Sekundärwald und lichten Wäldern, offenen Laubwäldern, Buschland und Mangrove über Kiefernwälder höherer Lagen bis hin zu Kokosnusshainen, Parks, Gärten und Golfplätzen. Die wohl überwiegend in der unteren und mittleren Baumschicht gesuchte Nahrung besteht vorwiegend aus Ameisen und Insektenlarven, umfasst aber auch Schaben und andere Insekten sowie kleine Skorpione. ", "tgt_summary": null, "id": 2166365} {"src_title": "School Mizugi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Wie alle Sauropoden war \"Baurutitan\" ein großer, vierbeinig laufender Pflanzenfresser mit langem Hals und Schwanz und einem tonnenförmigen Körper. Die Schwanzwirbel zeigen verschiedene diagnostische Merkmale, die einzigartige Kombination dieser Merkmale dient zur Unterscheidung der Gattung von anderen Gattungen. Beispielsweise war der erste Schwanzwirbel beidseitig konvex. Die Dornfortsätze der vordersten Schwanzwirbel waren nach hinten geneigt, während sie ab dem fünften Schwanzwirbel eher vertikal ausgerichtet waren. Die Gattung lässt sich zudem durch zwei einzigartige Merkmale (Autapomorphien) an den Wirbelbögen von anderen Gattungen abgrenzen: So zeigt der erste Schwanzwirbel einen zugespitzten seitlich orientierten Kamm, welcher die Spinoprezygapophyseal-Lamina unterbricht. Des Weiteren war die Spinoprezygapophyseal-Lamina anterolateral ausgerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Verwandtschaftsbeziehungen von \"Baurutitan\" innerhalb der Titanosauria sind unklar. Die Erstbeschreiber um Alexander Kellner haben die Gattung zu den Titanosauridae gestellt. Diese Familie wird von vielen Forschern als ungültig betrachtet, da sie auf \"Titanosaurus\" als nominotypisches Taxon basiert, welches jedoch keine diagnostischen Merkmale zeigt. \"Baurutitan\" gehörte weder zu den ursprünglichsten (basalen) noch zu den modernsten (abgeleiteten) Titanosauria: So waren anders als bei ursprünglichen Titanosauria wie \"Andesaurus\" die mittleren Schwanzwirbel stark procoel, ein abgeleitetes Merkmal. Andererseits fehlten verschiedene Merkmale der sehr abgeleiteten Saltasaurinen, wie beispielsweise die vorderen Schwanzwirbel, die bei Saltasaurinen deutlich breiter als hoch sind. \"Baurutitan\" zeigt Ähnlichkeiten mit \"Aeolosaurus\", \"Gondwanatitan\" sowie mit \"Alamosaurus\".", "section_level": 1}, {"title": "Fund, Entdeckungsgeschichte und Namensgebung.", "content": "Der einzige bisher bekannte Fund stammt aus dem Caieira-Steinbruch etwa zwei Kilometer nördlich von Peirópolis nahe Uberaba. Grabungen fanden in diesem Steinbruch von 1949 bis 1961 statt und brachten neben den Sauropoden-Überresten die Überreste von Schildkröten, Krokodilen, Theropoden, Fischen, Wirbellosen und Pflanzen hervor. Im Steinbruch sind fein- bis mittelkörnige Sandsteine von weißer bis gelber Farbe aufgeschlossen. Diese Gesteine gehören zum Serra-da-Galga-Member, einem Schichtglied der Marília-Formation, die auf der jüngsten Zeiteinheit der Oberkreide (spätes Maastrichtium) datiert wird. Die Marília-Formation ist die oberste der beiden Formationen der Bauru-Gruppe. Der Fund (Holotyp, Exemplarnummer MCT 1490-R) besteht aus dem letzten Kreuzbeinwirbel sowie einer Serie von 18 Schwanzwirbeln, die artikuliert (im Verbund) vorgefunden wurden. Diese Wirbel sind gut erhalten, nahezu unverformt und fast vollständig. Die Fossilien werden heute im Naturkundemuseum (Museu de Ciências da Terra) des Departamento Nacional de Produção Mineral aufbewahrt. \"Baurutitan\" wurde 2005 von Alexander Kellner und Kollegen erstmals beschrieben. Der Name \"Baurutitan\" spielt auf die Bauru-Gruppe an, der Gesteinseinheit, aus welcher die Fossilien stammen. Die Endung \"titan\" leitet sich von den Titanen der griechischen Mythologie ab. Das Artepitheth \"britoi\" ehrt Ignacio Aureliano Machado Brito, einen wichtigen brasilianischen Paläontologen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Baurutitan ist eine Gattung sauropoder Dinosaurier aus der Gruppe der Titanosauria aus der späten Oberkreide (oberes Maastrichtium) Südamerikas. Bisher ist lediglich eine Schwanzwirbelserie bekannt, die in den Schichten der Marília-Formation (Bauru-Gruppe) im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais gefunden wurde. Einzige Art ist \"Baurutitan britoi\".", "tgt_summary": null, "id": 763893} {"src_title": "Allerheiligenkirche (Gurdschaani)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Die \"Tokiwa\" war der zweite von sechs Panzerkreuzern, die nach dem Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg als Teil des „Sechs-Sechs-Programms“ (sechs Linienschiffe – sechs Panzerkreuzer) bei ausländischen Werften als Kern der japanischen Marine bestellt wurden. Sie war das Schwesterschiff der zuerst gebauten \"Asama\", nach dem von Armstrong entwickelten Grundentwurf war für alle sechs Kreuzer des Programms, die alle 8-Zoll-Armstrong-Geschütze als Hauptbewaffnung erhalten und eine Geschwindigkeit von 20 bis 21 Knoten erreichen sollten. Die Werften waren relativ frei in der Detailausführung. Fast alle Aufträge des Bauprogramms gingen nach Großbritannien, Armstrong baute in Elswick zwei Paare dieser Kreuzer: erst die \"Asama\" und die \"Tokiwa\", dann die \"Izumo\" und die \"Iwate\". Aus politischen und diplomatischen Gründen wurde die \"Yakumo\" in Deutschland und ihr Beinah-Schwesterschiff \"Azuma\" in Frankreich bestellt. Die Kiellegung der \"Tokiwa\" erfolgte am 6. Januar 1897, die dann am 6. Juli 1898 schon vom Stapel lief und am 18. Mai 1899 in Dienst gestellt wurde. Am 17. Juli 1899 traf die \"Tokiwa\" zwei Monate nach ihrer Schwester \"Asama\" in Yokosuka ein. Ihr erster Kommandant war der spätere Flottenbefehlshaber Dewa Shigetō. Die vier folgenden Panzerkreuzer unterschieden sich von der \"Asama\" und \"Tokiwa\" nur in einigen Details. Äußerlich bestand ein erheblicher Unterschied durch die zwei Schornsteine, während die folgenden Schiffe drei Schornsteine hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Ihr erster Einsatz erfolgte während des Boxeraufstandes vor der chinesischen Küste.", "section_level": 1}, {"title": "Russisch-Japanischer Krieg.", "content": "Während des Russisch-Japanischen Kriegs wurde die \"Tokiwa\" mit \"Izumo\", \"Iwate\", \"Azuma\" und \"Yakumo\" als 2. Division der Vereinigten japanischen Flotte anfangs gegen Port Arthur zusammen mit der 1. Division, die aus sechs Linienschiffen bestand, eingesetzt. Nach Erfolgen der russischen Kreuzer, die von Wladiwostok aus operierten, wurde die Panzerkreuzer unter Admiral Kamimura als Zweite Flotte im Japanischen Meer eingesetzt und besiegten mit den vier modernen Panzerkreuzern \"Izumo\", \"Azuma\", \"Tokiwa\" unter Kapitän Motaro Yoshimatsu und \"Iwate\" sowie den beiden Geschützten Kreuzern \"Naniwa\" und \"Takachiho\" im Seegefecht bei Ulsan am 14. August 1904 das russische Kreuzergeschwader unter Konteradmiral Karl Jessen mit den Panzerkreuzern \"Rossija\", \"Gromoboi\" und der veralteten \"Rurik\", die versenkt wurde. \"Tokiwa\" erhielt in diesem Gefecht nur wenige Treffer und hatte nur 3 Verletzte zu beklagen. Nach Auffüllung der verbrauchten Munitions- und Treibstoffvorräte ging sie mit \"Izumo\" und \"Azuma\" wieder in See. Als Flaggschiff des Vizeadmirals Uryū Sotokichi ging sie am 16. mit den Kreuzern \"Naniwa\", \"Niitaka\" und zwei Zerstörern nach Shanghai, um die Demobilisierung der dorthin geflüchteten russischen Schiffe durchzusetzen. Anfang September kehrte sie nach Tsushima zurück, um als Flaggschiff der 3. Flotte den Südlichen Zugang zur Koreastrasse zu sichern. Auch sicherte sie Truppengeleitzüge nach Korea. An der entscheidenden Seeschlacht bei Tsushima am 27. bis 28. Mai 1905 war die \"Tokiwa\" unter Kapitän Reijiro Kawashima beteiligt. Sie erlitt einige unbedeutende Treffer und hatte einen Toten zu beklagen. Bis zum Kriegsende tat sie meist Dienst in der Koreastrasse und sicherte Truppentransporte zum asiatischen Festland. 1910 wurde die \"Tokiwa\" überholt und erhielt modernere, kohlegefeuerte Belleville-Kessel, bevor sie in den Flottendienst zurückkehrte.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg.", "content": "Im Ersten Weltkrieg gehörte der Panzerkreuzer \"Tokiwa\" anfangs zum 4. Geschwader der 2. japanischen Flotte, die gegen den deutschen Flottenstützpunkt Tsingtau eingesetzt wurde, der allerdings vom deutschen Ostasiengeschwader vor dem Kriegseintritt der Japaner schon verlassen worden war. Gegen den deutschen Stützpunkt, in dem sich nur noch fünf Kanonenboote (davon 4 zur Ausstattung von Hilfskreuzern bereits abgerüstet) und das Torpedoboot \"S 90\" und der alte österreichische Kreuzer \"Kaiserin Elisabeth\" befanden, setzten die Japaner anfangs fünf alte Linienschiffe russischen Ursprungs mit \"Suwo\", \"Iwami\", \"Tango\", \"Okinoshima\", \"Mishima\", neben der \"Tokiwa\" zwei weitere Panzerkreuzer mit \"Iwate\" und \"Yakumo\", acht Leichte Kreuzer, darunter die \"Takachiho\", 24 Zerstörer, 4 Kanonenboote, das Flugzeugmutterschiff \"Wakamiya\" und eine Vielzahl von Hilfsschiffen ein. Die anfangs auch noch eingesetzten moderneren Linienschiffe \"Settsu\", \"Kawachi\", \"Aki\" und \"Satsuma\" und der Schlachtkreuzer \"Kongo\" wurden allerdings bald abgezogen. Die Briten beteiligten sich an dem Flottenaufmarsch mit dem alten Linienschiff \"Triumph\", das in Hong Kong mobilisiert worden war, und 4 alten Zerstörern aus Weihaiwei. Im Oktober 1914 ging die \"Tokiwa\" zusammen mit der \"Yakumo\" nach Singapur und in den Golf von Bengalen, um die dort bereits eingesetzte \"Chikuma\" und die russische \"Schemtschug\" auf der Suche nach der \"Emden\" zu unterstützen. Am 19. März traf die \"Tokiwa\" mit dem Werkstattschiff \"Kamakura Maru\" in Puerto San Bartolome, Baja California Sur, an der mexikanischen Westküste ein. Auf der \"Tokiwa\" kam auch Vizeadmiral Tochinai Sojirō, der routinemäßig Admiral Moriyama Keizaburo als Befehlshaber der Amerikadivision der Japanischen Flotte ablöste. In Puerto San Bartolome, auch Turtle Bay genannt, war das Schwesterschiff \"Asama\" am 31. Januar 1915 auf einem nicht kartierten Unterwasserfelsen aufgelaufen und drohte zu zerbrechen. Zu ihrer Unterstützung waren bereits das bisherige Flaggschiff \"Izumo\", das sich schon seit Dezember 1913 an der mexikanischen Westküste auf Station befand, der Kreuzer \"Chitose\", das Versorgungsschiff \"Konan Maru\" versammelt und am 24. März traf schließlich noch das Werkstattschiff \"Kanto\" ein. Erst nach 98 Tagen schwamm die inzwischen durch den Tidenhub weiter beschädigte \"Asama\" auf und trat am 23. August begleitet von der \"Kanto\" und der \"Chitose\" die Heimreise über den britischen Stützpunkt in Esquimalt, British Columbia, wo eine weitere Notreparatur erfolgte, an. Am 18. Dezember 1915 traf das schwer beschädigte Schwesterschiff wieder in Yokosuka ein. Die \"Tokiwa\" blieb bis Anfang 1917 mit Handelsschutzaufgaben gegen mögliche deutsche Hilfskreuzer im Pazifik.", "section_level": 2}, {"title": "Schulschiff.", "content": "Noch im Weltkrieg übernahm die \"Tokiwa\", wie später auch die anderen Panzerkreuzer, Langstreckenausbildungsreisen für Seekadetten. Am 5. April 1917 verließ sie mit Kadetten der 44. Klasse der japanischen Marineakademie zusammen mit der \"Yakumo\" Yokosuka zu einer derartigen Reise nach Kalifornien, Hawaii und Ozeanien, von der sie am 17. August zurückkehrte. Vom 1. März bis zum 26. Juli 1919 folgte mit der \"Azuma\" eine weitere Reise nach Südasien und Australien mit der 46. Klasse und am 24. November 1919 wieder mit der \"Azuma\" die Reise der 47. Klasse nach Singapur, Südostasien und durch den Sueskanal ins Mittelmeer, von der sie am 20. Mai 1920 wieder in Yokosuka eintraf. Wie die anderen Kreuzer wurde sie am 30. September 1921 zu einem \"Küstenverteidigungsschiff 1. Klasse\" umklassifiziert und am 1. Juni 1931 zum \"Küstenverteidigungsschiff\" herabgestuft.", "section_level": 2}, {"title": "Minenleger.", "content": "Am 30. September 1922 begann in Sasebo der Umbau der \"Tokiwa\" in einen Minenleger. Das Verlegen auch von offensiven Minensperren hatte in der japanischen Marine seit dem Krieg mit Russland Tradition. Dazu wurde ihre beiden 203 mm-Doppeltürme und die 152 mm-Mittelartillerie entfernt. Sie erhielt Minenschienen am Oberdeck und im Mitteldeck und konnte 500 Minen fassen und wurde dadurch der Minenleger mit der höchsten Minenkapazität. Im März 1924 war der Umbau abgeschlossen. Am 1. August 1927 erlitt die \"Tokiwa\" einen erheblichen Schaden, als es zu einem Unfall mit scharfen Minen in der Bucht vor Saiki kam. Der Unfall bei der Entschärfung einer Mine führte zu einer Kettenreaktion, das Heck wurde erheblich beschädigt und 35 Besatzungsmitglieder starben. Weitere wurden erheblich verletzt. Das Schiff wurde in Sasebo repariert und danach der Reserve zugewiesen. 1930 war \"Tokiwa\", wie alle japanischen Panzerkreuzer, Gegenstand des Londoner Flottenabkommens, das die Beseitigung aller alten Panzerschiffe aus den Flotten zum Ziel hatte. Gemäß Art. 12,3 des Abkommens war es der japanischen Seite erlaubt, sie durch einen Minenleger mit 5.000 ts Verdrängung und einer Geschwindigkeit bis 20 Knoten zu ersetzen. Gleiches galt für den Minenleger \"Aso\", die ehemalige \"Bajan\". 1931 wurden in die \"Tokiwa\", wie in anderen alten Panzerkreuzern, acht Kampon-Kessel eingebaut. Wegen der Spannungen mit China nach dem Mukden-Zwischenfall und dem Ersten Shanghai-Zwischenfall wurde sie der 1. Flotte zugewiesen und erfüllte von Januar 1932 bis Mai 1933 Sicherungsaufgaben vor der nordchinesischen Küste. Bei Bildung der 4. Flotte für die Verwaltung der Marineeinheiten in den japanischen Gebieten der Südsee (Marianen, Palau, Karolinen und Marshallinseln) am 15. November 1939 wurde die \"Tokiwa\" dort dem 18. Geschwader zugewiesen. 1940 wechselte sie zum 19. Geschwader unter Admiral Kiyohide Shima mit dem modernen Minenleger \"Okinoshima\" als Flaggschiff.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Am 29. November 1941 verließ \"Tokiwa\" mit dem für die Operation Gi vorgesehenen Verband Truk mit der \"Okinoshima\" als Flaggschiff. Gleichzeitig mit dem Angriff auf Pearl Harbor begann von Jaluit ausgehend die Besetzung der Gilbertinseln (Operation Gi), an der die \"Tokiwa\" beteiligt war und die am 10. Dezember 1941 abgeschlossen war. Unter dem Kommando von Admiral Sadamichi Kajioka nahm die \"Tokiwa\" im Januar an der “Operation R”, der Besetzung von Rabaul und Kavieng, teil. Am 1. Februar 1942 wurde sie dann im Kwajalein-Atoll bei einem Angriff der Trägerflugzeuge der USS \"Enterprise\" beschädigt und musste zur Reparatur nach Sasebo zurückkehren. Am 14. Juli war sie wieder in Truk und wurde am 19. August dem japanischen Verband zugeteilt, der das Makin Atoll zurückerobern sollte, das von den Alliierten am 17. zurückerobert (Makin Raid), allerdings auch sofort wieder geräumt worden war. Am 1. Mai 1943 wurde die \"Tokiwa\" dem Ōminato Guard District zugeteilt, nahm aber Ende des Monats an einem Geleitzug nach Truk teil, den das U-Boot USS \"Salmon\" am 3. Juni ohne Erfolg angriff. Am 20. Januar 1944 wurde die \"Tokiwa\" dem 18. Sicherungsgeschwader der 7. Flotte für die Verteidigung zwischen Kyūshū, Honshū und Korea zugewiesen. Da sich die Situation des japanischen Kaiserreichs ständig verschlechterte, legte sie ab Juni 1944 Tausende von Minen um Okinawa und im Februar 1945 vor Yakushima.", "section_level": 2}, {"title": "Verbleib.", "content": "Am 14. April 1945 erlitt der Minenleger dann selbst einen Minentreffer 125 km vor Kitakyūshū, Kyūshū, mit mittlerem Schaden. Am 3. Juni 1945 wurde die \"Tokiwa\" erneut durch Minen beschädigt, die von B-29 Superfortress-Bombern der USAAF gelegt worden waren. Bei einem Angriff amerikanischer Trägerflugzeuge am 9. August 1945 wurde sie durch einen direkten und vier Nahtreffer schwer beschädigt und von der Besatzung bei Ōminato an der Mutsu-Bucht auf Strand gesetzt. Das Schiff wurde am 5. April 1947 geborgen und von August bis Oktober in Hakodate, Hokkaidō, abgebrochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tokiwa (jap. ) war der zweite Panzerkreuzer der japanischen Marine, der im \"sechs und sechs\"-Bauprogramm gebaut wurde. Benannt war das Schiff nach einem See in der Präfektur Yamaguchi, nahe Ube. Das Schiff wurde auf der Werft der Firma Armstrong-Whitworth in Elswick bei Newcastle upon Tyne nach ihrem Schwesterschiff \"Asama\" gebaut. 1922 zum Minenleger umgebaut, blieb die \"Tokiwa\" bis zu ihrer Versenkung kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges im Dienst der japanischen Marine.", "tgt_summary": null, "id": 274167} {"src_title": "Scéla Cano meic Gartnáin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "High-School.", "content": "Blake besuchte zwei Jahre die \"Miami Killian High School\". Danach verließ er die Schule und wechselte zur \"Miami High School\" und traf dort auf Udonis Haslem, einen zukünftigen NBA-Spieler. Mit dem Basketballteam der High-School gewann er zwei Meisterschaften des US-Bundesstaates Florida in Serie und nahm währenddessen auch an der \"U-18 Junioren Weltmeisterschaft\" teil. Nachdem die Miami New Times eruiert hatte, dass sich Blake und andere Schüler unter falschen Namen eingeschrieben hatten, wurde die Meisterschaft von 1998 aberkannt. Daher wurde er von der \"Florida High School Athletic Association\" für Basketballspiele im ganzen Land gesperrt. Wegen der Sperre wechselte er noch einmal die Schule und besuchte ein Jahr lang die \"Oak Hill Academy\" in Virginia.", "section_level": 2}, {"title": "College.", "content": "Nachdem er 1999 seinen Abschluss an der High-School absolviert hatte, besuchte er die University of Maryland. Dort spielte er für die \"Maryland Terrapins\", das Basketballteam des Colleges, und startete in seiner Freshman-Saison in 33 von 35 Spielen. Er war bester Passgeber des Teams (6,2 Assists pro Spiel) und wurde ins \"ACC All-Freshman Team\" berufen. Mit den \"Terrapins\" erreichte er in dieser Saison das Final Four und verlor dort gegen die Duke University. Nach seiner ersten Saison nahm er an der \"FIBA U-20 Amerikameisterschaft\" teil und gewann mit dem Team USA die Silbermedaille. In der folgenden Saison war er erneut bester Passgeber der ACC und wurde in mehrere ACC-Auswahlteams berufen. Zudem erreichte er mit den Terrapins zum zweiten Mal in Folge das Final Four und gewann dieses Mal die NCAA Division I Basketball Championship. In seinem Senior-Jahr erzielte er im Schnitt 11,6 Punkte und 7,1 Assists. Nachdem er in seinen vier College-Jahren stets mehr als sechs Assists im Schnitt erzielt hat, ist er mit insgesamt 972 Assists der Spieler mit den fünftmeisten Assists in der Geschichte der NCAA. Des Weiteren ist er der erste Spieler der ACC, der die Marke von 1.000 Punkten, 800 Assists, 400 Rebounds und 200 Steals erreicht hat. Sein Trikot mit der Nummer 25 wird bei den Terrapins nicht mehr vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "NBA.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Washington Wizards.", "content": "Am 26. Juni 2003 wurde Blake bei der NBA-Draft an 38. Stelle von den Washington Wizards ausgewählt. Nachdem er die Verantwortlichen in der Summer League von sich überzeugt hatte, unterschrieb er am 21. August 2003 seinen ersten Profivertrag. In seiner ersten Saison mit den Wizards begann er 14 Spiele in der Startformation. Dabei scorte er 16 Mal zweistellig, erzielte ein Double-Double und erzielte in einem Spiel gegen die Miami Heat 21 Punkte. In seiner zweiten Saison war er weniger erfolgreich, da er durch mehrere Verletzungen gebremst wurde. Mit den Wizards erreichte er in dieser Saison die zweite Play-off Runde und kam dort vier Mal zum Einsatz. Nach dieser Saison wurde Blake zum \"Restricted Free Agent\" und verlängerte seinen Vertrag mit den Wizards nicht.", "section_level": 3}, {"title": "Portland Trail Blazers (2005–2006).", "content": "Nachdem er Washington verlassen hatte, unterschrieb Blake am 28. September 2005 einen Vertrag mit den Portland Trail Blazers. Dort traf er auf seinen ehemaligen Teamkollegen vom College, Juan Dixon, der in der Off-Season ebenfalls einen Vertrag bei den Trail Blazers unterzeichnet hatte. In seiner ersten Saison bei den Trail Blazers wurde er prompt zum Starter, da sich Sebastian Telfair verletzt hatte. Da Blake durch bessere Leistungen überzeugen konnte, behielt er den Platz in der \"Starting Five\". Daher spielte er auch häufiger als zuvor in Washington und startete insgesamt in 57 Spielen. Des Weiteren zeigte er erneut, wie zuvor am College, dass er ein herausragender Passgeber ist und belegte am Ende der Saison den dritten Platz in der \"Assist-to-Turnover Ratio\". Statistik. Die Trail Blazers belegten am Saisonende den letzten Platz in der Western Conference und verpassten die Qualifikation für die Play-offs.", "section_level": 3}, {"title": "Saison 2006–2007.", "content": "Nach einer Saison mit den Trail Blazers wurde er zusammen mit Brian Skinner und Ha Seung-Jin zu den Milwaukee Bucks getradet und die Blazers erhielten im Gegenzug Jamaal Magloire. Bei den Bucks schaffte er den endgültigen Sprung in die Startformation nicht und begann in lediglich zwei Spielen als Starter. Daher wurde er am 11. Januar 2007 zu den Denver Nuggets getradet, die im Gegenzug Earl Boykins, Julius Hodge und Geld erhielten. Bei den Nuggets zeigte Blake bessere Leistungen und startete in 40 der 49 verbleibenden Spiele. Er verteilte im Schnitt 6,6 Assists pro Spiel und erreichte mit den Nuggets die Playoffs. Dort verloren die Nuggets in der ersten Runde mit 1:4 in Spiele gegen die San Antonio Spurs, wobei Blake in allen fünf Begegnungen startete.", "section_level": 3}, {"title": "Portland Trail Blazers (2007–2009).", "content": "Nachdem Blake am 1. Juli 2007 zu einem \"Unrestricted Free Agent\" wurde, unterschrieb er am 13. Juli zum zweiten Mal in seiner Karriere einen Vertrag bei den Portland Trail Blazers. In seiner ersten Saison war er direkt Stammspieler und startete in 78 Begegnungen. Er selber brachte dabei durchschnittliche Leistungen und erreichte mit den Trail Blazers eine ausgeglichene Bilanz von 41:41, die nicht für eine Playoff-Teilnahme reichte. In seiner zweiten Saison startete er in allen 69 Spielen, die er bestritt, und zeigte verbesserte Leistungen. In einem regulären Saisonspiel gegen die Los Angeles Clippers am 22. Februar 2009 stellte Blake mit 14 Assists im ersten Viertel einen NBA-Rekord auf. Zum Saisonende erreichte er mit den Blazers die Playoffs, in denen sie in der ersten Runde mit 2:4-Siegen den Houston Rockets unterlagen.", "section_level": 3}, {"title": "Saison 2009–2010.", "content": "In der neuen Saison mit den Trail Blazers geriet er immer mehr in den Hintergrund und startete in 28 von 51 Spielen. Da die Blazers Blake nicht mehr benötigten tradeten sie ihn während der regulären Saison zusammen mit Travis Outlaw und 1.5 Mio. US-Dollar im Gegenzug für Marcus Camby zu den Los Angeles Clippers. Für die Clippers bestritt er 29 Begegnungen und startete dabei in zehn Spielen, blieb mit den Clippers jedoch erfolglos und verlängerte zum Saisonende seinen Vertrag nicht.", "section_level": 3}, {"title": "Los Angeles Lakers.", "content": "Stattdessen unterschrieb er zur neuen Saison bei den Los Angeles Lakers einen mit 16 Mio. US-Dollar dotierten Vertrag über vier Jahre. Bei den Lakers ist er ein Rollenspieler, der von der Bank kommt und meist als Ersatzspieler für Steve Nash fungiert.", "section_level": 3}, {"title": "Saison 2013/14.", "content": "Im Februar 2014 wurde Blake von den Lakers in einem Trade zu den Golden State Warriors nach Oakland transferiert. Nach der Saison 2013/14 unterschrieb Blake einen Vertrag bei den Portland Trail Blazers.", "section_level": 3}, {"title": "Saison 2014/15.", "content": "Nachdem Portland in der ersten Runde der Playoffs gegen Memphis ausschied, wurde in Portland ein Umbruch eingeleitet und Blake unterzeichnete einen Vertrag bei den Detroit Pistons.", "section_level": 3}, {"title": "Spielstil.", "content": "Steve Blake spielt seit der Highschool auf der Position des Point Guards. Dabei strahlt er Ruhe im Spielaufbau aus. Zudem ist er ein guter Passgeber, wie die Statistiken belegen. In der Offensive wird er als zu \"Soft\" beschrieben und ist wie die Statistiken beweisen ein Spieler, der eher passt als selber den Wurf zu nehmen. Er verfügt über einen guten Drei-Punkte-Wurf bzw. Distanzwurf und wird als \"solider\" Scorer beschrieben. Insgesamt gilt er auf seiner Position als erfahrener Spieler, der nie zu den Top-Spielmachern der Liga gehörte und wird derzeit bei den Lakers als wichtiger Ergänzungsspieler angesehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Steven Hanson Blake (* 26. Februar 1980 in Hollywood, Florida) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler, der auf der Position des Point Guard spielte. Zuletzt war er für die Sidney Kings in der australischen NBL aktiv. ", "tgt_summary": null, "id": 1754997} {"src_title": "Eric Hanushek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vita.", "content": "Nach der gegen Ende des 9. Jahrhunderts verfassten Vita des Heiligen wurde Medericus in einem Dorf in der Nähe der Stadt Autun im damaligen fränkischen Teilreich Burgund geboren. Im Alter von 13 Jahren brachten ihn seine Eltern in das Benediktinerkloster Saint-Martin d’Autun, das ca. 400 m außerhalb von Autun lag. Dort vervollkommnete er sich im Fasten und der Selbstkasteiung. Aufgrund seiner Strenge und seines asketischen Lebens wurde er gegen seinen Willen zum Abt des Klosters gewählt und es verbreitete sich der Ruf, er habe die Kraft, Wunder zu wirken. Da er die Einsamkeit suchte, soll er sogar aus dem Kloster geflohen sei. Nach einer anderen Version lehnten sich die Mönche gegen seine strenge Zucht auf und er musste für einige Zeit im Wald von Autun Zuflucht suchen. Medericus unternahm verschiedene Reisen, auf denen er sich für Gefangene einsetzte und Diebe befreite, die vorschnell in Haft genommen worden waren. In der Stadt Melun soll er eine große Zahl Gefangener befreit haben. In fortgeschrittenem Alter machte Medericus mit seinem Begleiter, dem heiligen Frodulph oder \"Frou\", eine Wallfahrt nach Paris zu den Gebeinen des heiligen Germanus von Paris, der ebenfalls aus Autun stammte. Bei dieser Reise sollen wilde Tiere seinen Wagen gezogen haben. Zusammen mit Frodulph ließ sich Medericus vor den Toren von Paris in der Nähe einer dem Apostel Petrus geweihten Kapelle als Rekluse nieder. Hier erduldete er drei Jahre lang bis zu seinem Tod eine schmerzhafte Krankheit. Er wurde in der Kapelle bestattet, an deren Stelle später die nach ihm benannte Pfarrkirche Saint-Merry errichtet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Reliquien.", "content": "Die Reliquien des Heiligen werden in der Krypta der Kirche Saint-Merry in Paris aufbewahrt. Im Jahr 1884 wurden sie in einen Reliquienschrein umgebettet.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung.", "content": "Der heilige Medericus wird als Abt oder Einsiedler oder auch mit Gefangenen in Ketten dargestellt. Seine Attribute sind Ketten zum Gedenken an die Befreiung der Gefangenen von Melun. Diese Episode wird auf dem Gemälde von Simon Vouet (1590–1640) \"Der heilige Merry befreit die Gefangenen\" (1640) dargestellt. Es befindet sich in der Kirche Saint-Merry in Paris.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der heilige Medericus ( oder, * bei Autun; † 29. August um 700) ist ein Heiliger der katholischen Kirche. Er ist der Schutzpatron des Rive Droite, des nördlich der Seine gelegenen Stadtgebiets von Paris und der Gefangenen. Sein Gedenktag ist der 29. August.", "tgt_summary": null, "id": 2012432} {"src_title": "Peter Alfred Gorer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Laut dem United States Census Bureau hat die Stadt eine Landfläche von 18,5 Quadratkilometer und keine Wasserfläche.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich war die Stadt Teil von Royal Oak. Durch eine Volksabstimmung am 17. Januar 1955 wurde beschlossen, Madison Heights als eigenständige Stadt einzutragen. Am 6. Dezember desselben Jahres wurde Madison Height zur zehnten Stadt im südlichen Oakland County. Zu dieser Zeit war die 18,6 Quadratkilometer große Stadt eine der größten vorstädtischen Gemeinden von Detroit. Das erste Rathaus befand sich auf der 26305 John R Road, der Standort der ehemaligen Gemeindebüros. Am 5. April 1963 wurde ein neues städtisches Gebäude errichtet, das sich auf den heutigen Standort in 300 West Dreizehn Mile Road befindet. Die Stadt liegt im Korridor zwischen der I-696 und I-75 und besitzt zwei Grundschulbezirke, Lamphere und Madison, sowie eine eigenständige Stadtverwaltung.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Madison Heights ist Teil der Oakland County Automation Alley. Es gibt mehr als 1300 gewerbliche und industrielle Unternehmen und Dienstleistungen in der Stadt. Neben einer Mehrheit von kleinen Unternehmen haben sich mehr als 100 große Unternehmen innerhalb seiner Grenzen angesiedelt, wie zum Beispiel Best Buy, Coca Cola, Commercial Steel Treating Corporation, Costco, CVS Pharmacy, Henkel Technologies, Home Depot, Kmart, Meijer, Micro Center, Ogura Corporation, Sam's Club, Hungry Howie's, Target und UPS. Die Stadt besitzt 23 Einkaufszentren, 11 Hotels, mehr als 80.000 Quadratmeter Bürofläche und sieben Industrieparks mit einer Flächen von 900.000 Quadratmeter.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung von 2000 betrug die Einwohnerzahl 31.101 Menschen, die in 13.299 Haushalten und 8.005 Familien in der Stadt lebten. Die Bevölkerungsdichte betrug 1.677,1 pro Quadratkilometer. Es gab 13.623 Wohneinheiten, mit einer durchschnittlichen Dichte von 734,6 Einheiten pro Quadratkilometer. In den 13.299 Haushalten lebten in 26,9 % der Fälle Kinder unter 18 Jahren, 45,2 % waren verheiratete, zusammenlebende Paare, 10,5 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 39,8 % waren keine Familien. 33,8 % aller Haushalte waren Singlehaushalte und in 12,3 % lebten Menschen, die 65 Jahre oder älter waren. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,33 und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 3,02 Personen. In der Stadt lebten 22,1 % im Alter von unter 18 Jahren, 8,1 % waren 18 bis 24, 35,4 % waren 25 bis 44, 20,2 % waren 45 bis 64 und 14,2 % waren 65 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter betrug 36 Jahre. Auf 100 weibliche Personen kamen 95,8 männliche Personen. Auf 100 Frauen im Alter von 18 Jahren gab es 92,9 Männer. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts in der Stadt betrug 42.326 US-Dollar, das Durchschnittseinkommen einer Familie betrug 51.364 US-Dollar. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 41.478 US-Dollar gegenüber 29.345 US-Dollar bei Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen der Stadt betrug 21.429 US-Dollar. Über 7 % der Familien und 8,9 % der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze, darunter 10,8 % unter 18 Jahren und 13 % der Altersgruppe 65 Jahre oder älter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Madison Heights ist eine Stadt in Oakland County des US-amerikanischen Bundesstaates Michigan. Die Stadt ist ein Vorort von Detroit. Laut der Volkszählung von 2000 betrug die Bevölkerungszahl 31.101 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1898128} {"src_title": "Otto Kinne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fähigkeiten.", "content": "Freemake Video Downloader kann Online-Videos von solchen Video-Portalen wie YouTube, Facebook, Google Video, Dailymotion, Vimeo, Veoh, Break, Stupidvideos, LiveLeak, Photobucket, MyVideo und Nico Nico Douga herunterladen. Das Tool nennt sämtliche online vorliegenden Videoformate FLV, MP4 oder 3gp und vorhandene Auflösungen 4096p, 1080p, 720p, 480p, 360p oder 240p zu einem Video. Das Video lässt sich während des Downloads in Formate AVI, MP3, Matroska, 3gp und für den iPod, das iPhone, die PSP und die Geräte mit Android-Betriebssystem umwandeln. Eine Tonspur vom Online-Video kann ohne Qualitätsverlust extrahiert werden. Das Programm lädt auch Videos mit den Privatsphäre-Einstellungen von YouTube und Facebook herunter, wenn der Anwender Benutzername und Passwort richtig eingegeben hat. Die Software ermöglicht, einen Proxy-Server zu verwenden. Die Benutzeroberfläche vom Freemake Video Downloader beruht auf der Technologie der Windows Presentation Foundation. Seit der Version 3.0 unterstützt der Downloader mehr als 10.000 Webseiten, nimmt abgebrochene Downloads wieder auf und speichert die Downloadsgeschichte im Programm.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "CHIP Online bemängelt (Stand: Ende Oktober 2015): „Der Software-Installer bringt Adware mit, die sich teilweise nicht abwählen lässt. Daneben versucht der Downloader weitere unnötige Software mitzuinstallieren und Änderungen am Browser vorzunehmen.“ Seit der Version 3.8.1 ist die Länge des herunterzuladenen Videos auf unter 3 min beschränkt. Wer längere Videos herunterladen möchte, muss hierfür ein kostenpflichtiges Premiumpaket kaufen. Dieser Kauf kann jedoch nur über eine Kreditkarte oder Paypal (zuzüglich Gebühren für den Wechselkursumrechnung / Stand Februar 2018) durchgeführt werden. Die Preise für dieses Premiumpaket bewegen sich zwischen 9 USD für ein Jahr und 19 USD für \"unlimited\". Jedoch kommen hierzu aus Deutschland, Austria oder der Schweiz noch Gebühren für den Devisentausch (Wechselkursumrechnung) hinzu. Beispiel Stand Februar 2018 für das Unlimited-Paket fallen neben 19 USD noch 3,61 USD Gebühren an, so dass ein Endpreis von 22,61 USD verrechnet wird. Bei diesem Beispiel wäre laut Paypalwährungsrechner der zu bezahlende Betrag daher ca. 17,89 EUR (Stand 13. Feb. 2018). Auf der Seite von Digital Wave LTD, den Entwicklern von Freemake, wird auf diesen Umstand jedoch nicht hingewiesen. Erst nach der Installation des Programms und dem Versuch einen Download mit einer Länge über 2,59 min durchzuführen, bekommt man eine diesbezügliche Information per POP-UP Fenster mitgeteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Freemake Video Downloader ist ein kostenloser Download-Manager von Ellora Assets Corporation. Das Programm lässt eingebettete Videos in Formaten FLV, MP4 oder 3gp von mehr als 10000 Websites herunterladen. Die Software kann alle online vorliegenden Videoformate und Auflösungen zum bestimmten Video finden und lässt dann Web-Videos in AVI, Matroska, MP3, 3gp und für den iPod, das iPhone, die PSP und die Geräte mit Android-Betriebssystem umwandeln.", "tgt_summary": null, "id": 84884} {"src_title": "Creflo Dollar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dutton stammte aus Los Angeles, wo seine Eltern eine Buchhandlung betrieben, und erhielt seine wissenschaftliche Ausbildung an der University of California, Santa Barbara. Zuerst begann er ein Chemiestudium und wechselte dann zur Philosophie. Nach dem Abschluss im Jahre 1966 arbeitete er zwei Jahre für das Peace Corps in Indien. Danach nahm er das Studium erneut auf, zuerst an der New York University, dann wieder an der University of California in Santa Barbara, das er 1973 mit seiner Doktorarbeit abschloss. Nach Dozententätigkeit an einigen Universitäten, darunter an der University of Michigan in Dearborn, wanderte er nach Neuseeland aus, gründete 1986 die New Zealand Skeptics mit und war von 2008 bis 2010 Direktor der philosophischen Abteilung der Canterbury University, wo er seit 1984 unterrichtete.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Die von Dutton 2009 in seinem Buch \"The Art Instinct: Beauty, Pleasure, and Human Evolution\" vorgelegte Theorie einer evolutionären Ästhetik \"(Darwinian aesthetics)\" verwarf die dominante, moderne Position, dass kulturelle Faktoren dominieren, und stellte auf evolutionäre Anpassungsprozesse im Pleistozän ab. Daneben engagierte sich der Philosoph als Chefredakteur des Journals \"Philosophy and Literature\" für eine allgemein zugängliche Sprache in den Kulturwissenschaften und kritisierte die komplexen Schreibstile vieler prominenter Akteure, u. a. Judith Butler und Homi K. Bhabha, scharf. Medienpolitisch setzte er sich für öffentlich-rechtliches Radio ein und war von 1995 bis 2002 Mitglied im Vorstand von Radio New Zealand, das er nach dem Ende seiner Direktorenzeit für mangelnde Neutralität kritisierte. Dutton war Mitbetreiber bzw. -gründer der Webseiten Arts & Letters Daily, ClimateDebateDaily.com und cybereditions.com. Arts & Letters Daily wurde bereits kurz nach ihrer Veröffentlichung 1998 im London Observer hoch gelobt und erzielte auf Grund der Themenvielfalt trotz ihres recht unorthoxen Aufbaus nach zweimaligem Betreiberwechsel nach etwa 10 Jahren mehr als 3 Mio. Seitenabrufe pro Monat. 2002 wurde er dafür mit dem \"People's voice\" Webby Award ausgezeichnet. Er starb an den Folgen einer Krebserkrankung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Denis Dutton (* 9. Februar 1944 in Los Angeles, Kalifornien; † 28. Dezember 2010 in Christchurch, Neuseeland) war ein US-amerikanischer Autor, Internetunternehmer, Professor für Philosophie an der University of Canterbury in Christchurch und libertärer Aktivist.", "tgt_summary": null, "id": 410924} {"src_title": "King’s College Hospital", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Dunovant diente bereits im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg und wurde bei der Schlacht von Chapultepec am 13. September 1847 schwer verwundet und schied daher am 7. Dezember 1847 aus dem aktiven Militärdienst aus. 1855 wurde er als Hauptmann in die US Army übernommen, ehe er im November 1860 nach einem Beinbruch in St. Louis abermals aus dem aktiven Dienst ausschied. Nach Beginn des Sezessionskrieges 1861 trat er als Major der Miliz in die Confederate States Army ein und wurde kurz darauf Oberst des 1. Regiments von South Carolina (\"1st South Carolina Regulars\"). Nach einer erneuten krankheitsbedingten Abwesenheit im Juni und Juli 1861 nahm er seinen Dienst im August 1861 wieder auf, wurde jedoch im Juni 1862 wegen Trunkenheit vom Dienst freigestellt. Kurz danach wurde er zum Oberst und Kommandeur des 5. Kavallerie-Regiments von South Carolina (\"5th South Carolina Cavalry\") ernannt. Kurz nach seinem Eintreffen in Virginia 1864 wurde sein Regiment unter den Oberbefehl von General Fitzhugh Lee gestellt. Bei einem Gefecht am James River wurde er am 28. Mai 1864 an der Hand verwundet und danach im Lazarett von Richmond behandelt. Am 8. Juli 1864 trat er seinen Dienst trotz der Verletzung wieder an und trug bis zu seinem Tod eine Armschlinge. Am 22. August 1864 wurde Dunovant zum Brigadegeneral befördert und dem Oberbefehl von General Wade Hampton III. unterstellt, um das Kommando der bisher von Matthew Butler kommandierten Brigade zu übernehmen. Am 1. Oktober 1864 starb er an der Spitze seiner Einheit, nachdem er wegen eines feindlichen Schusses vom Pferd fiel.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Dunovant (* 5. März 1825 in Chester, South Carolina; † 1. Oktober 1864 beim James River, Virginia) war ein Brigadegeneral der Konföderierten im Sezessionskrieg.", "tgt_summary": null, "id": 433021} {"src_title": "Patrick Galvin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Musikalische Karriere.", "content": "Biografische Angaben zur Bandgründerin, der aus Cleveland im Bundesstaat Ohio stammenden Colleen Duffy, sind nur spärlich vorhanden. Insbesondere über ihr Geburtsjahr sowie ihr Alter macht die Sängerin den Medien gegenüber keinerlei Angaben. Aufgewachsen in Old Brooklyn, Cleveland, zog Duffy nach Mitte der 1990er Jahre New York City. Aktuell lebt Colleen Duffy in Los Angeles. Auf ihrer Webseite gab sie an, in ihrer Jugend stark von Elvis Presley sowie alten Schwarzweißfilmen beeinflusst worden zu sein. Über ihre Kindheit äußerte sie sich recht positiv: \"„Meine Eltern haben alles dafür getan, dass ich Spaß an der Musik habe und behalte. Ich bin sozusagen mit Elvis, Hank Williams und Johnny Cash aufgewachsen. Mein erstes Instrument war Violine, danach kamen Klavier und Gitarre. Mit vier Jahren hatte ich eine Spielzeuggitarre, damit bin ich in der Nachbarschaft umhergezogen und habe allen erzählt, ich sei die Tochter von Elvis.“\" Ein wichtiger Impuls, selbst Musik zu machen, war nach eigenen Angaben das Stück \"I Love Rock ’n’ Roll\" von Joan Jett & The Blackhearts. \"„Joan Jett war es, die mich die Musik auf einmal ernst nehmen ließ. Eine Frau in schwarzem Leder, mit Gitarre und selbstbewussten Texten – so was gab's vorher nie! Aber genau das war's für mich, so wollte ich auch sein.“\" Nachdem Duffy in unterschiedlichen Punk- und Ska-Bands mitgespielte hatte, startete sie Anfang der 1990er Jahre eine Rockabilly- & Psychobilly-Radiosendung auf 91,1 WRUW. Die Sendung, die von 1990 bis 1995 lief, machte Duffy bekannt als erste weibliche Rockabilly-DJane in den Vereinigten Staaten. Darüber hinaus war Colleen Duffy an der Gründung des Rockabilly- und 1940ies-Swing-Labels Hep Cat Records beteiligt. Das Bandprojekt Devil Doll, gleichzeitig auch ihr neuer Künstlername, startete Colleen Duffy 2001 in New York, ihrem neuen Wohnsitz. Der Name stammt von einem alten Songtitel von Roy Orbison. Im gleichen Jahr erschien die erste CD mit dem Namen \"Queen of Pain\". Neben Eigenkompositionen enthielt sie eine Version des alten Peggy-Lee-Hits \"Fever\". Die zweite CD, \"The Return of Eve\", erschien 2007. Profilieren konnte sich die Gruppe zum einen durch ihre eigenwillige Mischung aus Punk, Psychobilly, Ska, Latin, Swing und Rockabilly, zum zweiten durch ihre Live-Auftritte. Devil Doll spielten in bekannten Clubs wie dem \"House of Blues\" in Los Angeles und dem \"Coney Island High\" in New York. Gemeinsame Auftritte absolvierte Devil Doll unter anderem mit Reverend Horton Heat, den Cramps, den Detroit Cobras, Royal Crown Revue sowie dem Neoburlesque-Star Dita Von Teese. Darüber hinaus war Colleen Duffy Cover-Aufmacher auf den Titelblättern vom \"Tattoo Art Magazine\", dem \"Rockabilly Monthly\" und weiteren Magazinen sowie der CD-Kompilation \"CoolGrrrls Kick Ass!\" 2010 absolvierte die Band auch in Deutschland mehrere Auftritte. 2014 erkrankte Duffy am Ehlers-Danlos-Syndrom, an Fibromyalgie, am Chronischen Schmerzsyndrom sowie an Endometriose und war zeitweise an den Rollstuhl gefesselt. Im September 2017 begannen die Arbeiten an einem neuem Album, hierbei erkrankte die Sängerin 2018 an den oberen Atemwegen. Das dritte Album wurde über Crowdfunding bei Indiegogo finanziert. Für Unterstützer stand es als Download bereits ab 22. April 2020 zur Verfügung. Die reguläre Veröffentlichung erfolgte am 1. Mai.", "section_level": 1}, {"title": "Stil und Kritiken.", "content": "Ebenso wie bei anderen Epigonen der Neo-Swing-Welle wie beispielsweise den Cherry Poppin' Daddies und Brian Setzer oder neueren Acts wie Imelda May und Ingrid Lucia wird seitens der Musikpresse vor allem der Mix aus älteren und neueren Stilen goutiert. Der Stuttgarter Club \"Zwölfzehn\", in dem Devil Doll im März 2010 spielte, klassifizierte den Sound von Devil Doll auf seiner Webseite wie folgt: \"„Die attraktive Amerikanerin bringt den Sex zurück in den Rock'n'Roll und Rockabilly, der Sound von Devil Doll & Her Band ist dabei sehr speziell und abwechslungsreich: Mal wird eine verruchte 1940er Jahre Jazz-Nummer lasziv ins Mikro gehaucht, dann wieder werden gewaltige Rockabilly-Rhythmen ins Publikum abgefeuert!“\" Ähnlich positiv wurde die Live-Performance von Devil Doll auf der Online-Seite der Stadt Bremerhaven hervorgehoben: \"„Die ersten Töne von ‚You are the best thing and the worst thing‘ klingen aus der Lautsprecheranlage. Dann tritt Devil Doll auf die Bühne, verheißungsvoll lächelt sie ins Publikum, liftet eine Augenbraue und lässt der Teufel seine Puppe von der Rolle. Da toben knappe 160 cm geballtes Sexappeal in schwarzroten Lack gehüllt. Ein Mischung aus Betty Boo und Dita von Teese, irgendwo in den Annalen zwischen Twin Peaks und einem Quentin-Tarantino-Film.“\" Die Tatsache, dass Musik und Performance von Devil Doll seitens der Musikindustrie bislang wenig Resonanz fanden, erklärt die Sängerin damit, dass bei den Major Labels hauptsächlich Konzepte zum Zug kämen, die sich bereits in der Vergangenheit bewährt hätten. Das werde dann so lange wiederholt, wie sich noch jemand finde, der das kaufe. Gegenüber der in Vail, Colorado erscheinenden Zeitung \"Vail Daily\" erklärte sie des Weiteren, sie selbst lege großen Wert darauf, authentisch zu bleiben – ihre Musik werde auch weiterhin \"„ein wenig frech, sexy und etwas schmutzig“\" sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Devil Doll, übersetzt ungefähr „Teufelspuppe“, ist der Künstlername der US-amerikanischen Rockabilly-, Psychobilly-, Roots-Rock- und 1940er-Swing-Musikerin \"Colleen Duffy\" (* in Cleveland, USA) sowie der Name der Band, mit der sie auftritt.", "tgt_summary": null, "id": 1148487} {"src_title": "Dobropole Gryfińskie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Seine aktive Karriere war nur von kurzer Dauer. Clouston spielte von 1989 bis 1993 im Eishockeyteam der University of Alberta in der \"CWUAA\", wo er seinen Bachelor-Abschluss erwarb. Anschließend schlug er jedoch keine Laufbahn als Profi ein und begann eine Tätigkeit als Trainer. Während der Saison 1994/95 war er Assistenztrainer bei den \"Powell River Paper Kings\" in der British Columbia Hockey League. Danach wurde er Trainer und General Manager der \"Grande Prairie Storm\" in der Alberta Junior Hockey League. 1996 wurde Clouston zum Trainer des Jahres in der AJHL gewählt. Von 1999 bis 2002 war er unter Ryan McGill Assistenztrainer bei den Kootenay Ice in der Western Hockey League. Zur Saison 2002/03 wurde Clouston zum Cheftrainer des Teams ernannt. In den folgenden fünf Spielzeiten beendeten die Kootenay Ice die Saison stets mit einer positiven Spielbilanz, doch in den Playoffs war spätestens in der dritten Runde Endstation. 2005 und 2007 wurde er mit der Dunc McCallum Memorial Trophy als Trainer des Jahres der Western Hockey League ausgezeichnet. 2005 wurde er zusätzlich mit dem Brian Kilrea Coach of the Year Award geehrt. Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft der U18-Junioren 2005 fungierte Clouston als Assistenztrainer der kanadischen Auswahl. Zur Saison 2007/08 wechselte er zu den Binghamton Senators in die American Hockey League, wo er erneut als Cheftrainer tätig war. In seiner Debütsaison wurden die Playoffs verpasst. Die folgende Saison beendete er nicht in Binghamton. Am 2. Februar 2009 wurde er als Nachfolger des entlassenen Craig Hartsburg zum Cheftrainer der Ottawa Senators ernannt. In der Saison 2009/10 führte er die Senators in die Playoffs, in denen die Mannschaft in der ersten Runde gegen die Pittsburgh Penguins scheiterte. In der folgenden Spielzeit wurden die Playoffs jedoch deutlich verpasst und wenige Stunden nach der letzten verlorenen Begegnung gegen die Boston Bruins wurde Clouston in Ottawa entlassen. Im August 2011 wurde Clouston als Cheftrainer der Brandon Wheat Kings aus der WHL vorgestellt. Diese Funktion hatte er bis zum Saisonende 2011/12 inne. Im Juni 2013 wurde Clouston von den Prince Albert Raiders als Cheftrainer engagiert. Im Januar 2016 übernahm er die Nachfolge des entlassenen Niklas Sundblad als neuer Cheftrainer bei den Kölner Haien aus der Deutschen Eishockey Liga und führte die Mannschaft über die Pre-Playoffs ins Halbfinale. Dort schieden die Haie gegen München aus. Er wurde anschließend mit einem neuen Vertrag für die Saison 2016/17 ausgestattet. Im Januar 2017 wurde sein Vertrag mit den Haien bis 2019 verlängert. Im November 2017 wurde Clouston aufgrund anhaltender Erfolgslosigkeit entlassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cory Clouston (* 19. September 1969 in Viking, Alberta) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der zuletzt bei den Kölner Haien in der Deutschen Eishockey Liga als Cheftrainer unter Vertrag stand.", "tgt_summary": null, "id": 1221000} {"src_title": "William Aquin Carew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die drei Schwestern Joan, Kay und Penny leben mit ihrer seit zehn Jahren geschiedenen Mutter Dorothy Craig in der Schweiz. Als sie hören, dass ihr Vater Judson Craig die berechnende Societymatrone Donna Lyons heiraten will, beschließen die Drei, ihn davon abzuhalten. Mancherlei romantische Verwicklungen später schaffen es die Craig-Schwester, ihre Eltern wieder zu versöhnen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Deanna Durbin war Mitte 1936 trotz ihrer erst 14 Jahre bereits bekannt für ihr erstaunliches Gesangstalent, als Universal Studios sie unter Vertrag nahm. Erst kurz vorher hatte Durbin an der Seite von Judy Garland in dem Kurzfilm \"Every Sunday\" ihr Debüt gegeben und war seitdem mehrfach in populären Radioshows, unter anderem bei Eddie Cantor aufgetreten. Ihr erster Film wurde in etwas weniger als einem Monat für 319.107 US-Dollar produziert, spielte jedoch am Ende gut 1.635.000 US-Dollar wieder ein. Durbin, die eine Gage von 20.000 US-Dollar erhielt, war damit praktisch über Nacht zum größten – und lange Zeit einzigen – Star des Studios aufgestiegen. Gemeinsam mit dem Regisseur Henry Koster und dem Produzenten Joe Pasternak drehte Durbin noch sieben weitere Filme gemeinsam. Obwohl alle Filme überragende finanzielle Erfolge waren, schaffte es Durbin nie, in die jährliche Auflistung des \"Motion Picture Herald\" der 10 kassenträchtigsten Stars zu kommen. Der Stoff wurde 1948 unter dem Titel \"Drei kleine Biester\" mit Jane Powell in der Durbin-Rolle und Jeanette MacDonald von MGM neu verfilmt.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Der Film entwickelte die Formel für alle weiteren Durbin-Filme. Die junge Sopranistin sang dabei gerne und oft einen Mix aus aktuellen Liedern und klassischen Werken. Im Verlauf der Handlung stimmt Deanna Durbin unter anderem an: Darüber hinaus werden die Hochzeitsmärsche aus Felix Mendelssohn Bartholdys \"Ein Sommernachtstraum\" sowie aus Richard Wagners \"Lohengrin\" gespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film war bei der Oscarverleihung 1937 in drei Kategorien nominiert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Drei süße Mädels (OT: \"Three Smart Girls\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1936, in der Deanna Durbin ihren Durchbruch zum Star hatte. Die Regie führte Henry Koster, der gemeinsam mit dem Produzenten Joe Pasternak noch sieben weitere Filme mit Durbin realisierte. Deanna Durbin spielte die Rolle der Penny Craig erneut in den beiden Fortsetzungen \"Three Smart Girls Grow Up\" aus dem Jahr 1939 und \"Hers to Hold\", der 1943 in den Verleih kam.", "tgt_summary": null, "id": 1995123} {"src_title": "Babu wa Loliondo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Beesley und Morris trafen sich als Produzenten bei Channel 4s \"The 11 O'Clock Show\". Nach Stationen als Kommissare bei Channel 4, wobei Morris \"Peep Show\" führte, gründeten beide zusammen ihre eigene Firma, Bwark Productions, im Jahr 2004 und entwickelten ihre erste Fernsehserie mit \"The Inbetweeners\". Ein Pilotfilm mit dem Titel \"Baggy Trousers\" wurde 2006 produziert, bei dem James Bobin Regie führte. E4 strahlte die erste Staffel im Mai 2008 aus und Channel 4 wiederholte sie im November desselben Jahres. Die zweite Staffel lief vom 2. April bis zum 7. Mai 2009. Eine dritte Staffel wurde von E4 in Auftrag gegeben, startete am 1. September 2010 und endete am 18. Oktober 2010. Die erste Episode der dritten Staffel hatte die höchsten Zuschauerzahlen, die ein ursprünglicher Kommissionsvorschlag von E4 jemals hatte. Nach dem Ende der dritten Staffel gaben die Verantwortlichen und die Schauspieler bekannt, dass eine vierte Staffel sehr unwahrscheinlich sei. Es werden jedoch ein Film sowie zwei Specials produziert, die nach der dritten Staffel spielen und die Gruppe im Urlaub in Malia, Kreta zeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Episoden.", "content": "Die Episoden der drei Staffeln können von Zuschauern aus dem Vereinigten Königreich und Irland über Channel 4s Videoplattform 4oD, bei YouTube und auf SeeSaw gesehen werden. Einzelne Folgen sind zudem im britischen iTunes-Store käuflich erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Im September 2009 bestätigten Beesley und Morris, dass ein \"Inbetweeners\"-Film von Film4 in Auftrag gegeben wurde. Er handelt von den vier nun volljährigen Jungs und ihrem Urlaub in Malia, Kreta. Der Kinofilm, der am 17. August 2011 in den britischen Kinos startete, trägt in Deutschland den Titel \"Sex on the Beach\" und wurde mit einem halben Jahr Verzögerung am 2. Februar 2012 gestartet. Im Jahr 2014 folgte das Sequel \"The Inbetweeners 2\" (in Deutschland als \"Sex on the Beach 2\" vermarktet), der in Australien spielt. Er startete in Großbritannien am 6. August 2014 und in Deutschland am 30. Oktober 2014.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Das Titellied der Serie ist \"Gone Up in Flames\" der Englischen Rockband Morning Runner. Während der Serie war unter anderem Musik von Rachel Stevens, Tellison, Paolo Nutini, The Maccabees, Air Traffic, Calvin Harris, The Ting Tings, Arctic Monkeys, Theaudience, Vampire Weekend, Two Door Cinema Club, Phoenix, General Fiasco, Gorillaz, Hot Chip, Belle and Sebastian, Field Music, Jamie T, The Libertines, Rihanna, The Fratellis, Jack Peñate, Guillemots, The Feeling, Kate Nash, The Wombats, The Jam, The Cure, Lily Allen, Mumm-Ra and Feist, Oasis, Biffy Clyro, Passion Pit, Royworld, MGMT, Maxïmo Park und The Cribs zu hören.", "section_level": 1}, {"title": "Weltweite Ausstrahlung.", "content": "In den Vereinigten Staaten begann die Ausstrahlung der Serie auf BBC America am 25. Januar 2010. Der Sender handhabte die ersten zwölf Folgen als eine einzige Staffel und strahlte sie im Wochenrhythmus hintereinander aus. MTV Lateinamerika verfuhr nach demselben Schema. Iain Morris und Damon Beesley wurden von ABC gefragt, einen Piloten der Serie für das US-Fernsehen zu produzieren. Zudem dürfen sie ein zweites Skript für eine zukünftige Serie vorstellen. Beide Projekte sollten bei den ABC Studios entwickelt werden. Im Jahr 2010 begann die Ausstrahlung in Australien bei Nine Networks digitalen Sender GO!, auf Super Channel in Kanada, dem Comedysender TV4 Komedi in Schweden, auf TV2 in Neuseeland, bei MTV Lateinamerika und auf yes Next in Israel. Am 28. Februar 2011 lief die Serie in Frankreich auf MCM an. Eine deutsche Ausstrahlung ist noch nicht bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Einschaltquoten, Preise und Kritiken.", "content": "Die erste Folge lief am 1. Mai 2008 und zog 238.000 Zuschauer an. Im Schnitt sahen die erste Staffel 459.000 Briten, wobei 474.000 das Staffelfinale sahen. \"The Inbetweeners\" erhielt zwei Preise bei den British Comedy Awards 2008: als \"Best New British Television Comedy (Scripted)\" und Simon Bird in der Kategorie \"Best Male Comedy Newcomer\". Ebenfalls wurde die Serie von der \"British Comedy Guide\" Webseite als \"Best New British TV Sitcom 2008\" ausgezeichnet. Zudem war sie nominiert in der Kategorie \"Best Situation Comedy\" bei den British Academy Television Awards 2009, verlor im Endeffekt jedoch gegen \"The IT Crowd\". \"The Inbetweeners\" gewann jedoch den \"Audience Award\" bei den British Academy Television Awards 2010. Die erste Episode der zweiten Staffel wurde von E4 um 22:00 Uhr am 2. April 2009 gezeigt und von 958.000 Zuschauern gesehen. Hinzu kamen weitere 234.000 Zuschauer um 23:00 Uhr auf dem zeitversetzten Sender E4+1, was zu einer Gesamtzuschauerzahl von 1,2 Millionen führte, die höchste Einschaltquote für E4 im Jahr 2009. Joe McNally lobte für die britische Tageszeitung \"The Independent\" den „überaus exakten Dialog, der das Gefühl des Jugendalters perfekt einfängt“ und Will Dean vom \"Guardian\" schrieb, dass die Serie „die jämmerlich männliche Oberstufenerfahrung ganz großartig erfasst.“ Die Serie wird häufig mit E4s erfolgreichem Jugenddrama \"Skins\" verglichen; Kommentatoren sagten, dass „\"The Inbetweeners’\"Darstellung einer langweiligen Vorstadt näher [als \"Skins\"] an den eintönigen Jugendjahren von den meisten von uns dran ist, als die dekadente Zeit die wir wünschten verbracht zu haben.“ Am 13. September 2010 lief die erste Folge der dritten Staffel auf E4 und erzielte ein Rekordergebnis von 2,6 Millionen Zuschauern um 22:00 Uhr, die höchste Einschaltquote für eine Show auf E4, bis 2011 \"Glee\" diesen Rekord brach.", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Veröffentlichungen.", "content": "Alle DVDs erhielten im Vereinigten Königreich eine Freigabe ab 18 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "US-Adaption.", "content": "Am 31. März 2011 gab MTV bekannt, dass sie eine US-Version der Serie mit zwölf Folgen für eine erste Staffel in Auftrag gegeben haben. Die Pilotepisode erhielt das grüne Licht im September 2010. Brad Copeland schrieb das Drehbuch zum Piloten und dient zusammen mit Damon Beesley und Iain Morris während der Laufzeit der Serie als Executive Producer.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Inbetweeners – Unsere jungfräulichen Jahre (Originaltitel: \"The Inbetweeners\") ist eine britische Sitcom, die von 2008 bis 2010 bei E4 in drei Staffeln ausgestrahlt wurde. Geschrieben wurde die Serie von Damon Beesley und Iain Morris. Sie handelt von dem Leben des Vorstadt-Teenagers Will (Simon Bird) und seinen drei Freunden aus der fiktionalen Schule Rudge Park Comprehensive. ", "tgt_summary": null, "id": 1458806} {"src_title": "Basarab Panduru", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Biakkuckuck erreicht eine Größe von 44 bis 46 cm. Die Flügellänge beträgt 189 bis 220 mm, die Schwanzlänge 260 bis 315 mm, die Schnabellänge 40 bis 50 mm, die Lauflänge 47 bis 57 mm und die Länge der Hinterzehenkralle 15,0 bis 16,2 mm. Die Geschlechter sehen gleich aus. Das Gefieder ist schwarz. Die Oberseite hat einen stumpf violetten Glanz. Die Flügel, der lange Schwanz, der Schnabel, die Beine und die Füße sind schwarz. Die Unterseite ist schwarz und dunkelbraun am Bauch. Die Iris ist gelb. Der Biakkuckuck ist kleiner als der Mohrenkuckuck (\"Centropus menbeki\") und untersetzter als der Bernsteinkuckuck (\"Centropus bernsteini\").", "section_level": 1}, {"title": "Lautäußerungen.", "content": "Der Ruf besteht aus lauten, dumpfen Tönen, einer Reihe von aufsteigenden \"hoot\"-Tönen, die manchmal etwas beschleunigt werden. Die Töne fallen ab oder bewegen sich in Wellen auf und ab. Auch ein raues, krächzendes und sich wiederholendes \"bup\" ist zu hören.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Biakkuckuck bewohnt primäre Tieflandregenwälder und dichte Sekundärwälder auf den Inseln Biak und Supiori.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise ist kaum etwas bekannt, da er häufiger zu hören als zu sehen ist. Er bewegt sich auf dem Boden, an Kletterpflanzen oder auf Bäumen. Seine Nahrung sucht er hüpfend auf dem Boden. Er ist ein ungeschickter Flieger und macht nur kurze Flüge.", "section_level": 1}, {"title": "Status.", "content": "Die IUCN stuft den Biakkuckuck als Art der Vorwarnliste ein (\"near threatened\"). Aufgrund der Lebensraumzerstörung ist der Bestand, der auf 10.000 bis 20.000 Altvögel geschätzt wird, rückläufig. Eine weitere Gefährdung geht von der Jagd aus. Jüngste Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Art vermutlich im Sekundärwald relativ häufig vorkommt und wohl auf Supiori weiter verbreitet ist als auf Biak.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Biakkuckuck (\"Centropus chalybeus\") ist eine wenig erforschte Vogelart aus der Gattung der Spornkuckucke (\"Centropus\"). Er ist auf den Inseln Biak und Supiori im Osten Indonesiens endemisch.", "tgt_summary": null, "id": 2119941} {"src_title": "Marcus Pedersen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pinelopi war das dritte Kind des wohlhabenden Kaufmanns Emmanouil Benaki, der mit Baumwolle handelte. Sie verbrachte ihre Kindheit in Alexandria, besuchte häufig Griechenland und andere Länder. Die Familie verließ 1882 Alexandria und ließ sich in Athen nieder. Im Alter von 21 Jahren heiratete sie den aus einer phanariotischen Familie stammenden Unternehmer Stefanos Delta. Nach dem türkisch-griechischen Krieg, an dem ihr Mann teilgenommen hatte, siedelte die Familie wieder nach Alexandria um. Dort traf sie Ion Dragoumis, mit dem sie bis 1912 ein leidenschaftliches Verhältnis hatte. 1906 zog die Familie nach Frankfurt am Main, wo sie bis 1912 blieb. Pinelopi Delta schrieb ihren ersten Roman „Für das Vaterland“, der zur Zeit des Byzantinischen Reiches spielte. Sie engagierte sich in der griechischen Sprachfrage auf Seiten der Anhänger der Dimotiki und korrespondierte mit hundert Briefpartnern in aller Welt, wie etwa mit Ioannis Psycharis und dem Byzantinisten Gustave Schlumberger. Im Jahre 1916 übersiedelte die Familie endgültig nach Athen und ließ sich im eleganten Vorort Kifisia nieder. Pinelopi geriet in den Strudel der politischen Kontroversen zwischen den Anhängern von Eleftherios Venizelos, dem ihr Vater als Minister diente und zu dessen Bewunderern sie gehörte, und denen der royalistischen Volkspartei. 1916 wurde Emmanuel Benaki von den Monarchisten abgeurteilt und ins Exil vertrieben, 1920 wurde Ion Dragoumis durch einen Exekutivausschuss der Venizelos-Anhänger getötet. Im Jahr 1918 nahm sie an zwei Missionen nach Ostmakedonien teil, die die Rückkehr von Geiseln aus der Gefangenschaft in Bulgarien zum Ziel hatte. Sie legte jedoch nicht nur in der Makedonien-Frage großes patriotisches Engagement an den Tag, sondern engagierte sich auch in der Folge der Katastrophe in Kleinasien im Jahre 1922 und des griechisch-italienischen Krieges 1940 sowie gegen das Regime von Ioannis Metaxas. 1925 zeigten sich die ersten Symptome einer fortschreitenden Lähmung. Am 27. April 1941, dem Tag des Einmarsches der deutschen Truppen in Athen, nahm Penelope Delta das Gift, das sie seit langem bei sich trug; sie verstarb fünf Tage später. Ihre Villa in Kifisia wurde nach ihrem Tod dem von ihrem Bruder Andonis Benakis gegründeten Benaki-Museum übergeben und beherbergt die historischen Archive des Museums. Pinelopi Delta hatte drei Töchter, Sophia, Virginia (Großmutter des griechischen Ministerpräsidenten Andonis Samaras) und Alexandra.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Pinelopi Delta schrieb vor allem Kinder- und Jugendliteratur. Neben Romanen, historischen Erzählungen und Märchen verfasste sie Abhandlungen über Erziehungs- und Bildungsfragen. Ihre Bücher können über die Grenzen der Kinder- und Jugendliteratur hinaus als historische Romane angesehen werden. Sie legte eine umfangreiche Sammlung mündlicher Zeugenaussagen über die moderne griechische Geschichte an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pinelopi Delta oder Penelope Delta (, geb. Benaki, * 1874 in Alexandria, Ägypten; † 2. Mai 1941 in Kifisia) war eine griechische Schriftstellerin.", "tgt_summary": null, "id": 31506} {"src_title": "Second Sighting", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abschlusstabellen.", "content": "\"Pl. = Rang, = Für die Playoffs qualifiziert, Sp = Anzahl der Spiele, S—N = Siege—Niederlagen, % = Siegquote (Siege geteilt durch Anzahl der bestrittenen Spiele), GB = Rückstand auf den Führenden der Division in Anzahl der Siege, Heim = Heimbilanz, Ausw. = Auswärtsbilanz, Neutr. = Bilanz auf neutralem Boden, Div. = Bilanz gegen die Divisionsgegner\"", "section_level": 1}, {"title": "Eastern Division.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Playoffs-Ergebnisse.", "content": "Die Tie-Breaks der Central Division für die jeweils punktgleichen Erst- und Drittplatzierten fanden am 20. und 21. März statt. Beide Spiele gehen \"nicht\" in die Playoff-Bilanz ein. Die eigentlichen Playoffs begannen am 21. März und wurden in den ersten Runden der Division-Halbfinals, der Division-Finals und der Meisterschafts-Halbfinals nach dem Modus „Best of Three“ ausgetragen, die NBA-Finals nach dem Modus „Best of Seven“. Der in der regulären Saison höchstplatzierte Divisionssieger mit der besten Bilanz bekam ein Freilos für die NBA-Finals, während die in der regulären Saison schlechter platzierten Divisionssieger ein Halbfinale um den Einzug in die NBA-Finals bestreiten mussten.", "section_level": 1}, {"title": "Central Division – Tie-Breaks.", "content": "Spiel um den dritten Platz \"Fort Wayne Pistons 1, Chicago Stags 0\" Montag, 20. März: Fort Wayne 86 — 69 Chicago Spiel um den ersten Platz \"Minneapolis Lakers 1, Rochester Royals 0\" Dienstag, 21. März: Rochester 76 — 78 Minneapolis", "section_level": 2}, {"title": "Eastern Division-Halbfinals.", "content": "\"Syracuse Nationals 2, Philadelphia Warriors 0\" Mittwoch, 22. März: Syracuse 93 — 76 Philadelphia Donnerstag, 23. März: Philadelphia 53 — 59 Syracuse \"New York Knickerbockers 2, Washington Capitols 0\" Dienstag, 21. März: Washington 87 — 90 New York Mittwoch, 22. März: New York 103 — 83 Washington", "section_level": 2}, {"title": "Central Division-Halbfinals.", "content": "\"Minneapolis Lakers 2, Chicago Stags 0\" Mittwoch, 22. März: Minneapolis 85 — 75 Chicago Sonnabend, 25. März: Chicago 67 — 75 Minneapolis \"Fort Wayne Pistons 2, Rochester Royals 0\" Donnerstag, 23. März: Rochester 84 — 90 Fort Wayne Sonnabend, 25. März: Fort Wayne 79 — 78 Rochester (n. V.)", "section_level": 2}, {"title": "Western Division-Halbfinals.", "content": "\"Indianapolis Olympians 2, Sheboygan Red Skins 1\" Dienstag, 21. März: Indianapolis 86 — 85 Sheboygan Donnerstag, 23. März: Sheboygan 95 — 85 Indianapolis Sonnabend, 25. März: Indianapolis 91 — 84 Sheboygan \"Anderson Packers 2, Tri-Cities Blackhawks 1\" Dienstag, 21. März: Anderson 89 — 77 Tri-Cities Donnerstag, 23. März: Tri-Cities 76 — 75 Anderson Freitag, 24. März: Anderson 94 — 71 Tri-Cities", "section_level": 2}, {"title": "Eastern Division-Finals.", "content": "\"Syracuse Nationals 2, New York Knickerbockers 1\" Dienstag, 22. März: Syracuse 91 — 83 New York (n. V.) Sonnabend, 26. März: New York 80 — 76 Syracuse Sonntag, 27. März: Syracuse 91 — 80 New York", "section_level": 2}, {"title": "Central Division-Finals.", "content": "\"Minneapolis Lakers 2, Fort Wayne Pistons 0\" Montag, 27. März: Minneapolis 93 — 79 Fort Wayne Dienstag, 28. März: Fort Wayne 82 — 89 Minneapolis", "section_level": 2}, {"title": "Western Division-Finals.", "content": "\"Anderson Packers 2, Indianapolis Olympians 1\" Dienstag, 28. März: Indianapolis 77 — 74 Anderson Donnerstag, 30 März: Anderson 84 — 67 Indianapolis Sonnabend, 1. April: Indianapolis 65 — 67 Anderson", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinals um den Einzug in die NBA-Finals.", "content": "\"Minneapolis Lakers 2, Anderson Packers 0\" Mittwoch: 5. April: Minneapolis 75 — 50 Anderson Donnerstag, 6. April: Anderson 71 — 90 Minneapolis", "section_level": 2}, {"title": "NBA-Finals.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Minneapolis Lakers vs. Syracuse Nationals.", "content": "Die beiden ersten Heimspiele der Lakers fanden in Saint Paul, der Zwillingsstadt von Minneapolis, statt. Die Finalergebnisse: Sonnabend, 8. April: Syracuse 66 — 68 Minneapolis Sonntag, 9. April: Syracuse 91 — 85 Minneapolis Freitag, 14. April: Minneapolis 91 — 77 Syracuse Sonntag, 16. April: Minneapolis 77 — 69 Syracuse Donnerstag, 20. April: Syracuse 83 — 76 Minneapolis Sonntag, 23. April: Minneapolis 110 — 95 Syracuse Die Minneapolis Lakers werden mit 4—2 Siegen zum zweiten Mal NBA-Meister.", "section_level": 2}, {"title": "Siehe auch.", "content": "BAA-Draft 1949", "section_level": 1}], "src_summary": "Die NBA-Saison 1949/50 war die erste Saison der NBA, nachdem die Basketball Association of America mit der National Basketball League zur National Basketball Association fusioniert wurde. Sie gilt zwar offiziell nicht als erste NBA-Saison, ist aber die erste unter dem Namen NBA. Am Saisonende besiegten die Minneapolis Lakers die Syracuse Nationals mit 4 — 2 in Spielen und wurden Champion.", "tgt_summary": null, "id": 503244} {"src_title": "Erich Kellerhals", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Auswahl.", "content": "Die Charaktere müssen im Allgemeinen in einem bestimmten Werk eine Hauptrolle haben und sowohl in ihrer fiktiven wie auch in der realen Welt dafür bekannt sein, reich zu sein. Die Auswahlkriterien orientieren sich an den ökonomischen Bedingungen der realen Welt. Die Redaktion versucht, die ökonomische Basis des Reichtums zu identifizieren und die Veränderungen zu berechnen, die diese Basis im vorhergehenden Jahr erfahren hat. In kurzen Porträts stellt Forbes die Gewinner vor, legt die Quellen ihres Reichtums dar, und kommentiert diesen Erwerb.", "section_level": 1}, {"title": "Veränderung mit der Zeit.", "content": "Den Weihnachtsmann, der jahrelang die Liste führte, strich Forbes, da sich laut Redaktion zahlreiche Kinder beschwerten, dass der Weihnachtsmann ja real sei. 2009 stieg Uncle Sam als Sinnbild der USA zur reichsten fiktiven Person auf, um die Fähigkeit der USA zu demonstrieren, in riesigen Mengen Geld in Umlauf zu bringen. 2010 wiederum stufte die Forbes-Redaktion ihn drastisch herab, da sie zweifelte, wie viel dieser unendliche Geldvorrat tatsächlich wert wäre. Andererseits fluktuiert beispielsweise das fiktive Vermögen von Dagobert Duck mit den Rohstoffindizes. Unter den zahlreichen Listen der Wirtschaftspresse, die sich mit den reichsten oder erfolgreichsten Menschen oder Firmen beschäftigen, beschreibt National Public Radio die Forbes 15 als eine der kreativsten. Die einzigen Personen, die sich seit 2005 jedes Jahr in der Liste befanden sind Bruce Wayne, Thurston Howell III, Scrooge McDuck (auf Deutsch Dagobert Duck) und C. Montgomery Burns.", "section_level": 1}, {"title": "2010.", "content": "Die Liste aus dem Jahr 2010:", "section_level": 1}, {"title": "2013.", "content": "Die Liste aus dem Jahr 2013:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das amerikanische \"Forbes-Magazin\" veröffentlicht seit 2005 jährlich die Fictional 15, eine Liste der 15 reichsten fiktiven, aber nicht mythologischen Charaktere.", "tgt_summary": null, "id": 497276} {"src_title": "Miguel Fenelon Câmara Filho", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Floyd Bennett Field liegt am südlichen Ende der Flatbush Avenue an der Jamaica Bay im Süden des New Yorker Stadtteils Brooklyn und entstand durch Aufschüttung der Salzmarsch zwischen der ursprünglich Brooklyn vorgelagerten Insel Barren Island und Brooklyn. Im Norden wird das Gebiet vom Belt Parkway begrenzt, im Osten und Süden von der Jamaica Bay bzw. dem Jamaica Bay Channel, der die Jamaica Bay mit der Lower New York Bay verbindet, und im Westen von der Flatbush Avenue. Das gesamte Areal hat eine Größe von etwa 5,2 Quadratkilometern.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangslage.", "content": "Mit dem Aufstieg der kommerziellen Luftfahrt in den USA während der 1920er Jahre, der dadurch erleichtert wurde, dass der U.S. Postal Service mit der 1927 erfolgten Abgabe der Luftpost an private Fluglinien den Luftverkehr subventionierte, stieg der Bedarf an Flugplätzen nahe den großen amerikanischen Ballungszentren. Während in vielen Städten Flugplätze entstanden, verschlief New York die Entwicklung zunächst. Der damalige Handelsminister (und spätere U.S. Präsident), Herbert Hoover, zeigte sich besorgt über den Mangel eines adäquaten Flugplatzes in New York und entsandte ein 23-köpfiges Expertenkomitee nach New York mit der Aufgabe, geeignete Standorte für einen Flughafen in New York zu finden. Dieses Komitee legte am 29. November 1927 einen Bericht mit sechs möglichen Standorten in New York City vor, darunter das spätere Floyd Bennett Field. Auf Initiative des Flugpioniers Clarence D. Chamberlain, der den Atlantik unmittelbar nach Charles Lindbergh überflogen hatte und der als Berater für die Stadt New York für die Wahl eines Flughafens fungierte, wurde schließlich Floyd Bennett Field ausgewählt. Die Gründe hierfür waren, dass die Wetterbedingungen hier relativ günstig erschienen, das Gebiet abseits von Bebauung und anderen Hindernissen lag und die Jamaica Bay Landemöglichkeiten für die damals populären Wasserflugzeuge bot. Außerdem befand sich das Gebiet in städtischem Besitz und Aushub für den Jamaica Bay Channel konnte direkt vor Ort verfüllt werden. Im Auftrag des \"New York City Department of Docks\" begannen 1928 die Füllarbeiten, die bis 1929 weitgehend abgeschlossen waren. Nach deren Abschluss begann der Bau von zwei Landebahnen und der Flugzeughangars. Ein begrenzter Flugbetrieb begann am 26. Juni 1930, die offizielle Einweihung fand am 23. Mai 1931 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Luftfahrtrekorde und kommerzieller Niedergang in den 1930er Jahren.", "content": "Kommerziell konnte sich Floyd Bennett Field in der Folge allerdings nicht gegen den 1928 eröffneten Flughafen Newark im benachbarten New Jersey durchsetzen, der sich bereits als Luftpostdrehkreuz und Passagierflughafen etabliert hatte und durch den Pulaski Skyway und Holland Tunnel verkehrstechnisch hervorragend an Manhattan angebunden war. Wegen der hohen Subventionen aus dem Luftpostgeschäft versuchte der damalige New Yorker Bürgermeister Fiorello LaGuardia, Floyd Bennett Field als neues Drehkreuz für die Luftpost im Großraum New York anstelle von Newark durchzusetzen, aber 1936 lehnte der Postal Service dies mit der Begründung ab, dass Newark kostengünstiger zu betreiben und verkehrstechnisch günstiger gelegen sei. Trotz oder gerade wegen des mangelnden kommerziellen Erfolgs wurde Floyd Bennett Field der Ausgangspunkt vieler Luftfahrtrekorde in den 1930er Jahren. So landete dort am 10. August 1938 das landgestützte Passagierlangstreckenflugzeug Fw 200 V1 „Condor“ D-ACON der Lufthansa, nachdem es als erstes Passagierflugzeug nonstop die 6.371 Kilometer lange Strecke vom Flughafen Berlin-Staaken aus in 24 Stunden, 56 Minuten und 12 Sekunden erfolgreich absolviert hatte. Auch der Rückflug nach Berlin-Tempelhof (19 Stunden und 55 Minuten) wurde von der FAI als Flugweg-Rekord, 2. Kategorie (Rekord mit Besatzung), anerkannt.", "section_level": 2}, {"title": "Übernahme durch die U.S. Navy.", "content": "Aufgrund der mangelnden Wirtschaftlichkeit, die sich mit der Eröffnung des späteren LaGuardia Airports 1939 noch stärker bemerkbar machte, stand die Stadt New York Plänen der U.S. Navy, den Flughafen zu übernehmen, aufgeschlossen gegenüber. Bereits seit 1931 hatte die Navy Hangars dort betrieben und die Aktivitäten wurden während der 1930er Jahre schrittweise erweitert. Stadt und Navy einigten sich schließlich auf einen Verkauf, und am 26. Mai 1941 endete der kommerzielle Flugverkehr. Eine Woche später, am 2. Juni 1941, nahm die New \"York Naval Air Station, Floyd Bennett Field\", den Betrieb auf, auch wenn der offizielle Verkauf erst Anfang 1942 vollzogen wurde. Die Navy erweiterte das Flughafengelände von 1,57 km2 auf 5,2 km2, baute die Landebahnen aus und errichtete neue Kasernen und Hangars. Während des Zweiten Weltkriegs diente Floyd Bennett Field der Pilotenausbildung und als Basis für die U-Bootbekämpfung im Nordatlantik. Außerdem wurde ein Großteil der Luftfracht und des Personenverkehrs für die Streitkräfte der USA auf dem europäischen Kriegsschauplatz über Floyd Bennett Field abgewickelt, das so zum verkehrsreichsten Flughafen der USA während des Weltkrieges wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Floyd Bennett Field im Juli 1946 zu einer Basis der Marineflieger-Reserve herabgestuft. Kurzzeitig gab es 1947 sogar Bestrebungen der Stadt New York, den Flugplatz wieder für die zivile Luftfahrt zu nutzen, weil der LaGuardia Airport, der ebenfalls zu großen Teilen auf aufgeschüttetem Land errichtet wurde, instand gesetzt werden musste, und der neue Idlewild Airport – der spätere JFK Airport – noch nicht vollständig ausgebaut war. Diese Pläne zerschlugen sich jedoch, und mit dem Ausbruch des Korea- und Vietnamkriegs nahm die militärische Nutzung stark zu, vor allem als Ausbildungsflughafen für die Marineflieger. Nach Ende des Vietnamkrieges ging der Flugverkehr stark zurück, und die Navy wollte ihre Basis schließen. Der Staat New York trug sich Ende der 1960er Jahre mit dem Gedanken, auf dem Flughafengelände Wohnungen für bis zu 180.000 Menschen zu errichten. Diese Pläne wurden dann aber aufgrund des Widerstandes der Stadt New York und von Umweltschützern, die das Gebiet als Park nutzen wollten, aufgegeben. Die U.S. Navy gab schließlich die Basis Mitte 1971 auf, und nur die Küstenwache, die schon seit 1936 einen Stützpunkt auf dem Gelände hatte, nutzte noch einen Teil des Flughafens. Der größte Teil von Floyd Bennett Field wurde mit der Gründung des Gateway National Recreation Area im Jahre 1972 dem neuen Naturpark zugeschlagen. Am 11. April 1980 wurde der Flughafen als Historic District in das National Register of Historic Places eingetragen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Floyd Bennett Field war der erste städtische Flughafen von New York City und ist heute Teil des Gateway National Recreation Area, das vom National Park Service verwaltet wird. Floyd Bennett Field ist nach dem amerikanischen Flugpionier Floyd Bennett, der zusammen mit Richard Byrd 1926 den Nordpol angeflogen hatte, benannt.", "tgt_summary": null, "id": 2036790} {"src_title": "In the Name of Suffering", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Géza Csáth galt schon in seiner Kindheit und Jugend als künstlerisch begabt und vielseitig talentiert. Er malte, spielte Violine und Klavier und wandte sich sehr früh dem Schreiben zu. Schon mit 14 Jahren, im Jahr 1901, veröffentlichte er erste Musikrezensionen in einer Regionalzeitung. Csáth maturierte im heimatlichen Szabadka und nahm anschließend in Budapest ein Studium der Medizin auf, das er im Jahre 1910 mit als Neurologe abschloss. Schon während seines Studiums hatte Géza Csáth Artikel für Feuilletons und Zeitschriften verfasst. Als einer der ersten seiner Zeit erkannte er den Wert der Werke der ungarischen Komponisten Béla Bartók und Zoltán Kodály. Nach dem Studium war er Assistenzarzt an der Psychiatrie und Nervenklinik von Professor Moravcsik in Budapest. Csáth interessierte sich besonders für die Auswirkungen von Drogen, sowohl aus medizinischer Sicht als auch bezüglich der künstlerischen Kreativität. Aus diesem Interesse heraus spritzte er sich im April 1910 erstmals Morphium und wurde bald süchtig. Darauf hin wechselte er seine Stellung und war als Kurarzt tätig. Daneben fand er Zeit zum Schreiben. 1909, im Alter von 21 Jahren veröffentlichte Csáth seinen ersten Band mit Novellen, ein Jahr später erschien ein Essay über Opium. Zudem schrieb er Feuilletons und Musikrezensionen, komponierte und schrieb Theaterstücke. 1911 wurden in Budapest zwei Stücke von Csáth aufgeführt, deren Musik er auch komponiert hatte. Im gleichen Jahr erschien Csáths medizinisches Werk „Über den psychischen Mechanismus der Geisteskrankheiten.“ 1912 wurde seine Studie über Giacomo Puccini ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht. Die meisten seiner Kurzgeschichten entstanden in dieser Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, sie thematisieren physische oder psychischer Aggressionen, Gewalt und Tabus wie Brudermord, Muttermord, Vergewaltigung oder die Verführung minderjähriger Mädchen. Neu war auch die radikale Form der Erzählperspektive: Csáth stellte diese verstörenden Handlungen in der ersten Person Singular dar, mit tiefen Einblicken in die Psyche der gestörten Täter. Seine gesammelten Novellen wurden erstmals im Jahr 1994 unter dem Titel \"Mesék, amelyek rosszul végződnek,\" (dt. „Märchen, die schlecht ausgehen“), in Ungarn veröffentlicht. Im Jahr 1913 heiratet Géza Csáth zur Verwunderung seiner Freunde und Verwandten Olga Jónás. Am Ersten Weltkrieg nahm er ab 1914 als Militärarzt teil. In dieser Zeit verschlimmerte sich seine Drogensucht, so dass er 1917 schwerkrank entlassen wurde. Er versuchte dann in verschiedenen Dörfern Südungarns als Landarzt zu praktizieren. Doch seine Sucht nahm zu und beherrschte nun sein Leben. Csáth soll oft paranoide Zustände bekommen haben, die Auswirkungen auf seine privaten Beziehungen hatten. Im Jahr 1919 wurde er in einer psychiatrischen Klinik in einem Provinzkrankenhaus behandelt, aus dem er jedoch floh. Am 22. Juli 1919 erschoss er seine Frau Olga, sein Selbstmord wurde verhindert. Er wurde ins Krankenhaus von Szabadka eingeliefert, doch es gelang ihm erneut zu fliehen. Csáth wollte zurück nach Budapest, in die Psychiatrische Klinik von Moravcsik, doch an der Demarkationslinie zwischen Ungarn und Serbien wurde er von serbischen Soldaten aufgegriffen. Im Handgemenge nahm er Gift und soll im Straßengraben verstorben sein. Sein Grab in Szabadka, dem heutigen Subotica in Serbien, gibt es nicht mehr, da niemand dafür aufkam. Der ungarische Literaturwissenschaftler László F. Földényi, bezeichnet das Werk von Géza Csáth als Geheimtipp, das einen Gegenpol zum literarischen Mainstream in Ungarn zu Beginn des 20. Jahrhunderts bilde. Besonders anhand seiner Novellen lasse sich Csásths Leben nachvollziehen: \"„Von der Melancholie und vom Ästhetizismus führt der Weg zur Aggression, zur Mordlust und zum Wahnsinn“\". Über den Menschen Géza Csáth resümiert Földényi: \"„Das Leben hat ihn gezwungen, unablässig einen Weg zu gehen, der zwar ausschließlich der seinige, aber für ihn dennoch nicht annehmbar ist.“\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Géza Csáth, geboren als \"József Brenner\", (* 13. Februar 1887 in Szabadka, damals Österreich-Ungarn, heute Serbien; † 11. September 1919 in Kelebija, damals Königreich Jugoslawien, heute Serbien), war ein ungarischer Schriftsteller, Dramatiker, Musikkritiker und Psychiater, der aus einer wohlhabenden bürgerlichen Familie stammte. Er war der Cousin des ungarischen Schriftstellers Dezső Kosztolányi. ", "tgt_summary": null, "id": 303062} {"src_title": "Amadeo – Theater- und Musikgesellschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Mario Antonio Russo wurde er als Sohn eines Böttchers geboren. Seine erste Ausbildung erhielt er von Gaspare Testone (1704–1801) in Sciacca und später in Palermo von Filippo Randazzo, einem Vertreter der neoklassizistischen Conca-Schule. Nach Randazzos Tod (1744) ging Rossi nach Neapel, wo er sich mit der Malerei von Francesco Solimena auseinandersetzte, die insbesondere seine später entstandenen Fresken nachhaltig beeinflussten. Schließlich war er in Rom in der Werkstatt von Marco Benefial. Unter Benefial festigte Rossi seinen neoklassizistischen Stil, den er um stilistische Elemente s anreicherte. Den strengen klassizistischen Ansatz, der über Johann Joachim Winckelmann und dem Maler Anton Raphael Mengs zu dieser Zeit in Rom vertreten wurde, lehnte Rossi kategorisch ab. Bereits 1754 erhielt er einen zweiten Preis von der Accademia di San Luca, deren Mitglied er am 5. Oktober 1766 wurde. 1771 wurde er an den königlichen Hof von Turin berufen, um in der camera degli archivi des Palastes Fresken zu malen. 1779 freskierte er die Decke eines Saales in der Biblioteca Classense in Ravenna und 1782 die Decke des „Salone“ im Casino der Villa Borghese (Rom). 1795 wurde er von König Ferdinand IV. beauftragt, den Vorraum der Privatgemächer im königlichen Schloss von Caserta mit historischen Fresken zu dekorieren. Am 23. Dezember 1798 floh er gemeinsam mit dem König und einem großen Teil des Hofstaats vor den französischen Truppen nach Palermo. Dort arbeitete er unter anderem an Fresken und Altarbildern für die Kathedrale von Palermo. 1804 wurde er zum Direktor der Accademia di Disegno von Palermo ernannt. 1806 kehrte er nach Abzug der Franzosen nach Rom zurück, wo er ein Jahr später starb und in der Kirche Santa Susanna beigesetzt, und mit einer Gedenktafel geehrt wurde: \"„Die 24 octobris 1807 Marianus Rossi, icilianus maritus Rosae Navarrae, aetatis suae 76, morbo correptus, sacramentaliter confessus, SS.mo viatico refectus, oleique S. Unctione et Papali benedictione munitus animaeque, commendatione usque ad ultimum adiutus, in comne S.M.E. Animam Deo reddidit hora octava noctis, eiusque cadaver hac in mea Parrochiali Ecclesia delatum et expositum abque cum capsa post solemnem Missam tumulatum fuit“.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Mariano Rossi (* 9. Dezember 1731 in Sciacca; † 24. Oktober 1807 in Rom) war ein italienischer Maler des Klassizismus. Neben Fresken auf Sizilien und dem italienischen Festland wurde er bekannt als Schöpfer von Altarbildern und Gemälden mit allegorischem, religiösem oder mythologischem Inhalt.", "tgt_summary": null, "id": 252053} {"src_title": "Nick H. Smith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Paul Flatters wurde 1853 Unterleutnant der Infanterie und 1855 Leutnant, 1864 avancierte er zum Capitaine und 1871 wurde er Bataillonschef. Am 3. Mai 1879 wurde der Lieutenant-Colonel und sollte eigentlich aus Algerien, wo er längere Zeit gedient hatte, nach Frankreich zurückkehren, wurde dann aber mit der Erkundung der Strecke für eine Eisenbahnlinie von Tunis zum Tschad-See über Timbuktu in den Senegal beauftragt. Am 5. März 1880 brach er mit 39 Personen von Ouargla Richtung Süden auf. Von Timassinin wandte er sich nach Südosten. Am 16. April 1880 kampierte er am Menghoughsee. Am 17. Mai kehrte er nach Erforschung des ersten Teils der Strecke nach Ouargla zurück und bereitete von dort aus eine neue Expedition vor. Zu dieser brach er mit 92 Männern und mehr als 300 Kamelen am 4. Dezember 1880 auf. Er hielt auf Asiou zu, von wo aus er ohne Probleme in den Sudan zu gelangen hoffte. Am 16. Februar 1881 kam er in Bir-el-Gharama, etwa 200 Kilometer nördlich von Asiou, an. Dort hatten sich rund 600 Männer aus den Tuareg-Stämmen Senoussya, Hoggar und Ouled-Sidi-Cheikh versammelt. Sie überfielen die Expedition und töteten Paul Flatters, den Capitaine Masson, die Ingenieure Roche und Béringer, den Arzt Guiard, den Quartierhauptmann Dennery und etliche weitere Personen. Flatters hatte einem der Anführer der Tuareg, Ahitigal, Nachricht von seinem Vorhaben, das Gebiet zu durchqueren, geschickt. Die Planung einer Eisenbahnlinie durch die Sahara war den Tuareg, die unter anderem von den Karawanen in ihrem Gebiet lebten, jedoch nicht willkommen, und Ahitigal hatte Flatters davor gewarnt, mit seiner Expedition sein Gebiet zu betreten. Doch Flatters hatte darauf keine Rücksicht genommen und seine Route beibehalten. Bei Amguid hatte er unter Führung zweier Tuareg vom Stamm der Ifora das ihm völlig unbekannte Gebiet der Hoggar betreten. In südöstlicher Richtung war die Gruppe in die Ebene von Amadror weitergezogen, die zwischen den Tassilibergen im Norden und dem Hoggargebirge im Süden lag. Als Ahitigal merkte, dass Flatters seinen Rat, das Gebiet unberührt zu lassen, nicht befolgte, schickte er ihm seinen Sohn Attici ould Chikat mit einigen Abgesandten entgegen, um ihn tiefer in sein Territorium zu locken. Attici beredete Flatters, seine Ifora-Führer zu entlassen und sich den einheimischen Tuareg anzuvertrauen. Die neuen Führer leiteten die Expedition in die Berge und schlugen schließlich vor, die vom Wassermangel bedrohte Gruppe zu trennen. Sämtliche Tragtiere sollten mit leeren Wasserbehältern vorausziehen und für den Rest der Gruppe frisches Wasser bringen. Flatters willigte ein, ließ die Tragtiere unter Führung der Tuareg und begleitet von einem Offizier, dem Arzt, zwei Ingenieuren und weiteren Personen vorangehen und blieb mit dem Rest der Gruppe in einem Biwak zurück, um auf den Wassertransport zu warten. Hier wurde er mit seinen Begleitern von den Tuareg überfallen, die beinahe die ganze zurückgebliebene Gruppe niedermetzelten.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen der Expedition.", "content": "Die Überlebenden befanden sich rund 700 Meilen von Ouargla entfernt und hatten zwar noch Feuerwaffen, aber keine Kamele mehr. Dennoch beschlossen sie, zu Fuß in ihre Basisstation zurückzukehren. Sie bewegten sich zunächst Richtung Amguid, bemerkten aber schnell, dass sie von den Tuareg verfolgt wurden und mit einem Angriff rechnen mussten. Zwei Tage vor der erwarteten Ankunft in Amguid nahmen einige Tuareg Kontakt mit den Fliehenden auf, gaben sich freundlich und versorgten sie mit Essen. Allerdings waren die Speisen mit Ifalezlez (Bilsenkraut) vergiftet, einer Pflanze, deren Alkaloide Hyoscyamin und Scopolamin Halluzinationen und Desorientierung verursachen. Dennoch überlebten einige der Expeditionsteilnehmer und versuchten weiterhin, aus der Wüste zu entkommen. Vor Amguid kam es zu einem Feuergefecht. Die Tuareg zogen sich zunächst zurück, fingen dann aber an, vor den Augen der Expeditionsteilnehmer Gefangene zu töten, indem sie sie von Felsen stürzten oder enthaupteten. Der letzte französische Offizier fiel im Kampf, und die Flüchtenden wurden nun von Sergeant Pobeguin geleitet. Im Schutz der Dunkelheit konnte er die Überlebenden über Amguid hinausführen und den 450 Meilen langen Weg nach Ouargla antreten lassen. Zahlreiche Personen, darunter auch Pobeguin, starben auf diesem Weg. Vor Hunger gingen die letzten Expeditionsteilnehmer schließlich zum Kannibalismus über und aßen die Verstorbenen auf. Am 28. März 1881 erreichten einige Überlebende Ouargla. Unter der Führung des Leutnants Dianous kamen am 4. April 1881 die letzten Überlebenden der Schlacht und des Rückzugs in Messeguem an. Von den 93 Expeditionsteilnehmern kehrten nur wenige zurück. Die Aufzeichnungen, die unterwegs gemacht worden waren, waren verloren. Nur anhand einiger Briefe, die Flatters unterwegs geschrieben hatte, ließ sich ein Teil seiner Beobachtungen rekonstruieren. Diese höchst unvollständigen Nachrichten blieben für längere Zeit für die Europäer die sichersten Informationen über die Zentralsahara. Paul Flatters’ missglückte Expedition durch Afrika wurde von Michael Asher in seinem Werk \"Sands of Death\" thematisiert. Das algerische Departement Flatters wurde nach Paul Flatters benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul François Xavier Flatters (* 16. September 1839 in Laval (Mayenne); † 16. Februar 1881 in der Sahara) war ein französischer Offizier und Afrikaforscher. Er starb auf einer Expedition zur Erkundung einer Trasse für die Transsahara-Bahn.", "tgt_summary": null, "id": 755723} {"src_title": "Cosmin Olăroiu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Schwarzschnabeltukane erreichen eine Körperlänge von 46 bis 50 Zentimetern. Die Männchen der Nominatform haben eine Flügellänge von 16,6 bis 18,6 Zentimetern. Der Schwanz misst 17,5 bis 20,4 Zentimeter. Die Schnabellänge beträgt 9,2 bis 11,2 Zentimeter. Ein auffälliger Sexualdimorphismus besteht nicht, Weibchen haben mit 7,2 bis 9,3 Zentimetern aber etwas kürzere Schnäbel. Die Männchen der Nominatform haben einen glänzend schwarzen Oberkopf und Nacken. Der Rücken und die Flügel sind bräunlich olivfarben, der Übergang von der Nacken- zur Rückenfärbung verläuft in einer klaren Linie. Der Bürzel ist gelb, die Oberschwanzdecken graublau. Der Schwanz ist auf der Oberseite graublau und auf der Unterseite schwarz bis schwarzbraun, die mittleren Federn weisen braune Spitzen auf. Das Kinn, die Kehle, die Ohrdecken und die Nackenseiten sind weiß. Am Ende der Kehle ist diese weiß-blassblau überwaschen und geht in ein blasses Blau auf dem Bauch über. Einige Individuen sind auf den Flanken blass gelblich. Die Schenkel sind dunkelbraun, die Unterschwanzdecken leuchtend rot. Die unbefiederte Augenumgebung ist hinter dem Auge gelb und geht zum Schnabel hin in ein Blau über. Die Iris ist dunkelbraun, die Füße graublau. Jungvögel haben ein matteres Gefieder und einen kürzeren Schwanz. Die Unterart \"Andigena nigrirostris spilorhynchus\" unterscheidet sich von der Nominatform durch einen roten dreieckigen Fleck auf dem Oberschnabel. Bei der Unterart \"A. n. occidentalis\" ist die Rotfärbung des Schnabels ausgedehnter. Ober- und Unterschnabel sind an der Basis rot gefärbt und am Oberschnabel verlängert sich die Rotfärbung bis zur Spitze.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Zu den charakteristischen Lauten des Schwarzschnabeltukans gehört ein Schnabelklappern als Instrumentallaut. Zu den Rufen gehört außerdem ein nasales, zweisilbiges \"cro-ák cro-ák cro-ák\", das in der Tonhöhe nicht variiert. Dieses wird bis zu 45 mal pro Minute gerufen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Nordwesten Venezuelas über Kolumbien bis nach Ecuador. Der Lebensraum sind epiphytenbewachsene Bergregenwälder und Waldrandgebiete. Häufig halten sich die Vögel in der Nähe von Gewässern auf. Sie kommen gewöhnlich in Höhenlagenlagen zwischen 1600 und 3200 Metern vor, oberhalb von 2500 Metern besetzt in der Regel der Blautukan ihre ökologische Nische. Sie werden gewöhnlich paarweise oder in kleinen Trupps beobachtet und halten sich überwiegend in Baumwipfeln auf. Über die Fortpflanzungsbiologie dieser Art ist nahezu nichts bekannt. In Kolumbien wurden im März Schwarzschnabeltukane in Brutkondition beobachtet und im Juli Jungvögel gesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schwarzschnabeltukan (\"Andigena nigrirostris\") ist eine Vogelart aus der Familie der Tukane. Er kommt ausschließlich in Südamerika vor. Auf Grund des großen Schnabels und der Körpergröße ist der Schwarzschnabeltukan eindeutig als Tukanart zu identifizieren. Der Schwarzschnabeltukan ist die einzige Art innerhalb der Gattung der Blautukane, bei dem der Schnabel nicht partiell orange gefärbt ist. Die Art wird von der IUCN als (=\"least concern\" - nicht gefährdet) eingestuft. Es werden drei Unterarten beschrieben.", "tgt_summary": null, "id": 2338699} {"src_title": "Don Bowman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Überfälle, Morde und Verurteilung.", "content": "Battisti brach das Gymnasium nach drei Jahren ab. Er wurde wegen Schlägereien, Vandalismus und Überfällen aktenkundig. Im Jahr 1977 lernte er im Gefängnis einen linksextremen Ideologen kennen. Nach seiner Freilassung verübte er Überfälle auf Kleingewerbler, die „proletarische Enteignungen“ genannt wurden. Ein Metzger, ein Juwelier und zwei Polizisten starben. Battisti wurde zu 12 Jahren Haft wegen Mitgliedschaft in einer bewaffneten Gruppe verurteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Flucht.", "content": "1981 konnte Battisti aus dem Gefängnis fliehen, zunächst nach Frankreich und weiter nach Mexiko. 1990 kehrte er zurück nach Frankreich, wo ihn die Mitterrand-Doktrin schützte. In absentia wurde er wegen vier Morden zu lebenslanger Haft verurteilt. Als die Mitterrand-Doktrin 2002 de facto widerrufen wurde und wieder die Möglichkeit einer Überstellung nach Italien bestand, floh Battisti aus Frankreich nach Brasilien. Battisti war schriftstellerisch tätig und veröffentlichte zwischen 1994 und 2006 15 Bücher. Am 18. März 2007 verhafteten ihn brasilianische und französische Polizeikräfte in Rio de Janeiro. Der brasilianische Justiz-Minister Tarso Genro gewährte ihm jedoch den Status eines politischen Flüchtlings, was international gemischte Reaktionen hervorrief. Am 5. Februar 2009 verabschiedete das Europäische Parlament eine Entschließung, welche die italienische Position stützte und hielt eine Schweigeminute zum Gedenken an Battistis Opfer. Am 18. November 2009 erklärte das brasilianische Verfassungsgericht den Flüchtlingsstatus für illegal und erlaubte die Auslieferung, hielt jedoch ebenso fest, dass die brasilianische Verfassung dem Präsidenten die Macht gibt, die Auslieferung zu verweigern. Luiz Inácio Lula da Silva verkündete am 31. Dezember 2010, seinem letzten Tag im Amt, dass er der Auslieferung nicht zustimmt. Ein Antrag Battistis auf Haftentlassung wurde vom Obersten Gerichtshof am 6. Januar 2011 abgewiesen. Er beschloss jedoch am 8. Juni 2011 mit 6 zu 3 Stimmen die unverzügliche Freilassung Battistis. Am 12. März 2015 wurde Battisti in Embu das Artes im Staat São Paulo festgenommen. Laut Brasiliens Bundespolizei sollte er bis zur gerichtlichen Entscheidung über seine Abschiebung in Haft bleiben. Am 26. Februar 2015 verlangte zuvor ein noch nicht rechtskräftiger Gerichtsbeschluss seine Abschiebung nach Mexiko oder Frankreich, wo sich der Italiener vor seiner Flucht nach Brasilien aufgehalten hatte. Die Richterin bewertete die Entscheidung der Einwanderungsbehörde aus dem Jahr 2011 als nicht gesetzeskonform und seinen Aufenthalt daher als illegal. Am 14. Dezember 2018 ordnete der abtretende Präsident Michel Temer Battistis Verhaftung und Auslieferung an Italien an. Schon nach der Wahl in Brasilien Ende Oktober 2018 hatte jedoch ein italienischer Journalist Battisti nicht mehr an seinem Wohnort vorgefunden. Sicherheitskreise vermuteten seinen Aufenthalt in Bolivien. Das war naheliegend aufgrund der ideologischen Nähe Battistis zu dessen Vizepräsidenten Álvaro García Linera. Cesare Battisti wurde am 12. Januar 2019 in Santa Cruz de la Sierra (Bolivien) festgenommen. Während eines Ganges durch die Innenstadt wurde er von einem Team aus bolivianischen und italienischen Agenten zunächst beobachtet, anschließend kontrolliert und dann widerstandslos festgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Auslieferung nach Italien.", "content": "Am 14. Januar 2019 traf Battisti nach seiner Verhaftung in Bolivien in Italien ein.", "section_level": 2}], "src_summary": "Cesare Battisti (* 18. Dezember 1954 in Cisterna di Latina) ist ein ehemaliges Mitglied der linksextremistischen Terrororganisation \"Proletari Armati per il Comunismo\" (PAC). Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte wies im Jahr 2006 eine Klage gegen die letztinstanzliche italienische Verurteilung als Terrorist ab.", "tgt_summary": null, "id": 1899908} {"src_title": "Daniel Nettelbladt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Angekündigt wurde der Mac App Store am 20. Oktober 2010 im Rahmen der Veranstaltung „Back to the Mac“. Seit dem 3. November 2010 konnten in der Apple Developer Connection (ADC) registrierte Softwareentwickler Software für die Vertriebsplattform einreichen. Die Version 1.0 wurde am 6. Januar 2011 gemeinsam mit Mac OS X 10.6.6 veröffentlicht. Am ersten Tag meldete Apple mehr als eine Million heruntergeladene Programme. Das Betriebssystem Mac OS X Lion war nach dem Erscheinen im Juli 2011 zunächst nur über den Mac App Store erhältlich, erst einige Wochen später erschien es auf einem physischen Medium. Am 12. Dezember 2011 gab Apple bekannt, dass mehr als 100 Millionen Apps aus dem Mac App Store heruntergeladen wurden. OS X Lion sowie Aktualisierungen bereits heruntergeladener Programme wurden dabei nicht mitgezählt.", "section_level": 1}, {"title": "Neues Design des Mac App Store.", "content": "Mit der Veröffentlichung von MacOS Mojave am 24. September 2018 brachte Apple einen überarbeiteten Mac App Store heraus. Das Design wurde mehr dem von iOS angepasst und auch einige Funktionen wurden übernommen. So ist es Entwicklern nun möglich, Videos in die App-Beschreibung einzubetten und auf Rezensionen im Mac App Store zu antworten. Des Weiteren stellt ein Redaktionsteam von Apple neue Apps vor und gibt Tipps zu dessen Verwendung. Diese Änderungen brachte einige Entwickler dazu, wieder ihre Apps im Store anzubieten, da viele davor unzufrieden mit der Handhabung durch Apple waren.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung von Software für den Store.", "content": "Apple bietet die Entwicklungsumgebung Xcode kostenlos an, zum Veröffentlichen eines Programms im Mac App Store ist jedoch eine kostenpflichtige Registrierung beim \"Mac Developer Program\" notwendig. Apple unterzieht jedes eingereichte Programm einer Überprüfung und entscheidet über die Freigabe. Mittels \"iTunes Connect\" können Entwickler die Käufe und Downloadzahlen ihres Artikels im Überblick behalten. Programme können kostenlos oder kostenpflichtig angeboten werden. Der Preis wird vom Entwickler bestimmt, dabei folgen die Preise einem von Apple vorgegebenen Stufenschema (\"price tiers\"). Vom erzielten Umsatz werden 30 % als Gebühren von Apple einbehalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mac App Store ist eine vom US-amerikanischen Unternehmen Apple betriebene Onlineplattform zum Vertrieb von Software für das hauseigene Betriebssystem \"macOS\". Die angebotene Software stammt dabei zu einem großen Teil nicht von Apple selbst, sondern von Dritten, Unternehmen wie auch freien Softwareentwicklern. ", "tgt_summary": null, "id": 266724} {"src_title": "AC Mineros de Guayana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Firth stammte aus einer musikalischen Familie; er lernte zunächst die Trompete, die auch das Instrument seines Vaters war, wechselte aber bald an die Schlaginstrumente. Er studierte bei Roman Szulc am New England Conservatory, wo er dann selbst zwischen 1952 und 1995 lehrte. Von 1956 bis 2002 war er als Perkussionist, vor allem an den Pauken, beim Boston Symphony Orchestra tätig, mit dem er auch als Solist Alben einspielte. 1958 kam es zu Aufnahmen mit Max Roach und \"The Boston Percussion Ensemble\". Weiterhin ist er an Alben mit Harold Farbermans \"All Star Percussion Ensemble\" und dem \"Tanglewood Festival Chorus\" beteiligt. 2015 starb er an Bauchspeicheldrüsenkrebs.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Unternehmens.", "content": "1963 vertrat Firth die Meinung, dass die Drumsticks, die zu jener Zeit Verwendung fanden, nicht die nötige Verarbeitungsqualität hätten. Firth entschied deswegen noch im selben Jahr, seine eigenen Drumsticks zu schnitzen. Zwei dieser Drumsticks schickte Vic Firth zu einem Drechsler in Montreal. Aus diesen Prototypen entstanden die Modelle SD1 und SD2, die ersten Drumsticks, die von Vic Firth hergestellt wurden. Anfangs waren die Sticks nur für die Nutzung von Firth selbst gedacht, doch sie erlangten schnell Popularität bei seinen Studenten, so dass auch Einzelhändler sein Produkt in ihr Sortiment aufnahmen. Das Warenangebot des Unternehmens beinhaltet mittlerweile etwa 300 Produkte. Am 20. Dezember 2010 gab Vic Firth bekannt, mit dem Beckenhersteller Zildjian zu fusionieren. Jedoch sollen laut CEO Craigie Zildjian keine Unterschiede für den Kunden bemerkbar sein und beide Unternehmen unabhängig voneinander weitergeführt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Everett Joseph „Vic“ Firth (* 2. Juni 1930 in Winchester, Massachusetts; † 26. Juli 2015 in Boston, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Schlagwerker und Gründer des Drumstickherstellers Vic Firth. Die Firma ist als Produzent von 12 Millionen Drumsticks jährlich der weltweit größte Hersteller für Drumsticks und Mallets.", "tgt_summary": null, "id": 2024622} {"src_title": "The Exiled Realm of Arborea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Artemi Panarin begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Nachwuchsabteilung von Witjas Tschechow, für dessen Profimannschaft er in der Saison 2008/09 sein Debüt in der neu gegründeten Kontinentalen Hockey-Liga gab. In seinem Rookiejahr bereitete er ein Tor in fünf Spielen vor. In der folgenden Spielzeit lief der Flügelspieler parallel für das Profiteam von Witjas Tschechow in der KHL auf, sowie für dessen Juniorenteam in der multinationalen Nachwuchsliga Molodjoschnaja Chokkeinaja Liga. In der KHL erzielte er dabei in 20 Spielen acht Scorerpunkte, davon ein Tor, in der MHL 47 Scorerpunkte in 41 Spielen. In der Saison 2010/11 setzte sich Panarin endgültig im Profiteam von Witjas durch und erspielte sich einen Stammplatz. Dabei erzielte er 26 Scorerpunkte in 38 KHL-Partien, so dass er das Interesse anderer KHL-Teams weckte und im Januar 2012 an den Ak Bars Kasan ausgeliehen wurde. Für die Saison 2012/13 kehrte er zunächst zu Witjas zurück, ehe er im Januar 2013 im Tausch gegen ein Wahlrecht für den KHL Junior Draft 2013 an den SKA Sankt Petersburg abgegeben wurde. In den KHL-Play-offs 2013 erzielte er 9 Scorerpunkte in 14 Spielen, sodass sein Vertrag Ende April des gleichen Jahres um zwei Jahre verlängert wurde. Nach diesen zwei Jahren unterzeichnete er im April 2015 einen Zweijahresvertrag bei den Chicago Blackhawks aus der National Hockey League. Dort etablierte sich Panarin auf Anhieb und war in der Saison 2015/16 zweitbester Torschütze (30) und Vorlagengeber (47) des Teams. Außerdem führte er die ligaweite Rookie-Scorerliste deutlich an, da er den Regularien entsprechend aufgrund seiner fehlenden NHL-Erfahrung noch als Rookie gewertet wurde. Am Ende der Saison gewann er die Calder Memorial Trophy als bester Rookie der Saison und wurde zudem mit der Charlamow Trofi als bester russischer Akteur der NHL ausgezeichnet. Im Dezember 2016 unterzeichnete Panarin in Chicago einen neuen Zweijahresvertrag, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von 6 Millionen US-Dollar einbringen soll. Im Juni 2017 wurde der Russe allerdings samt Tyler Motte und einem Sechstrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2017 an die Columbus Blue Jackets abgegeben, die im Gegenzug Brandon Saad, Anton Forsberg sowie ein Fünftrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2018 nach Chicago schickten. Auch in Columbus etablierte sich Panarin als regelmäßiger Scorer und führte sein neues Team in der Saison 2017/18 mit 82 Punkten an, während er in der NHL erstmals die Marke von über 1,0 Punkten pro Spiel erreichte. Zugleich stellte er mit diesem Wert sowie mit seinen 55 Vorlagen jeweils einen neuen Franchise-Rekord auf, den er bereits im Folgejahr auf 87 Punkte und 59 Assists steigerte. Demzufolge entwickelte sich Panarin im Sommer 2019 zu einem der gefragtesten Free Agents der Liga, da er sich mit Columbus auf keinen weiterführenden Vertrag einigen konnte. Schließlich unterzeichnete er im Juli 2019 einen Siebenjahresvertrag bei den New York Rangers, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von ca. 11,6 Millionen US-Dollar einbringen soll. Zum Zeitpunkt der Unterzeichnung bezog er damit nach Connor McDavid das zweithöchste Gehalt der NHL.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Russland nahm Panarin an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2011 teil, bei der er mit seiner Mannschaft die Goldmedaille gewann. Zum Titelgewinn trug er mit drei Toren und zwei Vorlagen in sieben Spielen bei. Zwei dieser Tore erzielte er im Finalspiel gegen Kanada, darunter auch das spielentscheidende Tor zum zwischenzeitlichen 4:3. Für die A-Nationalmannschaft debütierte er bei der Euro Hockey Tour 2013/14, ehe er mit der \"Sbornaja\" bei der Weltmeisterschaft 2015 die Silbermedaille gewann. Ebenso vertrat er sein Heimatland beim World Cup of Hockey 2016. Bei der Weltmeisterschaft 2017 gewann er mit dem Team die Bronzemedaille, wurde zum Topscorer des Turniers und infolgedessen als bester Angreifer ausgezeichnet sowie ins \"All-Star Team\" gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Russland bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Artemi Sergejewitsch Panarin (; englische Transkription: \"Artemi Sergeyevich Panarin\"; * 30. Oktober 1991 in Korkino, Russische SFSR) ist ein russischer Eishockeyspieler, der seit Juli 2019 bei den New York Rangers in der National Hockey League unter Vertrag steht. Zuvor war er in der NHL für die Chicago Blackhawks und die Columbus Blue Jackets aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 2240675} {"src_title": "Szczepan Wesoły", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1851 eröffnete der brandenburgische Zuckerbäcker Theodor Ferdinand von Einem (1826–1876) aus Belzig eine kleine Konditorei am Arbat. In der Konditorei „Einem“, in der Schokolade und Bonbons hergestellt wurden, beschäftigte er fünf Mitarbeiter. Von Einem lernte 1857 seinen zukünftigen Geschäftspartner kennen, den deutschen Kaufmann Julius Heuss (1832–1907) aus Walddorf im Schwarzwald. Im selben Jahr eröffneten sie gemeinsam ein Konditoreigeschäft am Theaterplatz in Moskau. 1867 ließ von Einem zusammen mit seinem Geschäftspartner Heuss am Sophienufer, direkt gegenüber vom Kreml, seine erste Schokoladenfabrik bauen. 1876 starb von Einem kinderlos. In Moskau errichtete von Einems Teilhaber Julius Heuss die für damalige Verhältnisse größte und modernste Süßwarenfabrik des Landes an der Südspitze der Jakimanka-Insel. Die Gebäude wurden mit rotem Backstein gebaut und die Maschinen von einer modernen Dampfmaschine angetrieben. In Simferopol ließ Heuss in einer neuen Fabrik kandierte Früchte und Marmelade herstellen. Heuss war ein sehr arbeiterfreundlicher Unternehmer, da er seinen Mitarbeitern eine Lohnfortzahlung bei Krankheit und an kirchlichen Feiertagen sowie eine lebenslange Rente nach einer 25-jährigen Betriebszugehörigkeit zukommen ließ. Auszubildende erhielten Unterricht im Lesen und Schreiben, lernten ein Instrument spielen oder durften im Chor singen. Im Krankheitsfall sorgte ein Gesundheitsfonds der Firma für die Kosten der medizinischen Behandlung. 1907 starb Julius Heuss. Das Unternehmen \"Einem\" führten fünf von seinen Söhnen weiter. Die Firma war für eine hohe Qualität ihrer Produkte bekannt. Sie erhielt viele Auszeichnungen für ihre Produkte, darunter der Grand Prix der Weltausstellung in Paris 1900. Die Bonbons und Schokoladen erhielten eine dekorative und zum Teil aufwendige Verpackung. \"Einem\" beschäftigte sogar einen eigenen Komponisten, Jakov Feldmann. Zum 300. Jubiläum der Romanow-Dynastie im Jahr 1913 wurde die Süßwarenfirma \"Einem\" zum Hoflieferanten ernannt. Nach der Oktoberrevolution wurde die Firma verstaatlicht und im Jahr 1918 in „Staatliche Süßwarenfabrik Nr. 1, vormals Einem“ umbenannt. 1922 erhielt das Unternehmen den heutigen Namen „Roter Oktober“. Im Jahr 1966 begann man mit der Produktion der bekanntesten Schokolade der Fabrik „Aljonka“, deren Werbeträger ein bekanntes kleines Mädchen ist. Das Mädchen, das auf der Verpackung der Schokolade zu sehen ist, existiert wirklich, es ist die Tochter eines Mitarbeiters der Fabrik, der „Aljonka“ fotografiert hat, als sie acht Monate alt war. 1992 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Am 27. Mai 1994 richtete man auf dem Fabrikgelände ein Museum ein. \"Roter Oktober\" wurde im Jahr 2002 in die Süßwaren-Holding \"Vereinigte Konditoren\" (Объединенные кондитеры, Obedinennye konditery) aufgenommen. Im Jahr 2007 verlegte man die Produktion in den Norden der Stadt. Übrig blieben das Fabrikmuseum und ein kleiner Laden, in dem Süßigkeiten von \"Roter Oktober\" verkauft werden. Das sechs Hektar große Gelände in bester Stadtlage konnte vor Abriss und lukrativer Neubebauung bewahrt werden. In den umgebauten Fabrikgebäuden befinden sich mittlerweile Boutiquen von Modemachern zu erschwinglichen Mieten, ein Café mit Video-Installationen, eine beliebte Discothek mit Blick auf die Moskwa und eine Fernsehstation für Internetfernsehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die OAO Roter Oktober (, Transkription \"Krasny Oktjabr\", deutsch: Roter Oktober) ist ein russischer Hersteller von Süßwaren und der Name der gleichnamigen Fabrik in Moskau.", "tgt_summary": null, "id": 1027038} {"src_title": "Elisabetha Grossmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "„Pygmäen“ ist die Eindeutschung des lateinischen Namens \"pygmaei\", der in der Antike aus der altgriechischen Sprache ins Lateinische übernommen wurde. Das altgriechische Wort πυγμαῖος \"pygmaíos\" bedeutet „Fäustling“, „von der Größe einer Faust“; es ist von \"pygmḗ\" („Faust“) abgeleitet. Als „Faustlänge“ war \"pygmḗ\" im antiken Griechenland auch ein Längenmaß, das 18 Fingerbreit entsprach (knapp 35 cm). Erst im 19. Jahrhundert wurde der ursprünglich mythologische Begriff Pygmäen auf tatsächlich existierende Gesellschaften in Zentralafrika übertragen, deren gemeinsames Merkmal eine relativ geringe Körpergröße ist. Siehe zu diesen: \"Pygmäen\".", "section_level": 1}, {"title": "Antike.", "content": "Der Begriff \"Pygmäen\" (\"pygmaíoi\") taucht schon in Homers \"Ilias\" auf. Dort wird nur beiläufig erwähnt, dass die Kraniche im Herbst zum Okeanos fliegen und den Pygmäen in erbarmungslosem Kampf den Tod bringen. Es gab damals also bereits eine Pygmäensage, die Homer als bekannt voraussetzt. Diese Sage war in der gesamten Antike populär, besonders in der bildenden Kunst. Zum Kernbestand der Pygmäensage, die in verschiedenen Varianten erzählt und künstlerisch gestaltet wurde, gehören folgende Elemente: Die Pygmäen werden als nackte oder sehr spärlich bekleidete, jedoch Ackerbau treibende Höhlenbewohner am Rande der bewohnten Welt beschrieben. Nach Aristoteles lebten sie im sumpfigen Gebiet der Nilquellen, nach Ktesias und Megasthenes in Indien. Ihre Kampfkraft wird als niedrig bezeichnet, was seinen Grund in ihrer geringen Größe hat. Für diese schwankten die gängigen Annahmen zwischen ca. 30 cm und etwas weniger als einem Meter. Die Todfeinde der Pygmäen waren nach der Sage die Kraniche, gegen die sie alljährlich auf Leben und Tod kämpften und deren Gelege und Nachwuchs sie nach Möglichkeit vernichteten. Die Pygmäen waren bewaffnet, unterlagen aber meist und wurden von den Kranichen getötet. Dieser „Kranichkampf“ (\"Geranomachie\") hat die Phantasie vieler griechischer, etruskischer und römischer Künstler beschäftigt. Er wurde als tragikomisches und unterhaltsames Motiv auf Vasen und Trinkgefäßen, Wandgemälden und Gemmen dargestellt. Man fasste dies als Parodie auf die Heldensage auf. Auch Statuetten, Reliefs, Mosaike und Lampen zeigten Pygmäen. In der bildenden Kunst wurden die Pygmäen manchmal als kleine, aber normal proportionierte Menschen dargestellt, oft aber mit (teils grotesk) verzerrten Proportionen, etwa mit dicken Bäuchen. Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. dominierte die unproportionierte Darstellung. Der Dichter Ovid erwähnt in seinen \" Metamorphosen\" eine Pygmäenmutter, die es wagte, sich mit der Göttin Juno in einem Wettkampf zu messen; nach ihrer Niederlage wurde sie von Juno in einen Kranich verwandelt und musste dann auf der Seite der Kraniche am Kampf gegen ihr Volk teilnehmen. Nach einer Version, die der Mythograph Antoninus Liberalis überliefert, hieß die schöne und stolze Pygmäin Oinoe; nach ihrer Verwandlung in einen Kranich blieb sie zunächst in der Gegend, weil sie sich nicht von ihrem menschlichen Sohn trennen wollte, wurde dann aber von den Pygmäen vertrieben, und dies war der Anlass zur seither bestehenden Erbfeindschaft zwischen Pygmäen und Kranichen. Der Geograph Strabon hielt die Erzählungen von den Pygmäen für frei erfunden. Er meinte, die Dichter hätten nicht aus Unwissenheit Unwahres behauptet, sondern nur zum Zweck der Unterhaltung solche Legenden ersonnen. Nach seiner Vermutung bildete den Ausgangspunkt der Legendenbildung der kleine Wuchs mancher Tiere im Gebiet südlich von Ägypten, der dazu geführt habe, dass man sich auch kleinwüchsige menschliche Bewohner jener Region vorstellte. Glaubwürdige Berichte von Augenzeugen über die Pygmäen gebe es nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalter.", "content": "Im Mittelalter ging man von der antiken Überlieferung aus; man glaubte an die reale Existenz der mythischen Pygmäen. In der damals maßgeblichen lateinischen Bibelübersetzung, der Vulgata, kommt die Bezeichnung „Pygmäen“ vor. An den spätmittelalterlichen Universitäten wurde darüber debattiert, ob die Pygmäen Menschen sind oder ob es sich um eine besondere Affenart handelt, gewissermaßen eine Zwischenstufe zwischen Mensch und Tier. Prominente Gelehrte wie Albertus Magnus und Petrus de Alvernia argumentierten, es könne sich nicht um Menschen handeln, da ihnen die Vernunft fehle. Albertus Magnus meinte, sie seien zu einer Art Überlegung und zu artikuliertem Sprechen in der Lage, jedoch unfähig zu Wissenschaft und Kunst und überhaupt zum Erfassen von Allgemeinem und überdies ohne Schamgefühl. Diese Diskussionen spielten im 13. Jahrhundert bei der Festlegung der Definitionsmerkmale des Begriffs „Mensch“ eine wichtige Rolle. Die Erzählung vom Kranichkampf fand damals allgemein Glauben. Eine Pygmäenepisode wurde in die populäre Herzog-Ernst-Sage aufgenommen; Herzog Ernst greift auf der Seite der Pygmäen in den Kampf gegen die Kraniche ein, und zwar im Orient, denn man vermutete das Land der Pygmäen auch – wie schon einzelne antike Autoren – im Osten. Die Pygmäensage mit dem Kranichkampf war bis nach China verbreitet; sie findet sich in chinesischen Enzyklopädien des 7. bis 9. Jahrhunderts n. Chr., wo die Größe der Pygmäen mit umgerechnet ca. 90 cm angegeben wird.", "section_level": 2}, {"title": "Frühe Neuzeit.", "content": "In der Frühen Neuzeit setzten Naturforscher und Ärzte, Philosophen, Philologen und Theologen die Pygmäendebatte fort. Der Humanist Sebastian Münster (1488–1552) folgte in seiner \"Cosmographia\" noch der antiken und mittelalterlichen Tradition; für ihn handelte es sich um monströse Wesen. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts mehrten sich aber die Stimmen der Gelehrten, welche die Existenz der Pygmäen bestritten. Im Jahre 1557 trug Gerolamo Cardano in seinem Werk \"De rerum varietete\" eine durchdachte Argumentation vor. Ihm kam vor allem die den Pygmäen unterstellte sehr kurze Lebensdauer unstimmig vor. Er argumentierte, bei einer so kurzen Lebenszeit müsse gemäß einer biologischen Gesetzmäßigkeit die Schwangerschaft entsprechend kurz sein; eine so schnelle Heranbildung eines menschlichen Körpers sei aber wegen dessen Komplexität ausgeschlossen. Als Ursache für die Entstehung der Legende seien Tierbeobachtungen anzusehen. Julius Caesar Scaliger (1484–1558) machte geltend, inzwischen sei die Erde erforscht, doch sei man nirgends auf Pygmäen gestoßen, daher seien sie als Fabelwesen zu betrachten. Dieses Argument fand in der Folgezeit viel Anklang. Ein weiterer Gelehrter, der nachdrücklich gegen die Pygmäenlegende auftrat, war Ulisse Aldrovandi (1522–1605). Er befasste sich eingehend mit der Frage, wobei er als Zoologe besonders an der Geschichte vom Kampf gegen die Kraniche Anstoß nahm. Während sich die Altertumsforscher insbesondere für die Angaben Homers und des Aristoteles interessierten, war für die Theologen die Erwähnung von Pygmäen in der lateinischen Bibel wichtig. Manche Theologen sprachen sich gegen die Existenz der Pygmäen aus, andere zweifelten nicht daran; einige, darunter Athanasius Kircher (1602–1680), hielten sie für Dämonen. Thomas Browne wies in seiner \"Pseudodoxia epidemica\" (1646) darauf hin, dass das Vorkommen des Namens Pygmäen in der lateinischen Bibel auf einen Übersetzungsfehler zurückzuführen ist. 1699 veröffentlichte der englische Arzt und Zoologe Edward Tyson die Abhandlung \"Orang-Outang, sive Homo Sylvestris: or, The Anatomy of a Pygmie Compared with that of a Monkey, an Ape, and a Man\", worin er die Pygmäen mit Schimpansen identifizierte; er betonte die anatomische Nähe des Schimpansen zum Menschen. In der Epoche der Aufklärung pflegte man die Pygmäen als Fabelwesen zu betrachten. Ein Zusammenhang mit damals bereits vorliegenden Berichten über tatsächlich existierende kleinwüchsige Menschen in Afrika wurde nicht hergestellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pygmäen ist in der griechischen Mythologie die Bezeichnung für Fabelvölker, die angeblich in Afrika oder Asien lebten. Als ihr Hauptmerkmal galt ihre sehr geringe Körpergröße. Im Mittelalter wurde die antike Überlieferung ernst genommen, man glaubte an die reale Existenz der Pygmäen. Erst in der Frühen Neuzeit setzte sich die Erkenntnis durch, dass es sich um Fabelwesen handelt.", "tgt_summary": null, "id": 1597442} {"src_title": "Tödliche Währung – Abgerechnet wird zum Schluss", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1941 verordnete der damalige costa-ricanische Präsident, Rafael Ángel Calderón Guardia, einen Klub zu gründen, welcher die Universidad de Costa Rica, kurz UCR, vertreten sollte. Calderón setzte beim Fußballverband FEDEFUTBOL durch, das der anfangs noch unter dem Namen Universidad Nacional spielende Klub sofort am Spielbetrieb der Primera División de Costa Rica teilnehmen konnte, ohne vorher in der zweiten Liga angetreten zu sein. 1943, im zweiten Jahr nach der Vereinsgründung schaffte es die UCR als krasser Außenseiter die Meisterschaft zu gewinnen, was den bis heute einzigen Erfolg darstellt. 1956 stieg die UCR in die Liga de Ascenso-Segunda División ab, 1973 gelang der Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse, wo der Klub aber nur drei Jahre bis 1976 verweilte und wieder in die zweite Liga abstieg. Seit 1994 ist der Fußballklub CF Universidad de Costa Rica offiziell eine Abteilung der Asociación Deportiva Universitaria. 2003 unterschrieben die Universidad de Costa Rica und der CF Universidad de Costa Rica einen Kooperationsvertrag, worin festgelegt ist, das der Klub die Universität offiziell repräsentiert. Des Weiteren ist in diesem Vertrag festgelegt, das der CF UCR Erstnutzer des Estadio Ecológico ist und der Fußballklub die verschiedenen Einrichtungen der Uni nutzen darf. Nach 31 Jahren in der Zweitklassigkeit gelang 2007 der Wiederaufstieg in die Primera División de Costa Rica, wo der Klub bis 2011 verweilte und vor allem gegen den Abstieg in die Zweitklassigkeit kämpfte. In der Saison 2010/11 belegte die UCR schließlich mit 23 Punkten den letzten Platz der Gesamttabelle und stieg somit nach 4 Jahren in der Erstklassigkeit zurück in die Liga de Ascenso-Segunda División ab. Dieses Mal brauchte die \"Universitarios\" nur zwei Spielzeiten, um in die Primera División zurückzukehren. Die UCR gewann das Meisterschaftsfinale der 2. Liga gegen AS Puma Generaleña. Die Franchise des Klubs wird seit Mitte 2017 von einem kolumbianischen Unternehmen verwaltet, welches nun die Mehrheit der Stimmanteile besitzt, jedoch repräsentiert der Verein noch immer die Universität. Der Klubname wurde leicht in UCR FC verändert.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der UCR FC ist der einzige Fußballclub Costa Ricas, der aufgrund einer präsidentiellen Verordnung gegründet wurde und welcher eine staatliche Universität repräsentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Das ursprüngliche Heimstadion des UCR FC ist das sich im Besitz der Universidad de Costa Rica befindende Estadio Ecológico aus. Das Stadion befindet sich auf dem Sportcampus de UCR. Da auf dem Campus aufgrund der Autonomie der Universität keine regulären Polizeieinsätze stattfinden können, wurden Risikospiele meist im nicht weit entfernten Estadio José Joaquín \"Colleya\" Fonseca ausgetragen, später seit dem Wiederaufstieg in die oberste Spielklasse so gut wie alle Heimspiele. Seit der Saison Invierno 2017 trägt die UCR ihre Heimspiele im 5.500 Zuschauer fassenden städtischen Stadions von Desamparados, dem Estadio Jorge Hernán \"Cuty\" Monge aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "UCR FC ist ein Fußballverein aus San Pedro, Montes de Oca, Provinz San José, Costa Rica, welcher in der höchsten costa-ricanischen Spielklasse, der Liga de Fútbol de Primera División spielt.", "tgt_summary": null, "id": 1361275} {"src_title": "As I Am", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Japanstelze ähnelt den östlichen Unterarten der Bachstelze, ist aber mit 21–23 cm Körperlänge im direkten Vergleich größer, hochbeiniger und etwas langschnäbeliger. Die Flügellänge liegt zwischen 86 und 104 mm, die Schwanzlänge zwischen 85 und 101 mm. Im Unterschied zur Bachstelze sind die beiden äußeren Steuerfederpaare kürzer als das mittlere. Dieses Merkmal hat die Art mit der Mamulastelze und der Mekongstelze gemeinsam. Der schwärzliche Schnabel ist zwischen 17,5 und 20,0 mm lang. Füße und Beine sind schwärzlich, die Iris ist dunkelbraun. Bei adulten Männchen ist die Oberseite überwiegend schwarz, im frischen Gefieder sind sehr schmale graue Säume zu erkennen. Daraus stehen als weiße Partien die Stirn, der Überaugenstreif, ein halbmondförmiger, schmaler Fleck unter dem Auge sowie Kinn und die obere Kehle in Kontrast. Die Unterseite ist weiß mit einem gerundeten, schwarzen Brustschild, an dessen Seiten das Weiß bis zu den Schultern herauf ragt. Die Randdecken sind schwarz, die übrigen Oberflügeldecken weitgehend weiß. Die größeren Alulafedern sind schwarz, die kleineren weiß oder weiß mit grauen Basen. Hand- und Armschwingen sind an der Basis weiß und im distalen Teil schwärzlich, wobei die Länge des Schwarzanteils zu den äußeren Handschwingen hin zunimmt. Die Armschwingen sind zudem weiß gerandet. Die braunschwarzen Schirmfedern zeigen einen weißen Saum, der auf der inneren schmal, auf der mittleren breiter und auf der äußeren sehr breit ist. Die mittleren vier Steuerfederpaare sind schwarz und zeigen nur im frischen Gefieder schmale Säume, die beiden äußeren Paare sind bis auf etwas Schwarz auf der Innenfahne weiß. Der Sexualdimorphismus ist nur schwach ausgeprägt. Weibchen sind oberseits eher dunkelgrau als schwarz. Jungvögel sind oberseits grau mit einem bräunlichen Ton. Die blassgraue Färbung der Brust geht langsam in das Weiß der Unterseite über und setzt sich manchmal noch an den Flanken fort. Vögel im ersten Winter sind lediglich an geringfügig ausgeprägten Flügelmerkmalen von adulten Tieren zu unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Der häufigste Ruf, der sowohl im Flug als auch von Warten aus abgegeben wird, ist ein hohes und scharfes, pieperähnliches \"bizzr\" oder \"tizzr\". Er unterscheidet sich deutlich vom Ruf der Bachstelze und kann innerhalb der Gattung am ehesten mit dem der Mekongstelze verglichen werden. Der Gesang variiert zwischen einfach und monoton oder komplex und vielfältig. Er besteht aus einzelnen Tönen oder längeren Phrasen, die mit einigem zeitlichen Abstand vorgetragen werden. Im Unterschied zu dem der Bachstelze enthält er zahlreiche sehr raue und schrille Töne und erinnert an die Gesänge von Stieglitz und Erlenzeisig.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Bestand.", "content": "Die Japanstelze kommt auf allen japanischen Hauptinseln sowie auf Sado vor. Über Brutvorkommen auf der Koreanischen Halbinsel gibt es widersprüchliche Angaben. Nach einigen Autoren tritt die Art dort zerstreut als Brutvogel auf, nach anderen gibt es dort lediglich gelegentliche Brutzeit- und Winterbeobachtungen. Die meisten Japanstelzen sind Standvögel, lediglich Hokkaidō wird im Winter nahezu komplett geräumt. Auf Honshū wandert die Art im Winter aus höheren Lagen ab. Gelegentliche Winterbeobachtungen streuen zwischen den Nansei-Inseln und Taiwan sowie dem gegenüberliegenden chinesischen Festland. Die Art wird von der IUCN als nicht bedroht (“least concern”) angesehen. Unterarten werden nicht beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Im Unterschied zu den beiden auf Japan vorkommenden Bachstelzenunterarten ist die Japanstelze stärker an Fließgewässer gebunden und kommt kaum an der Küste vor. Sie brütet bevorzugt an flachen Bächen und Flüssen, Seen und Teichen. In der Nähe menschlicher Siedlungen kommt sie fast nur im ländlichen Hügelland vor, in den letzten Jahren häufen sich aber die Nachweise auch in Vorstädten und anderen urbanen Lebensräumen. Die Höhenverbreitung reicht bis 1400 m.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Lange Zeit wurde die Japanstelze als Unterart der Bachstelze angesehen. Sie brütet aber auf Hokkaidō sympatrisch mit der Bachstelzenunterart \"Motacilla alba lugens\" und im Süden Japans seit einigen Jahren mit der Unterart \"M. a. leucopsis\" zusammen. In den 1970er Jahren gab es nur geringfügige Überschneidungen der Verbreitungsgebiete, durch eine Ausbreitung vor allem der erstgenannten Unterart in den letzten Jahren haben sich diese jedoch ausgedehnt. Fälle von Hybridisierung sind selten und von einigen wird zudem angenommen, dass es sich eher um stark abweichende Individuen als um Hybriden gehandelt haben könnte. Untersuchungen der nukleären DNA legen nahe, dass die Japanstelze mit der Bachstelze, der indischen Mamulastelze und der afrikanischen Witwenstelze sowie der erst 2001 beschriebenen Mekongstelze eine Superspecies bildet. Untersuchungen der mitochondrialen DNA zufolge ist die Witwenstelze hingegen nicht sehr nah mit den übrigen schwarzweißen \"Motacilla\"-Arten verwandt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Japanstelze (\"Motacilla grandis\") ist eine Singvogelart aus der Familie der Stelzen und Pieper. Sie ist auf den Hauptinseln Japans endemisch, zerstreute Brutnachweise gibt es aber auch von der Koreanischen Halbinsel. Die schwarzweiße Stelze wurde lange Zeit als Unterart der Bachstelze geführt, brütet aber sympatrisch mit den beiden Bachstelzenunterarten \"Motacilla alba leucopsis\" und \"M. a. lugens\" und es gibt nur selten Fälle von Hybridisierung. Die Art ist nicht bedroht.", "tgt_summary": null, "id": 207330} {"src_title": "Bahnhof Chiasso", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt mit dem Strafgefangenen Luther, der die Geschichte von Dizzy Gillespie Harrison, einem Nerd und Highschool-Schüler erzählt. Dizzy ist – wie seine Freunde – auf der Rocky Creek High School sehr unbeliebt und wird von seinen Mitschülern gemobbt, vor allem aber vom Star-Footballspieler Barclay. Daraufhin setzt er alles daran, von der Schule zu fliegen, um an einer anderen Schule neu anzufangen. Nach einem peinlichen Auftritt vor seinen Mitschülern wird Dizzy zum Einen von der Schule verwiesen und zum Anderen landet er auch für ein paar Tage im Gefängnis. Im Gefängnis trifft Dizzy auf Luther, der ihm hilft aus seiner Opferrolle zu entfliehen und „cool“ zu werden. Nach seiner Entlassung verlässt er seine alte Highschool und wechselt auf die East Highland High unter seinem neuen Namen, Gil Harris. An seinem ersten Tag wird er von einem Gefangenentransporter an der Schule abgesetzt, gerät mit Connor aneinander und geht dabei als Sieger hervor. Nach dieser Aktion wird er von der Cheerleaderin Danielle als Neuer auf der Schule willkommen geheissen. In der Zwischenzeit versucht Connor etwas über die Vergangenheit von Dizzy herauszufinden. Anschließend führt ausgerechnet Dizzy das demotivierte Footballteam der Schule auf die Siegerstraße und wird danach vom Coach und dem Schuldirektor mit der Planung für den Homecoming-Ball beauftragt. Mit dem Sieg liegen ihm nicht nur die Frauen, sondern auch die Sportler zu Füßen. Dizzy legt nach und nach sein Badboy-Image ab und setzt sich für die vermeintlich Schwächeren ein. Er bringt die Schüler dazu, sich gegenseitig zu helfen und zu akzeptieren. Im Spiel gegen seine alte Schule gewinnt seine Mannschaft, er wird dabei aber von Barclay erkannt. Tags darauf will Barclay den Schülern der East Highland zeigen, wer er wirklich ist, wird aber von Dizzys neuen Freunden überwältigt. Als die Masse verschwindet, hilft Connor dem geschlagenen Barclay und lässt sich erzählen, wer Dizzy wirklich ist. Beim Homecoming-Ball tritt Dizzy mit seiner Funk-Band auf, wird aber durch die Schüler der Rocky Creek gestoppt. Dabei spielen Barclay und Connor das Video über seinen peinlichen Auftritt ab und entlarven ihn als Versager. Alle Schüler sind nun gegen Dizzy, doch er bekommt Unterstützung von den Gefängnisinsassen und deren Wärtern, die Connor und Barclay knebeln. Danielle teilt Dizzy mit, dass sie früher auch gehänselt wurde und erst nach der Pubertät Freunde gefunden hat. Nach einem Kuss kehren sie in die Sporthalle zurück und der Vorhang der Bühne wird geöffnet. Dabei sind Connor und Barclay wie Dizzy damals auf der Rocky Creek High School in derselben peinlichen Situation. In der Schlussszene sieht man, dass Luther die Geschichte von Dizzy David Hasselhoff erzählt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film ist eine Koproduktion der Firmen Revolution Studios, Bedlam Pictures und Frontier Pictures. Das Budget für den Film betrug 13 Millionen US-Dollar, am Startwochenende erzielte \"The New Guy\" ein Einspielergebnis von neun Millionen und das weltweite Gesamteinspielergebnis liegt bei über 28 Millionen Dollar. Sony Pictures Entertainment besitzt die Verleihrechte und vertrieb den Film über die Tochtergesellschaften Columbia TriStar Films und \"Columbia TriStar Home Video\". Für den deutschen DVD-Markt ist Universal Pictures tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Dreh.", "content": "Die Dreharbeiten fanden vom 23. Oktober 2000 bis zum 12. Januar 2001 statt. Als Drehorte dienten die Städte Austin, San Marcos und die Southwest Texas State University im Bundesstaat Texas, für Außenaufnahmen nutzte man auch das St. Regis Hotel im New Yorker Stadtteil Manhattan. Zusätzliche Innenaufnahmen entstanden in den \"Austin Studios\" und dem \"Driskell Hotel\" in Austin.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "In diesem Film sind Schauspieler in Cameo-Auftritte zu sehen, die Brüder Jerry und Charlie O’Connell, Tony Hawk bei einer Party und bei einem Footballspiel, Tommy Lee beim Homecomingball, Gene Simmons als Reverend, Vanilla Ice als Angestellter im Musikladen, Horatio Sanz als Tanzlehrer und in Archivaufnahmen ist James Brown zu sehen. In weiteren Gastauftritten sind Henry Rollins und David Hasselhoff zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kino.", "content": "Am 7. Mai 2002 feierte \"The New Guy\" in den US-amerikanischen Kinos Premiere, bevor drei Tage später in den Kinos anlief. In Deutschland lief der Film am 31. Oktober 2002 in den Kinos an, bevor er am 11. Dezember des gleichen Jahres in Norwegen Video-Premiere hatte. Am 14. Januar 2003 hatte \"The New Guy\" in Argentinien Video-Premiere und am 11. Februar erschien der Film in den Niederlanden direkt auf DVD.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Weitere Lieder kamen ebenfalls im Film vor:", "section_level": 1}], "src_summary": "The New Guy (Österreich: \"The New Guy – Auf die ganz coole Tour\") ist eine US-amerikanische Komödie, des Regisseurs Ed Decter aus dem Jahr 2002, mit DJ Qualls und Eliza Dushku in den Hauptrollen und Eddie Griffin in einer Nebenrolle.", "tgt_summary": null, "id": 2440073} {"src_title": "Ulla-Karin Rönnlund", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "John Merle Coulter wurde wie sein Bruder Stanley Coulter als Kind von Missionaren in China geboren, erhielt seine Schulausbildung aber am Hover College in Indiana, wohin seine verwitwete Mutter 1853 zurückgekehrt war. Von 1872 bis 1873 arbeitete er als Botaniker für den United States Geological Survey in den Rocky Mountains und unterrichtete danach Naturwissenschaften an seinem alten College, ehe er 1879 eine Professur für Biologie am Wabash College in Crawfordsville übernahm. 1882 wurde er an der Indiana University zum Ph.D. (Doktor der Philosophie) promoviert. Von 1891 bis 1893 fungierte er als Präsident der Indiana University, und von 1893 bis 1896 stand er dem Lake Forest College in Illinois vor. 1896 übernahm er die Leitung der Botanischen Abteilung an der University of Chicago. 1909 überlebte er zusammen mit seiner Frau Georgia und den Kindern Grace und Merle den Untergang des White-Star-Schiffes RMS \"Republic\" vor Nantucket, bei dem sechs Menschen ums Leben kamen. 1925 zog er nach Yonkers in New York um, von wo aus er am Aufbau des Boyce Thompson Instituts für Botanik in Ithaca beteiligt war, dessen Institutsvorstand er wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1898 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1909 in die National Academy of Sciences und 1915 in die American Philosophical Society aufgenommen. 1920 verlieh ihm die Universität von Indiana den Ehrendoktor der juristischen Fakultät. Vasey und Rose beschrieben die Gattung \"Coulterella\" aus der Familie der Asteraceae, B.L. Robinson die Gattung \"Coulterophytum\" aus der Familie der Doldenblütler ihm zu Ehren.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften (Auswahl).", "content": "1875 gründete Coulter die wissenschaftliche Zeitschrift \"Botanical Gazette\". Außerdem verfasste er folgende Bücher:", "section_level": 1}], "src_summary": "John Merle Coulter (* 20. November 1851 in Ningbo; † 23. Dezember 1928 in Yonkers, New York) war ein US-amerikanischer Botaniker und Gründungsherausgeber der \"Botanical Gazette\". Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „“", "tgt_summary": null, "id": 1344211} {"src_title": "American Dad/Episodenliste", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Obwohl Südafrika bereits seit 1937 Mitglied der IIHF war, entschloss sich der Verband erst 1961, die Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft teilnehmen zu lassen. Die sechs Mannschaften umfassenden C-Gruppe wurde in der Schweiz ausgetragen. Südafrika wurde Fünfter, nachdem das Team im letzten Spiel Belgien mit 9:2 besiegt hatte. Erst 1966 nahm Südafrika erneut an der C-WM teil, wobei alle vier Spiele deutlich verloren wurden. Zwischen 1970 und 1991 war die Mitgliedschaft des südafrikanischen Verbands wegen der Apartheid suspendiert. Somit konnten die Springboks erst 1992 wieder an einer Weltmeisterschaft teilnehmen. Südafrika wurde hinter Spanien Zweiter in der C2-Gruppe. Südafrika war 1995, 1998, 1999 und 2002 Ausrichter einer Weltmeisterschaft. 2004 stieg Südafrika aus der Division II in die unterste Leistungsstufe, die Division III, ab, schaffte aber 2005 den sofortigen Wiederaufstieg. 2006 stieg die Mannschaft erneut in die Division III ab. 2007 nahm Südafrika an der Weltmeisterschaft der Division III im irischen Dundalk teil und wurde lediglich vierte von fünf Mannschaften. Ein Jahr später belegte das Team in Luxemburg jedoch Platz zwei hinter Nordkorea und vor den Gastgebern und erreichte damit nach zwei Jahren die Rückkehr in Division II. 2009 stieg man aber sieglos sofort wieder in die unterste Klasse ab. Während gegen Mexiko mit 2:4 nur knapp verloren wurde, setzte es gegen die übrigen vier Gruppengegner zweistellige Niederlagen. Nach zwei Jahren Viertklassigkeit gelang bei der Heim-WM 2011 in Kapstadt mit dem zweiten Platz hinter Israel, gegen das nur knapp mit 5:6 nach Verlängerung verloren wurde, die Rückkehr in die Division II. Aus der im Zuge der WM-Strukturreformen neu formierten Division II, Gruppe B (etwa fünfte internationale Spielklasse), stieg man 2012 wieder ab. 2013 schaffte man bei der Division III-WM, die im eigenen Land stattfand, die direkte Rückkehr. Dort gelang ihr 2014 beim Turnier im spanischen Jaca erstmals seit mehr als zehn Jahren der Klassenerhalt.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Nationalmannschaften.", "content": "Neben der Herrennationalmannschaft gibt es auch eine Damennationalmannschaft, sowie eine U20 und U18-Auswahl, die alle in den unteren Leistungsstufen spielen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die südafrikanische Eishockeynationalmannschaft belegt nach der Weltmeisterschaft 2017 in der IIHF-Weltrangliste Platz 44. Sie wird vom Südafrikanischen Eishockeyverband (South African Ice Hockey Association) organisiert. 2018 ist sie in Kapstadt Ausrichter des Turniers der Division III.", "tgt_summary": null, "id": 356761} {"src_title": "Lucille", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Veronique Hronek wurde in ihrer Kindheit wie ihr Bruder Tim Hronek von ihrem Vater im örtlichen Skiclub trainiert. Sie bestritt im Dezember 2006 ihre ersten FIS-Rennen. Nach ihren ersten Top-10-Ergebnissen zu Beginn des Jahres 2008 kam sie ab der Saison 2008/2009 auch im Europacup zum Einsatz, wo sie zunächst zwar mehrmals in die Punkteränge fuhr, aber erst im Januar 2010 die ersten Top-10-Ergebnisse erreichte. Im März 2010 wurde sie hinter Gina Stechert bzw. Isabelle Stiepel Deutsche Vizemeisterin im Super-G und in der Abfahrt. Bei Juniorenweltmeisterschaften war ein vierter Platz im Riesenslalom 2011 Hroneks bestes Resultat. In der Saison 2010/11 fand Hronek im Europacup den Anschluss an die Spitze. Nach drei zweiten Plätzen gewann sie am 8. Januar 2011 mit dem Sieg im Riesenslalom von St. Sebastian ihr erstes Europacuprennen. Mit insgesamt sieben Podestplätzen bis Saisonende erreichte sie den dritten Rang im Gesamtklassement, Platz zwei in der Riesenslalomwertung und Rang drei in der Super-G-Wertung. Am 12. Dezember 2010 debütierte Hronek im Riesenslalom von St. Moritz im Weltcup, blieb aber bei ihren beiden Weltcuprennen in der Saison 2010/2011 noch ohne Weltcuppunkte. Am Ende des Winters siegte sie bei den Deutschen Meisterschaften in Garmisch-Partenkirchen in der Abfahrt und im Super-G. Am 4. Dezember 2011 gewann Hronek in ihrem siebten Weltcuprennen, dem Super-G in Lake Louise, mit Platz 29 erstmals Weltcuppunkte. Bereits fünf Wochen später erreichte sie mit dem sechsten Platz im Super-G von Bad Kleinkirchheim ihr erstes Top-10-Ergebnis im Weltcup. Im weiteren Verlauf der Saison 2011/12 fuhr sie noch in zwei Super-Gs und einem Riesenslalom unter die besten 15. Am 12. Februar 2013 gewann Hronek mit der deutschen Mannschaft Bronze bei den Weltmeisterschaften in Schladming, kam als Ersatzfahrerin im Rennen allerdings nicht zum Einsatz. Am 3. März 2013 erzielte sie mit Platz 5 im Super-G von Garmisch-Partenkirchen ihr bisher bestes Weltcupergebnis. Beim Saisonfinale gewann sie am 15. März 2013 in Lenzerheide im deutschen Team den nur zum Nationencup zählenden Mannschaftsbewerb vor Schweden und Italien. Zum ultimativen Abschluss der Saison gewann sie drei deutsche Meistertitel (Abfahrt, Super-G, Riesenslalom). Bei der Abfahrt von Val-d’Isère am 21. Dezember 2013 stürzte sie schwer und zog sich dabei einen Kreuzbandriss sowie einen Innenbandriss am linken Knie zu, woraufhin die Saison für sie vorzeitig beendet war. Bei der Alpinen Skiweltmeisterschaft 2015 in Vail/Beaver Creek verletzte sich Hronek im Mannschaftswettbewerb erneut am Knie und musste für den Rest der Saison 2014/15 pausieren. Kurz vor ihrem Comeback im Dezember 2015 erlitt sie erneut einen Kreuzbandriss und fiel den gesamten Weltcupwinter 2015/16 und auch die nachfolgende Saison aus. Wegen der vielen schweren Verletzungen habe sie ihre Leistungsfähigkeit nicht mehr erreichen können und beendete am 1. April 2020 ihre aktive Wintersportkarriere. Nach der Weltcup-Saison 2019/20 hatten Christina Ackermann, Fritz Dopfer und Dominik Stehle aus der DSV-Mannschaft ebenfalls ihren Rücktritt erklärt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Veronique Hronek (* 23. September 1991 in Unterwössen) ist eine ehemalige deutsche Skirennläuferin. Sie stammt aus Unterwössen und gehörte ab 2011 dem B-Kader des Deutschen Skiverbandes (DSV) an.", "tgt_summary": null, "id": 1278884} {"src_title": "Victor Ewings Negus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im November 1838 nahm die Leipzig-Dresdner Eisenbahn (LDE) den Bahnhof Riesa zusammen mit dem Abschnitt Oschatz–Riesa der Bahnstrecke Leipzig–Dresden in Betrieb. 1844 kam das erste Empfangsgebäude hinzu. Im August 1847 wurde die Bahnstrecke Riesa–Chemnitz eröffnet, die in Richtung Süden von der vorhandenen Strecke abzweigte. Dabei wurde in Riesa ein zweiter Bahnhof errichtet, der auch ein eigenes Empfangsgebäude erhielt. 1867 wurde ein direkter Verbindungsgang zwischen den beiden Bahnhöfen gebaut. Infolge der Verstaatlichung der LDE 1876 gab man den Chemnitzer Bahnhof auf Forderung des Finanzministeriums zwischen 1879 und 1881 auf und vereinigte die beiden Bahnhöfe. Im Zuge dieser Umbaumaßnahme entstand auch das heutige Bahnhofsgebäude. 1875 und 1877 wurde der Bahnhof mit den Bahnstrecken Riesa–Elsterwerda und Riesa–Nossen verbunden. Letztere wurde 2007 offiziell stillgelegt, nachdem der Personenverkehr bereits 1998 eingestellt worden war. Von 1889 bis 1924 war der Bahnhofsvorplatz Ausgangspunkt einer meterspurigen Pferdebahn, die zum Rathausplatz führte. Aufgrund der Deutschen Inflation 1914 bis 1923 wurde diese stillgelegt und durch eine Omnibusverbindung ersetzt. Im Mai 1970 erhielt der Bahnhof Riesa Anschluss an das elektrische Eisenbahnnetz, als die Strecke Leipzig–Dresden elektrifiziert wurde. Ab 1973 wurden einige Form- durch Lichtsignale ersetzt. Der Bahn war Ende der 1980er der Rangklasse A in der Reichsbahndirektion Dresden zugeordnet. Rund 300 Züge täglich passierten täglich den Bahnhof. Jeweils rund 45 Züge pro Tag wurden aufgelöst bzw. neu gebildet. Monatlich wurden 48.000 Fahrkarten verkauft, 3.000 Stück Gepäck sowie 2.300 Tonnen Stück- und Expressgut behandelt. In Spitzenzeiten passierten bis zu 440 Züge pro Tag den Bahnhof. Nachdem das Versandaufkommen im Güterbahnhof im Februar 1991 nur noch bei 25 Prozent des Vormonatswertes lag, wurde der 24-Stunden-Dienst im Güterbahnhof beendet und 1993 die Nordanlage des Rangierbahnhofs stillgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbau.", "content": "In der ersten Hälfte der 1990er Jahre war geplant, im Zuge des Ausbaus der Strecke Leipzig–Dresden Riesa südlich zu umfahren. Am 8. März 1995 wurde diese Planung verworfen und ein Ausbau des Bahnknotens Riesa (mit Geschwindigkeitseinbrüchen bis auf 100 km/h) weiterverfolgt. Im gleichen Jahr wurde die Einrichtung eines Fernbahnsteiges in Riesa neu eingeplant. Der Ausbau des Bahnhofs ist Bestandteil der dritten Baustufe des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 9, der mit einer Entscheidung von 2004 zurückgestellt wurde. Der Bahnhof bildet den Planfeststellungsabschnitt 1303 des Projekts, für den noch keine Entwurfsplanung vorliegt (Stand: 2013). Für den Ausbau des Bahnhofs Riesa und des Abschnitts bis zum Bogendreieck Zeithain lief um 2016 die Vorplanung. Die Planung des Vorhabens (Machbarkeitsstudie und Vorplanung) wurde im Februar 2017 ausgeschrieben, die Vergabe im Juni 2017 bekanntgemacht. Vorgesehen ist eine Umgestaltung des Spurplans, die Einrichtung eines elektronischen Stellwerks mit ETCS und die Auflösung zweier Bahnübergänge. Der Planungsvertrag soll von Juli 2017 bis Dezember 2019 laufen. 2016 war die Inbetriebnahme nicht vor 2025 geplant. Inzwischen ist der Baubeginn nicht vor 2028 vorgesehen (Stand: 2020). Vorgesehen ist eine klare Trennung zwischen Nahverkehr (Gleis 4 und 5) und Fernverkehr (Gleis 2 und 3). Zudem wird jeweils östlich und westlich des Bahngebäudes die Bahnlinie zwischen Elsterwerda und Chemnitz enden. Der zur Zeit noch genutzte Bahnsteig 1 wird dann nicht mehr genutzt. Zukünftig soll der Bahnhof mit 120 km/h durchfahren werden können. Voraussichtlicher Baubeginn wird 2026 sein, die Bauzeit wird mit etwa vier Jahren angegeben. 2006 war Riesa Halt des letzten Interregio-Zugpaares im Fahrplan der Deutschen Bahn zwischen Berlin und Chemnitz. Zwischenzeitlich verkehrte einmal täglich der von Netinera Deutschland GmbH betriebene Vogtland-Express, welcher wiederum 2012 eingestellt wurde. 2007 passierten etwa 300 Züge pro Tag den Bahnhof. Im Mai 2015 wurde ein komplexer Umbau der Nordanlage europaweit ausgeschrieben und im August 2015 für 4,6 Millionen Euro vergeben. Im Gebiet des ehemaligen Bahnbetriebswerks Riesa entsteht ein neues Regenwasserauffangbecken. Der Abriss des Lokschuppens begann am 8. August und endete am 23. November 2016. Das Projekt wurde 2018 vollendet. Noch 2019 soll eine Leistungsvereinbarung über Entwurfs- und Genehmigungsplanung des Knotenumbaus geschlossen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der Personenbahnhof befindet sich zwischen dem Güterbahnhof im Westen und der Elbebrücke im Osten. Er verfügt über fünf Durchgangsgleise (1–5) sowie fünf Kopfgleise (Bahnsteig 6 (Gleis 64) und Bahnsteig 7 (Gleis 66) aus Richtung Chemnitz sowie Bahnsteig 8 (Gleis 67) und Bahnsteig 9 (Gleis 69) aus Richtung Dresden kommend). Regelmäßig vom Personenverkehr genutzt werden die Gleise 1–3 sowie 6 und 8. Am Busbahnhof verkehren mehrere Stadt- und Regionalbuslinien, die von der Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM) betrieben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Im Fahrplanjahr 2019 wird der Bahnhof Riesa von folgenden Linien bedient: Der VVO plant eine S-Bahn-Linie von Riesa nach Dresden. In den Fernzügen gilt bis Dresden die Freifahrt für Schwerbehinderte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Riesa ist eine Betriebsstelle der Bahnstrecke Leipzig–Dresden und der hier beginnenden Strecken nach Chemnitz und nach Nossen auf dem Gemeindegebiet der Großen Kreisstadt Riesa in Sachsen. ", "tgt_summary": null, "id": 670398} {"src_title": "Zigeunerlager Auschwitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Washington zur Zeit des Goldrausches: Senator Martin Frost missbilligt die Romanze zwischen seiner Tochter Caroline und Lt. Robert Latham. Er überredet James K. Polk, seines Zeichens Präsident der USA, Latham nach Kalifornien zu schicken, in der Hoffnung, dass sich die Gefühle von Caroline rasch abkühlen werden. Doch die junge Dame hat eigene Pläne und besteigt einfach den nächsten Zug nach Westen. Der besorgte Vater lobt eine Belohnung von 5000 US-Dollar aus für den, der seine Tochter wohlbehalten zurückbringt. Caroline ist unterdessen vom Zug auf den Planwagen umgestiegen, um ihrem Liebsten zu folgen. Unterwegs gibt es noch so manche Verwechslung, ehe Caroline erkennt, dass sie eigentlich den Draufgänger Johnny Lawler liebt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Auftritt als desillusionierte Hostess und Gattin eines psychopathischen Mörders in \"Christmas Holiday\" kehrte Deanna Durbin mit \"Can’t Help Singing\" wieder zurück in das Genre der leichten Komödie mit reichlich Gesangseinlagen. Das Studio investierte viel Geld in die Produktion, die größtenteils vor Ort in Utah und in Technicolor gedreht wurde. Im Gegensatz zu anderen populären Gesangsstars der Ära wie Alice Faye, Betty Grable oder Judy Garland war Deanna Durbin bislang ausschließlich in Schwarz-Weiß Filmen aufgetreten, hauptsächlich um die Kosten für ihre Produktionen im Rahmen zu halten. Der renommierte Komponist Jerome Kern schrieb die Filmmusik, unter der besonders die Stück \"Cant’t Help Singing\" und \"Califor-i-ay\" zu Hits für Deanna Durbin wurden. Walter Plunkett, der als Designer bereits die Kostüme für \"Vom Winde verweht\" entworfen hatte, kleidete den Star in eine breite Palette von aufwändigen Ensembles. Selbst mitten in der Wildnis trägt Durbin in jeder Szene ein neues Kleid mit Rüschen, Volants und passenden Handschuhen und Hut. Der Film war ein großer Erfolg an der Kinokasse, doch die Karriere von Deanna Durbin neigte sich allmählich dem Ende entgegen. Ihr Verhältnis zum Studio war über die Jahre zunehmend zu einer gegenseitigen Entfremdung geworden. Beide Seiten hatten unterschiedliche Vorstellungen über die weitere Entwicklung ihres Image, konnten sich jedoch nicht dauerhaft einig werden. Kosten von 2.600.000 US-Dollar machten aus \"Das Lied des goldenen Westens\" eine der teuersten Produktionen des Studios.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Wie üblich in einem Deanna-Durbin-Film gibt es zahlreiche musikalische Einlagen. Jerome Kern komponierte die Musik. Im Verlauf der Handlung werden folgende Musikstücke verwendet und teilweise mehrfach wiederholt:", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film ging mit zwei Nominierungen in die Oscarverleihung 1946:", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Bosley Crowther von der \"New York Times\" befand, die Menge an exzellenter Songs sei das Beste an dem kitschigen Farbfilm. \"Variety\" beschrieb den Film als ein strahlendes, farbiges und heiteres Filmmusical. Bemerkenswert seien die Melodien von Jerome Kern, sowie die akzentuierte Kameraarbeit in Technicolor. Das \"Lexikon des internationalen Films\" sah in dem Werk ein „romantisches Westerndrama mit üppiger Ausstattung, dünner Handlung und gefühlvoller Musik“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Lied des goldenen Westens (Originaltitel: \"Can’t Help Singing\", Alternativtitel: \"Das Lied des Wilden Westens\") ist ein US-amerikanisches in Technicolor gedrehtes Filmmusical mit Westernelementen aus dem Jahr 1944 mit Deanna Durbin in der Hauptrolle.", "tgt_summary": null, "id": 832064} {"src_title": "Édouard Debat-Ponsan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berechnung.", "content": "Technisch gesehen ist der Índice de Precios y Cotizaciones (IPC) ein Kursindex, der nach der Marktkapitalisierung gewichtet wird. Er enthält 35 Aktien, die einen repräsentativen Querschnitt der größten und liquidesten Unternehmen des Landes bilden. Der Index wird nicht um Dividendenzahlungen bereinigt. Kapitalmaßnahmen wie Aktiensplits haben keinen (verzerrenden) Einfluss auf das Börsenbarometer. Die Berechnung wird während der Handelszeit von 8:30 Uhr bis 15:00 Uhr Ortszeit (15:30 Uhr bis 22:00 Uhr MEZ) jede Sekunde aktualisiert. Eine Überprüfung der Zusammensetzung erfolgt von der Bolsa Mexicana de Valores (BMV), der Mexikanischen Börse, jährlich im September. Obwohl alle Branchen vertreten sind, liegt der Schwerpunkt auf dem Telekommunikationssektor. Die Unternehmen dieser Branche machen zusammen ein Drittel der Indexgewichtung aus. Im September 2010 besaßen die Aktiengesellschaften von Carlos Slim eine Gewichtung von 33,33 Prozent im Index, diejenigen von Emilio Azcárraga Jean eine Gewichtung von 6,64 Prozent und die Unternehmen von Ricardo Salinas Pliego eine Gewichtung von 2,35 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "20. Jahrhundert.", "content": "Der Índice de Precios y Cotizaciones (IPC) wurde am 30. Oktober 1978 erstmals veröffentlicht und bis 1967 zurückgerechnet. Der Basiswert lag zunächst bei 781,62 Punkten. Anfang der 1990er Jahre verursachte die Hyperinflation eine Abwertung der lokalen Währung auf den globalen Märkten. Am 1. Januar 1993 führte die Regierung den neuen Mexikanischen Peso (MXN) ein. Die zuvor gültigen Peso mit dem Code MXP wurden im Verhältnis 1.000:1 umgetauscht. Das heißt 1.000 Pesos im Jahre 1992 sind zu 1 Peso im Jahre 1993 geworden. Damit wurde auch der Basiswert des IPC von 1978 auf 0,78162 Punkte festgelegt. Am 23. September 1994 schloss der mexikanische Leitindex bei 2.857,52 Punkten. Im Dezember 1994 begann die Tequila-Krise mit einer Währungskrise, da die mexikanische Regierung nicht mehr in der Lage war, den fixierten Pesokurs gegenüber dem US-Dollar aufrechtzuerhalten, was zu einer generellen Vertrauenskrise führte. Dies hatte einen massiven Abzug ausländischen Kapitals zur Folge. Das fehlende Kapital brachte die mexikanischen Unternehmen in Schwierigkeiten und so endete die Währungskrise in einer allgemeinen Wirtschaftskrise. Am 27. Februar 1995 beendete der IPC den Handel bei 1.447,52 Punkten. Das entspricht seit September 1994 einem Verlust von 49,3 Prozent. Am 31. Juli 1997 schloss der Index erstmals über der 5.000-Punkte-Marke. Am 21. Oktober 1997 beendete der IPC den Handel bei 5.369,50 Punkten. In den Jahren 1997 und 1998 kam es in Teilen der Welt zu Finanz-, Währungs- und Wirtschaftskrisen (Asienkrise, Russlandkrise, Brasilienkrise). Durch die Krisen waren die Anleger in Mexiko nervös geworden und es kam erneut zu einem verstärkten Kapitalabfluss. Am 10. September 1998 schloss der Aktienindex bei 2.856,10 Punkten und damit um 46,8 Prozent tiefer als im Oktober 1997.", "section_level": 2}, {"title": "21. Jahrhundert.", "content": "In den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts erzielte der IPC zahlreiche Rekorde. Am 16. Februar 2004 beendete der Index den Handel zum ersten Mal über der Grenze von 10.000 Punkten und am 6. September 2005 über der Grenze von 15.000 Punkten. Die Marke von 20.000 Punkten fiel am 25. April 2006 und die Marke von 25.000 Punkten am 4. Dezember 2006. Bis zum 6. Juli 2007 stieg der Leitindex der Mexikanischen Börse auf einen Schlussstand von 32.411,84 Punkten. Im Verlauf der internationalen Finanzkrise, die im Sommer 2007 in der US-Immobilienkrise ihren Ursprung hatte, begann der IPC wieder zu sinken. Ab Herbst 2008 wirkte sich die Krise zunehmend auf die Realwirtschaft aus. In Folge brachen die Aktienkurse weltweit ein. Am 10. Oktober 2008 schloss der Index mit 19.905,27 Punkten unter der 20.000-Punkte-Marke. Einen neuen Tiefststand erzielte der IPC am 23. Oktober 2008, als er den Handel mit 17.798,99 Punkten beendete. Seit dem 6. Juli 2007 entspricht das einem Rückgang um 45,1 Prozent. Der 23. Oktober 2008 markiert den Wendepunkt der Talfahrt. Ab dem Herbst 2008 war der IPC wieder auf dem Weg nach oben. Am 22. Oktober 2010 schloss er erstmals über der Grenze von 35.000 Punkten. Am 11. Januar 2013 beendete der Aktienindex den Handel auf einem Allzeithoch von 44.888,13 Punkten. Seit dem 23. Oktober 2008 entspricht das einem Zuwachs um 152,2 Prozent.", "section_level": 2}, {"title": "Höchststände.", "content": "Die Übersicht zeigt die Allzeithöchststände des IPC.", "section_level": 2}, {"title": "Meilensteine.", "content": "Die Tabelle zeigt die Meilensteine des IPC.", "section_level": 2}, {"title": "Jährliche Entwicklung.", "content": "Die Tabelle zeigt die jährliche Entwicklung des bis 1967 zurückgerechneten IPC.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Der IPC setzt sich aus folgenden Unternehmen zusammen (Stand: Juli 2018).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Índice de Precios y Cotizaciones (IPC) ist der führende Aktienindex in Mexiko. Er umfasst die 35 größten und liquidesten Unternehmen der Bolsa Mexicana de Valores, der Mexikanischen Börse.", "tgt_summary": null, "id": 2377847} {"src_title": "Clarence J. McLeod", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erklärungen.", "content": "Der französische Physiker André-Marie Ampère war einer der ersten Wissenschaftler, der Tierregen ernsthaft untersuchte. Seine Hypothese, Froschregen zu erklären, wurde schließlich von anderen Wissenschaftlern verfeinert. In einem Vortrag vor der \"Société des sciences naturelles\" schlug Ampère vor, dass gelegentlich Frösche und Kröten in großer Zahl die Landschaft durchstreifen und dass heftige Winde sie aufnehmen und über große Entfernungen transportieren könnten. Ein jüngerer wissenschaftlicher Erklärungsansatz wurde auf Basis von Wasserhosen entwickelt. Diese Tornados über Wasser sind in der Lage, Objekte und Tiere zu erfassen, in die Luft zu heben und auf relativ große Höhen zu heben. Die Winde sind dann fähig, die Tiere über verhältnismäßig weite Strecken zu befördern und dennoch in lokal konzentrierter Weise wieder abzusetzen. Genauer gesagt sind einige Tornados in der Lage, den Inhalt eines Teiches vollständig aufzusaugen und das Wasser mitsamt den Tieren in einiger Entfernung in Form eines Tierregens fallen zu lassen. Diese Hypothese wird durch die Art der gefundenen Tiere gestützt (sie sind meist kleine, leichte Wasserbewohner), und sie deckt sich auch mit der Beobachtung, dass einem Tierregen oft ein Sturm vorangeht. Die Theorie erklärt jedoch nicht, warum solche Vorfälle oft nur eine einzige Tierart betreffen, statt einer ganzen Gruppe von Arten ähnlicher Größe, die gemeinsam im gleichen Gebiet vorkommen. Im Falle von Vogelregen ist es insbesondere während des Vogelzugs vorstellbar, dass ein Schwarm im Flug in einen Sturm gerät. Die Veranschaulichung rechts zeigt, wie ein Schwarm Fledermäuse von einem Gewittersturm in Texas überrascht wird. Die Fledermäuse befinden sich in der roten Zone aus Luftmassen, die sich von der Radarstation wegbewegen. Im rechten Bild geraten sie in eine Gewitterzelle mit rotierendem Aufwind (grün), einer sogenannten Superzelle. Solche Ereignisse können beim Vogelflug leicht eintreten. Bisweilen wurden Berichte außergewöhnlicher Fischregen wissenschaftlich angezweifelt. Ein Beispiel ist ein Fischregen, der 1861 in Singapur stattfand. Der französische Naturforscher Francis de La Porte de Castelnau erklärte, dass der vermeintliche Regen während einer Migration von Froschwelsen stattfand, die in der Lage sind, sich über Land von einer Pfütze zur nächsten fortzubewegen. So argumentierte er, dass das Auftreten der Fische auf dem Boden unmittelbar nach einem Regen leicht zu erklären sei, da diese Tiere sich üblicherweise nach Regen und auf feuchtem Untergrund fortbewegten.", "section_level": 1}, {"title": "Ereignisse.", "content": "Die folgende Liste stellt eine Auswahl von Tierregen-Ereignissen dar:", "section_level": 1}, {"title": "„Es regnet Katzen und Hunde“.", "content": "Das englische Idiom \"It is raining cats and dogs\" (deutsch: „Es regnet Katzen und Hunde“) bezeichnet einen besonders starken Regen. Die etymologische Herkunft des Satzes ist unbekannt und nicht sicher auf Tierregen zurückzuführen. Dieser Satz – zum Teil mit Iltissen (englisch: \"polecats\") anstelle von Katzen – ist seit mindestens dem 17. Jahrhundert überliefert. Eine Reihe von eher unwahrscheinlichen volkstümlichen Etymologien wurden angeboten, um die Herkunft zu erklären: Möglicherweise existiert keine logische Erklärung; der Satz könnte schlicht aufgrund seines sinnentleerten Humors entstanden und verwendet worden sein, wie dies auch bei ähnlichen Ausdrücken der Fall ist („es regnet Mistgabeln“ und so weiter). Zahlreiche Sprachen verwenden ähnlich bizarre Bezeichnungen für schweren Regen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Tierregen bezeichnet ein seltenes meteorologisches Phänomen, bei dem (oft flugunfähige) Tiere vom Himmel „regnen“. Hierüber liegen historische Berichte und moderne Belege aus vielen Ländern der Welt vor. Eine Hypothese, die zur Erklärung des Phänomens angeboten wurde, ist, dass starke Winde über Wasser in der Lage sein können, Lebewesen wie Fische oder Frösche aufzunehmen und mehrere Kilometer weit zu transportieren. Allerdings wurde dieser primäre Aspekt des Phänomens nie beobachtet oder wissenschaftlich überprüft. ", "tgt_summary": null, "id": 836837} {"src_title": "Naacal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konzept.", "content": "Lehramtsstudierende aller Fachrichtungen haben methodenorientierte Workshops für verschiedene Schulformen entwickelt, die sich in der Mittel- und Oberstufe vor allem auf die Wissenschaftsvorbereitung, Präsentationstechniken, Medientraining und Projektmanagement konzentrieren. In den Jahrgängen 1 bis 6 liegen die Schwerpunkte auf Lerntechniken, der Ausarbeitung von Referaten und mediengestützter Sprachförderung. Die Workshops sind in Themeneinheiten, den sog. Modulen, zusammengefasst und nehmen zeitlich stets eine Doppelstunde (90 Minuten) in Anspruch. Die Inhalte der Workshops werden durch das – ebenfalls aus Lehramtsstudierenden bestehende – Qualitätsteam ständig aufgrund der Feedbacks von Schülern und Lehrern überprüft und überarbeitet. Zudem sind die Kompetenzpartner in den einzelnen Bundesländern, meist die lehramtsausbildenden Universitäten und Elternverbände, in den Qualitätsprozess eingebunden. Auch die regionalen Schulverwaltungen unterstützen das Programm. So bezeichnen der ehemalige Berliner Bildungssenator Prof. Dr. Jürgen Zöllner, seine Nachfolgerin Sandra Scheeres und die Hamburger Schulsenatorin Christa Goetsch das Programm jeweils als sinnvolle Bereicherung des Schulangebotes. Die Workshops finden im Projektunterricht, an Projekttagen, an Wandertagen oder als Arbeitsgemeinschaft am Nachmittag statt. „Für die Schulen sind die Studenten eine große Bereicherung“, stellt der Berliner Schulleiter Manfred Streich fest. Durch dieses Konzept bekommen Lehramtsstudierende eine zusätzliche Praxisoption neben dem Studium, welches als sehr theorielastig wahrgenommen wird. Das Programm zielt also auch darauf ab, Lehramtsstudierende möglichst früh mit der eigenen Berufswahl zu konfrontieren. „Für Studenten sind die Workshops [...] eine tolle Gelegenheit, um Praxiserfahrung zu sammeln, die im Studium viel zu kurz kommt“, ist dabei der Tenor bei den Studierenden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Studenten machen Schule wurde im Sommer 2007 von Robert Greve, Jasmin Bildik und Lisa Eineter gegründet. Die drei Lehramtsstudierenden sahen in der neuen Berliner Prüfungskomponente zum Abitur die Möglichkeit, Schüler direkt an der Schule zu den Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens zu trainieren. Nach einem stetigen Ausbau des Angebots und einem personell rasanten Wachstum in Berlin, startete das Programm im Jahr 2010 auch in Hamburg und Brandenburg.", "section_level": 1}, {"title": "Bisherige Bilanz.", "content": "Fünf Jahre nach der Gründung von Studenten machen Schule zählt die Initiative rund 150 Partnerschulen aller Schulformen und beschäftigt über 80 Lehramtsstudierende und elf festangestellte Mitarbeiter im Bundesgebiet. Mehr als 25.000 Schüler wurden bislang durch die Initiative trainiert. Rund 95 % der teilnehmenden Schulen aus einem Schuljahr haben sich im darauffolgenden Jahr wieder an dem Programm beteiligt. In Vorbereitung einer wissenschaftlichen Begleitung des Programmes hat die Initiative Studenten machen Schule nun damit begonnen, detaillierte Rückmeldungen aller Beteiligten zu erheben und auszuwerten. Die ersten Ergebnisse sollen bis zum Sommer 2013 vorliegen.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Das Programm Studenten machen Schule kommt ohne staatliche Zuschüsse oder privates Sponsoring aus. Vielmehr setzt das Modell auf einen sozialunternehmerischen Ansatz, nach dem die Schulen selbst entscheiden, ob sie das Angebot nutzen und finanzieren wollen. Die Schulen finanzieren das Programm nach festgelegten Honorarsätzen über schulinterne Budgets, Fördervereine oder Elternbeteiligungen.", "section_level": 1}, {"title": "Bildungsträger.", "content": "Nachdem das Programm zunächst vom gemeinnützigen Verein Studenten machen Schule e.V. gegründet wurde, hat sich der Träger mittlerweile in das Sozialunternehmen SWiM Bildung UG (haftungsbeschränkt) gewandelt. Der Träger versteht sich selbst „als Organisation, die vor allem zur Unterstützung gesellschaftlicher Prozesse und Verbesserungen beitragen möchte. Die Angebote sind nicht auf Profit ausgerichtet, sondern auf den sozialen Mehrwert“.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Initiative ist zwar keiner öffentlichen Kritik ausgesetzt, muss jedoch stets die Frage beantworten, ob mit dem Einsatz der Studierenden nicht Aufgaben der Lehrerschaft auf externe Kräfte verlagert würden. So vermutet die Journalistin Susanne Klaiber: \"Eigentlich ist das [...] Aufgabe der Lehrer\". Das Programm sieht selbst keine Verlagerung des Handlungsfeldes der Lehrkräfte, sondern versteht sich als zusätzliche Unterstützungseinheit. Schulen würden von allen Seiten ermutigt, sich externe Expertise ins Haus zu holen und würden häufig den besonderen Charme darin sehen, dass sie durch die Kooperation mit Studenten machen Schule gleichzeitig zur Lehramtsausbildung der Studierenden beitragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Studenten machen Schule ist eine Bildungsinitiative mit dem Ziel, Lehramtsstudierende schon während ihres Studiums an Schulen zu vermitteln, um ihnen möglichst früh umfassende Praxiserfahrungen zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wurden methodenorientierte Schülerworkshops konzipiert, welche die Studierenden direkt an der Schule durchführen. Das Programm läuft seit 2007 und arbeitet mit rund 150 Schulen in fünf Bundesländern zusammen.", "tgt_summary": null, "id": 1207920} {"src_title": "Veerenni", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unter der Herrschaft Ben Alis.", "content": "Bei seiner Gründung versammelte der \"Progressive Sozialistische Zusammenschluss\" (, französisch \"Rassemblement Socialiste Progressiste\") Oppositionelle verschiedener Strömungen: von ehemaligen Marxisten hin zu Demokratieaktivisten und fortschrittlichen Muslimen. Auch nachdem sie 1988 vom Innenministerium zugelassen wurde, sah sich die Partei unter Führung von Nejib Chebbi Verfolgungen durch die Polizei und Angriffen von regierungseigenen Medien ausgesetzt. An den Wahlen 1989 bis 1999 nahm sie erfolglos teil: Ihr Stimmenanteil lag zwischen 0,1 und 0,3 %. Infolgedessen war sie nicht im Parlament vertreten und erhielt auch keine finanziellen Zuwendungen vom Staat. 2001 benannte sich der Zusammenschluss in Progressive Demokratische Partei um. Um auf das Demokratiedefizit in Tunesien aufmerksam zu machen, entschloss sie sich 2004 zum Wahlboykott. Maya Jribi löste Nejib Chebbi 2006 als Generalsekretär ab. Sie war die erste Frau an der Spitze einer tunesischen Partei. Als ein Gericht die Partei zwingen wollte, ihre Parteizentrale aus Tunis zu verlegen, traten Jribi und Chebbi im Oktober 2007 in einen 20-tägigen Hungerstreik. Die Regierung Ben Ali hob die Entscheidung daraufhin auf und die Bekanntheit der Partei nahm deutlich zu. Nachdem ein genau auf ihn zugeschnittenes Gesetz Nejib Chebbi von der Präsidentschaftswahl 2009 ausschloss, rief die Partei erneut zum Boykott auf.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Tunesischen Revolution 2011.", "content": "Nach der Flucht Ben Alis aus Tunesien wurde Nejib Chebbi am 17. Januar 2011 als Minister für Regionalentwicklung in die Übergangsregierung berufen. In der Kampagne zur Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung im Oktober 2011 fuhr die PDP einen entschieden anti-islamistischen Kurs. Sie trat als Hauptgegnerin der als Favoritin geltenden Ennahda-Bewegung auf. Anders als der Kongress für die Republik (CPR), mit dem sie im Wettbewerb um die Stimmen der säkularen Mittelschicht stand, schloss die PDP eine Koalition strikt aus. Sie führte einen Wahlkampf nach westlichem Vorbild mit intensiver Mediennutzung, in dem sie sich einerseits auf ihre Vergangenheit als prinzipientreue Opposition zum alten Regime berief, andererseits Ennahda scharf angriff. Die Gegnerschaft zu der islamistischen Partei wurde der Hauptpunkt ihrer Wahlwerbung und verdrängte alle inhaltlichen Themen. Bei der Wahl schnitt die PDP überraschend schwach ab: Sie hatte 17 Abgeordnete und damit 7,8 % von insgesamt 217 Sitzen in der Verfassunggebenden Versammlung Tunesiens. Nach dieser Wahlniederlage wurde auf dem fünften Parteikongress der Fortschrittspartei am 9. April 2012 die Republikanische Partei als „neue Partei des Mitte“ gegründet, der sich auch die Afek Tounes und mehrere andere liberale und säkulare Parteien sowie Unabhängige anschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Progressive Demokratische Partei (,, Abkürzung PDP) war eine liberale und säkulare Partei in Tunesien. Sie wurde 1983 als \"Progressiver Sozialistischer Zusammenschluss\" gegründet, 1988 offiziell zugelassen und 2001 in Progressive Demokratische Partei umbenannt. Unter der Herrschaft von Zine el-Abidine Ben Ali war sie eine legale Oppositionspartei, die aber politischen Repressionen ausgesetzt war. Nach der Revolution in Tunesien 2010/2011 war sie dann eine der wichtigsten säkularen Parteien. Sie wurde von Ahmed Nejib Chebbi und Maya Jribi geführt. Im April 2012 fusionierte sie mit anderen Parteien zur Republikanischen Partei.", "tgt_summary": null, "id": 129460} {"src_title": "Celebrity Millennium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und Zeit unter Ben Ali.", "content": "Die Partei wurde am 3. Januar 1986 als \"Parti communiste des ouvriers de Tunisie\" (PCOT) gegründet. Unter dem autoritären Regime des Präsidenten Zine el-Abidine Ben Ali wurde sie verboten und operierte im Untergrund. Sie orientierte sich an den historischen Vorbildern der Sowjetunion unter Stalin sowie dem von Enver Hoxha geführten albanischen Staat. Sie forderte den revolutionären Sturz des imperialistischen Systems in internationalem Maßstab zur Errichtung einer sozialistischen Gesellschaftsordnung als Übergangsstadium zum Kommunismus. Die PCOT gehörte der 2005 gegründeten \"„Koalition des 18. Oktober“\" an, in der sich außerdem die Progressive Demokratische Partei, das Ettakatol und bestimmte islamische Gruppen organisiert hatten. Die Partei spielte nach eigener Aussage 2008 eine maßgebliche Rolle im blutig niedergeschlagenen Volksaufstand von Gafsa gegen das Ben-Ali-Regime.", "section_level": 2}, {"title": "Beteiligung an der Jasminrevolution.", "content": "Die \"„Koalition des 18. Oktober“\" zerfiel im Verlauf der Jasminrevolution 2010/11. Am 20. Januar 2011 gründete die damalige PCOT gemeinsam mit der Linken Arbeitsliga, der Nasseristischen Gewerkschaftsbewegung, al-Watad, der Nationalen Demokratischen Bewegung, der Baasistischen Bewegung sowie der Patriotischen und Demokratischen Arbeitspartei (PTPD) die \"„Front des 14. Januar“\", benannt nach dem Tag der Flucht des ehemaligen Präsidenten Ben Ali.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Jasminrevolution.", "content": "Unmittelbar nach dem Sturz des langjährigen Präsidenten Ben Ali hob Übergangspremier Mohamed Ghannouchi das Verbot der PCOT ebenso wie der islamistischen Ennahda auf und bot den beiden bislang verbotenen, im Verlauf der Revolution aber bedeutsam gewordenen Parteien die Beteiligung an einer Übergangsregierung der nationalen Einheit an. Parteichef Hammami, der noch kurz vor Ben Alis Sturz verhaftet worden war, blieb gegenüber der Übergangsregierung jedoch ablehnend, sie diene nur „der Machterhaltung des alten Regimes mitsamt allen autoritären Institutionen“. Bei der Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung im Oktober 2011 gewann die \"PCOT\" 3 der 217 Sitze. Am 10. Juli 2012 änderte die Organisation ihren Namen in \"Parti des travailleurs tunisiens\" (PTT). Im Oktober 2012 schloss sie sich mit anderen linken Parteien zur Volksfront zusammen, mit der sie die Parlamentswahl im Oktober 2014 bestritt. Die Volksfront gewann dabei fünfzehn Mandate und wurde viertstärkste Kraft der Volksrepräsentantenversammlung.", "section_level": 2}, {"title": "Forderungen und Kämpfe.", "content": "Die PTT kämpft für Forderungen der Arbeiterbewegung wie Festeinstellungen, Lohnerhöhungen sowie das Recht auf gewerkschaftliche Organisation und unterstützt Arbeiterstreiks. Sie fordert Verstaatlichung der Industrie und die Schaffung einer Volksregierung als Bestandteil der demokratischen Revolution. Die Jugendorganisation der Partei ist die Union der Kommunistischen Jugend Tunesiens (UJCT, fr.: \"Union de la jeunesse communiste de Tunisie\"). Die Zeitung der Partei heißt \"Al Badil\" und der Parteisprecher ist Hamma Hammami.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Beteiligung.", "content": "Die Partei ist Mitglied der hoxhaistisch geprägten Internationalen Konferenz Marxistisch-Leninistischer Parteien und Organisationen (Einheit und Kampf).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Tunesische Arbeiterpartei (, PTT, ) ist eine kommunistische Partei in Tunesien. Aus der Untergrundbewegung El Amal Ettounsi entstanden, wurde die Partei 1986 als Kommunistische Arbeiterpartei Tunesiens (fr., PCOT, ar. ) gegründet. Sie blieb jedoch während der gesamten Amtszeit des autokratischen Präsidenten Zine el-Abidine Ben Ali verboten. ", "tgt_summary": null, "id": 2058285} {"src_title": "Limmattalbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Der aus England stammende Frank Butler war zunächst Theaterschauspieler, ehe er 1920 sein Debüt als Kinoschauspieler in dem Stummfilm \"Behold My Wife\" von George Melford gab. Bis 1927 wirkte er in fast fünfzig weiteren Stummfilmen mit, teilweise unter dem Künstlernamen „F.R. Butler“, wobei er allerdings kaum über Nebenrollen hinauskam. Nach einem zwischenzeitlich verfassten Szenario (\"Naughty Mary Brown\", 1921) begann er Mitte der 1920er Jahre hauptberuflich als Drehbuchautor für die Filmwirtschaft Hollywoods zu arbeiten und war unter anderem auch Schreiber der Zwischentitel bei Stummfilmen. Während seiner über dreißigjährigen Tätigkeit als Autor wirkte er bei der Erstellung von mehr als 60 Filmen mit. Er schrieb unter anderem Drehbücher für die Komödien von Laurel und Hardy sowie die \"Road to...\"-Filme mit Bob Hope und Bing Crosby in den Hauptrollen. Er schrieb jedoch auch außerhalb des Komödiengenres, beispielsweise für die Joan-Crawford-Filme \"Untamed\" (1929) von Jack Conway, \"Montana Moon\" (1930) von Malcolm St. Clair; sowie für den Western \"Aus dem Leben einer Ärztin\" (1955) von Mervyn LeRoy. Seine letzte Arbeit erfolgte 1959, als er mit seiner Schwiegertochter Jean Rouverol das Drehbuch zu \"Die Madonna mit den zwei Gesichtern\" verfasste. Bei der Oscarverleihung 1943 war er gleich zwei Mal für den Oscar in der Kategorie bestes Originaldrehbuch nominiert und zwar einerseits mit Don Hartman für \"Der Weg nach Marokko\" (1942) des nicht mit ihm verwandten Regisseurs David Butler sowie andererseits mit W. R. Burnett für \"Wake Island\" (1942) von John Farrow. 1945 erhielt er gemeinsam mit Frank Cavett den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch für den von Leo McCarey inszenierten Film \"Der Weg zum Glück\" (1944). Darüber hinaus wurde er zusammen mit Karl Kamb 1950 für den Preis der Writers Guild of America (WGA Award) für den bestgeschriebenen Western für \"Der Todesverächter\" (1948) von Leslie Fenton. Frank Butlers Sohn Hugo Butler war ebenfalls ein bekannter Drehbuchautor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frank Butler (* 28. Dezember 1890 in Oxford, Oxfordshire, England; † 10. Juni 1967 in Oceanside, Long Island, New York) war ein britisch-US-amerikanischer Schauspieler und Drehbuchautor, der bei der Oscarverleihung 1945 mit Frank Cavett den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch für \"Der Weg zum Glück\" (1944) für Leo McCarey erhielt.", "tgt_summary": null, "id": 2314981} {"src_title": "Goethe-Haus (New York)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Vincent, Luc, Marnix, Chris und dessen Bruder Filip gehören der gehobenen Mittelschicht Belgiens an. Sie sind seit Jahren befreundet, alle verheiratet und langweilen sich in ihrem bürgerlichen Leben. Abwechslung suchen sie in zahlreichen außerehelichen Affären. Der Architekt Vincent hat ein luxuriöses Loft erworben und gibt jedem der Freunde einen Schlüssel. Die Existenz dieses Lofts wird vor den Ehefrauen geheim gehalten, und es wird von allen fünf unterhalten. Dort treffen sich die Männer mit Prostituierten bzw. Geliebten. Nachdem eine ans Bett gefesselte blutüberströmte Frauenleiche gefunden wurde, versammelt Vincent die anderen, um den Fall aufzuklären. Durch Rückblenden, die durch Verhörszenen aus der Gegenwart miteinander verflochten sind, wird die ganze Geschichte entwirrt. Es stellt sich heraus, dass Vincent Freude daran gefunden hat, Sex mit Frauen zu haben, die in irgendeiner Beziehung zu seinen Freunden stehen. Der verklemmte und unattraktive Luc hat eine versteckte Kamera im Loft angebracht und alles, was sich dort abspielte, gefilmt und gesichtet. Luc, der in eine der Geliebten Vincents selbst verliebt war, inszenierte eine raffinierte Intrige, an deren Ende die Geliebte unabsichtlich von Filip getötet wurde und Vincent als Tatverdächtiger erscheint. Der Psychiater Chris enttarnt Luc als Intriganten. Luc versucht zunächst, Chris zum Selbstmord zu zwingen. Als er damit scheitert, stürzt er sich vom Balkon des Lofts selbst in den Tod. Ein Jahr später begegnet Chris seiner ehemaligen Geliebten, der Prostituierten Ann Marai. Aus deren Gespräch ergibt sich, dass Filip auf seinen Prozess wartet. Chris, der eigentlich mit dieser Art von Leben abschließen will, verabredet sich mit Ann Marai, in die er früher verliebt war.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Teile des Films wurden in Ostende gedreht. Das Gebäude, in dem sich das Loft befindet, steht in Antwerpen an der Schelde.", "section_level": 2}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Für den Soundtrack war der deutsche Komponist Wolfram de Marco verantwortlich. Für die Tonaufnahmen der zwölf Musikstücke, die als düster und geheimnisvoll beschrieben werden, wurde das London Metropolitan Orchestra engagiert. Die CD wurde 2008 bei dem schwedischen Label MovieScore Media veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Besucherzahlen.", "content": "\"Loft\" ist der erfolgreichste belgische Film aller Zeiten. Am 18. Februar 2009 stellte er den bis dahin geltenden Rekord des Films \"Koko Flanel\" von Stijn Coninx mit 1.082.000 Besuchern ein. Insgesamt konnten 1.186.071 Besucher verzeichnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Neuverfilmungen.", "content": "Im Dezember 2010 entstand unter gleichem Titel eine niederländische Neuverfilmung, die in den Niederlanden über 400.000 Besucher sahen. 2011 wurde die US-amerikanische Neuverfilmung \"Mord im Loft\" gedreht, die ihre Weltpremiere am 14. Oktober 2014 auf dem Film Fest Gent feierte. Der Film kam am 11. Dezember 2014 in die deutschen Kinos. Regie führte erneut Erik Van Looy. Matthias Schoenaerts konnte wieder für die Rolle des Philip gewonnen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehausstrahlung.", "content": "Am 16. Mai 2011 zeigte das ZDF den Film unter dem Titel „Tödliche Affären“ zum ersten Mal im deutschen Fernsehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Loft – Tödliche Affären ist ein belgischer Film von Erik Van Looy aus dem Jahr 2008, mit einem Ensemble flämischer Schauspieler. Das Drehbuch des Thrillers stammt von Bart De Pauw.", "tgt_summary": null, "id": 56531} {"src_title": "Charles Biddle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Im Gegensatz zu anderen State Parks in North Dakota ist die Landschaft der Cross Ranch in weiten Teilen unberührt geblieben. Der Park erstreckt sich über elf Kilometer entlang des westlichen Ufers des Missouri River an einem der letzten natürlichen Abschnitte des Flusses in North Dakota, der noch nicht durch Stauseen und Dämme verändert wurde. Durch die Vergletscherung in den Eiszeiten führte der Missouri River sehr viel Sand und Geröll mit, was zur Bildung mehrerer Uferterrassen entlang des Flusses führte. Nach dem Ende der Eiszeiten führte der Missouri wesentlich weniger Sedimente mit und der Fluss grub sich tiefer in die eiszeitlichen Sedimente ein, so dass er heute etwa 15 Meter tiefer als die angrenzenden eiszeitlichen Uferterrassen liegt. Nördlich an den Park schließt sich ein Teil der insgesamt 2263 Hektar großen Cross Ranch Nature Preserve an, ein Naturschutzgebiet, das aus drei nicht zusammenhängenden Teilen besteht. Der 744 Hektar große nördliche Teil, der an den State Park angrenzt, umfasst ebenfalls einen Uferabschnitt des Missouri River. Die beiden anderen Teile liegen westlich in den Hügeln über dem Überschwemmungsgebiet des Flusses, der mittlere Teil umfasst über 930 Hektar, der fünf Kilometer weiter südlich gelegene südliche Teil ist über 580 Hektar groß.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Im Park und in der Nature Preserve gibt es drei unterschiedliche Ökosysteme. Entlang des Missouri Rivers erstreckt sich ein sechs Quadratkilometer großer Auwald, der der ausgedehnteste Auwald ist, den es noch in North Dakota gibt. Der Auwald besteht aus Kanadischen Schwarz-Pappeln und Weiden, die auf den höheren Uferterrassen in Eschen-Ahorn-, Ulmen- und Rot-Eschenwald übergehen. Obwohl der Missouri River durch den Staudamm des Lake Sakakawea kein natürlich fließender Fluss mehr ist, bieten er und seine Ufer im Park noch Lebensraum für 162 Vogelarten, darunter mehrere bedrohte Arten wie die Amerikanische Zwergseeschwalbe und den Gelbfuß-Regenpfeifer. Auf ihren Vogelzug rasten Schreikraniche und Kanadagänse auf den Sandbänken im Fluss, während Weißkopf-Seeadler im Fluss nach Nahrung tauchen. Die im Fluss heimischen Glasaugenbarsche und Hechte sind beliebte Angelfische, selten ist dagegen der Schaufelstör. Die höher gelegenen Parkgebiete sind noch mit natürlicher Mischgrasprärie bedeckt. Hier leben an Vögeln unter anderem wilder Truthahn, Präriepieper und Kaninchenkauz. Im mittleren und südlichen Teil der Nature Preserve wurden 1986 Bisons angesiedelt, die inzwischen eine Herde von 150 Tieren bilden. Der dritte Lebensraum sind die Schluchten in der Prärie, die mit Bur-Eichen, Büffelbeeren, Weißdorn und anderen Sträuchern dicht bewaldet sind und so Schutz und Nahrung für zahlreiche Tiere wie Weißwedel- und Maultierhirsche, Dachse, Waschbären und Kojoten bieten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Zusätzlich zu seiner ökologischen Bedeutung ist der Park auch von großer kultureller und historischer Bedeutung. Mehr als 100 archäologische Stellen wurden auf dem Gebiet des Parks und der Nature Preserve bereits entdeckt, die zur Mandan-Hidatsa-Kultur und zu älteren, bis zu 8.000 Jahre alten Kulturen gehören. 1879 kaufte \"A.D. Gaines\", ein Agent der Northern Pacific Railway, über 44 Quadratkilometer Land für eine Ranch auf. Gaines erwarb von Theodore Roosevelt das Recht, als Brandzeichen ebenfalls das Malteserkreuz zu führen. In der Nähe wurde zur gleichen Zeit der Ort \"Bentley\" gegründet, der 1884 in \"Sanger\" umbenannt wurde und durch seinen Bahnhof und durch einen Dampfbootanschluss zur blühenden Gemeinde wurde. 1952 wurde jedoch der Bahnhof geschlossen, und bis 1985 war der Ort völlig verlassen. Heute stehen nur noch einige verlassene Gebäude dort und Sanger ist eine Geisterstadt. 1956 kauften \"Bob\" und \"Gladys Levis\" die Gaines Ranch und benannten sie in \"Cross Ranch\" um. Die Nature Conservancy, eine gemeinnützige Naturschutzorganisation, erkannte die Bedeutung der Auwälder und der unzerstörten Prärien und erwarb 1982 die Ranch, um die \"Cross Ranch Nature Preserve\" zu gründen, das erste Naturschutzgebiet der Nature Conservancy in North Dakota. Die Nature Conservancy und die Burlington Northern Railroad schenkten dem Staat einen Teil des Lands zur Errichtung eines State Parks, der anlässlich der Hundertjahrfeier des Bundesstaats 1989 gegründet wurde. Der Rest das Ranchlands gehört weiter der Nature Conservancy und wird von ihr verwaltet. Die Überreste der Ranch einschließlich des Friedhofs der Familie Gaines sind noch in der Nature Preserve zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Touristische Einrichtungen.", "content": "Der Besuch des Parks ist gebührenpflichtig, das Parkgebiet wurde aber nur wenig erschlossen, um die Natur des Gebiets nicht zu zerstören. Die Besuchereinrichtungen liegen im Gebiet des State Parks, in der Nature Preserve gibt es außer Wanderwege keine Einrichtungen. Im Park liegt das \"River People Besucherzentrum\", das über die Naturgeschichte des Missouri River informiert. Durch den Park und die Nature Preserve führen sechs Wanderwege mit über 25 Kilometern Länge, von denen im Winter 16 Kilometer als Loipen für Skilanglauf präpariert werden. Im Park befindet sich ein Campingplatz sowie eine Bootsrampe zum Missouri River. Kanus können im Park gemietet werden, im Fluss darf geangelt werden. Seit 1991 findet im Park jährlich im Juni das \"Missouri River Bluegrass Festival\" statt, ein lokales Country-Musikfestival.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Cross Ranch State Park ist ein State Park im US-Bundesstaat North Dakota. Der 238 Hektar große Park liegt elf Kilometer südwestlich von Washburn im Oliver County am Missouri River und bildet zusammen mit der angrenzenden Cross Ranch Nature Preserve ein Schutzgebiet von hoher ökologischer und historischer Bedeutung.", "tgt_summary": null, "id": 1521181} {"src_title": "Jane Johnson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Die Schüler eines Gymnasiums werden als Gymnasiasten bezeichnet. Sie beginnen ihre Schullaufbahn im Alter von etwa zehn bzw. zwölf Jahren, je nachdem, ob die Grundschule in dem betroffenen Bundesland vier oder sechs Jahre lang dauert. Meistens entscheidet eine Empfehlung der Grundschullehrer über die Art der weiterführenden Schule, allerdings existieren in den Bundesländern verschiedene Ausnahmen von dieser Regel. In einigen Bundesländern können Eltern eine zusätzliche Prüfung ihres Kindes verlangen, in anderen sind die Empfehlungen nicht bindend und Eltern können sich darüber hinwegsetzen. Klassischerweise dauerte die Schullaufbahn eines Gymnasiasten seit der preußischen Schulreform des 19. Jahrhunderts neun Jahre. Nachdem die Nationalsozialisten diesen Schulbesuch auf acht Jahre verkürzten (unter anderem mit der Begründung, eine „schädliche Überbildung der Jugend“ zu vermeiden), wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Westdeutschland wieder das neunjährige Gymnasium eingeführt, während im Osten Deutschlands unter Einfluss der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) die verkürzte Ausbildung beibehalten wurde (siehe Erweiterte Oberschule). Um das Jahr 2004 gab es auch in den alten Bundesländern das starke Bestreben, die gymnasiale Schullaufbahn auf acht Jahre (G8) zu beschneiden. Die zwischenzeitlich umgesetzten Schulzeitverkürzungen wurde allerdings in der überwiegenden Mehrzahl aller Bundesländer in den späten 2010er Jahren wieder zurückgenommen und stattdessen das langjährig übliche Abitur nach der 13. Jahrgangsstufe (G9) wieder eingeführt (siehe Abitur nach zwölf Jahren). Den erfolgreichen Abschluss bildet der höchste deutsche Schulabschluss, die allgemeine Hochschulreife, auch kurz als Abitur bezeichnet. Unter der Voraussetzung, dass die Zulassungsbedingungen zur Abiturprüfung erfüllt werden, ist die Teilnahme an der jährlich angebotenen Prüfung möglich. Da die Schulpflicht mit dem Ende des Unterrichts formal erfüllt wurde, ist die Abiturprüfung selber für die Schüler nicht verpflichtend, sondern die Teilnahme ist freiwillig und bedarf der vorherigen Anmeldung. Neben den öffentlich finanzierten Gymnasien gibt es auch kirchlich oder privat getragene Gymnasien, die zum Teil Schulgeld verlangen. Diese Gebühren liegen allerdings deutlich unter denen vergleichbarer Schulen in anderen europäischen Ländern oder in Amerika. Vergleichbare ausländische Schultypen sind die frühere britische “Grammar School” oder die US-amerikanische “College-preparatory school”. Der Unterricht findet an Gymnasien meistens vormittags statt, wobei insbesondere während der Schulzeitverkürzungen im Rahmen von G8 auch an den Gymnasien ein Trend zur (offiziellen oder inoffiziellen) Ganztagsschule erkennbar war. Einige wenige Gymnasien werden als Internat betrieben. Die allermeisten Gymnasien sind koedukativ, es gibt aber auch Gymnasien, an denen Jungen und Mädchen noch getrennt unterrichtet werden. Kinder von Akademikern haben in Deutschland bei gleicher Kompetenz und Intelligenz eine dreieinhalbmal höhere Chance, auf das Gymnasium zu kommen, als Kinder von Facharbeitern.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gymnasium erwuchs aus der humanistischen Bewegung des 16. Jahrhunderts, das erste Schulsystem, welches auch Gymnasien umfasste, entstand 1528 in Sachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Gymnasien für Mädchen.", "content": "Der Besuch einer weiterführenden Schule wurde für Mädchen erst Ende des 19. Jahrhunderts möglich. Ein großer Schritt war die Petition von 1887 an das Preußische Unterrichtsministerium mit der Bitte um Gleichstellung der Mädchenausbildung mit der höheren Knabenausbildung. Begleitet wurde diese Petition mit der Schrift „\"Über die höhere Mädchenschule und ihre Bestimmung\"“, der sogenannten Gelben Broschüre von Helene Lange, in der sie eindringlich Kritik an der bestehenden Form der höheren Mädchenbildung übte. Die ersten Mädchengymnasien (Lyzeen) entstanden ausschließlich aufgrund privater Initiativen, ohne staatliche Unterstützung. So wurde das erste Mädchengymnasium auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands vom Verein \"Frauenbildungsreform\" unter Leitung von Hedwig Kettler 1893 in Karlsruhe gegründet. Bedingung für die Aufnahme war der sechsjährige Besuch einer Höheren Mädchenschule. Erst im frühen 20. Jahrhundert gab es einen Anstieg der Anzahl von Mädchengymnasien, die den Grundstein für den Zugang von Frauen zu einer Universitätsbildung legten. Koedukative Gymnasien wurden in den 1970er Jahren üblich, heute gibt es kaum noch geschlechtsgetrennt unterrichtende Schulen.", "section_level": 1}, {"title": "Klassische Jahrgangsbezeichnungen der Gymnasien.", "content": "Die Jahrgängen an Gymnasien werden traditionell lateinisch bezeichnet und vom Abitur (Schullaufbahnende) her gezählt. Aufbauend auf einer vierjährigen Grundschulzeit lauten daher die klassischen Jahrgangsbezeichnungen:", "section_level": 1}, {"title": "Moderne Sprachen.", "content": "Die Einführung von Unterricht in Französisch und Englisch im frühen 20. Jahrhundert markierte den größten Wechsel im deutschen Schulsystem seit Einführung der Realschulen im 18. Jahrhundert. Heutzutage unterrichten alle Gymnasien in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern verpflichtend Englisch (meistens als erste Fremdsprache) sowie mindestens eine weitere Fremdsprache. Dies ist mehrheitlich Französisch (meistens angeboten als zweite oder dritte Fremdsprache, fakultativ zu Latein). Viele Gymnasien bieten bei der zweiten Fremdsprache eine Wahl an – alternativ zu Französisch ist dies zumeist Latein (als erste Fremdsprache an klassischen humanistischen Gymnasien, ansonsten als zweite oder dritte Fremdsprache), allerdings nimmt die Beliebtheit von Spanisch als zweite Fremdsprache stetig zu. Außerdem werden auch Altgriechisch (als fakultative dritte Fremdsprache an humanistischen Gymnasien) sowie vereinzelt weitere moderne Sprachen (u. a. Russisch, Italienisch, Dänisch, Niederländisch, Polnisch) unterrichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Unterrichtssprache.", "content": "An den meisten Gymnasien wird der Unterricht (außer im Fremdsprachenunterricht) auf Hochdeutsch durchgeführt, auch dort, wo das Hochdeutsche nicht dem vorherrschenden Dialekt entspricht. Einige spezialisierte Gymnasien unterrichten allerdings auch zum Teil oder vollständig auf Englisch oder Französisch. In Südschleswig bestehen daneben zudem zwei dänische (Duborg-Skolen und A. P. Møller-Skolen) und in der Lausitz zwei sorbische Gymnasien (Sorbisches Gymnasium Bautzen und Niedersorbisches Gymnasium Cottbus) mit dänischer bzw. sorbischer Unterrichtssprache.", "section_level": 1}, {"title": "Unterrichtsfächer.", "content": "Die Curricula variieren zwischen den Schulen, aber umfassen grundsätzlich die Kernfächer Deutsch und Mathematik, die oben angesprochenen Fremdsprachen, die Naturwissenschaften Biologie, Physik und Chemie sowie Informatik, die Gesellschaftswissenschaften Erdkunde, Geschichte sowie Wirtschaft und Politik (oder Gesellschaftskunde), die schönen Künste Musik und Kunst (manchmal auch Werken), sowie Philosophie und Religionsunterricht verschiedener Bekenntnisse. Außerdem findet in jeder Jahrgangsstufe auch Sportunterricht statt. Die Ausbildung an den Gymnasien konzentriert sich ausdrücklich nicht nur auf rein akademische Fähigkeiten; vielmehr sollen ihre Schüler zu umfassend und vielseitig gebildeten Individuen erzogen werden, die ihre Umwelt selbstständig und kritisch erfassen können, um sie dann ausgerichtet an einem ethischen Rahmen positiv zu beeinflussen. Auch die körperliche Gesundheit im Sinne des antiken Mottos „Mens sana in corpore sano“ – „Ein gesunder Geist [wohnt] in einem gesunden Körper“ zählt zu diesen Rahmenbedingungen. Deshalb sind die Belegung der schönen Künste sowie Religions- oder Philosophieunterricht selbstverständlich, um den aus den übrigen Fächern entspringenden Fähigkeiten einen Rahmen und eine Verankerung in der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu bieten. Da das Grundgesetz die Religionsfreiheit sowie die Trennung von Kirche und Staat (Laizismus) garantiert, steht es jedem Schüler frei, den Religionsunterricht eines Bekenntnisses seiner Wahl (falls angeboten) oder alternativ den Philosophieunterricht zu besuchen. Während für jüngere Schüler das Curriculum weitestgehend vorgegeben ist (die wesentliche Ausnahme bilden Auswahl und Reihenfolge der Fremdsprachen), können ältere Schüler in einem gewissen Rahmen wählen, welche Fächer sie weiter besuchen und welche sie abwählen möchten. Dabei gelten aber bestimmte Regeln, so müssen die Fächer Deutsch und Mathematik immer belegt werden, außerdem jeweils eine bestimmte Anzahl an Fremdsprachen, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und je mindestens eine der schönen Künste sowie Religions- oder Philosophieunterricht. Die akademischen Standards in all diesen Fächern sind generell vergleichsweise hoch, da das Gymnasium typischerweise auf die Schüler der oberen 25–35 % des Leistungsspektrums ausgerichtet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Lehrkörper.", "content": "Die an den Gymnasien unterrichtenden Gymnasiallehrer müssen in zwei Unterrichtsfächern ein Universitätsstudium mit anschließender Staatsexamensprüfung absolviert haben. Je nach Bundesland kommen zwei weitere Nebenfächer hinzu, häufig handelt es sich entweder um Pädagogik oder Didaktik sowie um Fächer wie Psychologie, Soziologie oder Politologie. Nach Abschluss der universitären Ausbildung folgt eine Referendariatszeit, die durch ein zweites Staatsexamen abgeschlossen wird. Anschließend können sie in den regulären Schuldienst übernommen werden, allerdings zunächst entweder im Angestelltenverhältnis oder aber als Beamter auf Probe. Nach zwei bis drei Jahren folgt gewöhnlich die Verbeamtung auf Lebenszeit, der betreffende Lehrer führt ab dann den Titel eines Studienrats (StR) bzw. einer Studienrätin. Falls später zusätzliche Funktionen und Aufgaben wahrgenommen werden, kann anschließend eine Beförderung zum Oberstudienrat (OStR), Studiendirektor (StD) bis hin zum Oberstudiendirektor (OStD) erfolgen. Eine Interessenvertretung der Lehrer an Gymnasien und anderen auf das Abitur vorbereitenden Schulen ist der Philologenverband, daneben existieren weitere bedeutende Verbände wie etwa die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Geläufige Typen von Gymnasien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Humanistisches Gymnasium (altsprachliches Gymnasium).", "content": "Als älteste und klassische Form des Gymnasiums haben humanistische Gymnasien für gewöhnlich eine jahrhundertealte Tradition. Sie unterrichten neben dem allgemeinen Curriculum auch Latein (als erste Fremdsprache) und Altgriechisch (manchmal auch Hebräisch). Die Wahl einer dritten Fremdsprache ist in der Regel verpflichtend. Ein Großteil des vermittelten Werte- und Bildungskanons basiert auf der Blütezeit der antiken Hochkulturen der Griechen und Römer. In einigen geisteswissenschaftlichen Studienfächern sind an deutschen Universitäten das Latinum oder sogar das Graecum vorgeschrieben. Dies betrifft nicht nur Theologie und Archäologie, sondern auch moderne Sprachen, Philosophie und Geschichte. Das Latinum ist heute nicht mehr erforderlich für ein Studium der Human- und Veterinärmedizin oder der Rechtswissenschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Neusprachliches Gymnasium.", "content": "Der Schultyp des neusprachlichen Gymnasiums ist neueren Ursprungs. Kennzeichnend ist die Wahl einer modernen Sprache als erster Fremdsprache (überwiegenderweise Englisch, manchmal auch Französisch). Außerdem kann auch als zweite Fremdsprache eine moderne Sprache gewählt werden. Anstatt einer dritten Fremdsprache kann auch Physik als Hauptfach belegt werden, so ist der Erwerb des Abiturs ohne Unterricht in einer antiken Sprache möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Sondertypen von Gymnasien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Sportgymnasium und das Skigymnasium.", "content": "Das Sportgymnasium bietet neben dem allgemeinen Curriculum vielfältige Möglichkeiten der fokussierten Ausübung eines Sports sowie die entsprechende Betreuung und Anleitung. Häufig wird auch besondere Rücksicht auf die Bedürfnisse der Sportler genommen. Sportgymnasien werden meistens als Internat betrieben, da die Schüler infolge des spezialisierten Charakters dieser Schulen größtenteils von weither stammen. Das Skigymnasium ist eine Art eines besonders spezialisierten Sportgymnasiums.", "section_level": 2}, {"title": "Musikgymnasium.", "content": "Im Musikgymnasium wird besonderer Wert auf das Erlernen eines oder mehrerer Musikinstrumente gelegt; neben dem generellen Curriculum gibt es eine Reihe weiterer musischer Pflicht- und Wahlfächer.", "section_level": 2}, {"title": "Europäisches Gymnasium.", "content": "Das Europäische Gymnasium fokussiert seinen Unterricht auf den Erwerb moderner, in Europa gesprochener Fremdsprachen sowie auf die vertiefte Vermittlung von Wissen bezüglich Europas sowie europäischer Zusammenhänge und Sichtweisen. Häufig müssen mindestens drei moderne Fremdsprachen belegt werden, oft kann sogar eine vierte freiwillig hinzugewählt werden. Flüssiges Beherrschen mindestens zweier Fremdsprachen ist Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss an diesen Schulen.", "section_level": 2}, {"title": "Realgymnasium.", "content": "Das Realgymnasium ist ein früherer Gymnasialtyp, dessen Unterrichtsschwerpunkt bei der Mathematik und den Naturwissenschaften lag. Im Zuge der Bildungsreformen der 1960er Jahre wurde er abgeschafft.", "section_level": 1}, {"title": "Gymnasien für die Erwachsenenbildung.", "content": "Für Erwachsene, die ihre ursprüngliche Schullaufbahn nicht mit dem Abitur beendet haben, gibt es eine Reihe (weiterhin kostenloser) auf die Erwachsenenbildung spezialisierter Gymnasien, die den nachträglichen Erwerb des Abiturs ermöglichen. Meistens umfassen diese Schulen nur die oberen drei oder vier Jahrgänge des Gymnasiums, da in der Regel eine Realschulabschluss (mittlere Reife) Zugangsvoraussetzung ist und somit nur noch das zusätzliche Wissen, welches Realschulabschluss und Abitur unterscheidet, vermittelt werden muss. Typische Beispiele sind das Abendgymnasium, das Aufbaugymnasium und das Wirtschaftsgymnasium.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungsbewertung.", "content": "Die meisten Schüler eines Gymnasiums planen den anschließenden Besuch einer Hochschule, was auch mit der Hauptaufgabe des Gymnasiums, nämlich der Vorbereitung auf eine akademische Ausbildung, übereinstimmt. Dementsprechend ist die Notenvergabe an Gymnasien relativ streng, auch wenn es große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern gibt. Einer Studie zufolge befindet sich ein Oberstufenschüler mit genau durchschnittlichen mathematischen Fähigkeiten (also Fähigkeiten, die genau dem Durchschnitt der mathematischen Fähigkeiten aller Oberstufenschüler seines Altersjahrgangs entsprechen; bei einem objektiven Test schneiden 50 % besser und 50 % schlechter ab als er selbst) am unteren Ende der Leistungen einer Gymnasialklasse und bekäme nur die Note „5“ (und würde unter Umständen durchfallen), während derselbe Schüler an einer Gesamtschule in der oberen Hälfte des Leistungsspektrums anzufinden wäre und die Note „3+“ bekäme. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass dieser exakt durchschnittliche Schüler deshalb zur vollen Entfaltung seiner Fähigkeiten auf einem anderen Schultyp als dem Gymnasium besser aufgehoben wäre. Mehreren Studien zufolge haben Gymnasien in den südlichen Bundesländern höhere Leistungsstandards als die Gymnasien in anderen Teilen der Republik. So schnitten bei einem wissenschaftlich erarbeiteten standardisierten Mathematiktest Schüler der südlichen Bundesländer wesentlich besser ab als jene weiter nördlich. Auch bei einer der PISA-Studien zeigten Schüler aus den Ländern Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen die besten Ergebnisse.", "section_level": 1}, {"title": "Schulsport.", "content": "Schüler aller Jahrgangsstufen müssen Kurse des Sportunterrichts belegen. Darüber hinaus haben viele Gymnasien noch diverse Mannschaften oder Arbeitsgemeinschaften (AGs), in denen Schüler freiwillig einen Sport vertiefen können. Typische Sportarten sind Fußball, Tischtennis, Federball, Rudern oder Hockey.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Aktivitäten.", "content": "An den meisten Gymnasien gibt es viele verschiedenen AGs, z. B. diverse Chöre, Mitwirkung in Musicals oder Theateraufführungen, Schachclubs, Fotografie, Verfassen und Herausgeben einer Schülerzeitung oder Fürsorge für die Umwelt und vieles mehr. An einigen Gymnasien müssen die Schüler an mindestens einer AG mitwirken, meistens aber ist die Teilnahme völlig freigestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Auslandsjahr.", "content": "In den letzten Jahrzehnten haben immer mehr Gymnasiasten die Möglichkeit genutzt, ein Halb- oder auch ein ganzes Jahr im Ausland die Schule zu besuchen, um ihre Sprachkenntnisse (meistens Englisch) zu vertiefen und eine andere Kultur kennenzulernen. Dies entspricht auch dem oben angesprochenen Bemühen um die Vermittlung einer umfassenden Bildung anstatt der Durchführung einer reinen „Ausbildung“ im Sinne optimaler wirtschaftlicher Verwertbarkeit. Im klassischen Modell des neunjährigen Gymnasiums bzw. der dreizehnjährigen Schulbildung wurde typischerweise der elfte Jahrgang für einen Auslandsschulbesuch genutzt, da Schüler, die bestimmten Leistungskriterien entsprachen (z. B. einem bestimmten Notenschnitt), eine Fortsetzung des Schulbesuchs in Deutschland in der zwölften Klasse erlaubt wurde, so dass sich die Schulbesuchsdauer insgesamt nicht verlängerte und die Schüler auch wieder in ihre gewohnte Klasse zurückkehren konnten. Mit Einführung des achtjährigen Gymnasiums zählt der elfte Jahrgang bereits in die Qualifikationsphase des Abiturs, so dass ein Austausch in diesem Jahr nur schwerlich möglich ist. Stattdessen ist nun der zehnte Jahrgang optimal, wenn es nicht zu einer Verlängerung der Schulzeit kommen soll, allerdings sind damit auch die Schüler noch ein Jahr jünger, wenn sie zum ersten Mal alleine ins Ausland gehen sollen, und es stellt sich die Frage, ob deswegen nicht letztlich weniger Schüler als andernfalls diese Gelegenheit wahrnehmen werden. Zudem besteht die Möglichkeit, nach Abschluss der 10. Klasse ein Auslandsjahr zu absolvieren, um nach der Rückkehr den Besuch des Gymnasiums in der 11. Klasse wieder aufzunehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Schuluniform.", "content": "Im Allgemeinen gibt es an deutschen Gymnasien – wie an den meisten deutschen Schulen – keine Schuluniform. Zwar bieten viele Schulen Kleidung mit dem Schulnamen und -wappen an, allerdings ist das Tragen freiwillig. Früher hingegen war das Tragen einer kennzeichnenden Schulmütze unter Gymnasiasten üblich. Deren Farbe variierten zwischen den Gymnasien und Klassenstufen. Nach der Machtergreifung der Nazis wurden diese Mützen aus politischen Gründen verboten, teilweise sogar in der Öffentlichkeit verbrannt. Die Identifizierung der Schüler mit ihrer Schule und deren Werten sollte vermieden werden. Stattdessen sollten alle Schüler Uniformen der Hitlerjugend bzw. des BDM tragen. Heutzutage hingegen werden diese Mützen wieder verkauft. Seit einigen Jahren ist es auch üblich, zur Feier des Abiturs ein eigenes Polohemd oder T-Shirt für den jeweiligen Abiturjahrgang zu erstellen, das dann bei verschiedenen Gelegenheiten während der Abiturzeit getragen wird (z. B. zum Abistreich).", "section_level": 1}, {"title": "Fördervereine.", "content": "Fördervereine oder Schulvereine versuchen auf verschiedene Weisen die jeweilige Schule zu unterstützen. Sie werden meistens von Eltern oder Alumni finanziert.", "section_level": 1}, {"title": "Schulgeld.", "content": "Die überwiegende Mehrheit der Gymnasien in Deutschland wird öffentlich betrieben und verlangt kein Schulgeld. Nach Artikel 7, Abs. 4 des Grundgesetzes dürfen Schüler nicht aufgrund des Einkommens ihrer Eltern benachteiligt werden. Deswegen bieten die meisten privaten Gymnasien Stipendien oder den Schulbesuch zu einem reduzierten Schulgeld für Kinder aus einkommensschwachen Familien an. 2005 gab der deutsche Staat durchschnittlich 5400 Euro pro Gymnasiast und Jahr aus; dies ist weniger, als pro Schüler an einer Hauptschule (5600 Euro) oder an einer Gesamtschule (5700 Euro) ausgegeben wurde, aber mehr als pro Realschüler (4500 Euro).", "section_level": 1}, {"title": "Integration von Schülern mit Migrationshintergrund.", "content": "Während ein Drittel aller deutschen Schüler mindestens einen Elternteil ausländischer Herkunft hat, ist der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund an den Gymnasien wesentlich geringer. Allerdings gilt diese anteilige Unterrepräsentation nicht pauschal für alle Gruppen von Zuwanderern; so besucht von den Kindern mit russisch-jüdischem, chinesischem, koreanischen oder vietnamesischen Hintergrund sogar ein höherer Anteil Gymnasien, als dies bei Kindern mit rein deutschem Hintergrund der Fall ist.", "section_level": 1}, {"title": "Abschneiden von Gymnasiasten in verschiedenen Tests.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Intelligenzquotient.", "content": "Nur einige wenige spezialisierte Gymnasien wählen ihre Schüler anhand von IQ-Tests aus. Eine Studie von 1999 legte offen, dass Zehntklässler von regulären Gymnasien und Zehntklässler von Realschulen einen höheren Intelligenzquotient haben als Zehntklässler von Gesamt- oder Gemeinschaftsschulen. Außerdem war der Rückstand der Gesamtschüler in der zehnten Klasse noch höher als bereits in der siebten Klasse. Die Medien reagierten auf diese Studie mit der Aussage, Gesamtschulen seien „ein Ort, an dem die Intelligenz verkümmert“. Nach Aussage des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung verkümmert die Intelligenz an Gesamtschulen nicht; Schüler der zehnten Klasse der Gesamtschule schnitten nicht schlechter ab als Schüler der siebten Gesamtschulklasse. Stattdessen vergrößere sich der Unterschied, da der Intelligenzquotient der Gymnasiasten und Realschüler in der Zeit zwischen der siebten und der zehnten Klasse weiter wächst. Dies wird unter anderem damit begründet, dass bei diesen beiden Schultypen die lernschwächsten Schüler die Schule zwischenzeitlich verlassen, da sie mit dem Niveau des Rests der Klasse nicht mithalten können.", "section_level": 2}, {"title": "Das Gymnasium und das Abschneiden bei standardisierten Tests.", "content": "In Deutschland werden keine regelmäßigen standardisierten und objektiven Tests zum Leistungsvergleich zwischen Gymnasien und Gesamtschulen unternommen, und die meisten Schüler sind deshalb mit dieser Art von Test nicht vertraut. Allerdings nutzen einige Wissenschaftler standardisierte Tests zu Schulevaluation. Demnach übertreffen die Leistungen von gymnasialen Zehntklässlern diejenigen von Gesamtschulzehntklässlern um eine volle Standardabweichung bei einem standardisierten Mathematiktest. Dies entspricht einem Vorsprung von zwei bis drei Schuljahren. Die Unterstützer von Gesamtschulen kritisieren solche Studien mit der Begründung, dass standardisierte Tests Gesamtschüler benachteiligen, da Gesamtschüler vor allem Kompetenzen wie „Unabhängigkeit, Teamwork, Kreativität und Konfliktmanagement“ erlernten, was aber in Tests nicht gemessen werde. In einigen Bundesländern wie Niedersachsen wird dem Rückstand Rechnung getragen, indem Gesamtschüler und Realschüler, welche die 10. Klasse erfolgreich absolvierten, bei einem Wechsel ans Gymnasium grundsätzlich erneut in die 10. Klasse eingeschult werden.", "section_level": 2}, {"title": "Gymnasiasten und soziale Fähigkeiten.", "content": "Einer umstrittenen Studie zufolge, die den Charakter der Schüler verschiedener Schulformen auf Grundlage eines standardisierten Tests erfasst, sind Realschüler und Gymnasiasten eher dazu bereit, respektvoll und verantwortungsbewusst mit den Gefühlen anderen Menschen umzugehen, als dies für Gesamtschüler gilt. Dieser Studie zufolge gibt es unter Gymnasiasten den höchsten Anteil an als „selbstlos“ eingestuften Schülern, verglichen mit allen anderen Schulformen. Diese Studie wurde allerdings von vielen Seiten kritisiert mit der Begründung, der Charakter könne nicht mit standardisierten Tests gemessen werden und die Antworten der Schüler könnten von ihrem wirklichen Verhalten abweichen. Außerdem wurde bemängelt, dass die Fragen in zu akademischer Sprache und damit für viele Gesamtschüler missverständlich formuliert worden waren.", "section_level": 2}, {"title": "Leistungen von Gymnasiasten beim TOEFL.", "content": "Schüler, die das Abitur auf einem Gymnasium anstreben, erzielen deutlich bessere Ergebnisse beim TOEFL () als zukünftige Abiturienten einer Gesamtschule, die allerdings wiederum noch etwas besser waren als Schüler eines Aufbaugymnasiums, Technischen Gymnasiums oder eines Wirtschaftsgymnasiums.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Gymnasium als Teil des Schulsystems in Deutschland ist eine Sekundarschule mit einem Schwerpunkt auf theoretischem Unterricht und der Vorbereitung auf eine anschließende weiterführende akademische Ausbildung (Studium).", "tgt_summary": null, "id": 2415243} {"src_title": "George Anthony Dondero", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Exakt ein Jahr nachdem ihr Ehemann bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen ist, steht Vicky Cardew erneut vor dem Altar, um den besten Freund der Familie, Henry Lowndes, zu heiraten. Dann steht der angeblich Verschiedene, der das letzte Jahr einsam auf einer Insel verbringen musste, plötzlich in der Tür und Vicky hat auf einmal zwei Ehemänner. Die beiden Rivalen um die Liebe von Vicky legen sich mächtig ins Zeug und die junge Frau genießt den Aufwand und die vielen Geschenke. Schließlich landet Vicky wegen Bigamie vor Gericht, das Bill für den legalen Ehemann erklärt. Henry weigert sich, den Richterspruch zu akzeptieren und bemüht sich weiterhin um Vicky. Am Ende entscheidet sich Vicky für Bill, doch so ganz sicher ist sie sich nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Plot über einen totgeglaubten Ehepartner, der unmittelbar zur Wiederheirat seiner anderen Hälfte zurückkehrt, ist nahezu identisch mit den Vorkommnissen in \"Meine Lieblingsfrau\", der wenige Monate später in die Kinos kam. Allerdings basiert \"Ein Ehemann zuviel\" auf dem Stück \"Home and Beauty\" von W. Somerset Maugham, während für \"Meine Lieblingsfrau\" als Inspiration für die Handlung die Ballade \"Enoch Arden\" von Alfred Tennyson diente. Das Studio bekam aufgrund der frivolen Ausgangssituation erhebliche Probleme mit den Zensurbestimmungen des Production Code, der seine Vorgaben, wonach die Institution der Ehe heilig und unter keinen Umständen herabgesetzt werden dürfe, verletzt sah. Zudem befanden die Zensoren, dass Bigamie nicht Gegenstand einer Komödie sein dürfe. Am Ende setzte sich das Studio mit einer geringfügig abgeschwächten Fassung durch, die offenlässt, ob Vicky und Henry tatsächlich die Ehe vollziehen. Wesley Ruggles drehte zwei Schlussszenen. In einer fällt die Wahl auf Henry, in der anderen auf Bill. 1955 verfilmte Columbia den Stoff erneut, diesmal als Musical mit Betty Grable und Jack Lemmon. Der Zensor erhob auch 15 Jahre später dieselben Vorbehalte gegen das Drehbuch.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei der Oscarverleihung 1941 erhielt der Film eine Nominierung in der Kategorie:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Ehemann zuviel (OT: \"Too Many Husbands\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1940 mit Jean Arthur, Fred MacMurray und Melvyn Douglas unter der Regie von Wesley Ruggles. Als Vorlage diente das Bühnenstück \"Home and Beauty\" von W. Somerset Maugham.", "tgt_summary": null, "id": 399604} {"src_title": "Bhanuband Yugala", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Nach der Enttäuschung über die Produktionsweise des Debütalbums, \"The Smiths\", produzierten der Sänger Morrissey sowie der Gitarrist Johnny Marr das Album selber und wurden dabei nur vom Toningenieur Stephen Street unterstützt, welchen sie zum ersten Mal bei einer Aufnahmesession für das Lied \"Heaven Knows I'm Miserable Now\" trafen und um seine Kontaktadresse baten. Offiziell wird die Produktion des Albums den Smiths zugeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt und politische Ausrichtung.", "content": "\"Meat Is Murder\" ist politischer und schriller als der Vorgänger. Dies merkt man am pro-vegetarischen Titeltrack (Morrissey verbot dem Rest der Gruppe, beim Essen von Fleisch fotografiert zu werden), dem leichtlebigen \"Nowhere Fast\" und den Songs \"The Headmaster Ritual\" und \"Barbarism Begins at Home\", welche sich beide gegen die Körperstrafe aussprechen. Musikalisch gesehen wagte die Band mehr auf dem Album. Gitarrist Marr fügte Rockabilly-Gitarrenriffs zum Song \"Rusholme Ruffians\" hinzu, während Bassist Rourke funkähnliche Rhythmen auf \"Barbarism Begins at Home\" spielt. Morrissey brachte auch in viele Presseinterviews über das Album eine politische Komponente, was zu weiteren Kontroversen führte. Unter seinen Opfern und Zielscheiben war die Thatcher-Regierung, die Monarchie sowie Band Aid. Morrissey stichelte bekanntermaßen gegen das Letztere: \"Man kann sich sehr sorgen um das Volk in Äthiopien, aber es ist was Anderes, die tägliche Folter auch auf das Volk von England zu übertragen.\"", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die nachfolgende Single-Veröffentlichung \"Shakespeare's Sister\" war von Chartserfolgen aus gesehen kein großer Erfolg. Dies galt auch für \"That Joke Isn't Funny Anymore\", der einzigen Singleauskopplung des Albums. Andererseits hielten viele dies auch für eine merkwürdige Auskopplung mit experimentellen Songstrukturen und rückwärts abgespielten Gitarren. Die Charts reflektierten diese Skepsis und so konnte die Single nur so gerade die Top 50 entern (Topplatzierung #49). Der Song \"The Boy with the Thorn in His Side\" vom September 1985 jedoch war eine Ankündigung des späteren großen Erfolges der Band. Der Song \"How Soon Is Now?\" erschien erstmals auf der B-Seite von \"William, It Was Really Nothing\" und wurde zur US-Edition von \"Meat Is Murder\" hinzugefügt, nachdem es zum Erfolg in amerikanischen Discos und alternativen Radiostationen wurde. Seit 1992 erscheint der Song auch beim Vertrieb des Albums bei WEA. Der Song wurde letztendlich auch als Single ausgekoppelt und erreichte Platz #24 in den Charts. Zwei \"Meat Is Murder\"-Albentracks (\"Well I Wonder\" sowie \"What She Said\") wurde auch zu B-Seiten von weiteren Singles.", "section_level": 1}, {"title": "Artwork.", "content": "Das Albencover zeigt einen bearbeiteten Filmausschnitt aus der Dokumentation \"In the Year of the Pig\" (1968) von Emile de Antonio. Der Schriftzug auf dem Helm des Soldaten hieß eigentlich \"Make War Not Love\", wurde jedoch zu \"Meat Is Murder\" geändert.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Alle Titel von Morrissey/Marr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Meat Is Murder ist das zweite Studioalbum der britischen Alternative-Rock-Band The Smiths. Es erschien im Februar 1985 und wurde zur einzigen Nummer-Eins-Platzierung in den britischen Albencharts, wo sich das Album 13 Wochen lang hielt. Es erreichte Chartplatz #110 in den Vereinigten Staaten. ", "tgt_summary": null, "id": 851720} {"src_title": "Win Min Than", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Entwicklung erfolgte bei der Aerospace Division von Ryan in San Diego auf der Grundlage eines Auftrags der US Army, nach dem ein einfaches, leichtes und sehr billiges Transportgerät zur Versorgung der vordersten Fronttruppen entwickelt werden sollte. Die Flugerprobung wurde in Otay Mesa (Kalifornien) durchgeführt. Anschließend erhielt Ryan einen weiteren Auftrag der NASA zur Entwicklung von Flex-Wing-Landehilfen, die eine sichere Rückführung des Saturn-Boosters nach Brennschluss und Trennung von der Raumkapsel ermöglichen sollten. Die Entwicklung wurde jedoch Mitte 1964 abgebrochen, da die Booster weiterhin als Verlustgeräte betrachtet wurden und zur Rückführung der Raumkapsel Rundkappen-Fallschirme eingesetzt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Hauptmerkmal des Flex Wing war ein faltbares Stahlrohrgerüst, das ausgebreitet die Form eines Deltas erhielt. Als Bespannungsmaterial wurde eine Nylon-Membran eingesetzt, für Hochgeschwindigkeitsflüge wurde die Verwendung eines feinmaschigen Drahtgewebes empfohlen. Bei einer Spannweite von 12 m betrug die voll entfaltete aerodynamische Fläche 51,55 m2. Die drei Stahlrohre des Traggerüsts bildeten den Kiel, sowie je ein Außenrohr und waren je 8,54 m lang. Um eine bemannte Erprobung durchführen zu können, wurde eine Plattform untergehängt, die als Cockpit diente und auch den Motor und das Vierrad-Fahrwerk trug. In dieser Form entsprach das Gerät bereits den Grundanforderungen des Army-Auftrags. Die Steuerung erfolgte über die Rohrgerüstverbindung zwischen Flügel und Plattform durch eine Verlagerung des Schwerpunkts der Plattform gegenüber dem Tragflächenkiel. Der Motor des Prototyps war ein 100-PS-Continental, der einen Druckpropeller antrieb, dessen Luftstrom auf ein ungedämpftes Seitenruder wirkte. Zum Transport war das Gerät vollkommen faltbar und konnte in einem schmalen Behälter verstaut werden, der nicht länger als das Kielrohr war. Ein zweites Exemplar wurde modifiziert und von der US-Army als \"XV-8A Fleep\" bezeichnet. Äußerlich unterschied sich diese Version durch das V-Leitwerk von dem Originalentwurf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ryan Flex Wing (Werksbezeichnung: Model 164) war ein Experimentalflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Ryan Aeronautical Company vom Anfang der 1960er Jahre, das auf dem Prinzip des Rogallo-Flügels basierte. Eine leicht modifizierte Variante erhielt bei den US-amerikanischen Luftstreitkräften die Bezeichnung Ryan XV-8 Fleep, wobei „Fleep“ für „Flying Jeep“ stand.", "tgt_summary": null, "id": 2323517} {"src_title": "Continuous Commodity Index", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die Sinfonie entstand im Jahr 1865 (im selben Jahr wie Dvořáks 2. Sinfonie) anlässlich eines Sinfonie-Preisausschreibens in Leipzig. Die Sinfonie entstand in einer Zeit, in der Dvořák die ersten Gehversuche im Komponieren unternahm. \"„Ich hatte Ideen“\", schrieb er später, \"„aber ich konnte sie nicht perfekt äußern“\". So stand Dvořák auch noch stark unter dem Einfluss seiner Vorbilder Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Robert Schumann und Richard Wagner. Beethovens 5. Sinfonie stand hier beispielsweise dem Tonartenschema nach Pate. In diesem Sinne finden sich in allen vier Sätzen der Sinfonie motivische Gemeinsamkeiten wie zum Beispiel das rhythmische Motiv, das sich über die volle Länge des Kopfsatzes erstreckt und möglicherweise die namensgebenden „Glocken von Zlonice“ darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Zur Musik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "2 Flöten, 1 Piccoloflöte, 2 Oboen, 1 Englischhorn, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner (2 in F, 2 in Es), 2 Trompeten (in Es), 3 Posaunen, 2 Pauken und Streicher", "section_level": 2}, {"title": "1. Satz: [Maestoso] – [Allegro].", "content": "Der unbezeichnete Hauptsatz beginnt mit einem Tuttischlag des Orchesters und dem einsetzenden Glockenmotiv in den Hörnern. Dieses an Beethovens \"Schicksalsmotiv\" aus dessen 5. Sinfonie erinnernde Motiv in mächtigen c-Moll-Akkorden geht in ein drängendes und bedrohlich pochendes Thema in den Streichern über, welches sich immer weiter zuspitzt und sich in einem Fortissimo-Höhepunkt steigert. Ein zweites Thema bringt einen kurzen lyrischen Zug in das sinfonische Geschehen. Im rauschenden und kaum ruhenden Verlauf des Satzes bleibt es ein kurzes Innehalten. Vor der Coda baut sich das Geschehen zu großen drängenden Tonmassen auf, welche sich fast gewaltsam ihren Weg suchen und den Satz in einigen hämmernden Akkorden beenden.", "section_level": 2}, {"title": "2. Satz: Adagio di molto.", "content": "Der 24-jährige Dvořák schrieb hier ein Adagio von erstaunlicher Gefühlstiefe und Ausdruckskraft. Nach einigen einleitenden Akkorden folgt eine klagende Melodie der Oboe, gefühlvoll von den Streichern begleitet. Diese wird anschließend von den Streichern fortgesetzt. Die elegische Melodie steigert sich weiter in Ausdruck und Dynamik, von leisen Pauken-Schlägen begleitet. Eine Steigerung führt anschließend zu einigen lichten und hoffnungsvollen Momenten. Das Hauptthema kehrt erhaben in den Streichern zurück. Im weiteren Verlauf des Satzes wird das Thema mannigfaltig bearbeitet. Leise Akkorde in den Holzbläsern beenden den ergreifenden Satz.", "section_level": 2}, {"title": "3. Satz: Allegretto.", "content": "Das Allegretto ist das erste der für Dvořák typischen Scherzo-Sätze in seinen Sinfonien. Ein vergnügt tänzerischer Satz, welcher sehr stark nationale böhmische Elemente aufnimmt. Das Trio entschleunigt das Geschehen mit einer langsameren tänzerischen Melodie. Auf ihrem Höhepunkt beschleunigen die Streicher das Thema und führen somit zur Wiederholung des Scherzo-Teils. Eine überstürzte Steigerung bringt den jubelnden Schlussteil des dritten Satzes mit sich, welcher überraschend mit einem Piano-Akkord endet.", "section_level": 2}, {"title": "4. Satz: Finale, Allegro animato.", "content": "Das ungestüme Finale stellt zunächst im Forte ein rhythmisch prägnantes Thema vor, welches anschließend piano von den Holzbläsern übernommen wird und schließlich triumphierend im Orchestertutti erklingt. Die weitere Konzeption des Satzes ist nicht völlig regelgerecht und teilweise fast rhapsodisch. Ein Moll-Gedanke in den Bläsern wird erst im zweiten Teil des Satzes eingeführt. Das hektische Treiben mündet schließlich in eine glanzvolle Coda mit einem ausgedehnten Schlussfeuerwerk.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung.", "content": "Die 1. Sinfonie wurde von Dvořák zu einem Musikwettbewerb nach Leipzig geschickt. Da Dvořák keine Antwort aus Leipzig bekam und auch die Partitur nicht zurückerhielt, nahm er an, dass die Sinfonie verschollen sei. Daher begann Dvořák schnell mit der Arbeit an der nachfolgenden 2. Sinfonie. „Erst 1923 wurde die Originalhandschrift im Nachlaß eines Prager Professors der Orientalistik, der sie 1882 in einem Leipziger Antiquariat gekauft hatte, wiedergefunden. Es dauerte weitere 13 Jahre, ehe in Brünn eine gekürzte und bearbeitete Fassung zur Aufführung kam.“ Die Sinfonie wurde am 4. Oktober 1936 unter dem Dirigat von Milan Sachs in Brünn uraufgeführt. Die Originalfassung wurde erst 1961 gedruckt. „Die Furcht der Wiederentdecker vor einer Aufführung der Originalpartitur war nicht ganz unbegründet, wirft doch die Weitschweifigkeit, die sich der junge Sinfoniker in den Ecksätzen erlaubt, sowohl Interpretations- wie Hörprobleme auf. Die in der Dvořák-Literatur mehrfach postulierte Orientierung dieses Erstlings an Beethovens 5. Sinfonie trifft nur auf die Tonartfolge der Sätze (c-Moll, As-Dur, c-Moll, C-Dur) sowie auf den zumindest beabsichtigten dramatischen Gestus der Tonsprache zu, nicht auf die formale Gestaltung des Werkes. Diese läßt in der das klassische Sonatenschema nur noch vage durchscheinen lassenden Weite der Ecksätze eher an Schubert denken. Es geht dem jungen Dvořák mehr um Entwicklung und Variierung seines thematischen Materials denn um dramatische Konfrontierung im Sinne von Beethovens Themen-Dualismus. Die beiden Hauptthemen des Kopfsatzes sind in ihrer fließenden rhythmischen Struktur denn auch einander so angenähert, daß sie sich kombinieren lassen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sinfonie Nr. 1 in c-moll op. 3 ist das erste erhaltene Orchesterwerk des böhmischen Komponisten Antonín Dvořák (1841–1904). Dvořák soll der Sinfonie den Beinamen „Die Glocken von Zlonice“ gegeben haben (der aber in der Handschrift nicht verzeichnet ist); in jenem Prager Vorort hatte der zwölf- bis sechzehnjährige Dvořák vor seiner Musikerlaufbahn als Fleischerlehrling gearbeitet.", "tgt_summary": null, "id": 329807} {"src_title": "Gobernadorcillo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Melchior von Braunschweig-Grubenhagen stammte aus dem Haus der Welfen und war der jüngste Sohn von Herzog Heinrich II. \"de Graecia\" von Braunschweig-Grubenhagen und dessen zweiter Frau Heilwig, einer Tochter des lusignanschen Königshauses von Jerusalem und Zypern. Über sein frühes Leben ist kaum etwas bekannt. Er war Kanoniker im Bistum Hildesheim. Im Jahr 1358 wird er auch als Kanoniker mit Pfründen von St. Otto in Stettin genannt. Am 30. September 1358 providierte Papst Innozenz VI. den noch sehr jugendlichen Herzog Melchior mit einem Kanonikat in Mainz. Melchior soll damals 17 Jahre alt gewesen sein. Nach dem Tod von Bischof Johann II. Hut folgte in Osnabrück eine fast dreijährige Sedisvakanz. Auf die Nachfolge des Stiftsvikars Dietrich von der Mark konnte sich das Domkapitel nicht mehrheitlich einigen. Schließlich wurde Bernhard von Schaumburg gewählt. Der Papst hat diese Wahl aber nicht anerkannt. Daher wurden die geistlichen Angelegenheiten von einem Vikar in Spritualibus und die weltlichen Geschäfte weiterhin von Dietrich von der Mark mit Erfolg betrieben. Die Kurie ernannte schließlich Herzog Melchior von Grubenhagen zum Bischof. Er kam 1369 im Hochstift an und leistete am 18. Juli 1369 vor dem Kapitel den Antrittseid, er war etwa 28 Jahre alt. Er hat die alten Rechte beschworen. Zunächst schloss er mit dem Bischof von Minden Wittekind II. von Schalksberg, der Stadt Minden und der Grafschaft Hoya einen auf zwei Jahre befristeten Landfrieden. Dietrich von der Mark scheint ihm auch die Burgen überlassen zu haben. Zumindest trifft dies auf die Iburg zu. Auch an anderen Handlungen hat ihn Dietrich nicht gehindert, aber er und seine Anhänger meldeten Anspruch auf Entschädigungszahlungen an. Um dieser Zahlungen leisten zu können, musste der Klerus den Zehnten von seinen Einkünften abführen. Da dies nicht reichte, verpfändete der Bischof verschiedene Burgen und Besitzungen. Darunter war das Gogericht Grönenberg mit immerhin 16 Kirchspielen. Diese gingen zum Großteil auf Dauer an die Grafschaft Ravensberg verloren. Auch die Iburg mit dem gleichnamigen Ort und weiteren sechs Kirchspielen wurde verpfändet an den Grafen von Tecklenburg. Melchior von Grubenhagen unterstützte den Bischof von Münster Florenz von Wevelinghoven bei der Bekämpfung von dessen aufständischen Dienstleuten. So war er an der Belagerung der Burg Dinklage 1371 beteiligt. Er schloss sich dem großen westfälischen Landfrieden an. Wegen verschiedener Streitigkeiten marschierte der Graf von Hoya in das Hochstift Osnabrück ein. Die Stadt Osnabrück verweigerte die Teilnahme an militärischen Gegenmaßnahmen. Schließlich verließen ihn während einer Schlacht auch seine letzten Ritter und Melchior wurde gefangen genommen. In der Folge brachen gesetzlose Zustände im Stift aus. Die Verhandlungen über eine Freilassung erwiesen sich als schwierig. Die geforderte Summe von 10.000 Gulden konnte Melchior nicht aufbringen. Er empfahl selbst Dietrich von der Mark erneut zum Verwalter des Stifts zu machen. Dieser hat das Amt schließlich wieder übernommen. Melchior von Grubenhagen ging an den päpstlichen Hof nach Avignon, um dort gegen die Entrechtung zu prozessieren. Der Papst Gregor XI. bereitete dem Durcheinander ein rasches Ende. Melchior von Grubenhagen wurde am 17. Oktober 1375 nach Schwerin versetzt. Vom Empfang der Bischofsweihe ist nichts bekannt. Die Übernahme des neuen Amtes ging auch nicht glatt vonstatte. Das Schweriner Domkapitel hatte schon den Propst des Prämonstratenserinnenklosters Rehna Marquard Bermann zum neuen Bischof gewählt. Bischof Melchior zog sich zunächst in den Pommerschen Bistumsanteil zurück und versuchte von dort aus, seine ihm übertragene Diözese Schwerin zu leiten. Dies gelang erst ganz allmählich mit Unterstützung des Kaiser Karl IV. Unter dem 17. Juli 1376 finden wir ihn in Barth und nach einem langen Streit setzt er sich unter \"Bannandrohung\" mit einem Vergleich bei den Herzögen Albrecht, Heinrich und Magnus von Mecklenburg wegen des Besitzes der bischöflichen Schlösser von Sülze und Eikhof durch. Bischof Melchior war mit dem \"Erreichten\" nicht froh, schon bald kam es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Domkapitel und den Herzögen Heinrich und Magnus von Mecklenburg \"wegen gewaltsamer Entziehung\" weiteren Stiftsbesitzes in der Stadt Brüel und im Ort Jürgenshagen an. Seit 1377 war dann Melchior nach der Vereinbarung mit Herzog Albrecht am 10. April in Tangermünde allgemein anerkannt und urkundete persönlich in Bützow. Der Bischof war mit seinem Kapitel gut ausgekommen, soll aber wegen seines unsittlichen Lebenswandels ausgesprochen unbeliebt gewesen sein. Erst 40 Jahre alt, starb Bischof Melchior am 6. Juni 1384 in Bützow. Als Todesursache wurde Gift angegeben, das in seiner Wirkung durch genossenen Alkohol und Erdbeeren noch verstärkt wurde. Sein Grabstein in der Stiftskirche zu Bützow ist verloren gegangen. Die Inschrift lautet: \"Im Jahr des Herrn 1381 Frytag nach Pfingsten oder des anderen Tages nach St. Bonifacii ist der Ehrwürdige Vater in Christo, Herr Melchior, Hertzog zu Braunschweig und Bischoff zu Schwerin, gestorben und liegt allier begraben; bittet für ihn.\" Nach seinem Tod wurde Potho von Pothenstein vom Papst zu seinem Nachfolger bestimmt. Das Schweriner Domkapitel wählte hingegen Johann IV. Junge zum (Gegen)Bischof.", "section_level": 1}, {"title": "Siegel.", "content": "Von Bischof Melchior sind aus seiner Schweriner Amtszeit zwei verschiedene Siegel bekannt. Ein großes elliptisches Siegel. In einer schmalen Nische mit einer abgerundeten Krönung, ohne gotische Giebel sitzt ein Bischof mit erhobener Rechten und mit dem Stabe in der linken Hand; rechts, halb im freien Felde, halb im Raume der Inschrift steht der bischöfliche Schild mit zwei Bischofsstäben, links ein Schild mit zwei Löwen übereinander. Die Umschrift lautet: +... ChIORIS DEI GRA...ENSIS ET D' UC' BRUSWICENSIS Ein kleines, rundes Siegel. Auf diesem steht in einer großen dreiblätterigen Rosette ein vielfach geteilter Schild, in dessen je zwei und zwei entgegengesetzten Feldern auf zweien des Bischofs Familienwappen (zwei Löwen untereinander), auf zweien das bischöflich-schwerinsche Wappen steht. Die Umschrift lautet: S MELChORIS EPI ZWERINEN Auch von der Osnabrücker Amtszeit sind zwei Siegel bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Bild.", "content": "Vom Bischof Melchior sind von seiner Osnabrücker Amtstätigkeit zwei Bilder bekannt. Diese sind jedoch nicht zeitgenössisch. Ein Bild des Bischofs hängt im Rittersaal des Schlosses und Benediktinerabtei zu Iburg. Es zeigt ihn in Ritterrüstung mit Brustkreuz, in einen weißen Mantel (Umhang) gehüllt, der auch eine Pluviale sein könnte. In der rechten Hand hält er einen Stab, am Finger ist der Bischofsring zu erkennen. Die Linke berührt eine weiße Mitra, die ein Kleriker hält. Die beigegebene Inschrift identifiziert den Dargestellten und erwähnt auch die \"Translation\" nach Schwerin. Das zweite Bild von ihm soll sich in \"Bergers Bischofsbuch\" befinden, dass im Besitz des Museums der Stadt Osnabrück ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Melchior von Braunschweig-Grubenhagen (* 1341; † 6. Juni 1381) war von 1369 bis 1375 Bischof von Osnabrück und von 1376 bis 1381 Bischof von Schwerin.", "tgt_summary": null, "id": 173152} {"src_title": "Regius Professor of Surgery (Glasgow)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Auf dem ursprünglich 72,8 Hektar großen Gelände wurde zunächst nach Plänen des Architekten F. Burrall Hoffman junior das 1916 fertiggestellte Haupthaus errichtet, für die Innenausstattung mit zahlreichen Antiquitäten ließ sich Deering vom Künstler Paul Chalfin beraten. Der Grundriss orientiert sich in seiner doppelten Symmetrieachse an Andrea Palladio und ist um einen glasverdachten Patio zentriert, der sich aus vier Eckpavillons und Verbindungsflügeln mit Portiken zusammensetzt. Das Anwesen hat 70 Salons und Schlafzimmer, die mit europäischem Mobiliar in verschiedenen Stilrichtungen, z. B. im Empire-Stil, ausgestattet sind. Der Name \"Vizcaya\" stammt ursprünglich aus dem Baskischen und bedeutet „erhabener Ort“. Die Gestaltung der Gärten zog sich noch bis in die 1920er Jahre hin. Für sie war der Gartenarchitekt Diego Suarez verantwortlich. Die Villa Vizcaya war die Winterresidenz von Deering, der sie von 1916 bis zu seinem Tod 1925 bewohnte. 1945 schenkten seine Erben einen Teil der Gärten an die Diözese St. Augustine (Florida) und an ein Spital. Das Hauptgebäude wurde an das Miami-Dade County verkauft und ist seit 1953 als Dade County Art Museum öffentlich zugänglich. \"Vizcaya Museum and Gardens\" umfasst heute 20 Hektar Gesamtfläche. Hier kam es im September 1987 zum Treffen zwischen Ronald Reagan und Papst Johannes Paul II. Die Villa Vizcaya diente auch als Drehort für zahlreiche Filme. Am 29. September 1970 wurde die Villa Vizcaya als Historic District in das National Register of Historic Places eingetragen. Seit dem 19. April 1994 ist Villa Vizcaya ein National Historic Landmark. Durch die Hurrikane Katrina und Wilma sind Garten und Keller der Villa beschädigt worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Villa Vizcaya ist ein schlossartiges Gebäude im Stil einer norditalienischen Villa der Renaissance. Es steht in Coconut Grove, Florida und wurde 1914–16 als Winterresidenz für den Industriellen James Deering (1859–1925), den Sohn von William Deering, errichtet.", "tgt_summary": null, "id": 438210} {"src_title": "Wu Xinzhi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "David studierte nach dem Schulbesuch an der Cornell University sowie Rechtswissenschaft an der Law School der St. John’s University. 1934 wurde er Mitglied der American Society of Composers, Authors and Publishers (ASCAP) und schuf als Komponist und Liedtexter die Musik für fast 200 Filme und Fernsehserien. Er arbeitete dabei mit Jerry Livingston, Al Hoffman, Alex Kramer, Joan Whitney, Frankie Carle, Count Basie, Burt Bacharach, Ernest Gold, Elmer Bernstein, Frank De Vol und Henry Mancini zusammen. Zu seinen bekanntesten Liedern gehören \"Oh, Oh, What Do You Know About Love?\", \"Just a Kid Named Joe\", \"On the Isle of May\", \"Bermuda Buggyride\", \"Falling Leaves\", \"A Sinner Kissed an Angel\", \"It's Love, Love, Love\", \"Lili Marlene\", \"I'm Just a Lucky So-And-So\", \"Candy\", \"Spellbound\", \"Chi-Baba Chi-Baba\", \"At a Candlelight Cafe\", \"Sunflower\", \"La Vie en Rose\", \"A Dream Is a Wish Your Heart Makes\", \"I Don't Care If the Sun Don't Shine\", \"It Only Hurts for a Little While\", \"I Like It, I Like It\", \"The Call of the Faraway Hills\", \"My Own True Love\", \"Baby, It's You\", \"So This Is Love\", \"The Unbirthday Song\", \"The Willow\", \"Room for One More\", \"Take Me\", It’s a Mad Mad Mad Mad World sowie \"Young Emotions\". Bei der Oscarverleihung 1951 war er neben A. Hoffman und J. Livingston erstmals für den Oscar für den besten Song nominiert für „Bibbidy-Bobbidi-Boo“ aus dem Zeichentrickfilm \"Cinderella\" (1950). Weitere Nominierungen in dieser Kategorie waren 1960 mit J. Livingston für „ The Hanging Tree“ aus \"Der Galgenbaum\" (1959), wofür er 1959 für einen Laurel Award für den besten Song nominiert war, 1962 mit H. Mancini für „Bachelor in Paradise“ aus \"Junggeselle im Paradies\" (1961), das ebenfalls für den Laurel Award nominiert war, 1963 mit E. Bernstein für „Walk on the Wild Side“ aus \"Auf glühendem Pflaster\" (1962) sowie 1964 mit E. Gold für „It's a Mad Mad Mad Mad World“ aus Eine total, total verrückte Welt (1963). Hierfür erhielt er 1964 mit dem Golden Laurel Award seinen einzigen Preis. Danach war er wiederum für den Oscar für den besten Song nominiert und zwar 1965 mit F. De Vol für „Hush...Hush, Sweet Charlotte“ aus dem Film \"Wiegenlied für eine Leiche\" (1965), das den 3. Platz bei der Laurel Award-Verleihung 1964 erhielt, 1966 mit J. Livingston für „The Ballad of Cat Ballou“ aus \"Cat Ballou – Hängen sollst du in Wyoming\" (1965), das nicht nur den 2. Platz beim Laurel Award 1965 erhielt, sondern auch für den Golden Globe Award für den besten Filmsong nominiert war. Seine letzte Nominierung für einen Oscar für den besten Song erhielt er bei der 1967 mit E. Bernstein für den Song „My Wishing Doll“ aus dem Film \"Hawaii\" (1966). Auch hierfür erhielt er den zweiten Platz bei der Laurel Award-Verleihung 1967. Mack David, der auch die Musik zu Fernsehserien wie \"Lawman\" (1962) und \"77 Sunset Strip\" (1964) schuf, war der ältere Bruder des Songtexters Hal David und arbeitete im Laufe seiner Karriere mit Filmregisseuren wie Delmer Daves, Jack Arnold, Stanley Kramer, Robert Aldrich, Elliot Silverstein, George Roy Hill, Clyde Geronimi, Wilfred Jackson und Edward Dmytryk zusammen. 1975 wurde er für seine Verdienste in der US-amerikanischen Musik in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mack David (* 5. Juli 1912 in New York City, New York; † 30. Dezember 1993 in Rancho Mirage, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Liedtexter und Komponist von Filmmusik und derjenige, der am häufigsten für den Oscar für den besten Song nominiert war, ohne diesen jemals zu erhalten.", "tgt_summary": null, "id": 1043462} {"src_title": "St. Johnsbury", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Massaker.", "content": "Am Abend des 26. Dezembers 1939 waren zwei Unteroffiziere des in Wawer stationierten deutschen 538. Baubataillons in einer Gastwirtschaft von den polnischen Kriminellen Marian Prasuła und Stanisław Dąbek erschossen worden. In der Folge befahl der stellvertretende Kommandeur des Warschauer Polizeiregiments (31. Regiment der Ordnungspolizei), SS-Standartenführer Max Daume (1894–1947, ein höherer NS-Polizeioffizier und SS-Standartenführer), eine durch die 2. und 3. Kompanie des VI. Bataillons durchzuführende „Sonderaktion“ in Wawer und dem nahegelegenen Anin. Kommandierender Offizier der Einheit war der Major Friedrich Wilhelm Wenzel. In der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember wurden rund 120 willkürlich bestimmte polnische Männer im Alter zwischen 16 und 70 Jahren aus Wohnungen und Häusern zusammengetrieben. Vor Ort wurde unter dem Vorsitz Wenzels und in Anwesenheit Daumes ein Standgericht gebildet, welches 114 Männer (einigen war die Flucht gelungen) zum Tode verurteilte. Aussagen der Betroffenen wurden nicht zugelassen. Noch vor Urteilsverkündung wurde der Wirt der Gaststätte, in dem sich die Erschießung der beiden deutschen Soldaten ereignete, aufgehängt. Die verurteilten Anwohner der Gegend wurden auf einem unbebauten Platz zwischen Błękitna und Spiżowa-Straße mit einem Maschinengewehr erschossen. In einem kritischen Bericht des Oberbefehlshabers Ost, Generaloberst Johannes Blaskowitz, vom 6. Februar 1940 wurde das Massaker von Wawer benannt und auch die Tatsache erwähnt, dass das ausübende Bataillon belobigt wurde. Die beiden Verantwortlichen des Massakers, Daume und Wenzel, wurden nach dem Krieg vom Obersten Volkstribunal und dem Woiwodschaftsgericht in Warschau zum Tode verurteilt. Beide wurden in Polen exekutiert (1947 bzw. 1951).", "section_level": 1}, {"title": "Erinnerung.", "content": "Heute befindet sich in der Nähe der Hinrichtungsstätte in Wawer ein Denkmal. Das Symbol der polnischen Widerstandsbewegung im Zweiten Weltkrieg, die Kotwica, entstand anlässlich des Massakers von Wawer.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Massaker von Wawer am 27. Dezember 1939 war eine Vergeltungsaktion der deutschen Ordnungspolizei des besetzten Warschau in der Ortschaft Wawer.", "tgt_summary": null, "id": 931715} {"src_title": "Arnold Christoph von Waldow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ambitionen.", "content": "Um sich dieser „Vision“ zu nähern, hat sich die Organisation vier Hauptziele gesetzt, die es zu erreichen gilt:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das durch eine Überschwemmung im Jahre 1981 verursachte Leid veranlasste C.K. Mehta, den späteren Gründer und heutigen Vorsitzenden, sozial tätig zu werden. Das erste Projekt war somit ein Krankenhaus in Nandesari (einem unentwickelten Industriegebiet im Distrikt Vadodara). 1982 wurde ein Krankentransportsystem integriert, das die sehr hohe Sterberate auf dem Weg zum Krankenhaus eindämmen sollte. Hiermit wurden 1982 bereits 30 ländliche Dörfer abgedeckt. Finanziell unterstützend beteiligte sich nun auch die 'Deepak Group of Companies', ein Zusammenschluss industrieller Unternehmen. In den frühen 1990er Jahren begann die Organisation sich vermehrt um die Lebensqualität der Frau zu kümmern. Dazu gehörten Mikrokredite für Witwen oder das Einführen von kooperierter Milchverarbeitung. Das Immigrieren vieler Arbeiter in das Industriegebiet machte eine HIV-Vorsorge Ende der 1990er Jahre notwendig. Ab 2004 arbeitete die Organisation verstärkt mit der regionalen Regierung. So wurde 2005 das \"Safe Motherhood & Child Survival - Project\" (SMCS) mit einer Vielzahl einzelner Maßnahmen ins Leben gerufen. 2009 startete das großangelegte \"Kawant Livelihood Project\" (KALP) um sämtliche Belange der Lebensgrundlage in unterentwickelten Gebieten abzudecken. Heute leistet die Organisation einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des Distrikts Vadodara. Nahezu 2 Millionen Menschen in 1548 Dörfern werden mit der Arbeit erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Projekte.", "content": "Projekte sind beispielsweise \"Deepak Medical Foundation Hospital (DMF)\", \"Pre-School Education & Care\", \"Integrated Child Development Services\", \"Sexual Health and HIV/AIDS awareness\" oder \"Disaster Relief and Rehabilitation\".", "section_level": 1}, {"title": "Safe Motherhood & Child Survival (SMCS).", "content": "Das SMCS-Project wurde 2005 ins Leben gerufen und läuft in enger Zusammenarbeit mit den regionalen Behörden. Es beinhaltet verschiedenste Projekte und Institutionen. Schlüsselkomponenten sind:", "section_level": 2}, {"title": "Kawant Livelihood projekt (KALP).", "content": "Das KALP-Project wurde 2009 begonnen und umfasst ein Paket an Maßnahmen um Lebensgrundlagen in Kawant (einem der geringsten entwickelten Gebiete Indiens) und Umgebung aufzubauen. Diese lassen sich grob in folgende Punkte einteilen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Deepak Foundation ist eine 1981 von C.K. Mehta gegründete indische Nichtregierungsorganisation mit Hauptsitz in Vadodara (Gujarati:, ; früher \"Baroda\"). Die Organisation leistet Entwicklungshilfe in den ländlichen unterentwickelten Gebieten in der Gemeinde Vadodara. Das Grundanliegen ist diese unterprivilegierten Gebiete zu stärken, indem eine Grundlage zum Lebensunterhalt und ein intaktes Gesundheitssystem aufgebaut werden. ", "tgt_summary": null, "id": 1172468} {"src_title": "Alejandro D. Almendras", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der nach vierjähriger Haft aus dem Gefängnis entlassene Franz Biberkopf – er hatte im Rausch seine Freundin getötet – versucht ins Alltagsleben zurückzufinden und betreibt einen Straßenhandel am Alexanderplatz in Berlin. Er lernt Cilly kennen und lieben. Deren ehemaliger Freund Reinhold ist ein Bandenführer, der Biberkopf zum Mitmachen überreden möchte. Als sich Biberkopf widersetzt, wird er aus einem fahrenden Auto vor ein anderes geworfen. Er verliert einen Arm, liegt wochenlang im Krankenhaus und schließt sich demoralisiert doch noch Reinhold an. In Mieze, die mit einem Blinden auf Hinterhöfen singt, findet er eine neue Freundin. Da sie eine tiefe Abneigung gegen Reinhold hat, lockt dieser sie in sein Auto und bringt sie in einem Waldstück um. Durch Cilly erfährt Biberkopf von dem Mord und begibt sich in Reinholds Stammkneipe, um mit ihm abzurechnen. Die Polizei aber verhaftet Biberkopf, den sie des Mordes an Mieze verdächtigt. Klempner-Karl jedoch verrät den wahren Täter Reinhold, der mit 15 Jahren Zuchthaus bestraft wird. An der Seite von Cilly gelingt Franz am Ende die Rückkehr ins bürgerliche Leben. Er steht wieder am Alexanderplatz und verkauft Stehaufmännchen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Döblin interessierte sich nach einem Gespräch mit Emil Jannings über die stilistischen Möglichkeiten des Mediums Film für die Verfilmung seines Romans. In einem Beitrag für den Film-Kurier hob er hervor, dass der Tonfilm „(...) Franz Biberkopf unmittelbar sprechen lässt und daher akustisch echter (ist), als es je der Roman kann“. Die Initiative für die Verfilmung ging vom späteren Hauptdarsteller Heinrich George aus. Zunächst hatte die UFA eine Option auf die Filmrechte erworben, aus unbekannten Gründen übte die UFA diese Option nicht aus. Ende 1929 erwarb Arnold Pressburger die Filmrechte an dem Roman für die Allianz-Tonfilm GmbH (Berlin). Im Folgenden arbeiteten Alfred Döblin und Hans Wilhelm an einem Drehbuch. Die Dialogleitung übernahm Karl-Heinz Martin. Der Film wurde von Arnold Pressburger für die Allianz-Tonfilm GmbH (Berlin) produziert. Die Dreharbeiten fanden von Mai bis Juni 1931 in Berlin statt. Die Bauten stammen von Julius von Borsody. Die Filmmusik stammt von Allan Gray. Bekannt ist der Marsch \"Über den Dächern von Berlin\" (Text: Erik Ernst) der zu Beginn des Films die Verwirrung Franz Bieberkopfs auf seiner Fahrt durch Berlin musikalisch umsetzt. Die Filmprüfstelle erteilte dem Film am 30. September 1931 die Freigabe, jedoch mit der Einschränkung \"Jugendverbot\". Die Uraufführung erfolgte am 8. Oktober 1931 im Berliner Capitol am Zoo. Den Vertrieb des Films übernahm die Südfilm AG (Berlin). Die Produktion des Films fällt in die Zeit vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Anders als der Roman enthält der Film keine konkreten Hinweise auf Politik, Homosexualität oder jüdische Themen. Anders als der Roman endet der Film mit einem Happy End, womit man nationalsozialistischen Kampagnen gegen den Film und der Filmzensur entgehen wollte.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die zeitgenössische Rezeption war zurückhaltend. Herbert Ihering beklagt die „dramaturgische Fehlanlage“. Dem Film fehle die „Bindung zu einer filmischen Form“. Herausragend sei die Leistung Heinrich Georges. Aber dieser „grandiose Solonummer“ fehle es an Authentizität. Siegfried Kracauer kritisiert, dem Film fehle der Mut zur Kolportage. „Erst einen großangelegten Vorwurf zur Kolportagehandlung zu reduzieren und dann die Kolportage durch ornamentale Attrappen wieder auf die Romanebene transponieren zu wollen: das ist unmöglich. Langeweile ist die einzige Folge eines solchen Mangels an Folgerichtigkeit“. Die Filmprüfstelle verlieh dem Film das Prädikat „künstlerisch“. 1979/1980 drehte Rainer Werner Fassbinder eine weitere Verfilmung des Romans in Form einer Fernsehserie in 13 Episoden und einem Epilog (ca. 930 Min., siehe \"Berlin Alexanderplatz (Fernsehverfilmung)\"). 2020 entstand der Spielfilm \"Berlin Alexanderplatz\", in dem der Regisseur Burhan Qurbani aber die Handlung frei ins Berlin der Gegenwart verlegte.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Veröffentlichungen.", "content": "Am 22. Februar 2008 wurde eine digital aufgearbeitete Version des Films vom Berliner Arthaus Filmvertrieb auf DVD veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Berlin – Alexanderplatz ist ein 1931 gedrehter Spielfilm von Piel Jutzi. Er basiert auf dem 1929 erschienenen gleichnamigen Roman von Alfred Döblin. Die Hauptrollen spielen Heinrich George und Maria Bard.", "tgt_summary": null, "id": 1228999} {"src_title": "Benigno Aquino senior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Musik.", "content": "Konono No1 wurde nach Angaben der Plattenfirma Crammed Discs in den 1960er Jahren von dem LKW-Fahrer und Likembespieler Mawangu Mingiedi gegründet. Ein erster Titel (\"Mungua-Muanga\") des \"Orchestre Tout Puissant Likembe Konono No1\" wurde im November 1978 aufgenommen und 1987 auf der Kompilation \"Zaire: Musiques Urbaines a Kinshasa\" veröffentlicht. Seit diesem Zeitraum übt die Gruppe einen starken Einfluss auf zahlreiche Musiker Zentralafrikas aus. Mawangu Mingiedi gehört der ethnischen Gruppe der Zombo (oder auch Bazombo), deren Heimat nahe der Grenze zu Angola liegt, an. Für sein Likembeensemble adaptierte Mingiedi rituelle Musik der Zombo, die ursprünglich auf Hörnern aus Elefantenstoßzähnen gespielt wurde. Neben den Likembes in drei verschiedenen Stimmungen benutzt die Band für ihre Musik weitgehend selbstgefertigte Perkussionsinstrumente aus Materialien vom Schrottplatz, alten Autoteilen u. a. Zur Verstärkung des Gesangs dienten ursprünglich Megafone, die sogenannten \"lance-voix\" (wörtl. \"Stimmenwerfer\"). Dazu benutzten sie selbstgebaute Mikrofone, Verstärker und riesige, auffällige, trichterförmige Lautsprecher, die immer noch Teil ihres Bühnenequipments sind. Diese Ausstattung bestimmte ihren verzerrten Sound und zog mit ihrer DIY-Ästhetik ab 2005, als sie beim \"Eurockéennes-Festival\" in Belfort auftraten, auch vermehrt die Fans von Rock und elektronischer Musik an. Ab da tourte die Gruppe häufig in Nordamerika und Europa. Die Amsterdamer Anarcho-Punk-Band The Ex coverte einen Titel von Konono No1. 2007 arbeitete die Gruppe mit Björk für den Titel \"Earth Intruders\" auf deren Album \"Volta\" zusammen und begleitete sie auf der Tour zum Album. 2010 arbeitete die Gruppe mit Seal, Jeff Beck u. a. an Herbie Hancocks Album \"The Imagine Project\" mit. Das Album wurde nominiert für die Grammy Awards 2011 als beste Zusammenarbeit mit Gesang im Bereich Pop.", "section_level": 1}], "src_summary": "Konono No1 ist eine Weltmusik-Gruppe aus Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo, die traditionelle afrikanische Musik mit moderner elektronischer Musik kombiniert. Die Gruppe verbindet den Klang dreier Likembes (auch \"Sanza\" oder \"Daumenpiano\" genannt) mit Gesang, Perkussion und Tanz. Der volle Name der Gruppe lautet L ́orchestre folklorique T.P. Konono No1 de Mingiedi. \"T.P.\" steht hierbei für \"tout puissant\" (kraftvoll) und ist eine Hommage an die kongolesische Musikerlegende Franco Luambo und seine Band \"T.P. OK Jazz\".", "tgt_summary": null, "id": 1728485} {"src_title": "Ctulu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "David Hirschfelder wuchs in Ballarat in der Nähe von Melbourne auf. Schon im Alter von vier Jahren lernte er Klavier spielen. Später zog er nach Melbourne und gründete dort die Jazz-Band \"Pyramid\", mit der er 1983 beim Montreux Jazz Festival auftrat. Von 1983 bis 1986 war er Keyboarder der erfolgreichen australischen Rockband Little River Band und arbeitete mit dem Sänger John Farnham zusammen. Ende der 1980er entschied Hirschfelder, der mittlerweile einer der erfolgreichsten Musiker in Australien geworden war, sich in Zukunft der Filmmusik zu widmen. Seine Arbeit an dem Dokumentarfilm \"Suzy’s Story\" brachte ihm 1987 den \"Penguin Award\" ein. Für \"Strictly Ballroom – Die gegen alle Regeln tanzen\" aus dem Jahr 1992 wurde Hirschfelder mit dem BAFTA Award in der Kategorie \"Beste Filmmusik\" ausgezeichnet. 1997 folgten Nominierungen für \"Shine – Der Weg ins Licht\" als \"Beste Filmmusik\" bei den Oscars und den Golden Globe Awards. Für den Film \"Elizabeth\" engagierte er 1998 ein 90-köpfiges Orchester und einen 40-köpfigen Chor. Seine Mühen wurden 1999 mit einer erneuten Oscarnominierung und den Auszeichnungen mit einem \"BAFTA-\" und einem \"APRA-Award\" belohnt. Auch für die Filmmusik von \"Better than Sex\" erhielt er einen \"APRA\"-Award von der \"Australian Performing Right Association\". Im Jahr 2000 schrieb Hirschfelder die Musik für die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Sydney. 2008 erhielt er eine Nominierung bei den Satellite Awards für den Film \"Australia\". Zu seinen zahlreichen Projekten zählen auch Soundtracks für Filme wie \"Die Truman Show\" (1998) und \"Elizabeth – Das goldene Königreich\" (2007).", "section_level": 1}], "src_summary": "David Hirschfelder (* 18. November 1960 in Ballarat, Victoria) ist ein australischer Musiker und Komponist von Filmmusik. 1997 und 1999 war er in der Kategorie \"Beste Filmmusik\" für einen Oscar nominiert.", "tgt_summary": null, "id": 695227} {"src_title": "Jim Bacchus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorbemerkung.", "content": "In der ursprünglichen Fassung der Prometheus-Sage ist Prometheus Freund und Kulturstifter der Menschen, ja er wird sogar als deren ursprünglicher Schöpfer angegeben. Er brachte den Menschen Feuer und er lehnte sich gegen die Götter auf, die aber verfolgten ihn daraufhin mit Hass. Er wurde im Kaukasus an einen Felsen gekettet und ein Adler kam und fraß täglich an seiner Leber. Da Prometheus unsterblich ist, dauert diese Tortur auch ewig. Sowohl in der Antike als auch in der Neuzeit dient die Prometheus-Figur als Vorbild für verschiedenartigste literarische Werke. In dem kleinen Kafka-Stück werden nun speziell über das Ende der Sage zu der allgemein bekannten Variante drei weitere Aussagen gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Der erste Satz versucht, das Unerklärliche der Sage zu erklären, „\"da sie aus einem Wahrheitsgrund kommt, muss sie wieder im Unerklärlichen enden.\"“ (In manchen Ausgaben steht dieser Satz am Ende des Stückes). Kafka nennt vier Sagen über Prometheus: Was bleibt, ist die Existenz des Felsengebirges.", "section_level": 1}, {"title": "Textanalyse und Deutungsansatz.", "content": "Folgende Fakten zum Text: Alle anderen Aussagen haben keinen faktischen Bezug: Die einzelnen Sätze sind seltsam vage. Das kleine Stück ist eine Aussage über den Mythos im historischen Prozess von der großen Tat bis hin zum Vergessen. Mit dem Vergessen wächst der Grad der Unverständlichkeit. Die Sage gibt vor, ebendieses Unerklärliche zu erklären.", "section_level": 1}, {"title": "Bezug zu anderen Kafka-Werken.", "content": "Eine Umdeutung mythischer Figuren ist eine bei Kafka mehrfach praktizierte Art der Prosa. Siehe verschiedene kleine Stücke wie z. B. \"Poseidon\", \"Das Schweigen der Sirenen\" oder \"Der neue Advokat\" oder \"Die Wahrheit über Sancho Pansa\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Prometheus ist ein Prosastück von Franz Kafka, entstanden 1918. Die Erstveröffentlichung erfolgte 1931. Es handelt sich hier um ein selten interpretiertes kleines Werk. Es bietet vier Variationen über das Schicksal dieser mythischen Figur aus dem alten Griechenland an.", "tgt_summary": null, "id": 1982241} {"src_title": "Edward J. Stack", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Politik.", "content": "Verwaltet wird die Peel-Region durch die Local Government Areas: City of Mandurah, Shire of Boddington, Shire of Murray, Shire of Serpentine-Jarrahdale und Shire of Waroona.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Vor der europäischen Kolonisation lebten in dieser Region die Aborigines der Pindjarup vom Aborigines-Stamm der Noongar. Das Gebiet sollte als Teil der Swan River Colony im Jahr 1829 unter Federführung von Thomas Peel besiedelt werden. Dieses private Entwicklungs- und Investitionskonzept einer britischen Kolonie ging ohne staatliche Hilfe nicht auf, wurde schlecht geführt und scheiterte. Ein Teil der ersten Siedler verließ die Region und siedelte auf fruchtbareren Gebieten im Inland. 1846 begann in Mundijong der erste Bergbau in Western Australia mit dem Abbau von Blei, Silber und Zink. 1872 wurde eine Sägemühle bei Jarrahdale in Betrieb genommen und anschließend eine Eisenbahnlinie von Perth über Mundijong, Waroona und Dwellingup gebaut. Boddington wurde 1912 zum Getreideanbau und zur Schaftzucht gegründet. 1913 wurde dort ein Ziegelwerk aufgebaut. In den 1970er und 1980er Jahren expandierte die Region wirtschaftlich, weil die Menschen aus der nahen Großstadt Perth in der Nähe der Küste ländlich wohnen wollten.", "section_level": 1}, {"title": "Umwelt.", "content": "Das Flusssystem der Peel-Region besteht aus 23 Flüssen und Bächen. Die wichtigsten drei Flüsse sind der Murray River, Serpentine River und der Harvey River, die in das \"Peel-Harvey Catchment\" einmünden. Das Klima der Region wird durch die Landschaft mit großen Gewässern beeinflusst. Die Feuchtgebiete der Region, das Peel Inlet und Harvey Estuary (Ästuare), bildeten eine vielfältige Flora und Fauna aus, die zur Besiedlung, Erholung und zu wirtschaftlichen Aktivitäten führte.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Peel-Region wird wirtschaftlich durch den Abbau von Bauxit durch die BHP Billiton dominiert. Im produzierenden Sektor gibt es ein Werk zur Herstellung von Aluminium bei Pinjarra und Wagerup sowie eine Goldmine bei Boddington. Bedeutend ist auch der Abbau von Mineralsand. Einen wichtigen wirtschaftlichen Sektor bildet die Landwirtschaft, Forstwirtschaft und der Fischfang. Weitere Beschäftigung findet im Bauwesen und im Bankensektor Mandurahs mit 4.200 Arbeitnehmern statt. Die Entwicklung des Tourismus wird durch die Nähe von Perth befördert, der Hauptstadt von \"Western Australia\". Erholungssuchende wandern im Serpentine- und Yalgorup-Nationalpark und im 55.000 Hektar großen \"Lane-Poole Reserve\" bei Dwellingup. Auch die Landschaft am Murray River befördert den Tourismus.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Serpentin Falls im Serpenin-Nationalpark", "section_level": 1}], "src_summary": "Peel ist eine von neun Regionen in Western Australia. Die Peel-Region liegt an der Westküste von Western Australia am Indischen Ozean und sie erstreckt sich über 5.648 km2 mit einer Bevölkerung von etwa 110.000 Menschen, wovon etwa zwei Drittel in der Stadt Mandurah leben. ", "tgt_summary": null, "id": 497525} {"src_title": "Christian Hafner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Carolinenrohrsänger erreicht eine Größe von 15 Zentimetern. Er hat einen langen Schnabel, der jedoch kürzer ist, als beim ähnlich aussehenden Sprosserrohrsänger (\"Acrocephalus luscinius\") von den Marianen. Der Überaugenstreif ist leuchtend gelb. Die Augenstreifen sind schwarz. Die Oberseite ist braun. Der Bürzel ist heller und gelblicher. Die Handschwingen, die Armschwingen und die Spitzen der Steuerfedern haben dünne gelbliche Säume. Die Unterseite gelblich-weiß mit einer zimtfarben-gelblichbraunen Tönung. Die Iris ist dunkel. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel ist hellgrau. Die Beine sind grau. Die Geschlechter sehen gleich aus. Die juvenilen Vögel sind unbeschrieben. Der Gesang besteht aus einer komplexen Reihe aus Trällern und Trillern, gewöhnlich unterbrochen von kurzen, unregelmäßigen Pausen. Er ist nicht so lange anhaltend wie der Gesang des Sprosserrohrsängers.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Carolinenrohrsänger kommt auf den Inseln Woleai, Chuuk, Lamotrek, Pohnpei, Nukuoro und Kosrae vor. Er bewohnt Hochgrasbestände, Gärten (auch in Städten), Sekundärwälder und montane Regenwälder.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Über seine Nahrung liegen keine Daten vor. Er geht häufig auf dem Boden auf Nahrungssuche und fängt seine Beute durch Anschleichen. Gelegentlich ist er im Blätterdach zu beobachten.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Nester mit Eiern wurden zwischen April und Oktober entdeckt und die Errichtung der Nester wurde im Dezember beobachtet. Das kugelähnliche Nest ist eine fest verwobene Struktur aus Gräsern, Halmen und Blättern. Es wird mit dünnem Gras ausgekleidet. Der äußere Umfang beträgt 8 bis 11,7 Zentimeter, die Nesthöhe 4,7 bis 8,8 Zentimeter, der innere Umfang 4,3 bis 6 Zentimeter und die Schalentiefe 3,5 bis 6 Zentimeter. Der Nest wird häufig 1,8 bis 12 Meter über dem Boden und insbesondere über dem Wasser errichtet. Hauptsächlich dienen Steinnusspalmen, Kokospalmen, Mango und Brotfruchtbäume als Nistbäume. Das Gelege besteht aus zwei Eiern. Die Brutzeit und die Nestlingsperioden sind unbeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Status.", "content": "Der Carolinenrohrsänger ist innerhalb seines eingeschränkten Verbreitungsgebietes ein häufiger Vogel und wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (\"least concern\") klassifiziert. Er brütet sowohl auf den hohen Inseln als auch auf den kleinen Koralleninseln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Carolinenrohrsänger (\"Acrocephalus syrinx\") ist eine Vogelart aus der Gattung der Rohrsänger (\"Acrocephalus\") innerhalb der Familie der Rohrsängerartigen. Er kommt auf den Karolinen vor.", "tgt_summary": null, "id": 7055} {"src_title": "Mariä Krönung (Lautenbach)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Die ersten Grabungen führte René Neuville, der Kanzler am französischen Generalkonsulat in Jerusalem durch. Nach ersten Probegrabungen 1933 begann er 1934 zusammen mit Moshe Stekelis, später Professor für Vorgeschichte an der Hebräischen Universität in Jerusalem mit systematischen Ausgrabungen mit Mitteln des Institut de paléontologie humaine in Paris und der Prinz Albert von Monaco-Stiftung. Bei diesen Grabungen wurden in den Levallois-Schichten die Skelette von fünf Individuen (Fossil-Nr. Q1-Q5) entdeckt, die in das \"Institut de paléontologie humaine\" nach Paris verbracht wurden. 1965–1979 führte der französische Archäologe Bernard Vandermeersch mit Unterstützung des CNRS weitere Grabungen durch. Bereits 1965 wurden weitere fragmentarische Menschenreste in den Mousterién-Schichten mit der Fossil-Nr. Q6-Q8 gefunden. 1967 wurden die fast kompletten Skelette einer erwachsenen Frau (Q9) und eines Kindes (Q10) entdeckt. 1971 fand man die Bestattung eines Heranwachsenden in einer Grube (Q11). Er lag auf dem Rücken, mit seitlich angehockten Beinen, die Hände an beiden Seiten des Halses. Der Ausgräber deutet ein Geweih in der Nähe der Hände als Grabbeigabe.", "section_level": 1}, {"title": "Stratigraphie.", "content": "Die Schichtenfolge wurde mit den Buchstaben A-M gekennzeichnet. Die oberen Schichten enthielten einen byzantinischen Fußbodenrest und eine Mauer. Ursprünglich soll die Höhle auch einen in den Felsen geschlagenen Altar enthalten haben.", "section_level": 1}, {"title": "Datierung.", "content": "H. Valladas vom \"Laboratoire des faibles radioactivités\" in Gif-sur-Yvette führte eine Thermolumineszenzdatierung verbrannter Silices aus den Mousterién-Schichten durch. Sie ergaben ein Alter von 92.000 ± 5000 BP (Valladas et al. 1988). Eine Elektronenspinresonanz-Datierung (ESR) ergab 130.000 bis 90.000 Jahre BP.", "section_level": 1}, {"title": "Fossilfunde.", "content": "Bisher wurden die Überreste von mindestens 13 Individuen gefunden, zusammen mit einer Moustérien-Industrie (Levallois-Typ), sieben Erwachsene (Nr. 3, 5, 6, 7, 8, 9, 25) und neun Jugendliche (Nr. 4, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 21, 22), sowie einzelne Knochen und Zähne. Individuum 13 ist ein Kind, das an einem Hydrocephalus litt Die Fossilien Qafzeh 1 und 2 entstammen dem Jungpaläolithikum, alle anderen homininen Fossilien entstammen dem Mittelpaläolithikum. Aufgrund ihres Alters und einiger anatomischer Merkmale wurde zunächst von einigen Forschern erwogen, dass einige Individuen Mischlinge von Neandertalern und \"Homo sapiens\" sein könnten. Theodore D. McCown und Arthur Keith (1939) benannten die Reste aus Qafzeh und Skhul „Palaeoanthropus palestinus“. Francis Clark Howell (1957) wollte sie als „Proto-Cro Magnons“ klassifiziert wissen; auch andere Forscher interpretieren die Reste als anatomisch modern. In seiner Doktorarbeit und 1981 in deren Veröffentlichung als Fachbuch beschrieb Bernard Vandermeersch die Fossilien dann als Angehörige einer einheitlichen Population und als zweifelsfrei dem modernen Menschen zugehörig, wobei auch er zugleich darauf verwies, dass die Schädelfunde denen aus der Skhul-Höhle sehr ähnlich seien.", "section_level": 1}, {"title": "Umwelt.", "content": "Die Moustérienschichten enthielten Jagdreste von Rothirsch, Damhirsch und Auerochse. sowie die Reste von Meeresmuscheln (\"Glycimeris insubrica\"), die aus einer Entfernung von ca. 40 km stammten. Einige dieser Muscheln zeigen Ockerspuren. Weitere Untersuchungen galten der Mikrofauna. Aus den Schichten des Jungpaläolithikums stammen auch Landschnecken (\"Levantina\") und Flussperlmuscheln (\"Unio\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Qafzeh (auch Kafzeh, Qafzah; dt. Abgrund) ist eine Höhle am südlichen Stadtrand von Nazareth (Israel). Sie liegt am Abgrundberg (arab. Ǧebel el-Qafze; engl. \"Mount Precipice\") im östlichen Steilhang des \"Wādi el-Haǧǧ\" (hebr. Naḥal Mizra). Die Höhle wurde als paläolithischer Fundplatz vor allem wegen ihrer Fossilien des frühen anatomisch modernen Menschen (\"Homo sapiens\") bekannt. Sie enthielt Ablagerungen des Mittelpaläolithikums (Moustérien) sowie des Übergangs zum Jungpaläolithikum. Die archäologisch relevanten Fundschichten wurden vollständig ausgegraben.", "tgt_summary": null, "id": 546291} {"src_title": "Wilhelm Fürst von Urach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn des Dachauer Schuhmachermeisters und Mitbegründers der Dachauer Liedertafel Alois Fleischmann (1844–1914) besuchte 1887–1894 die Volksschule seines Heimatortes. Danach erhielt er Unterricht in Musiktheorie und Latein, wurde 1896 zum Vorbereitungskurs der Königlichen Akademie der Tonkunst zugelassen und studierte dort von 1898 bis 1901 Orgel, Dirigieren und, bei Josef Rheinberger, Komposition. Die Abschlussprüfung bestand er mit Auszeichnung in allen Fächern. Während seiner anschließenden Tätigkeit als Organist und Chorregent an der Dachauer Pfarrkirche St. Jakob gründete er in Dachau eine Musikschule, an der Kinder zu erschwinglichen Gebühren Unterricht im Chorsingen und Instrumentenspiel erhielten. Unterstützt von Münchner Musikerfreunden und von Mitgliedern der Künstlerkolonie Dachau (von Hayek, Hölzel, Pfalz, Stockmann) arbeitete er für die Wiederbelebung der lokalen Tradition weihnachtlicher Kinderfeste. 1905 führte er in Dachau sein Krippenspiel \"Die Nacht der Wunder\" auf. 1905 heiratete Fleischmann die Pianistin Tilly Swertz, eine Studienkollegin, deren Eltern 1879 von Dachau nach Cork ausgewandert waren. Im Jahr darauf übernahm er die freigewordene Stelle seines Schwiegervaters Hans-Conrad Swertz in Cork und wirkte dort an der \"Cathedral of St Mary and St Anne\" bis ins hohe Alter als Organist und Domkapellmeister. Als deutscher Staatsangehöriger wurde Aloys Fleischmann während des Ersten Weltkriegs von der britischen Militärbehörde zum zivilen Kriegsgefangenen erklärt und von Januar 1916 bis über das Kriegsende hinaus interniert, zuletzt auf der Isle of Man, von wo er nach Deutschland abgeschoben wurde. Erst im September 1920 konnte er nach Irland zurückkehren. Dort übernahm er neben seiner Tätigkeit am Dom neue Pflichten: von 1920 bis 1958 wirkte er als Lehrer für Gesang und Klavier am Priesterseminar der Diözese Cork und 1922–37 als Professor für Harmonielehre und Chorgesang an der \"Cork Municipal School of Music\". Als Kirchenmusiker und Musikpädagoge hatte Fleischmann entscheidenden Einfluss auf eine Reihe irischer Komponisten und Musiker der nachfolgenden Generation. Zum Freundeskreis der Fleischmanns gehörte Arnold Bax, Herbert Hughes (1882–1937), E. J. Moeran (1894–1950) und Frederick May (1911–85). Aloys und Tilly Fleischmanns Sohn, der Komponist Aloys Fleischmann (1910–1992), wirkte als Professor für Musik am University College Cork, als Dirigent des von ihm 1934 gegründeten Cork Symphony Orchestra, und als Mitgründer und langjähriger Leiter des 1954 gegründeten Cork International Choral Festival.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Aloys Fleischmann hinterließ rund 600 Kompositionen, die meisten ungedruckt, darunter Bühnenwerke, geistliche und weltliche Vokal- und Instrumentalmusik und fast 100 Kunstlieder. Vor allem sein Bühnenwerk \"Die Nacht der Wunder\" brachte ihm den künstlerischen Durchbruch. Es steht am Beginn einer Tradition, die bis zu den Oster- und Weihnachtsspielen Carl Orffs und den Adventssingen Tobias Reisers reicht. Ein Werkverzeichnis wurde von Andreas Pernpeintner erarbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Gedächtnisausstellungen.", "content": "Das Leben und Wirken von Aloys und Tilly Fleischmann wurde während des Jahres 2010 in drei Ausstellungen dokumentiert: In der \"Cork City Central Library\", im \"Cork Public Museum\", sowie im \"Bezirksmuseum Dachau\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Aloys Georg Fleischmann (* 24. April 1880 in Dachau; † 3. Januar 1964 in Cork) war ein deutscher Komponist, Organist und Chorleiter.", "tgt_summary": null, "id": 743317} {"src_title": "Donald Alexander MacKinnon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der Erforschung.", "content": "Mikroexpressionen wurden zuerst von Haggard und Isaacs beschrieben. In ihrer Studie von 1966 führten Haggard und Isaacs aus, wie sie diese \"Mikromomente\" des Ausdrucks entdeckten, während sie \"Filme von Psychotherapiesitzungen durchforsteten, auf der Suche nach Anzeichen von nonverbaler Kommunikation zwischen Patient und Psychotherapeuten.\" In den 1960er Jahren leistete William S. Condon Pionierarbeit am Studium von Interaktionen. In seinem anderthalb Jahre dauernden Forschungsprojekt untersuchte er einen viereinhalb Sekunden kurzen Film Bild für Bild. Auf diese Art identifizierte er \"interaktionale Mikrobewegungen\". So beschrieb er beispielsweise das Muster, nach dem eine Frau ihre Schulter bewegt, während ihr Ehemann seine Hand auf sie zubewegt, und fasste diese kombinierten Ergebnisse in Mikrorhythmen zusammen. Jahre nach der Condon-Studie begann der amerikanische Psychologe John Gottman anhand von Video-Aufnahme von Liebespaaren zu untersuchen, wie diese interagieren. Gottman konnte durch das Studium der Mimik der Teilnehmer eine Vorhersage darüber treffen, ob eine Beziehung andauern würde oder nicht. Gottmans Paper von 2002 erhebt keinen Anspruch auf Genauigkeit in Bezug auf die binäre Klassifizierung (Beziehung \"bleibt bestehen\" oder \"bleibt nicht bestehen\"), sondern ist stattdessen eine Regressionsanalyse eines Zwei-Faktoren-Modells, bei dem die Hautleitfähigkeit und die Kodierung der mündlichen Erzählungen die beiden einzigen statistisch signifikanten Variablen sind. Sehr bekannt und gebräuchlich für die Gesichtsausdrucksanalyse ist das im Jahr 1976 erstmals von Paul Ekman und Wallace Friesen publizierte Kodierungsschema FACS.", "section_level": 1}, {"title": "Wizards-Projekt.", "content": "Die meisten Menschen scheinen Mikroexpressionen weder an sich noch an anderen erkennen zu können. Im Wizards-Projekt, zuvor Diogenes-Projekt, studierten Paul Ekman und Maureen O'Sullivan erstmals im Jahre 2006 die Fähigkeit der Menschen zur Täuschung. Von den Tausenden getesteten Menschen waren nur einige wenige in der Lage, genau festzustellen, wann jemand lügt. Die Wizards-Projekt-Forscher nannten diese Leute „Wahrheits-Zauberer“ (engl. \"Truth Wizards\"). Bis heute hat das Projekt Wizards etwas über 50 Menschen mit dieser Fähigkeit nach dem Test identifiziert (von fast 20.000 Menschen). Die „Wahrheit-Zauberer“ verwenden, neben vielen anderen Hinweisen, Mikroexpressionen um festzustellen, ob jemand lügt oder nicht. Die Wissenschaftler hoffen durch das Studium dieser Personen, Techniken zum Erkennen von Täuschung identifizieren zu können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mikroexpressionen, auch Mikromimik genannt, sind flüchtige Gesichtsausdrücke, die Sekundenbruchteile dauern. Sie werden zumeist als Ausdruck der sieben universellen Emotionen Ekel, Ärger, Angst, Traurigkeit, Freude, Überraschung und Verachtung beschrieben. ", "tgt_summary": null, "id": 1450723} {"src_title": "Sieben Ohrfeigen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "\"Red Sails in the Sunset\" wurde von Nick Launay produziert, der schon an ihrem Durchbruchalbum \"10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1\" mitgewirkt hatte. Columbia bat die Band, ins Studio zurückzukehren und eine kommerziellere Single aufzunehmen, die in Amerika in die Charts kommen könnte, aber die Band lehnte das ab. Schlagzeuger Rob Hirst sagte, die Band habe Columbia dazu aufgefordert, das Album so zu nehmen, wie es ist, oder es bleiben zu lassen, und Columbia veröffentlichte das Album so, wie es war. Das Album hielt sich für vier Wochen auf Platz 1 der australischen Charts und landete in den Billboard 200. Singles aus dem Album wurde auch in den USA und in Großbritannien veröffentlicht, hatten jedoch keinen Erfolg in den Charts. Während das Album sich übermäßig auf technische Spielereien verließ, war die lyrische Haltung positiv. Die Band steigerte ihre musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten und erweiterte ihr Themenspektrum auf Politik, Konsumismus, Militarismus, Atomkriegsgefahr und Umweltfragen. Das Albumcover der japanischen Künstlerin Tsunehisa Kimura enthielt eine Fotomontage von Stadt und Hafen Sydneys, das nach einem hypothetischen Atomangriff mit Kratern übersät und verwüstet war. Live-Konzertaufnahmen des Liedes \"Short Memory\" wurden 1984 im australischen Independent-Antiatomkriegsfilm \"Die letzte Nacht\" verwendet. Ein Werbevideo für das Lied \"Best of Both Worlds\" wurde weltweit vom Kabelfernsehsender MTV ausgestrahlt. Im Januar 1985 spielte Midnight Oil das Konzert \"Oils on the Water\" auf Goat Island in Port Jackson anlässlich des zehnten Geburtstages von Triple J vor einem ausgewählten Publikum von Fans, die Tickets bei einem Radiowettbewerb gewonnen hatten. Dieses Konzert wurde gefilmt, auf ABC TV und Triple J live übertragen und als Video veröffentlicht, das im Jahr 2004 für Midnight Oils DVD \"Best of Both Worlds\" remastered wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "William Ruhlmann von AllMusic vergab 4 von 5 Sternen und stellte fest, dass die Gruppe „ehrgeizig verschiedene lyrische Anlässe in verschiedenen Musikstilen“ aufgreife und „kriegerische Rhythmen, Singstimmen und Gitarrentexturen des Albums als Sprungbrett“ dienten. Garretts Vocals zeigten einen „unerbittlich wertenden Ton... mit tödlichem Ernst gesungen... neigten sie dazu, den potentiellen Genuss des Albums zu schmälern.“ Don Shewey von der Musikzeitschrift Rolling Stone empfand, dass die Musik „die postpunkige Abrasivität des Clash and Gang of Four mit der Music-Hall-Vielfalt der Kinks und dem puren Pop von Gruppen wie Cheap Trick kombiniert“. Shewey meinte, dass die „Bezüge zur lokalen Politik und Geschichte, die die Songs der Gruppe ausmachen und zum großen Teil für ihre enorme Anziehungskraft in Down Under verantwortlich sind, Amerikanern als exotisch oder rätselhaft erscheinen“. Bill Wolfe von Spin schrieb: „Midnight Oil ist nicht nur die australische Band der 80er, es könnte auch die Band der 80er Jahre sein.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Red Sails in the Sunset ist ein Album der australischen Band Midnight Oil, das im Oktober 1984 bei Columbia Records veröffentlicht wurde. Das Album wurde zwischen Juni und August 1984 in Tokio, Japan im Victor Aoyama Studio aufgenommen. Produzenten waren Nick Launay und Midnight Oil. Mit dem Album erreichte Midnight Oil zum ersten Mal die Spitze der Album-Charts in Australien. Das Cover zeigt den Hafen von Sydney nach einem nuklearen Angriff. Aus dem Album wurden zwei Singles veröffentlicht: „When the Generals Talk“ und „Best of Both Worlds“.", "tgt_summary": null, "id": 763057} {"src_title": "Magnolia cylindrica", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Wurzeln dieser beiden Organisationen gehen auf das Jahr 1733 bzw. bis ins 13. Jahrhundert zurück. Während die Geschichte der Gendarmerie aus der Zeit der französischen Besatzung im damaligen Département Forêts begann und damit vergleichsweise jung war, gehen die Wurzeln der Polizei bis ins 13. Jahrhundert zurück. Gräfin Ermesinde II. konnte zu ihren Lebzeiten nicht nur ihr Herrschaftsgebiet verdreifachen, sie erhöhte durch eine umfassende Verwaltungsreform auch den Wohlstand und die Sicherheit. Unter Anwendung des \"Rechts von Beaumont\" „befreite“ sie viele Städte und Dörfer. Nach der heutigen Quellenlage waren die Hauptaufgaben der damaligen Polizei: ab 1531 kamen die folgenden Aufgaben zur Gewährung von „Einheit und gegenseitigem Verständnis zwischen den Untertanen und Seiner Majestät“ hinzu: Mit der Einführung einer einheitlichen und funktionsfähigen Verwaltung nach der Französischen Revolution entfielen einige Aufgaben wieder. Fokus der Arbeit war jetzt „de veiller et tenir la main, dans l'étendue de chaque municipalité, à l'exécution des lois et règlements de police“ (etwa: „zu überwachen und, in Dienstbesorgung für die jeweilige Gemeinde, die Strafverfolgung und polizeiliche Vorschriften festzusetzen“), bis heute Schwerpunkt der Polizeiarbeit. Seit 1930 ist die Luxemburger Polizei verstaatlicht, d. h. die vorher ausschließlich den jeweiligen Gemeindebehörden unterstellten Polizeibeamten kamen unter nationalstaatliche Befehlsgewalt. In den Jahren 1952 bis 1989 wurden insgesamt vier Polizeireformen durchgeführt: Seit 1952 trägt die Polizei – sicher auch wegen der unliebsamen deutschen Besatzung – nicht mehr die Bezeichnung \"Lokalpolizei\", sondern \"Police\". Außerdem wurde in diesem Jahr die Polizei der Armee (und damit auch der Gendarmerie) rechtlich gleichgestellt, was eine Ausweitung der Machtbefugnisse bedeutete. 1980 waren sämtliche Einschränkungen einer territorialen Zuständigkeit weggefallen, sodass keine landesinternen Grenzen die Strafverfolgung mehr behinderten. Nach wie vor waren die meisten Teile der Ausbildung sowie die Dienstgrade bei Armee und Polizei identisch. Auch fanden Versetzungen von Beamten zwischen beiden Zweigen der Exekutive statt. Die früher militärischen Dienstgrade wurden jedoch bei der heutigen Großherzoglichen Polizei (entstanden 2000 durch die Fusion von Polizei und Gendarmerie) durch weniger \"martialische\" Bezeichnungen ersetzt (z. B. Inspektor, Kommissar etc.).", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die nach der Romform vom 18. Juli 2018 gültige Organisationsstruktur der Police Grand-Ducale sieht wie folgt aus: Das Hauptquartier der Generaldirektion der Polizei befindet sich in der Nähe des Flughafens von Luxemburg (Ortschaft \"Findel\" der Gemeinde Sandweiler). Die vier Nationalen Einheiten sind alle im Umkreis von Luxemburg-Stadt angesiedelt, SPJ in Hamm, UPR in Bartringen, UCPA, UGAO, USP auf Findel und EP auf Verlorenkost. Die Direktionen der vier Polizeiregionen sind in Diekirch, Esch-an-der-Alzette, Grevenmacher und Luxemburg-Stadt angesiedelt. Jede von diesen vier Polizeiregionen setzt sich neben der Regionaldirektion, aus \"Commissariats à 3 roulements\" (kurz: C3R; auf 3 Schichten laufende Kommissariate, also rund um die Uhr) und den lokalen \"Commissariats à 2 roulemetns\" (kurz: C2R; auf zwei Schichten laufende Kommissariate) (alles Schutzpolizei). Jede Polizeiregion verfügt außerdem über einen „Service Décentralisé de Police Judiciaire“ (Kriminalermittlungsdienst, SDPJ) und über einen „Service Régional de Police de la Route“ (Regionaldienst der Verkehrspolizei, SRPR). Die zentrale, landeseinheitliche Rufnummer lautet 113.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Police Grand-Ducale, auch Police Lëtzebuerg genannt, (; ) ist ein Organ der Exekutive in Luxemburg. Sie untersteht dem Minister für Öffentliche Sicherheit und entstand in ihrer heutigen Form am 1. Januar 2000, als die vormalige \"Großherzogliche Gendarmerie\" und die dezentral organisierte staatliche \"Polizei\" fusionierten. Sie ist für die Innere Sicherheit, Aufrechterhaltung der Öffentlichen Ordnung sowie die Durchsetzung der Gesetze verantwortlich.", "tgt_summary": null, "id": 578620} {"src_title": "Gustav-Stresemann-Institut", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Lofgren studierte an der University of California, Berkeley, wo er 1938 seinen Abschluss machte und dann 1938 bis 1940 als Assistent in der Gruppe von Ernest Orlando Lawrence an Zyklotronen arbeitete. Im Zweiten Weltkrieg war er in Los Alamos am Manhattan Project beteiligt als Gruppenleiter. Aus dieser Arbeit entstand auch seine Dissertation in Berkeley, wo er 1945 promoviert wurde. 1946 bis 1948 war er an der University of Minnesota, behielt aber seine Kontakte nach Berkeley, wo er schließlich ins Lawrence Berkeley National Laboratory (LBNL) eintrat und dort bis zu seinem Ruhestand 1982 blieb. Er war dort an allen großen Beschleunigerprojekten beteiligt, angefangen vom Bevatron, mit dem Cosmotron dem ersten Beschleuniger im GeV Bereich. Nach der Fertigstellung 1954 war er als Gruppenleiter für das Bevatron zuständig. In den 1960er Jahren leitete er am LBNL ein Designteam für einen nationalen 200 GeV Proton Synchrotron, was aber nicht wie erhofft am LBNL realisiert wurde, sondern am Ende im neu gegründeten Fermilab (mit einem anderen Entwurf als dem von Lofgren). 1973 bis 1977 war er Associate Director des LBNL. In dieser Zeit wurde der Super Hilac (Super Heavy Ion Linear Accelerator) gebaut (als Ersatz für den 1957 gebauten HILAC, 1972 in Betrieb), ein Linearbeschleuniger für Schwerionen. Dort wurden fünf transuranische Elemente gefunden und außerdem Pionierarbeiten für den Einsatz schwerer Ionen in der Krebstherapie geleistet. Durch Kopplung mit dem alten Bevatron wurde daraus der Bevalac Schwerionenbeschleuniger (in Betrieb bis 1993). Unter Lofgren wurde auch die Forschung für die Verwendung des Schwerionenbeschleunigers für die Kernfusion am LBNL initiiert. Er war Fellow der American Physical Society und der American Association for the Advancement of Science. 1967 bis 1970 war er mit High Energy Physics Advisory Panel (HEPAP).", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward Joseph Lofgren (* 18. Januar 1914 in Chicago, Illinois; † 5. September 2016 oder 6. September 2016 in Oakland, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Physiker, der sich mit Teilchenbeschleunigern beschäftigte.", "tgt_summary": null, "id": 1050730} {"src_title": "Joseph Tyree Sneed", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die erhaltenen Quellen erwähnen nur die Gesandtentätigkeit von Gnaeus Cornelius Merula in Ägypten. Über sein sonstiges Leben liegen keine Angaben vor. 163 v. Chr. einigte sich der ägyptische König Ptolemaios VI. mit seinem jüngeren Bruder Ptolemaios VIII. auf eine Machtteilung, wonach letzterer die Kyrenaika erhalten und Ptolemaios VI. mit seiner Schwestergemahlin Kleopatra II. über das restliche Reich herrschen sollte. Doch der unzufriedene jüngere Bruder wollte bald Zypern seinem Herrschaftsbereich hinzufügen und reiste 162 v. Chr. zur Durchsetzung dieses Anliegens nach Rom. Obwohl die Senatoren offensichtlich anerkannten, dass der zwischen den ptolemäischen Brüdern ausgehandelte Vertrag gültig war, unterstützten sie dennoch mehrheitlich Ptolemaios VIII., weil sie sich laut dem griechischen Historiker Polybios von einer Teilung des immer noch großen Ptolemäerreichs dessen Schwächung erhofften. Dies aber wäre Roms imperialistischen Bestrebungen entgegengekommen. Gnaeus Cornelius Merula und der Konsul von 165 v. Chr., Titus Manlius Torquatus, wurden mit der diplomatischen Mission beauftragt, die zerstrittenen Brüder miteinander zu „versöhnen“ und dafür zu sorgen, dass Ptolemaios VIII. auch die Regierungsgewalt über Zypern erhielt; allerdings sollte dieses Ziel ausdrücklich ohne kriegerische Aktionen erreicht werden. Merula und Torquatus begaben sich mit Ptolemaios VIII. zunächst nach Griechenland, wo der Ptolemäer eine starke Söldnerarmee rekrutierte. Die Reise führte sie weiter zum rhodischen Festlandsbesitz (Peraia) an der Südküste Kleinasiens. Ptolemaios VIII. wollte nach Zypern weitersegeln, doch in Side in Pamphylien angekommen wurde er von den römischen Gesandten daran erinnert, dass seine Einsetzung als Herrscher Zyperns unblutig erfolgen sollte. So musste er seine Söldner wieder entlassen. Die Gesandten forderten Ptolemaios VIII. außerdem auf, an der Grenze der Kyrenaika die Gespräche des Torquatus mit Ptolemaios VI. in Alexandria abzuwarten. Torquatus könnte den ägyptischen König zur Akzeptanz der Senatsentscheidung bewegen und würde dann gemeinsam mit dem Monarchen zu Ptolemaios VIII. reisen. Letzterer musste sich den römischen Forderungen beugen. Ptolemaios VI. zog aber die Verhandlungen in die Länge. Inzwischen war sein jüngerer Bruder zusammen mit Merula nach Kreta gesegelt, wo er erneut 1000 Söldner ausgehoben hatte und war dann nach Apis weitergereist. Als sich die Ankunft von Torquatus immer länger verzögerte, wurde Ptolemaios VIII. ungeduldig. In seinem Auftrag ging nun Merula ebenfalls nach Alexandria, um Torquatus und den ägyptischen König zu holen. Doch Ptolemaios VI. hielt Merula wie schon die anderen Gesandten mit Freundlichkeiten hin. Als plötzlich in Kyrene ein Aufstand ausbrach, musste Ptolemaios VIII. sein Zypern-Projekt vorläufig aufgeben und sich der Unterdrückung der Revolte widmen. Dabei war er anfangs wenig erfolgreich. Von Merula erfuhr er, dass die römischen Diplomaten Ptolemaios VI. zu keinerlei Zugeständnissen hatten bewegen können. Merula kehrte nach Rom zurück und wurde von den Brüdern Ptolemaios und Komanos begleitet, die erneut für die Zypern-Pläne Ptolemaios’ VIII. werben sollten. Im Senat sprachen Merula und Torquatus 161 v. Chr. für den jüngeren Ptolemäer, sodass unter anderem beschlossen wurde, das Bündnis Roms mit dem ägyptischen König zu kündigen. In den nächsten Jahren konnte Ptolemaios VIII. weiterhin nicht die Herrschaft über Zypern erlangen, erschien 154 v. Chr. erneut in Rom, beschuldigte seinen Bruder, ein Attentat auf ihn in Auftrag gegeben zu haben, und bat um nachdrücklichere Unterstützung seiner Wünsche. Die Senatoren gewährten nur einen recht bescheidenen Beistand. Merula wurde wiederum beauftragt, zusammen mit vier weiteren Gesandten (u. a. Lucius Minucius Thermus) Ptolemaios VIII. bei der Durchsetzung seiner Zypern-Pläne behilflich sein. Dieses Mal geriet Ptolemaios VIII. aber in die Gefangenschaft seines älteren Bruders, der ihn jedoch schonend behandelte, während die römischen Gesandten unverrichteter Dinge heimkehrten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gnaeus Cornelius Merula entstammte dem römischen Patriziergeschlecht der Cornelier und war 162 und 154 v. Chr. römischer Gesandter in Ägypten.", "tgt_summary": null, "id": 436845} {"src_title": "Hugh FitzRoy, 11. Duke of Grafton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Erfindung des Wasserballs wird bisweilen einem Kalifornier namens Jonathan DeLonge zugeschrieben und auf 1938 datiert. Bereits aus den 1920er Jahren sind jedoch Bilder bekannt, die Strandschönheiten mit Wasserball zeigen. Die frühen Wasserbälle bestanden aus gummiertem Baumwollgewebe, während heutzutage ausschließlich Kunststofffolie (s. u.) verwendet wird. Die dadurch verbilligte Herstellung erlaubte die massenweise Verbreitung, auch als Werbeträger, ab den 1960er Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Material und Verarbeitung.", "content": "Die einlagige Ballhaut wird heutzutage fast ausschließlich aus mit Weichmachersubstanzen versehener PVC-Folie von 150 bis 400 μm Stärke gefertigt. Diese Folie wird in der Regel aus mehreren Bahnen hochfrequenzverschweißt. Vor der letzten Schweißung werden die Säume der Schweißnähte nach innen gewendet; die letzte Schweißnaht zeigt dann notgedrungen nach außen. Schließlich werden zwei runde Folienstücke als Endstücke aufgesetzt. In eines dieser Enden wird ein versenkbares Stopfenventil eingearbeitet, das ein Aufblasen mit einer Handpumpe oder dem Mund ermöglicht. Ein häufig anzutreffendes Design sind farbige im Wechsel mit weißen Streifen (oftmals drei bunte und drei weiße). Wasserbälle für Werbezwecke werden mit entsprechenden Aufdrucken versehen. Auch ein Globus-Aufdruck ist bisweilen anzutreffen. Neben den typischen Größen von 30 bis 60 cm Durchmesser werden Wasserbälle in einem weiten Spektrum von Mini- und Übergrößen produziert; es gibt auch Riesen-Wasserbälle mit einem Durchmesser von mehreren Metern. Die Masse hängt im Wesentlichen von der Größe ab, da die Folienfläche sich quadratisch proportional zum Durchmesser verhält. Zudem werden für größere Bälle oft dickere Folien verwendet als für kleinere. Typische Werte verteilen sich daher auf einem weiten Bereich zwischen 50 und 500 g.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzbereiche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spiel.", "content": "Wasserbälle eignen sich für regelfreie Wurfspiele und zum Herumtollen, besonders für Kinder. Riesen-Wasserbälle werden gelegentlich auch bei Rockkonzerten und ähnlichen Massenveranstaltungen eingesetzt, wo sie von den Zuschauern umhergestoßen werden. Ein Megaball ist ein großer transparenten Ball, in den eine Person einsteigen und sich damit über Wasser bewegen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Reguläre Mannschaftsballspiele wie die gleichnamige Sportart Wasserball oder Volleyball sind auch mit Wasserbällen möglich; die leichte Beeinflussbarkeit durch den Wind, die zu unerwarteten Spielwendungen führen kann, ist dabei als Spaßfaktor durchaus erwünscht. Ein Nachteil, der die Verwendung für Spiele wie Fußball, bei denen der Ball hohen Stoß- und Druckbelastungen ausgesetzt ist, einschränkt, ist die geringe mechanische Belastbarkeit. Die Benutzung eines Wasserballs als Fitnessgerät ist zwar prinzipiell möglich, dürfte aber bei wiederholter Belastung des Balls mit dem Körpergewicht zum Ausreißen der Schweißnähte führen. Gymnastikbälle sind hierfür besser geeignet.", "section_level": 2}, {"title": "Säuglingsförderung.", "content": "Viele Bücher und das Prager Eltern-Kind-Programm (PEKiP) zur Frühförderung von Säuglingen empfehlen unter anderem Übungen mit einem Wasserball. Beliebte Vorschläge sind, einen Wasserball an einer Schnur über dem Baby zu halten, um es zur Bewegung (Patschen, Treten) zu animieren, oder das Baby auf einen Wasserball zu legen und es darauf (ohne es dabei loszulassen) sanft hin und her zu schaukeln. Hierdurch sollen Körpergefühl und -koordination gefördert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Fotografie.", "content": "Wasserbälle sind wegen ihrer bunten Farben ein oft verwendetes Accessoire auf Fotomotiven, insbesondere für Themenbilder zu Sonne, Strand und Urlaub. In der professionellen Modefotografie werden sie häufig bei der Vorstellung von Badeanzügen oder Bikinis mit aufs Bild gebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Sexspielzeug.", "content": "Als Sexspielzeug im engeren Sinne können (u. U. nicht voll aufgeblasene) Wasserbälle beim Geschlechtsakt als federnde Unterlage verwendet werden. Hierbei wird allerdings auch die Belastungsgrenze der Schweißnähte erreicht. Sexuelle Konnotationen, die bis hin zur Fetischisierung von Wasserbällen führen, liefern die häufige Darstellung mit leichtbekleideten Schönheiten, die haptischen Eigenschaften und die Materialgleichheit (PVC-Folie) mit »Lack«-Reizwäsche. Wasserbälle werden daher auch zur Masturbation verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Demonstration des Bernoulli-Gesetzes.", "content": "Ein Wasserball eignet sich in Verbindung mit einem Gebläse vorzüglich, um das Strömungsgesetz von Bernoulli zu demonstrieren. Hiernach ist der Druck innerhalb einer Luftströmung geringer als in der ruhenden Umgebungsluft: Lässt man einen Wasserball von einem aufwärts gerichteten Luftstrom emporheben, so bleibt er darin schweben, sogar wenn man den Luftstrom ein wenig zur Seite richtet. Der höhere Druck außerhalb der Strömungszone hält den Ball darin fest.", "section_level": 1}, {"title": "Wasserbälle in den Medien.", "content": "Eine tragende Filmrolle nimmt ein Wasserball in der Science-Fiction-Parodie Dark Star von Regisseur John Carpenter aus dem Jahr 1974 ein. Er spielt dort einen widerspenstigen Außerirdischen. Eine der Sachgeschichten der vom WDR produzierten Sendung mit der Maus aus dem Jahr 2004 ist dem Wasserball gewidmet.", "section_level": 1}, {"title": "Wasserball-Symbole.", "content": "Beach Balls sind Wasserball-ähnliche Signaturen, die in der Seismologie zur Kartierung von Erdbebenherden verwendet werden. Der Name leitet sich von der englischen Bezeichnung \"beach ball\" für Wasserball ab. Im Unicode-Standard finden sich bislang (Version 6.0) zwar einige Arten von Bällen als Zeichen wieder, jedoch gibt es noch kein Wasserball-Zeichen, mit dem beispielsweise Spiel- und Bademöglichkeiten für Kinder auf Landkarten eingezeichnet werden könnten. Eine gewisse Ähnlichkeit mit einem typischen Wasserball hat das Radioaktivitätszeichen (☢), das unter der hexadezimalen Codenummer 2622 abgelegt ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Wasserball wird ein leichter, großer, aufblasbarer Ball bezeichnet, der in erster Linie für Strand- und Wasserspiele Verwendung findet. Das geringe Gewicht sorgt für ein langsames Durch-die-Luft-Segeln bei Wurfspielen. Die Größe erfordert dafür in der Regel den Einsatz beider Hände, was Wasserbälle zu idealen Spielzeugen für Kinder macht. Die Kombination aus Größe und geringem Gewicht hat allerdings auch den Nachteil, dass Wasserbälle schon von schwachem Wind fortgeweht werden. Ein anderer Nachteil ist die relativ geringe Belastbarkeit.", "tgt_summary": null, "id": 772708} {"src_title": "Christoph Flügge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Versuchsboot (Versuch = VS) war ein unbewaffnetes Klein-U-Boot, das für eine Besatzung von drei bis fünf Personen vorgesehen war. Das Boot lief am 14. April 1940 vom Stapel. Es war 22,05 m lang und 2,10 m breit, hatte aufgetaucht 3,20 m Tiefgang und eine Gesamthöhe von 5,65 m. Die Wasserverdrängung betrug 73 t aufgetaucht und 85,5 t getaucht. Bemerkenswert war der revolutionäre Antrieb, der aus einer Walter-Turbinen-Anlage bestand, die bei einer Drehzahl von 20,000 Umdrehungen pro Minute 2.000 PS entwickelte. Bei Seeerprobungen 1940 und 1941 in der Schlei und der Putziger Wiek (in Begleitung des Sicherungsschiffs \"John Rehder bzw. Polyp\") wurde eine Unterwassergeschwindigkeit von 28,1 Knoten erreicht, ein erst 1953 von der USS Albacore übertroffener Wert. Das Boot konnte mit dem vorhandenen Vorrat von 21 t Wasserstoffperoxid bei einer Geschwindigkeit von 28 kn unter Wasser bis zu 50 Seemeilen fahren. Die Kriegsmarine war von den Leistungen des Versuchsboots begeistert. Aber der Walter-Antrieb steckte 1940/41 noch in den Kinderschuhen und war technisch noch nicht genügend ausgereift und erprobt worden. Die weitere Entwicklung der Walter-U-Boote führte zu den Typen XVII, XVIII und XXVI. Keiner dieser Typen wurde letztlich frontreif, was aber weniger an der Technik, sondern am Mangel an verfügbarem Wasserstoffperoxid lag. Das Boot wurde Ende 1942 aufgelegt und im März 1945 in Hela selbstversenkt.", "section_level": 1}, {"title": "Dokumentation.", "content": "Das Imperial War Museum (IWM) in London besitzt mehrere von der Walter KG produzierte Kurzfilme, die das Boot bei Erprobungsfahrten in der Schlei und in der Putziger Wiek zeigen:", "section_level": 1}], "src_summary": "VS 80, auch V 80, war ein Versuchs-U-Boot, welches in den Jahren 1938 bis 1940 von der Germaniawerft in Kiel in Zusammenarbeit mit Hellmuth Walter für die deutsche Kriegsmarine gebaut wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2269638} {"src_title": "Alice im Land des Zauberspiegels", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Anfang der 1990er Jahre, nachdem die Alliierten Berlin verlassen hatten, wollten eine Gruppe von Diplomaten der britischen Botschaft und interessierter Berufstätiger die britischen Traditionen weiterführen. In den Räumlichkeiten der ehemaligen Militärschule – Charlottenburg First School – wurde eine Grundschule und der Kindergarten mit 84 Kindern aus 23 Nationen eröffnet. 1999 zog der Kindergarten in den Grunewald um. Eine Kindertagesstätte, mit Kindergarten und Vorschulklassen, mitten im Wald wurde die Heimat der jüngsten Mitglieder der Schulgemeinschaft. Ein Jahr später zog die Oberschule auf das daruntergelegene Grundstück eines ehemaligen Landschulheims. Beide Schulstandorte liegen in einem Landschaftsschutzgebiet. Im Jahr 2009 wurde die Oberschule mit einem Bibliotheks- und Naturwissenschaftsgebäude erweitert.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur und Gebäude.", "content": "Die Primary School (Grundschule) ist in einem einstöckigen Gebäude in Berlin-Westend in der Nähe des Olympiastadions. Das Gebäude stammt aus dem 1950er und wurde zuvor von der britischen Militärschule genutzt. Die Secondary School im Grunewald besteht aus mehreren kleinen Gebäuden verteilt auf dem Waldgrundstück. Der Fachunterricht wurde in den Gebäuden nach Fachrichtungen zusammengefasst. Das mit Geldern der Stiftung der staatlichen Deutsche Klassenlotterie finanzierte Freymuth-Brumby Building wurde 2009 fertiggestellt und beherbergt die Bibliothek, Physik und Chemielabore sowie die Abteilung für Englisch. Das Gebäude wurde als Passivhaus erbaut. Ein Sportplatz ist Teil des Senior School Geländes. In der \"Early Years School,\" dem Kindergarten, werden die drei- bis sechsjährigen Kinder nach dem Lehrplan der Foundation Stage (frühkindliche Bildung) und des ersten Schuljahres und auch nach dem Berliner Lehrplan unterrichtet. Die \"Primary School\" ist die Grundschule für Kinder von 6 bis 11 Jahren (Jahrgangsstufe 2 bis 6). Sie baut auf dem Kindergarten, der Vorschule und der ersten Klasse auf. Die Schule verwendet Elemente des English National Curriculum mit entsprechenden Modifikationen, um interkulturelles Verständnis zu vermitteln. In der \"Secondary School\" werden die Schüler Jahrgangsstufen 7 bis 13 unterrichtet. In den Jahrgangsstufen 7 bis 11 ist die Schule nicht akademisch-selektiv orientiert, allerdings bestehen wir darauf, dass die Schüler zumindest über ausreichende Englischkenntnisse verfügen. In den Jahrgangsstufen 10 und 11, wird in einem zweijährigen Bildungskurs auf den Abschluss des \"International General Certificate of Secondary Education\" (IGCSE, vergleichbar mit dem Mittleren Schulabschluss) in bis zu zehn Fächern vorbereitet. Schüler, die das IGCSE bestanden haben, können anschließend die Jahrgangsstufen 12 und 13 besuchen, die auf das \"International Baccalaureate Diplom-Programm\" vorbereitet (Internationales Abiturabschluss-Programm) vorbereitet werden, ein von internationalen Universitäten und auch in Deutschland anerkannter Abschluss. Das zweijährige IB Programm ist in 6 Fächer unterteilt, aus denen jeder Schüler jeweils ein Fach wählen muss: Erste und zweite Fremdsprache, Sozialkunde, Experimentelle Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik, Kunst und Musik. Jeder Schüler hat außerdem einen Essay zu schreiben, an Aktivitäten außerhalb des Unterrichts teilzunehmen, darunter Sport, Karitatives (CAS), und die interdisziplinäre \"Theory of Knowledge\" (ToK), die den Schüler die Methoden des Wissenserwerbs vermitteln soll. Kinder können im Rahmen eines Förderplans gefördert werden, der die individuellen Bedürfnisse eines Schülers zugeschnitten ist. Der Förderplan wird in Zusammenarbeit von Klassenlehrer, dem Fachlehrer, dem Lehrassistenten oder dem Koordinator der Fördermaßnahme erarbeitet. Die Schule bietet verschiedene Projekte und Arbeitsgemeinschaften während der Mittagspause oder nach Schulschluss an, wie Musikprojekte, Bastelkurse und Sport. Die Musiklehrer studieren Instrumentalkonzerte, Chorkonzerte oder Musicals mit den Schülern verschiedener Jahrgangsstufen ein. Tages- oder Wochenausflüge werden ebenfalls für die Schüler organisiert. Eine Hortbetreuung wird nach 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr angeboten. Nach britischem Vorbild trägt jedes Kind während des Unterrichts und beim Sport eine Schuluniform. Entsprechend dem britischen Vorbild ist das Haussystem organisiert. Lehrer und Schüler sind den vier Häusern zugeordnet. Dieses System soll dazu dienen, den Teamgeist altersübergreifend zu stärken.", "section_level": 1}, {"title": "Weiteres.", "content": "Der \"Elternförderverein,\" die sogenannte Parent-Teacher-Association organisiert Fundraising-Veranstaltungen, um die Schule zu unterstützen. Jeden Sommer findet ein Sommerfest statt, bei dem größere Summen zum Kauf von Spielplatzeinrichtung, Schulkücheneinrichtung oder Musikinstrumente eingenommen werden. Beim \"German International Schools Sports Tournaments\" (GISST) nimmt die BBS regelmäßig an Sportwettbewerben zwischen den internationalen Schulen in ganz Deutschland teil. Jährlich organisiert die Schule das Querfeldeinrennen im Grunewald. \"Karitatives:\" die Schüler selbst und eine karitative Gruppe innerhalb der Schule sammeln Spenden an uniformfreien Tagen oder aber bei anderen Veranstaltungen für Kinder in Indien und in Berlin zum Beispiel. Zur Weihnachtszeit wurden an jedem Standort Weihnachtsbäume mit den Wünschen hilfsbedürftiger Kinder aufgestellt, die dann durch eine Spende erfüllt werden konnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Berlin British School ist eine internationale englischsprachige Ganztagsschule für Kinder von 3 bis 18 Jahren im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Privatschule folgt dem britischen Lehrplan bis zum Ende des Key Stage 3 und unterrichtet dann das IGCSE (International General Certificate of Secondary Education – entspricht dem Mittleren Schulabschluss) Programm bis 16 Jahre. Im Anschluss folgt die Schule dem International Baccalaureate Diplom Programm bis zum Alter von 18 Jahren. Early Years (der Kindergarten und die Vorschule), sowie die Oberschule der Berlin British School sind idyllisch im Grunewald gelegen, die Grundschule befindet sich unweit des Berliner Olympiastadions.", "tgt_summary": null, "id": 1612773} {"src_title": "Duboisia hopwoodii", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt Rastatt erhielt ihren ersten Bahnanschluss am 1. Mai 1844, als die \"Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen\" den Abschnitt Heidelberg–Karlsruhe der Rheintalbahn eröffneten. Da Rastatt zu dieser Zeit Bundesfestung war und somit durch einen Wall und einen Graben geschützt war, wurde die Strecke zunächst östlich an der Stadt vorbeigeführt. Der erste Rastatter Bahnhof befand sich daher auf dem Gelände des heutigen Industrieviertels. Am 31. Mai 1869 wurde der erste Abschnitt der Murgtalbahn eröffnet; der Rastatter Bahnhof wurde dadurch zum Knotenbahnhof. Mit der Aufhebung der Bundesfestung 1890 konnte der Bahnhof nach Westen in die Nähe des Stadtzentrums verlegt werden. Dabei entstand das heutige Empfangsgebäude. Im Jahr 1895 kam als dritte Bahnstrecke die Rheinbahn hinzu, die aus strategischen Gründen von Karlsruhe nach Haguenau verlängert wurde. Auf dieser Strecke wurde jedoch 1966 der grenzüberschreitende Eisenbahnverkehr nach Frankreich eingestellt und die Strecke bis Wintersdorf abgebaut. Der Bahnhof erhielt in den 1950er Jahren Anschluss an das elektrische Eisenbahnnetz, als die Rheintalbahn und die Rheinbahn elektrifiziert wurden. 1994 wurde Rastatt in das Netz der Stadtbahn Karlsruhe integriert. Zunächst verkehrten die Stadtbahnen nur auf der Rheinbahn, in den folgenden Jahren nahm man jedoch auch auf Rheintalbahn und Murgtalbahn den Stadtbahnbetrieb auf, so dass der Bahnhof heute von vier Stadtbahnlinien bedient wird. Südlich des Bahnhofs kam es im August 2017 durch die Bauarbeiten zum Tunnel Rastatt zu einer unerwarteten Gleisabsenkung, die den Verkehr auf der Rheintalbahn an dieser Stelle unterbrach. Der Bahnhof Rastatt wurde hierdurch von 12. August bis 2. Oktober 2017 zum Endhaltepunkt aller auf dieser Strecke fahrenden Personenzüge. Ein Schienenersatzverkehr transportierte die Fahrgäste weiter zum Bahnhof Baden-Baden, von wo aus die Fahrt fortgesetzt werden konnte. Infolge dessen wurde auch deutlich, dass der Bahnhof nicht mehr modernen Anforderungen entspricht. Daher soll in den Jahren 2020 bis 2023 ein Fußgängersteg über den Gleisen errichtet werden. Weiterhin sollen die Bahnsteigkanten erhöht und die Bahnsteige mit einem Blindenleitsystem versehen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der Bahnhof verfügt über sechs Bahnsteiggleise, welche alle durchgängig befahrbar sind. Das Gleis 1 ist über den Hausbahnsteig zu erreichen, die anderen fünf Gleise über drei Mittelbahnsteige. Auf den Gleisen 3 und 4 verkehren Regional- und Fernzüge der Deutschen Bahn nach Konstanz über Offenburg, sowie die Züge der Stadtbahn von und nach Baden-Baden und Achern (S7, S71). Die Gleise 5 und 6 dienen ausschließlich dem Verkehr auf der Murgtalbahn von und nach Freudenstadt (S8, S81). Die Gleise 1 und 2 werden nicht mehr regelmäßig im Personenverkehr genutzt; dort hielten früher grenzüberschreitende Züge der Rheinbahn. Nördlich des Personenbahnhofs befindet sich der Güterbahnhof Rastatt, im Westen der zentrale Omnibusbahnhof. Dort verkehren mehrere Stadt- und Regionalbuslinien, die von der Verkehrsgesellschaft Rastatt unter dem Markennamen \"Rastadtbus\" betrieben werden. Die Weichen und Signale werden von einem Stellwerk der Bauart SpDrS60 gestellt, welches sich am Gleis 1 befindet und örtlich besetzt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Zugverkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fernverkehr.", "content": "Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 war Rastatt Haltepunkt der Fahrten des IC 26 von und nach Konstanz. Seit deren Einstellung am 14. Dezember 2014 bestehen zwei Intercitys auf der Strecke zwischen Offenburg und Stuttgart, die unter der Woche Pendler nach Stuttgart und zurück bringen. Seit Dezember 2016 sind diese dort direkt verknüpft mit Zügen des IC 30 in Richtung Hamburg und Greifswald.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Rastatt ist neben dem Haltepunkt \"Rastatt Beinle\" einer von zwei Personenbahnhöfen der Stadt Rastatt in Baden-Württemberg. Er ist ein wichtiger Knotenbahnhof für vier Linien der Stadtbahn Karlsruhe, die von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) betrieben werden. Darüber hinaus wird er von Regional- und einzelnen Fernzügen der Deutschen Bahn AG (DB) bedient. Der Bahnhof befindet sich am Streckenkilometer 96,5 der Rheintalbahn sowie am Streckenkilometer 82,9 der Rheinbahn und ist Ausgangspunkt der Murgtalbahn nach Freudenstadt.", "tgt_summary": null, "id": 554589} {"src_title": "Jamie Gorelick", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Sarah Butler wuchs in Puyallup, einem Vorort ihrer Heimatstadt, auf. Bereits in ihrer Kindheit war sie künstlerisch aktiv, dabei als Chorsängerin im Einsatz und nahm zudem an Gesangswettbewerben teil. Nebenbei spielte sich auch in Laientheatern mit und sammelte davor an ihrer High School, der \"Governor John R. Rogers High School\" in Puyallup, weitere schauspielerische Erfahrung. Da sie bereits in jungen Jahren darauf bedacht war in einer großen Millionenstadt wie New York oder Los Angeles zu leben, um dort eine Karriere als Film- und Fernsehschauspielerin zu starten, schaffte sie schließlich 2003 den Sprung nach Los Angeles. Dabei bekam sie das \"Puyallup Fair Scholarship for the Arts\", eine Art Schauspiel-und-Kunst-Stipendium, das mit eintausend US-Dollar dotiert war. Da sie von der New York University nicht aufgenommen wurde, nützte sie ihr Stipendium schließlich für die University of Southern California. Während sie dort zum Teil professionelle Erfahrungen in der Schauspielerei sammeln konnte, spielte sie parallel dazu im Disneyland in Anaheim für eineinhalb Jahre die Prinzessin \"Belle\" aus \"Die Schöne und das Biest\". Nach einiger Zeit beschloss sie ihr Studium abzubrechen, da sie keinen wirklichen Sinn mehr in dem Ganzen sah, obgleich sie zuerst nur mit einer längeren Unterbrechung des Studiums rechnete. Einige Zeit später beschloss sie sich wieder der Schauspielerei zu widmen und nahm deshalb an verschiedenen Vorsprechen teil. Durch eine Talentagentur und einen eigenen Agenten schaffte Butler schließlich den Sprung ins Film- und Fernsehgeschäft und war so 2004 zum ersten Mal in einer nennenswerten Produktion zu sehen. Nach einer Rolle in \"Love’s a Trip\" dauerte es beinahe drei Jahre, ehe sie ein weiteres Mal in einer namhaften Produktion zum Einsatz kam. Dabei mimte sie im Film \"A Couple of White Chicks at the Hairdresser\" die Assistentin von \"Marc Gavin\", der im Film von Harry Shearer verkörpert wurde. Ebenfalls 2007 folgte schließlich eine weitere Rolle als \"Jenny\" im Kurzfilm \"Tobias_427\". Ihren eigentlichen Durchbruch feierte sie allerdings erst ein Jahr später, als sie unter anderem im Syfy-Fernsehfilm \"Flu Bird Horror\" eine der Hauptrollen übernahm und zudem auch noch in drei Episoden der Webserie \"Luke 11:17\", bei der Don Stark als Regisseur fungierte, zu sehen war. Nachdem sie im gleichen Jahr noch in einer Folge von \"\" und im darauffolgenden Jahr in einer Episode von \"\" zum Einsatz kam, war sie 2009 und 2010 auch in insgesamt vier Episoden von \"I <3 Vampires\" zu sehen. Ihre bisher bedeutendste Arbeit wurde schließlich 2010 veröffentlicht. Dabei übernahm sie im Rape-and-Revenge-Remake \"I Spit on Your Grave\", einer Neufassung des im deutschsprachigen Raum unter dem Namen \"Ich spuck auf dein Grab\" bekannten Film aus dem Jahre 1978, die Hauptrolle der \"Jennifer Hills\" und agierte in dessen Fortsetzung \"I Spit on Your Grave 3\" (2015) abermals in dieser Rolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sarah Butler (* 11. Februar 1985 in Tacoma, Washington) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, die vor allem durch ihre Hauptrolle im Rape-and-Revenge-Remake \"I Spit on Your Grave\" (2010) bekannt ist.", "tgt_summary": null, "id": 1006899} {"src_title": "Anders Palmér", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1971 bis 1998: \"Sun Viking\".", "content": "Royal Caribbean Cruise Line mit damaligem Sitz in Oslo gab bereits Ende der 1960er Jahre drei als Karibik-Kreuzfahrtschiffe entwickelte Passagiermotorschiffe in Auftrag. Die bei der Wärtsilä-Werft in Helsinki gebauten Schiffe \"Song of Norway\", \"Nordic Prince\" und \"Sun Viking\" bildeten zusammen die \"Song-of-Norway\"-Klasse. Die \"Sun Viking\" wurde unter der Baunummer 394 auf Kiel gelegt und war das letzte der drei bei Wärtsilä in Helsinki erbauten Schwesterschiffe. Sie wurde am 27. November 1971 vom Stapel gelassen. Nach der Ablieferung am 10. November 1972 begann die \"Sun Viking\" ab Dezember eine mehr als zwei Jahrzehnte andauernde Dienstzeit bei Royal Caribbean, in der sie hauptsächlich für Kreuzfahrten von Miami in die Karibik eingesetzt wurde. Sie unternahm jedoch auch längere Reisen nach Kanada, Alaska oder Asien. Im September 1997 gab Royal Caribbean den Verkauf des Schiffes nach 25 Dienstjahren bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "1998: \"Superstar Sagittarius\".", "content": "Im Januar 1998 wurde die \"Sun Viking\" an die Reederei Star Cruises aus Panama veräußert, die sie in \"Superstar Sagittarius\" umbenannte und in den folgenden Monaten vom Basishafen Port Klang in Malaysia zu Kreuzfahrten in Asien einsetzte.", "section_level": 2}, {"title": "1998 bis 2001: \"Hyundai Pongnae\".", "content": "Schon im September 1998 erwarb Hyundai Merchant Marine mit Sitz in Panama das Schiff und setzte es ab November 1998 als \"Hyundai Pongnae\" zu Fahrten nach Nordkorea ein.", "section_level": 2}, {"title": "2001 bis 2003: \"Pongnae\".", "content": "Ab 2001 lag das Schiff auf und stand zum Verkauf. Im Jahr 2002 charterte Tropical View das Schiff und setzte es im August und September des Jahres für Casinokreuzfahrten von Haikou nach Hainan und der Halong-Bucht ein. Ab September 2002 lag das Schiff, erneut umgetauft auf den Namen \"Pongnae\", im südkoreanischen Busan auf.", "section_level": 2}, {"title": "2003 bis 2007: \"Omar III\".", "content": "Im April 2003 übernahm der Betreiber Kong Way aus Hongkong das Schiff und setzte es als \"Omar III\" unter panamaischer Flagge für Casinokreuzfahrten vor Hongkong und Singapur ein. Bereedert wurde die \"Omar III\" von Asia Cruises.", "section_level": 2}, {"title": "2007 bis 2011: \"Long Jie\".", "content": "Im Juni 2007 übernahm die Real Win Ltd. aus Singapur das Schiff und taufte es in \"Long Jie\" um. Als Reeder war Sanyang Marine aus Singapur angegeben. Die \"Long Jie\" war fortan für Casinokreuzfahrten vor Singapur im Einsatz und wurde nach drei Dienstjahren im Juli 2010 zum Verkauf ausgeschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2011: \"Oriental Dragon\".", "content": "Das Schiff wurde im Februar 2011 für knapp 13 Mio. USD an ein chinesisches Unternehmen verkauft und wird seitdem als \"Oriental Dragon\" für Casinokreuzfahrten in der Bucht von Hongkong eingesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Oriental Dragon ist ein Kreuzfahrtschiff, das 1972 als \"Sun Viking\" von der damals norwegischen Reederei Royal Caribbean Cruise Line in Dienst gestellt wurde. Das Schiff bildete bei seiner Ablieferung den Abschluss einer aus drei Einheiten bestehenden Schiffsklasse für die Royal Caribbean Cruise Line.", "tgt_summary": null, "id": 586788} {"src_title": "HMS Tipperary", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Studium.", "content": "Charles Andler wurde in eine ziemlich wohlhabende elsässische Familie geboren: sein Vater Philippe Andler, Professor der Pharmazie, war Gründer einer Fabrik für Chemieerzeugnisse und seine Mutter Sophie Herrenschmidt war Lehrerin. Bis 1879 besuchte er das deutsche Gymnasium in Straßburg. Zum großen Bedauern seiner Straßburger Lehrer schickte der Vater den begabten Schüler dann aber für zwei Jahre auf ein Internat in Gray, Département Haute-Saône. Anschließend wechselte Andler auf die Lycée Hoche in Versailles, wo er 1882 sein \"baccalauréat ès lettres\" ablegte. Bis 1883 besuchte er zunächst noch in der Lycée Hoche, dann in der Lycée Condorcet in Paris die Vorbereitungsklasse für die Aufnahme an der École normale supérieure. Andler studierte an der École normale supérieure Philosophie, zunächst bei Émile Boutroux und dann von 1884 bis 1887 bei Léon Ollé-Laprune. Nachdem er 1885 bereits seine Licence erhalten hatte, setzte er ab 1888 seine Studien an der Sorbonne bei dem Soziologen André Lichtenberger und dem Mediävisten Albert Lange fort. Von September bis Oktober 1888 hatte er eine erste Lehrerstelle an der Lycée in Montauban, die er aus gesundheitlichen Gründen jedoch schnell wieder aufgeben musste. Er strebte ursprünglich eine Karriere als Philosophie-Professor an, wurde aber schließlich 1889 \"agrégé\" im Fach Deutsch, nachdem er wegen Meinungsverschiedenheiten mit den Prüfern über Fragen der deutschen Philosophie zweimal bei der \"agrégation\" im Fach Philosophie durchgefallen war. Ab 1889 hielt sich Andler dann für zwei Jahre in Berlin auf, wo er den Germanisten und Literaturwissenschaftler Erich Schmidt kennenlernte und Vorlesungen bei Heinrich von Treitschke hörte. Nach Frankreich zurückgekehrt heiratete Andler im Oktober 1895 Elisabeth Schmidt, die Tochter eines elsässischen Pastors und Enkelin von Charles Schmidt, Professor der Theologie in Straßburg. 1897 legte er in Paris seine Doktorarbeit (\"thèse\") unter dem Titel \"Les origines du socialisme d'État en Allemagne\" (Die Ursprünge des Staatssozialismus in Deutschland) vor. Anlässlich eines Studienaufenthalts in London traf er im Sommer 1891 mit Friedrich Engels zusammen und diskutierte mit ihm die Thesen seiner Dissertation. Andler nahm auch zur Dreyfus-Affäre Stellung, die Frankreich aufwühlte. Am 15. Januar 1898 veröffentlichte \"Le Temps\" eine Petition, die auch Andler unterschrieben hatte, in der die Revision des Fehlurteils gegen Alfred Dreyfus gefordert wurde. Getragen war diese Petition von Émile Zola und vielen bekannten Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen.", "section_level": 2}, {"title": "Hochschullehrer.", "content": "Von 1891 bis 1893 unterrichtete Andler Deutsch an der Lycée in Nancy. Ab 1893 hatte er als Nachfolger von Arthur Chuquet als Leiter des Bereichs Deutsch an der École normale supérieure seine erste Stelle als Hochschullehrer. Von 1895 bis 1897 hielt er Vorlesungen am neugegründeten Collège libre des sciences sociales in Paris, von 1897 bis 1901 war er Stellvertreter von Ernest Lichtenberger und Lehrbeauftragter an der \"Université de lettre\" in Paris. 1889 trat Andler in den \"Parti ouvrier socialiste révolutionnaire (PSOR)\" unter Jean Allemane ein. Mit seinem Freund Lucien Herr, dem Bibliothekar der École normale supérieure, gründete er 1899 in Paris die \"École socialiste\" mit dem Ziel, die Theorie der sozialistischen Bewegung allgemein zu vermitteln, und die \"Groupe de l'unité socialiste\". Ebenfalls zusammen mit Lucien Herr leitete er die \"Société nouvelle de librairie et d'édition\", die für die reformistischen Ideen von Jean Jaurès eintrat. Sein zunehmendes Interesse am Sozialismus fand 1901 seinen Ausdruck in der Übersetzung des \"Manifests der Kommunistischen Partei\" von Karl Marx und Friedrich Engels ins Französische. Seit 1901 vertrat Andler das Fach Deutsch an der geisteswissenschaftlichen Fakultät (faculté des lettres) an der Pariser Sorbonne. Drei Jahre später wurde er dort Studiendirektor für lebende Sprachen. 1904 reiste er zu einem Treffen mit Elisabeth Förster-Nietzsche, der Schwester des Philosophen Friedrich Nietzsche, nach Weimar, um von ihr Material für seine Forschungen über Nietzsche zu erhalten. 1905 trat er in die \"Section française de l’Internationale ouvrière\" (SFIO) ein, der er bis 1920 angehörte. 1906 wurde er zum Assistenzprofessor ernannt. Im Bestreben, das Wissen der Franzosen über das zeitgenössische Deutschland zu verbessern, veröffentlichte er 1905 ein Lehrbuch für Oberstufen-Klassen unter dem Titel \"Das moderne Deutschland in kulturhistorischen Darstellungen\". Im September 1907 reiste er nach Basel, um sich mit dem Theologen Carl Albrecht Bernoulli, einem Kenner von Nietzsches Werk, auszutauschen. Im April 1908 reiste er mit seinen Studenten nach Berlin, wo er zwei Vorträge hielt, unter anderem an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Diese Reise führte in Frankreich zu heftigen politischen Auseinandersetzungen. Die Action française eröffnete eine heftige Verleumdungskampagne gegen Andler. Maurice Barrès beschimpfte ihn als „humanitären Anarchisten“ und die Boulevardpresse verdächtigte ihn, Geld aus deutschen Geheimfonds zu beziehen. Im gleichen Jahr wurde Andler Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Paris ernannt, wo er Vorlesungen über die Werke der deutschen Romantiker, über Goethe, Heine und auch Nietzsche hielt. 1923 wurde er Nachfolger von Ernest Lichtenberger. Ab 1910 hielt er Vorlesungen an der \"École socialiste de Paris\" sowie an der 1899 von Émile Durkheim gegründeten \"École des Hautes Etudes Sociales\". Andler blieb stets sozialphilosophisch interessiert und war maßgeblich daran beteiligt, dass am Collège de France ein Lehrstuhl für Soziologie eingerichtet wurde. Während des Ersten Weltkriegs beteiligte Andler sich an einem Forschungsprojekt über den Pangermanismus, auch um die Bemühungen um den Kriegseintritt der USA auf Seiten der Alliierten propagandistisch zu unterstützen. Die Ergebnisse seiner Forschungen wurden in vier Bänden zwischen 1914 und 1916 veröffentlicht. Den \"Pangermanismus\" führte Andler auf die Zeit der deutschen Opposition gegen die Französische Revolution zurück und er stellte ihn in seinen kontinentaleuropäischen, kolonialen und philosophischen Plänen und Auswirkungen dar. Noch 1917 gründete Andler die \"Ligue Républicaine d'Alsace-Lorraine\", um die Wiedereingliederung von Elsaß-Lothringen vorzubereiten. 1918 war er zusammen mit anderen französischen Hochschullehrern an der Neuorganisation der Universität Straßburg beteiligt. Von Dezember 1918 bis zum Februar 1920 gehörte er dem \"Conseil d'Alsace-Lorraine\" an. 1926 erhielt er als Nachfolger von Arthur Chuquet den Lehrstuhl für germanische Sprachen und Literaturen am Collège de France. Diese Position hatte er bis zu seinem Tod 1933 inne.", "section_level": 2}, {"title": "Gründervater der modernen französischen Germanistik.", "content": "Die französische Germanistik war zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch stark geprägt vom deutsch-französischen Gegensatz in der Folge des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Andler gilt als einer der Gründerväter der modernen französischen Germanistik, seine Ernennung zum Professor 1904 als die Geburtsstunde der universitären Germanistik in Frankreich. Zu Charles Andlers zahlreichen Schülern gehörten u. a. die renommierten französischen Germanisten Félix Bertaux, Geneviève Bianquis, Maurice Cahen, Ernest Tonnelat, Edmond Vermeil, Robert Minder und Jean Fourquet sowie der Schriftsteller Jean Giraudoux und der Politiker Albert Thomas. Andlers Privatbibliothek bildet gemeinsam mit der seines Kollegen Henri Lichtenberger den Grundstock für die germanistische Sammlung der Bibliothèque Malesherbes.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "Übersetzungen: Briefwechsel:", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Philippe Théodore Andler (* 11. März 1866 in Straßburg; † 1. April 1933 in Malesherbes, Département Loiret) war ein französischer Germanist und Professor am Collège de France und an der Sorbonne.", "tgt_summary": null, "id": 688132} {"src_title": "Anna Lesznai", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berufliche Tätigkeiten.", "content": "Ghonim studierte in Kairo Informatik, Finanzen und Marketing. Er gründete 2005 das heute in arabischen Staaten führende Finanzportal \"mubasher.info\". 2008 wurde er Mitarbeiter bei Google Inc. für die Nahostregion mit Sitz in Dubai.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle in der Revolution.", "content": "Ghonim gründete im Juni 2010 unter dem Pseudonym \"El Shaheed\" („der Märtyrer“) eine Facebook-Seite unter dem Titel „Wir sind alle Khaled Said“. Er wollte damit an einen ägyptischen Blogger erinnern, den zwei ägyptische Geheimpolizisten festgenommen und nach seiner Frage zu der gesetzlichen Grundlage dazu durch Schläge getötet hatten. Die Facebookseite fand rasch die Unterstützung vieler, vor allem jüngerer Ägypter. Diese rief Ghonim im Gefolge der erfolgreichen Revolution in Tunesien 2010/2011 im Netz zu einer für den 25. Januar 2011 geplanten ersten Demonstration gegen das Regime von Hosni Mubarak auf. Viele Unterzeichner seines Aufrufs bildeten nun Gruppen zur organisatorischen Unterstützung einer dazu analogen ägyptischen Revolution. Nachdem Zehntausende dem Demonstrationsaufruf gefolgt waren, nahmen Polizisten in Zivilkleidung Ghonim wie etwa 1500 andere Ägypter am 28. Januar bei einer weiteren Protestkundgebung nahe dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo fest. Sie verbanden ihm die Augen und brachten ihn in ein unbekanntes Staatsgefängnis. Die Festnahme wurde von Protestierenden mit einer Handykamera gefilmt und im Netz verbreitet, so dass sich zahlreiche ägyptische Demonstranten und Medienvertreter um Ghonims Freilassung bemühten. Das Unternehmen Google richtete eine Telefonnummer für Zeugen ein. Weitere Protestgruppen ernannten den vermissten Ghonim symbolisch zu ihrem Sprecher. Ghonim wurde am 7. Februar wieder freigelassen; etwa gleichzeitig wurden Internetseiten, darunter Facebook, in Ägypten wieder zugänglich, die ägyptische Staatsbehörden bis dahin abgeschaltet hatten. In einem Interview mit der Zeitschrift Newsweek bestätigte Ghonim am selben Tag, dass er der Gründer der Facebookseite für Khalid sei. Im ägyptischen Privatsender \"Dream TV\" berichtete er über seine Haft und wies Vorwürfe zurück, er und seine Unterstützer seien Landesverräter. Er sei im Gefängnis nicht gefoltert worden, habe aber nichts von den Vorgängen erfahren, auch hätten die Behörden keine seiner Angehörigen von seiner Festnahme informiert. Er sei unter anderem von Hussam Badrawi, dem Generalsekretär der Nationaldemokratischen Partei Ägyptens, nach dem Zustandekommen des Protests befragt worden und habe ihn daraufhin zum Rücktritt aufgefordert. Er sei kein Held, sondern die, die auf der Straße ihr Leben riskiert hätten, seien Helden. Als er von einigen Personen erfuhr, die im Verlauf der Proteste getötet worden waren, weinte er und bat die Angehörigen der Opfer um Verzeihung: Seine Gruppe sei schuldlos, die, die ihre Macht festhielten, hätten diese Taten zu verantworten. Am 8. Februar wurde er auf einer weiteren zentralen Protestkundgebung auf dem Tahrirplatz von hunderttausenden Demonstranten begrüßt und rief sie auf, bis zur Erfüllung ihrer Forderungen weiter zu demonstrieren. Eine neue Facebookseite unter dem Titel „Ich beauftrage Wael Ghonim im Namen der ägyptischen Revolutionäre zu sprechen“ fand in 24 Stunden bereits 130.000 Unterstützer. Internationale Medien berichteten nun über Ghonim und vermuteten, er könne zum Wortführer der jungen, nicht in Parteien organisierten unabhängigen ägyptischen Regimegegner werden. Am 10. Februar forderte Ghonim in der Annahme eines kurz bevorstehenden Rücktritts von Staatspräsident Mubarak die Demonstranten auf, nach Hause zu gehen. Am Folgetag antwortete er auf Kritik daran: Er habe das Interview vor Mubaraks abendlicher Rede gegeben, in der dieser seinen Rücktritt verweigerte, und es sei gegen seine Absicht verfrüht veröffentlicht worden. Er wolle kein Sprecher des Volkes sein. Zugleich veröffentlichte er einen Forderungskatalog an die ägyptische Armee, darunter die Forderung, alle politischen Gefangenen freizulassen. Am 18. Februar 2011 wurde Ghonim von Anhängern eines Vertreters der Muslimbruderschaft, Yusuf al-Qaradawi, am Sprechen zu den Demonstranten auf dem Tahrirplatz gehindert. Nach Mubaraks Rücktritt erklärte Ghonim am 11. Februar 2011 in einem Telefoninterview mit der US-Journalistin Katie Couric, die kontinuierlichen Berichte ausländischer Journalisten aus Kairo hätten tausenden Ägyptern das Leben gerettet und seien daher Teil der erfolgreichen Revolution. Eine Führungsrolle für die Demokratiebewegung lehnte er erneut ab. Ghomin nannte die Ereignisse in Ägypten \"Revolution 2.0\", die von Facebook ausgegangen sei. Er betonte die positive Funktion sozialer Medien zur Organisation und Beschleunigung demokratischer Bewegungen: Wolle man ein Volk von einer Diktatur befreien, dann müsse man ihm heute Zugang zum Internet geben. Er wolle Mark Zuckerberg, dem Gründer von Facebook, eines Tages persönlich danken. Dort könne man sich auch informieren, welche Diktatur im Mittleren Osten als Nächstes gestürzt werden könnte. Ebenso wie die ägyptische Bloggerin Noha Atef legte er jedoch den Schwerpunkt der Revolution auf die Menschen, die sie verwirklichten. Sie seien die wahren Helden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wael Ghonim (* 23. Dezember 1980 in Kairo) ist ein Internet-Aktivist aus Ägypten. Er wurde ab dem 7. Februar 2011 im Verlauf der Revolution in Ägypten 2011 weltweit bekannt. ", "tgt_summary": null, "id": 2380260} {"src_title": "Esra Atja", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Skaštice befindet sich linksseitig der Moštěnka in der Obermährischen Senke (Hornomoravský úval). Durch das Dorf führt der Graben Stonač. Südlich des Ortes verläuft die Autobahn D 1, dort liegt auch die Abfahrt 260 Kroměříž-východ. Nachbarorte sind U Mlýna, Kyselovice, Žalkovice und Břest im Norden, Němčice und Rymice im Nordosten, Pravčice im Osten, Hulín im Südosten, Bílany und Kroměříž im Süden, Horní Zahrady, Miňůvky, Postoupky und Hradisko im Südwesten, Bezměrov und Plešovec im Westen sowie Hrad und Chropyně im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung von \"Cassiz\" erfolgte 1267 im Testament Bruno von Schauenburgs. Darin vermachte der Bischof das ihm gehörige Dorf der Kirche St. Mauritius und dem Kollegiatkapitel in Kremsier. Im Jahre 1290 wurde das Dorf als \"Kaschiz\", 1327 als \"Skacich\", 1405 als \"Skaštic\", 1406 als \"Kasczics\" und 1489 als \"Skaštice\" bezeichnet. Das älteste Ortssiegel stammt von 1684 und trägt die Umschrift \"OBECZNY * PECZET * DIEDINI * KASSTICZ * 1684\". Gepfarrt war der Ort seit eh und jeh zur Kirche der Gesegneten Jungfrau Maria in Kremsier. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf immer der bischöflichen Herrschaft Kremsier untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Skaščice\" / \"Skaschitz\" ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Kremsier. Der heutige Ortsname \"Skaštice\" findet seit 1872 Verwendung. 1895 wurde ein neues Schulhaus eingeweiht; es dient heute als Kindergarten, Turnhalle, Bücherei und Arztpraxis. Mit Beginn des Jahres 1986 wurde Skaštice nach Kroměříž eingemeindet. Am 28. Februar 1990 löste sich Skaštice wieder von Kroměříž los und bildete eine eigene Gemeinde. Seit 2004 führt Skaštice ein Wappen und Banner. Ethnographisch gehört das Dorf zur Hanna.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Skaštice sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Skaštice (deutsch \"Skaschtitz\", früher \"Skaschitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt vier Kilometer nördlich von Kroměříž und gehört zum Okres Kroměříž.", "tgt_summary": null, "id": 2289162} {"src_title": "Lennart Söderberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Weaver Adams wuchs als Sohn des Handelsvertreters Frank H. Adams in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Das Schachspiel erlernte er im Alter von 12 Jahren. Nach Abschluss der High School begann er ein Ingenieurstudium am Massachusetts Institute of Technology, das er allerdings nicht erfolgreich beenden konnte, weil er sich überwiegend dem Schach widmete. Sein Lehrmeister war der Bostoner Rechtsanwalt John F. Barry, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den besten Spielern der USA gezählt hatte. 1922 gewann Adams die Meisterschaft des \"Boston Chess Club\" und 1924 durch einen Wettkampfsieg gegen Harold Morton die Meisterschaft von Neuengland. Diesen Titel hatte er bis 1929 inne, als er einen Revanchekampf gegen Morton verlor. 1936 nahm Adams an der Landesmeisterschaft der USA in New York City teil, kam aber nur auf den geteilten letzten Platz. Auch bei den US-Meisterschaften 1940, 1944, 1946 und 1948 kam er nicht auf vordere Plätze. Gewinnen konnte er dagegen die Meisterschaft von Massachusetts in den Jahren 1937, 1938, 1941 und 1945 sowie die \"US Open Championship\" 1948 in Baltimore. Sein einziges Turnier im Ausland spielte er zum Jahreswechsel 1950/51 in Hastings, belegte dort aber nur den vorletzten Platz. Da Adams nicht vom Schach leben konnte, versuchte er sich zeitweise mit bescheidenem Erfolg als Hühnerfarmer. Seit 1949 war er Mitglied des \"Log Cabin Chess Club\" in West Orange, von dessen Gründer Elliot Forry Laucks er auch finanziell unterstützt wurde. Adams war homosexuell. Seine beste historische Elo-Zahl war 2560 im Dezember 1945, damit lag er auf Platz 50 der inoffiziellen Weltrangliste.", "section_level": 1}, {"title": "Beiträge zur Eröffnungstheorie.", "content": "Adams war überzeugt davon, dass der Anzugsvorteil im Schach ein entscheidender Faktor sei, und versuchte dies in zahlreichen Analysen nachzuweisen. Da er die Anfangszüge 1. e4 e5 für die besten hielt, waren sie Ausgangspunkt seiner Untersuchungen. Anfangs beschäftigte er sich mit dem Läuferspiel und gab die Variante 1. e4 e5 2. Lc4 Sf6 3. d3 Lc5 4. Sc3 d6 5. f4 als gewinnbringend an. Später hielt er die Wiener Partie für besser. In der Praxis konnte er mit seinen Varianten, auf die sich seine Gegner gut vorbereiten konnten, keine besonderen Erfolge erzielen. Großmeister Larry Evans kritisierte 1962 in der Schachzeitschrift \"Chess Life\" den Dogmatismus von Adams. Positiv über Adams äußerte sich dagegen Hans Berliner, der ebenfalls der Meinung ist, dass Weiß bei optimalem Spiel entscheidend in Vorteil kommen muss, allerdings 1. d4 für den besten Zug hält. Nach Weaver Adams sind zwei Eröffnungsvarianten benannt: In der Sizilianischen Verteidigung die auch von Bobby Fischer mit Erfolg gespielte Zugfolge 1. e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 Sf6 5. Sc3 a6 6. h3 und in der Wiener Partie das Gambit 1. e4 e5 2. Sc3 Sf6 3. Lc4 Sxe4 4. Dh5 Sd6 5. Lb3 Sc6 6. d4.", "section_level": 1}], "src_summary": "Weaver Warren Adams (* 28. April 1901 in Dedham, Massachusetts; † 6. Januar 1963 in Cedar Grove, New Jersey) war ein US-amerikanischer Schachspieler und -autor.", "tgt_summary": null, "id": 624344} {"src_title": "French River (Huronsee)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Waldhufendorf Kamienica liegt im Südwesten der historischen Region Oberschlesien am Nordrand des Reichensteiner Gebirges (\"Góry Złote / Rychlebské hory\") an der Grenze zu Tschechien. Der Ort liegt etwa fünf Kilometer südwestlich des Gemeindesitzes Paczków, etwa 30 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Nysa und etwa 84 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole. Nordwestlich des Dorfes liegt die Grenze zur Woiwodschafts Niederschlesien. Kamienica liegt in der Przedgórze Sudeckie \"(Sudetenvorgebirge)\" innerhalb der Przedgórze Paczkowskie \"(Patschkauer Vorgebirge)\". Durch den Ort verläuft die Kamienica (\"Kamitz\"), ein rechter Nebenfluss der Glatzer Neiße. Durch den Ort verläuft die Landesstraße Droga krajowa 46.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarorte.", "content": "Nachbarorte sind Kozielno (\"Kosel\") im Norden, Unikowice (\"Heinzendorf\") im Osten, Gościce (\"Gostitz\") und Lisie Kąty (\"Fuchswinkel\") im Südosten und Złoty Stok (\"Reichenstein\") im Westen. Jenseits der Grenze zu Tschechien liegt im Süden Kamenička (\"Kamitz-Überschar\") und im Südwesten Bílá Voda (\"Weißwasser\").", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Kamienica wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Waldhufendorf angelegt und mit deutschen Kolonisten besiedelt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es als „Kempnitz iuxta Paczkow“ 1310 im Breslauer Zehntregister Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis. Somit gehörte es von Anfang an zum Neisser Bistumsland, in dem ab 1290 die Bischöfe neben der geistlichen auch die weltliche Macht ausübten. Die Dorfkirche wurde erstmals 1326 urkundlich erwähnt. Die für das 14. Jahrhundert belegte Scholtisei gehörte damals der Patschkauer Familie Runge. Unter Bischof Preczlaw von Pogarell gelangte Kamitz 1342 zusammen mit dem Fürstentum Neisse als ein Lehen an die Krone Böhmen, die ab 1526 die Habsburger in ihrer Eigenschaft als Könige von Böhmen innehatten. 1425 wurde es als „Kempnycz prope Paczkow“ erwähnt. Das 1569 erwähnte Neu-Kamitz war vermutlich das südwestlich gelegene spätere Überschar-Kamitz. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Kamitz fast vollständig zerstört. Für das Jahr 1666 ist ein Kirchschreiber belegt. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 gelangte Kamitz mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Nach der Säkularisation des Fürstentums Neisse 1810 wurde die weltliche Herrschaft der Breslauer Bischöfe beendet. Mit der Neugliederung Schlesiens 1813 wurde Kamitz, das bis dahin zum Regierungsbezirk Breslau gehörte, dem oberschlesischen Regierungsbezirk Oppeln eingegliedert. Ab 1816 gehörte es zum neu errichteten Landkreis Neisse, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Kirche, eine katholische Schule, ein Sägewerk, eine Ziegelei, ein Vorwerk sowie 285 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Kamitz 1549 Menschen, davon fünf evangelisch. 1851 wurde Kamitz eigenständige Pfarrei. 1855 lebten 1558 Menschen in Kamitz. 1865 bestanden im Ort 74 Bauern-, 47 Gärtnerstellen und 83 Häuslerstellen sowie zwei Wassermühlen, eine Sägemühle, eine Brennerei und zwei Schankwirtschaften. Zusammen mit den Landgemeinden Fuchswinkel, Gostitz, und Kosel sowie den gleichnamigen Gutsbezirken gehörte Kamitz ab 1874 zum Amtsbezirk Patschkau. 1885 zählte Kamitz 1458 Einwohner. 1933 lebten 1206 Menschen im Kamitz. Am 18. August 1936 wurde der Ort im Zuge einer Welle von Ortsumbenennungen der NS-Zeit in \"Grenztal\" umbenannt. 1937 waren in Kamitz folgende Betriebe angesiedelt: Zwei Bäcker, ein Baugeschäft, einen Elektroinstallateur, zwei Fahrradhandlungen, zwei Fleischer, zwei Gasthöfe, sieben Gemischtwarenläden, zwei Mühlen, zwei Schmiede, zwei Schneider, sechs Schuhmacher, drei Stellmacher, drei Tischler, eine Viehhandlung, eine Elektrizitäts-Genossenschaft und eine Spar- und Darlehenskasse. 1938 erhielt der Ort ein neues Schulgebäude. 1939 zählte Grenztal 1165 Einwohner. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Grenztal 1945 an Polen, wurde zunächst in \"Kamieniec\" umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. 1947 erfolgte die Umbenennung in \"Kamienica\". 1950 wurde es in die Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam es zum wiederbegründeten Powiat Nyski.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kamienica (deutsch \"Kamitz\", 1936–45 \"Grenztal\") ist eine Ortschaft der Gemeinde Paczków (\"Patschkau\") in Polen. Sie gehört zum Powiat Nyski in der Woiwodschaft Oppeln.", "tgt_summary": null, "id": 1355135} {"src_title": "Pole Poppenspäler (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau des EQ-5D.", "content": "Der EQ-5D besteht aus mehreren Komponenten: Zum einen aus der Selbsteinschätzung anhand des EQ-5D-Fragebogens, der den Gesundheitszustand anhand von fünf Dimensionen beschreibt:", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Es wird unterschieden zwischen dem \"EQ-5D-3L\" und dem \"EQ-5D-5L\" für Erwachsene, sowie dem \"EQ-5D-Y\" für Kinder und Jugendliche. Zudem gibt es Proxy-Versionen für Patienten, die selber nicht mehr in der Lage sind, diesen Fragebogen auszufüllen. Die Versionen unterscheiden sich in der Anzahl der Antwortmöglichkeiten je Dimension (Level) und in der Zielgruppe. Der \"EQ-5D-3L\" beschreibt den Gesundheitszustand von Erwachsenen auf fünf Dimensionen, wobei jede Dimension über drei Antwortlevel verfügt: Der \"EQ-5D-5L\" beschreibt ebenfalls den Gesundheitszustand von Erwachsenen auf fünf Dimensionen allerdings anhand von fünf Antwortlevel pro Dimension: Der EQ-5D-5L ist der weiterentwickelte Fragebogen des EQ-5D-3L. Ziel dieser Weiterentwicklung war die Sensitivität des Fragebogens zu erhöhen, sowie Nachteile des EQ-5D-3L Version auszubessern. Der \"EQ-5D-Y (Youth)\" wurde speziell für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren entwickelt. Dabei wurden einige zielgruppenspezifische Anpassungen durchgeführt, wie z. B. die Formulierungen der Fragen und Antworten. Eine zweite Komponente des EQ-5D ist die \"EQ-5D VAS\", eine visuelle Analogskala (VAS) im Standardlayout einer vertikalen 20 cm-Skala mit einem Wertebereich von 0 bis 100. Dabei werden die Befragten gebeten, ihren eigenen aktuellen Gesundheitszustand auf der Skala einzuschätzen. Eine zusätzliche Komponente stellen Fragen zu dem soziodemografischen Hintergrund der Befragten dar, dabei wird z. B. das Alter und Geschlecht abgefragt. Der EQ-5D kann mit anderen u. a. krankheitsspezifischen Instrumenten zur Messung der Lebensqualität der Befragten kombiniert werden.", "section_level": 1}, {"title": "EQ-5D-Index.", "content": "Anhand standardisierter Berechnungsvorgaben werden die Antworten der fünf Fragen in einen Indexwert umgerechnet. Dabei werden die Antworten aller fünf Dimensionen ausgewertet. Für den EQ-5D-3L sind insgesamt 243 verschiedene Gesundheitszustände möglich. Zudem wird der Gesundheitszustand anhand von Präferenzwerten, die auf einer länderspezifischen Stichprobe der Allgemeinbevölkerung basieren, unterschiedlich gewichtet. Der EQ-5D drückt den Gesundheitszustand der Befragten in einer eindimensionalen Maßzahl von 0 (sehr schlecht) bis 1 (Bestmöglicher Gesundheitszustand) aus. Der EQ-5D-Index kann bei Bewertungen der Quality Adjusted Life Years (QALY) verwendet werden, sowie als alleinstehender Index in gesundheitsökonomischen Evaluationen.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung des EQ-5D.", "content": "Die EuroQol-Gruppe besitzt das Urheberrecht für den Fragebogen. Die Nutzung des EQ-5D ist für gemeinnützige Zwecke kostenlos und bedarf nur einer Online-Registrierung auf der Homepage von EuroQol. Soll der Fragebogen kommerziellen Zwecken dienen, ist die Nutzung hingegen gebührenpflichtig.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung des EQ-5D.", "content": "Seit 1990 wird die englische Fassung eingesetzt, die deutsche seit 1998. Der EQ-5D-3L liegt derzeit in ca. 169 Sprachen übersetzt vor und ist der weltweit am häufigsten eingesetzte Fragebogen zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Im Jahr 2009 führte die EuroQol-Gruppe den erweiterten Fragebogen EQ-5D-5L ein, der nun in über 100 Sprachen verfügbar ist. Der EQ-5D-Y wurde 2010 eingeführt und bisher lediglich als EQ-5D-3L-Version verfügbar. Allerdings ist er bereits in 25 Sprachen vorhanden. Im OPD-2 wurde der Fragebogen zu einem Fremdrating-Instrument umformuliert. Er ist Teil der ersten Achse des OPD, die Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen beschreibt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Eine Bewertung der Gesundheitszustände anhand von Präferenzwerten der Allgemeinbevölkerung wurde wegen fehlender theoretischer Grundlage kritisiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der EQ-5D ist ein generisches Messinstrument, das durch ein standardisiertes, präferenzbasiertes Verfahren den Gesundheitszustand erhebt. Dabei handelt es sich beim EQ-5D um einen Gesundheitsfragebogen zum Einsatz in bevölkerungsbezogenen, klinischen oder gesundheitsökonomischen Studien. Der EQ-5D drückt den Gesundheitszustand der Befragten in einer eindimensionalen Maßzahl von 0 (sehr schlecht) bis 1 (bestmöglicher Gesundheitszustand) aus. ", "tgt_summary": null, "id": 921056} {"src_title": "FA Cup 2000/01", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Ort liegt am Fluss Czarna Orawa, der über die Orava und Waag in die Donau entwässert. Die Grenze zur Slowakei verläuft südwestlich in 5 km Entfernung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort liegt in der Landschaft Arwa, die bis 1918 zum Königreich Ungarn gehörte, aber nicht ohne polnische Einflüsse, als im Jahre 1368 im Ort vom polnischen König Kasimir dem Großen ein Zollamt gegründet wurde. Das Dorf wurde im Jahr 1558 auf Initiative des Besitzers der Arwa Franziskus I. Thurzo gegründet. Der Gründer und erste Schultheiß (Ortsvorsteher) wurde wahrscheinlich Sebastian Jabłonowski aus Jablunkov im Herzogtum Teschen. Das Dorf wurde ein administratives Zentrum für die Umgebung innerhalb der Arwa. Der Ort wurde im Jahre 1608 im religiösen Konflikt niedergebrannt. Im Jahre 1683 wurde der Ort zweimal vernichtet, und zwar von den Kuruzen von Emmerich Thököly und von den nach Wien marschierenden Truppen von Kazimierz Sapieha. Im 16. und 17. Jahrhundert erfolgte in Arwa die Reformation und im Jahre 1595 wurde eine lutherische Gemeinde in Jabłonka errichtet. Ab 1651 gehörten Katholiken zur Pfarrei in Orawka, aber im Jahre 184 übernahm sie die örtliche Kirche, die eine Filialkirche von Orawka wurde. Die eigene Pfarrei wurde im Jahre 1787 errichtet (im Bistum Spiš, seit 1920 Bistum Krakau). Im 19. Jahrhundert wurde Slowakisch die Sprache der Kirche und der Schule, aber die lokalen Goralen sprachen Goralisch, einen polnischstämmigen Dialekt. Im Jahre 1897 begannen polnische Aktivisten nationale Agitation. Im Jahre 1910 folgte die ungarische Verwaltung erstmals in der Volkszählung der polnischen Bitte und Goralisch wurde als Polnisch betrachtet. In diesem Jahre hatte das Dorf 2713 Einwohner, davon 36 ungarischsprachige, 51 deutschsprachige, 38 slowakischsprachige, 2588 anderssprachige (davon 2570 oder 94,7 % polnischsprachig), 2649 römisch-katholische, 7 evangelische, 1 unitarische, 56 Juden. 1918, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie, kam das Dorf als \"Jablonka\" zur neu entstandenen Tschechoslowakei. Auf Grund der Tschechoslowakisch-polnischen Grenzkonflikte im Arwa-Gebiet wurde der Ort 1920 dann aber der Zweiten Polnischen Republik zugesprochen. Zwischen den Jahren 1920 und 1925 gehörte er zum \"Powiat Spisko–Orawski\", ab 1. Juli 1925 zum Powiat Nowotarski. Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde 550 Häuser mit 2525 Einwohnern, davon 2512 Polen, 7 Deutschen, 6 anderer Nationalität (meistens Slowaken), 2481 römisch-katholische, 42 Juden, 1 griechisch-katholische, 1 evangelische. Von 1939 bis 1945 wurde das Dorf ein Teil des Slowakischen Staates. Erst 1947 ließ die Tschechoslowakei ihre Ansprüche auf das Gebiet endgültig fallen. Von 1975 bis 1998 gehörte Jabłonka zur Woiwodschaft Nowy Sącz.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinde.", "content": "Die Landgemeinde (gmina wiejska) hat eine Fläche von 213,28 km2. Hauptort und Sitz der Gemeindeverwaltung ist Jabłonka, daneben gehören weitere Dörfer und Siedlungen zur Gemeinde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jabłonka (slowakisch und ungarisch \"Jablonka\") ist ein Dorf im Powiat Nowotarski in der Woiwodschaft Kleinpolen in Südpolen. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 18.500 Einwohnern.", "tgt_summary": null, "id": 2350598} {"src_title": "Güsel Manjurowa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale des Käfers.", "content": "Der Käfer wird vierzehn bis achtzehn Millimeter groß. Die Oberseite ist metallisch grün, die Flügeldecken haben einen auffallenden blassgelben Seitenrand. Die Mundwerkzeuge zeigen nach vorn, die Endglieder der Kiefer- und Lippentaster sind breit abgestutzt verrundet. Das vorletzte Glied der Lippentaster hat keine Borsten. Dieses Merkmal unterscheidet die Art von allen anderen europäischen Arten der Gattung \"Chlaenius\". Über den gewölbten Augen sitzt nur ein Porenpunkt mit langer Borste (Supraorbitalseta). Die elfgliedrigen gelben Fühler sind fadenförmig und erst ab dem vierten Glied dichter behaart (pubeszent). Der seitlich gerandete, herzförmige Halsschild ist vollständig grün. Er besitzt eine Längsrinne, ist quer gerunzelt und dazwischen nur fein punktiert. Die grünen Flügeldecken erscheinen kahl, nur am Rand ist die spärliche Behaarung erkennbar. Der Außenrand ist mit einem hellgelben breiten Streifen versehen. Dieser ist nach vorn um die kräftig ausgebildeten Schultern nur wenig verschmälert (bei \"Chlaenius festivus\" stärker), hinten ist er einmal wenig, nicht mehrmals stufenähnlich verbreitert. Auch die Flügeldeckennaht kann gelblich aufgehellt sein. Die Flügeldecken sind durch Punktreihen gestreift, auf die kurze Reihe neben dem Schildchen (Scutellarstreif) folgen acht bis neun weitere Punktreihen. Die Intervalle zwischen den Punktreihen sind alle gleich stark gewölbt und ohne deutliche Punktierung, nur schuppig genetzt und spärlich gerunzelt. Der Seitenrand der Flügeldecken ist bis etwa zur Flügeldeckenverengung untergeschlagen. Die Beine sind gelb und für Laufkäfer dieser Größe etwas schwach ausgebildet. Die Tarsen sind fünfgliedrig. Bei den Männchen sind die hinteren drei Tarsenglieder an den Vorderbeinen viereckig erweitert.", "section_level": 1}, {"title": "Biologie.", "content": "Der Käfer ist an sumpfigen oder sandigen Ufern zu finden und meidet auch Salzwasser nicht (halotolerant). Er tritt meist gesellig auf und die Individuen treten dadurch in Nahrungskonkurrenz. Bei den Larven kann die Dichte bis zu dreißig Larven pro Quadratmeter betragen. Die Larven suchen aktiv auf der Bodenoberfläche nach Beute. Sie haben lange Hinterleibsanhänge (Cerci) und werden im letzten Larvenstadium 16 bis 16,5 Millimeter lang (ohne Cerci), die Cerci 9,5 bis 10 Millimeter. Im Versuch wurden im Unterschied zu anderen Laufkäferarten trotz der hohen Dichte keine kannibalistischen Tendenzen oder auch nur Aggressionen festgestellt, eventuell werden solche durch häufige Kontaktaufnahme mittels der Cerci unterdrückt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Käfer kommt innerhalb Europas hauptsächlich in Südeuropa und im südlichen Zentraleuropa vor. In Mitteleuropa wird er aus der Tschechoslowakei, Ungarn und Österreich (Neusiedler See, Burgenland, Niederösterreich und neuerdings Steiermark) gemeldet. Aus Deutschland liegen nach über hundert Jahren wieder Neufunde vor. Insgesamt wird der Käfer in Mitteleuropa als selten bis extrem selten eingestuft. Außerhalb Europas findet man den Käfer noch in Nordafrika und Teilen Asiens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chlaenius spoliatus ist ein Käfer aus der Familie der Laufkäfer, und der Unterfamilie der Chlaeniinae. Die Art wird der Untergattung \"Chlaenites\" zugeordnet. ", "tgt_summary": null, "id": 1541563} {"src_title": "R. Nicholas Burns", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Kampflied.", "content": "Bereits die Türkenkriege des Jahres 1529 lösten vielfache mediale Reaktionen in Deutschland aus, in die auch Luther eingriff. In seiner Schrift „Vom Kriege wider die Türken“ benannte er den Türken und den Papst als gemeinsame Feinde des Christentums. Wohl sehe er im Türken, resp. den Osmanen, das Instrument, die „Zuchtrute“ des Teufels und damit auch Gottes, gleichwohl stünde der Papst diesem als gewalttätiger Antichrist nicht nach. Dem Christen stünden allein der „Herr Christianus“ (die wenigen Rechtgläubigen) sowie der „Herr Carolus“ (die kaiserliche Obrigkeit) zur Verfügung, ihm selbst blieben allein die Mittel der Buße und des Gebets. Luther begegnet der zeitgenössischen Kriegspropaganda – in seiner Diktion dem „Reizen“ – mit Kritik an den obrigkeitlichen Bestrebungen des Papstes ebenso wie dem kirchlichen Machtstreben des Kaisers: „Denn der Kaiser ist nicht das Haupt der Christenheit noch Beschirmer des Evangeliums... Mit jenem Reizen macht man es nur ärger“... „wenn der Kaiser die Ungläubigen und Unchristen vertilgen sollte, so müsst er mit dem Papst... anfangen...“. Aus dem kriegerischen Konzert zeitgenössischer Medien sticht sein folgender Satz als Zeichen einer relativen Besonnenheit hervor: „Laß den Türken glauben und leben wie er will, ebenso wie man das Papsttum und andere falsche Christen leben läßt.“ 1541 griff Suleiman I. erneut die Ungarn an, die im August eine Niederlage bei Budapest erlitten. Im September beauftragte Kurfürst Johann Friedrich Luther und Bugenhagen, den Predigern „vorsorglich und vorzüglich“ zu befehlen, dass sie „das Volk in allen Predigten zum Gebete abberührter Türken von der bevorstehenden Not und tyrannischer Handlungen halber mit höchstem Ernst wollten ermahnen“. Zudem kursierte das Gerücht, der Papst habe sich im Juli 1542 einem Pakt Frankreich mit den Türken gegen Deutschland angeschlossen und sei für die bis 1541 grassierenden Brandstiftungen in Deutschland verantwortlich. Am 11. Oktober erschien Luthers „Vermahnung zum Gebet wider den Türken“. Die im Lied Z. 2 vorgenommene Verbindung von Papst und Türke erscheint als das Resultat jener zwölf Jahre zuvor dargelegten Überlegungen. Das Lied reiht sich in die aus aktuellem Anlass entstandenen zahlreiche Kriegsgesänge.", "section_level": 2}, {"title": "Das Kinderlied.", "content": "Das Lied wurde mündlich überliefert und gleich nach seiner Entstehung als Kinderlied in Wittenberg gesungen. Man sah im Gebet unschuldiger Kinder eine letzte Rettung in der Gefahr.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Katholische Reaktionen.", "content": "1586 erschien an der Katholischen Universität Ingolstadt eine Umdichtung des als skandalös empfundenen Liedes in „Sechs schöne katholische Lieder“. Parodiert wurde es u. a. auch mit Versen wie „Erhalt uns, Herr, bei deiner Wurst, / Sechs Maß, die löschen einen den Durst.“ In den katholischen Territorien wurde das Lied zum meistverfolgten evangelischen Gesang. So wurde es am 19. Mai 1559 in Straßburg und 1662 in Öls verboten, 1713 in ganz Schlesien. In Bayern gestand man den Evangelischen den Gesang ausschließlich am Reformationstag zu.", "section_level": 2}, {"title": "Evangelische Modifikationen.", "content": "Nach der Niederlage der oberdeutschen Städte besuchte der Kaiser vom 24. bis 29. März 1547 die Stadt Nürnberg, die daher am 3. März 1547 den Gesang aller deutschen Lieder in der Öffentlichkeit verbot. Am 6. März spitzt sie das Verbot zu: „Dieweil der Gesang „Erhalt uns Herr...“ bisher täglich in den Kirchen dreimal gesungen worden ist, daraus aber erfolgt, dass er zur Verachtung kommen, und dann auch bei der kaiserlichen Majestät augenblicklichen Hiersein allerlei Verweis und Nachreden beim fremden Gesinde darauf erfolgen möchten, ist erlassen, dass man hinfort solchen Gesang in allen Kirchen nur einmal am Tage, nämlich morgens früh zur Messe singe“. Im Zuge des Augsburger Interim 1548 milderte der Papstkritiker Andreas Osiander die zweite Zeile formal mit der Begründung ab, der Teufel selbst sei es ja, der den Papst antreibe: „Und wehr des Teufels Lüsten und Mord“. Der Nürnberger Rat verordnete am 22. Dezember 1548 in diesem Sinn den Wortlaut Erhalt uns Herr bei deinem Wort Und wehr des Satans List und Mord... Weitere Modifikationen des 16. Jahrhunderts waren: Bei Nikolaus Selnecker (1530–1592) ist das Lied einmal in der Fassung mit 5, einmal mit 13 Strophen vertreten. Cyriakus Spangenberg (1528–1604) schuf eine 24-strophige Fassung. Es gab ebenso lateinische Übertragungen. Als Kampflied gegen die Calvinisten erreichte es einen Umfang von 79 Strophen. Eine Parodie „Erhalt uns Papst bei deinem Wort“ griff den Kalenderstreit auf. Mit dem Interim und dem Westfälischen Frieden wuchsen die Bedenken und man begriff die fragwürdige Wendung als „gegen die unter den Religionen so hoch bedungene Modestie und Ehrerbietung anstößig“. Abänderungsvorstöße stießen jedoch bis ins 18. Jahrhundert auf heftigen evangelischen Widerspruch. So erhoben 1626 die Leipziger und 1662 die Wittenberger Theologische Fakultät Einspruch gegen Eingriffe in den Luthertext. Das Lied wurde im Wesentlichen ungeändert zusammen mit dem Da-pacem-Vers in den evangelischen Gottesdiensten bis Mitte des 18. Jahrhunderts gesungen. Erst mit dem Pietismus erfolgte eine kontinuierliche Abmilderung. Johann Anastasius Freylinghausen tilgte das Lied in seiner Sammlung 1704 zunächst ganz, woraufhin er heftig angegriffen wurde: Er brachte es 1714 in der Neuauflage zwar wieder, setzte jedoch über die anstößigen Worte die Wendung „der Feinde Christi“ und stellte damit die Auswahl ins Benehmen der Sänger. Weitere Modifikationen des 18. Jahrhunderts waren: 1719: Halle: Und steur der Feinde Christi Mord... Weitere: Johann Sebastian Bach hält hingegen in seiner Kantate Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort, BWV 126 (1725) am Luthertext fest, und ergänzt die Zahl der beiden Erzfeinde im Choral Nr. 3 um die ausdrücklich „innerer Feind“ genannten falschen Brüder in den eigenen Reihen, sowie den „letzten Feind“, den Tod. Von Johann Heinrich Voß (1751–1826) ist eine antiklerikale Parodie überliefert: \"Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort,/ Und jage Päpst und Junker fort!\" (1819).", "section_level": 2}, {"title": "Text.", "content": "Das zwölfzeilige in Paarreimen aufgebaute Lied mit drei trinitarisch gegliederten je vierzeiligen Strophen findet sich im Evangelischen Gesangbuch (EG 193).", "section_level": 1}, {"title": "Übersetzungen.", "content": "Ins Dänische übersetzt „Behold os, Herre! ved dit ord...“ 1556, 1569, 1573 und 1837 (bearbeitet von Nikolai Frederik Severin Grundtvig),1888; in der letzten Bearbeitung im dänischen Gesangbuch \"Den Danske Salme Bog\", Kopenhagen 1993, Nr. 296, mit einer Strofe. Übernommen in das dänische Gesangbuch \"Den Danske Salmebog\", Kopenhagen 2002, Nr. 337.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Lied Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort ist ein von Martin Luther geschaffenes Kirchenlied. Es erschien 1541 mit dem Zusatz „Ein Kinderlied, zu singen wider die zween Ertzfeinde Christi und seiner heiligen Kirchen, den Bapst und Türcken“. ", "tgt_summary": null, "id": 2305852} {"src_title": "Militärflugplatz Istrana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technische Daten.", "content": "Es besteht aus einem Reservoir, das 34 m tief, 4 km lang und 1,6 km breit ist und 100 Millionen m3 Wasser fasst. Die Länge des Ringdammes ist 9600 m. Das 3,3 km2 große Reservoir befindet sich am Ufer des Lake Michigan. Weil undurchlässiger Fels erst 240 m unter dem Becken vorhanden ist, mussten die Bauleute das Reservoir mit Schichten aus Asphalt und Lehm abdichten, um das Wasser daran zu hindern zu versickern. Das Kraftwerk besteht aus sechs umkehrbaren Turbinen, die jede 312 MW elektrischer Leistung generieren können, das sind zusammen 1.872 MW. Das Wasser wird aus dem oberen Reservoir durch sechs Druckleitungen, die jeweils 330 m lang sind und sich im Durchmesser von 8,5 m zu 7,3 m verjüngen, zu den Turbinen geleitet. Es ist ein Ausbau auf 2172 MW geplant. Die sechs Turbinen sollen bis 2019 durch leistungsfähigere ersetzt werden, jede Turbine soll 50 MW mehr leisten. Nachts, während niedriger Nachfrage nach Elektrizität, laufen die Turbinen in umgekehrter Richtung, um Wasser aus dem Lake Michigan 110 m hoch in das Reservoir zu pumpen. Das Kraftwerk nutzt die natürliche steile Sandformation des Ostufers des Sees. Während der Zeiten starker Nachfrage wird Wasser abgelassen, um Strom zu erzeugen. Die Stromerzeugung kann innerhalb von zwei Minuten beginnen, wobei die Maximalleistung von 1.872 MW in weniger als 30 min erreicht wird. Der maximale Wasserdurchfluss ist mehr als 2080 m3/s. Dieser Prozess trägt dazu bei, Bedarfsspitzen im Netz abzudecken, die von den Kohlekraftwerken, die in der Grundlast laufen, nicht so schnell abgedeckt werden können. Er ersetzt auch Gaskraftwerke für diesen Spitzenbedarf. Das Pumpspeicherkraftwerk Ludington ist über drei 345-kV-Hochspannungsleitungen mit dem Netz verbunden, die alle der Michigan Electric Transmission Company (METC) gehören, einem Tochterunternehmen der ITC Holdings.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnung.", "content": "1973 hat das Projekt von der American Society of Civil Engineers einen Preis für „Herausragende Leistungen im Bauingenieurwesen“ bekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbau.", "content": "Consumers Energy hat Pläne, die Anlage auszubauen und die Leistung der Pumpen um bis zu 9 % zu steigern. Consumers Energy plant auch, die Windenergie entlang der Ostküste des Lake Michigan mit Windkraftanlagen nutzen. Weil der Wind unregelmäßig wirkt und große Energiemengen zu Zeiten liefert, in denen sie nicht gebraucht werden, ist es wünschenswert, Pumpspeicheranlagen in der Nähe von Windparks zu haben. Die verfügbare Pumpspeicherkapazität begrenzt teilweise den maximalen Beitrag, den die Windkraft zur Energieversorgung einer Region leisten kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Pumpspeicherkraftwerk Ludington ist ein Pumpspeicherkraftwerk mit einem hochgelegenen Staubecken in Ludington, Michigan, USA. Es wurde zwischen 1969 und 1973 zu Baukosten von 315 Millionen Dollar gebaut, gehört gemeinsam Consumers Energy und Detroit Edison und wird von Consumers Energy betrieben. Zur Zeit der Fertigstellung war es das größte Pumpspeicherkraftwerk der Erde. Heute ist es nach der sich ebenfalls in den USA befindlichen Bath County Pumped Storage Station das Pumpspeicherkraftwerk mit der weltweit zweitgrößten Leistung.", "tgt_summary": null, "id": 797635} {"src_title": "Philip DeFranco", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Tricking entwickelte sich in den 1960er-Jahren, als einzelne Kampfsportler des Taekwondo und Karate immer spektakulärere und extremere Bewegungen in ihre Katas einbauten. Während dieser Zeit begannen Einige in den Vereinigten Staaten, Kampfsport als eine Form der Unterhaltung zu sehen, wobei diese auch akrobatische Bewegungen wie Schrauben und Salti in ihren Kampfsportauftritten einbauten. Zu den Kampfsportlern gehörten sowohl die Mitglieder des Ernie-Reye-West-Coast-Demo-Teams als auch einige andere, wie Mike Chat und Anthony Aktins. Diese extremen und spektakulären Bewegungen, die eigentlich gedacht waren, um den Schwierigkeitsgrad der Katas zu erhöhen, spalteten sich mit der Zeit von den traditionellen Kampfsportarten ab. Unter Hervorhebung der extremen Bewegungen entstand so Tricking. Wie Tricking aber zu seinem Namen kam, ist ungeklärt. Das Ziel dabei ist nicht, wie bei Kampfsportarten üblich, die Selbstverteidigung oder der Kampf an sich, sondern die visuell beeindruckende Darstellung von Bewegungen mit dem eigenen Körper. Ab Anfang des 21. Jahrhunderts begannen Turniere der Kampfkunst \"Xtreme Martial Arts\", die als Vorreiter des Trickings und teilweise auch als neue Form des Martial Arts bezeichnet werden. Popularität erhielt die Trendsportart Tricking erst mit dem Zeitalter des Internets. Auf Webseiten werden seit den 2000er-Jahren Videos hochgeladen, die Tricker beim Tricking zeigen, und Anleitungen zum Nachmachen. Gegen Ende des Jahres 2003 entwickelte sich eine Online-Community zu Tricking, wodurch Tricker aus der ganzen Welt zusammenkamen. Mit dem Aufstieg von YouTube waren Tricker in der Lage, ihre Videos mit anderen auf der Welt zu teilen. Damit erfuhr Tricking einen massiven Anstieg an Interesse und Popularität. Das Resultat war eine neue Generation von Kampfkünstlern. Spätestens seit 2009 hat das Tricking globale Aufmerksamkeit erreicht. Eine Überschneidung besteht mit dem Freerunning, bei dem es ebenfalls auf kreative Bewegungen ankommt.", "section_level": 1}, {"title": "Reglement.", "content": "Tricking ist eine Sportart, die über kein offizielles Reglement verfügt. Es existieren keine Dachverbände, die Vorschriften zum Tricking verfassen, sodass man hier von einer sich frei und offen entwickelnden Sportart sprechen kann. Es gibt bereits viele „tricks“ für die verschiedensten Niveaustufen, die genauso nachgemacht werden können, über einen Namen verfügen und in einem „Tricktionary“ festgehalten sind. Das Ziel dabei ist, immer schwierigere Tricks zu erlernen und sie in einer Kombination mit anderen Tricks auszuführen, um einen möglichst beeindruckenden Bewegungsablauf vorführen zu können. Weiterhin kann das Tricking auch in verschiedenen Stilrichtungen ausgeübt werden. So kann ein Tricker je nach Neigung mehr aus dem Bereich der „martial arts tricks“ performen oder den Schwerpunkt auf Rotationen wie aus dem gymnastischen Bereich legen oder auch aus beiden kombiniert. Der Tricker ist in seiner Bewegungsgestaltung frei.", "section_level": 1}, {"title": "Wettkämpfe.", "content": "Seit einigen Jahren gibt es beim Tricking sogenannte „Gatherings“. Dort treffen sich Tricker weltweit, um den anderen zu zeigen, was man selbst kann und gelernt hat, aber auch, um andere Sportler zu unterstützen. Bekannte Veranstaltungen sind zum Beispiel das Loopkicks-Gathering in den USA, aber auch das Big-Trick-Gathering in Köln. Diese gehen meist über ein Wochenende oder länger. Es gibt sowohl Wettbewerbe, wie zum Beispiel das Singlebattle und das Teambattle, aber auch Kategorien wie biggest trick oder biggest combo (mehrere Tricks aneinander gereiht). Außerdem gibt es mittlerweile populäre Veranstaltungen, die seitens der Firma Red Bull gesponsert werden. Dazu gehören das „RedBull Throwdown“ in Georgia, Atlanta, aber auch das „RedBull KickIt“ in Korea.", "section_level": 1}, {"title": "Training.", "content": "Da Tricking sehr jung ist, gibt es kaum ausgebildete Trainer. Generell gibt es im Tricking keine Hierarchien. Die meisten, die Tricking betreiben, haben einen Kampfsport- oder Gymnastik-Hintergrund. Das Training findet daher meistens auf Basis dieses Hintergrundes, aber ohne Trainer statt. Die Mehrheit der Tricker lernen von fortgeschrittenen Freunden oder schauen sich ihre Tricks von Internetvideos ab. Sie laden diese herunter, analysieren sie und trainieren das so Erlernte zusammen mit Freunden.", "section_level": 1}, {"title": "Tricks.", "content": "Insgesamt werden bislang sechs Kategorien von Niveaustufen klassifiziert, wovon hier die ersten zwei exemplarisch aufgelistet werden. \"Niveaustufe A – Basisfähigkeiten:\" \"Niveaustufe B – Fortgeschritten:\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Tricking (auch Martial Arts Tricking) ist eine Sportart, die in den 1960er-Jahren erstmals ausgeübt wurde. Personen, die Tricking betreiben, werden \"Tricker\" genannt. Tricking besteht hauptsächlich aus Tritten, Salti und Schrauben.", "tgt_summary": null, "id": 173568} {"src_title": "William Harding Jackson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussage.", "content": "Für jede rationale Nullstelle eines ganzzahligen Polynoms gilt, dass der Zähler ihrer gekürzten Darstellung das Absolutglied und der Nenner den Leitkoeffizienten des Polynoms teilt. Seien also formula_1 mit formula_2 ein Polynom vom Grad formula_3 und formula_4 (wobei formula_5 teilerfremd sind) eine rationale Nullstelle von formula_6, dann ist formula_7 durch formula_8 teilbar und formula_9 durch formula_10 teilbar.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "Wenn der Leitkoeffizient formula_9 des Polynoms den Betrag 1 besitzt, dann ist jede rationale Nullstelle eine ganze Zahl, die das Absolutglied formula_7 teilt. Der Satz lässt sich auch verwenden, um die rationalen Nullstellen rationaler Polynome zu berechnen. Denn wenn man ein rationales Polynom mit einem gemeinsamen Vielfachen der Nenner seiner Koeffizienten multipliziert, so erhält man ein ganzzahliges Polynom mit den gleichen Nullstellen, zu deren Bestimmung man nun den rationalen Nullstellentest anwenden kann. Der Satz über rationale Nullstellen ergibt sich auch als Korollar zu einer auf Gauß zurückgehenden allgemeineren Aussage über Polynome über dem Quotientenkörper eines faktoriellen Ringes (siehe Lemma von Gauß).", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Das Polynom formula_13 besitzt keine rationale Nullstelle, da 1 und −1 die einzigen Teiler des Absolutglieds und des Leitkoeffizienten sind und formula_14 und formula_15 ist. Aus dem rationalen Polynom formula_16 erhält man durch Multiplikation mit 30 das ganzzahlige Polynom formula_17. Dessen rationale Nullstellen müssen dann in der Menge formula_18 enthalten sein. Überprüft man nun alle diese Kandidaten durch Einsetzen in formula_8 oder formula_20, so erhält man als Nullstellen formula_21, 1 und formula_22. Da formula_8 als Polynom vom Grad 3 maximal drei paarweise verschiedene Nullstellen besitzen kann, existieren in diesem Fall auch keine weiteren irrationalen Nullstellen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Satz über rationale Nullstellen (auch rationaler Nullstellentest oder Lemma von Gauß) ist eine Aussage über die rationalen Nullstellen ganzzahliger Polynome. Sie beinhaltet ein notwendiges Kriterium für die Existenz einer rationalen Nullstelle und liefert dabei eine endliche Menge rationaler Zahlen, in der alle rationalen Nullstellen enthalten sein müssen.", "tgt_summary": null, "id": 1419551} {"src_title": "Kunstraum der Universität Lüneburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Falter.", "content": "Auch wenn die Falter in ihrer Gestalt und Größe sehr unterschiedlich sind, so haben doch viele Arten einen kräftigen und robusten Körperbau. Die Monophylie ist sehr gut durch die Tympanalorgane am Metathorax und die mit ihnen zusammengehörigen Strukturen am Hinterleib begründet. Mit diesen Organen können die Tiere Ultraschalllaute unterschiedlicher Frequenzen wahrnehmen. Es wird vermutet, dass die Hauptfunktion der Tympanalorgane in der Erkennung der Ultraschalllaute von jagenden Fledermäusen liegt. Es gibt jedoch auch einige Hinweise darauf, dass sie für den Empfang von Paarungssignalen eingesetzt werden. Auf jeder Seite des Thorax ist das Metepimeron hinten so modifiziert, dass sich eine Einbuchtung ergibt, in der die Membran des Tympanalorgans (Tympanum) liegt. Die Membran ist in der Regel durch das Epaulette vom Metepimeron getrennt. Vor dem Epaulette kann das Metepimeron membranös sein. Dorsomedial zum Tympanalorgan liegt das Gegentympanum, das mit diesem durch die gleiche Luftkammer verbunden ist. Diese zweite Membran fungiert wahrscheinlich als ein zusätzliches Resonanzorgan. Die Vorderseite des ersten Hinterleibssegmentes kann stark nach innen gestülpt sein und so ein paar Einbuchtungen für die Gegentympana bilden. Seitlich kann sich eine sklerotisierte Klappe befinden, die vor oder nach dem Stigma des ersten Hinterleibssegments liegt. Sie dient vermutlich dazu, empfangene Geräusche zu lokalisieren. Die genaue Funktion dieser Klappe ist aber noch nicht vollständig erforscht. Innerhalb der Noctuoidea treten zwei Muster der Flügeladerung an den Vorderflügeln auf. Bei der plesiomorphen Variante entspringt M2 auf halber Länge von M1 und M3 zwischen diesen. Dadurch ergibt sich eine Dreiteilung ab der unteren Ecke der Diskalzelle. Diese „trifide“ Flügeladerung tritt bei der Gattung \"Oenosandra\" und den Doidae und Zahnspinnern auf. Bei der zweiten Variante entspringt M2 sehr nahe an M3, ist mit dieser verwachsen oder mit ihr gestielt. Diese vierteilige beziehungsweise zw. „quadrifide“ Flügeladerung tritt bei allen übrigen Noctuoidea auf, mit Ausnahme derer, bei denen dieses Merkmal wiederum so weiterentwickelt ist, dass die Adern so miteinander verschmolzen sind, dass man weniger Äste erkennen kann. Auch bei den Tympanalorganen gibt es zwei wesentliche Baupläne. Bei den Doidae, den Zahnspinnern und einigen Arten der Syntomini ist das Metepimeron dorsal stark konkav, was bewirkt, dass die Membran ventral orientiert ist. Epaulette und Klappe am Gegentympanum fehlen in diesem Fall. Bei der Gattung \"Oenosandra\" und den quadrifinen Familien der Gruppe ist das Metepimeron maximal nur wenig konkav, wodurch die Membran nach vorne orientiert ist. Epaulette und Klappe am Gegentympanum sind ausgebildet. Bei den Notodontidae wird das Tympanum nur durch eine akustische Sinneszelle angeregt, wohingegen bei den Noctuidae zwei ausgebildet sind. Die Ausbildung dieses Merkmals ist jedoch noch nicht ausreichend gut erforscht.", "section_level": 2}, {"title": "Eier.", "content": "Die Eier sind vom aufrechten Typ.", "section_level": 2}, {"title": "Raupen.", "content": "Die Raupen haben mittig am Rücken des Metathorax zwei Borsten, die vermutlich mit Ausnahme der Oenosandridae eine gute Synapomorphie der Überfamilie darstellen. Diese Borsten sind allerdings bei den mitunter stark behaarten Untergruppen nur schwer zu lokalisieren. Andere Merkmale der Raupen, die in älterer Literatur genannt werden, sind plesiomorph.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Raupen der meisten Arten ernähren sich auf Pflanzen sitzend, es gibt jedoch auch eine Reihe von Arten, die sich als Bohrer in den Pflanzen entwickeln.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Gruppe umfasst etwa 70.000 Arten in über 7200 Gattungen. Kristensen (2003) unterteilt die Noctuoidea in acht Familien, die wiederum in drei Untergruppen aufgeteilt werden: Oenosandridae, Doidae + Notodontidae sowie die quadrifiden restlichen Familien (Noctuidae, Pantheidae, Lymantriidae, Nolidae und Arctiidae). Lafontaine und Fibiger haben 2006 eine revidierte Klassifikation der Noctuoidea vorgestellt, in der mehrere Gruppen im Familienrang (Nolidae, Lymantriidae, Pantheidae, Arctiidae) auf Unterfamilienniveau der Noctuidae gesetzt wurden. Die folgende Systematik bis auf Unterfamilienniveau richtet sich nach Lafontaine und Fibiger (2006):", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Noctuoidea sind eine Überfamilie der Schmetterlinge (Lepidoptera). Mit etwa 70.000 Arten ist sie die mit Abstand größte und gleichzeitig weltweit am meisten verbreitete Überfamilie der Schmetterlinge. Sie umfasst in Europa 2250 Arten und Unterarten. Sowohl die Falter als auch die Raupen umfassen eine große Vielfalt an Körpergrößen, Körperfarben, Lebensweisen und ökologischen Anpassungen.", "tgt_summary": null, "id": 1980893} {"src_title": "Re-Animator (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Nikita Korowkin begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt in der Nachwuchsabteilung von \"Taganai Slatoust\", von wo aus er zum HK Traktor Tscheljabinsk wechselte, für dessen zweite Mannschaft er in der Saison 1999/2000 in der drittklassigen Perwaja Liga aktiv war. Anschließend zog es den Verteidiger nach Nordamerika, wo er zunächst vier Jahre lang in der kanadischen Juniorenliga Western Hockey League für die Kamloops Blazers und die Tri-City Americans aktiv war. Daraufhin wurde er von den San Diego Gulls verpflichtet, für die er von 2004 bis 2006 in der ECHL auf dem Eis stand. In der Saison 2004/05 kam er zudem zu zwei Einsätzen für die Syracuse Crunch in der American Hockey League. Die Saison 2006/07 begann Korowkin bei den Phoenix Roadrunners in der ECHL, verließ das Franchise allerdings nach nur sechs Einsätzen bereits wieder und der Russe verbrachte die gesamte restliche Spielzeit bei deren Ligarivalen Pensacola Ice Pilots. Zur Saison 2007/08 kehrte der Rechtsschütze nach insgesamt sieben Jahren in Nordamerika in seine russische Heimat zurück, wo er einen Vertrag bei seinem Ex-Klub HK Traktor Tscheljabinsk aus der Superliga erhielt. Dort kam er in seiner ersten Spielzeit im Profieishockey in Russland zu einem Tor und drei Vorlagen in insgesamt 32 Spielen. Als der HK Traktor zur Saison 2008/09 in die neu gegründete Kontinentale Hockey-Liga aufgenommen wurde, wurde Korowkin Stammspieler in Tscheljabinsk. 2011 wechselte er zu Witjas Tschechow und absolvierte in der folgenden Spielzeit 39 KHL-Partien für seinen neuen Klub. Zur folgenden Spielzeit wurde er von Amur Chabarowsk verpflichtet, ehe er ein Jahr später wieder zum HK Witjas zurückkehrte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nikita Sergejewitsch Korowkin (; * 12. April 1983 in Slatoust, Russische SFSR) ist ein russischer Eishockeyspieler, der zuletzt beim HK Witjas aus der Kontinentalen Hockey-Liga unter Vertrag stand.", "tgt_summary": null, "id": 1232985} {"src_title": "Toonumbar-Nationalpark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Hauptrolle spielt der Vorsitzende des Sportvereins \"Tęcza\" (Regenbogen). Dieser wird von Freunden und Bekannten \"Teddybär\" genannt. Eines Tages wird er an der Landesgrenze an der Ausreise gehindert, als seine Mannschaft zu einem Wettbewerb reisen will. Jemand hat einige Seiten aus seinem Reisepass gerissen. Er vermutet dahinter seine Ex-Frau, da diese das gemeinsame Bankkonto in London leeren möchte. Daher muss er dringend nach London kommen, um das Geld zu einer anderen Bank zu transferieren. Die Lösung des Problems ist ein Filmdreh eines befreundeten Regisseurs. Das Drehbuch sieht eine Doppelrolle vor. Der Doppelgänger hat nun einen neuen Reisepass zu beantragen. Dies wird möglich, da eine Freundin die Verlobte des Doppelgängers spielt. Bei der Verlobungsfeier wird er mit einer Droge betäubt und Teddybär eilt mit dem falschen Pass zum Flughafen. Im Flugzeug trifft er seine Ex-Frau. Beide sind überrascht, sich dort zu sehen. Er schafft es, vor ihr das Geld zu transferieren und auch noch den Spieß umzudrehen. So wird seine Ex-Frau in London wegen ihres fehlenden Passes aufgehalten. Sie kann nicht zurück nach Polen. Teddybär kehrt am selben Tag noch nach Polen zurück und ist überglücklich. Der ahnungslose Doppelgänger bekommt seinen Pass zurück und kann sich an nichts mehr erinnern. Die Handlung wird in den Filmen \"Rozmowy kontrolowane\" von 1991 und \"Ryś\" von 2007 fortgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Kontext.", "content": "Der Film spielt vor dem Hintergrund der katastrophalen wirtschaftlichen Lage in Polen. Jedermann versuchte, auf alle erdenkliche Arten an die Dinge des täglichen Bedarfs zu kommen. Zudem war die Miliz omnipräsent und wird als völlig vertrottelte Chaostruppe dargestellt, was sehr mutig war. Wenige Monate nach der Premiere des Films verschärfte sich die Lage in Polen. Es wurde das Kriegsrecht verhängt.", "section_level": 1}, {"title": "Publikumsreaktion.", "content": "Der Film gehört in die Liste der erfolgreichsten polnischen Filme und erfreut sich anhaltend großer Beliebtheit. Die vielen grotesken Alltagsszenen amüsieren alt und jung, z. B. wenn die nach Polen zurückkehrenden Passagiere bei der Zollkontrolle gewogen werden und Probleme bekommen, falls sie im Ausland abgenommen haben, oder wenn bei den Dreharbeiten für eine Jagdszene kein Hase zur Verfügung steht und die stattdessen eingesetzte Katze prompt auf einen Baum klettert. Viele Sprüche aus dem Film wurden in die Umgangssprache übernommen: \"Das darf doch nicht sein, dass da einfach 2 kg Genosse in Großbritannien bleiben!\", \"Der Hase soll aufhören zu maunzen!\" usw.", "section_level": 1}], "src_summary": "Miś (deutsch: \"Teddybär\") ist eine Filmkomödie des Regisseurs Stanisław Bareja aus dem Jahr 1980. Die Premiere war am 4. Mai 1981. Gedreht wurde mit Eastman Kodak 35 mm.", "tgt_summary": null, "id": 2376991} {"src_title": "Richard Darman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Wirich der Erste, Herr von Koerich und Haushofmeister von Luxemburg, ließ Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts diesen Burgkomplex in Koerich erbauen. Ein teilweiser Umbau vom romanischen in einen gotischen Stil erfolgte um 1300. Maria von Koerich heiratete 1356 Gilles I d'Autel, dessen Stammburg sich in Autel (Autelbas) nahe Arlon befand. Zwischen 1380 und 1385 unternahm der damalige Besitzer Gilles d'Autel-Koerich bedeutende Umänderungen: er ließ im Burgbering ein gotisches Wohngebäude sowie zwei rechtwinklige Türme in der Südfassade errichten. Heute besteht nur noch der Süd-West-Turm. Im Erdgeschoss befindet sich die dem Heiligen Michel geweihte Kapelle, dies trug dem Süd-West-Turm im Volksmund die Bezeichnung „Kapellenturm“ ein. Im ersten Stockwerk war die Kammer der Wachmannschaft. 1466 nahm Gilles II d'Autel das Koericher Schloss in Besitz. Ein neuerlicher Renaissance-Umbau am Schloss erfolgte 1580–1585 unter Jacques II. de Raville-Bassompierre (Raville = Rollingen). Unter seiner Anleitung wurde die von Wassergräben umgebene Niederungsburg in einen feudalen Herrensitz verwandelt. Von dem einstigen Prunk zeugen heute nur noch der stattliche Kamin des ersten Stockwerkes im bereits erwähnten Süd-West-Turm sowie die großen Fenster. Auch sind noch verschiedene Bauelemente der Militärarchitektur erhalten. Von 1714 bis 1720 war das Schloss im Besitz von Lothaire-Frédéric de Raville. 1728 wurde der südliche Flügel des Schlosses im Barockstil umgebaut. 1739 kamen Schloss und Herrschaft Koerich durch Kauf in den Besitz von Lambert-Joseph de Marchant et d’Ansembourg, welcher 1750 den Reichsgrafentitel erhielt. Darauf ist dann die Bezeichnung Gréiweschlass (Grafenschloss) zurückzuführen. Nach 1755 wurde das „Gréiweschlass“ nicht mehr bewohnt und dem Verfall preisgegeben, bis es schließlich unbewohnbar wurde. Der letzte private Besitzer Pierre Flammang, damaliger Bürgermeister von Koerich, veranlasste 1950 einige Sicherungsarbeiten am Gréiweschlass. Mittlerweile befindet sich das Schloss im Besitz des Luxemburger Staates. 1993 erfolgte die Gründung einer Vereinigung in Koerich der „Käercher Schlassfrenn“, deren Bestreben und erstes Ziel war, das Schloss in Koerich vor dem endgültigen Verfall zu bewahren. 1995 begannen die ersten Erhaltungsarbeiten am Gréiweschlass, die im Herbst 2019 endeten. Die Besichtigung der Ruine ist durch einen barrierefreien Zugang möglich. Der Eintritt ist frei.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Der markante Wehrturm des Schlosses, „Hexenturm“ genannt, ist wie die Außenmauern im spätromanischen Stil erbaut. Mit einem Grundriss von 12 × 11,6 m und einer Mauerdicke von 3 bis 3,5 m gehört dieser „Hexenturm“ – dessen einstige Höhe auf 25 bis 30 m geschätzt wurde, aber heute nur noch 11 m hoch ist – zu den mächtigsten Schlosstürmen der Region. Eine steingemauerte Rundtreppe verbindet die einzelnen Stockwerke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Koericher Schloss (luxemburgisch \"Gréiweschlass\") ist eine mittelalterliche Talburg inmitten der Ortschaft Koerich im Westen Luxemburgs. Das Schloss erstreckt sich längs des Goeblinger Baches (einem Zufluss der Eisch) und ist eines der Schlösser aus dem Tal der Sieben Schlösser.", "tgt_summary": null, "id": 2303115} {"src_title": "FK Novi Pazar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Raymond Cannons Eltern starben, als er erst sechs Monate alt war. Daher wuchs er in einem Kinderheim auf. Er besuchte zunächst die öffentlichen Schulen seiner Heimat und unterrichtete zwischen 1910 und 1911 in Minocqua (Wisconsin) selbst als Lehrer. Von 1908 bis 1922 war er auch professioneller Baseballspieler. Nach einem Jurastudium an der Marquette University in Milwaukee und seiner im Jahr 1914 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Milwaukee in seinem neuen Beruf zu arbeiten. Im Jahr 1930 bewarb er sich erfolglos um den Posten eines Richters am obersten Gerichtshof von Wisconsin. Politisch war Cannon Mitglied der Demokratischen Partei. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1932 wurde er im vierten Wahlbezirk von Wisconsin in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1933 die Nachfolge von John C. Schafer von der Republikanischen Partei antrat. Nach zwei Wiederwahlen konnte er bis zum 3. Januar 1939 drei Legislaturperioden im Kongress absolvieren. In dieser Zeit wurden dort viele der New-Deal-Gesetze der Bundesregierung unter Präsident Franklin D. Roosevelt verabschiedet. Im Jahr 1933 wurde der 21. Verfassungszusatz verabschiedet, durch den der 18. Zusatzartikel aus dem Jahr 1919 aufgehoben wurde. Dabei ging es um das Prohibitionsgesetz. Seit 1935 war Cannon Vorsitzender des Ausschusses zur berarbeitung der Bundesgesetze. Im Vorfeld der Wahlen des Jahres 1938 wurde Cannon von seiner Partei nicht mehr für eine weitere Amtszeit nominiert. Nach seinem Ausscheiden aus dem US-Repräsentantenhaus arbeitete er wieder als Anwalt. In den Jahren 1940 und 1942 bewarb er sich erfolglos um die Nominierung seiner Partei für die Gouverneurswahlen. 1944 verfehlte er auch die angestrebte Nominierung für die anstehenden Kongresswahlen. Er starb am 25. November 1951 in Milwaukee. Raymond Cannon war mit Alice Carey verheiratet, mit der drei Kinder hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raymond Joseph Cannon (* 26. August 1894 in Ironwood, Gogebic County, Michigan; † 25. November 1951 in Milwaukee, Wisconsin) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1933 und 1939 vertrat er den Bundesstaat Wisconsin im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1837232} {"src_title": "Pittosporum resiniferum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Dorf liegt etwa 13 Kilometer nordwestlich von Dobre Miasto \"(Guttstadt)\", 24 Kilometer westlich von Lidzbark Warmiński \"(Heilsberg)\" und 36 Kilometer nordwestlich von Olsztyn \"(Allenstein)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "\"Arnold\", der Bruder des Bischofs Eberhard von Neiße, erhielt die Handfeste des Dorfes nach Kulmer Recht am 12. August 1308. Das Dorf, das nach seinem Gründer \"Arnoldsdorf\" oder \"Arnsdorf\" genannt wurde, erhielt 120 Hufe, davon zehn Hufe für den Schulzen Arnold zzgl. weiterer zehn Freihufe. Nach dem Tod Arnolds erbten seine Söhne Dietrich und Heinrich jeweils die Hälfte. Zwischen 1340 und 1370 entstand die \" Pfarrkirche St. Katharina\". Die letzten beiden Geschosse des Kirchturms wurden aber erst 1480 fertiggestellt. Die dem Schulzen zustehenden Fläche schrumpfte bis 1527, als die zwei Dorfschulzen zusammen nur noch über 3,5 Hufe verfügten. Am 28. Mai 1527 erneuerte Mauritius Ferber die Handfeste und erhöhte die Zahl der Schulzenhufen um vier. Weiterhin wurde die zum Dorf gehörige Fläche auf 149 Hufe, bzw. 2540 Hektar erhöht, so dass Arnsdorf das größte Dorf des Ermlands war. 1807 brannte das Kirchenschiff aus und wurde, wesentlich verändert, wiederhergestellt. 1922 wurde die Kirche umfassend renoviert. Im Jahr 1945 gehörte Arnsdorf zum Landkreis Heilsberg im Regierungsbezirk Königsberg der Provinz Ostpreußen des Deutschen Reichs. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region Anfang 1945 von der Roten Armee besetzt. In der Folge kam der Ort an die Volksrepublik Polen. Soweit die Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die Pfarrkirche der heiligen Katharina aus dem 14. Jahrhundert verfügt über einen Hochaltar und Seitenaltäre, die zwischen 1726 und 1730 angefertigt wurden. Sie waren ursprünglich in der 1809 abgebrochenen Jesuitenkirche von Braunsberg eingebaut. 1816 wurde die Kanzel durch die \"Werkstatt Biereichel\" angefertigt welche vermutlich auch die Altäre ergänzte und veränderte. Das aus Granit gefertigte Weihwasserbecken stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die \"Rochuskapelle\" wurde 1617 vom Kaufmann \"Johann Meier\" (oder \"Maier\") aus Braunsberg errichtet. Er hatte in Arnsdorf als Knecht gearbeitet und wollte damit Gott für sein Schicksal danken. Bis 1958 wurde die am Ende des Zweiten Weltkrieges ausgebrannte Kapelle wieder aufgebaut. Sie befindet sich an der Straße nach Dobre Miasto (\"Guttstadt\").", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Ort liegt an der Landstraße 507, die nach etwa zehn Kilometern in nördlicher Richtung durch Orneta und etwa 14 Kilometern durch Dobre Miasto führt. Der geographisch nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Kaliningrad im russischen Oblast Kaliningrad, der zweitnächste ist der Flughafen Danzig in der polnischen Woiwodschaft Pommern.", "section_level": 1}, {"title": "Schulwesen.", "content": "Der Ort verfügt über eine Grund- sowie eine Mittelschule.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lubomino (deutsch \"Arnsdorf\") ist ein Dorf mit etwa 1200 Einwohnern im Powiat Lidzbarski in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 3600 Einwohnern und bildet mit Karbówka \"(Karben)\" ein Schulzenamt.", "tgt_summary": null, "id": 680558} {"src_title": "Irene Baker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Michael Prinz von Preußen wurde als zweiter Sohn von Louis Ferdinand von Preußen in Berlin-Wilmersdorf geboren. Sein Vater war ein Enkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II., seine Mutter Kira Romanowa eine Urenkelin des russischen Zaren Alexander II. und eine Großnichte des Zaren Alexander III. Über Wilhelm II. als auch über Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha bestand eine Verwandtschaft zwischen von Preußen und der britischen Königin Victoria. Er war zudem ein Onkel von Georg Friedrich von Preußen, dem derzeitigen Oberhaupt des Hauses Hohenzollern.", "section_level": 1}, {"title": "Leben und Wirken.", "content": "Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges musste seine Familie aus Cadinen in Ostpreußen fliehen und siedelte sich im Bremer Ortsteil Borgfeld an, wo von Preußen aufwuchs. Nach einem Studium in Freiburg und einem mehrjährigen Aufenthalt in den USA arbeitete er erst in New York und später in Berlin als Verkaufsrepräsentant für die amerikanische Fluggesellschaft Pan Am. Beruflich folgten diverse Tätigkeiten im Finanzgewerbe, im PR-Bereich und im Hotelwesen, unter anderem als Mitglied der Verkaufsdirektion der Maritim Hotelgesellschaft. In den 1980er Jahren zog er mit seiner Frau Brigitta für neun Jahre nach Mallorca, wo er für große Unternehmen in der Werbung tätig war. Von Preußen war von 1966 bis 1982 mit Jutta, geborene Jörn (* 1943) verheiratet. Dieser Verbindung entstammen seine beiden Töchter Micaela und Nataly. Im Jahr 1982 ging er eine zweite Ehe mit Brigitta, geborene von Dallwitz-Wegner (1939–2016) ein. Seine beiden Ehen gelten nach dem Hausgesetz als unebenbürtig. Die familieninternen Regelungen führten für ihn zu Nachteilen beim Erbe. Er veröffentlichte 1986 die Autobiografie „Ein Preußenprinz zu sein“. Ab 2008 folgten Geschichtswerke und zahlreiche Teilnahmen an Veranstaltungen zur Geschichte der Hohenzollern. Von Preußen lebte zuletzt in Thanheim im Zollernalbkreis, das sich nahe der Burg Hohenzollern befindet. Zwei Jahre nach seinem Tod verstarb seine zweite Frau durch Suizid.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Prinz von Preußen (* 22. März 1940 in Berlin; † 3. April 2014 in Thanheim) war ein deutscher Buchautor. Er gehörte zum brandenburg-preußischen Familienzweig der Hohenzollern.", "tgt_summary": null, "id": 572478} {"src_title": "Daniel Sánchez Ayala", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Danze spielte bereits kurz nach seinem 16. Geburtstag für ECU Joondalup in der Western Australia Premier League, der höchsten Spielklasse des Bundesstaates. Joondalup betrieb zu diesem Zeitpunkt im Nachwuchsbereich in Kooperation mit dem englischen Erstligisten FC Southampton die \"Saints' Academy\" unter Leitung des ehemaligen englischen Profifußballers Mick Lyons und verfügte daher über zahlreiche talentierte Nachwuchsspieler. Aufgrund dieser Beziehungen absolvierte Danze 2000 auch ein Probetraining beim FC Southampton, lehnte ein Angebot des englischen Klubs aber ab. Stattdessen wechselte er im September 2000 zu Perth Glory, dem einzigen westaustralischen Klub in der landesweiten Spielklasse National Soccer League. Als Begründung für seinen Verbleib in Australien nannte er, dass er sich noch nicht für den Wechsel nach England bereit fühle und sich zunächst in der australischen Top-Liga beweisen wolle. Nachdem er Anfang 2001 leihweise bei Inglewood United spielte um Spielpraxis zu sammeln, wurde er wenig später am Australian Institute of Sport in Canberra aufgenommen, mit dem er bis Mitte 2002 in der National Soccer Youth League antrat. Ab Juli 2002 war das Mittelfeldtalent wieder bei Perth Glory, musste auf sein Pflichtspieldebüt aber bis Februar 2003 warten. Nach sieben Einsätzen in der Saison 2002/03 blieb der erhoffte Durchbruch in der Folgesaison aus. Auch durch seine Abwesenheiten mit der australischen U-20- und U-23-Auswahl brachte er es nur auf vier Saisoneinsätze, als Perth den Meistertitel erfolgreich verteidigte. Weder beim 2:0-Finalerfolg gegen die Olympic Sharks 2003 noch im Finale 2004 gegen Parramatta Power (1:0 n. V.) kam Danze zum Einsatz. Nachdem die NSL zum Ende der Saison 2003/04 eingestellt wurde, absolvierte Danze im Anschluss an die Olympischen Sommerspiele ein erfolgreiches einmonatiges Probetraining beim englischen Erstligisten Crystal Palace und unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag. Nach einem Einsatz bei der 0:2-Niederlage im League Cup gegen Manchester United im Old Trafford, wurde er Ende Dezember 2003 für einen Monat an die Milton Keynes Dons in die Football League One verliehen, sein dortiges Engagement endete nach einer in seinem zweiten Einsatz erlittenen Verletzung aber frühzeitig. Obwohl Palace in der Saison 2004/05 knapp den Klassenerhalt in der Premier League verpasste und in die Football League Championship abgestiegen war, besserten sich die Einsatzchancen für Danze nicht. Nach einem weiteren Einsatz im League Cup löste er schließlich im Oktober 2005 seinen Vertrag mit dem Klub vorzeitig auf und kehrte nach Australien zurück. Zurück in Perth spielte er 2006 zeitweilig wieder für Inglewood United, wurde aber wie schon während seiner Zeit bei Crystal Palace von Verletzungen eingeschränkt und nahm eine längere Pause vom Fußball, die nach eigenen Angaben im Juni 2007 fast zwei Jahre umfasste. Perth Glory, mittlerweile in der als NSL-Nachfolgeliga gegründeten A-League aktiv, nahm Danze dennoch für die Saison 2007/08 unter Vertrag. Weiterhin bestehende Verletzungsprobleme warfen ihn im Saisonverlauf immer wieder zurück und resultierten in Fitnessproblemen, so dass sein Vertrag in gegenseitigem Einvernehmen im Dezember 2007 nach acht Ligaeinsätzen wieder aufgelöst wurde. 2011 gehörte er zum Aufgebot des Balcatta SC in der Premier League von Western Australia, 2016 bestritt er – ebenfalls in der höchsten westaustralischen Spielklasse – weitere vier Partien für den Perth SC.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Mit der australischen U-17-Auswahl gewann Danze 2001 souverän das ozeanische Qualifikationsturnier für die U-17-Weltmeisterschaft 2001 auf Trinidad und Tobago. Bei der WM-Endrunde agierte er im zentralen Mittelfeld an der Seite von Carl Valeri und erzielte im entscheidenden dritten Vorrundenspiel drei Treffer beim 4:0-Erfolg gegen die kroatische U-17, womit er seinem Team den Einzug ins Viertelfinale sicherte. Dort erwies sich das nigerianische Team als zu stark und siegte mit 5:1. Kurz vor der U-20-Weltmeisterschaft 2003 in den Vereinigten Arabischen Emiraten rückte Danze in das U-20-Kader von Trainer Ange Postecoglou, der bereits bei der U-17-WM 2001 verantwortlich war. Der Mittelfeldakteur bestritt drei der vier Turnierpartien Australiens und erzielte im letzten Vorrundenspiel beim 3:2-Sieg gegen den späteren Weltmeister Brasilien zwei Treffer. Australien scheiterte anschließend im Achtelfinale am Team des Gastgebers. Im offiziellen Turnierbericht wird er neben Spase Dilevski als „herausragender Spieler“ seines Teams geführt und als \"„kreativer Mittelfeldspieler, technisch versiert, mit dem Auge für den entscheidenden Pass zum richtigen Zeitpunkt“\" beschrieben. Anfang 2004 verpasste Danze verletzungsbedingt das Qualifikationsturnier für das Olympische Fußballturnier in Griechenland, gehörte bei der Endrunde aber zum Aufgebot. Er kam in drei von vier Turnierpartien zum Einsatz, das einzige Mal in der Startelf stand er bei der 0:1-Niederlage im Viertelfinale gegen das Überraschungsteam aus dem Irak. Während die meisten seiner Olympia-Mitspieler in der Folge im australischen A-Nationalteam zum Einsatz kamen, blieb Danze dieser Schritt verwehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anthony Danze (* 15. März 1984 in Perth) ist ein ehemaliger australischer Fußballspieler. Danze nahm mit allen drei australischen Nachwuchsnationalteams an großen internationalen Turnieren teil, fasste aber im Profibereich, auch bedingt durch Verletzungen, nicht Fuß und beendete seine Profikarriere bereits 23-jährig.", "tgt_summary": null, "id": 2450669} {"src_title": "İbrahim Erkal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Die Körperlänge des Bergbartvogels beträgt 9 cm. Die Männchen erreichen eine Flügellänge von 5,2 bis 5,9 Zentimetern. Die Schnabellänge beträgt 0,9 bis 1 Zentimeter. Der Schwanz wird zwischen 2,7 und 3,2 Zentimeter lang. Sie wiegen zwischen 10 und 12 Gramm. Weibchen haben ähnliche Körpermaße. Es besteht kein auffälliger Sexualdimorphismus. Männchen und Weibchen haben einen gelbgrünlichen Kopf, die Ohrdecken und die Nackenseiten sind etwas dunkler olivgrau. Charakteristisches Merkmal des Bergbartvogel ist eine weiße Linie, die von der Schnabelbasis ausgehend unterhalb der Augen entlang läuft und im Schulterbereich endet. Der Rücken ist gelbgrün, der Bürzel ist goldgelb. Die Oberschwanzdecken sind schwarz. Die Steuerfedern sind ebenfalls schwarz und weisen dünne blass gelbgrüne Säume auf. Das Kinn und die Kehle, die Brust, die Körperseiten, Flanken, Schenkel und die Bauchmitte sind gelblich olivfarben. Bei den meisten Individuen ist die Brust am dunkelsten. Die Unterschwanzdecken sind weiß mit einem gelb-grünlichen Schimmer. Die Flügel sind schwarz, die Ränder der inneren Handschwingen und Armschwingen gelbgrün. Der Schnabel ist schiefergrau bis schwarz, die untere Schnabelbasis ist mattweiß bis gelb. Die Augen sind braun. Die Beine und Füße sind dunkelgrau bis schwarz. Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit dem Schlichtbartvogel. Die Verbreitungsgebiete der beiden Arten überlappen sich im Nordosten von Tansania. Der Bergbartvogel ist insgesamt dunkler und lässt sich anhand des weißen Gesichtsstreifs vom Schlichtbartvogel unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet.", "content": "Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Ostuganda, Kenia und den Usambara-Bergen in Tansania über das Hochland von Tansania bis zu den Gebirgen in Malawi und Sambia. Es gibt einige Verbreitungslücken innerhalb dieses Verbreitungsgebietes. Die Höhenverbreitung reicht gewöhnlich von 900 bis 2.500 Metern. Im Westen der Usambara-Berge, wo sich das Verbreitungsgebiet mit dem Schlichtbartvogel überlappt, kommt der Bergbartvogel auch von 450 bis 3.000 Höhenmeter vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Bergbartvogel ist ein lokal häufiger Vogel der Bergwälder. Er präferiert dichtes Unterholz, kommt aber auch in Gärten und sucht einzelne Bäume auf, wenn sie Früchte tragen. In Malawi brütet er gelegentlich in einzelnen Waldflächen, die nur noch eine Größe von 0,2 bis 0,3 Hektar aufweisen. Er braucht im Regelfall aber größere geeignete Lebensräume. Die Nahrung besteht aus Früchten und Beeren. Er präferiert insbesondere Mistelbeeren der Gattung \"Loranthus\" und scheint nur dort zu brüten, wo diese zur Verfügung stehen. Daneben frisst der Bergbartvogel auch Insekten, die er zum Teil im Flug fängt. Er ist ein sehr aktiver, sich schnell bewegender Vogel. Größeren Bartvögelarten wie beispielsweise dem Gelbbüschel-Zwergbärtling ist er in Auseinandersetzungen unterlegen. Gelegentlich attackiert der Bergbartvogel Nektarvögel und Fliegenschnäpper wie den Dunkelschnäpper (Muscicapa adusta). Bergbartvögel sind Höhlenbrüter, die in selbst gehackten Baumhöhlen ruhen und brüten. Das Gelege besteht aus zwei bis drei weißschaligen Eiern. Die Brutzeit ist nicht bekannt. Die Nestlingszeit beträgt 32 bis 34 Tage. Sie ziehen gelegentlich in einer Fortpflanzungszeit zwei Gelege groß.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bergbartvogel (\"Pogoniulus leucomystax\") ist eine Art aus der Familie der Afrikanischen Bartvögel. Die kleine und überwiegend olivfarben gefiederte Art kommt in Ostafrika beiderseits des Äquators vor, der Verbreitungsschwerpunkt liegt südlich des Äquators. Es werden keine Unterarten unterschieden. Die IUCN stuft den Bergbartvogel als nicht gefährdet (\"least concern\") ein.", "tgt_summary": null, "id": 1961458} {"src_title": "Blanche Thomas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "George Kenneth Butterfield stammt aus einer Familie, in der die Rassenproblematik in den Vereinigten Staaten deutlich wird. Eine seiner Urgroßmütter war eine afroamerikanische Sklavin, der Urgroßväter ein Weißer, der möglicherweise Sklavenhalter gewesen war. Ihr Sohn, Butterfields Großvater mütterlicherseits, wurde Baptistenpriester in Wilson, seine Mutter Addie Lourine Davis war eine Lehrerin, die in der Zeit der Rassentrennung keine reguläre High School besuchen konnte und deshalb an einem Internat der Shaw University in Raleigh (North Carolina) ausgebildet wurde. Butterfield wuchs in der Heimatstadt seiner Mutter Wilson auf, als dort noch Rassentrennung herrschte. Sein Vater George Kenneth Butterfield, Sr. war mit sechzehn Jahren aus Bermuda nach North Carolina eingewandert, hatte sich dort als Zahnarzt niedergelassen und die lokale Sektion der National Association for the Advancement of Colored People 1947 mitgegründet. Er besuchte die \"Charles H. Darden High School\" in seiner Geburtsstadt Wilson und studierte bis 1971 an der North Carolina Central University in Durham, die er mit Bachelorgraden in Soziologie und politischer Wissenschaft abschloss. Dazwischen diente er in den Jahren 1968 bis 1970 in der US Army als Specialist. Nach einem Jurastudium an derselben Universität, das er 1974 mit dem Juris Doctor beendete, und seiner im selben Jahr erfolgten Zulassung begann er als Rechtsanwalt zu arbeiten. Von 1975 bis 1988 war er Partner der Kanzlei \"Fitch, Butterfield and Wynn.\" Zwischen 1988 und 2004 bekleidete er in seinem Heimatstaat North Carolina verschiedene Richterstellen, von 2001 bis 2002 am North Carolina Supreme Court. Seit 2003 ist er Vizepräsident der Anwaltskammer North Carolinas. Der Baptist Butterfield ist geschieden und hat drei Kinder. Er lebt in Wilson.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Nach dem Rücktritt des Kongressabgeordneten Frank Ballance wurde er bei der fälligen Nachwahl für den ersten Sitz von North Carolina als dessen Nachfolger in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 20. Juli 2004 sein neues Mandat antrat. Dieser Wahlkreis umfasst den Nordosten des Bundesstaates und ist stark demokratisch geneigt. Bei allen folgenden Wahlen wurde Butterfield mit klaren Mehrheiten bestätigt; nur bei der Halbzeitwahl 2010, als die Republikaner auf dem Höhepunkt der Tea-Party-Bewegung die Mehrheit im Repräsentantenhaus gewannen, blieb er knapp unter 60 Prozent der Stimmen. Butterfield ist bzw. war Mitglied im Energie- und Handelsausschuss und in zwei von dessen Unterausschüssen. Vormals gehörte er auch dem Ethikausschuss, dem Streitkräfteausschuss und dem Landwirtschaftsausschuss an. Für die Zeit des 114. Kongresses 2015 bis 2017 war er Vorsitzender des Congressional Black Caucus, der Vereinigung von Afroamerikanern im Kongress. Als einer der acht \"Chief Deputy Whips\" der Demokraten unter Jim Clyburn seit 2007 gilt Butterfield in seiner Fraktion als einflussreich im Hintergrund.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "G. K. Butterfield unterstützte Obamacare, die Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama. Er setzt sich für höhere Steuern für besser Verdienende und Steuersenkungen für Menschen mit durchschnittlichen und niedrigen Einkommen ein. Einer seiner Schwerpunkte ist eine Ausweitung des Wahlrechts. So setzte er sich für eine Verbesserung des Voting Rights Act von 1965 ein, der die Rechte von Minderheiten schützt, nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs 2013 aber teilweise aufgehoben worden war.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Kenneth „G. K.“ Butterfield (* 27. April 1947 in Wilson, North Carolina) ist ein amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei. Der Jurist vertritt seit 2004 den Nordosten North Carolinas im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 1044958} {"src_title": "Brigitte Sarry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hyneman wuchs auf einer Farm in Columbus, Indiana, auf. Laut eigener Aussage war er ein „schwieriges Kind, das mit 14 Jahren auszog und durch das Land trampte“. Später studierte er Literatur und russische Sprache. Hyneman ist seit 1989 mit der Lehrerin Eileen Walsh verheiratet. Er ist Atheist und Mitglied der Skeptics Society. Er besitzt mehrere Patente, so etwa für eine Fernsteuereinheit für Stabilisatoren. Außerdem ist er langjähriges Mitglied in der Screen Actors Guild (SAG), der amerikanischen Filmschauspielervereinigung.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Hyneman betrieb für einige Jahre eine Tauchschule mit Boots-Charterservice in der Karibik. Zudem hat er als Survival-Experte, Sprachwissenschaftler, Tierhandlungsbesitzer, Tierfänger, Besitzer eines Bergungsunternehmens, Maschinist und Koch gearbeitet. Danach fand er seinen Weg in die Filmbranche und arbeitete für einige Produktionsfirmen. Später überwachte er als Geschäftsführer bei „Colossal Pictures“ die Produktion von Modellen und Spezial-Effekten für hunderte von Werbespots und Filmen. Er beteiligte sich damit an über 800 Fernsehwerbungen, unter anderem ist er für Werbungen von 7 Up, Nike, Industrial Light and Magic sowie einiger amerikanischer Automobilfirmen verantwortlich. Darüber hinaus war er bei der Produktion von \"Top Gun\", der \"Matrix\"-Fortsetzungen, \"\" und \"\" sowie vieler weiterer Filme für die visuellen Effekte zuständig. In den 1990er Jahren nahm Hyneman mit seinem Roboter Blendo an dem Showformat \"Robot Wars\" teil. 1997 gründete er die Spezialeffekt-Werkstatt M5 Industries in San Francisco. Von 2003 bis 2016 wurde dort die Fernsehserie \"MythBusters\" mit Hyneman und Adam Savage als Hauptdarstellern gedreht In der achten Staffel der Serie \"\" hatten Hyneman und Savage zusammen einen Cameo-Auftritt als Labortechniker. Außerdem hatten Hyneman und Savage zusammen Sprechrollen in einer Folge der 23. Staffel der Fernsehserie \"Die Simpsons\", in der \"Mythbusters\" parodiert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "2017 wurde Jamie Hyneman von der Technischen Universität Lappeenranta eine Ehrendoktorwürde verliehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "James „Jamie“ Franklin Hyneman (* 25. September 1956 in Marshall, Michigan) ist ein US-amerikanischer Spezialeffekt-Experte, der vor allem durch seine Tätigkeit als Hauptdarsteller bei der Serie \"MythBusters – Die Wissensjäger\" bekannt ist.", "tgt_summary": null, "id": 2051813} {"src_title": "Wild Thing (Tone-Lōc-Lied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ein Scharfschütze verschanzt sich vor einem Footballspiel im Los Angeles Memorial Coliseum. Er wird von den Kameras eines Goodyear-Blimps jedoch aufgenommen. Stadiondirektor McKeever benachrichtigt sofort die Polizei, die mit einer SWAT-Einheit anrückt. Captain Holly und der SWAT-Leiter Button versuchen, einen Plan zum Ergreifen des Attentäters zu erstellen. Die Fans im Stadion ahnen nichts von der Gefahr. Unter den Fans befinden sich das streitsüchtige Ehepaar Steve und Janet, der spielsüchtige Stu, ein mit dem Quarterback befreundeter Priester, das frisch verheiratete Paar Mike und Peggy, ein älterer Taschendieb und der Footballfan Al, der mit der hübschen Lucy flirtet, während ihr Freund Jeffrey sich nur für das Spiel interessiert. Während die Beamten des SWAT-Teams ihre Positionen einnehmen, versucht der Stadionsprecher Paul, der den Attentäter entdeckt hat, den Mann zu schnappen. Doch der Scharfschütze kann entkommen, verletzt Paul dabei aber schwer. Mike entdeckt ebenfalls den Schützen durch sein Fernglas. Er ruft die Polizei, die, statt ihm zu danken, ihn selber nun verdächtigt und festnimmt. Kurz nach der Zwei-Minuten-Warnung vor Ende des Spiels bekommt das SWAT-Team grünes Licht, den Attentäter zu ergreifen. Von den Beamten umzingelt eröffnet der Scharfschütze das Feuer in die Menge, was eine Panik auslöst. Mehrere Zuschauer und Ordner werden getroffen. Andere werden von ihren Hinterleuten zu Boden gestoßen und niedergetrampelt, als sie versuchen aus dem Stadion zu flüchten. Wieder andere stürzen in den Tod, als sie an Gerüsten hinabklettern wollen. Der Scharfschütze wird von der Polizei erschossen. Bei der Durchsuchung klärt sich die Identität des Mannes. Er heißt Carl Cook. Jedoch ist nichts über ihn oder seine Motivation bekannt. Button ist sich klar, dass die Medien sich den Fall vornehmen werden und alles über Cook herausfinden und die Frage stellen werden, warum die Polizei ihn erschießen musste.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films sah den Film als \"routiniert inszenierter Katastrophen- und Polizeifilm, der sich in vordergründiger Spannung erschöpft, ohne die Motive des Täters zu hinterfragen.\" Die Filmzeitschrift Cinema schrieb: \"Trotz Stars wie Beau Bridges wirkt der Film steril, blutleer und langatmig.\"", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "1977 wurden Eve Newman und Walter Hannemann in der Kategorie \"Bester Schnitt\" für den Oscar nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Premiere hatte der Film am 12. November 1976. In Deutschland kam er erstmals am 10. Februar 1977 in die Kinos. In weiteren Rollen sind Pamela Bellwood (Peggy), Robert Ginty (Vendor), Carmen Argenziano (Jennings) und Larry Manetti (Pratt) zu sehen. Gastauftritte hatten der ehemalige Football-Profi Frank Gifford und der Entertainer Merv Griffin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zwei Minuten Warnung (Alternativtitel: Lethal Game – Countdown in den Tod) ist ein US-amerikanischer Thriller aus dem Jahr 1976 nach einem Roman von George LaFountaine.", "tgt_summary": null, "id": 65674} {"src_title": "Rebaelliun", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der schüchterne, zurückgezogen lebende Single Jack arbeitet in New York City für seinen Onkel als Chauffeur von Großlimousinen. Sein einziger Freund, sein Kollege Clyde, und dessen Frau Lucy wollen ihn bei einem gemeinsamen Abendessen mit Connie bekannt machen, einer Arbeitskollegin von Lucy. Connie hat ebenfalls Probleme mit Nähe, zudem auch mit Intimität. Connie wünscht sich, im kommenden Sommer eine Bootsfahrt auf dem See zu unternehmen, und so setzt Jack sich das Ziel, endlich seine Unsicherheit gegenüber dem Wasser zu überwinden und Schwimmen zu lernen. Clyde ist gern bereit zu helfen und gibt Jack Unterricht. Connie wird in der U-Bahn sexuell belästigt und verletzt. Jack besucht sie im Krankenhaus und erfährt, dass außer ihrer Mutter noch nie jemand ein Essen für sie gekocht hat. So beschließt er, selbst ein Menü für Connie zuzubereiten. Dazu ist jedoch weiterer Unterricht erforderlich, denn Jack kann nicht kochen. Auch hier kann Clyde helfen: Er empfiehlt ihm eigensinnigerweise den Mann, mit dem ihn seine Frau Lucy vor einiger Zeit über Jahre hinweg betrogen hat, den Koch Frederick Cannoli. Clyde bittet Jack, Lucy gegenüber nicht zu erwähnen, dass er nun in ihre Affäre eingeweiht ist. Jack hat jetzt Perspektiven. Er bekommt von Clyde regelmäßig Schwimmunterricht, und von Frederick wird er im Kochen ausgebildet. Und so findet er auch die Kraft, eine Bewerbung für eine neue Arbeitsstelle abzugeben. Lucy gegenüber plaudert er unbedacht einen Hinweis aus, dass Clyde ihm von ihrer Affäre mit dem Koch erzählt hat. Daraufhin berichtet sie ihm im Gegenzug von einem Seitensprung Clydes. Nach einem gescheiterten Versuch, mit Jack intim zu werden, erklärt Connie, dass sie noch nicht für eine Penetration bereit sei. Auf Connies Wunsch hin befriedigt Jack sie mit der Hand, während sie sich gegenseitig ihre jeweiligen Vorstellungen von Beziehung schildern. Nach sechsmaligem Probekochen in der Küche von Lucy und Clyde lädt Jack Connie endlich zum selbstgekochten Dinner in die Wohnung der Freunde ein, er selber hat weder repräsentable Räume noch eine geeignete Kochstelle. Durch Jacks Gegenwart während der letzten Wochen und die langsam schwelende Ehekrise sind Clyde und Lucy bereits merklich gereizt. Zu viert lassen sie sich vom Genuss einer Wasserpfeife die Sinne vernebeln. Erst als der Rauchmelder Alarm schlägt, bemerken sie, dass sowohl das Essen im Ofen als auch auf der Pfanne in Flammen stehen. Jack verliert die Nerven und schließt sich im Badezimmer ein. Clyde und Lucy konsumieren größere Mengen Kokain und geraten immer mehr in Streit. Währenddessen läutet Frederick überraschend an der Tür, der eifersüchtige Clyde hatte ihn zum Essen eingeladen, um Lucy vor allen bloßzustellen. Lucy erkennt, was Clyde einzufädeln versucht hatte, und trennt sich lautstark von ihm, und so verlassen Connie und Jack letztlich die Wohnung. Gemeinsam fahren sie in Connies Apartment, wo diese den Wunsch ausspricht, nie so zu werden wie Clyde und Lucy. Obwohl sie sich ihr erstes Mal mit Jack erst für den Tag der sommerlichen Bootsfahrt vorgenommen hatte, bittet sie Jack, mit ihr zu schlafen, und Jack willigt ein.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "In den Vereinigten Staaten erhielt \"Jack in Love\" hauptsächlich leicht gute Kritiken. Bei Rotten Tomatoes kam der Film auf eine Sammelbewertung von 67 % positiver Kritiken und gilt damit als „fresh“.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Jack in Love\" basiert auf einem Bühnenstück gleichen Namens von Robert Glaudini, das dieser 2007 schrieb. Die meisten Originalschauspieler der Bühnenaufführung spielen auch im Film den entsprechenden Part, wobei Amy Ryan Beth Cole als Connie ersetzt. \"Jack in Love\" stellt das Regiedebüt des Schauspielers Philip Seymour Hoffman dar. In den USA startete der Film am 17. September 2010, wo er etwa 540.000 US-Dollar einspielte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jack in Love (Originaltitel \"Jack Goes Boating\") ist eine US-amerikanische romantische Komödie von Philip Seymour Hoffman aus dem Jahr 2010. ", "tgt_summary": null, "id": 746139} {"src_title": "Rutland (Vermont)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Estádio Metropolitano Roberto Santos, allgemein bekannt als Estádio de Pituaçu, wurde im Jahre 1979 in Salvador da Bahia, der Hauptstadt des nordbrasilianischen Bundesstaates Bahia und zugleich drittgrößten Stadt Brasiliens, erbaut und am 11. März des gleichen Jahres eröffnet. Zum ersten Spiel im neuen Stadion trafen sich der ortsansässige Verein EC Bahia und Fluminense de Feira zu einem Freundschaftsspiels. Bei dem Spiel, das mit einem 2:0 für den Gastgeber endete, erzielte Douglas das erste Tor im neuen Stadion. Seitdem trägt EC Bahia die meisten seiner Heimspiele im Estádio de Pituaçu aus. Für Spiele mit größerer Zuschauerzahl wich der Verein in das als Estádio Fonte Nova bekannte Estádio Octávio Mangabeira aus, bis dieses im Jahre 2010 nach einem Teileinsturz mit mehreren Toten abgerissen wurde. Der EC Bahia wurde bis heute einmal brasilianischer Fußballmeister, der Titelgewinn gelang 1988. Zudem gelang 1959 der Gewinn der Taça Brasil, die vor der Einführung der Campeonato Brasileiro de Futebol als Meisterschaft fungierte, wodurch man auch davon sprechen kann, das EC Bahia zweimal Meister wurde. 43-mal wurde außerdem die Staatsmeisterschaft von Bahia gewonnen. Aktuell spielt EC Bahia in der Série A, der höchsten brasilianischen Fußballliga, nachdem in der abgelaufenen Saison (2010) der Aufstieg aus der Série B glückte. Das Estádio de Pituaçu bietet heute Platz für 32.157 Zuschauer. In absehbarer Zeit ist ein Ausbau des Stadions auf 34.000 Zuschauer geplant. Bereits 2009 wurde die Stadionkapazität vergrößert. Von zuvor nur knapp 20.000 Zuschauerplätzen wurde die Kapazität aufgrund des geplanten Abrisses des Estádio Fonte Nova auf 32.157 Plätze erhöht. Die Rekordkulisse im Stadion wurde erreicht, als am 2. April 1995 EC Vitória im Stadtduell von Salvador da Bahia mit 2:0 gegen den EC Bahia gewann und 18.418 Zuschauer ins Stadion kamen. Im Jahre 2009 fand ein Qualifikationsspiel für die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika im Estádio de Pituaçu statt. In diesem Spiel besiegte die brasilianische Mannschaft die von Chile mit 4:2.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Estádio de Pituaçu ist ein Fußballstadion in der brasilianischen Stadt Salvador da Bahia. Es bietet Platz für 32.157 Zuschauer und diente dem Verein EC Bahia bis zur Eröffnung der Arena Fonte Nova als Heimstätte.", "tgt_summary": null, "id": 2368546} {"src_title": "Haushaltsauflösung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Vorgängerorganisation der Royal Air Force, das Royal Flying Corps, eröffnete die Basis 1916 als Schulungsstation, 1920 wurde sie jedoch bereits wieder deaktiviert. Im Zuge der Hochrüstung im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges begann 1934 eine Vergrößerung und Modernisierung, und 1937 begann am Platz wieder der Flugbetrieb. Die Station war fortan dem \"RAF Bomber Command\" zugeordnet. Im Krieg flogen neben britischen \"Squadrons\" auch zwei Bomberstaffeln der Royal Australian Air Force ihre Angriffe auf Nazi-Deutschland. RAF Waddington war die Bomber Command Station mit den meisten Verlusten bei Einsätzen über dem besetzten Kontinent und dem Deutschen Reich. Einer dieser Angriffe fand am 17. April 1942 auf Augsburg statt. Das Ziel des Angriffs, an dem auch Bomber aus Woodhall Spa teilnahmen, war MANs Produktionsstätte für U-Boot-Dieselmotoren. Der Staffelkapitän, \"Squadron Leader\" John Nettleton, erhielt nach dieser Operation das Victoria Cross. Insgesamt gab es 345 Verluste, 103 Hampdens, 15 Manchesters und 227 Lancasters. RAF Waddington blieb fast 50 Jahre ein Bomberstützpunkt. Zwischen 1953 und 1955 wurde die Basis geschlossen und für den Betrieb von düsengetriebenen Bombern ertüchtigt. Im weiteren Verlauf des Kalten Krieges waren hier drei Staffeln britische Atombomber der V-Bomberflotte des Typs Vulcan stationiert, und erst 1984 wurde die letzte Vulcan-Staffel außer Dienst gestellt. Zwei Jahre zuvor kamen die letzten Waddington-Vulcans noch beim Falklandkrieg zum Einsatz. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Station zur Basis der Aufklärungsflugzeuge für spezielle Missionen, unter anderem waren hier sämtliche E-3D Sentry AEW1, Nimrod R1, Sentinel R1 und Shadow R1 Aufklärer stationiert. Die \"RAF Waddington International Airshow\" fand erstmals 1995 und zwischen 2011 und 2014 jährlich statt. Die \"No. 34 Expeditionary Air Wing\" (EAW) wurde am 1. April 2006 in Waddington aufgestellt. Zur EAW gehören keine der fliegenden Staffeln. Der Kommandeur der Basis ist gleichzeitig Kommandeur der EAW. Wegen Instandsetzung des Flugplatzes fand 2015 kein Flugtag statt und aus Sicherheitsgründen wurde die 2016er Ausgabe des jährlichen Flugtags abgesagt und beschlossen die Veranstaltung ab 2017 im benachbarten Scampton durchzuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Nutzung.", "content": "Bis heute (Stand 2018) ist Waddington ein wichtiger Luftwaffenstützpunkt der Royal Air Force auf dem die folgenden fliegenden Staffeln stationiert sind: Anfang 2019 kommt mit der \"31. Squadron\" eine dritte Drohnenstaffel hinzu, sie wird die MQ-9B \"SkyGuardian\" (Protector RG1) nutzen, die auch im europäischen Luftraum fliegen darf. Der Stützpunkt wird auch regelmäßig von den AWACS-Frühaufklärern der NATO genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "RAF Waddington ist neben RAF Coningsby die letzte verbliebene \"Flying Station\" in Lincolnshire, auf der eine nennenswerte Anzahl von Einsatzkräften der RAF stationiert ist. Im Zweiten Weltkrieg gab es in der Grafschaft eine ganze Reihe weiterer Stützpunkte des RAF Bomber Command.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Royal Air Force Station Waddington, kurz RAF Waddington, ist ein Militärflugplatz der britischen Royal Air Force am östlichen Ortsrand von Waddington in der Grafschaft Lincolnshire, England. Die Basis ist eine der größten der RAF und im Moment Haupteinsatzbasis der Flugzeuge für Spezialmissionen.", "tgt_summary": null, "id": 1917612} {"src_title": "Antoine Germain Labarraque", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "\"Take a Bow\" war zum ersten Mal in den USA in der Radio-Morningshow \"Johnjay and Rich in the Morning\" am 14. März 2008 zu hören, bevor das Lied den Medien später am selben Tag zur Verfügung gestellt wurde. Die offizielle Freigabe in den USA erfolgte am 15. April 2008. In Großbritannien wurde das Lied am 19. Mai 2008 veröffentlicht, im Rest Europas erst am 6. Juni 2008. In Frankreich gelangte \"Take a Bow\" fast zwei Monate nach dem europäischen Erscheinungsdatum in Umlauf. \"Take a Bow\" hat Platz 1 der Singlecharts in Kanada, Dänemark, Irland, Großbritannien und den USA errungen. In neun weiteren Ländern erreichte \"Take a Bow\" die Top 10.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "In der Woche vom 24. Mai 2008 sprang \"Take a Bow\" von Platz 52 auf Platz 1 der US-amerikanischen Single-Charts. Das ist der neunthöchste Sprung auf Platz 1, den ein Song in der Geschichte von Billboard je erzielt hat. \"Take a Bow\" war Rihannas dritte Nummer-eins-Single in den \"Billboard Hot 100\", nach \"SOS\" und \"Umbrella\", welche die Charts 2006 und 2007 angeführt hatten. Der Song blieb 15 Wochen in den Top 10. Das ist Rihannas längster Aufenthalt in den Top 10 der \"Billboard Hot 100\". Laut Nielsen SoundScan verkaufte sich \"Take a Bow\" in den USA 3 Millionen Mal über Downloads. Das reichte für zwei Platin-Auszeichnungen. In Großbritannien hat es \"Take a Bow\" allein basierend auf Downloads in der ersten Woche auf Platz 2 der britischen Singlecharts geschafft. In der darauf folgenden Woche stieg der Song auf Platz 1, wo er für zwei aufeinanderfolgende Wochen blieb. Er wurde nach \"Umbrella\" im Jahr 2007 zu Rihannas zweitem Nummer-eins-Hit in Großbritannien und verblieb 27 Wochen in den Charts. Am 12. Februar 2010 überschritt \"Take a Bow\" die Anzahl von 400.000 verkauften Einheiten und bekam somit Goldstatus in Großbritannien. Der Titel wurde auch ein Erfolg in Ozeanien. \"Take a Bow\" debütierte auf Platz 30 der australischen \"ARIA-Charts\". Acht Wochen später erreichte das Lied seine Spitzenposition auf Platz 3. Es ist damit der vierte Top-Five-Hit aus \"Good Girl Gone Bad\" in Australien. In Neuseeland debütierte der Song auf Platz 4 in den \"New Zealand RIANZ Singles Charts\" und erreichte dann auf Platz 2 für vier Wochen seinen Höhepunkt. In Deutschland erschien der \"Take a Bow\" am 27. Juni 2008 erstmals in den Charts; in Österreich und der Schweiz bereits Mitte bzw. Ende Mai 2008. In diesen Ländern erreichte er Platz 6, in der Schweiz Platz 7, und verblieb mindestens 20 Wochen in den dortigen Singlecharts.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Bill Lamb von \"About.com\" erklärt: Weiter schreibt er, das Lied protze mit Ne-Yos Qualitäten und habe große Ähnlichkeit mit seinem Megahit Irreplaceable, den er für Beyoncé getextet hat. Außerdem glänze das Stück nicht durch die standardmäßige Benutzung des Keyboards. Punkten würde \"Take a Bow\" aber durch Rihannas kurze Nebenbemerkungen. Es sei ihr ‚Bitte!‘ und das abweisende Kichern, welche die einprägsamsten Elemente dieses Stücks seien.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zu \"Take a Bow\" wurde von Anthony Mandler produziert, am 2. April 2008 gedreht und am 25. April 2008 veröffentlicht. Bei den MTV Video Music Awards 2008 erhielt das Video eine Nominierung in den Kategorien „Bestes weibliches Video“ und „Beste Regie“. Über Rihannas Nutzerkonto bei Youtube wurde das Video am 30. November 2009 einem breiteren Publikum vorgestellt und seitdem über 32 Millionen Mal aufgerufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Take A Bow ist ein Song der US-amerikanischen R&B-Sängerin Rihanna. Er wurde unter dem Label Def Jam Records als fünfte Single aus Rihannas drittem Studioalbum \"Good Girl Gone Bad\" – beziehungsweise aus der neuen Version \"Good Girl Gone Bad: Reloaded\" – veröffentlicht. Der Text wurde von dem R&B-Sänger und Songwriter Ne-Yo verfasst.", "tgt_summary": null, "id": 2227036} {"src_title": "Thorkild Hansen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Jacques Richard ging während seiner Jugendzeit von 1967 bis 1972 für die Québec Remparts aufs Eis und spielte dort gemeinsam mit Guy Lafleur und André Savard. In seinen letzten drei Jahren bei den Remparts in der Québec Major Junior Hockey League erzielte der Angreifer jeweils weit über hundert Scorerpunkte pro Spielzeit. 1971 gewann er mit der Mannschaft den Memorial Cup, im Folgejahr wurde Richard mit der Trophée Jean Béliveau als bester Scorer der Liga ausgezeichnet. Beim NHL Amateur Draft 1972 wurde der Kanadier in der ersten Runde an zweiter Position von den Atlanta Flames ausgewählt. Aufgrund seiner herausragenden Leistungen in der QMJHL wurde er während dieser Zeit bereits als der nächste Maurice „Rocket“ Richard gehandelt und ihm eine ähnlich erfolgreiche Karriere zugetraut. Jacques Richard wurde diesen Erwartungen während seiner gesamten NHL-Karriere jedoch lediglich in der Saison 1980/81 gerecht, als er eine hervorragende reguläre Saison absolvierte und eine Bilanz von 52 Toren und 103 Punkten erreichte. Dies war seine einzige Saison überhaupt, in der Richard mehr als 50 Scorerpunkte erzielt hatte. In Atlanta war der Stürmer einer der besten Torschützen einer Mannschaft, mit der er in drei Jahren ein Mal die Playoffs erreichte und nicht über die erste Runde hinauskam. Bei den Flames begann er mit einem exzessiven Lebensstil. Er war bekannt für seinen hohen Alkoholkonsum, exzessives Glücksspiel und später nahm er auch Kokain. Im Oktober 1975 gaben ihn die Flames in einem Transfergeschäft an die Buffalo Sabres ab. In seiner ersten Saison kam der Stürmer zwar regelmäßig zum Einsatz, doch gegen starke Konkurrenten wie unter anderem Gilbert Perreault, René Robert und Rick Martin, die French Connection, konnte er sich allerdings nie durchsetzen und agierte zweiweise auch bei den Hershey Bears in der American Hockey League. Der General Manager der Sabres Punch Imlach beschrieb Richard als „netter Junge und guter Eishockeyspieler“, „der jedoch sein Talent verschwendete“. Seine Alkoholprobleme führten dazu, dass er sich in einer Bar eine Schlägerei lieferte und aufgrund eines verstauchten Handgelenks nicht in der Lage war am nächsten Spiel teilzunehmen. Die Sabres entschieden im Sommer 1979 seinen Vertrag nicht zu verlängern und Richard begann die folgende Saison bei den Rochester Americans. Dort zeigte er gute Leistungen und war mit 36 Punkten aus 37 Spielen einer der besten Scorer der Mannschaft, sodass der Angreifer im Februar 1980 von den Québec Nordiques verpflichtet wurde. In der Saison 1979/80 kam er noch zu 14 Einsätzen für die Nordiques und erzielte 15 Punkte, ehe ihn eine Knieverletzung vom Spielbetrieb ausfallen ließ. In der folgenden Saison spielte Richard in einer Reihe gemeinsam mit den Šťastný-Brüder Anton und Peter. In seiner Heimatstadt agierte Richard auf der Position des rechten Außenstürmers. Während der Spielzeit 1980/81 erzielte er als erster Spieler der Franchisegeschichte mehr als 50 Saisontore und erreichte insgesamt 103 Scorerpunkte in der regulären Saison, nachdem der Angreifer in seinen sieben NHL-Saisons zuvor nie mehr als 43 Punkte erzielt hatte. In den späteren Jahren war er zwar weiterhin ein guter Scorer, doch an diese herausragenden Leistungen konnte er nie anknüpfen, was seinem exzessiven Lebensstil geschuldet war. 1983 beendete er seine aktive Karriere, nachdem Richard zuletzt für Fredericton Express in der American Hockey League gespielt hatte. 1999 wurde er für seine herausragenden Leistungen während seiner Juniorenzeit auf der Position des linken Außenstürmers in der Québec Major Junior Hockey League von der Canadian Hockey League ins \"all-time QMJHL All-Star team\" gewählt. Nach seiner Spielerkarriere geriet Richard mit dem Gesetz in Konflikt, als er am 13. Februar 1989 am Flughafen von Montréal von Zollbeamten mit über fünf Pfund Kokain erwischt wurde, dass er aus Kolumbien mitgeführt hatte. Der Marktwert des Kokains wurde auf etwa 1,5 Millionen US-Dollar geschätzt. Er bekannte sich schuldig und wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt. Einen Tag nach seinem 50. Geburtstag verunglückte Richard bei einem Straßenverkehrsunfall tödlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jacques Richard (* 7. Oktober 1952 in Québec City, Québec; † 8. Oktober 2002 ebenda) war ein kanadischer Eishockeyspieler, der während seiner aktiven Karriere unter anderem für die Atlanta Flames, Buffalo Sabres und Québec Nordiques in der National Hockey League gespielt hat.", "tgt_summary": null, "id": 1062411} {"src_title": "Zimtbauch-Hakenschnabel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Nachdem Bachler seine Motorsportkarriere im Alter von neun Jahren im Kartsport begonnen hatte und mehrere Jahre in dieser Sportart aktiv war, debütierte er 2006 im Formelsport und wurde 14. in der Formel Lista junior. 2007 trat er für Neuhauser Racing in der Formel Lista Junior an und gewann mit fünf Siegen den Meistertitel. 2008 wechselte Bachler mit Neuhauser Racing in die neugegründete ADAC-Formel-Masters. Er gewann in seiner Debütsaison zwei Rennen und stand sechsmal auf dem Podium. 2009 bestritt der Rennfahrer seine zweite Saison in der ADAC-Formel-Masters für URD Rennsport. Er entschied in diesem Jahr drei Rennen für sich und beendete insgesamt zehn Rennen unter den ersten drei Piloten. In der Meisterschaft wurde er mit 188 zu 224 Punkten Vizemeister hinter Daniel Abt. 2010 plante Bachler den Wechsel in den deutschen Formel-3-Cup und stand bereits bei URD Rennsport unter Vertrag. Allerdings verletzte sich Bachler bei Testfahrten, die kurz vor dem Saisonauftakt auf dem Hockenheimring stattfanden, schwer. Er schlug wegen eines Bremsdefekts mit hoher Geschwindigkeit in die Streckenbegrenzung ein und brach sich dabei drei Wirbel sowie ein Sprunggelenk. Beim Saisonfinale in Oschersleben kehrte er in den Motorsport zurück. Mit zwei fünften Plätzen belegte er den 15. Platz in der Fahrerwertung. 2011 blieb Bachler bei URD Rennsport in der deutschen Formel 3. Er erzielte zwei Siege und sieben Podest-Platzierungen und beendete die Saison auf dem dritten Gesamtrang. 2012 wechselte Bachler in den GT-Sport. Er wurde ins Förderprogramm von Porsche aufgenommen und trat im deutschen Porsche Carrera Cup an. Für Tolimit Motorsport startend erzielte er mit einem dritten Platz eine Podest-Platzierung und schloss seine Debütsaison auf dem achten Rang ab. Seine Teamkollegen René Rast und Sean Edwards belegten die ersten zwei Positionen. Darüber hinaus nahm Bachler als Gaststarter an zwei Rennen des Porsche Supercups teil. 2013 blieb er im Porsche-Förderprogramm und ging als Stammpilot im Porsche Supercup an den Start.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Seit 2009 wird Bachler von Willi Dörflinger und Toto Wolff gemanagt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Klaus Bachler (* 27. Juli 1991 in Judenburg) ist ein österreichischer Rennfahrer. Er trat 2012 im deutschen Porsche Carrera Cup an.", "tgt_summary": null, "id": 1311562} {"src_title": "John Maxwell (Filmproduzent)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Gelände, auf dem sich die Markthallen befinden, liegt rund 500 Meter westlich des ehemaligen Eisentores (Żelazna Brama) des Sächsischen Gartens. Bis hier etwa erstreckte sich der nach dem Tor benannte Handels- und Verkehrsplatz, der auf seiner Nordseite vom Lubomirski-Palast begrenzt wurde. Nach dem Krieg wurde der Palast um 90 Grad gedreht und steht heute quer zwischen dem Sächsischen Garten bzw. der hier neu entstandenen Verlängerung der Marszałkowska-Straße und den Markthallen. Im ausgehenden 19. Jahrhundert befand sich an der Stelle der Markthallen eine von 1730 bis 1732 unter August II. von Joachim Daniel von Jauch erbaute Kaserne der Königlichen Dragoner (polnisch: \"Koszary Gwardii Konnej Koronnej\"). Diese Anlage wurde Anfang der 1890er Jahre zur Zeit der Besetzung Restpolens durch das russische Zarenreich von der Stadt Warschau übernommen. Die Ausschreibung zur Bebauung eines Teiles des Kasernengeländes mit modernen Markthallen gewann der Architekt Stefan Szyller. Die Markthallen sollten den zunehmenden wilden Handel auf dem \"Żelazna-Brama-Platz\" ordnen. Die beiden Hallen wurden schließlich von 1899 bis 1901 unter einer Architektengruppe bestehend aus Bolesław Milkowski (Konstruktion), Ludwik Panczakiewicz (Fassaden), Apoloniusz Nieniewski und Władysław Kozłowski errichtet. Als Bürgermeister der Stadt war der russische General Mikołaj Bibikow Bauherr des Projektes. Die Gestaltung der Hallen beruhte weitgehend auf dem früheren Entwurf von Szyller. Die Hallen waren bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg der größte Handelsplatz in Warschau. Sie waren mit damals modernster Technik ausgerüstet. Hauptsächlich wurden hier Brot, Fleisch, Fisch und frisches Gemüse verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Bis zum Ausbruch des Warschauer Aufstandes waren die Hallen im Krieg nur wenig beschädigt worden. Bei Errichtung des Warschauer Ghettos wurden die Hallen ausgenommen, die Mauern des Ghettos verliefen zum Teil um die Gebäude herum. In der Anfangsphase des Aufstandes wurden in den Hallen zivile Bewohner der westlichen Innenstadt und des Stadtteils Wola hingerichtet. Eine Gedenktafel am Eingang erinnert an die 510 Menschen, die hier am 7. und 8. August 1944 erschossen wurden. Ende August war die Umgebung der Hallen Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen deutschen und polnischen Einheiten. In der Nacht vom 30. auf den 31. August 1944 versuchten polnische Truppen unter Major Zagonczyk (von Norden kommend) und Oberst Wachnowski (von Osten kommend) die Hallen zu nehmen. Zagonczyk gelang es, mit seinen Soldaten bis an die Hallen vorzustoßen, während die Einheiten von Wachnowski ihr Ziel nicht erreichten. Der hier von den Deutschen gehaltene Korridor von etwa 400 Meter Breite, durch den die Verwundeten der Aufständischen aus der Altstadt abtransportiert werden sollten, konnte somit nicht genommen werden. Hunderte von Einschusslöchern sind noch heute an den Mauern der Halle erkennbar. Im weiteren Verlauf des Krieges brannten die Hallen aus, nur Teile der Mauern blieben stehen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Krieg war ein Wiederaufbau der Hallen zunächst nicht geplant, vielmehr sollte an der Stelle ein Park angelegt werden. Dieser Plan wurde aufgegeben und die beiden Hallen wurden bis 1962 wieder aufgebaut. Zunächst entstand in den Jahren 1950 bis 1953 die Osthalle („Gwardia-Halle“ genannt), die als Sportarena genutzt wurde. Hier hatte der Sportverein Gwardia (\"Warszawski Klub Sportowy Gwardia Warszawa\") seinen Sitz. Heute dient nur noch ein kleiner Teil der Boxabteilung des Vereins, der größere Teil ist an den Supermarktbetreiber MarcPol vermietet. Eigentümer der Halle ist die Stadt Warschau. Kurzzeitig diente die Halle auch als städtisches Busdepot der städtischen Verkehrsbetriebe MZK (\"Miejskie Zakłady Komunikacyjne w Warszawie\"). Von 1960 bis 1962 wurde auch die Westhalle („Mirowska-Halle“ bzw. „Mirów-Halle“) wieder errichtet. Sie dient seit der Neueröffnung am 15. November 1962 als Einkaufsmarkt. Seit 1974 wird die Halle von der Genossenschaft Społem WSS Śródmieście verwaltet, die das Gebäude und umliegendes Gelände 1997 von der Stadt erwarb. In den 1970er Jahren wurde an der Westfassade der Halle im ersten Stock ein von Denkmalschützern stark kritisierter Beton- und Glas-Pavillon angebaut. Der Pavillon, in dem heute Möbel verkauft werden, zerstört die historische Ansicht des Haupteinganges dieser Halle gerade von der heute stark frequentierten Johannes-Paul-II.-Allee. Am 3. November 1988 kaufte Margaret Thatcher anlässlich von wirtschaftspolitischen Gesprächen mit Mieczysław Rakowski in der Halle Gemüse und getrocknete Pilze. Seit den 1980er Jahren werden die Hallen nicht mehr denkmalschützerischen Ansprüchen entsprechend erhalten. Die Ziegelfassaden mit ihrem reichen Schmuck verfallen. Historische Beleuchtungen, Fenster, Türen und sonstige Ausstattungselemente wurden und werden durch moderne Einheitsware ersetzt. Im Innen- wie Außenbereich wirken die Hallen schmutzig und unästhetisch. Die westliche Halle wurde zwischenzeitlich (Februar 2015) saniert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Mirów-Hallen (auch: \"Mirowskie-Hallen\", ) sind zwei identische, hintereinanderliegende Markthallen vom Beginn des 20. Jahrhunderts in Warschau. Die früher als \"Messe\"- bzw. \"Handelshallen\" (polnisch: \"Halle Targowe\") bezeichneten Gebäude liegen am Mirów-Platz (polnisch: \"Plac Mirowskie\") im Mirów-Viertel des Stadtteils Śródmieście. Während der Kämpfe im Rahmen des Warschauer Aufstandes wurden in den Hallen von deutschen Einheiten Massenexekutionen an polnischen Zivilisten durchgeführt. Nach dem Krieg wieder aufgebaut, gehören sie heute zu den wenigen erhaltenen Vorkriegsgebäuden im Distrikt. Die Anschrift lautet Plac Mirowski 1. Die Westfront der Westhalle liegt direkt an der befahrenen Johannes-Paul-II.-Allee gegenüber dem modernen „Atrium“-Bürogebäude-Komplex.", "tgt_summary": null, "id": 1069120} {"src_title": "Daisy von Scherler Mayer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Verehrung Mariens als Mutter vom guten Rat wurde insbesondere von den Augustiner-Eremiten gefördert und verbreitet. Ein bekannter marianischer Wallfahrtsort, der diesem Patrozinium unterstellt ist und seit 1356 von den Augustiner-Eremiten betreut wird, ist das Heiligtum Unserer Lieben Frau vom Guten Rat in der italienischen Ortschaft Genazzano im Latium. Die Wallfahrten zu dem mittelalterlichen Gnadenbild dort sind seit 1467 gut dokumentiert. Etliche Päpste suchten den Wallfahrtsort auf und unterstützten die Wallfahrt dorthin: Urban VIII. am 21. Oktober 1630, Pius IX. am 15. August 1864, Johannes XXIII. am 25. August 1959 und Johannes Paul II. am 23. April 1993. Ein großer Förderer des Heiligtums war Papst Leo XIII., der die Kirche im Jahr 1902 ausschmücken ließ, am 23. April 1903 besuchte und die Kirche mit dem Breve \"Sacris Aedibus\" zur Basilika minor erhob. Am 20. März 2003 wurde der Wallfahrt nach Genazzano ein Ablassprivileg gewährt.", "section_level": 1}, {"title": "Verehrung.", "content": "Dem Patronat der Mutter vom guten Rat sind neben zahlreichen Kirchen (siehe Maria-vom-guten-Rat-Kirche) mehrere Ordensgemeinschaften unterstellt, unter anderem die Missionsschwestern vom hl. Peter Claver, die Schwestern von der Nächstenliebe der hl. Maria vom guten Rat in Turin, die Schwestern Unserer Lieben Frau vom Guten Rat von Chicoutimi in Kanada wie auch die augustinische Ordensprovinz im amerikanischen Mittelwesten. Außerdem ist die Gottesmutter unter dieser Anrufung Schutzpatronin des Instituts Mater Boni Consilii in Verrua Savoia und der kanadischen Vereinigung katholischer Frauen. 1959 ernannte Papst Johannes XXIII. „die selige Jungfrau Maria unter dem Titel Mutter vom guten Rat, die im Volksmund Goldene Madonna genannt wird“, zur Patronin des neu gegründeten Bistums Essen. Die Marienfigur vom Typ einer Sedes sapientiae, die älteste vollplastische Marienfigur, steht in der nördlichen Seitenkapelle des Essener Doms.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mutter vom guten Rat () ist eine Anrufung Mariens. Papst Leo XIII. fügte mit dem Dekret \"Ex quo Beatissima Vergine\" (Über die allerseligste Jungfrau) die Anrufung „Du Mutter des guten Rates“ in die Lauretanische Litanei ein. Pius XII. unterstellte sein Pontifikat dem Patronat der Mutter vom guten Rat und verfasste ein Gebet an sie.", "tgt_summary": null, "id": 1201576} {"src_title": "Neandertal 1", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Im Jahr 1909 kam Gerald Boileau nach Minocqua, wo er die öffentlichen Schulen besuchte. Während des Ersten Weltkrieges diente er als Soldat einer Artillerieeinheit in der US Army. Dabei war er in Europa im Einsatz. Nach einem anschließenden Jurastudium an der Marquette University in Milwaukee und seiner im Jahr 1923 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Wausau in seinem neuen Beruf zu arbeiten. Von 1926 bis 1931 war er im dortigen Marathon County Bezirksstaatsanwalt. Politisch war Boileau zunächst Mitglied der Republikanischen Partei. Im Jahr 1928 war er Delegierter zur Republican National Convention in Kansas City, auf der Herbert Hoover als Präsidentschaftskandidat der Partei nominiert wurde. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1930 wurde er im achten Wahlbezirk von Wisconsin in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1931 die Nachfolge von Edward E. Browne antrat. Im Jahr 1932 wurde er im siebten Distrikt erneut als republikanischer Kandidat gewählt. Am 4. März 1933 löste er Gardner R. Withrow ab, der diesen Bezirk bis dahin im Kongress vertreten hatte. Während dieser Legislaturperiode wechselte Boileau zur Wisconsin Progressive Party. Als deren Kandidat wurde er in den Jahren 1934 und 1936 jeweils bestätigt. Insgesamt absolvierte er zwischen 1931 und 1939 vier Legislaturperioden im Kongress. Im Jahr 1933 wurden dort der 20. und der 21. Verfassungszusatz in Kraft gesetzt. Seit 1933 wurden viele der New-Deal-Gesetze der Bundesregierung im Repräsentantenhaus beraten und verabschiedet. 1938 und 1940 bewarb sich Boileau erfolglos um seinen Verbleib bzw. seine Rückkehr in den Kongress. Zwischenzeitlich praktizierte er wieder als Anwalt. Im Jahr 1942 wurde er Richter im 16. Gerichtsbezirk von Wisconsin. Dieses Amt bekleidete er bis 1970. Danach war er bis 1974 noch Bezirksrichter im Milwaukee County. Anschließend zog sich Gerald Boileau in den Ruhestand zurück, den er in Wausau verbrachte, wo er am 30. Januar 1981 auch verstarb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerald John Boileau (* 15. Januar 1900 in Woodruff, Oneida County, Wisconsin; † 30. Januar 1981 in Wausau, Wisconsin) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1931 und 1939 vertrat er den Bundesstaat Wisconsin im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1815183} {"src_title": "Guro Knutsen Mienna", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Organisation und Sitz der Behörde.", "content": "Die EQC besteht aus einem sieben-köpfigen (Vorstand), einem () und drei Managern, jeweils verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Versicherung und Forschung. Sie ist dem Verantwortungsbereich des Finanzministers zugeordnet. Des Weiteren definiert die EQC für sich fünf verschiedene Klassen der Leistungserbringung, die : Der Hauptsitz der befindet sich in dem in.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsweise der EQC.", "content": "Die Versicherung von Haus- und Grundeigentum ist nur für Privatpersonen möglich, Unternehmen und Geschäftstätigkeiten sind davon ausgeschlossen. Versicherungsleistungen erhält, wer für seine Immobilie eine Versicherung bei einer privaten Versicherung abgeschlossen hat. 5 Cent plus GST pro 100 NZ$ Versicherungssumme werden von den Versicherern einbehalten und an die EQC abgeführt. Im Schadensfall bekommt der durch eine Naturkatastrophe Geschädigte bis zu 100.000 NZ$ (plus GST) Entschädigung pro Haus und bis zu 20.000 NZ$ auf die jeweilige Einrichtung des Hauses. Grundstücksschäden werden derzeit noch in unbegrenzter Höhe entschädigt. Doch nach dem verheerenden Erdbeben in Christchurch im Februar 2011, welches nach ersten Schätzungen den Versicherungen 12 Mrd. US$, rund 16 Mrd. NZ$, kosten sollte, gab es auch recht schnell die ersten Stimmen, dass die Versicherungsbedingungen in der Zukunft sich verändern werden müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die wurde 1945 über den als von der damaligen Regierung Neuseelands gegründet. In den Anfängen sollten mit ihr Schäden, die durch Kriegseinwirkungen und durch Erdbeben entstanden waren, finanziell ausgeglichen werden. Ursache und Auslöser dieser Entscheidung waren die Ereignisse um des bis dahin schwersten erlebten Erdbebens in Neuseeland, dem Hawke’s-Bay-Erdbeben von 1931 und dem japanischen Angriff auf im Dezember 1941. Bis in die 1940er gab es in Neuseeland keine Versicherung, die Schäden, durch Naturkatastrophen verursacht, abdeckte. Das Erdbeben von 1931, welches auch als Napier-Erdbeben in Erinnerung blieb, führte zu der Überlegung eine Versicherung auf Erdbebenschäden einzuführen. Der Angriff auf Pearl Harbor brachte Neuseeland dann aber den Zweiten Weltkrieg näher und die Befürchtung eventuelle Kriegsschäden mangels finanzieller Mittel nicht ausgleichen zu können. Das Konzept für eine Versicherung für Erdbeben wurde auf Kriegsschäden geändert. Als sich die Bedrohungslage angegriffen zu werden 1944 verringerte, entschloss man sich dann schließlich die einzurichten. 1993 wurde die mit dem in umbenannt und neu aufgestellt. Das Gesetz trat mit Wirkung von 1. Januar 1994 in Kraft. Doch auch heute findet der alte Name der Kommission noch Verwendung, wenn von der gesprochen oder geschrieben wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die (EQC), (māori: \"Kōmihana Rūwhenua\"), früher als Earthquake and War Damage Commission bekannt, ist eine eigenständige neuseeländische Behörde, die per Definition nach dem Crown Entities Act 2004 als Crown Entity bezeichnet wird und als eine Art Versicherung Schäden für Immobilien- und Grundstücksbesitzer finanziell absichert die durch Naturkatastrophen entstanden sind. Der staatliche Fonds aus dem Schadenszahlungen erfolgen können, verfügte im September 2010 über ein Kapital von 5,93 Mrd. NZ$.", "tgt_summary": null, "id": 2278239} {"src_title": "Resolution 389 des UN-Sicherheitsrates", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Provenienz.", "content": "Manet verkaufte das Gemälde am 18. November 1873 direkt aus seinem Atelier, ohne Zwischenhändler für 6.000 Franc an den Opernsänger Jean-Baptiste Faure. Dieser gehörte zu den frühesten Förderern der Impressionisten und besaß mit 67 Werken Manets, die größte Sammlung seiner Arbeiten in Privatbesitz. Am 29. April 1878 ließ Faure einen Teil seiner Sammlung im Pariser Auktionshaus Hôtel Drouot versteigern. Hierunter befand sich mit der Nr. 40 auch der \"Maskenball in der Oper\", der für 6.000 Franc zurück an Faure ging. Er behielt das Bild bis zum 9. Januar 1893, als er es für 15.000 Franc an den Kunsthändler Paul Durand-Ruel veräußerte, der es zunächst in der Pariser Filiale seiner Galerie anbot und später in der New Yorker Filiale ausstellte. Am 16. Januar 1894 erwarben der amerikanische Zuckerfabrikant Henry Osborne Havemeyer und seine Frau Louisine den \"Maskenball in der Oper\" von Durand-Ruel für 8.000 US-Dollar. Das Paar gehörte zu den ersten Sammlern der Werke des Impressionismus in den Vereinigten Staaten und ihre Sammlung umfasste 25 Arbeiten Manets, darunter einige Hauptwerke des Künstlers. Nach dem Tod von Henry Osborne Havemeyer im Jahr 1907 verblieb diese Sammlung bei seiner Frau, die in ihrem Testament den Großteil der Kunstwerke dem Metropolitan Museum of Art in New York vermachte. Nach ihrem Tod 1929 ging ein kleiner Teil der Gemäldesammlung an die drei Kinder der Havemeyers. Der Sohn Horace Havemeyer (1886–1956) erbte den \"Maskenball in der Oper\", der später in den Besitz seiner Frau Doris Anna Dick (1890–1982) überging. Nach ihrem Tod kam das Gemälde als „Schenkung von Mrs. Horace Havemeyer in Erinnerung an ihre Schwiegermutter Louisine Havemeyer“ in die National Gallery of Art in Washington, D.C.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maskenball in der Oper (französisch: \" \"oder \"\") ist ein 1873 entstandenes Gemälde des französischen Malers Édouard Manet. Das 59,1 × 72,5 cm große, in Öl auf Leinwand gemalte Bild zeigt Manet in Begleitung seiner Freunde beim jährlichen Maskenball der alten Pariser Oper in der Rue Le Pelletier. Manet arbeitete an dem Gemälde, zu dem verschiedene Vorstudien existieren, über mehrere Monate in seinem Atelier. Noch bevor er das Bild vollendete, brannte das Opernhaus ab und wurde später abgerissen. Manets \"Maskenball in der Oper\" zeigt daher ein Ereignis, das letztmals an diesem Ort stattfand und erst nach Vollendung der Opéra Garnier einen neuen Schauplatz erhielt. ", "tgt_summary": null, "id": 577048} {"src_title": "Angel Cat Sugar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Doberschütz entstammte dem schlesisch-brandenburgischen Adelsgeschlecht von Doberschütz und war einer von mindestens fünf Söhnen des \"Andreas von Doberschütz\" († 1572), Gutsherr auf Anteil Plau (1530–1565) im brandenburgischen Landkreis Crossen (Oder). Um das Jahr 1575 war Doberschütz als Eigentümer eines kleinen unrentabel gewordenen Anteils des durch mehrfache Erbteilung in viele Teile zersplitterten Familiengutes Plau derart verschuldet, dass er sich nach anderen Verdienstmöglichkeiten umsehen musste und sich in herzoglich pommersche Dienste begab. Zunächst wurde Doberschütz wegen seiner ausgezeichneten Kenntnisse in der Jagd herzoglich pommerscher Jägermeister auf Ihnaburg (heute Ortsteil von Goleniów). Später wurde er Stadthauptmann von Neustettin. Am 26. Juli 1579 erhielt er vom Herzog Johann Friedrich die Feldmark Zamborst als Lehen mit der Auflage, auf dem Gelände ein Dorf zu errichten. In diesen Jahren hatte sich Doberschütz die Gunst seines Herzogs erworben, der seit 1577 mit der brandenburgischen Prinzessin Erdmuthe verheiratet war. Seine Anstellung erweckte den Neid einiger Hofleute, insbesondere den des damals allmächtigen Günstlings Peter von Kameke. Gemeinsam mit Jakob von Kleist soll er Doberschütz durch Intrigen und Verleumdungen seiner Ehefrau Elisabeth als Hexe aus dem Amt gedrängt haben. Kleist forderte für sich das Amt des Stadthauptmannes von Neustettin, womit er 1584 endlich Erfolg hatte. Schon am 28. September 1583 verkaufte Doberschütz die Feldmark Zamborst für 1.000 Taler an seinen späteren Amtsnachfolger Jakob von Kleist, der vom Herzog den entsprechenden Lehnsbrief erhielt. Im Jahr 1586 kaufte er alle Anteile seines brandenburgischen Familiengutes Plau (Plew, Plosa) auf. Da Doberschütz trotz seiner Vertreibung aus dem Amt des Stadthauptmannes ungetrübt seinen Wohlstand genießen konnte, soll Kleist versucht haben, ihn durch üble Nachrede – bzw. durch Verleumdung seiner Frau Elisabeth als Hexe – völlig zu ruinieren. Hierzu passte, dass dem Kleist das Bierbrauen misslang, was auf einen Hexenfluch zurückgeführt wurde. Den Umtrieben und Einflüsterungen der Höflinge gelang es allmählich, Doberschütz beim Herzog völlig in Ungnade zu bringen, so dass er, seines Amtes längst enthoben, um 1590 Pommern wieder verlassen musste. Sein Vermögen wurde konfisziert. Doberschütz wandte sich hilfesuchend an den brandenburgischen Kurfürsten Johann Georg, zu dem er alte persönliche Kontakte hatte. Ein Jahr später (1591), während seine Ehefrau im Kerker saß, diente Doberschütz dem Johanniterorden in der Komturei in Crossen an der Oder. Um den 15. Januar 1600 (Leibgedinge) heiratete Doberschütz in zweiter Ehe \"Anna von Loeben\".", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Melchior von Doberschütz, der in der Literatur fälschlicherweise auch \"Melchior von Dobschütz\" genannt wird, ist jedoch kein Angehöriger der Familie von Dobschütz, sondern eindeutig der Familie von Doberschütz. Hierfür sprechen besonders zwei Indizien:", "section_level": 1}], "src_summary": "Melchior von Doberschütz, auch \"Dobschütz\", erwähnt 1572 bis 1600, war ein herzoglich pommerscher Stadthauptmann von Neustettin sowie Gutsbesitzer in Pommern und Brandenburg. Seine Ehefrau Elisabeth von Doberschütz wurde ein Opfer der Hexenverfolgungen in Neustettin. Aus Gründen politischer Neidschaft wurde sie auf Betreiben von Jakob von Kleist der Hexerei bezichtigt und im Jahr 1591 in Stettin hingerichtet.", "tgt_summary": null, "id": 1953054} {"src_title": "Centcelles", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Atte Engren begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt in der Nachwuchsabteilung von Lukko Rauma, für dessen U18- und U20-Junioren er zwischen 2004 und 2008 aktiv war. Parallel dazu gab der Torwart in der Saison 2006/07 sein Debüt im professionellen Eishockey für die U20-Nationalmannschaft Finnlands, welche als Gastmannschaft an der zweitklassigen Mestis teilnahm. Zudem wurde er im NHL Entry Draft 2007 in der siebten Runde als insgesamt 204. Spieler von den Nashville Predators ausgewählt, blieb jedoch zunächst in seiner finnischen Heimat. In der Saison 2007/08 stand er erstmals in der SM-liiga für Lukko Rauma zwischen den Pfosten, für das er ebenso ein Spiel absolvierte wie als Leihspieler für den Zweitligisten Hokki Kajaani. Die gesamte restliche Spielzeit verbrachte er allerdings bei Lukkos U20-Junioren. Zur Saison 2008/09 wechselte Engren innerhalb der SM-liiga zu TPS Turku, für das er in seinem ersten Jahr sechs Mal in der SM-liiga spielte. Parallel wurde er mit den U20-Junioren von TPS aus der Jr. A SM-liiga Vizemeister in der entsprechenden Altersklasse und lief in fünf Spielen als Leihspieler für Kiekko-Vantaa in der Mestis auf. In der Saison 2009/10 konnte sich der ehemalige finnische Junioren-Nationalspieler in der Profimannschaft von TPS durchsetzen und führte seine Mannschaft als Stammtorwart neben dem US-Amerikaner David Leggio zum Gewinn des finnischen Meistertitels. Während seiner 35 Hauptrundeneinsätze wies er einen Gegentorschnitt von 2.63 Toren pro Spiel bei einer Fangquote von 92 Prozent auf. Bei seinen acht Playoff-Einsätzen konnte er sich sogar noch einmal steigern und ließ im Schnitt nur 1.82 Gegentore pro Spiel bei einer Fangquote von 93,5 Prozent zu. Als Lohn für seine guten Leistungen wurde er in das All-Star Team der SM-liiga gewählt und er erhielt die Urpo-Ylönen-Trophäe als bester Torwart der Liga. In der Saison 2010/11 nahm Engren zunächst mit TPS Turku in der Saisonvorbereitung an der European Trophy teil. Im Viertelfinale schied er mit seiner Mannschaft gegen den späteren Meister Eisbären Berlin aus. In der anschließenden Hauptrunde der SM-liiga konnte er die Anzahl seiner Saisoneinsätze gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern. Ende März 2011 wurde er von seinem Draftteam Nashville Predators, bei denen er im Vorjahr einen Zweijahresvertrag unterschrieben hatte, nach Nordamerika beordert und spielte bis zum Saisonende in vier Spielen für deren Farmteam Milwaukee Admirals in der American Hockey League. Auch in der Saison 2011/12 spielte er für Milwaukee in der AHL, ehe er im Mai 2012 zu TPS Turku zurückkehrte. Im Mai 2013 wurde Engren vom HC Lev Prag verpflichtet und erreichte mit dem tschechischen KHL-Teilnehmer das Play-off-Finale. Nach dem Rückzug des Klubs vor der Saison 2014/15 wechselte Engren ligaintern zu Atlant Moskowskaja Oblast, wo er Stammtorhüter war und 56 KHL-Partien absolvierte. Aufgrund finanzieller Probleme zog sich Atlant nach der Saison 2014/15 vom Spielbetrieb zurück und Engren wechselte zum HK Spartak Moskau, der Atlants Startplatz übernahm.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Finnland nahm Engren an der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2006 teil. Bei dieser erreichte er mit seiner Mannschaft den Gewinn der Silbermedaille, wobei er selbst als Ersatztorwart hinter Riku Helenius ohne Einsatz blieb. Bei der Herren-Weltmeisterschaft 2013 gehörte er als dritter Torhüter zum Kader der finnischen Nationalmannschaft, blieb aber ohne Einsatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Atte Engren (* 19. Februar 1988 in Rauma) ist ein finnischer Eishockeytorwart, der seit August 2017 bei Helsingfors IFK aus der Liiga unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 345093} {"src_title": "Meine Seel erhebt den Herren", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Saisonverlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Regular Season.", "content": "Die ersten Spiele der Saison fanden am 10. März 2012 statt, die letzten Spiele der regulären Saison wurden am 28. Oktober ausgetragen. Die Meisterschaft der regulären Saison, den \"MLS Supporters' Shield\", gewannen die San José Earthquakes, die bereits nach ihrem vorletzten Saisonspiel als Erster der Gesamttabelle feststanden. Da das neue BBVA Compass Stadium in Houston erst am 12. Mai eröffnet werden konnte, spielte Houston Dynamo die ersten sieben Saisonspiele auswärts. Das Eröffnungsspiel im neuen Stadion gegen D.C. United wurde mit 1:0 gewonnen. Houston hat im neuen Stadion in der gesamten Saison 2012 kein Pflichtspiel verloren, weder in der Meisterschaft, noch im Pokal und auch nicht in der Champions League. Toronto konnte in seinen ersten neun MLS-Saisonspielen keinen Punkt erzielen, gewann jedoch am 23. Mai die Canadian Championship und spielt dadurch in der CONCACAF Champions League 2012/13. Sporting Kansas City legte mit sieben Siegen aus den ersten sieben Spielen einen guten Start in die Saison hin und gewann am 8. August den U.S. Open Cup. Kansas City konnte sich damit als erste Mannschaft für die CONCACAF Champions League 2013/14 qualifizieren und steht nach dem Ende der regulären Saison an der Spitze der Tabelle in der Eastern Conference. Schwach in die Saison kam der Vorjahresmeister LA Galaxy, der nach 13 gespielten Spielen Tabellenletzter der Western Conference war, sich in den folgenden Wochen jedoch auf einen Playoff-Rang verbessern konnte. Auch das erste Derby beim Lokalrivalen CD Chivas USA ging am 19. Mai mit 0:1 verloren, nachdem man in den Jahren zuvor diese Mannschaft sechsmal in Folge besiegt hatte. Die beiden anderen Saisonspiele gegen Chivas gewann man dann mit 3:1 und 4:0. In den Playoffs erreichte LA Galaxy dann erneut das Finale und gewann wie im Vorjahr gegen Houston Dynamo. In den torreichsten Spielen der Saison gab es jeweils acht Tore. Die San José Earthquakes und D.C. United trennten sich am 2. Mai mit dem Endstand von 5:3, die Portland Timbers unterlagen LA Galaxy am 14. Juli mit 3:5 und Chivas USA verlor mit 2:6 am 25. August gegen die Seattle Sounders. Die höchsten Heimsiege erzielten die San José Earthquakes am 14. Juli gegen Real Salt Lake und der FC Dallas am 21. Juli gegen Portland mit jeweils 5:0. Auswärts konnten LA Galaxy (0:4 am 12. August), Seattle (2:6 am 25. August) und Real Salt Lake (0:4 am 29. September) jeweils bei Chivas USA die höchsten Siege verbuchen.", "section_level": 2}, {"title": "Tabellen.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Regelung bei Punktgleichheit.", "content": "Sollten zwei oder mehr Mannschaften in der Tabelle punktgleich stehen, werden nacheinander folgende Vergleichsregeln angewendet, um die Platzierung der Mannschaften festzulegen. Der Vergleich ist entschieden, sobald eine der Regeln eine Rangfolge der betreffenden Mannschaften ermitteln kann. Anders als zum Beispiel in der Fußball-Bundesliga entscheidet nicht zuerst die Tordifferenz. Sollten mehr als zwei Mannschaften punktgleich sein, wird sobald eine Mannschaft platziert ist mit den verbleibenden punktgleichen Mannschaften wieder bei Regel 1 angefangen.", "section_level": 4}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten und untersten Reihe. Aufgrund des unbalancierten Spielplans finden manche Spiele zweimal in der Saison statt, während andere theoretisch mögliche Begegnungen nicht ausgetragen werden.", "section_level": 3}, {"title": "Torschützen.", "content": "Aufgeführt ist die Torschützenliste der regulären Saison bis Platz 20.", "section_level": 3}, {"title": "Playoffs.", "content": "Die Playoffs werden nach Ablauf der 34 Spieltage der Regular Season in mehreren Runden mit teils unterschiedlichem Modus ausgespielt. Bis auf das Finale erfolgen alle Spiele innerhalb der jeweiligen Conference.", "section_level": 2}, {"title": "Knockout Round.", "content": "Die Knockout Round betrifft nur die Mannschaften auf den Conference-Plätzen 4 und 5. Die Mannschaft auf Platz 4 spielt dabei ein Heimspiel gegen die Mannschaft der gleichen Conference auf Platz 5. Ein Rückspiel gibt es nicht, sondern das Spiel wird bei einem Unentschieden nach der regulären Spielzeit durch Verlängerung und gegebenenfalls Elfmeterschießen entschieden. Der Gewinner dieses Spiels erreicht die nächste Runde. Die Mannschaften auf den Plätzen 1 bis 3 in der jeweiligen Conference überspringen diese erste Runde und ziehen direkt ins Conference-Halbfinale ein. Das Erstrundenspiel der Eastern Conference fand am 31. Oktober statt, das der Western Conference am 1. November.", "section_level": 3}, {"title": "Conference-Halbfinals und -Finals.", "content": "Die Conference-Halbfinals werden mit Hin- und Rückspiel ausgetragen, wobei neben der Summe der Tore die Auswärtstorregel gilt, die auch in europäischen Pokalwettbewerben angewandt wird. Der Conference-Tabellenführer spielt dabei gegen den Sieger der ersten Playoff-Runde und der Zweite der Conference-Tabelle gegen den Dritten. Das Hinspiel findet im Stadion der in der Conference-Tabelle niedriger platzierten Mannschaft statt, das Rückspiel im Stadion der anderen Mannschaft. Die nach beiden Spielen feststehenden Gewinner erreichen die Conference-Finals, die im gleichen Modus mit Hin- und Rückspiel ausgetragen werden. Die Hinspiele der Halbfinals fanden vom 2. bis 4. November statt, die Rückspiele am 7. und 8. November. Am 10./11. bzw. 17./18. November wurden die Conference-Finals ausgespielt.", "section_level": 3}, {"title": "MLS-Cup-Finale.", "content": "Das MLS-Cup-Finale wurde am 1. Dezember 2012 zwischen den beiden Siegern der Conference-Finals im Stadion der in der Gesamttabelle höherplatzierten Mannschaft und ohne Rückspiel gespielt. Westsieger LA Galaxy traf dabei auf Houston Dynamo, die das Finale der Eastern Conference gewonnen hatten, und gewann mit 3:1. Houston war kurz vor der Halbzeitpause mit 1:0 in Führung gegangen. LA konnte in der zweiten Halbzeit ausgleichen und erhöhte kurz darauf durch einen Handelfmeter auf 2:1. In der Nachspielzeit verwandelte Robbie Keane einen Foulelfmeter zum Endstand von 3:1.", "section_level": 3}, {"title": "Resultate.", "content": "Beim Conference-Halbfinale zwischen D.C. United und den New York Red Bulls mussten Hin- und Rückspiel getauscht werden, da in New York, wo eigentlich das Hinspiel stattfinden sollte, die Folgen des Hurrikan Sandy keinen Spielbetrieb zuließen.", "section_level": 3}, {"title": "Nationale Pokalwettbewerbe.", "content": "\"→ Hauptartikel: Lamar Hunt U.S. Open Cup 2012\" \"→ Hauptartikel: Canadian Championship 2012\" Die 16 US-amerikanischen Mannschaften der MLS nehmen am Lamar Hunt U.S. Open Cup teil, während die drei kanadischen MLS-Teams die Canadian Championship bestreiten. Die beiden Turniere sind die Pokalrunden der USA bzw. Kanadas, die im K.o.-System ausgespielt werden. Die Sieger qualifizieren sich für die CONCACAF Champions League. Da der kanadische Wettbewerb bereits im Mai beendet wird, kann der kanadische Pokalsieger noch in der im gleichen Jahr startenden Champions-League-Saison antreten, während der US-amerikanische Pokalsieger erst im Jahr darauf antritt, da die Champions-League-Saison vor dem U.S.-Open-Cup-Finale anfängt. 2012 gewannen der Toronto FC und Sporting Kansas City die Pokalwettbewerbe in Kanada bzw. den USA.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Wettbewerbe.", "content": "\"→ Hauptartikel: CONCACAF Champions League 2011/12\" \"→ Hauptartikel: CONCACAF Champions League 2012/13\" Anders als die MLS-Saison wird die Champions League in einer Saison ausgespielt, die im Juni beginnt und im Mai des folgenden Jahres endet. Die US-Mannschaften der MLS-Saison 2012 können sich daher für die Champions-League-Saison 2013/14 qualifizieren, während die kanadische Mannschaft (Toronto FC), die sich über die im Mai beendete Canadian Championship 2012 qualifiziert hat, bereits in der Champions-League-Saison 2012/13 antritt. Neben den Pokalsiegern der beiden Länder qualifiziert sich der Sieger des \"MLS Supporters' Shield\" sowie die beiden Finalteilnehmer der MLS-Endrunde ebenfalls für die Champions-League-Saison 2013/14, sofern sie aus den USA kommen. Sollte eine der kanadischen Mannschaften den MLS Supporters' Shield gewinnen oder das MLS-Cup-Finale erreichen, oder der Supporters'-Shield-Gewinner ins Finale der Endrunde einziehen, rückt die nächste US-Mannschaft auf den Champions-League-Startplatz nach. Dem kanadischen Verband steht grundsätzlich nur ein Startplatz in der Champions League zur Verfügung, der mit dem Gewinner der Canadian Championship besetzt wird. In der Major League Soccer tragen diverse Mannschaften innerhalb einer Regular Season verschiedene Pokale aus. Sieger ist der, wer am Ende die direkten Vergleiche für sich entscheiden konnte. Je nach Cup ändert sich diese Regelung, teilweise werden auch Playoff-Spiele sowie Spiele im U.S. Open Cup mit einbezogen. Neben den Pokalwettbewerben gewinnt der Gesamttabellenführer der MLS nach Ablauf der regulären Saison den \"MLS Supporters' Shield\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 17. Major League Soccer Saison begann im Frühjahr 2012 mit der Regular Season. Anschließend wurden im Herbst 2012 die Play-offs ausgetragen, welche am 1. Dezember mit dem Spiel um den MLS Cup beendet wurden. Wie im Vorjahr gewann die LA Galaxy das Finale gegen Houston Dynamo.", "tgt_summary": null, "id": 467624} {"src_title": "Jean-Philippe Lamoureux", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die \"Arethusa\"-Klasse.", "content": "Die Schiffe der \"Arethusa\"-Klasse von 3500 ts waren der erste Versuch der Royal Navy, wieder einen einheitlichen Leichten Kreuzer zu schaffen, nachdem man zuvor mit den späten \"scout cruisern\" der Boadicea-, Blonde- und Active-Klasse sowie den über 5000 ts verdrängenden Kreuzern der verschiedenen Baureihen der Town-Klasse zwei unterschiedliche Typen gleichzeitig beschafft hatte. Nach Diskussion in einem Komitee wurden im September 1912 acht \"armoured light cruiser\" bei fünf Bauwerften bestellt. Im Oktober erfolgte die Kiellegung der beiden ersten Schiffe bei den staatlichen Werften in Chatham und Devonport und im Dezember 1912 des dritten Schiffes bei der Fairfield Shipbuilding & Engineering Company. Dazu bauten noch Beardmore in Dalmuir drei und Vickers in Barrow zwei Kreuzer dieses Typs. Der neue Typ hatte eine Antriebsanlage, die ausschließlich mit Öl befeuert wurde, und eine relativ leichte, sich mehr an den bisherigen Ausführungen für Zerstörer orientierende Turbinenanlage. Anders als bei den vorangegangenen \"scouts\" wurde die Panzerung äquivalent zu den Town-Kreuzern arrangiert. Das 25 mm starke Panzerdeck schützte nicht nur die Antriebsanlage, sondern auch die Steuerung. Dazu war ein Seitenpanzer vorhanden, der vom Bug bis zum Heck reichte. Dessen Stärke stieg von 37 mm auf 75 mm im Bereich der Antriebsanlage und reduzierte sich zum Heck hin wieder auf 50 mm. In der Rückschau betrachtet war die Bewaffnung der Kreuzer nicht glücklich gewählt, da eine gemischte Hauptbewaffnung verbaut wurde. Dies hatte schon in den 1890er Jahren und bei den Town-Kreuzern zu unbefriedigenden Ergebnissen geführt. Als Bug- bzw. Heckgeschütz kamen zwei einzelne 152-mm-Mk.XII-Geschütze zum Einbau, von denen nur das vordere einen Schutzschild erhielt. Die weitere Bewaffnung bestand aus sechs 102-mm-Mk.V-Geschützen. Die Versorgung der Geschütze mit Munition und die Beurteilung der Schießergebnisse im Einsatz erwiesen sich als problematisch. Dazu erhielten die Schiffe anfangs ein QF-3-pdr-Vickers-Geschütz als Luftabwehrwaffe (das sich nicht bewährte) und vier 530-mm-Torpedorohre. Während des Krieges wurde auf allen Schiffen die Flugabwehrbewaffnung ausgetauscht und die Torpedobewaffnung verstärkt. Fünf Schiffe führten schon 1915 zeitweise ein Flugzeug mit und 1918 hatten die sieben noch vorhandenen Schiffe eine Flugzeugplattform auf dem Vorschiff über dem Buggeschütz, sowie einen Dreibeinmast und eine Feuerleitanlage. Einige hatten eine Minenlegereinrichtung oder auch die Möglichkeit, Fesselballons mitzuführen. Bei Kriegsbeginn waren von den acht Schiffen der \"Arethusa\"-Klasse fünf vom Stapel gelaufen und alle konnten bis zum März 1915 in Dienst gestellt werden. Sie erwiesen sich für den Dienst in der Nordsee gut geeignet, erwiesen sich jedoch als sehr eng. Die folgenden über 4000 ts verdrängenden Kreuzer der C-Klasse, von denen acht 1913 bestellt und bei Kriegsbeginn im Bau waren, hatten diesen Mangel nicht. Von dieser Klasse wurden 28 Kreuzer in sieben Untergruppen gebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Die \"Arethusa\" lief am 25. Oktober 1913 bei der Marinewerft in Kent als zweites Schiff der Klasse vom Stapel und wurde als erstes im August 1914 in Dienst gestellt. Sie löste den Kreuzer HMS \"Amethyst\" als Flaggschiff der Harwich Force und den am 6. August 1914 gesunkenen \"scout\" HMS \"Amphion\" als Flottillenführer der dortigen 3. Zerstörer-Flottille ab. Der Befehlshaber der Harwich Force, Commodore Reginald Tyrwhitt, hatte seit einiger Zeit Ersatz für sein bisheriges Flaggschiff \"Amethyst\" gefordert, da es der Geschwindigkeit der Zerstörer nicht folgen konnte. Die am 26. August in Harwich eingetroffene \"Arethusa\" wurde sofort im Unternehmen gegen die deutschen Vorpostenlinien eingesetzt, was zum Seegefecht bei Helgoland am 28. August 1914 führte.", "section_level": 1}, {"title": "Seegefecht bei Helgoland.", "content": "Am 27. August lief Tyrwhitt auf der \"Arethusa\" mit 16 modernen Zerstörern der L-Klasse der 3. Flottille aus, denen Captain Wilfred Blunt auf der HMS \"Fearless\" mit 16 älteren Zerstörern folgte. Gegen 8:00 Uhr entdeckte die \"Arethusa\" mit ihren Zerstörern das deutsche Torpedoboot SMS \"G 194\" auf der erwarteten Position deutscher Schiffe. Bei einer Sichtweite von unter drei Seemeilen lagen die \"Fearless\" und die Zerstörer der 1. Flottille etwa zwei Seemeilen zurück und die sechs Kreuzer des 1. Leichten Kreuzergeschwaders unter Goodenough etwa 13 weitere Kilometer. \"G 194\" lief nach Helgoland zurück und informierte Konteradmiral Leberecht Maaß über Funk, der den Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte und Schlachtkreuzer, Franz Hipper informierte. Hipper kannte nicht den Umfang des britischen Angriffs und befahl den Kleinen Kreuzern SMS \"Stettin\" und SMS \"Frauenlob\" die Verteidigung der Vorpostenlinie. Sechs weitere Kreuzer sollten so schnell wie möglich die Verteidiger unterstützen: SMS \"Mainz\" aus der Ems; SMS \"Straßburg\", SMS \"Cöln\", SMS \"Ariadne\", SMS \"Stralsund\" und SMS \"Kolberg\" aus der Jade sowie SMS \"Danzig\" und SMS \"München\" aus Brunsbüttelkoog an der Elbe-Mündung. Tyrwhitt befahl vier Zerstörern unter HMS \"Laurel\" die Verfolgung der \"G 194\". Der Gefechtslärm führte weitere deutsche Torpedoboote auf das Gefechtsfeld, die zum Teil sofort von britischem Feuer getroffen wurden. Alle versuchten, Helgoland zu erreichen und unter den Schutz der dortigen Batterien zu laufen, die aber nicht eingriffen, da sie die Boote nicht unterscheiden konnten. Um 8:58 Uhr trafen die \"Stettin\" und die \"Frauenlob\" ein und die britischen Zerstörer zogen sich auf ihre Kreuzer \"Arethusa\" und \"Fearless\" zurück. Die \"Frauenlob\" nahm das Gefecht mit der \"Arethusa\" auf, während sich die \"Stettin\" zurückzog, da die deutschen Torpedoboote sich zurückgezogen hatten. Theoretisch war die \"Arethusa\" überlegen, aber ihre Besatzung war unerfahren und ihre neuen 102-m-Mk.V-Geschütze neigten zu Störungen. Zwei fielen durch Ladehemmungen aus, ein drittes wurde getroffen. Die mit zehn 105-mm-Geschützen bewaffnete \"Frauenlob\" erzielte etliche Treffer auf der \"Arethusa\", ehe diese einen Treffer mit ihren 152-mm-Kanonen auf dem deutschen Kreuzer erzielte, der dessen Brücke zerstörte. 37 Männer und der Kommandant wurden verletzt, fünf Mann starben. Die insgesamt zehnmal getroffene \"Frauenlob\" zog sich mit dem Torpedoboot SMS \"V 3\", das das schwerbeschädigte Boot SMS \"T 33\" im Schlepp hatte, nach Helgoland und dann nach Wilhelmshaven zurück. Ab 9:12 Uhr lief Tyrwhitt nach Westen und traf dabei auf sechs weitere deutsche Torpedoboote. SMS \"V 187\" wurde versenkt, bevor die wieder zurückgekehrte \"Stettin\" eingreifen konnte. Tyrwhitt sah die \"Stettin\" nur kurz, die dann auf die \"Fearless\" und ihre Zerstörer traf. Die schwerbeschädigte \"Arethusa\" traf um 11:17 Uhr mit der \"Fearless\" zusammen und beide Kreuzer lagen 20 Minuten gestoppt, um notwendige Reparaturen durchzuführen. Die als erste der alarmierten Kreuzer aus der Jade eintreffende \"Straßburg\" entdeckte die \"Arethusa\" und griff sie mit Artillerie und Torpedos an. Die begleitenden Zerstörer vertrieben die \"Straßburg\" mit Torpedoangriffen, wie auch die danach eintreffende \"Cöln\" mit Konteradmiral Maaß an Bord. Tyrwhitt bat Beatty um Verstärkung, der zu Goodenough und dessen verbliebenen vier Kreuzern aufschloss. Um 12:30 Uhr wurde Tyrwhitts Verband vom eintreffenden Kleinen Kreuzer \"Mainz\" angegriffen. Erst nach 20 Minuten Gefecht trafen Goodenoughs Kreuzer ein, die die \"Mainz\" in die Flucht schlugen. Um 13:20 Uhr wurde die \"Mainz\" von ihrem Kommandanten aufgegeben, die vorher drei britische Zerstörer schwer beschädigt hatte. Der britische Zerstörer \"Lurcher\" ging längsseits der \"Mainz\" und rettete einen großen Teil der Besatzung, bevor diese auf sank. Die \"Strassburg\" und die \"Cöln\" versuchten noch einen gemeinsamen Angriff, der durch das Eintreffen von Beatty und den Schlachtkreuzern beendet wurde. Die schwerbeschädigte \"Arethusa\" wurde schließlich vom Panzerkreuzer HMS \"Hogue\" eingeschleppt. Sie hatte 11 Tote und 17 Verletzte zu beklagen. Als am 3. November 1914 erstmals die deutschen Schlachtkreuzer die britische Küste bei Gorleston und Yarmouth beschossen, suchte die wieder einsatzbereite \"Arethusa\" die ablaufenden deutschen Kreuzer ohne Erfolg.", "section_level": 2}, {"title": "Der Angriff auf Cuxhaven.", "content": "Am 25. Dezember 1914 gehörte sie dann zu den Sicherungskräften des britischen Angriffs am Ersten Weihnachtstag auf Cuxhaven. Dies war der erste kombinierte See- und Luftangriff der Royal Navy, der die Luftschiffhallen der deutschen Zeppeline finden und, wenn möglich, bombardieren sollte. Die Harwich Force unter Commodore Tyrwhitt schützte die drei Seeflugzeugtender HMS \"Engadine\", HMS \"Riviera\" und HMS \"Empress\", ehemalige Kanalfähren, die je drei Seeflugzeuge in die Nähe von Helgoland transportierten, wo dann der Wasserstart der Maschinen erfolgen sollte. Nur sieben der mitgeführten Short-Maschinen gelang der Start, zwei wurden gleich wieder an Bord genommen. Alle Besatzungen überlebten den über 3 Stunden dauernden Flug. Drei Maschinen kehrten zu den Tendern zurück, darunter die Maschine, auf der Robert Erskine Childers als Beobachter mitflog. Drei Maschinen landeten nahe Norderney an einer vereinbarten Ausweichposition, wo die Besatzungen vom U-Boot HMS \"E 11\" aufgenommen wurden, das die Flugzeuge versenkte. Flt. Lt. Francis E.T. Hewlett musste auf dem Rückflug vor Helgoland notlanden und galt anfangs als vermisst. Ein holländischer Fischdampfer rettete ihn und brachte ihn am 2. Januar in IJmuiden an Land, von wo er nach Großbritannien zurückkehrte. Nebel, eine sehr niedrige Wolkendecke und massives Luftabwehrfeuer verhinderten einen Erfolg des Angriffs. Der Luftschiffhafen Nordholz wurden nicht gefunden und bei den angegriffenen Zielen wurden keine erheblichen Schäden verursacht.", "section_level": 2}, {"title": "Gefecht auf der Doggerbank.", "content": "Am 24. Januar 1915 war die \"Arethusa\" in der \"Harwich Force\" mit ihren Schwesterschiffen \"Aurora\" und \"Undaunted\" und 35 Zerstörern am Gefecht auf der Doggerbank beteiligt. Zum Ende des Gefechts torpedierte die \"Arethusa\" die \"Blücher\" mit zwei Torpedos und rettete 260 Überlebende des deutschen Panzerkreuzers. Im Juni 1915 wurde sie Flaggschiff der neuen \"5. Light Cruiser Squadron\" und blieb gleichzeitig Tyrwhitts Flaggschiff der \"Harwich Force\". In dieser Funktion gehörte sie zu den Sicherungskräften des Seeflugzeugangriffs auf Borkum im Juli. Sie nahm wie etliche ihrer Schwesterschiffe an der Suche nach dem deutschen Minenschiff SMS \"Meteor\" teil, das von seiner Besatzung selbstversenkt wurde, als es am 9. August durch fünf britische Schiffe gestellt wurde. Im September 1915 brachte die \"Arethusa\" vier deutsche Trawler auf.", "section_level": 2}, {"title": "Das Ende der \"Arethusa\".", "content": "Am 11. Februar 1916 erlitt die \"Arethusa\" vor Felixstowe einen Minentreffer. Die Mine war vermutlich am Vortag vom deutschen Minen-U-Boot SMS \"UC 7\" gelegt worden. Die Explosion tötete sechs Seeleute und brachte die Maschine zum Stillstand. Viel Wasser drang durch die entstandenen Lecks in die \"Arethusa\". Der Versuch, sie abzuschleppen, scheiterte und sie lief bei Cutler Shoal auf. Im August – nachdem das Wrack mittlerweile in zwei Teile zerbrochen war – wurden die Bergungsversuche aufgegeben und nur noch nutzbare Gegenstände abgeborgen.", "section_level": 2}], "src_summary": "HMS \"Arethusa\" war das Typschiff der Leichten Kreuzer der \"Arethusa\"-Klasse der britischen Royal Navy. Sie nahm am Seegefecht bei Helgoland Ende August 1914 teil, wo sie erheblich beschädigt wurde. Am 25. Dezember 1914 nahm die \"Arethusa\" an der Sicherung des Angriffs britischer Seeflugzeuge auf Cuxhaven und im Januar 1915 am Gefecht auf der Doggerbank teil.HMS \"Arethusa\" erlitt am 11. Februar 1916 vor Felixstowe einen Minentreffer und lief beim Abschleppversuch bei Cutler Shoal auf, wo sie nicht abgebracht werden konnte und im August aufgegeben wurde.", "tgt_summary": null, "id": 895887} {"src_title": "Engelard de Cigogné", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung und Bewertung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Nachdem die Kaiserliche Marine 1921 von der Einführung eines elektrisch betriebenen Torpedos bei der deutschen Reichsmarine erfahren hatte, begann sie ein eigenes Programm zur Entwicklung einer solchen Waffe zu starten. Ein erster Prototyp wurde 1925 hergestellt und nach einer langwierigen Optimierungsphase hatte man 1932 den Typ 92 entwickelt. 1934 waren die Vorbereitungen für die Serienproduktion abgeschlossen. Die eigentliche Serienfertigung begann aber erst mit Ausbruch des Pazifikkrieges 1941/1942. Die produzierte Variante erhielt die Bezeichnung Typ 92 Modifikation 1. Es wurden etwa 650 Stück in den Marinewerkstätten in Yokosuka, Kure und Maizuru produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Bewertung.", "content": "Die Vorteile des Typ-92-Torpedos lagen zum einen in der Tatsache, dass er beim Lauf keine Luftblasen ausstieß und so kaum zu entdecken war. Zum anderen war die Wartung nicht zeitaufwendig oder gefährlich, da eine Betankung mit Sauerstoff, wie bei dem etwa zeitgleich verwendeten Torpedo Typ 95, unnötig war. Die größten Nachteile des Typ-92-Torpedos waren seine geringe Reichweite von nur 7000 Metern und seine niedrige Spitzengeschwindigkeit im Vergleich zum Torpedo Typ 95. Ein Schwachpunkt in der Konstruktion lag in der Verbindung zwischen Batterieabteil und Hecksektion, an der durch undichte Stellen immer wieder Wasser eindrang. Dieses Problem konnte auch bei der späteren Modifikation der Waffe zum Kaiten nicht behoben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau.", "content": "Der \"Typ 92\" ähnelte äußerlich dem \"Torpedo Typ 95\", dessen Abmessungen und Ruderanlage man übernommen hatte, wurde aber von zwei Sätzen aus je 54 Bleiakkumulatorzellen mit Energie versorgt. Die Batterie enthielt je Zelle 21 Platten, die sich aus je zehn positiv und elf negativ gepolten Elektroden zusammensetzten. Die Abmessungen jeder Zellen betrugen in der Länge 24 cm, in der Höhe 13 cm und 8 cm in der Breite. Die Zellen waren auf insgesamt sechs Heizelementen gelagert, die vor dem Einsatz der Waffe über die Stromversorgung des U-Bootes angetrieben werden konnten, um die Batterien im Torpedo auf eine optimale Betriebstemperatur zu bringen. Die Elemente leisteten 250 Watt und wurden mit 220 Volt betrieben. Der eigentliche Antrieb war eine 200 Volt, 450 Ampere Gleichstrommaschine mit sechs Polen und Zwischenpolen. Sie leistete rund 95 PS (69,87 kW) bei 1250 Umdrehungen pro Minute. Die Energie wurde auf zwei Propeller am Heck übertragen, die den Torpedo auf 28 Knoten beschleunigen konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die Mannschaft im Torpedoraum des U-Bootes benutze einen Schlüssel um über eine Öffnung am Torpedokörper die Verbindung der Batterien zum Motor freizuschalten. Anschließend lud sie den \"Typ-92\" in eines der Torpedorohre. Eine Druckluftleitung im Torpedorohr wurde benutzt um durch ein Ventil am \"Typ 92\" Luft durch das Batterieabteil zu pressen um Gase, die beim Ausgasen der Akkumulatoren entstehen konnten, über ein Rückschlagventil abzuführen, so dass die Gefahr einer möglichen Gasexplosion vermindert wurde. Die Steuerkommandos für Tiefe und Kurs des Torpedos wurden über Anschlüsse im Torpedorohr an das \"Typ 98\" Kreiselinstrument und die Tiefensteuerung der Waffe übertragen. Nach dem Ausstoßen des Torpedos wurde Druckluft benutzt um die Steuerbefehle von Kreiselinstrument und Tiefenmesser an die Ruder am Heck der Waffe zu übertragen. Die Steuertiefe der Waffe, die beim Abschuss eingestellt werden konnte, musste zwischen zwei und zwölf Metern liegen, der Steuerkurs bei + oder - 180°. Der Motor lief mit dem Abschussbefehl langsam an und begann seine Drehzahl zu erhöhen. Beim Erreichen eines jeden von insgesamt fünf Arbeitspunkten wurde je ein Vorwiderstand in der Stromzufuhr ausgeschaltet, so dass schließlich nach 130 Umdrehungen der Motor direkt mit der Batterie verbunden war. Beim Auftreffen auf ein Hindernis zündete der Typ 90 Aufschlagzünder die 300 kg schwere Sprengladung im vorderen Teil des Torpedokörpers.", "section_level": 1}, {"title": "Erprobungen mit akustischer Zielsuche.", "content": "Ein Torpedo mit akustischer Zielsuche, basierend auf dem Typ 92, wurde im Kriegsverlauf von der kaiserlichen Marine erprobt. Die Waffe verfügte in ihrer Nase über zwei Hydrophone, von denen eines 30° links, das andere 30° rechts der Längsachse der Waffe montiert war. Es wurden zwei Funktionsweisen erprobt, jedoch nie in Form einer einsatzfähigen Waffe produziert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Typ-92-Torpedo (jap., \"Kyūni-shiki denchi gyorai\", dt. „Typ-92-Batterietorpedo“) war ein Torpedo der kaiserlichen japanischen Marine, der von U-Booten eingesetzt wurde. Die Bezeichnung Typ 92 deutet dabei auf das Jahr der Erstentwicklung, das Jahr Kōki 2592 bzw. 1932 nach gregorianischem Kalender hin.", "tgt_summary": null, "id": 2072103} {"src_title": "Meredith Poindexter Gentry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Hannu Aravirta begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt in der Nachwuchsabteilung von SaPKo Savonlinna, für dessen Profimannschaft er von 1971 bis 1973 in der zweitklassigen I divisoona aktiv war. Anschließend spielte der Angreifer ein Jahr lang für TuTo Hockey in der SM-sarja, der höchsten finnischen Spielklasse, ehe er für die Saison 1974/75 zu SaPKo Savonlinna in die zweite Liga zurückkehrte. Innerhalb der I divisionna wechselte der Linksschütze 1975 zu Kärpät Oulu. In der Saison 1976/77 stieg er mit seiner neuen Mannschaft in die neue erste finnische Spielklasse, die SM-liiga auf. In dieser verbrachte er die Saison 1977/78. In der Folgezeit spielte er drei Jahre lang im benachbarten Schweden für den Södertälje SK und Kiruna AIF in der damals noch zweitklassigen Division 1. Zuletzt lief er noch einmal von 1981 bis 1984 in der SM-liiga für Kärpät Oulu auf, ehe er im Alter von 31 Jahren seine aktive Karriere beendete. 1988 begann Aravirta seine Trainerlaufbahn. Zunächst trainierte er bis 1993 fünf Jahre lang den SM-liiga-Teilnehmer JYP Jyväskylä, mit dem er in der Saison 1988/89 erst im Playoff-Finale an TPS Turku scheiterte. Aufgrund dieses Erfolges erhielt er die Kalevi-Numminen-Trophäe als bester Trainer der SM-liiga. Von 1993 bis 1996 stand er beim Spitzenclub Jokerit Helsinki hinter der Bande. Mit Jokerit wurde er in den Spielzeiten 1993/94 und 1995/96 jeweils Finnischer Meister, während er 1995 mit seiner Mannschaft im Playoff-Finale scheiterte. Auf europäischer Ebene gewann er mit Jokerit 1994/95 und 1995/96 zudem jeweils den Europapokal. Parallel zu seiner Trainertätigkeit bei Jokerit Helsinki übernahm Aravirta 1992 den Posten als Assistenztrainer der finnischen Nationalmannschaft. Dort arbeitete er zunächst unter seinem Landsmann Pentti Matikainen und von 1993 bis 1997 unter dem Schweden Curt Lindström. In diesem Zeitraum gewann er mit Finnland als Assistenztrainer bei Weltmeisterschaften eine Gold- und eine Silbermedaille, sowie bei den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer eine Bronzemedaille. Von 1998 bis 2003 war Aravirta als Nachfolger von Lindström selbst Cheftrainer der Nationalmannschaft und führte diese bei Weltmeisterschaften zu drei Silbermedaillen und einer Bronzemedaille. Von 2003 bis 2005 betreute er den HIFK Helsinki in der SM-liiga, in der mit seiner Mannschaft in der Saison 2003/04 den dritten Platz belegte. Parallel stand er bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2004 und 2006 für die U20-Junioren-Nationalmannschaft Finnlands hinter der Bande und gewann mit seiner Mannschaft 2004 die Bronzemedaille. Von 2006 bis 2009 stand Aravirta bei Pelicans Lahti in der SM-liiga unter Vertrag. Die Saison 2009/10 begann er bei seinem Ex-Club Jokerit Helsinki, wechselte jedoch innerhalb der Spielzeit zu MODO Hockey aus der schwedischen Elitserien und wurde bei Jokerit durch Hannu Jortikka ersetzt. Ab Mitte der Saison 2010/11 betreute er den finnischen SM-liiga-Teilnehmer Kärpät Oulu, bei dem er Mikko Haapakoski ablöste. Nach Auslaufen seines Vertrages im Frühjahr 2013 kehrte er als Cheftrainer zu den Pelicans zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hannu Aravirta (* 26. März 1953 in Savonlinna) ist ein ehemaliger finnischer Eishockeyspieler und heutiger -trainer. Zuletzt war er Cheftrainer bei den Pelicans Lahti in der SM-liiga.", "tgt_summary": null, "id": 2189458} {"src_title": "Atmosphärische Eisenbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kriminelle Karriere.", "content": "Der Sohn jüdischer Einwanderer zählte Mitte der 1920er Jahre zu den Gewerkschaftsschlägern der Buchalter-Shapiro Bande und soll nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft nicht nur zu Buchalters engsten Vertrauten gehört haben, sondern als Mittelsmann Buchalters Befehle, die Erpressungen und Straftaten bis hin zum Mord beinhalteten, direkt an angeheuerte Kriminelle weitergegeben haben. Weiss war des Weiteren aktiv beteiligt an der gewaltsamen Unterwanderung der New Yorker Textil- und Bekleidungsindustrie. Als 1937 Jacob Shapiro und Louis Buchalter sich ihrer strafrechtlichen Verfolgung entziehen wollten und untergetaucht waren, soll Weiss als Stellvertreter agiert und die Geldgeschäfte übernommen haben. Er stand dabei weiterhin unter dem Befehl von Buchalter, Shapiro und Albert Anastasia.", "section_level": 2}, {"title": "Mord an Dutch Schultz.", "content": "Dutch Schultz war auch als „Bierbaron der Bronx“ bezeichnet worden. Die Zeiten der Alkoholprohibition waren jedoch vorbei und Gangster wie Schultz gerieten ins Visier der Justiz. Schultz plante deshalb Thomas E. Dewey – Staatsanwalt von Kings County und später Gouverneur von New York – zu ermorden, der gegen ihn ermittelte. Da das neue National Crime Syndicate – insbesondere Lucky Luciano und Meyer Lansky – aber die Folgen einer solchen Tat fürchteten, wurde stattdessen der Mord an Schultz beschlossen. Am 23. Oktober 1935 fuhren Charles Workman, Emanuel Weiss und \"Seymour „Piggy“ Schechter\" zum \"Palace Chophouse\" in Newark (New Jersey). Schechter, der Fluchtwagenfahrer, wartete im Fahrzeug. Während Weiss den Eingangsbereich des Restaurants sicherte und Barkeeper und Kellner aufforderte, sich auf den Boden zu legen, betrat Workman das Lokal und eröffnete unverzüglich das Feuer auf drei Männer im hinteren Teil des \"Palace Chophouse\". Dabei fügte er ihnen schwere Schussverletzungen zu, die keine der verwundeten Personen überleben sollte. Weiss unterstützte den mit zwei Pistolen bewaffneten Workman mit einer abgesägten Schrotflinte und feuerte ein weiteres Mal auf die bereits von Workman angeschossenen Männer. Als Workman und Weiss erkannten, dass sich Schultz nicht unter ihnen befand, durchsuchte Workman die Toiletten des Restaurants und traf dort auf Dutch Schultz. Bei der Konfrontation mit Workman erlitt Schultz einen Bauchschuss und sackte zusammen. Statt auf Workman zu warten, verließen Weiss und Schechter aus Furcht vor den eintreffenden Polizeikräften den Tatort und flohen mit dem Fluchtwagen. Der überraschte Workman musste zu Fuß fliehen und war dementsprechend bei späteren Zusammentreffen verstimmt. Weiss argumentierte, dass Workman begonnen habe, die Opfer auszurauben, dies aber nicht zum eigentlichen Mordauftrag gehört habe. Wegen des Vorfalls erfolgte schließlich ein weiteres Treffen des National Crime Syndicates, bei welchem es Louis Buchalter jedoch gelang, die Anwesenden davon zu überzeugen, seinen Gefolgsmann Weiss zu verschonen.", "section_level": 2}, {"title": "Mord an Joseph Rosen.", "content": "Mitte der 1930er Jahre setzte der Staatsanwalt William O’Dwyer, der es sich zum Ziel gemacht hatte gegen das organisierte Verbrechen vorzugehen, den Schwerpunkt seiner Ermittlungen auf Louis Buchalter. Dieser reagierte insbesondere damit, dass er potentielle Zeugen aus der Stadt drängte oder ermorden ließ. So drohte ein früherer Speditionsinhaber namens Joseph Rosen, der wegen eines von Buchalter angeordneten Zuliefererstopps sein Geschäft aufgeben musste, wiederholt damit, die Staatsanwaltschaft über die Machenschaften Buchalters zu informieren, falls dieser nicht die Forderungen von Rosen erfüllen würde. Am 13. September 1936 wurde Rosen auf Befehl Buchalters in seinem Geschäft in Brownsville (New York City) erschossen. Mit der Planung und Ausführung der Tat beauftragte man angeblich Harry Strauss, James Ferraco, Emanuel Weiss, Philip Cohen, Sholem Bernstein und Louis Capone.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Beschuldigungen.", "content": "1939 soll Weiss auch an der von Albert Anastasia angeordneten Ermordung des Gewerkschaftsaktivisten Peter Panto beteiligt gewesen sein, nachdem dieser damit gedroht hatte, die Namen der an der Unterwanderung der Hafengewerkschaft beteiligt gewesenen Mafiosi zu nennen. Im selben Jahr verhaftete man ihn auf Anordnung des Staatsanwalts Thomas E. Dewey. Weiss stand unter Verdacht, am 28. Januar 1939 an der Ermordung von Louis Cohen und Isadore Friedman teilgenommen zu haben. Joseph A. Solovei, der Anwalt von Weiss, erwirkte jedoch die Entlassung seines Mandanten aus der Untersuchungshaft auf Grund des Habeas-Corpus-Grundsatzes, der freiheitsentziehende Maßnahmen ohne richterliche Entscheidung für unzulässig erklärt. Wegen mangelnder Beweise blieb ein Gerichtsverfahren aus. Weiss und sein Komplize Philip Cohen sollen des Weiteren massiv in die Drogengeschäfte der Murder, Inc. involviert gewesen sein. 1937 glaubte das Federal Bureau of Narcotics, Beweise für eine Verletzung des US-Betäubungsmittelgesetzes durch Cohen und Weiss gesichert zu haben. Man hatte einen gewissen Jacob Gottlieb mit einem Koffer voller Heroin in Rouses Point im Bundesstaat New York verhaftet. Gottlieb teilte zunächst bei seiner Festnahme den Behörden mit, dass er für Cohen und Weiss die Drogen von Frankreich über Kanada in die USA geschmuggelt habe und die beiden seine Auftraggeber seien. Noch in der Untersuchungshaft beging Gottlieb aus Furcht vor einer Vergeltungsmaßnahme der Murder, Inc. gegen ihn oder seine Familie Selbstmord, indem er sich in seiner Zelle erhängte. Auf Grund des Todes des einzigen Belastungszeugen konnte keine Anklage gegen Cohen und Weiss erhoben werden. 1939 gelang es schließlich die beiden Murder, Inc. Angehörigen wegen Verletzung des US-Betäubungsmittelgesetzes anzuklagen. Ermittler des Federal Bureau of Narcotics entdeckten bei einer Hausdurchsuchung eine zum Strecken von Morphium betriebene chemische Anlage und hatten Beweise für die Beteiligung von Weiss, Cohen und drei weiteren Personen gesichert. Nachdem es gelungen war, die Flüchtigen 1939 festzunehmen, wurde der Prozess für 1940 angesetzt. Allen Angeklagten wurde vorgeworfen, am Opiumhandel beteiligt zu sein und Morphium gestreckt zu haben, um dessen Erträge zu vervielfachen. Der auf Kaution aus der Haft entlassene Weiss erschien darauf nicht zu der Gerichtsverhandlung, um sich der strafrechtlichen Verfolgung zu entziehen, und galt ab diesem Zeitpunkt als Flüchtiger vor der Justiz. Im Februar 1941 verurteilte man Philip Cohen und die drei verbliebenen Angeklagten zu drei- bis zehnjährigen Haftstrafen.", "section_level": 2}, {"title": "Mordanklage und Fahndung.", "content": "Als es gegen Ende der 1930er Jahre der Staatsanwaltschaft schließlich gelang, die Bande um Louis Buchalter unter Druck zu setzen, zeigte dies Wirkung auf die Murder, Inc. und Auflösungserscheinungen waren zu beobachten. Nachdem Buchalter zwei Jahre untergetaucht war, stellte er sich den Behörden 1939 und wurde wegen Drogenschmuggels zu 14 Jahren Haft verurteilt. Als außerdem der Auftragsmörder Abe Reles wegen Mordes angeklagt werden konnte, belastete dieser Buchalter und andere Murder, Inc. Angehörige – also auch Weiss – so schwer, dass die Staatsanwaltschaft 1940, vier Jahre nach der Ermordung Joseph Rosens, Anklage gegen die Beschuldigten erheben konnte. In der folgenden bundesweiten Fahndungsaktion schrieben Steckbriefe der New Yorker Polizei die umgehende Festnahme des wegen Mordes gesuchten Emanuel Weiss vor. Zeitgleich ermittelte das Federal Bureau of Narcotics gegen Weiss wegen weiterer Verstöße gegen das US-Betäubungsmittelgesetz. Dieser hatte New York im Mai 1940, kurz vor der Erhebung der Anklagen und vor Beginn einer bereits angesetzten Gerichtsverhandlung, verlassen. Er hatte sich zu dieser Zeit längst nach Kansas City, Missouri abgesetzt und trat, unter dem Namen James W. Bell, als Vizepräsident einer Bergwerk Gesellschaft auf. Dort erfolgte schließlich im April 1941 auch die Festnahme des Gesuchten durch Ermittler des Federal Bureau of Narcotics. Man verzichtete jedoch auf eine Strafverfolgung wegen Drogenschmuggels und lieferte Weiss den Behörden in New York aus, die ihn, Buchalter und Louis Capone wegen des Mordes an Joseph Rosen vor Gericht stellten.", "section_level": 2}, {"title": "Verurteilung und Hinrichtung.", "content": "In dem Prozess sagten die Auftragsmörder Albert Tannenbaum und Seymour Magoon, der Mobster Max Rubin und der Fluchtwagenfahrer Sholem Bernstein gegen die drei Beschuldigten aus. Der wichtigste Belastungszeuge Abe Reles starb vor seiner Anhörung auf mysteriöse Weise durch einen Sturz aus dem Fenster seines Hotelzimmers, während er unter polizeilichem Schutz stand. Um seine Unschuld zu beweisen, nannte Weiss ein personelles Alibi, das von mehreren Entlastungszeugen, maßgeblich Familienmitgliedern und einer außenstehenden Dritten, bestätigt wurde. Außerdem versuchte sein Verteidiger Alfred J. Talley, die Belastungszeugen auf Grund ihrer Verbindung zum kriminellen Milieu oder ihrer Vorstrafen zu diskreditieren und so ihre Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen. Die Bemühungen der Verteidigung waren jedoch vergebens, als die Ehefrau des Opfers den Zeugenstand betrat und erklärte, Weiss am Tag vor dem Mord am Tatort, im Geschäft Joseph Rosens, gesehen zu haben. Sie bestätigte damit die Aussage eines eher unglaubwürdigen Belastungszeugen. Im Dezember 1941 verurteilte die Jury Weiss, Capone und Buchalter zum Tode. Die Verteidigung der drei Verurteilten versuchte mit allen Mitteln, die Wiederaufnahme des Verfahrens durchzusetzen. So wurde die Hinrichtung, die eigentlich für den 2. Januar 1942 vorgesehen war, über zwei Jahre hinausgezögert. Der Fall beschäftigte schließlich sogar den Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, der die Todesurteile jedoch bestätigte. Damit waren alle Rechtsmittel erschöpft. Das hielt die Verteidigung jedoch nicht davon ab, weiterhin die Wiederaufnahme des Verfahrens zu fordern. Dabei berief sich Weiss auf das Vorliegen neuer, entlastender Beweise. So standen nun eidesstattliche Erklärungen der Geschwister des Auftragsmörders Harry Maione, eines Mithäftlings und eines Gefängniswärters zur Verfügung, dass Maione kurz vor seiner Hinrichtung den Mord an Joseph Rosen gestanden und die Tat zusammen mit Frank Abbandando und Martin Goldstein begangen hatte. Da alle drei bereits wegen anderer Morde verurteilt und hingerichtet worden waren, wurden die Anträge jedoch abgewiesen, worauf die Verteidigung das Gericht der Voreingenommenheit beschuldigte und erneut eine Wiederaufnahme des Verfahrens verlangte. 1944 behauptete Weiss schließlich sogar, Louis Buchalter bis zu dem Mordprozess weder gekannt noch getroffen zu haben. Trotz der neuen Beweislage weigerte sich der Court of Appeals, dem Antrag stattzugeben. Letztendlich wurde das Urteil am 4. März 1944 im Sing-Sing-Gefängnis vollstreckt, nachdem das letzte Gnadengesuch von Thomas E. Dewey, mittlerweile Gouverneur von New York, abgelehnt worden war. Weiss wurde wenige Minuten nach Louis Capone hingerichtet. Kurz darauf folgte Louis Buchalter.", "section_level": 2}, {"title": "Im Film.", "content": "Im Spielfilm \"Unterwelt\" aus dem Jahre 1960 wird er von dem Schauspieler Joseph Bernard dargestellt. 1975 war Weiss als Figur auch in \"Der Gangsterboss von New York\" zu sehen,", "section_level": 1}], "src_summary": "Emanuel „Mendy“ Weiss (* 11. Juni 1906 in New York City; † 4. März 1944 im Gefängnis Sing Sing, Ossining, New York) war eine Figur aus dem organisierten Verbrechen im New York der 1930er Jahre bis zu seiner Verhaftung 1941 und wird heute der Kosher Nostra zugerechnet. ", "tgt_summary": null, "id": 3343} {"src_title": "Pseudokapazität", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Sohn des Johann IV. von Chalon und der Philiberta von Luxemburg wurde er in Lons-le-Saunier in der damaligen Grafschaft Burgund, im heutigen Département Jura in Frankreich, geboren. Wenige Tage nach Philiberts Geburt verstarb sein Vater, und er trat dessen Nachfolge an, freilich unter Vormundschaft seiner Mutter. Anlässlich Philiberts Volljährigkeit organisierte sie aufwändige Festlichkeiten, die in einem großen Turnier in Nozeroy ihren Höhepunkt erreichten. Von Geburt an Untertan des Kaisers befanden sich die Ländereien Philiberts im geographischen Interessensgebiet des französischen Königs. Aus diesem Grunde verhielt er sich im aufflammenden Kampf zwischen Franz I. und Karl V. zunächst neutral und versuchte sich aus dem Konflikt herauszuhalten, um sein Territorium nicht zu gefährden. Mit der Ernennung zum Ritter des Goldenen Vlieses durch Karl V. im Jahre 1516 blieb ihm jedoch nichts anderes übrig, als Farbe zu bekennen. Zwar bat Philibert den Kaiser, seine Ernennung zum Ritter zunächst geheim zum halten, um nicht den Zorn des französischen Königs zu erregen, doch letzterer schickte bereits eine Strafexpedition in sein Fürstentum Orange, was Philibert dazu bewog, beim König vorzusprechen, um ihm seine Dienste anzubieten. Franz I. empfing ihn jedoch in einer sehr schroffen Weise, sodass sich der Fürst nun endgültig auf die Seite des kaiserlichen Lehnsherrn schlug. In dessen Auftrag nahm er an der Belagerung Marseilles unter dem Herzog von Bourbon teil und geriet 1524 bei der Befreiung der Stadt durch Andrea Doria in französische Geiselhaft. Seine Freilassung erfolgte erst im Rahmen der Ratifizierung des Vertrages von Madrid. Karl V. berief ihn zum Gouverneur des Königreichs Neapel und ernannte ihn zum Herzog von Gravina. Nach dem Tod des Herzogs von Bourbon ernannten ihn die kaiserlichen Truppen zum Generalissimus. In dieser Funktion verhandelte er mit dem Papst und überzeugte Clemens VII. de Medici davon, für die Sache des Kaisers einzutreten. Dem Papst werde nichts geschehen, wenn er den Feldzug Karls gegen die Republik Florenz unterstützen würde, und der Kaiser werde der Ernennung Alessandros de’ Medici, einem Neffen des Papstes, zum Herzog von Florenz zustimmen. Der Fürst fiel in der Schlacht von Gavinana, als die kaiserlichen Truppen unter seiner Führung gegen das Florentiner Heer Francesco Ferruccis zogen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolger.", "content": "Philibert war der letzte männliche Nachkomme einer auf Wilhelm IV. von Auxonne zurückgehenden Nebenlinie der Grafen von Burgund, die Orange seit der Heirat Johanns IV. von Chalon mit Maria, der Erbin des Fürstentums, regierten. Philibert verstarb unverheiratet und hinterließ außer seiner unehelichen Tochter Jeanne, keine legitimen Abkömmlinge. Sein Neffe, Renatus von Nassau-Breda, Sohn seiner Schwester Claudia, erbte bei Philiberts Tod die Besitzungen, wodurch das Fürstentum Orange an die Familie von Nassau kam, die den Titel noch heute führt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Philibert de Chalon (* 18. März 1502; † 3. August 1530) war Fürst von Orange, Herzog von Gravina, Graf von Tonnerre und Charny sowie Herr von Arlay und Nozeroy.", "tgt_summary": null, "id": 1448980} {"src_title": "Terry Allen (Musiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Andrew White wuchs in Nashville, Tennessee auf und kehrte in seine Geburtsstadt Washington D.C. zurück, um an der Howard University Musiktheorie und Oboe zu studieren. Er begann seine Karriere als Leiter eines eigenen \"JFK Quintet\", in dem White am Altsaxophon, Ray Codrington als Trompeter, Harry Kilgore als Pianist, Walter Booker am Bass und Billy Hart am Schlagzeug spielten. Cannonball Adderley vermittelte der Gruppe eine Aufnahmesession bei Riverside Records, bei dem das Debütalbum \"New Jazz Frontiers from Washington\" entstand, das von Adderley produziert wurde; doch nach einer zweiten Riverside-LP, \"Young Ideas\", löste sich die Band im September 1963 auf. Nach seinem Studium an der Howard University setzte er seine Studien in Tanglewood und am Pariser Musikkonservatorium fort. 1965 trat er im Blue Note Club auf, u. a. mit Marc Hemmeler (Piano) und Michel Goudry (Bass). Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten arbeitete er mit einem Rockefeller-Stipendium zwei Jahre an der State University of New York in Buffalo. Als Oboist spielte er im \"American Ballet Theater\" 1968–70 in New York. Nach seiner Rückkehr nach Washington D.C. arbeitete er mit Shirley Horn im \"Showboat Lounge\". 1968 ging er mit Stevie Wonder als Bassist auf Tour; danach von 1970 bis 1975 bei 5th Dimension. Ab Anfang der 1970er Jahre begann sich White mit der Musik John Coltranes zu beschäftigen; daneben gründete er sein Label \"Andrew’s Music\", auf dem sein Soloalbum \"Andrew Nathaniel White II\" erschien und später insgesamt 40 Alben folgten, von klassischer Oboen-Musik bis zu Funk-Musik der frühen 1970er Jahre. Áls Sideman wirkte White 1970 als Saxophonist bei McCoy Tyners LP \"Asante\", als Oboist bei dessen Album \"Cosmos\" mit. Auf den Weather Report-Alben \"I Sing the Body Electric\" (1972) und \"Sweetnighter\" (1973) ist er als Hornist und teilweise auch als Bassgitarrist zu hören; als Saxophonist bei Bobby Watsons Album \"E.T.A.\" White arrangierte und leitete 1976 auf dem Newport Jazz Festival in New York einen Coltrane gewidmeten Bigband-Tribut. In den 1980er Jahren arbeitete er mit eigenem Quartett (u. a. mit Mal Waldron) und spielte Alt- und Sopransaxophon; er arbeitete bei Elvin Jones, Beaver Harris (1983), dem Julius Hemphill Saxophone Sextet (1987) und dem Saxophon-Sextett De Zes Winden (1999). White transkribierte Coltranes Solo auf \"Afro-Blue\"; in seinem Musikverlag \"Andrew's Music\" veröffentlichte er später 650 weitere Soli Coltranes sowie von Charlie Parker und Eric Dolphy. Daneben schrieb er Bücher über Musikproduktion und verschiedene Kurzgeschichten. Im Jahr 2007 wurde White als Saxophonist von der Howard University mit der \"Benny Golson Master Award\" geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fred Glover (* 5. Januar 1928 in Toronto, Ontario; † 16. August 2001) war ein kanadischer Eishockeyspieler und -trainer, der während seiner aktiven Karriere unter anderem für die Detroit Red Wings und Chicago Black Hawks in der National Hockey League gespielt hat. Seine Karriere verbrachte er überwiegend bei den Cleveland Barons in der American Hockey League, bei denen er zahlreiche Franchise-Rekord aufstellte und als einer der besten Spieler der American Hockey League in die Geschichte einging. 1969 sperrten die Cleveland Barons seine Rückennummer 9. Sein Bruder Howie spielte ebenfalls in der National Hockey League.", "tgt_summary": null, "id": 628367} {"src_title": "Bräunlichgelber Haarbüschelspanner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Art erreicht eine Gesamtlänge von 28,5 bis 38,1 Zentimeter, davon entfallen auf den im Vergleich zur Bisamratte (\"Ondatra zibethicus\") verhältnismäßig kurzen, rundlichen Schwanz 9,9 bis 16,8 Zentimeter. Das Körpergewicht beträgt bei Männchen im Durchschnitt 279 Gramm, bei Weibchen 262 Gramm. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine. Der dichte Unterpelz ist grau und wird von dunkelbraunen Deckhaaren und sporadisch vorkommenden hellen Haaren bedeckt. Der Bauch ist blass gelbbraun gefärbt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet dieser Wühlmaus liegt im amerikanischen Bundesstaat Florida und im südlichen bis südwestlichen Teil Georgias, wobei die westliche Verbreitungsgrenze mindestens bis zum Choctawhatchee River im Walton County, Florida, reicht. Das Verbreitungsgebiet ist nicht zusammenhängend, so existiert in Georgia eine etwa 80 km breite Verbreitungslücke zwischen der Population im Bereich von Grand Bay und der im Okefenokee-Sumpf, obwohl es auch dazwischen vergleichbare Habitate gibt. Lücken im nördlichen Teil des Verbreitungsgebietes sind auf die fragmentierten und isolierten Vorkommen von Sumpfgebieten und die generell niedrige Dichte mit lokalem Aussterben der Art am Rand des Verbreitungsgebietes zurückzuführen. In Georgia werden nach Jahren mit hohem Bestandszuwachs auch Randgebiete besiedelt. Typische Habitate sind Marschland und Sumpfgebiete mit Süß- und Brackwasser, wie die Everglades in Florida oder der Okefenokee-Sumpf in Georgia. Sie bevorzugt überflutete Habitate, in denen das Wasser dicht mit Wasserpflanzen, vor allem \"Panicum hemitomon\" und \"Pontederia lanceolata\" bewachsen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Florida-Wasserratte lebt semi-aquatisch und ist hauptsächlich nachtaktiv mit einer Hauptaktivitätszeit nach Sonnenuntergang und vor der Morgendämmerung. Sie ernährt sich vegetarisch von Wasserpflanzen, Schilf, Wurzeln und anderen Pflanzenteilen. Sie baut Wohnhügel aus Pflanzenteilen und gräbt Tunnel im Boden. Sie nutzt zudem Pflanzenmatten, auf denen sie ruht oder ihre Nahrung aufnimmt. Ältere Exemplare leben für gewöhnlich allein, in Verbindung mit mindestens einem jüngeren Individuum kommen auch kleinere Gruppen vor. Weibchen sind das ganze Jahr über paarungsfähig, doch die meisten Geburten erfolgen im Herbst. Meist gibt es vier bis sechs Würfe pro Jahr, bei denen ein bis vier Junge geboren werden. Weibchen sind etwa 26 bis 29 Tage trächtig und die Jungtiere erlangen die Geschlechtsreife nach etwa 90 bis 100 Tagen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Florida-Sumpfratte ist die einzige Art der damit monotypischen Gattung \"Neofiber\". Alle bisher beschriebenen \"Neofiber\"-Arten und Unterarten wurden mit der Nominatform \"N. a. alleni\" synonymisiert. So listet Birkenholz 1972 mit \"N. a. apalachicolae\", \"N. a. exoristus\", \"N. a. nigrescens\" und \"N. a. struix\" vier Unterarten, die heute als Synonyme der Nominatform betrachtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund der Bestandsgröße und des großen Verbreitungsgebietes als „nicht gefährdet“ (Least concern) eingeschätzt. Ein Rückgang des Bestandes und eine ernsthafte Bedrohung sind nicht bekannt, allerdings gibt es auch nur wenige Forschungsberichte zu der Art. Der Gesamtbestand der Florida-Wasserratte hat vor allem in Florida aufgrund von Lebensraumverlusten durch Trockenlegung von Sumpfgebieten abgenommen. Die Landauffüllung und Trockenlegung sowie Salzwassereinbrüche in die Sumpfgebiete Floridas führten zu weiteren Lebensraumverlusten und zur Isolierung von Kolonien. Vor allem isolierte Populationen sind von der Zufuhr von Frischwasser in die Feuchtgebiete abhängig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Florida-Wasserratte (\"Neofiber alleni\") ist ein Nagetier aus der Unterfamilie der Wühlmäuse (Arvicolinae), das in Sumpfgebieten im Südosten der USA in den Bundesstaaten Florida und Georgia vorkommt.", "tgt_summary": null, "id": 2324487} {"src_title": "Sidney Keyes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Bořenovice befindet sich in den westlichen Ausläufern der Podbeskydská pahorkatina (\"Vorbeskidenhügelland\") am Übergang zur Obermährischen Senke (\"Hornomoravský úval\"). Das Dorf erstreckt sich in der Quellmulde eines kleinen Zuflusses zum Bach Rymický potok. Nördlich erheben sich der Kamenec (295 m) und die Pastviska (318 m), im Osten die Kopaniny (357 m) und südlich die Blaně (216 m). Nachbarorte sind Zámeček und Pacetluky im Norden, Prusinovice und Hlinsko pod Hostýnem im Nordosten, Lipina, Chomýž und Jankovice im Osten, Tučapy im Südosten, Holešov, Novosady und Všetuly im Süden, Količín und Rymice im Südwesten, Němčice im Westen sowie Roštění im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Archäologische Funde belegen eine frühzeitliche Besiedlung des Gemeindegebietes. Die erste urkundliche Erwähnung von \"Borsenowicz\" erfolgte 1371, als Jeník von Dobrotice das Dorf zusammen mit Radkovy an Matouš von Sternberg auf Lukov verkaufte. Die Herren von Sternberg hielten \"Borzenowicze\" bis 1448, danach wechselten sich verschiedene Geschlechter als Besitzer ab. Zu ihnen gehörte ab 1650 Johann von Rottal, der die Herrschaften Bistritz und Holleschau zu einer großen Herrschaft vereinigte. Die Bewohner des Ortes verdienten sich ihren Lebensunterhalt größtenteils durch Handweberei. 1717 bildete sich in Prusinovice eine Weberinnung, der auch die Weber aus Bořenovice, Roštění, Kostelec, Líšná und Pacetluky angeschlossen waren. Das älteste Ortssiegel stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, er trägt die Umschrift \"PECZET OBECZNI DIEDINI BORZENOWITZ\" und zeigt einen Lindenbaum. Nach dem Erlöschen des Geschlechts von Rottal fiel das Erbe 1762 Franz Anton von Rottals Schwiegersohn Franz Maximilian Nádasdy zu, der die Herrschaft an die Grafen Erdődy veräußerte. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb der Ort immer nach Holešov untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Bořenowice\" / \"Borzenowitz\" ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Holleschau. 1858 verkauften die Grafen Erdődy ihre Güter in Holešov mit allem Zubehör an die Grafen von Würben. Seit 1872 wird der Ortsname \"Bořenovice\" verwendet. Das auf Grund veralteter Technik mit der aufblühenden Textilindustrie nicht konkurrenzfähige Weberhandwerk erlebte in dieser Zeit seinen Niedergang. 1961 wurde die Gemeinde dem Okres Kroměříž zugeschlagen. Am 15. August 1976 erfolgte die Eingemeindung nach Holešov. Bořenovice bildet seit dem 1. Juli 1990 wieder eine eigenständige Gemeinde. Ethnographisch gehört das Dorf zur Hanna.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Bořenovice führt ein Wappen und Banner. Sie wurden vom Heraldiker Miroslav Pavlů entworfen. Das Wappen zeigt auf grünem, die Landwirtschaft symbolisierenden Schild einen goldenen Lindenbaum, der seinen Seiten von einem achtzackigen Stern und einer flankiert wird. Im Banner sind auf grünem Grund zwischen zwei goldenen Streifen eine Lilie und je zwei Lindenblätter und Sterne dargestellt. Die Sterne symbolisieren die Herren von Sternberg und die Lilie die Herren von Würben.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgliederung.", "content": "Für die Gemeinde Bořenovice sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bořenovice (deutsch \"Borschenowitz\", früher \"Borzenowitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt vier Kilometer nördlich von Holešov und gehört zum Okres Kroměříž.", "tgt_summary": null, "id": 654906} {"src_title": "Louis Stokes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "Proença gehörte dem Fußballverband von Lissabon (\"Associação de Futebol de Lisboa\") an und ist im Erwerbsleben Finanzdirektor. Seit der Saison 1988/89 war er als Schiedsrichter aktiv, seit 1998 in der ersten portugiesischen Liga. Seit 2003 war er als FIFA-Schiedsrichter im Einsatz, sein erstes Match war am 22. Juni 2003 die UI-Cup-Begegnung VMFD Žalgiris Vilnius gegen Örgryte IS. Bei der U-19-EM 2004 leitete er zwei Gruppenspiele, darunter den 3:1-Sieg der deutschen Auswahl gegen Polen und das Finale. In der Saison 2004/05 war er im UEFA-Pokal und in der WM-Qualifikation aktiv. Im UEFA-Pokal 2008/09 leitete er zwei Spiele deutscher Mannschaften: In der ersten Runde das Remis des FC Schalke 04 gegen APOEL Nikosia und im Achtelfinale den 3:2-Sieg des Hamburger SV bei Galatasaray Istanbul. Bei der U-21-EM 2009 war er Schiedsrichter der Halbfinalbegegnung des späteren Europameisters Deutschland beim 1:0-Sieg gegen Italien. In der Champions League 2010/11 war Proença vor dem Halbfinale viermal im Einsatz; unter anderem leitete er die 2:3-Niederlage, durch die der FC Bayern München gegen Inter Mailand ausschied. Am 4. Mai 2011 absolvierte er sein fünftes CL-Saisonmatch (Semifinalbegegnung zwischen Manchester United und dem FC Schalke 04). Proença war einer der zwölf Schiedsrichter, die die Spiele bei der Fußball-Europameisterschaft 2012 leiteten. Er leitete außerdem das Finale der UEFA Champions League 2011/12 in München. Als erster Portugiese leitete er am 1. Juli 2012 ein EM-Finale. Das Spiel zwischen Spanien und Italien (4:0) fand in Kiew statt. Im Jahr 2013 war er einer von zehn Schiedsrichtern, die beim FIFA-Konföderationen-Pokal 2013 zum Einsatz kamen. Auch bei der Weltmeisterschaft 2014 leitete er drei Spiele. Im Januar 2015 trat er als Schiedsrichter zurück. Im Juli des gleichen Jahres kandidierte er erfolgreich für das Amt des Präsidenten der Liga Portuguesa de Futebol Profissional, das Luís Duque von 2014 bis 2015 bekleidet hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pedro Proença Oliveira Alves Garcia (* 3. November 1970 in Lissabon) ist ein ehemaliger portugiesischer Fußballschiedsrichter, der sowohl für den nationalen Verband als auch international zum Einsatz kam. Seit dem 30. Juli 2015 ist er Präsident der Liga Portuguesa de Futebol Profissional, der Organisation des portugiesischen Profifußballs.", "tgt_summary": null, "id": 1298250} {"src_title": "Chatrak", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Profile.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geprüfter IT-Entwickler.", "content": "Geprüfte IT-Entwickler () entwickeln technisch optimale und marktgerechte IT-Lösungen, planen, steuern und kontrollieren IT-Entwicklungsprojekte. Sie nehmen Mitarbeiterführungsaufgaben wahr.", "section_level": 2}, {"title": "Geprüfter IT-Projektleiter.", "content": "Geprüfte IT-Projektleiter () leiten selbständig und eigenverantwortlich einmalige Vorhaben, die gekennzeichnet sind durch spezifische Ziele, zeitliche, finanzielle und personelle Begrenzungen sowie eine projektspezifische Organisation in der Projekt- und Linienorganisation. Sie nehmen Mitarbeiterführungsaufgaben wahr.", "section_level": 2}, {"title": "Geprüfter IT-Berater.", "content": "Geprüfte IT-Berater () beraten Unternehmen bei der Analyse, Zieldefinition, Konzeptentwicklung und -umsetzung von IT-Lösungen, um die Entwicklungspotenziale sowie die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen zu stärken und den Unternehmen neue oder erweiterte Geschäftschancen zu ermöglichen. Sie nehmen Mitarbeiterführungsaufgaben wahr.", "section_level": 2}, {"title": "Geprüfter IT-Ökonom.", "content": "Geprüfte IT-Ökonomen () stellen technisch optimale und marktgerechte IT-Lösungen bereit, leiten Vermarktung und Einkauf von IT-Produkten und IT-Dienstleistungen und bereiten unter kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten strategische Unternehmensentscheidungen vor. Sie nehmen Mitarbeiterführungsaufgaben wahr.", "section_level": 2}, {"title": "Zulassungsvoraussetzungen.", "content": "Für den „Einstieg“ in den Bereich der über die IT-Fortbildungsverordnung (siehe unten) öffentlich-rechtlich geregelten Weiterbildung zum Operative Professional gelten folgende Zulassungsvoraussetzungen (vgl. §2 IT-RVO): Die Qualifikation von IT-Spezialisten ist in 14 einzelnen Spezialistenprofilen festgeschrieben worden; sie sind die \"Anlage 5\" der per 1. August 2010 geänderten \"IT-Fortbildungsverordnung\". Der Nachweis eines \"zertifizierten Spezialisten\" ist möglich durch: Abweichend davon kann zur Prüfung auch zugelassen werden, wer durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, dass er Qualifikationen erworben hat, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.", "section_level": 1}, {"title": "Durchführung der Fortbildung.", "content": "Es gibt bundesweit zahlreiche Bildungsträger, die Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfungen zum Operative Professional anbieten. Hier werden unterschiedlichste Ausbildungsformen von berufsbegleitend mit Wochenendunterricht bis zu teuren Vollzeitunterrichten angeboten. Auch die Bundeswehr nutzt die Angebote der Bildungsträger und lässt die Ausbildung im Vollzeitunterricht dort durchführen. Für die Zulassung zu den Abschlussprüfungen ist die Teilnahme an einem Lehrgang allerdings nicht verpflichtend.", "section_level": 1}, {"title": "Durchführung der Fortbildung bei der Bundeswehr.", "content": "Mit der Qualifizierung als Operative Professional sollen die Soldaten, die in der Verwendung der IT eingesetzt sind, die Voraussetzungen besitzen, um ihre Aufgaben und IT–Projekte bei der Bundeswehr durchführen und überwachen zu können. Des Weiteren bietet die Fortbildung zum Operative Professional für Soldaten, die in das zivile Berufsleben zurückkehren, berufliche Möglichkeiten. Für die Zulassung zum Berufssoldaten ist dieser Lehrgang nicht notwendig. Die Soldaten haben an zahlreichen militärischen Standorten die Möglichkeit, sich zum Operative Professional fortbilden zu lassen. Bisher wurde unter anderem in folgenden Standorten ausgebildet: München, Veitshöchheim, Schwerin, Stralsund, Hof, Karlsruhe, Berlin, Leipzig, Mainz, Hannover, Hilden und Erndtebrück.", "section_level": 1}, {"title": "Prüfungsablauf und Inhalte.", "content": "Die IHK-Prüfung untergliedert sich in folgende Bereiche:", "section_level": 1}, {"title": "Mitarbeiterführung und Personalmanagement.", "content": "Es werden zwei handlungsorientierte, integrierende Situationsaufgaben (je Aufgabe min. 90 Min., Gesamtzeit max. 240 Min.) bearbeitet. Weiterhin erfolgt eine praktische Demonstration (max. 30 Min. und 20 Min. Vorbereitungszeit) mit den möglichen Themen:", "section_level": 2}, {"title": "Betriebliche IT-Prozesse.", "content": "Die Prüfungsteilnehmer reichen einen Vorschlag für ein Projekt bei der IHK ein. Der Abgabetermin wird durch die IHK vorgegeben. Der Vorschlag ist Bestandteil der schriftlichen Dokumentation. Anschließend führt der Prüfungsausschuss ein individuelles Zielvereinbarungsgespräch mit den Prüfungsteilnehmern durch und trifft mit ihnen über die durchzuführenden Arbeiten die Zielvereinbarung über Art und Umfang der zu erstellenden Dokumentation. Entspricht die bei der IHK anzugebenden Dokumentation den Anforderungen, sind die Inhalte vor dem Prüfungsausschuss zu präsentieren. Die Präsentation soll mindestens 20 Minuten und höchstens 30 Minuten dauern, wobei man auch mehrere Medien wie Flipchart, Powerpoint oder einen Overheadprojektor benutzen sollte. An die Präsentation schließt sich das Fachgespräch an. Die Präsentation und das Fachgespräch sollen zusammen mindestens 60 Minuten und höchstens 90 Minuten dauern. Das Fachgespräch muss sich aber nicht zwingend um das Projekt drehen.", "section_level": 2}, {"title": "Profilspezifische IT-Fachaufgaben.", "content": "Jedes Weiterbildungsprofil hat hier eine „eigene“ Prüfungsaufgabe. Dieser Prüfungsteil besteht aus drei Fallstudien mit einer Bearbeitungszeit von je 150 Minuten, jedoch maximal 540 Minuten. Eine Situationsaufgabe ist in englischer Sprache gestellt, darf aber auf Deutsch beantwortet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Bewerten und Bestehen.", "content": "Alle Prüfungsleistungen müssen mindestens mit einem ausreichenden Ergebnis abgelegt werden, wobei der Prüfungsteil \"Betriebliche IT-Prozesse\" doppeltes Gewicht gegenüber den anderen Prüfungsteilen hat. Prüfungsteil \"Betriebliche IT-Prozesse\": Prüfungsteile \"Profilspezifische IT-Fachaufgaben\" sowie \"Mitarbeiterführung und Personalmanagement\": Wenn in \"Mitarbeiterführung und Personalmanagement\" die praktische Demonstration \"Vorbereiten und Durchführen einer Mitarbeiterqualifizierung\" oder \"Vorbereiten und Durchführen einer Ausbildungseinheit\" erfolgreich abgelegt und die Prüfung zum Operativen Professional insgesamt bestanden wurde, ist die Ausbildereignung vollständig nachgewiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Kompetenzniveau.", "content": "Der Deutsche Qualifikationsrahmen ordnet den Operativen Professional auf EQR-Level 6 ein und bewertet den Abschluss hinsichtlich seines Anspruchsniveaus damit als gleichwertig zum Fachwirt, Meister, Staatlich geprüften Techniker, Staatlich geprüfter Informatiker oder Bachelor. Der DQR hat nur orientierenden Charakter und beeinflusst keine Hochschulzugangsregelungen. Exemplarisch bewertet die Universität Oldenburg vergleichbare IHK-Abschlüsse im Verbund mit ihren vorausgesetzten Abschlüssen insgesamt nur wie ein ein- bis zweisemestriges berufsbegleitendes Teilstudium des Bachelor. Unternehmen und Ausbildungsteilnehmer schätzen den Operativen Professional nicht als gleichwertig zu einem Bachelor ein. Bei den Bildungsanbietern, die den Abschluss anbieten, gibt es ein Spektrum von Sichtweisen, das von vollständiger Gleichwertigkeit mit dem Bachelor reicht bis zu der Ansicht, eine solche Gleichwertigkeit sei \"überhaupt nicht\" gegeben. Absolventen sehen jedoch wegen der höheren Praxisnähe bessere Chancen am Arbeitsmarkt im Vergleich zum Bachelor. Dieser Sichtweise stimmen teils auch Hochschulen zu. Anders verhält es sich bei den Aufstiegschancen, diese werden für den Operativen Professional als schlechter im Vergleich zum Bachelor eingeschätzt. Die Hochschulen bezeichnen die Anerkennung des Abschlusses für ein Masterstudium als Wunschdenken und sehen als Haupthindernis die nicht ausreichend vorhandenen mathematischen Kenntnisse bei Absolventen.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterbildung.", "content": "Die nächste Stufe im IHK-Aufstiegsfortbildungssystem nach dem Operativen Professional ist der Strategische Professional. Eine Alternative ist der Quereinstieg in das akademische System mit einem Studium. Nach einem Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 6. März 2009 erhalten erfolgreiche Absolventen von Aufstiegsfortbildungen, für die Prüfungsregelungen nach, BBiG sowie §§ 42, 42a HwO bestehen und mindestens 400 Unterrichtsstunden (empfohlener Umfang laut DIHK-Rahmenplan) umfassen, die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. Gemäß DQR ist der Operative Professional zwar politisch gleich\"wert\"ig zu dem Hochschulabschluss Bachelor, jedoch nicht gleich\"art\"ig. Das bedeutet konkret, dass die Einstufung nur zur Orientierung dient; eine reale Gleichwertigkeit ist nicht gegeben, da der Operative Professional nach wie vor akademisch nur als allgemeine Hochschulzugangsberechtigung gilt und höchstens noch einige Hochschulen, vor allem Fachhochschulen, Anrechnungsmöglichkeiten dafür anbieten. Es ist nicht möglich, sich als Operativer Professional direkt für einen normalen Master-Studiengang zu bewerben, lediglich bei seltenen speziell auf die Situation zugeschnittenen Master-Studiengängen ist dies möglich. Die Hochschule Weserbergland bietet zum 1. September 2019 einen Anrechnungsstudiengang speziell für Personen mit einem Operative Professional an. Auf diese Weise ist es möglich, einen Hochschulabschluss als Bachelor of Science innerhalb von zwei Jahren zu erreichen, indem der Operative Professional angerechnet wird. Dieser Studiengang wurde im Vorfeld bereits im Rahmen eines vom BMBF geförderten Forschungsprojekts \"Open IT\" entwickelt und erprobt. In Erprobung befindet sich hier ebenfalls ein Studiengang mit dem Abschluss Master of Science, der nach weiteren anderthalb Jahren erreicht werden kann. Die Hochschule Trier bietet einen Master-Studiengang für Meister oder vergleichbare Abschlüsse mit dreijähriger einschlägiger Berufserfahrung an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Operative Professional ist in Deutschland eine Aufstiegsfortbildung im IHK-System, die der Meisterprüfung gleichgestellt ist und auf die Übernahme beruflicher Positionen der mittleren Führungsebene im IT-Umfeld vorbereiten soll. Der operative Professional ist hauptsächlich relevant als Maßnahme zur Vorbereitung von Bundeswehrangehörigen auf eine zivile Berufstätigkeit nach Dienstzeitende, um die fehlende zivile Berufserfahrung auszugleichen. In der freien Wirtschaft werden gleichwertige Kenntnisse in der Regel durch berufspraktische Erfahrung erworben, so dass dort nur wenige versuchen, den Abschluss zu erreichen. Daher ist er selten und die Abnahme der Prüfung wird auch nicht bundesweit angeboten.", "tgt_summary": null, "id": 2447271} {"src_title": "Typ 63 (Raketenwerfer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Amderma liegt auf der Nordseite der Jugorhalbinsel (Jugorski-Halbinsel) an der Küste der Karasee, etwa 40 Kilometer östlich der Jugorstraße (Jugorski Schar), einer Meerenge, die das Festland von der Insel Waigatsch trennt. Von der Hauptstadt des Autonomen Kreises Narjan-Mar ist der Ort gut 400 Kilometer Luftlinie in nordöstlicher Richtung entfernt, von der Stadt Workuta in der benachbarten Republik Komi etwa 270 Kilometer in nordwestlicher Richtung. Beim Ort mündet das gleichnamige Flüsschen Amderma zunächst in eine ebenso benannte Lagune und dann in das Meer. Amderma gehört zum einzigen Rajon des Autonomen Kreises, dem \"Sapoljarny rajon\". Der Ort befindet sich jenseits des Polarkreises: Der Polartag dauert dort vom 20. Mai bis 30. Juli, die Polarnacht vom 27. November bis zum 16. Januar.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Siedlung entstand im Juli 1933 im Zusammenhang mit der Erschließung einer dort 1932 entdeckten Flussspat-Lagerstätte, die der Sowjetunion die Unabhängigkeit von Importen dieses Rohstoffes sicherte. Der Name des Ortes wurde von dem des Flusses und der Lagune abgeleitet; er bedeutet in der nenzischen Sprache etwa \"Liegeplatz von Walrossen\". 1936 wurde dem Ort der Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen. Nach dem Deutsch-Sowjetischen Krieg und der Entdeckung anderer, günstiger gelegener Flussspatvorkommen wurde das Bergwerk geschlossen, und Amderma entwickelte sich als einer der logistischen Stützpunkte der Erschließung der sowjetischen Arktis. Ab 1940 wurde es auch Verwaltungssitz eines gleichnamigen Rajons, bis die Rajonaufteilung des Autonomen Kreises 1959 aufgegeben wurde. In den 1980er-Jahren wurde die Flussspatförderung noch einmal kurzzeitig aufgenommen, in den 1990er-Jahren auch die Förderung von Baustoffen (Schotter) erwogen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde jedoch der gesamte Bergbau wegen Inrentabilität aufgegeben, bedingt durch die Lage des Ortes in großer Entfernung von potentiellen Verbrauchern und unter harten klimatischen Bedingungen. 1993 wurden die in Amderma stationierten Truppen der Luftverteidigung abgezogen, 1995 schloss ein im Ort ansässiges Laboratorium zur Erforschung des Permafrostbodens, 1998 der Versorgungsstützpunkt für die Schifffahrt auf dem Nördlichen Seeweg \"(Torgmortrans)\", 2000 der lokale Baubetrieb \"(Amdermastroi)\". Infolge dieser Entwicklung sank die Einwohnerzahl des Ortes zwischen 1989 und 2002 um fast 90 %, und seither langsam weiter. 2009 wurde im Rahmen einer Verwaltungsreform der Status \"Siedlung städtischen Typs\" entzogen; Amderma ist seither ländliche Siedlung. Eine Perspektive für den Ort wird in der Erschließung der bisher ungenutzten Erdöl- und Erdgasvorkommen des nördlichen Teils der Timan-Petschora-Region gesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Nach Amderma gibt es keine feste Verbindung auf dem Landweg. Der Seehafen wird in der sommerlichen Navigationsperiode von Versorgungsschiffen angelaufen; nur in der Frostperiode kann der Ort von Workuta aus, wo sich auch die nächstgelegene Eisenbahnstation befindet, mit Gelände-Kettenfahrzeugen (russ. \"wesdechod\") erreicht werden. Unmittelbar westlich des Ortes befindet sich auf der Nehrung, die die Amderma-Lagune zum offenen Meer abschließt, ein Flughafen (IATA-Flughafencode \"AMV\", ICAO-Code \"ULDD\") mit einer 2600 Meter langen Start- und Landebahn, die auch für größere Flugzeugtypen geeignet ist. Er wird heute jedoch planmäßig nur zweimal monatlich durch \"Nordavia\" von Archangelsk aus angeflogen. Ein früher mit dem militärischen Tarnnamen \"Amderma-2\" bezeichneter Flughafen befindet sich nicht bei Amderma, sondern bei der Siedlung Beluschja Guba, die 400 Kilometer in nordwestlicher Richtung entfernt an der Westküste der Südinsel von Nowaja Semlja liegt. Die Wirtschaft der Siedlung Amderma beschränkt sich heute auf die Unterhaltung der Verkehrseinrichtungen und die Versorgung der wenigen Einwohner des Gebietes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Amderma () ist eine Siedlung im Autonomen Kreis der Nenzen im Nordosten des europäischen Teils Russlands. Der Ort hat Einwohner (Stand ).", "tgt_summary": null, "id": 494160} {"src_title": "Versicherungsverbriefung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Das Referendum war die erste freie Wahl in Ägypten seit 1952. Die auf das Jahr 1971 zurückgehende Verfassung wurde vom Obersten Rat der Ägyptischen Streitkräfte am 13. Februar 2011 – zwei Tage nach dem erzwungenen Rücktritt von Husni Mubarak – außer Kraft gesetzt. Der Militärrat setzte in Folge ein 8-köpfiges Komitee aus hochrangigen Juristen ein, um Änderungen an der Verfassung auszuarbeiten, die freie, demokratische Präsidentschafts- und Parlamentswahlen ermöglichen sollten. Am 4. März 2011 wurden die Veränderungen der Verfassung der Öffentlichkeit vorgestellt und ein Referendum für den 19. März 2011 angekündigt. Innerhalb von 6 Monaten sollten dann nach den neu definierten Wahlmodi zunächst Parlaments-, dann Präsidentschaftswahlen abgehalten werden. Die Änderungen sollen faire, demokratische Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sicherstellen. Nach den so abgehaltenen Wahlen soll dann eine verfassungsgebende Versammlung eine grundsätzliche Überarbeitung der Verfassung bzw. eine völlig neue Verfassung erarbeiten. Für die Überwachung des Wahlprozesses wurde vom Obersten Militärrat ein Komitee hochrangiger Juristen ernannt. Insgesamt 16.000 Mitglieder des Justizapparates wurden für die detaillierte Überwachung der mehr als 54.000 Wahllokale für die rund 45 Millionen Wahlberechtigten herangezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Das Verfassungskomitee.", "content": "Die Mitglieder des Verfassungskomitees sind: Außer Maher Samy Youssef gehörte keiner von ihnen dem elfköpfigen Komitee an, das noch von Husni Mubarak kurz vor seinem Rücktritt als ägyptischer Staatspräsident mit der Überarbeitung der Verfassung betraut wurde. Die Möglichkeiten des Komitees wurden allerdings durch die Militärführung von vornherein stark eingeschränkt. Das Ziel war keine vollständig neue Verfassung, sondern anfänglich sollten lediglich sechs Artikel (der bisher geltenden Verfassung) überarbeitet werden. Bei fünf Artikeln (Art. 76, 77, 88, 93 und 189) geht es um die Modalitäten der Präsidentenwahl. Artikel 179 allerdings soll gelöscht werden, weil damit im Namen des Antiterrorkampfes grundlegende in der Verfassung garantierte bürgerliche Rechte (s. u.) ausgesetzt werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Die Amendments/Änderungen.", "content": "Zusammengefasst sind die Änderungen dies:", "section_level": 1}, {"title": "Artikel 75.", "content": "Der Präsident muss Ägypter sein. [Auch] seine Eltern dürfen nicht die Staatsangehörigkeit eines anderen Staates haben. Er darf nicht mit einem Nicht-Ägypter verheiratet sein.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 76.", "content": "Der Präsident wird durch unmittelbare, öffentliche und geheime Wahlen bestimmt. Als Kandidat nominiert werden kann nur derjenige, der von mindestens 30 gewählten Mitgliedern der Ägyptischen Volksversammlung (Maglis al-Shaab), oder des Schura-Rats (Maglis al-Shura), oder von mindestens 30.000 Wählern aus mindestens 15 Gouvernements unterstützt wird, wobei die Zahl der Unterstützer in jedem von diesen Gouvernements nicht weniger als 1.000 sein darf. Auch jede Partei, die mindestens einen Sitz in der Volksversammlung oder im Schura-Rat hat, kann einen dieser Abgeordneten für die Wahl zum Präsidenten vorschlagen. Eine Kommission (die \"„Presidential Elections Commission“\"), die sich aus hochrangigen Juristen zusammensetzt, wird die Präsidentschaftswahlen, angefangen von der Erstellung der Kandidatenlisten bis zur Verkündung der Endergebnisse, überwachen.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 77.", "content": "Die Präsidentschaft darf maximal zwei mal vier Jahre dauern.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 88.", "content": "Die Präsidentenwahl wird unter Aufsicht einer aus Richtern bestehenden Wahlkommission erfolgen.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 93.", "content": "Ob jemand berechtigt ist, Abgeordneter im Abgeordnetenhaus zu sein, darf nur noch das Verfassungsgericht entscheiden.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 139.", "content": "Innerhalb von 60 Tagen muss ein gewählter Präsident einen Vizepräsidenten benennen.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 148.", "content": "Der Präsident kann den Ausnahmezustand erklären. Diese Erklärung muss innerhalb einer Woche der Volksversammlung vorgelegt werden und kann nur in Kraft treten, wenn die Mehrheit der Volksversammlung dem zustimmt. Der Ausnahmezustand darf nicht länger als 6 Monate aufrecht gehalten werden, es sei denn die Bevölkerung würde einer Verlängerung in einem Referendum zustimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 179.", "content": "Wird aufgehoben/gelöscht. Die Aufhebung/Löschung dieses Artikels war eines der Hauptanliegen der Demokratiebewegung, weil mit diesem Artikel im Namen des Antiterrorkampfes grundlegende in der Verfassung garantierte bürgerliche Rechte (Art. 41 – Individuelle Freiheit, Schutz vor willkürlichen Verhaftungen, Einschaltung richterlicher Beurteilung, Art. 44 – Unverletzlichkeit der Wohnung, Art. 45 – Wahrung der Privatsphäre, Schutz des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses) aufgehoben werden konnten. Zudem konnte der Präsident nach Art. 179 frei entscheiden, vor welchem Gericht (Zivil-, Militär- oder Sonder-/Staatssicherheitsgericht) der Fall eines Verdächtigen verhandelt werden sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Artikel 189.", "content": "[Bezieht sich auf die Zeit nach den – noch abzuhaltenden – Neuwahlen] Der Präsident (mit Billigung des Kabinetts), die Volksversammlung und der Schura-Rat haben [falls die jeweilige Hälfte der Abgeordneten dies fordert] das Recht, eine neue Verfassung zu verlangen. Eine Verfassunggebende Versammlung von 100 Mitgliedern, von denen die überwiegende Zahl auf einer gemeinsamen Versammlung der beiden Häuser des Parlaments bestimmt werden soll, soll innerhalb von 6 Monaten eine neue Verfassung erarbeiten. Der Entwurf [dieser neuen Verfassung] soll 15 Tage nach seiner Fertigstellung vom Präsidenten der Bevölkerung in einem Referendum zur Abstimmung vorgelegt werden. [Falls die Bevölkerung diesem Entwurf zustimmt] soll die neue Verfassung am Tag des Referendums in Kraft treten.", "section_level": 2}, {"title": "Zustimmung und Kritik.", "content": "Für die Verfassung waren die Muslimbrüder, die gestürzte Nationaldemokratische Partei (NDP) und die islamistischen Salafisten. Während die Salafisten in der neuen Verfassung die Garantie sehen, dass die islamische Rechtsauffassung, die Scharia, beibehalten wird, argumentierten die Muslimbrüder mit der Stabilität des Landes. Bei einem Nein wäre das weitere Vorgehen nicht definiert gewesen. Ein Bündnis von Parteien, Bewegungen und Persönlichkeiten war gegen die Änderungen. Als Kritikpunkte wurden die überhastete Ausführung und die zu wenig maßgeblichen Änderungen genannt. So müssen sich die neuen Parteien anders als die Muslimbrüderschaft und die NDP erst organisieren. Außerdem wurde die Änderung von vielen Angehörigen der revolutionären Jugendorganisationen, linken und liberalen Parteien und den koptischen Kirchen mit der Begründung abgelehnt, dass eine Änderung einer im Februar 2011 annullierten Verfassung nicht sinnvoll ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Verfassungsreferendum in Ägypten 2011 wurde durch die Revolution in Ägypten 2011 nötig und fand am 19. März 2011 statt. Der Entwurf zur Änderung der bestehenden Verfassung wurde von einem Verfassungskomitee ausgearbeitet und vom Obersten Rat der Streitkräfte autorisiert. Für die neue Verfassung stimmten 77,2 Prozent der Wähler, die Wahlbeteiligung lag bei etwa 41 Prozent, was deutlich mehr ist als bei früheren Referenden. Die Änderungen traten am 30. März 2011 in Kraft.", "tgt_summary": null, "id": 2317771} {"src_title": "Flugunfall von Ostende", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Dr. Acula wurde im Jahre 2005 ursprünglich nur aus Spaß von den Bandmitgliedern gegründet. Sie veröffentlichten ohne ein Label die EP \"Chillogy\" im Folgejahr. Im Jahre 2007 veröffentlichten sie ihr erstes Album\" S.L.O.B. (Silver-Lipped Operator of Bullshit)\". Das Album erregte die Aufmerksamkeit von Uprising Records, welche Dr. Acula unter Vertrag nahmen. Im Folgejahr wurde das erste Album \"Below Me\" bei Uprising Records veröffentlicht, welches eine gemischte bis negative Rezeption erhielt. Im Folgejahr ging die Band auf Tour und trat auf einigen lokalen Festivals mit etwas bekannteren Bands auf. Im Dezember 2009 verließen drei Mitglieder die Band, sodass nur noch ein Originalmitglied zurückblieb. Nachdem ein neues Line-Up gefunden wurde, veröffentlichten Dr. Acula ihr nächstes Studioalbum namens \"The Social Event of the Century\" im Jahre 2010. Auch dieses wurde bei Uprising Records herausgebracht. Es erhielt bessere Kritiken als \"Below Me\", obwohl gesagt wurde, dass es sich klanglich nicht sehr stark vom Vorgänger unterscheide. Nach der Veröffentlichung des Albums, wurde Dr. Acula von Victory Records unter Vertrag genommen. Am 15. Februar 2011 veröffentlichten sie das Album \"Slander\" bei Victory Records. Anfang des Jahres tourten Dr. Acula durch die USA. Als Supportbands spielten The Devastated und Design the Skyline. Auf ausgewählten Konzerten wurden die Gruppen außerdem von In Dying Arms unterstützt. Eine Europa-Tournee im Dezember 2012 und Januar 2013 mit der mexikanischen Band Here Comes the Kraken musste abgesagt werden, da drei Bandmitglieder Dr. Acula gleichzeitig verließen. Inzwischen wurde bekannt, dass sich die Gruppe nach ihren Shows in den USA, Kanada und Australien endgültig auflösen werde.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Charakteristisch für den Klang der Band sind die genretypisch verwendeten Breakdowns und Gangshouts. Zudem werden die Stilelemente des Genres übertrieben stark und überspitzt verwendet, wodurch der Deathcore parodiert wird. Auch ist der Einsatz von elektronischen Elementen, wie Samples, stilprägend.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dr. Acula ist eine Deathcore-Band aus Long Island, New York (USA). Sie wurde 2005 gegründet und hat bis zum heutigen Tage vier Studioalben und eine EP veröffentlicht. Momentan stehen sie bei Victory Records unter Vertrag. Die Band ist bekannt dafür, dass sie Soundclips aus Filmen und TV-Shows in ihren Liedern verwenden. Ihr Name beruht auf einem Wortspiel mit dem Namen Dracula.", "tgt_summary": null, "id": 159921} {"src_title": "Spinozismus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Serfaty stammt aus einer sefardisch-jüdischen Mittelklassefamilie, die seit ihrer Vertreibung aus Andalusien im 15. Jahrhundert in Tanger lebte und zur Zeit seiner Geburt im französischen Teil des Protektorats Marokko ansässig war. Er machte 1949 seinen Abschluss als Ingenieur in Paris an der École nationale supérieure des mines de Paris. Politisch war er bereits seit seinem Eintritt in die Bewegung der marokkanischen Jungkommunisten 1944 aktiv. Zu seinem Studienbeginn in Frankreich 1945 trat er der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) bei. Nach Serfatys Rückkehr nach Marokko wurde er Mitglied der kommunistischen Partei des Landes. Die Machthaber in Französisch-Marokko verhafteten ihn 1950, warfen ihn ins Gefängnis und verhängten für sechs Jahre einen überwachten Zwangsaufenthalt in Frankreich. Serfaty kehrte nach der Unabhängigkeit seiner Heimat dorthin zurück und war von 1957 bis 1960 im Wirtschaftsministerium angestellt und vertrat dort eine vom Ausland weniger abhängige Bergwerkspolitik seines Landes. Von 1960 bis 1968 war er Direktor für Forschung und Entwicklung im staatlichen \"Büro für Phosphate\", trat jedoch von seinen Ämtern zurück aus Solidarität mit streikenden Bergarbeitern. Nach dem Sechstagekrieg 1967 wandte er sich als Jude von der Politik der israelischen Regierung gegenüber den Palästinensern ab und trat für einen palästinensischen Staat ein. Von 1968 bis 1972 lehrte er an der Ingenieurschule von Mohammedia. In dieser Zeit arbeitete er auch mit der Kunstzeitschrift \"Souffles/Antifas\" zusammen, die von Abdellatif Laabi geleitet wurde. Serfaty verließ 1970 die Kommunistische Partei Marokkos, die ihm zu doktrinär erschien und engagierte sich in der marxistisch-leninistischen Vereinigung \"Vorwärts\" (arab. \"Illa al-Amam\"). Im Januar 1972 wurde er zum ersten Mal verhaftet und nach schweren Folterungen auf öffentlichen Druck hin freigelassen. Im März 1972 ging er mit seinem ebenfalls gesuchten Freund Abdellatif Zeroual in den Untergrund. Dort traf er seine spätere Frau, Christine Daure, die beiden im Versteck half. Beide wurden jedoch im August 1974 aufgespürt und erneut misshandelt; Zeroual starb an den Folgen. Serfaty wurde im Oktober 1974 zusammen mit vier weiteren Genossen zu lebenslanger Haft verurteilt. Haftgrund war „Verschwörung gegen die Sicherheit des Staates“. Die nächsten siebzehn Jahre verbrachte er im Gefängnis in Kénitra. Dort konnte Serfaty 1986 durch Vermittlung von Danielle Mitterrand, seine Unterstützerin und Herausgeberin seiner Schriften, heiraten.", "section_level": 1}, {"title": "Exil und Rückkehr nach Marokko.", "content": "Serfaty wurde im September 1991 aus dem Gefängnis entlassen, doch sofort aus Marokko verbannt. Seine Staatsbürgerschaft wurde ihm aberkannt, weil sein Vater brasilianischer Staatsbürger war. In Frankreich fand das Ehepaar Serfaty Asyl, wo Abraham an der Université de Paris- VIII von 1992 bis 1995 lehrte, unter anderem zum Thema: \"Identitäten und Demokratie in der Arabischen Welt\". Zwei Monate nach dem Tod des marokkanischen Königs Hassan II. konnte Serfaty mit seiner Frau nach Marokko zurückkehren. Die Regierung unter Mohammed VI. stellte ihnen ein Haus in Mohammedia zur Verfügung und bewilligte eine monatliche Rente. Gleichzeitig wurde er in den Aufsichtsrat der Behörde für Erdölforschung und -Förderung (ONAREP) berufen. Diese offizielle Stellung hinderte Serfaty nicht an seiner Kritik an der Innenpolitik Marokkos, was in einem Fall sogar zum Rücktritt des Premierministers Abderrahmane Yousoufi im Dezember 2000 führte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abraham Serfaty (* 1926 in Casablanca, Marokko; † 18. November 2010 in Marrakesch, Marokko) war ein marokkanischer Dissident, Regimekritiker und politischer Aktivist in der Zeit der Bleiernen Jahre.", "tgt_summary": null, "id": 1733801} {"src_title": "Sextus Tarquinius", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zeitweilige Metamorphose.", "content": "Der zeitweiligen Verwandlung bedienen sich meist gewisse Gottheiten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. So verwandelt sich Zeus in einen Stier, um Europa zu entführen, oder Odin verwandelt sich in einen Wurm, um an den Dichtermet zu gelangen. Auch Zauberer vermögen sich aus eigener Kraft vorübergehend zu verwandeln, in der Absicht, andere zu täuschen. Seltener ist der temporäre Gestaltenwechsel von Menschen durch andere, wie die Verwandlung der Gefährten des Odysseus in Schweine durch die Zauberin Kirke. Manchmal kann die Verwandlung mehrmals erfolgen, so wechselt Sudyumna in der hinduistischen Sage mehrmals sein Geschlecht. Zeitweilige Metamorphose kann auch ein Hilfsmittel sein, aus einer Gefahr zu entfliehen. Beliebt ist auch die Verwandlung in den Ehemann einer treuen Frau, um die eigene sexuelle Lust zu stillen. Das Kind einer solchen Verbindung ist nicht selten eine bedeutende Gestalt, wie König Artus.", "section_level": 1}, {"title": "Dauerhafte Metamorphose.", "content": "Die dauerhafte Metamorphose beschränkt sich fast nur auf Menschen. Sie kann als Strafe oder aus Rache durch eine Gottheit erfolgen, wie bei Arachne, die von Athene in eine Spinne verwandelt wurde. Aber auch Belohnung oder Erlösung aus einer Notlage, wie bei Daphne, können die Ursache einer Umwandlung sein.", "section_level": 1}, {"title": "Griechen und Römer.", "content": "In der frühen griechischen Literatur beschränkt sich die Metamorphose auf Magie und göttliche Macht. Besonders Zeus bedient sich während seiner Liebesabenteuer gerne des Gestaltenwechsels und nähert sich so als Stier der Europa, als Schwan der Leda, als goldener Regen der Danaë und, um den Herakles zu zeugen, verwandelt er sich in Amphitryon, den Gatten der Alkmene. Die eifersüchtige Hera rächt sich an Io, indem sie diese in eine Färse verwandelt. Der Seher Teiresias wurde, nachdem er eine weibliche Schlange getötet hatte, in eine Frau verwandelt, später wurde er wieder zum Mann. Später und besonders während der Römerzeit erfreuen sich Geschichten von Verwandlungen einer zunehmenden Beliebtheit, wobei nicht immer klar ist, ob die beschriebenen Metamorphosen einen echten mythischen Hintergrund besitzen oder spontane Erfindungen des Autors sind. Am bekanntesten dürften die \"Metamorphosen\" des römischen Poeten Ovid sein, wo rund 250 Metamorphosen geschildert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kelten.", "content": "Gestaltenwechsel sind in der keltischen Mythologie ein zentrales Thema und in vielen Erzählungen wieder zu finden. In den irischen Sagen wird von Túan mac Cairill als ältester irischer Einwohner erzählt, der die Eroberungswellen Irlands in unterschiedlichen Tiergestalten erlebte. So sei er als alter Mann eingeschlafen und als Hirsch, dann als Eber, als Adler und schließlich als Lachs wieder aufgewacht. Letztlich wird er wieder zum Menschen. Weitere irische Beispiele sind die Geschichte um Fintan mac Bóchra mit starken Parallelen zu Túan und die Geschichte \"De chophur in da muccida\" („Von der [Verwandlung?] der beiden Schweinehirten“). Diese tragen einen Zaubererwettstreit aus und verwandeln sich nacheinander in verschiedene Tiere, ehe sie als Wasserwürmer versehentlich von Kühen verschluckt werden. Daraufhin werden sie als die berühmten Stiere Donn Cuailnge und Findbennach wiedergeboren. Auch die walisischen Sagen weisen Metamorphosen in ihren Erzählungen auf. So werden aus Strafe die beiden Brüder Gwydyon und Gilfaethwy nacheinander in Hirsch und Hinde, Eber und Bache, Wolf und Wülpin verwandelt, wobei sie jeweils ein Kind zeugten. In der Artussage wird Uther Pendragon vom Zauberer Merlin in den Grafen Garlois verwandelt. Als Garlois zeugt Uther Pendragon dann mit Garlois ahnungslosen Gattin König Artus.", "section_level": 1}, {"title": "Germanen.", "content": "In der nordischen Mythologie ist die Kunst des Gestaltenwechsels auf wenige Gottheiten beschränkt. Besonders Loki und Odin geben sich öfters und nicht selten mit betrügerischer Absicht eine andere Gestalt, wobei eine echte Verwandlung, z. B. in ein Tier, manchmal aber nur eine bloße Verkleidung, vorliegen können. Nach der Ynglingasaga lag Odins Körper während der Verwandlung schlafend da, während er selbst als Tier unterwegs war. Loki gebiert in Gestalt einer Stute den Hengst Sleipnir, als Fliege stört er die Zwerge Brokk und Sindri beim Schmieden des Donnerhammers Mjöllnir und schließlich versucht er in Gestalt eines Lachses, sich vor der Bestrafung durch die Götter zu entziehen. Von Heimdall ist bekannt, dass er in Gestalt eines Seehundes mit Loki kämpfte und Gefjon verwandelte ihre Söhne in Stiere. Eine besondere Rolle spielt aber offensichtlich die Vogelmetamorphose. Diese geschieht nach nordischen Zeugnissen durch das Anziehen eines Vogelgewandes. So leiht sich Loki das Falkengewand der Freyja aus, um zu den Riesen fliegen zu können. Das Völundlied beschreibt drei Walküren, die nach sieben Jahren Eheleben ihre Schwanengewänder anzogen und wegflogen. Von mehreren Riesen berichtet der Mythos, dass sie sich in einen Adler verwandelten. Ikonographisch ist die Vogelmetamorphose auch bei den Alemannen bezeugt. Der Brakteat von Daxlanden zeigt einen Männerkopf mit Vogelkappe, Gefieder und Vogelkrallen. In der Heldensage ist Fafnir ein Sohn des Riesen Hreidmar, der sich in einen Drachen verwandelt, während sein Bruder Otr in Gestalt eines Otters lebt.", "section_level": 1}, {"title": "Bibel.", "content": "Nach der Bibel erstarrte Lots Frau zur Salzsäule, als sie bei der Zerstörung von Sodom und Gomorrha trotz des Verbotes zurückblickte (Genesis 19).", "section_level": 1}], "src_summary": "Metamorphose in der Mythologie (griechisch μεταμόρφωσις \"metamórphōsis\", μετά \"metá\" „bei, mit“, als Präfix „um-“, μορφή \"morphḗ\" „Gestalt“ → μόρφωσις \"mórphōsis\" „Gestaltung“) bezeichnet den Gestaltenwechsel oder die Verwandlung einer Gottheit, eines mythischen Wesens oder eines Menschen, seltener von Tieren oder Objekten. Diese kann vorübergehend oder dauerhaft sein. Häufig verläuft die Verwandlung einer Gottheit oder eines Menschen in ein Tier – besonders die Vogelmetamorphose ist ein beliebtes Thema – aber auch in eine Pflanze oder ein Gewässer. Eine besondere Form der Verwandlung ist die Versteinerung. Eine Verwandlung kann auch einen Geschlechtswandel beinhalten. Die Verwandlung von Tieren in Menschen ist seltener. ", "tgt_summary": null, "id": 2103877} {"src_title": "Lindenbach (Glems)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufgabe.", "content": "Die AIGCP vertritt die Interessen der Betreiber der UCI WorldTeams und UCI ProTeams gegenüber dem Weltradsportverband UCI und den Rennorganisatoren. So setzt sich die \"AIGCP\" u. a. gegen das Verbot des Funkverkehrs zwischen Fahrern und Teamwagen ein. Mit der \"Fahrer-Gewerkschaft\" Cyclistes Professionnels Associés (CPA) handelt die \"AIGCP\" die die Mindestarbeitsbedingungen der Fahrer in einer tarifvertragsähnlichen Abrede (\"Joint Agreements\"/\"Accord Paritaire\") aus. Die UCI macht in ihrem Reglement für den Straßenradsport die Erfüllung dieser Mindestarbeitsbedingungen zur Voraussetzung der Lizenzierung eines Teams als UCI WorldTeam oder UCI ProTeam.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem der Teammanager des zwischenzeitlich aus der \"AIGCP\" ausgetretenen Teams Quick Step, Patrick Lefevere, Präsident der \"AIGCP\" war, wurde im Jahr 2008 der Teammanager des Teams Cofidis, le Crédit en Ligne, Eric Boyer, zu seinem Nachfolger gewählt. Nach einem misslungenen Boykott des Rennens Paris–Nizza 2008 im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen den Rennorganisatoren auf der einen und UCI sowie Teams auf der anderen Seite, verließen vorübergehend mehr als die Hälfte der Teams die AIGCP. Boyer wurde im Jahr 2009 durch Jonathan Vaughters (Teammanager des Team Garmin-Cervélo) als Präsident abgelöst. Vaughters kandidierte nicht mehr für die anstehende Wiederwahl im März 2013 und wurde durch Luuc Eisenga in dieser Funktion abgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Verhältnis zu anderen Teamvereinigungen.", "content": "Neben dem AIGCP gab es zwischenzeitlich eine Vereinigung der Teams in der damaligen UCI ProTour, die \"International Professionnal Cycling Teams\" (IPTC). Der Mouvement Pour un Cyclisme Crédible entstand 2007 aus der Vereinigung von Mannschaften, die ein härteres Vorgehen in Fragen der Dopingbekämpfung forderten und seine Mitglieder auf strengere interne Regelungen verpflichtete. Im Jahr 2013 gründete sich mit Velon eine Vereinigung diverser UCI WorldTeams, die neben der Interessenvertretung auch ein gemeinsames Marketing betreiben. Im Frauenradrennsport gründeten 2020 vier Teams die Vereinigung UNIO u. a. mit der Begründung, dass sich Velon und AIGCP nicht um die Belange der Frauenteams kümmerten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Association Internationale des Groupes Cyclistes Professionnels (fr., kurz: AIGCP, dt. etwa: Internationale Vereinigung der Profiradmannschaften) ist die Vereinigung der professionellen Radsportteams (genauer: der Teambetreiber).", "tgt_summary": null, "id": 951707} {"src_title": "Tommy Wieringa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Kip Brennan begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der kanadischen Juniorenliga Ontario Hockey League, in der er von 1996 bis 2001 für die Windsor Spitfires und Sudbury Wolves aktiv war. In diesem Zeitraum wurde er zudem im NHL Entry Draft 1998 in der vierten Runde als insgesamt 103. Spieler von den Los Angeles Kings ausgewählt. Für das Farmteam der Kings, die Lowell Lock Monsters aus der American Hockey League, gab er in der Saison 2000/01 parallel sein Debüt im Senioren-Profieishockey. In den folgenden drei Jahren spielte der Flügelspieler parallel für die Los Angeles Kings in der National Hockey League und deren neues Farmteam Manchester Monarchs in der AHL. Am 9. März 2004 wurde Brennan im Tausch gegen Jeff Cowan an die Atlanta Thrashers abgegeben. Für diese stand er bis Ende der Saison 2003/04 in fünf NHL-Spielen auf dem Eis. Während des NHL-Lockouts verbrachte er die Saison 2004/05 bei Atlantas Farmteam Chicago Wolves in der AHL. Nach Wiederaufnahme des NHL-Spielbetriebs wurde er im August 2005 für Mark Popovic zu den Mighty Ducks of Anaheim transferiert. Bei den Kaliforniern konnte er sich allerdings nicht durchsetzen und bestritt nur zwölf Spiele in der gesamten NHL-Saison für die Mighty Ducks, sowie neun für deren AHL-Farmteam Portland Pirates. Die Saison 2006/07 begann der Kanadier bei den Toronto Marlies in der AHL und spielte im weiteren Saisonverlauf für deren Ligarivalen Hershey Bears, sowie die Long Beach Ice Dogs in der ECHL. Am 3. Juli 2007 unterschrieb Brennan einen Vertrag als Free Agent bei den New York Islanders. Auch diese setzten ihn überwiegen in ihrem AHL-Farmteam Bridgeport Sound Tigers ein, während er für New York selbst weitere drei NHL-Partien absolvierte. Zur Saison 2008/09 wechselte Brannen nach Europa, wo er vom HIFK Helsinki aus der finnischen SM-liiga verpflichtet wurde. Nach drei Torvorlagen in 22 Spielen für den Hauptstadtclub, kehrte er zu seinem Ex-AHL-Team aus Hershey zurück, mit dem er am Saisonende den Calder Cup gewann. Zudem spielte er drei Mal für deren Kooperationspartner South Carolina Stingrays in der ECHL. Die Saison 2009/10 absolvierte der Linksschütze bei den Springfield Falcons in der AHL. Die Saison 2010/11 begann Brennan bei den Allen Americans in der Central Hockey League. Für seine neue Mannschaft erzielte er in 31 Spielen 21 Scorerpunkte, davon acht Tore, was für ihn einen neuen persönlichen Rekord seiner Profikarriere darstellte. Ende Februar 2011 wurde er an seinen Ex-Club Chicago Wolves aus der AHL ausgeliehen, kehrte aber für die Playoffs der CHL zu den Allen Americans zurück. Mitte August 2011 wurde Brennan von Witjas Tschechow aus der Kontinentalen Hockey-Liga unter Vertrag genommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kip Brennan (* 27. August 1980 in Kingston, Ontario) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der seit November 2013 beim HK Saryarka Karaganda in der Wysschaja Hockey-Liga unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 1704233} {"src_title": "Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Vrsaljko begann in der Jugend von Dinamo Zagreb mit dem Fußball spielen. Zu Beginn der Saison 2009/10 wurde er an NK Lokomotiva Zagreb, das Ausbildungsteam von Dinamo Zagreb ausgeliehen. Am 26. Juli 2009 debütierte er dort im Alter von 16 Jahren in der 1. HNL, der höchsten kroatischen Spielklasse. In der Folge kam er in allen Ligaspielen der Hinrunde zum Einsatz. In der Winterpause der gleichen Saison kehrte er zurück zu Dinamo Zagreb und lief dort in weiteren zehn Partien auf. Sein erstes Spiel für Dinamo bestritt Vrsaljko am 27. Februar 2010 gegen NK Croatia Sesvete. Am Ende der Spielzeit gewann er mit seinem Team die kroatische Meisterschaft und mit einem 1:0-Finalsieg gegen den Pokalsieger Hajduk Split auch den kroatischen Supercup. Seinen ersten internationalen Auftritt hatte Vrsaljko am 4. August 2010 in der 3. Runde der Qualifikation zur Champions League gegen Sheriff Tiraspol aus Moldawien, der jedoch im Elfmeterschießen verloren ging. In den folgenden Play-Off-Partien für die Qualifikation zur Europa League gegen den ungarischen Klub Győri ETO FC und in fünf Spielen der anschließenden Gruppenphase kam er ebenfalls zum Einsatz. Auch in dieser Saison spielte er regelmäßig in der Liga. Am 29. August 2010 erzielte Vrsaljko beim 2:0-Erfolg über Cibalia Vinkovci seinen ersten Treffer im Profi-Fußball. 2010 wurde Vrsaljko mit dem \"Hope of the Year-Award\" als bester Nachwuchsspieler der Liga ausgezeichnet. Am Ende der Saison konnte Dinamo erneut die Meisterschaft gewinnen und sicherte sich mit zwei deutlichen Siegen über NK Varaždin im Finale des kroatischen Pokals das Double. Dieser Erfolg konnte 2012 wiederholt werden. Im Sommer 2013 wechselte Vrsaljko zum italienischen Erstligisten CFC Genua. Sein Vertrag lief bis 2017. 2014 verließ er Genua und wechselte zur US Sassuolo Calcio. Zur Saison 2016/17 wurde er vom spanischen Erstligisten Atlético Madrid für fünf Jahre verpflichtet. In seiner ersten Spielzeit kam er unter Diego Simeone zu 14 Ligaeinsätzen (11-mal in der Startelf). In der Saison 2017/18 folgten 21 Einsätze (19-mal von Beginn). Zur Saison 2018/19 wechselte Vrsaljko auf Leihbasis zu Inter Mailand. Er absolvierte 10 Ligaspiele (8-mal von Beginn). Ende Januar 2019 zog sich Vrsaljko eine schwere Knieverletzung zu, weshalb er bis zum Saisonende ausfiel. Zur Saison 2019/20 kehrte der verletzte Vrsaljko zu Atlético Madrid zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Vrsaljko durchlief zahlreiche Juniorennationalteams Kroatiens. So nahm er 2010 an der U-19-Europameisterschaft teil. Während des Turniers wurde er vier Mal eingesetzt, darunter auch im Halbfinale gegen den Gastgeber und späteren Europameister Frankreich, das mit 2:1 verloren wurde. Für die U-21-Nationalmannschaft spielte er bislang in fünf Partien, erstmals am 2. März 2010 gegen Frankreich. Am 2. November 2010 stand er für das EM-Qualifikationsspiel gegen Malta erstmals im Kader der kroatischen Nationalmannschaft. Sein erstes A-Länderspiel absolvierte Vrsaljko dann am 9. Februar 2011 gegen Tschechien. Von Nationaltrainer Slaven Bilić wurde er in den Kader für die Europameisterschaft 2012 berufen. Auch für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wurde Vrsaljko nominiert. Er wurde dabei in zwei von drei Spielen eingesetzt. Bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde Vrsaljko in das kroatische Aufgebot aufgenommen. In der zweiten Partie gegen Tschechien kam er erstmals zum Einsatz, als er in den Schlussminuten eingewechselt wurde. Im dritten Gruppenspiel gegen Titelverteidiger Spanien durfte er über die vollen 90 Minuten spielen. Im Achtelfinale gegen Portugal, das das Team verlor, blieb er dann wieder auf der Bank. Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland schaffte es Vrsaljko mit seiner Mannschaft bis ins Finale, in dem sie Frankreich mit 4:2 unterlagen. Vrsaljko gehörte bei der WM zur Erstaufstellung.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Titel Nationalmannschaft Auszeichnungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Šime Vrsaljko [] (* 10. Januar 1992 in Zadar) ist ein kroatischer Fußballspieler, der bei Atlético Madrid unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 1785511} {"src_title": "Ricardinho (Fußballspieler, 1984)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Nach der Veröffentlichung des Studioalbums \"21st Century Breakdown\" ging die Band auf eine Welttournee. Während dieser Tournee wurden an diversen Orten der Tournee Aufnahmen für die CD gemacht. Drei Aufnahmen entstanden dabei im Großbritannien, sieben in den USA, zwei in Österreich und jeweils eine in Irland, Japan, Deutschland, Kanada und Australien. Die DVD allerdings stammt nur von einem Konzert in Saitama, Japan. Mit \"Cigarettes and Valentines\" enthält das Album einen Song, der ursprünglich auf \"Cigarettes and Valentines\", dem „gestohlenen“ Green-Day-Album vor der Entstehung von \"American Idiot\", veröffentlicht werden sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste (DVD/Blu-ray).", "content": "Die DVD und die Blu-ray erhalten 18 Titel, die am 23. und 24. Januar 2010 in der Saitama Super Arena aufgenommen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Von Musikkritikern wurde das Album überwiegend positiv besprochen. \"Metacritic\" errechnete aus 12 professionellen Kritiken einen Durchschnittswert von 64 %. Damit bekam das Album das Prädikat \"generally favorable\" (dt. \"grundsätzlich positiv\"). Thomas Nassiff, Kritiker bei \"absolutepunk.net\", zeigt sich von dem Album begeistert und schreibt, dass das Album zwar nicht an den Live-Vorgänger \"Bullet in a Bible\" herankomme, es aber trotzdem einen Kauf wert sei. Die Performance von Green Day sei sehr überzeugend und man werde an die alten Zeiten der Band erinnert. Als negative Seite sieht Nassiff allerdings die schwankende Soundqualität der Aufnahmen. Als Gesamtbewertung vergibt er 84 %. \"Allmusic\" vergibt 3 von 5 Sterne. Kritiker Stephen Thomas Erlewine meint zu \"Awesome as Fuck\", dass die Songauswahl gut zum Repertoire von Green Day passe und man den Enthusiasmus der Band auch auf der CD hören könne. \"Cdstarts.de\" meint zu dem Album, dass vom früheren Auftreten der Band kaum noch etwas übrig geblieben sei, was aufgrund der großen Zeitspanne aber in Ordnung sei. Dadurch sei das Album laut Kritiker Matthias Reichel zwar okay, allerdings nicht wirklich spannend. Als Note verteilt er 6 von 10 Punkten. Jochen Gedwien von \"Plattentests.de\" vergibt 5 von 10 möglichen Punkten. Er meint zum Album, dass es eigentlich nichts zum Beschweren gebe und Green Day die Zuschauer gut unterhalte. Auch die Aufnahmequalität bewertet er positiv. Negativ bewertet er jedoch den Schnitt und das Marketing, welches Green Day einfach zu stark verändert erscheinen lässt und das Album zu massenkompatibel erscheine. \"Laut.de\" steht dem Album eher kritisch gegenüber. Kritiker Ulf Kubanke schreibt, dass Green Day mit moderneren Punk-Rock-Bands wie Rise Against oder Rival Schools nicht mehr mithalten können. Generell hält er die Song für zu einfältig leicht und auch in puncto Unterhaltung des Publikums kann die Band seiner Meinung nach nicht überzeugen. Er vergibt nur 2 von 5 möglichen Sternen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Awesome as Fuck, auch Awesome as F**k, ist ein Livealbum der US-amerikanischen Punk-Rock-Band Green Day, das am 22. März 2011 in den USA erschienen ist. In Deutschland kam es am 18. März auf den Markt. Das Album entstand aus Live-Aufnahmen von sechzehn verschiedenen Konzerten der \"21st Century Breakdown World Tour\", die die Band nach Veröffentlichung ihres achten Studioalbums \"21st Century Breakdown\" (2009) antrat. Zusätzlich zur CD enthält das Album eine DVD oder Blu-ray Disc, auf der das Konzert in der Saitama Super Arena im japanischen Saitama zu sehen ist.", "tgt_summary": null, "id": 2407114} {"src_title": "Bahnhof Ottweiler (Saar)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge und International Fight League.", "content": "In der High School war Nelson Ringer und spielte Football und Baseball. Daneben trainierte er Karate und Kung Fu und im Jahr 2000 begann er mit Jiu Jitsu. Seine ersten zwei MMA-Kämpfe hatte er am 17. April 2004 beim Veranstalter \"Rage on the River\", wo er beide Gegner bezwingen konnte. Nach vier weiteren Siegen, unter anderem bei \"World Extreme Fighting\", musste er im Dezember 2006 beim \"Bodog Fight - Clash of the Nations\" seine erste Niederlage hinnehmen, eine Punktentscheidung. Am 19. Januar 2007 bestritt er seinen ersten Kampf in der \"IFL\". Nach einem weiteren Engagement für Bodog sollte er in Folge bei der \"IFL\" verbleiben. Er besiegte Mario Rinaldi und musste dann gegen Ben Rothwell seine zweite Punkte-Niederlage einstecken. Über drei darauf folgende Siege kam es am 29. Dezember 2007 zum Schwergewichts-Titelkampf gegen Antoine Jaoude. Nelson gewann durch KO kurz nach Beginn der zweiten Runde und wurde \"IFL Heavyweight Champion\". Er verteidigte diesen Titel gegen Fabiano Scherner und Brad Imes, beide Male durch TKO in der ersten Runde.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der IFL.", "content": "Nachdem die \"IFL\" außer Betrieb gegangen war, trat Nelson an einer Veranstaltung von \"Elite Xtreme Combat\" am 4. Oktober 2008 gegen Andrei Arlovski an und ging in der zweiten Runde KO. Sein nächster Kampf, gegen Jeff Monson am 21. März 2009 bei \"Square Ring Promotions - March Badness\", brachte ihm eine Niederlage nach Punkten ein.", "section_level": 2}, {"title": "Ultimate Fighting Championship.", "content": "Darauf ließ sich Roy Nelson für die zehnte Staffel von \"The Ultimate Fighter\" als Kämpfer verpflichten. Dort trat er in der Preliminary Round in einem vielbeachteten Kampf gegen Kimbo Slice an und besiegte ihn durch TKO. Im Finale am 5. Dezember 2009 traf er auf Brendan Schaub, den er in der ersten Runde KO schlug. Damit wurde Roy Nelson Sieger der Staffel und gewann einen Vertrag mit der \"UFC\". In seinem ersten daraus resultierenden Kampf besiegte er am 31. März 2010 Stefan Struve durch TKO nach 39 Sekunden. Als Nächstes musste er am 7. August 2010 gegen Junior dos Santos antreten, was ihm eine Punkteniederlage einbrachte. Nelson war in der UFC schon bald für seine Schlagkraft gefürchtet und feierte zahlreiche Knockout-Siege. Für einen Titelkampf reichte es jedoch nie, da er an den großen Gegnern regelmäßig scheiterte. Am 20. September 2014 ging Nelson gegen Mark Hunt erstmals selbst KO.", "section_level": 2}], "src_summary": "Roy Nelson (* 20. Juni 1976 in Las Vegas) ist ein US-amerikanischer Mixed-Martial-Arts-Kämpfer. Er war Schwergewichts-Titelträger der \"International Fight League\", wurde im Jahr 2009 Sieger der zehnten Staffel von \"The Ultimate Fighter\" und trat bis April 2017 in der \"Ultimate Fighting Championship\" an, bevor er zu Bellator wechselte. Seine Kampfstatistik beträgt 23 Siege und 18 Niederlagen in 41 Kämpfen (Stand April 2020). Nelsons Ringname ist \"Big Country\".", "tgt_summary": null, "id": 264129} {"src_title": "Whitlockit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alicia Mureau de Justo wurde in London 1885 als die jüngste Tochter neben zwei weiteren Geschwistern geboren. Ihr Vater Armand Moreau war in der Französischen Revolution aktiv. Aufgrund der Repression der Französischen Revolution wanderte er zunächst nach Belgien und später nach Großbritannien aus. Alicia y María Denanpont, ihre Mutter, immigrierte nach Argentinien und lebte in Buenos Aires. Nach Gründung der Familie eröffnete ihr Vater 1896 einen Buchladen und wurde Mitglied sozialistischer Gruppen, welche die argentinische Arbeiterbewegung startete. Alicia Moreau de Justo, deren sozialistische Eltern nach dem Ende der Pariser Kommune 1871 ins Exil nach England flohen, wanderte später nach Argentinien aus, wurde 1906 Mitglied der 1896 gegründeten Partido Socialista und gehörte zu den Mitarbeitern von deren damals führenden Politikern wie José Ingenieros, Enrique del Valle Iberlucea und Ángel Giménez. 1902 war sie Mitbegründerin eines feministischen sozialistischen Centers sowie einer Gewerkschaft. Bereits in der Schule traf sie Hipólito Yrigoyen, der ihr Philosophielehrer war und 1916 der erste demokratische Präsident Argentiniens wurde. Zwischen 1907 und 1914 studierte sie Medizin an der Universidad de Buenos Aires (UBA) und gehörte damit zu den ersten sechs Frauen, die in Argentinien studieren durften. Im Anschluss war sie als Ärztin tätig. 1910 war sie Mitgründerin von \"Ateneo Popular\", einer Vereinigung zur Förderung von Schul- und Hochschulbildung, und wurde zugleich deren Generalsekretärin. Darüber hinaus gehörte sie 1910 zu den Teilnehmerinnen des Ersten Internationalen Frauenkongresses. Des Weiteren war sie zu der Zeit Redakteurin der Tageszeitung \"Humanidad Nueva\" und Professorin für Physiologie an der Universidad Nacional de La Plata (UNLP). 1920 gründete sie die Nationale Frauenunion (\"Unión Feminista Argentina\") und 1922 heiratete sie Juan B. Justo, einen Arzt und Mitbegründer der \"Partido Socialista\". 1925 hatte sie ihren ersten Triumph im Parlament, so wurde festgelegt, das Frauen nicht mehr als acht Stunden am Tag and 48 Stunden in der Woche arbeiteten. Auch konnten schwangere Frauen nicht mehr gekündigt werden und der Arbeitgeber musste sicherstellen, das Säuglinge gestillt werden. Sie setzte sich nicht nur für bessere Arbeitsbedingungen für Frauen und bei der Kinderarbeit ein, sondern verfasste 1926 auch eine Erklärung über die Bürgerrechte von Frauen. In den folgenden Jahren engagierte sie sich für eine stärkere Beteiligung von Frauen in der Politik und nutzte dazu ihre Kontakte in sozialistischen Organisationen. Während des von 1936 bis 1939 andauernden Spanischen Bürgerkrieges organisierte sie Solidaritätsveranstaltungen für die Zweite Spanische Republik. Später gehörte sie zu den maßgeblichen Kritikern der Präsidentschaft von Juan Perón und des von diesem begründeten Peronismus. Den Kampf um die politischen Beteiligungsrechte der Frauen veröffentlichte sie 1945 in ihrem Buch \"La Mujer en la Democracia\" (Die Frau in der Demokratie). 1956 wurde sie Direktorin der sozialistischen Zeitschrift \"La Vanguardia\". Nach der Abspaltung der \"Partido Socialista Democrático\" (PSD) 1958 blieb sie Mitglied der \"Partido Socialista\" und wurde deren Generalsekretärin. Darüber hinaus war sie seit Mitte der 1970er Jahre bis zu ihrem Tode Mitglied der Ständigen Versammlung der Menschenrechte (\"Asamblea Permanente por los Derechos Humanos\") und gehörte zu den sogenannten \"Madres de Plaza de Mayo\" („Mütter des Platzes der Mairevolution“), einer Organisation argentinischer Frauen, deren Kinder während der Militärdiktatur der 1970er Jahre „verschwanden“. Nach ihrem Tode wurde ihr zu Ehren die Straße \"Avenida Alicia Moreau de Justo\" in Puerto Madero, einem Stadtteil von Buenos Aires, benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alicia Moreau de Justo (* 11. Oktober 1885 in London; † 12. Mai 1986 in Buenos Aires) war eine argentinische Politikerin und Menschenrechtlerin, eine der führenden Sozialistinnen und Feministinnen Lateinamerikas sowie eine der ersten Ärztinnen Argentiniens.", "tgt_summary": null, "id": 271805} {"src_title": "Peniocereus striatus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "William d’Aubigny entstammte der anglonormannischen Adelsfamilie Aubigny. Er war ein Sohn von William d’Aubigny, 2. Earl of Arundel, und dessen Ehefrau Matilda de Saint-Hilaire, der Witwe von Roger de Clare, 2. Earl of Hertford und Tochter und Erbin von James de St Hilaire, Baron von Field Dalling in Norfolk. Nach dem Tod seines Vaters am 13. Dezember 1193 erbte er dessen umfangreichen Besitzungen und den Titel Earl of Arundel. Zu seinen Besitzungen gehörten Buckenham in Norfolk und die Honour of Arundel in Sussex. Nach dem Tod seiner Mutter Mathilda 1195 konnte er jedoch nicht seinen Erbanspruch auf die Güter seines Großvaters in Norfolk und Northampton durchsetzen, die an seinen Halbbruder Richard de Clare, 4. Earl of Hertford fielen. Dennoch war er einer der mächtigsten Barone Englands, dazu besaß er Besitzungen in der Normandie, jedoch im Französisch-Englischen Krieg verloren gingen, als die Normandie 1204 vom französischen König erobert wurde. Aubigny erwarb die Vormundschaft für seine Halbschwester Avelina, eine Tochter aus der ersten Ehe seiner Mutter, nachdem ihr erster Ehemann verstorben war, und verheiratete sie mit Geoffrey fitz Peter, 1. Earl of Essex.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Aubigny war ein Günstling von König Johann, an dessen Seite er Ende der 1190er Jahre in der Normandie gekämpft hatte. Johann belohnte ihn mit dem Erlass von Schulden und der Überlassung von Besitzungen, die er gegen nur geringe Gebühren verwalten durfte. Im Auftrag des Königs verhandelte er im Sommer 1209 mit Stephen Langton, den vom König abgelehnten neuen Erzbischof von Canterbury. Nachdem Johann in diesem Konflikt nachgeben musste, bezeugte Aubigny am 15. Mai 1213 mit die Unterwerfung des Königs vor dem päpstlichen Legaten, anschließend gehörte er zu den Magnaten, die Erzbischof Langton bei der Ankunft aus seinem Exil in England begrüßten. Während der Rebellion der Barone 1215 blieb Aubigny zunächst königstreu und war einer der Vertreter des Königs bei der Besiegelung der Magna Carta im Juni 1215. Während des Ersten Kriegs der Barone wechselte er jedoch nach der Ankunft des französischen Prinzen Ludwig im Frühjahr 1216 in England am 14. Juni auf die Seite der Rebellen. Nach der Schlacht von Lincoln im Mai 1217 schloss er sich wieder der Königspartei an und unterstütze den neuen König Heinrich III. Nach dem Ende des Kriegs der Barone schloss er mit anderen englischen Baronen, darunter seinem Schwager Ranulph de Blondeville, 4. Earl of Chester, dem Kreuzzug von Damiette an und brach im Mai 1218 von England aus auf. Im November 1219 nahm er an der Eroberung von Damiette in Ägypten teil. Während der Rückreise nach England starb er in Cainell bei Rom, sein Leichnam wurde in die Wymondham Abbey in Norfolk überführt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Nachkommen.", "content": "William d’Aubigny heiratete Mabel († nach 1232), die zweitälteste Tochter von Hugh de Kevelioc, 3. Earl of Chester. Mit ihr hatte er mehrere Kinder, darunter: Sein Erbe wurde sein ältester Sohn William, nach dessen kinderlosen Tod im August 1224 wurde sein zweiter Sohn Hugh sein Erbe. Auch dieser starb 1243 ohne direkten Erben, so dass die Besitzungen unter Aubignys vier Töchtern und deren Nachkommen aufgeteilt wurden. Arundel Castle und der Anspruch auf den Titel Earl of Arundel fielen an die Nachfahren seiner Tochter Isabel aus dem Haus FitzAlan.", "section_level": 1}], "src_summary": "William d’Aubigny, 3. Earl of Arundel (auch \"William de Albini\"; * um 1174; † vor 30. März 1221 bei Rom) war ein englischer Magnat.", "tgt_summary": null, "id": 1514986} {"src_title": "Sodium (Computerspiel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Ashland liegt auf 46°35' nördlicher Breite und 90°52' westlicher Länge und erstreckt sich über 35,4 km2 auf einer Höhe von 213 Meter über dem Meeresspiegel. Die Stadt liegt am Lake Superior in der Chequamegonbucht. Durch das Stadtgebiet führt in Ost-West-Richtung der U.S. Highway 2 sowie die Wisconsin Highways 13, 112 und 137. Der John F. Kennedy Memorial Airport liegt im fünf Kilometer südlich der Stadt. Die Stadt war an das Schienennetz der Chicago and North Western Railway angebunden, der Zugverkehr wird von Canadian National angeboten. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Duluth (ca. 110 km westlich), Wausau (ca. 250 km südöstlich), das kanadische Thunder Bay (ca. 260 km Luftlinie nördlich am anderen Ufer des Lake Superior) und die Twin Cities (Minneapolis und Saint Paul) in Minnesota (ca. 300 km südwestlich). Ashland liegt ca. 450 km nördlich von Madison, der Hauptstadt des Bundesstaates.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "In Ashland gibt es vier ausgeprägte Jahreszeiten mit besonders kaltem Winter. Wegen der Uferlage am Lake Superior tritt in der Stadt der so genannte Lake effect snow mit Schneehöhen von 3–6 Meter auf.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Um das Jahr 1500 besiedelten die Ojibwe die Gegend und nannte sie „Sha-ga-waun-il-ong“. Dieser Ausdruck wird verschieden übersetzt: \"Tiefebene\", \"Gebiet des Flachwassers\" und \"wo die besonders große Brandung ist\". Jede dieser Übersetzungen ist zutreffend und geeignet. Die Ojibwe blieben etwa 100 Jahre in der Chequamegonbucht. Die französischen Pelzhändler Pierre d'Esprit, le Sieur Radisson und Medard Chouart, le Sieur des Groseillers waren 1659 die ersten Europäer in der Chequamegonbucht. Die Ojibwe waren ihnen gastfreundlich gesinnt. Die Wohnstätten der Franzosen werden heute gemeinhin als die ersten europäischen Behausungen in Wisconsin bezeichnet. Die Region hat eine bewegte Geschichte mit zehn verschiedenen Indianerstämmen, drei verschiedenen Kolonialmächten und der aufeinanderfolgenden Zugehörigkeit zum Northwest Territory, dem Indiana Territory, Michigan Territory, Illinois Territory und Wisconsin Territory.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Ashland 8216 Menschen in 3516 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 236,8 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 3516 Haushalten lebten statistisch je 2,17 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 87,0 Prozent Weißen, 0,5 Prozent Afroamerikanern, 7,5 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,5 Prozent Asiaten sowie 0,5 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 4,0 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,1 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,0 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 62,7 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 16,3 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,8 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 36.768 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 21.415 USD. 17,8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ashland ist eine Stadt (mit dem Status „City“) und Verwaltungssitz des Ashland County im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Zu einem kleinen Teil erstreckt sich das Stadtgebiet bis in das Bayfield County. Im Jahr 2010 hatte Ashland 8216 Einwohner und war damit die größte Stadt beider Countys.", "tgt_summary": null, "id": 94807} {"src_title": "John Ewing (Politiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Hyder Ali, der Herrscher von Mysore, begegnete den britischen Expansionsbestrebungen in Indien nach dem Ersten Mysore-Krieg mit tiefem Misstrauen und schloss eine Allianz mit Frankreich, das sich seit 1778 mit Großbritannien im Krieg befand. Die britische Ostindienkompanie versuchte von Madras aus, die Franzosen aus ihren indischen Enklaven zu verdrängen. 1778 konnten sie einige französische Außenposten einnehmen und 1779 den französisch kontrollierten Hafen von Mahé einnehmen. Mahé war für Mysore von besonderer Bedeutung, da über diesen Hafen sämtliche Waffenlieferungen von Frankreich nach Mysore liefen. Darüber hinaus hatte sich Hyder Ali verpflichtet, den Hafen unter seinen Schutz zu stellen, und dazu auch Truppen abgestellt, die natürlich auch in die Kämpfe verwickelt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Kriegsverlauf.", "content": "Im Juli 1780 drang Hyder mit einer Armee von 80.000 Mann nach Carnatica vor, um das britische Fort in Arcot zu belagern. Tipu Sultan, der Sohn von Hyder Ali, wurde mit einem Teil der Armee losgeschickt, um ein 5.000 Mann starkes britisches Entsatzheer abzufangen, das sich von Guntur aus in Bewegung gesetzt hatte. Am 10. September 1780 gelang es Tipu bei Pollilur, die britischen Einheiten erst unter heftiges Geschützfeuer zu nehmen und dann ihre Linien mit seiner Kavallerie zu zerschlagen, so dass dem britischen Kommandeur, Colonel Hector Munro, nur die Flucht blieb. Es war die bisher schwerste Niederlage der Ostindienkompanie in Indien. Colonel Munro konnte sich mit den Überlebenden seiner Streitkraft, unter Zurücklassung sämtlicher Versorgungsgüter, Richtung Madras zurückziehen. Am 3. November konnte Hyder Ali das Fort von Arcot erobern. Die Briten führten derweil weitere Verstärkung unter Sir Eyre Coote nach Madras heran. Coote konnte Hyder 1781 in den Schlachten von Porto Novo, Sholinghur und der zweiten Schlacht von Pollilur besiegen, aber nicht entscheidend schlagen. Im Sommer 1781 traf der neue Gouverneur von Madras, Lord Macartney, ein und brachte die Nachricht von der britischen Kriegserklärung an die Niederlande mit. MacCartney ordnete an, sofort die Stützpunkte der Niederlande in Indien anzugreifen. Im November 1781 konnte der holländische Außenposten in Nagapattinam, in dem auch 2.000 Soldaten aus Mysore stationiert waren, nach einer dreiwöchigen Belagerung eingenommen werden. Hyder Ali wurde klar, dass die Briten nicht zu schlagen waren, so lange sie, dank ihrer Seestreitkräfte, unbehindert Truppen an jeder Küste anlanden konnten. Tipu Sultan konnte im Dezember 1781 einen weiteren Sieg gegen Colonel Braithwaite, bei Annagudi, für sich verbuchen und in der Folge Chittur einnehmen. Im Sommer 1782 wurde Tipu von Hyder Ali beauftragt, mit stärkeren Kräften Richtung Malabar zu ziehen, um weitere britische Verstärkungen abzufangen. Hyder Ali starb kurz darauf an Krebs, was die Briten dazu veranlasste, ihre Operationen zu beschleunigen. Ein Entsatzherr unter General Matthews marschierte im Dezember in aller Eile Richtung Malabar. Tipu konnte auch dieses Heer bei Bednore besiegen. Matthews und viele seiner Offiziere wurden gefangen genommen, nach Seringapatam gebracht und dort hingerichtet. 1783 gelangte die Nachricht vom Frieden zwischen Frankreich und Großbritannien nach Indien, was den sofortigen Rückzug der französischen Truppen zur Folge hatte. Im September konnten die Briten Mangalore einnehmen. Tipu hingegen eroberte die Festung von Palakkad und Coimbatore.", "section_level": 1}, {"title": "Vertrag von Mangalore.", "content": "1783 traf aus London die Anweisung ein, den Krieg sofort zu beenden und Verhandlungen mit Mysore anzustreben. Tipu war zu Gesprächen erst bereit, nachdem er am 30. Januar 1784 Mangalore zurückerobern konnte. Der Krieg endete am 11. März 1784 mit dem Vertrag von Mangalore, der die Briten verpflichtete, die Grenzen von 1779 wiederherzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Im Vertrag von Mangalore gelang es zum letzten Mal einer indischen Macht, den Briten Bedingungen zu diktieren. In der Folge setzten die Briten alles daran, die Macht von Tipu Sultan und Mysore zu untergraben, was zu zwei weiteren Konflikten führte, die damit endeten, dass die Briten ganz Südindien kontrollierten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zweite Mysore-Krieg war Teil der Mysore-Kriege und fand 1780–1784 auf dem indischen Subkontinent zwischen dem Königreich Mysore und der britischen Ostindienkompanie statt. Mysore war mit Frankreich verbündet. Die Britische Ostindien-Kompanie wurde von regulären Truppen und Streitkräften aus Hannover verstärkt. Hannover wurde zu dieser Zeit vom englischen Königshaus regiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1008237} {"src_title": "Josef Rosemeyer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Madelung-Energieschema.", "content": "Die Reihenfolge, nach der die Elektronen die Orbitale besetzen, wird durch die formula_1-Regel beschrieben (auch bekannt als die Madelung-Regel nach Erwin Madelung oder die Klechkowski-Regel in manchen, meist französischsprachigen Ländern oder die Moeller-Regel in manchen meist spanischsprachigen Ländern): Dieses Verhalten der Elektronen wurde experimentell durch die spektroskopischen Eigenschaften der Elemente herausgefunden. Die quantenmechanische Erklärung der Regel basiert auf der Gesamtanzahl der Knoten in einem Orbital, was den Energiezustand widerspiegelt, sowie auf der bei größerem formula_4 stärkeren Abschirmung des anziehenden Kernpotentials durch die anderen Elektronen. Konkret werden die Elektronen der Reihe nach in folgende Orbitale eingegliedert (vgl. Abb. rechts): 1s ⇒ 2s ⇒ 2p ⇒ 3s ⇒ 3p ⇒ 4s ⇒ 3d ⇒ 4p ⇒ 5s ⇒ 4d ⇒ 5p ⇒ 6s ⇒ 4f ⇒ 5d ⇒ 6p ⇒ 7s ⇒ 5f ⇒ 6d ⇒ 7p \"Hinweis: Das Madelung-Energieschema kann nur auf neutrale Atome in ihrem Grundzustand angewendet werden. (Siehe Ausnahmen)\" Erläuterung zum rechten Bild: Die Orbitale der Atomhülle werden in der Reihenfolge des Pfeils mit Elektronen besetzt. Von links nach rechts sind die Orbitale der Atomhülle aufgezählt (steigende Nebenquantenzahl formula_4) und von oben nach unten die Schalen (steigende Hauptquantenzahl formula_3), jeweils mit Buchstaben als entsprechendes Kürzel. Die hochgestellten Zahlen geben jeweils an, wie viele Elektronen sich maximal im Orbital oder in der Schale aufhalten können. Der für die Besetzung entscheidende Wert formula_1 nimmt in dieser Darstellung diagonal \"nach rechts unten\" zu. Daher haben alle Orbitale auf Linien senkrecht zu dieser Richtung jeweils den gleichen Wert formula_1. Gemäß der Regel werden in diesem Fall zunächst die Orbitale mit den kleineren formula_3-Werten besetzt, d. h. die einzelnen Diagonalen werden von rechts oben nach links unten durchlaufen. Der blass dargestellte Bereich ist theoretischer Natur, da noch keine Atome mit so vielen Elektronen und den damit erforderlichen großen Kernen entdeckt oder erzeugt werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Ausnahme.", "content": "Nicht bei allen Atomen folgt die Besetzung der Schalen der obigen einfachen Aufbauregel. Grund sind relativistische Effekte und Effekte aufgrund der Korrelationen mehrerer Elektronen untereinander, die bei größerer Ordnungszahl eine immer größere Rolle spielen, aber innerhalb dieser Aufbauregeln noch nicht berücksichtigt sind. Beispiele von Elementen, die sich anders verhalten: Die Elektronenkonfigurationen jenseits des Elementes Rutherfordium (Ordnungszahl: 104) sind noch nicht eindeutig bestätigt bzw. bewiesen. Das folgende Periodensystem und die folgende Liste geben einen Überblick über die Ausnahmen, dabei wurde die auffälligsten Gemeinsamkeiten zusammengefasst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Aufbauprinzip ist ein von Niels Bohr 1921 entwickeltes Konzept, um das periodische Auftreten der chemischen Eigenschaften im Periodensystem der Elemente mithilfe der Eigenschaften der Atomhülle erklären zu können. Es wird verwendet, um die Anordnung der Elektronen in Atomen, Molekülen oder Ionen im energetisch niedrigsten Zustand zu ermitteln. Dem Prinzip liegt ein Prozess zu Grunde, der das sukzessive Auffüllen der Atomhülle mit Elektronen beschreibt. Elektrostatisch angezogen durch die Protonen im Atomkern sucht jedes neu hinzugefügte Elektron für sich den Zustand geringster Energie. Dieser befindet sich in dem Atomorbital, das die niedrigste Energie hat und noch nicht voll besetzt ist, wobei die maximale Elektronenanzahl in jedem Orbital durch das Pauli-Prinzip gegeben ist. In diesem Orbital verbleibt das Elektron auch, wenn weitere Elektronen hinzu kommen, denn die energetische Reihenfolge der Orbitale bleibt bei steigender Elektronenzahl fast immer erhalten. Daher sind die Atomhüllen aller Atome in ihrem Innern gleich aufgebaut, nur dass mit steigender Kernladung die Orbitale fester gebunden werden und sich enger um den Kern konzentrieren. ", "tgt_summary": null, "id": 2108416} {"src_title": "Parviz Camran Radji", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Brennerei brannte vor ihrer Lizenzierung im Jahre 1825 durch die ursprünglichen Teilhaber \"Matthew\" und \"David Greenlees\" und \"Archie Colville\" wahrscheinlich schon seit 1796 schwarz Whisky. Damit gilt Hazelburn als älteste Brennerei Campbeltowns, obwohl sie erst nach Campbeltown, Caledonian, Dalaruan, Kinloch, Lochhead, Longrow und Meadowburn lizenziert wurde. Die ursprünglichen Gebäude befanden sich am Südende der \"Longrow\". Wahrscheinlich in den 1840er Jahren wurde jedoch ein neues Werk in der \"Millknowe Road\" gegenüber der Einmündung der \"Glengyle Road\" errichtet, um nötige Erweiterungen zur Deckung der gestiegenen Nachfrage zu ermöglichen. Lange Zeit war Hazelburn die größte Brennerei der Stadt. Nachdem die Brennerei seit ihrer Gründung stets zumindest teilweise im Besitz der Greenlees-Familie war, wurde sie im Jahre 1920 an \"Mackie Co.\" veräußert, welche wenige Jahre später unter \"White Horse Distillers Ltd.\" firmierten und schließlich 1927 in der \"Distillers Company Limited\" (\"DCL\") aufgingen. Mitte der 1920er Jahre teilte sie das Schicksal der meisten Brennereien Campbeltowns und wurde während der allgemeinen Absatzkrise auf dem Whiskymarkt geschlossen. Angeblich wurde sie auch schon in den Jahren davor nur noch sporadisch betrieben. Die Gebäude der ehemaligen Brennerei wurden noch lange Jahre als Lagerhäuser verwendet und sind heute noch teilweise erhalten. Als Alfred Barnard im Rahmen seiner Whiskyreise im Jahre 1885 die Brennerei besuchte, verfügte sie über eine jährliche Produktionskapazität von 250.000 Gallonen und war damit die größte Brennerei der Stadt. Im Jahre 1885 wurden 192.000 Gallonen Whisky produziert. Hierzu standen eine 7000 Gallonen fassende Grobbrandblase (\"Wash Still\"), welche zu dieser Zeit die größte Campbeltowns war, und zwei 1800 Gallonen fassende Feinbrandblasen (\"Spirit Stills\") zur Verfügung. Es wurde ein Malt Whisky produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Hazelburn (Springbank).", "content": "Seit 2005 verausgabt die Brennerei Springbank einen Single-Malt-Whisky namens \"Hazelburn\". Dieser wird aus ungetorftem Malz hergestellt und dreifach destilliert, woraus ein eher milder Whisky resultiert. Zunächst wurde nur ein achtjähriger Whisky ins Programm genommen, das mittlerweile jedoch um eine zwölfjährige Originalabfüllung erweitert wurde. Darüber hinaus ist nun auch ein 13-jähriger Hazelburn im Handel, der im Oloroso Sherry Fass gereift ist. Hazelburn steht als Marke neben den anderen Produkten derselben Firma, nämlich \"Springbank\" und \"Longrow\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Hazelburn war eine Whiskybrennerei in Campbeltown, Argyll and Bute, Schottland. Die Brennereigebäude sind in den schottischen Denkmallisten in die Kategorie B einsortiert. Die Hazelburn-Brennerei wurde 1925 geschlossen; der Name wird jedoch heute wieder für ein Produkt der Springbank-Brennerei verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 1499311} {"src_title": "Crow Dog", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1971 – Gründung der Deutsch-Iranischen Handelsbank als Aktiengesellschaft in Hamburg 1990 – die Bank zieht um in ein neu errichtetes eigenes Gebäude (entworfen von Gottfried Böhm) 1992 – aufgrund einer Geschäftsausweitung wird der Name in Europäisch-Iranische Handelsbank AG geändert 2005 – als erste ausländische Bank eröffnet die eihbank eine Filiale in der iranischen Freihandelszone Kish Island 2008 – Umwandlung des Tehraner Repräsentanzbüros in eine eigenständige Filiale", "section_level": 1}, {"title": "Ausrichtung und Produkte.", "content": "Die Bank betreibt das internationale Dokumentengeschäft mit Kunden und Banken in Iran, traditionell vornehmlich zur Abwicklung des Handels zwischen Europa und Iran. Hierzu gehört sowohl das Handelsgeschäft im engeren Sinne, mit Rohstoffen, Vorprodukten und Handelswaren, als auch das Projektgeschäft, im Wesentlichen im Rahmen des Anlagenbaus und Transportwesens. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die eihbank zu einem Spezialisten für Produkte rund um Akkreditive und zielorientierte Finanzierungslösungen.", "section_level": 1}, {"title": "Eigentümer.", "content": "Die Europäisch-Iranische Handelsbank ist eine deutsche Aktiengesellschaft. Sie gehört zu 52 % der iranischen Bank für Industrie und Bergbau, zu 26 % der iranischen Bank Mellat und zu 19 % der iranischen Bank Tejarat.", "section_level": 1}, {"title": "Sanktionen.", "content": "Seit dem Implementation Day, dem 16. Januar 2016 ist die Europäisch-Iranische Handelsbank von der EU-Sanktionsliste genommen. Die UN-Resolution 2231 (2015) wurde in Übereinstimmung mit dem JCPOA durch die EU-Rechtsakte vom 18. Oktober 2015 umgesetzt per Beschluss (GASP) 2015/1863 zur Änderung der Entscheidung 2010/413/GASP des EU-Rates sowie durch die beiden Durchführungsverordnungen (EU) 2015/1861 und 2015/1862, die in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union unmittelbar anwendbar sind. Die Bank hat zur Anbindung an den elektronischen Zahlungsverkehr umgehend einen Antrag zur Reaktivierung des BIC-Codes bei SWIFT gestellt und alle erforderlichen Maßnahmen zur Umsetzung ergriffen. Der Zugang zum europäischen Zahlungsverkehrssystem TARGET2 wurde am 1. März 2016 vollzogen; die Anbindung an den SEPA Zahlungsverkehr erfolgte am 7. April 2016. Im Jahr 2018 wollte die Europäisch-Iranischen Handelsbank 300 Millionen Euro in bar bei der Bundesbank abheben und nach Teheran ausfliegen. Das Vorhaben wurde später nicht weiter verfolgt.", "section_level": 1}, {"title": "Historie.", "content": "Die seit November 2013 geführten Verhandlungen zwischen den G5+1-Staaten und Iran zogen sich bis Mitte des Jahres 2015 hin, bevor der Durchbruch mit dem Abschluss des \"Joint Comprehensive Plan of Action\" (JCPOA, „Gemeinsamer umfassender Aktionsplan“) am 14. Juli 2015 erreicht wurde. Mit dieser umfassenden Vereinbarung zur Beendigung des mehr als zehn Jahre andauernden Konfliktes wurde die Aufhebung der Sanktionen in mehreren Schritten festgelegt. Die erste Stufe beinhaltete die Freigabe von eingefrorenen Guthaben, die Aufhebung von Finanz-, Bank- und Versicherungssanktionen sowie die Aufhebung der Sanktionen für die Öl-, Gas- und Schifffahrtsindustrie und trat mit dem Implementation Day nach Umsetzung und Erfüllung umfangreicher nuklear-bezogener Maßnahmen durch Iran in Kraft. Mit Beschluss (GASP) 2016/37 vom 16. Januar 2016 hat der EU-Rat festgestellt, dass Iran die Maßnahmen des Anhangs V des JCPOA getroffen hat und somit der Implementation Day eingetreten ist. Einhergehend mit dem Beschluss haben die beiden EU Verordnungen 2015/1861 und 2015/1862 ihre Rechtswirkung entfaltet, welche unter anderem die Streichung der eihbank aus dem Anhang VIII der Verordnung (EU) 267/2012 bedeutete. Zusätzlich entfielen mit diesem Datum auch die umfangreichen Melde- und Genehmigungspflichten der vorgenannten Verordnung.", "section_level": 1}, {"title": "US-amerikanische und UNO-Sanktionen.", "content": "Die Bank befindet sich auf Sanktionslisten des US-amerikanischen Finanzministeriums, ist jedoch (im Unterschied zu den Banken Melli und Saderat) nicht Objekt der Resolution 1803 der Vereinten Nationen. Die Sanktionen verbieten Geschäfte mit der Bank, um eine Proliferation atomarer Technik und Raketentechnik in den Iran zu verhindern. Vermögenswerte der Bank sind als Folge der Sanktionen in verschiedenen Ländern eingefroren. Gegen die EIH-Bank bestanden bis zum 23. Mai 2011 keine deutschen oder europäischen Sanktionen, wie dies u. a. von elf amerikanischen Senatoren in der Vergangenheit von der deutschen Bundesregierung gefordert worden war. Daher hatte die Bundesbank der EIHB ermöglicht, ein 9 Milliarden Euro Ölgeschäft der indischen Regierung finanztechnisch abzuwickeln, indem die Bundesbank indisches Geld annimmt und der EIH-Bank auf einem Bundesbankkonto zugänglich macht. Die Bank verweist darauf, dass sie als deutsches Unternehmen lediglich an Finanzierungen und der Abwicklung von Transaktionen beteilige, die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle genehmigt oder nicht genehmigungspflichtig seien, und alle UN-Resolutionen und EU-Richtlinien beachte. Geschäfte innerhalb des Rahmens des US-Finanzsystems betreibe die Bank nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Europäische Sanktionen.", "content": "Im Zusammenhang mit der Freilassung der beiden Journalisten Marcus Hellwig und Jens Koch wurde die Vermutung geäußert, dass die deutsche Bundesregierung im Gegenzug bei der Abwicklung eines Öl-Geschäfts mit Indien der Europäisch-Iranischen Handelsbank behilflich war. Aufsichtsratsvorsitzender der EIHB war bis Ende 2010 der Chef der \"Bank-Mellat\" Ali Divandari, dessen Vermögenswerte aufgrund von EU-Sanktionen eingefroren waren. Die Teheraner Bank Mellat ermögliche – so die Europäische Union – das iranische Atom- und Raketenprogramm. Die Europäische Union hat ihre Sanktionen auch auf alle Tochterunternehmen der Bank Mellat ausgedehnt. Nach Antrag der britischen Regierung und nach Zustimmung der deutschen Regierung wurde am 23. Mai 2011 durch den EU-Außenministerrat beschlossen, die Europäisch-Iranische Handelsbank zusammen mit weiteren 100 Firmen und 5 Privatpersonen auf die europäische Sanktionsliste zu setzen. Nach Auskunft der EIHB sind die Vermögenswerte der EIHB gemäß der EU-Verordnung zwar eingefroren, jedoch nach Genehmigung durch das Servicezentrum Finanzsanktionen der Deutschen Bundesbank, München, verfügbar. Entgegen aktuellen Presseberichten müsse die EIHB ihr Geschäft nicht vollständig einstellen, sondern würde auch weiterhin im Rahmen der bestehenden EU-Verordnungen das Bestandsgeschäft abwickeln. Ihren eingegangenen Verpflichtungen werde sie uneingeschränkt nachkommen. Bis einschließlich 23. Mai 2011 von der EIBH avisierte Akkreditive genössen Bestandsschutz und könnten im Einklang mit den aktuell gültigen EU-Verordnungen weiter bedient werden. Dies gelte auch für Akkreditive gelisteter iranischer Banken, die von der EIHB avisiert wurden, bevor die eröffnende Bank bzw. die EIHB in den Anhang VIII aufgenommen wurden. Begründet werden die europäischen Sanktionen gegen die EIHB mit ihrer zentralen Rolle bei der Hilfe für Alternativlösungen für die Durchführung von Transaktionen einer Reihe iranischer Banken, die ihrerseits EU-sanktioniert waren. Die EIHB habe bei diesen Transaktionen Beratungs- und Vermittlungstätigkeiten wahrgenommen. Zwar habe beispielsweise die EIHB Anfang August 2010 die Konten der mit EU-Sanktionen belegten Banken Bank Saderat Iran und Bank Mellat eingefroren, dann aber diese Euro-Geschäfte mit einer nicht mit Sanktionen belegten iranischen Bank fortgeführt und dabei EIHB-Konten verwendet. Die EIHB habe im August 2010 ein System aufgebaut, welches Routinezahlungen an die Bank Saderat London und die Future Bank Bahrain ermöglichte, so dass Sanktionen der EU umgangen wurden. Seit Oktober habe ein derartig motivierter kontinuierlicher Zahlungsfluss bestanden. Mit Sanktionen belegte Banken hätten über die iranische Bank of Industry and Mine Geld an die EIHB weitergeleitet. Im Jahr 2009 sei die EIH von der Post Bank im Rahmen eines Systems zur Umgehung der Sanktionen genutzt worden; dabei seien Transaktionen im Namen der von den Vereinten Nationen benannten Bank Sepah durchgeführt. Die von der EU benannte Bank Mellat ist eine der Muttergesellschaften der EIH. Weitere Banken, die seit dem 23. Mai von der EU sanktioniert werden sind die", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Europäisch-Iranische Handelsbank AG (Werbliche Kurzbezeichnung \"eihbank\") ist eine 1971 von iranischen Kaufleuten in Hamburg als \"Deutsch-Iranische Handelsbank\" gegründetes, im iranischen Staatsbesitz befindliches deutsches Bankinstitut mit deutscher Banklizenz und Hauptsitz in Hamburg. Aufgabenstellung ist die Unterstützung des Handels zwischen Europa und Iran.", "tgt_summary": null, "id": 244804} {"src_title": "Marcelo Odebrecht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Wageners Vater Heinrich Wilhelm Wagener († 1820) hatte gemeinsam mit seinem Schwager Otto Heinrich Anhalt (1740–1820) 1775 das Handels- und Speditionshaus \"Anhalt & Wagener\" gegründet. Es hatte seinen Sitz in der zum Schlossplatz führenden Brüderstraße in Berlin-Mitte an der Petrikirche. 1814 wurde Joachim Heinrich Wilhelm Wagener Teilhaber und 1820 nach dem Tod der beiden Gründer Alleininhaber des Unternehmens, dessen Bankgeschäfte er ausweitete. 1820 wurde er Mitbegründer der Berliner Kaufmannschaft und war bis 1827 ihr Ältester. 1831 wurde Wagener zum schwedisch-norwegischen Konsul ernannt. 1815 hatte er sein erstes Gemälde, ein Werk von Karl Friedrich Schinkel erworben, das zwei Jahre zuvor entstandene Bild \"Gotische Kirche auf einem Felsen am Meer\". Im Laufe der Jahre trug er eine umfangreiche Sammlung an Kunst seiner Gegenwart zusammen und förderte auch Künstler durch gezielte Aufträge. In seinem 1859 aufgesetzten Testament hinterließ er die gesamte Sammlung von inzwischen 262 Gemälden dem preußischen Staat: Nach Wageners Tod nahm Wilhelm I. durch Erlass vom 27. Februar 1861 die Schenkung an. Er steuerte noch 20 Gemälde aus der Königlichen Sammlung bei. Am Geburtstag des Königs, dem 22. März 1861, wurde die \"Wagenersche und National-Galerie\" im damaligen Gebäude der Akademie der Künste Unter den Linden eröffnet. 1876, nach Fertigstellung des eigenen Gebäudes auf der Museumsinsel, zog die Sammlung dorthin. Gleichzeitig löste Max Jordan als Direktor der Nationalgalerie den Zusammenhang und die bis dahin bewahrte ursprüngliche Nummerierung der Wagenerschen Sammlung auf. Neben der Gemäldesammlung hatte Wagener auch eine umfangreiche Autographen-Sammlung sowie ein \"Künstler-Archiv\" angelegt, in dem sich die Briefe der Künstler, mit denen er in Verbindung gestanden hatte, befanden. Die Autographen-Sammlung, deren Katalog 1289 Nummern umfasste, wurde im Februar 1878 versteigert. Die in 4 Bänden abgehefteten Briefe, die den Zeitraum von 1834 bis 1859 umfassen, kamen in das Archiv der Nationalgalerie. Wagener wurde auf dem St. Petri-Friedhof zu Berlin bestattet. Sein Grab wurde jedoch zum Ende des 20. Jahrhunderts eingeebnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joachim Heinrich Wilhelm Wagener (* 16. Juli 1782 in Berlin; † 18. Januar 1861 ebenda) war ein deutscher Bankier und Mäzen. Seine Gemäldesammlung bildet den Grundstock der Alten Nationalgalerie in Berlin.", "tgt_summary": null, "id": 479841} {"src_title": "Deutscher Konsumentenbund", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Paprotno liegt in Hinterpommern, etwa fünf Kilometer südlich des Dorfs Karnice, 13 Kilometer nordwestlich der Kleinstadt Gryfice und 72 Kilometer nordöstlich der regionalen Metropole Stettin.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Parpart war Haltestelle der Greifenberger Kleinbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Urkundlich wurde Parpart erstmals im Jahre 1320 als herzogliches Gut erwähnt. Siebzehn Jahre später erscheint hier ein Knappe Nicolaus, genannt Parpart (1337), ein Vorfahre der adeligen Familie von Parpart, die bis ins 16. Jahrhundert hier ihr Lehen besaß. Der Rittersitz Parpart, oder wie es heute von den Polen genannt wird: \"Parprotno\", gehörte zum Amtsbezirk und Kirchspiel Zirkwitz (\"Cerkwica\"). Um 1500 gingen durch Einheirat Teile von Parpart in den Besitz der Familie von Manteuffel über. Am 23. April 1605 erhielt die Familie Manteuffel einen Lehenbrief über die Familiengüter, darunter Parpart. 1628 wird die Familie Manteuffel als Besitzer von 5 Hakenhufen, 2 Kossäten, 1 Müller, 1 Schäfer, 2 Knechten und 1 Krüger in Parpart genannt. In den Folgejahren teilten sich Nachkommen der Familie den Besitz in Parpart untereinander auf. Im Jahre 1627, zur Zeit des herannahenden Dreißigjährigen Krieges in Pommern, gehörten u. a. Parpart zum \"Wollinschen Quartier\". Ganz Pommern bestand in der Zeit aus Quartieren und war unterteilt in Städte, Amtsdörfer und adelige Dörfer, welche steuern zu zahlen hatten, die vom \"Commissarius\" des Quartiers, Nicolaus von Brockhusen für Fourage, Proviant und Einquartierung der kaiserlichen Soldaten verwendet wurden. Ab dem Jahr 1655 kamen der Familie Manteuffel ihre Besitztümer in Parpart langsam abhanden. Den Besitz teilt sich nun mit den angeheirateten Familien Kleist und Lepel (teils in zweiter Ehe verehelichte Töchter aus dem Hause Manteuffel). Im selben Jahr fallen innerhalb von 14 Tagen mehrere Gebäude in Parpart den Flammen zum Opfer. Dem Junker Jochim Lepel brennen dabei die Scheune und sämtliche Ställe ab. 1708 verpfändete die Familie Manteuffel Parpart nunmehr gänzlich an einen Major von Witten. Dessen Witwe, Anna Katharina von Kameke, nunmehr verehelichte von Herzberg, war später Pfandbesitzerin von Parpart. Ihr Mann, Generalmajor Hans Kaspar von Herzberg (\"Johann\"), wird 1717 als Besitzer angegeben, aber auch er starb vor seiner Ehefrau. Nach ihrem Tode wird der Besitz in Parpart am 21. Mai 1753 für 23.000 Tlr. versteigert, neuer Eigentümer wurde ein Hauptmann von Butzke mit seiner Ehefrau, eine geborene von Blankensee. Sie verglich sich als Witwe mit der Familie Manteuffel, die daraufhin sämtliche Lehn- und Einlösungsansprüche an ihr abtraten. 1780 bestand Parpart aus einem Vorwerk (\"Eckernfelde\"), einer Windmühle, 8 Bauern mit Krüger, 2 Kossäten, 1 Schmiede, 1 Holzwärter, 1 Schulmeister und 22 Feuerstellen. In den darauf folgenden Jahren kam Parpart in die Hände der Töchter des Hauptmanns Maria Sophia-Wilhelmina von Altrock und Friederike Louisa Gräfin von Podewils. Ihre Ehemänner veräußerten Teile aus dem Besitz bis es 1840 freihändig an den Kreisdeputierten Franz Wilhelm Neste auf \"Molstow\" kam. Seine Nachkommen bewirtschaften das Gut die nachfolgenden Jahre, und 1870 besteht das Rittergut aus 2.672 Morgen (davon 1.614 Mg. Acker, 478 Mg. Grünland und 500 Mg. Wald) sowie 15 Wohngebäuden und 241 Einwohnern. Arved Neste verkauft das Gut 1935, da umfasste es kurz vorher 718 ha, 35 Pferde, 230 Rinder, 600 Schafe und 40 Schweine, die für einen jährlichen Grundsteuerreinertrag von 9.147 Mark sorgten. Letzter Eigentümer waren vermutlich Angehörige der Familie Brockhusen. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs blieb auch Parpart wie viele andere Pommersche Dörfer nicht von einzelnen Übergriffen der einrückenden roten Armee verschont. Am 5. März 1945 begaben sich die meisten Einwohner auf den Weg nach Westen und wurden vereinzelt von herannahenden russischen Panzern überrascht und ausgeplündert. Die Russen zwangen einige Bewohner zur Rückkehr in das Dorf, andere konnten weiterziehen und so in den Westen flüchten. Der Ort gehörte vor Ende des Zweiten Weltkriegs zum Kreis Greifenberg in der Provinz Pommern. Seit 1945 ist der Ort Teil Polens und hat heute etwa 240 Einwohner.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paprotno (deutsch \"Parpart\") ist ein Dorf in der Landgemeinde Karnice (\"Karnitz\") bei der Stadt Gryfice (\"Greifenberg\") in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.", "tgt_summary": null, "id": 1988999} {"src_title": "43rd (Monmouthshire) Regiment of Foot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der School Mizugi entstand in den späten 1950er Jahren, als sich Nylon als flexibles, dehnbares, keine Laufmaschen bildendes und wasserresistentes Material für Schwimmbekleidung durchsetzte. Bis dahin bestand die Anzüge überwiegend aus Baumwolle und Acetaten. Mit der Eröffnung erster Fabriken, die den neuen Stoff liefern konnten, ergab sich ein lukratives Geschäft. Viele Händler gingen direkte Beziehungen zu den Schulen ein, da dies im Gegensatz zu anderen Kleidungsstücken einen gewissen Mindestumsatz garantierte. Schließlich konnte damit gerechnet werden, dass stets neue Schüler auch neue Schwimmanzüge benötigen würden, die von der Schule gestellt wurden. Aus diesen Gründen hielt sich die einfach zu fertigende Form auch bis in die heutige Zeit, wenngleich sich einige unterschiedliche Typen herausbildeten und sich die Materialien veränderten. Die erste Epoche bestand aus den heute als „noch älteren Typ“ und „älteren Typ“ bezeichneten Varianten. Beide ähnelten sehr stark einander und prägten mit ihrer Form auch die jüngeren Generationen. Ihre Blütezeit waren die späten 1950er bis mittleren 1980er Jahre. Beide Arten wirkten zumindest frontal betrachtet wie ein Rock und ein separates Unterteil, wenngleich beide Teile fest miteinander verbunden waren. Darauf aufbauend entstanden neuere Variationen des Badeanzugs, welche die charakteristischen Nahtlinien beibehielten, jedoch eine Trennung, beziehungsweise die Rockform, aufgaben. Ebenfalls änderte sich die Form der Träger, die mehr auf die Bedürfnisse abgestimmt wurden. Damit orientierten sie sich näher an den modernen Einteilern, wenngleich in den Medien auch heute noch dem markanten Aussehen der älteren Formen, trotz aller Nachteile, gehuldigt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frauen.", "content": "Der größte Teil der Schwimmanzüge sind Einteiler und es wird zwischen fünf verschiedenen Schnittmustern unterschieden: der „alte Typ“ (, \"kyū taipu\"), der „noch ältere Typ“ (, \"kyūkyū taipu\"), der „neue Typ“ (, \"shin taipu\"), der „Wettkampf-Typ“ (, \"kyōei taipu\") und der „Spats-Typ“ (, \"supattsu taipu\").", "section_level": 2}, {"title": "Alter Typ.", "content": "Beim „alten Typ“ bzw. auch „Rockform“ (, \"sukāto-gata\") genannt, besteht der Anzug aus einem Stück, wobei der den Schambereich verdeckende Teil von hinten kommend auf der Vorderseite mit den vom Frontstück umgebenden und herunterlaufenden Nähten verbunden ist. Dadurch entsteht in der Nähe des Bauchnabels ein Loch, was dieser Form auch ihren Namen einbrachte, da der Vorderteil wie ein Rock übersteht. Zudem ist dieser links und rechts vernäht. Der eigenartige Schnitt wurde aufgrund seiner Eigenschaften gewählt. So ist er unter anderem elastisch, passt sich der Körpergröße flexibel an und das von der Brust hineinströmende Wasser kann durch den Spalt in der Nähe des Bauchnabels wieder austreten. Dadurch sollte der Wasserwiderstand verringert werden. Im Bereich des Gesäßes befindet sich eine weitere Naht, die häufig die Form eines auf den Kopf stehenden ‚U‘ aufweist, was zu deutlich sichtbaren Falten im oberen Teil führt. Der hintere Schulterbereich ist ebenfalls durch eine ‚U‘-Form geprägt, die einem tiefen Ausschnitt gleicht. Dabei verlaufen die Träger seitlich in der Nähe der Achseln nach oben, wodurch ein größerer Teil des Rückens nicht bedeckt ist. Dadurch ergab sich der Vorteil, dass die Länge der Schultergurte durch Versetzen der Nähte geändert werden konnte. Schließlich musste davon ausgegangen werden, dass Schüler in der Zwischenzeit wachsen würden.", "section_level": 3}, {"title": "Noch älterer Typ.", "content": "Der „noch ältere Typ“ bestand aus zwei Kleidungsstücken. Der obere Teil gleicht einem Rock/Hemd, während der untere einer Bloomer-Shorts nachempfunden ist, die bis unter die Achseln reicht. Beide sind an der Innenseite, jedoch nicht vollständig, vernäht, so dass es möglich ist, ihn bis etwa in Höhe der Achseln umzustülpen. Um ein versehentliches Entblößen zu vermeiden wurde auch das Innenfutter auf der Vorderseite mit dem unteren Stück verbunden. Alternativ wurden beide Teile an den charakteristischen Nähten, der Front- und Seitennaht, verbunden. Dadurch war es nicht möglich, den unteren Teil separat auszuziehen. Das deutlichste optische Unterscheidungsmerkmal beider Arten befindet sich im Bereich des Gesäßes. Während sich bei der Rockform eine Naht am unteren Ende befindet, die den vom Rücken kommenden Teil direkt in den den Schambereich verdeckenden Teil übergeht, endet der Teil bei diesem Typus blind, so dass die angedeutete Form eines Rocks ringsum sichtbar ist. Da sich beide Arten lediglich in der Gesäßpartie unterscheiden, wird auch dieser Type teilweise nur als \"kyū taipu\" (alter Typ) bezeichnet.", "section_level": 3}, {"title": "Neuer Typ.", "content": "Beim „neuen Typ“, der um 1985 aufkam, wurde die „Rockform“ entfernt, so dass dieser wie ein normaler Einteiler aussieht. Aus diesem Grund wird er auch als „gerader Typ“ (, \"straight-gata\") bezeichnet. Die typischen, an der Front nach unten laufenden Nähte wurden jedoch belassen. Durch verbesserte Materialien ist er dehnbarer, etwas dünner und besitzt eine glattere Oberfläche, was den Tragekomfort steigert. Ebenfalls wurde die Form der Träger überarbeitet, die am Rücken nun wie ein ‚Y‘ gestaltet sind. Dies verändert die Richtung der Zugbelastung, so dass die Träger nicht mehr so leicht verrutschen, beziehungsweise abrutschen, können. Ebenso geben sie den Schwimmerinnen mehr Armfreiheit.", "section_level": 3}, {"title": "Wettkampf-Typ.", "content": "Der „Wettkampf-Typ“, der in etwa gleich alt ist wie der „neue Typ“, hat seine Form von den Wettkampf- bzw. Sportbadeanzügen, die bereits auf Hüfthöhe anfangen. Auch besitzt er keine Längsnaht auf der Vorderseite und besteht aus dünnerem Material mit schmaleren Trägern.", "section_level": 3}, {"title": "Spats-Typ.", "content": "Der „Spats-Typ“ unterscheidet sich insofern, dass er einen Beinansatz besitzt und daher Leggings ähnelt, die im Japanischen mit dem englischen Begriff \"spats\" bezeichnet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Namensschild.", "content": "Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Anzüge ist ein am Anzug angebrachtes Namensschild. In vielen Illustrationen findet es sich im Brustbereich wieder und dient dem Lehrer zur Erkennung der Schüler, was aufgrund der Badekappe schwierig ist. Aber das Schild ist nicht nur dort angebracht. Häufig befindet es sich an der linken oder rechten Seite der Leiste und soll helfen die Anzüge auseinanderzuhalten, um Verwechselungen vorzubeugen, da alle Schüler den gleichen Typ von Schwimmanzug tragen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung in Medien.", "content": "In vielen japanischen Medien werden Schulthemen immer wieder aufgegriffen. Entsprechend findet sich dort auch typische oder bewusst stilisierte Schulkleidung (z. B. Sailorfuku) wieder. Ebenso die kurz als \"Sukumizu\" bezeichnete Schwimmbekleidung, die durch neuere Designs immer wieder für Aufmerksamkeit sorgt. So wurde beispielsweise Ende 2007 abermals eine neue Variation vorgestellt, bei der der Einteiler wieder zu einem Zweiteiler umfunktioniert wurde, welche dem Spats-Typ ähnlich ist. Als Begründung gab man an, dass damit z. B. Toilettengänge einfacher werden würden. In Mangas und Animes wird die Kleidung hauptsächlich als komödiantisches Element oder als Fanservice verwendet. So ist sie häufiger Bestandteil von Strandfolgen und wird dort zumeist von eher bodenständigen oder zurückhaltenden Figuren getragen. Ebenso werden sehr schnell aggressiv werdende, körperlich unterentwickelte Figuren (Pettanko) in einen Sukumizu gesteckt, was als Running Gag von ihnen immer wieder als beschämend empfunden wird. Er soll dabei in aller Regel nur eine Notlösung darstellen‚ \"da keine andere Schwimmbekleidung vorhanden ist\"‘. Zugleich unterstreicht der Anzug das kindliche Verhalten der Figur, was im Beisein eines männlichen Protagonisten schnell in Wut umschlägt. Typische Beispiele dazu wären die stark introvertierte Yuki Nagato aus \"Die Melancholie der Haruhi Suzumiya\" oder die kindlich naive Kurimu aus \"Seitokai no Ichizon\". Es finden sich aber auch Werke, in denen überentwickelte Charaktere sich in einen solchen Anzug zwängen. Durch die eng anliegende Gestaltung wird dabei die Körperstatur überaus stark betont, was ebenfalls zu peinlichen Reaktionen führt, zumal der Sukumizu dann meist auch noch eine Nummer zu klein ist. Obwohl sich das Design der Anzüge mit der Zeit wandelte, ist gerade in diesen Darstellungen immer noch der „alte Typ“ besonders beliebt. Schließlich bietet er mehr Möglichkeiten zur Verniedlichung (Kawaii). Aufgrund seines Schnittes gibt er den Figuren das Gefühl, ein zu kurzes Hemd oder zu kurzen Rock zu tragen. Aus Schamgefühl heraus versuchen die Charaktere dann beispielsweise, diesen Teil weiter nach unten zu ziehen, was aber aufgrund der Elastizität und angebrachten Nähte ein eher sinnloses, naives Unterfangen ist. Um die Naivität zu unterstreichen wird der Schwimmanzug auch zu teils absolut unangebrachten Gelegenheiten getragen. In \"Asobi ni Iku yo!\" gehen die Außerirdischen (weibliche, durchaus verspielt leichtsinnige Kemonomimi) damit beispielsweise zum ersten diplomatischen Treffen, da sie aus ihren Studien erfahren hätten, dass dies eine attraktive und beliebte Kleidung sei. Ebenso wird dieser Art von Schwimmanzügen in Bishōjo Games und Erogēs als beliebtes Thema aufgegriffen. In der zuletzt genannten Computerspielgattung werden die „negativen“ Eigenschaften des Anzugs bewusst übertrieben dargestellt. So verrutschen die Träger sehr leicht und der Spalt, der sich sonst in Bauchnabelhöhe befindet, rutscht in unerwartet tiefe Regionen ab. Ebenso besteht das Material nur selten der Zerreißprobe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als School Mizugi (jap., \"sukūru mizugi\", dt. „Schulschwimmanzug“), häufig abgekürzt als Sukumizu () wird eine in Japan anzutreffende Variante der Schwimmbekleidung bezeichnet, die von Schülern während des Schwimmunterrichts getragen wird. Bei Mädchen ist dies entweder ein einteiliger Badeanzug oder ein Zweiteiler, bei dem das Oberteil einem ärmellosen Hemd entspricht. Jungen tragen unterdessen nur eine Badehose. Er ist üblicherweise in einem dunkelblauen Farbton gehalten, eng anliegend und verfügt beim weiblichen Modell über charakteristische Nahtlinien, die seitlich über die Brust nach unten verlaufen. Das Material ist in aller Regel eine Mischung aus synthetischen Fasern wie Nylon und Polyester.", "tgt_summary": null, "id": 951046} {"src_title": "Daminozid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Kleinstadt Gurdschaani liegt etwa 35 Kilometer südöstlich von Telawi an der Schnellstraße Richtung Tiflis. Am südlichen Ortsrand zweigt eine breite Asphaltstraße nach Südosten ab und endet nach 2,2 Kilometern auf einem Vorhügel des Bergzuges Gomboris Kedi an einem Parkplatz mit Empfangsgebäude (Ende 2012 noch im Bau). Von dort ist über Weideland hinweg die weite, vom Alasani durchflossene Ebene zu sehen. Ab dem Tor beim Parkplatz führt ein 200 Meter langer Schotterweg weiter zur Kirche, die sich inmitten einer von dichtem Laubwald umgebenen Lichtung verbirgt.", "section_level": 1}, {"title": "Architekturgeschichtliche Entwicklung.", "content": "In der frühen Phase von 5. bis 7. Jahrhundert entwickelte sich in Georgien nach einem Anfang mit einfachen längsorientierten Saalkirche und Basiliken ein klassischer Baustil, bei dem auf ein Zentrum bezogene Kreuzkuppelkirchen vorherrschend waren. Daneben entstanden Sonderformen wie die Rundkirche von Bana (heute im Osten der Türkei) oder Vierkonchenbauten wie die Kathedrale in Ninozminda. In einer Verschmelzung beider Hauptbaustile erhielten die Zentralbauten im Westen einen verlängerten Betsaal nach basilikalem Muster. Im Zusammenhang mit Klöstern standen die außerhalb Georgiens unbekannten Dreikirchenbasiliken, die zwischen dem 7. und dem 10. Jahrhundert für die Mönche eine liturgische Rolle spielten. Mitte des 7. Jahrhunderts drangen die muslimischen Araber nach langwierigen Kämpfen in den Südkaukasus ein und gründeten im folgenden Jahrhundert das Emirat von Tiflis im georgischen Kernland. Den Arabern war vor allem an der ökonomischen Ausbeutung gelegen, daher konnte sich die christliche Kultur weitgehend ungestört weiterentwickeln. Außerhalb des beschränkten Einflussgebiets des Emirats erstarkten im 8. und 9. Jahrhundert an den Rändern des georgischen Siedlungsgebiets unabhängige Fürstentümer. Das georgisch-orthodoxe Mönchtum, dessen Einfluss die christliche Architektur maßgeblich prägte, entfaltete sich besonders in diesen neuen Fürstentümern. Einen besonderen kulturellen Einfluss übten die Mönche neben Kachetien im Fürstentum Tao-Klardschetien im Südwesten aus, wo sie ab dem 8. Jahrhundert, vom Kloster Opiza ausgehend, eine Reihe weiterer Klöster gründeten und Fürst Aschot I. Anfang des 9. Jahrhunderts Artanudschi zur Residenz eines großen Reiches machte. Unter den politisch selbständigen Fürstentümern zeigten sich besonders in Kachetien und Tao-Klardschetien schöpferische Kräfte, die innerhalb des kunstgeschichtlich als Übergangsphase bezeichneten Zeitraums neue Architekturformen ausprobierten. In diese Zeit gehört neben Gurdschaani auch die wenig später in der Nähe entstandene Muttergotteskirche des Allerheiligenklosters von Watschnadsiani. Bis Anfang des 11. Jahrhunderts bildete sich in einer zweiten Blütezeit ein gemeinsamer georgischer Baustil heraus, zu dessen Charakteristika ein stark überhöhter Tambour über der zentralen Vierung und ein insgesamt ins Monumentale vergrößerter Baukörper gehört.", "section_level": 1}, {"title": "Bauform.", "content": "Die Kirche Qwelazminda von Gurdschaani ist eine dreischiffige Basilika innerhalb einer rechteckigen Grundform von 24,5 Metern Länge und 10 Metern Breite. Die lichte Höhe bis zum Gewölbescheitel beträgt 10,5 Meter und bis zu den Kuppelspitzen etwa 13,5 Meter, wobei die Westkuppel geringfügig höher ist als die Ostkuppel. Das Mittelschiff ist annähernd doppelt so breit wie die Seitenschiffe und endet im Osten in einer großen Apsis, die einen Dreiviertelkreis (Hufeisenform) bildet. Im Erdgeschoss wird die Apsis von unterschiedlich großen, rechteckigen Nebenräumen (Pastophorien) flankiert. Im Obergeschoss des über den Seitenschiffen und dem Westbau zweigeschossigen Gebäudes münden die Seitenschiffe in rechteckigen Chornebenräumen mit ebenfalls hufeisenförmigen Apsiden vor der Ostwand. Ungewöhnlich ist die Quergliederung des Mittelschiffs durch zwei Gurtbögen, welche die Decke in drei quadratische Felder untergliedern. Im Osten des mittleren Tonnengewölbes über dem Altarraum und an den Narthex im Westen angrenzend erheben sich oktogonale Tamboure mit Rundkuppeln. Der Übergang vom Quadrat zur Grundform der Tamboure erfolgt über Trompen. Die eigenwillige Anordnung der Kuppeln über einem flachen Obergaden tritt zwar an der Außenseite formprägend in Erscheinung, den Raumeindruck des saalartigen Mittelschiffes im Innern beeinflussen die Kuppeln jedoch kaum. Im Erdgeschoss öffnen sich die Seitenschiffe durch jeweils drei große Rundbogenjoche mit etwas zugespitzten Scheiteln zum Mittelschiff. Nach dem Prinzip der Dreikirchenbasilika sind die Seitenschiffe durch einen Umgang im Westen miteinander verbunden. Die oberen Seitenschiffe sind durch geschlossene Wände vom Mittelschiff getrennt. Blendnischen an den Zwischenwänden der oberen Seitenschiffe sollen die Bogenkonstruktion darunter entlasten, es handelt sich nicht um nachträglich vermauerte Fensteröffnungen. Somit entspricht das obere Geschoss einer Dreikirchenbasilika, bei der räumlich getrennte Schiffe nur durch einen westlichen Umgang miteinander verbunden sind. Allein der Querbau im Westen ist auch im Obergeschoss durch Wandöffnungen zum Mittelschiff geöffnet. Über einem die gesamte Breite des Mittelschiffs ausfüllenden Rundbogen stehen an der Westseite zwei Doppelarkaden übereinander. Deren Gestaltung wirkt archaisch reduziert und könnte die in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts erbaute Erlöserkirche von Zromi zum Vorbild haben. Diese stellt ein Bindeglied in der Entwicklung des georgischen Kirchenbaus dar und lässt sich wiederum auf städtische byzantinische Vorbilder zurückführen. Der Eingang liegt in der Mitte der Südwand. An der Außenseite tritt die komplexe Raumaufteilung kaum in Erscheinung. Die Längswände sind bis auf einen hohen aufgesetzten Rundbogen über der Tür in der Südwand unstrukturiert. Lediglich die Ostwand ist durch bis an den Giebel reichende Rundbogennischen vertikal gegliedert. Seitlich sind dort je zwei Blendnischen übereinander angeordnet, die auf die beiden Stockwerke der Seitenschiffe verweisen. Bei einer Restaurierung im 17. Jahrhundert wurde ein großes Mittenkreuz entfernt. Dessen senkrechter Arm ist als Lisene zwischen dem mittleren Fenster und dem Doppelbogen darüber erhalten. Dafür kam im 17. Jahrhundert das kleine Kreuz im Giebel hinzu. Alle Außenwände wurden aus grob behauenen Feldsteinen in waagrechten Lagen gemauert. Obergaden, Tambourkuppeln, Zwischenwände und die Rundbögen über den Fenstern der Außenwände bestehen aus gebrannten Ziegeln, die Mauerecken aus porösem Tuff. Das Obergeschoss ist nicht vom Betsaal aus, sondern nur über einen separaten Eingang von der Westseite erreichbar. Offenbar diente diese strikte Trennung dazu, einer Herrscherfamilie einen eigenen Zugang zum Obergeschoss zu schaffen. Folglich muss die Empore im Westbau als Loge eines Lokalfürsten errichtet worden sein, der getrennt vom Volk dem Altar gegenübersaß. Die Funktion dieser Empore wird mit dem Königsthron in der Pfalzkapelle des karolingischen Aachener Doms verglichen. Die Arkadenbögen erscheinen als vereinfachter Ausschnitt der dortigen Oktogonfassade. Die räumliche Isolierung von Oben und Unten entspricht der sozialen Hierarchie zwischen Elite und Volk, zugleich stehen sich die westliche und östliche Gebäudehälfte in einem architektonischen und funktionellen Gleichgewicht gegenüber. Zwischen dem weltlichen und religiösen Herrscher liegt in der Mitte der Betsaal des Volkes. Anstelle der heute zu sehenden vier Rundbogenfenster auf der Höhe des Obergeschosses an der südlichen Außenfassade befand sich ursprünglich eine Loggia mit Arkadenbögen, von der aus der Herrscher vor sein Volk treten konnte. Vor dem Hintergrund als Herrscherkirche ergibt sich für die beiden Kuppeln, die nicht wegen der Raumwirkung geschaffen wurden, eine sinnfällige symbolische Bedeutung: Adel und Altar wurde eine eigene Raumhälfte mit einer Kuppel zugeordnet. Eine motivisch vergleichsweise Ost-West-Trennung besteht an der karolingischen Klosterkirche Centula aus den 790er Jahren in Saint-Riquier, mit einem Langhaus zwischen Westwerk und Chor im Osten. Eine weitere Bedeutung für die beiden Kuppeln entsteht aus ihrer Symmetrie mit der Loggia über dem Eingang in der Mitte der Südfassade, auf der sich der Herrscher zeigte. Von Süden blickt der Betrachter auf eine harmonisch komponierte Doppelturmfassade, die im europäischen Kirchenbau normalerweise die westliche Eingangsfassade bildet. Ernst Badstübner überträgt deren Symbolik auf die hiesige Doppelkuppelfassade. Doppeltürme bedeuten eine Bedeutungssteigerung des Tores als Pforte zur himmlischen Stadt oder zum Tempel des himmlischen Herrschers. Wenn sich ein Lokalherrscher auf der Loggia seinem Volk zeigte, übernahm er die Präsentation eines imperialen Herrschers, der auf der Balkonbrüstung seines Palastes Huldigungen entgegennahm. Eine Betonung der Südfassade ist im byzantinischen Kirchenbau nicht üblich, sie kommt nur bei frühen syrischen Kirchen vor, wie sie im Bereich der Toten Städte erhalten sind. Die Akzentverschiebung von der West- auf die Südfassade könnte von der georgischen Palastarchitektur abgeleitet worden sein, sie tritt auch bei der Dreikirchenbasilika von Ambara in Abchasien auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Allerheiligenkirche von Gurdschaani (; ) auch \"Gurdschaani Qwelazminda\" ist eine im 8. Jahrhundert erbaute georgisch-orthodoxe Kirche im Landkreis Gurdschaani in der ostgeorgischen Region Kachetien. Die in einer experimentellen Phase der georgischen Kirchenarchitektur entstandene, einzigartige Basilika besitzt zwei Kuppeln über dem mittleren der drei Schiffe, die Raumaufteilung einer Dreikirchenbasilika und eine Empore für den Aufenthalt eines Lokalfürsten. Sie ist als Allerheiligenkirche (\"Qwelazminda\") geweiht und wird heute wieder als Gotteshaus genutzt.", "tgt_summary": null, "id": 2258759} {"src_title": "Defiance Uplift", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Sage spielt im 6. Jahrhundert: Cano mac Gartnáin wird von seinem Großvater Aidan von Dalriada bedroht und flieht deshalb von Schottland nach Irland. Er wird von den Königen Diarmait mac Áedo Sláine und Bláthmac von Ulster aufgenommen. Einem Mordanschlag seines Großvaters entgeht er nur knapp durch die Hilfe der Tochter Diarmaits. Deshalb flieht er nach Connacht weiter, wo er sich in Créd, die Tochter von König Guaire Aidne verliebt, die allerdings bereits die Gattin des Kriegers Marcán ist. Die ebenfalls in ihn verliebte Créd mischt deshalb allen Besuchern eines Gastmahles – außer ihr selber und Cano – ein Schlafmittel in den Trank. Cano will allerdings erst dann ihr Geliebter werden, wenn er den Thron von Schottland zurückerobert hat. Beim Aufbruch schenkt er Créd einen magischen Stein, der sein Leben schützen soll. Nachdem es Cano gelungen ist, seinen Großvater zu besiegen und König zu werden, will er sich mit Créd endlich treffen. Colcu, der Sohn Marcáns, verhindert dies jedoch durch einen Überfall, bei dem Cano schwer verwundet wird. Als Créd davon erfährt, hält sie den Geliebten für tot und zerschmettert ihren Kopf an einem Felsen. Dabei zerbricht der magische Lebensstein und Cano stirbt kurz darauf an seinen Wunden. Die handelnden Figuren werden mit historischen Persönlichkeiten gleichgesetzt, die allerdings nicht alle zur gleichen Zeit gelebt haben. Thurneysen vergleicht diese Sage mit Diarmuid und Gráinne sowie Tristan und Isolde.", "section_level": 1}, {"title": "Weblink.", "content": "\"Geschichten von Cano mac Gartnáin\" in University College Cork's CELT Corpus of Electronic Texts Edition (ins Deutsche übersetzt von Kuno Meyer).", "section_level": 1}], "src_summary": "Scéla Cano meic Gartnáin [] („Die Geschichte von Cano, dem Sohn Gartnáns“) ist der Titel einer Erzählung aus dem Historischen Zyklus der keltischen Mythologie Irlands. Sie stammt aus dem frühen 11. möglicherweise aber sogar schon aus dem 9. Jahrhundert und ist im Leabhar Buidhe Lecain („Das Gelbe Buch von Lecan“) enthalten.", "tgt_summary": null, "id": 603065} {"src_title": "USS Waller (DD-466)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Peter Gorer wurde 1907 in London geboren. Sein Vater, Kunsthändler und Experte für chinesisches Porzellan, starb 1915 bei der Versenkung der RMS Lusitania; sein älterer Bruder Geoffrey Edgar Gorer (1905–1985) war als Sozialanthropologe tätig. Im September 1924 begann er am Guy’s Hospital in seiner Heimatstadt zunächst ein Studium der Zahnmedizin, drei Monate später wechselte er jedoch zur Medizin. Er erlangte 1929 einen B.Sc.-Abschluss in Physiologie und schloss drei Jahre später seine klinische Ausbildung ab. Nach einem anschließenden Aufenthalt am University College London, wo er sich bei J. B. S. Haldane insbesondere mit Genetik beschäftigte, ging er 1934 an das Lister Institute of Preventive Medicine in London, an dem er bis 1940 blieb. Im gleichen Jahr kehrte er ans Guy’s Hospital zurück, an dem er während des Zweiten Weltkrieges als Hämatologe und Pathologe tätig war und sich in dieser Zeit nur selten mit Forschungsarbeiten beschäftigte. Nach dem Ende des Krieges verbrachte er 1946/1947 mit einem Stipendium der National Institutes of Health ein Jahr in den USA am \"Roscoe B. Jackson Memorial Laboratory\" in Bar Harbor, wo er unter anderem mit dem späteren Nobelpreisträger George Davis Snell zusammenarbeitete. Nach seiner Rückkehr nach England wurde er am Guy’s Hospital zum Dozenten für experimentelle Pathologie ernannt. Peter Gorer war ab 1942 in erster Ehe verheiratet, seine Frau starb jedoch im Mai 1945 an Tuberkulose. Während seiner Zeit in Bar Harbor lernte er seine zweite Frau kennen, mit der er ab 1947 verheiratet war und einen Sohn sowie eine Tochter hatte. Er starb 1961 im Alter von 54 Jahren in seiner Heimatstadt an den Folgen eines krebsbedingten Lungenödems und erlebte damit nicht mehr die Einrichtung eines Lehrstuhls für Immunologie am Guy’s Hospital, für den er als erster Inhaber vorgesehen war.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliches Wirken.", "content": "Peter Gorer, der rund 50 wissenschaftliche Publikationen veröffentlichte, widmete sich insbesondere der Immungenetik und den immunologischen Aspekten von Transplantationen. Bei Studien zur Transplantation von Tumoren in Mäusen entdeckte er die H-2-Antigene, welche die Reaktion verschiedener Mäusestämme auf transplantierte Tumoren beeinflussten, und damit den ersten Haupthistokompatibilitätskomplex (\"Major Histocompatibility Complex\", MHC). Darüber hinaus untersuchte er genetisch bedingte Variationen in der Anfälligkeit von Mäusen gegenüber bakteriellen Infektionen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Peter Gorer wurde 1960 in die Royal Society aufgenommen und erhielt 1975 postum als einer von 16 Wissenschaftlern, die als Begründer der Krebsimmunologie geehrt wurden, den erstmals verliehenen William B. Coley Award for Distinguished Research in Basic and Tumor Immunology. Das \"Peter Gorer Department of Immunobiology\" am King’s College London trägt zur Erinnerung an ihn seinen Namen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Alfred Gorer (* 14. April 1907 in London; † 11. Mai 1961 ebenda) war ein britischer Pathologe, Immunologe und Genetiker. Er wirkte von 1934 bis 1940 am Lister Institute of Preventive Medicine und anschließend am Guy’s Hospital, an dem er ab 1947 als Dozent für experimentelle Pathologie tätig war. Zu seinen wissenschaftlichen Leistungen zählt insbesondere die Entdeckung der H-2-Antigene der Maus. Er gilt aus diesem Grund als einer der führenden Immunologen seiner Zeit und als Mitbegründer der Immungenetik.", "tgt_summary": null, "id": 106388} {"src_title": "Hans á Lag", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Irons ist der Sohn der Schauspieler Jeremy Irons und Sinéad Cusack. Sein Bruder Samuel (* 1978) ist ebenfalls Schauspieler. Sein Halbbruder ist der irische Politiker Richard Boyd Barrett (* 1968). Er ist der Enkel des Schauspielers Cyril Cusack und seiner Frau Maureen Cusack, sowie der Neffe von Sorcha Cusack. Er besuchte Internate in Oxford und Dorset \"(Bryanston School)\" sowie kurzzeitig eine Schule in Simbabwe. Obwohl seine Eltern ihm von einer Schauspielkarriere abrieten, studierte Irons an der Guildhall School of Music and Drama. Dort machte er im Sommer 2008 seinen Abschluss. Von 2011 bis 2012 war er mit der Schauspielerin Emily Browning liiert.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "2006 fotografierte der Fotograf Mario Testino Irons auf der Straße und buchte ihn daraufhin für eine Burberry-Kampagne an der Seite von Topmodel Kate Moss. Als Model arbeitete er bereits für Burberry und Mango. Seine Schauspielkarriere begann in dem Spielfilm \"Being Julia\". Aufmerksamkeit erlangte er durch Rollen in \"Das Bildnis des Dorian Gray\" und \"Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond\". Sein internationaler Durchbruch gelang ihm mit der Rolle des \"Jared Howe\" in dem Film \"Seelen\", der auf dem gleichnamigen Roman von Stephenie Meyer basiert. Im September 2012 erhielt er die Hauptrolle in der Starz-Fernsehserie \"The White Queen\" als \"Edward IV\". Irons verkörperte 2014 die Hauptrolle des Miles Richards in \"The Riot Club\". 2015 erschien der Film \"Die Frau in Gold\", in dem er an der Seite von Oscarpreisträgerin Helen Mirren, Ryan Reynolds und Daniel Brühl zu sehen war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Max Irons (* 17. Oktober 1985 in London, England als \"Maximilian Paul Diarmuid Irons\") ist ein britischer Schauspieler und Model.", "tgt_summary": null, "id": 461395} {"src_title": "Bruno Marioni", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Prediger ist er in der \"World Changers Church International\" in Fulton County (Georgia) tätig. Jede Woche verfolgen mehr als 18.000 Menschen seine Vorträge live vor Ort sowie weitere 8 Millionen Menschen weltweit über seine TV-Sendungen. In Deutschland ist er aktuell wöchentlich unter anderem über den Sender CNBC Europe zu empfangen.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzen.", "content": "Dollar predigt das sogenannte Wohlstandsevangelium. Er besitzt zwei Rolls-Royces, einen Privatjet und Immobilien (z. B. in Atlanta (Georgia), Demarest (New Jersey) und Manhattan). Die Immobilie in Manhattan verkaufte er später für $3.75 Million (im Jahr 2012). Dollar lehnte es ab, seine Einnahmen zu veröffentlichen. Creflo Dollar Ministries wurden mit einem \"F\" (für Versagen) bezüglich der finanziellen Transparenz durch die Organisation Ministry Watch bewertet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Journalist Jonathan Fischer schreibt 2005 in der SZ unter anderem:\"\"Das Evangelium des Dr. Creflo Dollar lässt sich in zwei Kernaussagen zusammenfassen. Erstens: Gott will, dass ihr reich seid. Zweitens: Nur wer gibt, kann auch empfangen. In seine Fernsehpredigten streut Dollar eine Reihe vager und aus dem Zusammenhang gerissener Bibelzitate, die alle irgendwie mit Säen und Ernten, Verdunstung und Regen - als Metaphern für Geldspenden und den darauffolgenden göttlichen Segnungen - zu tun haben.\"\" Im März 2015 rief er mit dem \"Project G650\" dazu auf, ihm 65 Millionen US-Dollar zum Kauf eines Gulfstream G650-Privatjets zu spenden. Nachdem der Aufruf internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, ließ er die Projektwebseite wieder offline nehmen. Den Anspruch auf einen Luxus-Jet verteidigte er jedoch und meinte später, falls Leben auf dem Mars entdeckt werden würde, würde er Gott auch um ein Milliarden Dollar teures Spaceshuttle bitten, um dort zu predigen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Creflo Augustus Dollar (* 28. Januar 1962) ist ein US-amerikanischer Fernsehprediger und Begründer der \"World Changers Church International\". Er erregte globale Aufmerksamkeit, als er seine Gemeinde dazu aufrief, ihm beim Erwerb eines 60 Millionen Dollar Privatjets finanziell unter die Arme zu greifen.", "tgt_summary": null, "id": 2333663} {"src_title": "Crypton Future Media", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Edward Collins (1802–1878) hatte bereits in den 1830er Jahren eine erste Schifffahrtslinie für den Postdienst an der US-Ostküste unterhalten. Diese Reederei – Dramatic Line – unterhielt zahlreiche kleinere Segelschiffe und erwies sich als finanzieller Erfolg. Mit dem seit 1840 regelmäßigen Transatlantik-Liniendienst durch die britische Cunard Line wuchs in den USA das Bedürfnis, sich an diesem profitablen Geschäft zu beteiligen. Zudem fürchtete man, aufgrund von Cunards Monopolstellung einen Ansehensverlust zu erleiden. Collins gelang es daraufhin, die öffentliche Debatte anzuheizen und sich Gehör bei höchster Stelle zu verschaffen: 1847 gründete er seine neue Transatlantikreederei unter dem Namen \"Collins Line\" und verpflichtete sich, 20 Überfahrten pro Jahr zwischen den USA und Großbritannien anzubieten und dabei Post zu befördern. Der US-Kongress genehmigte ihm dafür jährliche Subventionen in der enormen Höhe von 385.000 US-Dollar. Wie scharf die Debatte um die Beteiligung am Atlantikdienst geführt wurde, zeigt die Aussage des Kongressabgeordneten Edson Olds: „Wir haben die schnellsten Pferde, die schönsten Frauen und die besten Gewehre der Welt, und wir müssen auch die schnellsten Dampfer haben!“ Collins unterhielt insgesamt fünf Schiffe, von denen vier mehr oder weniger baugleich waren (Jahr der Fertigstellung in Klammern): \"Atlantic\" (1849), \"Pacific\" (1849), \"Baltic\" (1850) und \"Arctic\" (1850). Sie waren rund 2.850 BRT groß und erreichten Spitzengeschwindigkeiten von etwa 13,5 Knoten. Ein fünftes, die deutlich größere \"Adriatic\" (3.650 BRT, 15 Knoten), stieß erst 1857 zur Flotte. Gebaut wurden die Segeldampfer auf den Werften von William Brown und Jacob Bell in New York. Der Wettbewerb um möglichst hohe Geschwindigkeit zeigte zunächst Erfolge: Collins’ Schiffe überquerten den Nordatlantik schneller als ihre Konkurrentinnen der Cunard Line, zunächst errang 1850 die \"Baltic\" das Blaue Band, 1852 übertrumpfte dann die \"Arctic\" ihr Schwesterschiff. Mit rund 13 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit und einer Reisezeit zwischen New York und Liverpool von knapp unter 10 Tagen waren die Schiffe die schnellsten Dampfer der damaligen Zeit. Doch die massive Auslastung der Maschinen- und Kesselanlagen durch die hohe Fahrtgeschwindigkeit führte rasch zu kostspieligen Werftaufenthalten, und die Treibstoffkosten wuchsen alarmierend. 1852 erhöhte die US-Regierung ihre Zuschüsse auf 858.000 US-Dollar, doch selbst diese Summe konnte nur einen Teil der Verluste ausgleichen, die Collins einfuhr – im selben Jahr lagen sie bei rund 1,7 Millionen US-Dollar. 1854 ereignete sich dann eine der schwersten Katastrophen der zivilen US-Schifffahrt, die Collins’ Ruf massiv beschädigte: Die \"Arctic\" wurde vor Neufundland im dichten Nebel von einem kleineren Dampfer gerammt und so schwer beschädigt, dass sie nach wenigen Stunden unterging. Auf ihr fanden 322 Menschen den Tod, darunter auch Collins’ Frau und zwei seiner Kinder; ein persönlicher Verlust, den der Reeder nie verwinden sollte. 1856 verschwand dann die \"Pacific\" auf einer Überfahrt von Liverpool nach New York mit 186 Menschen an Bord spurlos, ihr Verbleib ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt. Nach diesen schweren Schlägen gingen die ohnehin unzureichenden Umsätze der Reederei rasch noch weiter zurück. 1857 kürzte der Kongress die Zuschüsse auf das ursprünglich festgelegte Maß von 358.000 US-Dollar, was angesichts der Situation der Reederei völlig unzureichend war. Collins gelang es noch, sein größtes Schiff, die \"Adriatic\", fertigzustellen, doch bereits nach ihrer zweiten Überfahrt musste er Konkurs anmelden. Die Relikte seiner Flotte wurden für die geringe Summe von 50.000 US-Dollar an eine Frachtlinie verkauft und zu reinen Segelschiffen umgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Errungenschaften.", "content": "Collins’ Schiffe setzten nicht nur im Bereich der Reisegeschwindigkeit neue Maßstäbe, sondern auch und vor allem im Reisekomfort. Die spartanische Ausstattung der Cunard-Schiffe sollte durch eine prunkvolle Gestaltung der öffentlichen Räume und Kabinen übertrumpft werden: Die Collins-Dampfer boten stuckverzierte Gesellschaftsräume mit Dampfheizungen, vergoldete Schnitzereien sowie kostbare Stoffe und antike Möbel. Die großzügige Verwendung von Wandspiegeln sollte optisch die beengten Verhältnisse der damaligen Ozeanliner kaschieren. Die Küche an Bord war ausgezeichnet, reichhaltige Mahlzeiten mit erlesenen Gerichten gehörten zum Standard der Gesellschaft. Um möglichst frische Zutaten bieten zu können, verfügten die Dampfer sogar über einen bordeigenen Eiskeller, um verderbliche Waren auf der rund zweiwöchigen Seereise über den Atlantik frisch zu halten. Als besondere Neuheit bot Collins auf seinen Schiffen zudem einen Bordfriseur an. Die Schiffsmaschinen, die die Schaufelräder antrieben, gehörten zu den leistungsfähigsten ihrer Art und erreichten bis zu 3.000 PS Leistung. Allerdings war das Grunddesign der Schiffe – gerade in Verbindung mit der hohen Geschwindigkeit – geradezu gefährlich konservativ: Die Rümpfe von Collins’ Segeldampfern waren nahezu vollständig aus Holz gefertigt, was sich auf zweierlei Art negativ auswirkte: Zum einen waren sie bei Kollisionen oder Grundberührungen deutlich empfindlicher als die zu dieser Zeit bereits verwendeten Eisenkonstruktionen (was beim Zusammenstoß der \"Arctic\" mit einem zwar kleineren, aber aus Eisen gebauten Schiff verheerende Folgen hatte), und zum anderen nutzten sich die Rümpfe bei den gelaufenen hohen Geschwindigkeiten deutlich rascher ab und mussten überholt werden. Collins’ Verdienst liegt trotz seines Misserfolgs dennoch darin, aus dem reinen Zweckobjekt Passagierschiff, das seine Fahrgäste mehr oder weniger als „Frachtgut“ betrachtet hatte, ein ästhetisch ansprechendes und komfortables schwimmendes Hotel gemacht zu haben. Dies stellt zweifellos einen wesentlichen Schritt auf dem Weg der Transatlantikliner hin zum modernen Luxusschiff dar. Erst nach dem Ersten Weltkrieg beteiligten sich die USA wieder in größerem Stil am transatlantischen Passagierverkehr. Die \"United States\" von 1952 war der erste Versuch, wieder ein Rekordschiff in Hinsicht auf Größe und Geschwindigkeit zu bauen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Collins Line war eine US-amerikanische, 1847 vom Geschäftsmann Edward Knight Collins gegründete Reederei, die die Transatlantikroute zwischen Häfen an der amerikanischen Ostküste und Großbritannien bediente. Sie entstand als Gegengewicht zur britischen Schifffahrtsgesellschaft Samuel Cunards, der seit 1840 ein Monopol im Linienverkehr zwischen den beiden Kontinenten innehatte. Aus diesem Grund wurden Collins’ Schiffe massiv staatlich subventioniert. ", "tgt_summary": null, "id": 2427711} {"src_title": "Gabriel Giurgiu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Sven Lindqvist studierte in Stockholm und schrieb seine Dissertation über den schwedischen Dichter Vilhelm Ekelund. Von 1956 bis 1986 war er mit der Sinologin, Schriftstellerin und Fotografin Cecilia Lindqvist verheiratet. 1960 bis 1961 war er Kulturattaché an der schwedischen Botschaft in Peking. 1979 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Uppsala und war dort seit 1990 als Honorarprofessor tätig. Er unternahm zahlreiche Reisen, die die Grundlage für seine Veröffentlichungen wurden; er schrieb u. a. für \"Dagens Nyheter\". Als Student verbrachte Lindqvist einige Jahre in China. Daraus resultierten seine Bücher \"Kina inifrån\" (deutsch 1964: \"China von innen. 2 Jahre in Maos Reich\"), das er zusammen mit seiner Frau verfasste, und das 1967 erschienene \"Myten om Wu Tao-tzu\" (\"Der Mythos über Wu Tao-tzu\"); eine „lose Folge von Beobachtungen, Reflexionen, Literaturanalysen, bei denen östlicher Kollektivismus mit westlichem Individualismus kontrastriert wird“. Der chinesische Künstler Wu Tao-Tzu verschwand angeblich in seiner eigenen Wandmalerei. „Lindqvists Buch ist z. T. als Polemik gegen Hermann Hesses Werk geschrieben, das geprägt sei vom Wunsch, aus der Wirklichkeit in die Kunst zu fliehen.“ Große Wirkung zeigte Lindqvists Veröffentlichung \"Gräv där du står\" (1978, deutsch 1989: \"Grabe, wo du stehst. Handbuch zur Erforschung der eigenen Geschichte\"). Aus ihr ging in Skandinavien die Geschichtswerkstatt-Bewegung hervor, die viele Menschen veranlasste, ihre lokale und persönliche Geschichte zu erforschen. Lindqvist schrieb in seinen Werken \"Nu dog du\", \"Terra Nullius\" und \"Avsikt att förinta\" gegen den Rassismus an. Besonders in seinem Buch \"Utrota varenda jävel\" (1992; deutsch 1999: \"Durch das Herz der Finsternis. Ein Afrika-Reisender auf den Spuren des europäischen Völkermords\"), dessen Titel auf Joseph Conrads Zitat „Exterminate all the brutes“ („Schlagt diese Bestien alle tot“) in dessen Buch \"Herz der Finsternis\" zurückgeht, schrieb er gegen das Unrecht der Kolonialmächte an und zog eine Verbindung bis hin zum Holocaust. Das Buch wurde in 15 Sprachen übertragen und sein Inhalt wurde in Frankreich und Schweden für die Bühne dramatisiert. Das Werk erhielt viel Lob, seine Erzählweise aber auch Kritik: In seinem 1990 erschienenen Reisebericht\" Ökendykarna\" (deutsch 2002: \"Wüstentaucher. Auf den Spuren von Dichtern, Träumern und Generälen\") begab sich Lindqvist, den die Sahara, angeregt durch entsprechende Lektüre, bereits als Kind fasziniert hatte, auf die Spuren verschiedener Menschen, die von dieser Wüste besessen waren. Das waren unter anderem der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry, die als Mann verkleidete Weltenbummlerin Isabelle Eberhardt, der französische Abenteurer Michel Vieuchange und der Maler Eugène Fromentin. Er versuchte, ihre Motive zu ergründen. „Doch immer wieder wird der Leser herausgerissen aus den durchaus gelungenen Erzählungen und Legenden und hineingestoßen in die schwedische Kindheit des Autors oder, schlimmer noch, in dessen Befindlichkeit seiner saharischen Reise.“ Lindqvist war seit 1986 mit der schwedischen Wirtschaftswissenschaftlerin Agneta Stark verheiratet und lebte in Stockholm. Er starb im Mai 2019 im Alter von 87 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sven Lindqvist (* 28. März 1932 in Stockholm; † 14. Mai 2019) war ein schwedischer Schriftsteller und Literaturhistoriker. Er verfasste mehr als 30 Bücher, meist dokumentarischer Art, unter anderem über Lateinamerika, China und Afrika, in denen er sich mehrfach mit Themen wie Imperialismus, Kolonialismus, Rassismus und Krieg auseinandersetzte.", "tgt_summary": null, "id": 1174058} {"src_title": "Professor Layton und der Ruf des Phantoms", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "1807 marschierte Napoleon Bonaparte in Portugal ein, um den letzten europäischen Verbündeten des Vereinigten Königreiches unter die 1806 eingerichtete Kontinentalsperre zu zwingen. Frankreich und Spanien unterzeichneten am 27. Oktober 1807 den Vertrag von Fontainebleau, in dem sie die Eroberung und Aufteilung Portugals beschlossen. Spanien gewährte Napoleons Truppen das Durchmarschrecht, damit sie Portugal auf dem Landweg erreichen konnten. Am 29. November 1807 machte sich die portugiesische Königsfamilie auf den Seeweg nach Brasilien, und am 30. November 1807 nahm Napoleon Lissabon kampflos ein. Die Herrscherfamilie erreichte 1808 Rio de Janeiro, das fortan die Hauptstadt des Königreiches Portugal bildete. Die Stadt gewann dadurch stark an Bedeutung und ihre Bevölkerung wuchs. Nach der Niederlage Napoleons auf der Iberischen Halbinsel 1813 wurden die Rufe nach der Rückkehr des Hofstaates nach Lissabon lauter, während Prinzregent Peter Rio de Janeiro nicht verlassen wollte. Der Bedeutungsgewinn Rio de Janeiros machte das Königshaus beliebter. Dennoch mehrten sich die Stimmen, dass die Hauptstadt wieder nach Lissabon verlegt werden sollte, da das Königreich nicht von einer Kolonie aus regiert werden könne. Auf der anderen Seite waren die Brasilianer der Meinung, dass Brasilien ein gleichberechtigtes Mitglied werden solle, damit die Einwohner gegenüber den Portugiesen gleichwertige Staatsbürger würden. Brasilianische Nationalisten unterstützten die Forderung, da sich Brasilien nicht mehr den Interessen Portugals unterordnen solle, sondern Bestandteil innerhalb einer transatlantischen Monarchie sein müsse.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Nach der endgültigen Niederlage Napoleons wurde per Gesetz vom Prinzregenten Peter am 16. Dezember 1815 die Kolonie Brasilien in den Rang eines Königreiches erhoben und die Königreiche Portugal, Brasilien und Algarve zu einem gemeinsamen Staat zusammengefasst, dem \"Vereinigten Königreich von Portugal, Brasilien und den Algarven\". Der Titel bezog das historische Königreich Algarve, das auf dem Gebiet der heutigen portugiesischen Region Algarve bestand und de facto wie eine Provinz Portugals verwaltet wurde, und schloss Ansprüche auf die Algarve jenseits des Meeres im heutigen Marokko mit ein. Mit der Gründung des Vereinigten Königreiches wurde die königliche Titulatur geändert. Die Titulatur der Königin und des Prinzregenten wurden zu „Königin“ bzw. „Prinzregent des Vereinigten Königreiches von Portugal, Brasilien und den Algarven“ geändert und der Titel „Prinz von Brasilien“ der Thronanwärter für die portugiesische Krone wurde 1817 zu „Kronprinz des Vereinigten Königreiches von Portugal, Brasilien und den Algarven“ geändert. Am 20. März 1816 starb Maria I. in Rio de Janeiro und Kronprinz sowie Prinzregent Johann wurde unter Beibehaltung der portugiesischen Nummernfolge als Johann VI. zum zweiten Monarchen des Vereinigten Königreiches gekrönt. Nach der Liberalen Revolution von 1821/1822 verließ Johann VI. Brasilien, kehrte nach Lissabon zurück und ließ seinen Sohn und Thronfolger Peter in Rio de Janeiro zurück, der die Regierung Brasiliens übernahm. Während der Liberalen Revolution versammelten sich die Cortes in Lissabon, um dem Königreich eine neue Verfassung zu geben. Die Ständeversammlungen setzten sich überwiegend aus Portugiesen zusammen, da die Delegierten hauptsächlich aus Portugal gewählt wurden, dem Ursprungsland der Revolution. Eine brasilianische Delegation wurde erst später gewählt, da sie wegen der Überquerung des Atlantischen Ozeans später eintraf. Außerdem wurden brasilianische Vertreter wegen des Endes der Kolonialherrschaft des Öfteren von Portugiesen diskriminiert und die Brasilianer waren in den Cortes unterrepräsentiert. So versuchten die portugiesischen Delegierten, die autonome Regierung des Königreiches Brasilien durch die Unterstellung der Provinzen an die gemeinsame Regierung in Lissabon zu umgehen. Dem verweigerten die brasilianischen Cortes jedoch ihre Zustimmung, was die Brasilianische Unabhängigkeitsbewegung hervorrief. Am 7. September 1822 rief Peter in der Nähe von São Paulo die Unabhängigkeit Brasiliens als Reaktion auf den Beschluss der portugiesischen Cortes aus und ernannte sich zu Kaiser Peter I. von Brasilien. Portugal erkannte die Unabhängigkeit Brasiliens im August 1825 im Vertrag von Rio de Janeiro 1825 an. Nach der Anerkennung des unabhängigen Brasiliens und dem daraus folgenden Ende des Vereinigten Königreiches änderte Johann VI. den Staatsnamen wieder zu „Königreich Portugal“, seine Titulatur zu „König von Portugal und den Algarven“ und der Titel des Thronanwärters war fortan „Kronprinz von Portugal“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Vereinigte Königreich von Portugal, Brasilien und den Algarven (portugiesisch \"Reino Unido de Portugal, Brasil e Algarves\") war ein Staat auf dem Gebiet der heutigen Republiken Brasilien und Portugal. Es bestand von 1815 bis 1822 bzw. 1825. Königin Maria I. und König Johann VI. entstammten dem Haus Braganza. Das Vereinigte Königreich setzte sich aus den gleichberechtigten Titularkönigreichen Portugal, Brasilien und Algarve zusammen und besaß Kolonien auf vier Kontinenten. Nach der Unabhängigkeit Brasiliens wurde das Vereinigte Königreich vom Königreich Portugal abgelöst.", "tgt_summary": null, "id": 2308349} {"src_title": "Dekanat München-Perlach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Braunohrspechte sind kleine und insgesamt sehr dunkle Spechte mit recht langem und an der Basis schmalem Schnabel. Der Schnabelfirst ist nach unten gebogen. Die Körperlänge beträgt etwa 18 cm, das Gewicht 50–68 g, sie sind damit etwas kleiner und deutlich leichter als ein Buntspecht. Die Art zeigt bezüglich der Färbung einen nicht sehr auffallenden Geschlechtsdimorphismus. Bei Männchen der Nominatform ist die Oberseite einschließlich Bürzel, Oberschwanzdecken und Oberflügeldecken fast einfarbig grün. Der obere Rücken zeigt meist einen Bronzeton und ist gelegentlich undeutlich gelb gefleckt. Bürzel und Oberschwanzdecken sind häufig weiß gefleckt. Die Schwingen sind braun mit grünen Säumen und hell gebändert. Auf den Basen der Innenfahnen sind die hellen Binden breit und verschmelzen häufig zu einem hellen Feld. Die Schwanzoberseite ist schwärzlich mit grünen Säumen, die äußeren Steuerfedern sind grünlich gebändert oder gefleckt. Die gesamte Unterseite des Rumpfes ist auf olivfarbenem bis düster grünem Grund kräftig beige-weißlich gefleckt, zum Schwanz hin wird die Fleckung eher bindenartig. Die Unterflügel sind gelblich weiß, der Unterschwanz ist gelblich schwarz. Stirn, Ober- und Hinterkopf sind oliv bis schwärzlich oliv; die Federn auf dem hinteren Oberkopf haben kurze rote Spitzen, die Federn des Hinterkopfes breite rote Spitzen. Die Ohrdecken sind braun. Ein schmaler beiger und oliv gestrichelter Überaugenstreif beginnt am hinteren Augenrand und zieht sich nach hinten um die Ohrdecken. Halsseiten und Nacken sind olivgrün mit heller Fleckung; Zügel, Kinn und Kehle sind auf olivem Grund weißlich beige gefleckt. Diese weißliche Färbung ist häufig durch Verschmutzung grün. Der Oberschnabel ist grauschwarz, der Unterschnabel zeigt einen oliven oder grünlichen Ton. Beine und Zehen sind gräulich bis olivgelb. Die Iris ist rötlich bis braun, der Augenring gräulich bis oliv. Beim Weibchen fehlen nur die roten Kopfpartien; diese Bereiche sind wie der übrige Kopf oliv bis schwärzlich oliv.", "section_level": 1}, {"title": "Lautäußerungen.", "content": "Der häufigste Ruf ist ein undeutliches \"„kwaa-kwaa-kwaa“\", weitere Rufe sind bisher offenbar nicht bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Winkler et al. erkennen zwei recht gut differenzierte Unterarten an:", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das offenbar disjunkte Verbreitungsgebiet des Braunohrspechts umfasst mehrere kleine Areale in Westafrika und das westliche Zentralafrika. In Westafrika kommt die Art in Guinea-Bissau, von Sierra Leone bis zur Elfenbeinküste sowie in Benin und im Süden Nigerias vor. Das viel größere zentralafrikanische Areal reicht in West-Ost-Richtung von Kamerun bis in den Südwesten des Sudan, Uganda und in den Westen Kenias. Nach Süden erstreckt sich die Verbreitung bis in den Nordwesten Angolas, den mittleren Süden von Zaire, Nordwest-Sambia, den Westen Burundis, Ruanda und Nordwest-Tansania. Möglicherweise ist die Art noch weiter verbreitet. Die Größe des Gesamtverbreitungsgebietes wird auf 3,39 Mio. km2 geschätzt. Die Art bewohnt in erster Linie den Tropischen Regenwald des Flachlandes, aber auch dichten Sekundärwald, mosaikartig zusammengesetzte Wald-, Busch- und Graslandschaften sowie seltener flussbegleitende Galeriewälder. Die Tiere bleiben unter 1800 m Höhe.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Braunohrspechte sind scheu und wenig auffällig, sie werden daher häufig übersehen. Sie schließen sich gelegentlich gemischten Vogeltrupps an. Die in der gesamten Baumschicht gesuchte Nahrung besteht vorwiegend aus Ameisen sowie anderen Insekten und deren Larven. Nahrungsobjekte werden durch Hämmern, Sondieren und Ablesen erlangt. Die Art brütet zwischen August und Februar, die Höhlen werden in Bäumen angelegt. Die Gelege umfassen zwei bis drei Eier, weitere Angaben zur Brutbiologie liegen bisher nicht vor.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand und Gefährdung.", "content": "Angaben zur Größe des Weltbestandes sind nicht verfügbar. Die Art ist wenig häufig bis lokal häufig. Aufgrund der anhaltenden Zerstörung der primären Regenwälder ist der Bestand wahrscheinlich rückläufig, der Braunohrspecht wird von der IUCN aber noch als ungefährdet (\"least concern\") eingestuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Braunohrspecht (\"Campethera caroli\") ist eine Vogelart aus der Familie der Spechte (Picidae). Diese kleine Spechtart besiedelt das westliche Zentralafrika und kleine Areale in Westafrika. Sie bewohnt in erster Linie den Tropischen Regenwald des Flachlandes, aber auch dichten Sekundärwald, mosaikartig zusammengesetzte Wald-, Busch- und Graslandschaften sowie seltener flussbegleitende Galeriewälder. Die in der gesamten Baumschicht gesuchte Nahrung besteht vorwiegend aus Ameisen sowie anderen Insekten und deren Larven. ", "tgt_summary": null, "id": 2398135} {"src_title": "Cannon Movie Tales: Dornröschen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Von den altfranzösischen Bezeichnungen \"tabor, tabour\" und \"tabar\" für „Trommel“, spätlateinisch \"tabornum\" und mittelhochdeutsch \"tambūr\" unterscheidet sich der Bauform nach das altfranzösisch Wort \"taborel\" für eine Rahmentrommel. Hieraus wurden neufranzösisch \"tambour\", italienisch \"tamburo\", Spanisch \"tambor\" und das deutsche Lehnwort Tamburin für die Rahmentrommel. Das Wort \"tabor\" findet sich erstmals im altfranzösischen Heldenepos \"Rolandslied\" (Zeile 852, Zeile 3137), das um 1080 entstand, also vor dem Ersten Kreuzzug (1096–1099). Eine vermutete Herkunft von der persischen Kesseltrommel \"tabīr\" erscheint damit wegen der zeitlichen Abfolge als unwahrscheinlich. Daher werden die europäischen Schreibvarianten von der allgemeinen arabischen Bezeichnung für Trommeln, \"tabl\" (طبل, DMG \"ṭabl\", Plural \"ṭubūl\") abgeleitet. Die Mauren haben wohl ab dem 8. Jahrhundert die Laute \"barbaṭ\", die Kesseltrommel \"naqqāra\" (Pl. \"naqqārāt\", berberisch: \"nuqqāirāt\") und andere Musikinstrumente auf der Iberischen Halbinsel eingeführt, wobei jedoch die ersten Hinweise auf die Verwendung dieser arabischen Instrumente in Europa erst aus späterer Zeit vorliegen. Als Zwischenschritt von \"ṭabl\" zu \"tambor\" soll ein anderes persisches Wort, \"ṭunbūr\" (Pl. \"ṭanābīr\"), das ansonsten Saiteninstrumente (\"tanbur\") bezeichnet, die Bedeutung von \"ṭabl\" angenommen haben und der Ausgangspunkt für einen Teil der europäischen Trommelbezeichnungen geworden sein. Der andere Teil fand mit dem arabischen Artikel in der Schreibweise \"aṭ-ṭabl\" und der Bedeutung „Kesseltrommel“ ins Spanische als \"atabal\", ins Italienische als \"ataballa\", ins Altfranzösische als \"attabal\" und bis zur Kriegstrommel \"ettebel\" der nordafrikanischen Tuareg.", "section_level": 1}, {"title": "Bauform und Verbreitung.", "content": "Vor den großen Kesseltrommeln und den kleinen Kesseltrommelpaaren (französisch \"nacaires\", von \"naqqāra\") war die zylindrische \"tabor\" die beliebteste Trommel im europäischen Mittelalter. Ihre Formen reichten von kleinen, beidseitig geschlagenen Zylindertrommeln, die an einem Halsband quer vor der Brust getragen wurden, über Rahmentrommeln, deren Rahmenhöhe kleiner als ihr Durchmesser war, bis zu großen Trommeln, die schräg am Oberschenkel hingen und einseitig auf das obere Fell geschlagen wurden. Die Membran an der geschlagenen Seite war immer mit einer Schnarrsaite aus Darm versehen, die untere Membran besaß manchmal ebenfalls eine Schnarrsaite. Vom 11. bis zum 16. Jahrhundert ist die \"tabor\" häufig auf Gemälden und Steinreliefs abgebildet. Auf Matthias Grünewalds Gemälde \"Die Verspottung Christi\" (um 1503–1505) ist am linken Bildrand eine kleine \"tabor\" mit Schnurverspannung zu sehen, das mit einem geraden Klöppel geschlagen wird, während der Spieler zugleich eine lange Flöte bläst, die er mit der linken Hand hält. Diese Kombination war damals verbreitet und gehört bis heute zur Jig und anderen Volkstänzen in Großbritannien (\"whittle and dub\", gleichbedeutend mit \"pipe and tabor\") sowie in Südfrankreich (\"galoubet et tambourin\"), Spanien (\"fluviol e tamboril\") und Portugal. Unter den Figurenreliefs des „Engelschors“ (1256–1280) der gotischen Kathedrale von Lincoln befinden sich an den Wänden der Triforiumszone sitzende Engel mit Spruchbändern, Büchern und vorwiegend mit Musikinstrumenten: verschiedene Harfen, Fidel, Guiterne, Busine, Doppelflöte, Leier etc. Ein sitzender Engel, der eine senkrecht gehaltene Rahmentrommel neben seinem linken Oberschenkel schlägt und zugleich Flöte bläst, ist der \"Angel with pipe and tabor\". Die \"tabor\" hängt mit einem Band an seinem linken Arm, es ist eine flache zweifellige Trommel mit Schnurspannung in Zickzackform und Lederschlaufen; eine einzelne Schnarrsaite ist sichtbar. Der Schlägel in seiner rechten Hand besteht aus einem kräftigen zylindrischen Stiel. Der deutlich abgesetzte Kopf des Schlägels ist rund und wie man annehmen kann, mit einem weichen Material überzogen und zu einer Kugelform gewickelt. Neben den eher kleinen Instrumenten der Engel, die in der Volkstanzmusik weiterleben, wurden auch größere \"tabor\" in militärischen Zusammenhängen abgebildet. Eine solche Militärtrommel beschrieb der Kirchengelehrte Thoinot Arbeau in seinem Werk \"Orchésographie\" von 1589. Er nannte sie \"la tambour; grand tambour\". Länge und Durchmesser betrugen jeweils ca. 80 Zentimeter. Die Abbildung zeigt eine Trommel mit Schnur-Bespannung in 14 Bahnen mit geknoteten Strupfen, sie hat weder Druckreifen noch Schnarrsaiten. Die andere beschriebene und abgebildete Schnurtrommel nannte er \"tabourin à main\". Deren Länge betrug 60 Zentimeter bei einem Durchmesser von 30 Zentimetern. Beide Membrane waren mit einer Schnarrsaite ausgestattet. Hieraus entwickelte sich die in der Marschmusik verwendete Rührtrommel. Das Zusammenspiel von Militärtrommeln und Blasinstrumenten wird in der Chronik der Stadt Basel für das Jahr 1332 erwähnt. Schweizer Trommler waren damals in Europa hoch angesehen, weshalb der englische König Heinrich VII. einer Abrechnung seiner Privatausgaben von 1492 zufolge zwei Schweizer Tabor-Spieler beschäftigte. Die Basler Trommel ist ein in dieser Tradition stehendes Marschmusikinstrument.", "section_level": 1}, {"title": "Spielweise.", "content": "Seit dem 12. Jahrhundert stellte der Flöten-und-Trommel-Spieler die simpelste Form einer Tanzband dar. Die Spielweise auf beiden Instrumenten zugleich setzt voraus, dass der mit einer Hand produzierte Trommelrhythmus entsprechend einfach sein muss. Der Spieler sollte am besten nahe am Rand und direkt auf die über der Membran verlaufende Schnarrsaite schlagen, um ein gleichmäßiges Schnarrgeräusch zu erzielen. Unabhängig von der Taktart wird der erste Schlag des rhythmischen Musters betont. Viele Stücke der Renaissancemusik sind im 3/4 oder 6/8-Takt gesetzt und wechseln während des Spiels mehrmals für kurze Zeit in den anderen Rhythmus, gelegentlich halten die Ensemblemitglieder beide Rhythmen nebeneinander. Auf ähnliche Weise bediente im Mittelalter und in der Renaissance ein Musiker neben der Einhandflöte anstelle der \"tabor\" das \"tambourin de Béarn\". Dieses Saiteninstrument in der Form einer Bordunzither wurde und wird in der Volksmusik des französischen Baskenlandes unter dem Namen \"ttun-ttun\" wie die Trommel mit einem Stock geschlagen. Die Basken spielen bei Umzügen und sonstigen Volksfesten auch die auf Baskisch \"danbolin\" genannte \"tabor\" zusammen mit einer Einhandflöte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tabor, auch \"tabar\" (altfranzösisch), ist eine Gruppe historischer zweifelliger Zylindertrommeln unterschiedlicher Größe. Der Spieler spielte im europäischen Mittelalter normalerweise die \"tabor\" mit der rechten Hand zusammen mit einer Einhandflöte, deren drei Grifflöcher er mit der linken Hand bediente.", "tgt_summary": null, "id": 1833970} {"src_title": "U-Bahnhof Hammer Kirche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Mark Johnson wuchs in Madison, Wisconsin, auf, wo er seine Karriere als Eishockeyspieler in der Mannschaft der Madison Memorial High School begann. Nachdem er für seine High School-Mannschaft in der Saison 1975/76 in 30 Spielen 65 Tore erzielt und 56 Vorlagen gegeben hatte, wurde er in das Team USA aufgenommen, für das er bis Saisonende in elf Spielen elf Scorerpunkte, davon fünf Tore, erzielte. Anschließend besuchte er von 1976 bis 1979 drei Jahre lang die University of Wisconsin–Madison, für deren Eishockeymannschaft er parallel in der National Collegiate Athletic Association spielte. Mit den \"Wisconsin Badgers\" gewann der Center 1977 zunächst die Meisterschaft der Western Collegiate Hockey Association sowie anschließend die der National Collegiate Athletic Association. Zudem wurde er als \"Freshman of the Year\" der WCHA ausgezeichnet. Nachdem er bei seiner Universitätsmannschaft überzeugen konnte, wurde er im NHL Amateur Draft 1977 in der vierten Runde als insgesamt 66. Spieler von den Pittsburgh Penguins und im WHA Amateur Draft 1977 in der dritten Runde als insgesamt 22. Spieler von den Birmingham Bulls ausgewählt. Zunächst besuchte er jedoch weitere zwei Jahre die University of Wisconsin-Madison und wurde 1978 und 1979 jeweils in das First All-Star Team der WCHA sowie das First All-American Team der Western Conference der NCAA gewählt. In der Saison 1978/79 war er zudem der beste Spieler der WCHA. Die Saison 1979/80 begann Johnson beim Team USA, mit dem er sich auf die Olympischen Winterspiele in Lake Placid vorbereitete. Im Anschluss an den Olympiasieg, der als Miracle on Ice in die Sportgeschichte einging, unterschrieb er einen Vertrag bei den Pittsburgh Penguins aus der National Hockey League, für die er bis Saisonende in 22 Spielen fünf Tore erzielte und sieben Vorlagen gab. Auch in den folgenden beiden Spielzeiten kam er regelmäßig für Pittsburgh in der NHL zum Einsatz, ehe er am 2. März 1982 im Tausch gegen ein Zweitrundenwahlrecht für den NHL Entry Draft 1982 an die Minnesota North Stars abgegeben wurde. In seiner Geburtsstadt blieb er allerdings nur bis zum Ende der Saison 1981/82 und erzielte für die North Stars in 14 Spielen vier Tore und zwei Vorlagen. Im Oktober 1982 wurde er zusammen mit Kent-Erik Andersson für Jordy Douglas und ein Fünftrundenwahlrecht für den NHL Entry Draft 1984 zu den Hartford Whalers transferiert. Dort gelang ihm der Durchbruch, als er für die Whalers in 201 Spielen 203 Scorerpunkte, davon 85 Tore, erzielte. Zudem nahm er 2004 am NHL All-Star Game teil. Im Februar 1985 wurde der Linksschütze zusammen mit Greg Millen im Tausch gegen Mike Luit und Jörgen Pettersson an die St. Louis Blues abgegeben. Von 1985 bis 1990 stand Johnson bei den New Jersey Devils in der NHL unter Vertrag. Zur Saison 1990/91 ging er nach Europa, wo er vom HC Milano Saima aus der italienischen Serie A1 verpflichtet wurde. Bei diesem begann er auch die folgende Spielzeit, wechselte jedoch bereits nach nur zwei Spielen zum EK Zell am See, für den er in der Saison 1991/92 in der Österreichischen Eishockey-Liga in 33 Spielen 72 Scorerpunkte, davon 23 Tore, erzielte, ehe er seine aktive Karriere im Alter von 35 Jahren beendete. Zur Saison 1995/96 begann Johnson mit seiner Karriere als Eishockeytrainer. In dieser Spielzeit trainierte er die Madison Monsters in der Colonial Hockey League, mit denen er die erste Playoff-Runde erreichte. Zudem wurde er in dieser Spielzeit als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Anschließend war er von 1996 bis 2002 Assistenztrainer bei seiner ehemaligen Universität Wisconsin-Madison in der NCAA. Bei den Weltmeisterschaften 2000 und 2002 betreute er jeweils die US-amerikanische Nationalmannschaft der Herren als Assistenztrainer. Seit 2002 betreut Johnson die Frauenmannschaft der University of Wisconsin-Madison, mit der er in den Jahren 2006 und 2007 jeweils Meister der WCHA und der NCAA wurde. In diesem Zeitraum wurde er zudem jeweils als Trainer des Jahres der WCHA ernannt. Die Frauennationalmannschaft der USA führte er parallel bei der Weltmeisterschaft 2007 und den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver zum Gewinn der Silbermedaille. Darüber hinaus war er für USA Hockey als Trainer diverser Frauen-Juniorennationalmannschaften tätig.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für die USA nahm Johnson an den Weltmeisterschaften 1978, 1979, 1981, 1982, 1985, 1986, 1987 und 1990 teil sowie 1981, 1984 und 1987 am Canada Cup. Seine internationale Karriere wurde durch den Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid gekrönt. Zu diesem Erfolg trug er mit fünf Toren und sechs Vorlagen in sieben Spielen bei, womit er Topscorer seiner Mannschaft war. Im als Miracle on Ice bekannt gewordenen Spiel gegen die sowjetische Nationalmannschaft erzielte er zwei Tore.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mark Einar Johnson (* 22. September 1957 in Minneapolis, Minnesota) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler und heutiger -trainer, der in seiner aktiven Zeit von 1975 bis 1992 unter anderem für die Pittsburgh Penguins, Minnesota North Stars, Hartford Whalers, St. Louis Blues und New Jersey Devils in der National Hockey League gespielt hat. Zu großer Bekanntheit kam er als Mitglied der US-amerikanischen Nationalmannschaft, die 1980 Olympiasieger wurde. Sein Vater Bob war ein bekannter Eishockeytrainer.", "tgt_summary": null, "id": 2294945} {"src_title": "Theater im Marienbad", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "William Aquin Carew, Sohn von William J. Carew CBE KCSS und Mary Florence Channing, besuchte von 1927 bis 1940 das St. Bonaventure College und das St. Paul Seminar an der University of Ottawa. Am 15. Juni 1947 empfing er die Priesterweihe und wurde persönlicher Sekretär von Ildebrando Antoniutti, dem Apostolischen Delegaten für Kanada und Neufundland. Von 1950 bis 1952 studierte er an der Päpstlichen Diplomatenakademie in Rom. 1952 wurde er persönlicher Sekretär von Patrick James Skinner CIM, Erzbischof von Saint John’s, Neufundland. 1953 trat er in den Dienst des Staatssekretariat des Vatikan ein und war von 1963 bis 1969 dessen Leiter der englischsprachigen Sektion und war so verantwortlich für alle staatlichen und diplomatischen Audienzen des Papstes. Carew begleitete die päpstliche Reise nach Québec (1959) und zur 25-Jahr Feier der Evangelisation in Cebu, Philippinen. Er organisierte die Reisen von Papst Paul VI. in das Heilige Land (1964) und nach Uganda (1969). Am 27. November 1969 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Titularerzbischof von \"Telde\" und bestellte ihn zum Apostolischen Nuntius in Burundi und Ruanda. Der Kardinalpräfekt der Kongregation für die Ordensleute, Ildebrando Kardinal Antoniutti, spendete ihm am 4. Januar 1970 im Petersdom die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren die Kurienerzbischöfe Giovanni Benelli und Sergio Pignedoli. Im April 1972 war er Sondergesandter des Papstes in Bangladesh. Am 10. Mai 1974 wurde er zum Apostolischen Pro-Nuntius in Zypern und Apostolischen Delegat in Jerusalem und Palästina (Israel und Jordanien) ernannt. Er war zudem Apostolischer Visitator in Griechenland. Er war von 1974 bis 1983 \"Chancellor\" der Universität Bethlehem sowie Geistlicher Leiter des Theologischen Studiums in Tantur und im \"Abraham House\", einem Hospiz in Jerusalem. Am 30. August 1983 wurde er zum Apostolischen Pro-Nuntius in Japan ernannt. Sein altersbedingtes Rücktrittsgesuch nahm Papst Johannes Paul II. am 11. November 1997 an.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Papst Paul VI. verlieh ihm am 21. Juni 1963 den Ehrentitel \"Überzähliger Geheimkämmerer Seiner Heiligkeit\" (Monsignore) und am 8. Dezember 1964 den Titel \"Hausprälat Seiner Heiligkeit\".", "section_level": 1}], "src_summary": "William Aquin Carew (* 23. Oktober 1922 in St. John’s, Kanada; † 8. Mai 2012 ebenda) war ein Diplomat des Heiligen Stuhls.", "tgt_summary": null, "id": 368086} {"src_title": "Liberianisches Englisch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "Die Karriere von Panduru begann im Jahr 1987 im Alter von 17 Jahren in der Divizia B bei CSM Reșița. Dort spielte er bis Ende 1990, als ihn der rumänische Spitzenklub Steaua Bukarest in die Divizia A holte. Panduru debütierte am 10. März 1991 im Auswärtsspiel bei FCM Progresul Brăila und konnte sich schon in der Rückrunde 1990/91 einen Stammplatz erkämpfen. Am Saisonende erreichte der Verein ebenso die Vizemeisterschaft wie darauf folgenden Spielzeit. Gleichzeitig konnte er mit seiner Mannschaft im Jahr 1992 den rumänischen Pokal im Finale gegen Politehnica Timișoara gewinnen. Es folgten in den Spielzeiten 1992/93, 1993/94 und 1994/95 drei rumänische Meisterschaften. Auf internationaler Klubebene konnte er mit seiner Mannschaft in diesem Zeitraum in die Gruppenphase der Champions League erreichen. Im Sommer 1995 verließ Panduru Steaua und wechselte zu Benfica Lissabon nach Portugal. In der Rückrunde der Saison 1995/96 war er an Neuchâtel Xamax aus der schweizerischen Nationalliga A ausgeliehen. In Lissabon konnte er sich auch aufgrund einer langwierigen Verletzung nicht durchsetzen und kam lediglich in der Hälfte der Spiele zum Einsatz. Nach drei Jahren wechselte er im Jahr 1998 zum Ligakonkurrenten FC Porto. Hier kam er in der Hinrunde 1998/99 nur auf sechs Einsätze und wurde im Winter für ein halbes Jahr an den SC Internacional aus dem brasilianischen Porto Alegre ausgeliehen. Nach seiner Rückkehr im Sommer 1999 wechselte er ein zweites Mal innerhalb Portugals zum SC Salgueiros. Auch hier kam er nur selten zum Einsatz und trug damit wenig zum Klassenerhalt 2000 bei. Anschließend beendete er seine Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Panduru bestritt 22 Spiele für die rumänische Fußballnationalmannschaft. Er debütierte am 12. Februar 1992 in einem Freundschaftsspiel gegen Griechenland. Zunächst kam er unter Cornel Dinu nur unregelmäßig zum Einsatz. Erst als sein vorheriger Vereinstrainer Anghel Iordănescu im Sommer 1993 zum Nationaltrainer berufen wurde, wurde Panduru häufiger berufen und zu Beginn des Jahres 1994 eine feste Größe im Nationaltrikot. Im Sommer desselben Jahren gehörte er dem Aufgebot für die Weltmeisterschaft in den USA an. Zu Beginn des Turniers fand er sich zunächst auf der Reservebank wieder und kam lediglich gegen die Schweiz und Schweden zu zwei Kurzeinsätzen. In der folgenden Qualifikation zur Europameisterschaft 1996 blieb ihm erneut nur die Rolle des Ergänzungsspielers, der zwar zumeist im Kader stand, aber erst in der Schlussphase der jeweiligen Partie eingewechselt wurde. In der ersten Jahreshälfte einschließlich der Europameisterschaft in England blieb Panduru außen vor. Erst bei einem Freundschaftsspiel gegen die Vereinigten Arabischen Emirate am 18. September 1996 kehrte er zurück, ehe er am 14. Dezember 1996 gegen Mazedonien im Rahmen der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1998 sein letztes Länderspiel bestritt.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn begann Panduru eine Karriere als Fußballtrainer. Im Sommer 2002 wurde als Nachfolger von Ion V. Ionescu Cheftrainer des gerade in die Divizia A aufgestiegenen Politehnica AEK Timișoara. Schon im Oktober wurde er entlassen und durch Stelian Gherman ersetzt. Ein Jahr später wurde er im Oktober 2003 erneut Trainer bei „Poli AEK“, als der Verein nach neun Spieltagen der Saison 2003/04 auf dem 14. Tabellenplatz stand. Die Saison beendete er auf einem Platz im Mittelfeld. Am 16. Juni 2005 übernahm Panduru erneut einen Aufsteiger. Als Nachfolger von Mircea Rednic beim FC Vaslui legte er mit einem Punkt aus fünf Partien einen Fehlstart in die Saison 2005/06 hin und trat daraufhin am 11. September 2005 zurück, um wiederum durch Rednic ersetzt zu werden. Ende Oktober 2006 kehrte er als Nachfolger von Marin Ion als Cheftrainer von Farul Constanța in die Liga 1 zurück. Er führte den Verein zum Klassenerhalt, ehe er am 10. Juni 2007 durch Constantin Gache abgelöst wurde. In der Saison 2009/10 war Panduru Generaldirektor seines früheren Klubs Steaua Bukarest. Im Mai 2010 wurde sein Vertrag jedoch aufgelöst. Seitdem ist er ohne Anstellung.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Am 25. März 2008 wurde Panduru vom rumänischen Staatspräsidenten Traian Băsescu für die Leistungen in der Nationalmannschaft mit dem Verdienstorden „Meritul sportiv“ III. Klasse ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Panduru hat eine Tochter und einen Sohn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nică Basarab Panduru (* 11. Juli 1970 in Mârzănești, Kreis Teleorman) ist ein ehemaliger rumänischer Fußballspieler und derzeitiger -trainer. Er bestritt insgesamt 200 Spiele in der rumänischen Divizia A, der portugiesischen Primeira Divisão und der schweizerischen Nationalliga A. Als Nationalspieler nahm er an der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 teil. Seit Sommer 2010 ist er ohne Verein.", "tgt_summary": null, "id": 1789327} {"src_title": "Kastell Szeged", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Pedersen begann seine Karriere in der Jugend des kleinen \"Stange Sportsklubb\" aus der Provinz Hedmark. Schon bald galt er als eines der größten regionalen Talente, woraufhin er im Alter von vierzehn Jahren in seine Geburtsstadt Hamar zu Großverein Ham-Kam wechselte. Trainer Ståle Solbakken forcierte ihn daraufhin von Anhieb an, ließ ihn bereits mit vierzehn mit der ersten Mannschaft trainieren und setzte ihn in einem Freundschaftsspiel ein. In der Folgespielzeit verließ Solbakken den Verein in Richtung FC Kopenhagen und Ham-Kam stieg unter dem neuen Trainer Frode Grodås in die Adeccoligaen ab. In der zweiten Leistungsstufe wurde er daraufhin unter dem neuen Trainer Arne Erlandsen im Alter von sechzehn Jahren fest in den Profikader aufgenommen und debütierte am 7. April 2007 im Ligaspiel gegen Skeid Oslo. In Folge kam er auf vier Kurzeinsätze, ohne jedoch ein Tor erzielen zu können. In der Folgespielzeit bremste eine langwierige Verletzung seinen Durchbruch, ehe er am 9. Juli 2008 das entscheidende Tor zum 2:1-Sieg gegen Rosenborg Trondheim erzielen konnte. Pedersen war in der 84. Spielminute für Roman Kienast ins Spiel gekommen und traf in der 90. Bis zum Saisonende legte er in vier weiteren Spielen eine Talentprobe ab, ehe der Verein abermals absteigen musste und Pedersen nicht mehr zu halten war. Pedersen entschied sich für einen Wechsel zum Traditionsverein Strømsgodset IF und blieb damit in der Tippeligaen. Bei \"\"Godset\"\" war er daraufhin auf Anhieb Stammspieler und schaffte mit zehn Saisontoren den Durchbruch im Profibereich. In der Spielzeit 2009 fand er mit dem von Udinese Calcio ausgeliehenen gleichaltrigen Talent Jo Inge Berget einen kongenialen Offensivpartner, mit dem er die Anfangsphase der Spielzeit bestimmte. In den ersten neun Saisonspielen traf alleine Pedersen fünf Mal (Berget vier Mal), woraufhin Gerüchte über einen vorzeitigen Wechsel ins Ausland aufkamen. Pedersen absolvierte daraufhin noch sieben Spiele, ehe er kurz vor Schließung des Transferfensters für die vereinsinterne Rekordablösesumme von ca. 1,5 Mio. Euro in die Eredivisie an Vitesse Arnheim verkauft wurde. Seither kämpft er unter Trainer Albert Ferrer im Abstiegskampf der Liga um einen Stammplatz in der Mannschaft. Nach einer Verletzung zu Saisonbeginn startete er als Joker in die Spielzeit, ehe er in der 18. Runde im Spiel gegen Ajax Amsterdam erstmals als einziger Stürmer im von Ferrer präferierten 4-5-1 System zum Zuge kam. Nach einer Verletzung im Spiel gegen Willem II Tilburg und der Verpflichtung von Wilfried Bony zur Winterpause, kam er meist nur zu Kurzeinsätzen, weshalb der Stürmer 2012 Leihweise zu Vålerenga Oslo wechselte. Nach zwei weiteren Zwischenstationen (Odense BK, FC Barnsley) wechselte er im August 2014 schließlich zurück nach Norwegen zu Brann Bergen und ein Jahr später zu seinem ehemaligen Verein Strømsgodset IF.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Pedersen spielte bisher für die Norwegische U-15, U-16 und U-17 Auswahl. 2009 wurde er im Alter von 18 Jahren in die U-21 Nationalmannschaft vorgezogen, der er bis Dato angehört und derzeit mit seinem früheren Offensivpartner bei Strømsgodset, Jo Inge Berget, ein Sturmduo bildet. Von 2009 bis 2013 spielte er 19 Mal für die U21-Auswahl und erzielte hierbei sieben Tore. Am 8. Januar 2013 debütierte er dann in der A-Nationalmannschaft in einem Freundschaftsspiel gegen Südafrika (1:0) in Durban, als er in der 63. Minute für Alexander Söderlund eingewechselt wurde. Bis zu seiner letzten Nominierung im Jahre 2015 bestritt er neun Länderspiele, in denen er ein Tor erzielen konnte. Beim Freundschaftsspiel am 15. November 2013 in Dänemark (1:2) erzielte der Stürmer den zwischenzeitlichen Ausgleich.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "2006 wurde er von der norwegischen Spielerlegende Hallvar Thoresen in das von der \"Olympiatoppen\" (Norwegisches Olympisches Komitee zur Förderung des Spitzensports) initiierte Förderprogramm \"”Fra talent til toppspiller”\" (\"Vom Talent zum Topspieler\") aufgenommen. Beim damaligen Pilotprojekt sollten die zehn größten norwegischen Talente zwischen fünfzehn und siebzehn Jahren durch zusätzliche individuelle Betreuung an den Profifußball herangeführt werden. Neben Pedersen schafften daraufhin sieben weitere Spieler aus dem Programm den Sprung zum Profi. Der älteste berücksichtigte Spieler, Tarik Elyounoussi, ist bereits A-Nationalspieler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marcus Pedersen (* 8. Juni 1990 in Hamar) ist ein norwegischer Fußballspieler. Seit 2015 steht er in seinem Heimatland bei Strømsgodset IF unter Vertrag. ", "tgt_summary": null, "id": 1640408} {"src_title": "Jack Semple", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Thibaut Bourgeois begann seine Karriere im Alter von vier Jahren beim \"FC Pierrevillers\", bis er 2002 mit zwölf Jahren zum FC Metz. Am 21. Mai 2007 unterschrieb er zusammen mit seinem Mannschaftskameraden Joris Delle seinen ersten Profivertrag bei Metz, der bis Juni 2010 datiert war. Doch erst am 19. Dezember 2008 absolvierte im Ligue 2-Spiel gegen ES Troyes AC sein Debüt, als er in der 57. Minute bei einem 0:3-Rückstand eingewechselt wurde und in der 71. Minute den 1:3-Treffer erzielte. Am Ende der Saison 2008/09 kam er auf sieben Einsätze und erzielte dabei zwei Tore. In der Saison 2009/10 bekam er deutlich mehr Einsatzchancen. Am 2. Oktober 2009 (9. Spieltag) lag sein Team gegen Stade Laval mit 0:2 zurück, bis Bourgeois innerhalb sieben Minuten zwei Tore erzielte und Pascal Johansen fünf Minuten vor Schluss einen Elfmeter zum 3:2-Sieg verwandelte. Der vom Verein erhoffte Aufstieg in die Ligue 1 sollte zum Ende der Saison jedoch nicht gelingen. Bourgeois kam in dieser Saison zu 25 Einsätzen und erzielte vier Tore. Die folgende Spielzeit sollte für Bourgeois etwas unbefriedigender verlaufen, der gebürtige Lothringer wurde in dieser Spielzeit in lediglich 10 Partien eingesetzt. Auch für seinen Verein lief es sportlich nicht rund. Der Abstieg in die dritte Liga konnte knapp verhindert werden. Ende August 2011 wechselte Bourgeois auf Leihbasis zum Drittligisten FC Martigues. Bourgeois stieg mit dem FCM zum Saisonende in die vierte Liga ab. Zur Folgesaison kehrte er dann nach Metz zurück, die in der Zwischenzeit wiederum in die dritte Liga abgestiegen waren. In dieser Spielzeit kam er auf 24 Ligaeinsätze und erzielte für seinen Verein fünf Tore. FC Metz stieg zur Saison 2013/14 in die \"Ligue 2\" auf, wo Bourgeois auf lediglich neun Ligaeinsätzen kam. Am 8. Juli 2014 wechselte Bourgeois Ablösefrei zum CA Bastia. Nach einer enttäuschenden Saison auf Korsika mit nur 11 Spielen (0 Tore) wechselte er 2015 nach Belgien zum unterklassigen Verein \"FC Jeunesse Lorraine Arlon\" und 2016 weiter zum damaligen luxemburgischen Erstligisten UN Käerjéng 97 in die BGL Ligue.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Bourgeois spielte zwischen 2005 und 2009 für die U-16, U-17 und U-19-Nationalmannschaft Frankreichs. Seit 2010 spielt er für die französische U-20-Nationalmannschaft und absolvierte für diese bisher fünf Spiele, beim 4:1-Sieg über Japan gelang ihm ein Tor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nanzan (jap., dt. „Südlicher Berg“), manchmal auch Sannan () war eines der drei Königreiche, welche die Insel Okinawa während der Sanzan-Zeit im 14. und frühen 15. Jahrhundert kontrollierten. Die Insel war in zahllose Stammesfürstentümer und Kleinkönigreiche aufgeteilt, aus denen sich in den Jahren ab 1314 drei zentrale Königreiche herausbildeten. Diese waren neben Nanzan die Reiche Chūzan und Hokuzan. Nanzan hörte auf zu existieren, nachdem es im Jahr 1429 von König Shō Hashi von Chūzan erobert wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1330936} {"src_title": "Swan Coastal Plain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gold war Nachfahre väterlicherseits von mindestens acht Generationen von Rabbinern. Sein erster Lehrer war sein Großvater mütterlicherseits, Rabbi Yehoshuah Goldwasser. Später lernte er an der Mir Jeschiwa unter Rabbi Eliyahu Baruch Kamei. Anschließend ging Gold nach Lida um dort an der \"Jeschiwa Torah Vo'Da'as\" zu studieren – der Jeschiwa von Rabbi Jizchak Jakob Reines, wo Tora- mit säkularen Studien verbunden wurden. Im Alter von 17 wurde er schließlich von Eliezer Rabinowitz von Minsk als Rabbiner ordiniert und beerbte dann das Amt seines Schwiegervaters, Rabbi Mosche Reichler, als Rabbiner in Juteka. Mit 18 ging er in die Vereinigten Staaten, wo er als Rabbiner in mehreren Gemeinden fungierte, einschließlich bei der von South Chicago, Scranton in Pennsylvania (bis 1912), der Congregation Beth Jacob Ohev Sholom in Williamsburg, Brooklyn (1912–1919), San Francisco (bis 1924) und der \"Congregation Shomrei Emunah\" in Borough Park, Brooklyn (bis 1935). Er gehörte zu den ersten, die das Orthodoxe Judentum in den Vereinigten Staaten etablierten; im Jahr 1917 gründete er die \"Williamsburg Talmud Torah\" und die \"Yeshiva Torah Vodaas\". Des Weiteren eröffnete er das Beth-Moshe-Hospital und ein Waisenhaus in Brooklyn und gründete in San Francisco ein College, in dem Lehrer für Hebräisch ausgebildet werden. 1914 lud Gold Rabbi Meir Berlin, Sekretär der Welt-Mizrachi-Organisation, nach New York ein, um eine Niederlassung der Misrachi in den USA zu organisieren. Die kommenden 40 Jahre reiste Rabbi Gold durch die Vereinigten Staaten und Kanada, um Ortsverbände der Mizrachi-Bewegung einzurichten und wurde 1932 schließlich Präsident der amerikanischen Mizrachi. Im Jahr 1935 emigrierte er nach Palästina, wo er Leiter der „Abteilung für Tora-Ausbildung und Kultur in der Diaspora“ wurde, in dessen Funktion er maßgeblich an der Begründung neuer Ausbildungseinrichtungen innerhalb der Diaspora beteiligt war und sich insbesondere den Bildungsbedürfnissen der nordamerikanischen Juden widmete. Während des Zweiten Weltkriegs war er an der weitverbreiteten zionistischen Opposition gegenüber dem britischen Weißbuch von 1939 beteiligt und half dabei, europäische Juden vor dem Holocaust zu bewahren. 1943 reiste er wieder in die USA, wo er als ein Sprecher im Auftrag der europäischen Juden beim Marsch der Rabbiner in Washington teilnahm. Er diente als Vizepräsident im Israelischen Provisorischen Staatsrat und unterzeichnete im Jahr 1948 die Israelische Unabhängigkeitserklärung. Er war Mitglied im Gründungskomitee der Bar-Ilan-Universität, die 1955 eröffnet wurde. Gold starb in Jerusalem und wurde neben seinem lebenslangen Freund Rabbi Meir Berlin beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rabbi Wolf Gold (, \"Ze'ev Gold\"; geboren am 31. Januar 1889 in Szczuczyn als \"Zev Krawczynski\"; gestorben am 8. April 1956 in Jerusalem) war Rabbiner, jüdischer Aktivist und gehörte zu den Unterzeichnern der Israelischen Unabhängigkeitserklärung.", "tgt_summary": null, "id": 1710918} {"src_title": "Scandal (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kellerhals eröffnete 1963 – gemeinsam mit seiner Ehefrau Helga – in Ingolstadt ein Fachgeschäft für Fahrräder, Ölöfen, Herde, Radio- und Fernsehgeräte. Das Unternehmen expandierte unter der Firmierung „F.E.G Kellerhals“ und hatte in Bayern fünf Filialen mit wachsendem Warenangebot. 1968 stieg Leopold Stiefel ein. Als Mitte der 1970er die SB-Warenhäuser aufkamen, dachten die drei Personen über eine neue Vertriebsform nach. Kellerhals verfügte über die unternehmerische Erfahrung, Kontakte und das nötige Risikokapital. Am 24. November 1979 eröffneten sie im Euro-Industriepark in München den ersten Media Markt. Die Zahl der Mitarbeiter stieg im ersten Jahr von 15 auf 140. Er führte die Geschäfte. Seine Frau war anfangs für die Verwaltung und Buchhaltung zuständig. Stiefel war verantwortlich für den Einkauf und Vertrieb und Walter Gunz, ein ehemaliger Karstadt-Mitarbeiter, verantwortete das Marketing. Als das Unternehmen neun Jahre nach dem Start schneller expandieren wollte, räumte man 1990 Kaufhof eine Beteiligung von 54 % ein, die die Tochter Saturn Hansa ins Unternehmen einbrachte. Von Media Markt behielt Kellerhals einen Anteil von 21 %, der jedoch mit einem Vetorecht bei allen wichtigen Entscheidungen verbunden ist. Mit Stand vom 14. November 2011 waren die Anteilsverhältnise der Gesellschafter an der Media Saturn Holding GmbH wie folgt: Im Januar 2013 teilte Leopold Stiefel mit, seine Familie verkaufe ihren Anteil an die Metro AG. Die Anteile der Familie Kellerhals belaufen sich weiterhin auf 21,6 %. Seit den 1960ern befasste sich das Ehepaar Kellerhals auch mit Immobilien (Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Einkaufscenter und Hotels). Es besitzt einen großen Bestand an Grundstücken. Die Gewerbeimmobilien vermietete Kellerhals bevorzugt an die MediaSaturn Gruppe. So ist die Firmenzentrale von MediaSaturn in Ingolstadt in Immobilien der Familie Kellerhals eingemietet. In Österreich besitzt sie die SCA GmbH in Salzburg. Dieses Shoppingcenter wurde erweitert bzw. ein Neubau errichtet, der 2015 als Salzburg Arena (vormals Shopping Center Alpenstraße) eröffnete. In Ingolstadt wird die Errichtung eines Einkaufcenters geplant. In St. Pölten in Österreich wurde ein Einkaufscenter erweitert. Sein Sohn Jürgen Kellerhals vermietet ebenfalls Gewerbeimmobilien und betreibt Hotels. Sein Geschäftssitz liegt in Ingolstadt. Auch sein Enkel Julian Kellerhals ist ins Familienunternehmen eingestiegen. Im Juli 1997 übernahm eine Investorengruppe unter Kellerhals' und Peter Ambergers Leitung die Firma Möbel Unger, um sie in ein dezentrales Handelskonzept zu überführen. Nachdem die Sanierung missglückt war und Unger Insolvenz anmelden musste, zog sich der Gläubigerstreit – auch mit Vorwürfen gegen Kellerhals – bis Januar 2005 hin. 1999 gründete Kellerhals eine gemeinnützige Stiftung für Ausbildungsförderung im Einzelhandel und 2000 die Erich-Kellerhals-Stiftung, die im kulturellen Bereich tätig ist. In Salzburg besaß er zusammen mit seiner Frau die Convergenta Invest und Beteiligungs GmbH, die auch in Bad Wiessee vertreten ist. Die Medizinische Universitäts-Stiftung in Salzburg wird im Bereich der Forschung unterstützt. Erich Kellerhals war Milliardär. Gemäß der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt 2017 betrug sein Vermögen ca. 2 Milliarden US-Dollar. Damit belegte Erich Kellerhals Platz 1161.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erich Kellerhals (* 8. November 1939 in Ingolstadt; † 25. Dezember 2017 in Salzburg) war ein deutscher Unternehmer. Er eröffnete 1979 den ersten Media-Markt und blieb bis zu seinem Tod Gesellschafter der Media-Saturn-Holding.", "tgt_summary": null, "id": 2449295} {"src_title": "Bahnhof Hochheim (Main)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Eurykles entstammte als Sohn des Lachares einer führenden spartanischen Familie, die ihre Herkunft von den Dioskuren ableitete. Der römische Triumvir Marcus Antonius ließ Lachares wegen Piraterie hinrichten. Daher war Eurykles gegen Antonius feindlich eingestellt und stand 31 v. Chr. als höchster Beamter Spartas bei der sich in Griechenland abspielenden kriegerischen Auseinandersetzung der Triumvirn um die Alleinherrschaft im Römischen Reich auf der Seite Octavians, des späteren Kaisers Augustus. Nachdem Antonius und dessen Geliebter Kleopatra in der entscheidenden Seeschlacht bei Actium der Durchbruch durch die feindliche Flotte gelungen war, gehörte Eurykles mit seinen Schiffen zu den Verfolgern des Paares und hatte mit diesem auf hoher See Feindberührung. Allerdings gelang Antonius und Kleopatra die Flucht nach Ägypten. Eurykles wurde das römische Bürgerrecht verliehen und er führte seither den Namen \"Gaius Iulius Eurykles\". Er erhielt eine herrscherähnliche Position in Sparta und durfte die 10 Kilometer vor der Südostspitze der Peloponnes gelegene Insel Kythera in Besitz nehmen. Um 8 v. Chr. besuchte Eurykles Herrscherresidenzen des Orients, hielt sich u. a. bei Herodes dem Großen auf und verschlimmerte noch den Konflikt des jüdischen Königs mit dessen Söhnen. Er verließ Judäa, nachdem er von Herodes 50 Talente erhalten hatte, verstand es dann, sich auch die Gunst des Königs von Kappadokien, Archelaos, zu verschaffen und strich an dessen Hof durch ähnliche Intrigen wie bei Herodes erneut reichlichen Ertrag ein. Nachdem er in seine Heimat zurückgekehrt war, betätigte er sich als Bauherr und ließ etwa ein Gymnasion in Sparta sowie das ansehnlichste der zahlreichen Bäder Korinths errichten. Athen erwies ihm durch die Aufstellung einer Statue eine Ehrung. Eurykles schuf sich allerdings auch Feinde, zu denen u. a. ein Nachfahre des spartanischen Feldherrn Brasidas gehörte. So sah Eurykles sich zwei Anklagen bei Augustus ausgesetzt. Es wurde ihm vorgeworfen, den Frieden in Achaia gestört, Staseis ausgelöst und Städte ausgeraubt zu haben. Nach dem zweiten Prozess musste er auf Befehl des Princeps in die Verbannung gehen. Er starb vermutlich vor 2 v. Chr. Einige Zeit danach erfolgte seine Rehabilitation, so dass später ein ihm zu Ehren \"Eurykleia\" genanntes Fest in der lakonischen Hafenstadt Gytheion und in Sparta veranstaltet wurde. Ein Sohn von Eurykles, \"Gaius Iulius Laco\", konnte eine ähnliche Position wie sein Vater einnehmen. Auch in den nächsten Generationen blieb Eurykles’ Nachkommenschaft ein in Sparta führendes, mit der Dynastie von Kommagene verwandtschaftlich verknüpftes Geschlecht, das erst unter Nero seine dominierende Stellung in der Stadt verlor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eurykles (; † wohl vor 2 v. Chr.) war ein Dynast in Sparta, der nach einer Anklage von Kaiser Augustus verbannt, aber nach seinem Tod rehabilitiert wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1852361} {"src_title": "Bernd von Brauchitsch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem EyeHateGod zwei Demos, \"Garden Dwarf Woman Driver\" und \"Lack of Almost Everything\", selbst vermarktet hatten und mit den Demos ihre Musik verschiedenen Plattenfirmen angeboten hatten, nahm sie das französische Label \"Intellectual Convulsion\" 1990 für ein Album unter Vertrag. Die Band produzierte dieses erste Album in einem kleinen Studio in Kenner, Louisiana, ohne einen professionellen Tontechniker, sondern nur mit den Angestellten des \"Festival Studios\". Für die Produktion stellte die Firma eine Summe von 1.000 US-Dollar zur Verfügung, von denen Sänger Mike IX Williams zufolge 800 US-Dollar dem Studio und den Technikern zu kam und 200 US-Dollar für Alkohol und Marihuana ausgegeben wurden. \"Gary Mader\", Bassist der Band seit 2001, erklärte, dass die Band zur Zeit der Aufnahmen des Albums ihr eigenes Schaffen noch eher als Witz, denn als ernsthafte Passion gesehen hatte. J. Bennett zufolge wurde das Album auf einem unvollständigen Drumkit und mit billigen Gitarren mit fehlenden Saiten eingespielt. Mike IX bezeichnete das Album im Nachhinein als kompromisslos, rau und primitiv aggressiv, ein Umstand, den er auch der dilettantischen Produktion zuschrieb. Joe LaCaze beurteilte den Klang des Albums ähnlich und betonte die Überraschung der Band, dass es überhaupt jemanden gab, der bereit war die Musik zu verlegen. Die kleine französische Plattenfirma presste etwa 2.000 Exemplare des Debütalbums und stellte jedem Bandmitglied fünf Alben zur Verfügung. Nachdem die Plattenfirma jedoch Konkurs anmelden musste, wechselte die Band zum deutschen Label Century Media. Century verpflichtete EyeHateGod für fünf weitere Alben, veröffentlichte \"In the Name of Suffering\" 1992 erneut und lud die Band ein, eine gemeinsame Europa-Tour mit Crowbar zu bestreiten, für die Jimmy Bower damals Schlagzeug spielte. Am 29. Oktober 2007, sechs Jahre nachdem EyeHateGod sich aus dem Vertrag mit Century Media gelöst hatten, veröffentlichte die Firma das Album zum wiederholten Male und erweiterte es um vier Alternativversionen der Titel \"Left to Starve\"; \"Hit a Girl\"; \"Depress\" und \"Children of God\", die ursprünglich vom Demo \"Lack of Almost Everything\" aus dem Jahr 1990 stammten. Alle vier Stücke wurden bereits auf dem Livealbum \"10 Years of Abuse (and Still Broke)\" aus dem Jahr 2001 veröffentlicht. Hinzu kamen auch einige von Mike IX Williams verfasste Liner Notes.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "William York zufolge waren alle Elemente, die später für den Sludge typisch sein sollten, bereits auf diesem Album enthalten. Er beschrieb den Stil des Albums als grob, aggressiv, schleppend und roh – eine Mischung aus Doom Metal und Hardcore mit Einflüssen aus dem Blues und Stoner Rock, gelegentlich unterbrochen von Noiseausbrüchen, die stets von Michael IX Williams’ kehlig krächzendem Kreisch- und Brüllgesang begleitet wird. Die wiederkehrenden Rückkopplungen der Gitarren, Williams kehliger Gesang, die grobe Produktion und die eingängigen Bassläufe werden von verschiedenen Rezensenten betont. York verglich die Band mit späten Black Flag und langsamen The Melvins. Diese Vergleiche, besonders mit The Melvins, werden auch von Jimmy Bower und Mike Williams unterstrichen.", "section_level": 1}, {"title": "Einfluss.", "content": "Obwohl die Mischung aus Hardcore Punk und Doom Metal nach Mike IX Williams Einschätzung zur Zeit des Albums verpönt war, sollte sie für den Sludge prägend sein. Seither gelten EyeHateGod, neben Down und Crowbar als wichtige Größe der NOLA-Metal-Szene sowie als Ursprungsband des Sludge.", "section_level": 1}], "src_summary": "In the Name of Suffering (engl.; „Im Namen des Leidens“) ist das 1990 erschienene Debütalbum der Sludgeband EyeHateGod, das als Initialzündung des Musikgenres gilt.", "tgt_summary": null, "id": 1066592} {"src_title": "Vladimir-Ilyich-Klasse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gliederung im Kalten Krieg.", "content": "Die Luftstreitkräfte waren unterteilt in Außerdem gab es – organisatorisch getrennt von den Luftstreitkräften – die Kampfflugzeuge der Luftverteidigung (PWO) (Abfangjäger), die Armeefliegerkräfte und die Seefliegerkräfte.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge 1917.", "content": "Russland verfügte bei Beginn der Oktoberrevolution über einen Flugzeugpark von insgesamt 1.109 Militärmaschinen. Die meisten dieser Flugzeuge waren ebenso wie die dazugehörigen Motoren vor und während des Ersten Weltkrieges in Großbritannien und Frankreich erworben oder in Lizenz nachgebaut worden. Von den Eigenentwicklungen erlangten nur die berühmte Ilja Muromez sowie die einmotorigen Muster Anatra D, Anatra DS und Lebedj-12 die Serienreife. Bereits kurz nach dem Umsturz begann ein neugebildetes Kollegium mit der Erfassung der vorhandenen Ressourcen und der Auflistung der zur Verfügung stehenden Flugzeuge, Triebwerke und Produktionsstätten. Am 10. November 1917 wurde die erste Abteilung der revolutionären Fliegerkräfte gebildet. Zur Ausbildung der Piloten gründete man zehn neue Fliegerschulen sowie 1919 das Fliegertechnikum Moskau, aus dem 1920 das Ingenieursinstitut der Roten Luftflotte sowie 1922 die Akademie der Luftflotte, die heutige Militärakademie für Ingenieure der Luftstreitkräfte, hervorgingen. Mitte 1918 wurden von den Bolschewiki die Luftstreitkräfte der Roten Armee in Fliegerabteilungen gegliedert, die der im Mai gegründeten Hauptverwaltung der Roten Arbeiter- und Bauernluftflotte unterstanden. Eine Fliegerabteilung bestand aus sechs Flugzeugen mit 113 Angehörigen und verfügte über einen Fuhrpark von vier Kraftfahrzeugen und sechs Pferdegespannen. Waren es anfangs erst neun dieser Abteilungen, so wuchs ihre Zahl bis Dezember 1920 auf 65 Land- sowie 18 Marineabteilungen. Diese neuformierten sowjetischen Fliegerkräfte übernahmen einen Großteil des Flugzeugbestands des alten Russland, der sich, wie oben angedeutet, aus einem Sammelsurium der verschiedensten Typen zusammensetzte. Als Jagdflugzeuge verfügbar waren beispielsweise 307 französische Nieuports der Versionen X bis XXIV und einige SPAD S.VII, britische Sopwith Triplane, RAF S.E.5 und Vickers F.B.19 sowie einige erbeutete deutsche Fokker D.VII Doppeldecker. Im Verlauf des Bürgerkriegs fand auch eine Intervention westlicher Staaten und Japans gegen Sowjetrussland statt. Es konnten etwa 150 weitere Flugzeuge erbeutet und in den Bestand aufgenommen werden. Insbesondere die 15 einsatzbereiten Ilja Muromez, die in einer speziellen Bomberabteilung zusammengefasst worden waren sowie die französische Breguet 14 bewährten sich in diesem Konflikt bei Bombenangriffen gegen die Reiterarmeen der Weißgardisten von General Mamontow gut, die Hauptaufgabe der Fliegerkräfte beschränkte sich jedoch aufgrund der fehlenden Mittel meistens auf Aufklärungsaufgaben. Die Konsequenzen, die die Regierung deshalb aus diesem Bürgerkrieg unter anderem zog, bestanden im Aufbau einer starken Luftflotte. In den Jahren 1921–1928 wurden aus diesem Grund unter großen Anstrengungen neue Flugzeugwerke errichtet, sowie Schulen und Forschungseinrichtungen gebaut, um die Entwicklung und Produktion auf diesem Gebiet schnell voranzutreiben.", "section_level": 2}, {"title": "Erste eigene Typen – die zwanziger Jahre.", "content": "Am 1. Dezember 1918 wurde vom Vater der russischen Luftfahrt, Nikolai Jegorowitsch Schukowski, mit der Gründung des Zentralen Aerohydrodynamischen Instituts (ZAGI) der Grundstein der Forschung gelegt, auf den sich die sowjetische Luft- und Raumfahrt in den kommenden Jahrzehnten stützte. Im ZAGI wurden neue Flugzeugtypen entwickelt und getestet sowie aerodynamische Gegebenheiten erforscht. Zu diesem Zweck wurde auch ein großer Windkanal errichtet, in dem das Flugverhalten von kompletten Flugzeugen beobachtet werden konnte. Eine Zeit lang stützte sich die Sowjetunion jedoch noch auf den Einkauf von Flugzeugen im Ausland. 1922 waren 90 % aller neuen Militärmaschinen als Import in die UdSSR gelangt. So ist es nicht verwunderlich, dass der erste Typ aus sowjetischer Produktion, die R-1, ein Nachbau der britischen de Havilland D.H.4 war, dessen Herstellung von Nikolai Polikarpow auf die einheimischen Produktionsmöglichkeiten zugeschnitten worden war. Noch 1926 kaufte die Sowjetunion zur Ausbildung von Bomberpiloten veraltete französische Farman Goliath-Doppeldecker, die auch als Absetzflugzeuge für die sich formierenden Fallschirmjägereinheiten genutzt wurden. Am meisten zu schaffen machte den sowjetischen Luftstreitkräften jedoch der Mangel an geeigneten Motoren. Sämtliche Flugzeugantriebe mussten importiert oder in Lizenz produziert werden. Beispielsweise waren die beiden leistungsfähigsten Triebwerke die die sowjetische Industrie produzierte, der \"M-17\" und der \"M-22\", Nachbauten des deutschen BMW VI und des französischen Gnôme-Rhône Jupiter. Diese Situation änderte sich erst im Dezember 1930 mit der Gründung des Zentralinstituts für Flugzeugmotorenbau (ZIAM). Alexander Mikulin, der schon seit 1923 Flugzeugmotoren baute, entwickelte dort ab 1930 das erste leistungsfähige sowjetische Flugzeugtriebwerk, den wassergekühlten 12-Zylinder-V-Motor \"M-34\". Ein weiterer Mitarbeiter, der später durch seine Motoren bekannt wurde, war Wladimir Klimow. Ende 1924 wurden die sowjetischen Luftstreitkräfte erneut umstrukturiert. Die bestehenden Fliegerabteilungen löste man auf und fasste die Flugzeuge in den ihren Aufgaben entsprechenden Staffeln zusammen. Gebildet wurden Jagd-, Aufklärungs-, Schlachtflieger- und leichte Bomberstaffeln. Eine Staffel bestand aus drei Unterabteilungen zu je 18 Flugzeugen. Bis 1928 erhöhte sich die Einsatzstärke der Staffeln um das Doppelte. Mitte der 1920er-Jahre erschienen dann die ersten leistungsfähigen Eigenkonstruktionen, die auch im Ausland Beachtung fanden. Richtungsweisend hierzu war das von Andrej Tupolew entwickelte erste freitragende Ganzmetall-Bombenflugzeug der Welt, die TB-1. Jagdflugzeuge dieser Periode waren unter anderem die Doppeldecker Grigorowitsch I-2 und Polikarpow I-3, welche in mehr oder weniger bedeutenden Stückzahlen den Luftstreitkräften zur Verfügung gestellt werden konnten. Bei der Konstruktion von Flugbooten zeigte sich seit dem Ersten Weltkrieg Dmitri Grigorowitsch führend. Seine beiden Konstruktionen M-5 und M-9 bildeten das Rückgrat bei den Bordflugzeugen der sowjetischen Seekriegsflotte. Die Entwicklung, die mit der Polikarpow R-1 ihren Anfang genommen hatte, nämlich die Produktion von leichten einmotorigen Mehrzweckmaschinen, wurde mit der Tupolew R-3 fortgesetzt. Sie gipfelte in den 1930er-Jahren in den Massenweise gefertigten Typen Polikarpow R-5 und Polikarpow Po-2 und kennzeichnet die damalige Produktionsweise der sowjetischen Industrie: Kleine, ohne großen Aufwand herzustellende Typen, die im Bedarfsfall variabel als Aufklärer, Bomber, Verbindungsflieger und anderes einsetzbar waren. Spezielle Typen wie der Bomber TB-1 blieben dagegen deutlich in der Minderzahl. 1929 stellte dieser nur 5 % der Flugzeuge der sowjetischen Luftflotte, die einmotorigen Aufklärungsflugzeuge dagegen 80 %.", "section_level": 2}, {"title": "Die dreißiger Jahre.", "content": "Mit dem allmählichen Erstarken der sowjetischen Wirtschaft änderte sich auch das Kräfteverhältnis in den sowjetischen Luftstreitkräften. Die ausländischen Typen waren verschwunden und eigene Triebwerke standen nun in genügendem Maß zur Verfügung. Mit dem PW-1 und dem DA waren bereits in den vorhergehenden Jahren zwei Flugzeug-Maschinengewehre entwickelt worden, die nun durch so leistungsstarke Waffen wie das SchKAS-MG abgelöst wurden. Hatten die Aufklärer bisher das Bild der Luftstreitkräfte dominiert, so waren nun 43 % aller sowjetischen Militärmaschinen Jagdflugzeuge, bei Beginn des Großen Vaterländischen Krieges sogar 53,4 %. Im Juli 1929 wurde vom Zentralkomitee der KPdSU ein Beschluss herausgegeben, der die Entwicklung neuer und besserer Flugzeuge vorsah. 1930 wurde aus diesem Grunde das Zentrale Konstruktionsbüro (ZKB) gegründet, in welchem ab 1932 auf bestimmte Flugzeugtypen spezialisierte Konstruktionsteams arbeiteten. Es gab Entwicklungsgruppen für Jäger, Fernbomber, Aufklärer, Seeflugzeuge, Drehflügler, Fahrwerke, Flugzeugwaffen und Luftschrauben. Das ZAGI war ähnlich organisiert. Aufgrund dieser Spezialisierung entstanden leistungsfähige Typen, die den Anschluss an die technologische Weltspitze brachten, so die Jagdflugzeuge Polikarpow I-15, I-16 oder der schwere Bomber Tupolew TB-3. 1932 wurden die sowjetischen Luftstreitkräfte eine eigenständige Waffengattung und man legte Wert auf einen verstärkten Aufbau von Jagdflugzeug- und Bomberstaffeln. Der Anteil der bis dahin dominanten Aufklärer verringerte sich aufgrund dieser Maßnahme drastisch (nur noch 31 %), die Jäger und Bomber dagegen machten ab 1932/33 den Großteil aller Militärflugzeuge aus. 1940 wurden die Luftstreitkräfte erneut umstrukturiert. Die Brigaden wurden durch Divisionen ersetzt, die in Regimenter unterteilt waren. Ein Jägerregiment bestand aus vier Staffeln mit 60 Flugzeugen, ein Bomberregiment aus fünf Staffeln zu entweder 60 mittleren oder 40 schweren Bombern. In der Regel bildeten zwei Jagdflieger-, zwei Bomber- und ein Schlachtfliegerregiment zusammen eine gemischte Fliegerdivision. Die schweren Bomberverbände gliederte man in ein Korps, aus dem am 5. März 1942 die Fernfliegerkräfte ADD (Awiazija Dalnewo Deistwija) gebildet wurden. Mit dem schweren Bomber TB-3 war nun auch die Möglichkeit vorhanden, den Aufbau der Luftlandetruppen voranzutreiben. Es wurden deshalb die Absetzversuche, die schon seit 1930 mit Farman Goliath durchgeführt wurden, perfektioniert und ab 1932 entstanden die ersten Luftlandeabteilungen. Im Manöver im Kiewer Militärbezirk 1935 wurden erstmals Luftlandetruppen in Regimentsstärke eingesetzt und die sowjetische Doktrin der tiefen Operation praktisch geprobt. 1939 verfügte die sowjetische Armee über sechs Luftlandebrigaden, deren Zahl bis 1940 verdoppelt wurde. Bereits zum Anfang der 1930er-Jahre wurden Manöver durchgeführt, in denen man das Zusammenwirken zwischen Luft- und Bodentruppen testete, eine Doktrin, die während des Zweiten Weltkrieges erfolgreich angewendet werden und auf die sich die Rote Armee bis zum Zerfall der Sowjetunion stützen sollte. Im maritimen Bereich setzte sich ebenfalls die Spezialisierung von Flugzeugen auf zugeschnittene Aufgaben durch. Die Flugboote und Seeflugzeuge von Georgi Berijew, speziell die MBR-2, erzielten im Gegensatz zu den veralteten Grigorowitsch-Konstruktionen bemerkenswerte Flugleistungen. Der Großteil des Flugzeugparks bestand aus landgestützten Maschinen. Die Seeflieger, bis dato Teilstreitkräfte der Luftstreitkräfte, wurden ab 1935 Bestandteil der Seekriegsflotte unter der Bezeichnung \"Wojenno-wosduschnije silij-wojenno-morskoij flot\" (WWS-WMF).", "section_level": 2}, {"title": "Der Spanische Bürgerkrieg.", "content": "Im Juli 1936 brach der Spanische Bürgerkrieg aus und Deutschland und Italien nutzten diesen Konflikt dazu, um im Rahmen von Hilfsleistungen an die Putschisten unter General Franco ihre neuesten Waffentechnologien zu testen. Die Sowjetunion sandte der republikanischen Regierung ebenfalls Waffenhilfe, unter anderem auch Flugzeuge. In der Anfangsphase der Luftkämpfe konnten sich die eingesetzten I-15 und I-16 Jagdflugzeuge noch gut gegen die deutschen Heinkel He 51 und italienischen Fiat CR.32 behaupten. Als aber die modernen Messerschmitt Bf 109 Jäger erschienen, zeigte es sich, dass die sowjetische Technologie nicht mehr mit der neuesten Entwicklung Schritt halten konnte. Das zweimotorige Bombenflugzeug SB-2, bei seinem Erscheinen 1935 schneller als alle Jagdflugzeuge jener Zeit, konnte seinen Geschwindigkeitsvorteil bei der schnelleren Bf 109 nicht zum Tragen bringen und erlitt empfindliche Verluste. Diesen Erfahrungen Rechnung tragend wurden durch das Zentralkomitee der KPdSU im September 1939 die Gründung neuer Konstruktionsbüros beschlossen. Von 1938 bis 1941 entstanden deshalb unter anderem die OKBs Mikojan-Gurewitsch, Petljakow, Lawotschkin und Suchoi sowie zusätzlich neun Flugzeug- und sieben Motorenwerke. So konnte noch bis zum Beginn des Großen Vaterländischen Krieges damit begonnen werden, moderne Typen wie die Jäger MiG-3, LaGG-3 und Jak-1 sowie die Bomber Pe-2, Il-2 und Su-2 zu erproben und in die Serienproduktion zu überführen.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Der Überfall auf die Sowjetunion traf die Luftstreitkräfte unvorbereitet inmitten dieser wichtigen Umstrukturierungsphase. Die Regimenter bestanden größtenteils aus veralteten Flugzeugen. Etwa 80 % der Jagdstaffeln stellten die Modelle I-15, I-16 und I-153. Bei den Bombern waren 47 % SB-2 und 34 % DB-3/Il-4. Durch die Bombardierung von Flugplätzen gelang es der deutschen Luftwaffe, einen Teil der Flugzeuge am Boden zu zerstören. Durch eine erhöhte Produktion von Maschinen in den vom Krieg nicht betroffenen Landesteilen konnten die Verluste aber schnell kompensiert werden. Um der Gefahr von Bombenangriffen zu entgehen und um sie dem Zugriff der vorrückenden deutschen Wehrmacht zu entziehen, mussten bis Ende 1941 etwa 1.300 Betriebe nach Osten bis hinter den Ural evakuiert werden, was eine ungeheure logistische Leistung darstellte. Bei dieser Aktion wurden komplette Werke samt ihrer Belegschaft auf Züge, LKWs und teilweise auch auf Lastkähne geladen und abtransportiert. Unter extremen Bedingungen – der russische Winter war hereingebrochen und die Versorgungssituation der Werkarbeiter war ungenügend – wurden die Betriebe in den Tiefen des Landes wieder errichtet. Teilweise wurden die Flugzeuge in erst halb fertiggestellten Werkshallen unter freiem Himmel produziert. Nach einem aus dieser Verlagerung resultierenden Produktionseinbruch im Dezember 1941 stieg die Flugzeugproduktion der Sowjetunion ab da bis zum Kriegsende stetig an. Beherrschte die deutsche Luftwaffe zu Beginn des Feldzuges mit den Jägern Bf 109 und Fw 190 uneingeschränkt den Luftraum, so drehte sich dieser Vorteil ab 1943 in Richtung Sowjetunion. Die evakuierten Werke steigerten ihren Produktionausstoß ständig und die neuen Typen La-5, La-7 sowie Jak-9 und Jak-3 waren den deutschen Typen ebenbürtig, wenn in einigen Belangen nicht gar überlegen. Durch das große Potenzial an Menschen konnten die Verluste an fliegendem Personal problemlos ausgeglichen werden, während die Deutschen an chronischem Personalmangel litten. Auch die Bewaffnung konnte durch den Übergang vom Maschinengewehr zur großkalibrigen Maschinenkanone, insbesondere der 20-mm-SchWAK und 23-mm-WJa, verbessert werden. Im Gegensatz zu anderen Luftstreitkräften im Zweiten Weltkrieg flogen in der Sowjetunion auch Frauen Kampfeinsätze. 1942 bestanden drei Regimenter ausschließlich aus Pilotinnen. Berühmt wurde etwa das \"588. Nachtbomberregiment\", in dem die Fliegerinnen Doppeldecker des Typs Po-2 flogen und sich selbst \"Nachthexen\" nannten. Von 29 Pilotinnen, die die Auszeichnung Held der Sowjetunion erhielten, zählten 23 zu den \"Nachthexen\". Insgesamt erhielten während des Krieges 2.420 Angehörige des fliegenden Personals diese höchste Auszeichnung der Sowjetunion, 65 wurde sie zweimal verliehen, die Piloten Iwan Koschedub und Alexander Pokryschkin erhielten sie dreimal. Eine neue Taktik der Sowjetunion war das Bilden von großen gemischten Flugzeugverbänden, sogenannten Luftarmeen mit bis zu 1.000, später bis zu 1.500 Flugzeugen. Jede Luftarmee war einer Front (sowjetisches Pendant zur deutschen Heeresgruppe) zugeteilt, deren Oberbefehlshaber sie unterstand. Dadurch konnte ein enges Zusammenwirken von Land- und Luftstreitkräften gewährleistet werden. Auch verlagerte man den Schwerpunkt der Bomberproduktion in Richtung der Schlachtflieger, die eine taktisch sehr wirkungsvolle Waffe darstellten. Insbesondere die Il-2 sowie deren Nachfolger Il-10 erwiesen sich im Zusammenspiel mit den Bodentruppen als äußerst effektiv. Insgesamt wurden von diesen beiden Typen etwa 40.000 Exemplare hergestellt. Die Gesamtzahl aller während des Krieges produzierten Flugzeuge lag bei 136.800 Stück, 62.500 davon waren Jagdflugzeuge. Bis zum Ende des Krieges flogen die sowjetischen Luftstreitkräfte rund 3 Millionen Einsätze und waren nach dem Heer die zweitgrößte Teilstreitmacht der Roten Armee.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit und Kalter Krieg.", "content": "Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg profitierte der sowjetische Flugzeugbau stark vom Technologietransfer aus Deutschland. So konnten in der Sowjetischen Besatzungszone zahlreiche Skizzen, Baupläne und unvollendete Prototypen deutscher Flugzeuge und Triebwerke erbeutet werden. Deutsche Erkenntnisse im Bau von Strahltriebwerken waren von unschätzbaren Wert und erleichterten der Luftfahrtindustrie den Übergang vom Kolbenmotor zum Strahlantrieb. Ein Technologieschritt erfolgte durch den Ankauf britischer Triebwerke und deren Nachbau. Bereits 1946 produzierte man erste Jagdflugzeug-Prototypen, ausgestattet mit erbeuteten Jumo 004 Triebwerken. Insbesondere die Konstruktionsbüros Jakowlew, Lawotschkin, Mikojan-Gurewitsch, Iljuschin und Tupolew entwickelten viele neue Typen. Mit der MiG-9 und Jak-15 standen kurz darauf die ersten Jagdflugzeuge mit Strahlantrieb den Luftstreitkräften zur Verfügung. 1949 erschien aus dem OKB Mikojan-Gurewitsch der Jäger MiG-15, welcher in etwa 8.000 Exemplaren gebaut wurde und den Ruf des Konstruktionsbüros als führenden Jagdflugzeughersteller der UdSSR begründete. Im gleichen Jahr wurde das Frontbombenflugzeug Il-28, das die Abkehr vom Schlacht- und Sturzkampfbomber zugunsten des Frontbombers charakterisierte, an die WWS geliefert. Während des Eintritts ins Atomzeitalter nach dem Beginn des Kalten Krieges baute die Sowjetunion eine starke strategische Bomberflotte auf. Insbesondere das OKB Tupolew zeigte sich auf diesem Gebiet führend. Moderne Versionen der Anfang der 1950er-Jahre in Dienst gestellten Bomber Tu-95 werden teilweise noch heute eingesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Luftstreitkräfte der Sowjetunion (, transkribiert: Wojenno-wosduschnye sily SSSR, kurz \"WWS\") waren eine Teilstreitkraft der Sowjetarmee. Die Luftstreitkräfte bestanden von 1918 bis 1991. Sie gingen aus der zaristischen Fliegertruppe hervor und wurden nach der Auflösung der Sowjetunion auf die Nachfolgestaaten aufgeteilt.", "tgt_summary": null, "id": 22961} {"src_title": "Heriberto Hermes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebeginn in der Heimat.", "content": "Seine Karriere begann der im Jahre 1993 in der Stadt Coín in Andalusien geborene Juanmi im Nachwuchsbereich des FC Málaga im etwas mehr als 30 Kilometer entfernten Málaga, nachdem er, anderen Quellen zufolge, bereits beim Lokalverein \"Atlético Coín\" im Einsatz war. Nach einigen Jahren im Nachwuchs schaffte er im Alter von 15 Jahren den Sprung in die B-Mannschaft des Vereins, die bereits zu diesem Zeitpunkt ihren Spielbetrieb in der viertklassigen Tercera División hatte. Obgleich er parallel dazu auch noch im vereinseigenen Nachwuchs eingesetzt wurde, gab er am 13. Dezember 2009 beim 3:1-Auswärtssieg über den CD Vera de Almería sein Debüt, als er in der 71. Spielminute für Samuel eingewechselt wurde. Bei seinem zweiten Viertligaeinsatz am 20. Dezember 2009 bei einem 1:1-Heimremis gegen Arenas de Armilla Cultura y Deporte war er bereits über die volle Spieldauer im Einsatz. Insgesamt brachte er es in dieser Saison auf 13 torlose Meisterschaftseinsätze für Atlético Malagueño, die B-Mannschaft des FC Málaga. Nach einem passablen Saisonverlauf landete er mit dem Team auf dem sechsten Tabellenplatz in der Gruppe 9. Gleichzeitig brachte er es in dieser Spielzeit im Nachwuchs des FC Málaga auf acht Spiele, in denen er gleich 14 Tore erzielte. Noch in der Sommerpause vor der Spielzeit 2010/11 wurde Juanmi, der durch seine Leistungen in der B-Mannschaft, aber vor allem in der vereinseigenen Jugend auffiel, als Fixzugang in den Profikader des südspanischen Klubs geholt.", "section_level": 2}, {"title": "Profidebüt beim FC Málaga.", "content": "Bereits mehr als ein halbes Jahr zuvor kam Juanmi am 13. Januar 2010 zu seinem Pflichtspieldebüt für das Profiteam. Dabei wurde er in der Copa del Rey 2009/10 in der Achtelfinalbegegnung gegen den FC Getafe ab der zweiten Halbzeit eingesetzt und erzielte bei der klaren 1:5-Niederlage auch den einzigen Treffer seines Teams. Mit diesem Einsatz machte er sich zum einen zum jüngsten Profidebütanten des Vereins und zum anderen zum jüngsten Profitorschützen in der Vereinsgeschichte der Südspanier. Nur einige Tage später gab Juanmi am 17. Januar 2010 sein Debüt in der Primera División, als er beim 1:0-Heimsieg abermals über den FC Getafe in der 81. Minute für den erfahreneren Defensivakteur Juanito eingewechselt wurde. Vier weitere Einsätze als Ersatzspieler folgten zum Ende der Saison 2009/10, in der es das Team gerade noch auf den 17. Tabellenplatz schaffte, nachdem es über längere Zeit in den Abstiegskampf verwickelt war. Beim Saisonauftakt 2010/11 gegen den FC Valencia am 28. August 2010 kam der 16-Jährige zwar abermals nur zu einem Kurzeinsatz für das Profiteam, empfahl sich durch seine Leistungen aber und wurde bereits in der darauffolgenden Runde gegen Real Saragossa erstmals von Beginn an eingesetzt. Dabei gelang ihm in der siebenten und 29. Minute jeweils ein Tor, wobei die Mannschaft kurzzeitig nach 35 absolvierten Minuten bereits mit 5:0 in Führung lag, um am Ende doch nur mehr mit 5:3 zu gewinnen. Für Juanmi war dies ein weiterer Eintrag in die Geschichtsbücher des Vereins, da er damit zum jüngsten Spieler wurde, der für den FC Málaga in der Primera División zum Torerfolg kam. Des Weiteren ist er auch der jüngste Spieler der Liga, dem in einer Begegnung zwei Treffer gelangen. Nachdem er danach noch einige Profiligaspiele absolvierte, wurde es mit der Zeit etwas ruhiger um den torgefährlichen Nachwuchsstürmer, der in der Zwischenzeit vor allem bei der B-Mannschaft eingesetzt wurde. Obgleich er zwischendurch kurz zu Einsätzen für die Profis kam, kam er eigentlich erst ab der 24. Runde zu regelmäßigen Ligaauftritten für die Profis, für die er bis dato (Stand: 10. April 2011) in 14 Ligapartien vier Treffer erzielte. Zu einem Einsatz über die volle Spieldauer brachte er es für die Profis allerdings noch nie. Des Weiteren war er auch bei der hohen 0:7-Niederlage gegen Real Madrid im März 2011 im Einsatz. Parallel zu seiner Zeit in der Primera División, absolvierte der junge Spanier auch zahlreiche weitere Spiele für die B-Mannschaft in der Viertklassigkeit. In der Rückrunde der Saison 2012/13 wurde er an Racing Santander ausgeliehen. Dort kam er auf 19 Einsätze in der Segunda División. Zur Saison 2013/14 kehrte Juanmi nach Málaga zurück und erhielt mehr Einsatzzeiten. In 22 Ligaspielen erzielte er vier Treffer. Der Durchbruch gelang Juanmi in der Saison 2014/15. Ende September 2014 verlängerte er seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2018. Ende Januar 2015 erhielt Juanmi die Rückennummer 11 und wurde endgültig in die erste Mannschaft aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel in die Premier League.", "content": "Zur Saison 2015/16 wechselte Juanmi in die Premier League zum FC Southampton. Er erhielt einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2019.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Nachdem er anfangs bereits mit der spanischen U-16-Auswahl aktiv war, wurde er im Jahre 2009 erstmals in den U-17-Kader seines Heimatlandes berufen. Mit der Mannschaft nahm er an verschiedenen Länderspielen bzw. Mini-Turnieren teil und brachte es bis zu seinem Austritt aus dem U-17-Team im Jahre 2010 auf sechs absolvierte Länderspiele und fünf erzielte Treffer. Bald darauf folgte im Jahre 2011 eine Einberufung in die U-18-Auswahl Spaniens, mit der er unter anderem an der \"Torneo del Atlántico 2011\", der insgesamt 37. Austragung dieses Jugendturniers, teilnahm. Bis dato (Stand: 10. April 2011) kam er so in zwei Partien des U-18-Teams zum Einsatz und erzielte ebenso viele Tore. Des Weiteren wurde er im April 2011 erstmals für zwei Begegnungen der spanischen U-19-Nationalelf einberufen. Mit der U19-Auswahl gewann Juanmi 2011 und 2012 die U-19-Europameisterschaft. Am 23. März 2015 wurde Juanmi von Vicente del Bosque erstmals in den Kader der A-Auswahl berufen. Er debütierte am 31. März 2015 bei der 0:2-Testspielniederlage gegen die Niederlande.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juanmi – mit vollem Namen Juan Miguel Jiménez López (* 20. Mai 1993 in Coín, Andalusien) – ist ein spanischer Fußballspieler auf der Position eines Stürmers und Mittelfeldspielers. Seit der Saison 2019/20 ist er für Betis Sevilla in der Primera División im Einsatz.", "tgt_summary": null, "id": 2458730} {"src_title": "Sulaiman al-Ulwan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Programm.", "content": "Das Programm der Amadeo Theater und Musik Gesellschaft besteht aus einem musikalischen und theatralischen Teil. Im musikalischen Teil, Amadeo organisiert Konzerte klassischer Musik, mit großem Schwerpunkt auf die Teilnahme von jungen Musikern, Jazz, Weltmusik und Pop. Im theatralischen Teil gibt es Premieren und Wiederholungen von Kammerschauspielen, Ballett, Monodrama und Stand-up-Comedy. Neben dem Hauptprogramm hat Amadeo auch ein Theaterprogramm für Vorschul- und Grundschulkinder namens \"Der kleine Amadeo\", und eine alternative Bühne, die unkonventionellen und Amateurkunstformen gewidmet ist, das \"Amadeoff Festival\".", "section_level": 1}, {"title": "Andere Programme.", "content": "In den Spielzeiten von 2002 bis 2005 wurden 12 Werke von zeitgenössischen kroatischen Komponisten aufgeführt. In den Saisons 2001 und 2007 hat Amadeo eine Reihe von Filmen aus dem Motovun Film Festival angezeigt. Von der Saison 2006 bis heute, arrangiert Amadeo Aufführungen von Werken kroatischer Komponisten, die von Kammer Bands und Orchester präsentiert sind. Von der Saison 2007 bis heute, hat Amadeo mit der Jüdischen Gemeinde Zagreb im Rahmen des Programms der israelischen Woche kooperiert. In der Saison 2010 hat Amadeo eine Reihe von Filmen aus dem Pula Film Festival angezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Projekte.", "content": "Gelegen in den Räumen des Kroatischen Nationalen Historischen Museums, die Amadeo Theater und Musik Gesellschaft gab eine Reihe von Beiträgen zu seiner Wiederbelebung. Im Jahr 2001, auf der Fassade des Kroatischen Nationalen Historischen Museums in Zagreb, die Amadeo Theater und Musik Gesellschaft enthüllte ein Denkmal mit ihren historischen zweisprachigen Namen aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts: \"Kazaliscna Vulicza – Theater Gasse\". Im Jahr 2003 saniert die Amadeo Theater und Musik Gesellschaft das verlassene Atrium des Kroatischen Nationalen Historischen Museums, geführt von der Idee des Museumsberaters Jakov Radovcic. Die \"Kamenopisna karta Hrvatske\" (eine aus Steinplatten gebaute Karte von Kroatien) dominiert im frisch renovierten Atrium. Die 2500 Steinplatten aus den die Karte besteht, wurden \"in situ\" aus ganz Kroatien gesammelt, und das Atrium selbst ist in charakteristischen kroatischen Stein bedeckt. Im Hof wurde eine einzigartige geologische Säule platziert, Boden und Seitenbeleuchtung wurde von der Idee des Maestros Ivo Pogorelic gelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Programmkomitee.", "content": "Die Gründer der Amadeo Theater und Musik Gesellschaft sind: Nenad Jandric, Rada Vnuk, Zvonimir Zoricic, Bozidar Oreskovic (1942–2010), Neven Franges und August Faulend Heferer. Die heutigen Mitglieder des Programmkomitees der Amadeo Theater und Musik Gesellschaft sind: Nenad Jandric (Leiter), Rada Vnuk, Jakov Jandric, August Faulend Hefere und Izabela Simunovic (1970–2010).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Amadeo – Theater- und Musikgesellschaft begann ihre Tätigkeit im Sommer 2000 im Atrium des Kroatischen Naturkundemuseums in der Oberstadt von Zagreb, Kroatien. Zwischen 1797 und 1834, dasselbe Gebäude war der Ort der Gründung des ersten kroatischen öffentlichen Theater namens Amadeo's Theater, benannt nach seinem Gründer, dem ungarischen Grafen Anton Amade de Varkony, dem großen Präfekt von Zagreb. In der Zeit zwischen 2006 und 2009 wurde das Unternehmen im Museum für Kunst und Gewerbe, Zagreb platziert. Im Sommer 2010 zog es zurück in das Atrium des kroatischen Nationalen Historischen Museums. ", "tgt_summary": null, "id": 1596365} {"src_title": "Timofei Pawlowitsch Mosgow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Don Bowman begann seine Karriere als Radiomoderator kleiner texanischer Sender. Zuerst war Bowman über KDUB und KLLL in Lubbock zu hören und wechselte später zu anderen Sendern mit größerer Reichweite. Bereits zu dieser Zeit schrieb er erste Songs. 1961 erschien auf dem kleinen LaGree-Label Bowmans Debüt-Single mit \"TV Commercials / Coward of the Alamo\", gefolgt von \"Igmoo / Little Bad Dan\" im selben Jahr bei Crescendo Records. Die LaGree-Single brachte moderaten Erfolg, sodass Bowman 1963 von dem Majorlabel RCA Victor unter Vertrag genommen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Bowmans erste Single \"Chit Atkins Make Me a Star\" erreichte 1964 Platz 14 der Hot Country Songs und das dazugehörige Album \"Our Man in Trouble\" Platz 14 der Country-Albumcharts. Zur selben Zeit vermittelte er Waylon Jennings, zu dieser Zeit nur ein regionaler Star in Arizona, an RCA und schrieb mit ihm \"Just to Satisfy You\". Bowmans Alben erreichten in den nächsten Jahren ebenfalls hintere Positionen der Hitparaden und weitere erwähnenswerte Singles waren \"Dear Harlan Howard\", \"Giddyup Do-Nut\", \"For Loving You\" (mit Skeeter Davis), \"Folsom Prison Blues #2\" sowie \"Poor Old Ugly Gladys Jones\" (mit Waylon Jennings und Willie Nelson). Ab Mitte der 1960er-Jahre hatte Bowman auch als Komiker und Schauspieler Erfolg. Als Komiker trat er in Bill Andersons Show auf und war in den Filmen \"The Las Vegas Hillbillies\" und \"Hillbillies In a Haunted House\" zu sehen. 1966 wurde er dafür mit dem \"Favorite Country Comedy Recording Artist Award\" von Roy Acuff auf den Billboard Country Awards ausgezeichnet; 1967 erhielt er von der CMA den Titel \"Comedian of the Year\" (nominiert waren auch Ben Colder und Homer and Jethro). Ende der 1960er-Jahre ließen Bowmans Hitparaden-Erfolge aber wieder nach, trotzdem war er weiterhin im Radio zu hören. Zwischen 1973 und 1978 moderierte er den \"American Country Countdown \" auf ACC. Nachdem 1971 sein Vertrag mit RCA nicht verlängert worden war, wechselte er 1972 zu Mega Records, was den Erfolg aber nicht zurückbrachte. 1978 erschien Bowmans bis jetzt letzte Single auf dem Lone-Star-Label.", "section_level": 2}], "src_summary": "Don Bowman (* 26. August 1937 in Lubbock, Texas; † 5. Juni 2013 in Forsyth) war ein US-amerikanischer Country-Musiker, Komiker, Radiomoderator und Songschreiber. Bowman moderierte als erster die Sendung \"American Country Countdown\" und wurde von der Country Music Association zum ersten \"Country Comedian of the Year\" gewählt.", "tgt_summary": null, "id": 1899615} {"src_title": "Bahnhof Guben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung.", "content": "Q-Games wurde von Dylan Cuthbert gegründet, der vorher bei Argonaut Software arbeitete und bei der Erstellung von \"Starglider\" und \"Starglider 2\" half, danach \"X\" und das erste \"Star Fox\" für Nintendo entwickelte. Er programmiere auch \"Star Fox 2\", bis er zu Sony America wechselte, um \"Blasto\" zu entwickeln. Nach der Entwicklung wechselte er zurück nach Japan zu Sony Japan, wo er ein Programm entwickelte, das den Leistungsumfang der PlayStation 2 zeigen sollte. Dann programmierte er noch \"Pipo Saru 2001\" und verließ Sony, um Q-Games zu gründen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Jahre wurden mit der Entwicklung von kleinen Programmen für Abnehmer wie Sony oder Microsoft verbracht. Bei der E3 2004 wurden zwei grafische Programme für die PlayStation Portable vorgestellt. Daraufhin begann die Entwicklung zweier Spiele, eins für den Game Boy Advance und eins für die Nintendo DS, die später veröffentlicht wurden.", "section_level": 1}, {"title": "PixelJunk.", "content": "PixelJunk ist eine Serie von downloadbaren Spielen für die PlayStation 3. Diese sind auf dem Playstation Network Store verfügbar. Die Spiele werden in 1080p Full HD programmiert. Das erste Spiel wurde auf der E3 2008 veröffentlicht. Ebenfalls sollte es auf der Xbox 360 erscheinen. Das Konzept hinter der Pixel-Junk-Serie war, dass innovative Ideen für Spiele gefunden werden und etwas Spaßiges und Vernünftiges programmiert wird. Diese Arbeit wird von einem kleinen Team über mehrere Monate betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele.", "content": "Das erste PixelJunk-Spiel ist \"PixelJunk Racers\", das im August 2007 veröffentlicht wurde. Dies ist ein Puzzle-Action-Spiel, das von bis zu sieben Personen gespielt werden kann. Die Spieler suchen sich eine von zehn Rennstrecken sowie über ein dutzend Autos aus. Das zweite PixelJunk-Spiel ist \"PixelJunk Monsters\", ein sogenanntes Tower Defense-Spiel. Es wurde im Januar 2008 veröffentlicht. Das dritte PixelJunk-Spiel ist \"PixelJunk Eden\", ein Spiel, wo man Plattformen mit Gewächsen und Sprüngen erreichen muss. Es wurde im August 2009 veröffentlicht. Das vierte PixelJunk-Spiel ist \"PixelJunk Shooter\", das im Dezember 2009 veröffentlicht wurde. Der Spieler nutzt Flüssigkeiten und Gase, wie Magma, Wasser, Eis und schwarze Materie, wie Öl, um durch ein Level zu gelangen und Überlebende zu retten.Der zweite Teil, \"PixelJunk Shooter 2\", wurde im März 2011 veröffentlicht und setzt die Geschichte fort. Das Spiel wurde in der Schwierigkeit erhöht und enthält einen Online-Zweispieler-Modus. Der dritte Teil, \"PixelJunk SideScroller\" wurde im Oktober 2011 veröffentlicht. Hierbei wurde besonders auf die Retrogestaltung im Stil eines Sidescrollers geachtet. Handlung und Steuerung ähneln den beiden Vorgängerspielen. Das fünfte PixelJunk-Spiel ist \"PixelJunk 4am\", veröffentlicht im Mai 2012. Es handelt sich dabei um ein Videospiel, womit Musik erstellt und visualisiert werden kann. Das sechste PixelJunk-Spiel ist \"PixelJunk Nom Nom Galaxy\". Es erschien 2014.", "section_level": 2}, {"title": "DSiWare.", "content": "Q-Games arbeitete auch mit Nintendo zusammen und veröffentlichte drei Spiele für die Nintendo DSi in der Rubrik DSiWare. \"Trajectile\" (auch unter \"Reflect Missile\" bekannt) wurde im November 2009 veröffentlicht. Es ist ein Puzzle-Spiel. Das Ziel ist es, Schiffe in wartende Feinde zu schießen, während man Hindernisse meidet oder zerstört. \"Starship Defense\" (auch unter \"Starship Patrol\" bekannt) wurde im Dezember 2009 veröffentlicht. Es ist ein Tower Defense-Spiel. \"X-Scape\" (auch unter \"3D Space Tank\" bekannt) wurde im Juli 2010 veröffentlicht. Es gleicht dem Game Boy-Spiel \"X\", was auch von Q-Games entwickelt wurde. Das Spiel setzt die Handlung fort.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Projekte.", "content": "Q-Games entwickelt nicht nur Spiele, sondern auch mehrere Designs für die XrossMediaBar (XMB) auf der PlayStation 3.", "section_level": 1}, {"title": "PlayStation Home.", "content": "Am 24. September 2009 veröffentlichte Q-Games unter dem Namen PixelJunk seinen sogenannten \"Raum\" in Playstation Home in Japan, Nordamerika und Europa folgten wenig später. Die \"PixelJunk Ausstellung\" bzw. das \"PixelJunk Museum\" (nur Japan) enthält Ausstellungsstücke über die vier entwickelten Spiele von PixelJunk: \"Racers\", \"Monsters\", \"Eden\". Später kam auch noch \"Shooter\" hinzu. Im Dezember 2009 wurde ein zweiter Raum nur für PixelJunk Shooter eingerichtet, der sogenannte \"PixelJunk Shooter Mutterschiff Hangar\".", "section_level": 2}], "src_summary": "Q-Games (jap., \"Yūgen-gaisha Kyū Gēmusu\") ist ein Computerspiele-Entwickler, der in Nakagyō-ku, Kyōto, Japan am 9. August 2001 gegründet wurde. Er besitzt eine enge Verbindung zu Nintendo und Sony.", "tgt_summary": null, "id": 730894} {"src_title": "Cascade Tunnel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Die Familie Nettelbladt war bereits über mehrere Generationen im Stadtrat von Rostock vertreten. Sein Vater Heinrich Nettelbladt (* 1664; † 1735) war ein wohlhabender Rostocker Kaufmann und Senator. Er heiratete 1714 in zweiter Ehe die Tochter des mecklenburgischen Kammerrates Dörcksen. Das Paar hatte die beiden Söhne Heinrich und Daniel. Heinrich Nettelbladt (* 1715), Daniels älterer Bruder, starb 1761 als Bürgermeister von Rostock. Daniel Nettelbladt heiratete 1746 Wilhelmine Johanna Soden († 1787), die Tochter eines Regimentschirurgen. Das Paar hatte zwei Söhne und zwei Töchter. Beide Söhne starben bereits früh. Die Tochter Christiane Wilhelmine heiratete den Kriegs- und Domänenrat und Ratsmeister Lichotius und ihre Schwester Auguste Henriette den Hauptmann von Deutecom. Auch die beiden Töchter starben noch vor ihren Eltern.", "section_level": 2}, {"title": "Beruflicher Werdegang.", "content": "1733, mit 14 Jahren, wurde er als akademischer Bürger an der Universität Rostock immatrikuliert. Er wählte auf ausdrücklichen Wunsch seines Vaters Theologie als Fachstudium. Während seines Studiums lernte er die philosophischen und juristischen Werke von Christian Wolff und Johann Ulrich von Cramer kennen, die ihn stark beeinflussten. 1735, nach dem Tod seines Vaters, wechselte er das Studienfach und studierte nun Rechtswissenschaften. Im Nachlass seines Vaters fand er einen Briefwechsel mit Wolff, der seinem Vater versprach, während des Studiums seiner Söhne für sie zu sorgen. Die Nettelbladts waren mit Wolff entfernt verschwägert. 1739 verließ Nettelbladt seine Heimatstadt und die Hochschule. Er übernahm in Schwerin die wissenschaftliche Ausbildung von zwei mecklenburgischen Adligen. Ostern 1740 ging er nach Marburg und traf dort zum ersten Mal persönlich Christian Wolff und Johann Ulrich Cramer, die als Professoren an der Marburger Universität lehrten. Zu beiden fand Nettelbladt ein tiefes persönliches Verhältnis. In Marburg hörte er Vorlesungen von Cramer über Rechtsgeschichte, Staats- und Lehnsrecht und bei Wolff philosophische und mathematische Vorträge. Er kam dabei mit der logisch-mathematischen Deduktionstechnik Wolffs zur Herleitung konkreter Regeln aus allgemeinen Lehrsätzen in Berührung. Diese sollte er später im rechtswissenschaftlichen Bereich in eine Umkehranalyse führen, bei der einzelne naturrechtliche Rechtssätze aus der Masse der konkreten Regelungen in höchstmögliche Abstraktion geführt wurden. Methodisch würde er damit erheblichen Einfluss auf die deutsche Privatrechtstheorie nehmen und den Pandektismus. 1741 ging er zu Wolff nach Halle, der 1740 eine Berufung an die Hallesche Universität erhalten hatte. Dort wohnte er bei Wolff und konnte seine juristischen Studien fortsetzen. Am 17. März 1744 verteidigte Nettelbladt seine Inauguraldissertation unter dem Regierungskanzler Justus Henning Böhmer und wurde zum Doktor beider Rechte promoviert. Sofort begann Nettelbladt selbst Vorlesungen zu halten, die großen Zulauf fanden. Er verfasste erste wissenschaftliche Werke, so unter anderem 1745 ein \"„Systema elementare universae Hurisprudentiae positivae Imperii Romani communis.“\" und ein \"„Systema universae jurisprudentiae naturalis.“\" Durch seine Vorträge und wissenschaftlichen Arbeiten wurde Nettelbladt überregional bekannt und erhielt zahlreiche Angebote, die er aber auf Wolffs Rat ablehnte. 1746 wurde Nettelbladt Ordentlicher Professor der Rechte an der Halleschen Universität mit dem Titel eines Hofrates, allerdings ohne Gehalt. Ende des Jahres 1748 erhielt er einen Ruf als Professor nach Kopenhagen mit einem Jahresgehalt von 1000 Reichstalern. Er reiste nach Berlin, um seine Entlassung aus preußischen Staatsdiensten zu erwirken, die aber vom Universitätsoberkuratorium verboten wurde. Nettelbladt erhielt aber daraufhin eine Besoldung von 500 Talern, die 1750 erhöht wurde. 1754 erlangte er die dritte, 1763 die zweite Stelle als Professor der Rechtswissenschaft der Halleschen Universität und 1765 den Charakter eines königlich preußischen Geheimen Rates. Am 21. Oktober 1775 trat er als Primarius und Präses an die Spitze der Hallenser Juristischen Fakultät und führte zugleich den Titel eines Direktors der Hochschule und wurde auch kurze Zeit später Senior der Universität. Während des Semesters hielt Nettelbladt täglich fünf bis sechs Vorlesungen, die nach einem genau entworfenen Plan das gesamte damalige Rechtsgebiet umfasste. Dazu gehörte Zivil-, Straf-, Prozess- und Kirchenrecht, öffentliches Recht sowie Rechtsphilosophie und Rechtsgeschichte. Schon frühzeitig machte sich bei ihm eine Gedächtnisschwäche bemerkbar, die ihn zwang, sich auf jede einzelne Vorlesung vorzubereiten. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem die späteren Verfasser des Allgemeinen Landrechts für die preußischen Staaten (1794) Carl Gottlieb Svarez, Johann Heinrich von Carmer und Ernst Ferdinand Klein.", "section_level": 2}, {"title": "Freimaurerei.", "content": "Nettelblatt fand den Weg in die Freimaurerei als Mitglied der von Samuel von Brukenthal gegründeten Loge \"Zu den drei goldenen Schlüsseln\" in Halle. Am 13. August 1744 wurde er dort als Lehrling aufgenommen, am 2. September 1745 zum Gesellen befördert und am 20. Dezember zum Meister erhoben. Ab 12. Februar 1745 war er „Redner“ der Loge; am 5. März 1745 wurde er zum „Deputierten Meister“ (stellvertretenden Vorsitzenden) gewählt. Später war er Mitglied in der Hallenser Loge \"Zu den drei Degen\". Von ihm (und anderen) ist eine programmatische Rede zur Freimaurerei überliefert. Er starb mit 72 Jahren in Halle und wurde unter großer Anteilnahme der Universität und Bürgerschaft am 7. September 1791 auf dem Halleschen Stadtgottesacker bestattet. Sein Grab befindet sich im Gruftbogen 22.", "section_level": 2}], "src_summary": "Daniel Nettelbladt, auch \"Nettelblatt\" (* 14. Januar 1719 in Rostock; † 4. September 1791 in Halle (Saale)) war ein deutscher Jurist. Er gehörte zu den bedeutendsten Rechtsgelehrten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Nettelbladt war seit 1765 königlich preußischer Geheimrat und ab 1775 Primarius und Präses der juristischen Fakultät der Universität Halle.", "tgt_summary": null, "id": 1854197} {"src_title": "Harold Lever, Baron Lever of Manchester", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lebensstationen.", "content": "Im Jahre 1968 begann Johnston seine Tätigkeit als Journalist bei den \"San Jose Mercury News\". 1973 wechselte er als investigativer Reporter zur \"Detroit Free Press\" an und von 1976 bis 1988 arbeitete er für die \"Los Angeles Times\". Von 1988 bis 1995 war Johnston für \"The Philadelphia Inquirer\" tätig; im Februar 1995 wechselte er zur \"The New York Times\". Seit April 2008 ist er unter anderem als freier Autor für verschiedene Zeitungen und Radioprogramme tätig. Johnson wurde bereits früh Journalist und besuchte nebenberuflich mehrere höherklassige Kurse an verschiedenen Universitäten. Er wurde zu einem renommierten Steuerexperten. Von 2009 bis 2014 war er ein 'Distinguished Visiting Lecturer', der 'tax, property, and regulatory law of the ancient world' am 'Syracuse University College of Law' und an der 'Whitman School of Management' lehrte. Seit 2008 hat er eine Kolumne bei \"Tax Analysts\", einer gemeinnützigen Organisation, die weltweit über Steuern und Steuerpolitik informiert.", "section_level": 1}, {"title": "Berichte und Sachbücher.", "content": "2000 und 2003 war Johnston wegen seiner Berichte Finalist für den Pulitzer-Preis. 2001 erhielt er für die Enthüllung von verdeckten Steuerschlupflöchern und Steuerungleichheiten den Pulitzer-Preis für Beat Reporting. Seine Enthüllungen sorgten für das Erliegen von mehreren Steuerhinterziehungsmethoden. Weitere bekannte Reportagen von Johnston umfassen unter anderem die Enthüllung eines Spionageskandals beim Los Angeles Police Department und die Enthüllung, dass der Energiekonzern Enron keine Steuern zahlte. Außerdem enthüllte er den Missbrauch von Spendengeldern bei der Hilfsorganisation \"United Way of America\" und deckte eine Täterschaft in einem Mordfall in Los Angeles auf, wodurch ein zuvor zu Unrecht Angeklagter freigesprochen wurde. Johnston kritisierte das ursprünglich in Höhe von 700 Milliarden US-Dollar geplante Bail-out der Regierung für Finanzinstitute ('TARP') gegen die Finanzkrise. Er kritisierte 2008 auch die Berichterstattung vieler US-Medien über TARP. Johnston hat mehrere Sachbücher geschrieben. In seinem ersten Buch „Temples of Chance: How America Inc. Bought Out Murder Inc. to Win Control of the Casino Business“ aus den 1980ern analysierte er, wie einige Unternehmen über Schrottanleihen finanziert die Kontrolle über die Kasino-Geschäfte erlangten und diskutiert die vorhandene Korruption im Kasino-Geschäft. Weitere Bücher behandelten unter anderem die Themengebiete Lobbyismus bei Behörden, Staatshilfen an Unternehmen und Steuerpolitik. 2004 erhielt er für \"Perfectly Legal\" (Ende 2003 veröffentlicht) den \"Investigative Reporters and Editors Award\" für das Buch des Jahres 2003. Im August 2016 erschien ein Buch über den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Nach der Wahl Trumps zum US-Präsidenten sagte Johnston, Trump sei ein Schwindler und unqualifiziert, handele irrational, habe sein Leben mit Kriminellen verbracht und werde eine Verfassungskrise auslösen. Ein Jahr nach dieser Wahl äußerte er, es sei „schlimmer gekommen als befürchtet“. „Trump hat sich als völlig unberechenbar erwiesen, weil er absolut keine politische Erfahrung hatte und noch immer nicht versteht, wie in den Vereinigten Staaten verfassungsgemäß regiert wird“. „Er meint, der Kongress und die Gerichte seien ihm unterstellt. Er umgibt sich mit Gefolgsleuten, die die Axt ans politische System der USA legen wollen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "David Cay Boyle Johnston (* 24. Dezember 1948 in San Francisco) ist ein investigativer Journalist und Autor für Wirtschaftsthemen. Er war unter anderem für die Los Angeles Times und die New York Times tätig. Als Journalist enthüllte er unter anderem einen Spionageskandal beim Los Angeles Police Department. 2001 hat er für die Enthüllung von verdeckten Steuerschlupflöchern und Steuerungleichheiten in den USA den Pulitzer-Preis für Beat Reporting erhalten.", "tgt_summary": null, "id": 1085806} {"src_title": "George Fife Angas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Bobby Valentin lernte früh von seinem Vater Gitarre spielen. Als seine Mutter 1947 starb, zog die Familie von Orocovis nach Coamo um. Mit 11 Jahren nahm er mit einem Musikertrio an einem lokalen Talentwettbewerb teil und gewann als Sänger den ersten Preis. Auf Anraten eines Lehrers besuchte Valentin die José I. Quinton Academy of Music, wo er unter anderem Trompete spielen lernte. 1956 verließ seine Familie Puerto Rico und zog nach New York City um, wo Bobby Valentin die George Washington High School und weiterhin Musikunterricht nahm. 1958 machte er die Bekanntschaft mit dem Musiker Joe Quijano und spielte in der Gruppe von Willie Rosario, der aus der gleichen Gegend aufwachsen war wie er. 1963 trat Bobby Valentin der Band von Tito Rodríguez bei und hatte mehrere Auftritte in Venezuela. Er hatte Arrangements für Charlie Palmieri, Joe Quijano, Willie Rosario, und Ray Barretto. Für Raphy Leavitt und Vicentico Valdés spielte er Bass. 1965 bildete Bobby Valentin seine eigene Band und unterschrieb bei Fania Records. Die ersten Hits während seiner Konzerte in Puerto Rico waren \"El Mensajero\" und \"Young Man With a Horn\". Bobby Valentin wurde auch der erste musikalische Arrangeur der berühmten Gruppe Fania All-Stars und spielte im Song \"Descarga Fania\" ein Bassgitarrensolo. 1975 trat Valentin bei Fania-All Stars aus und gründete sein eigenes Plattenlabel \"Bronco Records\". ER produzierte \"Va a la Carcel\" Vol 1 und Vol 2, die im \"El Oso Blanco\", dem ältesten Gefängnis Puerto Ricos aufgenommen wurden. Zu der Zeit war Marvin Santiago der Leadsänger in Bobby Valentins Band und hatte mit \"Soy Boricua\" einen großen Hit, der auf den Nationalstolz der Puerto-Ricaner anspielte. 1978 machte der Sänger Cano Estremera sein Debüt in der Band und war mit Songs wie \"La boda de ella\" und \"Manuel García\" für den weiteren Erfolg der Gruppe verantwortlich. Zusammen mit Larry Harlow, Ismael Miranda, Roberto Roena, Cheo Feliciano und Celia Cruz war Bobby Valentin an zahlreichen musikalischen Produktionen beteiligt. Weihnachten 2002 hatte er mit Marvin Santiagos jüngstem Bruder Billyván Santiago den Hit \"Mata la cucaracha\". 2004 folgte die DVD \"En Vivo Desde Bellas Artes\" und 2006 wurde sein Lied \"El Caiman\" im Videospiel verwandt. 2008 brachte er sein bislang letztes Album \"Evolución\" heraus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bobby Valentín (* 9. Juni 1941 in Orocovis, Puerto Rico), eigentlich Roberto Valentín, auch bekannt als \"El Rey del Bajo\" ist ein puerto-ricanischer Salsamusiker und Bandleader.", "tgt_summary": null, "id": 212341} {"src_title": "Alexandra Szarvas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gameplay.", "content": "\"TERA Online\" bietet einige typische MMORPG-Inhalte wie Quests, Handwerke, Dungeons und PVP. In Kämpfen muss der Spieler selbst aktiv mit dem Fadenkreuz auf die Gegner zielen, anstatt dass nach dem Auswählen des Feindes dieser automatisch angegriffen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Völker und Klassen.", "content": "Es existiert nur eine spielbare Fraktion, bei welcher sich der Spieler für eine der folgenden Rassen entscheiden kann. Dies wären die Menschen, Castanics, Baraka, Hochelfen, Aman, Elin und die tierähnlichen Popori. Von jeder Rasse existieren beide Geschlechter, mit der Ausnahme der Baraka, Elin und Popori, jedoch stellen die Elin in gewissem Maße das weibliche Gegenstück zu den Popori dar. Die schadenverursachenden Klassen (Damage Dealer – DD) sind der Magier, der Zerstörer, der Krieger, der Bogenschütze, der Berserker, die Klingentänzerin (nur Elin), der Ninja (nur Elin) und die Arkaningenieurin (nur weibliche Castanic und Hochelfen). Die Beschützerklassen (Tanks) sind der Lanzer und der Krieger. Zudem existieren noch zwei unterstützende Klassen (Heiler), der Priester und der Mystiker. Die neueste Klasse, die Sturmfurie bzw. Sturmfaust (weiblich/männlich, nur Menschen), dient als Tank, der gleichzeitig viel Schaden verursacht.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Entwicklungskosten von rund 32 Millionen Euro bis zum Winter 2010 machen es zum bis dato drittteuersten Online-Rollenspiel. Das teuerste Online-Rollenspiel ist \"\" mit rund 200 Millionen Euro, gefolgt von \"RIFT\" mit rund 50 Millionen Euro Produktionskosten. Die Entwicklungskosten von \"World of Warcraft\" betrugen 28 Millionen Euro und \"Aion\" kostete die Entwickler 16 Millionen Euro. Inzwischen wurde \"TERA\" auch für weitere Sprachen lokalisiert. Aktuell ist die russische Spielversion innerhalb einer Beta Test-Phase und erhält bereits jetzt von russischen Spielemedien Lob für die Auswahl der Schriftart und die Qualität der Übersetzung in den Gebieten der ersten Spielstufen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "\"TERA\" wurde am 3. Mai 2012 in Europa in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch veröffentlicht, eine koreanische und japanische Version waren bereits 2011 veröffentlicht worden. Von Anfang an blieben die Spielerzahlen jedoch hinter den Erwartungen zurück. Im Sommer 2011 wurde bekannt, dass die Einnahmen des Spiels in Korea hinter den Erwartungen des Herstellers lagen. Aufgrund der geringen Population wurde die Anzahl der Spielserver für Korea von 37 auf 15 reduziert. Zum Jahreswechsel von 2011 zu 2012 wurden die japanischen Server auf ein Drittel der ursprünglichen Zahl zusammengelegt. Auch in den übrigen Regionen wurden schrittweise Server zusammengelegt: In Nordamerika wurde das Spiel am 18. September 2012 von 11 auf 3 Server verringert, in Europa schließlich am 20. November 2012, wodurch nur mehr ein PvE-Server pro Sprache sowie ein internationaler PvP-Server besteht. Nachdem diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg brachten, wurde das Spiel zunächst Ende 2012 in Korea auf ein Free-to-play-Modell umgestellt, die entsprechende Umstellung ist in Europa am 4. Februar 2013 erfolgt. In Korea brachte die Umstellung innerhalb weniger Wochen eine dreifach höhere Spielerzahl wie zur Zeit des alten Pay-to-play-Modells. Die erste Monatsstatistik von Tera Europe zeigt, dass sich seit der Free2Play Umstellung über eine halbe Million neuer Spieler bei Tera Europe angemeldet haben.", "section_level": 1}, {"title": "Flammentiegel.", "content": "Mit dem free-to-play Modell wurde auch ein neuer Dungeon in das Spiel integriert, der Flammentiegel. Er soll eine komplett neuartige Instanzen-Erfahrung mit sich bringen. Eine Rangliste wird die besten Gruppen auszeichnen und Spieler, die in die obersten Ränge aufsteigen, können sich auf besondere Belohnungen freuen. Der Flammentiegel wird in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Fate of Arun.", "content": "Am 12. Dezember 2014 erhielt Tera Rising mit Fate of Arun ein umfassendes Update, welches das bisherige Höchstlevel von 60 auf 65 erhöhte und unter anderem neuen Endgame-Content wie Instanzen und eine neue Arena enthielt. Mit dem Update wurde ein neuer, nördlicher Teil des Kontinents Arun für die Spieler zugänglich und die Story des bisherigen Spiels erhielt eine Fortsetzung. Darüber hinaus änderte sich der Name von TERA: Rising auf TERA: Fate of Arun.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Exiled Realm of Arborea (meist TERA Online abgekürzt) ist ein Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiel (\"Massively Multiplayer Online Role-Playing Game\" – MMORPG) von Bluehole Studio. Es erschien am 25. Januar 2011 in Südkorea und am 29. Juli 2011 in Japan. Es wurde in Nordamerika am 1. Mai 2012, in Europa am 3. Mai 2012 veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 1908391} {"src_title": "Abbe-König-Prisma", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Elisabetha Grossmanns Eltern waren Catharina aus Grindelwald und Heinrich Grossmann aus Brienz. Seit sie zwölf Jahre alt war, ruderte sie Touristen über den Brienzersee, um das Einkommen der Familie etwas aufzubessern. Ein beliebtes Ausflugsziel waren vor allem die Wasserfälle des Giessbach. Als sie sechzehn war, bezahlte ihr der deutsche Baron Wilhelm von Balk einen Aufenthalt in einem Erziehungsinstitut in Bern. Sie lernte Französisch, etwas Klavierspielen, «gutes Benehmen» und fügte ihrem Vornamen das vornehm klingende A hinzu. Nach ihrem Aufenthalt sollte sie eine gut bezahlte Stellung in Russland oder im Baltikum antreten, die ihr der Baron vermitteln würde. Nach einem Jahr kehrte sie auf Wunsch ihrer Eltern nach Brienz zurück, um auf die kleineren Geschwister aufzupassen. Der Baron erkundigte sich zuerst ab und zu brieflich nach Elisabetha, kehrte aber nie mehr nach Brienz zurück. Als Schifferin wurde Elisabetha Grossmann nun zu einer Attraktion für Touristen, die von der schönen Schifferin oder \"reine des bâtelières\" («Schifferkönigin»), wie sie genannt wurde, gefahren werden wollten. In jenen Jahren wurde sie wiederholt gemalt, so unter anderen vom Franzosen Gabriel Lory dem Jüngeren, vom Berner Genremaler Franz Niklaus König, vom Luzerner Trachtenmaler Joseph Reinhardt und vom Zürcher Ludwig Vogel. Im Juli 1813 lernte Elisabetha Grossmann als 19-Jährige den drei Jahre älteren Abram François Pettavel kennen, Sohn eines Notars und Ratsherrn aus Neuchâtel, der dort am Gymnasium Griechisch und Latein unterrichtete. Zwei Jahre später, in denen zahlreiche Briefe hin und her gingen, kehrte er nach Brienz zurück und hielt um ihre Hand an. Im April 1815 fand unter freiem Himmel auf dem Fluhberg die Verlobung statt. Auf Druck der Familie Pettavels, der die nicht standesgemässe Verbindung ihres Sohne missfiel, wurde die Verlobung gelöst. Grossmann erhielt eine Entschädigung von 800 Franken, musste auf weitere Ansprüche verzichten und die Briefe zurückgeben, die sie von ihm erhalten hatte. Um die Erinnerung daran behalten zu können, schrieb sie sie vorher ab. Am 27. Juli 1816 heiratete Elisabetha den Gastwirtssohn Peter Ritter aus Unterseen bei Interlaken, von dem sie nach einem Kiltgang schwanger war. 1818 übernahmen Elisabetha und Peter Ritter den Gasthof «Zum Gemsbock» in Grindelwald, später das «Stadthaus» in Unterseen. Nach zehn unglücklichen Jahren mit dem trunksüchtigen und gewalttätigen Mann reichte sie die Scheidung ein, die sie nach drei Jahren und erniedrigenden Verhandlungen am 24. September 1827 erhielt. Peter Ritter wurde wegen Trunkenheit und wiederholter Gesetzesverstösse die Wirtekonzession entzogen. Elisabetha Ritter arbeitete als Holzschnitzerin in der Werkstatt ihres Schwagers. Trotz der Scheidung wurde sie wiederholt von Peter Ritter bedrängt und missbraucht. Elisabetha Ritter-Grossmann brachte neun Kinder zur Welt, von denen zwei als Kleinkinder starben. Daneben erlitt sie zahlreiche Fehlgeburten. Peter Ritter starb am 18. Januar 1838 im Alter von 48 Jahren. Im Dezember 1839 heiratete Elisabetha Ritter-Grossmann den fünf Jahre jüngeren Peter Michel aus Brienz. Mit ihm verbrachte sie bis zu seinem Tod am Silvester 1851 zwölf zufriedene Jahre. Elisabetha Grossmann starb nach einem Schlaganfall am 20. März 1858 im Alter von 62 Jahren. Der \"Oberländer Anzeiger\" schrieb am 26. März 1858: «Heute wurde die als Mädchen früher auch in weiten Kreisen bekannte ‹schöne Brienzer Schifferin›, Elisabeth Grossmann, in Unterseen bestattet. Sie war zwei Mal verheirathet, hinterlässt eine zahlreiche Nachkommenschaft und starb unter nicht eben glänzenden Umständen.»", "section_level": 1}], "src_summary": "Elisabetha Grossmann (* 14. Dezember 1795 in Brienz; † 20. März 1858 in Unterseen), genannt \"La belle batelière de Brienz\" («Die schöne Schifferin von Brienz»), war Schifferin am Brienzersee. Sie galt zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Touristenattraktion im Berner Oberland und war dort eine der bekanntesten Frauen.", "tgt_summary": null, "id": 1607415} {"src_title": "Veterinärzäune im südlichen Afrika", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Staffel 1.", "content": "Die Erstausstrahlung der ersten Staffel war vom 6. Februar bis zum 19. Juni 2005 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender Fox zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Fernsehsender MTV vom 3. Mai 2006 bis zum 14. Juni 2006.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Die Erstausstrahlung der zweiten Staffel war vom 11. September 2005 bis zum 14. Mai 2006 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender Fox zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Fernsehsender MTV vom 21. Juni 2006 bis zum 3. Januar 2007.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 3.", "content": "Die Erstausstrahlung der dritten Staffel war vom 10. September 2006 bis zum 20. Mai 2007 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender Fox zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Fernsehsender MTV vom 4. April bis zum 12. September 2007.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 4.", "content": "Die Erstausstrahlung der vierten Staffel war vom 30. September 2007 bis zum 18. Mai 2008 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender Fox zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Fernsehsender MTV vom 23. Juni bis zum 3. September 2008.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 5.", "content": "Die Erstausstrahlung der fünften Staffel war vom 28. September 2008 bis zum 17. Mai 2009 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender Fox zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Fernsehsender VIVA vom 16. Februar bis zum 20. März 2010.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 6.", "content": "Die Erstausstrahlung der sechsten Staffel war vom 27. September 2009 bis zum 16. Mai 2010 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender Fox zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendeten die deutschen Fernsehsender VIVA und Comedy Central im Zeitraum vom 7. Januar bis zum 4. März 2011.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 7.", "content": "Die Erstausstrahlung der siebten Staffel war vom 3. Oktober 2010 bis zum 22. Mai 2011 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender Fox zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Fernsehsender Comedy Central vom 13. November 2011 bis zum 3. März 2012.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 8.", "content": "Die Erstausstrahlung der achten Staffel war vom 25. September 2011 bis zum 13. Mai 2012 auf dem US-amerikanischen Sender Fox zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Fernsehsender VIVA vom 20. Mai bis 12. Juni 2013.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 9.", "content": "Die Erstausstrahlung der neunten Staffel war vom 30. September 2012 bis zum 12. Mai 2013 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender Fox zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung der Episoden 2 bis 19 sendete der deutsche Free-TV-Sender VIVA vom 9. November 2014 bis zum 4. Januar 2015. Die Staffelpremiere wurde am 14. Juli 2015 auf Comedy Central gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 10.", "content": "Die Erstausstrahlung der zehnten Staffel war vom 29. September 2013 bis zum 18. Mai 2014 auf dem US-amerikanischen Fernsehsender Fox zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung der Episoden 1 bis 7 und 9 bis 20 sendete der deutsche Free-TV-Sender Comedy Central vom 8. März 2015 bis zum 28. Juni 2015. Die achte Episode wurde am 24. Dezember 2015 auf Comedy Central gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 11.", "content": "Im Juli 2013 wurde bekannt, dass die Serie nach der zehnten Staffel von Fox zum Kabelsender TBS wechseln wird. Dafür gab TBS die Produktion einer elften Staffel mit 15 Episoden bekannt. Zuvor wurden aber noch 3 Folgen am 14. und 21. September 2014 auf Fox ausgestrahlt. Die Ausstrahlung der ersten Staffelhälfte lief vom 20. Oktober bis 1. Dezember 2014, die zweite Hälfte wurde vom 23. Februar bis 1. Juni 2015 ausgestrahlt. Die deutschsprachige Erstausstrahlung der Episoden 1 bis 8 und 10 bis 18 sendete der deutsche Free-TV-Sender Comedy Central vom 3. April bis 5. Juni 2016. Die neunte Episode wurde am 25. Dezember 2016 auf Comedy Central ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 12.", "content": "Im November 2014 verlängerte TBS die Serie um zwei weitere Staffeln, die aus je 22 Episoden bestehen werden. Die zwölfte Staffel wurde vom 25. Januar 2016 bis 27. Juni 2016 in den Vereinigten Staaten ausgestrahlt. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Free-TV-Sender Comedy Central vom 23. Oktober 2016 bis 5. März 2017.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 13.", "content": "Die Erstausstrahlung der 13. Staffel war vom 7. November 2016 bis zum 11. September 2017 beim US-amerikanischen Fernsehsender TBS zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Free-TV-Sender Comedy Central vom 13. Mai bis 30. September 2018.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 14.", "content": "Die Erstausstrahlung der 14. Staffel war vom 25. Dezember 2017 bis zum 8. April 2019 beim US-amerikanischen Fernsehsender TBS zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Pay-TV-Sender TNT Comedy vom 12. Dezember 2018 bis zum 1. Oktober 2019 innerhalb des [adult swim] Programmblockes. Die Free-TV-Premiere wurde vom 14. April 2019 bis zum 1. März 2020 beim deutschen Free-TV-Sender Comedy Central gesendet.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 15.", "content": "Die Erstausstrahlung der 15. Staffel sendete der US-amerikanische Fernsehsender TBS vom 15. April bis zum 26. August 2019. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der deutsche Pay-TV-Sender TNT Comedy vom 1. Oktober bis zum 10. Dezember 2019. Die Free-TV-Premiere wird seit dem 8. März 2020 beim deutschen Free-TV-Sender Comedy Central gesendet.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 16.", "content": "Die Erstausstrahlung der 16. Staffel ist seit dem 13. April 2020 beim US-amerikanischen Fernsehsender TBS zu sehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diese Episodenliste enthält alle Episoden der US-amerikanischen Zeichentrickserie American Dad sortiert nach der US-amerikanischen Erstausstrahlung. Die Fernsehserie umfasst derzeit sechzehn Staffeln mit 286 Episoden.", "tgt_summary": null, "id": 167289} {"src_title": "Mahlon Dickerson Manson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als Vorgängerorganisation der Streitkräfte nahm die Arabische Legion als Streitmacht mit gemischt arabisch-britischem Offizierskorps und arabischen Mannschaften an der alliierten Besatzung Syriens sowie der Niederschlagung des \"Raschid Ali al-Gailani\"-Aufstands im Zweiten Weltkrieg teil. Darauf folgte der Palästinakrieg, in dem die haschimitische Dynastie durch die Kampfkraft der Legion große Teile des Westjordanlands und Ostjerusalems annektieren konnte. 1951 wurden erste Versuche zum Bau einer Luftwaffe im Organisationsrahmen der Legion unternommen. Ebenso folgte der Aufbau einer Panzertruppe. 1956 wurden die britischen Offiziere vom König aus der Armee entfernt und zumeist des Landes verwiesen. 1957 kam es zu einem Putschversuch von nasseristischen Offizieren. Die Umsturzpläne wurden jedoch verraten und König Hussein konnte 2000 Soldaten und Irreguläre des Beni Sakhr-Stammes in Amman aufbieten. 1959 wurde der Vizegeneralstabschef Sadek asch-Schara'a aufgrund der Planung eines Umsturzes zum Tode verurteilt, jedoch zu lebenslanger Haft begnadigt. Jordanische Truppen kämpften in größerem und kleinerem Umfang in mehreren Kriegen an der Seite anderer arabischer Staaten gegen Israel. Während 1948 die Legion noch die von den Israelis am meisten gefürchtete Streitmacht war, haben die militärischen Fähigkeiten im Vergleich zu Israel und den Nachbarländern nachgelassen. Die militärische Rolle nach außen ist, auch aufgrund demographischer und wirtschaftlicher Fakten und Entwicklungen, geschwunden. Die Streitkräfte dienen vor allem der inneren Sicherheit des Königreichs. Insbesondere die Luftwaffe ist besonders professionalisiert und entschied Gefechte mit syrischen Panzertruppen 1970 zu Gunsten der Jordanier. Im Schwarzen September zerschlugen die jordanischen Streitkräfte erfolgreich den Widerstand der PLO. Seitdem hat eine Aussöhnung der palästinensischen Bevölkerungsmehrheit mit dem Königshaus stattgefunden. Die jordanische Marine betreibt nur Schnellboote. Sie wurden erst 1991 offiziell aus der Küstenwache gebildet. Mit den US-Streitkräften herrscht eine rege Zusammenarbeit, im Zuge derer mehrere Manöver abgehalten wurden, unter anderem auch Eager Lion 12, welches das größte Manöver in Jordanien war. Im Jahre 1996 wurde Jordanien von dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton in den offiziellen Status eines wichtigen Verbündeten außerhalb der NATO erhoben und erhielt somit Zugriff zu ausgewählten Rüstungsprogrammen sowie militärische und finanzielle Zuwendungen von den USA. Im Syrischen Bürgerkrieg unterstützt die Luftwaffe Jordaniens die USA bei Bombardierungen gegen Stellungen der Terrororganisation „Islamischer Staat“.", "section_level": 1}, {"title": "Teilstreitkräfte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bodenstreitkräfte.", "content": "Das Heer ist in vier Regionalkommandos (Nord, Ost, Süd und Zentrum), gegliedert, zusätzlich besteht die \"Königliche Panzerdivision\" als zentrale Reserve und ein Spezialeinsatzkommando. Insgesamt verfügt die jordanische Armee über 90.000 Soldaten und 60.000 Reservisten. Den einzelnen Kommandos unterstehen folgende Einheiten: Das jordanische Heer verfügt unter anderem über Panzer und Fahrzeuge Artillerie Panzerabwehrwaffen Luftverteidigung", "section_level": 2}, {"title": "Luftstreitkräfte.", "content": "Die 1955 gegründete Königlich Jordanische Luftwaffe verfügt unter anderem über 40 Flugzeuge des Typs Northrop F-5 Tiger II und 60 des Typs General Dynamics F-16 Fighting Falcon. Die jordanische Luftwaffe wurde von den israelischen Militärs mehrfach als die arabische Luftwaffe mit dem höchsten Ausbildungsgrad eingeschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Seestreitkräfte.", "content": "Die \"Königlich Jordanische Marine\" (; ) hat 500 Angehörige und operiert von dem Hafen von Akaba aus. Die jordanischen Seestreitkräfte, wurden 1951 in Akaba als \"Königliche Küstenwache\" in Größe einer Infanterie-Kompanie aufgestellt. Im Jahr 1952 wurde das Hauptquartier ans Tote Meer verlegt und blieb dort bis 1967. 1974 wurde die Küstenwache mit vier mittelgroßen Patrouillenbooten der \"Bertram-Klasse\" und mit Ausrüstung für Taucher und Kampfschwimmer ausgestattet. Die Seestreitkräfte blieben aber integraler Bestandteil der jordanischen Landstreitkräfte. Im Jahr 1988 umfasste ihr Personalbestand 300 Mann, welche in \"Akaba\" stationiert waren und betrieben fünf durch die Vereinigten Staaten gelieferte Patrouillenboote, welche nur mit leichten Maschinengewehren bewaffnet waren. Die Marine unterstütze bei der Absicherung des Hafens und arbeitet mit den Zoll- und Einwanderungsbehörden zusammen, um die Durchsetzung von Gesetzen und Vorschriften zu gewährleisten. Ende des Jahres 1987 wurden drei Fahrzeuge von 95 Tonnen Verdrängung in Großbritannien bestellt, welche nach Indienststellung eine Besatzung von sechzehn Mann umfassen und mit 20-mm- und 30-mm-Kanonen ausgestattet sein würden. Die israelischen Seestreitkräfte im angrenzenden Eilat bestanden in ähnlicher Weise aus kleinen, leicht bewaffneten Patrouillenbooten. 1991 wurden drei Hochseepatrouillenboote der \"Hawk-Klasse\" in Dienst gestellt und zum 13. November wurde die Küstenwache offiziell in \"Königlich Jordanische Marine\" umbenannt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftliche Rolle.", "content": "1999 begründete König Abdullah II. mit staatlichen Fördermitteln eine Initiative zu einer eigenen Waffen- und Militärdienstleistungsindustrie. Zielgruppe sind vor allem andere arabische Staaten und die USA. 2004 lag der Anteil der Verteidigungsausgaben des Königreichs bei 8,6 % des BIP.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Streitkräfte Jordaniens (; ) sind seit ihrer Gründung 1921 mit der Rolle der Herrschaftssicherung nach innen betraut. Darüber hinaus kämpften sie in mehreren Kriegen und Gefechten sowohl gegen israelische als auch arabische Truppen. Bis 1956 war ein hoher Anteil der Offiziere Briten. Die Streitkräfte wurden nach britischem Vorbild als Berufsarmee aufgebaut.", "tgt_summary": null, "id": 2175086} {"src_title": "Bahnhof Backnang", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die im 6/8-Takt gespielte Countryballade \"Lucille\" handelt von einer Frau, die in einer heruntergekommenen Bar in Toledo im Bundesstaat Ohio ihren Ehering abzieht und daraufhin von einem fremden Mann, dem Ich-Erzähler, angesprochen wird und mit ihm flirtet. Kurze Zeit später betritt ihr Ehemann, beschrieben als ein „Typ wie ein Berg“ mit schwieligen Händen, das Lokal. Wider Erwarten setzt er sich nur an die Bar und fängt zu zittern und zu weinen an. Dabei spricht er die Worte: Dazu sagt er, dass sie gute und schlechte Zeiten hatten – doch dieses Mal werde sein Schmerz wohl nie wieder enden. Später landet die Frau mit ihrer neuen Bekanntschaft in einem schäbigen Hotelzimmer. Dem Mann sind die Annäherungsversuche der Frau aber unangenehm, weil er ständig an die Worte des Ehemanns denken muss und deshalb mit ihr nicht schlafen kann.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Kenny Rogers’ Mutter hieß Lucille. Wie Rogers ausführte, beschwerte sich seine Mutter anfänglich über die Namensgleichheit, da sie befürchtete mit dem Verhalten Lucilles im Lied in Verbindung gebracht zu werden und dadurch geschäftliche Nachteile zu erleiden. Später erzählte Rogers, er habe die oben zitierte Refrainzeile erstmals 1958 in einem kleinen Lokalradioprogramm eines Senders nahe Tulsa von einem zutiefst verletzten Mann gehört. Er selbst hatte dort einem Onkel bei der Ernte geholfen. Die unglaubliche Traurigkeit in der Stimme des Sprechers ließ ihn den Satz fast zwei Jahrzehnte lang nicht vergessen, um ihn schließlich seinen Songschreibern Roger Bowling und Hal Bynum als Songthema vorzuschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung und Erfolg.", "content": "Der Song wurde am 24. Januar 1977 als zweite und letzte Single aus dem Album \"Kenny Rogers\" veröffentlicht. Es war sein erster Nummer-eins-Hit als Solokünstler, nachdem er im Vorjahr die Country/Rock-Band \"The First Edition\" verlassen hatte. Im Juni 1977 erhielt Rogers für eine Million verkaufter Singles eine Goldene Schallplatte und in der Folge Awards und Grammys fast aller etablierten Country-Organisationen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Bettina Granegger von \"Country Music News\" sieht das Erfolgsgeheimnis des Lieds unter anderem darin begründet, dass die Hauptfigur des Songs nicht als starker Mann dargestellt wird, sondern vielmehr als verletzliche Person, die Schwächen offenbart. Samir H. Köck gelangt in \"Die Presse\" zu der Einschätzung, dass der Song insbesondere das internationale Kleinbürgertum ansprach. Rogers sentimentaler, etwas kratziger Bariton, verbunden mit dem Motiv des Verzichts auf Geschlechtsverkehr am Ende der Ballade fand bei diesem Publikum, das Verzicht gewöhnlich „gern heroisiert“, großen Anklang. Marko Langer bezeichnete das Lied bei der \"Deutschen Welle\" als „herzzerreißend“ und „mitten aus dem amerikanischen Landleben“. Rogers habe mit solchen Liedern Generationen von amerikanischen Sängern den Weg geebnet.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "Von dem Song gibt es zahlreiche Coverversionen. Schon 1977 gab es eine Version von Waylon Jennings. In den folgenden Jahren gab es Neuinterpretationen des Lieds in zahlreichen Ländern auf der ganzen Welt. Die Aktualität des Lieds lässt sich auch daran erkennen, dass Billy Currington es auf seinem Album \"Doin’ Somethin' Right\" 2005 veröffentlichte. Michael Holms deutsche Version \"Mußt Du jetzt gerade gehen, Lucille?\" 1977 beschreibt zwar das Geschehen in der Bar, verzichtet aber auf eine Darstellung der Handlung im Hotelzimmer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lucille ist eine Ballade des amerikanischen Country-Musikers Kenny Rogers. Die Countryballade wurde im Januar 1977 veröffentlicht und erhielt neben anderen Auszeichnungen im Juni 1977 eine Goldene Schallplatte. Sie gilt als das Lied, das den späteren Erfolg von Rogers begründete.", "tgt_summary": null, "id": 1477903} {"src_title": "Davy Bulthuis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Lager.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und Nutzungsbeginn.", "content": "Im \"Himmler-Thierack-Abkommen\" vom 17. September zwischen SS und Justizministerium und dann im \"Befehl des Reichsführers SS vom 16.12.42\" – Tgb. Nr. I 2652/42 Ad./RF/V, bekannt als Auschwitz-Erlass, wurde nicht nur die Deportation der im Reichsgebiet lebenden „Zigeuner“, sondern auch die Anlage des „Zigeunerlagers“ in Auschwitz verfügt. Dieser Befehl umfasste zugleich als Ziel die Auflösung der seit Jahren, wie z. B. das Zigeunerlager Köln-Bickendorf (ab 1935), das Zwangslager Berlin-Marzahn (von den Tätern als „Rastplatz“ bezeichnet; ab 1936) oder das Zigeuner-Anhaltelager Lackenbach (ab 1940; südlich von Wien). Der Anfang der KZ-Haft der Minderheit im Abschnitt B IIe des KZ Auschwitz-Birkenau lässt sich durch zwei Ereignisse zeitlich genau bestimmen. Am 1. Februar 1943 wurde der SS-Oberscharführer Pfütze zum Lagerführer des „Zigeunerlagers“ ernannt, und am 26. Februar 1943 traf der erste vom RSHA (Berlin) am 29. Januar 1943 angeordnete Transport ein. Die Häftlinge wurden ab dann in einem eigenen Gefangenen-Hauptbuch verzeichnet und mit einer separaten Nummernserie, an deren Anfang ein Z stand, tätowiert. Sie mussten als Kennzeichen den Schwarzen Winkel tragen und wurden somit als „Asoziale“ gekennzeichnet. Der Bauabschnitt des Lagers findet sich schon auf den Plänen für das „Interessengebiet Auschwitz“ vom Februar 1941. Das „Zigeunerlager“ war bei der ersten Belegung mit Häftlingen 1943 noch nicht fertiggestellt. Schon vor Errichtung des Zigeunerlagers waren „Zigeuner“ nach Auschwitz deportiert worden, erstmals am 29. September 1942. Der fertige Abschnitt war etwa 80 m breit sowie etwa 1000 m lang und umfasste 40 „Blöcke“ genannte Pferdestallbaracken, wovon 32 als Wohnbaracken angelegt wurden. Von den restlichen acht Blöcken wurden zwei als Nahrungsmittellager und Bekleidungskammer, vier als Häftlingskrankenbau und zwei Baracken für Säuglinge und Kinder genutzt. Am Eingang, dem Nordende, stand separat ein Gebäude, die „Blockführerstube“ (Blockführer ist die Bezeichnung der direkt in einem Blockabschnitt, hier B IIe, aktiven SS-Aufseher), sowie je ein Küchengebäude für Männer und Frauen. Der Abschnitt war von Stacheldraht umzäunt, mit Wachtürmen versehen und grenzte an der Ostseite – getrennt durch einen Stacheldrahtzaun – an den gleich gestalteten Abschnitt B II d, das Männerlager des Konzentrationslagers. An der Westseite grenzte er an das Häftlingskrankenhaus B II f. Am Südende der Barackenreihe lagen die Eisenbahngleise der KZ-internen Zugrampe, nur wenige Meter neben den Krematorien von Auschwitz, deren Geruch über dem Lager hing. Die undichten und teils fensterlosen Wohnbaracken wurden in den folgenden Monaten mit jeweils bis zu tausend Menschen überbelegt.Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): \"Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager\". Bd. 5: \"Hinzert, Auschwitz, Neuengamme.\" München 2007, S. 115 f. In den Wohnbaracken standen dreistöckige Pritschen, von denen jede für eine Familie, unabhängig von ihrer Größe, bestimmt war. Die Pritschen waren so überbelegt, dass sie immer wieder einbrachen.", "section_level": 2}, {"title": "Ankunft im Lager.", "content": "In der Schreibstube mussten die Neuankömmlinge das grüne „Zigeunerpapier“ sowie ein weißes Halbblatt, das den Einweisungsbefehl der Reichszentrale zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens sowie Personendaten enthielt, vorweisen. Die Häftlinge wurden mit einer Nummer tätowiert und im Hauptbuch des „Zigeunerlagers“ registriert:", "section_level": 2}, {"title": "Lageralltag.", "content": "Im Gegensatz zu fast allen anderen Lagerabschnitten konnten die Häftlinge im Zigeunerlager mit ihren Familien zusammen bleiben, Zivilkleidung tragen und sich die Haare wachsen lassen. Die arbeitsfähigen Häftlinge wurden nicht Außenkommandos zugewiesen, sondern auf dem Lagergelände des KZ Auschwitz zum Rampenbau oder der Anlage einer Lagerdrainage eingesetzt. Die Lagerstraße des Lagerabschnitts wurde auch von Kindern, die schwere Steine schleppen mussten, gebaut.Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): \"Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager\". Bd. 5: \"Hinzert, Auschwitz, Neuengamme.\" C. H. Beck Verlag, München 2007, S. 116 f. Der Häftling Helmut Clement berichtet eine Geschichte, die mehrfach überliefert ist: Die hygienischen Verhältnisse im Lager waren katastrophal, da es nur unzureichende Waschmöglichkeiten gab, die Latrinen nur selten geleert wurden und das Wasser mit Keimen, v. a. Typhus, verunreinigt war. Zudem waren die zugeteilten Nahrungsrationen absolut unzureichend. Der Hunger war allgegenwärtig: Weibliche Überlebende berichten über Vergewaltigungen durch die SS-Aufseher, die bei den Entlausungsaktionen die schönsten Frauen ausgesucht hätten.", "section_level": 2}, {"title": "Seuchen und Krankheiten.", "content": "Infolge der unhygienischen Lagerverhältnisse und der Mangelernährung breiteten sich im Lager Krankheiten wie Krätze, Typhus, Masern und Fleckfieber aus. Viele Kinder waren im Gesichtsbereich von der Noma-Krankheit befallen. Die Häftlingsärztin Lucie Adelsberger berichtete nach Kriegsende über die Lebensumstände der Kinder: Die Krankenbaracken waren mit 400 bis 600 Kranken belegt. Die Kranken wurden mit Stand vom April 1943 von 30 Häftlingsärzten und 60 Häftlingspflegern versorgt, die für die Behandlung nicht über ausreichend Medikamente oder Verbandsutensilien verfügten. Die Tötung der erkrankten Häftlinge war dabei ein übliches Mittel der „medizinischen“ Behandlung. Josef Mengele war ab dem 24. Mai 1943 Lagerarzt im „Zigeunerlager“ und stieg dort zum leitenden Lagerarzt auf. Er war für die alltäglichen Krankenblockselektionen verantwortlich und ließ sich von jedem Block ein genaues Verzeichnis der Kranken mit Diagnose und Prognose durch die von ihm abhängigen Häftlingsärzte anfertigen. Eine Prognose über eine Heilungsdauer von mehr als drei Wochen bedeutete praktisch automatisch das Todesurteil für den betreffenden Häftling. Die Bekämpfung von Seuchen fiel ebenfalls in die Zuständigkeit der Lagerärzte. Mengele bekämpfte die Fleckfieberepidemie, indem er eine Baracke räumen und die 600 bis 1000 Häftlinge durch Gas töten ließ. Die leere Baracke ließ er desinfizieren. Die Häftlinge der benachbarten Baracke wurden dann entlaust. Danach wurden sie nackt und ohne Habseligkeiten umgesiedelt und erhielten schließlich neue Kleidung. Dieser Vorgang wurde mit Häftlingen weiterer Baracken fortgesetzt. Die Möglichkeit, diese Aktion ohne den Mord an den Häftlingen durchzuführen, war offensichtlich in Mengeles Vorstellungswelt nicht vorhanden, wie die ehemalige Häftlingsärztin Ella Lingens 1985 anmerkte. Zu den weiteren Häftlingsärzten gehörte Berthold Epstein. Als Lagerärzte waren neben Mengele unter anderem Erwin von Helmersen, Fritz Klein und Franz Lucas eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Herkunft und Zusammensetzung der Häftlinge.", "content": "Die Zusammensetzung der Häftlinge ist nicht repräsentativ für die Opfer des Porajmos. Insbesondere Roma, die nicht in Deutschland und Österreich lebten, wurden nur in Ausnahmefällen nach Auschwitz deportiert. Die meisten Häftlinge stammten aus Deutschland und Österreich (62,75 % zuzüglich 4,46 % Staatenlose, die vermutlich mehrheitlich Deutsche waren), aus dem Protektorat Böhmen und Mähren kamen 22 % und dem besetzten Polen 6 % der Häftlinge. Bei etwa 14 % der Häftlinge lassen sich die einliefernden Kriminalpolizeistellen mit ihren „Dienststellen für Zigeunerfragen“ identifizieren. In der Liste finden sich sowohl deutsche Städte: Berlin (376), Braunschweig (20), Bremen (133), Breslau (102), Darmstadt (5), Erfurt (69), Halle (110), Hamburg (28), Hannover (57), Heilbronn (26), Karlsruhe (34), Kassel (62), Koblenz (16), Königsberg (37), Köln (22), Leipzig (35), München (53), Nürnberg (38), Regensburg (2), Saarbrücken (6), Schwerin (64), Stettin (83), Stuttgart (69), Weimar (36) und Wuppertal (107) sowie aus dem 1938 „angeschlossenen“ Österreich: Graz (757), Innsbruck (80), Salzburg (37), Wien (170) und aus besetzten anderen Gebieten: Bromberg (62), Danzig (55), Kattowitz (66), Litzmannstadt (54), Posen (31), Prag (36), Reichenberg (37), Reichenberg/Karlsbad (147), Straßburg (9) und Zichenau (22). Etwa hundert reichsdeutsche „Zigeuner“ hatten vor ihrer Deportation bei der Wehrmacht Kriegsdienst geleistet und waren teils direkt von der Front in das Lager eingeliefert worden. Etliche von ihnen besaßen Kriegsauszeichnungen. Unter den Lagerinsassen befanden sich auch „Zigeunerinnen“ mit ihren Kindern, die mit „arischen“ Deutschen verheiratet waren, die Kriegsdienst leisteten.", "section_level": 2}, {"title": "Zahl der Opfer.", "content": "Der Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz Rudolf Höß nannte in seiner Autobiographie „Zigeuner“ nach Juden und russischen Kriegsgefangenen das „nächstfolgende Hauptkontingent“ der Opfer. Die Zahl der Häftlinge und der Opfer des „Zigeunerlagers Auschwitz“ kann aus verschiedenen Quellen, die der Lagerbürokratie entstammen, sehr genau rekonstruiert werden. Dabei sind die Verschleierungen der Täter und die Lücken in der Überlieferung zu beachten. Die wichtigste Quelle sind die beiden Hauptbücher des Lagers. In je einem Buch für Männer und Frauen wurden die Häftlinge mit fortlaufender aufsteigender Nummer namentlich registriert. Die Nummer entspricht der den Häftlingen eintätowierten Nummer. Die Hauptbücher verzeichnen 20.943 Personen, 1943 wurden danach 18.736 Häftlinge und 1944 2.207 Häftlinge eingewiesen, 11.843 (= 57 %) Häftlinge als gestorben registriert. Im Lager wurden 371 Kinder geboren, von denen keines überlebte. Die Hauptbücher wurden von Häftlingsschreibern geführt. Der polnische politische Häftling Tadeusz Joachimowski, der als Schreiber für den Rapportführer arbeiten musste, konnte im Juli 1944 – kurz vor der Auflösung dieses Lagerteils am 2. August 1944 – heimlich die beiden Bücher aus der Schreibstube stehlen und mit Hilfe zweier weiterer Häftlinge vergraben. Am 13. Januar 1949 wurden die beschädigten Bücher geborgen und der Gedenkstätte übergeben. Franciszek Piper nennt insgesamt 20.982 als „Zigeuner“ registrierte Häftlinge, davon 10.094 Männer und 10.888 Frauen. Piper bezieht sich damit nicht nur auf die Hauptbücher, sondern auch auf die höchste in einem anderen Bestand der Gedenkstätte gefundene Häftlingsnummer. Albine Weiss (Z-10888) wird im Buch des Blockes 22b außerhalb des „Zigeunerlagers“ aufgeführt. Eine leicht abweichende Häftlingszahl gibt auch Danuta Czech an: 20.967. Weiterhin fehlen in den Hauptbüchern unter anderen etwa 1.700 Männer, Frauen und Kinder, die am 23. März 1943 eingeliefert wurden und in den Gaskammern wegen Verdachts auf Typhus getötet wurden. Nach Franciszek Piper wurden insgesamt 2000 als „Zigeuner“ eingelieferte Häftlinge nicht registriert. Michael Zimmermann geht von rund 22.600 Häftlingen aus, von denen 19.300 nicht überlebten. Mehr als 5.600 wurden durch Gas getötet.", "section_level": 2}, {"title": "Deportationen ins Lager.", "content": "Aus der Vielzahl durch Dokumente belegter Deportationen ins Lager seien hier eine Reihe ausgeführt:", "section_level": 2}, {"title": "Gruppenselektionen und Verbleib weiterer Häftlingsgruppen.", "content": "Aufgrund der Lebensbedingungen starben zahlreiche Häftlinge. Daneben wurde die Anzahl der Häftlinge durch größere Mordaktionen und Transporte in andere Konzentrationslager verringert. Ab Mitte Mai 1944 begann die Auflösung des Lagers. Arthur Nebe schlug vor „Zigeunermischlinge“ des KZ Auschwitz für Medizinversuche mit Meerwasser zu verwenden. Die Versuche wurden zwischen Juli und September 1944 im KZ Dachau durchgeführt. Unter den nicht freiwilligen Versuchspersonen befinden sich vormalige Häftlinge des Zigeunerlager Auschwitz: Josef Laubinger (Z 9358), Ernst Mettbach und Karl Höllenreiner.", "section_level": 2}, {"title": "Ende des Lagers.", "content": "Am 16. Mai 1944 scheiterte nach einer Lagersperre der erste Versuch, das Lager zu räumen, am Widerstand der Häftlinge. Zuvor hatte der Lagerleiter Georg Bonigut einige ihm bekannte Häftlinge vor der Lagerräumung gewarnt. Erst Tage später, am 23. Mai 1944, wurden etwa 1500 Häftlinge selektiert und nach KZ Auschwitz I verlegt, um sie in andere KZ zu überstellen; 82 Männer kamen ins KZ Flossenbürg und 144 Frauen ins KZ Ravensbrück. Die endgültige Liquidierung des Lagers erfolgte am 2. und 3. August 1944. Am 2. August um 19 Uhr wurde es nach einem Befehl aus Berlin abgeriegelt. 1408 Häftlinge wurden mit dem Güterzug ins KZ Buchenwald verlegt, die verbliebenen 2897 Frauen, Männer und Kinder in den Gaskammern getötet. Da Lagerleiter Bonigut sich krankgemeldet hatte, brachte der SS-Unterscharführer Fritz Buntrock die Menschen zu den Gaskammern. Dort wurden sie in Gruppen unter Anwesenheit von Schutzhaftlagerführer Johann Schwarzhuber und des Leiters des Sonderkommandos Otto Moll ermordet. Am Morgen des 3. August 1944 wurden jene, die sich zunächst im Lager verbergen konnten, von SS-Angehörigen erschlagen oder erschossen. Wer, wann und warum den Entschluss zur Auflösung des Lagers, das heißt, die Verlegung der Häftlinge in andere KZ und die Ermordung der Zurückgebliebenen getroffen hatte, ist unklar. Höß konstruierte einen Zusammenhang des persönlichen Besuches Himmlers 1942, dem er „die vollgestopften Wohnbaracken, die ungenügenden hygienischen Verhältnisse, die vollbelegten Krankenbaracken“ des Lagers gezeigt habe. „Er sah alles genau und wirklichkeitsgetreu und gab uns den Befehl, sie zu vernichten, nachdem die arbeitsfähigen wie bei den Juden ausgesucht waren.“ Dies kann schon zeitlich nicht stimmen: Der zweite und letzte Besuch Himmlers in Auschwitz war am 17. und 18. Juli 1942, zu einem Zeitpunkt, als es das „Zigeunerlager“ noch nicht gab. Höß selbst kehrte, nachdem er Auschwitz im November 1943 verlassen hatte, zwischen dem 8. Mai und 29. Juni 1944 ins Lager zurück. Zu dieser Zeit begann die SS, die Vorbereitungen zur Auflösung des gesamten Lagers zu treffen. Michael Zimmermann weist im Zusammenhang mit der „Auflösung“ des Lagers auf einen Brief Arthur Nebes, des Chefs des für die Vernichtung der inländischen „Zigeuner“ zentralen Reichskriminalpolizeiamtes, vom 5. Mai 1944 hin. Nebe hat in dem Brief nicht nur vorgeschlagen, „Zigeuner“ für die „Meerwasserversuche“ als Probanden zu nutzen, sondern angekündigt, dass er wegen der „zigeunerischen Menschen“ demnächst dem Reichsführer SS einen „besonderen Vorschlag“ unterbreiten werde. Irene Frenkel, geb. Grünwald, eine ehemalige Häftlingsschreiberin, verweist in ihren Erinnerungen darauf, dass das Zigeunerlager geräumt wurde, nachdem andere Häftlinge (und nicht nur Deportierte) in großer Zahl bereits ermordet worden waren, und dass als nächste große Gruppe die ungarischen Juden folgten. Die Häftlingsschreiber hätten die Todesdaten verschleiern müssen. Regina Seinberg, geb. Hofstädter, eine weitere Häftlingsschreiberin, berichtet, dass Wochen vor Lagerräumung eine große Zahl Häftlinge nochmals erfasst werden mussten. Bereits Ende Mai 1944 wurden in einem Teil des ehemaligen „Zigeunerlagers“ aus Ungarn und Polen deportierte, nicht als Häftlinge registrierte Juden untergebracht. Dieses Areal diente als Durchgangslager für die Menschen, die nach der Selektion als arbeitsfähig galten und später nach Deutschland zur Zwangsarbeit weitertransportiert werden sollten. Zudem diente das Lager später zeitweise auch als Durchgangslager für neueingelieferte Häftlinge zur Quarantäne nach Auflösung des „Quarantänelagers“. Ab Mitte bis Ende November 1944 befanden sich mit Stand vom 18. Januar 1945, dem Zeitpunkt der Lagerauflösung, 4.428 Frauen und Mädchen und 169 Jungen aus dem Frauenlager (B Ia) in dem ehemaligen „Zigeunerlager“. Diese Menschen galten als nicht mehr arbeitsfähig. Kurz vor der „Evakuierung“ des KZ Auschwitz wurden die Zwillingskinder, die Mengele für seine Experimente nutzte, in das „Zigeunerlager“ verlegt – die Kinder hatten Angst, weil sie wussten, dass damit ihre unmittelbare Ermordung geplant war. Nach Ende des Lagers gab es noch zwei größere Mordaktionen an den Häftlingen, die aus dem KZ Buchenwald rücküberführt wurden. Ab November 1944 begann der Abriss von Auschwitz durch die SS. Das Stammlager und Auschwitz-Birkenau wurden am frühen Nachmittag des 27. Januar 1945 von der Roten Armee befreit.", "section_level": 2}, {"title": "Kenntnisse über das Lager.", "content": "Am 10. und 12. Oktober 1943 wurde ein von polnischen Quellen angefertigter Bericht vom amerikanischen Office of Strategic Services (OSS) in London empfangen. Der polnische Widerstand hatte die Fakten für den Bericht auch im Lager selbst ermittelt. Enthalten ist neben Angaben über die Deportation und Ermordung europäischer Juden auch die Zahl von 14.000 Zigeunern, die in das Lager deportiert und dort zu 90 % vergast worden seien. Luftbilder der RAF vom Lagerkomplex stammen aus 1944. Die Anordnung der Krematorien in der Lagerskizze ist erkennbar spiegelverkehrt (Giebel) gezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Heutiger baulicher Zustand, Museum und Weltkulturerbe.", "content": "Die Sowjetunion übergab das Gelände des Lagers 1947 an den Staat Polen, und das polnische Parlament erklärte das Gelände am 2. Juli 1947 zu einem Museum. Seit 1979 steht das ehemalige KZ und damit auch das „Zigeunerlager“ auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO. Von den Holzbaracken sind nur noch Reste, besonders steinerne Fundamente und Schornsteinfragmente, zu sehen, die Reste werden konservatorisch erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Funktionshäftlinge im „Zigeunerlager“.", "content": "Hermann Diamanski war Lagerältester; er wurde von den Häftlingen als „Zigeunerbaron“ bezeichnet und hat sich nach Aussagen von Überlebenden für diese eingesetzt. Ein weiterer Lagerältester im \"Zigeunerlager\" war der Häftling mit der Nummer 1, Bruno Brodniewicz, der auch erster Lagerältester im Stammlager des KZ Auschwitz gewesen war. KZ-Überlebende berichteten später, dass Brodniewicz Häftlinge schlimm misshandelt hat.", "section_level": 2}, {"title": "Lagerpersonal im „Zigeunerlager“ Auschwitz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lagerführer.", "content": "Die Lagerführer des „Zigeunerlagers“ wechselten sehr häufig. In den 17 Monaten, in denen das Lager betrieben wurde, waren nacheinander acht SS-Unterführer und ein SS-Führer (F.J. Hofmann) mit der Leitung beauftragt:", "section_level": 2}, {"title": "Leiter der Politischen Abteilung.", "content": "Die Politische Abteilung in diesem Lagerabschnitt, das sogenannte „Zigeunerreferat“, wurde von Pery Broad (Baracke 8) geleitet. Broad verfasste in britischer Kriegsgefangenschaft den sogenannten Broad-Bericht, in dem er sich auch zum „Zigeunerlager“ des KZ Auschwitz äußert ohne dabei jedoch auf seine eigene Person einzugehen. Er beschreibt darin u. a. den Fall der neunköpfigen Romafamilie Tikulitsch-Todorewitsch aus Kroatien. Broad zufolge sollte diese Familie nach Intervention der kroatischen Gesandtschaft beim Reichskriminalpolizeiamt aus dem „Zigeunerlager“ in ihre Heimat entlassen werden. Broads Vorgesetzter Maximilian Grabner soll jedoch deren Entlassungsverfügung hintertrieben haben. Er soll fälschlicherweise nach Berlin gemeldet haben, dass diese Familie mit Fleckfieber infiziert sei und daher nicht aus dem Quarantänelager entlassen werden könne. Bis auf einen vierjährigen Jungen starben schließlich alle Familienangehörigen aufgrund der inhumanen Lagerbedingungen; der kleine Junge selbst wurde im Rahmen der Liquidierung des „Zigeunerlagers“ in der Gaskammer ermordet.", "section_level": 2}, {"title": "Medizin- und Wissenschaftsverbrechen.", "content": "Mengele nutzte die Möglichkeiten, die das Lager bot, für Menschenversuche und zum Sammeln vielfältiger Proben und Messwerte, wozu er Häftlinge auch tötete. Nachdem die Anthropologin Karin Magnussen am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, Schülerin Otmar von Verschuers, in einer Familiengruppe von „Zigeunermischlingen“ mehrere Zwillinge entdeckt hatte, die unterschiedlich farbige Augen hatten, wurden die Zwillinge nach den Daten der Rassenhygienischen Forschungsstelle (RHF) und der Reichszentrale zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens genealogisch-erbbiologisch untersucht. Die Familie war im März 1943 nach Auschwitz deportiert worden, sie war Josef Mengele, der von Verschuer promoviert worden war, angekündigt worden. Die Zwillingspaare wurden anschließend ermordet und ihre Augen zur wissenschaftlichen Auswertung ans Kaiser-Wilhelm-Institut geschickt. Nach Aussagen eines Häftlingsarztes wurde, da nur die Augen von sieben Zwillingspaaren versandfertig waren, das achte Paar aus den Augen zweier Leichen zusammengestellt und nach Berlin geschickt. Die Präparate des Heterochromie-Projektes wurden nach dem Ende der NS-Zeit bei einem Gespräch mit Verschuer Hermann Langbein gezeigt. Verschuer heuchelte Unwissenheit über die Herkunft. Nach Aussage des Häftlingsarztes Adam C. tötete Mengele ein „Zigeunerzwillingspärchen“ im Alter von sieben oder acht Jahren, bei dem eine Unklarheit über die Schwellung der Gelenke bestand. Die Vertreter der über 15 Fachdisziplinen, die unter den Häftlingsärzten vertreten waren, hatten eine andere Diagnose als Mengele vertreten. Mengele bestand auf seiner Diagnose: Veränderungen aufgrund einer Tuberkulose. Er wies Adam C. an, an seinem Platz zu bleiben, kehrte nach einer Stunde zurück und teilte mit, dass es keine Tuberkulose gewesen sei: „Jawohl, ich habe sie seziert.“ Mengele hatte die beiden Kinder mit Genickschuss getötet und die noch warmen Leiber selbst untersucht, wie sich der Häftlingsarzt Miklós Nyiszli erinnerte. Nyiszli berichtet auch über weitere Morde: „In einem Arbeitsraum neben dem Sektionssaal warteten 14 Zigeunerzwillinge unter Bewachung von SS, bitter weinend. Dr. Mengele sagte kein Wort zu uns, bereitete eine 10 ccm und eine 5 ccm-Spritze vor. Aus einer Schachtel legte er Evipan, aus einer anderen Chloroform, das sich in 20 ccm-Gläschen befand, auf den Operationstisch. Danach führten sie den ersten Zwilling herein, es war ein 14 Jahre altes Mädchen. Dr. Mengele befahl mir, das Mädchen zu entkleiden und auf den Seziertisch zu legen. Danach spritze er in dessen rechten Arm intravenös Evipan ein. Nachdem das Kind eingeschlafen war, tastete er die linke Herzkammer aus und injizierte 10 ccm Chloroform. Das Kind war nach einer einzigen Zuckung tot, worauf Dr. Mengele es in die Leichenkammer bringen ließ. In dieser Weise folgte in dieser Nacht die Tötung aller 14 Zwillinge.“ Helmut Clemens berichtet über seine Hilfsdienste für Mengele: „Abends musste ich die Leichen [des Krankenbaus], die in einer kleinen Hütte gestapelt waren, einzeln herausziehen, die Nummern am Arm notieren und einige zu Dr. Mengele hineintragen. Er hat sie dann irgendwie aufgeschnitten. In den Regalen standen überall Gläser, in denen sich Organe befanden, Herzen, Gehirne, Augen und menschliche Teile. Ich war bei Mengele, wenn er Zwillinge aussuchte für seine Experimente, ich musste sie dann zu ihm bringen, er hat ihnen extra Nummern gegeben [...] Einmal war ich aber doch bei ihm im Raum, zufällig, da habe ich gesehen, wie die Kinder irgend eine Flüssigkeit in die Augen bekommen haben, sie bekamen dann riesengroße Augen. Einige Tage später habe ich dieselben Kinder dann tot in der Leichenbaracke gesehen. Solche Versuche machte Dr. Mengele jeden zweiten oder dritten Tag im Lager“. Im November 1943 wurden auf Anforderung des Straßburger Professors und Nobelpreiskandidaten Eugen Haagen einhundert Häftlinge für Typhusexperimente ins KZ Natzweiler im Elsass verlegt. Sie befanden sich in einer sehr schlechten Verfassung (Haagen: „nicht brauchbar“), so dass die bis zu diesem Zeitpunkt überlebenden 82 Häftlinge zurückbeordert wurden. Von ihnen starben weitere zwölf auf dem Transport. Ein zwischen dem 8. und 14. Dezember eintreffender Ersatztransport folgte. An dem größeren Teil der Gruppe vollzog Haagen Flecktyphus-Experimente. Ein anderer Teil der Häftlinge sowie Häftlinge aus der ersten Gruppe waren Phosgengas-Experimenten durch den Straßburger Professor Otto Bickenbach ausgesetzt. Haagen publizierte die Ergebnisse seiner Typhusexperimente 1944 in einer deutschen Fachzeitschrift. Dabei erklärte er unverhohlen, dass es sich bei einem Teil seiner Probanden um die Angehörigen einer unerwünschten Minderheit gehandelt habe, die er vorsätzlich dem Risiko ausgesetzt habe, nicht zu überleben („40 nicht geimpfte Zigeuner“).", "section_level": 1}, {"title": "Das „Zigeunerlager Auschwitz“ und seine Täter als Gegenstand von NS-Prozessen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher 1945/46.", "content": "Im Register des amtlichen Textes: „Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof Nürnberg“ finden sich nur zwei Einträge unter dem Stichwort „Zigeuner“, beide betreffen nicht Auschwitz. Eine Volltextsuche zeigt, dass das „Zigeunerlager“ durchaus im Prozess thematisiert wurde. So die Aussage von Andreas Lerintsiakosz, zur Überführung von Kindern ins „Zigeunerlager“. Oder: In den Urteilen finden „Zigeuner“ und das „Zigeunerlager“ keine Erwähnung.", "section_level": 2}, {"title": "Prozesse in der britischen und amerikanischen Besatzungszone.", "content": "Otto Moll, der die Ermordung bei der Auflösung des Lagers mit leitete, wurde beim Dachau-Hauptprozess Ende 1945 wegen anderer Straftaten angeklagt und verurteilt. Er wurde 1946 hingerichtet. Der auch im „Zigeunerlager“ tätige Lagerarzt Fritz Klein, der u. a. für Selektionen zuständig war, wurde beim Bergen-Belsen-Prozess Ende 1945 wegen anderer Straftaten zum Tode verurteilt und hingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Polnische Prozesse.", "content": "Eine Reihe der auch für das Zigeunerlager verantwortlichen Täter wurden kurz nach Kriegsende an Polen ausgeliefert oder befanden sich in polnischer Haft. Höß wurde wegen seiner leitenden Stellung bei der „Vernichtung von Menschen“ angeklagt, verurteilt und 1947 hingerichtet. Die beiden Lagerführer Plagge und Buntrock wurden beim zweiten Prozess gegen 40 Angeklagte des Auschwitzpersonals vom 25. November bis 16. Dezember 1947 in Krakau angeklagt und verurteilt. Plagge wurde hingerichtet. Erwin von Helmersen wurde vom Bezirksgericht in Krakau am 17. Januar 1949 zum Tode verurteilt und am 12. April 1949 hingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Eichmann-Prozess 1961.", "content": "Beim Prozess gegen Adolf Eichmann, der zwischen dem 11. April und 15. Dezember 1961 in Jerusalem stattfand, wurde als elfter eigenständiger Anklagepunkt die Deportation von – so der damalige Kenntnisstand – „vielen zehntausenden Zigeunern“ nach Auschwitz verhandelt. Im Schuldspruch blieben diese unbeachtet, da Eichmann in den Augen der Richter nicht nachgewiesen werden konnte, dass er von der geplanten Vernichtung gewusst habe. Während des Prozesses sagten Zeugen detailliert auch zu den Zuständen des Lagers aus.", "section_level": 2}, {"title": "Frankfurter Auschwitzprozess 1963–65.", "content": "Beim ersten Frankfurter Auschwitzprozess (1963/65) wurden Pery Broad, Wilhelm Boger, Karl-Friedrich Höcker, Franz Johann Hofmann, Oswald Kaduk und Bruno Schlage auch wegen Mordes im Zusammenhang mit dem „Zigeunerlager“ angeklagt. Diese Anklagen waren aber nur ein Teilaspekt des Prozesses; sie betrafen sowohl Exzesstaten als auch die Mitwirkung an Selektionen und anderen organisierten Morden. Neben den Mordtaten schilderten zahlreiche Zeugen auch die unmenschlichen Haftbedingungen und weitere Straftaten. Unter den Zeugen finden sich auch ehemalige Häftlinge des Zigeunerlagers. Die Aussage von Elisabeth Guttenberger (Z 3991) wurde verlesen, dagegen sagten Max Friedrich (Z 2894), Waldemar Schröder (Z 2987), Paul Morgenstern (Z 5.439), und Bruno Stein (Z 1286) direkt aus. Das Verfahren gegen Pery Broad wegen Beihilfe zum Mord an 3000 „Zigeunern“ wurde abgetrennt, aber nicht beendet. Verurteilt wurde Broad beim Auschwitzprozess wegen Beihilfe zum Mord an 2000 jüdischen Häftlingen. Broad konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden, dass die durch Zeugenaussagen belegte Ermordung eines einzelnen „Zigeuners“ von ihm begangen wurde. Wilhelm Boger wurde wegen der Mitwirkung an Massentötungen, Häftlingsselektionen, Tötungen von Häftlingen während „verschärfter Vernehmungen“ zu lebenslänglichem und wegen anderer Delikte zu weiteren 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Prozess wurden auch einzelne seiner Morde an „Zigeunern“ offenbar: Der ehemalige Lagerälteste Hermann Diamanski sagte während des I. Frankfurter Auschwitzprozesses am 19. März 1964 als Zeuge gegen Boger und zur „Liquidierung des Zigeunerlagers“ aus. Trotz erheblichen Verdachts, so das Gericht, könne Boger nicht mit einer jeden Zweifel ausschliessenden Sicherheit wegen seiner Mitwirkung an der „Liquidierung“ des Zigeunerlagers verurteilt werden. Er wurde in diesem Punkt aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Karl-Friedrich Höcker, der Adjutant des Lagerkommandanten Richard Baer, wurde wegen \"Gemeinschaftlicher Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in mindestens 3 Fällen an mindestens je 1000 Menschen\" zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Bereitstellung der LKW für die Transporte zur Gaskammer bei der „Liquidation“ des „Zigeunerlagers“, die in seinen Aufgabenbereich fielen, konnte ihm persönlich nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, da schriftliche Unterlagen fehlten. Die Angeklagten versuchten sich während des Prozesses als „edel, hilfreich und gut darzustellen“. Sie hätten Spielplätze für „Zigeunerkinder“ gebaut und Gymnastik mit den Lagerinsassen getrieben. So beispielsweise der Angeklagte Hofmann: Der Mord Hofmanns an einem Häftling des „Zigeunerlagers“ findet in seinem Strafmaß Niederschlag, der Großteil seiner Schuld bleibt unberücksichtigt: Oswald Kaduk wurde zu lebenslangem Zuchthaus wegen Mordes in zehn Fällen und gemeinschaftlichen Mordes in mindestens tausend Fällen verurteilt. Zudem verlor er auf Lebenszeit die Bürgerlichen Ehrenrechte. Unter den im Urteil berücksichtigten Morden ist auch dieser: Bruno Schlage wurde wegen gemeinschaftlicher Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Richter schilderten: In der Publizistik über den Prozess ist das Zigeunerlager deutlich dargestellt. Etwa Hermann Langbeins \"Der Auschwitz-Prozeß\" besitzt ein eigenes Stichwort „Zigeunerlager“ mit über 40 Verweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Prozesse.", "content": "Der Prozess gegen den ehemaligen SS-Rottenführer und Blockführer im „Zigeuner-Lager“ Ernst-August König endete 1991 mit „lebenslänglich“. Wichtige Zeugin im Prozess war Lily van Angeren-Franz, die in der Schreibstube des Lagers gearbeitet hatte. König war wegen sechsfachen Mordes und Beteiligung an Massentötungen angeklagt, verurteilt wurde er für drei ihm zweifelsfrei nachgewiesene Morde, die Beteiligung an Vergasungen führte zu keiner Verurteilung. König nahm sich das Leben, bevor das Urteil Rechtskraft erlangt hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Gedenken.", "content": "Am 2. August 2001 wurde in Block 13 des ehemaligen Stammlagers im Staatlichen Museum Auschwitz eine ständige Ausstellung zum nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma der Öffentlichkeit übergeben. Die Realisierung des Projekts erfolgte unter Federführung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in enger Zusammenarbeit mit der Staatlichen Gedenkstätte Auschwitz und dem Verband der Roma in Polen sowie sechs weiteren nationalen Roma-Organisationen. Die Ausstellung gliedert sich in drei große inhaltliche Bereiche: Die Ausgrenzung und Entrechtung der deutschen Sinti und Roma von der nationalsozialistischen Machtübernahme bis zu den ersten Deportationen in das von Deutschland okkupierte Polen. Der zweite Teil behandelt den Völkermord im nationalsozialistisch besetzten bzw. verbündeten Staaten Europas. Der dritte Themenbereich zeigt die Geschichte des „Zigeunerlagers“. Als Folge von Himmlers Auschwitz-Erlass vom 16. Dezember 1942 wurden die vorher in Lagern Gefangenen 23.000 Angehörige der Minderheit aus dem Reich und nahezu allen besetzten Ländern hierher deportiert. Mit dem 2012 errichteten zentralen Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas wird auch im politischen Rahmen Berlins, der deutschen Bundeshauptstadt, daran mahnend erinnert. Das Denkmal wurde am 24. Oktober 2012 im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck eingeweiht. Das Europa-Parlament fordert 2015 in einem Beschluss verstärkte Bemühungen, um die Diskriminierung der Roma zu beenden sowie Hassverbrechen und Hassreden gegen sie zu bekämpfen. Der 2. August soll deshalb europaweit als \"Tag des Gedenkens\" an alle Roma anerkannt werden, die Opfer des Völkermordes während des Zweiten Weltkriegs wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Nachweise und Anmerkungen.", "content": "(GB) Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau in Zusammenarbeit mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg: \"Gedenkbuch: Die Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz Birkenau.\" Saur, München u. a. 1993, ISBN 3-598-11162-2 (Im Folgenden zitiert als Gedenkbuch).", "section_level": 1}], "src_summary": "„Zigeunerlager Auschwitz“, auch „Zigeunerfamilienlager Auschwitz“, bezeichnete im NS-Sprachgebrauch den von Februar 1943 bis August 1944 bestehenden Abschnitt B II e des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Dorthin wurden durch das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) Familien und Einzelpersonen deportiert, die im Sinne einer „Regelung der Zigeunerfrage aus dem Wesen dieser Rasse“ (Auschwitz-Erlass, Zitat: Heinrich Himmler) als „Zigeuner“ oder „Zigeunermischlinge“ kategorisiert waren, mithin Roma waren oder Roma-Vorfahren hatten. ", "tgt_summary": null, "id": 2219404} {"src_title": "Evan Graham Turbott", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Clarence McLeod besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat. Nach einem anschließenden Jurastudium am Detroit College of Law und seiner im Jahr 1919 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Detroit in seinem neuen Beruf zu arbeiten. Während des Ersten Weltkrieges war er zunächst in einer Fliegerschule und später Soldat in einer Nachrichteneinheit. Nach dem Krieg gehörte er der Reserve der US Army an, in der er bis zum Oberstleutnant aufstieg. Politisch war McLeod Mitglied der Republikanischen Partei. Nach dem Tod des Abgeordneten Charles Archibald Nichols wurde er bei der fälligen Nachwahl für den 13. Sitz von Michigan als dessen Nachfolger in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 2. November 1920 sein neues Mandat antrat. Da er bei den regulären Wahlen des Jahres 1920 nicht kandidierte, konnte er dort bis zum 3. März 1921 nur die laufende Legislaturperiode beenden. Bei den Wahlen des Jahres 1922 wurde McLeod erneut im 13. Distrikt in das US-Repräsentantenhaus gewählt, wo er am 4. März 1923 Vincent M. Brennan ablöste, der zwei Jahre zuvor sein Nachfolger geworden war. Nach sechs Wiederwahlen konnte er bis zum 3. Januar 1937 sieben Legislaturperioden im Kongress absolvieren. In diese Zeit fiel die Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre. Seit 1933 wurden im Kongress die ersten New-Deal-Gesetze der Bundesregierung unter Präsident Franklin D. Roosevelt verabschiedet, denen McLeods Partei aber eher ablehnend gegenüberstand. Im Jahr 1933 wurden außerdem der 20. und der 21. Verfassungszusatz verabschiedet. 1934 strebte McLeod erfolglos die Nominierung seiner Partei für die anstehende Gouverneurswahl an. Drei Jahre später ging es ihm bei einer versuchten Kandidatur für die Bürgermeisterwahlen in Detroit genauso. Im Jahr 1936 unterlag Clarence McLeod dem Demokraten George D. O’Brien. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1938 konnte sich McLeod ein letztes Mal durchsetzen und am 3. Januar 1939 sein altes Mandat im Kongress wieder von O’Brien übernehmen. Bis zum 3. Januar 1941 konnte er eine weitere Legislaturperiode im Kongress absolvieren, während der die letzten New-Deal-Gesetze verabschiedet wurden. Im Jahr 1940 unterlag er erneut dem Demokraten O’Brien. In den Jahren 1942, 1944, 1946, 1950 und 1952 bewarb sich McLeod jeweils erfolglos um die Rückkehr in den Kongress. Dabei scheiterte er entweder bei den Wahlen oder bereits in der Primary. Beruflich praktizierte er in dieser Zeit wieder als Rechtsanwalt. Außerdem war er zeitweise Berater der Federal Civil Defense Administration, Clarence McLeod starb am 15. Mai 1959 in Detroit, wo er auf dem \"Mount Olivet Cemetery\" beigesetzt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clarence John McLeod (* 3. Juli 1895 in Detroit, Michigan; † 15. Mai 1959 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1920 und 1941 vertrat er dreimal den Bundesstaat Michigan im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 198588} {"src_title": "USS William D. Porter (DD-579)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Augustus Le Plongeons (1896).", "content": "Zum ersten Mal erwähnt wurde der Begriff Naacal 1896 in Le Plongeons Werk \"Queen Moo and the Egyptian Sphinx\". Hier heißt es auf den Seiten xxiii - xxiv des Vorwortes: Le Plongeon zufolge waren die Naacal die Missionare der Religion und Kultur der Maya. Er war der Ansicht, dass die Kultur von Zentralamerika ausging, was sich nicht mit der Meinung von Churchward deckt.", "section_level": 1}, {"title": "James Churchward (1926).", "content": "1926 kam James Churchwards in seinem Buch \"The Lost Continent of Mu, Motherland of Man\" auf das Volk und die Kultur der Naacal zu sprechen. Ihm zufolge kamen sie vom verlorenen Kontinent Mu, ebenso wie ihre Sprache, die er ebenfalls als \"Naacal\" bezeichnete. Nach Churchward maß die Population der Naacal zeitweise bis zu 64 Millionen. Ihre Kultur soll vor etwa 50.000 Jahren ihren Höhepunkt erreicht haben und technologisch fortgeschrittener gewesen sein als Churchwards eigene Zeit (Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts). Die alten Zivilisationen von Indien, Babylon, Persien, Ägypten und den Maya seien lediglich zerfallende Überreste von Naacal-Kolonien. Er behauptete auch, dass der Ägyptische Sonnengott Ra von den Naacal stamme. Er gab an, dass „Rah“ das Naacal-Wort für „Sonne“, ihren Gott und ihre Herrscher sei.", "section_level": 1}, {"title": "Die Naacal-Tafeln.", "content": "Churchward behauptete sein Wissen über die Naacal erhalten zu haben, nachdem er sich mit einem alten indischen Priester anfreundete, der ihm beibrachte die tote Sprache der Naacal zu lesen, die nur noch von drei Personen in Indien gesprochen würde. Der Priester weihte ihn in die Existenz einiger alter Schrifttafeln ein, die in Naacal geschrieben waren, die er sich mit einiger Überredungskunst ansehen durfte. Da die Tafeln jedoch nur Fragmente einer viel größeren Sammlung an Texten waren, blieb Churchwards Wissen über die Naacal unvollständig, aber er gab an, in anderen alten Tafeln Bestätigungen und weitere Informationen gefunden zu haben.", "section_level": 2}, {"title": "Baird T. Spalding (1927).", "content": "Im 2. Band von \"The Life and Teaching of the Masters of the Far East\", der 1927 erschien, trifft der Schriftsteller Baird T. Spalding (1857–1953) folgende Aussage zu den Naacal: \"\"The teachings that Buddha received came from the same source as did those of Osiris but in a different way. The teachings that Buddha contacted came from the Motherland direct to Burma, brought there by the Naacals. Osiris' teachings came direct to him, as his forefathers lived in the Motherland and when he was a young man he had gone to the Motherland to study.\"\" Nach Spaldings Biograph David Bruton sind diese Bücher „magische Autobiografien“ und damit im Prinzip Fiktionen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Naacal ist der Name eines Volkes bzw. einer Kultur und deren Sprache, die nach Augustus Le Plongeon (1825–1908) und später auch James Churchward (1851–1936) auf einem untergegangenen Kontinent namens Mu existiert haben sollen. Nach Le Plongeon lag dieser Kontinent im Atlantik, nach Churchward im Pazifik, zwischen Asien und Amerika. Weder derartige Kontinente, noch Volk, Sprache oder Kultur der Naacal sind archäologisch oder anderweitig wissenschaftlich belegt, sie wurden aber in verschiedenen fiktionalen und parawissenschaftlichen Werken verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 1090406} {"src_title": "Kwami-Affäre", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des öffentlichen Verkehrs im Limmattal.", "content": "Das Limmattal hegt eine lange und bedeutende ÖV-Tradition. 1847 fuhr die Spanisch-Brötli-Bahn als erste Bahnlinie der Schweiz von Zürich nach Baden. 1899 wurde die Limmattal-Strassenbahn (LSB) gegründet, auch als «Lisebethli» bezeichnet. Ein Jahr später nahm sie ihren Betrieb auf der Strecke zwischen dem Letzigraben und Dietikon auf, ein Jahr später auf der Zweigstrecke von Schlieren nach Weiningen. 1928 stellte die LSB den Betrieb auf den Abschnitt Schlieren-Dietikon ein, die Aufgabe der Strecke nach Weiningen folgte 1930. Die Strecke zwischen dem Letzigraben und Schlieren ging daraufhin in den Besitz der Städtischen Strassenbahn Zürich über. Diese legte 1955 auch den Abschnitt Farbhof–Schlieren still. In der Abstimmung über die U-Bahn Zürich war 1973 ein fast gleicher Streckenverlauf von Dietikon über Schlieren zum Flughafen Zürich in Kloten vorgesehen, jedoch lehnte das Volk dieses Projekt ab. Im Jahr 2000 begann die Planung für die künftige Limmattalbahn. Die kantonale Plattform Aargau/Zürich (PAZ) vergab den Auftrag, erste Korridor- und Trasseestudien im Limmattal durchzuführen. Fünf Jahre später folgte die Präsentation des regionalen Verkehrskonzepts Limmattal, das die Limmattalbahn als eine der Kernmassnahmen beinhaltete. 2006 wurde die Linienführung im Aargauer Richtplan eingetragen, 2007 folgte die Festsetzung im Richtplan des Kantons Zürich. Im selben Jahr bestärkten die Limmattaler Gemeinden ihren Wunsch nach der Limmattalbahn mit einer Absichtserklärung, die sie bei den zuständigen Zürcher und Aargauer Regierungsräten einreichten. 2010 gründeten die Kantone Zürich und Aargau die Limmattalbahn AG und beauftragten sie mit der Planung und Realisierung der Infrastruktur. 2015 bekräftigten die Limmattaler Gemeinden ihren Wunsch nach der Limmattalbahn mit der Unterzeichnung eines Manifests.", "section_level": 1}, {"title": "Transportsystem.", "content": "Die Limmattalbahn ist eine Stadtbahn, ein Transportsystem, wie es auch im Ausland vermehrt eingesetzt wird. Sie fährt als Meterspurbahn auf zwei Gleisen, sodass ein nahtloser Übergang zur Strassenbahn Zürich und zur Bremgarten-Dietikon-Bahn möglich ist, welche die gleiche Spurweite besitzen. Ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt 60 km/h, die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit 22 km/h. Es sind 27 Haltestellen vorgesehen, die in einem durchschnittlichen Abstand von 515 m voneinander entfernt liegen. Damit die Stadtbahn und der Individualverkehr nebeneinander bestehen können und die Limmattalbahn nicht im Verkehrsstau steckenbleibt, fährt sie zu 92 % auf einem separaten Trassee.", "section_level": 1}, {"title": "Linienführung.", "content": "Die Limmattalbahn soll nach ihrer Fertigstellung den Bahnhof Zürich Altstetten mit dem Bahnhof Killwangen-Spreitenbach verbinden. Ausgehend von der Südseite des Bahnhofs Altstetten folgt die Strecke der Hohlstrasse in Strassenlage. Über die Haltestelle Seidelhof wird der Farbhof erreicht, wo die Strecke in die Badener-/Zürcherstrasse einmündet. Auf Eigentrassee wird auf dieser Hauptachse Schlieren erreicht, wo bei der Geissweid (in der Nähe des Bahnhofs) eine Wendeschleife für die verlängerte Strassenbahnlinie 2 entsteht. Die Limmattalbahn folgt ab hier weiter dem Verlauf der Badenerstrasse, bis sie kurz vor der Kreuzung Bernstrasse an der Haltestelle Reitmen nach Süden abzweigt und mit einem 260 m langen Tunnel das Färberhüsli-Areal durchsticht. Am Spital Limmattal kommt die Strecke wieder an die Oberfläche, um durch Urdorf über Luberzen und vorbei an der Kantonsschule Limmattal zur Birmensdorferstrasse zu gelangen. Auf ihr wird der Knoten von Hauptstrasse 1 (Bernstrasse) und den Autobahnen A4 und A3 überquert und damit Dietikon erreicht. Westlich der S-Bahn-Haltestelle Glanzenberg wird wieder auf die Zürcherstrasse eingeschwenkt, der die Strecke ins Zentrum von Dietikon folgt. Mittels einer Führung über die Poststrasse soll am Bahnhof Dietikon ein Umsteigeknoten mit der S-Bahn Zürich und der Bremgarten-Dietikon-Bahn (BD) entstehen. Bis zum Kirchplatz nutzen Limmattalbahn und BD den gleichen Bahnkörper, dann zweigt die Strecke wieder von der bereits bestehenden BD-Meterspurlinie ab. Der Hauptachse Zürcher-/ Badenerstrasse weiter folgend, soll dann im Nordwesten Dietikons die Hauptstrasse 3 (Ueberlandstrasse) überquert werden. Durch das Niederfeld wird die Kantonsgrenze erreicht, wo parallel zum Rangierbahnhof Limmattal auch das Depotareal für die Stadtbahnstrecke entstehen soll. Vorbei an IKEA und Shoppi Tivoli wird Spreitenbach erreicht, wo die Strecke ein weiteres Mal auf die Zürcherstrasse verschwenkt, um den Ort zu durchqueren. Am Bahnhof Killwangen-Spreitenbach entsteht die nordwestliche Endstelle der Limmattalbahn. Im August 2018 stellte der Kanton Aargau eine mögliche Fortführung der Limmattalbahn vor und startete ein entsprechendes Richtplanverfahren. Die Strecke soll über den Bahnhof Killwangen-Spreitenbach hinaus nach Neuenhof führen, die Limmat parallel zur Autobahn A1 überbrücken, quer durch Wettingen verlaufen und über die Hochbrücke die Stadt Baden erreichen, wo sie am Bahnhof Baden enden soll. Angestrebt wird eine Inbetriebnahme im Jahr 2032.", "section_level": 1}, {"title": "Depot.", "content": "Für die Remisierung der Limmattalbahn-Fahrzeuge soll im Streckenverlauf der Stadtbahnstrecke ein eigenes Depot entstehen, um die Fahrzeuge in unmittelbarer Nähe zu ihrem Einsatzort abstellen und den Kleinunterhalt durchzuführen zu können. Dabei wurden für das Betriebsgelände folgende technischen Rahmenbedingungen festgelegt: Der Grossunterhalt soll in den Anlagen von Vertragspartnern oder in anderen Anlagen des Betreibers erbracht werden, weswegen keine entsprechenden Einrichtungen im Depotareal vorgesehen werden sollen. Im Zuge der Standortevaluation sind insgesamt 20 Depotstandorte im Bereich der Strecke eingehend untersucht worden. Nach ersten Voruntersuchungen kamen die im Bereich der Kantonsgrenze gelegenen Standorte \"Dietikon Müsli\" (nördlich der Trasse im Bereich des Rangierbahnhofs Limmattal) und \"Spreitenbach Asp\" (südlich der Strecke) in die engere Auswahl. Letztendlich erhielt die Variante \"Müsli 1\" den Vorzug. Sie sieht eine parallel zu den Gütergleisen angeordnete Abstellanlage nördlich der Stadtbahnstrecke vor. Aufgrund der Nähe zum Rangierbahnhof ist eine offene Bauweise der Abstellanlage möglich. Der Standort \"Asp\" wies gegenüber \"Müsli\" deutlich höhere Kosten auf, was mitunter an einer für das entsprechende Areal notwendige Altlastensanierung liegen würde. Das Betriebsgelände wird über eine rund 500 Meter lange, grösstenteils eingleisige Betriebsstrecke auf der Aargauer Seite im Bereich östlich der Haltestelle \"Kreuzäcker\" an das Streckengleis angeschlossen. Das dortige Gleisdreieck wird Ausfahrten sowohl in Richtung Spreitenbach als auch in Richtung Schlieren ermöglichen. Die Strassenzufahrt zum Betriebsgelände verläuft auf der Strasse parallel zu diesem Betriebsgleis. Im Süden des Depotareals entsteht eine rund 10 Meter hohe und 23 Meter breite Werkhalle in Leichtbauweise, die ein Wasch- und ein Wartungsgleis von jeweils rund 50 Metern Länge aufnimmt. Für den Unterhalt ist im südlichen Hallengleis (Nummer 1) eine Grube und ein Hochstand für Dacharbeiten sowie ein Deckenkran vorgesehen. Im nördlichen Hallengleis (Nummer 2) befindet sich die Waschanlage. Am östlichen Ende sind Betriebsräume vorgesehen. Auf der Westseite des Gebäudes befinden sich ein Werkhof für die Infrastruktur. Die siebengleisige Abstellanlage (Gleise 3–9) wird zum Rangierbahnhof hin angeordnet und ohne Überdachung ausgeführt. Jedes Stumpfgleis wird zunächst zwei Fahrzeugen Platz bieten und rund 120 Meter lang sein. Eine Erweiterung nach Osten bis zur Mutschellenstrasse wird als Option freigehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Der Zürcher Regierungsrat entschied im Dezember 2009 in Absprache mit dem Kanton Aargau, dass auf der Strecke Zweirichtungsfahrzeuge verkehren werden. Solche Fahrzeuge verfügen über Führerstände an beiden Fahrzeugenden und Türen auf beiden Seiten, womit sie im Linienverkehr in beiden Richtungen eingesetzt werden können. Aufwändige und platzintensive Infrastruktur zum Fahrtrichtungswechsel wie beispielsweise Wendeschleifen oder Wendedreiecke, wie sie bei Einrichtungsfahrzeugen notwendig ist, entfallen hierdurch. Zudem bieten Zweirichtungsfahrzeuge durch ihre Flexibilität Vorteile in der Angebotsgestaltung und bei Störungsfällen. Die Fahrzeuge sind auch mit dem in Zürich angrenzenden Netz der VBZ und der in Dietikon abzweigenden Strecke der Bremgarten-Dietikon-Bahn kompatibel. Verantwortlich für die Beschaffung des neuen Rollmaterials ist neben den planenden Stellen massgeblich die ehemals unter dem Namen \"BDWM Transport\" firmierende \"Aargau Verkehr\" (AVA) als zukünftiger Betreiber der Limmattalbahn. Die Ausschreibung der Neufahrzeuge erfolgte gemeinschaftlich mit der \"Baselland Transport\" (BLT), welche für den Einsatz auf der umgespurten Waldenburgerbahn zwischen Liestal und Waldenburg baugleiche Meterspurfahrzeuge beschaffen möchten. Neben Synergien in Betrieb und Unterhalt kann durch die Gemeinschaftsbeschaffung auch eine Kostenersparnis beim Kauf erzielt werden. Als einziger Bewerber erhielt im Oktober 2018 Stadler Rail den Zuschlag für den Bau von 18 siebenteiligen Zweirichtungs-Multigelenkstraßenbahnen in Niederflurbauweise des Typs \"Tramlink\", die Anfang 2019 definitiv bestellt und bis Ende 2021 ausgeliefert werden sollen. Der Gesamtpreis beläuft sich auf 103 Millionen Schweizer Franken, wobei insgesamt 7,5 Millionen Franken gegenüber einer getrennten Beschaffung gespart werden konnten. Acht dieser Fahrzeuge sind für die Limmattalbahn vorgesehen, die Kosten dafür belaufen sich auf 43 Millionen Franken, dies ist für die AVA eine Ersparnis von 4,2 Millionen Franken durch die gemeinschaftliche Beschaffung. Die Tramlinks für das Limmattal werden jeweils 45 Meter lang und 2,4 Meter breit sein, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 80 km/h liegen. Jedes Fahrzeug hat 88 Sitzplätze, 16 Klappsitze und 172 Stehplätze. Für den Ein- und Ausstieg sind sieben Türen pro Seite vorgesehen. Gebaut werden die Bahnen im Stadler-Werk im spanischen Valencia. Die Tramlinks für Waldenburger- und Limmattalbahn werden nicht die einzigen Fahrzeuge dieses Typs im Alpenraum sein. Die \"Ferrovie Luganesi\" werden ab 2020 neun ebenfalls siebenteilige Tramlinks für die Erneuerung des Fuhrparks auf der Lugano-Ponte-Tresa-Bahn (FLP) erhalten mit der Option auf drei weitere Bahnen. Bereits 2015 lieferte Stadler elf fünfteilige Fahrzeuge dieses Typs für die Traunsee- und Attergaubahn an die \"Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft\".", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Um den Betrieb des Stadtbahnsystems im Limmattal bewarben sich die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ), die Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) und die BDWM Transport AG aus Bremgarten. Der Entscheid der Kantone Zürich und Aargau sowie des Bundesamts für Verkehr (BAV) fiel letztlich zugunsten der BDWM (2018 im Aargau Verkehr aufgegangen), wenngleich allen Bewerbern aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung die notwendige Zuverlässigkeit für einen reibungslosen Betrieb der Stadtbahn zugebilligt wurde. Die Vergabe soll zunächst für zehn Jahre ab Betriebsaufnahme erfolgen.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Ursprünglich hatte der Zürcher Verkehrsverbund die Federführung im Projekt Limmattalbahn inne. Im Juni 2010 gründeten die beiden Kantone Zürich und Aargau eine Aktiengesellschaft mit dem Zweck, die Limmattalbahn zu planen und anschliessend die Infrastruktur zu bauen. Der Kanton Zürich hält 75 % und der Kanton Aargau 25 % des Aktienkapitals. Im Verwaltungsrat sind Hans Egloff (Kanton Zürich, Präsident), Matthias Adelsbach (Kanton Aargau, Vizepräsident), Franz Kagerbauer (Kanton Zürich) und Roland Kobel (Kanton Zürich). Gesamtprojektleiter und Geschäftsführer der Limmattalbahn AG ist Daniel Issler. Für die Projektierung und Realisierung der Limmattalbahn erhält die Gesamtprojektleitung Unterstützung von externen Firmen.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Die Gesamtkosten der Limmattalbahn betragen rund 755 Millionen Franken. Diese Kosten werden durch den Bund und die beteiligten Kantone Zürich und Aargau getragen. Der Kanton Zürich übernimmt rund 3⁄4 der Kosten und der Kanton Aargau 1⁄4, wobei vom Bund rund 35 % der ersten Etappe (Altstetten bis Schlieren) übernommen werden. Für die zweite Etappe ist ebenfalls eine Mitfinanzierung des Bundes in Aussicht gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan.", "content": "Im Juli 2010 startete die Limmattalbahn AG mit der Projektierung. Die erste Phase, das sogenannte Vorprojekt, lief bis Ende 2011. Während dieser Zeit definierten die Planer die genaue Linienführung, die Lage der Haltestellen und die voraussichtlichen Kosten. Im Anschluss erarbeiteten sie bis Ende 2013 das Bau- und Auflageprojekt. In dieser Phase verfeinerten und überprüften sie die Planungen. Schliesslich wurde die Vorlage öffentlich aufgelegt und das Bundesamt für Verkehr (BAV) erteilte im April 2017 die Plangenehmigungsverfügung (Baubewilligung). Im Februar 2012 reichte die Limmattalbahn AG ein Konzessionsgesuch für den Betrieb der Stadtbahn zwischen Zürich-Altstetten und Killwangen-Spreitenbach beim Bund ein. Der Bundesrat hiess das entsprechende Gesuch am 9. Oktober 2013 gut und erteilte die Infrastrukturkonzession. Am 28. August 2017 begannen die Bauarbeiten. Im September 2019 soll ein erster Abschnitt zwischen Zürich Farbhof und Schlieren Geissweid in Betrieb gehen. Parallel zur Projektierung mussten in beiden Kantonen und auf Bundesebene politische Beschlüsse getroffen werden. Die Kredite für die Ausarbeitung des Vorprojekts wurden 2009 genehmigt, die Finanzierung des Bau- und Auflageprojektes (Projektierungskredit) im Jahr 2011. Der Zürcher Kantonsrat stimmte dem Realisierungskredit von rund 510 Millionen Franken am 30. März 2015 deutlich zu. Der Aargauer Grosse Rat nahm am 5. Mai die Vorlage ebenfalls deutlich an. Im Kanton Zürich kam jedoch ein Referendum zustande, wodurch am 22. November 2015 eine Volksabstimmung stattfand. Bei dieser nahm das Zürcher Stimmvolk das Projekt mit rund 64 % Ja-Stimmen an. Die Initiative „Stoppt die Limmattalbahn – ab Schlieren“, die einen Baustopp ab Schlieren forderte, scheiterte am 23. September 2018 in einer Volksabstimmung. Am 30. August 2019 erfolgte im Rahmen eines mehrtägigen Festes die feierliche Eröffnung der ersten Etappe zwischen Farbhof und Schlieren Geissweid. Der 2,9 km lange Streckenabschnitt wird zunächst ausschliesslich von der VBZ-Tramlinie 2 befahren. Gleichzeitig begannen die Bauarbeiten an der zweiten Etappe nach Killwangen. Der fahrplanmässige Verkehr wird am 2. September aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Anpassungen am Strassennetz.", "content": "Im Zusammenhang mit dem Bau der Limmattalbahn sind auch diverse Anpassungen am Strassennetz geplant. Einerseits gehören dazu die Strassen im direkten Perimeter der Bahn, andererseits auch Projekte, die eine Verlagerung des Verkehrs zum Ziel haben. So soll der Verkehr beispielsweise aus den Zentren von Schlieren und Dietikon geführt werden. Eines der grössten Projekte ist der Umbau der Engstringerkreuzung in Schlieren.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik, Reaktionen und Einsprachen.", "content": "Das Projekt wird von Regierungsrat, dem Kantonsrat und den Exekutiven aller betroffenen Standortgemeinden des Limmattals befürwortet. Kritiker aus der Region bemängelten, dass die geplante Limmattalbahn zwischen Altstetten und Dietikon weitgehend parallel zum sehr gut ausgebauten und von der S-Bahn ideal bedienten Bahntrassee der SBB verläuft, weswegen sie den Mehrwert der meterspurigen Bahn nur sehr eingeschränkt gegeben sehen. Die Befürworter halten dem entgegen, dass die geplante Stadtbahn der Feinerschliessung dient und damit die S- und Eisenbahn mit ihren grösseren Haltestellenabständen ideal ergänzt. Die Gegner favorisierten eine Elektrobuslösung, die nach ihrer Überzeugung deutlich günstiger zu realisieren wäre als eine Stadtbahn. Darüber hinaus zweifelten sie die Wachstumsprognosen der betroffenen Region von rund 17 Prozent bis 2030 an, womit der Sinn des Verkehrsmittels Stadtbahn nicht gegeben sei. Auch den Wegfall bestehender Fahrstreifen des motorisierten Individualverkehrs kritisierten die Gegner. Bis Anfang 2014 gingen 196 Einsprachen bei der Limmattalbahn AG ein. Der grösste Teil davon stammte von unmittelbar betroffenen Eigentümern und richtete sich somit gegen Einzelabschnitte des Trassees. Durch punktuelle Anpassungen sollen diese Konflikte beseitigt werden. Übergeordnete Einsprachen betrafen die Streckenführung im Zentrum von Dietikon und den Bereich um das Spital Limmattal, wo eine Verlängerung des Färberhüsli-Tunnels gefordert wurde. Nach dem Beschluss des Zürcher Kantonsrates vom 30. März 2015 ergriff das Komitee «Limmattalbahn – NEIN!» das Referendum. Dieses kam in kurzer Zeit zustande, woraufhin die kantonale Volksabstimmung auf den 22. November 2015 angesetzt wurde. 64,45 % der Stimmen sprachen sich für die Realisierung des Limmattalbahnprojekts aus, womit das Referendum gescheitert war. Im Bezirk Dietikon, auf dessen Gebiet das Mittelstück der Trasse entsteht, sprach sich eine knappe Mehrheit von 54,10 % gegen die Limmattalbahn aus, wohingegen der Bezirk Zürich, auf dessen Gebiet der östliche Abschnitt geplant ist mit 72,69 % mehrheitlich für das Vorhaben stimmte. Auf Gemeindeebene im Planungsgebiet zeigte sich folgendes Resultat: Während in Schlieren, Urdorf und Dietikon mit 57,26 %, 53,58 % und 64,03 % mehrheitlich Neinstimmen zu verzeichnen waren, stimmte der Zürcher Kreis 9 mit 59,24 % für das Projekt. Die betroffenen Aargauer Gemeinden Killwangen und Spreitenbach waren bei der Volksabstimmung im Nachbarkanton nicht teilnahmeberechtigt, auch war im Kanton Aargau kein Referendum ergriffen worden. Eine Volksinitiative mit dem Titel «Stoppt die Limmattalbahn – ab Schlieren» beabsichtigte, den Bau der zweiten Etappe der Limmattalbahn zu verhindern. Hauptargument des Initiativkomitees war, dass der Kanton Zürich dem Bezirk Dietikon ein Projekt aufzwinge, das von der Bevölkerung vor Ort mehrheitlich abgelehnt werde. Am 23. September 2018 scheiterte die Initiative noch deutlicher als das Referendum von 2015. 83 % der Stimmberechtigten des Kantons Zürich sprachen sich für den Weiterbau bis Killwangen-Spreitenbach aus, ebenso sämtliche Gemeinden im Bezirk Dietikon (wenn auch weniger deutlich als die übrigen Gemeinden). Die geringste Zustimmung gab es in Dietikon, wo nur 52 % den Bau der zweiten Etappe befürworteten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Limmattalbahn (früher Stadtbahn Limmattal) ist ein Stadtbahn-Projekt zur besseren Erschliessung des Limmattals mit dem öffentlichen Verkehr. Die Limmattalbahn soll als Teil des Zürcher Tramnetzes ab Ende 2022 zwischen den Bahnhöfen Zürich-Altstetten und Killwangen-Spreitenbach im Kanton Aargau verkehren. Auf ihrer Strecke verbindet sie dabei den westlichen Teil der Stadt Zürich und die Gemeinden Schlieren, Urdorf, Dietikon, Spreitenbach und Killwangen miteinander. Auf der 13,4 km langen Strecke sind 27 Haltestellen geplant. Der Baubeginn erfolgte im August 2017. Inklusive Mehrwertsteuer soll das Projekt den Bund und die Kantone Zürich und Aargau 755 Millionen Franken kosten. ", "tgt_summary": null, "id": 994297} {"src_title": "Ebrima Manneh (Journalist)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Als Junge absolvierte Roberto Rosales die Fußballschule der \"Escuela del Instituto Pedagógico\" in seiner venezolanischen Heimat. Mit 15 Jahren wechselte er zum FC Deportivo Gulima. Er spielte in den nationalen Meisterschaften für U-17- und U-20-Mannschaften, ehe er in die Jugendabteilung des dominierenden Hauptstadtklubs Caracas FC aufgenommen wurde. Hier konnte er sich 2006 noch mit 17 Jahren in die erste Mannschaft spielen. Aufgrund seiner Schnelligkeit und Technik galt er als eines der größten Fußballtalente des Landes. Als er im Jahr 2007 nach Europa kam, wurde er beim RSC Anderlecht aus medizinischen Gründen noch abgelehnt, doch nach einem Probetraining bei der KAA Gent erhielt er dort einen Vertrag. Er spielte 15 Mal in der Ersten Division und gab am 14. Juli 2007 sein internationales Vereinsdebüt mit einem Einsatz im UI-Cup beim 4:0-Sieg in Nordirland gegen Cliftonville FC. Seine Premierensaison schloss er erfolgreich mit der erst dritten Pokalfinalteilnahme der KAA Gent ab. In der Folgesaison 2008/09 blieb Rosales in der ersten Halbserie zunächst eher Ergänzungsspieler, doch in der Rückrunde hatte er seinen Durchbruch. In der Spielzeit 2009/10 war er Stammspieler; Gent wurde Ligadritter und gewann diesmal den Pokal. Die \"Sportwereld\" der Zeitung \"Het Nieuwsblad\" nannte Rosales am Ende der Spielzeit eine „Augenweide auf der rechten Seite“ und wählte ihn in ihre „Elf der Saison“. Obwohl der offensiv starke rechte Verteidiger eher als Flankengeber denn als Torschütze brilliert, konnte er in seinen 32 Saisonspielen fünf Treffer erzielen. Da er einer der herausragenden Spieler der KAA Gent war, wollte ihn der Vereinsvorstand trotz verschiedener Anfragen nicht verkaufen. Doch Rosales folgte letztlich seinem Trainer Michel Preud’homme zum FC Twente, bei dem er den scheidenden Ron Stam ersetzte. In Enschede konnte er sich in der Saison 2010/11 schnell einen Stammplatz sichern. Dabei kam er auch in der Gruppenphase der Champions League in allen Spielen des FC Twente zum Einsatz und erzielte im Match gegen Tottenham Hotspur den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich. Zur Saison 2014/15 wechselte Rosales zum FC Málaga. Im Sommer 2018 wurde er für ein Jahr auf Leihbasis an Espanyol Barcelona ausgeliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Rosales spielte, ehe er nach Europa kam, bereits in der U-20-Nationalmannschaft seines Heimatlandes. Am 29. März 2007 gab er sein Debüt in der A-Nationalmannschaft, als er beim 5:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Neuseeland zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Bis Mai 2011 absolvierte er 19 Spiele im Trikot der \"Vinotinto\", der „Weinroten“.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "FC Caracas KAA Gent FC Twente Enschede", "section_level": 1}], "src_summary": "Roberto José Rosales Altuve (* 20. November 1988 in Caracas) ist ein venezolanischer Fußballspieler. Aktuell ist er an Espanyol Barcelona ausgeliehen.", "tgt_summary": null, "id": 1161234} {"src_title": "Helgenæs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Biddle stammte aus Philadelphia und verbrachte die meiste Zeit seiner Karriere in Montreal, Québec, obwohl er erst in den letzten Jahren seines Lebens kanadischer Staatsbürger wurde. Nach Ableistung des Militärdienstes in der US-Armee während des Zweiten Weltkrieges, den er in China, Indien und Burma verbrachte, studierte er Musik an der Temple University in Philadelphia, wo er mit dem Bassspiel begann. 1948 ging er nach Montréal, als er mit Vernon Isaacs \"Three Jacks and a Jill\" auf Tournee war. Biddle war von der besonders in Quebec vorherrschenden Akzeptanz afroamerikanischer Jazzmusiker angetan und entschied, sich in Montréal niederzulassen, wo er bald darauf heiratete. Von 1954 bis 1972 arbeitete Biddle im Hauptberuf als Autoverkäufer daneben trat er mit den Pianisten Charlie Ramsey, Milt Sealey, Alfie Wade, Sadik Hakim und Stan Patrick in verschiedenen Montréaler Nachtclubs auf. Als Promoter buchte er Musiker wie Johnny Hodges, John Coltrane, Pepper Adams, Bill Evans, Art Farmer, Tommy Flanagan und Thad Jones für Auftritte in Montréal. Zwischen 1959 und 1978 trat er immer wieder mit dem Gitarristen Nelson Symonds auf, so 1961 bis 1963 unter Biddles Leitung in den Clubs \"Dunn's\" oder \"La Tête de l'Art\", und unter Symonds' Leitung von 1964 bis 1968 im \"Black Bottom\". Als Duo traten sie in verschiedenen Ressorts zwischen 1974 und 1978 auf. Biddle war vor allem als wichtiger Unterstützer und Promoter des Jazz in Montreal bekannt. Er organisierte häufig Festivals mit lokalen Jazzmusicians, wie \"Jazz Chez Nous\", ein dreitägiges Jazz-Festival im Jahr 1979 und erneut 1983, das die Wurzeln für das Festival International de Jazz de Montréal legte. 1981 gab er einem Montréaler Jazzclub in der Aylmer Street seinen Namen, der dann als \"Biddle's\" (heute \"House of Jazz\") bekannt wurde und wo seine Tochter Stephanie Biddle in dem Bruce Willis-Film \"The Whole Nine Yards\" auftritt. Biddle selbst trat zeit seines Lebens in dem Club auf, unter der Bezeichnung \"Charlie Biddle on the fiddle\", und als Leiter von Trios, zusammen mit Oliver Jones, Steve Holt, Wray Downes und Jon Ballantyne. 2000 wurde er kanadischer Staatsbürger. Biddle wirkte auch bei Aufnahmen von Milt Sealey, Ted Curson und Oliver Jones mit. Er trat auch in Filmen wie \"The Whole Nine Yards\" (2000), \"The Moderns\" (1988) und \"Les Portes Tournantes\" (1988) auf.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Biddle wurde 2000 mit dem \"Oscar Peterson Prize\" ausgezeichnet; 2003 wurde er \"Member of the Order of Canada\" und wurde im selben Jahr mit dem Prix Calixa-Lavallée geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Reed Biddle, CM, (* 28. Juli 1926 in Philadelphia; † 3. Februar 2003 in Montréal) war ein aus den USA stammender kanadischer Bassist.", "tgt_summary": null, "id": 669478} {"src_title": "Donn A. Starry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konzept.", "content": "Der Continuous Commodity Index (CCI) wurde 1957 vom Commodity Research Bureau unter dem Namen CRB Index eingeführt und ist seitdem mehrmals umgestaltet worden. Enthielt er anfangs noch 28 Komponenten, so sank deren Anzahl bis 1995 auf 17. Für jeden Rohstoff ging in die Berechnung jeweils der Durchschnitt der Futures-Preise von mehreren Fälligkeitsterminen ein. Bis 1987 wurden alle jährlich fälligen Futures herangezogen. Eine Änderung in der Zusammensetzung erfolgte, sobald ein Kontrakt mit Fälligkeit in einem Jahr hinzukam und in je nach Rohstoff verschiedenen Abständen der nahe Kontrakt aus dem Index ausschied. Ab 1987 bezog sich die Berechnung auf die Futures der folgenden neun Monate und ab 1995 auf die Futures der folgenden sechs Monate. 2001 erfolgte eine Namensänderung in „Reuters-CRB Index“ und am 20. Juni 2005 eine erneute Umbenennung in „Continuous Commodity Index“ (CCI). Der heutige Rohstoffindex, der den Namen CRB Index trägt, ist nicht mit dem historischen CRB Index vergleichbar. Er wurde 2005 grundlegend überarbeitet, als seine traditionelle Berechnungsmethode nicht mehr aktuell war. Der ursprüngliche CRB Index läuft seitdem unter dem Namen Continuous Commodity Index weiter. Das Commodity Research Bureau entwickelte den aktuellen CRB Index zusammen mit den Unternehmen Reuters und Jefferies & Company. Seit 2009 trägt der Index den Namen „Thomson Reuters/Jefferies CRB Index“ (TRJ/CRB Index), um den Zusammenschluss von Reuters und der Thomson Corporation zum Medienkonzern Thomson Reuters am 17. April 2008 zu reflektieren. Der CRB Index ist ein arithmetischer Warenpreisindex, der 19 verschiedene Futures auf Rohstoffe umfasst. Der CCI („Old CRB Index“) ist dagegen ein geometrischer Warenpreisindex, der 17 Rohstoffe umfasst. Der CCI gilt als ein Indikator für die zukünftige Entwicklung der Inflation oder die Kostenentwicklung in der Industrie. Er ist bei einer Trendwende am Rohstoffmarkt ein guter Frühindikator für den Rentenmarkt, da Rohstoffe in ihrer Tendenz gegenüber den Anleihen in der Regel einen Vorlauf von drei bis sechs Monaten besitzen. Zwischen den Zinsen der Anleihen und den Rohstoffpreisen (CCI) besteht auch zeitlich eine enge Verbindung. Zusammenhänge des CCI mit dem geometrisch gewichteten U.S. Dollar Index und dem handelsgewichteten Trade Weighted US Dollar Index sind erkennbar. Ein fallender US-Dollar ist gleichzusetzen mit inflationären Tendenzen und tendenziell steigenden Rohstoffpreisen. Dies gilt insbesondere für die Agrarrohstoffe und den Ölpreis.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Der erste CCI (Old CRB Index) von 1957 enthielt 28 Komponenten, die zueinander geometrisch gewichtet waren (jeweils 3,57 Prozent). Der Continuous Commodity Index (CCI) besteht seit 2005 aus 17 gleichgewichteten Rohstoffen (jeweils 5,88 Prozent), die in fünf Kategorien eingeteilt sind. Im Vergleich zum Thomson Reuters/Jefferies CRB Index (TRJ/CRB Index) besitzt der Energiesektor ein geringes Gewicht. Dagegen sind Edelmetalle, vor allem aber der Agrarsektor, stärker präsent. Beide zusammen haben einen Anteil von mehr als drei Viertel am Gesamtindex. Die folgende Übersicht zeigt die Rohstoffe, ihre Gewichtung im Index und die Börse, an der die Futures gehandelt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Überblick.", "content": "Der Index startete 1957 unter dem Namen „CRB Index“ und wurde bis zum 4. September 1956 zurückgerechnet. Von 1957 bis 1972 verblieb der Index in einer Handelsspanne zwischen 95 und 115 Punkten. Am 9. August 1968 wurde mit 95,20 Punkten ein Allzeittief erzielt. In den 1970er Jahren herrschte in den Industrieländern Stagflation mit starker Inflation, schwacher Wirtschaftsentwicklung, niedriger Produktivität und hoher Arbeitslosigkeit. Dieser Zeitabschnitt war gekennzeichnet durch eine große Verunsicherung der Finanzwelt, Ölkrise, einen starken Anstieg der Staatsverschuldung der USA, eine massive Ausweitung der (Papier-)Geldmenge und einer Flucht der Kapitalanleger in Sachwerte. Bis zum 20. November 1980 stieg der CRB Index auf einen Rekordstand von 337,60 Punkten. Seit dem Allzeittief von 1968 entspricht das einem Anstieg um 254,6 Prozent. Bis zum 7. November 2001 sank der Rohstoffindex auf einen Tiefststand von 182,83 Punkten. Seit dem Höchststand von 1980 entspricht das einem Rückgang um 45,8 Prozent. In den folgenden Jahren stieg der Index aufgrund eines enormen Bedarfs an Rohstoffen in der Volksrepublik China und Indien stark an. 2001 erfolgte eine Namensänderung in „Reuters-CRB Index“ und am 20. Juni 2005 eine erneute Umbenennung in „Continuous Commodity Index“ (CCI). Am 29. Januar 2008 überwand der Index erstmals die Grenze von 500 Punkten. Bis zum 3. Juli 2008 stieg der CCI auf einen Höchststand von 615,04 Punkten. Seit November 2001 entspricht das einem Anstieg um 237,9 Prozent. Im Verlauf der internationalen Finanzkrise, die 2007 in der US-Immobilienkrise ihren Ursprung hatte, begann der Index zu sinken. 2008 wirkte sich die Finanzkrise zunehmend auf die Realwirtschaft aus. Wegen der weltweit geringeren Nachfrage auf den Rohstoffmärkten kam es vor allem ab Beginn des vierten Quartals 2008 zu starken Preisrückgängen. Am 5. Dezember 2008 fiel der CCI mit 322,53 Punkten auf den tiefsten Stand seit 2005. Seit Juli 2008 entspricht das einem Rückgang um 47,5 Prozent. Das ist der größte Sturz in der Geschichte des Index. Der 5. Dezember 2008 bedeutete das Ende der Talfahrt. Ab Ende 2008 war der CCI wieder auf dem Weg nach oben. Am 20. April 2011 markierte der CCI mit einem Schlussstand von 691,09 Punkten ein Allzeithoch. Das bedeutet seit Dezember 2008 eine Zunahme um 113,6 Prozent. Besonders stark war der Preisanstieg bei den Agrarrohstoffen. Vor allem Fleisch, Getreide, Zucker sowie Öle und Fette verteuerten sich seit Mitte 2010. Als Gründe werden mehrere Faktoren genannt (steigende Weltbevölkerung, wachsende Geldmenge, Spekulationen auf den Agrarmärkten, Ernteausfälle durch Naturkatastrophen, Exportbeschränkungen einiger Länder). Folgen der hohen Rohstoffpreise sind ein Anstieg der Inflation und der Ausbruch von Unruhen in Teilen der Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Jährliche Entwicklung.", "content": "Die Tabelle zeigt die jährlichen Höchst-, Tiefst- und Schlussstände des Continuous Commodity Index (Old CRB Index) seit 1956. 1 31. Dezember 2012", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Continuous Commodity Index (CCI, auch „Old CRB Index“) ist ein Rohstoffindex, der 17 verschiedene Futures umfasst, die an Warenterminbörsen gehandelt werden. Er wurde erstmals 1957 vom Commodity Research Bureau (CRB) in den USA berechnet und wird an der Terminbörse ICE Futures U.S. gelistet. Der CCI ist nicht mit dem Thomson Reuters/Jefferies CRB Index (TRJ/CRB Index) zu verwechseln. Der originale CRB Index wurde 1957 eingeführt und 2005 in Continuous Commodity Index umbenannt.", "tgt_summary": null, "id": 1424910} {"src_title": "USS Norman Scott (DD-690)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In seiner über 200-jährigen Geschichte erreichten die Inhaber des Lehrstuhls einige herausragende Leistungen. Schon der erste Inhaber des Lehrstuhls, John Burns, leistete einige Pionierleistungen in der Reproduktionsmedizin. Sein Lehrbuch für die Reproduktionsmedizin, \"The Principles of Midwifery Including the Diseases of Women and Children\", wurde zu einem Standardwerk der Medizin, erlebte mehrere Auflagen und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Joseph Lister, der dritte Professor, begann während seiner Amtszeit mit den wegweisenden Versuchen mit Karbol, die er mit der während seiner Amtszeit in Edinburgh einführten Sprayanlage beschloss. Am 12. August 1865 wurde ein Glasgower Junge, James Greenless, von einem Pferdekarren überrollt. Er erlitt einen offenen Bruch des linken Unterschenkels und wurde im Krankenhaus eingeliefert. Lister verabreichte eine Chloroformnarkose und wusch die Wunde mit Karbolsäure, deckte die Wunde dann mit Tüchern ab, die er mit Karbolsäure getränkt hatte. Die Wunde begann zu heilen und Greenless konnte sechs Wochen später entlassen werden, ein Vorfall, der Listers ersten Erfolg mit dieser Methode markierte. In der Folge konnte Lister die Sterberate in seiner Abteilung auf unter 15 % senken. Zwar hatte Ignaz Semmelweis seine Arbeiten vor Lister durchgeführt und veröffentlicht, aber sowohl die deutsch-österreichischen als auch die ungarischen Kollegen Semmelweis’ ignorierten die Arbeiten weitgehend. Listers Ergebnisse wurden nicht nur wahrgenommen, sondern von der medizinischen Gemeinschaft übernommen und weiterentwickelt. William Macewen brachte gleich mehrere Neuerungen in die Lehre und Praxis ein. Er entfernte als erster erfolgreich einen Hirntumor und behandelte subdurale Hämatome durch chirurgische Eingriffe, außerdem führte er Transplantationen von Knochenmaterial durch und verfeinerte die von Lister eingeführten Hygienemaßnahmen zu dauerhaften und zuverlässigen Prozeduren für die Krankenhauspraxis. Andrew Watt Kay schrieb in seiner Zeit nicht nur die einflußreichste medizinische Arbeit in Großbritannien, sondern war an der Eröffnung eines der ersten Transplantationszentren für Nierentransplantationen beteiligt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Regius Chair of Surgery ist ein Lehrstuhl für Chirurgie an der University of Glasgow. Er wurde 1815 durch Georg III. gestiftet zusammen mit den Regius Professuren wie Chemie und Zoologie in Glasgow.", "tgt_summary": null, "id": 1490516} {"src_title": "Crumbsuckers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wu studierte Medizin am Shanghai Medical College (seit 2000: Shanghai Medical College der Fudan-Universität), mit einem Schwerpunkt im Fachgebiet Anatomie des Menschen. 1953 schloss er sein Studium ab und widmete sich danach der Paläoanthropologie an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Seit 1961 ist Wu am Institut für Wirbeltierpaläontologie und Paläoanthropologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften tätig, zunächst als Wissenschaftlicher Assistent, später als Professor und stellvertretender Direktor. Ferner war Wu über viele Jahre hinweg Chefredakteur der Fachzeitschrift \" Acta Anthropologica Sinica\" und stellvertretender Präsident der Chinesischen Gesellschaft für Anatomie (Chinese Society for Anatomical Sciences, 中国解剖学会). Aufgrund seiner Tätigkeit für das Institut für Wirbeltierpaläontologie und Paläoanthropologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften war Wu Xinzhi an zahlreichen Ausgrabungen beteiligt, unter anderem in Zhoukoudian, dem ursprünglichen Fundort des Pekingmenschen; in der Provinz Shanxi, dem Fundort des so genannten Dingcun-Menschen; ferner Ende der 1970er Jahre an der wissenschaftlichen Beschreibung des Dali-Menschen. Er forschte aber auch über die Anatomie der Gibbons. Abweichend von der Mehrheitsmeinung der internationalen Paläoanthropologen-Gemeinschaft, die aufgrund von Fossilienfunden und genetischen Analysen („Mitochondriale Eva“) von einem Entstehen des modernen Menschen (\"Homo sapiens\") vor 100.000 bis 200.000 in Afrika und einer erst danach folgenden Ausbreitung des Menschen ausgeht, vertritt Wu die Hypothese, der asiatische Typus des \"Homo sapiens\" habe sich in Asien aus dem Jahrhunderttausende zuvor aus Afrika nach Asien eingewanderten \"Homo erectus\" aufgrund von „Continuity with Hybridization“ entwickelt. Diese Hypothese vom multiregionalen Ursprung des modernen Menschen publizierte er 1984 gemeinsam mit Milford H. Wolpoff. 1998 engte er diese Hypothese durch eine zweite Hypothese ein, der zufolge die asiatische Variante des \"Homo sapiens\" in China entstanden sei und nicht, wie es die durch Fossilienfunde und genetische Studien belegte Out-of-Africa-Theorie beschreibt, durch Zuwanderung des \"Homo sapiens\" aus Afrika. Aufgrund seiner hochrangigen Position in der chinesischen Paläoanthropologie hat diese Hypothese unter anderem zur Folge, dass in zahlreichen chinesischen Publikationen bereits Fossilien aus dem Übergang vom Mittelpleistozän zum Jungpleistozän als \"Homo sapiens\" oder \"Homo sapiens erectus\" bezeichnet werden, die der Mehrheitsmeinung der internationalen Paläoanthropologen-Gemeinschaft zufolge als \"Homo erectus\" einzustufen wären.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wu Xinzhi (吴新智, * Juni 1928 in Hefei) ist ein chinesischer Paläoanthropologe und Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Er wurde international bekannt durch eine spezielle Interpretation der Stammesgeschichte des Menschen.", "tgt_summary": null, "id": 2260409} {"src_title": "Alde Gott (Winzergenossenschaft)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Baraqisch ist eine bedeutende archäologische Fundstätte. Bei den Griechen und Römern war die Stadt unter den Namen \"Athlula\" und \"Athrula\" bekannt. Weitere im Dschauf gelegene historische Fundstätten sind \"Qarnawu\", \"Naschān\" und \"Naschq\", die zwischen 25 und 50 km nördlich entfernt liegen, letztere allesamt entlang des \"Wadi al-Jawf (Wadi Dschauf / الجوف)\". Altsteinzeitliche Keramikfunde deuten auf eine Besiedlung zumindest seit dem 12. bis 10. Jahrhundert vor Chr. hin. Bis Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr. wurde das heutige Baraqisch noch \"Yathill/(Yaṯull)\" genannt und von Saba beherrscht. Yathill lag in einem weitläufigen Wadi, dem \"Wadi Fardha\". Diese Lage begünstigte den Handelswarendurchzug und -umschlag, weshalb die Siedlung zum Knotenpunkt für den Weihrauchhandel aufstieg. Ein sabäischer Tatenbericht (zitiert als RES 3943), wohl Yitha'amar Bayyin II. zuzuordnen, erwähnte erstmals aufständische Minäer, Vasallen Sabas, die sich zu ernsten Gegenspielern entpuppen würden und niedergeworfen werden müssten. Stattdessen befreiten sich die Minäer gegen Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. aus der Abhängigkeit von Saba und etablierten ihre Königsherrschaft im Dschauf, das Kernland ihrer Macht wurde. Sabäische Hochburgen, wie Yathill, Ma'in, Naschān und Naschq gerieten unter ihren Einfluss, was insbesondere ab dem Folgejahrhundert zu einer lang anhaltenden minäischen Blütezeit führte. 343 v. Chr. herrschte entlang der Weihrauchstraße der Minäer Abyada II. Yitha (zitiert als RES 3022). Die südarabischen Inschriften erwähnen diesen Handel nur selten und dabei bestenfalls als Nebensache. Daher fällt besonders auf, dass Inschriften in der Stadtmauer Yathills bisweilen nicht Kriegstaten hegemonialer Aristokraten präsentieren, sondern Anspielungen beinhalten zur Macht der Kaufleute. Parallel bestanden große Rivalitäten zu Saba fort, welches im letzten Viertel des 2. Jahrhunderts v. Chr. die Oberhand zurückgewann. Gegen 50 v. Chr. hatte Saba die Stadt zurückerobert, worüber allerdings Auskunft gebende Inschriften fehlen. Kurz vor der Zeitenwende versuchte der römische Kaiser Augustus (27 v. Chr.–14 n. Chr.) Saba zu unterwerfen. Zu diesem Zweck ließ er 25 v. Chr. den römischen Feldherrn Aelius Gallus unter nabatäischer Führung nach Südarabien ziehen. Auftragsgemäß wurde nach der raschen Unterwerfung Nadschrans (im grenznahen heutigen Saudi-Arabien), welches nach nur kurzer Schlacht eingenommen wurde, auch das alte Yathill besetzt. Es heißt, dass Yathill den Römern 24 v. Chr. die Tore geöffnet habe. Krankheitsbedingt und aufgrund Wassermangels, sowie in Unterschätzung der widrigen Landesgegebenheiten, setzte sich Gallus mit seinen Truppen aber schnell wieder ab. Mit der Eroberung des Hadramaut im Jahr 242 erreichten Saba und die Stadt Baraqisch ihren politischen Höhepunkt. Es konnten neue Handelswege eröffnet werden, womit florierender wirtschaftlicher Aufschwung verbunden war.", "section_level": 1}, {"title": "Altsüdarabische Stadtanlage.", "content": "Die Stadt liegt etwas erhaben auf einem Hügel. Es handelt sich um die eindrucksvolle und gut erhaltene Ruinenlandschaft einer antiken Stadtfestungs- und Tempelanlage, die im 7. oder 6. Jahrhundert v. Chr. entstand. Die Stadt wies einst 57 Türme auf und war durch zwei Tore zugänglich, welche sich je im Osten und im Westen der Anlage befanden. Die Maueranlage schloss in bis zu 14 Metern Höhe, ein architektonischer Superlativ der Zeit. Im Südteil der Stadt befanden sich die imposante Tempelanlage des \"‛Athtar dhû-Qabd\" sowie eine Nekropole, welche eine Mehrzahl von Grabstelen enthält. Die Reste vermitteln noch heute Züge der Strahlkraft minäischer Architektur. In den Jahren 1989 bis 1990 und anschließend von 2003 bis 2007 forschten Mitglieder der italienischen archäologischen Mission in Baraqisch und legten diverse Funde frei. Anhand eines den Besiedlungsschutt der islamischen Stadtepoche noch heute überragenden Tempelfragments, lässt sich eine teilweise intakte Deckenkonstruktion ausmachen. Weiterhin stehen in situ sechzehn Monolithpfeiler mit gleich weiten Achsabständen. Die Schäfte besitzen eine fein geschliffene, glatte Oberfläche, noch frei von Sichtflächenbehandlungen, wie der Anathyrosis. Die hypostyle Anlage könnte noch wesentlich größer gewesen sein. Archäologen vermuteten darin das Peristyl eines Tempels zu Ehren des männlichen Venus-Sterngotts (inschriftlich jedenfalls ein Aṯtar-Tempel). Unmittelbare Bezüge bezüglich Baudatum und Zuweisung der Tempelwidmung sind bis heute unklar. Minäische Texte gibt es im Jemen zudem nur an zwei Ruinenplätzen, neben Qarnawu (\"Qrnw\") gerade noch in Barqisch/Yathill (\"Yṯl\"). Ein weiterer Tempel im Stadtinnern – mit nochmals vier Säulen, gewidmet dem städtischen Schutz- und Heilgott \"Nikraḥ\" – ist heute noch erhalten. Über die Stadtmauer hinweg verteilt sich eine Vielzahl von altsüdarabischen Inschriften. Bis heute gilt die Stadt als archäologische Hauptattraktion des Nahen Ostens. \"siehe auch Artikelabschnitt: Architekturgeschichte Südarabien\"", "section_level": 1}, {"title": "Umgebung.", "content": "Nicht weit von Baraqisch liegen weitere historische Sehenswürdigkeiten aus der minäischen Epoche, wie die Sandhügel von \"Ahqaf\", die Ruinen von \"Duroub Al-Sabi\" und \"Kharbat Al-Lisan\". Staudämme und alte Wasserkanäle können besichtigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bombardierung während der Militärintervention im Jemen 2015.", "content": "Im Rahmen der saudi-arabisch geführten und von den USA und Großbritannien unterstützten Militärintervention im Jemen 2015 wurde die Ausgrabungsstätte der Stadt Barakisch bombardiert und beschädigt, als die Militärallianz vergeblich versucht hatte, Geländegewinne der Huthi-Rebellen rückgängig zu machen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Baraqisch, Barakisch oder auch Baraqish (; altsüdarabisch \"Yṯl\", rekonstruiert \"Yathill (Yaṯull)\") ist eine Stadt im Nordwesten des Jemen im sogenannten \"Östlichen Gebirgshang\", etwa 125 km nordöstlich der Landeshauptstadt Sanaa. Kaum 100 km nordwestlich liegt das historische Ma'rib, bekannt durch dessen Staudamm. Baraqisch war bis in die 1960er Jahre bewohnt.", "tgt_summary": null, "id": 829728} {"src_title": "Julius Riemer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Turovice befindet sich in der Podbeskydská pahorkatina (\"Vorbeskidenhügelland\"). Das Dorf liegt linksseitig der Moštěnka auf einer Terrasse und bildet mit Novosady und Dřevohostice ein geschlossenes Bebauungsgebiet. Südöstlich erhebt sich die Šibenice (300 m), im Süden die Olehlá (316 m), südwestlich die Kozrálská (283 m) und Líšenský Mlýn (260 m) sowie im Nordwesten die Kopaniny (284 m). Nachbarorte sind Nahošovice im Norden, Novosady und Dřevohostice im Osten, Lipová, Bílavsko und Hlinsko pod Hostýnem im Südosten, Prusinovice, Pacetluky und Kozrál im Süden, Kostelec u Holešova, Karlovice und Líšná im Südwesten, Domaželice im Westen sowie Podolí im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Turovice entstand an einem über die Moštěnka zum Hostýn führenden mittelalterlichen Handelsweg. Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1131 in einem Güterverzeichnis des Archidiakonats Přerov, das hier eine Hube Land besaß. Turovice war ein alter Herrensitz, die Feste befand sich am Platz \"Na Zámčiskoch\". Um 1350 gebrauchten die Brüder Hereš, Jiřík, Ondřej und Ješek, genannt Sysel, erstmals das Prädikat \"de Turowicz\". Die Feste wurde 1359 als Sitz des Ješek de Turowicz erstmals erwähnt. Später gehörte das Gut Drslav von Schellenberg (\"Drslav ze Šelmberku\"), der 1371 eine Hälfte von Turovice zusammen mit Dřevohostice an Ctibor von Cimburg und zehn Jahre später die andere an Zdeněk Bukovský von Sternberg überschrieb. Peter Hecht von Turovice, auch Hereš genannt, gehörte ab 1393 zu den Lehnsmannen des Bistums Olmütz. 1415 gehörte er zu den Unterzeichnern einer Beschwerde gegen das Konstanzer Konzil. Im Jahre 1584 wurde Turovice zur Burg Přerov untertänig. 1747 erfolgte die Einrichtung eines Lehnsgerichts. 1791 lebten in den 40 Häusern des Ortes 242 Personen. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Turovice\"/\"Turowitz\" ab 1850 eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Holleschau. 1890 bestand das Dorf aus 52 Häusern und hatte 308 Einwohner. 1930 standen in Turovice 57 Wohnhäuser mit 303 Bewohnern. Im Jahre 1951 wurde Turovice nach Dřevohostice eingemeindet, dieser Zusammenschluss wurde 1964 aufgehoben. Nach der Aufhebung des Okres Holešov wurde die Gemeinde 1960 dem Okres Přerov zugeordnet. 1964 kam Turovice erneut als Ortsteil zu Dřevohostice. Seit 1990 ist der Ort wieder eigenständig. 1991 hatte das Dorf 222 Einwohner. Turovice führt seit 1997 ein Wappen und Banner. Ethnographisch gehört das Dorf zur Hanna.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Turovice sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Turovice (deutsch \"Turowitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt elf Kilometer südöstlich von Přerov und gehört zum Okres Přerov.", "tgt_summary": null, "id": 202936} {"src_title": "Suchanówko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Am 3. Juli 1979 unterzeichnete US-Präsident Jimmy Carter auf Vorschlag seines Sicherheitsberaters Zbigniew Brzeziński die erste Direktive zur Unterstützung von antikommunistischen, afghanischen Mudschaheddin mit u. a. 500.000 USD für Propagandamaterial, Funkgeräte und medizinische Versorgung. Im Frühjahr 1979 hatten sich bereits rund 5000 zivile und militärische sowjetische Berater im Land eingefunden, die im afghanischen Bürgerkrieg zunehmend zum Ziel von Angriffen oppositioneller Kämpfer wurden. Im Januar 1980, nach dem sowjetischen Einmarsch, genehmigte Carter die direkte Bewaffnung der Mudschaheddin in Afghanistan. Zum Zweck der Geheimhaltung wurden mit Wissen der Kontrollgremien im Kongress in Drittländern wie China und Ägypten sowjetische Waffen gekauft und über Pakistan nach Afghanistan geliefert. Laut späteren Aussagen Brzezińskis kauften die US-Behörden sowjetische Waffen auch bei der tschechoslowakischen Regierung und sogar direkt von korrupten Einheiten der sowjetischen Armee in Afghanistan. Unter der Präsidentschaft Ronald Reagans ab 1981 wurden die Aktivitäten im Rahmen der Operation Cyclone stark intensiviert. Die Waffenlieferungen umfassten nun auch Luftabwehrwaffen aus US-amerikanischer Produktion wie die FIM-92 Stinger. Die Operation Cyclone war eine der längsten und teuersten CIA-Operationen überhaupt. Insgesamt wurden von den USA rund zwei, nach anderen Quellen sogar mehr als sechs Milliarden US-Dollar nach Pakistan geleitet. Die vom US-Kongress zur Verfügung gestellten Mittel wurden dabei im Haushalt verschleiert, als maßgeblicher Motor für die Steigerung der Finanzausstattung der Operation gilt der Abgeordnete der Demokraten im Repräsentantenhaus Charlie Wilson. In Abstimmung mit den Vereinigten Staaten unterstützte die Regierung Saudi-Arabiens die Operation mit Finanzhilfe in derselben Höhe.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Unterstützung der Mudschaheddin führte zu einer Stärkung des Islamismus in Afghanistan, was den Taliban und Al-Qaida den Weg ebnete. Unter den von der Operation Cyclone geförderten islamischen Fundamentalisten befand sich auch Gulbuddin Hekmatyār, ein späterer Unterstützer Osama bin Ladens. Eine Unterstützung und Ausbildung von bin Laden selbst sowie von Abdurajik Abubakar Janjalani, Gründer der philippinischen Terror-Organisation Abu Sajaf, wurde von einigen Autoren beschrieben. Ab Ende 2001 wurden diese islamistischen Gruppen in Afghanistan von den USA bekämpft und in den Untergrund gedrängt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Operation Cyclone (englisch für \"Zyklon\") war der Tarnname für eine Unternehmung des US-amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA im Kalten Krieg, die ab Sommer 1979 in enger Zusammenarbeit mit dem pakistanischen Geheimdienst ISI die Bewaffnung, Ausbildung und Finanzierung islamistischer afghanischer Widerstandskämpfer (Mudschaheddin) zum Gegenstand hatte. Ziel war zunächst der Sturz der nach dem \"Saurrevolution\" genannten Putsch von 1978 entstandenen pro-sowjetischen Demokratischen Republik Afghanistan und ab dem Beginn der sowjetischen Militärintervention vom Dezember 1979 die Erzwingung des Rückzugs der Invasionstruppen.", "tgt_summary": null, "id": 2211025} {"src_title": "Bergslagsbanan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Publizistische Tätigkeit.", "content": "Brown wurde in Alloa in der schottischen Grafschaft Clackmannanshire geboren. Der Sohn eines Großhändlers und Glasfabrikanten erhielt seine Schulbildung in Edinburgh. Wirtschaftliche Probleme hatten zur Folge, dass der Vater 1837 nach New York auswanderte, um einen Neubeginn zu wagen; sein Sohn begleitete ihn. Nachdem sie dort zunächst einen Kurzwarenladen führten, gründeten sie 1842 die Wochenzeitung \"British Chronicle\", die sich zunehmend auf Nachrichten aus der benachbarten Provinz Kanada spezialisierte. 1843 zog George Brown nach Toronto und gründete mit Unterstützung reformorientierter Politiker die Zeitung \"The Globe\". Sie erschien am 5. März 1844 zum ersten Mal und entwickelte sich zur führenden Zeitung Torontos (bis heute existiert sie unter dem Namen \"The Globe and Mail\" weiter und ist gemessen an der Auflage Kanadas zweitgrößte Tageszeitung). Seinen publizistischen und wirtschaftlichen Einfluss nutzte Brown, um auf die Politik einzuwirken. 1848 berief ihn die Regierung der Provinz Kanada in eine Untersuchungskommission, die angebliches Fehlverhalten im Gefängnis von Kingston überprüfen sollte. Der 1849 veröffentlichte Bericht deckte schwere Misshandlungen der Gefangenen auf und bildete die Grundlage für eine Reform des Strafvollzugs. In seiner Zeitung veröffentlichte Brown Leitartikel, mit denen er die Sklaverei in den Südstaaten der USA anprangerte. Als Reaktion auf das 1850 erlassene Fugitive Slave Law unterstützte er finanziell die Gründung der kanadischen Anti-Sklaverei-Gesellschaft. Mitglieder dieser Gesellschaft halfen entflohenen Sklaven bei ihrer Flucht über die \"Underground Railroad\" nach Kanada.", "section_level": 2}, {"title": "Parteigründer und Premierminister.", "content": "Brown beschloss, selbst politisch aktiv zu werden und kandidierte im April 1851 bei einer Nachwahl in Haldimand County, unterlag aber William Lyon Mackenzie. Erfolgreich war er hingegen in Kent County bei der Unterhauswahl im Oktober desselben Jahres. Innerhalb der zersplitterten Opposition übernahm er bald eine Führungsrolle. 1857 vereinte Brown die Reformpartei und die radikaleren \"Clear Grits\" zu einer breiter abgestützten liberalen Partei. Aus dieser gingen zehn Jahre später die Liberale Partei Kanadas und die Ontario Liberal Party auf Bundes- bzw. Provinzebene hervor. Ziele der neuen politischen Bewegung waren die Trennung von Kirche und Staat, die Annektierung der von der Hudson’s Bay Company verwalteten weitläufigen Territorien im Nordwesten, ein effizienterer Staatsapparat und eine Wahlrechtsreform. Ab 1858 vertrat Brown einen Wahlbezirk in Toronto. Die von John Macdonald und George-Étienne Cartier angeführte Regierung verlor Ende Juli 1858 eine Abstimmung über die zukünftige Hauptstadt und Alexander Tilloch Galt lehnte den Auftrag zur Regierungsbildung ab. Brown versuchte daraufhin zusammen mit Antoine-Aimé Dorion eine neue Regierung zu bilden, obwohl er ebenfalls über keine stabile Mehrheit verfügte. Er verlor aus diesem Grund ein Misstrauensvotum, woraufhin er nach nur vier Tagen im Amt am 6. August 1858 als Premierminister zurücktrat. Die politische Instabilität der Provinz Kanada um 1860 bewog Brown dazu, sich für einen föderalen Bundesstaat einzusetzen, der alle Kolonien in Britisch-Nordamerika umfassen sollte. Aufgrund einer längeren Krankheit konnte er 1861 kaum Wahlkampf betreiben und verlor bei der Unterhauswahl seinen Sitz. Er trat wieder vermehrt als Publizist und Investor in Erscheinung und hielt sich 1862 ein halbes Jahr lang in seiner alten Heimat auf, wo er Anne Nelson heiratete. Mit ihr hatte er zwei Söhne und drei Töchter.", "section_level": 2}, {"title": "Kanadische Konföderation.", "content": "Mit einem Sieg bei einer Nachwahl im Wahlbezirk South Oxford kehrte Brown im März 1863 in die Politik zurück. Ab Juni 1864 leitete er eine Parlamentskommission, die das Bundesstaatsprojekt vorantreiben konnte. Konservative und Liberale bildeten daraufhin eine große Koalition, um auf dieses Ziel hinzuarbeiten; Brown schloss sich dem von John Macdonald und Étienne-Paschal Taché angeführten Kabinett an. Im September bzw. Oktober 1864 nahm er an der Charlottetown-Konferenz und an der Québec-Konferenz teil, wo er den Delegierten anderer Kolonien die verfassungsrechtlichen Grundlagen der neuen Kanadischen Konföderation vorstellte. Anschließend verhandelte er mehrere Male mit der britischen Regierung und den zögerlichen Seeprovinzen über diese Neuordnung. Im September 1867, zwei Monate nach der Gründung Kanadas, kandidierte Brown bei der ersten kanadischen Unterhauswahl und bei der Wahl zur Legislativversammlung von Ontario. Jedoch gelang es ihm beide Male nicht, gewählt zu werden. Er zog sich vorübergehend aus der Politik zurück, blieb aber dennoch einflussreich. Beispielsweise konnte er Oliver Mowat überzeugen, sein Richteramt aufzugeben und Premierminister Ontarios zu werden. Nach dem Auffliegen des Pacific-Skandals attackierte er John Macdonald unablässig, bis die konservative Bundesregierung schließlich im November 1873 zurücktreten musste. Der neue liberale Premierminister Alexander Mackenzie ernannte Brown einen Monat später zum Senator. In der sessionsfreien Zeit widmete er sich seiner Zeitung und der Viehzucht. 1879 lehnte er die ihm angebotene Ritterwürde ab.", "section_level": 2}, {"title": "Attentat und Tod.", "content": "Am 25. März 1880 betrat George Bennett, ein entlassener Druckereiangestellter des \"Globe\", Browns Büro. Es kam zu einer Auseinandersetzung, woraufhin der angetrunkene Bennett eine Pistole auf ihn richtete. Brown versuchte die Pistole an sich zu nehmen, worauf sich ein Schuss löste und ihn am Oberschenkel traf. Bennett wurde rasch überwältigt. Die Wunde schien zunächst nicht gefährlich zu sein, entzündete sich jedoch zu einem Gangrän. Brown erkrankte schwer und starb sieben Wochen später.", "section_level": 2}], "src_summary": "George Brown (* 29. November 1818 in Alloa, Schottland; † 9. Mai 1880 in Toronto) war ein kanadischer Politiker, Verleger und Journalist. Brown gründete 1844 die Zeitung \"The Globe\", die heute unter dem Namen \"The Globe and Mail\" die zweitgrößte Tageszeitung des Landes ist. Der einflussreiche Abolitionist war 1857 Gründer der Vorläufer der Liberalen Partei Kanadas und der Ontario Liberal Party. Vierzehn Jahre lang war Brown Unterhausabgeordneter in der Provinz Kanada, 1858 amtierte er während vier Tagen als Premierminister. Als einer der Väter der Konföderation gehört er zu den Wegbereitern des 1867 gegründeten kanadischen Bundesstaates. Ab 1873 vertrat er die Provinz Ontario im Senat, 1880 starb er an den Folgen eines Attentats.", "tgt_summary": null, "id": 1443737} {"src_title": "Raymond James Boland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Privatleben.", "content": "Yingluck ist das jüngste von neun Kindern von Lert und Yindee Shinawatra und die Schwester des ehemaligen Ministerpräsidenten und Telekommunikationsunternehmers Thaksin Shinawatra. Nach der Schule nahm sie ein Studium der Politik- und Verwaltungswissenschaft an der Universität Chiang Mai auf, das sie 1988 mit einem Bachelor abschloss. Sie setzte ihr Studium der Politikwissenschaften in den Vereinigten Staaten an der Kentucky State University fort, wo sie 1990 den Mastergrad erwarb. Nach ihrer Rückkehr nach Thailand war sie in verschiedenen Firmen der Familie Shinawatra in führenden Positionen tätig. Von 2002 bis 2006 war sie Vorstandschefin des Mobilfunkanbieters Advanced Info Service (AIS), anschließend Generalsekretärin der gemeinnützigen Thaicom-Stiftung. Yingluck lebt in einer – in Thailand ist dies weit verbreitet – nicht staatlich registrierten Ehe mit Anusorn Amornchat, einem Manager der \"M Link Asia Corporation\". Das Paar hat einen Sohn. Im August 2019 wurde bekannt, dass Yingluck Shinawatra die serbische Staatsangehörigkeit erhalten hat.", "section_level": 1}, {"title": "Spitzenkandidatin und Wahl zur Premierministerin.", "content": "Am 11. Mai 2011 nominierte die oppositionelle Pheu-Thai-Partei (PTP) Yingluck, die bis dahin politisch kaum in Erscheinung getreten war, als Spitzenkandidatin für die Parlamentswahl 2011. Sie ist die erste Frau in Thailand, die für das Amt des Premierministers kandidierte. Die Partei PTP steht ihrem 2006 als Ministerpräsident entmachteten Bruder Thaksin nahe, der nach seiner Verurteilung wegen Amtsmissbrauchs im Exil lebt. Thaksin bemerkte zu ihrer Kandidatur, dass Yingluck nicht seine Marionette sei, wohl aber sein „Klon“. Er warb außerdem damit, dass seine Schwester an seiner Stelle Entscheidungen treffen könne: „Sie kann in meinem Namen ‚Ja’ oder ‚Nein’ sagen.“ Später erklärte er, dass er mit „Klon“ gemeint habe, dass beide die gleiche Abstammung hätten, Yingluck ebenfalls eine erfahrene Managerin und erfolgreiche Geschäftsfrau sei und sie von ihm gelernt habe. Im Wahlkampf berief sich Yingluck ausdrücklich auf Thaksin. Sie fragte regelmäßig: „Wenn ihr meinen Bruder liebt, werdet ihr seiner jüngeren Schwester dann eine Chance geben?“ Ihre Anhänger bejahten dies stets lautstark. Bei den Wahlen vom 3. Juli erreichte ihre Partei die absolute Mehrheit. Am 5. August 2011 wählte das Parlament Yingluck zur ersten Premierministerin des Landes.", "section_level": 1}, {"title": "Zeit als Premierministerin.", "content": "Ihr zunächst 23 Mitglieder (darunter neben ihr nur eine weitere Frau) umfassendes Kabinett wurde am 10. August 2011 vereidigt. Gleich zu Beginn ihrer Amtszeit war die Regierung mit der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe während und nach der Regenzeit 2011 konfrontiert. Die Regierung wurde wegen mangelhafter Koordination der beteiligten Behörden kritisiert. Yinglucks persönliches Engagement brachte ihr jedoch Sympathien ein und ließ sie in der öffentlichen Wahrnehmung an politischem Format gewinnen. Ein wesentliches politisches Projekt von Yinglucks Regierung war die Einführung eines garantierten Mindestpreises für Reis, zu dem die Regierung seither den Bauern das Getreide abkauft. Dies führte zu einer rapide steigenden Staatsverschuldung und übervollen Speichern mit auf dem Weltmarkt unverkäuflichem Reis. 10 % des Staatshaushalts flossen in dieses Programm. Außerdem setzte sie die im Wahlkampf versprochenen Steuerrückzahlungen für das erste Eigenheim und das erste Auto einer Familie um, wodurch die Binnennachfrage angeregt werden sollte. Nach Einschätzung des auf Thailand spezialisierten Ökonomen und Armutsforschers Peter Warr sind sowohl das Reis- wie auch das Erste-Auto-Programm populistisch und ungeeignet zur Armutsbekämpfung. Statt den wirklich Bedürftigen zu helfen, würden große Beträge an Steuergeldern an kleine Interessengruppen fließen. Thailands Arme könnten sich ohnehin kein Auto leisten. Stattdessen hätten oftmals reiche Zweitwagenkäufer einen autolosen Strohmann vorgeschickt, um den Steuervorteil einzustreichen. Hauptprofiteure seien die Autoproduzenten, die ihren Absatz steigern wollten. Auch vom garantierten Reispreis würden Kleinbauern, die einen Teil des produzierten Getreides selbst konsumieren und nicht verkaufen, viel weniger profitieren als Großbauern, Lagerhaus- und Reismühlenbesitzer. Die Programme würden daher keines der wirtschaftlichen und infrastrukturellen Defizite Thailands nachhaltig angehen. Ab 2012 ließ die Regierung Yingluck an jeden Erstklässler einen Tablet-Computer als Unterrichtsmittel verteilen. Obwohl der Bildungsetat mit 20 % aller Ausgaben den größten Posten im Staatshaushalt ausmachte, schneidet das Land in internationalen Bildungsvergleichen regelmäßig unterdurchschnittlich ab. Nach einer Kabinettsumbildung am 30. Juni 2013 übernahm Yingluck zusätzlich das Verteidigungsressort – auch in diesem Amt ist sie die erste Frau. Von ihrem Amtsantritt bis August 2013 stattete Yingluck 42 Staaten einen offiziellen Besuch ab. Die Opposition kritisierte, dass Yingluck zu viel Zeit auf Auslandsreisen und zu wenig im Parlament verbringe. Sie fehlte bei über 30 % der Sitzungen des Repräsentantenhauses, darunter waren auch politisch zentrale Debatten. Die Ministerpräsidentin verteidigte ihre Reisen als nützlich für die zwischenstaatlichen Beziehungen, insbesondere für die thailändischen Handelsinteressen. Im November 2013 beschlossen beide Parlamentskammern ein von der Regierung Yingluck angestrengtes Projekt über Anleihen in Höhe von 2,2 Billionen Baht (umgerechnet ca. 50 Milliarden Euro) für Infrastruktur-Großprojekte. Yinglucks Regierung verfolgte eine Änderung der seit 2007 geltenden Verfassung Thailands. In erster Linie sollte die Zusammensetzung des Senats modifiziert werden. Die von einer Auswahlkommission bestimmten Senatoren, die fast die Hälfte der Mitglieder des Oberhauses ausmachen, sollten durch direkt in den Provinzen gewählte ersetzt werden. Das Verfassungsgericht erklärte ein entsprechendes, vom Parlament beschlossenes Änderungsgesetz im November 2013 als unvereinbar mit fundamentalen Verfassungsprinzipien. Yingluck akzeptierte das Urteil nicht. Anlässlich eines von Yinglucks Regierung initiierten Amnestiegesetzes, das auch Straffreiheit für ihren im Exil lebenden Bruder Thaksin bedeutet hätte, kam es ab November 2013 zu Massenprotesten der von Suthep Thaugsuban angeführten Opposition. Das Amnestiegesetz wurde aufgrund der Proteste zurückgestellt. Nachdem Yingluck im November ein Misstrauensvotum im Parlament überstanden hatte, bat sie den König um Auflösung des Parlaments, um am 2. Februar 2014 Neuwahlen durchführen zu können. Am 7. Mai 2014 wurde sie vom Verfassungsgericht wegen Amtsmissbrauch ihres Amtes enthoben. Danach kam es zu einem Militärputsch in Thailand, und sie wurde am 23. Mai von den Putschisten festgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Verurteilung wegen Korruption.", "content": "Anfang 2015 wurde Yingluck Shinawatra offiziell wegen Korruption angeklagt. Die Anklage wurde am 19. März 2015 vom obersten thailändischen Gericht angenommen. Ihr wird vorgeworfen, durch die Subvention des Reisanbaus ihrem Land schwere finanzielle Verluste – im Raum steht ein Schaden von rund 4 Milliarden US-Dollar – zugefügt zu haben. In der Folge erschien sie im Januar 2016 vor Gericht und wurde einige Monate später zur Zahlung einer Geldstrafe von 35 Milliarden Baht (umgerechnet rund 1 Milliarde Euro) verurteilt. Der Prozess endete am 25. August 2017. Da sie wegen angeblicher Erkrankung nicht zur Urteilsverkündung erschien, aber kein ärztliches Attest vorlegte, erließ der Richter einen Haftbefehl wegen Fluchtgefahr. Die Urteilsverkündung wurde auf den 27. September 2017 verschoben. Yingluck soll sich bereits etwa einen Monat zuvor über Kambodscha nach Singapur und dann nach Dubai abgesetzt haben, wo ihr Bruder Thaksin Shinawatra lebt. Sie wurde in Abwesenheit zu fünf Jahren Haft verurteilt. Zwischen Dubai und Thailand besteht kein Auslieferungsabkommen. Am 25. August 2017 wurde ihr früherer Handelsminister Boonsong Teriyapirom zu 42 Jahren Haft verurteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yingluck Shinawatra ( [], RTGS-Umschrift \"Yinglak Chinnawat\"; * 21. Juni 1967) ist eine thailändische Managerin und Politikerin (Pheu-Thai-Partei). Von August 2011 bis zu ihrer Absetzung durch das Verfassungsgericht am 7. Mai 2014 war sie Premierministerin von Thailand.", "tgt_summary": null, "id": 2100219} {"src_title": "Anarawd ap Rhodri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er studierte zunächst 1690 in Frankfurt an der Oder und ging dann 1694 in preußische Dienst im Kürassierregiment Nr. 4. (Wreech). Er wurde am 5. Dezember 1702 zum Leutnant befördert und bei Höchstädt so schwer verwundet, dass er als Invalide ausscheiden musste. Danach wechselte er 1704 in mecklenburgische Dienste. 1709 kämpfte er in der Schlacht bei Malplaquet und 1715 war er an der Belagerung von Stralsund beteiligt, sowie an der Landung auf Rügen. 1719 war er Oberst eines Kavallerieregiments im Gefecht bei Walsmühlen, wo er leicht verletzt wurde. Um 1723 ging er bis zum Jahre 1728 auf seine Güter, dann aber wieder in preußische Dienste als Chef des Kürassierregiments Nr. 12 (Winterfeld). Am 26. Juli 1731 wurde er Generalmajor und Drost von Orsoy. Er genoss das besondere Vertrauen von König Wilhelm I., den er 1738 auf dessen Reise nach Holland begleitete. 1740 wurde er Generalleutnant und am 19. Juli 1741 Ritter des schwarzen Adlerordens. Er kommandierte am 17. Mai 1742 in der Schlacht bei Chotusitz 20 Schwadronen am linken Flügel, wobei er eine schwere Verletzung am Kopf erhielt. Er starb als Gouverneur von Breslau infolge der bei Chotusitz erhaltenen Wunde am 3. April 1743. Er wurde dort in der Kirche der elftausend Jungfrauen beerdigt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Er war mit \"Elisabeth von Parsenow\" († 31. August 1744) verheiratet. Sein Sohn \"Karl Ludwig\" (* 1721; † 1754 in Meichen) war mit \"Henriette Albertine von Trenck\" (1728–1760) verheiratet, der Schwester des berühmten Friedrich von der Trenck. Die Tochter \"Katharina Charlotte\" (* 1710; † 21. Februar 1769) heiratete 1738 Ludwig Ewald von Rohr (1711–?).", "section_level": 1}], "src_summary": "Arnold Christoph von Waldow, auch \"von Waldau\", (* 15. April 1672 Stolzenfelde, Neumark; † 3. April 1743 in Breslau) war Erbherr auf Hammer und Költschen, Generalleutnant, Gouverneur von Breslau und Ritter des schwarzen Adlerordens. ", "tgt_summary": null, "id": 642098} {"src_title": "Ambeno", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Najar kam im Alter von 13 Jahren in die Vereinigten Staaten und besuchte in Alexandria die \"Thomas A. Edison High School\". 2008 schloss er sich der Jugendakademie des D.C. United an. Dort erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen für seine Leistungen. Am 11. März 2010 verließ er die High School und bekam im Rahmen der Generation Adidas als erst zweiter Spieler der Akademie überhaupt einen Profivertrag bei D.C. United. In der Liga debütierte er am 28. März beim Eröffnungsspiel der Major League Soccer 2010 gegen die Kansas City Wizards, das mit 0:4 verloren wurde. Am 28. April erzielte er im Rahmen des Lamar Hunt U.S. Open Cups gegen den FC Dallas sein erstes Profitor. Najar bekam die Auszeichnung als \"MLS Rookie of the Year\" des Jahres 2010 vor Tim Ream von den New York Red Bulls und Danny Mwanga von der Philadelphia Union. Am 27. November begann er ein einwöchiges Probetraining bei Tottenham Hotspur, um sich für die im Frühling beginnende Major League Soccer 2012 fitzuhalten. Am 7. Januar 2013 wurde er für einen Monat nach Europa in die belgische Pro League an den RSC Anderlecht verliehen. Ende Januar verpflichtete der RSC Najar fest. In seiner ersten Saison gewann er mit Anderlecht die Meisterschaft 2012/13, blieb in der Saison allerdings ohne Einsatz. Am 2. August 2013 absolvierte Najar seinen Einstand für den RSC Anderlecht, als er beim 4:0-Sieg am zweiten Spieltag der Pro-League-Spielzeit 2013/14 gegen Cercle Brügge in der 78. Minute für Massimo Bruno eingewechselt wurde. In dieser Spielzeit wurde er nach Schwierigkeiten zu Saisonbeginn, in deren Verlauf er zumeist nicht einmal zum Kader gehörte, zum Stammspieler mit 25 Einsätzen in der Liga. Des Weiteren kam er zu einem Einsatz in der UEFA Champions League, als er im letzten Spiel in der Gruppenphase bei Olympiakos Piräus in der Anfangsformation stand, wobei das Ausscheiden der Anderlechter bereits feststand; der RSC verlor das Spiel mit 1:3. Najar wurde am Ende der Spielzeit erneut belgischer Meister mit seiner Mannschaft. In den nächsten Jahren war er Stammspieler beim RSC Anderlecht. Von Juni 2016 bis November 2016 fiel er infolge eines Kreuzbandrisses aus; des Weiteren wegen Oberschenkelproblemen von Juli 2017 bis August 2018. Sein letztes Spiel für den RSC Anderlecht bestritt er am 17. Februar 2019. Danach war er wieder durch den Kreuzbandriss verletzt bzw. gehörte bis zum Abbruch der Saison 2019/20 infolge der COVID-19-Pandemie infolge seines Trainingsrückstandes nicht zum Spieltagskader. Am 17. Juni 2020 wurde sein Wechsel zur neuen Saison zurück in die USA zu Los Angeles FC bekanntgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Najar hatte die Wahlmöglichkeit, für die Nationalmannschaft der USA oder für die honduranische Nationalmannschaft zu spielen. Am 6. April 2011 gab er bekannt, im Falle einer Nominierung für Honduras spielen zu wollen. Am 3. September 2011 debütierte er für Honduras in einem Freundschaftsspiel gegen Kolumbien. Mit der honduranischen U-23-Nationalmannschaft nahm er an den Olympischen Spielen 2012 in London teil. Najar wurde außerdem in den Kader der honduranischen A-Nationalmannschaft für den Gold Cup 2013 berufen, bei dem er im Viertelfinale gegen Costa Rica (Endstand 1:0) das einzige Tor des Spiels erzielte. 2014 wurde er vom damaligen Trainer Luis Fernando Suárez in den Kader der Auswahl für die Weltmeisterschaft 2014 berufen, bei der er gegen Frankreich (Endstand 0:3) und die Schweiz (Endstand 0:3) zum Einsatz kam.", "section_level": 2}], "src_summary": "Andy Ariel Najar Rodríguez (* 16. März 1993 in Choluteca, Departamentos Choluteca) ist ein honduranischer Fußballspieler. Er spielt seit 2013 für den RSC Anderlecht und wechselt im Juli 2020 in die USA zum Los Angeles FC.", "tgt_summary": null, "id": 272792} {"src_title": "Himalaya (Schiff, 1949)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verteilung im Körper.", "content": "Knochengewebe erhält seine Festigkeit durch große Mengen eingelagerter Calcium-Phosphat-Kristalle (Hydroxylapatit). Neben ihrer Rolle im Stütz- und Bewegungsapparat stellen Knochen deshalb auch den größten Speicher von Calcium und Phosphat im menschlichen Körper dar. Ein durchschnittlicher Erwachsener enthält insgesamt etwa 1 kg Calcium, mehr als 99 % davon im Knochen. Im Rahmen des Knochenumbaus werden täglich etwa 20 g Calcium zwischen Knochen und extrazellulärer Flüssigkeit ausgetauscht. Die extrazelluläre Flüssigkeit enthält etwa 900 mg, von denen sich etwa 360 mg im Blutplasma befinden. Der Phosphor im Gesamtphosphat des Körpers hat eine Masse von etwa 0,7 kg; 86 % des Phosphats sind im Knochen verbaut, 13 % liegen intrazellulär (vorwiegend organisch gebunden), 1 % ist extrazellulär gelöst. Die Konzentration des freien Calciums in der extrazellulären Flüssigkeit beträgt etwa 1,2 mmol/l; intrazellulär liegt sie mit etwa 0,1 μmol/l um den Faktor 10 000 niedriger. Die Gesamtcalciumkonzentration im Blut beträgt etwa 2,5 mmol/l, wovon 50 % frei vorliegt, während 40 % an Proteine (Albumin, Globuline) und 10 % an Phosphat, Citrat, Sulfat oder Hydrogencarbonat gebunden ist. Der Serum­wert des Calciums bewegt sich in engen Grenzen bei einem normalen \"Gesamtcalcium\" von 2,2–2,6 mmol/L (9–10,5 mg/dl) und einem normalen \"ionisierten Calcium\" von 1,1–1,4 mmol/L (4,5–5,6 mg/dl). Das Gesamtcalcium ist einfacher zu messen, bei der Interpretation müssen aber ein Albuminmangel (bindet normalerweise Calcium) und der pH-Wert (H+ „verdrängt“ Calcium aus der Bindung) berücksichtigt werden, da das freie Calcium der eigentlich relevante Wert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Membranpotential.", "content": "Calcium und Phosphat sind nicht nur Bestandteile der Knochenmatrix, sondern auch wichtige Elektrolyte zur Aufrechterhaltung von Zellmembranfunktionen. Calcium ist extrazellulär erheblich höher konzentriert als intrazellulär, was Voraussetzung für den schnellen Calciumeinstrom und die deutliche Konzentrationserhöhung bei Öffnung von Calciumkanälen ist. Aus dem Verhältnis der Konzentrationen ergibt sich ein stark positives Nernstpotential von etwa 120 mV; eine besondere Bedeutung für das Membranpotential kommt Calcium im Herzmuskel zu. Calcium interagiert daneben mit Kanälen für andere Ionen, wodurch deren Durchlässigkeit moduliert wird; eine zu niedrige Calcium-Konzentration kann so zu Muskelkrämpfen führen.", "section_level": 2}, {"title": "Signalstoff.", "content": "Calcium ist neben cAMP der verbreitetste second Messenger, d. h. Calcium leitet Informationen von der Zellmembran in die Zelle weiter. Auslöser für die Öffnung von Calciumkanälen können Spannungsänderungen über der Zellmembran oder Liganden wie IP sein. Calciumkanäle sitzen nicht nur in der Plasmamembran, sondern auch in der Membran zum Endoplasmatischen Retikulum, wo ganz ähnliche Konzentrationsverhältnisse wie extrazellulär herrschen. Die Erhöhung der intrazellulären Calciumkonzentration löst je nach Zelltyp sehr unterschiedliche Effekte aus (z. B. Kontraktion in allen Arten von Muskulatur oder Exozytose von Neurotransmittern oder Hormonen).", "section_level": 2}, {"title": "pH-Puffer.", "content": "Die Konzentration frei gelöster Phosphat-Ionen beträgt intrazellulär wie extrazellulär etwa 1 mmol/l. Intrazellulär existiert allerdings zusätzlich ein großer Bestand an organisch gebundenem Phosphat, etwa in Form von Nukleinsäuren, Nukleotiden (darunter ATP), Phospholipiden oder phosphorylierten Proteinen. Phosphat (egal ob frei oder gebunden) ist im pH-Bereich um 7,2 (pK-Wert für den Übergang Dihydrogenphosphat/Hydrogenphosphat) ein guter Puffer. Intrazellulär ist Phosphat der bedeutendste Puffer, während ihm extrazellulär entsprechend seiner relativ niedrigen Konzentration eine untergeordnete Rolle zukommt. Eine Bedeutung als Puffer hat Phosphat daneben im Urin.", "section_level": 2}, {"title": "Regulation.", "content": "Die Löslichkeit von Calciumphosphatsalzen ist (insbesondere bei hohen pH-Werten) sehr gering, was Voraussetzung für die Mineralisierung des Knochens ist, aber auch zu Krankheiten wie Harnsteinen oder „echter“ Gefäßverkalkung führen kann, wenn das Löslichkeitsprodukt überschritten wird oder nicht ausreichend kristallisationshemmende Proteine exprimiert werden. Die Homöostasen (Konstanthaltung der Konzentrationen) von Calcium und Phosphat sind deshalb eng miteinander verknüpft. Die für die Calcium- und Phosphathomöostase bedeutsamsten Hormone sind \"Parathormon\" (PTH), \"Calcitriol\" (aktiviertes Vitamin D) und \"fibroblast growth factor 23\" (FGF23); sie fördern oder hemmen sich gegenseitig in ihrer Freisetzung und wirken an den Effektororganen teils synergistisch, teils antagonistisch. Reguliert wird die Aufnahme von Calcium und Phosphat im Darm, die Ausscheidung in der Niere und der Aufbau/Abbau von Knochenmatrix, bei dem Calcium und Phosphat stets gemeinsam gebunden/freigesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Hormone.", "content": "Unter bestimmten Umständen sind zudem Calcitonin und \"PTH-related protein\" (PTHrP) von Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Knochen.", "content": "Die Calciumbilanz der Knochen ist bei Erwachsenen mit normalem Calciumhaushalt fast ausgeglichen, der Abfluss überwiegt mit 20 mg täglich geringfügig. Die Steigerung des Knochenabbaus durch Osteoklasten, der im Rahmen des Knochenumbaus ohnehin ständig stattfindet, ist ein schneller Mechanismus zur Steigerung der Calciumkonzentration und wird vorwiegend durch PTH induziert. Noch bedeutsamer für die akute Bereitstellung von Calcium ist womöglich die \"Osteozytenosteolyse\", bei der Osteozyten die Knochenmatrix abbauen, die ihre Zellkörper und -fortsätze umgibt. Bei ausreichender Calciumversorgung entsteht durch den Knochenabbau langfristig kein Verlust von Knochensubstanz, da zu anderen Zeitpunkten der Knochenaufbau überwiegt.", "section_level": 3}, {"title": "Nieren.", "content": "Die Nieren scheiden täglich 800 Milligramm Calcium im Primärharn aus und resorbieren 790 mg zurück, woraus sich ein Nettoverlust von 10 mg ergibt. Bei einem Überschuss von Calcium im Blut wird dieser hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Ein erhöhter Calciumspiegel mindert auch ohne Beteiligung von Hormonen die Rückresorption, indem er die Durchlässigkeit der Schlussleisten vermindert, wodurch vermehrt Calcium und Wasser ausgeschieden werden. Die gesteigerte Diurese bei Hypercalcämie kann ebenso wie die verminderte Citratrückresorption (und damit gesteigerte Calciumkomplexierung im Harn) bei Alkalose als körpereigener Schutzmechanismus gegen Harnsteine verstanden werden. PTH senkt die Calciumausscheidung (durch erhöhte Rückresorption), während es die Phosphatausscheidung steigert. Calcitriol trägt zur Calciumretention bei, indem es die Biosynthese von Proteinen steigert, die für die Rückresorption wichtig sind; es senkt die Calciumausscheidung deshalb vor allem dann, wenn zugleich die Rückresorption durch PTH gesteigert ist; die Phosphatausscheidung wird ebenfalls gehemmt. FGF23 forciert die Phosphatausscheidung. Die Rückhaltefunktion der Nieren kann durch erhöhten Salzkonsum gestört werden, da sich mit der Natriumausscheidung auch die Calciumausscheidung erhöht. Schleifendiuretika hemmen, Thiaziddiuretika fördern die Rückresorption von Calcium.", "section_level": 3}, {"title": "Darm.", "content": "Etwa 800 Milligramm Calcium gelangen täglich mit der Nahrung in den Darm. Außerdem fängt der Darm etwa 140 mg Calcium im Dünndarm auf, das aus der extrazellulären Flüssigkeit stammt. Im Schnitt werden 270 mg wieder aufgenommen und 660 mg ausgeschieden. Um bei hohen Calciumkonzentrationen im Magendarmtrakt das Ausfallen von Calciumphosphat zu verhindern, wird durch direkte Wirkung des Calciums an Membranrezeptoren die H+-Sekretion im Magen verstärkt und die HCO3−-Sekretion in der Bauchspeicheldrüse gehemmt, wobei die bessere Löslichkeit bei niedrigem pH ausgenutzt wird. Die Calciumaufnahme im Darm findet teilweise mittels Diffusion und teils als aktiver Transport durch die Schleimhaut des Dünndarms statt. Der aktive Transport wird durch Calcitriol stimuliert, die beteiligten Transportproteine sind unbekannt. Er findet bei normaler und erniedrigter Calciumzufuhr statt, während passive parazelluläre Diffusion bei hoher Calciumzufuhr unabhängig von Calcitriol im Jejunum und im restlichen Dünndarm geschieht. Calcitriol steigert zudem die Phosphataufnahme.", "section_level": 3}, {"title": "Interaktion von Calcium mit anderen Stoffen.", "content": "Bevor Calcium im Darm aufgenommen werden kann, ist es dort anderen Stoffen ausgesetzt, die in der Nahrung enthalten sein können und die meist die Calciumaufnahme im Darm verringern oder verhindern. Resorptionsfördernd hingegen wirken folgende Substanzen: Daraus folgt, dass sich die zugeführte Menge und die zur Aufnahme tatsächlich bereitstehende Menge an Calcium stark unterscheiden können, wenn gleichzeitig oben genannte Nahrungsmittel gegessen werden. Es ist bekannt, dass das Osteoporose-Risiko in Industrie- und Schwellenländern deutlich höher liegt, als in Entwicklungsländern. Da in diesen Ländern meist auch Milchprodukte in größerem Umfang konsumiert werden, bestand der Verdacht, dass bestimmte Inhaltsstoffe der Milch trotz des hohen Calciumgehalts zu einer negativen Calcium-Bilanz führen könnten. Dies konnte jedoch bislang nicht bestätigt werden. Eine hohe Protein-Aufnahme führt zwar zu einer vermehrten Ausscheidung von Calcium mit dem Urin, dies sollte aber durch den Calcium-Gehalt der Milchprodukte mehr als ausgeglichen werden. Viele pflanzliche Lebensmittel haben einen höheren Calciumgehalt als Milchprodukte. Personen, welche viel Obst und Gemüse zu sich nehmen, weisen eine höhere Knochenmineralisationsdichte auf, als der Bevölkerungsdurchschnitt.", "section_level": 2}, {"title": "Altersbedingte Veränderungen und Substitution.", "content": "Das Calciumstoffwechsel-System erfährt im Alter starke Veränderungen, einerseits durch Veränderung der Aufnahmemenge, andererseits durch altersbedingte Veränderungen einzelner Komponenten des Systems. Generell sinkt mit dem Alter die Nahrungszufuhr und damit auch die zugeführte Calciummenge auf durchschnittlich etwa die Hälfte des postpubertären Werts. Eine verringerte Bewegung, begleitet von verringerter Muskelmasse, erhöht den Knochenabbau. Die Masse der Darmschleimhaut nimmt mit der Nahrungsmenge ab. Die Calciumaufnahme im Darm sinkt, auch weil der Estrogenspiegel sinkt, der die Vitamin-D-Synthese in der Niere beeinflusst. Diese Faktoren reduzieren die Calciumaufnahme bei Frauen auf etwa die Hälfte. Darüber hinaus erhöht sich die Ausscheidung durch die Niere bei Frauen mit der Menopause. Der Vitamin-D-Spiegel im Blut fällt durchschnittlich von 100 nmol/l auf unter 40 nmol/l, auch bedingt durch eine geringere Bildung in der Haut bei Sonnenbestrahlung. Ohne verringerten Milchkonsum können insbesondere Frauen nach der Menopause um bis zu 70 % höhere Parathormon-Werte im Blut aufweisen. Eine Calciumsupplementation bei Osteoporose muss gegen ein erhöhtes Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden abgewogen werden. Das Herzinfarktrisiko wurde in dieser Studie mit nur wenigen Probanden festgestellt, und wird widerlegt oder zumindest sehr kritisch diskutiert. Die Empfehlungen zur gleichzeitigen Supplementierung von Vitamin-D (täglich zirka 7000–10000 I.E.), wie sie die deutschen Leitlinien vorschreiben, wurden nicht eingehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Störungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Benannt nach Serumkonzentration.", "content": "Eine erhöhte/erniedrigte Konzentration im Serum (und damit in der extrazellulären Flüssigkeit) ist nicht mit einem erhöhten/erniedrigten Bestand im Körper gleichzusetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Calciumhomöostase der Zellkompartimente.", "content": "Erhöhte intrazelluläre Calciumkonzentration hat Signalwirkung und kann bei längerem Bestehen zur Apoptose führen, was für einen Teil der Schäden beim Schlaganfall verantwortlich ist. Zur Beendigung des Signals muss das Calcium gegen den elektrochemischen Gradienten zurück transportiert werden, dafür stehen (primär aktive) ATPasen und (sekundär aktive) Transportproteine zur Verfügung. Die homöostatischen Mechanismen finden gleichzeitig im Zytosol und allen anderen von Membranen umschlossenen Zellkompartimenten statt, wobei sich aufgrund der unterschiedlichen Entstehung der Kompartimente die jeweilig beteiligten Proteine unterscheiden. Aus demselben Grund ähneln sich die entsprechenden Proteine bei Mitochondrien und Bakterien.", "section_level": 1}, {"title": "Erbkrankheiten.", "content": "Beim Menschen sind Mutationen in etwa 120 Genen für seltene Erbkrankheiten verantwortlich, die den Calciumhaushalt oder die Signalübertragung mittels Calcium in bestimmten Kompartimenten betreffen. Das sind rund sieben Prozent aller Gene, von denen krankheitsauslösende Mutationen bekannt sind. Eine Auswahl im Folgenden:", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Calcium- und Phosphathaushalt werden die Regelkreise zusammengefasst, die die Konzentrationen frei gelöster Calcium- und Phosphationen in den unterschiedlichen Kompartimenten des menschlichen Körpers konstant halten.", "tgt_summary": null, "id": 505284} {"src_title": "Anna Held", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg und Gouverneur von Davao.", "content": "Almendras Vater Paulo Almendras war nicht nur Bürgermeister von Danao, sondern auch ein früher Gefolgsmann des späteren Präsidenten Sergio Osmeña. Ramon Durano, der jüngere Bruder seiner Mutter, war zeitweise Mitglied des Repräsentantenhauses. Er selbst begann nach dem Besuch der Cebu Provincial High School 1938 ein Studium im Fach Flugzeugbau an der Far Eastern University in Manila, das er jedoch 1941 unterbrechen musste, nachdem er während des Zweiten Weltkrieges zum aktiven Militärdienst in den Streitkräften einberufen wurde. Während des Krieges diente er bei der Philippine Air Force und kehrte nach der Kapitulation der United States Army Forces, Far East (USAFFE) nach der Schlacht um die Philippinen in seine Heimatprovinz zurück, wo er bei Aufbau einer Widerstandsbewegung half. Aufgrund seiner Kenntnisse, Führungseigenschaften und seines Mutes wurde er während der Besetzung der Philippinen durch die Kaiserlich Japanische Armee 1942 im Alter von 23 Jahren vom Befehlshaber der US-Streitkräfte in Cebu, Oberst James Cushing, zum Kommandeur des 88. Infanterieregimentes ernannt sowie zum Oberstleutnant befördert. Für seine herausragenden Verdienste während des Zweiten Weltkrieges wurde er mehrfach ausgezeichnet. Nach dem Ende des Krieges begann er ein Studium der Rechtswissenschaften am Mindanao College in Davao City. Noch während des Studiums begann er seine politische Laufbahn in der Nacionalista Party und gewann 1951 die Wahl um das Amt des Gouverneurs von Davao. Bei der Wahl konnte er sich gegen den liberalen Amtsinhaber durchsetzen und wurde damit der jüngste Provinzgouverneur der Philippinen. 1955 wurde er als Gouverneur von Davao wiedergewählt und setzte sich während seiner Amtszeit nicht nur für die Bekämpfung von Bestechung und Korruption ein, sondern auch für den Bau von Straßen, Schulen, Bewässerungsanlagen und sonstigen öffentlichen Einrichtungen. 1958 wurde er von der Veteranenvereinigung zum \"Most Outstanding Veteran\" gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Minister und Senator.", "content": "Am 8. Mai 1959 wurde er von Präsident Carlos P. Garcia zum ersten Minister für allgemeine Dienste (\"Secretary of the Department of General Services\") ernannt und war als solcher für die Aufsicht über alle Materialien, Ausrüstungs- und Versorgungsgegenstände zuständig. Im Februar 1961 wurde er von der Veteranenvereinigung mit dem Preis des \"Most Outstanding Cabinet Member\" ausgezeichnet. Ende 1959 wurde er zum Senator gewählt und gehörte dem Senat bis zur Verhängung des Kriegsrechts durch den diktatorisch regierenden Präsidenten Ferdinand Marcos am 21. September 1972 an. Während seiner langjährigen Mandatstätigkeit war er maßgeblich am Zustandekommen des Gesetzes zur Verstaatlichung der Reis- und Getreideindustrie (Republic Act RA 3018) sowie dem Gesetz zur Gründung der Veteranenbank beteiligt. Auf seine Initiative entstand am 8. Mai 1967 durch in Kraft treten des Republic Act 4867 neben den Provinzen Davao del Sur und Davao del Norte, die neue Provinz Davao Oriental mit ihrer Hauptstadt Mati City. 1969 initiierte er Gesetz (RA 5876) zur Schaffung der Davao del Norte School of Fisheries (DANSOF), aus der 1995 das Davao del Norte State College hervorging. Zum Ende der Herrschaft von Ferdinand Marcos wurde er am 14. Mai 1984 als Kandidat der \"Kilusang Bagong Lipunan\" (KBL) und Vertreter von Davao del Sur zum Mitglied in den Kongress (\"Batasang Pambansa\") gewählt und gehörte dieser bis 1986 an. Bei der Senatswahl 1987 kandidierte er für die unter dem Namen \"Grand Alliance of Democracy\" (GAD) auftretende Nacionalista Party für einen Sitz im Senat, errang aber lediglich den 29. Platz bei den 24 zu vergebenden Sitzen. Bei der Wahl gewannen die Kandidaten der \"United Nationalist Democratic Organization\" (LABAN) 22 Sitze, während die GAD mit Joseph Estrada und Juan Ponce Enrile lediglich zwei Senatsmandate errang. 1995 erfolgte seine Wahl zum Mitglied in das Repräsentantenhaus, in dem er für eine Legislaturperiode bis 1995 den ersten Wahlbezirk der Provinz Davao del Sur vertrat. Im Anschluss folgte ihm 1995 sein Sohn Alejandro Almendras, Jr., der allerdings den Sitz 1998 wieder verlor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Alejandro Durano Almendras (* 27. Februar 1919 in Danao, Provinz Bohol; † 4. August 1995) war ein philippinischer Politiker der Nacionalista Party.", "tgt_summary": null, "id": 2427608} {"src_title": "Operation Frantic", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Aquino, Sohn von Servillano Aquino, einem General während der Philippinischen Revolution und des Philippinisch-Amerikanischen Krieges, wuchs in Concepcion in der Provinz Tarlac auf und erhielt seine Elementarbildung durch einen Hauslehrer und bei dem bekannten Rechtsanwalt Bartolome Tablante aus Angeles in der Provinz Pampanga. Anschließend begann er 1904 ein Studium am Colegio de San Juan de Letran und schloss dieses 1907 im Alter von dreizehn Jahren mit einem Bachelor of Arts (B.A.) ab. Danach studierte er Rechtswissenschaften und beendete dieses Studium 1913 mit einem Bachelor of Laws (LL.B.), ehe er 1914 seine Zulassung zum Rechtsanwalt erhielt. Nachdem er einige Jahre als Anwalt tätig war, begann er 1919 eine politische Laufbahn und war bis 1928 Mitglied im Repräsentantenhaus, in dem er den zweiten Wahlbezirk von Tarlac vertrat. Im Anschluss wurde er 1928 Mitglied des Senats und gehörte diesem bis 1934 als Vertreter des damaligen dritten Senatswahlbezirks an, der die Provinzen Tarlac, Nueva Ecija, Pampanga und Bulacan umfasste. Während dieser Zeit war er zwischen 1931 und 1934 als \"Majority Floor Leader\" auch Führer der Mehrheitsfraktion im Senat. Nach seinem Ausscheiden aus dem Senat wurde er wiederum Mitglied des Repräsentantenhauses, dem er von 1935 bis 1938 als Vertreter des zweiten Kongresswahlbezirks von Tarlac angehörte. 1938 wurde er von Präsident Manuel Quezon zum Minister für Landwirtschaft und Handel in dessen Kabinett berufen, dem er bis zu seinem Rücktritt 1941 angehörte. Während seiner Amtszeit als Minister verzichtete er auf eines Auszahlung seiner Bezüge, sondern spendete diese für wohltätige Einrichtungen wie das \"Hospicio de San Jose\". Benigno Aquino, der an einem Kreislaufstillstand verstarb, war der Vater des späteren Senators Benigno Aquino junior, der als Führer der Opposition gegen den diktatorisch regierenden Präsidenten Ferdinand Marcos verhaftet und 1983 bei seiner Rückkehr auf die Philippinen am Flughafen Manila erschossen wurde, sowie Schwiegervater von dessen Frau Corazon Aquino, der ersten Präsidentin der Philippinen nach dem Ende der Marcos-Herrschaft. Zwei seiner weiteren Kinder, Agapito Aquino und Teresa Aquino-Oreta, waren ebenfalls langjährige Mitglieder des Senats. Darüber hinaus war er Großvater des derzeitigen Präsidenten Benigno Aquino III.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benigno S. Aquino senior (* 3. September 1894 in Murcia, Provinz Negros Occidental; † 20. Dezember 1947) war ein philippinischer Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 2049077} {"src_title": "Honda VFR 800 X Crossrunner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jim Bacchus besuchte bis 1967 die \"Lyman High School\" in Longwood (Florida) und studierte bis 1971 an der Vanderbilt University in seiner Geburtsstadt Nashville. Daran schloss sich bis 1973 ein Studium an der Yale University an. Von 1971 bis 1977 war er Soldat der US Army. In den Jahren 1974 bis 1978 gehörte Bacchus zum Stab von Gouverneur Reubin Askew. Nach einem Jurastudium an der Florida State University in Tallahassee und seiner im Jahr 1978 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in seinem neuen Beruf zu arbeiten. In den Jahren 1979 und 1981 arbeitete Jim Bacchus erneut für Askew, nachdem dieser zum Handelsvertreter der Vereinigten Staaten ernannt worden war. Von 1986 bis 1987 war er Berater der Planungskommission des Staates Florida. Politisch schloss sich Bacchus der Demokratischen Partei an. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1990 wurde er im elften Wahlbezirk von Florida in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 1991 die Nachfolge von Bill Nelson antrat. Nach einer Wiederwahl im Jahr 1992 konnte er bis zum 3. Januar 1995 zwei Legislaturperioden im Kongress absolvieren. Während seiner zweiten Legislaturperiode von 1993 bis 1995 vertrat er als Nachfolger von E. Clay Shaw den 15. Distrikt seines Staates. 1994 verzichtete Jim Bacchus auf eine weitere Kandidatur. Von 1995 bis 2003 war er Richter bei der Berufungsinstanz der Welthandelsorganisation. Seit 2004 leitete er eine in Miami ansässige international operierende und auf Handelsrecht spezialisierte Anwaltskanzlei. Im Jahr 2007 gehörte Bacchus auch einer vom Verteidigungsministerium eingesetzten Untersuchungskommission an, die Pflichtverletzungen im Walter-Reed-Militärkrankenhaus untersuchen sollte.", "section_level": 1}], "src_summary": "James „Jim“ Bacchus (* 21. Juni 1949 in Nashville, Tennessee) ist ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1991 und 1995 vertrat er den Bundesstaat Florida im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1808075} {"src_title": "Zygmunt Solorz-Żak", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Edward Stack besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und studierte danach bis 1931 an der Lehigh University in Bethlehem (Pennsylvania). Nach einem anschließenden Jurastudium an der University of Pennsylvania und seiner im Jahr 1934 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in New York City in seinem neuen Beruf zu arbeiten. An der dortigen Columbia University studierte er bis 1938 noch Verwaltungs- und Regierungsrecht. Anschließend unterrichtete Stack an der University of the City of New York das Fach Wirtschaftslehre. Außerdem wurde er in der Immobilienbranche tätig. Während des Zweiten Weltkrieges war Stack zwischen 1942 und 1946 Mitglied der US-Küstenwache. Später zog er nach Florida. Von 1965 bis 1969 amtierte er als Bürgermeister der Stadt Pompano Beach; von 1968 bis 1978 war er Sheriff im Broward County. Politisch war Stack Mitglied der Demokraten, deren regionale Parteitage in Florida er in den Jahren 1977 und 1978 besuchte. Von 1976 bis 1978 gehörte er dem Finanzausschuss der Bundespartei an. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1978 wurde Stack Partei im zwölften Wahlbezirk von Florida in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 1979 die Nachfolge von J. Herbert Burke antrat. Da er im Jahr 1980 von seiner Partei nicht mehr zur Wiederwahl nominiert wurde, konnte er bis zum 3. Januar 1981 nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Nach seinem Ausscheiden aus dem Repräsentantenhaus arbeitete Stack wieder als Anwalt. Im Jahr 1982 bewarb er sich erfolglos um die Rückkehr in den Kongress. Er starb am 3. November 1989 in Pompano Beach.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward John Stack (* 29. April 1910 in Bayonne, New Jersey; † 3. November 1989 in Pompano Beach, Florida) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1979 und 1981 vertrat er den Bundesstaat Florida im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 719797} {"src_title": "Charles Hanbury Williams", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Christian Hafner nahm 1990 und 1991 an zwei Junioreneuropameisterschaften teil. 1990 gewann er die Bronzemedaille im Einsitzer und mit Jürgen Pezzi die Goldmedaille im Doppelsitzer. 1991 gewann er Bronze mit Pezzi im Doppelsitzer, fiel aber im Einsitzer aus. 1991 nahmen Hafner und Pezzi in Völs auch erstmals an einer Europameisterschaft in der Allgemeinen Klasse teil und erzielten den vierten Rang. Im Einsitzer startete Hafner vorerst nicht bei Welt- und Europameisterschaften. Im Jahr 1992 erreichten Hafner/Pezzi den zweiten Platz im Europapokal in Olang und 1993 gewannen sie hinter Almir Betemps und Corrado Herin die Silbermedaille bei der Europameisterschaft in Stein an der Enns. 1994 folgte in Gsies der erste Start bei einer Weltmeisterschaft, wo sie ebenfalls die Silbermedaille gewannen, diesmal hinter Manfred Gräber und Günther Steinhauser. Ab der Saison 1994/1995 waren Christian Hafner und Jürgen Pezzi auch im Weltcup erfolgreich. Ihre ersten Podestplätze erzielten sie im Februar 1995 in Kreuth (dritter Rang) und Stein an der Enns (zweiter Rang), womit sie in diesem Winter den dritten Platz im Doppelsitzer-Gesamtweltcup erreichten. Dritte wurden Hafner/Pezzi auch bei der Europameisterschaft 1995 in Kandalakscha. Hier startete Christian Hafner auch im Einsitzer und erzielte den sechsten Platz. Im folgenden Winter erreichten Hafner/Pezzi zunächst keinen Podestplatz im Weltcup und auch bei der Weltmeisterschaft 1996 in Oberperfuss blieben sie mit Rang fünf hinter den Medaillenrängen. Im vorletzten Weltcuprennen der Saison 1995/1996 in Latsch standen sie als Dritte aber wieder auf dem Podest und eine Woche später feierten sie im Weltcupfinale in Stange zum Abschluss ihrer gemeinsamen Karriere ihren ersten Weltcupsieg. Jürgen Pezzi beendete danach seine Karriere und Christian Hafner startete ab Mitte des nächsten Winters zusammen mit Martin Psenner, der mehrere Jahre mit Arthur Künig gefahren war und die ersten Weltcuprennen der Saison 1996/1997 mit Anton Blasbichler bestritten hatte, im Doppelsitzer. Martin Psenner war bis zu diesem Zeitpunkt ähnlich erfolgreich wie Christian Hafner gewesen und gemeinsam konnten sie direkt an ihre früheren Ergebnisse anschließen. Sie gewannen bei der Europameisterschaft 1997 in Moos in Passeier hinter dem österreichischen Duo Helmut und Andi Ruetz die Silbermedaille – im Einsitzer wurde Christian Hafner Achter – und feierten am Ende der Saison 1996/1997 in Garmisch-Partenkirchen ihren ersten gemeinsamen Weltcupsieg. Wie für Hafner war es auch für Psenner der insgesamt zweite Weltcupsieg. In der Saison 1997/1998 folgten neben einem zweiten Platz in Oberperfuss und einem dritten Rang in Železniki zwei weitere Weltcupsiege am Kronplatz und in Mölten, womit sie sich im Gesamtweltcup nur den Ruetz-Brüdern geschlagen geben mussten. Bei der Weltmeisterschaft 1998 in Rautavaara belegten Hafner/Psenner jedoch nur den fünften Platz. In der Saison 1998/1999 nahmen Christian Hafner und Martin Psenner nur noch an den ersten drei der sechs Weltcuprennen teil, fuhren dabei zweimal auf das Podest und wurden noch Sechste im Gesamtweltcup. An der Europameisterschaft 1999 nahmen sie nicht teil. Ihr letztes gemeinsames Weltcuprennen – und für Christian Hafner das letzte überhaupt – bestritten sie zu Beginn der Saison 1999/2000 in Oberperfuss, wo sie Dritte wurden. Während Martin Psenner danach einige Jahre ausschließlich im Einsitzer startete und erst später auch wieder an Doppelsitzerrennen teilnahm, beendete Christian Hafner nach diesem Rennen seine Karriere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christian Hafner (* 19. Juni 1972 in Bozen) ist ein ehemaliger italienischer Naturbahnrodler, der vor allem im Doppelsitzer erfolgreich war. Er startete bis 1996 mit Jürgen Pezzi und von 1997 bis Ende 1999 mit Martin Psenner. Insgesamt gewann er vier Weltcuprennen sowie drei Silber- und eine Bronzemedaille bei Welt- und Europameisterschaften. Bei Junioreneuropameisterschaften gewann er neben je einer Gold- und Bronzemedaille im Doppelsitzer auch eine Bronzemedaille im Einsitzer.", "tgt_summary": null, "id": 2397513} {"src_title": "Hochstein (Eifel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Belgrand studierte ab 1829 an der École polytechnique und an der École Nationale des Ponts et Chaussées. Gleich nach seinem Abschluss 1832 erkannte er anlässlich eines Hochwassers bei einer Brücke, die er gerade baute, die Bedeutung der Geologie für das Bauingenieurwesen und seine hydrologischen Kenntnisse, die er später beim Bau der Wasserversorgung von Avallon (ab 1845) zu so großem Vorteil anwandte, dass er die Aufmerksamkeit von Georges-Eugène Haussmann gewann. Er holte das Wasser aus 4 km Entfernung heran, wobei er einen Höhenunterschied von 88 m (damals ein Rekord) überwinden musste, und verwendete wie die Römer Kalkmörtel in den Wasserversorgungsleitungen. Seine umfangreichen hydrologischen Studien im Seine-Becken fasste er später in Büchern zusammen. Belgrand gilt in Frankreich als Begründer der Hydrologie im modernen Sinn. Er befasste sich auch mit der Geologie des Pariser Beckens und stellte paläontologische Untersuchungen an. 1852 wurde Belgrand leitender Ingenieur für die Seine von Paris bis Rouen. 1855 wurde er von Haussmann, der die Stadt Paris zwischen 1852 und 1870 im Auftrag von Napoleon III. modernisierte, zur Erneuerung der Wasserversorgung und der Abwässersysteme von Paris herangezogen, zu deren Direktor er 1867 ernannt wurde. Sein Neubau und seine Modernisierung des Pariser Abwassersystems hat noch heute Bestand und auch hier folgte er in der großzügigen Anlage römischem Vorbild (Cloaca Maxima in Rom). Bis 1878 waren 600 km gebaut. Für die Versorgung mit Frischwasser baute Belgrand ein System von Aquädukten, die er nach römischen Vorbildern studiert hatte (er veröffentlichte darüber ein Buch). Er leitete den Bau des Aqueduc de la Dhuis, dass das Wasser 130 km von Pargny-la-Dhuys bis zum Reservoir von Ménilmontant in Paris bei nur 20 m Gesamtgefälle leitet. 1865 wurde es fertiggestellt nach drei Jahren Bauzeit. Anschließend baute Belgrand das Aqueduc de la Vanne mit 156 km Länge von den Flüssen Vanne zum Reservoir von Montsouris, das er ebenfalls baute. Baubeginn war 1866, die Fertigstellung 1874. Mit seinen Maßnahmen verdoppelte er das pro Kopf in Paris zur Verfügung stehende Frischwasser und vervierfachte die Anzahl der Häuser mit fließendem Wasser. Auf Belgrand ist schließlich auch der Bau eines zweiten Frischwassernetzes in Paris zurückzuführen, das nur grob gereinigtes Wasser (eau brute) aus der Seine und der Ourcq enthält und das in Paris bis heute für die Bewässerung öffentlicher Grünflächen, die Versorgung von Seen und Wasserläufen in den Parks und die Straßenreinigung verwendet wird. Belgrands Name ist einer der 72 Namen auf dem Eiffelturm. Eine Straße in Paris ist nach ihm benannt. 1871 wurde Belgrand Mitglied der Académie des sciences.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marie François Eugène Belgrand (* 23. April 1810 in Ervy-le-Châtel; † 8. April 1878 in Paris) war ein französischer Bauingenieur, bekannt für seine Erneuerung des Pariser Abwassersystems und der Wasserversorgung von Paris.", "tgt_summary": null, "id": 394896} {"src_title": "Roter Waldregenwurm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Die Wallfahrtskirche entstand als Umbauung einer älteren Kapelle, die der bereits im 14. Jahrhundert bezeugten Verehrung eines als wundertätig beschriebenen Bildnisses Marias diente. Lokale Familien aus dem niederen Adel – darunter insbesondere die Schauenburg –, aber auch einfache Bauern begannen 1471 mit dem Bau der Mariä Krönung geweihten Kirche mit dem Ziel, dem anwachsenden Strom der Pilger einen größeren Gebetsraum zu bieten, aber auch eine repräsentative Grablege für den lokalen niederen Adel zu schaffen. Die von Baumeister Hans Hertwig, der eine Wanderbauhütte unterhielt, begonnene Kirche konnte – noch unvollendet – 1483 durch den Straßburger Bischof Albrecht geweiht werden. Zu dieser Zeit hatte bereits das Kloster Allerheiligen die Aufsicht über den Bau übernommen und beteiligte sich an der Finanzierung. 1488 wurde die Kirche vollendet. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche um ein heute als Pfarrhaus dienendes zweigeschossiges Hospiz erweitert; auch dieses Pfarrhaus ist, wie die Kirche, unbeschädigt erhalten. 1895 wurde die Kirche durch Max Meckel um zwei Joche vergrößert und mit einem Kirchturm ergänzt.", "section_level": 1}, {"title": "Baubeschreibung.", "content": "Mariä Krönung wurde – wie vergleichbare regionale Bauten – in rotem Sandstein errichtet. Das Gebäude besteht heute aus einem nach der Erweiterung sechsjochigen Langhaus mit Netzgewölbe. Die beiden ergänzten Joche befinden sich dabei im westlichen Eingangsbereich, die ursprüngliche Westwand mit dem Portal wurde abgebaut und bei der Erweiterung wiederverwendet. Der Kirchturm schließt an der Nordseite des erweiterten Langhauses an. Die Südseite des Langhauses birgt die Gnadenkapelle mit dem Marienbildnis. Sie befindet sich an Stelle der ursprünglichen Kapelle, die wiederum vermutlich an der Stelle eines keltischen Quellheiligtums errichtet worden war. Nach Fertigstellung des sie umgebenden und überdachenden neuen Kirchengebäudes wurde sie auf Anordnung des Straßburger Bischofs abgerissen und in prächtigem spätgotischen Stil neu errichtet. Über die gesamte Breite des Langhauses spannt sich der Lettner vor dem Chorraum, der nach Schließung des in der Mitte ursprünglich angebrachten zweiflügeligen Portals dem Klosterkonvent als völlig abgeschlossener Stundengebetsraum zur Verfügung stand. Der Lettner, ursprünglich Verkündigungsort des Evangeliums, ist zugleich Empore mit einem Altar unter einem Hochkreuz. Auch dieser Raum wird an Hochfesten noch heute liturgisch genutzt. Die Kirche enthält auf diese Weise vier Kirchen unter einem Dach: Die ursprüngliche Wallfahrtskapelle, den sie überdachenden Hauptkirchenraum als Begräbniskirche, den vom Kloster Allerheiligen finanzierten verschließbaren Chorraum im Osten, der durch den Lettner vom Kirchenschiff getrennt ist, sowie den Erweiterungsbau mit dem Turm. Besonders erstaunlich ist die Tatsache, dass die Kirche komplett und völlig unbeschädigt die Jahrhunderte und die zweimalige völlige Verwüstung des Renchtals mit der Vertreibung aller seiner Bewohner überstand. Auch die erste Glocke des Glockenturms blieb bis heute erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Besonders wertvoll sind die zwischen 1482 und 1488 in der Werkstatt von Peter Hemmel von Andlau entstandenen Glasfenster, die neben religiösen Themen vor allem die Stifter darstellen. Es handelt sich nicht, wie sonst meist üblich, um bemalte Fenster, sondern um Mosaikfenster aus verschiedenfarbigen Gläsern, die auf dünnen Scheiben nicht gefärbten Glases zusammengesetzt sind, also keine Bleistege benötigen. Alle diese Fenster sind original erhalten, auch nicht restaurierungsbedürftig, da die Farben von zermahlenen Edelsteinen stammen, die dem Glasfluss zugefügt werden. Der dreiteilige Hochaltar ist ein Flügelaltar und besteht aus einem mittleren Schnitzteil und den beiden besonders kunstvollen Malteilen der Flügel. Er stammt vom Beginn des 16. Jahrhunderts. Der unbekannte Maler aus Straßburgischer Schule wird kunstgeschichtlich als Meister des Lautenbacher Altars geführt. Ein weiterer wertvoller Altar ist dem heiligen Martin geweiht und stammt aus dem Jahr 1521. Das Chorgestühl datiert auf das 15. Jahrhundert, die hölzerne Renaissance-Kanzel mit kostbaren Intarsien wurde 1650 von Johannes Mayr errichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gebäudekomplex Kirche und Pfarrhaus diente im 15. und 16. Jahrhundert sowie nach der Aufhebung des Klosters Allerheiligen im Rahmen der Säkularisation zeitweise als Wohnsitz der Prämonstratenser-Chorherren aus Allerheiligen.", "tgt_summary": null, "id": 528571} {"src_title": "Gnade (Roman)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wilhelm war der Sohn Wilhelm (II.) Herzog von Urach Graf von Württemberg und der Amalie Herzogin von Urach Gräfin von Württemberg geb. Herzogin in Bayern. Er besuchte zunächst das Hayersche Knabeninstitut in Stuttgart und ab 1908 das Karlsgymnasium in Stuttgart, wo er im Jahre 1914 das Abitur ablegte. Am 3. August 1914 wurde er zum Feldartillerie-Regiment „König Karl“ (1. Württembergisches) Nr. 13 eingezogen. Bereits am 18. August 1914 erfolgte seine Ernennung zum Leutnant. Wilhelm diente im Ersten Weltkrieg vor allem im Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 26, im Generalkommando Karpatenkorps (IV. Reserve-Korps) und kam u. a. in Frankreich, Polen, Flandern, Serbien, in den Karpaten und in der Bukowina zum Einsatz. Für seine Verdienste wurde er am 30. August 1915 mit dem Ritterkreuz des Württembergischen Militärverdienstordens ausgezeichnet. Am 18. Dezember 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Bereits im Jahre 1916 hat sich Wilhelm – wahrscheinlich auf Wunsch seines Vaters – als Kriegsstudent an der Universität Tübingen im Fach Rechtswissenschaften eingeschrieben. Sein eigentliches Interesse galt jedoch der Technik und den Ingenieurwissenschaften. Daher studierte Wilhelm in den Jahren 1919 bis 1922 Maschinenbau an der Technischen Hochschule Stuttgart. Während seines Studiums wurde er Mitglied der Studentenverbindung \"Akademische Gesellschaft Sonderbund Stuttgart\". Im Jahre 1922 wurde ihm das Ingenieurs-Diplom erteilt. Nach dem Studium arbeitete er bei den Automobilfirmen Steiger in Burgrieden bei Laupheim, Cockerell in München und Bugatti in Molsheim/Elsass. Im Jahre 1927 wechselte er zu Daimler-Benz. Dort war er zunächst in Untertürkheim als Konstrukteur tätig. Ab 1933 gehörte er dem Direktions-Sekretariat an. Im Jahre 1937 wurde er zum Oberingenieur ernannt. Zu seinem Aufgabengebiet gehörte u. a. die Betreuung der Mercedes-Fahrer bei Sportveranstaltungen. Während des Zweiten Weltkrieges hatte er als Industriebevollmächtigter die Verantwortung für die technische Leitung des Renault-Automobilwerkes im besetzten Frankreich. Ab 1945 war Wilhelm von Urach wieder im Direktions-Sekretariat bei Daimler-Benz tätig. In den Jahren 1946 bis 1950 oblag ihm die PKW-Versuchsleitung Untertürkheim. Im Jahre 1954 erhielt Wilhelm von Urach die Prokura. Im selben Jahr wurde ihm auch die Leitung des Daimler-Museums übertragen. Gegen den Widerstand seines Vaters heiratete Wilhelm am 19. Juni 1928 Elisabeth Theurer. Sie war die Tochter des Richard Theurer, des Generaldirektors der Firmen G. Siegle & Co. und Kast & Ehinger, und der Elisabeth geb. Groß. Aufgrund der Heirat verzichtete Wilhelm auf die Nachfolge als (dritter) Herzog und Chef des Hauses Urach und auf den Titel eines Grafen von Württemberg. Der Herzogstitel ging daher nach dem Tod des Wilhelm (II.) Herzog von Urach auf den jüngeren Bruder Wilhelms, Karl Gero (1899–1981), über. Aus der Ehe mit Elisabeth Theurer gingen die Töchter Elisabeth (* 1932) und Maria Christine (1933–1990) hervor. Die promovierte Psychologin Elisabeth von Urach war als Leiterin der Dienststelle Erziehungs- und Jugendberatung in Stuttgart tätig. Maria-Christine von Urach studierte – wie ihr Vater – Maschinenbau und trat nach dem Studium in den Dienst der Firma Daimler-Benz. Dort stieg sie zur Leiterin der Hauptabteilung Organisation und Datenverarbeitung auf. Seit 1978 vertrat sie die leitenden Angestellten im Aufsichtsrat der Daimler-Benz AG. Wilhelm von Urach starb am 8. August 1957 in München. Er wurde auf dem Waldfriedhof in Stuttgart begraben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm (III.) Fürst von Urach (* 27. September 1897 in Stuttgart; † 8. August 1957 in München) war ein deutscher Maschinenbauingenieur.", "tgt_summary": null, "id": 889959} {"src_title": "Broadfield Stadium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Familie.", "content": "FitzRoy war ein Nachfahre von Charles II. durch Henry FitzRoy, 1. Duke of Grafton, den unehelichen Sohn des Königs mit Barbara Villiers. Die Fitzroys sind daher eine direkte, aber illegitime Linie des Hauses Stuart. FitzRoy wurde am 3. April 1919 als Sohn von Charles FitzRoy, 10. Duke of Grafton, und dessen erster Frau Lady Doreen Maria Josepha Sydney Buxton, der zweiten Tochter von Sydney Buxton, 1. Earl Buxton, in Kapstadt geboren. Die Mutter starb bereits 1923; der Vater heiratete noch zweimal und wurde 1936 \"Duke of Grafton\", nachdem dessen Cousin, John FitzRoy, 9. Duke of Grafton, unverheiratet und kinderlos gestorben war.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "Hugh FitzRoy besuchte die \"Oakham School\", das Eton College und das Magdalene College der University of Cambridge. Anschließend wurde er Mitglied der Grenadier Guards und war von 1943 drei Jahre lang Aide-de-camp des Vizekönigs von Indien, Archbald Wavell. Er erreichte den Rang eines Captains. Hugh FitzRoy widmete einen Großteil seines Lebens der Konservierung und dem Schutz von historischen Gebäuden. Er war Vorsitzender (\"Chairman\") und später Präsident der \"Society for the Protection of Ancient Buildings\" und Vorsitzender (\"Chairman of Trustees\") des \"Historic Churches Preservation Trust\" von 1980 bis 1997, Vorsitzender des \"Architectural Heritage Fund\" von 1976 bis 1994, Vorsitzender der \"Cathedral Advisory Commission\" der Church of England von 1981 bis 1991 und Vorsitzender des Sir John Soane’s Museum von 1975 bis 1997. Er war Mitglied des \"Historic Buildings Council\" von dessen Gründung 1953 bis 1984 und, bis er 1970 den Titel seines Vaters erbte, war er Verwalter des National Trust für Sussex und Kent, später für East Anglia. Er war auch von 1967 bis 1992 Stellvertretender Vorsitzender (\"Vice-Chairman\") der National Portrait Gallery. Von 1984 bis 2001 war er Mitglied des \"Historic Buildings Advisory Committee and Churches and Cathedrals Committee English Heritage\". FitzRoy war auch Präsident des International Students House in London. Sein Vater überschrieb ihm bereits zehn Jahre vor seinem Tod den Großteil des Familienanwesens Euston Hall, in der Nähe von Thetford in der Grafschaft Suffolk. Hugh FitzRoy bewirtschaftete selbst einen Teil des Grundbesitzes der Familie in eigener Regie. Er wurde, wie sein Vater, ein erfolgreicher Pferdezüchter und gewann 1977 mit einem Bullen aus Hereford die Zuchtmeisterschaft für Rinder bei der \"Suffolk Show\".", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Ämter.", "content": "Von 1981 bis 1994 war FitzRoy Mitglied des \"National Trust Properties Committee\" und von 1971 bis 1994 gehörte er der \"Royal Fine Art Commission\" an. Er war Mitglied des Treuhandrates (\"Trustee\") beim \"Tradescant Trust\" von 1976 bis 1999 und beim \"Buildings at Risk Trust\" von 1986 bis 2000. Von 1957 bis 1996 war er Präsident der \"Suffolk Preservation Society\". Bei der \"British Society of Master Glass Painters\" war er Präsident. Dieses Amt übte er auch für das \"East Anglia Tourist Board\" im Zeitraum 1973 bis 1993 aus. FitzRoy war Schirmherr (\"Patron\") der \"Historic Houses Association\" und der \"Hereford Herd Book Society\". Außerdem war er ehrenamtlich an zahlreichen Aktivitäten der \"Georgian Group\", der \"Victorian Society\", von \"Heritage in Danger\", der \"Ancient Monuments Society\" und dem \"Civic Trust\" beteiligt.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaft im House of Lords.", "content": "Durch den Tod seines Vaters erbte er dessen Titel und den damals damit verbundenen Sitz im House of Lords. Seine Antrittsrede hielt er 1973. In dieser sprach er über die Bedeutung des Erhalts von historischen Städten und Dörfern. Seinen Sitz verlor er durch den House of Lords Act 1999, wodurch seine Mitgliedschaft am 11. November 1999 endete. Zuvor hatte er zuletzt am 26. Oktober 1999 an einer Sitzung teilgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken in der Öffentlichkeit.", "content": "FitzRoy stellte 1953 in seiner Eigenschaft als stellvertretender Vorsitzender der \"Society of the Preservation of Ancient Buildings\" eine Liste historischer Landhäuser zusammen, welche entweder bereits abgerissen waren oder denen der Abriss drohte. Dies führte zu öffentlichen Aufsehen. Er sprach sich 1961 gegen einen Vorschlag aus, \"Euston Arch\", den 22 Meter hohen Portikus mit dorischen Säulen des Bahnhofs Euston, abzureißen und äußerte sich dahingehend, dass „ein solcher Akt des Vandalismus“ nicht denkbar gewesen wäre, würde dieser sich noch im Besitz seiner Familie befinden. Im selben Jahr startete er ein Projekt, das historische Zentrum von Salisbury zu erhalten. 1962 setzte er sich erfolgreich für die Restaurierung des letzten verbliebenen \"Regency Theatre\", des \"Theatre Royal\" in Bury St Edmunds, ein. 1963 kündigte er in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des \"International Students’ Trust Council\" ein Bauvorhaben mit einem Volumen von £850,000 für ein neues Studentenzentrum in Park Crescent, Regent’s Park, an. Heute befindet sich dort das \"International Students House, London\", eine Unterkunft für über 700 Studenten. Er rief 1969 zum Erhalt des Woburn Square auf, einem der letzten erhaltenen georgianischen Plätze in Bloomsbury. FitzRoy startete 1972 als Vorsitzender (\"Chairman\") des \"Historic Churches Preservation Trust\" einen Appell für den Erhalt von 8000 Kirchen, die vom Abriss bedroht waren. 1988 führte er den Protest an, der sich gegen die Entscheidung des Deans und des Domkapitels der Kathedrale vor Herford richtete, deren Mappa mundi, welche aus dem 13. Jahrhundert stammte, zu verkaufen.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "FitzRoy wurde 1973 \"Deputy Lieutenant\" von Suffolk, 1976 wurde er zum Ritter des Hosenbandordens ernannt. 1990 wurde er mit der Ehrendoktorwürde (\"Doctor of Civil Law\" (D.C.L.)) von der University of East Anglia geehrt. Außerdem war er Fellow der \"Society of Antiquaries\" (F. S. A.)", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Tod.", "content": "Am 12. Oktober 1946 heiratete er Ann Fortune Smith (* 1920), Tochter von Captain Evan Cadogan Eric Smith und Helen Williams, die derzeitige Mistress of the Robes bei Elisabeth II. FitzRoy und seine Frau hatten zusammen fünf Kinder, davon zwei Söhne und drei Töchter. Der eigentliche Titelerbe war sein Sohn James Fitzroy, Earl of Euston, der 2009, vor seinem Vater starb. Den Titel erbte daher dessen einziger überlebender Sohn Henry FitzRoy, 12. Duke of Grafton. Hugh FitzRoy lebte in Euston Hall, in der Nähe von Thetford, wo er am 7. April 2011 im Alter von 92 Jahren starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hugh Denis Charles FitzRoy, 11. Duke of Grafton, KG, DL (* 3. April 1919 in Kapstadt; † 7. April 2011 in Euston Hall, Suffolk) war ein britischer Peer und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 567713} {"src_title": "Landshut (Bay) Hauptbahnhof", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Bruemmer wurde als Sohn der deutsch-baltischen Familie Brummer in Riga geboren. Er kam 1950 als Flüchtling nach Kanada und arbeitete zunächst in einem Goldbergwerk im Norden von Ontario. Seine Fotos und weit mehr als tausend Artikel – meist mit seinen eigenen Bildern illustriert – sind in International Wildlife, Natural History, National Geographic, Smithsonian, Canadian Geographic und in vielen Zeitschriften und bedeutenden Magazinen in Nordamerika, Europa und Japan veröffentlicht worden. Als begeisterter Naturliebhaber war er jährlich bis zu sechs Monate und auch länger unterwegs, um intensiv die Geschichte der Natur zu studieren und Fotos zu machen. Weltweit bekannt ist sein Foto eines weißwolligen Sattelrobbenheulers, das als eines von 51 Bildern in das Buch \"Photographs that Changed the World\" aufgenommen wurde und oft als Logo für den Tierschutz verwendet wird. Bisher wurden 24 Bücher von ihm publiziert und teilweise in viele Sprachen übersetzt. William E. Taylor, Direktor des \"Natural Museum of Canada\", bezeichnete in seinem Vorwort zu Bruemmers Buch \"The Arctic\" das Werk als „\"das umfassendste Buch über dieses Thema, das jemals vorgelegt wurde\"“.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "In Anerkennung seiner besonderen Verdienste für die Dokumentierung der arktischen Region wurde Fred Bruemmer in den Kreis der \"Fellows of the Arctic Institute of North-America\" gewählt. Das Royal Canadian Institute verlieh ihm die Sandford Fleming Medaille. Die University of New Brunswick in Kanada verlieh ihm 1989 die Ehrendoktorwürde. Für seine Leistungen auf dem Gebiet der Fotografie wurde er Mitglied der Royal Canadian Academy of Arts. Bereits 1983 wurde Friedrich von Bruemmer die höchste Auszeichnung Kanadas, der „Order of Canada“, verliehen. 2003 wurde ihm von der North American Nature Photography Association deren Lifetime Achievement-Award verliehen. 2005 erhielt er für seine Biographie SURVIVAL Kanadas renommierten Mavis Gallant-Preis für Non-Fiction-Bücher. Das Buch erschien 2008 in deutscher Übersetzung von Klas Lackschewitz unter dem Titel „Überleben – eine Flüchtlingsodyssee“ und berichtet vor allem über Bruemmers Jahre in sowjetischen Gefangenenlagern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich (Friedel) von Bruemmer (Fred Bruemmer), CM (* 26. Juni 1929 in Riga, Lettland; † 17. Dezember 2013 in Montreal) war ein Tierfotograf und Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 1632463} {"src_title": "Halvdan Koht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Es ist ein kalter Wintertag. Alice sitzt am Fenster und streichelt ihre Katze Cindy. Da sie bei dem Schneesturm nicht zum Spielen nach draußen kann, denkt sie darüber nach, was sie drinnen spielen könnte. Als Cindy die Figuren des Schachspiels umwirft, überlegt sich Alice, dass sie gern eine Königin wäre. Sie stellt sich vor den Spiegel im Zimmer und träumt sich in eine andere Welt, in die sie der Spiegel auch tatsächlich bringt. Froh und ausgelassen läuft Alice über eine Sommerwiese und wird von Schmetterlingen willkommen geheißen. Noch während sie sich fragt, ob es in diesem Land auch Menschen gibt, erscheint ein wundersamer Feuerball, der sich in den Narren Tom Fool verwandelt. Mit ihm zusammen macht sie sich auf den Weg zur Weißen Königin, die diesen Teil des Landes regiert. Sie wollen sie fragen, ob Alice auch eine Königin sein dürfte. Tom Fool versucht zunächst die etwas exzentrische Weiße Königin zu erheitern und führt ihr einige Kunststücke vor, danach stellt er ihr Alice vor. Nachdem sie der Königin nette Komplimente macht, will sie Alice zum Premierministerin zu ernennen. Doch sie wendet gleich ein, dass sie lieber Königin werden möchte. So schickt sie Alice hinaus ins Land, damit sie alle Prüfungen ablegen kann, um dann Königin zu werden. Tom Fool begleitet Alice ein Stück und als erstes rutschen sie über einen Regenbogen in die Zweite Reihe, denn das ganze Land ist wie ein Schachspiel aufgebaut. Außerdem ist alles spiegelverkehrt. Als nächstes begegnen sie einem Bienenvolk, doch Alice sieht nur kleine fliegende Elefanten, die mit ihren langen Rüsseln den Nektar aus den Blüten saugen. Kurzerhand nennt sie sie Fantienen. Danach kommen sie auf eine Wiese auf der sich Einhörner und Zentauren tummeln. Während Tom auf einem Einhorn reitet, will Alice auf einem Zentaur in die Dritte Reihe gelangen, doch das misslingt und so ruft Tom Pegasus herbei und sie fliegen die Strecke bis zu einem Zug, in den Alice einsteigt. Tom bleibt zurück und Alice trifft auf einen Ziegenbock, der behauptet der Präsident der Eisenbahn zu sein, sowie ein Pferd, das Joghurt hasst und eine sprechende Zeitung, die sie nicht lesen kann, da sie in Spiegelschrift gedruckt ist. So fährt sie mit der Bahn und fliegt dabei über einen Berg, da es keinen Tunnel gibt und fährt durch das Wasser, da es keine Brücke gibt. Um in die Fünfte Reihe zu gelangen soll sie mit einer Fähre fahren, obwohl gar kein Wasser da ist. Danach trifft sie auf Tweedledee und Tweedledum und bittet sie ihr den Weg zur Fünften Reihe zu zeigen. Die beiden streiten sich jedoch nur und schicken sie geradeaus weiter. Am Ende der Vierten Reihe angekommen findet sie eine einzelne Tür. Dort geht sie hindurch und trifft auf Humpty Dumpty, der meint ein Saurierei zu sein. Er begleitet sie ein Stück und zeigt ihr riesige große Eier, die er alle bunt bemalt hat. Danach schickt er sie zu einer Hängebrücke, über die sie in die Sechste Reihe gelangen kann. Doch kleine grüne Monster versperren ihr den Weg. Diese werden zu ihrem Glück von einem Weißen Ritter in die Flucht geschlagen. Zusammen mit ihm muss sie über ein Gebirge, wo sie von Drachen angegriffen werden. Nachdem auch diese vertrieben sind, verabschiedet sich der Weiße Ritter und zieht seiner Wege. Ehe sich Alice versieht, ist Tom Fool wieder da und beschützt sie weiter. Gerade rechtzeitig, denn die Rote Königin, zu der sich Alice durchschlagen soll, schickt den Jabberwock los, damit er das Mädchen aufhält. Dazu wollen sie Alice ins Sumpfgebiet zu den hungrigen Krokodilen treiben. Doch dank Toms Zauberkräfte gelangen sie bis in die Achte Reihe vor das Schloss der boshaften Roten Königin, die diesen teil des Landes regiert. Als diese Alice erblickt, zieht sie die Zugbrücke nach oben. Aber das hält Alice und Tom nicht auf. Alice besteht darauf, jetzt zu einer Königin gekrönt zu werden. Die Rote Königin tut dies widerwillig und versucht durch ihren Hofzauberer dem Mädchen zu schaden, doch Tom zaubert einfach stets dagegen. Und so zaubert er sie auch gleich wieder aus dem Schloss heraus, wo die Diener der Roten Königin sie fangen wollen. Dabei geht Alice jedoch ihre Krone verloren. Von den Schergen der Toten Königin gejagt, laufen sie in Windeseile den ganzen Weg wieder zurück, bis Alice vor ihrem Zauberspiegel stehen. Sie verabschiedet sich von Tom und geht rückwärts durch den Spiegel zurück in ihr Zimmer, wo sie ihr Vater begrüßt, der gerade wieder nach Hause kommt. Am Ende weiß Alice nicht, ob sie das alles wirklich erlebt, oder nur geträumt hat...", "section_level": 1}, {"title": "Abweichungen zum Original.", "content": "Große Teile des Films besteht aus Alice und dem Narr Tom Fool, die Reise durch manche Vorfälle aus der Vorlage, während letztendlich Alice einen imaginären Freund in Tom Fool findet und das Leitmotiv aus Logik, Unlogik und Niederlagen besteht. Der Film wurde von Purple Cow Productions vertrieben. Im Gegensatz zur Vorlage ist \"Alice Through the Looking-Glass\" eigentlich die Fortsetzung zum Buch \"Alice im Wunderland\". Hier erschien der Film zum Buch aber erst 1988, also ein Jahr später.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alice Through the Looking Glass ist ein australisch-italienischer Animationsfilm aus dem Jahr 1987 und basiert auf Lewis Carrolls Kinderbuch \"Alice hinter den Spiegeln\". Der Film wurde von Andrea Bresciani und Richard Slapczynski inszeniert, während Jameson Brewer das Drehbuch schrieb.", "tgt_summary": null, "id": 2182241} {"src_title": "Charles H. Sternberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einsatz in der Skagerrakschlacht.", "content": "Die \"Tipperary\" löste nach ihrer Fertigstellung ihr Schwesterboot HMS \"Faulknor\" als Führerboot der 4. Zerstörerflottille mit den Zerstörern der \"Acasta\"-Klasse ab. Die Flottille war in der Skagerrakschlacht eine von drei Zerstörerflottillen, die die Grand Fleet vor deutschen Torpedobootsangriffen schützen sollte. Als Halbflottillenführer war das Schwesterboot der \"Tipperary\", die HMS \"Broke\" im Einsatz, dazu kamen die der Flottille zugehörigen Zerstörer \"Achates, Ambuscade, Ardent, Contest, Fortune, Garland, Hardy, Midge, Owl, Porpoise, Sparrowhawk, Spitfire\" und \"Unity\" der \"Acasta\"-Klasse sowie die von der 12. Flottille abgeordnete \"Mischief\" der M-Klasse. Eine Division der Flottille (\"Shark\", \"Acasta\", \"Christopher\" der \"Acasta\"-Klasse und \"Ophelia\" der M-Klasse) begleitete mit den Leichten Kreuzern \"Canterbury\" und \"Chester\" die Schlachtkreuzer \"Invincible\", \"Inflexible\" und \"Indomitable\" des 3. Schlachtkreuzergeschwaders, die vor den Linienschiffen zur Unterstützung von Beatty ́s Schlachtkreuzerflotte auf das Gefechtsfeld lief und zuerst auf die deutsche 2. Aufklärungsgruppe traf. Da die Deutschen einen Torpedobootsangriff versuchten, wurden die vier Zerstörer zu einem Gegenangriff eingesetzt. Die \"Shark\" beschädigte die \"V 48\", die später versenkt wurde, erhielt aber auch schwere Treffer und blieb liegen. Ihr Kommandant Loftus William Jones, der posthum das Victoriakreuz erhielt, lehnte die Hilfe der \"Acasta\" ab, um kein weiteres Boot zu gefährden. Von der Besatzung konnten nur sechs Mann später von einem dänischen Schiff gerettet werden. 86 Mann der \"Shark\" verloren ihr Leben, die schließlich nach einem Torpedotreffer des Torpedoboots \"S 54\" sank. Die vorderen Boote \"Tipperary\", \"Spitfire\", \"Sparrowhawk\", \"Garland\", \"Contest\" und \"Broke\" griffen sofort mit Torpedos an. Bei der Nähe der Schiffe zueinander, war der Einsatz der Torpedos schwierig. Unsicherheit bestand, wer wen traf. Die \"Elbing\" erhielt in dieser Phase wohl einen Torpedotreffer, der ihre Manövrierfähigkeit herabsetzte, was mit zur Kollision mit dem Schlachtschiff \"Posen\" beitrug. Ihre Schäden führten später zur Aufgabe des Schiffes. Die \"Fortune\" wurde vom Feuer der deutschen Linienschiffe getroffen und sank brennend mit 67 Mann ihrer Besatzung. Nur ein Mann konnte gerettet werden. Auch die \"Tipperary\" wurde von den 15-cm-Geschützen der Mittelartillerie der \"Westfalen\" gegen 0:35 am 1. Juni getroffen, geriet in Brand und blieb liegen. Sie sank erst um 2:45. 185 Mann ihrer 197-köpfigen Besatzung ließen ihr Leben. Die letzte Restbesatzung der \"Elbing\", die selbst um 4:40 aufgegeben werden musste, rettete mit ihrem Kutter noch im Wasser treibende Überlebende der \"Tipperary\". Die \"Broke\" hatte die Führung der verbliebenen Boote übernommen und wurde auch schwer getroffen. Sie geriet dabei außer Kontrolle und rammte die \"Sparrowhawk\". Es gelang schließlich die Boote wieder zu trennen. Die \"Broke\" übernahm einen Teil der Besatzung der \"Sparrowhawk\" und sie erreichte kaum noch seefähig nach 21⁄2 Tagen die Tyne-Mündung. Sie hatte 47 Mann in den Gefechten verloren. Die treibende \"Sparrowhawk\", die ihre Maschine nicht wieder in Gang bekam, wurde schließlich vom Flottillenführer \"Marksman\" nach vergeblichem Abschleppversuch und Übernahme der verbliebenen Besatzung versenkt. Sechs Mann hatten auf der \"Sparrowhawk\" ihr Leben gelassen. Die allein fast unbeschädigte \"Ardent\" suchte Anschluss an einsatzfähige britische Einheiten und lief dabei erneut in die deutsche Schlachtlinie und wurde ebenfalls von der \"Westfalen\" versenkt. Von ihrer Besatzung konnte zwei Mann, darunter der Kommandant, gerettet werden; 78 Mann ließen ihr Leben. Mit fünf verlorenen Booten hatte die 4. Zerstörerflottille die meisten Opfer in der Skagerrakschlacht zu tragen, in der acht britische Zerstörer versenkt wurden. Die beschädigten \"Acasta\", \"Spitfire\" (je sechs Tote) und \"Porpoise\" (zwei Tote) der 4. Flottille hatten ebenfalls Todesopfer zu beklagen. Das Wrack ist nach dem Protection of Military Remains Act von 1986 geschützt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die HMS \"Tipperary\" war ein Flottillenführer der Faulknor-Klasse in der Royal Navy. Sie führte die 4. Zerstörerflottille der Grand Fleet in der Skagerrakschlacht und sank beim Angriff auf die Hochseeflotte. ", "tgt_summary": null, "id": 1908131} {"src_title": "Friedhof Trenkebergstraße", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zarenzeit.", "content": "1744 wurde die \"Newa-Porzilin-Manufaktur\" im Auftrag der Zarin Elisabeth mit dem Ziel „heimischem Handel und heimischer Kunst zu dienen“ und „zum Ruhme Russlands“ und „zur Freude Ihrer Kaiserlichen Hoheit“ als erste russische und dritte europäische Porzellanmanufaktur neben Meißen und Wien gegründet und 1765 in \"Kaiserliche Porzellanmanufaktur\" umbenannt. Die Manufaktur produzierte Porzellan fast ausschließlich für die herrschenden Romanows und den Zarenhof. Nach der Oktoberrevolution wurde sie umbenannt und erhielt 1925 den Namen Lomonossows, den sie bis 2005 trug. Am 29. Mai 2005 wurde sie umbenannt in \"Kaiserliche Porzellanmanufaktur St. Petersburg\" und nahm auch die Produktion ausgewählter kaiserlicher Porzellane wieder in ihr Programm auf. Seit dem Besuch Peter des Großen in Sachsen 1718, bei dem der Zar am sächsischen Hof erstmals mit europäischem Porzellan konfrontiert wurde, bemühten sich die Russen an das geheim gehaltene Rezept zur Porzellanherstellung zu gelangen. Der Bergbauingenieur Dmitri Iwanowitsch Winogradow, der Physik in Marburg und Chemie und Mineralogie in Freiberg studiert hatte, entwickelte schließlich die Rezeptur für Russisches Porzellan.", "section_level": 1}, {"title": "1744–1762.", "content": "in der Winogradow-Periode oder Rokokoperiode zu Regierungszeit von Elisabeth Petrowna erlangte das russische Porzellan von Winogradow eine ähnliche Qualität wie das Meißner Porzellan, obgleich die Rezeptur, die nur russische Ausgangsstoffe zuließ, an Chinesisches Porzellan erinnerte. Zu Beginn der Winogradowperiode waren die Motive noch einfach und monochrom, während gegen Ende feine Miniaturen aus Porzellan gefertigt wurden. Limitierender Faktor waren in der Anfangszeit auch die kleinen Brennöfen, die nur kleine Objekte zuließen, so dass sich insbesondere Tabaksdosen besonderer Beliebtheit erfreuten. 1756 konstruierte Winogradow einen größeren Ofen, in dem das erste Tafelservice, das „Persönliche Ihrer Majestät“ mit über 400 Teilen gebrannt wurde. Die Goldfarbe für das Porzellan wurde aus Goldmünzen des Zarenschatzes gewonnen.", "section_level": 2}, {"title": "1762–1801: Porzellan unter Katharina II. und Paul I..", "content": "Das „Goldene Zeitalter“ unter Katharina der Großen war eine Zeit des Aufschwungs für edles Russisches Porzellan. 1765 wurde die Manufaktur in \"Imperatorski Farforowy Sawod\" (IFS, Kaiserlichen Porzellan Manufaktur) umbenannt und ein neues System der Markierung mit dem Initial der Herrscherin eingeführt. 1766 wurde an der IFS eine Schule für die Kinder der Meister gegründet, die eine Lehre im keramischen Handwerk nach dem Vorbild ihrer Väter absolvierten. Seit Beginn der Regierungszeit von Katharina der Großen war die IFS verpflichtet, höchste Porzellanqualität zu erzeugen und Gewinn zu erwirtschaften. Die Bedürfnisse des Zarenhofes an Porzellan waren groß und die fortlaufenden Bestellungen des Hofes führten die IFS zu höchster Qualität des teuren Porzellans. Das Weiße Gold der Zaren war entstanden. Zu den außergewöhnlichen Arbeiten dieser Zeit zählen das \"Orlowsche Toiletten- und Frühstücksservice\", das die Wende von Barock zu Klassizismus einleitete, das zum 20. Thronjubiläum von A.A. Wjasemski und J.D. Rachette gefertigte „Arabesken-Service“ mit 973 Teilen für 60 Personen sowie das \"Kabinett-Service\", ein Album archäologischer Zeugnisse und diverser römischer Denkmäler. 1780–1800 erscheinen aus der Figurenwerkstatt der IFZ ca. 60 Modelle der \"Völker Russlands\". Unter Paul I. (1796–1801) wurde die Entwicklung des Klassizismus im Porzellanbereich fortgesetzt. Zunehmend erscheinen Hellenistische und Römische Motive nach Vorbild des Wiener Porzellans. Die Vasen werden größer und repräsentativer. Sie sind aus mehreren Teilen zusammengesetzt. Das prunkvolle Dinner für Publikum wurde vom feinen Mittagessen im familiären Kreise abgelöst, die Service wurden künstlerisch ausgereifter aber nur noch für 8 bis 14 Personen bestimmt. So wurde zu Weihnachten 1798 vom Leiter der IFS, Fürst N.B. Jussupow ein neues \"Arabesken-Service\" überreicht. Die hohe Qualität des Porzellans zur Zeit Paul I. kommt in kleinen Tête-à-Têtes zum Ausdruck, Miniaturmalereien von Pauls Schlössern \"Gatschina\" und \"Pawlowsk\" wurden vom Zaren bevorzugt.", "section_level": 2}, {"title": "1801–1825.", "content": "Porzellanmeister von der KPM, Berlin und Künstler von Sèvres wurden eingeladen; die Brennkammern wurden umstrukturiert. 1806 wurde ein Embargo verhängt, das den Import von Porzellan nach Russland verbot. Die Konkurrenz zwischen den zahlreichen privaten Porzellanmanufakturen Russlands stieg dramatisch an. Die Produktion des IFS-Porzellans wurde aufgeteilt in die Abteilung für kaiserliche Geschenke, die teures Porzellan mit wenig Profit für den Hof anfertigte und die Abteilung für gewöhnliches Porzellan, die billigeres Porzellan auch mit Umdruck-Dekor für den russischen Adel produzierte. Als bedeutendstes Service dieser Periode ist das Russische oder \"Gurjew-Service\" (1816) mit Darstellungen des russischen Alltags und Volkstypen unter Federführung von S. S. Pimenow entstanden. Mehr als 100 Varianten goldenen Dekors schmücken die Tellerränder und bilden damit eine Enzyklopädie von Empire-Ornamenten. Viele Teile aus der Regierungszeit Alexander I. sind unmarkiert, es fehlt das A. Trotz der gleichgültigen Haltung Alexander I. gegenüber prunkvollem Hofleben wurden in dieser Periode die bedeutendsten Erzeugnisse in der Geschichte der IFZ geschaffen. Der Napoleon-Krieg (1812) hinterließ soldatische Darstellungen auch auf Porzellan.", "section_level": 2}, {"title": "1825–1894.", "content": "Seit der Regierungszeit von Nikolaus I. (1825–1855) wurde importiertes Kaolin aus Limoges verwendet. Porzellanplatten und Porzellanstücke hoher Perfektion wurden produziert. Eine besondere Methode zum Vergolden von Porzellan wurde entwickelt, die besonders haltbar war und im Wechsel weich poliert, mattiert, graviert und bourchiert besonders brillant aussah. Goldgravuren auf mattem Fond unterstrichen die Plastizität und vermitteln den Eindruck von aus Gold Geschmiedetem. Nikolaus I. hatte selbst Einfluss auf das Management der IFS. Neue Projekte zur Fertigung von Porzellanstücken wurden ihm vorgelegt und abgesegnet. Als \"Soldatenkönig\" präferierte er Wappen. So entstand das \"Goldene Wappenservice\" oder er ließ ein Wappen für seine Frau Alexandra Fjodorowna – Tochter von Friedrich Wilhelm III. und Luise – entwickeln. Der Spitzname der Zarin lautete die \"Weiße Rose.\" Einen Rosenkranz mit weißen Blüten ziert das Wappen des neogotischen Cottage-Palasts in Peterhof mit der Umschrift: \"Für Glaube, Zar und Vaterland.\" Dieses Service wurde 2005 wieder in das Programm der IFS aufgenommen und dient heute Putin als Repräsentations- und Staatsservice. Zu den bedeutendsten Servicen im russisch-byzantinischen Stil in der Epoche des Historismus zählen das \"Kreml- und das Konstantinservice.\" Mit einer Höhe von 2,65 m wurde die größte Porzellanvase der Welt erschaffen. Aber Porzellan spielte nicht nur an der Tafel eine Rolle. Unter der regen Bautätigkeit Nikolaus I. wurde viel Porzellan auch im Wohnbereich benötigt: Möbel, Rahmen, Leuchter, Kamingarnituren, Uhren, Ikonenwände, üppige Blumensträuße aus hauchdünnem Biskuitporzellan von P.U. Iwanow. Ein eigenes Manufakturmuseum wurde 1844 gegründet, in dem Produkte in- und ausländischer Manufakturen gezeigt wurden. Später wurde eine Bibliothek mit seltenen Kunstbüchern, botanischen und zoologischen Atlanten, Zeichnungen, Gemälden und Stichen angegliedert. Unter Direktor Galjamin arbeiteten inzwischen 200 Spezialisten mit herausragenden Meistern der figürlichen, Landschafts- und Blumenmalerei. Berühmte Gemälde aus der Ermitage wurden auf Porzellan kopiert. Die Produktivität dieser Zeit war außerordentlich, Service der IFS wurden ebenso ergänzt wie Geschirre aus allen bedeutenden Manufakturen Europas. Auch wenn die alten Service immer noch in Benutzung waren, wurden nun für den täglichen Gebrauch \"neue, weiße mit Goldrand und Wappen\" in hoher Stückzahl produziert. Seit Beginn der Periode Alexander II. (1855–1881) wurden ausschließlich importierte Rohmaterialien verwendet. Ein Jahr vor Aufhebung der Sklaverei in Russland wurde den Arbeitern der Manufaktur ihre Freiheit geschenkt, dennoch arbeiteten viele von ihnen weiterhin in der IFS. Das Recht, Häuser und Grundstücke in der Siedlung der Manufaktur zu besitzen, blieb in Kraft. Die Aufträge des Zarenhofes ließen nach. Porzellan wurde hauptsächlich nach alten Vorlagen produziert. Seit Beginn der 1870er Jahre wurde das Kopieren berühmter Gemälde auf Porzellan eingestellt, Landschaften wurden nur noch selten dargestellt. Ornamentale Dekoration gewann die Oberhand. Bedeutend war noch einmal die Blumenmalerei von K.H. und F.I. Krasowskij. In der IFS fanden zunehmend farbige Glasuren zur Dekoration mit reliefartigen pâte-sur-pâte Mustern Verwendung. A.K. Spieß war der Schöpfer der meisten neuen Putten und Figuren. Da sich Zarin Maria Alexandrowna sehr an englischer Wedgwoodware erfreute, wurden englische Dekore eingeführt. Auch russisch-volkstümliche Motive wurden zunehmend auf den Porzellangegenständen abgebildet, was seinen Höhepunkt 1862 vermutlich im von Vivant Beaucé entworfenen \"Romanowschen Service\" fand. 1881 kam die Idee auf, das „nutzlose und unprofitable“ Unternehmen zu schließen. Später plante man, die Manufaktur an die Kaiserliche Kunstakademie anzuschließen. Mit Regierungsantritt von Alexander III. im selben Jahr änderte sich die Politik. Alexander befahl, die besten Bedingungen aus technologischer und künstlerischer Sicht zu schaffen, so dass die IFZ ihren Namen \"Kaiserlich\" wieder mit Würde und zum Vorbild aller privaten Porzellanmanufakturbesitzer tragen sollte. Der Architekt L.L. Schaufelberger wurde beauftragt, das \"Raffael-Zeremonien- und Dinner-Service\" für 50 Personen mit einer eigens dafür entwickelten Marke mit reicher kyrillischer Ornamentik zu schaffen. Der Zar, selbst künstlerisch engagiert, unterbreitete eigene Vorschläge. 1889 wurde die neue sang-de-boeuf Rezeptur für Glasuren entwickelt. Unter dem Einfluss der Zarin Maria Fjodorowna wurden seit 1892 Dekore in Unterglasurtechnologie mit der Hilfe von Fachleuten der Königlichen Porzellanfabrik in Dänemark eingeführt.", "section_level": 2}, {"title": "1894–1917.", "content": "In der Regierungszeit von Nikolaus II. zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die IFS eine der führenden Porzellanmanufakturen Europas. Sie war für ihre makellose Qualität berühmt. Die Porzellanmasse wurde aus hochwertigen Rohstoffen zubereitet und lagerte 10 Jahre, bevor sie verarbeitet wurde. Seit Alexander III. nahm der Jugendstil großen Einfluss auf die Porzellangestaltung. Es wurde Porzellan mit eigentümlich gekrümmten Formen, die durch stilisierte Werke, Meerjungfrauen und andere Attribute des Jugendstils geschmückt waren, erzeugt. Vasen hatten einzigartige Formen. Die Unterglasur-Malerei ermöglichte es dem Künstler, veränderliche Jahreszeiten und Winterlandschaften darzustellen. Der Erste Weltkrieg veränderte das Spektrum. Um von Deutschland unabhängig zu sein, wurde nun auch technisches Porzellan produziert. Nur Ostereier waren noch unter den Soldaten beliebt. Die Kaiserlichen Eier, die zum orthodoxen Fest in genau festgelegter Stückzahl für die kaiserliche Familie produziert wurden, waren nun zu kleinen, einfach bemalten Kriegseiern reduziert worden.", "section_level": 2}, {"title": "Sowjetzeit (1918–1993).", "content": "Während die Manufaktur zur Zarenzeit hauptsächlich für den Zarenhof produzierte, wurde sie nach der Oktoberrevolution 1917 verstaatlicht und in \"Staatliche Porzellanmanufaktur\" (GFZ – \"Gossudarstvennyi Farforovyi Zavod\") umbenannt. In den ersten Jahren der Sowjetunion wurde „Propagandaporzellan“ hergestellt. Avantgarde-Künstler wie El Lissitzky und Kandinsky schufen Hammer-und-Sichel-Vorlagen für Porzellanteller, Nikolai Fjodorowitsch Lapschin und Jelena Danko waren ebenfalls für die Manufaktur tätig. Direktorin der 1941 in den Westen Sibiriens verlegten Manufaktur war von 1919 bis 1942 Natalja Jakowlewna Danko. Zum Jubiläum der Russischen Akademie der Künste im Jahre 1925 erfolgte die Umbenennung in Leningrader Lomonossow Porzellanmanufaktur (LFZ – \"Leningradski Farforowy Sawod imeni M.W. Lomonossowa\"). Bis heute (2017) wird das berühmte Kobalt-Netz-Service handbemalt produziert, das 1949 dem ersten Service von Katharina II. nachempfunden wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Postsowjetisches Russland (ab 1993).", "content": "1993 wurde die IFS privatisiert und begann, ihr weitgehend unbekanntes Porzellan insbesondere in die USA und Japan zu exportieren. 1999 stieg der amerikanische Investor KKR in die IFZ ein. Als bekannt wurde, dass die KKR offenbar nur am unbezahlbaren Werksmuseum interessiert war, kam es zum Rechtsstreit. Die russische Regierung stellte die kostbare Sammlung unter der Schirmherrschaft der Ermitage sicher. Nicht wirklich an der Manufaktur interessiert, verkaufte der Investor die IFS 2002 an Nikolai Zwetkow, Präsident von Nikoil, der sie seiner Frau am 8. März zum Internationalen Frauentag schenkte. 2005 wurde die Lomonossow-Manufaktur in „Kaiserliche Porzellanmanufaktur“ umbenannt und mit dem russischen Staatswappen (Kaiserlicher Doppeladler) und dem Gründungsjahr 1744 als Marke versehen. Porzellane aus der Zarenzeit, die in der Ermitage ausgestellt sind, wurden wieder in das Programm der Manufaktur aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kaiserliche Porzellanmanufaktur St. Petersburg (, \"Imperatorski Farforowy Sawod\", \"Imperial Porcelain Manufactory\") produziert hochwertiges, handgefertigtes Porzellan im Luxussegment in St. Petersburg, Russland. Sie wurde 1744 von Dmitri Iwanowitsch Winogradow an der Newa gegründet und avancierte zur Zarenzeit zu einer der bedeutendsten Porzellanmanufakturen Europas.", "tgt_summary": null, "id": 908007} {"src_title": "Roy Mason", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Amália J. Moskowitz (genannt \"Máli\") wurde in der ungarischen Reichshälfte der k.u.k Monarchie geboren und wuchs in der Nähe von Kassa (Košice) auf dem Landgut \"Leznai\" ihres geadelten Vaters Gejza Moskowitz (-1913) und der Hermina Hatvany auf. Dieser war persönlicher Sekretär des Reichskanzlers Gyula Andrássy gewesen. Der Schriftsteller Lajos Hatvany war ihr Cousin. Anna Lesznai hatte mit dem Maler Dezső Orbán ein gemeinsames Atelier und stand für ihn Modell. In der zweiten Ausstellung der Künstlergruppe \"Nyolcak\" (Die Acht) war sie 1911 vertreten. Sie konnte auch Gedichte in der Literaturzeitschrift \"Nyugat\" veröffentlichen. Sie war die gemeinsame Freundin von Georg Lukács und Béla Balázs, der ihr 1911 das Stück \"Fee Ferne\" widmete, und war auch mit der Psychoanalytikerin Edit Gyömrői befreundet. \"Máli\" war Mitglied des Budapester Sonntagskreises. Nach ihrer Ehe mit Károly Garai, aus der der Sohn Kari stammte, war sie zwischen 1913 und 1920 in zweiter Ehe mit dem Soziologen Oszkár Jászi verheiratet und hatte mit ihm drei Söhne, darunter den späteren Germanisten Andrew Jászi (1917–1998). Nach der Niederschlagung der ungarischen Räterepublik 1919 hielt sie sich zunächst auf ihrem Landsitz in Körtvélyes auf, emigrierte dann nach Wien und heiratete dort den fünfzehn Jahre jüngeren Illustrator Tibor Gergely, den sie aus dem Sonntagskreis kannte, der noch eine kurze Zeit von Balázs in Wien aufrechterhalten werden konnte. Sie wurde Mitglied in der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs (VBKÖ) und wurde 1930 in den Hagenbund aufgenommen. Für Balázs illustrierte sie 1925 den \"Phantasie-Reiseführer. Das ist ein Baedeker der Seele für Sommerfrischler\". Wegen der politischen Repression und des Antisemitismus wanderte sie 1939 mit Gergely in die Vereinigten Staaten aus. Während sie den sprachlichen Anschluss nicht mehr schaffte, konnte Gergely dort als Schöpfer und Illustrator von Bilderbüchern für Kinder reüssieren. Postum wurde 1976 ihrem Werk eine Ausstellung in der Ungarischen Nationalgalerie Budapest gewidmet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anna Lesznai (geboren 3. Januar 1885 in Alsókörtvélyes, Österreich-Ungarn; gestorben 2. Oktober 1966 in New York City) war eine ungarische Schriftstellerin, Malerin und Grafikerin.", "tgt_summary": null, "id": 441566} {"src_title": "Rallye Sanremo 2011", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eishockey in Atlanta und Umzug nach Kanada.", "content": "Der Stadt Atlanta wurde am 25. Juni 1997 im Zuge der Süd-Expansion der National Hockey League ein Franchise zugesprochen, das den Namen Atlanta Thrashers erhielt und zu Beginn der Saison 1999/2000 den Spielbetrieb aufnahm. Es war bereits das zweite Team, das in der Stadt angesiedelt worden war, nachdem zwischen 1972 und 1980 die Atlanta Flames dort beheimatet waren. Die Thrashers erspielten sich nur wenige sportliche Erfolge während ihrer zwölf Spielzeiten. Lediglich in der Saison 2006/07 errangen sie den Titel der Southeast Division und qualifizierten sich somit für die Play-offs. Im Oktober 2009 kamen erstmals Gerüchte auf, die Investorengruppe True North Sports & Entertainment hege Interesse an den Atlanta Thrashers. Die Gruppe hatte sich seit dem Weggang der Winnipeg Jets aus Winnipeg im Jahr 1996 intensiv um das Eishockey in der Stadt bemüht. So war sie am Zusammenschluss der American Hockey League und International Hockey League im Jahr 2001 beteiligt, hatte den Bau des 2004 fertiggestellten MTS Centre vorangetrieben und die Rechte am AHL-Franchise der inzwischen dort beheimateten Manitoba Moose erworben. Nachdem True North Sports & Entertainment im Frühjahr 2011 zunächst ihre Bemühungen um die Umsiedlung der Phoenix Coyotes intensiviert hatte, legte sie im Mai ihr Augenmerk wieder auf die Thrashers. Am 28. Mai 2011 wurde berichtet, dass sich die bisherigen Investoren der Thrashers und True North geeinigt hätten. Allerdings musste die Ligaleitung der NHL noch der Umsiedlung zustimmen. Am 31. Mai wurde auf einer Pressekonferenz schließlich der Erwerb des Teams für 170 Millionen US-Dollar sowie weiterer 60 Millionen US-Dollar Umzugsgebühr, die zwischen den restlichen 29 Franchises der Liga aufgeteilt werden, und die Umsiedlung bekannt gegeben. Die formelle Zustimmung der NHL erfolgte bei der Sitzung des \"NHL Board of Governors\" am 21. Juni 2011. Im Zuge der Ansiedlung des Teams in Winnipeg wurden die Manitoba Moose nach St. John’s in der Provinz Neufundland und Labrador umgesiedelt. Um die Zustimmung der Liga zu forcieren, peilten die neuen Besitzer an, innerhalb von drei Wochen 13.000 Dauerkarten zu verkaufen. Am 1. Juni startete zunächst der exklusive Vorverkauf für bisherige Dauerkarteninhaber der Manitoba Moose, der am 3. Juni mit 7.158 verkauften Tickets endete. Am 4. Juni gingen die restlichen Tickets schließlich in den freien Verkauf. Bereits wenige Minuten nach Beginn des freien Verkaufs waren auch die restlichen der insgesamt 13.000 Dauerkarten vergriffen. Für Interessierte wurde eine auf 8.000 Tickets begrenzte Warteliste eingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Die erste Saison in Winnipeg.", "content": "In ihrer ersten Spielzeit nehmen die Winnipeg Jets den Platz der Thrashers in der Southeast Division der Eastern Conference ein. Für die Saison 2012/13 soll das Team in die Northwest Division der Western Conference einsteigen. Dafür müssten weitere Teams die Division wechseln sowie eines den freien Platz in der Eastern Conference einnehmen. Wenige Tage nach der Ankündigung des Verkaufs wurden erste personelle Veränderungen bekannt. Der bisherige Präsident des Franchises, Don Waddell, erklärte, dass er dem Team nicht nach Winnipeg folgen werde. Ebenso gaben die neuen Besitzer bekannt, dass der noch vier Jahre gültige Vertrag des bisherigen General Managers Rick Dudley ausbezahlt wurde. Einen Tag später wurde verkündet, dass dem Kanadier Kevin Cheveldayoff ein Angebot für die vakante Position des General Managers unterbreitet wurde. Am 8. Juni folgte schließlich die offizielle Bestätigung der Verpflichtung. Cheveldayoff begann daraufhin am 12. Juni die Suche nach einem neuen Cheftrainer. Dem bisherigen Cheftrainer Atlantas, Craig Ramsay, wurde im Verlauf des Findungsprozesses am 20. Juni mitgeteilt, dass er das Team in Winnipeg nicht betreuen werde, stattdessen verpflichtete Cheveldayoff am 23. Juni den Cheftrainer der Manitoba Moose, Claude Noël. Im Rahmen des NHL Entry Draft 2011 gaben die Eigentümer schließlich den neuen Beinamen des Teams bekannt – Jets. Diesen hatte bereits das von 1972 bis 1996 in Winnipeg existierende Team getragen. Mit ihrem ersten Wahlrecht im Draft an siebter Gesamtposition wählten sie den kanadischen Center Mark Scheifele aus. Am 1. Juli sicherte sich das Team in Verteidiger Derek Meech – ein Sohn der Stadt – seinen ersten Unrestricted Free Agent. Des Weiteren sicherten sich die Jets am 5. Juli die Dienste ihres Kapitäns Andrew Ladd, der zeitweise als Restricted Free Agent – ein sogenannt eingeschränkt freier Spieler – auf dem Markt verfügbar war und die Möglichkeit bestand, dass ihm anhand eines \"Offer Sheets\" ein Angebot eines anderen Teams unterbreitet würde. Er unterzeichnete einen Vertrag über eine Laufzeit von fünf Jahren im Wert von rund 22 Millionen US-Dollar. Später gelang General Manager Kevin Cheveldayoff die erste nennenswerte Verpflichtung per Transfergeschäft, als er den Stürmer Eric Fehr von den Washington Capitals engagierte. Den im Entry Draft ausgewählten Mark Scheifele nahmen die Jets am 3. Oktober 2011 unter Vertrag, nachdem er in den Vorbereitungsspielen überzeugt hatte. Am 22. Juli 2011 wurden die Logos und Schriftzüge der Winnipeg Jets der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese sollen die Verbundenheit der Stadt Winnipeg zu den Kanadischen Streitkräften symbolisieren. Das erste Spiel der Saison 2011/12 bestritt Winnipeg am 9. Oktober im heimischen MTS Centre gegen die Montréal Canadiens. Die Canadiens siegten mit 5:1. Den ersten Treffer der Jets erzielte Nikolai Antropow auf Vorlage von Mark Stuart und Alexander Burmistrow zum zwischenzeitlichen 1:2. Im vierten Saisonspiel am 17. Oktober gelang Winnipeg der erste Sieg. Sie bezwangen die Pittsburgh Penguins mit 2:1. Des Weiteren war das umgesiedelte Franchise am 27. Oktober am torreichsten NHL-Spiel seit 15 Jahren beteiligt, als sie die Philadelphia Flyers mit 9:8 besiegten.", "section_level": 2}, {"title": "Spielstätte.", "content": "Die Winnipeg Jets tragen ihre Heimspiele im 15.015 Zuschauer fassenden und 2004 fertiggestellten Bell MTS Place (bis 2017: \"MTS Centre\") in Winnipeg aus. Während der Planungs- und Bauphase trug die Multifunktionsarena den Namen \"True North Centre\" nach der für den Bau verantwortlichen Investorengruppe True North Sports & Entertainment. Nach Fertigstellung der Arena erwarben die Manitoba Telecom Services (MTS) für sieben Millionen Dollar für zehn Jahre die Namensrechte. Der Name änderte sich 2017, als MTS von Bell Canada übernommen wurde. Neben den Spielen der Manitoba Moose aus der American Hockey League wurden auch die Eishockey-Weltmeisterschaft der Frauen 2007 und die Super Series 2007 im Bell MTS Place ausgetragen. Vor der Fertigstellung der Arena fanden derartige Veranstaltungen in der inzwischen abgerissenen Winnipeg Arena statt, die auch die Heimat der ursprünglichen Winnipeg Jets war.", "section_level": 1}, {"title": "Besitzer und Farmteams.", "content": "Seit dem 31. Mai 2011 befindet sich das ehemalige Franchise der Atlanta Thrashers im Besitz einer Gruppe lokaler Investoren, der True North Sports & Entertainment. Die Gruppe betreibt neben dem NHL-Team auch den Bell MTS Place und das AHL-Franchise Manitoba Moose. Der Chairman der Gruppierung ist Mark Chipman, der sich bereits seit 1995 – der Bekanntgabe der Umsiedlung der ursprünglichen Winnipeg Jets – für das Eishockey in der Provinz Manitoba starkmacht. Von 1997 bis 2011 war die Investorengruppe Atlanta Spirit, LLC Besitzer des Franchise in Atlanta. Wie alle NHL-Teams unterhalten die Winnipeg Jets mehrere Farmteams in unterklassigen Ligen. Die für das Franchise bedeutendste Kooperation unterhielten die Jets seit der Saison 2011/12 mit den St. John’s IceCaps aus der American Hockey League, die in St. John’s in der Provinz Neufundland und Labrador beheimatet waren. Zur Saison 2015/16 kehrte das AHL-Franchise nach Winnipeg zurück, firmiert fortan wieder als Manitoba Moose und spielt ebenfalls im Bell MTS Place. Die American Hockey League ist als Minor League der Klasse \"AAA\" und somit der höchstmöglichen Spielklasse unterhalb der NHL deklariert. Des Weiteren besteht seit der Saison 2017/18 eine Kooperation mit den Jacksonville Icemen aus der ECHL.", "section_level": 1}, {"title": "Diverses.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Maskottchen.", "content": "\"Mick E. Moose\", ein anthropomorpher Elch, ist seit dem 7. Oktober 2011 das Maskottchen des Teams. Zuvor war das Maskottchen 15 Jahre lang bei den Manitoba Moose, einem ehemaligen Franchise der International Hockey League und American Hockey League, tätig. Die Wahl fiel auf \"Mick E. Moose\", da sich das Maskottchen im Laufe der Jahre einen guten Ruf erarbeitet hatte. Pro Jahr nimmt das Maskottchen etwa 100 wohltätige Termine wahr. Bei jedem Heimspiel besitzt der Elch einen festen Platz in der \"Fan Zone\".", "section_level": 2}, {"title": "Medienpräsenz.", "content": "Am 21. Juli 2011 berichtete die Winnipeg Free Press, dass die Jets eine vertragliche Vereinbarung mit Bell Media getroffen hätten. Der Vertrag sicherte zu, dass CFRW als offiziell übertragende Radiostation und TSN als offiziell übertragender Fernsehsender operieren sollten. Bereits wenig später wurde bekannt, dass der frühere Kommentator der Jets-Spiele, Curt Keilback, diesen Part auch bei den „neuen“ Jets auf TSN ausüben sollte. Für die Radioübertragung wurde Dennis Beyak verpflichtet, sowie aushilfsweise Brian Munz. Gut einen Monat später, am 31. August, gaben TSN und die Winnipeg Jets offiziell ihre Zusammenarbeit für die folgenden zehn Jahre bis zum Jahr 2021 bekannt. Als Co-Kommentator für die Radioübertragungen wurde der frühere Spieler Shane Hnidy verpflichtet. Bei Fernsehübertragungen nehmen wechselweise Brian Engblom und Mike Johnson den Platz neben Keilback ein. Für die nicht national übertragenen Spiele richtete TSN eigens den \"TSN-Jets\"-Kanal ein.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge und Ehrungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "NHL All-Star-Game-Nominierungen.", "content": "Verteidiger Dustin Byfuglien war beim NHL All-Star Game 2012 der erste Jets-Akteur, der das Team beim jährlichen NHL All-Star Game vertrat, seitdem das Franchise im Vorjahr aus Atlanta umgesiedelt worden war. Es folgten zwei weitere Nominierungen für den Amerikaner, ehe Patrik Laine beim NHL All-Star Game 2017 als zweiter Spieler der Jets am All-Star Game teilnahm. Connor Hellebuyck und Blake Wheeler vertraten das Team beim NHL All-Star Game 2018, bevor die Jets im Folgejahr mit Mark Scheifele, Wheeler und Cheftrainer Paul Maurice gleich drei Akteure stellten.", "section_level": 2}, {"title": "Franchiserekorde.", "content": "Hier sind alle Rekorde gelistet, die seit dem Bestehen des Franchises in der NHL aufgestellt wurden, also auch für den Zeitraum von 1999 bis 2011, als das Franchise als Atlanta Thrashers agierte.", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaftsrekorde.", "content": "Die gelisteten Rekorde beinhalten ausschließlich Leistungen, die die Spieler als Mitglied der Winnipeg Jets seit 2011 erreicht haben.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "In seine erste Spielzeit ging das Franchise mit dem Kanadier Claude Noël, der am 23. Juni 2011 als erster Cheftrainer vorgestellt wurde. Noël hatte zuvor für ein Jahr die Manitoba Moose aus der American Hockey League trainiert. Davor war er bei den Milwaukee Admirals aus der AHL vier Jahre als Cheftrainer und drei Jahre bei den Columbus Blue Jackets aus der National Hockey League als Assistenztrainer tätig gewesen. Die Blue Jackets hatte er während dieser Zeit für 24 Spiele als Interimstrainer betreut. In der Auswahl standen neben Noël auch Craig Ramsay, der bisherige Cheftrainer der Atlanta Thrashers, Mike Haviland und Craig MacTavish. Nach fünf Niederlagen in Folge und einer Platzierung außerhalb der Play-off-Plätze wurde Noël am 12. Januar 2014 vorzeitig entlassen. Ihm folgte der Kanadier Paul Maurice.", "section_level": 1}, {"title": "General Manager.", "content": "In der Premierensaison des umgesiedelten Franchises starteten die Winnipeg Jets mit dem Kanadier Kevin Cheveldayoff als General Manager des Teams. Cheveldayoff war wenige Tage nach dem Verkauf des Franchises verpflichtet worden. Zuvor hatte er überaus erfolgreich als General Manager der Chicago Wolves aus der American Hockey League gearbeitet und war bis zu seiner Verpflichtung durch das Franchise in Winnipeg Assistenz-GM der Chicago Blackhawks aus der NHL gewesen, mit denen er in der Saison 2009/10 den prestigeträchtigen Stanley Cup gewonnen hatte. Die Verpflichtung Cheveldayoffs war möglich geworden, nachdem die Besitzer den noch vier Jahre laufenden Vertrag des bisherigen General Managers der Atlanta Thrashers, Rick Dudley, ausbezahlt hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mannschaftskapitäne.", "content": "In der Geschichte der Winnipeg Jets gab es bisher einen Spieler, der das Amt des Mannschaftskapitäns bekleidete. Wie schon seit November 2010 bei den Atlanta Thrashers erhielt der Kanadier Andrew Ladd das charakteristische „C“ des Kapitäns auf seinem Trikot. Ladd war Anfang Juli 2010 durch ein Transfergeschäft von den Chicago Blackhawks nach Atlanta gekommen. Durch den Verkauf des Franchises zog er mit dem Team nach Kanada um und behielt das Amt inne. Ladd kehrte im Februar 2016 nach Chicago zurück, sodass das Kapitänsamt vorerst vakant blieb. Im August 2016 wurde der 30-jährige US-Amerikaner Blake Wheeler zum neuen Mannschaftsführer ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglieder der Hockey Hall of Fame.", "content": "Bisher ist kein Spieler oder Funktionär der Winnipeg Jets in die Hockey Hall of Fame aufgenommen worden.", "section_level": 2}, {"title": "Gesperrte Trikotnummern.", "content": "Als einzige Trikotnummer ist die berühmte Nummer 99 zu Ehren des Kanadiers Wayne Gretzky seit dem 6. Februar 2000 ligaweit gesperrt und wird somit nicht mehr an einen Spieler vergeben. Die gesperrten Trikotnummern der früheren Winnipeg Jets – das Trikot mit der Nummer 9 von Bobby Hull und die 25 des Schweden Thomas Steen – sowie die nachträglich gesperrte Nummer 10 von Dale Hawerchuk sind formell im Franchise der jetzigen Phoenix Coyotes verankert und daher von Seiten der jetzigen Jets frei wählbar. So erhielt der Träger der Nummer 9 nach dem Umzug nach Winnipeg, Evander Kane, von Bobby Hull die Erlaubnis, die Nummer weiterhin zu tragen. Bryan Little verzichtete auf die Trikotnummer 10, genauso wie Chris Thorburn auf die Nummer 25 verzichtete. Der Gebrauch der Trikotnummer 37, die von den Atlanta Thrashers nach dem Unfalltod von Dan Snyder zwar nicht gesperrt, aber auch nicht mehr vergeben wurde, trägt nach Absprache mit den Eltern von Dan Snyder Torhüter Connor Hellebuyck.", "section_level": 2}, {"title": "Erstrunden-Wahlrechte im NHL Entry Draft.", "content": "Seit 2011 hatten die Jets zehn Draftrechte in der ersten Runde des NHL Entry Drafts, vier davon unter den ersten zehn des jeweiligen Jahrgangs. Mit dem ersten Draftrecht ihrer Team-Geschichte wählten die Winnipeg Jets im Rahmen des NHL Entry Draft 2011 am 24. Juni den kanadischen Center Mark Scheifele von den Barrie Colts aus der Ontario Hockey League an siebter Gesamtposition aus. Im folgenden Jahr konnten sie an neunter Position ziehen und wählten den US-amerikanischen Verteidiger Jacob Trouba.", "section_level": 2}, {"title": "Franchise-Top-Punktesammler.", "content": "Die zehn besten Punktesammler in der Geschichte der Winnipeg Jets bis zum Ende der regulären Saison 2018/19 und der Playoffs 2019.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Winnipeg Jets (IPA: ) sind ein kanadisches Eishockeyfranchise der National Hockey League in Winnipeg. Am 25. Juni 1997 wurde der Verein Atlanta Thrashers gegründet und nahm zum Beginn der Saison 1999/2000 in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia den Spielbetrieb auf. Nach sowohl finanziellen als auch sportlichen Schwierigkeiten wurde das Franchise zu Beginn der NHL-Saison 2011/12 nach Winnipeg umgesiedelt und in Winnipeg Jets umbenannt. Unter demselben Namen existierte bereits von 1972 bis 1996 ein NHL-Franchise in der Stadt, das seit dessen Umsiedlung nach Glendale unter dem Namen Arizona Coyotes firmiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1796731} {"src_title": "Mike Newell (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spielerkarriere.", "content": "Söderberg begann als Kind 1948 mit dem Fußballspielen bei Råsunda IS. Zwei Jahre später wechselte er innerhalb Solnas in die Jugend des AIK, für den er auch im Eishockey aktiv war. Bereits im Alter von 15 Jahren debütierte er für die Eishockey-Wettkampfmannschaft des Klubs, 1959 trat er erstmals für die Fußballmannschaft in der Allsvenskan an. 1961 kurzzeitig für GIF Sundsvall aktiv, kehrte er im folgenden Jahr zu AIK zurück. Nachdem die Fußballer in die zweite Liga abgestiegen waren, avancierte er zu einer der Stützen im Aufstiegskampf. Mitte des Jahrzehnts endgültig Stammkraft, berief ihn Nationaltrainer Lennart Nyman in die Landesauswahl. Bei der 1:2-Niederlage gegen Brasilien stand er an der Seite von Lennart Wing, Orvar Bergmark, Kurt Hamrin und Ove Grahn das einzige Mal im Nationaljersey auf dem Platz, wenngleich er mehrfach im Aufgebot stand. Bis 1966 war Söderberg Stammkraft bei AIK. Nachdem er verletzungsbedingt die Spielzeit 1967 verpasst hatte, verließ er 1968 den Verein nach 85 Erstligaspielen und einem Tor in Richtung Ljusdals IF. Beim Zweitligisten ersetzte er Jens Lindblom als Spielertrainer, der sich das Bein gebrochen hatte. Gemeinsam trainierten sie bis 1970, ehe Söderberg zu AIK zurückkehrte. Jedoch konnte er sich nicht mehr in die Mannschaft spielen und beendete seine aktive Laufbahn.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Erste Trainerstation nach dem endgültigen Karriereende war ab 1971 der Amateurverein \"Ulriksdals SK\", für den er 1972 kurzzeitig aufs Spielfeld zurückkehrte. 1973 übernahm er den Drittligisten Gefle IF, den er in seiner ersten Spielzeit als verantwortlicher Trainer in die Zweitklassigkeit führte. Ähnlich ging es ihm bei seiner nächsten Station, dem 1975 übernommenen Västerås SK. Nach dem Aufstieg im ersten Jahr verpasste er mit dem Klub als Tabellendritter der Nordstaffel der zweiten Liga nur knapp den Durchmarsch in die Allsvenskan, jedoch gelang 1977 als Staffelsieger vor Sandvikens IF der Aufstieg. Der Neuling kämpfte in der Erstliga-Spielzeit 1978 gegen den Abstieg, mit einem Punkt Rückstand auf den von Mitaufsteiger Åtvidabergs FF belegten letzten Nicht-Abstiegsplatz verpasste Söderberg mit der Mannschaft als Tabellenletzter den Klassenerhalt. Anschließend blieb er noch zwei Spielzeiten beim Klub in der zweiten Liga, ehe er vor Beginn der Zweitliga-Spielzeit 1981 beim Ligakonkurrenten IFK Eskilstuna anheuerte. Überraschend führte er den Klub zum Staffelsieg, in den Relegationsspielen gegen Kalmar FF blieb die Mannschaft ohne Sieg und kehrte somit nicht in die erste Liga zurück. Allerdings konnte die Mannschaft nicht an diesen Erfolg anknüpfen und spielte im Abstiegskampf, konnte jedoch mit drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätz die Klasse halten. 1983 nahm Söderberg erstmals ein Angebot aus dem Ausland wahr und übernahm den norwegischen Klub Odds BK. Auch bei diesem Drittligisten war er auf Anhieb erfolgreich und stieg mit ihm in die zweite Liga auf. Dort war die Mannschaft jedoch chancenlos und stieg gemeinsam mit Lyn Oslo und Brumunddal Fotball direkt wieder ab. Daher kehrte er nach Schweden zurück und trainierte in der Folge Västerås SK (1984), Vasalunds IF (1985–1986) und Gefle IF (1987–1989) in der zweiten Liga. 1990 erhielt er erneut ein Angebot aus dem Ausland, dieses Mal zog es ihn zum dänischen Klub Ikast FS. Den Klub führte er als Tabellendritten in den UEFA-Pokal, in der Debüt-Saison der Superliga 1991 geriet der Klub jedoch in Abstiegsgefahr und trennte sich von Söderberg. 1993 kehrte Söderberg auf die Trainerbank zurück und übernahm den Amateurverein Syrianska FC, ehe er im folgenden Jahr kurzzeitig den zyprischen Klub Anorthosis Famagusta trainierte. Anschließend heuerte er erneut bei Västerås SK an, beendete jedoch am Ende der Spielzeit 1994 seinen Vertrag. 1996 kehrte er jedoch zurück und führte den Klub erneut in die Allsvenskan. Abermals konnte sich der Klub nicht in der ersten Liga behaupten und stieg direkt wieder ab. Zwischenzeitlich hatte er sich jedoch von seinem Trainer getrennt. Dieser übernahm daraufhin den in der zweiten Liga in Abstiegsgefahr befindlichen IFK Malmö. Da er auch hier den Klassenerhalt verpasste, endete zum Saisonende sein Kontrakt. 1998 trainierte er erneut IFK Eskilstuna, nach Herzproblemen trat er in der Folge kürzer. 2001 trainierte Söderberg den \"Köpings FF\", ehe er anschließend als Berater zum Västerås SK zurückkehrte. Anfang 2004 verpflichte ihn der Klub erneut als Trainer, nach einer rassistischen Äußerung wurde er jedoch eine Woche vor Beginn der Zweitliga-Spielzeit 2004 des Amtes enthoben. Dennoch blieb er dem Klub als Funktionär verbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Im Laufe der Trainerkarriere Söderbergs kam es immer wieder zu Kontroversen aufgrund verschiedener Äußerungen. So kam es am Anfang der Erstliga-Spielzeit 1997 zu Diskussionen, ob der Kader des Aufstiegers Västerås SK nach arischen Gesichtspunkten aufgestellt sei, da sich keine ausländischen Spieler darin befanden und Söderberg sich negativ über unaussprechliche Namen insbesondere bei ausländischen Spielern der Konkurrenten geäußert hatte. Zwei Jahre später führten seine Aussagen über Sport und Homosexuelle zum Vorwurf der Homophobie. 2004 beschimpfte Söderberg in einem Vorbereitungsspiel einen Spieler rassistisch. Daraufhin entließ ihn sein damaliger Klub Västerås SK eine Woche vor Saisonbeginn.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kurt Lennart Söderberg (* 7. Juli 1941 in Torpshammar) ist ein schwedischer ehemaliger Sportler, der sowohl im Fußball als auch Eishockey in der höchsten schwedischen Liga antrat. Im Anschluss an seine aktive Karriere arbeitete er als Fußballtrainer. Der Abwehrspieler, der 1965 zu einem Länderspieleinsatz für die Schwedische Fußballnationalmannschaft kam, trainierte Vereine in Schweden, Dänemark, Norwegen und Zypern. Aufgrund seines aggressiven Einsatzes als Spieler erhielt er in Anlehnung an den US-amerikanischen Boxer Sonny Liston den Spitznamen „Liston“.", "tgt_summary": null, "id": 682255} {"src_title": "George Wigg, Baron Wigg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "Bei \"Terraria\" steht es dem Spieler frei, sich ungehindert in der meist zufällig generierten Spielwelt zu bewegen. Aufgaben sind hierbei als optional zu betrachten. Die Hauptaufgabe des Spielers ist es durch das Suchen und Abbauen von Metallerzen und anderen Schätzen die Ausrüstung aufzuwerten, um so die verschiedenen Biome (Gegenden) im Spiel zu überstehen und Bossgegner zu besiegen. Es gibt einen festen Tag-Nacht-Zyklus von 24 Minuten, wobei tagsüber eher schwächere, weniger gefährliche Gegner die Spielwelt bevölkern und den Spieler angreifen, während es nachts gefährlichere, aggressivere und stärkere sind. Außerdem greifen nachts deutlich mehr Gegner als tagsüber an. Jedes Element der aus Blockgrafiken generierten Welt kann abgebaut und neu aufgebaut werden. Durch bestimmte Gegenstände werden Verbesserungen erreicht. Friedliche Händler (NPCs) bewohnen die Welt des Spielers, sobald er dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllt hat und eine entsprechende Unterkunft bereitstellt. Neben den regelmäßig neu generierten Standardgegnern gibt es Bossgegner und sogenannte Events, deren Drops helfen, die Kampffähigkeiten zu verbessern. Die Grafik ist in ihrer Gestaltung an die Optik früher 16-bit-Konsolenspiele angelehnt. Das Spiel kann sowohl alleine, als auch im Koop-Modus über das Internet oder LAN betrieben werden. Neben dem kooperativen Erkunden der Welt kann auch Player versus Player gespielt werden. Bis zur Version 1.0.3 stellte der Client dabei auch die Serverfunktionen bereit. Mit 1.0.3 beinhaltet das Spielverzeichnis zusätzlich zum Client auch eine CLI-Serveranwendung, wodurch sich auch ein dedizierter Server betreiben lässt. Durch externe Software, zum Beispiel tModLoader, ist es möglich, in \"Terraria\" verschiedene Mods zu spielen. Diese können nur kleine Veränderungen von Texturen sein oder ganz neue Welten mit neuen Gegnern und Gegenständen.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Entwicklung des Spiels wurde am 17. Januar 2012 vorerst eingestellt, mit dem letzten Update wurden unter anderem Übersetzungen hinzugefügt. Eine deutsche Collector’s Edition auf CD erschien am 1. März 2012 bei Headup Games. Ende März 2013 wurde \"Terraria\" auf dem Playstation Network und auf Xbox Live Arcade veröffentlicht. Hauptentwickler Andrew Spinks rief im Januar 2013 im offiziellen Forum die Community dazu auf, neue Ideen für das nächste Update zu posten. Am 3. April 2013 veröffentlichte er die ersten zwei Bilder zum neuen Update. Das Update auf Version 1.2 wurde am 1. Oktober 2013 veröffentlicht, direkt am nächsten Tag folgte ein weiteres kleines Update auf Version 1.2.0.1. Am 31. Mai 2013 wurde bekannt gegeben, dass \"Terraria\" auch für Handys und Tablets erscheinen wird. Am 29. August 2013 erschien es dann im AppStore für iOS-Geräte und später auch für Android im Google Play Store. Am 12. September 2014 erschien Terraria für das mobile Betriebssystem Windows Phone 8. Am 30. Juni 2015 erschien das Update 1.3 für PC, welches mehr als 800 neue Gegenstände und zahlreiche neue Gegner hinzufügte. In der 1.3 ist der Endboss nun der Mondherr, und ein neues Event, die Mondinvasion, wurde hinzugefügt. Terraria wird von rund einem Dutzend Entwicklern um Andrew Spinks realisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Terraria erhielt überwiegend positive Wertungen. Innerhalb von neun Tagen wurden über 200.000 Kopien über Steam verkauft. Es hat mit diesen Verkäufen auch die erste Position der Spiele-Verkaufsplattform Steam erreicht. Im April 2020 wurde bekanntgegeben, dass das Spiel mittlerweile mehr als 30 Millionen Kopien verkauft habe. Am 16. Februar 2015 gab Re-Logic in Zusammenarbeit mit Engine Software die Arbeiten an einem Ableger namens \"Terraria: Otherworld\" bekannt. Im April 2018 wurde jedoch offiziell bekannt gegeben, dass die Arbeit daran eingestellt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Terraria ist ein Open-World-Spiel, das 2011 über Steam von vier unabhängigen Entwicklern unter dem Namen „Re-Logic“ veröffentlicht wurde. Es ist in einer 2D-Grafik gehalten, hat jedoch teilweise eine dritte Dimension integriert.", "tgt_summary": null, "id": 1138830} {"src_title": "Thanatos (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Handwerker-Geselle Paul Paulsen befindet sich gerade in seinem dritten Jahr auf Wanderschaft und lebt fern der norddeutschen Heimat in einem kleinen Dorf in Mitteldeutschland. Im Wintersturm sieht er nahe seiner Tür eine junge Frau, die Einlass ins Gefängnis begehrt, jedoch vom Gefängniswärter abgewiesen wird. Paul läuft der Frau nach und bringt sie in die Wohnung seiner Vermieterin. Er erkennt, dass es sich um Lisei, die Tochter eines Puppenspielers handelt, die er vor zwölf Jahren kennengelernt hatte. Er blickt zurück. Damals war er noch Schüler gewesen und hatte sich mit Lisei angefreundet. Er hatte ihr Stoff für die Puppen besorgt und durfte dafür umsonst eine Vorstellung ansehen. Besonders der Kasper hatte ihn fasziniert und so wurde er eines Tages heimlich von Lisei zu den Puppen geführt. Dabei hatte er, obwohl er die Puppen nicht anfassen durfte, den Kasper ausprobiert und dabei seine Mechanik zerstört. Zwar gelang es Vater Tendler, der den Schaden erst während des Spiels bemerkte, die Puppe durch einen Ersatzkasper zu ersetzen, doch ahnte Lisei, dass sie zu Hause von ihrer Mutter zur Rechenschaft gezogen werden würde. Gemeinsam mit Paul blieb sie daher nach der Vorstellung im Theater und beide versuchten, in der Puppenkiste zu übernachten, wurden jedoch von den besorgten Eltern aufgefunden. Als Pauls Vater den Kasper repariert hatte, war auch das gute Verhältnis zu Liseis Eltern wiederhergestellt. Trotz des Spottes seiner Schulkameraden stand Paul zu Lisei und der Abschied von ihr war schmerzhaft. Nun, zwölf Jahre später, erfährt Paul von Lisei, deren Mutter längst verstorben ist, dass der Vater wegen angeblich gestohlener Gelder ins Gefängnis geworfen wurde. Paul setzt sich für Vater Tendler ein und tatsächlich wird schon am nächsten Tag der wahre Schuldige gefunden. Bald erkrankt Vater Tendler. Da Pauls Wanderjahre zu Ende sind und er zu Hause gebraucht wird, bittet er Lisei, mit ihm zu kommen – als seine Frau. Sie willigt ein, da auch Vater Tendler bei ihnen wohnen wird. In der norddeutschen Kleinstadt wird Pauls Ehe mit einer Puppenspielerin argwöhnisch betrachtet. Vor allem die Familie Schmidt steht der Familie Paulsen abweisend gegenüber, zieht der angesehene Handwerker Paul ihrem Mann doch die Kundschaft ab. Lisei kämpft um gesellschaftliche Anerkennung und will mit dem Puppenspiel nichts mehr zu tun haben. Vater Tendler hingegen plant bereits neue Aufführungen im Rathaussaal. Da Lisei die Frauenrollen nicht mehr sprechen wird, hilft ihm das alte Kröpellieschen aus. Sie war einst am Theater und gibt bei der ersten Vorstellung ihr bestes, kann jedoch mit ihrer tiefen Stimme die junge Heldin nicht glaubhaft auf die Bühne bringen. Die Vorstellung endet in Spott und Hohn. Vater Tendler gibt auf. Er verkauft seine Puppen, die Eltern für ihre Kinder erwerben und die Gassenbuben nun über die Straße schleifen. Auch Paul ersteht ihm wertvolle Stücke, muss sie jedoch wegsperren, da Lisei ihren Vater damit nicht mehr konfrontieren will. Der Verlust seiner Puppen hat Vater Tendler gebrochen. Er stirbt kurze Zeit später. Beim Begräbnis werfen ihm die Schmidtschen Jungen den Kasper ins Grab. Sie erhalten von ihrer Mutter zur Strafe eine Ohrfeige. Der Pfarrer jedoch sieht es positiv, da mit dem Kasper in den Köpfen der Menschen auch die Vergangenheit Liseis begraben sein kann.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Pole Poppenspäler\" wurde an der Ostsee, in Barth und in Quedlinburg gedreht. Der Film erlebte am 25. Dezember 1954 im Berliner Kino Babylon und im DEFA-Filmtheater Kastanienallee seine Premiere. Mit Heliane Bei und Heinz Höpner hatten zwei in der BRD lebende Schauspieler die Hauptrollen übernommen. In der BRD lief der Film ab dem 16. März 1956 unter dem Titel \"Das Dorf in der Heimat\" in den Kinos. \"Pole Poppenspäler\" war der erste Farbfilm, den Artur Pohl drehte. Wie viele seiner Filme, darunter \"Die Brücke\" (1949), \"Die Jungen von Kranichsee\" (1950) und \"Die Unbesiegbaren\" (1953), befasste sich auch \"Pole Poppenspäler\" mit den Themen „das Eigene und das Fremde, der Umgang mit den ‚anderen‘. Seine Filme plädieren für Solidarität, menschliche Wärme und Vernunft. [...] Pohls Sympathien gelten in jedem Fall den Beargwöhnten und Ausgepowerten, den Einzelnen, Einsamen.“", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die zeitgenössische Kritik bemängelte, dass der Film wie ein „Poesiealbum aus ‚guter alter Zeit‘“ erscheine, „die Menschen im Film wirken mitunter etwas schwerfällig, nicht ganz begreiflich, nicht ganz lebendig – so, als seien sie dem Poesiealbum entstiegen“. Die Dialoge seien zudem im Gegensatz zur Novelle „etwas bescheiden in ihrer gefühlsseligen Schlichtheit.“ „Artur Pohls Storm-Adaption kam über eine ansprechende Literaturverfilmung nicht hinaus und litt an der blassen Darstellung der beiden Hauptrollen“, befand Frank-Burkhard Habel zusammenfassend. Andere Kritiker nannten den Film „zwar betulich, aber durchaus stimmungsvoll“ und verwiesen auf Artur Pohls „Hang zur gediegenen Literaturadaption“. Für das \"Lexikon des internationalen Films\" war \"Pole Poppenspäler\" eine „teils betuliche, teils wehmütige Literaturverfilmung, die die Atmosphäre der Vorlage stimmungsvoll einfängt und gute Unterhaltung bietet.“", "section_level": 1}, {"title": "Frühere Verfilmungen.", "content": "Diese \"Pole Poppenspäler\"-Verfilmung war bereits der dritte Versuch, den Storm-Stoff auf die Leinwand zu bringen. Im Herbst 1935 drehte Curt Oertel in Lemgo und im Lipper Land für die Mars-Film von Kurt Rupli den mittellangen (42 Minuten Dauer) Film \"Pole Poppenspäler\" mit Gerhard Hasselbach in der Titelrolle, der die NS-Zensur am 17. Dezember 1935 problemlos (Prädikate: jugendfrei, volksbildend, feiertagsfrei) passierte. Am 4. November 1944 begannen die Dreharbeiten zu dem zweiten (und erstmals als abendfüllenden Spielfilm gedachten) Poppenspäler-Film unter dem Titel \"Der Puppenspieler\". Unter der Regie von Alfred Braun und der Produktion (Herstellungsgruppenleitung) von Veit Harlan, der mit Braun auch das Drehbuch verfasst hatte, verkörperte Max Eckard an der Seite berühmter Kollegen wie Eugen Klöpfer, Maria Koppenhöfer, Elfie Mayerhofer, Paul Bildt und Albert Florath den Paul Paulsen. Aufgrund der schweren Bombardements auf Berlin und der nahenden sowjetischen Truppen im Frühjahr 1945 mussten die Dreharbeiten zu dem in den UFA-Ateliers entstandenen, halbfertigen Film noch vor Kriegsende abgebrochen werden. Diese nie vollendete \"Poppenspäler\"-Version war, zusammen mit dem Hans Albers-Kriminalfilm \"Shiva und die Galgenblume\", der letzte Farbfilm des Deutschen Reichs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pole Poppenspäler ist eine deutsche Literaturverfilmung der DEFA von Artur Pohl aus dem Jahr 1954. Sie beruht auf der gleichnamigen Novelle von Theodor Storm.", "tgt_summary": null, "id": 219415} {"src_title": "Astro-Zombies – Roboter des Grauens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Um von einer Kyphose zu sprechen, sollte die Krümmung im Stand in der Brustwirbelsäule vorhanden sein. Die kyphotische Ausprägung der Brustwirbelsäule hängt von persönlichen anatomischen Eigenheiten ab, ist aber – zumindest in der Bevölkerung industrialisierter Staaten – allgemein zu stark entwickelt. Bedingt durch fehlendes unbeschwertes Gehen, falsches Sitzen und Stehen sind die Muskeln des Bewegungsapparates nicht in der Lage, die aufrechte natürliche Körperhaltung zu halten. Daher kommt es in der Regel zu einem Zusammensinken der Wirbelschwingungen (Lordose – Kyphose). Dies führt zu einer Verbiegung des Rückens, sichtbar als eine krumme Körperhaltung. Wenn nicht durch alternative Aktivitäten diese schädliche Körperhaltung kompensiert wird, manifestiert sich die krumme Körperhaltung und führt langfristig zu erheblichen Schäden. Bei älteren Menschen kann eine Osteoporose zu Sinterungsbrüchen von Wirbelkörpern führen, so dass sich Keilwirbel und dadurch insgesamt eine Hyperkyphose bilden. Kyphose, auch genannt Buckel oder Rundrücken, ist eine häufig auftretende Erkrankung einer Krümmung des oberen Rückens. Es kann entweder das Ergebnis von degenerativen Erkrankungen (wie z. B. Arthritis, Morbus Bechterew), Entwicklungsstörungen (das häufigste Beispiel dafür ist Morbus Scheuermann), Osteoporose mit Kompressionsfrakturen der Wirbelkörper und/oder von Verletzungen (posttraumatische Kyphose) sein. Im Sinne einer Missbildung ist es die pathologische Krümmung der Wirbelsäule, wobei es auch dazu kommen kann, dass Teile der Wirbelsäule ihr lordotisches Profil verlieren, und es entsteht ein Flachrücken oder gar eine Kyphose der Lendenwirbelsäule.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "Es gibt verschiedene Arten der Kyphose (nach ICD-10 Codes):", "section_level": 1}, {"title": "Behandlungsmethoden.", "content": "Während viele Fälle von Kyphose nur einer routinemäßigen Überwachung und konservativer Behandlung bedürfen, können andere Fälle zu starken Schmerzen und Beschwerden, Schwierigkeiten der Atmung und der Verdauung, Herz-Kreislauf-Unregelmäßigkeiten, neurologischen Beeinträchtigungen und auch zu einer erheblich verkürzten Lebenserwartung führen. Diese Fälle reagieren in der Regel nicht gut auf eine konservative Behandlung, sondern rechtfertigen fast immer eine Spondylodese, um den natürlichen Grad der Krümmung des Körpers erfolgreich wiederherstellen zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Orthese (Korsett).", "content": "Korsetts zeigten Nutzen in einer randomisierten Kontrollstudie. Das Milwaukee-Korsett ist ein spezielles Korsett, das in den USA oft verwendet wird, um Kyphose zu behandeln. Moderne CAD/CAM-Korsetts werden in Europa verwendet, um verschiedene Arten von Kyphose zu behandeln. Diese sind viel leichter zu tragen und haben bessere Korrekturmöglichkeiten als das Milwaukee-Korsett. Seit verschiedene Kurvenverläufe (Brust-, Brust- und Lendenwirbelsäule) bekannt sind, sind verschiedene Arten von Korsetts in Verwendung. Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Korsetts werden in einer Übersicht erörtert.", "section_level": 2}, {"title": "Spezialisierte Physiotherapie.", "content": "Regelmäßige physiotherapeutische Übungen (Auftrainieren der autochthonen Rückenmuskulatur und der Brustmuskulatur) tragen wesentlich dazu bei, eine permanente Aufrichtung der Wirbelsäule zu erzielen. In Deutschland ist eine Standard-Behandlung für beide (Morbus Scheuermann und Lendenkyphose) die Schroth-Methode, ein System der physikalischen Therapie für Skoliose und verwandte Wirbelsäulendeformitäten nach Katharina Schroth. Diese enthält dreidimensionale Übungstechniken zur Aufrichtung der Wirbelsäule, Atemtherapie zur Vergrößerung des Atemvolumens und Bewegungsstrategien für den Alltag.", "section_level": 2}, {"title": "Chirurgie.", "content": "Bei Patienten mit progressiver kyphotischer Deformität aufgrund Wirbelkollaps kann eine Kyphoplastie zur Wiederaufrichtung, Stabilisierung und Schmerzlinderung führen.Schwerwiegender ist das Verfahren der Spondylodese.", "section_level": 2}, {"title": "Komplikationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Folgen der Kyphose.", "content": "Mögliche Folgen der Kyphose und der daraus resultierenden statischen Dysbalance der Wirbelsäule sind (in Abhängigkeit von der Ursache):", "section_level": 2}, {"title": "Operationsrisiko.", "content": "Mögliche Komplikationen bei Spondylodese bei Kyphose können eine Entzündung der Weichteile oder tiefe entzündliche Prozesse sein, Beeinträchtigungen der Atmung, Blutungen und Nervenverletzungen. Nach den neuesten Erkenntnissen kann die tatsächliche Rate von Komplikationen wesentlich höher liegen. Selbst unter denjenigen, die nicht unter erheblichen Komplikationen leiden, benötigen 5 % der Patienten eine Reoperation innerhalb von fünf Jahren. Im Fall einer Entscheidung zur Operation sollte ein spezialisiertes Zentrum bevorzugt werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als eine Kyphose (, wörtlich „Buckelung“, von \"\", „Buckel“; im Volksmund bei Frauen auch \"Witwen-\" oder \"Hexen-Buckel\" genannt) wird in der Fachsprache eine nach hinten (dorsal) verstärkt konvexe Krümmung der Wirbelsäule bezeichnet. Natürlicherweise kommt Kyphose im Brustbereich (Brustkyphose) vor und am Ende der Wirbelsäule noch als eine kleine Kyphose, die sogenannte Sakralkyphose. Erst bei einer krankhaften Verstärkung der Kyphose, in diesem Fall jene der Brustwirbelsäule, spricht man von einem Rundrücken, einer Hyperkyphose, einem Buckel oder, bei einer umschriebenen Verkrümmung der Wirbelsäule in scharfem Knick, lateinisch von einem Gibbus.Der Cobb-Winkel (nach John Robert Cobb) dient als Maß für die Beurteilung der Kyphose. Häufig wird dafür auch der eindeutiger definierte und somit besser reproduzierte Stagnara-Winkel verwendet zwischen Grundplatte TH12 und Deckplatte TH4. Der Normbereich beträgt 30–50°.", "tgt_summary": null, "id": 488204} {"src_title": "Arthur Greenwood", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Während des Zweiten Weltkriegs befand sich an der Stelle des heutigen Flughafens ein Feldflugplatz, der im Juni/Juli 1944 von der Luftwaffe genutzt wurde. Sie bezeichnete ihn als \"Bacău-Trotus\", im Unterschied zum nördlich der Stadt gelegenen Flugplatz \"Bacău-Margineni\" aus der Vorkriegszeit. In Bacău-Trotus lagen die Fw190 der II. Gruppe des Schlachtgeschwaders 2 (II./SG 2) sowie zur Panzerbekämpfung die 10. und 14. Staffel des Schlachtgeschwaders 9 (10. und 14.(Pz.)/SG 9), die mit der Hs 129B-2 ausgerüstet waren. Der Flughafen wurde am ersten April 1946 für zivile Zwecke, Fracht- und Passagierbetrieb eröffnet. Der Flughafen wurde in den siebziger Jahren ausgebaut, sodass er den internationalen Status am 30. Dezember 1975 anerkannt bekam. Seit 1997 ist der Flughafen Mitglied im Airports Council International. Die Basis der Luftstreitkräfte in ihrer heutigen Form wurde 1995 als 95. Schulflugzentrum aufgestellt und nach einer mehrjährigen Reorganisation der Luftstreitkräfte im Hinblick auf Rumäniens NATO-Beitritt erhielt sie 2004 ihre heutige Bezeichnung 95. Luftbasis. Die Jetausbildung oblag einer Schulstaffel, der \"Escadrila 205\", die sich ihre MiG-21 von der vor Ort stationierten Einsatzstaffel, der \"Escadrila 951\" auslieh. Im Jahr 2013 wurden die MiG-21 abgezogen und die 205. Staffel außer Dienst gestellt. Die Schulung obliegt seither der 951. Staffel, die seither mit der IAR-99C Soim ausgerüstet ist. Nach der Jahrtausendwende setzte auf der zivilen Seite des Airport ein großes Passagierwachstum ein und die Passagierzahlen vervielfachten sich. Heute ist er deshalb der wichtigste Flughafen in Nord-Ost-Rumänien.", "section_level": 1}, {"title": "Flugplatz Bacău-Margineni.", "content": "Vor dem Zweiten Weltkrieg befand sich der kleine Flugplatz Bacăus drei bis vier Kilometer nord-nordwestlich der Stadt entlang der heutigen Nationalstraße 15. Während des Kriegs wurde er sowohl von rumänischen als auch deutschen Kampfflugzeugen genutzt. Hier liegende Einheiten der Luftwaffe waren zu Beginn des deutschen Russlandfeldzugs im Juni/Juli 1941 das Gros des Jagdgeschwaders 77, seinerzeit ausgerüstet mit der Bf 109E/F, sowie die Fernaufklärer der 3. Staffel der Aufklärungsgruppe O.b.d.L. (3.(F)/Aufkl.Gr.Ob.d.L.) und der 2. Staffel der Aufklärungsgruppe 22 (2.(F)/Aufkl.Gr. 22). Im Frühsommer 1944 beim Rückzug der Wehrmacht nutzten Teile der Schlachtgeschwader 2, 9 und 10 den Flugplatz; der letzte deutsche Verband war bis in den August die 2. Staffel der Nahaufklärungsgruppe 14 (2./NAGr. 14).", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Nutzung.", "content": "Der rumänischen \"Baza 95 Aeriana\" unterstehen (Stand 2018) zwei fliegende Staffeln Hier befindet sich auch der Wartungsbetrieb der Firma Aerostar, die das Gros der rumänischen Militärluftfahrzeuge betreut.", "section_level": 1}, {"title": "Zivile Nutzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fluggesellschaften und Ziele.", "content": "Die größte Fluggesellschaft vor Ort ist mit weitem Abstand der rumänische Billigflieger Blue Air. Er bedient ab Bacău die italienischen Ziele Verona, Mailand-Bergamo, Turin-Cuneo, Florenz, Rom, Bari, Ancona und Bologna sowie Barcelona, Dublin, London-Luton, Brüssel, Paris-Beauvais und Larnaka. Die zweite Fluggesellschaft vor Ort ist Carpatair, die ab Bacău Timișoara bedient, wo zahlreiche Anschlussmöglichkeiten bestehen. Ab Ende März 2016 wird Bacău zwei Mal pro Woche auch ab Stuttgart angeflogen. Der Flag-Carrier Rumäniens, TAROM, einst einzige Fluggesellschaft vor Ort, fliegt nicht mehr nach Bacău.", "section_level": 2}, {"title": "Passagierstatistik.", "content": "Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Passagierzahlen des Aeroportul Internațional George Enescu Bacău. Deutlich sichtbar ist der kurz nach der Jahrtausendwende eingesetzte Passagierboom, der mit der Aktivität der Blue Air am Flughafen zusammenhängt.", "section_level": 2}, {"title": "Zukunft.", "content": "Angesichts des gestiegenen Verkehrs am Flughafen wird geplant, ihn auszubauen. Auf der Agenda stehen zum Beispiel der Bau eines neuen, modernen und größeren Terminals mit einer Kapazität von 450 Passagieren in der Stunde und der Ausbau der Landebahn, die ein Instrumentenlandebahnsystem erhalten soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Aeroportul Internațional „George Enescu“ Bacău, auch Bacău „George Enescu“ International Airport oder auf Deutsch Flughafen Bacău oder George-Enescu-Flughafen Bacău ist ein internationaler Verkehrsflughafen in Rumänien bei der Stadt Bacău. Benannt ist er nach George Enescu. ", "tgt_summary": null, "id": 857718} {"src_title": "Strafkolonie Macquarie Harbour", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "Die Carosserie Graber geht auf eine Stellmacherei in Wichtrach zurück. 1925 übernahm Hermann Graber, der 1904 geborene Sohn des bisherigen Inhabers, den Betrieb und verlagerte die Tätigkeit schnell auf die Herstellung von Automobilkarosserien. Bereits 1926 entstand das erste Fahrzeug mit Graber-Karosserie: ein zweisitziges Cabriolet auf der Basis eines Fiat 509. Zu dieser Zeit liess Graber ein Scharniersystem patentieren mit welcher sich Fahrzeugtüren wahlweise nach links oder nach rechts öffnen ließen. Dementsprechend hatten diese Ausführungen auch zwei Türgriffe außen. 1929 gewann ein von Graber karossierter Panhard & Levassor 20 CV den Concours d’Elegance in St. Moritz. Dieser Erfolg trug zu Grabers europaweiter Bekanntheit bei. In den 1930er Jahren stellte das Unternehmen zahlreiche Sonderkarosserien für Fahrgestelle von Alfa Romeo, Bentley, Bugatti, Duesenberg und Packard her. Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich Graber zunehmend auf britische Fahrgestelle. Zahlreiche Einzelstücke entstanden auf der Basis von Lagonda, Rolls-Royce und Rover; für Bentley entstanden insgesamt 35 Graber-Aufbauten, davon allein 12 für den Bentley Mark VI. 1948 übernahm Graber die Schweizer Generalvertretung der britischen Luxusmarke Alvis. Zwei Jahre später stellte Graber im Kundenauftrag erstmals eine eigene Karosserie für ein Alvis-Chassis her; ihr folgten zahlreiche weitere Einzelstücke auf Alvis-Basis. In den 1950er-Jahren intensivierte sich die Verbindung von Graber und Alvis. Nachdem der langjährige Alvis-Designer G.T. Smith-Clarke das Unternehmen verlassen hatte, gestaltete Hermann Graber die Werkskarosserie des 1955 vorgestellten Alvis TC 108/G. Anfänglich entstanden die Werkskarosserien bei Willowbrook, später bei Park Ward bzw. Mulliner Park Ward in Lizenz. Einige Details wurden allerdings von Alvis bzw. den Karosserieherstellern überarbeitet. Alle Werkskarosserien der T-Serie bis hin zum letzten Modell, dem TF 21, folgten Grabers Entwürfen. Daneben stattete Graber weiterhin regelmäßig Alvis-Chassis im Kundenauftrag mit selbst entworfenen Sonderkarosserien aus, von denen jährlich weniger als zehn Exemplare entstanden. Graber schuf dabei zweitürige Coupés – im englischen Sprachgebrauch Saloons –, Cabriolets und vier viertürige Limousinen, von denen drei noch existieren. Grabers Karosserien waren niedriger als die Werksaufbauten und hatten zumeist stärker geneigte A- und C-Säulen. Ein besonderes Merkmal von Grabers individuellen Entwürfen waren sehr dünne C-Säulen. Neben dem Aufbau überarbeitete Graber auf Wunsch auch das Fahrwerk der von ihm karossierten Autos. Hermann Graber starb 1970. Mit seinem Tod endete die Produktion von Sonderaufbauten in Wichtrach. Insgesamt waren etwa 800 Fahrzeuge bei Graber entstanden. Das Unternehmen blieb als Karosseriereparaturbetrieb bestehen. Von 1980 bis 1996 war die Graber Sportgarage ein offizieller Ferrari-Importeur. 2001 wurde der Betrieb von einem bekannten Schweizer Oldtimer-Restaurator übernommen und nach Toffen verlagert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Carrosserie Graber war ein in Wichtrach (Kanton Bern) ansässiger Schweizer Hersteller von Automobilkarosserien, der zwischen 1926 und 1970 zahlreiche Sonderaufbauten für europäische und amerikanische Fahrgestelle entwarf und produzierte. Einige von Grabers Kreationen gewannen vor und nach dem Zweiten Weltkrieg Schönheitspreise. Das Unternehmen war bekannt für seine zurückhaltenden, aber gleichwohl eleganten Karosserieentwürfe, die seit den 1950er Jahren konsequent der sogenannten Pontonform folgten und entgegen dem Trend der Zeit weitgehend auf dekorative Details und Ornamente verzichteten. Eine besondere Verbindung bestand zu dem britischen Luxuswagenhersteller Alvis, dessen Fahrgestelle Graber über einen Zeitraum von nahezu zwei Jahrzehnten einkleidete.", "tgt_summary": null, "id": 1666819} {"src_title": "MV Agusta 500 Vierzylinder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Güsel Manjurowa wurde in Mordwinien in einer tatarischen Familie geboren und zog als Kind mit den Eltern nach Moskau. Vor 2002 betrieb sie Aikido, wo sie den 3. Dan besitzt und war zeitweise Vizepräsidenten des Akikai Russland. Da sie einen Wettkampfsport betreiben wollte begann sie schon über 20 Jahre alt war, mit dem Ringen. Die 1,74 Meter große Athletin, die immer in der höchsten Frauengewichtsklasse rang bzw. ringt, gehörte zunächst dem Armeesportklub \"SKA Nowosibirsk\" und dann dem zentralen Armee-Sportklub \"CSKA Moskau\" an. Trainiert wurde bzw. wird sie von Alexander Koliwanow und Igor Fitkulin. Sie ist Absolventin der veterinärmedizinischen Fakultät der Moskauer Universität. Aus den Anfangsjahren ihrer Karriere sind keine Ergebnisse bekannt. Ihr erstes bekanntes Ergebnis stammt vom Februar 2003, wo sie an einem internationalen Turnier in Kiew teilnahm und in der Gewichtsklasse bis 72 kg, die von Anita Schätzle aus Deutschland vor Kateryna Burmistrowa aus der Ukraine gewonnen wurde, den 7. Platz belegte. Im Laufe des Jahres 2003 muss sich Güsel Manjurowa in Russland nach vorne gerungen haben, denn sie wurde vom russischen Ringerverband bei der Weltmeisterschaft in New York eingesetzt. Dort unterlag sie in ihrem ersten Kampf gegen Edyta Witkowska aus Polen und konnte wegen des damals gültigen eigenartigen Reglements des Internationalen Ringerverbandes trotz zweier nachfolgender Siege über Phillipa Katoniudaulifu aus Australien und Kan Ming-jeong aus Südkorea nur den 9. Platz belegen. Auch im Jahre 2004 setzte sich Güsel Manjurowa bei der Nominierung der russischen Frauenmannschaft für die Olympischen Spiele in Athen gegen ihre starken Konkurrentinnen durch und schaffte mit einem 3. Platz beim Qualifikations-Turnier in Tunis auch die Kriterien des Internationalen Ringerverbandes (Fila) für einen Start bei diesen Spielen. Vor Athen fanden noch die Europameisterschaften im schwedischen Haparanda statt. Dort siegte sie über Stanka Slatewa aus Bulgarien, Jenny Fransson aus Schweden, Katarzyna Juszczak aus Italien, Anna Wawrzycka aus Polen und Swetlana Sajenko aus der Ukraine und wurde damit Europameisterin. Beim im August 2004 stattfindenden olympischen Ringerturnier siegte sie dann über Marina Gastl, Österreich, Anita Schätzle und Swetlana Sajenko und stand damit im Endkampf gegen die Chinesin Wang Xu, gegen die sie allerdings verlor. Der Gewinn der olympischen Silbermedaille war aber ein herausragender Erfolg für sie. Im Jahre 2005 war Güsel Manjurowa nur bei der Weltmeisterschaft in Budapest am Start. Sie traf dort in der 1. Runde auf die Mongolin Otschirbatyn Nasanburmaa, gegen die sie nach Punkten verlor. Das die Mongolin den Endkampf nicht erreichte, kam sie nicht in die Trostrunde, schied sie aus und landete abgeschlagen auf dem 14. Platz. Die nächsten Starts bei internationalen Meisterschaften absolvierte sie dann erst wieder im Jahre 2007. Sie kam dabei sowohl bei der Europameisterschaft in Sofia als auch bei der Weltmeisterschaft in Baku auf den 3. Platz. Bei beiden Meisterschaften unterlag sie im Halbfinale ihren Konkurrentinnen, bei der Europameisterschaft Stanka Slatewa und bei der Weltmeisterschaft Kristie Marano aus den Vereinigten Staaten. Die Bronzemedaillen erkämpfte sie sich durch Siege über Anita Schätzle und Maider Unda Gonzales de Audicana aus Spanien. Im Olympiajahr 2008 gewann Güsel Manjurowa bei der Europameisterschaft in Tampere nach Siegen über Swetlana Sajenko, Irina Zyrkewitsch aus Kasachstan und Anita Schätzle und einer Niederlage im Endkampf gegen Stanka Slatewa eine EM-Bronzemedaille. Anschließend verpasste sie aber bei den russischen Ausscheidungs-Wettbewerben die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking und war deshalb dort nicht am Start. Auch im Jahre 2009 nahm sie an keinen internationalen Meisterschaften teil. Zu Beginn des Jahres 2010 wechselte Güsel Manjurowa dann den Verband und geht seither für Kasachstan an den Start. Für dieses Land wurde sie in den Jahren 2010 und 2011 jeweils asiatische Meisterin. Bei den Asien-Spielen 2010 in Guangzhou kam sie allerdings hinter Gelegdschamtsyn Narantschimeg aus der Mongolei und Li Dan aus China, gemeinsam mit Kyoko Hamaguchi aus Japan nur auf den 3. Platz. Bei Weltmeisterschaften 2010 war sie nicht am Start. Bei den Olympischen Spielen 2012 gewann sie eine Bronzemedaille.", "section_level": 1}], "src_summary": "Güsel Tachirqysy Manjurowa (,, Transl. \"Güzäl Tahir kızı Mänürova\"; \"Gjusel Tagirowna Manjurowa\"; * 24. Januar 1978 in Saransk, Mordwinische ASSR, Russische SFSR, Sowjetunion) ist eine kasachische Ringerin tatarischer Herkunft, die bis 2010 für Russland startete. Sie gewann bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen eine Silbermedaille in der Gewichtsklasse bis 72 kg für Russland. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London gewann sie eine Bronzemedaille in der Gewichtsklasse bis 72 kg für Kasachstan.", "tgt_summary": null, "id": 2467184} {"src_title": "James Johnson Lindley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Infrastruktur und Nutzung.", "content": "Der in der Ebene zwischen den Alpen und Venedig gelegene Militärflugplatz Istrana hat eine knapp drei Kilometer lange, in West-Ost-Richtung verlaufende Start- und Landebahn (08/26). Nördlich der Piste und der parallel dazu verlaufenden Rollbahn befinden sich bei der Ortschaft Pezzan militärische Anlagen mit Abstellflächen und geschützten Flugzeugunterständen. Istrana ist an das Northern Italy Pipeline System angeschlossen. Auf dem Flugplatz ist das 51. Geschwader \"(51o Stormo)\" der italienischen Luftwaffe stationiert. Es verfügt neben verschiedenen Unterstützungseinheiten seit Ende 2016 über nur noch eine fliegende Staffel, die gemischte \"132o Gruppo\", die mit leichten Jagdbombern vom Typ AMX (A-11A/TA-11A \"Ghibli\") und Jagdflugzeugen vom Typ Eurofighter F-2000A \"Typhoon\" ausgerüstet ist. Die AMX werden vorwiegend zur Luftnahunterstützung und zur Aufklärung eingesetzt, die \"Typhoon\" zur Sicherung des Luftraums über Norditalien und, im Rahmen der grenzüberschreitenden Luftraumüberwachung innerhalb der NATO, bei Bedarf auch über Slowenien. Hierfür steht in Istrana permanent eine Alarmrotte bereit. Die vollständige Umrüstung der 132. Staffel auf \"Typhoon\" ist vorgesehen. Teil des Geschwaders ist eine kleinere fliegende Einheit \"(651a Squadriglia Collegamenti)\" mit einigen Jettrainern vom Typ MB-339A und Rettungshubschraubern des Musters AB212.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Flugplatz von Istrana wurde im Ersten Weltkrieg von etlichen italienischen Staffeln genutzt und blieb in seiner ursprünglichen Form bis zum Zweiten Weltkrieg in Gebrauch. In seiner heutigen Form entstand er Anfang der 1950er Jahre während des eskalierenden Kalten Krieges. Wegen seiner strategisch bedeutenden Lage in Nordostitalien griff die italienische Regierung und das Militär 1952 zu drastischen Maßnahmen, um den Neubau des Flugplatzes zu ermöglichen. Es kam zu Enteignungen bei rund 100 ortsansässigen Landwirten, die in der Folge mit ihren Familien zum Teil auswanderten. Erst im Lauf der Zeit konnte sich der Flugplatz mit seinen Soldaten gut in das gesellschaftliche Umfeld integrieren. Der Militärflugplatz Istrana wurde unmittelbar nach seiner Wiedereröffnung im Jahr 1954 Standort des 51. Geschwaders und ab 1956 auch des 1. Geschwaders. Der damaligen Luftwaffenstruktur entsprechend wurden sie auf Brigade-Niveau angehoben. Der \"51a Aerobrigata\" unterstanden drei fliegende Staffeln (\"21o, 22o\" und \"23o Gruppo\"), welche schrittweise die F-84 in den Versionen G und F und dann die F-86K erhielten. Darüber hinaus bildete man mit diesen Flugzeugen in Istrana eine Kunstflugstaffel (\"Tigri Bianche\"). Das 1. Geschwader blieb mit seinen F-86K nur drei Jahre auf dem Flugplatz und wurde dann als \"1a Aerobrigata\" ein Flugabwehrraketen-Verband mit Stab in Padua. Die \"51a Aerobrigata\" wurde 1967 wieder zu einem Geschwader herabgestuft (\"51o Stormo\") und verlor erst die \"21o Gruppo\" an das 53. Geschwader in Cameri und dann die \"23o Gruppo\" an das 5. Geschwader in Rimini-Miramare. Gleichzeitig rüstete man diese Staffeln mit der F-104 Starfighter aus. 1973 erhielt das 51. Geschwader in Istrana die \"155o Gruppo\" aus Piacenza, die mit ihren Starfightern in der Jagdbomberrolle operierte, während die Starfighter der \"22o Gruppo\" bis zu ihrer Auflösung im Februar 1999 als Abfangjäger eingesetzt wurden. Die \"155o Gruppo\" ging Anfang 1985 nach Ghedi und rüstete auf Tornados um. Ihren Platz in Istrana nahm 1989 die \"103o Gruppo\" ein, die zuvor mit ihren G.91R in Treviso-Sant’Angelo Teil des 2. Geschwaders (\"2o Stormo\") gewesen war und nun als erste italienische Staffel neue AMX-Kampfflugzeuge erhielt. An die Stelle der 1999 aufgelösten \"22o Gruppo\" trat die \"132o Gruppo\", die vom aufgelösten 3. Geschwader aus Verona-Villafranca kam. Somit verblieben beim 51. Geschwader in Istrana die beiden mit AMX-Jagdbombern (A-11A Ghibli) ausgerüsteten Staffeln 103 und 132. Im Juli 2014 wurde die \"101o Gruppo\", eine Ausbildungsstaffel mit zweisitzigen AMX-T (TA-11A), von Amendola nach Istrana verlegt und damit die gesamte AMX-Flotte dort konzentriert. Im September 2016 erfolgte die Auflösung der \"103o Gruppo\", im November 2016 die Auflösung der \"101° Gruppo\". Die verbliebenen AMX bzw. A-11A/TA-11A des 51. Geschwaders sind nunmehr in der 132. Staffel zusammengefasst. Nach der Auflösung einer Jagdstaffel auf dem Militärflugplatz Cervia bei Rimini im Jahr 2010 wurde das 4. Geschwader im mittelitalienischen Grosseto für die Sicherung des Luftraumes über Norditalien und Slowenien zuständig. Da auf Grund der größeren Entfernung insbesondere aus Slowenien Kritik an den Reaktionszeiten kam, wurde im Januar 2017 in Istrana eine F-2000A Typhoon-Alarmrotte stationiert, die bis 2020 im Wechsel von den Geschwadern in Gioia del Colle und Grosseto gestellt wurde. Seit 2020 hat das 51. Geschwader in Istrana eigene \"Typhoon\", die dort die AMX schrittweise ablösen werden. Für die Stationierung der \"Typhoon\" hat man auf dem Militärflugplatz Istrana die nötigen Umbau- und Modernisierungsarbeiten durchgeführt. Zwischen 1995 und 1999 nahmen italienische und französische Kampfflugzeuge von Istrana aus an Einsätzen zur Unterstützung internationaler Missionen im ehemaligen Jugoslawien teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Militärflugplatz Istrana befindet sich in der norditalienischen Region Venetien, rund zehn Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Treviso, auf dem Gebiet der Gemeinde Istrana. Die manchmal verwendete Bezeichnung „Treviso-Istrana“ dient der Abgrenzung vom knapp neun Kilometer südöstlich gelegenen, inzwischen zivilen Flughafen Treviso.", "tgt_summary": null, "id": 2175122} {"src_title": "Merrilliopanax", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Am 15. September 2006 erstellte DeFranco während seiner Abschlussprüfungen an der East Carolina University den „sxephil“-Kanal auf YouTube, dessen Videos er selbst konzipierte, moderierte und editierte. Am 22. April 2010 verkündete er das offizielle Ende der Show – später erklärte er, dass dies mit einigen rechtlichen Komplikationen zusammenhänge, unter anderem den Namen der Show betreffend. Er startete eine neue Sendung, die er \"NSFW\" („Not Safe For Work“) nannte und die im Prinzip dasselbe Format mit geringfügigen Änderungen darstellte. Kurz darauf, am 10. Mai, war es ihm jedoch möglich, zum ursprünglichen Namen der Sendung zurückzukehren. 2008 wurde er mit Hilfe seiner großen YouTube-Gefolgschaft zum „Sexiest Geek of 2008“ gewählt, einem Wettbewerb des Wired, bei dem die Leser abstimmen. Im Oktober desselben Jahres spielte er zusammen mit Jessica Rose und Kevin Wu eine Hauptrolle in Hooking Up, einer 10-Episoden Web-Serie von HBOLabs, dem Onlinezweig von HBO. Im November 2009 gründete er den Review-Channel \"LikeTotallyAwesome\" auf YouTube, den er mit verschiedenen anderen produziert und moderiert. Die Sendung beschäftigt sich mit allen Themen rund um Film, Videospiele und Technologie. Im Juli 2010 gründete er zusätzlich \"iPhoneDefranco\", einen Kanal für unbearbeitete Vlogs, die er direkt von seinem iPhone 4 hochlädt. Im selben Monat gründete er \"CuteWinFail\", einen Kanal, in dem pro Video drei Kurzclips aus den namensgebenden Kategorien gezeigt und vom Publikum gewertet werden. Dieser Kanal wird von Toby Turner (Tobuscus) moderiert. Ende August 2011 gründete er den Channel \"StuffPhilLikes\", ebenfalls auf YouTube, auf dem er täglich – mit Ausnahme sonntags – Videos in Playlistform hochlud, in denen er andere Youtubekanäle und Videos vorstellte. Meist indem er ein Video des betreffenden Kanals in die Playlist einbindet. Mittlerweile wurde der Kanal \"Hi I'm Phil\" umbenannt und ist seit dem 23. November 2011 inaktiv. Am 23. Januar 2012 startete sein neuer YouTube-Channel \"SourceFed\", den er mit drei anderen YouTubern betrieb. Der Kanal wurde im März 2017 eingestellt. Im Mai 2017 erklärte DeFranco, dass die Kanäle \"Philip DeFranco\" und \"Philly D\" nach dem Kauf durch revision3 im Jahr 2013 wieder in seinem Eigentum sind und kündigte die Gründung eines Nachrichten-Netzwerks an, welches durch Crowdfunding mittels Patreon realisiert werden soll.", "section_level": 1}, {"title": "Einkommen.", "content": "In einem Interview von 2008 gab DeFranco an, aktuell über 250.000 US-Dollar pro Jahr zu verdienen, was sich aus mehreren Quellen zusammensetze. Er wurde unter anderem für Videos bezahlt, die für Carl's Jr.'s Burger und die US Fernsehserien Lie to Me und Fringe werben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Philip James DeFranco Jr. (geboren als Philip James Franchini Jr., ehemals auch bekannt als sxephil; * 1. Dezember 1985 in New York) ist ein US-amerikanischer Webvideoproduzent. Unter dem Titel \"Philip DeFranco Show\" (PDS) veröffentlicht er auf seinem Youtube-Kanal täglich kurze Videos, die auf meist ironische Art eine Mischung aus aktuellem Geschehen, Politik und Popkultur behandeln. Auf seinem zweiten Youtube-Kanal, \"Philly D\", veröffentlicht er Vlogs und andere Videos, die er mit seinem Team des DeFrancoNetworks aufnimmt.", "tgt_summary": null, "id": 2071063} {"src_title": "Dana (Sängerin, 1986)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Schulbesuch studierte Lake an der Harvard University, schloss dieses Studium 1961 mit einem Bachelor of Arts (B.A.) ab und absolvierte danach ein weiteres Studium am Trinity College der University of Cambridge. Nach einer Ausbildung an der American Academy of Diplomacy trat er in den diplomatischen Dienst ein und war unter anderem von 1969 bis 1970 Mitarbeiter von Henry Kissinger, dem damaligen Nationalen Sicherheitsberater. 1974 erwarb er einen Philosophiae Doctor (Ph.D.) an der Princeton University und war dann zunächst Professor am Amherst College in Massachusetts sowie im Anschluss während der Präsidentschaft von Jimmy Carter zwischen 1977 und 1981 Director of Policy Planning im Außenministerium. Danach lehrte Lake von 1981 bis 1992 als Professor am ebenfalls in Massachusetts ansässigen Mount Holyoke College. Nach der Wahl von Bill Clinton wurde er schließlich im Januar 1993 dessen Nationaler Sicherheitsberater und behielt dieses Amt während der ersten Amtszeit Clintons bis März 1997. Einer seiner Assistenten war seit 1994 Neal S. Wolin, der 2009 stellvertretender US-Finanzminister wurde. Im Januar 1997 wurde er von Clinton als Nachfolger von John M. Deutch für das Amt des Direktors der Central Intelligence Agency (CIA) nominiert. Allerdings verzichtete er auf diese Berufung noch vor dem Abschluss des Bestätigungsverfahrens durch den US-Senat. Grund seines Rücktritts war, dass der US-Kongress ihn wegen verheimlichter Waffengeschäfte heftig kritisiert hatte. Nach seinem Ausscheiden aus dem Regierungsdienst wurde er 1997 Professor an der Georgetown University. Lake engagierte sich darüber hinaus in zahlreichen außen- und sicherheitspolitischen Organisationen und war nicht nur Mitglied der Beratungsgremien von America Abroad und der Partnership for a Secure America, sondern auch für den Council on Foreign Relations und die Forschungseinrichtung Freedom House tätig. Zwischen 2007 und 2008 war er wiederum außenpolitischer Berater des US-Präsidenten Barack Obama. Trotz dieser Tätigkeit übernahm er jedoch keine Aufgabe im Kabinett Obamas, obwohl er erneut als möglicher CIA-Direktor genannt wurde. Er gehörte auch zu den Unterzeichnern von Global Zero, einer im Dezember 2008 gestarteten Initiative, welche eine vollständige nukleare Abrüstung weltweit zum Ziel hat. Am 30. April 2010 wurde Lake als Nachfolger von Ann Veneman Direktor des Kinderhilfswerkes der Vereinten Nationen und übergab diese Funktion zum 1. Januar 2018 an Henrietta H. Fore.", "section_level": 1}], "src_summary": "W. Anthony Lake (* 2. April 1939 in New York City) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Politikwissenschaftler, Hochschullehrer und Diplomat, der auch Nationaler Sicherheitsberater der USA war und von 2010 bis Ende 2017 als Direktor der UNICEF amtierte.", "tgt_summary": null, "id": 1096625} {"src_title": "Doll by Doll", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Schüler Jinta Yadomi (, \"Yadomi Jinta\") besucht seit einiger Zeit nicht mehr die Schule und beginnt, seine Kindheitsfreundin Meiko Honma (, \"Honma Meiko\"), die er kurz als \"Menma\" bezeichnet, zu sehen. Doch diese ist lange zuvor gestorben und \"Jintan\", wie er von ihr genannt wird, wird deshalb von vielen Bewohnern aus der Nachbarschaft für verrückt gehalten. Menma ist sich bewusst, dass sie bereits tot ist, hat aber ihren kindlichen Intellekt behalten und reagiert entsprechend immer wieder recht naiv. Jinta versucht unterdessen, ihr den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. So schläft er beispielsweise nicht in seinem eigenen Bett, das er ihr freigemacht hat, oder kocht ihr Lieblingsessen. Ebenfalls in dem Haus wohnt sein Vater, der jedoch das seltsame Verhalten seines Sohnes komplett zu verdrängen scheint. So ist er stets gut gelaunt und scheint alles bedingungslos zu akzeptieren. Jinta jedoch wünscht sich regelrecht, dass sein Vater ihn nicht einfach so gewähren ließe. Dennoch hält er sich aus Rücksicht zurück, da er weiß, wie schwer es auch sein Vater nach dem Tod von Jintas Mutter hat. Sie verstarb einige Zeit nach Menma an körperlicher Schwäche. Seine Kindheitsfreundin Naruko Anjō (, \"Anjō Naruko\") besucht Jinta; sie empfindet sein Verhalten zwar auch als sehr merkwürdig, fühlt sich aber dennoch zu ihm hingezogen, weshalb sie ihn auch nach all den Jahren nicht völlig aufgibt. Naruko, die von ihren Freunden immer wieder \"Anaru\" genannt wird, versucht daher Jinta dazu zu bringen, wieder die Schule zu besuchen. Jedoch scheitern die meisten Versuche, da Jinta sich einfach nicht mehr zugehörig fühlt und dadurch nicht Fuß fassen kann. Anaru selbst ist ihm dabei zunächst auch keine sehr große Hilfe, da sie sich in der Schule mit Freundinnen umgibt, die oberflächlich sind, Jinta ablehnen und Anaru nicht beistehen, wenn sie Hilfe braucht. Der einst immer im Schatten von Jinta stehende Freund Atsumu Matsuyuki (, \"Matsuyuki Atsumu\", Spitzname: Yukiatsu) besucht mittlerweile eine höhere Schule und zeigt sich ihm gegenüber herablassend und abweisend. Auf dieselbe Schule geht ebenfalls Chiriko Tsurumi (, \"Tsurumi Chiriko\", Spitzname: Tsuruko). Seit ihrer Kindheit hat sich die eher schüchterne Tsuroko zu einer sehr aufmerksamen, aber auch extrem ernsthaften und kühlen Persönlichkeit entwickelt. So steht sie weder Jinta noch Yukiatsu bei und versucht sich aus allem möglichst herauszuhalten. Ein erster Lichtblick für Jinta ist das Auftauchen von Tetsudō Hisakawa (, \"Hisakawa Tetsudō\"), des sechsten Freundes aus seiner Kindheit. In seiner Kindheit bewunderte \"Poppo\", so wie er immer noch genannt wird, Jinta sehr und sah in ihm ein Vorbild. Mittlerweile ist der einst sehr dünne und kleine Junge groß und kräftig. Jedoch denkt er nicht sonderlich weit voraus und schlägt sich als Reisender und Teilzeitarbeiter durch die Welt. So befand er sich für lange Zeit auf Reisen im Ausland und kam nur selten nach Japan zurück, wo er dann in der Hütte übernachtete, in der sie sich als Kinder oft getroffen hatten. Er ist der erste, der versucht die einstigen Freunde wieder zu vereinen, da er Jinta glaubt, dass er Menma sieht und es ihr Wunsch sei, dass sich alle so wie früher erneut treffen und ihre Streitigkeiten beilegen können. Also bringt Poppo Jinta dazu, Anaru zu Hause zu besuchen. Beim Spielen einiger alter Videospiele kann Anaru einen Teil ihrer Abneigung gegenüber Jinta ablegen und Jinta wird überzeugt, wieder die Schule zu besuchen. Anaru geht an einem Abend mit ihren Freundinnen zu einer Karaokeparty und verlässt diese vorzeitig in Begleitung eines Mannes. Dieser wollte sie in ein Love Hotel führen. Mit Hilfe von Yukiatsu kann sie ihm entkommen. Als Anaru sich bei ihm bedankt, gesteht sie ein, ein gewisses Interesse an Jinta zu haben, was ihren Erretter verärgert. Der Vorfall bleibt nicht unbemerkt und in der Schule verbreitet sich das Gerücht, Anaru würde sich prostituieren. Jinta, der gerade den ersten Tag in der Schule ist, nimmt sie in Schutz und beide müssen den Unterricht verlassen. Anaru traut sich nicht mehr nach Hause, da sie die Reaktion ihrer Eltern fürchtet. Sie beschließt stattdessen in die alte Hütte bei Poppo einzuziehen. Dort überlegen sie sich, wie sie Yukiatsu und Tsuruko dazu bringen könnten, sich ebenfalls dort wieder zu treffen. Schließlich veranstalten sie einen Grillabend in der Hütte, zu der auch Yukiatsu und Tsuruko erscheinen. Während der Feier eröffnet Yukiatsu den anderen, dass auch er Menma sehen kann. Als er aber anscheinend eine andere sieht als Jinta, rennt die Gruppe der Gestalt im Wald hinterher. Als sie sie finden, ist es Yukiatsu selbst, der sich als Menma verkleidet hat. Auch er war, wie Jinta, in Menma verliebt und kam über ihren Tod nicht hinweg. Jinta, Poppo und Anaru wollen weiterhin herausfinden, wie sie Menma helfen können, und besuchen ihre Eltern. Menmas Mutter trauert ihrer Tochter noch immer nach und ist Menmas früheren Freunden feindlich gesinnt. Sie ist wütend, da trotz Menmas Tod ihre Freunde anscheinend weiterleben wie zuvor. Dennoch gibt sie ihnen Menmas Tagebuch. In diesem lesen die drei davon, dass Menma sich auf das Feuerwerk gefreut hatte, das sie als Freunde selbst machen wollten. Doch ist ihnen dies nie gelungen. Daher beschließen sie, den Versuch zu wiederholen, sodass Menma in den Himmel kann. Jinta beginnt hart zu arbeiten und sich Geld für das selbstgemachte Feuerwerk zu verdienen. Auch Poppo und Anaru wollen etwas beisteuern. Doch der von ihnen angefragte Feuerwerker muss ablehnen. Menmas Mutter hatte vom Vorhaben der Freunde erfahren und über ihren Mann verhindert, dass ihnen geholfen wird. Yukiatsu und Tsuruko stehen dem Plan der drei Freunde skeptisch gegenüber und wollen nicht dabei helfen. Als er nicht gelingt, will auch Anaru aufgeben. Sie glaubt nicht wirklich, dass Menma noch als Geist unter ihnen ist. Da beschließt Menma, allen Freunden ihre Existenz zu beweisen und lädt sie in die Hütte ein. Hier schreibt sie ihnen in ihr Tagebuch Nachrichten, sodass schließlich alle an sie glauben. Mit neuem Mut und Gesprächen mit Menmas Vater und ihrem mittlerweile jugendlichem Bruder gelingt es, dass der Feuerwerker ihnen hilft. So bauen die Freunde, unter seiner Anleitung und Hilfe, ihr eigenes Feuerwerk und brennen dieses ab. Auch Menmas Bruder ist dabei, der die ständige Trauer seiner Mutter leid ist. Doch entgegen den Erwartungen verschwindet Menma nach dem Feuerwerk nicht. Die Freunde sind verärgert oder ratlos. Es kommt zu einem großen Streit und schließlich gestehen sich alle die gegenseitigen Gefühle ein. Poppo wollte das Menma ihm vergibt, denn er hat ihren Tod mitangesehen, wie sie von der Strömung mitgerissen wurde. Tsuruko war stets verzweifelt, weil sie in Yukiatsu verliebt ist. Doch dieser dachte nur an Menma und sah – wenn überhaupt – nur Anaru als ihren „Ersatz“. Jinta war sich selbst unsicher, ob Menma nicht bei ihm bleiben sollte, und Yukiatsu war nun nicht nur über Menmas Tod und seine unglückliche Liebe verzweifelt, sondern auch eifersüchtig, da sich ihr Geist allein Jinta zeigt. Als sie sich miteinander ausgesprochen und ausgesöhnt haben, verschwindet Menma tatsächlich, zeigt sich aber zuvor noch ihren Freunden und verabschiedet sich von ihnen.", "section_level": 1}, {"title": "Konzeption.", "content": "Die Geschichte von \"Ano Hana\" spielt in der Gegenwart und bedient sich zahlreicher Rückblicke in die Vergangenheit. Dabei wird immer wieder darauf verwiesen, dass die Personen der Handlung sich selbst vorwerfen an Menmas Tod schuld zu sein. Als Handlungsort wurde die Stadt Chichibu im Westen der Präfektur Saitama gewählt. So finden sich zahlreiche Nachbildungen von real existierenden Gebäuden und Szenerien in der Serie wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Veröffentlichungen.", "content": "Umgesetzt wurde die Animefernsehserie von \"Anohana Project\" für den Programmblock \"noitaminA\". Dabei handelte es sich um eine Kooperation des Studios A-1 Pictures, des Fernsehsenders Fuji Television und Aniplex (einer Untergruppe von Sony Music Entertainment Japan). Die Regie übernahm dabei Tatsuyuki Nagai, der die von Mari Okada geschriebenen Drehbücher umsetzte. Diese schrieb auch einen Fortsetzungsroman, dessen Anfang gleichzeitig kapitelweise in MediaFactorys Literaturmagazin \"Da Vinci\" von Ausgabe 3/2011 (5. Februar 2011) bis Ausgabe 7/2011 (6. Juni 2011) erschien. Die vollständige Fassung erschien in zwei Bänden am 25. Juli 2011, ISBN 978-4-8401-3957-1 und am 10. August 2012, ISBN 978-4-8401-4689-0. Die Musik stammt von Remedios, den Künstlernamen den die Singer-Songwriterin Reimy für Werbetitel und Soundtracks verwendet. Die Erstausstrahlung der Serie begann in der Nacht des 15. April 2011 (und damit am vorherigen Fernsehtag) auf Fuji Television als Teil von \"Noitamina\". In den Folgetagen begannen ebenfalls die Sender Kansai TV und Tokai TV mit der Übertragung sowie ab 22. Mai landesweit über Satellit BS Fuji. Ein Kinofilm mit dem gleichen Titel wurde am 31. August 2013 in Japan veröffentlicht. Der Film stellt einen Epilog zu der Serie dar.", "section_level": 1}, {"title": "Manga.", "content": "Ein von Izumi Mitsu gezeichneter Manga erschien in Shūeishas Magazin \"Jump Square\" vom 4. April 2012 (Ausgabe 5/2012) bis 4. April 2013 (Ausgabe 5/2013). Die Kapitel wurden in drei Sammelbänden (Tankōbon) zusammengefasst. Zwischen April und Oktober 2016 erschien der Manga bei Tokyopop vollständig auf Deutsch.", "section_level": 2}, {"title": "Computerspiel.", "content": "Die Serie wurde ebenfalls als Adventurespiel für die PlayStation Portable umgesetzt. Der Entwickler war guyzware und das Spiel wurde am 30. August 2012 durch 5pb. vertrieben.", "section_level": 2}], "src_summary": "AnoHana – Die Blume, die wir an jenem Tag sahen (jap. \"Ano Hi Mita Hana no Namae o Bokutachi wa Mada Shiranai.\", dt. „Wir wissen noch immer nicht den Namen der Blume, die wir an jenem Tag sahen.“), auch kurz als Anohana/Ano Hana bezeichnet, ist eine Animefernsehserie aus dem Jahr 2011, die unter der Regie von Tatsuyuki Nagai im Studio A-1 Pictures entstand, sowie ein Roman. Sie erzählt die Geschichte einer Gruppe von Freunden, die noch immer vom nicht zur Ruhe kommenden Geist einer verunglückten Kindheitsfreundin des Protagonisten verfolgt werden.", "tgt_summary": null, "id": 2434958} {"src_title": "Arne Van Petegem", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Der Name \"LulzSec\" setzt sich aus den Worten „Lulz“ (Bedeutung etwa: „Schadenfreude“), einem abgewandelten Plural des Akronyms „LOL“ (Laughing Out Loud) im Netzjargon, und der umgangssprachlichen Kurzform von „Security“ (Sicherheit) zusammen. Die Gruppe \"LulzSec\" trat das erste Mal im Mai 2011 mit einem Angriff gegen Fox.com in die Öffentlichkeit. 50 Tage nach ihrer Gründung gab die Gruppe im Juni 2011 ihre Auflösung bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Ideologie.", "content": "\"LulzSec\" wurde niemals mit finanziellen Motiven in Verbindung gebracht. Die Gruppe behauptete, aus Motiven der Unterhaltung heraus oder der Freude über Chaos und Verwüstung wegen zu handeln. Auf Grund dieser Äußerungen wurde von der Presse eine Parallele zur Spaßguerilla gezogen. Für einzelne Aktionen wurden politische Motive in Anspruch genommen, etwa Korruption oder Rassismus in Behörden anzuprangern, oder die Position gegen den War on Drugs zu stärken. Ein gesellschaftspolitischer Hintergrund lässt sich rückwirkend bei allen Aktionen feststellen. Die Gruppe veröffentlichte zudem ein Manifest, in dem Anliegen ausformuliert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Die Natur der losen Organisation lässt zu, dass einzelne Individuen den Namen der Gruppe für sich ohne Absprache oder Integration in den eigentlichen Kreis in Anspruch nehmen (\"siehe auch: Anonymous\", Absatz \"Struktur\"). Der Gruppe werden im Kern sechs Mitglieder zugerechnet, welche dies zum Teil selbst verkündeten oder bestätigten, insbesondere nachdem Hacks anderer Gruppierungen persönliche Informationen zu Tage förderten. Abgegriffene IRC-Logdateien aus einem solchen Angriff wurden vom britischen The Guardian veröffentlicht und enthielten ebenfalls persönliche Details. Im Einzelnen werden folgende Personen mit \"LulzSec\" in Verbindung gebracht:", "section_level": 2}, {"title": "Angriffe auf Regierungseinrichtungen.", "content": "\"LulzSec\" verwendete neben einfachen Distributed-Denial-of-Service-Techniken, wie beim Angriff auf die Webseite des CIA, auch SQL-Injections, zum Beispiel beim Sony-Hack. Welche Gesinnung der Gruppe zugesprochen werden sollte, ist strittig, allerdings lassen die teils deutlich subversiven Hacks kaum den Schluss zu, dass von \"LulzSec\" als „White-Hats“ gesprochen werden kann. Bei den Unternehmungen der Gruppe lassen sich solche gegen Wirtschaftsvertreter und gegen Regierungsinstitutionen oder nahe Partner unterscheiden:", "section_level": 1}, {"title": "InfraGard.", "content": "Ebenfalls im Juni 2011 konnte \"LulzSec\" die Webseite von InfraGard kompromittieren, einer Non-Profit-Organisation, die sich in Zusammenarbeit mit dem FBI auf die Überwachung von illegalen Botnetzen spezialisiert hat. Im Rahmen dieser Aktion erhielt \"LulzSec\" auch Zugriff auf vertrauliche E-Mails vom Chef der US-Sicherheitsfirma Unveillance, Karim Hijazi. Diese E-Mails beweisen, dass die Firma den US-Behörden verschiedene Dienstleistungen im Rahmen der digitalen Kriegsführung angeboten hat, wie zum Beispiel einen Angriff auf die digitale Infrastruktur der Ölfelder in Libyen. Laut eigener Aussage war die Aktion eine Antwort auf Barack Obamas Statement, dass Aktionen von Hackern auch als Angriff gegen die Vereinigten Staaten von Amerika gewertet werden könnten.", "section_level": 2}, {"title": "US-Senat.", "content": "Wenig später erfolgte die Veröffentlichung einer Konfigurationsdatei der Website des Senats der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Angriff wurde durch eine Sprecherin des Senats offiziell bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "CIA.", "content": "Am 15. Juni 2011 bekannte sich \"LulzSec\" zu einem Angriff auf die Website des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA, der dazu führte, dass deren Internetpräsenz kurzzeitig nicht erreichbar war.", "section_level": 2}, {"title": "Angriffe auf Wirtschaftsunternehmen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "PBS.", "content": "Im Mai 2011 hackten Mitglieder von \"LulzSec\" die Webseite des Public Broadcasting Service, kopierten Benutzerdaten und setzten eine Hoax-Nachricht in den Newsticker, welche besagte, dass der 1996 verstorbene Rapper Tupac Shakur noch am Leben sei und in Neuseeland lebe. \"LulzSec\" nannte als Motivation für den Hack die Verteidigung von Wikileaks und die Bekundung von Solidarität mit Bradley Manning.", "section_level": 2}, {"title": "Sony.", "content": "Im Juni 2011 erklärte sich \"LulzSec\" verantwortlich für einen Angriff gegen die Webseite von Sony Pictures, bei dem die Gruppe höchstwahrscheinlich illegalen Zugriff auf persönliche Daten (wie Name, Passwort, Adresse sowie Geburtsdatum) von über einer Million Nutzern hatte. Die Gruppe versuchte, Sony insbesondere dadurch bloßzustellen, dass sie darauf hinwies, wie schlecht die Seite gesichert gewesen sei und dass eine primitive SQL-Injection, eine allgemein bekannte Sicherheitslücke, ihnen den Zugriff ermöglicht hätte. Dieses war von besonderer Brisanz, da Sony bereits kurz zuvor einen illegalen Zugriff auf das PlayStation Network zugeben musste, bei dem vermutlich ebenfalls mehrere Millionen Nutzerdaten zusammen mit Kreditkarteninformationen gestohlen wurden. Als Motiv für den Angriff gab die Gruppe Rache für die juristischen Schritte von Sony gegen den Playstation-3-Hacker George Hotz an.", "section_level": 2}, {"title": "The Sun.", "content": "Obwohl \"LulzSec\" bereits am 26. Juni 2011 ihre Auflösung bekannt gab, stellten sie sich bereits kurze Zeit darauf wieder ins Rampenlicht. Das britische Boulevardmagazin The Sun war als Teil des Konzerns um Medienmogul Rupert Murdoch aufgrund des Abhörskandals um dessen News International bereits kritischer Aufmerksamkeit ausgesetzt. In der Nacht vom 18. auf den 19. Juli 2011 erschien auf der Internetseite von The Sun eine Falschmeldung über den angeblichen Tod Murdochs. Besucher der Seite wurden schließlich auf die Twitter-Seite von LulzSec weitergeleitet, wo sich die Hacker mit einer schnippischen Bemerkung zu der Tat bekannten.", "section_level": 2}, {"title": "AntiSec & Auflösung.", "content": "Am 19. Juni 2011 gaben LulzSec und Anonymous über Twitter ihre zukünftige Zusammenarbeit bekannt und riefen die Operation AntiSec ins Leben. Die beiden Gruppen, welche sich zuvor mehrfach angefeindet hatten, wollten gemeinsam gegen „Sicherheits-Terroristen“ vorgehen. Im Rahmen dieser Aktion wurden bald darauf die Website der „Serious Organised Crime Agency“ (Behörde für die Bekämpfung des organisierten Verbrechens im Vereinigten Königreich, kurz SOCA) für kurze Zeit lahmgelegt und vertrauliche Unterlagen der Grenzpolizei von Arizona auf Pirate Bay veröffentlicht. Am 26. Juni 2011 gab die Gruppe ihre Auflösung bekannt. Der ehemalige Hacker Kevin Mitnick führte dies auf den entstandenen hohen Verfolgungsdruck zurück und rechnete mit weiteren Aktionen von Nachahmern oder durch Folgeorganisationen.", "section_level": 1}, {"title": "Verurteilungen.", "content": "Im Mai 2013 wurden die von Sabu enttarnten LulzSec-Mitglieder Kayla, Topiary und Tflow zu Haftstrafen verurteilt, die von The Guardian als hart gewertet wurden. Zuvor hatten die Angeklagten auf Grund der Beweislast durch den Kronzeugen bereits gestanden, an verschiedenen Angriffen beteiligt gewesen zu sein.", "section_level": 2}], "src_summary": "LulzSec (oder lang Lulz Security) war der Name einer losen Gruppierung von Hackern, die im Jahr 2011 mehrere öffentlichkeitswirksame Aktionen im Bereich der Informationssicherheit verantwortete. \"LulzSec\" betrat teilweise kriminellen Boden, indem die Gruppe Passwörter Dritter ausspähte; andererseits wies sie auf Schwächen der Informationssicherheit der gehackten Systeme hin.", "tgt_summary": null, "id": 202460} {"src_title": "Robert Patterson Clark Wilson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zur Gründung 1928 hieß der Verein \"FK Sandžak\" und später \"FK Deževa\". Nach einer Fusion von Deževa mit dem \"FK Ras\" wurde daraus 1962 der heutige FK Novi Pazar. Er wurde im ehemaligen Jugoslawien Amateurmeister und war Mitglied einer unteren Spielklasse im Osten des Landes. Zweimal erreichte man Play-offs für die 1. Liga und wurde beide Male geschlagen. Beim ersten Mal verlor man gegen Sutjeska Nikšić, beim zweiten Mal gegen Sloboda Užice. Zu bekannten ehemaligen Spieler gehörten Abdulah Gegić, der als Trainer des serbischen Spitzenvereins Partizan in der Saison 1965/66 das Finale des Europapokals der Landesmeister erreichte, wo er mit seiner Mannschaft nur knapp Real Madrid unterlag, sowie Ismet Ugljanin, ebenfalls ein ehemaliges Mitglied von Partizan, sowie von Radnički Niš. Weitere bekannte Spieler waren Bajro Župić und Rahim Beširović, ebenfalls ehemalige Mitglieder der traditionsreichen Partizan-Familie.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Seit der Saison 2011/12 spielt der FK Novi Pazar in der 1. Liga. Bis zum 34. und letzten Spieltag der Vorsaison kämpfte der vom serbischen Minister für Arbeit und Soziales Rasim Ljajić geführte Klub mit dem leicht vorausliegenden Zweitplatzierten Radnički 1923 Kragujevac in der 2. Liga um den Aufstieg in die 1. Liga. Nachdem dem Meister BASK aufgrund finanzieller Probleme der Aufstieg verwehrt wurde, rückte der FK Novi Pazar als Drittplatzierter nach und stieg erstmals in die höchste serbische Liga auf. In der Saison 2014/2015 belegte FK Novi Pazar den 5. Platz in der Super liga, was bisher den größten Erfolg in der Klubgeschichte des FK Novi Pazar darstellt. In der Saison 2016/2017 stieg der Klub nach 6 Jahren erste Liga in die zweite Liga ab. Nach dem Abstieg kündigte der Klubvorstand am 15. Juni 2017, aufgrund finanzieller Probleme, die Insolvenz des Klubs an. Am 1. Juli 2017 gab der Klub bekannt, dass man doch nicht in die Insolvenz gehen werde.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Nach dem Aufstieg von Novi Pazar in die erste Liga in der Saison 2010/2011 gaben der damalige Minister für Arbeit und Soziales Rasim Ljajic und der damalige Bürgermeister von Novi Pazar Meho Mahmutovic die Rekonstruktion des Stadions bekannt. Der Bau wurde durch ein Projekt des Serbischen Fußball-Bunds (FSS) und der Stadt Novi Pazar finanziert. Die Kosten des Baus betrugen um die 2 Millionen Euro. Die West- und Osttribüne wurden komplett ausgebaut, wobei die Westtribüne mit einem Dach abgedeckt wurde. 2012 wurde auch eine Nordtribüne erbaut. Nach dem die Stadionarbeiten beendet waren, wurde die Kapazität des Stadions auf 16 000 Sitzplätze erweitert. Zudem bekam das Stadion neue Flutlichter, ein neues Schließfach, einen Presseraum, eine neue Ambulanz, einen Parkplatz und einen Fahrkartenschalter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der FK Novi Pazar () ist ein serbischer Fußballverein aus der Stadt Novi Pazar, der in der Prva liga spielt, der zweithöchsten Fußball-Liga in Serbien.", "tgt_summary": null, "id": 1202265} {"src_title": "Earlandit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Pittosporum resiniferum\" wächst als Baum und erreicht Wuchshöhen von bis zu 30 Metern. In den Wäldern, seinem Lebensraum, bleibt er wahrscheinlich kleiner und wächst möglicherweise auch epiphytisch. Die Rinde der Zweige ist kahl. Die wechselständig und spiralig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 2 bis 4 Zentimeter lang. Die ledrige, einfache ganzrandige Blattspreite ist bei einer Länge von 8 bis 15 Zentimetern sowie einer Breite von 3,5 bis 5,5 Zentimetern in der Mitte am breitesten, schmal, verkehrt-eiförmig oder verkehrt-eilanzettlich und besitzt eine kurze Spitze. Es liegt Fiedernervatur vor. Anfangs sind die Laubblätter sehr behaart und später kahl.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die Blüten sind in Büschel am Stamm angeordnet. Die duftenden, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. und Die Kelchblätter sind an der unteren Hälfte zu einem flachen Kelch verwachsen, die freien Kelchlappen sind am oberen Ende gerundet. Die weißen Kronblätter sind bei einer Länge von 9 bis 12 Millimetern sowie einer Breite von 1,5 bis 2 Millimetern schmal-länglich. Früchte trägt \"Pittosporum resiniferum\" erst ab einer Wuchshöhe von 6 bis 12 Metern. Die Früchte sind durchschnittlich 25 (12 bis 43) Millimeter im Durchmesser und enthalten durchschnittlich 31 (5 bis 72) Samen. Die durchschnittlich 3 Millimeter großen Samen sind eckig, schwarz bis schwärzlich goldfarben und oft noch von einem gummiartigen oder harzigen Endokarp umgeben.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung.", "content": "Ihren Namen Petroleumnuss verdankt sie ihrem petroleumartigen Geruch. Zündet man die Früchte, auch grüne, von \"Pittosporum resiniferum\" an, so brennen sie mit heller Flamme und können als Lichtquelle genutzt werden. Die enthaltenen Dihydroterpene werden für Parfüm und Arzneien verwendet. Sie sind ebenso gut zur Erzeugung von Biokraftstoff geeignet. Aus dem Öl von \"Pittosporum resiniferum\" kann durch Destillation sehr reines n-Heptan gewonnen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pittosporum resiniferum ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Klebsamen (\"Pittosporum\") innerhalb der Familie der Klebsamengewächse (Pittosporaceae). Sie ist auf den Philippinen heimisch; insbesondere in der unmittelbaren Umgebung des Vulkan Mayon, kommt aber auch in Sabah auf dem Mount Kinabalu vor. \"Pittosporum resiniferum\" wächst in Höhenlagen von 600 bis 2400 Metern, gewöhnlich in Elfenwald oder \"Pinus kesiya\" Wäldern.", "tgt_summary": null, "id": 154885} {"src_title": "Regenbogen-Schlammnatter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Finanzierung.", "content": "Im März 2008 erhielt das Unternehmen in einer ersten Finanzierungsrunde insgesamt 19 Millionen US-Dollar von einer Gruppe von Investoren, die angeführt wird von „New Enterprise Associates“. Unter anderem gehört Michael Dell zu den Finanziers. In einer zweiten Finanzierungsrunde im April 2009 erhielt das Unternehmen weitere 47,5 Millionen US-Dollar von der Investorengruppe Lightspeed Venture Partners. Samsung ist seit Oktober 2009 ebenfalls an Fusion-io beteiligt. Beide Unternehmen verbindet eine enge Partnerschaft. In der dritten Finanzierungsrunde beteiligten sich Meritech Capital Partners, Accel Partners und Andreessen Horowitz mit ebenfalls 45 Millionen US-Dollar. Seit Juni 2011 war das Unternehmen als Aktiengesellschaft an der NASDAQ gelistet.", "section_level": 1}, {"title": "Technologie.", "content": "Ungewöhnlich ist die von dem Unternehmen entwickelte Adressierung des NAND-Flash. Mittels FPGA und einer neuen Protokollschicht im Betriebssystem werden die Zellen direkt angesprochen. Gleichwohl steht der nicht flüchtige Speicher je nach eingesetzter Software in verschiedenen Formen zur Verfügung. Meist als LUN einer lokalen Festplatte oder eines Shared Storage-Block Device.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Technologiepartner wie IBM, HP, Dell und Super Micro Computer halfen dem jungen Unternehmen ebenfalls in der Start-up-Phase. So zeigte IBM mit dem Projekt Quicksilver, welches auf Fusion-io-Hardware beruht, die höchste I/O-Performance seiner Zeit: eine Million IOPS. HP entwarf gemeinsam mit Fusion-io im März 2009 das Produkt IO Accelerator, mit dem im April 2009 ebenfalls 1.000.000 IOPS in einem einzigen ProLiant-Server nachgewiesen wurden. Im Herbst 2012 kündigen NetApp und Cisco zu Zusammenarbeit mit dem Unternehmen an.", "section_level": 1}, {"title": "Mitarbeiter.", "content": "Das Unternehmen hat etwa 450 Mitarbeiter (Stand Juli 2011) in Europa, Asien, Australien und den Vereinigten Staaten. CEO ist Mitgründer David Flynn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fusion-io ist ein Unternehmen mit Hauptsitz in Cottonwood Heights, im US-amerikanischen Bundesstaat Utah sowie einer Niederlassung im „Silicon Valley“, San Jose, Kalifornien (USA). Das Unternehmen entwickelt und baut Speicher zur Applikationsbeschleunigung auf Basis von NAND-Flash. ", "tgt_summary": null, "id": 1820623} {"src_title": "Swędrówka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Android ist eine Software für mobile Endgeräte, das ein Betriebssystem, eine Middleware und die wichtigsten Anwendungen enthält. Das Android SDK stellt die Tools und APIs zur Verfügung um mobile Anwendungen zu entwickeln, die auf Android-basierten Geräten ausgeführt werden. Die Android Developer Challenge war ein Wettbewerb für die innovativsten Anwendung für Android. Google bot 10 Mio. USD an Preisgeldern, die zwischen ADC I und ADC II aufgeteilt wurden. Alle Einträge wurden von einer Experten-Jury aus allen Bereichen der mobilen Industrie (Handset Hersteller, Mobilfunk Telekommunikation, Softwareentwicklung oder technologische Innovation) beurteilt. Google wählte die Jury aus den Mitgliedsorganisationen der Open Handset Alliance, Google und Experten im mobile Business.", "section_level": 1}, {"title": "Android Developer Challenge I.", "content": "Die Android Developer Challenge wurde erstmals im November 2007 angekündigt, mit einer Laufzeit von 2. Januar bis 14. April, 2008. Teilnehmer aus über 70 Ländern reichten insgesamt 1.788 Anwendungen ein. Somit wurde der ADC ein sofortiger Erfolg, und der Android-Entwickler-Blog berichtete von 170+ Einreichungen pro Stunde am 14. April. Am 13. Mai wurden die 50 Finalisten präsentiert. Die Finalisten bekamen eine Frist bis 30. Juni 2008, um ihre Einreichungen für Endrunde vorzubereiten. Der ADC I endete der Veröffentlichung der 10 Gewinner der Hauptpreise, die jeweils 275.000 $ erhielt, und zehn Teams, die jeweils 100.000 $ erhielten. Interessant an diesem Bewerb war, dass Google während der gesamten Dauer des Bewerbes neue Versionen des SDK herausgab. Es war somit einerseits interessant für Entwickler hautnah bei der Entstehung eines Betriebssystems dabei zu sein, andererseits waren laufend Änderungen am Code notwendig, um die einzureichende Software an das aktuell neueste SDK anzupassen. Eine weitere Schwierigkeit war, dass es zu diesem Zeitpunkt keine Android Mobiltelefone gab. Das erste Android Mobiltelefon, das G1, wurde erst am 20. Oktober 2008 in den USA veröffentlicht. Sämtliche der 50 Gewinner wurden bei diesem Launch präsentiert.", "section_level": 2}, {"title": "Android Developers Challenge II.", "content": "ADC II wurde am 27. Mai 2009 präsentiert. Neu am ADC II waren 10 spezielle Kategorien: Die Bewerber durften ihre Anwendungen in nur einer einzigen Kategorie einreichen. Die Gewinner wurden nach zwei Runden durch tausende Android-Anwender sowie einer offiziellen Jury ermittelt. Die Gewinner des ADC II wurden am 30. November veröffentlicht. \"SweetDreams\", \"What the Doodle!?\" und \"WaveSecure\" wurden Gesamtsieger.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Android Developer Challenge (ADC) war ein Entwicklerbewerb, der von Google in 2 Teilen (ADC I und ADC II) im Jahr 2008 und 2009 veranstaltet wurde, um das von Google entwickelte mobilen Betriebssystems Android in den Markt einzuführen. ", "tgt_summary": null, "id": 1003847} {"src_title": "Ahti Toivanen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebeginn in Spanien.", "content": "Seine Karriere begann der im Jahre 1990 in der Stadt El Saucejo in der Provinz Sevilla geborene Ayala bei seinem Heimatverein, dem \"CF El Saucejo\", ehe es ihn nach nur kurzer Zeit im Nachwuchs seines Heimatklubs ins nahegelegene Sevilla zog. Dabei wurde er vom spanischen Großklub FC Sevilla unter Vertrag genommen und durchlief bei diesem sämtliche Jugendspielklassen. Nach einigen Jahren im vereinseigenen Nachwuchs wurde dem jungen Defensivakteur ein Profivertrag in Aussicht gestellt, den dieser jedoch ablehnte und stattdessen einen Wechsel nach England bekanntgab. Zudem stand er während dieser Zeit auch kurz vor der Aufnahme in die gerade eben erst in die Zweitklassigkeit aufgestiegene B-Mannschaft des FC Sevilla. Gleich nach der Bekanntgabe des Wechsels kehrte Ayala seinem Heimatland den Rücken und wechselte in den Jugendbereich des FC Liverpool, der für den gelernten Abwehrspieler eine Ausbildungsentschädigung von £ 160.000 bezahlte und ihm einen Dreijahresvertrag unterbreitete. Dort kam er in der Spielzeit 2007/08 vorwiegend im U-18-Team des Vereins zum Einsatz, absolvierte aber auch einige Spiele in der Reservemannschaft mit Spielbetrieb in der Premier Reserve League, mit der er sich im Endklassement mit einem Vorsprung von 13 Punkten auf den Nächstplatzierte, die Reservemannschaft von Manchester City, klar als Meister absetzte. Aufgrund seiner Leistungen wurde der gelernte Abwehrspieler, der sowohl auf der linken und rechten Verteidigerposition als auch als Innenverteidiger eingesetzt werden kann, ab der Saison 2008/09 beinahe ausschließlich im Reserveteam des FC Liverpool eingesetzt. In dieser Saison konnte sich das Team aus Liverpool allerdings nicht wirklich durchsetzen und konnte sich erst wieder zur Spielzeit 2009/10 nach oben hocharbeiten, wo man auf dem dritten Tabellenplatz in der \"Premier Reserve League North\" die Saison abschloss. Zuvor trat er, obwohl er zu diesem Zeitpunkt verletzt war, im Finale des FA Youth Cup der Saison 2008/09 an, verlor die beiden Partien basierend aus Hin- und Rückspiel mit einem Gesamtscore von 2:6 gegen den Nachwuchs des FC Arsenal.", "section_level": 2}, {"title": "Profidebüt beim FC Liverpool.", "content": "Nachdem Ayala in der Vorbereitungsphase zur Spielzeit 2009/10 auf der Tour der Profimannschaft durch Thailand und die Schweiz aufgrund seiner gebotenen Leistung überzeugen konnte, wurde er noch im ersten Saisonspiel des FC Liverpool, einer 1:2-Auswärtsniederlage gegen Tottenham Hotspur am 16. August 2009, als Ersatzspieler eingesetzt. In der Begegnung ersetzte er ab der 75. Spielminute den angeschlagenen Martin Škrtel. Bereits in der darauffolgenden Runde stand der junge Spanier erstmals von Beginn an auf dem Rasen. Beim klaren 4:0-Heimerfolg über Stoke City agierte er an der Seite von Jamie Carragher und spielte über die volle Matchdauer durch. Im weiteren Saisonverlauf, in dem es der FC Liverpool auf den siebenten Tabellenplatz schaffte, wurde Daniel Ayala in weiteren drei Ligapartien eingesetzt, davon in zwei im Saisonfinish und hiervon erneut in einem über die volle Spieldauer. Kurz nach seinem 19. Geburtstag wurde Ayalas Vertrag Mitte November 2009 um drei weitere Jahre bis Juni 2012 verlängert. Um Spielpraxis zu sammeln, entschieden sich die Verantwortlichen des Liverpooler Großklubs dafür, den spanischen Abwehrrecken leihweise an einen anderen Verein abzugeben. Am 11. September 2010 wurde Ayala schließlich an den englischen Zweitligisten Hull City verliehen, bei dem er noch am selben Abend bei einer 0:2-Auswärtsniederlage gegen Cardiff City eingesetzt wurde und dabei durchspielte. Bei seinem zweiten Einsatz für Hull City, einem 2:0-Heimerfolg über Derby County, erzielte er am 14. September 2010 den ersten Profitreffer in seiner Karriere und war dabei neben Robert Koren einer von zwei Neuzugängen, die an diesem Abend für Hull City ins gegnerische Tor trafen. Nachdem seine Leihzeit anfangs nur für einen kurzen Zeitraum ausgerichtet war, wurde diese vom FC Liverpool noch am 20. September bis zum 1. Januar 2011 verlängert. Am 27. Dezember 2010 kehrte er schließlich etwas verfrüht, jedoch verletzungsbedingt, zu seinem Stammverein zurück und hatte bis zu diesem Zeitpunkt zwölf Partien in der Zweitklassigkeit absolviert und einen Treffer beigesteuert. Nach einer Regenerationsphase wurde Ayala im Februar 2011 ein neuerlicher Leihvertrag unterbreitet. Diesmal beim ebenfalls in der Zweitklassigkeit agierenden Klub Derby County, gegen den der Spanier auch seinen ersten Pflichtspieltreffer als Profi erzielt hatte, und der ihn bis zum Saisonende unter Vertrag nahm. Der Wechsel hatte sich etwas verzögert, da der spanische Defensivakteur erst seine Oberschenkelverletzung auskurieren musste, bevor er einen Wechsel antrat. Nachdem er bereits bei Hull City bei all seinen zwölf Ligaauftritten über die volle Matchdauer durchspielte, tat er dies bis auf eine Begegnung auch beim Klub aus der Stadt Derby. Bei Hull City noch sechs gelbe Karten kassiert, bekam er bei seiner zweiten Leihstation immerhin vier, war aber erneut auch in der Offensive aktiv, wobei er zwei Torvorlagen beisteuerte, ehe er zum Saisonende wieder zu seinem Stammklub nach Liverpool zurückkehrte.", "section_level": 2}, {"title": "Norwich City.", "content": "Trotz der zahlreichen Einsätze in der zweiten Liga konnte er den FC Liverpool nicht von seinen Qualitäten überzeugen. Im August 2011 wechselte er daher zu Norwich City, das ab der Saison 2011/12 erstklassig spielt. Er unterschrieb dort einen Vierjahresvertrag. Am 7. August 2012 wechselte Ayala für eine Saison auf Leihbasis zum Zweitligisten Nottingham Forest.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Bereits während seiner Zeit beim FC Sevilla sammelte Ayala einige Erfahrung in den spanischen Jugendnationalauswahlen, als er unter anderem mit dem U-17-Nationalteam mittrainierte, jedoch in keinem offiziellen Länderspiel eingesetzt wurde. Stattdessen wurde er erst im Jahre 2011 aufgrund seiner konstant starken Leistung vom spanischen U-21-Nationaltrainer Luis Milla ins spanische Aufgebot geholt, als man im März 2011 in einem freundschaftlichen Länderspiel auf die Alterskollegen aus Frankreich traf. Bei der späteren 2:3-Niederlage gegen Frankreich am 24. März 2011 spielte Daniel Ayala schließlich über die volle Spieldauer durch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Daniel Sánchez Ayala (* 7. November 1990 in El Saucejo, Provinz Sevilla) ist ein spanischer Fußballspieler auf der Position eines Abwehrspielers. Seit Sommer 2011 steht er beim englischen Erstligisten Norwich City unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 1011131} {"src_title": "Excel (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Park ist der Sohn eines Architekten und wurde an der Universität Soongsil in Seoul ausgebildet. 2008 begann er seine Profikarriere beim japanischen Zweitligisten Mito Hollyhock. Zur Spielzeit 2009 wurde er vom Erstligisten Kashima Antlers verpflichtet und wurde mit ihm japanischer Meister. 2010 wechselte er zum Ligakonkurrenten Júbilo Iwata, für den er 34 Ligaspiele bestritt und zu seinen ersten beiden Toren als Profifußballer kam. Im Juni 2011 unterzeichnete Park einen Vierjahresvertrag beim Schweizer Erstligisten FC Basel, bei dem er als linker Außenverteidiger agierte. Mit dem Verein gewann er das Turnier um den Uhrencup. Sein Ligadebüt gab er am 20. August 2011 (6. Spieltag) bei der 1:3-Niederlage im Auswärtsspiel gegen den FC Luzern. Am Ende der Saison gewann Park mit der Mannschaft das Double, den Meistertitel und den Vereinspokal. Sein erstes Ligator (zugleich das erste in einem Pflichtspiel) erzielte er am 21. April 2013 (28. Spieltag) beim 2:2 im Auswärtsspiel gegen den FC Thun mit dem Treffer zum 1:0 in der 26. Minute. Am Ende der Folgesaison verteidigte der FC Basel mit ihm die Meisterschaft; das Finale um den Vereinspokal wurde gegen den Grasshopper Club Zürich mit 3:4 im Elfmeterschießen verloren. In der Saison bestritt Park 49 Einsätze. In der Sommerpause 2013 wechselte Park zum Bundesligisten 1. FSV Mainz 05, bei dem er einen bis zum 30. Juni 2015 gültigen Vertrag mit der Option auf zwei weitere Spielzeiten erhielt. Am 11. August 2013 (1. Spieltag) absolvierte er beim 3:2-Sieg im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart sein erstes Bundesligaspiel. Sein erstes Bundesligator erzielte er am 1. Februar 2014 (19. Spieltag) beim 2:0-Sieg im Heimspiel gegen den SC Freiburg mit dem Treffer zum 1:0 in der 24. Minute. Am 29. April 2015 wurde sein Vertrag mit Mainz 05 bis Juni 2017 verlängert. Am 29. August 2015 wurde er von Borussia Dortmund unter Vertrag genommen. Bei seinem Debüt, einem 2:1-Heimsieg gegen FK Krasnodar in der Europa League am 17. September 2015, bereitete er den Ausgleichstreffer durch Matthias Ginter vor und erzielte selbst den Siegtreffer per Kopf in der Nachspielzeit. Ab der Saison 2017/18 steht Park nicht mehr im Profikader von Borussia Dortmund, sondern spielte in der zweiten Mannschaft. Anfang Dezember 2017 wurde sein Vertrag beim BVB aufgelöst. Mitte Dezember 2017 wurde der vereinslose Park vom südkoreanischen Club Ulsan Hyundai unter Vertrag genommen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Am 12. November 2006 erreichte Park als Mannschaftskapitän mit der U-19-Nationalmannschaft bei der Asienmeisterschaft mit einem 2:0-Sieg gegen die Auswahl Jordaniens den dritten Platz. Auch bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2007 war er Kapitän der U-20-Nationalmannschaft. Am 18. Januar 2010 gab er in Málaga sein Debüt in der A-Nationalmannschaft, die mit 2:0 gegen die Finnland gewann.", "section_level": 2}, {"title": "Titel und Erfolge.", "content": "Kashima Antlers Júbilo Iwata FC Basel Borussia Dortmund", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Park Joo-ho, im deutschsprachigen Raum bekannt unter der dort üblichen Namensreihenfolge Joo-Ho Park (* 16. Januar 1987 in Seoul), ist ein südkoreanischer Fußballspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1825417} {"src_title": "Einmal kehr’ ich wieder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Blanches Vater Sam Thomas war Musiker, der Bass und Trompete bei Kid Howard und Jim Robinson spielte. Erste Auftritte hatte sie als vierzehnjähriges Mitglied der \"Kiddies Revue\" Anfang der 1930er Jahre im \"Tic Toc Roof Garden\" in der South Rampart Street; noch als Schülerin arbeitete sie während der Depressionszeit als Garderobenfrau im Club \"Pelican\". Nachdem sie die Schule verlassen hatte, trat sie im Club Bali auf der Bourbon Street mit den \"Six Brown Cats\" von Adam Lambert auf. Bei einem Brand des Clubs verloren die Musiker des Ensembles, dem kurzzeitig auch Miles Davis angehörte, all ihre Instrumente. Einen Auftritt hatte sie in Texas bei einer USO-Tournee vor 500 japanischstämmigen Internierten. Mitte der 1940er Jahre tourte sie mit dem \"Dodison's World Circus\". Nach Kriegsende kehrte sie nach New Orleans zurück, trat in Nachtclubs mit Musikern wie Alvin Alcorn, Louis Cottrell, Joe Robichaux, Sidney Desvigne und Dave Bartholomew auf. Am 3. Juli 1954 hatte Blanche Thomas ihr Aufnahmedebüt, als sie für Imperial Records, begleitet von Dave Bartholomews Band, \"You Ain’t So Such a Much\" einspielte; B-Seite war \"Not the Way I Love You\" (IM 743). Der R&B-Song wurde auch auf dem Jukebox-Label Pelican – mit Little Esthers Coverversion von \"Hound Dog\" als B-Seite – vermarktet (JBJ 1011). Blanche Thomas’ Stil dieser Aufnahmen erinnerte an die Blues-Shouter-Gesang von Big Maybelle Smith und von Big Mama Thornton, die mit diesem Song ebenfalls erfolgreich war. Thomas wurde dann Bandsängerin bei Dave Bartholomews Band, die ein Engagement im \"Dew Drop\" in der Lasalle Street hatte, zu dieser Zeit einem der populärsten Nachtclubs der Stadt, in dem Joe Tex oder Big Joe Turner die \"Top acts\" waren. Während der 1950er Jahre trat Blanche Thomas auch in Leon Primas \"500 Club\" (Ecke Bourbon und St. Louis Street) auf. Nach ihrem Engagement bei Bartholomew wechselte sie zum Club \"Mardi Gras Lounge\" auf der Bourbon Street, der dem weißen Klarinettisten Sid Davilla gehörte, der Thomas gelegentlich bei ihren Auftritten begleitete. Der Schlagzeuger Freddie Kohlman empfahl Thomas an die Clubbesitzer Ruth und Bill Reinhardt in Chicago, die dort den Club \"Jazz, Ltd.\" betrieben. In der Stadt sang Thomas auch in den Clubs \"Show Boat\" und \"Pick Collier\", mit dem Bandleader Franz Jackson 1962 im \"Red Arrow Club\". 1964 kehrte sie nach New Orleans zurück, um mit Art Hodes aufzutreten. Sie war 1958 in einer kurzen Sequenz des Musikfilms \"King Creole\" mit Elvis Presley zu sehen, die in der Preservation Hall spielte. Anfang der 1960er Jahre machte sie eine Reihe von Aufnahmen mit Paul Barbarin; auch bei dessen Auftritten zur US-Truppen-Unterhaltung 1967 in Vietnam und Thailand wirkte sie mit. 1965 fand eine Aufnahmesession für Al Clarkes Label Nobility statt (\"Am I Blue\"), unter Leitung von Albert „Papa“ French und mit Arrangements des Posaunisten Waldren „Frog“ Joseph. 1968 trat die in einer \"All-Stars\"-Band unter Leitung von Santo Pecora in Disneyland in Anaheim, Kalifornien auf. Um 1970 folgten Aufnahmen mit Louis Cottrells Band (\"Bill Bailey\"), im selben Jahr hatte sie Auftritte mit Al Hirt in Clubs von St. Louis. In den 1970er Jahren war sie regelmäßig in den Veranstaltungsorten des Traditional Jazz von New Orleans, wie der \"Dixieland Hall\" und der \"Heritage Hall\" zu sehen; 1974 trat sie mit Cottrell in der New Yorker Carnegie Hall auf. Anfang der 1970er Jahre spielte sie Singles für das Label Capricorn Records ein (\"Bald Headed Beulah/Why Don't You All Go to New Orleans\"). Im Sommer 1974 reiste sie erstmals nach Europa, als sie auf der \"Grand parade du jazz\" in Nizza konzertierte; eine weitere Europa-Tour fand im Herbst 1975 in Dick Hymans \"New York Repertory Company\" statt, in der sie in der Show \"The Musical Live of Louis Armstrong\" Standards wie den \"St. Louis Blues\" oder \"Nobody Loves You When You’re Down and Out\" im \"Call and Response\" mit dem Trompeter Joe Newman interpretierte.", "section_level": 1}, {"title": "Würdigung.", "content": "Blanche Thomas nahm insgesamt 31 Titel auf, von denen jedoch nur wenige auf CD vorliegen. Sie galt zwar nicht als herausragende Sängerin (der Trompeter Clive Wilson verglich sie mit Della Reese), beeindruckte jedoch durch ihre am Vaudeville geschulte Bühnenpräsenz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Blanche Thomas (* 5. Oktober 1922 im Orleans Parish, Louisiana; † 21. April 1977 in New Orleans, Louisiana) war eine US-amerikanische Blues-, Rhythm and Blues- und Jazzsängerin.", "tgt_summary": null, "id": 522577} {"src_title": "Heiko Vogel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Tochter des Juristen Paul Sarry (1880–1944) und ihrer Mutter Else Sarry (1886–1947), geb. Bernecker, wuchs Sarry in Allenstein auf. Nach ihrem Abitur studierte Sarry ab 1939 Chemie an der Georg-August-Universität Göttingen, unterbrochen von einem Zwischenspiel an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Ihre Diplomarbeit fertigte sie ebenso wie ihre Dissertation im Arbeitskreis von Günther Rienäcker über die Parawasserstoff-Umwandlung an Kupfer und Platin zunächst in Göttingen, später an der Universität Rostock an. Kurz vor Kriegsende wurde Brigitte Sarry am 14. April 1945 in Rostock promoviert. Thema der Dissertation: „Para-Wasserstoff-Umwandlungen an Cu-Pt-Mischkristallen“. Die Habilitation erfolgte 1954 für das Fach Anorganische Chemie an der Universität Rostock. Dabei beschäftigte sie sich mit der Untersuchung von Wasserstoff-Verbindungen der Übergangsmetalle. Sarry lehnte einen Ruf auf eine Professur an der Technischen Hochschule für Chemie in Leuna-Merseburg ab, forschte an der Technischen Hochschule Stuttgart und arbeitete dann als Dozentin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1958 wich Brigitte Sarry dem zunehmenden politischen Druck in der Deutschen Demokratischen Republik aus und flüchtete nach West-Berlin, wo sie unter schwierigen äußeren Bedingungen an der Technischen Hochschule Charlottenburg (heutige TU Berlin) ihre wissenschaftliche Forschung fortsetzte, zuerst als wissenschaftliche Rätin und danach als außerplanmäßige Professorin. Im März 1969 wurde Sarry zur ordentlichen Professorin an der TU Berlin ernannt. Sie arbeitete dort am Institut für Anorganische und Analytische Chemie auf dem für die damalige Zeit präparativ anspruchsvollen Gebiet der metallorganischen Verbindungen der Übergangselemente und gab wichtige Anstöße zur Entwicklung der homoleptischen (das heisst mit gleichartigen Liganden) Metallorganyle. Im Herbst 1982 ließ sich Brigitte Sarry aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand versetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brigitte Sarry (* 6. September 1920 in Allenstein, Ostpreußen; † 19. Juni 2017 in Berlin) war eine deutsche Chemikerin und Professorin an der Technischen Universität Berlin (TU Berlin).", "tgt_summary": null, "id": 970367} {"src_title": "Pharmakologisches Chaperon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Das Lied wurde von J. R. Rotem produziert, der vorher bereits mit Britney Spears, Rick Ross und Leona Lewis zusammenarbeitete. In einem Interview mit \"MTV News\" erklärte Rotem, dass er nur als Produzent dazu kam, da er einige Lieder von Minajs \"Pink Friday\" gehört hat und gemerkt habe wie „inspirierend“ ihre Werke sind. Er erklärte: „Wir befanden uns fast am Ende ihres Projektes, ich kam ins Studio und ich hatte einige Lieder [für sie]. Darüber war ich sehr aufgeregt. Als ich die Lieder vorspielte, wusste sie genau: ‚Ja, diese Lieder brauchen wir für meinen Album‘, dann war sie genauso aufgeregt wie ich.“ Minaj hörte die Demoaufnahme des Liedes und wollte das Lied später unbedingt mit Rihanna zusammen singen und rappen. Rotem war davon auch überzeugt und erzählte Minaj: „‚Das wäre Super, aber Rihanna für deine Aufnahme zu bekommen ist einfacher gesagt als getan.‘ Ich denke, das spricht für Nickis Starpower. Ich sagte: ‚Ja, sie ist definitiv die erste Wahl.‘“ „Es hat etwas gedauert, da Rihanna ihr eigenes Album promoten musste und sehr viel reiste.“ Nach Aufnahmen zu \"Pink Friday Diaries\" schrieb Minaj über das Lied in ihrem Blog:", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Lied wurde von den meisten Musikkritikern gelobt, viele beschrieben das Lied als „relaxt“. Robbie Daw vom \"Idolator\" lobte das Lied: „Das von J. R. Rotem produzierte \"Fly\" ist hoffnungsvoll, so ähnlich wie \"I Believe I Can Fly\" für die neue Generation. Zudem hat sich Rihanna noch einmal verbessert, ob in Eminems \"Love The Way You Lie\" und in T.I.s \"Live Your Life\", dadurch hat Nicki Minaj mit \"Fly\" die Gelegenheit an die Spitze der Billboard Hot 100 zu fliegen, wenn das Lied offiziell als Single veröffentlicht wird.“ Scott Plagenhoef von der \"Pitchfork Media\" lobte das Lied: „dieses Lied \"Fly\" ist gerade durch die Zusammenarbeit mit Rihanna ein Beispiel dafür, was für ein gutes Album Pink Friday doch ist.“ Rob Sheffield vom \"Rolling Stone\" kommentierte zu der Genre-Auswahl: „Minaj übernimmt den Rihanna-Style, singt im R&B mit Elektro-Einfluss und zeigt einmal mehr ihre freche Seite.“ Marc Hogan vom \"Spin\"-Magazin lobte das Lied: „\"Fly\" ist charismatisch, farbenfroh, persönlich und freundlich.“", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zum Lied wurde am 7. Januar 2011 gedreht, Regie führte Sanaa Hamri. \"Fly\" ist das dritte Musikvideo, welches Minaj nur zu Promo-Zwecken drehte, zusammen mit \"Save Me\" und \"Girls Fall Like Dominoes\". Nicki Minaj und Rihanna twitterten beide Bilder vom Set und den Kulissen des Musikvideos ins Internet, wo man Rihanna mit ihren roten Haaren erkennt und Minaj mit einer schwarzen Afro-Frisur, außerdem trägt Minaj auf einem der Fotos einen pinken Catsuit. In einem Interview mit \"E! Online\" sprach Minaj über das Konzept des Musikvideos und erklärte: „Wir haben vor die Welt auf mehreren Wegen zu retten, nicht nur auf einem Weg, wie im Musikvideo. Das ist alles was ich zum Musikvideo sagen kann.“ In einem Blog auf Minajs Website, erklärte sie, dass das Musikvideo zu \"Fly\" vorerst nicht veröffentlicht wird. In einem Interview mit \"MTV News\" diskutierte Minaj über das Musikvideo und eine mögliche offizielle Singleveröffentlichung von \"Fly\". Sie erklärte, dass das Lied und das Musikvideo erst später veröffentlicht werden, da sie erst andere Lieder veröffentlichen und nicht Rihannas eigene Veröffentlichungen stören wolle. Sie möchte beiden Künstlerinnen Zeit lassen ihre eigenen Alben zu promoten, bis der Zeitpunkt kommt wo für beide die perfekte Gelegenheit ist, die Zusammenarbeit zu veröffentlichen. Minaj fügte hinzu: „So hat Rihanna viele Lieder, die sie veröffentlichen kann und ich möchte, dass ihre Lieder einen Moment haben und Erfolg feiern und alles dominieren. Wenn Rihanna bereit ist sagt sie mir Bescheid und dann veröffentlichen wir \"Fly\" als offizielle Single.“ Bis Oktober 2015 wurde das Musikvideo bei Vevo über 100,9 Millionen Mal aufgerufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fly ist ein Lied von der Rapperin Nicki Minaj in Zusammenarbeit mit der Sängerin Rihanna. Das Lied wurde von J.R. Rotem und Kevin Hissink produziert und von Kevin Hissink, W. Jordan, Onika Maraj, Jonathan Rotem und Clemm Rishad geschrieben. Es erschien auf Nicki Minajs Debütalbum \"Pink Friday\" (2010).", "tgt_summary": null, "id": 30296} {"src_title": "William O. Atkeson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Dorf liegt 156 m über dem Meeresspiegel im Südosten der Pannonischen Tiefebene etwa 10 km nordöstlich von Vršac. Zur rumänischen Grenze im Osten sind es etwa 2 km. 5 km südwestlich liegt das Kloster Mesić.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Das Dorf hat eine rumänische Bevölkerungsmehrheit, bedingt durch die Grenzlage zu Rumänien. Außer Rumänen leben in Markovac auch Serben, Ungarn, Tschechen, Kroaten, Slowenen und Roma. Im Jahr 2002 hatte Markovac 329 Einwohner, während es 1991 570 Bewohner waren. Die Mehrheit der Einwohner ist christlich-orthodox, aber auch griechisch-katholische Christen leben in Markovac. Das Dorf besteht aus 127 Haushalten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Lauf der Geschichte hatte das Dorf Markovac verschiedene Namen. Im 15. Jahrhundert hieß das Dorf \"Markteleke\". 1743 bekommt der Ort, zum ersten Mal den Namen \"Markovac\". 1911 erhält der Ort, den ungarischen Name \"Márktelke\". Und ab 1919 im Königreich Jugoslawien seinen heutigen Namen \"Markovac\". Das Dorf war ein Bestandteil des Kreises Caraș-Severin. Der Kreis liegt im Banat Rumäniens. Zur Zeit der Osmanenherrschaft war das Dorf verlassen worden. Während des Ersten österreichischen Türkenkriegs von 1526/27 bis 1533, wurde der Ort von Serben und Rumänen wieder besiedelt. 1734 wurde eine orthodoxe Holzkirche erbaut. 1751 bestand das Dorf aus 126 Häusern. Im gleichen Jahr wird die Poststation von Markovac beschrieben, die von Denta nach Oravița reichte. Beim Türkenkrieg von 1788 schließen die rumänischen Verteidiger von Markovac, mit den Osmanen einen Frieden. Der türkische Kommandant \"Abdulah Mehmed Meniš paša\", setzt den Rumänen Batoš Butan aus Markovac, als Kommandanten von 22 Dörfern um Markovac ein. Mit der Aufgabe die Umgebung von Markovac auf friedliche Weise zu kontrollieren. Zudem sollte der rumänische Kommandant auch Bauern aus der Umgebung rekrutieren. Die Bevölkerung war vor allem im Weinanbau tätig, so dass 1835 der damalige prominentesten Önologe Franz Schams, die Weine aus Markovac lobte. 1843 lag der geschätzte Ertrag an Wein in Markovac bei 9000 Litern. 1872 wird die Rumänisch-Orthodoxe Kirche errichtet. 1890 erbauten die Serben neben dem Pfarrhaus ihre Serbisch-Orthodoxe Kirche. 1897 war Mihalo Čipić der letzte serbische Priester in Markovac. Danach wurden alle serbischen Einwohner von Markovac zu Rumänen. Erst später siedelten wieder Serben im Ort.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungszahl in der Vergangenheit.", "content": "1896 lebten im Dorf 1529 Menschen. 1880 waren es 1400 Bewohner. 1890 dagegen wieder 1491 Einwohner. Im Jahre 1900 lebten in Markovac 1527 Menschen. 1910 waren 1438 Einwohner. 1921 hatte Markovac eine Bevölkerungszahl von 1323 Bewohnern. Davon waren: 35 Serben, 14 Slowaken, 1209 Rumänen, 42 Deutsche und 23 Ungarn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Markovac (, rumänisch: Marcovăţ) ist ein Dorf in der nordserbischen Provinz Vojvodina mit etwa 330 Einwohnern. Markovac liegt in der Gemeinde Vršac, im Bezirk südlicher Banat (serbisch: Okrug Južni Banat).", "tgt_summary": null, "id": 2344592} {"src_title": "Svetlana Radzivil", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Kompletter Überblick bei: FA Cup Der FA Cup wird in Runden ausgespielt. Teilnehmen kann jede Mannschaft, die ein bestimmtes Leistungsniveau hat und ein angemessenes Spielfeld besitzt. Gespielt wird i. d. R. nur mit einem Hinspiel. Bei Unentschieden findet ein Rückspiel statt. Bringt auch dies keine Entscheidung werden weitere Wiederholungsspiele angesetzt; bis ein siegreiches Team ermittelt ist. Jeder Sieger erhält eine Prämie aus den Fernsehgeldern, die nach Runde gestaffelt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptrunde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Hauptrunde.", "content": "Die Spiele wurden am Wochenende des 14. November 1987 ausgetragen. Mit einer Ausnahme; die Partie Welling United gegen Carshalton Athletic wurde am 23. November gespielt. Die Wiederholungsspiele fanden am 16. und 17. November statt.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Hauptrunde.", "content": "Die Spiele wurden am 5. und 6. Dezember 1987 ausgetragen. Die Wiederholungsspiele fanden am 9. bis 18. des Monats statt.", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Hauptrunde.", "content": "Die Spiele wurden am Wochenende des 9. Januar 1988 absolviert. Nötige Wiederholungsspiele wurden für den 12. bis 27. Januar angesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Vierte Hauptrunde.", "content": "Die Spiele fanden am 30. Januar bis 1. Februar 1988 statt. Die erforderlichen Wiederholungsspiele wurden am 3. und 9. Februar ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Fünfte Hauptrunde.", "content": "Die Begegnungen wurden am 20. und 21. Februar 1988 ausgetragen. Die vier Wiederholungsspiele folgten am 23. und 24. Februar.", "section_level": 2}, {"title": "Sechste Hauptrunde.", "content": "Die Spiele fanden am 12. und 13. März 1988 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Spiele wurden am 9. April 1988 ausgetragen. Das erste Halbfinale zwischen Luton Town und Wimbledon wurde in die White Hart Lane in London vergeben. Die Partie zwischen Liverpool und Nottingham fand im Hillsborough Stadium von Sheffield statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der FA Cup 1987/88 war die 107. Austragung des weltweit ältesten Fußballpokalturniers; The Football Association Challenge Cup, oder kurz FA Cup. Der Pokalwettbewerb endete mit dem Finale im Wembley-Stadion am 14. Mai 1988. Der Sieger dieser Austragung war der FC Wimbledon.", "tgt_summary": null, "id": 1926666} {"src_title": "Marion Tinsley Bennett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Rutland liegt im Zentrum des Rutland Countys und westlich der Green Mountains im breiten Tal des Otter Creeks. Das Gelände der Town ist, vor allem im Norden hügelig, jedoch ohne nennenswerte Erhebungen. Im Zentrum der Town Rutland befindet sich Rutland City.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die mittlere Durchschnittstemperatur in Rutland liegt zwischen −6,7 °C (20 °Fahrenheit) im Januar und 21,7 °C (71 °Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 10 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Oktober und Mai liegen mit mehr als zwei Metern erheblich höher als die mittlere Schneehöhe in den USA, die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA. Im Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte Dezember sogar erheblich darunter.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Rutland wurde am 7. September 1761 durch Benning Wentworth zur Besiedlung ausgerufen. Das Areal bestand aus besonders gutem Weide- und Farmland, dessen Zugehörigkeit von Beginn an umstritten war: auch der Staat New York hatte es zur Besiedlung ausgerufen. Erst der Unabhängigkeitskrieg (1775–1783) drängte die Frage in den Hintergrund. Die Entdeckung von Marmorlagerstätten um 1840 und die Erschließung des Areals mit der Eisenbahn, die Rutland ab 1849 als Rutland Railway über die Bahnstrecke Bellows Falls–Burlington in alle vier Himmelsrichtungen mit den wichtigen Orten der Ostküste und Neuenglands verband, machten die Gegend sehr schnell von einem rein landwirtschaftlichen Gebiet, das besonders für seine Merinoschafe bekannt war, zu einem industriellen Zentrum. Zwischen 1850 und 1880 vervierfachte sich die Bevölkerung Rutlands. 1885 wurde die Straßenbahn Rutland eröffnet, die bis Ende 1924 den öffentlichen Nahverkehr der Stadt sicherstellen sollte. Die rasante Entwicklung führte zur Aufspaltung des ursprünglichen Gebiets in vier Bereiche: 1886 wurden West Rutland und Proctor mit den großen Marmorbrüchen eigenständig, der Hauptort Rutland und sein Eisenbahnknoten wurde zum \"village\", noch ohne eigene Verwaltung. Dies wurde 1892 nachgeholt: der Hauptort wurde zur eigenständigen \"city\" ernannt. Innerhalb von sechs Jahren hatte Rutland damit nicht nur die Hälfte seiner Fläche und Dreiviertel seiner Bevölkerung abgegeben, sondern auch die wichtigsten Marmorbrüche und sein industrielles Zentrum. Der langsame wirtschaftliche Niedergang des Hauptortes im Zuge der Weltwirtschaftskrise ab 1929 und nach dem Zweiten Weltkrieg ließen der town Rutland nur noch den ursprünglichen Wirtschaftszweig übrig: das fruchtbare Land. Heute ist Rutland wieder ein vorrangig landwirtschaftlich genutztes Gebiet ohne große Industrieansiedlungen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Rutland wird durch den U.S. Highway 7, der von Norden nach Süden durch die Ortschaft führt, mit Pittsford im Norden und Clarendon im Süden verbunden. Der U.S. Highway 4 zweigt im Süden vom Highway 7 ab und führt nach West Rutland. In Rutland gibt es eine Station der Amtrak.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Das nächstgelegene Krankenhaus ist das \"Rutland Regional Medical Center\" in Rutland.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Rutland gehört zum \"Rutland Central Supervisory Union\". In Rutland befindet sich die \"Rutland Town Elementary School\". Die Schule bietet Klassen vom Kindergarten über den Grundschulbereich bis zur Mittelschule mit dem achten Schuljahr. Zudem gehört eine Bücherei zur Schule.", "section_level": 2}], "src_summary": "Rutland ist eine Town im Rutland County des Bundesstaates Vermont in den Vereinigten Staaten mit 4054 Einwohnern (laut Volkszählung von 2010).", "tgt_summary": null, "id": 1394510} {"src_title": "Sergei Sergejewitsch Ogorodnikow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anlässe für die Auflösung des Haushalts.", "content": "Die Haushaltsauflösung kann aus unterschiedlichen Gründen erforderlich werden: Nach einem Todesfall, im Zuge der Zwangsräumung der Wohnung, beim Umzug des Bewohners in ein Pflegeheim oder bei dauerhafter Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik. Auch vor Antritt einer längeren Freiheitsstrafe oder einer Auswanderung kann der Haushalt aufgelöst werden.", "section_level": 1}, {"title": "Durchführung.", "content": "Die Arbeiten werden vom Eigentümer des Hausrats – dem Besitzer der betreffenden Wohnung – oder durch Dritte durchgeführt. Hierzu kann eine Verfügung in einer Vorsorgevollmacht getroffen werden. Mit der Durchführung kann man einen Entsorgungsfachbetrieb beauftragen. Auch karitative Stellen Einrichtungen bieten hierzu Hilfe an. Gut erhaltene Möbel und brauchbarer Hausrat werden im Vorfeld in vielen Fällen gespendet, oder über Internet-Marktplätze Verkauft. Hierfür gibt es Portale und Marktplätze, bei welchen sich in vielen Fällen Interessenten finden, die die Gegenstände vor der Wohnungsauflösung selbst abholen können. Besteht für den Betroffenen eine rechtliche Betreuung, muss sich der Betreuer um die Auflösung kümmern, soweit sich dazu ein Anlass bietet und Wohnungsangelegenheiten zu seinem Aufgabenkreis zählen. Betreibt der Betreuer den Umzug in eine andere Unterbringung, muss ihm auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht übertragen worden sein. Geschäfte über den Haushalt, etwa zum Verkauf einzelner Gegenstände oder zur notwendigen Neuanschaffung neuer Teile, setzen die Zuständigkeit für „Vermögensangelegenheiten“ voraus. Sachwerte können verkauft werden. Falls verfügbar, kann Hausrat auch bis zu einer gewissen Menge kostenlos (unterschiedlich je nach Gemeinde) durch die Sperrmüllabfuhr beseitigt werden. Im Falle von Grundeigentum zählt zur Verwertung auch die Eigentumswohnung oder das Haus selbst, in dem sich der aufzulösende Haushalt befunden hat. Im Falle einer Mietwohnung ist abschließend das Mietverhältnis zu kündigen. Der Betreuer bedarf hierzu einer Genehmigung des Betreuungsgerichts ( I BGB). Die Wohnung ist zu räumen und an den Vermieter zurückzugeben. Gegebenenfalls sind bei Beendigung des Mietverhältnisses Schönheitsreparaturen durchzuführen. Die neue Unterbringung ist vorzubereiten. Hierzu ist gegebenenfalls ein Heimvertrag oder ein neuer Mietvertrag abzuschließen. Auch hierzu bedarf der Betreuer der Genehmigung durch das Betreuungsgericht ( III BGB). Wenn es die wirtschaftlichen Verhältnisse des Betroffenen erlauben, kann auch der Neukauf einer geeigneten Immobilie in Betracht kommen. Die neue Wohnung ist gegebenenfalls nach den Bedürfnissen des Betroffenen einzurichten, beispielsweise barrierefrei umzubauen. Soweit erforderlich, sind auch neue Möbel und Gebrauchsgegenstände zu beschaffen.", "section_level": 1}, {"title": "Kosten.", "content": "Die Kosten der Haushaltsauflösung hat der Eigentümer des Hausrats zu tragen. Bei einem Todesfall sind das die Erben. Sie hängen zum einen von der zu entsorgenden Menge des Hausrats, sowie von den Anfahrtwegen, Lage des Objekts (Hanglage, Stockwerk), und Zugang im inneren des Objekts zusammen. Ebenfalls ist die Beschaffenheit des Hausrats einflussnehmend, da die Entsorgungskosten bei verschiedenen Abfallarten variieren können. Bei professionellen Anbietern die Wohnungsauflösungen durchführen ist es üblich, den Wert der noch verkäuflichen Gegenstände anzurechnen und von den Kosten für die Entsorgung der nicht mehr verwendbaren abzuziehen. Die Kalkulation für die Kosten von Haushaltsauflösungen erfolgt meist auf Grundlage von Objekt-Besichtigungen durch das jeweilige Entsorgungsunternehmen. Mittlerweile bieten Internetplattformen auch digitale Kostenrechner für Entrümpelungen und Haushaltsauflösungen an, durch welche keine Besichtigung mehr für die Kalkulation notwendig ist. Ist der frühere Wohnungsinhaber nicht in der Lage, für die Kosten aufzukommen, so kommt es auf die Umstände des Einzelfalls an, ob diese von Unterhaltspflichtigen oder Träger der Grundsicherung als notwendige Umzugskosten zu übernehmen sind. Hierzu sind zuvor die erforderlichen Anträge bei dem jeweils zuständigen Sozialleistungsträger zu stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Haushaltsauflösung als Dienstleistung.", "content": "Haushaltsauflösung und Entrümpelung sind auch die Bezeichnungen der Dienstleistung, die Haushaltsauflösung durchzuführen. Das Geschäftsmodell basiert einerseits auf einem Entgelt für die Entsorgung des nicht verwertbaren Teils des Hausrates und andererseits dem Verkauf nutzbarer Gegenstände. Daher wird diese Dienstleistung auch in der europäischen Systematik der Wirtschaftszweige unter Einzelhandel (mit sonstigen Gütern (in Verkaufsräumen)), NACE-Schlüssel 477993 geführt. Seriöse Anbieter für Wohnungsräumungen verpflichten sich dabei, eventuell in der Wohnung gefundene Wertgegenstände (z. B. Schmuck) dem Auftraggeber auszuhändigen oder den Wert anzurechnen. Auch Aspekte des Datenschutzes, wenn etwa in einer Wohnung noch persönliche Unterlagen, Fotos etc. vorhanden sind, sollten beachtet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Haushaltsauflösung, auch als Wohnungsauflösung bezeichnet, ist die Räumung einer Wohnung, einschließlich der dazugehörigen Nebenräume (Keller, Dachboden) vom Hausrat des Wohnungsinhabers, die damit verbunden ist, dass der Wohnungsinhaber danach keinen eigenen Haushalt mehr führt. Im Bezug auf die Volkswirtschaftslehre und die amtliche Statistik stellt die Haushaltsauflösung einen Abgang der Zahl der Privathaushalte dar. ", "tgt_summary": null, "id": 493478} {"src_title": "Stadt in Flammen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Schulbesuch begann Hansen 1945 ein Studium der allgemeinen Literaturwissenschaft an der Universität Kopenhagen. Mit Unterstützung seines Lehrers Ejnar Thomsen veröffentlichte er 1947 einen Essay über die Naturauffassung des dänischen Schriftstellers Jacob Paludan. Mit einem Stipendium ging Hansen im selben Jahr nach Paris, wo er als freier Mitarbeiter für die Boulevardzeitung \"Ekstra Bladet\" tätig war. Nach seiner Rückkehr 1952 arbeitete er für die Zeitung \"Information\" als Literatur- und Filmkritiker. Eine Sammlung von Essays, die Hansen in Paris verfasst hatte, erschien 1953. Einen bereits in Paris begonnenen Reisebericht veröffentlichte er 1959, gefolgt von zwei Reisetagebüchern, in denen er seine Eindrücke auf zwei archäologischen Expeditionen nach Kuwait und in den Sudan verarbeitete. Sein Durchbruch gelang ihm 1962 mit dem dokumentarischen Roman \"Det lykkelige Arabien\" (deutscher Titel: \"Reise nach Arabien\", 1965) über die dänische Arabien-Expedition Carsten Niebuhrs im 18. Jahrhundert, für den er 1963 mit dem Søren-Gyldendal-Preis ausgezeichnet wurde. Mit seinem Freund, dem Schriftsteller Peter Seeberg, reiste Hansen 1964 zur Hudson Bay, um die Stelle ausfindig zu machen, an welcher der dänisch-norwegische Entdecker Jens Munk im Winter 1620 ankerte. Über Munks Expedition veröffentlichte Hansen 1965 den Dokumentarroman \"Jens Munk\" und gemeinsam mit Seeberg im selben Jahr auch einen kurzen Reisebericht. Der Roman erschien 1974 erstmals in deutscher Übersetzung beim VEB Hinstorff Verlag Rostock. Anschließend beschäftigte sich Hansen mit dem dänischen Sklavenhandel. Dänische Schiffe hatten Rum und Waffen an der afrikanischen Goldküste gegen Menschen eingetauscht, die sie dann als Sklaven an die dänischen Zuckerrohr-Plantagen auf den karibischen Inseln verkauften. Hansen besuchte 1965 Ghana und 1967 die ehemals dänischen Inseln Saint Thomas, Saint Croix und Saint John. Er verarbeitete seinen Stoff in einem dreibändigen Roman mit den Titeln \"Slavernes kyst\" (1967), \"Slavernes skibe\" (1968) und \"Slavernes øer\" (1970). Die Teile beschäftigten sich mit dem Einkauf und der Überfahrt der Sklaven sowie dem Leben in Sklaverei. Für sei Werk wurde ihm 1971 der Literaturpreis des Nordischen Rates verliehen. 1972 reiste Hansen für das Dänische Rote Kreuz unter anderem nach Vietnam, Bangladesch, in die West-Sahara und nach Rhodesien. 1973 war er in Ostgrönland. Großes Aufsehen erregte Hansens dreibändiger Dokumentarroman \"Processen mod Hamsun\", der 1978 zeitgleich in Schweden, Norwegen und Dänemark erschien. Darin beschäftigte er sich mit dem Verhalten des norwegischen Schriftstellers Knut Hamsun während des Nationalsozialismus, mit den Prozessen gegen Hamsun nach dem Zweiten Weltkrieg wegen dessen Kollaboration mit der deutschen Besatzungsmacht sowie mit Hamsuns letztem Buch \"Auf überwachsenen Pfaden\". Hansens Versuch, um Verständnis für Hamsun zu werben, führte zu einer kontroversen Debatte. Der Inhalt wurde 1996 nach einem Drehbuch von Per Olov Enquist unter dem Titel \"Hamsun\" mit Max von Sydow in der Titelrolle verfilmt, wobei das Werk in Dänemark, aber auch in anderen Ländern bei Lesern und Literaturkritikern unterschiedlich bewertet, zum Teil auch kritisiert wurde. Als Autor wurde Hansen trotz seines Publikumserfolgs von Literaturkritik und Literaturwissenschaft weitgehend ignoriert. Geprägt wurde er vom französischen Existentialismus, insbesondere von Albert Camus’ Werk \"Der Mythos des Sisyphos\". Als Ideal verstand er die Darlegung von Fakten ohne Deutung und Erklärung. Sein Objektivitätsbegriff wurde von verschiedenen Literaturkritikern als naiv kritisiert. Hansen starb 1989 auf einer längeren Seereise in der Karibik.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Veröffentlichungen.", "content": "Weitere von Thorkild Hansen verfasste Bücher waren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Thorkild Hansen (* 9. Januar 1927 in Kopenhagen; † 4. Februar 1989 in der Karibik) war ein dänischer Schriftsteller. Für eine Trilogie dokumentarischer Romane über den dänischen Sklavenhandel erhielt er 1971 den Literaturpreis des Nordischen Rates. Aufsehen erregte er mit einem 1978 erschienenen dreibändigen Werk \"Processen mod Hamsun\" über die Nachkriegsprozesse gegen den norwegischen Schriftsteller Knut Hamsun.", "tgt_summary": null, "id": 1525263} {"src_title": "Graue Heidekrauteule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "John Maxwell wurde in der schottischen Stadt Glasgow geboren. Er wurde Rechtsanwalt und gründete in Glasgow die Anwaltskanzlei \"Maxwell, Hodgson & Co\". Die Kanzlei arbeitete für mehrere Kinos, wodurch Maxwell das wirtschaftliche Potenzial dieser neuen Unterhaltungsbetriebe erkannte. 1912 investiert er in ein erstes Kino, dem \"The Prince’s Cinema\" in Glasgow. Maxwell gründet das Unternehmen \"Scottish Cinema and Variety Theatres\", das 1920 bereits 20 Spielstätten kontrollierte. 1918 gründete John Maxwell zusammen mit Arthur Dent den regionalen Filmverleih \"Waverley Films\". Das Unternehmen wuchs beständig und übernahm 1923 den Londoner Filmverleih \"Wardour Films\". 1925 verlagerte Maxwell seinen Firmensitz nach London. Er erwarb erste Filmstudios, wodurch Maxwell an der Produktion, dem Vertrieb und der Vorführung von Filmen wirtschaftlich beteiligt war. Als die britische Regierung 1927 zur Stärkung der heimischen Filmwirtschaft Filmkontingente festlegte, kaufe er in Elstree die von Herbert Wilcox mitbegründeten \"British National Studios\" und gründete die Filmproduktionsgesellschaft \"British International Pictures\" (BIP). Wie der Name andeutete, spekulierte Maxwell auf den internationalen Filmmarkt, weshalb er unter anderem den deutschen Regisseur E. A. Dupont und die amerikanische Schauspielerin Anna May Wong verpflichtete. Von Gainsborough Pictures warb Maxwell mit Alfred Hitchcock ein vielversprechendes Regietalent ab. Als Ende 1927 \"Der Jazzsänger\" dem Tonfilm zum Durchbruch verhalf, wagte BIP als erstes britisches Filmstudio, einen Tonfilm zu produzieren. Hitchcocks \"Erpressung\" wurde 1929 zum bislang größten Erfolg von BIP. Um auch weiterhin international agieren zu können, produzierte Maxwell im gleichen Jahr E. A. Duponts \"Atlantic\" in drei verschiedenen Sprachfassungen – eine Vorgehensweise, die bis zur Einführung der Synchronisation von anderen Filmstudios in Europa und den Vereinigten Staaten übernommen wurde. Maxwell nahm aber schnell Abstand von ambitionierten, aber wenig ertragreichen Filmen und konzentrierte sich mit billigeren Produktionen auf den heimischen Markt. Dabei profitierte er von der frühen Installation von Tonfilmanlagen in Elstree, BIP wurde zum führenden britischen Studio der frühen Tonfilmzeit und produzierte doppelt so viele Spielfilme wie ihr stärkster Konkurrent British-Gaumont/Gainsborough. Neben der Filmproduktion baute John Maxwell seine Kinokette kontinuierlich aus. Im November 1928 schloss er seine 29 hauptsächlich in Schottland gelegenen Kinos zur Kette \"Associated British Cinemas\" (ABC Cinemas) zusammen. ABC Cinemas wurde zu einer Tochtergesellschaft der BIP und wuchs schnell in den nächsten Monaten. Im Juli 1929 besaß Maxwell bereits 80 Kinos, Ende 1931 waren es schließlich 160. Im September 1933 schloss Maxwell BIP, ABC Cinemas und Wardour Films zur \"Associated British Picture Corporation\" (ABPC) zusammen. Das neue vertikal integrierte Filmunternehmen zählte zu den größten Kinobetreibern im Vereinigten Königreich, dabei legte Maxwell zunehmend den Schwerpunkt auf die Verwertung von Filmen, die Filmproduktion bei BIP diente hauptsächlich dazu, die Nachfrage nach neuen Filmen in den eigenen Kinos zu bedienen. Maxwell ernannte Walter C. Mycroft zum neuen Studioleiter bei BIP und trat ab sofort nicht mehr öffentlich als Filmproduzent in Erscheinung. 1934 versuchte Maxwell erstmals, seinen schärfsten Konkurrenten \"Gaumont-British\" zu übernehmen. Die damaligen Besitzer, die Brüder Ostrer, wiesen aber das Angebot zurück. Gestiegene Herstellkosten und Rückschläge auf dem amerikanischen Filmmarkt zwangen ABPC Ende 1936, die Filmproduktion weiter zurückzufahren. Maxwell entschied, stattdessen den eigenen Anteil an Kinosälen im Vereinigten Königreich zu erhöhen. Ein erneuter Versuch Maxwells, die Kontrolle über Gaumont-British zu übernehmen, scheiterte diesmal an dem amerikanischen Anteilseigner 20th Century Fox. Es folgte ein langer Rechtsstreit zwischen John Maxwell und den Ostrer-Brüdern, der Maxwells Gesundheit schwächte. Maxwell erwarb an Stelle von Gaumont-British die kleinere \"Union\"-Kinokette, sodass ABPC Ende 1937 mit 493 Kinos zum größten britischen Kinobetreiber aufstieg. Zur gleichen Zeit unterstützte John Maxwell aber auch den Schauspieler Charles Laughton und den deutschen Produzenten Erich Pommer bei der Gründung ihrer eigenen Filmproduktionsfirma. Die in Elstree angesiedelte Gesellschaft \"Mayflower Pictures\" produzierte aber nur drei Filme, darunter 1939 \"Riff-Piraten\" unter der Regie von Alfred Hitchcock. Als der unter Diabetes leidende John Maxwell am 2. Oktober 1940 starb, hinterließ er ein gesundes Unternehmen, das dank seines hohen Anteils an Filmaufführungsstätten nicht nur die wirtschaftlichen Krisen der 1930er Jahre gut überstanden hatte, sondern auch von dem Zuschauerboom während des Zweiten Weltkriegs profitierte. 1941 verkaufte Maxwells Witwe Catherine, mit der er sieben Kinder hatte, die Hälfte ihrer Anteile von ABPC an die amerikanische Filmgesellschaft Warner Bros. Warner übernahm 1945 schließlich die vollständige Kontrolle über ABPC.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie (Auswahl).", "content": "John Maxwell wurde unter anderem als Produzent folgender Filme genannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "John Maxwell (* 1877 in Glasgow, Schottland; † 2. Oktober 1940 in Witley, Surrey) war ein britischer Filmproduzent. Der studierte Rechtsanwalt stieg Ende der 1920er Jahre zu einem der wichtigsten britischen Filmunternehmer auf, als er die Kinokette \"Associated British Cinemas\" (ABC Cinemas) sowie die in Elstree angesiedelte Filmgesellschaft \"British International Pictures\" (BIP) gründete. Zu Beginn der Tonfilmära zählte BIP dank der Filme Alfred Hitchcocks zu den führenden britischen Filmstudios. Mit der \"Associated British Picture Corporation\" (ABPC) legte Maxwell 1933 den Grundstein für ein Unternehmen, das nach seinem Tod zu den führenden Filmverleihern und Filmproduktionsunternehmen im Vereinigten Königreich wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1242010} {"src_title": "Józef Szanajca", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im mittelalterlichen Italien überfällt eine barbarische Horde ein Dorf. Sie morden, vergewaltigen und rauben, bis der Ritter Arnolfo, genannt die „Eiserne Hand“, auftaucht und sie in die Flucht schlägt. Die Briganten Pecoro und Taccone, die sich während des Überfalls versteckt gehalten haben, schlagen ihn nieder und machen sich über sein Kettenhemd und andere Rüstungsstücke her; der Dieb Mangold schließt sich ihnen an. Als Arnolfo sich wieder zu erheben beginnt, werfen sie ihn in den Graben. Das Raubgut bringen sie zum Händler Abacuc, einem Juden, der aus Arnolfos Pergamentrolle vorliest: Der Besitzer des Dokuments verfügt als Lehen über die Stadt und Festung Aurocastro, deren Äcker, Weingüter und Vieh. Sie beschließen, mit einem Ritter einen Handel einzugehen: Er, als Adliger, soll Lehnsherr Aurocastros werden und dafür mit ihnen die Güter teilen. Abacuc schlägt hierfür den Ritter Brancaleone vor, und sie suchen ihn auf. Brancaleone ist Abkömmling einer Familie im Niedergang. Er erweist sich als Ritter, der pathetische Reden und sich fest an seinen Ehrenkodex hält, doch nichts auf die Reihe bekommt. Erst lehnt er das Angebot ab, weil er überzeugt ist, an einem Turnier im Tjost zu siegen und so eine begüterte Dame ehelichen zu können. An der Eigensinnigkeit seines Rosses gescheitert, geht er auf den Handel doch ein. Er ernennt die Gesellen zu seiner „Armee“, und sie ziehen Richtung Aurocastro. Bald stellt sich ihnen der schnöselige Jungritter Teofilatto in den Weg. Ein Duell bringt keine Entscheidung, und Teofilatto erklärt sich bereit, als ihre Geisel bei ihnen zu bleiben. Sie erreichen eine Stadt, die verlassen scheint, und beginnen zu plündern. Brancaleone trifft auf eine überlebende Witwe, die ihn auf die Pest in der Stadt hinweist; fluchtartig suchen sie wieder das Weite. Da kreuzt der fanatische Wanderprediger Zenone samt Tross ihren Weg. Der Eiferer glaubt sich unbesiegbar und führt seine Anhänger gen Jerusalem, um das Heilige Land zu befreien. Brancaleone und seine Männer schließen sich dem Zug an. Sie überqueren eine Brücke über einen Abgrund, die zusammenbricht, bevor der massige Pecoro die andere Seite erreicht hat. Zenone wettert, es gebe einen Ungläubigen unter den Leuten; sie unterziehen Abacuc einer Zwangstaufe. Weil sich die Pilger bei der nächsten Brücke vor der Überquerung ängstigen, geht Zenone voran, hüpft darauf und bricht in die Tiefe. Brancaleone und seine Armee trennen sich von den Pilgern und verfolgen wieder Aurocastro als Ziel. Unterwegs treffen sie auf Matelda, die von ihrem alten Lehrmeister zum adligen Guccione geleitet worden ist, den sie heiraten soll. Sie sind überfallen worden, und ehe der Lehrmeister stirbt, leistet ihm Brancaleone den Schwur, Matelda unversehrt zu Guccione zu bringen. Er widersteht den Annäherungsversuchen von Matelda, die in ihn verliebt ist, Guccione gar nicht heiraten und deshalb noch vor Ankunft ihre Jungfräulichkeit verlieren will. Hilfsbereiter zeigt sich Teofilatto, mit dem sie in der letzten Nacht heimlich schläft. Die Truppe liefert Matelda bei Guccione ab und gesellt sich zum Hochzeitsbankett. Der Gemahl entdeckt den Betrug, lehnt die Heirat ab, zürnt und lässt Brancaleone in einen hängenden Eisenkäfig sperren. Brancaleones Männer lösen am nächsten Tag den Käfig aus seiner Aufhängung und bringen ihren Ritter zu einem Schmied. Dieser sperrt die Tür auf und wird, selbst gehörnt und verzweifelt, Teil von Brancaleones Armee. Er weiß zu berichten, dass Matelda in ein Kloster verbracht worden ist. Brancaleone stürmt zu ihr und bittet um ihre Hand, aber sie zieht es vor, Nonne zu bleiben. Auf seinem weiteren Weg kommt der Trupp am Heimatort von Teofilatto vorbei. Dieser überzeugt Brancaleone, ihn dort gegen ein Lösegeld abzuliefern. In der Burg ist die gesamte, byzantinische Familie versammelt. Während sich Brancaleone mit Teofilattos Tante Teodora zurückzieht, die sadomasochistisch veranlagt ist, versucht Abacuc ein Lösegeld auszuhandeln. Doch der Vater hält Teofilatto für einen missratenen, zudem unehelichen Sohn, der nichts wert sei. Unter Androhung des Beschusses mit vergifteten Pfeilen rennt Brancaleones Armee davon. Zufällig finden sie den verlorengegangenen Pecoro wieder – eine Bärin hat ihn in ihrer Höhle aufgenommen. Noch bevor sie Aurocastro erreichen, stirbt Abacuc. Die Bewohner von Aurocastro empfangen den neuen Herren mit Begeisterung, der gerade rechtzeitig kommt, denn von der See her rücken sarazenische Seeräuber auf den Ort vor. Während Brancaleones „Armee“ keine Lust zeigt, in die Schlacht zu ziehen, bereitet er den Angreifern eine Falle, in die er freilich mit seinen Leuten selbst hineinfällt. Die siegreichen Piraten bereiten die Pfählung der Helden vor, da erscheint ein christliches Heer, dass sie niedermetzelt. Die Freude von Brancaleones Leuten währt kurz, denn der Heeresführer ist Arnulfo, den Pecoro, Taccone und Mangold zu Beginn der Erzählung umgebracht zu haben glaubten. Gleich bringt er die Usurpatoren seiner Festung auf den Scheiterhaufen. In letzter Minute zieht Zenone vorbei und bekommt Brancaleone und seine Mannen frei, weil er sie für seinen Kreuzzug benötigt. Der Haufen zieht von dannen.", "section_level": 1}, {"title": "Über das Werk.", "content": "Bei den Kinogängern war \"Brancaleone\" 1966 die am drittmeisten nachgefragte italienische Filmproduktion und spielte 511 Millionen Lire ein. Sie nahm am Wettbewerb der Festspiele von Cannes 1966 teil. In Italien wurde sie dreifach mit dem Filmpreis Nastro d’Argento ausgezeichnet, für die Beste Kamera in Farbe, die Besten Kostüme, und die Beste Musik. 1970 gab es die Fortsetzung \"Brancaleone auf Kreuzzug ins Heilige Land\", wiederum von Mario Monicelli und mit Vittorio Gassman. Die zentrale Figur des Films, der Ritter Brancaleone (zu deutsch „Löwenpranke“), ist eine tragikomische Figur. Mit seinen ritterlichen Taten bezweckt er, seinen Adelsstolz zu stärken. Entgegen seinen edlen Absichten verursacht er nur noch mehr Misere; dennoch ist sein Ehrgefühl nicht kleinzukriegen. Die Komödie nimmt eine antiheroische Haltung ein, parodiert die üblichen Helden aus spektakulären Historienfilmen. Koautor Agenore Incrocci, genannt „Age“, erklärte, sie hätten eine Geschichte der kleinen Leute angestrebt, das Gegenteil der starken und mutigen Helden. Das Drehbuch weist eine dem Schelmenroman ähnliche Erzählstruktur auf. Die Unabhängigkeit der einzelnen Abenteuer voneinander ermöglichte es, ihre Reihenfolge nachträglich zu ändern. Die Sequenz, in der die Helden Teofilattos Familie besuchen, um Lösegeld zu erhalten, folgte im Drehbuch gleich nach der Begegnung von Brancaleone und Teofilatto. Im fertigen Film ist sie später platziert. Filmische Vorbilder habe es laut „Age“ für \"Brancaleone\" keine gegeben, aber literarische: Die Abenteuer von \"Gargantua und Pantagruel\", auf die der deutsche Verleihtitel Bezug nimmt. Der Film zeichnet das Mittelalter nicht romantisch und mystisch, sondern wirft einen neuen ironischen Blick darauf, greift auf Ritterdichtung, auf Luigi Pulci und \"Don Quijote\" zurück. Brancaleones gelb angemalter Gaul ist ihm so wenig Unterstützung, wie es das Pferd Rosinante für Don Quijote war. Der Filmkritiker Aldo Tassone war der Ansicht, Monicelli zeige ein „absolut realistisches Mittelalter, verdummt, grausam und vor allem elend, im Gegensatz zur schwätzerischen und heuchlerischen Darstellung in den Schulbüchern, wo es von heroischen Rittern wimmelt, von tugendhaften Jungfrauen, blumenumrankten Balkonen, Turnieren und Serenaden.“ Darüber hinaus weist die Komödie Bezüge zu Gesellschaft und Politik des Italiens zu ihrer Entstehungszeit auf. Sie thematisiert den Übergang von der Tradition zur Moderne und den Zerfall von Gemeinschaft in individualistische Selbstsucht. In der Originalversion bedienen sich die Figuren einer Diktion, die Age & Scarpelli vollkommen neu erfunden haben. Es ist eine Mischung aus dem spätrömischen Latein, aus Dialekten mehrerer italienischer Regionen und studentischem Vulgäridiom. Die sprachliche Einzigartigkeit trug zur Beliebtheit des Films bei. Der Begriff \"armata Brancaleone\" aus dem Originaltitel des Films ging als stehende Wendung in die italienische Sprache ein und wird vor allem in Zeitungen benutzt. Er bezeichnet eine zusammengewürfelte Gruppe von Personen, die ungeordnet, ungelenk und ohne Wirkung vorgehen und deren Unterfangen dem Misserfolg geweiht ist. Die „turbulente Komik“, urteilte der \"film-dienst\" 1968, drücke sich unter anderem in verletzenden Dialogen aus: „Sie ist nicht antireligiös und sie ist nicht antisemitisch [...] aber sie ist undifferenziert und bisweilen grob. Was fehlt ist feine Ironie, an ihre Stelle tritt die Derbheit.“ Stilistisch sei der Film unausgewogen, denn in der Szene von Abacucs Tod kippe die Komödie in Sentimentalität. Die hierfür nötige Ausdrucksweise beherrsche Vittorio Gassman aber ebenso wie die Komik. Gili meinte in seiner Geschichte der italienischen Filmkomödie (1983), Gassman verleihe Brancaleone eine unvergessliche Präsenz. Der Film sei eines der erstaunlichsten Werke des italienischen Kinos jener Zeit. Kaum je habe die Technik, das Lustige dem Verzweifelt-Grotesken gegenüberzustellen, so gut funktioniert wie hier. Die beiden Brancaleone-Komödien zählten zu den originellsten Historienfilmen überhaupt. Garel (1987) stellte fest, dass die Darstellung historischer Epochen – sowohl in der Wiedergabe der äußeren Erscheinung wie der Mentalität, der Sitten und des Verhaltens – in Komödien oftmals realistischer ausfalle als in „ernsthaften“ Filmen. Gerade in den italienischen Komödien versuche man Ursachen und Folgen sozialer, wirtschaftlicher, politischer und kultureller Phänomene zu ergründen, meist aus der Sicht des kleinen Mannes. Dafür sei Brancaleone eines der besten Beispiele. Gemäß Di Giamatteo (1995) strebt die Erzählung unaufhörlich ein Gelächter an. Im Zentrum des großen Schauspiels stünden drei außerordentliche Schauspieler, Gassman, Volonté und Salerno.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die unglaublichen Abenteuer des hochwohllöblichen Ritters Branca Leone (\"L’armata Brancaleone\") ist eine italienische Filmkomödie, genauer eine Commedia all’italiana, von 1966. In der Hauptrolle spielt Vittorio Gassman einen tragikomischen Ritter. Das Drehbuch stammt vom Autorenduo Age & Scarpelli und von Mario Monicelli, der auch Regie führte. Beim italienischen Publikum war der Film sehr erfolgreich, so dass vier Jahre später mit \"Brancaleone auf Kreuzzug ins Heilige Land\" eine Fortsetzung folgte.", "tgt_summary": null, "id": 841348} {"src_title": "Robert (Auszeichnung)/Bestes Originaldrehbuch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Daisy von Scherler Mayer wurde 1966 als Tochter der Schauspielerin Sasha von Scherler und des Drehbuchautors und Filmproduzenten Paul Avila Mayer in New York City geboren. Als Enkelin des Drehbuchautors Edwin Justus Mayer war sie somit in eine richtige Filmfamilie geboren, sodass sie bereits als Jugendliche hinter den Kulissen des \"New York Shakespeare Festival\" arbeitete und 1988 ihren Abschluss an der Wesleyan University in Theaterwissenschaften und Geschichte machte. Einige Jahre danach gab sie ihr Spielfilmdebüt als Autorin und Regisseurin der Komödie \"Crazy Party Girl\". Dies gelang ihr so erfolgreich, dass anschließend daraus eine Serie mit Christine Taylor und John Cameron Mitchell produziert wurde, die allerdings nach vier Episoden eingestellt wurde. Auch danach inszenierte sie Komödien, wie \"Madeline\", \"Woo\" und \"Der Super-Guru\". Obwohl \"Der Super Guru\" trotz gemischter Kritiken bei einem Budget von etwas mehr als 10 Millionen US-Dollar über 24 Millionen US-Dollar einspielte und somit als finanzieller Erfolg gewertet werden konnte, zog sie sich langsam aus dem Geschäft zurück und führte in den darauffolgenden Jahren vereinzelt bei Serien wie \"Aliens in America\", \"Nurse Jackie\" und \"Chuck\" Regie. Daisy von Scherler Mayer ist mit dem Komponisten David Carbonara verheiratet, hat mit ihm zwei Kinder und lebt mit ihrer Familie in Brooklyn, New York City. Ihr Ehemann arbeitete bereits 1998 für den Tonschnitt ihrer Familienkomödie \"Madeline\" und war anschließend als Komponist für ihre Komödie \"Der Super-Guru\" tätig. Da er auch der Komponist der renommierten Serie \"Mad Men\" ist, konnte er sie 2009 für eine Episode als Regisseurin gewinnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Daisy von Scherler Mayer (* 14. September 1966 in New York City, New York) ist eine US-amerikanische Filmregisseurin und Drehbuchautorin.", "tgt_summary": null, "id": 1299890} {"src_title": "Cayetano Martínez de Irujo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Laubblatt.", "content": "Das Sibirische Herzgespann wächst als ein- oder zweijährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 80 cm. Die aufrechten, kantigen Stängel sind borstig behaart. Die unteren Laubblätter fallen früh ab. Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel der mittleren Laubblätter weist eine Länge von etwa 2 cm auf. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von etwa 5 cm und einer Breite von etwa 4 cm eiförmig und zweifach fiederteilig mit breit keilförmiger Spreitenbasis. Die drei Blattlappen sind schmal länglich-rhombisch und jeweils wieder dreiteilig mit bei einer Breite von 1 bis 3 mm linealen Abschnitten. Die Blattflächen sind spärlich borstig behaart und auf der Blattunterseite sind Drüsen sowie gelblich-weiße Blattadern vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Mehrere Scheinquirle, die einen Durchmesser von 3 bis 3,5 cm aufweisen, stehen in einigem Abstand am Stängel übereinander und enthalten viele dicht zusammenstehende Blüten. Die laubblattähnlichen Hochblätter sind gestielt und ihre Blattspreiten sind fast rhombisch, deutlich fiederteilig mit drei bei einer Breite von 1 bis 2 mm linealen Blattlappen. Die borstig behaarten Deckblätter sind zurückgebogen sowie stachelig und bei einer Länge von 4 bis 6 mm kürzer als der Kelch. Die ungestielten, zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig. Die fünf 8 bis 9 mm langen Kelchblätter sind röhrig-glockenförmig verwachsen und undeutlich zweilippig; sie sind an ihre Mitte dicht weich, ansonsten angedrückt flaumig behaart. Die fünf weißen oder rötlichen bis purpurroten Kronblätter bilden eine etwa 1,8 cm lange zweilippige Krone. Die etwa 9 mm lange, kahle Kronröhre besitzt innen schuppigen Ring. Der Schlund ist außen dicht borstig behaart und innen kahl. Die längliche, gerade, konkave etwa 10 mm lange und etwa 5 mm breite Oberlippe besitzt einen glatten Rand. Die Unterlippe ist 3/4 so lang wie die Oberlippe. Die etwa 7 mm lange und etwa 5 mm breite Oberlippe und besitzt eine verkehrt-herzförmige Mittellappen mit verengter Basis, häutigem Rand und ausgerandetem oberen Ende; die Seitenlappen sind eiförmig. Die fast geraden Staubblätter besitzen spärlich beschuppte Staubfäden; es ist ein unteres kurzes und ein oberes langes Staubblattpaar vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht.", "content": "Die etwa im September reifenden Klausenfrüchte zerfallen in vier Teilfrüchte. Die braunen Teilfrüchte sind bei einer Länge von etwa 2,5 mm länglich mit keilförmiger Basis und gestutztem oberen Ende.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahl.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18 oder 20.", "section_level": 2}, {"title": "Inhaltsstoffe und medizinische Wirkungen.", "content": "An Inhaltsstoffen sind Alkaloide wichtig: Leonurinin, Leonuridin, Stachydrin, Leuronurin. Außerdem Prehispanolon, Cycloleonurinin, Leoheterin und Preleoheterin. An medizinische Wirkungen wurden nachgewiesen: als Wehenmittel, blutdrucksenkend, antikarzinogen, antibakteriell, wirkt als Thrombozytenaktivierungsfaktor-Antagonist und gerinnungshemmend. Getrocknete Pflanzenteile des Sibirischen Löwenschwanz befinden sich laut Herstellerangaben teilweise auch in Kräutermischungen der Droge Spice. Untersuchungen ergaben aber, dass in diesen Kräutermischungen nicht die aufgeführten Pflanzen, sondern synthetische Cannabinoide enthalten sind.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst Sibirien (die russischen Gebiete Altai und Ost-Sibiriien, Dauria), die Mongolei und China. In den chinesischen Provinzen Hebei, Nei Monggol, Shaanxi und Shanxi gedeiht das Sibirische Herzgespann auf steinigen oder sandigen Grasländern und Kiefernwäldern in Höhenlagen zwischen 0 und 1500 Meter.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Erstveröffentlichung von \"Leonurus sibiricus\" erfolgte 1753 durch Carl von Linné in \"Species Plantarum\", 2, S. 584. Ein Homonym ist \"Leonurus sibiricus\" \"N. Nord. Beitr.\", 6, 1789, S. 97. Synonyme für \"Leonurus sibiricus\" sind: \"Leonurus manshuricus\", \"Leonurus sibiricus\" var. \"grandiflora\" Beachte: oft erfolgt eine Verwechslung: \"Leonurus sibiricus\" auct. pl. ist ein Synonym von \"Leonurus japonicus\", dem Chinesischen Herzgespann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Sibirische Herzgespann (\"Leonurus sibiricus\") ist eine Pflanzenart in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Weitere Trivialnamen sind Marihuanilla (von „Marijuanillo“ spanisch direkt übersetzt „kleiner Hanf“), Sibirischer Löwenschwanz, Sibirisches Mutterkraut.", "tgt_summary": null, "id": 1133907} {"src_title": "Falber Milchling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckung.", "content": "Bereits für das frühe 16. Jahrhundert ist der Abbau von Kalkstein im Neandertal belegt, ab Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte er in industriellem Maßstab. Im August 1856 erweiterten zwei italienische Arbeiter den Eingang zur \"Kleinen Feldhofer Grotte,\" indem sie den in diese Kalksteinhöhle eingelagerten versinterten und daher steinharten Lehm beseitigten. Beim Abtragen dieser Sedimentfüllung stießen die Arbeiter in zwei Fuß (rund 60 cm) Tiefe auf fossile Knochen, die zunächst unbeachtet mit Lehm- und Gesteinsschutt zu Tal geworfen wurden. Dort fielen sie dem Besitzer des Steinbruchs, Wilhelm Beckershoff, auf, der sie für die Überreste eines Höhlenbären hielt. Beckershoff und der Mitbesitzer des Steinbruchs, Friedrich Wilhelm Pieper, ließen 16 größere Knochenfragmente aus dem Schutt aufsammeln und dem Elberfelder Lehrer und Fossiliensammler Johann Carl Fuhlrott übergeben: ein Schädeldach mit einem Bruchstück des linken Schläfenbeins, ein Bruchstück des rechten Schulterblatts, ein rechtes Schlüsselbein, beide Oberarmknochen (der rechte vollständig erhalten), eine komplette rechte Speiche, Bruchstücke einer rechten und linken Elle, fünf Rippen, eine fast vollständige linke Beckenhälfte sowie beide vollständig erhaltenen Oberschenkelknochen. Fuhlrott erkannte eigenem Bekunden zufolge auf Anhieb, dass die Überreste einem Menschen zuzuordnen waren, der sich allerdings vom Menschen der Neuzeit erheblich unterschied. Ohne Fuhlrotts Billigung erschien bereits unter dem Datum des 4. September 1856 in der \"Elberfelder Zeitung\" sowie im \"Barmer Bürgerblatt\" folgende Notiz: Durch diese Berichterstattung wurden zwei Bonner Professoren der Anatomie, Hermann Schaaffhausen und August Franz Josef Karl Mayer, auf diesen Fund aufmerksam, meldeten sich bei Fuhlrott und baten ihn um Zusendung der Knochen. Fuhlrott brachte sie im folgenden Winter persönlich nach Bonn, wo sie zunächst von Schaaffhausen in Augenschein genommen wurden. Sechs Monate später, am 2. Juni 1857, präsentierten Schaaffhausen und Fuhlrott vor den Mitgliedern des Naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und Westphalens die Ergebnisse ihrer Untersuchungen, die der Primatologe und Paläoanthropologe Ian Tattersall folgendermaßen beschreibt: Schaaffhausen beschrieb detailliert den ungewöhnlich massiven Knochenbau des Fundes und stellte insbesondere die Form des Schädeldaches heraus – vor allem die niedrige, fliehende Stirn und die knöchernen Wülste über den Augen: Schaaffhausen publizierte seine Befunde 1858 im \"Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin\", Fuhlrott veröffentlichte ein Jahr später eine Abhandlung über \"Menschliche Überreste aus einer Felsengrotte des Düsselthals\" im Vereinsblatt des \"Naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und Westphalens.\" In dieser Abhandlung erörterte er ebenfalls die anatomischen Gegebenheiten und erwähnte zunächst zurückhaltend (auch unter Berücksichtigung ihrer Einbettung in eiszeitliche Lehmeinwehungen), dass diese Knochen vermutlich „aus der vorhistorischen Zeit, wahrscheinlich aus der Diluvialperiode stammen und daher einem urtypischen Individuum unseres Geschlechts einstens angehört haben.“ (S. 136) Im Anschluss an seine Anmerkungen zur Geologie des Fundortes vermutete er dann aber weitergehend, dass „in diesen Knochen antediluviane [vor der Sintflut entstandene], also fossile Menschenreste vorliegen“. (S. 145) Fuhlrotts und Schaaffhausens letztlich korrekte Deutung der Funde aus dem Neandertal wurde jedoch von den anderen Gelehrten ihrer Zeit nicht ernst genommen. Als Fuhlrott 1859 seine Abhandlung im Vereinsblatt des \"Naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und Westphalens\" veröffentlichte, kommentierten die Mitglieder der Redaktion seine Interpretationen beispielsweise mit dem Nachsatz, dass sie „die vorgetragenen Ansichten nicht theilen können.“ (S. 153)", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Hintergrund.", "content": "1758 hatte Carl von Linné in der 10. Auflage seiner Schrift \"Systema Naturae\" (S. 20) die Bezeichnung \"Homo sapiens\" als Artname für den Menschen eingeführt, jedoch ohne eine sogenannte Diagnose, also ohne präzise Beschreibung der arttypischen Merkmale. Der niederländische Arzt und Naturforscher Philippe-Charles Schmerling beschrieb 1833 einen fossilen Schädel und mehrere andere Knochen, die 1829 in einer Höhle nahe der belgischen Gemeinde Engis entdeckt worden waren. Er ordnete sie aufgrund von Tierfossilien und gleichfalls entdeckten Steinwerkzeugen dem „Diluvium“ zu. Dieser erste wissenschaftlich beschriebene Neandertaler-Fund (Engis 2) wurde jedoch von den Fachkollegen als „modern“ verkannt. Es fehlten zum einen Kriterien zur Abgrenzung fossiler Arten der Gattung \"Homo\" von \"Homo sapiens\"; zum anderen verwiesen Fachkollegen auf die Bibel (1. Buch Mose), aus der ein so hohes Alter nicht abgeleitet werden konnte. Selbst Thomas Henry Huxley, ein Unterstützer von Darwins Evolutionstheorie, schrieb 1863 den Fund aus Engis einem „Menschen von niedrigem Grad an Zivilisation“ zu. Den Fund aus dem Neandertal interpretierte er ebenfalls als innerhalb der Variationsbreite des modernen Menschen liegend. Auch der 1848 im Kalksteinbruch \"Forbes’ Quarry\" in Gibraltar entdeckte, relativ gut erhaltene weibliche Schädel Gibraltar 1 wurde erst Jahrzehnte später endgültig als Jahrzehntausende alt anerkannt und zur inzwischen etablierten Art \"Homo neanderthalensis\" gestellt. Wie Huxley ordneten selbst noch Anthropologen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts die zunehmend zahlreicher werdenden homininen Fossilien den menschlichen „Rassen“ als deren frühe Repräsentanten zu.", "section_level": 1}, {"title": "Fund als Streitobjekt der Gelehrten.", "content": "Das Fossil aus dem Neandertal war 1856 entdeckt worden, drei Jahre vor dem Erscheinen von Darwins Hauptwerk \"Über die Entstehung der Arten.\" Die wissenschaftliche Auseinandersetzung um die Frage, ob Arten unveränderlich oder veränderlich seien, war jedoch schon deutlich früher entbrannt. So hatte sich Hermann Schaaffhausen bereits 1853 in einer ausführlichen Abhandlung \"Über die Beständigkeit und Umwandlung der Arten\" der Auffassung angeschlossen, „dass auch die Art nicht unvergänglich sei, dass sie wie das Leben der Einzelwesen einen Anfang, eine Zeit der Blüthe und einen Untergang habe, nur in grösseren Zeitabschnitten, und dass den verschiedenen Arten eine verschiedene Lebensdauer zugemessen sei.“ Schaaffhausen hatte sogar auf die große Nähe diverser anatomischer und physiologischer Merkmale des Menschen und der „menschenähnlichsten Affen“ hingewiesen und zusammenfassend festgestellt: „Die Unveränderlichkeit der Art, die von den meisten Forschern als ein Naturgesetz betrachtet wird, ist nicht erwiesen“. Hermann Schaaffhausen gehörte jedoch nicht zu den naturwissenschaftlichen Autoritäten des mittleren 19. Jahrhunderts in Deutschland. Hier wurden zu dieser Zeit die biologischen Wissenschaften von Rudolf Virchow beherrscht, „dem Vater der modernen Zellbiologie und aus politischen Gründen einem Gegner evolutionären Gedankenguts. Virchow vertrat sozialliberale Ideale. Er kämpfte für eine Gesellschaft, in der nicht Herkunft, sondern die Fähigkeiten des Einzelnen über seine Zukunft entscheiden sollten. Die Evolutionstheorie war für ihn ein Elitedenken, eine naturgegebene Bevorzugung einer bestimmten ‚Rasse‘, die mit seinen Idealen unvereinbar war.“ Ehe Virchow aber die Gebeine aus dem Neandertal 1872 persönlich begutachtete, überließ er sie dem Bonner Anatomen und Augenspezialisten August Franz Josef Karl Mayer, der „ein entschlossener Anhänger des christlichen Schöpfungsglaubens in seiner traditionellen Form“ war; Mayer hatte die erste Begutachtung im Winter 1856/57 aufgrund einer Erkrankung versäumt: Mayers 1864 im \"Archiv für Anatomie\" publizierte Interpretationen widersprachen zwar dem damals bereits bekannten und allseits akzeptierten Rachitis-Leitsymptom (geschwächte Knochen), da der Neandertaler extrem stabile Knochen aufwies. Dennoch akzeptierte auch Virchow weitgehend die anatomischen Befunde Mayers. Virchow beschrieb die Knochen als „merkwürdige Einzelerscheinung“ und als „durchaus individuelle Bildung“ und sorgte so dafür, dass die Merkmale des Fundes aus dem Neandertal im deutschsprachigen Raum auf Jahre hinaus als Ausdruck von krankhaften Veränderungen am Skelett eines modernen Menschen galten. Daran änderte auch die zutreffende Einschätzung des Geologen Charles Lyell nichts, der bereits 1863 nach einem Besuch Fuhlrotts und des Neandertals das hohe Alter des Fundes bestätigt hatte. Im Rückblick betrachtet trat die Wende hin zur Anerkennung des Fundes als nicht krankhaft verändert gleichwohl bereits 1863/64 ein. Zum einen publizierte der englische Geologe William King 1864 eine genaue Beschreibung des Körperbaus des \"Reputed Fossil Man of the Neanderthal\", in der er – mangels anderer Vergleichsmöglichkeiten – die affenähnlichen Merkmale des Fossils besonders betonte. Ganz am Schluss dieser Abhandlung, in einer dem letzten Wort nachgestellten Fußnote, erwähnt King, dass er bereits im Vorjahr einen Vortrag ähnlichen Inhalts vor der geologischen Sektion der British Association for the Advancement of Science gehalten habe, nun aber noch sicherer sei, dass das Fossil, welches er seinerzeit \"„Homo Neanderthalensis“.\" genannt habe, generell vom Menschen unterscheidbar sei („generally distinct from Man“). Diese beiläufige, von King für das Fossil aus dem Neandertal gewählte Bezeichnung in Fußnote 27, gilt heute als die Festlegung des Artnamens im Sinne der internationalen Regeln für die zoologische Nomenklatur. Zum anderen konnte der britische Paläontologe George Busk, der 1861 die Schaaffhausen-Abhandlung ins Englische übersetzt hatte, 1862 den 1848 entdeckten Schädel aus dem Kalksteinbruch \"Forbes’ Quarry\" in Gibraltar untersuchen. Aufgrund dessen Ähnlichkeit mit dem Fund aus dem Neandertal spottete Busk: „Was auch immer an den Ufern der Düssel passiert sein mag, selbst Professor Mayer wird kaum vermuten, daß sich ein rachitischer Kosak des Feldzuges von 1814 in den brüchigen Spalten des Felsens von Gibraltar verkrochen hatte.“ Die Anerkennung des Neandertalers als eine eigenständige, von \"Homo sapiens\" abweichende Menschenform setzte sich jedoch erst endgültig durch, nachdem 1886 in einer Höhle im belgischen Spy (heute Ortsteil der Gemeinde Jemeppe-sur-Sambre) zwei fast vollständig erhaltene Neandertaler-Skelette gefunden worden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Anthropologische Analysen.", "content": "Die Diskussion des 19. Jahrhunderts widmete sich zunächst der Frage, inwiefern der anthropologische Befund mit Merkmalen des \"Homo sapiens\" in Einklang zu bringen sei. Bereits Johann Carl Fuhlrott war die im Vergleich zum Menschen seiner Gegenwart unübliche Massivität der Knochen aufgefallen, ferner die stark ausgebildeten Höcker, Grate und Leisten, die dem Ansatz entsprechend kräftig ausgebildeter Muskeln dienten. Einer der Oberarmknochen wies seiner Beobachtung zufolge eine ausgeheilte Verletzung auf. Auch William King verwies 1864 auf die unübliche Dicke der Skelettknochen und schloss sich einer Bemerkung Schaaffhausens an, der auch die stark gerundete Form der Rippen und damit des Brustkorbs als für einen Menschen ganz ungewöhnlich bewertet hatte. King beschäftigte sich jedoch überwiegend mit dem Bau der erhaltenen Schädelknochen. Er beschrieb dessen Form als „gestreckt oval“ und als ungefähr einen Zoll (\"Inch\" = 2,54 cm) länger als bei einem rezenten Briten; die Breite des Schädels übertreffe hingegen kaum die Breite des modernen Menschen. Wie zuvor schon Schaaffhausen beschrieb King die Stirnregion als ungewöhnlich flach und fliehend und die Knochenleisten über den Augen als „übermäßig entwickelt“. In der Zusammenschau der vom modernen Menschen abweichenden Merkmale schrieb King schließlich:", "section_level": 1}, {"title": "Intravitale Verletzungen und Krankheiten.", "content": "Untersuchungen des Göttinger Pathologen Michael Schultz widmeten sich Anfang des 21. Jahrhunderts auch dem Gesundheitszustand des Neandertaler-Holotyps. Diese konnten zeigen, dass es in mehreren Fällen einen krankhaften Muskel-Sehnen-Prozess gab, außerdem einen Bruch des linken Armes im Bereich des Ellenbogengelenks mit einer daraus resultierenden Fehlstellung der Knochen. Die Fehlstellung führte zu einer dauerhaften Beeinträchtigung, da der Mann aus dem Neandertal diesen Arm auch nach Ausheilung des Bruchs nicht mehr regelmäßig belasten konnte. Im Stirnbein befindet sich eine ausgeheilte Knochenverletzung, die auf den Sturz auf einen scharfkantigen Stein zurückgeführt wird. Außerdem hatte \"Neandertal 1\" offenbar eine ausgeheilte Blutung eines Gehirn-Gefäßes, die ebenfalls auf eine intravitale (zu Lebzeiten erfolgte) traumatische Einwirkung zurückgeführt wird. \"Neandertal 1\" litt an ausgedehnten Entzündungen der Nasennebenhöhlen. Beide Stirnhöhlen lassen in Form einer höckerigen, mit kleinen Gefäßabdrücken überzogenen Oberfläche Symptome chronischer Entzündungen erkennen. Im Alter litt er zudem an einer schweren Krankheit, die nie zuvor an einem Neandertaler festgestellt werden konnte. Es handelt sich um einen metastatischen, knochenfressenden Prozess noch unbekannter Ursache. Sein Sterbealter wurde mit 40 bis 42 Jahren bestimmt.", "section_level": 2}, {"title": "Postmortale Veränderungen am Skelett.", "content": "Im Jahre 1992 wurden angebliche Schnittspuren an den Skelettresten publiziert, insbesondere an den Rändern der Schädelkalotte, die auf einen speziellen Bestattungsritus hindeuten würden. Angesichts der nur rudimentären Erhaltung des Skeletts (16 von 203 Knochen) wäre der Einfluss von Zahnschrammen durch Karnivoren ebenfalls denkbar. In Anbetracht der oberflächlichen und nicht wissenschaftlichen Bergung der Knochen bleibt die Frage der Disartikulation (Auflösung des Skelettverbandes) durch Raubtiere jedoch schwierig zu klären.", "section_level": 2}, {"title": "Nachgrabungen 1997 und 2000.", "content": "Ab 1991 wurden die Knochen des Neandertalers von einem internationalen Forscherteam mit modernen Verfahren erneut analysiert. So ergab beispielsweise eine Radiokohlenstoffdatierung ein Alter von 39.900 ± 620 Jahren (BP); dieser Neandertaler gehörte demnach zu den letzten Populationen dieser Menschenart in Europa. Weiterhin gelang es 1997 mitochondriale DNA (mtDNA) aus dem Oberarmknochen des Typusexemplars \"Neandertal 1\" zu gewinnen, die erste mtDNA-Probe aus einem Neandertaler überhaupt. In der Publikation wurden diese ersten Analyseergebnisse sehr vorsichtig interpretiert. Gleichwohl legten sie den Schluss nahe, dass der Neandertaler genetisch weit vom anatomisch modernen Mensch entfernt läge. Der Titel der Ausgabe der Fachzeitschrift Cell lautete: \"„Neanderthals were not our ancestors“\" („Neandertaler waren nicht unsere Vorfahren“). Die Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms im Jahre 2010 und spätere Publikationen relativieren diese Aussage. Ebenfalls 1997 gelang es im September bei Nachgrabungen im Neandertal, die genaue Lage der ehemaligen „Kleinen Feldhofer Grotte“ () zu rekonstruieren. Unter Resten lehmiger Höhlenfüllungen und Sprengschutt aus dem Kalksteinabbau wurden zunächst einige Steingeräte und danach insgesamt 20 weitere Neandertaler-Knochenfragmente entdeckt; bis dahin waren aus dieser Höhle keine Steinwerkzeuge überliefert worden. Im Jahr 2000 wurden die Ausgrabungen fortgesetzt und weitere 40 menschliche Zähne und Knochenfragmente entdeckt, darunter ein Stück des Schläfen- und des Jochbeins, das sich exakt an die Schädeldecke anfügen ließ. Ein Knochensplitter konnte passgenau dem linken Oberschenkelknochen im Kniebereich zugeordnet werden. Besondere Beachtung fand die Entdeckung eines dritten Oberarmknochens: Zwei Oberarmknochen waren bereits seit 1856 bekannt. Man hatte nunmehr also den Überrest eines zweiten, zarter gebauten Individuums entdeckt; mindestens drei weitere Knochenfragmente liegen ebenfalls doppelt vor. Dieser als \"Neandertal 2\" bezeichnete Fund wurde auf ein Alter von 39.240 ± 670 Jahren (BP) datiert, ist also exakt so alt wie das Fossil Neandertal 1. Zudem gelang die Bergung eines Milchzahns; dieser Molar wurde einem jugendlichen Neandertaler (dem dritten Individuum) zugeschrieben. Dieser Milchzahn war im Jahr 2004 aus einer Vitrine des Neanderthal Museums in Mettmann entwendet, kurze Zeit später aber wieder dorthin zurückgegeben worden. Anhand der Abriebspuren und der bereits in Teilen aufgelösten Zahnwurzeln würde man beim modernen Menschen auf ein Lebensalter des Jugendlichen von 11 bis 14 Jahren schließen. Über dem Platz der Nachgrabungen wurde nach deren Abschluss ein archäologischer Garten angelegt, dessen Installationen die wechselvolle Geschichte des Ortes versinnbildlichen sollen. Der kleine Park gehört zum benachbarten Neanderthal Museum, das einen chronologischen Abriss der Evolution des Menschen vermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Neandertal 1 (auch Neanderthal 1, seltener Feldhofer 1) ist die wissenschaftliche Bezeichnung für das Typusexemplar (Holotypus) der biologischen Art \"Homo neanderthalensis\". Das Fossil wurde Mitte August 1856 in einem als Neandertal bezeichneten Talabschnitt der Düssel im niederbergischen Land, 13 Kilometer östlich von Düsseldorf, entdeckt und 1864 erstmals in einer naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift mit dem noch heute gültigen Artnamen bezeichnet. Es war jedoch nicht der erste Beleg für diese Art, der entdeckt worden war; vielmehr war die Bedeutung früherer Funde zunächst nicht erkannt und deshalb für diese Funde kein gesonderter Artname vergeben worden. ", "tgt_summary": null, "id": 1266807} {"src_title": "Wie herrlich, eine Frau zu sein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einzelheiten.", "content": "Innerhalb dieser Gemeinsamkeit lassen sich sowohl historisch, als auch aufgrund der Verwendung oder der Größe zahlreiche Gruppen verschiedener Schiffe unterscheiden. Obgleich es auch schon lange vorher Schiffe gab, die auf die besonderen Erfordernisse der Große-Seen-Fahrt abgestimmt waren (beispielsweise besondere Segelschiffstypen, mit denen Schnittholz transportiert wurde, oder die Walrücken), bildete sich etwa ab Ende des 19. Jahrhunderts ein eigener Baustil der als \"Laker\" bekannten Massengutschiffe heraus. Die traditionellen Große-Seen-Schiffe sind im Verhältnis lang und schmal, besitzen ein vorne angeordnetes Deckshaus mit Brückenaufbauten, einen im Verhältnis langen mittleren Laderaum und einen zweiten flacheren Aufbau über der ganz achtern gelegenen Maschinenanlage. In den letzten Jahrzehnten wurden jedoch immer mehr Schiffe mit der auch bei Seeschiffen vorherrschenden Bauart mit ganz achtern gelegener Maschinenanlage und darüber angeordnetem Deckshaus mit Brückenaufbauten in Fahrt gebracht. Die äußere Erscheinung heutiger Neubauten ähnelt daher der normaler Massengutschiffe. Der Beginn der Ausrüstung mit einem weiteren Merkmal eines großen Teils der besprochenen Schiffe, die Selbstentladevorrichtungen, wird regelmäßig mit dem Umbau des 65 Meter langen hölzernen Schiffes \"Hennepin\" zum Selbstentlader im Jahr 1902 gleichgesetzt. Bald darauf folgten weitere und auch größere Um- und Neubauten. Das Jahr 1908 markiert mit dem Bau der \"Wyandotte\" den ersten Neubau eines auf die Große-Seenfahrt ausgelegten Selbstentladers. In den Jahren zwischen 1920 und 1960 erhöhte sich der Anteil der Selbstentlader immer weiter, und seit 1965 wurden nahezu ausschließlich Schiffe dieses Typs gebaut. Die immer noch vorhandenen Schiffe ohne Selbstentladevorrichtungen werden \"straight decker\" (deutsch: \"Geraddecker\") genannt und gehören überwiegend kanadischen Reedereien. Eine weitere Unterscheidung ist die in echte Laker und sogenannte \"Salties\" (deutsch etwa: \"Salzies\"). Ein bemerkenswerter Umstand ist die auffällig lange Nutzungsdauer, die der weitaus größte Teil der Großen-Seen-Flotte erreicht. Die Ursache liegt im Betrieb in einem Süßwassergebiet, das die Schiffskörper erheblich weniger der in Salzwasser üblichen Korrosion aussetzt. Werden normale Seeschiffe nach durchschnittlich 25 bis 30 Jahren verschrottet, so liegt die durchschnittliche Lebensdauer der Laker gleich um Jahrzehnte höher. Außer den originär für den Betrieb auf den Großen Seen gebauten Schiffen gibt es zahlreiche Seeschiffe, die durch Umbauten, wie Verlängerung und weitere Details an die Verhältnisse dieses Fahrtgebietes angepasst wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Dimensionierung.", "content": "Abhängig vom vorgesehenen Fahrtgebiet gibt es verschieden große Laker. Ein besonders bekanntes Maß ist der Seawaymax, der gerade noch die Schleusen des Sankt-Lorenz-Seewegs, der Verbindung zwischen den Großen Seen und dem Atlantik, passieren kann. Schiffe dieser Art sind 226 m lang, 24 m breit, haben einen Tiefgang von 7,9 m und eine Höhe über der Wasseroberfläche von maximal 35,5 m. Seawaymax-Schiffe können etwa 28.500 Tonnen Ladung befördern. Seawaymaxschiffe, die zudem seegängig sind, ergo auch Seehäfen außerhalb der Großen Seen bedienen können, werden als Salties bezeichnet. Zu den Salties zählen auch eine Reihe von Schubverbänden, meist Articulated Tug Barges, die Häfen der Großen Seen mit amerikanischen Ostküstenhäfen verbinden. Darüber hinaus gibt es größere (\"echte\") Laker, deren Maße ihren Einsatz auf die Großen Seen beschränken. Diese größeren Schiffe sind bis zu 308 Meter lang und verfügen über Tragfähigkeiten bis zu 72.000 Tonnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Große-Seen-Schiffe, auch Große-Seen-Fahrt-Schiffe (, ','oder \"\") sind Schiffe, die ausschließlich oder überwiegend auf den Großen Seen zum Transport von Massengutladungen verwendet werden. ", "tgt_summary": null, "id": 65717} {"src_title": "Ermine Cowles Case", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Zum Songwriting des Liedes erklärte Carey: „Es war eine andere Erfahrung, verglichen mit der Arbeit für ein Album. Ich fühlte mich der Geschichte des Films sehr nahe, insbesondere dem, was meine Figur durchmacht, das machte es für einfacher das Lied zu schreiben. Ich versuchte einfach, Krystals Schmerzen und Hoffnung darzustellen.“ „Das Lied ist im Prinzip ein Stück in drei Akten und beschreibt die Entwicklung von Krystal“, sagte Carey. „Ich summte verschiedene Melodien vor mich hin, während ich bei den Dreharbeiten war. Ich dachte, es wäre großartig mit Willie Nelson zusammenzuarbeiten. Ich nahm Kontakt zu ihm auf und traf ihn nach einem seiner Konzerte.“ Das Lied ist aus der Perspektive der aufstrebenden Sängerin Krystal, Careys Figur aus dem Spielfilm \"Tennessee\", geschrieben. „Das Lied hat seinen eigenen Handlungsbogen. Sie [Krystal] erzählt zunächst, wo sie begonnen hat, etwa wie sie im Bett liegt und sich fragt, wo sie geblieben ist. Viele Menschen durchleben so etwas ähnliches. Es geht irgendwie darum Stärke zu finden.“", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Das Lied wurde am 20. Oktober 2008 an die amerikanischen Adult Contemporary Radio Stationen gesendet. Die Veröffentlichung in den Vereinigten Staaten war am 2. Dezember 2008.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die \"Los Angeles Times\" bezeichnete \"Right to Dream\" als einen Kandidaten, der für einen Oscar in der Kategorie „Bester Filmsong“ nominiert werden könnte, außerdem lobten sie die „Eleganz“ des Liedes. Später wurde \"Right to Dream\" in der Kategorie nicht nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Ein Musikvideo wurde gedreht, um die Single und den Film zu promoten. Seine Premiere hatte das Musikvideo am 8. Dezember 2008. Das Musikvideo enthält Ausschnitte aus dem Film, sowie Aufnahmen aus dem Musikstudio, wo Carey das Lied aufnahm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Right to Dream ist ein Lied aus dem Film \"Tennessee\". Es wurde von Mariah Carey geschrieben und von ihr gesungen. Am 2. Dezember 2008 wurde das Lied als Single veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 1266927} {"src_title": "Parke M. Banta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Minde begann 2008 bei Arna-Bjørnar. Die Mannschaft steigerte sich in der Zeit kontinuierlich vom fünften zum dritten Platz der Toppserien 2013. Zur Saison 2014 wechselte sie dann ins Nachbarland und spielte in der Damallsvenskan für den Linköpings FC, mit dem sie nach zwei vierten Plätzen 2016 und 2017 Meister sowie 2014/15 Pokalsiegerin wurde. In der UEFA Women’s Champions League 2014/15 erreichte sie mit Linköping das Viertelfinale, wo sie nach einer 0:1-Heimniederlage und einem 1:1 im Rückspiel gegen Brøndby IF ausschieden. Sie spielte dabei in den sechs Spielen jeweils über die volle Distanz. In der UEFA Women’s Champions League 2017/18 wurde sie in den Spielen des Sechzehntel- und Achtelfinales eingesetzt; danach wechselte sie zum VfL Wolfsburg, so dass sie im Viertelfinale nicht mehr eingesetzt werden konnte, in dem Linköping ausschied. Mit dem VfL wurde sie 2017/2018 und 2018/19 deutscher Meister.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Minde durchlief die norwegischen Juniorinnenmannschaften. Mit 16 Jahren nahm sie mit der U-20-Mannschaft an der U-20-WM 2008 in Chile teil und kam in den drei Vorrundenspielen zum Einsatz, nach denen Norwegen ausschied. Bei der U-19-EM 2009 schied sie mit ihrer Mannschaft ebenfalls in der Vorrunde aus und wurde dabei wieder in allen drei Spielen eingesetzt. Im Juni 2011 nahm sie mit der U-19-Mannschaft, deren Kapitänin sie war, an der U-19-EM teil, bei der Norwegen im Finale mit 1:8 gegen Deutschland verlor, sich aber für die U-20-WM 2012 in Japan qualifizierte. In den Gruppenspielen hatte sie beim 3:0 gegen die Niederlande und beim 5:1 gegen Spanien je ein Tor erzielt. Sie wurde am 23. Juni aufgrund der Hüftverletzung von Lisa-Marie Woods für die WM 2011 nachnominiert. Vor der WM hatte sie noch kein A-Länderspiel bestritten. Im letzten Gruppenspiel gegen Australien wurde sie zur zweiten Halbzeit eingewechselt und kam so zu ihrem ersten A-Länderspiel. Da Norwegen das Spiel verlor, schieden die Norwegerinnen zum ersten Mal in der WM-Vorrunde aus und konnten sich auch nicht für die Olympischen Spiele 2012 qualifizieren. Bei der U-20-WM 2012 in Japan erreichte sie mit ihrer Mannschaft das Viertelfinale, das erneut – diesmal mit 0:4 – gegen Deutschland verloren wurde. Sie gehörte auch zum Kader für die EM 2013 und kam in fünf Spielen zum Einsatz, wobei sie im ersten Spiel gegen Island das erste Tor für Norwegen erzielte und das Finale gegen Deutschland erreichte, das mit 0:1 verloren wurde. Minde gehörte auch zum Kader für die WM 2015 und kam in allen vier Spielen zum Einsatz, schied aber mit ihrer Mannschaft im Achtelfinale aus. Im März 2016 nahm sie am Qualifikationsturnier der UEFA für die Olympischen Spiele 2016 teil, bei dem Norwegen als Letzter die Qualifikation verpasste. In der Qualifikation für die EM 2017 wurde sie in allen acht Spielen eingesetzt. Die Norwegerinnen qualifizierten sich mit sieben Siegen und einem Remis als Gruppensieger. Bei der EM 2017 wurde sie in den drei Gruppenspielen eingesetzt, nach denen die Norwegerinnen erstmals ohne eigenen Torerfolg als Gruppenletzte ausschieden. In der Qualifikation zur WM 2019 wurde sie in sechs von acht Spielen eingesetzt. Am Ende wurden sie vor Europameister Niederlande Gruppensieger. Ihren ersten Turniererfolg hatte sie 2019 mit dem Gewinn des Algarve-Cups, bei dem sie aber nicht zum Einsatz kam. Am 2. Mai wurde sie für die WM 2019 und damit ihre dritte WM nominiert. Bei der WM kam sie in den fünf Spielen der Norwegerinnen zum Einsatz und machte am 17. Juni gegen Südkorea ihr 100. Länderspiel. Durch eine 0:3-Niederlage gegen England im Viertelfinale schied sie mit ihrer Mannschaft aus und verpasst damit auch die Olympischen Spiele 2020.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Am 9. November 2013 hat sie geheiratet und den Namen ihres Mannes angenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kristine Minde (* 8. August 1992 in Bergen als \"Kristine Wigdahl Hegland\") ist eine norwegische Fußballnationalspielerin, die seit 2017 für den VfL Wolfsburg spielt.", "tgt_summary": null, "id": 914911} {"src_title": "Bill Emerson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Zum ersten Mal seit der Premiere 1965 fand der französische Grand Prix wieder auf der rund acht Kilometer langen Strecke bei Clermont-Ferrand statt. Nur 13 Wagen wurden für das Rennen gemeldet, da das komplette B.R.M.-Werksteam nicht antrat und zudem Jack Brabham einen Knöchelbruch auskurieren musste, den er sich in der Woche zuvor bei einem Testunfall in Silverstone zugezogen hatte. Der Ferrari von Chris Amon war somit das einzige Fahrzeug im Feld, das nicht von einem Ford-Motor angetrieben wurde. Lotus meldete John Miles als dritten Werksfahrer, um Erfahrungen mit dem allradgetriebenen Lotus 63 zu sammeln. Nachdem das Fahrzeug beim Großen Preis der Niederlande zwei Wochen zuvor nur wenige Runden von Graham Hill im Training gefahren worden war, kam es nun zu seinem ersten echten Grand-Prix-Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Bereits im Training deutete sich an, dass Jackie Stewart an diesem Wochenende nur schwer zu schlagen sein würde. Er sicherte sich die Pole-Position mit einer um fast zwei Sekunden schnelleren Rundenzeit als der Zweitschnellste Denis Hulme. Die zweite Startreihe teilten sich Jochen Rindt und Jacky Ickx. Stewarts Teamkollege Jean-Pierre Beltoise und Chris Amon komplettierten die dritte Reihe.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Stewart dominierte das Rennen vom Start bis zum Ziel, ohne die Führung auch nur ein einziges Mal abzugeben. Hulme konnte zunächst sein Tempo halten, wurde aber in Runde 13 wegen eines gebrochenen Überrollbügels zu einem Boxenstopp gezwungen. Ickx kam dadurch auf den zweiten Rang, wurde aber während fast des gesamten Rennens von Beltoise bedrängt. Lange hielt er dem Druck stand, machte jedoch schließlich in der letzten Runde einen Fehler, sodass Beltoise zur Freude der französischen Zuschauer kurz vor dem Ziel vorbeiziehen konnte und mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung vor Ickx die Ziellinie überquerte. Jochen Rindt hatte lange auf Rang vier gelegen, gab aber schließlich in Runde 22 wegen Übelkeit auf, die die ungewöhnlich verwinkelte Streckencharakteristik bei ihm ausgelöst hatte. Bruce McLaren profitierte davon und wurde Vierter. Er gab allerdings nach dem Rennen zu, dass er ähnliche Probleme gehabt habe.", "section_level": 2}, {"title": "Meldeliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Frankreich 1969 fand am 6. Juli auf dem Circuit de Charade in der Nähe von Clermont-Ferrand statt und war das fünfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1969.", "tgt_summary": null, "id": 1949633} {"src_title": "Livia Leu Agosti", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Yuko Shimizu fand laut eigener Aussage auf der Straße eine weiße Katze mit zwei Kätzchen, die sie auf den Namen Pīchan taufte und mit nach Hause nahm. Laut Shimizu soll Pīchan dort ihre eigenen Kätzchen und zwei fremde Kätzchen aufgezogen haben und nach dem Stillen verschwunden sein. Dieses Ereignis inspirierte Yuko Shimizu zu Angel Cat Sugar, die eine Botschafterin der Güte und des Mitgefühls sein soll.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Angel Cat Sugar ist eine weiße Katze, die Flügel hat und eine Krone trägt, die sie durch die Heilung eines verletzten Vogels erhielt. Auch rührt ihr Name von diesem Ereignis her. Ihr werden heilende Kräfte zugeschrieben und sie trtitt zusammen mit ihren Freunden, den drei Mäusen Basil, Parsley und Thyme auf. Im Gegensatz zu Hello Kitty hat Angel Cat Sugar einen Mund, Wimpern, Augenbrauen, Finger und Zehen.", "section_level": 1}, {"title": "Vermarktung.", "content": "2003 kam Angel Cat Sugar in Japan auf dem Markt, um auf die sinkende Nachfrage nach Hello-Kitty-Produkten zu reagieren. Inzwischen sind Angel-Cat-Sugar-Artikel auch in anderen Ländern erhältlich. Die Rechte für die Lizenzprodukte liegen in Deutschland, Österreich und der Schweiz für Bettwäsche, Kissen, Handtücher und Teppiche bei Herding, für Keramiken, Uhren, Gläser, Schreibutensilien usw., bei United Labels für die Bilderbücher bei Edel:Kids und für Geschenkwaren bei P:OS Handels GmbH. Nur für Kleidung liegen sie in Deutschland bei Tex-Ass.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Zu Angel Cat Sugar erschien eine vierteilige Bilderbuch-Reihe von Yuko Shimizu:", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Infolge der Marketingstrategie präsentierten sich in den letzten Jahren diverse Stars mit den Merchandisingartikeln. So präsentierte sich beispielsweise die britische Moderatorin Fearne Cotton mehrfach mit Accessoires mit Angel Cat Sugar als Motiv. Aufgegriffen wurde dies insbesondere in Modemagazinen wie dem \"More Magazine\" oder der \"Mizz\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Angel Cat Sugar (jap., \"Enjeru Kyatto Shugā\") ist eine fiktive Figur der japanischen Designerin Yuko Shimizu, welche 1974 auch den Charakter Hello Kitty erfand.", "tgt_summary": null, "id": 43670} {"src_title": "Truppenübungsplatz Heuberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie und Geologie.", "content": "Die Villars-Höhle liegt 3,5 Kilometer nordöstlich von Villars (Luftlinie), rund 500 Meter nordnordöstlich vom Weiler \"Le Cluzeau\". Sie kann über die D 82 von Villars nach Saint-Saud-Lacoussière erreicht werden, Abzweig beim Weiler \"Le Cluzeau\". Ihr Eingang befindet sich am linken Talhang des \"Ruisseau de l'Étang Rompu\", eines linken Nebenflusses des Trincou, auf etwa 170 Meter über dem Meeresspiegel. Die Höhle ist eine typische Karsthöhle, die sich in jurassischen Oolithkalken des Oberbajocs gebildet hat. Auf der anderen Talseite durchzieht eine Südost-streichende Störung die Jurakalke; sie dürfte sehr wahrscheinlich mit dem Höhlensystem in ursächlicher Verbindung stehen, welches durch unterirdische Wasserläufe im Verlauf des Quartärs aus dem Gestein unter Einwirkung von organisch entstandener Kohlensäure herausgelöst worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung.", "content": "Die Höhle wurde Ende 1953 von Mitgliedern des \"Spéleo-Club de Périgueux\" entdeckt, nachdem sie starker Dampfaustritt an einem Fuchsbau aufmerksam werden ließ. Im Jahr 1956 wurden die ersten Kratzspuren von Höhlenbären bemerkt. Die Höhlenmalereien fielen Pierre Vidal, einem Mitglied des Höhlenforschervereins, jedoch erst Jahre später im Dezember 1957 auf. Die Kunstwerke wurden daraufhin vom Abbé Henri Breuil untersucht und begutachtet. Im Jahr 1959 wurde die Höhle für Besucher geöffnet. Wissenschaftlich arbeiteten 1958 in der Villars-Höhle neben Breuil und François Bordes der Abbé Glory, gefolgt von André Leroi-Gourhan im Jahr 1959 sowie von Brigitte und Gilles Delluc im Jahr 1970.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung der Höhle.", "content": "Der für den Besuch geöffnete Teil der Höhle ist zirka 600 Meter lang und besteht aus drei, durch Gänge miteinander verbundenen Sälen. Das Höhlensystem setzt sich aber darüber hinaus weiter fort und weist über mehrere Niveaus verteilt eine Gesamtganglänge von über 13 Kilometer auf. Dies macht sie neben der Rouffignac-Höhle zum größten bekannten Höhlensystem im Département Dordogne. Der Eingangsbereich der Höhle besticht durch seine vielfältigen Karsterscheinungen wie beispielsweise Stalaktiten und Stalagmiten, Säulen, Gehänge verschiedenster Form, Wandüberzüge, \"Makkaronis\" (sie sind im Unterschied zu Stalaktiten innen hohl) und so genannten \"Weihwasserbecken\" (Französisch \"gours\"). Eine steile, für Rollstuhlfahrer nicht geeignete Steintreppe führt zum heutigen Eingang hinunter, der etwa 10 Meter weiter nordwestlich und etwas unterhalb des ursprünglichen Zugangs liegt. Über einen Südsüdost-streichenden, rund 40 Meter langen \"Zugangskorridor\" (galerie d'accés) geht es zur \"Kreuzung\" (carrefour), an der sich das Höhlensystem in drei Äste verzweigt. Der rechte Ast ist ein nach Südost orientiertes, rund 130 Meter langes, kombiniertes Gang-Saalsystem. Es besteht aus dem \"Weihwasserbeckensaal\" (salle des bénitiers), der \"Passage\" (le passage) und dem \"Großen Balkon\" (grand balcon) mit dem \"Großen Stalagmiten\" am Ende. Der \"Weihwasserbeckensaal\" setzt sich nach Nordwesten in den \"Chaossaal\" (salle du chaos) weiter fort. Der linke Ast weist zwei Säle auf, die nach Nordost und Nordnordost ausgerichtet sind, wobei letzterer größere Ausbuchtungen nach Südost aufweist: den 10 Meter langen \"Kerzensaal\" (salle des cierges) und den 30 Meter langen \"Gemäldesaal\" (salle des peintures), an dessen Hinterende sich der Ausgang befindet. Vor dem \"Kerzensaal\" zweigt nach Südost noch ein drittes, insgesamt 50 Meter langes Gangsystem ab, welches hinter dem \"Kratzspurensaal\" (salle des griffades) in die Südsüdost-Richtung einschwenkt und vor dem \"Großen Balkon\" wieder auf den rechten Seitenast trifft.", "section_level": 1}, {"title": "Zugangskorridor.", "content": "Im Zugangskorridor finden sich an der rechten Wandseite zahlreiche Kratzspuren von Höhlenbären. Hier und da lassen sich gemalte Punkte und Strichzüge beobachten, die vereinzelt oder gruppiert auftreten können.", "section_level": 2}, {"title": "Weihwasserbeckensaal.", "content": "Der 10 Meter große Weihwasserbeckensaal schließt über eine abschüssige Rampe unmittelbar an die Kreuzung an. Neben sehr schönen Stalaktiten und Stalagmiten zeichnet er sich durch zwei große Kalksinterbecken aus, die Weihwasserbecken ähneln; daher auch die Bezeichnung.", "section_level": 2}, {"title": "Chaossaal.", "content": "Im 30 Meter langen und bis zu 15 Meter breiten Chaossaal war es zu einem Deckeneinsturz gekommen, mächtige Kalkbrocken und -blöcke liegen jetzt wahllos durcheinander. Darüber haben sich sehr massive Kalkkonkretionen gebildet. Das entstandene Chaos lässt sich sehr schön vom Westende des höhergelegenen Weihwassersaals aus betrachten.", "section_level": 2}, {"title": "Kerzensaal.", "content": "Der Kerzensaal enthält neben Punkten und Strichen einige sehr schöne figürliche Darstellungen wie z. B. einen 40 Zentimeter großen Bison, einen Pferdekopf und ein Rind. Der Kerzensaal endet mit einer engen Passage, die zum Gemäldesaal führt. Diese Passage wurde für einen leichteren Zugang erweitert. Dazu mussten leider einige sehr schöne Konkretionen zerstört werden.", "section_level": 2}, {"title": "Gemäldesaal.", "content": "Im Gemäldesaal sind die meisten und schönsten Höhlenmalereien zu sehen, darunter das \"Pferdefresko\" (la fresque de chevaux), das \"Blaue Pferd\" (le petit cheval bleu) sowie \"Mensch und Bison\" (l'homme et le bison). Er enthält überdies sehr viele, teils ineinander verwachsene Kalkkonkretionen.", "section_level": 2}, {"title": "Funde.", "content": "Es wurden insgesamt an die 30, maximal bis zu 50 Zentimeter große Wandmalereien entdeckt, die mit schwarzem, in Tierfett vermischtem Manganoxid ausgeführt worden sind. Die meisten dieser Darstellungen haben jedoch aufgrund eines milchigen Kalzitüberzugs eine Blautönung, so beispielsweise das berühmt gewordene \"Blaue Pferd\" von Villars (dieser Kalzitüberzug hat die Malereien beschützt, die Villars-Höhle hat deswegen im Gegensatz zu Lascaux keine Probleme mit Pilzbefall etc.). Auch einige Ritzzeichnungen sind vorhanden, ferner schematisiert gemalte Frauengestalten, mit Ockerfarben gemalte rote Punkte und meist schwer interpretierbare geometrische Zeichen wie Stäbe, Kreuze und stachelbewehrte Symbole. Neben Pferden, Rinderartigen, Bisons, Steinböcken und einem Hirschkopf wurde ähnlich wie in der Brunnenszene von Lascaux eine von einem Bison angegriffene Menschengestalt abgebildet. Die Cro-Magnon-Menschen haben einige Spuren hinterlassen, so wurden beispielsweise mehrere Konkretionen umgestoßen und zerstört, auch Werkzeuge blieben gelegentlich liegen (darunter Silexabschläge, Knochenreste – vorwiegend von Rentieren –, Farbreste von Ocker und Manganoxid sowie die dazugehörigen Farbnäpfchen aus schalenförmigen Kalkkonkretionen).", "section_level": 1}, {"title": "Datierung.", "content": "Die Kunstwerke können nach Leroi-Gourhan stilistisch der zweiten Periode des \"Stils III\" zugeordnet werden und stammen folglich aus dem Älteren Magdalénien. Sie dürften somit zirka 17000 Jahre alt sein. Eine absolute Altersdatierung an einem in einer Feuerstelle unterhalb der Szene \"Mensch und Bison\" gefundenen verbranntem Zahn ergab laut Michel Genty 18000 Jahre BP. Auch die stilistische Übereinstimmung der Szene \"Mensch und Bison\" mit ähnlichen Darstellungen in Lascaux und in Roc-de-Sers deutet auf den Zeitraum 18000 bis 17000 Jahre BP hin. Die Höhle selbst ist natürlich wesentlich älter als ihre ehemaligen Besucher. Dominique Genty datierte anhand der Uran-Thorium-Methode einen 1,50 Meter langen Stalagmiten aus dem unteren Niveau der Höhle auf den Zeitraum 83100 bis 31800 Jahre BP bzw. 81100 bis 29800 v. Chr. Das Minimalalter des Stalagmitenwachstums in der Höhle fällt somit in den Beginn der Weichsel-Kaltzeit. Der Stalagmit besitzt sieben Diskontinuitäten D1 bis D7, wobei drei einen Wachstumsstopp darstellen. Insbesondere der Wachstumsstopp von 65400 bis 59000 v. Chr. ist sehr markant und deutet auf einen sehr kalten und trockenen Zeitabschnitt hin. Er korreliert mit dem Heinrich-Ereignis. Die beiden anderen Diskontinuitäten belegen sehr humide Bedingungen, in denen die Höhle unter Wasser stand. Der gemessene δC-Kurvenverlauf ist sehr detailliert und bestätigt die Ergebnisse der Eisbohrkerne aus Grönland. Überdies lässt sich mit ihm eine sehr hohe Genauigkeit in der Altersbestimmung der Dansgaard-Oeschger-Ereignisse DO6 bis DO20 erzielen. Das Ereignis DO12 um 44000 bis 43000 v. Chr. ist sehr deutlich ausgeprägt, wobei die damaligen Wachstumsraten bereits den heutigen ähneln. Die δO-Werte sind durchaus vergleichbar mit den Ergebnissen aus der Soreq-Höhle in Israel und anderen Aufzeichnungen aus dem marinen Bereich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Villars-Höhle, französisch \"Grotte de Villars\" oder \"Grotte du Cluzeau\", ist eine Höhle im Gebiet der Gemeinde Villars im Département Dordogne in Frankreich. Sie ist neben der Höhle von Rouffignac das größte Höhlensystem im Département Dordogne und enthält neben Kalkkonkretionen Höhlenmalereien und Ritzzeichnungen aus dem Unteren Magdalénien.", "tgt_summary": null, "id": 879137} {"src_title": "Boris Pawlowitsch Pustynzew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Worte.", "content": "Bach komponierte die Kantate 1724 in Leipzig für das Fest Mariä Heimsuchung als die fünfte Kantate seines zweiten Jahreszyklus. Die vorgeschriebenen Lesungen für den Festtag waren, die Verheißung des Messias, und, der Besuch von Maria bei Elisabet, wo sie ihren Lobgesang anstimmt, das Magnificat. Ein unbekannter Dichter legte das Deutsche Magnificat seinem Text zugrunde und ergänzte es um die Doxologie, wie sie in Vespergottesdiensten die Gesänge abschließt. Bach benutzte nicht nur den Text des Magnificat, sondern auch dessen traditionellen 9. Psalmton des Gregorianischen Chorals, der in Leipzig in der Vesper regelmäßig im Satz von Johann Hermann Schein gesungen wurde. Der Dichter behielt einige Verse des Magnificat wörtlich bei, 46–48 für Satz 1, 54 für Satz 5, und die Doxologie für Satz 7. Er dichtete Vers 49 für Satz 2 um, 50–51 für Satz 3, 52–53 für Satz 4, und 55 für Satz 6, ergänzt um einen Hinweis auf die Geburt des Heilands. Bach hatte bereits das lateinische Magnificat im Vorjahr gesetzt und es, angereichert mit vier weihnachtlichen Einlagesätzen, in der Weihnachtsvesper aufgeführt. Er führte die Kantate noch einmal in den 1740er-Jahren auf.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Aufbau.", "content": "Die Kantate ist gesetzt für vier Solisten, Sopran, Alt, Tenor und Bass, vierstimmigen Chor, Trompete, zwei Oboen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo. Die Trompete dient ausschließlich der Verstärkung des cantus firmus und war möglicherweise eine tromba da tirarsi, eine Zugtrompete.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Der Eingangschor beginnt mit einer instrumentalen Einleitung, die vom Psalmton unabhängig ist. Die Violinen, verdoppelt von den Oboen, spielen im Trio mit dem continuo, die Viola füllt die Harmonie. Die Choralphantasie ist \"vivace\" überschrieben, ihr Hauptmotiv steht für Freude und wird in aufsteigender Bewegung entwickelt. Der Chor setzt nach zwölf Takten ein mit dem cantus firmus im Sopran, von der Trompete verstärkt, während die tiefen Stimmen in freier Polyphonie Motive der Einleitung aufnehmen. Bach behandelt den zweiten Vers ähnlich, doch liegt nun der cantus firmus im Alt, da der Text \"Denn er hat seine elende Magd angesehen\" von der Niedrigkeit spricht. Der Satz schließt mit einem Chorsatz ohne den cantus firmus, eingebettet in die Musik der Einleitung, die damit den Satz rahmt. Die Sopran-Arie ist ein Konzert der Stimme mit den Oboen, begleitet von den Streichern. Das folgende Rezitativ leitet als Arioso zur Bass-Arie über, die nur vom continuo begleitet wird. In Satz 5 kehrt der Text zum Deutschen Magnificat zurück, und in der Musik erklingt wieder der Psalmton, diesmal instrumental in den Oboen und der Trompete, während Alt und Tenor imitierend duettieren. Bach schrieb diesen Satz später um als einen seiner Schübler-Choräle, BWV 648. Das Rezitativ, das Gottes Verheißung an die Vorväter anspricht, beginnt secco, doch auf die Worte „Sein Same musste sich so sehr wie Sand am Meer und Stern am Firmament ausbreiten, der Heiland ward geboren“, setzen die Streicher ein und geben der Erfüllung der Verheißung Nachdruck. Im letzten Satz sind die beiden Verse der Doxologie vierstimmig auf den Psalmton gesetzt, von allen Instrumenten colla parte begleitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Meine Seel erhebt den Herren (BWV 10) ist eine Kirchen-Kantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie 1724 in Leipzig für das Fest Mariä Heimsuchung, das am 2. Juli begangen wird. Es ist die fünfte Kantate seines zweiten Jahreszyklus von Kantaten, in dem er Choralkantaten schrieb, doch beruht sie nicht auf einem Choral, sondern auf dem Gregorianischen Gesang Magnificat.", "tgt_summary": null, "id": 1680559} {"src_title": "William King Gregory", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufstieg als Beamter unter König Johann.", "content": "Engelard de Cigogné war ein Verwandter, vermutlich ein Neffe von Gerard d’Athée, und stammte aus dem Dorf \"Cigogné\" bei Tours. Nachdem d’Athée 1205 aus französischer Gefangenschaft freigekauft wurde, ging Engelard im März 1207 mit seinem Bruder Matthew und weiteren Freunden und Verwandten aus der Grafschaft Tours nach England. Da d’Athée jedoch trotz der Lösegeldzahlung noch nicht freigelassen worden war, übergab König Johann Ohneland ihm und den Brüdern \"Guy\", Andrew und \"Peter de Chanceaux\" das Gut \"Hurstbourne\" in Hampshire zur Versorgung. Sie wurden dabei von Peter des Roches protegiert, der ebenfalls aus der Touraine stammte und 1206 Bischof von Winchester geworden war. Nachdem Gerard d’Athée 1208 schließlich in England ankam und vom König sofort mehrere Ämter übertragen bekam, setzte er Engelard in mehreren Ämtern als seinen Vertreter ein. 1210 wurde Engelard, vermutlich nach dem Tod oder zumindest nach einer schweren Erkrankung von d’Athée, als sein Nachfolger Sheriff von Gloucestershire und wenig später Sheriff von Herefordshire. In diesem wichtigen Amt der Welsh Marches unterstützte er 1212 Falkes de Bréauté bei den Kämpfen gegen den walisischen Fürsten Llywelyn ab Iorwerth.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle im Krieg der Barone.", "content": "Der Chronist Roger von Wendover zählte Engelard zu den \"schlechten Ratgebern des Königs\". Die Bevorzugung der landlosen Fremden, denen der König im Gegensatz zu seinen Baronen jedoch vertraute, muss die englischen Barone so verbittert haben, dass Engelard und andere 1215 im Artikel 50 der Magna Carta namentlich erwähnt werden. Danach sollten sie ihre Ämter verlieren und in England kein weiteres Amt mehr erlangen dürfen. Nach Abschluss der Magna Carta wurde Engelard deshalb am 19. Juli 1215 als Sheriff von Gloucestershire durch Hubert de Burgh abgelöst. Während des bewaffneten Aufstands der Barone griff der König dann doch wieder auf seinen bewährten Beamten zurück. Im April 1216 ernannte der König ihn zum Constable von Odiham Castle und von Windsor Castle. Der französische Prinz Ludwig konnte das nur schwach besetzte Odiham Castle nach achttägiger Eroberung erobern, doch Engelard verteidigte Windsor Castle mit einer starken Besatzung erfolgreich gegen die Angriffe des Grafen von Nevers. Nach dem Tod von König Johann erkannte William Marshal, der Regent für den unmündigen Heinrich III., am 12. November 1216 eine überarbeitete Fassung der Magna Carta an. In dieser Fassung war unter anderem die Forderung nach der Entlassung von Engelard und seinen Verwandten gestrichen worden, so dass Engelard weiter Constable von Windsor Castle bleiben konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Beamter unter Heinrich III..", "content": "Die Abwesenheit des bislang mächtigen Peter des Roches, der ab April 1221 am Kreuzzug von Damiette teilnahm, nutzten der Justitiar Hubert de Burgh und der päpstliche Legat Pandulf, um gegen Engelard sowie gegen Peter de Maulay vorzugehen. Sie ließen die Verwaltung der Burgen zur Zeit König Johanns zu überprüfen und beschuldigten Engelard der Unterschlagung sowie der Korruption, so dass er Ende 1223 seine Ämter als Constable von Windsor und Odiham verlor. Wegen dieser Intrige unterstützte Engelard zunächst Falkes de Bréauté, beteiligte sich jedoch 1224 nicht an dessen Revolte und verlor so nicht die Gunst des jungen Königs. 1225 nahm er an dem Feldzug von Richard von Cornwall in die Gascogne teil. Nach dem Sturz von de Burgh wurde Engelard 1233 zum Sheriff von Oxfordshire ernannt. Im folgenden Jahr wurde er erneut Constable von Windsor und Odiham Castle, Aufseher der Wälder von Windsor sowie Sheriff von Berkshire anstelle von Oxfordshire. In seinen Ämtern ließ er sich jedoch zumeist vertreten und hielt sich oft am Hof des Königs auf. 1236 gab er sein Amt als Sheriff von Berkshire ab, schließlich gab er auch seine Ämter als Constable von Odiham Castle und als Aufseher der Wälder auf. Dennoch verlor er nicht die Gunst des Königs, der ihm Grundbesitz sowie mehrmals Geschenke übergab.", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Nachkommen.", "content": "Er war mit Agatha verheiratet, mit der er mindestens einen Sohn, Oliver, hatte. Obwohl Engelard sowohl unter Johann Ohneland als auch unter Heinrich III. wichtige Ämter bekleidete, gelang es Engelard nicht, seine Stellung zu vererben. Er überlebte seine Frau und seinen Sohn, der letztmals 1225 erwähnt wird. Ein vermutlich unehelicher Sohn diente 1260 dem König als Ritter.", "section_level": 1}, {"title": "Moderne Bewertung.", "content": "Engelard und die anderen Männer aus der Touraine waren nicht die schlechten und korrupten Männer aus der Umgebung des Königs, als die sie von den Baronen und den mittelalterlichen Chronisten dargestellt wurden. König Johann verbrachte nach dem Verlust der Normandie 1204 wesentlich mehr Zeit mit der Verwaltung von England, als es sein Bruder oder Vater getan hatten. Dadurch geriet er in Konflikt mit den nach Autonomie strebenden englischen Baronen, denen der König misstraute. Engelard und die anderen Männer aus der Touraine hatten dagegen einen besseren Zugang zum König, da er ihnen als landlosen Fremden vertraute.", "section_level": 1}], "src_summary": "Engelard de Cigogné († nach dem 10. März 1244) war ein Beamter der englischen Könige Johann Ohneland und Heinrich III. Er galt als einer der \"schlechten Ratgeber des Königs\", die in der Magna Carta von 1215 namentlich genannt wurden.", "tgt_summary": null, "id": 1146250} {"src_title": "Bahnhof Ducherow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lanchester wuchs im Fernen Osten auf und war nach seiner Ausbildung in England als Redakteur beim Verlag Penguin Books tätig, ehe er Mitglied der Redaktion der \"London Review of Books\" wurde. Daneben war er für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften wie \"Granta\" und \"The New Yorker\" tätig sowie als Restaurantkritiker für \"The Observer\" und Kolumnist für \"The Daily Telegraph\".", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "1996 veröffentlichte Lanchester seinen viel beachteten Debütroman \"The Debt to Pleasure \", eine unorthodoxe und gebildete Autobiografie des unheimlichen Gourmets „Tarquin Winot“. Hierfür erhielt er mehrere Literaturpreise: Den Whitbread Book Award für den besten Debütroman, den Hawthornden-Preis, den Betty Trask Prize sowie den Julia Child-Award. Das Buch wurde in zwanzig Sprachen übersetzt, ins Deutsche von Melanie Walz. Sein zweites Buch, der Roman \"Mr Phillips\" (2000), ist ein innerer Monolog, der die Gedanken und Fantasien eines arbeitslosen fünfzigjährigen Buchhalters erzählt. Der in Hongkong spielende Roman \"Fragrant Harbour\" (2002) wurde für den James Tait Black Memorial Prize nominiert. Weiterhin erschienen das autobiografisch geprägte Buch \"Family Romance\" (2007) sowie im März 2013 \"Warum jeder jedem etwas schuldet und keiner jemals etwas zurückzahlt\"', eine Darstellung der Finanzkrise ab 2007 (Englisch 2010: \"Whoops! Why Everyone Owes Everyone and No One Can Pay\"). Der Roman \"Kapital\" (Orlando Books 2012) schildert in Episoden die Gedanken- und Lebenswelt der Bewohner Londons über einige Monate in den Jahren 2007 und 2008, kurz vor der Bankenkrise nach dem Lehman-Bankrott. Das zeitgenössische Sittengemälde umfasst die ganze Bandbreite der Gesellschaft: von der reichen London City Banker Familie über die pakistanische Ladenbesitzerfamilie, einen afrikanischen Profi-Fußballer, einen erfolgreichen Konzeptkünstler, einen polnischen Allround-Bauhandwerker, ein ungarisches Kindermädchen und eine vor dem Mugabe-Regime geflüchteten jungen Frau aus Zimbabwe, die sich als Politesse durchschlägt. Zusammengehalten wird das Panorama durch die Pepys Road, mit der alle verbunden sind. Aus der literarischen Vorlage des 680-Seiten-Romans machte die BBC eine dreiteilige Mini-Serie, die 2015 von BBC 1 urgesendet wurde. Die deutsche Erstsendung erfolgte auf Arte am 20. April 2017. Anfang 2019 erschien in England der dystopische Roman \"The Wall\", der für das Vereinigte Königreich nach einem vollzogenen Brexit mit grimmigem Humor und Scharfsinn eine eingemauerte neue Realität ausmalt. Darin schottet sich das Land nach dem Eintritt einer Klimakatastrophe hinter einer 10.000 Kilometer lange Mauer vom Rest der Welt ab, während Klimaflüchtlinge eingeschläfert oder versklavt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Lanchester (* 25. Februar 1962 in Hamburg) ist ein britischer Schriftsteller, der für seinen 1996 erschienenen Debütroman \"The Debt to Pleasure\" mit zahlreichen Literaturpreisen wie dem Hawthornden-Preis und dem Whitbread Book Award für den besten Debütroman ausgezeichnet wurde. In Deutschland gelang Lanchester 2012 der Durchbruch mit dem Roman \"Kapital\" (englisch \"Capital\"), einem Buch über das Leben in der Großstadt in den Zeiten der Finanzkrise.", "tgt_summary": null, "id": 1324993} {"src_title": "Satellite Bay", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriffsabgrenzung.", "content": "Vor allem im englischsprachigen Raum wird unter dem Begriff der \"atmosphärischen Eisenbahn\" manchmal auch die pneumatische Eisenbahn eingeschlossen. Bei diesem System wirkt der für den Vortrieb nötige Druckunterschied nicht auf einen mit dem Fahrzeug verbundenen Kolben, sondern auf das ganze Fahrzeug, das in einem entsprechend eng umschließenden Tunnel verkehrt. Das amerikanische Hyperloop-Konzept setzte anfangs auf einen Vortrieb durch vom Triebwagen angesaugte Luft.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Bahnen des 19. Jahrhunderts.", "content": "Der englische Ingenieur George Medhurst, der die Rohrpost erfunden hatte, machte erste Vorschläge für eine atmosphärische Eisenbahn. Der Schlitz auf der Oberseite des Rohres wäre mit Hilfe von Wasser abgedichtet worden, was eine genau horizontal verlaufende Trassenführung ohne Steigungen verlangt hätte und somit das System für praktische Anwendungen uninteressant machte. Erst der britische Ingenieur Samuel Clegg und die Samuda Brothers machten die Idee 1838/39 realisierbar, indem sie eine Lederklappe als Dichtung für den Schlitz einführten. Die ersten Versuche fanden 1838 in Paris und 1839 auf einer 800 Meter langen Versuchsstrecke der damals noch nicht fertiggestellten West London Line in den Wormwood Scrubs bei London statt. Dieses System wurde dann auch bei den vier ausgeführten Bahnen angewendet. Hallette schlug später einen Verschluss des Rohres mit aufblasbaren Dichtlippen vor, der aber nie in der Praxis umgesetzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgeführte Bahnen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Dublin & Kingstown Railway.", "content": "1844 wurde die erste atmosphärische Bahn für kommerziellen Betrieb in Irland eröffnet. Die 2,7 Kilometer lange Strecke verband Kingstown mit Dalkey und überwand dabei eine Rampe mit 17,5 ‰ Steigung. Das Rohr für den Antrieb war aus drei Meter langen gusseisernen Röhren zusammengesetzt und hatte einen Durchmesser von 38 Zentimetern. Die Strecke verlief in einem beinahe drei Meter tiefen Einschnitt und wies einen Tunnel auf. Das Lichtraumprofil war nur acht Zentimeter größer als die Fahrzeuge, so dass es für die Fahrgäste äußerst gefährlich war, den Kopf aus den Wagen zu strecken. Der atmosphärische Antrieb wurde nur auf der Bergfahrt nach Dalkey benutzt, der Rückweg nach Kingstown wurde von den Wagen ohne Antrieb zurückgelegt. Die Steigung war bereits einen halben Kilometer vor dem Bahnhof zu Ende, so dass die restliche Strecke mit Schwung durchfahren werden musste. Blieben die Wagen auf der Strecke stehen, waren Reisende der dritten Klasse angehalten, den Zug bis in den Bahnhof zu schieben, während die anderen Fahrgäste den Rest der Strecke zu Fuß zurücklegten. Nachdem die Pumpe der Antriebsanlage einen Defekt erlitten hatte, wurde der Betrieb auf der Strecke während eines Monats mit einer Dampflokomotive aufrechterhalten, bevor er am 12. April 1854 gänzlich eingestellt wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Croydon Atmospheric Railway.", "content": "Der Eisenbahningenieur \"William Cubitt\" schlug der \"London & Croydon Railway\" den Bau einer atmosphärischen Eisenbahn entlang der bereits bestehenden Linie vom Bahnhof London Bridge nach Croydon mit einer Verlängerung nach Epsom vor, was eine dreißig Kilometer lange atmosphärische Eisenbahn ergeben hätte. Das Projekt ließ sich aber wegen technischer Mängel nicht realisieren.", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "1844 erteilte das Parlament der London & Croydon Railway die Erlaubnis, ein zusätzliches Gleis für die atmosphärische Eisenbahn entlang der bestehenden Linie zu bauen. Das Gleis wurde von London bis Croydon östlich der bestehenden Anlagen verlegt, wobei zwischen Norwood und Croydon erstmals in der Eisenbahngeschichte ein Überwerfungsbauwerk errichtet werden musste, weil die Röhre der atmosphärischen Eisenbahn keine niveaugleiche Kreuzung mit lokomotivbetriebenen Strecken erlaubte. Die Überwerfung führte die atmosphärische Eisenbahn nach Croydon über die Gleise nach Dover und Brighton hinweg, wobei für die Rampen eine Steigung von 20 ‰ gewählt wurde. Im Sommer 1845 fanden erste Versuchsfahrten statt und im Januar 1846 wurde der reguläre Betrieb zwischen Croydon und Forest Hill aufgenommen. Die im Vergleich zu lokomotivbespannten Zügen ruhige Fahrt wurde gelobt, wobei für die damalige Zeit bemerkenswert hohe Geschwindigkeiten bis 160 km/h erreicht wurden. Die Bahn wurde wegen technischer Unzulänglichkeiten nach zweieinhalb Jahren auf den Betrieb mit Lokomotiven umgestellt.", "section_level": 4}, {"title": "Technik.", "content": "Für die Bahn wurden vier Pumpstationen errichtet: Die Pumpstation in New Cross wurde nie genutzt, weil die atmosphärische Eisenbahn nicht nördlich von Forest Hill verkehrte. Die Bauwerke wiesen einen hohen Turm auf, der an eine Kathedrale erinnerte und den Schornstein der Kesselanlage sowie das Abluftrohr der Pumpen beherbergte. Die Züge bestanden aus bis zu 16 Wagen, die von einem aus zwei gekuppelten Wagen bestehenden Triebfahrzeug gezogen wurden. Der Kolben war am ersten Wagen befestigt, während der zweite Wagen mit einer Vorrichtung versehen war, welche die Dichtung des Rohres wieder verschloss. Das Rohr zwischen den Schienen maß 38 Zentimeter im Durchmesser. Um die Anfahrt der Züge zu erleichtern, führten die Gleise mit leichtem Gefälle aus den Stationen.", "section_level": 4}, {"title": "Betrieb.", "content": "Das zielgenaue Anhalten war schwierig, im Besonderen konnten die Züge nicht zurückgesetzt werden, wenn sie über den gewünschten Haltepunkt hinausgefahren waren. Bei vollbesetzten Zügen reichte manchmal die Antriebskraft nicht aus, diese über die Überwerfung zu ziehen. In solchen Fällen wurden die ersten drei bis vier Wagen abgehängt und bis zum Beginn des Gefälles gefahren, während der Rest des Zuges in der Steigung stehen gelassen wurde. Die beiden Zugsteile wurden danach mit einem langen Seil verbunden und so bis zur Endstation befördert. Ein weiteres Problem war die Dichtung an der Oberseite des Rohres, die bei extremen Witterungen nicht funktionierte, weil sie entweder zu hart oder zu weich war.", "section_level": 4}, {"title": "Strecke Exeter–Newton der South Devon Railway.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der britische Ingenieur Isambard Kingdom Brunel verlängerte die Great Western Railway mit der 84 km langen South Devon Railway von Exeter nach Plymouth. Von dieser Strecke wurden 32 km zwischen Exeter und Newton Abbot als atmosphärische Eisenbahn fertiggestellt und in Betrieb genommen. Die Strecke wurde bereits 1846 mit lokomotivbespannten Zügen eröffnet, wobei die Installation der Rohrleitung für die atmosphärische Eisenbahn parallel zum Fahrplanbetrieb vorgenommen wurde. Die ersten Kolbenwagen für die atmosphärische Eisenbahn wurden im Februar 1847 geliefert, ab September 1847 verkehrten die ersten Züge mit Reisenden im Versuchsbetrieb. Der reguläre Verkehr wurde ab Februar 1848 gänzlich von der atmosphärischen Eisenbahn bewältigt, doch bereits im September 1848 wurde deren Betrieb wieder eingestellt und die Züge mit Lokomotiven befördert.", "section_level": 4}, {"title": "Technik.", "content": "Die Pumpenhäuser wurden mit ungefähr fünf Kilometern Abstand entlang der Strecke aufgestellt. Sie befanden sich in Exeter St Davids, Countess War, Turf, Starcross, Dawlish, Teignmouth, Bishopsteignton und Newton Abbot. In jedem Pumpenhaus waren zwei vertikale 41,5-PS-Dampfmaschinen installiert, die mit Dampf von 2,8 bar Druck versorgt wurden. Das Rohr zwischen den Schienen war ursprünglich mit 30 cm Durchmesser vorgesehen, musste aber nach den ersten Versuchen auf 38 cm vergrößert werden. Die Dichtung des Schlitzes im Rohr bestand aus Ochsenleder, das anfänglich mit Kalkseife und später mit Lebertran und Seife geschmiert wurde.", "section_level": 4}, {"title": "Betrieb.", "content": "Nach anfänglichen Problemen mit Feuchtigkeit und Schmutz in den Rohren sowie mangelhaft gebauten Dampfmaschinen konnte die Strecke dem Betrieb übergeben werden. Die Züge erreichten eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 103 km/h. Der Betrieb konnte aber nicht lange aufrechterhalten werden, weil die Dichtung des Schlitzes im Rohr leckte und die Dampfmaschinen zu viel Kohle verbrauchten. Die Leckagen der Dichtung am Rohr stammten einerseits davon, dass diese bei Kälte einfror und brüchig wurde, und anderseits, dass sie von Ratten gefressen wurde, die durch die verwendeten Schmierstoffe angelockt wurden. Damit die Bahn überhaupt betrieben werden konnte, war eine Gruppe von Bahnangestellten vollzeitig dazu abgestellt, die Dichtung zu schmieren und Leckagen zu beseitigen. Der hohe Kohlenverbrauch der Dampfmaschinen stammte davon, dass diese für das ursprünglich vorgesehene kleinere Rohr dimensioniert waren und deshalb länger und schneller als vorgesehen betrieben werden mussten. Außerdem fehlte es an geeigneten Kommunikationseinrichtungen, so dass die Pumpenhäuser nach den Vorgaben des Fahrplans arbeiteten und bei verspäteten Zügen oft vergebens betrieben wurden. Nach einem halben Jahr Betrieb stellte Brunel fest, dass die Betriebskosten der Dampfmaschinen dreimal so hoch waren, wie er berechnet hatte. Um die Betriebskosten in den Griff zu bekommen, hätte die Rohrdichtung auf der ganzen Länge der Strecke ersetzt und die zu schwachen Dampfmaschinen aufgerüstet werden müssen. Die Direktion der Bahn beschloss deshalb auf Empfehlung von Brunel die Einstellung des Betriebes der atmosphärischen Eisenbahn und die Rückkehr zu den lokomotivbespannten Zügen.", "section_level": 4}, {"title": "Strecke Le Pecq–St. Germain der Chemin de fer de Paris à Saint-Germain.", "content": "", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "In Frankreich wurde die erste ausschließlich dampfbetriebene Eisenbahnstrecke am 24. August 1837 eingeweiht. Die Züge verkehrten zwischen Gare Saint-Lazare und Le Pecq etwa zwanzig Kilometer westlich von Paris. Das eigentliche Ziel der Bahn war Saint-Germain-en-Laye, das auf einer Terrasse über der Seine liegt, aber nur über eine 35-‰-Rampe mit mehreren Kunstbauten erreicht werden konnte. Diese Steigung wurde den damaligen Lokomotiven nicht zugemutet, weshalb auf diesem 2,5 Kilometer langen Abschnitt eine atmosphärische Eisenbahn eingerichtet wurde, die am 15. April 1847 den Betrieb aufnahm. Nachdem sich am 6. September 1858 ein Eisenbahnunfall in der Station Le Pecq ereignet hatte, weil ein Zug aus der Station Saint-Germain entlaufen war, wurde der Betrieb der atmosphärischen Eisenbahn am 2. Juli 1860 eingestellt. Ursprünglich war vorgesehen, die atmosphärische Eisenbahn bereits ab der Station Nanterre zu betreiben. Es wurden deshalb auch Maschinenhäuser in Nanterre und Chatou gebaut, die aber nie Dampfmaschinen erhielten und 1848 bei Unruhen teilweise zerstört wurden.", "section_level": 4}, {"title": "Technik.", "content": "Das zwischen den Schienen liegende Rohr für den Antrieb war zur Hälfte eingegraben und bestand aus 850 einzelnen Gussröhren mit einem Durchmesser von 63 cm. Für die Zugfahrten wurde das Rohr auf ca. 0,6 bar evakuiert.", "section_level": 4}, {"title": "Betrieb.", "content": "Der atmosphärische Antrieb wurde nur auf der Bergfahrt nach Saint-Germain benutzt. In Le Pecq wurde die Lokomotive der aus Paris kommenden Züge abgekuppelt und den Zugwagen der atmosphärischen Eisenbahn vorgestellt. Nachdem die Dampfmaschine etwa vier Minuten die Leitung evakuiert hatte, konnte der Zug mit einer Seilwinde zum Anfang der Rohrleitung gebracht werden, wo der Zugkolben nach dem Öffnen des Eintrittsventils in die Rohrleitung eingeführt werden konnte und der Zug in Richtung Saint-Germain gesogen wurde. Zweihundert Meter vor dem Endbahnhof war die Rohrleitung zu Ende. Der Zug verließ sie durch ein Austrittsventil und rollte ohne Antrieb die restliche Strecke zum Bahnhof. Für die Rückfahrt wurden die Züge im Bahnhof Saint-Germain mit einer Seilwinde zum Anfang des Gefälles gezogen, bis sie allein durch die Schwerkraft angetrieben dem Bahnhof Le Pecq entgegen rollten. Das Zugfahrzeug der atmosphärischen Eisenbahn war speziell mit starken Bremsen ausgerüstet, um die Geschwindigkeit des Zuges im Gefälle kontrollieren zu können.", "section_level": 4}, {"title": "Nicht ausgeführte Projekte des 19. Jahrhunderts.", "content": "Mitte des 19. Jahrhunderts wurde für mehrere Eisenbahnprojekte, die größere Steigungen überwinden sollten, eine atmosphärische Eisenbahn vorgeschlagen:", "section_level": 3}, {"title": "Neue Strecken des 20./21. Jahrhunderts.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungen des Oskar Coester.", "content": "Oskar Hans Wolfgang Coester ist ein brasilianischer Erfinder und Unternehmer, der das Prinzip der atmosphärischen Eisenbahn erneut anwendet und verbessert: Die Bewegung der Fahrzeuge erfolgt mit Hilfe von stationären Gebläsen. Der von ihnen erzeugte Luftstrom trifft in einem abgedichteten Strömungskanal auf rechteckige Platten, die am Fahrzeug befestigt sind. Da die Transportkabinen keinen Antriebsmotor benötigen, haben sie relativ wenig Gewicht. Bereits 1977 erhielt Coester die ersten Patente auf diesem Arbeitsgebiet. 1983 wurde eine rund 1000 m lange Teststrecke in Porto Alegre in Betrieb genommen.", "section_level": 2}, {"title": "Testfahrzeug auf der Hannover Messe im Jahr 1980.", "content": "Das verwendete Fahrzeug war nach dem Prinzip Coester gebaut und bot Platz für zwölf Personen. Innerhalb von neun Tagen wurden 18.000 Personen befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Die atmosphärische Eisenbahn des Taman Mini Indonesia Indah-Themenparks.", "content": "Der 100 ha große Themenpark Taman Mini Indonesia Indah wird durch eine 3,2 km lange Ringbahn mit sechs Haltestellen erschlossen, auf der drei Züge unterwegs sind.", "section_level": 2}, {"title": "Die atmosphärische Eisenbahn des Flughafens von Porto Alegre (Brasilien).", "content": "Auf dem Flughafen Salgado Filho wurde im August 2013 eine 1000 m lange Strecke in Betrieb genommen. Das erste Fahrzeug bietet 150 Fahrgästen Platz, ein zweites, etwas später geliefertes Fahrzeug hat doppelte Kapazität.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine atmosphärische Eisenbahn ist eine Eisenbahn, bei der die Züge vom atmosphärischen Druck angetrieben werden. Bei allen historischen und in Betrieb befindlichen Systemen wirkt der Luftdruck auf einen Kolben, der in einer oben geschlitzten Rohrleitung nahe den Schienen gleitet und mit dem Triebfahrzeug verbunden ist. Durch ortsfeste Pumpen wird Luft vor dem Kolben abgesaugt oder auch in die Rohrleitung gedrückt. Die Differenz des Drucks auf den beiden Kolbenseiten übt die Kraft auf das Triebfahrzeug aus, welche für die Fortbewegung genutzt wird. ", "tgt_summary": null, "id": 562961} {"src_title": "Enno Walther Huth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Synthese.", "content": "In einem ersten Schritt wird das Sulfonylchlorid mit Ammoniak in das entsprechende Sulfonamid überführt. Die Umsetzung mit Natriumphenolat ergibt in einer nucleophilen Substitution den Biphenylether. Durch katalytische Hydrierung wird das Anilin erhalt welches dann mit Butanol zum sekundären Amin umgesetzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pharmakodynamik.", "content": "Bumetanid ist ein Inhibitor, es hemmt die Wirkung der Natrium-, Kalium- und Chlorid-Symporter (Na-2Cl-K-Cotransporters), die sich in den Nephronen im \"Thick Ascending Limb (TAL)\" an der Schnittstelle zwischen Henlescher Schleife mit den Nierenkanälchen (Tubulus) befinden.", "section_level": 2}, {"title": "Pharmakokinetik.", "content": "Die Bioverfügbarkeit von Bumetanid beträgt bei oraler Einnahme etwa 90 %. Dreißig Minuten bis zwei Stunden nach der Gabe wird eine maximale Plasmakonzentrationen von 30 μg/l bei einer Dosis von 1 mg gemessen. Die Verstoffwechselung findet durch die Oxidation der \"N\"-Butyl-Seitenkette unter Bildung von alkoholischen Stoffwechselprodukten statt. Diese werden hauptsächlich als Glucuronide über den Urin und die Galle ausgeschieden und sind nicht wirkaktiv. Bumetanid hat eine Plasmahalbwertszeit von 60 bis 90 Minuten und etwa 80 % der eingenommenen Menge werden innerhalb von 48 Stunden über den Urin ausgeschieden, dabei etwa 50 % unverstoffwechselt. Die restlichen 10–20 % werden über die Galle mit den Kot ausgeschieden.", "section_level": 2}, {"title": "Klinische Angaben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete (Indikationen).", "content": "Bumetanid kann zur Behandlung oder Vorbeugung von Ödemen bei Leberzirrhose (Aszites), Nierenkrankheiten einschließlich des Nephrotisches Syndroms und Herzinsuffizienz verwendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenanzeigen (Kontraindikationen).", "content": "Bumetanid darf bei einem deutlichen Anstieg des Kreatinin- oder Harnstoff-Spiegels im Blut während der Therapie und bei Oligurie oder Anurie nicht beziehungsweise nicht weiterhin angewendet werden. Bei Niereninsuffizienz durch Vergiftungen mit nephrotoxischen und hepatotoxischen Stoffen und Coma hepaticum und bei Vorliegen von Hypokaliämie oder Hyponatriämie darf Bumetanid ebenfalls nicht verwendet werden. Weitere Kontraindikationen sind Schwangerschaft und Stillzeit sowie eine Überempfindlichkeit gegen Bumetanid.", "section_level": 2}, {"title": "Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.", "content": "Bumetanid kann die Wirkung von Antihypertonika, Trizyklischen Antidepressiva und die toxische Wirkung von nephrotoxischen Wirkstoffen (beispielsweise nicht-steroidale Entzündungshemmer, Aminoglykoside, Cephalosporine) verstärken. Die gleichzeitige Einnahme von Phenytoin oder nicht-steroidale Entzündungshemmern schwächt die Wirkung des Bumetanids ab. Bumetanid verringert die Serum-Clearance von Lithium und führt so zu erhöhten Lithiumspieln im Blut. Der Effekt bei gleichzeitiger Gabe von Digoxin ist hingegen indirekt; Bumetanid kann zu Hypokaliämie führen welche die toxische Wirkung der Digitalis verstärkt. Probenecid hemmt die Sekretion von Bumetanid.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit.", "content": "Bumetanid darf während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation in der niedrigst wirksamen Dosis eingesetzt werden, da es die Plazentaschranke überwinden und das Ungeborene schädigen kann. Während der Stillzeit ist die Anwendung kontraindiziert, falls sie lebensnotwendig ist, muss abgestillt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen).", "content": "Es kann zu den folgenden Nebenwirkungen kommen: Exantheme, Wadenkrämpfe, Muskelverspannungen, Kopfdruck, Schwindel, Schwäche, Seh- und Hörstörungen, Mundtrockenheit, gastrointestinale Störungen, Pankreatitis, Elektrolytverluste (Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium), Hypovolämie, Hypovolämie bedingte Thromboseneigung, Dehydratation, Hyperurikämie, Gichtanfälle, Cholesterin-, Triglyceridanstieg, Verschlechterung einer prädiabetischen oder diabetischen Stoffwechsellage, Verschlechterung einer metabolischen Alkalose, Unerwünschte Blutdrucksenkung, Kreislaufkollaps, Vaskulitis, Anämie, Leukopenie, Thrombopenie, Agranulozytose, Verschlechterung oder Manifestwerden der Symptome einer Harnabflussbehinderung, Harnstoff- und Kreatininanstieg, akute interstitielle Nephritis, Überempfindlichkeitsreaktionen.", "section_level": 2}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Bumetanid wird unter anderem als Burinex (DE, CH), Bumex (USA), Edemex, Lixil, Burine, Segurex, Fontego, Bufenox, Lunetoron und Fordiuran vertrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Missbrauch.", "content": "Bumetanid kann die Einnahme von anderen Arzneimitteln wie beispielsweise Steroiden im Urin maskieren und steht daher auf der Dopingliste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bumetanid ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Schleifendiuretika. Das kurz wirksame Saludiuretikum ist in der Schweiz seit 1974 zugelassen.", "tgt_summary": null, "id": 1223970} {"src_title": "I-Day-Festival", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Wie bereits im Vorjahr wurde die ursprüngliche Streckenvariante des Österreichrings ohne Schikane am Ende der Start/Ziel-Geraden befahren. Peter Gethin hatte McLaren nach dem Großen Preis von Deutschland verlassen, um für den Rest der Saison dauerhaft Pedro Rodríguez bei B.R.M. zu ersetzen. Sein dadurch freigewordenes Cockpit bei McLaren wurde für dieses und das kommende Rennen an Jackie Oliver vergeben. Mit Niki Lauda in einem dritten Werks-March und Helmut Marko in einem vierten B.R.M. kamen an diesem Wochenende zwei Österreicher anlässlich ihres Heimrennens zu ihrer jeweils ersten Grand-Prix-Teilnahme. Die Premiere Markos war eigentlich bereits für den Deutschland-GP zwei Wochen zuvor geplant gewesen, scheiterte jedoch an dessen Nichtqualifikation in einem privaten McLaren M7C.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "In der Startaufstellung wurde Jackie Stewart nur von Jo Siffert übertroffen, der sich mit rund zwei Zehntelsekunden Vorsprung die Pole-Position sicherte. Dritter wurde Stewarts Teamkollege François Cevert, der damit seinen stetigen Aufwärtstrend während der laufenden Saison unter Beweis stellte.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Siffert ging vom Start weg in Führung und wehrte sich erfolgreich gegen Attacken von Stewart, der seinerseits von Regazzoni, Cevert, Ickx und Schenken verfolgt wurde. Regazzoni musste aufgrund von technischen Problemen aufgeben, sodass Cevert auf Rang drei nach vorn rückte. Während sich Siffert an der Spitze zunehmend von seinen Verfolgern absetzte, konnte Cevert auf Stewart aufschließen, der mit Handlingproblemen an seinem Wagen zu kämpfen hatte. Aufgrund dessen ließ er seinen Teamkollegen in Runde 23 passieren, bevor er in Runde 36 schließlich komplett aufgeben musste. Als Ickx vier Runden später ebenfalls ausfiel und Ronnie Peterson, der danach als einziger noch eine rein mathematische Chance auf den Weltmeistertitel gehabt hätte, in aussichtsloser Position lag, stand Stewart trotz seines Ausfalls und noch drei ausstehenden Rennen vorzeitig als Weltmeister der Saison 1971 fest. Cevert musste in Runde 43 mit Motorschaden aufgeben, sodass der zweite Platz von Emerson Fittipaldi, der kurz zuvor Schenken überholt hatte, eingenommen wurde. Sifferts Vorsprung war gegen Ende des Rennens so groß, dass ihn selbst ein Problem mit einem Reifen kurz vor Schluss nicht mehr am Siegen hindern konnte. Wegen dieser Behinderung gelang es jedoch Fittipaldi, noch bis auf knapp vier Sekunden aufzuschließen. Es war Sifferts zweiter und letzter Grand-Prix-Sieg und dabei gleichzeitig sein erster Hattrick. Tim Schenken und Graham Hill erreichten mit den Plätzen drei und fünf die einzige Podestplatzierung sowie das beste Teamresultat für Brabham in diesem Jahr.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Österreich 1971 fand am 15. August auf dem Österreichring statt und war das achte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1971.", "tgt_summary": null, "id": 241634} {"src_title": "Unter Haien in Hollywood", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Olrogmöwe ist mit 50–56 cm Körperlänge und einer Flügelspannweite von 130–140 cm etwas kleiner als eine Silbermöwe und größer, langflügeliger und langschnäbeliger als die nahe verwandte Simeonsmöwe. Das Gewicht liegt zwischen 900 und 960 g. Im Brutkleid sind Kopf, Hals und Unterseite weiß. Der Schnabel ist gelb mit schwarz-roter Spitze. Das dunkle Auge ist von einem roten Orbitalring umschlossen. Schulter- und Mantelgefieder sowie die Flügeloberseite sind schwärzlich. Es fehlt im Unterschied zur Simeonsmöwe eine bräunliche Tönung und der Übergang zwischen Mantel und Nacken ist schärfer. Der weiße Schwanz zeigt ein breites, schwarzes Subterminalband, das nicht bis auf die äußersten Steuerfedern reicht. Füße und Beine sind gelb. Alle anderen Kleidern ähneln ebenfalls denen der Simeonsmöwe.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Die Rufe werden als nasal oder guttural beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Bestand.", "content": "Die Olrogmöwe ist ein endemischer Brutvogel der argentinischen Atlantikküste und brütet dort lediglich an zwei 700 km voneinander entfernt liegenden Orten. Etwa 5 % des Bestandes brüten im Golf San Jorge in der Provinz Chubut, über 90 % im Südteil der Provinz Buenos Aires. Hier gibt es etwa 14 Kolonien in den Wattgebieten bei Bahía Blanca, Bahía Anegada, Bahía Melo und Caleta Malaspina. 70 % des Gesamtbestandes brüten im Ästuar bei Bahía Blanca. Der Gesamtbestand wird unterschiedlich mit etwa 4000–5000 Brutpaaren oder mit circa 7000 adulten und 3500 jungen Individuen angegeben. Da der Bestand leicht im Rückgang begriffen ist und die Brutplätze durch menschliche Aktivitäten potentiell gefährdet sind, wird die Art von der IUCN als gefährdet (“vulnerable”) angesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Wanderungen.", "content": "Nach der Brutzeit finden Dismigrationsbewegungen statt, die nordwärts bis Uruguay und südwärts bis in die argentinischen Provinzen Río Negro und Chubut reichen. Als Irrgast wurde die Art in Brasilien und Feuerland festgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Olrogmöwe ist ein Küstenvogel, der sich während der Brutzeit vornehmlich von den drei Krabbenarten \"Chasmagnathus granulata\", \"Cyrtograpsus altimanus\" und \"Cyrtograpsus angulatus\" ernährt. Auch im Winter stellen diese Arten den größten Teil der Nahrung, es kommen dann aber auch andere Krabbenarten, Mollusken, kleine Fische sowie Abfälle hinzu. Die Nahrung wird meist in der Nähe der Brutkolonien gesucht, wo die Vögel im Flug das Watt und angrenzende Strände absuchen oder schwimmend die Beute von der Wasseroberfläche picken. Häufig stoßen sie auch aus dem Rüttelflug herab. Im Unterschied zur Simeonsmöwe tritt die Art kaum als Prädator bei anderen Vogelarten auf. Möglicherweise ist die spezialisierte Ernährungsweise der Art auf die verstärkte Konkurrenz von Seiten der überlegenen Dominikanermöwe zurückzuführen. Die Olrogmöwe brütet von September an in Kolonien, deren Größe etwa zwischen 10 und 350 Nestern liegt. Die Nistplatzdichte ist dabei oft recht hoch und der durchschnittliche Abstand zwischen den Nestern liegt teils bei 66 cm. Alle Kolonien befinden sich auf sandigen, schlammigen oder felsigen Inseln, wobei die Höhe über dem Meeresspiegel zwischen weniger als 3 und 7 m betragen kann. Die meisten Standorte sind vegetationsfrei oder lediglich mit einer schütteren Krautschicht aus Queller, Schlickgras, \"Frankenia\" oder Strandflieder bewachsen. Nicht selten liegen die Kolonien in der Nachbarschaft von Kolonien der Dominikanermöwe. Das Nest kann lediglich eine leicht mit Pflanzen ausgekleidete Mulde sein, aber auch aus einer erhöhten Plattform aus Zweigen und Queller bestehen. Das Gelege besteht aus 2–3 Eiern.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Forschungsgeschichte.", "content": "Die Erstbeschreibung der Olrogmöwe erfolgte 1958 durch Claës Christian Olrog unter dem wissenschaftlichen Namen \"Larus belcheri atlanticus\". Bereits 1758 führte Carl von Linné den neuen Gattungsnamen \"Larus\" ein. Dieser Name stammt aus dem lateinischen »larus}« bzw. vom griechischen »laros « für »räuberischer Seevogel, vermutlich eine Möwe« ab. zusammen. Der Artname »atlanticus« steht für den Atlantischen Ozean. Der deutsche Trivialname wurde nach ihrem Erstbeschreiber benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Olrogmöwe (\"Larus atlanticus\") ist eine Vogelart innerhalb der Möwen (Larinae). Sie kommt an der Atlantikküste zwischen Südost-Uruguay und Argentinien vor, brütet aber nur in Argentinien. Sie gehört zu den wenigen weltweit gefährdeten Möwenarten. In ihrer Ernährung hat sie sich weitgehend auf wenige Krabbenarten spezialisiert. ", "tgt_summary": null, "id": 2052909} {"src_title": "Mille Miglia 1956", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Hickey hatte seine ersten Einsätze in der Western Hockey League in der Saison 2004/05, in der er fünf Spiele für die Seattle Thunderbirds bestritt. Von 2005 bis 2009 gehörte der Verteidiger zum Kader der Thunderbirds, mit denen er in jedem Jahr die Playoffs erreichte. Beim NHL Entry Draft 2007 wurde er an vierter Stelle von den Los Angeles Kings ausgewählt und unterschrieb nur wenige Wochen später einen Vertrag in Los Angeles. Anschließend wurde er in die WHL zurückgeschickt, wo er in den folgenden beiden Spielzeiten jeweils ins WHL First All-Star-Team gewählt wurde. In der Saison 2008/09 absolvierte Hickey zudem seine ersten Spiele in der American Hockey League für das Farmteam der Kings, die Manchester Monarchs, bei denen er ab 2009 fest zum Kader gehörte und ab der Spielzeit 2010/11 als einer von drei Assistenzkapitänen aktiv war. Am 15. Januar 2013 wurde Hickey, ohne bis dahin ein NHL-Spiel bestritten zu haben, von den Los Angeles Kings auf die Waiverliste gesetzt und von den New York Islanders verpflichtet. Dort gelang ihm auf Anhieb der Sprung in den NHL-Kader und er absolvierte in seiner Rookiesaison 39 Spiele. In seinem zehnten Einsatz gelang ihm mit einem Treffer in der Verlängerung gegen die Canadiens de Montréal sein erstes Tor in der NHL.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Hickey spielte für die kanadischen Auswahl bei den U20-Junioren-Weltmeisterschaften in den Jahren 2008 und 2009. Bei beiden Turnieren gewann er mit seinem Team die Goldmedaille.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Kanada bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Thomas Hickey (* 8. Februar 1989 in Calgary, Alberta) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der seit 2013 bei den New York Islanders in der National Hockey League unter Vertrag steht und parallel für deren Farmteam, die Bridgeport Sound Tigers, in der American Hockey League auf der Position des Verteidigers spielt.", "tgt_summary": null, "id": 2242103} {"src_title": "De Havilland DH.67", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Louis Stokes wurde in Cleveland geboren. Gemeinsam mit seinem Bruder, dem späteren Botschafter der USA auf den Seychellen, Carl Stokes, wuchs er in einem geförderten Wohnungsbauprojekt, den Outhwaite Homes in Cleveland, auf. Von 1943 bis 1946 diente er in der US Army. Er studierte an der Case Western Reserve University und der Cleveland State University Jura. 1953 nahm er in Cleveland eine Anwaltstätigkeit auf. 1968 trat er im Verfahren \"Terry v. Ohio\" vor dem Obersten Gerichtshof als Anwalt auf. Mit seiner Frau Jay war Stokes 55 Jahre lang verheiratet und war Vater von vier Kindern. Er war bis zu seinem Tod als Rechtsanwalt in Cleveland und Washington, D.C. tätig. Nach ihm sind einige Gebäude und ein Bahnhof benannt. Stokes war Mitglied im Bund der Freimaurer; seine Loge ist unter der Prince-Hall-Großloge konstituiert.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Bei der Wahl 1968 wurde Stokes als Vertreter des 21. Kongresswahlbezirks Ohios ins US-Repräsentantenhaus gewählt und trat sein Mandat am 3. Januar 1969 an. 1972 wurde Stokes zweiter Vorsitzender des Congressional Black Caucus, der Organisation der afroamerikanischen Kongressabgeordneten, und trieb die Umformung der Gruppe vom Anspruch einer kollektiven Vertretung aller Afroamerikaner im Land hin zur konkreten, individuellen Gesetzgebungsarbeit voran. Er wurde 1974 im 94. Kongress in dieser Position von Charles B. Rangel abgelöst. Stets wiedergewählt, wechselte Stokes 1993 vom 21. Kongressdistrikt in den 11. Ohios, den er bis 1999 vertrat. Er saß insgesamt 30 Jahre im Repräsentantenhaus und schied 1999 aus. Während seiner Zeit im Repräsentantenhaus war er zweimal Chairman (Vorsitzender) des \"United States House Committee on Ethics\". Dem United States House Permanent Select Committee on Intelligence saß er ebenfalls vor. Stokes war ebenfalls Chairman des \"United States House Select Committee on Assassinations\". Das Komitee wurde nach den Attentaten auf John F. Kennedy und Martin Luther King zur Aufklärung gebildet. Ebenso saß er in dem Komitee, welches zur Aufklärung der Iran-Contra-Affäre gebildet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Stokes (* 23. Februar 1925 in Cleveland, Ohio; † 18. August 2015 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei. Von 1969 bis 1999 war er Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten für den 11. und 21. Kongresswahlbezirk des Bundesstaates Ohio.", "tgt_summary": null, "id": 1511301} {"src_title": "Before We Were So Rudely Interrupted", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Julio Gómez erhielt seinen ersten Profivertrag bereits im Alter von 16 Jahren beim CF Pachuca, für den er am 22. Januar 2011 sein Debüt in der mexikanischen Primera División gab. Bei einer Begegnung zwischen „seinen“ Tuzos und dem Gastgeber Santos Laguna, die 1:1 endete, wurde er am dritten Spieltag der Clausura 2011 im Estadio Corona von Torreón in der 64. Minute eingewechselt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft (U-17).", "content": "Im selben Stadion schrieb der noch immer erst 16-jährige Gómez am 7. Juli 2011 Geschichte und absolvierte das bisher erfolgreichste Spiel seiner noch jungen Karriere. Denn er war der unumstrittene „Matchwinner“ der Halbfinalbegegnung zwischen der gastgebenden mexikanischen U-17-Nationalmannschaft und der deutschen U-17-Auswahl bei der U-17-Fußball-Weltmeisterschaft 2011. Bereits nach drei Minuten hatte er die Gastgeber durch einen Kopfball mit 1:0 in Führung gebracht, die sich jedoch in der Folge in einen 1:2-Rückstand verwandelte. Der Ausgleich für die Mexikaner fiel nach einem Eckball in der 76. Minute, den Jorge Espericueta direkt verwandeln konnte. Beim Versuch, den hohen Ball mit dem Kopf hinter die Linie zu drücken, prallte Gómez, der auch an dieser Szene maßgeblich beteiligt war, so unglücklich mit Samed Yesil, der seinerseits den Ball wegköpfen wollte, zusammen, dass er sich eine stark blutende Platzwunde zuzog und einen Kopfverband erhielt. Nachdem Mexiko sein Austauschkontingent bereits erfüllt hatte, spielte der angeschlagenene Gómez gegen den Rat des Mannschaftsarztes weiter. Nach einem weiteren Eckball in der letzten Spielminute gelang Gómez mit einem Fallrückzieher noch der 3:2-Siegtreffer, mit dem sich Mexiko für das Finale qualifizierte. Dieses Tor und seine gesamt guten Leistungen wurden mit dem Gewinn des „Goldenen Ball“ der U-17-WM honoriert. Im Finale des Turniers, das Mexiko gegen Uruguay mit 2:0 gewann, gehörte Gómez nicht zur Startelf, sondern wurde erst in der 63. Spielminute eingewechselt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Julio Gómez (* 13. August 1994 in Tampico, Tamaulipas) ist ein mexikanischer Fußballspieler, der sowohl als Außenstürmer als auch im offensiven Mittelfeld einsetzbar ist.", "tgt_summary": null, "id": 2317711} {"src_title": "Party Rock", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Navel kam als 13. Kind eines Gießerei-Arbeiters zur Welt. Schon früh war er in linkssozialistischen Kreisen und in den Gewerkschaften aktiv. Er arbeitete bei Citroën und Renault, aber auch als Wanderarbeiter. Als Franco in Spanien gegen die Republik putschte, ging Navel nach Spanien, schloss sich in Barcelona der CNT an und nahm am spanischen Bürgerkrieg teil. Gesundheitlich angeschlagen kehrte er im September 1936 noch vor Francos Sieg nach Frankreich zurück. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Navel zur Armee eingezogen und zog sich nach der Kapitulation in den unbesetzten Süden Frankreichs zurück, wo er Gelegenheitsarbeiten verrichtete und in der Résistance aktiv war. Ab 1943 begann er die Arbeit an seinem Werk „Travaux“. Nach dem Krieg ließ er sich bei Paris nieder und arbeitete als Lektor in einem kommunistischen Verlag. 1945 erschien sein erstes autobiographisches Buch „Travaux“, in dem er von den Jahren als herumziehender Arbeiter berichtet. Es schließt mit der Bilanz: „Es gibt eine Traurigkeit des Arbeiterdaseins, von der nichts heilt als die Teilnahme am politischen Leben. Ich fühlte mich in Übereinstimmung mit meiner Klasse.“ Für das Buch erhielt er 1946 den Literaturpreis „Prix Sainte-Beuve“. 1950 erschien das ebenfalls autobiographische „Parcours“ (Rundwege), das bis in die 1940er Jahre reichte. Hier wollte Navel verstärkt das Wesen eines proletarischen Daseins ergründen. Zwei Jahre nach „Parcours“ wurde Georges Navels Hauptwerk „Sable et limon“ publiziert (1952; „Sand und Schlamm“, eine erweiterte Ausgabe erschien 1989). Das Buch enthält die Briefe, die Navel seit 1935 an den Philosophen und Essayisten Bernard Groethuysen gerichtet hatte, den er als Gartenarbeiter in Nizza kennengelernt hatte. In der Korrespondenz geht es unter anderem über sein Verhältnis zur Kommunistischen Partei, der „einzigen revolutionären Kraft in Frankreich“. Navel war Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs. Er kennzeichnete seine politische Position als „freiheitlich-kommunistisch“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Georges Navel (eigentlich \"Charles François Victor Navel\", * 30. Oktober 1904 in Pont-à-Mousson; † 1. November 1993) war ein französischer Schriftsteller, Arbeiter, Landarbeiter, Imker und Drucker.", "tgt_summary": null, "id": 609013} {"src_title": "Teli-ka-Mandir", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussagen des Spinozismus.", "content": "In seinem Hauptwerk, der \"Ethica more geometrico demonstrata\", konstruiert Spinoza ein monistisches Weltbild, dem zufolge Gott nichts anderes ist als die „eine“ Substanz, die jegliche Existenz in sich schließt und außerhalb derer nichts anderes bestehen kann. Folglich sind Geist und Materie keine getrennten Substanzen, wie es im Cartesianismus angenommen wird, sondern vielmehr zwei Eigenschaften (Attribute) der einen Substanz (Gott). Der Mensch und alle weiteren endlichen Dinge in der Welt sind hingegen lediglich Bestimmtheiten (Modi), in denen sich das Wesen Gottes äußert. Das spinozistische System wird gerne als klassischer Pantheismus identifiziert; Friedrich Heinrich Jacobi bezeichnete es gar als den „einzig konsequenten“ Pantheismus. Das ist insofern richtig, als dass die Begriffe Universum, oder Gott mit dem der Substanz zusammenfallen. (Monismus) Nicht aber in Bezug auf die Tatsache, dass den Einzelgegenständen (Modi) nicht dieselben Eigenschaften in derselben Weise zufallen können wie der Substanz selbst.(Bspw. Unendlichkeit)", "section_level": 1}, {"title": "Atheismusvorwurf.", "content": "Da das Konzept der \"einen Substanz\" elementare Unterschiede zu allen traditionellen Gottesbildern aufwies, sahen sich Anhänger des spinozischen Systems besonders im 18. Jahrhundert mit hartnäckigen Atheismusvorwürfen konfrontiert. Jegliche Sympathie mit den Lehren Spinozas wurde, stellvertretend für den Pantheismus per se, als Atheismus angeprangert. Der sicherlich berühmteste Denker, dem dies im Rahmen des aufsehenerregenden Pantheismusstreits vorgeworfen wurde, war Gotthold Ephraim Lessing. Im Zuge des Deutschen Idealismus und der nachfolgend zunehmend entspannten bis gar wohlwollenden Betrachtung der spinozischen Weltanschauung verlor der Begriff des \"Spinozismus\" den Großteil seiner Schlagkraft. Der Atheismusvorwurf wurde nicht nur als übertrieben und unbedacht kritisiert, sondern mitunter ins Gegenteil verkehrt; einige Stimmen betonten gerade die besondere Religiosität, die dem allumfassenden Gottesbegriff inhärent sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Spinozismus ist ursprünglich ein philosophischer Kampfbegriff des 18. Jahrhunderts und eine abwertende Bezeichnung für die Lehren des niederländischen Philosophen Baruch de Spinoza. Mit einem polemischen Akzent wird auch das Adjektiv \"spinozistisch\" verwendet, wohingegen \"spinozisch\" oder \"spinozanisch\" in der Regel in wertneutralem Kontext steht. Allerdings wurde die Konnotation des Begriffs historisch, im Zuge der zunehmend nüchternen philosophischen Debatten, abgeschwächt, weshalb sich der Begriff in der Literatur seit dem 19. Jahrhundert nur noch selten im Sinne eines polemischen Schlagworts wiederfindet.", "tgt_summary": null, "id": 984612} {"src_title": "Fools Rush In", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die beiden jüngsten Kinder von John Francis Crowley, Megan und Patrick, leiden an der unheilbaren Krankheit Morbus Pompe. Die Lebenserwartung von Kindern mit dieser Krankheit beträgt nicht mehr als neun Jahre, weswegen es John umso härter trifft, dass Megan nach ihrem achten Geburtstag wegen einer Erkältung ins Krankenhaus eingeliefert wird und dort gerade noch dem Tod entkommt. Das lässt bei John derartig die Sicherungen durchbrennen, dass er während einer beruflichen Konferenz, die er leitet, einfach den Raum verlässt und sich nach Nebraska aufmacht, um dort Dr. Robert Stonehill aufzusuchen. Dieser hat die bisher erfolgversprechendste Theorie zur Behandlung von Morbus Pompe aufgestellt. Nur gewährt ihm dessen Universität, die University of Nebraska-Lincoln, nicht die benötigten Forschungsgelder, um seine Theorie in der Praxis zu erproben. Allein für die ersten Forschungen bräuchte Stonehill mindestens 500.000 US-Dollar. John verspricht Stonehill das Geld mit Hilfe seiner Stiftung zu besorgen und schafft es auch innerhalb von einem Monat knapp 100.000 US-Dollar zu sammeln. Da Stonehill der Auffassung ist, dass allein schon die Forschung mehr Geld verschlingen würde, macht er John den Vorschlag eine eigene Biotechnologie-Firma zu gründen, die er als CEO leiten könne. John verlässt daraufhin seinen gut bezahlten und mit einer Krankenversicherung ausgestatteten Job und geht das berufliche Risiko ein, um seine Kinder zu retten. Doch als er auf der Suche nach potenten Geldgebern ist, zeigt sich, dass Stonehill zu exzentrischen Ausbrüchen neigt und ihm auf diese Weise manches gute Geschäft nicht gelingen kann. Dabei muss John wiederholt unliebsame Entscheidungen treffen, die Stonehill missfallen, um das gemeinsame Projekt nicht zu gefährden. Nachdem John 10 Millionen US-Dollar auftreiben konnte, scheint die Forschung finanziell gesichert zu sein und zu ersten Ergebnissen zu führen. Doch nach einigen Monaten werden die Investoren ungeduldig und wollen die Firma abwickeln, weswegen John erneut vor der Entscheidung steht, wie er die Fortführung des Projekts sicherstellen kann. Gegen Stonehills Willen entscheidet sich John für einen lukrativen Verkauf ihrer Biotechnologie-Firma an ein Pharmaunternehmen. Dieses forscht im selben Bereich, sichert die Finanzierung und verbessert darüber hinaus, dank des Orphan-Arzneimittel-Gesetzes, die Entwicklungsvoraussetzungen. John wird von der neuen Firmenleitung als Nicht-Wissenschaftler nur schwer akzeptiert. Das Team von Dr. Stonehill wird in das Pharmaunternehmen eingegliedert und ist eines von vier, die parallel, jedoch unabhängig voneinander an einem Enzym für Patienten, die an Morbus Pompe leiden, forschen. Doch immer wieder wird die Forschung, insbesondere durch den schwierigen Charakter Stonehills, behindert, was zu einer Herausforderung für John wird. Als die Zeit für seine Kinder davonzulaufen droht, weil sich deren Gesundheitszustand zusehends verschlechtert, setzt John durch, dass nicht mehr die vier Teams in Konkurrenz zueinander forschen, sondern ein gemeinsames Leitungsteam gebildet wird, von dem aber der nicht teamfähige Dr. Stonehill ausgeschlossen bleibt. Daraufhin kommt es zum Bruch zwischen den ehemaligen Partnern. Als endlich das entscheidende Enzym zur Behandlung gefunden wird und die klinischen Studien eingeleitet werden können, bekommt John allerdings einen Schock. Das Pharmaunternehmen stellt lediglich eine Säuglingsstudie auf, da für Säuglinge geringere Mengen des zu synthetisierenden Enzyms benötigt werden. Diese Säuglingsstudie würde jedoch dazu führen, dass seine Kinder die erhofften Medikamente nicht erhalten würden. John versucht daraufhin die benötigten Medikamente zu stehlen und wird dabei vom Sicherheitsdienst des Unternehmens erwischt. Stonehill hilft ihm aus der Situation, indem er behauptet, John mit seiner eigenen Sicherheitskarte zum Medikamentenschrank geschickt zu haben, um ihm Medikamente für seine Versuchsreihe zu holen. Zudem nennt Stonehill einen besseren Weg, um Johns Kindern zu helfen. Mit Hilfe einer angemeldeten Geschwisterstudie werden auch seine Kinder mit dem neuen Mittel behandelt. Als der Pharmakonzern diese Machenschaften der beiden bemerkt, sieht sich der Vorstand gezwungen, John zu entlassen, um jedem Interessenkonflikt aus dem Weg zu gehen. John packt seine Sachen und kann miterleben, wie seine beiden Kinder die lebensrettenden Medikamente erhalten. Dr. Stonehill scheidet daraufhin ebenfalls aus dem Unternehmen aus und gründet mit dem Erlös aus dem damaligen Firmenverkauf ein eigenes Unternehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Das Medikament \"Myozyme \"(Wirkstoff Alglucosidase alfa) zur Behandlung der Pompe-Krankheit wurde im Frühjahr 2006 gleichzeitig von der EU-Kommission und der amerikanischen Food and Drug Administration zugelassen, sodass seitdem über 1000 Neugeborene behandelt werden konnten und nicht bereits im ersten Lebensjahr starben. Das Start-Up-Unternehmen \"Priozyme\", welches im Film vorkommt, basiert auf dem realen Unternehmen \"Novyzyme\", welches von Crowley gegründet wurde. Auch das größere Pharma-Unternehmen \"Zymagen\" hat ein reales Vorbild, nämlich das in Cambridge beheimatete Genzyme. Das Unternehmen selbst nahm auf seiner Internetseite Stellung zu dem Film und dem Wahrheitsgehalt der Geschichte. Die Filmfigur \"Dr. Robert Stonehill\" basiert sowohl auf den jahrelangen Erfahrungen Crowleys mit unterschiedlichen Wissenschaftlern als auch dem realen Forscher William Canfield. John Francis Crowley ist in einem Cameo-Auftritt als Finanzinvestor an der Seite von Dr. Renzler zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Ausnahmesituation\" wurde in Portland, Alameda, Vancouver, Estacada, Lake Oswego, Manzanita, Beaverton, St. Paul, Tualatin sowie im Oak Park und Laurelhurst Park gedreht. Die Dreharbeiten begannen am 6. April 2009. Das Budget des Films wird auf rund 31 Millionen US-Dollar geschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung und Einspielergebnis.", "content": "Der Film kam am 22. Januar 2010 in die kanadischen und US-amerikanischen Kinos und konnte am Startwochenende in den USA lediglich 6 Millionen US-Dollar seiner Produktionskosten in Höhe von 31 Millionen US-Dollar in 2549 Kinos wieder einspielen. Damit musste er sich den ebenfalls neu gestarteten Filmen \"Legion\" und \"Zahnfee auf Bewährung\" geschlagen geben und kam lediglich auf Platz 8 der Kinocharts. Insgesamt spielte der Film weltweit nur 15 Millionen US-Dollar ein, was weniger als der Hälfte seines Budgets entspricht und dementsprechend als Flop angesehen werden kann. In der Schweiz war der Film ab dem 10. März 2010 zu sehen. Seinen deutschen Kinostart feierte der Film am 11. März 2010 und die DVD-Veröffentlichung durch Concorde Video mit einer FSK-0-Freigabe am 5. August 2010.", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Synchronfassung.", "content": "Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei Film- & Fernseh-Synchron in München. Die Synchronregie führte Cay-Michael Wolf.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film erhielt teils vernichtende Kritiken. So zählte die Internetseite Rotten Tomatoes von 134 gewerteten professionellen Kritiken 36 positive, was einem Wert von 27 % entspricht. Allerdings wurde der Film vom breiten Publikum eher mit gemischten Reaktionen aufgenommen, denn gleichzeitig werteten 55 % von 72,477 Usern den Film positiv. Dies wiederum wird vom Onlinefilmarchiv IMDb, einer weiteren Plattform, auf der Publikumsstimmen ihre Filmkritiken abgeben können, tendenziell bestätigt, denn dort gaben 6,647 User dem Film durchschnittlich 6,3 von 10 möglichen Punkten. (Stand: 12. Oktober 2011) Allerdings wurde der Film von wissenschaftlicher Seite aus gelobt. So schrieb die Medizinerin Ramona Bates im EmaxHealth, dass es gut sei, dass der Film die Aufmerksamkeit auf die Pompe-Krankheit bringe. Peter Rainer vom \"Christian Science Monitor\" fand es gut, dass der Film den Kampf der Pharmaunternehmen und deren Finanzierungen zeige, welche nötig sind, um Medikamente für eine seltene Krankheit zu entwickeln. Auch Jef Akst schrieb in \"The Scientist\", dass der Film die Probleme um die Finanzierung von Medikamentenforschungen gut darstelle.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die Political Film Society nominierte den Film 2010 für den Political Film Society Award für Exposé.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ausnahmesituation ist ein US-amerikanisches Filmdrama, mit Brendan Fraser und Harrison Ford in den Hauptrollen, aus dem Jahr 2010. Basierend auf einer wahren Geschichte und dem Roman \"The Cure\" von Greeta Anand erzählt der Film die Geschichte von John Francis Crowley, wie er seinen Job aufgibt, ein Bio-Tech-Unternehmen gründet, um zwei seiner Kinder von der unheilbaren Krankheit Morbus Pompe therapieren zu können.", "tgt_summary": null, "id": 1244482} {"src_title": "Ludwig Schulz (General)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Darstellung.", "content": "Sextus Tarquinius taucht in der Überlieferung in zwei Erzählungen auf: Der \"Einnahme der Stadt Gabii\" sowie der \"Vergewaltigung der Lucretia\". Die Erzählung der Vergewaltigung nimmt in Überlieferung wie Rezeption eine prominente Position ein. Die Protagonisten der beiden Erzählkreise stehen in einem engen Verwandtschaftsverhältnis zueinander.", "section_level": 1}, {"title": "Die Einnahme von Gabii.", "content": "Sextus Tarquinius taucht bei Livius erstmals während der Belagerung der Stadt Gabii durch den König L. Tarquinius Superbus auf; auch Ovid flocht die Belagerung in sein Werk ein. Die Belagerung der Stadt durch die Römer war ins Stocken geraten und kam nicht voran. Daher beschloss Tarquinius Superbus die Stadt – nach ganz unrömischer Sitte – mit einer List zu nehmen. Der König gab vor, sich statt um die Einnahme lieber um innerstädtische Bauprojekte zu kümmern und beauftragte seinen Sohn Sextus, sich in Gabii als Überlaufer auszugeben. Sextus spielte daraufhin den Gabiern vor, gerade noch den Häschern des eigenen Vaters entkommen zu sein und nun Zuflucht bei den Feinden der Tarquinier zu suchen. Die Gabier nahmen ihn freundlich auf und hofften mit seiner Hilfe Tarquinius Superbus bezwingen zu können. Sextus nahm daraufhin auch an den Versammlungen und Beratungen teil, drängte dort ständig auf Krieg und ließ sich schließlich, nachdem er sich durch List und Tücke das Vertrauen der Gabier erworben hatte, zum Feldherren wählen. Im Verlauf kleinerer abgekarteter Gefechte und durch freigebiges Verteilen der Beute machte er sich unter den Gabiern derart beliebt, dass er bald zum mächtigsten und einflussreichsten Mann der Stadt avancierte. Unwissend wie er weiter vorgehen sollte, schickte er einen Boten nach Rom, um Instruktionen von seinem Vater einzuholen. Der jedoch sprach nicht mit dem Boten, sondern schlug beständig die am Wegesrand stehenden, hohen Mohnköpfe (bei Ovid Blüten von Lilien) ab. Sextus erkannte in der für den Boten unverständlichen Handlung einen versteckten Befehl seines Vaters, die herrschende Elite Gabiis nach und nach auszuschalten. Dieser Instruktion eingedenk gelang es Sextus, die gabinische Elite durch politische Intrige und Meuchelmord so weit auszudünnen und die Bevölkerung durch Geschenke so gewogen zu stimmen, dass die Stadt sich ohne einen Schwertstreich in die Hand der Römer gab.", "section_level": 2}, {"title": "Die Vergewaltigung der Lucretia.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nach Titus Livius.", "content": "Die Schilderung der Umstände der Vergewaltigung beginnt bei Livius mit der Belagerung der rutulischen Stadt Ardea durch die Römer. Grund für die Belagerung sei der Drang des Lucius Tarquinius Superbus gewesen, den Reichtum der Ardeaten zu erbeuten, um seine angeschlagenen Finanzen zu sanieren sowie die Unruhe im Volk durch Geschenke zu besänftigen. Nachdem die Stadt im Sturm nicht genommen werden konnte, ging das Heer an eine Belagerung. Um sich die Zeit während der langwierigen Belagerung zu vertreiben, trafen sich die jungen Adligen zu gegenseitigen Gastmählern. Bei einem dieser Gastmähler kam das Gespräch der vom Wein Erhitzten auf die Ehefrauen und die Frage, welche von ihnen die Herausragendere wäre. Um die Streitfrage zu klären, wurde beschlossen, die von den Ehemännern benannten Frauen reihum in Rom und Collatia aufzusuchen. Es stellte sich heraus, dass alle Frauen die Abwesenheit der Männer genutzt hatten, um sich die Zeit mit üppigen Gelagen zu vertreiben und im dekadenten Luxus zu schwelgen. Nur Lucretia, die Gattin des Collatinus, wurde noch spät abends bei der Wollarbeit angetroffen und zeigte sich im weiteren Verlauf des Abends als freundliche Gastgeberin. Angetan von der Schönheit und der keuschen Art der Lucretia einigten sich die Männer schließlich darauf, Lucretia als Siegerin des nächtlichen Wettstreits anzuerkennen. Nachdem man die Gastfreundschaft genossen hatte, kehrte die Gruppe ins Heerlager zurück. Nur Sextus Tarquinius, in schnödem Verlangen nach Lucretia entbrannt, plante im Geheimen, wie er sich ihrer bemächtigen könnte. Einige Tage später kehrte Tarquinius erneut bei Lucretia ein, um seinen Plan, das Herz der Schönen zu gewinnen, in die Tat umzusetzen. Zu nächtlicher Zeit schlich er sich in ihr Schlafgemach, bedrohte sie mit einem Schwert und begann, von heißer Lust getrieben, mal mit Schmeichelei, mal mit Drohung, in die Keusche zu dringen, um sie zum Ehebruch mit ihm zu bewegen. Lucretia blieb zunächst standhaft, ihre Abwehr brach jedoch, als der Tarquinier drohte, sie öffentlich zu entehren, indem er sie zuerst ermorden und dann die Leiche eines nackten, männlichen Sklaven so bei ihr drapieren werde, dass der Schein des Ehebruchs mit einem Sklaven entstünde. Nachdem er sein Verlangen gestillt hatte, kehrte Sextus in das Heerlager vor Ardea zurück. Lucretia, von Gram gedrückt, schickte nach ihrem Vater und nach ihrem Ehemann. Nachdem Ehemann und Vater in Colatina angekommen waren, schilderte Lucretia das Vorgefallene. Zur eigenen Ehrenrettung und zur Bekräftigung ihrer Verteidigungsrede beging sie daraufhin Selbstmord, indem sie sich vor den Augen der Anwesenden mit einem Dolch erstach, obwohl alle Anwesenden sie von jeglicher Sünde freisprachen und ihr gut zusprachen. Nach dem überraschenden Selbstmord gaben sich Vater und Ehemann ihrer Trauer hin. Der anwesende Lucius Iunius Brutus ergriff in der Situation die Initiative, nahm den Dolch der Verstorbenen auf und begann einen Schwur zur Rächung der Vergewaltigten und der Vertreibung des tarquinischen Despotengeschlechtes, in den die übrigen Anwesenden einstimmten. Im Folgenden nutzte Brutus die Ereignisse und die damit einhergehende Bestürzung der Römer, um Stimmung gegen Lucius Tarquinius Superbus zu machen. Er zog mit seiner Schar nach Rom, verschloss dem Tarquinier die Tore, verkündete dessen Absetzung und vertrieb weitere Angehörige der Sippe. Folgend soll Brutus die politischen Institutionen wie das Konsulat eingeführt haben. Sextus Tarquinius floh nach Gabii, wo er durch alte Feinde einen gewaltsamen Tod fand.", "section_level": 3}, {"title": "Nach Dionysios von Halikarnassos.", "content": "Dionysios lässt die Ereignisse um die Vergewaltigung, wie Livius, mit der Belagerung von Ardea einsetzen. Jedoch ist der Grund für das erste Aufeinandertreffen von Sextus Tarquinius und Lucretia ein anderes. Dionysios berichtet nichts von einem trunkenen Wettstreit unter den jungen Adeligen und anschließendem Ritt zu den einzelnen Ehefrauen, sondern gibt an, dass Sextus auf Befehl seines Vaters in die Stadt Collatina entsandt worden war, um dort militärischen Aufgaben nachzukommen. Dort angekommen quartierte er sich bei Lucretia, der Ehefrau seines Verwandten, ein, die ihn freundlich empfing und bewirtete. Verführt vom Liebreiz seiner Gastgeberin, entschloss sich Sextus diese zu verführen. Die Darstellung der Vergewaltigung und der Auswirkungen gleicht der des Livius. Sextus schleicht sich mit gezogenem Schwert in Lucretias Schlafzimmer und versucht diese zum Ehebruch zu überreden. Er stellt die Frau vor die Wahl sich ihm entweder hinzugeben und ihn daraufhin zu ehelichen oder er würde behaupten, sie beim Ehebruch mit einem Sklaven auf frischer Tat ertappt und anschließend beide getötet zu haben. Daraufhin gibt Lucretia nach. Nachdem die Tat vollzogen ist, kehrt der Tarquinier ins Feldlager zurück. Lucretia gebietet daraufhin ihrem Vater, einige Vertraute um ihn zu versammeln, da sie ihm etwas Wichtiges mitzuteilen habe. Im Kreis der Anwesenden ersticht sie sich daraufhin selbst. Im Unterschied zu Livius’ Schilderung ist bei der Darstellung des Dionysios nur Publius Valerius während des Selbstmordes anwesend. Brutus und Collatinus befinden sich im Feldlager. Beiden berichtet P. Valerius wenig später die schlechten Neuigkeiten. Brutus hält daraufhin mehrere Reden, lässt auf den Dolch der Lucretia schwören und beginnt mit der Organisation des Widerstandes gegen den Tyrannen und die Errichtung der römischen Institutionen.", "section_level": 3}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Mit der Vertreibung des letzten etruskische Königs und dessen Sippe (~509/8), ging die römische Königszeit zu Ende. Die politische Macht ging vollends auf den Adel, der sich zu diesem Zeitpunkt nur aus Patriziern zusammensetzte, über. Mit dieser Verlagerung einhergehend, entstanden die ersten republikanischen, dem Gleichheitsgrundsatz einer Adelsherrschaft verpflichteten Magistraturen. Das in dieser Phase des Umbruchs entstandene, sich erst langsam mit Hilfe der neu geschaffenen Strukturen füllende Machtvakuum nutzte der etruskische König Lars Porsenna aus Clusium aus, zog – einem Überlieferungsstrang zufolge auf Betreiben des Tarquinius Superbus – gegen Rom und nahm es ein. Die Überlieferung der Vorkommnisse um Sextus zeigt also – in starker Verflechtung mit der historischen Wirklichkeit – „das eigentliche Schreckbild jeder Aristokratie, das für die Römer im Bilde des tyrannischen Königs Tarquinius Superbus [und seiner Sippe] symbolisiert war.“", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die sagenhaften Vorkommnisse um Sextus Tarquinius und die letzte etruskische Königsdynastie Roms inspirierte immer wieder Literaten – von der Antike bis in die Moderne – zur Auseinandersetzung mit dem Thema. Oft beziehen sich die Autoren in ihrer Rezeption ebenso auf Sextus Tarquinius wie auf Lucretia. Die beiden Personen werden nicht selten literarisch gegenübergestellt, um die jeweiligen charakterlichen Eigenschaften konturiert hervorzuheben. Die Abarbeitung reicht von der bei antiken Schriftstellern populären Fokussierung auf die Darstellung der Tyrannentopoi, für welche Sextus Tarquinius als idealer Vertreter galt, über die Huldigung der Lucretia, wie bspw. bei dem Renaissanceautoren Dante Alighieri, bis zur Problematisierung des Selbstmordes und der Diskussion einer Mitschuld der Lucretia bei dem Kirchenvater Aurelius Augustinus. Auch in der bildenden Kunst gibt es zahlreiche Beispiele für die Rezeption des Themas. Die Bandbreite der künstlerischen Auseinandersetzung reicht von Plastiken über Gemälde bis zu Mosaiken. Ähnlich wie in der Literatur werden Lucretia und Sextus meist gemeinsam abgebildet. Die Darstellung fokussiert häufig auf die Bedrohung und Vergewaltigung der Lucretia durch Sextus Tarquinius. Bei Darstellungen des Selbstmordes, wird Lucretia im Allgemeinen alleine oder mit ihren Verwandten dargestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sextus Tarquinius war ein Prinz der in der römischen Geschichtsschreibung mythisch verklärten etruskischen Herrscherfamilie der Tarquinier. Er war – nach den Angaben der Literaten Titus Livius und Ovid – der dritte und jüngste Sohn des letzten etruskischen Königs Lucius Tarquinius Superbus, nach den Angaben des Dionysios dessen ältester Sohn. Der Nachwelt ist er als Hauptakteur der mit der Vertreibung der Königsherrschaft aus Rom durch Lucius Iunius Brutus zusammenhängenden Vergewaltigung der Lucretia, der Ehefrau des Tarquinius Collatinus und Tochter des Spurius Lucretius Tricipitinus, bekannt. Titus Livius gibt innerhalb seiner Darstellung der römischen Frühzeit innerhalb des ersten Buches seines Hauptwerks Ab urbe condita eine Schilderung der Ereignisse, Ovid verarbeitet das Thema in seinen \"Fasti\" poetisch. Auch Dionysios von Halikarnassos geht in seinen \"Römischen Altertümern\" auf die Vorgänge ein.", "tgt_summary": null, "id": 1159605} {"src_title": "Sergei Walerianowitsch Basarewitsch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wieringa verbrachte einen großen Teil seiner Jugend auf den Antillen. Er studierte Geschichte und Journalistik an der Universität Utrecht. Nach eigenen Aussagen verdiente er sich sein Studiengeld als Feuerzeugverkäufer auf Märkten und als Schalterbeamter bei der niederländischen Eisenbahn. Wieringa hatte 2005 mit seinem Entwicklungsroman \"Joe Speedboot\" seinen ersten preisgekrönten Erfolg als Schriftsteller, nachdem er vorher bereits drei Romane veröffentlicht hatte. Für den öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsender VPRO schrieb er das Drehbuch für die Episode \"Laatste Wolf\" aus der Fernsehserie \"Goede daden bij daglicht.\" Für den katholischen Radiosender KRO schrieb er mehrere Hörspiele. Als Journalist war er unter anderem für die Tageszeitungen De Volkskrant und Rails sowie die politische Wochenschrift Vrij Nederland tätig. Einige seiner Kolumnen wurden unter anderem in den Gratiszeitungen De Pers und Sp!ts sowie der satirischen Studentenzeitung Propria Cures veröffentlicht. Mit der Musikgruppe Donskoy experimentierte Wieringa beim Zusammenspiel von Poesie und Musik und veröffentlichte die CD \"Beatnik glorie.\" Des Weiteren trat er auf einigen Festivals als Vortragender auf. 2007 war er Gastpoet an der Technischen Universität Delft. 2010 schrieb Wieringa das Diktat \"Kakofonie\" für den belgisch-flämisch/niederländischen Rechtschreibwettbewerb Groot Dictee der Nederlandse Taal. Gewinner des Wettbewerbs war Pieter van Diepen. Sein im August 2019 auf Deutsch erschienener Roman \"Santa Rita\" schildert das Leben und Innenleben der „Verlierer“ in den abgehängten ländlichen Gebieten der Niederlande. Als der einzige Freund des Protagonisten im eigenen Haus Opfer eines brutalen Raubüberfalls wird, kommt Bewegung in den gefühlten „Stillstand“ der „Schrumpfregion“. Für den 2017 in Originalsprache erschienenen Roman erhielt er den niederländischen BookSpot Literaturpreis 2018 sowohl in der Kategorie der Kritiker als auch der Leser.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tommy Wieringa (* 20. Mai 1967 in Goor in der Gemeinde Hof van Twente, Provinz Overijssel, Niederlande) ist ein niederländischer Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 2136889} {"src_title": "Daniel Bluman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der \"Canal de Willebroek\" ist einer der ältesten schiffbaren Kanäle in Belgien und Europa. Der Originalkanal war 20 Kilometer lang, bis zu 30 Meter breit und 2 Meter tief. Er verband den Hafen von Brüssel mit Willebroek und führte von dort in die Rupel. Der Höhenunterschied von 14 Metern wurde über vier Schleusen überwunden. Durch die Inbetriebnahme wurde den Schiffen fortan die Senne und der Zoll für die Durchfahrt von Mechelen bis zur Rupel erspart. Bereits in der ersten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts hatte Philipp der Gute Pläne für die Kanalisierung des Flusses Senne entwickelt. 1477 erteilte Maria von Burgund der Stadt Brüssel jedoch die Genehmigung für das Graben eines völlig neuen Kanals zur Schelde oder zur Rupel. Kaiser Karl V. erneuerte diese Zustimmung im Jahre 1531. Die Stadt Mechelen, die berechtigt war, Zölle für den Transport auf der Senne zu erheben, protestierte gegen die Pläne der Stadt Brüssel und verzögerte den Bau des Kanals für lange Zeit. Nachdem der Streit mit Mechelen und Vilvorde beigelegt war und die Königin von Ungarn dem Bau zugestimmt hatte, konnte der Bürgermeister von Brüssel, Jean de Locquenghien, am 16. Juni 1550 den ersten Spatenstich vollziehen. Am 11. Oktober 1561 waren die Arbeiten am Kanal abgeschlossen. Die Kosten für den Bau sollen 800 000 Gulden betragen haben. Im Herzen von Brüssel, an der \"Place Sainte-Catherine\", gab es schon bald nach der Eröffnung des Kanals mehrere Werften. Diese wurden im späten 19. Jahrhundert wieder geschlossen, sind aber heute noch immer an einer Reihe von Straßennamen erkennbar. Der Verlauf des Kanals in Brüssel änderte sich nach der Eröffnung des Kanals Charleroi-Brüssel im Jahr 1832. Durch die Verknüpfung der beiden Kanäle entstand eine direkte Verbindung zwischen dem Hafen von Antwerpen und der Industrie rund um Charleroi. Die 1896 gegründete Gesellschaft NV Zeekanaal en Watergebonden Grondbeheer Vlaanderen führte ab 1900 umfangreiche Modernisierungen am Kanal durch, wobei die Mündung in die Rupel zur neuen Schleuse von Wintam verlegt und die beiden Schleusen von Vilvoorde und Humbeek durch die Schleuse von Kapelle-op-den-Bos ersetzt wurden. Im Jahr 1922 erfolgte die Eröffnung des modernisierten Kanal für die Schifffahrt. Während den Olympischen Sommerspielen 1920 wurden bei Vilvoorde die Ruderwettkämpfe ausgetragen. 1965 begann eine weitere Modernisierung des Kanals mit einer Vertiefung und einem Ausbau auf eine Breite von 55 m (25 m für die Schleusen). Durch die großen neuen Schleusen (205 m × 25 m) Zemst (eröffnet im Jahr 1975) und Wintam (eröffnet 1997) reduzierte sich die Anzahl der Schleusen auf zwei und es erfolgte eine direkte Anbindung an die Schelde. Der Hafen von Brüssel ist jetzt für Seeschiffe bis zu 4500 Tonnen und Binnenschiffe (Schubverbände bis 9000 Tonnen) zugänglich. In Willebroek und im Hafen von Brüssel entstanden in der jüngsten Zeit Container-Terminals für die Anbindung an den Straßenverkehr.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Der Kanal hat eine große Bedeutung für die Hauptstadt Brüssel, insbesondere bei der Versorgung mit Erdöl, was etwa 30 % des gesamten Verkehrs ausmacht. Im Jahr 1974 erreichte der Jahrestransport mit 14,4 Mio. Tonnen einen vorläufigen Höhepunkt. Nach einem Rückgang ist in den letzten Jahren wieder eine Erholung spürbar. Durch eine Transportmenge des Kanals von 7,7 Mio. Tonnen ist der Hafen von Brüssel nach dem von Lüttich der zweitgrößte Binnenhafen des Landes. Nach der Regionalisierung ist das Management des Kanals inzwischen nicht mehr in den Händen der NV-Zeekanaal, sondern wurde für den Bereich Brüssel an den Hafen von Brüssel und für den flämischen Teil auf die Gesellschaft Wasserstraßen und Seekanal NV übertragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Seekanal Brüssel-Schelde (niederl. \"Zeekanaal Brussel-Schelde\") ist ein Kanal in Belgien, der von Brüssel bis zur Schelde verläuft. Der Name \"Seekanal Brüssel-Schelde\" ist die offizielle Bezeichnung des Kanals, nachdem der \"Seekanal Brüssel-Rupel\" 1997 bis zur Schelde erweitert wurde. Eine ältere, aber immer noch verbreitete Bezeichnung des Kanals ist \"Canal de Willebroek\".", "tgt_summary": null, "id": 796386} {"src_title": "Bobsam Elejiko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Empfangsgebäude.", "content": "Im Jahr 1859 wurde ein Fachwerkbau als provisorisches Empfangsgebäude errichtet. Auf Grund finanzieller Schwierigkeiten der Rhein-Nahe-Bahn blieb das Gebäude jedoch bis 1877 in Betrieb. Das 1877 erbaute Bahnhofsgebäude ist eines der ältesten im Saarland und steht unter Denkmalschutz. Der zweigeschossige, verputzte, traufständige Bau mit schiefergedecktem Satteldach befindet sich westlich der Gleisanlagen. Die Arkaden sind im Rundbogenstil gearbeitet. Die Deutsche Bahn gab das Empfangsgebäude 1995 auf. Von 1996 bis 2001 wurde das Gebäude von einer Juniorfirma geführt und galt als Vorzeigeobjekt der Deutschen Bahn. Von 2001 bis 2003 übernahm die Firma Entrada den Fahrkartenbetrieb und führte das Fahrkartengeschäft als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme weiter. Die Deutsche Bahn kündigte den Vertrag jedoch im März 2003 auf Grund von Abrechnungsproblemen, und alle Mitarbeiter wurden über Nacht entlassen. 2004 sprang dann der ASB ein und führte den Betrieb als Beschäftigungsmodell weiter. 2012 wurde der Bahnhof an die Stadt Ottweiler verkauft. Die künftige Verwendung ist derzeit noch umstritten.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Ab 1934 wurde die Ostertalbahn eingerichtet, die 1937 bis Niederkirchen in Betrieb genommen und 1938 bis Schwarzerden durchgebunden wurde. Die Stadt Ottweiler wurde zum südlichen Endpunkt dieser Strecke und damit zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Um dem nachzukommen wurde das Empfangsgebäude geringfügig umgebaut und ein Inselbahnsteig eingerichtet, der durch eine Unterführung mit dem Hauptgleis verbunden ist. Der Personenverkehr (ÖPNV) auf der Strecke wurde 1980 eingestellt. Der Bahnhof ist heute noch in Betrieb. Er wird täglich von etwa 1300 Bahnreisenden auf werktags 100 Zugverbindungen besucht. Verbindungen bestehen halbstündlich nach Saarbrücken und Sankt Wendel, stündlich nach Neubrücke, Idar-Oberstein und Mainz sowie zweistündlich nach Frankfurt am Main. Daneben existiert eine Museumsbahn nach Schwarzerden, die vom \"Arbeitskreis Ostertalbahn (AkO) e.V.\" geführt wird. Nachdem das Bahnsteiggleis 3 von DB Netz 1992 abgebaut worden war, hat der Landkreis St. Wendel als Eisenbahninfrastrukturunternehmen für die Ostertalbahn 2004 an Gleis 4 einen neuen Bahnsteig errichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Ottweiler (Saar) liegt zentral in der saarländischen Stadt Ottweiler an der 1860 eröffneten Nahetalbahn. Seit 1937 zweigt in Ottweiler die Bahnstrecke Ottweiler–Schwarzerden (Ostertalbahn) ab, auf der heute u. a. Museumsbahnen mit touristischem Sonderverkehr verkehren.", "tgt_summary": null, "id": 1016076} {"src_title": "Carolyn Bertozzi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alain Oulman war der Sohn des Industriellen Alberto Bensaúde Oulman und der Verlegerin Nicole Calmann-Lévy. Die Familie hatte jüdisch-französische Wurzeln. Er besuchte die englische \"St. Julian's School\" in Carcavelos in der Nähe von Lissabon und interessierte sich für Theater, Musik, Malerei und vor allem Literatur, speziell für portugiesische Poesie. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er im Geschäft seines Vaters und verfolgte gleichzeitig seine musikalischen Interessen weiter. Anfang der 1960er Jahre traf er die Sängerin Amália Rodrigues. 1962 erschien ihr Album \"Busto\", das den Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit markiert. Weitere Alben folgten, auf denen Texte des Nationaldichters Luís de Camões sowie moderner portugiesischer Poeten wie Alexandre O’Neill und Manuel Alegre vertont wurden. Diese wurden von der Kritik zunächst durchaus kontrovers aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Verfolgung und Exil.", "content": "Aufgrund seines politischen Engagements wurde Alain Oulman vom portugiesischen Geheimdienst PIDE verfolgt, 1966 inhaftiert und dann des Landes verwiesen. Er ging zunächst ins Exil nach London, bevor er sich 1968 endgültig in Paris niederließ und dort im Verlag von Robert Calmann-Lévy arbeitete. Er gab dort unter anderem Bücher der Autoren Suzanne Prou, Amos Oz und Patricia Highsmith heraus. Außerdem erschien in dem Verlag \"Le Portugal bâillonné\" von Mário Soares, dem späteren Premierminister und Präsidenten Portugals. Der Kontakt zu Amália Rodrigues blieb auch über die Distanz weiterhin bestehen und 1970 wurde das Album \"Com que Voz\" veröffentlicht, das mehrfach preisgekrönt wurde. Nach dem Ende der Diktatur unter Salazar in Portugal lebte er sowohl in Paris als auch in Lissabon.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Seine Kompositionen werden von vielen Fadistas wie Carlos do Carmo oder António Mourão interpretiert. 2002 wurde der Komponist im Rahmen des \"Festival da Música e dos Portos\" und 2006 beim \"Festa do Avante\" durch Musiker wie Kátia Guerreiro oder Carla Pires geehrt. Von Juni bis Dezember 2009 präsentierte das \"Museu do Fado\" in Lissabon eine Sonderausstellung mit dem Titel: \"Alain Oulman - As Mãos Que Trago\", die dem Komponisten gewidmet war. Alain Oulman spielt eine zentrale Rolle in der Geschichte des Fado.", "section_level": 2}], "src_summary": "Alain Bertrand Robert Oulman (* 15. Juni 1928 in Dafundo; † 29. März 1990 in Paris) war ein portugiesischer Komponist und Verleger. Er hat einen großen Teil der Kompositionen für die Fado-Sängerin Amália Rodrigues geschrieben, wie \"Alfama\", \"Gaivota\" oder \"Meu amor, meu amor\".", "tgt_summary": null, "id": 299200} {"src_title": "Phyllida Barlow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Peniocereus striatus\" wächst strauchig mit zahlreichen, lianenartigen Trieben und erreicht Wuchshöhen von bis zu 1 Meter. Die ockerfarbenen Wurzeln sind knollenförmige Büschel und weisen eine Länge von 30 bis 40 Zentimeter auf. Die bräunlich grünen bis graugrünen, sehr schlanken, aufrechten oder fast aufrechten Triebe sind bis zu 100 Zentimeter lang und weisen einen Durchmesser von bis zu 6 Millimeter auf. Es sind sechs bis neun schmale und niedrige Rippen vorhanden. Von den zwei weißen, geraden, abwärts gerichteten und bis zu 3 Millimeter langen Mitteldornen sind einige dunkler gespitzt. Die neun bis zehn geraden, weißlichen Randdornen liegen an der Trieboberfläche an. Die rötlich purpurfarbenen Blüten sind meist tagsüber geöfnnet. Sie sind 7,5 bis 15 Zentimeter lang und erreichen Durchmesser von 5,5 bis 7,5 Zentimeter. Ihr bewolltes Perikarpell und die Blütenröhre sind mit borstenartigen Dornen besetzt. Die birnenförmigen, leuchtend roten Früchte erreichen eine Länge von bis zu 4 Zentimeter und enthalten eine rotes Fruchtfleisch.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung, Systematik und Gefährdung.", "content": "\"Peniocereus striatus\" ist in den mexikanischen Bundesstaaten Baja California Sur, Sinaloa und Sonora in Höhenlagen von 0 bis 400 m verbreitet. Die Erstbeschreibung als \"Cereus striatus\" erfolgte 1801 durch Townshend Stith Brandegee. Franz Buxbaum stellte die Art 1975 in die Gattung \"Peniocereus\". Synonyme sind \"Wilcoxia striata\" (Brandegee) Britton & Rose und \"Neoevansia striata\" (Brandegee) Sánchez-Mej.. In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN wird die Art als „“, d. h. als nicht gefährdet geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "\"Peniocereus striatus\" wird von den Seri medizinisch genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peniocereus striatus ist eine Pflanzenart in der Gattung \"Peniocereus\" aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Das Artepitheton \"striatus\" bedeutet ‚gestreift‘. Spanische Trivialnamen sind „Cardoncillo“, „Jacamatraca“ und „Sacamatraca“.", "tgt_summary": null, "id": 614040} {"src_title": "Nacht der Vampire", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mythologie.", "content": "Vayu stellt den Atem Varunas dar und wird auch mit dessen Attribut des \"Tausendäugigen\" bezeichnet. Andere Attribute sind seine rasende Schnelligkeit gleich den Gedanken und seine Schönheit. Er verfügt über einen leuchtenden Wagen, der von zwei, neunzehn, hundert oder sogar tausend roten Pferden gezogen wird, je nachdem, ob er als Wind kommt, als Sturm oder gar Zyklon. Vayu gilt als Schwiegersohn von Tvashtri. Gemeinsam mit Mitra und Varuna kann Vayu auch als zornige Gottheit erscheinen. Er gilt jedoch auch als Arzt und wunderbarer Heiler. Er wird um Schutz angerufen und verleiht Ruhm und Reichtum, außerdem sorgt er für Nachwuchs und vernichtet Feinde. Manchmal gilt er auch als oberster der Gandharvas und gelegentlich als Vater der Maruts. Verheiratet ist er mit der Göttin \"Vayavi\". In einem hinduistischen Mythos wird Vayu vom Maharishi Narada dazu angestiftet, den Gipfel des Meru zu stürzen. Dies wird jedoch von Garuda verhindert, der seine Schwingen über den Berg ausbreitet. Vayu versucht ein Jahr lang, den Berg zu zerstören und hat damit erst Erfolg, als Garuda am Ende des Jahres abwesend ist. Die Bergspitze fällt daraufhin ins Meer und liegt dort nun als die Insel Sri Lanka. Auch in der iranischen Mythologie erscheint Vayu, unter anderem als Kriegergott, Totengott und Schicksalsgottheit.", "section_level": 1}, {"title": "Ikonographie.", "content": "Das Reittier des Vayu ist eine Antilope \"(Vayu Vahana)\" und in seinen Händen hält er Flagge, oft auch Pfeil und Bogen, Donnerkeil, Rad und Stab. Seine Körperfarbe ist weiß und sein Gewand ist bunt.", "section_level": 1}, {"title": "Vayu heute.", "content": "Im späteren Hinduismus gilt Vayu nicht mehr als gutartig, sondern als zerstörerischer, unausgeglichener, unberechenbarer, destruktiver Gott, der seine Gefühle nicht unter Kontrolle hat und voll von Begierden ist. Er durchstreift Himmel und Erde und regiert das nordwestliche Viertel der Welt (Lokapala). Vayu gilt als zügellos und deshalb hat er überall uneheliche Nachkommen. Als ein Sohn Vayus gilt z. B. auch der Affengott Hanuman, der von Vayu die Fähigkeit des Fliegens erhält, sowie Bhima, der stärkste der Pandava, der Helden des Mahabharata. In manchen indischen Sekten wird Vayu 'Träger der Düfte' genannt und gilt als Beschützer und Diener des Paares Vishnu und Lakshmi. Vayu ist auch für die Aufrechterhaltung von Vishnus Lotus zuständig, der in seinem Bauchnabel wächst und aus dem der Gott Brahma geboren wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vayu (Sanskrit, Vāyu, „Wind“, „Luft“), auch Pavana (Sanskrit „Reinigender“) ist der vedische Gott des Windes, der Luft und des Lebenshauches (\"Prana\") und dessen Personifizierung. Im Rigveda wird ihm nur eine einzige Hymne ganz gewidmet, er erscheint jedoch auch in anderen Hymnen. Er wird in Verbindung gebracht mit dem Gewitter, Wirbelstürmen und staubigen Stürmen, während der Gott Indra in Verbindung mit einer Brise oder Fruchtbarkeit bringenden Regenstürmen gebracht wird. Eine Rivalität mit Indra ist so auch in den Veden zu finden. Mit diesem und Agni bildet er eine vedische Göttertriade.", "tgt_summary": null, "id": 1460687} {"src_title": "John R. French", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sodium Hub.", "content": "\"Sodium Hub\" stellt den prinzipiellen Home Space für Sodium dar und ermöglicht den Zugang zu diversen Minigames. Erfolg im Spiel wird mit \"Sodium Credits\" belohnt, welche als virtuelle Währung in der Sodium-Welt dienen: Mit \"Sodium Credits\" können verschiedenste Inhalte überall in der Sodium-Welt erstanden werden. Hilfestellung für neue Sodium-Mitglieder bietet vor allem der Sodium-Android \"Vicky\". Im Gespräch mit \"Vicky\" erfährt der Spieler von aktuellen Missionen, wobei die Erfüllung dieser Missionen mit \"Sodium Credits\" belohnt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Sodium One.", "content": "SodiumOne (kurz S1) ist die Verbindung eines vollen Shooting-Games mit verschiedenen Freemium-Minigames. Zur Probe sind die ersten Level kostenlos – die Vollversion kann dann mit dem Erwerb des Sodium Piloten Outfits „Red Chili Edition“ freigeschaltet werden. Vom 17. Dezember 2009 bis zum 24. Dezember 2009 wurden täglich 150 Gratiscodes an zufällig Ausgewählte Besucher des Sodium Hubs vergeben, welche die Vollversion von Salt Shooter kostenlos freischalten. SodiumOne ist der Anfang der vierteiligen Spiele-Serie.", "section_level": 1}, {"title": "SodiumOne: Salt Shooter.", "content": "Auf dem Central Plaza, gegenüber der Bar „Scorpio's“ befindet sich ein Teleporter, welcher Spieler in ihren persönlichen „Salt Shooter“-Space transportiert. \"Salt Shooter\" ist die Vollversion des (Salt Shooter) Tank-Trainer Spiels, welches im Sodium Hub kostenlos zur Verfügung steht. Vor dem Erwerb dieser Vollversion stehen Spielern gratis fünf Level zur Verfügung. Ziel des Spiels ist es, alle feindlichen Panzer zu zerstören und jegliche von zerstörten Panzern verlorenen Objekte einzusammeln. Bei einigen dieser Objekte handelt es sich um Upgrades für Salt Shooter, während andere – wie etwa Silikon, Silber und Gold – bei \"Vicky\" für \"Sodium-Credits\" eingetauscht werden können. Der schwebende Panzer in Salt Shooter kann mit diversen Waffen, Rüstungen und anderen Upgrades aufgerüstet werden. Upgrades werden unter anderem durch das Zerstören feindlicher Panzer und das Besiegen des Endgegners verdient. Eines der Vorteile des Salt Shooter Games ist, dass alle Level zu einem späteren Zeitpunkt mit den neuen Upgrades wiederholt werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Sodium2: Project Velocity.", "content": "\"Sodium 2: Project Velocity\" ist die erste Fortsetzung von SodiumOne. Es handelt sich (im Gegensatz zu SodiumOne) um ein komplett kostenloses (Freemium-)Hochgeschwindigkeits-Racing-Game, welches in gewissem Sinne der Wipeout-Gameserie ähnelt. Offiziell vorgestellt wurde \"Sodium2: Project Velocity\" im Playstation-Blog am 10. Dezember 2010. Das Spiel beinhaltet einen Einzelspielermodus, der es Spielern ermöglicht, an ihren Skills zu feilen und im Sodium2 XP-System voranzukommen. Spieler können Erfahrungspunkte aufbauen, Missionen erfüllen, \"Sodium Credits\" erhalten oder in der weltweiten Bestenliste konkurrieren. Zusätzlich zum Einzelspieler-Modus existiert für Sodium2 zum ersten Mal in der Playstation Home der Multiplayer-Modus: User können in Echtzeit gegen ihre Freunde oder andere Spieler aus dem Netz auf einer stetig wachsenden Anzahl an Pisten wetteifern. Die Jet-Racer oder Velocity-Racer erhalten ihre Upgrades in der Sodium2 Garage. Spieler können ihr Fahrzeug beispielsweise mit explosiven Raketen-Boostern aufrüsten oder aus verschiedenen Farbschemata für ihr Fahrzeug das passende Aussehen finden. Upgrades werden entweder mit Sodium Credits bezahlt oder über den Playstation Store erworben. Neue Upgrades werden stetig entwickelt und regelmäßig online gestellt. Nach jedem Rennen werden Spieler mit \"Sodium Credits\" und \"Erfahrungspunkten\" für das Erreichen verschiedener Einzelziele während des Rennens belohnt. Mit dem Sammeln von Erfahrungspunkten werden höhere Erfahrungslevel erreicht, welche zuvor geblockte Upgrades freischalten. Im Multiplayer-Modus besteht zudem ein Klassensystem, welches unfaire Wettkämpfe verhindert: Upgrades werden mit einem Sternesystem gekennzeichnet (1 bis 5 Sterne). Ein User kann dann entweder sein Fahrzeug an den jeweiligen Sternewert einer Lobby angleichen oder gegen Spieler eines gleichen Levels fahren. Sodium2: Project Velocity ist erreichbar über den Sodium, den Navigator oder einen speziellen Teleporter auf dem Central Plaza.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sodium ist eine auf dem Playstation-Home-Netzwerk basierte Computerspielserie. Sie besteht aus vier Spielen, von denen bereits zwei veröffentlicht wurden: SodiumOne (Saltshooter) und Sodium2: Project Velocity. ", "tgt_summary": null, "id": 343900} {"src_title": "Louis C. Latham", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ibn al-Dschauzī stammte aus einer wohlhabenden Familie von Kupferschmieden, die sich als Nachkommen von Abū Bakr betrachteten. Sein Vater starb, als er drei Jahre alt war. Ein Onkel mütterlicherseits, der hanbalitische Gelehrte Abū l-Fadl Muhammad ibn Nāsir (gest. 1155), nahm sich seiner an, unterrichtete ihn im Musnad von Ahmad ibn Hanbal und wies ihm verschiedene Lehrer an, die ihn in den Koranwissenschaften und der Hadithwissenschaft unterrichteten. Unter seinen zahlreichen Lehrern war auch der hochbetagte und vielseitige Gelehrte Muhammad ibn ʿAbd al-Bāqī (gest. 1143), genannt \"Qāḍī l-Māristān\". Zudem wurde er durch weitere Gelehrte beeinflusst, deren Werke er gelesen hatte, ohne sie persönlich zu treffen, wie Abū Nuʿaim und den hanbalitischen Denker Ibn ʿAqīl. Seine eigene Laufbahn als Gelehrter begann Ibn al-Dschauzī um 1150. Er gehörte zu den hanbalitischen Gelehrten, die unter dem abbasidischen Kalifen al-Muqtafī (reg. 1136–1160) besonders stark gefördert wurden, und stand zu Ibn Hubaira, dem Wesir dieses Kalifen, in engem Kontakt. Er hielt jeden Freitag eine Predigtsitzung in Ibn Hubairas Haus ab. Nach dem Herrschaftsantritt von al-Mustandschid (reg. 1160–70) wurde ihm die Leitung von zwei Madrasas in Bagdad übertragen. Außerdem erhielt Ibn al-Dschauzī die Erlaubnis, Predigten in der Palastmoschee zu halten. In seinen Predigten, die Ibn al-Dschauzī dort hielt, verteidigte er die Sunna und kritisierte die Rechtsgelehrten wegen ihrer aus seiner Sicht zu starken Madhhab-Bindung. Auch der nächste Kalif al-Mustadī' (reg. 1170–1180) unterstützte die Hanbaliten, was Ibn al-Dschauzī zugutekam. Als 1171/2 Saladin in Kairo die Chutba für die Abbasiden wiederherstellte, feierte das Ibn al-Dschauzī das mit einer eigenen Schrift, dem \"Kitāb an-Naṣr ʿalā Miṣr\" („Buch des Sieges über Ägypten“). In einer weiteren Schrift mit dem Titel \"al-Miṣbāḥ al-muḍīʾ fī daulat al-Mustaḍīʾ\" pries er die Herrschaft des Kalifen al-Mustadī'. Ibn al-Dschauzī erhielt unter diesem Herrscher quasi inquisitorische Macht und hatte das Recht, die Freitagspredigt in der dem Palast zugehörigen Moschee abzuhalten. Den Höhepunkt seiner Macht erlebte er im Jahre 1178/19, als er Leiter von fünf Madrasa-Hochschulen war. Die größte Wirkung erzielte er jedoch durch seine mitreißenden Reden und Predigten. Er predigte nicht nur in der Moschee, sondern auch in Konventikeln zu Hause und auf der Straße. Al-Mustadīs Nachfolger, an-Nāsir li-Dīn Allāh (reg. 1180–1225), änderte wiederum die Religionspolitik, wodurch Ibn al-Dschauzī allmählich seine machtvolle Stellung verlor. Der andalusische Reisende Ibn Dschubair hörte ihn 1185 noch auf dem Hof des Kalifenpalastes vor dem Kalifen und seinem Harem predigen. Nachdem Ibn al-Dschauzī 1194 in der ostirakischen Stadt Wasit unter Hausarrest gestellt wurde, hatte er aber kaum noch Einfluss auf die Geschicke des Landes. Erst 1199, nach der Intervention der Kalifenmutter, konnte er nach Bagdad zurückkehren. Er starb am 12. Ramadan 597 (= 16. Juni 1201) in Bagdad und wurde am Harb-Tor begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Ibn al-Dschauzīs Tätigkeit als Schriftsteller erstreckte sich auf alle Gebiete des Wissens, mit Ausnahme der Grammatik, der Dogmatik und der Exakten Wissenschaften. Zumeist handelt es sich bei seinen Werken allerdings um Kompilationen. Als ein Einblick in sein Schaffen seien die folgenden Werke erwähnt: Ibn al-Dschauzī hat auch eine Abhandlung über al-Chidr verfasst, in der er den Glauben an dessen Fortleben bekämpfte. Diese Abhandlung ist jedoch nur durch Zitate in Werken späterer arabischer Autoren erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abū l-Faradsch ʿAbd ar-Rahmān ibn ʿAlī Ibn al-Dschauzī (; * 1114–1116 in Bagdad; † 16. Juni 1201 ebenda) war ein äußerst produktiver hanbalitischer Universalgelehrter und Prediger. Er hat mehrere hundert arabische Werke zu so unterschiedlichen Themen wie Koran, Hadith, Fiqh, Predigt, Medizin, Literatur und Sprache, Geographie, Geschichte und Erzählgut verfasst, von denen allerdings nicht alle erhalten sind.", "tgt_summary": null, "id": 375802} {"src_title": "Juan Luis Buñuel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Noch in seiner Jugend kam John Ewing mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten, wo sich die Familie zunächst in Baltimore (Maryland) niederließ. Dort besuchte er die öffentlichen Schulen. Im Jahr 1813 zog er nach Vincennes im Indiana-Territorium. Dort gab er unter anderem eine lokale Zeitung heraus. Zwischen 1816 und 1820 war Ewing beisitzender Richter am Bezirksgericht im Knox County. In den Jahren 1816 und 1821 kandidierte er erfolglos für den Senat von Indiana. Er war auch Mitglied der Staatsmiliz und wurde 1825 zum Oberstleutnant in dieser Einheit befördert. Politisch war Ewing ein Gegner des späteren Präsidenten Andrew Jackson. Ende der 1820er Jahre wurde er Mitglied der kurzlebigen National Republican Party; Mitte der 1830er Jahre schloss er sich der damals gegründeten Whig Party an. Zwischen 1825 und 1833 saß er im Staatssenat. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1832 wurde Ewing im zweiten Wahlbezirk von Indiana in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. März 1833 die Nachfolge von John Carr antrat, der in den dritten Distrikt wechselte. Bis zum 3. März 1835 konnte er eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Diese war von den Diskussionen um die Politik von Präsident Jackson geprägt. In dieser Zeit ging es vor allem um die Nullifikationskrise mit dem Staat South Carolina und die Bankenpolitik des Präsidenten. Bei den Wahlen des Jahres 1836 wurde Ewing erneut im zweiten Bezirk seines Staates in den Kongress gewählt, wo er am 4. März 1837 den Demokraten John Wesley Davis wieder ablösen konnte, der zwei Jahre zuvor sein Nachfolger geworden war. Da er im Jahr 1838 erneut gegen Davis verlor, konnte er bis zum 3. März 1839 nur eine weitere Legislaturperiode im US-Repräsentantenhaus verbringen. In den Jahren 1842 bis 1844 war John Ewing erneut Mitglied des Senats von Indiana; danach zog er sich in den Ruhestand zurück. Er starb am 6. April 1858 in Vincennes.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Ewing (* 19. Mai 1789 in Cork, Irland; † 6. April 1858 in Vincennes, Indiana) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1833 und 1839 vertrat er zweimal den Bundesstaat Indiana im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1031898} {"src_title": "Bahnhof Crailsheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Radsport-Laufbahn.", "content": "1896 nahm Josef Rosemeyer als Mitglied der deutschen Mannschaft an den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen teil. Er startete in vier Disziplinen auf dem Velodrom Neo Faliro: Im 10-Kilometer-Rennen wurde er Vierter (das genaue Ergebnis ist nicht bekannt), im 3331⁄3-Meter-Zeitfahren wurde er mit 27,2 Sekunden Achter und damit Letzter. Das Rennen über 2000 Meter konnte er wegen Problemen mit seinem Fahrrad nicht beenden und wurde daher ebenso Letzter wie auch beim 100-Kilometer-Rennen. Rosemeyers Nominierung für die Olympischen Spiele waren 1895 Erfolge auf deutschen Radrennbahnen vorausgegangen, drei Siege, zwei zweite und vier dritte Plätze. In einer Rangliste der „Herrenfahrer“ belegte er Platz 23 und war 1895 als einer von elf Amateuren für die Bahn-Weltmeisterschaften in Köln gemeldet, wo er jedoch keinen Erfolg erringen konnte. Eine Zeitlang hielt er den deutschen Rekord über 100 Kilometer.", "section_level": 1}, {"title": "Erfinder und Unternehmer.", "content": "Josef Rosemeyers Vater betrieb eine Schlosserei in Lingen, die auf die Fertigung von feuer- und diebstahlsicheren Geld-, Bücher- und Dokumentenschränken spezialisiert war sowie von Dezimalwaagen und Bohnenmühlen. Nach dem Tode des Vaters im Jahre 1889 führte Josef Rosemeyer als ältester von sieben Söhnen gemeinsam mit der Mutter das Geschäft weiter; Fahr- und später auch Motorräder wurden in das Sortiment aufgenommen. Rosemeyer selbst besaß eines der ersten Motorräder in Lingen, „das unsere stete große Sorge war, weil es nie ging“, so einer der Brüder. Schließlich wurden ab 1897 eigene Fahrräder der Marke \"Rex\" produziert. Zudem engagierte sich Rosemeyer für den Radsport in seiner Heimatstadt, gründete den „Radfahrer-Verein Lingen“, organisierte Rennen und initiierte den Bau einer 333,3 Meter langen Radrennbahn. 1897 erfand Josef Rosemeyer eine elektrische Bogenlampe, die er 1898 als Deutsches Reichspatent anmeldete. 1899 schied er aus dem Familienbetrieb aus und zog im folgenden Jahr nach Köln. Die elterliche Firma in Lingen übernahm Rosemeyers Bruder Wilhelm, der Vater des späteren Autorennfahrers Bernd Rosemeyer. Rosemeyer gründete 1900 in Köln-Sülz die „Regina-Bogenlampen-Fabrik“. Zehn Jahre später hatte das Unternehmen, das inzwischen als „Regina Elektrizitäts-GmbH Köln-Sülz“ firmierte, 300 Mitarbeiter und machte einen Umsatz von 1,5 Millionen Mark. Später wurde die Firma aufgelöst, da die Nachfrage nach Rosemeyers Lampen aufgrund neuerer Entwicklungen zurückging; das Grundstück wurde von der Reichsbahn für Erweiterungen genutzt. Rosemeyer selbst wechselte in den Aufsichtsrat der „Elektra Stahldraht-Fabrik“. 1912 legte Rosemeyer, der sich nun als „Fabrikdirektor a.D.“ bezeichnete, Pläne für einen Rhein-See-Kanal vor, der vom Rhein zur deutschen Nordseeküste führen sollte, aber nie zur Ausführung kam. Mehrere Jahre lang war er in Köln Vorsitzender des Ingenieur-Vereins. Er starb 1919 an den langwierigen Folgen eines Unfalls und wurde auf dem Kölner Melaten-Friedhof (Flur 94) bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Josef Rosemeyer, auch \"Joseph Rosemeyer\", (* 13. März 1872 in Lingen; † 1. Dezember 1919 in Köln) war ein deutscher Bahnradfahrer, Erfinder und Unternehmer.", "tgt_summary": null, "id": 1570275} {"src_title": "John Humphrey Small", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Parviz Radjii wurde als Sohn eines orthopädischen Chirurgen 1936 in Teheran geboren. Parviz besuchte nach der Grundschule das Alborz College in Teheran, dann die Hill School in den USA. Nach seinen Schulabschluss studierte er Wirtschaftswissenschaften am Trinity College in Cambridge. Zurück im Iran begann er seine berufliche Laufbahn 1959 bei der National Iranian Oil Company als Trainee. Der spätere Premierminister Amir Abbas Hoveyda leitete in dieser Zeit die NIOC. Er wurde auf Parviz Radjii aufmerksam und machte ihn zu seinem Assistenten. Als 1965 Premierminister Hassan Ali Mansour bei einem Attentat ums Leben kam und Hoveyda seine Nachfolge antrat, arbeitete Radjifür vier Jahre als Privatsekretär im Büro von Premierminister Hoveyda. Durch Hoveyda lernte er Prinzessin Aschraf Pahlavi kennen, die in dieser Zeit Repräsentantin des Iran in der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen und Vorsitzende zahlreicher Stiftungen war. Von 1970 bis 1973 arbeitete Radji im Büro von Prinzessin Aschraf bei der iranischen UN-Delegation in New York. 1973 kehrte Radjii in den Iran zurück und wurde bis 1976 Sonderratgeber von Premierminister Hoveyda. Ab 1976 wurde Radji als Botschafter nach London entsandt. Radji war vom 4. Juni 1976 bis zum 26. Januar 1979 iranischer Botschafter in London. Am 16. Januar 1979, als Schah Mohammad Reza Pahlavi den Iran verlassen hatte, wurde Radji von Ahmad Mirfendereski, dem neuen Außenminister von Premierminister Schapur Bachtiar telefonisch davon unterrichtete, dass er nicht mehr Botschafter Irans in London sei. Radji ging noch einige Tage in sein Büro, packte seine persönlichen Sachen und verließ die Botschaft endgültig am 26. Januar 1979. Parviz C. Radji kehrte nicht mehr in den Iran zurück, sondern blieb in Großbritannien und lebte bis zuletzt in London.", "section_level": 1}], "src_summary": "Parviz Camran Radji (* 15. Oktober 1936 in Teheran; † 23. März 2014 in London) war ein iranischer Diplomat und der letzte Botschafter in London unter Schah Mohammad Reza Pahlavi.", "tgt_summary": null, "id": 1495465} {"src_title": "Peter L. Knight", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach seiner Schulzeit war Macedo als Lotterieverkäufer in Brasilien tätig. Macedo verließ die römisch-katholische Kirche, weil er zuvor eine emotionale Enttäuschung in seinem Privatleben erlebt hatte. Daraufhin gründete er 1977 eine eigenständige pfingstlerische Kirche, die Igreja Universal do Reino de Deus (deutsch: \"Universalkirche des Reiches Gottes\") in Rio de Janeiro. Edir Macedo, der sich Bischof nennt, predigt nicht nur die Liebe Gottes; der Gründer der fundamentalistischen Freikirche ist auch ein Meister im Eintreiben von Spenden. Die „Universalkirche“ ist mit rund acht Millionen Mitgliedern weltweit eine der größten Kirchen Brasiliens und drängt die katholische Kirche immer weiter zurück. In fünftausend Zentren werden Millionen Gläubige mit fragwürdigen Methoden indoktriniert. Obwohl er immer wieder in Skandale verwickelt war, blüht sein „Gottesreich“ prächtig. 2009 geriet Macedo in eine Affäre wegen Spendenveruntreuung und wurde wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung von der brasilianischen Staatsanwaltschaft angeklagt. Dabei ging es um etwa 1,5 Milliarden Euro, die die \"Universalkirche\" zwischen 2003 und 2008 auf Umwegen in brasilianischen Unternehmen, u. a. auch in Schmuck, angelegt haben soll. Seither ermitteln die Staatsanwaltschaften in New York City und in São Paulo aufgrund unklarer Finanztransaktionen gemeinsam gegen die Universalkirche. Ende April 2010 sagten zwei Devisenhändler aus, zwischen 1995 und 2001 etwa 5 Millionen Real (2,2 Millionen Euro) monatlich illegal aus Brasilien in die USA geschleust zu haben. Insgesamt ging es um etwa 400 Millionen Real (180 Millionen Euro). Die Anklage hielt der Bewegung vor, Spenden mit Hilfe ausländischer Strohfirmen für den Aufbau von Medienorganisationen verwendet zu haben. Die brasilianische Verfassung erlaubt religiösen Organisationen nur, Einrichtungen zur Glaubensausübung zu finanzieren. Zu Macedo's Kirche gehört der Fernsehsender Rede Record, mehrere Radiostationen und drei Tageszeitungen sowie ein Reiseunternehmen und eine Lufttaxi Fluggesellschaft. Ihr politischer Arm, die Republikanische Partei Brasiliens, ist im Parlament mit 35 Abgeordneten vertreten und unterstützte den ehemaligen Staatspräsidenten Luiz Inácio Lula da Silva. In ihren Medien bezeichnete die „Universalkirche“ die Anklage als Verleumdungskampagne. Frühere Ermittlungen gegen die Kirche wegen Unterschlagung und Steuerhinterziehung waren ergebnislos geblieben.", "section_level": 1}, {"title": "Imperium aufgebaut.", "content": "Ein großer Teil des Vermögens stammt von Spenden: Die Universalkirche verlangt von ihren Gläubigen mindestens zehn Prozent des Einkommens, die aber nur für kirchliche Zwecke gebraucht werden dürften. Macedo war schon im Gefängnis, weil er sich als Teufelsaustreiber, Wunderheiler und Scharlatan hervorgetan hat. Er peitscht die Gläubigen emotional derart auf, dass es oft zu Massenhysterien kommt. Mehrfach füllte er das größte Fußballstadion von Rio mit Hunderttausenden Anhängern. Tausende warfen bei den Gottesdiensten Brillen und Stöcke auf den Rasen, weil sie in ihrer Euphorie glaubten, sie seien geheilt worden. Auf seinen eigenen TV-Kanälen lässt Sektenführer Macedo Gläubige auftreten, die behaupten, von Aids, Krebs und Lähmungen genesen zu sein. Boris Herrmann schreibt in seinem Artikel zum brasilianischen Fernsehprogramm: \"\"Das Programm besteht vor allem aus moralischer Lehrmeisterei, es ist offen schwulenfeindlich und tendenziell anti-islamistisch.\"\" Macedo hat auch Kontrolle über eine Partei namens Partido Republicano Brasileiro, die im Nationalkongress Abgeordnete stellt. Seine Anhänger bekleiden politische Ämter, zum Beispiel das Amt des 2017 gewählten Bürgermeisters von Rio de Janeiro, Marcelo Crivella. Zwischenzeitlich überlegte Macedo, bei Wahlen anzutreten, um in Brasilien \"einen theokratischen Staat zu errichten\". Inzwischen unterstützt er die Regierung von Jair Bolsonaro. Macedo lebt mit seiner Familie in New York City. Sein Vermögen wird auf 950 Millionen bis 1,2 Milliarden US-Dollar (Stand 2013) geschätzt. Sein Sender Record finanzierte den 2018 erschienenen Kinofilm Nada a perder (Nichts zu verlieren) über Edir Macedos Leben, der auf seiner Autobiografie beruht, von Kritikern als Glorifizierung bezeichnet wird und der mit Gratistickets in den Kirchen zum Blockbuster gemacht wird. Ein zweiter Teil ist für 2019 angekündigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edir Macedo (* 18. Februar 1945 in Rio das Flores, Bundesstaat Rio de Janeiro) ist ein brasilianischer Unternehmer und der Begründer der Igreja Universal do Reino de Deus (IURD). Er ist u. a. Eigentümer des brasilianischen TV-Senders Rede Record, den er 1989 für 45 Millionen US-Dollar kaufte.", "tgt_summary": null, "id": 396321} {"src_title": "Michelangelo – Genie und Leidenschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte und Produktion.", "content": "Die Lieder entstanden größtenteils auf der Welttournee, die die Band nach Veröffentlichung des Vorgängeralbums \"Monster\" im Jahr 1995 unternahm. Die Musiker nutzten die Soundchecks vor den Konzerten um neue Songs zu entwickeln. Jeder Song wurde mitgeschnitten, so dass am Ende der Tournee viele Stunden Material vorlagen. Einige Songs wurden direkt von der Live-Aufnahme des Soundchecks auf das Album übernommen. Die abschließende Produktion des Albums, wo auch einige Songs neu aufgenommen wurden, fand im Bad Animals Studio in Seattle statt. Verantwortlich war Scott Litt, der bereits die vorherigen fünf R.E.M.-Alben produziert hatte. Für den Song \"E-Bow the Letter\" sang Michael Stipes großes Idol Patti Smith die Backing Vocals.", "section_level": 1}, {"title": "Cover/Artwork.", "content": "Cover und Artwork des Albums sind durchgängig in schwarz-weiß gestaltet. Die Fotografien zeigen vor allem Landschaften, teilweise in unscharfen Einstellungen (z. B. von Michael Stipe aus dem Tourbus fotografiert).", "section_level": 1}, {"title": "Musikstil.", "content": "Auf \"New Adventures in Hi-Fi\" finden sich einige klassische Rocksongs, die in einem ähnlichen Stil gehalten sind wie der Großteil des vorangegangenen Albums \"Monster\" (\"The Wake-Up Bomb\", \"Departure\", \"Binky the Doormat\"). Jedoch sind mit Songs wie z. B. \"Electrolite\", der Ballade \"Be Mine\" oder dem Instrumental-Stück \"Zither\" auch ruhigere Nummern vertreten. Insgesamt sind die meisten Songs von einem mittleren Tempo und Moll-Tonarten geprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Themen.", "content": "Wie bereits die Entstehungsgeschichte und das Cover andeuten, behandeln die Songs des Albums vor allem die Motive der Reise und des Unterwegsseins, aber auch die damit einhergehenden Themen der Veränderung oder des Verlusts. Michael Stipe sagt, dass einige Songtexte ihm während einer Busfahrt oder während eines Fluges eingefallen seien.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Alle Songs auf \"New Adventures in Hi-Fi\" stammen von Bill Berry, Peter Buck, Mike Mills und Michael Stipe.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"New Adventures in Hi-Fi\" erhielt überwiegend positive Kritiken; Nick Reynolds von der BBC bezeichnete es nachträglich als sehr gut, sogar als das letzte großartige R.E.M.-Album. Mark Kemp lobte die Spontaneität der Entstehung und nannte es in der US-Ausgabe des Rolling Stone das am meisten ambitionierte Werk der Band.", "section_level": 1}], "src_summary": "New Adventures in Hi-Fi ist das zehnte Studioalbum der US-amerikanischen Alternative-Rock-Band R.E.M. Es erschien am 6. September 1996 bei dem Major-Label Warner Brothers. Gleichzeitig ist es das letzte Album der Band in ihrer Originalbesetzung; Schlagzeuger Bill Berry verkündete im Jahr 1997 seinen Ausstieg.", "tgt_summary": null, "id": 1720463} {"src_title": "HMS Cambrian (1893)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensgeber.", "content": "Major General Littleton Waller (1856–1926) war Offizier des United States Marine Corps. Er diente im Spanisch-Amerikanischen Krieg, in der Karibik und in Asien. Es hieß, er habe an mehr Einsätzen teilgenommen als jeder andere Offizier des USMC dieser Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rumpf und Antrieb.", "content": "Der Rumpf der \"USS Waller\" war 114,7 m lang und 12,2 m breit. Der Tiefgang betrug 5,4 m, die Verdrängung 2.100 Tonnen. Der Antrieb des Schiffs erfolgte durch zwei Dampfturbinen von General Electric, der Dampf wurde in vier Kesseln von Babcock & Wilcox erzeugt. Die Leistung betrug 60.000 Wellen-PS, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 35 Knoten.", "section_level": 2}, {"title": "Bewaffnung und Elektronik.", "content": "Hauptbewaffnung der \"USS Waller\" waren bei Indienststellung ihre fünf 5-Zoll/127-mm-Mark-30-Einzeltürme. Dazu kamen diverse Flugabwehrkanonen, die im Laufe des Krieges immer weiter verstärkt wurde. 1948/49 wurde das Schiff dann zum U-Jagdzerstörer umgebaut und erhielt verstärkte Anti-U-Boot-Bewaffnung, unter anderem einen Mk.-108-U-Jagdraketenwerfer vor der Brücke. Die \"USS Waller\" war mit Radar ausgerüstet. Am Mast über der Brücke waren ein SG- und ein SC-Radar montiert, mit denen Flugzeuge auf Entfernungen zwischen 15 und 30 Seemeilen und Schiffe in Entfernungen zwischen 10 und 22 Seemeilen geortet werden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die \"USS Waller\" wurde am 12. Februar 1942 bei Federal Shipbuilding and Drydock Company in Kearny, New Jersey auf Kiel gelegt. Sie lief am 15. August 1942 vom Stapel. Taufpatin war die Witwe des Namensgebers, Mrs. Littleton W. T. Waller. Der Zerstörer wurde am 1. Oktober 1942 unter dem Kommando von Lieutenant Commander Lawrence H. Frost in Dienst gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "1942.", "content": "Bis Herbst 1942 machte die \"USS Waller\" ihre Erprobungsfahrt und diente zeitweise als Geleitschutzfahrzeug für die Ausbildung von U-Booten des U-Boot-Stützpunktes New London, Connecticut. Im Spätherbst verließ der Zerstörer die Marinewerft in New York und verlegte durch den Panamakanal und Pearl Harbor ins pazifische Kampfgebiet.", "section_level": 2}, {"title": "1943.", "content": "\"USS Waller\" erreichte Efate am 21. Januar 1943. Am 27. Februar verließ sie als Teil des Zerstörerschirms der \"Task Force 18 (TF 18)\" die Insel. \"TF 18\" hatte die Aufgabe einen Schiffsverband mit Nachschub und Verstärkungen für Guadalcanal zu treffen und zur Insel zu geleiten. Meldungen des Marinenachrichtendienstes, wonach die Japaner einen Verband mit großen Mengen an Nachschubgütern nach Guadalcanal brächten, erwiesen sich als falsch. Statt die Truppen zu verstärken, wurden die Schiffe zur Evakuierung der japanischen Soldaten eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Schlacht bei Rennell Island.", "content": "Am 29. Januar befand sich \"TF 18\" 50 NM nördlich der Insel Rennell, als in der Abenddämmerung japanische Mitsubishi G4M \"Betty\"-Torpedobomber unbemerkt in niedriger Höhe von Osten her den Verband anflogen. \"USS Waller\" fuhr an der Steuerbordseite des Flaggschiffes \"USS Wichita\" sowie der Kreuzer \"USS Chicago\" und \"USS Louisville\", als sie von der führenden \"Betty\" mit Bordwaffen beschossen wurde. Die Schiffe erwiderten das Feuer und konnten ein Flugzeug abschießen. Die Flugzeuge beleuchteten den Schiffsverband mit Leuchtkugeln und um 19:31 Uhr griff eine weitere Gruppe \"Betties\" die Schiffe an. Der Angriff konzentrierte sich auf die Schweren Kreuzer. Ein Flugzeug konnte abgeschossen werden. Um 19:45 Uhr erhielt die \"USS Chicago\" einen Torpedotreffer im Vorschiff. Durch den Treffer fielen drei ihrer vier Antriebswellen aus. Durch einen zweiten Torpedotreffer liefen Kesselraum #3 und der vordere Maschinenraum voll Wasser. Die \"USS Chicago\" blieb antriebslos liegen. Nach Ende des Angriffes nahm \"USS Louisville\" den angeschlagenen Kreuzer in Schlepp und am frühen Morgen des 30. Januar 1943 war der Verband mit einer Geschwindigkeit von 4 Kn auf dem Weg nach Espiritu Santo. Kurz nachdem \"USS Louisville\" die Schlepptrosse an den Schlepper \"USS Navajo\" übergeben hatte, wurden zwölf \"Betties\" südlich New Georgia mit Kurs auf Rennell gemeldet. Die F4F \"Wildcats\" der Combat Air Patrol vom Flugzeugträger \"USS Enterprise\" (CV-6) schossen drei Bomber ab. Die restlichen neun \"Betties\" setzten ihren Angriff auf die \"USS Chicago\" fort. Sieben Angreifer konnten von der Flugabwehr der Schiffe und den erneut eingreifenden Jagdflugzeugen abgeschossen werden. \"USS Waller\" beanspruchte einen Abschuss und zwei Beschädigungen. \"USS Chicago\" erhielt zwei weitere Torpedotreffer und wurde kurze Zeit später von der Besatzung verlassen. Um 16:44 Uhr sank sie über das Heck. \"USS Navajo\", \"USS Sands\", \"USS Edwards\" und \"Waller\" retteten 1049 Überlebende. Während des Angriffes wurde auch die \"USS La Vallette\" beschädigt und verließ im Schlepp der \"USS Navajo\" das Gebiet. Auf dem Rückweg nach Espiritu Santo fasste die \"USS Waller\" ein U-Boot auf, verlor aber wieder den Kontakt. Die Schlacht bei Rennell Island verzögerte den geordneten Rückzug der japanischen Truppen von Guadalcanal und erlaubte es, die amerikanischen Truppen zu verstärken und die letzte Phase der Schlacht um Guadalcanal einzuleiten.", "section_level": 3}, {"title": "Schlacht in der Blackett-Strait, März 1943.", "content": "Anfang März 1943 setzte der Kommandeur der Zerstörerdivision 43 (ComDesDiv 43), Commander Arleigh Burke seinen Divisionsstander auf der \"USS Waller\". Am 5. März führte sie \"USS Conway\", \"USS Montpelier\", \"USS Cleveland\", \"USS Denver\" und \"USS Cony\" beim Angriff auf japanische Flugplätze bei Vila an der Südküste von New Georgia. Mit der Aufgabe betraut, die schweren Einheiten zu schützen, sollten die Zerstörer feindliche Küstenbatterien bekämpfen. Kurz nach Mitternacht des 5. März entdeckte die \"USS Waller\" bei der Einfahrt in den Kula-Golf durch Radar die japanischen Zerstörer \"Murasame\" und \"Minegumo\" am östlichen Eingang der Straße von Blackett. Ohne vorher von den feindlichen Zerstörern bemerkt zu werden, eröffnete \"USS Waller\" gegen 01:00 Uhr aus dreieinhalb Seemeilen Entfernung das Gefecht mit einem Torpedofächer aus fünf Rohren. Eine Minute später eröffneten die 5\"-Geschütze das Feuer. Die überraschten japanischen Zerstörer antworteten mit ungenauem Feuer. Nach sechs Minuten explodierte die \"Murasame\" durch Torpedo- und Artillerietreffer der \"USS Waller\" und der anderen amerikanischen Zerstörer. Die \"Minegumo\" wurde anschließend kampf- und manövrierunfähig geschossen. Die amerikanischen Schiffe drehten um 01:14 Uhr nach Westen ab, um den Beschuss von Vila durchzuführen, und ließen die \"Minegumo\" zurück. \"TF 68\" beschoss die Flugplätze 16 Minuten lang. Anschließend erhielt \"USS Waller\" den Befehl, die \"Minegumo\" zu versenken, die allerdings bereits vor Ankunft des Zerstörers versank. Den Angriff auf Vila und die Schlacht in der Straße von Blackett nannte Admiral Chester W. Nimitz in der ihm eigenen Untertreibung eine \"bemerkenswerte Leistung\". Nimitz erwähnte die beispielhafte Art, mit der die \"TF 68\" zwei feindliche Schiffe trotz ihrer Nähe zum Land mit Radar erfasste, sie in \"\"sachlicher Weise\"\" versenkte und anschließend die geplante Beschießung nahezu im geplanten Zeitrahmen durchführte. \"\"Die Operation wies die Präzision einer gut geprobten Übung durch kampferprobte Schiffe, die sie nicht waren, auf.\"\"", "section_level": 3}, {"title": "Juni – Oktober 1943.", "content": "Während der Nacht vom 29. auf den 30. Juni 1943 beschoss die \"USS Waller\" zusammen mit drei anderen Zerstörer die Vila-Stanmore Plantage auf Kolombangara und die Shortland-Inseln. Aufgrund der vorherrschenden Wetterbedingungen konnte die Wirkung des Einsatzes nicht beobachtet werden. Nach der Schlacht im Kula-Golf deckte \"USS Waller\" am 6. Juli 1943 die Rettung von Überlebenden des in der Schlacht gesunkenen Kreuzers \"USS Helena\" durch die Zerstörer \"USS Woodworth\" und \"USS Gwin\". \"USS Waller\" ortete mit dem Radar ein U-Boot und lief auf die Position zu. Nach einer dreistündigen Suche konnte der Kontakt eingegrenzt werden und der Zerstörer warf Wasserbomben. Obwohl kein sichtbarer Beweis der Vernichtung des U-Bootes gefunden werden konnte, wurde die Versenkung anerkannt. Den restlichen Juli eskortierte \"USS Waller\" Truppen- und Nachschubtransporte. Während der Fahrt der aus vier Zerstörern und vier Schnellen Transportschiffen \"(APD)\" bestehenden \"Task Group 31.2\" nach Enogai Inlet auf New Georgia wurden von einem Flugzeug vier feindliche Schiffe in der Nähe von Kolombangara gemeldet. \"USS Waller\" scherte aus dem Verband aus, um die feindlichen Schiffe abzufangen und sichtete drei Fahrzeuge, die dicht unter der Küste fuhren. Nicht wissend, dass es sich bei den vermeintlichen Feinden um die amerikanischen PT-Boote \"USS PT-157\", \"USS PT-159\", und \"USS PT-160\" handelte, die sich versehentlich nördlich ihres zugewiesenen Einsatzgebietes befanden, eröffnete der Zerstörer aus 20.000 yards Entfernung das Feuer. \"USS Waller\" erzielte keinen Treffer. Die PT-Boote, die sich jetzt in einer ungünstigen Lage befanden, schossen Torpedos auf den angreifenden \"Feind\" und liefen südwärts ab. Die Zerstörer verfolgten die fliehenden Boote nicht, sondern kehrten wieder zum Verband zurück. Im späteren Gefechtsbericht schrieb der Kommandant der \"USS Waller\", dass es sich inzwischen herausgestellt habe, dass die Schiffe wahrscheinlich eigene PT-Boote waren. Während der Landungen auf Vella Lavella wurden am 15. August um 08:00 Uhr zehn japanische Aichi D3A \"Val\"-Sturzkampfflugzeuge durch Radar geortet. Der Zerstörer bekämpfte die Flugzeuge und beanspruchte den Abschuss von zwei Maschinen. Im weiteren Verlauf des Tages entdeckte sie acht Torpedobomber in niedriger Höhe. Trotz Einsatzes der 5\"-Geschütze wurde keine der anfliegenden Nakajima B5N \"Kate\" abgeschossen. Am Abend des 17. August kollidierten \"USS Waller\" und \"USS Philip\" bei Ausweichmanövern während eines Luftangriffs. \"USS Waller\" verließ das Kampfgebiet, um die notwendigen Reparaturen durchzuführen. Im Oktober kehrte sie wieder zurück. In der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober befand sich die \"USS Waller\" in den Gewässern vor Vella Lavella um die Evakuierung japanischer Truppen von der Insel zu unterbinden. In dieser Nacht versenkte sie sechs Fährprahme und weitere vier in der darauffolgenden. Anschließend wurde \"USS Waller\" im Geleitdienst eingesetzt. Beim Vormarsch auf Bougainville eskortierte einen Konvoi. Der Verband, bestehend aus sechs Zerstörern, acht Schnellen Transportern, einem Hochseeschlepper und acht LST, querte die Kaiserin-Augusta-Bucht, als sie von zehn japanischen Torpedobombern angegriffen wurden. Der Verband konnte zwei \"Betties\" abschießen. Der Schnelle Transporter \"USS McKean\", ein Schiff der Wickes-Klasse, wurde durch einen Torpedotreffer versenkt. \"USS Waller\" rettete acht abgeschossene Japaner.", "section_level": 3}, {"title": "1944.", "content": "Zusammen mit ihren Schwesterschiffen beschoss \"USS Waller\" am 1. Februar 1944 feindliche Stellungen auf Buka sowie in der Umgebung der Bucht von Choiseul und am 13. Februar eine japanische Radar-Stellung am Kap St. George auf Buka sowie die Flugplätze Borpop und Namatanai. \"USS Waller\" kehrte nach Pearl Harbor zurück und lief im Juni wieder aus. Sie eskortierte \"TG 51.18\" über Kwajalein nach Saipan. Aufgabe der \"TG 51.18\" war, die Besetzung der Marianen zu unterstützen und, je nach Situation, Landungen auf Saipan, Guam oder Tinian durchzuführen. Schließlich wurde Saipan als Ziel festgesetzt und \"USS Waller\" begann japanische Stellungen auf der Insel zu bekämpfen. Am Abend des 18. Juni erhielt sie den Befehl zusammen mit \"USS Pringle\" (DD-477) an zwei Landungsabschnitten die US Marines bei der Abwehr eines feindlichen Panzerangriffes zu unterstützen. Am 21. Juli begann die Schlacht um Guam und \"USS Waller\" deckte die anlandenden Truppen. Anschließend wurde sie zur Feuerunterstützung während der Landung auf Tinian eingesetzt. \"USS Waller\" nahm nach diesen Einsätzen Kurs auf die Westküste der Vereinigten Staaten, wo sie bis Herbst 1944 überholt wurde. Ab 27. November gehörten die Zerstörer der \"DesDiv 43\" zur 7. Flotte, die die Landungen auf den Philippinen durchführte. Kurz nach Mittag kam es zu einem Kamikazeangriff auf den Verband. \"USS Waller\" schoss eines der 15 angreifenden Flugzeuge ab und war am Abschuss eines weiteren beteiligt. Zur Vorbereitung der Landung in der Ormoc Bay befanden sich die Zerstörer der \"DesDiv 43\" auf dem Weg in den Golf von Leyte, als sie in der Camotes-See der Befehl erreichte, nach einem in diesem Gebiet vermuteten U-Boot zu suchen. Am 28. November wurde das an der Oberfläche fahrende japanische U-Boot \"I-46\" vor \"Pilar Point\", Ponson Island gesichtet. \"USS Waller\" versenkte gemeinsam mit ihren Schwesterschiffen \"USS Renshaw\", \"USS Saufley\" und \"USS Pringle\" das U-Boot durch Artilleriefeuer. \"USS Waller\" blieb im Gebiet des Golf von Leyte bis zum 2. Dezember. In der Nacht vom 29. auf den 30. November sollte sie einen gemeldeten, aus 10 Schiffen bestehenden, japanischen Konvoi abfangen. Statt des Konvois traf sie auf sechs Fährprahme, die sie mit ihrer Artillerie versenkte. Mitte Dezember nahm \"USS Waller\" an der Landung auf Mindoro teil. Sie gehörte zu einem aus Schlachtschiffen, Geleitflugzeugträgern, Kreuzern und Zerstörern bestehenden Verband, dessen Aufgabe die Deckung der landenden Truppen war. Am 15. Dezember erfolgte ein Kamikazeangriff auf den Verband. \"USS Waller\" konnte erneut einen Angreifer abschießen und einen Weiteren beschädigen. Eine zweimotorige \"Betty\" stürzte sich auf den Zerstörer, wurde aber von der Flugabwehr des Schiffes abgeschossen.", "section_level": 2}, {"title": "1945.", "content": "Anfang Januar 1945 verlegte \"USS Waller\" in den Golf von Lingayén als die amerikanischen Truppen dort landeten. Während der Landung konnte sie Treffer auf zwei Shin'yō-Sprengbooten erzielen und verschoss circa 3.000 Schuss unterschiedlicher Kaliber auf Luft- und Landziele. Obwohl sie kein Flugzeug abschießen konnte, beschädigte sie jedoch zahlreiche Maschinen während der schweren Kamikazeangriffe. \"USS Waller\" war im Februar und März im Geleitdienst und schützte alliierte Truppentransporter und Handelsschiffe. Bei den amerikanischen Landungen auf Basilan stand sie als Flaggschiff der Task Group vor der Küste und unterstützte die Landungen auf Tawi-Tawi und Jolo im Sulu-Archipel während des Aprils. Während des alliierten Vorstoßes Richtung Borneo eskortierte die \"USS Waller\" Geleitzüge nach Tarakan, in die Brunei Bucht sowie nach Balikpapan und schützte Minensuchoperationen vor Miri. Ab Anfang August gehörte sie zur 3. Flotte, die für die Operation Downfall, der geplanten Invasion Japans, bereitstand. \"USS Waller\" eskortierte einen Geleitzug nach Honshū, als sie die Nachricht von der japanischen Kapitulation erfuhr. Am 19. September 1945 lief \"USS Waller\" als eines der ersten amerikanischen Kriegsschiffe in Shanghai ein. Zwei Wochen später half eine 21 Mann starke Truppe des Zerstörers den örtlichen Behörden bei der Entwaffnung von geschätzt 2700 Japanern auf Tinghai. Auf der Rückfahrt nach Shanghai lief sie auf eine Ankertaumine. Drei Offiziere und 22 Mann wurden verletzt und das Schiff so stark beschädigt, dass \"USS Waller\" in Shanghai zur Reparatur eingedockt werden musste. Nach Abschluss der Reparaturen überwachte sie Minensucheinsätze und versorgte die Minensucher, die ungefähr 60 Minen räumten, mit Proviant und Wasser. Zusätzlich brachte sie Jangtse-Lotsen zu den einlaufenden Schiffen und beobachtete den Schiffsverkehr. Sie verließ die chinesischen Gewässer am 12. Dezember und erreichte am 30. Dezember San Diego.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "\"USS Waller\" wurde kurze Zeit später außer Dienst gestellt und gehörte bis zum Ausbruch des Korea Krieges zur Reserveflotte in Charleston, South Carolina. Als einer der Fletcher-Zerstörer, die für den Umbau zum Geleitzerstörer \"(DDE)\" vorgesehen waren, wurde die \"USS Waller\" am 26. März 1949 zu \"DDE-466\" umklassifiziert. Der Umbau beinhaltete unter anderem die Reduzierung der Artillerie und die Verstärkung der U-Jagd-Kapazitäten. Am 5. Juli 1950 wurde \"USS Waller\" wieder in Dienst gestellt und nach der Erprobungsfahrt dem \"Escort Destroyer Squadron (CortDesRon) 2\" am 28. Januar 1951 als Flaggschiff zugeteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Koreakrieg.", "content": "Am 14. Mai lief \"USS Waller\" nach Korea und gehörte zur \"Task Force 58\", die sich auf dem Weg nach Wŏnsan befand. Während des zehn Tage dauernden Einsatzes verschoss der Zerstörer ungefähr 1700 5\"-Granaten auf nordkoreanische Ziele. Während des Sommers wurde die \"USS Waller\" als Geleitschutz bei Übungen der 7. Flotte vor Okinawa eingesetzt. Im Oktober kehrte sie für zwei Wochen zur Seeblockade zurück und lief anschließend in die Vereinigten Staaten zurück.", "section_level": 2}, {"title": "1951–1968.", "content": "Von 1951 bis 1956 nahm \"USS Waller\" an verschiedenen U-Jagd-Übungen vor der Ostküste der USA teil und wurde jeweils zweimal ins Mittelmeer sowie in die Karibik verlegt. Ende 1956 wurde sie auf der Norfolk Naval Shipyard erneut umgebaut und erhielt umfangreiche Veränderungen in ihrer U-Jagd-Bewaffnung. Nach einem Aufenthalt im Mittelmeer 1957 wurde sie dem \"DesRon 28\" als Einheit der \"ASW-Task Force Alpha\" zugewiesen. Am 30. Juni 1962 wurde sie erneut umklassifiziert und erhielt die alte Kennung \"DD-466\" zurück. Ab 1. Juli 1964 gehörte \"USS Waller\" zum \"DesRon 36\" und machte während der nächsten vier Jahre mehrere Fahrten ins Mittelmeer.", "section_level": 2}, {"title": "Vietnamkrieg.", "content": "Am 6. September 1968 verließ der Zerstörer mit der \"Destroyer Division (DesDiv) 362\" Norfolk, Virginia und nahm Kurs auf vietnamesische Gewässer, die sie im Oktober erreichte. Sie übernahm Patrouillendienste auf der Yankee Station im Golf von Tonkin vor Qui Nhon, Südvietnam und beschoss Stellungen der Vietcong vor \"Phan Thiet\". Auf der Yankee Station eskortierte sie die Flugzeugträger \"USS Intrepid\" und \"USS Ranger\". Am 2. März 1969 nahm sie Kurs auf die Vereinigten Staaten.", "section_level": 2}, {"title": "Verbleib.", "content": "Nach einem kurzen Einsatz als Ausbildungsschiff für die United States Navy Reserve an der Ostküste wurde die \"USS Waller\" am 15. Juli 1969 außer Dienst gestellt und aus der Flottenliste gestrichen. Am 17. Juni 1970 wurde sie als Zielschiff vor Rhode Island versenkt.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"USS Waller\" wurde mit zwölf Battle Stars während des Zweiten Weltkrieges und mit jeweils zwei Battle Stars für ihre Einsätze im Korea- und im Vietnamkrieg ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die USS \"Waller\" (DD-466) war ein Zerstörer der United States Navy. Sie gehörte zur Fletcher-Klasse und war von 1942 bis 1969 im Dienst. \"USS Waller\" nahm am Zweiten Weltkrieg, am Koreakrieg und am Vietnamkrieg teil. 1970 wurde sie vor Rhode Island als Zielschiff versenkt.", "tgt_summary": null, "id": 2004245} {"src_title": "Nathaniel Boyden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der bei seiner Geburt nach dem Familiennamen seiner Großmutter väterlicherseits benannte Bruno Giménez begann seine Profikarriere 1995 bei den Newell ́s Old Boys, wo er bis 1997 unter Vertrag stand. Nach einem kurzfristigen Gastspiel bei Sporting Lissabon im Jahr 1998 kam Giménez nach Argentinien zurück und spielte für Estudiantes de La Plata und Independiente. Es war zu jener Zeit, als er 1999 den Familiennamen seines Großvaters väterlicherseits, Marioni, erhielt. 2001 ging er nach Spanien, wo er zunächst 13 Spiele für den FC Villarreal und anschließend 44 Spiele für den CD Teneriffa absolvierte. Die letzten sechs Jahre seiner aktiven Laufbahn verbrachte er von Anfang 2004 bis Ende 2009 in Mexiko, wo er seine größten Erfolge feierte. Gleich in seiner ersten Spielzeit, der Clausura 2004, wurde er mit 16 Treffern Torschützenkönig der mexikanischen Fußballliga und hatte somit maßgeblichen Anteil am Meistertitel des Club Universidad Nacional. Ende 2005 erreichte er mit den Pumas die Finalspiele um die Copa Sudamericana, die – nach zweimal 1:1 – erst im Elfmeterschießen mit 3:4 gegen die Boca Juniors verloren wurden. Dass die Pumas die Entscheidung überhaupt bis ins Elfmeterschießen hinauszögern konnten, war Marioni zu verdanken, dem in der hitzigen Atmosphäre der Bombonera der Ausgleichstreffer zum 1:1-Endstand per Elfmetertreffer gelang und der im anschließenden Elfmeterschießen ebenfalls verwandeln konnte. Darüber hinaus war Marioni mit insgesamt sieben Treffern auch Torschützenkönig dieses Turniers. Ein Jahr später gewann er in der Apertura 2006 noch einmal die Torjägerkanone Mexikos, diesmal in Reihen des Deportivo Toluca FC. 2008 nahm er mit dem CF Pachuca an der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft teil, die Pachuca mit dem vierten Platz abschloss. Ende 2009 beendete er seine aktive Laufbahn in Reihen der Estudiantes Tecos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bruno Marioni (* 15. Juni 1975 in Paraná), geboren als Bruno Giménez und auch bekannt unter dem Spitznamen \"El Barullo\", ist ein ehemaliger argentinischer Fußballspieler auf der Position des Stürmers.", "tgt_summary": null, "id": 1775100} {"src_title": "Hermann Fischer (Attentäter)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahl und Termin.", "content": "Bei den Wahlen entschieden die Stimmberechtigten über die Zusammensetzung der zwei Kammern (Sejm und Senat) des polnischen Parlaments. Polens Staatspräsident Bronisław Komorowski hatte den Termin am 4. August 2011 bekanntgegeben und damit offiziell ein Datum bestätigt, das er im Monat zuvor öffentlich angeregt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlsystem.", "content": "Der Sejm wurde nach Verhältniswahl und der Senat nach relativer Mehrheitswahl gewählt. Es gab eine Sperrklausel von 5 % und bei Parteienbündnissen 8 %. Die Legislaturperiode betrug für beide Parlamentskammern vier Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmende Parteien und Spitzenkandidaten.", "content": "Folgende 7 Parteien kandidierten in allen 41 Wahlbezirken für den Sejm: Weitere teilnehmende Parteien, welche nicht in allen Bezirken kandidierten: Mit Ausnahme der deutschen Minderheit, die als ethnische Minderheitenpartei von der Fünf-Prozent-Sperrklausel befreit ist, erreichte in den Wahlumfragen keine der auch als \"Sonstige\" bezeichneten Parteien den Einzug in den Sejm. Einige weitere kleinere Parteien hatten beschlossen, nicht an der Wahl teilzunehmen, sondern sich um Kandidatenplätze auf den Wahllisten größerer Parteien zu bewerben.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "Donald Tusk hob auf Wahlkampfveranstaltungen die wirtschaftlichen Erfolge Polens während seiner Regierungszeit hervor. Er sprach sich auch für eine weitere Annäherung an Russland aus. Die PiS-Partei hielt an ihrem misstrauischen Kurs gegenüber Russland und Deutschland fest. In seinem kurz vor der Wahl erschienenen Buch \"Das Polen unserer Träume\" warf Jarosław Kaczyński Merkel vor, sie gehöre „dieser Generation deutscher Politiker an, die die imperiale Macht Deutschlands wiederherstellen wollen“ und bilde eine „strategische Achse mit Moskau“, in der Polen „nur ein Hindernis“ sein könne. „Unser Land muss daher unterworfen werden, auf die eine oder andere Weise.“", "section_level": 1}, {"title": "Umfragen.", "content": "Meinungsumfragen zu den polnischen Parlamentswahlen wurden erstmals am 16. Mai 2010 erstellt und bis kurz vor dem Wahltag am 9. Oktober durchgeführt. Die beiden größten Parteien, PO und PiS, verzeichneten deutliche Rückgänge in der Wählerzustimmung; die zunehmende Popularität der \"Palikot-Bewegung\" wurde als Überraschung gewertet.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnis.", "content": "Die liberalkonservative PO von Ministerpräsident Donald Tusk gewann mit deutlichem Vorsprung vor der nationalkonservativen PiS-Partei des früheren Regierungschefs Jarosław Kaczyński. Die Auszählung von 99 Prozent der Stimmen ergab 39,2 Prozent für die PO, die damit 207 der 460 Abgeordnetenmandate gewann und stärkste Partei im neuen Sejm wurde. Die PiS erhielt 29,9 Prozent der Stimmen und 157 Abgeordnetensitze. Die neue linksliberale Palikot-Bewegung (RP) erhielt 10,0 Prozent und 40 Abgeordnetensitze. Die Bauernpartei PSL erhielt 28 Abgeordnetensitze, der Bund der Demokratischen Linken 27 Sitze. Die Wahlbeteiligung betrug 48,9 Prozent. Das Wahlergebnis wurde als Resultat einer jungen Mittelschicht gesehen, die Kontinuität von der Politik erwartet. Zugleich kann das Ergebnis als Bestätigung des integrationsfreundlichen europapolitischen Kurses der Bürgerplattform gesehen werden. Dass die PO es schaffte, Polen in der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise stabil zu halten, war ein weiterer Grund für ihr gutes Abschneiden. Die PiS, die den Bruch mit der bisherigen Politik ankündigte, mobilisierte damit PO-Wähler, die einen solchen verhindern wollten. Das ruhige Regieren ohne hektische Reformen war eine Stütze für das Wahlergebnis der PO. Die Polnische Verfassung begrenzt die Staatsschulden auf 60 % des Bruttoinlandsprodukts, weshalb eine Verminderung der Ausgaben erfolgen muss. Als besonders bemerkenswert wurde der Erfolg der Ruch Palikota angesehen. Vor allem junge Studenten unterstützten die Partei, die eine stärkere Säkularisierung Polens fordert. Erstmals zogen ein offen Homosexueller (Robert Biedroń) und eine Transsexuelle (Anna Grodzka) in den Sejm ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Parlamentswahlen in Polen 2011 fanden am 9. Oktober statt. Die Platforma Obywatelska (PO) gewann eine absolute Mehrheit der Sitze im Sejm. Die Polnische Bauernpartei (PSL), die bereits seit November 2007 der Juniorpartner im Kabinett Tusk I war, setzte die Koalition fort. Donald Tusk wurde vom Sejm wiedergewählt und bildete im November 2011 das Kabinett Tusk II. Tusk ist der erste wiedergewählte polnische Ministerpräsident seit dem Ende der Volksrepublik Polen.", "tgt_summary": null, "id": 2436851} {"src_title": "Downhill House", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Crypton begann 1995 mit dem Import von Audioprodukten und beteiligte sich an Entwicklung, Import und Verkauf von gesampleten CDs und DVDs, Soundeffekten und Sammlungen von Begleitmusik sowie Synthesizer-Anwendungen. Die größten Geschäftspartner in Japan sind unter anderen Musikgeschäfte, Computerfilialen und Softwarelieferanten. Das Unternehmen lizenzierte seine Software folgenden Unternehmen: Crypton betätigt zudem eine Reihe von japanischen mobilen Webseiten, hauptsächlich für i-mode von NTT DoCoMo, EZweb von au by KDDI und Yahoo! Keitai von SoftBank Mobile, um Klingeltöne, Soundeffekte und sprachliche Klingeltöne zu verbreiten. Eine Unterhaltungsfirma im Bereich Mobiltelefone in Israel, Eurocom Cellular Communications, ist weltweiter Partner von Crypton. 2010 wurde Crypton Future Media als Nummer 1 im Bereich der soundbezogenen Software bekannt gegeben, mit einem Marktanteil von 21,4 %.", "section_level": 1}, {"title": "Vocaloid-Produkte und Dienstleistungen.", "content": "Crypton ist am besten bekannt für Produktion und Verkauf sprachsynthetischer Software für Computermusik. Deren Produkte verwenden den Vocaloid, der von der Yamaha Corporation entwickelt wurde. Sie wurde zudem beauftragt, englische Studios ausfindig zu machen und zu kontaktieren, um Empfehlungen für die englischsprachige Version der Vocaloid-Software zu erhalten. Die Firma veröffentlichte Meiko im Jahr 2004 und Kaito 2006. Die Herausgabe des ersten Character Vocal Series Hatsune Miku, die den aufgerüsteten Vocaloid 2 verwendet, steigerte den Bekanntheitsgrad von Crypton enorm. Die zweiten und dritten Charaktere der Character Vocal Series sind Kagamine Rin und Len sowie Megurine Luka. Weil die Beliebtheit der besagten Vocaloids stieg, startete Crypton die Website Piapro, um von Fans erstellte Inhalte hochzuladen sowie ein eigenes Musiklabel „KarenT“, um die Lieder von Vocaloid zu verkaufen. Für die Vocaloid-Produkte wurde dem Unternehmensvorsitzende Hiroyuki Itō vom japanischen Staat die Ehrenmedaille am Blauen Band verliehen, mit der Personen die sich um die Verbesserung des Gemeinwohls und der Bildung verdient gemacht haben, honoriert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Vocaloid-Produkte.", "content": "Kaito wurde als einzige Version verkauft, die die Vocaloid 1.1-Engine verwendete; die vorhergehenden Vocaloids wurden als Vocaloid 1.0 verkauft, mit denen auch er geliefert wurde. Jedoch benötigte er den zusätzlichen Vocaloid 1.1.2-Patch, um auf der Vocaloid 1.0-Engine arbeiten zu können. Später wurde ein Patch herausgegeben, um alle Vocaloids auf Vocaloid 1.1.2 zu aktualisieren. Hinzu kamen neue Funktionen der Software, obwohl es Unterschiede zwischen den Ausgabe-Ergebnissen der Engine gab. Obwohl Kaito und Meiko Japaner waren und nach japanischem Lautsystem gesungen haben, wurde die Hauptschnittstelle der englischen und der japanischen Vocaloids in Englisch geschrieben. Aufgrund des Erfolgs, eine Figur auf der Verpackung von Meiko darzustellen, wurde das Konzept auf ihren Nachfolger Kaito und die späteren Vocaloids übertragen, um Kreativität anzuregen; jedoch hatte ursprünglich keine Verpackungsgestaltung die Ansicht, den jeweiligen Vocaloid zu repräsentieren. Obwohl Meiko gute Verkaufszahlen erreichte, war Kaito der einzige, der anfänglich beim Verkauf scheiterte, da es bis kurz nach Kaitos Veröffentlichung kaum Nachfrage nach männlichen Stimmen gab. Jedoch gingen die Verkaufszahlen schließlich in die Höhe und Kaito gewann kurz darauf die Nico Nico Douga Auszeichnung für den zweitbesten Verkauf im Jahr 2008. Zur Diskussion steht angeblich derzeit ein Update von Meiko und Kaito. Mehrere aufgerüstete sprachliche Wörter für Kaito wurden bereits aufgezeichnet. April 2011 wurde bestätigt, dass sechs Aufzeichnungen für Kaito aufgenommen wurden. Zwei davon wurden wieder fallen gelassen, die restlichen vier wurden weiter verwendet; eine hat bereits die Alpha-Version erreicht. Die Charakterstimmen (Hatsune Miku, Kagamine Rin/Len und Megurine Luka) wurden von den Gesangsaufführungen ihrer Stimmengeber verwendet, bei Kaito wurden jedoch zusätzlich Echo, Kraft und Spannung hinzugefügt.", "section_level": 2}, {"title": "Vocaloid-2-Produkte.", "content": "Am 31. August 2007 gab Crypton Hatsune Miku heraus. Der zweite der Charakter Vocal Series war der erste duale Vocaloid Kagamine Len und Kagamine Rin, ein japanischer Mann und eine japanische Frau. Am 18. Juli 2008 erschien die aufgerüstete Edition von Kagamine Rin und Len, genannt „act2“. Für einen Zeitraum konnten die Nutzer, welche die alte Version gekauft hatten, die neue Version kostenlos erhalten. Am 18. Juni 2008 erschienen im offiziellen Blog des Unternehmens Beta-Beispiellieder, die die neue Version verwenden. Auf der Entwicklungsdisk wurde eine vollkommen unterschiedliche Software verwendet, die die ursprüngliche Version von Rin/Len in keiner Weise nachahmt. Sie gibt dem Nutzer die Möglichkeit, entweder die alte oder die neue Stimmenart zu verwenden oder beide zu kombinieren. Crypton Future Media hat schließlich den Verkauf ihres alten Kagamine Vocaloids beendet, sodass es nicht mehr länger möglich ist, ihn zu erwerben. Am 30. April 2010 wurde eine aufgerüstete Version von Miku, genannt Hatsune Miku Append, herausgegeben; sie beinhaltet ein Bündel von sechs verschiedenen Tönen von Mikus Stimme: Sweet („enthält viele Seufzer, süß flüsternd“), Dark („ausgeglichenen, leicht melancholisch“), Soft („sanft und anmutig“), Light („lebhaft, kräftig und hell“), Vivid („deutlich und klar wie bei Sprechübungen“) und Solid („steif und angespannt“). Crypton Future Media veröffentlichte zudem Kagamine Rin/Len Append am 27. Dezember 2010. Das dritte Produkt von Cryptons Charakter Vocal Series ist Megurine Luka, der erste bilinguale (zweisprachige) Vocaloid. Crypton arbeitet (Stabd: 2010) an einem \"Project if...\" mit einer rätselhaften, kindlichen Stimme. Im Lied \"Ido e Itaru Mori e Itaru Ido\" der japanischen Rockgruppe Sound Horizon wurde zusätzlich zu Hatsune Miku ein junger, männlich klingender Prototyp des \"Project if...\" verwendet, der bislang nur unter dem Namen \"Junger März_Prototype β\" bekannt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Vocaloid-3-Produkte.", "content": "Ab 2013 begann Crypton mit der Veröffentlichung von Vocaloid-Produkten basierend auf der dritten Generation der Software. Crypton Future Media arbeitet derzeit an VOCALOID3 Updates für Kagamine Rin/Len, Megurine Luka und einem Update von Hatsune Miku Englisch.", "section_level": 2}], "src_summary": "Crypton Future Media K.K. (jap., \"Kuriputon Fyūchā Media Kabushiki kaisha\", engl. \"Crypton Future Media, Inc.\") ist ein Medienunternehmen mit Sitz in Sapporo, Japan. Es entwickelt, importiert und verkauft Musikprodukte, wie zum Beispiel Soundgenerator-Software, gesamplete CDs und DVDs, Soundeffekte und Begleitmusik-Sammlungen. Das Unternehmen bietet zudem Dienstleistungen wie Onlineshopping, eine Online Community und Dienste für Mobiltelefone an.", "tgt_summary": null, "id": 2411694} {"src_title": "Sinthgunt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemein.", "content": "Das Spiel umfasst 170 verschiedene Rätsel, wobei noch 52 weitere per Download erhältlich sind (die Zahl kann in der deutschen Version variieren). Dabei kann man sich 7000 sogenannte \"Pikarat\" verdienen, welche man später im Bonusbereich des Spiels zum Freischalten verschiedener Boni benutzen kann. Um einen Hinweis zu einem Rätsel zu erhalten, kann man die \"Hinweismünzen\" benutzten, von denen 300 Stück im Spiel versteckt sind. Mit dem vierten Teil wurde außerdem das „'Episoden-System'“ eingeführt. Diese Episoden kann man im Spiel sammeln und im „Koffer des Professors“ ansehen. Dabei handelt es sich um Dialoge oder Szenen, welche als Nebengeschichte oder Zusatzinformation fungieren. So wird zum Beispiel geklärt, woher Layton und Emmy sich kennen. Eine weitere Neuerung im Koffer ist die sogenannte „Kollektion“. Dabei handelt es sich um eine Sammlung verschiedener Gegenstände, welche in ganz Misthallery, dem Handlungsort des Spiels, versteckt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Professor Layton und seine neue Assistentin Emmy Altava erhalten einen Brief von Laytons altem Freund Clark Triton. Er schreibt von einem riesigen Phantom, das nachts das Dorf zerstört. Der Professor und Emmy machen sich auf nach Misthallery, Clarks Heimatdorf, um dort dem Geheimnis auf den Grund zugehen. Misthallery war einst die Heimat einer alten Zivilisation, die angeblich einen „Goldenen Garten“ im Dorf erbaute. Während seiner Untersuchung lernt Layton Clarks Sohn Luke kennen, der Layton während des Spiels begleitet. Er sagt, er sehe den Untergang der Welt näher kommen, und kann den Erscheinungsort des Phantoms voraussagen. Im Dorf selbst kursiert das Gerücht über eine „Katastrophen-Hexe“, die angeblich das Phantom mit einer Flöte heraufbeschwört und am riesigen Stausee ihre Residenz hat. Auch der örtliche Inspektor Levin Jakes scheint Geheimnisse zu haben. Es liegt an Layton und seinen Begleitern, das Geheimnis um das „Dorf des Nebels“ zu lösen.", "section_level": 1}, {"title": "Professor Layton's London Life.", "content": "London Life ist ein Bonus-Rollenspiel, welches nach Beenden der Hauptgeschichte freigeschaltet wird. Man erstellt sich einen eigenen Charakter und löst die Aufgaben der Bewohner Londons. Dabei handelt es sich um die Charaktere der ersten vier Spiele und drei freischaltbare Charaktere aus dem Film Professor Layton und die ewige Diva. Die Grafik erinnert stark an das Spiel \"Mother 3\" und soll eine Anspielung auf das (in Japan am 27. Dezember 2012 veröffentlichte) Spiel namens \"Fantasy Life\" sein. Das Spiel wurde von Brownie Brown und Level-5 entwickelt. Es ist in der europäischen Version nicht enthalten, da die nötigen Übersetzungen eine Verschiebung der Veröffentlichung bedeutet hätten, die Nintendo nicht in Kauf nehmen wollte.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Die Musik im Spiel wurde von Tomohito Nishiura komponiert und wurde 2010 in Japan als CD veröffentlicht. Das Lied, welches während der Credits abgespielt wird, heißt \"Paxmaveiti\" und wurde von Yūko Andō komponiert, getextet und gesungen.", "section_level": 1}, {"title": "Bonus-Bereich.", "content": "Im Bonus-Bereich des Spiels hat man die Möglichkeit 52 herunterladbare Rätsel zu erhalten, sowie 15 Bonus Rätsel zu lösen, welche man durch Beenden der Minispiele (Fisch-, Puppen- und Miniaturzugminispiel), das Beenden der Hauptgeschichte und das Lösen sämtlicher Rätsel im Spiel freischaltet. Im \"Streng-Geheim Bereich\" kann man sich die kleinen Videosequenzen des Spiels, sowie Artworks und Charakter-Beschreibungen ansehen. Außerdem hat man durch Eingeben eines Passwortes aus dem fünften Teil der Serie die Möglichkeit, sich weiteres Material anzuschauen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Professor Layton und der Ruf des Phantoms (jap., \"Reiton-kyōju to Majin no Fue\", dt. „Professor Layton und die Dämonenflöte“) ist ein Videospiel aus dem Hause Level-5 und das vierte Spiel der „Professor Layton“-Reihe. Chronologisch gesehen, ist es das erste Spiel in der Zeitleiste und erzählt die Geschichte, wie Professor Layton und Luke sich kennenlernten. In der japanischen und nordamerikanischen Version enthält es außerdem ein Bonus-Rollenspiel namens \"London Life\" von den Entwicklern Brownie Brown, welches nach dem Beenden der Hauptgeschichte freigeschaltet werden kann. ", "tgt_summary": null, "id": 856580} {"src_title": "William Kennedy (Politiker, 1768)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach einem Jahr Unterbrechung aufgrund von Sicherheitsmängeln wurde 1973 wieder ein Großer Preis der Niederlande in den Rennkalender aufgenommen. Die Strecke von Zandvoort war inzwischen neu asphaltiert und mit Leitplanken sowie Auslaufzonen bestückt worden. Zudem hatte man eine Schikane ins Streckenlayout eingefügt, um die Fahrzeuge in einem ehemals sehr schnellen Abschnitt zu verlangsamen. Nach der Massenkarambolage beim Großen Preis von Großbritannien zwei Wochen zuvor hatten die Teams Mühe, ihre Fahrzeuge rechtzeitig zu reparieren. Dies galt insbesondere für das Team Surtees, dessen drei Fahrzeuge allesamt bei dem Unfall beschädigt worden waren. Das Team erschien daraufhin nur mit zwei Wagen in Zandvoort, wodurch sich der zweite Einsatz von Jochen Mass auf den Deutschland-GP verschob. Andrea de Adamich konnte aufgrund seiner Beinverletzungen nicht antreten und entschloss sich schließlich dazu, seine Formel-1-Karriere endgültig zu beenden. Ferrari trat aufgrund der mäßigen Konkurrenzfähigkeit des aktuellen Wagens 312B3 nicht zu dem Rennen an. Wie bereits seit dem Rücktritt von Nanni Galli nach dem Großen Preis von Monaco üblich, stand das zweite Fahrzeug im Team von Frank Williams für einen zahlenden Gaststarter zur Verfügung. Gijs van Lennep nutzte diese Chance, um an seinem Heim-Grand-Prix teilnehmen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Während des Samstags-Trainings erlitt Emerson Fittipaldi einen Rückschlag im Kampf um den WM-Titel, indem er verunglückte und sich dabei verletzte. Seine am Freitag erzielte Rundenzeit ermöglichte ihm nur den 16. Startplatz. Sein Teamkollege Ronnie Peterson stellte erneut die Konkurrenzfähigkeit des Lotus 72 unter Beweis, indem er sich bereits zum sechsten Mal in dieser Saison für die Pole-Position qualifizierte. Neben ihm starteten die beiden Tyrrell von Fittipaldis Hauptkonkurrent Jackie Stewart und von François Cevert aus der ersten Reihe. Die zweite Reihe teilte sich McLaren-Pilot Denis Hulme mit dem Brabham von Carlos Reutemann. Dahinter qualifizierte sich Hulmes Teamkollege Peter Revson vor James Hunt im Kunden-March des Hesketh-Teams und dem Surtees-Werksfahrer Carlos Pace.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Peterson setzte seine Pole-Position in eine Führung um, während hinter ihm Stewart von dem aus der dritten Reihe gut gestarteten Carlos Pace verfolgt wurde. Emerson Fittipaldi gab nach der zweiten Runde auf, da die am Vortag erlittenen Verletzungen zu sehr schmerzten. In der sechsten Runde wurde Pace durch Cevert vom dritten Rang verdrängt. In der achten Runde schlug Roger Williamson vermutlich infolge eines Reifenschadens heftig in die Leitplanken ein. Sein March 731 überschlug sich daraufhin, rutschte quer über die Strecke und fing Feuer. David Purley, der Augenzeuge des Unfalls war, hielt sofort an, um seinem im brennenden Fahrzeug eingeklemmten Kollegen zu helfen. Da die Streckenposten nicht mit hitzebeständiger Kleidung ausgerüstet waren, half ihm niemand bei dem Versuch, den auf der Seite liegenden Wagen auf die Räder zu stellen. Auch der Einsatz des einzigen am Unfallort befindlichen Feuerlöschers scheiterte. Das Rennen wurde nicht unterbrochen. Da die übrigen Fahrer Purleys abgestellten Wagen nicht sahen, gingen sie irrtümlich davon aus, dass es sich bei dem brennenden Fahrzeug um das von Purley handelte und hielten nicht an, um Hilfe zu leisten, da sie Purley unverletzt an der Unfallstelle sehen konnten. Zu Hilfe gerufene Zuschauer wurden von Polizisten mit Hunden daran gehindert, die Strecke zu betreten. Williamson verbrannte schließlich in seinem Fahrzeug. Seine Leiche wurde erst geborgen, nachdem das Rennen nahezu unbeeinflusst zu Ende gefahren worden war. Der gesamte Rettungsversuch war im Fernsehen zu sehen gewesen. David Purley wurde später für seinen mutigen Einsatz mit der George Medal geehrt. Peterson behielt die Führung bis zur 63. Runde. Dann musste er aufgrund von Getriebeproblemen die beiden Tyrrell von Stewart und Cevert passieren lassen und fiel wenig später ganz aus. Dadurch erreichte James Hunt die erste Podiumsplatzierung seiner Formel-1-Karriere. Der lokale Gaststarter Gijs van Lennep errang als Sechster einen WM-Punkt.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis der Niederlande 1973 fand am 27. Juli auf dem Circuit Park Zandvoort statt und war das zehnte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1973.", "tgt_summary": null, "id": 402915} {"src_title": "Victor Grossman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Katholische Verbände und Gruppen im Dekanat Perlach.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Dekanat München-Perlach.", "content": "Den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) bilden die im Dekanat München-Perlach vertretenen Mitgliedsverbände des BDKJ. Er vertritt die politischen, sozialen und kirchlichen Interessen der im Verband organisierten katholischen Jugendlichen des Dekanats, insbesondere auf der Stadt- und Regionalversammlung des BDKJs. Geleitet wird der BDKJ Perlach durch den BDKJ-Dekanatsvorstand, der die Dekanatsjugendleitung ist. Mitgliedsverbände in Perlach sind:", "section_level": 2}, {"title": "Mittlere Ebene der Katholischen jungen Gemeinde Perlach (kjg Perlach).", "content": "Die katholische junge Gemeinde (kjg) Perlach ist die Dekanatsjugend des Dekanats Perlach. Sie organisiert regelmäßig Aktivitäten für die Jugendlichen aus allen Perlacher Pfarreien. Als Mittlere Ebene (= Dekanatsverband) Perlach gehört sie dem Diözesanverband München und Freising der katholischen jungen Gemeinde an.", "section_level": 3}, {"title": "DPSG-Stämme in Perlach.", "content": "Es gibt zwei Pfadfinderstämme der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) in Perlach: Der Stamm Camilo Torres wurde 1967 gegründet und ist in der Pfarrei Christus Erlöser beheimatet. Der Stamm Sankt Michael Perlach ist in der Pfarrei St. Michael beheimatet. Er wurde am 8. Mai 1992 gegründet.", "section_level": 3}, {"title": "Kolpingfamilie Neubiberg.", "content": "In der Pfarrei Rosenkranzkönigin in der Gemeinde Neubiberg ist eine Kolpingsfamilie beheimatet. Sie wurde am 13. März im Jahr 1988 gegründet. Seit damals wuchs die Mitgliederzahl kontinuierlich. Derzeit sind über 120 Mitglieder in unserer Kolpingsfamilie angemeldet.", "section_level": 2}, {"title": "Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd).", "content": "Eine Ortsgruppe der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) gibt es im Kirchenzentrum Maximilian-Kolbe in der Pfarrei Christus Erlöser und gab es bis 1997 in St. Michael in Altperlach.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Dekanat München-Perlach ist ein Dekanat der römisch-katholischen Kirche im Erzbistum München und Freising. Im Dekanat leben rund 48.000 Katholiken. Territorial umfasst das Dekanat in etwa den Münchner Bezirk 16 Ramersdorf-Perlach und die Landkreisgemeinde Neubiberg. Im Moment gehören acht Pfarreien zum Dekanat Perlach. Der Strukturplan 2020 der Erzdiözese München und Freising sieht vor, dass dem Dekanat Perlach künftig drei Pfarrverbände sowie die Pfarrei Christus Erlöser (Stadtteilkirche Neuperlach) angehören werden. Derzeitiger Dekan ist Christian Penzkofer. Sein Stellvertreter ist Bodo Windolf. Das Katholische Militärpfarramt Neubiberg gehört nicht zum Dekanat München-Perlach, sondern zum Militärdekanat München.", "tgt_summary": null, "id": 1307704} {"src_title": "Chinesische Douglasie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Vor langer Zeit lebten in einem verwunschenen Königreich ein König und eine Königin, die sich sehnlichst ein Kind wünschten. „Versteck eine rote Rose unter deinem Kopfkissen, wenn diese trotzdem noch die Kraft hat aufzublühen, so werdet ihr im Laufe eines Jahres ein Kind bekommen“, so ein Elf zu der Königin. Tatsächlich geschieht es so. Die Königin bekommt ihr Kind und nennt es „Dornröschen“. Der König lässt ein großes Fest veranstalten. Das ganze Land ist eingeladen mitzufeiern. Doch leider gibt es in der Schlossküche nur 8 goldene Teller. So ist nicht genug da für die 9 Feen, die den Kindern ihre Gaben überreichen sollen. Der König lässt die feuerrote Fee von der Liste streichen und lässt das Fest beginnen. Nachdem alle gespeist haben, beginnen die Feen ihre Gaben zu verteilen. Doch plötzlich, bevor die letzte, die weiße Fee, ihr Geschenk geben kann, geht die Saaltür auf und die feuerrote Fee tritt herein. Aus Zorn darüber, dass sie nicht eingeladen wurde, belegt sie das Kind mit einem Fluch: „Die Prinzessin soll sich an ihrem 16. Geburtstag an einer Spindel stechen und tot Umfallen.“ Dann verschwindet sie wieder. Die weiße Fee tritt hervor: „Seid beruhig eure Hoheit. Es soll kein Tod sein, sondern nur ein 100-jähriger Schlaf, aus dem sie nur durch einen Kuss erweckt werden kann.“ spricht sie. Aus Angst um seine Tochter lässt der König alle Spindeln im Land verbrennen. 16 Jahre später... Der ganze Hofstaat beschwert sich beim König, dass alle Gewänder zerrissen und zerfetzt sind, weil kein Garn für Stoff mehr gemacht wird. Dornröschen hat die gute Idee, man könne in ein anderes Königreich fahren und von dort Stoffe holen. Also machen sich der König und die Königin auf die Reise. Dornröschen erkundet das Schloss und findet in den Büschen eine geheime Tür, die sie zu einem kleinen verwachsenen Turm führt. Sie steigt die steile Wendeltreppe hinauf, bis sie oben zu einer Tür kommt. Sie öffnet die Tür. In der kleinen Kammer sitzt eine alte Frau mit einem Spinnrad. Dornröschen sieht sich verwundert den seltsamen Apparat an. „Komm her und setz dich an meinen Platz“, sagt die Alte. Dornröschen legt den Fuß auf das Pedal und tritt an. Plötzlich, als sie das Garn um die Spindel wickelt, sticht sie sich in den Finger. Die Alte Frau fängt höhnisch zu lachen an und Dornröschen schließt für immer ihre Augen. Die weiße Fee verzaubert das ganze Schloss, damit alle mit Dornröschen schlafen, dann hebt sie den Zauberstab und plötzlich wächst um das ganze Schloss eine gewaltige Dornenhecke. Nur der Elf bleibt wach, um auf Dornröschen aufzupassen. Nach 100 Jahren kommt ein Prinz und will sich das Schloss ansehen, mit seinem Schwert kämpft er sich durch die Dornenhecke. Als er in Dornröschens Schlafgemach kommt, küsst er die schlafende Schönheit. Sie öffnet die Augen und sieht ihn freundlich an. Kurz darauf erwacht das ganze Schloss. Wie geht es nun weiter? Die Spinnerinnen spinnen wieder Wolle, die Weber weben kostbare Kleider und der Hofstaat erfreut sich in der Pracht neuer Gewänder... und Dornröschen – die hat ihren Prinzen bekommen und wird hoffentlich sehr, sehr glücklich sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cannon Movie Tales: Dornröschen (\"Cannon Movie Tales: Sleeping Beauty\") ist ein Märchenfilm des amerikanischen Regisseurs David Irving aus dem Jahr 1987. Er wurde aufwändig für die amerikanische Märchenfilmreihe „Cannon Movie Tales“ produziert.", "tgt_summary": null, "id": 171802} {"src_title": "Karkowo (Gościno)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahltermin.", "content": "Das Recht, Neuwahlen auszurufen und den genauen Wahltermin zu bestimmen, liegt beim Ministerpräsidenten. Da die Wahlperiode des Folketings auf vier Jahre begrenzt ist, musste die kommende Wahl bis 13. November 2011 abgehalten werden. Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen hatte stets erklärt, die Legislaturperiode voll ausschöpfen zu wollen. Er setzte den Termin am 26. August 2011 fest, nachdem sich das Regierungslager nicht unmittelbar auf einige wirtschaftspolitische Maßnahmen hatte einigen können. Es hat sich die Praxis etabliert, zwischen Ausrufung und Durchführung der Wahl mindestens drei Wochen verstreichen zu lassen, damit die Behörden die nötigen Vorkehrungen treffen und Parteien und Kandidaten ihre Bewerbung erklären können. Außerdem sollen sich die Wähler in einem hinreichend informativen Wahlkampf orientieren können. Herkömmlicherweise finden dänische Urnengänge an Werktagen statt, nicht wie in vielen europäischen Ländern an einem Sonntag. 1990, 1994 und 1998 war der Wahltag ein Mittwoch; 2001, 2005 und 2007 wurde an einem Dienstag gewählt. 2011 fand die Wahl an einem Donnerstag statt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangslage.", "content": "Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen (Venstre) führte seinen ersten Wahlkampf als Regierungschef. Er war 2009 Anders Fogh Rasmussen im Amt gefolgt, als dieser auf den Posten des Nato-Generalsekretärs wechselte. Lars Løkke Rasmussen wollte die bestehende Koalition aus Venstre und den Konservativen unter Duldung der Dänischen Volkspartei fortsetzen. Auch die neoliberale Liberal Alliance wollte ihn im Amt halten. Seine Herausforderin Helle Thorning-Schmidt von den Sozialdemokraten wurde wie 2007 von Sozialistischer Volkspartei, Sozialliberalen und linker Einheitsliste unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Umfragen im Wahljahr.", "content": "Die regelmäßigen Wählerbefragungen, die von Tageszeitungen und Fernsehsendern in Auftrag gegeben wurden, sahen lange Zeit einen stabilen Vorsprung für das linke Oppositionslager. In der Woche vor dem Wahltermin besaßen die Linksparteien in der Projektion der konservativen Zeitung Berlingske elf Sitze Vorsprung vor der regierenden rechten Allianz, während die Umfrage für die linksliberale Politiken zum gleichen Zeitpunkt einen Vorsprung von sogar einundzwanzig Sitzen sah.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Obwohl Venstre von Ministerpräsident Rasmussen leichte Zugewinne verbuchen konnte und stärkste Partei blieb, verlor seine Koalition die Mehrheit im Folketing. Dies erfolgte vor allem auf Grund der starken Verluste der Konservativen, die mehr als die Hälfte ihrer Stimmen verloren. Insgesamt erreichte das Wahlbündnis 86 Sitze im Folketing. Auf der anderen Seite verloren die Sozialdemokraten leicht an Stimmen und erreichten das schlechteste Ergebnis ihrer Parteigeschichte. Ihr Wahlbündnis insgesamt konnte jedoch zulegen und errang die Mehrheit im Folketing. Gewinner im linken Lager waren die Sozialliberalen, die damit ihre massiven Verluste bei der Wahl 2007 wieder ausgleichen konnten, sowie die rot-grüne Einheitsliste, die ihr Ergebnis verdreifachte. Gemeinsam erreichte das Wahlbündnis 89 Mandate. Somit fehlt eine Stimme zur absoluten Mehrheit im Folketing. Über diese verfügt das Wahlbündnis allerdings durch die Unterstützungserklärung dreier Abgeordnete aus Grönland bzw. von den Faröern. Auf den Färöern ging wie auch 2007 je ein Mandat an das linke und das rechte Lager. Wahlsiegerin war die liberal-unionistische Sambandsflokkurin, die mehr als 7 Prozentpunkte hinzugewinnen konnte. Größte Verliererin war die sozialistisch-sezessionistische Tjóðveldi, die 6 Prozentpunkte verlor und ihr Mandat im Folketing an die sozialdemokratisch-unionistische Javnaðarflokkurin abgeben musste. Damit gingen beide Mandate an unionistische Parteien. In Grönland blieb die Sitzverteilung unverändert, beide Sitze fielen an das linke Lager. Die sozialistische Inuit Ataqatigiit und die sozialdemokratische Siumut konnten dabei ihre Stimmenanteile erheblich ausbauen, während vor allem die liberale Atassut massiv verlor.", "section_level": 1}, {"title": "Dänemark.", "content": "Quelle: Danmarks Statistik Hinweis: Die Veränderungen bei den Sitzzahlen beziehen sich auf das Wahlergebnis 2007, nicht auf die Situation unmittelbar vor der Wahl 2011", "section_level": 2}, {"title": "Färöer.", "content": "Quellen: Färöischer Rundfunk und Reichsombudsschaft auf den Färöern. Zur Einteilung in sezessionistische und unionistische Parteien siehe auch Autonomie der Färöer.", "section_level": 2}, {"title": "Grönland.", "content": "Vorläufiges Ergebnis. Quelle: Greenlandic Broadcasting Corporation", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Folketingswahl 2011 war die 67. Wahl zum dänischen Parlament (Folketing). Sie fand am Donnerstag, den 15. September 2011, statt. ", "tgt_summary": null, "id": 160204} {"src_title": "Bahnhof Amstetten (Württ)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der U-Bahnhof Hammer Kirche wurde im Zuge des Baues der U-Bahn nach Billstedt errichtet. Für den Bau der neuen Station wurde die hier ursprünglich den Geesthang hinab zur Hammer Landstraße verlaufende Straße \"Bei der Hammer Kirche\" bis zum Horner Weg verkürzt. Im Gegenzug wurde der Hammer Steindamm, der bis dahin oberhalb des Geesthanges endete, in einem weiten Bogen um die neue Station bis zur Hammer Landstraße verlängert. Im Januar 1967 konnte der Betrieb aufgenommen werden. Um 1970, nachdem die ursprünglich dort haltende Straßenbahn durch Busse ersetzt worden war, wurde das Zugangsbauwerk erweitert: Der Fußgängertunnel unterquerte nun die Hammer Landstraße. Das vorher dort befindliche Portal wurde restlos entfernt. Der neue Tunnel-Abschnitt ist noch heute an der fehlenden Verfliesung zu erkennen. Im Haltestellenbereich selbst wurden inzwischen die früher vorhandenen Deckenverkleidungen über den Gleisen entfernt, wodurch der unregelmäßige Ansatz der Fliesen sichtbar wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbau und Lage.", "content": "Die Haltestelle hat ihren Namen nach der nahegelegenen Kirche. Der Mittelbahnsteig besitzt nur einen Zugang am westlichen Ende, das Zugangsbauwerk führt jedoch zu drei Ausgängen (Horner Weg, Hammer Steindamm, Hammer Landstraße). Eine Besonderheit ist die spitz zulaufende, konische Form des Bahnsteigs, der in der Nähe des Ausgangs extrem breit ist, am östlichen Ende jedoch sehr schmal wird. Die Haltestelle liegt etwa auf Höhe der Hammer Landstraße. Sie wurde unterirdisch in einem Geestrücken errichtet. Der U-Bahnhof Burgstraße liegt 955 Meter entfernt. Die 655 Meter lange Strecke bis zum U-Bahnhof Rauhes Haus wurde versuchsweise aus Fertigsegmenten erbaut. Es war nach der Strecke der Linie U1 am Lübeckertordamm der zweite Versuch dieser Art. Die Bauweise konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Seit Oktober 2014 ist der Bahnhof barrierefrei ausgebaut. Der Aufzug wurde bereits August 2014 eingeweiht, jedoch waren die Bahnsteige noch nicht erhöht. Der Zugang Hammer Landstraße ist nicht barrierefrei ausgebaut. Der U-Bahnhof Hammer Kirche bietet auch Übergangsmöglichkeiten zum Stadt- und Nachtbus. Das betriebsinterne Kürzel der Hochbahn für die Haltestelle ist „HK“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der U-Bahnhof Hammer Kirche ist eine Haltestelle der Hamburger U-Bahn-Linien U2 und U4 im Stadtteil Hamm. Die Station hat täglich etwa 12.500 Ein- und Aussteiger (Mo–Fr, 2017).", "tgt_summary": null, "id": 103748} {"src_title": "Ward Hunt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Szeged, das erstmals von Claudius Ptolemäus im 2. Jahrhundert n. Chr. als \"Partiscum\" erwähnt wurde, liegt in Südungarn und im südlichen Teil der Großen Ungarischen Tiefebene am Unterlauf der Theiß, die etwa 120 Kilometer südlich in Serbien/Vojvodina in die Donau mündet. An der östlichen Stadtgrenze mündet die Marosch (Mureș) in die Theiß. Die Marosch bildet hier auch die natürliche Grenze zu Rumänien. Die mitten im Barbaricum, auf dem Boden der sarmatischen Jazygen entdeckten römischen Baureste sind heute durch das Stadtzentrum überbaut. In der Antike führte eine von Westen kommende, wichtige Verkehrsverbindung nach Szeged und weiter über das Maroschtal bis nach Innerdakien. Ihren Ausgang nahm die Straßenverbindung vom Kastell \"Lugio/Florentiam\". Diese Garnison überwachte zusammen mit der spätantiken befestigten Schiffslände \"Burgus contra Florentiam\" den pannonischen Donaulimes und den Grenzraum um die hier auf das römische Reichsgebiet treffenden Straße. Römische Siedlungsspuren konnten insbesondere am Westufer der Theiß unter der im Mittelalter errichteten Festung aufgedeckt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Während der Abbrucharbeiten an der zuletzt unter der Kaiserin und Königin Maria Theresia restaurierten Szegediner Festung kam zwischen 1876 und 1883 eine Vielzahl von Spolien zu Tage von denen ein kleiner Teil römischen Ursprungs war. Das durch den Etnographen Cs. Sebestyén Károly (1876–1956) erstmals veröffentlichte Fundmaterial ist nicht ausdrücklich militärischen Ursprungs und bezeugt insofern nur eine römisch geprägte Ansiedlung. Während des Baus eines Kanals für die städtische Kanalisation könnte der verantwortliche Ingenieur István Kováts auf dem Areal der Festung 1877 jedoch Mauern des mutmaßlichen Kastells angeschnitten haben. Seinem Bericht legte er eine Skizze bei: Insbesondere die zuletzt genannte Mauer erregte das Aufsehen des Archäologen Pál Lakatos, da in diesem Bereich, das zum Beschussfeld der Festung gehörte, bis in das 19. Jahrhundert nicht einmal Bäume gepflanzt werden durften. Alte Pläne bewiesen, dass dort in der frühen Neuzeit auch niemals ein Gebäude gestanden hat. Doch die Stärke der beiden parallel verlaufenden Mauern, die in einer Tiefe von 5,70 bis 7,60 Metern gefunden wurden, ist mit drei Metern für ein Kastell der Prinzipatszeit außerordentlich stark. Zudem wäre ein Kastell, das mit einer Breite von 300 Metern fast die Dimensionen eines Legionslagers erreichen würde, an diesem Platz unverstellbar. Wozu diese Mauern gehörten, bleibt ohne moderne Grabungen unbekannt. Vielmehr mutmaßen Archäologen wie Dénes Gabler die römische Militärstation im Bereich eines Burgpalastes der Árpádenzeit, der dort vor dem Bau der Großfestung an deren südlicher Umwehrung lag. In diesem Bereich wurden auch römische Fußbodenziegelchen \"in situ\" entdeckt (siehe hierzu weiter unten). Der kleine Burgpalast könnte Strukturen des Kastells aufgegriffen haben. Da das mutmaßliche Areal an der Ecke Vár-Straße und Deák-Ferenc-Straße heute überbaut ist, sind Nachforschungen jedoch unmöglich geworden. Das Areal der einstigen Szegediner Festung wurde bisher nicht systematisch untersucht. Aufgrund der mittelalterlichen, frühneuzeitlichen und modernen Überbauung sind auch keinerlei Spuren der römischen Befestigung oberirdisch erhalten geblieben. Die dichte Konzentration der Funde in dieser Zone deutet jedoch auf die Lage des mutmaßlichen Kastelles hin. Ein 1924 im südlichen Szegediner Stadtteil Alsóváros entdecktes alabasternes Reliefbruchstück könnte auch sekundär in nachrömischer Zeit dorthin gelangt sein.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Laut András Alföldi (1895–1981) gründeten die Römer während der Regierungszeit des Kaisers Antoninus Pius (138–161) eine Garnison in Szeged, als Rom seine Position gegen die zwischen der Donau und den Karpaten lebenden Jazygen und ihre nordwestlichen Verbündeten, die germanischen Quaden, abgesichert hatte. Wahrscheinlich sicherte ein Vertrag zwischen Römern und Jazygen die Errichtung einer Niederlassung. In der Folge setzte der römische Reiseverkehr zwischen dem Kastell Dunaszekcső \"(Lugio)\" und Dakien ein. Auch nach Räumung der Provinz Dakien im Jahr 271 könnte diese Fernstraße bestanden haben. Darauf mag der erst während der Regierungszeit des Kaisers Valentinian I. (364–375) errichtete Ländeburgus \"Contra Florentiam\" bei Dunaszekcső hinweisen. Fundgut, das eine spätantike Siedlungskontinuität Szegeds beweisen würde, ist jedoch noch nicht zu Tage getreten. Anfangs könnte das hier vermutete Kastell von einer Legionsvexillation belegt gewesen sein. Seit dem vom Kaiser Mark Aurel (161–180) diktierten Friedensvertrag von 175 befanden sich auch römische Beamte auf dem Territorium der stets unruhigen und aufsässigen Jazygen. Als Sicherheit für die Römer hatten die Jazygen laut den damaligen Vertragsbedingungen Geiseln zu stellen. In der modernen Forschung wird noch kontrovers diskutiert, ob die Römer unter Mark Aurel das gesamte Theißbecken besetzt haben, um dort zwei neue Provinzen (\"Sarmatia\" und \"Marcomannia\") zu etablieren. Die stratigraphischen Untersuchungen des Archäologen Sándor Soproni (1926–1995) am in der Spätantike massiv ausgebauten \"Limes Sarmatiae\", der sich seit damals um das Jazygengebiet legte, scheinen diese Annahme jedoch zu bestätigen. Soproni konnte auch feststellen, dass bereits unter Mark Aurel – zumindest partiell – Arbeiten im Bereich dieses Grenzwalls stattgefunden haben. Fest steht weiter, dass das Jazygen-Gebiet von nun an als militärische Pufferzone die Donaugrenze zu Pannonien entlasten sollte. Für den Sieg über die Sarmaten erhielten Mark Aurel und sein Sohn Commodus noch im Herbst des Jahres 175 den Ehrentitel \"Sarmaticus (Maximus)\". Einschlägige Funde lassen vermuteten, dass Attila oder Bleda hier in der Spätantike vorübergehend ihre Residenzen aufschlugen (siehe auch weiter unten).", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Spätestens mit der Errichtung der römischen Provinz Dacia nach dem zweiten Dakerkrieg (105–106 n. Chr.) gelangte die direkte Straßenverbindung von Pannonien über Szeged nach Dakien für Rom zu einer noch höheren Bedeutung. Auf ihrer Trasse konnten Transporte und Truppenkontingente rasch verschoben werden, ohne den weiten Umweg entlang der Donau nehmen zu müssen. Zudem konnte in Szeged, an dem die aus Siebenbürgen kommende Marosch/Mureș (lat.: \"Marisus\") in die Theiß und letztendlich in die Donau floss, auch der Schiffsverkehr an prominenter Stelle kontrolliert werden. Der vielleicht später hier stationierten Auxiliarkohorte oblag auch die Überwachung und Sicherung der Straßenverbindung nach \"Micia\", die am südlichen Ufer der Mureș in Richtung Südosten verlief. Auf den bei \"Partiscum\" zusammenlaufenden Wasser- und Landwegen wurden vor allem Salz, Gold und Holz befördert. Die Funktion des antiken \"Partiscum\" als wichtiger Handelsplatz wird auch durch den Weihestein eines römischen Beamten für Straßenangelegenheiten verdeutlicht, der weiter unten näher beschrieben wird. Die Inschrift zeigt, dass \"Partiscum\" wohl auch eine Etappe für das staatliche Kurierdienstwesen – den \"Cursus publicus\" – gewesen sein muss. Szeged lag nach dem Ausbau des \"Limes Sarmatiae\" fast genau in der Mitte dieser sich zwischen Donau und Großer Tiefebene erstreckenden Region. Die Grenzanlagen zeugen von dem jahrhundertelangen römischen Versuch, die nur schwer unter Kontrolle zu haltenden Jazygen in den Griff zu bekommen. Dazu sollten auch militärische Außenposten entlang des \"Limes Sarmatiae\" dienen. Neben der grenznahen, unvollendeten valentinianischen Großfestung Göd-Bócsaújtelep, die am Beginn des nördlichen Abschnitts des sarmatischen Limes stehen sollte, ist gleichzeitig rund zwei Tagesmärschen (40 römische Meilen) östlich der Donau und des Großkastells mit dem Bau des Burgus Hatvan-Gombospuszta begonnen worden. Ebenfalls während dieser Ausbauphase entstand der Ländeburgus Bács im Süden der Tiefebene.", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Funde.", "content": "Die Forschungsergebnisse machten deutlich, dass die in der frühneuzeitlichen Festung gemachten römischen Funde keine Verbindung zu jazygischem Material zeigten.", "section_level": 1}, {"title": "Votivaltar.", "content": "Szeged war seit dem Mittelalter eine strategisch wichtige Grenzfestung, die jedoch nach Abklingen der für Ungarn verheerenden Türkenkriege ab 1686 immer mehr an Bedeutung verlor. Mit dem Abbruches der Festung kamen mehrere römische Funde ans Tageslicht, so unter anderem ein als Spolie verbauter Votivaltar, der als Dedikanten einen \"Praefectus vehiculationis\" (Oberaufseher für das Straßenwesen) nennt: Der für die sekundäre Verwendung stark zurechtgehauene Stein soll laut Alföldi während der Herrschaft des Kaisers Antoninus Pius (138–161) entstanden sein.", "section_level": 2}, {"title": "Ziegelstempel.", "content": "Angeblich wurden während der Abbrucharbeiten in der Festung 38 römische Ziegel entdeckt, von denen jedoch nur sieben ins Szegediner Ferenc-Móra-Museum kamen. Heute ist nur noch ein einziger erhalten. Er trägt, soweit bekannt wurde, als einziger einen Ziegelstempel mit der Marke \"IMP\" – wohl für \"Imperator\" – und wurde demzufolge möglicherweise in einer Ziegelei gebrannt, die unter kaiserlicher Verwaltung standen. Der durch seine umfassenden Arbeiten zu den römischen Ziegelstempeln bekannt gewordene Archäologe János Szilágyi (1907–1988) datierte diesen Ziegel in die Herrschaftsjahre der Kaiser Caracalla (211–217) oder Elagabal (218–222). Andere Wissenschaftler gehen von einer Entstehung im 2. Jahrhundert n. Chr. aus.", "section_level": 2}, {"title": "Antefixum.", "content": "Gleichfalls aus dem Abraum der Festung stammten zwei Bruchstücke eines \"Antefixums\", eines verzierten Stirnziegels, von denen heute nur noch ein Teil erhalten ist. Das Stück aus roter, hartgebrannter Terracotta zeigt eine Palmette und Spirallinien. Aufgrund der feinen Ausarbeitung des Stücks wird es wohl nicht nach dem Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. entstanden sein.", "section_level": 2}, {"title": "Ziegelböden.", "content": "Während der Schleifung der Festung wurden \"in situ\" zwei aus kleinen, biskuitförmigen und achteckigen gebrannte Ziegelchen gesetzte römische Fußböden entdeckt. Die erstgenannte Steinchengruppe, die nahe dem Burgshof gefunden wurde, besaßen eine gelbbraune Farbe, die beiden heute noch erhaltenen achteckigen Ziegelchen sind ziegelrot und grau. Zu den achteckigen Bodenziegeln gehört auch ein in der Aufsicht quadratisches Ziegelchen, das einst die Lücken des aus den achteckigen Ziegeln gesetzten ornamentalen Bodens füllte. Biskuitförmige Bodenziegelchen fanden sich unter anderem im dakischen \"Tibiscum\" (Caransebeș) sowie in \"Sarmizegetusa\" (Grădiștea de Munte). Außerdem kamen sie an den pannonischen Siedlungsplätzen in \"Siscia\" (Sisak), \"Aquincum\" (Budapest) und am \"Brigetio\" (Komárom) zu Tage. Der Fußboden eines Raumes der \"Palaestra\" und im Amphitheater der Zivilstadt von \"Aquincum\" besaßen hingegen Böden aus achteckigen Ziegelchen. Der als Ortshistoriker bekannt gewordene János Reizner (1847–1904) erwähnte, dass der offensichtlich bis dahin zumindest in Teilen vollständige römische Boden aus biskuitförmigen Steinen durch die Abbrucharbeiter zerstört wurden und viele Beamte die ausgebrochenen Ziegelchen als Aktenbeschwerer nutzten. Die Verschiedenartigkeit der beiden Ziegelsteingruppen weist auf zwei unterschiedliche Räume hin, in denen diese verlegt worden waren. Möglicherweise gehörten die Böden zu einer \"Mansio\" (Straßenstation), in der sich die Reisenden von den Strapazen erholen und übernachten konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Skulpturschmuck.", "content": "Auf dem Gebiet der Festung und Stadt Szeged wurden einige teilweise hochwertigere Antiken entdeckt, die möglicherweise erst im 18. Jahrhundert hierher gelangten. Bekannt geworden ist ein von Kaiser Karl VI. (1711–1740) befohlener, aus drei Schiffen bestehender Konvoi mit antiken Kunstschätzen, die in Siebenbürgen zusammengesammelt worden sind und nach Wien verbracht werden sollten. Die Schiffe waren auf der Marosch in Richtung Theiß unterwegs, als eines nahe bei Szeged versank. Eine versuchte Bergung misslang. Möglicherweise stammt eine im 20. Jahrhundert an der Maroschmündung entdeckte gut ausgearbeitete Büste eines Römers von dieser Ladung. Auch andere Stücke könnten im Laufe der Zeit ihren Weg nach Szeged gefunden haben, so dass eine klare Lokalisierung verschiedener Fundstücke aus Szeged, die nicht \"in situ\" zu Tage traten, in vielen Fällen unmöglich sein wird. 1877 wurde während der Aushubarbeiten an dem bereits weiter oben genannten Kanal im Inneren der zum Abbruch freigegebenen Festung ein marmorner Männerkopf aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. in rund 7,60 Metern Tiefe geborgen. Das Stück gehörte zu einem Relief, da seine Rückseite entsprechend flach und unausgearbeitet ist. Kováts überliefert, dass auch die übrigen Teile dieses Reliefs gefunden wurden, die Arbeiter jedoch diese Stücke in die Baugrube zurückwarfen. Die Tiefe des Fundorts erklärt sich aus den vielen Schanzarbeiten und Umbauten, welche die Festung von Szeged im Laufe der Jahrhunderte erfuhr. Sie spricht auch dafür, dass sich dieses Relief bereits in römische Zeit in Szeged befunden haben könnte.", "section_level": 2}, {"title": "Münzschatz.", "content": "Wie der Gelehrte und Piaristenmönch András Dugonics (1740–1818) berichtet, wurden 1794 neben dem \"Proviant Haus\" nahe der Festung große Mengen an Silbermünzen aus der Regierungszeit des Kaisers Mark Aurel (161–180) entdeckt. Ob es sich hierbei um einen Depotfund gehandelt haben könnte, der während der Markomannenkriege (166–180) in den Boden kam, bleibt unbekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Der Hunnenschatz von Szeged-Nagyszeksös.", "content": "Dieser Hortfund ist die größte je bekannt gewordene Ansammlung hunnischer Goldgegenstände. Er wurde vor dem Ersten Weltkrieg in einem Weingarten in der vormals zu Szeged gehörenden, jetzt zur Gemarkung Rösz zählenden, Nagyszéksós gefunden. Vor der Meldung an die Behörden verschwand eine große Anzahl der Pretiosen, die teilweise bis zum heutigen Tag verschollen geblieben sind. Bis zum Jahre 1966 erreichte die Zahl der in Museen und Privatsammlungen gelangten Goldgegenstände an die 200 Stück. Annähernd mit dem spätantiken Hortfund von Nagyszéksós vergleichbar sind nur Exemplare aus im Jahre 1904 entdeckten Katakombengräbern auf der Halbinsel Kertsch. Unter den Funden von Nagyszéksós gibt es keinen einzigen Gegenstand, mit dessen Hilfe die Zeitperiode ihrer Entstehung oder Verbergung auf ein Jahrzehnt genau bestimmt werden könnte. Die Archäologen interpretierten den Fund von Nagyszéksós lange als Brandbestattung bzw. als Überreste eines von natürlicher Erosion abgetragenen Hügelgrabes. Diese Annahme wurde jedoch später wieder verworfen, da es bisher keine Kenntnis davon gibt, dass die Hunnen ihre Toten auch verbrannt hätten. \"Inventar:\" Es handelt sich dabei meist um zerbrochene, mangelhafte bzw. verbogene Stücke oder kleinen Überresten von heute nur mehr schwer zu deutenden Schmuckgegenständen. Ein Teil der Funde von Nagyszéksós weist erhebliche Brandspuren auf und ist dementsprechend deformiert denn auch stark verschmolzene Goldklumpen und Goldtropfen fanden sich im Fundinventar. Auf anderen Gegenständen waren hingegen keinerlei Spuren von Feuereinwirkung festzustellen. Völlig unversehrt geblieben sind z. B. die eingearbeiteten Edelsteine an den Schnallen, die Riemenzungen, die Schwertriemenbeschläge und auch der aus dünnem Goldblech gepresste oder ausgeschnittene Kleiderschmuck. Offensichtlich ist also vorher nur ein Teil des Fundinventars starker Hitzeeinwirkung ausgesetzt gewesen, doch weiß man nicht exakt, wie viele, da auch Einschmelzversuche der damaligen Finder und zeitweiligen Eigentümer nicht auszuschließen sind. Das interessanteste Exemplar ist ein etwa 407 g wiegender, massiv gearbeiteter goldener Halsring der die zahlreichen Gold- und Silberhalsringe, die man vor allem aus den Gräbern hunnischer Unterführer von Ostkasachstan bis in die Donauregion kennt, noch bei weitem übertrifft. Der einstige Träger dieses Halsringes überragte wohl nach Würde und Rang alle bisher bekannten hunnischen Adeligen des Karpatenbeckens. Die bisher bekannten Funde kann man annähernd nachstehenden Kleidungs- und Ausrüstungsgegenständen zuordnen: Andere Bruchstücke könnten zur Dekoration von Pfeilköchern verwendet worden sein. Zwei mit Schuppen verzierte Goldblechbeschläge stammen von zwei (oder mehreren) Holzsätteln, von einem Pferdegeschirr ein Trensenbruchstück mit goldüberzogenem Knebel und goldene Riemenbeschläge mit Zellenornamentik und Anhänger. Die Kraft und Macht hunnischer Anführer symbolisiert ein mit Gold überzogener Peitschenstiel. Auch Prunkgefäße und auf solche hinweisende Bruchstücke befanden sich unter den Funden: so z. B. eine Elektronschale, deren achtblättrige Blumenfassungen einst mit eingelegtem Glas geschmückt war, und ein im Stil orientalischer Elektronkelch, der an seinen durchbrochen gearbeiteten Seiten ursprünglich mit runden Glas- oder Edelsteinplatten dekoriert war. Mehrere Goldbänder, die wahrscheinlich auf Holzgefäßen, etwa Schalen, angebracht waren. Eine größere Scheibe mit Zellenornamentik dürfte vormals den Boden einer Goldschale verziert haben.", "section_level": 2}, {"title": "Fundverbleib.", "content": "Die während des Abbruchs der frühneuzeitlichen Festung geborgenen römischen Funde befinden sich heute im Ferenc-Móra-Museum in Szeged.", "section_level": 1}, {"title": "Denkmalschutz.", "content": "Die Denkmäler Ungarns sind nach dem Gesetz Nr. LXIV aus dem Jahr 2001 durch den Eintrag in das Denkmalregister unter Schutz gestellt. Zuständig ist das Staatliche Amt für das Kulturelle Erbe (Kulturális Örökségvédelmi Hivatal; KÖH) in Budapest. Die Limesanlagen gehören als archäologische Fundstätten nach § 3.1 zum national wertvollen Kulturgut. Alle Funde sind nach § 2.1 Staatseigentum, egal an welcher Stelle der Fundort liegt. Verstöße gegen die Ausfuhrregelungen gelten als Straftat bzw. Verbrechen und werden mit Freiheitsentzug von bis zu drei Jahren bestraft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kastell Szeged, das auch unter seinem antiken Namen \"Partiscum\" bekannt ist, war ein mutmaßliches römisches Hilfstruppenlager und vielleicht Bestandteil der Außenlinie in der westlichen Festungskette des dakischen Limes \"(limes Daciae)\", auf dem Gebiet der Stadt Szeged, Komitat Csongrád-Csanád, in Ungarn.", "tgt_summary": null, "id": 1411892} {"src_title": "Primetime-Emmy-Verleihung 2002", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1953 gründete Pieter van der Leegte in Eindhoven einen Betrieb zur Metallbearbeitung. Aus den Initialen seines Nachnamens entstand der Firmenname VDL. Durch zahlreiche Übernahmen konnte sein Sohn Wim van der Leegte das Unternehmen seit 1979 deutlich vergrößern. 2006 kaufte die VDL Groep von Philips die Philips Enabling Technologies Group (ETG). ETG ist ein Hersteller, Entwickler und Lieferant von Präzisionskomponenten und Mechatronic zur Anwendung in der Halbleiterindustrie sowie der Medizin- und Solartechnik.", "section_level": 1}, {"title": "VDL Bus & Coach.", "content": "Der Geschäftsbereich \"VDL Bus & Coach\" umfasst das Omnibusgeschäft der VDL Groep, das 1993 mit dem Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an der Bussparte von DAF begann. Berkhof, ein niederländischer Hersteller von Reise- und Linienbussen, ist seit 1998 ein Teil von VDL. Bereits 1992 übernahm Berkhof den Kleinbushersteller Kusters. 1994 folgte der belgische Omnibusproduzent Jonckheere. Seit 2003 gehört auch der niederländische Reisebushersteller Bova zu VDL. Mit der Einführung des Linienbusses VDL Citea, einer Weiterentwicklung des Berkhof Ambassador, und des Reisebusses VDL Futura, des Nachfolgers des Bova Futura, löst die einheitliche Marke VDL die traditionellen Herstellernamen ab. Inzwischen stellt \"VDL Bus & Coach\" auch Elektrobusse her. Im Juli 2014 bestellten die Kölner Verkehrs-Betriebe 8 Busse des Typs VDL Citea SLFA Electric. Damit war die KVB das erste Unternehmen in Deutschland, an das dieser neuentwickelte Bustyp geliefert wurde. Im April 2015 hat das Unternehmen fünf Busse vom Typ Citea Electric an die Stadtwerke Münster verkauft. Ende 2015 kam vom ÖPNV-Konzessionsgebiet Südost-Brabant eine Bestellung über 40 Linienbusse des Modells \"Citea SLFA Electric\". Dies sind 18,1 m lange Gelenkbusse. Ihre Auslieferung war für Dezember 2016 vorgesehen. 13 Exemplare des gleichen Modells sollen nach gewonnener Ausschreibung bis Ende 2018 als Gesamtsystem inklusive Stromtankstellen an die Stadtwerke Osnabrück zur Elektrifizierung der lokalen Buslinie 41 geliefert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "In den Niederlanden: In Belgien:", "section_level": 2}, {"title": "Kennzahlen.", "content": "Im Jahr 2010 wurden 925 Linienbusse, 535 Reisebusse, 243 Fahrgestelle sowie 232 Midi- und Minibusse abgesetzt. Damit lag VDL mit einem Marktanteil von 4,7 % an sechster Stelle in Westeuropa. Hauptabsatzgebiete sind Frankreich, die Benelux-Staaten, Deutschland und Großbritannien.", "section_level": 2}, {"title": "VDL Nedcar.", "content": "Durch VDL NedCar werden seit 2014 im niederländischen Born im Auftrag von BMW zwei Pkw-Modelle des Mini (3-Türer und seit 2014 Cabrio) gefertigt. 2017 wurde auch die Produktion des BMW X1 aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die VDL Groep mit Sitz in Eindhoven ist ein niederländischer Industriekonzern und Familienunternehmen. Zu ihr gehören 79 Tochtergesellschaften in 16 Ländern mit insgesamt über 10.600 Beschäftigten. ", "tgt_summary": null, "id": 158023} {"src_title": "Ohrenfische", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Camp Polk wurde 1865 als militärischer Außenposten als Antwort auf die Indianerkriege mit den Paiute gegründet. Der Name stammte von Polk County (Oregon), dem Heimatcounty des Kommandanten des Camps. Das Camp bestand aus einigen Hütten westlich von Squaw Creek, ungefähr 4,8 km nordöstlich der heutigen Stadt. Um 1870 siedelte Samuel Hindeman in dem Gebiet, der auch eine Poststation betrieb. 1888 wurde die Poststation von Camp Polk zum heutigen Standort verlegt und der Name wurde in Sisters geändert, angelehnt an die nahe gelegenen Three Sisters. Der National Park Service führt für Sisters drei Bauwerke und Stätten im National Register of Historic Places an (Stand 11. Januar 2019), darunter die Sisters High School.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Durch die Südhälfte des Stadtgebietes verläuft der Whychus Creek. Westlich von Sisters erhebt sich das Gebirgsmassiv der Three Sisters.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2000 lebten in der Stadt 959 Einwohner, 397 Haushalte und 262 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 663/km2. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung aus 95,83 % Weißen, 1,56 % Amerikanischen Ureinwohnern, 0,42 % Asiaten, zusammen; 0,83 % stammten von zwei oder mehr ethnischen Gruppen ab. 4,59 % der Bevölkerung waren spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. Das jährliche Durchschnittseinkommen lag bei 35.000 USD, das Durchschnittseinkommen einer Familie bei 43.977 USD. Männer hatten ein Durchschnittseinkommen von 35.563 USD, Frauen 21.771 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen lag bei 17.847 USD. 7,4 % der Familien und 10,4 % der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze. 2,3 % davon waren unter 18 und 10,7 % waren 65 oder älter.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Die vier Schulen im Stadtgebiet von Sisters werden durch den Sisters School District verwaltet. Weiters besteht in Sisters die \"Sisters Christian Academy\".", "section_level": 1}, {"title": "Sport und Freizeit.", "content": "Ein Teil des Deschutes National Forest befindet sich auf dem Stadtgebiet. Pfade, die zum Wandern, Mountainbiken und Reiten einladen, führen von der Stadtgrenze in die \"Three Sisters Wilderness Area\". Einige Skigebiete liegen in der Nähe der Stadt. Das Sisters Rodeo findet seit 1941 jährlich statt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Luft.", "content": "Der Sisters Eagle Air Airport ist ein öffentlicher Flugplatz, der sich 1,6 km nördlich der Stadt befindet und unter anderem als Basis für die Waldbrandbekämpfung verwendet wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sisters ist eine Stadt im Deschutes County im US-Bundesstaat Oregon und gehört zur Bend (Oregon) \"Metropolitan Statistical Area\". Die Einwohnerzahl betrug bei der Volkszählung 2000 959, stieg allerdings bei der US-Volkszählung 2010 auf 2038 und hat sich somit mehr als verdoppelt.", "tgt_summary": null, "id": 2433575} {"src_title": "Óscar Adrián Rojas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Chemische Bestandteile.", "content": "Die Cuticula besteht aus einer unlöslichen, cuticulären Membran, imprägniert mit und bedeckt von löslichen Wachsen. Cutin ist die am besten bekannte, strukturelle Komponente der cuticulären Membran. Die Cuticula kann auch einen nicht-verseifbaren Kohlenwasserstoff namens Cutan enthalten. Die epicuticulären Wachse, die die Cuticula bedecken, bestehen aus einer Mischung aus hydrophoben, aliphatischen Verbindungen, Kohlenwasserstoffen mit einer Kettenlänge von 16 bis 36. Das Cutin wird als Monomer in der Epidermis synthetisiert und dann in der Cuticula vernetzt. Gleiches gilt für die Wachsein- und Auflagerungen, die jedoch einfach in und durch die Cuticula diffundieren. Hierzu werden sie vermutlich in kurzkettigen Kohlenwasserstoffen gelöst, die am Bestimmungsort verdunsten. Es sind aber auch Lipid-Transferproteine beteiligt.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur und Funktion.", "content": "Die pflanzliche Cuticula kann Wachstum folgen, im Gegensatz zu der von Insekten, die sich häuten müssen. Dies liegt daran, dass Vernetzungen der Cutinmatrix durch Cutinasen aufgelöst und dann weitere Monomere eingebaut werden können. Wenn die Cuticula stärker als die Epidermis wächst, kommt es zur Cuticularfältelung. Diese führt zu einer schlechteren Benetzbarkeit, Wassertropfen können aufgrund der Oberflächenspannung nur noch die Spitzen der Cuticularfalten berühren und sich so schlechter halten. So dient die Cuticula auch der Verteidigung, da bei Regen Viruspartikel, Bakterienzellen und Sporen oder wachsenden Pilzfilamenten abgewaschen werden. Bei Pflanzen an sehr trockenen Standorten lassen sich auch sehr dicke Cuticulae finden. Diese sind chemisch und mechanisch schwer angreifbar und widerstehen auch Kauwerkzeugen von kleineren Tieren. Auf die Cuticula können zusätzlich epicuticuläre Wachse aufgelagert werden. Diese Kristalloide können zahlreiche Formen annehmen, als Nadeln, Platten oder Pakete, scheinbar wirr oder planvoll angeordnet etc. Starke Wachsausscheidungen sind bereits mit bloßem Auge erkennbar; sie wirken reifartig, wie beispielsweise bei Pflaumen oder Kohlblättern. Die Wachsbeläge senken die Transpiration weiter, reflektieren oder streuen einfallendes Licht, erhöhen Luftturbulenzen über der Oberfläche, sodass der Wärmeaustausch erhöht wird und senken die Benetzbarkeit, wie auch die Cuticularfalten. Letzteres ist bei der Lotusblume (\"Nelumbo nucifera\") besonders stark ausgeprägt, sodass der Effekt nach ihr als Lotoseffekt benannt ist (beschrieben von Barthlott und Neinhuis, 1997). Dicke Wachsschichten können ebenso wie eine dicke Cuticula vor Fraß schützen, da die Mandibeln und Tarsen der Tiere verklebt werden. Während es sich bei der Cuticula um eine Akkrustierung (Auflagerung) handelt, kann es auch zu Inkrustierungen (Einlagerungen) von Suberin oder Cutin kommen. So können die Zellwände nicht nur Wasser-, sondern im Falle des Kork auch Luftundurchlässig werden (eindrucksvoll demonstriert am Sektkorken). Es können auch anorganische Substanzen in die Zellwand eingelagert werden, wie zum Beispiel Calciumcarbonat und Calciumoxalat bei der Schirmalge Acetabularia. Kieselsäure lässt sich bei Gräsern und Kieselalgen (Diatomeen) finden. Die Zellwand wird durch die Einlagerung zwar härter, aber auch spröder (unelastischer).", "section_level": 1}, {"title": "Evolution.", "content": "Die Cuticula entstand vor mehr als 450 Millionen Jahren während des Überganges der Pflanzen vom Wasser zum Land zusammen mit Stomata, Xylem, Phloem und Interzellularen im Mesophyll-Gewebe zuerst im Stamm, später auch im Blatt. Ein Zusammenspiel aus diesen Innovationen ermöglichte den Pflanzen durch die Verlagerung des Gasaustausches ins Innere den Wasserverlust zu verringern. Eingeschlossen durch eine wasserdichte Membran und begrenzt durch Öffnungen mit variabler Breite, können die Stomatazellen Transpiration und COformula_1-Austausch regulieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Cuticula der Pflanzen ist ein wachsartiger Überzug, der nur von Epidermiszellen in Blättern, jungen Sprossen und anderen, der Luft ausgesetzten Geweben ohne Periderm gebildet wird. Durch ihre hydrophoben Eigenschaften verringert sie Wasserverluste; bei Pflanzen in trockenen Gebieten auf 0,01 % dessen, was eine gleich große, freie Wasseroberfläche abgeben würde. An Stellen, an denen jedoch Austausch nötig ist, kann die Cuticula auch porös oder rissig sein. Die Rhizodermis weist gar keine Cuticula auf, um die Wasser- und Nährstoffaufnahme nicht zu behindern.", "tgt_summary": null, "id": 2196310} {"src_title": "Wolfgang Fischer (General)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die einfachen Verhältnissen aus dem ländlichen England entstammende 19-jährige Christine Keeler ist nach London gezogen. Die attraktive junge Frau wird als Fotomodell und als Striptänzerin in einem Nachtklub tätig. Dort erblickt sie der angesehene Osteopath Stephen Ward und nimmt sich ihrer an. Zudem lernt Christine die neu im Klub angeheuerte Mandy Rice-Davies kennen, mit der sie sich ein Zickenduell liefert. Weil sie in einer ähnlichen Lebenssituation stecken, freunden sich Christine und Mandy bald an. Christine zieht in Wards Wohnung. Obwohl sie über Jahre zusammen leben, schläft Ward, der einem libertinären Lebensstil das Wort redet, nicht mit ihr. Allerdings beteiligt sie sich an einer Sexparty, zu der es bei einem Besuch von Gästen kommt. Im Ausgang probieren Ward, einer seiner Freunde und Christine Haschisch zu rauchen und machen Bekanntschaft mit karibischen Einwanderern. Ein Wochenende verbringt Ward mit Christine auf einem Landsitz des befreundeten Lord Astor. Sie nimmt ein Bad im Gartenbecken und zieht sich aus, als Lord Astor mit Begleiterinnen erscheint. Der mit Ward befreundete sowjetische Marineattaché Iwanow besucht Christine mehrmals in Wards Wohnung und schläft mit ihr. In dieser Zeit führt Ward Christine mit Kriegsminister John Profumo zusammen, der sehr darum besorgt ist, dass ihn niemand dabei beobachtet und ihr in derselben Wohnung Besuche abstattet. Christine geht durch die Betten verschiedener mächtiger Männer. Sie genießt das luxuriöse Leben, während Ward durch die Zuwendung so hoher Kreise geschmeichelt ist. Allerdings fordert ihn der britische Geheimdienst auf, Verdächtiges über Iwanow zu melden, und Profumo beendet seinen Verkehr mit Christine. Ein Jahr später hat sich Christine mit Johnny Edgecombe, einem Schwarzen aus der Karibik, eingelassen, möchte aber mit dem aufdringlichen Mann nichts mehr zu tun haben. Er verlangt Einlass in die Wohnung, und als sie sich weigert, gibt er mehrere Schüsse auf die Tür ab. Die Polizei und Reporter werden darauf aufmerksam. Ward erklärt Christine, er könne sich solche Geschichten nicht leisten und trennt sich von ihr. Sie, die über die Jahre eine echte Liebe für ihn entwickelt hat, gibt sich tief verletzt und erzählt einem Reporter von ihren Beziehungen zu hochgestellten Männern. Profumo behauptet vor dem Parlament, keine „unanständige“ Beziehung mit Christine unterhalten zu haben. Doch die Justiz strengt gegen Ward ein Verfahren wegen Zuhälterei an und bringt die Tatsachen ans Licht. Profumo gibt die Lüge zu und tritt als Minister zurück. Lord Astor und der Rest der hohen Gesellschaft lassen Ward fallen, der sich noch vor Prozessende das Leben nimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die deutschsprachige Kritik nahm den Film 1989 gemischt auf. Er vermittle Einblicke ins Zeitgefühl, sein Wert liege in der „atmosphärisch sehr präzisen Wiedergabe einer Zeit“, aber auch nur deren „brave Rekonstruktion“. Mal wurde dem Gesellschaftsbild „satirische Präzision“ zugestanden, mal Klischees und fehlende Zwischentöne vorgeworfen. Neben der Feststellung, der Film meide „anstößige Detailerörterungen“, hieß es, Caton-Jones beobachte die aufreizende Kleidung „mit der Unbefangenheit eines Kleinstadt-Voyeurs“, „hautnah und bildfüllend für die ewig gestrigen «besseren älteren Herrn» unter den Zuschauern“ und zeige „kecke Spiele“. Dabei dienten „Herrenwitze [...] als verbaler Ersatz für fehlende Hard-Core-Szenen.“ Die „Softporno-Einlagen“ seien „ungefähr so prickelnd wie ein Bad im Portwein“. Man sah die Chance, den Skandal nach einem Vierteljahrhundert politisch und sozial neu zu untersuchen und zu bewerten, vertan. Ohne eine „weitergehende Analyse des Falles“ biete das Werk einen geringen Erkenntniswert. Es entspräche den „End-Achtzigern, wo nostalgisch zurückgeschaut und handwerklich solide, gute, aber unverbindliche Unterhaltung produziert wird.“ Der \"film-dienst\" stellte der detailgenauen Ausstattung die „oberflächliche Konzeption“ gegenüber. In der Beziehung zwischen Ward und Keeler fehle psychologische Tiefe. Der Film sei „schwere- und belanglos“, man erfahre wenig über ihr Innenleben und ihre Konflikte. Ähnlich \"epd Film\": „In der Detailfreudigkeit der Accessoires verliert sich das geahnte Thema des Films“, Wards Tragödie könne man nur vermuten, im Film fände sie nicht statt. Für \"Zoom\" handelt es nicht um einen Politthriller, sondern eine Neuauflage des Pygmalion-Themas. Dabei „[...] ist die Entwicklung ihrer Beziehung im Verlauf der Geschichte psychologisch durchdacht. Aus Faszination füreinander wird Seelenverwandtschaft, dann konspirative Kumpanei und schliesslich auf ewig verbindendes Schicksal.“ Teils anerkannte die Kritik, dass der Film Gut-Böse-Schablonen meide, teils sah sie ihn „zu schnell und zu billig“ auf Seiten Keelers stehen. Buch und Regie schrieben nur Ward und den beiden Frauen Lebhaftigkeit zu, die übrigen Männer hätten keine Ausstrahlung, urteilte \"Der Spiegel\": „Ian McKellen bringt das meisterhaft auf den Punkt, wenn er seinen Profumo nur dort mit Charisma versieht, wo Politiker am überzeugendsten zu wirken pflegen: beim Ehrenwort.“ Fand \"Zoom\" die starke Seite des Films gleichermaßen in Hurt und Whalley-Kilmer, die „glaubwürdig und überzeugend“ spielten, erwähnten andere nur Hurt, während die Figur Keeler ziemlich blass gerate oder die 25-jährige Whalley-Kilmer fehlbesetzt sei, da für ein Partymädchen zu alt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritikenspiegel.", "content": "Eher positiv Gemischt Eher negativ", "section_level": 1}], "src_summary": "Der britische Spielfilm Scandal aus dem Jahr 1989 behandelt die Profumo-Affäre, die 1963 die britische Regierung erschütterte. Der konservative Kriegsminister John Profumo hatte 1961 eine sexuelle Beziehung mit derselben Prostituierten Christine Keeler unterhalten, die mit dem sowjetischen Marineattaché und Spion Jewgeni Iwanow verkehrte. Nachdem Gerüchte über Profumos Beziehung zu Keeler aufgekommen waren, dementierte Profumo in einer Erklärung vor dem Parlament den sexuellen Charakter der Beziehung. Doch bald musste er die Falschaussage eingestehen und er trat zurück. Einen Monat später folgte ihm Premierminister Harold Macmillan, im Jahr darauf verloren die Konservativen die Wahlen. ", "tgt_summary": null, "id": 932554} {"src_title": "Costel Orac", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bahnhof wurde am 13. April 1840 eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Empfangsgebäude.", "content": "Das erste Empfangsgebäude aus der Zeit, als die Strecke in Betrieb genommen wurde, stammte von dem Mainzer Architekten Ignaz Opfermann und ist nicht erhalten. Das heutige Empfangsgebäude welches nördlich der Bahnstrecke errichtet wurde, stammt von 1877 und wurde 1911 umgebaut. Das zweieinhalbgeschossige Gebäude mit breitem Geschossfries steht traufständig zu den Gleisen. Zur Straßenseite ragt ein Mittelrisalit vor, der die Traufe mit seinem Giebel durchbricht. Das Halbgeschoss unter dem Schieferdach ist verschindelt, das flach und weit über geschnitzten Sparren und Kopfstreben auskragt. Das Gebäude ist ein Baudenkmal.", "section_level": 2}, {"title": "Gleisanlagen.", "content": "An dem dreigleisigen Bahnhof Hochheim (Main) halten Züge der Linie S1 der S-Bahn Rhein-Main. Der Bahnhof besitzt einen Haus- und einen Inselbahnsteig. Auf Gleis 1 fahren die S-Bahnen nach Wiesbaden, auf Gleis 2 die in Richtung Frankfurt. Zur Hauptverkehrszeit beginnen und enden einige Züge in/aus Richtung Frankfurt auf Gleis 3. Vor dem Empfangsgebäude (Straßenseite) befindet sich ein Personentunnel, über den die Gleise 2 und 3 zu erreichen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Parkplätze.", "content": "An Gleis 1 angrenzend befinden sich P+R Parkplätze sowie überdachte Fahrradabstellplätze.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenswert.", "content": "Der Hochheimer Bahnhof ist nicht barrierefrei. Ein barrierefreier Umbau ist geplant, ein Termin steht noch nicht fest.", "section_level": 2}, {"title": "Betrieb.", "content": "Hochheim liegt im Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV).", "section_level": 1}, {"title": "Regionalverkehr.", "content": "Seit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018 wird der Bahnhof von den Regional-Express-Linien RE4 und RE14 bedient.", "section_level": 2}, {"title": "S-Bahn.", "content": "Die S-Bahnen fahren täglich im Halbstundentakt auf der Strecke Wiesbaden Hauptbahnhof – Rödermark-Ober-Roden. In den Hauptverkehrszeiten wird dieser Takt auf einen Viertelstundentakt ausgeweitet, wobei jeder zweite Zug in Hochheim beginnt bzw. endet. Die Regionalbahn-Linien RE9 und RB10 fahren ohne Halt durch den Bahnhof.", "section_level": 2}, {"title": "Busverkehr.", "content": "An der Bushaltestelle \"Hochheim Bahnhof\" fahren die Buslinien 46, 48 und 809. Die Buslinien verbinden den Bahnhof mit der Hochheimer Innenstadt, der Heinrich-von-Bretano-Schule, dem Hochheimer Hallenbad sowie dem Hochheimer Stadtteil Massenheim (Linie 46).", "section_level": 2}, {"title": "Sonderverkehr.", "content": "Jährlich findet Anfang November in Hochheim der Hochheimer Markt statt. Zu diesem Ereignis hält die sonst hier durchfahrende Regionalbahn-Linie RB10 (RheingauLinie) der Vias mit zusätzlichem Halt. Darüber hinaus wird der Betrieb der sonst im 30- bis 60-Minuten-Takt verkehrenden Buslinie 48 verdichtet sowie Sonderbusse von und nach Rüsselsheim eingerichtet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Hochheim (Main) ist der Bahnhof der südhessischen Stadt Hochheim am Main. Er liegt an der Taunus-Eisenbahn von Frankfurt (Main) Hauptbahnhof nach Wiesbaden Hauptbahnhof. Hier halten planmäßig ausschließlich S-Bahnen der Linie S1 der S-Bahn Rhein-Main und der Regional-Expresszüge RE4 und RE 14. (Frankfurt – Mainz Hbf – Ludwigshafen).", "tgt_summary": null, "id": 1437980} {"src_title": "Laura Street Trio", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Club wurde 1923 unter dem Namen \"FK Mladi Radnik\" in Kragujevac gegründet. Der erste Vereinspräsident war Aleksandar Ratković. Sein erstes Spiel bestritt \"Mladi Radnik\" beim \"SK Triglav\" und verlor 2:0. Im ersten Heimspiel spielte man gegen den \"SK Radnički\" aus Belgrad am 16. August 1925. Der SK Radnički gewann 5:0. Eine Woche später, am 23. August 1925, gewann \"Mladi Radnik\" sein erstes Spiel gegen den FK Radnički Niš mit 7:1. 1929 änderte \"Mladi Radnik\" seinen Namen in \"KFK Radnički\". 1969 stieg der FK Radnički Kragujevac in die 1. jugoslawische Liga auf, nachdem man in den Play-offs den \"FK Sutjeska\" und \"FK Crvenka\" geschlagen hatte. Am 7. September 1969 feierte Radnički Kragujevac einen großen Sieg mit 4:1 gegen den FK Partizan im Stadion Partizana. Am 15. September 1969 erreichte man ein 4:4 gegen den brasilianischen Club FC Santos. Die Torschützen für Santos waren Edu mit 3 und Pelé mit 1 Treffer, während für Radnički \"Nikolić\", \"Paunović\" und \"Paunovski\" mit 2 Toren trafen. Der Verein beendete seine erste Saison in der 1. Liga als 15. und hatte einen durchschnittlichen Zuschauerzuspruch von 10.850 pro Spiel. 2010 änderte der Club seinen Namen in FK Radnički 1923.", "section_level": 1}, {"title": "Spielzeiten.", "content": "Radnički Kragujevac spielte in den folgenden Spielzeiten in der 1. jugoslawische Fußballliga (2 Punkte für Sieg, Unentschieden 1 Punkt!): 1. jugoslawische Fußballliga 1969/1970 15. KFK Radnički 34 11 05 18 34:42 27 1. jugoslawische Fußballliga 1970/1971 16. KFK Radnički 34 09 10 15 29:50 28 1. jugoslawische Fußballliga 1971/1972 17. KFK Radnički 34 07 10 17 24:55 24 1. jugoslawische Fußballliga 1974/1975 15. KFK Radnički 34 09 12 13 27:39 30 1. jugoslawische Fußballliga 1975/1976 18. KFK Radnički 34 08 07 19 29:57 23", "section_level": 1}], "src_summary": "Der FK Radnički 1923 (vollständiger offizieller Name auf serbisch: Фудбалски клуб Рaднички 1923 – ФК Рaднички 1923, \"Fudbalski klub Radnički 1923\" – \"FK Radnički 1923\"), gewöhnlich FK Radnički Kragujevac, auch als \"Crveni Đavoli\" („Die roten Teufel“) bekannt, ist ein serbischer Fußballverein aus Kragujevac. Derzeit spielt der Club in der Srpska liga Zapad, der dritthöchsten Spielklasse im serbischen Fußball.", "tgt_summary": null, "id": 1158472} {"src_title": "Ladybower Reservoir", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bernd von Brauchitsch wurde als ältester Sohn des späteren Oberbefehlshabers des Heeres und Generalfeldmarschalls Walther von Brauchitsch und dessen erster Frau Elisabeth, geborene von Karstedt, geboren. 1931 trat er in die Deutsche Verkehrsfliegerschule in München ein, wo er seine Flugzeugführerlizenz erwarb. 1932 trat von Brauchitsch in ein Reiterregiment der Reichswehr ein und wurde 1934 zum Leutnant befördert. Im gleichen Jahr trat er zur Luftwaffe über. Er diente zuerst als Flugzeugführer bei der Erprobungsstelle in Rechlin, 1935 dann als Technischer Offizier in einer Stukastaffel. 1936 erfolgte die Beförderung zum Oberleutnant und die Versetzung zu einer Stukagruppe nach Lübeck, im Dezember des gleichen Jahres wurde er zum Staffelkapitän einer Stukastaffel befördert. 1939 besuchte er die Höhere Luftwaffenschule in Gatow und nahm an der Luftkriegsakademie teil. Ebenfalls 1939 fand er Verwendung als Adjutant beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe. Im Oktober wurde er zum Hauptmann befördert. Vom Mai bis August 1940 folgte die Verwendung als Gruppenkommandeur in der IV. Gruppe des Lehrgeschwaders 1 im Westfeldzug und der Luftschlacht um England. Ab August wurde er wieder Adjutant beim OB der Luftwaffe. 1941 erfolgte die Übernahme in den Generalstab und Ende 1941 die Ernennung zum Chefadjudanten des Oberbefehlshabers der Luftwaffe. 1942 erfolgte die Beförderung zum Major, 1943 die zum Oberstleutnant und 1944 die zum Oberst. 1944 wurde ihm von Göring das Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten verliehen. Er wurde Ende April 1945 zusammen mit Göring in Berchtesgaden von der SS verhaftet, die den Befehl hatte, Göring, seine Familie und nähere Mitarbeiter nach der Kapitulation Berlins zu erschießen. Dieser Befehl wurde jedoch von den Wachen nicht ausgeführt. Im Mai 1945 nahm von Brauchitsch in Görings Auftrag mit der 36. US-Division der 7. amerikanischen Armee Kontakt auf, um als Unterhändler Verhandlungen aufzunehmen. Als Bevollmächtigter Görings teilte er dieser mit, dass Göring den Krieg als beendet betrachte und bereit sei, sich zu ergeben. Anschließend wurde von Brauchitsch von den Alliierten in Kriegsgefangenschaft genommen, aus der er um 1948 wieder entlassen wurde. Am 12. März 1946 wurde er im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher als Zeuge vernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "In der Nachkriegszeit war von Brauchitsch Manager der Nord-Westdeutschen Bau- u. Montage GmbH und ab 1956 Mitglied des Aufsichtsrates der von den Krupp-Brüdern Berthold und Harald von Bohlen und Halbach gegründeten Bohlen Industrie GmbH, später AG. 1961 wurde er geschäftsführender Direktor der von den beiden Krupp-Brüdern erworbenen Jurid Werke GmbH in Glinde bei Hamburg, einer Schwestergesellschaft der WASAG. Er war außerdem Vorsitzender der Landesvereinigung der Schleswig-Holsteinischen Arbeitgeberverbände, des Arbeitgeberverbandes für die Chemische Industrie und Kunststoffverarbeitung Schleswig-Holsteins sowie des Wirtschaftsverbandes Asbest. Darüber hinaus saß er im Vorstand der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bernd von Brauchitsch (* 30. September 1911 in Berlin; † 19. Dezember 1974) war ein deutscher Offizier in Reichswehr und Wehrmacht. Er war während des Zweiten Weltkrieges lange Zeit Adjutant von Hermann Göring.", "tgt_summary": null, "id": 860912} {"src_title": "STRATEC", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Kyle Palmieri begann seine Karriere als Eishockeyspieler im USA Hockey National Team Development Program, für das er von 2007 bis 2009 in der Juniorenliga North American Hockey League aktiv war. Anschließend wurde er im NHL Entry Draft 2009 in der ersten Runde als insgesamt 26. Spieler von den Anaheim Ducks ausgewählt. Anschließend besuchte der Flügelstürmer ein Jahr lang die University of Notre Dame, für deren Eishockeymannschaft er parallel in der National Collegiate Athletic Association spielte. In der Saison 2010/11 kam der US-Amerikaner zu seinem Debüt in der National Hockey League für die Anaheim Ducks, wobei er in insgesamt elf Spielen ein Tor erzielte. Den Großteil der Spielzeit verbrachte er allerdings bei Anaheims Farmteam Syracuse Crunch in der American Hockey League, für die er in 62 Spielen 51 Scorerpunkte, davon 29 Tore, erzielte. Aufgrund seiner Leistungen durfte er am AHL All-Star Classic teilnehmen. In der folgenden Saison konnte Palmieri seine Punkteausbeute in der AHL weiter steigern und erreichte 58 Scorerpunkte für Syracuse. Im Dezember 2011 wurde er von den Ducks befördert und sammelte in 18 Spielen, unterbrochen durch eine zeitweilige Rückkehr zu Syracuse Crunch, sieben Punkte und hatte dabei zwei „Multi-Point Games“. Da Anaheim die Playoffs verpasste, wurde Palmieri zu Syracuse zurückgeschickt, die jedoch den St. John’s IceCaps in der ersten Runde in vier Spielen unterlagen. Die erste Hälfte der Saison 2012/13 verbrachte Palmieri bei den Norfolk Admirals, dem neuen Farmteam der Anaheim Ducks. Da diese jedoch über die erste Saisonhälfte oft schwächelten, häufte er in 33 Spielen nur 25 Punkte an. Nach Beendigung des Lockouts, konnte er sich im Januar einen Platz im Kader der Ducks sichern. In 28 Spielen verbuchte der AHL All-Star 13 Punkte. Am 27. Februar 2013 erzielte er seinen ersten Hattrick in der NHL, als er eine Reihe mit den All-Stars Corey Perry und Ryan Getzlaf bildete und diese ihn bei allen Toren assistierten, weiterhin erzielte Palmieri seinen dritten spielentscheidenden Treffer in diesem Spiel. Während des NHL Entry Draft 2015 wurde Palmieri an die New Jersey Devils abgegeben, die ihrerseits ein Zweitrunden-Wahlrecht für diesen Draft sowie ein Drittrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2016 nach Anaheim transferierten. In New Jersey avancierte der Angreifer in der Saison 2015/16 mit 30 Toren und 27 Vorlagen zum Topscorer des Teams und unterzeichnete daraufhin im Juli 2016 einen neuen Fünfjahresvertrag, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von 4,65 Millionen US-Dollar einbringt.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für die USA nahm Palmieri auf Juniorenebene an der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2008 sowie den U20-Junioren-Weltmeisterschaften 2010 und 2011 teil. Bei der U18-WM 2008 und der U20-WM 2011 gewann er mit seiner Mannschaft jeweils die Bronze-, bei der U20-WM 2010 sogar die Goldmedaille. Für die Weltmeisterschaft 2012 wurde Palmieri erstmals in den Kader der US-amerikanischen Seniorenauswahl für die Welttitelkämpfe nominiert. Im Verlauf des Wettbewerbs stand er in sieben Begegnungen der USA auf dem Eis und erzielte je zwei Tore und Assists. Schließlich unterlag er mit der Mannschaft in den Viertelfinals gegen Finnland. Zum World Cup of Hockey 2016 wurde er als Ersatz für Ryan Callahan ins Team USA nachnominiert, schied mit der Mannschaft jedoch bereits in der Gruppenphase aus.", "section_level": 2}, {"title": "Spielweise.", "content": "Palmieris Spielweise entspricht dem sogenannten „Scharfschützen“, also dem Spieler im Eishockey, der sich durch seinen guten Torabschluss auszeichnet. Seinen Mitspieler suchen ihn gezielt am Ende eines Spielzuges für einen erfolgreichen Treffer. Auch verursacht er für seine Mitspieler auf diese Weise „Rebounder“.", "section_level": 1}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die USA bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Kyle Charles Palmieri (* 1. Februar 1991 in Smithtown, New York) ist ein US-amerikanischer Eishockeyspieler, der seit Juni 2015 bei den New Jersey Devils in der National Hockey League unter Vertrag steht. Zuvor verbrachte der rechte Flügelstürmer fünf Jahre in der Organisation der Anaheim Ducks.", "tgt_summary": null, "id": 947620} {"src_title": "Zyklonsaison im Südwestindik 2011–2012", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Heriberto Hermes, Sohn von John Nicholas Hermes und Mary Ann Hilger Hermes, trat der Ordensgemeinschaft der Benediktiner bei, legte die Profess am 11. Juli 1954 ab und empfing am 26. Mai 1960 die Priesterweihe. Hermes kam am 4. Oktober 1962 während des Zweiten Vatikanischen Konzils als Missionar und Seelsorger nach Brasilien. Er war langjährig in Mineiros im brasilianischen Bundesstaat Goiás tätig. Als Pfarrer der Heilig-Geist-Pfarrei in Mineiros wirkte er als Lehrer an öffentlichen Schulen und engagierte sich für die Bildung der Bevölkerung. Er war zudem Sekretär der Sozialwerke von \"Obras Sociais da Paróquia Divino Espírito Santo\", die zahlreiche Projekte durchführte. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 20. Juni 1990 zum Prälaten der Territorialprälatur Cristalândia. Der Bischof von Ruy Barbosa, Mathias William Schmidt OSB, spendete ihm am 2. September desselben Jahres die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren Ignatius Jerome Strecker, Erzbischof von Kansas City in Kansas, und Michael Francis McAuliffe, Bischof von Jefferson City. Als Wahlspruch wählte er \"FIAT\". Hermes engagierte sich insbesondere für die Sozialpastoral sowie die Verteidigung der Menschenrechte wegen der zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, die zu dieser Zeit vor allem in der Zeit der Militär- und Zivildiktatur in Brasilien stattfanden. Er gründete 1994 das \"Zentrum für Menschenrechte in Cristalândia CDHC\" (port. Centro de Direitos Humanos de Cristalândia). Er wurde Mitglied der nationalen Menschenrechtsbewegung und unterstützte die Gründung mehrerer Menschenrechtszentren, dies zusammen unter anderem mit der Konrad-Adenauer-Stiftung. 2002 wurde er mit dem nationalen Preis für Menschenrechte ausgezeichnet. Am 25. Februar 2009 nahm Papst Benedikt XVI. seinen altersbedingten Rücktritt an. Er lebte bis zu seinem Tode in der Gemeinschaft der Redemptoristen in Paraíso do Tocantins und arbeitete als Pfarreimitarbeiter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heriberto Hermes OSB (englisch \"Herbert John Hermes\"; * 25. Mai 1933 in Shallow Water, Scott County, Kansas, USA; † 3. Januar 2018 in Palmas, Bundesstaat Tocantins, Brasilien) war ein US-amerikanischer römisch-katholischer Ordensgeistlicher und Prälat von Cristalândia. 2002 wurde er mit dem nationalen Preis für Menschenrechte in Brasilien ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1744289} {"src_title": "Sarah Storey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Al-Ulwan kam 1969 in Buraida als vierter von neun Söhnen zur Welt. Er begann mit 14 Jahren die Schule zu besuchen, absolvierte die Grundschule und brach die Oberschule nach 15 Tagen ab. Danach lernte er mittelalterliche Klassiker der islamischen Theologie auswendig und besuchte die Unterrichtszirkel verschiedener islamischer Gelehrter. Er heiratete 1989 und hat drei Söhne. Als Prediger erwarb er sich einen Ruf in den konservativen Kreisen Saudi-Arabiens. Noch in den 1980er Jahren verteilte er Flugblätter, die Hafiz-Feiern zur ketzerischen Neuerung erklärten (bid'a), und wurde mit anderen deshalb 18 Tage in Riad inhaftiert. Al-Ulwan war anfangs gegen Salmān al-ʿAuda und die Sahwa-Bewegung (\"as-Sahwa al-islamiyya\", „islamisches Erwachen“), näherte sich jedoch 1993 diesen an. Staatlicherseits wurde ihm das Predigen in Moscheen 1997 untersagt, trotz zahlreicher Interventionen zu seinen Gunsten von prominenter Seite, unter anderem von Abd al-Aziz ibn Baz. In Medina arbeitete al-Ulwan mit dschihadistischen Geistlichen wie Hamud ash-Shu'aibi, Naser bin Hamad al-Fahd und Ali al-Chudair zusammen. In einem islamischen Rechtsgutachten (Fatwa) erklärte er im Jahr 2000 Selbstmordanschläge gegen Juden für erlaubt. In seinen Schriften befasst er sich intensiv mit der Teilnahme am Dschihad, da er der Überzeugung ist, die islamische Welt werde von Kreuzfahrern unter zionistischer Führung angegriffen. Er rechtfertigte außerdem die Zerstörung der Buddha-Statuen von Bamiyan durch die Taliban im März 2001. Al-Ulwans Moschee in der Provinz Qasim gilt unter moderaten Islamgelehrten als \"Terroristenfabrik\". Dort soll er unter anderen Abdulaziz al-Omari unterrichtet haben, ein späterer Selbstmordattentäter bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Nach dem 11. September erließ al-Ulwan zwei bemerkenswerte Fatwa (21. September 2001 und 19. Oktober 2001), worin er jede Unterstützung der Amerikaner in Afghanistan verbot, solche Unterstützer zu Ungläubigen erklärte (takfir) und alle Muslime dazu aufrief, den Afghanen und Taliban mit allen Mitteln zu helfen, einschließlich des militanten Dschihad. Diese Unterstützung wurde auch Osama bin Laden übermittelt. Im Januar 2002 lobte er gemeinsam mit Hamud ash-Shu'aibi und Ali al-Chudair in einem Brief den Talibanführer Mullah Omar und bezeichnete ihn als den \"Befehlshaber der Gläubigen\". Im März 2002 wurde al-Ulwan zusammen mit anderen radikalen Predigern unter Gefängnisandrohung vom saudischen Innenministerium gewarnt, keine Erklärungen für die ausländische Presse, religiöse Gutachten oder religiösen Unterricht mehr zu erteilen. Am 31. März 2003, 11 Tage nach Beginn des Irakkriegs, veröffentlichte al-Ulwan einen offenen Brief, in dem er das irakische Volk dazu aufrief, gegen die westlichen Besatzer Widerstand zu leisten und sie mit Selbstmordattentaten zu besiegen. Al-Ulwan war ein Schwager von Yusuf al-Ayiri, einem Anführer der al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel, welcher nach den Bombenanschlägen in Riad im Mai 2003 bei einem Schusswechsel starb. Im April 2004 wurde al-Ulwan wegen Unterstützung der al-Qaida verhaftet. Al-Ulwan wurde am 5. Dezember 2012 nach 9 Jahren Haft ohne Verhandlung aus dem Gefängnis entlassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sulaimān ibn Nāsir ibn ʿAbdallāh al-ʿUlwān (; * 1969 in Buraida, Saudi-Arabien) ist ein radikaler wahhabistischer Prediger und Theoretiker des militanten Dschihad. Seit April 2004 befindet er sich wegen Unterstützung der al-Qaida in saudischer Haft.", "tgt_summary": null, "id": 294453} {"src_title": "Manuel Charr", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifikation.", "content": "Insgesamt 35 Mannschaften nehmen an der AFC Champions League 2011 teil. Nach Abschluss der Qualifikationsrunde nehmen 31 Mannschaften sowie der Titelverteidiger aus dem Vorjahr an der Hauptrunde teil.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahmeberechtigte Länder.", "content": "Anders als zum Beispiel bei der UEFA Champions League, sind nur bestimmte Länder und Verbände teilnahmeberechtigt, die den Kriterien der AFC entsprechen. Die AFC hat die Teilnahmekriterien für die nächsten zwei Jahre bestimmt. Das Beschlusstermin war nach der Sitzung der Exekutivkomitee im November 2010. Am 30. November 2009 hat AFC veröffentlicht, dass im Zusatz zu den zehn teilnehmenden Verbänden noch zwölf Mitglieder Teilnahmeinteresse an die Champions League haben. Singapur hat danach ihren Antrag zurückgezogen. Die komplette Liste ist hier zu sehen: Anmerkung: Singapur, Thailand, Vietnam und Indien haben bereits Vereine, die an den Qualifikationsplayoffs für die Gruppenrunde 2010 teilnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifizierte Mannschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikationsrunde.", "content": "Das Exekutivkomitee hat vorgeschlagen, dass eine Mannschaft aus Westasien an der Qualifikation für Ostasien teilnimmt, um das Gleichgewicht zu bewahren.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse der Qualifikationsrunde.", "content": "Die Halbfinals fanden am 12. Februar 2011 statt. Die Finals wurden am 19. Februar 2011 ausgetragen.!colspan=\"5\"|Halbfinale Westasien!colspan=\"5\"|Finale Westasien!colspan=\"5\"|Halbfinale Ostasien!colspan=\"5\"|Finale Ostasien", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gruppenphase.", "content": "In der Gruppenphase spielten 32 Mannschaften in acht Gruppen mit jeweils vier Teams im Ligamodus (Hin- und Rückspiel). Dabei wurden die Mannschaften nach geographischen Gesichtspunkten aufgeteilt. In den Gruppen A bis D spielten die Teams aus West- und Zentralasien, in den Gruppen E bis H traten die Mannschaften aus Ost- und Südostasien an. Die beiden Gruppenersten qualifizierten sich für die Finalrunde der letzten 16. Das Turnier wurde mit der Drei-Punkte-Regel ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Finalrunde.", "content": "Das Viertelfinale ist ausgelost worden, es konnten jedoch nicht zwei Mannschaften aus einem Land direkt aufeinandertreffen. Die Mannschaften spielten im K.-o.-System mit Hin- und Rückspiel den Turniersieger aus, wobei die Auswärtstorregel galt. Sollte auch im Rückspiel und/oder Endspiel nach regulärer Spielzeit und Verlängerung kein Sieger feststehen, wird der Sieger im Elfmeterschießen ermittelt. Der Turniersieger qualifiziert sich für die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2011 in Japan.", "section_level": 2}, {"title": "Finalrunde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Achtelfinale.", "content": "Die Begegnungen fanden am 24. und 25. Mai 2011 statt, Rückspiele gibt es im Achtelfinale nicht.!colspan=\"5\"|Westasien !colspan=\"5\"|Ostasien", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Die Hinspiele fanden am 14. September statt, die Rückspiele am 27. und 28. September 2011.", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Hinspiele fanden am 19. Oktober statt, die Rückspiele am 26. Oktober 2011.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Das Finale wurde am 5. November 2011 in Jeonju ausgetragen. Das Heimrecht wurde durch Losverfahren unter beiden Finalisten ermittelt. Dieser Modus unterscheidet sich von dem der letzten zwei Jahre, als das Finale auf neutralem Boden stattfand.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die AFC Champions League 2011 ist die 30. Auflage des höchsten Kontinentalwettbewerbs in Asien, der zum achten Mal unter seinem jetzigen Namen ausgetragen wurde. Der Gewinner des Wettbewerbs qualifiziert sich für die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2011. Die Auslosung fand am 7. Dezember 2010 im Hauptsitz der AFC, in Kuala Lumpur, statt.", "tgt_summary": null, "id": 1921875} {"src_title": "Bahnhof Mering", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Erstmals entdeckt wurde Abhurit 1983 in einem etwa hundert Jahre alten Schiffswrack in der Bucht „Sharm Abhur“ etwa 30 km nördlich von Dschidda (englisch \"Jiddah\") am Roten Meer in Saudi-Arabien. Dort bildete sich das Mineral durch die Korrosion der gesunkenen Zinn-Barren. Abhurit ist das bisher einzige bekannte Typmineral Saudi-Arabiens. Analysiert und beschrieben wurde Abhurit durch John J. Matzko, Howard T. Evans jr., Mary E. Mrose, Philip Aruscavage, die das Mineral nach seiner Typlokalität benannten und ihre Ergebnisse zur Prüfung des Mineralstatus bei der International Mineralogical Association (IMA) einreichten (Register-Nr. \"IMA 1983-061\"). Diese erkannte den Mineralstatus und den gewählten Namen noch im selben Jahr an, was allerdings nicht mehr den seit 1998 geltenden Regeln der IMA entspricht, wonach Material anthropogenen Ursprungs (durch Menschen entstandene, verursachte, hergestellte oder beeinflusste Stoffe) wie beispielsweise korrodierte menschliche Artefakte nicht als Mineral akzeptiert wird. Typmaterial des Minerals befindet sich im Royal Ontario Museum von Toronto in Kanada und im National Museum of Natural History in Washington, D.C. in den Vereinigten Staaten (Register-Nr. 162403).", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "Da der Abhurit erst 1983 entdeckt und als eigenständiges Mineral anerkannt wurde, ist er in der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet. Einzig im zuletzt 2018 überarbeiteten und aktualisierten \"Lapis-Mineralienverzeichnis\" nach Stefan Weiß, das sich aus Rücksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. \"III/D.05-10\". In der „Lapis-Systematik“ entspricht dies der Klasse der „Halogenide“ und dort der Abteilung „Oxihalogenide“, wo Abhurit zusammen mit Panichiit eine eigenständige, aber unbenannte Gruppe bildet. Die seit 2001 gültige und von der IMA bis 2009 aktualisierte 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Abhurit ebenfalls in die Klasse der „Halogenide“ und dort in die Abteilung der „Oxihalogenide, Hydroxyhalogenide und verwandte Doppel-Halogenide“ ein. Diese ist weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit Cu usw., ohne Pb“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe \"3.DA.30\" bildet. Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Abhurit in die Klasse der „Halogenide“ und dort in die Abteilung der „Oxihalogenide und Hydroxyhalogenide“ ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe \"10.05.09\" innerhalb der Unterabteilung „Oxihalogenide und Hydroxyhalogenide mit der Formel A(O,OH)X“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Abhurit kristallisiert trigonal in der mit den Gitterparametern \"a\" = 10,02 Å und \"c\" = 44,01 Å sowie 3 Formeleinheiten pro Elementarzelle.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Abhurit bildet sich als blasenförmige Ausblühungen auf der Oberfläche von Zinn unter Einfluss von Meerwasser. Begleitminerale sind unter anderem Romarchit, Hydroromarchit, Kutnohorit und Aragonit. Als sehr seltene Mineralbildung konnte Abhurit bisher (Stand: 2011) nur in wenigen Proben an weniger als 10 Fundorten nachgewiesen werden. Neben seiner Typlokalität Sharm Abhur in Saudi-Arabien sind dies noch ein nicht näher bestimmter Fundort bei Port Royal auf Jamaika sowie Schiffswracks bei Hidra/Flekkefjord in Norwegen, St Ives (England) und Anglesey (Wales) im Vereinigten Königreich und San Jose (Monroe County) und Beaufort in den Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abhurit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Halogenide“. Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung SnO(OH)Cl, entspricht also chemisch gesehen einem basischen Zinnchlorid. ", "tgt_summary": null, "id": 1760438} {"src_title": "Britney Spears Live: The Femme Fatale Tour", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Benannt wurde Adelit nach dem griechischen Wort [ˈaðilɔs] für verborgen, unbestimmt oder ungewiss (auch undeutlich) in Anlehnung an seine oft mangelhafte Transparenz. Adelite wurde erstmals 1878 oder 1888 in der „Kittel Mine“ bei Nordmark in der schwedischen Gemeinde Filipstad entdeckt. Da allerdings für die Analyse des Minerals auch Material aus dem benachbarten Långban verwendet wurde, gilt auch dieser Ort als Typlokalität. Erstmals beschrieben wurde es 1891 durch Hjalmar Sjögren (1856–1922). Das Typmaterial (Holotyp) wird in der Abteilung für Mineralogie im Naturhistoriska riksmuseet in Stockholm, Schweden unter der Sammlungs-Nr. \"HS 6413\" aufbewahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Adelit zur Abteilung der „Wasserfreien Phosphate, Arsenate und Vanadate mit fremden Anionen“, wo er zusammen mit Austinit, Descloizit, Duftit, Gabrielsonit, Konichalcit, Mottramit, Pyrobelonit, Tangeit und Turanit die „Descloizit-Reihe“ mit der System-Nr. \"VII/B.11b\" innerhalb der „Tilasit-Descloizit-Gruppe“ (VII/B.11) bildete. Im \"Lapis-Mineralienverzeichnis\" nach Stefan Weiß, das sich aus Rücksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. \"VII/B.26-10\". In der „Lapis-Systematik“ entspricht dies ebenfalls der Abteilung „Wasserfreie Phosphate, mit fremden Anionen F,Cl,O,OH“, wo Adelit als Namensgeber die „Adelit-Gruppe“ mit der System-Nr. \"VII/B.26\" und den weiteren Mitgliedern Austinit, Cobaltaustinit (\"Kobaltaustinit\"), Duftit, Gabrielsonit, Gottlobit, Hermannroseit, Konichalcit, Nickelaustinit und Tangeit bildet (Stand 2018). Auch die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) bis 2009 aktualisierte ordnet den Adelit in die Abteilung der „Phosphate usw. mit zusätzlichen Anionen; ohne HO“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhältnis der zusätzlichen Anionen (OH usw.) zum Phosphat-, Arsenat- bzw. Vanadatkomplex (RO), so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit mittelgroßen und meist großen Kationen; (OH usw.) : RO = 1 : 1“ zu finden ist, wo es ebenfalls als Namensgeber die „Adelitgruppe“ mit der System-Nr. \"8.BH.35\" und den weiteren Mitgliedern Arsendescloizit, Austinit, Duftit, Gabrielsonit, Gottlobit, Cobaltaustinit, Konichalcit, Nickelaustinit und Tangeit bildet. Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Adelit ebenfalls in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort in die Abteilung der „Wasserfreien Phosphaten etc., mit Hydroxyl oder Halogen“ ein. Auch hier ist er als Namensgeber der „Adelitgruppe“ mit der System-Nr. \"41.05.01\" innerhalb der Unterabteilung der „Wasserfreien Phosphate etc., mit Hydroxyl oder Halogen mit (AB)(XO)Z“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Chemismus.", "content": "Die idealisierte (theoretische) Zusammensetzung von Adelit (CaMg(AsO)(OH)) besteht aus 18,19 % Calcium (Ca), 11,03 % Magnesium (Mg), 34,01 % Arsen (As), 36,31 % Sauerstoff (O) und 0,46 % Wasserstoff (H). Bei der Analyse des Typmaterials aus Långban (Schweden) wurden zusätzlich geringfügige Beimengungen von Mangan, Blei, Chlor, Kupfer, Eisen und Aluminium sowie Spuren von Barium gemessen.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Adelit kristallisiert orthorhombisch in der mit den Gitterparametern \"a\" = 7,52 Å, \"b\" = 8,89 Å und \"c\" = 5,85 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle. Die Kristallstruktur von Adelit besteht aus 6fach koordinierten Magnesium-Oktaedern, die über gemeinsam genutzte Kanten miteinander verbunden sind und Ketten parallel der c-Achse bilden. Diese Ketten bilden über eckenverknüpfte AsO-Tetraeder ein Gerüst, in dessen Lücken die großen Kationen verteilt sind.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Adelit bildet sich, in metamorphen Eisen-Mangan-Erzkörpern, wo er meist in einer vom Eisenerz getrennten Schicht zusammen mit Hausmannit und anderen Mangan-Erzen auftritt. Je nach Fundort kann Adelit auch mit weiteren Mineralen in Paragenese gefunden werden, wie unter anderem mit Arsenoklasit, Braunit, Hedyphan, Fredrikssonit und Sarkinit in Långban; Hausmannit, Magnetit und gediegen Kupfer in der „Kittel Mine“ sowie Allaktit, Alleghanyit, Baryt, Calcit, Chlorophoenicit, Franklinit, Hodgkinsonit, Johnbaumit, Kraisslit, Rhodochrosit, Sphalerit, Svabit, Willemit und Zinkit in Franklin bzw. Sterling Hill im US-Bundesstaat New Jersey. Als seltene Mineralbildung konnte Adelit bisher nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden, von denen gelten bisher (Stand: 2011) etwa 10 als bekannt gelten können. Neben seinen Typlokalitäten „Kittel Mine“ und Långban fand sich das Mineral noch in der „Jakobsberg Mine“, der „Moss Mine“ und der „Harstigen Mine“, die alle in der Gemeinde Filipstad liegen. In Deutschland trat das Mineral bei Sankt Andreasberg im niedersächsischen Harz und in der „Grube Glücksstern“ am Gottlob bei Friedrichroda in Thüringen und in den USA neben den bereits erwähnten Fundorten Franklin und Sterling Hill in New Jersey noch in der „Mercur Mine“ im Oquirrh-Gebirge in Utah zutage.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adelit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung CaMg(AsO)(OH) oder in der kristallchemischen Strukturformelschreiweise nach Strunz CaMg[OH|AsO]. Adelit ist damit chemisch gesehen ein Calcium-Magnesium-Arsenat mit zusätzlichen Hydroxidionen sowie das Arsenat-Analogon von Gottlobit (CaMg(VO)(OH)). ", "tgt_summary": null, "id": 1379583} {"src_title": "Franklin Wills Hancock", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Mosgow begann seine professionelle Karriere bei LenVo St. Petersburg während der Saison 2004/05, im Jahr 2006 wechselte er zur zweiten Mannschaft von ZSK WWS Samara. Vor der Saison 2006/07 wechselte er zu BK Chimki und lief dort in der Superleague Russland auf.", "section_level": 2}, {"title": "NBA.", "content": "2010 unterzeichnete Mosgow einen Dreijahresvertrag in einem Gesamtwert von 9,7 Millionen US-Dollar bei den New York Knicks in der NBA. Am 30. Januar 2011 bekam er in der Partie gegen die Detroit Pistons erstmals längere Spielzeit zugestanden. Dieses Spiel war mit 23 Punkten sein bis dahin bestes in seiner NBA-Karriere. Insgesamt spielte er 40 Minuten und bekam am Ende des Spiels lautstarke Anfeuerungsrufe von den Fans. Am 22. Februar 2011 wurde Mosgow zu den Denver Nuggets abgegeben. Er war Teil eines drei Mannschaften umfassenden Spielertausches, in dem auch die Memphis Grizzlies beteiligt waren, der Carmelo Anthony zu den Knicks brachte. Im Spiel gegen die Golden State Warriors am 11. April 2014 konnte er seine Karrierbestmarke von 23 Punkten einstellen. Zudem holte er sich 29 Rebounds, die sowohl eine eigene Karrierebestleistung, als auch NBA-Saisonrekord bedeuteten. Die Saison schloss er verbessert mit 9,4 Punkten und 6,4 Rebounds ab. Am 7. Januar 2015 wurde Mosgow für künftige Draftauswahlrechte zu den Cleveland Cavaliers transferiert. Dort erreichte der Russe in der Spielzeit 2014/15 mit einem Punkteschnitt von 10,6 je Begegnung den besten Wert seiner NBA-Karriere und stellte ebenfalls seine in einem Spiel erzielten Höchstwert auf: Am 11. Juni 2015 gegen Golden State waren dies 28 Punkte sowie fünf Tage später ebenfalls gegen die Warriors 12 Rebounds. 2016 gewann er mit den Cavaliers die NBA-Meisterschaft. Am 30. Juni 2016 unterschrieb Mosgow einen Vierjahresvertrag bei den Los Angeles Lakers, der ein Gesamtgehalt von 64 Millionen US-Dollar vorsah. Mosgow konnte jedoch die Erwartungen bei den Lakers nicht erfüllen und wurde nach einem Jahr an die Brooklyn Nets abgegeben. Am 7. Juli 2018 wechselte er via Charlotte Hornets zu Orlando Magic. Aufgrund von Kniebeschwerden bestritt er kein Spiel für Orlando. Im Juli 2019 wurde er aus dem Aufgebot Orlandos gestrichen.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr nach Russland.", "content": "Ende Juli 2019 gab BK Chimki Mosgows Verpflichtung bekannt. Er beklagte Anfang August 2019, sein Knie sei in den Vereinigten Staaten falsch behandelt worden. Aufgrund der Knieverletzung stieg Mosgow erst im April 2020 in Chimkis Mannschaftstraining ein.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Das erste große Turnier für Mosgow war die Basketball-Europameisterschaft 2009. Nach zwei siebten Plätzen bei der EM 2009 und der WM 2010 gelang ihm mit der russischen Mannschaft jeweils der Gewinn der Bronzemedaille bei der Basketball-Europameisterschaft 2011 und den Olympischen Spielen 2012.", "section_level": 2}], "src_summary": "Timofei Pawlowitsch Mosgow (; engl. Transkription: Timofey Mozgov; * 16. Juli 1986 in Leningrad), ist ein russischer Basketballspieler, der derzeit bei BK Chimki in der Professionalnaja Basketbolnaja Liga unter Vertrag steht. Bei einer Größe von 2,16 Metern kommt Mosgow auf der Center-Position zum Einsatz. Mosgow bestritt zwischen 2010 und 2019 insgesamt 494 Spiele in der nordamerikanischen Profiliga NBA.", "tgt_summary": null, "id": 298769} {"src_title": "Andrzej Artur Zamoyski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Aufbau.", "content": "Der Bahnhof liegt nordwestlich der Gubener Innenstadt und ist über die Straße Bahnhofsberg an das Straßennetz angeschlossen. Das in Insellage liegende Empfangsgebäude wird westlich von der Hauptbahn Berlin–Wrocław und östlich von den Gleisen der Hauptbahnen Cottbus–Guben und Guben–Zbąszynek begrenzt, zu beiden Seiten des Bahnhofs gibt es Gleisverbindungen zwischen den Strecken. Ein Fußgängertunnel verbindet das Empfangsgebäude mit den Bahnsteigen und der östlich am Bahnhof vorbeiführenden \"Bahnhofsstraße\". Der Bahnhofsvorplatz am Empfangsgebäude ist über die Stichstraße \"Bahnhofsberg\" mit der Brücke über die Gleisanlagen im Zuge der Cottbuser Straße südlich des Bahnhofs verbunden. Der Bahnhof umfasst vier Bahnsteiggleise. Die Gleise 2 und 8 befinden sich auf der West- beziehungsweise Ostseite des Hausbahnsteigs; die Gleise 1 und 3 liegen an einem gemeinsamen Mittelbahnsteig auf der Westseite. Die Gleise 1 und 2 werden in der Regel jedoch als einzige von Personenzügen bedient. Das Bahnhofsgebäude ist in der Landesdenkmalliste des Landes Brandenburg aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1843 erhielt die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (NME) die Konzession zum Bau einer Eisenbahnstrecke von Frankfurt nach Breslau. Zwei Jahre später, am 11. August 1845 erfolgte die Grundsteinlegung für den Gubener Bahnhof. Die Eröffnung fand zusammen mit der Inbetriebnahme der Strecke am 1. September 1846 statt. Da der wirtschaftliche Erfolg ausblieb, übernahm der preußische Staat 1850 die Verwaltung der Gesellschaft. 1882 wurde diese vollends verstaatlicht. Ab 1866 erfolgte der Bau der Strecke von Guben nach Bentschen. Bauherr war die Märkisch-Posener Eisenbahn-Gesellschaft. Im Jahr 1870 kam es infolgedessen zum Ausbau des Gubener Bahnhofs zum Kreuzungsbahnhof. Das Empfangsgebäude von 1845 blieb erhalten, wurde aber durch einen Neubau in Insellage von seinen Aufgaben abgelöst. Die Westseite diente der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn, die Ostseite der Märkisch-Posener sowie der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn. Um eine angemessene Gleislänge zu erreichen, wurde der Bahnübergang der Straße von Guben nach Cottbus und durch eine weiter südlich gelegene Überführung ersetzt. Von dieser zweigte die Zufahrt zum Empfangsgebäude ab. Da dieser Weg für Reisende als unnötiger Umweg betrachtet wurde, ließ man außerdem einen Fußgängertunnel vom Empfangsgebäude auf die Ostseite der Gleise anlegen. Das alte Empfangsgebäude beherbergte nach dem Umbau die Büroräume der einzelnen Bahngesellschaften, die Postannahme und einige Dienstwohnungen. Im Neubau waren dementsprechend die Wartesäle, Fahrkartenschalter und Gepäckannahme sowie einige kleinere Dienstwohnungen eingerichtet. Dem gemeinschaftlich genutzten Wartesaal der 1. und 2. Klasse war ein separater Speiseraum angeschlossen, wogegen die 3. und 4. Klasse bei jeder Bahnverwaltung über einen eigenen Raum verfügten. Ab dem 26. Juni 1870 verkehrten die Züge über die nördliche Neißebrücke nach Bentschen. Am 1. September 1871 folgte die südlich ausfädelnde Strecke nach Cottbus, deren Bau und Betrieb die Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn übernahm. Ein Bahnbetriebswerk komplettierte die Anlage. Guben wurde so Treffpunkt der Fernzüge zwischen Berlin und Breslau einerseits und Leipzig und Allenstein (heute \"Olsztyn\") andererseits. Im Jahr 1904 folgte die Nebenbahn nach Forst, die ihren eigentlichen Anfang etwa zweieinhalb Kilometer südlich des Gubener Bahnhofs findet. Nach Ende des Ersten Weltkriegs nahm die Bedeutung der Strecke von Guben nach Osten deutlich ab, da die Grenze zu Polen nach Westen verschoben wurde und die Provinz Posen zu Polen kam. Neuer Endpunkt der Strecke wurde Neu Bentschen, da Bentschen bereits zu Polen kam. 1924 vernichtete ein Großbrand das Bahnbetriebswerk. Von 1904 bis 1938 war der Bahnhof durch die Straßenbahn Guben mit der Innenstadt verbunden. Am 18. Februar 1945 wurde der Zugverkehr in Guben auf Grund der heran rückenden Front vollends eingestellt. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die nötigsten Schäden bis Ende Juli 1945 beseitigt. Der größte Teil der Stadt Guben kam zu Polen. Auch der Bahnhof Guben wurde am 1. August 1945 den polnischen Staatsbahnen (PKP) unterstellt, da auf polnischer Seite kein geeigneter Übergabebahnhof zur Verfügung stand. Am 1. Oktober 1945 erfolgte die Übergabe an die Reichsbahndirektion Cottbus. Der Personenverkehr über die Lausitzer Neiße wurde eingestellt; grenzüberschreitender Güterverkehr verblieb auf der Strecke der ehemaligen Märkisch-Posener Bahn in Richtung Zielona Góra (früher \"Grünberg [Schles]\"). Dort war auf polnischer Seite der Bahnhof Gubin nördlich der Stadt entstanden. Die Strecke der Niederschlesisch-Märkischen-Bahn in Richtung Lubsko (Sommerfeld) wurde aus militärstrategischen Gründen weiterhin vorgehalten. Regulären Verkehr über die Grenze gab es jedoch nicht mehr, auch der Güterverkehr endete auf polnischer Seite im kleinen, neu angelegten Bahnhof Gubinek südlich der Stadt. Im Binnenverkehr blieb Guben Durchgangsbahnhof entlang der Relation von Cottbus nach Frankfurt (Oder). Die zwischen diesen beiden Städten verkehrenden Fernzüge wurden zunehmend über Guben und dem weiter nördlich entstehenden Eisenhüttenstadt geleitet und nicht über die direkt verlaufende Hauptbahn. 1971 ging das Befehlsstellwerk B1 als Gleisbildstellwerk (GS II DR) in Betrieb. Zuvor war bereits das Wärterstellwerk W2 mit einem Stelltisch der Bauart GS I DR ausgerüstet worden. wurde der Bahnhof mit Gleisbildstellwerken ausgerüstet. Ab 28. Mai 1972 wurde der Bahnhof zum Gemeinschaftsbahnhof zwischen DR und PKP; die vorher getrennte Güterzugabfertigung beider Gesellschaften in Guben und Gubin entfiel. Am gleichen Tag kam es auch zur Aufnahme des grenzüberschreitenden Reisezugverkehrs zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Volksrepublik Polen von Guben in Richtung Zielona Góra. Mit dem Erstarken der polnischen Gewerkschaft Solidarność und der Ausrufung des Ausnahmezustands endete der Personenverkehr bereits 1981 wieder. Im gleichen Jahr wurde auch der Personenverkehr auf der Nebenbahn nach Forst eingestellt, zehn Jahre später wurde diese Strecke stillgelegt. 1990 wurde der Bahnhof an das elektrische Bahnnetz angeschlossen. 1994 wurde die Strecke nach Osten auf polnischer Seite sechs Monate lang komplett erneuert. Während jener Zeit kam es zur Wiederaufnahme des Güterverkehrs auf der Strecke in Richtung Lubsko, nach Ende der Bauarbeiten wurde diese Strecke auf deutscher Seite bis zur Neißebrücke stillgelegt. Im Jahre 1996 kam es zur kurzzeitigen Wiederaufnahme des grenzüberschreitenden Reisezugverkehrs nach Polen in Richtung Zielona Góra, der 2002 wieder endete. Der Güterverkehr über die Neiße blieb in Betrieb. Die Deutsche Bahn wollte infolge der zurückgegangenen Transportleistungen den östlichen Bahnhofsteil zunächst stilllegen lassen und veräußern, zog sich von diesem Vorhaben im Dezember 2010 jedoch wieder zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Es bestehen Anschlüsse nach Frankfurt (Oder) und Cottbus. Stadtseitig ist der Bahnhof über diverse Buslinien des Betreibers DB Regio Bus Ost (Spree-Neiße-Bus) mit Cottbus, Forst (Lausitz), der Gubener Innenstadt und den umliegenden Gemeinden verbunden. Im Fahrplanjahr 2019 halten folgende Linien im Bahnhof Guben:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Guben ist ein Kreuzungsbahnhof der Strecken von Berlin über Frankfurt (Oder) nach Wrocław (deutsch \"Breslau\") und von Cottbus nach Zbąszynek (früher \"Neu Bentschen\"). Baulich ist er ein Inselbahnhof. Im Personenverkehr wird lediglich die Verbindung Frankfurt (Oder) – Cottbus bedient, für den Güterverkehr ist auch die Strecke in Richtung Zbąszynek in Betrieb.", "tgt_summary": null, "id": 1416453} {"src_title": "Wilmer Mizell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verkehr.", "content": "Über die Fernstraße der Heroischen Jugend existiert eine direkte Anbindung nach Namp’o. Die 1989 fertiggestellte Kwangbok-Straße bildet einen zentralen Hauptverkehrsweg durch Man'gyŏngdae-guyŏk.", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude und Einrichtungen.", "content": "Anliegend ist der Zirkus Pjöngjang und der Schülerpalast Mangyŏngdae. In der Kwangbok-Straße befinden sich fünf auffällige Wohnblöcke mit bis zu 43 Etagen und insgesamt 25.000 Wohneinheiten. Im September 1988 wurde die Kirche Pongsu geweiht. International bekannt ist das 1989 eröffnete Ch'ŏngnyŏn Hot'el Erster Klasse das sich mit seinen 30 Etagen an der Kreuzung zwischen der Chongchun- und der Kwangbok-Straße erstreckt. Im Dong Sonnae-dong befindet sich das Korea Computer Center. In dem Ortsteil Mangyŏngdae liegt das Mangyŏngdae-Revolutionsmuseum und der vorgebliche Geburtsort von Kim Il-sung, der hier auch seine Kindheit verbrachte. Westlich im selben Ortsteil befindet sich seit 1982 der Mangyŏngdae Freizeitpark. Im Jahr 1948 wurde in Mangyŏngdae die Kim-Il-sung-Militäruniversität, eine weiterführende Schule zur Ausbildung von Offizieren der Koreanischen Volksarmee, gegründet. Sie gilt heute als die bedeutendste militärische Hochschule Nordkoreas. Im Ortsteil Chilgol-dong hat das nordkoreanische Komitee des internationalen Taekwondo-Verbandes seinen Sitz. Um die Chongchun-Straße konzentrieren sich über die drei Ortsteile Sonnae-dong, Kumsong-dong und Chukjon-dong mehrere moderne Sporteinrichtungen, die dem Schülerpalast Mangjongdae und der Man'gyŏngdae Revolutionary School, einer Grund- und Middle School für Kinder von Militär- und Staatsfunktionären, zugehörig sind. Seit 1989 steht hier auch das Ryanggang Hot’el.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalschätze.", "content": "In Moranbong-guyŏk befinden sich in Ryongbong-ri zwei der Nationalschätze Nordkoreas.", "section_level": 2}, {"title": "Naturdenkmale.", "content": "Mehrere Bäume im Bezirk sind unter den Naturdenkmalen Nordkoreas mit der Sortierungsnummer 1 aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungseinheiten.", "content": "Man'gyŏngdae-guyŏk ist in 19 Verwaltungseinheiten, die Dongs eingeteilt. Die Ortsteile Chilgol-dong und Kumsung-dong sind zudem wiederum in je drei und Tangsang-dong, Palgol-dong, Changhung-dong, Chukchon-dong und Kalrimkil-dong in je zwei Verwaltungseinheiten untergliedert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Man'gyŏngdae-guyŏk ist einer der 18 Stadtbezirke Pjöngjangs, der Hauptstadt Nordkoreas. Er liegt im Westen der Stadt neben dem Chollima County. Nördlich des Bezirks befindet sich der Stadtbezirk Hyŏngjesan-guyŏk. Im Osten grenzt er mit dem Pot'ong-gang an die Bezirke Pot’onggang-guyŏk und P’yŏngch’ŏn-guyŏk. Im Süden bildet der Taedong-gang die Grenze zum Rakrang-guyŏk. Der Landkreis wurde im September 1959 als Stadtbezirk eingerichtet. Innerhalb des Bezirks liegt der Berg Ryongak-san und zwischen der Grenze zum Chollima County der Taebo-san.", "tgt_summary": null, "id": 766582} {"src_title": "Ron Davies", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Petr Vrána begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Nachwuchsabteilung des HC Olomouc, in der er bis 2001 aktiv war. Anschließend wechselte er in die Nachwuchsabteilung des HC Havířov, für dessen Profimannschaft er in der Saison 2001/02 sein Debüt in der tschechischen Extraliga gab. In sechs Spielen blieb er dabei punktlos und erhielt vier Strafminuten. Von 2002 bis 2005 spielte der Center für die Halifax Mooseheads in der kanadischen Juniorenliga Ligue de hockey junior majeur du Québec. Vor allem in seinem ersten Juniorenjahr in Kanada konnte er überzeugen, als er in der Saison 2002/03 die Coupe RDS als Rookie des Jahres und die Trophée Michel Bergeron als bester Offensiver Rookie der LHJMQ erhielt. Zudem wurde er in das All-Rookie Team der Liga gewählt. In der Saison 2005/06 spielte Vrána in der American Hockey League für die Albany River Rats, das damalige Farmteam der New Jersey Devils, die ihn bereits im NHL Entry Draft 2003 in der zweiten Runde als insgesamt 42. Spieler ausgewählt hatten. Auch in den folgenden drei Jahren spielte der Tscheche überwiegend für New Jerseys neues AHL-Farmteam Lowell Devils, wobei er in der Saison 2007/08 am AHL All-Star Classic teilnahm. In der Saison 2008/09 erzielte er für die New Jersey Devils parallel in 16 Spielen ein Tor in der National Hockey League. Nach sieben Jahren in Nordamerika, kehrte der ehemalige Junioren-Nationalspieler zur Saison 2009/10 in seine tschechische Heimat zurück, wo er sich dem HC Vítkovice anschloss, mit dem er auf Anhieb Vizemeister wurde. Nach einer weiteren Spielzeit bei Vítkovice, wurde er für die Saison 2011/12 von Amur Chabarowsk aus der Kontinentalen Hockey-Liga verpflichtet. Für Amur absolvierte er in der Folge 46 KHL-Partien, in denen er 43 Scorerpunkte erzielte. Damit war er teamintern zweitbester Scorer hinter Jakub Petružálek. Im Mai 2012 wurde Vrána vom HC Lev Prag mit einem Vertrag über zwei Jahre Laufzeit ausgestattet und erreichte mit dem tschechischen KHL-Teilnehmer 2014 das Play-off-Finale. Nach dem Rückzug des Klubs vor der Saison 2014/15 wechselte Vrána ligaintern zu Atlant Moskowskaja Oblast. Aufgrund finanzieller Probleme des Klubs wurde Vrána im Dezember 2014 gegen Zahlung einer Entschädigung an Ak Bars Kasan abgegeben, wo Vrána bis Saisonende noch 42 Partien absolvierte. Im Sommer 2015 wechselte der Tscheche zu Brynäs IF in die Svenska Hockeyligan.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Tschechien nahm Vrána an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2005 teil. Im Turnierverlauf erzielte er in sieben Spielen fünf Tore und drei Vorlagen und führte sein Team als Mannschaftskapitän zum Gewinn der Bronzemedaille.", "section_level": 2}], "src_summary": "Petr Vrána (* 29. März 1985 in Šternberk, Tschechoslowakei) ist ein tschechischer Eishockeyspieler, der seit Januar 2019 beim HC Oceláři Třinec in der tschechischen Extraliga unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 2078411} {"src_title": "85-mm-Panzerabwehrkanone D-48", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die genauen Details der Geschichte variieren sehr stark von Ort zu Ort. Allen gemein ist jedoch, dass Hanako ein Geist ist, der die Mädchentoilette (üblicherweise in Grundschulen) heimsucht. Häufig wird sie als Mädchen mit Pagenschnitt und rotem Rock dargestellt. In einer Fassung aus der Präfektur Tochigi, die wohl die bekannteste ist, befindet sie sich auf der Mädchentoilette im dritten Stock hinter der dritten Tür. Herbeigerufen wird sie, indem man dreimal an ihre Tür klopft und „\"Hanako-san asobimasho\"“ (, dt. „Hanako, lass uns spielen gehen“) ruft, woraufhin Hanako mit einem langgezogenen „\"Hai\"“ (, dt. „Jaa“) antwortend erscheint. In Utsunomiya in derselben Präfektur muss man im dritten Stock eine Toilettentür öffnen, dreimal „\"Hanako-san\"“ rufen, das Klopapier abreißen und hinunterspülen, woraufhin eine Hand aus dem Klo erscheint. In Yokohama in der Präfektur Kanagawa findet sich in den Grundschulen zusätzlich eine männliche Variante namens Yōsuke (andernorts auch als Tarō oder Shirō bekannt) auf der Jungentoilette. Nachdem man von Hanako oder Yōsuke angesprochen wurde, muss man innerhalb von drei Sekunden fliehen oder wird getötet. Wenn man dreimal um Yōsukes Toilette geht und „\"Hanako-san\"“ sagt, erscheint aus dieser Toilette eine blutige Hand. Ein Beispiel für die große Varietät der Sage ist eine Fassung aus der Präfektur Yamagata. In dieser besitzt Hanako eine Echsenform und drei 3 m lange Köpfe. Wenn ein Mädchen sich auf der Toilette laut erleichtert, schnellt Hanako hervor und frisst sie auf.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Toire no Hanako-san ist eine der bekanntesten modernen Schulgeistergeschichten. Der Schriftsteller Bintarō Yamaguchi sieht sie gar als zentrale Figur des Schulgeistergeschichten-Booms der 1990er Jahre. Die hohe Prävalenz der Hanako-Geschichten unter Grundschülern wird auch als Auslöser für Blasenentleerungsstörungen wie dem Hinman-Syndrom verantwortlich gemacht. Gelegentlich wird sie auch als Vorlage für „Die Maulende Myrte“ in Joanne K. Rowlings Romanreihe \"Harry Potter\" vermutet. Die Geschichte wurde mehrfach verfilmt. 1995 erschien unter der Regie von Jōji Matsuoka der Horrorfilm \"Toire no Hanako-san\", der 1998 in Yukihiko Tsutsumis \"Shinsei Toire no Hanako-san\" (, dt. „die Wiedergeburt von Hanako von der Toilette“) eine inoffizielle Fortsetzung fand. 2013 erschien eine weitere Verfilmung von Masafumi Yamada und 2016 \"Toire no Hanako-san Shinshō – Hanako vs Yōsuke\" () von Yasutake Torii. Masato Sasaki führte Regie bei dem 1997 auf VHS veröffentlichten V-Cinema-Zweiteiler \"Toire no Hanako-san\" und von Kōta Yoshida stammt 2007 eine weitere Videomarktproduktion namens \"Gakkō no Toshi Densetsu: Toire no Hanako-san\" (, dt. „die Schulgroßstadtlegende: Hanako von der Toilette“). In animierter Form erschien 1996 ein gleichnamiger Anime-Kinofilm unter der Regie von Akitarō Daichi und 1994–1995 die 35-teilige Anime-Serie \"\" (, dt. „Gruslige Gerüchte der Schule: Hanako ist gekommen!“) von Group Tac. Zudem hat sie Auftritte in \"Jigoku Sensei Nūbē\" (1996/1997) von Toei Animation, \"Haunted Junction\" (1997) von Studio Deen und \"Gakkō no Kaidan\" (2000/2001) von Studio Pierrot. Manga, die das Thema verarbeiteten, sind u. a. \"Hanako to Gūwa no Terror\" () von Sakae Esuno von 2004/2005, \"Toire no Hanako-san\" von Arata Yoshikawa von 2005 bis 2007, sowie \"Fushigi Tsūshin Toire no Hanako-san\" () von Hiromu Mogi (Text) und Akimasa Nanjō (Zeichnungen) von 2008/2009. Eine pornografische Bearbeitung (Hentai) des Themas unter dem Titel \"Alignment You! You!\" (, \"Araimento Yū Yū\") stammt von Matsumoto Drill Kenkyūjo von 2006 und wurde zudem als Anime adaptiert. Eine weiterer Manga, der die Legende von Hanako aufgreift ist \"Jibaku Shōnen Hanako-kun\" von Iro Aida, in der Hanako allerdings ein Junge ist. Eine Umsetzung als Anime erschien Anfang des Jahres 2020 unter dem Titel \"Toilet-Bound Hanako-kun\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Toire no Hanako-san (jap., dt. „Hanako von der Toilette“) ist ein japanischer Geist (Obake) in einer Großstadtlegende bzw. der in Japan weitverbreiteten Schul-Geistergeschichten (\"gakkō no kaidan\").", "tgt_summary": null, "id": 2155110} {"src_title": "Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbau und Funktionsweise.", "content": "Das Abbe-König-Prisma besteht aus zwei Glasprismen unterschiedlicher Form, die in einer symmetrischen, flachen, V-förmigen Anordnung fest zusammengefügt (gekittet) sind. Das erste Teilprisma hat die Form eines Dove-Prismas (trapezförmige Grundfläche, 60° geneigte Eintritts-/Austrittsflächen), wird aber so gebraucht, dass in ihm keine Brechung stattfindet. Das zweite Teilprisma ist etwas größer (Innenwinkel 90°, 60° und 30°) und hat an der dem 60°-Winkel gegenüberliegenden Seite ein „Dach“, bestehend aus zwei in einem 90°-Winkel aufeinandertreffenden Flächen (siehe Dachkantprisma). An der „90°-Ecke“ ist es üblicherweise abgeschnitten, da dieser Bereich nicht an der optischen Funktion beteiligt ist (geringerer Platzbedarf und Gewicht). Das Licht fällt senkrecht zur Eintrittsfläche des ersten Teilprismas ein und wird an der um 30° geneigten Längsfläche intern totalreflektiert. Dann tritt es in das zweite Teilprisma über, wo es am Dach abermals totalreflektiert wird. Das Lichtbündel passiert das Dach in zwei Teilen. Jedes wird zweimal totalreflektiert. Zwischen den beiden Dachflächen „begegnen“ sie sich und treffen als wieder Ganzes auf die nächste um 30° geneigte Längsfläche, bevor sie die Prismenkombination senkrecht durch die Austrittsfläche wieder verlassen. In Summe wird das Bild bei diesen vier Reflexionen nicht spiegelverkehrt (oder ein spiegelverkehrtes Bild nicht rückgängig) gemacht. Das Bild wird 180° gedreht, ein vorher kopfstehendes Bild wird zum Beispiel aufgerichtet. Das Prisma ist geradsichtig: keine Ablenkung und auch kein paralleler Versatz der optischen Achse. Beim häufiger eingesetzten Porro-Prisma erfährt die optische Achse sowohl einen vertikalen als auch einen horizontalen Versatz (Letzteres nicht beim Porro-Prisma 2. Art). Das Abbe-König-Prisma ist ihm gegenüber im Vorteil, von dem in einigen Instrumenten Gebrauch gemacht wird. Des Weiteren ist es weniger sperrig als ein Porro-Prisma. Sein Nachteil sind aber die höheren Fertigungskosten: der 90°-Winkel zwischen den Dachflächen muss hohe Genauigkeit haben, weil sonst zwei nicht zusammenstoßende Halbbilder entstehen. Bei einer vereinfachten Variante des Abbe-König-Prisma ist das „Dach“ durch eine (verspiegelte) Fläche ersetzt. Die Zahl der Reflexionen ist drei und ungerade. Die ungerade Zahl von Reflexionen führt grundsätzlich zu einem spiegelverkehrten Bild. Ein beispielsweise kopfstehendes Bild wird aufgerichtet, aber gleichzeitig spiegelverkehrt gemacht, ähnlich wie beim Dove-Prisma.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Abbe-König-Prisma, manchmal auch nur \"König-\" oder \"Abbe-Prisma\" genannt (im Englischen oft auch ), ist ein Umkehrprisma, das heißt ein spezielles Reflexionsprisma, das verwendet wird, um ein Bild zu invertieren (Drehung um 180°). Es wird üblicherweise in Ferngläsern und Teleskopen verwendet. Das nach Ernst Abbe und Albert König benannte Prisma ähnelt in Form und Funktion sehr stark dem Brashear-Hastings-Prisma (im Englischen oft auch ), das jedoch nicht aus zwei, sondern drei fest zusammengefügten Teilprismen besteht.", "tgt_summary": null, "id": 2100313} {"src_title": "Groß Pramsen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Ebenezer Dumont genoss eine gute Grundschulausbildung. Nach einem anschließenden Jurastudium und seiner Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Vevay in diesem Beruf zu arbeiten. Gleichzeitig schlug er eine politische Laufbahn ein. 1838 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Indiana. In den Jahren 1839 bis 1845 fungierte Dumont als Kämmerer der Stadt Vevay. Während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges war er Oberstleutnant einer Freiwilligeneinheit. Zwischen 1850 und 1853 war er nochmals Abgeordneter im Staatsparlament und fungierte dabei zeitweise als Speaker. Während des Bürgerkrieges war er zwischen 1861 und 1863 Offizier einer Infanterieeinheit im Heer der Union. Dabei stieg er bis zum Brigadegeneral auf. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1862 wurde Dumont als Unionist im sechsten Wahlbezirk von Indiana in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1863 die Nachfolge von Albert Porter antrat. Nach einer Wiederwahl konnte er bis zum 3. März 1867 zwei Legislaturperioden im Kongress absolvieren. Während seiner zweiten Amtszeit vertrat er die Republikanische Partei. Bis 1865 war Dumont Vorsitzender des Ausschusses zur Verwaltung des District of Columbia. Danach leitete er zwischen 1865 und 1867 den Ausschuss zur Kontrolle der Ausgaben des Innenministeriums. Während seiner Zeit als Kongressabgeordneter endete der Bürgerkrieg. Seit 1865 war auch die Arbeit des Kongresses vom Konflikt zwischen der Republikanischen Partei und Präsident Andrew Johnson geprägt. 1866 verzichtete Ebenezer Dumont auf eine erneute Kongresskandidatur. Im Jahr 1871 wurde er von Präsident Ulysses S. Grant zum Gouverneur des Idaho-Territoriums ernannt. Dumont starb aber bereits am 16. April 1871 in Indianapolis, noch ehe er dieses Amt antreten konnte. An seiner Stelle übernahm Thomas M. Bowen den Posten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ebenezer Dumont (* 23. November 1814 in Vevay, Indiana; † 16. April 1871 in Indianapolis, Indiana) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1863 und 1867 vertrat er den Bundesstaat Indiana im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 2052003} {"src_title": "Jean Quirin de Forcade", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Fluss Sharavati entspringt in Karnataka bei \"Ambutirtha\" im Taluk \"Tirthahalli\" auf 730 m Höhe und fließt Richtung Nordwesten. Ein großer Teil des Flusslaufs befindet sich in den Western Ghats. Zuflüsse sind der \"Haridravati\" und der \"Yenne Hole\". Später wendet er sich Richtung Westen, stürzt die Jog Falls hinab und fließt schließlich nach 132 km im Distrikt Uttara Kannada bei Honnovar ins Arabische Meer. Der Name Sharavati, „vom Pfeil getragen“, bezieht sich auf eine Legende, nach der der Gott Rama die Stadt Ambutirtha, bei der der Fluss entspringt, mit einem Bogenstreich schuf. 70 Dämme überqueren den Fluss, von denen kleine Kanäle abgehen, die insgesamt 42 km lang sind. Die \"Gersoppa Falls\" oder \"Jog Falls\" (Jog bedeutet Wasserfall) sind die größte Naturschönheit Karantakas und die beeindruckendsten Wasserfälle Indiens. Der Sharavati, der über ein sehr steiniges, über 200 m breites Flussbett fließt, stößt hier auf eine gewaltige, 290 m tiefe Schlucht. Die Wasserfälle sind von üppiger tropischer Vegetation umgeben. Das Wasser fällt in vier klar abgegrenzten Kaskaden in ein großes Wasserbecken. Die Kaskaden heißen (von links nach rechts) Der \"Raja Fall\" stürzt in einer einzigen Wassersäule 250 m hinab. Auf halbem Weg begegnet er dem \"Roarer\", der sich in ein riesiges Becken ergießt und dann in einem Winkel von 45 Grad zum \"Raja Fall\" fließt. Der \"Rocket\" schießt in mehreren Wasserstrahlen nach unten und der \"Rani\" gleitet ruhige und in Schaummassen gehüllt über den Berghang.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "6 km von den Jog Falls entfernt erstreckt sich der 2,4 km lange Linganmakki-Staudamm über den Sharavathi. Das Wasserkraftwerk, das seit 1949 in Betrieb ist und eine Kapazität von 120 MW hat, ist eines größten Wasserkraftwerke Indiens und ist heute eine wichtige Stromquelle für Karnataka. Bis 1960 staute der Hirebhaskara-Damm das Wasser für das Kraftwerk. 1964 wurde der Linganmakki-Damm über den Fluss gebaut und zur Stromerzeugung genutzt, der alte Hirebhashara-Damm wird seitdem nicht mehr genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Veränderungen der Wassermenge durch den Linganmakki-Staudamm.", "content": "Vor dem Beginn des Monsuns, wenn im Linganmakki-Stausee wenig Wasser und alles Wasser hinter dem Staudamm zur Stromerzeugung genutzt wird, ist, führt der Sharavathi kaum Wasser und wird nur von Regenwasser gespeist. Die Jog Falls sind dann nur ein spärliches Rinnsal. Während des Monsuns und in der Zeit danach sind die Jog Falls am wasserreichsten und voluminösesten. Die beste Zeit für einen Besuch ist von August bis Dezember, dann führen die Jog Falls die größte Wassermenge. Im Winter ist die Sicht besonders gut. Während des Monsuns 2007 musste der Linganmakki-Staudamm wegen der schweren Regenfälle geöffnet werden. Dies führte dazu, dass die Jog Falls besonders beeindruckend waren, aber auch zur Überflutung mehrerer Dörfer unterhalb der Fälle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Jog Falls (Kannada: \"Jōga jalapāt\" oder kurz \"Jōg\") sind Wasserfälle im indischen Bundesstaat Karnataka im Distrikt Shimoga. Der Fluss Sharavathi fällt hier 335 m in die Tiefe, damit sind die Jog Falls nach den Nohkalikai Falls die zweithöchsten freifallenden Wasserfälle Indiens. Die in vier Kaskaden herabstürzenden Wasserfälle sind eine bedeutende Touristenattraktion. Sie werden auch \"Gerusoppe Falls\", \"Gersoppa Falls\" und \"Jogada Gundi\" genannt. ", "tgt_summary": null, "id": 502270} {"src_title": "Reepham (Norfolk)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühes Leben.", "content": "Inō wurde als Kozeki Sanjirō () im Küstendorf Kozeki in der Provinz Kazusa (heute Stadtteil von Kujūkuri, Präfektur Chiba) als Sohn eines Fischereiunternehmers geboren. Im Alter von 17 Jahren wurde er durch Heirat von der Familie Inō in Sawara (heute Katori, Chiba) adoptiert und nannte sich fortan Tadataka. Als Kaufmann führte er erfolgreich das Geschäft der Familie im Handel mit Reis und der Herstellung von Sake. Im Alter von 49 Jahren zog er sich, inzwischen dreimal verwitwet, zurück und ging nach Edo, wo er als spätberufener Schüler des fast 20 Jahre jüngeren Astronomen Takahashi Yoshitoki westliche Astronomie, Geographie und Mathematik studierte.", "section_level": 1}, {"title": "Mission.", "content": "Im Jahr 1800 erhielt er vom Tokugawa-Shōgunat die Erlaubnis, auf eigene Kosten Vermessungen der Insel Hokkaidō durchzuführen. Im für damalige Verhältnisse bemerkenswert hohen Alter von 55 Jahren begann damit seine Mission, die ihn für die verbleibenden Jahre seines Lebens erfüllte. Mit modernen westlichen Berechnungsmethoden vermaß er schließlich die gesamte Küstenlinie und Teile des Landesinneren Japans. Entfernungen bestimmte er durch das Zählen von Schritten, deren Weite er in antrainierter Genauigkeit unabhängig vom Gelände konstant halten konnte. Seine Aufzeichnungen berichten von insgesamt 3.736 Arbeitstagen, an denen er – großteils zu Fuß – 34.913 Kilometer zurücklegte. Er erstellte ein umfassendes Werk detaillierter Karten im Maßstab 1:36.000 und 1:216.000, hauptsächlich der Inseln Kyūshū im Südwesten und Hokkaidō im Nordosten Japans. Inōs Tod im Jahr 1818 wurde verschwiegen, damit seine Mitarbeiter sein Lebenswerk in seinem Namen vollenden konnten. 1821 erschien das Kartenwerk unter dem Titel \"Dai-Nihon Enkai Yochi Zenzu\" (, dt. „Gesamtkarte der Küstengebiete Groß-Japans“). Es umfasst auf acht Blättern den gesamten Archipel im Maßstab 1:216.000, dazu kommen ausgesuchte Küstenstreifen auf 214 Blättern im Maßstab 1:36.000 sowie eine weitere Gesamtkarte auf drei Blättern im Maßstab 1:431.000. Die einzelnen Kartenblätter haben mit jeweils 1,6 m2 die Größe einer Reisstrohmatte (Tatami).", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Inōs Karten haben eine erstaunliche Genauigkeit von bis zu 1/1000 Grad. Sie wurden bis über die Meiji-Zeit hinaus genutzt und machten ihn zu einem der Architekten des modernen Japans. Seine Heimatstadt Sawara widmete ihm ein Museum, das 1996 zur Nationalen Historischen Stätte ernannt wurde. 1995 erschien anlässlich des 250. Geburtstags eine 80-Yen-Briefmarke mit seinem Porträt und dem Ausschnitt einer Karte der Bucht von Edo (heute Tokio). Inō wurde auf eigenen Wunsch neben dem Grab seines Lehrers Takahashi Yoshitoki auf dem Friedhof des Genkuji-Tempels in Asakusa beigesetzt. Sein Grabstein trägt die Inschrift: \"Tōga Inō Sensei no Haka\" (, „Grab des Gelehrten Tōga Inō“) Neben seinen Karten veröffentlichte er wissenschaftliche Beiträge zur Vermessungstechnik und zur Mathematik. Die Originalkarten wurden am 5. Mai 1873 bei einem Brand im Kaiserlichen Palast in Tokio zerstört, die wichtigsten Kopien gingen am 1. September 1923 beim Großen Kantō-Erdbeben verloren. Eine mit 206 von 214 Blättern nahezu komplette Sammlung von Kopien der großmaßstäblichen Karte wurde 2001 in der US-amerikanischen Library of Congress entdeckt. Damit sind heute insgesamt 208 Blätter erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Rezeption.", "content": "In der Graphic Novel \"Der Kartograph\" würdigt Jiro Taniguchi in 15 Kapiteln Ino Tadataka und seine Wanderungen durch das Edo in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.", "section_level": 1}], "src_summary": "Inō Tadataka (jap., bzw. in respektvoller Lesung \"Inō Chūkei\"; * 11. Februar 1745 in Kozeki, Provinz Kazusa (heute Kozeki, Kujūkuri, Präfektur Chiba), Japan; † 17. Mai 1818 in Edo (heute Tokio)) war ein japanischer Landvermesser und Kartograph. Er erstellte die erste vollständige Karte von Japan.", "tgt_summary": null, "id": 507119} {"src_title": "Wam Kat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nachdem Lotus beim Großen Preis von Monaco zwei Wochen zuvor als erstes Team mit aerodynamischen Flügeln an den Rennwagen angetreten war, erschienen zum Lauf in Belgien einige weitere Teams mit ähnlichen Modifikationen. Dazu gehörte auch die Scuderia Ferrari. Nachdem man den Monaco-GP komplett ausgelassen hatte, wurden nun wieder zwei Werkswagen für das Rennwochenende gemeldet, wobei der von Chris Amon mit deutlich umfangreicheren Flügeln ausgestattet war, als der Wagen von Jacky Ickx. Jackie Stewart konnte nach seiner verletzungsbedingten Pause wieder für das Matra-Kundenteam von Ken Tyrrell antreten. Lucien Bianchi ersetzte bei Cooper den Werksfahrer Ludovico Scarfiotti, der am selben Wochenende in Deutschland an einem Bergrennen teilnehmen wollte, allerdings im Training zu diesem tödlich verunglückte und somit bereits der dritte Stammfahrer der Formel 1 war, der in diesem Jahr starb. Dan Gurney und Denis Hulme kehrten nach einer erfolgreichen Teilnahme am Indianapolis 500 aus den USA zurück, um beim Großen Preis von Belgien antreten zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Am Freitag erzielte Chris Amon mit einem Vorsprung von nahezu vier Sekunden die schnellste Rundenzeit, was sofort zumindest teilweise den neuen aerodynamischen Hilfsmitteln zugeschrieben wurde. Stewart im Matra und Ickx im zweiten Ferrari qualifizierten sich ebenfalls für die erste Startreihe. John Surtees und Denis Hulme folgten in Reihe zwei vor Bruce McLaren, Piers Courage und Pedro Rodríguez. Beide Lotus-Werksfahrer hatten mit Problemen zu kämpfen und konnten sich deshalb nur für hintere Startplätze qualifizieren. Da es während der Trainingseinheiten am Samstag regnete, wurden die Freitags-Zeiten nicht mehr unterboten und zählten somit für die Startaufstellung.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Das Rennen fand zwar bei starker Bewölkung, jedoch bei Trockenheit statt. Amon übernahm zunächst die Führung vor seinem Teamkollegen Ickx sowie Surtees und Hulme. Am Ende der zweiten Runde übernahm Surtees die Spitzenposition. Zahlreiche Piloten schieden unterdessen bereits während der ersten Umläufe aufgrund von technischen Schwierigkeiten aus. In der siebten Runde kam Brian Redman wegen eines Aufhängungsschadens von der Strecke ab. Sein Cooper rutschte über eine Barriere, krachte in ein geparktes Fahrzeug und fing Feuer. Redman konnte mit einem gebrochenen Arm und leichten Verbrennungen entkommen. Wenig später schied Amon wegen eines defekten Kühlers und unmittelbar danach auch der führende Surtees wegen eines Aufhängungsproblems aus. Dadurch gelangte Hulme in die Führungsposition, wurde jedoch kurz darauf von Stewart überholt. Die beiden duellierten sich mehrere Runden um die Spitze, bis Hulme wegen eines Getriebeproblems aufgeben musste. In der letzten Runde lag Stewart rund eine halbe Minute vor dem zweitplatzierten Bruce McLaren, als ihm das Benzin ausging. Er rollte an die Box und wurde aufgrund seiner zurückgelegten Distanz noch als Vierter hinter McLaren, Rodríguez und Ickx gewertet. Es war der erste Sieg für das Team McLaren sowie der vierte und letzte Sieg für dessen Teamchef Bruce McLaren sowie auch der erste Sieg für ihn seit 1962. Jacky Ickx erreichte bei seinem Heimrennen den ersten Podiumsplatz seiner Formel-1-Karriere.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Belgien 1968 fand am 9. Juni auf dem Circuit de Spa-Francorchamps statt und war das vierte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968.", "tgt_summary": null, "id": 629062} {"src_title": "Jakob Rosenhain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Rund 40 Jahre nach Aufnahme der Military in das Programm der Olympischen Sommerspiele fragte die FEI beim britischen Pferdesportverband an, ob diese die erste Europameisterschaft in dieser Disziplin austragen wolle. Bei der ersten Austragung in Badminton nahmen sechs Mannschaften teil, jedoch erreichte nur die britische Mannschaft ein vollständiges Teamergebnis und gewann somit die erste Mannschaftsgoldmedaille in der Geschichte der Military-Europameisterschaften. Bei der Europameisterschaft 1957 gewann die erste Frau, die Britin Sheila Willcox, den Wettbewerb. Dieser Sieg erfolgte zu einer Zeit, als bei den Olympischen Spielen der Start von Frauen in der Military noch nicht erlaubt war. Dominierende Mannschaft ist traditionell Großbritannien, des Öfteren auch das Mutterland der Vielseitigkeit genannt. Bis auf 1993 gewann das britische Team immer eine Mannschaftsmedaille. In den ersten Jahrzehnten zählte zudem die Sowjetunion zu den dominierenden Mannschaften. Im Jahr 1997 kam es zu einer Besonderheit in der Geschichte der Europameisterschaft: Die Europameisterschaft wurde in der Mannschaftswertung weltweit offen ausgetragen, zusätzlich wurde aus dieser Wertung eine europäische Mannschaftsrangliste ermittelt. In der Geschichte der Europameisterschaft wurden die Wettbewerbe regelmäßig im Rahmen regulärer Vielseitigkeitsturniere ausgetragen, dies wird heute jedoch nicht mehr praktiziert. Bis 2003 wurde bei der Europameisterschaft das alte Format der Vielseitigkeitsprüfungen mit Rennbahn und Wegstrecken ausgetragen. Seit 2005 wird die Europameisterschaft als Langprüfung nach neuem Format – Dressur, Gelände, Springen – ausgetragen. Die Prüfung wird hierbei auf CCI 3*-Niveau ausgetragen. Im Jahr 2005 gewann Zara Phillips – 34 Jahre nach ihrer Mutter Anne Windsor – den Einzelwettbewerb. Die 30. Austragung der Europameisterschaft im Vielseitigkeitsreiten fand 2011 in Luhmühlen statt. Erstmals seit den 1960er Jahren wird 2021 vom Zwei-Jahres-Rhythmus abgewichen, aufgrund der um ein Jahr verschobenen Olympischen Sommerspiele findet nach 2019 erst wieder 2023 eine Vielseitigkeits-Europameisterschaft statt.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelwertung.", "content": "Die Sieger der Einzelwertungen waren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Europameisterschaften im Vielseitigkeitsreiten (ehemals Military genannt) werden seit 1953 von der FEI ausgerichtet. Sie fanden bis 1955 im jährlichen Rhythmus, anschließend alle zwei oder drei Jahre und seit 1965 alle zwei Jahre statt. Wie bei Reitwettbewerben allgemein üblich werden die Wettbewerbe nicht nach Geschlecht getrennt.", "tgt_summary": null, "id": 1742487} {"src_title": "Albert Rösti", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die EAF wurde im Herbst 2010 gegründet. Hintergrund war einerseits die Ablehnung der Basis der UK Independence Party (UKIP), sich an einer europäischen Partei zu beteiligen und andererseits die Ablehnung der UKIP-Führung, in einer Fraktion mit aus UKIP-Sicht rechtsextremen Parteien wie der Freiheitlichen Partei Österreich (FPÖ) oder dem Vlaams Belang (VB) zusammenarbeiten. Daher verbündete sich der UKIP-Europaparlamentarier Godfrey Bloom mit fraktionslosen Europaparlamentariern wie Andreas Mölzer (FPÖ), Rolandas Paksas (Ordnung und Gerechtigkeit, Litauen) und Krisztina Morvai (ehemals Jobbik, Ungarn) sowie weiteren rechtsgerichteten Politikern in Europa und gründeten persönlich die EAF. Im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Parteien entstand die EAF damit nicht aus einer Fraktion heraus und ist zudem kein Zusammenschluss von nationalen Parteien. 2012 wurde die Vorsitzende des Front National, Marine Le Pen, in die Partei aufgenommen und zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Neuer Vorsitzender wurde Franz Obermayr. Im Vorfeld der Europawahl 2014 trat die EAF verstärkt in die Öffentlichkeit und gab als Ziel aus, im europäischen Parlament eine eigene Fraktion bilden zu können, wozu 25 Abgeordnete aus sieben Ländern benötigt werden würden. Als Kooperationspartner wurden dafür die Lega Nord, die Slowakische Nationalpartei SNS sowie die niederländische PVV von Geert Wilders präsentiert. Bei der Wahl konnten insbesondere die FN, aber auch die FPÖ, die PVV und die Lega Nord Sitze hinzugewinnen. Allerdings schaffte die SNS den Einzug in das Parlament nicht und die für die Fraktion eingeplanten Schwedendemokraten schlossen sich der UKIP-geführten EFDD-Fraktion bei. Mangels der notwendigen Mitglieder aus sieben Nationen konnte die Fraktion der EAF daher nach der Wahl nicht gebildet werden. Anfang Oktober gründeten Front National, FPÖ und Lega Nord die Bewegung für ein Europa der Nationen und der Freiheit (Mouvement pour l'Europe des nations et des libertés, MENL), eine neue europäische politische Partei. Diese als traditioneller Parteienverbund organisierte europäische Partei sollte mittelfristig die EAF ablösen. Die EAF blieb aber weiterhin aktiv, seit Ende 2015 ohne Mitglieder von FPÖ, FN, VB und LN. Die 2017 notwendige Registrierung der Partei bei der neu eingerichteten Behörde für europäische politische Parteien und Stiftungen verzichtete die EAF. Im Laufe des Jahres stellte die Partei die Arbeit ein.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Erster Präsident des Vorstands war 2010 Godfrey Bloom (damals UK Independence Party). Im November 2012 übernahm Franz Obermayr (FPÖ) das Amt. Ende 2016 ist Obermayr nicht mehr Mitglied der EAF, der letzte Präsident war öffentlich nicht bekannt. Zwischen November 2012 und Ende 2014 waren Marine Le Pen (Front National) und Philip Claeys (Vlaams Belang) stellvertretende Vorsitzende. Generalsekretärin war seit Gründung die parteilose maltesische Politikerin Sharon Ellul-Bonici.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Bekannte Mitglieder waren Ende 2016: Daneben hatte die EAF Mitglieder in Bulgarien, Kroatien, der Tschechischen Republik, Litauen und Malta. Bekannte frühere Mitglieder waren: Weitere Mitglieder kamen aus Bulgarien, Italien, Russland und Kroatien.", "section_level": 1}, {"title": "Parteinahe Organisationen.", "content": "Mit der \"European Foundation for Freedom\" bestand eine Parteienstiftung, die wie die EAF vom Europäischen Parlament finanziert wurde. Der EAF stand die Jugendorganisation \"Young European Alliance for Hope\" (YEAH) nahe. Der YEAH gehören der Ring Freiheitlicher Jugend Österreich (Jugendorganisationen der FPÖ), die Front national de la jeunesse (FN) und der Vlaams Belang Jongeren (VB) an. Die Jugendorganisation der Schwedendemokraten \"SDU\" war an der Gründung beteiligt, trat aber auf der Druck der Mutterpartei 2014 aus der YEAH aus. YEAH ist seit spätestens 2016 nicht mehr aktiv.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Europäische Allianz für Freiheit (EAF, englisch \"European Alliance for Freedom\") war eine politische Partei auf europäischer Ebene. Sie wurde im Herbst 2010 gegründet und im Februar 2011 vom Europaparlament anerkannt. Ihre Mitglieder werden meist als rechtskonservativ, rechtspopulistisch oder rechtsextrem eingestuft. Nach Aussage des ehemaligen Vorsitzenden Godfrey Bloom stimmten die Mitglieder nur in ihrer Europaskepsis überein, während man auf anderen politischen Gebieten unterschiedliche Ansichten habe. Im Gegensatz zu den meisten anderen Europaparteien waren die Mitglieder der EAF zumeist Einzelpersonen, nicht nationale Parteien. Die EAF stellte 2017 ihre Aktivität ein, nachdem die meisten ihrer Mitglieder zur Bewegung für ein Europa der Nationen und der Freiheit gewechselt waren.", "tgt_summary": null, "id": 638879} {"src_title": "Castello di Godego", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Planung und Bau.", "content": "Der in Rom wirkende Baumeister Carlo Maderno war in der Zeit von 1598 bis 1611 mit der Errichtung des Palastes befasst. Bauherr war Asdrubale Mattei, Herzog von Giove, ein Vertreter der damals mächtigen Familie Mattei, zu denen seine Brüder Ciriaco Mattei und Kardinal Girolamo Mattei sowie seine Söhne Girolamo Mattei und Luigi Mattei gehören. Maderno war unter anderem für die Gestaltung der straßenseitigen Fassade des Palastes, des Innenhofes mit seinen Loggien und die \"altana\", die Dachloggia, des Palazzo verantwortlich. Die Fassade zur Straße hin ist in Ziegelmauerwerk und Travertin ausgeführt, die Kanten des Gebäudes zeigen Bossenwerk. Das Gesims ist mit den Familienwappen verziert, den Adlern der Gonzaga und dem Schachbrettmuster der Familie Mattei. Für die weitere Ausstattung des Palastes wurde vor 1626 Pietro da Cortona mit der Ausschmückung einiger Teile der Decken der Bogengänge des Innenhofes beauftragt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Asdrubale Mattei ist als großer Kunstliebhaber bekannt. Er soll unter anderem im Jahre 1601 dem Maler Michelangelo Merisi da Caravaggio (Caravaggio) im Palazzo Unterkunft gewährt haben. Im 19. Jahrhundert wurde ein Teil der Gemälde des Palazzo an den britischen Sammler William Hamilton Nisbet verkauft, der sie nach Schottland verbrachte. Das Gebäude selbst wurde nach dem Aussterben der Familie Mattei 1938 vom italienischen Staat erworben.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung im Jahre 2015.", "content": "Das Gebäude beherbergt heute verschiedene Abteilungen des italienischen Kulturministeriums, des Ministerio per i Beni Culturali, so zum Beispiel das \"Institut für die moderne und zeitgenössische Geschichte\", sowie die \"Bibliothek für die moderne und zeitgenössische Geschichte\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Palazzo Mattei di Giove ist eines von mehreren Gebäuden, errichtet von der Familie Mattei in der \"Insula Mattei\" in Rom. Zu den anderen Gebäuden zählen auch der \"Palazzo Mattei di Trastevere\" im römischen Stadtteil Trastevere, die Villa Celimontana im römischen Stadtteil Celio und zum Beispiel in Umbrien der \"Palazzo Mattei Paganica\" oder der \"Palazzo Ducale\" in Giove. Der Palazzo liegt zwischen der \"Via Michelangelo Caetani\" und der \"Via dei Funari\" im römischen Stadtbezirk Sant’Angelo.", "tgt_summary": null, "id": 2280198} {"src_title": "GVVV", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namibia.", "content": "Als Vorgänger konnten die Zäune der Anfang des 20. Jahrhunderts eingerichteten „Police Zone“ (Polizeizone) angesehen werden, die jedoch eine Kontrolle von Personen vorsahen.", "section_level": 1}, {"title": "Rote Linie.", "content": "Der Zaun verläuft von der Küste im Westen nach Osten bis an die Grenze zu Botswana und entlang dieser. Er wurde kurz nach einem Ausbruch der Rinderpest im Jahr 1897 angedacht, Mitte der 1960er Jahre endgültig errichtet und besteht – in weiten Teilen – bis heute. Er soll eine unkontrollierte Bewegung von Fleisch, Vieh und tierischen Produkten von Norden nach Süden unterbinden. 1961, als es zu einem starken Ausbruch der Maul- und Klauenseuche im Norden Namibias kam, wurde der Zaun erneut verstärkt. Bis zum Ende der Apartheid mit der Unabhängigkeit Namibias im Jahr 1990, aber auch schon in der deutschen Kolonialzeit, hatte der Zaun jedoch eine weitere Funktion: Die im Norden Namibias lebenden Stämme konnten dadurch leichter vom ansonsten „weißen“ Namibia, der Polizeizone, ferngehalten werden. So kam diese „rote Linie“ den Südafrikanern bei der Durchsetzung ihrer Homeland-Politik sehr gelegen und bis 1977 durfte kein Ovambo diese Grenze ohne Genehmigung (z. B. in Form eines Arbeitsvertrages) überqueren. Obwohl die Übergänge am Veterinärzaun bis heute teilweise überwacht werden, findet abseits davon keine Kontrolle, geschweige denn eine Instandhaltung statt. Aus diesem Grunde ist insbesondere im westlichen Namibia kaum etwas vom Veterinärzaun übrig geblieben. Außerdem besteht zum nördlich gelegenen Angola hin nach wie vor keine „wirkliche“ Grenze, sieht man von den „natürlichen Grenzen“, also dem Kunene und dem Okavango, ab. Alle Tiere, welche nördlich des Zauns gehalten wurden und in den Süden verbracht werden, müssen heute für 21 Tage in Quarantäne, bevor sie zur Schlachtung zugelassen werden. Alle Produkte südlich des Zauns sind für den Export in die Europäische Union und andere Regionen zugelassen. 2010 wollte die namibische Regierung den gesamten Veterinärzaun abschaffen, was letztendlich aber nicht durchgeführt wurde. Diesbezüglich wurden zuvor verschiedene Vorgehensweisen, wie u. a. eine stufenweise Verlagerung des Zaunes nach Norden bis zur angolanischen Grenze intensiv diskutiert. Jegliches Unterfangen erwies sich letztendlich aber als undurchführbar. Ein Hauptgrund dafür ist bis heute unter anderem die Tatsache, dass nach wie vor große Zahlen an Vieh die namibisch-angolanische Grenze weitgehend unkontrolliert passieren, sei es aufgrund von Weideknappheit im dicht besiedelten namibischen Norden oder zu Vermarktungszwecken. Weil im erst seit wenigen Jahren befriedeten Angola nach wie vor keine mit namibischen Bedingungen vergleichbare veterinäre Infrastruktur besteht, muss diesbezüglich weiterhin von der grenzübergreifenden Ausbreitung von Tierkrankheiten ausgegangen werden. Heute (Stand 2008) werden nördlich des Zaunes bereits mehr als eine Million Rinder gehalten, welche ohne vorherige Quarantäne nicht formell vermarktet werden dürfen und deshalb vor allem an Ort und Stelle in Nordnamibia zur Fleischgewinnung genutzt werden. Der Veterinärzaun trennt auch die zwei unterschiedlichen Agrarnutzungssysteme Namibias ab. Südlich des Zauns liegen vor allem private kommerzielle Farmen, die vermessen und im Grundbuch Namibias als Privateigentum registriert sind. Hier gibt es zudem auch kommunales Farmland. Nördlich des Veterinärzaunes befinden sich die traditionellen Kommunalgebiete, die im öffentlichen Eigentum stehen. Auf der Basis des \"Communal Land Reform Act, 2002\", können in den Kommunalgebieten für Flächen von bis zu 50 Hektar kostenfreie Nutzungsrechte registriert werden, die den Charakter eines Nießbrauchrechts besitzen. Bei kommerzieller Nutzung (z. B. touristisch durch Lodges) können Flächen bis zu 100 ha gepachtet werden. Seit 2018 wird intensiv über die Verschiebung des Zauns an die nördliche Landesgrenze nach Angola diskutiert.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Zäune.", "content": "Neben dem Nord-Süd-trennenden Zaun bestehen weitere Veterinärzäune, insbesondere als Grenzzaun ins östlich benachbarte Botswana.", "section_level": 2}, {"title": "Botswana.", "content": "In Botswana bestehen zahlreiche Veterinärzäune, wobei das gesamte Land durch Veterinärzäune in sogenannte \"Kontrollzonen\" aufgeteilt ist. So soll ein Übergriff von wirtschaftlich bedeutenden Tierkrankheiten auf das gesamte Land von vornherein unmöglich gemacht werden. Trotzdem konzentrieren sich die meisten Veterinärzäune aber nach wie vor im Norden des Landes, wo das Risiko eines Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche als am Größten betrachtet wird, da es dort eine große, natürlich vorkommende Büffelpopulation gibt, welche ein Langzeitträger des Erregers ist, ohne selbst daran zu erkranken. Entlang der Landesgrenze mit Namibia existiert zudem in Nord-Süd-Richtung ein Veterinär- und Grenzzaun. Der wohl längste Veterinärzaun Botswanas ist der sogenannte \"Buffalo Fence\" (dt. \"Büffelzaun\"), welcher das Land südlich des Okavango-Deltas von Westen nach Osten durchzieht. Der \"Makgadikgadi-Boteti-Zaun\" ist einer der neuesten Veterinärzäune in Botswana. Als der \"Boteti River\", welcher bisher als eine natürliche Grenze den Kontakt von Nutzvieh und Wild unterbunden hatte, in den frühen 1990er Jahren auszutrocknen begann, entschloss man sich, zur Aufrechterhaltung dieser bisherigen Grenze in der Mitte des ausgetrockneten Flussbettes einen Veterinärzaun zu errichten. Auf diese Weise wurden einerseits für Nutzvieh zugängliche Wasserlöcher geschaffen und andererseits Wasserquellen für das Wild aufrechterhalten. Generell wird in Botswana sehr streng kontrolliert und Vergehen werden bestraft. Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche ist ein häufig auftretendes Problem in Botswana. So kam es dort 1934, 1945, 1961 und 1964 zu Ausbrüchen der Maul- und Klauenseuche, welche jeweils auf Namibia übergriffen und von welchen die Epidemie des Jahres 1961 den mit Abstand größten wirtschaftlichen Schaden anrichtete. Außerdem kam es in Botswana in den Jahren 1932 und 1937 jeweils zu schweren Ausbrüchen der Lungenseuche bei Rindern, welche ebenfalls jedes Mal auf namibisches Gebiet übergriffen.", "section_level": 1}, {"title": "Simbabwe.", "content": "Die Grenze zwischen Botswana und Simbabwe ist gleichzeitig ein Veterinärzaun. Simbabwe selbst ist durch insgesamt rund 4500 km Zaun zur Kontrolle von Tierkrankheiten in vier Zonen aufgeteilt: Die „infizierten Zonen“ entsprechen dabei den Nationalparks, in welchen sinngemäß viele Wildtiere und damit potentielle Krankheitsüberträger vorkommen. Die „Impfungszonen“, in denen landwirtschaftliche Nutztiere gegen die potentiell durch Wildtiere übertragbaren Krankheiten geimpft werden, grenzen unmittelbar an diese „infizierten Zonen“ an. An die „Impfungszonen“ grenzen die sogenannten „Pufferzonen“ an, welche wiederum die „Export-Zonen“ umfassen, innerhalb welcher tierische Produkte für den Export nach Europa produziert werden können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Veterinärzäune im südlichen Afrika sind Zäune, die zur Trennung von Nutztieren, die von Krankheiten frei sind und solchen, die nicht von Krankheiten frei sind, eingerichtet wurden. Sie sind vor allem in Namibia und Botswana, aber auch Simbabwe zu finden und werden umgangssprachlich als „rote Linie“ bezeichnet. Im Allgemeinen ist der Transport von Fleisch und anderen tierischen Produkten über diese Zäune in die krankheitsfreien Gebiete verboten.", "tgt_summary": null, "id": 1869250} {"src_title": "Villedieu (Vaucluse)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planung und Bau.", "content": "In den 1860er Jahren bemühten sich Bürger der Oberamtsstadt Backnang um einen Schienenanschluss. 1863 verfasste der Gewerbeverein, zusammen mit Gewerbevereinen anderer Städte, eine Bittschrift an das württembergische Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, dass damals die Aufsicht über den Bahnbau führte. Noch im Herbst reisten Ingenieure an, um Geländevermessungen vorzunehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Staats- und Reichsbahnzeit.", "content": "Am 26. Oktober 1876 eröffnete die Königlich Württembergische Staatsbahn die \"Murrthalbahn\" zwischen Waiblingen und Backnang. Die Station liegt oberhalb der Altstadt am Hang und verfügte zu Beginn nur über ein provisorisches Empfangsgebäude. Erst 1877 begann die Errichtung eines Empfangsgebäudes aus Sand- und Backstein. Am 18. Oktober 1877 bezog als erstes eine \"Restauration\" das teilweise fertig gestellte Bauwerk. Das Provisorium wurde im November 1877 abgerissen. Mit der Eröffnung des Streckenabschnittes Backnang–Murrhardt wurde am 18. April 1878 das neue Empfangsgebäude eingeweiht. Es bestand aus einem langen zweieinhalbstöckigen Mittelbau mit zwei dreistöckigen Flügelbauten, die mit einem Walmdach gedeckt waren. Das Erdgeschoss war aus Sandstein. Die Türen und Fenster waren mit Rundbogen versehen. Die Obergeschosse bestanden aus Backstein, die Fensterstürze und Gesimse aus Sandstein bildeten dazu einen Kontrast. Seit 1873 stand fest, dass in Backnang ein Abzweig der Murrbahn zur Nordbahn hergestellt werden soll, um den Eisenbahnknoten Stuttgart zu entlasten. Dieses Vorhaben verwirklichte die Staatsbahn bis zum 8. Dezember 1879, als sie die Bahnstrecke Backnang–Bietigheim in Betrieb nahm. Diese Strecke zweigt am südlichen Ende des Bahnhofs ab und senkt sich von dort in das Murrtal ab. Die Stadtverwaltung legte das \"Hexenstäffele\" an, um einen neuen Fußweg vom \"Kalten Wasser\" (heute \"Eduard-Breuninger-Straße\") zum Bahnhof zu schaffen. Am 19. Juli 1879 weihte sie es ein. Der ursprüngliche Verlauf wurde 1928 verändert. Am 12. September 1888 wurde ein Teil der \"Dilleniusstraße\" in \"Untere Bahnhofstraße\" (seit 1929 \"Bahnhofstraße\") umbenannt, und die \"Güterbahnhofstraße\" in \"Obere Bahnhofstraße\". Während des Zweiten Weltkrieges wurde Backnang Ziel mehrerer Luftangriffe. Bei einem Jagdbomberangriff am 22. Februar 1944 kam es zu Beschädigungen an insgesamt 59 Gebäuden, darunter auch am Bahnhofsgebäude.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesbahnzeit und Ära der Deutschen Bahn AG.", "content": "Von 1962 bis 1965 baute die Deutsche Bundesbahn den Streckenabschnitt Waiblingen–Backnang zweigleisig aus und elektrifizierte ihn, gleichzeitig erfolgte die Integration in den Stuttgarter Vorortverkehr. Dennoch verzichtete die Bahn bei den meisten durchgehenden Zügen auf elektrischen Betrieb zwischen Stuttgart und Backnang, da der dann nötige Lokomotivwechsel in Backnang zu einer Fahrzeitverlängerung geführt hätte. Am 20. März 1973 begann der Abbruch des fast hundert Jahre alten Empfangsgebäudes, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Das neue einstöckige Gebäude konnte am 20. August 1975 der Öffentlichkeit übergeben werden. Seit Beginn der Planungen einer S-Bahn für Stuttgart und das Umland in den 1960er Jahren war Backnang als Endbahnhof vorgesehen. Am 27. September 1981 wurde die S-Bahn-Linie S 3 Backnang–Schwabstraße eröffnet. Bis 1985 verkehrten in Backnang Schnellzüge auf der Relation Stuttgart–Nürnberg, die hier einen planmäßigen Halt hatten. Zum 31. Mai 1996 wurden schließlich die Strecken nach Marbach und Crailsheim elektrifiziert. Damit endete in Backnang der Dieselbetrieb. Am 8. Dezember 2012 wurde die Verlängerung der S-Bahn-Linie S 4 zwischen Marbach und Backnang eröffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnbetrieb.", "content": "Der Bahnhof ist ein Eisenbahnknoten, an dem die Bahnstrecke Backnang–Ludwigsburg von der Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall-Hessental abzweigt. Auf Gleis 1 starten die S-Bahnen Richtung Ludwigsburg. Gleis 2 dient zumeist den durchfahrenden Güterzügen Richtung Ludwigsburg. Auf Gleis 3 halten die Regional-Express-Züge nach Stuttgart, am Gleis 4 die Richtung Schwäbisch Hall-Hessental. Auf Gleis 5 starten die S-Bahnen zum Flughafen bzw. nach Vaihingen. Seit 8. Dezember 2012 fahren die die S-Bahnen der Linie S4 bis Backnang. Zu diesem Zweck wurden durch die Deutsche Bahn AG von Dezember 2005 bis Dezember 2012 die Bahnstrecke Backnang–Ludwigsburg sowie die Bahnhöfe zwischen Marbach und Backnang aus- und umgebaut. Der Bahnhof Backnang entspricht laut der Deutschen Bahn AG der Bahnhofskategorie 3.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Backnang liegt an der Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall-Hessental und ist der Ausgangspunkt der Bahnstrecke Backnang–Ludwigsburg. Er wird von Regional-Express-Zügen bedient und ist der Endbahnhof der Linien S3 und S4 der S-Bahn Stuttgart.", "tgt_summary": null, "id": 2323583} {"src_title": "Michael Forsyth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ehemann.", "content": "Adelheid wurde ausgewählt, ihren acht Jahre älteren Cousin Baron Edmond de Rothschild (1845–1934) zu heiraten. Er war das jüngste Kind von James Mayer Rothschild und Betty von Rothschild, der Tochter des Begründers des österreichischen Zweigs der Rothschild-Familie Salomon Meyer Freiherr von Rothschild (1774–1855). Ihr Sohn wuchs in die Welt der Zweiten Republik Frankreichs und des zweiten französischen Kaiserreiches auf. Er war ein Soldat der Nationalgarde im Französisch-Preußischen Krieg 1870/71 und heiratete trotzdem sechs Jahre später eine Deutsche.", "section_level": 1}, {"title": "Leben in Paris.", "content": "Am 24. Oktober 1877 fand die Hochzeit statt. Sie verließ ein Elternhaus, in dem man der Religion große Bedeutung beimaß. Religiös waren auch die französischen Rothschilds, jedoch mit Unterschieden zu den Frankfurtern. Die Frankfurter galten als strenger, legten die Dinge konservativer aus als die Verwandten im lebensfrohen Paris. Eine Umstellung für Adelheid, von der noch ihr Urenkel Benjamin de Rothschild berichtete, der von ihrer Reserviertheit gegenüber dem mondänen Pariser Leben berichtet. Er beschreibt sie als zurückhaltende, äußerst religiöse Frau ihres Pariser Cousins. In Paris teilte sich das junge Ehepaar die Residenzen in der Rue Laffitte und das Chateau Rothschild in Boulogne-sur-Seine mit Edmonds Mutter Betty de Rothschild. Das große Gelände des heute ruinenhaften Chateaus wurde bereits 1817 von Edmond James Vater Jakob Rothschild, auch Baron James de Rothschild genannt, gekauft. Von 1855 bis 1861 erbaute ihm Joseph Armand Berthelin eine prachtvolle Sommerresidenz, die sein jüngster Sohn Edmond James erbte. Über achtzig Jahre war sie einer der Treffpunkte nicht nur der Pariser Gesellschaft. Daneben hatten sie Besitz in der Rue du Faubourg Saint-Honoré und das Chateau Rothschild in Armainvilliers. Dieses Chateau wurde von Edmond James 1877 erworben, komplett niedergelegt, mit modernster Technik im normannisch-englischen Stil neu errichtet, einschließlich Bauernhöfen und großer Orangerie. Diese Immobilie gehört heute dem König von Marokko.", "section_level": 1}, {"title": "Ihre Kinder.", "content": "Das Ehepaar Baron Edmond James de Rothschild und Baronin Adelheid de Rothschild hatte drei Kinder: war ein in Frankreich geborener britischer Politiker und Philanthrop, der keine starke Neigung für das Bankgeschäft verspürte. Später ließ er sich sogar seinen Anteil am Französischen Bankhaus Rothschild von seinem Vater auszahlen. Er ging zunächst auf das Lycée Louis-le-Grand in Paris und wechselte dann auf das Trinity College (Cambridge). Ihm wurden drei Leidenschaften nachgesagt: Pferde, Politik und Kunst und diese in der Reihenfolge. Diese erklären sich schon durch den familiären Hintergrund, legte doch bereits sein Großvater James de Rothschild mit einer eigenen Pferdezucht und den Betrieb eines Pferderennstalles zunächst noch in den Ställen des für ihn errichteten Chateau Ferrieres noch früher als seine englischen Verwandten die Grundlagen. Sein Vater Edmond James de Rothschild (1845–1934), Miterbe des Rennstalles und des Gestüts, ließ in Gouvieux-Chantilly für seine Pferde das berühmte Hau „Sans Souci“ errichten. Auch war er nur unter Vorbehalt Bankier und widmete sich mehr dem Aufbau seiner Kolonien in Palästina. Seine sehr große Kunstsammlung bildete später einen Grundstock der Grafik-Sammlung des Louvre. 1913 heiratete er als 35-Jähriger die damals 17-jährige Dorothy Mathilde Pinto, die für ihn während des Ersten Weltkriegs die Verbindungen zu seinem Vater und zu Dr. Chaim Weizmann hielt. Auch sein Wehrdienst gestaltete sich binational. So diente er während des Ersten Weltkriegs zunächst in der Französischen Armee und beendete diesen Ersten Weltkrieg als Major der Britischen Armee der 39ten (jüdischen) Battalion, den Royal Füsilieren (auch Jüdische Legion genannt). Er verließ Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg und ging nach England. 1919 wurde er ein eingebürgerter Brite und 1922 erbte er von Alice de Rothschild das riesige Waddesdon Manor mit seinen zahllosen Kunstschätzen als Nachlass seines Großonkels Baron Ferdinand von Rothschild. Mit seiner umtriebigen Ehefrau Mathilde Dorothy „Dolly“ übernahm er die Aktivitäten und finanziellen Förderung zur Gründung des Staates Israel, in die allein sein Vater Baron Edmond James de Rothschild ca. 50 Millionen Dollars gezahlt haben soll. So finanzierte Jimmy de Rothschild den Bau des Knesset-Gebäudes mit ca. 6 Millionen und den Bau des Obersten Gerichtshofs. Baron James „Jimmy“ Armand Edmond de Rothschild starb kinderlos. Das Gebäude Waddesdon Manor überschrieb er dem National Trust, die mobilen Werte (einschließlich der Kunstschätze) und das Gelände samt dem nahen, noch von Alice von Rothschild gebauten Herrenhaus Eythrope seiner Ehefrau Mathilde Dorothy „Dolly“ de Rothschild. Diese vererbte 1988 ihr größtes Erbe Britannien (fast 100 Millionen Pfund) ihrem Neffen Nathaniel Charles Jacob Rothschild, 4. Baron Rothschild (* 29. April 1936), einem bereits vor Erbantritt sehr vermögenden Investmentbanker. Er galt als schwarzes Schaf der Familie, da er zwar 1/3 des Pariser Bankhauses erbte, aber von seinen Cousins zwangsweise ausgezahlt wurde. Durch erhebliche Erbschaften, unter anderem die seines Onkels Adolphe de Rothschild und Tante Julie, verfügte er über zusätzliches Vermögen. Dies steigerte er noch durch Spekulationen an den Börsen und Produktmärkten in den USA während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Durch deren enormen Wertanstieg nach Kriegsende, zählte man ihn zum reichsten lebenden Rothschild. Einer seiner Wohnsitze war das von Onkels Adolphe erbaute und geerbte Chateau de Pregny am Genfersee, das vom Vater Baron Edmond James geerbte Pariser Stadtpalais in der Rue du Faubourg Saint-Honoré 41 sowie das vom Vater neu errichtete Chateau Rothschild in Armainvilliers (Seine-et-Marne) heiratete 1910 den Frankfurter Freiherrn Albert von Goldschmidt-Rothschild (1879–1941) dessen Mutter Freifrau Minna Caroline von Rothschild (* 1857), die jüngere Schwester ihrer Mutter Adelheid „Ada“ von Rothschild, war. Diese Ehe wurde 1919 geschieden. Ihr Ex-Ehemann war in zweiter Ehe seit 1922 mit der Schweizer Bankierstochter Marie Helene Schuster-Burckhardt (* 1902) verheiratet. Die Nazis beschlagnahmten 1935 sein Vermögen, unter anderem sein geerbtes Palais Grüneburg nebst Park und wertvollen Möbeln. Er, seine Ehefrau und seine Kinder gingen 1938 ins Exil. Sein greiser Vater Maximillian von Goldschmidt-Rothschild, der ehemalige Schwiegervater von Miriam Caroline de Rothschild, war vor dem Ersten Weltkrieg einer der vermögendsten Männer des Deutschen Kaiserreiches. Er starb 97-jährig verfolgt und gedemütig als Mieter einer kleinen Wohnung in seinem beschlagnahmten Stadtschloss in Frankfurt am Main. Ihr Ex-Ehemann Freiherrn Albert von Goldschmidt-Rothschild nahm sich 1941 in Lausanne fast mittellos das Leben. Miriam erbte vom Vater das am Stadtrand von Paris gelegene Chateau Rothschild in Boulogne-sur-Seine nebst riesigen Park und eine Stadtpalais in der Pariser Avenue de Foch. Das durch die Besetzung durch Deutsche und Amerikaner im und nach dem Zweiten Weltkrieg stark beschädigte Chateau Rothschild in Boulogne-sur-Seine wurde nach ihrem Tod in den 1970ern an einen saudischen Prinzen verkauft. Der Park ging in Staatsbesitz über und wird und wurde ständig durch neue Stadtplanung bzw. Bebauung verkleinert. Von der ursprünglich berühmten Garten- bzw. Parkanlage ist wenig historisches übrig.", "section_level": 1}, {"title": "Leben und Wirken.", "content": "Die Religion behielt stets ihren Platz im Leben der Baronin, mit positivem Einfluss auf ihren Ehemann Baron Edmond James, mit dem sie 57 Ehejahre und drei Kinder verbanden. Bestandteil von Adelheids Religionsauffassung war immer die Mildtätigkeit, so wie ihre Eltern es vorgelebt hatten. Frankreich, Deutschland, Palästina: überall hinterließ sie ihre wohltätigen Spuren, gemeinsam mit Edmond, aber auch alleine. Seien es ein Krankenhaus in Palästina, die Zuweisung von Geldmitteln an gemeinnützige und kulturelle Einrichtungen in ihrer Heimatstadt Frankfurt oder in Paris. Museen, Büchereien, Wissenschaftler, Künstler, Kranken- und Waisenhäuser, sie alle profitierten vom Willen der Baronin, Gutes zu tun. Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass sie der Idee eines Frankfurter Stiftungsberaters folgte und 1903 zwei Millionen Reichsmark zur Gründung einer Lungenheilanstalt in Nordrach zur Verfügung stellte.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrengrabstätte.", "content": "Nach dem Tode von Baron Edmond de Rothschild im Chateau in Boulogne-sur Seine, starb kurze Zeit später auch seine Ehefrau Baroness Adelheid „Ada“ de Rothschild. Beide wurden zunächst in Paris auf dem Friedhof Père Lachaise beigesetzt. Im April 1954 wurden sie dort exhumiert und nach Israel auf eine militärische Fregatte transportiert. In Haifa, wurde das Schiff durch Sirenen und Pfeifen begrüßt. Sie fanden ihrem Wunsch gemäß in Ramat Hanadiv Memorial Gardens bei Zikhron Ya’akob unweit von Haifa die ewige Ruhe. In Israel lautet die Inschrift ihres Grabsteines „... eine Frau, die zu Gott betete“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adelheid „Ada“ von Rothschild, in Frankreich auch genannt Adélaïde de Rothschild (* 19. August 1853 in Frankfurt am Main; † 22. Juni 1935 in Paris) war eine von drei streng orthodox erzogenen Töchtern des Frankfurter Freiherrn Wilhelm Carl von Rothschild und seiner Ehefrau Freifrau Mathilde von Rothschild. Der Vater war der letzte des Frankfurter Zweiges des Bankhauses Rothschild. Nach seinem Tod 1901 wurde die Firma liquidiert, da ein Nachfolger männlichen Geschlechtes und ein Rothschild hätte sein müssen. Aber keiner aus dem Clan zeigte Interesse. Durch die Fähigkeiten und Neigungen ihrer Mutter war Adelheid sehr musikalisch und hatte, auch durch ihr Elternhaus und ihre herausragende soziale Stellung, ein ausgeprägtes Interesse für Kunst.", "tgt_summary": null, "id": 2398439} {"src_title": "Wilkau (Zülz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "In der Jugend spielte Bulthuis beim VPV Purmersteijn und dem FC Volendam. Im Sommer 2009 wechselte er zum FC Utrecht. Dort wurde er im Juli 2011 in den Profikader hochgezogen. Er absolvierte insgesamt 80 Ligaspiele für den FC Utrecht in der Eredivisie. Dabei erzielte der Linksverteidiger neun Tore. Im Sommer 2014 wechselte Bulthuis in die 2. Fußball-Bundesliga zum 1. FC Nürnberg. Er unterzeichnete beim \"Club\" einen Dreijahresvertrag. Aufgrund seiner kämpferischen Art avancierte er schnell zum Publikumsliebling in Nürnberg. In seiner ersten Saison geriet Bulthuis nach einem 3:2 Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern mit dem damaligen Trainer Valérien Ismaël aneinander. Dies führte dazu, dass der Trainer den Verteidiger aus dem Kader strich und in die Zweite Mannschaft, die in der Regionalliga Bayern agiert, verbannte. Trotz diesen Anlaufschwierigkeiten wurde Bulthuis nach einer Entschuldigung begnadigt. Unter René Weiler, Ismaëls Nachfolger, der kurz nach dem Konflikt aufgrund der mageren Punkteausbeute vom Verein beurlaubt wurde, entwickelte sich Bulthuis zu einer wichtigen Stütze im Team. So führte er den Club in der Saison 2015/16 zum Fast-Aufstieg in die Bundesliga. Auch weil er unter dem neuen Trainer ausschließlich auf der ihm besser liegenden Innenverteidigerposition eingesetzt wurde. Am Ende der Saison 2016/17 konnten sich Bulthuis und der Verein auf keinen neuen Vertrag einigen. Somit verließ der Publikumsliebling, der eine Verlängerung angestrebt hatte, den Verein. Anfang Juli 2017 gab dann der Erstligist FK Qəbələ aus Aserbaidschan bekannt, dass Bulthuis das Team verstärken wird. Sein Debüt in der Premyer Ligasi gab er am 12. August beim 2:1–Auswärtssieg gegen den FK Keshia. Nach sechs Monaten und nur vier absolvierten Ligaspielen wechselte er im Januar 2018 zurück in seine Heimat und schloss sich dem SC Heerenveen an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dave „Davy“ Bulthuis (* 28. Juni 1990 in Purmerend) ist ein niederländischer Fußballspieler, der auf der Position des Verteidigers spielt. Seit Januar 2018 ist er beim niederländischen Erstligisten SC Heerenveen unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 2164776} {"src_title": "Teeboy Kamara", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Kleinen Karpaten sind ein Teil der Inneren Westkarpaten und erheben sich zwischen der Záhorie-Niederung im Westen und dem slowakischen Tiefland im Osten und Südosten. Sie sind also die „grünen Lungen“ in den ansonsten weitgehend entwaldeten Niederungen der Südwestslowakei. Geologisch gesehen handelt es sich um ein Kerngebirge. Trotz eher geringer Höhe im Vergleich zu anderen Gebirgen der Westkarpaten wirken die Erhebungen in der Nachbarschaft der Ebenen recht auffällig. Die höchsten Berge heißen Záruby (), Vysoká () und Vápenná (). Vom Hauptteil sind zwei kleine Teile abgetrennt: am Südende der Stock des Devínska Kobyla, am Nordende der Gebirgsteil Čachtické Karpaty. Zwei Gemeinden befinden sich vollständig innerhalb des Landschaftsschutzgebietes: Buková und Dobrá Voda. Die Gemeinde Píla liegt knapp innerhalb. Am Südende des Landschaftsschutzgebiets fließt durch die Thebener Pforte an der österreichisch-slowakischen Grenze die Donau. Durch den Hauptkamm verläuft die Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten von March und Waag. Lediglich der Bach Vydrica im Süden mündet direkt in die Donau.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Im Gebirge stehen ausschließlich Laubwälder; am häufigsten sind Buchen, Gemeine Eschen, Ahorne und Linden vertreten. Aus den nichtheimischen Bäumen wachsen hier Edelkastanien. Im warmen Klima findet man zumeist wärmeliebende Pflanzen wie Frühlings-Adonisröschen, Goldbartgras, Große Kuhschelle und Hainburger Feder-Nelke. Zu den Arten, die in der Slowakei nur hier wachsen, gehören Hadernblatt, Strauchkronwicke und Felsen-Kreuzdorn. Bis heute sind mehr als 700 Schmetterling- und 20 Ameisenarten bekannt. Auch die Vogelwelt ist recht artenreich: Vertreten sind zum Beispiel Schwarzstorch, Wespenbussard, Schlangenadler, Uhu, Waldohreule und Ziegenmelker. Der Sakerfalke ist hier am meisten verbreitet in der ganzen Slowakei. Um die zahlreichen Burgruinen kann man Steinrötel und Steinschmätzer finden.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Das Landschaftsschutzgebiet gilt als das einzige weiträumige Naturschutzgebiet der Slowakei mit weit entwickeltem Weinbau, insbesondere im östlichen Vorgebirge. Das Weingebiet trägt die Bezeichnung Malokarpatská vinohradnícka oblasť, und die Weinhersteller schlossen sich zwecks besserer Vermarktung in die \"Malokarpatská vínna cesta\" (Kleinkarpatische Weinstraße) zusammen. Das südliche Ende des Landschaftsschutzgebiets überdeckt sich mit dem Bratislavský lesný park, einem Stadtwald von Bratislava, mit vielen populären Gebieten wie Koliba oder Železná studienka. Sehr beliebt sind auch Wochenendhäuser (slow. Sg. \"chata\") im gesamten Gebiet, wie z. B. bei Modra. Im Landschaftsschutzgebiet befinden sich Burgen, in vielen Fällen schon Ruinen, wie die Burg Biely Kameň bei Svätý Jur, Burg Červený Kameň bei Častá oder Schloss Smolenice bei Smolenice. Dank eines sehr dichten Wanderwegnetzes sind Wanderungen im gesamten Gebirge möglich. Durch das Gebirge verläuft der Fernwanderweg E8. Zudem weist das Gebirge viele Höhlen auf, zurzeit wird jedoch nur die Höhle Driny bei Smolenice als Schauhöhle betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderer Naturschutz.", "content": "Quelle:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Landschaftsschutzgebiet Malé Karpaty () ist ein Landschaftsschutzgebiet im Westen der Slowakei, zwischen Bratislava und Nové Mesto nad Váhom, entlang des Hauptkamms der Kleinen Karpaten (slowakisch \"Malé Karpaty\"). Es wurde im Jahre 1976 ausgerufen und stellt das gesamte Gebirge von den Devínske Karpaty – mit dem Berg Devínska Kobyla bei Devín (Stadtteil von Bratislava) – über die Pezinské Karpaty und die Brezovské Karpaty bis zum Ende in den Čachtické Karpaty – bei Čachtice und Nové Mesto nad Váhom – unter Schutz. Das Gebiet befindet sich großteils in den politischen Bezirken Bratislavský kraj (Okresy Bratislava III, Bratislava IV, Malacky und Pezinok) und Trnavský kraj (Okresy Piešťany, Senica und Trnava). Im Nordosten gehört ein kleiner Teil in den Trenčiansky kraj (Okresy Myjava und Nové Mesto nad Váhom). ", "tgt_summary": null, "id": 501502} {"src_title": "Stealing Rembrandt – Klauen für Anfänger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Brochfael stammt aus der so genannten Gwrtheyrnion, Gwertherion oder Gwerthrynion-Dynastie, die den Namen ihres eponymen Stammvaters, des römisch-keltischen Kriegsherren Vortigern (walisisch: Gwrteyrn) trägt, der sich in der Zeit nach dem Abzug der letzten regulären römischen Truppen (um das Jahr 410) zum mächtigsten Herrscher in Britannien entwickelte. Der walisischen Tradition nach, die von einer Reihe späterer Geschichtsschreiber übernommen wurde, war er mit Severa, einer Tochter des römischen Generals Magnus Maximus, verheiratet, der 383 von den römischen Truppen in Britannien zum Römischen Kaiser aufgerufen wurde. Der Vater Brochfaels ap Elisedd war Elisedd ap Gwylog (Elisedd Sohn des Gwylog), auch Eliseg ap Gwylog genannt († ca. 755), König von Powys von etwa 725 bis um 755, dem es gelungen war, sein Reich gegen die Expansionsbestrebungen des Königreiches Mercia zu verteidigen und der vor allem bekannt ist wegen des zu seinen Ehren errichteten Denkmals, der so genannten Säule des Eliseg (englisch: Pillar of Eliseg), die von Brochfaels Enkel, Cyngen ap Cadell König von Powys (808–854), um 850 in der Nähe der Zisterzienserabtei Valle Crucis in Denbighshire in Wales errichtet wurde. Von Brochfaels Mutter ist weder der Name noch die Herkunft bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Brochfael konnte beim Tod seines Vaters Elisedd einen Staat übernehmen, der in seiner Unabhängigkeit und in seinen Grenzen gefestigt war.", "section_level": 1}, {"title": "Kampf gegen Mercia.", "content": "Zum Zeitpunkt der Thronbesteigung von König Brochfael war die gefährliche Grenze im Osten gegenüber dem expansiven angelsächsischen Königtum Mercia durch den unter Æthelbald, König von Mercia (716–757) erbauten „Wat’s Dyke“ – einen etwa 64 km langen Erdwall zur Abgrenzung seiner Länder gegen Elisedds Königreich Powys – stabilisiert. Darüber hinaus war diese Nachbarschaft vorübergehend durch die Ermordung von König Aethelbald durch seine eigenen Leute im Jahr 757 und durch den darauf folgenden Bürgerkrieg für Powys ungefährlich. Sie blieb jedoch problematisch, da auf König Aethelbald – nach einem kurzen Zwischenspiel von König Beornred (757) – in der Person von Offa, König von Mercia von 757 bis 796, der mächtigste Herrscher auf den Thron folgte, den Mercia jemals gekannt hatte. Zum Glück für Brochfael war König Offa primär damit beschäftigt, die Vorherrschaft über die rivalisierenden angelsächsischen Königreiche zu erringen. Diese Situation erschien König Brochfael vorteilhaft, um an die militärischen Erfolge seines Vaters König Elisedd von Powys anzuknüpfen, indem er das vermeintlich geschwächte Königreich Mercia angriff. Wie die mittelalterlichen walisischen Annalen – die \"Annales Cambriae\" – berichten, unternahm er im Jahre 760 einen Überfall auf das Gebiet von Hereford, das er verwüstete. Er hatte jedoch seinen Gegner unterschätzt, denn der bald darauf folgende Gegenangriff König Offas führte dazu, dass Brochfael die gesamten Gebiete verlor, die sein Vater in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts von Mercia erobert hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Offa's Dyke.", "content": "Diese Konfrontation zwischen der defensiven, keltisch dominierten Welt des Königreiches Powys unter der Herrschaft von König Brochfael und der aufstrebenden angelsächsischen Macht des Königreiches Mercia hinterließ immerhin ein beeindruckendes Denkmal: den so genannten Offa’s Dyke (walisisch: Clawdd Offa). Es war dies ein massiver Erdwall mit vorgelagertem Graben, der einst auf einer Länge von über 200 km entlang der Grenze zwischen Wales und England verlief. Weite Abschnitte des Walls sind heute noch sichtbar und teils bis zu 6 m hoch.", "section_level": 2}, {"title": "Walisische Rivalen.", "content": "Zwischen den mittelalterlichen walisischen Königreichen gab es einen ständigen Kampf um die Vorherrschaft in Wales, der zu zahlreichen internen Konflikten führte. Powys wurde insbesondere von den benachbarten Königreichen Gwynedd und Deheubarth bedroht. König Brochfael hatte jedoch Glück: da beide Nachbarn andere Interessen hatten, blieb Powys weitgehend von Angriffen verschont. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass es über die Beziehungen zu diesen Nachbarn aus der damaligen Zeit kaum Nachrichten vorliegen. So ist etwa der zeitgenössische König von Gwynedd, Caradog ap Meirion (Caradog Sohn des Meirion), der etwa von 754 bis 798 regierte, historisch so wenig greifbar, dass etwa der walisische Historiker John Davies ihn gar nicht erwähnt. John Edward Lloyd erwähnt ihn, aber nur in einer Fußnote, in der er dessen Todesjahr aus den Annales Cambriae zitiert. Details über allfällige größere Konfrontationen von König Brochfael mit seinen walisischen Nachbarn sind daher nicht bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Der Name und die Herkunft seiner Ehefrau sind nicht bekannt. Kinder: Wie aus dem Wortlaut des Textes von der Säule von Eliseg (englisch: Pillar of Elisegg, eigentlich Säule des Elisedd) aus dem 9. Jahrhundert hervorgeht, hatte er zumindest einen Sohn:", "section_level": 1}], "src_summary": "Brochfael ap Elisedd (Brochfael Sohn des Elisedd), auch \"Brochmail ap Eliseg\" genannt († 773) war von 755 bis 773 König des mittelalterlichen keltischen Königreiches Powys, das im nordöstlichen Teil von Wales lag, dessen Unabhängigkeit er sowohl gegen die Begehrlichkeiten der walisischen Nachbarstaaten als auch gegen den Druck der Expansionsbestrebungen des benachbarten angelsächsischen Königreiches Mercia verteidigte.", "tgt_summary": null, "id": 1360512} {"src_title": "Richmond Pearson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensgeber.", "content": "William David Porter (1808–1864) war ein Offizier der United States Navy und nahm auf der Seite der Union am Amerikanischen Bürgerkrieg teil. William Porter war der Sohn von Commodore David Porter (1780–1843) und Bruder von Admiral David Dixon Porter (1813–1891), nach denen ebenfalls Schiffe der US Navy, unter anderem ein Zerstörer der Fletcher-Klasse (USS Porter (DD-800)) benannt wurden. Sein Vater adoptierte David Glasgow Farragut (1801–1870), der Namenspatron von fünf Einheiten der US Navy wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rumpf und Antrieb.", "content": "Der Rumpf der \"William D. Porter\" war 114,7 m lang und 12,2 m breit. Der Tiefgang betrug 5,4 m, die Verdrängung 2.100 Tonnen. Der Antrieb des Schiffs erfolgte durch zwei Dampfturbinen von General Electric, der Dampf wurde in vier Kesseln von Babcock & Wilcox erzeugt. Die Leistung betrug 60.000 Wellen-PS, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 35 Knoten.", "section_level": 2}, {"title": "Bewaffnung und Elektronik.", "content": "Hauptbewaffnung der \"USS William D. Porter\" waren bei Indienststellung ihre fünf 5-Zoll/127-mm-Mark-30-Einzeltürme. Dazu kamen diverse Flugabwehrkanonen. Als Hauptbewaffnung gegen Großkampfschiffe führte das Schiff 10 Torpedorohre in zwei Fünffach-Lafetten. Die \"USS William D. Porter\" war mit Radar ausgerüstet. Am Mast über der Brücke waren ein SG- und ein SC-Radar montiert, mit denen Flugzeuge auf Entfernungen zwischen 15 und 30 Seemeilen und Schiffe in Entfernungen zwischen 10 und 22 Seemeilen geortet werden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die \"USS William D. Porter\" wurde am 7. Mai 1942 bei Consolidated Steel Corporation in Orange, Texas auf Kiel gelegt. Am 27. September 1942 lief sie vom Stapel. Taufpatin des Zerstörers war Mary Elizabeth Reeder. Unter dem Kommando von Lieutenant Commander Wilfred A. Walter wurde das Schiff am 6. Juli 1943 in Dienst gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "1943.", "content": "Kurz nach der Indienststellung verließ \"USS William D. Porter\" Orange und nahm Kurs auf Guantanamo Bay auf Kuba. Nach Abschluss der Erprobungsfahrten lief der Zerstörer am 7. September in Charleston, South Carolina ein. Nach Beendigung von Reparaturen verlegte sie nach Norfolk, Virginia und führte zusammen mit der \"USS Intrepid\" und anderen Schiffen der Atlantikflotte Gefechtsübungen durch.", "section_level": 2}, {"title": "Überfahrt nach Nordafrika.", "content": "Am 12. November verließ das Schiff Norfolk, um sich am nächsten Tag mit dem Schlachtschiff \"USS Iowa\" zu treffen, das sich mit Präsident Franklin D. Roosevelt an Bord auf dem Weg zu den Konferenzen von Kairo und Teheran nach Nordafrika befand. Beim Ablegen in Norfolk kam es zu einer Havarie, als die \"USS William D. Porter\" mit ihrem Anker unter anderem die Reling, ein Rettungsboot und die Kommandantenpinasse eines Schwesterschiffes beschädigte. Der nächste Vorfall geschah einen Tag später. Der aus vier Schiffen bestehende Verband fuhr auf Grund der durch deutsche U-Boote ausgehenden Gefahr unter strikter Funkstille, als eine nicht gesicherte Wasserbombe vom Deck der \"USS William D. Porter\" ins Wasser fiel und explodierte. In der Annahme eines U-Boot-Angriffs führten die übrigen Schiffe des Verbandes Ausweichmanöver durch, bis der Zerstörer die Funkstille brach und die Ursache der Explosion mitteilte. Kurz nach diesem Vorfall traf das Schiff auf einen Kaventsmann, der den Ausfall eines Kessels verursachte und alle nicht verzurrten Gegenstände sowie ein Besatzungsmitglied von Bord wusch. Die Suche nach dem Mann verlief erfolglos. Am Morgen des 14. November wurde auf Roosevelts Wunsch an Bord der \"USS Iowa\" eine Flugabwehrübung durchgeführt. Anschließend führten die Zerstörer einen simulierten Torpedoangriff auf das Schlachtschiff durch. Durch ein Versäumnis von Torpedoman Dawson an Bord der \"USS William D. Porter\" verließ ein scharfer Torpedo das Rohr #3 und lief auf die \"USS Iowa\" zu. Um die Funkstille nicht zu brechen, wurde zur Übermittlung der Warnung der Signalscheinwerfer eingesetzt, wobei es zu Fehlern bei der Übertragung des Spruches kam. Erst durch Brechen der Funkstille konnte die \"USS Iowa\" über die Gefahr informiert werden und ein Ausweichmanöver durchführen. Präsident Roosevelt bat seinen Personenschutz vom Secret Service, den Rollstuhl auf die Seite des Schlachtschiffes zu schieben, damit er den Torpedo beobachten konnte. In der Annahme, es handele sich um ein Attentat auf den Präsidenten, richtete die \"USS Iowa\" ihre Geschütze auf den Zerstörer. Der Torpedo explodierte in ca. 3000 Yard (ca. 2700 Meter) Entfernung im Kielwasser der \"USS Iowa\". Erstmals in der Geschichte der US Navy wurde mit der \"USS William D. Porter\" die gesamte Besatzung eines Schiffes unter Arrest gestellt. Der Zerstörer wurde nach Bermuda entlassen. Als der Zerstörer in Bermuda einlief, wurde das Schiff von US Marines umstellt. In der Kriegsgerichtsverhandlung wurde Torpedoman Dawson zu vierzehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Der Kommandant und einige Offiziere wurden zu Landdienststellen versetzt. Präsident Roosevelt, der den Vorfall als Unfall einschätzte, intervenierte und bat um Aussetzung der Strafe. Aufgrund dieses Zwischenfalls wurde das Schiff in der Folgezeit von anderen Einheiten der US-Marine scherzhaft mit dem Funkspruch begrüßt. \"USS William D. Porter\" wurde in den Pazifik verlegt und erreichte am 19. Dezember San Diego, wo das Schiff für den Einsatz in den Aleuten ausgerüstet wurde. Am 29. Dezember erreichte der Zerstörer Dutch Harbor auf Unalaska und wurde der \"Task Force (TF) 94\" unterstellt.", "section_level": 3}, {"title": "1944.", "content": "Am 2. Januar 1944 verließ die \"USS William D. Porter\" Dutch Harbor und lief am 4. Januar in Adak ein. Am 7. Januar nahm sie Kurs auf Pearl Harbor, wo sie am 22. Januar einlief. Sie verließ Hawaii am 7. Januar und eskortierte \"USS Black Hawk\" nach Adak. Bis zum 10. Juni 1944 war der Zerstörer hauptsächlich zur U-Boot-Jagd in den Aleuten eingesetzt. \"USS William D. Porter\" und die anderen Schiffe der \"TF 94\" nahmen am 10. Juni Kurs auf die Kurilen. Am frühen Morgen des 13. Juni erreichten sie die Insel Matsuwa, die beschossen wurde. Gegen 05:30 Uhr wurde vom Radar des Zerstörers ein Kontakt geortet, der sich mit einer Geschwindigkeit von 55 Knoten an Backbord näherte. Die Einheiten der \"TF 94\" eröffneten das Feuer auf das vermutliche Torpedoboot, das offensichtlich versenkt wurde, da der Kontakt vom Radarschirm verschwand. Am 5. September lief die \"USS William D. Porter\" nach San Francisco zur Überholung, die am 27. September abgeschlossen wurde. Der Zerstörer erreichte am 30. Oktober 1944 Seeadlerhafen auf Manus. Anfang November eskortierte sie \"USS Alshain\" über Hollandia nach Leyte. Das restliche Jahr wurde der Zerstörer zu Geleitdiensten zwischen Leyte, Hollandia, Mauns und Bougainville eingesetzt. Am 26. Dezember 1944 kehrte das Schiff in die San Pedro Bay zurück, um sich auf die Landung auf Luzon vorzubereiten. \"USS William D. Porter\" gehörte zur \"Lingayen Fire Support Group\" der \"Task Group (TG) 77.2\"", "section_level": 2}, {"title": "1945.", "content": "Der Zerstörer verließ San Pedro Bay am 2. Januar 1945 und traf am nächsten Tag im Golf von Leyte auf die anderen Einheiten der \"TG 77.2\". Am Morgen des 5. Januar war der Verband starken Luftangriffen ausgesetzt, die größtenteils durch die CAP abgefangen wurden. Gegen 17:00 Uhr konnten japanische Flugzeuge den Schirm durchbrechen und Angriffe auf die amerikanischen Schiffe durchführen. Bei diesen Angriffen wurden die \"USS Louisville\" und die \"USS Manila Bay\" beschädigt. Am nächsten Morgen fuhr der Zerstörer in den Golf von Lingayen und begann mit dem Beschuss von Zielen, um die Invasion vorzubereiten. Am Abend schoss \"USS William D. Porter\" zwei japanische Flugzeuge ab. Nach der Landung amerikanischer Truppen am 9. Januar änderte sich die Aufgabe der Zerstörer und sie setzten ihre Artillerie nach Bedarf zur Unterstützung der Landeinheiten ein. Vom 11. bis 18. Januar schützte die \"TG 77.2\" die Zugänge des Golfs vor dem Eindringen feindlicher Schiffe. Anschließend wurde die \"USS William D. Porter\" zur Luft- und U-Bootabwehr vor dem Landungsabschnitt eingesetzt. Am 15. Februar verließ sie den Golf von Lingayen und eskortierte \"USS Lindenwald\" und \"USS Epping Forrest\" nach Guam. Nach kurzer Rückkehr in den Golf von Lingayen verlegte der Zerstörer nach Leyte, um Vorbereitungen für die Landung auf Okinawa zu treffen. Am 1. April 1945 gehörte das Schiff wieder zur \"TF 54\". Zu ihren Aufgaben während der Landung gehörten Feuerunterstützung für die anlandenden Truppen, Schutz von Minensuchern sowie Luft- und U-Bootabwehr für die Kriegsschiffe der \"TF 54\". Zwischen dem 1. April und dem 5. Mai verschoss die \"USS William D. Porter\" mehr als 8500 5\"-Granaten auf Landziele und angreifende Flugzeuge. In dieser Zeit schoss sie fünf feindliche Flugzeuge ab. Die ständigen japanischen Luftangriffe führten zum Einsatz von Zerstörern als Radarvorposten, um den Verband rechtzeitig vor Angriffen zu warnen. Zwischen dem 5. Mai und 9. Juni war die \"USS William D. Porter\" als Radarvorposten eingesetzt. Während des Einsatzes schoss sie ein japanisches Flugzeug ab und von ihr geleitete Jagdflugzeuge konnten sieben weitere abschießen. Am 10. Juni wurde die \"USS William D. Porter\" Opfer eines Kamikazeangriffes. Um 08:15 Uhr stieß ein einzelnes Aichi D3A \"Val\"-Sturzkampfflugzeug aus den Wolken auf sie herab. Die \"USS William D. Porter\" konnte dem Flugzeug ausweichen, das direkt neben ihr ins Meer stürzte und unter ihr explodierte. Durch die Explosion wurde der Zerstörer aus dem Wasser gehoben. Mehrere Dampfrohre brachen und das Schiff verlor den Antrieb. Zusätzlich brachen Feuer aus. Nach drei Stunden musste die Besatzung die Versuche aufgeben, das Schiff zu retten. Zwölf Minuten nachdem der Befehl zum Verlassen des Schiffes gegeben worden war, krängte die \"USS William D. Porter\" nach Steuerbord und versank übers Heck. Beim Untergang des Schiffes verlor kein Besatzungsmitglied sein Leben. Am 11. Juli 1945 wurde die \"USS William D. Porter\" aus der Flottenliste gestrichen.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"USS William D. Porter\" wurde mit vier Battle Stars ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die USS \"William D. Porter\" (DD-579) war ein Zerstörer der US-Marine und gehörte zur Fletcher-Klasse. Sie nahm am Zweiten Weltkrieg teil und wurde am 10. Juni 1945 durch einen Kamikaze-Angriff vor Okinawa versenkt. 1943 schoss sie versehentlich einen Torpedo auf die \"USS Iowa\" ab, auf der sich Franklin D. Roosevelt befand. Sie war das erste Schiff der US-Marine, dessen komplette Besatzung unter Arrest gestellt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2007832} {"src_title": "Fading (Rihanna-Lied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Serie befasst sich mit dem Krankenhausteam des \"Miami Medical Hospital\", eines von nur drei ausgewiesenen Trauma-Zentren der Vereinigten Staaten. Sie kümmerten sich speziell um Fälle, bei denen Lebensgefahr besteht. Dabei stehen die Mediziner besonders unter Druck, da sie meist nur etwa eine Stunde Zeit haben, die sogenannte \"Golden Hour\", um den Zustand der Patienten zu stabilisieren, bevor die Verletzungen sich auf den ganzen Körper auswirken. Das könnte dazu führen, dass auch eigentlich nicht betroffene Organe versagen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Nachdem bereits im April 2008 bekannt wurde, dass die Krankenhausserie \"Emergency Room – Die Notaufnahme\" im Mai 2009 beendet werde, hatte CBS zur Season 2009–2010 eine neue Krankenhausserie in der Entwicklung. Im Februar 2009 gab CBS die Produktion einer Pilotfolge bekannt. Anfang März 2009 stießen als erstes Lana Parrilla, Jeremy Northam und der Brite Richard Coyle zur Besetzung. Ende März wurden dann Elisabeth Harnois und Aimee Garcia gecastet. Am 16. Mai 2009 bestellte CBS \"Miami Trauma\" als Serie und orderte vorerst 13 Episoden. Kurz nach der Bestellung wurden einige Recasts bekannt gegeben. So wurde Richard Coyle gegen Mike Vogel ausgetauscht. Mitte Dezember 2009 wurde dann noch der Serientitel von \"Miami Trauma\" auf \"Miami Medical\" geändert.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Synchronbuch und unter der Dialogregie von Hans-Jürgen Wolf durch die Synchronfirma \"EuroSync GmbH\" in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "Nachdem die Serie im Mai 2009 bestellt worden war, gab CBS einen Starttermin zur sogenannten Midseason bekannt. Im Dezember desselben Jahres wurde dann der 2. April 2011 als Startdatum genannt. Dort wurde die Serie jeweils freitags bis zum 2. Juli 2011 gezeigt. Im Schnitt verfolgten die 13 Episoden etwa sieben Millionen Zuschauer, davon 1,83 Millionen aus der werberelevanten Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen. In Deutschland hatte sich die ProSiebenSat.1 Media die Rechte an der Serie gesichert und sich entschieden, sie auf sixx auszustrahlen. Dort begann die Ausstrahlung der Serie am 29. Juli und endete am 21. Oktober 2011. In Deutschland verfolgten im Durchschnitt 70.000 Zuschauer (0,6 Prozent) der werberelevanten Zielgruppe und 90.000 Zuschauer (0,3 Prozent) des Gesamtpublikums die kurzlebige Serie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Miami Medical (Arbeitstitel: \"Miami Trauma\") ist eine US-amerikanische Dramaserie von Jeffrey Lieber. Sie wurde von Warner Bros. Television in Zusammenarbeit mit Jerry Bruckheimer Television produziert. Als Executive Producer fungierte Jerry Bruckheimer, während Iain Paterson und Christina M. Kim als Produzenten beteiligt waren. Für die Musik war Trevor Morris verantwortlich. Sie startete am 2. April 2010 auf dem US-amerikanischen Sender CBS. ", "tgt_summary": null, "id": 1972302} {"src_title": "Stanley Vestal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "In Monterrey kämpfen die Zetas und das Golf-Kartell um die Vorherrschaft, die ihre Unternehmungen um Schutzgelderpressung, Entführung, Prostitution und Menschenhandel erweiterten. Alleine im Monat vor dem Anschlag kamen dabei etwa 70 Menschen ums Leben. Dabei wurden auch immer wieder Spielcasinos angegriffen. Das Casino Royale ist ein zweistöckiger, 1720 Quadratmeter großer Bingoclub im Stadtteil San Jerómimo. Außerdem war es möglich Poker und Roulette zu spielen und auf Pferderennen zu setzen. Das Casino wird vor allem von Rentnern besucht. Nachmittags sind dies vor allem Damen der gehobenen Mittelschicht zum Bingo. Es gehört zu einer Casinokette. Das Casino war schon vor dem Anschlag das Ziel von Angriffen, da es Schutzgeldzahlungen verweigerte. Im Januar 2011 verschleppten Maskierte einen Gast vom Parkplatz des Casinos. Am 25. Mai (oder 25. Juli?) wurde auf den Club geschossen. Dabei wurde aber niemand verletzt. Der Besitzer zeigte den Vorfall an. Im Mai 2011 war das Casino vorübergehend geschlossen. Grund waren Mängel im Brandschutz. So sollen zu wenige Notausgänge existiert haben und die Fluchtwege waren nicht markiert. Das Royal wurde allerdings mit einer Genehmigung zu einer vorläufigen Inbetriebnahme (der sogenannte „\"Amparo\"“) wieder geöffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Am Nachmittag des 25. August 2011, um 15:20, drangen zwölf vermummte Bewaffnete, die mit mehreren Autos angekommen waren, in das Casino ein, bedrohten die etwa 100 Anwesenden und zwangen sie zum Niederlegen. Sie fluchten und gaben Schüsse ab. Anschließend verschütteten sie eine brennbare Flüssigkeit und legten Feuer. Dabei kam es zu lauten Explosionen, nach ersten Berichten von Handgranaten. Später wurde das Bersten der Tanks der Getränkeanlage dafür verantwortlich gemacht. Weil sie den Ernst der Lage nicht erkannten, flohen viele der Besucher in die Toiletten oder in Büros und starben in den Flammen. Nach Darstellung von Überlebenden sollen allerdings die Notausgänge verschlossen gewesen sein. Die Löscharbeiten dauerten drei oder vier Stunden. Es kamen mindestens 52 Menschen ums Leben und Dutzende erlitten Rauchgasvergiftungen.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Präsident Felipe Calderón sprach von einem „\"inakzeptablen Terrorakt\"“, einem „\"abscheulichen Akt des Terrors und der Barbarei\"“ – und forderte Bestrafungen. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Alejandro Poiré, bezeichnete den Anschlag als „\"Terroranschlag unsäglichen Ausmaßes\"“ und sprach von einem „\"traurigen Abend für Mexiko\"“. Am 29. August fand in Monterrey, vor dem Regierungssitz des Bundesstaats Nuevo León, eine Kundgebung von mehreren hundert Demonstranten statt. Dabei wurden als Symbol für die Opfer 52 Paar Schuhe vor dem Regierungssitz niedergelegt. Außerdem forderten die Teilnehmer den Rücktritt von Rodrigo Medina und Felipe Calderón.", "section_level": 1}, {"title": "Ermittlungen.", "content": "Innenminister Francisco Blake leitete persönlich die Ermittlungen.", "section_level": 1}, {"title": "Opfer.", "content": "Die Suche nach Leichen dauerte auch am Tag danach noch an. Am 26. August, einen Tag nach dem Anschlag, waren 45 Todesopfer, 35 Frauen und zehn Männer, identifiziert. Eine der Frauen war schwanger. Von den 52 Toten starb die Mehrzahl an Rauchgasvergiftungen. Nur sieben kamen direkt durch die Flammen ums Leben.", "section_level": 2}, {"title": "Zetas und direkt Beteiligte.", "content": "Am 29. August teilte Gouverneur Rodrigo Medina mit, dass fünf Mitglieder der Zetas im Zusammenhang mit dem Anschlag festgenommen worden seien. Diese seien auch geständig und bestätigten die Teilnahme von mindestens zwölf Personen. Der Eigentümer des Casinos, Raúl Rocha, habe sich laut dem Gouverneur mit einem Privatflugzeug nach Miami abgesetzt. Nach ihm wurde mit Interpol und in Zusammenarbeit mit den Behörden der Vereinigten Staaten gefahndet. Am 2. September wurde Polizeioffizier Miguel Angel Barraza im Zusammenhang mit dem Anschlag verhaftet. Er war auf der Videoüberwachungsanlage zu sehen als der Angriff begann. Der Vater, die Schwiegermutter und der Stiefbruder von Barraza wurden am 15. September in ihrem Haus in Monterrey von Unbekannten erschossen. Die Polizei vermutete einen Racheakt der Zetas, da der Polizeioffizier Namen von beteiligten Mitgliedern des Kartells nannte. Außerdem hinterließen die Mörder eine Nachricht am Tatort, die diese Vermutung nahelegt. Am 8. September nannte der Staatsanwalt 18 Namen von Verdächtigen und gab Phantomzeichnungen für sechs von ihnen heraus. Am 14. September gab die Generalbundesanwaltschaft vier Photographien von den mutmaßlichen Planern des Anschlages heraus. Dabei handelte es sich um: Außerdem wurde auf insgesamt 18 Personen ein Kopfgeld zwischen sieben und 15 Millionen Pesos ausgeschrieben. Am 30. September gab Jorge Domene, ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, bekannt, dass Roberto Carlos Lopez Castro in Zapopan festgenommen wurde. Damit seien elf von 18 Verdächtigen in Haft. Am 4. Oktober nahm die Bundespolizei José Alberto Loera Rodríguez in Monterrey fest. Luis Cardenas Palomino, der regionale Kommandant, behauptete, Rodríguez hätte etwa vierzig Personen im Dienst, die ihn über die Bewegungen der Sicherheitskräfte informieren und warnen sollten. Die Polizei bezeichnete den 28-jährigen Rodríguez als einen der Planer des Angriffs. Es soll für die Überwachung der Umgebung des Casinos verantwortlich gewesen sein. Auf seinen Kopf waren 15 Millionen Pesos ausgesetzt. Zusammen mit Rodríguez wurden Hector Javier Montoya Chavez (25) und Juan Antonio Melendez Suarez (36) festgenommen. Bei der Festnahmen stellte die Polizei eine Menge Waffen, darunter auch Granatwerfer, sicher. Am 13. Oktober gab die mexikanische Armee bekannt, dass sie den mutmaßlichen Hauptverantwortlichen für die Attacke, Carlos Oliva Castillo, in Saltillo im Bundesstaat Coahuila festgenommen habe. Damit wurden laut Aussage der Polizei alle wichtigen Beteiligten der Brandstiftung inhaftiert. Dabei wurde ein Zivilist getötet und acht Personen, darunter drei Polizisten, verletzt. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft soll Castillo für die Aktivitäten der Zetas in den Bundesstaaten Coahuila, Nuevo León und Tamaulipas verantwortlich gewesen sein. Er soll den Brandanschlag auf das Casino Royale befohlen haben. Am 25. oder 26. Oktober inhaftierte die Polizei zwei weitere Verdächtige in Monterrey. Bei den beiden handelt es sich um Antonio Camacho Jaco und Gerardo Alejandro de Leon Jimenez, die beide Mitglieder der Zetas sein sollen. Camacho soll den Brandbeschleuniger in das Casino gebracht haben. Beide sollen auf Anweisung des, zuvor verhafteten, Jose Alberto Loera Rodriguez gehandelt haben. Insgesamt wurden von den Behörden bis Ende Oktober 15 Personen festgesetzt. Am 5. Januar 2012 wurde in Monterrey Baltasar Saucedo Estrada festgenommen (alias „\"Mataperros \"“ spanisch für „\"Hundemörder\"“), der mutmaßliche Planer des Anschlags. Er hatte einen Autounfall, während er versuchte, einer Polizeipatrouille zu entkommen. Auf ihn war ein Kopfgeld von einer Million US-Dollar ausgeschrieben. Laut den Behörden soll er den Anschlag aus der Nähe des Tatorts koordiniert haben. In den ersten Vernehmungen gab er zu Protokoll, dass ihm der Auftrag für den Brand von höherer Stelle befohlen worden sei. Grund dafür sei die Weigerung von mindestens einem der Besitzer gewesen, Schutzgeld zu bezahlen.", "section_level": 2}, {"title": "Politik und Behörden.", "content": "Am 28. August schloss die Behörde von Monterrey alle 17 Casinos der Stadt. Als Begründung wurde Schutzgelderpressung und die Zusammenarbeit mit kriminellen Banden angegeben. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen die örtliche Polizei. Im September klagte die Staatsanwaltschaft Roberto Correa, zuständig für die Regulierung der Casinos in Monterrey, und Manuel Fierro, ebenfalls ein hochrangiger Offizieller, wegen Amtsmissbrauch an. Beide stehen im Verdacht, illegal Genehmigungen ausgegeben zu haben. Beide Personen sind flüchtig. Nach dem Brand wurde ein Video veröffentlicht, in dem der Bruder des Bürgermeisters von Monterrey Fernando Larrazábal Bretón, Manuel Jonás Larrazábal, bei der Annahme eines großen Geldbetrags in einem Casino zu sehen ist. Manuel Jonás Larrazábal wurde am 1. September verhaftet und ohne Anklage unter Hausarrest gestellt. Anfang November zog die Casino Red Company die Beschwerde zurück und er wurde ohne Anklage wieder entlassen. Am 8. Oktober wurde der ehemalige Bürgermeister von Monterrey, Adalberto Madero, festgenommen. Er soll rechtswidrig die Betriebserlaubnis für das Casino ausgestellt haben.", "section_level": 2}, {"title": "Gedenkstätte.", "content": "Zwei Monate nach dem Anschlag errichteten die Familienmitglieder der Opfer am Tatort eine Gedenkstätte mit 53 Kreuzen. 52 Kreuze trugen die Namen der Opfer und ein weiteres bekam das Wort \"Baby\" für das ungeborene Kind eines schwangeren Opfers. Außerdem hinterließen sie ein Schriftband mit den Worten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei dem Brandanschlag auf das Casino Royale in Monterrey 2011 handelt es sich um den Angriff auf das Bingo-Casino „\"Royale\"“ in Monterrey, Mexiko, am 25. August 2011. Dabei wurde das Gebäude in Brand gesetzt und 52 Menschen getötet.", "tgt_summary": null, "id": 2359708} {"src_title": "Mühlsdorf (Zülz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Teilnehmer.", "content": "Die Teilnehmer qualifizierten sich über die nationalen Meisterschaften und Pokalwettbewerbe der UEFA-Mitgliedsverbände. Automatisch startberechtigt war der Titelträger des Vorjahres und die nationalen Verbandspokalsieger der Nationen auf den ersten sechs Plätzen der Fünfjahreswertung, sofern sich diese nicht für den höherwertigen Champions-League-Wettbewerb qualifiziert hatten. So nahm in der Saison 2011/12 der damalige Titelverteidiger FC Porto nicht am Wettbewerb teil, da er sich als portugiesischer Meister direkt für die Champions League qualifiziert hatte. Alle weiteren Teilnehmer wurden durch Qualifikationsrunden ermittelt, traten als Verlierer der Champions-League-Qualifikation oder nach der Vorrunde als Drittplatzierte der Champions-League-Gruppenphase dem Wettbewerb bei.", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "Zunächst fanden zwischen Anfang Juli und Anfang August 2012 drei Qualifikationsrunden statt. Die vierte und letzte Qualifikationsrunde wurde zwecks besserer Vermarktung „Play-off-Runde“ genannt, diese Spiele fanden Ende August 2012 statt. Wann eine Mannschaft in die Qualifikation einstieg, hing von der Platzierung des Vereins in der nationalen Meisterschaft sowie der Positionierung des Heimatverbandes in der UEFA-Fünfjahreswertung der Saison 2010/11 ab. In jeder Qualifikationsrunde wurden die Teilnehmer anhand ihres Klub-Koeffizienten (KK) hälftig in gesetzte und ungesetzte Vereine unterteilt, rein nationale Paarungen waren dabei ausgeschlossen. In der anschließenden Gruppenphase wurden 48 Teams anhand des Klub-Koeffizienten auf vier Lostöpfe verteilt und anschließend per Losverfahren in zwölf Gruppen zu je vier Mannschaften eingeteilt. Jede Gruppe spielte analog zur Champions League eine Vollserie aus Hin- und Rückspielen aus, somit enthielt die Gruppenphase sechs Spieltage. Die Tabellenersten und -zweiten der Gruppenphase erreichten die Finalrunden, dritt- und viertplatzierte Teams schieden aus. Zu diesen 24 Teams stießen noch die 8 Gruppendritten aus der Gruppenphase der UEFA Champions League. Somit erreichten 32 Teams die K.-o.-Phase, in der die Gegner für jede Runde getrennt zugelost wurden, welche jeweils in Hin- und Rückspiel gegeneinander antraten, bis die beiden Finalteilnehmer feststanden. Frühestens im Achtelfinale durften zwei Vertreter einer Nation aufeinandertreffen. Das Finale wurde in einer einzigen Partie entschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Bei den Auslosungen wurden die Mannschaften gemäß ihrem Klub-Koeffizienten jeweils hälftig in gesetzte (stärkere) und ungesetzte (schwächere) Teams eingeteilt und einander zugelost.", "section_level": 1}, {"title": "Play-offs.", "content": "Die letzte Qualifikationsrunde wurde zwecks besserer Vermarktungschancen „Play-off“ genannt. In dieser Runde stießen die unterlegenen Mannschaften der 3. Qualifikationsrunde der UEFA Champions League 2012/13 hinzu.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppenphase.", "content": "Zum ersten Mal waren neben dem Titelverteidiger auch die Pokalsieger der Verbände 1–6 der UEFA-Fünfjahreswertung automatisch für die Gruppenphase qualifiziert. Da der Platz für den Titelverteidiger durch die Doppelqualifikation von Atlético Madrid nicht benötigt wurde, rückte der Pokalsieger auf Rang 7 (Rubin Kasan) in die Gruppenphase. An der Gruppenphase nahmen 48 Teams aus 25 Landesverbänden teil, 7 Teams waren direkt qualifiziert, dazu kamen zehn unterlegene Vereine aus der Champions League-Qualifikation. Die restlichen 31 Plätze wurden in den Europa-League-Qualifikationsrunden ermittelt. Die Gruppensieger und -zweiten qualifizierten sich für das Sechzehntelfinale, die Dritt- und Viertplatzierten schieden aus dem Wettbewerb aus. Bei Punktgleichheit zweier oder mehrerer Mannschaften nach den Gruppenspielen wurde die Platzierung durch folgende Kriterien ermittelt: Die 48 für die Gruppenphase qualifizierten Mannschaften wurden anhand ihres Klub-Koeffizienten (KK) auf vier Lostöpfe zu je 12 Teams aufgeteilt, und aus jedem Lostopf eine Mannschaft in eine der 12 Gruppen (A bis L) gelost; Mannschaften desselben Verbandes konnten nicht in die gleiche Gruppe gelost werden. Atlético Madrid wurde als Titelverteidiger an Platz 1 der Setzliste geführt, unabhängig von seinem Klubkoeffizienten. Die Auslosung fand am 31. August in Monaco statt. Gespielt wurde an sechs Spieltagen vom 20. September bis zum 6. Dezember 2012, die Anstoßzeiten waren 19:00 Uhr und 21:05 Uhr.", "section_level": 1}, {"title": "K.-o.-Phase.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sechzehntelfinale.", "content": "Zu den 24 Mannschaften, die sich über die Gruppenphase der Europa League qualifizierten, kamen die acht Gruppendritten der Champions League hinzu. Die Auslosung des Sechzehntelfinals fand am 20. Dezember 2012 um 14:00 Uhr in Nyon statt. Die Gruppensieger aus der Europa League sowie die vier besten Gruppendritten aus der Champions League waren hierbei gesetzt; ihnen wurden die übrigen Mannschaften zugelost. Dabei waren Begegnungen zwischen Mannschaften derselben Gruppe oder desselben Landesverbandes ausgeschlossen. Die Hinspiele fanden am 14. Februar 2013 statt, die Rückspiele am 21. Februar 2013.", "section_level": 2}, {"title": "Achtelfinale.", "content": "Die Auslosung für die Achtelfinalspiele fand ebenfalls am 20. Dezember 2012 um 14:00 Uhr in Nyon statt. Die Hinspiele fanden am 7. März 2013 statt, die Rückspiele am 14. März 2013.", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Die Auslosung für die Viertelfinalspiele fand am 15. März 2013 statt. Die Hinspiele fanden am 4. April 2013 statt, die Rückspiele wurden am 11. April 2013 ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Auslosung für die Halbfinalspiele fand am 12. April 2013 im schweizerischen Nyon statt. Die Hinspiele fanden am 25. April 2013 statt, die Rückspiele am 2. Mai 2013.", "section_level": 2}, {"title": "Beste Torschützen.", "content": "Nachfolgend sind die besten Torschützen der Europa-League-Saison (ohne Qualifikation) aufgeführt. Die Sortierung erfolgte analog zur UEFA-Torschützenliste nach Anzahl der Tore und bei gleicher Trefferzahl anhand der Spielminuten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die UEFA Europa League 2012/13 war die 42. Auflage des zweitwichtigsten Wettbewerbs für europäische Fußballvereine, der bis zur Saison 2008/09 unter der Bezeichnung UEFA-Pokal stattfand. Am Wettbewerb nahmen in dieser Saison 193 Klubs aus allen 53 Landesverbänden der UEFA teil. ", "tgt_summary": null, "id": 1350593} {"src_title": "Haubenskunk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Mary Rothes Margaret Cecil war die älteste Tochter von William Tyssen-Amherst, 1. Baron Amherst of Hackney und Margaret Susan Mitford, der einzigen Tochter von Admiral Robert Mitford, der den als „Kleopatras Nadel“ bezeichneten Obelisk von Alexandria nach London brachte. Sie heiratete am 2. September 1885 Colonel Lord William Cecil, einen Sohn des William Cecil, 3. Marquess of Exeter, mit dem sie vier Söhne hatte. Ihr Name lautete nach der Ehe „Mary Rothes Margaret Cecil“. Als ihr Vater am 16. Januar 1909 ohne männlichen Erben starb, erbte sie aufgrund einer besonderen Erbregelung zu ihren Gunsten dessen Adelstitel Baroness Amherst of Hackney.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Mary, genannt „May“, war die älteste von sieben Töchtern der Familie. Die Thyssen-Amherst besaßen Anwesen in Hackney und Norfolk. Das Landhaus \"Didlington Hall\" gehörte seit den frühen 1850er Jahren zum Familienbesitz. Es lag ca. 15 km von Swaffam in West Norfolk. Mays Vater hatte hier ein kleines Museum mit ägyptischen Kunstwerken eingerichtet, in dem es für jede Tochter eine Sachmet-Statue gab, die ursprünglich aus dem Tempel der Mut in Karnak stammten und von Dr. John Lees Sammlung im Hartwell House von ihrem Vater 1865 erworben worden waren. Heute befinden sie sich im Metropolitan Museum New York. Neben Kunstwerken sammelte ihr Vater auch seltene Bücher und Manuskripte. William Amherst besuchte seit 1860 Ägypten in den Wintermonaten. Auch Lady Margaret Amherst hatte im Laufe dieser Jahre Kenntnisse der Geschichte Ägyptens erworben und veröffentlichte 1904 ihr Buch \"„Sketch of Egyptian History from the earliest times to the present day“\". 1871 begleitete May ihre Eltern erstmals, um an der Aufführung von „Aida“ im Opernhaus von Kairo teilzunehmen. Ihr Vater war mit dem osmanischen Vizekönig von Ägypten Ismail Pascha gut bekannt, dass dieser ihnen seinen Salonwagen zur Verfügung stellte, der kühler und weniger staubig als die herkömmlichen Eisenbahnwagen war. Mays Liebe zu Ägypten teilte auch ihr späterer Ehemann, Lord William Cecil. Mit ihm war sie bis nach Khartum gereist.", "section_level": 1}, {"title": "Die Cecils 1901 in Ägypten.", "content": "Howard Carter war am 1. Januar 1900 von Gaston Maspero zum Chefinspektor des Antikendienstes für Oberägypten ernannt worden und hatte 1892 für Lord Amherst unter Flinders Petrie in Tell el-Amarna gearbeitet. Seither stand er in Kontakt mit der Familie Amherst und besuchte diese wenn möglich auf ihrer Dahabieh in Ägypten. Lady Cecil hatte sich 1901 mit ihrer Familie zum Überwintern in Assuan eingerichtet. Sie beschreibt in ihrem Buch \"„Bird Notes from the Nile“\", wie unkonventionell sie dort lebten. Sie mieteten eine Feluke von etwa 9 m Länge, die in flachem Gewässer fahren konnte, so dass sie alle Buchten und Sandbänke erkundeten. Sie schliefen nachts in Zelten an Land. Tagsüber hatten sie auf dem Hinterdeck ihre Betten – wie ein Diwan – unter einem großen Sonnensegel. Zu der Besatzung gehörte der Reis (hier Kapitän), sechs Männer und ein Junge – alle Nubier – sowie ein arabischer Koch. Sie kauften ihren Proviant bei den Einheimischen entlang des Nils, wobei die Kuh oder der Büffel direkt am Schiff gemolken wurde. Bei einem Ausflug zum Westufer des Nils, wo die Uferberge „Qubbet el-Hawa“ (Hügel der Winde) sich ca. 130 m über dem Fluss erheben, kamen sie an die Stelle an der Sir Francis Grenfell, Kommandant der ägyptischen Armee im Jahr 1885 in ca. 60 m Höhe eine Reihe von Gräbern entdeckt hatte, die er von Süden nach Norden durchnummerierte, jedoch nicht weiter erforschte.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgrabung Qubbet el-Hawa 31. Dezember 1901–1902.", "content": "Lady Cecil führte ein Tagebuch, das später ihrem Bericht dienen sollte. Carter schrieb am 31. August 1902 aus Kairo an Lady Amherst, dass die Ausgrabungen sehr erfolgreich und außerordentlich interessant wären. Maspero wäre sehr erfreut. Er entschuldigte sich dann, dass er aufgrund seines Amtes etliche Objekte für das Museum wegnehmen müsse. Lady Cecil legte mit ihren Helfern 25 Felsengräber aus verschiedenen Zeiten frei. Sie fanden Überreste aus der 5., 6., 7., 19. und 26. Dynastie sowie aus der Zeit der Ptolemäer, Griechen, Römer und der frühen Christen. Köpfe und Skarabäen aus Amethyst und Achat, Lampen in unterschiedlichen Formen, Alabastervasen, Tonwaren in unzähligen Formen und Größen sowie eine „Pilger-Flasche“ aus türkisblauer Fayence, deren Hals eine Lotusblüte darstellte mit zwei kleinen Affen und der Inschrift \"„Ptah wünscht dem Besitzer ein glückliches neues Jahr“\" gehörten zu den Funden. Auch ein bronzener Dolch, Pfeile mit Flint-Spitzen, zwei Muscheln, die mit dem Namen von Sesostris I. beschriftet waren sowie Spielzeug war dabei. Darunter war eine kleine hölzerne Puppe mit beweglichen Armen, die auf dem Kopf einen Korb und in der Hand eine Taube trug. Auch stießen sie auf unzählige Mumien, einige in schön verzierten Särgen, andere in Kartonagen, die bemalt und beschriftet waren. Gaston Maspero besuchte die Ausgrabung, um die aufgefundenen Mumien zu begutachten und gab seine Zustimmung zur Vergrößerung des Gebiets, das dann mit der Konzession gedeckt werden würde. Sie brachte einen Mumiensarg nach England, der 183 cm lang war, eine Schulterbreite von 53,3 cm maß und dessen Fußende eine Breite von 42 cm hatte. In seinem Inneren befanden sich Sargtexte. Das Grab 21 und die Nachbargräber waren durch weiße Ameisen beschädigt. So enthielt das Grab zwei Särge, einen männlichen und einen weiblichen. Der männliche Sarg zerfiel bei der ersten Berührung. Der andere Sarg kam in die Sammlung ihres Vaters und wurde 1921 von Sotheby’s mit einigen anderen Objekten nach Michigan in die USA verkauft. Er blieb bis 1932 in der Sammlung von Mr. Albert M. Todd, der diesen dann dem Museum in Kalamazoo (KPM32.316) übergab, die ihn kürzlich in ihren Lagerräumen wiederentdeckte. Er stammt aus der saitischen Periode und ist der einzige Sarg dieser Art und Zeit, der bisher auf dem Friedhof von Qubbet el-Hawa gefunden wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Ausgrabungen 1904 und der aramäische Papyrus.", "content": "Das Jahr 1904 war ebenfalls recht erfolgreich an Funden, obwohl die Arbeit an dem steilen und vollständig mit Sand zugewehten Abhang recht schwierig war. Von den Gräbern CT 25 – 31 waren einige noch mit Farbresten versehen. In CT 28 fanden sie eine schön bemalte Kalkstein-Stele und in CT 31 wies ebenfalls Zerstörungen durch weiße Ameisen auf. Jedoch erregte ein anderer Fund große Aufmerksamkeit: ein Sebakh Arbeiter aus Assuan hatte Papyri in aramäischer Schrift gefunden. Die Fundstätte war entweder das Südende der Insel Elefantine oder die Baustelle der neuen Straße, welche letzten Winter vom Bahnhof zum Cataract Hotel gebaut worden war. Die Papyri datieren aus der Zeit von Artaxerxes I. bis Dareios II. und beinhalteten die Mitgift einer Dame. Sie waren so wertvoll, weil sie in biblischer Schrift verfasst waren und sowohl die Zitadelle als auch das Fort von Assuan, ebenso wie ein hebräisches Gericht erwähnten. Lady Cecil kaufte vier Papyri und ihr Sohn William auch einige. Sechs weitere Dokumente wurden von Robert Mond erworben, der sie dem Museum in Gizeh übergab. Carter wollte von den Papyri Abschriften erstellen lassen und sie zusammen mit Fotos an bekannte Gelehrte übersenden. Lady Cecil überließ, obwohl sie ihrem Vater den wertvollen Papyrus für seine Sammlung mitbringen wollte, diese ebenfalls dem Museum. Maspero bot als „Entschädigung“ eine der Statuen aus Karnak an und schickte entsprechende Fotos an Lord Amherst. Dieser entschied sich für die Statue von Harbes aus dem späten 6. Jh. v. Chr. mit einer Kartusche von Psammetich (heute im Metropolitan Museum no. 19.2.2.). Die Texte wurden von Archibald Henry Sayce und A.H. Cowley von der Bodleian Library in Oxford übersetzt und 1906 unter dem Titel \"„Aramaic Papyri discovered at Assuan“\" publiziert. Robert Mond hatte die Kosten für die Publikation übernommen. Die Gräber von Qubbet el-Hawa blieben lange Zeit unter dem Namen \"„Cecil Tombs“\" bekannt. Lady Cecil veröffentlichte ihre Grabungsberichte in den \"„Annales du Service des Antiquités de l’Egypte“\" 1903 und 1905. 1906 traf ihren Vater der finanzielle Ruin als sich herausstellte, dass sein Familienanwalt und langjähriger Vermögensverwalter, Charles Cheston, einen Großteil seines Geldes veruntreut hatte. Nach seinem Tod 1909 besaß die Familie nur 341 Pfund netto. Als nunmehr \"2. Baroness Amherst of Hackney\" verkaufte May 1910 \"Didlington Hall\" mit 7.105 acres Land an Colonel Herbert Francis Smith – die ägyptische Sammlung ihres Vaters blieb jedoch weiterhin bestehen. Sie starb mit 62 Jahren an Brustkrebs und wurde am 26. Dezember 1919 in der Stowlaughton Church in Suffolk beigesetzt. Da ihr ältester Sohn William Cecil bereits 1914 im Ersten Weltkrieg gefallen war, erbte ihr Enkel William Cecil ihren Adelstitel.", "section_level": 2}, {"title": "Verkauf der Sammlung Amherst.", "content": "Howard Carter katalogisierte die ägyptische Sammlung, bevor sie von der Familie 1921 bei Sotheby’s versteigert wurde. Es war die drittgrößte private Sammlung in England. Die Amherst Papyri wurden von der Pierpont Morgan Library in New York erworben. Auch das Britische Museum und das Metropolitan Museum ersteigerten etliche Stücke, ebenso wie das Cleveland Museum of Art.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mary Rothes Margaret Cecil, 2. Baroness Amherst of Hackney, geborene \"Mary Rothes Margaret Thyssen-Amherst\", (* 25. April 1857 in Diddlingon Hall; † 21. Dezember 1919 in London) war eine britische Amateur-Archäologin.", "tgt_summary": null, "id": 943768} {"src_title": "Blutzbrüdaz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Arbeit als Journalist.", "content": "Manneh war seit 1998 bei der Tageszeitung \"The Daily Observer\" als Journalist tätig. Die Tageszeitung wird als regierungsnah eingestuft. Dort war er Reporter und Kolumnist im Bereich \"Verbrechen\".", "section_level": 2}, {"title": "Verhaftung.", "content": "Die Organisation Reporter ohne Grenzen äußerte am 20. Juli 2006 zuerst ihre Besorgnis über das Verschwinden zweier Journalisten, darunter Manneh. Er wird einer Meldung zur Folge seit dem 7. Juli vermisst, seine Familie äußerte die Vermutung, dass Manneh nach seiner Verhaftung durch die National Intelligence Agency (NIA) die Flucht gelang und sich seitdem versteckt hält. Als Entführungsdatum wurde teilweise auch der 11. Juli genannt. Nach Information der Media Foundation for West Africa (MFWA) wurde Manneh am 11. Juli von zwei Beamten in Zivil in den Redaktionsräumen des \"Daily Observer\" in Bakau von der NIA festgenommen und im Mile 2-Gefängnis ohne Anklage und Kontakt zur Außenwelt inhaftiert. Nach Aussage der MFWA wird Manneh vorgeworfen im Juli bei dem Gipfel der Afrikanischen Union in Banjul, einer Woche vor seiner Verhaftung, \"schädliche\" Informationen an ausländische Journalisten zur Verfügung gestellt zu haben. Die NIA leugnete die Inhaftierung Mannehs, so die MFWA.", "section_level": 2}, {"title": "Lebenszeichen in Fatoto.", "content": "Der \"Gambia Echo\" berichtete am 13. Januar 2007, dass Manneh sich im Dezember 2006 in der Polizeiwache von Fatoto befunden hatte. So soll er in den letzten fünf Monaten davor – die letzten drei davon in Fatoto – in den verschiedenen Polizeistationen des Landes festgehalten worden sein. Menschenrechtsorganisationen, unter anderem Reporter ohne Grenzen, hatten in der Zwischenzeit eine Petition an den gambischen Präsidenten Jammeh verfasst, um die Freilassung Mannehs zu erreichen. Während der letzten Monate hatte die Regierung weiterhin bestritten, etwas über den Aufenthaltsort Mannehs zu wissen. Ende Februar 2007 äußerte sich erstmals ein Sprecher der Polizei öffentlich über den Fall Manneh. Dieser soll jedoch niemals in den benannten Polizeistationen festgehalten worden sein. Die Polizei gab an, von der Bevölkerung relevante Aussagen über den Verbleib Mannehs zu erhalten. Bei der Recherche eines Reporters im April 2007 war Manneh nicht mehr in Fatoto, er soll noch im Februar mit unbekanntem Ziel verlegt worden sein. Während die Polizei angab, nichts über ihn zu wissen, wurde die Vermutung geäußert, dass er damals nach Kombo verlegt worden sei.", "section_level": 2}, {"title": "Anklage beim Gerichtshof der ECOWAS.", "content": "Die Media Foundation for West Africa hatte bei dem Gerichtshof der ECOWAS in Abuja Klage gegen die gambische Regierung eingereicht, um die Freilassung Mannehs zu erzwingen. Die Anhörung fand am 16. Juli 2007 statt, vertreten wurde die Anklage von der nigerianischen Anwältin Femi Falana. Die Anklage stützt sich auf die Verletzung des Rechts gemäß Artikel 4, 5 und 7 der Afrikanischen Charta der Menschenrechte und der Rechte der Völker. Es verstößt auch gegen Artikel 6 der Afrikanischen Charta der Menschenrechte und der Rechte der Völker, die sein Recht auf persönliche Freiheit garantiert. Ein Vertreter der Regierung Gambias war zur ersten Anhörung nicht erschienen, so wurde der Fall zum 26. September 2007 vertagt.", "section_level": 2}, {"title": "Lebenszeichen in Banjul.", "content": "Im Juli 2007 wurde auch vermutet, dass der Geschäftsführer der \"Daily Observer\" und Vertrauter Jammehs, Saja Taal, als Drahtzieher hinter der Verhaftung Mannehs stehe. Zu dieser Zeit war Manneh nach Aussage des Präsidenten der Gambia Press Union Madi Ceesay auch der Journalist, der in Gambia je am längsten inhaftiert worden war. Ende Juli 2007 soll Manneh im Royal Victoria Teaching Hospital (RVTH) in Banjul gesehen worden sein, er war angeblich zur Behandlung seines hohen Blutdrucks dort gewesen. Später sei er in eine nahegelegene Militärklinik verlegt worden. Bei der Anhörung im September erschien auch diesmal kein Vertreter der Regierung, dennoch sollte im November gleichen Jahres das Urteil gefällt werden. Ende September äußerte die Internationale Journalisten-Föderation die Befürchtung, dass Manneh im Gefängnis getötet worden sei und verlangte von der gambischen Regierung Gegenbeweise. Sie stützten sich auf eine aus ihrer Sicht glaubhafte Aussage eines Mitarbeiters aus dem Mile-2-Gefängnis. So soll Manneh nach dem Aufenthalt im RVTH dorthin gebracht worden sein und ihm sei gesagt worden, dass er den nächsten Tag nicht mehr erleben werde. Bei dem Verhandlungstag im November beim Gerichtshof der ECOWAS wurden drei Zeugen der Anklage verhört. Ein Urteil sollte dann aber erst Ende Januar verkündet werden. Im Januar vertagte sich das Gericht auf den 13. März 2008, um auch noch die Zeugenaussagen der beiden NIA-Beamten anhören zu können, die angeblich Manneh verhaftet hatten. Kurz vor der Verhandlung im März wurde bekannt, dass nun fünf Zeugen nach Abuja eingeladen wurden – drei militärische Sicherheitskräfte und zwei hochrangige Polizeikräfte. Da diese auch nicht, wie jeweils ein Vertreter der Regierung, zum Termin erschienen waren, wurde die Urteilsverkündung auf den 5. Juni 2008 verschoben. Am 10. März wurde von der NIA versucht, einen der ehemaligen Zeugen, nämlich den Journalisten Yahya Dampha, in seinem Exil in Senegal zu entführen. Dampha, der flüchten konnte, gab an, zuvor Drohanrufe bekommen zu haben. Weiter sagte er gegenüber der Presse, dass seine Nachbarn über ihn befragt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Urteilsverkündung des Gerichtshof der ECOWAS.", "content": "Mit einer wegweisenden Entscheidung hatte der Gerichtshof der ECOWAS am 5. Juni 2007 das Urteil verkündet. Der Urteilsspruch erklärte die Festnahme von Chief Ebrima Manneh für illegal und ordnete die unverzügliche Freilassung an. Das Gericht sprach ihm zusätzlich eine Schadensersatzsumme von 100.000 US$ zu. Wie gewohnt schwieg die gambische Regierung weiterhin zum Fall Manneh.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Jahrestag der Inhaftierung.", "content": "Am zweiten Jahrestag der Inhaftierung Mannehs forderte Momodou L. K. Sanneh, Minderheitsführer im Parlament, im Juli 2008 die Regierung auf, das Urteil des Gerichtshofs anzuerkennen und Manneh unverzüglich freizulassen. Am 6. April 2009 bestritt die Generalstaatsanwältin und Ministerin für Justiz, Marie Saine-Firdaus, im Parlament weiterhin etwas über den Verbleib von Manneh zu wissen. Ausländische Politiker schickten im April 2009 eine Petition. Bei den Amnesty International Media Awards 2009 wurde Chief Ebrima Manneh in Abwesenheit mit dem \"Special Award For Journalism\" ausgezeichnet. Yayah Jammeh äußerte sich im Interview erstmals im Juli 2009 zum Fall Manneh, seine Aussage war: \"How can we release somebody who is not arrested by us\" (\"Wie können wir jemand freilassen, der nicht von uns verhaftet wurde?\"). Edward Gomez, Generalstaatsanwalt und Justizminister, bestritt im Oktober weiterhin, dass der Staat etwas über den Aufenthaltsort Mannehs wisse. Die \"The African Editors Forum\" (TAEF) ehrte Manneh im gleichen Monat mit dem \"Hero of African Journalism Award\".", "section_level": 2}, {"title": "Fünfter Jahrestag der Inhaftierung.", "content": "Am 16. März 2011 soll Jammeh gegenüber Pressevertretern eine Äußerung gemacht haben. Er versicherte damals, dass die Regierung nichts mit dem Tode Chief Mannehs zu tun habe (\"Let me make it very clear that the government has nothing to do with the death of Chief Manneh.\"). Gerüchte über den Tod sind schon im Juni 2009 verbreitet worden.", "section_level": 2}, {"title": "Presseberichte zu Tod.", "content": "Im März 2019 berichtete die Tageszeitung The Point, dass Manneh Mitte 2008 gestorben sei, als er von einer Polizeistation ins Krankenhaus in Diabugu Batapa gebracht werden sollte. Er soll hinter der örtlichen Polizeistation vergraben worden sein.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ebrima B. Manneh (* 1970 in Lamin; genannt: \"\"Chief\" Ebrima Manneh\") ist ein Journalist im westafrikanischen Staat Gambia. Während sein Aufenthalt seit Juli 2006 unklar ist, wird spekuliert, dass er 2008 im Gefängnis zu Tode kam. Offiziellen Regierungsangaben zufolge weiß diese allerdings nichts über seinen Verbleib.", "tgt_summary": null, "id": 1482612} {"src_title": "High-Energy-Fuels", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Helgenæs umfasst eine Landfläche von rund zwanzig Quadratkilometern. Die Landschaft entstand vor rund 12.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit. Die Eismassen auf Jütland waren fast geschmolzen, als sich zwei Eiszungen als Folge eines erneuten Kälteeinbruchs über Mols schoben. Die Gletscher hinterließen eine Hügelkette aus Sand und Schotter, die heutigen Mols Bjerge. Größere Eisklumpen blieben zurück und schmolzen nur langsam. Dieses so genannte Toteis bildete Toteislöcher mit steilen Hängen. Die schmalste Stelle der Halbinsel ist mit etwa 240 m der Isthmus von Dragsmur. Diese soll schon den Wikingern als Portagestelle für ihre Langboote gedient haben und ersparte ihnen 4 sm Segelstrecke. Auf Helgenæs liegen die Ortschaften Kongsgårde, Borup, Ørby, Esby und Fejrup.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Name \"Helgenæs\" stammt vom dänischen Wort \"hellig\" (heilig) und \"næs\" (Landspitze) und wurde 1231 urkundlich erwähnt als „Hælghænæs“. Auf dem 99 m hohen Ellemandsbjerg wurden laut Sage Opferungen an die nordischen Götter vorgenommen. 1773 wurde die Stødov Kirke, erbaut im 13. Jhd., renoviert. Am Isthmus von Dragsmur, der Helgenæs mit Mols verbindet, wurden im deutsch-dänischen Krieg (1848–1850) Schanzen errichtet. Von dieser Auffangstellung auf Helgenæs wurden die dänischen Truppen 1849 ausgeschifft und in der Schlacht um Fredericia eingesetzt. Zuvor waren sie unter Leitung von General Olaf Rye vom preußischen Heer auf die Halbinsel getrieben worden.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Buslinie 361 verbindet Helgenæs an Wochentagen stündlich von 5 bis 18 Uhr mit Rønde. Die Linie ist gegen den Uhrzeigersinn über die Halbinsel geführt. Vor Kongsgård in der Begtrup Vig befindet sich eine kleine Marina mit einem Steg, eine allgemein zugängliche Einrichtung eines Aarhuser Segelvereins. Über Helgenæs führt die Margeritenroute.", "section_level": 1}], "src_summary": "Helgenæs ist als kleine Halbinsel am Südrand von Mols identisch mit dem Kirchspiel Helgenæs Sogn. Die Halbinsel Helgenæs ist wiederum Teil der Halbinsel Djursland im östlichen Jütland in Dänemark. Helgenæs ragt in die Århusbucht. Die Halbinsel ist Teil des Natura 2000-Gebiets \"51 Begtrup Vig og kystområder ved Helgenæs\", und die Nordwestküste ist seit 2009 Teil des Nationalparks Mols Bjerge.", "tgt_summary": null, "id": 100242} {"src_title": "Musik von Tuvalu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Standort und räumliche Ausdehnung.", "content": "Der nördliche Teilbereich \"Hoher Ochsenkopf/Plättig\" umfasst das obere Schwarzenbachtal sowie die Regionen um den hohen Hohen Ochsenkopf im Zentrum, den hohen Mehliskopf im Westen, die hohe Badener Höhe im Norden und den hohen Nägeliskopf im Osten. Beim Zusammenfluss von Schwarzenbach und Raumünzach liegt auf knapp Höhe der tiefste und östlichste Punkt dieses Parkbereichs. Ausgegrenzt sind der Ort Herrenwies sowie kleinere Flächen um Plättig, Sand und das Wanderheim \"Badener Höhe\". Im Nordosten grenzt die Schwarzenbachtalsperre an, im Westen die Bühlerhöhe jenseits der Schwarzwaldhochstraße. Überwiegend gehört der Staatswald hier zum Gebiet der Gemeinde Forbach (Landkreis Rastatt). Die Städte Bühl (Landkreis Rastatt) und Baden-Baden stellten zusätzliche Kommunalwaldflächen im Bereich Plättig bereit. Der größere Teilbereich \"Ruhestein\" reicht bis in etwa beim Dreifürstenstein in der südöstlichen Gipfelregion der Hornisgrinde, des höchsten Berges im Nordschwarzwald. Weitere Gipfel sind der Vogelskopf () und der Schliffkopf () im Westen, der Seekopf () im Nordwesten, das Riesenköpfle () im Zentrum, der Leinkopf () im Norden und der Großhahnberg () im Nordosten. Eingeschlossen sind in diesem südlichen Teil des Nationalparks die Karseen Wildsee, Huzenbacher See und Buhlbachsee sowie das obere Schönmünztal und die Oberläufe der Murg-Quellflüsse Rechtmurg und Rotmurg sowie weiterer Murgzuflüsse. Am Westabhang des Schliffkopfs reicht der Teilbereich bis zu den Allerheiligen-Wasserfällen hinab, wo er bei etwa seinen niedrigsten und westlichsten Punkt erreicht. Ausgegrenzt sind im Ruhesteingebiet der Ruhestein selbst mit zwei Skihängen und den Skisprungschanzen, die Darmstädter Hütte, das Schliffkopf-Hotel, das Rotmurg-Jägerhaus, die Siedlung Volzenhäuser (Schönmünz) und weitere kleine Areale. Die Staatswaldflächen gehören hier überwiegend zur Gemarkung der Gemeinde Baiersbronn (Landkreis Freudenstadt), des Weiteren zu Oppenau, Ottenhöfen und Seebach (Ortenaukreis). Die Parkfläche beträgt 10.062 Hektar, darunter 2.447 Hektar im Teilbereich Hoher Ochsenkopf/Plättig und 7.615 Hektar um den Ruhestein. Getrennt werden die beiden Bereiche durch den Forbacher Ortsteil Hundsbach sowie nicht in Staatsbesitz befindliche Waldflächen, die zum Teil der Murgschifferschaft gehören.", "section_level": 1}, {"title": "Tiere und Pflanzen.", "content": "Die Bergmischwälder, die einen Großteil der Fläche des Nationalparks ausmachen, setzen sich besonders aus den Baumarten Fichte, Buche und Weißtanne zusammen, sowie aus verschiedenen Farnen, Bärlappen und Moosen. Die Grinden und Plateaumoore, die etwa 3 % der Parkfläche ausmachen, sind mit Pfeifengras, Rasenbinse und Heidekraut bewachsen. Von diesen Gebieten profitieren besonders seltene Insektenarten wie die Alpine Gebirgsschrecke, der Warzenbeißer und verschiedene Nachtfalterarten, sowie die Kreuzotter, der Zitronenzeisig, der Wiesenpieper und der Wendehals. Die drei Karseen des Nationalparks bieten Amphibien- und Libellenarten einen geeigneten Lebensraum. Auch auf Fels- und Blockschutthalden, die verstreut im Park vorkommen, leben viele verschiedene Arten, von seltenen Flechten und Insekten, bis hin zu Alpenspitzmäusen und Wanderfalken. Charakteristische im Nationalpark vorkommende Vogelarten sind unter anderem die Spechtarten Schwarzspecht, Buntspecht, Grauspecht und der seltene Dreizehenspecht. Ebenso findet man hier Fichtenkreuzschnäbel und Tannenhäher. Die Greifvögel sind besonders durch die Eulenarten Waldkauz, Raufußkauz und Sperlingskauz vertreten. Besonders hervorzuheben ist das Auerhuhn, welches in den lichten Nadelwäldern des Nationalparks ein wichtiges Vorkommensgebiet hat. Die Säugetiere sind durch die großen Paarhufer Rothirsch, Reh und Wildschwein vertreten. Des Weiteren findet man unter anderem Füchse, Dachse, Feldhasen, Sieben- und Gartenschläfer im Nationalpark. Bereits seit Ende des 20. Jahrhunderts wurde im heutigen Gebiet des Nationalparks regelmäßig einzelne Luchse nachgewiesen. Dabei handelte es sich jedoch immer um einzelne, männliche Tiere, die auf der Suche nach weiblichen Tieren aus der Schweiz zugewandert waren. Seit dem Winter 2017/18 gibt es im Nordschwarzwald genetische Nachweise, dass der Wolf über 150 Jahre nach der Ausrottung durch den Menschen dorthin zurückgekehrt ist. Der erste und bis heute (Stand: Mai 2020) einzige im Gebiet des Nationalparks derart nachgewiesene Wolf, ein als \"GW852m\" bezeichneter einzelner, residenter Wolfsrüde, stammt aus einem Rudel in der Lüneburger Heide und ist von dort über knapp 600 km zugewandert. Der Nationalpark Schwarzwald liegt innerhalb des rund 3.700 Quadratkilometer großen \"Wolfsgebietes\" („Förderkulisse Wolfprävention“), das die Landesregierung Baden-Württembergs daraufhin im Mai 2018 zur Unterstützung für Schaf-, Ziegen- und Gehegewildhalter auswies. Im Jahr 2019 waren im Nationalpark 2100 Tierarten dokumentiert, davon 1400 Insektenarten und unter ihnen etwa 750 Käferarten. Es wird aber vermutet, dass rund 3000 Insektenarten im Park vorkommen. Außerdem wurden 1050 Pilzarten, fast 600 Farn- und Blütenpflanzen, mehr als 200 verschiedene Flechten und fast 400 Moose nachgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen der globalen Erwärmung.", "content": "Die extreme Hitze und die Dürren besonders der Sommer 2018 und 2019 haben sich auch auf die Wälder Baden-Württembergs und auf den Schwarzwald erheblich ausgewirkt. Laut Waldzustandsbericht 2019 sind 43 Prozent der Waldfläche im Bundesland deutlich geschädigt, nur ein Viertel der Bäume ist gesund. Im Nationalpark Schwarzwald sind es hauptsächlich die Fichten, die Stürmen, der Trockenheit und dem sich durch die Wärme massiv ausbreitenden Borkenkäfer vielerorts nicht mehr standhalten. Auch die Weißtanne ist, selbst in Höhenlagen, von Trocken- und Hitzeschäden betroffen. Es wird davon ausgegangen, dass die das Waldbild des Nationalparks prägende Fichte zunehmend durch dürre- und hitzeresistentere Laubbäume ersetzt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Nationalparkverwaltung ist eine Sonderbehörde des Landes Baden-Württemberg. Bis 2016 war sie dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zugeordnet, nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2016 wechselte sie ins Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Wichtige Entscheidungen werden gemeinsam mit dem Nationalparkrat getroffen, der aus Vertretern des Ministeriums, der angrenzenden Städte und Kreise und des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord besteht. Bei fachlichen Fragen kann außerdem das Fachwissen des Nationalparkbeirats herangezogen werden, in dem Verbände und Interessengruppen aus den Bereichen Naturschutz, Kirchen oder Tourismus organisiert sind. Dienstsitz für die Verwaltung des Nationalparks ist das Nationalparkzentrum Ruhestein. Weitere Dienstorte sind das frühere Forstamt in Baiersbronn-Klosterreichenbach und das alte Winterdienstgehöft an der Alexanderschanze bei Bad Peterstal-Griesbach. Leiter der Nationalparkverwaltung sind der Forstwissenschaftler Thomas Waldenspuhl und der Biologe Wolfgang Schlund. Am 1. Januar 2014 nahm die Nationalparkverwaltung mit den ersten 40 Mitarbeitern auf 31,5 Planstellen, die aus der Forst- und Naturschutzverwaltung auf den Nationalpark übergingen, die Arbeit auf. Im Jahr 2014 wuchs die Nationalparkverwaltung auf 63 Stellen, 2016 auf rund 90 Stellen an.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Idee.", "content": "Die Idee eines Nationalparks im Nordschwarzwald war bereits Anfang der 1990er-Jahre durch das NABU-Institut in Bühl in die Diskussion gebracht worden. Landwirtschaftsminister Gerhard Weiser (CDU) und Umweltminister Erwin Vetter (CDU) sprachen sich für ein Gutachten dazu aus. Ministerpräsident Erwin Teufel ließ 1992 zu Beginn der Großen Koalition ein Gutachten zu Möglichkeiten, Chancen und Risiken des Nationalparks in Auftrag geben. In den Folgejahren wurde der Nationalpark von Ministerpräsident Teufel abgelehnt. 2005 kam es mit dem Wechsel von Erwin Teufel zu Günther Oettinger zum Ministerpräsidenten auch zu einem Wechsel in der Naturschutzpolitik. Das von Teufel ebenfalls abgelehnte Biosphärenreservat Schwäbische Alb benannte Oettinger gleich in der ersten Regierungserklärung als ein geplantes Ziel der neuen Landesregierung. Auch ein Nationalpark wurde im Kabinett Oettinger II nicht mehr strikt abgelehnt. 2010 zeigte sich die CDU im Landtag offen für einen Nationalpark, sofern die Bevölkerung vor Ort dies wolle, und schrieb dies in die kurz vor der Wahl beschlossene Naturschutzstrategie. Der NABU-Landesverband Baden-Württemberg prüfte im Jahr 2011 anhand der Kriterien für Nationalparks in Deutschland mehrere Standorte in Baden-Württemberg und kam zu dem Schluss, dass im Nordschwarzwald diese Kriterien erfüllt werden können. In einem ersten Schritt hat die NABU-Studie einen möglichen „Suchraum“ von rund 40.000 Hektar identifiziert, innerhalb dessen der Nationalpark mit der Mindestgröße von 10.000 Hektar entstehen kann. Der NABU nannte als besonders geeignete Gebiete drei so genannte \"unzerschnittene verkehrsarme Räume\", die alle ganz oder überwiegend im Naturraum \"Grindenschwarzwald und Enzhöhen\" liegen:", "section_level": 2}, {"title": "Standortsuche und Entscheidungsverfahren.", "content": "Die 2011 gewählte grün-rote Landesregierung Baden-Württembergs schrieb die Einrichtung eines Nationalparks – unter Berücksichtigung der Anregungen aus der Region – in den Koalitionsvertrag. Sie befürwortete einen Nationalpark, wenn er von der Bevölkerung mitgetragen wird. Ein Gutachten sollte die Vor- und Nachteile untersuchen bzw. aufzeigen. Das EU-weit ausgeschriebene Gutachten wurde in einer Kooperation mehrerer Unternehmen unter Federführung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers erstellt. Die Suchkulisse des zuständigen Landesministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz setzte sich aus drei großen Teilgebieten mit einer Gesamtgröße von rund 17.000 Hektar zusammen. Diese befinden sich westlich und östlich des Murgtals im Nordschwarzwald: Etwa 9.000 Hektar im Gebiet um den Ruhestein, 2.000 Hektar um den Hohen Ochsenkopf und 6.000 Hektar im Bereich Kaltenbronn. Im Teilgebiet Kaltenbronn standen bereits 98 Prozent der Fläche unter Schutz, am Ruhestein 93 Prozent und im Bereich Hoher Ochsenkopf immerhin schon 50 Prozent. Parallel zur Arbeit der Gutachter berieten in sieben regionalen Arbeitskreisen unter Beteiligung und in Anwesenheit der Gutachterfirmen unterschiedliche Vertreter verschiedene Themenfelder rund um einen möglichen Nationalpark: Das Gutachten wurde am 8. April 2013 vorgestellt. Am 4. Juni 2013 präsentierte der Landesminister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Alexander Bonde im Kabinett Kretschmann I einen Vorschlag, der einen Gesetzentwurf vorbereitete und die zwei Teilgebiete Ruhestein und Hoher Ochsenkopf/Plättig umfasst. Das Gebiet um Kaltenbronn wurde ebenso herausgenommen wie einige tiefer gelegene Randbereiche. Statt \"Nationalpark Nordschwarzwald\" lautete der Name nun \"Nationalpark Schwarzwald\". Bis zum 14. August 2013 konnte der Gesetzentwurf im Beteiligungsportal des Landes kommentiert werden. Am 8. Oktober 2013 beschloss das Kabinett den Entwurf zum \"Gesetz zur Errichtung des Nationalparks Schwarzwald\", der am 23. Oktober 2013 in den Landtag Baden-Württemberg eingebracht wurde. Am 28. November 2013 nahm der Landtag in namentlicher Abstimmung mit 71 zu 63 Stimmen das Gesetz an. Grüne und SPD stimmten geschlossen dafür, CDU und FDP bis auf den CDU-Abgeordneten Günther-Martin Pauli dagegen.", "section_level": 2}, {"title": "Positionen der Akteure in der politischen Willensbildung.", "content": "Die Einrichtung des Nationalparks war umstritten. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Positionen der Akteure aufgezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Die Landesregierung erhoffte sich durch den Nationalpark touristische und wirtschaftliche Impulse für die Region sowie einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. SPD und Grüne argumentierten im Sommer 2011 für den Nationalpark. Zu den Auswirkungen sagten sie, es sei lediglich eine Umwidmung von 10.000 bis 15.000 Hektar ausschließlich auf Flächen des Landes geplant (Staatswald). Sie verwiesen zudem auf einen weitgehenden parteiübergreifenden Konsens: Im Landtagswahlkampf hatten nicht nur Grüne und SPD, sondern auch die CDU einen Nationalpark gefordert. Die FDP im Landtag lehnte 2011 einen Nationalpark im Nordschwarzwald ab. Sie argumentierte, es gebe dort keine ausreichend große zusammenhängende Fläche. Die nötigen 75 Quadratkilometer der Kernzone störten die bestehende Balance zwischen Mensch, Umwelt und Wirtschaft in der Region. FDP-Fraktionssprecher Hans-Ulrich Rülke bestätigte die ablehnende Haltung seiner Fraktion im April 2013. FDP-Landeschefin Birgit Homburger erklärte im Juni 2013, dass die rot-grüne Landesregierung keine Rücksicht auf die Bevölkerung vor Ort und auf Kosten nehme, um ihr „Prestigeprojekt Nationalpark durchzudrücken“. Die CDU-Landtagsfraktion kündigte im Juli 2013 an, gegen das Nationalparkgesetz stimmen zu wollen, um der Ablehnung der Menschen vor Ort Rechnung zu tragen. Ex-Ministerpräsident Oettinger äußerte sich im November 2012 jedoch ebenso positiv für die Ausweisung des Nationalparks, wie dies 20 weitere CDU-Politiker taten, zu denen auch Erwin Vetter gehörte.", "section_level": 3}, {"title": "Tourismus.", "content": "Die \"Schwarzwald Tourismus GmbH\" fand einerseits, dass ein Nationalpark ein zusätzlicher Anreiz für Touristen sein könne. Andererseits sah sie die Notwendigkeit eines Nationalparks nicht, da schon „Wildnisgebiete“ existierten. Der Geschäftsführer der Tourismus Marketing Baden-Württemberg, Andreas Braun, setzte sich offensiv für einen Nationalpark ein, da er sich positive Effekte für den Tourismus erhoffte. Das Gutachten von PricewaterhouseCoopers erwartete 248 bis 621 neue Arbeitsplätzen im Tourismus. Zusätzliche 190.000 neue Übernachtungsgäste und etwa 255.000 neue Tagesgäste würden zudem Umsätze von rund 18 Millionen Euro schaffen, was nach Angaben der Gutachter 428 Vollarbeitsplätzen entspräche.", "section_level": 3}, {"title": "Forstwirtschaft.", "content": "Vor allem die holzverarbeitende Industrie und kleine Sägereien äußerten wirtschaftliche Vorbehalte. Aus ihrer Sicht gibt es keine Rechtfertigung für die Ausweisung eines Totalreservates mit Totholzflächen. Sie argumentierten, dass in ganz Europa die Nachfrage nach Holz steige, aber das Angebot sinke. Daher sei es nicht vernünftig, die Wälder sich selbst zu überlassen und nicht zu bewirtschaften. Die auszuweisenden 10.000 Hektar Wald entsprächen etwa 100.000 Festmeter Holz, die dem Markt dann entzogen würden. Dadurch könnten Arbeitsplätze in der Forstwirtschaft wegfallen. Das Gutachten von PricewaterhouseCoopers geht von 26.600 Festmetern aus, die kompensiert werden müssten, sowie von einer Gefahr für etwa 110 Arbeitsplätze, falls dies nicht gelingen sollte. Die Landtagsfraktion der Grünen verweist darauf, dass in einem Entwicklungsnationalpark die ersten zwanzig bis maximal dreißig Jahre aufgrund der teils starken „Verfichtung“ mit einem höheren Fichten-Einschlag als derzeit zu rechnen sei. Der Bundesverband Holzpackmittel, Exportverpackung (HPE) wies darauf hin, dass er seine Holzversorgung durch Einkauf in anderen Regionen Deutschlands oder durch Importware aus Osteuropa mit möglicherweise abgeschwächten Nachhaltigkeitskriterien vornehmen müsse. Das führe zu höherem CO-Ausstoß und höheren Kosten durch lange Transportwege. Die Forstkammer Baden-Württemberg, als Vertreterin der kommunalen und privaten Waldbesitzer, sah die Ausweisung eines Nationalparks wegen der Existenzsorgen der davon betroffenen, direkt angrenzenden Waldeigentümer skeptisch. Sie befürchtete „negative Seiteneffekte sowohl für Waldbesitz und Wirtschaft, als auch für Umwelt und Klimaschutz“. Unter dem Titel \"Tourismus und Nationalpark im Nordschwarzwald – zwei harmonische Partner?\" fasste der Forstwissenschaftler Wolfgang Tzschupke Argumente gegen das Projekt zusammen.", "section_level": 3}, {"title": "Bewohner.", "content": "Im August 2011 bildete sich die private Interessengemeinschaft \"Unser Nordschwarzwald\", die sich gegen den Park aussprach. Auffällig waren die von der Gruppe gestalteten Schilder und Aufkleber, die jenen des Protests gegen Stuttgart 21 ähnelten. Auf ihnen stand auf grünem Grund rot durchgestrichen „Nationalpark“. Einige private Grundstückseigentümer stellten diese Schilder auf ihrem Besitz auf. \"Unser Nordschwarzwald\" ist seit Februar 2012 ein eingetragener Verein mit Sitz in Baiersbronn. Der Verein hatte das Ziel, den Nationalpark Nordschwarzwald zu verhindern; er sah die Bürger des Nordschwarzwalds als \"„Opfer von Wildnisideologen“\". Der Verein argumentierte u. a., dass Naturschutz, wie er in Nationalparks umgesetzt wird, im Schwarzwald keinerlei Vorteile gegenüber bereits bestehenden Maßnahmen und Einrichtungen brächte. Der Nordschwarzwald verfüge bereits über zahlreiche Bannwälder und Naturschutz- bzw. Natura-2000-Gebiete. Sensible Naturräume ständen bereits unter Schutz und die bisherige „Symbiose zwischen Schutz und Nutzung der Natur“ habe sich bewährt. Am 3. Dezember 2011 gründete sich auf der Darmstädter Hütte der Verein Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald. Der Verein ist ein Zusammenschluss von Bürgern mit dem Ziel, die Einrichtung eines Nationalparks im Nordschwarzwald zu unterstützen. Am 12. Mai 2013 fanden in sieben Gemeinden Bürgerbefragungen statt, die aber rechtlich weder auf kommunaler noch auf Landesebene bindende Wirkung haben. Die Bevölkerung in den Gemeinden Bad Wildbad, Enzklösterle, Bad Herrenalb, Freudenstadt, Baiersbronn, Seewald und Forbach sprach sich bei unterschiedlicher Wahlbeteiligung mit durchschnittlich 75 % gegen die Einrichtung des Nationalparks aus. Nach dem danach veröffentlichten Vorschlag von Alexander Bonde liegen zwei der sieben dem Nationalpark ablehnend gegenüberstehenden Gemeinden im Gebiet des Parks. Die Gemeinde Forbach fürchtete laut Stuttgarter Zeitung im August 2011 um ihr Holz und die Freiheiten der Bürger. Bürgermeister Kuno Kußmann (CDU) gab an, dass „Beeren sammeln, Jagen und Holzmachen dann nicht mehr gingen und Schädlinge, die sich im Nationalpark ungehindert entwickeln dürften, die angrenzenden Nutzwälder der Gemeinde schädigen könnten“. Nach der Veröffentlichung des Bonde-Vorschlags erklärte er jedoch, sich in die weitere Gestaltung einbringen zu wollen, damit „Chancen gemehrt und Risiken minimiert werden“ können. Im Anhörungsverfahren zum Nationalpark-Gesetz stimmten sowohl eine Mehrheit der sieben Nationalpark-Gemeinden, der fünf Stadt- und Landkreise der Region und der drei beteiligten Regionalverbände als auch der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord für die Einrichtung des Nationalparks.", "section_level": 3}, {"title": "Naturschutzverbände.", "content": "Die Naturschutzverbände BUND und NABU unterstützten die Idee eines Nationalparkes. Der NABU Baden-Württemberg finanzierte aus eigenen Mitteln ein Gutachten, das die Eignung verschiedener Gebiete im Schwarzwald untersuchte. Der WWF sah in dem Vorhaben eine „Chance für den Schwarzwald“ und eine „Bereicherung – auch für Menschen“.", "section_level": 3}, {"title": "Staatlicher Naturschutz.", "content": "Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Beate Jessel, begrüßte aus Anlass der internationalen Schutzgebietskonferenz von EUROPARC Deutschland die Nationalparkinitiative des Landes Baden-Württemberg. Es bedürfe in Deutschland der Neuausweisung von weiteren Nationalparks, um das Fünf-Prozent-Ziel einer natürlichen Waldentwicklung der Nationalen Biodiversitätsstrategie zu erreichen und um zu gewährleisten, dass alle Großlandschaften exemplarisch durch Nationalparks erfasst seien.", "section_level": 3}], "src_summary": "Der Nationalpark Schwarzwald wurde am 1. Januar 2014 gegründet und ist der erste Nationalpark in Baden-Württemberg. Der dortige Landtag stimmte am 28. November 2013 für dessen Errichtung. Der 10.062 Hektar (100,62 km2) große Nationalpark liegt am Hauptkamm des Nordschwarzwalds überwiegend zwischen der Schwarzwaldhochstraße und dem Tal der Murg. Er besteht aus zwei etwa 3,5 Kilometer voneinander getrennten Einzelbereichen um Ruhestein (7.615 Hektar) und Hoher Ochsenkopf/Plättig (2.447 Hektar) und liegt innerhalb des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Am 3. Mai 2014 wurde der Nationalpark offiziell eröffnet. ", "tgt_summary": null, "id": 122187} {"src_title": "Sphinx poecila", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ghada Amer wurde als eine von vier Töchtern in Kairo geboren und verbrachte dort ihre frühe Kindheit. Ihre Mutter und Großmutter nähten viel, was Amer als Künstlerin später beeinflussen sollte. Sie entstammt einem sehr religiösen Haushalt. Die Mutter findet Amers sexuelle Sujets anstößig. Ihr Vater war im diplomatischen Dienst. Dadurch war es der Familie möglich, unter dem restriktiven Regime ins Ausland zu reisen, was Amer als Privileg erkannte. Die Familie reiste international, oft nach Marokko und Libyen. An die Kriege mit Israel in den Jahren 1967 und 1973, die sie in Kairo erlebte, hat sie schlimme Erinnerungen. Als Amer 11 Jahre alt war, zogen sie nach Frankreich, zunächst nach Nizza, später nach Paris. Durch ihre Position als Außenseiterin in der westlichen Welt, begann sie früh, sich mit ihrer kulturellen Identität auseinanderzusetzen. In ihre Heimatstadt Kairo sollte sie erst ein Jahrzehnt später zurückkehren. Ihre Eltern waren sehr streng und stellten hohe Ansprüche an die schulische Ausbildung ihrer Kinder. Zu malen war eine Belohnung, die Amer nur nach den Hausaufgaben erlaubt war. Mit 16 Jahren beendete sie die Schule. Sie fiel in eine Depression, weil sie sich noch nicht für ein Studium bereit fühlte und zudem nicht wusste, für welche Richtung sie sich entscheiden sollte. Das Zeichnen half ihr während der depressiven Phase. Ihre Eltern wünschten, dass sie Medizin studierte, Amer entschied sich dann für Mathematik, was sie jedoch nicht schaffte. Mehr durch Zufall wurde sie auf eine Kunstschule aufmerksam, bestand allerdings die Aufnahmeprüfung nicht und studierte sie Englisch und Deutsch. Schlussendlich zog es sie doch zur Kunst und 1986 erwarb sie einen Bachelor in Malerei an der École nationale supérieure d’art de Nice in Nizza. Sie erzählt in der Retrospektive, dass sie sich wohl für die Kunst entschied, weil das die einzige Domäne war, in der sich ihr gebildeter Vater nicht auskannte. Im Folgejahr 1987 besuchte sie die School of the Museum of Fine Arts in Boston. 1989 erwarb sie abschließend einen Master of Fine Arts an der Schule in Nizza. Es folgten Studien an dem Pariser \"Institut des Hautes Études en Arts Plastiques\" (IHEAP) im Jahr 1991. Ein Umzug erfolgte 1996 nach New York City, wo sie heute noch lebt und arbeitet. Sie war, so erzählt sie, von der Prüderie in den USA schockiert.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Amer bezeichnet sich als Malerin, auch wenn sie ihre Stärke eigentlich im Zeichnen sieht. Sie beschreibt das tägliche Malen als Gebet und Meditation, wenngleich nicht in muslimischer, sondern in der Sufi Tradition. Ghada Amer drückt ihre Kunst in den unterschiedlichsten Materialien und Techniken aus. Sie arbeitet überwiegend mit den Mitteln der Malerei, bezieht aber auch Zeichnung, Textilien, Stickerei, Bildhauerei, Keramik, Bronze Skulpturen, Performance und Installation in ihre Arbeit ein. In ihrer Wahl der Arbeitstechniken legt sie oftmals den Fokus auf vermeintliche Frauenarbeitsmittel, wie beispielsweise Keramik und Stickerei. Sie erklärt ihre Vielfältigkeit so: Seit den 1990ern drückt sie sich auch in Gartengestaltung aus. Dort arbeitet sie mit Buchstaben und Symbolen aus Naturmaterialien. Sie hat den eigenen Anspruch, dass ihre Kunstwerke \"schön\" sein sollen. Man sieht ihrer Kunst nicht an, dass sie von einer muslimischen Frau stammt. Die despektierliche Haltung des Westens ärgerte sie, wenn er die Kunst des Orients als rein dekorativ betitelte, während er sein eigenes Schaffen als Kunst darstelle. Kategorien wie \"weibliche Künstler\" oder \"muslimische Künstler\" lehnt sie ab, weil sie Gruppen und Ausgrenzungen schafften, wo keine seien. Auch dass Malerei als einzig wahre Form der Kunst zu sehen sei, empört sie. Aus dieser Entrüstung zieht sie die Kraft zu arbeiten: Seit 2000 arbeitet Amer auch mit Reza Farkhondeh zusammen. Für ungefähr fünf Jahre veröffentlichten sie ihre gemeinsamen Werke unter dem Label \"RFGA\", der eine scherzhafte Anspielung an eine geheime, militärische Organisation sein sollte. Mittlerweile signieren sie beide mit Echtnamen.", "section_level": 1}, {"title": "Feminismus.", "content": "Bereits nach der Kunstschule handelten ihre Arbeiten von Liebe und von Frauen, allerdings noch ohne sexuelle Darstellungen. Amer schärfte den Fokus ihrer Arbeiten als junge Künstlerin bei einem Besuch in ihrer Heimatstadt Kairo. Nachdem Präsident Anwar as-Sadat ermordet worden war, herrschte dort zunehmend der Islam. Die realistische Abbildung des menschlichen Körpers war verboten, weil der Künstler dadurch die Rolle Gottes einnehme. Diese implizierte Imitation der Schöpfung empfindet Amer als interessantes Konzept. Das Schönheitsbild und die Rolle der Frau wurden im Land vermehrt unterdrückt. Verschleierte Frauen wurden in den Medien propagiert. Werbung großer Modehäuser wurde dementsprechend retuschiert. Amer faszinierte diese Manipulation. Sie entschied sich für eine eindeutig feminine Kunst und wählte die „weibliche“ Technik des Stickens. Sie wollte, dass die Fäden aussehen wie Farbe. Amer begann mit Abbildungen von Frauen aus Zeitschriften zu arbeiten und verband Malerei mit Textilkunst. Aus ihrer ersten Periode 1991/92 stammt in diesem Zusammenhang das Werk \"Five Women at Work\". Figürliche Stickerei beschreibt hier die Frau im häuslichen Umfeld. Amer stickte auch Texte der arabischen Kultur. So verwendet sie beispielsweise alle Passagen des Koran, die mit Frauen zu tun haben in ihrem Werk \"Private Rooms\" (1998). Ihre weiblichen Akte, die sie mit unterschiedlichen Techniken darstellt, ähneln oft den gängigen Schönheitsidealen der Modeindustrie. Sie posen in aufreizenden, manchmal sogar expliziten Stellungen. Das pornographisch anmutende Werk soll auf die Unterdrückung von Frauen hinweisen und beleuchtet die weibliche Sexualität aus einem feministischen Blickwinkel. Für die pornographischen Darstellungen benutzt Amer die Stereotype weißer, westlicher Frauen als Vorbild, weil die alle Frauengruppen in sich vereine. Amer begreift ihre Auseinandersetzung mit Liebe und Sexualität auch als Akt der Rebellion gegen ihr Elternhaus, in dem diese Themen tabuisiert wurden. Sie sagt, dass sie ihre Bilder mit schmerzhafter Intimität betrachtet. Sie hätte ihre Sexualität nämlich lieber ausgelebt, anstatt sie in Bildern zu verarbeiten. Auf der Leinwand herunterhängende Fäden spielen mit diesen Clichés, bilden Haare oder halbtransparente Vorhänge. Amer beschreibt es auch so, dass sie", "section_level": 2}, {"title": "Material Ton.", "content": "Seit 2014 arbeitet die Künstlerin mit Ton, was sie später als ihre zweite Liebe bezeichnen sollte, nach der Malerei. Sie erachtet Ton nicht als zerbrechlich, sondern als eines der stärksten Materialien, die der Mensch erschaffen hat. Nicht umsonst gäbe es Tonzeugnisse aus prähistorischen Zeiten. In ihrem Studium Ende der 80er Jahre entschied sie sich noch gegen Keramik, weil sie Töpferei damals für \"uncool\" hielt – so 2017 wörtlich. 2008 wollte sich Amer dann mit dem Medium Ton auseinandersetzen, fand jedoch keinen Ort, an dem sie hätte experimentieren können. Daher begann sie skulpturales Arbeiten mit Harz, Stahl und Bronze. Zunächst formte sie Ton-Modelle für ihre Stahlskulpturen, doch das frustrierte sie bald. Sie entwickelte sich weiter in eine freiere Formensprache. Ihre Liebe zur Bildhauerei wuchs seit 2010 an. Sie begann mit abstrakten farbigen Ton-Skulpturen mit groben Konturen. Bei einem Aufenthalt am \"Greenwich House Pottery\" in New York von 2014 bis 2017 erweiterte sich der Stil zu aufrechtstehenden Tonplatten mit Frauenmotiven. 2017 arbeitete sie im \"John Michael Kohler Arts Center\" in Wisconsin, USA. Sie arbeitete 2018 außerdem im Studio \"Cerámica Suro\" in Mexiko. Bei der Erstellung von Skulpturen betrachtet sie ihre geringe Körpergröße und mangelnde Muskelstärke als Nachteil, weil sie immer Hilfe braucht, wenn", "section_level": 2}, {"title": "Deutung.", "content": "Die Arbeit mit Gegensätzen bestimmt Ghada Amers Œuvre. Sie erforscht als Künstlerin immer wieder aufs Neue die Dichotomien der sich ständig im Wandel befindlichen Welt. Amer nimmt traditionelle Vorstellungen von kultureller Identität und religiösem Fundamentalismus auf, um sie dann ins Gegenteil zu verkehren. Sie konfrontiert Feindseligkeit und Endgültigkeit mit den Emotionen Sehnsucht und Liebe. Amers Arbeit wird als ein moderner Blick auf den weiblichen Akt gewertet. Antrieb ihrer Arbeit sei ein Verlangen, das nie gestillt werden könne. Indem sie explizite sexuelle Handlungen mit der Zartheit von Nadel und Faden darstellt, erlange das Werk eine Zärtlichkeit, die eine objektive Betrachtung nicht mehr erlaube. Andere Stimmen werfen ihr vor, da sie Bilder aus Pornos verwendet, sie mache Frauen zu Objekten. Amer widerspricht diesen Vorwürfen mit ihrem Standpunkt, dass Frauen stolz darauf sein sollten, sexuelle Wesen zu sein. Sexualität liege im Naturell des Menschen. Quelle: Quelle:", "section_level": 2}], "src_summary": "Ghada Amer (; * 1963 in Kairo) ist eine ägyptische Künstlerin. Sie arbeitet mit verschiedenen Kunstgattungen, die Bandbreite reicht von u. a. Malerei, Skulpturen bis zu Performances. Ihr zentrales Thema ist das Naturell der Frau, ihre Gleichstellung und die weibliche Sexualität, auch unter dem Gesichtspunkt von Ost und West. Internationale Bekanntheit erlangte Ghada Amer Mitte der 1990er-Jahre mit erotischen Frauenmotiven, die sie auf ihre Gemälde stickte.", "tgt_summary": null, "id": 373527} {"src_title": "Arévalo (Ávila)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "François-Étienne de La Roche war Sohn von Marie Delaroche, geb. Castanet und von Daniel Delaroche (1743–1813), einem Genfer Arzt und Botaniker. François-Etienne hatte zwei Geschwister: Michel (1775–1852) und Alphonsine-Jeanne-Pernette (1778–1852). François-Etienne begann das Studium der Medizin in Genf und setzte es in Edinburgh fort. Nach seiner Promotion in Genf im Jahr 1806 zu dem Thema \"Expériences sur les effets qu'une forte chaleur produit dans l'économie animale\" (etwa: Versuche zu den Auswirkungen hoher Temperatur in der Viehzucht) ließ er sich dort für einige Zeit nieder. Er zog dann nach Paris, wo er zum Leibarzt von Louis Philippe d’Orléans (Louis-Philippe II.) (1747–1793) wurde, bevor er als Arzt in einer medizinischen Einrichtung in der Faubourg Saint-Martin, \"maison de santé du faubourg Saint-Martin\", praktizierte. Delaroche war Mitglied der Société D'Arcueil, einer Gesellschaft von Wissenschaftler um den Chemiker Claude Louis Berthollet (1748–1822). Er kaufte in Arcueil ein Anwesen und stattete es mit chemischen und physikalischen Laboratorien aus. Zusammen mit Jacques Étienne Bérard untersuchte er die spezifische Wärmekapazität der verschiedenen Gase. Auf Bitten der Gesellschaft unternahm er als Naturforscher eine Expedition nach Mallorca, führte dort u. a. geographische Messungen mit dem neuen metrischen System (metrisches Einheitensystem) durch. Neben mehr medizinischen Veröffentlichungen beschäftigte er sich mit Ichthyologie. So sammelte er auf seiner Reise zu den Balearen im Jahre 1809 Informationen über die dortigen Fische und stellte Beobachtungen über die Schwimmblase der Fische an. Delaroche starb 1813 an Typhus, den die napoleonische Truppen nach Paris eingeschleppt hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrentaxon.", "content": "Nach ihm und seinem Vater wurde die Pflanzengattung \"Rochea\" DC. aus der Familie der Dickblattgewächse benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "François-Étienne de La Roche, auch Delaroche, (* 9. Dezember 1781 in Genf; † 23. Dezember 1813 in Paris) war ein frankoprovenzalischer Arzt und Naturforscher.", "tgt_summary": null, "id": 2384438} {"src_title": "Adipositas-Paradoxon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "George Engel lebte für kurze Zeit bei einer Pflegefamilie, da seine Eltern früh gestorben waren. Mit 14 Jahren machte er eine Schuhmacherlehre und später arbeitete er im Malerhandwerk. 1868 heiratete er; 1872 verließ er Deutschland und ging in die USA nach Philadelphia, wo er zunächst in einer Zuckerfabrik arbeitete. 1874 zog er nach Chicago und eröffnete dort einen Spielzeugladen. In Chicago machte er seine erste Bekanntschaft mit dem Sozialismus. Er ging zu einem Treffen der Internationalen Arbeiter-Assoziation (IAA) und wurde Mitglied. Er war maßgeblich beteiligt an der Gründung der \"Sozialistischen Arbeiterpartei Nordamerikas\". Am 1. Mai 1886 fand eine Versammlung auf dem Haymarket in Chicago statt für die Durchsetzung eines Achtstunden-Arbeitstages. Zu dieser Zeit wurde die Anzahl der streikenden Arbeiter für den Achtstundentag in den USA auf 300.000 bis zu einer halben Million geschätzt. Der Streik wurde von der IAA organisiert, und als Sprecher trat der Herausgeber der anarchistischen Zeitschrift \"Arbeiterzeitung\", August Spies, auf. Nach diesem Streik folgten noch weitere Demonstrationen. Am 4. Mai 1886 kamen circa 3000 Menschen zu einer Versammlung auf dem Haymarket. Redner waren Albert Parsons, Samuel Fielden und August Spies. Unter der Leitung von John Bonfield traten 180 Polizisten an, und Bonfield forderte die Demonstranten auf, sich „unverzüglich und friedlich zu zerstreuen“. Ein bis heute Unbekannter warf eine Bombe in die bereitstehenden Polizisten, wobei acht Menschen getötet und etwa 67 verletzt wurden. Die genaue Anzahl der Getöteten und Verletzten konnte nie genau festgestellt werden. Der Autor Stephen Kinzer schrieb in der \"New York Times\" vom 15. September 2004 von sieben getöteten Polizisten. Acht Männer, die den Streik mitorganisiert hatten, wurden, da sie als Anarchisten bekannt waren, verhaftet: August Spies, Albert Parsons, George Engel, Adolph Fischer, Louis Lingg, Oscar Neebe, Michael Schwab und Samuel Fielden. Es gab keine Beweise, dass diese Männer in Verbindung mit dem Bombenanschlag standen. Die Behörden beschlossen, die Verhafteten als Verschwörer mit dem Bombenanschlag in Zusammenhang zu bringen. Engel wurde, ebenso wie Spies und Fischer, für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Engel schrieb in einem Brief an den Gouverneur Richard Oglesby, der Gouverneur solle keine Milde zeigen – er sei unschuldig. Er könne ermordet, aber nicht bestraft werden. Dass George Engel während des Bombenattentates nicht anwesend war, spielte für die Jury keine Rolle, und der Staatsanwalt Julius S. Grinnel sprach davon, dass die „Anarchie auf dem Prüfstand stehe“. George Engel war verheiratet und Vater von zwei Kindern.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Bücher: Zeitungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "George Engel (* 15. April 1836 in Kassel; † 11. November 1887 in Chicago) war ein deutscher Anarchist und einer der acht Angeklagten in der Haymarket-Affäre.", "tgt_summary": null, "id": 2224509} {"src_title": "Ich reise allein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte des Albums.", "content": "Nachdem es 1957 George Avakian von Columbia Records mit \"Miles Ahead\" gelungen war, seinen neuen Star Miles Davis im Bigband-Umfeld zu präsentieren, entstand ein Jahr später dessen zweite Produktion mit dem Arrangeur und Pianisten Gil Evans. Die Oper \"Porgy and Bess\", deren Musik George Gershwin zu einem Libretto von DuBose Heyward geschrieben hatte, war zur Zeit ihrer Entstehung (1935) am Broadway zunächst nur mäßig erfolgreich. Dennoch wurden einige Nummern wie \"Summertime\" und \"It Ain’t Necessarily So\" zu beliebten Jazzstandards. 1952 erlebte die Oper erneut Aufmerksamkeit, als ein Ensemble (u. a. mit der Sopranistin Leontyne Price) damit bis 1955 auf Welt-Tournee ging. Zeitgleich mit den Columbia-Aufnahmen entstand unter der Regie Otto Premingers der Hollywood-Film \"Porgy und Bess\", der 1959 erschien und afroamerikanische Stars wie Sidney Poitier, Sammy Davis Jr., Pearl Bailey oder Dorothy Dandridge zeigte. Dies ging einher mit der zunehmend stärker werdenden Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten. In der afroamerikanischen \"Community\" ließ die Oper wie der Film Kritik an den vorherrschenden Rassen-Stereotypen, insbesondere in der Unterhaltungsindustrie, laut werden. Miles Davis war von dem Vorschlag der Columbia-Produzenten Cal Lampley und Teo Macero zunächst nicht sehr angetan; er wusste, dass zu dieser Zeit noch weitere Jazz-Interpretationen der Gershwin-Oper in Arbeit waren. Später behauptete er jedoch, dass es seine Idee gewesen wäre, \"Porgy and Bess\" aufzunehmen, nachdem seine damalige Frau Frances darin eine Rolle spielte. Gil Evans ordnete die Songs der Oper neu an: Seine Version begann mit dem \"Buzzard Song\" – im Kontrast zu Gershwins Eröffnungsnummer \"Lullaby/Summertime\"; zweiter Song war die Ballade \"Bess, You Is my Woman Now\", womit das Thema einer \"Love Story\" vorgegeben wurde. Damit löste sich Evans von der narrativen Struktur der Oper und Gershwins Songabfolge – vielmehr sorgte er für die Verschmelzung verschiedener Melodien, Fragmente und zufälliger Motive Gershwins als sich entwickelnde Motive für seine eigenen Arrangements, so Stephanie Stein Crease. So nahm er nicht den Song \"I Got Plenty of Nuttin\" auf, übernahm aber daraus die Bridge als Einleitung für \"It Ain't Necessarily So\"; ein Holzbläser-Motiv aus dem \"Requiem\" wurde das grundlegende Motiv für Evans’ Version von \"Summertime\". Er nahm auch eine eigene Kompositionen auf, die \"Uptempo\"-Nummer \"Gone\", die später in \"Orgone\" umbenannt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Das Album.", "content": "Für die Produktion wählte Evans Orchestermusiker wie Danny Bank, Bernie Glow, Ernie Royal, Louis Mucci, Johnny Coles, Frank Rehak und Jimmy Cleveland, die teils schon beim Vorgängeralbum \"Miles Ahead\" mitgewirkt hatten. Aus dem regulären Davis-Sextett kamen Cannonball Adderley, Paul Chambers und die beiden Schlagzeuger Jimmy Cobb und Philly Joe Jones hinzu. Alleiniger Solist ist Miles Davis; „hervorragend wie gewohnt und fast in symbiotischer Weise in den Klangkörper der Allstar-Bigband integriert, setzt Miles seine stilistisch durchwachsenen Sologlanzlichter, wobei er in den unteren Registern von Flügelhorn und Trompete eine erstaunliche Reinheit des Klangs in feinsten Nuancierungen hörbar werden lässt“, schrieb sein Biograf Peter Wießmüller. Der Autor weist darauf hin, dass seine Improvisationen in \"Prayer\", \"It Ain’t Necessarily So\", \"Gone\" und \"There Is a Boat\" eindeutig modale Strukturen aufweisen. Davis erläuterte diesen Umstand selbst: Ungewöhnlich war auch die eingespielte Version von \"Summertime\"; „die beiden brachten es fertig, diese oft aufgenommene Melodie neu und frisch erscheinen zu lassen. Mit seiner gedämpften Trompete spielte Miles liebliche Variationen, auf die das Orchester mit subtil wechselnden Klangfarben antwortet.“ Die Aufnahmesessions erwiesen sich „als die schwierigste Herausforderung, der Miles als Musiker bis zu diesem Zeitpunkt gegenübergestanden hatte,“ so Eric Nisenson in seiner Davis-Biografie. Davis sagte später hierzu: Als ernsthaftestes Problem (neben der damals neuen, holprigen Stereo-Technik) nennt Stephanie Stein Crease den Umstand, dass Davis und Evans keine reguläre neunzehnköpfige Band für ihr Projekt zur Verfügung hatten, so dass sie ihr Material konstant über einen längeren Zeitraum einüben konnten, wie dies Duke Ellington und Charles Mingus in vergleichbaren Produktionen getan hatten. „Gils Musik war erstmals im Studio zu hören und wurde Stück für Stück geprobt, bis ein Take aufgenommen werden konnte. Den Musikern war kaum mehr als eine kurze Gelegenheit zu Proben bewilligt, um Evans’ extrem komplexe Musik einzuüben. Obwohl dessen Musiker die weltbesten Blattspieler waren, sei die Arbeit sehr ernüchternd gewesen, so Joe Bennett.“ Lediglich Miles Davis kannte Evans’ Arrangements von ihren Vorbesprechungen, in denen sie ihre musikalischen Vorstellungen diskutierten. Das Album beginnt mit einer brodelnden, von den Blechbläsern, Tuba und Waldhorn dominierten Version von \"The Buzzard Song\". In \"Gone\" stehen die Davis-Bandmitglieder Chambers und Philly Joe Jones im Vordergrund. Zu \"Gone, Gone, Gone\" meinte Gil Evans: Nach \"Summertime\" folgt das Klagelied \"Bess, Oh Where's My Bess?\"; beide Songs werden schneller als im Original gespielt. In \"Prayer (Oh Doctor Jesus)\" lässt Evans den „\"healing prayer\"“ (in Form von Miles Davis) auftreten; das Orchester antwortet mit Amen-Rufen. Hier ist jedoch ein „zynischer Ton“ erkennbar. Mit \"Fisherman, Strawberry and Devil Crab\" kombinierte Evans den Gershwin-Song \"Fishermen\" mit eigenen Kompositionen. Nach \"My Man's Gone Now\" und \"It Ain't Necessarily So\" bildet das kurze \"Here Come De Honey Man\" die Überleitung zu \"I Wants to Stay Here (I Loves You, Porgy)\". Den Ausklang bildet das heitere (Evans setzte hier die Flöte ein) \"There's a Boat That's Leaving Soon for New York\". Die Auswahl der \"takes\", die auf der Originalplatte erschienen, nahm Gil Evans vor; nach Ansicht von Teo Macero blieb ein Teil des besten Materials zunächst unveröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die zweite Produktion, die aus der Zusammenarbeit von Miles Davis und Gil Evans hervorging, fand nach ihrem Erscheinen bei den Musikkritikern der \"The New York Times\" und der \"Los Angeles Times\" wohlwollende Aufnahme. Kennedy Brown wies im Jazz Journal in der 1959 erschienenen Besprechung darauf hin, dass: „Gil Evans der Gedanke gekommen war, dass Miles und er selbst nicht nur zu einer Interpretation der Partitur im Sinne des Orchesterjazz beitrugen, sondern dass Gershwin selbst neue Ideen schuf, als er Jazzideen zum Leben erweckte, die in seinen Partituren immer latent waren (und auch zum Ausdruck kamen)“. Gil Evans habe gesagt: „Wir drei haben anscheinend an diesem Album mitgewirkt.“ „Wie auch immer, das Ganze ist bemerkenswert gut gemacht,“ schrieb der Autor. „Ob auf Trompete (meist gedämpft) oder Flügelhorn, Miles spielt einfallsreich mit einem schönen Ton und einer puren, lyrischen Qualität. Das Stimmen der anderen Instrumente (es gibt viele andere talentierte Jazzmusiker im Orchester!) ist in seiner Schönheit atemberaubend.“ Es gebe so viele wundervolle Dinge in diesem Album, so Brown weiter, dass es unmöglich sei, sie alle zu beschreiben. Die erstaunliche Wirkung von Blechbläsern, Tuba und Waldhorn in „The Buzzard Song“... die Verwendung von Flöten bei „That's a Boat“... Miles’ wundervolle Solo-Arbeit bei „Summertime“... der jazzige Geschmack von „It Ain’t Needarily So“ und „Gone“, eine Improvisation von Miles, Paul Chambers und Philly Joe Jones über eine Improvisation von Evans über das Spiritual „Gone, Gone, Gone.“ Der Kritiker der \"Jazz Review\" Martin Williams, meinte: Bill Kirchner schrieb: Als eines der meistverkauften Alben von Miles Davis wurde \"Porgy and Bess\" als wegweisendes Werk des orchestralen Jazz betrachtet. Der Davis-Biograf Jack Chambers beschrieb das Album als \"„a new score, with its own integrity, order and action.“\" Ian Carr meinte: „Wenn \"Miles Ahead\" das Perfekteste unter den drei orchestralen Alben von Miles Davis ist, dann hat \"Porgy and Bess\" mehr Größe und Tiefgründigkeit.“ Robert Gilbert lobte in \"All About Jazz\" \"Porgy and Bess\" als Nach Ansicht des Magazins \"JazzTimes\" war \"Porgy and Bess\" „möglicherweise das beste Werk aus der Zusammenarbeit von Davis und Evans... Evans wird zu Recht als Meister der modernen Orchestrierung betrachtet und \"Porgy and Bess\" zeigt ihn auf seinem Höhepunkt.“ Auch Eric Thacker verglich das Werk mit den beiden anderen großen Suiten, die Evans in Zusammenarbeit mit Miles Davis schuf: Deutlicher als \"Miles Ahead\" würden hier die solistischen Qualitäten von Davis gefeiert; im Unterschied zu \"Sketches of Spain\" wäre das Album rückhaltlos im Jazz verankert. Lindsay Planer vergab in seiner Besprechung des Albums im Allmusic die Höchstnote und hob die Leistungen der Bandmitglieder Cannonball Adderley, Paul Chambers und Jimmy Cobb hervor. Obwohl der Fokus auf Davis gerichtet sei, seien die Beiträge des Quartetts in \"Prayer (Oh Doctor Jesus)\", \"I Loves You, Porgy\" und \"There's a Boat That's Leaving Soon for New York\" unschätzbar. Hervorhebenswert seien auch die ergreifend lyrischen Passagen von Danny Banks' Spiel auf der Altflöte in \"Fishermen, Strawberry and Devil Crab\" oder das bewegende Bass- und Tuba-Duett im \"Buzzard Song\". Der \"Penguin Guide to Jazz\" verlieh dem Album die Höchstnote, Richard Cook und Brian Morton hoben den Titel \"Prayer\" hervor, „eine erstaunliche \"Tour de force\", harmonisch abgefedert, und mit Miles’ ungewöhnlichsten Solo bis zu diesem Zeitpunkt.“ Auch der Rolling Stone und die \"Virgin Encyclopedia of Popular Music\" bewerteten das Album mit der Höchstnote.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bonustracks.", "content": "Die Bonustracks sind auf der 1997 erschienenen Compact Disc enthalten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Porgy and Bess ist ein Jazz-Album von Miles Davis, das mit dem Gil-Evans-Orchester in vier Aufnahmesessions am 22. Juli, 29. Juli, 4. August und 18. August 1958 im CBS 30th Street Studio in New York City aufgenommen und noch im selben Jahr bei Columbia Records veröffentlicht wurde. Es enthält Songs aus George Gershwins Oper \"Porgy and Bess\" in Bearbeitungen von Gil Evans. Es handelt sich um das erste Miles-Davis-Album, das in Stereophonie aufgenommen wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1612865} {"src_title": "Lars Ivarsson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Medaillengewinner.", "content": "Mit elf gewonnenen Gold-, zehn Silber- und sieben Bronzemedaillen belegte das britische Team Platz 10 im Medaillenspiegel.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer und Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Badminton.", "content": "Herreneinzel Herren Doppel Damen Einzel Damen Doppel Mixed", "section_level": 2}, {"title": "Bogenschießen.", "content": "Männer Frauen Herren K1 500 m", "section_level": 2}, {"title": "Kanu.", "content": "Herren K1 1000 m Herren K2 500 m Herren K2 1000 m Herren Canadier C2 500 m Herren C2 1000 m Damen K1 500 m Herren Kanuslalom K1 Herren Canadier C1 Herren Canadier C2 Damen K1 100 m", "section_level": 2}, {"title": "Leichtathletik.", "content": "200 m 400 m 800 m 1500 m 5000 m 10.000 m Marathon 110 m Hürden 400 m Hürden 3000 m Hindernislauf 4 × 100 m Staffel 4 × 400 m Staffel 50 km Gehen Hochsprung Stabhochsprung Dreisprung Kugelstoßen Diskuswurf Speerwurf Zehnkampf 100 m 200 m 400 m 800 m 1500 m 5000 m 10.000 m Marathon 100 m Hürden 400 m Hürden 4 × 100 m Staffel 4 × 400 m Staffel 20 km Gehen Stabhochsprung Weitsprung Dreisprung Kugelstoßen Hammerwurf Siebenkampf Männer", "section_level": 2}, {"title": "Radsport.", "content": "Frauen Einzelzeitfahren (48,69 km) Straßenrennen (239 km) Einzelzeitfahren (44,56 km) Straßenrennen (120 km) Sprint Einzelverfolgung 1000 m Zeitfahren Punktefahren Keirin Olympischer Sprint 4000 m Mannschaftsverfolgung Madison Einzelverfolgung Punktefahren", "section_level": 2}, {"title": "Schwimmen.", "content": "Männer 50 m Freistil 200 m Freistil 400 m Freistil 1500 m Freistil 100 m Schmetterling 200 m Schmetterling 100 m Brust 200 m Brust 100 m Rücken 200 m Rücken 400 m Lagen 4 × 100 m Freistil 4 × 200 m Freistil 4 × 100 m Lagen Frauen 50 m Freistil 100 m Freistil 200 m Freistil 800 m Freistil 100 m Schmetterling 200 m Schmetterling 100 m Brust 200 m Brust 100 m Rücken 200 m Rücken 200 m Lagen 4 × 100 m Freistil 4 × 200 m Freistil 4 × 100 m Lagen Mistral", "section_level": 2}, {"title": "Segeln.", "content": "Finn Dinghy 470 Laser Tornado Star Soling Mistral Europa 49er", "section_level": 2}, {"title": "Triathlon.", "content": "Frauen Männer", "section_level": 2}, {"title": "Wasserspringen.", "content": "Kunstspringen 3 m der Männer Turmspringen der Männer Synchronspringen Meter Synchronspringen 10 Meter Kunstspringen 3 m Turmspringen", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Vereinigte Königreich nahm 2000 zum 24. Mal an Olympischen Sommerspielen teil. Für die Olympischen Sommerspiele in Sydney benannte die British Olympic Association 310 Athleten, davon 181 Männer und 129 Frauen. Diese nahmen in 23 Sportarten teil. Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier war der Ruderer Matthew Pinsent.", "tgt_summary": null, "id": 481555} {"src_title": "De-Dion-Bouton-Motordreirad", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Weine.", "content": "Die meistangebaute Rebsorte der Alde Gott ist der Blaue Spätburgunder, der etwa 55 % der Rebfläche bestockt. Die restliche Flächen gehören zu den weißen Rebsorten Grauburgunder, Riesling und Müller-Thurgau. Kleinere Parzellen sind mit Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Scheurebe und Gewürztraminer bestockt. Die Reben wachsen auf Granitverwitterungsböden welcher in deutschen Weibaugebieten eher seltener vorkommt. Insgesamt präsentieren sich Weißweine vom Granit feiner und finessenreicher während die roten Granitweine meist früher zugänglich sind und zudem ein gutes Reifepotential haben. Die gesamte Jahresproduktion liegt bei einem Durchschnittsertrag von 60 Liter/Ar und einer Erntemenge von rund 1,8 Millionen Liter Wein. Alle Weintrauben werden in sechs verschiedenen Orten angebaut, die gesamt der Großlage Alde Gott angehören. Die Lagerkapazität der Alde Gott Winzer Schwarzwald eG liegt bei 5 Mio. Litern (davon 4 Mio. Liter in Holzfässern und Edelstahltanks).", "section_level": 1}, {"title": "Edelbrände.", "content": "Die Früchte für die Edelbrände gedeihen in der Umgebung rund um Sasbachwalden. Nach alter Tradition wird das heimische Obst, das zum Teil auch aus Wildsammlungen besteht von den Bauern in ihren kleinen Hausbrennereien destilliert. Die ältesten Brennrechte gehen bis ins 18. Jahrhundert zurück.in der Genossenschaft werden die Edelbrände während der mehrjährigen Lagerzeit veredelt und zur höchsten Reife geführt. je nach Verarbeitung, Reifezeit und Lagerung entstehen milde oder kräftige Spirituosen. Dann werden die Edelbände abgefüllt, ausgestattet und vermarktet. Die meisten Edelbrände liegen im Bereich zwischen 38 und 42 % Alkohol. umgerechnet auf 100 % Alkohol werden jährlich ca. 180.000 Liter reiner Alkohol vermarktet. Neben den Klassikern wie Kirschwasser (macht alleine schon ca. 40 % aus), Zwetschgenwasser, Williams-Christ-Birnenbrand oder Topinambur gibt es auch ausgefallenere Brände. Besondere Spezialitäten der Alde Gott Edelbrände Schwarzwald eG sind z. B. im Holzfass gereifte Brände, Wildkirsche, Wildpflaume (auch Zibärtl genannt) oder auch Whisky und Eierlikör.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "„Der alde Gott lebt noch!“ Dieser erlösende Ausruf eines Mannes am Ende des 30-jährigen Krieges beim Anblick eines weiteren Überlebenden, hat dieser Weinbergslage ihren Namen gegeben. Heute erinnert ein weinumrankter steinerner Bildstock zwischen Sasbachwalden und Obersasbach an diese Begebenheit. Weinbau wurde allerdings in dieser Gegend schon früher betrieben. Urkundlich nachgewiesen ist dies durch die Verleihung der Weingerechtigkeit im Jahre 1601.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Alde Gott Winzer Schwarzwald eG wurde 1948 in Sasbachwalden in der Ortenau gegründet und gehört zur Weinbauregion Baden. Heute gehören ihr 380 Winzer an, die 266 Hektar Reben bewirtschaften. Geleitet wird die Alde Gott Winzer eG von Geschäftsführer Günter Lehmann, verantwortlich für die Weinbereitung ist Kellermeister Michael Huber. ", "tgt_summary": null, "id": 1842632} {"src_title": "Bill Warwick", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pearl studierte am Technion (Bachelor in Elektrotechnik 1960), am \"Newark College of Engineering\" (Master-Abschluss 1961), an der Rutgers University (Master-Abschluss 1965) und am Polytechnic Institute of Brooklyn, wo er 1965 in Elektrotechnik promoviert wurde. Noch während des Studiums war er 1960/61 Forschungsengineer an der \"Medical School\" der New York University und 1961 bis 1965 als Ingenieur an den \"RCA Research Laboratories\", deren \"Outstanding Achievement Award\" er 1963 erhielt. 1966 bis 1969 war er Direktor für \"Advanced Memory Devices\" bei \"Electronic Memories Inc.\" in Kalifornien. Ab 1969 war er \"Assistant Professor\" und ab 1976 Professor am \"Cognitive Systems Laboratory\" der University of California, Los Angeles (UCLA). Seit 1978 war er \"Principal Investigator\" am \"Cognitive Systems Lab\" der UCLA und zurzeit dessen Direktor. 1973 bis 1983 war er Berater der RAND Corporation, 1976 bis 1979 Berater von \"Perceptronics Inc.\", 1986 bis 1988 bei Hughes Aircraft und 1974 bis 1976 Berater des Jet Propulsion Laboratory. Er ist Fellow des IEEE und der \"American Association of Artificial Intelligence\" sowie der National Academy of Engineering. Pearl ist einer der Pioniere von Bayesschen Netzen und dem stochastischen Zugang zur Künstlichen Intelligenz. Er befasst sich mit kausalen Modellen in den empirischen Wissenschaften. Für seine mathematische Präzisierung des Kausalitätskonzepts mit Anwendungen zum Beispiel in Sozialwissenschaften, Kognitionswissenschaft und Medizin erhielt er 2001 den Lakatos-Preis für Wissenschaftsphilosophie. 2011 erhielt er den Rumelhart-Preis, den Harvey-Preis und mit dem Turing Award die höchste Auszeichnung der Informatik. 2007 wurde er Ehrendoktor der University of Toronto. 2012 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 2014 in die National Academy of Sciences. 1999 erhielt er den IJCAI Award for Research Excellence. Für 2015 wurde ihm der Dickson Prize in Science zugesprochen. Er ist der Vater des in Pakistan ermordeten Journalisten Daniel Pearl.", "section_level": 1}], "src_summary": "Judea Pearl (* 4. September 1936 in Tel Aviv) ist ein US-amerikanischer Informatiker und Philosoph, der sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt.", "tgt_summary": null, "id": 2255482} {"src_title": "Bahnhof Markt Schwaben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Felipe Fernández García empfing am 28. Juli 1957 in Plasencia die Priesterweihe. 1958 graduierte er in Theologie an der Päpstlichen Universität Salamanca und 1960 in Sozialwissenschaften an der römischen Päpstlichen Universität Gregoriana. Er war von 1960 bis 1965 Vikar der Pfarrei St. Jakobus in Don Benito, Badajoz sowie Berater von verschiedenen Bewegungen der Katholischen Aktion. Zudem war er von 1960 bis 1965 Professor an der \"Colegio Público de Plasencia\". Von 1965 bis 1969 war er stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift \"Pastoral Misionera\". Von 1968 bis 1976 war er Professor für Soziologie, Katholische Soziallehre und die Pastoraltheologie im Priesterseminar des Bistums Plasencia. Von 1969 bis 1976 war er Pastoralvikar in Plasencia und von 1972 bis 1976 Professor an der Päpstlichen Universität von Salamanca. Papst Paul VI. ernannte ihn am 22. Oktober 1976 zum Bischof von Ávila. Der Apostolische Nuntius in Spanien, Luigi Dadaglio, spendete ihm am 28. November 1976 in der Kathedrale von Ávila die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren Maximino Romero de Lema, Sekretär der Kongregation für den Klerus, und José Delicado Baeza, Erzbischof von Valladolid. Er war verantwortlich für die Katholische Aktion in Spanien und von 1977 bis 1984 für die \"Presidente de Manos Unidas-Campaña contra el Hambre\". 1987 war er Mitglied der Bischofssynode über die Laien. Am 12. Juni 1991 wurde er durch Papst Johannes Paul II. zum Bischof von San Cristóbal de La Laguna o Tenerife ernannt und am 25. Juli 1991 in das Amt eingeführt. Er war Mitglied der Bischöflichen Kommissionen für das Apostolat der Laien (1976–1984), Kulturerbe (1990–1993) und des Klerus (1993–2005). Er war von 1984 bis 1990 Präsident von CEAS Common European Asylum System (CEAS), einer Kommission für die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Asylsystems in der Europäischen Union. Am 29. Juni 2005 nahm Papst Benedikt XVI. sein Rücktrittsgesuch aus gesundheitlichen Gründen an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Felipe Fernández García (* 30. August 1935 in San Pedro de Trones; † 6. April 2012 in San Cristóbal de La Laguna) war römisch-katholischer Bischof von San Cristóbal de La Laguna o Tenerife.", "tgt_summary": null, "id": 511680} {"src_title": "Cottoidea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Bibliothekar der Unsichtbaren Universität von Ankh-Morpork stirbt aus unerfindlichen Gründen nicht durch eine an einem Pferdekarren herbeigeführte Bombenexplosion. Auch anderswo in der Stadt geschieht es, dass Todgeweihte nicht sterben wollen und als Untote die Stadt unsicher machen, da ihre Seelen nicht mehr abgeholt werden. Gevatter Tod soll beschworen und davon überzeugt werden, zu seiner Arbeit zurückzukehren. Für das entsprechende Ritual muss Rincewind verschiedene Zutaten besorgen. Der herbeigerufene Tod scheint jedoch so vergnügt, dass er gar nicht daran denkt zurückzukehren. Rincewind soll herausfinden, wohin Tod verschwunden ist, und ihn zurückbringen. Dieser gönnt sich derweil Ferien im Land von XXXX. Rincewind reist dorthin und spricht mit Tod, der zustimmt, zurückzukommen – jedoch unter der Bedingung, dass er berühmter wäre. Für einen Film, der für Gevatter Tod in Holywood produziert werden soll, muss Rincewind verschiedene Dinge besorgen. Der Erfolg des Films steigt Gevatter Tod zu Kopf und er wird wie ein Idol verehrt. Er lehnt es ab, in seinen alten Beruf zurückzukehren, sodass Rincewind den Job übernehmen muss. Rincewind trifft im Haus von Gevatter Tod auf dessen Butler Albert, den er zuerst davon überzeugen muss, dass er seine Rolle vernünftig spielen kann. Nachdem dies gelungen ist, gibt Albert Rincewind seinen ersten Auftrag – und der ist ausgerechnet, die Seele von Gevatter Tod zu holen. Denn dieser hat es sich mittlerweile mit dem Patriarchen verscherzt und der Patriarch lässt auf einem Popfestival einen Anschlag durch einen Assassinen auf Tod verüben. Rincewind muss schnell handeln, um den langsam dahin scheidenden Tod zu retten, da er sonst permanent dessen Rolle übernehmen müsste. Er erfährt von einem Jungbrunnen, dessen Wasser er Tod zu trinken gibt. Anschließend rächt sich Tod an dem Assassinen. Zu Ende des Spiels ist Gevatter Tod wieder zurückgekehrt und Rincewind der Held der Stunde. Er zeigt einen Film der Geschichte, doch der Film reißt. Um ihn zu reparieren, schneidet Rincewind Szenen der Elfenkönigin in den Film, welche aus der Leinwand heraus erscheint und in einer Parodie von King Kong den Bibliothekar (einen Affen) schnappt und mit diesem auf den Turm der Unsichtbaren Universität klettert. Rincewind bombardiert die Königin schließlich mit Wasser, das sie hässlich macht, und die Stadt ist gerettet.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip und Technik.", "content": "\"Discworld II\" ist ein Point-and-Click-Adventure. Aus Sprites zusammengesetzte Figuren agieren vor handgezeichneten, teilanimierten Kulissen. Mit der Maus kann der Spieler seine Spielfigur durch die Örtlichkeiten bewegen und mit den Maustasten Aktionen einleiten, die den Spielcharakter mit seiner Umwelt interagieren lassen. Rincewind kann so Gegenstände finden und sie auf die Umgebung oder andere Gegenstände anwenden sowie mit NPCs kommunizieren. Mit fortschreitendem Handlungsverlauf werden weitere Orte freigeschaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Inhaltlich lehnt sich \"Discworld II\" an den Pratchett-Roman \"Alles Sense\" aus dem Jahr 1991 an. Protagonist Rincewind wird in der englischsprachigen Originalfassung des Spiels von Eric Idle gesprochen; der Sprecher in der deutschen Version ist Arne Elsholtz. Die Übersetzung vom Englischen in's Deutsche wurde von Andreas Brandhorst durchgeführt, dem Übersetzer der \"Discworld\"-Bücher. Zu dem Spiel ist ein Nachfolger namens \"Discworld Noir\" erschienen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die \"PC Player\" notierte in puncto Grafik Fortschritte gegenüber dem Vorgängerspiel, so biete \"Discworld II\" einen „waschechten Cartoon-Look mit ausgefeilten Animationen“. Rezensent Jörg Langer lobte außerdem das Bedienkonzept und den Humor des Spiels. Er kritisierte ausufernde Dialoge und das Design einiger Rätsel. Die \"PowerPlay\" notierte „schräge Typen“\" und „vom Wahnsinn [...] regierte“ Puzzles und Story. Das Magazin lobte Humor und Lokalisation des Spiels, kritisierte aber altbackene Technik sowie überlange Dialoge. Das Fachmagazin Adventure Gamers ordnete \"Discworld II – Vermutlich Vermisst\" 2011 in seiner Liste \"Top 100 All-Time Adventure Games\" auf Platz 73 ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Discworld II – Vermutlich vermisst...!? (Originaltitel: \"Discworld II: Missing Presumed...!?\"; US-Titel: \"Discworld II: Mortality Bytes!\") ist nach \"Discworld\" das zweite grafische Point-and-Click-Adventure, das auf Terry Pratchetts Scheibenwelt basiert. Das Spiel wurde 1996 von Perfect Entertainment für MS-DOS entwickelt und 1997 auf die Konsolen PlayStation und Sega Saturn portiert. ", "tgt_summary": null, "id": 622295} {"src_title": "Das Mädchen aus Monaco", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "1981 wurde Pjotr Sergejewitsch Ugrjumow sowjetischer Meister im Einzelzeitfahren. Von 1983 bis 1985 sowie 1987 und 1988 fuhr er in der sowjetischen Mannschaft die Internationale Friedensfahrt mit. Sein bestes Ergebnis hatte er dabei 1988 als Dritter der Gesamtwertung. 1983 gewann er eine Etappe der Tour de Bretagne, im Jahr darauf den Prolog der Friedensfahrt sowie die Nachwuchsrundfahrt Giro Ciclistico d’Italia. 1983 startete er erstmals bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften und wurde als 59. im Straßenrennen der Amateure klassiert. 1986 errang er ein weiteres Mal den Titel des sowjetischen Zeitfahrmeisters. Nationale Meistertitel gewann er auch im Straßenrennen (1986) und im Etappenfahren (1984). 1989 wurde Ugrjumow Profi. Bei der Tour de France 1994 wurde er nach dem Ausstieg des Schweizers Tony Rominger der größte Widersacher von Miguel Indurain. Er gewann zwei schwere Bergetappen in den Alpen hintereinander und belegte im Abschlussklassement Rang zwei mit 5:39 Minuten Rückstand auf Induráin. In diesem Jahr fuhr er für das Team \"Gewiss-Balan\", das von dem Mediziner Michele Ferrari betreut wurde. Nachdem sich dieser in einem Interview verharmlosend über Doping mit EPO geäußert hatte, wurde er vom Team umgehend entlassen. Beim Giro d’Italia 1995 belegte Ugrjumow Rang drei hinter Tony Rominger und seinem Teamkollegen Jewgeni Berzin, wobei sich Ugrjumow und Berzin mehr auf ihre Rivalität untereinander konzentrierten als Rominger anzugreifen. 1996 wurde er beim Giro d’Italia Vierter, Siebter der Tour de France und startete im Straßenrennen der Olympischen Spiele in Atlanta und belegte Platz 58.", "section_level": 1}, {"title": "Name, Herkunft und Staatsbürgerschaft.", "content": "Der Geburtsname von Pēteris Ugrjumovs lautete Pjotr Sergejewitsch Ugrjumow (). 1989 zog er nach Italien. 1997 lief sein sowjetischer Pass aus; er beantragte die russische Staatsbürgerschaft. 2005 bekam er die lettische Staatsbürgerschaft und heißt seitdem offiziell \"Pēteris Ugrjumovs\". Offensichtlich behielt er seine russische Staatsangehörigkeit denn er startete für Russland bei den Olympischen Spielen 1996.", "section_level": 1}, {"title": "Doping.", "content": "Der Verdacht, dass er in seiner Zeit beim Team \"Ballan\" EPO-Doping betrieben hatte, wurde später bestätigt. Seine Proben aus dem Jahr 1995 wiesen einen Hämatokritwert von 60 auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pēteris Ugrjumovs, bis 2005 \"Pjotr Sergejewitsch Ugrjumow\" (), auch \"Pjotr Ugrumov\", (* 21. Januar 1961 in Riga, Lettische SSR) ist ein ehemaliger Radrennfahrer. Nacheinander besaß er die sowjetische, die russische sowie die lettische Staatsbürgerschaft.", "tgt_summary": null, "id": 797079} {"src_title": "Berlin Nakroma", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Betreiber.", "content": "Mit der Entscheidung Frankreichs zur Zeit de Gaulles, Atommacht zu werden, mussten Methoden zur Herstellung von Plutonium entwickelt werden. Dafür gründete das Commissariat à l'énergie atomique (CEA, frz. für ‚Kommissariat für Atomenergie‘) im Jahre 1955 ein Produktionszentrum, auf dem in den Folgejahren zunächst zwei Reaktoren gebaut wurden. Betrieben wurden sie vom Energiekonzern \"Électricité de France\" (EDF). 1976 ging die Firma Cogema (Silbenkurzwort aus \"Compagnie Générale des Matières Nucléaires\", deutsch: ‚Allgemeine Gesellschaft für Nuklear-Material‘) aus einem Teil der CEA hervor und übernahm den Betrieb der Nuklearanlage. 2001 entstand aus Cogema und anderen Firmen die Gruppe Areva, die als industrieller Partner eng mit der CEA zusammenarbeitet. Areva selbst gehört über mehrere Beteiligungen dem französischen Staat.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelne Einrichtungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kernkraftwerk Marcoule.", "content": "1956 ging der erste UNGG-Reaktor dieses Kernkraftwerks in Betrieb, 1959 und 1960 folgten je ein weiterer. Sie dienten der Produktion von waffenfähigem Plutonium für die ersten französischen Kernwaffen und lieferten auch Strom ins kommerzielle Stromnetz. 1968 und 1980 erfolgte die Abschaltung des jeweils ältesten Blocks, 1984 wurde auch der dritte Reaktor stillgelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Wiederaufbereitungsanlage UP 1.", "content": "Von 1958 bis 1992 trennte die Wiederaufarbeitungsanlage UP1 per Lösungsmittelextraktion waffenfähiges Plutonium aus den Brennelementen der drei Reaktoren des Kernkraftwerkes Marcoule ab. Der Gesamtertrag wurde auf mehr als 2,5 Tonnen geschätzt. Der Rückbau der Anlage begann 1998.", "section_level": 2}, {"title": "Celestin-Reaktoren.", "content": "1967 und 1968 gingen die beiden Schwerwasserreaktoren Celestin 1 und 2 in Betrieb, die Tritium für das französische Programm zur Entwicklung von Wasserstoffbomben produzierten, und auch Plutonium waffenfähig herstellen konnten (\"Siehe auch: Force de frappe\"). Sie wurden 2009 abgeschaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Kernkraftwerk Phénix.", "content": "Seit Dezember 1973 war in diesem Kraftwerk ein Brutreaktor in Betrieb, ab 1990 mit mehrjährigen Unterbrechungen. Dieser schnelle Brüter war der Prototyp für den später erbauten, mehrere hundert Kilometer flussaufwärts gelegenen Superphénix und wurde nach dessen Abschaltung wieder zu Forschungszwecken umgebaut und 2004 bis zur Stilllegung im Februar 2010 betrieben.", "section_level": 2}, {"title": "MOX-Brennelemente.", "content": "Die ab 1985 geplante, ab 1990 gebaute und 1995 in Betrieb gegangene Recyclinganlage für Brennelemente Melox hat sich bis heute zum Weltmarktführer in diesem Segment entwickelt. Sie liefert für französische, deutsche und weitere ausländische Leichtwasserreaktoren die MOX-Brennelemente. Das dafür benötigte Plutonium kommt heutzutage aus der Wiederaufbereitungsanlage La Hague.", "section_level": 2}, {"title": "Verglasungsbetrieb Marcoule.", "content": "In diesem Betrieb wurden von 1978 bis zur Schließung 1999 insgesamt 1900 m3 hochradioaktiver Abfall (HAW) in Glaskokillen gepackt (siehe auch HAW-Verglasung).", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Einrichtungen.", "content": "Außerdem gibt es in der Nuklearanlage noch das Forschungslabor \"Atalanta\" sowie das Werk \"Centraco\" (Silbenkurzwort aus \"centre nucléaire de traitement et de conditionnement des déchets faiblement radioactifs\", zu deutsch ‚Nuklearzentrum für Behandlung und Wiederaufbereitung von schwach radioaktivem Material‘) der Gesellschaft für Verpackungsabfälle und industrielle Abwässer (\"Socodei\").", "section_level": 2}, {"title": "Bekannte Vorfälle.", "content": "Am 12. September 2011 explodierte ein Schmelzofen, auf dem Gelände des \"Centraco\"-Werks innerhalb der Nuklearanlage, bei der laut der französischen Atomsicherheitsbehörde ASN ein Mensch ums Leben kam und vier weitere verletzt wurden. Radioaktivität sei keine frei geworden. Von den Medien wurde fälschlicherweise verbreitet, dass der Unfall mit dem Atomreaktor auf dem Gelände in Verbindung steht. Die Ursache der Explosion war unbekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nuklearanlage Marcoule ist eine kerntechnische Anlage an der Rhone, etwa 30 Kilometer nördlich von Avignon in der französischen Region Okzitanien. ", "tgt_summary": null, "id": 1542832} {"src_title": "Namiki Gohei I.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprung.", "content": "Anarawd ap Rhodri stammt aus einer sehr alten keltischen Herrscherfamilie, die sich der Tradition nach bis auf den historisch nachweisbaren Caswallon (für die Römer: Cassivellaunus) zurückführen lässt, der um die Zeit zwischen 60 und 48 v. Chr. lebte und zur Zeit der römischen Invasion von Britannien im Jahr 54 v. Chr. dort als Hochkönig der Briten den Widerstand gegen den zweiten Britannienfeldzug von Julius Caesar leitete. Dessen Nachkommen herrschten nach dem Abzug der römischen Legionen im Jahr 410 rund vierhundert Jahre über das Königreich Gwynedd.", "section_level": 2}, {"title": "Nähere Vorfahren.", "content": "Nähere direkte Vorfahren von Anarawd ap Rhodri in männlicher Linie waren u. a.:", "section_level": 2}, {"title": "Eltern.", "content": "Der Vater von Anarawd ap Rhodri war Rhodri der Große (walisisch \"Rhodri Mawr\"), auch Rhodri ap Merfyn Frych (Rhodri, Sohn des Merfyn des Sommersprossigen) genannt (* ca. 820; † 878). Dieser wurde 844 nach dem Tod seines Vaters König von Gwynedd (844 bis 878) durch den Tod seines mütterlichen Onkels 854 König von Powys (854 bis 878) und durch den Tod seines Schwagers 871 König von Seisyllwg (855 bis 878) und dadurch zum Herrscher eines Großteils von Wales. Dies und die erfolgreiche Abwehr von Angriffen der Angelsachsen und der Wikinger trugen ihm als erstem walisischen Herrscher den Ehrentitel „der Große“ ein. Die Mutter von Anarawd ap Rhodri war Angharad ferch Meurig (* ca. 825 in Ceredigion Wales, eine Tochter des Königs Meurig ap Dyfnwallon König von Seisyllwg (cl. ca. 850)) und Schwester des Gwgon ap Meurig, des letzten Königs von Seisyllwg aus ihrem Haus, der 871 unter nicht ganz geklärten Umständen ertrank, wodurch das Königreich Seisyllwg an ihren Ehemann, Rhodri den Großen fiel.", "section_level": 2}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "König von Gwynedd.", "content": "Anarawd ap Rhodri wurde der Tradition nach um 857 in der alten (später völlig umgebauten) Burg Caernarfon (walisisch: Caer Seiont), Caernarvonshire in Nordwestwales als ältester Sohn seines Vaters geboren. Dieser hatte sich zum Herrscher des größten Teiles von Wales gemacht, nach seinem Tod wurde dieser große Herrschaftsbereich jedoch unter seinen Söhnen aufgeteilt, womit die Einheit von ganz Wales wieder in weite Ferne gerückt wurde. Nach dem Tod von König Rhodri dem Großen im Jahre 878 folgte Anarawd als ältester Sohn als König von Gwynedd (878–916), während dessen jüngere Brüder Cadell ap Rhodri als König von Seisyllwg (878–909) und Merfyn ap Rhodri als König von Powys (878–900) auf ihren Vater folgten. Gemeinsam waren die Brüder bemüht, ihren Herrschaftsbereich zulasten der verbleibenden kleineren walisischen Königreiche zu erweitern. So gelang es Cadell ap Rhodri das benachbarte, im südwestlichen Teil von Wales gelegene, Königreich Dyfed (heute etwa das „Preserved County“ Dyfed) zu erobern.", "section_level": 2}, {"title": "Abwehr gegen Mercia.", "content": "Seit Generationen wurden mit dem im Osten gelegenen benachbarten angelsächsischen Königreich Mercia militärische Konflikte ausgetragen, an die bis heute die beeindruckenden Überreste der grenznahen Befestigungsanlagen, wie der um 800 errichtete Offa’s Dyke erinnern, der von König Offa von Mercien entlang der Grenze zu den walisischen Königreichen von Gwynedd und Powys errichtet wurde. Nicht zuletzt hatte dieser Konflikt auch dem Vater von König Anarawd, Rhodri dem Großen, das Leben gekostet. Die Beziehungen zu Mercia blieben auch weiterhin problematisch. König Æthelred von Mercia (883–911), hatte sich König Alfred von Wessex unterwerfen müssen, trug daher bloß noch den Titel „Ealdorman“, später Earl of Mercia. Dies hinderte ihn jedoch nicht daran, mehrere Militärexpeditionen nach Wales zu unternehmen. Bereits 881 unternahm er einen Vorstoß nach Gwynedd, der jedoch von Anarawd abgewehrt werden konnte, der Æthelred in einer blutigen Schlacht bei der Mündung des Flusses Conwy (walisisch Afon Conwy) in der Irischen See besiegte. Dieser Erfolg wurde in den walisischen Annalen als Gottes Vergeltung für die Tötung Rhodris gefeiert.", "section_level": 2}, {"title": "Abwehr gegen die Dänen.", "content": "Um sich gegen weitere Angriffe abzusichern, verbündete sich Anarawd um das Jahr 884 mit den Dänen, die kürzlich unter König Gothfrith (883–895) das Königreich Jórvík (Zentrum war die spätere Stadt York) gegründet hatten. Diese Allianz erwies sich jedoch als nicht sehr tragfähig, da kurz darauf die Dänen von Ostanglien aus im Jahr 894 Gwynedd überfielen, Anarawd sie nur mit großer Mühe zurückschlagen konnte und König Gothfrith I. schon am 24. August 895 verstarb.", "section_level": 2}, {"title": "Bündnis mit König Alfred.", "content": "König Anarawd wandte sich daher an König Alfred dem Großen 871 König von Wessex, dann König der Angelsachsen (886–899), der nicht nur der Oberherr des bedrohlichen Königreiches Mercia, sondern auch der mächtigste angelsächsische König war, daher am ehesten auch den Dänen die Stirne bieten konnte. Er besuchte daher König Alfred an seinem Hof, der ihm freundlich seinen Schutz zusagte. Dies allerdings unter der zwei Bedingungen: dass Anarawd, der der Keltischen Kirche angehörte, nochmals, nach römischen Ritus getauft würde (obwohl sich die „keltische“ Praxis nicht sehr wesentlich von der römischen unterschied) und dass er sich darüber hinaus der Oberherrschaft von König Alfred unterwarf. Offensichtlich hatte König Anarawd keine Wahl, weshalb er diesen harten Bedingungen zustimmte. Dies war das erste Mal, dass ein walisischer König – die jahrhundertelang für ihre Unabhängigkeit und Souveränität gekämpft hatten – die Oberhoheit eines angelsächsischen Königs anerkannte. Ab diesem Zeitpunkt wurde daher erwartet, dass die Könige von Gwynedd den Königen von England die Huldigung leisten.", "section_level": 2}, {"title": "Angriff auf walisische Nachbarn.", "content": "Dieses Bündnis stärkte offensichtlich das militärische Selbstvertrauen von Anarawd, denn bald darauf sah er sich in der Lage, selbst offensiv zu werden. Bereits 895 unternahm er einen Vorstoß in das benachbarte walisische Königreich Seisyllwg in Südwales und plünderte dort die Provinzen Ceredigion und Ystrad Tywi.", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Erfolge und Tod.", "content": "Im Jahre 902 kam es zu einem neuerlichen Angriff einer dänischen Flotte unter der Führung des Königs Ingimund von Dublin auf die Insel Anglesey (walisisch: Ynys Môn) Es gelang Anarawd auch diesmal diesen Angriff abzuwehren und die Dänen zum Abzug zu zwingen. Einen Hinweis darüber, dass sein Einfluss in der Sicht der Nachwelt nicht auf sein eigenes kleines Königreich beschränkt war, und dieser zumindest in Wales als überregional angesehen wurde, findet sich in den Annales Cambriae in denen er als „König der Briten“ bezeichnet wurde. Anarawd starb im Jahre 916 und hinterließ seinem Sohn Idwal Foel (Idwal dem Kahlen) ein gefestigtes Königreich Gwynedd.", "section_level": 2}, {"title": "Stammvater des Hauses Aberffraw.", "content": "Anarawd ap Rhodri wurde zum Stammvater des Fürstenhauses, das als „House of Aberffraw“ bezeichnet wurde, wobei sich dieser Name von der historischen Hauptstadt seines Königreiches, Aberffraw auf der Insel Anglesey (an der Südwestküste der Insel, am Ufer des Flusses Afon Ffraw) ableitet. Aberffraw ist heute nur noch ein Dorf, wo aber immer noch rund 80 % der Bevölkerung Walisisch als Hauptsprache verwendet. Die Aberffraw-Dynastie regierte noch fast vierhundert Jahre über Gwynedd, das erst mit der Eroberung von Wales durch König Eduard I. unterging, der selbst 1283 den Titel Fürst von Wales annahm und das gesamte Fürstentum 1284 mit dem Statute of Rhuddlan dem Königreich England eingliederte. Die alte Burg (Ilys) der Könige von Gwynedd wurde nach den Annalen von König Eduard I. von England in dessen Auftrag demoliert und als Baumaterial für die von ihm in der Nähe errichtete Festung zur Sicherung der Unterwerfung der Waliser, Beaumaris Castle, verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Von der Gemahlin den Königs Anarawd von Gwynedd sind weder der Namen noch die Herkunft bekannt. Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Anarawd ap Rhodri (* ca. 857; † 916) war ein König des historischen keltischen Königreiches Gwynedd im Nordwesten von Wales, der dort als Nachfolger seines Vaters, Rhodris des Großen von 878 bis 916 regierte, sein Land erfolgreich gegen Dänen und Angelsachsen verteidigte und daher in den Annales Cambriae sogar als „König der Briten“ bezeichnet wurde. Er war der Stammvater der so genannten Aberffraw-Dynastie, des ältesten Zweiges der Nachkommen von Rhodri dem Großen.", "tgt_summary": null, "id": 583083} {"src_title": "Virgin Money", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Schiff.", "content": "Das 27.955 BRT große Dampfturbinenschiff \"Himalaya\" wurde auf der Werft Vickers-Armstrong in der englischen Hafenstadt Barrow-in-Furness gebaut. Das Passagier- und Frachtschiff war 216,01 Meter lang, 27,67 Meter breit und hatte einen maximalen Tiefgang von 9,5 Metern. Die Passagierunterkünfte waren für 758 Passagiere in der Ersten Klasse und 401 in der Touristenklasse ausgelegt. Hinzu kamen 572 Angehörige der Besatzung. Sie war das dritte Schiff der P&O, das den Namen \"Himalaya\" trug. Im März 1945 von P&O bestellt, war sie das erste Schiff, das die Reederei nach dem Zweiten Weltkrieg in Dienst stellte und das bis dahin größte und schnellste der Reederei. Die \"Himalaya\" war vom Design her weitestgehend identisch mit der \"Orcades\" (III) der Orient Steam Navigation Company, die zur gleichen Zeit bei Vickers-Armstrong gebaut wurde. Die \"Himalaya\" wurde von Dampfturbinen angetrieben, die auf zwei Propeller wirkten und insgesamt 42.550 Shaft Horsepower (SHP) leisteten. Die Reisegeschwindigkeit lag bei 22 Knoten, die Höchstgeschwindigkeit bei 25 Knoten. Die \"Himalaya\" erwies sich als Rekordbrecher. Sie reduzierte die Reisezeit von England nach Bombay um fünf Tage und die gesamte Fahrt nach Australien von bisher 38 auf 28 Tage. Sie war außerdem das erste Passagierschiff, das mit einer Verdunstungsanlage der Marke Weir zur Wasserdestillation ausgestattet war.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Himalaya\" wurde am 26. Februar 1946 bei Vickers-Armstrong auf Kiel gelegt und lief nach zweieinhalbjähriger Bauzeit am 5. Oktober 1948 vom Stapel. Im August 1949 wurden die Probefahrten durchgeführt und am 1. September fand die Übergabe an die Reederei statt. Am 6. Oktober 1949 lief sie in Tilbury zu ihrer Jungfernfahrt über Bombay, Colombo und Fremantle nach Melbourne und Sydney aus. Sydney wurde nach einer 30-tägigen Reise erreicht. Am 30. August 1956 kam es im Mittelmeer während einer Fahrt nach Australien zu einer Explosion in einer der Kühlkammern. Vier Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben, 12 weitere wurden verletzt. Im Januar 1958 wurden die Linien von P&O und der Orient Steam Navigation Company im Rahmen eines Joint Venture in den pazifischen Raum ausgeweitet und die \"Himalaya\" fuhr fortan von Sydney über Auckland (Neuseeland), Suva (Fidschi-Inseln) und Honolulu (Hawaii) nach Vancouver und San Francisco. Am 12. Januar 1959 legte sie in London zu einer 79.000 Kilometer langen Reise nach Australien, Neuseeland, den USA, Japan und Singapur ab und eröffnete damit den USA-Japan-Service der Reederei. Im Winter 1959/60 wurde die \"Himalaya\" in den Niederlanden renoviert und mit Klimaanlage versehen. Im Mai 1960 wurde der Betrieb und das Management des Schiffs der neu formierten P&O-Orient Line Ltd. übertragen. Als das Schiff am 10. Oktober 1960 in Colombo auf Ceylon anlegte, wurde der Passagier Stephen Bradley von zwei australischen Polizisten verhaftet, die extra zu diesem Zweck nach Sri Lanka gekommen waren. Bradley hatte drei Monate zuvor in Sydney den achtjährigen Sohn eines Lotteriegewinners entführt und umgebracht und wurde seitdem von der australischen Polizei gesucht. 1963 wurde die \"Himalaya\" bei R. & H. Green & Silly Weir Ltd. in Tilbury in ein Einklassenschiff mit Platz für 1416 Passagiere umgewandelt. Am 21. November 1963 legte sie in London zu ihrer ersten Fahrt als Einklassenschiff ab. 1966 wurde das Management wieder P&O übergeben. In den frühen 1970er Jahren wurde das Schiff hauptsächlich für Kreuzfahrten verwendet, die hauptsächlich von Australien und Neuseeland und im Frühling von Southampton ausgingen. Am 27. März 1973 traf sie mit 1400 Passagieren in Sydney ein, unter denen 950 Frauen waren, die an einer von dem australischen Frauenmagazin \"Women’s Weekly\" organisierten Word Discovery Tour teilnahmen. Ihre letzte Überfahrt von Großbritannien nach Australien unternahm die \"Himalaya\" 1974. Sie traf am 30. Oktober 1974 letztmals in Sydney ein und fuhr anschließend nach Kaohsiung (Taiwan) weiter, wo sie am 28. November 1974 eintraf. Dort wurde das Schiff im Januar 1975 durch die Tong Cheng Steel Manufacturing Company Ltd. verschrottet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Himalaya (III) war ein 1949 in Dienst gestelltes Passagierschiff der britischen Reederei Peninsular and Oriental Steam Navigation Company (P&O), das im Passagier- und Postverkehr von Großbritannien nach Australien und Neuseeland eingesetzt wurde. Sie war das bis dahin größte Schiff in der Geschichte der Reederei und das erste, das nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Später fand sie hauptsächlich als Kreuzfahrtschiff Verwendung, bis sie 1975 in Taiwan verschrottet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 959909} {"src_title": "Harnas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ihre frühe Kindheit verbrachte Wanessa Camargo in Armut und lebte in einer Holzhütte im brasilianischen Bundesstaat Goiás. Im Alter von neun Jahren zog die Familie nach São Paulo, wo die Karriere ihres Vaters begann. Wanessa Camargo ist die Tochter des Country- und Sertanejosängers Zezé Di Camargo vom Duo Zezé Di Camargo & Luciano. Ihre Tante Luciele di Camargo ist eine Schauspielerin und ihr Onkel der Country-Sänger Luciano Camargo. 1998 wurde ihr Onkel Welington Camargo entführt und ihre Schule überfallen. Dies veranlasste ihre Familie, für einige Zeit in Florida, USA zu leben. Wanessa ging dort zur Schule und hatte Gesangsunterricht. Im Jahr 2000 unterzeichnete sie einen Plattenvertrag bei Sony Music und begann ihre musikalische Karriere. Mit den Songs \"O Amor Não Deixa\" und \"Apaixonada Por Você\" erreichte sie die Hot 100 Brasil. \"Eu Quero Ser o Seu Amor\" und \"Tanta Saudade\" wurden 2001 ebenfalls Hits und verkauften sich über 350.000 Mal. Auf ihrem Album \"W\" brachte sie neue Elemente des Pop und Dance-Pop in ihre Musik ein. Nach Heirat mit dem Geschäftsmann Marcus Buaiz nahm sie 2007 in Nashville, USA das Album \"Total\" auf. Bekannt wurde der Song N\"ão Tô Pronta Pra Perdoar\" (portugiesisch: „Ich bin noch nicht bereit, um zu verzeihen“), der eine Coverversion des Songs \"Not Ready To Make Nice\" der Gruppe Dixie Chicks ist. Im gleichen Jahr legte sie den Familiennamen Camargo als Künstlernamen ab, um aus dem Schatten ihres Vaters herauszutreten. 2008 nahm sie in Miami zusammen mit der mexikanischen Gruppe Camila \"Abrázame\" (spanisch: „Umarme mich“') auf. 2009 folgte \"Meu Momento\", welches ein Duett mit dem Rapper Ja Rule enthält. Ihr Album \"DNA\" aus dem Jahr 2011 ist komplett auf Englisch gesungen.", "section_level": 1}, {"title": "Weiteres Engagement.", "content": "Wanessa Camargo ist Markenbotschafterin des US-Kosmetikkonzerns Maybelline und hat ein eigenes Modelabel für Puppen, Schuhe und Make-up. Sie ist außerdem in der NGO SOS Mata Atlântica engagiert, welche sich für den Erhalt des atlantischen Regenwaldes in Brasilien einsetzt. Außerdem nahm sie aktiv an zahlreichen Kampagnen gegen die Verschmutzung des Rio Tietê in São Paulo teil. 2007 erhielt sie von einem brasilianischen TV-Sender einen Preis für ihr soziales Engagement.", "section_level": 1}, {"title": "Preise und Auszeichnungen.", "content": "Wanessa Camargo erhielt für ihre künstlerischen Leistungen und ihr soziales Engagement bislang folgende Preise und Auszeichnungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Wanessa Camargo (* 28. Dezember 1982 in Goiânia, Goiás), eigentlich Wanessa Godói Camargo Buaiz, ist eine brasilianische Popsängerin, Tänzerin, Model und Songwriterin.", "tgt_summary": null, "id": 1206825} {"src_title": "USS Hudson (DD-475)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Statkewitsch hat an der Militärakademie in Minsk Ingenieurwissenschaften studiert und anschließend im Bereich RFID / Luftabwehr promoviert. Wenige Wochen vor seiner Habilitation wurde er aus der Armee entlassen, da er sich dagegen ausgesprochen hatte, dass Weißrussland an russischen Militäraktionen teilnimmt. Anfang 1991 trat Statkewitsch als Protestzeichen für die gewaltsame Niederschlagung des litauischen Aufstands (Vilniusser Blutsonntag) aus der Kommunistischen Partei aus. Als einer der wenigen Militärangehörigen von Weißrussland stellte er sich gegen den Augustputsch in Moskau 1991. In den Jahren 1995–1996 gelang Statkewitsch, dreimal ins Parlament von Weißrussland einzuziehen. Um das zu verhindern, erklärte die Regierung von Aljaksandr Lukaschenka die Wahlen jedes Mal für ungültig. 1999 organisierte Statkewitsch den sogenannten „Freiheitsmarsch“ in Minsk, an dem 50.000 Demonstranten teilnahmen. Die Kundgebung wurde gewaltsam niedergeschlagen, mehrere führende Oppositionspolitiker entweder verhaftet oder ermordet. Statkewitsch wurde wegen seiner oppositionellen Haltung gegen Lukaschenka insgesamt 30 Mal festgenommen und dreimal wurde gegen ihn Strafverfahren eingeleitet. 1995 wurde Statkewitsch Vorsitzender der BSDP (NH) und trat als Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen 2010 an. Am Wahltag, dem 19. Dezember, wurde er während einer Demonstration neben weiteren Oppositionellen verhaftet. Im Mai 2011 wurde Statkewitsch zusammen mit Dsmitry Wus, der ebenfalls gegen Lukaschenka angetreten war, wegen der Organisation von Massenprotesten verurteilt. Das Strafmaß für Statkewitsch legte das Gericht auf sechs Jahre Arbeitslager fest. Das Europäische Parlament und internationale Menschenrechtsorganisationen traten für Statkewitschs Freilassung ein. Statkewitsch wurde im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen am 23. August 2015 freigelassen. Statkewitsch hat eine 32-jährige Tochter, die in Deutschland lebt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mikalaj Statkewitsch (, ; * 12. August 1956 in Ljadna, Rajon Sluzk, Minskaja Woblasz) ist ein sozialdemokratischer Politiker in Weißrussland. Er ist Mitglied der Belarussischen Sozialdemokratischen Partei „Narodnaja Hramada“ (BSDP NH).", "tgt_summary": null, "id": 939862} {"src_title": "Edgar Hess", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und Name.", "content": "Zygmunt Solorz-Żaks Geburtsname war Piotr Krok. Später nannte er sich auch Zygmunt Krok und Piotr Podgórski. Er durchlief eine Fachschulausbildung. Nach seiner Heirat mit Ilona Solorz nahm er den Nachnamen Solorz an. Nach der Scheidung von seiner ersten Frau heiratete er Małgorzata Żak und fügte deren Familiennamen dem seinen hinzu. Der Unternehmer hat drei Kinder und lebt in Warschau.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmer.", "content": "Nach einem längeren Aufenthalt in Deutschland (unter anderem arbeitete er in der \"Polnischen Katholischen Mission\" in München) und der Heirat mit Ilona Solorz, die er 1983 kennengelernt hatte, gründete er Mitte der 1980er Jahre die gemeinsame Firma \"Solorz Import-Export\". Diese war im Handel von elektrischen Heizgeräten und dem Import von Fahrzeugen der Marken Trabant und Wartburg aus der DDR sowie von Dacias aus Rumänien tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Polsat.", "content": "Im Jahr 1992 stieg Solorz-Żak in das Mediengeschäft Polens ein. Als erste private Fernsehstation Polens erhielt der von ihm gegründete Sender \"Polsat\" 1993 eine Lizenz für die terrestrische Verbreitung. Seit Mitte der 90er Jahre gehört \"TV Polsat\" zu den größten polnischen Fernsehstationen. 1999 gründete er auch einen digitalen Fernsehsender – Cyfrowy Polsat. Im Jahr 2010 verschmolz der Unternehmer die beiden Sender. Die börsennotierte \"Cyfrowy Polsat\" übernahm Polsat TV für USD 1,3 Milliarden, wodurch Polens größtes Medienunternehmen entstand. Das Zustandekommen der Übernahmekonditionen wurde von Investoren kritisiert, da Solorz-Żak Mehrheitsgesellschafter in beiden Unternehmen war.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrim.", "content": "Im Jahr 2004 übernahm der Unternehmer die \"Elektrim\"-Gruppe, ein hochverschuldetes Industriekonglomerat, das neben anderen Beteiligungen auch Gesellschafter des Mobilfunkbetreibers Polska Telefonia Cyfrowa (PTC) war. Der folgende Verkauf der Elektrim-Anteile an dem Mobilfunkbetreiber an die Firma Vivendi führte zu jahrelangen gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Firmen und der ebenfalls an PTC beteiligten Deutschen Telekom. Aus der Abwicklung des bankrotten Unternehmens erhielt Solorz eine Kraftwerksgruppe sowie Baugrundstücke in Warschau, darunter den ehemaligen Hafen Praga, der seit dem Jahr 2012 Baugrundstück des Immobilienprojektes Port Praski ist.", "section_level": 2}, {"title": "Polkomtel.", "content": "Die im Jahr 2011 vollzogene Akquisition des zweitgrößten Mobilfunkanbieters Polens, Polkomtel (Marke: \"Plus\"), war die bis dahin größte Firmenübernahme des Landes. Gegen Mitbieter wie die Private-Equity-Firma Apax und das norwegische Telekommunikationsunternehmen Telenor war Solorz-Żak mit einem Gebot von PLN 18,1 Milliarden (EUR 4,51 Milliarden) erfolgreich. Bereits im Vorfeld hatte der Unternehmer mehrfach gefordert, dass wenigstens dieses Telekom-Unternehmen in polnischen Händen bleiben sollte. Verkäufer waren die polnischen Staatsunternehmen Weglokoks, KGHM, PKN Orlen und PGE sowie der britische Telekomkonzern Vodafone. Vodafone, mit 24,4 Prozent der Anteile der wichtigste Verkäufer, erklärte nach Bekanntwerden des Vertragsabschlusses, es habe auf das Vetorecht verzichtet, um die Erlöse zur Abzahlung von Schulden zu verwenden. Wegen des hohen Kaufpreises musste Solorz-Żak – anders als bei bisherigen Transaktionen – die Übernahme teilfinanzieren. Neben eigenem Kapital wird der Großteil von einem Bankenkonsortium unter Führung der französischen Credit Agricole CIB und der Deutschen Bank getragen. Weitere involvierte Banken sind die Royal Bank of Scotland, die PKO Bank Polski und die Société Générale. Der Kauf des Mobilfunkunternehmens wird als strategisch geschickt bewertet. Die Verbindung eines Funktelefonnetzes mit den vorhandenen Strukturen des digitalen Fernsehsenders des Unternehmers stellt eine gute Basis dar, um sich im sich entwickelnden, lukrativen Markt der Komplettangebote einen hohen Marktanteil zu sichern.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Aktivitäten und Vermögen.", "content": "Solorz-Żak ist Mehrheitsaktionär beim Pensionsfonds \"PTE Polsat\", der Lebensversicherungsgesellschaft \"Polisa\" sowie bei der \"Invest Bank\". Aus dem Elektrim-Deal erhielt er Anteile an einem der größten Energieversorger Polens, der Zespół Elektrowni Pątnów-Adamów-Konin SA. Außerdem ist er am Insulinproduzenten \"Bioton\", dem Telekomunternehmen \"Sferia\" und dem TV-Produzenten \"ATM Grupa\" beteiligt. Seit dem 8. April 2009 ist Solorz-Żak auch Mehrheitsaktionär des Fußballvereins Śląsk Wrocław. Der Unternehmer engagiert sich seit Jahren auch im sozialen Bereich. So wurde bereits im Jahr 1996 die Stiftung \"Fundacja Polsat\" gegründet, die im Laufe von 15 Jahren rund PLN 165.000.000 an Spendenmitteln aufgebracht und vor allem zur Erneuerung von Kliniken sowie Unterstützung bedürftiger Familien verteilt hat. In Deutschland gehörte er im Jahr 2008 mit einer 100-Millionen-Euro-Spende für die Einrichtung eines neuen Forschungsinstituts für Schlaganfall- und Demenzforschung am Klinikum der Universität München zu den bedeutendsten Spendern des Jahres. Das Vermögen des Unternehmers wurde vom US-amerikanischen Forbes Magazine im Jahr 2010 auf USD 2 Milliarden geschätzt. Damit gehört er zu den reichsten Polen und steht auf Platz 466 der reichsten Menschen der Welt. Die polnische Zeitschrift Wprost schätzte das Vermögen Solorz-Żaks im Jahr 2011 sogar auf PLN 7,9 Milliarden, womit er der zweitreichste Pole des Jahres war.", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenarbeit mit dem polnischen Geheimdienst.", "content": "Im Jahr 2006 wurde bekannt, dass Solorz-Żak in den Jahren 1983 bis 1985 beim polnischen Geheimdienst unter dem Pseudonym „Zeg“ als informeller Mitarbeiter geführt wurde. Am 16. November 2006 gab er zu, mit der Abteilung I des Innenministeriums der damaligen Volksrepublik Polen eine Verpflichtung zur Zusammenarbeit geschlossen zu haben. In den 1980er Jahren war er im Besitz eines Konsularpasses.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zygmunt Solorz-Żak (* 4. August 1956 in Radom) ist ein polnischer Unternehmer. Er wurde in Polen vor allem durch den Aufbau des privaten Fernsehsenders Polsat bekannt. Weltweit erregte die spektakuläre Übernahme eines Mobilfunkbetreibers im Jahr 2011 Aufmerksamkeit. Solorz-Żak wird seit Jahren zu den reichsten Polen gerechnet.", "tgt_summary": null, "id": 1997564} {"src_title": "Leher Turnerschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Hochstein erhebt sich in der Hohen Eifel zwischen den Ortsgemeinden Bell im Nordnordosten und Ettringen im Süden. Sein Gipfel und Großteile des Berges liegen im Westteil des Stadtgebiets von Mendig, dessen Ortsteil Obermendig bis an seinen Ostfuß reicht. Die West- und Südflanken befinden sich im Gemeindegebiet Ettringens. Nordwestlich des Berges liegen entlang der Gemeindegrenze zu Ettringen die zu Mendig gehörenden \"Roderhöfe\". Etwas nördlich des Berges entspringt der \"Kellbach\" und südlich der \"Segbach\", die jeweils den Nette-Zufluss Krufter Bach speisen.", "section_level": 2}, {"title": "Naturräumliche Zuordnung.", "content": "Der Hochstein gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Mittelrheingebiet (Nr. 29), in der Haupteinheit Unteres Mittelrheingebiet (292) und in der Untereinheit Laacher Vulkane (292.0) zum Naturraum \"Ettringer Vulkankuppen\" (292.01). Nach Westen fällt die Landschaft in den Naturraum \"Nitz-Nette-Wald\" (271.21) ab, der in der Haupteinheitengruppe Osteifel (27) und in der Haupteinheit Östliche Hocheifel (271) zur Untereinheit Hohe-Acht/Nitz-Nette-Bergland (271.2) zählt.", "section_level": 2}, {"title": "Schutzgebiete.", "content": "Auf dem Hochstein liegen Großteile des Naturschutzgebiets \"Hochstein\" (CDDA-Nr. 163713; 1983 ausgewiesen; 3,5113 km2 groß), Kleinteile des Landschaftsschutzgebiets \"Rhein-Ahr-Eifel\" (CDDA-Nr. 323834; 1980; 925,8651 km2) und Teile eines in sich geschlossenen Bereichs des Vogelschutzgebiets \"Unteres Mittelrheingebiet\" (VSG-Nr. 5609-401; 20,66 km2).", "section_level": 1}, {"title": "Bergname und Genovevahöhle.", "content": "In Ettringen selbst lautet der Name des erloschenen Vulkans \"Kalberg\", der in einer Karte um 1809 verzeichnet ist. Nach einer Legende fand in der Höhle nordwestlich unterhalb des Gipfels im Mittelalter die Pfalzgräfin Genoveva von Brabant Zuflucht, daher der Name \"Genovevahöhle\" (auch \"Hochsteinhöhle\" genannt).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr und Freizeit.", "content": "Westlich vorbei am Hochstein führt von Bell vorbei an den \"Roderhöfen\" nach Ettringen die Landesstraße 82. Auf seiner Südwestflanke liegt an dieser Straße die Motocross-Rennstrecke des \"Mcc Ettringen e. V.\"", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "W. Bömerich und F. Mangartz (Hrsg.): Der Hochstein – Führer zu einem Vulkan der Osteifel (Mendig 1993)", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hochstein (auch Kalberg, also \"Kahler Berg\", genannt, früher \"Forstberg\") ist ein hoher Vulkankegel der Eifel nahe Obermendig im rheinland-pfälzischen Landkreis Mayen-Koblenz.", "tgt_summary": null, "id": 1974526} {"src_title": "Warrumbungle Range", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Topographie des Lac Guillaume-Delisle ist das Ergebnis zweier geologischer Verwerfungen, welche parallel zur Küste verlaufen. Die resultierenden Verschiebungen führten zur Bildung von Kliffen, die das Westufer des Lac Guillaume-Delisle dominieren. Am Westufer befinden sich hohe Felswände aus Sedimentgestein, die steil aus dem brackigen Wasser emporragen. Dieses ungewöhnliche Küstenrelief aus asymmetrischen Hügeln wird von den \"Hudsonian Cuestas\" gebildet, dem höchsten Schichtstufensystem in Québec. Es gibt lediglich eine schmale Unterbrechung dieser Hügelkette im äußersten Südwesten des Lac Guillaume-Delisle, der so genannte \"\"Le Goulet\"\" (frz. für „Engpass“ oder „Flaschenhals“), welche ein 5 km langes kataklinales Tal darstellt, welches etwa 300 m breit ist und von 200 m hohen Felswänden eingerahmt ist. Große Wassermassen zwängen sich aufgrund der Gezeitenströme durch diesen Kanal und führen zu Höhendifferenzen in den Wasserspiegeln von bis zu 50 cm. Die Passage bleibt das ganze Jahr über eisfrei. Das Ostufer des Lac Guillaume-Delisle steigt flacher an und besteht überwiegend aus dem Gestein des Kanadischen Schilds, welcher vielerorts von einer Basaltschicht überdeckt wird. Mehrere große Flüsse, darunter Rivière à l’Eau Claire, Rivière au Caribou, Rivière De Troyes und Rivière du Nord, münden in die Bucht. Diese Flüsse weisen typischerweise an ihren Mündungen starke Stromschnellen oder Wasserfälle auf. \"Point Pamiallualuk\" ist ein schmaler Felsausläufer, der 2 km in die Hudson Bay hineinragt, unmittelbar nördlich des Le Goulet. Hier trifft der nach Norden fließende Gezeitenstrom der Hudson Bay auf eine schwächere Gegenströmung, was zu Verwirbelungen führt, die durch starke Winde noch verstärkt werden können. An der Südküste der Bucht befinden sich Überreste des aufgegebenen Handelspostens der Hudson’s Bay Company namens \"Fort Richmond\", welche in den Jahren 1750 bis 1759 und 1921 bis 1927 bestand.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "1744 fuhr Thomas Mitchell, Kapitän eines kleinen Schiffes der Hudson’s Bay Company (HBC) in die Bucht und gab ihr den Namen \"Sir Atwell's Lake\", höchstwahrscheinlich zu Ehren des HBC Deputy Governor Sir Atwell Lake, dessen Nachname \"Lake\" jedoch für Verwirrung sorgte. Mitchell notierte im selben Jahr auch die Ortsbezeichnung \"Winipeq\", die von den Innu verwendet wurde. Die Landkarte von William Coats (1749) identifizierte den See unter dem Cree-Namen \"Artiwinipeck\" und auf Englisch als \"Sir Atwell's Lake\". 1750 errichtete die Hudson’s Bay Company einen Handelsposten auf einer Insel namens \"Factory Island\" vor der Südküste des Sees. Wegen der geringen Wirtschaftlichkeit wurde dieser 1759 schon wieder aufgegeben. Später erhielt die Bucht weitere Namen: \"Winipeke Bay\", \"Hazard Gulf\", \"Gulf of Richmond\" und \"Richmond Bay\" bis schließlich 1905 die Geography Commission of Canada die Bezeichnung \"Richmond Gulf\" akzeptierte. 1962 entschied die Regierung von Québec, Orten im nördlichen Québec französische Namen zu geben, so dass die Bucht von dann ab \"Lac Guillaume-Delisle\", zu Ehren des französischen Kartographen Guillaume Delisle (1675–1726), hieß.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Die vielen Flüsse, die in die Bucht fließen, verursachen das brackige Wasser, welches Lebensraum für Bachsaiblinge, Coregoninae, Belugawale und Robben bildet. Viele Vogelarten, darunter Seetaucher, Eiderenten und Wanderfalken brüten hier in den Sommermonaten. Es gibt in der umgebenden Tundra vereinzelt Schwarzfichten und Lärchen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lac Guillaume-Delisle (, Innu-Sprache: \"Tasiujaq\" („das wie ein See aussieht“)) ist eine 712 km2 große dreieckförmige Inlandsbucht an der Ostküste der Hudson Bay knapp oberhalb des 56. nördlichen Breitengrads in der Region Nunavik in der zur kanadischen Provinz Québec gehörenden Verwaltungsregion Nord-du-Québec. Die Inlandsbucht wird oft auch als Golf, Ästuar oder See bezeichnet, da sie durch einen natürlichen Kanal mit dem offenen Meer verbunden ist und damit fjordähnlichen Charakter mit leichten Gezeiten und brackigem Wasser aufweist. Die Längsausdehnung beträgt 61 km, die Breite 22 km. ", "tgt_summary": null, "id": 784191} {"src_title": "Ludovic Bource", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Besetzung.", "content": "\"The Young Person’s Guide to the Orchestra\" ist ein Werk, das für ein großes Orchester geschaffen wurde:", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Das Werk basiert auf dem Rondo aus der \"Abdelazer Suite\" von Henry Purcell und ist in Hinsicht auf den geplanten Dokumentarfilm als Möglichkeit strukturiert, die Tonfarben und Möglichkeiten der verschiedenen Teile eines Orchesters aufzuzeigen. Teile entlehnt es Georges Bizets \"L’Arlésienne Suite Nr. 2\". Zur Einleitung wird das Thema einmal von dem gesamten Orchester gespielt, dann von jeder Instrumentengruppe einmal: Zuerst die Holzbläser, dann die Blechbläser, dann die Streicher und zuletzt das Schlagwerk. Dann wird jede Variation in einem einzelnen Instrument eingehend behandelt, in der gleichen Reihenfolge der Instrumentengruppen wie auch zuvor das Thema und bewegt sich in der Regel durch jede Gruppe von hoch zu tief. So spielen beispielsweise in der ersten Variation die Piccoloflöte und die Flöten eine Rolle; danach erhält jedes Mitglied der Holzbläser eine Variation, bis die Gruppe mit dem Fagott schließt. Nachdem das ganze Orchester auf diesem Weg seine Variationen spielte, fließt alles in eine Fuge ein, beginnend mit der Piccoloflöte, gefolgt wiederum von den Holzbläsern, Streichern, Blechbläsern und dem Schlagwerk. Nachdem jedes Instrument hinzugekommen ist, nehmen die Blechbläser, eingeleitet durch einen Gong, wieder das Purcell-Thema auf, das sie „“ ( für ‚mit Schwung‘) zitieren. Währenddessen führen die übrigen Instrumente die Fuge weiter, für die Britten ein eigenes Thema verwendet und dieses allmählich mit dem der Blechbläser verbindet. Das Zusammenspiel beider Themen baut sich zum Ende hin zu einem Fortissimo auf. Der Aufbau des Stückes und der die Instrumente einführenden Variationen ist wie folgt:", "section_level": 1}, {"title": "Begleiterzählung.", "content": "Die Erzählung für den Dokumentarfilm wurde von Brittens Freund Eric Crozier geschrieben und wird manchmal während der Aufführung des Stücks von einem separaten Sprecher oder dem Dirigenten gesprochen, so z. B. von Lorin Maazel in der Aufnahme für die Deutsche Grammophon aus dem Jahre 1963. Britten arrangierte auch eine Version ohne Erzählung, die für Aufnahmen bevorzugt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Videos:", "section_level": 1}], "src_summary": "The Young Person’s Guide to the Orchestra, Op. 34, ist ein Musikstück mit dem Untertitel „“ (), das Benjamin Britten 1945 schrieb. Ursprünglich hatte Britten den Auftrag, ein Stück für den Lehrfilm zu schreiben, der unter der Regie Muir Mathiesons mit dem London Symphony Orchestra, dirigiert von Malcolm Sargent, produziert werden sollte. „Das Werk“, so der Komponist, „ist den Kindern von John und Jean Maud zärtlich gewidmet: Humphrey, Pamela, Caroline and Virginia, für ihre Erbauung und Unterhaltung“. ", "tgt_summary": null, "id": 2112018} {"src_title": "Weißflankenhase", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Paul Tsongas wuchs als Sohn von Efthemios und Katina Tsongas zusammen mit seiner Zwillingsschwester Thaleia in Lowell auf. Seine Eltern waren aus Griechenland in die USA eingewandert und hielten sich zunächst mit Hilfsarbeiten finanziell über Wasser. Später eröffnete sein Vater eine Kleiderreinigung, in der auch Paul und Thaleia mitarbeiten mussten. Als die Geschwister sechs Jahre alt waren, starb ihre Mutter an Leukämie. Nach dem Besuch der Pflichtschulen schrieb sich Tsongas am Dartmouth College in Hanover (New Hampshire) ein, das er 1962 abschloss. Als Mitglied des von US-Präsident John F. Kennedy ins Leben gerufenen Friedenscorps verbrachte er danach zwei Jahre, von 1962 bis 1964, in Äthiopien. Nach seinem Abschluss in Rechtswissenschaft an der Yale University 1967 und seiner Zulassung im folgenden Jahr zog Tsongas nach Washington, D.C., wo er zwei Jahre als Praktikant im Büro des republikanischen Kongressabgeordneten F. Bradford Morse arbeitete. Zuletzt studierte er von 1973 bis 1974 Politikwissenschaft an der John F. Kennedy School of Government, einer Fachabteilung der Harvard University. Die Jahre zwischen 1985 und 1991 verbrachte Tsongas zurückgezogen außerhalb der Politik, nachdem ihm im September 1983 Knochenkrebs diagnostiziert worden war. 1986 musste er sich einer Knochenmarkstransplantation unterziehen. Tsongas gründete nach seiner Genesung \"Foley, Hoag & Eliot\", eine Anwaltskanzlei in Boston. Mitte der 1990er Jahre wurde bei Tsongas erneut Krebs diagnostiziert. Im Mai 1996 wurde wiederum eine Knochenmarkstransplantation durchgeführt, mit Spenderzellen von seiner Schwester. Anfang Januar 1997 kam Tsongas mit einer schweren Lungenentzündung ins Krankenhaus und starb nach zwei Wochen im Alter von 55 Jahren an Leberversagen. Mit seiner Frau Niki Tsongas hatte er drei Töchter. Sie war nach seinem Tod von 2007 bis 2019 demokratische Kongressabgeordnete für Massachusetts.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Tsongas, der einen überzeugten Republikaner als Vater hatte, schloss sich der Demokratischen Partei an. 1969 wurde er in den Stadtrat seiner Heimatstadt Lowell gewählt und im selben Jahr zum stellvertretenden Attorney General von Massachusetts. In der Zeit von 1973 bis 1974 war er zudem \"Commissioner\" des Middlesex County. Bei der Wahl 1974 nach der Watergate-Affäre kandidierte Tsongas für das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten und gewann als erster Demokrat seit neunzig Jahren den fünften Kongresswahlbezirk von Massachusetts, den er ab dem 3. Januar 1975 vertrat. Bei der Wahl 1978 kandidierte er für einen Sitz im Senat der Vereinigten Staaten und besiegte den als Favoriten geltenden Mandatsinhaber Edward Brooke mit 55 Prozentpunkten. Tsongas war nur eine Legislaturperiode lang Senator; auf eine Wiederwahl 1984 verzichtete er aus gesundheitlichen Gründen. Die Präsidentschaft von George Bush war einer der Gründe, weshalb Tsongas entschied, zur US-Präsidentschaftswahl 1992 zu kandidieren. Bei der Vorwahl der Demokraten erreichte er die relative Mehrheit in sieben Bundesstaaten – Massachusetts, Maine, Maryland, Vermont, Rhode Island, Utah und Arizona. Nachdem er jedoch die beiden wichtigen Vorwahlen in Illinois und Michigan verloren hatte – die Stimmen gingen an den Gouverneur von Arkansas, Bill Clinton – zog sich Tsongas aus dem Wahlkampf zurück. Dennoch entschieden sich viele Delegierte, ihre Stimmen aus dem Bundesparteitag der Demokraten, der 1992 in New York City tagte, Tsongas zu geben. Auf diese Weise erhielt er 289 Delegiertenstimmen, nach Bill Clinton und Jerry Brown die dritthöchste Anzahl 1992 gründete er zusammen mit Warren Rudman, dem US-Senator von New Hampshire, die parteiübergreifende Concord Coalition, die es sich zum Ziel gesetzt hat, mit Hilfe von Deficit spending die Staatsschulden der USA einzudämmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Efthemios Tsongas (* 14. Februar 1941 in Lowell, Massachusetts; † 18. Januar 1997 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei. Von 1975 bis 1985 vertrat er den Bundesstaat Massachusetts in beiden Kammern des Kongresses. In der Vorwahl der Demokraten zur Präsidentschaftswahl 1992 trat er gegen den späteren Sieger Bill Clinton an.", "tgt_summary": null, "id": 1683721} {"src_title": "Wenzel Trnka von Krzowitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tektonischer Überblick.", "content": "Das Erdbeben ereignete sich in der Nähe der Grenze zwischen der Indischen und Eurasischen Platte, in einer bergigen Region im Nordosten Indiens, unweit der Grenze zu Nepal. Die ersten Analysen deuteten darauf hin, dass das Erdbeben komplex war, wahrscheinlich das Ergebnis zweier Ereignisse, die zeitlich nahe zueinander erfolgten und sich in Tiefen von etwa zwanzig Kilometern unter der Erdoberfläche abspielten. An dem Breitengrad des Epizentrums konvergiert die Indische Platte unter die Eurasische mit einer Geschwindigkeit von etwa 46 mm/Jahr und schiebt nach Nord-Nordosten. Die breite Konvergenzzone zwischen den beiden Platten hat den Himalaya emporgehoben, das höchste Gebirge der Erde. Der vorläufig festgestellte Herdmechanismus lässt auf eine Blattverschiebung schließen und somit eher auf einen Herd innerhalb einer der beiden Platten als im Bereich zwischen den beiden Platten. Diese Region wies in der Vergangenheit eine relativ mäßige Seismität auf; in den 35 Jahren vor dem Erdbeben vom 18. September wurden in einem Umkreis von 100 km um das Epizentrum 18 Erdbeben mit einer Magnitude von mehr als 5,0 registriert. Das größte dieser Erdbeben war eines mit der Magnitude 6,1 im November 1980, mit Epizentrum 75 km weiter nach Südosten.", "section_level": 1}, {"title": "Opfer und Schäden.", "content": "Allein im dünn besiedelten Sikkim wurden 75 Todesopfer gezählt. 24 weitere Tote wurden in Westbengalen und Bihar, 11 Tote in Nepal, 7 Tote im Süden Tibets und 1 Toter in Bhutan gemeldet. Im Gebirgsort Saffo kamen 17 Arbeiter ums Leben, die an einem Wasserkraftprojekt im Tal der Tista beschäftigt waren. In Kathmandu verloren drei Menschen ihr Leben, als in der britischen Botschaft eine Wand einstürzte. Die Stadt Gangtok war zwei Tage lang von der Außenwelt abgeschnitten, da Erdrutsche an 30 verschiedenen Orten die Zugangsstraßen verschüttet hatten. In Sikkim wurden 80 Prozent aller Gebäude beschädigt, etliche fielen in sich zusammen. Viele Häuser waren nicht erdbebensicher, da sie illegal errichtet worden waren. Die Behörden kündigten schärfere Bauvorschriften an. Mehrere Dörfer in den nördlichen Gebirgsregionen waren noch eine Woche nach der Katastrophe nicht zugänglich. Erhebliche Sachschäden verursachte das Erdbeben außer in den genannten Gebieten auch in Bangladesch.", "section_level": 1}, {"title": "Rettungsmaßnahmen.", "content": "Nach Behördenangaben wurden mehr als 5000 Soldaten und Polizisten für Rettungsarbeiten in Sikkim mobilisiert. Über 100 provisorische Lager für Obdachlose wurden eingerichtet. 15 Helikopter der Indischen Luftstreitkräfte versorgten die Bevölkerung im besonders stark betroffenen Norden Sikkims unter anderem mit Nahrungsmitteln. Drei Dutzend zum Teil verletzte Touristen, darunter zwei Norweger, wurden aus dem Erdbebengebiet geflogen. Zwei Tage nach den Erdstößen gelang es den Rettungskräften, die Straße zwischen Gangtok und dem in der Nähe des Epizentrums gelegenen Ort Mangan wieder zu öffnen. Nach einer Woche konnten neun wichtige Straßen wieder befahren werden; Verkehrswege um Chungthang waren noch verschüttet. Monsunregen und dichter Nebel behinderten die Rettungsarbeiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Erdbeben in Sikkim 2011 ereignete sich am 18. September 2011 im indischen Bundesstaat Sikkim im südlichen Himalaya. Das Epizentrum des Erdbebens befand sich nach Angaben des United States Geological Survey 68 km nordwestlich von Gangtok, der Hauptstadt Sikkims, 119 Kilometer nordnordwestlich von Shiliguri und 272 Kilometer östlich von Kathmandu, Nepal. Das Hypozentrum des Erdbebens mit der Momenten-Magnitude 6,9 M lag in 19,7 Kilometer Tiefe. Die schweren Erdstöße waren bis in die mehr als tausend Kilometer entfernte indische Hauptstadt Neu-Delhi zu spüren.", "tgt_summary": null, "id": 1916613} {"src_title": "Eurostar Automobilwerk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Broadfield Stadium ersetzte nach 48 Jahren den alten \"Town Mead Ground\". Die offizielle Eröffnung der 5,2 Millionen £ teuren Anlage fand am 19. Oktober 1997 durch den britischen Sportminister Tony Banks statt. Schon am 24. Juli des Jahres trafen Crawley Town und Port Vale zum ersten Spiel im Broadfield Stadium zusammen. Die Haupttribüne im Westen war bis 2012 der einzige Rang im \"Broadfield\" mit Sitzplätzen und erstreckt sich zu zwei Drittel der Spielfeldlänge. Ein kleiner Teil der Plätze ist am nördlichen Ende für die Gästefans reserviert; zusätzlich beherbergt sie auch die Plätze für die Besucher im Rollstuhl. Die Sitzreihen des Baus liegen erhöht, was den Überblick auf das Spielgeschehen verbessert. Im Inneren befinden sich unter anderem die Umkleidekabinen, die Vereinsbüros, der Hospitality-Bereich mit Restaurant, Bar und Pub sowie der Fanshop. Des Weiteren verfügt das Stadion über ein klimatisiertes Business-Center mit 160 Plätzen für Tagungen, Seminare sowie Hochzeiten, Jubiläen und ähnlichen Veranstaltungen mit 200 Plätzen. Hauptsächlich sind die Fans der gegnerischen Mannschaft auf dem gedeckten Stehplatzrang im Norden untergebracht. Die beiden Hintertortribünen verlaufen um die Spielfeldecken und schließen an der Haupttribüne an. Bis 2012 war der East Stand eine Stehtraverse, bevor ein Neubau diese ersetzte. Der Verein eröffnete im April 2012 den neuen East Stand mit 2.154 Sitzplätzen; damit erhöhte sich das Fassungsvermögen von etwa 5.000 auf knapp 6.000 Zuschauer. Die Baukosten von einer Million £ teilen sich zwischen dem Verein und einem Zuschuss der Football Foundation auf. Im Zuge der Umbenennung des Stadions erhielt der East Stand den Namen \"Checkatrade.com Stand\".", "section_level": 1}, {"title": "Zuschauerschnitt.", "content": "Der Zuschauerrekord stammt vom 5. Januar 2013, als 5.880 Besucher das Spiel im FA Cup der dritten Runde gegen den FC Reading verfolgten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Broadfield Stadium ist ein Fußballstadion in der englischen Stadt Crawley der Grafschaft West Sussex. Der örtliche Fußballclub Crawley Town (Spitzname: \"The Red Devils\"; ) nutzt das städtische Stadion im Ortsteil Broadfield seit 1997. Es bietet den Fans heute 6.134 Plätze. Vom 1. September 2013 bis 2018 trug das Stadion den Sponsorennamen \"Checkatrade.com Stadium\". Der Sponsoringvertrag hatte eine Dauer von fünf Jahren. Nach dem Ende heißt das Stadion wieder Broadfield Stadium. Seit Mitte Dezember 2018 trägt es den Namen Peoples Pension Stadium.", "tgt_summary": null, "id": 2419861} {"src_title": "5. Klavierkonzert (Saint-Saëns)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie und Ausbildung.", "content": "Seine Eltern waren der Oberlehrer und Mitglied des Stortings Paul Steenstrup Koht (1844–1892) und dessen Frau Betty Giæver (1845–1936). Am 29. September 1898 heiratete er in Kristiania die Lehrerin Karen Elisabeth Grude (1871–1960) aus Jæren. Koht wuchs in Tromsø als zweitältester von vier Kindern auf. Sein Vater war Oberlehrer an der Lateinschule in Tromsø und Skien und Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung in Tromsø und Skien. Die Familie zog 1885 nach Skien und blieb dort bis 1893. Nach dem Tod des Vaters zogen sie nach Bekkelaget bei Oslo. In Skien fiel seine nordnorwegische Sprechweise auf, und die Begegnung mit der Bauernkultur in Telemark 1891 brachten ihn dazu, Nynorsk als seine Sprache zu wählen. 1890 bestand er das Examen Artium. Nach einem Studium in Philologie an der Universität Kristiania bestand er 1896 das Staatsexamen im Fach Sprachgeschichte. Mit dem dortigen Professor Gustav Storm war er eng verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Frühe politische Betätigung.", "content": "1890 begann er, sich auch politisch zu betätigen. Er war aktiver Teilnehmer an der nationalistischen Norwegisierungsbewegung und verantwortlich für Themen der Außenpolitik in der Zeitung „Den 17de mai“. 1897–1899 studierte er in Kopenhagen, Leipzig und Paris Mittelalterliche Geschichte. Im Frühjahr 1900 übernahm Koht die Arbeit am \"Norsk forfatterleksikon\", und bis 1908 gab er den fünften und sechsten Band heraus. 1905 wandte er sich der internationalen Friedensarbeit zu, nachdem die Republik, für die er sich eingesetzt hatte, nicht verwirklicht worden war. Er trat von der Venstre zur Arbeiderpartiet über. Daneben arbeitete er von 1901 bis 1907 als Adjunktstipendiat an der Universität Kristiania. 1908 wurde er von der Philosophischen Fakultät promoviert.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Betätigung.", "content": "Im gleichen Jahr wurde er Dozent für Geschichte und begab sich bis 1909 in die USA, wo er die materialistische Geschichtsauffassung kennenlernte. Dabei entwickelte er die Theorie, dass der Klassenkampf und die nationale Einheit Teile eines gemeinsamen historischen Prozesses seien. Diese Theorie veröffentlichte er in den Jahren 1905 bis 1926 in mehreren Schriften, wobei \"Norsk bondereising. Fyrebuing til bondepolitikken\" (1926) das zentrale Werk war. Sein Ausgangspunkt war die Bauernbewegung und der Interessengegensatz zwischen Bauern und den herrschenden Klassen, den Beamten und Stadtbürgern. Nach seiner Theorie über die Bauernbewegung im 19. Jahrhundert änderte diese ihre Ziele und ihre Funktion von der Verfolgung ihrer Klasseninteressen zu mehr universellen Forderungen, wie dies mit Johan Sverdrup und der Gründung der Venstre geschehen sei. Der Kampf der Arbeiterbewegung müsse in diesem Zusammenhang gesehen werden. Er sah seine Theorie als ein universales Erklärungsmodell und wandte es in seinem Werk \"Den amerikanske nasjon i upphav og reising\" (1920) auf die amerikanische Geschichte an. Grundlegende Triebkraft der Gesellschaftsentwicklung sei der „Kampf um das Essen“ (“kampen for føda”). Aber er befasste sich auch mit Psychologie und den Einzelschicksalen, wie sein Beitrag zum Norwegischen biografischen Lexikon mit 400 Artikeln und seiner großen Biografie über Johan Sverdrup zeigen. Er befasste sich auch mit der Geschichte der norwegischen Sagazeit und leitete mit seinem Vortrag \"Sagaernes opfatning av vor gamle historie\" (1914) (Die Auffassung der Sagas über unsere alte Geschichte) eine neue Sicht auf die mittelalterliche Geschichte ein. Er behauptete darin, dass Snorri Sturluson in seiner Heimskringla nicht die von ihm geschilderte Vergangenheit beschrieben habe, sondern seine Gegenwart mit den Konflikten des 13. Jahrhunderts. Im Gegensatz zur vorherigen Geschichtsauffassung, die einen Gegensatz zwischen König und Adel gesehen hatte, legte er Wert darauf, dass König und Adel gemeinsame Interessen gehabt hatten, das Reich in sich fester zu organisieren. Ein weiteres Feld seiner Forschung betraf die Ereignisse um 1814. Hier folgte er Ernst Sars, der die Ereignisse 1814 als Ergebnis des Wachstums des Nationalen und der Verwirklichung der demokratischen Ideale der Aufklärung in Norwegen sah. Koht fügte hinzu, dass es sich dabei auch um einen Klassenkampf zwischen der Unterklasse und der Oberklasse gehandelt habe.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche Karriere.", "content": "1910 wurde er zum ordentlichen Professor für Geschichte an der Königlichen Friedrichs-Universität in Oslo ernannt. Diese Stellung hatte er bis 1935 inne. 1915–1917 war er außerdem Dekan der historisch-philosophischen Fakultät. 1932–1936 war er Vorsitzender von \"Den norske historiske forening\" und 1928–1940 Vorsitzender der \"Norsk Slektshistorisk Forening\". 1926 war er Mitbegründer des Historiker-Weltverbandes Comité International des Sciences Historiques (CISH) und war dessen Präsident bis 1933. Seit 1931 war er korrespondierendes Mitglied der British Academy.", "section_level": 1}, {"title": "Der Außenminister.", "content": "1935 wurde Koht in der Regierung von Johan Nygaardsvold zum Außenminister ernannt. Dieses Amt bekleidete er bis 1941. Seine Außenpolitik im Zweiten Weltkrieg und während der deutschen Okkupation wurde nach 1945 scharf kritisiert. Ihm wurde die Schuld daran zugeschrieben, dass Norwegen am 9. April 1940 von den Deutschen überrascht worden sei. Neuere Forschungen haben dieses Bild relativiert. Für Koht, der zeit seines Lebens für die Friedensbewegung eingetreten war, war das Hauptziel seiner Politik, Norwegen aus diesem Krieg herauszuhalten. Deshalb legte er seine größte Energie in die Neutralitätspolitik Norwegens. Da er meinte, Hitler sei besser damit gedient, Skandinavien aus dem Krieg herauszuhalten, missdeutete er die Signale, die auf einen Angriff Deutschlands auf Norwegen hinwiesen. Daher legte er diese Erkenntnisse auch nicht der Regierung oder dem Verteidigungsministerium vor, was ihn von der Untersuchungskommission 1945 zur Last gelegt wurde. Neuere Forschungen kamen aber zu dem Ergebnis, dass die traditionellen strategischen Vorstellungen die richtige Deutung verhinderten. Dass Deutschland Norwegen angreifen würde, wurde allgemein für schlechthin völlig unwahrscheinlich gehalten. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Meldungen unklar waren und auch die Briten die Signale nicht richtig deuteten. Als der Überfall unmittelbar bevorstand, forderte der deutsche Botschafter Curt Bräuer gegenüber Koht die Kapitulation Norwegens und den Rücktritt des Königs. Dieser wies das Ansinnen zurück. Im Frühjahr 1940 floh er durch Norwegen und verfasste dabei die Radioansprachen des Königs. Am 9. Juni 1940 ging er auf der \"Fridtjof Nansen\" nach London ins Exil. Ende des Jahres trat er als Außenminister der Exilregierung zurück. Im Februar 1941 reiste Koht nach Kanada und von dort in die USA, wo er sich in Washington D. C. bei seiner Tochter bis zur Befreiung Norwegens 1945 niederließ. Nach Norwegen zurückgekehrt musste er sich vor einer Untersuchungskommission verantworten, die ihn zwar von vielen Vorwürfen freisprach, aber doch harsche Kritik an seinen Maßnahmen vor dem Überfall übte. Daraufhin verfasste er einige Verteidigungsschriften und eine Selbstbiografie. Danach schrieb er noch einige geschichtswissenschaftliche Werke, insbesondere sechs Bände über Krisenjahre in Norwegen, die 1950–1960 erschienen.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrenämter.", "content": "Koht war 1900–1902 Vorsitzender von Norges Fredsforening (Norwegens Friedensvereinigung). Von 1919 bis 1936 war er Mitglied des norwegischen Nobelkomitees im Storting. Er war seit 1908 Mitglied der \"Videnskabsselskab\" (heute Norwegische Akademie der Wissenschaften) in Kristiania und von 1923 bis 1939 abwechselnd deren Präsident und Vizepräsident. 1952 erhielt er von dieser Gesellschaft die Gunnerus-Medaille. Er war Ehrendoktor der Universitäten von Oxford, Chicago und Warschau und Ritter der Französischen Ehrenlegion. '\"Norway neutral and invaded\". London 1941 (schwedische Ausgabe: \"Norge neutralt och överfallet\". Stockholm 1941)", "section_level": 1}], "src_summary": "Halvdan Koht (* 7. Juli 1873 in Tromsø; † 12. Dezember 1965 in Bærum) war ein norwegischer Historiker und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 352370} {"src_title": "Wollige Färberdistel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausdehnung des Stadtgebiets.", "content": "Nach Angaben des United States Census Bureau besitzt das Stadtgebiet eine Ausdehnung von 9,5 Quadratkilometern (3,7 Quadratmeilen), davon sind 8,8 Quadratkilometer (3,4 Quadratmeilen) Land- und 0,7 Quadratkilometer (0,3 Quadratmeilen) Wasserfläche (entspricht 7,63 % der Gesamtfläche).", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Im Norden von Everett liegt Malden, Revere im Osten, Chelsea im Südosten, Boston (4,1 Meilen entfernt) und der Mystic River im Süden sowie Somerville und Medford im Westen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Everett war ursprünglich ein Teil von Charlestown und später Malden. Die Stadt wurde nach dem Politiker und Lehrer Edward Everett benannt. Mit dem Besuch von George Washington in der Stadt wurde der damalige \"Hospital Hill\" in \"George Washington Hill\" umbenannt.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Auf der Basis der Volkszählung im Jahr 2000 hatte Everett 38.037 Einwohner verteilt auf 15.435 Haushalte und 9.554 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 11.241 Personen pro Quadratmeile bzw. 4.345 Personen pro Quadratkilometer. Es gab 15.908 Wohneinheiten mit einer Dichte von 4.701 Einheiten pro Quadratmeile (1.817 Einheiten pro Quadratkilometer). Die Bevölkerung der Stadt setzte sich wie folgt zusammen: 79,9 % Weiße, 6,3 % Afroamerikaner, 0,3 % Indigene Amerikaner, 3,2 % Asiaten, 0,1 % Pacific Islander, 5,0 % andere Rassen und 5,4 % zwei oder mehr Rassen. Hispanics und Latinos machten 9,5 % der Bevölkerung aus. Es leben viele Italiener in der Stadt. 27,5 % der Haushalte hatten Kinder unter 18 Jahren, 41,8 % waren verheiratete Paare, 15,2 % der Haushalte wurden von allein stehenden Frauen geführt und 38,1 % der Haushalte wurden nicht als Familie klassifiziert. In 31,3 % der Haushalte lebten Singles, 11,8 % waren alleinstehende Senioren über 65 Jahre. Die durchschnittliche Größe der Haushalte betrug 2,45 Personen, die durchschnittliche Familiengröße betrug 3,11 Personen. Die Altersverteilung kann dem Diagramm entnommen werden. Das mittlere Haushaltseinkommen betrug 40.661 US-Dollar, das mittlere Familieneinkommen 49.876 Dollar. Männer hatten ein durchschnittliches Einkommen in Höhe von 36.047 Dollar gegenüber 30.764 Dollar bei Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen der Stadt betrug 19.845 Dollar. 9,2 % der Familien und 11,8 % der Stadtbevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze, davon 16,9 % im Alter unter 18 Jahren und 10,0 % über 65 Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Der Stadtrat besteht aus einem Zweikammersystem: Dem \"Board of Aldermen\" und dem \"Common Council\".", "section_level": 1}, {"title": "Board of Aldermen.", "content": "Das \"Board of Aldermen\" besteht aus sieben Mitgliedern: Jeweils einer stammt aus einem der sechs Wards der Stadt, ein zusätzlicher Alderman wird für die Stadt insgesamt gewählt. Alle Aldermen werden für zwei Jahre gewählt. Zusätzlich zu ihren Pflichten, die sie gemeinsam mit dem \"Common Council\" erfüllen, agieren die Aldermen als die Genehmigungsbehörde der Stadt und geben die notwendigen Lizenzen für alle Gewerbeeinrichtungen in Everett heraus.", "section_level": 2}, {"title": "Common Council.", "content": "Das \"Common Council\" besteht aus insgesamt 18 Mitgliedern, wovon jeweils drei aus einem Ward gewählt werden. Das Gremium ist für die meisten Belange der Legislative zuständig.", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Der Bürgermeister wird jeweils für zwei Jahre gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die \"Distrigas of Massachusetts LLC\" unterhält zurzeit in Everett ein LNG-Terminal. Dieses belegt eine Fläche von 145.688 Quadratmetern (35 acres) und ist seit 1971 in Betrieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Everett ist eine Stadt in Middlesex County im Bundesstaat Massachusetts in den Vereinigten Staaten nahe Boston. Die Einwohnerzahl beträgt 41.667 Personen gemäß der Volkszählung 2010. Everett ist die einzige verbliebene Stadt in den USA mit einem Zweikammersystem, das sich aus einem siebenköpfigen \"Board of Aldermen\" und einem 18-köpfigen \"Common Council\" zusammensetzt.", "tgt_summary": null, "id": 1577528} {"src_title": "Kragenblumen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sternberg wuchs in Cooperstown auf. Sein Vater Levi Sternberg war Pfarrer am Hartwick Seminar. Er arbeitete ab 1867 mit seinem Zwillingsbruder auf der Ranch seines älteren Bruders George M. Sternberg (1838–1915), eines Militärchirurgen im Rang eines Brigadegenerals und Bakteriologen (der auch Fossilien sammelte), im Ellsworth County in Kansas und sammelte nebenbei Fossilien in der nahen kreidezeitlichen Dakota-Sandstein-Formationen. Er sandte pflanzliche Fossilien ans Smithsonian in Washington und kam so in Kontakt mit dem Paläobotaniker Leo Lesquereux, der 1872 in seiner Wohngegend sammelte und eine Pflanze (\"Protophyllum sternbergii\") nach ihm benannte. 1875/76 studierte er kurz am \"Kansas State Agricultural College\", dem Vorläufer der University of Kansas, machte aber keinen Abschluss. Ab 1876 sammelte er hauptberuflich Fossilien für den berühmten Paläontologen Edward Drinker Cope unter anderem in Wyoming, Texas, Montana, Oregon und Washington, sowohl Dinosaurier als auch Säuger des Tertiärs. Cope benannte ein fossiles Kamel nach Sternberg (\"Paratylopus sternbergi\"). Er sammelte auch auf eigene Rechnung für Copes Konkurrenten Marsh und für andere Museen wie für das Museum für vergleichende Anatomie in Harvard ab 1882 im Perm von Texas (wo er Fossilien von \"Dimetrodon\" und \"Eryops\" entdeckte). 1912 zog er mit seinen Söhnen Charles M. Sternberg, George F. Sternberg (1883–1969) und Levi Sternberg (1894–1976), die alle bekannte Dinosaurier-Ausgräber wurden, nach Kanada, wo er die reichhaltigen Dinosaurierfundstellen in Alberta mit erschloss. Er war Mitgründer des Calgary Zoo, bekannt für Dinosaurier-Ausstellungsstücke. Er fand unter anderem 1908 mit seinen Söhnen bei Lusk in Wyoming ein (damals so benanntes) \"Trachodon\" (\"Edmontosaurus annectens\")-Skelett mit Hautteilen (Trachodon-Mumie, \"Trachodon mummy\"), heute im American Museum of Natural History (dank Henry Fairfield Osborn, der es 1912 beschrieb). Osborn benannte \"Pentaceratops sternbergii\" nach Sternberg. Er war seit 1880 mit Anna Reynolds verheiratet und hatte drei Söhne. Zwei der Söhne blieben in Kanada (Charles M. Sternberg am National Museum in Ottawa und Levi am Royal Ontario Museum in Toronto), George F. Sternberg ging zurück nach Kansas und wurde 1933 bis 1955 Kurator am Museum der Fort Hays State University (FHSU) (dem heutigen Sternberg Museum of Natural History). Er fand unter anderem ein bekanntes Fossil eines Fisches mit einem anderen Fisch im Verdauungsapparat (\"Xiphactinus\" mit \"Gillicus arcuatus\" im Bauch). Charles H. Sternberg war tief religiös und schrieb und veröffentlichte Gedichte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Hazelius Sternberg (* 15. Juni 1850 bei Cooperstown, New York; † 20. Juli 1943) war einer der erfolgreichsten US-amerikanischen Fossiliensammler des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts (Dinosaurier, tertiäre Säuger).", "tgt_summary": null, "id": 1422452} {"src_title": "Pierre Becken", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mason verließ die Schule mit 14 Jahren und arbeitete danach als Bergmann, ehe er Ende der 1940er Jahre Funktionär bei der Bergarbeitergewerkschaft National Union of Mineworkers (NUM) wurde. Daneben absolvierte er mit einem Stipendium des Trades Union Congress ein Studium an der London School of Economics and Political Science. Seine politische Laufbahn begann er als Kandidat der Labour Party am 31. März 1953, als er bei einer Nachwahl erstmals als Abgeordneter in das Unterhaus (House of Commons) gewählt wurde und in diesem zunächst bis 1983 den Wahlkreis \"Barnsley\" vertrat. Zuletzt war er nach der Unterhauswahl vom 9. Juni 1983 bis 1987 Abgeordneter für den Wahlkreis \"Barnsley Central\". Nach dem Wahlsieg der Labour Party bei der Unterhauswahl 1964 wurde er in der Regierung von Premierminister Harold Wilson zunächst Staatsminister für Schifffahrt im Handelsministerium (Board of Trade) und nach einer kurzen Tätigkeit von April bis Juli 1968 als Generalpostmeister schließlich von Juli 1968 bis Oktober 1969 Staatsminister für Energie. Zuletzt war er von Oktober 1969 bis Juli 1970 als President des Board of Trade Handelsminister im Kabinett Wilson. 1971 war er Mitglied der Versammlungen des Europarates sowie der Westeuropäischen Union (WEU) Als die Labour Party nach der Unterhauswahl vom 28. Februar 1974 mit Wilson abermals den Premierminister stellen konnte, wurde Mason Verteidigungsminister in dessen Kabinett. Nach dem Amtsantritt von Wilsons Nachfolger James Callaghan als Premierminister wurde er im Zuge der Regierungsumbildung am 10. September 1976 Nordirlandminister und damit Nachfolger von Merlyn Rees, der neuer Innenminister wurde. Während seiner Amtszeit als Nordirlandminister kam es zur weiteren Umsetzung der Beendigung des sogenannten Special Category Status sowie die Verlegung von ehemals nach diesem Status angesehene Mitglieder der Provisional Irish Republican Army wie Kieran Nugent in das Maze Prison im September 1976. Durch Nugent kam es zum Wiederaufleben des Blanket Protest, durch den sich die IRA-Mitglieder weigerten Gefängniskleidung zu tragen, da diese sich nicht als gewöhnliche Kriminelle, sondern als politische Gefangene betrachteten. Das Amt des Nordirlandministers bekleidete Mason bis zum Wahlsieg der Conservative Party unter Margaret Thatcher bei den Unterhauswahlen vom 3. Mai 1979. Nach seinem Ausscheiden aus dem Unterhaus wurde ihm am 20. Oktober 1987 als Baron Mason of Barnsley die Würde eines Life Peer verliehen und Mason damit zum Mitglied des House of Lords.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roy Mason, Baron Mason of Barnsley PC (* 18. April 1924 in Royston, South Yorkshire, England; † 20. April 2015) war ein britischer Politiker der Labour Party.", "tgt_summary": null, "id": 157995} {"src_title": "Mount Leura", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Das Fahrerlager befand sich direkt an der Rivieraküste Sanremos. Die Rallye spielte sich auf engen Bergstraßen im steil aufragenden Hinterland der Umgebung von Sanremo in der Provinz Imperia ab. Nach dem Shake down am Abend des 22. September begann am 23. September der eigentliche Wettkampf. Auf dem Programm standen 13 Wertungsprüfungen über 225,77 Kilometer. Am ersten Rallyetag folgte auf die sechs Prüfungen am Nachmittag als Höhepunkt der Veranstaltung eine Nachtprüfung: die 44 Kilometer lange Wertungsprüfung „Ronde“. Am zweiten Rallyetag sollten die übrigen sechs Prüfungen folgen, von denen jedoch eine abgebrochen werden musste. Daher wurden insgesamt nur 205,2 gewertete Kilometer absolviert. Die Rallye Sanremo fand auf asphaltierten Straßen statt und war die letzte reine Asphaltrallye im Kalender der IRC 2011. Charakteristisch für den Rallye-Klassiker waren enge Bergstraßen mit Steigungen und Gefällen. Diese zeichneten sich durch Kurvenreichtum und eine technisch anspruchsvolle Streckenführung aus. Dadurch ermöglichte die Strecke nur ein relativ niedriges Durchschnittstempo. Zur Rallye starteten 57 Teams, von denen 16 ein Super-2000-Fahrzeug steuerten. Unter den Spitzenpiloten der IRC fehlte jedoch erneut Škoda-Werkspilot Juho Hänninen. Obwohl er bereits auf der Nennliste stand, zog Škoda ihn kurzfristig zurück und ließ ihn nicht zur Rallye antreten.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Bereits während der ersten Wertungsprüfung war die Rallye für den Peugeot-UK-Piloten Guy Wilks beendet, nachdem er in ein Brückengeländer gerutscht war und sein Fahrzeug dadurch ein Rad verloren hatte. Christopher Atkinson blieb mit technischem Defekt an seinem Proton liegen und war ebenfalls zur Aufgabe gezwungen. Die Bestzeit auf WP1 setzte Andreas Mikkelsen, der schon im Shakedown Schnellster war. Anschließend entschied Freddy Loix zwei Wertungsprüfungen für sich, aber ohne Mikkelsen von der Spitze verdrängen zu können. Dieser holte sich auf den restlichen drei Wertungsprüfungen am Nachmittag wieder alle Bestzeiten und baute seinen Vorsprung auf Loix auf 4,5 Sekunden aus. Auf der folgenden langen Nachtprüfung „Ronde“ distanzierte der belgische Routinier den jungen Norweger um 7,2 Sekunden und übernahm die Führung in der Gesamtwertung. Loix nahm 2,7 Sekunden Vorsprung mit in den zweiten Tag. Die Verfolger der beiden Škoda-Piloten an der Spitze, Thierry Neuville und Bryan Bouffier, lagen rund 17 Sekunden zurück. Der bisher fünftplatzierte Jan Kopecký konnte dem Tempo der Schnellsten nicht folgen und hatte bereits über 34 Sekunden Rückstand. Zu Beginn des zweiten Tages verlor Loix mehrere Sekunden seines Vorsprungs und musste letztendlich die Führung an Mikkelsen abgeben. Immer besser in Fahrt kam hingegen Neuville im Kronos-Peugeot, der sich beide Bestzeiten am Vormittag sicherte und allmählich auf die Führenden aufschloss. Die drei Erstplatzierten lagen nun innerhalb von fünf Sekunden. Auf WP10 schlug Loix zurück, als er die schnellste Zeit fuhr und sich wieder an die Spitze der Gesamtwertung setzte. Doch auf der anschließenden WP11 verunfallte Loix in einer schnellen Bergabpassage. Da sein Škoda an einer Engstelle die Straße blockierte, wurde die Prüfung nicht gewertet. Neuer Führender war nun wieder Mikkelsen, der vor den letzten zwei Wertungsprüfungen aber nur noch einen Vorsprung von 1,9 Sekunden auf Neuville hatte. Dieser übernahm auf WP12 mit einer um 2,2 Sekunden schnelleren Zeit die Gesamtführung. Auf der abschließenden WP13 war Neuville erneut schneller und sicherte sich den Sieg. Mikkelsen wurde mit 1,5 Sekunden Rückstand Zweiter. Das Podium komplettierte Bouffier, der 16 Sekunden zurücklag. Dem viertplatzierten Kopecký fehlte über eine Minute auf die Spitze. 44 Fahrzeuge erreichten das Ziel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rallye Sanremo 2011 war die 53. Auflage der Rallye Sanremo und der neunte Lauf zur Intercontinental Rally Challenge 2011. Die Rallye wurde vom 22. bis 24. September 2011 ausgetragen.", "tgt_summary": null, "id": 1216023} {"src_title": "Koreanischer Zürgelbaum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Prinzip.", "content": "In klassischen Rendermethoden wird anhand von Tiefe (depth), Ausrichtung (normals) und Farbe (albedo) eines Eckpunktes, Intensität und Einfallswinkel einer Lichtquelle der finale Farbwert für den jeweiligen Eckpunkt ermittelt. Für jeden Eckpunkt muss so jede Lichtquelle zur Berechnung herangezogen werden. Beim \"Deferred Shading\" werden nun Tiefenwert, Ausrichtung und Farbe eines jeden Pixels in jeweils eine Textur in Bildschirmgröße gespeichert. Dies wird durch sogenannte \"Multiple Render Targets\" ermöglicht, wobei in jedem Rendervorgang in verschiedene Framebufferobjekte (die Texturen) gleichzeitig geschrieben werden kann. Statt dass nun jeder Eckpunkt mit den Lichtquellen verrechnet werden muss, muss nur noch jedes Pixel (in dem alle benötigten Werte – depth, normals und albedo – vorhanden sind) bei der Berechnung berücksichtigt werden. Die Berechnung selbst erfolgt durch klassische Beleuchtungsmodelle, wie zum Beispiel nach Phong. Dabei kann zusätzlich noch Glanzlicht mit einbezogen werden. Technisch geschieht das im Pixel- bzw. Fragment-Shader am Ende der Grafikpipeline.", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "Wenn jede Lichtquelle mit jedem Eckpunkt abgeglichen werden muss, ergibt sich ein Aufwand von formula_1 (m sei die Anzahl der Primitive, n die Anzahl der Lichter), erfolgt die Beleuchtung aber nach der Geometrieberechnung reduziert sich der Aufwand drastisch auf formula_2. Dadurch sind viele hundert Lichter in komplexen Szenen mit moderaten Hardwareanforderung möglich. Aufgrund der Verwendung der Multiple Render Targets beschränkt man sich jedoch auf Grafikhardware, die mindestens das Shader Model 3.0 (OpenGL ab Version 2, DirectX ab Version 9) unterstützt. Außerdem gestaltet sich der Einsatz von Transparenz in der Szene schwierig, da ein durchsichtiges Material sowohl die eigenen Informationen, als auch die Informationen dahinter liegender Objekte enthält und so das Beleuchtungsmodell täuscht. Dies muss bei der Programmierung bedacht und umgangen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Erste auf Grafikhardware implementierte Anwendung erfuhr Deferred Shading um 2004. Heutzutage (2011) ist es Standard in den meisten kommerziellen Echtzeitgrafikanwendungen und besonders aus Spielen wie, StarCraft II und Gears of War bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Computergrafik beschreibt Deferred Shading (engl. \"verzögerte\" oder \"aufgeschobene Schattierung\") eine Methode, um in dreidimensionalen Szenen die Geometrieverarbeitung, also die Darstellung der physischen Form der Objekte, von der Lichtberechnung zu trennen. So sind mehrere hundert dynamische Lichter in geometrisch komplexen Szenen möglich. Die Grundidee, einen finalen Pixelfarbwert erst nach der Tiefenauflösung zu berechnen, wurde zuerst von Michael Deering et al. 1988 eingeführt. Das heute bekannte Konzept stammt von Saito und Takahashi aus dem Jahre 1990.", "tgt_summary": null, "id": 2251955} {"src_title": "Biddle Motor Car Company", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Thanatos wurde im Jahr 1984 von Gitarrist und Sänger Stephan Gebédi, Gitarrist Remco De Maaijer und Schlagzeuger Marcel Van Arnhem gegründet. Nach einigen Demos und Besetzungswechseln nahmen sie im Jahr 1990 ihr Debütalbum \"Emerging from the Netherworlds\" (Shark Records) auf. Die Band bestand nun aus Sänger und Gitarrist Gebédi, Schlagzeuger Remo Van Arnhem, Gitarrist Erwin De Brouwer und Bassist Ed Boeser. Das nächste Album \"Realm of Ecstasy\" folgte im Jahr 1992 und wurde ebenfalls über Shark Records veröffentlicht. Thanatos trat zusammen mit anderen Gruppen wie Kreator, Sepultura, Death, Napalm Death, Bolt Thrower, Autopsy und Death Angel auf. Sie löste sich vorerst noch im selben Jahr auf. Im Jahr 1999 belebte Stephan Gebédi Thanatos wieder. Die neuen Mitglieder waren neben Gebédi Bassist Theo van Eekelen, Schlagzeuger Aad Kloosterwaard und Gitarrist Paul Baayens. Alle neuen Mitglieder spielten bereits bei anderen Bands wie Sinister, Houwitser und Cremation. Das dritte Album \"Angelic Encounters\" wurde im Jahr 2000 bei Hammerheart Records veröffentlicht. Danach folgten Auftritte zusammen mit Morbid Angel, Vader, Dying Fetus, Exhumed, Cryptopsy, Krisiun, Destruction und Necrophagia. Im Jahr 2002 nahm die Band die EP \"Beyond Terror\" auf, um Label auf sich aufmerksam zu machen. Die EP wurde über Baphomet Records veröffentlicht. Die Band unterschrieb im Jahr 2004 einen Vertrag bei dem griechischen Label Black Lotus Records. Das Album \"Undead.Unholy.Divine.\" wurde im Folgejahr veröffentlicht. Während der Aufnahmen zum Folgealbum \"Justified Genocide\" ereilte Black Lotus Records jedoch der Bankrott. Im Jahr 2009 unterschrieb Thanatos einen Vertrag bei dem holländischen Label Deity Down Records, wo \"Justified Genocide\" letztlich veröffentlicht wurde. Das Album wurde im Excess Studio in Rotterdam aufgenommen und im Unisound Studio von Dan Swanö (u. a. Edge of Sanity, Bloodbath, Moontower) gemastert. Im Dezember 2009 wurde Schlagzeuger Yuri Rinkel durch Marco de Groot (Houwitser, ex-Altar, ex-Blind Justice) ersetzt. Rinkel, der zwischenzeitlich unter anderem auch bei Funeral Winds, Lier in Wait, Inferi, Death Sentence und Liar of Golgotha gespielt hatte, ist inzwischen Schlagzeuger der ursprünglich israelischen Band Melechesh.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Das Tempo der Lieder ist bis auf wenige Ausnahmen durchgehend hoch. Die Lieder haben einen aggressiven Klang und werden als eine Mischung aus Stücken der Band Kreator und frühen Werken der Bands Slayer und Bolt Thrower beschrieben. Zu Beginn äußerten die Musiker, eine nichtsatanistische Band zu sein, da zahlreiche andere Musiker von sich behaupteten, Satanisten zu sein. Einige Jahre später gab einer der Musiker im \"Slayer\"-Fanzine jedoch an, die Band habe damals bereits ein starkes Interesse am Okkultismus gehabt; er selbst verehre keinen Satan, glaube jedoch auf seine eigene Art an die Kräfte von Gut und Böse. Der ehemalige Gitarrist wiederum stehe mit Anton Szandor LaVey in persönlichem Kontakt. In ihren Texten verarbeitet die Band Themen wie religiösen Fanatismus, die vermeintlichen Verbindungen von Okkultismus und Nationalsozialismus und historische Personen wie Saddam Hussein, Josef Stalin oder Adolf Hitler. Aufgrund der lyrischen Themen auf dem Album \"Justified Genocide\" distanzierte die Band sich im Vorfeld von möglichen Vorwürfen, eine nationalsozialistische Band zu sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thanatos ist eine niederländische Thrash- und Death-Metal-Band aus Rotterdam, die im Jahr 1984 gegründet wurde, sich 1992 auflöste und 1999 wiedervereinte. Sie zählt zu den ältesten niederländischen Bands im Extreme-Metal-Bereich.", "tgt_summary": null, "id": 358094} {"src_title": "Echinocereus chisoensis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "\"Krieg, Krieg bleibt immer gleich.\" \"(War, War never changes).\" Mit diesen Worten beginnt die Geschichte von Fallout, die den Spieler in eine postapokalyptische Dystopie unserer eigenen Welt entführt. Nahezu die komplette Erde wurde durch einen Atomkrieg im Jahr 2077 verwüstet und die Wenigen, die nicht sofort verbrannten oder den Strahlentod starben, mussten in einer lebensfeindlichen und todbringenden Welt überleben. Weite Teile des Planeten wandelten sich in Ödland, und der (namensgebende) Fallout verteilte die Radioaktivität in jeden Winkel der Erde. Doch jene, die all die Widrigkeiten überlebten, begannen irgendwann den Versuch, eine neue Zivilisation aufzubauen. Bald schon erhoben sich die ersten kleinen Siedlungen aus der atomaren Asche. Bevor der Krieg eskalierte, und die Zivilisation unterging, hatten einige wenige tausend Menschen in einem Verbund von Bunkern, den sogenannten Vaults, Schutz und Zuflucht gefunden. Als die ersten Bomben fielen, schlossen sich die Bunkertüren und trennten die Bunkerbewohner vom Rest der Welt. Viele Jahre lebten sie isoliert, waren geschützt vor den Widrigkeiten der kontaminierten Umwelt – bis in einem Bunker, Vault 13, im Jahr 2161 ein Computersystem ausfiel, das sich aus eigener Kraft nicht mehr reparieren ließ. Ein defekter Steuerchip für die Wasseraufbereitungsanlage gefährdete das Überleben der Bunkerbewohner. Daher schickten sie einen von ihnen vor die schützenden Tore des Bunkers, in eine ihnen inzwischen fremd gewordene Welt. Diese Person ist der Held der Geschichte, und seine Geschicke werden vom Spieler gesteuert. Ziel ist es, einen neuen Wasserreinigungschip aufzutreiben und Informationen über die Umwelt zu sammeln.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "Als erstes hat der Spieler die Möglichkeit, seine Spielfigur seinen Wünschen anzupassen und einen eigenen Helden zu generieren. Alternativ kann ein bereits vorgefertigter Held bzw. eine vorgefertigte Heldin ausgewählt werden. Es entsteht eine Zwickmühle, da das Spiel sowohl Kämpfe als auch geschicktes Handeln fordert und man nicht auf beiden Gebieten perfekt sein kann. Ist das erledigt, findet sich der Spieler vor den Toren des Bunkers wieder. Obwohl die Spielperspektive häufig als isometrisch bezeichnet wird, wird das Spielgeschehen tatsächlich aus der Kavalierperspektive dargestellt. Auf der Suche nach einem Ausgang der Höhle, in der der Bunkereingang liegt, trifft der Spieler auch auf die ersten Gegner und das Spiel wechselt in den rundenbasierten Kampfmodus. Durch den Kampf, aber auch durch das Lösen von Rätseln und Aufgaben, erhält die Spielfigur schließlich Erfahrungspunkte, die ab einer bestimmten Menge einen Stufenanstieg ermöglichen und so die Möglichkeit geben, die Spielfigur in ihren Fähigkeiten zu verbessern. Im Laufe des Spiels wird der Spieler mit zahlreichen anderen Charakteren konfrontiert, die er nicht nur bekämpfen muss. Viele sind ihm auch (mehr oder weniger) freundlich gesinnt und handeln mit ihm, erteilen ihm Aufträge oder liefern ihm wichtige Informationen. Einige spezielle Charaktere schließen sich u. U. dem Spieler an und unterstützen ihn in den Kämpfen.", "section_level": 2}, {"title": "Rollenspielsystem.", "content": "Nachdem ursprünglich das Rollenspielregelwerk GURPS als Grundlage dienen sollte, wurde nach Lizenzstreitigkeiten ein eigenes System entwickelt, das auf drei zentralen Arten von Charaktereigenschaften basiert: Kampfsystem Das Kampfsystem in Fallout ist ausschließlich rundenbasiert. Die Spielfigur besitzt entsprechend ihrer Eigenschaften eine bestimmte Anzahl an Aktionspunkten, die für verschiedene Tätigkeiten wie das Angreifen, die Fortbewegung oder den Einsatz von Talenten eingesetzt werden können. Wird die Runde des Spielers beendet, obwohl noch Aktionspunkte vorhanden sind, werden diese auf den Rüstungswert der Spielfigur addiert. Im eigentlichen Kampf bestimmt das zur verwendeten Waffe zugehörige Talent die Trefferwahrscheinlichkeit, wobei der gezielte Schuss auf eine bestimmte Körperpartie, z. B. den Kopf, die Wahrscheinlichkeit weiter verringert. Dieser Nachteil wird aber durch einen erhöhten Schaden und eine höhere Chance auf kritische Treffer ausgeglichen. Auch ist es so möglich, dem Gegner gezielt Verletzungen zuzufügen. Ein Widersacher, der aufgrund eines kritischen Treffers am Kopf ‚verstümmelt‘ ist, stellt kaum noch eine Gefahr dar, da er so gut wie nicht mehr in der Lage ist, den Spieler zu treffen. Natürlich kann die Spielfigur selbst ebenfalls derartige Verletzungen erleiden, die aber durch Einsatz eines Talentes, die Einnahme eines Stimpacks oder den Besuch eines Arztes geheilt werden können. Das Spiel bietet weiterhin eine Vielzahl an Waffen und Gegenständen an. Die Auswahl reicht dabei von einfachen Schlagringen über Maschinenpistolen zu Flammenwerfern und hochmodernen Plasmagewehren, wobei viele Waffen real existierenden Modellen nachempfunden sind. Medikamente und Drogen In der Welt von Fallout existieren eine Vielzahl von Medikamenten und Drogen, die alle einen bestimmten Nutzen haben. Das Medikament Rad-Away beispielsweise ermöglicht den Abbau von Strahlung im eigenen Körper. Hält sich die Spielfigur längere Zeit in einem kontaminierten Gebiet auf, so wird sie – in Abhängigkeit von ihrer Resistenz gegen Strahlung – früher oder später verstrahlt werden, was zu einem schnellen Ende des Heldenlebens führen kann. Die wohl am häufigsten verwendeten Medikamente sind Stimpacks, die verlorene Lebenspunkte wieder auffrischen – kaum ein Spieler wird ohne ausreichenden Vorrat an Stimpacks eine gefährliche Gegend betreten. Neben den Medikamenten gibt es noch spezielle Drogen, die für kurze Zeit die Attribute der Spielfigur erhöhen, oft aber auch negative Begleiterscheinungen haben. Bei übermäßigem Gebrauch von Drogen, aber auch bestimmten Medikamenten, kann die Spielfigur von der verwendeten Substanz abhängig werden. Nimmt er die betreffende Substanz nicht regelmäßig ein, leidet er unter Entzugserscheinungen und erleidet Abzüge bei seinen Eigenschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "\"Fallout\" ist das Resultat der anhaltenden Bemühungen Brian Fargos, einen Nachfolger zu Interplays postapokalyptischem Rollenspiel \"Wasteland\" (1987) zu entwickeln. Da er sich mit Rechteinhaber Electronic Arts jedoch nicht einig werden konnte, führte dies schließlich zu dem Entschluss, ein neues Rollenspiel in einem ähnlichen Szenario zu entwickeln. (2012 gelang es Fargo letztlich doch noch, \"Wasteland 2\" zu produzieren.) Die Entwicklung von \"Fallout\" verlief keineswegs geradlinig und problemlos. Mehrfach stand das Projekt vor dem Abbruch. Das Konzept des Spiels und der Spielwelt durchliefen mehrere Änderungsphasen. Erste Überlegungen drehten sich um ein Spiel im D&D-Universum, das jedoch bald wieder verworfen wurde. Ein weiteres Konzept sah eine Zeitreise vor, in der der Spieler den Urmenschen tötet und auf seiner Rückreise durch die Zeit in einem Alternativszenario unserer Erde landet, in der intelligente Dinosaurier den Planeten beherrschen. Nach einem dritten Konzept wurde die gesamte Erde mit Ausnahme einer Stadt von Aliens erobert und der Spieler sollte ausgehend von diesem letzten Rückzugsort einen Gegenschlag gegen die Invasoren ausführen. Ausgehend von diesem Konzept entstand letztlich das finale Szenario vor dem Hintergrund eines vernichtenden Atomkrieges. Erstmals akut vom Abbruch bedroht wurde das Projekt, als Interplay die D&D-Lizenzen für die Kampagnenwelten Vergessene Reiche und Planescape erwarb. Projektleiter Tim Cain erbat bei Interplay-Chef Brian Fargo jedoch erfolgreich die Fortführung des Projektes. Als Interplay die GURPS-Lizenz verlor, da das Spiel nach Ansicht des GURPS-Erfinders Steve Jackson zu gewalthaltig war und er außerdem nicht mit dem Art Design einverstanden war, drohte abermals die vorzeitige Einstellung. Das Team erhielt lediglich zwei Wochen Zeit, um das gesamte Charakter- und Kampfsystem auszutauschen. Als Konsequenz daraus entstand das serientypische S.P.E.C.I.A.L.-System. Gefährdet war weiterhin die Veröffentlichung in Europa. Mehrere Altersfreigabe-Institute verwehrten die Freigabe des Spiels, da es die Möglichkeit bot, Kinder zu töten. Da keine Zeit zur Überarbeitung des Spiels blieb, wurden in der europäischen Fassung kurzerhand alle kindlichen Spielfiguren aus dem Spiel gelöscht, allerdings blieben dabei zahlreiche Referenzen auf die nicht mehr vorhandenen Kinder erhalten. Als ursprünglicher Titel des Spiels war von den Entwicklern \"Vault 13\" vorgesehen. Dieser wurde jedoch von der Marketingabteilung des Publishers zurückgewiesen, da er zu wenig Aussagekraft bezüglich des Spielinhalts habe. Nach einem Testwochenende schlug Firmenchef Fargo schließlich \"Fallout\" als Namen des Spiels vor. Das Entwicklungsbudget betrug drei Millionen US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Stilistische Einflüsse.", "content": "\"Fallout\" wird häufig als inoffizieller Nachfolger des Computerspiels \"Wasteland\" bezeichnet, das von Interplay im Jahr 1987 für den Apple II, Commodore 64 und MS-DOS entwickelt und über Electronic Arts veröffentlicht wurde. Nicht zuletzt aus Lizenzgründen wurde dies von offizieller Seite jedoch stets bestritten. Dennoch finden sich an einigen Stellen wiederkehrende Elemente aus \"Wasteland\", wie zum Beispiel der Charakter Fat Freddy. Im Spiel werden zahlreiche Elemente der amerikanischen Alltagskultur der 1950er-Jahre aufgegriffen. Die atmosphärische Darstellung des post-apokalyptischen Kataklysmus erinnert zunächst stark an den Film \"A Boy and His Dog – In der Gewalt der Unterirdischen\" aus dem Jahr 1975. Der Hund und Gefährte des Hauptcharakters in Fallout heißt \"Dogmeat\", dessen Name sich ebenfalls aus diesem Film ableitet, gleichzeitig jedoch an den tierischen Begleiter der Filmfigur Mad Max in \"Mad Max II – Der Vollstrecker\" angelehnt ist. Der Film übte ebenfalls einen großen Einfluss auf das Design des Spiels aus. Daneben finden sich viele Anspielungen auf Filme und TV-Serien wie Doctor Who, WarGames – Kriegsspiele, Godzilla oder die Komödien von Monty Python.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Ursprünglich hatten die Entwickler das Lied \"I Don't Want to Set the World on Fire\" der Gesangsgruppe The Ink Spots als Titellied des Spiels vorgesehen. Eine Lizenzierung kam jedoch nicht zustande, stattdessen wählte Interplay das Lied \"Maybe\" derselben Gruppe. Die Begleitmusik stammt von dem amerikanischen Komponisten Mark Morgan.", "section_level": 2}, {"title": "Sprecher.", "content": "Interplay verpflichtete bekannte Schauspieler für die englische Synchronisation des Spiels.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Fallout\" wurde von Presse und Zeitschriften positiv aufgenommen (Metacritic: 89 %). Lobend hervorgehoben wurde die fesselnde Handlung und das Ambiente des Spiels, sowie die in den Kämpfen herausfordernd agierende Künstliche Intelligenz. Bemängelt wurden hingegen Logikfehler der Handlung, insbesondere in der Dialogführung, und das deutlich sichtbare Hexfeld-Design. \"Fallout\" wurde mehrfach als Rollenspiel des Jahres 1997 ausgezeichnet, u. a. von GameSpot, Gamesmania und dem Spielemagazin Computer Gaming World. Es wurde zudem auch in Folge wiederholt von vielen Spielemagazinen wie IGN, GameSpy, Gamespot, PC Gamer, PC Zone und Computer Gaming World zu den bedeutendsten Spielen gerechnet. In einer Umfrage unter professionellen Lesern des Branchenmagazins Gamasutra vom September 2006 wurde das Spiel auf den ersten Platz der Quantum Leap Awards (deutsch: Quantensprung) gewählt, als eines von fünf Spielen, das das Rollenspiel-Genre am meisten vorangebracht hätte. 2011 wurde \"Fallout\" nach einer öffentlichen Abstimmung zu den 80 Spielen gewählt, die das Smithsonian American Art Museum in seiner Ausstellung The Art of Video Games präsentierte. Es steht darin stellvertretend für die künstlerische Gestaltung von Spielen der frühen Windows-Periode. Großer Beliebtheit bei den Spielern erfreute sich vor allem der tierische Begleiter \"Dogmeat\". Er erhielt daher einen Gastauftritt in \"Fallout 2\" und wurde auch nach der Übernahme des Franchises durch Bethesda Softworks in \"Fallout 3\" und \"Fallout 4\" integriert, im separaten Ableger \"\" von Obsidian Entertainment findet sich mit dem Cyber-Hund \"Rex\" ein ähnlicher Begleiter. Darüber hinaus wurde er in den Spielen \"\" und \"The Bard’s Tale\" (inXile, 2004) zitiert.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Der Florida-State-University-Student Zack Finfrock produziert und dreht seit 2011 eine Webserie zum Spiel. \"Fallout: Nuka Break\" läuft seit Januar 2011 auf YouTube und der VT-Film-Website. Im Januar 2013 stellte Bethesda einen Markenantrag beim United States Patent and Trademark Office für eine Science-Fiction-TV-Serie. Laut Bethesda Software wird es kein Spielfilm, sondern eine Fernsehserie in einer post-apokalyptischen Welt nach einer Nuklearkatastrophe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fallout ist ein Computer-Rollenspiel von Interplay Entertainment aus dem Jahr 1997 und der erste Teil der \"Fallout\"-Serie. Die Welt von \"Fallout\" zeichnet ein düsteres Zukunftsszenario der Erde des 22. und 23. Jahrhunderts, nachdem im Jahr 2077 ein Atomkrieg weite Teile der Welt zerstört hat. Trotz des ernsten Hintergrundes zeichnet sich das Spiel durch seinen schwarzen Humor, eine offene Spielwelt mit großer Handlungsfreiheit und durch die Verbindung futuristischer Technik mit der amerikanischen Alltagskultur der 1950er-Jahre aus.", "tgt_summary": null, "id": 1909140} {"src_title": "Yarkand-Hase", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn eines Malers und Dekorateurs erhielt 1893 ein Stipendium an der Bewerley Street School und war danach seit 1895 selbst als Vorschullehrer tätig. Durch das Lesen der Wochenzeitung \"The Clarion\" und der Artikel von Philip Snowden begann er sich mit dem Sozialismus zu befassen und wurde schließlich Mitglied der Labour Party. 1899 begann er mit einem weiteren Stipendium eine Lehrerfortbildung am Yorkshire College in Leeds und erwarb schließlich 1905 einen Bachelor of Science an der University of Leeds. Danach war er zunächst weiter als Lehrer tätig, wurde aber kurz darauf Leiter des Technical College in Huddersfield und schließlich 1913 Dozent für Wirtschaftswissenschaften an der University of Leeds. 1914 ging er nach London und wurde Sekretär des Rates für Studien internationaler Beziehungen und veröffentlichte während des Ersten Weltkrieges mit \"The Reorganisation of Industry\" (1916) eines seiner wichtigeren Werke. Zum Ende des Krieges wurde er ein enger Mitarbeiter des damaligen Wiederaufbauministers Christopher Addison sowie von Arthur Henderson. Greenwood übernahm zunächst Funktionen innerhalb der Labour Party wahr und wurde 1920 Sekretär der Informations- und Forschungsabteilung. Er wurde bei den Unterhauswahlen vom 15. November 1922 erstmals als Abgeordneter in das House of Commons gewählt und vertrat dort zunächst bis zum 27. Oktober 1931 den Wahlkreis \"Nelson and Colne\". Zwischen Januar und November 1924 war er während der Amtszeit von Premierminister Ramsay MacDonald Parlamentarischer Sekretär im Gesundheitsministerium. In der zweiten Regierung von Ramsay MacDonald war er vom 5. Juni 1929 bis zum 24. August 1931 Gesundheitsminister. Bei den Unterhauswahlen vom 27. Oktober 1931 verlor er sein Mandat im Unterhaus, wurde aber bei einer Nachwahl im Wahlkreis \"Wakefield\" am 21. April 1932 wieder ins House of Commons gewählt und gehörte diesem dann bis zu seinem Tod an. Im Jahre 1931 wurde Greenwood ein Mitglied im Bund der Freimaurer, seine Loge war die \"New Welcome Lodge Nr. 5139\" in London. 1935 bewarb er sich als Vorsitzender der Labour Party, unterlag allerdings mit 33 Stimmen bereits im ersten Wahlgang Clement Attlee, der 58 Stimmen erhielt, und dem Zweitplatzierten Herbert Stanley Morrison, der 44 Stimmen bekam. Allerdings wurde er stellvertretender Vorsitzender der Labour Party und bekleidete diese Funktion bis zu seiner Ablösung zur Herbert Morrison 1945. In der von Winston Churchill geführten Kriegsregierung war er zwischen Mai 1940 und Februar 1942 Minister ohne Geschäftsbereich und Mitglied des inneren Kriegskabinetts, danach bis 1945 als Vorsitzender der Fraktion der Labour Party im Unterhaus auch Führer der Opposition (Leader of the Opposition). Darüber hinaus wurde Greenwood 1943 Schatzmeister der Labour Party und behielt diese Funktion bis 1954. Nach dem Wahlsieg der Labour Party bei den Unterhauswahlen vom 5. Juli 1945 wurde er von Premierminister Clement Attlee zum Lordsiegelbewahrer berufen und übte dieses Amt bis 1947 aus. Daneben war er zwischen 1946 und 1947 Generalzahlmeister (Paymaster General). Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung legte er die ihm angebotene Erhebung in den Adelsstand als Viscount ab, da dies „gegen seine Prinzipien verstoßen würde und ungünstig für die Parlamentslaufbahn seines Sohnes sei“. Sein Sohn Anthony Greenwood war ebenfalls langjähriger Abgeordneter der Labour Party im Unterhaus und Minister, der später als \"Baron Greenwood of Rossendale\" Mitglied des House of Lords wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arthur Greenwood CH (* 8. Februar 1880 in Hunslet, Yorkshire, England; † 9. Juni 1954 in London) war ein britischer Politiker der Labour Party.", "tgt_summary": null, "id": 80900} {"src_title": "Mendenhall Order", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Aufgrund der stetig wachsenden Zahl an in Australien ankommenden Häftlingen begann die Suche nach einem Standort für die Schwerverbrecher und Häftlinge, die in anderen australischen Strafkolonien erneut straffällig geworden waren. Sarah Island vor der tasmanischen Küste schien dafür wie geschaffen. Eine Flucht von der Insel wurde für weitgehend aussichtslos gehalten. Vorausgesetzt das Übersetzen auf das tasmanische Festland wäre gelungen, wären dort mehrere hundert Kilometer durch unwegsame Wildnis zu den damals wenigen Siedlungen im Osten Tasmaniens zurückzulegen gewesen. Die Flucht auf dem Seeweg durch die Hell’s Gates, eine Meeresenge mit tückischen Strömungen und mehreren Untiefen, erschien ebenfalls so gut wie unmöglich. Zudem konnten dort kurz zuvor entdeckte Kohlevorkommen durch die Häftlinge ausgebeutet werden. Im Januar 1822 erreichte die Brigg \"Sophia\" mit einer Abordnung von Soldaten sowie 66 männlichen und 8 weiblichen Gefangenen Sarah Island und es wurde mit dem Aufbau des Straflagers begonnen. Auf der kleinen benachbarten Insel Grummet Island wurden zunächst die wenigen weiblichen Häftlinge untergebracht, später wurden diese aufgrund „moralischer“ und „disziplinärer“ Schwierigkeiten auch nach Sarah Island geholt. Getreu der Vorgabe des damaligen Vizegouverneurs von Tasmanien, George Arthur, sollten die Gefangenen zur Zwangsarbeit herangezogen werden, „even if it only consists of opening cavities and filling them up again.“ Nach Möglichkeit sollten die durch den Unterhalt der Strafkolonie entstehenden Ausgaben durch die Arbeit der Häftlinge gedeckt werden, was aber nie vollständig gelang. Die Häftlinge wurden zum Schiffsbau eingesetzt, da sich die dort vorkommende Kiefernart \"Lagarostrobos franklinii\" hervorragend dafür eignete. Nachdem nach und nach die Bewaldung der Insel zurückging, wurde auch das nahe Festland entlang des Gordon Rivers gerodet. Da die Insel, und mit ihr das Lager, nun permanent dem starken Wind der Roaring Forties ausgesetzt war, wurde ein Wall zum Schutz der Schiffswerft aufgestellt. Fähigere Häftlinge wurden mit der Zeit zu Schmieden und Schiff- oder Bootsbauern ausgebildet. Zeitweise bildete das Lager, das auf eine Gesamtproduktion von 113 Schiffen kam, die größte Schiffswerft Australiens. Der ursprüngliche Plan, in der Region vorhandene Kohlevorkommen abzubauen, erwies sich dagegen nach wenigen Jahren als undurchführbar, da sowohl die Kohle von schlechter Qualität war und es auch an erfahrenen Bergleuten mangelte. Aufgrund der schlechten Bodenqualität konnte nur ein Teil der benötigten Nahrungsmittel vor Ort angebaut werden, und man blieb stets von Lieferungen auf dem Seeweg abhängig. Als Folge waren Unterernährung und Durchfall verbreitet, Skorbut gehörte unter den Häftlingen zur Tagesordnung. Insbesondere in den ersten Jahren war das Lager so überbelegt, dass die Häftlinge in den Baracken nicht einmal auf dem Rücken liegen konnten, sondern stets auf einer Seite liegend schlafen mussten. Zur Bestrafung bei Ungehorsam wurden die Sträflinge in Einzelhaft gebracht und regelmäßig ausgepeitscht. Trotz des verbreitet schlechten Rufes existieren Berichte, die ein weniger raues Bild des Lagers vermitteln. So sollen 100 Häftlinge nach zwei Jahren wegen guter Führung entlassen worden sein. Die dauerhafte Abhängigkeit der Kolonie von Schiffslieferungen in Verbindung mit der abgelegenen Lage der Insel sowie die Einrichtung einer neuen Strafkolonie in Port Arthur führten 1833 zur Schließung des Lagers. Die verbliebenen Häftlinge wurden schrittweise ins Lager nach Port Arthur verlegt. Insgesamt wurden in der Strafkolonie 1.200 Häftlinge verwahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbruchsversuche.", "content": "Die weitaus überwiegende Zahl der insgesamt über 180 Fluchtversuche misslang. Die Mehrheit der Häftlinge kam bei ihrem Fluchtversuch ums Leben. Einigen wenigen Insassen gelang die Flucht. Im Juni 1824 überwältigte eine Gruppe von Häftlingen – darunter Matthew Brady – ihren Aufseher, stahlen ein Boot und erreichten damit die tasmanische Hauptstadt Hobart. Brady wurde zwei Jahre später wieder gefasst. 1829 wurde das Schiff \"Cyprus\" auf dem Weg in Richtung Macquarie Harbour von einer Gruppe von Sträflingen entführt. Sieben Ausbrecher erreichten China, vier wurden auf dem Weg nach England identifiziert. Einer davon wurde hingerichtet, die anderen nach Macquarie Harbour zurückgebracht. Im Januar 1834 wurde das letzte hergestellte Schiff – die \"Frederick\" – von den zehn Sträflingen gestohlen, die zurückbleiben sollten, um das Schiff fertigzustellen. Sie segelten nach Chile, wo sie an Land gingen. Sechs Mitglieder der Gruppe flüchteten weiter in Richtung Jamaika und Nordamerika, während die verbleibenden vier zunächst unbehelligt leben konnten. Nach dem Wechsel des dortigen Gouverneurs wurden sie jedoch erneut verhaftet und nach Hobart gebracht. Der bekannteste Ausbrecher war Alexander Pearce, dem sogar zweimal die Flucht gelang, wobei er beide Male seine Mitausbrecher tötete und aß.", "section_level": 1}, {"title": "Heutiger Zustand.", "content": "Die Ruinen des Lagers sind heute als \"Sarah Island Historic Site\" besonders geschützt. Sie sind ein Teil der Tasmanian Wilderness World Heritage Area, die seit 1982 als UNESCO-Welterbe gelistet ist. Die Insel kann man von der Ortschaft Strahan aus per Fähre oder mit einem gecharterten Boot erreichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Strafkolonie Macquarie Harbour () befand sich im 19. Jahrhundert auf \"Van-Diemens-Land\" (heute Tasmanien). Sie lag im Westen auf der Insel \"Sarah Island\" innerhalb der Bucht Macquarie Harbour. ", "tgt_summary": null, "id": 1803412} {"src_title": "Kurt Pompe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Philadelphia Phillies gegen St. Louis Cardinals.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spiel 1, 1. Oktober 2011.", "content": "17:07 EDT, Citizens Bank Park in Philadelphia, Pennsylvania Das Spiel begann traumhaft für die Cardinals, nachdem Lance Berkman einen Drei-Run-Home-Run erzielt hat. Danach aber kamen die Minuten für die Gastgeber aus Philadelphia. Shane Victorinos RBI in der vierten Inning und Ryan Howards und Raúl Ibañezs Home-Runs in der sechsten Inning drehten das Spiel für die Phillies. Das Homerun von Ibañez war auch die letzte Spielhandlung für Kyle Lohse, der sofort das Spiel verließ. In den nächsten zwei Innings erzielten die Phillies noch 5 Runs, die von dem Adron Chambers' RBI und Skip Schumakers 2 RBIs in den neunten Inning nicht nachgeholt werden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Spiel 2, 2. Oktober 2011.", "content": "20:07 EDT, Citizens Bank Park in Philadelphia, Pennsylvania", "section_level": 2}, {"title": "Spiel 3, 4. Oktober 2011.", "content": "17:07 EDT, Busch Stadium in St. Louis, Missouri", "section_level": 2}, {"title": "Spiel 4, 5. Oktober 2011.", "content": "18:07 EDT, Busch Stadium in St. Louis, Missouri", "section_level": 2}, {"title": "Spiel 5, 7. Oktober 2011.", "content": "20:37 EDT, Citizens Bank Park in Philadelphia, Pennsylvania", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenfassung der Ergebnisse.", "content": "2011 NLDS (3−2): St. Louis Cardinals besiegen Philadelphia Phillies", "section_level": 2}, {"title": "Milwaukee Brewers gegen Arizona Diamondbacks.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spiel 1, 1. Oktober 2011.", "content": "14:07 EDT, Miller Park in Milwaukee, Wisconsin Im Spiel 1 begann für die Diamondbacks der 21-fache Sieger Ian Kennedy gegen den Yovani Gallardo von der Brewers. Milwaukee haben ihre Chancen besser genutzt, nachdem Ryan Braun (3 Hits) und Prince Fielder (Zwei-Run Homerun) vier Runs erzielt haben. Gallardo war für acht Innings eingesetzt, danach hat John Axford das Spiel erfolgreich abgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Spiel 2, 2. Oktober 2011.", "content": "16:37 EDT, Miller Park in Milwaukee, Wisconsin", "section_level": 2}, {"title": "Spiel 3, 4. Oktober 2011.", "content": "21:37 EDT, Chase Field in Phoenix, Arizona", "section_level": 2}, {"title": "Spiel 4, 5. Oktober 2011.", "content": "21:37 EDT, Chase Field in Phoenix, Arizona", "section_level": 2}, {"title": "Spiel 5, 7. Oktober 2011.", "content": "17:00 EDT, Miller Park in Milwaukee, Wisconsin", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenfassung der Ergebnisse.", "content": "2011 NLDS (3−2): Milwaukee Brewers besiegen Arizona Diamondbacks", "section_level": 2}], "src_summary": "Die National League Division Series 2011 (NLDS) findet zwischen dem 1. und 7. Oktober 2011 statt und ist Teil der Postseason der MLB-Saison 2011. Mit ihr wird ermittelt, welche beiden Teams in der National League Championship Series 2011 gegeneinander antreten. An den beiden Best-of-Five-Serien nahmen wie in den Vorjahren die Sieger der drei Divisionen der National League sowie ein Wildcard-Team teil: ", "tgt_summary": null, "id": 402457} {"src_title": "Dave Stringer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blätter.", "content": "\"Merrilliopanax\"-Arten wachsen als immergrüne Sträucher oder kleine Bäume. Der Stamm und die Äste weisen keine Stacheln auf. Der Stamm besitzt ein Mark. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind groß und in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfachen Blattspreiten können zwei- oder dreilappig oder ungelappt (\"Merrilliopanax listeri\") sein (darin unterscheidet sie sich von den nächstverwandten Gattungen). Die Blattränder sind glatt bis gesägt oder gezähnt. Die zwei unauffälligen bis kaum erkennbaren Nebenblätter sind mit dem Blattstiel verwachsen.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Die end- oder seitenständigen auf einem Blütenstandsschaft stehenden, verzweigten, rispigen Gesamtblütenstände sind aus doldigen Teilblütenständen zusammengesetzt und enthalten viele Blüten. Die wohl zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter bilden einen Kranz mit fünf winzigen Kelchzähnen. Es sind fünf Kronblätter vorhanden. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Zwei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Die zwei Griffel sind vollkommen frei oder an ihrer Basis verwachsen.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die ellipsoiden Steinfrüchte enthalten zwei Samen. Die Samen besitzen Endosperm.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Gattung \"Merrilliopanax\" wurde 1942 von Hui Lin Li in \"The Araliaceae of China\", in \"Sargentia\" - \"A continuation of the contributions from the Arnold arboretum of Harvard University\", Band 2, Seite 62–63 aufgestellt. Typusart ist \"Merrilliopanax listeri\". Der Gattungsname \"Merrilliopanax\" ehrt den US-amerikanischen Botaniker Elmer Drew Merrill (1876–1956). Die \"Merrilliopanax\"-Arten kommen im nordöstlichen Indien, Bhutan, Nepal, Myanmar und mit allen drei Arten im westlichen China vor. Die Gattung \"Merrilliopanax\" gehört zur Unterfamilie Aralioideae innerhalb der Familie Araliaceae. Es gibt nur drei \"Merrilliopanax\"-Arten:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Der Tibetanische Reispapierbaum (\"Merrilliopanax alpinus\", chinesisch: 西藏常春木 xi zang chang chun mu) und \"Merrilliopanax listeri\", chinesisch: 常春木 chang chun mu, werden als Heilpflanze in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt. Beide Arten werden auch in tropischen bis subtropischen Parks und Gärten als Zierpflanze verwendet. Das Mark des Stammes des Tibetanischen Reispapierbaumes wird in Stücke geschnitten und zu Papier, „Reispapier“ genannt, verarbeitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Merrilliopanax ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Die nur drei Arten sind im Himalaya-Raum und Hochland von Tibet verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 682662} {"src_title": "Claes Adolf Adelsköld", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Dana fing früh als Solo-Sängerin bei Lee Soo-mans Plattenfirma SM Entertainment an, ihr Ziel sollte „die nächste BoA“ sein. Im Jahre 2000 hatte sie eine Rolle mit \"H.O.T.\" im 3D-Film zu \"Age of Peace\" (kor. ; dt. Jahrhundert des Friedens), sie spielte die Rolle „Dana“. Anschließend wirkte sie 2001 im ersten Musikvideo von \"Kangta\", „Polaris“, mit. Ein Jahr später, 2002, spielte sie in der südkoreanischen Sitcom zu \"Nonstop 3\" mit und spielte auch hier ihre eigene Rolle. \"Dana\" brachte zwischen 2001 und 2003 zwei koreanische Studioalben auf den Markt. Am 1. September 2001 brachte sie ihr erstes Album \"Sesangkkeutkkaji\" (; „Weit vom Ende der Welt“) auf den südkoreanischen Markt, welches gut beim Publikum ankam. Auf dem Album gab es ein Musikvideo zum Lied „Diamond“, welcher ein Duett mit Yunho (TVXQ) ist. Am 1. Oktober 2003 versuchte sie mit einem weiteren Album, \"Namgyeodun Iyagi\" (; „Vielleicht“), am ersten Erfolg anzuknüpfen, was nicht gelang. Seit 2005 ist sie Gruppenmitglied der südkoreanischen Girlgroup The Grace. Sie traten in der Volksrepublik China und Japan auf. Für die vierte japanische Single, nahm sie als B-Side den Song „\"Sayonara No Mukou Ni\"“ auf. Die Band nahm allerdings seit 2009 eine längere Pause ein und es ist auch unbekannt wann sie zurückkommen wollen. Seit 2010 spielt sie auch in einigen Musicals mit. Ihr erstes war \"() Daejanggeum Season Three\", in der sie die Rolle \"\" spielte. Im selben Jahr spielte sie auch in der südkoreanischen Version zum Musical \"Rock of Ages\" mit und spielte die Rolle als „Sherrie Christian“. In diesem Musical waren mehrere bekannte Prominente dabei wie zum Beispiel Sunday oder Onew und Jay, welcher aus der südkoreanischen Band Trax ist. Von 2010 bis 2011 war sie auch im südkoreanischen Musical zu \"()The Three Musketeers\" aktiv und spielte die Rolle als „Constance“. Hier spielte Jay und Kyuhyun aus Super Junior mit. Ende Juni 2011 kündigte SM Entertainment an, dass die Band „The Grace“ wiederzurückkommen soll, allerdings als erweiterte Gruppe. Die erweiterte Gruppe heißt \"The Grace: Dana & Sunday\" und besteht nur aus den zwei Gruppenmitgliedern Dana und Sunday. Am 8. Juli 2011 veröffentlichten sie das Musikvideo zur neuen Single „One More Chance“. Die Single wird im Digital-Format seit dem 11. Juli 2011 angeboten. Für die Serie „For You in Full Blossom“ () nahm Dana den Titel „Maybe We“ () auf, es ist ein durchgängiges Disco-Poplied und befindet sich auf dem Soundtrack zur Serie, welcher \"The OST Part 4 for SBS Drama (For You in Full Blossom)\" heißt. Das Soundtrack-Album erschien im September 2012.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen mit The Grace.", "content": "→ Hauptartikel: \"The Grace/Diskografie\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Hong Sung-mi (* 17. Juli 1986 in Seoul, Südkorea) ist in Südkorea bekannt unter ihrem Künstlernamen Dana. Ursprünglich war sie eine Solo-Sängerin und debütierte 2001. Mittlerweile ist sie Gruppenmitglied der südkoreanischen Girlband The Grace, welche 2005 debütierte.", "tgt_summary": null, "id": 584026} {"src_title": "Iberia-Flug 610", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild.", "content": "\"Aralia\"-Arten wachsen als meist laubabwerfende Sträucher bis kleine Bäume oder oft als ausdauernde krautige Pflanzen mit Rhizomen als Überdauerungsorganen, selten als Lianen. In der Sektion \"Pentapanax\" gedeihen mehrere Arten als Epiphyten, die anderen Arten wachsen terrestrisch. Der Stamm und die Äste sind nur bei der Sektion \"Dimorphanthus\" mit Stacheln bewehrt.", "section_level": 2}, {"title": "Laubblätter und Nebenblätter.", "content": "Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind groß und in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die zusammengesetzten Blattspreiten sind einfach bis vierfach gefiedert (bei den anderen Gattungen sind sie nicht gefiedert, sondern höchstens handförmig gelappt bis geteilt). Die Fiedern der zweiten oder dritten Ordnung sind oft dreiteilig (beispielsweise \"Aralia racemosa\"). Die Blattrhachis ist gegliedert. Die drei bis zwanzig Blattfiedern besitzen glatte bis gesägte, gekerbte oder gewellte Blattränder. Die Behaarung der Blattfiedern ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal, da sehr unterschiedliche Trichome vorkommen. Die Blattränder können mit weichen Haaren bewimpert sein. Die Blattoberseite beispielsweise von \"Aralia atropurpurea\" kann rau behaart sein mit kurzen, steifen, weißen Trichomen, die meist eine angeschwollene Basis aufweisen. Die Blattunterseite kann spärlich weich oder flaumig, kurz (beispielsweise \"Aralia thomsonii\") oder dicht wollig, weich behaart sein (beispielsweise \"Aralia dasyphylloides\"). Die Trichome können verzweigt sein (beispielsweise \"Aralia humilis\"), lang und weich (beispielsweise \"Aralia nudicaulis\"), zweizellig (beispielsweise \"Aralia racemosa\", \"Aralia cordata\") oder mehrzellig (beispielsweise \"Aralia elata\") sein. Es sind meist zwei Nebenblätter vorhanden, die mit der Basis des Blattstieles verwachsen sein können.", "section_level": 2}, {"title": "Blüten-/Fruchtstände und Blütenstiele.", "content": "Die end- oder seitenständigen auf einem Blütenstandsschaft stehenden, meist verzweigten, also zusammengesetzten, rispigen, schirmrispigen oder doldigen Gesamtblütenstände sind aus doldigen, kopfigen oder traubigen Teilblütenständen zusammengesetzt und enthalten viele Blüten; selten ist ein einfacher doldiger Blütenstand ausgebildet. Es sind Trag- (Brakteen) und Deckblätter (Brakteolen) vorhanden. Die Blütenstiele sind meist unterhalb des Fruchtknotens gegliedert; bei den nah verwandten Arten \"Aralia excelsa\" und \"Aralia bahiana\" sind sie nicht gegliedert.", "section_level": 2}, {"title": "Blüten.", "content": "Die Blüten sind meist zwittrig. Bei manchen Arten liegt Andromonözie vor, es sind also neben den zwittrigen Blüten auch funktional männliche Blüten vorhanden. Bei der einzigen zweihäusig getrenntgeschlechtigen (diözischen) Art \"Aralia nudicaulis\" besitzen die männlichen Blüten deutlich längere Staubfäden als bei den funktional weibliche Blüten. Die radiärsymmetrischen Blüten sind meist fünfzählig, oder seltener sechs- bis zwölfzählig, mit doppelter Blütenhülle. Die meist fünf, seltener bis zu zwölf Kelchblätter bilden einen Kranz mit fünf, seltener bis zu zwölf dreieckigen bis gerundeten, meist winzigen Kelchzähnen. Die fünf, seltener bis zu zwölf Kronblätter sind mehr oder weniger eiförmig und überlappen sich dachziegelartig. Es ist nur ein Kreis mit fünf, seltener bis zu zwölf Staubblättern vorhanden, die in der Blütenknospe zurückgekrümmt sind. Die Pollenkörner sind in polarer Betrachtung dreieckig bis gerundet und sind dreicolporat. Meist fünf, selten drei oder sechs bis zwölf Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, drei- bis zwölfkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Es ist je nach Art ein herausragender bis flacher Diskus vorhanden. Die meist fünf, selten drei oder sechs bis zwölf Griffel sind vollkommen frei (beispielsweise \"Aralia nudicaulis\") oder an ihrer Basis bis fast vollständig (beispielsweise \"Aralia excelsa\") verwachsen.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die mehr oder weniger kugeligen, beerenähnlichen Steinfrüchte, die auch als Beeren gedeutet werden (Wen 2011), sind fünf- bis zwölfkammerig, manchmal drei- bis fünfkantig. Die Früchte färben sich bei Reife meist dunkel-purpurfarben bis schwarz, nur bei \"Aralia henryi\" färben sie sich leuchtend rot. Die seitlich abgeflachten Samen enthalten Endosperm; die Samenoberfläche ist glatt (bei der Gattung \"Panax\" ist sie rau).", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomensätze.", "content": "Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 12. In den Sektionen \"Aralia\" und \"Nanae\" kommen neben diploiden auch tetraploide Chromosomensätze (Polyploidie) vor.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Gattung \"Aralia\" wurde 1753 von Carl von Linné in \"Species Plantarum\", Band 1, Seite 273–274 aufgestellt. Als Lectotypusart wurde \"Aralia racemosa\" festgelegt. Der Gattungsname \"Aralia\" wurde „\"anscheinend von einem kanadischen Pflanzennamen abgeleitet\"“, so wird die Ansicht vertreten: \"Aralia\" leitet sich von dem Namen \"aralie\" ab, welcher französisch-kanadischen oder amerikanisch-indianischen, möglicherweise auch irokesischen Ursprungs ist. Synonyme für \"Aralia\" sind: \"Acanthophora\", \"Coemansia\", \"Coudenbergia\", \"Cwangayana\", \"Dimorphanthus\" non \"Dimorphanthes\", \"Hunaniopanax\", \"Megalopanax\", \"Neoacanthophora\", \"Parapentapanax\", \"Pentapanax\" und \"Sciadodendron\" Die etwa 71 Arten kommen hauptsächlich in Asien, besonders in Südostasien und China, und mit nur etwa 14 Arten in der Neuen Welt vor. Die Gattung \"Aralia\" gehört zur Unterfamilie Aralioideae innerhalb der Familie Araliaceae. Sie ist mit etwa 71 Arten die fünft artenreichste Gattung der Familie Araliaceae. Der Umfang der Gattung wurde kontrovers diskutiert, besonders ob die 18 bis 22 Arten der Gattung \"Pentapanax\" zu \"Aralia\" gestellt werden. Mehrere Arbeiten von Jun Wen, zuletzt 2011, klärten den Umfang der Gattung \"Aralia\". Nach phylogenetischen Untersuchungen gliederte Jun Wen die Gattung \"Aralia\" neu in sechs Sektionen:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Einige Arten (besonders \"Aralia elata\") werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten genutzt. Von einigen Arten werden die jungen Laubblätter gegart als Gewürzkräuter verwendet. Weiters werden die rohen und gegarten Laubblätter und Sprossachsenstücke einiger Arten als Salat oder Gemüse gegessen. Von wenigen Arten werden die Früchte roh oder gegart gegessen. Beispielsweise werden \"Aralia hispida\" und \"Aralia racemosa\" in Root Beer verwendet. Aus den unterirdischen Pflanzenteilen von \"Aralia nudicaulis\" wird ein Tee zubereitet. Viele Arten wurden auf ihre medizinischen Wirkungen untersucht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pflanzengattung Aralia gehört zur Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Die etwa 71 Arten kommen hauptsächlich in Südostasien und China sowie einige Arten in der Neuen Welt vor. Wenige Arten werden als Zierpflanzen genutzt.", "tgt_summary": null, "id": 434165} {"src_title": "Steven Caldwell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Während seines Studiums an der Eastern Illinois University in Charleston spielte Domercant für das Hochschulteam \"Panthers\" in der Ohio Valley Conference der NCAA Division I. 2001 gewann man den Conference-Titel und verlor anschließend das Erstrundenspiel der landesweiten Endrunde klar gegen die \"Wildcats\" der University of Arizona. Domercant tat sich bei dem im Basketball nicht sonderlich erfolgreichen Hochschulteam in der nicht hochrangig besetzten Conference als außergewöhnlicher „Scorer“ hervor und erzielte in seiner vierjährigen Collegelaufbahn insgesamt 2.602 Punkte. In seinen letzten drei Spielzeiten war er mit seinem \"Scoring Average\" (Punkteschnitt pro Spiel) unter den besten fünf Spielern in dieser Wertung in der gesamten NCAA zu finden. Mit 26,4 Punkten bzw. 27,9 Punkten pro Spiel war er 2002 und 2003 sogar der zweitbeste Punktesammler pro Spiel. 2009 wurde er neben dem American Football-Spieler Tony Romo für seine sportlichen Leistungen in die „Athletics Hall of Fame“ () seiner Hochschule aufgenommen. Nach Studienende wurde Domercant im NBA Draft der am höchsten US-Profiliga NBA trotz seiner beeindruckenden persönlichen Statistiken nicht ausgewählt, sondern stattdessen nur im Draft der unbedeutenderen CBA durch die Yakima Sun Kings. Die CBA befand sich nach Gründung der NBA Development League 2001 in Schwierigkeiten und Domercant zog es vor, einen Profivertrag in Europa zu unterschreiben. So wechselte er für die Saison 2003/04 in die Türkiye Basketbol Ligi zu \"Pınar Karşıyaka\" nach Izmir. Der Verein konnte in der regulären Saison den vierten Platz belegen und erstmals seit der Meisterschaft 1987 wieder die Halbfinalserie in den Play-offs erreichen. Domercant erzielte in gut 39 Minuten Einsatzzeit 23,4 Punkte pro Spiel und war damit zweitbester Punktesammler in der TBL. Anschließend wurde er vom Meister \"Efes Pilsen\" aus der türkischen Metropole Istanbul verpflichtet. Für Efes konnte er 2005 den Meistertitel verteidigen. Nach dem Ende der Spielzeit nahm er die bosnische Staatsbürgerschaft an und spielte im Trikot seiner neuen Wahlheimat bei der EM-Endrunde 2005, bei der die bosnische Nationalmannschaft erneut alle drei Vorrundenspiele verlor und frühzeitig ausschied. In seiner zweiten Spielzeit bei Efes Pilsen sanken seine Spielanteile und auch sein Punkteschnitt auf unter 10 Punkte pro Spiel. Die Finalserie um die Meisterschaft ging gegen Ülkerspor verloren, dafür konnte der nationale Pokalwettbewerb gewonnen werden. Für die Spielzeit 2006/07 wechselte er in die griechische A1 Ethniki zu \"Olympiakos\" aus Piräus. Mit dem Verein erreichte er die Finalserie um die griechische Meisterschaft, welche in fünf Spielen gegen Serienmeister Panathinaikos Athen verloren ging. In der höchsten europäischen Spielklasse ULEB Euroleague erreichte Domercant mit Olympiakos wie zuvor zweimal mit Efes Pilsen das Viertelfinale. 2007 entschied sich Domercant zu einem Wechsel zum russischen Verein \"MBK Dynamo\" aus Moskau. Diese Mannschaft wurde in der Spielzeit 2007/08 von Svetislav Pešić trainiert. Die Mannschaft trat mit hohen Erwartungen nach dem Viertelfinaleinzug in der ULEB Euroleague 2006/07 an, konnte diese aber nicht voll erfüllen. So belegte man den dritten Platz in der russischen Meisterschaft 2008 sowie den dritten Platz im ULEB Cup 2007/08, in dem Domercant zum MVP der Gruppenphase ernannt wurde. Anschließend wechselte er in die italienische Lega Basket Serie A zum Serienmeister \"Montepaschi\" aus Siena. Mit dem Verein aus der Toskana gewann er auf nationaler Ebene zweimal 2008/09 und 2009/10 das Triple aus Meisterschaft, Pokal und \"Supercoppa\". In der ULEB Euroleague 2008/09 war aus Sicht Domercants erneut Endstation im Viertelfinale, in der darauffolgenden Saison schied man äußerst knapp mit nur einem Punkt Unterschied im direkten Vergleich bereits in der Zwischenrunde der sechzehn besten Mannschaften aus. Im Anschluss wechselte Domercant erneut nach Russland zu \"BK Spartak\" aus Sankt Petersburg. Im EuroChallenge-Wettbewerb ging man als Titelträger 2011 im russischen Pokalwettbewerb, der ohne die russischen Teilnehmer an der osteuropäischen VTB United League ausgespielt wurde, mit hohen Erwartungen ins Final Four-Turnier, verlor aber im Halbfinale gegen den nationalen Konkurrenten Lokomotiw Kuban-Krasnodar und anschließend auch das kleine Finale gegen den belgischen Gastgeber Telenet Oostende. Durch die Aufstockung der Teilnehmerzahl an der EM-Endrunde 2011 war Bosnien-Herzegowina erstmals seit 2005 wieder für eine kontinentale Endrunde qualifiziert. Gegen Montenegro gelang dabei der erste Sieg bei einer Endrunde überhaupt. Nach einer desaströsen 64:92-Niederlage gegen Finnland scheiterte man im Dreiervergleich am Einzug in die Zwischenrunde der besten zwölf Mannschaften. Für die Saison 2011/12 wechselte Domercant zum ULEB Eurocup-Sieger UNICS Kasan, die nach ihrem Titelerfolg im zweitwichtigsten europäischen Wettbewerb 2011 für die ULEB Euroleague 2011/12 qualifiziert sind. Mit UNICS erreichte er bei deren Premiere im höchstrangigen europäischen Vereinswettbewerb die Viertelfinal-Play-off-Serie, in der aus Sicht von Domercant erneut Endstation war. In der nationalen russischen Liga PBL verpasste man die Finalrunde der besten vier Mannschaften und belegte den fünften Platz, während man in der osteuropäischen VTB United League ins Finale kam, wo man dem russischen Serienmeister PBK ZSKA Moskau unterlag. Für die Saison 2012/13 ging Domercant zurück in die Türkei, wo er seine Profikarriere begonnen hatte, und spielt bei Galatasaray aus Istanbul.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Kim Domercant (* 30. Dezember 1980 in Chicago, Illinois) ist ein US-amerikanisch-bosnischer Basketballspieler. Nach dem Studium in seinem Heimatland spielte Domercant seit 2003 als Profi in Europa. Nach Stationen in der Türkei und einem Jahr bei \"Olympiakos Piräus\" in Griechenland spielt er seit 2007 in Russland, unterbrochen von zwei Jahren beim italienischen Serienmeister \"Montepaschi Siena\" zwischen 2008 und 2010. In der Saison 2012/13 steht er bei Galatasaray aus Istanbul unter Vertrag. Domercant besitzt seit 2005 auch die Staatsbürgerschaft von Bosnien und Herzegowina, für die er in internationalen Spielen antritt.", "tgt_summary": null, "id": 97619} {"src_title": "Bahamatrupial", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Earlandit wurde erstmals im Verlauf der Scottish National Antarctic Expedition (1902–1904) gefunden und von Arthur Earland, einem britischen Ozeanographen, beschrieben. Die genaue Analyse des Minerals und seine Klassifizierung wurden erst 1936 durch F. A. Bannister und M. H. Hey durchgeführt. Diese benannten das Mineral dann nach dem Erstentdecker.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Earlandit zur Mineralklasse der „organischen Verbindungen“ und dort zur Abteilung der „Salze organischer Säuren“, wo er zusammen mit Abelsonit, Calclacit, Dashkovait, Formicait, Hoganit, Julienit, Kafehydrocyanit, Mellit und Paceit die „Mellit-Julienit-Gruppe“ mit der System-Nr. \"IX/A.02\" bildete. Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet Earlandit ebenfalls in die Klasse der „organischen Verbindungen“ und dort in die Abteilung der „Salze von organischen Säuren“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der salzbildenden Säure, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung der „Benzol-Salze“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe \" 10.AC.10\" bildet. Es ist allerdings zu beachten, dass Earlandit weder ein Derivat des Benzols noch eine aromatische Verbindung ist. Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Earlandit in die Klasse der „organischen Minerale“ und der gleichnamigen Abteilung ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe \"50.02.02\" innerhalb der Unterabteilung der „Salze organischer Säuren (Mellitate, Citrate, Cyanate und Acetate)“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Bis heute ist die genaue Bildung von Earlandit noch nicht geklärt. Fest steht allerdings, dass es durch Biomineralisation entsteht, da die Bildung von Citronensäure bzw. ihrer Salze an biologische Vorgänge gebunden ist (vgl. → Citratzyklus). Auch wenn die Löslichkeit von Calciumcitrat in kaltem Wasser nur schlecht ist, so ist die Bildung von Earlandit in den Tiefseesedimenten doch bemerkenswert. Gefunden wurden Earlanditstufen, die auf Gehäusen von Foraminiferen aufgewachsen waren oder die sich in Bohrgängen von Tiefseewürmern gebildet hatten. Letzteres wird als Beleg dafür herangezogen, dass sich Earlandit im Sediment bildet und nicht durch äußere Einflüsse in das Sediment eingebracht wird. Mit Earlandit typischerweise vergesellschaftete Mineralien sind Gips und Weddellit. Einzig bekannter Fundort (Stand 2013) für Earlandit ist die Weddellsee in der westlichen Antarktis. Hier wurde es bei den Koordinaten in 2580 m Tiefe in den entsprechenden Tiefseesedimenten gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Earlandit kristallisiert monoklin mit den Gitterparametern \"a\" = 30,94 Å; \"b\" = 5,93 Å; \"c\" = 10,56 Å und β = 93,7° sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle. Aufgrund der Seltenheit und weil von Earlandit nur polykristalline Aggregate vorliegen, sind keine weiteren Daten zur Kristallstruktur verfügbar. Die chemische Formel von Earlandit kann am besten als Ca[CH(COO)-CHOH(COO)-CH(COO)]·4HO wiedergegeben werden (vgl. die Strukturformel von Calciumcitrat), da die häufig in der Literatur verwendete, idealisierte Summenformel Ca(CHO)·4HO keine Aussage zur Struktur des Citratanions macht.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Auch wenn es viele Verwendungen für Calciumcitrat gibt, so sind diese, aufgrund der extremen Seltenheit von Earlandit für das Mineral nur hypothetisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Earlandit ist ein extrem seltenes Mineral aus der Mineralklasse der organischen Verbindungen. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Ca(CHO)·4HO und ist damit chemisch gesehen ein Calciumcitrat, d. h. das Calciumsalz der Citronensäure. ", "tgt_summary": null, "id": 1745762} {"src_title": "Alex Watson (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mälzer trat 1914 noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs als Fahnenjunker in die Sächsische Armee ein. Im selben Jahr wurde ihm das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse verliehen. Außerdem absolvierte er während des Krieges eine Pilotenausbildung. Nach Kriegsende wurde er als Leutnant in die Reichswehr übernommen und diente zunächst als Zugführer der 4. Kraftfahr-Abteilung. 1923/24 absolvierte er eine Ausbildung an der Artillerieschule Jüterbog. 1925 zum Oberleutnant befördert, wurde er Batteriechef beim 4. Artillerie-Regiment. Zwischen 1928 und 1933 war er zum Studium an die Technische Hochschule Charlottenburg abgestellt, wo er 1933 den Abschluss eines Diplom-Ingenieurs erwarb. Anschließend wurde er zum Reichswehrministerium abgeordnet. 1934 wechselte Mälzer zu der im Neuaufbau befindlichen Luftwaffe. Er unterrichtete kurzzeitig in an der Technischen Schule in Jüterbog und gehörte zu den ersten Ausbildern an der neuen Lufttechnischen Akademie in Berlin-Gatow. 1937 wurde er, inzwischen im Dienstgrad eines Oberstleutnants, Kommandant des Kampfgeschwaders 255 und Kommandant des Luftwaffenstützpunktes Landsberg am Lech. Bei Beginn des Zweiten Weltkriegs war Mälzer zum Stab der Luftflotte 2 abgestellt. Während des Frankreichfeldzuges wurde Mälzer am 28. Mai 1940 Kommandant der Flugbereitschaft des Luftgaukommandos Belgien-Nordfrankreich in Brüssel. 1941 zum Generalmajor befördert, war er 1942/43 Abteilungsleiter im Reichsluftfahrtministerium und wurde im September 1943 Kommandant der Sanitäts-Flugbereitschaft 17 in Wien. Am 1. Oktober 1943 zum Generalleutnant befördert, wurde er zum 30. Oktober 1943 als Stadtkommandant nach Rom versetzt. Als solcher unterstand er Eberhard von Mackensen. In seiner Eigenschaft als Stadtkommandant war er einer der Verantwortlichen für das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen. Da Rom als frontnahe Stadt galt, lag die Entscheidungsgewalt über Vergeltungsmaßnahmen nach Angriffen auf deutsche Soldaten bei den Kommandeuren der Wehrmacht, also bei Mälzer, Mackensen und Feldmarschall Albert Kesselring. Der Chef des SD in Rom, Herbert Kappler, unterstand dabei Mälzer. Als am 23. März 1944 in der Via Rasella ein Bombenanschlag auf deutsche Soldaten verübt wurde, befahl Mälzer, der von Mackensen bei anderer Gelegenheit auch als „wirrer Kopf“ bezeichnet wurde, bereits nach seinem Eintreffen am Tatort, das Häuserviertel in der Via Rasella in die Luft zu sprengen. Der Offizier, der diesen Befehl entgegennahm, untersagte die Sprengung jedoch im Namen von Feldmarschall Kesselring. Gemeinsam mit Kappler und Kesselring beschloss Mälzer, angeblich zur Ausführung eines Befehls Adolf Hitlers, die Erschießung von jeweils zehn Geiseln für jeden getöteten Deutschen. Insgesamt wurden am 24. März 1944 335 italienische Zivilisten, politische Gefangene und Juden getötet. Mälzer wurde wegen dieses Kriegsverbrechens gemeinsam mit Mackensen im November 1946 vor einem britischen Militärgericht in Italien angeklagt und zum Tode verurteilt. Bereits im September 1946 hatte ein amerikanisches Militärgericht Mälzer wegen der öffentlichen Zurschaustellung von Kriegsgefangenen während einer Parade in Rom am 2. Februar 1944 zu zehn Jahren Haft verurteilt, eine Strafe, die auf drei Jahre reduziert wurde. Am 29. Juni 1947 wurden Mälzer und Mackensen zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Die Briten begründeten dies damit, dass Kesselring vor einem italienischen Gericht nicht zum Tode verurteilt worden wäre. Mackensen und Mälzer verbüßten ihre Strafe seit 1947 in der Strafanstalt Werl. Während Mackensen im Oktober 1952 freigelassen wurde, starb Mälzer noch im Gefängnis. Sein Begräbnis wurde vom Verband deutscher Soldaten zu einer Solidaritätskundgebung umfunktioniert, der sich auch das Deutsche Rote Kreuz, der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, die FDP und Die Falken anschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kurt Mälzer (* 2. August 1894 in Altenburg; † 24. März 1952 in Werl) war ein deutscher Generalleutnant der Luftwaffe. Als Kommandant von Rom war er 1944 für das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen mitverantwortlich. Er wurde 1946 wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt, aber zu einer lebenslänglichen Haftstrafe begnadigt und starb noch vor seiner sich abzeichnenden Entlassung in der JVA Werl.", "tgt_summary": null, "id": 717264} {"src_title": "Nano-Aquarium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politische Vorgeschichte.", "content": "Nach dem Frieden von Tilsit befanden sich nur noch Frankreich und Großbritannien miteinander im Krieg. Als dann der Aufstand gegen die französische Herrschaft in Spanien 1808 für manche überraschend sichtbar machte, dass das französische Heer keineswegs unbesiegbar war, versuchte Österreich, das die Niederlage von 1805 und die schmerzlichen Friedensbedingungen keineswegs vergessen hatte, seine fast abgebrochenen Kontakte mit England wieder neu zu beleben. Infolgedessen eskalierten bald wieder die diplomatischen Spannungen zwischen Österreich und Frankreich, die in Paris noch durch Agentenberichte verstärkt wurden, nach denen in der Adria der Handel mit englischen Waren (→ Kontinentalsperre) keineswegs so streng eingeschränkt war wie von Napoleon gefordert und im Hafen von Triest sogar Schiffe mit spanischer Flagge anlegen durften. Die Spannungen wurden auf dem Kongress von Erfurt", "section_level": 2}, {"title": "Truppenaufstellungen.", "content": "Nach der Reorganisation des Heeres, die der österreichische Erzherzog Karl nach der Niederlage von 1805 durchführt hatte, besaß das österreichische Heer im Februar 1809 eine Stärke von insgesamt etwa 330.000 bis 340.000 Mann. Die österreichische Hauptarmee, mit der Erzherzog Karl als Generalissimus in Bayern einmarschieren sollte, besaß eine Stärke von etwa 200.000 Mann und war in sechs Armeekorps untergliedert. Absicht des Erzherzogs war es, die französische „Armee in Deutschland“ (auf Französisch „Armée d’Allemagne“) unter Marschall Davout zu schlagen, bevor Napoleon mit frischen Truppen den Rhein überqueren konnte. Allerdings vollzogen sich Vorbereitung und Aufmarsch des österreichischen Heeres, das noch nicht vollständig auf Etatstärke gebracht worden war, so langsam, dass die dadurch vorgewarnte französische Armee ausreichend Zeit fand, sich in Süddeutschland zu konzentrieren. Dies", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Vorgeschichte.", "content": "Mit der Überquerung des Inns durch die österreichische Armee am 10. April 1809 begann der Krieg zwischen Österreich und Frankreich. Kurz darauf kam es am 16. April zum ersten größeren Gefecht des Krieges bei Landshut (→Schlacht von Landshut) mit der bayerischen Division Deroy. Nach dem Gefecht von Landshut ließ der österreichische Generalissimus seine Armee nach Nordwesten einschwenken, um die Donau zwischen Vohburg und Kelheim zu überqueren. Er wollte damit nicht nur die Vereinigung der französischen Armeekorps in seiner Flanke verhindern, sondern sich nördlich der Donau mit den österreichischen Truppen unter Feldmarschalleutnant (FML) Bellegarde vereinen, die von Böhmen her in die Oberpfalz vorgedrungen waren. Mittlerweile war Kaiser Napoleon aus Paris herbeigeeilt und hatte am 16. April persönlich den Oberbefehl über die „Armee von Deutschland“ übernommen. Durch aufgefangene Depeschen war dem französischen Hauptquartier inzwischen bekannt, dass Erzherzog Karl die Absicht habe, zwischen etwa Ingolstadt und Regensburg die Donau zu überschreiten und dann in Richtung Franken oder Württemberg vorzustoßen. Kaiser Napoleon, davon auf das Höchste alarmiert, koordinierte nun", "section_level": 2}, {"title": "Die Kämpfe zwischen dem 19. und 23. April.", "content": "Da es sich bei den Kämpfen zwischen Landshut und Regensburg nicht um eine einzelne, bewusst herbeigeführte Schlacht handelt, sondern zunächst nur um eine unvermutete Begegnung zweier großer, aber in unterschiedlichen Richtungen marschierender Heere, kam es in der Folge zu zahlreichen einzelnen Gefechten, die sich an unterschiedlichen Orten teilweise gleichzeitig abspielten und deshalb von den jeweiligen Oberfeldherrn nur sehr bedingt gesteuert werden konnten. Das erste Gefecht der fünftägigen Kämpfe fand allerdings bereits am späten Nachmittag des 18. Aprils in der Nähe von Pfaffenhofen an der Ilm statt, wo sich die Vorhut von General Oudinot mit der Nachhut von Feldmarschalleutnant (FML) Hiller ein Gefecht lieferten.", "section_level": 1}, {"title": "19. April: Hausen.", "content": "Am Morgen des am 19. Aprils marschierten zwei österreichische Armeekorps mit ihrer Reserve in drei getrennten Kolonnen in Richtung Regensburg (zusammen etwa 55.000 Mann). Zur Sicherung der linken Flanke, d. h. gegen die Bayern und die in Anmarsch befindlichen Württemberger, blieben zwei Armeekorps zurück, die dadurch jedoch immer weiter von der „Hauptarmee“ getrennt wurden. Erzherzog Ludwig stand mit seinem schwachen Armeekorps bei Siegenburg und wartete auf das Armeekorps von FML Hiller, der sich noch auf dem Marsch von Moosburg an der Isar nach Mainburg befand, wo es spät am Abend ankam. Der Oberbefehl über die Armeekorps des linken Flügels wurde FML Hiller anvertraut. Inzwischen zog Napoleon seine Armee immer mehr in der Gegend von Neustadt an der Donau zusammen, weil er noch immer erwartete, dass dort die Österreicher den Übergang über die Donau erzwingen wollten. Am Morgen dieses Tages begannen die ersten Kämpfe", "section_level": 2}, {"title": "20. April: Abensberg.", "content": "Am frühen Morgen des 20. April befahl Kaiser Napoleon dem soeben aus Spanien eingetroffenen Marschall Lannes den Angriff auf den rechten österreichischen Flügel bei Abensberg in Richtung Rohr und unterstellte ihm dazu als neues Armeekorps die drei Divisionen von Davout, die am Tag zuvor aus Regensburg bei Arnhofen eingetroffen waren. Zu Ablenkung sollte Marschall Davout mit dem ihm verbliebenen Truppen die Österreicher an der Großen Laaber bei Hausen und Dünzling so lange „festhalten“, bis der Angriff der Hauptarmee auf Rohr vollendet war. Marschall Massena, der noch bei Pfaffenhofen an der Ilm stand, trug er auf, so schnell wie möglich Landshut zu erreichen, um dort den Österreichern den Rückzug abzuschneiden. Napoleon plante somit eine Wiederholung des Feldzuges von Ulm 1805 (→Schlacht von Ulm) in noch größerem", "section_level": 2}, {"title": "21. April: Landshut.", "content": "Am Morgen des 21. Aprils wusste auch Kaiser Napoleon nicht genau, wo die Hauptarmee des Feindes eigentlich stand und er vermutete sie sowohl in Regensburg, Straubing oder in Landshut. Da der Feind bei Abensberg letztlich sehr viel schwächer gewesen war als eigentlich erwartet, beorderte er das Armeekorps von Marschall Lefebvre (d. h. die bayerischen Truppen) zu Marschall Davout, der noch immer bei Hausen stand. Mit dem Rest nahm er die Verfolgung der beiden sich in Richtung Landshut zurückziehenden österreichischen Armeekorps auf. Zu diesem Zeitpunkt wusste der österreichische Generalissimus noch nichts vom Schicksal seiner beiden Armeekorps bei Abensberg und befahl daher zunächst die Wiederaufnahme der geplanten Operation in Richtung Eichstätt. In den frühen Morgenstunden erreichte das österreichische Armeekorps von Hiller, das die ganze Nacht marschiert war, Landshut. Nur wenig später kam unglücklicherweise auch Erzherzog Ludwig aus Pfeffenhausen dort an. Wie", "section_level": 2}, {"title": "22. April: Eggmühl.", "content": "Nachdem Napoleon den linken Flügel der Österreicher zurückgeschlagen hatte, konnte er seine ganze Aufmerksamkeit der Armee von Erzherzog Karl zuwenden. Daher befahl er noch vor Tagesanbruch den Abmarsch seiner Truppen von Landshut über Ergoldsbach nach Eggmühl an der Großen Laaber. Dort standen die Truppen der Marschälle Davout und Lefebvre eng konzentriert zwischen Schierling an der Großen Laaber bis Dünzling. Ihnen gegenüber waren die beiden österreichischen Armeekorps Prinz Hohenzollern und Fürst Rosenberg aufmarschiert. Schon am Nachmittag des 21. April hatte der österreichische Generalissimus, Erzherzog Karl, das Korps von Fürst Lichtenstein nach Weillohe entsandt, wo es am späten Abend ankam. Rechts daneben (aus österreichischer Sicht) sollte dann am nächsten Morgen das Armeekorps von Kollowrat, das er über die Donaubrücke von Regensburg herbeigerufen hatte, entlang der Donau weiter", "section_level": 2}, {"title": "23. April: Regensburg.", "content": "Bereits in der Nacht vom 22. auf den 23. April ordnete Erzherzog Karl in Regensburg den Rückzug über die Donau an und ließ dazu alle notwendigen Vorbereitungen treffen. Festgelegt wurde die genaue Reihenfolge des Abzugs, um die Überquerung der einzigen Brücke, der Steinernen Brücke, über die Donau möglichst reibungslos zu gestalten. Um den Übergang der Armee über die Donau zu beschleunigen, begannen im Morgengrauen österreichische Pioniere außerhalb der Stadt mit dem Bau einer zusätzlichen Pontonbrücke aus den Booten und Kähnen, die man in Regensburg und Umgebung auftreiben konnten. Aus demselben Grund, aber mit der erklärten Absicht, den zu erwartenden Abzug der Österreicher im Chaos enden zu lassen, ließ Kaiser Napoleon seine Truppen schon am frühen Morgen die österreichischen Positionen südlich der Stadt angreifen. Es ging für die österreichische Seite an diesem Tag darum, den Übergang über die Donau zu", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Folgen.", "content": "Mit Hilfe einer improvisierten Abfolge von Gefechten gelang es Napoleon, in kurzer Zeit nicht nur den Vormarsch des österreichischen Heers zu stoppen, sondern es gelang auch, das österreichische Heer in zwei Teile zu spalten und beide Heeresteile in zwei unterschiedliche Richtungen auseinanderzutreiben. Anschließend waren beide Heeresteile zu schwach, um der dazwischen stehenden französisch geführten Armee der Rheinbund-Staaten zu widerstehen. Deshalb", "section_level": 2}, {"title": "Folgen für Regensburg und Stadtamhof.", "content": "Bei der Beschießung der von österreichischen Truppen besetzten südlichen Stadtmauern zwischen dem heutigen Dachauplatz im Osten und dem Peterstor im Westen wurden von der Artillerie der französisch geführten Rheinbund-Truppen alle Häuser in diesem Bereich der Stadt zerstört. Dieser Verlust umfasste nahezu ein Fünftel des gesamten Hausbestandes von Regensburg. Außerdem wurden mehrere kirchliche Gebäude durch den Beschuss französischer Batterien, durch Plünderungen und Feuersbrunst zerstört und beschädigt. Völlig verloren gingen das Klarissenkloster und das ehemalige Mittelmünster, das ab Ende des 17. Jahrhunderts als Jesuitenkloster und ab Ende des 18. Jahrhunderts als katholisches Priesterseminar genutzt wurde. In Stadtamhof wurden bei Straßenkämpfen und durch Artillerie-Beschuss der österreichischen Truppen fast alle Häuser einschließlich der Kirche St. Mang", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Schlacht bei Regensburg ist eine zusammenfassende Bezeichnung für eine Reihe zusammenhängender Gefechte und Schlachten zwischen dem 19. und 23. April 1809. Im Verlauf dieser Kämpfe am Beginn des fünften Koalitionskrieges (österreichisch-französischer Krieg von 1809) wurde die österreichische Armee von französisch geführten Truppen der Staaten des Rheinbundes unter Führung von Kaiser Napoleon I. entscheidend geschlagen und musste daraufhin nach Österreich zurückweichen. Im Verlauf der Kämpfe kam es zu größeren Gefechten bei Arnhofen und Offenstetten, Kirchdorf, Siegenburg, Rohr, Rottenburg, Pfeffenhausen, Pfaffenhofen an der Ilm, Peising Langquaid, Thann, Teugn, Dünzling und Hausen (→ Schlacht bei Teugn-Hausen), Landshut, Eggmühl und Regensburg. ", "tgt_summary": null, "id": 1402096} {"src_title": "If a Tree Falls: A Story of the Earth Liberation Front", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach 25 Jahren kehrt der amerikanische Millionär John Rick in seine Heimat Dalmatien zurück. Einst verließ er sie im Alter von 17 Jahren als einfacher Bootsjunge Ivo Maric, da er erkannte, dass er der gräflichen Familie seiner großen Liebe Stella Monti nie gut genug sein würde. Er versprach ihr jedoch, sie einst mit einer weißen Yacht abzuholen. Nun ist er mit seiner Tochter Gloria und deren Freund Bob zurückgekehrt. Da er sehen will, wie seine Umwelt ihm wirklich begegnet, besorgt sich John Rick einfache Kleider und geht als armer Ivo Maric an Land. Er gibt vor, auf der Yacht als Heizer zu arbeiten. An Land wird er von seinen früheren Freunden begeistert empfangen und auch Stella ist erfreut, ihn wiederzusehen. Sie hatte in der Zwischenzeit geheiratet; der inzwischen erwachsene Pero ist ihr Sohn, doch lebt sie nach ihrer Scheidung zurückgezogen mit ihren beiden Brüdern Ruge und Mome im familieneigenen Palais. Die Schulden sind erdrückend und es droht der Verlust des Palais’. Gerne würde Stella mit Ivo in die USA gehen, bittet sich jedoch Bedenkzeit aus. Zunächst behandeln Stellas Brüder Ivo genauso abweisend wie einst. Um bei ihren Gläubigern einen weiteren Vorschuss zu erhalten, bitten sie ihn jedoch, an einem Schwindel teilzunehmen. Er soll sich als der Besitzer der amerikanischen Yacht ausgeben und Kaufinteresse am Palais zeigen. Stella ist entsetzt, dass sich Ivo für den Schwindel hergibt und kündigt an, ihn zu verlassen. Die beiden Brüder wiederum sind entsetzt, als Ivo beim inszenierten Abendessen mit den Gläubigern als John Rick einen Scheck ausstellt und das Palais kauft. Beide glauben, er habe den Scheck gefälscht. Stella kommt abends auf Ivos Boot und will John Rick sprechen und ihn bitten, Ivo wegen Scheckfälscherei nicht verhaften zu lassen. Erst an Bord erkennt sie, dass Ivo und John dieselbe Person sind, und sie fällt ihm glücklich in die Arme. Sie will ihm eigentlich nach Amerika folgen, entscheidet sich jedoch anders. Ihr Sohn Pero war ursprünglich mit der Dalmatierin Marina verlobt, verliebte sich dann jedoch in Ivos Tochter Gloria. Marina wiederum fand in Bob einen neuen Freund. Während Bob und Marina gemeinsam nach Amerika kommen wollen, plant Pero, seine Heimat nicht zu verlassen. Da Gloria jedoch nicht vorhat, Amerika den Rücken zu kehren, würde Pero von der Geliebten verlassen allein in Dubrovnik bleiben. Da Stella einst in derselben Lage war und darunter gelitten hat, will sie gemeinsam mit Pero in Dalmatien bleiben. Erst Glorias Entscheidung, mit Pero zusammen in Dalmatien bleiben zu wollen, löst alle Probleme – und Stella und Ivo treten gemeinsam vor den Traualtar.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Einmal kehr’ ich wieder\" entstand nach einer Geschichte von Herbert Reinecker. Er wurde im Triglav-Studio in Ljubljana produziert. Die Außenaufnahmen entstanden in Dubrovnik und Umgebung. Der Film erlebte am 26. November 1953 im Hannover \"Aegi\" seine Premiere. Im Film sind verschiedene Lieder zu hören: Im Film tanzen und singen zudem das Jugoslawische National-Ensemble Zagreb, die Moreschka-Tänzer der Insel Korčula, das Dalmatinische Gesangs-Ensemble des Radiosenders Zagreb sowie der Chor und das Orchester des Radiosenders Ljubljana.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das \"Lexikon des Internationalen Films\" befand: „Der Zufall führt Regie bei einer Traumfabrik-Handlung, die als Vorwand dient, Ferienfreuden, Badeschönheiten und Schlager vor der dekorativen Kulisse der kroatischen Stadt Dubrovnik zu präsentieren.“ Die \"Filmblätter\" lobten neben der Darstellung Paul Dahlkes vor allem „die fremdartige, bald schwermütige, bald südländisch ausgelassene Musik“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Einmal kehr’ ich wieder ist ein Musikfilm von Géza von Bolváry aus dem Jahr 1953. Die deutsch-jugoslawische Co-Produktion lief auch unter dem Alternativtitel \"Dalmatinische Hochzeit\". Der jugoslawische Filmtitel lautet \"Dalmatinska Svadba\".", "tgt_summary": null, "id": 324322} {"src_title": "Lindisfarne (Tasmanien)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das einzige bekannte Exemplar von \"Sciurumimus\" ist ein juveniles Individuum von rund 72 cm Länge und einem etwa 8 cm langen Schädel. Es handelt sich wahrscheinlich um ein frisch geschlüpftes Jungtier; adulte Tiere dürften weit größere Maße erreicht haben. \"Allosaurus\"-Jungtiere etwa waren in einem vergleichbaren Entwicklungsstadium mit 42 cm deutlich kürzer und erreichten ausgewachsen eine Länge von über 7 m. Alttiere von \"Sciurumimus\" dürften durchaus eine Körperlänge von 5 m und mehr besessen haben, sofern es bei dieser Gattung keine Inselverzwergung gab. Der Kopf ist, verglichen mit dem Rest des Körpers, relativ groß und weist sehr weite Nasenöffnungen auf. Die vordersten vier Zähne des Oberkiefers sind ungekerbt, die restlichen 33–35 oberen Zähne sind rückseitig deutlich gezackt und weisen stark nach hinten. Damit unterscheiden sie sich deutlich von der üblichen Bezahnung der Tetanurae. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass es in einem bestimmten Entwicklungsstadium zu einem Zahnwechsel kam, bei dem die Zähne gegen beidseitig gezackte ausgetauscht wurden. Wahrscheinlich ernährten sich Jungtiere von anderer Nahrung als die Erwachsenen. Der große Kopf mit den vergleichsweise großen Augen weist ein Kindchenschema auf. \"Sciurumimus\" besitzt relativ kurze und kräftige Vorderbeine. Sie weisen drei lange Zehenglieder und Krallen auf, die zusammen rund 45 % der Beinlänge ausmachen. Die Hinterbeine hingegen sind wie bei allen Theropoden länglich (etwa 11 cm ohne Füße) und ermöglichten den Tieren eine rasche bipede Fortbewegung. Der Schwanz ist lang und besteht aus insgesamt 59 Wirbeln. Rund um das fossile Skelett finden sich feine Abdrücke und Reste eines Federflaums, der offenbar den ganzen Körper des Tieres bedeckte. Er besteht aus einfachen, rund 0,2 mm dicken, haarartigen Federn und ist am Schwanz besonders stark ausgeprägt. Lange und dichte Filamentstrukturen verleihen ihm eine fellartige Oberfläche und ein buschiges Erscheinungsbild.", "section_level": 1}, {"title": "Fundort und Fossilmaterial.", "content": "Der Holotyp von \"Sciurumimus\" (BMMS BK 11) wurde 2009 oder 2010 bei Ausgrabungen im Kalkwerk Rygol bei Painten in Süddeutschland gefunden. Die Fundschicht des Kelheimer Kalksteins gehört zur Beckeri-Zone des Kimmeridgiums, einer chronostratigraphischen Stufe des Oberjuras. Das Fossil ist damit ca. 151 Millionen Jahre alt und eines der weltweit am besten erhaltenen Dinosaurierfossilien. Der Geologe und Fossilienhändler Raimund Albersdörfer hatte die Ausgrabungen finanziert, seine Frau Birgit, der das Fossil gehört, meldete es als Kulturgut an und überließ es dem Solnhofener Bürgermeister-Müller-Museum als Dauerleihgabe.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie und Systematik.", "content": "\"Sciurumimus albersdoerferi\" wurde 2012 von Oliver Rauhut, Christian Foth, Helmut Tischlinger und Mark A. Norell als neue Art in einer monotypischen Gattung beschrieben. Die Forscher wählten den Gattungsnamen in Anlehnung an den buschigen Schwanz des Tieres, der an den von Eichhörnchen (\"Sciurus\") erinnert (\"mimus\" „Nachahmer“). Das Artepitheton ehrt den Finanzier der Forschungsarbeiten, Raimund Albersdörfer. Auf Basis seiner Skelettmerkmale wurde \"Sciurumimus\" als sehr ursprünglicher Vertreter der Megalosauroidea eingeordnet. Er steht den restlichen Vertretern der Gruppe als Schwestertaxon gegenüber. Der Umstand, dass die Protofedern der Gattung sich in ihrer Gestalt nicht von dem Flaum unterscheiden, der bei einigen Vogelbeckensauriern wie \"Psittacosaurus\" gefunden wurde, deutet darauf hin, dass sich Federn nicht erst bei Theropoden entwickeln. Vielmehr könnten sie ein ursprüngliches Merkmal aller Dinosaurier gewesen sein und waren möglicherweise auch bei Pterosauriern vorhanden. Damit wäre dieses Merkmal eine Synapomorphie (gemeinsames abgeleitetes Merkmal) der Ornithodira.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sciurumimus ist eine Gattung theropoder Dinosaurier aus dem Oberjura. Die Gattung umfasst mit \"Sciurumimus albersdoerferi\" eine einzige bekannte Art, die 2012 anhand eines fast vollständig erhaltenen fossilen Skeletts eines Jungtiers erstbeschrieben wurde, das in der bayerischen Gemeinde Painten gefunden wurde. \"Sciurumimus\" erreichte ausgewachsen möglicherweise eine Körperlänge von mehreren Metern, war zumindest als Jungtier gefiedert und bewegte sich als typischer Theropode zweibeinig fort. \"Sciurumimus\" gilt als basaler Vertreter der Megalosauridae.", "tgt_summary": null, "id": 1307981} {"src_title": "Greenpeace Australia Pacific", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Rugby.", "content": "Dalzell ging in der Kleinstadt Culverden im Hurunui-Distrikt zur Schule. Dort trat er auch dem Rugbyverein Culverden RFC bei. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges und wegen zwei schwerer Verletzungen, die er sich während dieser Zeit beim Militärdienst im Pazifik zuzog, spielte er erst 1948 mit 27 Jahren das erste Mal für die Auswahlmannschaft seines Provinzverbandes Canterbury RFU. Er debütierte in einem erfolglosen Herausforderungsspiel um den Ranfurly Shield gegen die Otago RFU, den Shield-Inhaber. Mit Canterbury trat er des Weiteren 1949 gegen die in Neuseeland tourende australische Nationalmannschaft (Wallabies) und 1950 gegen die in Neuseeland tourenden British and Irish Lions an. 1950 konnte er außerdem mit seiner Provinz den Ranfurly Shield gewinnen, als diese, anders als zwei Jahre zuvor, gegen Otago gewann. Der Shield wurde von Canterbury jedoch kein einziges Mal verteidigt, da es gleich im ersten Herausforderungsspiel gegen die South Canterbury RFU verlor. Von 1950 bis 1952 lief er auch für die Auswahlmannschaft der Südinsel auf. 1953 gelang es ihm mit Canterbury erneut den Ranfurly Shield zu gewinnen, nachdem sie die Wellington RFU mit 27:3 besiegten. Unmittelbar danach wurde er in den Kader der neuseeländischen Nationalmannschaft (All Blacks) für deren Europatour berufen. Auf dieser Tour spielte er in allen fünf Länderspielen gegen Wales, Irland, England, Schottland und Frankreich. Die All Blacks konnten davon drei Spiele gewinnen. Vor allem beim 5:0 über England spielte Dalzell eine entscheidende Rolle, da er mit einem Sololauf den einzigen Versuch der knappen Partie erzielen konnte. Es sollte sein einziger in einem Länderspiel bleiben. Die zwei Niederlagen kassierten die Neuseeländer im ersten Spiel, was gleichzeitig Dalzells Länderspieldebüt war, gegen die Waliser sowie im letzten Spiel gegen die Franzosen. Zurück in Neuseeland trat er 1954 vom Rugbysport zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "In seiner Familie gibt es eine ungewöhnliche Zahl von erstklassigen Rugbyspielern. So war seine Frau die Schwester von Allan Elsom, der zur gleichen Zeit wie Dalzell für Canterbury und die All Blacks auflief. Sein Sohn Anthony spielte Anfang der 1980er Jahre als Dritte-Reihe-Stürmer ebenfalls für Canterbury und sein Schwiegersohn Graeme Higginson war ein neuseeländischer Nationalspieler in den 1980er Jahren. Ein anderer Schwiegersohn, Braeden Whitelock, spielte für die Manawatu RU sowie 1979 für die Junior All Blacks. Dalzell ist außerdem der Großvater der Brüder Adam Whitelock, George Whitelock, Luke Whitelock und Sam Whitelock, die zurzeit alle für Canterbury spielen.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Nelson Dalzell (* 26. April 1921 in Rotherham, Hurunui District, Neuseeland; † 30. April 1989 in Christchurch, Neuseeland) war ein neuseeländischer Rugby-Union-Spieler auf der Position des Zweite-Reihe-Stürmers.", "tgt_summary": null, "id": 1712824} {"src_title": "Tue Thomsen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mannschaft.", "content": "Zusätzlich ab 25. Oktober 2012:", "section_level": 1}, {"title": "Missionsbeschreibung.", "content": "Während der etwa zweimonatigen Mission wurden an Bord der Internationalen Raumstation vorwiegend wissenschaftliche Experimente betreut und die Station in einem guten Zustand gehalten. Ein Großteil der mehr als 200 aktuellen Experimente läuft automatisch oder von der Erde aus gesteuert ab. Ein weiterer Teil beschäftigt sich mit den körperlichen und psychischen Veränderungen, denen der Mensch bei längerem Aufenthalt in der Schwerelosigkeit bzw. in relativer Isolation ausgesetzt ist. Dazu gibt es eine Vielzahl von Apparaturen, mit denen Untersuchungen angestellt werden. So werden regelmäßig EKG oder EEG genommen, mitunter auch über Nacht, der Körper mittels Ultraschall ‚durchleuchtet‘, die Tätigkeit des Herz-Kreislauf-Systems studiert, Veränderungen im Körper über Blut- und Urinproben nachvollzogen und mittels spezieller Diäten, sportlicher Betätigung oder Medikamenten versucht, dem Muskelschwund, Knochenabbau sowie einer Schwächung des Immunsystems entgegenzuwirken. Zur psychologischen Betreuung gehören vertrauliche Konferenzen der Raumfahrer mit Spezialisten am Boden sowie das Ausfüllen elektronischer Fragebogen oder das Absolvieren von Tests am PC. Daneben spielte auch die Erderkundung eine große Rolle, da man recht flexibel auf bestimmte Ereignisse reagieren konnte. Von Interesse waren hier vor allem außergewöhnliche Wetterphänomene, Umweltverschmutzungen oder katastrophale Ereignisse auf der Erde. Teilweise wurden Kameras aber auch von Schüler- oder Studentengruppen am Boden gesteuert bzw. programmiert. Zusätzliche Experimente mit überschaubarem Betreuungsaufwand waren biologische Studien, beispielsweise an Pflanzen, Fischen oder Bakterienkulturen und physikalisch-technische Untersuchungen. Zu letzteren zählte Plasmakristall 3 plus, welches insbesondere in den letzten Wochen der Mission mehrfach aktiviert wurde. Hier wurde die Entwicklung geladener Partikelwolken in der Schwerelosigkeit erfasst. Dabei bildeten sich unter verschiedenen Druck- und Temperaturbedingungen Zusammenballungen von Teilchen, die einer Kristallbildung ähneln können. Von der Ankunft des Raumschiffs Sojus TMA-06M am 25. Oktober an befanden sich mehrere Medakas in einem speziell dafür ausgestatteten Aquarium. Die Fische sind halb durchsichtig, so dass Veränderungen in ihrem Körper unmittelbar sichtbar werden. Zu den biologischen Experimenten zählte auch Bioemulsija, bei dem ein Bakterienstamm geklont wurde, wobei die Probiotika bestimmte Substanzen effektiver als ihre Vorfahren produzieren sollen. Bakterien können für bestimmte Stoffe auch als biologische Fabriken dienen.", "section_level": 1}, {"title": "Frachterverkehr & Ausweichmanöver.", "content": "Gleich zu Beginn der Expedition 33 bereitete man den Abflug des unbemannten Transportraumschiffes ATV 3 Edoardo Amaldi vor. ATV 3 koppelte am 29. März am Heck der ISS an und wurde anschließend entladen. Mehrfach wurden Bahnanhebungsmanöver mit den Triebwerken des Frachters absolviert. Dabei wurde die mittlere Bahnhöhe erneut erheblich angehoben. Schließlich wurden nicht mehr benötigte Materialien und Abfälle ins ATV geladen. Die Abkopplung sollte eigentlich am 26. September erfolgen, musste jedoch um 2 Tage verschoben werden, da das ATV auf den Befehl zum Ablegen nicht reagierte. Das Problem bestand darin, dass das per Funk gesendete Kommando versehentlich die falsche Raumfahrzeugnummer (34 anstelle 35) enthielt. Natürlich antwortete das ATV auf den Befehl nicht, da es ja eigentlich nicht gemeint war. Am 28. September klappte dann das Ablegen. Am 2. Oktober wurden die Triebwerke für fast 14 Minuten zum ersten Bremsschub gezündet, 3 Stunden später noch einmal für gut 15 Minuten. Das Raumschiff trat am 3. Oktober, etwa 3:30 Uhr MESZ in dichte Schichten der Erdatmosphäre ein, zerbrach und verglühte größtenteils. Während des Auseinanderbrechens wurden Daten über Beschleunigung und Temperatur von einem REBR genannten Gerät erfasst und via Satellitentelefon an eine Bodenstation übermittelt. Am 8. Oktober startete der erste reguläre Dragon-Frachter zur ISS. Beim Start kam es zu einem Triebwerksausfall an der ersten Stufe der Trägerrakete. Trotzdem erreichte das Raumfahrzeug einen Erdorbit und zwei Tage nach dem Start planmäßig die Raumstation. Nach dem Abkoppeln des Raumschiffes Dragon-CRS 1 am 28. Oktober und dessen Wasserung wurde im Rahmen der Auswertung bekannt, dass während des Fluges einer der drei Hauptcomputer einen wahrscheinlich strahlungsbedingten Neustart ausführte. Auf Strahlung führt man auch den Ausfall eines GPS-Moduls zurück. Beide Systeme sind mehrfach redundant an Bord des Raumschiffes vorhanden. Nach der Wasserung drang Wasser in ein Abteil mit elektrischen Komponenten ein. Damit verbunden war offenbar ein Verlust an elektrischer Leistung, wodurch sich der Inhalt einer Gefriereinheit von −95 °C auf −65 °C erwärmte. Offenbar gab es aber dadurch aber keine Schäden an den darin enthaltenen Blut- und Urinproben. Kurz nach dem Ankoppeln des wenige Stunden zuvor gestarteten Frachters Progress-M 17M führte die ISS in der Nacht zum 1. November ein Ausweichmanöver aus. Die Triebwerke des am Modul Pirs angekoppelten Raumschiffs Progress-M 16M wurden dafür verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Laserkommunikation im Testbetrieb.", "content": "Am 2. Oktober testete man im russischen Teil ein neuartiges Kommunikationssystem. Dabei werden Daten mittels eines Laserstrahles zur Erde übermittelt. Hier wurden die Impulse von einer Bodenstation im Nordkaukasus empfangen. Bei diesem ersten Test wurden insgesamt 2,8 GByte Informationen mit einer Datenrate von 128 MBit/s übertragen. Der erfolgreiche Test ebnet nach Worten Verantwortlicher den Weg für eine breite Einführung derartiger Systeme in der Raumfahrt. Mit Laserkommunikationssystemen ließen sich Datenübertragungsraten bis zu 10 GBit/s erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Kleine Satelliten aus einem großen Satelliten.", "content": "Am 4. Oktober wurden 4 japanische Kleinsatelliten sowie ein Cubesat der Universität Hanoi (Vietnam) mit einer speziellen Vorrichtung vom Kibo-Modul aus ins All katapultiert. Startanlage und Satelliten waren zuvor vom Transportraumschiff Kounotori 3 zur ISS transportiert worden. Bei den Satelliten handelt es sich um RAIKO, FITSat 1, We Wish, F-1 und TechEduSat.", "section_level": 2}, {"title": "Außenbordeinsatz.", "content": "Am 1. November stiegen Sunita Williams und Akihiko Hoshide für 6 Stunden und 38 Minuten aus der ISS aus, um eine Reparatur vorzunehmen. Zunächst wurde ein Radiator (Wärmeabstrahler) vom Kühlmittelkreislauf getrennt und eingefahren. Anschließend wurde ein Reserveradiator mit dem Kühlkreislauf verbunden und ausgefahren. Beide Radiatoren befindet sich am Gitterstrukturelement P6 (Backbord 6) und dienen zur Kühlung der hier untergebrachten Steuer- und Ladeelektronik. P6 ist eines von 4 Gitterelementen, welches mit 4 großen Solarzellenpaneelen ausgestattet ist, die den größten Teil der elektrischen Energie für die ISS bereitstellen. Zusätzlich inspizierte und reinigte Sunita Williams ein Drehgelenk zur Nachführung der Solarzellenpaneele, damit diese immer auf die Sonne ausgerichtet werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Abschluss der Mission.", "content": "Am 17. November erfolgte die Kommandoübergabe von Sunita Williams an Kevin Ford. Am folgenden Abend begaben sich die Raumfahrer Juri Malentschenko, Sunita Williams und Akihiko Hoshide in ihr Raumschiff und schlossen gegen 20:10 Uhr die Luken zur Raumstation. Mit der Abkopplung gegen 23:26 Uhr MEZ endete die ISS-Expedition 33 endgültig, die Landung erfolgte am frühen Morgen des 19. November gegen 2:56 Uhr MEZ in der kasachischen Steppe.", "section_level": 2}], "src_summary": "ISS-Expedition 33 ist die Missionsbezeichnung für die 33. Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation (ISS). Die Mission begann am 16. September 2012 mit dem Abkoppeln des Raumschiffs Sojus TMA-04M von der ISS und endete am 18. November 2012 mit dem Abkoppeln von Sojus TMA-05M.", "tgt_summary": null, "id": 2009561} {"src_title": "Yee-haw", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Der im heutigen West Virginia geborene William Atkeson besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und studierte danach an der University of Kentucky in Lexington. In den Jahren 1874 und 1875 war er in West Virginia als Lehrer tätig. Gleichzeitig setzte er seine eigene Ausbildung bis 1875 an der \"Fairmont Normal School\" fort. Im Jahr 1876 zog Atkeson nach Point Pleasant, wo er eine journalistische Laufbahn begann. In dieser Stadt gab er im Jahr 1876 die Zeitung „West Virginia Monitor“ heraus. Nach einem Jurastudium und seiner 1877 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Council Grove (Kansas) in diesem Beruf zu arbeiten. Seit 1882 lebte Atkeson in Missouri. Zwischen 1882 und 1889 war er in Rich Hill ansässig; danach zog er nach Butler. An beiden Orten praktizierte er als Anwalt. Zwischen 1891 und 1893 war er Bezirksstaatsanwalt im Bates County. Im Jahr 1892 kandidierte er erfolglos für das Amt eines Richters im 29. Gerichtsbezirk von Missouri. Zwischen 1894 und 1902 fungierte Atkeson als Verleger und Herausgeber der Zeitung „Butler Free Press“. Politisch war er Mitglied der Republikanischen Partei. In den Jahren 1906 und 1908 kandidierte er jeweils erfolglos für den Kongress. Zwischen 1910 und 1911 arbeitete er als stellvertretender Hotelinspekteur für die Regierung von Missouri; von 1911 bis 1913 war er als \"Deputy State Labor Commissioner\" stellvertretender Arbeitsminister dieses Staates. In den Jahren 1915 bis 1918 verlegte er die Zeitung „Bates County Record“, deren Eigentümer er auch war. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1920 wurde Atkeson im sechsten Wahlbezirk von Missouri in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1921 die Nachfolge des Demokraten Clement C. Dickinson antrat, den er bei der Wahl geschlagen hatte. Da er im Jahr 1922 gegen Dickinson verlor und dieser damit sein Mandat zurückgewann, konnte Atkeson bis zum 3. März 1923 nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. In den Jahren 1923 bis 1925 war er als \"State Warehouse Commissioner\" in Kansas City tätig. Danach praktizierte er wieder als Anwalt. Außerdem befasste er sich mit literarischen Angelegenheiten. William Atkeson starb am 16. Oktober 1931 in Butler.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Oscar Atkeson (* 24. August 1854 bei Buffalo, Putnam County, Virginia; † 16. Oktober 1931 in Butler, Missouri) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1921 und 1923 vertrat er den Bundesstaat Missouri im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 864146} {"src_title": "Noregs Mållag", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technische Bestimmungen.", "content": "Zwei verschiedene Reglements für World Rally Cars wurden in der Rallye-Weltmeisterschaft verwendet. Die erste Version, die mehr technische Freiheit erlaubte, bestand bis 2010. 2011 wurde ein neues, restriktiveres Reglement für World Rally Cars eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "1997 bis 2010.", "content": "Beim 1997 eingeführten WRC-Reglement handelte es sich um eine Weiterentwicklung des alten Gruppe-A-Reglements. World Rally Cars mussten auf Serienfahrzeugen basieren, die in einer Stückzahl von mindestens 2500 hergestellt wurden. Im Gegensatz zum Gruppe-A-Reglement war zur Homologation der Rallyefahrzeuge aber keine Serienproduktion von Sondermodellen notwendig, welche die Eigenschaften der World Rally Cars besaßen. Somit entstanden auch einige World Rally Cars auf Basis von solchen Serienfahrzeugen, die nicht mit Turbomotoren und Allradantrieb erhältlich waren. An den Fahrzeugen durften Modifikationen durchgeführt werden, um die technischen Bestimmungen des WRC-Reglements zu erfüllen. Diese beinhalteten einen maximalen Hubraum von 2 Litern, Turbolader mit Anti-Lag-System, Allradantrieb, ein sequentielles Getriebe mit Schaltwippen, Aerodynamik-Anbauteile, ein minimales Gewicht von 1230 Kilogramm und ein verstärktes Chassis für größere Steifigkeit. Zur Begrenzung der Motorleistung wurden Luftmengenbegrenzer mit einem Durchmesser von 34 Millimetern vor den Turboladern der World Rally Cars platziert. Dadurch wurde der Luftdurchfluss auf 10 Kubikmeter pro Minute limitiert. Der Motor eines World Rally Cars leistete somit nur noch etwa 300 PS anstatt der ansonsten möglichen 330 bis 340 PS. Bei der Weiterentwicklung der Motoren konzentrierten sich die Hersteller daher weniger auf das Erzielen einer möglichst großen Motorleistung. Stattdessen wurde versucht, ein möglichst großes Drehmoment über ein weites Drehzahlband aufrechtzuhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2011.", "content": "Für die Saison 2011 wurde das WRC-Reglement überarbeitet. Die World Rally Cars basieren nun auf dem Super-2000-Reglement und unterscheiden sich von Super-2000-Fahrzeugen im Wesentlichen durch ihren Motor und ein Aerodynamik-Paket. Die World Rally Cars seit 2011 weisen technisch eine größere Nähe zu den Serienfahrzeugen auf als die früheren World Rally Cars. Da die Mindestlänge von 4 Metern aufgehoben wurde, werden als Basisfahrzeuge nun ausschließlich Kleinwagen verwendet. Als Antrieb sind 1,6-Liter-Turbomotoren mit Direkteinspritzung vorgeschrieben. Die Drehzahl dieser Motoren ist auf 8500/min begrenzt. Es müssen Luftmengenbegrenzer mit einem Durchmesser von 33 Millimetern eingebaut werden, und der Ladedruck ist auf 2,5 bar begrenzt. Letzteres soll das Drehmoment unter 400 Nm halten. Der Gangwechsel erfolgt jetzt mechanisch mittels Schaltknüppel, Schaltwippen wurden verboten. Es sind ausschließlich mechanische Differentiale zugelassen. Das Mindestgewicht beträgt 1200 Kilogramm beziehungsweise 1350 Kilogramm mit Fahrer und Beifahrer, in beiden Fällen mit einem Ersatzrad beladen. Die Verwendung von exotischen Materialien ist stark eingeschränkt. Elektronische Fahrhilfen sind verboten.", "section_level": 2}, {"title": "Rundgang um ein World Rally Car.", "content": "Im Vergleich zum Serienfahrzeug fällt beim WRC vor allem die Fahrzeugbreite auf. Die zurzeit auf 1820 mm beschränkte und von den Herstellern voll ausgenutzte Breite des WRC unterscheidet sich zum Serienmodell um circa 10 cm und macht Kotflügelverbreiterungen erforderlich. Die nächst auffälligen Unterschiede sind die Spoiler, hauptsächlich auf dem Kofferraumdeckel montiert. Sie dienen der Verbesserung der Straßenlage des WRC, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten, und bringen einen Unterschied von über 10 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit auf den schnellsten Wertungsprüfungen der Rallye-Weltmeisterschaft. Die durch 4 mm dickes Plexiglas ersetzte Seitenverglasung unterscheidet das WRC vom Serien- und S2000-Fahrzeug. Diese Änderung dient hauptsächlich der Gewichtseinsparung im oberen Fahrzeugbereich. Die Fenster lassen sich nicht öffnen, und es sind in ihnen kleine Schiebefenster eingebaut, um die fehlende Möglichkeit des „Runterkurbelns“ auszugleichen. In der vorderen Stoßstange und der Motorhaube befinden sich mehrere vergitterte Öffnungen, welche einen größeren Luftdurchlass als im Serienfahrzeug ermöglichen. Auf dem Dach, direkt hinter der Windschutzscheibe, befindet sich eine mittig angeordnete Lufthutze. Diese dient der regulierbaren Luftzufuhr im Insassenraum. Links von der Lufthutze, über dem Fahrer, befindet sich meist ein Kameragehäuse. Im Regelwerk ist festgelegt, dass World Rally Cars MacPherson-Federbeine an Vorder- und Hinterachse einsetzen müssen. Abhängig vom zu befahrenden Untergrund sind WRCs mit einer im Unterschied zum Serienfahrzeug sehr hohen oder geringen Bodenfreiheit ausgestattet. Diese lässt sich durch das manuell rasch höhen- und härteverstellbare Fahrwerk beeinflussen. Auf Schotter wird teilweise auf erstaunlich schlechten Strecken gefahren. Wo ein erfahrener Geländewagenfahrer zur Schrittgeschwindigkeit raten würde, bewegen sich die World Rally Cars, teilweise mehr auf der verstärkten Bodenplatte rutschend, in – für den Laien nicht nachvollziehbaren – Geschwindigkeiten. Das erfordert eine sehr robuste Bauweise, besonders im Fahrwerks- und Unterbodenbereich. Bei Schotter-Rallyes sind 6,5x15′′- und 7x15′′-Felgen erlaubt. Auf Asphalt werden verpflichtend 8x18′′-Felgen mit einem vorgeschriebenen Mindestgewicht von 8,9 kg verwendet. Die Lauffläche der Reifen darf 9′′ nicht überschreiten. Ab der Saison 2011 werden WRCs exklusiv mit Michelin-Reifen ausgerüstet. Jede Art von Run-Flat-Systemen ist seit 2008 verboten. Bei Asphaltrallyes sind die WRCs häufig auf landestypischen Nebenstraßen, mit den zu erwartenden Unebenheiten und Belagsschäden, unterwegs. Es wird nicht selten die Fahrbahn im Kurveninnenbereich komplett verlassen, um zu cutten. Deshalb müssen Rallyefahrzeuge, selbst bei einer niederen Bodenfreiheit, noch einen effektiven Federweg aufweisen. Die elastische Unterlippe an der vorderen Stoßstange hat sehr häufig Bodenkontakt, verhindert aber, zu viel Luft unter das Fahrzeug zu lassen. Auf allen Untergründen ist es wichtig, dass das Team den besten Mittelweg beim Fahrzeugsetup findet. Welchen Belastungen ein WRC – selbst auf Asphalt – während einer Rallye ausgesetzt ist, zeigt beispielsweise die Tatsache, dass es bei der Rallye Deutschland 2011 zu 113 gebrochenen Felgen kam. Um ein WRC auf den Asphalt-Wertungsprüfungen entsprechend verzögern zu können, werden innenbelüftete Scheibenbremsen mit einem Durchmesser von 355 mm an der Vorderachse und innenbelüftete 300-mm-Bremsscheiben an der Hinterachse eingesetzt. Die Vier-Kolben-Bremssättel an der Vorderachse sind wassergekühlt.", "section_level": 3}, {"title": "Geschichte.", "content": "Mit dem Ziel, neue Hersteller zur Teilnahme an der Rallye-Weltmeisterschaft zu bewegen, führte die FIA 1997 das Reglement für World Rally Cars ein. Während Subaru und Ford direkt ein World Rally Car an den Start brachten – Toyota stieß erst im weiteren Saisonverlauf mit einem WRC hinzu –, vertraute Mitsubishi zunächst weiterhin auf ein Fahrzeug nach Gruppe-A-Reglement. Doch das WRC-Reglement brachte den gewünschten Effekt. Nachdem 1998 mit Seat ein fünfter Hersteller hinzugewonnen wurde, stießen 1999 mit Škoda und Peugeot zwei weitere Hersteller hinzu. In den folgenden Jahren beteiligten sich stets sieben Werke an der Weltmeisterschaft. Zwar zogen sich Toyota und Seat relativ schnell wieder zurück, dafür begannen aber Hyundai und Citroën ihr Engagement. Im Laufe der Saison 2001 wechselte auch Mitsubishi, der als letzter Hersteller mit einem Gruppe-A-Auto erfolgreich im Feld der WRCs mitmischte, auf ein World Rally Car. Zur Mitte des Jahrzehnts begann sich die Teilnehmerzahl allmählich zu reduzieren. Zunächst stieg nach der Saison 2003 Hyundai aus. Nach der Saison 2005 beendeten auch Mitsubishi, Peugeot und Škoda ihr Engagement. Von einst sieben Herstellern waren somit 2006 nur noch drei werksseitig in der Weltmeisterschaft vertreten. Zwar ergänzte Suzuki 2008 als erster Neueinsteiger seit sieben Jahren das Feld um eigene World Rally Cars, wegen der Weltwirtschaftskrise zog sich Suzuki Ende des Jahres zusammen mit Subaru aber wieder aus der Weltmeisterschaft zurück. Da die Rallye-Weltmeisterschaft ab 2009 nur noch mit zwei Marken ausgetragen wurde, sah sich die FIA zum Handeln gezwungen. Sie führte 2011 ein neues Reglement ein, wonach nur noch kostengünstigere, seriennähere Fahrzeuge zugelassen waren. Die World Rally Cars basierten nun auf dem Super-2000-Reglement und waren mit kleineren 1,6-Liter-Turbomotoren ausgerüstet. Mit diesem Beschluss hatte die FIA Erfolg, denn 2011 bereicherte mit Mini eine neue Marke das Fahrzeugfeld, und Volkswagen kündigte den Einstieg in die Rallye-Weltmeisterschaft mit einem eigenen World Rally Car zur Saison 2013 an. Im Oktober 2011 wurde in der Presse auf Indizien hingewiesen, dass sich auch Hyundai und Toyota mit der Entwicklung eigener World Rally Cars beschäftigten. Von den Werksteams ausgemusterte World Rally Cars landeten vielfach in den Händen von Privatfahrern, die mit ihnen zum Teil in der Weltmeisterschaft fuhren, zum Teil aber auch in den nationalen Rallye-Meisterschaften. Die FIA wollte World Rally Cars als die höchste Fahrzeugklasse im Rallyesport nur in der Rallye-Weltmeisterschaft sehen. Daher übte sie Druck auf die nationalen Motorsportverbände aus, diese Fahrzeuge in ihren Wettbewerben zu verbieten. So wurden 2009 World Rally Cars in der Deutschen Rallye-Meisterschaft verboten, nicht aber in einigen Meisterschaften anderer Länder. Auch ab 2011 sind die alten World Rally Cars der Generation bis 2010 in einigen nationalen Meisterschaften nach wie vor zugelassen und werden dort von Privatfahrern weiterhin eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2017.", "content": "Der 1,6-l-Turbo-Motor wurde entsprechend den 2017 World Rally Car-Vorschriften beibehalten, der Durchmesser des Luftmengenbegrenzers (Restriktor) wurde jedoch von 33 mm auf 36 mm erhöht. Die Motorleistung stieg von 330 PS (242,7 kW) auf 380 PS (283,4 kW). Das Drehmoment liegt bei 450 Nm. Das zulässige minimale Fahrzeuggewicht wurde um 25 kg auf 1175 kg verringert. Die Maximalgeschwindigkeit liegt weiterhin bei ca. 200 km/h. Den Herstellern wird auch mehr Freiheit gegeben, die aerodynamische Leistung zu maximieren, große Bremskühlkanäle in den Verkleidungen vergrößern die Radkästen, Diffusoren werden nun auch benutzt. Die Breite des Fahrwerks und damit auch die der Radkästen wuchs um 5,5 cm auf nun maximal 1.875 mm. Auch dürfen elektronisch gesteuerte aktive Mitteldifferenziale verwendet werden, während die vorderen und hinteren Differentiale mechanisch bleiben. VW verließ den WRC-Betrieb; dafür stieg Toyota wieder ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als World Rally Car oder kurz WRC werden Rallyefahrzeuge bezeichnet, die nach einem von der Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) ausgeschriebenen Reglement aufgebaut sind. Das Reglement wurde 1997 für die Rallye-Weltmeisterschaft eingeführt. World Rally Cars sind seitdem die höchste Fahrzeugklasse im Rallyesport.", "tgt_summary": null, "id": 1168583} {"src_title": "Hamza al-Mustapha", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Araujo spielte zunächst in seiner Geburtsstadt im Nachwuchs der Boca Juniors. Am 13. Dezember 2009 gab er unter Trainer Alfio Basile sein Debüt für die erste Mannschaft in der Primera División, als er in der Schlussphase beim 2:0-Erfolg über CA Banfield für Nicolás Gaitán eingewechselt wurde. Anschließend hatte Araujo Schwierigkeiten, sich an den Profifußball zu gewöhnen und kam für ein halbes Jahr lediglich in der Reservemannschaft zum Zuge. In der Apertura 2010 fasste er dann zunächst Fuß und brachte es auf acht Einsätze, darunter gegen Arsenal, in dem ihm das Führungstor gelang. In der Clausura 2011 kam Araujo nur zu einem Kurzeinsatz und auch in der Apertura 2011 war er im Sturm hinter Lucas Viatri, Pablo Mouche und Nicolás Blandi als vierter Angreifer vorgesehen. In der Sommerpause 2012 verpflichtete der FC Barcelona Araujo auf Leihbasis und er spielte ein Jahr lang in der zweiten Mannschaft in der zweitklassigen Segunda División. Anschließend wurde er für eine Saison an CA Tigre nach Argentinien verliehen. Nach seiner Rückkehr wechselte er zunächst auf Leihbasis zur UD Las Palmas, mit der er in der Spielzeit 2014/15 in die Primera División aufstieg und nach Saisonende fest verpflichtet wurde. Ab Januar 2017 war Araujo anderthalb Jahre als Leihspieler bei AEK Athen in der griechischen Super League aktiv. Mit Las Palmas spielte er ab der Spielzeit 2018/19 wieder zweitklassig. Im Januar 2020 wechselte Araujo erneut auf Leihbasis zu AEK Athen.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Araujo spielte unter anderem in der U17 Argentiniens, für die er die Südamerikameisterschaft 2009 bestritt. Dort gelangen ihm drei Treffer in fünf Einsätzen, womit er sein Team ins Finale schoss. Dort verschoss Araujo den ersten Elfmeter im Elfmeterschießen, welches die Brasilianer schließlich für sich entscheiden konnten. Trotz der Finalniederlage qualifizierte sich die \"Albiceleste\" für die U17-Weltmeisterschaft 2009 in Nigeria. In der Vorrunde gelang Araujo jeweils das Siegtor gegen Honduras und Deutschland, weshalb Argentinien ins Achtelfinale gegen Kolumbien einzog. Auch dort gelang Araujo ein Tor, allerdings musste sich Argentinien trotz einer 2:0-Führung noch mit 2:3 geschlagen geben. Von 2011 bis 2012 stand Araujo im Kader der argentinischen U20 und erzielte in zehn Spielen vier Tore.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sergio Ezequiel Araujo (* 28. Januar 1992 in Buenos Aires) ist ein argentinischer Fußballspieler. Der Stürmer spielt für AEK Athen.", "tgt_summary": null, "id": 1427352} {"src_title": "Mädchen mit Haarband", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Louie Gohmert besuchte bis 1971 die \"Mount Pleasant High School\" und studierte danach bis 1975 an der Texas A&M University. Nach einem anschließenden Jurastudium an der Baylor University in Waco arbeitete er nach seiner Zulassung ab 1982 als Rechtsanwalt. Zwischen 1978 und 1982 diente er in der United States Army. Von 1992 bis 2002 war er Bezirksrichter im Smith County. Danach war er bis 2003 Vorsitzender Richter im zwölften Gerichtsbezirk von Texas. Mit seiner Frau Kathy hat Louis Gohmert drei Töchter. Privat lebt er in Tyler (Texas).", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Bei der Wahl 2004 wurde Gohmert im ersten Kongresswahlbezirk von Texas in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 2005 die Nachfolge von Max Sandlin antrat. Er ist bzw. war Mitglied im Justizausschuss und im \"Committee on Natural Resources\" sowie in insgesamt fünf Unterausschüssen. Innerhalb seiner Fraktion ist er Mitglied im Tea Party Caucus, der der Tea-Party-Bewegung nahesteht. Im Januar 2015 bewarb er sich erfolglos um das Amt des Sprechers des Repräsentantenhauses.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "Gohmert glaubt nicht, dass der Klimawandel von Menschen verursacht wurde. Er setzt sich gegen Gesetze zur Liberalisierung des Abtreibungsrechts ein und unterstützt weitere Bohrungen zur Erforschung von Bodenvorkommen wie beispielsweise Erdöl. Gohmert erregte immer wieder mit extremen gesellschaftspolitischen Ansichten Aufmerksamkeit. Den Amoklauf von Aurora im Jahre 2012 führte Gohmert darauf zurück, dass sich Amerika durch eine zu permissive Kultur vom judäo-christlichen Glauben entferne. Außerdem wunderte sich Gohmert, dass niemand im Publikum eine Waffe gezogen habe, um den Amokläufer zu stoppen. 2014 verglich er Aktivisten für Schwulenrechte mit Nationalsozialisten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Buller „Louie“ Gohmert Jr. (* 18. August 1953 in Pittsburg, Texas) ist ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Seit 2005 vertritt er den 1. Kongresswahlbezirk des Bundesstaats Texas im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 1652379} {"src_title": "Château d’Orion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Sergei Ogorodnikow begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Nachwuchsabteilung des HK Dynamo Moskau, für dessen zweite Mannschaft er von 2001 bis 2003 in der drittklassigen Perwaja Liga aktiv war. Zur Saison 2003/04 wechselte der Center zum THK Twer, für dessen Profimannschaft er sein Debüt in der Wysschaja Liga, der zweiten russischen Spielklasse, gab. Anschließend verbrachte er je eine Spielzeit beim HK ZSKA Moskau und Salawat Julajew Ufa in der Superliga. Zur Saison 2006/07 wurde er von den New York Islanders, die ihn bereits im NHL Entry Draft 2004 in der dritten Runde als insgesamt 82. Spieler ausgewählt hatten, nach Nordamerika beordert, wo er anschließend jedoch ausschließlich für deren Farmteams Bridgeport Sound Tigers aus der American Hockey League und Pensacola Ice Pilots aus der ECHL zum Einsatz kam. Die Saison 2007/08 begann Ogorodnikow bei seinem Ex-Verein HK ZSKA Moskau in der Superliga und beendete sie bei dessen Ligarivalen Metallurg Nowokusnezk. In Nowokusnezk verbrachte er auch die gesamte Saison 2008/09 in der neu gegründeten Kontinentalen Hockey-Liga. In 32 Spielen erzielte er dabei je zwei Tore und zwei Vorlagen. Anschließend wechselte er zum HK Homel aus der weißrussischen Extraliga, für den er in den folgenden beiden Jahren auf dem Eis stand. Zur Saison 2011/12 wurde der Russe vom KHL-Teilnehmer Awtomobilist Jekaterinburg verpflichtet. Im Juni 2012 wechselte er zu Metallurg Schlobin in die weißrussische Extraliga, löste den Vertrag aber noch vor Saisonbeginn wieder auf und schloss sich abermals dem THK Twer an. Noch im November 2012 verließ er den Klub wieder und wechselte innerhalb der Wysschaja Hockey-Liga zum HK Lada Toljatti. Bis zum Ende der Spielzeit 2015/16 spielte er in derselben Liga zudem für Disel Pensa, den HK Saryarka Karaganda und den HK Rjasan. Nach einem viermonatigen Gastspiel beim Hk Homel in Weißrussland kehrte Ogorodnikow im November 2016 wieder in die WHL zurück, wo er bis zum Saisonende im Kader von Jermak Angarsk stand. Die Saison 2017/18 lief er für Podhale Nowy Targ in Polen auf. Ogorodnikow verstarb am 24. Juni 2018 im Alter von 32 Jahren bei einem Unfall mit einem Jet-Ski.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Russland nahm Ogorodnikow an der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2004 sowie der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2006 teil. Bei der U18-WM 2004 gewann er mit seiner Mannschaft die Gold-, bei der U20-WM 2006 die Silbermedaille.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sergei Sergejewitsch Ogorodnikow (; * 21. Januar 1986 in Irkutsk, Russische SFSR; † 24. Juni 2018) war ein russischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 2001 und 2018 für zahlreiche russische Erst- und Zweitligisten spielte. Seinen größten Karriereerfolg feierte der Stürmer mit dem Gewinn der Goldmedaille bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2004.", "tgt_summary": null, "id": 995084} {"src_title": "Africa Express (1976)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Teilnehmer.", "content": "Startberechtigt waren die 18 ProTeams. Zudem vergab der Veranstalter RCS vier Wildcards an Professional Continental Teams, unter anderem überraschend an die deutsche Mannschaft NetApp. Nicht eingeladen wurde Acqua e Sapone um den ehemaligen Giro-Sieger Stefano Garzelli, der bei der Italien-Rundfahrt 2012 eigentlich seine Karriere hatte beenden wollen. Jedes Team schickte neun Fahrer an den Start, womit insgesamt 198 Radprofis am Start standen. Mit dabei waren drei Deutsche, sechs Schweizer, fünf Österreicher und zwei Luxemburger. → \"Detaillierte Starterliste:\" Fahrerfeld 2012 In Abwesenheit des gesperrten Vorjahressiegers Alberto Contador erhielt der Vorjahreszweite Michele Scarponi zwei Tage vor dem Start der Rundfahrt offiziell das Rosa Trikot des Siegers, das er durch Contadors Sperre nachträglich zugesprochen bekommen hatte. Neben dem Mann von Lampre-ISD gilt vor allem sein Landsmann Ivan Basso (Liquigas-Cannondale), der Sieger von 2010, als der größte Favorit für den Gesamtsieg 2012. Beide Fahrer hatten im bisherigen Saisonverlauf allerdings noch kaum gute Resultate herausfahren können, sodass bei vielen Experten beim Start des Giro noch im Zweifel stand, ob sie rechtzeitig in Form kommen würden. Beide hatten mit Damiano Cunego und Sylwester Szmyd aber auch noch starke Helfer an ihrer Seite, die notfalls die Rolle der Teamkapitäne ausfüllen hätten können. Als weitere mögliche Gesamtsieger wurden der Luxemburger Fränk Schleck vom RadioShack-Nissan, der kurzfristig für seinen verletzten Mannschaftskollegen Jakob Fuglsang nachnominiert wurde, sowie Domenico Pozzovivo (Colnago-CSF Inox), im April Sieger des Giro del Trentino, gehandelt. Außenseiterchancen auf den Sieg wurden John Gadret (Ag2r La Mondiale), José Rujano (Androni Giocattoli-Venezuela) sowie Roman Kreuziger (Astana Pro Team) zugesprochen. Für die Siege in den Massensprints auf den Flachetappen kamen im Vorfeld vor allem Weltmeister Mark Cavendish (Sky ProCycling) infrage. Neben dem Briten waren aber auch fast alle anderen Weltklassesprinter wie zum Beispiel Tyler Farrar, Matthew Goss, Theo Bos, Mark Renshaw oder Andrea Guardini am Start. Da Stefano Garzellis Mannschaft Acqua e Sapone keine Wildcard erhalten hatte, stand der Titelverteidiger in der Bergwertung nicht am Start. Als seine möglichen Nachfolger wurden beispielsweise Emanuele Sella oder José Serpa (beide Androni Giocattoli-Venezuela) gehandelt, einen eindeutigen Favoriten in dieser Sonderwertung ga es aber nicht. Erstmals war das Trikot des Führenden in der Bergwertung in diesem Jahr nicht mehr grün, sondern auf Wunsch des Sponsors in der Farbe Blau gehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Wertungen im Rennverlauf.", "content": "Die Tabelle zeigt die Führenden der jeweiligen Gesamtwertung nach Abschluss der Etappe an.", "section_level": 1}, {"title": "Berichterstattung in Deutschland.", "content": "Bereits zum zweiten Mal erschien im Vorfeld des Giro ein deutschsprachiges Programmheft, das der Veranstalter in Kooperation mit der Fachzeitschrift Procycling erstellte. Der Fernsehsender Eurosport übertrug jeden Nachmittag mehrere Stunden live von den Etappen und sendete verkürzte Wiederholungen von diesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 95. Giro d’Italia fand vom 5. bis 27. Mai 2012 statt. Das Radrennen wurde in 21 Etappen mit einer Gesamtlänge von 3504 Kilometern ausgetragen. Die Rundfahrt startete in Dänemark mit einem Einzelzeitfahren und endete in Mailand auf gleiche Weise. Nach den drei Start-Etappen in Dänemark kehrte das Rennen nach Italien zurück, wo der Weg von Verona aus an der Ostseite des Landes nach Süden führte. Der südlichste Punkt wurde auf dem achten Tagesabschnitt nach Lago Laceno erreicht, von da an ging es an der tyrrhenischen Küste wieder nach Norden, wo in der letzten Woche die Bergetappen in den Alpen und Dolomiten auf dem Programm standen. Königsetappe mit rund 6000 hm war die vorletzte Etappe über den Mortirolo und Bergankunft auf dem Stilfser Joch. Insgesamt gab es sechs Bergankünfte. ", "tgt_summary": null, "id": 1319426} {"src_title": "New Routemaster", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "William Dudley, der korrupte Bürgermeister einer Großstadt im amerikanischen Mittelwesten, hat den Bau einer Ölraffinerie nahe dem Stadtzentrum genehmigt. Problematisch ist, dass die Raffinerie keinen Zugang zum Wasser hat. Kein Fluss, kein See oder Reservoir ist in der Nähe. Gleichzeitig ist ein neues Krankenhaus errichtet worden, welches durch Dudleys Misswirtschaft nur dürftig ausgestattet ist. Dr. Whitman, der neue Krankenhausdirektor prangert die Missstände offen an, wird aber zum Schweigen verdammt. Stover, ein labiler Angestellter der Raffinerie, ist von der Millionenerbin Diana Brockhurst-Lautrec besessen. Diese war eine ehemalige Mitschülerin von ihm ist seiner Meinung nach nur durch Heirat in die besseren Kreise aufgestiegen. Diana selbst ist zur Eröffnung des Krankenhauses angereist und auch eine alte Freundin von Whitman. Stover wird nicht nur bei einer seiner Meinung nach überfälligen Beförderung übergangen, sondern er wird gefeuert weil er einen Abteilungswechsel nicht akzeptieren will. Stover will sich rächen und schließt Ventile einer Pipeline. Durch den dadurch entstehenden Überdruck wird Alarm ausgelöst. Die Verwirrung nutzt er, um einen Tanklaster in die Regenrinnen im Boden zu entleeren. Benzin strömt in die Umgebung und in die Kanalisation. Bei Schweißarbeiten einige Kilometer weiter entzündet sich das Benzin. Eine Feuerwalze schießt durch die Kanalisation und erreicht in Sekunden die Raffinerie. Nicht nur die Raffinerie wird zerstört, auch in der Stadt selbst entstehen dutzende Brände. Dr. Whitman und seine Mitarbeiter versuchen, die Verletzten zu versorgen, während der Feuerwehrchef Risley seine Rettungsmannschaften mit schlechter Ausrüstung zu den Brandherden schicken muss. Die alkoholkranke Reporterin Maggie Grayson sieht in der Katastrophe hingegen eine Chance, sich mit einer aktuellen Story zu etablieren. Mehr und mehr Verletzte strömen in die Klinik, während sich die Brände immer weiter ausbreiten. Zeitgleich fliehen die Menschen aus der Stadt. Schließlich entschließen sich Dudley und Risley, dass das Krankenhaus evakuiert werden muss, da die Brände drohen, das Krankenhaus in einem Feuersturm zu zerstören. Während der Evakuierung erreichen die Brände das Krankenhaus und machen einen Einsatz mit Fahrzeugen unmöglich. Die Feuerwehr muss mit Schläuchen einen Korridor bilden, um die Menschen vor der Hitze zu schützen. Stover, der wegen Diana im Krankenhaus blieb und mehrere Krankenpfleger kommen ums Leben. Dr. Whitman gelingt als Letztem die Flucht, bevor das Krankenhaus in einem gigantischen Feuerball explodiert. Am Ende erfährt man, dass offenbar die gesamte Stadt abgebrannt ist. Dr. Whitman und Diana kommen zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Lexikon des Internationalen Films bezeichnete den Film als ein \"\"technisch sehr aufwendiges Spektakel, in dem aber die realen Bedrohungen unserer modernen Stadtlandschaften hinter einer zu konstruierten Handlung und grellen Schaueffekten zu kurz kommen.\"\" Die Filmzeitschrift Cinema schrieb: \"\"Als Werk der Vernichtung ist dieses Spektakel konsequent: Es verheizt ein Heer von Altstars als Statisten einer monströsen Pyrotechniker-Show. Ava Gardner und Leslie Nielsen, dazu die Oscar-Gewinner Henry Fonda und Shelley Winters ihnen allen bleibt in den Rauchschwaden die Puste weg.\"\" Der \"TV Guide\" spottete, der Film sei eine schlechte Entschuldigung für einen Katastrophenfilm. Zwar sei die Besetzung gut, doch mache es das unfreiwillig komische Drehbuch schwer, den Film durchzustehen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film ist einer der wenigen Produktionen, dessen Uraufführung im Ausland stattfand. Am 24. Mai 1979 wurde er erstmals in Deutschland gezeigt. In Kanada erschien er erst am 29. August des gleichen Jahres, in den USA sogar erst am 31. August. Die Produktion hatte ein geschätztes Budget von 5,3 Millionen US-Dollar. Der Film, unterstützt von der staatlichen Produktionsgesellschaft Telefilm Canada, wurde in Montreal gedreht. Wie üblich bei Katastrophenfilmen dieser Zeit wurden viele Filmstars eingesetzt, wobei Fonda, Gardner, Winters und Franciscus schon zu den Veteranen dieses Genres zählten. Elemente des Films nehmen Bezug auf die Texas-City-Explosion, die im April 1947 581 Menschen das Leben kostete. William McCauley, der Komponist der Filmmusik, arbeitete hier mit seinem Sohn Matthew zusammen. 2000 entstand ein Remake unter dem Titel Blaze - Stadt im Feuersturm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stadt in Flammen (OT: City on Fire) ist ein Katastrophenfilm des Regisseurs Alvin Rakoff aus dem Jahr 1979, der in US-amerikanisch-kanadischer Co-Produktion entstand.", "tgt_summary": null, "id": 2129320} {"src_title": "Blattschraube (Holzblasinstrument)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausstattung.", "content": "Das Galaxy Nexus ist 135,5 × 67,9 × 8,9 mm groß und 135 Gramm schwer. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff und hat eine mit kratzfestem Glas überzogene Vorderseite. Anders als früher angenommen besitzt es keinen Aluminiumrahmen. Im Galaxy Nexus arbeitet ein 1,5-GHz-ARM-Cortex-A9-Dual-Core-Prozessor, welcher jedoch mit nur 1,2 GHz getaktet ist. Es unterstützt aktuelle Mobilfunkstandards, ist per W-LAN, Wi-Fi Direct und Bluetooth vernetzbar. Die rückseitige Kamera löst mit 5 Megapixeln auf, die vordere mit 1,3. Das Smartphone wurde ursprünglich mit Android-Version 4.0 (\"Ice Cream Sandwich\", \"ICS\") ausgeliefert. Das Multi-Touch-fähige \"contour display\" mit gebogenem Glas in AMOLED-Technik hat eine Diagonale von 11,8 cm (4,65 Zoll) und eine Auflösung von 1280 × 720 Pixeln. Die GSM-Variante hat 16 GB Flash-Speicher; nur in den USA wurde eine LTE-Variante mit wahlweise 32 GB verkauft. Eine Einführung der 32-GB-Variante auf dem europäischen und asiatischen Markt, wie zuvor von Samsung angekündigt, wurde am 16. Februar 2012 abgesagt.", "section_level": 1}, {"title": "Software.", "content": "Das Galaxy Nexus war das erste Smartphone mit Android 4. Wie schon bei Android 3 (\"Honeycomb\") entfielen in dieser Betriebssystemsversion die Navigationstasten (Zurück, Home, Menü, Suche) in Hardware-Form; stattdessen werden \"Zurück\", \"Home\" und \"Multitasking\" vom Betriebssystem im Hauptbildschirm dargestellt. Das Android-Telefon hat unter anderem eine Funktion zum Entsperren des Gerätes per Gesichtserkennung (\"Face Unlock\") und \"Android Beam\" zum Verschicken von kleinen Inhalten via NFC-Chip. Seit Android 4 besteht im eingebauten Browser die Möglichkeit, in einem privaten Modus im Internet zu navigieren. Zudem wurden Verbesserungen an der Google-Mail-, Galerie- und Kalender-App sowie an diversen Widgets vorgenommen. Außerdem ist die Oberfläche ab Android 4 stärker individualisierbar, so kann man unter anderem die Applikationen auf dem Home-Screen in Ordnern gruppieren. Auf der Google I/O im Juni 2012 wurde Android 4.1 („Jelly Bean“) vorgestellt. Teilnehmer der Konferenz erhielten u. a. ein Galaxy Nexus, auf dem die aktuelle Version bereits vorinstalliert war. Gleichzeitig stellte Google diese Software für vorhandene Geräte kostenlos zur Verfügung. Im Oktober 2012 wurde dann Android 4.2 (immer noch „Jelly Bean“) mittels Blog-Eintrag vorgestellt. Diese Version kann auf den meisten Galaxy-Nexus-Geräten als „Over-The-Air-Update“ installiert werden. Nach einer ersten fehlerbereinigten 4.2-Version (4.2.1 im November 2012) ist seit Februar 2013 „Jelly Bean“ in der Version 4.2.2 verfügbar. Ende Juli 2013 wurde die Android-Version 4.3 für das Galaxy Nexus vorgestellt. Diese grundlegend verbesserte Version wird sowohl per Over-The-Air-Update als auch als zu installierende Datei (\"factory image\") (JWR66Y) über die Google-Server bereitgestellt. Ende Oktober 2013 wurde bekannt, dass es seitens Google keine Android-Version 4.4 für das Gerät geben werde. Drittentwickler, z. B. LineageOS, bieten inzwischen Aktualisierungen auf die Android-Version 7.1.2 an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Galaxy Nexus (GT-I9250, Codename „Maguro“), inoffiziell auch Nexus Prime, ist ein Smartphone, welches am 19. Oktober 2011 von Google und Samsung in Hongkong mit dem Betriebssystem Android 4.0 \"Ice Cream Sandwich\" der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Es ist das erste Smartphone mit der Android-Version 4.0 und somit das Vorzeigegerät dieser Version. Gebaut wurde das Gerät von Samsung. Es ist das dritte Gerät der Nexus-Serie und der Nachfolger des Nexus S, das ebenfalls bereits von Samsung produziert worden war. Anders als das Nexus S wurde das Galaxy Nexus unter der Marke „Samsung“ vertrieben und reihte sich somit in die Samsung-Galaxy-Reihe ein. Das Gerät war seit Anfang Dezember 2011 bis etwa ins Jahr 2013 verfügbar. Nachfolger war das in einer Kooperation von Google und LG entstandene Nexus 4, welches vorwiegend über Google Play vertrieben wurde.", "tgt_summary": null, "id": 470620} {"src_title": "Internationale Walter Benjamin Gesellschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Falter.", "content": "Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 38 bis 40 Millimetern. Bei der Nominatform ssp. \"L. molothina molothina\" überwiegt eine graue bis graubraune Grundfarbe der Vorderflügel. Zuweilen sind sie leicht rötlich überstäubt. Nieren-, und Ringmakel sind hellgrau gefüllt, dünn schwarz umrandet und deutlich erkennbar. Zapfenmakel sind schmal und weniger deutlich ausgebildet. Charakteristisch ist ein weißlicher bis hell graublauer Strahl am Vorderrand, der von der Wurzel bis zum Anfang des Mittelfelds reicht. Die Querlinien und die Wellenlinie sind meist schwächer ausgebildet. Stark verdunkelt zeigt sich die ssp. \"L. molothina occidentalis\", bei der Makel und Linien kaum zu erkennen sind. Die Hinterflügel sind zeichnungslos weißgrau gefärbt. Nur die Adern treten deutlicher hervor.", "section_level": 2}, {"title": "Raupe.", "content": "Jüngere Raupen sind smaragdgrün gefärbt und mit fünf hellen Streifen versehen. Erwachsene Raupen ändern ihre Farbe in Dunkelgrün, Rötlichgrau oder Braun. Sie zeigen dann drei ockergelbe, schwarz eingefasste Rückenlinien und zwei dunkle Seitenstreifen.", "section_level": 2}, {"title": "Geographische Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Art ist durch Südwest- und Mitteleuropa verbreitet. Die Graue Heidekrauteule bewohnt vorzugsweise Heidegebiete und lichte Kiefernwälder.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Hauptflugzeit der in einer Generation im Jahr fliegenden nachtaktiven Falter sind die Monate Mai bis Juli. Sie kommen an künstliche Lichtquellen sowie auch gerne an Köder. Die Raupen leben ab August, überwintern und verpuppen sich im April des folgenden Jahres. Sie ernähren sich von Besenheide (\"Calluna vulgaris\").", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Die Graue Heidekrauteule kommt in den deutschen Bundesländern nur selten vor, gilt gebietsweise als ausgestorben oder verschollen und wird auf der Roten Liste gefährdeter Arten in Kategorie 2 (stark gefährdet) geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Graue Heidekrauteule (\"Lycophotia molothina\") ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae). In der Vergangenheit wurden verschiedene weitere deutsche Bezeichnungen für diese Art kreiert, von denen aber keine allgemein verwendet wurde: Weißmoos-Kieferheiden-Erdeule, Grauschwarze Heideeule, Graue Besenheideeule, Graue Ginstereule.", "tgt_summary": null, "id": 376400} {"src_title": "The Little Girl – Das Böse hat einen Namen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Produkte und Unternehmensgeschichte.", "content": "Täglich veröffentlicht Stratfor Länderberichte sowie Analysen zu globalen und regionalen Konflikten. In seinen Analysen bringt Stratfor nicht nur Hintergrundinformationen zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, sondern erschließt aus den Bestimmungsfaktoren einer Konfliktlage oder Ländersituation zugleich Prognosen für die Zukunft. Das Expertenteam des Unternehmens besteht aus Politologen, Ökonomen und Sicherheitsexperten, die über „Informanten“ in allen Regionen der Welt verfügen und eine Vielzahl von allgemein zugänglichen und verdeckten Quellen auswerten. Das US-Magazin \"Barron’s\" bezeichnete Stratfor aufgrund seiner nachrichtendienstlichen Eigenschaften 2010 als „Schatten-CIA“. Stratfor wurde 1996 von dem US-amerikanischen Geopolitik- und Sicherheitsexperten George Friedman gegründet. Den Unternehmenssitz legte er bewusst nicht in die US-Hauptstadt Washington, sondern in die zu politischen Querelen distanziertere Universitätsstadt und Wirtschaftsmetropole Austin/Texas. Vor seinem Rücktritt im Mai 2015 war Friedman fast 20 Jahre lang CEO und dann Vorsitzender von Stratfor. George Friedman steht heute den Unternehmen Geopolitical Futures vor das er auch gründete.", "section_level": 1}, {"title": "Dienste.", "content": "Seit 1996 publiziert Stratfor einen täglichen Bericht mit Kommentaren zu aktuellen Entwicklungen. Dieser Service wird heute über das Internet angeboten und steht gegen ein Jahresabo jedem Interessierten offen. Daneben wird eine Vielzahl von geopolitisch verwertbaren Informationen angeboten. Sie umfasst beispielsweise umfangreiches Kartenmaterial, Auftragsarbeiten und regionale Analysen. Zugleich wird ein kostenloser wöchentlicher Newsletter verteilt, der sich mit einem aktuellen oder als interessant eingestuften Thema der Welt- und/oder der Sicherheitspolitik befasst.", "section_level": 1}, {"title": "Kunden.", "content": "Die Liste der Kunden wurde bisher von Stratfor nicht veröffentlicht, ist aber teilweise über WikiLeaks einsehbar. Es greifen beispielsweise einige internationale Konzerne, insbesondere aus der Rohstoffbranche, auf Stratfor zurück. Außerdem werden auch staatliche Organisationen mit Informationen versorgt. Viele größere US-amerikanische Medien verwenden Stratfor für Hintergrundinformationen oder als Quelle. Auch deutschsprachige Medien nutzen Stratfor.", "section_level": 1}, {"title": "Hackerangriff.", "content": "Am 24. Dezember 2011 wurde nach einem Hackerangriff, der mutmaßlich von Mitgliedern des Kollektivs \"Anonymous\" im Rahmen der Aktion \"LulzXmas\" verübt wurde, eine Kundenliste mit rund 4000 Einträgen veröffentlicht. Die Hacker verschafften sich eigenen Angaben zufolge Zugriff auf mehr als 200 Gigabyte Daten und kündigten an, mit den erbeuteten Kreditkartennummern, die unverschlüsselt abgespeichert waren, Überweisungen an Hilfsorganisationen zu tätigen. Insgesamt wurden mehr als 10.000 Karten verwendet, um mindestens 700.000 US-Dollar illegal zu überweisen. Am 31. Dezember wurden 75.000 Namen, Adressen, Kreditkartennummern und Passwörter von Kunden und 860.000 Benutzernamen und Passwörter ins Netz gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Verursacher.", "content": "Andreas Bogk, Sprecher des Chaos Computer Clubs und als Abonnent des Stratfor-Newsletters selbst von der Aktion betroffen, kritisierte die mangelhaften Vorkehrungen des Unternehmens zur Wahrung der Informationssicherheit. Ungewissheit besteht über die Identität der Angreifer. So dementierte eine am 25. Dezember 2011 veröffentlichte „Pressemitteilung“ von \"Anonymous\" jegliche Beteiligung und verurteilte den Hack als Missachtung der Pressefreiheit.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitslücken.", "content": "Nach Mitte Juni 2014 in einschlägigen Medien veröffentlichten Erkenntnissen wurde das Hacken des Stratfor-Servers durch erhebliche Sicherheitsmängel bei Stratfor erleichtert. So sei weder eine wirksame Firewall noch eine Protokollierung der über die Fernwartung erfolgten Zugriffe eingerichtet gewesen. Die Server waren durchgängig über Remote-Access-Ports per Secure Shell und Windows Remote Desktop zugänglich gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Wikileaks.", "content": "Am 27. Februar 2012 begann Wikileaks in Kooperation mit 25 Medienpartnern mit der Veröffentlichung von über fünf Millionen unternehmensinternen E-Mails unter dem Namen \"The Global Intelligence Files\". WikiLeaks verfolgt das Ziel, das Informantennetz des Unternehmens zu enttarnen sowie die aus Sicht von WikiLeaks fragwürdigen oder illegalen Methoden von Stratfor darzustellen. Darin heißt es: Im November 2013 wurde der mutmaßliche Hacker Jeremy Hammond zu einer Haftstrafe von 10 Jahren verurteilt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Strategic Forecasting, Inc (abgekürzt Stratfor) ist ein US-amerikanischer Informationsdienst, der Analysen, Berichte und Zukunftsprojektionen zur Geopolitik, zu Sicherheitsfragen und Konflikten anbietet.", "tgt_summary": null, "id": 96954} {"src_title": "Randolph Perkins", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Preisträger und Nominierungen ab dem Jahr 2000.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2000er Jahre.", "content": "2000 Kim Fupz Aakeson – Der einzig Richtige \"(Den eneste ene)\" 2001 Lone Scherfig – Italienisch für Anfänger \"(Italiensk for begyndere)\" 2002 Ole Christian Madsen und Mogens Rukov – Kira \"(En Kærlighedshistorie)\" 2003 Nils Malmros und John Mogensen – At kende sandheden 2004 Lars von Trier – Dogville 2005 Anders Thomas Jensen – Brothers – Zwischen Brüdern \"(Brødre)\" 2006 Anders Thomas Jensen – Adams Äpfel \"(Adams æbler)\" 2007 Niels Arden Oplev und Steen Bille – Der Traum \"(Drømmen)\" 2008 Bo Hr. Hansen – Kunsten at græde i kor 2009 Dunja Gry Jensen und Henrik Ruben Genz – Frygtelig lykkelig", "section_level": 2}, {"title": "2010er Jahre.", "content": "2010 Lars von Trier – Antichrist 2011 Tobias Lindholm und Michael Noer – R 2012 Lars von Trier – Melancholia 2013 Tobias Lindholm – Kapringen 2014 Thomas Vinterberg und Tobias Lindholm – Die Jagd \"(Jagten)\" 2015 Lars von Trier – Nymphomaniac Director’s Cut 2016 Martin Zandvliet – Unter dem Sand – Das Versprechen der Freiheit \"(Under sandet)\" 2017 Søren Sveistrup – Der Tag wird kommen \"(Der kommer en dag)\" 2018 Christian Tafdrup, Mads Tafdrup – Eine fürchterliche Frau \"(En frygtelig kvinde)\" 2019 Gustav Möller, Emil Nygaard Albertsen – The Guilty \"(Den skyldige)\"", "section_level": 2}, {"title": "2020er Jahre.", "content": "2020 Maren Louise Käehne, May el-Toukhy – Herzdame \"(Dronningen)\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Robert: Bestes Originaldrehbuch Gewinner des dänischen Filmpreises Robert in der Kategorie \"Bestes Originaldrehbuch\" \"(Årets originalmanuskript)\". Die Dänische Filmakademie \"(Danmarks Film Akademi)\" vergibt seit 1984 alljährlich ihre Auszeichnungen für die besten Filmproduktionen und Filmschaffenden Ende Januar beziehungsweise Anfang Februar auf dem \"Robert Festival\" in Kopenhagen.", "tgt_summary": null, "id": 748462} {"src_title": "Young Adult", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Martínez de Irujo wurde 1963 als jüngster Sohn von Cayetana Fitz-James Stuart, Herzogin von Alba und Berwick, und Luis Martínez de Irujo geboren. Er begann im Alter von fünf Jahren mit dem Reiten. Bereits im Juniorenalter ritt er erste Nationenpreise in dieser Altersklasse. Nachdem er seine Schullaufbahn am British Institute in Madrid beendete, konzentrierte er sich vollständig auf den Reitsport. Im Alter von 19 Jahren zog er für drei Monate auf die Anlage von Hans Günter Winkler. Ende der 1980er Jahre verließ er aufgrund des Ausbruchs der Afrikanischen Pferdepest erneut Spanien und zog für vier Jahre in die Niederlande. Nach zwei weiteren Zwischenstationen in Frankreich und Großbritannien zog er im Jahr 2001 wieder nach Spanien. Er kommt für Trainingsaufenthalte jedoch regelmäßig zu Ludger Beerbaum nach Deutschland. Von 1999 bis 2007 war Martínez de Irujo Präsident des International Jumping Rider Clubs (IJRC), der Interessenvertretung der international startenden Springreiter. Nachdem Rodrigo Pessoa vier Jahre dieses Amt innehatte, wurde Martínez de Irujo im September 2011 erneut zum Präsidenten gewählt. Von 2013 bis 2017 war er Vizepräsident des IJRC unter der neuen Präsidentin Christina Liebherr. Im Jahre 2006 spielte er im Film Goyas Geister die Rolle des Dukes of Wellington.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Den vermutlich wichtigsten Erfolg in seiner Karriere erzielte Martínez de Irujo im Jahr 1992, als er bei den in Spanien ausgetragenen Olympischen Spielen mit der spanischen Mannschaft den vierten Rang erzielte. Daneben nahm er an drei Europameisterschaften, vier Weltmeisterschaften und mehreren Nationenpreisen teil. Im Jahr 2006 wurde Martínez de Irujo zudem mit \"Kesberoy St. Aubert\" spanischer Meister der Springreiter.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Cayetano Martinez de Irujo trägt den Titel eines Grafen (Conde) von Salvatierra den seine Mutter an ihn abgetreten hat. Den Titel Herzog von Arjona trat die Herzogin von Alba im Jahr 2013 ebenfalls an ihn ab. Martinez de Irujo heiratete im Jahr 2005 und hat zwei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cayetano Luis Martínez de Irujo y Fitz-James Stuart, 4. Herzog von Arjona, 13. Graf von Salvatierra (* 4. April 1963 in Madrid) ist ein spanischer Springreiter.", "tgt_summary": null, "id": 1282431} {"src_title": "Make a Wish", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Makroskopische Merkmale.", "content": "Der relativ große Hut ist 5–15 cm breit, lange Zeit gewölbt und dann leicht niedergedrückt. Der Rand ist anfangs eingerollt und der Randsaum überragt oft die Lamellen. Die Hutfarbe ist sehr falb, blass fleischfarben bis bleich ocker, im Alter mehr oder weniger beige. Der Hut ist stets ungezont, aber stellenweise dunkler gefleckt. Die Huthaut ist bei feuchtem Wetter sehr schleimig und bei Trockenheit glänzend. Die cremeweißlichen bis blass fleischockerfarbenen und recht dicht stehenden Lamellen sind am Stiel angewachsen oder laufen kurz daran herab. Bei Druck verfärben sie sich fuchsig bis ockerblass oder werden rostfleckig. Das Sporenpulver ist blassocker. Der zylindrische Stiel ist 3–8 cm lang und 1–1,5 (2) cm breit. Er ist ziemlich brüchig und zuerst ausgestopft, doch schon bald hohl. Die etwas runzelige Stieloberfläche ist hutfarben oder etwas heller gefärbt und hat oft blassbräunliche Flecken. Das Fleisch ist weiß bis blassgelb und schmeckt ziemlich mild, hat aber eine etwas kratzendem Nachgeschmack. Der Geruch ist unbedeutend. Die Milch ist weiß und versiegt schon bald, sie ist an der Luft unveränderlich und neigt beim Eintrocknen höchstens etwas zum Grauen.", "section_level": 2}, {"title": "Mikroskopische Merkmale.", "content": "Die Sporen sind breitelliptisch und durchschnittlich 7,3–7,7 μm lang und 5,8–6,2 μm breit. Der Q-Wert (Quotient aus Sporenlänge und -breite) ist 1,1–1,4 μm. Das Sporenornament wird bis 1 μm hoch und besteht aus mehr oder weniger zahlreichen oft verbreiteten Warzen und Rippen, die oft zebrastreifenartig angeordnet und teilweise miteinander verbunden sind, aber kein geschlossenes Netz bilden. Der Hilarfleck ist inamyloid oder teilweise amyloid. Die Basidien sind zylindrisch bis keulig, 40–50 μm lang und 9–11 μm breit und haben bisweilen nur zwei, meist aber vier Sterigmen. Die spindeligen, 45–100 μm langen und 6–10 μm breiten Pleuromakrozystiden sind selten bis zahlreich. Die Lamellenschneiden sind heterogen und bestehen aus wenigen bis zahlreichen Basiden und zahlreichen Cheilomakrozystiden. Diese messen 35–80 x 5–9 μm und sind spindelig bis etwas zylindrisch. Die Huthaut (Pileipellis) ist ein 100–200 μm dickes Ixotrichoderm, das aus unregelmäßig aufsteigenden und mehr oder weniger verbogenen, knorrigen, 2–6 μm breiten Hyphenenden besteht, die in eine gelatinisierte Masse eingebunden sind.", "section_level": 2}, {"title": "Artabgrenzung.", "content": "Der Falbe Milchling hat nur wenig auffallende Merkmale. Recht typisch sind seine falben Farben. Ein Doppelgänger im Nadelwald ist der seltene Heide-Milchling (\"Lactarius musteus\"). Der Heide-Milchling ist ein Kiefernbegleiter, den man besonders auf Moorböden finden kann. Bei ihm ist die Stielspitze unterhalb der Lamellen fleischrosa gegürtelt, während der Stiel beim Falben Milchling einheitlich gefärbt ist. Außerdem stehen die Lamellen weniger dicht und sind auch seltener gegabelt als beim Falben Milchling. Einige Milchlinge, die im Alter stark ausblassen, können ebenfalls mit dem Falben Milchling verwechselt werden. Einer von ihnen ist der scharfe Nordische Milchling (\"Lactarius trivialis\"). Sein Hut ist normalerweise grauviolett und manchmal in der Jugend am Rande dunkler gezont. Er ist im Norden Europas stärker verbreitet. Weitere mitunter ähnliche Milchlinge sind der Graublasse Milchling (\"L. albocarneus\") ein Begleitpilz der Tanne und der Rosascheckige Milchling (\"L. controversus\") der bei Weiden und Pappeln wächst und auffallend kleinen Sporen hat. Auch der Goldflüssige Milchling (\"L. chrysorrheus\"), ein Mykorrhizapilz der Eiche, känn ähnlich aussehen, er hat aber eine rasch gilbende Milch.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Der Falbe Milchling ist ein Mykorrhizapilz, der bei uns fast ausschließlich mit Rotbuchen eine symbiotische Beziehung eingeht. In seltenen Fällen können aber auch Eichen oder anderen Laubbäumen als Wirt dienen. Der Milchling kommt vorzugsweise in mesophilen Buchenwäldern wie Orchideen-Buchenwäldern, Haargersten-Buchenwäldern oder Waldmeister-Buchenwäldern, Tannen-Buchen- und Buchen-Tannenwäldern und seltener auch in Hainsimsen-Buchenwäldern vor. Mit oder ohne Rotbuche kann man ihn auch in Hainbuchen-Eichen- und Edellaubbaum-Mischwäldern oder in Parkanlagen finden. Der Milchling bevorzugt Wälder, die sich in ihrem Klimaxstadium befinden. Er mag frische, mittel- bis tiefgründige, mäßig nährstoffhaltige, aber stickstoffarme Braunerden, die mehr oder weniger basenreich sind. Der Milchling ist aber nicht absolut an Kalk gebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Falbe Milchling kommt in Europa vor, er wurde aber auch in Nordafrika (Marokko) nachgewiesen. Das Verbreitungsareal fällt im Wesentlichen mit dem der Rotbuche zusammen, es gibt aber auch einige Vorposten außerhalb des Rotbuchenareals. Die Art ist in Deutschland und Österreich weit verbreitet und noch relativ häufig.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Infragenerische Systematik.", "content": "Der Falbe Milchling wird in die Sektion \"Pyrogali\" gestellt. Die Vertreter der Sektion haben meist schmierig-klebrige Hüte und eine weiße, unveränderliche Milch, die im Normalfall beim Eintrocknen keine Flecken auf den Lamellen hinterlässt. Alle Arten sind ungenießbar oder schwach giftig.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Abgekocht ist der auch roh fast milde Falbe Milchling durchaus essbar, doch wird er von den meisten Autoren als ungenießbar bezeichnet. Da er wenig wohlschmeckend ist, ist diese Einschätzung wohl gerechtfertigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Falbe Milchling oder Fleischblasse Milchling (\"Lactarius pallidus\") ist ein Pilz aus der Familie der Täublingsverwandten. Es ist ein mittelgroßer Milchling, mit blass fleischocker bis schmutzig weißlichem Hut, der zumindest jung eine fleischrosa bis fleischbraune Tönung aufweist. Die Milch ist weiß und bleibt so. Der Geruch ist unbedeutend, der Geschmack ist ziemlich mild, kratzt aber im Hals. Der Milchling ist ein typischer Mykorrhizapilz der Rotbuche.", "tgt_summary": null, "id": 771055} {"src_title": "Joachim Fischer (Soziologe)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bau und Technische Daten.", "content": "Mit der heraufziehenden Kriegsgefahr begann die norwegische Marine, ihre Minenkriegskapazitäten zu verstärken. Dazu wurden sechs ihrer älteren Kanonenboote 2. Klasse zu Minenlegern und Minenräumbooten umgebaut, aber es wurden auch zwei neue Minensuchboote bei Nylands mekaniske verksted in Oslo in Auftrag gegeben. Beide Schiffe, die \"Rauma\" und die \"Otra\", wurden noch vor der deutschen Invasion Norwegens fertig und in Dienst gestellt. Die \"Rauma\", benannt nach dem Fluss Rauma, lief am 26. September 1939, sechs Wochen nach ihrem Schwesterschiff, vom Stapel und wurde im Januar 1940 in Dienst gestellt. Sie war 52,1 m lang (51,0 m in der Wasserlinie) und 7,05 m breit, hatte 1,90 m Tiefgang, und verdrängte 355 Tonnen. Der Antrieb bestand aus zwei 900-PS Dreifachexpansions-Dampfmaschinen und zwei Schrauben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 15 Knoten, die Reichweite 1400 Seemeilen bei 9 Knoten Marschgeschwindigkeit. Das Schiff war mit einer 7,6-cm-L/28-Bofors-Kanone und zwei MG des Typs Madsen bewaffnet. Die Besatzung zählte 25 Mann.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmen Weserübung.", "content": "Die beiden in Horten stationierten Minensucher \"Otra\" und \"Rauma\" sollten am 9. April 1940 drei angeblich von der Royal Navy kurz zuvor an der norwegischen Westküste gelegte Minenfelder beseitigen. Bevor sie jedoch zu diesem Unternehmen auslaufen konnten, wurde der Anmarsch fremder Kriegsschiffe gemeldet. Die \"Otra\" wurde zur Erkundung ausgeschickt und meldete um 4:10 Uhr, dass es sich um deutsche Schiffe handelte. Da ihr der Rückmarsch nach Horten durch die deutsche Kriegsschiffgruppe 5 mit dem Schweren Kreuzer \"Blücher\" versperrt war, ankerte sie im etwa 20 km weiter nördlichen Filtvet, wo sie am folgenden Tage von dem Torpedoboot \"Möwe\" erbeutet und dann von der Kriegsmarine mit dem Namen \"Togo\" in Dienst gestellt wurde. Die \"Rauma\" lag noch in Horten, als die deutschen Torpedoboote \"Kondor\" und \"Albatros\", die Minenräumboote \"R 17\" und \"R 21\" und das Walfangboot \"Rau 7\" um 4:35 Uhr in den Hafen einliefen, um die dortige Marinebasis zu besetzen. Die \"Rauma\" und der Minenleger \"Olav Tryggvason\" setzten sich energisch zur Wehr. Das Minenräumboot \"R 17\" wurde dabei versenkt, und die \"Albatros\" wurde beschädigt und zum Rückzug gezwungen. Dem Räumboot \"R 21\" gelang es jedoch, seine Infanterietruppen im Hafen an Land zu setzen, bevor es selbst nach mehreren Treffern auf Grund lief. Im Gefecht mit den norwegischen Schiffen erzielte \"R 21\" mehrere Treffer auf der \"Rauma\", die das Schiff erheblich beschädigten und den Kommandanten und einen Matrosen töteten. Wenige Stunden später, um 7:35 Uhr, kapitulierten die norwegischen Streitkräfte in Horten, nachdem die Invasoren mit der Bombardierung von Hafen und Stadt gedroht hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Kriegsmarine.", "content": "Damit fielen die \"Rauma\" und die \"Olav Tryggvason\" in deutsche Hand. Die \"Olav Tryggvason\" wurde schon am 12. April 1940 unter dem Namen \"Albatros\" in die Kriegsmarine übernommen, dann aber am 16. Mai 1940 in \"Brummer\" umbenannt. Die \"Rauma\" wurde repariert und am 18. April 1940 unter dem neuen Namen \"Kamerun\" (taktische Nummer \"NO 01\") von der Kriegsmarine in Dienst gestellt. Ihre Bewaffnung bestand nunmehr aus zwei 7,6-cm-Kanonen, zwei 2-cm-Flak und zwei MG. Sie wurde zunächst als Vorpostenboot in the Hafenschutzflottille Oslo eingesetzt, dann aber zum Minenleger umgerüstet. Sie war nun mit zwei 7,5-cm SK C/34 Schnellfeuergeschützen und zwei 2-cm-Flak 30 C/30 bewaffnet und konnte bis zu 60 Minen aufnehmen. Die \"Kamerun\" diente die gesamten restlichen Kriegsjahre in Norwegen. Zum Zeitpunkt der deutschen Kapitulation gehörte sie zur D-Gruppe der Hafenschutzflottille Oslofjord in Horten.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegsjahre.", "content": "Sie wurde von den Alliierten dem Deutschen Minenräumdienst zugeteilt und diente in der KMA-Räumflottille Kristiansand. 1947 wurde sie an die norwegische Marine zurückgegeben und von dieser wieder in Dienst gestellt (Kennung N 33). 1949 wurde sie zum Minenlegerschulschiff umgebaut. Am 21. August 1959 wurde das Schiff in Horten außer Dienst gestellt und aufgelegt. Im April 1962 wurde es zum Abwracken verkauft und danach verschrottet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rauma war ein norwegisches Minensuchboot, das von der deutschen Kriegsmarine erbeutet und unter dem Namen Kamerun von 1940 bis 1945 als Sicherungsschiff und Minenleger eingesetzt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 569514} {"src_title": "Mr. Bombastic", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Albert Carnahan, meistens nur nach seinen Initialen „A. S. J.“ genannt, war der Vater von Gouverneur und US-Senator Mel Carnahan (1934–2000). Sein 1958 geborener Enkel Russ Carnahan vertritt seit 2005 ebenfalls den Staat Missouri im US-Repräsentantenhaus; dessen jüngere Schwester Robin ist Secretary of State von Missouri. Außerdem war seine Schwiegertochter Jean Carnahan im Jahr 2002 US-Senatorin. Carnahan war während der Endphase des Ersten Weltkrieges in den Jahren 1918 und 1919 Soldat der United States Navy. Danach besuchte er bis 1926 das \"State Teachers College\" in Cape Girardeau. Daran schloss sich ein Studium an der University of Missouri in Columbia an, das er 1934 beendete. In den folgenden Jahren arbeitete Carnahan als Highschoollehrer. Er war auch in der Schulverwaltung tätig. Politisch war er Mitglied der Demokratischen Partei. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1944 wurde er im achten Wahlbezirk von Missouri in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 1945 die Nachfolge von William P. Elmer antrat. Da er im Jahr 1946 nicht bestätigt wurde, konnte er bis zum 3. Januar 1947 zunächst nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. In dieser Zeit endete der Zweite Weltkrieg. Nach seinem vorübergehenden Ende seiner Zeit im Kongress war Carnaham Schulrat in Ellsinore. Im Jahr 1948 wurde er erneut in das US-Repräsentantenhaus gewählt, wo er am 3. Januar 1949 Parke M. Banta ablöste, der zwei Jahre zuvor sein Nachfolger geworden war. Nach fünf Wiederwahlen konnte er bis zum 3. Januar 1961 sechs weitere Legislaturperioden im Kongress verbringen. Diese waren von den Ereignissen des Kalten Krieges und der Bürgerrechtsbewegung geprägt. In diese Zeit fiel auch der Koreakrieg. Während Carnahans Zeit als Kongressabgeordneter wurde im Jahr 1951 der 22. Verfassungszusatz ratifiziert. Im Jahr 1960 wurde A. S. J. Carnahan von seiner Partei nicht mehr zur Wiederwahl nominiert. Von 1961 bis 1963 war er Botschafter der Vereinigten Staaten in Sierra Leone. Er starb am 24. März 1968 in der Mayo-Klinik in Rochester.", "section_level": 1}], "src_summary": "Albert Sidney Johnson Carnahan (* 9. Januar 1897 bei Ellsinore, Carter County, Missouri; † 24. März 1968 in Rochester, Minnesota) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1945 und 1961 vertrat er zweimal den Bundesstaat Missouri im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 67890} {"src_title": "Imperium (Kracht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Tochter eines Chirurgen und einer Sozialarbeiterin in einer Psychiatrischen Klinik studierte nach dem Schulbesuch Amerikanistik am Barnard College und schloss dieses Studium 1970 mit einem Bachelor of Arts (B.A. American Studies) ab. Ein anschließendes postgraduales Studium in Amerikanistik an der University of Southern California beendete sie 1973 mit einem Master of Arts (M.A. American Studies) und studierte nebenbei auch Musik und Tanz. Bereits während des Studiums nahm sie 1971 den aus dem isiZulu stammenden Namen Ntozake Shange an, der „Diejenige, die mit ihren eigenen Dingen kommt“ (Ntozake) und „Eine, die wie ein Löwe läuft“ (Shange) bedeutet. Nach Abschluss des Bachelorstudiums wurde sie 1972 Lehrerin für englische Sprache, kreatives Schreiben sowie Drama und unterrichtete zunächst am Trenton State College, anschließend von 1973 bis 1975 am California State College in Sonoma sowie 1975 kurzzeitig am City College of New York. Im Anschluss war sie erst Lehrerin am Medgar Evers Community College sowie am Douglass College, ehe sie 1978 Dozentin an der Rutgers University wurde. Während dieser Zeit arbeitete sie außerdem als Schauspielerin und trat nicht nur in Theatern in Kalifornien und New York City auf, sondern auch in Fernsehsendungen wie \"Straight Talk\" (1976), \"Sunday\" (1977), \"Black Journal\" (1977) und \"An Evening with Diana Ross\" (1977), wofür sie für einen Emmy Award nominiert war. Darüber hinaus begann sie ihre schriftstellerische Laufbahn und hatte den ersten großen Erfolg mit ihrem Theaterstück \"For Colored Girls Who Have Considered Suicide/When the Rainbow Is Enuf\", für das sie unter anderem 1977 den Obie Award erhielt. Zusammen mit ihren Generationsgefährtinnen Alice Walker, Toni Morrison und Toni Cade Bambara erreichte sie in den 1970er Jahren erstmals für afroamerikanische Autorinnen einen anerkannten Platz in der US-Literatur. 1979 inszenierte sie als Regisseurin auch verschiedene Stücke auf dem New York Shakespeare Festival wie \"The Mighty Gents\" und \"Tribute to Sojourner Truth\". 1980 wurde sie mit einem weiteren Obie Award für eine Adaption von Bertolt Brechts \"Mutter Courage und ihre Kinder\" geehrt. Für den Gedichtband \"Three Pieces\" erhielt sie 1981 den Los Angeles Times Book Prize für Lyrik und war außerdem für einen Grammy Award sowie einen Tony Award nominiert. Zur finanziellen Unterstützung ihrer schriftstellerischen Tätigkeit erhielt sie darüber hinaus 1981 ein Guggenheim-Stipendium sowie ein weiteres Stipendium des National Endowment for the Arts (NEA). 1983 wurde Shange Dozentin an der Rice University. Neben ihren eigenen Veröffentlichungen erschienen ihre Kurzgeschichten, Artikel und Gedichte auch in zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften wie \"The New York Times\" und \"TV Guide\", aber auch in Anthologien wie \"The Pushcart Press II\" (1977), \"Califia: The California Poetry\" (1979), \"Anthology of Third World Women Writers\" (1980) und Daughters of Africa (1992). 1994 wurde sie mit dem Humanitas-Preis für das Drehbuch zum Kurzfilm \"Whitewash\" ausgezeichnet und gewann darüber hinaus als Erzählerin in dem Dokumentarfilm \"Standing in the Shadows of Motown\" den Publikumspreis beim Austin Film Festival. Mit ihrem untraditionellen und unkonventionellen Stil prägte sie die Werke jüngerer afroamerikanischer Autorinnen wie das der Pulitzer-Preisträgerin Suzan-Lori Parks. Ntozake Shange starb im Oktober 2018 im Alter von 70 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Romane und Gedichtbände.", "content": "in deutscher Sprache:", "section_level": 2}], "src_summary": "Ntozake Shange (Geburtsname: Paulette L. Williams; * 18. Oktober 1948 in Trenton, New Jersey; † 27. Oktober 2018 in Bowie, Maryland) war eine US-amerikanische Dichterin, Dramatikerin, Tänzerin, Schauspielerin, Musikerin und Regisseurin. Für ihre vom Feminismus geprägten Werke wie das Theaterstück \"For Colored Girls Who Have Considered Suicide/When the Rainbow Is Enuf\" wurde sie mehrfach ausgezeichnet, 1981 erhielt sie für \"Three Pieces\" den Los Angeles Times Book Prize für Lyrik.", "tgt_summary": null, "id": 47450} {"src_title": "Alberto da Costa e Silva", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Parke Banta besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und das William Jewell College in Liberty. Nach einem anschließenden Jurastudium an der Law School der Northwestern University in Illinois und seiner 1913 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Potosi in diesem Beruf zu arbeiten. In den Jahren 1917 und 1918 war er Staatsanwalt im Washington County. Seit April 1918 nahm er als Soldat der US Army an der Endphase des Ersten Weltkrieges teil. Dabei stieg er bis zum Leutnant auf. Seit 1925 lebte Banta in Ironton, wo er bis 1941 wieder als Anwalt praktizierte. Dort war er in den Jahren 1932 und 1933 auch Mitglied des Schulausschusses. Von 1941 bis 1945 arbeitete Banta für die Sozialversicherungskommission des Staates Missouri. Politisch war er Mitglied der Republikanischen Partei. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1946 wurde er im achten Wahlbezirk von Missouri in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 1947 die Nachfolge von A. S. J. Carnahan antrat, den er bei der Wahl geschlagen hatte. Da er im Jahr 1948 gegen Carnahan verlor, konnte er bis zum 3. Januar 1949 nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Diese war von den Ereignissen des Kalten Krieges geprägt. Im Jahr 1950 bewarb sich Parke Banta erfolglos um seine Rückkehr in den Kongress. Ansonsten arbeitete er wieder als Anwalt in Ironton. Zwischen 1953 und 1961 war er Berater des Bundesgesundheitsministeriums in Washington. Danach zog er sich in den Ruhestand zurück. Er starb am 12. Mai 1970 in Cape Girardeau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Parke Monroe Banta (* 21. November 1891 in Berryman, Crawford County, Missouri; † 12. Mai 1970 in Cape Girardeau, Missouri) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1947 und 1949 vertrat er den Bundesstaat Missouri im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 2333433} {"src_title": "Später Pfeifenstrauch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Weisung Nummer 30 „Mittlerer Orient“.", "content": "Zu einem Zeitpunkt, als der deutsche Luftwaffeneinsatz nur mehr ein Schatten seiner selbst war, erließ Hitler mit \"Führer-Weisung Nummer 30 „Mittlerer Orient“\" vom 23. Mai 1941 noch offiziell die deutsche Unterstützung des Irak. Diese Weisung lautete:", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "1627 war der Irak an das Osmanische Reich gefallen und wurde türkische Provinz. Im Ersten Weltkrieg wurde diese Provinz von 1915 bis 1917 von türkischen Truppen, mit deutscher Unterstützung, gegen die britisch-indischen Streitkräfte verteidigt. Nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches 1918 begründete der Irak auf seinem Gebiet eine eigene Interessengemeinschaft. Im März 1921 fiel der Irak als Mandatsgebiet unter der Führung von Faisal I. an Großbritannien. Obwohl Faisal zunächst eine prodeutsche Haltung eingenommen hatte, näherte er sich 1918 den britischen Interessen an. 1924 folgte unter ihm die Eingliederung des Mossulgebietes. 1930 trat der Irak dem Völkerbund als unabhängiger Staat bei. Ein weiterer Vertrag zwischen dem Irak und England aus dem Jahr 1930 regelte das Durchmarschrecht britischer Truppen und Materialtransporte um die wichtigen Erdölquellen bei Mossul. Ferner verfügte das Britische Empire über zwei militärische Flugplätze, Habbaniya (bei Bagdad) und einen bei Basra. Nach dem Tod Faisals I. 1933 wurde König Ghazi I. Staatsoberhaupt. Dieser starb 1939 bei einem Autounfall. Sein Nachfolger wurde der Emir Abd ul-Ilah. Als Deutschland am 1. September 1939 Polen überfiel, brach der Irak seine diplomatischen Beziehungen ab; hielt sich aber von einer Kriegserklärung zurück. Nach der Niederlage Frankreichs im Sommer 1940 profilierte sich in der irakischen Militärführungsebene eine antibritische Haltung. Diese mündete am 3. April 1941 in einer Palastrevolte, in deren Folge der antibritisch eingestellte Raschid Ali al-Gailani und seine Generalstruppen sowie andere hohe Offiziere die Macht an sich reißen konnten. Unter seinen Gefolgsleuten befand sich auch der Mufti von Jerusalem Mohammed Amin al-Husseini, der als Oberhaupt der Palästinaaraber gegen eine britische Vormachtstellung in der arabischen Welt und als überzeugter Nationalist galt. Abd-ul-llah, dem designierten Staatsoberhaupt, blieb nur die Flucht.", "section_level": 1}, {"title": "Britische Reaktionen.", "content": "Die britischen Reaktionen auf den Machtwechsel ließen nicht lange auf sich warten. Am 17. April 1941 besetzten britische Fallschirmjäger ohne Gegenwehr das strategisch wichtige Basra, um ihren Einflussbereich zu sichern. Die Fallschirmjäger wurden am 18. April 1941 durch im dortigen Hafen anlandende britische und indische Verbände verstärkt. Gailani wiederum ließ daraufhin 9000 Mann seiner Streitkräfte sowie Artillerie gegen den britischen Flughafen von Habbaniya aufmarschieren und einkesseln. Ein offener Angriff erfolgte nicht. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich dort 2200 britische Soldaten, 9000 Zivilisten und 82 Flugzeuge aller Typen verteilt auf 4 Staffeln. Die irakischen Gesamtstreitkräfte umfassten etwa 37.000 Soldaten. Ferner verfügte Gailani über einige wenige Flusskanonenboote und 57 Flugzeuge, von denen 12 Gloster Gladiator, 12 Fiat G.50 und 12 Douglas Dauntless waren. Am 2. Mai 1941 besetzten irakische Streitkräfte das Fort Rutba an der syrischen Grenze, das durch die wichtige Pipeline Mossul-Haifa zur Versorgung der britischen Mittelmeerflotte von hoher strategischer Bedeutung war. Um weiteren britischen Offensiven ebenbürtig entgegentreten zu können, bat Gailani am 2. Mai 1941 das Großdeutsche Reich offiziell um Waffenhilfe. Einen Tag später, am 3. Mai 1941, bombardierten RAF-Einheiten den irakischen Flugplatz Hinaidi, wobei 20 irakische Maschinen am Boden, das entsprach circa 35 % der Luftstreitkräfte, zerstört werden konnten. Zur gleichen Zeit griff die britische Luftwaffe auch die im Umfeld von Habbaniya stationierten irakischen Truppen an und zerstörte deren Artillerie.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Gegenreaktionen.", "content": "Die angeforderte Waffenhilfe des Irak löste im Berliner Auswärtigen Amt in Absprache mit Hitler eine Reihe von Reaktionen aus. Am 6. Mai 1941 wurde im Bereich der Luftwaffe eine Militärmission mit dem Namen \"Sonderstab F\" unter dem Kommando von General der Flieger Hellmuth Felmy beschlossen, der die taktische Einsatzleitung des künftigen Luftwaffeneinsätze im Irak von Griechenland übernehmen sollte. Ihm direkt unterstellt wurde das \"Sonderkommando Junck\" unter der Führung von Oberst Werner Junck, das die operative Einsatzleitung von Mossul (später Bagdad) aus übernehmen sollte. Hierzu wurde die 4. Staffel des Zerstörergeschwaders 76 mit 12 Maschinen vom Typ Me 110 sowie die 4. Staffel des Kampfgeschwaders 4 bestehend aus 12 Maschinen vom Typ Heinkel He 111 eingesetzt. Um einen ungefährdeten Transport der benötigten Waffenlieferungen zu gewährleisten, erhielt Fritz Grobba, seinerzeit deutscher Gesandter in Damaskus, zuvor Bagdad, die Order, Verbindung mit dem französischen Generalresidenten der Levante, d. h. der Mittelmeerländer, General Henri Dentz, aufzunehmen. Dieser holte sodann die Zustimmung der Vichy-Regierung ein, die den Überflug und den freien Transport von Waffen und Ausrüstungen über Syrien in den Irak absegnete. Er beinhaltete ferner auch die Nutzung syrischer Flughäfen als Durchgangsbasen für deutsche Flugzeuge. Gleichzeitig rief Gailani zum Heiligen Krieg für die Unabhängigkeit des Iraks auf. Grobba und sein Stab trafen nach den Verhandlungen in Syrien am 11. Mai 1941 in Bagdad ein. Am 12. Mai 1941 flog ein deutsches Vorauskommando vom \"Sonderkommando Junck\" von Athen kommend nach Bagdad. An Bord der einzelnen He 111 befand sich unter anderen Personen der Sohn von Generalfeldmarschall Werner von Blomberg, Major Axel von Blomberg. Allerdings wurde sein Flugzeug beim Landeanflug von Galainis Truppen irrtümlich beschossen. Das Flugzeug konnte zwar sicher landen, aber für von Blomberg kam jede Hilfe zu spät. Er war bereits an einem Kopfschuss verstorben. Noch am gleichen Tag landeten weitere sechs deutsche Bomber He 111 auf ihrer Zwischenstation in Damaskus auf dem Weg nach Mossul. Die anderen auf dem Weg befindlichen Fliegerkräfte legten auf ihrem Weg in den Irak eine Zwischenlandung im syrischen Palmyra ein, wo sie von einem britischen Bombenangriff überrascht wurden. Keine der Maschinen wurde ernsthaft beschädigt, doch die Briten hatten auf diesem Wege vom möglichen Einsatz deutscher Flugzeuge im Irak erfahren. Der Hauptteil beider Staffeln erreichte später den Fliegerhorst bei Mossul, wobei eine He 111 infolge des dort tobenden Sandsturms eine Bruchlandung hinlegen musste. Damit waren noch 23 Maschinen des Sonderkommandos einsatzbereit. Später erfolgte die Verlegung der Fliegerkräfte nach Bagdad. Am Folgetag, dem 13. Mai 1941, traf auch der erste Waffentransport von Syrien kommend über die Bagdadbahn im Irak ein. Er beinhaltete 12 Geschütze, 200 Maschinengewehre, mehr als 300 Maschinenpistolen, 13.000 Artilleriegeschosse, 5 Millionen Schuss Gewehr- und Pistolenmunition, 32 Kraftfahrzeuge sowie die Ausrüstung für eine Nachrichtentruppe aus französischen Waffenbeständen. Als das britische Kommando erfuhr, dass die Vichy-Regierung der deutschen Luftwaffe eine Benutzungserlaubnis ihrer Flugplätze in Syrien zugestanden hatte, bombardierten Einheiten der RAF die Flugplätze in Damaskus, Palmyra und Rayak. Derweil entwickelte sich die Lage der wenigen deutschen Luftwaffeneinheiten im Irak katastrophal. Es mangelte an Ersatzteilen, geeigneten Spezialsandfiltern für die Flugzeuge; ebenso an verstärkten Kühlsystemen und Spezialreifen für den weichen Wüstensand. Ferner standen den beiden Geschwadern nur geringe Kräfte an Bodenpersonal zur Verfügung. Weitaus schlimmer war jedoch der Mangel an Munition und Bomben sowie hochoktanhaltigen Treibstoff, der unter abenteuerlichen Umständen künstlich auf 100 Oktan angereichert werden musste. Ferner existierte keine eigene Luftaufklärung und das zur Verfügung stehende Kartenmaterial war unzureichend. Die von den Piloten im Notfall zu benutzenden Fallschirme litten unter den hohen Temperaturen derart, dass die Fallschirmseide brüchig wurde. Auf Nachschub hoffend, der allerdings aufgrund der parallel laufenden Luftlandeschlacht um Kreta nie eintraf, konnte von den eingesetzten 24 deutschen Piloten einzig Martin Drewes auf seiner Bf 110 am 20. Mai 1941 den ersten und einzigen Luftsieg bei Falludscha erzielen, als er eine Gloster Gladiator abschoss. Später wurde er selbst vom Flakfeuer eines britischen LKWs abgeschossen und musste in der Wüste notlanden. Ein irakischer Suchtrupp bewahrte ihn und seinen Schützen jedoch vor dem Tod. Die restlichen Maschinen, flogen bis Ende Mai 1941 mehr schlecht als recht ihre täglichen Angriffe. Mehr als eine Störung der britischen Nachschublinien sowie die Zerstörung einer Handvoll RAF-Flugzeuge am Boden, vermochten sie jedoch nicht auszurichten. Bis Monatsende fielen ihre eigenen Maschinen aufgrund der genannten Unzulänglichkeiten nach und nach aus. In der Nacht des 27. auf den 28. Mai 1941 begann der britische Vormarsch auf Bagdad, dessen erste Vororte am 30. Mai 1941 eingenommen wurden. Junck verfügte zu diesem Zeitpunkt noch über zwei einsatzbereite He 111. Die irakischen Minister, unter anderem auch der Verteidigungsminister Naji Shawakat flohen nach Ankara. Rashid Ali floh nach Persien bzw. Berlin, nachdem die deutsche Seite verlauten ließ, es könne für die nächsten zwei Monate keine Hilfe mehr geleistet werden. Das „Sonderkommando Junck“ wurde in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai 1941 von Bagdad nach Mossul, unter Aufgabe der letzten Flugzeuge verlegt, wo sie mit italienischen Transportmaschinen über Rhodos nach Deutschland zurückbeordert wurden. Dort wurde der Sonderstab aufgelöst. An ihre Stelle im Irak, traten die am 29. Mai 1941 in Bagdad eingetroffenen zwölf Maschinen vom Typ Fiat CR.42 der italienischen Luftstreitkräfte, die jedoch mit ihren alten Maschinen gar nichts erreichten. Der zuvor im Exil lebende Regent Iraks und nun zurückgekehrte Abd al-llah unterzeichnete am 31. Mai 1941 gegenüber den britischen/indischen Streitkräften einen Waffenstillstand und wurde mit der Bildung einer neuen Regierung betraut. Am 1. Juni 1941 wurde Bagdad durch britische und indische Truppen besetzt, am 4. Juni 1941 folgte Mosul. Mit der Etablierung der neuen Regierung war der Irak befriedet und das „Abenteuer Irak“ für die deutsche Luftwaffe abgeschlossen, da sowohl der bevorstehende Überfall auf die Sowjetunion sowie der Afrikafeldzug die zur Verfügung stehenden Ressourcen band.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere britische Offensiven.", "content": "Die Briten wandten sich nun Syrien und dem Libanon zu, die weiterhin unter der Kontrolle der französischen Vichy-Regierung standen. Diese Unwägbarkeiten, im Rücken der britischen Front in Ägypten, wurden als ernsthafte Bedrohung empfunden. So marschierten am 8. Juli 1941 australische, britische und indische Truppen unter dem Oberkommando von General Georges Catroux sowie der \"1. Division der Freien Franzosen\" im Rahmen des syrisch-libanesischen Feldzuges in die beiden Länder ein und besetzten diese. Anschließend gerieten die iranischen Erdölfelder des Iran in das Visier des britischen Militärs. Da Deutschland im Iran ein großes Ansehen genoss, befürchteten die Briten, Deutschland könne sich die dortigen Erdölfelder über Staatsvereinbarungen nutzbar machen, um so ihre Kriegslage im Mittelmeerraum entscheidend zu verbessern. Um dieser Gefahr entgegenzutreten und gleichfalls der Sowjetunion die dringend benötigten Nachschübe liefern zu können, forderte Großbritannien vom Iran die Ausweisung der deutschen Kolonien sowie eine Neutralität für den Transit von Kriegslieferungen in die Sowjetunion. Da sich die iranische Staatsführung zunächst weigerte den Forderungen nachzukommen, erhielten die irakischen Streitkräfte von den Briten die Order, notfalls die Ölraffinerien und Ölfelder von Abadan zu besetzen. Nachdem eine von der Sowjetunion und Großbritannien verfasste Note ebenfalls ungehört geblieben war, wurde der 25. August 1941 als Angriffstermin von britisch-sowjetischen Truppen festgesetzt. Drei Tage nach dem Beginn der Kampfhandlungen kapitulierte der Iran am 28. August 1941. Am 17. September 1941 besetzten britische und sowjetische Truppen kampflos Teheran. Die britischen Verluste beliefen sich zu diesem Zeitpunkt auf 22 Tote und 42 Verwundete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sonderstab F war eine deutsche Militärmission im Irak während des Zweiten Weltkriegs unter dem Kommando des Generals der Flieger Hellmuth Felmy. Die rechtliche Grundlage war die \"Führer-Weisung Nummer 30 „Mittlerer Orient“\" vom 23. Mai 1941. Sie bedeutete Waffenhilfe und Propagandaunterstützung des Deutschen Reiches für den Irak. Ziel war es, den Widerstandswillen der Irakischen Streitkräfte zu stärken sowie ihr Selbstvertrauen gegenüber den in ihrem Hoheitsgebiet stationierten britischen Truppen zu erhöhen. Die von Hitler erhoffte irakische „Volkserhebung“ scheiterte an den militärischen Gegenmaßnahmen der Briten, am dilettantisch durchgeführten Plan und der nur schwachen Präsenz der Luftwaffe in diesem Gebiet. Der Einsatz des Sonderstabes endete am 29. Mai 1941, einen Tag vor dem irakisch-britisch/indischen Waffenstillstand am 30. Mai 1941.", "tgt_summary": null, "id": 1195366} {"src_title": "The Phenomenal Handclap Band", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Partei blickt auf eine lange Geschichte von großer personeller und struktureller Kontinuität innerhalb des politischen Islam in Tunesien zurück. Ihre Geschichte ist eng mit der Entwicklung des Islamismus in Tunesien verwoben, sodass die Geschichte Ennahdas zugleich in großen Teilen die Geschichte des politischen Islams in Tunesien ist. Kennzeichnend für den politischen Islam in Tunesien ist sein bewegungsartiger Charakter, der sich über lange Zeit in einer Vielzahl religiöser sowie politischer Gruppen und Organisationen niederschlug, die in verschiedenen gesellschaftlichen Feldern tätig waren. Deren Großteil schloss sich zu Beginn der 1980er Jahre in einer einzigen Partei zusammen. Dieser Aspekt spiegelt sich bis heute im Namen der Partei wider. Offiziell gegründet wurde Ennahda im Jahre 1988. Tatsächlich handelte es sich hierbei jedoch eher um eine Umbenennung ihrer illegalen Vorgängerpartei, die bereits am 6. Juni 1981 unter dem Namen \"Mouvement de la Tendance Islamique\" („Bewegung der Islamischen Tendenz“, MTI) gegründet wurde. Der MTI selbst geht auf eine breitere islamische Erneuerungsbewegung der 1960er und 1970er Jahre zurück, in deren Zentrum eine Untergrundorganisation mit dem Namen \"al-ǧamāʿa al-islāmiyya\" („Die islamische Gruppe“) stand. Ernstzunehmende Konkurrenz im islamistischen Lager bekam sie erst in den frühen 2000er Jahren, im Zuge der Verbreitung des politischen Salafismus in Tunesien.", "section_level": 1}, {"title": "Die Ursprünge.", "content": "Im postkolonialen Tunesien regierte seit 1956 Präsident Bourguiba, dessen Säkularismus im Stile Atatürks Religion zunehmend aus dem öffentlichen Leben zu verdrängen schien. Umfassende politische und soziale Reformen sollten traditionelle islamische Kulturformen beseitigen. Diese umfassten neben unter Anderem das traditionelle Gerichts- und Bildungswesen, das Tragen des Kopftuchs, das Fasten im Ramadan sowie die Enteignung religiöser Stiftungen, wie Moscheen, Koranschulen und andere islamische Institutionen. Mit ihrem Fortschreiten nahm die Herrschaft Bourguibas immer autoritärere Züge an. In dieser in Teilen von kulturellen Krisen und Autoritarismus erschütterten Gesellschaft fand der politische Islam in Tunesien seinen Ursprung. Seine Keimzelle bildete eine personal kleine Gruppe von Zaituna-Absolventen mit dem Namen \"al-ǧamāʿa al-islāmiyya\". Ihr Ziel war die Wiederbelebung der islamischen Kultur Tunesiens. Eines ihrer führenden Gründungsmitglieder, Raschid al-Ghannuschi, übertrug zu diesem Zweck Konzepte, die er während seiner Studienaufenthalte in den 1950er Jahren in Ägypten und Syrien kennengelernt hatte. Er war Mitglied dortiger Ableger der islamischen Erweckungsbewegung Tablighi Jamaat, deren Ziele und Strukturen er nach seiner Rückkehr nach Tunesien zu Beginn der 1960er nachbildete. Eine weitere Quelle war die Bewegung der Muslimbruderschaft, mit der er in Ägypten im Kontakt gestanden hatte und die im Gegensatz zur Tablighi Jamaat nicht nur die spirituelle, sondern auch eine politische Erneuerung suchte. Durch einflussreiche Gründungsmitglieder wie Ghannuschi, Abdelfattah Mourou und Ahmida al-Naifar und fanden aber auch spezifisch tunesische Ansätze ihren Weg in die Organisation, wodurch sich eine regionale, tunesische Prägung entwickelte. Ihnen gelang es, insbesondere in den südlichen Landesteilen, ein Netzwerk kleiner Zellen zu etablieren. Aus diesem Netzwerk entwickelte innerhalb eines Jahrzehnts eine gut aufgestellte Organisation, die die Rückkehr zu islamischen Werten predigte. Misstrauen des repressiven Staates gegenüber religiösen Organisationen führten dazu, dass die Gruppe trotz ihrer zunächst unpolitischen Ausrichtung im Untergrund agieren musste.", "section_level": 2}, {"title": "\"Mouvement de la Tendance Islamique\".", "content": "In den 1970er Jahren kam es in Tunesien zu immer stärkeren Protesten gegen die politische Führung. Die Proteste wurden hauptsächlich durch die linke Opposition getragen, gegen die der Staat mit Repressionen reagierte. Um die linke Opposition zu schwächen, lockerte die Regierung ihr Verhältnis zu religiösen Gruppierungen und ließ entsprechenden Strukturen als Gegengewicht größere Freiräume für Organisation und öffentliche Debatten. Besonders an den Universitäten wurden Ableger der \"ǧamāʿa al-islāmiyya\" aktiv. Flaggschiff dieser universitären Gruppen war die \"Association pour la sauvegarde du Quran\" (Verein zur Bewahrung des Korans). In dieser Organisation besprachen prominente Vertreter der Bewegung den Islam als Lösung für aktuelle gesellschaftliche Probleme. Diese Debatten wurden auch außerhalb der Gruppen wahrgenommen. Sie bildeten den Ausgangspunkt für eine breite islamistische Studentenbewegung. In den zahlreichen Studentenorganisationen um die \"Association\" sammelten sich Ende der 1970er Jahre Anhänger der aufkeimenden islamistischen Opposition, von denen später viele Ennahdas Vorgängerpartei \"Mouvement de la tendance islamique\" angehören sollten. Im Verlauf der 1970er entstand so ein breites Netzwerk verdeckter und offener Gruppen, die in intellektuellem Austausch miteinander und im Kampf mit säkularen Gruppierungen standen. Insbesondere im universitären Umfeld kam es zu militanten Auseinandersetzungen zwischen islamischen und linken Gruppen. Die Situation der allgemeinen gesellschaftlichen Dynamik sorgte für eine zunehmende Politisierung der islamischen Gruppen, die in zunehmend offen politischen Forderungen der Bewegung mündeten. Die Islamische Revolution im Iran 1979 führte auch in Tunesien zu einem Wachstumsschub des politischen Islam, den die Regierung zunehmend als Gefahr betrachtete. Die Geheimorganisation der \"ǧamāʿa al-islāmiyya\" wurde zu Beginn des Jahres 1981 durch staatliche Geheimdienste aufgedeckt. Um einem Verbot zuvorzukommen, erklärte die Führung unter Raschid al-Ghannuschi und Abdelfattah al-Mourou am 6. Juni 1981 öffentlich die Gründung einer neuen Partei mit dem Namen \"Mouvement de la tendance islamique\". Mit diesem Zug erhofften sie nicht nur einem Verbot zu entgehen, sondern auch einen Schritt in Richtung Legalität zu machen. Bourguiba hatte zuvor verkündet, im Rahmen einer politischen Liberalisierung seine Einparteienherrschaft zu lockern und das Feld für andere Parteien zu öffnen. Der MTI wurde rasch zum größten Sammelbecken der islamistischen Bewegung in Tunesien und vereinigte die Mitglieder der zahlreichen verstreuten Gruppen und Organisationen in sich. Die Forderungen des MTI ließen sich in fünf wesentlichen Punkten zusammenfassen: 1. Wiederbelebung des islamischen Charakters Tunesiens 2. Wiederbelebung des islamischen Denkens in Tunesien 3. Bekämpfung von Vetternwirtschaft und ausländischem Einfluss 4. Schaffung eines Sozialsystems, beruhend auf Privateigentum 5. Kampf dem Imperialismus auf dem Wege der Förderung der politischen und kulturellen Einheit auf allen Ebenen Diese Forderungen bedeuteten einen radikalen Bruch mit der Säkularisierungspolitik Bourguibas. Einer Legalisierung der Partei wurde nicht stattgegeben. Stattdessen kam es im August 1981 zu einer ersten großen Repressionswelle gegen den MTI, bei der etliche Mitglieder, darunter auch die Führungsebene, verhaftet wurden und zum Teil für Jahre in Haft blieben. Ab Mitte der 1980er Jahre folgten einige Abspaltungen, unter anderem von einer salafistischen Fraktion, die jedoch über Jahrzehnte in der Bedeutungslosigkeit verschwand. Eine weitere Abspaltung geschah durch eine liberale Fraktion um das Gründungsmitglied Ahmida al-Naifar. 1987 kam es unter dem bis heute nicht eindeutig geklärten Vorwurf eines geplanten Staatsstreiches zu einer neuen Verhaftungswelle gegen Parteimitglieder. Die MTI behielt trotz dieser Repressionen und kleineren Abspaltungen an seinen Rändern die zentrale Position als Sammelbecken innerhalb des politischen Islams.", "section_level": 2}, {"title": "Verbot unter Ben Ali.", "content": "Am 7. November 1987 übernahm der damalige Ministerpräsident Ben Ali das Amt des unter Alterserscheinungen leidenden Bourguibas. Wie schon sein Vorgänger versprach Ben Ali eine Liberalisierung Tunesiens. Unter dem Motto des „Nationalen Paktes“ sollten wirtschaftliche und politische Reformen die alten Strukturen aufbrechen und breite politische Partizipation verschiedener Bevölkerungsgruppen ermöglichen. Religiöse Inhalte wurden aber weiterhin staatlich dirigiert. Unautorisierte Predigten in Moscheen waren verboten. Ebenso religiös ausgerichtete Parteien. Der MTI blieb trotz Verbot weiterhin aktiv und bemühte sich erneut um einen legalen Status. Im Hinblick auf die 1989 bevorstehenden Parlamentswahlen trat sie von da an unter dem Namen \"Ḥarakat an-Nahḍa\" auf. Als die Zulassung verwehrt blieb, entschied sich die Partei ihre Kandidaten auf unabhängigen Listen kandidieren zu lassen. Die Regierung ließ dies zunächst zu und die Vertreter Partei gewannen laut offiziellen Zahlen insgesamt rund 14 % der Stimmen. Daraufhin kam es im Frühjahr 1991 zu neuen Repressionen gegen Ennahda. Der Partei wurde vorgeworfen, einen militanten Flügel zu betreiben und auf einen Staatsstreich hinzuarbeiten. Verwiesen wurde auf die zunehmend von Gewaltrhetorik geprägten Äußerungen Ghannuschis und den Umstand, dass dieser die Anschuldigen nicht zurückgewiesen hatte. Es kam zu Ausschreitungen in verschiedenen Teilen des Landes. Unter anderem griffen Ennahdaanhänger das Hauptquartier der Regierungspartei an. Ein Mensch wurde bei den Übergriffen getötet. Im Verlauf der Repressionswelle wurden rund 30.000 Parteimitglieder verhaftet. Auch einige Mitglieder der Parteiführung gingen zum Teil bis zur Revolution 2011 in Haft, andere Teile, unter ihnen Raschid al-Ghannuschi, gelang es sich ins Exil abzusetzen. Von dort aus pflegten sie ihre Netzwerke und versuchten von Außen in die tunesische Politik zu intervenieren. Bis zur Jasmin-Revolution existierte von 1991 an keine sichtbare Präsenz Ennahdas innerhalb Tunesiens.", "section_level": 2}, {"title": "Wiederaufbau nach der Revolution.", "content": "Am 1. März 2011 legalisierte die tunesische Übergangsregierung im Zuge einer Generalamnestie auch Ennahda und zehntausende von Anhängern wurden aus dem Gefängnis entlassen. Ennahda baute innerhalb kurzer Zeit eine funktionierende Struktur von regionalen Untergliederungen und Jugend- sowie Frauenorganisationen auf. Bereits am 30. Januar 2011 war Raschid al-Ghannuschi und Beifall von Ennahdaanhängern aus dem Exil zurückgekehrt. Die Partei galt danach als bestorganisierte und am breitesten aufgestellte Partei des postrevolutionären Tunesiens und ihre plötzliche Mobilisierungsfähigkeit nach zwei Jahrzehnten der Abwesenheit überraschte viele Beobachter. Die Gründe hierfür liegen zum einen in den Netzwerken der Partei, die auf persönlicher Ebene klandestin weitergepflegt wurden. Zum anderen wurde der Aufbauprozess durch die Unterstützung eines Netzes neuer Akteure beschleunigt, die verschiedenen islamischen Graswurzelbewegungen angehörten. Diese Bewegungen hatten sich insbesondere in den 2000er Jahren entwickelt. Zwar hatten sie ursprünglich nur minimalen Kontakt zu Ennahda, teilten jedoch deren Vision einer islamischen Identität Tunesiens. Die Akteure dieser Bewegungen hatten zudem in den Jahren Ennahdas Präsenzlosigkeit verschiedene Bildungs- und Sozialalinitiativen aufgebaut, deren Organisationen vor allem als Sozialdienstleister auftraten und Lücken gefüllt hatten, die der Staat im Zuge neoliberaler Reformen hinterlassen hatte. Dies waren insbesondere Studienkurse, Kindergärten oder Nachmittagsangebote zum religiösen Studium an Schulen. Ihre etablierten Netzwerke und ihre Erfahrung im Organisationsaufbau flossen in die neue Ennahda ein, die auf diese Weise ihre flächendeckend Büros auf kommunaler, regionaler und landesweiter Ebene eröffnen und ihre Parteiränge von der Basis bis an die Parteispitze füllen konnte. Nicht zuletzt galt Ennahda durch ihre jahrelange Verfolgung durch den tunesischen Staat als politisch unbelastet, da sie im Gegensatz zu zahlreichen anderen Parteien nie Kompromisse mit dem Regime Ben Alis eingegangen war.", "section_level": 2}, {"title": "Beteiligung in der \"Assemblé Constituante Tunisienne\".", "content": "In den Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung (Assemblé Constituante Tunisienne) vom 23. Oktober 2011 ging Ennahda mit 37 % der Wählerstimmen, beziehungsweise 81 der insgesamt 217 Sitze als stärkste Fraktion hervor. Die \"Assemblé Constituante Tunisienne\" hatte nach der Revolution die Doppelfunktion als Übergangsparlament die Regierung zu wählen und eine neue Verfassung auszuarbeiten. In beiden Prozessen war Ennahda auf Grund federführend beteiligt, unter anderem mit Souad Abderrahim. Die Regierung bildete sie zusammen in einer Koalition den beiden kleineren säkularen Parteien \"Congrès pour la République\" und \"Ettakatol\". In ihrem Wahlprogramm hatte die Partei auf eine Politik der kulturellen Identität gesetzt. Das Programm forderte eine Rückkehr zu Islam und arabischer Sprache als Wert- und Kulturmaßstäbe, in deren Rahmen der Autokratismus überwunden werden sollte. Außerdem forderte Ennahda in ihrem Programm ausdrücklich eine demokratische Republik als Staatsmodell. Insbesondere das Bekenntnis zum islamischen Charakter Tunesiens stieß allerdings bei vielen Tunesiern auf Misstrauen und führte zu einer starken Polarisierung zwischen Ennahda und dem zersplitterten säkularistischen Lager, das in der Verfassungsgebenden Versammlung die Mehrheit bildete. Letztere fürchteten eine Islamisierung Tunesiens nach dem Vorbild der Islamischen Revolution im Iran. Umstritten waren in diesem Kontext besonders sensible Artikel der neuen Verfassung. Artikel 2 sah in Ennahdas Vorlage zunächst die Verankerung der Scharia als Grundlage der Verfassung vor. Eine Frage, zu der es innerhalb der Verfassung, aber auch in der Partei selbst zu heftigen Kontroversen kam. Die Parteiführung sprach sich intern gegen eine explizite Nennung der Scharia in der Verfassung aus und setzte sich mit dieser Linie schließlich durch, woraufhin Ennahda ihren Antrag in der Versammlung zurücknahm. Ähnliche Probleme verursachte die Diskussion um einen von Ennahda mit Artikel 6 vorgeschlagenen Blasphemieparagraphen, der das Verletzen religiöser Gefühle der drei abrahamitischen Religionen, insbesondere des Islams, unter Strafe stellen sollte. Auch diesen Vorschlag gab die Partei, vor allem auf Grund von Warnungen internationaler Menschenrechtsorganisationen, auf. Neben diesen Kontroversen geriet Ennahda für ihre Arbeit in der Regierungskoalition in die Kritik. Die Vorwürfe richteten sich gegen eine verfehlte Wirtschaftspolitik und die sich verschlechternde Sicherheitslage. Ab 2012 kam es zu immer gewalttätigeren Demonstrationen und Zusammenstößen, insbesondere zwischen Salafisten, Säkularisten und der Polizei. Ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte die Gewalt in der Ermordung zweier linker Politiker, Shukrī Bil‘īd und Muḥammad Brāhmī, im Februar und Juli 2013. Ennahda wurde vorgeworfen, sich nicht ausreichend vom Salafismus zu distanzieren und diesen vielmehr sogar zu unterstützen. Die Verhandlungen über die Verfassung konnten in diesem Klima nur mit großer Mühe und unter Vermittlung des Gewerkschaftsverbandes UGTT fortgesetzt werden. Mit ihrem Ende am 27. Januar 2014 und der Verabschiedung der neuen Verfassung trat Ennahda auf Grund der festgefahrenen Situation aus der Regierung zurück und es wurden Neuwahlen ausgerufen.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2014.", "content": "Nachdem Ennahda Ende 2014 bei der Wahl zur Volksrepräsentantenversammlung von der Partei Nidaa Tounes als stärkste Fraktion abgelöst wurde, ging sie in die Opposition, war jedoch ab Februar 2015 im Kabinett Essid wieder mit einem Minister vertreten. Nach der Spaltung der Fraktion Nidaa Tounes‘ am 10. November 2015 ist sie erneut stärkste Kraft im tunesischen Parlament. Seit August 2016 stützt Ennahda das Kabinett Chahed, für das sie drei Minister und drei Staatssekretäre stellt.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Ausrichtung.", "content": "Die politische Ausrichtung Ennahdas ist in der öffentlichen Meinung innerhalb Tunesiens, wie auch international umstritten. Die ideologischen Wurzeln der Partei gehen zum Teil auf die Muslimbruderschaft zurück. Entsprechend fand sich in Vergangenheit auf der Homepage Ennahdas vor der Jasmin-Revolution ein Traktat von Hassan al-Banna, dem Begründer der ägyptischen Muslimbrüder zu finden. In dem Text mit dem Titel „Sind wir ein handlungsfähiges Volk?“ wurde der Dschihad als Verteidigungskrieg legitimiert und als Mittel für Eroberungskriege propagiert. Dieser Artikel verschwand nach 2011 von der Internetseite und die Partei schlägt seither gemäßigte Töne an. Dennoch hielt der Generalsekretär der Ennahda, Hamadi Jebali, am 13. November 2011 eine Parteiversammlung in Sousse zusammen mit Parlamentsabgeordneten der radikalislamischen palästinensischen Hamas ab. Jebali bezeichnete das Ereignis als einen „göttlichen“ Moment in einem „neuen Staat“ sowie „hoffentlich in einem sechsten Kalifat“, und dass die „Befreiung“ Tunesiens „mit dem Willen Gottes die Befreiung Jerusalems“ mitbringen werde. Kritiker unterstellen der Partei daher, sich moderat und demokratisch zu geben und ihre wahre Intention zu verbergen. Andererseits erklären Beobachter des Islamismus die zeitweilige Radikalisierung der Partei mit Ben Alis diktatorischen Methoden. Massenhafte Inhaftierungen und Anwendungen von Folter hätten sowohl die Bewegung als auch anschließend den Staat radikalisiert. Es wurde einstweilen befürchtet, dass die moderaten Töne bei einer Regierungsübernahme schnell wieder verklingen könnten. Ennahdas Führer betonten dabei ihre demokratische Orientierung. Ziyad Djoulati, Mitglied des Exekutivkomitees der Partei, sprach von der Notwendigkeit einer konsensorientierten Demokratie in der keine Partei ihre stimmenmäßige Überlegenheit bei Wahlen ausnutzt. In der Zeit ihrer Mitarbeit in der Verfassungsgebenden Versammlung zeigte sich die Partei auch tatsächlich sehr kompromissbereit und die von ihr maßgeblich mitgestaltete neue Verfassung diente als Grundlage für ein, zwischen den arabischen Staaten einzigartiges, demokratisches System. Es besteht ein enger Austausch mit der türkischen Regierungspartei AKP, die Anhänger häufig als Vorbild Ennahdas benennen. In einem Interview mit Deutschlandradio Kultur, erklärte der Ennahda-Politiker Samir Dilou im Mai 2011, dass sie keine religiöse Partei, sondern eine „moderne Partei vor dem Hintergrund eines islamisch geprägten Weltbildes“, vergleichbar mit der deutschen oder italienischen Christdemokratie, sei. Während ihres zehnten Parteikongresses vom 20. bis zum 22. Mai 2016 beschloss Ennahda die Trennung ihrer Parteistrukturen von Bewegungselementen in der Kultur- und Religionsarbeit. Sie tritt seitdem offiziell für eine Sphärentrennung zwischen Politik und Religion ein. In ihrer Selbstdarstellung versteht sich nunmehr offiziell als „muslimisch-demokratisch“ und nimmt Abstand zum politischen Islam. Moscheen seien Orte der Predigten und als religiöse Stätten „Orte der Wiedervereinigung des tunesischen Volkes“ und kein politischer Raum. Ihre zukünftige Politik beschrieb Ennahda als losgelöst von ideologischen Vorgaben und an den alltäglichen Bedürfnissen der Bevölkerung orientiert: eine realpolitische Wende, die durch den gemeinsamen Auftritt der Parteiführung und Beji Caid Essebsi, Führer der säkularistischen Nidaa Tunes, symbolisiert wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ennahda () ist eine tunesische Partei, die als gemäßigt islamistisch gilt. Sie bezeichnet sich selbst als muslimisch-demokratisch, analog zu den christdemokratischen Parteien Europas. Die Partei unter Führung von Rached al-Ghannouchi bezieht sich mit ihrem Namen auf die arabische Nahda („Wiedererwachen“, „Renaissance“) des 19. Jahrhunderts, die sich um eine Verbindung der Werte des Islams mit der Moderne bemühte. Sie ist eine der einflussreichsten tunesischen Parteien der Gegenwart. ", "tgt_summary": null, "id": 2438590} {"src_title": "Francis Lombardi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Auf ihrem Parteitag am 22. und 23. April 1993 beschloss die Tunesische Kommunistische Partei, ihre bisherige Ideologie aufzugeben und sich in die Ettajdid-Bewegung umzuwandeln. Erster Sekretär der Partei wurde Mohamed Harmel, der dieses Amt zuvor schon ab 1981 in der Kommunistischen Partei innegehabt hatte. Die neue Partei erhielt noch im gleichen Jahr die Zulassung durch das Innenministerium. Statt Kommunismus strebte sie nun eine Soziale Marktwirtschaft an und verfolgte eine Mitte-links-Linie. Bei den Parlamentswahlen in Tunesien 1994 gewann die Partei vier Sitze. Dies stieg auf fünf Sitze bei der Parlamentswahl 1999 an, bevor es wieder auf drei bei der Wahl 2004 fiel. Ahmed Brahim übernahm 2007 die operative Führung, Mohamed Harmel blieb bis zu seinem Tod 2011 lediglich protokollarischer Vorsitzender. Die parlamentarische Vertretung ging nach der Wahl 2009 erneut zurück auf nur noch zwei Sitze. Dies machte die Partei schließlich zur kleinsten der sieben im tunesischen Parlament vertretenen Parteien. Bei der gleichzeitigen Präsidentschaftswahl war Ahmed Brahim der einzige wirklich oppositionelle Kandidat. Die anderen gegen Ben Ali antretenden Kandidaten gehörten mit dem System arrangierten Satellitenparteien der herrschenden RCD an. Regierungsorgane und staatsnahe Medien machten Brahims Wahlkampf fast unmöglich und wirkungslos, indem sie Versammlungen verhinderten und keine mediale Präsenz gestatteten. Letztlich gewann er nur 1,6 % der Stimmen. Nach der Flucht Ben Alis aus Tunesien infolge der revolutionären Ereignisse im Januar 2011 wurde Brahim am 17. Januar als Minister für Höhere Bildung in die nationale Übergangsregierung berufen. Für die Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung bildete Ettajdid eine entschieden säkularistische Allianz namens Demokratisch-Modernistischer Pol (PDM). Dieser bezog im Wahlkampf deutlich Stellung gegen die islamistische Ennahda-Partei und thematisierte die angeblich drohende Islamisierung des Landes. Bei der Wahl schnitt der Block deutlich schwächer als allgemein erwartet ab und errang nur 5 der 217 Sitze in der Verfassunggebenden Versammlung. Im April 2012 gründete Ettajdid gemeinsam mit der kleineren Tunesischen Arbeiterpartei und zuvor parteilosen Mitgliedern des Demokratisch-Modernistischen Pols die neue Partei Sozial-Demokratischer Weg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ettajdid-Bewegung (,, „Bewegung für Erneuerung“), auch einfach als Ettajdid bezeichnet, war eine gemäßigt linke und säkulare Partei in Tunesien. ", "tgt_summary": null, "id": 149885} {"src_title": "Megalodontesidae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Die 1961 geborene Bündnerin wuchs als Tochter von Hotelier Hans C. Leu (1930–2017) in Arosa auf. Nach Abschluss der Matura an der Kantonsschule Chur studierte sie an den Universitäten Zürich und Lausanne Rechtswissenschaft und schloss mit dem Lizentiat ab. 1989 trat sie in den diplomatischen Dienst des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ein und wurde als Stagiaire in Bern, Paris und Genf eingesetzt. Ab Mai 1991 war sie an der Zentrale als diplomatische Mitarbeiterin bei der Sektion UNO/Internationale Organisationen der ehemaligen Direktion für Internationale Organisationen tätig. Leu Agosti war ab 1994 beim UN-Hauptquartier in New York als Botschaftssekretärin zweiter Klasse tätig, wurde 1995 zur Botschaftssekretärin erster Klasse und 1998 zur Botschaftsrätin befördert. Mitte 1998 wurde Leu Agosti nach Kairo als Botschaftsrätin und 1. Mitarbeiterin des Missionschefs versetzt. Vier Jahre später kehrte sie nach Bern in die Politische Abteilung II, Amerika zurück und nach einem einjährigen Erziehungsurlaub wurde sie stellvertretende Abteilungsleiterin der Politischen Abteilung II, Afrika/Naher Osten sowie Chefin des Verantwortungsbereichs Mittelmeer, Naher Osten und Iran der Politischen Direktion mit Ministertitel. Die Abteilung II, Afrika/Naher Osten leitete sie von 2006 bis 2009, seit Mitte 2006 trägt sie den Botschaftertitel. Im Januar 2009 übernahm Botschafterin Leu Agosti als Nachfolgerin von Philippe Welti die Schweizerische Botschaft in Teheran, in dieser Funktion vertrat sie bis Anfang Juli 2013 auch die Interessen der USA im Iran. Am 1. August 2013 übernahm sie als Botschafterin und als Delegierte des Bundesrates für Handelsverträge die Leitung des Leistungsbereichs Bilaterale Wirtschaftsbeziehungen im Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. Zugleich nahm sie damit Einsitz in die Geschäftsleitung des SECO sowie in die Geschäftsleitung der Direktion für Aussenwirtschaft des SECO. Am 15. November 2013 wurde Leu Agosti zusammen mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Washington mit dem «Common Ground Award» ausgezeichnet und damit für ihre diplomatischen Bemühungen im Iran geehrt. 2018 wurde sie als erste Frau Botschafterin der Schweiz in Frankreich. Livia Leu Agosti ist mit einem Ameisenforscher verheiratet und Mutter von zwei Söhnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Livia Leu Agosti (* 1961 in Zürich; heimatberechtigt in Zürich und Trun) ist eine Schweizer Diplomatin. Von 2009 bis Mitte 2013 war sie Schweizer Botschafterin in Iran. Von August 2013 bis August 2018 war sie Botschafterin im Staatssekretariat für Wirtschaft SECO. Seit dem 3. September 2018 ist Livia Leu Agosti Botschafterin in Frankreich und Monaco.", "tgt_summary": null, "id": 397026} {"src_title": "Uyunqimg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Auf dem Großen Heuberg, einer Hochfläche im Südwesten der Schwäbischen Alb in einer Höhenlage von 800 bis 970 Meter gelegen, wird das Areal von den Ortschaften Albstadt im Norden, Stetten am kalten Markt mit Lager Heuberg und Alb-Kaserne (beide Heer) im Südosten, Schwenningen im Süden und Meßstetten mit der Zollernalb-Kaserne (Luftwaffe mit Luftraumüberwachung) im Nordwesten eingerahmt. Die Mittelgebirgslandschaft zeigt sich hier hügelig und von mehreren flachen Tälern durchschnitten. Die Kasernenanlagen, der Standortübungsplatz sowie der Truppenübungsplatz umfassen rund 47,9 km2. Hiervon sind 2.480 ha Übungsfläche, von denen 1.245 ha für Kettenfahrzeuge geeignet sind. Auf die beiden Liegenschaften des Bundeswehrstandorts Stetten am kalten Markt – Lager Heuberg und Alb-Kaserne – entfallen 141,8 Hektar, wobei rund 1620 Hektar auf die Gemarkung der Gemeinde Stetten am kalten Markt und 129 Hektar auf die Gemarkung der Gemeinde Schwenningen entfallen. Die Stadt Meßstetten musste 1909 fast 40 Prozent ihrer Gemarkungsfläche an den Reichsfiskus verkaufen. Der Übungsplatz ist der Dreh- und Angelpunkt der im Landkreis Sigmaringen bestehenden Bundeswehrstandorte und 2011 der letzte noch militärisch genutzte Truppenübungsplatz Süddeutschlands. Mit zweistelligen Millionenbeträgen wurden Bau- und Erweiterungsmaßnahmen durchgeführt. Im Zusammenhang mit dem Truppenübungsplatz Heuberg entstanden des Weiteren eine Radarkuppel auf dem „Weichenwang“ (Gemarkung Meßstetten) sowie die Außenfeuerstellungen in den Gewannen", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Der Truppenübungsplatz Heuberg geht auf die Forderungen des XIV. Badischen Armee-Korps zurück, das im Jahre 1885 sein Bedürfnis nach einem den neuen Anforderungen militärtaktischer Grundsätze genügenden Manöverraum formulierte. Am 1. August 1899 setzte das Generalkommando, mit Sitz in der badischen Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe, das Großherzogliche Ministerium für Finanzen über die Anforderungen an einen zukünftigen Truppenübungsplatz in Kenntnis. Neben vielen Kriterien sollte der zukünftige Truppenübungsplatz nicht in Höhenlage liegen, über einen Eisenbahnanschluss verfügen und möglichst kreisrund anlegbar sein. Die mit der Suche beauftragte Domänendirektion stellte bald fest, dass die Wünsche der Militärs von keinem Kandidaten erfüllt werden konnten. Im Jahre 1905 wendete sich das Interesse der Behörde dem Heuberg zu. Weil dort sowohl Gelände als auch Erwerb die wenigsten Schwierigkeiten bereiteten, entschied man sich für den Heuberg obwohl der zukünftige Übungsplatz nur zu einem Drittel auf badischem Gebiet liegen und über keinen Eisenbahnanschluss verfügen würde. Pläne für einen Militärbahnhof () unterhalb der Außenfeuerstellung Blumersberg in Meßstetten wurden für 8000 Goldmark detailliert ausgearbeitet. Ab dem Jahre 1908 wurden die Kaufverhandlungen für die badischen, württembergischen und preußischen Gemarkungen eingeleitet, welche sich jedoch noch einige Zeit hinzogen, da nicht alle privaten Verkäufer mit den vom Militär angebotenen Grundstückspreisen einverstanden waren, so dass es in einigen Fällen sogar zu Zwangsenteignungen durch den Reichsfiskus kam.", "section_level": 2}, {"title": "Errichtung und Inbetriebnahme.", "content": "Ab 1910 konnten die ersten Truppenübungen durch das XIV. Badische Armee-Korps auf dem Truppenübungsplatz stattfinden, der zu diesem Zeitpunkt jedoch nur teilweise angekauft war. Aufgrund noch fehlender fester Unterkünfte waren die Soldaten in Zelten oder in Quartieren der umliegenden Gemeinden untergebracht. Zwischen 1912 und 1916 erfolgte auf der Gemarkung von Stetten am kalten Markt der Bau des Lagers Heuberg. Der Errichtung des Truppenübungsplatz sind mehrere, im 19. Jahrhundert zur Verbesserung der ökonomischen Situation der Bevölkerung in der ehemaligen Herrschaft Straßberg gebaute Aussiedlerhöfe zum Opfer gefallen. Zu nennen sind hier z. B. der Harthof und Lenzenhütte – auch Glashüttehof genannt – (beide Gemarkung Straßberg), der Ochsenkopf und Waldhof (beide Gemarkung Kaiseringen), der Knobelhof (Gemarkung Heinstetten), Sebastiansweiler mit der Sebastianskapelle und Weinitz im Hardt (beide Gemarkung Frohnstetten). Eine besondere Herausforderung stellte die Wasserversorgung der 6000 übenden Soldaten sowie 2500 Pferde dar. Hierzu erwarb der Reichsmilitärfiskus am 19. Februar 1910 für rund 35 Tausend Reichsmark vom Fürstenhaus Fürstenberg die sogenannte Hammerschmiede, ein altes Eisenhüttenwerk in Thiergarten mit Kanal, Wehranlage, und die zwischen Neidingen und Thiergarten gegenüber Falkenstein entspringende Rainbrunnenquelle (Rainquelle). Nach Abriss der Hammerschmiede entstand an ihrer Stelle eine Pumpstation. Entlang des über 300 Meter höhere liegenden Übungsplatzes entstanden zudem ab 1909 drei Hochbehälter und eine Druckleitung. Im Jahr 1912 wurde ein Elektrizitätswerk errichtet, das über eine Stromleitung von Thiergarten aus den Übungsplatz mit Strom versorgte. Im Gewann „Kohltal“, das sich in das Storzinger Tal öffnet, begann man ab 1911 mit der Planung einer Kläranlage, deren Bau zwischen 1912 und 1914 erfolgte. 1914 konnte sie in Betrieb gehen. 1925 wurde Stetten am kalten Markt mit dem westlichen Ortskernteil an die Kläranlage angeschlossen, 1981 kam der Ortsteil Glashütte hinzu. Am 31. Oktober 2004 wurde die Schwenninger Kläranlage stillgelegt und über Glashütte zur Kläranlage Kohltal gepumpt. Zum Aufbau und Versorgung des Truppenübungsplatzes wurde 1912 eine Material-Standseilbahn eingeweiht. Von der 2,4 km langen Standseilbahn Kaiseringen, die vom Bahnhof in Kaiseringen zur Albhochfläche hinauf führte und der auf der Ebene daran anschließenden 1,5 km langen Materialbahn auf dem Truppenübungsplatz finden sich vom Endpunkt noch erkennbare Betonreste. Die 1915 errichtete Bahn lief allerdings auch nach mehreren Umbauten nicht störungsfrei und wurde daher bald aufgegeben. Nach Ende des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde aufgrund der im Versailler Vertrag geforderten Demilitarisierung der Truppenübungsplatz vorerst nicht mehr militärisch genutzt, die Bahn 1921 stillgelegt und nicht wieder aufgebaut. 1985 wurde auf der Zollernalbbahn ein Panzerverladebahnhof () in Storzingen gebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Erster und Zweiter Weltkrieg.", "content": "Im Mai 1914, kurz vor Kriegsbeginn, wurde der Platz eröffnet. Über die Benennung des Truppenübungsplatzes sind im Kriegsministerium in Berlin eingehende Erwägungen angestellt worden. Neben den Vorschlägen wie „Truppenübungsplatz Stetten“ wurde letztendlich die Bezeichnung „Truppenübungsplatz Heuberg“ gewählt und durch den Kriegsminister genehmigt. Dominik Richert absolvierte dort im Juli 1914 mit der IR 1/112 eine Truppenübung vor dem Krieg. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg (1939–1945) war auf dem Übungsplatz auch jeweils ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet worden. Anfang 1933 wurde nördlich des Lagers Heuberg unter Nutzung vorhandener Gebäude eines der ersten Konzentrationslager des NS-Regimes errichtet, in dem zeitweise bis zu 2.000 Menschen, vor allem politische Regimegegner, in „Schutzhaft“ genommen wurden. Nach neun Monaten wurde das Konzentrationslager Heuberg wieder aufgelöst. Die meisten Häftlinge wurden daraufhin in größere Konzentrationslager, so beispielsweise nach Dachau, verlegt. 1936 wurde für den Bau eines Feldflugplatzes Sebastiansweiler mit seinen zwei Bauernhöfen und die Sebastianskapelle abgetragen. Im Jahr 1939 wurden zwei Außenfeuerstellungen im Gewann „Wanne“ und „Wachtbühl“ errichtet. Ab 1940 nutzte die privat einquartierte Enziandivision die Schießbahnen. Da das Gelände für Gebirgstruppen zu flach ist, wurden 1940/41 schmale Pfade zum Trauf ausgebaut, um die Tragtiere an die Höhe zu gewöhnen. Ein 1,7 Kilometer langer Zug aus Tragtieren war täglich mit verlasteten Geschützen unterwegs. Auf dem Ochsenkopf, etwa drei Kilometer vom Lager Heuberg entfernt, startete am 1. März 1945 der 23-jährige Luftwaffenoffizier Lothar Sieber mit der Bachem Ba 349 „Natter“ zum weltweit ersten bemannten Flug eines senkrecht startenden Raketenflugzeugs. Beim Absturz in der Nähe von Nusplingen kam er ums Leben. Seine sterblichen Überreste wurden am 3. März 1945 mit militärischen Ehren auf dem Friedhof von Stetten am kalten Markt beigesetzt. Das Grab existiert dort noch heute.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegsjahre bis heute.", "content": "Von 1945 bis 1959 stand der Platz unter französischer Verwaltung. Die letzte französische Armeeeinheit rückte 1997 aus dem Lager Heuberg ab. 1963 entstand östlich von Meßstetten die Zollernalb-Kaserne der Luftwaffe, 1966 wurde der Bundeswehrstandort Stetten am kalten Markt um die Alb-Kaserne erweitert. An der Stelle, wo einst der Waldhof, ein viel besuchtes Ausflugslokal auf dem Gemarkung Kaiseringen, stand, waren auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs Raketen stationiert. 1995 hat die Stadt Meßstetten die Außenfeuerstelle im Gewann „Blumersberg“ zurückerworben. Bis um die Jahrtausendwende hauptsächlich für die Panzertruppe genutzt, wird Heuberg heute vielfältig genutzt (neben übender Truppe für Grundausbildung Heer, Kampfmittelräumdienst, Feldjäger, Technisches Hilfswerk, Berufsfeuerwehren, Bundespolizei, Zoll und Polizei, ABC-Abwehr). Ein abgedichteter Sprengplatz Spitalwald wurde 2015 errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Natur- und Landschaftsschutz.", "content": "Der Truppenübungsplatz besitzt eine für den Naturschutz außerordentlich wichtige landschaftsökologische Substanz. Seine Fläche gliedert sich in 40 Prozent Waldflächen und 60 Prozent offene Wiesenflächen, zum Teil mit Wacholderheide durchsetzt. Sie ist geprägt durch die traditionelle Wanderschäferei. So konnten sich auf dem Truppenübungsplatz die typischen Kulturlandschaften der vergangenen Jahrhunderte halten bzw. ausbreiten. Mit dem \"Kleinen Hohlen Fels\" und dem \"Großen Hohlen Fels\" (beide Gemarkung Meßstetten) befinden sich auf dem Truppenübungsplatz Naturdenkmäler. In der kargen, weitgehend baumlosen und naturbelassenen Landschaft liegen die für Schießübungen abgestellten Panzerwracks verstreut. Auf den Anhöhen sind alte Bunker, oder das, was nach dem Beschuss noch von ihnen übrig ist, zu sehen. Da der Truppenübungsplatz durch seine fast hundertjährige militärische Nutzung zu weiten Teilen mit Munition und Munitionsteilen belastet ist, ist das Betreten und Befahren lebensgefährlich und daher für Zivilpersonen verboten.", "section_level": 1}, {"title": "Natura 2000-Gebiet.", "content": "Der Truppenübungsplatz Heuberg ist Natura 2000-Gebiet. Auf dessen Gelände plante die Bundeswehr 2010 im Spitalwald den Bau und Ausbau eines neuen und eines bereits vorhandenen Sprengplatzes. Es besteht aus einem großen Hauptgebiet, das überwiegend im Truppenübungsplatz Heuberg liegt, sowie mehreren kleinen Teilgebieten bei Frohnstetten und südlich Ebingens. Die Gesamtfläche des FFH-Gebietes beträgt 4732 Hektar. Davon lagen 2010 4134 Hektar innerhalb des militärisch genutzten Truppenübungsplatzes welcher seit 2001 als Vogelschutzgebiet und seit 2005 als FFH-Gebiet geschützt ist. Für die Schutzwürdigkeit des Gebietes – es eignet sich besonders als Sommerschafweide – von Bedeutung sind insbesondere die artenreichen Kalk-Magerrasen und Wacholderheiden.", "section_level": 2}, {"title": "Historischer Grenzstein.", "content": "Im Truppenübungsplatz befindet sich die sagenumwobene Dreibannmarke, auch Dreibahnmarke genannt, ein Grenzstein aus dem 17. Jahrhundert, der heute die Grenze zwischen den Marken dreier Gemeinden, früher der drei Länder Württemberg, Baden und Hohenzollern, kennzeichnete. Die Wiese bei der Dreibannmarke diente als Lagerplatz fahrender Händler, Fuhrmänner und Handwerker. Mit Raffinesse gelang es, zwischen den Grenzen einen Vorteil zu finden. Nach der Inbetriebnahme der Schießbahnen wurde bis zum Porajmos eine Wiese am Rand des Sperrgebiets als Lagerplatz zugewiesen. Waren wurden bis 1835 für Händler über die von Landjägern bewachten Zollgrenzen geschmuggelt.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Burgruine auf dem Schloßberg beim Sendeturm Kählesbühl.", "content": "Ritter Heinrich von Tierberg genannt Haiterbach hatte sehr wahrscheinlich seinen Besitz in Haiterbach verkauft und dafür 1345 seine neue Herrschaft auf dem Gelände des heutigen Truppenübungsplatzes erworben, deren Mittelpunkt die Burg Meßstetten war. Im 14. Jahrhundert übte ein Zweig der Herren von Tierberg (genannt Haiterbach) Rechte im Ort aus und besaßen seit 1345/47 auch eine kleine Herrschaft. Möglicherweise war dieser Herrschaftssitz – vielleicht auch die Hossinger Burg – der Herrschaftsmittelpunkt des genannten Zweiges der Herren von Tierberg. 1418 erfolgte ein Verkauf an Württemberg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Truppenübungsplatz Heuberg ist ein Truppenübungsplatz (TrÜbPl) der Bundeswehr auf dem Gebiet der Landkreise Sigmaringen und Zollernalb in Baden-Württemberg. Er war seit der Errichtung im wilhelminischen Kaiserreich stets ein Spiegelbild der deutschen Geschichte.", "tgt_summary": null, "id": 1662990} {"src_title": "Jens Rohde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ende 1956 studierte Pustynzew englische Philologie, als sowjetische Panzer den Freiheitswillen des ungarischen Volkes erdrückten. Eine Gruppe von russischen Studenten veröffentlichte und verteilte aus Protest in Leningrad Flugblätter zur Unterstützung des ungarischen Volksaufstandes, mit der Forderung an die Bürger, den sofortigen Abzug der sowjetischen Truppen aus Ungarn und anderen osteuropäischen Ländern zu verlangen, was nach 35 Jahren auch passierte. 1957 hatte der KGB neun Demonstranten festgenommen. Pustynzew verbrachte fünf Jahre im Gefängnis und Konzentrationslager. In den 1970er Jahren begann Pustynzew seine Arbeit in der Kinoindustrie als Synchronregisseur und Autor der russischen Texte der ausländischen Filme. 1982 erteilte der KGB ihm Berufsverbot. Das estnische Studio \"Tallinnfilm\" hielt sich nicht an das Verbot und lud Pustynzew ein. Mit Beginn der Perestroika kehrte er 1989 an das Leningrader Filmstudio (Leningradskaja Kinostudija) zurück. Seit Beginn der Perestrojka beteiligte sich Pustyntsev aktiv an der Protestaktion gegen die zunehmende Präsenz der ehemaligen KGB-Offiziere in den Organen der Verwaltung der neuen, angeblich demokratischen Regierung in St. Petersburg. 1992, nach einem weiteren Protest, wurde er vor seinem Haus von einer unbekannten Personengruppe derart körperlich angegriffen, dass seine Sehkraft massiv eingeschränkt wurde. Er war gezwungen seine Arbeit in der Kinoindustrie zu beenden. Von 1990 bis 1994 war Pustynzew eines der Gründungsmitglieder und Co-Vorsitzender der lokalen Gesellschaft „Memorial“, einer Organisation, die die Interessen der ehemaligen Opfer politischer Repressionen vertrat. In den vergangenen 20 Jahren war Boris Pustynzew ein Experte in vielen russischen und internationalen Projekten zum Schutz der Grundrechte und der politischen Freiheiten der Bürger Russlands sowie Autor von zahlreichen Artikeln über Menschenrechte in russischen und ausländischen Zeitschriften. Pustynzew ist Träger des Offizierskreuzes des Ungarischen Verdienstordens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boris Pawlowitsch Pustynzew (; * 2. Juni 1935 in Wladiwostok; † 4. März 2014 in Sankt Petersburg) war ein russischer Dissident und Vorsitzender der St. Petersburger NGO „Bürgerkontrolle“ sowie Mitglied im „Rat zur Entwicklung der Zivilgesellschaft und der Menschenrechte“ unter Schirmherrschaft des Präsidenten der Russischen Föderation.", "tgt_summary": null, "id": 624094} {"src_title": "1000 Wege, ins Gras zu beißen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Gregory studierte zunächst ab 1895 an der Bergbauakademie (School of Mines) der Columbia University, wechselte dann aber zur Zoologie und Wirbeltier-Paläontologie ans Columbia College, wo er bei Henry Fairfield Osborn seinen 1900 seinen Bachelor-Abschluss und 1905 seinen Master-Abschluss machte und 1910 promoviert wurde. Mit Osborn blieb er zeitlebens freundschaftlich verbunden (trotz gelegentlicher wissenschaftlicher Differenzen). Ab 1911 war er am American Museum of Natural History, wo er Kurator und Abteilungsleiter wurde, und lehrte ab 1916 an der Columbia University, wo er Professor für Zoologie wurde (\"Da Costa Professor\"). Am Museum war er gleichzeitig in drei Abteilungen: Ichthyologie (die er auch leitete), Wirbeltier-Paläontologie und Vergleichende Anatomie, wobei er die letztere Abteilung gründete und leitete. 1944 ging er am American Museum of Natural History und 1945 an der Columbia University in den Ruhestand, blieb aber weiter wissenschaftlich aktiv. Zuletzt zog er ganz von New York in sein Sommerhaus in Woodstock. Er unternahm 1921/22 Feldstudien im australischen Busch über Beuteltiere, nahm 1929/30 an einer Expedition nach Afrika zum Studium von Gorillas teil (mit Henri Cashier Raven (1889–1944), James H. McGregor, Earle T. Engel), 1939 an einer Expedition zum Sammeln von Fischen nach Neuseeland und 1925 an der Arcturus Expedition von William Beebe in die Sargassosee. Gregory befasste sich besonders mit vergleichender Anatomie (sowohl rezenter als auch fossiler Tiere) und war ein Pionier im Studium von fossilen Wirbeltieren unter dem Aspekt funktionaler Anatomie. Er entwickelte eine eigene Evolutionstheorie, in der er einen \"Habitus\" Charakter (Anpassung an Umweltverhältnisse) vom \"Heritage\" Charakter, dem im Lauf der Stammesgeschichte Vererbten, unterschied, wobei letzterer nach seiner \"Palimpsest\" Theorie (1947) häufig vom Habitus-Charakter verdeckt wurde (analog der Verwendung alter Schriftrollen bei den Mönchen des Mittelalters für neue Zwecke in Palimpsesten). Ein Beispiel ist das von Insektenfresser-Vorfahren stammende Gebiss von Fledermäusen (Heritage-Charakter) und die Anpassung der Hände an den Flug (Habitus-Charakter). Ähnliche Ideen wurden später in der \"Mosaik-Theorie\" der Evolution (Modulare Evolution, \"Mosaic Evolution\", in der die Evolution zunächst nur bestimmte Körperteile betrifft) aufgegriffen, ohne auf Gregory Bezug zu nehmen. Gregory führte auch \"Willistons Gesetz\" ein als die Beobachtung, dass bei häufig doppelt vorkommende Strukturen im Lauf der Evolution reduziert werden zum Beispiel durch Differenzierung (Übergang von \"Polyisomeren\" zu \"Anisomeren\"). Anfangs befasste er sich besonders mit fossilen und rezenten Fischen und frühen Landwirbeltieren wie Eryops und den Therapsiden (frühe Säugerverwandte). Er befasste sich unter anderem mit Insektenfressern und Primaten und mit dem Ursprung von Beuteltieren und Kloakentieren. Außerdem galt er als führender Experte für Zahnentwicklung bei Säugern und ab den 1920er Jahren befasste er sich mit der Entwicklung des Frühmenschen. Gregory hatte auch einen hervorragenden Ruf als Lehrer und aufgrund der von ihm gestalteten Museumseinstellungen und er schrieb auch zahlreiche Aufsätze für größeres Publikum. 1951 erschien sein monumentales \"Magnum Opus\" über die Evolution der Wirbeltiere \"Evolution Emerging\", mit dem er ein unvollendetes Projekt seines Lehrers Osborn (auf dessen Vorschlag hin) aufgriff, und an dem er seit den 1930er Jahren arbeitete. Seit 1925 war er Mitglied der American Philosophical Society. 1927 wurde Gregory in die National Academy of Sciences gewählt, 1931 in die American Academy of Arts and Sciences. Er gehörte rund 30 wissenschaftlichen Gesellschaften an. Zweimal war er Präsident der American Association of Physical Anthropologists, deren Viking Medal er 1949 erhielt. Zu seinen Schülern gehören Alfred Romer, mit dem er auch über frühe Landwirbeltiere zusammenarbeitete, G. K. Noble, James Paul Chapin, C. L. Camp. Er arbeitete auch mit George Gaylord Simpson über frühe Insektenfresser der Kreide aus der Mongolei und mit Walter W. Granger über fossile Säuger.", "section_level": 1}], "src_summary": "William King Gregory (* 19. Mai 1876 in Greenwich Village; † 29. Dezember 1970 in Woodstock) war ein US-amerikanischer Zoologe und Wirbeltier-Paläontologe.", "tgt_summary": null, "id": 2119703} {"src_title": "Walther PK 380", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Bahnhof befindet sich im Streckenkilometer 163,19 der VzG-Strecke 6081 (Berlin Gesundbrunnen – Angermünde – Stralsund Hbf) und ist Ausgangspunkt der seit 1945 stillgelegten VzG-Strecke 6768 (Ducherow – Świnoujście Centrum – Seebad Heringsdorf). Der Ortskern der namensgebenden Gemeinde Ducherow liegt unmittelbar westlich des Bahnhofs und ist über die Landesstraße 31 mit diesem verbunden. Die Landesstraße überquert die Strecke niveaugleich. Das ehemalige Empfangsgebäude steht nördlich des Bahnübergangs und westlich der Strecke. Die Zufahrt erfolgte über die Querstraße Am Bahnhof. Seit einem Umbau 2004 befinden sich die Bahnsteige südlich des Bahnübergangs. Die Seitenbahnsteige sind jeweils 140 Meter lang bei einer Bahnsteighöhe von 55 Zentimeter. Die benachbarten Betriebsstellen sind der Haltepunkt Ferdinandshof in Richtung Süden und der Bahnhof Anklam nach Norden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Mitte der 1850er Jahre konkretisierte sich das Vorhaben einer Vorpommerschen Eisenbahn zur Anbindung der Ostseehäfen Greifswald und Stralsund. Auf der von der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft (BStE) errichteten Strecke waren neben mehreren Bahnhöfen in den größeren Gemeinden und Städten auch zwei Haltestellen in Jatznick und Ducherow vorgesehen, um ein ausreichend großes Einzugsgebiet abdecken zu können. Die Betriebsstelle, nun als Bahnhof ausgeführt, ging zusammen mit dem ersten Abschnitt der Strecke von Angermünde nach Anklam am 16. März 1863 in Betrieb. Mit dem Bau der Hauptbahn nach Swinemünde (poln.: Świnoujście) ab 1873 fand ein erster größerer Umbau des Bahnhofs statt. Am 15. Mai 1876 ging die Strecke in Betrieb. Im gleichen Jahr wurde ein neues Empfangsgebäude fertiggestellt, vermutlich eröffnete damit auch die Bahnhofsgaststätte. Nach der Verstaatlichung der BStE im Februar 1880 war ab 1881 die Königliche Eisenbahn-Direction (KED) Berlin die für den Bahnhof zuständige Behörde, ab 1895 lag der Bahnhof im Bereich der KED Stettin (ab 1922: Reichsbahndirektion [Rbd] Stettin). Mit dem zweigleisigen Ausbau von Jatznick bis Stralsund beziehungsweise Swindemünde Hbf fand von 1906 bis 1910 ein zweiter Ausbau statt. Der Bahnhof wurde auf fünf Personengleise erweitert, der Zugang erfolgte vom Hausbahnsteig sowie von zwei Mittelbahnsteigen, die über einen Fußgängertunnel miteinander verbunden waren. Westlich der Bahnsteige entstanden mehrere Rangier- und Ladegleise. Die Ausfahrt der Swindemünder Strecke wurde kreuzungsfrei gestaltet, das Überführungsbauwerk des Streckengleises von Swindemünde nach Angermünde befand sich etwa 2,7 Kilometer nördlich des Empfangsgebäudes bei der Ortschaft Busow. Die Streckengleise führten parallel zur Stralsunder Bahn bis in den Bahnhof Ducherow, wo sie in die Gleise 2 und 5 mündeten. Einhergehend mit dem Ausbau wurden die Stellwerke erneuert; es entstanden auf der Westseite ein zweiständiger Lokschuppen mit angebauten Übernachtungs- und Aufenthaltsräumen, eine Drehscheibe sowie ein Wasserturm. 1914 ging ein Anschlussgleis für einen örtlichen Kohlenhandel in Betrieb. Die Rbd Stettin ließ das Bahnhofsgebäude 1923 um einen nördlichen Anbau zu erweitern. Dadurch konnte zusätzlicher Wohnraum gewonnen und die Bahnhofswirtschaft vergrößert werden. Dies kam insbesondere den Umsteigern nach Usedom zugute. Ab 1935 war in Ducherow eine Kleinlokomotive (Kö 4466) für den Rangierdienst stationiert. Zur Unterbringung des Fahrzeugs wurde im Lokschuppen ein separater Stand mit einer Trennwand abgesteckt. Für 1940 und 1942 ist die Beheimatung der Kö 4911 in Ducherow nachgewiesen. Die Lokomotiven waren unter anderem für die Bedienung eines Anschlussgleises zu einer Raufuttersammelstelle der Wehrmacht zuständig. Mit der Sprengung der Karniner Brücke über den Peenestrom im April 1945 war die Anbindung der Insel Usedom von Ducherow aus nicht mehr möglich. Durch die Westverschiebung Polens war die Strecke zudem bei Swindemünde unterbrochen, sodass der südliche Abschnitt ab Ducherow als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgebaut wurde. Mit der Grenzverschiebung wurde zudem die Reichsbahndirektion Stettin aufgelöst, an ihre Stelle trat die Reichsbahndirektion Greifswald, in deren Zuständigkeitsbereich der Bahnhof bis 1990 lag. Einher ging auch der Rückbau von mehreren Gleisen, darunter Gleis 1 am Hausbahnsteig, der Drehscheibe und später auch einigen Nebengebäuden. Die für die Unterhaltung der Swindemünder Strecke zuständige Bahnmeisterei Ducherow löste die Rbd Greifswald um 1950 auf. Ab dem 24. September 1988 war der Streckenabschnitt Pasewalk – Züssow elektrifiziert. Am 14. Dezember 1993 ließ die Reichsbahn den Wasserturm sprengen, knapp ein Jahr darauf schloss am 1. Januar 1995 die Fahrkartenausgabe im Empfangsgebäude. Da der letzte Bahnhofswirt noch vor der Wende auszog, steht das Gebäude seither leer. Ebenfalls nach der Wende wurden die Anschlussgleise zum Kohlenhandel sowie zum ehemaligen AGZ (nach 1945 errichtet) aufgegeben. Im Sommer 2005 wurde der Bahnhof erneut umgebaut. Die vorhandenen Bahnsteige wurden abgetragen und südlich der Landesstraße zwei Seitenbahnsteige neu errichtet. Die alten Mittelbahnsteige wurden daraufhin abgetragen und der Fußgängertunnel verfüllt. Zudem wurde der Bahnhof bis auf ein Überholgleis zurückgebaut, anschließend folgte die Umstellung der mechanischen Stellwerke auf ein elektronisches Stellwerk.", "section_level": 1}, {"title": "Stellwerke.", "content": "Der Bahnhof war zunächst mit zwei, nach 1908 mit drei Stellwerken ausgerüstet. Es handelte sich bei den Neubauten von 1908 um mechanische Stellwerke Bauart Zimmermann & Buchloh. Befehlsstellwerk und Sitz des Fahrdienstleiters war das Stellwerk \"Duf\" am Nordende des Bahnsteigs 3, ihm untergeordnet waren die Wärterstellwerke \"Dnt\" am Nordkopf und \"Dst\" in Höhe des Bahnübergangs am Südkopf. Zusätzlich arbeitete in Duf ein Telegrafist. 1967 wurde das Stellwerk geschlossen und fünf Jahre darauf das Gebäude abgerissen. Der Fahrdienstleiter hatte nun seinen Sitz im Nordturm B2 (ehemals Dnt), der Südturm erhielt analog die Bezeichnung W1. Während die Ausfahrsignale Hf-Signale (Formsignal) waren, handelte es sich beim Einfahrsignal aus Richtung Anklam, wahrscheinlich auch beim Einfahrsignal der Gegenrichtung, in späteren Jahren um Hl-Signale (Lichtsignal). Das südliche Einfahrsignal A soll bis 1945 ein dreiflügeliges Formsignal gewesen sein. Bis März 2005 folgte die Umrüstung der Signale auf das Ks-Signalsystem und die Errichtung eines ESTW-A für den Stellbereich Ducherow. Die Überwachung des Bahnhofs erfolgt seitdem von der Betriebszentrale des Regionalbereichs Ost der DB Netz in Berlin-Pankow.", "section_level": 1}, {"title": "Klein- und Feldbahnen.", "content": "Am 1. September 1897 ging westlich des Staatsbahnhofs der Kleinbahnhof Ducherow der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn in Betrieb. Der Bahnhof war Endpunkt einer 6,9 Kilometer langen Stichstrecke (600 Millimeter Schmalspur) aus Dargibell, wo Anschluss nach Anklam und Friedland bestand. Die Bahn diente ausschließlich dem Güterverkehr, eine Verbindung zum Staatsbahnhof bestand nicht. An den Bahnhof schlossen mehrere Feldbahnen an, unter anderem zu den Ländereien des Grafen von Schwerin sowie zu den Ducherower Ziegeleien. Die Feldbahn überquerte zunächst im Zuge der Ducherow-Ueckermünder Chaussee die Staatsbahnstrecke. Da diese und die spätere Reichsbahn eine Kreuzung ihrer Strecke mit Lokomotiven aus Sicherheitsgründen untersagte, wurden die Bahnen als Pferdebahn betrieben. Die Kleinbahnstrecke wurde 1945 als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgebaut. Ab 1949 schlossen die Feldbahnen direkt an den Bahnhof an, im gleichen Jahr kam auch die erste Diesellokomotive zum Einsatz. Das Umladen der Tonziegel erfolgte zunächst von Hand, später stand ein Portalkran zur Verfügung. Der Anschluss zum Bahnhof wurde bis zum Ausbau der Chaussee 1976 betrieben, danach folgte der Abtransport mit Lkw. Die Feldbahn war noch bis 1992 in Betrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Bahnhof diente bis 1945 vornehmlich dem Umsteigeverkehr sowie dem örtlichen Güterverkehr. Wagenumschlag von und nach Usedom fand hingegen nicht statt. Neben Personen- und Eilzügen aus Richtung Berlin nach Stralsund und der Insel Rügen sowie Usedom wurde der Bahnhof vereinzelt auch von internationalen D-Zügen angefahren. Gegenwärtig erfolgt die Bedienung des Bahnhofs alle zwei Stunden durch die Regional-Express-Linie RE3, wodurch eine direkte Verbindung in Richtung Stralsund und Berlin hergestellt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Ducherow ist ein an der Hauptbahn Angermünde – Stralsund gelegener Bahnhof. Die 1863 zusammen mit der Strecke eröffnete Station war zudem von 1876 bis 1945 Ausgangspunkt einer Hauptbahn nach Swinemünde, die vor allem dem Urlauberverkehr zur Insel Usedom diente.", "tgt_summary": null, "id": 1351049} {"src_title": "Matthew Bates", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Jackie DiNorscio, von allen nur Jackie Di genannt, wird von seinem eigenen Cousin Tony Compagna angeschossen. Nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, wird er bei einem Drogendeal festgenommen und zu 30 Jahren Haft verurteilt. Unterdessen hat sich sein Cousin aus Angst vor Jackies Rache dem FBI anvertraut. Diese bereiten gerade einen Großfall nach dem RICO-Act gegen die Calabrese-Familie vor. Auch Jackie bieten sie eine Zusammenarbeit gegen Strafmilderung an, doch dieser lehnt ab. Schließlich wird er zusammen mit 20 weiteren Mitgliedern der Calabrese-Familie angeklagt. Da sein letzter Anwalt ihm nicht wirklich helfen konnte, entscheidet sich Jackie dazu, sich selbst zu verteidigen. Zu Anfang der Verhandlung übernimmt Jackie die Rolle des Witzboldes. Damit bringt er zwar die Geschworenen zum Lachen, sorgt aber auch für Ärger in den Reihen der Verteidigung. Während einer Mittagspause droht ihm der Pate Nick Calabrese, seinen Namen nicht noch einmal in den Mund zu nehmen. Nach mehreren Monaten, in denen Jackie den Gerichtssaal regelrecht in eine Zirkusveranstaltung verwandelt hat, stellt der Richter ihm ein Ultimatum. Und tatsächlich: Jackie ändert sein Verhalten und versucht sich seriöser zu benehmen. Die Anklage jedoch nutzt jede Gelegenheit und Schwäche von Jackie aus. Bei einer Leibesvisitation kurz vor dem Verhör von Tony Compagna eskaliert die Situation und Jackie wird von den Wärtern zusammengeschlagen. Verletzt erscheint er im Gerichtssaal, schweigt jedoch zu den Fragen des Richters und gibt an, hingefallen zu sein. Er verzichtet später darauf, seinen drogensüchtigen Cousin ins Kreuzverhör zu nehmen. Nach zwei Jahren ist der Prozess zu Ende und Anklage und Verteidigung halten ihre Schlussplädoyers. Der Verteidiger der Familie plädiert, dass die Angeklagten nur wegen ihrer italienischen Herkunft angeklagt seien und nichts bewiesen sei. Jackie beschwört die Jury nicht seine Freunde zu bestrafen und von ihren Familien zu trennen, sondern stattdessen ihn alleine für schuldig zu befinden, da er sowieso 30 Jahre absitzen muss. Doch nach sensationellen 14 Stunden Beratungszeit spricht die Jury die gesamte Mafiafamilie frei. Jackie kehrt ins Gefängnis zurück und erhält Applaus von seinen Mitgefangenen. Im Abspann wird erwähnt, dass er insgesamt 17 Jahre abgesessen, niemals mit den Behörden kooperiert hat und nach der Haft zu seiner Familie zurückkehrte. Er starb 2004 während der Film gedreht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Sidney Lumet kehrt mit \"Find Me Guilty – Der Mafiaprozess\" zurück zu seinen Anfängen. Mit \"Die zwölf Geschworenen\" hatte er am Anfang seiner Filmkarriere bereits einen ähnlichen Film gedreht, der jedoch den Fokus mehr auf das Zusammenspiel der Jury legte.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "\"Find Me Guilty\" wurde 2006 auf der Berlinale vorgeführt und war für den Goldenen Bär nominiert, verlor jedoch gegen \"Esmas Geheimnis – Grbavica\". Die DVD von Sony Entertainment erschien am 20. Dezember 2007. Der Film floppte an den Kinokassen und spielte lediglich 2.631.343 US-Dollar ein. Das Budget betrug jedoch 13 Millionen.", "section_level": 1}, {"title": "Der reale Fall.", "content": "Der Film basiert auf einem Mammutprozess in den Jahren 1987 bis 1988, bei dem 20 Mitglieder der Lucchese-Familie vor dem Hintergrund des RICO-Gesetzes der Verschwörung angeklagt wurden. Einer der Hauptangeklagten, Jackie DiNorscio, übernahm seine eigene Verteidigung. Tatsächlich sollen die Dialoge im Gerichtssaal auf Transkriptionen von Prozessbeobachtern beruhen. Wie im Film wurden die Angeklagten nach zwei Jahren von der Jury freigesprochen. Giacomo DiNorscio verbüßte 17 Jahre seiner 30-jährigen Haftstrafe wegen Drogenhandels und Glücksspielmanipulation. Er verstarb während der Dreharbeiten zu \"Find Me Guilty\".", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Gelobt wurde vor allem die Darstellung von Jackie Di Norscio. Der Action-Darsteller Vin Diesel überzeugte die Kritiker in einer für ihn ungewohnten Rolle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Find Me Guilty – Der Mafiaprozess (Originaltitel: \"Find Me Guilty\") ist ein US-amerikanisches Gerichtsdrama von Sidney Lumet. Der 2006 veröffentlichte Film beruht auf einer wahren Begebenheit und handelt vom längstdauernden Mafiaprozess in den Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 959974} {"src_title": "Apodolirion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Rasarjonowa besuchte eine Elite-Sportschule zur Heranbildung von olympischen Leistungssportlern in Sankt Petersburg (Училище олимпийского резерва No 1) und begann ihre internationale Karriere bereits 2005, als sie mit erst 15 Jahren in Alanya bereits an einem \"Elite\"-Europacup-Triathlon teilnahm. Von 2006 bis 2009 nahm sie an fünf Junioren-Europacup-Bewerben teil und erreichte jedes Mal Top-Ten-Platzierungen, darunter drei Goldmedaillen. 2009 wurde sie Vierte bei der Junioren-Europameisterschaft und 5. bei der Junioren-Weltmeisterschaft. Seit 2010 vertritt Rasarjonowa Russland in der Weltmeisterschaftsserie.", "section_level": 1}, {"title": "U23-Europameisterin Triathlon 2011.", "content": "2010 wurde sie Fünfte bei der U23-Weltmeisterschaft und 2011 schließlich U23-Europameisterin. 2011 nahm Rasarjonowa auch an der französischen Clubmeisterschaftsserie D1 \"Lyonnaise des Eaux\" teil und ging für \"Charleville Tri Ardennes\" (CTA) an den Start. In Paris (9. Juli 2011) wurde Rasarjonowa 16. und kam damit nicht unter die drei \"triathlètes classants l'equipe\" ihres Clubs (Emma Moffatt, Sarah Groff and Anja Dittmer). Beim Großen Finale in La Baule (17. September 2011) war sie mit dem 6. Platz in der Einzelwertung die Beste ihres Clubs vor Anja Dittmer. Für Tours liegen wegen des experimentellen Team-Charakters dieses Bewerbes keine Einzelwertungen vor. Beim Eröffnungstriathlon in Nizza (24. April 2011) ging Rasarjonowa nicht an den Start, ihr Verein hätte deswegen disqualifiziert werden müssen, da er nicht wie vorgeschrieben mit fünf, sondern nur mit vier Läuferinnen startete (Vicky Holland, Rabie, Delphine Py, Letot).", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Sommerspiele 2012.", "content": "2012 startete sie in London bei den Olympischen Sommerspielen und belegte den 47. Rang. Im Juni 2012 wurde sie in Israel mit der russischen Mixed-Staffel Triathlon-Europameister. Im Juli 2014 wurde sie im Triathlon Vize-Staatsmeisterin.", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Sommerspiele 2016.", "content": "Im Mai 2016 wurde sie Sechste bei der Triathlon-Europameisterschaft auf der Olympischen Distanz. Alexandra Rasarjonowa qualifizierte sich 2016 zum zweiten Mal für einen Startplatz bei den Olympischen Sommerspielen und sie belegte am 20. August in Rio de Janeiro für Russland den 20. Rang. Im Juli 2018 wurde sie in Estland Vize-Europameisterin auf der Triathlon-Sprintdistanz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Alexandra Germanowna Rasarjonowa (internationale Umschrift: \"Razarenova,\", * 17. Juli 1990 in Leningrad) ist eine russische Triathletin, zweifache Olympionikin (2012, 2016) Mitglied der russischen Elite-Damen-Mannschaft, zweifache russische Triathlon-Elite-Meisterin (2011, 2015) und U23-Europameisterin des Jahres 2011.", "tgt_summary": null, "id": 282068} {"src_title": "MASA Israel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Andachten.", "content": "Wie alle Sakralbauten der Bahai steht der Lotustempel den Anhängern aller Religionen offen, da Bahai glauben, dass alle Gläubige Gott in ihren Sakralbauten anbeten können. So werden alle Heilige Schriften in ihrer jeweiligen Sprache rezitiert und von Chören begleitet. Dennoch sind keine Musikinstrumente oder religiöse Zeremonien erwünscht. Die Bahai-Schriften gestatten keine Platzierung von Bildern oder Statuen und Verwendung von Altären oder Kanzeln innerhalb der Gebäude.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die Häuser der Andacht zeichnen sich durch gemeinsame Merkmale aus, die unter anderem in den Schriften der Bahai dargelegt sind. So bildet eine neunseitige Kreisform den Grundriss, was die Offenheit gegenüber anderen Religionen symbolisieren soll. Obwohl alle Häuser der Andacht eine Kuppel besitzen, ist dies kein wesentlicher Bestandteil der Architektur. Inspiriert von einer Lotusblüte wird der Grundriss von 27 freistehenden Blütenblättern aus Marmor umgeben, welche in Dreiergruppen an den neun Seiten platziert sind. Der Zentralbau ist 40 m hoch und bietet bis zu 2500 Menschen Platz. Der Innenraum und die Außenfassade wurden mit weißem Marmor vom Berg Pendeli in Griechenland gestaltet, der auch für viele alte Denkmäler sowie andere Sakralbauten der Bahai verwendet wurde. Zusammen mit den neun umliegenden Teichen und Gärten umfasst das Gelände 26 Acre, was 105.000 m2 bzw. 10,5 ha entspricht. Der größte Teil des für den Kauf des Landes erforderlichen Geldes wurde 1953 von Ardishir Rustampur aus Hyderabad gespendet, der seine gesamten Ersparnisse hergab. Ein Teil der Baukosten wurde eingespart und für den Bau eines Gewächshaus verwendet, um einheimische Pflanzen und Blumen zu finden, die für die Gärten geeignet sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Lotustempel ist der zweitjüngste der weltweit acht kontinentalen Bahai-Tempel. Dieser befindet sich im Stadtteil Bahapur der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Es wurde vom iranisch-kanadischen Architekten Fariborz Sahba entworfen, der 1976 mit der Ausführung beauftragt wurde. Der Name leitet sich von der Form des Gebäudes ab, das an eine Lotosblume erinnern soll. Das Gebäude wurde am 24. Dezember 1986 eröffnet, gewann seitdem zahlreiche Architekturpreise und wurde in unzähligen Zeitschriften und Zeitungen abgebildet. Der Sakralbau ist einer der bekanntesten des Bahaitums und wurde bereits von über 50 Millionen Menschen besucht, was etwa drei Millionen Besuchern pro Jahr entspricht. Das Gebäude dient als Muttertempel für den indischen Subkontinent und ist ein herausragendes Beispiel moderner Architektur in Indien.", "tgt_summary": null, "id": 805216} {"src_title": "James A. Hamill", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der einflussreiche Filmproduzent Buddy Ackerman stellt den jungen Filmhochschul-Absolventen Guy als seinen Assistenten ein. Guy sieht zunächst nur die guten Seiten der neuen Tätigkeit und erhofft sich eine Karriere im Filmgeschäft. Trotz der Warnungen von Ackermans bisherigem Assistenten Rex ist Guy anfangs überaus optimistisch. Ackerman stellt sich jedoch schnell als sadistischer Vorgesetzter heraus. Er behandelt Guy wie einen Sklaven, gibt ihm sinnlose und übermäßig umfangreiche Aufgaben und lässt keine Gelegenheit aus, ihn auch vor dem Team zu demütigen. Bei der Arbeit lernt Guy die Produzentin Dawn Lockard kennen und verliebt sich in sie. Die Beziehung leidet jedoch darunter, dass Guy zu viel arbeitet und auch an freien Tagen ständig Aufgaben für Ackerman übernimmt. Ackerman feuert Guy nach einem Jahr während eines Telefonats. Da Ackerman in einer Konferenzschaltung auch mit Lockard telefoniert, erfährt Guy zudem, dass diese seinen verhassten Vorgesetzten noch in der Nacht besuchen will. Daraufhin schleicht Guy sich in Ackermans Wohnung, wo er diesen als Geisel nimmt und foltert, um sich an ihm für alle Demütigungen zu rächen. Ackerman offenbart in Gesprächen mit Guy auch seine Schwächen. Er hat noch immer mit dem Tod seiner Frau zu kämpfen und erzählt Guy, dass er selbst als Assistent auch von seinen Vorgesetzten gemobbt wurde. Ackerman findet Guys Wunsch nach einer schnellen Karriere befremdlich, dieser müsse sich Beförderungen erst verdienen. Zudem glaubt Ackerman, dass sich Guy nicht darüber im Klaren sei, was er eigentlich genau erreichen wolle. Währenddessen kommt Dawn Lockard zu Ackermans Haus, wo sie diesen an einen Stuhl gefesselt und misshandelt vorfindet. Ackerman provoziert Guy; sofern er noch irgendwas im Filmgeschäft erreichen wolle, müsse er ihn jetzt sofort erschießen. Lockard versucht stattdessen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen und die Waffe wegzulegen. Guy feuert einen Schuss ab. Er hat jedoch nicht Ackerman erschossen, sondern Dawn Lockard. Die Polizei glaubt, dass Lockard Ackerman entführt und gefoltert hat. Guy wird stattdessen befördert und scheint nun ebenfalls ein harter Geschäftsmann geworden zu sein. In einem Gespräch teilt er einem ehemaligen Kommilitonen mit, dass er herausgefunden habe, was er wirklich will und dass es leicht sei, seinen Weg zu gehen, sobald man dies herausgefunden habe. Währenddessen steht Ackerman in der Tür und lächelt. Er ruft Guy dann zu einem Gespräch in sein Zimmer.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Roger Ebert sah in \"Unter Haien in Hollywood\" eine detaillierte Beschreibung der Filmbranche mit großartigem schwarzem Humor, aber auch einiger Verbitterung. Das Ende sei in der Logik der Geschichte zwar schlüssig, jedoch insgesamt nicht zufriedenstellend und hätte anders geschrieben werden müssen: Auch James Berardinelli fand in der ersten Hälfte von \"Unter Haien in Hollywood\" einige großartige Szenen, die jedoch zur Mitte des Filmes immer weniger würden. Dem Drehbuch mangele es in der zweiten Hälfte an Schwung und Klarheit. Das Lexikon des internationalen Films hob besonders die satirisch überhöhten Einblicke in das Filmgeschäft hervor:", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Haien in Hollywood (Originaltitel: \"Swimming with Sharks\") ist eine US-amerikanische Tragikomödie von George Huang aus dem Jahr 1994. Die Hauptrollen übernahmen Kevin Spacey, Frank Whaley und Michelle Forbes. ", "tgt_summary": null, "id": 865732} {"src_title": "West Kennet Avenue", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bewertung des Risikos eines Zusammenstoßes.", "content": "Im Februar 2010 wurde der Asteroid mit dem Wert 1 auf der Turiner Skala beurteilt, was einen erdnahen Vorbeiflug anzeigt, der keine außergewöhnliche Gefährdung bedeutet. Am 19. April 2010 reduzierten Beobachtungen durch das Arecibo-Observatorium die Ungenauigkeiten bei der Berechnung des Orbits um 50 Prozent. Diese Verbesserung der Werte führte zu einem Ausschluss eines Zusammenstoßes mit der Erde innerhalb der nächsten einhundert Jahre. Am 22. April wurde der Asteroid deswegen von der Sentry-Liste entfernt. Die NASA verfolgt die Bahn des Objekts auch mit den Antennen des Goldstone Deep Space Communications Complex und sammelt weitere Daten in einer Messkampagne u. a. mit den Anlagen Green-Bank, Very Large Array und Infrared Telescope Facility. (308635) 2005 YU wurde auch mit Herschel beobachtet. Seine geringste Entfernung zur Erde beim Vorbeiflug 2011 erreichte (308635) 2005 YU am 8. November um 23:28 UT, wobei der Asteroid in etwa dem 0,85-fachen der Erde-Mond-Distanz an der Erde vorbeiflog. 0,85 Monddistanzen entsprechen 0,00217 Astronomische Einheiten (AE) oder 325.000 km. Seine geringste Nähe zum Mond erreichte der Asteroid einige Stunden später, am 9. November 2011 um 07:13 UT, mit 0,00160 AE (239.000 km). Während seiner Annäherung erreichte der Asteroid die scheinbare Helligkeit von 11 mag und konnte von Astronomen mittels Präzisionsferngläsern mit einem 80-mm-Objektiv oder größer beobachtet werden. Der nächste bereits bekannte Asteroid, der der Erde ähnlich nahe kommt, ist (153814) 2001 WN. Laut aktuellen Berechnungen wird er 2028 in einem Abstand von 0,00166 AE an der Erde vorbeifliegen.", "section_level": 1}, {"title": "Künftige Bahn.", "content": "Am 19. Januar 2029 wird (308635) 2005 YU in einer Entfernung von etwa 0,0022 AE (329.000 km) die Venus passieren. Diese Annäherung bestimmt, in welcher Entfernung der Asteroid 2041 an der Erde vorbeifliegen wird. Die derzeitigen Ungenauigkeiten in der Berechnung des Verlaufes nach 2029 führen zu einem Schwankungsbereich der Entfernung bei der Passage 2041, der von 0,002 AE (300.000 km) bis zu 0,3 AE reicht. Die Radarbeobachtungen des Asteroiden im November 2011 sollten mehr Klarheit über Annäherungen an die Erde im Jahr 2041 und später bringen. Nach am 4. November 2011 durchgeführten Messungen wird (308635) 2005 YU der Erde 2075 sogar bis auf 0,0013 AE (194.000 km) nahe kommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "(308635) 2005 YU ist ein erdnaher und potentiell für die Erde gefährlicher Asteroid des Apollo-Typs, der am 28. Dezember 2005 im Rahmen des Spacewatch-Projekts von Robert S. McMillan am Steward Observatory des Kitt-Peak-Nationalobservatoriums auf dem Kitt Peak in Arizona entdeckt wurde. Er hat einen Durchmesser von etwa 400 m. Am 8. November 2011 um 23:28 UT hat der Asteroid die Erde in etwa dem 0,85-fachen der Monddistanz passiert. Seit der Annäherung von 2010 XC im Jahr 1976 kam kein Asteroid mit vergleichbarer Helligkeit der Erde mehr so nahe.", "tgt_summary": null, "id": 1989348} {"src_title": "Günther Treptow (Sänger)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte und Stil.", "content": "Die in den 1960ern sehr erfolgreiche Band \"The Animals\" hatte sich 1969 endgültig aufgelöst und die Mitglieder gingen ihren Solokarrieren nach. Am erfolgreichsten war in dieser Beziehung neben dem Keyboarder Alan Price der Sänger Eric Burdon mit der Band War. Nach der Trennung der „Original-Animals“ benutzten verschiedene Coverbands den rechtlich nicht geschützten Namen \"The Animals\", so dass Eric Burdon, Alan Price, Hilton Valentine, Chas Chandler und John Steel als die ehemaligen Gründungsmitglieder beschlossen, sich für ihre Wiedervereinigung in ihrer ursprünglichen Besetzung nach elf Jahren den Namen \"The Original Animals\" zu geben. Der Albumtitel bezieht sich auf ein Zitat von William Connor, dem Kolumnisten des Daily Mirror, der seine Artikelserie nach dem Zweiten Weltkrieg wieder mit den Worten aufnahm: \"„As I was saying before I was so rudely interrupted,... [Wie ich sagte, bevor ich so grob unterbrochen wurde,... ]“\". Die Aufnahmen fanden im Dezember 1975 statt, doch urheberrechtliche Schwierigkeiten verzögerten die Veröffentlichung bis zum 1. August 1977. Erst 1983 sollte mit \"Ark\" ein weiteres Album der \"Original Animals\" erscheinen. Der Zeitpunkt für die Veröffentlichung eines Bluesrockalbums war denkbar schlecht gewählt. Punk und Disco dominierten das Musikgeschäft der späten 1970er und die Platte verkaufte sich nur bei den erklärten Fans der Band, auch wenn sie von der Mehrzahl der Musikkritiker wohlwollend aufgenommen wurde. Mangelndes Marketing der Plattenfirma United Artists und eine fehlende auf die Veröffentlichung folgende Tour taten ein Übriges. In den USA erreichte das Album Platz 70 der Charts, in den Niederlanden kam es auf Platz 24 – im heimatlichen Vereinigten Königreich erreichte es keine Chartsnotierung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Before We Were So Rudely Interrupted ist das Comeback-Album der britischen Rockband The Animals, die sich ab dieser Veröffentlichung \"The Original Animals\" nannten. \"Before We Were So Rudely Interrupted\" erschien 1977 auf dem Label \"Jet Records\" und wird dem Genre Bluesrock zugerechnet. Dieses häufig unbeachtete Album wird inzwischen als eine Art „vergessener Klassiker“ der Band betrachtet. Das italienische E-Zine \"Viceversa\" führt das Album auf Platz 42 der wichtigsten Rockalben aller Zeiten.", "tgt_summary": null, "id": 159074} {"src_title": "Kompensation (Schach)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Mona wurde ungefähr 1768 nach dem römischen Namen für die Isle of Anglesey benannt. Der ursprüngliche Name der Stadt lautete \"Yeamans\". Dies war der Name der Familie, die das Land besessen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Mona hat nur von Westen her eine natürliche Stadtgrenze. Dort wird die Stadt von einer durchschnittlich 400 Meter hohen Hügelkette mit dem Namen \"Long Mountains\" von der Hauptstadt Kingston getrennt. Diese ist stark bewaldet. Ein großer Teil des westlichen Stadtrandes wird jedoch von einem See mit dem Namen \"Mona Reservoir\" abgegrenzt, der sich zwischen dem Stadtgebiet und den Long Mountains befindet. Von Osten nach Nordosten grenzt Mona an den Limestone River. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses liegen die beiden ebenfalls eigenständigen Städte Elletson Flats und Papine. Im Norden wird Mona auf einer kurzen Strecke von bewaldeten Gebiet begrenzt, bevor im Nordwesten Hope Pastures beginnt und sich nach Süden um die Stadt zieht und in die Ortschaft Liguanea verfließt. Die beiden Siedlungen umschließen Mona vollständig Richtung Südwesten bis zur natürlichen Grenze des \"Mona Reservoirs\", eines großen Sees. Im Süden geht der Ort in die Städte College Common und August Town über. Diese bilden die letzten Ausläufer der Metropolregion Kingston, die an dieser Stelle inmitten eines breiten Canyons liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf dem Gelände des Campus der heutigen University of the West Indies lagen ursprünglich die Plantagen Papine und Mona, die bis 1908 Zucker produzierten. Ein Aquädukt, von dem noch Reste erhalten sind, führte Wasser zu den Zuckermühlen. Auf einem Teil des Geländes wurde während des Zweiten Weltkriegs das Gibraltar Camp errichtet, in dem Flüchtlinge aus Gibraltar und Malta sowie Kriegsgefangene aus Deutschland und Italien untergebracht waren.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Umwelt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schulen.", "content": "In Mona befindet sich der Hauptsitz der University of the West Indies, eine Universität in der Karibik, die von 16 Staaten getragen wird. Die UWI wurde 1948 gegründet und ihr erster Campus befand sich in Mona. Dort begann der Lehrbetrieb mit 33 Medizinstudenten. Die jetzige Kapelle beim Haupteingang zu diesem Campus war ursprünglich das Zuckerlager einer Plantage in Trelawny Parish. Das Gebäude wurde dort abgetragen und auf dem Campus Mona wieder zusammengebaut. Außer einem College gehört noch das \"University Hospital of the West Indies\" zu dem Verband, welches sich ebenfalls in Mona befindet. Das \"Jamaica College\" ist ein monoedukationistisches College der anglikanischen Gemeinschaft, das ausschließlich männliche Schüler unterrichtet. Eine überregional bekannte Schule ist die \"School Of Physical Therapy\" im Mona Rehab Centre. Weitere Schulen sind unter anderen die \"Mona High School\", die \"Mona Prep School\" und die \"Mona Primary School\".", "section_level": 2}, {"title": "Bauwerke.", "content": "An verschiedenen Orten der Stadt befinden sich die Überreste eines von Thomas Hope Elleston erbauten Aquäduktes, welches im Jahr 1758 erbaut wurde. Das ursprünglich 1386,84 Meter lange Bauwerk mit dem Namen \"Papine-Mona Aqueduct\" wurde errichtet, um Wasser aus dem Hope River auf die zu dieser Zeit existierenden Zuckerplantagen zu transportieren. Das \"Mona Great House\" wurde im Jahr 1681, während das Landgut Mona gegründet wurde, erbaut. Das zweistöckige Gebäude wurde in jamaikanisch-gregorianischem Stil errichtet. Im Mona Great House haben bekannte Persönlichkeiten wie Königin Elisabeth II. und Prinz Phillip übernachtet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mona, auch oft als Mona Hights bezeichnet, ist eine Landstadt im Süden von Jamaika. Die Stadt liegt im County Surrey im Parish Saint Andrew. Im Jahr 2010 hatte Mona eine Einwohnerzahl von 2621 Menschen. Der Ort liegt in den westlichen Ausläufen der Metropolregion von Kingston und besitzt eine eigenständige Stadtverwaltung.", "tgt_summary": null, "id": 1175443} {"src_title": "Digital Concert Hall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1551 wurde an der Stelle der heutigen Kirche eine Filialkirche der Pfarrei Saint-Laurent errichtet und zunächst den Schutzpatronen Ludwig dem Heiligen und der hl. Barbara (Sainte Barbe) geweiht. Später erhielt die Kirche das Patrozinium Notre-Dame-de-Bonne-Nouvelle (Unserer Lieben Frau der Frohen Botschaft). Nachdem diese Kirche während der Religionskriege zerstört worden war, baute man 1624 eine neue Kirche, für die Anna von Österreich den Grundstein legte. 1673 wurde Notre-Dame-de-Bonne-Nouvelle zur Pfarrkirche erhoben. Von dieser zweiten Kirche ist nur noch der Glockenturm erhalten. Die Kirche wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen, da sie während der Französischen Revolution schwere Schäden erlitten hatte und baufällig geworden war. Die heutige Kirche wurde zwischen 1823 und 1830 von Étienne-Hippolyte Godde (1781–1869) errichtet, dem Stadtbaumeister von Paris, der auch die Pläne für die Kirchen Saint-Denys-du-Saint-Sacrement im 3. Arrondissement und Saint-Pierre-du-Gros-Caillou im 7. Arrondissement entwarf. Für die Ausmalung der Kirche wurden berühmte Maler beauftragt wie Alexandre-Denis Abel de Pujol (1787–1861).", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Außenbau.", "content": "Die Kirche weist eine Nord-Süd-Ausrichtung auf, da das eng bebaute Umfeld und die Straßenführung die übliche West-Ost-Ausrichtung nicht zuließen. Im Südosten der Kirche erhebt sich der Glockenturm der Vorgängerkirche aus dem 17. Jahrhundert. Die Portalfassade der Kirche ist als Peristyl gestaltet und erinnert an einen Tempel der Antike. Zwei dorische Säulen und zwei Pilaster tragen einen Architrav, über dem ein Triglyphenfries verläuft und der von einem Dreiecksgiebel bekrönt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Innenraum.", "content": "Die Kirche ist dem Schema einer frühchristlichen Basilika entsprechend angelegt. Das Langhaus ist dreischiffig und in fünf Joche gegliedert. Das Mittelschiff ist mit einem Tonnengewölbe gedeckt und mündet in einen halbrunden Chor, den eine Halbkuppel überspannt. Rundbogenarkaden, die auf dorischen Säulen aufliegen, trennen das Hauptschiff von den beiden Seitenschiffen, an die sich zwölf Kapellen anschließen.", "section_level": 2}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel ist ein Werk des Orgelbauers John Albert Abbey. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts eingebaut und 1950 von Joseph Gutschenritter (1950) und Jean-Marc Cicchero (1988) restauriert. Das Instrument hat 19 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch, die Trakturen des Pedals pneumatisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die katholische Pfarrkirche Notre-Dame-de-Bonne-Nouvelle wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts von dem Architekten Étienne-Hippolyte Godde im Stil des Klassizismus an der Stelle von zwei Vorgängerkirchen errichtet. Sie steht in der \"Rue de la Lune\" Nr. 25 im 2. Arrondissement von Paris. Die nächsten Metrostationen sind Bonne Nouvelle und Strasbourg Saint-Denis der Linien 8 und 9. 1983 wurde die Kirche in die Liste der französischen Baudenkmäler als Monument historique aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 1250084} {"src_title": "Luis Fernández de Córdoba y Arce", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Der jüdisch-amerikanische Komponist Reuben „Rube“ Bloom schuf 1939 unter dem Titel \"Shangri La\" ein Instrumentalstück, zu dem Johnny Mercer später einen Text verfasste. Der von Mercer gewählte Titel \"Fools Rush In (Where Angels Fear to Tread)\" geht auf ein von dem englischen Dichter Alexander Pope verfasstes erstes größeres Werk „An Essay on Criticism“ („Ein Versuch über die Kritik“) zurück, das am 15. Mai 1711 zunächst anonym veröffentlicht wurde. Hierin kommt die Zeile „For Fools rush in where Angels fear to tread“ vor. Bob Crosby (Gesang: Marion Mann) nahm den Musiktitel am 18. März 1940 mit seinem Orchester als erster auf (Decca 3154) und konnte sich damit in der Hitparade nicht platzieren. Innerhalb weniger Tage folgten vier Coverversionen. Tommy Dorsey (29. März 1940) landete nach Veröffentlichung im Mai 1940 auf Rang 12, Glenn Miller (Gesang: Ray Eberle; 31. März 1940) hatte mit seiner Fassung den größten Erfolg aller Versionen. Nach Veröffentlichung im April 1940 erreichte er am 20. Juli 1940 für eine Woche Rang 1 der Pop-Hitparade. Es folgte Tony Martin (31. März 1940) mit Rang 14 als höchster Platzierung, während Mildred Bailey (2. April 1940) und Billy Eckstine (als B-Seite von \"Blue Moon\" bereits am 9. Oktober 1947 aufgenommen; veröffentlicht im November 1948) die Charts verfehlten. Durch Anne Shelton mit dem Orchester von Bert Ambrose wurde das Lied 1940 auch in Großbritannien ein Hit. In den 1950er Jahren erschien mindestens ein Dutzend weiterer Fassungen, darunter Tony Bennetts Ballade (veröffentlicht am 28. Juli 1958) oder die Doo-Wop-Version der Cadets (November 1956).", "section_level": 1}, {"title": "Frank Sinatra und weitere Coverversionen.", "content": "Frank Sinatra war gerade im Januar 1940 zu Tommy Dorsey gewechselt und nahm das Stück für RCA Victor am 29. und 30. März 1940 (Mitternacht) erstmals auf. Nach mehreren Radio-Fassungen griff Sinatra als Solist das Stück am 31. Oktober 1947 für Columbia Records erneut auf. Am 1. März 1960 ließ er von Nelson Riddle für Capitol Records eine Balladenfassung für das im Juli 1960 veröffentlichte Album \"Nice’n Easy\" arrangieren, das zu Sinatras erfolgreichsten Alben gehört. Allerdings gelang es Sinatra mit den vielen Fassungen nicht, die Hitparade zu erreichen. Anfang der sechziger Jahre gelangten gleich drei Versionen auf mittlere Ränge der Pop-Hitparade. Brook Benton (November 1960; Platz 5 in den Rhythm & Blues-Charts), Etta James (September 1962; Platz 87) und Rick Nelson (September 1963, aufgenommen bei Western Recorders; Platz 12) brachten ganz unterschiedliche Arrangements heraus. Dean Martin zog mit einer am 4. August 1964 veröffentlichten Fassung nach, verfehlte allerdings die Charts. Peter Beil brachte 1963 unter dem Pseudonym \"Die Ricky Boys\" eine deutsche Version unter dem Titel \"Muß das sein\" auf den Markt, die die deutsche Hitparade verfehlte. Elvis Presley nahm den Song am 18. Mai 1971 in Nashville für das im Februar 1972 erschienene Album \"Elvis Now\" im Samba-Rhythmus auf. Der ASCAP zufolge gibt es über 60 Fassungen von \"Fools Rush In\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Fools Rush In (Where Angels Fear to Tread) ist der Titel eines Jazzstandards, der 1940 erstmals in der Fassung von Bob Crosby erschien.", "tgt_summary": null, "id": 1232684} {"src_title": "Biwaknest", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersichtsreaktion.", "content": "Die Reissert-Indol-Synthese wird an der Reaktion von Nitrotoluolen und Oxalsäuredimethylester, der zu den Estern der Oxalsäure gehört, erklärt. Durch einen Ringschluss bildet sich bei dieser Reaktion ein Indol. In der Übersichtsreaktion ist in blau das Kohlenstoffatom eingezeichnet, an dem der Ringschluss stattfindet.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionsmechanismus.", "content": "Der Mechanismus der Reaktion wird am Beispiel der Reaktion von Nitrotoluolen mit Oxalsäuredimethylester zum Indol schrittweise erklärt: In Nitrotoluolen (1) ist die Methylgruppe durch den elektropositiven Charakter der Nitrogruppe stark azidifiziert. Aus diesem Grunde kann in Anwesenheit starker Basen, in diesem Fall eines Methanolats, die Methylgruppe deprotoniert werden und so das Nitrotoluol zu einem Nucleophil 2, nämlich einem Carbanion, reagieren. Dieser Effekt kann über das Vinylogie-Prinzip erklärt werden, denn auch aliphatische Nitroverbindungen sind in deprotonierter Form als starke Nucleophile bekannt (Vgl. Henry-Reaktion). Das Carbanion 2 greift den Oxalsäuremethylester (3) an, wodurch sich das Molekül 4 bildet. Durch die Abspaltung eines Methanolats bildet sich 2-Oxopropanoat 5. Dieses Molekül wird mit Zinn(II)-chlorid von einer Nitrogruppe zu einer Aminogruppe reduziert, so dass sich Molekül 6 bildet. Durch einen intermolekulern Ringschluss, wie er in Molekül 6 zu sehen ist, entsteht das Anion 7. Nach einer Protonenumlagerung vom Stickstoff zum Sauerstoff entsteht das Molekül 8. Unter dem nucleophilen Angriff eines Hydroxidions auf die Methylgruppe in Molekül 8 und Abspaltung von Wasser entsteht das Carboxylat 9, das wiederum protoniert wird. Das so erzeugte Indol-2-carbonsäure-Derivat 10 kann unter Hitzeeinwirkung decarboxyliert werden, wodurch sich das Indol (11) bildet; dieser letzte Schritt verläuft vollkommen analog zur klassischen Fischerschen Indolsynthese.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Indolsynthese nach Arnold Reissert (1860–1945) ist eine Namensreaktion der organischen Chemie, die ebenso wie bspw. die Fischersche Indolsynthese über mehrere Stufen verläuft.", "tgt_summary": null, "id": 664275} {"src_title": "Thomas Whately", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung und Stil.", "content": "David Bowie betont in den Interviews dieser Zeit, dass er mit der Single \"Fame\" 1975 und deren Nummer-1-Platzierung in den US-Charts alles erreicht habe, was er wollte. Nun möchte er endlich das machen, wozu er Lust habe. Diese Aussage trifft stilistisch bereits auf \"Station to Station\" zu, wo Soul- und Funkeinflüsse der vorangegangenen Schallplattenproduktion \"Young Americans\", aber auch erste akustische Hinweise auf seine kommende Schaffensphase mit elektronischen Instrumenten zu finden sind. Die 6 Musikstücke auf \"Station to Station\" sind durchgängig großflächig angelegt und beinhalten lange instrumentale Passagen. Das gesamte Album bedient sich einer Haupteigenschaft afroamerikanischer Musik: Es lässt sich Zeit und erzeugt Schwingungen durch Wiederholung. Die daraus resultierende Wirkung ist, dass \"Station to Station\" sich nicht nur an die Ohren, sondern an den ganzen Körper des Zuhörers wendet.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Das Schallplattencover von \"Station to Station\" zeigt Bowie als \"Thomas Jerome Newton\", seine Rolle in dem Spielfilm \"Der Mann, der vom Himmel fiel\" von Nicolas Roeg aus dem Jahr 1975. Der Song \"Wild Is the Wind\" ist eine Coverversion des Titelstücks aus dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1957 mit Anna Magnani und Anthony Quinn in den Titelrollen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen 1976.", "content": "RCA APL1-1327 (USA, UK, D)", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Alle Titel sind von David Bowie; Ausnahmen sind aufgeführt Seite 1: Seite 2:", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Aus \"Station to Station\" wurden die Singles \"Golden Years\" (November 1975), \"TVC 15\" (April 1976), \"Stay / Word on a Wing\" (August 1976) ausgekoppelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Station to Station ist ein Studioalbum von David Bowie, das im Januar 1976 erschien. Bowie gelingt hier eine Mischung aus amerikanischer Rhythmik und westeuropäischen Harmonien und legt sich für diese Schaffensphase ein Alter Ego zu, den \"Thin White Duke\", eine schattenhafte Figur, die von Amerika zurück nach Europa kehrt, um ihre Wurzeln zu erkunden.", "tgt_summary": null, "id": 1039171} {"src_title": "Eine nach der Anderen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Basarewitsch spielte zunächst für den Armeesportklub \"ZSKA\" aus seiner Heimatstadt Moskau. Während man von 1983 bis 1984 in der sowjetischen Landesmeisterschaft Žalgiris Kaunas noch auf den zweiten Platz verweisen konnte, erreichte man nach neun Meisterschaften in Serie gegen den litauischen Rivalen von 1985 an dreimal in Folge nur die Vizemeisterschaft. 1988 blieb man siegreich gegen Žalgiris und gewann erneut die Meisterschaft, die dritte zu diesem Zeitpunkt für Basarewitsch mit ZSKA. Er wechselte anschließend zum Lokalrivalen und KGB-Sportverein \"Dynamo\", mit dem er 1990 Vizemeister hinter ZSKA wurde. 1992 erreichte man noch einmal einen dritten Platz in der Meisterschaft der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Nachdem er zu Beginn der Saison 1992/93 zum russischen Meister ZSKA zurückgekehrt war, wurde Basarewtisch im Dezember 1992 vom Yıldırım-Sportklub aus Istanbul verpflichtet, einem Neuling in der obersten türkischen Spielklasse Türkiye Basketbol Ligi. Mit neun Siegen aus den letzten sechzehn Ligaspielen erreichte der Verein den Klassenerhalt und die Qualifikationsrunde für die Meisterschafts-Play-offs. Anschließend wechselte Basarewitsch für die Spielzeit 1993/94 zum Sportklub \"Tofaş\" aus Bursa, mit dem er in den Viertelfinal-Play-offs um die Meisterschaft ausschied. Für die Spielzeit 1994/95 wollte Basarewitsch ursprünglich nach Italien wechseln. Nach einer glänzenden Basketball-Weltmeisterschaft 1994, gab ihm der NBA-Klub Atlanta Hawks einen Vertrag. Nach zehn Spielen wurde Basarewitsch jedoch im Dezember wieder entlassen und er wechselte in die spanische Liga ACB zum Verein aus Cáceres. Der Vorjahresfünfte der spanischen Meisterschaft verlor das Halbfinale im Korać-Cup, in dem Basarewitsch aber nicht mehr nachgemeldet werden konnte und daher nicht einsatzberechtigt war, gegen den späteren deutschen Titelgewinner Alba Berlin. In der Meisterschaft verpasste man die Qualifikation für die Play-offs. Für die Spielzeit 1995/96 kehrte Basarewitsch nach Russland zu Dynamo Moskau zurück, in der man am Ende im fünften und entscheidenden Finalspiel erneut ZSKA in der russischen Meisterschaft unterlegen war. Im Europapokal der Pokalsieger erreichte man das Halbfinale, das gegen den späteren Titelgewinner Taugrés Vitoria verloren ging. In der Saison 1996/97 spielte Basarewitsch erneut für ZSKA, mit dem er die Meisterschaft in Russland gewann. Für die Spielzeit 1997/98 unterschrieb er erneut einen Vertrag in der Türkei, diesmal bei \"Türk Telekomspor\" aus Ankara. Hier wurde er jedoch nur in den Spielen der FIBA Europaliga eingesetzt, in der man in der Zwischenrunde ausschied. Im März 1998 kehrte er zu ZSKA zurück und konnte noch einmal die russische Meisterschaft gewinnen. In der Spielzeit 1998/99 spielte Basarewitsch zunächst in Russland unterklassig, bevor er jedoch zum Jahreswechsel vom italienischen Erstligarückkehrer \"Union Ginnastica\" aus Gorizia verpflichtet wurde. Am Ende der Spielzeit landete man wegen des schlechteren direkten Vergleichs auf einem Abstiegsplatz. In der Spielzeit 1999/2000 spielte Basarewitsch in der A1 Ethniki für den griechischen Pokalsieger \"PAOK\" aus Thessaloniki. Man erreichte die griechische Vizemeisterschaft hinter Europaliga-Sieger Panathinaikos Athen. In der FIBA-Europaliga selbst war man im Achtelfinale gegen den späteren Finalisten Maccabi Tel Aviv ausgeschieden. Im Jahr 2000 spaltete sich die Union des Ligues Européennes de Basketball, in der die wichtigsten süd- und westeuropäischen Vereine organisiert waren, von der FIBA ab und gründete eine eigene Europaliga mit dem Namen ULEB Euroleague. Da verschiedene insbesondere osteuropäische Verbände die Abspaltung nicht zulassen wollten und ihren Vereinen die Teilnahme untersagte beziehungsweise diese lieber am ursprünglichen Wettbewerb teilnahmen, gründete eine Investorengruppe einen eigenen russischen Verein \"Lions\" mit Sitz in Sankt Petersburg, der nur am ULEB Euroleague-Wettbewerb teilnahm. Basarewitsch war einer der verpflichteten Spieler, konnte aber in der ULEB Euroleague 2000/01 nicht verhindern, dass der Verein in der ersten Gruppenphase ausschied. Anschließend spielte Basarewitsch für \"Pallacanestro Telit\" aus dem italienischen Triest unter anderem auch noch in dem FIBA-Wettbewerb Korać-Cup, in dem man im Viertelfinale ausschied. In der Meisterschaft konnte noch der Klassenerhalt erreicht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Bereits 1984 gelang Basarewitsch mit der Junioren-Nationalmannschaft der Sowjetunion der Sieg bei der EM. Vier Jahre später wurde er zum ersten Mal in die Nationalmannschaft der Senioren berufen. Sein erstes großes Turnier war die WM 1990 in Argentinien. Bei diesem Turnier gewann er mit der Sowjetunion die Silbermedaille. Das war das letzte große Turnier der sowjetischen Nationalmannschaft. Zu den Olympischen Spielen 1992 trat Basarewitsch im Vereinten Team an. Die Mannschaft aus den Spielern der GUS-Länder blieb ohne Medaille und belegte den 4. Rang. Bei nächsten größeren Turnieren trat Russland als eigenständige Mannschaft an. Bei der EM 1993 und der WM 1994 errangen die Russen jeweils die Silbermedaillen und Basarewitsch gehörte zu den Führungsspielern seines Teams. Bei der WM 1994 wurde er in das All-Tournament Team gewählt. Dieses war sein erfolgreichstes Jahr in der Nationalmannschaft. Nach einigen Jahren Pause nahm Basarewitsch zum Abschluss seiner Nationalmannschaftskarriere 2000 an den Olympischen Spielen in Sydney teil und belegte dort den 8. Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Die Trainerkarriere von Basarewitsch begann in der Saison 2001/02 als Spielertrainer von Dynamo Moskau. Seine weiteren Stationen waren die Jugendmannschaft des ZSKA Moskau, anschließend ZSK WWS Samara in der russischen Superliga B. Zum Beginn der Saison 2007/08 bekam Basarewitsch einen Co-Trainer Posten bei Dynamo Moskau. Bei diesem Klub blieb er zunächst als Co und dann als Chef Trainer bis zur Auflösung des Klubs 2011. Parallel betreute er die russische U20 als Cheftrainer bei der EM 2008 in Riga und gewann dieses Turnier. Nach der Auflösung von Dynamo wechselte er nach Samara zu Krasnyje Krylja und gewann mit seiner neuen Mannschaft 2012 den russischen Pokal, der jedoch ohne Beteiligung der noch in der ULEB Euroleague tätigen russischen Mannschaften ausgetragen wurde. Nach der Titelverteidigung 2013 im russischen Pokalwettbewerb gewann er 2013 zudem die EuroChallenge. Bei der Titelverteidigung in der EuroChallenge 2013/14 scheiterte man im Viertelfinale am späteren Titelgewinner Grissin Bon Reggio Emilia. Zur Saison 2014/15 wurde Basarewitsch Nachfolger von Jewgeni Paschutin bei Lokomotive Kuban aus Krasnodar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sergei Walerianowitsch Basarewitsch (; * 16. März 1965 in Moskau, RSFSR) ist ein russischer Basketballtrainer und ehemaliger sowjetischer und russischer Nationalspieler. Als Spieler wurde Basarewitsch je einmal mit der Sowjetunion und Russland Vizeweltmeister sowie mit Russland Vizeeuropameister. Neben Stationen in seiner Heimat spielte Basarewitsch in verschiedenen europäischen Ligen, zudem 1994 zehn Spiele für die \"Atlanta Hawks\" in der US-amerikanischen NBA. Als Trainer war Basarewitsch bisher nur in seiner Heimat tätig und dabei insbesondere in Samara und in seiner Geburtsstadt für \"Dynamo\". Mit \"Krasnye Krylja\" () aus Samara gewann er zweimal den russischen Pokalwettbewerb sowie die EuroChallenge 2012/13. Seit 2014 ist er Trainer von \"Lokomotive Kuban\" aus Krasnodar.", "tgt_summary": null, "id": 1550333} {"src_title": "Lewon Issajewitsch Mirsojan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Persönliches.", "content": "Daniel Bluman besitzt sowohl die kolumbianische als auch die israelische Staatsbürgerschaft. Er besuchte hebräische Schule. Seine Mutter stammt aus Israel, sein Großvater war drei Jahre im KZ Auschwitz interniert und überlebte den Holocaust. Verheiratet ist Daniel Bluman seit 2016 mit der Amateur-Springreiterin Ariel Epstein. Bluman ist Botschafter für \"Just World International\", einer von der ehemaligen Springreiterin Jessica Newman gegründeten Hilfsorganisation.", "section_level": 1}, {"title": "Werdegang.", "content": "Im September 2009 gewann er den mit 100.000 US-$ dotierten \"USGPL Invitational Grand Prix\" in Culpeper. Dies war sein dritter Sieg in einem Großen Preis in Folge. Mit \"Puertas Paraiso\" startete er 2010 bei den Weltreiterspielen in Lexington (Kentucky). Anfang 2011 ritt er in Wellington seinem ersten Nationenpreis. Im Oktober 2011 startete er mit \"Sancha LS\" bei den Panamerikanischen Spielen in Guadalajara (Mexiko) und belegte im Einzel und mit der Mannschaft jeweils Rang sieben. Ende März 2012 gewann er den 500.000 US-$-Grand Prix der Abschlusswoche des Winter Equestrian Festival. Dieser Sieg in einem Großen Preis eines CSI 5*-Turniers stellt damit seinen bisher größten Erfolg außerhalb von Championaten dar. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London startet er für Kolumbien. Im Jahr 2014 standen gleich zwei Championate auf seinem Programm: Im September war mit \"Sancha LS\" bei den Weltreiterspielen am Start; im November trat er mit \"Believe\" bei den Zentralamerika- und Karibikspiele in Veracruz an. Hier gewann er mit der Mannschaft die Goldmedaille. Im Folgejahr trat er mit \"Sancha LS\" bei den Panamerikanischen Spielen in Toronto an (Platz fünf in der Mannschaftswertung). Seine zweiten Olympischen Spiele, die zugleich sein letztes Championat für Kolumbien waren, beendete er 2016 mit \"Apardi\" auf den 63. Platz der Einzelwertung. Er trainierte bei Todd Minikus und Pablo Barrios, seit 2011 wird er von Eric Lamaze trainiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Daniel Bluman (* 15. März 1990 in Medellín, Kolumbien) ist ein Springreiter, der in Wellington (Florida) lebt. Bis Ende 2016 trat er für Kolumbien an, seitdem startet er für Israel.", "tgt_summary": null, "id": 2365135} {"src_title": "Austin Farrer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Carolyn Bertozzi ist die Tochter des Physikers und MIT-Professors William Bertozzi und dessen Frau Norma. Ihre Großmutter floh in den 1920er Jahren aus dem damals faschistischen Italien in die Vereinigten Staaten. Carolyn Bertozzi wuchs in Lexington (Massachusetts) auf und begann als \"Undergraduate\" in Harvard zunächst mit einem Biologiestudium. Danach wechselte sie zur Organischen Chemie. Im Rahmen ihrer \"senior thesis\" – vergleichbar einer Diplom-Arbeit – entwickelte Bertozzi einen photoakustischen Kalorimeter. Für Ihre Doktorarbeit wechselte sie an die University of California, Berkeley, wo sie 1993 bei Mark Bednarski über das Thema \"Synthesis and biological activity of carbon-linked glycosides\" promoviert wurde. Als Post-Doktorandin arbeitete Bertozzi an der University of California, San Francisco auf dem Gebiet der durch Oligosaccharide vermittelten Zelladhäsion. 1996 ging sie wieder zurück nach Berkeley, wo sie bis 1999 Assistenz-Professorin für Chemie war. Von 1999 bis 2002 war Bertozzi außerordentliche und ab 2002 ordentliche Professorin für Chemie und Molekular- und Zell-Biologie in Berkeley für Chemie und Professorin für Molekular- und Zellbiologie der University of California, Berkeley (\"T.Z. and Irmgard Chu Distinguished Professor\"). Seit 2000 ist sie außerdem Professorin für Molekular- und Zellpharmakologie an der University of California, San Francisco (UCSF) und Wissenschaftlerin am Howard Hughes Medical Institute (\"Howard Hughes Medical Institute Investigator\"). 2015 wurde sie Professorin an der Stanford University. Als bis zu diesem Zeitpunkt jüngste Wissenschaftlerin erhielt Bertozzi 1999 ein MacArthur Fellowship, den „Genie-Preis“ der Vereinigten Staaten. 2010 bekam sie als erste Frau den mit 500.000 US-Dollar (nicht zweckgebunden) dotierten Lemelson-MIT-Preis. Carolyn Bertozzi hat zwei Schwestern. Eine davon ist die Mathematikerin Andrea Bertozzi (* 1965).", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Das Arbeitsgebiet von Bertozzi umfasst vor allem die Glykane. Sie entwickelte die erste von ihr sogenannte bioorthogonale Markierung, das heisst eine chemische Reaktion, die in einer lebenden Zelle abläuft ohne deren normale biochemische Funktion der jeweiligen Zielsubstanz zu stören. Mit Hilfe dieser Technik ist es möglich bestimmte Zielstrukturen in lebenden Zellen und höhere Organismen, beispielsweise Mäusen oder Zebrafischen, sichtbar zu machen. Dazu verwendete sie zunächst eine Variante der Staudinger-Reaktion, die Staudinger-Ligation. Mit der Staudinger-Ligation können \"in vivo\" mit Zellkulturen gute Markierungsergebnisse erhalten werden, für Anwendungen \"in vivo\" (am lebenden Organismus) ist die Reaktion allerdings zu langsam. Bertozzi entwickelte deshalb die kupferfreie Click-Chemie, die auf der von Rolf Huisgen entdeckten 1,3-Dipolaren Cycloaddition basiert. Bertozzi beschleunigte die Azid-Alkin-Reaktion durch die Verwendung von „vorgespannten“, mit Fluorgruppen versehenen Cyclooctinen, um mehrere Größenordnungen, so dass sie bei Raumtemperatur innerhalb weniger Minuten ohne Katalysator nahezu quantitativ und bioorthogonal abläuft. Der sonst für die Click-Chemie verwendete Kupfer-I-Katalysator ist für Zellen und Organismen toxisch. Den Begriff \"bioorthogonal\" prägte Bertozzi erstmals 2000. 2008 gründete Carolyn Bertozzi zusammen David Rabuka, einem ihrer früheren Studenten, das Unternehmen \"Redwood Bioscience\". Seit 2015 zählt Thomson Reuters Bertozzi zu den Favoriten auf einen Nobelpreis für Chemie.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Ehrungen.", "content": "Bertozzi ist Mitglied der National Academy of Sciences (2005), des Institute of Medicine (2011), der American Academy of Arts and Sciences und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (seit 2008), sowie Auswärtiges Mitglied der Royal Society (seit 2018).", "section_level": 1}], "src_summary": "Carolyn Ruth Bertozzi (* 19. Mai 1966 in Boston, Massachusetts) ist eine US-amerikanische Biochemikerin und Hochschullehrerin. Sie ist Professorin an der Stanford University und hat dort den Anne T. and Robert M. Bass Lehrstuhl inne an der School of Humanities and Sciences. Darüber hinaus ist sie seit 2006 wissenschaftliche Leiterin für das Gebiet biologische Nanostrukturen an der Molecular Foundry des Lawrence Berkeley National Laboratory.", "tgt_summary": null, "id": 905904} {"src_title": "Wernauer Baggerseen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gowin studierte Philosophie an der Jagiellonen-Universität in Krakau. Über ein Stipendium war ihm zudem ein Studienaufenthalt an der University of Cambridge möglich. An der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau promovierte er schließlich mit einer Dissertation über \"Die Kirche in der Zeit der Freiheit von 1989 bis 1999\" (polnisch \"Kościół w czasach wolności 1989–1999\"). 1994 bis 2005 war Gowin Redakteur der katholischen Monatszeitschrift Znak. 2003 trat er des Weiteren als einer der Gründer der privaten Europäischen Pastor-Józef-Tischner Hochschule (polnisch \"Wyższa Szkoła Europejska im. ks. Józefa Tischnera\") auf und ist seitdem ihr Rektor. Bei den Parlamentswahlen 2005 trat Gowin für die Platforma Obywatelska (dt. \"Bürgerplattform\") an und konnte mit 157.083 Stimmen ein Mandat für den Senat erringen. Zwei Jahre darauf gelang ihm bei den vorgezogenen Parlamentswahlen 2007 mit 160.465 Stimmen wiederum die Wahl in den Sejm. Bei den Parlamentswahlen 2011 wurde er mit 62.570 Stimmen im Wahlkreis 13 Kraków II erneut Abgeordneter des Sejm. Am 17. November 2011 gab Premier Donald Tusk die Nominierung Gowins für den Posten des Justizministers in seinem zweiten Kabinett bekannt. Im Januar 2013 kam es jedoch in der Debatte über die von Tusk unterstützte Einführung einer eingetragenen Partnerschaft zwischen beiden zum Streit. Gowin bezeichnete nicht nur die liberalen Gesetzesentwürfe der Opposition, sondern auch den restriktiveren Entwurf aus der eigenen Fraktion als verfassungswidrig. Am 29. April 2013 wurde Gowin als Minister vom Ministerpräsidenten Tusk entlassen, die förmliche Demission durch den Staatspräsidenten fand am 6. Mai statt. Zu seinem Nachfolger wurde Marek Biernacki. Am 7. Dezember 2013 gründete er die wirtschaftsliberale und wertkonservative Partei Polska Razem. Infolge einer Kooperation mit der rechtskonservativen Recht und Gerechtigkeit bei den Parlamentswahlen im Oktober 2015 wurde er im Kabinett von Beata Szydło zum Minister für Wissenschaft und höherer Bildung ernannt. Am 4. November 2017 gründete er die Partei Porozumienie, deren Vorsitzender er ist. Gowin ist verheiratet und hat drei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Zitate.", "content": "Gowin über Polens Nichtaufnahme von Flüchtlingen im Laufe der Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 am 16. Juni 2017:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jarosław Adam Gowin (; * 4. Dezember 1961 in Krakau, Polen) ist ein polnischer Politiker und Anführer seiner Partei Porozumienie. Er war von 2011 bis 2013 Justizminister der liberalkonservativen Bürgerplattform und seit 2015 unter der Regierung der nationalkonservativen PiS-Partei Minister für Wissenschaft und Bildung und seit November 2019 stellvertretender Ministerpräsident. Am 6. April 2020 trat Gowin im Streit mit der PiS um den Termin der nächsten Präsidentenwahl in der Corona-Krise zurück.", "tgt_summary": null, "id": 2368795} {"src_title": "Donald J. Sanborn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt damit, dass zwei alte Männer einer Obduktion beiwohnen, der eine von ihnen ist der Arzt Dr. Hartwig. Als sein Kollege darauf hinweist, dass der Tote, ein gewisser Waldemar Daninsky, das Werwolfszeichen auf der Brust trägt, lacht der Leichenbeschauer nur. Er entnimmt der Leiche eine silberne Kugel. Daraufhin erwacht der Tote wieder zum Leben und verwandelt sich in einen Werwolf. Er fällt beide Männer an und türmt anschließend ins Freie. Im Wald reißt er gleich sein nächstes Opfer, eine Frau. In Paris erzählt die junge Studentin Elvira ihrem Bekannten Marcel, dass sie gerade ihre Abschlussarbeit über eine gewisse Gräfin Wandesa Dárvula de Nadasdy schreibt, die im Mittelalter als Zauberin und Hexe galt, Blut von Jungfrauen trank und sich der schwarzen Magie verschrieben hatte. Eines Tages habe es sie zu weit getrieben und die Kirche so weit herausgefordert, dass man sie kurzerhand mit einem in die Brust gerammten, silbernen Kreuz tötete. Am nächsten Morgen bricht Elvira mit ihrer Freundin und Mitstudentin Genevieve auf, um der Spur der mysteriösen Gräfin nachzugehen. Während der Fahrt macht Genevieve sogar noch Scherze über Graf Dracula, als die Gegend, in die sie fahren, immer abgelegener wird. Als sie mit ihrem Auto liegenbleiben, findet Elvira in einem verfallenen Haus einen Mann vor, der sich als Waldemar vorstellt und bereit ist, ihnen weiterzuhelfen. Er sei Schriftsteller, behauptet er, und lädt die beiden ein, die nächsten Tage auf seinem Landsitz zu verbringen, da der nächste Ort noch sehr weit entfernt sei. Als beim Abendessen Elvira von ihrem Projekt, der Suche nach dem Grab einer einst berüchtigten, schwarze Magie betreibenden Hexe berichtet, erstarrt der Gastgeber. In der ersten Nacht kann Elvira nicht einschlafen und starrt ständig auf die Schlafzimmertür, die man nicht abschließen kann. Tatsächlich öffnet sich mitten in der Gewitternacht die Tür, und eine verwirrt blickende Frau nähert sich ihr. In drei Sprachen (Deutsch, Englisch und Französisch) rät sie Elvira, das Haus schnellstmöglich zu verlassen. Wenig später erscheint auch Waldemar und erklärt Elvira, dass dies seine geistig verwirrte Schwester gewesen sei. Er entschuldigt sich für ihren merkwürdigen Auftritt und verlässt den Raum wieder. Am nächsten Morgen erklärt Waldemar Elvira noch einmal genauer, was es mit seiner Schwester auf sich hat. In der Zwischenzeit besichtigt Genevieve das Gelände und gerät dabei in ein halb verfallenes Gebäude, von deren Wände Eisenketten herabbaumeln. Dort wird sie von Waldemars Schwester angefallen und fast erwürgt. Waldemar und Elvira hören ihre Schreie und sehen sie bewusstlos am Boden liegen. Später brechen alle drei auf, um nach dem Grab der gräflichen Hexe zu suchen, das nahe einem Kloster liegen soll. Tatsächlich finden sie das Grab, und Waldemar öffnet es. Elvira will nicht dabei sein und geht wieder. Genevieve möchte von der Hexe Wandesa ein paar Fotos schießen und bleibt. Sie sieht das silberne Kreuz in der Brust des zerfallenen Körpers der Blutgräfin stecken und will es herausziehen. Dabei verletzt sie sich am Handgelenk, und Tropfen ihres Blutes fallen auf den Schädel der Toten. In der kommenden Nacht, es ist wieder Vollmond, ruckelt das aufgeschüttete Erdreich über dem Grab der Gräfin Wandesa. Eine Hand ragt aus dem Erdreich heraus. Als Genevieve in die Küche geht, um etwas Wasser für die Nacht zu holen, hört sie jemanden ihre Stimme rufen. Vor ihr erscheint, einer flackernden Erscheinung gleich, die wiederauferstandene Hexengräfin. Nebelschwaden wabern durch das Haus, und Genevieve folgt den Lockrufen der Gräfin ins Freie. Angekommen, reicht sie der gespenstischen Hexe ihren verletzten Arm, in den die Blutsaugerin zart beißt. Dann gibt sich Genevieve ganz der zur Vampirin gewordenen Hexe hin. Aus der Ferne beobachtet Waldemars Schwester Elisabeth das gespenstische Treiben. Inzwischen macht sich die besorgte Elvira auf die Suche nach ihrer verschollenen Freundin. Als diese durch die Nebelschwaden zurückkehrt, ist sie wie verwandelt. Sie schaut und spricht völlig entrückt und schwärmt von der Begegnung mit der Gräfin Wandesa. „Es ist wunderschön... komm mit uns... ich zeige dir, was Freude ist...“ fordert sie Elvira auf. Als dann plötzlich Waldemar erscheint, läuft Genevieve schreiend davon. Er hält ein silbernes Kruzifix hoch in die Luft. Am nächsten Tag schickt Waldemar Elvira, mit einem Kreuz bewaffnet, in den nächsten Ort in Sicherheit. Derweil beerdigt er seine offensichtlich von der vampirisierten Genevieve gebissene Schwester, nachdem er sie erst gepfählt und dann den Kopf vom Rumpf getrennt hat. Auf der Fahrt in den nächsten Ort – es ist schon wieder dunkel geworden – begegnet Elvira ihrer zur Vampirin gewordenen Freundin sowie Wandesa, die jedoch beide fluchtartig entschweben, als Elvira ihnen ihr Kreuz zeigt. Elvira kehrt zu Waldemar zurück, doch dieser fordert sie auf, so schnell wie möglich fortzugehen, obwohl sich beide ineinander verliebt haben. Waldemar hört bereits den Lockruf des Werwolfs in sich. Als wieder Vollmond ist, verwandelt sich Waldemar und entflieht in das Dunkel der Nacht. Elvira schläft ein und hat einen schrecklichen Alptraum. In dem besuchen sie die beiden Vampirinnen. Wandesa schneidet darin ihren Hals an und fängt das herausströmende Jungfrauenblut in einem Kelch auf, den die beiden Vampirfrauen leeren. Am nächsten Morgen kehrt Waldemar zurück und erzählt Elvira die ganze Geschichte rundum sein Werwolfdasein. Beide beschließen, gemeinsam Wandesa endgültig den Garaus zu machen. In der folgenden Nacht besucht Genevieve Elvira, und diese lässt sich von ihr in den Hals beißen. An ihrer Grabstelle lauert Waldemar Genevieve bereits auf und pfählt sie nach kurzem Kampf. Im Moment der Erlösung Genevieves von ihrem Vampirdasein verschwinden auch die Wundmale an Elviras Hals. Wandesa wartet indes vergeblich auf Genevieves Rückkehr. Damit er in der kommenden Nacht nicht wieder als Werwolf umherstreifen kann, bittet Waldemar Elvira, ihn anzuketten. Tatsächlich verwandelt er sich, kann sich aber bald losreißen, und Elvira vor einem aufdringlichen Mann, der sie zuletzt ins Dorf fahren sollte, retten. Als wenig später ihr Bekannter aus Paris, Marcel, vorbeikommt, bitte Waldemar Elvira, mit ihm zurückzufahren. Denn die nächste Nacht ist die Walpurgisnacht, und die Hexen wären auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Es sei dann zu gefährlich für sie, zu bleiben. Weit kommen Marcel und Elvira nicht. Schon wieder bricht die Dämmerung an, und Wandesa lauert den beiden in einem Waldstück auf und nimmt sie in ihrem Versteck gefangen. Elvira wird auf einem Schrein aufgebahrt und als Opfer vorbereitet. Da erscheint Waldemar mit dem Kreuz, und Wandesa weicht zurück. Er befreit Elvira, die sich zu dem noch angeketteten Marcel begibt. Schon wieder ist Vollmond, und Waldemar verwandelt sich ein weiteres Mal in einen Werwolf. Im finalen Kampf zwischen ihm und der Vampirin tötet er diese. Dann ergreift Elvira das silberne Kreuz und rammt es Waldemar in seine Brust, um auch ihn endgültig zu erlösen. „Nun bist du für immer frei“, sagt sie dem Sterbenden entgegen. Der Werwolf verwandelt sich zurück in Waldemar, und die Ketten an den Wänden fallen ab und befreien auch Marcel. Beide gehen ins Freie. Ein neuer Morgen ist angebrochen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Jacinto Molina alias Paul Naschy gelang der Durchbruch in seinem Heimatland Spanien 1967 mit der Darstellung des Wolfsmenschen in dem Schauerstück \"Die Vampire des Dr. Dracula\". Seitdem wurde er vorwiegend mit verschiedenen Rollen in Horrorfilmen eingesetzt; das heimische Publikum assoziierte ihn aber stets mit diesem Fabelwesen, das er nach drei Jahren in \"Nacht der Vampire\" erneut verkörperte. Nach ihrer Hauptrolle in dem deutschen Horrorfilm \"Hexen bis aufs Blut gequält\" verpflichtete man die Österreicherin Gaby Fuchs auch für diese spanisch-deutsche Filmproduktion. Ihr zur Seite stand die gleichaltrige deutsche Kollegin Barbara Capell, die hier ihre Abschiedsvorstellung im Kinofilm gab. Regisseur León Klimovsky gelangte erst spät zu Berühmtheit. Anfang der 70er Jahre begann er mit \"Nacht der Vampire\" seine Karriere als Horror-Trashfilm-Spezialist. Es folgten noch weitere Gruselstücke \"(Die Nacht der blutigen Wölfe, Die Rebellion der lebenden Leichen, Der Totenchor der Knochenmänner, Die Gruft des Grauens)\", die allesamt von der Kritik verrissen wurden, sich aber beim anspruchsarmen Publikum einer gewissen Beliebtheit erfreuten. Auf deutscher Seite war die Münchner Produktionsfirma HIFI-Stereo-70 Filmvertrieb KG, die schon den Horrorfilmklassiker \"Hexen bis aufs Blut gequält\" mitproduziert hatte, an der Herstellung von \"Nacht der Vampire\" beteiligt. Gedreht wurde der Film im Studio in Madrid sowie an Außendrehorten in Monasterio del Cercón, Navacerrada und San Martín de Valdeiglesias. Um die Verkaufschancen ins Ausland zu erhöhen, wurde der Film komplett auf Englisch gedreht.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das große Personenlexikon des Films erinnerte bezüglich \"Nacht der Vampire\": „Während dieser Streifen bei der deutschen Kritik eine Mischung aus Gelächter und Fassungslosigkeit auslöste, entwickelte er in Spanien nahezu Kultstatus.“ In Filme 1971–76 und im Lexikon des Internationalen Films ist über den Film zu lesen: „Einfallslos inszenierte, alberne Horrorgeschichte.“ Spaniens Guia del video-cine urteilte über Nacht der Vampire: „La más celebre de las interpretaciones de Paul Naschy (Jacinto Molina) y en un film que incluso goza de cierta popularidad, todavia me pregunto por qué. Desarmatemente pobre (de medios, de gracia, de imaginación) ‘match‘ entre una vampira... y nuestro Hombre-Lobo de todo la vida...“ In einer Kritik von Die besten Horrorfilme.de heißt es: „Es gibt zu viele Längen, zu viele Logikfehler und zu wenig Spannung. Der zottelige Werwolf, der hier eigentlich der Gute ist und sich nach Erlösung sehnt, sieht nicht wirklich gruselig aus und auch die paar Gore-Szenen hauen heute keinen mehr vom Hocker. Man hat stellenweise den Eindruck, als fehle ein Drehbuch, so ist z. B. jede Nacht Vollmond.“ Aber: „Trashfans kommen hier auf ihre Kosten, denn einen Unterhaltungswert auf unterem Niveau und unfreiwillige Komik hat der Film schon.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Nacht der Vampire (Originaltitel: \"La noche de Walpurgis\") ist ein 1970 in spanisch-deutscher Koproduktion entstandener Horror-, Trash- und Exploitationfilm mit dem spanischen Horrorfilmstar Paul Naschy (alias Jacinto Molina) in der Hauptrolle. Regie führte der für dieses Genre in den frühen 1970er Jahren einschlägig bekannte, argentinische Filmregisseur León Klimovsky. Seine Uraufführung erlebte der Film am 17. Mai 1971 in Madrid, seine deutsche Erstaufführung fand am 8. Oktober 1971 statt.", "tgt_summary": null, "id": 2020496} {"src_title": "John H. McHenry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "John French erhielt eine gute Grundschulausbildung in Gilmanton und Concord. Anschließend absolvierte er eine Lehre im Druckerhandwerk; danach stieg er in das Zeitungsgeschäft ein. In den folgenden Jahren gab er in New Hampshire, Maine und Ohio verschiedene Zeitungen heraus. Seit 1854 lebte er im Lake County in Ohio. Politisch schloss er sich der 1854 gegründeten Republikanischen Partei an. In den Jahren 1858 und 1859 saß French als Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Ohio. Im Jahr 1861 erhielt French eine Stelle im US-Finanzministerium in Washington. 1864 wurde er von Präsident Abraham Lincoln in die Steuerkommission für den im Bürgerkrieg besetzten Staat North Carolina berufen. Daraufhin zog er nach Edenton. Im Jahr 1867 war er Delegierter auf einer Versammlung zur Überarbeitung der Verfassung von North Carolina. Nach der Wiederzulassung dieses Staates zur Union wurde French im ersten Wahlbezirk in das US-Repräsentantenhaus in Washington gewählt, wo er am 6. Juli 1868 sein neues Mandat antrat. Da er bei den regulären Kongresswahlen des Jahres 1868 nicht mehr kandidierte, konnte er bis zum 3. März 1869 nur den Rest der laufenden Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Diese war von den Spannungen zwischen seiner Republikanischen Partei und Präsident Andrew Johnson geprägt. Zwischen 1869 und 1879 übte John French das Ehrenamt des Sergeant at Arms im US-Senat aus. Im Jahr 1880 wurde er Mitglied einer Kommission, die sich mit Fragen der Ute-Indianer befasste. In der Folge lebte er zunächst in Washington und in Omaha (Nebraska), ehe er nach Boise zog, wo er eine Tageszeitung herausgab. Dort ist er am 2. Oktober 1890 auch verstorben.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Robert French (* 28. Mai 1819 in Gilmanton, Belknap County, New Hampshire; † 2. Oktober 1890 in Boise, Idaho) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1868 und 1869 vertrat er den Bundesstaat North Carolina im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 159023} {"src_title": "Karlstads Mekaniska Werkstad", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Regeln.", "content": "Am 19. November 2010 startete der portugiesische Rundfunk – Rádio e Televisão de Portugal (RTP) – den Aufruf für Beiträge, die für die nächsten zwei Monate eingesendet werden konnten. Die Lieder mussten auf Portugiesisch verfasst, Interpreten und Textschreiber portugiesische Staatsbürger sein. Die Komponisten konnten aber aus anderen Ländern kommen. Eine Jury wählte aus allen 407 Einsendungen 24 Lieder aus, die in einer Internetabstimmung vom 20. bis zum 27. Januar 2011 bewertet werden konnten. Dabei wurden nur eineinhalbminütige Ausschnitte der Lieder verwendet. Die zwölf Beiträge mit den meisten Stimmen zogen in das Finale am 5. März ein. Den Sieger dort entschieden 20 Jurys (je eine für die Distrikte Portugals sowie für die autonomen Regionen Azoren und Madeira) sowie die Zuschauer je mit einem Anteil von 50 %.", "section_level": 1}, {"title": "Internetabstimmung.", "content": "Die Lieder \"Por ti\" von António José Silva, \"Um sinal\" von Bettershell und \"Amor cruzado\" von Miguel Gizzas wurden disqualifiziert, da die Lieder bereits im Vorfeld veröffentlicht worden waren. Unter den verbliebenen 21 Liedern setzte sich die Comedygruppe Homens da Luta durch, die bereits im vorherigen Jahr an der Vorausscheidung teilnahm, deren Beitrag aber disqualifiziert wurde. Nicht den Sprung ins Finale schafften die Ralph Siegel-Bernd Meinunger-Komposition \"Não estamos sós\" von Emanuel Santos, sowie das von José Cid mitgeschriebene \"O tempo resolve tudo\" von Woodu. Siegel und Meinunger waren in den vergangenen 30 Jahren für viele Beiträge beim Eurovision Song Contest verantwortlich, José Cid vertrat Portugal beim Eurovision Song Contest 1980. Weitere frühere ESC-Komponisten, wie der Kroate Andrej Babić oder der Schwede Jonas Gladnikoff, schafften hingegen mit \"Sobrevivo\" von Carla Moreno bzw. \"Tensão\" von Filipa Ruas den Sprung in die Hauptrunde des Festival da Canção. Obwohl weniger Lieder als im Vorjahr bewertet werden konnten, stieg die Stimmenanzahl auf knapp das Fünffache, nämlich auf 222764 Stimmen (2010: 42998).", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Am 5. März 2011 fand das Finale des Festivals da Canção im Camões-Theater in der Hauptstadt Lissabon statt. Die Moderation übernahm – wie in den Vorjahren – Sílvia Alberto, aus dem Greenroom berichtete Joana Teles. Einen Gastauftritt hatte der maltesische Vertreter Glen Vella, der eine A-cappella-Version seines Liedes \"One Life\" sang. RTP1 strahlte die Sendung innerhalb Portugals aus, über RTP Internacional und einen Livestream konnte sie auch in der restlichen Welt empfangen werden. Bei der Abstimmung zeigten sich große Unterschiede zwischen den Jurys und der Telefonabstimmung. Beispielsweise erhielt die Siegergruppe Homens da Luta lediglich sechs Punkte von den Juroren, während sie das Televoting gewann. Umgekehrt erhielt Nuno Norte als Favorit der Jury nur fünf Punkte von den Zuschauern. Inês Bernardo, von den Juroren mit der zweithöchsten Punktzahl bedacht, erhielt von den Zuschauern nicht einen Punkt. Somit wurde als Höchstpunktzahl insgesamt auch nur 18 von möglichen 24 Punkten erreicht. Als Favoriten galten neben Homens da Luta auch Filipa Ruas und Carla Moreno.", "section_level": 1}, {"title": "Eurovision Song Contest.", "content": "Homens da Luta traten beim Eurovision Song Contest 2011 im ersten Halbfinale als 16. Interpret nach dem ungarischen und vor dem litauischen Beitrag an. Dabei trugen die Gruppenmitglieder Rui Rechena, Tânia Lopes, Ana Figueredo, Hugo Osga sowie Nuno und Vasco Duarte Kleidung verschiedener Berufe (unter anderem Bauarbeiter und Soldat), und hielten Schilder hoch, auf denen \"Der Kampf ist Freude\" in verschiedenen Sprachen geschrieben stand. In der gemischten Abstimmung aus Jury und Televoting erreichten sie mit 22 Punkten den 18. Platz bei 19 Teilnehmern, qualifizierten sich also nicht für das Finale. Bei alleiniger Juryabstimmung hätten sie den letzten Platz erreicht, die Zuschauer setzten \"A luta é alegria\" (deutsch „Der Kampf ist Freude“) auf den 15. Rang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das 47. Festival da Canção fand am 5. März 2011 im Camões-Theater in Lissabon statt und diente als der portugiesische Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2011, der im Mai 2011 in Düsseldorf ausgetragen worden ist.", "tgt_summary": null, "id": 1928048} {"src_title": "Ganes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "De Backer wurde in Belgien geboren. Als er zwei Jahre alt war, zog seine Familie mit ihm nach Australien. Zur Schule wurde er unter der englischen Variante seines Namens, \"Walter\", angemeldet. De Backer ist langjährig mit der australischen Folk-Sängerin Tash Parker liiert. Zusammen mit einigen seiner Mitschüler, unter anderem dem heutigen Bassisten seiner Live-Shows, Lucas Taranto, gründete er 1998 die Band \"Downstares\". Als diese Band sich trennte, konzentrierte sich De Backer auf sein Soloprojekt, für welches er später den Namen \"Gotye\" verwendete. Hierbei handelt es sich nach De Backers Erklärung um eine englische Transkription des Vornamens \"Gauthier\", was wiederum die französische Variante seines niederländischen Geburtsnamens \"Wouter\" (dt./engl. \"Walter\") darstellt. Er ist gemeinsam mit Kris Schroeder und Tim Heath am Indie-Pop-Trio The Basics aus Melbourne beteiligt. Seine erste Single \"Learnalilgivinanlovin\" von der CD \"Like Drawing Blood\" erschien im August 2006. In Deutschland trat er 2008 auf dem Reeperbahn Festival auf, tourte jedoch auch mehrfach mit The Basics. Die Gruppe hat zahlreiche Alben und EPS herausgebracht, zuletzt 2019. Im Juli 2011 nahm er mit der neuseeländischen Sängerin Kimbra das Lied \"Somebody That I Used to Know\" auf. Damit erreichte er Platz 1 in den australischen und belgischen Charts und konnte danach in 24 weiteren Ländern an die Chartspitze steigen. Das dazugehörige Album \"Making Mirrors\" erreichte im August 2011 in Australien ebenfalls Platz 1 und war in vielen anderen Ländern erfolgreich. Danach hatte er keine Pläne, mit seiner Solo-Karriere weiterzumachen. Im Jahr 2016 gründete Gotye das „Ondioline Orchestra“, um das musikalische Erbe Jean-Jacques Perreys zu bewahren, einem französischen Pionier der elektronischen Musik. 2017 brachte die Band das Lied \"Cigale\" heraus, das Perrey gewidmet ist. Gotye gründete außerdem 2017 das Plattenlabel Forgotten Futures. Dessen erste Veröffentlichung war \"Jean-Jacques Perrey et son Ondioline\", eine Zusammenstellung seltener und vorher unveröffentlichter Aufnahmen Perreys.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Ehrungen.", "content": "Gotye gewann die ARIA Music Awards 2011 in den Kategorien „Single of the Year“, „Best Pop Release“ und „Best Male Artist“. Daneben war er 2011 in der Kategorie regionale Nominierung für „Asien und Pazifik“ bei den MTV Europe Music Awards nominiert und gewann in eben jener Kategorie im Jahr 2012. Bei den Echos 2012 gewann der Song \"Somebody That I Used to Know\" den \"Song of the Year\"-Echo. Bei den ARIA Music Awards 2012 gewann Gotye insgesamt fünf Awards (drei Awards für sein Album \"Making Mirrors\" – Album of the Year, Best Pop Release, Best Cover Artist (zusammen mit seinem Vater Frank de Backer)) sowie Best Male Artist und Best Australian Live Act. Bei der Grammy-Verleihung im Jahr 2013 gewann er in den Kategorien \"Best Alternative Album\", \"Record of the Year\" und \"Best Pop Duo/Group Performance\". Die beiden letzteren Grammys erhielt er gemeinsam mit Kimbra für die Single \"Somebody That I Used to Know\".", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gotye.", "content": "Studioalben Weitere Singles", "section_level": 2}, {"title": "Mit „The Basics“.", "content": "Studioalben EPs Singles Livealben Compilations", "section_level": 2}], "src_summary": "Gotye [] (* 21. Mai 1980 in Brügge, Flandern; eigentlich \"Wouter Andre „Wally“ De Backer\") ist ein belgisch-australischer Singer-Songwriter und Schlagzeuger aus Melbourne.", "tgt_summary": null, "id": 1646846} {"src_title": "Pomarose", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Einem japanischen Wissenschaftler-Team ist es gelungen, mit einer neuartigen Erfindung, dem sogenannten Menger-Schwamm, in Taiwan einen Geist einzufangen. Genauer gesagt den Geist eines kleinen Jungen. Sie halten ihn im obersten Stock eines alten Mehrfamilienhauses gefangen, um mit seiner Hilfe herauszufinden, wie das Leben nach dem Tode ist. Aber mehr noch interessiert sie die Frage, wie man ein Geist von seiner Beständigkeit wird. Denn ihren Forschungen nach, verbleibt nach dem Tod die Energie eines Menschen nur für kurze Zeit, ehe sie sich in Luft auflöst. Doch der Geist des Jungen existiert weiter in der unseren Welt, geht seinen täglichen Tätigkeiten nach, die er zeit seines Lebens verrichtet hat und scheint unverständliche Worte von sich zu geben. Um ebendiese Worte übersetzen zu lassen, engagieren sie Tung, einen Scharfschützen der Polizei, der die Fähigkeit besitzt, Lippen zu lesen. Mit seiner Hilfe, wollen sie herausfinden, was der Geist sagt, wie er gestorben ist und wer er war. Skeptisch wie Tung ist, fragt er aber nach den möglichen Gefahren und muss erfahren, dass bereits ein Fotograf bei einer Konfrontation mit dem Geist ums Leben gekommen ist. Bei dessen Obduktion stellt sich heraus, dass sein Herz von innen zerquetscht wurde. Trotz allem will das Wissenschaftler-Team um Hashimoto nicht aufgeben. Dabei gehen sie jedoch alle Risiken ein, was zu Spannungen mit Hashimotos Geldgeber, einem japanischen Politiker, führt, der schließlich das Projekt zu kippen droht. Zu allem Überfluss befindet sich auch noch Tungs Mutter im Koma und droht zu sterben, damit aber nicht das einzige Opfer bleiben soll...", "section_level": 1}, {"title": "Remake.", "content": "2009 wurde berichtet, dass Gold Circle Films das Vorhaben hatte, ein amerikanisches Remake von Silk zu entwickeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Silk (Originaltitel: 詭絲 \"Gui si\") ist ein taiwanischer Horror-Film aus dem Jahr 2006, der unter der Regie von Su Chao-Bin gedreht wurde. In Deutschland wurde der Film ab dem 28. September 2007 auf DVD vermarktet.", "tgt_summary": null, "id": 1670561} {"src_title": "Moosbach (Lauter)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Artefakte belegen eine 4.500-jährige indianische Präsenz auf dem Gebiet des heutigen Parks. 1717 übereignete der Gouverneur von Neufrankreich das Gebiet am Lac des Deux Montagnes den Sulpizianern. 1962 erwarb die Québecer Regierung 1,6 km2 Land von den Sulpizianern und errichtete das \"Réserve de chasse et de pêche de Deux Montagnes\" (Fischfang- und Jagdreservat von Deux Montagnes), das 1963 in \"Parc provincial d’Oka\" und 1968 in \"Parc Paul-Sauvé\" umbenannt wurde. Die Infrastruktur (Campingplatz, Strand, Straßen und Kläranlage) wurden für die Expo 67 errichtet. 1974 erweiterte die Regierung das Gebiet auf 23,7 km2 und stufte den darin befindlichen \"Calvaire d’Oka\" als historischen Bezirk ein. 1990 erhielt der Park seinen heutigen Status als Erholungsgebiet (parc de récréation). Der von der \"Société des établissements de plein air du Québec\" (Sépaq) verwaltete Park trägt seit 2001 den Namen \"Parc national d'Oka\".", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Zugvögel suchen in großer Zahl das Gebiet auf (u. a. Kanadareiher), ebenso brüten dort Brautenten. Darüber hinaus gibt es Fische, Schildkröten, Schlangen und kleine Säugetiere, aber auch Weißwedelhirsche. Ihre Zahl und Verbreitung wurde erst ab 2010 untersucht. Zu den heimischen Bäumen zählen Zucker-Ahorn, Roteiche, Weymouth-Kiefer. 2005 war die Umgebung des Parks noch weitgehend land- oder forstwirtschaftlich genutzt, nur 0,1 % der dortigen Flächen konnten sich von der wirtschaftlichen Nutzung erholen. Auch innerhalb des Parkgebiets erschweren Fragmentierung und Artenverarmung den Erhalt der Artenvielfalt, ebenso wie die Tatsache, dass rund ein Drittel der Arten hier nicht ursprünglich vertreten war.", "section_level": 1}, {"title": "Kalvarienberg.", "content": "Der im Park befindliche Kalvarienberg diente ursprünglich der Missionierung der regionalen indigenen Bevölkerung. Die sieben Kreuzwegstationen wurden zwischen 1740 und 1742 von den Sulpizianern mit Hilfe der Mohawks erbaut. Der \"Calvaire d’Oka\" war vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre eine der meistbesuchten Pilgerstätten der Provinz Québec.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Parc national d'Oka ist einer der 24 \"Nationalparks\" in der kanadischen Provinz Québec. (Dort entspricht ein Parc national allerdings dem, was in den übrigen Provinzen und Territorien ein Provinzpark ist.) ", "tgt_summary": null, "id": 2396313} {"src_title": "Kieselkröte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "Der Akron-Canton Regional Airport liegt 20 Kilometer südlich des Stadtzentrums von Akron und 14 Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Canton. Er befindet sich zwischen der an der östlichen Seite des Flughafens verlaufenden Interstate 77 und der an der westlichen Seite des Flughafens verlaufenden Ohio State Route 241. Der Flughafen liegt größtenteils auf dem Gebiet der Stadt Green. Der Akron-Canton Regional Airport ist durch Busse in den Öffentlichen Personennahverkehr eingebunden. Die METRO RTA Route 110 und die SARTA Route 81 fahren den Flughafen regelmäßig an.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1940, unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs stellte die Civil Aeronautics Administration (CAA) 500 Millionen Dollar für den Bau von Flughäfen zur Verfügung, davon 231.600 Dollar (entspricht Millionen Dollar in heutiger Kaufkraft) für den Bau eines kleinen Flugplatzes bei Canton. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor verkündete die CAA im Oktober 1942, 2 Millionen Dollar (entspricht Millionen Dollar in heutiger Kaufkraft) für einen Flughafen bei Canton zur Verfügung zu stellen, der mit drei langen Start- und Landebahnen auch für militärische Flugzeuge nutzbar sein sollte. Ein von einer durch die Countys Summit und Stark besetzen Kommission entworfenes Gesetz, das die finanziellen Mittel und die gemeinsame Verwaltung des Flughafens durch beide Countys sicherstellen sollte, wurde vom Senat von Ohio abgelehnt. Dennoch verkündete die Kommission 1943, den Flughafen nördlich von Canton in Summit County zu errichten, Stark County sollte sich mit 100.000 Dollar an den für den Landkauf anfallenden Kosten beteiligen. Nachdem ein Anwalt aus Canton die Verwendung von Steuergeldern des Stark Countys verhinderte, fand die Handelskammer lokale private Investoren, darunter die Timken Company, Hoover und Diebold um den Anteil des Countys aufzubringen. Ursprünglich sollte der Flughafen zu Ehren der Veteranen des Ersten und Zweiten Weltkriegs den Namen Canton-Akron Memorial Airport erhalten. Um die ebenfalls an der Planung beteiligte Stadt Massillon zu repräsentieren wurde der Name noch vor der Eröffnung in Akron-Canton-Massillon Airport und später in Akron-Canton Regional Airport geändert. Der Regionalflughafen wurde im Oktober 1946 eröffnet, die bisher den Akron Municipal Airport anfliegenden Fluggesellschaften American Airlines, Eastern Air Lines, Capital Airlines und United Airlines erhielten aber erst 1948 vom Civil Aeronautics Board die Genehmigung, zum neuen Flughafen zu wechseln. Die Bauarbeiten für ein Empfangsgebäude begannen 1955, nachdem Finanzierungsprobleme den Baubeginn immer wieder verzögert hatten. Im Jahr 1956 nutzten 193.000 Passagiere den Akron-Canton Regional Airport. Im Jahr 1966 erhielt der Flughafen einen Anschluss an die gerade fertiggestellte Interstate 77.", "section_level": 1}, {"title": "Fluggesellschaften und Ziele.", "content": "Der Akron-Canton Airport ist an die Drehkreuze von American Airlines, Delta Air Lines, Spirit Airlines und United Airlines angebunden. Direktflugverbindungen bestehen ausschließlich zu Zielen innerhalb der Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrszahlen.", "content": "Der Akron-Canton Regional Airport war im Jahr 2017 nach Passagieren der viertgrößte Flughafen im US-Bundesstaat Ohio. Innerhalb der Vereinigten Staaten war er im Zeitraum von 2016 bis 2017 der Flughafen mit dem zweithöchsten prozentualen Rückgang bei den angebotenen Sitzen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Auf der Westseite befindet sich das MAPS Air Museum der Military Aviation Preservation Society.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Akron-Canton Regional Airport (IATA-Code: CAK, ICAO-Code: KCAK) ist der regionale Verkehrsflughafen der amerikanischen Städte Akron und Canton im US-Bundesstaat Ohio.", "tgt_summary": null, "id": 1178845} {"src_title": "Ron Lewis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Die acht Kreuzer der \"Astraea\"-Klasse waren Geschützte Kreuzer 2. Klasse der Royal Navy, die auf Grund der Beschlüsse des Naval Defence Act von 1889 in den 1890er Jahren als verbesserte Version der \"Apollo\"-Klasse beschafft wurden. Sie verdrängten etwa 1000 ts mehr als die vorausgehende Klasse, verfügten über bessere Seeeigenschaften und hatten eine etwas stärkere und besser platzierte Bewaffnung. Dies wurde durch das zusätzliche, durchgehende Deck erreicht, das den Schiffen einen höheren Freibord gab und den Waffen einen höheren Standort. Die Verbesserungen wurden dennoch kritisiert, weil die Bewaffnung mit nur zwei weiteren 120-mm-Geschützen nicht wesentlich verstärkt war und in den Bereichen Geschwindigkeit und Reichweite keine Verbesserung bestand. Die Kreuzer wurden alle auf staatlichen Marinewerften gebaut, wobei drei in Devonport, zwei in Pembroke und je ein Kreuzer in Sheerness, Chatham und Portsmouth entstanden, und nicht wie bei der vorhergehenden \"Apollo\"-Klasse überwiegend auf Privatwerften. Die Schiffe waren für den Einsatz in tropischen Gewässern vorgesehen und hatten daher alle einen kupferbeschlagenen Rumpf. Bewaffnet waren die Kreuzer mit zwei 6-Zoll-152-mm-L/40-Schnellfeuerkanonen als Bug- und Heckgeschütz und einer Batterie von acht seitlich angeordneten 4,7-Zoll-120-mm-L/40-Schnellfeuergeschützen. Die leichtere Bewaffnung war zu einem großen Teil auf dem Oberdeck zwischen den schwereren Kanonen aufgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Die HMS \"Cambrian\" kam als zweites Schiff der Klasse noch 1894 in Dienst. Prinz Louis von Battenberg wurde der erste Kommandant der \"Cambrian\", die von Oktober 1894 bis Mai 1897 zur Mittelmeerflotte gehörte. Im November 1901 war die \"Cambrian\" als Flaggschiff des \"Senior Officer, South Atlantic\", in Ascension stationiert. 1904 lag sie in Haulbowline, dem Marinestützpunkt bei Cork in Irland.", "section_level": 1}, {"title": "Australia Station.", "content": "Nach dem Naval Agreement Act von 1903, der die Stationierung von Royal Navy Einheiten im Empire und die Beteiligung der Kolonien an den Kosten regelte, sollte das Geschwader der Australia Station aus einem Kreuzer 1. Klasse, zwei der 2. Klasse und vier der 3. Klasse bestehen. Die \"Cambrian\" stellte am 3. Oktober 1905 unter Captain E.F. Gaunt für die Australia Station der Royal Navy in Dienst, deren letztes Flaggschiff sie 1913 werden sollte. Sie lief von Plymouth durch den Sueskanal und traf am 22. Dezember 1905 in Sydney als zweiter Kreuzer 2. Klasse in Australien ein. Sie galt als Ersatz zweier Sloops der Cadmus-Klasse, die nach China verlegt worden waren. HMS \"Clio\" und HMS \"Cadmus\" waren beide nach Fertigstellung 1904 nach Australien gekommen und hatten im April/Mai 1905 die Station schon wieder verlassen. Flaggschiff der Station war seit Dezember 1905 der kurz zuvor eingetroffene Geschützte Kreuzer 1. Klasse HMS \"Powerful\". Als erster Kreuzer 2. Klasse wurde seit Juli 1904 die HMS \"Challenger\" auf der Station eingesetzt, die wie der seit 1903 dort eingesetzte Kreuzer 3. Klasse HMS \"Psyche\" Einheimische im Flottendienst ausbilden sollte. Ab 1905 ersetzten weitere Kreuzer der Pelorus-Klasse die auf der Station seit 1890 eingesetzten fünf alten Kreuzer der Pearl-Klasse, von denen HMS \"Katoomba\" und HMS \"Wallaroo\" als letzte im Januar 1906 Australien verließen. Schließlich kamen fünf der neun Kreuzer der \"Pelorus\"-Klasse mit \"Psyche\", \"Pegasus\", \"Prometheus\", \"Pioneer\" und \"Pyramus\" nach Australien. Darüber hinaus waren noch etliche kleinere Schiffe für Vermessungsaufgaben und die Kontrolle der britischen Inseln in der Südsee vorhanden. Letzter Zugang der Australia Station zur vereinbarten Stärke war dann das im Februar auf der Station eintreffende Schwesterschiff der \"Challenger\", die \"Encounter\", als dritter Kreuzer 2. Klasse. Die \"Cambrian\" nahm den Routinedienst auf und war so auch mehrfach für einige Wochen in Neuseeland stationiert. Im Juli 1906 besuchte sie die Pitcairninseln, wo sie mit ihrem Schwesterschiff \"Flora\" von der China Station zusammentraf. Während des fünftägigen Besuches sprengten Spezialisten beider Kreuzer eine Bootsdurchfahrt in die Bounty Bay. Der Kommandant der \"Cambrian\" ergänzte auch die Verwaltungsbestimmungen für die Inseln. 1909 besuchten beide Kreuzer erneut Pitcairn. Im Sommer 1907 landete die \"Cambrian\" eine Strafexpedition auf den Neuen Hebriden, nachdem Eingeborene einen Europäer getötet hatten. Während ihrer Einsatzzeit auf der Station wurde die \"Cambrian\" dreimal wieder „commissioned“ (in Dienst gestellt), was in Praxis den fast vollständigen Austausch der Besatzung bedeutete. Dieser fand in der Regel in Colombo statt. Der erste Austausch erfolgte im Oktober 1907, als die im September aus Portsmouth ausgelaufenen großen Kreuzer \"Edgar\" und \"Europa\" Austauschbesatzungen für die \"Cambrian\" und das Flaggschiff \"Powerful\" nach Colombo brachten. Am 9. Dezember 1908 verließ die \"Cambrian\" routinemäßig Sydney nach Neuseeland und besuchte dort verschiedene Häfen. Am 6. Februar 1909 begann sie eine große Pazifikreise in Auckland. Erstes Ziel war das zur Cook Gruppe gehörende Rarotonga. Dann wurden das französische Tahiti, die Weihnachtsinsel -wo der australische Dampfer \"Aeon\" verunglückt war- und die Fanninginsel mit der Station des Transpazifikkabels besucht. Im März traf der Kreuzer dann erneut mit der HMS \"Flora\" der China Station in Honolulu zusammen. Beide Kreuzer sollten zusammen Häfen an der amerikanischen Pazifikküste besuchen. Der erste Besuch erfolgte in Acapulco in Mexiko, das sie kurz vor einer verheerenden Flutwelle wieder verließen. Sie liefen dann Puerto San José (Guatemala), La Union Amapala am Golf von Fonseca in Honduras, Corinto (Nicaragua), Panama, Callao in Peru an. In Chile wurden Iquique, Valparaíso, Coquimbo und Punta Arenas besucht. Der Rückmarsch der beiden Kreuzer über den Pazifik erfolgte über die Osterinsel, Pitcairn, Tahiti und Suva, den Hauptort Fidschis, wo sie vom 28. Juli bis 2. August verblieben. Durch die Torresstraße, wo die \"Cambrian\" am 13. August kurz Thursday Island anlief, liefen beide Kreuzer schließlich noch zu einem Besuch nach Batavia, ehe sie nach Colombo liefen, um von der aus Großbritannien eingetroffenen HMS \"Terrible\" neue Besatzungen zu übernehmen und am 7. September für ihre Stationen neu in Dienst zu stellen. Während ihrer gemeinsamen Reise waren die Kreuzer nur zweimal länger als 24 Stunden getrennt. Nun verließ \"Flora\" Colombo, um wieder zur China Station zurückzukehren und \"Cambrian\" lief am 11. September unter Captain Edward W. E. Wemyss nach Sydney aus. Die beiden folgenden Jahre waren mit Routinedienst ausgefüllt. Im April 1910 geriet die Cambrian in einen Schweren Sturm, der Mastteile und alle Antennen abriss. Nach deren Instandsetzung lief die \"Cambrian\" mit dem Generalgouverneur Lord Chelmsford und dessen Gemahlin zu einem Besuch der Norfolk-Insel aus. Am 19. September 1911 erfolgte die letzte \"Neuindienststellung der \"Cambrian\" auf der Australia Station, als erneut die \"Terrible\" mit Ersatz für die Station in Colombo eintraf, wo die \"Cambrian\" den Ersatz übernahm und selbst weitgehend das Personal tauschte. Im Januar 1912 übernahm der Panzerkreuzer HMS \"Drake\" in Colombo die Aufgaben des Flaggschiffs von der HMS \"Powerful\". Anfang Februar 1912 verließ die \"Cambrian\" Sydney, um die China Station während der andauernden Revolution zu verstärken. Auf der Ausreise lief sie zuerst Batavia in Niederländisch-Indien an, wo der seit Oktober auf dem Weg nach China befindliche Kreuzer \"Prometheus\" liegen geblieben war. Dieser befand sich in einem derartig schlechten Zustand, so dass der Kommandant der \"Cambrian\" sich entschied, den Kreuzer die 3000 Meilen nach Hongkong zu schleppen. Der Befehlshaber der China Station ließ den Kreuzer soweit reparieren, dass er die Heimreise nach Großbritannien mit eigener Kraft schaffen würde. Eine in Hongkong durchgeführte Untersuchung führte zur Ablösung des Kommandanten und des Leitenden Ingenieurs der \"Prometheus\". Die \"Cambrian\" lief weiter nach Shanghai, wo sie Trupps ihrer Matrosen und Seesoldaten an Land setzte, die für die Sicherheit europäischer Niederlassungen sorgen sollten. Als die Lage sich dort beruhigte, verlegte der Kreuzer nach Weihawei, in dessen Nähe Piraten Handelsschiffe angegriffen hatten. Als diese einen Engländer als Geisel nahmen und ein hohes Losegeld forderten, griffen Marinesoldaten der \"Cambrian\" ein und nahmen drei Anführer der Piraten gefangen. Dies wurden den chinesischen Behörden übergeben, dies sie hinrichten ließen. Schließlich besuchte die \"Cambrian\" noch Nagasaki in Japan, ehe sie nach Hongkong zu Übungen mit den anderen Schiffen der Station zurückkehrte. Von dort lief sie dann über Thursday Island in 19 Tagen zurück nach Sydney, wo sie am 3. Juli wieder eintraf. Die Rückkehr der \"Cambrian\" war ein Teil der Vereinbarung der britischen Admiralität hinsichtlich der Abgabe der Verantwortung für den Stationsbereich an die neue Australische Marine. Von den größeren Kreuzern auf der Station verließ die \"Challenger\", die bislang viele Australier ausgebildet hatte, im Herbst 1912 Australien, während ihr Schwesterschiff \"Encounter\" mit einer Lehr-Stammbesatzung die Ausbildung australischer Marinesoldaten weiter vorantreiben sollte. Im Januar 1913 verließ auch das Flaggschiff \"Drake\" die Station und Admiral Sir George King-Hall wechselte auf die Cambrian, die so das 15. und letzte Flaggschiff der Australia Station der Royal Navy wurde. Am 4. Oktober 1913 empfing sie die neue Australische Flotte in Sydney, die mit dem Schlachtkreuzer HMAS \"Australia\", den leichten Kreuzern HMAS \"Sydney\" und \"Melbourne\", dem übernommenen Kreuzer \"Encounter\" und den Zerstörern HMAS \"Parramatta\", \"Yarra\" und \"Warrego\" erstmals in Sydney einlief und die Aufgaben der Australia Station weitgehend übernahm. Nur die beiden erstgenannten Schiffe waren gerade aus Großbritannien eingetroffen. Beim Kommandowechsel verblieb der Royal Navy nur die Verantwortung für Neuseeland, wo die HMS \"Psyche\" die Aufgaben als Stationskreuzer übernahm. Am 13. Oktober 1913 verließ die \"Cambrian\" Sydney und in Melbourne ging Admiral Sir George King-Hall von Bord und der Kreuzer kehrte dann nach Großbritannien zurück. Als er Anfang 1914 in der Heimat eintraf, wurde er außer Dienst gestellt und sollte verkauft werden.", "section_level": 2}, {"title": "Endschicksal.", "content": "Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs schob den Verkauf auf und die \"Cambrian\" wurde ein Ausbildungsschiff für Heizer. Im März 1915 wurde sie in HMS \"Harlech\" umbenannt und Wohnschiff. Im September 1921 erfolgte noch eine weitere Umbenennung in \"Vivid\" als Teil der Wohnschiffe in Devonport. Im Februar 1923 erfolgte schließlich der Verkauf zum Abbruch an die Firma Young in Sunderland.", "section_level": 2}], "src_summary": "HMS \"Cambrian\" war ein vom Pembroke Dockyard für die Royal Navy gebauter Geschützter Kreuzer 2. Klasse. Als zweites Schiff der Astraea-Klasse lief die \"Cambrian\" am 30. Januar 1893 nach der HMS \"Bonaventure\" vom Stapel. Seit Ende 1905 auf der britischen Australia Station eingesetzt, wurde sie 1913 deren letztes Flaggschiff, bevor die Australische Marine die Verantwortung für diesen Teil des Empires übernahm.", "tgt_summary": null, "id": 971414} {"src_title": "Heinrich Popow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kommodore.", "content": "Zwischen 1940 und 1945 gab es sechs Kommodore:", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kommodore und Stab Sturzkampfgeschwader 3.", "content": "Am 9. Juli 1940 wurde in Dinard / Frankreich der Stab \"Sturzkampfgeschwader 3\" aus dem Stab des Kampfgeschwaders 28 gebildet. Kommodore wurde Oberstleutnant Edert. Als erstes wurde dem StG 3 im Juli 1940 die I./StG 1 und die II./StG 2 unterstellt. Aber erst am 13. Januar 1942 wurde dann aus der I./StG 1 die II./StG 3 und aus der II./StG 2 die III./StG 3. In Afrika kam dann als dritte Gruppe noch die I./StG 3 dazu, die vorher anderen Geschwadern unterstellt war und nicht zum StG 3 gehörte. 1940: in Frankreich war das StG 3 mit der I./StG 1 und der II./StG 2 dem IV. Fliegerkorps unterstellt. Anfang 1941 wurden sie dem X. Fliegerkorps in Catania unterstellt und verlegten nach Sizilien. Vom 8. Januar bis 12. Februar 1941 lagen der Stab StG 3 unter Oberst Edert mit der Stabsstaffel (He 111), der II./StG 2 und der I./StG 1 in Trapani / Sizilien. Ab 13. Februar 1941 lagen der Stab StG 3 mit der II./StG 2 und der I./StG 1 in Bir Dufan, 160 Kilometer südostwärts von Tripolis/Nordafrika. Im April 1941 verlegte der Stab StG 3 nach Österreich als \"Fliegerführer Graz\" für den Luftkrieg gegen das Königreich Jugoslawien mit der II./StG 77 und ab August 1941 wieder nach Nordafrika. Kommodore wurde Major Karl Christ. 1942 operierte das StG 3 erstmals mit Stab StG 3, der I./StG 3, der II./StG 3 und III./StG 3 im geschlossenen Verband auf dem Kriegsschauplatz Nordafrika. Im Dezember 1942 wurde der Stab StG 3 in Nordafrika aus dem Einsatz gezogen und zur Auffrischung nach Herzogenaurach verlegt. Das Geschwader mit drei Gruppen wurde wieder auf unterschiedliche Kriegsschauplätze verstreut. Anfang 1943 verlegte der Stab StG 3 nach Russland. Im Juli 1943 verlegte er dann nach Eleusis in Griechenland, wo ihm wieder die I./StG 3 in Megara, westlich von Athen, und die II./StG 3 in Argos auf dem Peloponnes unterstellt wurde. Am 18. Oktober wurden der Stab und die Gruppen in Schlachtgeschwader umbenannt. Im November 1943 begann die Verlegung an die Ostfront. Ab März 1944 war der Stab Schlachtgeschwader 3 (SG 3) mit der I./Schlachtgeschwader 3 in Dorpat stationiert. Die unterstellte II./SG 3 lag in Petschur. Im Juni wurde aus dem Stab SG 3 der Gefechtsverband Kuhlmey für den Einsatz in Finnland gebildet. Im Juni/Juli befand sich der Stab SG in Finnland. Im Oktober 1944 lagen der Stab mit der II. Gruppe in Libau und die III. Gruppe in Frauenburg. Es folgten Einsätze in Ostpreußen bei der 4. Fliegerdivision. 1945 war Einsatz bei der Luftflotte 6 an der Ostfront. Am 5. Februar lagen der Stab und die I. Gruppe in Jesau, II. Gruppe in Sprottau und die III. Gruppe in Kurland unter der Luftflotte 1. Im April 1945 befand sich der Stab und die II. Gruppe bei der Luftflotte 6, die I. Gruppe beim Luftwaffen-Kommando Ostpreußen und die III. Gruppe bei der Luftflotte 1. Markantester Kommodore des StG 3 bzw. SG 3 war Kurt Kuhlmey, der über die Verwendungen Staffelkapitän, Gruppenkommandeur und Geschwaderkommodore in der Stukawaffe auf Ju 87 bis zum Oberst aufstieg und der ab 1955 zum Strahlflugzeugführer in den USA ausgebildet wurde und der ab 1956 die Jagdbomberwaffe der Bundesluftwaffe aufbaute.", "section_level": 2}, {"title": "I. Gruppe.", "content": "Der Ursprung der I. Gruppe Sturzkampfgeschwaders 3 geht auf das Jahr 1936 zurück. Am 1. April 1936 wurde in Lübeck-Blankensee die II. Gruppe \"Sturzkampfgeschwaders 162 (II./St.G. 162)\" im Luftkreis 2 aufgestellt\".\" Sie wurde am 1. April 1937 in I. Gruppe \"Sturzkampfgeschwader 167\" (I./St.G. 167) im neu geschaffenen Luftkreis 7 umbenannt. 1938 verlegte die I./StG 167 nach Graz in Österreich (Luftkreis 8) und wurde dort in I./St.G. 168 umbenannt. Im Zuge der Neuorganisation der Luftwaffe in Luftflotten erhielt die Gruppe am 1. Mai 1939 nunmehr die Bezeichnung I. Gruppe Sturzkampfgeschwader 76 (I./St.G. 76), bekannt auch als \"Grazer Gruppe bei der Luftflotte 4\". Die Kennung für das StG 76 war S1. Analog dazu erhielt das StG 77 die Kennung S2. Das Wappen der Gruppe zwischen 1939 und 1940 war der Steirische Panther auf einem Wappenschild. Im August 1939 erfolgte die Verlegung nach Cottbus. Am 15. August 1939 verlor die Gruppe beim „Stuka-Unglück von Neuhammer“ 13 Stukas Ju 87 mit ihren Besatzungen durch Absturz bei einer Flugvorführung. Beim Überfall auf Polen im September 1939 flog die Gruppe am ersten Kriegstag, neben dem Sturzkampfgeschwader 77, Luftangriffe auf die Kleinstadt Wieluń, die dadurch weitgehend zerstört wurde. 1200 Menschen wurden getötet. Nach dem Krieg gegen Polen verlegte die I./StG 76 zurück nach Graz-Thalerhof. Im April 1940 verlegte sie nach Koblenz. Im Mai 1940 flog die I./StG 76 im Verband des VIII. Fliegerkorps Einsätze in Nordfrankreich und im Juni 1940 Einsätze bei der Schlacht um Frankreich. Danach verlegte sie mit dem VIII. Fliegerkorps in die Normandie. Die I./StG 76 wurde dann am 9. Juli 1940 in I./StG 3 umbenannt. Sie behielt dabei die alte Geschwaderkennung S1 (eigentlich StG 76). Die I./StG 3 wurde aber nicht dem StG 3 unterstellt, sondern dem StG 1. Im Juli und August flog die I./StG 3 Einsätze beim Kanalkampf und bei der Luftschlacht um England von der Halbinsel Cotentin aus. Danach Verlegung an den Pas de Calais nach Barly, als Ausgangsbasis für Einsätze im Rahmen des geplanten aber nicht verwirklichten Unternehmens „Seelöwe“. Danach Rückverlegung in die Normandie. 1941 Teilnahme am Feldzug gegen Griechenland unter dem Kommodore StG 2, Oberst Dinort, an der Siegesparade über Athen sowie bei der Luftlandeschlacht um Kreta. 1941 wurde die I./StG 3 dem Kommodore StG 3 erstmals unterstellt. Nach Stationierungen auf Rhodos, Aleppo (Syrien) und Kreta flog die Gruppe auf dem afrikanischen Kontinent bis November 1942 im Afrikafeldzug. Ab 1. April 1942 trug auch die I./StG 3 die Geschwaderkennung S7. Nach der Verlegung der Gruppe von Herzogenaurach Anfang 1943 an die Ostfront flog diese dort von Februar bis Ende Juni 1943 von Kertsch/Krim aus Einsätze am Kuban. Ab Anfang Juli 1943 nach Megara/Griechenland verlegt, erfolgten Einsätze gegen italienische Truppen auf Kefalonia und Korfu (15. bis 24. September 1943 vom Flugplatz Araxos aus). Ab Oktober 1943 Einsätze gegen die Royal Navy in der Ägäis und gegen britische Truppen auf dem Dodekanes. Am 7. Oktober 1943 Angriff auf den Kreuzer HMS Penelope westlich von Rhodos. Am 9. Oktober 1943 Angriff und Versenkung des Zerstörers „HMS Panther“ westlich von Rhodos um 12.03 Uhr (C-Zeit), Beschädigung des Kreuzers HMS Carlisle. Am 18. Oktober 1943 wurde das Geschwader in \"Schlachtgeschwader 3\" umbenannt. Die I. Gruppe erhielt die Bezeichnung \"I./SG 3\". Vom 12.–16. November 1943 Einsätze bei der Schlacht von Leros, am 17. November 1943 Bombardierung von Samos. Danach Verlegung über Sarajewo und Mostar nach Markersdorf/Österreich zur Auffrischung und Ausrüstung mit Ju 87 D5. Verlegung über Deutschland nach Dorpat/Estland ab Februar 1944. Erster Einsatz durch Vorkommandos ab 3. Februar 1944. Volle Stärke ab Ende Februar/Anfang März 1944. Im März 1944 flog die I./SG 3 Einsätze im Raum Narwa, Kriwasoo, Omuti, Pleskau Nord und Süd, Ostrow, Chertova Gora und Pustoschka. Am 8. April 1944 führte die I./SG 3 ihren 2000. Feindflug seit Verlegung an die Ostfront durch. Im Mai 1944 flog die 1. Staffel /SG 3 unter Führung von Oberleutnant Töpfer ihren 1000. Einsatz seit Verlegung nach Dorpat. Vom 16. Juni bis 20. Juli flog die I. Gruppe Schlachtgeschwader 3 Einsätze in Finnland als Teil des Gefechtsverband Kuhlmey. Vom 21. Juli bis August 1944 flog sie erneut Einsätze von Dorpat aus, ehe sie nach Pardubitz/ Böhmen verlegt wurde, wo sie mit Fw 190 ausgerüstet wurde. Danach flog sie wieder Einsätze zunächst in Kurland und dann in Ostpreußen von Gerdauen, Heiligenbeil und Brüsterort aus.", "section_level": 2}, {"title": "II. Gruppe.", "content": "Am 1. November 1938 wurde die \"Schlachtfliegergruppe I./160\" des \"Sturzkampfgeschwaders 160\" aufgestellt. Nach Umrüstung von Henschel Hs 123 auf Ju 87 B nach Insterburg verlegt, wurde diese Gruppe dort am 1. Mai 1939 in die I. Gruppe des Sturzkampfgeschwaders 1 umbenannt. Die Kennung der I./StG 1 war A5. Das Wappen der Gruppe war ein schwarzer Rabe mit gelbem Schnabel. 1939 nahm sie am Überfall auf Polen teil. Die I./StG 1 schulte im März und April 1940 in Delmenhorst auf die Junkers Ju 87 R um. Am Norwegenfeldzug nahm die Gruppe als einzige Stuka-Gruppe der Luftwaffe teil. Von Kiel-Holtenau aus wurde sie über dem Raum Oslo eingesetzt. Die 1. Staffel verlegte am 9. April nach Trondheim / Vaernes. Vorübergehend flog die Staffel von Josvatnet aus ihre Einsätze, einem zugefrorenen See bei Trondheim. Staffelkapitän war Oberleutneunt Kurt Kuhlmey, der Anfang 1943 Kommodore des StG 3 wurde. Am 10. April verlegten Gruppenstab sowie 2. und 3. Staffel nach Stavanger-Sola. Am 24. April wurde die Gruppe dann in Trondheim-Vaernes vereint. Dem Fliegerführer Trondheim unterstellt, bekämpfte die Gruppe britische Truppenansammlungen und Flugplatzbelegungen. Außerdem wurde die Gruppe gegen britische Flotteneinheiten eingesetzt. Am 20. Juni verlegte die Gruppe nach Evreux in Frankreich und beteiligte sich an der letzten Phase der Schlacht um Frankreich. Nach kurzer Auffrischung in Beauvais wurde die Gruppe im Juli 1940 dem Kommodore Sturzkampfgeschwader 3 unterstellt und flog Einsätze über dem Ärmelkanal und Südengland. Im Oktober 1940 lag die Gruppe in Évrecy/Normandie. Die Gruppe wurde im November 1940 aus dem Einsatz gezogen und in Bergen-op-Zoom aufgefrischt. Über Deutschland verlegte die Gruppe Anfang 1941 nach Italien. Vom 8. Januar bis 12. Februar 1941 lag die I./StG 1 unter dem StG 3 in Trapani / Sizilien. Von dort verlegte sie nach Nordafrika. Ab 13. Februar 1941 lag I./StG 1 in Bir Dufan. Anfang April 1941 verlegte sie nach Bulgarien. Vom 7. bis 9. April flog sie Einsätze von Belitsa aus gegen Griechenland. Vom 10. bis 13. April flog sie im Pendelverkehr Bomben von Belitsa nach Prilep. Am 17. April begann die Rückverlegung über Reggio di Calabria nach Trapani. Ab 16. Juni lag die I./StG 1 dann in Derna/Nordafrika. Dort unterstand die Gruppe dem Fliegerführer Afrika (Generalmajor Fröhlich) in Derna, der dem X. Fliegerkorps bei Athen unterstand. Am 13. Januar 1942 wurde die I./StG 1 in II. Gruppe \"Sturzkampfgeschwader 3\" (II./StG 3) umbenannt. Von September 1943 bis Ende November 1943 Einsatz im Mittelmeerraum bei der Schlacht von Kefalonia, Korfu, Ägäis, Kos, Leros und Samos. Am 9. Oktober 1943 um 12.14 Uhr C-Zeit als zweite Welle Anflug auf britische Kriegsschiffe bei Rhodos. Um 12.15 Uhr durch US-Abfangjäger der 37. US Fighter Squadron unter Major William Leverette abgefangen und mindestens 6 Ju 87 vernichtet. Am 18. Oktober 1943 wurde sie in auf Rhodos in die II. Gruppe des \"Schlachtgeschwaders 3\" umbenannt und flog unter dieser Bezeichnung bis Kriegsende an der Ostfront. Im Juli 1944 begann die Umstellung auf Fw 190 F. Ihr Weg führte das Geschwader von Juli 1944 von Riga nach Libau, später Jesau-Sprottau und ab Januar 1945 sodann nach Werneuchen und zuletzt nach Finow.", "section_level": 2}, {"title": "III. Gruppe.", "content": "Am 1. Juli 1938 als I. Gruppe des \"Sturzkampfgeschwaders 162\" in Jever aufgestellt, wurde die Gruppe am neuen Standort Stolp-Reitz am 1. Mai 1939 in II. Gruppe Sturzkampfgeschwader 2 (II./St.G. 2) umbenannt. Trotz der Geschwaderbezeichnung hatte die II./StG 2 mit dem Stuka-Geschwader 2 „Immelmann“ jedoch nichts zu tun. Dies betonte General der Bundeswehr Walter Enneccerus nochmals ausdrücklich in seinen Erinnerungen. Ab 1. September 1939 nahm die II./StG 2 am Überfall auf Polen teil. Dabei war sie dem Lehrgeschwader 2 unter Oberst Baier unterstellt. Danach Verlegung nach Bonn-Hangelar. Am 15. Dezember 1939 wurde Hauptmann Walter Enneccerus Kommandeur der Gruppe. Ab 10. Mai nahm die II./StG 2 am Feldzug in Frankreich teil Dabei war sie dem Stukageschwader 1 unter Oberst Baier unterstellt. Dies wiederum unterstand dem Kommando des II. Fliegerkorps unter Generalleutnant Bruno Loerzer. Eingesetzt wurde die II./StG 2 im Bereich der 4. Armee (Generaloberst von Kluge). Nach der Schlacht um Frankreich wurde die Luftwaffe neu geordnet. Ab Juli 1940 wurde die II./StG 2 dem neu geschaffenen Stukageschwader 3 unterstellt. Am 15. August 1940 Einsatz gegen England von Lannion (Bretagne) aus. Mitte Dezember 1940 erfolgte die Verlegung nach Forli in Norditalien und am 8. Januar 1941 lag die Gruppe in Trapani. Kommandeur war Major Enneccerus, Adjutant Oberleutnant Jakob, Staka 4. Hauptmann Nöller, Staka 5. Oberleutnant Hamester, Staka 6. Oberleutnant Riedinger und der Chef der Flugbetiebskompanie war Hauptmann der Reserve Tschirsch. Der Verband war mit der Ju 87 mit 2 Zusatztanks ausgerüstet, die eine Flugzeit von 4 1/2 Stunden bei 240 km/h im Verband ermöglichten. Mit Zusatztanks war nur die Beladung mit einer Bombe (250, 500 oder 1000 kg möglich). Am 10. Januar 1941 erfolgte der Einsatz der Gruppe zusammen mit der I./StG 1 gegen den britischen Flugzeugträger „Illustrious“, der nach einem Ju 88 Angriff ohne Fahrt im Mittelmeer dümpelte. Am 12. Januar erfolgte zusammen mit einem Ju 88 Verband von Catania aus ein zweiter Angriff auf die „Illustrious“ im Hafen von La Valletta/Malta. Am 13. Januar 1941 erfolgte der Angriff auf den Kreuzer „Southampton“. Ab 13. Februar 1941 lag die II./StG 2 mit einem Vorauskommando in Bir Dufan/Nordafrika, ebenfalls unter der Stuka 3, die auch in Bir Dufan lag. Am 14. Februar 1941 Angriff auf El Agila. Anfang März war das Bodenpersonal vollständig vorhanden. Mitte März lag die Front bei El Agila. Am 15. März 1941 begann Rommel seinen Vormarsch. Die II./StG 2 und I./StG 1 hatten inzwischen über Tamet nach El Machina verlegt. Von dort aus wurden Einsätze gegen den britischen Rückzug zwischen El Aglila und Agedabia sowie zwischen Agedabia und Bengasi geflogen. Danach Verlegung nach Agedabia und Einsätze gegen britische Kolonnen in der südlichen Cyrenaika. Weiterverlegung nach Bengasi-Benina und von dort nach Derna. Am 14. April 1941 erfolgte der erste Angriff Rommels auf Tobruk. In den nächsten drei Monaten flog die II./StG 2 fast täglich Angriffe auf Tobruk. Verlegung über Martuba nach Tmimi. Häufiger Absprung ab Flugplatz Gambut. Im Mai 1941 flog die II./StG 2 Einsätze im Rahmen der Schlacht um Kreta. Dabei griff sie Handelsschiffe zwischen Kreta und Alexandria und den Flugzeugträger „Formidable“ an. Die Spitzengliederung am 1. Oktober 1941 in Tmimi war: Kommandeur Major Enneccerus, Adjutant Oberleutnant Patschkowski, Staka 4. Oberleutnant Jakob, Staka 5. Oberleutnant Hamester, Staka 6. Oberleutnant Enger und der Chef der Flugbetiebskompanie war Hauptmann der Reserve Tschirsch. Am 18. Oktober 1941 übergab Major Enneccerus das Kommando über die II./StG 2 an Hauptmann Busselt, der zuvor Staka der 2./StG 76 bzw. 2./StG 3 war. In der Zeit vom 1. September 1939 bis 18. Oktober 1941 hat die II./Stuka 2 etwa 30 Besatzungen verloren, davon 4 Staffelkapitäne. Am 13. Januar 1942 wurde die II./StG 2 in III. Gruppe Sturzkampfgeschwader 3 umbenannt. Damit entstanden die 7., 8. und 9. Staffel. Bereits ab Juli 1940 unterstand die Gruppe dem StG 3. Am 14. September 1942 bombardierten Junkers Ju 87 der 8. Staffel zusammen mit Junkers Ju 88 der I. Gruppe des Lehrgeschwaders 1 vor Marsa Matruh den britischen Kreuzer Coventry (). Dieser wurde schwer beschädigt und später vom britischen Zerstörer Zulu versenkt. Im Juni 1943 verlegte die III./StG 3 an die Ostfront, wo sie am 5. Juli 1943 am Unternehmen Zitadelle teilnahm. Unter der Luftflotte 6 der 1. Fliegerdivision zugeteilt, unterstützte sie den nördlichen Angriffskeil beim letztendlich gescheiterten Angriff in Richtung Kursk. Danach war sie am Südabschnitt, u. a. auf der Krim, eingesetzt. Am 18. Oktober 1943 erhielt sie die neue Bezeichnung III. Gruppe Schlachtgeschwaders 3. Im Juli 1944 erfolgte ihre Umrüstung auf Fw 190 F. Sie stand ab diesem Zeitpunkt bis Kriegsende in Einsätzen von Tilsit-Welonen und Frauenburg. Ab Dezember 1944 bis Kriegsende flog die Gruppe Einsätze im Großraum Zabeln.", "section_level": 2}, {"title": "Panzerjägerstaffel.", "content": "Die Panzerjägerstaffel im \"Schlachtgeschwader 3\" kam am 7. März 1944 zum Geschwader und trug dort die Bezeichnung \"10.(Pz)/SG 3\". Ihr Staffelführer war Oberleutnant Andreas Kuffner. Am 7. März 1945 schied die Staffel wieder aus dem Geschwader aus und trat wieder zum Ursprungsgeschwader, dem Schlachtgeschwader 3, zurück. Die „Kanonenvögel“ vom Typ Ju 87 D und Ju 87 G flogen über Sewastopol, später Riga und zuletzt im Raum Schippenbeil-Eggersdorf.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Bundesarchiv Militärarchiv. Unter dem Stichwort Doege bzw. Droege derzeit ca. 80 Bilder der I./SG 3 vom März 1944 auf dem Flugplatz Dorpat in Estland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Sturzkampfgeschwader 3 (St.G. 3) war ein Geschwader der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Es entstand mit drei Sturzkampfgruppen und einheitlicher Bezeichnung und Geschwaderkennung am 1. April 1942 in Nordafrika. Die Geschwaderkennung war ebenfalls ab 1. April 1942 S7. Am 18. Oktober 1943 wurde es im Zuge einer Organisationsänderung in Schlachtgeschwader 3 (Geschwaderkennung S7) umbenannt und flog bis Kriegsende. Das Geschwader entstand aus verschiedenen Gruppen, deren Entstehung auf die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zurückgeht und die unter unterschiedlichen Benennungen, Bezeichnungen und Unterstellungen bis 30. März 1942 flogen und dann erst zu einem homogenen Geschwader zusammengestellt wurden. Der Grundstein für den Verband wurde am 7. Juli 1940 mit der Aufstellung des Stabes Sturzkampfgeschwader 3 in Frankreich gelegt. Danach dauerte es noch 20 Monate bis das Sturzkampfgeschwader 3 als „Afrika-Geschwader“ mit drei Gruppen geschlossen zum Einsatz kam.", "tgt_summary": null, "id": 170521} {"src_title": "Rachelle Shannon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Pfarrkirche Saint-Laurent ist auf einem der ältesten Kirchenstandorte von Paris errichtet. Bereits im 6. Jahrhundert, in merowingischer Zeit, gab es an der Stelle der heutigen Kirche ein Kloster und eine dem hl. Laurentius geweihte Kirche, die 583 von Gregor von Tours erwähnt wurde. Die Klostergebäude waren an der Römerstraße, die Senlis mit Orléans verband, errichtet worden und wurden während der Normanneneinfälle von 885 zerstört. Im 12. Jahrhundert wurde die Kirche, die 1180 zur Pfarrkirche erhoben wurde, wieder aufgebaut. Sie unterstand dem Priorat Saint-Martin-des-Champs und lag am Pilgerweg nach Santiago de Compostela. In den 1420er Jahren wurde mit dem Bau einer größeren Kirche begonnen, die erst 1739 fertiggestellt wurde. Von 1712 bis 1713 wurde die von einer bemalten Kuppel überspannte Chorscheitelkapelle angebaut, die Notre-Dame-des-Malades (Unserer Lieben Frau der Kranken) geweiht wurde. Bis 1778 fand zum Fest des hl. Laurentius um die Kirche ein bedeutender Markt statt. Während der Französischen Revolution wurde die Kirche ihrer Kunstschätze beraubt, als \"Temple de la Raison\" (Tempel der Vernunft) und \"Temple de la Viellesse\" (Tempel des Alters) zweckentfremdet und zeitweise für theophilanthropische Zusammenkünfte genutzt. 1802 wurde die Kirche wieder für den Gottesdienst geweiht. Nach dem Durchbruch des Boulevard de Magenta und des Boulevard de Strasbourg im Zuge der Umgestaltung von Paris unter dem Präfekten Haussmann wurde das von Pierre d'Hardivilliers zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtete klassizistische Westportal abgerissen und die Kirche ab 1863 um zwei Joche verlängert. Damals erhielt die Fassade das heutige Portal im Stil der Neogotik.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Außenbau.", "content": "Der älteste Bauteil der Kirche ist das Untergeschoss des Glockenturmes. Es stammt von der Vorgängerkirche des 12. Jahrhunderts, von der der Turm ursprünglich getrennt stand. Unter dem Dachansatz der Apsis verläuft ein mit menschlichen Figuren, Tieren und Fabelwesen skulptierter Fries aus dem 15. Jahrhundert. Der bronzene Dachreiter, der an die Sainte-Chapelle erinnert, wurde im 19. Jahrhundert auf das Langhaus gesetzt. Die Westfassade wurde von Simon-Claude Constant-Dufeux nach 1867 mit einem von der Architektur der Gotik inspirierten Archivoltenportal gestaltet. Am Gewände sind Apostel dargestellt, die Bogenläufe sind mit musizierenden Engeln besetzt. Die Skulptur des Trumeaupfeilers wurde von Aimé-Napoléon Perrey geschaffen und stellt den segnenden Christus dar. Das Tympanon ist mit einem Gemälde auf emaillierter Lava versehen, das von Jean-Paul Balze ausgeführt wurde und das Martyrium und die Glorifizierung des hl. Laurentius darstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Innenraum.", "content": "Der Innenraum wird durch Spitzbogenarkaden in drei Schiffe und fünf Joche gegliedert. Das Mittelschiff, das auf quadratischen Pfeilern mit Säulenvorlagen ruht, stammt weitgehend aus dem 15. Jahrhundert. Die Kapellen der Seitenschiffe wurden im 16. und 17. Jahrhundert angebaut. Aus dem 17. Jahrhundert stammt auch das Kreuzrippengewölbe des Hauptschiffs. Der Chor aus dem frühen 15. Jahrhundert wurde von Antoine Le Pautre (1621–1679) klassizistisch umgestaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Schlusssteine.", "content": "Eine Besonderheit der Kirche sind die Schlusssteine. Diejenigen des Chorumgangs stammen aus dem 15. Jahrhundert. Sie sind als Medaillons gestaltet und stellen Heilige und Märtyrer dar; z. B. den hl. Laurentius mit seinem Grill, den hl. Honorius von Amiens mit zwei Brotlaiben, den hl. Nikolaus mit den drei Scholaren im Salzfass, den hl. Antonius mit dem Taukreuz. Die Schlusssteine im Mittelschiff und im Querhaus stammen aus dem 17. Jahrhundert und tragen teilweise Jahreszahlen (1657 und 1659). Auf ihnen sind Engelsköpfe, Laubwerk oder Szenen aus dem Leben Jesu (Kreuzabnahme) und Marias dargestellt. Die Schlusssteine der Querschiffarme erreichen eine Länge von bis zu 1,50 Meter. Sie stellen dar: Maria mit dem Jesuskind, Johannes den Täufer, den hl. Laurentius mit seinem Grill, die hl. Apollonia mit einer Zange, dem Werkzeug, mit dem sie gefoltert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Bleiglasfenster.", "content": "Die ältesten Fenster der Kirche sind die Bleiglasfenster im Chor. Sie wurden von Ernest Lami de Nozan (1801–1877) nach Kartons von Nicolas-Auguste Galimard (1813–1880) ausgeführt und 1847 eingebaut. Bis auf die beiden Fenster mit der Darstellung der fünf Apostel (Johannes, Judas, Paulus, Jakobus und Petrus) und des Abtes Domnolus wurden sie in den 1930er Jahren durch Fenster aus der Werkstatt von Jean Gaudin ersetzt, für die der polnische Maler Elesckiewicz die Vorlagen schuf. Die Fenster der Marienkapelle Notre-Dame-des-Malades wurden von den Glasmalern Antoine Lusson und Léon Lefèvre 1874/75 ausgeführt. Die unteren Fenster stellen Szenen aus dem Leben Marias dar wie die Verkündigung, die Heimsuchung, die Sieben Schmerzen Mariens, Tod Mariens und der Himmelfahrt Mariens. Die oberen Fenster stellen den hl. Joseph mit dem Jesuskind dar, den hl. Vincent de Paul, einen Schutzengel und die Unterweisung Mariens. Aus dem späten 19. Jahrhundert stammen die beiden Fenster der Franz-von-Sales-Kapelle und der Saint-Vincent-de-Paul-Kapelle im nördlichen Seitenschiff. Sie wurden 1887/88 von Emmanuel Champigneulle nach einem Karton von Pierre Fritel ausgeführt. Ein Fenster stellt den hl. Vinzenz von Paul und Louise de Marillac dar, das andere Fenster ist dem hl. Franz von Sales gewidmet, auf dessen Brust sich eine Taube niederlässt. Die Mehrzahl der Fenster wurde zwischen 1953 und 1955 von Pierre Gaudin nach Kartons des Malers Elesckiewicz geschaffen.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel von 1682 wird dem Orgelbauer François Ducastel zugeschrieben. Sie wurde 1767 von François-Henri Clicquot und 1867 von Joseph Merklin erweitert. Der Orgelprospekt wurde 1945 in die Liste der Monuments historiques aufgenommen. Das Instrument hat heute 40 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die katholische Pfarrkirche Saint-Laurent in Paris wurde im 15. Jahrhundert im Stil der Spätgotik begonnen und im 18. Jahrhundert fertiggestellt. Im 19. Jahrhundert wurde sie verlängert und teilweise umgestaltet. Die Kirche steht an der Ecke Boulevard de Magenta Nr. 68 und Rue Sibour im 10. Pariser Arrondissement. Die nächste Metrostation ist Gare de l’Est der Linien 4, 5 und 7. 1945 wurde die Kirche in die Liste der französischen Baudenkmäler als Monument historique aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 987577} {"src_title": "Make Me Famous", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Nathaniel Boyden besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und nahm trotz seiner Jugend am Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 teil. Danach studierte er bis 1821 am Union College in Schenectady (New York). Im Jahr 1822 zog er in das Stokes County in North Carolina, wo er für einige Jahre als Lehrer tätig war. Nach einem Jurastudium und seiner Zulassung als Rechtsanwalt begann er in seinem neuen Beruf zu arbeiten. Gleichzeitig schlug er als Mitglied der Whig Party eine politische Laufbahn ein. In den Jahren 1838 und 1840 war Boyden Abgeordneter im Repräsentantenhaus von North Carolina. Ab 1842 war er in Salisbury ansässig, wo er ebenfalls als Anwalt praktizierte. Im Jahr 1844 saß er im Staatssenat. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1846 wurde Boyden im zweiten Wahlbezirk von North Carolina in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1847 die Nachfolge von Daniel Moreau Barringer antrat. Da er im Jahr 1848 auf eine erneute Kandidatur verzichtete, konnte er bis zum 3. März 1849 nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Diese war von den Ereignissen des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges bestimmt. Nach seinem Ausscheiden aus dem US-Repräsentantenhaus arbeitete Boyden wieder als Rechtsanwalt. Im Jahr 1865 war er Delegierter auf einer Versammlung zur Überarbeitung der Verfassung von North Carolina. Nach dem Bürgerkrieg und der Wiederzulassung seines Staates zur Union wurde Boyden als konservativer Kandidat im sechsten Bezirk von North Carolina erneut in den Kongress gewählt. Dieses Mandat übte er zwischen dem 13. Juli 1868 und dem 3. März 1869 aus. Bei den regulären Wahlen des Jahres 1868 unterlag er dem Demokraten Francis Edwin Shober. Das damalige Wahlergebnis wurde von Boyden erfolglos angefochten. Nach seinem Ausscheiden aus dem Kongress betätigte er sich wieder als Anwalt. Im Jahr 1872 wurde er beisitzender Richter am North Carolina Supreme Court. Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Tod am 20. November 1873 in Salisbury.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nathaniel Boyden (* 16. August 1796 in Conway, Franklin County, Massachusetts; † 20. November 1873 in Salisbury, North Carolina) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1847 und 1849 sowie nochmals in den Jahren 1868 und 1869 vertrat er den Bundesstaat North Carolina im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 2216150} {"src_title": "Abtei Chelles", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Donald Aloysius Marmaduke Stephens wurde am 14. September 1920 geboren. Sein Vater, Jules Stephen Pavitt, war halb Kadazan und halb Brite, während seine Mutter japanische und britische Eltern hatte. Einige Jahre lang war Donald Stephens der Hochkommissar von Malaysia in Australien.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Tun Fuad gründete im August 1961 die Partei United National Kadazan Organization (UNKO). Zusammen mit Tun Mustapha von der United Sabah National Organization (USNO) und Tunku Abdul Rahman, dem späteren Premierminister von Malaya, hatte er eine Schlüsselrolle bei den Verhandlungen über die Unabhängigkeit Sabahs und der Gründung Malaysias inne. Die Gründung des Staates Malaysia wurde schließlich am 16. September 1963 erreicht, der jährlich als Malaysia Day begangen wird. Er wurde gleichzeitig Sabahs erster Ministerpräsident. 1964 trat Tun Fuad als Ministerpräsident von Sabah zurück, da er als erster Politiker aus Sabah ins Kabinett des Premierministers berufen wurde. Seine Nachfolge trat Peter Lo Sui Yin von der Sabah Chinese Association an. Als Minister war Tun Fuad in der Regierungsmannschaft des Premierministers zuständig für alle auf Sabah bezogenen Angelegenheiten. Am 5. Januar 1971 konvertierte Donald mit seiner gesamten Familie vom katholischen Glauben zum Islam und änderte seinen Namen zu „Mohammad Fuad“. 1973 wurde er zum Yang di-Pertuan Negara, dem Gouverneur von Sabah, ernannt. Er behielt diese Position bis 1975. In diesem Jahr gründete Tun Fuad zusammen mit Harris Salleh die Partei BERJAYA. Mit BERJAYA gewannen sie 1976 gegen Tun Mustaphas USNO die Wahlen in Sabah. Tun Fuad wurde Sabahs fünfter Ministerpräsident. 44 Tage später starb er bei einem Flugzeugabsturz.", "section_level": 1}, {"title": "Tod durch Flugzeugabsturz.", "content": "Am 6. Juni 1976 befanden sich Tun Fuad und mehrere Kabinettsmitglieder an Bord eines Fluges von Labuan nach Kota Kinabalu. Etwa 2 km vor dem Kota Kinabalu International Airport stürzte die in Australien gebaute Maschine vom Typ GAF Nomad ab; alle Insassen an Bord wurden bei dem als Double Six Tragedy bekanntgewordenen Flugunfall getötet. Unmittelbar nach dem Unglück wurden Verschwörungstheorien über die Absturzursache laut. Der Ort des Absturzes ist mit dem \"Double Six Monument\", einem Mahnmal in Form eines Steinobelisken, markiert, das kurz nach dem Unglück errichtet wurde. Die Stelle befindet sich im Stadtteil Sembulan innerhalb des Grace-Garden-Gebäudekomplexes in Kota Kinabalu, Sabah, an der Jalan Pantai Sembulan.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Der islamische Politiker war mit Hajah Rahimah verheiratet. Sein Adoptivsohn John Benedict, genannt Johari, starb ebenfalls beim Flugzeugabsturz am 6. Juni 1976.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tun Haji Mohammad Fuad Stephens SMN, PSM, SPDK, PNBS, bis zum Übertritt zum Islam Donald Stephens (* 14. September 1920 in Kudat, Britisch-Nordborneo; † 6. Juni 1976 in Kota Kinabalu, Sabah, Malaysia) war der erste Ministerpräsident im Bundesstaat Sabah in Malaysia. Er spielte eine fundamentale Rolle bei der Anbindung Sabahs an die Malaysische Föderation im Jahr 1963. Er blieb Ministerpräsident bis 1964 und während einer zweiten Amtszeit bis 1976. Kurz nach seiner Wiederwahl im Jahr 1976 starb er bei einem mysteriösen Flugzeugunglück am 6. Juni 1976 in Kota Kinabalu, der Hauptstadt von Sabah. Seine sterblichen Überreste wurden im Staatsmausoleum bei der Sabah State Mosque in Kota Kinabalu begraben. Er war auch der erste \"Huguan Siou\", der oberste Führer der ethnischen Gruppe der Kadazandusun.", "tgt_summary": null, "id": 421450} {"src_title": "Hindrek Ojamaa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Stephen Wechsler wurde als Sohn eines Kunsthändlers und einer Bibliothekarin geboren. Seine jüdischen Großeltern stammten aus Odessa bzw. aus dem Baltikum. Sie waren Ende des 19. Jahrhunderts aus Angst vor den antijüdischen Pogromen aus Russland in die USA geflohen. 1942 wurde Wechsler Mitglied der Young Communist League und 1945 Mitglied der KP der USA. Von 1945 bis 1949 studierte er an der Harvard University Ökonomie und Gewerkschaftsgeschichte und schloss 1949 mit dem Diplom ab. Anschließend arbeitete er auf Wunsch der Kommunistischen Partei als Industriearbeiter, weil es zu wenig Kommunisten unter den Arbeitern gab. 1950 wurde er in die US-Armee einberufen, seine Einheit war in Bayern stationiert. Als bekannt wurde, dass er ein Linker war, was er nicht, wie in der McCarthy-Ära erforderlich, angegeben hatte, erhielt er die Aufforderung, vor einem amerikanischen Militärgericht zu erscheinen. Darauf stand offiziell bis fünf Jahre Haft. Daraufhin desertierte er, schwamm am 12. August 1952 bei Linz über die Donau in die sowjetisch besetzte Zone Österreichs und kam zur Sowjetarmee. Nach zwei Wochen Verhör kam er über die Tschechoslowakei nach Potsdam, in die DDR. Dort war er nochmals zwei Monate in sowjetischem Gewahrsam. Zum Schutz seiner Familie, die noch in den USA lebte, nahm er eine neue Identität als \"Victor Grossman\" an. Anschließend lebte er bis 1954 in einem offenen Lager für westliche Deserteure in Bautzen, wo die meisten westlichen Deserteure damals wohnten. Zuerst arbeitete er als Transportarbeiter im VEB Waggonbau Bautzen, später als Kulturleiter eines Klubs für die Deserteure, wo er wie die anderen einen Beruf erlernte – Dreher in seinem Falle. Von 1954 bis 1958 studierte er Journalistik an der Fakultät für Journalistik der Karl-Marx-Universität Leipzig. Nach eigener Aussage ist er „der Einzige, der sowohl von der Harvard- als auch an der Karl-Marx-Universität ein Diplom erworben hat“. Nach dem Studium wurde er 1958 Lektor beim Verlag Seven Seas Publishers in Berlin. Von 1959 bis 1963 war er Mitarbeiter beim englischsprachigen \"German Democratic Report\", einer Zeitung für die DDR-Auslandspropaganda, die von dem britischen Journalisten John Peet herausgegeben wurde. Von 1963 bis 1965 war er in der Redaktion für Nordamerika bei Radio Berlin International beschäftigt. 1965 bis 1968 leitete er das Paul-Robeson-Archiv an der Akademie der Künste der DDR. Ab 1968 ist er freischaffender Journalist, Dolmetscher, Übersetzer und Englischlehrer. Er engagiert sich in der deutschen Solidaritätsbewegung für den afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. 1994 reiste er erstmals wieder in die USA. Nach einer Anhörung wurde er offiziell aus der US-Armee entlassen. Grossman lebt in Berlin. Er hält noch immer Vorträge, schreibt für verschiedene Publikationen und engagiert sich in der Partei Die Linke, im VVN-BdA und im Verein der Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik. Unter anderem schreibt er einen Kommentar-Blog auf Englisch für amerikanische Leser, die an den deutschen Entwicklungen Interesse haben. Grossman war von 1955 bis zu ihrem Tod mit der Bibliothekarin Renate Kschiner (1932–2009) verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor; der jüngere Sohn betreibt seit 2005 das Berliner Kino Babylon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Victor Grossman (eigentlich: \"Stephen Wechsler\"; * 11. März 1928 in New York City) ist ein US-amerikanischer Publizist, der in Deutschland lebt.", "tgt_summary": null, "id": 629499} {"src_title": "Bobby Mimms", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Planung und Bau.", "content": "Für den Bau der Eisenbahnverbindung zwischen Stuttgart und Ulm, beauftragte die württembergische Eisenbahnkommission Michael Knoll mit der Planung und Durchführung. Knoll und sein Kollege Karl Etzel konstruierten die Geislinger Steige und sahen vor, dass auf dieser fünfeinhalb Kilometer langen Rampe, alle Züge nachgeschoben werden müssen, damit sie auf die Schwäbische Alb gelangen. Um die Schublokomotiven wieder abzukoppeln, benötigte die Bahn einen möglichst nahen Bahnhof oberhalb der Steige. Knoll wählte einen Standort über einen Kilometer westlich von Amstetten. Das Dorf zählte damals, mit rund 300 Einwohnern, zu den kleineren Ortschaften im Oberamt Geislingen.", "section_level": 2}, {"title": "Staatsbahnzeit.", "content": "Am 29. Juni 1850 eröffnete die Königlich Württembergische Staatsbahn den Streckenabschnitt Geislingen–Ulm. Der Bahnhof Amstetten verfügte über zwei Durchgangsgleise und ein Rangiergleis. Ein zweistöckiges Empfangsgebäude mit Rundbogenfenstern im Erdgeschoss, befand sich am Gleis Richtung Geislingen. Für die zurückfahrenden Schublokomotiven, besaß er eine Drehscheibe und eine Remise. Das Empfangsgebäude stand anfangs allein in der Landschaft. Nur ein 1814 an der Staatsstraße eröffnetes Gasthaus (heute Hauptstraße 21–23), das seit 1835 den Namen \"Zum Rößle\" trug und drei Bauernhäuser von 1845 (heute Hauptstraße 8; 15–17 und 19) lagen ebenfalls außerhalb. Auf Landkarten waren sie als Weiler \"Neuhaus\" verzeichnet. 1851 errichtete die Staatsbahn am Bahnhof ein Wohngebäude für ihre Bediensteten, sowie 1860 einen Güterschuppen mit einer Wärterwohnung. Von 1859 bis 1862 erhielt die Ostbahn zwischen Plochingen und Ulm ein zweites Streckengleis. 1862 siedelte ein weiterer Amstetter Bauer aus und gründete den \"Steighof\". 1866 eröffnete ein Holzhändler aus Ulm die \"Bahnhofswirtschaft\" (heute Hauptstraße 96). Seit 1875 benötigte die Staatsbahn die Drehscheibe nicht mehr und entfernte sie. Ebenfalls 1875, verlegte ein Holzhändler aus Hofstett-Emerbuch das Wirtshaus Zum Rößle in ein neues Gebäude (heute Hauptstraße 62). 1888 schlossen sich Bürger aus Laichingen, Merklingen und Nellingen zu einem Eisenbahnkomitee zusammen. Sie planten eine Nebenbahn, die in Amstetten, Lonsee, Westerstetten oder Beimerstetten von der Ostbahn abzweigen sollte. Doch schnell stand fest, dass bei den drei letztgenannten Stationen, ausschließlich Laichingen einen Anschluss erhalten konnte. Die Staatsbahn stufte das Projekt als unrentabel ein, sodass die private Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) die Strecke baute und befuhr. Die Schmalspurbahn ging am 20. Oktober 1901 in Betrieb. Am Bahnhof Amstetten richtete die WEG auf der westlichen Seite einen Schmalspurbahnhof mit Drehscheibe und Rollbockgrube ein. Auch in Gerstetten wünschten sich die Bewohner einen Eisenbahnanschluss. 1896 gründeten sie hierfür einen Bürgerverein. Sie bevorzugten eine Verbindung nach Herbrechtingen, zur Brenzbahn. Doch die 1901 beauftragte WEG schlug hingegen vor, eine Bahnlinie von Amstetten nach Gerstetten zu errichten und diese dann gegebenenfalls nach Herbrechtingen weiterzuführen. Dem stimmte der Bürgerverein zu. Am 1. Juli 1906 fuhr der erste planmäßige Zug. Zur Weiterführung bis Herbrechtingen kam es nie.", "section_level": 2}, {"title": "Die Gründung der Siedlung Amstetten-Bahnhof.", "content": "1925 beantragten die Bewohner von Neuhaus, dass ihr Wohnort nicht mehr gesondert als Weiler geführt werden sollte, sondern ebenfalls als Amstetten zu bezeichnen sei. Inzwischen lebten im Dorf nur noch 265 Menschen, die Siedlung um den Bahnhof bewohnten bereits 264 Menschen. Am 9. April 1926 vereinigte das Innenministerium den Weiler Neuhaus, den Wohnplatz Bahnhof und den Steighof zum Ortsteil Amstetten-Bahnhof. Mit der Elektrifizierung der Ostbahn am 1. Juni 1933, endete das Nachschieben der Züge zwischen Geislingen und Amstetten. Eine Ausnahme sind noch heute die schweren Güterzüge.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesbahnzeit und Stilllegung der Nebenbahnen.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs nahezu ausschließlich Amstetten-Bahnhof. 1961 zählte der Ortsteil 1.090 Einwohner, während im Dorf 306 Menschen lebten. 1970 ließ die Deutsche Bundesbahn das historische Empfangsgebäude abreißen und durch einen schlichten Flachdachbau ersetzen. Bis 31. August 1985 konnte sich der Personenverkehr auf dem \"Albbähnle\" (Amstetten–Laichingen) halten. Nach der Einstellung des Güterverkehrs am 14. September 1985 baute die WEG die Strecke ab. Ein letztes Teilstück, zwischen Amstetten und Oppingen, blieb erhalten. Am 1. März 1996 endete der planmäßige Betrieb für Personenzüge auf der Strecke Amstetten–Gerstetten. Die \"Ulmer Eisenbahnfreunde\" kauften beide Strecken auf und nutzen sie für Fahrten mit historischen Zügen und Triebwagen.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnbetrieb.", "content": "Den Bahnhof bedienen Regionalzüge. Auf Gleis 1, dem Hausbahnsteig, halten die Züge Richtung Geislingen (Steige). Gleis 2 verfügt über keinen Bahnsteig und wird von durchfahrenden Zügen genutzt. Auf Gleis 3 halten die Züge Richtung Ulm. Der Bahnhof Amstetten (Württ) entspricht laut der Deutschen Bahn AG der Bahnhofskategorie 6. Der als Bahnhofsteil geführte eingleisige Lokalbahnhof befindet sich östlich des Bahnhofs und ist durch ein Übergabegleis an die Filstalbahn Richtung Geislingen angeschlossen. Er verfügt über ein Gleis. Er dient ausschließlich dem Museumsbetrieb. Der Schmalspurbahnhof liegt westlich des Bahnhofs. Er ist durch ein Übergabegleis aus Richtung Ulm an die Filstalbahn angeschlossen, das an einer Spitzkehre endet. Er besitzt mehrere Gleise, aber nur einen Bahnsteig. Auch er dient ausschließlich dem Museumsbetrieb. Die Zahl der täglichen Zughalte pro Richtung am Bahnhof Amstetten wurde im Rahmen eines neuen Fahrplankonzepts im Dezember 2016 von 32 auf 18 reduziert, die Reisezeit nach Ulm von 18 auf 23 Minuten verlängert, die umsteigefreie Reisezeit nach Stuttgart von 60 auf 84 Minuten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Amstetten (Württ) liegt am Streckenkilometer 67,0 der Filstalbahn, oberhalb der Geislinger Steige. Die Lokalbahn Amstetten–Gerstetten und die Schmalspurbahn nach Oppingen haben hier ihren Ausgangspunkt. Auf beiden letztgenannten Strecken findet kein regelmäßiger Personenverkehr mehr statt, sie werden saisonal jedoch mit Museumsbahnen befahren. Die Deutsche Bahn AG unterteilt den gesamten Bahnhof in drei Betriebsstellen. \"Amstetten (Württ) Lokalbahnhof\" wird als Bahnhofsteil geführt, \"Amstetten (Württ) (Schmalspurbahn)\" als separater Bahnhof. ", "tgt_summary": null, "id": 454893} {"src_title": "Kōjō no Tsuki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft der Kesseltrommeln.", "content": "Die ältesten Trommeln waren Abbildungen an Wänden und auf Tongefäßen zufolge Rahmentrommeln im Alten Ägypten und in Mesopotamien. Frauen spielten sie vermutlich bei kultischen Ritualen. Ein im Tempelbereich des mesopotamischen Ortes Tell Agrab gefundenes Tongefäß wird auf etwa 3000 v. Chr. datiert. Es zeigt drei nackte Frauen, die kreisförmige Objekte in den Händen halten und stellt die vermutlich früheste bekannte Abbildung von Trommeln dar. Aus der 17. ägyptischen Dynastie ist der Musiker Emhab mit einer großen Fasstrommel im Bild überliefert. Die große stehende Priestertrommel \"lilissu\" mit einem Bronzekorpus aus altbabylonischer Zeit gilt als die älteste Kesseltrommel und entfernte Vorläuferin der heutigen Pauke. Von altägyptischer bis in frühislamische Zeit waren die vierkantigen Rahmentrommeln \"ad-duff\", abgeleitet vom hebräischen Fraueninstrument \"tof\" (die heutigen \"daf\" sind rund), und verschiedene große, zweifellige Fasstrommeln für den Einsatz der Männer im Krieg weit verbreitet. Einfellige kleine Kesseltrommeln gab es kaum. Ein türkischer Geschichtsschreiber aus dem 17. Jahrhundert schilderte, dass zum Umkreis des Propheten Mohammed ein Spieler der runden Rahmentrommel \"ad-dāʾira\" und ein indischer Musiker mit einer großen Kesselpauke (\"kūs,\" Pl. \"kūsāt,\" von aramäisch \"kāsā\") gehört habe. Zu den vom Propheten erlaubten Musikinstrumenten gehörte im 7. Jahrhundert auch die größere runde Rahmentrommel \"ghirbāl\", die vermutlich unter der Membran gespannte Schnarrsaiten besaß. Auch der \"bandīr\" (bendaīr) war wohl schon zu der Zeit mit Schnarrsaiten, oder den Löchern im Rahmen nach zu urteilen, mit einem Schellenring ausgestattet. Zum führenden Instrument der Militärkapellen \"(ṭabl-khāna)\" wurden neben Trompeten und Hörnern Kesseltrommeln, die auf Arabisch allgemein \"ṭabl\" genannt werden. In den arabischen Ländern des Nahen Ostens gab es um das 10. Jahrhundert verschiedene Arten von Kesselpauken: die große \"al-kūs\" (in der türkischen Militärmusik heißt sie \"kös\"), die noch größere mongolische \"kūrgā\" (kūrka), ferner \"ṭabl al-markab\", die \"naqqāra dabdāb\" und die \"qasa\" mit einem flachen Boden. \"Ṭabl šāmī\" war eine flache Kesseltrommel mit Hautstreifenspannung, die bei Kriegstänzen in Südarabien an einer umgehängten Schnur getragen wurde. Die kleine Kesseltrommel \"ṭabelet al-bāz\" wurde in Ägypten bei Festen mit Lederriemen geschlagen. Im Lauf der Zeit erhielten die einfachen Tontöpfe mit flachem Boden einen tiefen rundbauchigen Korpus. In dieser Form ist die große arabische Kesseltrommel \"atabal\" mit einem Korpus aus Metall unter der Namensvariante \"t'bol\" in den Ländern des Maghreb überliefert. Die paarweise gespielte Kleinpauke hieß \"an-naqqāra\", ihre beiden unterschiedlich großen Hälften produzieren bis heute einen tieferen und einen höheren Ton. Das Kesseltrommelpaar \"naqqāra\" war typisch für die Militärmusik der arabischen Länder, des Irans und der zentralasiatischen historischen Region Chorasan, die heute Afghanistan beinhaltet. Es diente zusammen mit Trompeten im Palastorchester \"naqqāra-khāna\" als Symbol der Herrschermacht und wurde an den Höfen zeremoniell eingesetzt zum Empfang von Gästen, bei der Rückkehr des Sultans von einer Reise, zur Ankündigung eines Ereignisses und an Feiertagen. In frühislamischer Zeit besaßen nur die Kalifen das Recht, ein solches Orchester zu unterhalten, das an ihrem Wohnsitz fünf Mal täglich zum Gebet \"(ṣalāt)\" rief. Später durften auch Provinzgouverneure ein \"naqqāra-khāna\" unterhalten. So gab der abbasidische Kalif at-Tā'iʿ 978/9 dem Buyiden Adud ad-Daula die Erlaubnis, drei Orchester drei Mal am Tag spielen zu lassen. Die Aufführungspraxis mit einem festgelegten musikalischen Ablauf wurde als \"nauba\" bezeichnet. Unter den Safawiden, die von 1501 bis 1722 regierten, und in späterer Zeit ertönten die lauten Klänge des \"naqqāra-khāna\" in der Hauptstadt Isfahan von den beiden Balkonen über dem Eingang zum \"Qeisarieh\", dem Königlichen Basar am Nordende des Meidān-e Emām. Nach Berichten aus dem 17. Jahrhundert spielte das Orchester in allen persischen Gouverneurs-Städten von einer erhöhten Stelle. Um 1684 soll es laut dem Arzt und Reisenden Engelbert Kaempfer in Isfahan aus 40 Mann bestanden haben. Bei Märschen und Gefechten waren große Kesseltrommeln (\"naqqarya\") zu beiden Seiten auf dem Rücken eines Pferdes oder Kamels festgebunden, die höher klingende Trommel auf der linken Seite. Kleinere Trommelpaare (\"naqrazan\") wurden von Eseln getragen. Einzeln oder paarweise gespielt hing die \"naqqara\" an einer Schnur um den Hals des Musikers, anderenfalls hielt dieser die Trommel mit der linken Hand und schlug den Stock mit der rechten.", "section_level": 1}, {"title": "Iran und Zentralasien.", "content": "Vom aramäischen \"kāsā\" erhielt wohl in den ersten Jahrhunderten n. Chr. auch die große iranische Pauke \"kōs\" (kus) ihren Namen. Ihr bauchiger Korpus in der Form einer Kettenlinie bestand aus Ton, Holz oder Metall. Auf den sassanidischen Felsreliefs von Taq-e Bostan (Ende 6. Jahrhundert n. Chr.) sind die Harfe \"čang\", die Kegeloboe \"surnāy\", eine der chinesischen \"sheng\" ähnliche Mundorgel, Trompeten und Trommeln abgebildet. Dieselbe \"kōs\" wurde im Iran des 10. Jahrhunderts zusammen mit der kelchförmigen Trommel \"dunbaq\", der Rahmentrommel \"dā’ira\" und der sanduhrförmigen Trommel \"kōba\" erwähnt. Die \"kōs\" war eine Kriegstrommel, die auf Pferden und Kamelen mitgeführt und zusammen mit der iranisch-zentralasiatischen Langtrompete \"karnai\" in der Schlacht gespielt wurde. Der Name \"naghara\" (englische Umschrift \"naghghareh\") steht seit der islamischen Zeit in der iranischen Musik für ein kleines Trommelpaar. Dschalal ad-Din ar-Rumi (1207–1273) erwähnte mehrfach \"nagharas\", die ein wesentlicher Bestandteil der alten höfischen Zeremonialmusik \"naubat\" wurden. Der Korpus besteht aus Ton, die Hautmembran wird durch kreuzweise verflochtene Hautstreifen, die unter dem halbkreisförmigen Boden herumgeführt werden, gespannt. Beide Trommeln liegen getrennt vor dem am Boden sitzenden Spieler mit den Oberseiten schräg zueinander geneigt und werden mit kurzen Holzstöckchen \"(damka)\" geschlagen, deren Enden leicht aufgebogen sind. Die größere, tiefer klingende Trommel heißt \"nar\" (steht für männlich), die kleinere (weibliche) \"bcats\". Im unteren Industal in Pakistan wird das größere Instrument \"nar\" oder \"bam,\" das kleinere \"zed\" genannt, in Nordindien ebenfalls \"nar\" das männliche, aber \"madi\" das weibliche. Lokale Variationen der \"naghara\" tragen im Iran die Namen ihrer Herkunftsregion. Die \"naghareh-ye shomal\" („nördliche \"naghara\"“) aus Ton wird vor allem in der nördlichen Provinz Māzandarān in der Unterhaltungsmusik gespielt, wo sie auch als \"desarkutan\" bekannt ist. Der größere Korpus mit etwa 22 Zentimetern Durchmesser heißt hier \"bam\", der kleinere mit 16 Zentimetern \"zil\". Die beiden Membranen bestehen aus Kuhhaut und werden mit ebensolchen Streifen festgezurrt. Eine oder zwei \"desarkutan\" kommen zusammen mit einer Kegeloboe (lokaler Name \"serna,\" von \"surnai\") bei Hochzeiten oder Sportveranstaltungen zum Einsatz. Etwas größer sind die \"nagharas\" in der südlichen Provinz Fars und in der kurdischen Stadt Sanandadsch. In der Musik von Tadschikistan und Usbekistan bezeichnen \"nagharä\" oder \"nägharä\" die kleinen Kesseltrommelpaare. Fasstrommeln tragen dort Varianten des ähnlich weit verbreiteten Namens \"dhol\". In Usbekistan bezeichnet die Vorsilbe \"dul\" eine tiefe und laut klingende Kesseltrommel, \"rez\" ein kleines hohes Instrument und \"kosh-naghara\" ein kleines Trommelpaar aus Ton, das mit Ziegenhaut bespannt ist. In der westchinesischen Region Xinjiang versammeln sich die muslimischen Uighuren am Jahrestag eines der vielen Heiligen vor dessen Grabstätte (\"mazar\", entspricht der \"qubba\" in arabischen Ländern). Im Verlauf eines solchen Festes treten mehrere \"naghra sunay\"-Bands auf, typische Kesseltrommel-Oboen-Orchester, wie sie vermutlich im Zuge der Islamisierung mit den Karachaniden im 10. Jahrhundert in die Region eingeführt wurden. Tanzende Männer im Prozessionszug zum Heiligtum schlagen außerdem die große Rahmentrommel \"dap\" (ähnlich der \"daira\"). In der Musik Aserbaidschans ist das häufigste Schlaginstrument das meist vom \"mugham\"-Sänger gespielte Tamburin \"däf\". Daneben bezeichnet \"naghara\" (naģara) ausnahmsweise keine Becher-, sondern eine Röhrentrommel, die zum Volksmusiksänger \"aşyg\" gehört. Ihr Korpus aus Holz oder Kunststoff ist durch eine Zickzack-Schnürung beidseitig mit Schaf- oder Ziegenhäuten, heutzutage auch mit Kunststoffmembranen bespannt. Die Trommel ragt auf einem Knie ruhend schräg nach vorn, gehalten vom linken Unterarm. Sie wird überwiegend bei Hochzeitsfeiern gespielt, beide Hände schlagen wie bei der \"däf\" auf die obere Membran. Das kleine aserbaidschanische Kesseltrommelpaar aus Ton nennt sich zur Unterscheidung \"goša naģara\" (gosha naghara), von \"gosha\", „Paar“. Beide Teile besitzen bei gleicher Höhe unterschiedliche Durchmesser und sind durch gedrehte Schnüre miteinander verbunden. In Georgien heißt dasselbe Tontrommelpaar \"diplipito.\" Beide werden mit kurzen Holzstöckchen gespielt. Die armenische Doppeltrommel \"naghara\" besteht ebenfalls aus Ton und wird im Orchester der traditionellen Epensänger \"ashugh\" (entspricht dem aserbaidschanischen \"aşyg\") und in \"sazandar\"-Ensembles eingesetzt. \"Sazandar\" bezeichnet in der südlichen Kaukasusregion das meist zu Hochzeiten engagierte Orchester und deren Musiker, die neben Becher- und Rahmentrommeln die Streichlaute \"kemençe\", die Kegeloboe \"zurna\", die Kurzoboe \"duduk\" oder Akkordeon spielen.", "section_level": 1}, {"title": "Türkei.", "content": "Von großer Bedeutung waren die Trommeln in den Repräsentationsorchestern des Osmanischen Reiches. Bis zur Auflösung dieser Institution 1826 spielten in der voll besetzten Militärkapelle, die seit dem 15. Jahrhundert \"Mehterhâne\" genannt wurde, bis zu 36 Musiker Rhythmusinstrumente, davon jeweils neun das Kesseltrommelpaar \"nakkare\", die große Rahmentrommel \"davul\", die Paarbecken \"zil\" (Ende des 12. Jahrhunderts erstmals erwähnt) und den Schellenbaum \"çağana\". Hinzu kamen die gerade Trompete\"nafīr\", die gewundene Naturtrompete \"boru\" und die Kegeloboe \"zurna\". Eine Zeichnung vom Anfang des 19. Jahrhunderts zeigt drei Janitscharen im kammermusikalischen Zusammenspiel mit einem stehenden \"zurna-\" und einem \"daul-\"Spieler (\"davul,\" große Röhrentrommel). In der Mitte sitzt ein Trommler am Boden mit dem kleinen Paukenpaar \"nagarasan\" (heutige Schreibweise \"nakkare\") vor sich. Das entsprechende Gegenstück zur \"nakkare\" in der Militärmusik ist in der türkischen Kunstmusik und in der religiösen Ritualmusik des Mevlevi-Ordens das kleine Trommelpaar \"kudüm\". Zwei etwa halbkreisförmige Metallbecher mit einer Membran aus Ziegenhaut sind bei der \"kudüm\" durch ein Schnurgeflecht miteinander verbunden. Um einen volleren Klang zu erzielen, ist das Metall komplett mit Haut überzogen. Der Durchmesser beträgt bis zu 30 Zentimeter, die Höhe etwa die Hälfte. \"Kudüm\" werden mit zwei Schlägeln gespielt, seltener auch mit beiden Händen. Beide Trommeln lagern in Spielposition auf dicken Lederringen. Ab dem 13. Jahrhundert wird in der Zeremonie der tanzenden Derwische des Sufi-Ordens die Entwicklung zu einer eigenständigen türkischen Kunstmusik erkennbar. Die Mevlevi spielen die \"kudüm\" zusammen mit der Längsflöte \"ney\", der gestrichenen Langhalslaute \"rabāb\", der gezupften \"tanbur\" und Zimbeln, türkisch \"zil\". Miniaturmalereien im \"Surnâme-i Vehbî\", einer illustrierten Handschrift des osmanischen Dichters Seyyid Vehbi zeigen Feierlichkeiten, die Sultan Ahmed III. (reg. 1703–1730) 1711 anlässlich der Beschneidung seiner Söhne veranstalten ließ. Zu sehen sind Musiker mit Kegeloboen, Schellentamburinen \"(zilli def)\" und \"kudüm\", sie begleiten Tanzknaben \"(köçek)\", die in beiden Händen Kastagnetten \"(chahār pāra)\" halten. Sehr wahrscheinlich war die \"kudüm,\" bevor sie zum Rhythmusinstrument der Derwische und der höfischen Musik wurde, bereits in der türkischen Volksmusik im Einsatz. Heute bleibt sie der klassischen Musik vorbehalten. Ein verwandtes Instrument, mit dem in der Türkei Volkstänze begleitet werden, ist die paarweise gespielte kleine Kesseltrommel aus Ton \"çifte dümbelek\" (\"çifte\" wird mit „paarweise“ übersetzt, \"dümbelek\" ist von der altiranischen Konsonantenschreibweise \"d-n-b-k\" für Tontrommeln abgeleitet).", "section_level": 1}, {"title": "Nordafrika.", "content": "In der ägyptischen Volksmusik werden einfache \"naqqārāt\" (Sg. \"naqqāra\") gespielt, die aus mit Kamelhaut-Pergament bespannten Kalebassen bestehen und paarweise miteinander verbunden sind. Der Spieler hält sie mit einem Arm gegen die Brust und schlägt eine Trommel mit den flachen Fingern, die andere mit einem festen Kamelhautstreifen. Alternativ sitzt der Spieler im Schneidersitz auf dem Boden und schlägt die Trommelfelle mit kurzen Holzstöckchen. Für Prozessionen gibt es die große \"naqāryā\", die aus Ton oder Kupfer besteht und zu beiden Seiten des Kamelsattels montiert wird. Etwas kleinere Trommeln heißen \"naqrazan\" und werden paarweise auf einem Esel befestigt. Kleine Rahmentrommeln und Kesseltrommeln wurden in der Volksmusik der arabischen Länder überwiegend von Frauen gespielt. Eine Fotografie vom Anfang des 20. Jahrhunderts zeigt vier marokkanische Frauen mit der Stachelfiedel \"rebāb\", dem Kesseltrommelpaar \"naqqāra,\" der Rahmentrommel mit Schellen \"tār\" und der rechteckigen, beidseitig bespannten Rahmentrommel \"duff\" (oder \"deff\"). In Marokko bestehen die \"naqqārāt\", auch \"tbilat\", aus großen und kleinen, mit Haut bespannten Tontöpfen, die mit Hautstreifen fest verbunden sind. Hier wie anderswo erwärmt man die nicht spannbaren Trommeln vor dem Spiel, um die Haut zu straffen. Teilweise werden im Maghreb unter \"naqqārāt\" auch tönerne Bechertrommeln mit langem, unten offenem Hals verstanden. Ein älterer Name für \"naqqārāt\" in Tunesien ist \"kurkutū\", der heute aber noch im Zusammenhang mit der \"ṣtambēlī\"-Besessenheitszeremonie genannt wird. In Tunesien und in der Umgebung der algerischen Stadt Constantine, jedoch nicht in Marokko und nicht im übrigen Algerien, gehört die Doppelkesseltrommel auch zu den Instrumenten der klassischen Musikensembles. \"Naġarāt\" im arabischen Dialekt Tunesiens und \"nāġarāṭ\" in Algerien bezeichnet zwei miteinander verbundene Kesseltrommeln mit etwa 20 Zentimetern Durchmesser, deren Korpus meist aus Messing, gelegentlich auch aus Ton gefertigt ist. Abbildungen vom Anfang des 20. Jahrhunderts zeigen die beiden Trommeln auf einem Holzgestell nebeneinander liegend, heute werden sie auf einem Ständer vor dem sitzenden Spieler, der sie mit zwei Stöcken schlägt, positioniert. Der Ton der tieferen Trommel rechts vor dem Spieler heißt tunesisch-arabisch \"šāyib\" (hocharabisch \"šāʾib\", „Greis“), die höher klingende Trommel links produziert einen \"šbāb\" (arabisch \"šabāb\", „Jüngling“) genannten Ton. Die in weiten Teilen Afrikas vorkommenden Kesseltrommeln stehen kaum in Verbindung untereinander und nur im Fall einiger Trommeln in der Sudanregion ist die Herkunft von den arabischen \"naqqāras\" erkennbar. Große, paarweise gespielte Kesseltrommeln mit einem Korpus aus Holz oder Bronze dienten an den muslimischen Herrscherhöfen der Hausa zur Repräsentation. Ihre \"tambari\" waren nach älteren Darstellungen etwa 50 Zentimeter hoch, mit einer von einem Eisenreifen fixierten Membran, der an der Unterseiten mit einem weiteren Eisenring verspannt war. Das typische Hausa-Zeremonialorchester besteht bis heute aus ähnlichen Trommeln, der Langtrompete \"kakaki\" und/oder dem Doppelrohrblattinstrument \"algaita\". Ein vergleichbares, auf Pferden gespieltes Trommelpaar der Kababisch, einer Volksgruppe in Kurdufan, hieß \"naḥās\". Die kostbare Bronzetrommel besaß über ihren Preis hinaus einen hohen Wert als Stammessymbol. Sie war Kriegstrommel und rief das Volk am Palast zusammen. Von äthiopischen Militärorchestern in den Zeltlagern und Palästen der Herrscher \"(Ras)\" gespielt, diente die große Fasstrommel \"negarit\" (nagārit) früher als Symbol der kaiserlichen Macht.", "section_level": 1}, {"title": "Südasien.", "content": "In der indischen Mogulmalerei seit Anfang des 16. Jahrhunderts gehörten das Kesseltrommelpaar \"nagārā\" und eine Standarte zu den Insignien der Macht, die im Umkreis des Herrschers häufig im Zentrum des Bildes dargestellt wurden. Kesseltrommeln erreichten Indien nach der arabischen Eroberung des Sindh im Jahr 712. Sie kamen in den Militärkapellen zusammen mit Oboen und Trompeten. Der Name \"naqqāra\" taucht erstmals 1192 im muslimischen Sultanat von Delhi auf. Im \"Bābur-nāma\", den Memoiren des ersten Mogulkaisers Babur (1483–1530), werden die Trommeln erwähnt. Eine seiner Töchter war Prinzessin Gulbadan Begum (um 1523–1603). Sie verfasste den Lebensbericht \"Humāyūn-nāma\" ihres Bruders Humayun (1508–1566), dem zweiten Mogulherrscher. Darin enthalten ist die Geschichte, wie Humayun auf seiner Flucht von Indien nach Norden den Indus überqueren musste, wo er sich die Hilfe eines Belutschen erbat, der dort mit seinen Leuten lagerte. Humayun gab dem Mann seine Kesseltrommel, seine Standarte, ein Pferd und ein langes Gewand, um dafür Boote und Getreide zu erhalten. Eine Militärkapelle hieß allgemein \"ṭabl-khāna\", ihre Aufgabe bestand hauptsächlich darin, während der Schlacht den Gegner einzuschüchtern. Bei militärischen Einsätzen der Mogulherrscher wurden hunderte Trommeln (\"ṭabl-jang,\" „Kriegstrommel“) auf Pferden oder Kamelen transportiert und mit Stöcken geschlagen, um möglichst viel Krach zu erzeugen. Auch in Indien war \"nauba\" eine Musikgruppe, die zu bestimmten Tageszeiten spielte. Es gab sie spätestens im 10. Jahrhundert – falls sie bereits zuvor in der indischen Musikkultur existierte, wurde ihr um diese Zeit von eingewanderten Muslimen zu größerer Bedeutung verholfen. In islamischer Zeit ging die Bezeichnung von den Musikern auf ihre Musik über, die sie fünf Mal täglich zu den Gebetszeiten aufführten. Das persische Hoforchester \"naubat\" wurde an den mogulindischen Palästen übernommen und kündete dort dem Volk weit hörbar von der Anwesenheit und der Autorität des Herrschers. Akbar bezahlte die Musiker wie Soldaten, die sich, falls der Herrscher abwesend war, bis zu seiner Rückkehr in Bereitschaft zu halten hatten. \"Nagārās\" wurden auch bei Staatsprozessionen eingesetzt. Einer der augenfälligsten Belege für die \"nagārā\" als Machtsymbol ist die Geschichte vom Ringkampf zwischen dem kindlichen Akbar und Ibrahim, dem Sohn Kamrans (Bruder von Humayun). Beide kämpften um die Trommel, die Akbar mit seiner Kraft schließlich errang. Das Orchester war in einem eigenen Gebäude, dem \"naqqāra-khāna\" („Trommel-Haus“ und der Name des Orchesters, auch \"naubat-khāna\") an einem hervorgehobenen Platz im Palasthof untergebracht. \"Naqqāra-khānas\" und die zugehörigen Ensembles gab es in Nordindien, Afghanistan und Iran bis nach Zentralasien. Ab dem 16. Jahrhundert erhielt das Orchester neben seinen repräsentativen auch weniger offizielle Aufgaben. Zur höfischen Unterhaltung gesellten sich zu den Trommlern und Bläsern noch Sänger, Tänzerinnen und Geschichtenerzähler \"(qawwālān)\". Die erhaltenen \"naqqāra-khānas\" in den Grabanlagen des Itimad-ud-Daula-Mausoleums in Agra und des Gol Gumbaz in der südindischen Stadt Bijapur dienten wohl beiden Zwecken. Die offizielle Geschichtsschreibung der Herrschaft Akbars (reg. 1556–1605), von seinem Hofchronisten Abu 'l-Fazl in den 1590er Jahren verfasst, trägt den persischen Titel \"Akbar-nāma\". Abu 'l-Fazl zählt akribisch die einzelnen Instrumente des \"naubat\"-Orchesters auf: Der französische Arzt und Reisende François Bernier (1625–1688) berichtete angetan vom Orchester Aurangzebs (reg. 1658–1707), das zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten spielte. Nach einer anfänglichen Gewöhnungsphase empfand er die Melodien als feierlich und angenehm, die von einem Orchester hervorgebracht wurden, das aus einem Dutzend Langtrompeten (\"karna\") und verschiedenen Schlaginstrumenten bestand. In der Zeremonialmusik am Hof spielten nach Berniers Beobachtung 20 Trommelpaare (\"nagārā\"), mindestens vier Blasinstrumente (\"surnā\") und drei Zimbeln (\"sanj\"). Nach einer Beschreibung aus der Zeit Akbars war die führende Trommel in der Mitte des Orchesters platziert. Von ihrer Funktion lässt sich ein weiter Bogen zu den heutigen Tasso-Ensembles spannen, die in Nordindien und in der Karibik bei Familienfeiern aufspielen und bei denen die große Röhrentrommel \"tasso\" im Mittelpunkt des Geschehens steht. Wie auf Miniaturen dargestellt, gab es zu Akbars Zeiten neben der \"nagārā\" auch die zweifellige Zylindertrommel mit dem persischen Namen \"duhul\", die der heutigen indischen \"dhol\" entspricht. Bis in heutige Zeit haben in kleinerer Besetzung einige \"naubat\"-Orchester überlebt, die besonders bei den Grabstätten muslimischer Heiliger (persisch \"dargah,\" entspricht arabisch \"qubba\") spielen. Die Trommelpaare bestehen aus zwei Metallschüsseln, die am Boden leicht gebuckelt sind. Die kleinere, hoch klingende Trommel auf der rechten Seite heißt \"jil\" oder \"jhil\" (von arabisch-persisch \"zir,\" vgl. \"zil\"), die große links heißt \"dhāma\". Die Hautmembranen sind durch Zickzack-Schnurspannung befestigt. Stimmen lassen sich die Trommeln durch Erhitzen oder mit Wasser, das in ein Loch eingefüllt werden kann. Bei der großen Trommel wird eine harzige Stimmpaste unten an die Unterseite des Fells geklebt. Der Tonabstand beträgt eine Quarte oder Quinte. Manchmal werden heute Raga-Kompositionen kammermusikalisch mit einem \"nagārā\"-Trommelpaar und zwei Kegeloboen, \"shehnai,\" aufgeführt, wobei eine \"shehnai\" einen Bordunton (\"shruti\") produziert. Die kleine Trommel ruht auf einem Stoffring schräg vor dem Spieler, während die große Trommel dicht daneben nahezu senkrecht aufgestellt ist. Beide werden mit Stöcken geschlagen. Ein großes \"naubat\"-Orchester ist nur noch bei sehr seltenen Anlässen zu hören. Es besteht aus mehreren \"nagārās\" und mehreren großen und kleinen Kegeloboen (die kleinen heißen \"piri\", vgl. \"piri\" in Korea). Zur Eröffnung wird ein Becken geschlagen, den Abschluss bilden Schläge auf eine große Fasstrommel (\"tavil\"). Die in der indischen Volksmusik einzeln oder paarweise mit Stöckchen oder mit den Händen gespielten \"nagārās\" sind altertümliche Trommeln und tragen die regionalen Namen \"damau\" (in Uttarakhand), \"dukkar\" oder \"dukar-tikar\" (im Punjab und in Rajasthan), \"duggi\" (in Uttar Pradesh und bei den Baul in Westbengalen) und \"khurdak\". Eine \"duggi\" oder \"dukar-tikar\" begleitet häufig in der klassischen nordindischen Musik die Kegeloboe \"shehnai\". Die \"khurdak\" (entspricht der \"duggi\") ist ein kleines Paukenpaar, das der \"shehnai\"-Spieler Bismillah Khan (1916–2006) als Rhythmusbegleitung bevorzugte. In Rajasthan wird bei der paarweise gespielten \"nagara\" eine laut und tief klingende, „männliche“ \"nagara\", die mit Büffel- oder Kamelhaut bespannt ist, von einer kleineren und höher klingenden, „weiblichen“ \"nagari\" unterschieden, die eine Membran aus Ziegenhaut besitzt. In einem bestimmten südindischen Volksmusikensemble spielen die Kegeloboe \"mukhavina\" und ein Paar \"dhanki\" mit Holzkorpus zusammen. Die \"dukkar\" ähnelt der \"tabla\", weil ihre Membrane ebenfalls mit Stimmpaste \"(syahi)\" bestrichen werden. Die beiden Trommeln der \"dukkar\" werden um die Hüfte gebunden und im Stehen gespielt. Im Gebiet Gilgit-Baltistan einschließlich des Hunzatals in Nordpakistan kommt das Kesseltrommelpaar \"damal\" vor. Eine einzeln gespielte Kesseltrommel in Bihar mit etwa 45 Zentimetern Durchmesser heißt \"nāgara\", ihr mit 60 Zentimetern größeres Gegenstück in Westbengalen ist die \"dhāmsā\". Beide begleiten die regionalen Varianten des \"Chhau\"-Tanztheaters. \"Nagārās\" kündigen in ganz Nordindien Aufführungen des in der \"Swang\"-Tradition stehenden volkstümlichen Unterhaltungstheaters \"Nautanki\" an und bilden das wesentliche Instrument des Begleitorchesters. Eine große sakrale Kesseltrommel aus Ton bei den Garo im nordostindischen Bundesstaat Meghalaya heißt \"nāgrā\", sie ähnelt der \"nāgārā\" im benachbarten Assam. In Nepal ist die \"nagarā\" eine paarweise verwendete Kesseltrommel mit Durchmessern zwischen ungefähr 35 und 42 Zentimetern, die mit zwei Schlägeln geschlagen wird. Bei täglichen Opferzeremonien vor Shiva-Schreinen in nepalesischen Dörfern spielt eine einzelne \"nagarā\" mit oder ohne Begleitung einer Stielhandglocke \"ghanta\". Im zentralen Landesteil tritt bei Zeremonien ein lautstarkes „Kesseltrommel-Ensemble“ (\"nagarā-bānā\") mit \"nagarā\", einer Kegeloboe (\"rāsa\") und einer geraden Naturtrompete \"karnāl\" (\"karna\") auf, das durch weitere Blasinstrumente vergrößert werden kann. Viele Musikinstrumente sind in Nepal einzelnen Kasten vorbehalten und werden nur von diesen gespielt. \"Nagarā-bānā\"-Musiker gehören ausschließlich den Damai an, einer musizierenden Kaste von Schneidern mit sehr geringem sozialem Ansehen, deren Namen sich von der kupfernen Kesseltrommel \"damaha\" herleitet. Die nepalesische \"nagarā\" wird üblicherweise aus Kupfer hergestellt. Für die Herstellung der am alten Königspalast \"Gorkha Durbar\", an dem noch Zeremonien stattfinden, gespielten \"nagarās\" wird eine als glückverheißend geltende Legierung aus Gold, Silber, Kupfer, Eisen und Zink verwendet (Sanskrit \"panchadhatu\", „fünf Metalle“). Eine \"nagarā\" ist für die Tempelmusik das einzige unverzichtbare Musikinstrument und wird entsprechend in Ehren gehalten. Die \"tabla\" ist heute das führende Rhythmusinstrument in der nordindischen Musik. Die Geschichte dieses Paukenpaars reicht nur bis ins 18. Jahrhundert zurück; die ersten \"tabla-gharanas\" (Musikschulen und -stilrichtungen), in denen das Instrument in einer größeren stilistischen Bandbreite eingesetzt wurde, gab es Ende des 19. Jahrhunderts. Abgesehen von zwei Legenden zu ihrer möglichen Entstehung – Amir Chosrau (1253–1325) habe die Uhrglastrommel \"awaj\" in zwei Teile zerlegt, oder später hätte jemand anders die schwerfällige Fasstrommel \"pakhawaj\" zwecks Verwendung beim leichteren \"khyal\"-Gesang zerteilt – ist die Abstammung der \"tabla\" bei der persischen \"nagārā\" und ihren volksmusikalischen Nachfahren zu suchen.", "section_level": 1}, {"title": "Malaiische Inseln.", "content": "Das persische Hoforchester \"naubat\" gelangte mit der Ausbreitung des Islam über Indien weiter bis in den Malaiischen Archipel. Die ersten muslimischen Kleinreiche mit einem \"nobat\"-Orchester (malaiische Schreibweise) waren im 13. Jahrhundert vermutlich Pasai an der Nordspitze Sumatras und die Insel Bintan im Riau-Archipel. Wie der erste König von Temasek, dem heutigen Singapur, sich inthronisierte, schildert eine Legende. Auf der Überfahrt zur Insel verlor er demnach im Sturm seine Krone, worauf er sich zu Trommelschlägen in sein Amt einführen ließ. Das Wort für „Inthronisierung“ wurde von \"mahkotakan\" (\"mahkota,\" „Krone“, „König“) zu \"tabalkan\" geändert. \"Tabal\" bezeichnet die zeremonielle Trommel des Herrschers, augenscheinlich abgeleitet von arabisch \"ṭabl\". Als im Königreich Melaka der dritte Regent Mohammed Shah (reg. 1424–1444) zum Islam übergetreten war, institutionalisierte er das \"nobat\"-Orchester als einen Teil der zur Herrschaft des Sultans gehörenden traditionellen „Gewohnheiten und Zeremonien“ \"(adat istiadat)\". Das Trommelorchester behielt die aus Persien und Indien übernommene zeremonielle Funktion, das Wort \"daulat\" für königliche Autorität und Souveränität beinhaltet jedoch noch eine religiöse Komponente, die den Status des Königs erhöhen und ihm eine zusätzliche göttliche Legitimität verschaffen sollte. Folgerichtig gehören die Musiker einer alten malaiischen Traditionsfamilie an, deren mythische Wurzeln zum Geschlecht des Sultans führen. Die Musiker heißen \"Orang Kalau, Orang Kalur\" (\"kalur\" eventuell abgeleitet von \"susur galur,\" „Stammbaum“) oder \"orang muntah lembu\", also „Menschen erbrochen aus dem Magen des Ochsen“ zur Umschreibung ihrer besonderen Herkunft. Ihr Spiel war zwingend erforderlich bei der Inthronisierung des Herrschers, während Audienzen zur Ehrung der Gäste, sowie bei Hochzeiten, Beschneidungen und Begräbnissen seiner Familie. Heute werden \"nobat\"-Ensembles in den Sultanspalästen der malaysischen Bundesstaaten Kedah, Perak, Kelantan, Selangor, Terengganu und im Sultanat Brunei unterhalten. Die Instrumente sind auch hier in besonderen Gebäuden \"(Balai Nobat)\" oder in einem Raum des Palastes untergebracht. In Malaysia wird die Kesseltrommel nur einzeln gespielt, sie heißt vom Wort \"naqqāra\" abgeleitet \"nengkara\" oder \"nehara\". Ihr Korpus besteht aus einem Hartholz \"(kayu teras jerun)\". Die Membran aus Reh- oder Ziegenhaut mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern wird durch parallel verlaufende Rattanschnüre bis zu einem Schnurring am Boden gespannt. Die übrigen Instrumente des \"nobat\"-Ensembles sind eine \"serunai\" (Kegeloboe), eine \"nafiri\" (gerade Silbertrompete) und zwei \"gendang\" (zweifellige Fasstrommeln, malaiischer Ursprung).", "section_level": 1}, {"title": "Westeuropa.", "content": "Die Mauren dürften wohl im 8. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel neben der Laute \"barbaṭ\" und arabischen Leiern auch \"naqqāras\" eingeführt haben. Es gibt aber keine Nachweise, dass vor der Zeit der Kreuzfahrer (um 1095–1291) Kesseltrommeln in Westeuropa verwendet wurden, obwohl zuvor Handelsbeziehungen mit dem Byzantinischen Reich bestanden haben und es Normannen gab, die im 10. Jahrhundert in Sizilien auf arabische Sarazenen trafen. In Schriftzeugnissen werden ab dem 12. Jahrhundert Kesseltrommeln zusammen mit langen geraden Trompeten (altfranzösisch \"buisine\", abgeleitet von der römischen \"bucina\") genannt. Landessprachlich angeglichen hießen die Trommeln französisch \"nacaires,\" italienisch \"naccheroni\", spanisch \"nácar, nacara\" und englisch \"nakers\". In der deutschsprachigen Literatur wurden große und kleine Kesseltrommeln unterschiedslos als \"puke\" bezeichnet, woraus sich das heutige Wort Pauke ableitet. Marco Polo nannte in seinem Werk \"Il Milione\" von 1298 die große Kesseltrommel „il grand nacar“, der Franzosenkönig Ludwig IX. hörte während seines Kreuzzugs gegen die ägyptische Hafenstadt Damiette 1249 auf seinem Schiff laute „nacaires“ und „cors Sarrazinois“ („Sarazenen-Hörner“) vom Ufer herüberschallen. Solche Instrumente wurden im 13. Jahrhundert auch beim europäischen Militär beliebt. Eduard III., 1307–1327 König von England und Wales, führte bei seiner Eroberung von Calais 1347 ein Orchester aus „trompes, tabours, nacaires, chalemies et muses“, also „Trompeten, Trommeln, Kesseltrommeln, Schalmeien und Dudelsäcken“ mit sich. Im 14. Jahrhundert wurde allgemein zwischen großen Zylindertrommeln (\"tabours\") und kleinen Kesseltrommeln (\"nacaires\") unterschieden. Die europäischen Kesseltrommeln waren kleiner als ihre arabischen Vorbilder, ihr Durchmesser betrug 15 bis 20 Zentimeter. Dennoch wird der schreckliche Krach erwähnt, den die bei Feldzügen in großer Zahl paarweise mit Stöckchen gespielten Instrumente produzierten. Im 14. Jahrhundert beschäftigte man auch an den europäischen Höfen Kesseltrommelspieler zur Unterhaltung und für Zeremonien. Typisch war wieder die Kombination von Trommeln und Trompeten. Bis ins 17. Jahrhundert gibt es zahlreiche Abbildungen der kleinen Kesseltrommeln. Die meisten Trommler waren männlich, im Unterschied dazu wurden in der christlichen Kunst \"nacaires\" in Kombination mit Gamben von Frauen und Engeln gespielt, in diesem Fall waren beides Instrumente der feinsinnigen Kammermusik. Maler und Bildhauer zeigen die kleinen Kesseltrommeln meist als ein Paar, das der Spieler um die Hüften gebunden hat. Im Luttrell-Psalter, einem illustrierten Manuskript von 1325 bis 1335, ist neben der Abbildung eines dergestalt agierenden Trommlers noch ein zweites Bild einer großen Trommel, die auf dem Boden steht und mit gebogenen Stöcken geschlagen wird, enthalten. Im 16. Jahrhundert waren Kesseltrommeln in ganz Europa an den Herrscherhäusern beliebt. Deutsche und ungarische Trommelspieler genossen einen so guten Ruf wegen ihrer Spielweise, dass König Heinrich VIII. (reg. 1502–1547) im Jahr 1544 in Wien Trommeln und Musiker bestellte, die sie auf Pferden reitend spielen konnten. Ein übliches Hoforchester bestand im 16. Jahrhundert aus zwölf Trompeten und einem Kesseltrommelpaar. Hinzu kamen einige Schwegel, Kornette und Kleine Trommeln. Größere Kesseltrommeln wurden während der Schlacht auf Artilleriekarren montiert. Bei der Kavallerie durften nur ausgewählte Einheiten Trommeln und Trompeten mitführen. Der Militärtrommel kam als dem kostbarsten Besitz der Truppe eine ähnliche zeremonielle Bedeutung zu, wie sie aus der gesamten Geschichte der arabischen \"naqqāra\"-Kesseltrommel überliefert ist. Nur Trommler im Rang von Offizieren, die privilegiert genug waren, um Straußenfedern an ihren Hüten zu tragen, durften sie spielen. Besonderheiten der Spielweise wurden als Geheimnisse über Generationen mündlich überliefert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Naqqara,, auch \"naghara, naqara, nakkare, naghāreh\", ist eine Gruppe von Kesseltrommeln, die vom Maghreb über den Nahen Osten und Südasien bis nach Zentralasien paarweise gespielt werden. Die meist mit Stöckchen geschlagenen Trommeln waren ein unverzichtbarer Bestandteil von Militärkapellen und Palastorchestern in den islamischen Ländern dieser Region und an den europäischen Königshäusern. Sie werden bis heute zur Tanzbegleitung und in der religiösen Zeremonialmusik eingesetzt. ", "tgt_summary": null, "id": 2270698} {"src_title": "Buick Verano", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Der Anstoß zur Entwicklung des Druckers kam von Jason Epstein von Random-House, dem Herausgeber von Schriftstellern wie Norman Mailer, Philip Roth oder Gore Vidal, dessen Ideen zur Weiterentwicklung des Verlagswesens 1999 von Jeff Marsh, einem US-amerikanischen Ingenieur und Erfinder, aufgegriffen wurden und der sie in seine bereits vorhandenen Buchdruck-Prototypen einfließen ließ. Die erste \"Espresso Book Machine\" wurde 2007 in einer öffentlichen Bibliothek in New York vorgestellt, wo die Besucher einen Monat lang einige von Open Content Alliance (OCA) zur Verfügung gestellte freie Buchtitel kostenlos ausdrucken konnten. 2003 gründeten Jason Epstein und Dane Neller den Druckdienstleister On Demand Books (ODB). Die befürchtete Revolution im Buchgewerbe bis hin zum Fall der Buchpreisbindung ist jedoch nicht eingetreten. Seit September 2009 kooperieren Google und On Demand Books. Die urheberrechtsfreien Titel aus der Google-Buchsuche stehen seither für den Druck mit der Espresso Book Machine zur Verfügung. Die PDF-Vorlagen kommerzieller Buchtitel liefert der Buchgroßhändler Ingram Book Group.", "section_level": 1}, {"title": "Technologie.", "content": "Das Herz der \"Espresso Book Machine\" ist ein Hochgeschwindigkeitsdrucker, der ein Buch mit 300 Seiten in beliebigem Format in weniger als fünf Minuten produzieren kann. Parallel zum Druck der Buchseiten wird der Buchumschlag hergestellt. Der bedruckte Papierstoß („Buchblock“) wird zusammengeführt, mit Leim versehen, in das Cover gepresst und damit verklebt. Zuletzt werden die Papierränder einem dreiseitigen Beschnitt unterzogen. Als Software kommt EspressNet zum Einsatz. Dieses proprietäre System bietet Zugang zu einem Netzwerk von 3,3 Millionen von den Verlegern für den Druck auf der Espresso Machine freigegebenen Buchtiteln.", "section_level": 1}, {"title": "Adaption.", "content": "2008 waren zehn Drucker in Buchläden und Bibliotheken in den USA, Kanada, Australien sowie in Ägypten verfügbar, mit denen täglich durchschnittlich rund 100 Titel, hauptsächlich Lehrbücher, gedruckt wurden. Im Oktober 2011 war die Gesamtzahl auf 85 Geräte angestiegen, insbesondere in Europa hat sich die Technologie bislang nicht durchsetzen können. Eine 2008 mit Libri/Books on Demand unterzeichnete Absichtserklärung zum Vertrieb im deutschen Buchhandel ist bisher nicht erfüllt worden, da dem System neben dem Bestand an Self-Publishing-Büchern und gemeinfreien Titeln die Kataloge großer Verlage fehlen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Espresso Book Machine (EBM) ist ein integrierter Print-on-Demand-Drucker, der anhand von PDF-Dateien binnen weniger Minuten ein einzelnes Buch inklusive Umschlag (Softcover) drucken, zusammenstellen und binden kann. Seit 2010 wird das Gerät von Xerox vertrieben und trägt die Modell-Bezeichnung EBM 2.0.", "tgt_summary": null, "id": 1056249} {"src_title": "Diego López de Zúñiga y Velasco", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Schiffskapitän Louis Marie Joseph Ohier de Grandpré, Ritter des Sankt-Ludwigs-Ordens, wurde am 7. Mai 1761 in Saint-Malo geboren. Seine Eltern waren Louis Athanase Ohier, Sklavenschiff-Kapitän mit irischer Abstammung, und Nicole Marie Louise Merven aus einer Familie aus dem Wallis. Mit sechs Jahren kam er in die Schule in Rennes. Sein Interesse an der Seefahrt veranlasste ihn die Schule vorzeitig zu beenden und Matrose zu werden. Er bewährte sich im bald darauf folgenden Krieg mit England. Im März 1781 war er auf der Flotte des Vizeadmirals Pierre André de Suffren, die von Brest aus nach Indien auslief um dort gegen die britische Flotte zu kämpfen. Nach dem Friedensschluss von 1783 gaben ihm Reeder aus La Rochelle das Kommando über drei Schiffe für Fahrten an die westafrikanische Küste. Dabei handelte es sich wahrscheinlich um Transporte im Sklavenhandel. Am 29. November 1783 heiratete er Marie Thérèse Jehannot de Penquer (1762–1837) auf der Insel Mauritius. 1789 kaufte er in Bordeaux die Fregatte \"La jeune Créole\". Unter seinem Kommando und zusammen mit seiner Frau und einigen Familienmitgliedern fuhr er damit auf eine Reise nach Asien während der er auch naturkundliche Beobachtungen machte. Als 1792 die Briten Puducherry, die französische Kolonie in Indien, besetzen, organisierte er die Flucht des französischen Gouverneurs. 1793/94 verbrachte er 10 Monate in Kapstadt in britischer Gefangenschaft. 1795 konnte er zur Marine zurückkehren. Als Royalist wurde er 1797 inhaftiert konnte aber mit Hilfe eines kräftigen Pferdes fliehen. 1801 wurde er in Temple in Paris gefangen gehalten aber bald wieder vom Polizeiminister Joseph Fouché entlassen. In den folgenden Jahren widmete er sich den Wissenschaften und der Literatur. 1801 veröffentlichte er Bücher über seine Reisen nach Afrika und Asien. Er übersetzte Reiseberichte aus dem Englischen ins Französische von J. Barrow, J. Malham, M. Morritt und Taylor. Er veröffentlichte ein Wörterbuch der Seegeographie und ein Handbuch für Schlosser. Einige seiner Werke wurden übersetzt in Deutschland aufgelegt. Er starb am 7. Januar 1846 in Paris.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Marie Joseph Ohier de Grandpré (* 7. Mai 1761 in Saint-Malo; † 7. Januar 1846 in Paris) war ein und französischer Schiffskapitän und Naturforscher.", "tgt_summary": null, "id": 2347180} {"src_title": "Bănița", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Ohrenfische sind langgestreckte, spindelförmige Fische und werden 4,8 cm bis 7,5 cm lang. Ihre Körperform erinnert an die der Schmerlen, der Körper ist jedoch flacher als der der meisten Schmerlen und der Schwanzflossenstiel ist länger. Das Maul ist leicht unterständig und stark protraktil (vorstreckbar), der Rand des Oberkiefers wird nur vom Prämaxillare gebildet. Kiefer und Gaumen sind unbezahnt. Rücken- und Afterflosse sind kurz, die Schwanzflosse ist gegabelt. Der Rückenflossenansatz liegt über oder hinter dem Bauchflossenansatz. Der Darm ist sehr lang, die Schwimmblase ist mit ihm verbunden (Physostomen). Die Seitenlinie biegt hinter den Bauchflossen nach unten ab und verläuft dann unterhalb der Seitenmittellinie. Eine Aussackung des oberen Kiemenraums, das Suprabranchialorgan, ermöglicht es den Fischen, atmosphärischen Sauerstoff zu atmen. \"Kneria\"-Arten sind unscheinbar in verschiedenen Brauntönen gefärbt.", "section_level": 1}, {"title": "Occipitalorgan.", "content": "Gattungstypisch und eine Besonderheit bei Fischen ist das bohnen- oder ohrenförmige Occipitalorgan vor- und oberhalb des Brustflossenansatz, über das alle ausgewachsenen Männchen verfügen. Das Organ besteht aus zwei Teilen: Dem Opercularorgan, ein als Saugnapf ausgebildeter runder Bereich auf dem Kiemendeckel und dem Postopercularorgan oberhalb der Brustflossen, das aus einer Zone mit quer stehenden verhornten Hautleisten besteht, oben durch eine weitere, halbmondförmige Hautleiste abgegrenzt wird und unten offen ist. Das Occipitalorgan dient als Haftorgan bei der Balz und beim Laichen. Die Männchen heften sich vermutlich mit seiner Hilfe seitlich an die Weibchen an. Wie genau das geschieht und welche Funktion das Postopercularorgan hat, ist unbekannt, da das Anheften so schnell geschieht, das es mit bloßem Auge nicht zu beobachten ist.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Lebensweise der Ohrenfische ist noch weitgehend unbekannt. Sie sind mehr oder weniger strömungliebend (rheophil), bodenorientiert und fressen vor allem Aufwuchs (Algen) und/oder die Wirbellosen, die zwischen den Algen leben. Dabei sind sie in der Lage, ihren Kopf nach rechts und links und nach oben zu bewegen.", "section_level": 1}, {"title": "Arten und Vorkommen.", "content": "Es gibt 13 Arten, die nur schwer voneinander abzugrenzen sind. Bei einigen Arten überlappen die für eine genaue Bestimmung wichtigen Merkmale und möglicherweise wurden zu viele Arten beschrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ohrenfische (\"Kneria\") sind eine Gattung kleiner Süßwasserfische, die in Afrika südlich des Äquators vorkommen. Verbreitungsschwerpunkt sind das Kongobecken, Katanga, Tansania und Angola. Die Gattung wurde zu Ehren des österreichischen Zoologen und Ichthyologen Rudolf Kner benannt.", "tgt_summary": null, "id": 978241} {"src_title": "Mega Records", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "Orac begann seine Karriere in seiner Heimatstadt bei Politehnica Galați. Im Jahr 1971 wechselte er im Alter von zwölf Jahren zu FC Galați. Dort rückte er im Jahr 1976 in den Kader der ersten Mannschaft auf, die in diesem Jahr in die Divizia A aufgestiegen war und nun unter dem neuen Namen FCM Galați antrat. Sein Erstligadebüt gab er bei der Heimniederlage gegen Jiul Petroșani am 22. August 1976 im Alter von 17 Jahren und etablierte sich bereits in seiner ersten Saison als Stammspieler, konnte jedoch den Abstieg 1977 als abgeschlagener Tabellenletzter nicht verhindern. Zwei Jahre später kehrte der wendige Linksaußen mit seiner Mannschaft ins Oberhaus zurück, wo in der Saison 1979/80 zunächst der Klassenerhalt erreicht wurde, ehe er am Ende der Spielzeit 1980/81 erneut absteigen musste. Anschließend verließ Orac seine Heimatstadt und wechselte zum Spitzenklub Dinamo Bukarest in die Hauptstadt. Auch hier etablierte er sich bereits im ersten Jahr als Stammkraft und konnte mit dem Double aus Meisterschaft und Pokalsieg 1982 seine ersten Titel gewinnen. Den Erfolg in der Meisterschaft konnte er mit seiner Mannschaft in der Saison 1982/83 wiederholen. Im Jahr 1984 gewann er erneut das Double. Die erfolgreichste Spielzeit im Europapokal erreichte er mit dem Halbfinale 1984, als der Klub den Titelverteidiger Hamburger SV ausschalten konnte und gegen den späteren Sieger FC Liverpool ausschied. In den folgenden Jahren duellierten sich Orac und Dinamo mit Steaua Bukarest um die rumänische Nummer Eins, musste aber meistens dem Rivalen den Vortritt lassen. In dieser Phase gewann er mit dem Pokalsieg 1986 lediglich einen Titel, als er das Triple des Konkurrenten verhindern konnte. Nachdem Orac in der Saison 1988/89 kaum noch zum Einsatz gekommen war, wechselte er im Sommer 1989 zur zweiten Mannschaft des Vereins, die als AS Victoria Bukarest ebenfalls im Oberhaus spielte. Hier kam er in der Hinrunde nur zu zwei Einsätze, ehe der Klub infolge der rumänischen Revolution in der Winterpause 1989/90 von der neuen politischen Führung aufgelöst wurde. Orac wechselte daraufhin zu Étoile Carouge in die schweizerische Nationalliga B. Nach einem Jahr kehrte er zu Beginn des Jahres zu Dinamo Bukarest zurück. Ein halbes Jahr später schloss er sich Unirea Focșani in der Divizia B an, wo er im Jahr 1992 seine Karriere beendete.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Orac bestritt zwischen 1984 und 1986 insgesamt drei Spiele für die rumänische Nationalmannschaft. Nationaltrainer Mircea Lucescu berief ihn im Juli 1984 in sein Aufgebot für eine Länderspielreise nach China, wo er am 29. Juli 1984 gegen die Gastgeber debütierte und seinen einzigen Treffer erzielen konnte. Orac konnte Lucescu jedoch nicht überzeugen, denn erst im März 1986 gehörte er zum Aufgebot für zwei Freundschaftsspiele gegen den Irak, wo er seine letzten beiden Länderspiele bestritt.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn blieb der \"Meister des Sports\" seinem bisherigen Klub, der sich in der Saison 1993/94 in Acord Focșani umbenannte, als Trainer treu. Im Jahr 1994 übernahm er den Ligakonkurrenten FC Selena Bacău, mit dem ihm 1995 der Aufstieg gelang, während sein vorheriger Verein in die Divizia C absteigen musste. In der Winterpause der darauf folgenden Spielzeit stand der Verein, der nun unter dem Namen AS Bacău antrat, auf dem letzten Tabellenplatz und trennte sich von Orac. Dieser wechselte während der Rückrunde in die erste zyprische Liga zu Alki Larnaka, wo er bis Herbst 1996 blieb. Nach seiner Rückkehr nach Rumänien war er in der Hinrunde der Saison 1997/98 Co-Trainer von Adrian Hârlab bei FC Brașov in der Divizia B. In der Rückrunde der Saison 1999/2000 trainierte er den Zweitligisten FC Bihor Oradea, mit dem ihm am letzten Spieltag der Klassenerhalt gelang. Anschließend wurde er Trainer von Poiana Câmpina, das in der anderen Zweitligastaffel antrat und als Satellitenteam von Dinamo Bukarest fungierte. Orac wechselte jedoch noch während der Saison 2000/01 zu dem Zweitligaaufsteiger FC Baia Mare. Mit diesem erreichte er am Ende der Spielzeit die Relegationsspiele, in denen sich das Team gegen NC Foresta Suceava durchsetzen konnte. Die Vereinsführung verkaufte den Platz allerdings aus finanziellen Gründen an FCM Bacău, so dass der FC Baia Mare in der Divizia B blieb. 2002 nahm der Verein wieder an den Play-Offs zum Aufstieg teil, scheiterte aber an Farul Constanța. Orac verließ daraufhin im Juli 2002 den Verein in Richtung Oțelul Galați. Am Ende der Saison 2002/03 belegte Oțelul nur Rang 13 und musste in den Relegationsspielen gegen FC Oradea, den Vertreter aus der Divizia B, antreten. Obwohl sich der Gegner durchsetzte, durfte Oțelul erstklassig bleiben, da die beiden Ortsrivalen Astra Ploiești und FC Petrolul Ploiești im Sommer 2003 fusionierten und dadurch ein Platz im Oberhaus frei wurde. In der Spielzeit 2003/04 trennte sich der Klub nach der Hinrunde von ihm. Am 27. April 2004 übernahm er die Nachfolge von Florin Danciu beim FC Botoșani in der Divizia C, mit dem er am Saisonende in die Divizia B zurückkehrte und dort in der Saison 2004/05 den Klassenerhalt schaffte. Daraufhin nahm ihn der Ligakonkurrent Unirea Urziceni unter Vertrag, wo ihm der Aufstieg 2006 gelang. Im Oberhaus angekommen trennte sich Unirea bereits im September 2006 von ihm und ersetzte ihn durch Dan Petrescu. Nachdem Marian Pană Anfang 2007 den Zweitligisten CS Otopeni verlassen hatte, wurde Orac am 28. März 2007 sein Nachfolger. Nach dem verpassten Aufstieg in die Liga 1 verließ er den Klub im Sommer 2007 und wurde durch Liviu Ciobotariu ersetzt. Am 3. November 2007 wurde Orac als Nachfolger von Chefcoach Cristian Popovici von dem Zweitligisten FCM Bacău verpflichtet, konnte in sieben Meisterschaftsspielen jedoch nur einen Sieg holen und wurde daraufhin am 16. März 2008 von seinem Vorgänger abgelöst. In der Saison 2008/09 war er Nachfolger von Emil Ursu als Trainer der zweiten Mannschaft von Dinamo Bukarest, die in der Liga II spielte. Am 24. Juni 2009 wurde er von Dinamo als Co-Trainer des Italieners Dario Bonetti verpflichtet, fungierte allerdings offiziell als Cheftrainer, da Bonetti noch nicht die notwendige Pro-Lizenz besaß. Am 3. Oktober 2009 wurde Bonetti entlassen und Orac kehrte als Nachfolger von Gheorghe Mihali als Cheftrainer zu der zweiten Mannschaft von Dinamo in die Liga II zurück. Am Ende der Saison 2009/10 stand der Abstieg in die Liga III fest und Orac musste das Traineramt im Anschluss Ioan Viorel Ganea überlassen. Am 20. Juli 2010 wurde Costel Orac zum technischen Direktor des Zweitligisten CS Concordia Chiajna ernannt und ersetzte zudem Mitte Oktober 2010, nach dem 8. Spieltag der Saison 2010/11, den bisherigen Cheftrainer Laurențiu Diniță. In der Winterpause scheiterte eine Fusion mit dem Erstligisten Unirea Urziceni, woraufhin Diniță wieder als Spieler ins Geschehen eingreifen musste. Als der angestrebte Aufstieg in Gefahr geriet, wurde Orac am 5. Mai 2011 als Trainer entlassen und Diniță übernahm erneut die Rolle des Spielertrainers. Am Ende der Saison belegte der Verein den zweiten Rang in der Staffel 1 hinter Ceahlăul Piatra Neamț und stieg zum ersten Mal in die oberste Spielklasse des Landes auf. Seit dem 1. November 2011 ist Orac als Nachfolger von Marius Popescu Cheftrainer von FC Botoșani in der Liga II. Diesen Posten musste er im September 2012 wieder räumen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Costel Orac (* 22. Januar 1959 in Galați) ist ein ehemaliger rumänischer Fußballspieler und derzeitiger -trainer. Der Stürmer bestritt insgesamt 308 Spiele in der Divizia A, der höchsten rumänischen Fußballliga.", "tgt_summary": null, "id": 2046136} {"src_title": "Johannes Cornelis Anceaux", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Old Florida National Bank.", "content": "Das älteste der drei Gebäude, die Old Florida National Bank, die auch unter dem Namen Marble Bank bekannt ist, steht an der Ecke von Forsyth und Laura Street. Sie wurde ursprünglich 1902 als Mercantile Exchange Bank erbaut, ein Jahr nach dem Stadtbrand, der 1901 den größten Teil von Downtown Jacksonville zerstört hatte. Der Architekt Edward H. Glidden hatte das Bauwerk im Stil des Neoklassizismus entworfen. Es wurde 1905 von Florida Bank & Trust, einem Vorgängerunternehmen der heutigen Florida National Bank, erworben, die es dann erneuerte und erweiterte. Es wurde 1916 abermals renoviert, um eine große Schalterhalle mit Oberlicht, Stuckdetails und einer Kassettendecke aufzunehmen. Eine weitere Neuausstattung in den 1950er Jahren fügte abgehängte Decken hinzu, mit denen das Oberlicht und die anderen Details verborgen wurden. Diese Deckenabhängung wurde 1976 vom damaligen Eigentümer des Gebäudes, der Jacksonville National Bank, entfernt, als diese eine grundlegende Restaurierung des ursprünglichen Aussehens des Gebäudes vornehmen ließ. In den 1990er Jahren wurde das Gebäude jedoch verkauft und die nachfolgenden Eigentümer ließen es dramatisch verfallen.", "section_level": 2}, {"title": "Bisbee Building.", "content": "Das Bisbee Building wurde als zweites der drei Gebäude zwischen 1908 und 1909 erbaut und grenzt an die Marble Bank an der Forsyth Street an. Es wurde von dem prominenten Jacksonviller Architekten Henry J. Klutho in einem durch die Chicagoer Schule beeinflussten Prairie Style entworfen. Seine Erbauung fiel in die Zeit eines Rennens um das erste Hochhaus der Stadt gegen zwei andere zehnstöckige Bauwerke, 121 Atlantic Place und das Seminole Hotel. Das Bisbee Building war zuerst fertig, doch 121 Atlantic Place war nach seiner Errichtung ein wenig höher, sodass es das Bisbee Building als damals höchstes Gebäude Floridas ablöste. Das Bisbee Building war das erste mit Stahlbeton gebaute Hochhaus überhaupt in den Südstaaten. Der Entwurf hatte ursprünglich nur eine Breite von 26 Fuß (knapp acht Meter), doch der Bedarf für Büroräume in dem neuen modernen Gebäude veranlasste den Bauherrn dazu, das Gebäude größer zu bauen. Ähnlich wie die beiden anderen Gebäude des Ensembles wurde auch das Bisbee Building schließlich verlassen, und der rasche Niedergang setzte ein.", "section_level": 2}, {"title": "Florida Life Building.", "content": "Das Florida Life Building wurde ebenfalls von Klutho entworfen und entstand zwischen 1911 und 1912. Es steht direkt an der Rückwand der Marble Bank und ist das einzige der drei Bauwerke, dessen Vorderfront tatsächlich zur Laura Street gerichtet ist. Es wurde gleichzeitig mit dem ebenfalls von Klutho geplanten St. James Building (der heutigen Jacksonville City Hall) gebaut. Es hat eine Höhe von 45 Metern und zählt elf Stockwerke; es war zum Zeitpunkt seiner Errichtung das höchste Gebäude in der Stadt und auch in ganz Florida, obwohl diese Vorrangschaft nur ein Jahr anhielt, bis zur Fertigstellung des Heard National Bank Building. Wayne Wood von der Jacksonville Historic Landmarks Commission urteilt über den schmalen und wohlproportionierten Turm, dass das Gebäude „Jacksonvilles reinste Darstellung eines ‚Wolkenkratzers‘ war und vielleicht noch ist“. Wie das Bisbee Building ist auch dieses Bauwerk ein Beispiel für ein von der Chicagoer Schule beeinflusstes Bauwerk Kluthos im Prairie Style. Das Gebäude wurde im Auftrag der Florida Life Insurance Company errichtet, doch das Unternehmen brach 1915 zusammen. Das Bauwerk wechselte im Laufe der Jahre mehrfach den Eigentümer. Im Jahr 1994 ließ der damalige Besitzer des Bauwerks, die Nations Bank, die ursprünglichen Kapitelle im obersten Stockwerk entfernen, wobei das Gebäude beschädigt wurde. Wie die beiden anderen Gebäude war auch dieses Bauwerk dem Verfall ausgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Restaurierungspläne.", "content": "In den 2000er Jahren erkannte man das Laura Street Trio als eines der signifikantesten und gefährdetsten historischen Bauensembles Jacksonvilles an. Unter dem Bürgermeister John Adrian Delaney kaufte 2002 die City of Jacksonville alle drei Gebäude, um sie an einen Bauunternehmer zu transferieren, der sie restaurieren könnte. Ein Bauunternehmer aus Orlando kaufte das Laura Street Trio und das nahegelegene Barnett National Bank Building, doch machte er Bankrott, bevor er die Gebäude renovieren konnte. Das Projekt kam zum Stillstand, 2010 legte eine in Jacksonville sitzende Investorengruppe gemeinsam mit einem Unternehmen aus Tallahassee einen neuen Plan zur Renovierung der drei Gebäude und des Barnett National Bank Building vor, dessen Bestandteil auch der Bau eines fünften Gebäudes war. Im Juni 2011 beantragte die Atkins Group Steuererleichterungen in Höhe von fünf Millionen US-Dollar, um die Phase I des Projektes vorantreiben zu können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Laura Street Trio ist ein Gebäudeensemble mit drei historischen Gebäuden an und in der Nähe der Laura Street in Jacksonville in Florida. Das Trio besteht aus zwei rechtwinklig zueinander stehenden Hochhäusern, dem \"Florida Life Building\" und dem \"Bisbee Building\" sowie einem dritten Bauwerk, der \"Old Florida National Bank\" (oder auch \"Marble Bank\"), die von den beiden Hochhäusern flankiert wird. Die drei Bauwerke wurden nach dem Stadtbrand von 1901 erbaut und sind architektonisch signifikant, derzeit jedoch gefährdet.", "tgt_summary": null, "id": 2151763} {"src_title": "Morten Karlsen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Clarke wuchs in der Gegend von Berkshire auf. Ihr Vater war Toningenieur am Theater, ihre Mutter Geschäftsfrau und ihr Bruder studierte Politik. Clarkes Interesse an der Schauspielerei begann im Alter von drei Jahren, nachdem sie das Musical \"Show Boat\" gesehen hatte, bei dem ihr Vater mitarbeitete. Sie besuchte von 2000 bis 2005 in Oxford die \"St. Edwards School\" und von 2005 bis 2007 die \"Rye St Antony School\", bevor sie ihr Studium am Drama Centre London absolvierte, das sie 2009 abschloss. Ihre ersten Erfahrungen sammelte sie in zwei Theaterstücken in \"St. Edwards\", zehn Theaterstücken am \"Drama Centre London\" und 2009 bei einem Werbespot für die Hilfsorganisation \"Samaritans\". Ihr Schauspieldebüt gab sie 2009 in der Rolle der Saskia Mayer in einer Folge der Seifenoper \"Doctors\" und 2010 als Savannah in Syfys Fernsehfilm \"Triassic Attack\". Der große Durchbruch für die Schauspielerin wurde die Rolle der Daenerys Targaryen in der HBO-Fantasyserie \"Game of Thrones\", die auf der Buchreihe \"Das Lied von Eis und Feuer\" von George R. R. Martin basiert und von 2011 bis 2019 ausgestrahlt wurde. Sie wurde als Ersatz für die britische Schauspielerin Tamzin Merchant, die aus unbekannten Gründen ausfiel, engagiert. Clarke gewann 2011 den EWwy-Award als \"Beste Nebendarstellerin in einer Dramaserie\" für ihre Rolle als Daenerys. Des Weiteren war Clarke im Jahr 2013 zum ersten Mal für einen Emmy-Award als \"Beste Nebendarstellerin in einer Dramaserie\" sowie 2014 für einen People’s Choice Award als \"Beste Sci-Fi/Fantasy-Schauspielerin\" nominiert. In dem Science-Fiction-Film \"\" übernahm sie die Rolle der Sarah Connor. 2016 war Emilia Clarke in dem Film \"Ein ganzes halbes Jahr\" an der Seite von Sam Claflin, Jenna Coleman und Charles Dance zu sehen. Er ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jojo Moyes. 2018 spielte sie die weibliche Hauptrolle im Star-Wars-Anthologie-Film \"\". Ende 2019 war sie in dem Film Last Christmas (Film) in der Hauptrolle der Kate zu sehen. Von Ende 2018 bis Mitte 2019 war sie mit Charlie McDowell, dem Sohn von Mary Steenburgen und Malcolm McDowell, liiert. 2015 wurde sie vom Männermagazin \"Esquire\" zur „Sexiest Woman Alive“ gekürt. Sie lebt in Hampstead, London, und in Venice Beach, Los Angeles. 2018 wurde sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences aufgenommen, die jährlich die Oscars vergibt. Ihre deutsche Synchronisation stammt üblicherweise von Gabrielle Pietermann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emilia Isabelle Euphemia Rose Clarke (* 23. Oktober 1986 in London, England) ist eine britische Schauspielerin, die durch ihre Rolle als Daenerys Targaryen in der Fantasyserie \"Game of Thrones\" bekannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1343989} {"src_title": "Denis Kudla (Ringer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen wurde 1979 von Hermann Leistner in Birkenfeld gegründet. 1998 ging STRATEC an die Börse. Seit dem Börsengang bis 2011 war Hermann Leistner Vorstandsvorsitzender der STRATEC AG. 2005 wurde die 100%ige Tochtergesellschaft Robion AG in der Schweiz gegründet, die später in STRATEC Biomedical Switzerland AG umbenannt wurde. Die Sanguin International, Ltd., Großbritannien, wurde 2006 akquiriert. Sie wurde umbenannt in STRATEC Biomedical UK, Ltd. 2009 folgte die Akquise der Invitek Gesellschaft für Biotechnik & Biodesign mbH, Berlin, jetzt STRATEC Molecular GmbH, und 2010 der Ballista, Inc., USA, jetzt STRATEC Biomedical USA, Inc. Im November 2010 wurde das Unternehmen in den TecDax aufgenommen. Im März 2016 gab das Unternehmen die Akquisition des ungarischen Unternehmens Diatron bekannt. Das Unternehmen hat ca. 200 Mitarbeiter und ist OEM-Lieferant für diagnostische Analysensysteme für die Human- und Veterinärdiagnostik. Im Juni 2016 wurde ein weiterer Zukauf getätigt: Die Sony DADC Biosciences GmbH mit Sitz in Anif, jetzt STRATEC Consumables GmbH. Das Unternehmen hat ca. 120 Mitarbeiter und ist OEM-Hersteller für Smart Consumables in Lifescience und Diagnostik. Im November 2018 erfolgte die Umwandlung der Rechtsform in eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea, SE) mit dem Namen STRATEC SE. Seit Mai 2020 ist die STRATEC SE im SDAX, einem Aktienindex der Deutschen Börse, gelistet. Die Systeme des Unternehmens finden in den technologischen Bereichen Immunoassays, Molekulardiagnostik, Immunhämatologie und Hämatologie Anwendung. Vorstand:", "section_level": 1}, {"title": "Standorte.", "content": "Hauptsitz des Unternehmens ist seit der Gründung der Ort Birkenfeld im Enzkreis, Ortsteil Gräfenhausen. Daneben ist die Gesellschaft durch Niederlassungen oder Entwicklungs- und Produktionsstätten international vertreten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die STRATEC SE (früher STRATEC Biomedical) ist ein weltweit agierendes Unternehmen, das in der Entwicklung und Herstellung von integrierten, vollautomatischen Analysensystemen im Bereich der In-vitro-Diagnostik tätig ist. Dabei werden die Systeme, wie bei einem klassischen OEM-Lieferanten (Original Equipment Manufacturer), fast ausschließlich in Zusammenarbeit mit Kunden entwickelt und gefertigt. Neben den Systemen selbst entwickelt das Unternehmen sowohl Systemsoftwarelösungen als auch Software zur Anbindung der Systeme an die Laborsoftware (Middleware) sowie intelligente Verbrauchsmaterialien. STRATEC ist darüber hinaus für die Entwicklungsdokumentation, die Testung und Lieferung der Systeme sowie für die Lieferung von Ersatzteilen und Verschleißmaterialien zuständig. Zu den Kunden von STRATEC zählen führende Diagnostikkonzerne wie Siemens, Bio-Rad oder Hologic.", "tgt_summary": null, "id": 2109884} {"src_title": "Frank Robert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Bahnhof liegt circa 500 Meter südwestlich des Meringer Ortskerns. Das Empfangsgebäude steht nordöstlich der Gleisanlagen an der Bahnhofsstraße und besitzt die Adresse \"Bahnhofstraße 4\". Südöstlich des Empfangsgebäudes liegt an der Bahnhofstraße ein Busbahnhof. Auf der dem Empfangsgebäude gegenüberliegenden Bahnhofsseite befindet sich bis auf wenige Häuser keine Bebauung. Ungefähr 50 Meter von den Gleisen entfernt fließt dort die Paar, hinter der Paar befindet sich wieder ein Siedlungsgebiet. Durch eine Unterführung unterquert die Zettlerstraße südlich des Bahnhofs die Gleisanlagen, an dieser Stelle befindet sich der Abzweig der Ammerseebahn von der Bahnstrecke München–Augsburg. Nordwestlich des Bahnhofsgebäudes unterquert die Münchener Straße das Bahnhofsgelände. Der Bahnhof Mering ist ein Trennungsbahnhof. Die Bahnstrecke München–Augsburg (VzG 5503 und VzG 5581) ist eine elektrifizierte viergleisige Hauptbahn und Hauptverkehrsachse im nationalen und internationalen Fernverkehr, die für 230 km/h ausgebaut ist. Die Ammerseebahn (VzG 5370) von Mering über Geltendorf und Dießen nach Weilheim ist eine eingleisige Hauptbahn und bis Geltendorf elektrifiziert. Im Kursbuch 2015/16 liegt Mering an folgenden Kursbuchstrecken:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Am 23. Juli 1837 gründete sich die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft, die 1838 mit dem Bau der Bahnstrecke von München nach Augsburg begann. Am 4. Oktober 1840 wurde der Bahnhof Mering als Durchgangsbahnhof an der gleichzeitig eröffneten Bahnstrecke München–Augsburg in Betrieb genommen. Er erhielt ein dreigeschossiges Empfangsgebäude in Ziegelbauweise im Nordwesten der Gleise und einen dem Empfangsgebäude gegenüber gelegenen Güterschuppen. Nach der Verstaatlichung der München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft im Jahr 1846 bauten die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen das Bahnhofsgebäude um. Beim zweigleisigen Ausbau der Strecke 1862 wurde die Gleisanlagen umgebaut. Nachdem es bereits Anfang der 1870er-Jahre Planungen für eine Bahnstrecke von Augsburg an den Ammersee und weiter in Richtung Alpen gab, genehmigte der bayerische Staat 1886 die Projektierung der Ammerseebahn von Mering über Dießen am Ammersee nach Weilheim. Im Herbst 1896 wurde mit dem Bau der Lokalbahn begonnen. Am 30. Juni 1898 wurde die Ammerseebahn eröffnet, dadurch wurde der Bahnhof Mering zum Trennungsbahnhof und erhielt auch umfangreichere Gleisanlagen. Da die Erweiterung der Gleisanlagen am bisherigen Standort aufgrund beengter Platzverhältnisse nicht möglich war, verlegten die Bayerischen Staatsbahnen den Bahnhof nach Südosten. Durch den Bau eines zweiten Bahnsteigs wurde die Zahl der Bahnsteiggleise auf vier erhöht. Auch die Güterverkehrsanlagen wurden erweitert. Allerdings befand sich das alte Empfangsgebäude nun etwa 150 Meter von den Bahnsteigen entfernt. Daher ersetzten die Bayerischen Staatsbahnen es in den 1910er Jahren durch einen neuen Flachbau, der sich nordwestlich der Gleise näher an den Bahnhofsanlagen befand. Das alte Bahnhofsgebäude blieb als Wohnhaus erhalten. Gleichzeitig wurden zwei neue mechanische Stellwerke in Betrieb genommen. Da der von 1840 stammende Güterschuppen das Sichtfeld des Stellwerks II versperrte, wurde er abgetragen und durch eine neue Güterhalle südöstlich des neuen Empfangsgebäudes ersetzt. Dieser war mit einer Gleiswaage und einem Lademaß ausgestattet. Am 5. Mai 1931 nahm die Deutsche Reichsbahn auf der Bahnstrecke München–Augsburg den elektrischen Betrieb auf. Ende der 1930er Jahre wurden die Bahnsteige ausgebaut und die Beleuchtung erneuert. Der bisherige beschrankte Bahnübergang der Münchener Straße im Nordwesten des Bahnhofs wurde durch eine Unterführung ersetzt. 1958 ersetzte die Deutsche Bundesbahn die mechanischen Stellwerke am Bahnhof Mering durch ein Drucktastenstellwerk. In den 1960er Jahren wurde der Bahnhof hauptsächlich im Regionalverkehr bedient, es hielten nur wenige Fernverkehrszüge. Bis zum 7. September 1970 wurde die Ammerseebahn zwischen Mering und Geltendorf elektrifiziert, um eine Umleitungsstrecke für die dicht befahrene Bahnstrecke München–Augsburg einzurichten. In den 1980er und 1990er Jahren wurden die Gleisanlagen des Güterverkehrs weitgehend zurückgebaut und auf den freiwerdenden Flächen neue Parkplätze eingerichtet. Bis zu ihrer Auflösung 1992 gab es in Mering eine Signal- und eine Bahnmeisterei. Die Bahnmeisterei war auf der Bahnstrecke München–Augsburg für den Bereich von Augsburg-Hochzoll bis Maisach, auf der Ammerseebahn bis Egling und auf der Paartalbahn von Augsburg-Hochzoll bis Hörzhausen zuständig. Mit dem Ausbau der Bahnstrecke München–Augsburg nahm die Deutsche Bundesbahn am 29. August 1993 ein elektronisches Stellwerk von Alcatel SEL in Betrieb, welches das Drucktastenstellwerk ersetzte. Ab Herbst 2003 wurden die Gleisanlagen des Bahnhofs im Zusammenhang mit dem viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke von München nach Augsburg umgebaut. Die Deutsche Bahn reduzierte die Anzahl der Bahnsteiggleise von fünf auf vier. Die bahnsteiglosen Gleise 1 und 2 sind nun die Fernverkehrsgleise, die beidseitig mit einer Lärmschutzwand versehen sind. Die beiden Mittelbahnsteige wurden etwas verlegt neu errichtet, sie sind nun 76 Zentimeter hoch und barrierefrei mit Aufzügen ausgestattet. Während des Umbaus wurden die letzten Güter- und Abstellanlagen entfernt. 2004 wurde das ehemalige Empfangsgebäude von 1840 abgebrochen. Seit dem 19. November 2005 ist der Bahnhof nicht mehr besetzt. Die Umbauarbeiten waren 2007 abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Empfangsgebäude.", "content": "Das erste Meringer Empfangsgebäude war ein dreigeschossiger Ziegelbau mit Walmdach, an den sich ein eingeschossiger Anbau mit Walmdach anschloss. Auf der Gleisseite war ein Vordach angebracht, das sich über die ganze Länge des Gebäudes erstreckte. Im Erdgeschoss befanden sich Dienst- und Warteräume, im ersten und zweiten Stock waren Wohnungen für Bahnbedienstete untergebracht. Nordwestlich des Empfangsgebäudes war ein eingeschossiges Toilettengebäude mit Satteldach vorhanden. Nach dem Ersatz durch den eingeschossigen Neubau wurde das Empfangsgebäude als Übernachtungsgebäude unter der Bezeichnung \"Dienstwohngebäude Nr. 40\" weitergenutzt. 2004 wurde es im Zuge des Bahnhofsumbaus abgerissen. In den 1910er Jahren errichteten die Bayerischen Staatsbahnen nordwestlich der Gleisanlagen das zweite Empfangsgebäude. Es war ein eingeschossiger langgestreckter Bau mit Satteldach. Im Gebäude befanden sich ein Warteraum mit Fahrkartenschalter, Diensträume, eine Stückgutannahme und das Befehlsstellwerk des Bahnhofs. Heute befindet sich im Empfangsgebäude ein Service Store der Deutschen Bahn.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnsteige und Gleisanlagen.", "content": "In den 1960er Jahren verfügte der Meringer Bahnhof noch über umfangreiche Gleisanlagen. Es waren fünf Bahnsteiggleise vorhanden, die an einem Hausbahnsteig und zwei Mittelbahnsteigen lagen. Die beiden Streckengleise der Bahnstrecke nach München lagen am ersten Mittelbahnsteig, die Züge der Ammerseebahn hielten am zweiten. Südöstlich der Bahnsteige befand sich ein bahnsteigloses Abstellgleis für die Züge der Ammerseebahn, außerdem gab es auf beiden Seiten des zweiten Mittelbahnsteigs insgesamt drei als Abstellgleise dienende Stumpfgleise. Südöstlich des Empfangsgebäudes befanden sich die Güterverkehrsanlagen mit zwei Ladegleisen, mehreren Stumpfgleisen, einem Güterschuppen und einer Laderampe. An die Gleise der Güterverladung war ein einständiger Kleinlokschuppen angeschlossen. In den Jahren 1963 und 1964 entstand eine Bahnsteigunterführung, welche die bisherigen höhengleichen Übergänge ersetzte. In den 1980er und 1990er Jahren wurden die Gütergleise schrittweise zurückgebaut sowie Güterschuppen, Lokschuppen und Laderampe abgebrochen. Von Herbst 2003 bis 2007 modernisierte die Deutsche Bahn im Zuge des viergleisigen Ausbaus der Bahnstrecke München–Augsburg die Gleis- und Bahnsteiganlagen. Der Hausbahnsteig wurde außer Betrieb genommen und das bisherige Gleis 1 stillgelegt. Die bisherigen durchgehenden Hauptgleise 2 und 3, heute Gleis 1 und 2, wurden zu bahnsteiglosen Durchfahrtsgleisen für den Fernverkehr. Die beiden Mittelbahnsteige wurden abgetragen und, nach Südwesten verlegt, neu errichtet. Die DB erneuerte Bahnsteigunterführung und stattete sie mit Aufzügen zu den Bahnsteigen und zum Empfangsgebäude aus. Der Bahnhof verfügt heute neben den beiden Durchgangsgleisen über vier Bahnsteiggleise, welche sich an zwei Mittelbahnsteigen befinden. Die Mittelbahnsteige sind barrierefrei mit Aufzügen ausgestattet und verfügen über digitale Zugzielanzeiger. Während die Bahnsteige vor dem Umbau überdacht waren, sind nun keine Bahnsteigdächer mehr vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Stellwerke.", "content": "In den Anfangsjahren wurden die Weichen des Bahnhofs vor Ort durch Weichenwärter gestellt. In den 1910er Jahren nahmen die Bayerischen Staatsbahnen in Mering zwei neue mechanische Stellwerke in Betrieb. Beide dienten als Wärterstellwerke und waren in zweigeschossigen Weichentürmen untergebracht. Stellwerk I befand sich an der Bahnhofsausfahrt nach München, Stellwerk II an der Ausfahrt nach Augsburg gegenüber dem alten Empfangsgebäude. Im neuen Empfangsgebäude wurde ein Befehlsstellwerk eingerichtet. 1958 nahm die Deutsche Bundesbahn im Empfangsgebäude ein Drucktastenstellwerk der Bauart Siemens S3(2) in Betrieb, das die mechanischen Stellwerke ersetzte. Wenige Jahre später wurden die Weichentürme abgebrochen. Am 29. August 1993 ersetzte die DB das Drucktastenstellwerk durch ein elektronisches Stellwerk (ESTW) von Alcatel SEL, aus dem auf der Bahnstrecke München–Augsburg der Bereich von Kissing bis Mammendorf und auf der Ammerseebahn der Bereich bis Egling gestellt wird. Seit Dezember 2005 wird das ESTW aus München ferngesteuert.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Personenverkehr.", "content": "Der Bahnhof Mering liegt im Tarifgebiet des Augsburger Verkehrsverbundes (AVV). Seit 2009 führt DB Regio Allgäu-Schwaben den Verkehr auf der Bahnstrecke München–Augsburg als \"Fugger-Express\" mit Triebwagen der Baureihe 440 durch. Im Stundentakt halten Regional-Express-Züge von DB Regio Allgäu-Schwaben, die von München über Augsburg nach Ulm verkehren. Alle zwei Stunden wird ein Zugteil nach Treuchtlingen mitgeführt, der in Augsburg geflügelt wird. Neben den Regional-Express-Zügen verkehren im Stundentakt Regionalbahnen von München nach Dinkelscherben und Donauwörth mit Flügelung in Augsburg, sodass sich zwischen München und Augsburg ein Halbstundentakt ergibt Auf der Ammerseebahn verkehren seit Dezember 2008 Regionalzüge der Bayerischen Regiobahn (BRB), die im Stundentakt von Augsburg über Mering, Geltendorf und Weilheim nach Schongau fahren. In den Hauptverkehrszeiten gibt es einzelne Verstärkerzüge nach Geltendorf und nach Augsburg. Die Züge der Bayerischen Regiobahn werden mit Triebwagen der Bauart LINT 41 gefahren Alle Fernverkehrszüge durchfahren den Bahnhof ohne Halt.", "section_level": 2}, {"title": "Güterverkehr.", "content": "Der örtliche Güterverkehr spielte in Mering lange Zeit eine wichtige Rolle. Bis in die 1980er Jahre war für den Güterverkehr eine eigene Kleindiesellokomotive der Bauart Köf III stationiert. Mit der Kleinlok wurde neben Rangierarbeiten im Bahnhof der Zuckerrübentransport auf der Ammerseebahn durchgeführt. Die beladenen Güterwagen aus Schmiechen, Egling, Walleshausen und Kaltenberg wurden im Bahnhof Mering zu langen Ganzzügen nach Rain zusammengestellt, wofür ein eigenes Zuckerrübenladegleis existierte. Daneben wurden auch weitere landwirtschaftliche Produkte und Vieh in Mering verladen. In den 1980er und 1990er Jahren ging der Güterverkehr in Mering immer weiter zurück und wurde eingestellt. Heute findet am Bahnhof Mering kein Güterverkehr mehr statt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Mering ist der Bahnhof des Marktes Mering im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg. Er liegt an der Bahnstrecke München–Augsburg und ist Ausgangspunkt der Ammerseebahn nach Weilheim. Er gehört der Bahnhofskategorie 3 der DB Station&Service an und verfügt über vier Bahnsteiggleise an zwei Mittelbahnsteigen. Täglich bedienen den Bahnhof circa 125 Regionalzüge der DB Regio und der Bayerischen Regiobahn. ", "tgt_summary": null, "id": 1852233} {"src_title": "Simonds D’Ewes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Franklin Hancock besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und danach die \"Horner Military Academy\" in Oxford. Daran schloss sich ein Studium an der University of North Carolina in Chapel Hill an. Nach einem anschließenden Jurastudium und seiner 1916 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Oxford in diesem Beruf zu arbeiten. Außerdem wurde er in der Versicherungsbranche und auf dem Immobilienmarkt tätig. Während des Ersten Weltkrieges wurde Hancock in Georgia zum Offizier ausgebildet. Nach seiner Militärzeit schlug er als Mitglied der Demokratischen Partei eine politische Laufbahn ein. Im Jahr 1924 war er Bezirksvorsitzender seiner Partei im Granville County. Zwischen 1926 und 1928 gehörte er dem Senat von North Carolina an; von 1928 bis 1930 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus dieses Staates. Bereits von 1920 bis 1937 war Hancock Kurator des staatlichen Waisenhauses für Afroamerikaner. 1940 nahm er als Delegierter an der Democratic National Convention in Chicago teil, auf der Amtsinhaber Franklin D. Roosevelt zum dritten Mal als Präsidentschaftskandidat nominiert wurde. Nach dem Tod des Abgeordneten Charles Manly Stedman wurde Hancock bei der fälligen Nachwahl für den fünften Sitz von North Carolina als dessen Nachfolger in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. November 1930 sein neues Mandat antrat. Nach drei Wiederwahlen konnte er bis zum 3. Januar 1939 im Kongress verbleiben. Dort wurden seit 1933 die meisten der New-Deal-Gesetze der Bundesregierung verabschiedet. Im Jahr 1933 wurden der 20. und der 21. Verfassungszusatz ratifiziert. Im Jahr 1938 verzichtete Franklin Hancock auf eine weitere Kandidatur für das Repräsentantenhaus. Stattdessen bewarb er sich innerhalb seiner Partei erfolglos um die Nominierung für die Wahlen zum US-Senat. Von 1939 bis 1945 bekleidete er verschiedene Positionen bei einigen im Zusammenhang mit dem New Deal geschaffenen Bundesbehörden; unter anderem war er Leiter der Farm Security Administration. Anschließend praktizierte er wieder als Anwalt. In den Jahren 1950 und 1952 wurde Hancock zum Richter im Granville County gewählt. Er starb am 23. Januar 1969 in seinem Geburtsort Oxford.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franklin Wills Hancock Jr. (* 1. November 1894 in Oxford, Granville County, North Carolina; † 23. Januar 1969 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1930 und 1939 vertrat er den Bundesstaat North Carolina im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1483157} {"src_title": "Wykosowo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er stammte aus der Magnatenfamilie der Zamoyski und wurde in Paris, Genf und Edinburgh ausgebildet. Er wurde 1823 Direktor des Departements für Landwirtschaft und Handel der Regierung von Kongresspolen. Während des Novemberaufstandes von 1830/31 wurde er von der Regierung der Aufständischen nach Wien entsandt, um dort um Unterstützung zu werben. Nach der Niederlage der Aufständischen zog er sich auf seine Besitzungen zurück und führte auf seinen Ländereien eine Reihe von Neuerungen ein. Er gab auch eine Zeitschrift zu wirtschaftlichen Themen heraus und setzte sich für die Einführung der Dampfschifffahrt auf der Weichsel ein. Er gründete am Hafen Czerniaków in Warschau selbst eine Werft zum Bau von Flussschiffen. Im Jahr 1858 war er Gründer der Agrargesellschaft und war in den Folgejahren deren Präsident. Diese Organisation entwickelte sich unter seiner Leitung zur Repräsentation der eher gemäßigt adelig-konservativen politischen Kräfte in Kongresspolen. Sie hatte mehr als 4000 Mitglieder in 77 Distrikten. Sie war zeitweise das einflussreichste Sprachrohr der polnischen politischen Öffentlichkeit insgesamt. Die Organisation war fast so etwas wie ein Landtagsersatz. In Konkurrenz zu ihm als Sprecher der Gemäßigten trat Aleksander Wielopolski auf. Während dieser zunehmend in das Lager der Russen überging, blieb Zamoyski im Lager der Opposition und stieg während der Zeit der großen nationalen Demonstrationen zu Beginn der 1860er Jahre zu einem Führer der gemäßigten sogenannten „Weißen“ auf. Er bekämpfte nun die Politik von Wielopolski. Er musste nach St. Petersburg kommen und musste nach einem vergeblichen Gespräch mit dem Zaren ins Exil nach Frankreich gehen. Damit ging den Weißen in Polen ihr Führer verloren und der Einfluss der „Roten“ stieg, was zum Ausbruch des gescheiterten Januaraufstandes von 1863/64 führte.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Zamoyski war seit dem 16. September 1824 mit Gräfin Rosa Zamoyska geb. Gräfin Potocka (* 16. Juni 1802; † 27. Oktober 1862 in Warschau) verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrzej Artur Zamoyski (* 2. April 1800 in Wien; † 29. Oktober 1874 in Krakau) war ein polnischer Magnat und Politiker der Teilungszeit.", "tgt_summary": null, "id": 277753} {"src_title": "Utricularia pubescens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Irene Higginbotham stammte aus einer musikalischen Familie; sie war eine Nichte des Jazzposaunisten J. C. Higginbotham, Cousine des Jazzposaunisten Joseph Orange. Sie besuchte zunächst die \"New York Business School\", um als Stenographin zu arbeiten, studierte dann Musik bei Kemper Harold und Frederic Hall. Bereits mit dreizehn Jahren hatte sie ihren ersten Song geschrieben; mit fünfzehn Jahren begann sie als Konzertpianistin aufzutreten. 1944 wurde sie Mitglied der American Society of Composers, Authors and Publishers (ASCAP). Higginbotham schrieb auch einige Tanznummern, die Instrumental-Hits wurden. Anfang der 1950er Jahre wurden Titel von ihr wie \"Jersey Turnpike\" unter dem Pseudonym \"Glenn Gibson\" veröffentlicht, jedoch stammte nicht jeder \"Glenn Gibson\" zugeschriebener Song von Irene Higginbotham, denn Joe Davis, der einer von ihren Verlegern war, benutzte den Namen, um Urheberansprüche auf Songs zu erheben, die \"public domain\" waren. Irene Higginbotham ist nicht mit Irene Kitchings (1908–1975) zu verwechseln, die kurzzeitig mit Teddy Wilson verheiratet war und den Standard \"Some Other Spring\" komponierte. Eine Zeitlang wurde irrtümlich behauptet, Kitchings und Higginbotham seien ein und dieselbe Person, was daraus entstanden sein könnte, dass beide Frauen Songs geschrieben hatten, die von Billie Holiday eingeführt worden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Kompositionen (Auswahl).", "content": "Zu ihren bekanntesten Songs gehörte neben \"Good Morning Heartache\", den sie mit Dan Fisher und Liedtexter Ervin Drake schrieb und den Billie Holiday am 22. Januar 1946 erstmals einspielte, \"No Good Man\", ebenfalls aufgenommen von Billie Holiday (1946) und von Nina Simone (1961), \"This Will Make You Laugh\", aufgenommen vom Nat King Cole Trio (1941) und 1993 von Natalie Cole, außerdem von Carmen McRae (1955), Marvin Gaye (1978), John Pizzarelli (1992) und Keith Ingham (1998), \"Are You Livin' Old Man\", aufgenommen von Anita O’Day mit dem Stan Kenton Orchestra (1942) und June Christy mit dem Kenton Orchestra (1945), \"It's Mad, Mad, Mad\", aufgenommen vom Duke Ellington Orchestra (1947), \"I Got News for You\", aufgenommen von Woody Herman (1948), \"Mean and Evil Blues\", aufgenommen von Dinah Washington (1948), \"No Sale\" aufgenommen von Louis Jordan & His Tympany Five (1945), \"That Did It, Marie\", aufgenommen von Peggy Lee und Benny Goodman & His Orchestra (1941) sowie \"The Bottle's Empty\", aufgenommen von Coleman Hawkins (1945).", "section_level": 1}], "src_summary": "Irene Higginbotham (* 11. Juni 1918 in Worcester (Massachusetts); † 27. August 1988 in Brooklyn, New York City) war eine US-amerikanische Pianistin und Songwriterin, bekannt durch die Mitwirkung an dem Billie Holiday-Song \"Good Morning Heartache\" von 1946.", "tgt_summary": null, "id": 1487497} {"src_title": "Großer Preis von Malaysia 2001", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Wilmer Mizell besuchte bis 1949 die High School in Leakesville im Bundesstaat Mississippi. Zwischen 1953 und 1954 diente er in der United States Army. Zwischen 1949 und 1963 war er, mit der Unterbrechung durch seine Militärzeit, professioneller Baseballspieler. Der linkshändige Pitcher, der den Spitznamen „Vinegar Bend“ erhielt, weil er dort mit dem Baseballspielen begann, spielte ab 1952 in der Major League Baseball für die St. Louis Cardinals als Starter. 1959 nahm er nach einer guten ersten Saisonhälfte das erste und einzige Mal am All-Star Game teil – die Zeitschrift Time bezeichnete ihn 2007 als einen der zehn schlechtesten All-Stars aller Zeiten, da er in der verbleibenden Saison 1959 mit einem ERA von 5,94 sehr schwach warf. In der Spielzeit 1960 wechselte er zu den Pittsburgh Pirates, für die er in der World Series 1960 selbst zwar in seinem einzigen Einsatz als Starter in Spiel 3 einen Loss beisteuerte, aber mit denen er nach dem 4-3-Sieg über die Yankees den Meistertitel feierte. Während der Saison 1962 wechselte er zu den New York Mets, wo er fast nur noch als \"Reliever\" eingesetzt wurde und im gleichen Jahr seine Karriere beendete. Insgesamt hatte „Vinegar Bend“ Mizell 268 Major-League-Einsätze, in denen er einen ERA von 3.85 und einen knappen Winning Record von 90 bis 88 erzielte. Zwischen 1963 und 1967 war Mizell in Winston-Salem für Pepsi im Verkaufsmanagement und in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Gleichzeitig begann er als Mitglied der Republikanischen Partei eine politische Laufbahn. Er wurde Mitglied und 1966 Vorsitzender des Kreisrats im Davidson County. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1968 wurde er im fünften Wahlbezirk von North Carolina in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 1969 die Nachfolge von Nick Galifianakis antrat. Nach zwei Wiederwahlen konnte er bis zum 3. Januar 1975 drei Legislaturperioden im Kongress absolvieren. In dieser Zeit endete der Vietnamkrieg. 1974 wurde auch die Arbeit des Kongresses von der Watergate-Affäre überschattet, die Mizells Partei schadete und auch zu seiner Abwahl in diesem Jahr mitbeigetragen hat. Zwischen 1975 und 1976 arbeitete Mizell im US-Handelsministerium als Abteilungsleiter für wirtschaftliche Entwicklungen. Im Jahr 1976 strebte er erfolglos seine Rückkehr in den Kongress an. Während der Präsidentschaft von Ronald Reagan (1981–1989) war Mizell als \"Assistant Secretary\" für das Landwirtschaftsministerium tätig. Danach arbeitete er unter Präsident George Bush für das Veteranenministerium. Außerdem war er Leiter (\"Executive Director\") der präsidentialen Fitnesskommission. Wilmer Mizell verbrachte seinen Lebensabend in Midway. Er starb während eines Besuchs in Texas.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilmer David Mizell (* 13. August 1930 in Vinegar Bend, Washington County, Alabama; † 21. Februar 1999 in Kerrville, Texas) war ein US-amerikanischer Politiker und Sportler. Zwischen 1969 und 1975 vertrat er den Bundesstaat North Carolina im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 2444547} {"src_title": "Lewis Macdonald", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium, Kommunalpolitiker und Unterhausabgeordneter.", "content": "Nach dem Besuch der \"Bassaleg School\" studierte Davies Geografie am Portsmouth Polytechnic. Nach einem zeitgleichen Lehramtsstudium an der Cardiff University arbeitete er zwei Jahre als Lehrer und wurde dann 1970 Nachfolger von Neil Kinnock als Tutor und Organisator der \"Workers' Educational Association\". Seine politische Laufbahn begann er 1969 in der Kommunalpolitik als er zum Mitglied des Gemeinderates seines Geburtsortes Machen gewählt wurde. 1970 wurde er Vorsitzender dieses Gemeinderates und damit im Alter von 24 jüngster Vorsitzender eines Gemeinderates Großbritanniens. Nach der kommunalen Neuorganisation wurde er 1974 Vorsitzender des Gemeinderates von Rhymney Valley und war zwischen 1974 und 1983 Berater für Weiterbildung bei der Bildungsbehörde von Mid Glamorgan. Bei den Unterhauswahlen vom 9. Juni 1983 wurde Davies als Kandidat der Labour Party erstmals zum Mitglied in das House of Commons gewählt und gehörte diesem bis zum 7. Juni 2001 an. Im Oktober 1992 wurde er vom damaligen Vorsitzenden der Labour Party, John Smith, in dessen Schattenkabinett berufen, in dem er „Schattenminister“ für Wales war.", "section_level": 2}, {"title": "Minister für Wales.", "content": "Nach dem Wahlsieg der Labour Party bei den Unterhauswahlen vom 1. Mai 1997 wurde Davies von Premierminister Tony Blair zum Minister für Wales (\"Secretary of State for Wales\") in dessen erstes Kabinett berufen. Als eine der ersten Amtshandlungen erfolgte die Zahlung einer Entschädigungssumme für die Opfer des Grubenunglücks von Aberfan im Oktober 1966. Der Betrag von 150.000 Pfund Sterling wurde von einer früheren Labour-Regierung für die Sanierung des Geländes und nicht zur Entschädigung der Opfer genutzt. Allerdings hatte die Summe dreißig Jahre nach dem Unglück nur mehr symbolischen Wert und lag weit unterhalb des tatsächlichen Wertes im Jahr 1966. Im Juli 1997 verfasste er ein Weißbuch zur Vorbereitung des bevorstehenden \"Welsh devolution referendum\", das zum Government of Wales Act führte, welches eine Teilautonomie von Wales unter Schaffung eines walisischen Parlaments, der National Assembly for Wales festlegte. Im Oktober 1998 wurde er durch Alun Michael als Minister abgelöst. Er selbst wurde 1999 im Wahlkreis \"Caerphilly\" zum Mitglied der National Assembly for Wales gewählt und gehörte dieser bis 2003 an. Aus Protest gegen den von der Labour-Regierung Tony Blairs unterstützten Irakkrieg trat er 2004 aus der Labour Party aus und wurde Mitglied der neugegründeten regionalen Partei \"Forward Wales\" (Cymru Ymlaen). Für diese kandidierte er bei den Europawahlen im Juni 2004 erfolglos für das Europäische Parlament und wurde später Mitglied von Plaid Cymru, einer weiteren Partei in Wales.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ron Davies (* 6. August 1946 in Machen, Caerphilly, Wales) ist ein britischer Politiker der Labour Party, der den Wahlkreis \"Caerphilly\" im House of Commons vertrat und zeitweise Minister für Wales war.", "tgt_summary": null, "id": 2007348} {"src_title": "Jack Hodgins", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Tyniec nad Ślęzą liegt an der Lohe 25 Kilometer südwestlich Breslau. Nachbarorte sind Budziszów (\"Buchwitz\") im Norden, Przecławice im Nordosten, Borów im Osten, Bartoszowa (\"Schönfeld\") im Osten, Piotrków Borowski (\"Petrigau\") und Rochowice (\"Roßwitz\") im Südosten, Tyniec Mały und Suchowice (\"Dürrhartau\") im Süden, Popowice (\"Pöpelwitz\") im Südwesten, Wilczkowice (\"Wilschkowitz\"; 1937–1945 \"Wolfskirch\") im Westen und Pustków Wilczkowski (\"Stein\") im Nordwesten. Westlich des Dorfes verläuft die Europastraße 67.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf Tinz („Tinchia“) wurde vor 1189 gegründet. Das ergibt sich aus einer Urkunde des Breslauer Bischofs Siroslaus II., die zwischen 1170 und 1189 ausgestellt wurde. Mit ihr wurde den Johannitern die Zehntausstattung ihrer Kirche in Tinz bestätigt. Nach der Teilung des Herzogtums Schlesien gehörte es ab 1248/51 zum Herzogtum Breslau. 1282 wurde Tinz nach deutschem Recht umgesetzt. 1306 befreite der Breslauer Herzog Boleslaus III. die Besitzungen der Johanniter zu „Thincz“ und die anderen Ordensgüter vom polnischen Recht und erlaubte ihnen den Gebrauch des deutschen Rechts. 1320 erhielt die Kommende das Privileg der Niederen Gerichtsbarkeit sowie die Erlaubnis, ein Gefängnis und einen Galgen errichten zu dürfen. 1335 gelangte Tinz zusammen mit dem Herzogtum Breslau durch Heimfall an die Krone Böhmen, die ab 1526 die Habsburger innehatten. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel es wie fast ganz Schlesien an Preußen. Durch die Säkularisation wurde die Johanniterkommende 1810 aufgelöst. Die enteigneten Güter erwarb 1812 Graf Königsdorff. Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte Groß Tinz ab 1816 zum Landkreis Nimptsch. 1874 wurde der Amtsbezirk Groß Tinz gebildet, der aus den Landgemeinden Groß Tinz und Klein Tinz sowie den gleichnamigen Gutsbezirken bestand. Nach der Auflösung des Landkreises Nimptsch 1932 wurde Groß Tinz in den Landkreis Breslau eingegliedert. 1938 wurde Klein Tinz (ab 1945 \"Tyńczyk\") nach Groß Tinz eingemeindet, das nun die amtliche Ortsbezeichnung Groß Tinz an der Lohe erhielt. 1939 wurden 1068 Einwohner gezählt. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Groß Tinz 1945 an Polen und wurde in \"Tyniec nad Ślęzą\" umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1946/47 vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Vertriebene aus Ostpolen. 1975 bis 1998 gehörte Tyniec nad Ślęzą zur Woiwodschaft Wrocław.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tyniec nad Ślęzą (deutsch \"Groß Tinz\"; 1938–1945 Groß Tinz a. d. Lohe) ist ein Dorf im Powiat Wrocławski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es gehört zur Landgemeinde Kobierzyce. Bis zur Säkularisation 1810 war es Sitz einer Johanniterkommende.", "tgt_summary": null, "id": 1457072} {"src_title": "The Crossing – Die entscheidende Schlacht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Im Werk Nr. 9 war unter Leitung von Fjodor Fjodorowitsch Petrow ab 1944 die 85-mm-Kanone D-44 entwickelt worden, die 1946 in die Bewaffnung der Sowjetarmee aufgenommen wurde. Das Geschütz war als Feldkanone konzipiert, eignete sich jedoch auch als Panzerabwehrkanone. Es stellte sich jedoch bald heraus, das die Leistungen der D-44 zur Bekämpfung der nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten Panzer nicht ausreichen würden. Unter Leitung Petrows wurde daher im Werk Nr. 9 die Entwicklung einer speziellen Panzerabwehrkanone begonnen. Auf der D-44 aufbauend, flossen auch Elemente der 100-mm-Kanone BS-3 in die Entwicklung ein. Das Erprobungsmuster wurde im Dezember 1948 fertiggestellt, die Erprobung erfolgte anschließend im Jahr 1949. Nach Behebung der Probleme mit der Mündungsbremse wurde die D-48 ab April 1950 im Vergleich mit der vom Zentralen Wissenschaftlichen Forschungsinstitut 58 (ЦНИИ-58) unter Leitung von Wassili Gawrilowitsch Grabin entwickelten 85-mm-Panzerabwehrkanone S-6 (С-6) erprobt. Der Entwurf Grabins wurde im Ergebnis der Erprobung abgelehnt, die Serienproduktion der D-48 begann 1953 im Werk Nr. 9 nach dem Ende der Serienproduktion der D-44. Nach 50 Geschützen wurde die Produktion in das Werk Nr. 75 in Jurga (Юрга Кемеровскойя) verlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschütz.", "content": "Die grundsätzliche Konstruktion wurde von der D-44 übernommen. Das einteilige Rohr hat jedoch eine Länge von 74 Kalibern und besitzt eine Vielloch-Mündungsbremse, die ebenfalls von der BS-3 übernommen wurde. Das verlängerte Rohr ergab eine im Vergleich zur D-44 deutlich gesteigerte Mündungsgeschwindigkeit. Als Verschluss kommt ein senkrecht laufender halbautomatischer Fallblockverschluss zum Einsatz, bei dem eine Feder das Öffnen des Verschlusses unterstützt. Die Konstruktion wurde von der BS-3 übernommen, was eine Kadenz von 15 Schuss pro Minute ermöglichte. Hinter dem Verschluss befindet sich die Ladeschale, in die die zu verschießenden Granatpatronen eingelegt werden. Die hydraulische Rohrbremse und der hydraulisch-pneumatische Rohrvorholer befinden sich auf Höhe des Bodenstücks unmittelbar über dem Rohr. Gerichtet wird die Waffe nach Höhe und Seite rein mechanisch, die Richtantriebe befinden sich links vom Verschluss. Als Visier kam zunächst das \"OP2-77\" (ОП2-77), später auch das \"OP4-77\" (ОП44-77) zum Einsatz. Für das Schießen im indirekten Richten wurde das Zielgerät \"S71-77\" (С71-77) mit dem Rundblickfernrohr \"PG-1M\" (ПГ-1M) und dem Kollimator \"K-1\" (K-1) genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Lafette.", "content": "Bei der Spreizlafette handelt es sich um eine Konstruktion mit geschweißten Kastenholmen. Beide Holme sind mit je einem Erdsporn versehen. Für den Marsch werden die Holme zusammengeklappt und verriegelt, die Verriegelung nimmt ebenfalls die Öse für das Zugfahrzeug auf. Zum leichteren Manövrieren ohne Zugfahrzeug ist am linken Holm ein abklappbares Laufrad abgebracht. Die Besatzung wird durch einen Schild gegen Schützenmunition und Splitter geschützt. In Marschlage ist das Geschütz 9.195 mm lang, 1.780 mm breit und 1.475 mm hoch. Die Feuerlinie liegt 830 mm über dem Erdboden. Die Räder wurden vom ZIS-5 übernommen. Als Zugmittel wurden Lkw Ural-375D bzw. ZIL-131 eingesetzt, im schweren Gelände auch Kettenzugmittel AT-P. Auf der Straße erlaubte die Lafettenkonstruktion eine Marschgeschwindigkeit von 60 km/h.", "section_level": 2}, {"title": "Munition.", "content": "Verschossen wird patronierte Munition. Verfügbar waren Splittersprenggranaten OF-372 (ОФ-372), Unterkalibergranaten BR-372 (Бр-372) sowie flügelstabilisierte Hohlladungsgranten SBK-7 (3BK-7). Mit den Unterkalibergranaten BR-372, die eine Mündungsgeschwindigkeit von 1.040 m/s erreicht, können 185 mm Panzerung auf eine Entfernung von 1000 m bei einem Auftreffwinkel von 90° durchschlagen werden, mit der SBK-7 192 mm auf eine Entfernung von 1000 m bei einem Auftreffwinkel von 60°. Die Splittersprenggranate O-365K wiegt 9,66 kg. Im direkten Richten liegt ihre effektive Reichweite bei 1.200 m, im indirekten Richten bei 18.970 m. Die Munition für die D-48 wurde neu entwickelt. Dies war notwendig, weil im Kaliber 85 mm keine panzerbrechenden Granaten zur Verfügung standen, die die erforderliche Mündungsgeschwindigkeit und Durchschlagsleistung erreichten. Im Prinzip handelt es sich um 100-mm-Munition, deren Kaliber verringert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "D-48.", "content": "Die D-48 ist die ursprünglich entwickelte Variante.", "section_level": 2}, {"title": "SD-48.", "content": "Bei der SD-48 (85-мм самодвижущаяся противотанковая СД-48, selbstfahrende 85-mm-Panzerabwehrkanone SD-48) handelt es sich um die selbstfahrende Ausführung der Kanone. Angetrieben wurde das Geschütz durch einen auf dem linken Holm (in Schussrichtung) platzierten Motor. Dabei wurde der aus dem Motorrad Molotow M72 bekannte 2-Zylinder-Viertakt-Boxermotor mit einem Hubraum von 746 cm3 und einer Höchstleistung von 22 PS verwendet. Die von der SD-44 bekannte Konstruktion erwies sich jedoch als zu leistungsschwach. Das Geschütz wurde 1954 erprobt, jedoch nicht in Serie produziert.", "section_level": 2}, {"title": "SD-66.", "content": "Bei der SD-66 (СД-66) handelt es sich um eine 1957 entwickelte Selbstfahrlafette. Als Fahrgestell wurde ein Lkw GAZ-63 verwendet. Die Kanone befand sich in einem um 360° drehbaren gepanzerten Turm. Das System wurde erprobt, konnte jedoch nicht befriedigen. Fahrgestell und Motor wurden übermäßig belastet. Außerdem wurde bemängelt, das ein Schießen in Marschlage mit nach vorn zeigender Kanone nicht möglich war. Diese Forderung wurde nicht umgesetzt, da sie die Höhe des Fahrzeuges übermäßig vergrößert hätte.", "section_level": 2}, {"title": "Typ 60.", "content": "Der Typ 60 ist die in China gefertigte Ausführung der Waffe.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die D-48 wurde in den mot.-Schützen-Bataillonen der Sowjetarmee als Panzerabwehrkanone eingesetzt, fand jedoch keine große Verbreitung. Sie wurde nach Afghanistan, Bulgarien, den Kongo, Indien, die Demokratische Volksrepublik Korea, die Mongolische Volksrepublik, Mosambik, Rumänien, Somalia, Sudan und Vietnam exportiert. Andere Streitkräfte, wie beispielsweise die Nationale Volksarmee, beschafften die D-48 nicht und setzten die D-44 auch als Panzerabwehrkanone ein, zumal mit der 100-mm-Panzerabwehrkanone T-12 ab Beginn der 1960er-Jahre ein leistungsfähigeres Geschütz zur Verfügung stand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 85-mm-Panzerabwehrkanone D-48 ist eine in der Sowjetunion 1948 entwickelte Panzerabwehrkanone. Sie dient vorrangig zum Kampf gegen gepanzerte bewegliche Ziele. Die russische Bezeichnung lautet 85-мм противотанковая пушка Д-48, und bedeutet \"85-mm-Panzerabwehrkanone D-48\", dabei steht der Buchstabe \"D\" für das Herstellerwerk und die Zahl \"48\" für die laufende Nummer der Entwicklung in diesem Werk. Der GAU-Index lautet 52-P-372 (52-П-372) bzw. 52-P-372N (52-П-372Н) für das Geschütz mit eingerüstetem Nachtsichtgerät. Das Geschütz entstand als Weiterentwicklung der 85-mm-Kanone D-44. Von 1953 bis 1958 wurden 819 Geschütze im Werk Nr. 9 (Uralmasch) hergestellt.", "tgt_summary": null, "id": 885218} {"src_title": "Xavier Miserachs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Zu allgemeinen Angaben bezüglich der Londoner Sinfonien, in deren Rahmen auch die Sinfonia concertante entstand, vgl. die Sinfonie Nr. 93. Nachdem Haydn in der Konzertsaison 1791 in der von Johann Peter Salomon veranstalteten Konzertreihe großen Erfolg hatte, engagierte das Konkurrenzunternehmen der „Professional Concerts“ für 1792 Haydns früheren Schüler Ignaz Pleyel, möglicherweise mit dem Hintergedanken, dem Publikum einen sensationellen Wettkampf zwischen Lehrer und Schüler zu bieten. Pleyel traf am 23. Dezember 1791 in London ein; Haydn dinierte mit ihm am 24. Dezember, und am 31. Dezember besuchten sie gemeinsam die Oper. Pleyel führte Ende Februar 1792 im Rahmen der „Professional Concerts“ eine Sinfonia concertante für sechs Soloinstrumente und Orchester auf (die Gattung der Sinfonia concertante war damals in Paris, der Wirkungsstätte Pleyels, sehr populär). Wahrscheinlich ist Haydns Sinfonia concertante eine Art Gegenstück oder Antwort auf Pleyels Werk. So schreibt Haydn am 7. Januar 1792 an Marianne von Genzinger: Das Autograph wurde offenbar unter hohem Zeitdruck fertiggestellt. Wahrscheinlich entstand die „Concertante“ zwischen dem 27. Februar (Aufführung von Pleyels Concertante) und dem 9. März 1792 (Uraufführung in London). Bei der Aufführung wurde das Werk gut angenommen. Der \"Morning Herald\" berichtete am 12. März 1792:", "section_level": 1}, {"title": "Zur Musik.", "content": "\"Besetzung:\" Flöte, Oboe, zwei Hörner, zwei Trompeten, Pauken, zwei Violinen, Viola, Cello, Kontrabass. Als Soloinstrumente treten auf: Oboe, Fagott, Violine, Cello. Es ist dokumentarisch belegt, dass Haydn seine Orchesterwerke bei den Londoner Konzerten anfangs vom Cembalo und ab 1792 vom „Piano Forte“ leitete. Im Sinne der damals üblichen Aufführungspraxis ist dies ein Indiz für den Gebrauch eines Tasteninstrumentes (also Cembalo oder Fortepiano) als Basso continuo (ähnlich wie in den „Londoner Sinfonien“). \"Aufführungszeit:\" ca. 20 bis 25 Minuten. Die Solistenparts sind insgesamt relativ ausgeglichen verteilt. Im Schlusssatz tritt die Violine stellenweise dominanter hervor. Im Gegensatz zu anderen (Solo-)Konzerten bzw. dem früheren Concerto grosso stehen sich Orchester und Soloinstrumenten-Gruppe nicht mehr blockhaft-kontrastierend gegenüber. Bei den hier benutzten Begriffen der Sonatensatzform ist zu berücksichtigen, dass dieses Schema in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entworfen wurde (siehe dort) und von daher nur mit Einschränkungen auf ein 1792 komponiertes Werk übertragen werden kann. Die hier vorgenommene Beschreibung und Gliederung der Sätze ist als Vorschlag zu verstehen. Je nach Standpunkt sind auch andere Abgrenzungen und Deutungen möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Satz: Allegro.", "content": "B-Dur, 4/4-Takt, 273 Takte Haydn eröffnet die Sinfonie piano (ungewöhnlich für ein Konzertstück, das keine Aufmerksamkeit gebietende Einleitung hat), indem die Streicher mit Flöte das viertaktige erste Thema vorstellen. Es besteht aus einem dreiklangsbasierten „Fragemotiv“ und einer schließenden Wendung mit Vorschlägen. Abrupt bricht in Takt 5 das ganze Orchester als Forteblock herein mit hervortretender, dreifach klopfender Tonrepetition. Das zweite Thema (Takt 18 ff.) wird wiederum piano von den Streichern vorgebracht (dadurch geringer Kontrast zum ersten Thema), allerdings mit Beteiligung von Fagott und Oboe (hier noch innerhalb des Tutti). Das Thema besteht aus seiner zweifach wiederholten „Frage“ und einer Antwort, beide strukturell vom ersten Thema abgeleitet. Ab Takt 26 setzt die Soloinstrumenten-Gruppe (entgegen dem sonst üblichen „Schema“ bei Konzerten, bei dem das Orchester zunächst allein das Material des Satzes vorstellt) mit dem Thema versetzt ein (das Solo-Cello begleitet im Staccato). In der Schlussgruppe (Takt 34 ff., forte und gesamtes Orchester) tritt das Tonrepetitionsmotiv als Variante auf, gefolgt von einem „Kuckucksmotiv“ (mit Terzen im Staccato, ebenfalls mit kurzem „Echo“ der Soloinstrumenten-Gruppe) und einem Laufmotiv (Lauf abwärts mit Akzent auf der zweiten Taktzeit). Die „Orchester-Exposition“ endet in Takt 48 in B-Dur. Die „Soloinstrumenten-Exposition“ ähnelt strukturell dem vorigen Abschnitt, wobei die Gruppe der Soloinstrumente in den Vordergrund tritt und das Material variiert, virtuos-brillant ausschmückt und fortspinnt. Die Soloinstrumente werden dabei lediglich von den Streichern begleitet oder spielen sogar allein. Nach dem ersten Thema mit zahlreichen Verzierungen folgt die Passage des zweiten Themas (Takt 91 ff.), eine melancholische Unterbrechung (Generalpause, harmonisch fernes Des-Dur, Takt 101 f.) und die variierte Schlussgruppe (Takt 113 ff., mit Kuckucks- und Laufmotiv) als Forte-Block des ganzen Orchesters. Die „Soloinstrumenten-Exposition“ endet in Takt 126 in der Dominante F-Dur. Im folgenden Abschnitt (Takt 127–162) greifen die Soloinstrumente das Themenmaterial auf und reichern es – begleitet von den Streichern – in freier Fortspinnung an durch Chromatik (z. B. ab Takt 138), Molltrübungen und Harmoniewechsel (z. B. beginnt der Abschnitt in Takt 127 bereits in Des) („Durchführungsabschnitt“, thematische Arbeit tritt jedoch gegenüber virtuosen Ausschmückungen zurück). Der Abschnitt endet in D-Dur als Generalpause. Eine kurze (zu improvisierende) Kadenz der Solo-Violine führt zurück zur Reprise nach B-Dur. Die Reprise (Takt 163 ff.) beginnt mit dem ersten Thema (Stimmführung: Solo-Violine) und geht dann in den Forteblock mit dem Tonrepetitionsmotiv und den Lauffiguren über. Ab Takt 180 setzt die Soloinstrumenten-Gruppe mit der Passage entsprechend Takt 70 ff. der Exposition ein (das „Kuckucksmotiv“ ist allerdings in Takt 204 vor dem zweiten Thema eingeschaltet). Ein Forteblock mit den versetzten Lauffiguren analog Takt 105 führt zur großen, auskomponierten Schlusskadenz für die Soloinstrumenten-Gruppe (Takt 220–263), in der verschiedene Elemente der Exposition aufgegriffen werden, die aber auch noch neue Klangaspekte (z. B. langsam-zögerliche Passage mit viel Chromatik und Wechsel von schnell und langsam) bringt. Die (verkürzte) Schlussgruppe entsprechend Takt 33 ff. beendet den Satz forte mit Tonrepetitions-, Kuckucks- und Laufmotiv.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Satz: Andante.", "content": "F-Dur, 6/8-Takt, 60 Takte, Trompeten und Pauken schweigen Der Satz ist zweiteilig angelegt. Die Soloinstrumenten-Gruppe wird meist lediglich von den Streichern begleitet (oft im Pizzicato), die Bläser geben klangliche Farbtupfer (meist ausgehaltene Begleitnoten), wodurch eine besondere, pastorale Klangfarbe entsteht. Die Themen/Motive sind sehr sanglich gehalten. Das erste Thema ist viertaktig. Es wird zunächst von Fagott und Violine gespielt, dann von Oboe und Cello aufgegriffen. Ab Takt 8 spinnt die Violine die Schlussfloskel des Themas in Figurationen fort. Ein Dialog zwischen Lauffiguren und dem Themenkopf führt zum zweiten Thema (Takt 15 ff., Dominante C-Dur), bei dem das stimmführende Cello dominiert und das mit sechs Takten ausgedehnter ist als das erste Thema. Die Schlussgruppe (Takt 21 ff.) enthält ein Terzmotiv mit Vorschlag, das wiederum von figurativen Läufen unterbrochen ist. Eine ausgedehnte Crescendo-Passage mit dem Kopf vom ersten Thema leitet zum zweiten Abschnitt über. Der zweite Teil beginnt mit dem ersten Thema, nun forte und vom ganzen Orchester gespielt. Der Abschnitt stellt eine Variante des ersten dar.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Satz: Allegro con spirito.", "content": "B-Dur, 2/4-Takt, 357 Takte Der Satz erinnert anfangs an eine Opernszene: Das ganze Orchester beginnt unvermittelt forte und unisono mit einer (das folgende Hauptthema andeutenden) stürmischen Passage. Die erste Violine „antwortet“ als Adagio-Rezitativ, das mit seiner Streicherbegleitung wie ein „recitativo accompagnato“ (ausgearbeitetes, orchesterbegleitetes Rezitativ der Oper) gestaltet ist. Das Orchester beginnt erneut forte, wird aber bereits nach fünf Takten von einem zweiten Rezitativ unterbrochen. Nun erst setzt das Hauptthema des Satzes ein. Es wird zunächst von der ersten Violine mit Streicherbegleitung vorgestellt, dann vom Tutti forte wiederholt. Das einprägsame Thema ist achttaktig und periodisch aufgebaut. Anschließend (Takt 51 ff.) folgt ein Wechsel von Soloinstrumenten-Gruppe und Tutti. Eine auf dem Hauptthema basierende Tuttipassage beendet den ersten Abschnitt („Orchester-Exposition“) in der Tonika B-Dur. Im zweiten Abschnitt (Takt 73–180, „Soloinstrumenten-Exposition“) dominiert die lediglich von den Streichern begleitete Soloinstrumenten-Gruppe. Oboe, Fagott, Violine und Cello erhalten meist einzeln und nacheinander umfangreiche, virtuos-brillante Solopassagen, bei denen ab und an der Themenkopf anklingt. Schlussgruppenartig beendet das Tutti im Forte (Takt 171 ff.) den zweiten Abschnitt in der Dominante F-Dur. Der dritte Abschnitt (Takt 181–240, „Durchführung“ oder Mittelteil) beginnt in Moll und mit versetztem Einsatz des Themenkopfes. Nach einer Kadenz für die Solo-Violine spielen Soloinstrumenten-Gruppe und Tutti im dialogartigen Wechsel. Eine auf A-Dur endende Tremolo-Passage führt zum Themeneinsatz im Cello in B-Dur (Takt 208), dessen Schlusswendung verselbständigt sich dann zu virtuosen Läufen. Der vierte Abschnitt (Takt 241 ff., „Reprise“) ist zunächst entsprechend dem Satzbeginn ab Auftreten des Hauptthemas gestaltet. Anstelle des schlussgruppenartigen Themenauftritts im Tutti analog Takt 66 setzt jedoch ein weiteres „recitativo accompagnato“ ein. Der codaartig erweiterte Schlussgruppenabschnitt zögert das Satzende mit Crescendo- und Tremolopassagen (im harmonisch unerwarteten Ges-Dur beginnend, Takt 317) sowie weiteren kurzen Soloeinlagen hinaus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Joseph Haydns Sinfonie Nr. 105 in B-Dur wird auch als Sinfonia concertante bezeichnet, da in dieser Sinfonie die Solo-Instrumente Oboe, Fagott, Violine und Cello dem Orchester wie bei einem Instrumentalkonzert gegenübertreten. Haydn komponierte das Werk Anfang 1792 während seines ersten England-Aufenthaltes. Die „Concertante“ (Haydns Bezeichnung auf dem Autograph) ist im Hoboken-Verzeichnis unter der Sinfonie-Nummer 105 aufgeführt, obwohl sie vor Haydns chronologisch letzter Sinfonie (Nr. 104 im Hoboken-Verzeichnis) komponiert wurde.", "tgt_summary": null, "id": 162017} {"src_title": "Benjamin Hardin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt wird im Domesday Book aus dem Jahr 1086 unter dem Namen \"Refham\" aufgeführt, was für das Gut des Vogts oder Greve (zu Englisch \"reeve\") steht. Das Wort ist aus den altenglischen Wörtern \"gerafa\" (‚Vogt‘) und \"ham\" (‚Gehöft‘) zusammengesetzt worden. Reepham erreichte den Status der Minderstadt im Jahr 1277. Die Stadt hat sich im Laufe ihrer Geschichte erheblich entwickelt, was am besten an der Unterschiedlichkeit der Baustile zu erkennen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Die Stadt heute.", "content": "Der größte Wandel hat sich in der Stadt im Industriebereich vollzogen, jedoch hat sich dadurch die Stadt nicht erwähnenswert ausgeweitet. Die Stadt hat eine Mittelschule namens Reepham High School, welche im Jahr 2008 von Ofsted, einer Schulprüfstelle, die höchsten Noten bekam, sowie eine Grundschule mit über 300 Schülern. \"The Reepham Society\" ist ein eingetragener Wohltätigkeitsverein, der im Jahr 1976 gegründet wurde, um das öffentliche Interesse auf Reepham, Hackford, Kerdiston, Salle und Whitwell zu lenken.", "section_level": 1}, {"title": "Die Zwillingskirchen.", "content": "Reepham ist einer von zwei Orten in Europa, der drei Kirchen auf einem Gelände besitzt. Die drei Kirchen sind St. Mary mit ihrer Chorsakristei, St. Michael und die dritte, die zu Hackford gehörte. Die dritte Kirche brannte im Jahr 1543 nieder und nur noch Teile der Turmwand sind übriggeblieben.", "section_level": 1}, {"title": "Das Stadtschild.", "content": "Das Schild der Stadt wurde von der örtlichen High School im Jahr 1992 entworfen. Es stellt jeweils drei der folgenden Elemente dar: Kirchen, Dorfbewohner, Bauernhofarbeiter, Schafe, Lämmer und „Schwestern“. Letzteres bezieht sich auf einen Mythos: Jede der drei Schwestern soll eine Kirche erbaut haben. In Wirklichkeit jedoch überdauerte der Bau mehrere Generationen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Eisenbahn.", "content": "Im Jahr 1882 hatte die Stadt zwei Bahnhöfe, die jeweils an verschiedenen Gleissystem angeschlossen waren und von verschiedenen Firmen verwaltet wurden. Die Whitwell Railway Station lag an der Midland and Great Northern Joint Railway. Die Station lag an einer Abzweigung der Route zwischen der Norwich City Railway Station und der Melton Constable Railway Station. Die Reepham Railway Station lag an der Great Eastern Railway. Die Station lag an einer Abzweigung zwischen der Wroxham Railway Station und der County School Railway Station. Im Jahr 1960 wurde die Strecke ausgebaut, sodass sie auch an Themelthorpe vorbeiführte. Die Arbeit wurden die dafür benötigten Betonwaren durch die British Rail aus Lenwade befördert. Heute läuft der Fußweg Marriott's Way die Strecke entlang. Beide damalige Stationen sind dabei wichtige Punkte auf der Route.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Transportmittel.", "content": "Busverkehr \"Sanders and Eastons Coaches\" unterhält einen ständigen Busverkehr sowohl aus der Stadt heraus, als auch dorthin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Reepham ist eine kleine Minderstadt in Norfolk. Die Stadt liegt an der B1145 an den Flüssen Bure und Wensum. Die Stadt liegt etwa 19 km nordwestlich von Norwich. Im Jahr 2001 hatte das Civil parish eine Bevölkerung von 2455, die sich auf 970 Haushalte erstreckte. Die Wohnfläche nahm dabei einen Platz von 1909 Hektar ein.", "tgt_summary": null, "id": 1185246} {"src_title": "Hanna Wassylenko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Correll wurde 1908 in North Carolina geboren und verbrachte auch den Großteil seiner Jugend dort. Nach verschiedenen Tätigkeiten in Florida und Sprach- und Gesangsunterricht begann er ein Studium an der Duke University. 1934 erhielt er dort seinen Bachelor of Arts, 1936 seinen Master of Arts. 1939 schloss er sein Studium mit dem Doktorgrad Ph.D. ab. Für seine Doktorarbeit forschte er unter anderem an der Harvard University bei Oakes Ames, der sein Interesse für die Botanik weckte. 1944 war er für das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (USDA) tätig. Danach folgte die Einberufung zum Militärdienst, bei dem Correll von 1944 bis 1946 als \"Gunnery officer\" in der US Navy diente. Nach dem Ende seiner Dienstzeit arbeitete Correll ab 1947 erneut beim USDA. Sein Werk \"Native Orchids of North America North of Mexico\" erschien 1950. Gemeinsam mit Oakes Ames veröffentlichte er 1952 und 1953 in zwei Bänden \"Orchids of Guatemala\". 1956 endete die Tätigkeit im Landwirtschaftsministerium und Correll wurde Leiter der botanischen Abteilung der Texas Research Foundation. Er publizierte ein Werk zu texanischen Farnen. 1962 folgte ein weiteres Werk zu Farnen, dass aus der Zusammenarbeit mit I. W. Knobloch entstand. Gemeinsam mit Marshall C. Johnston von der University of Texas und weiteren Mitarbeitern entstand das \"Manual of the Vascular Plants of Texas\", welches 1970 veröffentlicht wurde. Von 1971 bis 1973 wirkte Correll als \"Program Director for Systematic Biology\" bei der National Science Foundation. Danach wechselte Correll zum Fairchild Tropical Botanic Garden nach Miami, wo er gemeinsam mit seiner Frau Helen B. Correll und der Assistentin Priscilla Fawcett zur Flora der Bahamas forschte. Das auf Basis dieser Arbeit entstandenen Werk \"Flora of the Bahama Archipelago, Including the Turks and Caicos Islands\" erschien 1982. Im Jahr zuvor hatte Correll mit \"Alaska Highway Adventure\" ein Buch über seine eigenen Erlebnisse als Botaniker am Alaska Highway in den 1940er Jahren publiziert. Correll, der Mitglied des Explorers Club und zahlreicher botanischer Vereine war, verstarb am 28. März 1983 nach monatelanger Krankheit. Er hinterließ seine Frau Helen Butts Correll (1907-?) sowie zwei Söhne und zwei Töchter.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Die Native Plant Society of Texas vergibt seit 1988 alljährlich den \"Donovan Stewart Correll Memorial Award\" für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Flora des US-Bundesstaates Texas. Correll zu Ehren wurden die Gattungen \"Correllia\" aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) und \"Correlliana\" aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae) benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Donovan „Don“ Stewart Correll (* 13. April 1908 in Wilson, North Carolina; † 28. März 1983 in Miami, Florida) war ein US-amerikanischer Botaniker. Correll war ein Spezialist für Orchideen. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „“.", "tgt_summary": null, "id": 338510} {"src_title": "Paul Zamecnik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wam Kat ist der Sohn des niederländischen Bildhauers Frits Kat (1922–1975) und wuchs in Zeist auf. Zum Kochen kam er ursprünglich, weil er auf dem Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“ in der Schiffsküche mitmachte. Dort lernte er nach eigener Aussage, dass die Küche die Zentrale des Zusammenlebens darstellt, was einen wesentlichen Teil der Atmosphäre einer Gruppe ausmacht. Kat war Mitgründer der niederländischen rollenden vegetarischen Küche \"Rampenplan\", die seit Beginn der 1980er Jahre Politaktivisten bei längeren Aktionen mit Essen und anderen Diensten versorgt. Er arbeitete während der Jugoslawienkriege beim Za Mir Network mit. („Netzwerk für Frieden“). Die von ihm verfassten \"Zagreb Diaries\" (Zagreb-Tagebücher) veröffentlichte er zuerst auf Englisch in Form eines Blogs, dann als gedrucktes Buch, das übersetzt auf Deutsch und auf Finnisch erschien. 1995 zog er ins ZEGG, eine Kommune im brandenburgischen Bad Belzig im Fläming. Die Gemeinschaft verließ er wieder und wohnt jetzt in Weitzgrund bei Belzig. In Belzig startete er das \"Info-Café Der Winkel\", ein Zentrum für Toleranz und besseres Verständnis unterschiedlicher Kulturen, und Beispiel lokaler Aktionen gegen rechte Gewalt. 1999 war Kat Mitgründer von \"Balkan Sunflowers\" („Balkan-Sonnenblumen“), einer humanitären und sozialen Freiwilligenorganisation während und nach dem Kosovokrieg, die Freizeitaktivitäten, Schulen und Sozialprogramme für Kriegsflüchtlinge in Flüchtlingslagern in Kroatien und Bosnien organisierte. Nach einem Interview in der taz 2008 publizierte er im selben Jahr das Kochbuch \"24 Rezepte zur kulinarischen Weltverbesserung\". Der Rezensent der \"ZEIT\" nannte \"24 Rezepte\" ein „linkes und ein ziemlich interessantes [Kochbuch], wenn man es schafft, sich von der bürgerlichen Schimäre des Wohlgeschmacks zu lösen und das Essen als politischen Akt zu begreifen“. 2008 wurde Wam Kat mit 444 Stimmen in die Stadtverordnetenversammlung von Bad Belzig gewählt, wo er als Nichtparteimitglied für eine Wahlperiode der vierköpfigen Fraktion der Linken angehörte. Er war 2010 mit zehn anderen Personen an der Vorbereitung des Sommerfestivals \"Ecotopia\" beteiligt. 2011 gründete Wam Kat die mobile Küche „Fläming Kitchen“. In dem 80-minütigen Dokumentarfilm \"Wastecooking\" von David Groß und Georg Misch (Österreich/Deutschland 2015) spielte er sich selbst. Für das globalisierungskritische Wander-Dokufilmfestival \"Globale\" fungierte er als sachverständiger Gesprächspartner für die Zuschauer des Films.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pieter Jan Herman Fredrik (Wam) Kat (* 23. November 1956 in Zeist) ist ein niederländischer Koch, der seit 1995 in Deutschland lebt. Überregional ist er mit seiner Friedensarbeit im Balkankonflikt und als mobiler Koch für Demonstranten bekannt geworden.", "tgt_summary": null, "id": 401355} {"src_title": "Thandi Modise", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Kevin McCarthy besuchte bis 1985 das \"Bakersfield College\". Danach studierte er bis 1994 an der dortigen California State University. Anschließend arbeitete er für den Kongressabgeordneten Bill Thomas und schloss sich der Republikanischen Partei an. Von 2002 bis 2007 war er Abgeordneter in der California State Assembly; von 2004 bis 2006 leitete er dort die republikanische Fraktion. Bei der Wahl zum Repräsentantenhaus 2006 wurde McCarthy im 22. Wahlbezirk von Kalifornien in das US-Repräsentantenhaus gewählt, wo er am 3. Januar 2007 die Nachfolge von Thomas antrat. Nach bisher fünf Wiederwahlen in den Jahren 2008 bis einschließlich 2016 übt er sein Amt bis heute aus. Seine Legislaturperiode läuft bis zum 3. Januar 2019. Seit 2013 vertritt er den 23. Kongresswahlbezirk seines Staates. Im US-Kongress gehörte er zwischenzeitlich dem Finanzausschuss sowie zwei Kongress-Unterausschüssen an. Seit 2011 war er Whip der republikanischen Mehrheitsfraktion. Im Juli 2014 stieg er zum Fraktionschef auf, nachdem Eric Cantor von diesem Posten zurückgetreten war. Wegen des Widerstands des rechten House Freedom Caucus scheiterte McCarthys Versuch, im Oktober 2015 John Boehner als Sprecher des Repräsentantenhauses nachzufolgen. Er blieb Fraktionschef und galt nach der Ankündigung des zwischenzeitlichen Sprechers Paul Ryan, nach der Wahl 2018 von diesem Amt zurückzutreten, als Favorit auf dessen Nachfolge, zumal sich Ryan für McCarthy ausgesprochen hat. Nach dem Verlust der republikanischen Mehrheit im Repräsentantenhaus bei der Wahl 2018 kündigte der Tea-Party-Abgeordnete Jim Jordan an, gegen ihn als Minderheitsführer, den höchsten Posten der Minderheitspartei, zu kandidieren. Im November 2018 wurde McCarthy mit 159 zu 43 Stimmen erneut zum Fraktionsvorsitzenden gewählt. McCarthy ist verheiratet und hat zwei Kinder; die Familie lebt in Bakersfield. In einem vertraulichen Gespräch mit Parteifreunden am 15. Juni 2016 äußerte McCarthy: \"There's two people I think Putin pays: Rohrabacher and Trump. Swear to God.\" Sein Pressesprecher bestritt zunächst, dass McCarthy sich so geäußert habe (\"the idea that McCarthy would assert this is absurd and false.\") Nachdem im Mai 2017 ein Mitschnitt veröffentlicht wurde, versuchte McCarthy seine Bemerkung dann als misslungenen Scherz hinzustellen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kevin McCarthy (* 26. Januar 1965 in Bakersfield, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Politiker. Seit 2007 vertritt er den 22. kalifornischen Kongresswahlbezirk im US-Repräsentantenhaus. Seit Juli 2014 ist er Fraktionsvorsitzender der Republikaner in dieser Kongresskammer. Als \"House Majority Leader\" von 2014 bis 2018 Vorsitzender der republikanischen Mehrheitsfraktion, wurde er nach den Wahlen 2018 im Januar 2019 zum republikanischen Minderheitsführer (\"House Minority Leader, also Fraktionsvorsitzender)\" seiner Partei.", "tgt_summary": null, "id": 784940} {"src_title": "Raymond Lygo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Albert Rösti wuchs in Kandersteg auf und studierte Agronomie an der ETH Zürich. 1997 promovierte er dort bei Peter Rieder (Referent) und Bernard Lehmann (Koreferent) zum Thema \"Auswirkungen der Agrarpolitik 2002 auf die Schweizer Landwirtschaft\". Er schloss ausserdem 2002 ein Studium an der University of Rochester mit einem Master of Business Administration (MBA) ab. Rösti lebt in Uetendorf, ist verheiratet und hat zwei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche Laufbahn.", "content": "Rösti trat 1998 in die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern ein und war unter Regierungsrätin Elisabeth Zölch ab 2001 stellvertretender Generalsekretär und 2003–2006 Generalsekretär. Danach wurde er Direktor der Schweizer Milchproduzenten. Seit 2013 ist er Inhaber und Geschäftsführer der in den Bereichen Public Affairs, Projektmanagement und Beratungen für Wirtschaft und Politik tätigen Firma \"Büro Dr. Rösti GmbH\". 2007–2014 war Rösti Präsident des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes (LID). Im Mai 2014 wurde er als Nachfolger von Rolf Schweiger zum Präsidenten der \"Aktion für eine vernünftige Energiepolitik Schweiz (AVES)\" gewählt. Im Mai 2015 löste Rösti den zurückgetretenen Caspar Baader als Präsidenten beim Dachverband der Brennstoffhändler in der Schweiz, Swissoil Schweiz, ab.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Rösti war von 2000 bis 2007 Präsident der SVP Uetendorf. Seit Januar 2008 ist er Mitglied des Gemeinderates von Uetendorf. 2014 löste er den zurückgetretenen Hannes Zaugg-Graf als Gemeindepräsidenten ab. Rösti kandidierte 2010 erfolglos bei den Berner Regierungsratswahlen. Er wurde bei den Parlamentswahlen 2011 erstmals in den Nationalrat gewählt. Dort ist er Mitglied der \"Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK)\". Rösti war 2015 Wahlkampfleiter der SVP bei den eidgenössischen Wahlen, bei denen er auch erfolglos für den Ständerat kandidierte. Anfang November 2015 nominierte der Vorstand der SVP Bern Rösti – nach eigenen Angaben, um seinen Rückhalt innerhalb der SVP im Hinblick auf spätere Vakanzen zu prüfen – als ihren Bundesratskandidaten, zog jedoch zwei Wochen später die Kandidatur zurück. Am 23. April 2016 wurde Rösti zum neuen Präsidenten der SVP gewählt und löste damit Toni Brunner an der Parteispitze ab. Nach dem schlechten Abschneiden der SVP bei den Parlamentswahlen 2019 gab er im Dezember 2019 bekannt, dass er im Frühling 2020 nicht mehr zur Wiederwahl für das Parteipräsidium zur Verfügung steht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Albert Rösti (* 7. August 1967 in Frutigen; heimatberechtigt in Frutigen) ist ein Schweizer Politiker (SVP), Unternehmer und Verbandsfunktionär. Seit April 2016 ist er Präsident der Schweizerischen Volkspartei.", "tgt_summary": null, "id": 1300093} {"src_title": "Jan Martyniak", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 28. Mai 972 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt: Otto I. schenkt Abraham, Bischof von Freising, einige Besitztümer zwischen Vicenza und Treviso, so auch um Castello di Godego. Nach der Herrschaft verschiedener Feudalgeschlechter gelangte die Siedlung 1379 unter die Herrschaft der Republik Venedig, die mit einigen kleinen Unterbrechungen bis zu deren Untergang 1797 Bestand hatte und dem Ort eine friedliche Entwicklung bescherte. In den Jahren der Napoleonischen Besetzung danach gab es Plünderungen und Brandschatzung. Ab 1815 gehörte Castello di Godego zum neugegründeten Königreich Lombardo-Venetien und stand somit unter österreichischer Herrschaft, am Ende der Befreiungskriege, mit dem Frieden von Wien 1866, fiel Venetien an Italien. Im Ersten Weltkrieg wurde das nördliche Veneto Kriegsgebiet und erlitt bis 1918 erhebliche Zerstörungen. Die Kriegsfolgen und die wirtschaftliche Not führten zu einer verstärkten Emigration in der Zwischenkriegszeit. Im Zweiten Weltkrieg wurde Oberitalien von den Deutschen besetzt. Auf ihrem Rückzug am Ende des Krieges begingen Teile der 29. Panzergrenadier-Division am 29. April 1945 das Massaker von San Martino di Lupari. Sie nahmen Geiseln, folterten und ermordeten sie und begingen Plünderungen und Zerstörungen, kurz bevor sie in Norditalien vor der britischen 8. Armee kapitulierten. In San Martino di Lupari, 5 km südwestlich von Castello di Godego, wurden 73 Zivilpersonen ermordet.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "In den Jahren 1820 bis 1842 wurde die \"Villa Frida\" neben der älteren \"Villa Zorzi\" von der Familie Moresco erbaut. Die Ausstattung umfasst Wandmalerei von Noè Bordignon aus der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, der Salon im Obergeschoß enthält bemerkenswerte Jugendstil-Dekoration. Villa Frida wurde 1900 bekannt durch die Hochzeit von Maria Moresco mit Ferruccio Macola im Jahr 1900. Der bürgerlich-liberale Ferruccio Macola, Gründer der Genueser Tageszeitung Il Secolo XIX, später Herausgeber der Gazzetta di Venezia, war befreundet mit dem Sozialisten Felice Cavallotti, den er 1898 im Duell unabsichtlich tötete.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Gemeinde liegt mit einem Bahnhof an der Bahnstrecke Trient–Venedig. Die frühere \"Strada Statale 245 Castellana\" (heute: Regionalstraße) von Venedig über Castelfranco Veneto nach Rosà führt durch den Ort.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindepartnerschaften.", "content": "Castello di Godego unterhält eine inneritalienische Partnerschaft mit der Gemeinde Boves in der Provinz Cuneo und eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Labastide-Saint-Pierre im Département Tarn-et-Garonne.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Webseite der Villa Frida", "section_level": 1}], "src_summary": "Castello di Godego ist eine norditalienische Gemeinde (\"comune\") in der Provinz Treviso in Venetien. Die Gemeinde liegt etwa 28 Kilometer westnordwestlich von Treviso, etwa 12 Kilometer südöstlich von Bassano del Grappa und grenzt unmittelbar an die Provinz Padua. Durch die Gemeinde und den Ort fließt der Muson.", "tgt_summary": null, "id": 1428412} {"src_title": "Andrew J. May", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Anschrift des Palastes lautet \"Ulica Nowy Świat 72\" und gehört zum Innenstadtdistrikt. Gegenüber an dieser Straße liegt der Zamoyski-Palast. Diese beiden Gebäude sind (trotz der hohen Hausnummern) die ersten in der \"Nowy Świat\", die hier in die Krakowskie Przedmieście übergeht. Der vor dem Staszic-Palast gelegene, kleine Platz gehört bereits zur \"Krakowskie Przedmieście\". Auf diesem Platz befindet sich ein von Bertel Thorvaldsen geschaffenes Denkmal des Universalgelehrten Nikolaus Kopernikus, das hier 1830 errichtet wurde. Bis vermutlich 1912 stand an der Ostseite des Platzes der Karaś-Palast; heute befindet sich hier eine Baulücke, die als Parkplatz genutzt wird. An der Rückseite des Staszic-Palastes schließt sich ein großes Kinderkrankenhaus (Warszawski Szpital dla Dzieci) an.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Anstelle einer spätbarocken Dominikanerkirche wurde der Palast in den Jahren von 1820 bis 1823 von Antonio Corazzi als Sitz für die Warschauer Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften errichtet. Der Bau mit seiner stilistischen Ausgestaltung in einem reifen Klassizismus wurde von dem wohlhabenden Staatsmann und Gelehrten Stanisław Staszic finanziert. Das Objekt steht auf einem ungleichmäßigen Grundriss und verfügt über drei Geschosse, dessen unteres einen genuteten Arkadengang enthält. Die Frontfassade richtet sich (nach Norden) zum Platz und bildet einen Abschluss der auf sie zulaufenden \"Krakowskie Przedmieście\". Sie ist mit zwei Begrenzungsrisaliten ausgestattet. Der ungewöhnliche Mittelrisalit wird von zwei kleinen, zweisäuligen Portiken eingefasst, auf denen je ein kleines, sich zugewandtes Greifenpaar sitzt. Er ragt hoch über das Dach und wird von einer Kuppel gekrönt. Im Palast waren Arbeitszimmer der Mitglieder/Forscher und die umfangreichen Sammlungen der Gesellschaft (Bücher, Münzen, Bilder, Plastiken, Mineralien) untergebracht. Kernstück des Gebäudes war der große Versammlungssaal der Gesellschaft: Dieser Saal existiert heute nicht mehr, er wurde im Laufe mehrerer Umbauten zerstört.", "section_level": 1}, {"title": "Auflösung der Gesellschaft.", "content": "Bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1832 war die Wissenschaftsgesellschaft Nutzer des Palastes. Nachdem Zar Nikolaus I. deren Auflösung verfügt hatte, befand sich im Gebäude zunächst die Direktion der Lotterie. Ab 1862 wurde hier ein russisches Jungen-Gymnasium untergebracht. In den Jahren 1892 bis 1893 wurde der Palast unter Leitung des russischen Architekten Michał Pokrowski im russisch-byzantinischen Stil umgebaut. Im Mittelteil des Gebäudes entstand eine orthodoxe Kapelle zu Ehren der Zaren der Linie Schuiski. Im Zuge des Umbaus wurde der Palast mit an byzantinische und russische Architekturformen erinnernde Dekorationen ausgestattet; unter anderem erhielt die Fassade farbige Ziegel und das Dach statt der Kuppel ein orthodoxes Zwiebeltürmchen. Nach Rückerlangung der Unabhängigkeit kam es in Polen zu einem Rückbau und Abriss vieler orthodoxer Gotteshäuser. In den Jahren 1924 bis 1926 erhielt auch der Staszic-Palast seine ursprüngliche Funktion und sein klassizistisches Äußeres zurück. Unter Marian Lalewicz wurde der ursprüngliche Corazzi-Entwurf jedoch nicht ganz nachvollzogen; so wurden die Begrenzungsrisaliten nicht wieder errichtet und auch die Form der Kuppel anders gestaltet. In der Zwischenkriegszeit war hier der Sitz der \"Warschauer Wissenschaftsgesellschaft\" (poln.: \"Towarzystwo Naukowe Warszawskie\") und weiterer Institutionen.", "section_level": 2}, {"title": "Krieg und Nachkriegszeit.", "content": "Der Palast wurde von Einheiten der Wehrmacht während des Warschauer Aufstandes stark beschädigt und in den Jahren 1946 bis 1950 unter Piotr Biegański – diesmal (äußerlich) als exaktes Abbild des Gebäudes im 19. Jahrhundert – wiederaufgebaut. Dabei entstanden auch die mächtigen hinteren Flügel (in südlicher Richtung zur \"Ulica Świętokrzyska\") die einen großen Innenhof umschließen und heute vom Kinderkrankenhaus genutzt werden. Als Reminiszenz an den Architekten Corazzi gestaltete Biegański die neuentstandene Hinterhof-Fassade des Palastes als Abbild eines großen Portikus, der sich an einem nach dem Krieg nicht wiedererrichteten Gebäude an der \"Ulica Bielańska 1/Ecke Ulica Senatorska 22\" befunden hatte. Derzeit ist der Palast der Hauptsitz der \"Polnischen Akademie der Wissenschaften\".", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Der bereits verbrannte, aber noch nicht zerstörte Palast ist im Kinofilm Der Pianist von Roman Polański bei der Einmarschszene deutscher Truppen in Warschau zu sehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Staszic-Palast (poln.: \"Pałac Staszica\"), der in exponierter Lage am historischen Warschauer Königsweg liegt, entstand in den 1820er Jahren als Sitz einer wissenschaftlichen Gesellschaft. Das klassizistische Gebäude wurde nach seinem Stifter benannt, diente aber nie als Residenz. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es wiedererrichtet und beherbergt heute die Zentrale der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN).", "tgt_summary": null, "id": 441719} {"src_title": "Michael Fagan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein wurde am 15. November 1947 in \"Gelders Veenendaal\" gegründet, das bis 1962 ein Teil der Gemeinde Ede direkt an der Grenze zu Veenendaal war und damit an der Grenze zwischen den Provinzen Gelderland und Utrecht lag. Zunächst trug der Klub den Namen GSV (Gelderse Sport Vereniging). Im August 1948 trat er unter dem Namen GVV dem \"Utrechtse Provinciale Voetbal Bond\", dem Fußballbund der Provinz Utrecht, bei. Da hier bereits eine GVV aus Geldermalsen gemeldet war, wurde \"Veenendaal\" zum Namen hinzugefügt und so der heutige Vereinsname GVVV geschaffen. Die erste Mannschaft begann 1948/49 in der dritten Klasse der Provinz Utrecht und stieg als Meister gleich in die zweite Klasse auf. 1954 folgte nach der Meisterschaft der Aufstieg in die erste Provinzklasse und in den folgenden zwei Jahren konnte die Mannschaft sich auf landesweiter Ebene bis in die \"Tweede klasse\", die damals höchste Amateurliga, vorarbeiten. Bis 1976 blieb die GVVV in der höchsten Amateurspielklasse. Dem Abstieg folgte vier Jahre später erneut eine Meisterschaft und wiederum der Aufstieg in die nunmehr \"Eerste klasse B\" der Samstagsamateure. 1985 konnte GVVV die Abteilungsmeisterschaft feiern, scheiterte jedoch in der Meisterschaftsrunde an den \"Kozakken Boys\" und SV Spakenburg. 1996 wurde die \"Hoofdklasse\" als neue höchste Liga der Samstagsamateure eingeführt; GVVV wurde der Gruppe A zugeordnet und konnte gleich in der ersten Saison, im Jahr des 50-jährigen Bestehens, erneut eine Abteilungsmeisterschaft feiern. Dem Abstieg 2004 folgte der direkte Wiederaufstieg, und 2006 konnte das Team den \"Districtsbeker\", den regionalen, gemeinsam von den Samstags- und Sonntagsamateuren ausgespielten Pokalwettbewerb gewinnen. 2010 wurde die Topklasse eingeführt. GVVV verpasste zunächst die Qualifikation für die neue höchste, zweigleisige Amateurliga und spielte eine Saison wieder zweitklassig. Doch in der Hoofdklasse B konnte das Team erneut die Meisterschaft feiern. GVVV stieg damit 2011 wieder in die höchste Amateurliga auf, auf das insgesamt dritthöchste Spielniveau in den Niederlanden. Im KNVB-Pokal 2011/12 sorgte die Mannschaft mit Auswärtssiegen über die Rotterdamer Profis von SBV Excelsior und Sparta für Aufsehen und erreichte das Viertelfinale.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gelders Veenendaalse Voetbal Vereniging (kurz G.V.V.V. oder GVVV; niederländisch für \"Geldersch-Veenendaalsche Fußballvereinigung\") ist ein Fußballverein aus Veenendaal in der niederländischen Provinz Utrecht. Die Vereins- und Spielfarben sind Blau und Weiß. Der Klub hatte im Jahr 2011 etwa 900 Mitglieder. Die Mannschaften der GVVV tragen ihre Heimspiele im \"Sportpark ‚Panhuis‘\" in Veenendaal-West aus. Die erste Mannschaft des Vereins spielt in der Saison 2012/13 in der Topklasse, der höchsten Amateurliga des KNVB.", "tgt_summary": null, "id": 1298916} {"src_title": "High Frequency Impact Treatment", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Besuch der \"Arbroath High School\" studierte Forsyth von 1972 bis 1976 an der University of St Andrews und engagierte sich bereits zu der Zeit politisch als Präsident der Konservativen Vereinigung der University of St Andrews von 1973 bis 1976, zwischen 1975 und 1977 als Mitglied des Exekutivkomitees der Nationalen Union der konservativen und unionistischen Vereinigungen (\"National Union of Conservative and Unionist Associations\") sowie von 1976 bis 1977 als Vorsitzender der Föderation der konservativen Studenten. Danach war er in der Kommunalpolitik tätig und zwischen 1978 und 1983 Mitglied des Stadtrates von Westminster. Bei den Unterhauswahlen vom 9. Juni 1983 wurde er als Kandidat der Conservative Party erstmals zum Mitglied des House of Commons gewählt und vertrat dort bis zum 1. Mai 1997 den Wahlkreis Stirling. Während seiner Parlamentszugehörigkeit war er zwischen 1986 und 1987 zunächst Parlamentarischer Privatsekretär von Außenminister Geoffrey Howe, ehe er anschließend sein erstes Regierungsamt als „Juniorminister“ übernahm als er zum Parlamentarischen Unterstaatssekretär im Schottlandministerium ernannt wurde. Während dieser Zeit war er von 1989 bis 1990 auch Vorsitzender der Scottish Conservative Party, des Landesverbandes der Conservative Party in Schottland. 1990 wurde er Staatsminister im Schottlandministerium und war dort bis 1992 für Gesundheit, Bildung, Sozialarbeit und Sport zuständig, ehe er im Anschluss erst Staatsminister im Ministerium für Beschäftigung und dann von 1994 bis 1995 im Home Office, dem britischen Innenministerium, war. Im Rahmen einer Kabinettsumbildung wurde er im Juni 1995 von Premierminister John Major zum Schottlandminister (\"Secretary of State for Scotland\") und damit zum Nachfolger von Ian Lang. Das Amt des Schottlandministers übte er bis zum Ende der Amtszeit Majors nach der verlorenen Unterhauswahl vom 1. Mai 1997 aus. Er selbst erlitt bei diesen Unterhauswahlen auch eine persönliche Wahlniederlage und verlor seinen Wahlkreis an seine Herausforderin von der Labour Party, Anne MacGuire. Dabei verlor er 7,5 Prozentpunkte sowie rund 5200 Wählerstimmen gegenüber der Wahl von 1992. 1999 wurde er als Life Peer mit dem Titel \"Baron Forsyth of Drumlean\", of Drumlean in Stirling, in den Adelsstand erhoben und ist seither Mitglied des House of Lords. Als solcher war er zwischen 1999 und 2000 auch Mitglied der Kommission zur Stärkung des Parlaments sowie von 2005 bis 2006 Vorsitzender der Kommission für die Steuerreform. Daneben war er von 2000 bis 2003 Mitglied des Entwicklungsgremiums der National Portrait Gallery sowie Mitglied des Direktorium von J. & J. Denholm, dem Holding-Unternehmen der \"Denholm-Gruppe\", die auf den Gebieten Schifffahrt, Logistik, Meeresfrüchte, Industrie- und Ölfelddienstleistungen tätig ist, der Bank \"NBNK Investments plc\" sowie Vizevorsitzender des Beratungs- und Investitionsdienstleisters \"Evercore Partners\" für den Bereich Europäisches Investmentbanking. Darüber hinaus ist er Direktoriumsmitglied bei der Denkfabrik Centre for Policy Studies (CPS).", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Forsyth, Baron Forsyth of Drumlean (* 16. Oktober 1954 in Montrose, Angus, Schottland) ist ein britischer Politiker der Conservative Party, der unter anderem Schottland-Minister war.", "tgt_summary": null, "id": 1367607} {"src_title": "James Brown Clay", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Angerdorf Wilkau liegt im Süden der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa acht Kilometer östlich des Gemeindesitzes Zülz, etwa 15 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Prudnik und etwa 35 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole. Wilkau liegt in der Nizina Śląska \"(Schlesische Tiefebene)\" innerhalb der Płaskowyż Głubczycki \"(Leobschützer Lößhügelland)\". Nördlich des Dorfes fließt die \"Młynska\" (\"Mühlgraben\"), ein rechter Nebenfluss des Zülzer Wasser (poln. \"Biała\").", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarorte.", "content": "Nachbarorte von Wilkau sind im Westen Rosenberg (\"Rostkowice\"), im Nordwesten Simsdorf (\"Gostomia\"), im Norden Neudorf (\"Nowa Wieś Prudnicka\"), im Osten Polnisch Müllmen (\"Mionów\"), im Süden Deutsch Müllmen (\"Wierzch\") und im Südwesten Probnitz (\"Browiniec Polski\").", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde im 16. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, 1531 als „Wilkow“, 1534 als „Wilkauw“ und 1571 als „Wilkuow“. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 gelangte Rosenberg mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatte der Ort 159 Einwohner. Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Wilkau ab 1816 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine Schmiede sowie 30 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Wilkau 299 Menschen, allesamt katholisch. 1855 lebten 309 Menschen in Wilkau. 1858 wurde im Ort eine katholische Schule eingerichtet. 1865 bestanden im Ort 19 Bauern-, elf Gärtnerstellen. Die katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 65 Schüler besucht. Eingepfarrt waren die Bewohner nach Deutsch-Müllmen. 1874 wurde der Amtsbezirk \"Simsdorf\" gegründet, welcher aus den Landgemeinden Deutsch Müllmen, Polnisch Müllmen und Wilkau bestand. 1885 zählte Wilkau 327 Einwohner. Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Ort 53 Häuser und 327 Einwohner. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 154 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 62 für Polen. Wilkau verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 332 Einwohner. Am 15. Juni 1936 wurde der Ort in \"Willenau\" umbenannt. 1939 hatte Willenau 304 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S. 1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in \"Wilków\" umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln und seit 1999 gehört er zum Powiat Prudnicki. Am 6. März 2006 wurde in der Gemeinde Zülz, der Wilkau angehört, Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 24. November 2008 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen \"Wilkau\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilkau (polnisch \"Wilków\", 1936–1945 \"Willenau\") ist eine Ortschaft in der Gemeinde Zülz (\"Biała\") im Powiat Prudnicki (Kreis Neustadt O.S.) in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.", "tgt_summary": null, "id": 1685005} {"src_title": "University of California Museum of Paleontology", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Polizist Bæk hat mal wieder Mick dabei erwischt, wie dieser sich fernab des Gesetzes mit Schrott illegal Geld dazuverdient. Zwar kann Mick vom Tatort flüchten, doch nachdem er feststellt, dass kein Entkommen möglich ist, stellt er sich tags darauf der Polizei, gesteht und geht für einige Monate ins Gefängnis. Beim Betreten des Gefängnisses begegnet er seinem Sohn Tom, der gerade entlassen wird und auf dem Weg zu seinem Cousin Jimmy ist, um mit ihm einen neuen Diebstahl zu planen und durchzuführen. Toms Zellengenosse, ein Geschäftsmann, bezahlt ihm 70.000 Kronen, sofern es ihm gelänge, ein Gemälde seiner Urgroßmutter aus dem Museum zu stehlen. Doch leider misslingt der Versuch; beide können sich nicht mehr im Museum sehen lassen, weswegen sie nach jemandem suchen, der vertrauenswürdig genug ist, diesen Diebstahl durchzuführen. Als Mick nach einigen Monaten entlassen wird, ist er derjenige, der es machen soll. Und für 15.000 Kronen geht er mit seinem besten Freund, dem Spielsüchtigen Kenneth, ins Museum und stiehlt das Gemälde. Doch leider ist es das falsche, denn es handelt sich um \"Dame mit Nelke\", einen echten Rembrandt, der einen Wert von über 100 Mio. Kronen hat. Danach ist die komplette Polizei hinter ihnen her. Mick und seine Kumpane stehen jetzt vor der Wahl, das Bild entweder zu verbrennen oder schnellstens zu verkaufen. Sie finden als Käufer einen reichen Japaner, der 12 Mio. Kronen zahlen will, und hoffen, dass dieser Deal schnell über die Bühne geht. Doch dazu kommt es nicht mehr, denn Bæk hat mit Nigel und Tobi zwei sehr brutale Engländer engagiert, die mit rabiaten Methoden versuchen, Mick und seinen Freunden auf die Spur zu kommen, weswegen sie den Japaner ausschalten mussten. Nigel und Tobi geben sich auch als potenzielle Käufer aus und bieten 20 Mio. Kronen für das Bild. Die Übergabe des Geldes ist in einem Hotel, das von Bæk überwacht wird. Bæk ist überrascht und enttäuscht, dass es Mick ist, der den berühmten Rembrandt gestohlen hat. Er macht sich Sorgen, dass Mick etwas Schlimmes passieren könnte, doch dieser weiß sich zu helfen, denn bei der anschließenden Übergabe des Gemäldes auf dem Schrottplatz schaffen es Mick, Kenneth und Tom mit Waffengewalt, nicht nur die Engländer zu überlisten, sondern auch das Geld einzusacken und das Gemälde zu behalten. Das führt zu großem Jubel bei Tom, doch Mick erklärt, dass er sich erneut stellen will, sieht er doch trotz des vielen Geldes keine realistische Fluchtmöglichkeit; schließlich will er nicht in permanenter Angst leben, irgendwann geschnappt zu werden. Er selbst will mit dem Geld und dem Gemälde mit Bæk einen Deal aushandeln, bei dem er und alle anderen frei bleiben können. Doch so sehr Bæk auch interessiert scheint, ist bereits Interpol involviert und das Medieninteresse zu groß, als dass man keinen Schuldigen präsentieren könnte, weswegen mindestens zwei der vier ins Gefängnis müssten. Und nach einigen Diskussionen entscheiden sich Tom und Mick als Vater und Sohn gemeinsam, die Haftstrafe von fünf Jahren anzutreten. In der letzten Szene sieht man im Rückblick, wie Jimmy den Rembrandt hatte fälschen lassen und nun das Original betrachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Am 29. Januar 1999 stahlen vier Männer sowohl einen Rembrandt als auch einen Bellini, welche völlig ungesichert an der Wand des Kunstmuseums von Nivaagaard hingen. Nach einzelnen Hinweisen aus der internationalen Kunstszene wurden alle vier Männer im August 1999 gefasst und zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Johnny Michael Ramkvist, Kim Allan Skydsgaard Holm und Brian Carlo Holm wurden zu jeweils fünf, vier und drei Jahren Haft verurteilt. Das Höchstmaß der Strafe lag bei jeweils sechs Jahren. Der Film behandelt dabei sowohl die Motive als auch die Hintergründe, wie beispielsweise das Engagement der britischen Kopfgeldjäger, die sich als Zivilisten ausgaben, relativ akkurat. Allerdings waren zwei der Räuber nicht Vater und Sohn, sondern Onkel und Neffe.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Nachdem der Film am 17. Mai 2003 auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2003 seine Weltpremiere feierte, startete er am 5. September 2003 in den dänischen Kinos. Der Film startete am 12. August 2004 in den deutschen Kinos und ist seit dem 22. Dezember 2004 auf DVD erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stealing Rembrandt – Klauen Für Anfänger ist eine dänische Kriminalkomödie aus dem Jahr 2003. Inspiriert durch eine wahre Begebenheit erzählt der Film von vier Männern, die aus Versehen ein wertvolles Gemälde aus dem Museum stehlen und es wieder verkaufen wollen.", "tgt_summary": null, "id": 575284} {"src_title": "Ährige Scheinhasel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bombardement von Shimonoseki.", "content": "Während des Bombardements von Shimonoseki am 5. September 1864 war die \"Dupleix\" das zweite Schiff in der Linie der Korvetten, zwischen der britischen HMS \"Tartar\" und der niederländischen \"Metallkruz\". Sie feuerte 411 Schüsse ab und erhielt selbst 22 Treffer (sieben im Rumpf, vier unter der Wasserlinie und elf in den Segeln). Dabei fielen zwei Besatzungsmitglieder und acht weitere wurden verwundet. Am 28. Dezember 1864 segelte die \"Dupleix\" zurück nach Frankreich, wo sie am 25. Juni 1865 außer Dienst gestellt wurde. 1867 wurde sie in Cherbourg erneut in Dienst gestellt und zum Fernostgeschwader unter Konteradmiral Ohier abkommandiert. Sie kam in Yokohama im Februar 1868 an und wurde sofort in die Ereignisse der japanischen Revolution verwickelt.", "section_level": 1}, {"title": "Sakai-Zwischenfall.", "content": "Am 8. März 1868 wurde ein Skiff, das nach Sakai geschickt worden war, durch Samurai des Daimyo von Tosa angegriffen, dabei wurden elf Seeleute sowie der Seekadett Guillou getötet. Kapitän Dupetit-Thouars protestierte so energisch, dass die Samurai verhaftet und 20 von ihnen zu rituellem Selbstmord (Seppuku) aufgefordert wurden. Jedoch waren die Franzosen von der Grausamkeit des Rituals so schockiert, dass, nachdem elf Sepukku stattgefunden hatten, der französische Kapitän Gnade für die restlichen Verurteilten erbat. Dies versöhnte beide Parteien miteinander und ist als der Sakai-Zwischenfall oder Sakai Jiken (堺事件) bekannt. Am 16. April 1868 war die \"Dupleix\" das erste westliche Schiff, das vor Fort Tempozan dem Tenno salutierte. Im Oktober desselben Jahrs wurde die Korvette nach Edo geschickt. Sie stand der britischen Sloop HMS \"Rattler\" bei, die in der in der La-Pérouse-Straße gelegenen Romanzoff-Bucht Schiffbruch erlitten hatte. In Edo durch den Kreuzer Coëtlogon abgelöst, wurde die \"Dupleix\" im Nordhafen von Hakodate zur Wahrung der französischen Interessen während der Seeschlacht von Hakodate stationiert. Sie evakuierte nach dem Fall der Republik Ezo Hauptmann Jules Brunet und seine Begleiter nach Yokohama. Während des Deutsch-Französischen Krieges blockierte die \"Dupleix\" von Juli 1870 bis Februar 1871 die im Hafen von Nagasaki liegende deutsche Korvette SMS \"Hertha\". Im März segelte das Schiff zurück zur Außerdienststellung nach Cherbourg. Von 1876 bis 1886, erneut im Dienst, überwachte die \"Dupleix\" jedes Jahr von März bis Oktober die Fischerei in den Gewässern vor Island. Im Jahr 1887 wurde sie schließlich abgewrackt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dupleix war eine Dampf- und Segelkorvette der französischen Marine und das erste französische Schiff, das nach dem Gouverneur von Pondichéry, und Generalgouverneur der französischen Besitzungen in Indien, dem Marquis Joseph François Dupleix, benannt wurde. Nach ihrer Indienststellung wurde die \"Dupleix\" in das chinesische Meer unter Vizeadmiral Jaures entsandt. Sie erreichte Saigon am 25. August 1862 und machte Zwischenstopps auf den Ryūkyū-Inseln und im Hafen von Hakodate auf der Insel Hokkaidō, bevor sie schließlich in Yokohama ankam.", "tgt_summary": null, "id": 2013327} {"src_title": "Stephen Stich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Region liegt an der Nordostküste des Staats etwa 1320 km nördlich der Hauptstadt Brisbane und 75 km südlich von Cairns. Größte Ortschaft und Verwaltungssitz der LGA ist Innisfail mit etwa 8300 Einwohnern. Zur Region gehören folgende Stadtteile und Ortschaften: Bamboo Creek, Basilisk, Belvedere, Bilyana, Bingil Bay, Birkalla, Bombeeta, Boogan, Bulgun, Camp Creek, Cardstone, Cardwell, Carmoo, Carruchan, Coconuts, Comoon Loop, Cooroo Lands, Coorumba, Coquette Point, Cowley, Cowley Beach, Cowley Creek, Cullinane, Currajah, Damper Creek, Daradgee, Daveson, Dingo Pocket, Djarawong, Djiru, East Feluga, East Innisfail, East Palmerston, Eaton, El Arish, Ellerbeck, Etty Bay, Eubenangee, Euramo, Feluga, Fitzgerald Creek, Flying Fish Point, Friday Pocket, Garners Beach, Garradunga, Germantown, Goolboo, Goondi, Goondi Bend, Goondi Hill, Granadilla, Hudson, Hull Heads, Innisfail, Innisfail Estate, Jaffa, Japoonvale, Jarra Creek, Jubilee Heights, Kennedy, Kooroomool, Kurrimine Beach, Lower Cowley, Lower Tully, Lumholtz, Maadi, Mamu, Maria Creeks, Martyville, Mccutcheon, Mena Creek, Merryburn, Midgenoo, Midgeree Bar, Mighell, Mission Beach, Moresby, Mount Mackay, Mourilyan, Mourilyan Harbour, Mundoo, Munro Plains, Murray Upper, Murrigal, Nerada, New Harbourline, Ngatjan, No 4 Branch, No 5 Branch, No 6 Branch, Obriens Hill, Pin Gin Hill, Rockingham, Rungoo, Sandy Pocket, Shell Pocket, Silkwood, Silky Oak, South Innisfail, South Johnstone, South Mission, Stockton, Stoters Hill, Sundown, Tam Oshanter, Tully, Tully Heads, Upper Daradgee, Utchee Creek, Vasa Views, Walter Hill, Walter Lever Estate, Wangan, Wanjuru, Warrami, Warrubullen, Webb und Wongaling Beach.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die heutige Cassowary Coast Region entstand 2008 aus den beiden Shires Cardwell und Johnstone.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Der Cassowary Coast Regional Council hat sieben Mitglieder. Sechs Councillor werden von den Bewohnern der sechs Divisions (Wahlbezirke) gewählt. Der Ratsvorsitzende und Mayor (Bürgermeister) wird zusätzlich von allen Bewohnern der Region gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Cassowary Coast Region ist ein lokales Verwaltungsgebiet (LGA) im australischen Bundesstaat Queensland. Das Gebiet ist 4688 km2 groß und hat etwa 28 000 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 110395} {"src_title": "John Calvin Mason", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Otis und Eddy sind beste Freunde. Privat vertreiben sich die beiden, die ständig pleite sind, mit gegenseitigem Vorrappen die Zeit. Als sie wieder einmal nicht in einen Club hineinkommen, brechen sie dort durch das Fenster ein, um an einem Battle teilzunehmen. Doch bevor Otis auch nur ein Wort rappen kann, werden die beiden hinausgeworfen. Schließlich warten sie vor dem Club und fangen den Veranstalter Fusco ab. Sie rappen ihm etwas vor, er zeigt sich beeindruckt, verlangt aber ein Demotape. Otis landet schließlich bei DJ Desue, der eine Probesession mit den beiden startet. Zwar sind die Reime und der „Flow“ gut, doch die Raps kommen nicht so gut rüber. Sie gehen davon aus, dass dieses am minderwertigen Mikrofon liegt, doch für ein besseres haben sie kein Geld. Otis pumpt zunächst seine Freundin Suzy an, die ihm gerade mal 10 Mark leihen kann. Danach lädt Otis’ halbkrimineller Freund Adal sie zu einer Party ein, auf der auch der Sony-Promoter Facher und seine Assistentin Jasmin sind. Die beiden schlagen den Jungrappern jedoch vor, besser auf Englisch zu rappen. Schließlich kümmert sich Otis’ halbkrimineller Freund Adal um die Beschaffung eines Mikrofons. Es stellt sich heraus, dass er mit ihnen zusammen eins klauen will. Nach der ersten Aufnahmesession verkaufen sich die Tapes im Plattenladen von Fusco wie warme Semmeln. Sie geben sich selbst den Namen \"Blutzbrüdaz\". Fusco bietet sich als ihr Manager an und besorgt ihnen einen Auftritt in Braunschweig. Auf dem vom Publikum ekstatisch gefeierten Konzert sind auch Jasmin und Facher. Facher bietet den beiden einen Vertrag an. Gegen den Willen ihres Managers und auf Drängen von Eddy nehmen sie an. Die erste Single geht aber direkt auf Kosten der künstlerischen Freiheit. Die beiden werden zu einer gesungenen Hookline überredet, und als die Single aus dem Presswerk kommt, wurden Otis’ Reime durch Eddys ersetzt. In Otis regen sich langsam Zweifel, ob die Entscheidung richtig war. Er macht jedoch weiter gute Miene, um seinem Freund Eddy nicht in den Rücken zu fallen und seiner Freundin endlich was bieten zu können. Bei einer Fernsehshow kommt es jedoch zum Eklat: Statt zwei Liedern sollen die Blutzbrüdaz nur einen Song rappen, nämlich den mit Eddys Gesang. Als ihr Auftritt dann auch noch als „Eddy und die Blutzbrüdaz“ angekündigt wird, reicht es Otis, und er geht. Gerade noch kann ihn Jasmin davon abhalten, auf Facher loszugehen. Zu Hause wirft ihn seine Freundin raus, und in seiner Wut bricht er sich auch noch den Fuß. Während Eddys Karriere durchstartet, befindet sich Otis am Tiefpunkt. Von Adal kann er sich schließlich 20.000 Mark leihen: Dafür ist der nun aber Otis’ Manager. Otis geht wieder zu Fusco, und die beiden richten ein eigenes Tonstudio ein. Otis schreibt wie ein Verrückter Lieder über die verlorene Freundschaft mit Eddy. Diese Disstracks sollen „das nächste große Ding“ werden, und Adal beginnt zusammen mit den beiden eine Guerilla-Marketing-Kampagne. Eddys Poster, die für dessen erstes Album werben, werden kurzerhand überklebt. Es scheint alles gut zu laufen, bis Adal einen Autounfall verursacht und der beteiligte Fahrer die Polizei ruft. Otis soll für ihn mit dem Kokain wegrennen, doch dieser weigert sich. Hals über Kopf verlassen beide die Unfallstelle. Doch Adal hat noch mehr Kokain, das im Wagen versteckt war, verloren und will jetzt sein Geld von Otis zurück. Als dieser mit Fusco Platten auflegt, versucht Adal ihn zu erwischen, doch mit Hilfe von Jasmin, die zufällig den Club besucht, gelingt Otis die Flucht. Otis erfährt, dass sie nicht mehr für Facher arbeitet, und die beiden schlafen miteinander. Doch Adal lässt nicht locker, er bricht in das Tonstudio ein und verkauft das Mastertape an Facher. Dieser präsentiert Otis zudem noch seinen Knebelvertrag, den Otis unterschrieben hat: Zwei Jahre lang gehört Facher jeder Track von Otis. Otis beschließt daraufhin, Facher eins auszuwischen: Er lädt alle seine Tracks im Internet hoch und bietet sie kostenlos per Filesharing an. Danach besucht er ein Konzert von Eddy, besteigt dort die Bühne und rappt einen Disstrack, der schließlich Eddy der Lächerlichkeit preisgibt. Eddy verlässt den Club, zollt aber vorher Otis mit ihrem alten Handschlag Respekt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Gedreht wurde die Filmkomödie zwischen dem 13. Februar und 5. April 2011 in Berlin und Umgebung. Sowohl die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein als auch das Medienboard Berlin-Brandenburg, der Deutsche Filmförderfonds, die Filmförderungsanstalt und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien beteiligten sich finanziell an dem Projekt.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Am 2. Dezember 2011 erschien der Soundtrack zum Film, \"Blutzbrüdaz – die Mukke zum Film\". Während auf der Standardversion des Soundtrackalbums ausschließlich neue Songs von Sido, B-Tight und anderen Deutschrappern enthalten sind, enthält die Deluxe-Version eine zweite CD mit Instrumentalstücken. Einige der von Sido und B-Tight geschriebenen Songs werden im Film von ihren Figuren \"Otis\" und \"Eddy\" gerappt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Carsten Baumgardt von Filmstarts bezeichnete den Film als „ungezwungen spaßige, entwaffnend selbstironisch gespielte Komödie, die zeigt, dass Sido keine Maske nötig hat [...] Trotz oder gerade durch die komische Überhöhung ist die Schilderung des Berliner Rap- und Hip-Hop-Milieus punktgenau und wirkt jederzeit echt. Der Nährboden der Geschichte ist naturbelassen und die amüsanten Dialoge atmen Lokalkolorit“. Gegen Ende verheddere sich die Produktion jedoch „in den Fallstricken einer 08/15-Dramaturgie, wodurch der Film auf der Zielgerade einiges an Schwung verliert“. David Siems von epd Film bezeichnete den Film als „ambitioniert gemeinten, aber völlig am Leben vorbei gedrehten Hip-Hop-Film“. Die Produktion wirke in weiten Teilen „konstruiert“ und biete „flache Witze, müde Lacher“, die sich aus einer „billigen Malen-nach-Zahlen-Story“ ergäben. Darüber hinaus habe \"Blutzbrüdaz\" „keinen Flow, kein Timing und keinen Respekt vor der Ernsthaftigkeit, die zum Komödiengenre nun einmal dazu gehört“. Yildirims „Figuren sind derart überzeichnet, dass man ihnen schlichtweg nicht glauben mag. Es bleibt der fade Beigeschmack, dass Blutzbrüdaz primär als PR-Vehikel für Sido taugt“. Die Zeitschrift \"Cinema\" befand, dass \"Blutzbrüdaz\" eine „uninspirierte Underdogstory voller Plattitüden“ sei. Der Film sei zwar „besser als das unsägliche Machwerk \"Zeiten ändern dich\"“, besonders mitreißend sei „die naiv erzählte Story über den Street-Rapper Otis, der zusammen mit seinem Kumpel Eddy an den Mechanismen der Musikindustrie verzweifelt, deshalb aber noch lange nicht“. Dafür sorge schon das unverblümte Bemühen diverser Showbiz- und Gettoklischees: „Von schmierigen Plattenbossen über muslimische Drogenmacker bis hin zu ausgelassenen Discoorgien ist alles vertreten.“ Jens-Christian Rabe nannte \"Blutzbrüdaz\" in seiner Rezension für die \"Süddeutsche Zeitung\" „keinen guten Film“ und schrieb: „Sido versucht sich [an einer] Aufsteigerstory mit autobiografischen Elementen, die einer romantisierten Idee von Hip-Hop hinterherläuft. Von Özgür Yildrim abgedreht und Fatih Akin mitproduziert, ist das zwar besser als die Bushido-Saga \"Zeiten ändern dich\". Doch es bleibt großteils fade, lächerlich und ohne internationales Niveau [...] Man hat nicht den Eindruck, dass sie wirklich ihr Herzblut in diesen Film gesteckt haben oder stecken konnten.“", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "In Deutschland verzeichnete \"Blutzbrüdaz\" nach Ende des ersten Vorführwochenendes 128.139 Kinobesucher; inklusive Previews gar 154.699 Zuschauer. Als einzige Neueinsteiger in den Top Ten platzierte er sich damit auf Platz sechs der Kinocharts. Mit insgesamt 115.453 Besuchern innerhalb von nur drei Tagen konnte sich die Komödie auf Platz 43 der meistgesehenen deutschen Kinoproduktion des Jahres 2011 platzieren. Weitere 413.381 Zuschauern konnte der Film im Jahr 2012 verbuchen. \"Blutzbrüdaz\" rangierte damit auf Platz 18 der nationalen Besucher-Jahrescharts 2012. Die Gesamtzuschauerzahl belief sich auf 528.834.", "section_level": 2}], "src_summary": "Blutzbrüdaz ist ein deutscher Spielfilm des Regisseurs Özgür Yıldırım aus dem Jahr 2011. Die Musikkomödie mit den Rappern Sido und B-Tight in den Hauptrollen basiert auf einem Drehbuch der beiden Autoren Nicholas J. Schofield und Jan Ehlert und handelt von den beiden Berliner Musikern Otis und Eddy, deren plötzlicher Durchbruch im Musikgeschäft ihre Freundschaft auf eine Zerreißprobe stellt. In weiteren Rollen sind unter anderem Milton Welsh, Claudia Eisinger, Tim Wilde und Alwara Höfels sowie die Rapper Alpa Gun, Florian Renner, Liquit Walker, G-Fu und Tony D zu sehen. ", "tgt_summary": null, "id": 1788159} {"src_title": "John D. White", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Falter haben eine Vorderflügellänge von 32 bis 43 Millimeter. Sie sehen der nahe verwandten Art \"Sphinx gordius\" sehr ähnlich. Diese besitzt eine deutlich kontrastreichere Musterung als \"Sphinx poecila\", was eine Bestimmung in vielen Fällen einfach macht. Das sicherste Bestimmungsmerkmal ist jedoch der Submarginalbereich der Vorderflügel, außerhalb der Postmedialbinde, der bei \"Sphinx gordius\" sehr dunkel, fast schwarz ist und deutlich mit der grauen Grundfarbe des übrigen Vorderflügels kontrastiert. Bei \"Sphinx poecila\" hat dieser Bereich dieselbe Farbe wie der Rest des Flügels, nur selten ist er am Analwinkel schwarz mit dunklen Schuppen überpudert. Sämtliche anderen in der Literatur genannten Bestimmungsmerkmale auf den Oberseiten der Vorderflügel führen nicht immer zu einer richtigen Bestimmung. Die Art ist variabel. Die meisten Individuen sind zumindest geringfügig verdunkelt, die schwarzen Muster sind aber nicht variabel. Die Intensität der weißen Beschuppung auf den Vorderflügeln ist ziemlich variabel. Es gibt sehr hell gefärbte Tiere, aber auch melanistische Formen. Der Saum am Außenrand der Vorderflügel ist schwarz und weiß gescheckt, an den Hinterflügeln ist er nahezu vollständig weiß und nur wenig grau gescheckt. Die Vorderflügel sind dunkelgrau mit diffusen schwarzen und grauen Wellenlinien und einer Reihe von schwarzen Strichen, die in der Flügelspitze enden. Außerdem ist ein weißer Diskalfleck ausgebildet. Dieser unterscheidet die Art von \"Sphinx canadensis\". Die Hinterflügel sind auf der Oberseite bräunlich grau und haben einen breiten schwarzen Rand und eine schwarze Medianlinie. Die Raupen der beiden oben beschriebenen ähnlichen Arten sind sich ebenfalls sehr ähnlich. Beide Arten haben eine variable kräftige grüne Grundfarbe und sieben Paar schräge, weiße Seitenstreifen. Bei \"Sphinx gordius\" sind die weißen Streifen schmal und zum Rücken rötlich violett gerandet, wohingegen die Streifen bei \"Sphinx poecila\" breit sind und schwarz oder zumindest sehr dunkel gerandet sind. Die Stigmen sind bei ersterer Art rötlich violett, bei \"Sphinx poecila\" rostbraun. Der Kopf ist bei \"Sphinx gordius\" grün mit einem Paar dunkelgrüner vertikaler Streifen, bei \"Sphinx poecila\" ist er dunkelgrün mit hellgrünen Streifen. Außerdem sind die Raupen von \"Sphinx gordius\" ziemlich glatt und die Raupen von \"Sphinx poecila\" unterhalb der Stigmen stark mit Sekundärborsten versehen. Neben der grünen Farbmorphe gibt es auch eine hell weinrote und eine, die eine farbliche Mischung aus der grünen und weinroten Form ist. Die Puppe ist rötlich braun. Ihre Rüsselscheide liegt frei. Auch sie sieht \"Sphinx gordius\" sehr ähnlich. Der Kremaster ist etwas breiter und verjüngt sich nicht so rasch zur Doppelspitze, die ziemlich stumpf ist.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Es ist schwierig die Verbreitung dieser Art anhand älteren Materials zu kartieren, da nicht feststellbar ist, welche Funde eigentlich \"Sphinx gordius\" betreffen. Die Art ist jedenfalls deutlich nördlicher verbreitet, als ihr Doppelgänger. Probleme der Abgrenzung gibt es im Nordosten der Vereinigten Staaten, der Region um die Great Lakes und die kanadischen Prärie-Provinzen bis in den äußersten Nordosten von Alberta.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Falter fliegen nachts häufig Lichtquellen an. Nachweise an Nektarblüten gibt es an \"Apocynum\", \"Lonicera involucrata\", Nachtkerzen (\"Oenothera\"), Gemeinem Flieder (\"Syringa vulgaris\") und Phlox (\"Phlox\").", "section_level": 1}, {"title": "Flug- und Raupenzeiten.", "content": "Die Falter fliegen offenbar überall in ihrem Verbreitungsgebiet in einer Generation von Ende Mai bis Ende Juli.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung der Raupen.", "content": "Die Raupen fressen an einer Vielzahl verschiedener Pflanzen, wie beispielsweise Heidelbeeren (\"Vaccinium\"), Ostamerikanische Lärche (\"Larix laricina\"), Spiersträucher (\"Spiraea\") und Gagelstrauch (\"Myrica gale\"). Es gibt in der Literatur noch zahlreiche weitere Nahrungspflanzen, viele von diesen resultieren jedoch aus Verwechslungen mit \"Sphinx poecila\".", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Weibchen legen ihre Eier einzeln an den Blättern der Raupennahrungspflanzen ab. Die Raupen sind Einzelgänger und häufig tagaktiv. Die Verpuppung erfolgt in einer flachen Kammer knapp unter der Erdoberfläche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sphinx poecila ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae). Die Art wurde von James Francis Stephens 1828 erstbeschrieben. Grote und Robinson synonymisierten die Art 1865 unter \"Sphinx gordius\", bis Clark sie 1920 zu einer Unterart, \"Sphinx gordius borealis\" herabstufte. Erst Riotte erkannte 1980, dass es sich um zwei eigenständige Arten handelt. Bei der Art handelt es sich um den häufigsten Schwärmer in Kanada.", "tgt_summary": null, "id": 157811} {"src_title": "Francesco Paolo Bonifacio", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Region liegt an der Südostküste des Staats etwa 100 km nördlich der Hauptstadt Brisbane. Größte Stadt und Verwaltungssitz der LGA ist Nambour mit etwa 10 000 Einwohnern. Zur Region gehören folgende Stadtteile und Ortschaften: Alexandra Headland, Aroona, Bald Knob, Balmoral Ridge, Battery Hill, Beerburrum, Beerwah, Belli Park, Bells Creek, Birtinya, Black Mountain, Bli Bli, Bokarina, Booroobin, Boreen Point, Bridges, Buddina, Buderim, Burnside, Caloundra, Caloundra West, Cambroon, Castaways Beach, Chevallum, Coes Creek, Como, Conondale, Coochin Creek, Coolabine, Cooloolabin, Coolum Beach, Cooran, Cooroibah, Cooroy, Cooroy Mountain, Cootharaba, Crohamhurst, Curramore, Currimundi, Diamond Valley, Dicky Beach, Diddillibah, Doonan, Dulong, Eerwah Vale, Elaman Creek, Eudlo, Eumundi, Federal, Flaxton, Forest Glen, Gheerulla, Glass House Mountains, Glenview, Golden Beach, Highworth, Hunchy, Ilkley, Image Flat, Kenilworth, Kiamba, Kidaman Creek, Kiels Mountain, Kin Kin, Kings Beach, Kulangoor, Kuluin, Kunda Park, Kureelpa, Lake Macdonald, Landers Shoot, Landsborough, Little Mountain, Maleny, Mapleton, Marcoola, Marcus Beach, Maroochy River, Maroochydore, Meridan Plains, Minyama, Moffat Beach, Mons, Montville, Mooloolaba, Mooloolah Valley, Mount Coolum, Mount Mellum, Mountain Creek, Mudjimba, Nambour, Ninderry, Noosa Heads, Noosa North Shore, Noosaville, North Arm, North Maleny, Obi Obi, Pacific Paradise, Palmview, Palmwoods, Parklands, Parrearra, Peachester, Pelican Waters, Peregian Beach, Peregian Springs, Perwillowen, Pinbarren, Point Arkwright, Pomona, Reesville, Ridgewood, Ringtail Creek, Rosemount, Shelly Beach, Sippy Downs, Sunrise Beach, Sunshine Beach, Tanawha, Tewantin, Tinbeerwah, Towen Mountain, Twin Waters, Valdora, Verrierdale, Warana, West Woombye, Weyba Downs, Witta, Woombye, Wootha, Wurtulla, Yandina, Yandina Creek und Yaroomba.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die heutige Sunshine Coast Region entstand 2008 aus der City von Caloundra und den beiden Shires Maroochy und Noosa.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Der Sunshine Coast Regional Council hat 13 Mitglieder. Zwölf Councillor werden von den Bewohnern der zwölf Divisions (Wahlbezirke) gewählt. Der Ratsvorsitzende und Mayor (Bürgermeister) wird zusätzlich von allen Bewohnern der Region gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sunshine Coast Region ist ein lokales Verwaltungsgebiet (LGA) im australischen Bundesstaat Queensland. Das Gebiet ist 2254 km2 groß und hat etwa 300.000 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1561144} {"src_title": "Summer and the City", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Klima.", "content": "Der Ort Arévalo liegt an der Einmündung des Río Arevalillo in den Río Adaja in der kastilischen Meseta in ca. Höhe und ungefähr auf halbem Wege zwischen Valladolid und Ávila. Das Klima ist gemäßigt bis warm; der eher spärliche Regen (ca. 385 mm/Jahr) fällt mit Ausnahme der trockenen Sommermonate übers Jahr verteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplätzen auf dem Lande haben seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem deutlichen Wachstum der Städte geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Arévalo ist traditionell landwirtschaftlich orientiert, aber auch Kleinhändler, Handwerker und Dienstleister haben sich im Ort niedergelassen. Heute spielt der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen \"(casas rurales)\" eine nicht unwesentliche wirtschaftliche Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Obwohl Arévalo im Siedlungsgebiet des keltischen Volksstamms der Vettonen lag, wurden im Stadtgebiet bislang weder keltische noch römische oder westgotische Funde gemacht. Auch die seit dem 8. Jahrhundert in der Region anwesenden Mauren haben keine Spuren hinterlassen; sie wurden im Rahmen der Rückeroberung \"(reconquista)\" der ehemals christlichen Gebiete um 1082 von Alfons VI. von León nach Süden abgedrängt. Anschließend betrieb man eine Wiederbesiedlungspolitik \"(repoblación)\" durch Christen aus dem Norden aber auch von Mozarabern aus dem Süden der Iberischen Halbinsel. Im 12. Jahrhundert war Arévalo Grenzstadt zwischen den Königreichen León und Kastilien und wuchs schnell; das 13. Jahrhundert sah eine rege Bautätigkeit in der Stadt. König Heinrich IV. von Kastilien (reg. 1454–1474) berief eine Versammlung der Stände \"(Cortes)\" nach Arévalo ein; die spätere Königin Isabella I. verbrachte hier etliche Jahre ihrer Kindheit. Im Jahr 1469 wurde ein Herzogtum \"(ducado)\" geschaffen, welches allerdings nur 11 Jahre Bestand hatte. Im Jahr 1494 wurden in Setúbal (Portugal) und Arévalo (Kastilien) die Urkunden des Vertrags von Tordesillas ratifiziert, in welchem die Einflusssphären beider Staaten voneinander abgegrenzt wurden. 1944 ereignete sich der Eisenbahnunfall von Arévalo.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arévalo ist eine spanische Kleinstadt und eine Gemeinde \"(municipio)\" mit Einwohnern (Stand ) in der Provinz Ávila in der Autonomen Region Kastilien-León in Zentralspanien. Der historische Stadtkern ist als Kulturgut \"(Bien de Interés Cultural)\" in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt.", "tgt_summary": null, "id": 1533980} {"src_title": "Sam Galbraith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nach der Reformation war es unter dem katholischen König Philipp II. zu heftigen religiösen Spannungen und zu Zentralisierungsversuchen gekommen, die ab 1568 zu einer Reihe von Aufständen und Schlachten gegen die Spanier führten. Im September 1575 musste König Philipp II. für Spanien den Staatsbankrott erklären. Die in der Grafschaft Flandern eingesetzten spanischen Truppen blieben längere Zeit ohne Sold, meuterten nach dem Tode des spanischen Statthalters Luis de Zúñiga y Requesens im März 1576 und zogen plündernd durch die Niederlande. Am 4. November 1576 fielen sie als \"Spanische Furie\" über Antwerpen her, die damals reichste Stadt der spanischen Niederlande mit ungefähr 100.000 Einwohnern, und richteten ein dreitägiges Massaker an. Schon am 8. November 1576 verlangten deshalb fast alle niederländischen Provinzen in der Genter Pazifikation den Abzug aller Spanier aus den Niederlanden. Konfessionelle Gegensätze führten jedoch am 6. Januar 1579 zur Bildung der Union von Arras (niederländisch: \"Unie van Atrecht\") der katholischen französischsprachigen südlichen Provinzen, worauf die nördlichen protestantischen Provinzen am 23. Januar 1579 mit der Unterzeichnung der Utrechter Union (niederländisch: \"Unie van Utrecht\") reagierten. Eine Reihe anderer Provinzen und Städte, u. a. Antwerpen, schlossen sich später der Utrechter Union an, die sich 1581 mit dem Plakkaat van Verlatinghe für unabhängig erklärte und die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen (auch: \"Republik der Vereinigten Niederlande\" oder \"Generalstaaten\") gründete. Damit war die Trennung in Generalstaaten und Spanische Niederlande besiegelt. Beim Kampf Philipps II. gegen die Unabhängigkeit der Generalstaaten wurden Teile der südlichen Provinzen, teils nach schwierigen Belagerungen von den Spaniern unter dem neuen Statthalter Alexander Farnese, dem Sohn Margarethes von Parma und späteren Herzog von Parma, unterworfen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Belagerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Belagerungsringe.", "content": "Die spanischen Truppen waren unter Alexander Farnese laufend verstärkt worden und zählten im Jahre 1584 schließlich 61.000 Mann. Alexander Farnese hatte dabei darauf geachtet, dass die Nachschublinien der Spanier durch in regelmäßigen Abständen errichtete Festungen geschützt waren und die Truppen zuverlässig versorgt wurden. Zu Beginn der Belagerung Antwerpens waren die spanischen Truppen daher gut ausgerüstet. Zunächst wurden Belagerungsringe um Antwerpen gebaut und Forts entlang der Schelde errichtet, ohne große Angriffe gegen die befestigte Stadt zu versuchen. Es war jedoch nicht möglich, die halbkreisförmig an der breiten Schelde liegende Stadt völlig einzuschließen. Auf dem Fluss konnten die Antwerpener die Belagerung insbesondere nachts und bei günstiger Gezeitenströmung immer wieder umfahren.", "section_level": 2}, {"title": "Schiffbrücke über die Schelde.", "content": "Alexander Farnese beschloss daher, die Schelde unterhalb von Antwerpen durch eine Schiffbrücke völlig zu sperren, um damit die Verbindung der Stadt zu ihren Verbündeten abzuschneiden. Die Brücke wurde zwischen \"Callo\", dem heutigen Kallo, Ortsteil von Beveren und \"Oordam\" (heute in der ausgedehnten Fläche des Hafens von Antwerpen verschwunden) etwa 8 km unterhalb der Altstadt von Antwerpen errichtet. Die Schelde soll damals dort etwa 720 m breit und 18 m tief gewesen sein, wozu noch ein Tidenhub von 3,6 m kam. Vom Fort von Callo aus wurde zunächst eine hölzerne Jochbrücke so weit wie möglich (60 m) in den Fluss hinein gebaut, deren Ende eine rechteckige Plattform bildete. Beide wurden durch zusätzliche Pfähle und Querstreben mehrfach verstärkt. Die Jochbrücke war 3,60 m breit, also ausreichend für 8 eng nebeneinander marschierende Soldaten, die Plattform war etwa 12 m × 15 m groß. Brücke und Plattform waren mit 1,50 m hohen Seitenwänden aus starken Planken als Brustwehr und einem 60 cm breiten Sturmdach gegen feindliches Musketenfeuer ausgestattet. Am anderen Ufer wurde vom Fort von Oordam aus eine vergleichbare, aber erheblich längere Brücke mit Plattform gebaut. Auf den Plattformen wurden Geschütze zur Verteidigung der Brücke positioniert. Der verbleibende Zwischenraum von rund 380 m wurde mit einer Schwimmbrücke aus Schiffen verschlossen, die allerdings erst mühsam herbeigeschafft werden mussten. Die Brücke bestand schließlich aus 31 bzw. 32 Schiffen, die jeweils knapp 20 m lang und 3,60 m breit waren und im Abstand von 6,60 m voneinander mit Ankern vorn und hinten und mit Tauen und Ketten untereinander befestigt waren. Oberhalb und unterhalb der Brücke wurden zusätzlich schwimmende Barrieren aus Mastbäumen und Balken verankert, die zum Strom hin mit eisenbeschlagenen Spitzen bewehrt waren. Die Schiffe waren mit bewaffneten Soldaten und Kanonen besetzt; zusammen mit den Geschützen auf den Brückenplattformen waren insgesamt 97 Geschütze unterschiedlichen Kalibers auf der Brücke im Einsatz. Außerdem lagen noch 40 bewaffnete Schiffe bereit, um Angriffe der Niederländer abzuweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenmaßnahmen der Antwerpener.", "content": "Als Gegenmaßnahme gegen die Einkreisung durch die Spanier fluteten die Niederländer das tief liegende Flachland zu beiden Seiten der Schelde. Dadurch sollten die spanischen Forts überflutet oder wenigstens isoliert werden; die Niederländer hofften, mit der Möglichkeit, auf den überfluteten Feldern mit flachen Schiffen zu fahren, die Kontrolle über die Schelde wiederzuerlangen. Die gut ausgebildeten Soldaten in den spanischen Stellungen konnten ihre Positionen in teilweise heftigen Kämpfen jedoch meist halten. Die Niederländer versuchten, die Brücke mit Brandern zu schädigen, aber den Spaniern gelang es meist, die brennenden Schiffe abzudrängen, auch wenn es bei der Explosion der Schiffe zu erheblichen Verlusten kam. Ein von Federigo Giambelli mit Höllenmaschinen versehenes Schiff erreichte die Brücke in der Nacht vom 4. zum 5. April. Die Explosion beschädigte die Brücke zwar erheblich und soll 1.000 spanische Soldaten getötet haben, konnte die Sperre aber nicht brechen. Auch die Finis Belli, ein besonders ausgerüstetes Kriegsschiff, das mit seinen zahlreichen Kanonen und rund tausend Mann Besatzung den Durchbruch erzwingen sollte, lief bereits beim ersten Einsatz auf Grund und fiel aus. Die unter Hungersnot leidenden und nach dem Fall von Brüssel demoralisierten Antwerpener betrachteten ihre Sache schließlich als verloren. Man schätzt, dass auf ihrer Seite 8.000 Personen durch Kampfhandlungen oder durch Hunger umkamen.", "section_level": 2}, {"title": "Kapitulation.", "content": "Am 17. August 1585 kapitulierte Antwerpen. Alexander Farnese stationierte erfahrene kastilische Truppen in Antwerpen, um zu verhindern, dass die Stadt noch einmal in die Hand der Gegner fiel. Er hatte den Soldaten Plünderungen strikt verboten, die sich zum großen Erstaunen der Einwohner nach den Erfahrungen mit der \"Spanischen Furie\" auch diszipliniert verhielten. Alexander Farnese stellte auch nur zurückhaltende Forderungen, den Protestanten wurden zwei Jahre gegeben, bevor sie die Stadt verlassen mussten. Einige Bewohner kehrten zum katholischen Glauben zurück, viele verließen jedoch die Stadt Richtung Norden. Von der ursprünglichen Bevölkerung von etwa 100.000 Bewohnern blieben nur 40.000. Viele der gut ausgebildeten und erfahrenen Abwanderer trugen zum Aufblühen der nördlichen Provinzen und zu deren Goldenem Zeitalter bei. Die niederländische Flotte hielt ihre gegen die Spanier gerichtete Sperrung der Schelde aufrecht und schnitt Antwerpen damit vom internationalen Seehandel ab. Dies und die mit der Abwanderung verbundene Einschränkung der Antwerpener Wirtschaft beendeten die Glanzzeit der Stadt. Die Seeblockade wurde im Westfälischen Frieden aufrechterhalten und erst 1795 bzw. 1815, der „Scheldezoll“ 1863 aufgehoben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Belagerung von Antwerpen durch Truppen des spanischen Königs Philipp II. erfolgte in der Zeit von Juli 1584 bis August 1585 im Rahmen des Achtzigjährigen Krieges, in dem sich die ursprünglich Siebzehn Provinzen der Spanischen Niederlande – darunter auch Antwerpen – gegen die Herrschaft des spanischen Königs erhoben hatten.", "tgt_summary": null, "id": 536160} {"src_title": "Joviano de Lima Júnior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Eine Vielzahl von klinischen Studien, beispielsweise die Framingham-Herz-Studie, zeigten, dass ein hoher Body-Mass-Index (BMI) mit schwerwiegenden Erkrankungen korreliert, wie Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz, Arteriosklerose, Schlaganfall oder Brustkrebs. Übergewicht ist ein eindeutiger Risikofaktor, der die Lebenserwartung signifikant senkt. Dagegen wurde in einer Reihe von epidemiologischen Studien festgestellt, dass Patienten – also bereits erkrankte Personen – mit einem erhöhten BMI offensichtlich eine höhere Lebenserwartung als normalgewichtige Patienten haben. Bei folgenden Erkrankungen wurde in Studien ein Adipositas-Paradoxon gefunden: Dieses Paradoxon wird allerdings häufig dahin gehend falsch interpretiert, dass Über- besser als Normalgewicht sei. Das Adipositas-Paradoxon trifft jedoch nur auf bereits erkrankte Personen zu, und diese haben aufgrund ihrer Erkrankung statistisch ohnehin schon eine verkürzte Lebenserwartung. Im Fall der Herzinsuffizienz ist es günstiger, die Krankheit durch Normalgewicht zu vermeiden, als mit Übergewicht selbige überleben zu wollen. Zuerst wurde das Adipositas-Paradoxon bei chronischen Dialysepatienten festgestellt. In allen darauffolgenden Studien hatten die Patienten mit dem niedrigsten Body-Mass-Index die schlechteste Prognose. Mittlerweile liegen auch Studien von Akutpatienten (Sepsis) vor, nach denen adipöse Patienten ebenfalls einen Überlebensvorteil haben. Das Adipositas-Paradoxon wurde erstmals 1999 beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel Herzinsuffizienz.", "content": "Bei der Auswertung von über 100.000 Patientenakten des \"Acute Decompensated Heart Failure National Registry\" (ADHERE) wurde festgestellt, dass die Kliniksterblichkeit bei Patienten mit einem BMI von 16,0 bis 23,6 kg/m2 bei 6,3 % lag. Mit zunehmendem BMI nahm sie linear ab. So lag die Kliniksterblichkeit bei adipösen Patienten mit einem BMI von 33,4 bis 60 kg/m2 bei nur noch 2,4 %. Dieser Unterschied blieb auch nach der Korrektur von Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, Blutharnstoff, Blutdruck, Kreatinin, Natrium, Herzfrequenz und Ruhedyspnoe erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Mögliche Ursachen des Paradoxons.", "content": "Die Studienergebnisse wurden zunächst äußerst kontrovers diskutiert. Zum einen wurde die Existenz des Adipositas-Paradoxons bezweifelt. Ein Argument gegen das Adipositas-Paradoxon ist, dass chronische Patienten mit dem niedrigsten BMI üblicherweise die am schwersten erkrankten sind. Bei vielen Erkrankungen, wie beispielsweise AIDS oder Krebs, tritt zudem im Endstadium ein krankheitsbedingter Gewichtsverlust ein. Diese Konfundierungseffekte würden die Studienergebnisse verfälschen. Ein typischer Confounder ist das Tabakrauchen, das zwar den BMI reduziert, aber die Mortalität signifikant erhöht. Aber auch nach der Korrektur der Studien um die Confounder (z. B. Alter, Geschlecht, Schweregrad der Erkrankung) blieb das Phänomen Adipositas-Paradoxon bestehen. Es gilt heute als weitgehend akzeptiert, dass bei einigen chronischen Erkrankungen ein höherer BMI einen Überlebensvorteil bietet. Weitgehend unklar ist jedoch die Ursache für das Adipositas-Paradoxon. Trotz großer Forschungsanstrengungen ist das Adipositas-Paradoxon noch ungeklärt. Es werden verschiedene Hypothesen diskutiert. Eine mögliche Ursache könnten die größeren metabolischen Reserven der adipösen Patienten sein, die beispielsweise bei einer durch eine Krebserkrankung ausgelösten Tumorkachexie vorteilhaft sind. So werden bestimmte Zytokine wie TNF-α oder Interleukin-6, die an der Kachexie beteiligt sind, offensichtlich im Fettgewebe adipöser Patienten besser resorbiert, beispielsweise durch den löslichen TNF-α-Rezeptor. Möglicherweise ist die erhöhte Menge an Lipoproteinen im Serum übergewichtiger Patienten zur Bekämpfung von zirkulierenden Endotoxinen vorteilhaft. Auch die bei Übergewichtigen reduzierten Plasmaspiegel von B-type natriuretischem Peptid (BNP) und N-terminalem proBNP werden als mögliche Ursache des Adipositas-Paradoxons diskutiert. Möglicherweise werden adipöse Patienten vom Pflegepersonal besser betreut beziehungsweise überwacht, da bei ihnen eher mit Problemen gerechnet wird. Eine häufige Todesursache im Alter sind Knochenbrüche. Übergewicht kann aber vor Knochenbrüchen schützen. Im Rahmen der Selfish-Brain-Studie stellte der Adipositas-Forscher Prof. Achim Peters fest, dass Dicksein eine Folge des Umgangs mit Stress sein kann und dadurch der auf Dauer schädliche hohe Cortisol-Spiegel reduziert wird. Problematisch ist, dass es sich bei fast allen Studien um retrospektive beobachtende Studien handelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Adipositas-Paradoxon (), auch reverse oder paradoxe Epidemiologie genannt, bezeichnet man das epidemiologische Phänomen, dass übergewichtige beziehungsweise adipöse Patienten bei einigen Erkrankungen bessere Überlebenschancen haben als normalgewichtige.", "tgt_summary": null, "id": 1061126} {"src_title": "Der große Zapfenstreich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der aus Jamaika stammende Silvera begann seine Laufbahn als Szenenbildner und Artdirector in der Filmwirtschaft Hollywoods 1934 bei dem Film \"Kentucky Kernels\" und wirkte im Laufe seiner über vierzigjährigen Tätigkeit bei der Ausstattung von rund 400 Filmen und Fernsehserien mit. Bei der Oscarverleihung 1942 war er erstmals für den Oscar für das beste Szenenbild nominiert und gemeinsam mit Perry Ferguson, Van Nest Polglase und A. Roland Fields für die Ausstattung in dem Schwarzweißfilm \"Citizen Kane\" (1941). 1943 folgte eine weitere Nominierung für das Szenenbild im Schwarzweißfilm \"Der Glanz des Hauses Amberson\" (1942) zusammen mit Albert S. D’Agostino und wiederum A. Roland Fields. Für den Schwarzweißfilm \"Flight for Freedom\" (1943) erhielt er 1944 gemeinsam mit D’Agostino, Carroll Clark und Harley Miller eine weitere Nominierung für den Oscar in der Kategorie bestes Szenenbild, ebenso wie bei der Oscarverleihung 1945 mit D’Agostino, Clark und Claude E. Carpenter für die Szenenbilder in dem Schwarzweißfilm \"Step Lively\" (1944). 1946 war er zusammen mit D’Agostino, Jack Okey und Carpenter abermals für den Oscar für das beste Szenenbild im Schwarzweißfilm \"Experiment in Terror\" (1944) nominiert, der auch unter dem Titel \"Experiment Perilous\" in den Kinos lief. Eine weitere Nominierung für den Oscar in dieser Kategorie folgte 1956 zusammen mit Joseph C. Wright für den Schwarzweißfilm \"Der Mann mit dem goldenen Arm\" (1955). Seine siebte und letzte Nominierung für den Oscar für das beste Szenenbild erhielt Silvera bei der Oscarverleihung 1971 gemeinsam mit Tambi Larsen für \"Verflucht bis zum jüngsten Tag\" (1970). Zuletzt wirkte er 1978 am Szenenbild für den Film \"Driver\" mit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Darrell Silvera (Geburtsname: Kingsley Redvers Silvera; * 18. Dezember 1900 in St. Andrews, Jamaika; † 22. Juli 1983 in San Diego, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Artdirector und Szenenbildner, der sieben Mal für den Oscar für das beste Szenenbild nominiert war.", "tgt_summary": null, "id": 977359} {"src_title": "Åkermanit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sneh ging in Polen zur Schule und studierte Naturwissenschaften, Mathematik und Medizin an der Universität Warschau, wo er im Jahr 1935 den MD erreichte. Während seiner Studienjahre war er Mitglied der zionistischen Studentenorganisation \"Yardinia\", deren Vorsitzender er 1926 wurde; ebenso war er Vorstand der Medizinischen Jüdischen Studenten Union. Im Jahr 1931 wurde er Herausgeber der Zeitschrift \"Nowe Słowo\" („Neues Wort“) sowie 1933 politischer Redakteur von \"HaYanet\". Im Jahr 1932 wurde er in das Zentralkomitee der Zionistischen Föderation Polens gewählt und gehörte zu den Führern der radikalen Zionisten. 1935 wurde er außerdem Mitglied des Zionistischen Exekutivkomitees. Bis 1939 arbeitete er als Arzt, auch während seiner Zeit in der polnischen Armee nach Beginn des Zweiten Weltkriegs; 1940 emigrierte er in das britische Mandatsgebiet Palästina. Nach seiner Ankunft in Israel trat er der Hagana bei und war zwischen 1941 und 1946 Leiter deren nationaler Belegschaft. 1944 trat er dem Jüdischen Nationalrat bei und wurde ebenso Mitglied der Repräsentantenversammlung der jüdischen Gemeinde in Palästina. Zwischen 1945 und 1947 gehörte er zum Vorstand der Jewish Agency, wo er Leiter der Abteilung für illegale Einwanderung war; 1946 wurde er Leiter der Europaabteilung der Agency. Sneh stand auf der Liste der britischen Polizei von Personen, die im Rahmen der Operation Agatha festgenommen werden sollten, allerdings entging er einer Festnahme indem er nach Paris floh. Im Jahr 1948 trat Sneh der Mapam bei und wurde zum stellvertretenden Redakteur der Parteizeitschrift Al HaMischmar ernannt; diese Position hielt er bis 1953 inne. 1949 wurde er in die erste Knesset gewählt. Als er 1951 wiedergewählt wurde, gehörte er einer Gruppe an, die sich schließlich 1953 von der Partei löste und die so genannte \"Linke Fraktion\" bildete; 1954 wechselte er dann zur kommunistischen Maki über. Über die Liste der Maki kehrte er nach den Wahlen 1955 wieder in die Knesset zurück, konnte diesen Erfolg auf Wahlebene vier Jahre später aber nicht wiederholen. Trotzdem erhielt er sechs Wochen nach den Wahlen wieder einen Sitz im Parlament – als Ersatz für Meir Vilner. Er verlor seinen Sitz schlussendlich nach den Wahlen 1965. Sein 1944 geborener Sohn Efraim Sneh war ebenfalls Abgeordneter der Knesset für die sozialdemokratische Partei Avoda.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mosche Sneh (; * 6. Januar 1909 in Radzyń Podlaski, Russisches Reich als \"Mosche Kleinbaum\"; † 1. März 1972) war ein israelischer Politiker und Militär. Als Mitbegründer der marxistisch-zionistischen Partei Mapam trat er später der israelischen Kommunistischen Partei Maki bei.", "tgt_summary": null, "id": 111826} {"src_title": "Traian Grozăvescu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensgeber.", "content": "Rear Admiral Daniel J. Callaghan (1890–1942) war Offizier der US Navy. Als Kommandeur der \"Task Group 67.4\" fiel er am 13. Oktober 1942 in der Seeschlacht von Guadalcanal. Ihm wurde postum die Medal of Honor verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rumpf und Antrieb.", "content": "Der Rumpf der \"USS Callaghan\" war 114,7 m lang und 12,2 m breit. Der Tiefgang betrug 5,4 m, die Verdrängung 2.100 Tonnen. Der Antrieb des Schiffs erfolgte durch zwei Dampfturbinen von General Electric, der Dampf wurde in vier Kesseln von Babcock & Wilcox erzeugt. Die Leistung betrug 60.000 Wellen-PS, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 35 Knoten.", "section_level": 2}, {"title": "Bewaffnung und Elektronik.", "content": "Hauptbewaffnung des Zerstörers waren bei Indienststellung die fünf 5′′-L/38-Mk.30-Einzeltürme. Zur Flugabwehr befanden sich zehn 40-mm-Flugabwehrkanonen und zehn 20-mm-Geschütze an Bord. Die \"USS Callaghan\" war mit Radar ausgerüstet. Am Mast über der Brücke waren ein SG- und ein SC-Radar montiert, mit denen Flugzeuge auf Entfernungen zwischen 15 und 30 Seemeilen und Schiffe in Entfernungen zwischen 10 und 22 Seemeilen geortet werden konnten. Zur Unterwasserortung war ein QC-Sonar eingebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die \"USS Callaghan\" wurde am 21. Februar 1943 bei Bethlehem Shipbuilding Company in San Pedro auf Kiel gelegt und lief am 1. August 1943 vom Stapel. Taufpatin war die Witwe des Namensgebers, Mary Callaghan. Am 27. November 1943 wurde der Zerstörer unter dem Kommando von Commander F. J. Johnson in Dienst gestellt und dem \"Destroyer Squadron (DesRon) 55\" der Pazifikflotte unterstellt.", "section_level": 1}, {"title": "1944.", "content": "Am 5. Februar 1944 verließ die \"USS Callaghan\" die Westküste der Vereinigten Staaten und nahm im März an den Luftangriffen der 5. US Flotte auf die Palauinseln, Yap-Inseln, Ulithi und Woleai teil. Im April operierte der Zerstörer von Manus aus und unterstützte die Operation Reckless und die Operation Persecution als Radarvorposten und als Eskorte der Tanker. Die \"USS Callaghan\" wurde zwischen Juni und August 1944 als Schutz der Geleitflugzeugträger während der Landungen auf Saipan, Tinian und Guam eingesetzt. Am 17. Juni wehrte sie vor Saipan einen Luftangriff ab und half, drei angreifende Flugzeuge abzuschießen. Sie eskortierte die durch einen Bombentreffer beschädigte \"USS Fanshaw\" nach Eniwetok. Während der Luftangriffe Ende August gegen die Palauinseln, Mindanao, Luzon und die inneren Inseln der Philippinen war sie als Eskorte eingesetzt. Mitte Oktober war sie Teil der \"Task Force 38\", die zur Vorbereitung der Rückeroberung der Philippinen japanische Flugplätze auf Formosa und Okinawa angriff. Am 3. November eskortierte sie den torpedierten Leichten Kreuzer \"USS Reno\", bis sie abgelöst wurde und zu ihrer Einsatzgruppe zurückkehren konnte. Bis Mitte Dezember war sie an Luftangriffen gegen japanische Stellungen auf den Philippinen beteiligt.", "section_level": 2}, {"title": "1945.", "content": "Im Januar führte die \"TF 38\" Luftangriffe auf Formosa, Luzon, Indochina, Hongkong und die Nansei-Inseln durch. Während der nächsten Monate schützte die \"USS Callaghan\" die Flugzeugträger während der Angriffe auf Iwo Jima und die Umgebung von Tokio. Am Morgen des 18. Februar 1945 versenkte sie zusammen mit der \"USS Porterfield\" ein japanisches Vorpostenboot und war am 3. März am Angriff auf Okinotorishima beteiligt. Ende März traf sie in Ulithi auf die Schlachtschiffe der \"TF 58\", mit denen sie am 26. März zur Vorbereitung der Landung auf Okinawa Küstenziele beschoss. Während des Einsatzes konnten ein Kleinst-U-Boot und drei Sturzkampfflugzeuge vernichtet werden. Am 9. Juli 1945 nahm die \"USS Callaghan\" ihre Position in der Radarvorpostenkette vor Okinawa ein, mit der die amerikanischen Schiffe vor japanischen Luftangriffen gewarnt und geschützt werden sollten. Am 28. Juli konnte sie einen anfliegenden Doppeldecker, wahrscheinlich eine Yokosuka K5Y, abwehren. Konstruktionsbedingt funktionierten die Abstandszünder bei dem aus Holz gebauten Flugzeug nicht, und die Maschine nahm tief fliegend unbemerkt erneut Kurs auf den Zerstörer. Die \"USS Callaghan\" wurde an Steuerbord auf Höhe des hinteren Maschinenraums getroffen. Das an Bord ausgebrochene Feuer brachte die Munition der Flak zur Explosion und verhinderte, dass sich andere Schiffe zur Hilfeleistung nähern konnten. Um 2:35 Uhr sank der Zerstörer. 47 Mann verloren ihr Leben.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die \"USS Callaghan\" erhielt acht Battle Stars.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die \"USS Callaghan\" (DD-792) war ein zur Fletcher-Klasse gehörender Zerstörer der United States Navy. Der Zerstörer wurde im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Am 28. Juli 1945 wurde die \"USS Callaghan\" als letztes alliiertes Schiff des Krieges durch einen Kamikazeangriff versenkt.", "tgt_summary": null, "id": 1521472} {"src_title": "Der Utilitarismus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film spielt im Jahr 1996 in Bergen (Norwegen). Der 25-jährige Jarle ist ein Literatur-Student mit vielen Partys und Alkohol. Eines Tages erhält er einen Brief, der ihn zum Vater von \"Charlotte Isabel Hansen\", einem siebenjährigen Mädchen, erklärt. Darüber hinaus schreibt ihm die Mutter, welche er nur von einem One-Night-Stand kennt, dass sie nun lange genug auf das Mädchen aufgepasst habe. Jarle muss nun eine Woche das Kind hüten. Gleichzeitig macht Jarles Freundin mit ihm Schluss, da sie sich in den Dozenten Robert verliebt hat. Jarle gibt Lotte daraufhin bei seiner Nachbarin ab, betrinkt sich, randaliert bei seiner Ex-Freundin und kehrt vollkommen betrunken und mitten in der Nacht zurück. Jarles Kommilitonen besitzen wesentlich mehr Einfühlungsvermögen für die fast Siebenjährige und rufen Jarles Mutter zu Hilfe. Sie unternimmt Ausflüge mit dem Mädchen und schließt ihre Enkelin schnell in ihr Herz. Auch Jarle entwickelt allmählich Verständnis für die Bedürfnisse des sentimentalen Mädchens. Pünktlich zu Lottes siebentem Geburtstag erscheint auch wieder Lottes Mutter Anette auf der Bildfläche. Alle gemeinsam feiern eine Kostümparty, bei der sich Anette und Jarle sogar näher kommen. Bei Lottes Abreise sieht sich Jarle nun in der Verantwortung, seine Vaterrolle ernst zu nehmen. Er will den Kontakt zu Anette und Lotte aufrechterhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Mit Musik von The Pixies, The Sundays, Pulp und der schwedischen Band Bob Hund wird die Stimmung der Handlungszeit passend untermalt. Als DVD wurde der Film am 24. August 2012 veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Lutz Granert schrieb bei \"critic.de\": „Ein umtriebiger Partylöwe muss unverhofft Vaterpflichten erfüllen. Das klingt wenig originell, doch die norwegische Tragikomödie spart nicht mit Überraschungen und Seitenhieben auf die Biografie von Marcel Proust.“ „Mit dem Adoleszenz-Prozess der Hauptfigur geht [...] auch ein Selbstfindungs-Trip einher, der Stück für Stück die Realität der vergeistigten Welt rund um den Elfenbeinturm einer Universität demontiert und in einem unspektakulären, aber umso mehr berührenden Finale kulminiert.“ \"Kino.de\" wertete: \"Ich reise allein\" ist „Eine liebenswerte norwegische Tragikomödie mit lebendig gezeichneten Charakteren und leicht märchenhaftem Plot.“ Es ist eine „feinfühlige Studie voller Zwischentöne, sanfter Feel-Good-Tendenz und so vielen anrührenden menschlichen Momenten auf einem Niveau, dass jeder Connaisseur vergnügt mit der Zunge schnalzen wird.“ Hans-Jörg Rother von der \"FAZ\" urteilte: „Komische Käuze sind im norwegischen Film gern gefragt. Mit liebevoller Geste werden sie von ihrem Außenseiterposten in die Gesellschaft zurückgeholt, ohne ihnen das Recht auf Anderssein zu nehmen. Der Witz besteht vor allem im feinen Ziselieren eines Charakters, dessen eigenbrötlerische Verschrobenheit als eine spezielle Facette des Menschseins hingenommen wird.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Ich reise allein (Originaltitel: \"Jeg reiser alene\") ist ein norwegisches Filmdrama aus dem Jahr 2011 und die Fortsetzung von \"Der Mann, der Yngve liebte\" (2008). Im Jahr 2012 erschien ein dritter Teil (Originaltitel \"Kompani Orheim\"), der in Deutschland bisher nicht gezeigt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1388006} {"src_title": "Leopold David de Rothschild", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "Lars Ivarsson begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt in der Nachwuchsabteilung des Västerås IK. Von dort wechselte er zu Brynäs IF, für dessen Profimannschaft er von 1984 bis 1988 in der Elitserien, der höchsten schwedischen Spielklasse, aktiv war. Anschließend lief der Verteidiger fünf Jahre lang für den Ligarivalen HV71 auf, ehe er weitere vier Jahre bei seinem Heimatverein Västerås IK – ebenfalls in der Elitserien – verbrachte. Die Saison 1997/98 begann er bei KalPa Kuopio in der finnischen SM-liiga und beendete sie beim Kapfenberger SV in der Österreichischen Eishockey-Liga. In der Saison 1998/99 trat er für den HC Bozen sowohl in der italienischen Serie A1, als auch in der multinationalen Alpenliga an. In der Serie A1 wurde er mit Bozen Vizemeister. Nach einjähriger Pause lief er noch einmal von 2000 bis 2002 für seinen Heimatverein Västerås IK auf, ehe er seine Karriere im Alter von 38 Jahren beendete.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "Zwischen 2003 und 2006 war Ivarsson zunächst als Trainer im Nachwuchsbereich des Västerås IK tätig. In den folgenden vier Jahren war er sowohl als Assistenz-, als auch als Cheftrainer der Profimannschaft des Vereins in der zweitklassigen HockeyAllsvenskan tätig. In der Saison 2010/11 stand er als Cheftrainer bei dessen Ligarivalen IK Oskarshamn hinter der Bande. Im Laufe der Saison 2011/12 ersetzte er Harald Lückner als Cheftrainer beim schwedischen Zweitligisten Mora IK. Ab der Spielzeit 2012/13 betreute Ivarsson die Frederikshavn White Hawks aus der dänischen AL-Bank Ligaen und führte die Mannschaft bis in die Finalserie der Play-offs, wo man jedoch SønderjyskE Ishockey unterlag. Das folgende Jahr beendete das Team auf dem dritten Platz, bevor Ivarsson im Sommer 2014 nach Schweden zurückkehrte und beim Örebro HK tätig wurde. In der Saison 2014/15 war er dort zunächst als Cheftrainer der U20-Nachwuchsmannschaft in der J20 SuperElit aktiv und bekleidete ab der Spielzeit 2015/16 die Position des Assistenztrainers der Profimannschaft in der Svenska Hockeyligan.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Für Schweden nahm Ivarsson im Juniorenbereich an den U18-Junioren-Europameisterschaften 1980 und 1981 teil. Im Seniorenbereich stand er im Aufgebot seines Landes bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary. Bei allen drei Turnieren gewann er mit seiner Mannschaft jeweils die Bronzemedaille.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lars-Göran Ivarsson (* 21. Oktober 1963 in Västerås) ist ein ehemaliger schwedischer Eishockeyspieler und jetziger -trainer, der zuletzt als Assistenztrainer beim Örebro HK in der Svenska Hockeyligan tätig war. Sein Sohn Karl-Anton ist ebenfalls ein professioneller Eishockeyspieler.", "tgt_summary": null, "id": 437055} {"src_title": "Neun Welten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte des Kopimismus beginnt 2003 in Schweden mit der Gründung des sogenannten Piratbyrån. Hierbei handelte es sich um eine sogenannte „Anti-Copyright“ Organisation. Mitglieder dieses Piratenbüros gründeten im selben Jahr den BitTorrent-Tracker The Pirate Bay. 2005 veröffentlichte es dann die Anthologie Kopimi. Nachdem am 31. Mai 2006 die Server des Piratbyrån beschlagnahmt wurden, schlossen seine Mitglieder es 2010 „zum Nachdenken“. „The Pirate Bay“ wird seitdem von der Piratpartiet gehostet. In deren Jugendverband Ung Pirat ist der damals 19-Jährige Philosophiestudent Isak Gerson aktiv. Er ist zudem Schatzmeister der christlichen Studentenbewegung Schwedens, wobei er versucht die beiden Ideologien zu verbinden. Die Gründung der Kirche erfolgte 2010. Ein im selben Jahr gestellter Antrag, um die Kirche offiziell als solche anzuerkennen, wurde Juli 2011 abgelehnt. Nach zwei weiteren fehlgeschlagenen Anträgen wurde \"Det Missionerande Kopimistsamfundet\" Ende Dezember 2011 vom \"Kammarkollegiet\" als Religion anerkannt. Ab diesem Zeitpunkt ist Kopimismus in Schweden als Religion anerkannt und wird daher nicht mehr als Sekte bezeichnet. Zwischen Mitte 2010 und Anfang 2011 verdreifachte sich die Anzahl der Mitglieder von 1.000 auf 3.000.", "section_level": 1}, {"title": "Lehre.", "content": "Um als Religion zugelassen zu werden, musste die Kirche eine Form von Gebeten oder Meditation in ihren Ritualen angeben, was sich bei der Kirche durch die Anbetung des Wertes von Informationen in der Form des Kopierens äußert. Die Kirche nennt dies kopyacting. Nach Angaben der Kirche ist Kommunikation heilig. Da das Internet einer der besten Orte dazu wie auch zum Filesharing ist, gilt es ebenfalls als heilig. Das Kopieren und die Verbreitung von Informationen sei ethisch richtig, sogenanntes \"Copymixing\" eine heilige, sakrale Form des Kopierens, da es die existierende Fülle an Informationen vergrößere und verbessere. Außerdem sehen „Kopimisten“ es als ein Zeichen des Respekts, bekannt gemachte Informationen von einer anderen Person zu kopieren und zu „remixen“, da es ein starker Ausdruck von Akzeptanz und kopimistischem Glauben sei. Zudem wird das „kopimi“-Logo als heilig erachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Symbole.", "content": "Das Symbol der \"Missionarischen Kirche des Kopimismus\" ist eine Pyramide mit einem dreidimensionalen \"K\" oder \"C\" in der Spitze, je nach Sprache. Es wurde vom Piratbyrån als Gegenteil von Copyright entworfen, d. h. es zeigt an, wenn ein Werk kopiert werden soll. Zudem sind die Tastenkombinationen Strg+C und Strg+V heilige Symbole der Kirche, da sie üblicherweise für das Kopieren und Einfügen verwendet werden. Deswegen werden sie meistens in Form eines Yin und Yang anstelle der beiden Punkte geführt. Ein weiteres mögliches Religionssymbol ist ein rotes „V“ auf weißem Grund mit einem kleinen blauen Dreieck in der Öffnung oben. Sein Ausgangspunkt am Boden stellt eine Information dar, die durch Verbreitung an Wert gewinnt. Dadurch wird der Punkt zur Spitze einer Pyramide. Die Tatsache, dass diese auf dem Kopf steht, symbolisiert, dass der Kopimismus das klassische, hierarchische Prinzip umkehren will. Ein Einzelner soll nicht mehr an der Spitze stehen, sondern die Basis bilden. An der oberen Kante wird genau in der Mitte ein Dreieck ausgeschnitten, wodurch das rote V entsteht. Dieses steht für die Tastenkombination Strg+V, welche zum Einfügen von Informationen verwendet wird. Das ausgeschnittene Dreieck wird blau gefärbt und umgekehrt wieder in die Lücke eingesetzt, was symbolisiert, dass mögliche Nachteile aufgewogen werden. Außerdem stellt es einen Pfeil nach oben dar, was zeigt, dass die Verbreitung der Information noch nicht abgeschlossen ist. Außerdem wird das Symbol von The Pirate Bay und das darin integrierte Logo der Kampagne Home Taping Is Killing Music sowie dessen Abwandlungen und Parodien verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Urheberrecht.", "content": "In einem Interview gab der Kirchengründer Gerson an, er halte die momentanen Urheberrechte für „sehr problematisch“. Seiner Ansicht nach müssen diese zumindest umgeschrieben werden, jedoch schlägt er vor, die meisten Urhebergesetze abzuschaffen. Nach Isak Gerson sollte jegliches File-Sharing erlaubt sein. Der formale Status der Kirche ändert jedoch nichts an der strafrechtlichen Belangung von Mitgliedern bei Urheberrechtsverletzungen, wobei Gerson jedoch hofft, dass der Glaube der Kopimisten in der zukünftigen Gesetzgebung berücksichtigt wird. Peter Sunde, ein Mitgründer von The Pirate Bay, erwähnt in einem Artikel zur Anerkennung des Kopimismus, dass in Schweden das Gesetz zur Religionsfreiheit „absolut“ sei: „[...] kein anderes ist höher“. Auch der Gründer der Piratpartiet Rickard Falkvinge beschreibt den Schutz der Religion in Schweden ähnlich und geht dabei speziell auf den privilegierten Status von Gesprächen mit Priestern ein. Diese dürfen nicht belauscht werden und sind vor Gericht nicht als Beweis zulässig. Die Vorsitzende der schwedischen Piratpartiet, Anna Troberg, bezeichnete den Zusammenstoß von Urheberrecht und Religionsfreiheit als „sicherlich unterhaltsam“. Zudem gab sie an, sie sehe die Kirche als „interessantes Phänomen“, werde aber nicht beitreten, da sie selbst Agnostikerin sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Det Missionerande Kopimistsamfundet (schwedisch für: Die missionarische Kirche des Kopimismus, engl.: \"Missionary Church of Kopimism\") ist eine Gemeinschaft von Filesharern, die annehmen, dass das Kopieren von Informationen eine heilige Tugend ist. Die Anhänger der Gemeinschaft werden Kopimisten (engl.: \"Kopimists\") genannt, ihre Lehre Kopimismus. Die Bezeichnung setzt sich zusammen aus den Wörter „Kopimi“ und -ismus. -Ismus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet \"Lehre von\"; Kopimi leitet sich dagegen von der phonetisch ähnlichen Aufforderung \"copy me\", zu deutsch: \"kopiere mich\" ab. Somit bedeutet „Kopimismus“ übersetzt also \"Lehre vom „Kopiere mich“\".", "tgt_summary": null, "id": 1638870} {"src_title": "Gaviotas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historisch-Soziologisches.", "content": "Nach frühen feudalen hierarchischen Konzepten eines Adels und dessen Untertanen entwickelte sich spätestens ab der Antike eine dazwischenstehende Gruppe, die weder hochgestellt noch unfrei war und anfangs primär das Konzept des Bürgers darstellte. Das umfasste eine gewisse Souveränität über die eigene Person und gewisse Persönlichkeitsrechte. Daraus entwickelten sich später die allgemeinen Bürgerrechte und das Konzept des Staatsbürgers als Grundgesamtheit der Bevölkerung, womit das Schichtspezifische schließlich verloren ging. Anfangs noch Teil der niederen Schichten (so mittelalterlich „Bürger, Bauer, Bettelmann“), gewann das Bürgertum Europas spätestens mit dem Welthandel der beginnenden Neuzeit den Charakter einer Mittelschicht. So wie sich der Adel (etwa in Niederer Adel und Hochadel) ausdifferenzierte und auch die Unterschichten vielfältiger gesehen werden, so wird gelegentlich weiter in eine \"obere, mittlere, untere\" Mittelschicht unterteilt. Dabei begannen die feudalen Schichtgrenzen zunehmend durchlässig zu werden, und sozialen Auf- wie auch Abstieg zuzulassen (etwa im Geldadel und Beamtentum, aber auch der Schuldknechtschaft). Im Zuge der Industriellen Revolution verloren die feudalen Schichten zunehmend ihre Bedeutung (Abschaffung der Leibeigenschaft, Schwächung des Adels), und wirtschaftsdemographische Kriterien begannen die Schichtmodelle zu dominieren. Damit ging auch der ständische (rechtlich definierte) Charakter des Mittelstandes verloren. Durch die Wandlungen der Weltkriege und die Globalisierung verlagerte sich das Konzept der Oberschicht von Machtausübung hin zu Reichtum und Prominenz, das der Unterschichten hin zu Armut und Ausgeschlossensein von sozialen und gesellschaftlichen Neuerrungenschaften (einschließlich Bildung). Die Mittelschicht verbleibt in einer exkludierenden Definition, weder der einen noch der anderen Gruppe zuordenbar zu sein, bildet also schlicht die heterogene Mitte der Gesellschaft, ohne herausragende soziale Lage, wobei aber auch zunehmend horizontale Differenzen in den Fokus der Soziologie treten. Innerhalb der Soziologie wird die einfache Dreiteilung in \"Ober-\", \"Mittel-\" und \"Unterschicht\" analytisch nur noch selten verwendet. US-amerikanische Soziologen entwickelten demgegenüber in den 1960er Jahren verfeinerte 8- und 9-Schichten-Modelle.", "section_level": 1}, {"title": "Vergleich mit der sozialen Klasse.", "content": "Im Unterschied zu einer \"Klasse\" wird eine soziale Schicht nicht durch ein gemeinsames Abhängigkeitsverhältnis oder Wir-Gefühl bestimmt. Daher hat die Mittelschicht keinen Eingang in Klassenmodelle – zum Beispiel im Marxismus – gefunden. In der Definition, weder Ober- noch Unterschicht zu sein, weder reich noch arm, weder privilegiert, noch unterprivilegiert, stellt sich die Mittelschicht als inhomogenes Konglomerat dar. Diese Eigenschaft stellt die Besonderheit der Mittelschicht gegenüber den – oberen wie unteren – Randbereichen der Gesellschaft dar, die darin zumindest über gewisse Gemeinsamkeit verfügen, im marxistischen Sinne ein Klassenbewusstsein haben. Daher gilt die Mittelschicht auch nicht als eine feststellbare politische Zielgruppe und bildet kein explizites Lobbytum aus, zieht aber auch keine Feindbilder auf sich. Zwar hatte auch die marxistische Theorie am Rande ihrer zwei Klassen (Kapitalisten und Proletariat) die \"städtischen Mittelschichten\", das Kleinbürgertum und die Bauern unterschieden. Diese werden jedoch tendenziell den unteren Schichten zugeordnet. Nach dem marxistischen Konzept gelten diese vergleichsweise als unterprivilegiert und einflussschwach, so dass sie das Proletariat im Klassenkampf nicht bedrohen, aber auch nicht dessen Sorgen teilen. Einfache US-Modelle verwenden die Begriffe in Anlehnung an das marxistische Verständnis von Klasse. Andreas Reckwitz beschreibt 2017 zwei Mittelschichten: die \"neue Mittelklasse\" und die \"alte Mittelklasse\". Die neue Mittelklasse besteht in erster Linie aus \"hoch qualifizierten Akademikern in den Großstädten mit guten Karriereperspektiven, vor allem in der Wissensökonomie\". Die alte Mittelklasse sind \"Menschen mit mittlerer Bildung, oft in kleinstädtisch-ländlichen Regionen, in Einstellung und Lebensführung eher konservativ-traditionell.\"", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Politik.", "content": "In den Wirtschaftswissenschaften wird unter \"Mittelschicht\" (auch als Mittelstand bezeichnet) vor allem diejenige Vermögens­gruppe verstanden, die sich in Bezug auf ihr Einkommen oder ihren Besitz weder als reich noch als einkommensschwach oder besitzlos einstufen lässt. In der Makroökonomie und in der Politik wird die Mittelschicht als tragende und stabilisierende gesellschaftliche Kraft angesehen. Keine Einigkeit herrscht international darüber, inwieweit die Mittelschicht zunehmend ausgedünnt wird durch die Globalisierung und ihre Verstärkung der Einkommensschere, die zu wachsenden sozialen Ungleichheiten führt (siehe auch Neue Unterschicht, Turbokapitalismus, Kultur der Armut). Demgegenüber stehen die Mittelschichten international als neue Hoffnungsträger in der entwicklungspolitischen Diskussion. Ob die wachsende Mittelschicht nachhaltige Entwicklung maßgeblich vorantreiben kann, wird allerdings auch infrage gestellt. In Europa ist die Mittelschicht in den nördlichen Staaten deutlich wohlhabender als in den südlichen. Jahrzehntelang war die US-Mittelschicht die weltweit reichste, wurde aber 2010 von der kanadischen überholt. Auch gegenüber den europäischen Mittelschichten hat die der USA an Vorsprung verloren. Der französische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty erregte 2014 internationale Aufmerksamkeit mit seiner Veröffentlichung \"Capital in the Twenty-First Century\", in der er Einkommensverteilung und Ungleichheit der letzten 300 Jahre untersuchte. Er fand zu allen Krisenzeiten sozialen Abstieg und Verarmung der Mittelschicht, während die vermögende Oberschicht in jeder Krise durch höhere Gewinne ihrer Geldanlagen reicher wurde. Die Einkommensschere ist danach eine Folge wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Instabilität.", "section_level": 1}, {"title": "Einkommensstatistische Festlegungen.", "content": "Grundlage ist meist das \"Äquivalenzeinkommen\" als Einkommen, das jedem Mitglied eines Haushalts – wenn es erwachsen und alleinlebend wäre – den gleichen (äquivalenten) Lebensstandard ermöglichen würde, wie es ihn innerhalb der Haushaltsgemeinschaft hat. Der Teil der Bevölkerung, der über ein Netto-Äquivalenzeinkommen in einem engeren oder weiteren Bereich um einen mittleren Wert (Median) herum verfügt, wird als Durchschnittsverdiener oder \"Mittelschicht\" bezeichnet; die Oberschicht verfügt über mehr, die Unterschicht über weniger Einkommen. Die Grenzen nach oben und unten werden von verschiedenen Institutionen unterschiedlich festgelegt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO etwa nennt nach unten 50 Prozent des Medians (entspricht der relativen Armutsgrenze), die Europäische Union 60 Prozent des Medians (entspricht der relativen Armutsgefährdungsgrenze). Deutschland, Österreich und die Schweiz beispielsweise verwenden die Spanne von 70 bis 150 Prozent, die OECD verwendet 20 bis 80 Prozent der Einkommensverteilung (2. bis 4. Quintil), die \"Luxembourg Income Study\" (LIS) 75 bis 125 Prozent des mittleren Nettoäquivalenzeinkommen. Im weltweiten Vergleich finden sich auch absolute Skalen: Goldman Sachs definierte \"middle class households\" mit einem Gesamteinkommen von 6.000 bis 30.000 Dollar jährlich, es finden sich weniger auf die Industrienationen fokussiert noch niedrigere Daten, so 10 bis 100 Dollar täglich (3.600 bis 36.500 Dollar jährlich). Nach letzterer Definition (10–100 $) gehören weltweit 1,8 Milliarden Menschen der Mittelschicht an (ein gutes Fünftel), davon mehr als die Hälfte in Europa und Amerika, und ein gutes Viertel im pazifischen Asien. Dabei ist zu beachten, dass 10 $/Tag weit unter mitteleuropäischen Konzepten eines Existenzminimums liegen, also alle Menschen dort dieser (globalen) Mittelschicht angehören. Das bedeutet, solche absoluten und globalen Skalen berücksichtigen die lokalen Lebenshaltungskosten nicht. Die Ökonomen Homi Kharas und Kristofer Hamel definieren ein Mittelschichtsleben nach globalem Maßstab so: Man kann sich Dinge wie einen Kühlschrank, eine Waschmaschine oder ein Motorrad leisten; ein Kinobesuch liegt drin; Urlaub machen ist möglich; eine plötzliche Krankheit oder ein zeitweiliger Jobverlust kann überstanden werden, ohne in Armut abzurutschen. Zwischen Mittelschicht und extremer Armut finden sich die \"Verletzlichen\" (3,2 Milliarden Menschen): Sie können durch ein unvorhergesehenes Ereignis wie eine Krankheit oder Arbeitslosigkeit in die Armut zurückfallen. Ganz oben sind die Reichen (200 Millionen).", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die Mittelschicht wird nicht einheitlich definiert. Der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung definiert die Mittelschicht als diejenigen, die mehr als 60 Prozent, aber weniger als das Doppelte des mittleren Einkommens – des sogenannten Medianeinkommens – verdienen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) nennt als untere Grenze hingegen 70 Prozent, als obere Grenze 150 Prozent des gemittelten Äquivalenzeinkommens. Ein-Personen-Haushalte mit mehr als 2.700 Euro netto Einkommen im Monat (Stand 2019) gehören nicht mehr zur Mittelschicht, auch wenn Betroffene das häufig nicht so sehen. Sie können als \"wohlhabend\" bezeichnet werden. Ab einem Nettoeinkommen von 3.600 Euro bezeichnet die Wissenschaft einen Menschen als reich. Zwischen den Jahren 2000 und 2006 pendelte in Deutschland der Mittelwert des jährlichen Netto-Äquivalenzeinkommens einer Einzelperson um 16.000 Euro. Nach Forschungen des DIW geht die Mittelschicht verstärkt seit den 2000er Jahren zurück. In den 1980er Jahren gehörten etwa zwei Drittel der Bevölkerung zur mittleren Einkommensschicht. Seit den 1990er Jahren haben die Extreme in der Einkommensverteilung in Deutschland in einer „Periode relativer Polarisierung“ (1993 bis 1999) zunächst leicht zugenommen, insbesondere in konjunkturell ungünstigen Zeiten. Dem folgte eine „Periode absoluter Polarisierung“ (2000 bis 2009): Der Anteil der Bezieher mittlerer Einkommen ging von 62 Prozent im Jahr 2000 auf 54 Prozent im Jahr 2006 zurück. Seit 2005 ist der Anteil der Mittelschicht jedoch stabil.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich lag der Mittelwert des jährlichen Netto-Äquivalenzeinkommens einer Einzelperson (über den gemeinsamen Haushalt ermittelt) im Jahr 2007 knapp über 18.000 Euro, 2013 bei knapp über 22.000 Euro, kaufkraftbereinigt entspricht das (in KKS, dem Europadurchschnitt) 17.800 respektive 20.900, womit die österreichische Mittelschicht in Europa 2013 an vierter Stelle hinter Luxemburg, Norwegen und der Schweiz lag. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) verwendet die Bandbreite von 70 bis 150 Prozent des Medians des Netto-Haushalts-Äquivalenzeinkommens für eine Festlegung einer Mittelschicht. Das heißt, ein Angehöriger verdient etwa 1100 Euro netto monatlich bis 2350 Euro netto (14 ×), oder rund 15.250 Euro bis 32.700 Euro jährlich (Stand 2014). Das umfasst 57 Prozent der Haushalte, rund 5 Millionen Menschen. In der aktuelleren politischen Debatte finden sich als Definition auch (11.000–60.000 Euro jährlich vor Steuern, ÖVP), (bis 56.000 Euro jährlich, SPÖ), (17.250–30.800, FPÖ) oder (Neos). ÖVP, SPÖ und Neos sehen die Mittelschicht also breiter als die wirtschaftswissenschaftliche Definition, die FPÖ leicht enger (die Grünen folgen dem WIFO), wobei die SPÖ deutlich unterhalb der ÖVP ansiedelt. Nach einer neueren Studie der OECD (\"Making Inclusive Growth Happen\", 2014) ist Österreich in allen Industrienationen aber dasjenige Land, in dem die Mittelschicht (nach OECD-Definition) seit den 1990ern (1993 bis 2009) am stärksten ausgedünnt wurde.\"Einkommensanteil der Mittelschicht schmilzt. Laut Daten der OECD schrumpft der Kuchen der mittleren Einkommensbezieher in Österreich.\" In: \"der Standard\" online, 9. Mai 2014. Dies liegt insbesondere an der gestiegenen Steuerlast in der mittleren Quintile (mittleres Fünftel, mittlere Mittelschicht), und dem hohe Lohnwachstum bei den Spitzenverdienern. Andererseits nahm aber auch die Armutsquote (nach OECD) leicht ab. Es hat also zwar die Ungleichverteilung zugenommen, aber ausschließlich Richtung Reichtum.", "section_level": 2}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die Mittelschicht – Schweizerisch als \"Mittelstand\" bezeichnet – ist die mit Abstand grösste Gesellschaftsschicht. Nach einer statistischen Auslegung des Schweizer Radio DRS im Jahr 2011 sollen der Mittelschicht rund 60 Prozent der Bevölkerung angehören. Dazu zählt, wer zwischen 70 und 150 Prozent des durchschnittlich verfügbaren Äquivalenzeinkommens verdient. Das Äquivalenzeinkommen nach Schweizer Usance entspricht dem Haushalts-Nettoeinkommen, von dem 20 Prozent für feste Abgaben abgezogen werden. Für einen Einpersonenhaushalt entsprach es 42'000 Schweizer Franken im Jahr 2010.", "section_level": 2}, {"title": "Bildungsspezifisches.", "content": "In Deutschland wurde anhand einer Studie auf der Grundlage von Daten des Sinus-Instituts eine Trennung in drei \"Lebenswelten\" festgestellt, besonders in Bezug auf die Sorge von Eltern um die Ausbildung ihrer Kinder. So versuchen oft Eltern der Mittelschicht, ihre Kinder von Kindern der Unterschicht fernzuhalten. In der Unterschicht kümmern sich Eltern wenig um die schulischen Belange ihrer Kinder, oder es ist ihnen nicht möglich. Noch schärfer ist die Trennung zwischen Mittel- und Oberschicht: Hier erhalten Kinder eine von materiellen Beschränkungen weitgehend losgelöste Förderung durch ihre Eltern, Helfer und vor allem private Schulen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter der Sammelbezeichnung Mittelschicht, besonders in der Schweiz auch \"Mittelstand\" genannt, versteht man diejenigen Bevölkerungs­gruppen, die innerhalb eines sozialen Schichtungs-Modells in der Sozialstruktur zwischen einer \"Oberschicht\" und einer \"Unterschicht\" angesiedelt sind. Es gibt vielfältige Konzepte der Schichtungen und keine abschließende, überall anerkannte Definition der Schicht im soziologischen Sinne. Daher gibt es auch zahlreiche Vorstellungen von Mittelschicht. Im angloamerikanischen Sprachraum wird sie als bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 139605} {"src_title": "Trois mouvements de Petrouchka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Therien begann seine Karriere 1988 in seiner Geburtsstadt Ottawa bei den \"Ottawa Junior Senators\" in der Canadian Junior Hockey League. Für diese bestritt er in der Saison 1988/89 einige Partien und begann auch die Spielzeit 1989/90 dort. Über das High-School-Team der \"Northwood Huskies\", wo er bis zum Sommer 1990 im US-Bundesstaat New York spielte, gelangte der Abwehrspieler ins US-amerikanische College-System. Der Verteidiger, der im NHL Entry Draft 1990 in der dritten Runde an 47. Stelle von den Philadelphia Flyers aus der National Hockey League ausgewählt worden war, wechselte daraufhin an das Providence College. Dort war er neben seinem Studium in den folgenden drei Jahren auch für das Eishockeyteam in der Hockey East, einer Division der National Collegiate Athletic Association, aktiv. Während dieser Zeit erhielt er 1991 die Berufung ins All-Rookie-Team der Liga und zwei Jahre später ins Second All-Star-Team. Vor seinem Wechsel in das Franchise der Philadelphia Flyers schloss sich Therien im Herbst 1993 dem für den kanadischen Eishockeyverband Hockey Canada an und begann dort die Vorbereitung auf das Eishockeyturnier der Olympischen Winterspiele 1994 im norwegischen Lillehammer. Im Turnierverlauf kam Therien in sechs der acht kanadischen Spiele zum Einsatz. Im Finale unterlagen die \"Ahornblätter\" Schweden im Penaltyschießen. Nach Beendigung der Olympischen Winterspiele kehrte der Kanadier nach Nordamerika zurück. Er ging zum Ende der Spielzeit 1993/94 bis zum Januar 1995 für die Hershey Bears aus der American Hockey League aufs Eis, ehe er zu Beginn der verspätet begonnenen NHL-Saison 1994/95 in den Kader der Flyers aufgenommen wurde. Therien wurde am Ende der Spielzeit ins NHL All-Rookie Team berufen und blieb bis insgesamt März 2004 in Philadelphia. Sein bestes Spieljahr war die Saison 1996/97, als er mit 22 Assists, 24 Punkten und einer Plus/Minus-Bilanz von +27 Karrierebestmarken aufstellte. Zudem erreichten die Flyers das Finale um den Stanley Cup, in dem sie den Detroit Red Wings deutlich unterlagen. Die meisten Tore erzielte er in der Saison 1995/96, als er sechsmal traf. Theriens neun Jahre bei den Flyers kamen am 8. März 2004 zu einem Ende, als er für ein Achtrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2004 und ein Drittrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2005 an die Dallas Stars abgegeben wurde. Für diese bestritt der Verteidiger bis zum Ende der Spielzeit 2003/04 16 Spiele. Da die folgende Saison in der NHL aufgrund des Lockouts komplett ausfiel, pausierte der Kanadier ein Jahr mit dem Eishockey. Im August kehrte der zum Unrestricted Free Agent gewordene Spieler dann zurück zu den Philadelphia Flyers. Im Verlauf der Saison 2005/06 zwang ihn eine Kopfverletzung aber dazu, seine Karriere zu beenden.", "section_level": 1}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Kanada bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Christopher Bowie „Chris“ Therien (* 14. Dezember 1971 in Ottawa, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1994 und 2006 für die Philadelphia Flyers und Dallas Stars in der National Hockey League gespielt hat. Seinen größten Karriereerfolg feierte Therien im Trikot der kanadischen Nationalmannschaft mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen 1994.", "tgt_summary": null, "id": 1907099} {"src_title": "1,3-Dichlor-2-propanol", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Bahnhof liegt nordwestlich des Ortszentrums von Markt Schwaben, etwa 500 Meter vom Schloss Schwaben und der Kirche St. Margaret entfernt. Die Gleisanlagen verlaufen von Südwesten nach Nordosten durch das Ortsgebiet. Im Südosten wird das Bahnhofsgelände durch die Bahnhofstraße begrenzt, die den Bahnhof mit dem Ortszentrum verbindet, weiter südlich fließt der Hennigbach in etwa parallel zu den Gleisen durch den Ort. Im Osten des Bahnhofs unterquert die Finsinger Straße die Gleisanlagen durch eine Unterführung. Im westlichen Bahnhofsbereich werden die Gleisanlagen durch eine Fußgängerbrücke und die Unterführung der Geltinger Straße gequert. Der Bahnhof liegt an Kilometer 21,091 der Hauptbahn von München Ost über Mühldorf nach Simbach (Streckennummer 5600). Die Strecke ist im Abschnitt zwischen München und Markt Schwaben zweigleisig und elektrifiziert, ab dem Bahnhof Markt Schwaben nur noch eingleisig und nicht elektrifiziert. Am Bahnhof Markt Schwaben beginnt mit Streckenkilometer 0,0 die eingleisige und elektrifizierte Hauptbahn nach Erding (Streckennummer 5601), die am Ostende des Bahnhofs, am nördlichen Ortsrand von Markt Schwaben, von der Strecke nach Simbach abzweigt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bei der Projektierung der Bahnstrecke München–Simbach plante die \"Generaldirektion der königlich bayerischen Verkehrsanstalten\" für den Ort Schwaben mit 757 Einwohnern einen Zwischenbahnhof für Zugkreuzungen ein. Als mögliche Abzweigstation für zukünftige Strecken nach Erding und Ebersberg sollte der Bahnhof nach dem Hochbauprogramm von 1867 groß ausgelegte Hochbauten nach dem Vorbild des Bahnhofs Dachau erhalten. Als Kosten für die Errichtung der Stationsanlagen in Schwaben veranschlagte die Generaldirektion im September 1869 insgesamt 44.060 Gulden. Für den Bahnbau musste die Straße von Schwaben nach Finsing nach Osten verschwenkt werden und querte die Gleise fortan am östlichen Stationsende mit einem Bahnübergang. Am 1. Mai 1871 nahmen die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen den Bahnhof \"Schwaben\" mit dem Streckenabschnitt von München nach Neuötting in Betrieb. Er war als \"Expedition I. Classe mit Postdienst\" eingestuft und Sitz einer Bahnmeisterei. An Hochbauten verfügte der Bahnhof über ein dreigeschossiges Empfangsgebäude, zwei Abortgebäude, einen Güterschuppen, ein Dienstwohngebäude und zwei Wechselwärter­häuser an den Einfahrweichen. Als Wasserstation war der Bahnhof zudem mit einem Wasserhaus nördlich der Gleise ausgestattet. Die Gleisanlagen bestanden aus zwei Hauptgleisen mit Bahnsteigen und der Ortsgüteranlage im Westen der Station. Im Mai 1871 begann der Bau der in Schwaben abzweigenden Vizinalbahn nach Erding. Für den Betrieb der Vizinalbahn erhielt der Bahnhof Schwaben ein drittes Hauptgleis mit Bahnsteig, ein Umfahrgleis und eine Drehscheibe östlich des Wasserhauses. Am 16. November 1872 nahmen die Bayerischen Staatseisenbahnen die Strecke Schwaben–Erding in Betrieb. 1883 errichteten die Bayerischen Staatseisenbahnen ein zusätzliches Ausweichgleis zwischen dem Empfangsgebäude und dem durchgehenden Hauptgleis, indem sie ein Stumpfgleis am Güterschuppen zum östlichen Bahnhofskopf durchbanden. 1895 wurde das östliche Abortgebäude abgebrochen und an seiner Stelle ein Postamt errichtet, das den bisher im Empfangsgebäude untergebrachten Postdienst übernahm. Ab dem 1. Mai 1897 war der Bahnhof Schwaben Endpunkt des aus München Ost kommenden Vorortverkehrs, der zu einem starken Anstieg der Fahrgastzahlen führte. Die Zahl der in Schwaben verkauften Fahrkarten erhöhte sich von 29.821 im Betriebsjahr 1896 auf 68.763 im Betriebsjahr 1899. Ab 1897 stuften die Bayerischen Staatseisenbahnen den Bahnhof Schwaben als \"Station II. Klasse\" ein. Im Zuge der \"Centralisirung\" wurde der Bahnhof von 1902 bis 1903 mit mechanischen Stellwerken ausgerüstet. Zeitgleich richteten die Bayerischen Staatsbahnen eine zusätzliche Weichenverbindung von Gleis 1 zum Ortsladegleis ein, das dadurch nun beidseitig angebunden war. Bis 1911 bauten die Bayerischen Staatseisenbahnen die Strecke von München Ost bis Schwaben zweigleisig aus. Im Zuge des Ausbaus ersetzten sie den Bahnübergang der Geltinger Straße am Westende des Bahnhofs Schwaben durch eine Straßenunterführung. Um 1919 wurde die Drehscheibe im Norden des Bahnhofs zurückgebaut und an ihrer Stelle ein weiteres Abstellgleis verlegt. Nachdem die Gemeinde 1922 den Namen Markt Schwaben erhalten hatte, benannte die Deutsche Reichsbahn den Bahnhof Schwaben bis 1925 ebenfalls in \"Markt Schwaben\" um. Die Deutsche Bundesbahn stattete den Bahnhof 1967 anstelle der bisherigen mechanischen Stellwerke mit einem neuen Drucktastenstellwerk aus. Für den geplanten S-Bahn-Betrieb wurde der Bahnhof ab 1969 umgebaut. Er erhielt zwei neue Mittelbahnsteige, die über einen Personentunnel angebunden wurden. Mit der Elektrifizierung der Strecken München–Markt Schwaben und Markt Schwaben–Erding rüstete die Deutsche Bundesbahn die Gleisanlagen des Bahnhofs mit Oberleitungen aus und nahm am 27. September 1970 den elektrischen Betrieb auf. Am 28. Mai 1972 wurde der S-Bahn-Betrieb aufgenommen. 1983 hob die Deutsche Bundesbahn den verbliebenen Bahnübergang der Finsinger Straße am Ostende des Bahnhofs auf und ersetzte ihn durch eine von 1978 bis 1983 weiter westlich errichtete Straßenunterführung. Nördlich der Gleisanlagen entstand von 2006 bis 2007 ein dreigeschossiges P+R-Parkhaus mit 326 Stellplätzen. Am 17. Dezember 2009 weihte die Gemeinde Markt Schwaben im Westen des Bahnhofs nach zehnmonatiger Bauzeit eine Fußgängerbrücke über die Gleisanlagen ein, die die Bahnhofstraße mit dem Ortsteil \"Burgerfeld\" nördlich der Gleise verbindet. Bis 2010 erneuerte die Deutsche Bahn die Überführung über die Geltinger Straße im Westen des Bahnhofs und erweiterte sie dabei für einen geplanten viergleisigen Ausbau zwischen München und Markt Schwaben.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Empfangsgebäude.", "content": "Das Betriebshauptgebäude der Station Schwaben wurde bis 1871 südlich der Gleisanlagen, in einem Abstand von 13 Metern zum durchgehenden Hauptgleis, errichtet. Es ist ein dreigeschossiger Backsteinbau mit flachem Walmdach auf einer Grundfläche von 15,50 m × 10,50 m. Im Erdgeschoss waren eine Vorhalle mit Fahrkartenschalter, ein Wartesaal erster und zweiter Klasse, ein Wartesaal dritter Klasse und ein Büro für den Stationsvorstand (\"Expedition\") untergebracht. In den beiden Obergeschossen befanden sich Dienstwohnungen für das Bahnpersonal. Auf der Gleisseite des Gebäudes ist ein als Pultdach ausgeführtes Bahnsteigvordach angebracht. 1883 bauten die Bayerischen Staatseisenbahnen auf der Westseite einen eingeschossigen Seitenflügel an, in den sie den Wartesaal dritter Klasse verlegten. 1902 erhielt das Empfangsgebäude einen weiteren Seitenflügel auf der Ostseite, der symmetrisch zum Westflügel angelegt wurde. Der Ostflügel nahm das neue Befehlsstellwerk und die Diensträume für den Stationsvorstand und den Schalterbeamten auf. Später wurden darin Aufenthaltsräume für Rangierer und Kleinlokfahrer untergebracht. Bis 1967 entstand auf der Gleisseite unter dem Vordach ein Stellwerksvorbau für das Drucktastenstellwerk.", "section_level": 2}, {"title": "Gleisanlagen und Bahnsteige.", "content": "Nach der Eröffnung der Vizinalbahn nach Erding verfügte der Bahnhof Schwaben ab 1872 über drei Hauptgleise. Das durchgehende Hauptgleis lag am 200 Meter langen Hausbahnsteig; nördlich davon lagen zwei Ausweichgleise mit Nutzlängen von 528 und 363 Metern, die mit Zwischenbahnsteigen von 202 und 162 Metern Länge ausgestattet waren. Das nördliche Ausweichgleis diente zugleich den Zügen nach Erding und verfügte dafür um ein 209 Meter langes Umfahrgleis. Nördlich der Bahnsteige befand sich östlich des Wasserhauses die beidseitig angebundene Drehscheibe mit 11 Metern Durchmesser, von der drei Ladestutzen abzweigten. Im westlichen Bahnhofsbereich lagen, einseitig nach Westen angebunden, ein Abstellgleis und die Ortsgüteranlage, in der jeweils ein Stumpfgleis zum Güterschuppen, zur Kopf- und Seitenrampe und zur Ladestraße mit Gleiswaage führte. Nach mehreren Erweiterungen waren ab 1919 fünf Hauptgleise vorhanden, die sich am Hausbahnsteig und vier höhengleich erreichbaren Zwischenbahnsteigen befanden. Gleis 1 diente den in Schwaben endenden Vorortzügen von und nach München Ost sowie als Überhol- und Ausweichgleis, von Gleis 2 fuhren die Züge in Richtung Mühldorf, von Gleis 3 die Züge von Mühldorf nach München und von den Gleisen 4 und 5 die Züge von und nach Erding. Nördlich der Bahnsteige lagen zwei beidseitig angebundene Abstellgleise für die Wagen der Nahgüterzüge. Die weitgehend unveränderte Ortsgüteranlage war nun beidseitig an Gleis 1 angebunden. Seit dem Umbau für den S-Bahn-Betrieb verfügt der Bahnhof Markt Schwaben über zwei 76 Zentimeter hohe, teilweise überdachte Mittelbahnsteige an den Gleisen 1 bis 4. Durch einen über Treppen erreichbaren Personentunnel sind die Bahnsteige mit dem Bahnhofsvorplatz und der Nordseite der Gleise verbunden. Nördlich der Bahnsteige liegt das bahnsteiglose Hauptgleis 5. Westlich des nördlichen Mittelbahnsteigs befindet sich ein einseitig an Gleis 3 und 4 angebundenes Abstellgleis für S-Bahn-Garnituren mit einer Nutzlänge von 238 Metern. Die Weichen zu den Ladegleisen sind inzwischen zurückgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Stellwerke und Signalanlagen.", "content": "Bis 1902 stellten Wechselwärter die Weichen und Signale des Bahnhofs vor Ort. Von 1902 bis 1903 zentralisierten die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen die Weichen- und Signalbedienung und statteten den Bahnhof mit zwei Wärterstellwerken und einem Befehlsstellwerk der Bauart \"Krauss\" aus. Für die Wärterstellwerke errichteten sie am West- und Ostkopf des Bahnhofs gegenüber den Wechselwärterhäusern zwei zweigeschossige Stellwerkstürme mit Walmdach in Sichtziegelbauweise. Das Befehlsstellwerk wurde im neuen Ostflügel des Empfangsgebäudes untergebracht. Am 10. Oktober 1967 nahm die Deutsche Bundesbahn anstelle der bisherigen Stellwerke ein neues Spurplandrucktastenstellwerk der Siemens-Bauart \"Sp Dr S60\" in Betrieb. Gleichzeitig ersetzte sie die Formsignale des Bahnhofs durch Lichtsignale nach dem H/V-Signalsystem. Der westliche Stellwerksturm wurde abgebrochen, während der östliche weiterhin als Schrankenposten zur Bedienung des Bahnübergangs der Finsinger Straße diente. Mit dem Ersatz des Bahnübergangs durch eine Unterführung brach die Deutsche Bundesbahn den östlichen Stellwerksturm 1983 ab.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Hochbauten.", "content": "Etwa 80 Meter nordöstlich des Empfangsgebäudes errichteten die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen ein dreigeschossiges Dienstwohngebäude mit flachem Walmdach. Zwischen dem Empfangsgebäude und dem Dienstwohngebäude wurde von 1895 bis 1896 für 22.400 Mark das zweigeschossige Postgebäude mit Mansardwalmdach errichtet, das im Erdgeschoss das Postbüro und im Obergeschoss Dienstwohnungen enthielt. Bis zum 3. April 2018 wurde es durch eine Postfiliale genutzt. Der Güterschuppen südwestlich des Empfangsgebäudes ist ein Satteldachbau mit runden Schiebetüren, dessen Fassade durch Pilaster und Ecklisenen gegliedert ist. Er wird seit 2000 als Moschee genutzt. Die beiden Wechselwärterhäuser an den Einfahrweichen wurden nach einem für die Strecke München–Simbach einheitlichen Baumuster als eingeschossige Satteldachbauten in Sichtziegelbauweise auf einer Grundfläche von 10 m × 6,20 m errichtet. Das westliche Wärterhaus befand sich auf der Nordseite der Gleise, das östliche Wärterhaus ist erhalten und steht auf der Südseite. Auf der Nordseite der Gleise stand gegenüber dem Empfangsgebäude das Wasserhaus zur Wasserversorgung der Dampflokomotiven, von dem Rohrleitungen zu zwei Wasserkränen im Osten und Westen der Station führten. Das Wasserhaus wurde Ende der 1990er Jahre abgebrochen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Personenverkehr.", "content": "Im ersten regulären Fahrplan 1872 hielten am Bahnhof Schwaben täglich zwei Postzugpaare und ein Güterzugpaar mit Personenbeförderung von München nach Simbach. Von Schwaben nach Erding verkehrten ab Eröffnung der Vizinalbahn täglich drei Zugpaare. In den folgenden Jahren erhöhte sich die Zahl der Züge; ab 1895 verkehrten am Bahnhof Schwaben fünf Personenzugpaare München–Simbach. 1899 kam der Halt eines Schnellzugpaares von München nach Simbach hinzu. Mit Einführung des Vorortverkehrs endeten ab 1897 täglich sieben Vorortzugpaare aus München Ost in Schwaben. Zwischen Schwaben und Erding fuhren 1899 täglich sechs Zugpaare. Bis 1914 erweiterten die Bayerischen Staatseisenbahnen den Vorortverkehr auf neun Zugpaare, von denen ab 1910 einzelne über den Bahnhof Schwaben hinaus nach Erding durchgebunden wurden. Ab Anfang der 1920er Jahre band die Deutsche Reichsbahn alle Vorortzüge von München Ost nach Erding durch, sodass das Umsteigen in Schwaben entfiel. 1925 hielten täglich fünf Personenzugpaare von München nach Mühldorf und Simbach, zwei Eilzugpaare von München nach Mühldorf und fünf Zugpaare des Vorortverkehrs von München Ost nach Erding. In den 1930er Jahren erhöhte die Deutsche Reichsbahn das Zugangebot: 1939 bedienten den Bahnhof sieben Personenzugpaare und zwei Eilzugpaare in Richtung Mühldorf, im Vorortverkehr gab es zehn Zugpaare von München Ost nach Erding und fünf von München Ost nach Markt Schwaben. In den 1950er und 1960er Jahren stieg das Verkehrsaufkommen vor allem im Vorortverkehr stark an. 1966 hielten in Markt Schwaben an Werktagen acht Personenzüge und zwei Eilzüge von München nach Mühldorf, elf Vorortzüge von München nach Erding und sieben von München nach Markt Schwaben. Mit der Einführung des S-Bahn-Verkehrs wurde der Bahnhof ab 1972 im 40-Minuten-Takt, in der Hauptverkehrszeit im 20-Minuten-Takt, durch die Linie S 6 von Tutzing nach Erding bedient. Ergänzend zu den durchgehenden Eilzügen begannen und endeten in Markt Schwaben fortan sechs Nahverkehrszugpaare im \"S-Bahn-Anschlussverkehr\" nach Mühldorf. Seit Dezember 2002 bedient die Südostbayernbahn den Bahnhof im Stundentakt mit durchgehenden Regionalbahnen von München nach Mühldorf, die in der Hauptverkehrszeit durch Verstärkerzüge ergänzt werden. Im S-Bahn-Verkehr fährt über Markt Schwaben seit 2004 anstelle der S 6 die Linie S 2 von Petershausen nach Erding.", "section_level": 2}, {"title": "Güterverkehr.", "content": "In den ersten Betriebsjahren führten die Bayerischen Staatseisenbahnen den Güterverkehr am Bahnhof Schwaben mit Sammelgüterzügen zwischen München und Simbach durch. Als Übergangsstation zur Vizinalbahn nach Erding fanden in Schwaben umfangreiche Rangierarbeiten statt. Im örtlichen Güterverkehr war die Station hingegen von eher geringer Bedeutung. Im Betriebsjahr 1884 gingen von Schwaben 6026 Tonnen Güter ab und 1917 Tonnen Güter kamen an; zudem wurden 6094 Tiere, vor allem Rinder, Schafe und Schweine, versandt. Bis 1904 stieg das Güterverkehrsaufkommen auf 9930 Tonnen versandte und 16.893 Tonnen empfangene Güter sowie 7108 versandte Tiere an. Ab den 1880er Jahren gab es im Bahnhof Schwaben private Gleisanschlüsse. Ab etwa 1920 waren vier Gleisanschlüsse vorhanden, die zwei Sägewerke im Nordwesten und Südosten, eine Porzellan- und Ziegelfabrik im Norden sowie eine Bimssteinfabrik im Nordwesten des Bahnhofs anbanden. Die Deutsche Reichsbahn führte ab den 1920er Jahren bei Bedarf einen eigenen Nahgüterzug von München Ost Rbf nach Schwaben. Für die Rangierarbeiten war ab Mitte der 1930er Jahre eine Kleinlokomotive in Markt Schwaben stationiert, die nach der Einstellung der Nahgüterzüge zudem Übergabefahrten zu den Nachbarbahnhöfen Poing und Hörlkofen und zur Haltestelle Ottenhofen übernahm. Ab Mitte der 1970er Jahre führte die Deutsche Bundesbahn den Güterverkehr nach Markt Schwaben mit Übergabezügen aus München Ost Rbf durch und zog die Kleinlokomotive ab. Bis in die 1980er Jahre wurden alle Gleisanschlüsse aufgegeben. Heute wird der Bahnhof Markt Schwaben im Güterverkehr nicht mehr bedient.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Markt Schwaben ist eine Betriebsstelle der Bahnstrecken München–Simbach und Markt Schwaben–Erding. Er liegt in der oberbayerischen Marktgemeinde Markt Schwaben. Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen nahmen den Bahnhof \"Schwaben\" 1871 mit der Hauptbahn von München nach Simbach in Betrieb. Mit der Eröffnung der abzweigenden Vizinalbahn nach Erding wurde er 1872 zum Trennungsbahnhof. Seit 1972 ist er eine Station der S-Bahn München.", "tgt_summary": null, "id": 625697} {"src_title": "Lee Man-hee (Shincheonji)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Systematik.", "content": "Die Cottoidea sind die artenreichste Gruppe der Groppenverwandten, die traditionell eine Unterordnung der Panzerwangen (Scorpaeniformes) bzw. in der neuen Knochenfischsystematik von Wiley & Johnson eine Unterordnung der Groppenartigen (Cottiformes) bilden. Je nach Autor werden acht bis zehn Familien in die Cottoidea gestellt und die Cottoidea den Cyclopteroidea (Seehasen (Cyclopteridae) und Scheibenbäuche (Liparidae)) als Schwestergruppe gegenübergestellt. Bei Wiley & Johnson werden allerdings auch diese beiden Familien sowie \"Normanichthys\" in die Cottoidea einbezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Nelson gibt als charakteristisches Merkmal für die Cottoidea u. a. das Fehlen des Keilbeins (Basisphenoid) und der Hypurapophyse und den fehlenden Kontakt des Schulterblatts (Scapula) zum Coracoid (Rabenbein) an. Mamoru Yabe zählt weitere Merkmale auf, darunter die aus Tränenbein und Infraorbitalen geformte röhrenförmige Struktur um die Orbita. Die Kieferanatomie der Cottoidea entspricht der Grundstruktur bei allen percomorphen Fischen. Im Zungenapparat fehlt \"Rhamphocottus richardsonii\" und \"Jordania zonope\" die Basihyale, ein Element zwischen den Zungenbeinen, während sie bei allen anderen Cottoidea vorhanden ist. Während ein generalisierter percomorpher Fisch im Schlund vier Pharyngealia mit drei Zahnplatten besitzt, treten bei den Cottoidea vier Typen auf: Typ A mit drei Pharyngealia und zwei Zahnplatten, Typ B mit zwei Pharyngealia und zwei Zahnplatten, Typ C mit zwei Pharyngealia und einer Zahnplatte und Typ D mit einer Pharyngealia und einer Zahnplatte. Auch in der Anatomie des Schulterblatts zeigen sich zwei Typen: Typ A mit einem geschlossenen Schulterblatt und einem Riss im vorn liegenden Teil des Knochens und Typ B mit einer Öffnung des Schulterblatts zum Cleithrum hin. Bei generalisierten percomorphen Fischen ist das Schulterblatt ohne Foramen und ohne Riss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Cottoidea sind eine nicht mehr allgemein anerkannte Überfamilie groppenartiger Fische, die vor allem in kalten und gemäßigten Meeresregionen der Nordhalbkugel vorkommen. Die Angehörigen der Gattung \"Cottus\", die zwei Arten der Baikal-Ölfische und weitere im Baikalsee und seinen Zuflüssen endemische Groppenarten leben in kalten Süßgewässern, von der Südhalbkugel sind nur verhältnismäßig wenige marine Arten bekannt. Insgesamt zählt die Überfamilie fast 400 Arten in fast 100 Gattungen.", "tgt_summary": null, "id": 45949} {"src_title": "Luka Bonačić", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Iryna Kryuko gab ihr internationales Debüt im Rahmen der Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften 2009 in Canmore und wurde 14. des Sprints, Achte der Verfolgung und verpasste als Viertplatzierte im Einzel gegen Yolaine Oddou um knapp zehn Sekunden eine Medaille. Die Medaille gewann sie mit Nelia Nikalajewa und Dasa Nestertschik als Zweitplatzierte des Staffelrennens hinter der Vertretung aus Russland. Es folgten die Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften 2010 in Torsby, bei denen Kryuko als Fünfte des Einzels, Vierte hinter Monika Hojnisz im Sprint und Siebte der Verfolgung gute Resultate erreichte und mit Dziyana Maskalenka und Nestertschik die Bronzemedaille im Staffelrennen gewann. Kurz darauf lief sie auch bei den Juniorenrennen der Biathlon-Europameisterschaften 2010 in Otepää, wo sie 18. des Einzels, 15. des Sprints, 17. der Verfolgung und Fünfte mit der weißrussischen Mixed-Staffel wurde. In Nové Město na Moravě lief Kryuko 2011 ihre dritte Junioren-WM, bei der sie 14. des Einzels, 12. des Sprints, 20. der Verfolgung und 11. mit der Staffel wurde. Es folgten die Juniorenrennen bei den Biathlon-Europameisterschaften 2011 in Ridnaun. Kryuko erreichte mit Rang neun im Einzel, elf im Sprint und acht in der Verfolgung gute Resultate und gewann mit Nestertschik, Aliaksei Abromchyk und Aliaksandr Darozhka im Mixed-Staffelrennen die Bronzemedaille. Bei den Frauen tritt Kryuko seit Beginn der Saison 2010/11 im IBU-Cup an. In Beitostølen gewann sie als 39. eines Sprints schon im ersten Rennen Punkte. Als 19. eines Verfolgungsrennen erreichte sie in Obertilliach noch in derselben Saison ihr bestes Resultat in der zweithöchsten Rennserie des Biathlonsports. 2011 gab die Weißrussin in Hochfilzen ihr Debüt im Biathlon-Weltcup und wurde 46. des Sprints. Im folgenden Verfolgungsrennen erreichte sie als 40. erstmals die Punkteränge.", "section_level": 1}, {"title": "Statistiken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Winterspiele.", "content": "Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:", "section_level": 2}], "src_summary": "Iryna Kryuko (, * 30. Juli 1991 in Sjanno, Weißrussische SSR, Sowjetunion) ist eine weißrussische Biathletin und Staffel-Olympiasiegerin von 2018.", "tgt_summary": null, "id": 766834} {"src_title": "Kalmithaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Fährverkehr im seit 2002 unabhängigen Land wurde mit finanzieller Unterstützung Deutschlands aufgebaut. Von 2003 bis 2006 war die gecharterte \"Uma Kalada\" im Einsatz, die im Februar 2007 durch die \"Berlin Nakroma\" ersetzt wurde. Auch dieses Schiff wurde von der deutschen Regierung in Kooperation mit der KfW Bankengruppe finanziert. Gebaut wurde die \"Berlin Nakroma\" in Surabaya (Indonesien) von der Werft \"Pal Indonesia Perwakilan Yard\". Der Stapellauf des Schiffes fand am 14. September 2006 statt. Die Indienststellung des Schiffes erfolgte 2007 als \"Nakroma\" (Tetum für leuchtendes/glühendes Licht = „aufgehende Sonne“). Die Anschaffungskosten betrugen 5,7 Millionen Euro. Mit der von Deutschland finanzierten Reparaturwerft beläuft sich die Gesamtsumme der Entwicklungshilfe auf 12 Millionen Euro. Nach Abwahl der bisherigen Regierungspartei FRETILIN wurde durch Beschluss des neuen Ministerrats Osttimors vom 9. April 2008 das Schiff als Dank für die gute Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Osttimor in \"Berlin Nakroma\" umgetauft. Im August 2013 wurde die \"Berlin Nakroma\" wegen „kleinerer Schäden“ außer Dienst genommen und zur Überholung nach Surabaya geschickt. Das Transportministerium versuchte daher als Ersatz ein Schiff aus Indonesien zu chartern. Inzwischen fährt die \"Berlin Nakroma\" wieder. Im Jahr 2019 ruht die Klasse des Schiffs.", "section_level": 1}, {"title": "Registrierung.", "content": "Die \"Berlin Nakroma\" gehört der osttimoresischen Regierung, da Osttimor bisher kein Schiffsregister führt, wird sie jedoch unter „indonesischer Flagge“ betrieben und ist im Heimathafen Jakarta registriert. Auf dem Schiff selber war vor einigen Jahren Dili als Heimathafen angegeben und statt der üblichen Flagge des Registerstaats wurde 2013 die Flagge Osttimors gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Das Schiff ist 47,25 Meter lang und hat eine Vermessung von 1134 BRZ. Es kann über eine am Bug angebrachte Rampe im RoRo-Verfahren be- und entladen werden. Die \"Berlin Nakroma\" kann bis zu 300 Passagiere und 170 Tonnen Ladung transportieren. Die Antriebsanlage besteht aus zwei Yanmar-Dieselmotoren mit jeweils 1000 PS Leistung, die jeweils über Getriebe die beiden Festpropeller wirken. Die Energieversorgung wird durch zwei Volvo-Penta-Dieselmotoren des Typs TAMD 103 A mit jeweils 306 PS Leistung sichergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Strecken.", "content": "Die \"Berlin Nakroma\" fährt dienstags und donnerstags von Dili in 12 bis 13 Stunden nach Pante Macassar im Westen Timors und am selben Tag zurück. Samstags wird von der Fähre Beloi auf Atauro in zweieinhalb Stunden Fahrt angelaufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Berlin Nakroma ist eine osttimoresische Fähre, die die Landeshauptstadt Dili mit der Exklave Oe-Cusse Ambeno und der vorgelagerten Insel Atauro verbindet.", "tgt_summary": null, "id": 124202} {"src_title": "Grand Junction Road", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Militärische Laufbahn.", "content": "Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor wollte sich Sledge zusammen mit seinem besten Freund Sidney Phillips freiwillig zum United States Marine Corps melden, was aber aufgrund einer nicht vollständig ausgeheilten Herzerkrankung zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich war. Nach dem Abschluss der High School im Mai 1942 besuchte er zunächst kurzzeitig das \"Marion Military Institute\" in Marion, Alabama. Erst im Dezember 1942 konnte er seinen ursprünglichen Wunsch verwirklichen und in das US Marine Corps eintreten. Nach seiner Ausbildung zum Mörserschützen wurde er der 1. US-Marinedivision zugeteilt. Im Pazifikkrieg nahm er als Private First Class an den Schlachten um Peleliu und Okinawa teil. Seine in einem Neuen Testament festgehaltenen Erlebnisse dienten ihm später als Grundlage für seine Kriegserinnerungen. Nach Kriegsende diente Sledge zunächst in Peking, bis er im Februar 1946 im Rang eines Corporals aus dem Militärdienst entlassen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Karriere.", "content": "Nach seiner Entlassung schrieb sich Sledge am \"Alabama Polytechnic Institute (API)\" (heute Auburn University) ein, wo er im Sommer 1949 den Bachelor of Science erwarb. 1953 kehrte er als Wissenschaftlicher Assistent dorthin zurück und erwarb im Sommer 1955 den Master of Science in Botanik. Ab 1956 war Sledge Wissenschaftlicher Assistent und Doktorand an der University of Florida und spezialisierte sich auf Helminthologie. 1960 erwarb er seinen Doktortitel in Biologie; seine Doktorarbeit behandelte Nematoden und ihren Einfluss auf verschiedene Getreidearten. Bis 1962 war er Angestellter bei der \"Division of Plant Industry\" beim Landwirtschaftsministerium von Florida. Im Sommer 1962 wurde Sledge Assistenzprofessor für Biologie beim Alabama College (heute University of Montevallo), im Jahr 1970 ordentlicher Professor. Er lehrte unter anderem Zoologie, Ornithologie und vergleichende Anatomie.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Im Jahre 1952 heiratete Sledge Jeanne Arceneaux. 1957 und 1965 bekam das Paar zwei Söhne, die die Namen John und Henry erhielten. Im Jahr 2001 starb Sledge in Montevallo (Shelby County, Alabama) an den Folgen von Magenkrebs.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "With the Old Breed: At Peleliu and Okinawa.", "content": "1981 veröffentlichte Sledge unter dem Titel \"With the Old Breed: At Peleliu and Okinawa\" (dt.: \"\") seine Erinnerungen an seine Einsätze mit dem United States Marine Corps; Neuauflagen erschienen 1990 und 2007.", "section_level": 2}, {"title": "China Marine: An Infantryman's Life after World War II.", "content": "Ein zweiter Band Memoiren mit dem Titel \"China Marine: An Infantryman's Life after World War II\" wurde erst postum im Jahr 2002 veröffentlicht (ein Jahr später erschien die Taschenbuchausgabe). In diesem Buch schildert Sledge seinen Dienst in Peking nach Kriegsende, seine Rückkehr nach Mobile und die Auswirkungen seiner traumatischen Erlebnisse auf sein späteres Zivilleben.", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehen.", "content": "Im Jahre 1992 war Eugene Sledge in dem Dokumentarfilm \"Peleliu 1944: Horror in the Pacific\" zu sehen. Im Jahr 2006 verwendete der amerikanische Regisseur Ken Burns \"With the Old Breed\" als eine der Quellen für seine siebenteilige (in Deutschland vierzehnteilige) Dokumentarreihe The War über den Zweiten Weltkrieg. Auch wörtliche Zitate aus dem Buch waren in der Serie zu hören. In der von Tom Hanks und Steven Spielberg produzierten und 2010 erstmals ausgestrahlten zehnteiligen Miniserie The Pacific diente \"With the Old Breed\" nicht nur als eine der beiden Hauptvorlagen (zusammen mit \"Helmet for My Pillow\" von Robert Leckie); Eugene Sledge war auch eine der drei Hauptfiguren der Serie. Dargestellt wurde er von Joseph Mazzello.", "section_level": 1}, {"title": "Orden.", "content": "Sledge erhielt folgende Orden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eugene Bondurant Sledge (* 4. November 1923 in Mobile (Alabama); † 3. März 2001 in Montevallo) war ein US-amerikanischer Soldat, Autor und Hochschullehrer. Seine Kriegserinnerungen \"\" bildeten eine der Quellen sowohl für die siebenteilige (in Deutschland vierzehnteilige) Dokumentarreihe The War als auch für die zehnteilige Miniserie The Pacific.", "tgt_summary": null, "id": 723837} {"src_title": "Hurrikan Irene-Olivia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Fell ist grau bis ockerfarben und weist große schwarze Flecken auf. Ein dunkler, unterbrochener Aalstrich verläuft auf der Rückenmitte. Die oberen drei Fleckenreihen sind relativ gleichmäßig, nach unten werden die Flecken kleiner und sind unregelmäßiger verteilt. Hals und Gesicht sind kaum gefleckt, das Gesicht trägt eine schwarze Maske zwischen paarweise angeordneten weißen Flecken. Der Schwanz weist 8–12 schmale, helle Ringel auf, die sich mit deutlich breiteren dunklen Streifen abwechseln, die Schwanzspitze ist hell. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt bei Männchen 49–51 cm, bei Weibchen 44,5–49,5 cm. Letztere wiegen 2–3 kg.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensräume.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Serval-Ginsterkatze erstreckt sich über das südliche Kamerun, die Zentralafrikanische Republik, Äquatorial-Guinea, Gabun, Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo, Südsudan, Uganda, Ruanda, Kenia und vermutlich Burundi. In Tansania liegen isolierte Vorkommen in den (zu den Eastern Arc Mountains zählenden) Udzungwa-Bergen, Uluguru-Bergen und den South Nguru Mountains, auch auf Sansibar lebt die Art. Die Höhenverbreitung erstreckt sich vom Tiefland bis auf 3500 Meter am Mount Kenya und eventuell mehr als 4400 Meter im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Als Lebensräume dienen je nach Region unterschiedliche Gehölz- und Waldtypen (sowohl Primär- als auch Sekundärwälder) sowie Baumsavannen und Regenwälder.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Serval-Ginsterkatzen ernähren sich regelmäßig von Kleinsäugetieren und Gliederfüßern (Arthropoden, z. B. Insekten). Auch Reptilien und Amphibien sowie in geringerem Umfang Vögel und Früchte wurden als Nahrung nachgewiesen. Die Jagd erfolgt am Boden oder in den unteren Gehölzregionen. Die Tiere sind wahrscheinlich nachtaktiv.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Aufgrund der weiten Verbreitung und des Vorkommens in unterschiedlichen Habitaten stuft die IUCN die Serval-Ginsterkatze als ungefährdet („least concern“) ein. Regionale Rückgänge durch Waldverluste und Bejagung (\"bushmeat\", Ginsterkatzenfelle) sind jedoch möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Aktuell werden fünf Unterarten der Serval-Ginsterkatze allgemein anerkannt: Die Hauben-Ginsterkatze (\"Genetta cristata\") wurde lange als Unterart der Serval-Ginsterkatze angesehen, nach DNA-Untersuchungen jedoch inzwischen als eigenständige Art betrachtet. Beide Arten sind Schwestertaxa.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Serval-Ginsterkatze oder Waldginsterkatze (\"Genetta servalina\") ist eine Raubtierart aus der Familie der Schleichkatzen (Gattung Ginsterkatzen). Sie lebt in Teilen von West-, Zentral- und Ostafrika, wo sie vor allem Regenwälder sowie andere Wald- und Buschlandschaften bewohnt. Die Art gilt als ungefährdet.", "tgt_summary": null, "id": 690317} {"src_title": "Goldbagger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Geboren wurde Namiki Gohei als Asakusadō Gohachi () im Stadtteil Doshōmachi in Osaka als Sohn eines einfachen Angestellten. Erste Erfahrungen mit der Theaterwelt machte er in zweitklassigen Theatern Osakas. Dann erfolgte der Wechsel in eines der großen Theater. Eine Theorie besagt, dass er bereits Mitte der 1760er Jahre Mitglied des Schreibteams des Kita-Theaters unter Leitung von Namiki Shōzo I. war und von diesem die Grundzüge des Verfassens von Theaterstücken lernte. Möglich ist aber auch, dass er dies erst einige Jahre später von Namiki Jūsuke vermittelt bekam. Irgendwann während der \"Tenmei-Ära\" (1764–1772) nahm er den Namen \"Namiki Gohachi\" an. Gemeinsam mit Jūsuke wurde er 1772 oder 1773 \"Tatesakusha\" (, Hauptautor, Dramaturg und Regisseur) am Kado-Theater in Osaka. 1775 ist er als \"Tatesakusha\" des Hayakumo-Theater in Kyōto nachgewiesen. Zwei Jahre später war er wieder nach Osaka zurückgekehrt und hatte den Namen \"Namiki Gohei\" angenommen. Im gleichen Jahr hatte er seinen ersten großen Erfolg als Autor mit dem Stück \"Tenmangū Natane no Gokū\", das am Kado-Theater aufgeführt wurde. Ein Jahr später folgte mit \"Sanmon Gosan no Kiri\", auch als \"Kinmon Gosan no Kiri\" bekannt, der nächste Erfolg. Weitere Stücke entstanden und um 1790 war er der führende Kabuki-Autor seiner Zeit. Auf Veranlassung des Schauspielers Sawamura Sōjūrō III. wechselte er im Jahr 1794 als \"Tatesakusha\" an das Miyako-Theater in Edo. Dort erhielt er ein Gehalt von 300 Ryō jährlich, eine Summe, die bis dahin nur den Starschauspielern vorbehalten gewesen war. Zusammen mit den Schauspielern Kataoka Nizaemon VII. und Nakamura Noshio II., die er aus Osaka mitgebracht hatte, gelang es ihm in kurzer Zeit, wesentliche Neuerungen im Kabuki-Theater Edos zu etablieren. Zwei Jahre lang, 1798–1800, war er noch einmal in Osaka tätig, um dann bis zu seinem Tod im Jahr 1808 am Kawarazaki-Theater in Edo zu arbeiten. Insgesamt hat er im Laufe seines Lebens mehr als 110 Kabuki-Stücke verfasst. Zu seinen Schülern zählten Namiki Gohei II., Namiki Iwazō, Namiki Kōsuke, Namiki Takichi, Namiki Hanzō, Namiki Fūji, Namiki Raiji, Namiki Miyosuke, Namiki Washichi und Namiki Jūzō.", "section_level": 1}], "src_summary": "Namiki Gohei I. (jap., \"Namiki Gohachi\", ; * 1747 in Osaka; † 27. Februar 1808 in Edo) war ein japanischer Kabuki-Autor.", "tgt_summary": null, "id": 2058244} {"src_title": "Una Noche – Eine Nacht in Havanna", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft und der Internationalen Beziehungen an der Universität Mannheim (1983–1985), am University College of Wales (Großbritannien) (1985–1986), an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (1986–1987), und an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (1987–1990), wurde er dort 1994 zum Thema „Die rechtliche Regelung des deutschen Chemiewaffen-Verzichts“ mit summa cum laude promoviert. 1995 erhielt er den Master of Philosophy (M.Phil.) der University of Wales. Von 1990 bis 2001 war er am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg beschäftigt. 1995, 1996, 1999 und 2000 war er Lehrbeauftragter an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im Jahre 2000 wurde er von dieser Universität mit einer Arbeit zum Thema „Rekonstruktion sozialer Grundrechte als Normkategorie“ habilitiert. Nach seiner ersten Professur an der University of Strathclyde (Glasgow) folgte er im August 2001 einem Ruf auf die C4-Professur für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), von 2006 bis 2009 war er Dekan des Fachbereichs. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Völkerrecht, insbesondere im internationalen Menschenrechtsschutz und im humanitären Völkerrecht.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Marauhn war an verschiedenen Universitäten als Gastprofessor tätig, u. a. an der Universität Lappland (Rovaniemi, Finnland), der Universität Bergen (Norwegen) und an der University of Wisconsin–Madison Law School, (USA). Seit 2001 hält er eine ständige Gastprofessur für Verfassungstheorie an der Juristischen Fakultät der Universität Luzern, (Schweiz). Seit 1995 ist Marauhn Mitglied des Fachausschusses „Humanitäres Völkerrecht“ des Deutschen Roten Kreuzes und seit 2014 dessen Vorsitzender. 2011 wurde er für die Amtszeit von 2012 bis 2016 zum Mitglied der Internationalen humanitären Ermittlungskommission gewählt. Eine Wiederwahl erfolgte 2016. Marauhn wurde zunächst zum Ersten Vize-Präsidenten (2015), später zum Präsidenten (2017) der Ermittlungskommission gewählt. Marauhn war von 2003 bis 2013 Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der \"Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung\" (HSFK), von 2006 bis 2013 dessen Vorsitzender. Seit 2005 ist er akademischer Leiter der „International Summer University“ der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seit 2009 ist er akademischer Co-Direktor der „US-German Summer School in International and Comparative Law“, zur Zeit zusammen mit den Professoren Anuj Desai (University of Wisconsin) und Edward Fallone (Marquette University). Marauhn war von 2009 bis 2017 Mitglied des Beirats der Stiftung Entwicklung und Frieden. Von 2009 bis 2013 war Marauhn gewähltes Mitglied des Senats der Justus-Liebig-Universität Gießen. 2017 wurde er erneut als Mitglied des Senats gewählt. Von 2002 bis 2009 war Marauhn Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dessen Vorsitz er von 2006 bis 2009 innehatte. Im Jahr 2016 war er als Gastwissenschaftler Teil der Kollegforschergruppe „The International Rule of Law - Rise or Decline?“ in Berlin. 2018 war er Gastwissenschaftler am Lauterpacht Centre for International Law und am Sidney Sussex College der Universität Cambridge (UK). Von 2004 bis 2006 war er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Stiftung Friedensforschung. Seit 2008 ist er Mitglied des VN-politischen Beirats des Auswärtigen Amtes. Thilo Marauhn ist unter anderem Mitglied der \"Vereinigung Deutscher Staatsrechtslehrer\" und Mitglied des Rats der Deutschen Gesellschaft für Internationales Recht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thilo Marauhn (* 30. April 1963 in Lüdenscheid) ist ein deutscher Völkerrechtler und Hochschullehrer. Er hat derzeit die Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der Justus-Liebig-Universität Gießen inne und leitet die Forschungsgruppe „Völkerrecht“ am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) in Frankfurt.", "tgt_summary": null, "id": 978063} {"src_title": "Runzelige Zwergmispel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gemeinsam mit Norwich Union gründete die Virgin Group Virgin Direct. Dabei wurden steuerlich begünstigte Sparpläne angeboten. Des Weiteren war Virgin Direct einer der ersten, die Indexfonds angeboten hat. Nachdem Norwich Union von AMP übernommen wurde, trat AMP in die Verträge ein. Für preissensible Verbraucher wurde im Jahr 2000 die Webseite virginmoney.com, ebenfalls in einer Kooperation mit AMP, gestartet. Für weitere Finanzdienstleistungen wurde 1997 ein Joint Venture mit der Royal Bank of Scotland unter der Marke Virgin One eingegangen. 2001 übernahm die Royal Bank of Scotland den Anteil von Virgin Direct an dem Joint Venture \"Virgin One\" für 125 Millionen £. 2002 wurde virginmoney.com in Virgin Direct integriert und seitdem firmiert Virgin Direct unter Virgin Money. Im April 2004 wurde die Übernahme von Virgin Group für die noch ausstehenden Anteile von Virgin Money für 75 Millionen £ bekannt gegeben. Für den Kauf wurden anschließend 90 Millionen £ bezahlt. Am 29. Januar 2010 gab Virgin Money bekannt, dass Sir Brian Pitman neuer Vorsitzender des Verwaltungsrates wird. Kurz nach seiner Ernennung gab Sir Brian Pitman bekannt, dass Virgin Money daran interessiert sei weitere Filialen, die in guten Lagen liegen, zu erwerben. Filialen der RBS und Lloyds wären hierbei mögliche Kandidaten. Nach dem plötzlichen Tode von Sir Brian Pitman am 11. März 2010 wurde Sir David Clementi zum Vorsitzenden berufen.", "section_level": 1}, {"title": "Übernahmen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Church House Trust (2010).", "content": "Am 8. Januar 2010 gab Virgin Money bekannt, dass die Church House Trust Plc für 12,3 Millionen £ übernommen wird. Somit bekommt Virgin Money einen Zutritt zu dem britischen Bankenmarkt. Church House betreibt keine Bankfilialen, hat aber eine Banklizenz, die an Virgin Money übergeht. Virgin Money investiert zusätzlich zu dem Kaufpreis 37,3 Millionen £ für eine Kapitalaufstockung. Die FSA hat dem Kauf zugestimmt. Am 26. Januar 2010 wurde der Kauf abgeschlossen. Im April 2010 kommentiert The Times in dem \"City diary\", über das Potential einer Zusammenarbeit von Church House Trust und dem kleinen in Guildford (Surrey), unter einem ähnlichen Namen firmierenden, \"Churchouse Financial Planning\".", "section_level": 3}, {"title": "Northern Rock (2007–2012).", "content": "Am 13. Oktober 2007 gab Virgin Money, vertreten durch Sir Richard Branson, bekannt, dass sie gemeinsam mit einem Konsortium die, durch die Sub-prime Krise, in finanzielle Schwierigkeiten geratene Northern Rock-Bank übernehmen möchten. Bei der offiziellen Submission, im Februar 2008, der britischen Regierung wurde Virgin Money als bevorzugter Bieter bekannt gegeben. Im Erfolgsfall sollte Northern Rock mit Virgin Money fusionieren und unter Virgin Bank firmieren. Das Gebot war nicht erfolgreich, so dass Northern Rock verstaatlicht wurde. Am 17. November 2011 wurde bekannt gegeben, dass Virgin Money Northern Rock für 747 Millionen Pfund zuzüglich 280 Millionen Pfund, verteilt auf fünf Jahre, übernehmen wird. Der Kauf sollte zum 1. Januar 2012 vollzogen werden. Virgin Money gründete 2003 die \"Virgin Money Australia\". Im selben Jahr brachte Virgin Money Australia eine eigene Kreditkarte in Australien, in Zusammenarbeit mit Westpac Banking Corporation, heraus. Die Kooperation war auf fünf Jahre befristet. 2005 ging Virgin Money Australia ein Joint-Venture mit der Macquarie Bank ein, zudem beteiligt sich die Macquarie Bank mit 10 % an Virgin Money Australia. In den folgenden Jahren vertiefte sich die Zusammenarbeit mit der Macquarie Bank, indem gemeinsam Pensionsfonds (2005, \"Virgin Superannuation\") und Hypothekendarlehen (2005,\"Virgin Money Home Loan\") vertrieben wurden. Im Zuge der Finanzkrise verkaufte Virgin Money Australia den Hypothekenbestand an die Macquarie Bank und die Kreditkartenforderungen an die Westpac Banking Corporation.", "section_level": 3}, {"title": "Internationale Expansion.", "content": "Gemeinsam mit \"A&G Insurance Services\" brachte Virgin Money Australia 2009 Autoversicherungen an den Markt. 2010 wurde eine Partnerschaft mit der Citibank eingegangen. In Zusammenarbeit mit der Absa Bank brachte \"Virgin Money South Africa\" 2006 eine eigene Kreditkarte in Südafrika heraus. \"Virgin Money USA\" startete in den USA nachdem die Virgin Group einen Mehrheitsanteil an CircleLending, ein Unternehmen das Peer-to-Peer-Kredite vermittelt, gekauft hatte. Im Anschluss daran wurde CircleLending in Virgin Money USA umbenannt. Virgin Money USA wurde am 1. November 2010 aufgelöst und ist auch nicht mehr auf der Virgin Money-Internetseite als Tochterunternehmen aufgeführt. Die Internetseite von Virgin Money US wurde abgeschaltet. Virgin Money zog sich komplett aus dem US-Markt zurück und die Social Lending Services wurden auf den Servicepartner Graystone Solutions transferiert. Graystone Solutions bietet die Services unter seinem Markenzeichen weiter an.", "section_level": 2}, {"title": "Sponsorship.", "content": "Virgin Money war führender Sponsor des London Marathon 2010. Die Yacht von Sir Richard Branson für den Weltrekord der Ozeanüberquerung wurde ebenfalls von Virgin Money gesponsert. 2011 unterstützte Virgin Money einige Veranstaltungen beim Edinburgh Festival. Am 4. Januar 2012 unterzeichnete Virgin Money einen Zwei-Jahres-Vertrag als Sponsor von Newcastle United F.C., für die Premier League-Saisons 2012/13 und 2013/14. Zuvor hatte Newcastle United F.C. einen Sponsor-Vertrag mit Northern Rock. Für den Rest der Saison der Premier League 2011/12 übernimmt Newcastle United das Virgin Money Logo, als Erfüllung des Vertrags von Northern Rock, der seit 2003 läuft. Zum Start der Neugestaltung der Northern Rock-Filialen zeigte sich Richard Branson in einem Newcastle United-Shirt.", "section_level": 1}, {"title": "Virgin Money Giving.", "content": "\"Virgin Money Giving\" ist ein karitatives, nicht auf Gewinn abzielendes, Unternehmen, das von Virgin Money am 25. August 2009 gegründet wurde. 2010 unterzeichnete Virgin Money Giving einen Fünf-Jahres-Vertrag als offizieller Sponsor des London Marathon.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmensstruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eigentümerstruktur.", "content": "Im April 2010 investiert WL Ross & Co. LLC 100 Million £ für einen 21-prozentigen Anteil an Virgin Money. WL Ross & Co. LLC hatte Virgin Money bei dem Gebot um Northern Rock unterstützt. James Lockhart, stellvertretender Vorsitzender von WL Ross, wird in den Virgin Money Aufsichtsrat einziehen. Die restlichen 79 % hält die Virgin Group.", "section_level": 2}, {"title": "Verwaltungsrat.", "content": "Mit Stand 7. Oktober 2011 war der Verwaltungsrat von Virgin Money wie folgt zusammengesetzt:", "section_level": 2}], "src_summary": "Virgin Money ist eine britische Bank und Tochterunternehmen der Virgin Group mit Sitz in Norwich. Gegründet wurde Virgin Money im März 1995 als \"Virgin Direct\". ", "tgt_summary": null, "id": 679523} {"src_title": "Border Leicester", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1978 erwarben die Farmer Nick und Marieta van der Merwe eine missbrauchte Grüne Meerkatze aus der Hand von Wilderern für fünf Rand und etwas Brot. In den nachfolgenden Jahren folgten der Meerkatze weitere Tiere, die auf der Farm untergebracht wurden. Es entstand ein vom Eigentümer geschütztes Wildnisgebiet das einen zunehmenden Teil des Geländes der Farm einnimmt. Heute leben auf der Farm in verschiedenen Gehegen und im Schutzgebiet unter anderem Löwen, Geparden, Leoparden, Karakalen, Adler, Meerkatzen, Mungos, Zebras, Paviane, Afrikanische Wildhunde und Springböcke. Um die Betriebskosten der Farm und die Versorgung der Wildtiere dauerhaft zu finanzieren, hat die Familie van der Merwe die \"Harnas Wildlife Foundation\" gegründet und die Farm Harnas für Besucher und Volontäre geöffnet. Zudem gehören zum Angebot der Farm seit einiger Zeit Safari-Touren. Die internationale Schirmherrschaft über die Harnas Wildlife Foundation übernahmen Brad Pitt und Angelina Jolie.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Neben dem Haupthaus, den Quartieren für die Volontäre und den Gehegen des Tierwaisenhauses und des medizinischen Zentrums für Wildtiere gehören auch eine Gästefarm und ein Flugplatz zu Harnas. Auf dem Farmgelände besteht zusätzlich ein speziell eingezäuntes Gebiet, in dem Tiere nach erfolgter Pflege verbleiben können.", "section_level": 1}, {"title": "Projekte.", "content": "Im Laufe der Jahre haben sich folgende Projekte entwickelt:", "section_level": 1}, {"title": "Harnas Lifeline Projekt.", "content": "In einem geschützten und eingezäunten Gelände von 8.000 Hektar werden geeignete Tiere, die zuvor gerettet und aufgezogen wurden, wieder ausgewildert. So wird es ihnen ermöglicht, in ihrem natürlichen und ursprünglichen Lebensraum ohne menschliche Eingriffe zu leben.", "section_level": 2}, {"title": "Harnas Wildhundprojekt.", "content": "Der Afrikanische Wildhund (Lycaon pictus) gehört zu einer der am meisten bedrohten Tierarten in Afrika, deren Schutz sich die Harnas Wildlife Foundation verschrieben hat. Derzeit beherbergt Harnas in verschiedenen Rudeln mehr als 30 dieser Tiere.", "section_level": 2}, {"title": "Harnas Volontärsprojekt.", "content": "Das Volontärprogramm wurde vor ungefähr zehn Jahren gestartet und gibt interessierten Tierfreunden im Alter zwischen 18 und 45 aus der ganzen Welt die Möglichkeit, auf Harnas aktiv mitzuwirken. Dieses umfasst verschiedene Gebiete der Tierwelt, der Forschung, der Kinderbetreuung und auch Medizinprojekte.", "section_level": 2}, {"title": "Cheeky Cheetah Projekt.", "content": "Da ein großer Teil der Mitarbeiter auf der Tierschutzfarm dem Volk der San angehören, hat sich die Harnas Wildlife Foundation der Förderung dieses ursprünglichen Nomadenvolkes angenommen. Das Cheeky Cheetah Tageszentrum ist eine kindgerechte Vorschule, die die Kinder der San auf den Besuch einer Schule vorbereitet. Sie lernen die englische Sprache und Afrikaans, hygienische Grundregeln, und die Liebe zum Lernen soll geweckt werden. Harnas hat dazu eine eigene Lehrerin angestellt. Die Kinder kommen fünfmal die Woche zusammen, bekommen eine warme Mahlzeit, können duschen und werden spielerisch auf die Schule vorbereitet. Zur Unterstützung der San-Familien werden Patenschaften vergeben.", "section_level": 2}, {"title": "San-Entwicklungshilfe.", "content": "Zur Förderung der benachteiligten San-Bevölkerung beschäftigt die Harnas Wildlife Foundation nicht nur viele dieser Buschmänner, sondern unterhält auch eine Lehrwerkstatt für handwerkliche Berufe. Die San erlernen hier Arbeiten in der Tischlerei, der Elektrik, Installationen, Autoreparaturen sowie Farmarbeiten und erhalten die Möglichkeit, auch auf anderen Farmen qualifiziert zu arbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "„Das Waisenhaus für wilde Tiere“: Das Erste strahlt seit 2011 die Dokuserie \"Das Waisenhaus für wilde Tiere\" aus. Junge Volontäre aus Deutschland, Österreich und der Schweiz leben für zwei Wochen auf Harnas, kümmern sich zusammen mit den angestellten \"Buschmännern\" um die Tiere und stellen die ihnen übertragenen Pflegefälle vor. Bisher wurden 125 Folgen gesendet (3 Staffeln) (Stand November 2015). Die ARD Mediathek hält die jeweils letzten 20 Folgen vorrätig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Harnas ist eine Farm mit privatem Wildschutzgebiet in Namibia, ungefähr 300 Kilometer östlich der Hauptstadt Windhoek und siebzig Kilometer nördlich von Gobabis. Sie wird von der Stiftung \"Harnas Wildlife Foundation\" betrieben. ", "tgt_summary": null, "id": 1030658} {"src_title": "Swilen Rusinow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensgeber.", "content": "William Levereth Hudson (1794–1862) war Offizier der US Navy. Er nahm von 1838 bis 1841 als Kommandant der \"USS Peacock\" an der United States Exploring Expedition teil. Im März 1857 unternahm Captain Hudson als Kommandant der \"USS Niagara\" zusammen mit britischen Schiffen den ersten Versuch, ein Transatlantikkabel zu legen. Zwischen 1858 und 1862 leitete er die Boston Navy Yard, die spätere Bauwerft des nach ihm benannten Zerstörers.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rumpf und Antrieb.", "content": "Der Rumpf der \"USS Hudson\" war 114,7 m lang und 12,2 m breit. Der Tiefgang betrug 5,4 m, die Verdrängung 2.100 Tonnen. Der Antrieb des Schiffs erfolgte durch zwei Dampfturbinen von General Electric, der Dampf wurde in vier Kesseln von Babcock & Wilcox erzeugt. Die Leistung betrug 60.000 Wellen-PS, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 35 Knoten.", "section_level": 2}, {"title": "Bewaffnung und Elektronik.", "content": "Hauptbewaffnung des Zerstörers waren fünf 5\"/38 Mk.30-Einzeltürme und zehn 21\"-Torpedos in zwei Torpedorohrsätzen. Dazu kamen diverse Flugabwehrkanonen. Die Flugabwehrbewaffnung wurde im Laufe des Krieges aufgrund der zugenommenen Bedrohung weiter verstärkt. Die \"USS Hudson\" war mit Radar ausgerüstet. Am Mast über der Brücke waren ein SG- und ein SC-Radar montiert, mit denen Flugzeuge auf Entfernungen zwischen 15 und 30 Seemeilen und Schiffe in Entfernungen zwischen 10 und 22 Seemeilen geortet werden konnten. Zur Unterwasserortung war ein QC-Sonar eingebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die \"USS Hudson\" wurde am 20. Februar 1942 auf der Boston Navy Yard auf Kiel gelegt. Am 3. Juni 1942 wurde sie von Flaurence Oliphant Hough, Ehefrau von Rear Admiral Henry Hughes Hough, getauft und am 13. April 1943 unter dem Kommando von Lieutenant Commander Richard R. Pratt in Dienst gestellt. Die \"USS Hutchins\" gehörte zur \"Destroyer Division (DesDiv) 89\" des \"Destroyer Squadron (DesRon) 45\".", "section_level": 1}, {"title": "1943.", "content": "Nach der Erprobungsfahrt und Geleitdiensten entlang der Ostküste der Vereinigten Staaten wurde die \"USS Hudson\" in den Pazifik verlegt. Am 1. November 1943 eskortierte sie zusammen mit \"USS Guest\", \"USS Bennett\", \"USS Fullam\", \"USS Renshaw\", \"USS Conway\", \"USS Terry\", \"USS Anthony\", \"USS Wadsworth\", \"USS Braine\" und \"USS Sigourney\" einen aus zwölf Truppentransportern bestehenden Konvoi mit ca. 13.300 US Marines an Bord nach Bougainville. Nach Erreichen des Landungsabschnittes bei Kap Torokina im Norden der Kaiserin-Augusta-Bucht unterstützten die Zerstörer die Invasion durch Einsatz ihrer Artillerie und bildeten die Flugabwehr. Während eines japanischen Luftangriffs auf den amerikanischen Brückenkopf am 8. November konnte die \"USS Hudson\" zwei Flugzeuge abschießen und war am Abschuss einer dritten Maschine beteiligt.", "section_level": 2}, {"title": "1944.", "content": "Nach dem Einsatz vor Bougainville operierte die \"USS Hudson\" gegen feindlichen Schiffsverkehr im Seeraum vor Truk und nahm an den Operationen gegen die Green Islands teil. Sie gehörte zur \"Task Group (TG) 31.8\", die neben der \"USS Hudson\" aus den Schnellen Transportern \"USS Talbot\", \"USS Waters\" und \"USS Dickerson\" sowie den Zerstörern \"USS Guest\", \"USS Bennett\" und \"USS Guest\" bestand. Am frühen Morgen des 31. Januar 1944 befand sich die \"TG 31.8\" vor Green Islands und schiffte das \"Green Raider Detachment\", eine aus neuseeländischen und amerikanischen Soldaten bestehende Einheit, aus. Aufgabe der \"Green Raiders\" war das Auskundschaften der japanischen Verteidigungsstellungen. Als am nächsten Morgen die \"Raiders\" wieder aufgenommen wurden, ortete die \"USS Fullam\" um 4:11 Uhr mit dem Radar ein Fahrzeug in 10.500 yards Entfernung. \"USS Guest\" und \"USS Hudson\" wurden abgeteilt, um den Kontakt zu identifizieren. Da amerikanische PT-Boote ebenfalls in diesem Seegebiet operierten, näherten sich die Zerstörer dem unbekannten Fahrzeug ohne das Feuer zu eröffnen, um es mit dem Suchscheinwerfer zu beleuchten. In 3.500 yards Entfernung verschwand der Kontakt vom Radarschirm. Damit war gewiss, dass es sich um ein U-Boot handelte. Kurze Zeit später wurde das U-Boot durch Sonar geortet und die Zerstörer liefen zum Wasserbombenangriff an. \"USS Guest\" machte zwei Anläufe und es wurden Sinkgeräusche gehört. \"USS Hudson\" warf ebenfalls Wasserbomben auf das U-Boot. Bei dem versenkten U-Boot handelte es sich um das japanische 1.400 ts U-Boot \"I-171\". Bis April wurde die \"USS Hudson\" vor Bougainville eingesetzt. Nach einem kurzen Aufenthalt in Australien lief sie nach Roi-Namur im Kwajalein-Atoll, um auf die Schiffe zu treffen, die dort für die Operation Forager, der Eroberung der Marianen zusammengezogen wurden. Am 10. Juni verließ der Zerstörer Kwajalein, um an der Schlacht um die Marianen-Inseln teilzunehmen. Die \"USS Hudson\" unterstützte mit ihrer Artillerie die amerikanischen Truppen während der Landung auf Saipan am 15. Juni 1944. Anschließend war sie am 19. Juni an der Abwehr von vier massiven japanischen Luftangriffen auf Vice Admiral Marc Andrew Mitschers \"Fast Carrier Task Force\" während der Schlacht in der Philippinensee beteiligt und konnte zwei japanische Flugzeuge abschießen. Mitte Juli wurde die \"USS Hudson\" während der Landung auf Guam als Geleitschutz der Truppentransporter eingesetzt und konnte ein weiteres feindliches Flugzeug abschießen. Sie rettete drei amerikanische und einen japanischen Piloten aus Seenot. Im September fuhr sie von den Marianen nach Palau, um zwischen dem 12. und 25. September die Landungen auf Peleliu and Angaur zu unterstützen. Am 4. Oktober lief sie von Manus nach San Francisco, wo sie zwei Wochen später einlief und überholt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "1945.", "content": "Nach Abschluss der Überholung und Ausbildungen in Pearl Harbor erreichte die \"USS Hudson\" am 19. Februar 1945 Iwo Jima, wo sie als Radarvorposten während der Schlacht um Iwo Jima eingesetzt wurde. Am 8. März rettete sie acht Überlebende einer über See abgestürzten B-29 \"Superfortress\". Ab 1. April wurde sie während der Schlacht um Okinawa als Radarvorposten vor den Okinawa-Inseln eingesetzt. Am 5. April versenkte sie das japanische U-Boot \"RO-41\". Als Radarvorposten war sie ständig feindlichen Luftangriffen ausgesetzt und wurde am 22. April 1945 Ziel eines Kamikazeangriffs, durch den allerdings nur ein Mann verwundet wurde, da das Flugzeug in der Nähe des Zerstörers ins Meer stürzte. Am 4. Mai wurde die \"USS Hudson\" als \"Zerstörer, der einen Flugzeugträger rettete\" bekannt. Der Geleitflugzeugträger \"USS Sangamon\" wurde von einem Kamikaze getroffen. Der Zerstörer ging, obwohl Munition an Bord des Trägers explodierte, dreimal längsseits, um insgesamt 16 Schläuche auszubringen. Durch das überhängende Flugdeck wurden die Aufbauten des Zerstörers beschädigt, als brennende Wrackteile und ein in Flammen stehendes Flugzeug, das von der Besatzung der \"USS Sangamon\" über Bord geschoben wurde, auf die Wasserbomben am Heck des Zerstörers fielen. Als das Feuer an Bord des Trägers unter Kontrolle gebracht war, war der Zerstörer ebenfalls schwer beschädigt und wurde am 10. Mai zur Reparatur nach Guam entlassen. Nach der Reparatur stieß die \"USS Hudson\" am 22. Juni vor Okinawa auf die 3. US-Flotte und lief anschließend nach Eniwetok, um im Gebiet der Marshallinseln im Geleitdienst eingesetzt zu werden. Nachdem sie einen Konvoi zu den Aleuten eskortierte, nahm sie sechs Tage nach der Unterzeichnung der Kapitulation Japans Kurs auf Nordjapan. Von Japan aus lief sie nach Alaska, um dort an der Operation Magic Carpet teilzunehmen. Anschließend lief sie nach Bremerton, um in der Puget Sound Navy Yard für die geplante Außerdienststellung vorbereitet zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Am 15. März 1946 nahm die \"USS Hudson\" Kurs auf San Diego, wo sie am 31. Mai außer Dienst gestellt und der Reserveflotte zugeteilt wurde. Im Januar 1947 wurde sie auf der Mare Island Naval Shipyard eingemottet.", "section_level": 2}, {"title": "Verbleib.", "content": "Die \"USS Hudson\" wurde am 1. Dezember 1972 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und am 27. November 1973 zum Abbruch verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die \"USS Hudson\" wurde mit neun Battle Stars ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die USS \"Hudson\" (DD-475) war ein zur Fletcher-Klasse gehörender Zerstörer der US-Marine. Sie nahm zwischen 1943 und 1945 am Zweiten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende gehörte sie zur Reserveflotte und wurde 1973 zum Abbruch verkauft.", "tgt_summary": null, "id": 2272044} {"src_title": "Meyer-Schuster-Umlagerung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Organisation.", "content": "2011 traten die besten Athleten der Welt in sechs verschiedenen Rennen (Sydney, Yokohama, Madrid, Kitzbühel, Hamburg, London) und dem abschließenden Finale in Peking gegeneinander an, um schließlich den Weltmeister unter sich zu küren. Diese Rennen wurden auf der Olympischen Distanz ausgetragen: Für ambitionierte Freizeitsportler wurden auch Rennen über die Sprint-Distanz veranstaltet (0,5 km Schwimmen, 22 km Radfahren und 5 km Laufen). Zu den insgesamt sieben Veranstaltungsorten gehörten 2011 mit Sydney, London und Peking drei Olympische Städte. Die ursprünglich für den 14. und 15. Mai angesetzten Rennen in Yokohama wurden aus Angst vor zu hoher Strahlung nach dem Atom-Unfall im März in Fukushima durch die ITU auf unbestimmte Zeit verschoben. Das Rennen wurde schließlich am 18. und 19. September 2011 ausgetragen und lag somit terminlich damit schon nach dem „Grand Final“ in Peking. Die Ergebnisse sollten dann in der Wertung für die Rennserie 2012 berücksichtigt werden. In den ersten drei Rennen der Serie zeichneten sich die Brownlee-Brüder aus sowie die Kanadierin Paula Findlay, welche die ersten Rennen für sich entscheiden konnte. Es fanden 2011 sechs Rennen über die Olympische Distanz für Männer und Frauen statt. In der Gesamtwertung der Saison 2011 ging der Weltmeistertitel am 10. September an die beiden britischen Athleten Helen Jenkins und Alistair Brownlee.", "section_level": 1}, {"title": "Gesamtwertung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Männer.", "content": "Mit vier Goldmedaillen entschied der Brite Alistair Brownlee die Rennsaison 2011 für sich.", "section_level": 2}, {"title": "Frauen.", "content": "Mit einer Gold- und drei Silbermedaillen entschied bei den Frauen die Britin Helen Jenkins die Rennsaison 2011 für sich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die World Championship Series 2011 ist eine Triathlon-Rennserie über die „Kurzdistanz“ oder auch „Olympische Triathlon Distanz“. Sie wird seit 2009 vom internationalen Triathlon-Verband ITU (International Triathlon Union) ausgetragen.", "tgt_summary": null, "id": 1267279} {"src_title": "Desmond Penigar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Magdalena Parys wurde in Danzig geboren und wuchs in Stettin auf. Im Alter von 13 Jahren siedelte sie mit ihrer Familie nach West-Berlin über. Nach dem Abitur an der Gustav-Heinemann-Schule studierte sie Erziehungswissenschaften und Polonistik an der Humboldt-Universität zu Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Essayistik und literarische Tätigkeit.", "content": "Magdalena Parys debütierte 2001 in der Kulturzeitschrift „Pogranicza“, wo sie ihre ersten Erzählungen und Gedichte veröffentlichte. In den Jahren 2003–2004 organisierte sie zusammen mit Isabella Potrykus den internationalen Literaturwettbewerb „Ich bin der, der angekommen ist“, an dem Autoren aus den zukünftigen UE-Beitritsländern Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei und Slowenien sowie Deutschland teilnahmen. Die eingereichten Texte erschienen in einer gleichnamigen Anthologie. In den Jahren 2006–2007 war sie Chefredakteurin der von ihr gegründeten deutsch-polnischen Literaturzeitschrift „Squaws“. Sie arbeitete als Feuilletonistin der Zeitschriften „Zwierciadło“ und „Wysokie obcasy“. Parys schreibt gelegentlich für die polnische Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“, das Buchmagazin „Magazyn Ksiazki“, das deutsch-polnische Magazin „Dialog“, die „Stuttgarter Zeitung“ und das französische Wochenmagazin „Marianne“. Sie ist Autorin zahlreicher Interviews mit Politikern und Schriftstellern, unter anderem mit Erika Steinbach und Tanja Dückers.", "section_level": 1}, {"title": "Literarisches Werk.", "content": "Parys lebt in Berlin und schreibt auf Polnisch von deutscher Nachkriegsgeschichte. Sie schreibt aus der Erfahrung ihrer polnischen Kindheit und ihrer deutschen Gegenwart. Ihr Debütroman \"Tunel\" (2011), (\"Der Tunnel\"), erzählt über Berlin, Danzig und das Schicksal dreier europäischer Generationen. Er wurde in Polen für mehrere Preise nominiert und von culture.pl als einer „der wichtigsten Debütromane des Jahres“ gefeiert. In Österreich wurde der Roman mit dem Auslandspolen-Preis „Goldene Eule“ prämiert, in Frankreich für den Buchhändler- und Bibliothekarenpreis „Le prix Libr ́a nous“ 2018 nominiert und mit dem Literaturpreis „Prix littéraire de la ville de Quimper“ ausgezeichnet. Für ihren zweiten Roman, den politisch-historischen Thriller \"Magik\" (\"Der Magier\"), erschienen 2014 (1. Teil der \"Berliner Trilogie\"), wurde sie mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet. Der Familienroman \"Biała Rika\" (2016) wurde von mehreren polnischen Bloggern als bester Roman des Jahres genannt. Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt (Französisch, Deutsch, Italienisch, Ungarisch, Serbisch, Kroatisch, Albanisch, Bulgarisch u. a.). Besonders erfolgreich waren die französischen Ausgaben von \"Der Tunnel\" (\"188 metres sous Berlin\", Agullo Éditions 2017) und der \"Der Magier\" (\"Le Magicien\", Agullo Éditions 2019). „Le Monde“ stellt \"Le Magicien\" der Literatur von Thomas Mann gleich, „Libération“ vergleicht ihn mit dem oscarprämierten Film \"Das Leben der Anderen\", „L'Obs“ bezeichnet Parys als „eine der größten Schriftstellerinnen der postkommunistischen Epoche“. Bei der Livre Paris 2019 war sie unter den Ehrengästen. 2018 stellte sie in Warschau auf einer der bedeutendsten Bühnen des Landes, dem Polnischen Theater (Teatr Polski), ihr Monodrama \"Achtung, Niemcy!\", vor.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2011 wurde \"Tunel\" in Polen für den Preis „Paszport Polityki“ der polnischen Wochenzeitung „Polityka“ in der Kategorie Literatur nominiert. 2012 Nominierung für den Mitteleuropäischen Literaturpreis „Angelus“ für \"Der Tunnel.\" 2013 Literaturpreis der Auslandspolen in Österreich „Goldene Eule“ (für \"Der Tunnel\"). 2015 Literaturpreis der Europäischen Union (für \"Magik\"). 2017 Nominierung für den Mitteleuropäischen Literaturpreis „Angelus“ für \"Biała Rika\". 2018 Nominierung für den französischen Buchhändler- und Bibliothekarpreis „Le prix Libr’à nous“ (für \"188 metres sous Berlin\"). 2018 Literaturpreis der Stadt Quimper (für \"188 metres sous Berlin\").", "section_level": 1}, {"title": "Erzählungen in Anthologien (Auswahl).", "content": "\"Jahrbuch Polen 2013\", Deutsches Polen-Institut, 2013, ISBN 978-3-447-06901-4 \"NieObcy\", Agora SA, 2015, ISBN 978-83-928678-8-3 \"Berlin und Breslau. Eine Beziehungsgeschichte\". Bebra-Verlag, 2016, ISBN 978-3-8148-0222-0 \"Europa, Europa!\" Agullo Éditions, 2019, ISBN 979-10-95718-67-3", "section_level": 1}, {"title": "Monodrama.", "content": "2018 \"Achtung, Niemcy!\", Polnisches Theater Warschau, Kammerbühne", "section_level": 1}, {"title": "Hörspiel und Feature.", "content": "\"Deutschpolnischeuropäisch. Die Identitäten der Magdalena Parys\", Regie: David Z. Mairowitz und Małgorzata Zerwe, Produktion: Deutschlandfunk 2019", "section_level": 1}], "src_summary": "Magdalena Parys (* 29. Juni 1971 in Danzig) ist eine deutsch-polnische Schriftstellerin. Ihre Publikationen veröffentlicht sie auch unter dem Namen Magda Parys Liskowski.", "tgt_summary": null, "id": 83195} {"src_title": "Bärnbach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Henrique verbrachte eine vierjährige und überaus erfolgreiche Juniorenzeit zwischen 2006 und 2010 bei den Windsor Spitfires in der Ontario Hockey League. Diese hatten ihn in der \"OHL Priority Selection 2006\" in der zweiten Runde an 24. Stelle ausgewählt. In seiner ersten Spielzeit, in der die Spitfires die Play-offs verpassten, erreichte der Stürmer 44 Scorerpunkte. Diesen Wert bestätigte in der folgenden Spielzeit, in deren Anschluss er im NHL Entry Draft 2008 in der dritten Runde an 82. Position von den New Jersey Devils ausgewählt worden war. In seiner dritten Juniorenspielzeit steigerte sich der Angreifer in seiner Punktausbeute erheblich und gewann am Saisonende sowohl den J. Ross Robertson Cup als auch den Memorial Cup. Im Memorial-Cup-Turnier war Henrique hinter Jamie Benn zweitbester Scorer des Wettbewerbs. Die letzte Juniorenspielzeit bestritt der Center als Assistenzkapitän und erhielt im November 2009 seinen ersten Profivertrag bei den New Jersey Devils. Am Saisonende verteidigten die Spitfires die beiden gewonnenen Titel des Vorjahres. Henrique erzielte im Verlauf der OHL-Play-offs 20 Tore – zugleich die meisten aller Spieler – und wurde mit dem Wayne Gretzky 99 Award als wertvollster Spieler der Play-offs ausgezeichnet. Nach Beendigung der Spielzeit wechselte Henrique in den Profibereich und wurde vom Management New Jerseys im September 2010 zum Farmteam, den Albany Devils, in die American Hockey League geschickt. Dort verbrachte der Stürmer die Spielzeit 2010/11 und erzielte in 73 Saisonspielen 50 Scorerpunkte. Am 11. April 2011 – kurz vor Beendigung der Saison – gab der Mittelstürmer sein NHL-Debüt. Es blieb sein einziger NHL-Einsatz in dieser Saison. Die folgende Spielzeit begann Henrique ebenfalls in New Jersey. Lediglich gegen Ende Oktober verbrachte er eine Woche in Albany. Durch die Verletzung von Travis Zajac kehrte er aber schnell nach New Jersey zurück und erhielt den vakanten Platz in der ersten Sturmreihe neben Ilja Kowaltschuk und Zach Parise. Die prominenten Sturmkollegen verhalfen Henrique durch ihre Unterstützung zur Ernennung des NHL-Rookies des Monats Dezember 2011 und zur Nominierung in die \"SuperSkills-Competition\" der Rookies beim NHL All-Star Game 2012 in der kanadischen Hauptstadt Ottawa. In den folgenden Jahren trat Henrique als regelmäßiger Scorer der Devils in Erscheinung, so erreichte er 2012 und 2016 die Marke von 50 Punkten. Nach über 400 Spielen gaben ihn die Devils dann im November 2017 samt Joseph Blandisi und einem Drittrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2018 an die Anaheim Ducks ab und erhielten im Gegenzug Sami Vatanen. Zudem wechselt ein zusätzliches Drittrunden-Wahlrecht zurück nach New Jersey, sofern Henrique in Anaheim einen neuen Vertrag unterzeichnet. Diese Bedingung wurde im Juli 2018 erfüllt, als er einen Fünfjahresvertrag bei den Ducks unterzeichnete, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von 5,825 Millionen US-Dollar einbringen soll.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Henrique vertrat sein Heimatland Kanada bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2010 in den kanadischen Städten Saskatoon und Regina. Nach einer knappen 5:6-Niederlage in der Overtime gegen die Vereinigten Staaten gewannen die Kanadier die Silbermedaille. In sechs Turnierspielen erzielte Henrique ein Tor in der Gruppenphase beim 16:0-Sieg über Lettland und erhielt zwei Strafminuten. Sein internationales Debüt im Trikot der A-Nationalmannschaft feierte Henrique bei der Weltmeisterschaft 2019 in der Slowakei, wo er mit der Mannschaft die Silbermedaille gewann.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Kanada bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Adam Henrique (* 6. Februar 1990 in Brantford, Ontario) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der seit November 2017 bei den Anaheim Ducks in der National Hockey League auf der Position des Centers spielt. Zuvor verbrachte er über sieben Jahre bei den New Jersey Devils.", "tgt_summary": null, "id": 1045568} {"src_title": "Friedrich Haerlin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verein.", "content": "Erster Vorsitzender des TSV Schott Mainz ist Helmut Olyschläger. Der Verein unterhält eine Kindersportakademie und ein Fitness- und Gesundheitstrainingszentrum für den Gesundheitssport und die Betriebliche Gesundheitsförderung. Neben den üblichen Breitensportarten bietet der Verein Cheerleading, Taekwondo, Sportschießen und Tanzen an. Die \"Showtanzgruppe Fantasy\" der Abteilung Turnen errang 2010 den Titel \"DTB-Showtanzgruppe\" und wurde dafür vereinsintern in der Kategorie „Erwachsene weiblich“ als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet. Auch in Individualsportarten wie der Leichtathletik arbeitet der Sportverein erfolgreich. So wurde Damon Künstler 2010 Deutscher Vizemeister im Blockmehrkampf, einer Disziplin für Schüler und Schülerinnen mit den Hauptbestandteilen Sprint, Sprung, Lauf, und Wurf. Für seine Leistung wurde Damon Künstler 2010 vereinsintern zum Sportler des Jahres gekürt. Zur internen Mannschaft des Jahres in der Kategorie „Jugend männlich“ wurde die Leichtathletik Sprintstaffel Schüler A als Rheinland-Pfalz-Meister gewählt. Aufgrund der erfolgreichen Arbeit der Hockeyabteilung wurde dem Verein am 12. Januar 2012 das Prädikat „Landesleistungszentrum Hockey weiblich“ verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Sportarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schach.", "content": "Im Juli 2009 gewann der für Schott Mainz spielende lettische Großmeister Zigurds Lanka mit 6,5 Punkten aus 7 Runden die Einzelmeisterschaft des Schachbundes Rheinland-Pfalz. An der Meisterschaft, die erstmals als Offenes Turnier nach Schweizer System ausgetragen wurde, nahmen 147 Spieler teil.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesliga Herren.", "content": "Die Herren-Mannschaft stieg 1975 in die zu dieser Zeit noch viergleisige Schachbundesliga auf und belegte in der Saison 1975/76 in der Gruppe West den 4. Platz. Die beiden folgenden Spieljahre beendete der TSV auf dem 6. Platz. In der Saison 1978/79 wechselte das Team in die Bundesliga-Gruppe Südwest. Nach einem 5. Platz erreichte sie 1979/80 mit dem 2. Platz ihre beste Bundesliga-Platzierung überhaupt. Mit diesem Erfolg war sie als einer der vier Vertreter der Gruppe Südwest für die 1980 neu gebildete eingleisige Schachbundesliga qualifiziert. Allerdings landete das Team in der Saison 1980/81 auf dem 15. und vorletzten Platz und musste die neue Bundesliga gleich wieder verlassen. Nach fast 20 Jahren in der viergleisigen 2. Bundesliga spielte sie 2000/01 noch einmal erstklassig, stieg aber – wie die übrigen drei Neulinge auch – sofort wieder in die 2. Liga Süd ab. In dieser bisher letzten Bundesligasaison saß für Mainz der Internationale Meister Jakob Balcerak mit einer Elo-Zahl von 2413 am ersten Brett. Trotz höherer Elo-Zahlen (2524 und 2538) spielten der Großmeister Anthony Kosten und Slavko Cicak (IM, inzwischen GM) nur an Brett zwei und drei. Im 14-köpfigen Mannschaftskader setzte der TSV in seinem bislang letzten Bundesligajahr lediglich zwei ausländische Spieler ein, während der Deutsche Meister 2000/01, der Lübecker Schachverein von 1873, gleich zwölf ausländische Spitzenspieler aufbot. Zu den weiteren Meisterspielern, die für Mainz im Bundesliga-Einsatz waren, zählen Slavko Cicak (GM) und Florian Grafl (IM). In der Ewigen Tabelle der Schachbundesliga belegen die Herren mit Stand Abschluss der Saison 2011/12 den 59. Rang.", "section_level": 3}, {"title": "Bundesliga Damen.", "content": "Die Damen-Mannschaft qualifizierte sich 1991 als Vertreter der Landesverbände Baden und Rheinland-Pfalz für die neu gebildete eingleisige Schachbundesliga. Nach mehreren Ab- und Aufstiegen war sie in der ersten Liga in den Spielzeiten 1991/92, 1992/93, 2007/08, 2010/11 und 2011/12 vertreten. Zwar landete das Team 2010/2011 ebenso wie der SC Leipzig-Gohlis und der SAV Torgelow auf einem Abstiegsplatz; da jedoch der SK Großlehna nach der Saison seine Mannschaft aus der Bundesliga zurückzog, blieb Mainz erstklassig. Ein Jahr später konnte Schott Mainz den Abstieg nicht mehr verhindern, obwohl im 14-köpfigen Mannschaftskader der Saison 2011/12 mit den beiden Polinnen Joanna Worek und Hanna Leks zwei Internationale Meister der Frauen (WIM) an Brett eins und zwei gemeldet waren. In den 1990er-Jahren verstärkte die Großmeisterin (WGM) Ildikó Mádl (WGM) die Damen-Mannschaft des TSV, in der Saison 1999/00 zählte Nikoletta Lakos (WGM) zum Kader der 2. Bundesliga.", "section_level": 3}, {"title": "Fußball.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Männer.", "content": "Die erste Fußballmannschaft der Männer spielte jahrzehntelang lediglich auf lokaler Ebene. Zwischen 1962 und 1969 erreichte die Mannschaft die \"2. Amateurliga Rheinhessen\". Ende der 2000er Jahre erlebte die Abteilung einen sportlichen Aufschwung. Im Jahre 2008 gelang der Aufstieg in die Bezirksklasse. Unter dem neuen Trainer Bert Balte schaffte der TSV Schott drei Aufstiege in Folge, die die Mannschaft in die Verbandsliga Südwest beförderte. Ergänzt wurde die Mannschaft unter anderem durch Nils Döring, einem ehemaligen Zweitbundesligaspieler, der seine fußballerische Laufbahn eigentlich beenden wollte, nachdem er beim SV Wehen Wiesbaden keinen neuen Vertrag erhalten hatte. Zur Saison 2013/14 übernahm Ali Cakici von Christian Hock den Trainerposten, und mit Preston Zimmerman, Martin Willmann und Markus Kreuz verstärkten weitere ehemalige Profis die Mannschaft. Drei Spieltage vor Saisonende stand der Aufstieg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar rechnerisch fest. Zwei Jahre später erreichten die Mainzer erstmals das Endspiel im Südwestpokal. Das Endspiel verlor die Mannschaft auf neutralem Platz in Römerberg gegen den SC Hauenstein mit 1:2 nach Verlängerung. Zur Saison 2016/17 übernahm Sascha Meeth den Trainerposten. Der TSV sicherte sich am 33. Spieltag den Meistertitel der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar und damit den Aufstieg in die Regionalliga Südwest. Janek Ripplinger wurde mit 37 Toren Torschützenkönig der Oberliga.", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "Seit 2009 besteht eine Frauenfußballabteilung beim TSV Schott. Die erste Mannschaft begann in der Bezirksliga Rheinhessen und stieg 2012 mit einer Tordifferenz von 247:1 in die Verbandsliga Südwest auf. Dabei gewann die Mannschaft alle 22 Saisonspiele. Ein Jahr später gelang der Durchmarsch in die drittklassige Regionalliga Südwest. Im Jahre 2013 gewann die Mannschaft auch den Südwestpokal durch einen 5:0-Finalsieg über den \"SC Kirn-Sulzbach\" und qualifizierte sich damit für den DFB-Pokal, in dem die Mannschaft in der ersten Runde dem Zweitligisten TSV Crailsheim mit 2:4 unterlag. Auch in der Regionalligasaison 2013/14 gewann die Mannschaft alle Saisonspiele und war sportlich in die Zweite Bundesliga aufgestiegen. Der Verein hatte es allerdings versäumt, den Lizenzantrag für die Zweite Bundesliga fristgerecht beim DFB einzureichen. Dadurch stieg der Vizemeister 1. FFC Montabaur auf. Im DFB-Pokal 2014/15 schlugen die Schott-Frauen in der ersten Runde den Bundesligaabsteiger VfL Sindelfingen mit 7:1. In der zweiten Runde schieden sie allerdings nach einem 1:9 gegen den FC Bayern München aus. In der Regionalligasaison 2014/15 blieben die Mainzerinnen erneut ohne Punktverlust und stiegen in die Zweite Bundesliga auf. Dort wurde die Mannschaft in der Saison 2015/16 Fünfter. Die Mannschaft wird von Stefan von Martínez trainiert. Im Oktober 2016 erlitten die Mainzer Fußballerinnen einen schweren Schicksalsschlag, als die 21-jährige Abwehrspielerin Larissa Gördel, ehemalige U-15- und U-16-Nationalspielerin, bei einem Autounfall ums Leben kam. Die B-Juniorinnen des TSV Schott, trainiert von Thorsten Siefert und Felix Klünemann, stiegen im Jahre 2016 mit 15 Siegen in 15 Spielen aus der Regionalliga Südwest in die Bundesliga auf.", "section_level": 3}, {"title": "Hockey und Eishockey.", "content": "Die Hockey-Mannschaft der Herren stieg in der Saison 2008/09 in die 2. Feldhockey-Bundesliga auf, stieg aber gleich wieder ab. Die 1. Damenmannschaft spielt im Feld in der 1. Regionalliga und während der Hallensaison in der Oberliga. Bis 1989 verstärkte die spätere Goldmedaillengewinnerin bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen, Denise Klecker, die Hockey-Damenmannschaft. Das Eishockeyteam der Männer trägt seine Spiele im Eisstadion Mainz aus und ist in der Regionalliga Hessen vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "Kegeln.", "content": "Auch die Damen der Kegelabteilung betreiben das Sportkegeln mit Erfolg. Die Nationalspielerin Verena Bechtluft wechselte 2001 zum TSV und bestritt dort bis 2004 40 Bundesligaspiele. In der Saison 2011/12 spielt die Frauenmannschaft in der zweiten Bundesliga, Sektion Classic (Asphalt).", "section_level": 2}, {"title": "American Football.", "content": "Die American Football-Abteilung des TSV Schott Mainz, die Mainz Golden Eagles, spielt mit mehreren Mannschaften in verschiedenen Alters- und Leistungsklassen. Die Heimspiele finden auf der Bezirkssportanlage in Mainz-Mombach statt.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Im Januar 2014 erhielt der Verein die Auszeichnung Großer Stern des Sports.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Turn- und Sportverein Schott Mainz e. V., kurz \"TSV Schott Mainz\", ist ein Breitensportverein aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Der am 11. Juni 1953 gegründete Sportverein hat (Stand: Dezember 2019) rund 4100 Mitglieder und bietet über 30 Sportarten in 14 Abteilungen an. ", "tgt_summary": null, "id": 618178} {"src_title": "Schlüssel Petri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Blue Springs liegt auf 39°1'4\" nördlicher Breite und 94°16'28\" westlicher Länge und erstreckt sich über 42,2 km2, die nahezu ausschließlich aus Landfläche bestehen. Die Stadt liegt im westlichen Vorortbereich von Kansas City rund 25 km südlich des Missouri River. Die Grenze zum benachbarten Bundesstaat Kansas liegt rund 30 km westlich von Blue Springs. Durch Blue Springs führt eine Bahnlinie der Union Pacific, die von Kansas City nach Osten verläuft. Durch die nördlichen Randbezirke von Blue Springs führt die in Ost-West-Richtung verlaufende Interstate 70, die auf ihrem durch Missouri führenden Abschnitt mit Kansas City und St. Louis die beiden größten Städte des Staates verbindet. Parallel dazu verläuft der U.S. Highway 40 durch das Stadtzentrum. Am südwestlichen Stadtrand von Blue Springs liegt der \"Lake Jacomo\", ein knapp 4 Quadratkilometer großer Stausee.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Blue Springs 52.575 Menschen in 19.305 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 1116,2 Einwohner pro Quadratkilometer. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 87,6 Prozent Weißen, 6,2 Prozent Afroamerikanern, 0,5 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 1,2 Prozent Asiaten sowie aus anderen ethnischen Gruppen; 3,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 5,0 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. In den 19.305 Haushalten lebten statistisch je 2,82 Personen. 27,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 62,7 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 9,4 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,5 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das jährliche Durchschnittseinkommen eines Haushalts lag bei 70.097 USD. Das Prokopfeinkommen betrug 28.309 USD. 6,6 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Blue Springs ist eine Stadt im Jackson County im Westen des US-amerikanischen Bundesstaates Missouri. Bei der Volkszählung im Jahr 2010 hatte Blue Springs 52.575 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 61588} {"src_title": "Planetary Transportation Systems", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "Unter Berufung auf frühere Arbeiten bestätigt Fiona A. Kumari Campbell, Senior Lecturer in Disability Studies an der Griffith University in Brisbane, Australien, dass das Konzept des Ableismus nicht eindeutig in der Literatur definiert sei und „beschränkte definitorische oder begriffliche Spezifität“ besitze. Sie definiert Ableismus als: Andere Definitionen von Ableismus wie die von Vera Chouinard (Professorin für Geographie an der McMaster University in Hamilton (Ontario), Kanada) definieren ihn als \"Ideen, Praktiken, Institutionen und soziale Beziehungen, die, ausgehend von Nichtbehinderten, Menschen mit Behinderungen als marginalisierte und weitgehend unsichtbare Andere konstruierten. Ron Amundson (Professor für Philosophie an der University of Hawaiʻi at Hilo) und Gayle Taira definieren Ableismus als „eine Lehre, die fälschlicherweise Beeinträchtigungen als inhärent und selbstverständlich schrecklich behandelt und die die Einschränkungen selbst für die aufgetretenen Probleme der Menschen, die sie haben, verantwortlich macht.“ Harpur (Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Griffith University) argumentiert, dass der Begriff Ableismus ein mächtiges Etikett sei, in der Lage, einen Bedeutungswandel bei der Verwendung von negativen Stereotypen herbeizuführen und durch Bündelung der Aufmerksamkeit auf den Diskriminator (anstatt auf das Opfer oder die Beeinträchtigung) den kulturellen Wandel zu erleichtern.", "section_level": 1}, {"title": "Ableismus und Disablismus.", "content": "Die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen wird auch Disablismus genannt. Gregor Wolbring, Assistant Professor in der Abteilung „Community Health Service“ der „University of Calgary“ (Kanada) erklärt Disablismus zum „Begleiter“ des Ableismus: Auch Fiona Campbell unterscheidet Disablismus und Ableismus. Disablismus ist ihr zufolge traditionell Schwerpunkt der Forschungen im Bereich der Disability Studies. Disablismus fördert die Ungleichbehandlung der (körperlich) Behinderten gegenüber Nichtbehinderten. Er markiert den Behinderten (distanziert) als den Anderen und arbeitet aus der Perspektive der Menschen ohne Behinderung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ableismus () und Disablismus sind zwei sozialwissenschaftliche Konzepte, die sich von den aus dem Englischen stammenden Begriffen Ableism bzw. Disablism (engl. \"able\" = fähig, \"to disable\" = unfähig machen, behindern \"disabled\" = behindert, \"disability\"=Behinderung Suffix -\"ism\" = -ismus) aus dem Bereich der US-amerikanischen Behindertenbewegung bzw. der Disability Studies ableiten. ", "tgt_summary": null, "id": 1530192} {"src_title": "Böse Wetter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Das fünfte Klavierkonzert entstand als letzter Genrebeitrag Saint-Saëns’ 1896, über zwanzig Jahre nach dem vorhergehenden 4. Klavierkonzert. Der Beiname \"„Ägyptisches Konzert“\" wurde dem Werk gegeben, da es während eines Aufenthalts in Ägypten in Luxor entstand. Saint-Saëns, der bis in seine späten Jahre ständig auf Reisen war, verarbeitet hier vornehmlich ägyptische, aber auch weitergefasste Reiseeindrücke. Tatsächlich enthält dieses Werk nicht nur von Ägypten inspirierte orientalische, sondern namentlich im zweiten Satz auch fernöstliche Klänge. Saint-Saëns selbst schrieb zum Konzert: „Eine Art Orientreise, die in der Episode in Fis-Dur sogar bis zum Fernen Osten vordringt. Die Passage in G-Dur ist ein nubisches Liebeslied, das ich von Schiffern auf dem Nil singen gehört habe, als ich auf einer Dahabieh den Strom hinuntersegelte“. Der Klangapparat wurde deshalb u. a. um die Piccoloflöte und das Tamtam erweitert. Dieses Spätwerk zeichnet, vor allem aus den genannten programmatischen Gründen, eine weniger romantische Klangwelt aus als die vorhergehenden Klavierkonzerte des Komponisten. Das Werk ist Louis Diémer gewidmet, der später auch ein Arrangement für zwei Klaviere erstellte.", "section_level": 1}, {"title": "Zur Musik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Solo-Klavier, 2 Flöten, Piccoloflöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauke, Tamtam und Streicher", "section_level": 2}, {"title": "1. Satz: Allegro animato.", "content": "Der Hauptsatz des Konzerts ist seiner Klangwelt nach am konventionellsten und europäischsten gestaltet. Das eröffnende Allegro setzt nach Ausbreitung eines Klangteppichs durch die Holzbläser direkt mit der Exposition und dem gesanglichen Hauptthema im Klavier ein. Eine von den Hörnern eingeleitete Passage im Anschluss beschleunigt das Geschehen. Es entsteht eine stets wachsende Dynamik, die erst durch einen beruhigenden Gedanken des Klaviers gebremst wird, der zum bedächtigen und unklar artikulierten zweiten Thema führt. Dieses Thema hat seinen Ursprung in einem ägyptischen Lied. Eine virtuose, kadenzähnliche Passage eröffnet die Durchführung, in der bald wieder die beschleunigende Hornpassage auftaucht und erneut eine wachsende Dynamik in Ausdruck, Tempo und Lautstärke mit sich bringt. Die stark veränderte Reprise legt einen größeren Fokus auf das zweite Thema. Der Satz verklingt zart im Piano.", "section_level": 2}, {"title": "2. Satz: Andante – Allegretto tranquillo.", "content": "Der zweite Satz bringt einen stark programmatischen Zug in das Werk. Dieser Satz ist völlig in orientalischer Kompositionsweise gesetzt und wirkt deshalb in seiner Klangwelt sehr exotisch und ungewohnt. Er ist stark rhapsodisch gestaltet und reiht verschiedene Klangbilder aneinander. Er beginnt mit einem Tuttischlag des kompletten Orchesters, gefolgt von einer rhythmischen Klanggrundlage der Streicher. Es folgt ein virtuoser Einstieg des Klaviers, der in einer mächtigen absteigenden arabischen Tonleiter gipfelt. Dem Pianisten wird hier äußerste technische Fertigkeit abverlangt. Es folgt das orientalische Hauptthema, das vom Klavier vorgetragen wird. Ein weiterer Gedanke führt gar in die fernöstliche Klangwelt, mit einem pentatonischen Thema in Fis-Dur. Das Klavier stellt nun, zunächst solo, ein nubisches Liebeslied in wiegendem Rhythmus in G-Dur vor. Ein tänzerisches, arabisches Thema, das reizvoll mit der Klangwelt europäischer Tänze vermischt wird, hängt diesem nach. Wieder verändert sich der Charakter und ein Gedanke des Klaviers, unterstützt vom Tamtam, lässt ein asiatisches Bild entstehen. Ein blitzschneller Szenenwechsel wird durch ein virtuoses Doppelschlag-Thema vom Soloklavier im orientalischen Duktus herbeigeführt. Der Satz verklingt mit leisen Tremoli der Streicher.", "section_level": 2}, {"title": "3. Satz: Molto allegro.", "content": "Der virtuose dritte Satz beginnt mit einem tänzerischen Thema des Soloklaviers, das bald vom Orchester aufgenommen wird. Auch ein zweiter Gedanke ist von tänzerischem und scherzhaftem Charakter, führt aber zu einem Tuttiausbruch in Moll. Auf hämmernden Akkorden des Klaviers erklingen kurze und prägnante Einwürfe der Holzbläser. Der gleichbleibende Grundrhythmus des Satzes stellt laut Saint-Saëns die monoton arbeitenden Schiffsmotoren der Dampfer auf dem Nil dar. Eine knappe freudige Wendung beendet den kurzen Satz.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung.", "content": "Das Klavierkonzert wurde am 6. Mai 1896 in Paris uraufgeführt. Das Konzert fand zu Ehren Saint-Saëns’ im Konservatorium statt, wo er fünfzig Jahre zuvor, im Alter von elf Jahren, erstmals öffentlich aufgetreten war. Die Uraufführung, bei der der betagte Komponist selbst am Klavier saß, wurde zu einem weiteren großen Erfolg für Saint-Saëns. Der Erfindungsreichtum und die teilweise etwas ungewohnte exotische Klangwelt wurden hierbei besonders gelobt. Aufgrund seines programmatischen, teilweise stark tonmalerischen Charakters erfreut sich das Konzert einer beachtlichen Beliebtheit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das 5. Klavierkonzert in F-Dur, op. 103, auch Ägyptisches Konzert (\"L’Égyptien\") genannt, ist ein Werk für Klavier und Orchester des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns.", "tgt_summary": null, "id": 2450937} {"src_title": "Ricardo, Miriam y Fidel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Schule wurde am 2. Dezember 1837 gegründet und nach dem Kaiser von Brasilien Dom Pedro II. benannt. Sie ist die drittälteste höhere Schule des Landes nach dem 1825 gegründeten Liceu Provincial de Pernambuco, heute das Ginásio Pernambucano, und dem 1835 gegründeten Atheneu Norte-Riograndense. Sie zählt zu den renommiertesten Schulen des Landes und gilt als Vorzeigeeinrichtung. Nach ihrer Gründung im Jahre 1837 war das Colégio Pedro II die höchste Schule des Landes und die einzige Institution für höhere Bildung in Brasilien. Zu dieser Zeit gab es in Brasilien noch keine Universitäten. Die erste Universität Brasiliens, die Universidade do Paraná, wurde erst im Dezember 1912 gegründet. Das Colégio Pedro II. sollte als Modellschule für ganz Brasilien dienen. Der an ihr ausgearbeitete Lehrplan galt de facto als offizieller Lehrplan für alle Schulen, die Diplome ausstellen konnten. Nur Schulen, die dieses Programm einhielten, hatten die Berechtigung Oberschuldiplome auszustellen. Diese Diplome stellten die höchsten Bildungsabschlüsse im Land dar. Von 1837 bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts lehrte einen lange Reihe der aufstrebenden brasilianischen Intellektuellen und Gelehrten am Colegio Pedro II. Für ihre Zulassung war regelmäßig eine öffentliche Prüfung erforderlich. Den Lehrern der Schule wurde der Professorentitel verliehen. Die Schule hatte als Hauptziel die Ausbildung von Politikern. An ihr wurde der Nachwuchs der Oberschicht des kulturellen und politischen Zentrums Brasiliens unterrichtet. Zahlreiche bekannte brasilianische Persönlichkeiten aus Politik und Kultur haben an dieser Schule studiert oder lehrten an ihr. Als einer der ersten Schulen wurde an ihr die Relativitätstheorie Albert Einsteins gelehrt, noch bevor diese allgemein anerkannt war.", "section_level": 1}, {"title": "Hymne.", "content": "Die Hymne der Studenten des Colégio Pedro II (Hino dos Alunos do Colégio Pedro II) wurde anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Colégio Pedro II komponiert. Sie wurde erstmals von Maria Eliza de Freitas Lima mit Musik von Maestro Francisco Braga und Text des bacharel do Externato Hamilton Elia aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Colégio Pedro II ist eine traditionsreiche Institution des öffentlichen Bildungswesens des Bundes in Rio de Janeiro in Brasilien. Sie gehört zum Rede Federal de Educação Profissional, Científica e Tecnológica, einem Verbund staatlicher Hochschulen Brasiliens mit Wissenschaftlichem und Technischen Schwerpunkt.", "tgt_summary": null, "id": 956503} {"src_title": "Amargasuchus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "John Hirsch wurde am 1. Mai 1930 als Sohn der Eheleute József and Ilona Hirsch in Siófok, Ungarn geboren, die beide ebenso wie sein jüngerer Bruder István Opfer des Holocaust werden sollten. Hirsch überlebte, indem er sich dank der Hilfe eines Dienstmädchens die meiste Zeit des Zweiten Weltkrieges in Budapest versteckte. Nach dem Krieg war er zunächst in einem Flüchtlingslager für jüdische Kinder in Aschau untergebracht. Zusammen mit seiner Freundin aus Kindertagen, Marianne Bolgar, inszenierte er mit den Kindern Hans Christian Andersens Märchen \"Die Schneekönigin\" als Theaterstück im Lager. Über Umwege (Rumänien, Griechenland, Israel) kam er nach Kanada dank eines Kriegswaisenprojekts des kanadischen Jüdischen Kongresses. In Winnipeg angekommen, wurde er im Haushalt des Ehepaars Alex und Pauline Shack untergebracht. Er blieb den Eheleuten bis zu seinem Tode eng verbunden, auch wenn er später in New York und Toronto leben sollte, verbanden ihn starke Wurzeln mit Winnipeg. 1957 begründeten John Hirsch und Tom Hendry zusammen das \"Theatre 77\", das sie im Folgejahr mit dem \"Winnipeg Little Theatre\" zusammenlegten und daraus das Manitoba Theatre Centre (MTC) formten, bei dem Hirsch für die künstlerische Leitung, Hendry hingegen für das Management zuständig war. Das Manitoba Theatre Centre wurde ein einflussreiches Theatermodell für viele regionale Theater in Kanada und den Vereinigten Staaten. Dies wird als der wichtigste Einfluss Hirschs auf das kanadische Theater angesehen. John Hirsch führte bei vielen Theaterstücken und Musicals am MTC Regie, das er 1965 verließ. Im Laufe der Jahre führte er viele kanadische Theater, wie zum Beispiel Toronto’s Crest Theatre, das National Arts Centre, das Young People’s Theatre und das Shaw Festival. Seine Produktion von Henrik Ibsens \"Drei Schwestern\" beim Stratford Festival 1976 mit Maggie Smith, Martha Henry und Marti Maraden fand breite Anerkennung. Er arbeitete von 1967 bis 1969 als künstlerischer Co-Direktor des Stratford Festivals, Leiter der Fernsehdrama-Abteilung der CBC von 1974 bis 1978 und künstlerischer Direktor des Stratfort Festivals von 1981 bis 1985. In der Zwischenzeit hatte er als beratender künstlerischer Direktor des Seattle Repertory Theater (1979–1981) gewirkt. In den Vereinigten Staaten gewann John Hirsch den Outer Circle Critics' Award für seine Produktion der Die Jungfrau von Orleans am Lincoln Center und einen Obie Award für \"AC/DC\" am Chelsea Theater in New York. 1975 errang er den New York Drama Critics' Circle Award für seine Produktion \"The Dybbuk\" am Mark Taper Forum in Los Angeles. Dieses Stück hatte darüber hinaus auch übersetzt und adaptiert. Darüber hinaus führte er 1970 Regie am Habimah Theatre in Israel. 1967 ernannte man ihn zum \"Officer of the Order of Canada\" für seine Verdienste für die Aufführung der Künste. John Hirsch verstarb an den Folgen einer durch eine HIV-Infektion verursachte Erkrankung in Toronto, Ontario, am 1. August 1989.", "section_level": 1}, {"title": "Nachleben.", "content": "1989 etablierte die Manitoba Foundation for the Arts den \"John Hirsch Award\" für die vielversprechendsten Schriftsteller Manitobas. Eine Stiftung aus dem Nachlass Hirschs sichert einen finanziellen Preis für die Nachwuchsschriftsteller dieser kanadischen Provinz, der durch eine Jury von bekannten Schriftstellern und Verlegern dieser Region vergeben wird. Zu den vergangenen Preisträgern gehörten zum Beispiel David Bergen, Miriam Toews, Alissa York und Chandra Mayor.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Stephen Hirsch OC (* 1. Mai 1930 in Siófok, Ungarn; † 1. August 1989 in Toronto, Kanada) war ein ungarisch-kanadischer Theaterdirektor und Regisseur.", "tgt_summary": null, "id": 970253} {"src_title": "Ansichten eines Clowns (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Fay Holden, gebürtig Dorothy Fay Hammerton, kam 1893 als Tochter von Kate und Dr. Henry Hammerton in Birmingham zur Welt. Gemäß englischer Tradition erhielt sie eine Erzieherin und besuchte Privatschulen. Bereits im Alter von neun Jahren stand sie als Tänzerin auf der Bühne, wo sie sich später der Schauspielerei zuwandte. Nachdem sie in die Vereinigten Staaten übersiedelte, wirkte sie als Darstellerin am Pasadena Playhouse in Kalifornien. 1927 und 1929 trat sie als Gaby Holden auch am New Yorker Broadway auf. Anschließend kehrte sie für vier Jahre nach England zurück. Mitte der 1930er Jahre ging sie schließlich nach Hollywood, wo sie von MGM unter Vertrag genommen wurde und mit Anfang 40 ihr Filmdebüt gab. Bei ihren beiden ersten Filmen, \"The Pace That Kills\" (1935) und \"Kleine Stadt mit Tradition\" (\"I Married a Doctor\", 1936), trat sie unter dem Namen Gaby Fay auf, danach nahm sie ihren Künstlernamen Fay Holden an. Fortan war sie in zahlreichen Nebenrollen zu sehen, so in \"Schiffbruch der Seelen\" (\"Souls at Sea\", 1937) mit Gary Cooper und in \"Der Testpilot\" (\"Test Pilot\", 1938) mit Clark Gable. Bekanntheit erlangte sie in den USA, als sie ab 1939 in 14 Filmen der \"Andy-Hardy\"-Reihe die Mutter von Mickey Rooney spielte, die im ersten Film der Reihe noch von Spring Byington verkörpert worden war. In Mervyn LeRoys Waisenkinddrama \"Blüten im Staub\" (\"Blossoms in the Dust\", 1941) war Holden auch als Mutter von Greer Garson zu sehen. 1958 zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück. 1914 heiratete sie den Schauspieler David Clyde, mit dem sie Anfang der 1940er Jahre auf einer Ranch im San Fernando Valley lebte. Diese Verbindung hielt bis zu Clydes Tod im Jahr 1945. Fay Holden starb 1973 im Alter von 79 Jahren in Los Angeles an Krebs. Sie wurde im Forest Lawn Memorial Park beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fay Holden (* 26. September 1893 in Birmingham, England; † 23. Juni 1973 in Los Angeles; eigentlich \"Dorothy Fay Hammerton\") war eine britische Theater- und Filmschauspielerin.", "tgt_summary": null, "id": 2406266} {"src_title": "Robert Paul Weston", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Wollige Färberdistel ist eine einjährige Pflanze, die Wuchshöhen von 25 bis 75 Zentimeter erreicht. Die distelartige Art ist anfangs spinnwebig-wollig, verkahlt aber mit der Zeit. Sie ist in ihrem oberen Bereich meist verzweigt. Die Stängel sind rund und strohfarben. Die Blätter sind eiförmig-lanzettlich geformt, ledrig und ihr Grund ist verbreitert. Die oberen Blätter sind fiederspaltig bis buchtig gezähnt und halbstängelumfassend sitzend. Ihre Abschnitte sind dreieckig und stechend. Die Blütenköpfe sind 2 bis 3 Zentimeter groß. Sie sind an den Enden der Zweige einzeln angeordnet und von den oberen Laubblättern umgeben. Das Anhängsel der äußeren Hüllblätter ist dornig gezähnt. Die inneren Hüllblätter sind viel kürzer als die äußeren, länglich-lanzettlich geformt und besitzen ein schmales, häutiges und ganzrandiges oder gezähntes Anhängsel. Die Art bildet nur Röhrenblüten aus. Diese sind goldgelb oder blassgelb gefärbt und besitzen rote Adern. Die Früchte sind dunkelbraun und vierkantig. Der Pappus besteht aus mehreren Reihen von Schuppen, die gewimpert und bräunlich sind. Blütezeit ist von April bis Juli. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 44 oder 64.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Wollige Färberdistel kommt im Mittelmeerraum, in Südeuropa im südlichen und östlichen Mitteleuropa, in Osteuropa, in West-Asien, Zentralasien, im Kaukasusraum, in Pakistan und Indien auf Brachland, Weiden und an Wegrändern vor. Sie kommt in Gesellschaften der Verbände Sisymbrion und Onopordion vor. In Madeira, auf den Kanaren, in der Slowakei und in Norwegen, im nordöstlichen und südlichen Afrika, in Nord- und Südamerika, in Australien und in Neuseeland ist die Art ein Neophyt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Man kann folgende Unterarten unterscheiden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wollige Färberdistel (\"Carthamus lanatus\"), auch Wolliger Saflor genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung \"Carthamus\" in der Familie der Korbblütler (Asteraceae).", "tgt_summary": null, "id": 788616} {"src_title": "Deutschland 2011", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Profistationen (1983–1985).", "content": "Hooper kam nach ersten Erfahrungen im Non-League football für \"Mangotsfield United\" – dem Klub, für den er während seiner Studentenzeit an der Universität Bristol gespielt hatte – zum Viertligisten Bristol City. Dort hatte er schon einmal als 14-jähriger Schüler zwischen den Pfosten in der Jugendmannschaft gestanden und nach seinem ersten Profivertrag zum Jahreswechsel 1983/84 und dem Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse bestritt er am 1. Dezember 1984 gegen Lincoln City sein erstes und einziges Ligaspiel für die „Robins“. Ablösefrei wechselte Hooper im Februar 1985 danach zum walisischen und in den vierten englischen Liga aktiven AFC Wrexham. Dort zeigte er erstmals sein Talent als agiler und vor allem bei Flanken fangsicherer Torwart, indem er bis Oktober 1985 in gleich 38 Pflichtspielen das Gehäuse hütete. Dabei fiel er der sportlichen Leitung des Erstligisten FC Liverpool auf und so wurde man sich im Herbst schnell einig in Bezug auf die Verpflichtung eines Ersatztorhüters für Bruce Grobbelaar.", "section_level": 2}, {"title": "FC Liverpool (1985–1993).", "content": "Im Vergleich zu Grobeelaar repräsentierte Hooper das komplette Gegenteil. Während der extrovertierte Stammtorwart einen Hang zu spektakulären Aktionen im Spiel hatte, blieb der junge Rotschopf zumeist ruhig und beständig. Wenngleich er aber häufig in der Reservemannschaft zum Einsatz kam, blieb ihm das Schicksal seines Vorgängers Bob Bolder, der zuvor in nicht einem einzigen Ligaspiel zum Einsatz gekommen war, weitgehend erspart. Erstmals auf prominenter Bühne präsentierte er sich dabei in der Charity-Shield-Partie 1986, als er gegen den FC Everton in der zweiten Halbzeit den verletzten Grobbelaar vertrat. Anschließend hütete er auch in den ersten acht Pflichtspielen der Saison 1986/87 das Tor der „Reds“, bevor Grobbelaar seinen Platz zurückeroberte. Zu einer nächsten Serie setzte Hooper erst in der Spielzeit 1988/89 wieder an und in diesem Fall vertraute ihm Trainer Kenny Dalglish zunächst auch nach Grobbelaars Gesundmeldung weiter. Zwei Fehler in der Partie gegen Sheffield Wednesday und das enge Titelrennen mit dem FC Arsenal in der Saison veranlassten Dalglish dann jedoch dazu, die alte Randordnung wiederherzustellen. Ohne in der Saison 1989/90 für den FC Liverpool zum Einsatz gekommen zu sein, lieh in der Klub ab September 1990 an den Zweitligisten Leicester City aus. Dort kassierte er zwar direkt zehn Gegentore in den ersten beiden Spielen, was aber mehr dem allgemein löchrigen Abwehrverbund in Leicester zugesprochen wurde als dem glücklosen „Keeper“. Und so stiegen auch seine Chancen wieder, als ihm der neue Trainer Graeme Souness weitere Chancen eröffnete, zumal dieser in dem zeitweise unberechenbaren Grobeelaar zunehmend ein Sicherheitsrisiko sah und ihn zudem im Oktober 1991 kurzfristig gar suspendierte. Nach aber nur zwei Spielen verletzte sich Hooper zum wahrscheinlich ungünstigsten Zeitpunkt seiner Karriere, was wiederum Grobbelaar die Möglichkeit zur Rückkehr gab. Kurzzeitig rückte er nach einer Handverletzung des Stammtorwarts wieder in die Startelf, aber als Grobbelaar für das FA-Cup-Endspiel 1992 als „Nummer 1“ nominiert wurde, verlor Hooper seine Geduld und schlug sogar seine Kadernominierung aus. Als auch noch mit David James ein hoffnungsvolles Talent vom FC Watford zum Verein stieß, verschlechterten sich seine Perspektiven weiter, obwohl der Neuling zunächst noch Anpassungsschwierigkeiten hatte und Hooper den häufig bei der simbabwischen Nationalmannschaft weilenden Grobbelaar vertrat. Im September 1993 wechselte er schließlich für eine Ablösesumme von 550.000 Pfund zum Erstligakonkurrenten Newcastle United.", "section_level": 2}, {"title": "Newcastle United (1993–1996).", "content": "Unter Trainer Kevin Keegan erhoffte sich Hooper beim Aufsteiger aus Newcastle einen Neuanfang und mit einem 3:0-Heimsieg gegen den Ex-Klub aus Liverpool im November 1993 kam er schnell zu einer Art persönlicher Genugtuung. Die „Magpies“ stürmten überraschend in die obere Tabellenhälfte, bevor gegen Saisonende die Form nachließ. Dabei sah sich der zunehmend verunsichert wirkende Hooper einiger Kritik von Seiten der eigenen Anhänger ausgesetzt und schließlich verlor er im Februar 1994 wieder seinen Stammplatz an den Publikumsliebling Pavel Srníček. Zurück auf die Ersatzbank verbannt, hatte Hooper dazu gleichsam mit Verletzungen, Krankheiten und Gewichtsproblemen zu kämpfen. Bei seinem letzten Einsatz für Newcastle setzte er noch einmal einen Glanzpunkt, als er beim 3:3 gegen Tottenham Hotspur nach seiner Einwechslung einen Elfmeter von Jürgen Klinsmann hielt. Als im Herbst 1995 mit Shaka Hislop ein weiterer Torwart nach Newcastle kam, waren Hoopers Tage aber gezählt. Er wurde an den AFC Sunderland ausgeliehen, wo er jedoch nicht ein einziges Spiel absolvierte, und kurz darauf trat er als aktiver Profisportler zurück.", "section_level": 2}], "src_summary": "Michael Dudley „Mike“ Hooper (* 10. Februar 1964 in Bristol) ist ein ehemaliger englischer Fußballtorhüter. Der Rotschopf war zum Ende der 1980er- und zu Beginn der 1990er-Jahre beim FC Liverpool und Newcastle United beschäftigt, dort aber über die Rolle des Ersatzmanns nie dauerhaft hinaus gekommen.", "tgt_summary": null, "id": 1392697} {"src_title": "Kubanische Verfassung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mount Leura.", "content": "Der Krater des \"Mount Leura\" erhebt sich 313 Meter über Meereshöhe, etwa 130 Meter über das Gelände und er ist etwa 100 Meter tief. Innerhalb des Kraters sind Spuren eines zweiten Vulkanausbruchs und weitere kleinere Tuffauswürfe erkennbar. In den Kraterwänden befinden sich weitere Ablagerungen von Tuffen, Gesteinstrümmern und Vulkanischen Bomben. Diese dürften von Eruptionen entlang der Erdspalte stammen, die in diesem Gebiet in Nordsüd-Richtung verläuft. Die Tuffe des \"Mount Leura\" führen zahlreiche Einschlüsse der hocherhitzten tiefliegenden Erdkruste und des Erdmantels in ungewöhnlich hoher Konzentration.", "section_level": 1}, {"title": "Leura Maar.", "content": "Das \"Leura Maar\" ist ein Maar, das 2,5 Kilometer lang, 1,7 Kilometer breit und 50 Meter tief ist. Es entstand in einer Reihe von Vulkanausbrüchen, vermutlich vor 22.000 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Mount Sugarloaf.", "content": "Der \"Mount Sugarloaf\" ist ein weiterer Vulkankrater, der an der südwestlichen Flanke des \"Mount Leura\" liegt. Er hat einen perfekt geformten Vulkanmund. Diese Form entstand in der ersten Stufe der Aktivität des \"Mount Leura\" als eine kleine daneben liegende Krateröffnung ein großes Volumen von Lavafragmenten in kurzer Zeit, neben der Hauptsäule des \"Mount Leura\", in die Luft schleuderte. Dabei entstand ein steiler Krater von Vulkanischen Aschen, Tuffen, großen Gesteinstrümmern und Vulkanischen Bomben.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Der \"Mount Leura\" kann mit Fahrzeugen erreicht werden. Auf den Gipfel führt ein Wanderweg, von dort aus können bei guter Sicht weitere vulkanische Erhebungen betrachtet werden. Am Fuß des Berges befinden sich Picknicktische und -sitze. Unterkünfte gibt es in der nahe gelegenen Stadt Camperdowns.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In dem Gebiet der Vulkane lebten vor der europäischen Besiedlung die Aborigines der Djargurd Wurrung. Der Name Leura soll in ihrer Sprache \"große Nase\" bedeuten. Die Europäer nutzten die dortigen Gesteinsvorkommen zur Errichtung ihrer Bauwerken und Straßen. Im Gebiet des \"Leura Maar\" gab es zahlreiche Steinbrüche, die einen Einblick in die Tufflagen und darin eingebettete Xenolithe geben. Es gibt derzeit im Nordosten des \"Mount Leura\" noch zwei Steinbrüche, die älteren Steinbrüche sind geschlossen oder werden zur Ablage von Erde verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mount Leura ist ein Vulkankrater in der geologischen Newer Volcanics Province im Südosten der Stadt Camperdown im westlichen Victoria, Australien. Der Krater liegt 121 km südwestlich von Melbourne. Vulkanausbrüche dieses Berges sollen vor 5.000 bis 20.000 Jahren erfolgt sein. ", "tgt_summary": null, "id": 2434251} {"src_title": "Peter Engman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er stammte aus einer adeligen Familie, trat in die französische Armee ein und wurde in der königlichen Ingenieurschule in Mézières zum Ingenieur ausgebildet. 1765 ging er als Sous-lieutenant von der Schule ab. Im Jahr 1773 wurde er zum Capitaine befördert. Auf die Bitte von Benjamin Franklin nach Militäringenieuren zur Unterstützung der Kontinentalarmee wurde er nach Amerika entsandt. Dort gehörte er zum Stab Washingtons und wurde 1777 zum Oberst der Kontinentalarmee und kurze Zeit später zum Brigadier-General befördert. Er befestigte die Forts am Fluss Delaware und nahm mit George Washington an verschiedenen Militärkampagnen teil. Im Sommer 1778 wurde er von Washington beauftragt die Verteidigung von Philadelphia zu verstärken. Im Jahr 1779 wurde er zum Kommandanten des Ingenieurcorps ernannt. Er kam zu spät, um Charleston noch zu befestigen und wurde im Mai 1780 gefangen genommen, bald aber wieder freigelassen. Er unterstützte Washington bei der Belagerung von Yorktown als Planer der Belagerungswerke. Dies führte mit zur Aufgabe der Briten. Im Jahr 1781 wurde er zum Generalmajor befördert. Im Jahr 1783 quittierte er den amerikanischen Dienst und ging zurück nach Frankreich. Dort wurde er Général de brigade der Infanterie. Im Königreich Neapel war er längere Zeit mit der Reorganisierung der dortigen Streitkräfte beschäftigt. Im November 1790 wurde er als Vertrauter Lafayettes und als Mitglied der Jakobiner zum Staatsminister für den Krieg ernannt. Das Amt bekleidete er bis Dezember 1791. Im Jahr 1792 sollte er ein Kommando übernehmen, wurde aber als Unterstützer Lafayettes zurückgerufen. Er wurde der angeklagt und floh nach Amerika. Dort bewirtschaftete er eine kleine Farm. Im Jahr 1797 wurde der Vorwurf der Illoyalität fallengelassen und er reiste 1802 zurück nach Frankreich, um wieder in die Armee einzutreten. Auf der Überfahrt starb er und wurde auf See beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Antoine Jean Le Bègue de Presle DuPortail (* 14. Mai 1743 bei Pithiviers; † 1802 auf See) war ein französischer Offizier. Er kämpfte in der Kontinentalarmee unter George Washington im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Er war maßgeblich mitbeteiligt an der Gründung des United States Army Corps of Engineers. Zu Beginn der Französischen Revolution war er Kriegsminister in Frankreich.", "tgt_summary": null, "id": 887557} {"src_title": "Frank V. Phillips", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausdehnung des Stadtgebiets.", "content": "Die beiden wichtigsten Geschäftsstraßen in Mission Hill mit Restaurants und kleineren Geschäften sind die \"Tremont Street\" von Nord nach Süd und die Huntington Avenue von Ost nach West. \"Mission Hill\" befindet sich am äußersten westlichen Ende der Tremont Street, während Beacon Hill an ihrem äußersten östlichen Ende liegt. Mission Hill verfügt über mehrere Postleitzahlbereiche: 02120 umfasst den Süden und 02115 den Norden, während 02130 einen kleinen Bereich im Südosten und 02215 zwei Straßen im äußersten Westen betrifft. Innerhalb von \"Mission Hill\" gibt es die Bezirke \"Parker Hill\", \"Roxbury Crossing\", \"Triangle District\", \"Back of The Hill\" und \"Calumet Square\". Das Geschäftszentrum von Mission Hill ist der \"Brigham Circle\" mit eigener MBTA-Station an der Ecke \"Tremont\"/\"Huntington\". Weitere kleinere Zentren befinden sich bei \"Roxbury Crossing\" und an der Ecke \"Huntington\"/\"South Huntington\". Einen Häuserblock vom \"Brigham Circle\" hügelaufwärts befindet sich mit dem \"Kevin W. Fitzgerald Park\" (früher \"Puddingstone Park\") der neueste Park in Boston. An der \"Tremont Street\" befindet sich die eponyme Mission Church, die dem Stadtteil ihren Namen gab und 1878 von den Architekten Schickel & Ditmars errichtet wurde. 1910 folgten die Türme durch Franz Joseph Untersee. Die Kirche dominiert die Skyline der Umgebung und war am 29. August 2009 Schauplatz der Beerdigung von Ted Kennedy. Ebenfalls in der Nähe ist die restaurierte \"Parker Hill Library\" zu finden, die zur Boston Public Library gehört und 1929 durch den Architekten Ralph Adams Cram entworfen wurde. Der Baugrund für die Bibliothek und den benachbarten \"Mission Hill Playground\" wurde von der Stadt mittels Enteignung erworben. An der Spitze des Hügels befinden sich das New England Baptist Hospital und der \"Parker Hill Playground\", der sich vom Krankenhaus entlang der \"Parker Hill Avenue\" erstreckt. Der Spielplatz, dessen Errichtung 1915 vom damaligen Bürgermeister von Boston James Michael Curley vorgeschlagen wurde, ist einer der höchsten Punkte der Stadt und bietet einen Panoramablick auf den Financial District, den Boston Harbor und die Blue Hills. Wurde \"Mission Hill\" noch vor einer Generation als Teil von Roxbury betrachtet, gewinnt es mehr und mehr ein eigenständiges Profil als separater Stadtteil. Allerdings sind die Grenzen der Stadtteile in Boston von Natur aus verschwommen, so dass die Antwort auf die Frage, ob Mission Hill nun eigenständig und zu Roxbury benachbart ist oder ein Teil davon bleibt, noch häufig Gegenstand von Debatten ist.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "19. Jahrhundert.", "content": "Wie auch der benachbarte Stadtteil Jamaica Plain war \"Mission Hill\" einst ein Stadtteil von Roxbury, bis dieses von Boston annektiert wurde. Karten aus dieser Zeit zufolge wurde \"Mission Hill\" damals auch häufig als \"Parker Hill\" bezeichnet und damit nach dem örtlichen, gleichnamigen geografischen Punkt benannt. Nach der Annektierung setzte sich immer schneller die Meinung durch, dass \"Mission Hill\" ein eigener Stadtteil sein sollte. Der Großteil der Verwaltungseinheiten, Unternehmen und Institutionen führen daher heute \"Mission Hill\" als eigenen Stadtteil auf. Bis zur Amerikanischen Revolution unterstützte Mission Hill die Errichtung von großen Landhäusern reicher Bostoner Familien. Ein Großteil der Fläche wurde für Obstgärten genutzt, welche im 18. Jahrhundert die Familie \"Parker\" besaß. Peter Parker heiratete Sarah Ruggles, deren Familie große Landflächen besaß, darunter den größten Teil des später als \"Parker Hill\" und heute als \"Mission Hill\" bekannten Gebiets. Peter Parker starb, als ein Fass seines eigenen Cidre auf ihn fiel. Die Obstgärten wurden auch nach seinem Tod noch für einige Zeit weiter betrieben, jedoch nach und nach verkauft und zu Baugrundstücken entwickelt. Viele der Apfelbäume entlang der \"Fisher Avenue\" und einem Bereich des Spielplatzes sind wahrscheinlich Nachkommen der Bäume, die auf dem Grundstück der Parker-Familie standen. Im unteren Teil des östlichen Hügels befand sich lange Zeit ein Steinbruch, um das lokale Konglomeratgestein abzubauen. Die Händler Franklin G. Dexter, Warren Fisher und Fredrick Ames besaßen große Teile davon. Karten der Umgebung lassen den Schluss zu, dass die Entwicklung von \"Mission Hill\" noch vor der Entwicklung des Fenway und der Longwood Medical and Academic Area begann. Die \"Huntington Avenue\", die heute eine der wichtigsten Verbindungen zum restlichen Boston darstellt, endete einst an der \"Parker Street\" in der Nähe des heutigen Standorts des Museum of Fine Arts. Bis zu dieser Zeit war Mission Hill über die \"Parker Street\" angebunden, was einen enormen Umweg über die Boylston Street bis nach Back Bay bedeutete. Ein Teil der ehemaligen \"Parker Street\" ist jetzt die \"Hemenway Street\". Die Kreuzung von \"Parker Street\" und \"Huntington Avenue\" wurde im Hinblick auf den steigenden Straßenverkehr angepasst und umgestaltet, so dass die Fahrzeuge zunächst auf den \"Forsyth Way\" ausweichen müssen, um dann wieder auf die ursprüngliche Strecke zurückzukommen. Auch weitere Verbindungsstraßen wurden so umgebaut, dass sowohl der Fußgänger- als auch der Fahrzeugzugang begrenzt wurde. Nach den 1880er Jahren und der Umbettung des Muddy River durch Frederick Law Olmsted wurde die \"Huntington Avenue\" von der \"Parker Street\" bis zum \"Brigham Circle\" verlängert, wodurch der \"Triangle District\" entstand. Die eigentliche Entwicklung begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1870 errichteten Redemptoristen eine hölzerne Missionskirche, die 1876 durch eine eindrucksvolle Steinkonstruktion ersetzt wurde. 1910 wurden zwei Türme an das Gebäude angesetzt, die heute die Skyline des Stadtteils bestimmen. 1954 wurde die Kirche von Papst Pius XII. zur Basilika erhoben und ist damit eine von 43 in den gesamten Vereinigten Staaten. Offiziell ist ihre Bezeichnung \"Basilika Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe\", jedoch wird sie umgangssprachlich – auch von Mitgliedern der eigenen Kirchengemeinde – oft als \"Mission Church\" bezeichnet. Zur Basilika gehörten früher auch einige Nebengebäude, insbesondere die von der Gemeinde verwalteten \"Sister's Convent and Grammar School\" und \"St. Alphonsus Hall\". Die High School wurde 1992 von der Kirche geschlossen, aber eine kirchliche Elementary School ist noch in Betrieb. Die Halle diente als Treffpunkt der 1900 gegründeten \"St. Alphonsus Association\" und bot mit seinem Theater mit 1000 Sitzplätzen eine Bühne für das Gemeinwesen, die Politik und Theateraufführungen. Der Verkauf dieser Gebäude erlaubte eine umfangreiche Restaurierung der Kirche. Ein weiteres Beispiel für die hochreligiöse Architektur in Mission Hill ist die griechisch-orthodoxe Kathedrale Mariä Verkündigung an der Adresse 514 Parker Street am östlichen Ende des Stadtteils. Sie wird oft als die der griechisch-orthodoxen Kirche in Neuengland bezeichnet und ist der Sitz des Bistums Boston sowie des Bischofs. Sie wurde von 1892 bis 1927 errichtet und ist damit eine der ältesten griechischen Kirchen in den Vereinigten Staaten. Als Sehenswürdigkeit in Boston wurde sie in das National Register of Historic Places aufgenommen. 1927 wurde ein griechischer Künstler damit beauftragt, die Kathedrale mit byzantinischen Ikonografien zu dekorieren. Die strahlenden bunten Glasfenster der Kirche und die großen Kristall-Kronleuchter tragen ebenfalls zum majestätischen Eindruck der Inneneinrichtung der Kathedrale bei. In der Gegend um den Mission Hill spielt der lokal vorkommende \"Puddingstone\", ein Gesteinskonglomerat, eine historische Rolle. Der große Steinbruch, der sich zwischen den Straßen \"Tremont\" und \"Allegany\" befand, produzierte die Steinfundamente der meisten Häuser des Stadtteils, die im 19. Jahrhundert errichtet wurden. Dieses Material aus örtlichen Vorkommen erlaubte es, auch der Arbeiterklasse schnell Häuser zu günstigen Konditionen zur Verfügung zu stellen. Einige Gebäude bestehen sogar vollständig aus diesem Material, darunter \"682-688 Parker Street\", \"2-5 Sewall Street\" und \"1472-74 Tremont Street\". Die meisten der Häuser im Stadtteil besitzen ein Steinfundament und wurden dann aus Holz weiter gebaut, im \"Triangle Historic District\" jedoch bestehen sie entlang der \"Huntington Avenue\" aus Steinen und Ziegeln. Diese 71 Gebäude zwischen der \"Huntington Avenue\", \"Tremont Street\" und \"Worthington Street\" stehen beispielhaft für die Entwicklung des Stadtteils von den 1870er bis in die 1910er Jahre. Die Bauphase begann 1871, von 1884 bis 1885 wurde das Apartmenthotel \"The Helvetia\" an der \"706-708 Huntington Avenue\" gebaut. 1912 folgte das Apartmentgebäude \"The Esther\" an der Adresse \"683 Huntington/142-148 Smith Street\". Beide Gebäude besitzen Geschäfte im Erdgeschoss und Apartments darüber. Darüber hinaus gibt es an der \"Dell Avenue\" viele gleichartige Reihenhäuser. Um 1894 befand sich eine elektrisch betriebene Straßenbahn auf der \"Huntington Avenue\" in Betrieb. Immobilienentwickler begannen damit, Straßenzüge durch das Ackerland zu schneiden und Häuser für Pendler an der \"Parker Hill Avenue\", \"Hillside Street\" und \"Alleghany Street\" zu errichten. Ein gutes Beispiel für diese Epoche ist das \"Timothy Hoxie House\" an der \"135 Hillside Street\": Die freistehende Villa im Italianate-Stil wurde 1854 gegenüber ihrem heutigen Standort von der Familie Hoxie errichtet, die aus Beacon Hill nach Mission Hill gezogen war. Heute sind Häuser dieser Größe selten – mit steigender Nachfrage nach Wohnraum wurden zunehmend Mehrfamilienhäuser auf kleineren Grundstücken errichtet. Nach dem Tod von Timothy Hoxie kaufte \"John Cantwell\", der selbst in einem neugotischen Landhaus an der \"139 Hillside Street\" lebte, die Villa und versetzte das Gebäude an seine heutige Position, so dass die obere \"Sachem Street\" weitergebaut werden konnte. Cantwell baute auch dreigeschossige Wohnhäuser () auf angrenzenden Grundstücken an den Straßen \"Darling\" und \"Sachem\". 1890 unterteilte er das Grundstück der Villa und errichtete auf Teilbereichen weitere Dreidecker an den Adressen 17 und 19 \"Sachem Street\". In den 1890er Jahren nahm der Stadtteil bereits städtische Formen an und der Hügel war mit Dreideckern übersät. Die Straßen \"Calumet\", \"Iroquois\" und weitere mit indianischen Namen entwickelten sich innerhalb von 10 Jahren in einen dicht besiedelten Stadtteil von Dreideckern im Queen Anne Style. Dieser Architekturstil ist vorherrschend in Mission Hill, da der Bauboom mit der Popularität dieser Stilrichtung in die gleiche Zeitepoche fällt. Die Restaurierung der Häuser entlang der \"Parker Street\" erzeugt polychrome Häuserreihen. Vor dem Jahr 1900 war das im neugotischen Stil erbaute New England Baptist Hospital (damals \"Robert Breck Brigham Hospital\") an der \"125 Parker Hill Avenue\" eines unter nur wenigen Einrichtungen dieser Art im Stadtteil. Doch schon bald folgten weitere, die aus dem Stadtzentrum nach Mission Hill bzw. Longwood zogen, wo sie mehr Platz zu günstigeren Konditionen bekamen. Die Fertigstellung des Emerald Necklace war ein weiterer Anreiz für die Ansiedlung, und so zog 1906 die Harvard Medical School gleich in fünf Gebäude an der \"Longwood Avenue\". 1911 begannen die Arbeiten am \"Wentworth Institute\" an der \"360 Ruggles Street\", 1912 eröffnete das heutige \"Brigham & Women's Hospital\" am \"Brigham Circle\" und 1914 folgte das \"Children's Hospital\".", "section_level": 2}, {"title": "Industrielle Entwicklung.", "content": "Erste Industriebetriebe siedelten sich in der Gegend um den Mission Hill bereits im 17. Jahrhundert an. Die erste Brauerei wurde am Fuß des \"Parker Hill\" in den 1820er Jahren errichtet, und bereits in den 1870er Jahren war die Bierproduktion der Hauptindustriezweig im Stadtteil. Die meisten der Brauereien waren entlang des \"Stony Brook\" angesiedelt, der heute entlang des \"Southwest Corridor\" als Durchlass fließt. Nach drei Perioden der Prohibition (1852–1868, 1869–1875 und 1918–1933) und aufgrund des Wandels von der lokalen Herstellung zur landes- und weltweiten Massenproduktion ging die Zahl der Brauereien merklich zurück, und viele der noch stehenden Gebäude wurden zu Loftwohnungen umgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "20. Jahrhundert bis heute.", "content": "Vom späten 19. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre hinein lebten in Mission Hill viele Familien von ehemaligen Immigranten, die vorwiegend aus Irland, aber auch aus Deutschland und Italien stammten. Nach den 1950er Jahren führten die kombinierten Effekte der Stadterneuerung, des White Flight sowie des institutionellen Wachstums zu einem großen Bevölkerungsschwund im Stadtteil. In den frühen 1960er Jahren riss die Boston Redevelopment Authority mehrere Häuser im \"Triangle District\" ab, um Platz für das \"Whitney Redevelopment Project\" zu schaffen, in dessen Rahmen drei Hochhäuser an der \"St. Alphonsus Street\" errichtet wurden. Dieses Projekt war eines der ersten der Bostoner Erneuerungsprojekte, das nicht mit staatlicher Unterstützung gefördert wurde. Auf der anderen Straßenseite befindet sich \"Mission Main\", eine der ältesten Einrichtungen mit Sozialwohnungen in den Vereinigten Staaten. Die ursprünglich 38 jeweils dreistöckigen, zwischen 1938 und 1940 errichteten Ziegelbauten wurden Mitte der 1990er Jahre abgerissen und durch 535 neue Apartments ersetzt, die sowohl subventioniert als auch zu Marktpreisen angeboten werden. In den späten 1960er Jahren erwarb die Harvard University die Häuser an den Straßen \"Francis\", \"Fenwood\", \"St. Alban's\" und \"Kempton\" sowie an einem Teilstück der \"Huntington Avenue\" und kündigte Pläne an, diese abzureißen. Die meisten der alten Häuser wurden 1978 durch den heutigen \"Mission Park\" Wohnkomplex ersetzt, nachdem Anwohner die Grundstückseigentümer dazu bringen konnten, die Universität für einen Neubau zu überzeugen. Einer der Türme befindet sich auf dem Gelände des \"House of the Good Shepard\", das einmal ein großes und bekanntes Waisenhaus war. Die Eingangstore zu dem Komplex und die Ziegelmauer entlang der \"Huntington Avenue\" sind aus dieser Zeit erhalten geblieben. Die US-amerikanische Bundesregierung kündigte ebenfalls in den 1960er Jahren an, die Interstate 95 bis in das Zentrum von Boston zu verlängern und begann damit, im Distrikt \"Roxbury Crossing\" entlang der Boston and Providence Rail Road Grundstücke zu kaufen und Häuser abzureißen. Obwohl die Verlängerung der Interstate vom Gouverneur im Jahr 1971 aufgrund von Protesten aufgeschoben wurde, war \"Roxbury Crossing\" nahezu dem Erdboden gleichgemacht. Zehn Jahre später wurde der Southwest Corridor als Parksystem mit Rad- und Fußwegen in das Zentrum von Boston gebaut. Im November 2007 übertrug die MBTA den \"Mission Hill Housing Services\" das Recht, ein neues zehnstöckiges Gebäude mit gemischter Nutzung zu entwickeln, das sich heute gegenüber der MBTA-Station \"Roxbury Crossing\" befindet und als bekannt ist. In den frühen 1970er Jahren galt Mission Hill als gefährlich, und die meisten Weißen und reiche Schwarze waren weggezogen. Der Vorfall aus dem Jahr 1989, in den Charles Stuart verwickelt war, unterstützte diesen Eindruck noch weiter. Durch die niedrigen Grundstückspreise wurden viele Häuser und Wohnung durch Slumlords erworben und in Mietshäuser umgewandelt. Die niedrigen Mieten zogen viele Studenten der umliegenden Colleges und Universitäten an, insbesondere des Massachusetts College of Art and Design, der Northeastern University, des Wentworth Institute of Technology und der School of the Museum of Fine Arts, die in Mission Hill ein eigenes Studio unterhält. Mit nachlassender Angst begann sich die Gegend in der Mitte der 1990er Jahre zu verändern, als neue Eigentümer in frisch renovierte Häuser und Wohnungen zogen, um die großartige Aussicht auf die Stadt sowie die Nähe zur Longwood Medical Area, zur MBTA und zum Bostoner Zentrum zu genießen. Heute befindet sich der Stadtteil in einer Phase lebhafter Gentrifizierung und Diversifizierung, wodurch ein bunter Mix aus neuen Luxus-Eigentumswohnungen und Loftwohnungen, zu Eigentumswohnungen umgebauten Dreideckern, Studentenmietwohnungen, neu gebauten Sozialwohnungen und Langzeitanwohnern entstanden ist. In Mission Hill leben heute viele Menschen unterschiedlicher Herkunft mit nur wenigen diesbezüglichen Konflikten.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Rahmen des ÖPNV wird Mission Hill von verschiedenen Bus- und Bahnlinien bedient. Die Green Line E hält an den Stationen \"Longwood Medical Area\", \"Brigham Circle\", \"Fenwood Road\", \"Mission Park\", \"Riverway\" und \"Back of the Hill\", die Orange Line bei \"Roxbury Crossing\". Die Buslinie 39 fährt von Forest Hills in Jamaica Plain bis zum Copley Square, die Buslinie 66 vom Dudley Square in Roxbury über Brookline bis zum Harvard Square in Cambridge. Im äußersten Osten des Stadtteils führt das \"Urban Ring Project\" entlang der \"Longwood Avenue\" und \"Huntington Avenue\" durch Mission Hill.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Die wichtigste Zeitung des Stadtteils ist die Mission Hill Gazette.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mission Hill ist ein großer Stadtteil (\"Neighborhood\") von Boston im Bundesstaat Massachusetts der Vereinigten Staaten mit etwa 18.000 Einwohnern. Der Stadtteil wird grob durch die \"Columbus Avenue\" und Roxbury im Osten, durch die \"Longwood Avenue\" im Nordosten und durch den von Frederick Law Olmsted entworfenen Riverway bzw. Jamaicaway sowie die Stadt Brookline im Westen begrenzt. Der historische Distrikt befindet sich zwischen den Straßen \"Smith\", \"Worthington\", \"Tremont\" und der \"Huntington Avenue\". Mission Hill liegt direkt nördlich von Jamaica Plain und ist über die MBTA-\"Green Line E\" sowie die \"Orange Line\" an das Netz des ÖPNV angebunden, fußläufig ist das Museum of Fine Arts zu erreichen. Der Stadtteil überlappt zur Hälfte mit der Longwood Medical and Academic Area mit den meisten Arbeitnehmern außerhalb des Zentrums von Boston. Aufgrund dieser Nachbarschaften kämpft Mission Hill häufig mit institutionellem Wachstum, durch das Wohnflächen reduziert und Gewerbeflächen belegt werden. In den zurückliegenden Jahren siedelten sich jedoch einige neue Einzelhändler und Restaurants an und wurden von neuer Wohnflächenentwicklung begleitet, was dem Stadtteil ein stärkeres politisches Gewicht und eine bessere Identität verschaffte. ", "tgt_summary": null, "id": 1044493} {"src_title": "Kaspische Gleditschie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Koreanische Zürgelbaum ist ein bis zu 15 Meter hoher, laubabwerfender Baum mit dunkelgrauer Stamm-Rinde. Die Zweige sind hellbraun und anfangs behaart, verkahlen jedoch später und sind mit kleinen, elliptischen Korkporen bedeckt. Die Winterknospen sind braun und 2 bis 4 Millimeter lang. Die Laubblätter haben einen 0,5 bis 1,5 Zentimeter langen Stiel. Die Blattspreite ist 7 bis 12 Zentimeter lang und 3,5 bis 10,0 Zentimeter breit, rundlich-eiförmig bis breit-eiförmig, kurz zugespitzt mit abgerundeter bis schwach herzförmiger Basis und grob gezähnt mit verlängerten Zähnen an der Blattspitze. Die Blattoberseite ist kahl und dunkel graugrün, die Unterseite ist ebenfalls kahl oder etwas an den Nerven behaart. Es werden drei bis vier Paar Blattadern ausgebildet. Die Früchte wachsen auf 1,5 bis 2,5 Zentimeter langen Stielen. Sie sind kugelig-ellipsoid, 1,0 bis 1,3 Zentimeter groß und dunkelorange. Der Steinkern ist graubraun, eiförmig-elliptisch und hat etwa 8 Millimeter Durchmesser. Die Art blüht von April bis Mai, die Früchte reifen von September bis Oktober. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Standort.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in der gemäßigten Zone Asiens auf der Koreanischen Halbinsel und in China in den Provinzen Anhui, Gansu, Hebei, Henan, Jiangsu, Liaoning, Shaanxi, Shandong und Shanxi. Dort wächst der Koreanische Zürgelbaum in Steppen und Trockenwäldern in 100 bis 1500 Metern Höhe auf frischen, schwach sauren bis schwach alkalischen, sandig-lehmigen bis lehmigen, mäßig nährstoffreichen Böden an sonnigen bis lichtschattigen Standorten. Die Art ist wärmeliebend und meist frosthart.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Koreanische Zürgelbaum (\"Celtis koraiensis\") ist eine Art aus der Gattung der Zürgelbäume (\"Celtis\"). Die Gattung \"Celtis\" wird entweder der Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae) oder der Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae) zugeordnet. Die Art wurde 1909 von Nakai Takenoshin im \"Botanical Magazine, Tokyo\" erstbeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Das Holz des Koreanischen Zürgelbaums wird nur sehr selten wirtschaftlich genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Koreanische Zürgelbaum (\"Celtis koraiensis\") ist ein kleiner Laubbaum aus der Gattung der Zürgelbäume in der Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae). Die Gattung \"Celtis\" wird häufig auch der Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae) zugeordnet. Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst die Koreanische Halbinsel und den Norden Chinas.", "tgt_summary": null, "id": 91827} {"src_title": "Titilayo Adedokun", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Echinocereus chisoensis\" wächst einzeln oder verzweigend. Die grau- bis blaugrünen zylindrischen, zu ihrer Spitze hin verjüngten Triebe sind 5 bis 25 Zentimeter lang und weisen Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter auf. Sie werden von der Bedornung nicht verdeckt. Ihre Wurzeln sind gelegentlich verdickt. Es sind zehn bis 16 Rippen vorhanden, die ein wenig spiralförmig angeordnet und deutlich gehöckert sind. Die auf ihnen befindlichen Areolen sind auffällig bewollt. Die ein bis sechs sehr schlanken Mitteldornen sind bräunlich. Sie weisen eine Länge von bis zu 1,7 Zentimeter auf. Der unterste von ihnen ist am längsten und steht ab, die übrigen sind aufsteigend-spreizend. Die elf bis 16 eher spreizenden, weißlichen bis gräulichen Randdornen sind 1,2 bis 2 Zentimeter lang. Die obersten sind sehr kurz, die untersten am längsten. Die trichterförmigen Blüten sind hell etwas rosamagentafarben und besitzen einen weißen Schlund. Sie erscheinen nahe der Triebspitzen und darunter, sind 6 bis 9,5 Zentimeter lang und erreichen Durchmesser von 5 bis 12 Zentimeter. Die keulenförmigen rötlichen, bewollten und borstigen Früchte sind bis zu 3,5 Zentimeter lang und reißen auf.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung, Systematik und Gefährdung.", "content": "\"Echinocereus chisoensis\" ist in den Vereinigten Staaten im Westen des Bundesstaates Texas sowie in den mexikanischen Bundesstaaten Coahuila, Chihuahua und Durango verbreitet. Die Erstbeschreibung durch William Taylor Marshall wurde 1940 veröffentlicht. Ein nomenklatorisches Synonym ist \"Echinocereus reichenbachii\" var. \"chisosensis\" (W.T.Marshall) L.D.Benson (1969). Es werden folgende Unterarten unterschieden: In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN wird die Art als „“, d. h. als stark gefährdet geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Echinocereus chisoensis ist eine Pflanzenart in der Gattung \"Echinocereus\" aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Das Artepitheton \"chisoensis\" verweist auf das Vorkommen der Art in den Chisos-Bergen im Big-Bend-Nationalpark. Englische Trivialnamen sind „Chisos Hedgehog Cactus“ und „Chisos Mountains Hedgehog Cactus“.", "tgt_summary": null, "id": 381698} {"src_title": "Johan Plat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater- und Filmarbeit in Mexiko.", "content": "Demián Bichir wurde als Sohn der Theaterdarstellerin Maricruz Nájera und des Theaterregisseurs Alejandro Bichir geboren und kam so schon früh mit der Schauspielerei in Berührung. Seine Brüder Bruno und Odiseo sind ebenfalls als Schauspieler tätig. Bereits mit drei Jahren stand Bichir laut eigenen Angaben auf der Theaterbühne und trat ein Jahr später in der Fernsehserie \"Rina\" (1977) auf. Mit 13 Jahren wurde er Mitglied der \"Compañía Nacional de Teatro\", der nationalen Theaterkompanie in Mexiko-Stadt. Ursprünglich von einer Karriere als professioneller Fußballspieler träumend, gab er im Alter von 14 Jahren diese zu Gunsten der Arbeit als Schauspieler auf. Bereits als 17-Jähriger wurde er von dem bekannten Regisseur José Quintero mit der Hauptrolle in der Nationaltheater-Produktion von Eugene O’Neills \"O Wildnis!\" betraut, der u. a. weitere Hauptrollen in Shakespeare- und Tschechow-Stücken folgten. Parallel zu seiner Theaterarbeit folgten ab Anfang der 1980er Jahre weitere Rollenangebote im mexikanischen und auch US-amerikanischen Fernsehen (\"Choices of the Heart\", 1983) sowie erste Auftritte im Kino. Im Alter von 22 Jahren zog Bichir kurzzeitig nach New York, wo er sich bei Lee Strasberg vorstellte und eine kleine Rolle in Cliff Osmonds Spielfilm \"The Penitent\" (1988) mit Raúl Juliá und Armand Assante erhielt. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Hilfskraft in einem mexikanischen Restaurant. 1990 zog Bichir nach Los Angeles, wo er vier Jahre lang erfolglos Vorsprechen besuchte, ehe er nach Mexiko zurückkehrte. Bekanntheit in Mexiko brachten Bichir in den 1980er und 1990er Jahren Rollen in verschiedenen Telenovelas ein. Für den Part des Gaspar in Carlos Carreras schwarzer Filmkomödie \"La vida conyugal\" (1993) wurde er erstmals für den Premio Ariel nominiert. Mexikos wichtigsten Filmpreis gewann Bichir ein Jahr später für seine Darstellung des opportunistischen Mauricio in Fernando Sariañas \"Hasta Morir – Bis in den Tod\" (1994). Das an Mexiko-Stadts Randzonde spielende Gesellschaftsdrama handelt von zwei heranwachsenden Kriminellen, die von einer gemeinsamen Zukunft in Los Angeles träumen. Vier weitere Male sollte Bichir für den Premio Ariel nominiert werden: als sich zur Ruhe setzender Richter, der nach seiner vergangenen Liebe sucht (\"Luces de la noche\", 1998), als verlassener Ehemann, der gegen die Wirtschaftskrise ankämpft (\"Cilantro y perejil\", 1998), als Liebhaber in der erfolgreichen erotischen Beziehungskomödie \"Sexo, pudor y lágrimas\" (1999), nach dem gleichnamigen Theaterstück von Antonio Serrano sowie als Priester und Revolutionär Miguel Hidalgo in Serranos Historienfilm \"Hidalgo – La historia jamás contada.\" (2010). 2003 war die Popularität von Bichir und seinen beiden Brüdern Bruno und Odiseo so groß, dass die mexikanischen MTV Movie Awards einmalig unter dem Titel \"Mejor Bichir en una Película\" (dt. „Bester Bichir in einem Film“) eine eigene Preiskategorie auslobten, die Demián Bichir für seine Darstellung eines schwerkranken Boxers in Agustín Díaz Yanes’ Komödie \"Sin noticias de Dios\" mit Victoria Abril und Penélope Cruz gewann. 2004 übernahm er die Titelrolle im Fernsehmehrteiler \"Zapata\", in der er den gleichnamigen Führer der Mexikanischen Revolution, Emiliano Zapata, darstellte.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge in den USA und Oscar-Nominierung.", "content": "Auf dem Höhepunkt seines Erfolges verließ Bichir Mexiko und versuchte erneut, eine Schauspielkarriere in den Vereinigten Staaten in Angriff zu nehmen. Zwischen 2008 und 2010 verkörperte er in 27 Folgen der preisgekrönten Fernsehserie \"Weeds – Kleine Deals unter Nachbarn\" mit Mary-Louise Parker den geheimnisvollen mexikanischen Politiker und Drogenboss Esteban Reyes aus Tijuana. Lob der Filmkritiker erhielt Bichir für sein Porträt des Fidel Castro in Steven Soderberghs \"Che – Revolución\" und \"Che – Guerrilla\" (beide 2008) neben Titelheld Benicio del Toro. Auch stand er im selben Jahr am \"Geffen Playhouse\" im kalifornischen Westwood in Robert Schenkkans \"By the Waters of Babylon\" auf der Bühne. Darin übernahm er die Hauptrolle eines kubanischen Schriftstellers, der sich im US-amerikanischen Exil als einfacher Gärtner verdingt. Der Durchbruch als Filmschauspieler in den USA gelang dem mexikanischen Schauspieler 2011 mit der ähnlich angelegten Rolle des Carlos Galindo in Chris Weitz’ Independentfilm \"A Better Life\". Weitz, der nach \"Che\" auf Bichir aufmerksam geworden war, vertraute ihm den Part eines illegal in Los Angeles lebenden Mexikaners an, der sich als Gärtner verdingt und versucht, seinen heranwachsenden Sohn (dargestellt von José Julián) von der Straßenkriminalität fernzuhalten. Diese Rolle, die Bichir an Dimension und Tiefe mit klassischen Rollen wie \"König Lear\" oder \"Hamlet\" verglich, brachte ihm 2012 Nominierungen für den Oscar, Screen Actors Guild Award und Independent Spirit Award jeweils als \"Bester Hauptdarsteller\" ein. Er ist damit nach Anthony Quinn, Katy Jurado, Salma Hayek und Adriana Barraza erst der fünfte aus Mexiko stammende Schauspieler, dem eine Oscar-Nominierung zuteilwurde. Ebenfalls im Jahr 2012 war Bichir in Oliver Stones Drogen-Thriller \"Savages\" zu sehen und spielte ein Jahr später in Robert Rodriguez Actionfilm \"Machete Kills\" eine Rolle. Ein Jahr später übernahm er die männliche Hauptrolle neben Diane Kruger in der US-amerikanischen Krimiserie \"The Bridge – America\" (2013), eine Neuverfilmung der skandinavischen Serie \"Die Brücke – Transit in den Tod\", deren Handlung an die Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko verlegt wurde. Demián Bichir heiratete im Frühjahr 2001 die mexikanische Sängerin Lisset, von der er sich im Frühjahr 2003 wieder trennte. Er ist Vater einer Tochter (* Mai 2011), deren Mutter er bei Dreharbeiten zu \"El sueño de Iván\" (2011) in Spanien kennenlernte. Von 2011 bis zu ihrem Tod mit 37 Jahren war er mit der kanadischen Schauspielerin und Model Stefanie Sherk verheiratet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Demián Bichir Nájera (* 1. August 1963 in Mexiko-Stadt) ist ein mexikanischer Schauspieler. Neben seiner Theaterarbeit hat er seit Ende der 1970er Jahre an über 60 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt, darunter sowohl spanisch- als auch englischsprachige Inszenierungen. Für seine Hauptrolle in dem Spielfilm \"A Better Life\" erhielt er 2012 eine Oscar-Nominierung.", "tgt_summary": null, "id": 1534959} {"src_title": "Der Spieler (1938)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Normen vor der Verordnung.", "content": "Im Oktober 1834 wurden die Houses of Parliament des Vereinigten Königreichs durch einen Brand zerstört, wobei auch die britischen Normale für Länge und Masse vernichtet wurden. Als 1855 Ersatznormale fertiggestellt waren, gab man zwei Muster des Yards und eines des Avoirdupois-Pfundes an die USA. Ein Yard wurde offiziell zur Standardlängeneinheit der USA. Beide Yards wurden 1876 und 1888 wieder nach England gebracht und mit dem \"Imperial Yard\" des Vereinigten Königreichs verglichen. Das den USA übereignete Pfund-Muster stimmte mit dem Pfund der U.S. Mint (U.S.-Münzprägeanstalt) überein; es gibt widersprüchliche Angaben, welches davon der nationale Standard wurde. Es gab jedenfalls eigene Normale für Länge und Masse im angelsächsischen Maßsystem und andere für das metrische System, die vom \"Office of Weights and Measures\" des U.S. Coast and Geodetic Survey verwahrt wurden: das eiserne „Committee Meter“ und das „Arago Kilogram“ aus Platin.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Schritte zum metrischen System.", "content": "Im Jahre 1866 verabschiedete der U.S. Kongress ein Gesetz, das die Benutzung des metrischen Systems erlaubte, aber nicht vorschrieb. Darin enthalten war eine Umrechnungstabelle zwischen den traditionellen und den metrischen Einheiten. Eine Serie von Konferenzen in Frankreich zwischen 1870 und 1875 führte zur Unterzeichnung der Meterkonvention und zur Einrichtung des Internationalen Büros für Maß und Gewicht, abgekürzt BIPM nach der französischen Bezeichnung. Das BIPM ließ Meter- und Kilogramm-Normale für alle Staaten, die das Abkommen unterzeichnet hatten, fertigen; zwei Meterstäbe und zwei Kilogrammstücke für die USA trafen 1890 dort ein, und lösten \"Comittee Meter\" und \"Arago Kilogram\" als nationale Standards des metrischen Systems ab.", "section_level": 1}, {"title": "Gründe für den Wechsel.", "content": "Das Normal des \"Imperial Yard\" von 1855 erwies sich als instabil: es verkürzte sich um messbare Beträge. Das Pfund-Gewichtsstück der Münze wurde ebenfalls für ungeeignet befunden. Daher war das \"Office of Weights and Measures\" bereits mehrere Jahre, bevor die Verordnung ausgegeben wurde, praktisch dazu gezwungen, auf die metrischen Standards wegen ihrer überragenden Stabilität zurückzugreifen. Zudem eigneten sich diese besser, um Präzisionsvergleiche durchzuführen. Das \"Office\" befand die Umrechnungstabellen aus dem Gesetz von 1866 für korrekt und benutzte sie, um Länge und Masse im angelsächsischen Maßsystem von den metrischen Normalen abzuleiten. Die Umrechnungen waren formula_1 und formula_2 Die \"Mendenhall Order\" war der formale Akt, die seit 1866 in der Praxis erprobten und bewusst einfach gehaltenen Umrechnungsfaktoren zur Norm zu erklären. In den folgenden Monaten stellte man fest, dass die Abweichung von der britischen Definition des Pfunds doch inakzeptabel war. Das Yard wich zwar auch ab, aber man blieb dabei, beim Pfund übernahm man jedoch die britische Definition, die mehr Nachkommastellen auswies: Per 21. März 1894 wurde die Gleichheit von britischem und US-amerikanischem Pfund erklärt und das \"Office of Weights and Measures\" gab einen nicht ganz korrekt gerundeten Umrechnungsfaktor an: Der genaue Klammerausdruck der letzten Stellen (7989..) wäre korrekt zu (80) zu runden gewesen, entspricht aber möglicherweise einer britischen Quelle.", "section_level": 1}, {"title": "Verbesserung der Umrechnungen.", "content": "Die für die USA abschließenden Festlegungen von 1894 blieben 65 Jahre lang unverändert, aber Verbesserungen bei der Messtechnik und steigende Genauigkeitsanforderungen in der Praxis ließen die unterschiedlichen Definitionen der gleichen Grundeinheiten in den Volkswirtschaften mit Yard und Pfund zu merklich unterschiedlichen Meßergebnissen kommen. Dies führte insbesondere im Warenverkehr des Commonwealth dazu, dass präzise Norm- und Maschinenteile mit Passungen wie Kugellager oder Dosiereinrichtungen nicht mehr beliebig austauschbar waren. Die wissenschaftliche Kommunikation war ebenfalls beeinträchtigt, da Forschungsergebnisse nicht mehr reproduzierbar waren und es drohte aus praktischen Gründen, dass verschiedene Disziplinen und Branchen der Hochtechnologie ihre Ergebnisse und Produkte zunehmend im metrischen System veröffentlichten. Um sich die Normhoheit im technologisch geschlossenen Commonwealthmarkt zu erhalten, legten die Commonwealthstaaten Australien, Kanada, Neuseeland, Südafrika und Vereinigte Königreich Vereinheitlichungen fest: und Mit Wirkung vom 1. Juli 1959 definierten die Vereinigten Staaten von Amerika, dass das \"U.S.-Yard\" dem \"International Yard\" und das \"U.S.-Pound\" dem \"International Pound\" entspricht. In den Staaten, in denen Yard und Pfund im Alltag eine Rolle spielen, sind ebenfalls diese \"internationalen\" Definitionen üblich.", "section_level": 1}, {"title": "Maßnormale und Maßsysteme.", "content": "Mendenhall verordnete, dass die Normale, an denen sich die Längen- und Massenbestimmungen orientierten, von bestimmten Yard- und Pfund-Mustern zu bestimmten Meter- und Kilogramm-Mustern wechselten. Hingegen wurde niemand außerhalb des \"Office of Weights and Measures\" dazu veranlasst, statt des angelsächsischen Maßsystems das metrische System zu verwenden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mendenhall Order war die Verordnung, mit der die Vereinigten Staaten von Amerika die nationalen Definitionen für die grundlegende Längeneinheit Yard und die Masseneinheit Avoirdupois Pound offiziell aufgaben und diese Definitionen auf das metrische System bezogen. Die Verordnung wurde am 5. April 1893 von Thomas Corwin Mendenhall, Superintendent des U.S. Coast and Geodetic Survey mit der Zustimmung des Finanzministers John Griffin Carlisle verkündet. Veröffentlicht wurde sie im \"Bulletin No. 26 - Fundamental Standards of Length and Mass\" des Surveys.", "tgt_summary": null, "id": 1179043} {"src_title": "Rote Orchideen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abgrenzung.", "content": "Im Gegensatz zu werbenden Techniken wie Anzeigen, Bannern oder Werbespots stellen die Inhalte des Content-Marketings nicht die positive Darstellung des eigenen Unternehmens mit seinen Produkten in den Mittelpunkt, sondern bieten nützliche Informationen, weiterbringendes Wissen oder Unterhaltung. Content-Marketing orientiert sich in der Ansprache und der Thematik an Fachpresse-, Beratungs- und Unterhaltungspublikationen. Seine Ziele erreicht das Content-Marketing, indem es den Inhaltsproduzenten als Experten, Berater und Entertainer profiliert, der Kompetenzen, Know-how und Wertversprechen durch den Inhalt demonstriert, statt sie nur zu behaupten. Das Content-Marketing gehört zum strategischen Marketing. Es konzentriert sich auf die Erstellung und Verbreitung wertvoller, relevanter und konsistenter Inhalte, um ein klar definiertes Publikum anzuziehen, zu halten, und letztendlich profitables Kundenhandeln zu generieren. Content-Marketing kann den Tatbestand des unlauteren Wettbewerbs erfüllen. Laut dem UWG sind vom Marketingbetreiber bezahlte Leistungen als Schleichwerbung zu klassifizieren, wenn sie auf Websites Dritter ungekennzeichnet erscheinen. Inhalte im Sinne des Content-Marketings können z. B. Texte, Bilder, Videos, Podcasts oder (Info-)Grafiken sein. Content-Marketing-Inhalte können publiziert werden auf Unternehmenswebsites, eigenen Blogs, eigene mobile Apps, auf Social-Media-Plattformen wie Twitter, Facebook oder Instagram, auf Plattformen für nutzererzeugte Inhalte wie YouTube, Pinterest oder Flickr oder über klassische Public Relations und Online-PR. Weitere Publikationsformen sind E-Books, White Papers, (Online)-Präsentationen, Newsletter und Microsites, zum Beispiel auf Basis einer Zusammenarbeit mit redaktionellen Angeboten. Content-Marketing wird auch als Suchmaschinen- und Inbound-Marketing-Technik eingesetzt. Im Suchmaschinen-Marketing machen Inhalte, mit den passenden Keywords durchsetzt, Websites findbar. Zudem kann ansprechender Content als Linkbait dazu führen, dass Besucher ihn verlinken. Das Inbound-Marketing setzt Inhalte für die Leadgenerierung ein und stellt sie erst nach der Angabe von individuellen Kontaktdaten zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Content Seeding.", "content": "Als \"Content Seeding\" bezeichnet man das Ausstreuen von Inhalten im Internet, um so Verlinkungen, sogenannte Backlinks, zum eigenen Inhalt zu erzeugen. Ziel ist es, dass dadurch der Inhalt für Suchmaschinen als relevant gewertet wird und dadurch eine bessere Platzierung erhält.", "section_level": 1}], "src_summary": "Content-Marketing ist eine Marketing-Technik, die mit informierenden, beratenden und unterhaltenden Inhalten die Zielgruppe ansprechen soll, um sie vom eigenen Unternehmen und seinem Leistungsangebot oder einer eigenen Marke zu überzeugen und sie als Kunden zu gewinnen oder zu halten. ", "tgt_summary": null, "id": 1562406} {"src_title": "Imants Lancmanis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Adelsköld studierte an der \"Chalmerska Kunstgewerbeschule\" in Göteborg und diente gleichzeitig im \"Göta-Artillerie-Regiment\". 1844 wurde er Unter-Leutnant im \"Värmländischen Feldjäger-Regiment\" und 1852 zum Leutnant befördert. Im gleichen Jahr gründete er das \"Väg- och vattenbyggnadskåren\" (Weg- und Wasserbaucorps). 1849 übernahm er bei der acht Kilometer langen Frykstadbanan in Värmland, der ersten schwedischen öffentlichen Eisenbahnstrecke, den Spatenstich. Während der nächsten 26 Jahren arbeitete er als Bahnbaumeister und erarbeitete Vorschläge für mehr als 300 Meilen privater Eisenbahnstrecken in Schweden. Selbst baute er davon über 70 Meilen mit sämtlichen Stationsgebäuden, Brücken und Hafengebäude. Sogar für die Kanalisierungsarbeiten und weitere Aufgaben, zum Teil auch in Finnland, war er verantwortlich. 1857 wurde er Präsident und 1862 Direktor des nördlichen und 1865 zudem Leiter des mittleren \"Väg- och vattenbyggnadsdistriktes\". Diese Ämter hatte Adelsköld bis 1875 inne. 1865 wurde er Repräsentant des Staates bei der Hjälmare Kanal-Gesellschaft und 1891 Vorsitzender der Kanalkommission. Von 1875 bis 1893 gehörte Adelsköld dem schwedischen Reichstag an, zunächst für Västerbottens län und später Blekinge län. Er zeigte großes Interesse an Fragen der Verteidigung und brachte im Parlament 1892 einen Antrag zur kombinierter Land- und See-Verteidigung ein. 1878 wurde als Mitglied des Bewilligungsausschusses gewählt und war 1877 und 1878 staatlicher Wirtschaftsprüfer. 1867 kaufte er das Schloss Steninge in Sigtuna. Hier fanden gesellschaftliche Zusammenkünfte statt, unter anderem mit Gästen wie Prinz Oscar (dem späteren König Oscar II.). Das Schloss verkaufte er 1873 wieder. Stattdessen erwarb er 1876 Schloss Nolhaga in Alingsås, das heute ein Konferenzzentrum ist. Er wurde 1870 in die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften gewählt, wo er 1891 den Vorsitz übernahm. Ab 1879 saß er zudem in der Kungliga Vetenskaps- och Vitterhetssamhället i Göteborg. 1887 zog er mit seiner Familie nach Stockholm in die neue Adelsköldsche Villa im Stadtteil Villastaden. Nach Claes Adolf Adelsköld wurde die \"Adelsköldsgatan\" in der Nähe des Bahnhofs in Alingsås benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Claes Adolf Adelsköld (* 7. September 1824 auf Nolhaga, Alingsås; † 1. Oktober 1907 in Stockholm) war ein schwedischer Eisenbahnbaumeister, Architekt, Major, Reichstagsabgeordneter und Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 669388} {"src_title": "Rudy Vallée", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Walter von Eberhardt war Spross eines alten Stadtgeschlechts aus Görlitz und Bautzen. Er war ein Sohn des späteren preußischen Generalmajors Heinrich von Eberhardt (1821–1899). Seine beiden älteren Brüder schlugen ebenfalls eine Militärkarriere in der Preußischen Armee ein. Magnus (1855–1939) stieg zum General der Infanterie, Gaspard (1858–1928) zum Generalleutnant auf. Eberhardt trat am 12. November 1878 aus dem Kadettenkorps kommend als Sekondeleutnant in die Preußische Armee ein. Eberhardt versah Dienst im Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 und war als Major (seit 22. November 1902) ab 1909 Kommandeur der Unteroffizierschule Potsdam. Am 17. September 1909 wurde er in dieser Funktion zum Oberstleutnant befördert. 1911 wechselte er mit der Versetzung nach Altenburg wieder in den Truppendienst über. Hier kam er in das 8. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 153, als dessen Kommandeur er nach seiner Beförderung zum Oberst ab 22. April 1912 fungierte.", "section_level": 1}, {"title": "Inspekteur der Fliegertruppen.", "content": "Als das Preußische Heer am 1. Oktober 1913 zur besseren Koordination seiner im Aufbau befindlichen Luftstreitkräfte die \"Inspektion der Fliegertruppen\" (IdFlieg) und die \"Inspektion der Luftschiffertruppen\" (IdLuft) gründete, wurde Eberhardt zum ersten Inspekteur der Fliegertruppen ernannt. In dieser Funktion war er außerdem Außerordentliches Mitglied der Verkehrstechnischen Prüfungskommission in Berlin. Die IdFlieg war, ebenso wie die IdLuft, der 1911 gebildeten Inspektion des Militär-Luft- und Kraftfahrwesens (ILuK) unter Generalmajor Wilhelm Messing unterstellt (und diese wiederum der Generalinspektion des Militärverkehrswesens) und führte die 1912 geschaffene \"Königlich-Preußische Fliegertruppe\" einschließlich der dieser unterstellten landeshoheitlichen Einheiten von Sachsen und Württemberg, nicht jedoch die Fliegereinheiten Bayerns. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs bemühte sich Eberhardt erfolglos, das Durcheinander von Front-, Etappen- und Heimatorganisation der Fliegertruppe zu steuern. Sein Vorschlag, zur effektiveren Führung einen „Chef des Feldfliegerwesens“ bei der Obersten Heeresleitung (OHL) sowie „Kommandeure der Flieger“ bei den Armeeoberkommandos zu etablieren, wurde vom Chef des Generalstabs, Generaloberst Helmuth von Moltke d. J., am 27. August 1914 abgelehnt. Erst am 11. März 1915 wurde die Dienststelle „Chef des Feldflugwesens“ geschaffen und beim Generalquartiermeister des Heeres angesiedelt. Erster und einziger Chef des Feldflugwesens wurde Major i. G., später Oberstleutnant i. G. Hermann Thomsen. Ihm wurde, allerdings ohne taktisch-operative Befugnisse, die Führung der Feldflieger, Feldluftschiffer und Fesselballone zwecks effektiver Organisation und Ausbildung übertragen. Als dann am 8. Oktober 1916 doch endlich eine umfassende Reorganisation der Befehlsstruktur der Luftstreitkräfte vorgenommen wurde, brachte dies auch die Eliminierung von Eberhardts Dienststelle und seine Versetzung in den Truppendienst mit sich. Generalleutnant Ernst von Hoeppner wurde auf die im Großen Hauptquartier neu geschaffene Dienststelle des „Kommandierenden Generals der Luftstreitkräfte“ (Kogenluft) berufen. Der inzwischen zum Generalmajor (seit 27. Januar 1915) beförderte Eberhardt wurde am 12. Oktober 1916 mit dem Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern ausgezeichnet. Bereits am 18. September 1916 war Eberhardt zum Kommandeur der 20. Landwehr-Division ernannt worden, die er bis zum 30. März 1917 befehligte. Anschließend hatte er bis 24. Februar 1918 das Kommando über die 45. Reserve-Division. Vom 27. Februar 1918 bis Kriegsende war Eberhardt Kommandeur der 37. Division an der Westfront, die er am 27. Februar 1918 als Nachfolger des Generalmajors Rüdiger von der Goltz übernommen hatte. Im Frühjahr 1918 nahm er im Abschnitt der 18. Armee an der Frühjahrsoffensive teil.", "section_level": 1}, {"title": "Baltikum 1919.", "content": "Am 30. Dezember 1918 wurde er zum Stellvertretenden Kommandierenden General des XX. Armee-Korps in Allenstein ernannt. Anfang 1919 wurde er von Generalfeldmarschall Hindenburg mit der Verteidigung des Kulmerlands gegen polnische Ansprüche beauftragt, dann aber hinter die Soldau–Linie befohlen, und Polen besetzte diesen Teil Westpreußens. Am 22. Februar 1919 wurde er Kommandeur der 46. Landwehr-Division (2. Königlich Sächsische), die Besatzungs- und Sicherungsdienst in Litauen versah. Sie wurde im April 1919 demobilisiert, und aus zurückbleibenden und neu rekrutierten Freiwilligen wurde die Brigade Südlitauen, ein Freikorps, gebildet, das zusammen mit litauischen Truppen gegen die Invasionstruppen der Roten Armee kämpfte. Die letzten Freiwilligen der Brigade Südlitauen verließen Litauen im Juli 1919. Am 13. Oktober 1919 löste Eberhardt den Kommandierenden General des VI. Reserve-Korps, Rüdiger von der Goltz, ab, der wegen seiner eigenmächtigen Politik im Baltikum weder bei den Siegermächten noch bei der deutschen Reichsregierung weiterhin tragbar war. Das Korps führte reguläre Einheiten des deutschen Heeres, Freikorps und einheimische Truppen lettischer, russischer und baltendeutscher Nationalität in einem vielschichtigen, bürgerkriegsähnlichen Konflikt gegen die Armee Rätelettlands (vgl. Lettischer Unabhängigkeitskrieg). Als die zu 80 % aus deutschen Freikorps bestehende Freiwillige Russische Westarmee des russischen Abenteurers Bermondt nach ihrem vergeblichen Angriff auf Riga durch eine lettische Gegenoffensive im November 1919 zum Rückzug gezwungen und auch aus Mitau vertrieben wurde, setzte sich Bermondt nach Dänemark ab. Die Reste seiner deutschen Freikorps wurden am 10. November Generalleutnant von Eberhardt unterstellt, der ihre Evakuierung nach Ostpreußen organisierte. Dies war bis Mitte Dezember 1919 abgeschlossen. Anschließend fungierte Eberhardt als Führer der Reichswehr-Brigade 20.", "section_level": 1}, {"title": "Ring der Flieger.", "content": "1922 wurde Eberhardt als Nachfolger des verstorbenen Generals Ernst von Hoeppner Vorsitzender des Rings der Flieger e. V., der Vereinigung fliegerischer „kameradschaftlicher Vereinigungen“, die am 29. Oktober 1933 im Deutschen Luftsportverband e. V. gleichgeschaltet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Wilhelm Magnus Heinrich Walter von Eberhardt (* 7. Januar 1862 in Berlin; † 7. Januar 1944 in Wernigerode) war ein deutscher Generalleutnant. Er wurde 1913 der erste Inspekteur der Fliegertruppen (IdFlieg) des deutschen Heeres.", "tgt_summary": null, "id": 1579477} {"src_title": "Michael Robinson (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Osmanischer Angriff auf Ungarn.", "content": "Sultan Süleyman I. verfolgte eine Expansionspolitik in Richtung Westen, nachdem seine unmittelbaren Vorfahren vor allem im Osten das Osmanische Reich erweitert hatten. Dabei war sein Hauptziel Österreich. Mit Ungarn plante er, zunächst auf diplomatischem Weg eine Einigung zu erzielen. In Ungarn selbst hatte kurz zuvor der neue junge König Ludwig II. den Thron bestiegen. Eine eigenständige politische Rolle spielte er nicht. Er war stattdessen ein Spielball der Interessen unterschiedlicher Adelsgruppen. Entsandte osmanische Diplomaten wurden jedoch misshandelt oder gar getötet. Daraufhin wandte sich Suleiman zunächst gegen Ungarn. Der Krieg hatte 1521 begonnen. In diesem Jahr fiel mit Belgrad nach einer vierwöchigen Belagerung ein strategisch wichtiges Einfallstor nach Mitteleuropa in die Hände der Osmanen. Durch einen Angriff der Osmanen auf Rhodos kam es zu einer mehrjährigen Unterbrechung des Kampfes. Allerdings schalteten die Osmanen die ungarischen Grenzbefestigungen aus. Auch konnte Ludwig II. keine militärische Hilfe von Karl V. erwarten, da dieser gerade im Kampf mit Frankreich stand und für ihn Ungarn ein nebensächliches Problem war. Allerdings bedeutete die Annäherung von Franz I. an das Osmanische Reich seit 1525 die Gefahr eines Zweifrontenkrieges. Zu einem formalen Abkommen kam es allerdings erst 1536 im Rahmen der sogenannten Kapitulationen. In Ungarn selbst war der König so gut wie handlungsunfähig, nachdem der Reichstag ihn 1525 weitgehend entmachtet hatte. Im Jahr 1526 begann der eigentliche Vormarsch der Osmanen. Süleyman I. war verbündet mit dem Siebenbürger Woiwoden Johann Zápolya, der Ambitionen auf die ungarische Krone hatte. Die osmanische Armee mit angeblich 60.000–70.000 Mann brach im April auf. Der Großwesir Ibrahim Pascha marschierte einige Tagesmärsche vor dem Hauptheer und eroberte am 12. Juli Peterwardein. Den gut ausgebildeten Osmanen hatte das ungarische Aufgebot kaum etwas entgegenzusetzen. Erst im Juni, als die ersten osmanischen Truppen bereits nahe Belgrad standen, begannen die Ungarn mit der Mobilisierung. Ihre Armee zählte etwa 28.000 Mann. Es fehlte nicht nur an Truppen, sondern auch an einer starken Führung. König Ludwig hatte seinen Schwager Ferdinand I. vergeblich um Hilfe gebeten, weil ihm klar war, dass die Ungarn allein den Krieg nicht gewinnen konnten. Lediglich der Papst schickte 4000 Söldner zur Unterstützung. Die Ungarn hatten beschlossen, die Osmanen in einer Stellung bei Mohács zu erwarten. Das Hauptheer der Osmanen überquerte auf einer neu errichteten Brücke am 22. August den Fluss Drau. Die Ungarn wurden in der Schlacht bei Mohács vernichtend geschlagen. Mindestens 14.000 ungarische Kampfteilnehmer wurden getötet. Aber auch die Türken erlitten Verluste in ähnlicher Höhe. Der ungarische König Ludwig II. wurde auf der Flucht vom Schlachtfeld getötet. Die Osmanen nahmen am 10. September Ofen (Buda) ein und plünderten die königliche Residenz. Am 25. September wurde Pest in Brand gesteckt. Danach rückte das osmanische Heer über Belgrad wieder ab. Nur in den Grenzfestungen lagen noch osmanische Truppen.", "section_level": 1}, {"title": "Krönungsfeldzug Ferdinand I..", "content": "Auch wenn sie das Land nicht besetzten, hatten sie nun dort entscheidenden Einfluss. Ihr Verbündeter Johann Zápolya konnte sich am 10. November zum König wählen lassen. Diesem Anspruch stand allerdings nach einem Vertrag von 1515 der Anspruch des Schwagers des getöteten Königs, Ferdinand Erzherzog von Österreich auf die böhmische und ungarische Krone gegenüber, sollte Ludwig ohne Nachkommen sterben. In Böhmen gelang es, diesen Anspruch auch durchzusetzen. In Ungarn stand er Zápolya gegenüber. Während dieser von einer großen Gruppe von Adeligen unterstützt wurde, konnte sich Ferdinand nur auf die kleinere Hofpartei stützen. Von den Angehörigen dieser Magnatengruppe ließ sich auch Ferdinand im Dezember 1526 zum König krönen. Zápolya wurde als König unter anderem von England, Frankreich, Polen, Venedig und einigen deutschen Fürsten anerkannt. Um seinen Anspruch durchzusetzen, führte er zwischen 1527 und 1529 den sogenannten Krönungsfeldzug. Den Oberbefehl über die Kernarmee aus etwa 8000 Mann Fußsoldaten und 3000 Reitern hatte Markgraf Kasimir von Brandenburg. Ohne größere Schwierigkeiten gelangte die Armee am 18. August 1527 nach Ofen. Nach dem Tod des Markgrafen wurde Niklas Graf Salm zum Oberbefehlshaber ernannt. Zu einem entscheidenden Zusammenstoß kam es am 27. September bei Tokaj. Daraufhin musste Zápolya das Land verlassen. Ferdinand ließ sich am 2. November in Stuhlweißenburg krönen. Daraufhin kehrte er nach Wien zurück. Den noch zurückgebliebenen Truppen gelang am 8. März 1528 ein Sieg bei Szinye. Auch die restlichen Truppen Ferdinands verließen Ungarn wieder. Allerdings hatten die Habsburger bereits seit den 1520er Jahren begonnen, die sogenannte Militärgrenze einzurichten. Dabei wurde der Grenzbereich mit persönlich freien wehrhaften Bauern besiedelt, und ständig besetzte Militärstützpunkte wurden angelegt. Die Militärgrenze diente zur Sicherung des habsburgischen Ungarn, aber auch des Reiches.", "section_level": 1}, {"title": "Reichstürkenhilfe.", "content": "Die Erfolge Karl V. auf dem italienischen Kriegsschauplatz machten es möglich, die 1521 von den Reichsständen des Heiligen Römischen Reiches bewilligten Romzugshilfe 1522 zu einer Unterstützung im Kampf gegen die Osmanen zur Reichstürkenhilfe umzuwandeln. Die Auszahlung war indes an Bedingungen geknüpft: Die Ungarn hatten verlässliche Angaben über ihren Anteil an der militärischen Zusammenarbeit zu machen. Dies konnten sie nicht erfüllen. Im Übrigen wollten die Reichsstände nur Gelder bewilligen, wenn das Reich selbst in Gefahr war. Daher dauerte es bis kurz vor den Krieg von 1529, ehe die 1521 bewilligten Mittel in einem nennenswerten Umfang fließen konnten. Noch schwieriger erwies sich die Schaffung einer längerfristigen \"beharrlichen Türkenhilfe.\" Die Reichsstände waren der Ansicht, dass der Kampf gegen die Osmanen die Sache der gesamten Christenheit wäre. Eine Zustimmung machten sie von der Zusage der anderen europäischen Staaten oder von dem Bemühen Karl V. um Frieden in Europa abhängig. Ohne Frieden in der Christenheit war an einen Erfolg über die Osmanen kaum zu denken. In den 1520er Jahren kamen die Bemühungen um eine beharrliche Türkenhilfe nicht von der Stelle. Im Vorfeld der nächsten Auseinandersetzung hatte Ferdinand beim Reichstag in Speyer das Heilige römische Reich um finanzielle Unterstützung gebeten. Dabei spielten Konfliktlinien im Reich wie der Konfessionsstreit eine wichtige Rolle. Ferdinand musste zugestehen, dass über die Türkenhilfe und die Religionsfrage zusammen und nicht getrennt beraten wurde. Immerhin wurde eine eilende Türkenhilfe beschlossen. Die dadurch ermöglichte Truppenanwerbung konnte zwar nicht mehr zum Schutz Ungarns eingesetzt werden, spielte aber eine Rolle bei der Belagerung von Wien. Zustatten kam Ferdinand auch, dass der Papst ihm die Quart auf geistige Besitzungen, Zehnten und andere Rechte einräumte. Erst auf dem Reichstag von Augsburg von 1530 wurde die Türkenhilfe auf eine stärkere Grundlage gestellt. Neben einer kurzfristigen Hilfe in der Höhe der doppelten Romzughilfe trat eine beharrliche Hilfe für die Dauer von drei Jahren. Die Besoldung der Söldner wurde erhöht und die Möglichkeit geschaffen, die Truppen auch außerhalb des Reichsgebiets einzusetzen. Allerdings kam es erst 1542 tatsächlich zur Auszahlung der Gelder. Bis 1543 wurden die aus der Romzughilfe stammende Türkenhilfe von 1522, die eilende Türkenhilfe von 1530, die beharrliche Türkenhilfe von 1530 und die eilenden Türkenhilfe von 1541 bewilligt. Seit 1543 stellten die Stände nur noch Gelder bereit, wirkten aber nicht mehr auf die Durchführung ein. Berechnungsgrundlage waren die sogenannten Römermonate. Zur Zeit Karl V. kamen so 73,5 Römermonate mit einem Gesamtvolumen von 4 Millionen Gulden zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Wiener Türkenbelagerung.", "content": "Zápolya konnte seine Position wieder stärken und die Anhänger Ferdinands besiegen. Unter dem Kommando von Hans Katzianer ließ Ferdinand seine Truppen erneut in Ungarn einrücken und Ofen besetzen. Als die Truppen monatelang keinen Sold erhalten hatten, kam es zu Meutereien und Ausschreitungen. Daraufhin rief Zápolya die Osmanen zur Unterstützung auf. Süleyman I. marschierte mit seinem Heer im Mai 1529 aus Konstantinopel ab und erreichte im Juni Belgrad. Vergeblich richtete Ferdinand einen Hilfeaufruf an die Christenheit. Durchaus energisch wurden die Verteidigungsvorbereitungen betrieben. Die Festungen im habsburgisch beherrschten Teil Ungarns wurden mit Truppen besetzt und Befestigungen in Niederösterreich insbesondere Wiener Neustadt und Wien in Stand gesetzt. Auch wurde ein spezielles Warnsystem mit Feuersignalen eingerichtet. Die Osmanen erreichten am 24. August Ofen. Zápolya wurde nun ebenfalls zum König gekrönt. Von dort aus rückte Süleyman I. ohne nennenswerte Gegenwehr in Richtung Wien vor. Die Vorhut kam am 21. September bei der Stadt an und verheerte das Umland. Die Hauptmacht mit zahlreichen Geschützen langte am 27. September an. Die Armee bestand aus etwa 120.000–150.000 Mann kämpfender Truppen. Zusammen mit dem Tross war die Armee etwa 270.000 Mann stark. In Wien kommandierte Niklas von Salm bis zum 15. Oktober 1529 die Verteidiger. Er befehligte etwa 17.000 Mann. Nachdem die Osmanen große Verluste erlitten hatten, ließ der Sultan die Belagerung abbrechen, bevor die kaiserliche Entsatzarmee unter dem Pfalzgrafen Friedrich auf dem Kriegsschauplatz erschienen war. Diese verwickelte die abrückenden Osmanen noch in heftige Kämpfe, aber ohne dass dies eine größere Bedeutung hatte. Das osmanische Heer marschierte nach Konstantinopel zurück. Den Hauptzweck der Unternehmung, Zápolya die Herrschaft in Ungarn zu sichern, hatte Süleyman I. erreicht, auch wenn es nicht gelungen war, Wien zu erobern. Zápolya hatte sich inzwischen dem Schutz und der Oberhoheit der Osmanen unterstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Türkenjahr 1532.", "content": "Ferdinand stellte ein Heer von etwa 10.000 Mann auf und erreichte Ende Oktober Ofen. Die Stadt wurde von etwa 3000 osmanischen Soldaten verteidigt. Der österreichische Befehlshaber Wilhelm von Roggendorf begann mit der vergeblichen Belagerung der Stadt. Vor der heranrückenden stärkeren osmanischen Armee zog er sich nach Esztergom zurück. Die Osmanen unternahmen in dieser Zeit Plünderungszüge nach Krain. Inzwischen hatte Ferdinand am 21. Januar 1531 mit Zápolya einen letztlich auf ein Jahr befristeten Waffenstillstand geschlossen. Auch der Sultan erkannte den Vertrag an. Nach Ablauf der Frist begann dieser den Krieg zu erneuern. Im April 1532 verließ das osmanische Heer Konstantinopel und bedrohte seit August Österreich. Der Reichstag in Regensburg beschloss die 1530 ermöglichte Einsetzung der eilenden Türkenhilfe. So konnten insgesamt 36.000 Mann aufgeboten werden. Hinzu kamen Truppen, die Karl V. aus Italien geschickt hatte. Es gelang Ferdinand zur Abwehr ein großes Heer von insgesamt über 100.000 Mann aufzustellen. Unterstützung kam vom Reich und anderen Ländern. Mit Blick auf die gegnerischen Truppen verzichtete der Sultan auf eine zweite Belagerung Wiens und belagerte stattdessen vergeblich Güns. Durch das Wiener Becken und die Steiermark zog er Richtung Ungarn ab. Zur einzigen größeren Schlacht kam es bei der Verfolgung von Einheiten der Akinci unter Kasim Bey, die das Umland verwüstet hatten. Bei Leobersdorf wurde am 19. September 1532 ein etwa 10.000 Mann starker osmanischer Verband gestellt und in der Folge völlig aufgerieben. Das kaiserliche Heer löste sich Anfang Oktober wegen der Pest auf. Zu einem Gegenangriff auf die Osmanen in Ungarn kam es daher nicht. Dazu hatte die Armee auch keine Legitimation durch den Reichstag. Die osmanischen Einfälle in den Jahren 1529 und 1532 hatten in Niederösterreich und der Steiermark etwa 200.000 Menschen das Leben oder die Freiheit gekostet. Es dauerte bis zu 40 Jahre, bis die Zerstörungen beseitigt waren.", "section_level": 1}, {"title": "Friedensschluss und neuer Thronstreit.", "content": "Ein vorläufiger Friedensschluss zwischen Ferdinand I. und Suleiman I. wurde 1533 in Konstantinopel geschlossen. Darin haben beide Seiten die jeweiligen Einflussgebieten in Ungarn anerkannt. Mit Zápolya und seinen Anhängern gab es in den folgenden Jahren noch verschiedene Auseinandersetzungen. Im Jahr 1538 musste der Herrscher von Siebenbürgen mit Ferdinand I. den Frieden von Großwardein schließen. In diesem erkannten Ferdinand I. und Karl V. Zápolya als König an und sagte ihm Hilfe gegen die Osmanen zu. Es wurde auch vereinbart, dass nach dem Tod Zápolyas dessen ungarisches Gebiet an Ferdinand fallen sollte. Diese Abmachung traf Zápolya zu einer Zeit als er noch ohne Nachkommen war. Nachdem er etwas später die polnische Prinzessin Isabella Jagiellonica geheiratet hatte, erklärte er die Erbabmachung für ungültig. Mit einer kurzen Unterbrechung durch ein gescheitertes Unternehmen Katzingers im Jahr 1537 hielt der Friede bis 1541. Zápolya starb 1540. Entgegen den Vereinbarungen wurde dessen kleiner Sohn Johann Sigismund unter Regentschaft seiner Mutter zum König ausgerufen. Dieser Schritt wurde von Suleiman II. anerkannt. Damit wurde der Thronkonflikt in Ungarn erneuert. Der Reichstag in Regensburg gewährte eine eilende Türkenhilfe. Dafür mussten die Habsburger im Konfessionskonflikt Zugeständnisse machen. Ferdinand reagierte mit einem neuerlichen militärischen Engagement in Ungarn. Der kaiserliche Befehlshaber Wilhelm von Roggendorf belagerte mit 20.000 Mann Ofen. Durch die heran marschierende Armee des Sultans wurden die Habsburger Truppen in die Flucht geschlagen. Der Sultan nahm Ofen in Besitz und setzte einen Statthalter ein. Seither war Ungarn dreigeteilt. Einen Teil beherrschte Ferdinand, Ostungarn und Siebenbürgen behielt Johann Sigismund, der Rest wurde türkisch. Zeitweise schien es zu einer Verständigung zwischen der Königswitwe und Ferdinand zu kommen. Diese schien bereit zu sein, Ungarn Ferdinand zu überlassen. Die Ereignisse lösten im Reich ein großes Echo aus. Die Lage war gefährlich, da kurz zuvor der französische König Franz I. einen neuen Krieg begonnen hatte. Der Reichstag in Speyer bewilligte Gelder für den Türkenkrieg. Der Oberbefehl fiel dem Kurfürsten Joachim von Brandenburg zu. Insgesamt war die Reichsarmee etwa 60.000 Mann stark. Unterstützt wurden die Landtruppen durch 200 Schiffe auf der Donau. Das Heer erreichte Ende September 1542 Pest. Nach kurzer Belagerung musste Ferdinand die Aktion abbrechen lassen. Dahinter standen die sich verschlechternden Beziehungen zwischen Ferdinand und der Witwe Zápolyas. Ein weiterer Grund war das unter den Soldaten grassierende Fleckfieber. Ein kleiner Teil der Truppen blieb in Ungarn zurück. Um die Soldaten unterhalten zu können, musste Ferdinand seine Besitzungen in Schwaben verpfänden. Der Sultan marschiert mit der osmanischen Armee von Adrianopel heran, eroberte am 10. August 1543 Gran und nahm Anfang September Stuhlweißenburg ein. Obwohl der Sultan bald wieder abzog, hatte dies zur Folge, dass sein Statthalter in Ofen große Gebiete unter seine Kontrolle bringen konnte. In der Folge fanden von Seiten Ferdinands kaum noch offensive Handlungen statt, und die Reichshilfe beschränkte sich auf den defensiven Bereich. Im Jahr 1545 wurde erneut ein Waffenstillstand geschlossen. Der Friede wurde 1547 auf fünf Jahre geschlossen. Ferdinands Machtbereich war damit auf Westungarn beschränkt. Er musste einen Tribut von 30.000 Dukaten an die Osmanen pro Jahr akzeptieren. Die Osmanen teilten ihr Gebiet nunmehr in 15 Sandschaks ein. Die Dreiteilung Ungarns war damit bis ins späte 17. Jahrhundert festgeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Ereignisse zwischen 1550 und 1568.", "content": "Im Jahr 1550 bat Siebenbürgen Karl V. gegen den Sultan um Hilfe. Dieser schickte ein Heer in das Land. Daraufhin reagierte 1551 Suleiman mit Krieg. Er ließ Timișoara vergeblich belagern. Ein Jahr später gelang es, die Stadt einzunehmen. Auch Lippa wurde erobert. Die habsburgischen Streitkräfte unter Erasmus von Teufel wurden 1552 in einen Gefecht mit den Truppen des Statthalters Ali Pascha bei Palast geschlagen. Den Osmanen gelang daraufhin die Eroberung von Szolnok. Dagegen konnte Eger gehalten werden. Das Eingreifen des Kurfürsten Moritz von Sachsen blieb ohne Erfolge. Die Osmanen gliederten das Gebiet um Temesvar in ihren Herrschaftsbereich ein. In der Folge kam es zu keinen größeren Aktionen. Erst 1556 griffen die Osmanen Szigetvár an, weil von dort zahlreiche Überfälle auf ihr Gebiet verübt worden waren. Sie konnten den Ort nicht nehmen, weil inzwischen ein Entsatzheer herankam. Die Bedrohung schien so groß, dass Ferdinand die Hilfe des Reiches erbat. Tatsächlich beschlossen die Reichstage in Augsburg (1556/57) und Augsburg (1559) vergleichsweise hohe Hilfsgelder. Allerdings reichten auch diese zu einer dauerhaften Sicherung der ungarischen Besitzungen nicht aus. Im Jahr 1562 schloss Ferdinand I. Frieden mit dem Sultan. Er musste einige Gebietsverluste hinnehmen, ohne dass sich an den grundsätzlichen Machtverhältnissen etwas geändert hatte, allerdings wurden die jährlichen Tribute an den Sultan auf 30.000 Gulden erhöht. Der Grenzverlauf zu Siebenbürgen blieb unsicher, und es kam zu zahlreichen kleineren Kämpfen. Johann II. Zápolya wollte den Tod Ferdinands 1564 nutzen, um seine Position gegenüber den Habsburgern zu verbessern. Anfangs konnte er durchaus militärische Erfolge erzielen. Der neue Kaiser Maximilian II. schickte ein Heer unter Lazarus von Schwendi. Dieses drang tief nach Siebenbürgen ein. Dies rief aber die Osmanen als Schutzmacht Siebenbürgens auf den Plan. Der mittlerweile alte Sultan Suleiman wollte daraufhin noch einmal in die Offensive gehen und plante unter anderem einen erneuten Angriff auf Wien. Die Bedrohung schien so groß, dass der Reichstag in Augsburg Geld bewilligte, um 8.000 Reiter und 40.000 Fußsoldaten zu besolden. Letztlich gelang es jedoch nur, ein Reichsheer von 40.000 Mann aufzustellen. Die Osmanen operierten von Temensvar aus und verheerten das gegnerische Gebiet. Dörfer wurden niedergebrannt und die Einwohner getötet oder versklavt. Die Stadt Gyula wurde erobert. Auch der Statthalter von Ofen begann mit Streifzügen jenseits der Donau. Den habsburgischen Truppen gelang es, die Stadt Veszprém und das Schloss Totis zu erobern. Der Statthalter wurde daraufhin hingerichtet. Der Sultan verließ mit dem osmanischen Hauptheer am 1, Mai Konstantinopel und erreichte im Juni Belgrad. Seit dem 5. August begann er mit der Belagerung von Szigetvár. Kurz bevor die Stadt fiel, starb Suleiman. Die osmanische Hauptarmee rückte nach der Eroberung der Stadt ab. Die Reichstruppen kamen kaum zum Einsatz. Am 17. Februar 1568 schloss der neuen Kaiser Maximilian II. mit Selim II. in Konstantinopel einen Frieden für acht Jahre ab. Dabei musste der Kaiser die osmanischen Besitzungen in Ungarn anerkennen und einen Tribut zahlen. Der Friede wurde mehrfach verlängert. Zwar kam es immer wieder zu Raub- und Plünderungszügen, aber es kam bis zum Beginn des Langen Türkenkriegs 1593 zu keinem großen Krieg mehr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der erste österreichische Türkenkrieg begann 1526/27 und erreichte mit der ersten Wiener Türkenbelagerung 1529 und dem Türkenjahr 1532 seinen Höhepunkt. Ein Friede wurde 1533 in Konstantinopel geschlossen. Es ging dabei um den Besitz des Königreichs Ungarn. Da auch die folgenden Kriege vor allem 1541/42, 1550 und 1568 um die Herrschaft über Ungarn ausgetragen wurden, wird der Gesamtkomplex vom ersten Einmarsch der Osmanen in Ungarn 1521 bis zum Tod Süleyman I. 1566 häufig als ein zusammenhängender Konfliktbereich betrachtet. Er wird teilweise auch als Ungarischer Bürgerkrieg bezeichnet. Der Krieg zwischen 1566 und 1568 wird teilweise auch als zweiter österreichischer Türkenkrieg bezeichnet. ", "tgt_summary": null, "id": 2324840} {"src_title": "Staatsstreich in Siam 1932", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Nostradamus wurde von Glenn Tipton und K. K. Downing produziert. Letzterer ist auch zum letzten Mal auf einem Studioalbum von Judas Priest zu hören, da er sich 2011 aus der Band zurückzog. Im Februar 2007 gab die Band in einem Interview bekannt, dass insgesamt 18 Stücke aufgenommen wurden. Das Album enthält symphonische Elemente etwa in Form von Keyboards – Don Airey wirkte mit – und Chören, etwas, was die Band in dieser Form noch nicht gemacht hatte, wenngleich Anleihen des Klassikers \"Sad Wings of Destiny\" von 1976 gesehen wurden. Im November 2007 wurde mit dem Abmischen begonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Alle Titel wurden von Glenn Tipton, Rob Halford und K. K. Downing geschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "James Christopher Monger von \"Allmusic\" schrieb, das Album schaffe es, etwa wegen des Covers oder der Texte, beinahe jedes Spinal-Tap-Klischee zu erfüllen. Die Songs seien zum Teil Hit oder Flop, mit einer Tendenz zu letzterem. Er vergab 2,5 von 5 Sternen. Boris Kaiser urteilte in der deutschen Musikzeitschrift \"Rock Hard\": „Im Presse-Info bezeichnet Halford die Vertonung der Geschichte von Nostradamus als „Herzensangelegenheit“ – und genau das kann man zumindest anzweifeln. Man hat ständig das Gefühl, dass es mal wieder Zeit für eine neue Priest-Platte war, die Band ihre Ideen-Tapes gesichtet und sich vor lauter Unlust, Sachen rauszukürzen, dazu entschlossen hat, den Schmonzes einfach komplett aufs Band zu hämmern. Das Grundgerüst mag stimmen – die Verzierungen machen alles kaputt.“ Er vergab sechs von zehn möglichen Punkten. Das Album erreichte Platz 11 der Billboard 200 und Platz 5 der deutschen Albumcharts.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nostradamus ist das 16. Studioalbum der britischen Heavy-Metal-Band Judas Priest. Es erschien am 13. Juni 2008 bei Sony Music/Epic Records. Das Doppelalbum ist inhaltlich ein Konzeptalbum über den Propheten Nostradamus aus dem 16. Jahrhundert.", "tgt_summary": null, "id": 709233} {"src_title": "Marktplatz (Luzk)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Newcastle United.", "content": "Caldwell begann seine Karriere in der Jugendabteilung des Premier-League-Vertreters Newcastle United. Im Sommer 1998 unterzeichnete er bei den \"Magpies\" seinen ersten Profivertrag. Sein Ligadebüt für den Verein gab er am 30. September 2000 im Spiel gegen Manchester United. Im weiteren Verlauf der Saison kam er auf insgesamt 10 Einsätze (davon 4 als Einwechselspieler). Sein erstes und einziges Ligator für Newcastle erzielte er ebenfalls in seiner ersten Profisaison, beim 4:3-League Cup-Erfolg über seinen späteren Arbeitgeber Bradford City im November 2000. In den nächsten Jahren folgte eine Reihe an Leihgeschäften, um dem jungen Schotten weiter Spielpraxis zu gewähren. Im Oktober 2001 einigte man sich mit dem damaligen Drittligisten FC Blackpool über eine auf einen Monat beschränkte Kurzleihe. Nach seiner Rückkehr zu den \"Magpies\" wurde er im Dezember gleichen Jahres für einen Monat vom Zweitligisten Bradford City ausgeliehen, da dieser sich aufgrund von akuten Verletzungsproblemen vor personellen Engpässen im Defensivbereich wappnen wollte. Im neuen Jahr wurde der Vertrag in Bradford um einen weiteren Monat verlängert. Nach seiner Rückkehr nach Newcastle kam er in der Saison 2002/03 auf insgesamt 17 Einsätze. Dazu gehörten sogar zwei Champions-League-Partien gegen Inter Mailand und Bayer 04 Leverkusen. Im Januar 2004 wurde er an den akut abstiegsbedrohten Ligakonkurrenten Leeds United verliehen, wo er jedoch den Abstieg in die Zweitklassigkeit nicht verhindern konnte.", "section_level": 3}, {"title": "AFC Sunderland.", "content": "Nach seiner Rückkehr zu den \"Magpies\" wurde er im Sommer 2004 freigestellt, woraufhin ihn der damals zweitklassige AFC Sunderland verpflichtete. Dort formierte er mit seinem Innenverteidigerkollegen Gary Breen eine solide Abwehrreihe, durch die die \"Black Cats\" in der Saison 2004/05 die Football League Championship gewannen und somit in die Premier League zurückkehrten. In der darauffolgenden Saison zog er sich bereits zu Beginn der Spielzeit eine schwere Knieverletzung zu, die ihn für lange Zeit außer Gefecht setzte. Nachdem er sich vollständig erholt hatte, hatte er jedoch seinen Stammplatz im Team nicht mehr sicher und wurde im Laufe der Zeit immer seltener eingesetzt. Zudem folge nach einer Spielzeit in der höchsten Spielklasse bereits der direkte Wiederabstieg.", "section_level": 3}, {"title": "FC Burnley.", "content": "Aus diesem Grund bat er im Winter 2007 die Vereinsführung, den Klub verlassen zu dürfen, sodass sich der Zweitligist FC Burnley seine Dienste mit einem Dreijahresvertrag sichern konnte. In der Mannschaft wurde er zum Kapitän ernannt und absolvierte in den folgenden drei Jahren über 100 Spiele für den Klub. In der Saison 2008/09 schaffte er mit der Mannschaft den Aufstieg in die Premier League. Da in der folgenden Saison jedoch der direkte Wiederabstieg folgte und personelle Sparmaßnahmen nötig waren, wurde sein auslaufender Vertrag wurde verlängert.", "section_level": 3}, {"title": "Wigan Athletic.", "content": "Nachdem er sich zwischenzeitlich bei den Bolton Wanderers fit gehalten hatte und Angebote von Preston North End und dem FC Portsmouth abgelehnt hatte, verpflichtete ihn schließlich Wigan Athletic im August 2010 für ein Jahr. Dort spielte er nun, wie bereits in den ersten Jahren in Newcastle, mit seinem Bruder Gary zusammen. Sein Debüt für seinen neuen Verein gab er in der zweiten Runde des League Cups beim 3:0-Erfolg über Hartlepool United. Im Laufe der Saison konnte sich Caldwell jedoch nicht durchsetzen und kam nur auf 10 Ligaeinsätze für die \"Latics\", sodass sein auslaufender Vertrag im Juni 2011 nicht verlängert wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Birmingham City.", "content": "Deshalb einigte er sich im Juli 2011 mit dem Premier-League-Absteiger Birmingham City auf einen Einjahresvertrag. Sein Debüt für den Verein gab er am 6. August 2011, bei der 1:2-Heimniederlage gegen Derby County. Im Laufe der Saison festigte Caldwell seinen Stammplatz bei den \"Blues\".", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Sein Debüt für die U-21 gab Caldwell am 28. März 2009 gegen Frankreich, woraufhin ein weiterer Einsatz gegen die Niederlande folgte. Im April 2005 schließlich kam er auch zu seinem ersten Spiel für die A-Nationalmannschaft seines Landes, bei einem 1:1-Testspiel gegen Polen. Im Laufe seiner Nationalmannschaftskarriere nahm er auch an der Qualifikation zur WM 2006 in Deutschland teil.", "section_level": 2}], "src_summary": "Steven Caldwell (* 12. September 1980 in Stirling) ist ein ehemaliger schottischer Fußballspieler, der hauptsächlich in der Innenverteidigung eingesetzt wurde. Sein Bruder Gary war ebenfalls Fußballprofi und spielte gemeinsam mit ihm in der schottischen Nationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1407001} {"src_title": "Francisco de Mello", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Größe und Gewicht.", "content": "Die Tiere erreichen in Bächen eine Größe von 60 Zentimetern und ein Gewicht von drei bis vier Kilogramm. In größeren Gewässern werden sie von 90 Zentimetern bis zu einem Meter groß und wiegen 35 bis 45 Kilogramm. Der größte je offiziell gemessene Fisch war 183 Zentimeter groß und 113 Kilogramm schwer, auch wenn es nicht bestätigte Behauptungen von noch viel größeren Exemplaren gibt. Durch die übermäßige Sportfischerei ging die Größe eines Durchschnittsfisches allerdings zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Merkmale.", "content": "Der Fisch hat einen großen, langgestreckten und breitrümpfigen Körper mit rundem Querschnitt, kleinen Augen und einem kurzen eingedrückten Gebiss. Der Unterkiefer steht insbesondere bei älteren Exemplaren leicht vor. Der Körper des Fisches ist in der Grundfarbe gelblich-grün bis dunkelgrün mit einer dunkelgrünen, gelegentlich auch braunen oder schwarzen Tüpfelung. Je nach der Klarheit des Wassers kann sich seine Färbung stark ändern. Außerdem hängt die Farbe von der Körpergröße des Tieres ab. In seinem großen Maul befinden sich nadelartige Zähne. Die großen und abgerundeten Schwanzflossen sind dunkelgrau bis schwarz und besitzen weiße Ränder. Der Bauch ist weiß oder cremefarben.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Verbreitet ist die Art im Murray-Darling-Becken, ursprünglich in nahezu allen Wasserläufen dieses Systems. \"Maccullochella peelii\" war eine in der Vergangenheit sehr verbreitete Art und einer der häufigsten der größeren in Australien heimischen Fische. \"Maccullochella peelii\" ist eine sehr anpassungsfähige Art. Ihr Lebensraum variiert stark, von kleinen Bächen bis zu langsam fließenden, oft schlammigen Flüssen. Entgegen einer verbreiteten Annahme ist \"Maccullochella peelii\" nicht nur in den tieferen, sondern auch in den Bergregionen des Murray-Darling-Beckens anzutreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Rückgang.", "content": "Heute gibt es nur mehr wenige Exemplare, die Wildbestände sind in den letzten 200 Jahren um mehr als 90 Prozent zurückgegangen. In vielen kleineren Flüssen, in denen der Fisch früher weit verbreitet war, gilt er heute als ausgestorben. Der Rückgang der Art ist durch mehrere Faktoren zu Stande gekommen. Entgegen der landläufigen Meinung hat Überfischung eine massive Rolle gespielt. Die Art wurde von kommerziellen Fischern in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts stark überfischt. Im Jahr 1883 wurden mehr als 147 Tonnen des Tieres auf den Markt gebracht. Die tatsächlich gefangene Menge war aber wohl doppelt so hoch. Auch Sportfischer haben während dieser Zeit die Bestände durch übermäßigen Fang stark reduziert. Alte Fotografien zeigen, wie Freizeitangler buchstäblich Dutzende Fische aneinanderreihen. Der einzige Weg, um das langfristige Überleben von \"Maccullochella peelii\" zu gewährleisten, ist es, gesunde Populationen in freier Wildbahn in gesunden Flüssen mit natürlichen Abflüssen anzusiedeln.", "section_level": 1}, {"title": "Alter.", "content": "Der Fisch ist einer der langlebigsten Süßwasserfische Australiens, wobei Langlebigkeit für viele Süßwasserfische in Australien charakteristisch ist. Der älteste Fisch wurde 48 Jahre alt, allerdings gab es in der Vergangenheit noch größere Exemplare, die bis zu 70 Jahre alt geworden sein könnten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maccullochella peelii ist ein im Süßwasser lebender australischer Raubfisch der Gattung \"Maccullochella\" aus der Familie der Dorschbarsche (Percichthyidae). Er ist einer der größten Süßwasserfische Australiens und wird dort Murray Cod genannt. Die Art besitzt einen länglichen Körper und einen breiten Kopf und wurde im Jahr 1838 von Thomas Livingstone Mitchell beschrieben. ", "tgt_summary": null, "id": 1658303} {"src_title": "Mensch-Tier-Stillen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Vor 1864 regierte der dänische König in seiner Eigenschaft als Herzog die Herzogtümer Schleswig (als dänisches Lehen) sowie Holstein und Lauenburg (als deutsche Lehen bzw. ab 1815 als Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes). Holstein war rein (nieder-)deutschsprachig, während in Schleswig sowohl Deutsch, Dänisch als auch Nordfriesisch verbreitet waren, wobei das Dänische und Friesische als Umgangssprachen bis zu den Sprachwechseln der Neuzeit noch weiter im Süden Schleswigs verbreitet waren. Die Sprachgrenze verlief ursprünglich etwa zwischen Husum und Eckernförde. Im Schleswig-Holsteinischen Krieg (1848–1851) kämpften Dänen und Deutsche um die Herrschaft über Schleswig und Holstein. Dänemark konnte den Sieg gegen die von Preußen und dem Deutschen Bund unterstützten Truppen erringen, so dass Schleswig und Holstein unter dänischer Hoheit blieben. Im Deutsch-Dänischen Krieg (1864) besiegten österreichische und preußische Truppen in Schleswig und im übrigen Jütland die dänischen Truppen. Bereits zuvor hatten Truppen des Deutschen Bundes in einer Bundesexekution kampflos das bundesangehörige Holstein besetzt. Im Vertrag von Wien von 1864 wurde den dänischen Schleswigern die Möglichkeit einer dänischen Option ermöglicht, etwa 25.000 Optanten machten davon Gebrauch. Im Vertrag von Gastein vom 14. August 1865 erhielt Preußen das Herzogtum Sachsen-Lauenburg und das Herzogtum Schleswig, während Holstein bis zum preußischen Einmarsch 1866 an Österreich fiel. Der Vertrag von Prag von 1866 nannte in Artikel 5 ein nationales Referendum in Schleswig, das jedoch erst auf Druck der Alliierten 1920 durchgeführt wurde. Um die Situation der vor 1898 von dänischen Optanten in Schleswig geborenen Kinder, die formell staatslos waren, zu lösen, gingen Deutschland und Dänemark 1907 den Optantenvertrag ein. Dänemark verzichtete im Gegenzug auf die Forderung nach einer Volksabstimmung und erkannte die Grenze an. Im Ersten Weltkrieg blieb Dänemark neutral. 1920 fiel nach einer Volksabstimmung Nordschleswig an Dänemark. Der mittlere und südliche Teil – Südschleswig – blieb bei Deutschland. Die so gezogene Grenze bildet noch heute den Grenzverlauf. Unter Missachtung seiner Neutralität und ohne Kriegserklärung wurde Dänemark im Rahmen der Operation Weserübung ab dem 9. April 1940 von der Wehrmacht des Deutschen Reiches besetzt. Das Land litt bis Ende des Zweiten Weltkriegs unter der deutschen Besatzung. Wie schon zuvor die deutsche Minderheit in der Zeit von 1920 bis 1945 forderte unmittelbar nach dem Krieg die dänische Minderheit eine Neuziehung der Grenze. Die britische Regierung eröffnete der dänischen in der Septembernote vom 9. September 1946 die Möglichkeit einer Grenzverschiebung, was die dänische Regierung jedoch in der Oktobernote vom 19. Oktober 1946 ablehnte. Bereits am 9. Mai 1945 hatte sich der dänische Ministerpräsident Buhl gegen eine Grenzänderung ausgesprochen. Der Morgenthauplan von 1944 sah ebenfalls eine Grenzrevision vor, indem die neue Grenze nördlich der geplanten internationalen Zone um den Nord-Ostsee-Kanal verlaufen wäre. Nach einem positiven Referendum vom 2. Oktober 1972 wurde Dänemark am 1. Januar 1973 Mitglied der Europäischen Gemeinschaft, der auch Deutschland als Gründungsmitglied angehört. Dänemark ist Gründungsmitglied der NATO. Seit dem Beitritt der BRD am 6. Mai 1955 gehören beide Länder damit demselben Militärbündnis an. Heute sind die bilateralen Beziehungen der Nachbarstaaten eng und intensiv.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "17,8 Prozent der dänischen Exporte gehen nach Deutschland und sogar 20,4 Prozent der dänischen Importe stammen aus Deutschland. Damit ist Deutschland für Dänemark der mit Abstand wichtigste Handelspartner. Bei der deutlich größeren deutschen Volkswirtschaft liegt Dänemark auf Platz 20 der Importe und auf Platz 17 bei den Exporten. Dänemark exportiert insbesondere Industrieprodukte, Maschinen und Instrumente sowie landwirtschaftliche Produkte nach Deutschland. In die Gegenrichtung werden Maschinen und Fahrzeuge, Halbfertig- und Fertigwaren, Chemikalien und landwirtschaftliche Produkte exportiert. Dänemark hat im Jahr 2000 in einer Volksabstimmung die Einführung des Euro abgelehnt. Die Dänische Krone unterliegt allerdings dem Wechselkursmechanismus II. Die Schwankung zum Euro darf höchstens ± 2,25 % um den festgelegten Leitkurs von 1 Euro = 7,46038 DKK betragen. Die Wechselkursunsicherheit zwischen beiden Staaten ist daher gering.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Das Straßennetz beider Länder verbindet auf der Jütlandlinie die Europastraße 45, die auf deutscher Seite durch die A7 gebildet wird. Über die Vogelfluglinie werden seit 1963 durch eine Fähre die dänische Insel Lolland mit dem Fährhafen Rødbyhavn und die deutsche Insel Fehmarn für Autos und Züge verbunden. Über diese Strecke sowie über die Landverbindung betreibt die Deutsche Bahn ICE-Verbindungen bis nach Kopenhagen. Weitere Fährverbindungen für Kraftfahrzeuge bestehen zwischen Rostock und Gedser sowie von Travemünde über die schwedischen Häfen in Trelleborg oder Malmö. Das größte bilaterale Projekt ist zurzeit (2011) die feste Fehmarnbelt-Querung, eine Brücke für Züge und Kraftfahrzeuge auf der Vogelfluglinie. Sieben dänische Flughäfen haben Verbindungen nach Deutschland. Allein der Flughafen Kopenhagen-Kastrup wird von 17 deutschen Flughäfen aus angeflogen.", "section_level": 1}, {"title": "Grenzkontrollen.", "content": "Mit dem Beitritt Dänemarks zum Schengener Abkommen fielen die Grenzkontrollen zum 1. Dezember 2000 weg. Für Irritationen im deutsch-dänischen Verhältnis sorgte 2011 die (bald wieder aufgehobene) Wiedereinführung permanenter Kontrollen an den dänischen Grenzen. In Folge der Flüchtlingskrise 2015 führte Dänemark Anfang 2016 erneut stichprobenartige Grenzkontrollen ein. 2016 wurde dabei 2.900 Menschen die Einreise verweigert.", "section_level": 1}, {"title": "Minderheiten.", "content": "Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 entwickelte sich im nun preußischen Schleswig die dänische Minderheit. Seit der Volksabstimmung 1920 gibt es beiderseits der neuen Grenze nationale Minderheiten; auf der deutschen Seite die dänische, auf der dänischen Seite die deutsche Minderheit. Beide unterhalten eine größere Anzahl von Kindergärten, Schulen und Vereine zur Pflege der eigenen Kultur. Das Minderheitenproblem beiderseits der Grenze wurde in den Bonn-Kopenhagener Erklärungen 1955 gelöst. Das Modell wurde oft als Vorbild für die friedliche Lösung von Minderheitenproblemen hervorgehoben. Die dänische Minderheit in Deutschland umfasst etwa 50.000 Angehörige, die im südlichen Teil des ehemaligen Herzogtums Schleswigs (Südschleswig) im Norden des Bundeslandes Schleswig-Holsteins leben. Der Südschleswigsche Wählerverband ist als ihre politische Vertretung von der Fünf-Prozent-Hürde bei Landtags- und Bundestagswahlen befreit, muss aber dennoch so viele Stimmen erringen, wie bei der Sitzverteilung für die Zuteilung des letzten Mandates notwendig sind. Die deutsche Minderheit in Dänemark umfasst etwa 18.000 Angehörige im nördlichen Teil des ehemaligen Herzogtums Schleswig (Nordschleswig) in der Region Syddanmark und ist ebenfalls mit weitreichenden Rechten ausgestattet. Hinzu kommt die nordfriesische Volksgruppe an der Westküste mit entsprechenden Kulturvereinen und mit dem Nordfriisk Instituut.", "section_level": 1}, {"title": "Migration.", "content": "Die Zahl der deutschen Auswanderer nach Dänemark ging im Zuge der Wirtschaftskrise von 2.208 im Jahr 2008 über 1.667 im Jahr 2009 auf 1.265 im Jahr 2010 zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeit und Leben.", "content": "Im Rahmen der Arbeitnehmerfreizügigkeit können Deutsche in Dänemark sechs Monate ohne Aufenthaltsgenehmigung arbeiten. Für einen längeren Aufenthalt ist eine Aufenthaltsbescheinigung erforderlich, die EU-Bürgern bei Vorliegen einer Erwerbstätigkeit in der Regel problemlos ausgestellt wird. Eine zeitlich unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis kann nach fünfjährigem ununterbrochenem legalen Aufenthalt in Dänemark auf Antrag erworben werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die deutsch-dänischen Beziehungen sind heute vor allem durch eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit geprägt. Die beiden Nachbarländer sind Mitglied in der Europäischen Union und in der NATO. Sie haben eine 67 Kilometer lange gemeinsame Landgrenze.", "tgt_summary": null, "id": 1339031} {"src_title": "Timothy Guy Phelps", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Vorstadt wurde nach \"Lindisferne House\", einem Herrenhaus, das in den 1820er-Jahren bei der Vorstadt \"Rosny\" erbaut wurde, benannt. Ab 1892 hieß die Siedlung \"Beltana\", aber wegen der Verwechslungsgefahr mit Bellerive wurde sie 1903 in \"Lindisfarne\" umbenannt. Namenspatron war in diesem Falle die Gezeiteninsel Lindisferne in der See vor Northumberland im Norden Englands. Der östlichste Teil des Zentrums von Lindisfarne, wo der \"Beltana Bowls Club\" und das \"Beltana Hotel\" liegen, heißt heute noch bei der Bevölkerung \"Beltana\".", "section_level": 1}, {"title": "Wassersport.", "content": "Lindisfarne umgibt die gleichnamige Bucht, einer von vielen ähnlichen, geschützten Ankerplätzen am Derwent River. Dort haben sich eine Reihe von Sportvereinen angesiedelt, die sich mit Rudern, Segeln und Motorbootfahren auf den Wasserwegen von Hobart befassen. Der \"Motor Yacht Club of Tasmania\" in der Lindisfarne Bay (s. Foto), der \"Lindisfarne Sailing Club\" und der \"Lindisfarne Rowing Club\" (der Club, in dem die Ruderer Scott Brennan and Stephen Hawkins aktiv sind) liegen alle am Ufer der Bucht.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Daneben gibt es einen großen Sportplatz mit Spielfeldern – Heimat der \"Lindisfarne Blues\", die in der \"Southern Tasmanian Football League\" (heute \"SFL\"), und des \"Lindisfarne Cricket Club\", der in der \"Tasmanian Grade Cricket\", Teil der \"Tasmanian Cricket Association\", spielt –, Tennisplätze – Heimat des \"Lindisfarne Tennis Club\" –, den Beltana Bowls Club und einen \"ANZAC Memorial Park\", alle auf einem Hügel, von dem aus man den Derwent River und den Mount Wellington sehen kann. Im ANZAC Memorial Park findet man einen großen Køkkenmøddinger der tasmanischen Aborigines.", "section_level": 1}, {"title": "Rentnersiedlungen.", "content": "In Lindisfarne gibt es auch eine Reihe großer Rentnersiedlungen und ähnlicher Wohneinrichtungen für ältere Mitbürger, einschließlich des \"Queen Victoria Home\" und der \"Freemasons' Homes of Southern Tasmania\".", "section_level": 1}, {"title": "Kirchliche Organisationen.", "content": "Einige kirchliche Organisationen in Lindisfarne wurden nach den Heiligen und Studenten des englischen Lindisfarne benannt, wie die \"St. Aidan’s Anglican Church\" und die \"St. Cuthbert's Catholic Primary School\".", "section_level": 1}, {"title": "Schulen.", "content": "Schulen in Lindisfarne sind die St. \"Cuthbert's Catholic Primary School\", die \"Lindisfarne North Primary School\" und die \"Lindisfarne State Primary School\". Vorschulunterricht gibt es im \"Kinder Cottage\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Lindisfarne ist ein Vorort von Hobart im Südosten des australischen Bundesstaates Tasmanien. Er liegt ca. 6 km nordöstlich der Innenstadt am Ostufer des Derwent River und gehört zur Local Government Area Clarence City. Beim Census 2011 lebten hier 6.179 Personen.", "tgt_summary": null, "id": 1645786} {"src_title": "Rawle D. Lewis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Anfänge des Gebäudes führen ins Mittelalter. Nach Zerstörungen infolge der Hussitenkriege im Jahr 1430 und der großen Stadtbrände 1605 und 1621 sind 1679 große Umbauten beurkundet. 1721 wurde das Gebäude der Nutzung als Rathaus der Stadt Bayreuth zugeführt. Diese Funktion sollte es bis 1917 innehaben. Mit der Aufgabe als öffentliches Gebäude und Rathaus verbunden ist eine barocke Umformung 1722–1727 unter Federführung des markgräflichen Baumeisters Johann David Räntz. Von 1797 bis 1812 war das alte Rathaus Sitz des Stadtgerichts und von 1816 bis 1832 tagte hier das Kreisgericht. Bis 1916 sollten verschiedene städtische Einrichtungen, wie beispielsweise eine Gewerbeschule oder die Diensträume der Stadtpost, im Alten Rathaus Unterkunft finden. Mit der Einweihung des Neuen Rathauses am Luitpoldplatz verlor das alte Rathaus 1916 seine administrativen Aufgaben. In der Weimarer Republik beherbergte das Barockrathaus von 1921 bis 1928 im Erdgeschoss die Räume der Stadtbücherei. Nach der Zerstörung des neuen Rathauses am Luitpoldplatz im Zweiten Weltkrieg wurde das Alte Rathaus 1945 wieder in seine repräsentativen Ämter eingeführt. Mit dem Rathausneubau 1972 war ein erneuter Funktionswechsel zum Dienstgebäude der bayerischen Landespolizei verbunden. Nachdem Oberbürgermeister Dieter Mronz die \"Dr. Helmut und Constanze Meyer Kunststiftung\" für Bayreuth gewinnen konnte, fiel die Entscheidung für das Alte Rathaus als Sitz des nun entstehenden Kunstmuseums, das im Dezember 1999 seiner neuen Bestimmung übergeben werden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlung.", "content": "Schwerpunkt der Sammlung des Museums ist die Kunst des 20. Jahrhunderts. Unter den rund 10000 betreuten Objekten bilden Arbeiten auf Papier die mit Abstand größte Gruppe. Die Druckgraphiken, Zeichnungen und Aquarelle befinden sich im Depot. Zuweilen werden Einzelobjekte und Objektgruppen in Ausstellungen präsentiert. Das Plakatmuseum im Kunstmuseum Bayreuth umfasst rund 17000 Plakate. Die Plakatmotive konzentrieren sich auf kulturelle Inhalte wie Literatur, Theater, Ausstellungen. Aber auch zu Themengebieten wie Zeitgeschichte, Sport, Reisen oder Gastronomie finden sich mannigfaltige Variationen.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenständige Einrichtungen, Stiftungen und Sammlungen.", "content": "Die \"Dr. Helmut und Constanze Meyer Kunststiftung\" und die \"Caspar Walter Rauh-Sammlung der Oberfrankenstiftung\" bildeten 1991 den Grundstock des Museums, der 1992 um eine Schenkung von Werken des Expressionisten Georg Tappert erweitert wurde. Mit der Gründung des Kunstmuseums erfolgte 1999 die Einrichtung der Tabakhistorischen Sammlung der British American Tobacco. 2002 wurde die \"Prof. Dr. Klaus Dettmann Kunststiftung\" gegründet, es folgte 2009 die \"Voith von Voithenberg Stiftung\". Mit der \"Werner Froemel Sammlung der Oberfrankenstiftung\" kam 2010 ein weiteres großes Konvolut zu den Sammlungsbeständen. Die \"Georg Jakob Best Kunststiftung Viola Schweinfurter\" bildet seit 2014 die jüngste Stiftung im Haus.", "section_level": 2}, {"title": "Schenkungen und Ankäufe.", "content": "Über eigene Ankäufe wächst das Inventar seit 1999 kontinuierlich. Die \"Sammlung Hertha Drescher und Günter Ruckdäschel\" ist seit 2000 im Kunstmuseum. Die \"Prof. Dr. Felix und Sybille Böcker Schenkung\" besteht seit 2008. Der Freundeskreis des Kunstmuseums Bayreuth beschenkt das Haus seit 2005. Die Übergabe des Kleinen Plakatmuseums begründete 2012 das Plakatmuseum im Kunstmuseum Bayreuth.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Kunstmuseum Bayreuth ist das Museum für Moderne Kunst der Stadt Bayreuth. In den historischen Räumen des Barockrathauses werden Ausstellungen zu zeitgenössischer Kunst und Kunst der klassischen Moderne präsentiert. Das Angebot beinhaltet Führungen, museumspädagogische Veranstaltungen und Vorträge.", "tgt_summary": null, "id": 2464376} {"src_title": "Kimiko Douglass-Ishizaka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Margarete Depner wurde als deutschsprachige Siebenbürger Sächsin am 22. März 1885 in Kronstadt im damals zu Ungarn gehörenden Teil der Habsburgermonarchie geboren, einem multiethnischen und multireligiösen Gebiet. Sie war die älteste Tochter von Wilhelm und Julie Scherg, geborene Stenner. Zusammen mit der Schwester Marie (1890–1980) und dem Bruder Wilhelm (1888–1961) wuchs sie in begüterten Verhältnissen auf. Der Vater hatte den Tuchbetrieb seiner Eltern übernommen und das Unternehmen in der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts zu dem bedeutendsten Textilbetrieb Siebenbürgens und der zweitgrößten Fabrik Rumäniens umgestaltet. Die Zahl der Beschäftigten schwankte zu dieser Zeit zwischen 1.400 und 1.900 Personen. 1907 heiratete Margarete Scherg Wilhelm Depner. Er hatte in Wien Medizin studiert und engagierte sich in den 20er und 30er Jahren als Regionalpolitiker. Depner führte eine erfolgreiche Privatklinik für Chirurgie, Orthopädie und Gynäkologie und baute eine der ersten Röntgenkliniken des Landes auf. 1911 kam die Tochter Thea, 1914 kurz vor dem Ersten Weltkrieg die Tochter Maja, und 1919 nach Kriegsende der Sohn Wilhelm zur Welt. Allen drei Kindern wurde eine gute Ausbildung zuteil. Thea studierte Medizin und setzte als Chefärztin in der kommunistischen Zeit im Spital ihres Vaters sein Erbe fort. Maja wurde Historikerin in Kronstadt und Wilhelm Ingenieur. Mit dem Ende des Krieges war die Habsburgermonarchie zerfallen. In Europa kam es zu neuen Grenzziehungen – so auch in Südosteuropa. Siebenbürgen wurde gleich nach dem Friedensschluss 1918 von Österreich abgetrennt und gehörte ab 1920 endgültig zum Königreich Rumänien. Margarete Depner perfektionierte in der Zwischenkriegszeit auch durch autodidakte Studien ihre künstlerischen Kenntnisse und trat durch gesellschaftspolitisches Engagement hervor. Als Vorsteherin des Evangelischen Waisen- und Kinderschutzvereins und als Begründerin eines Tagesheimes für Kinder gingen ihre Tätigkeiten in das Kronstädter Leben ein. Es war die erste Institution dieser Art in Rumänien, bei der die Kinder – einer Ganztagesschule mit Nachmittagsbetreuung ähnlich – unter der Aufsicht von Lehrpersonal nach dem Unterricht eine spezielle Förderung erfuhren. Auch wurden am familiären Mittagstisch der Depners immer mehrere bedürftige Kinder verpflegt. Neben ihrem sozialpolitischen Engagement und ihrer im siebenbürgischen Kontext einzigartigen mäzenatischen Funktion entwickelte sich Margarete Depner in der Zwischenkriegszeit zu einer anerkannten Malerin und Bildhauerin. Der künstlerische Durchbruch gelang ihr 1933 mit einer Gesamtschau ihres Werkes in Kronstadt. Während sie zum fixen Bestandteil der siebenbürgischen Kunstszene avancierte und sich vor allem als eigenständige Bildhauerin profilierte, kam es ab 1933 durch den Aufstieg Hitlers in Deutschland auch in Siebenbürgen zu politischen Machtverschiebungen. Während ein großer Teil der deutschsprachigen Minderheit im Nationalsozialismus und einer „Heimkehr ins Reich“ neue Hoffnung erblickte, war ein anderer Teil von der Notwendigkeit der Eigenständigkeit der Rumäniendeutschen überzeugt. In der Kunst kam es in formaler Organisation zu Gleichschaltung. Ebenso gelang einigen Kunstschaffenden, so auch Margarete Depner, die Beibehaltung der inhaltlichen Eigenständigkeit. Als man 1937 die erste Gesamtschau deutscher Künstler in Rumänien in Kronstadt präsentierte, wurde dies bemerkt: „Auffallend ist die verwirrende Vielfalt von Stilen, von scharfen Gegensätzen in der geistigen Haltung und in der Ausdrucksweise.“ Auffallend war auch die große Beteiligung von Frauen in der Kunst, ein Drittel der sächsischen Künstler war weiblich. Über Margarete Depners Werke hieß es anerkennend, sie besäßen: „eine ganz seltene Feinnervigkeit und höchste persönliche Kultur.“ Diese „persönliche Kultur“ wird die Grundlage für ihre geringe Beeinflussbarkeit durch die NS-Ideologie sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderten sich in Rumänien die gesellschaftlichen Verhältnisse grundlegend. 1948 kam es zu generellen Enteignungen von Besitz und Produktionsmitteln. Dies betraf die Schergsche Tuchfabrik ebenso wie das Depnersche Sanatorium. Waren während des Nationalsozialismus die deutschsprachigen Siebenbürger privilegiert, so wurde die deutschsprachige Bevölkerung nunmehr als „faschistisch“ eingestuft und war Repressionen ausgesetzt. Auch Wilhelm Depner wurde in der Nachkriegszeit dreimal verhaftet. Er genoss jedoch bei den sowjetischen Militärbehörden einen guten Ruf, da er durch seine politische Tätigkeit ab 1933 als Antihitlerist bekannt war. Viele Siebenbürger Deutsche wurden aus Kronstadt zwangsevakuiert. Die Familie Depner beschloss trotz der widrigen Umstände zu bleiben. Margarete Depner gelang es, in der Volksrepublik Rumänien als Künstlerin anerkannt zu werden. So konnte sie, obwohl ihr Wohnhaus enteignet war, ein eigenes Zimmer und ein weiteres als Atelier behalten. Wollte sie als Künstlerin arbeiten, musste sie der Gewerkschaft beitreten. Als sie sich 1951 um die Aufnahme in die Künstlervereinigung bewarb, wurde ihr diese für die Abteilung Skulptur gewährt. Nun, in der kommunistischen Ära, erhielt die über Sechzigjährige erstmals in ihrem Leben einen öffentlich anerkannten Status. Erst als Pensionistin hatte sie einen professionellen Titel für ihre lebenslange Berufung erhalten. Obwohl ihr die Kunst als Hilfe gegen die Schwierigkeiten im Alltag galt und ihr das psychische Überleben sicherte, hatte sie doch die Leichtigkeit in ihrem Schaffen verloren. Sie starb am 2. September 1970 und wurde auf dem Kronstädter Friedhof an der Seite ihres Mannes unter der von ihr geschaffenen Skulptur, der Kauernden beerdigt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Mäzenin.", "content": "Die fast ausschließlich protestantische Gesellschaft der Siebenbürger Sachsen war mehr durch spartanischen Puritanismus denn durch großzügige Kunstförderung geprägt. Margarete Depner war diesbezüglich sowohl als Mensch als auch als Frau eine Ausnahme. Sie besaß durch ihre Herkunft ökonomische Potenz, durch ihre Studien einen guten Geschmack, zudem die richtigen Kontakte und in erster Linie Förderungsambitionen. War sie im Alltagsleben eher anspruchslos, so zeigte sie sich bezüglich der Kunst geradezu verschwenderisch. Über die Jahre hinweg hatte sie über hundert Bilder ihrer siebenbürgischen Kollegen gesammelt. Aber auch internationale Werke bekannter Künstler wie Käthe Kollwitz, Lovis Corinth, Richard Boege oder Ernst Barlach waren Teil ihrer Kollektion. Von einigen Künstlern besaß sie nicht nur ein Werk, sondern zahlreiche. Eine Liste verzeichnet fünf Bilder von Arthur Coulin, dreiundzwanzig Bilder von Friedrich Miess und vierzehn Werke von Fritz Kimm. Dieser hatte auch einige Auftragsarbeiten von den Familien Scherg und Depner erhalten. Er porträtierte die Eltern, Wilhelm und Juliane Scherg, den Ehemann Wilhelm Depner im Operationssaal, die Kinder Thea, Maja, Wilhelm und selbst seine Kollegin Margarete Depner beim Zeichnen. Das Ölbild von Wilhelm Scherg wurde nach ihrem Tode 1971 dem Brukenthalmuseum in Sibiu/Hermannstadt verkauft. So verdankt dieses der Privatsammlung Margarete Depners zwei Ölwerke Fritz Kimms. Von Friedrich Miess gelangten ebenfalls Bilder in das Brukenthalmuseum. Auf die gleiche Art und Weise kamen zumindest zwei wichtige Werke Grete Csaki-Coponys in öffentlichen Besitz. Die in Kronstadt geborene Malerin hatte mit ihrem Mann und den Kindern Siebenbürgen 1934 zu Gunsten von Stuttgart verlassen, von wo aus sie über Berlin Karriere machte. In ihrer Heimat sind „Die Dächer im Schnee“, in Hermannstadt/Sibiu dank des sammlerischen Engagements von Margarete Depner nun im Brukenthalmuseum zentraler Bestandteil der permanenten Ausstellung. „Die Dächer im Schnee“ befanden sich zusammen mit acht anderen Bildern im Nachlass von Margarete Depner. Auch Hans Eder wurde durch Aufträge gefördert. Er malte Depner im Operationssaal und die Schwägerin Marie Depner mit ihrem Strickstrumpf. Dieses Porträt wurde von der Tochter Margarete Depners, Maja Philippi, 1971 dem Brukenthalmuseum verkauft. Auf die gleiche Art und Weise gelangte seine „Bosporuslandschaft“ in Museumsbesitz. Margarete Depner besaß in ihrer Privatsammlung für das geplante Museumsprojekt zumindest neun Bilder von Hans Eder. Seine „Hochzeit vom Kanaan“ wurde 1983, zum 110. Geburtstag von Wilhelm Depner von den verantwortungsvollen Erben der Schwarzen Kirche in Kronstadt zum Geschenk gemacht. Dort ist sie durch die großzügige Geste der Erben im Osten des nördlichen Seitenschiffes, gleichsam als stilles Vermächtnis Margarete Depners an die Nachgeborenen im öffentlichen Raum für alle Interessierten zu besichtigen. Ihre bislang unterschätzte jedoch im Kontext pionierhafte Rolle als Mäzenin wird durch die Widmung des Kronstädter Komponisten Paul Richter besonders unterstrichen. Das Streichquartett Nr. 2 in d-moll versah er mit folgenden Worten: „Der Künstlerin und Förderin der Kunst Frau Margarethe Depner verehrungsvoll zugeeignet vom Componisten. Hermannstadt 1. Februar 1937.“ Ihre Vision war es, ihre private Kunstsammlung in einem eigenen Museum der Öffentlichkeit zu präsentieren. Diese Idee ließ sich im Nachkriegsrumänien wegen fehlender finanzieller Mittel und der Enteignung ihres Hauses, das sie mit zahlreichen Mitbewohnern teilen musste, nicht verwirklichen.", "section_level": 2}, {"title": "Künstlerischer Werdegang.", "content": "Die Region Siebenbürgen war, bis in die Zeit des Nationalsozialismus hinein, direkt an die gesamteuropäischen Kunstentwicklungen angeschlossen gewesen. Man verfolgte und reflektierte hier die europäischen Trends und entwickelte sie zu eigenständigen Kunstformen weiter. Dennoch waren die Bildungsmöglichkeiten in Siebenbürgen für Mädchen äußerst eingeschränkt. So besuchte Depner bereits zwischen 1901 und 1902 ein Mädchenpensionat in Weimar. Schon bald begann sie zu zeichnen und konnte sogar 1905 eine eigene Schulung bei Wilhelm Jordan in Berlin, der wichtigsten Metropole für zeitgenössische Kunst, durchsetzen. Der Aufenthalt scheint zudem mit der persönlichen Bekanntschaft der von ihr bewunderten Käthe Kollwitz verbunden gewesen zu sein, deren lebensbiographischen und künstlerischen Ähnlichkeiten in ihren frühen Arbeiten, Kohlezeichnungen und Lithographien offensichtlich sind. In der Folge fand sie ihre Privatlehrer auch in Kronstadt unter anderem bei Ernst Kühlbrandt (1857–1933). Durch seine gelehrigen Hände waren die meisten siebenbürgischen Künstler gegangen. Sein Zeichenunterricht baute auf exaktes Naturstudium. Arthur Coulin (1869–1912), der in Graz, München, Wien und Rom seine stilistischen Schulungen erhalten hatte und der sowohl durch seine Bilder als auch seine publizierten kunsthistorischen Betrachtungen für die moderne Malerei Siebenbürgens bahnbrechend war, beeinflusste sie in ihren frühen Jahren ebenfalls. Freundschaftliche Beratung kam zudem von Friedrich Miess, Fritz Kimm und Hans Eder. Im Ersten Weltkrieg flüchtete die Familie nach Budapest. Dort gelang es Dengler, bei István Réti (1872–1945) zahlreiche Zeichenkurse zu belegen. Für die Künstlerin bedeutete dies einen Professionalisierungsschub. Réti hatte in München, Paris und Turin studiert und zählte zu den bedeutendsten Künstlern Ungarns. Er war zudem Mitbegründer der 1896 ins Leben gerufenen Künstlerkolonie von Nagybánya/Baia Mare. Dort fand 1916 Depners erste Ausstellung statt, bei der eines ihrer Ölbilder prämiert wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg tritt in ihren Arbeiten die Beschäftigung mit sozialengagierten Fragen und den kriegsbedingten Erlebnissen klar zu Tage. Im Spital ihres Mannes hatte Margarete Depner immer wieder Verwundete gepflegt und ihre Beobachtungen ins Zentrum ihres Schaffens gestellt. \"Die arme Witwe\", \"Mutter und Waisenkind\" und \"Die Waisenkinder\" waren offensichtlich erschütterndes Thema einer krisenhaften Zeit und einer wach beobachtenden Künstlerin. Wie wichtig ihr diese pazifistischen Werke waren, zeigt auch die Tatsache, dass sie als Lithografien auf Postkarten vervielfältigt wurden. Das Thema \"Die Waisenkinder\" bearbeitete sie zudem nochmals in Öl. 1919 publizierte sie ihre Arbeiten, so die eines Verwundeten mit Kopfbandagen – der Steinzeichnung und die der Betrogenen einer Lithografie – 1920 – beide in der Kunstzeitschrift \"Das neue Ziel\". Diese Entstehungszeit macht deutlich, dass die zugeschriebene Ähnlichkeit mancher ihrer Grafiken mit jenen von Käthe Kollwitz kaum zufällig sein kann. Margarete Depner traf als fast Vierzigjährige die Entscheidung für die Ölmalerei. Hier setzte sie in den 20er Jahren ihren neuen Schwerpunkt. Zwischen 1925 und 1927 nahm sie in privaten Kunstschulen in München und 1929 in Berlin Malunterricht. 1930 sollte eine Schau einen Gesamtüberblick über die künstlerische Szene in Kronstadt ermöglichen. Margarete Depner beteiligte sich daran mit zahlreichen Werken der unterschiedlichen Genres. Zur zweidimensionalen Arbeit der Grafik und Malerei war demnach Mitte bis Ende der zwanziger Jahre die dreidimensionale Bildhauerei getreten. In diesem Genre wird sie zur Pionierin Siebenbürgens, der die Region die Wiederbelebung der Plastik verdankt. Ihre neue Beschäftigung mit der Bildhauerei brachte sie 1931 zu ausführlicheren Studienzwecken nach Deutschland. Ihr Ziel galt dem aus Wien stammenden Bildhauer Josef Thorak, der unter den Nationalsozialisten mit seiner monumentalen Formgestaltung eine besondere Karriere machte. Der Aufenthalt in seinem Atelier dauerte nur kurz, da sie die Gigantomanie des männlichen Kollegen nicht schätzte. In der Privatschule von Marcel Gimond erhielt sie 1934 in Paris ihre letzte fachliche Fortbildung. Margarete Depner positionierte sich in den 30er Jahren zunehmend als Bildhauerin und beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen. Sie war jedoch immer wieder mit einer Auswahl ihrer Werke der anderen zwei Genres, der Grafik und Ölmalerei – sowohl bei Ausstellungen in Kronstadt als auch bei den jährlichen Frühlings- und Herbstpräsentationen in Bukarest vertreten. In den zwanziger und dreißiger Jahren entstanden der Großteil ihrer Grafiken und Ölarbeiten und die wichtigsten Skulpturen. Es war dies nicht nur künstlerisch eine fruchtbare, sondern auch beruflich eine erfolgreiche Zeit, die ihr durch zahlreiche Ausstellungen den Durchbruch in die Öffentlichkeit bescherte. Der erste Höhepunkt ihres Schaffens mündete in der großen Präsentation von 1933. Zusammen mit dem Bildhauer Hans Guggenberger und der Kunsthandwerkerin Rieke Morres wurde ihr Werk im Dezember des Jahres in Kronstadt der Öffentlichkeit vorgestellt. Depner war mit einem Querschnitt durch ihr gesamtes bisheriges Werk vertreten. Zwölf Plastiken und vierzig Bilder zeigten sie als vielfältige Künstlerin. Ihre Schau umfasste Arbeiten der letzten zehn Jahre. Nach Aussage ihres Kollegen Friedrich Miess, war es die schönste Schau, die Kronstadt je erlebt hatte. Die zentralen Plastiken Margarete Depners waren \"die Sinkende\", \"die Trauernde\" und \"die Kauernde\", lebensgroße weibliche Marmorstatuen. Letztere waren Grabfiguren in Hermannstadt und Kronstadt. Margarete Depner war, soweit bekannt, die erste, die in Siebenbürgen eine Plastik in Lebensgröße geschaffen hatte. Diese Ausstellung bedeutete ihren künstlerischen Durchbruch und zeigte sie als Repräsentantin der Porträtkunst. Sie hält die Balance zwischen Form und Charakter, da sie von sich – der Künstlerin – wie sie sagt, die Freiheit fordert, die Folie der universellen Gesetzlichkeit im Abbild zu erforschen. Rumänien war 1941 an der Seite des Deutschen Reichs in den Krieg eingetreten. Die siebenbürgische Minderheit sollte durch die mentale Eingliederung ins Deutsche Reich wieder Mehrheitsbewusstsein erhalten und sich anhand ihrer Künstler bei einer Propagandaschau im nationalsozialistischen Deutschland präsentieren. Bereits 1942 wurden in Berlin 120 Werke von 23 Malern, Graphikern und Bildhauer aus den deutschsprachigen Siedlungsgebieten Rumäniens gezeigt. 1944 fand eine zweite große Wanderausstellung deutscher Künstler aus Rumänien statt, bei der nun sogar 28 Kunstschaffende, von denen über ein Viertel weiblich war, mit über 300 Werken Vertretung fanden. Als erste Station der Wanderausstellung fungierte das Künstlerhaus in Wien. Depner war mit fünf Plastiken vertreten, wobei vier nicht explizit nationalsozialistisch konnotiert waren, so \"die Sinkende\" und der \"Männerkopf\". Die Skulptur \"Sächsisches Bauernmädchen\" konnte mit dem hochgebundenen Haarkranz des Mädchens leicht im Sinne einer nationalsozialistischen Frauenideologie verwendet werden. Die gleichgeschaltete Presse hob in den Rezensionen in erster Linie die Werke Depners positiv hervor, und so las man von der „Sonderstellung der wundervollen Plastiken deren beseelte Menschengestaltung, virtuose Beherrschung des Technischen und charaktervolle Durcharbeitung sich dem Gedächtnis einprägten.“ Die Ausstellung war als Verkaufsschau geplant. In kurzer Zeit hatten vier Fünftel der Werke ihre neuen Besitzer gefunden. \"Die Sinkende\" begeisterte zudem den Oberbürgermeister von Stuttgart, der beschloss, sie für die „Stadt der Auslandsdeutschen“ zu erwerben. Lange Zeit war die Skulptur nach dem Zweiten Weltkrieg im Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart aufgestellt. Mittlerweile befindet sie sich als Dauerleihgabe der \"Galerie der Stadt Stuttgart\" im \"Siebenbürgen Institut\" in Gundelsheim. Viele der Arbeiten erreichten in der Folge der Bombardements ihr Ziel Berlin nicht und blieben verschollen. Für Depner bedeutete dies den Verlust einiger ihrer wichtigsten Arbeiten. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet sie kunsthistorisch in Vergessenheit. Der Weg zu internationalen Ausstellungen war ihr auch durch den „Eisernen Vorhang“ versperrt. Die Kunst diente ihr jedoch als Rettungsanker und half ihr, Strategien des psychischen Überlebens zu kreieren. Margarete Depner arbeitete trotz räumlicher Enge kontinuierlich weiter. Für die deutsche Minderheit war es schwierig, sich im Kunstbetrieb Rumäniens zu behaupten. Die regelmäßig zweimal jährlich in Bukarest organisierten Kunstschauen wurden zwar von dieser beschickt, ihre Werke fanden dort jedoch wenig Beachtung. Grafik und Ölmalerei waren nun im Werk Depners zu Gunsten der Plastik zurückgetreten. Unbeirrt von äußeren Stilvorgaben des Sozialistischen Realismus behielt sie ihre Handschrift und realisierte bis zu ihrem Tod 1970 nur die eigenen Kunstvorstellungen. Ihre künstlerische Tätigkeit half ihr über körperliche und seelische Schwächen hinweg. 1968 notierte sie: „Der Gedanke an eine umfassendere Sonderausstellung in meiner Vaterstadt gibt mir noch ein wenig Arbeitsmut und wäre mein Wunsch, aber nicht meine Hoffnung.“ Nach ihrem Tod blieb ihr bildnerischer Nachlass mehr als 30 Jahre auf dem Dachboden verborgen, bis er durch Zufall wieder ans Licht kam. In einer Monographie wurde in Wien über ihr Werk 2011 publiziert und seine Bedeutung im internationalen Kontext der Klassischen Moderne beschrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Margarete Depner war nicht nur Künstlerin, sondern auch sozial engagierte Wohltäterin, Kunstsammlerin und Mäzenin. Als Frau durchbrach sie den ihr zugeschriebenen Rollenrahmen und profilierte sich erfolgreich als Künstlerin. Dennoch konnte sie eine internationale Positionierung innerhalb der Kunstgeschichte bislang vor allem durch die politischen Rahmenbedingungen ihres Wirkungskreises nicht erlangen. Im nationalsozialistischen Deutschland erhielt besonders 1944 mit ihrer Beteiligung an einer umfangreichen Werk- und Verkaufsschau Anerkennung von der gleichgeschalteten öffentlichen Meinung. Kunstgeschichtlich vergessen, machte erst die Wiederentdeckung und Aufbereitung ihres bildnerischen Nachlasses im Jahre 2011 eine begründete Einordnung in die Kunst der Moderne möglich. Sie wurde 1885 in Kronstadt als Österreicherin geboren und starb 1970 ebenda als rumänische Staatsbürgerin. Ihr Leben spiegelt die radikalen politischen Einschnitte, die ihr Geburts-, Wirkungs- und Sterbeort – Kronstadt – zwischen der k.u.k. Habsburgermonarchie über zwei Weltkriege hinweg zum rumänischen Kommunismus erlebte. Die sogenannte Klassische Moderne findet in Siebenbürgen durch das multiethnische Milieu eine spezielle Ausprägung und ist durch Stilpluralismus gekennzeichnet. Sowohl während der historischen Zugehörigkeit zur Habsburgermonarchie als auch später als Teil Rumäniens waren zuerst Hermannstadt/Sibiu und danach Kronstadt/Braşov bedeutende Kunstzentren Siebenbürgens. Hier verfolgte und reflektierte man die europäischen Trends und entwickelte sie zu eigenen Kunstformen weiter. Viele der Kunstschaffenden Siebenbürgens verließen allerdings das Gebiet, um im Ausland Berühmtheit zu erlangen. Margarete Depner war eine der ganz wenigen, die bis zu ihrem Tod 1970 in Kronstadt wirkten, was sie zu einer „Verschollenen“ der Kunstgeschichte machte. Sie entwickelte lebenslang ihren eigenen Stil, setzte sich zwar mit den Stilrichtungen der Jahrhundertwende und den Trends der Zwischenkriegszeit auseinander, wollte sich aber keinem der voneinander abgegrenzten Gestaltungsformen eindeutig zuordnen lassen. Der Hermannstädter Kunsthistorikerin Gudrun Liane Ittu (2011) zufolge war Margarete Depner „eine äußerst facettenreiche Künstlerin. Als Grafikerin, Malerin und Bildhauerin zählt sie zu den bedeutendsten Vertreterinnen der klassischen Moderne Siebenbürgens.“ Im europäischen Kontext kommentiert die Wiener Kunsthistorikerin Sabine Plakolm-Forsthuber (2011): „Das Ergebnis war ein koloristisch äußerst differenzierter und ansprechender expressiver Realismus, der innerhalb der siebenbürgischen Kunst ein außergewöhnliches und in der mitteleuropäischen ein hohes, qualitatives Niveau erreichte.“ Ihr sichtbares Lebenswerk besteht, abgesehen von den Stillleben und Landschaftsbildern in erster Linie aus Männer-, Frauen- und Kinderporträts oder -büsten und -skulpturen. Von der Grafik herkommend, legte sie später ihren Schwerpunkt auf die Ölmalerei und danach auf die Skulptur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Margarete Depner, geb. \"Margarete Scherg\" (* 22. März 1885 in Kronstadt; † 2. September 1970 ebenda) war eine siebenbürgisch-sächsische Bildhauerin, Malerin, Zeichnerin und Kunstsammlerin sowie Mäzenin anfangs ungarischer und anschließend rumänischer Staatsangehörigkeit.", "tgt_summary": null, "id": 348236} {"src_title": "Blue Hills Reservation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprung und Formierung.", "content": "Der Vorläufer von Greenpeace in Australien soll die \"La Flor\" sein, ein Schiff, das Rolf Heimann in \"Greenpeace IV\" umbenannte und 1974 von Melbourne in Australien über Neuseeland in Richtung Mururoa steuerte. Heimann, ein Buchautor und Künstler aus Dresden, hatte die Absicht gegen den ersten in diesem Jahr stattfindenden französischen Nukleartest zu protestieren, allerdings kam das Schiff dort erst an als der französische Tests bereits in der Atmosphäre erfolgt war. Die Aktivistengruppe \"Whale and Dolphin Coalition\" gründete 1977 der australische Fotograf Jonny Lewis in Sydney und der französische Geschäftsmann Jean-Paul Fortom-Gouin, der von dem Kanadier Bob Hunter eingeladen worden war (Mitbegründer von Greenpeace und dessen erster Präsident), und seiner Frau Bobbi, die erste Greenpeace-Finanzverwalterin. 1977 wurde die Umweltorganisation \"Greenpeace Australia\" gegründet. Die erste gewaltfreie Aktion begann sie am 28. August 1977 gegen die letzte australische Walfangstation bei Albany, die Cheyne Beach Whaling Station. Über die folgenden drei Wochen setzten sich Lewis, Fortom-Gouin, Bob Hunter und die Australier Tom Barber und Allan Simmons mit einem Zodiac-Schlauchboot, bis zu 30 Seemeilen vor der Küste, zwischen die Harpunen von drei Walfangschiffen, die Pottwale jagten. Dabei ereigneten sich zwei Beinahezusammenstöße, es gab aber keine Verletzten. Die \"Whale and Dolphin Coalition\" wurde durch den Tierschützer Richard Jones, der sie registrierte und dem Journalist Jodi Adams aus Sydney, der der erste Greenpeace-Koordinator in Australien wurde, in die \"Greenpeace Australia\" umgewandelt. Der erste Vermögenswert der Organisation war das Zodiac aus der Albany-Kampagne. Der letzte von Australiern harpunierte Wal, war ein weiblicher Pottwal, den die \"Cheynes Beach Waling Company\" am 20. November 1978 erlegte. Als dies geschah, beendete Greenpeace ihre Kampagne am nächsten Tag. 1979 ratifizierte Australien die internationalen Verträge gegen den Walfang und damit endete der Walfang in australischen Gewässern. GPAP war auch an australienweiten Aktionen gegen Uranabbau und -export Australiens in der Vergangenheit beteiligt und bis heute auch an zahlreichen Natur-, Meeresschutz- und Umweltkampagnen.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenschluss und Kampagnen seit 1998.", "content": "Im frühen Jahr 1998 verschmolzen \"Greenpeace Australia\" und \"Greenpeace Pacific\" zu \"Greenpeace Australia Pacific\". Die GPAP „kämpft“ gegen Atomwaffen und Atomenergie, Entwaldung, die Anwendung von Gentechnik in der Natur, Klimawandel, Umweltgifte, und Verwendung von Grundschleppnetzen und Überfischung. Sie verwendet die Taktik der gewaltlosen direkten Aktion an, um Aufmerksamkeit für die bedrohte Umwelt zu erzeugen und Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Alternativvorschläge von Greenpeace beziehen sich auf Regenerative Energie, Waldschutz, Errichtung von Meeresschutzgebieten, Schutz der Biodiversität und Schaffung von nationalen und internationalen Regeln gegen Umweltzerstörung. Greenpeace setzt sich vor allem aktiv für die Rettung der Wale ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Greenpeace Australia Pacific (GPAP) ist ein Teil der weltweit operierenden Umweltorganisation Greenpeace mit Sitz in Sydney, Australien. Die GPAP ist eine der größten Umweltorganisationen Australiens.", "tgt_summary": null, "id": 9237} {"src_title": "Aiwowo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Beeinflusst von einem Werbespot wünscht sich Lisa das „Turbo-Tagebuch“ zu ihrem Geburtstag. Ihre Eltern beschließen, diesem Wunsch nachzukommen. Da Homer im Einkaufszentrum zunächst abgelenkt ist, bis es ausverkauft ist, lässt er an einem Stand einen personalisierten Film anfertigen. Dazu werden einige Vorlieben und Hobbys der Protagonisten erfragt; in die dadurch festgelegte Handlung werden die Namen und Gesichter aus Fotos eingefügt. An Lisas Geburtstag ist sie am Boden zerstört. Statt eines modischen Tagebuchs erhält sie von ihrem Bruder Bart einen Laserpointer und von ihren Eltern den billig gemachten Film. Neben dem ungewünschten Geschenk werden ihr im Film völlig falsche Interessen und Vorlieben zugeordnet. Sie hat den Eindruck, dass ihr Vater sie nicht kennt und nicht weiß, was sie ausmacht. Der schuldbewusste Homer versucht selbst, mehr über Lisa zu erfahren, da er aber sehr plump verfährt und sie beleidigt ist, scheitert er. Schließlich beauftragt er den Detektiv Dexter Colt, damit er Lisa nachspioniert. Nach einigen Tagen übergibt er Homer ein mehrseitiges Dossier, das Homer benutzt, um Lisa näher zu kommen. Lisa, die von der Observation nichts ahnt, ist erfreut und gerührt. Die beiden machen nun gemeinsame Unternehmungen. Dexter Colt fordert allerdings 1000 Dollar als Bezahlung; Homer ist über die Höhe der Rechnung entsetzt und verweigert die Zahlung. Einige Tage später sehen Homer und Lisa in den Fernsehnachrichten einen Bericht über einen Einbruch in ein Forschungslabor, bei dem Versuchstiere befreit wurden. Die Polizei hat am Tatort eine Buchbesprechung von Lisa gefunden, welche ihre Unschuld gegenüber Homer beteuert, obschon sie stark für Tierrechte eintritt. Als kurz darauf die Polizei am Haus der Simpsons klingelt, ergreifen Homer und Lisa per Auto die Flucht. In einem Unterschlupf gesteht Homer, dass er den Detektiv auf sie angesetzt hat, um ihre Vorlieben herauszufinden. Dieser hatte so auch Zugriff auf ihre Buchbesprechung. Lisa ist erschüttert, aber da die Polizei ihren Aufenthaltsort herausgefunden hat, müssen die beiden ein weiteres Mal flüchten. In einem Wald treffen sie auf einen Zirkus, in dem sie die Tiere aus dem Forschungslabor wiederentdecken. Lisa vermutet, dass der Detektiv die Tiere nicht befreit, sondern gestohlen und aus Geldgier verkauft hat. Dexter Colt taucht nun ebenfalls auf. Als Homer droht, ihn anzuzeigen, verfolgt er ihn mit gezogener Waffe. Kurz bevor er Homer in einem Spiegelkabinett erschießen kann, hört Lisa mit, dass ihr Vater auch ohne Hilfe einiges über sie weiß. Mutig blendet sie Colt daher mit dem Laserpointer. Colt wird gestellt, Lisa und Homer versöhnen sich.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einschaltquoten.", "content": "Die deutschsprachige Erstausstrahlung der Episode \"Der Vater, der zu wenig wusste\" am 14. Februar 2004 verfolgten auf ProSieben durchschnittlich etwa 1,31 Millionen Zuschauer. Damit lag der Wert relativ deutlich über dem Staffel-Durchschnitt von 1,01 Millionen Zuschauern.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnung.", "content": "Bei der Verleihung zum Writers Guild of America Award im Jahre 2004 setzte sich Matt Selman mit dieser Episode durch und gewann. Weitere Nominierte waren J. Stewart Burns und Michael Price mit den Die Simpsons-Episoden \"Moe Baby Blues\" und \"Wiedersehen nach Jahren\", Tony Gama-Lobo und Rebecca May für die King of the Hill-Episode \"Reborn To Be Wild\" (engl. Titel), Patric M. Verrone für die Futurama-Episode \"Der Stich\" und Steven Banks für die beiden Jimmy Neutron-Episoden \"Geheimagent James Neutron, Teil 1\" und \"Geheimagent James Neutron, Teil 2\".", "section_level": 2}, {"title": "Kurioses.", "content": "In der amerikanischen Ausstrahlung der Folge wurde in einer Szene die angebliche E-Mail-Adresse von Homer gezeigt. Daraufhin verfassten einige tausend Fans E-Mails an die Adresse \"chunkylover53@aol.com\" und erhielten auch tatsächlich Antwort von Homer. Nach Ausstrahlung der Folge loggte sich der Drehbuchautor Matt Selman in das E-Mail-Postfach ein und musste feststellen, dass dies die maximale Anzahl von Posteingängen enthielt. Er versuchte alle E-Mails in Homers Namen zu beantworten, aber kaum hatte er eine große Anzahl bearbeitet erschienen weitere E-Mails.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Vater, der zu wenig wusste (Originaltitel: \"The Dad Who Knew Too Little\") ist die achte Episode der 14. Staffel der US-amerikanischen Zeichentrickserie \"Die Simpsons\". Im Jahre 2004 gewann sie einen Writers Guild of America Award.", "tgt_summary": null, "id": 594975} {"src_title": "Satudarah MC", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Meteorologische Grundlagen.", "content": "Kältewellen beginnen, wenn hochreichende Kaltluft aus Gebiet über der Arktis im Zusammenhang mit einer kräftigen Tiefdruckentwicklung auf der Rückseite eines Höhentrogs weit nach Süden vordringen kann (siehe auch Polarwirbel). Über einer Schneedecke kann die Lufttemperatur durch Ausstrahlung extrem niedrige Werte erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Verhältnisse in Europa.", "content": "In Mitteleuropa entstehen Kältewellen im Winter insbesondere durch Advektion sehr kalter Festlandsluft aus Nord-Ost. Klassisches Aktionszentrum ist ein dominantes Russlandhoch über Sibirien, das großräumig arktische Kaltluft nach Mitteleuropa führt. Mitunter bildet dieses sibirische Hochdruckgebiet einen Hochdruckkeil bis nach Skandinavien aus, so dass bei gleichzeitig tiefem Luftdruck über dem Mittelmeer mit einer östlichen Strömung Kaltluft bis nach Südwesteuropa vorstoßen kann. Die Kältewellen sind für Mitteleuropa meist gut dokumentierte Singularitäten (regelhaft eintretende Ausnahmen), in der kalten Jahreshälfte, verfrüht Mitte Oktober bis hin verspätet zu den Eisheiligen als Wintereinbrüche oder Hochwinterphasen, in der warme Jahreszeit als Zwischenphasen der sommerlichen Wärme. Sie treffen mit signifikanter Häufigkeit rund um gewisse Termine ein, können aber stark um diese schwanken oder gänzlich ausfallen.", "section_level": 1}, {"title": "Nordamerika.", "content": "Anders als bei arktischer Polarluft in Europa mit den Alpen als Wetterscheide kann die eisige, klirrende Kälte aus der Arktis wegen der geologischen Verhältnisse in Nordamerika weiter nach Süden vordringen und neben Kanada auch die USA erreichen. Durch die Anordnung der Gebirge auf dem Kontinent in Nord-Süd-Richtung und der fehlenden Erwärmung über einem Meer können Minustemperaturen 20 Grad Celsius unter Null mit ausgeprägten Temperatursprüngen so auch Millionen Menschen betreffen. Anfang 2019 erreichte eine Kältewelle etwa den Süden Kanadas und den mittleren Westen und Nordosten der Vereinigten Staaten mit minus 31 Grad Celsius in Chicago. Auch der Jetstream spielt eine andere Rolle als in Europa.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Kältewelle ist eine in relativ kurzer Zeit auftretende starke Abkühlung auf unterdurchschnittliche Werte der Lufttemperatur. Sowohl am Anfang wie am Ende des Winters spricht man von \"Wintereinbruch.\"", "tgt_summary": null, "id": 1377540} {"src_title": "Avraham Botzer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Al-Mustapha wurde für den Nachrichtendienst ausgebildet. Er war in mindestens zwei Beobachtungen von Putschversuchen involviert, was ihm das Interesse von Sani Abacha einbrachte.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitschef.", "content": "Er war der Aide-de-camp von Sani Abacha in dessen Zeit als Armeechef von August 1985 bis August 1990. Während der Militärdiktatur Abachas vom 17. November 1993 bis 8. Juni 1998 war al-Mustapha der Chief Security Officer to the Head of State (CSOHS). Die von ihm geleiteten Einheiten waren an der außergerichtlichen Ermordung von Oppositionellen beteiligt. In seinen Funktionen hatte al-Mustapha außergewöhnliche Vollmachten. Außerdem war Al-Mustapha in der auch der Chef des State Security Service (SSS), des Directorate of Military Intelligence und der National Intelligence Agency. In diesen Funktionen wurde er beschuldigt, für Folterungen, Tötungen und bewusste Fahrlässigkeit verantwortlich gewesen zu sein. Er soll auch auf Anweisungen von Sani Abachas Frau Maryam mehrere Frauen festgehalten und gefoltert haben, die diese für Affären ihres Mannes hielt. Außerdem wurde er beschuldigt, als Chef des SSS mithilfe von Diplomatenpässen mit Drogen gehandelt zu haben. Nach dem Tod von Abacha am 8. Juni 1998 wurde al-Mustapha seiner Posten enthoben.", "section_level": 2}, {"title": "Anklage.", "content": "Im Oktober 1998 wurde al-Mustapha zusammen mit Mohammed Abacha, dem Sohn des Diktators, verhaftet. Mohammed Abacha wurde 2002 freigesprochen. Al-Mustapha wurde am 5. Februar 2012 vom High Court in Lagos zum Tod durch den Strang verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen für die Ermordung der Oppositionsführerin Kudirat Abiola, der Frau von Moshood Abiola, am 4. Juni 1996 verantwortlich zu sein. Sie wurde zusammen mit ihrem Fahrer im Morgenverkehr von Lagos von Unbekannten erschossen. Al-Mustapha hatte die Waffe und Munition geliefert. Der Richterin wertete den Umstand, dass al-Mustapha in der Haft gefoltert wurde, nicht als mildernd.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hamza al-Mustapha ist ein nigerianischer Offizier im Rang eines Majors. Er war Sicherheitschef des ehemaligen Diktators Sani Abacha. Nach dessen Tod 1998 wurde er des Mordes angeklagt und im Februar 2012 zum Tode verurteilt.", "tgt_summary": null, "id": 886267} {"src_title": "Kiang Ya", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Er war der zweite Generalsekretär der Organisation und gründete die Organisation Campaign for Nuclear Disarmament. Baker war Mitglied der Religious Society of Friends (Quäker) und leitete zudem Quaker Peace and Social Witness, eine Organisation der Quäker in England zur Unterstützung und Umsetzung der Tugenden des Quäkertums.", "section_level": 1}, {"title": "Leben und Werk.", "content": "Als Pazifist verweigerte Baker den Kriegsdienst während des Zweiten Weltkrieges. In der Zeit des Krieges arbeitete er für die \"Famine Relief\" Kampagne, bei der er Spenden zum Versenden von Essenspaketen nach Europa sammelte und die Aufklärung der britischen Bevölkerung über die politische Situation unterstützte. Von 1946 bis 1948 leitete er ein Zentrum der Quäker in Delhi. Baker war Generalsekretär der National Peace Council von 1954 bis 1959. Ende der 1950er Jahre und zu Beginn der 1960er Jahre unternahm Baker vier Friedensmissionen nach Zypern, wo er Berichte über den dortigen Friedensprozess schrieb. Während seiner Arbeit in Zypern lernte er Peter Benenson, den Gründer von Amnesty International, kennen und freundete sich mit ihm an. Sie erörterten politische, ethische und religiöse Angelegenheiten und leiteten zusammen das Projekt \"Appeal for Amnesty\" 1961, für das sie einige Unterstützer gewinnen konnten. Darüber hinaus korrespondierten sie gemeinsam mit Politikern und Vertretern der Medien und der Kirche. Baker half Benenson beim Recherchieren und Entwerfen seines Buches \"Persecution ’61\" über Fälle von politischen Häftlingen, zu welchem Benenson bemerkte, dass es ohne diese Hilfe nicht entstanden wäre. Der heute geläufige Ausdruck „politischer Gefangener“ geht auf Baker zurück und ist ebenso ein zentrales Anliegen von AI geworden wie seine Haltung, dass man Häftlingen, die keine Vertretung vor Gericht haben und in der Gefangenschaft Gewalt erfahren, unterstützen muss. Die deutsche Journalistin Carola Stern traf Baker im Juni 1961 auf einem Kongress für die Freiheit der Kultur zusammen mit Gerd Ruge. Sie berichtet:\"\"...herein kam ein Engländer namens Eric Baker, das war ein Freund von Peter Benenson, dem Gründer von Amnesty International. Er erzählte uns von dieser neuen Organisation und wir beschlossen noch in der Nacht, die deutsche Sektion zu gründen.\"\" 1966 wurde Baker Generalsekretär von AI. Die Organisation war zu dieser Zeit wegen Benensons Rücktritt als Präsident der Organisation in der Krise. Das Präsidentenamt wurde abgeschafft und Eric Baker wurde zum Generalsekretär gewählt. Baker musste die innere Stabilität der Organisation wiederherstellen und ihre Ziele neu festlegen. Bis zum Juli 1968, als Martin Ennals zum Generalsekretär ernannt wurde, wuchs die Zahl der AI-Gruppen wieder und mehr als zehn Prozent der politischen Gefangenen, derer sich die Gruppe angenommen hatte, kam frei. Baker war zudem Vorsitzender der britischen Sektion von AI, des „Amnesty-Unterkomitees für die Abschaffung von Folter“ und stellvertretender Vorsitzender des \"International Executive Committee of Amnesty\". Er setzte sein Engagement für den Frieden im Sinne der \"Religious Society of Friends\" fort und richtete Sitzungen zu politischen Gefangenen und Folter bei dem jährlichen Treffen der \"Religious Society of Friends\" im Jahr 1974 in London und 1976 auf dem \"Triennial Meeting of the Friends World Committee for Consultation\" aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eric Baker (* 22. September 1920; † 11. Juli 1976) war ein britischer Aktivist und Mitbegründer der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI).", "tgt_summary": null, "id": 484194} {"src_title": "Adela Sequeyro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bildbeschreibung.", "content": "Auf dem quadratischen Gemälde ist in einer Großaufnahme das \"Mädchen mit Haarband\", eine junge Frau mit leicht geneigtem Kopf im Halbprofil, dargestellt. Über ihre rechte Schulter blickt sie den Betrachter mit leicht gesenkten Augenlidern an. Auf den ersten Blick scheint sie bekümmert und flehend. Bei näherer Betrachtung ist jedoch ihr sehnsüchtiger und verführerischer Blick erkennbar. Möglicherweise flirtet sie grade und möchte mit ihren roten Lippen und dem schulterlangen, blonden Haar, das sie trotz Haarband ins Gesicht fallen lässt, ihre Zurückhaltung und Schüchternheit überspielen. Diese kokette Zurückhaltung kommt vor allem durch die Stellung der Schulter zum Ausdruck, die eine Barriere zum Betrachter bildet. Die Farben des Haarbands, Blau, Rot und Weiß, die einander viermal in Wellenlinien ablösen, wiederholen sich im gesamten Bild. Das Blau ist in den Augen des Mädchens wiederzufinden, das Rot im Hintergrund des Bildes und das Weiß auf der Haut, als Andeutung der Zähne im leicht geöffneten Mund, und auf der weißen Augenhaut.", "section_level": 1}, {"title": "Deutung.", "content": "Das Bild zeigt beispielhaft, wie Lichtenstein mit dem Betrachter spielt: Einerseits lenkt er die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das idealisierte Bild einer zarten Blondine, ihr Gesicht und ihre Gefühle, andererseits lässt er das Gemälde mechanisch und kalt erscheinen, denn die extreme Vergrößerung des Comics zwingt zum genaueren Hinsehen und zeigt wie abstrakt und künstlich die Darstellung ist. Das Gesicht besteht aus einer Fläche von gleichen roten Rasterpunkten, leer gelassene Flächen stellen Schattierungen dar. Die Augen bestehen ebenfalls aus blauen Rasterpunkten. Das goldblonde Haar ist nichts anderes als eine von schwarzen Konturen durchsetzte gelbe Fläche. Die Schulter ist ein viertel Kreis, der durch eine schwarze Linie abgegrenzt wird, teilweise aus Rasterpunkten besteht oder weiß ist. Comics wurden in den 1960er Jahren aus Kostengründen meist mit einer reduzierten Farbpalette oder mit grobem Raster gedruckt. Lichtenstein ahmte mit seiner Malweise diese industrielle Herstellung von Bildern im Offsetdruck nach und verwendete einfarbige flächige Farben, die keinerlei Individualität aufweisen und die Spuren menschlichen Malens verstecken. Er meinte, sein Bild solle dem Betrachter mit voller Wucht entgegentreten und den Eindruck erwecken, man habe es nicht mit Ersatz und Täuschung, sondern mit äußerst gefühlvollen und großartigen Menschen zu tun. Seine Schlussfolgerung lautete, dass das, was man zu sehen glaubt, gleich einer Optischen Täuschung nicht das ist, was man sieht. Somit weist Lichtenstein darauf hin, dass das, was der Betrachter auf Gemälden gerne sehen möchte, ohnehin nicht da ist. Lichtenstein verzichtet in seinem Gemälde auf den erzählerischen Rahmen des Comics und reißt das Comicpanel aus dem Zusammenhang. Des Weiteren veränderte er im Panel Details und entfernte er die Denkblase, in der in Großbuchstaben stand „IS THIS WHERE I REALLY BELONG...? H–HAVE I BEEN REACHING FOR THE MOON?“. Dadurch verliert das Gemälde seine ehemalige Bedeutung und kann nun anders gedeutet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Lichtenstein malte das Bild wie mehrere seiner Werke nach einem Comicpanel des US-amerikanischen Comiczeichners John Romita senior. Zunächst erstellte er hierzu eine etwa 15 cm × 15 cm große Studie mit den Anmerkungen „red dots“ und „for Otto“. Bei dieser wurden Strukturen nur durch Konturzeichnungen kenntlich gemacht und einfarbig flächig ausgemalt. Die Farben des Comics wurden reiner und leuchtender wiedergegeben. Details veränderte Lichtenstein, bis er mit der Bildkomposition zufrieden war. Hierbei entfernte er die Denkblase, veränderte er Haarfarbe und Schattierung des Gesichts und fügte das charakteristische Haarband hinzu. Daraufhin vergrößerte er das Bild in der Projektion und übertrug es auf die Leinwand. Die Umrisse zeichnete er nach, wobei er erneut einige Details veränderte. Das Bild malte Lichtenstein schließlich mit Öl und Acryl auf die weiß grundierte Leinwand. Gesicht, Hals und Schulter der jungen Frau wurden mit roten Rasterpunkten, den Benday Dots, ausgefüllt. Diese bestehen aus roter Farbe, die durch ein Sieb auf die weiß grundierte Leinwand gebürstet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Einordnung in das Werk Lichtensteins.", "content": "Seit 1961 schuf Lichtenstein Gemälde auf der Grundlage von Comics. Das \"Mädchen mit Haarband\" steht 1965 am frühen Ende dieser Phase, als Lichtenstein comicartige Werke bereits seltener schuf. Die wichtigsten Themen dieser Phase waren ihm Liebe und Krieg, die er möglichst steril und unpersönlich in Szene setzte. Die Liebe wird dementsprechend im vorliegenden Gemälde thematisiert, das durch die Verwendung übermäßig großer Benday Dots industriell gefertigt und unpersönlich erscheinen soll. Das Motiv der typischen jungen Frau verwendete Lichtenstein ebenfalls in einer Reihe seiner Werke. Auf Grundlage von Comics schuf er vor allem Großaufnahmen von Gesichtern, wie das \"Mädchen mit Haarband\". Elemente des Bildes verarbeitete Lichtenstein in späteren Werken. In der dreiteiligen surrealistischen Bilderserie „Mädchen mit Träne“ (Originaltitel „Girl with Tear“) aus dem Jahr 1977 blieb vom vollen Haar eine einzelne Strähne und vom Gesicht nur die eine Hälfte übrig. Aus dem verbliebenen Auge kullert eine Träne. Die Schulter, die im Original durch einen viertel Kreis angedeutet wurde, wandelt sich paradoxerweise in eine Kugel. In der abstrakten Lithografie „Blonde“ von 1978 ist hingegen der gesamte Kopf, wenn auch schwebend, im Halbprofil erkennbar. Der Blick wirkt jedoch trauriger, das Bild hat hier an Farbe eingebüßt und die Rasterpunkte sind zugunsten von strukturierten Linien verschwunden. Auch an späteren Werken sind einzelne Elemente des ursprünglichen Bildes erkennbar, so unter anderem an den Brushstroke-Head-Skulpturen von 1987. Das Haar wird mittlerweile als Pinselstrich, als Brushstroke, aufgenommen und außer dem roten Kussmund und den Benday Dots erinnert nicht mehr viel an die ursprüngliche Gestalt des Bildes.", "section_level": 1}, {"title": "Werksgeschichte und Rezeption.", "content": "Das Gemälde entstand am Ende von Lichtensteins Cartoon-Periode, die von 1961 bis 1965 dauerte. Zu dem Zeitpunkt war Lichtenstein bereits sehr bekannt, wenn auch nicht unumstritten. Hauptvorwurf seiner zeitgenössischen Kritiker war der Mangel an Originalität. Dieses Thema nahm die Appropriation-Art-Künstlerin Elaine Sturtevant auf, die 1967 eine Kopie von \"Girl with Hair Ribbon\" malte. Sie nannte ihr Werk \"Lichtenstein Girl with Hair Ribbon\". Lichtensteins Gemälde war das letzte Hauptwerk der frühen und mittleren 1960er Jahre, das Lichtenstein in den 1990ern noch besaß. Es wurde in der National Gallery of Art in Washington, D.C. ausgestellt. Während Lichtenstein im Januar 1993 noch davon sprach, dass das Gemälde nicht zum Verkauf stünde, traf er im März desselben Jahres Absprachen mit dem Museum of Contemporary Art in Tokio und verkaufte das Gemälde, dessen Wert auf etwa 1,5 bis 2,5 Millionen US-Dollar geschätzt wurde, schließlich im November 1994 für den beträchtlichen Preis von 6 Millionen US-Dollar nach Japan. Der Kauf des Werkes reihte sich in die Käufe von etwa 500 Hauptwerken (darunter Andy Warhols \"Marilyn Monroe\" von 1967) ein. Das Museum, das erst 1995 eröffnet wurde, wollte diese abwickeln, ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen. Aufgrund des hohen Preises und vorheriger Aussagen Lichtensteins zur Unverkäuflichkeit des Bildes rief der Verkauf jedoch sowohl in Amerika als auch in Japan Aufmerksamkeit, Verwirrung und Erstaunen hervor. Das \"Mädchen mit Haarband\" wird in mehreren Filmbeiträgen vorgestellt, u. a.:", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "\" Anmerkung: Die extern verlinkten Bilder sind durch ein Copyright geschützt und unterliegen nicht der GNU FDL oder einer anderen freien Lizenz.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Mädchen mit Haarband (Originaltitel Girl with Hair Ribbon) ist ein Gemälde des US-amerikanischen Künstlers Roy Lichtenstein aus dem Jahr 1965. Das 48 Zoll × 48 Zoll (121,9 cm × 121,9 cm) große Bild befindet sich im Museum of Contemporary Art in Tokio. Lichtenstein malte das Bild nach dem Panel eines Comics von John Romita senior. Das Gemälde gilt als typisches Werk der amerikanischen Pop Art und als Beispiel für Abstrakte Malerei.", "tgt_summary": null, "id": 2263111} {"src_title": "David Maclean, Baron Blencathra", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "\"John Baxter\" lebt in Afrika, wo er mit einem alten Lastwagen Post ausfährt und die Versorgung der Bevölkerung mit Waren des täglichen Bedarfs übernimmt. Er möchte damit genug Geld verdienen, um eines Tages eine Tankstelle in Detroit übernehmen zu können. Begleitet wird Baxter von seinem Haustier, der Schimpansin \"Biba\". Da er Banken nicht traut, vertraut er sein Geld dem Priester \"Gasparetto\" an, der in der Gegend eine Missionsstation leitet. Eines Tages begegnet ihm eine junge Frau, die sich als Nonne \"Schwester Magdalena\" ausgibt, in Wirklichkeit jedoch \"Madeleine Cooper\" heißt und auf der Suche nach einem ehemaligen Doppelagenten ist, der nach Afrika geflüchtet ist und dort unter dem falschen Namen \"Robert Preston\" lebt. Baxter hilft ihr, weil er zum einen in sie verliebt ist, zum anderen Preston selbst auch nicht ausstehen kann. Weitere Unterstützung erhalten die beiden von Biba, Gasparetto und einem Eingeborenenstamm, der zu Baxters Kunden gehört. Gemeinsam können sie Preston dingfest machen. Madeleine verschafft Baxter eine Stelle beim Geheimdienst, die dieser jedoch ablehnt. Er möchte lieber ein ruhigeres, ungefährlicheres Leben führen, obwohl das die Trennung von Madeleine bedeutet. Baxter kehrt zu Gasparetto zurück, muss jedoch feststellen, dass der Priester, der ihn für tot gehalten hat, das Geld für den Bau eines Krankenhauses verwendet hat.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Synchronfassung.", "content": "Von dem Film existiert eine deutsche Synchronfassung, an der unter anderem Arnold Marquis als Sprecher von Jack Palance beteiligt ist. Gasparetto wird in der deutschen Version zum bayerischen Priester Kaspar.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films bezeichnete \"Africa Express\" als naiven Abenteuerfilm mit dümmlicher Verzeichnung christlicher Missionsarbeit. Laut der Zeitschrift Cinema handelt es sich um eine schwache Kopie amerikanischer Vorbilder wie African Queen und Ein Fressen für die Geier.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Unter dem Titel Safari Express erschien 1977 eine Fortsetzung, ebenfalls mit Gemma und Andress in den Hauptrollen sowie Maffioli als Gasparetto.", "section_level": 1}], "src_summary": "Africa Express ist eine italienisch-deutsche Abenteuer-Filmkomödie aus dem Jahr 1976 mit Giuliano Gemma und Ursula Andress in den Hauptrollen. Regie führte Michele Lupo, der vor allem als Regisseur von Bud-Spencer-Filmen bekannt ist.", "tgt_summary": null, "id": 757158} {"src_title": "Bahnhof Alsfeld (Oberhess)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Idee zu einem Konzeptalbum über den Gallischen Krieg kam Schlagzeuger Merlin Sutter bei einem Telefonat mit Chrigel Glanzmann im Jahr 2007. Er entwarf das Konzept und den Handlungsstrang des Albums bis zum frühen Herbst 2010. Das Songwriting fand während der \"Everything Remains World Tour\" statt, und wurde erst unmittelbar vor Beginn der Aufnahmen abgeschlossen. Am 1. September 2011 wurde das Album, inklusive des endgültigen Titels \"Helvetios\", im offiziellen Weblog der Band für 2012 angekündigt.", "section_level": 2}, {"title": "Aufnahmen.", "content": "Als Hauptproduzent wurde Tommy Vetterli verpflichtet, in dessen New Sound Studio in Pfäffikon SZ auch die Schlagzeug-, Gitarren- und Gesangsspuren aufgenommen wurden. Vetterli übernahm zudem die Produktion und die Abmischung aller Spuren. Die übrigen Instrumente spielte die Band im Anschluss in den Krienser Soundfarm Studios ein. Dort arbeiteten Anna Murphy und Marco Jencarelli als Produzenten an den Aufnahmen. Kleinere, von ihm selbst gespielte Instrumente wie Tin- & Low Whistle, Uilleann Pipes, die Bardenharfe und die Bodhrán nahm Glanzmann zusätzlich in seinem Heimstudio in Illnau-Effretikon auf. Zusammen mit den Cheapaschips- und echochamber-Studios nutzte die Band insgesamt fünf Tonstudios. Dies hatte vor allem zeitliche und organisatorische Gründe, da sich durch paralleles Arbeiten die Aufnahmezeit deutlich verkürzte. Am 25. November 2011 wurde die komplette Produktion von \"Helvetios\" mit dem Mastering durch Dan Suter im Zürcher Echochamber-Studio abgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "New Sound Studio.", "content": "Die Aufnahmen zum Album begannen noch am Tag der Albumankündigung. Zuerst nahm Merlin Sutter dazu die Schlagzeug-Spuren im New Sound Studio bis zum 7. September auf. Es folgten die Gitarrenspuren, die Gitarrist Ivo Henzi am 7. September einzuspielen begann. Bedingt durch anfängliche Komplikationen wurden diese Aufnahmen erst Mitte September abgeschlossen. Grund für diese Verzögerung des Zeitplans waren unter anderem die notwendige Reparatur von Henzis beschädigter Gitarre sowie die Beschaffung von fehlendem Equipment wie weiteren Gitarrenboxen. Bei allen Instrumenten wurde bei \"Helvetios\" verstärkt darauf geachtet, einen natürlichen Klang bei den Aufnahmen zu erzielen. Bevor die eigentlichen Gitarrenaufnahmen beginnen konnten, musste daher ein passender Sound gefunden werden, was mehrere Tage in Anspruch nahm. Dazu wurden nicht nur verschiedene Verstärker, Lautsprecherboxen sowie Mikrofone und deren Positionen, sondern auch verschiedene Instrumente, Gitarrenbauweisen und Stimmungen, Saiten, Plektren und weiteres Zubehör getestet. In ähnlich aufwendiger Weise ging die Band auch bei den anderen Instrumenten vor.", "section_level": 3}, {"title": "Cheapaschips Studios.", "content": "Am 23. September nahm der schottische Schauspieler Alexander „Sandy“ Morton für die Lieder \"Prologue\", \"Meet the Enemy\" und \"Epilogue\" in den Londoner \"Cheapaschips Studios\" drei Spoken-Word-Passagen auf. Eluveitie-Frontmann Chrigel Glanzmann wurde auf Morton durch den Film \"Walhalla Rising\" aufmerksam, und legte seine Beweggründe zur Verpflichtung des Schauspielers gegenüber der Presse dar: «Die Idee des Textes [der von Morton gesprochen wird] ist, dass ein alter Mann, der in seiner Jugend die Schrecken des Gallischen Krieges auf dem Schlachtfeld hautnah miterlebte, aber all die Kriegsjahre überlebte, an seinem Lebensabend zurückblickt... und erzählt.» Er kommentierte die Aufnahmen zudem wie folgt:", "section_level": 3}, {"title": "Soundfarm Studios.", "content": "Die Folk-Instrumente (Drehleier, Geige, Mandola, Dulcimer, Zugerörgeli und Blockflöte), die Akustikgitarre sowie der Bass und die Gesangsspuren von Anna Murphy wurden in den Soundfarm Studios aufgenommen. Am 1. Oktober 2011 begannen die Drehleier-Aufnahmen in den Soundfarm Studios, die am 5. Oktober abgeschlossen werden konnten. Anna Murphy merkte im Eluveitie-Blog an, „dass [sie] musikalisch noch nie so gefordert war wie bei diesem Album“, und betonte die Komplexität der Kompositionen. Im Anschluss spielte Meri Tadic bis zum 12. Oktober die Geigenstimmen ein. Es folgten die Mandola-Aufnahmen durch Sime Koch, nicht wie üblich durch Chrigel Glanzmann, da dieser die Stimmen aufgrund von Zeitmangel nicht einspielen konnte. Am selben Tag spielte Koch auch die gesamten Akustikgitarrenspuren ein. Mit dem Einspielen des Basses durch Ivo Henzi in den Soundfarm Studios wurden Mitte November die Aufnahmen zu \"Helvetios\" abgeschlossen. Aus nicht bekannten Gründen übernahm Kay Brem, der reguläre Bassist von Eluveitie, diese Aufgabe nicht. Dennoch wird Brem im Beiheft des Albums als Bassspieler gelistet. Da sich die Aufnahmen in ihrer Gesamtheit länger hinausgezögert hatten als geplant, konnte die Produktion des Albums nicht bis zum Beginn der Neckbreaker’s-Ball-Tour am 28. Oktober 2011 abgeschlossen werden. Um den Zeitplan bis zur Veröffentlichung dennoch in etwa einhalten zu können, wurde in der Backlounge des Tourbusses der Band ein mobiles Aufnahmestudio eingerichtet, in dem die Musiker täglich vor den Konzerten noch mehrere Stunden an dem Album arbeiteten, wobei Anna Murphy die Tontechnik übernahm.", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Entwicklung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Promotion-Phase.", "content": "Zwei Tage nach dem Ende der Neckbreaker’s-Ball-Tour reiste die Band am 21. November 2011 nach Warschau, um dort am 21. und 22. November zu den Liedern \"A Rose for Epona\" und \"Havoc\" zwei Musikvideos mit der renommierten Filmcrew Groupa 13 zu drehen. Die erste Prelistening-Veranstaltung für ausgewählte Vertreter der Metal-Presse fand am 26. November 2011 in Anwesenheit von Glanzmann und Murphy bei Nuclear Blast in Donzdorf statt. Den ersten Albumtrailer, in dem das lyrische und musikalische Konzept des Albums vorgestellt wurde, veröffentlichte die Band am 16. Dezember 2011. Als erste Online-Single erschien am 24. Dezember 2011 das Lied \"Meet the Enemy\" über das \"Facebook\"- und das \"YouTube\"-Profil der Band. Erstmals live aufgeführt wurde das Lied am 30. Dezember 2011 beim Festival \"Eluveitie & Friends\" im Zürcher Volkshaus zusammen mit Coroner, Korpiklaani, Powerwolf, Excelsis und Blutmond. Als zweiter Teaser wurde am 4. Januar 2012 das Lied \"A Rose for Epona\" veröffentlicht. Bereits kurz nach der Veröffentlichung kursierte im Internet das Gerücht, es handle sich bei diesem Lied um ein Cover- oder Tribute-Lied oder gar um ein Plagiat von Blood Stain Childs \"Metropolice\". Im offiziellen Forum der Band äusserten sich Anna Murphy und Chrigel Glanzmann zu den Hintergründen von \"A Rose for Epona\" und der vermeintlichen Ähnlichkeit der beiden Lieder. Laut Glanzmann entstand die Ähnlichkeit durch den simplen Aufbau der beiden Melodiebögen, da es sich nur um einen Vierklang mit sich verändernden Grundtönen und leichter rhythmischer Verschiebung handelt. Knapp zwei Wochen nach Veröffentlichung des Liedes, wurde am 17. Januar 2012 der Videoclip zu \"A Rose for Epona\", der im November 2011 auf Burg Świny gedreht worden war, erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Zuvor wurden bereits zu \"Meet the Enemy\" (9. Januar) und \"A Rose for Epona\" (13. Januar) zwei Videos veröffentlicht, die mit Impressionen aus dem Albumartwork und dem jeweiligen Liedtext unterlegt waren. Als weiterer Teaser wurde am 1. Februar 2012 ein Making-of-Video vom Musikclip zu \"A Rose for Epona\" veröffentlicht. Das zweite und letzte Musikvideo (zu \"Havoc\") wurde am 6. Februar 2012 veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "In der Dezember-2011-Ausgabe des \"Metal Hammers\" wurde \"Helvetios\" für den 24. Februar 2012 angekündigt. Wenig später gab die Band am 4. Dezember 2011 bekannt, dass das Album im deutschsprachigen Raum am 10. Februar 2012 erscheinen soll und veröffentlichte auch das Albumcover und die Titelliste. In Japan erschien es am 22. Februar über Columbia, in den USA und dem Rest der Welt am 28. Februar über Nuclear Blast USA. Veröffentlicht wurde \"Helvetios\" in folgenden Versionen: Regionale Sondereditionen: Wie für neue Alben üblich, wurden auch mehrere Lieder von \"Helvetios\" auf Samplern von Musikmagazinen veröffentlicht. Eine Besonderheit stellt jedoch der Sampler des \"Legacy\"-Magazins (Ausgabe Nr. 77, 02-2012) dar, da auf diesem eine anderweitig nicht veröffentlichte „Extended Folk Version“ des Titelliedes \"Helvetios\" vorhanden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Tour.", "content": "Die Promotion des Albums fand in Form einer Welttournee statt, der \"Helvetios-World-Tour\", die sich aus mehreren Einzeltourneen zusammensetzte. Den Tourauftakt bildeten drei Konzerte in Brasilien am 18., 19. und 20. Januar 2012. Es folgte ein Auftritt in Mexiko-Stadt am 21. Januar 2012, bevor die Band weiter nach Miami reiste, wo sie vom 23. bis zum 27. Januar 2012 an der Kreuzfahrt 70000 Tons of Metal teilnahm. Direkt im Anschluss begann am 30. Januar 2012 die Nordamerika-Tour von Children of Bodom, die bis zum 4. März 2012 dauerte. Eluveitie war bei dieser als Co-Headliner dabei. Zeitgleich zur Nordamerika-Tour fanden in Deutschland zwischen dem 10. bis 25. Februar 2012 zahlreiche Release-Partys in diversen Rock- und Metal-Clubs statt, bei denen die Band aber aufgrund der Touraktivitäten nicht anwesend sein konnte. Der erste europäische Teil der Tour fand im Rahmen der Paganfest-Tour vom 16. März bis zum 1. April 2012 statt, bei der Eluveitie als Headliner dabei war. Das Konzert in Tilburg am 18. März 2012 wurde durch die Londoner Firma \"Concert Live Ltd\" aufgezeichnet und am 24. März 2012 als offizielles Eluveitie-Live-Album mit dem Titel \"Live on Tour\" veröffentlicht. Im April und Mai fanden nur einige einzelne Konzerte, unabhängig von einer Tour statt und am 18. Mai wurde das Album in der KuFa in Lyss zum ersten Mal in voller Länge live aufgeführt. Im Sommer 2012 trat Eluveitie auf zahlreichen europäischen Festivals, darunter Sonisphere, Metalfest, Metalcamp, Greenfield und Graspop auf. Im Anschluss an die Open-Air-Festival-Saison begleitete Eluveitie vom 7. September bis zum 11. November 2012 die schwedische Band Sabaton auf deren \"Swedish Empire Tour\" durch ganz Europa. Ein besonderes Konzert auf diesem Tourabschnitt stellte die \"Metal Hammer Award Show\" dar, bei der Eluveitie und Sabaton, ergänzt um Callejon am 14. September in Berlin das musikalische Rahmenprogramm für die Preisverleihung der Metal Hammer Awards darboten. Nach einer rund zweiwöchigen Pause im November, wurde die Helvetios-World-Tour auf dem Nordamerikanischen Kontinent am 28. November 2012 fortgesetzt. Auf diesem Tourabschnitt, der bis zum 21. Dezember 2012 dauerte, wurde die Band von Wintersun und Varg begleitet, die jeweils ihre neuen Studioalben \"Time I\" und \"Guten Tag\" promoteten. Weitere Auftritte fanden 2013 im Rahmen von Einzelkonzerten, Minitourneen und Festivals unter anderem in Australien, Brasilien, Costa Rica, Volksrepublik China, Taiwan, Russland, Israel, sowie in nahezu allen europäischen Ländern statt.", "section_level": 2}, {"title": "Lieder.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Hintergrund des Albenkonzepts.", "content": "Im Jahr 59 v. Chr. liess sich der römische Konsul Gaius Iulius Caesar mit Unterstützung von Gnaeus Pompeius Magnus und Marcus Licinius Crassus für die Zeit nach dem Konsulat die Verwaltung von drei Provinzen übertragen, darunter Gallia Narbonensis, gelegen im heutigen Südfrankreich. Um sein Ansehen als erfolgreicher Feldherr zu vergrössern und ein ihm ergebenes Heer aufzubauen, griff er militärisch in die bereits angespannten innergallischen Machtverhältnisse ein. Die verschiedenen helvetischen Stämme planten zu dieser Zeit, aus ihrem angestammten Siedlungsgebiet, gelegen in etwa der heutigen Schweiz, auszuwandern. Grund dafür war die zunehmende militärische Bedrohung durch die Germanen im Norden. Das Ziel dieser Völkerwanderung sollte das Gebiet der Santonen an der Atlantik-Küste sein. Der kürzeste Weg dorthin führte durch Gallia Narbonensis; der Durchzug durch dieses Gebiet wurde von Caesar aber untersagt, der zudem einen Wall zwischen dem Jura und dem Genfersee errichten liess, so dass die Helvetier einen deutlich beschwerlicheren Weg um die römische Provinz nehmen mussten. Caesar nutze diese entstandene Chance, und es kam im Jahr 58 v. Chr. mit der Schlacht bei Bibracte zur Niederlage der Helvetier. Caesar berichtet, dass er die überlebenden Helvetier in ihre ursprünglichen Siedlungsgebiete zurückgeschickt habe. In den Folgejahren fanden in ganz Gallien mehrere Kämpfe zwischen Caesars Legionen und verschiedenen keltischen Stämmen statt. Ab 53 v. Chr. begannen die einzelnen gallischen Stämme, sich gegen den gemeinsamen Feind zu verbünden. Der Pakt erreichte seinen Höhepunkt unter der Führung von Vercingetorix im Jahr 52 v. Chr. In diesem Jahr fanden mit der Schlacht um Avaricum, der Schlacht von Gergovia und der Schlacht am Armançon bis zum Spätsommer drei der vier bedeutendsten Schlachten des Gallischen Krieges statt. Im September 52 v. Chr. wurde der letzte Aufstand der Gallier durch die Eroberung von Alesia in der Schlacht um Alesia niedergeschlagen. Die letzte gallische Siedlung, Uxellodunum, deren Eroberung für das Kriegsgeschehen eher unbedeutend war, fiel im Sommer 51 v. Chr. an die Römer. Dadurch wurde Gallien endgültig zur römischen Provinz.", "section_level": 2}, {"title": "Inhalt und Hintergrund der Texte.", "content": "Eluveitie adaptierte die historischen Geschehnisse folgendermassen in den Liedtexten zu \"Helvetios\":", "section_level": 2}, {"title": "Stil.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Verglichen mit den bisherigen Alben fällt \"Helvetios\" laut Glanzmann und mehrerer Rezensenten «epischer» aus, und beinhaltet zum ersten Mal bei manchen Liedern einen Chor. Auch wurden erneut mehrere Traditionals aufgegriffen. Gitarrist Ivo Henzi beschreibt die Gitarren auf \"Helvetios\" zudem als «abwechslungsreicher, technisch anspruchsvoller und zum Teil düsterer» als auf den vorherigen Alben. Auch bedingt durch das lyrische Konzept lässt sich das Album musikalisch in drei Teile aufteilen. Das erste Drittel weist traditionelle Folk-Metal-Kompositionen auf, im zweiten Teil hingegen wird die Musik (bis auf \"A Rose for Epona\") härter, während im letzten Drittel die Stücke wieder melodischer arrangiert ausfallen. Neben den dominierenden Stilen Melodic Death Metal und Folk Metal finden sich in mehreren Liedern auch Elemente des Black- (v. a. bei \"The Siege\") oder Thrash-Metals. Das Lied \"A Rose for Epona\" weist zudem einen grossen Einfluss der aktuellen Popmusik auf und wird kompositorisch mit den Liedern von Nightwish verglichen. \"Alesia\" fällt musikalisch ähnlich aus und erinnert an jüngere Werke der Band Within Temptation, allerdings mit dem für Gothic Metal typischen Wechsel zwischen Growling und klarem Frauengesang. Die Tendenz, dass Drehleierspielerin Anna Murphy zunehmend öfters Gesangsparts übernimmt, wird auch auf \"Helvetios\" fortgeführt. Ihre Gesangspassagen sind teils klar und teils, wie die von Glanzmann, gegrowlt, bzw. gescreamt vorgetragen. Im Review des Webzines \"whiskey-soda.de\" wird der teilweise vielstimmige Gesang auf dem Album als „Highlight“ herausgestellt. Auch das Songwriting wandelte sich verglichen mit früheren Alben. In der Anfangszeit der Band führte Glanzmann diese quasi als „Ein-Mann-Projekt mit sieben Gastmusikern“ und schrieb daher alle Lieder alleine. Über die Jahre hinweg wandelte sich diese Vorgehensweise, so dass auf \"Helvetios\" die Lieder, meist basierend auf ein Grundgerüst von Glanzmann, von der ganzen Band zusammen ausgearbeitet wurden. Insbesondere Gitarrist Ivo Henzi übte einen grossen Einfluss auf die Kompositionen und Arrangements aus. Über die Band und die Gastmusiker hinaus wirkte der \"Gemischte Chor Maria-Lourdes\" aus Zürich-Seebach unter der Leitung der Opernsängerin Barbara Meszaros und Benny Richter als Soundscape-Produzent auf dem Album mit. Bei der Instrumentation war der Band der österreichische Komponist Paul Gallister behilflich.", "section_level": 2}, {"title": "Texte.", "content": "\"Helvetios\" ist sowohl musikalisch als auch lyrisch ein Konzeptalbum, und behandelt die Thematik des gallischen Krieges, chronologisch erzählt aus der Sicht der Helvetier. Die Liedtexte sind auf \"Helvetios\" teils in Englisch und teils, wie für Eluveitie typisch, in einer teilrekonstruierten Form des helvetischen Gallisch gehalten. Erarbeitet wurde das Konzept unter Zuhilfenahme von Cäsars \"De bello Gallico\" sowie historischer helvetischer Berichte in Zusammenarbeit mit Historikern der Universität Zürich und dem keltologischen Seminar der Universität Wien. Die wichtigsten Ansprechpartner des keltologischen Seminares waren Armin Kaar und Dominic Rivers. Anna Murphy führte über die Vorbereitung gegenüber der Presse bei der Prelistening-Session im November 2011 dazu an: «Der Chrigel recherchiert viel in Büchern, im Internet und auch mit auf die Kelten spezialisierten Wissenschaftlern. Was wir machen, ist eine Geschichte zu erzählen, und die ist historisch fundiert. Das ist also nicht irgendwelcher esoterischer oder paganistischer Schnickschnack, sondern es ist einfach Geschichte. [...] Für mich ist das [Album] ein bisschen wie ein Film-Soundtrack, weil es musikalisch voll auf die Texte abgestimmt ist.» Glanzmann verfasste alle Liedtexte alleine, ausser den des Liedes \"Home\", welcher in Zusammenarbeit mit Anna Murphy entstand. Basierend auf Glanzmanns Texten verfassten Kaar und Rivers die gallischen Passagen in den Liedern \"Luxtos\" und \"Scorched Earth\".", "section_level": 2}, {"title": "Artwork.", "content": "Das Artwork zu \"Helvetios\" fällt von der Aufmachung her in seiner Gesamtheit sehr unterschiedlich aus. Das Cover ist in schlichtem schwarz-weiss gehalten und zeigt lediglich den Bandnamen, den Albumtitel und eine Triskele. Zusammen mit dem ebenfalls sehr einfach gehaltenen, schwarz-weissen Backcover sollen Vorder- und Rückseite an einen Bucheinband erinnern. Im Inneren finden sich mehrere farbige Grafiken, die stilistisch an das Artwork von \"Everything Remains as It Never Was\" erinnern. Es handelt sich dabei um Fotografien von Landschaften, in die teilweise digital keltische Symbole eingefügt wurden, oder um Fotografien von Personen, die wie die Protagonisten der Songtexte wirken sollen. Aufgrund eines Bildfilters wirken alle Fotografien wie „zerkratzte Gemälde“. Glanzmann spricht im Zusammenhang mit dem Beiheft von einer Art „Kunst-Foto-Bildband“ und führt an: Gestaltet wurde das Cover von Glanzmann persönlich. Als Basis für die Triskele diente ein Ornament einer Fibel, die bei archäologischen Ausgrabungen im Raum der heutigen Zentralschweiz entdeckt wurde. Laut Glanzmann war die Intention zur Erstellung dieses Covers, die Helvetier zu repräsentieren. Das gesamte übrige Artwork wurde von Manuel Vargas und Niklas Sundin ausgearbeitet. Als Statisten in den von Vargas angefertigten Fotografien für das Beiheft wirkten Mitglieder der Keltengruppe \"Nantaror\" mit.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg und Auszeichnungen.", "content": "Das Album verkaufte sich direkt ab der Veröffentlichung in Europa mehrere tausend Mal und stieg in vielen europäischen Ländern in die Charts ein. Die höchste Position gelang in der Schweiz mit Platz 4. Dort konnte sich das Album zunächst 15 Wochen in den Top 100, bis zum 10. Juni 2012 am Stück halten. Im Anschluss wurde das Album insgesamt drei weitere Wochen in den Schweizer Top 100 geführt; auf Platz 100 in der Woche vom 17. bis 24. Juni, auf Platz 88 ab dem 1. Juli 2012, gefolgt von einer weiteren Woche auf Platz 100, bis das Album am 15. Juli 2012 endgültig aus den Charts ausstieg. In den Vereinigten Staaten wurde das Album in der ersten Verkaufswoche bereits 4242 Mal verkauft und stieg damit auf Platz 143 der Billboard Top 200, auf Platz 7 der \"Billboard Hard Rock Albums\" Charts und auf Platz 3 der \"Billboard Heatseekers Albums\"-Charts ein. Bei letzteren handelt es sich um spezielle Charts, in denen Künstler gelistet werden, denen erstmals eine Platzierung in den Billboard-Charts gelang. In Kanada stieg \"Helvetios\" auf Platz 73 der \"Canada’s Top 200 Charts\" ein.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Helvetios\" erhielt durch die Fachpresse durchweg positive Kritiken. Neben der sehr guten Produktion, für die Vetterli oftmals gelobt wurde, wird das Album in vielen Reviews auch als Meilenstein herausgestellt. Der Autor Xeledon vom Webzine \"metal.de\" bescheinigt der Band darüber hinaus, mit dem Album quasi das Folk-Metal-Genre revolutioniert zu haben, bzw. neue Massstäbe dafür gesetzt zu haben. Er beschliesst sein Review mit dem Fazit: Auch beim Review von \"whiskey-soda.de\" wird \"Helvetios\" bescheinigt, ein genredefinierendes Werk zu sein. Autor \"colin\" schloss sein Review mit den Worten «\"Helvetios\" ist in meinen Augen ein Album, an dem sich zukünftige Folk-Metal-Alben und -Künstler messen werden müssen. Und sie werden sich reiben! Grossartig!». \"Metal-Hammer\"-Redakteur Björn Springorum zog als Fazit der Listening-Session: «[Helvetios ist eine] Gelungene Fortsetzung des Eluveitie-Erfolgsrezepts – stürmischer Metal, hymnische Refrains und jede Menge stimmungsvolle Folk-Melodien.» Der Autor Morgenstern vom Schweizer Webzine \"schwermetall.ch\" gab dem Album 12 von 13 Punkten. Auch er gab dem Album eine sehr positive Kritik: Darüber hinaus wurde \"Helvetios\" bei \"time-for-metal.eu\" und von \"metal1.info\" zum Album, bzw. der Bericht dazu, zum Review des Monats gekürt. Nur in wenigen Fällen wurde negative Kritik geübt, so z. B. in dem Review von \"Powermetal.de\", worin Julian Rohrer die Ansicht äusserte, dass das Album musikalisch zu wenig Neues mit sich bringe. Er schliesst sein Fazit dennoch positiv und gibt dem Album 8,5 von 10 Punkten. Auch im deutschen Magazin \"Rock Hard\" klingt etwas Kritik an, wenn der Rezensent Jens Peters das «bewährt[e]» «Rezept» der Vergangenheit fortgesetzt sieht und schreibt: «Im Grunde ist auch auf ‹Helvetios› alles prima und wunderbar, einzig die penetrant nervende Tröte, die in diversen Songs (u. a.) im Titelstück und in ‹The Uprising› zum Einsatz kommt, hätte nun wirklich nicht sein müssen.» Das Album sei «hervorragend produziert» sowie «erwartungsgemäß voll charttauglich». Er vergab acht von zehn Punkten. Das Album erreichte in der Ausgabe des Magazins den 39. Platz von 50 besprochenen Alben mit einer Durchschnittsnote von 6,3 aller Redakteure.", "section_level": 2}], "src_summary": "Helvetios ( für ‹(die) Helvetier› bzw. ‹(die) Schweizer›, Akkusativ Plural) ist das fünfte Studioalbum der Schweizer Folk-Metal-Band Eluveitie. Es ist das erste Konzeptalbum der Band und behandelt chronologisch die Thematik des Gallischen Krieges. Ausgearbeitet wurde das Konzept mit Hilfe von Historikern über einen Zeitraum von gut zwei Jahren. Zusammen mit den Aufnahmen und der Produktion des Albums vergingen knapp fünf Jahre, bis das Album im deutschsprachigen Raum am 10. Februar 2012 auf dem Plattenlabel Nuclear Blast erschien. ", "tgt_summary": null, "id": 2198194} {"src_title": "Strafpark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ahmose verbrachte seine Jugendzeit in el-Kab, etwa 65 Kilometer südlich von Theben. Sein Vater Bibi, Sohn der Rainet, diente zur Zeit der 17. Dynastie als Offizier unter Seqenenre. Unter König Ahmose I. trat Ahmose, Sohn der Ibana, noch als junger Mann seinen Dienst als Soldat auf einem Schiff an. Nach der Gründung eines Hausstandes wurde Ahmose auf ein neues Schiff versetzt und kämpfte als Fuß- und Marinesoldat bei der Belagerung der Hyksos-Hauptstadt Auaris mit. Der Überfall auf die Stadt erfolgte mit mehreren Überraschungsangriffen, bei denen man schnell Beute machte und sich dann blitzschnell wieder zurückzog. Ahmose tötete dabei mehrere Feinde und verdiente sich insgesamt dreimal das Ehrengold und Sklaven als Kriegsbeute. Nach der Einnahme von Auaris nahm er an der dreijährigen Belagerung der gut befestigten Stadt Scharuhen in Südpalästina teil, bei der er erneut Sklaven erbeutete und Tapferkeitsgold erhielt. Als die asiatischen Stämme im Norden besiegt waren, beteiligte er sich an einem Feldzug in Unternubien und an der Niederschlagung eines nubischen Aufstandes. In Mittelägypten kam es zu einem Aufstand des Kommandanten Tetian, den er ebenfalls mit besiegte. Unter Amenophis I. und Thutmosis I. kam es zu weiteren militärischen Vorstößen in den Süden, in deren Verlauf Ahmose zum obersten Marineoffizier aufstieg. Seine letzte Beteiligung erfolgte bei einem Syrienfeldzug des Thutmosis in dessen vierten oder fünften Regierungsjahr, der bis nach Karkemiš in Nordmesopotamien führte.", "section_level": 1}, {"title": "Grab.", "content": "Das Grab des Ahmose befindet sich am Nordostufer des Nils in der oberägyptischen Stadt el-Kab. Es wird mit EK5 bezeichnet (für \"el-Kab 5\") und ist eines der wichtigsten Felsengräber der dortigen Nekropole, die Gräber von der Zweiten Zwischenzeit bis zur 20. Dynastie umfasst. Das Grab ist vor allem durch die autobiographische Inschrift des Inhabers bedeutend, die als wichtige historische Quelle für den Beginn der 18. Dynastie gilt und neben den Siegesberichten des Kamose zu den wichtigsten zeitgenössischen Texten über die Vertreibung der Hyksos aus Unterägypten zählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ahmose, Sohn der Ibana (auch Ahmose, Sohn der Abana, Ahmose, Sohn der Abina oder Ahmose, Sohn der Ebana) (* 16. Jh. v. Chr. in el-Kab; † nach 1500 v. Chr.) war ein altägyptischer Marineoffizier des Neuen Reiches. Er ist vor allem durch seine Autobiografie in seinem Felsengrab von el-Kab bekannt, in der er seine Taten unter den Königen Ahmose I. bis Thutmosis I. schildert.", "tgt_summary": null, "id": 1994781} {"src_title": "António Campos (Regisseur)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der im Mai 2008 gewählte Londoner Bürgermeister Boris Johnson versprach vor der Wahl im September 2007, wieder Stadtbusse nach Routemaster-Bauart einzuführen. 2007 gab es erste Entwürfe für eine neue Ausführung des als Londoner Bus-„Ikone“ geltenden Routemaster mit offener Heckplattform. Nach einer Ausschreibung wurden einige Mock-ups erstellt. Das Mock-up von Wrightbus fand die meiste Zustimmung; Wrightbus erhielt den Auftrag zur Fertigung eines Prototyps. Dieser wurde im Jahr 2011 vorgestellt. Seit Frühjahr 2012 sind bei \"Arriva London\" die ersten Exemplare im Dienst. Inzwischen werden auch Exemplare bei den Unternehmen \"Metroline\", \"London United\" (\"RATP Group\"), \"Stagecoach London\" und \"GoAhead London\" eingesetzt. Transport for London bestellte für den Einsatz in London zunächst 600 Exemplare dieses Busses, um sie linienweise den über Ausschreibungen ermittelten Verkehrsunternehmen zum Einsatz auf den Innenstadtlinien zur Verfügung zu stellen. Später wurden weitere 200 Busse bestellt. Insgesamt 1000 Busse dieses Typs waren bis Anfang 2016 bestellt, weitere 195 Exemplare wurden bis März 2016 nachbestellt, 720 waren bis dahin geliefert. Bürgermeister Sadiq Khan entschied Ende 2016, dass keine weiteren Busse dieses Typs bestellt werden. Die Einstellung des Kaufs dieses Modells, das ursprünglich 354.000 £ pro Bus für die ersten 600 bestellten Busse koste, was auf 325.000 £ für die nächsten 200 Busse gesenkt wurde, soll dazu beitragen die Festschreibung der Preise für den öffentlichen Personennahverkehr in London für vier Jahre bis 2020 zu finanzieren. Bereits im Juli 2015 war bekannt geworden, dass 300 Busschaffner ihre Arbeit verlieren würden, was eine Einsparung von 10 Millionen Britischen Pfund erbrachte, doch das Aufspringen während der Fahrt auf den Bus nicht mehr zulässt. Die Herstellerfirma Wrightbus erklärte 2016, dass die Produktionslinie des Busses kurzfristig geschlossen würde, wenn keine neuen Aufträge erfolgten. Die Diesel-und-Strom-Antriebstechnik des Busses gilt als überholt und Khan kündigte an, dass eine neue Busgeneration in Auftrag gegeben werde, die wesentlich zur Verbesserung der Luftqualität in der Stadt beitragen solle.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Offene Hecktür.", "content": "Wenn ein Schaffner an Bord ist, ist die Tür an der Heckplattform offen und man kann jederzeit, auch außerhalb von Bushaltestellen, ein- und aussteigen. Das ist montags bis freitags zwischen sechs und 18 Uhr auf einigen Linien der Fall. Abends und am Wochenende fahren die Busse mit geschlossenen Heckplattform-Türen im Einmannbetrieb. Der Schaffner ist als Begleiter und Beobachter der offenen Heckplattform sowie als Servicekraft für Fahrgäste – z. B. für mobilitätseingeschränkte Personen – an Bord, er verkauft keine Fahrkarten.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz in London.", "content": "Bisher wird der New Routemaster nur bei Verkehrsbetrieben in London eingesetzt. Die Umstellung des Fahrzeugeinsatzes erfolgt dabei linienweise nach der Anzahl der zur Verfügung stehenden Busse. Bisher werden folgende Linien bedient:", "section_level": 2}, {"title": "Short Routemaster.", "content": "Wrightbus bietet auf dem Fahrgestell Volvo B5L mit eigenem Aufbau auch einen sogenannten Short Routemaster (SRM, kurzer Routemaster) an, der im Gegensatz zum New Routemaster 70 cm kürzer (10,6 m) ist und nicht über eine Heckplattform mit dritter Tür und zweiter Treppe verfügt. Die Front ist identisch, auch die Seiten und die Inneneinrichtung entspricht dem New-Routemaster-Stil, was die Ersatzteil-Vorhaltung bei den Verkehrsbetrieben, die den NRM einsetzen, vereinfacht. Im Gegensatz zum NRM ist jedoch auf der linken Seite ein Volvo-5-Liter-Dieselmotor D5K mit 240 PS in Längsrichtung im Heck untergebracht, das Kühlsystem wurde darüber platziert. Damit steht der SRM in Konkurrenz zu den anderen aktuellen Hybrid-Doppeldeckbussen wie \"Wrightbus Gemini\" oder \"ADL Enviro 400\", die in London beschafft werden. Die ersten sechs SRMs wurden von \"RATP London\" für den Einsatz ab September 2016 beim Busbetrieb \"London United\" auf der Linie 13 von \"London Sovereign\" bestellt. Neben der (Londoner) Version mit 10,6-m-Länge und zwei Türen für 66 Sitzplätze ist auch eine Variante mit nur einer Tür (wie bei den meisten Busbetrieben außerhalb Londons üblich) und eine Version mit 11,3-m-Länge für bis zu 70 Sitzplätzen darstellbar. Es gibt auch einen Bausatz zum Rückbau der zweiten Tür in der Mitte, dadurch können nach dem Einsatz in London und dem Verkauf an Verkehrsbetriebe außerhalb Londons vier zusätzliche Sitzplätze geschaffen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der New Routemaster (NRM) oder New Bus for London (NB4L, umgangssprachlich zunächst auch \"Borismaster\" nach dem damaligen Londoner Bürgermeister Boris Johnson, der die Gelenkbusse im Londoner Stadtverkehr wieder durch Doppeldecker-Busse ersetzte) ist ein Doppeldecker-Linienbus mit diesel-elektrischem Hybridantrieb, der seit 2012 für den Linienverkehr in London für \"Transport for London\" (TfL) in Dienst gestellt wird. Der selbsttragende Bus wird bei Wrightbus in Ballymena (Nordirland) gefertigt. ", "tgt_summary": null, "id": 2107676} {"src_title": "Edzo Toxopeus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren wurde Ithell Colquhoun in Shillong, Britisch Indien, besuchte das Cheltenham Ladies College und studierte Kunst an der Slade School of Fine Art in London. Sie bereiste Frankreich, um Salvador Dalis Werk zu studieren, besuchte die International Surrealist Exhibition in London und hatte zahlreiche Ausstellungen in England und Deutschland. 1940 wurde sie wegen ihrer okkulten Studien von E. L. T. Mesens aus der Surrealistischen Vereinigung ausgeschlossen. Seit den vierziger Jahren verbrachte Colquhoun viel Zeit in Cornwall, wo sie sich 1959 endgültig niederließ. Sie fühlte sich der Landschaft Cornwalls eng verbunden, was sie in zahlreichen Bildern, Gedichten und ihrem Buch \"The Living Stones: Cornwall\" (1957) zum Ausdruck brachte. Ithell Colquon engagierte sich in verschiedenen mystisch-rosenkreuzerischen Gemeinschaften und verband die dort erlernten Techniken mit ihrer künstlerischen Arbeit. Viele ihrer Bilder entstanden mit Décalcomanie, der Technik des „Automatischen Malens“ als Äquivalent zum Automatischen Schreiben, wie es z. B. von W.B. Yeats verwendet wurde. Ähnlich wie Yeats wollte Colquhoun auf diese Weise die Verbindung zwischen ihrem mystischen und ihrem künstlerischen Schaffen erreichen. Sie veröffentlichte zahlreiche Artikel über alchemistische und okkulte Themen und verfasste ein Buch über S. L. MacGregor Mathers, den Ordensgründer des Hermetic Order of the Golden Dawn. Ihre späteren Bilder signierte sie mit dem Monogramm ihres Ordensnames \"Soror Splendidior Vitro\". Als ihr letztes größeres Werk gestaltete sie 1977 einen Satz von 78 Bildern, die eine Art abstrakter surrealistischer Übersetzung des Waite Tarots darstellen. Am 11. April 1988 starb Ithell Colquhoun im Menwinnion Country House Hotel in Lamorna (Cornwall) an Herzversagen.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Colquhouns Werke finden sich unter anderem in London im British Museum, der National Portrait Gallery (London) und in der Tate Gallery, sowie im Royal Cornwall Museum, Truro und im Israel Museum in Jerusalem. Anfangs arbeitete Colquhoun mit der durch Dali bekannt gewordenen Doppelbilder-Technik, ein Beispiel dafür wäre das unten verlinkte heute in der Tate Gallery befindliche Bild „Scylla“, ab 1939 experimentierte sie mit Décalcomanie und anderen Techniken „automatischen“ Malens. Mit dieser Technik stellte sie unter anderem die Serie der 78 Tarotkarten-Bilder her.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ithell Colquhoun (* 9. Oktober 1906 in Shillong; † 11. April 1988 in Lamorna) war eine britische Künstlerin, Dichterin, Schriftstellerin und praktizierende Alchemistin. Colquhoun gilt als bedeutende Vertreterin des Surrealismus.", "tgt_summary": null, "id": 1357834} {"src_title": "Karl Anders", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung.", "content": "Die 1968 von Natias Neutert in Hamburg gegründete Internationale Walter Benjamin Gesellschaft e. V. war eine philosophisch-kulturpolitische Gesellschaft, die nicht nur zu vertiefter Kenntnis Walter Benjamins beitragen und der ihm gewidmeten Forschung Anregungen geben, sondern vor allem seine Bedeutung für die Kulturrevolution aufzeigen wollte. Nicht nur gedankliche Solidarität mit Walter Benjamin sollte ausgedrückt werden, der Geschichtsphilosoph sollte sogar zu einer globalen Referenzfigur befördert und Marx in dieser Hinsicht an die Seite gestellt werden, wie es im Gründungsmanifest hieß. Die Gründung, ganz im Sinne ihres Anarchosyndikalismus, war weit davon entfernt, etwa eine reguläre Gesellschaft im Sinne bürgerlichen Rechts nach § 705 BGB gewesen zu sein — im Gegenteil: Die Gesellschaft, die ursprünglich hatte Provo-Zentrale heißen sollen, war eine solidarische Erfindung, ohne eine eingeholte Erlaubnis der Benjamin-Erben.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele.", "content": "Eins ihrer aktionistischen Ziele ist es daher auch gewesen, durchzusetzen, dass die in Adornos Besitz befindlichen Manuskripte von Walter Benjamin der internationalen jungen Wissenschaft frei zur Verfügung gestellt werden. Statt dass man \"über\" Walter Benjamins geschichtsphilosophischen Ansatz bloß redete und diskutierte, sollte nach der Parole \"mit Walter Benjamin!\" vor allem „gehandelt“ werden. Nicht im Hinblick auf ein „geschlossenes Gedankengebäude [...], sondern auf eines, bei dem sämtliche Türen, Fenster und Dachluken sperrangelweit offen stehen,“ wie es im Gründungsmanifest eher poetisch als politisch formuliert ist. Wichtig war die Auffassung, dass die Revolte über das Medium von Pop(-Musik) laufen sollte. Orientierungspunkt hierfür lieferte die von Natias Neutert aus den „Grundrissen“ von Karl Marx gefilterte, auf das Popgeschehen übertragene und eindeutig gegen Adorno gerichtete Formel: „Der Rock ist ein Gebrauchswert, der ein bestimmtes Bedürfnis befriedigt.“ Mit \"Swinging Benjamin\" schuf der Popkritiker Helmut Salzinger schließlich \"intern\" eine Art literarisches Vermächtnis dieser ersten Internationalen Walter Benjamin Gesellschaft und \"extern\" ein Kultbuch. Schon bald jedoch hieß diese, bescheidener geworden, nur noch \"Walter Benjamin Gesellschaft,\" denn bis auf vereinzelte ‚heiße Drähte’, zum Beispiel zu Rob Stolk, über den man lose Verbindung hielt zur Amsterdamer Provo-Bewegung und ähnlichen Akteuren aus der allgemeinen Aufbruchsstimmung dieser Jahre, kam die anvisierte internationale Resonanz nicht recht voran, dafür war der Einfluss auf das bundesrepublikanische Kulturleben durchaus vorhanden und spürbar, weil die III. Etage am Jungfernstieg 48 von Außenstehenden immer wieder als eine Art Thinktank angesteuert wurde:", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungen.", "content": "Sympathisierende Nutznießer der heftig geführten, zumeist von Benjamins Werk ausgehenden Debatten waren unter anderem der Soziologe und Sexualforscher Günter Amendt, der entscheidende Anregungen für den Sprachstil von „SEX FRONT“ von dort empfangen hat; der Schriftsteller Daniel Dubbe, der Live-Material für sein Debütbüchlein „Szene“ sammelte; der Schriftsteller und Lektor des Rowohlt Verlages Jürgen Manthey, der sich Anregungen für die inhaltliche Ausrichtung der Buchreihe „dnb“ holte; der Schriftsteller Helmut Salzinger, der selbst wesentlich zur Grundorientierung auf Benjamins Werk beitrug und die Soziologin Irmgard Schleier, potentielle Leiterin des Ausstellungsprojekts „Spielen“. Bei dem berühmten Verleger des März-Verlages Jörg Schröder ging es um ein Drehbuch für einen literarischen Polit-Western. Das große Ziel der im Auge gehabten gesamtgesellschaftlichen Umwälzung ist nicht verwirklicht worden. Das kleinere, nicht in die Tat umgesetzte Ziel, die in Theodor W. Adornos Verfügungsgewalt befindlichen unveröffentlichten Manuskripte von Walter Benjamin in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zu entwenden und in einem öffentlichen Übergabehappening der antiautoritären Wissenschaft frei zur Verfügung zu stellen, ist dagegen vom Geschichtsprozess inzwischen überholt worden: Der früher in Adornos Hand befindliche Nachlass, bestehend vor allem aus den Dokumenten, die Walter Benjamin bei seiner Flucht aus Paris (1940) bei sich hatte, ist inzwischen für „die junge Wissenschaft global“ so gut verfügbar, wie man es sich einst ausgemalt hatte: Seit dem April 2004 vereint das Walter Benjamin Archiv — eine Einrichtung der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur als Teil des Archivs der Akademie der Künste (Berlin) — „wenn auch nicht lückenlos, so doch mit größtmöglicher Vollständigkeit“ gut 12.000 Blatt Arbeitsunterlagen, Briefe, Fotos, Manuskripte und Notizbüchlein; einschließlich der erst 1981 in der Bibliothèque nationale de France entdeckten und dort seinerzeit von Georges Bataille versteckten Materialien. Zu einem Wiederaufgreifen dieses 1968er-Projekts kam es im Mai 2000. Nun nicht mehr mit anarchosyndikalistischem Zuschnitt, sondern eingebunden in einen global angelegten universitären Diskurs: Im Umkreis um das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin ist erneut eine Internationale Walter Benjamin Gesellschaft ins Leben gerufen worden. Nach eigenem Bekunden will sie „Wissenschaftler und interessierte Leser aus aller Welt“ zusammenbringen und „alle zwei Jahre große Konferenzen zu Walter Benjamin und verwandten Themen“ ausrichten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Internationale Walter Benjamin Gesellschaft war eine typische, gegen das so genannte Establishment gerichtete Hervorbringung der von der 68er-Bewegung anvisierten Gegenkultur.", "tgt_summary": null, "id": 245032} {"src_title": "Metanephrops", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der junge Lehrer Daniel erhält in seiner Schule Besuch von Mario, einem labilen Schriftsteller, mit dem er in seiner Kindheit einen Sommer verbrachte, als sein Vater und dessen Mutter heiraten wollten. Der verstörte Mann bittet Daniel mit seiner Tochter zu sprechen, um ihr zu erklären, was damals vorgefallen ist, dieser lehnt jedoch ab. Nach Ende des Schultags erklärt Daniel seiner Freundin Laura, die ebenfalls Lehrerin ist und mit der er einen unerfüllten Kinderwunsch hat, die Umstände seiner Verbindung mit dem Schriftsteller und erzählt ihr, dass in diesem Sommer dessen jüngere Schwester Clara starb. Als Mario abends nach Hause kommt, steigt er zu seiner Tochter Julia in die Badewanne und begeht Selbstmord, indem er sich die Pulsadern aufschneidet. Nachdem sie in einer Lehrerkonferenz die Nachricht vom Tod Marios in der Zeitung gelesen haben, besuchen Daniel und seine Freundin dessen Beerdigung, wobei sie auch dessen Tochter Julia kennenlernen, die vom Jugendamt betreut wird. Laura überredet ihn in der Folge, das Mädchen zumindest vorübergehend aufzunehmen. Sie ist ganz vernarrt in die Kleine und entwickelt eine tiefe Beziehung zu ihr, während Daniel auf Distanz bleibt und sich mehr und mehr an Clara erinnert fühlt. Sie sagt ihm, dass sie bereits vor ihrem ersten Treffen gewusst habe, wer er ist, und er spricht sie auf einer Geburtstagsfeier als Clara an, worauf sie auch reagiert. In der Folge erinnert Daniel sich daran, wie Clara und ihr Bruder Mario mit ihrer Mutter bei ihm und seinem Vater angekommen sind, wie Clara ein rotes Haarband seiner verstorbenen Mutter als Talisman gegen Monster geschenkt bekommen hat und wie Clara die beiden Jungen beim Spielen am Meer verfolgte und verriet, dass sie geraucht hatten. Er erinnert sich daran, wie Mario und er auf einem Friedhof gespielt haben und Clara dazu brachten in ein Grab hinabzusteigen und wie sie schließlich dort tot aufgefunden wurde, woraufhin ihre Mutter die beiden Jungen, anschrie und als Monster bezeichnete. Nicht nur physiognomisch ähnelt Julia Clara, sie trägt auch deren Haarband und deutet mehrfach an, Daniels Vergangenheit zu kennen. Neben den Erinnerungen plagen diesen auch Albträume. So träumt er davon, in sein Bad zu kommen und dort die Badewanne mit der Erde gefüllt vorzufinden, unter der Clara begraben wurde, und zieht aus dieser das rote Haarband. Währenddessen erfährt Laura, dass sich jemand um das Sorgerecht für Julia bemüht. Als sie es Daniel erzählen möchte, findet sie ihn jedoch nach einer durchzechten Nacht um vier Uhr morgens im Zimmer des Mädchens. Sie stellt ihren Freund zur Rede und er erklärt, dass Julia ihn verletzen möchte. Daraufhin versucht sie ihn zu beruhigen, dass es keine Geister gebe, und erklärt, dass das Mädchen völlig normal sei. Sie schlägt vor, zu dritt in ein Wochenendhaus zu fahren. Während ihres Aufenthaltes dort, muss Laura in die Stadt zurück, weil sich eine Möglichkeit ergeben hat, doch das Sorgerecht zu erhalten. Dabei lernt sie die Großmutter Julias kennen und erfährt, dass diese in ihr ihre verstorbene Tochter Clara sieht. Die Großmutter bittet sie, das Mädchen vor den Monstern zu beschützen. Während ihrer Abwesenheit findet Daniel bei Julia den Zeichenblock Claras, auf dem diese jeden Tag ein Bild für ihre Mutter gemalt hat. Er verbrennt dieses, während das Mädchen in einen Schuppen gesperrt ist. Als Laura zurückkehrt, versucht er sie von Julia fernzuhalten. Als sie versucht, das Mädchen zu befreien, schlägt er sie nieder. Er zerrt Julia in den Wald, wo er sie lebendig begraben will, nachdem er sie um Vergebung gebeten hat. Während er Erde über Julia schippt, erinnert er sich daran, wie er Clara in dem Grab mit Erde beschmiss und die letztendlich unter der abgehenden Erde begrub, während ihr Bruder ihn noch davon abhalten wollte. Laura findet ihn, als Julia schon unter einer dünnen Erdschicht begraben ist, und rettet diese. Sie versucht Daniel zu erklären, warum es die Ähnlichkeiten mit Clara gab, dieser will sie aber nicht mit dem Mädchen gehen lassen. Bei einem Gerangel stürzt er in den Tod. In der letzten Szene des Films sieht man den toten Körper und wie sich der Nachthimmel in seinen Augen spiegelt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "\"Dictado\" wurde von der Produktionsgesellschaft Oberon Cinematográfica produziert, die von Chavarrías 1990 selbst gegründet worden war. Den weltweiten Vertrieb übernahm Filmax International. Antonio Chavarrías bewegte sich mit seinem Film innerhalb der Genrekonventionen des Thrillers. Mit der musikalischen Ausgestaltung, den surrealen Traumsequenzen und den in Erdfarben gehaltenen Naturszenen schafft er eine ganz eigene bedrohliche Wirkung.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Little Girl – Das Böse hat einen Namen ist ein spanischer Kinofilm aus dem Jahr 2012. Die Regie führte Antonio Chavarrías, der auch das Drehbuch geschrieben hat und den Film produzierte. Der Psychothriller erzählt die Geschichte von Daniel, der in der jungen Julia die Schwester eines alten Freundes wiedererkennt, die er in seiner eigenen Kindheit umgebracht hat. \"Dictado\" hatte seine Weltpremiere am 11. Februar 2012 im Rahmen der 62. Berlinale, bei der er im Wettbewerb vertreten war.", "tgt_summary": null, "id": 180254} {"src_title": "Albert E. Carter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der neunjährige Chip Winters verfügt über eine beeindruckende Singstimme. In den Schulferien besucht er das Feriencamp \"Birchlake\" in Maine und ist schnell bei den anderen Jungen beliebt. In eine Waldhütte in der Nähe des Camps hat sich der Komponist Johnny Selden zurückgezogen, um an seiner neuen Operette zu arbeiten. Chip und Johnny werden bald Freunde. Um seinem Freund ein wenig vom Flair New Yorks zu vermitteln, liest Chip Johnny die Briefe seiner Mutter Irene vor. Irene kommt mit ihrem Verlobten Walter Mays zu Besuch ins Lager. Sie lernt Johnny kennen, der ihr von den ersten beiden Akten seiner Operette erzählt. Bei einer Party trägt die ehemalige Opernsängerin Irene einen der Songs aus Johnnys Werk vor. Walter ist verärgert, da er Irene zur Aufgabe ihrer Karriere gebracht hatte. Aus Wut ordnet er die Abreise zusammen mit Chip für den nächsten Morgen an. Der bestürzte Chip verabschiedet sich traurig von seinen Freunden und reist mit seiner Mutter und Walter ab. Auch Johnny ist wegen Irenes Abreise bestürzt. Frustriert übergibt er die letzten Akte an seinen Diener Joseph, der die Partituren dem Produzenten Wagner übergeben soll. Joseph, selber ein erfolgloser Komponist, macht sich in Begleitung seiner Freunde Moreta und Brennan auf den Weg nach New York. Unterwegs verliert er jedoch das Manuskript. In ihrer Not versuchen die drei ihr eigenes Material als Johnnys Operette auszugeben. Die Produzenten sind jedoch von der Arbeit abgeschreckt. Chip erfährt von den Problemen mit Johnnys Manuskript. Er eilt in Wagners Büro und singt aus dem Gedächtnis Teile aus den letzten Akten vor. Mit seiner Mutter rekonstruiert er dann den Rest der Operette. Der beeindruckte Wagner lässt die Operette anlaufen. Bei der Premiere tritt auch Irene wieder auf die Bühne. Johnny besucht die Premiere und kann den Star der Operette, Irene, am Ende in die Arme schließen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "1938 erhielt Hugo Riesenfeld als musikalischer Direktor des Films eine Oscar-Nominierung in der Kategorie \"Beste Filmmusik\".", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film feierte am 27. August 1937 seine Premiere. Für Basil Rathbone war \"Make a Wish\" eine Abweichung von seinem üblichen Schurkenimage, dass er in zahlreichen Filmen der späten 1930er-Jahre kultivierte. In der Rolle der Mutter kam die Sängerin Marion Claire (1902–1988) zu ihrem einzigen Filmauftritt, ansonsten beschränkte sich ihre Karriere auf Bühnen und Opernhäuser. Der Hauptdarsteller Bobby Breen gab später seine Schauspielkarriere auf, um in Nachtclubs zu singen und eine Talentagentur zu leiten. In einer kleinen Nebenrolle ist Jay Silverheels, bekannt als Tonto, dem Begleiter und Unterstützer des Lone Ranger, zu sehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Make a Wish ist eine US-amerikanische Filmkomödie mit Musicalelementen aus dem Jahr 1937 von Kurt Neumann. Die Produktion der RKO Pictures entstand nach einer Erzählung von Gertrude Berg.", "tgt_summary": null, "id": 693117} {"src_title": "Akaflieg München Mü 27", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Es handelt sich um relativ kleine Blattwespen (ca. 5 bis 10 mm lang). Bestes Erkennungsmerkmal und namengebend ist der Bau der Fühler. Diese bestehen aus einer unterschiedlichen Anzahl (14 bis 32) kurzer Glieder, die bei den Weibchen an der Außenseite zahnförmig („gesägt“), bei den Männchen breit lamellenförmig („gefiedert“ oder „gekämmt“) erweitert sind. Die vergrößerte Fühleroberfläche der Männchen dient zur Suche der Weibchen mittels Pheromonen. Die Männchen sind in der Regel kleiner und besitzen mehr Fühlerglieder als die Weibchen. Der Kopf ist immer kurz. Der Körperbau ist meist relativ kompakt und gedrungen, vor allem der breit am Rumpf ansitzende Hinterleib ist meist ebenfalls sehr kurz. In den meisten anderen Merkmalen ähneln die Buschhornblattwespen den Echten Blattwespen (Tenthredinidae), mit denen sie nahe verwandt sind. Weitere Merkmale betreffen den Bau der Beine (die Hüften (Coxen) der Hinterbeine berühren einander in der Körpermitte) und des Flügelgeäders (Radialzelle ohne Querader). Die Flügel sind glasklar und meist mit auffallendem Flügelmal (Pterostigma) am Vorderrand. Der Legebohrer (Ovipositor) der Weibchen ist relativ kurz und überragt nicht das Hinterleibsende.", "section_level": 1}, {"title": "Larven.", "content": "Die Larven der Buschhornblattwespen ähneln in der Körpergestalt Schmetterlingsraupen, sie sind 17 bis 30 mm lang. Der Körper ist weichhäutig mit Ausnahme einer runden oder ovalen Kopfkapsel. Am Kopf sitzen sehr kurze, dreigliedrige Antennen. An den Kopfseiten sitzt ein Larvenauge (Stemma oder Ocularium) mit einer Linse. Die Labialpalpen sind drei-, die Maxillarpalpen viergliedrig. Die Oberlippe (Labrum) ist, ähnlich wie bei den Echten Blattwespen, in der Mitte eingedrückt und asymmetrisch geformt, die darunter liegenden, kräftigen Mandibeln sind ebenfalls asymmetrisch mit rechts und links unterschiedlicher Anzahl Zähne. Am Thorax sitzen drei Paar Beine mit fünf Gliedern und einer großen Klaue. Am Hinterleib sitzen Scheinfüßchen an den Segmenten zwei bis acht und am zehnten. Die Körpersegmente sind deutlich durch Wülste geringelt. Die Larven der Buschhornblattwespen sind häufig bunt und kontrastreich gezeichnet. Sie sind z. B. grün mit weißen Längsstreifen (\"Gilpinia\") oder dunkel mit gelben Flecken (\"Diprion\"), die Kopfkapsel ist hellbraun oder schwarz. Die Larven sitzen frei und ohne Gespinste auf ihren Nährpflanzen, oft in großen Gruppen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Bei allen Arten fressen die Larven an den Nadeln von Nadelbäumen. Die Imagines nehmen, eventuell mit Ausnahme von ein wenig Wasser oder Honigtau, überhaupt keine Nahrung auf. Die Larven fressen in der Regel an einer einzigen Baumart (monophag) oder einer Gattung (oligophag). Je nach Art sind dies entweder Kiefern- (\"Pinus\"), Fichten- (\"Picea\") oder Wacholderarten (\"Juniperus\"). Die Larven erscheinen je nach Art von Anfang Mai bis Mitte Juni, sie bevorzugen meist ältere, vorjährige Nadeln, bei wenigen Arten den Neuaustrieb. Sie wachsen recht rasch heran, wobei sie sich zwischen fünf- und siebenmal häuten. Die Larven fressen einzeln, bei vielen Arten aber in großen Vergesellschaftungen. Bei Bedrohung nehmen sie eine charakteristische, „U“-förmige Schreckstellung ein. Die ausgewachsenen Larven lassen sich zu Boden fallen und verpuppen sich auf der Bodenoberfläche oder in der Streuschicht, in einem robusten, meist doppelwandigen Kokon, den das letzte Larvenstadium mit seinen Labialdrüsen spinnt. Aus den Kokons schlüpft im nächsten Frühjahr nur ein Teil der Larven. Andere überliegen zwei oder sogar drei Jahre und schlüpfen erst dann aus. Die meisten Arten besitzen eine Generation pro Jahr, bei einigen Arten können lokal auch zwei Generationen auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Alle Arten leben auf der Nordhalbkugel in gemäßigtem (temperaten) oder kaltem (borealen) Klima. Einige Arten kommen bis in die Subtropen vor, keine in den Tropen oder auf der Südhalbkugel.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Einige Arten sind gefürchtete Forstschädlinge, die ganze Wälder kahl fressen können. Kahlfraß tritt besonders bei Kiefern (Arten: \"Neodiprion sertifer\", \"Diprion pini\", \"Gilpinia frutetorum\"), seltener bei Fichten (vor allem \"Gilpinia hercyniae\") auf. Einige Arten sind durch den Menschen in Gebiete außerhalb ihres natürlichen Areals verschleppt worden, so z. B. \"Gilpinia hercyniae\" nach England und nach Nordamerika. Die Schäden außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebiets sind z. T. deutlich größer als im Ursprungsareal. Nach der Einschleppung von \"Gilpinia hercyniae\" wurde in einem frühen Versuch der biologischen Schädlingsbekämpfung schon in den 1930er Jahren versucht, natürliche Antagonisten, vor allem parasitoide Hautflügler, einzuführen. Dabei wurden durchaus einige Erfolge erzielt, einige Schlupfwespenarten wurden eingebürgert und trugen zur Populationsbegrenzung bei. Einen viel größeren Effekt hatte allerdings eine Viruserkrankung, die mit Zuchtmaterial völlig unbeabsichtigt und zunächst unbemerkt mit eingeschleppt worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Buschhornblattwespen sind Pflanzenwespen der Überfamilie Tenthredinoidea. Wahrscheinlich sind sie die Schwestergruppe der Echten Blattwespen (Tenthredinidae). Eine Ansicht sieht in ihnen nur eine Unterfamilie der Echten Blattwespen. In Deutschland kommen folgende Arten vor:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Buschhornblattwespen (Diprionidae) sind eine Familie der Pflanzenwespen (Symphyta). Ihre Larven entwickeln sich auf Nadelbäumen. Einige Arten sind gefürchtete Forstschädlinge. Insgesamt sind etwa 90 Arten bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 895150} {"src_title": "Masnedsundbroen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Darnell ist ein Frauenheld und Angestellter des Nachtclubs Chocolate City. Sein Ziel ist es Nachtclubbesitzer zu werden. Für Gefälligkeiten von Frauen lässt er die Damen als V.I.P. in den Club. Obwohl er die Frauen ausnutzt, denkt er immer wieder an seine Abenteuer mit seiner Jugendliebe. Als er die elegante Brandi kennenlernt, glaubt er, verliebt zu sein. Seine Annäherungsversuche werden von ihr anfangs ignoriert, und beide kommen doch zusammen. Doch da findet Darnell heraus, dass er Mia noch immer liebt, die er zuvor wiedergesehen hat. Er gibt Brandi einen Korb, die sich daraus zur Stalkerin entpuppt. Darnell und Mia verloben sich in der Hoffnung, Brandi nicht mehr wiederzusehen. Doch auch das hilft nicht. Am Ende liegt Darnell im Krankenhaus und denkt über seine Situation gegenüber Frauen nach, wobei Darnell auf einem Fahndungsfoto zu sehen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film hatte ein Budget von acht Millionen US-Dollar und spielte alleine in den Vereinigten Staaten über 34,9 Millionen US-Dollar ein. Neben Martin Lawrence waren auch George Jackson und Doug McHenry als Produzent beteiligt deren Filmproduktionsfirma „The Jackson/McHenry“ den Film zusammen mit Savoy Pictures, You Go Boy! Productions produzierte. New Line Cinema hatte die Rechte für die Kinovorführungen und brachte den Film 1996 in die Kinos. Fox Network strahlte den Film im Jahr 1999 das erste Mal aus. Die Dreharbeiten begannen am 5. Juni 1995 in Los Angeles, Kalifornien und endeten am 11. August 1995. Dabei wurden Außenaufnahmen in Downtown und in der Los Angeles City Hall gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Film hatte am 3. April 1996 in den USA unter dem Titel \"A Thin Line Between Love and Hate\" Premiere, bevor er unter dem Namen \"A Thin Line Between Love & Hate\" auf Video erschien. In den deutschen Kinos lief der Film am 9. Mai 1996 an. Im Vereinigten Königreich kam \"Mister Bombastic\" am 28. Juni, in Australien am 25. Juli und in Südafrika am 18. Oktober 1996 in die Kinosäale. Im Jahr darauf erschien der Film in Ungarn, am 27. März und in den japanischen Kino ab dem 10. Mai 1997. In Portugal erschien \"Mister Bombastic\" unter dem Titel \"Entre o Ódio e o Amor\" direkt auf Video.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mr. Bombastic (Alternativtitel: \"Mister Bombastic\"; Originaltitel: \"A Thin Line Between Love and Hate\") ist eine US-amerikanische Komödie aus dem Jahr 1996. Bei dem Film führte Martin Lawrence Regie, verfasste das Drehbuch, war Produzent und als Hauptdarsteller aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 1583013} {"src_title": "Karl Paul Link", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster Teil.", "content": "August Engelhardt reist Anfang des 20. Jahrhunderts in die damalige Kolonie Deutsch-Neuguinea, um dort eine Kokosplantage zu kaufen. Sein erklärtes Ziel: sich als bekennender Vegetarier ausschließlich von der Kokosnuss zu ernähren. Im wilhelminischen Deutschen Reich erfährt er für seine Ansichten und Pläne außerhalb eines engen Bewundererkreises nur Ablehnung. Als Nudist wird Engelhardt mehrfach verhaftet und verlacht. Er bricht daraufhin mit einer Summe Geldes in die Südsee auf und beabsichtigt dort, eine Gemeinschaft von Sonnenjüngern zu gründen. Auf der Überfahrt, bei einem Halt in Ceylon, begegnet er dem Tamilen Govindarajan, in dem er einen geistigen Verbündeten sieht. Govindarajan lockt ihn aber auf einem gemeinsamen Ausflug in eine Tempelhöhle und beraubt ihn eines Großteils seiner finanziellen Reserven. Ungeachtet des Verlustes reist Engelhardt weiter und kauft der Großgrundbesitzerin Emma Kolbe die für sie wertlose Insel Kabakon zur Bewirtschaftung als Kokosnuss-Plantage ab. Auf der Insel stellt Engelhardt Eingeborene als Arbeiter ein und erntet Kokosnüsse mit der Absicht, sie ins Deutsche Reich zu exportieren. Da Engelhardt weder über Geld noch Mittel verfügt, die Insel zu bezahlen, noch, die Arbeiter zu entlohnen, beleiht er die Gewinne seines Handels auf Jahre, da Geld für ihn keine Bedeutung hat. Schon bald kündigt sich Aueckens, ein Jünger aus Deutschland, an, der beabsichtigt, sich Engelhardts Kult anzuschließen. Nach anfänglicher Euphorie und philosophischen Gesprächen entfernen sich die beiden Charaktere jedoch immer mehr. Als Aueckens schließlich Engelhardts Arbeiter Makeli vergewaltigt, greift Engelhardt zu einer Kokosnuss und erschlägt Aueckens. Der Mord wird als Unfall getarnt und bald vergessen.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Teil.", "content": "Auf der Suche nach Gleichgesinnten reist Engelhardt auf die Fidschi-Inseln, um den ebenfalls ausgewanderten Mittenzwey aufzusuchen. Mittenzwey, der vorgibt, Lichtesser zu sein, wird von Engelhardt als Lügner enttarnt. Auch Govindarajan trifft er in der Gemeinschaft an, verzichtet aber auf Vergeltung des Raubes und öffentliche Bloßstellung Mittenzweys und reist zurück nach Kabakon. Als der hypochondrische Klavier- und Violinenspieler Max Lützow zur Gemeinde stößt, beginnt eine Lebensgemeinschaft der beiden Kokosnuss-Jünger. Während Engelhardt weitere in Deutsch-Guinea seinetwegen gestrandete Jünger abweist, erlaubt er Lützow schon bald, mit ihm unter einem Dach zu leben.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Teil.", "content": "Nach kaum einem Jahr entzweien sie sich dennoch, und Lützow kommt unmittelbar nach seiner Hochzeit mit Emma Forsayth bei einem Unfall im Hafen von Rabaul ums Leben. Da Engelhardts exzentrische Lebensweise beim Gouverneur der Kolonie Albert Hahl nach anfänglicher Sympathie auf Unbehagen stößt, engagiert dieser den Kapitän Slütter zur Ermordung des Einsiedlers. Als Slütter auf Engelhardt trifft, sieht er davon ab, ihn zu erschießen, und lässt ihn laufen. Auch Engelhardts treuer Arbeiter Makeli verlässt die Gemeinschaft. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges endet die kurze Geschichte von Kabakon als Kokosnuss-Plantage; die Kolonie wird von australischen Soldaten besetzt und Engelhardt mit einem kläglich niedrigen Betrag enteignet. Er lehnt das Geld ab und verschwindet. Erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs taucht Engelhardt auf der weit abgelegenen Insel Kolombangara völlig abgemagert und verwirrt auf und wird von amerikanischen Soldaten auf eine ihrer Basen verbracht. Ein Journalist des US-Militärs nimmt Engelhardts Geschichte auf. Die Geschichte endet mit der Hollywood-Verfilmung von Engelhardts Leben.", "section_level": 2}, {"title": "Analyse.", "content": "Mit \"Imperium\" lehnt sich Kracht an das Genre des Historien- und Abenteuerromans an. Beide Gattungen werden jedoch als Referenzrahmen ständig verschoben und ironisch ad absurdum geführt. In der historischen Rückschau haben beispielsweise Figuren wie August Engelhard, Max Lützow oder der Gouverneur Albert Hahl existiert und standen in Kontakt miteinander. Nur sind im Roman die Details ihres Zusammenspiels frei erfunden. Kracht sagt darüber im Interview mit dem ARD-Magazin \"Druckfrisch\": „Es ist eigentlich ein großes Spiel mit auftauchenden Figuren, die eintauchen und wieder auftauchen.“ Auch das Abenteuer des Romans, dessen Handlung sich wie im \"Robinson Crusoe\" auf einer Insel entfaltet, nimmt im weiteren Verlauf immer absurdere Züge an. Bei Defoe findet der Protagonist auf dem Eiland seinen christlichen Glauben und treibt es zu einer wirtschaftlichen Blüte. Bei Kracht versteigt er sich dort immer tiefer in die absurde Ideologie des Kokovorismus, gerät zunehmend in eine verlotterte Misswirtschaft und endet als verwahrloster Kannibale. Einige Figuren des Romans wie Kapitän Slütter und Pandora entlehnte Kracht der \"Südseeballade\" um Corto Maltese von Hugo Pratt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Georg Diez schreibt 2012 anlässlich des Erscheinens des Romanes \"Imperium\" im Magazin Der Spiegel, Christian Kracht sei der Céline seiner Generation. \"Imperium\" sei „durchdrungen von einer rassistischen Weltsicht“. An Krachts Beispiel „könne man sehen, wie antimodernes, demokratiefeindliches, totalitäres Denken seinen Weg findet hinein in den Mainstream.“ Dieser Einschätzung wurde umgehend widersprochen – etwa durch Jan Küveler in der Welt, der kontert: „Nun muss man in Diez indes einen Wegbereiter der Ironiefreiheit erkennen. Denn die meisten Zitate, die Diez für sein denunziatorisches Pamphlet böswillig aus dem Zusammenhang reißt, sind allenfalls Beweis für Krachts Humor.“ Felicitas von Lovenberg spricht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von dem „Versuch, eine literarische Neuerscheinung durch eine ganz und gar unliterarische Lesart zu vernichten.“ Auch der Soziologe Manfred Clemenz konstatiert bei Diez' Kritik ein falsches Literaturverständnis. Der Diez’schen Einschätzung des Romans steht eine Mehrheit positiver Rezensionen des Romans gegenüber, unter anderem durch Felicitas von Lovenberg und Julia Encke in der FAZ, Richard Kämmerlings in der Welt oder Erhard Schütz im Freitag. Am deutlichsten wird Lothar Schröder für die Rheinische Post: „Dieser Vorwurf ist intellektuell beschämend. Er ist irrwitzig und obendrein ungerecht einem Buch gegenüber, das seit Kehlmanns \"Vermessung der Welt\" zu den besten, geistreichsten und eloquentesten deutschen Romanen zählt.“ Helge Malchow, Kiepenheuer & Witsch, Verleger von Christians Krachts \"Imperium\", erhält im Spiegel die Gelegenheit, auf Diez’ Rezension an selber Stelle zu antworten: „So wird aus Literaturkritik der Versuch der Ausgrenzung eines der begabtesten deutschsprachigen Schriftsteller, und aus einer Buchbesprechung wird eine Denunziation, gegen die das Opfer sich nun rechtfertigen muss. McCarthy reloaded.“ Antonia Baum sieht Christian Kracht für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung in der „Hölle der Ironie“ gefangen, und das nicht erst mit \"Imperium\", sondern seit den späten „achtziger Jahren“ beim Magazin Tempo in „deren Büroräumen der damalige Volontär Kracht seinen ersten Roman schrieb.“ Krachts „Lustigsein“ ist für Baum ein „verzweifeltes“, „genauso verzweifelt, wie diejenigen, die das alles lesen und verstehen müssen und die dann, aus Ehrfurcht vor dem Großschriftsteller Kracht, vielleicht eben einfach lachen und sich verbeugen, statt zu sagen, dass sie etwas nicht verstanden haben.“ Sabine Vogel verteidigt den Roman in der Frankfurter Rundschau gegen den Vorwurf der „Nazigesinnung“. Allerdings urteilt sie, dass „Krachts gespreizte Manieriertheit“, die offenbar Thomas Mann imitiere, ziemlich bald nervt: „Da ist der schnöde Heizer ein ′Demiurg gegen die Impertinenz der Weltenunordnung’ und das ′Ektoplasma wird in geordnete Schranken‘ geleitet. Dass Krachts Engelhardt dann auch noch von ′Nordmännern‘ deliriert und Kindern, ′deren blondes Haar zu Kränzen auf ihren Häuptern verflochten war’“, sei „grauenhafter Rollenprosa-Kitsch“. Ihr Fazit lautet: „[...] um mit der Gestelztheit der Kracht’schen Diktion zu sprechen: man kommt nicht umhin zu sagen, dass der Roman ein recht hanebüchener Schmarrn ist.“", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausgaben.", "content": "\"Imperium\" wurde bislang ins Spanische, Koreanische, Türkische, Dänische, Russische, Rumänische, Kroatische, Ungarische, Hebräische, Englische, Mazedonische, Estnische, Schwedische, Italienische, Norwegische und Tschechische übersetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Imperium ist ein 2012 erschienener Roman des Schweizer Schriftstellers Christian Kracht. Er erzählt die Geschichte des deutschen Aussteigers August Engelhardt, der sich nach Deutsch-Neuguinea aufmacht, um dort eine Kokosplantage zu betreiben. Als fanatischer Vegetarier verehrt Engelhardt die Kokosnuss als eine göttliche Frucht und strebt danach, seine Ideologie des Kokovorismus missionarisch zu verbreiten.", "tgt_summary": null, "id": 108519} {"src_title": "St. Ferdinand Township", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Seit drei Jahren sind der in New York ansässige Zeitungsverleger Van und seine Frau Linda glücklich miteinander verheiratet. Sowohl Vans Mutter Mimi als auch Freunde von Linda hegen jedoch den Verdacht, dass Vans attraktive Sekretärin Whitey über kurz oder lang Van zu einer Affäre verführen könnte. Linda will derlei Andeutungen aber keinen Glauben schenken, denn sie vertraut ihrem Ehemann. Anders verhält es sich mit Whiteys Verlobtem Dave, der wegen Whiteys Bewunderung für ihren Chef umgehend eifersüchtig wird. Er drängt Whitey daher umso mehr, ihn endlich zu heiraten. Doch anstatt einen Hochzeitstermin festzusetzen, löst Whitey ihre Verlobung mit Dave und stürzt sich lieber in die Arbeit. Sie will Van dabei helfen, einen geheimen Handel mit dem Medienmogul Underwood abzuschließen, bevor ein anderer Verleger Van zuvorkommt. Zu diesem Zweck verheimlicht Van seine geschäftlichen Pläne selbst vor Linda, was diese zunehmend misstrauisch stimmt. Bei einem von Vans Verlag organisierten Schlittschuhlaufen wird Linda schließlich doch eifersüchtig. Sie bittet Van, Whitey in eine andere Abteilung zu versetzen, und gerät mit ihm in Streit. Sie versöhnen sich aber noch in derselben Nacht. Um sein Geschäft mit Underwood abzuschließen, muss Van kurz darauf nach Havanna fahren. Er möchte jedoch nicht, dass Linda ihn begleitet. Am Ziel seiner Geschäftsreise angekommen, lässt Van angesichts des immensen Papierkrams Whitey nachkommen. Gemeinsam arbeiten sie nun Tag und Nacht. Nachdem sie den Handel mit Underwood erfolgreich abgeschlossen haben, stoßen Van und Whitey auf ihren Triumph an. Obwohl sie sich dabei stark zueinander hingezogen fühlen, können sie einander letztlich widerstehen. Als jedoch Linda überraschend anruft und Whitey den Telefonhörer abnimmt, ist Linda vollends von Vans Untreue überzeugt. Van kehrt wenig später nach New York zurück, wo Linda bereits die Scheidung eingereicht hat. Nachdem Van erfolglos versucht hat, sie für sich zurückzugewinnen, lädt er Whitey ein, gemeinsam zu den Bermuda-Inseln zu segeln. Obwohl sich Whitey inzwischen in Van verliebt hat, sieht sie ein, dass Van und Linda zusammengehören. Whitey sucht Linda auf und macht dieser klar, dass eine Scheidung ein großer Fehler sei. Linda kehrt zu Van zurück und auch Whitey und Dave finden erneut zueinander.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "\"Seine Sekretärin\" war der fünfte von sechs gemeinsamen Filmen von Clark Gable und Jean Harlow und markiert zudem die vierte von insgesamt sieben gemeinsamen Produktionen von Gable und Myrna Loy. Harlow und Loy wiederum hatten ebenfalls 1936 für die Filmkomödie \"Lustige Sünder\" zusammengearbeitet. \"Seine Sekretärin\" wurde am 28. Februar 1936 in den Vereinigten Staaten uraufgeführt. Am 22. Juli 1936 kam die Filmkomödie auch in die deutschen Kinos. Am 9. Oktober 1988 wurde sie erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "„Gutmütige Gesellschaftskomödie mit Starbesetzung“, urteilte Das \"Lexikon des internationalen Films\". „Jean Harlow glänzt in einer Charakterrolle, mit der die an sich belanglos-nette Geschichte Profil gewinnt“, heißt es des Weiteren. Für \"Cinema\" war \"Seine Sekretärin\" ein „[t]oller Old-School-Spaß mit knisterndem Dialogwitz“.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Fassung.", "content": "Eine deutsche Synchronfassung entstand 1988 bei der Interopa Film in Berlin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seine Sekretärin (Originaltitel: \"Wife vs. Secretary\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1936. Unter der Regie von Clarence Brown sind Clark Gable, Jean Harlow und Myrna Loy in den Hauptrollen zu sehen. Als literarische Vorlage diente der Roman \"Wife vs. Secretary\" von Faith Baldwin.", "tgt_summary": null, "id": 1183338} {"src_title": "Héctor Hugo Eugui", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Band besteht seit 2008 und wurde von den beiden DJs Daniel Collás und Sean Marquand gegründet, die durch ihre Arbeit mit unter anderem TV on the Radio und The Jon Spencer Blues Explosion gut mit der lokalen Musikszene vertraut waren. Nach einiger Zeit begannen beide, eigene Lieder zu schreiben, ehe die weiteren Mitglieder noch im Gründungsjahr zur Band stießen und diese so auf eine Breite von acht Mitgliedern vergrößerten. Das erste Album, das denselben Namen wie die Band selbst trägt, wurde am 16. Oktober 2009 veröffentlicht und erschien in Deutschland bei Gomma Records. In den USA erschien es bei Friendly Fire Recordings und Tummy Touch Records. In Japan wurde das Album von KSR Records, in Australien von Inertia und auf den Philippinen von Universal Records veröffentlicht. Im Dezember des Folgejahres erschien das zweite Album \"Remixes\", auf dem ausschließlich Remixes der Songs vom ersten Album enthalten sind. Am 17. Februar 2012 wurde das dritte Album der Band, \"Form & Control\", veröffentlicht. Im selben Jahr geht die Band auf Europatour und spielt unter anderem in London, Basel und Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Von der Fachpresse und verschiedenen Musikmagazinen wurde die Band gerade nach der Veröffentlichung des ersten Albums durchweg positiv aufgenommen und bewertet. So erhielt das erste Album selbst eine Wertung von 6,2 bei Pitchfork und auch andere Seiten bewerteten es positiv. Unter anderem schrieb die Webseite „Plattentests.de“: Die Kurzbeschreibung zum dritten Album bei Amazon.de lässt verlauten, dass sich die Band perfekt in die Lücke zwischen Sly & The Family Stone, Tom Tom Club, CSS und The Go! Team einfügt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Phenomenal Handclap Band ist ein Musikerkollektiv aus Brooklyn und Lower Manhattan, New York City, das den Genres Rock, Disco, Soul, Electropop und Psychedelia zugeordnet werden kann.", "tgt_summary": null, "id": 2186788} {"src_title": "Hilde Radusch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Es handelt sich um mittelgroße Pflanzenwespen (Körperlänge etwa 10 bis 14 mm), die (dorsoventral) etwas abgeplattet sind. Wichtigster Unterschied zu den Gespinstblattwespen ist der Bau der Fühler, deren Geißelglieder in beiden Geschlechtern außen etwas zahnförmig erweitert („gesägt“) sind. Am Kopf fallen die gut ausgebildeten Mundgliedmaßen auf, die die Länge der Kopfkapsel erreichen können. Die Maxillen und das Labium sind zu einer ausstreckbaren, kissenartigen Struktur verschmolzen, die zur Aufnahme von Pollen und Nektar beim Blütenbesuch dient. Am Rumpf ist das Pronotum groß und hinten gerade begrenzt. Das erste Tergit des Hinterleibs ist in der Mitte verkürzt, so dass eine ovale, unsklerotisierte Zone frei bleibt, wenn der Hinterleib abgewinkelt wird. Das zweite Tergit ist ungeteilt (Unterschied zu den Gespinstblattwespen). Der Legebohrer (Ovipositor) des Weibchens bildet eine sägeblattartige Struktur, die in Ruhe kaum die Spitze des Hinterleibs überragt. Die Tiere sind fast immer schwarz und gelb gezeichnet mit klaren, abschnittsweise braun getönten Flügeln und sehen auf den ersten Blick Faltenwespen verblüffend ähnlich.", "section_level": 1}, {"title": "Larven.", "content": "Auch die Larven ähneln denjenigen der Gespinstblattwespen. Wie diese besitzen sie drei Paar gut ausgebildete Thorakalbeine, aber keine Scheinfüßchen am Abdomen. An der Spitze des Hinterleibs sitzen oft zwei kurze Anhänge. An der sklerotisierten Kopfkapsel fallen die langen, sieben- bis achtsegmentigen Antennen auf. Die Larven leben gesellig in gemeinsam gesponnenen Gespinstnestern auf ihren Wirtspflanzen. Anders als bei den Gespinstblattwespen, sind dies nicht Holzgewächse, sondern krautige Arten.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Imagines aller Arten sind Blütenbesucher. Neben den auch von den Larven genutzten Doldenblütlern scheinen einige Arten eine auffallende Vorliebe für gelb gefärbte Blüten zu zeigen. Die Flugzeit der Imagines liegt im Sommer (Juni bis August). Die Larven leben in Gespinsten auf ihren Nahrungspflanzen, dies sind bei den europäischen Arten ausschließlich Doldenblütler der Gattungen Haarstrang (\"Peucedanum\"), Laserkräuter (\"Laserpitium\"), Heilwurz (\"Seseli\" oder \"Libanotis\"). Wie ihre Wirtsarten leben sie in steppenartigen Lebensräumen, besonders Mager- und Trockenrasen auf basenreichen Böden oder wärmebegünstigte Säume und Waldränder. Bei den meisten zentralasiatischen Arten ist die Nährpflanze allerdings unbekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Arten der Familie kommen in Mittel- und Südeuropa, nördlich bis England, im gesamten Mittelmeerraum und von hier aus nach Osten bis nach Zentralasien vor. In Mitteleuropa sind sie selten und fehlen im größten Teil Norddeutschlands. Die Art \"Megalodontes cephalotes\" (syn. \"Megalodontes klugi\") kommt in Süddeutschland zerstreut, nach Norden bis ins östliche Harzvorland (Kyffhäuser) und nach Nordhessen vor. Alle anderen Arten sind nur vereinzelt und randlich nachgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie und Systematik.", "content": "Die Familie wurde bis 1996 Megalodontidae genannt. Aufgrund von unzulässiger Homonymie mit einer ausgestorbenen Familie der Muscheln (vgl. Megalodon abbreviatus), wurde der Name in Megalodontesidae verändert. Die Familie bildet gemeinsam mit den Gespinstblattwespen (Pamphilidae) die Überfamilie Pamphiloidea, von anderen Autoren auch Megalodontoidea genannt. An diesem Schwestergruppenverhältnis besteht kein Zweifel. Zu dieser Familie werden vier Gattungen gestellt, von denen nur die Typusgattung \"Megalodontes\" weiter verbreitet ist. Alle in Europa vorkommenden Arten gehören ihr an. In Deutschland sind folgende Arten gefunden worden: Die deutschen Arten sind bestimmbar mit der „Exkursionsfauna von Deutschland“ (Band 2). In Österreich kommt eine weitere Art vor:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Megalodontesidae sind eine kleine Familie der Pflanzenwespen, die nahe mit den Gespinstblattwespen verwandt ist. Von den etwa 50 Arten sind sechs in Mitteleuropa verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 1877279} {"src_title": "Violinsonate Nr. 3 (Beethoven)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Schulbesuch studierte Uyunqimg zunächst an der Universität für Wissenschaft und Technologie im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei und schloss dieses Studium 1960 ab. Ein anschließendes Studium an der Parteischule der KPCh im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei beendete sie 1964 und war danach bis 1960 Lehrerin an der Parteischule der KPCh in Baotou, eine bezirksfreie Stadt in der Inneren Mongolei. Während dieser Zeit wurde sie 1966 Mitglied der KPCh und anschließend von 1968 bis 1979 Redakteurin der Tageszeitung \"Baotou Daily\". Nachdem sie danach Sekretärin des Wirtschaftskomitees von Baotou wurde, war sie zwischen 1980 und 1983 Sekretärin des Stadtkomitees der KPCh von Baotou und zeitgleich Vizedirektorin der Organisationsabteilung. Danach wurde sie 1983 Direktorin der Organisationsabteilung und zugleich Mitglied des Ständigen Ausschusses des Stadtkomitees der KPCh von Baotou. Nach Beendigung dieser Funktionen war sie zwischen 1984 und 1988 Direktorin der Frauenunion der Inneren Mongolei sowie 1987 Delegierte auf dem XIII. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas. Zwischen 1988 und 1994 war Uyunqimg Leiterin der Propagandaabteilung des Gebietskomitees der KPCh im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei sowie zugleich von 1989 bis 1994 Mitglied des Ständigen Ausschusses dieses Gebietskomitees. Auf dem XIV. Parteitag der KPCh erfolgte 1992 ihre Wahl zur Kandidatin des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas und 1993 ihre Ernennung zur Vizedirektorin des Komitees für die umfassende Verwaltung der Inneren Sicherheit in der Inneren Mongolei. 1994 wurde sie dann zur stellvertretenden Sekretärin des Gebietskomitees der KPCh der Inneren Mongolei berufen und 1997 auf dem XV. Parteitag als Kandidatin des ZK der KPCh bestätigt. Nachdem sie zwischen 2000 und 2001 Vizevorsitzende der Volksregierung war, wurde sie 2001 Nachfolgerin als Yun Bulong als Vorsitzende der Volksregierung im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei. Auf dem XVI. Parteitag erfolgte 2002 ihre Wahl zum Mitglied des ZK der KPCh sowie 2007 auf dem XVII. Parteitag ihre Wiederwahl. 2003 wurde sie als Vorsitzende der Volksregierung der Inneren Mongolei von Yang Jing abgelöst. Seit 2003 ist Uyunqimg Vizevorsitzende des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses, einem 150-köpfigen Gremium des Nationalen Volkskongresses, das die Arbeit der Volksvertretung zwischen den Planersitzungen wahrnimmt. Frau Uyunqimg ist damit die höchste mongolischestämmige sowie die zweithöchste weibliche Repräsentantin innerhalb der offiziellen Hierarchie der Volksrepublik China nach Liu Yandong, die Mitglied im Politbüro der Kommunistischen Partei Chinas sowie im Staatsrat der Volksrepublik China ist. Im Januar 2011 stattete sie der Bundesrepublik Deutschland einen offiziellen Besuch ab und wurde dabei unter anderem von Helma Orosz, der Oberbürgermeisterin von Dresden, empfangen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Uyunqimg (; mongolisch Oyunchimeg; * Dezember 1942 in Beipiao, Chaoyang, Liaoning) ist eine chinesische Politikerin der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und unter anderem seit 2003 Vizevorsitzende des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses.", "tgt_summary": null, "id": 2292771} {"src_title": "John J. McFall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach dem Tod des Staatsanwalts Harvey Dent alias \"Two-Face\" nahm \"Batman\" die Schuld für dessen Verbrechen auf sich, um Dents Werk zu schützen. Er wurde vom \"Gotham City Police Department\" gejagt und zog sich daher als Bruce Wayne auf sein wiedererrichtetes Anwesen \"Wayne Manor\" zurück. Die Handlung des Films setzt acht Jahre später ein. Der berüchtigte Terrorist \"Bane\" leidet aufgrund einer früheren Verletzung unter ständigen Schmerzen und trägt eine Maske, die ihn mit einer Droge gegen den Schmerz versorgt. In Usbekistan entführt er den Atomphysiker Dr. Leonid Pavel aus einem Flugzeug der CIA. Er lässt noch im Flugzeug eine Bluttransfusion von Pavel in einen Leichnam vornehmen, damit dieser für tot gehalten wird. Der merklich gealterte und körperlich geschwächte Bruce Wayne veranstaltet am Harvey-Dent-Gedenktag ein Bankett in Wayne Manor, meidet jedoch jede Gesellschaft. Während der Feier dringt die als Dienstmädchen getarnte Diebin Selina Kyle in seine Privatgemächer ein, um die Perlenkette seiner Mutter zu stehlen und dabei Waynes Fingerabdrücke von der Safetüre zu nehmen. Obwohl er sie auf frischer Tat ertappt, kann er sie aufgrund seiner Verfassung nicht aufhalten. Kyle übergibt die Fingerabdrücke einem Unterhändler von Bane. Bei der Übergabe versucht dieser, sie zu erschießen. Doch Kyle hat mit dieser Situation gerechnet. Sie lässt den Unterhändler das Mobiltelefon eines von ihr entführten Abgeordneten benutzen, nach dem die Polizei nun intensiv fahndet. Kurze Zeit später stürmen Polizeibeamte das Lokal und Kyle flieht im Getümmel. Die Polizisten verfolgen Banes Männer in die Abwasserkanäle, wo dieser versucht, Polizei-Commissioner Jim Gordon zu töten. Dieser stürzt sich im letzten Moment in einen reißenden Abwasserkanal und entkommt. Zuvor nimmt ihm Bane noch ein Schriftstück ab: Eine von Gordon vorbereitete Rede, in der die Wahrheit über Harvey Dent steht. Der junge Polizist John Blake findet Gordon und bringt ihn ins Krankenhaus. Gordon berichtet, dass Bane unter der Stadt Vorbereitungen für eine Offensive treffe. Blake, der Batmans Identität herausgefunden hat, will Wayne daraufhin dazu bewegen, wieder als der Beschützer der Stadt aktiv zu werden. Dies und Selina Kyles Einbruch bringen Wayne dazu, sich wieder in die Öffentlichkeit zu begeben. Er muss feststellen, dass sein Unternehmen große Verluste gemacht hat, da es in die Entwicklung eines Fusionsreaktors, basierend auf den Plänen des Vorstandsmitgliedes Miranda Tate, investiert hat. Als jedoch bekannt wurde, dass dieser so manipuliert werden könne, dass daraus eine Atombombe entstünde, wurde das Projekt aufgegeben. Wayne entschließt sich, Batmans Kostüm wieder anzulegen. Sein alter Butler Alfred Pennyworth glaubt, dass er lediglich den Tod suche, und verlässt ihn. Bane veranstaltet unterdessen einen Überfall auf die Börse von \"Gotham City\" und stellt mithilfe von Waynes Fingerabdrücken Wertpapierorder ein, die fast dessen gesamtes Kapital vernichten. Wayne vermutet korrekt, dass sein Geschäftsrivale John Daggett Bane engagiert hat, um die Firma zu übernehmen, und legt die Leitung seiner Firma deshalb rechtzeitig in die Hände von Tate. Als sich Daggett bei Bane darüber beklagt, dass der Plan gescheitert sei, bringt dieser ihn um. Wayne verbringt eine Liebesnacht mit Tate und lässt sich anschließend von Kyle zu Bane führen. Dieser besiegt Wayne in einem direkten Kampf, bricht ihm das Rückgrat und offenbart als letzte Demütigung den Standort seines Verstecks in der Kanalisation: direkt unter der \"Abteilung für angewandte Wissenschaften\" von Wayne Enterprises. Hierzu sprengt er den Boden zu dem verborgenen Ort, Banes Söldner steigen hinauf und entwenden einiges Kriegsgerät aus dem Fundus. Bane lässt Wayne in einem ausländischen unterirdischen Gefängnis (dem „Pit“) festsetzen, in dem er selbst einst gefangen war. Von diesem Ort aus soll Wayne den Untergang von Gotham im Fernsehen mitverfolgen. Bane entführt drei Vorstandsmitglieder von Wayne Enterprises und verschleppt sie in die Kanalisation. Er braucht sie, um den Fusionsreaktor zu aktivieren. Den Kern des Reaktors baut Dr. Leonid Pavel zu einer Vier-Megatonnen-Atombombe um, welche mittels Fernzündung ausgelöst werden kann, aber auch gleichzeitig aufgrund des Kernzerfalls eine Zeitbombe ist. Unter dem Vorwand einer Notfallübung stürmen beinahe alle Polizisten der Stadt, ungefähr dreitausend Mann, in die Kanalisation. Bane hat jedoch im Vorfeld im gesamten Untergrund der Stadt Sprengstoff installiert; John Daggett hatte hierfür seine Bautrupps von \"Daggett Industries\" zur Verfügung gestellt. Die Explosion verschüttet die Zugänge und die Polizisten sind in der Kanalisation gefangen. Alle Brücken, die aus der Stadt hinaus führen, ausgenommen eine, werden ebenfalls gesprengt und sind somit unpassierbar. Bane verkündet von einem Footballstadion aus den Bürgern von Gotham City, dass sie nun selbst die Macht über die Stadt haben und sich zurückholen sollen, was ihnen zusteht. Er lässt die Atombombe ins Stadion bringen und tötet vor den Augen der Zuschauer Dr. Pavel, welcher als Einziger die Bombe hätte deaktivieren können. Bane platziert die Atombombe in einem von drei Lastkraftwagen, welche ununterbrochen in der Stadt fahren, damit die Bombe nicht geortet werden kann und beginnt mit der scheinbaren Gründung einer revolutionären Bürgerbewegung die Kontrolle über die Stadt zu übernehmen. Vor dem Gefängnis \"Blackgate\" liest Bane vor laufenden Fernsehkameras Gordons Rede vor und enttarnt Harvey Dent als Mörder. Anschließend lässt Bane das Gefängnis stürmen und die aufgrund des Dent-Gesetzes inhaftierten eintausend Schwerverbrecher bewaffnen und sich seiner Untergrundarmee anschließen. Drei Monate lang beherrscht Bane Gotham City mit seiner Armee als Diktator. Die ehemals Reichen und Mächtigen Gothams werden aus ihren Villen und Wohnungen gezerrt und vor ein Standgericht gestellt, dem Jonathan Crane alias \"Scarecrow\" vorsitzt. Dort werden sie zum Tod verurteilt oder ins Exil geschickt – in beiden Fällen müssen sie auf dem brüchigen Eis des Stadtflusses ins Exil gehen, wo sie letztlich allesamt den Tod finden. In dieser Zeit versucht Bruce Wayne zu seiner früheren Form zurückzugelangen und aus der Gefangenschaft zu entfliehen. Ein Mitgefangener erzählt ihm von einer Legende, nach der ein Soldat im Dienste eines Warlords heimlich dessen Tochter heiratete. Dieser erfuhr jedoch davon und warf den Soldaten in das unterirdische Gefängnis. Kurze Zeit darauf wurde er freigelassen, erfuhr aber den Preis dafür: Seine Frau hatte sich aus Liebe für ihn eingesetzt und nahm seinen Platz im Gefängnis ein. Dort gebar sie ein Kind, welches in der Dunkelheit des Gefängnisses aufwuchs. In einer Vision erscheint Wayne einige Tage später Ra’s al Ghul und es wird klar, dass dieser der Soldat aus der Legende ist. Wayne schlussfolgert daraus, dass Bane dessen Sohn sei. Nach langem körperlichen Training kann Wayne sein Rückgrat durch einen heilkundigen Mitgefangenen wieder einrenken lassen, und nach mehreren gescheiterten Versuchen, durch den Schacht des unterirdischen Gefängnisses nach draußen zu klettern, gelingt es ihm schließlich. Als Batman wieder in Gotham ist, stellt er sich zusammen mit der moralisch ambivalenten \"Catwoman\" alias Selina Kyle und der Polizei gegen Bane und seine Komplizen. Batman besiegt Bane diesmal im Zweikampf. Schließlich schlägt er ihm einige Male mit voller Kraft auf die Maske, wobei diese Schaden nimmt und Bane nicht mehr mit ihrem Narkosegas versorgen kann. Batman fordert den nun kampfunfähigen Bane auf, die Person zu nennen, die den Zünder der Bombe trägt. Dabei nähert sich Miranda Tate und sticht Batman von hinten ein Messer in die Rippen. Sie enthüllt, dass sie Ra’s al Ghuls Tochter Talia ist und Bane ihr Verbündeter. Sie, nicht Bane, war das Kind, das einst aus dem unterirdischen Kerker fliehen konnte. Als neue Anführerin der \"Gesellschaft der Schatten\" plant sie, die Arbeit ihres Vaters zu vollenden und Gotham zu zerstören, und offenbart Batman, dass sie der Bürger mit dem Fernzünder ist. Sie steckt die losen Schläuche zurück in Banes Maske, worauf dieser wieder zu Kräften kommt. Anschließend zündet sie die Bombe, was allerdings misslingt, da Gordon in der Zwischenzeit einen Störsender bei der Bombe platzieren konnte, welcher das Signal blockiert. Bevor sie mit einem von Wayne Enterprises entwendeten \"Tumbler\", einem gepanzerten Fahrzeug, von dessen Bauart Batman vormals eines als \"Batmobil\" nutzte, flieht, befiehlt sie Bane, Batman nicht zu töten, da dieser mitansehen solle, wie Gotham zerstört wird. Bane missachtet jedoch den Befehl und will Batman gerade erschießen, als unerwartet Catwoman auftaucht und mit dem Batpod Bane ihrerseits in letzter Sekunde erschießt. Der gepanzerte Lastkraftwagen, in dem sich die Bombe befindet, wird von Batmans \"Batwing\", das \"The Bat\" genannt wird, unter Feuer genommen. In der Folge kommt der Lastkraftwagen von seiner geplanten Route ab und stürzt durch ein Loch in der Straße in den Untergrund. Infolge des Aufpralls wird Talia hinter dem Lenkrad eingeklemmt und tödlich verletzt. Kurz vor ihrem Tod gelingt es ihr noch die Flutung des Reaktorraums einzuleiten, wodurch sie in der Überzeugung stirbt, dass die Bombe nun nicht mehr gestoppt werden kann, weil dadurch eine Entschärfung unmöglich geworden ist. Batman hängt die Bombe an sein Flugmobil und fliegt damit in die Bucht vor Gotham City hinaus, wo die Bombe schließlich detoniert und ihn scheinbar tötet. Die Welt wird im Glauben gelassen, Batman sei bei der Explosion der Atombombe über dem offenen Meer als Held ums Leben gekommen. Ursprünglich verfügte das Flugmobil über keinen funktionsfähigen Autopiloten; Fox findet jedoch später heraus, dass es Wayne gelungen war, die Entwicklung des Autopiloten abzuschließen. Nach dem scheinbaren Tod von Batman sowie dem Begräbnis und der Verkündung des Testaments von Bruce Wayne ist sein ehemaliger Butler Alfred in der Schlusssequenz in einem Café in Florenz zu sehen, wo er Wayne mit Selina Kyle an einem Tisch sitzen sieht. In Gotham wird Batmans unterdessen als Märtyrer gedacht, während Bruce Wayne für tot gehalten wird. John Blake ist darüber enttäuscht, dass Wayne nicht als der gefeiert wird, der er war. In einem Anwaltsbüro wird ihm eine Tasche aus Waynes Nachlass übergeben, in der Koordinaten verzeichnet sind. Es stellt sich heraus, dass Blakes zweiter Vorname „Robin“ lautet. Während Gordon feststellt, dass das Batsignal auf dem Dach des Police Departments repariert wurde, begibt sich Blake zu den Koordinaten und entdeckt die Bathöhle.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Warner Bros. erhoffte sich eine Fortsetzung von \"The Dark Knight\" im Jahr 2011 oder 2012 veröffentlichen zu können. Doch nach dem plötzlichen Tod Heath Ledgers, des Joker-Darstellers aus \"The Dark Knight\", zögerte Regisseur Christopher Nolan, einen dritten Teil der Franchiseserie zu drehen. Zudem stellte er die Frage, wie viele gute zweite Fortsetzungen eines Franchise es geben könne. Erst nach dem Erstellen einer stimmigen Handlung bestätigte Darsteller Gary Oldman, dass Nolan auch für \"The Dark Knight Rises\" Regie führen werde. Nolan selbst bestätigte erst am 9. Februar 2010, dass er wieder Regie führen werde. Zunächst schrieben David S. Goyer und Christopher Nolan zusammen am Drehbuch zum dritten Batman-Film. Als bekannt wurde, dass ein neuer Superman-Film mit dem Titel \"Man of Steel\" in Arbeit sei, dessen Produktion Christopher Nolan übernahm, kehrte Goyer dem letzten Teil der Batman-Reihe den Rücken und widmete sich dem Superman-Drehbuch. Seinen Platz am Batman-Skript übernahm fortan Nolans Bruder Jonathan Nolan. Die Handlung zu \"The Dark Knight Rises\" basiert auf den Geschichten von \"Batman – Die Rückkehr des Dunklen Ritters\", \"Der Sturz des Dunklen Ritters\" und \"Niemandsland\". Mit einem Budget von 250 Millionen US-Dollar ist \"The Dark Knight Rises\" teurer als sein Vorgänger.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung.", "content": "Christian Bale, der einen Vertrag für drei Batman-Filme unterschrieben hatte, kehrte zum letzten Mal in die Rolle als \"Bruce Wayne\" alias \"Batman\" zurück. Auch Gary Oldman als \"Jim Gordon\", Michael Caine als sein treuer \"Butler Alfred\" und Morgan Freeman als \"Lucius Fox\" gehören wieder der Besetzung an. Obwohl der \"Joker\" im letzten Film überlebte, spielt diese Figur aufgrund von Ledgers Tod im dritten Film keine Rolle. Die Rolle des Schurken übernahm der Schauspieler Tom Hardy, der den muskulösen \"Bane\" darstellt. Der ohnehin schon 90 Kilogramm schwere Hardy trainierte sich zusätzlich 14 Kilogramm Muskeln an. Seine Figur ist im DC-Universum dagegen 2,03 m groß und wiegt 159 kg. Mit seinen 1,75 m ist Hardy auch kleiner als Batman-Darsteller Christian Bale (1,83 m). Im Gegensatz zu \"Batman & Robin\", in dem Bane auch auftauchte, ist sein Charakter in \"The Dark Knight Rises\" wesentlich bedrohlicher angelegt. Nolan wählte Bane als Gegenspieler Batmans aus, da der Regisseur einen vom Charakter anderen Bösewicht als den Joker haben wollte. Als weitere Handlungsperson in \"The Dark Knight Rises\" schlüpfte Anne Hathaway in die Rolle der mysteriösen \"Selina Kyle\" alias \"Catwoman\". Zudem tauchen Josh Pence und Liam Neeson in Rückblenden als \"Ra’s al Ghul\", der Widersacher aus \"Batman Begins\", und Marion Cotillard als \"Miranda Tate\" alias \"Talia al Ghul\", Ra’s’ Tochter, auf. Auch Cillian Murphy kehrt in einer kleineren Rolle als \"Jonathan Crane\" alias \"Scarecrow\" zurück. Fünf Schauspieler, die mit Nolan zuvor \"Inception\" gedreht haben, spielen auch in diesem Film mit (Tom Hardy, Joseph Gordon-Levitt, Michael Caine, Marion Cotillard und Cillian Murphy). Als Cameo sind viele Spieler der Pittsburgh Steelers, unter anderem der derzeitige Quarterback der Steelers Ben Roethlisberger und der ehemalige Wide Receiver Hines Ward, im fiktiven American-Football-Verein \"Gotham Rogues\" zu sehen. Zudem spielt der ehemalige Cheftrainer Bill Cowher den Trainer des Teams. Dazu taucht auch der Bürgermeister von Pittsburgh, Luke Ravenstahl, als Gegenspieler auf.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Vor den Dreharbeiten entschied Nolan, den Film nicht in 3D, sondern stattdessen im IMAX-Format zu produzieren. Wurden beim Vorgänger \"The Dark Knight\" nur vierzig Minuten im IMAX-Format gefilmt, waren es dank des weitaus höheren Budgets bei \"The Dark Knight Rises\" nun siebzig Minuten. Drehbeginn war am 6. Mai 2011 in der Festung Meherangarh in der indischen Stadt Jodhpur. Danach wurden die Dreharbeiten in Pittsburgh unter dem Projektnamen \"Magnus Rex\" fortgeführt. Das dortige Heinz-Field-Stadion diente als Kulisse für ein American-Football-Spiel, in dem ein Teil der Pittsburgh Steelers die Gothamer Football-Mannschaft \"Gotham Rogues\" darstellten. Als weitere Pittsburgher Drehorte dienten das Software Engineering Institute und die Carnegie Mellon University. Nach drei Wochen Aufenthalt wurden der Pittsburgher Teil der Dreharbeiten am 21. August 2011 beendet und anschließend in Los Angeles und New York fortgesetzt. Weitere Drehorte waren im November Newark in der City Hall und der Military Park. Zudem dienten Glasgow und London als Kulisse für „zusätzliche Außenszenen“, beispielsweise auf dem Flughafen London-Stansted. Als Kulisse für das Wayne Manor diente Wollaton Hall in Nottingham. Außenszenen des Überfalls auf das CIA-Flugzeug und dessen Absturz wurden über den schottischen Highlands gedreht. Die Studioaufnahmen fanden in Hangar 2 in Cardington, Bedfordshire und in Kalifornien in den Warner-Studios in Burbank, den Sony-Studios in Culver City und den MGM-Studios in Hollywood statt. Ende der Dreharbeiten war wie geplant der 14. November 2011. In Pittsburgh kam ein neuer \"Tumbler\" in Form eines von Batmans Widersachern entwendeten Batmobils wieder zum Einsatz, nachdem er zuvor in \"The Dark Knight\" zerstört wurde und zum \"Batpod\" umgebaut wurde. Während der Dreharbeiten gab es mehrere kleine Unfälle, bei denen jedoch niemand ernsthaft verletzt wurde. So prallte während der Dreharbeiten ein Sattelzug gegen den Haupteingang von Wollaton Hall und ein Stuntman krachte bei einem Fallschirmsprung durch ein Dach des Cairngorm Gliding Club und wurde leicht verletzt. Zudem fuhr eine Stuntfrau, die Hathaway doubelte, mit dem Batpod gegen eine IMAX-Kamera und zerstörte diese dabei.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing.", "content": "Im Mai 2011 ging die offizielle Website online. Zwei Monate später wurde beim Start von \"\" der erste Teaser-Trailer veröffentlicht. Der erste volle Trailer, der eine Laufzeit von zwei Minuten hat, wurde bei der Veröffentlichung von \"\" gezeigt. Wie bereits der Teaser zuvor wurde auch der eigentliche Trailer zunächst online veröffentlicht. Da im Trailer die amerikanische Nationalhymne gesungen wird, sahen Kritiker einen politischen Unterton. Nachdem der Trailer den ersten Tag auf iTunes zum Download verfügbar war, löste er den Trailer von \"Marvel’s The Avengers\" als am häufigsten heruntergeladenen Trailer innerhalb von 24 Stunden ab. Dieser Rekord wurde später erneut vom zweiten \"Avengers\"-Trailer eingestellt. Bei der Premiere von \"Marvel’s The Avengers\" am 1. Mai 2012 in den Vereinigten Staaten erschien der nächste Trailer von \"The Dark Knight Rises\".", "section_level": 2}, {"title": "Roman.", "content": "Im Juli 2012 wurde von Titan Books eine von Greg Cox geschriebene Roman-Adaption mit dem Titel \"The Dark Knight Rises: The Official Movie Novelization\" veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Neben viel Lob für die tiefgängige und realistische Interpretation der Batman-Figur und die handwerkliche Qualität und innovative Bearbeitung der Trilogie durch den Regisseur Nolan erntete der dritte Teil \"The Dark Knight Rises\" auch negative Kritik, da er zu ambitioniert sei und die Geschichte sich in zu vielen Details verliere. Die durch den Terroristen Bane ausgelöste Protestbewegung im Film wurde verschiedentlich als Ablehnung der Occupy-Bewegung verstanden. Das Lexikon des internationalen Films meinte zu dem Film: „Die spannungsvolle, auf aktuelle politische Verwerfungen rekurrierende Neuauflage des DC-Universums leidet an einigen wenig kohärenten Handlungsvolten; als Abschluss der ‚Heldenreise‘ seiner Titelfigur bietet der Film dennoch eine mitreißende Mischung aus emotionalem Pathos und fulminanter Action.“", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnisse.", "content": "In den Vereinigten Staaten, wo der Film als erstes in den Kinos startete, legte er mit Einnahmen von 30,6 Millionen US-Dollar die zweitbeste Startnacht bis dato hin. Nur \"\" war bisher erfolgreicher. Das Startwochenende fiel ein wenig erfolgreicher als der Vorgänger aus. Während dieser rund 158 Millionen US-Dollar eingespielt hatte, kam \"The Dark Knight Rises\" auf 160 Millionen US-Dollar. Damit gelang ihm der drittbeste Start nach \"Marvel’s The Avengers\" und \"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2\", die allerdings beide in 3D zu sehen waren. In seiner ersten Woche in Deutschland sahen den Film 852.000 Zuschauer in den Kinos, nur knapp weniger als \"The Dark Knight\", der damals in derselben Zeit 870.000 Menschen vor die Kinoleinwände lockte. Derzeit belegt er mit 3.251.896 Besuchern Platz 7 der am meisten besuchten Filme in Deutschland des Jahres 2012. Damit lässt \"The Dark Knight Rises\" seine Marvel-Konkurrenten \"Marvel’s The Avengers\" (2,23 Mio. Besucher) und \"The Amazing Spider-Man\" (1,54 Mio. Besucher), die beide in 3D laufen, hinter sich. Sein direkter Vorgänger \"The Dark Knight\" lockte 2008 insgesamt 2,8 Millionen Zuschauer in die deutschen Kinos. Weltweit spielte der Film bisher über 1,081 Milliarden US-Dollar ein. \"The Dark Knight Rises\" ist damit erfolgreicher als \"The Dark Knight\", der 1,003 Milliarden US-Dollar einspielte. Die amerikanischen Zahlen sind zwar weitaus niedriger als beim Vorgänger (533,3 Millionen zu 444,5 Millionen US-Dollar), doch weltweit sind die Einnahmen stark gestiegen. Die \"Dark-Knight\"-Trilogie hat bisher weltweit 2,45 Milliarden US-Dollar eingenommen. Damit ist sie die zweiterfolgreichste Superhelden-Trilogie; lediglich Sam Raimis \"Spider-Man\"-Filme, die insgesamt fast 2,5 Milliarden US-Dollar einspielten, sind erfolgreicher. Neben den \"Pirates-of-the-Caribbean\"-Filmen gehören die \"Batman\"-Filme zur einzigen Franchise-Filmreihe, in der zwei Teile die Eine-Milliarde-US-Dollar-Marke geknackt haben. Des Weiteren ist er nach \"Avatar – Aufbruch nach Pandora\" der zweite Film, der weltweit über 100 Millionen US-Dollar in IMAX-Kinos einnahm. Er belegt Platz der erfolgreichsten Filme aller Zeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Grammy Awards 2013 BAFTA 2013", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinsamkeiten und Unterschiede innerhalb der Trilogie.", "content": "\"The Dark Knight Rises\" weist mehr Gemeinsamkeiten mit \"Batman Begins\" auf als mit seinem direkten Vorgänger. So dauert es bei beiden Filmen mindestens dreißig Minuten, bis \"Batman\" in Erscheinung tritt, während er im zweiten Teil schon nach kurzer Zeit zu sehen ist. Am Anfang beider Filme wird \"Bruce Waynes\" zurückgezogener Lebensstil thematisiert, und die \"Gesellschaft der Schatten\" versucht, wie im ersten Teil, auch hier die Stadt zu zerstören. In allen drei Teilen bekommt Batman ein neues Fortbewegungsmittel. Es treten jeweils zwei Hauptgegner in Erscheinung (\"Scarecrow\" und Ra’s al Ghul, \"Joker\" und Two-Face, \"Talia al Ghul\" und Bane). Als einziger Schurke hat \"Scarecrow\" in jedem Teil einen Auftritt. Der \"Joker\" dagegen wird, obwohl er im zweiten Film überlebt hatte, in diesem finalen Teil der Reihe gar nicht mehr thematisiert (weder sind Rückblenden von ihm zu sehen, noch wird er erwähnt). Ein wesentlicher Unterschied des dritten Filmes zu seinen beiden Vorgängern ist das optisch teilweise anders wirkende Bild von Gotham City. Das liegt daran, dass die Außenaufnahmen der Metropole in \"The Dark Knight Rises\" überwiegend in New York City gedreht wurden, im Gegensatz zu \"Batman Begins\" und \"The Dark Knight\", wo zum Großteil Chicago als Drehort diente.", "section_level": 1}, {"title": "Film und Comic.", "content": "Der Film basiert größtenteils auf der Knightfall-Saga, wobei Christopher Nolan den Comic nicht komplett umsetzte. So befreit Bane mit seinen Leuten die Insassen von Arkham (zu denen im Comic auch der Joker zählte) bereits zu Beginn, um Batman körperlich und psychisch zu fordern. Auch ist es nicht Commissioner Gordon, der im Comic in die Kanalisation verschleppt wird, sondern Robin, den Bane über Batman befragen will. Sowohl im Film als auch im Comic ist Batman körperlich wie seelisch stark angeschlagen, weshalb Bane ihn leicht besiegen konnte. In beiden Fällen bricht Bane dem Dunklen Ritter das Rückgrat, lässt ihn im Comic jedoch in Gotham zurück, im Glauben, er stelle für ihn keinerlei Gefahr mehr dar. Bane wurde letztendlich von Batman besiegt – allerdings nicht von Bruce Wayne, der sich derweil noch von den Verletzungen erholen musste, sondern von Jean-Paul Valley, der zu Batmans Nachfolger bestimmt wurde, bis dieser zurückkehrte. Zur Zeit der Knightfall-Saga hatte Batman bereits eine langjährige, riskante Beziehung mit Talia al Ghul; Bane war sie jedoch zu dieser Zeit noch unbekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Amoklauf bei Filmpremiere in Colorado.", "content": "Am 20. Juli 2012 kam es bei einer mitternächtlichen Premiere des Filmes in Aurora im US-Bundesstaat Colorado zu einem Amoklauf. Es wurden zwölf Kinobesucher erschossen und über fünfzig weitere teilweise schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde unmittelbar nach der Tat festgenommen. Aufgrund des Vorfalls wurde die Filmpremiere in Paris abgesagt, zu der Regisseur Christopher Nolan und die Hauptdarsteller Christian Bale, Anne Hathaway, Marion Cotillard und Morgan Freeman angekündigt waren. Aus dem gleichen Grund wurden auch sämtliche Interviewtermine ersatzlos gestrichen. Auch die Premieren in Tokio und Mexiko-Stadt wurden abgesagt. Warner Bros. und Regisseur Christopher Nolan sprachen den Opfern und Angehörigen ihr Beileid aus. Verschiedene Sender in den USA entschieden sich, keine Werbetrailer mehr für \"The Dark Knight Rises\" zu senden. Die Filmproduktion Warner befürwortete, dass AMC Theatres den Kinobesuchern ausdrücklich verbot, in Batman-Kostümierung zur Kinovorstellung zu erscheinen. Warner verzichtete aufgrund des Amoklaufs vorerst darauf, die Box-Office-Zahlen zu veröffentlichen. Christian Bale besuchte die Opfer des Amoklaufs in der Klinik und unterhielt sich zwei Stunden mit ihnen. Er teilte mit, dass dies auf private Initiative seinerseits geschehen sei und Warner Bros. nichts mit dieser Geste zu tun habe. Am 6. August 2012 wurde in den Regal Cinemas 16 in Crocker Park, Cleveland ein Trittbrettfahrer des Anschlags in Aurora festgenommen. Der Täter wurde mit einer Stich- und einer Schusswaffe bei einer Batman-Vorstellung angetroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Dark Knight Rises ( für \"Der dunkle Ritter erhebt sich\") ist ein US-amerikanisch-britisches Action-Drama und eine Comicverfilmung des Regisseurs Christopher Nolan aus dem Jahr 2012, das auf der von Bob Kane erschaffenen Batman-Comicserie basiert. Nach \"Batman Begins\" (2005) und \"The Dark Knight\" (2008) ist es der dritte und letzte Film von Nolans Batman-Trilogie. In Deutschland kam der Film am 25. Juli 2012 in die Kinos, in den Vereinigten Staaten am 20. Juli 2012.", "tgt_summary": null, "id": 421513} {"src_title": "Frank Walker (Politiker, 1942)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Laut Eigenaussage behandelt \"1000 Wege, ins Gras zu beißen\" reale Ereignisse. Manche Geschichten wurden allerdings dramaturgisch abgeändert, um den Unterhaltungswert der Sendung zu steigern. Pro Folge werden in der Regel bis zu sieben ungewöhnliche Todesfälle behandelt. Hierzu kommen neben nachgestellten Szenen und Computeranimationen auch Experten verschiedenster Fachrichtungen zu Wort, welche die Geschehnisse und deren tödliche Auswirkungen erläutern. Ein häufig wiederkehrendes Motiv ist, dass das Opfer eine falsche oder meistens auch dumme Entscheidung trifft und diese dann zum „verdienten“ Tod führt. Außerdem werden die Opfer meistens als böse, gierig oder dämlich dargestellt, damit der Zuschauer nicht allzu viel Mitleid empfindet (Umweltverschmutzer stirbt an eigenem Gift; fieser Chef gibt vor, im Rollstuhl zu sitzen und fällt damit in Aufzugsschacht; unfreundliche Stewardess wird aus dem Flugzeug gesaugt). Begleitet wird die ganze Sendung von einem Kommentar, der mit schwarzem Humor nicht geizt und zuweilen sogar recht zynisch auftritt. Weil oft Gewalt, Blut, vulgäre Sprache, illegale Aktivitäten oder auch sexuelle Handlungen gezeigt werden (wenn auch auf humorvolle Weise), wurde die Serie in den USA für Zuschauer ab 14 Jahren (TV-14) und in Deutschland ab 16 Jahren (FSK 16) freigegeben. Bis zum Ende der ersten Staffel zeigte die jeweils letzte Geschichte Situationen, die eigentlich zum Tod hätten führen müssen, aber dennoch überlebt wurden. In diesen Überlebensfällen wurden Interviews zusätzlich mit Zeugen oder auch den Betroffenen selbst geführt, ein paar dieser Überlebensfälle wurden auch in \"Zerstört in Sekunden\" (ebenfalls auf DMAX) gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Haftungsausschluss.", "content": "Mit den folgenden ersten Sätzen machen die Schöpfer der Serie auf ihren Haftungsausschluss aufmerksam:", "section_level": 1}, {"title": "Ab Folge 13.", "content": "Original: Deutsch:", "section_level": 2}], "src_summary": "1000 Wege, ins Gras zu beißen ist eine Doku-Soap des US-amerikanischen Fernsehsenders Spike. Die Sendung wird in deutscher Sprache auf DMAX ausgestrahlt. Sie behandelt ungewöhnliche und skurrile Todesfälle sowie die Vorgänge, die zum jeweiligen Todesfall führten. Einige der dargestellten Geschichten wurden für den Darwin-Award nominiert.", "tgt_summary": null, "id": 1670114} {"src_title": "University City", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Die PK380 (Pistole Kompakt cal.380ACP) vereint den erprobten Browning-Petter-Verschluss mit einem Polymergriffstück und ist somit eine Waffe der Leichtbauweise. Da die Waffe zur automatischen Bolzensicherung (fehlt bei der Schreckschussversion) auch eine Flügelsicherung und keinen manuell bedienbaren Verschlussfang aufweist, eignet sie sich ausschließlich für zivile Zwecke (nicht zuletzt durch die geringe Magazinfüllung von acht Schuss und das militärisch uninteressante Kaliber.380ACP). Sie wurde als Nischenprodukt entwickelt für den amerikanischen Zivilmarkt (da in vielen Staaten Magazine mit über zehn Schuss nicht erlaubt sind, hat sie nur ein einreihiges mit acht), wo sie zu einem Neupreis von ca. 350 US-Dollar angeboten wird und somit eine der günstigsten Markenpistolen in der gesamten Szene ist. Trotz der passablen Verarbeitung und des geringen Preises konnte sie sich jedoch schlechter Kritik nicht erwehren, dass sie oft beim Schießen hemmt. Grund hierfür ist ein nicht tief genug greifender Auszieher, der vom Rand der Hülse abrutscht und beim Zurücklaufen die Hülse nicht zuverlässig auszieht. Da der Auszieher nur bei verzögerten und verriegelten Ladesystemen von essentieller Bedeutung für die Funktion ist, treten Ladehemmungen bei der Schreckschussvariante (die ein unverriegelter Masseverschluss ist) wesentlich seltener auf. Hinzu kommt, dass die Waffe, was die richtige Munition angeht, recht wählerisch ist, so dass Patronen, deren Zündhütchen nicht allzu empfindlich sind, nicht zuverlässig gezündet werden. Der Fakt, dass am Markt Alternativen mit höherer Magazinkapazität und dem stärkeren 9-mm-Luger-Kaliber in ähnlicher Größe erhältlich sind (wenn auch etwas teurer), hält den kommerziellen Erfolg dieses Modells in Grenzen. Auf der Waffe finden sich eine seitenverstellbare Visierung mit weißen Dimmerungskörnern und eine 22-mm-Picatinny-Schiene (die das Anbringen von Ziel- oder Stabilisationshilfen erlaubt).", "section_level": 1}, {"title": "Schreckschussvariante.", "content": "Die Walther PK 380 ist – im Gegensatz zu den meisten Schreckschusswaffen – auch als Schreckschussvariante größtenteils aus Stahl gefertigt. Anders als bei dem scharfen Vorbild bestehen die Laufummantelung, der untere Rahmen und möglicherweise auch der Demontagebügel aus Zinkguss. Die Pistole kann sowohl in ungespanntem, als auch mit gespanntem Hahn abgefeuert werden (Single-/Double-Action-Abzug). Sie verfügt über eine Walzensicherung, Trägheitsschlagbolzen und Sicherungsrast, so dass ein gefahrloses Führen auch entsichert und mit einer Patrone im Patronenlager möglich ist. Die PK 380 ist als Schreckschusswaffe – wie alle seit Mitte der 1960er Jahre in Deutschland angebotenen Signal-, Reizstoff- und Schreckschusswaffen mit PTB-Stempel (PTB 921) – für Personen ab einem Alter von 18 Jahren frei erhältlich. Zum Führen außerhalb des eigenen Grundstückes ist der kleine Waffenschein erforderlich. Sie ist sowohl zum Verschießen von CS- und Pfeffer-Reizstoffkartuschen, Platzpatronen und mit einem entsprechenden Abschussbecher auch zum Verschuss von pyrotechnischer Munition geeignet. Die Schreckschussvariante unterscheidet sich in folgenden Punkten von der scharfen PK 380:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Walther PK 380 ist eine Selbstladepistole des deutschen Waffenherstellers Walther. Da sie als reine Zivilwaffe entwickelt wurde, ist sie die erste Pistole in der Geschichte von Walther, die bei keiner einzigen Behörde oder Streitkraft in Benutzung ist.", "tgt_summary": null, "id": 1425596} {"src_title": "Joon Wolfsberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "Geboren in Stockton-on-Tees und aufgewachsen in Eaglescliffe, begann Bates im Alter von neun Jahren in einem Jugendzentrum für Manchester United zu spielen. Nach einigen Jahren wurde das Jugendzentrum geschlossen und Bates begann für seinen Heimatklub, den FC Middlesbrough, zu spielen. Mit diesem gewann er 2003/04 den FA Youth Cup und wurde daraufhin in die 1. Mannschaft befördert. Sein Ligadebüt gab er am 6. Dezember 2004 (4 Tage vor seinem 18. Geburtstag) als er beim 3:2-Sieg gegen Manchester City für Jimmy Floyd Hasselbaink eingewechselt wurde. Nach seiner erfolgreichen Zeit als Leihspieler bei Darlington schaffte er unter Manager Gareth Southgate den Durchbruch beim FC Middlesbrough. In der Saison 2006/07 wurde er an Ipswich Town ausgeliehen, verletzte sich allerdings in seiner 2. Partie und kehrte im Januar 2007 wieder nach Middlesbrough zurück. Nach einem Jahr Pause wurde er im Januar 2008 zu Norwich City ausgeliehen, musste aber wieder verletzt zu Boro zurück. Es folgte seine dritte Knieoperation in nur 18 Monaten. Sein erstes Tor für den FC Middlesbrough erzielte er am 11. April 2009 gegen die Abstiegskonkurrenten aus Hull, das Spiel wurde 3:1 gewonnen. Als Middlesbrough nach der Saison 2008/09 aus der Premier League abstieg, wurden Gerüchte laut, nach denen einige Klubs am Abwehrspieler interessiert wären. Trotz der vielen interessierten Premier League Klubs blieb Bates beim FC Middlesbrough und unterschrieb einen neuen Dreijahresvertrag. Die neue Saison endete für Bates schon am 25. Juli, als er sich seine vierte schwere Knieverletzung zuzog. Nachdem er ein ganzes Jahr ausfiel, wurde er in der Saison 2010/11 unter Manager Tony Mowbray zum Kapitän ernannt und hatte somit auch eine Stammplatzgarantie. Bates zeigte seine Torgefährlichkeit und erzielte in der Saison insgesamt drei Tore. Die Saison 2011/12 begann für den Innenverteidiger grandios, denn nach den tollen Leistungen zu Beginn wurde er als Spieler des Monats im September ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "Bates übernahm erstmals im April 2017 nach der Entlassung von Dave Jones interimistisch bei Hartlepool, das zu diesem Zeitpunkt auf einem Abstiegsplatz lag, den Trainerposten. Trotz eines Sieges am letzten Spieltag stieg der Klub in die National League ab. Zur Saison 2017/18 gehörte Bates als Übungsleiter unter Cheftrainer Craig Harrison dem Trainerteam an, nach dessen Entlassung im Februar 2018 übernahm er erneut auf Interimbasis die Leitung der ersten Mannschaft. In der National League wurde er zum Trainer des Monats März 2018 gekürt, nachdem er die Mannschaft zu einer Serie von fünf ungeschlagenen Spielen in Folge geführt hatte (drei Sieg, zwei Unentschieden) und im Anschluss an den erreichten Klassenerhalt wurde er im Mai 2018 zum Cheftrainer befördert. Seine Tätigkeit endete bereits Ende November 2018, als er nach einer Serie von sechs Niederlagen in Folge entlassen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Als Spieler FC Middlesbrough", "section_level": 1}], "src_summary": "Matthew David Bates (* 10. Dezember 1986 in Stockton) ist ehemaliger englischer Fußballspieler. Er spielte zumeist als Innenverteidiger, wurde aber auch im defensiven Mittelfeld oder auf der Rechtsverteidiger-Position eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 674951} {"src_title": "Eisenbahnunfall von Atlantic City (1906)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach der Idee von Israels Premierminister Ariel Sharon wurde Masa Israel als Gemeinschaftsprojekt der israelischen Regierung und der Jewish Agency im Jahr 2004 offiziell gegründet. Masa wird durch ein 16 Mitglieder umfassendes Leitungsgremium verwaltet, acht Vertreter der Regierung Israels und acht Vertreter der \"Jewish Agency\". Das Leitungsgremium wird verstärkt durch den Sekretär des Israelischen Kabinetts und den Generaldirektor der Erziehungsabteilung der Jewish Agency. Yisrael Maimon, Kabinettssekretär des Büros des Premierministers, und Alan Hoffmann, Generaldirektor der Abteilung für Jüdisch Zionistische Bildung bei der Jewish Agency, wurden zu Co-Leitern des Leitungsgremiums dieses Projekts berufen. Im November 2003 wurde das Projekt vom Koordinations-Komitee freigegeben und die Jewish Agency angewiesen, ein detailliertes Programm auszuarbeiten und zu präsentieren. Im Januar 2004 wurde das Projekt in Details sowohl dem Premierminister als auch Sallai Meridor in einem dafür angesetzten Treffen im Büro des Premierministers vorgestellt und zur Umsetzung freigegeben. Während des Schuljahres 2004–2005 wurden 10 Millionen US-Dollar in das 45 Langzeitprogramme umfassende Projekt investiert. Ende 2009 wurde das Budget auf 40 Millionen erweitert, und die Anzahl der Programme, die sich dem Projekt anschlossen, stieg auf mehr als 2.000. Der Hauptanteil des Budgets fließt in Zuschüsse und Beihilfen für Teilnehmer an angeschlossenen Programmen. Masa Israel ist nicht offiziell an Taglit-Birthright Israel angeschlossen, jedoch haben die beiden Organisationen bereits 2006 darüber nachgedacht, sich in manchen Bereichen zusammenzuschließen, um die Teilnehmerzahlen zu erhöhen. Die Gründer von Birthright Israel haben zudem kritisiert, in welcher Form Masa Israel begonnen wurde, da dies zu einer Verdopplung des notwendigen Einsatzes und unnötiger Bürokratie geführt habe. Im Jahr 2009 begannen Masa Israel und die internationale jüdische Studentenorganisation Hillel zusammenzuarbeiten und erreichten dadurch auch nordamerikanische Universitäten.", "section_level": 1}, {"title": "Programm-Organisatoren.", "content": "Unabhängige Organisationen, die sich um die Zusammenarbeit mit Masa Israel bewerben, müssen einen Lernzielplan mit Hebräischunterricht und integrierten Israelreisen vorlegen. Diese Organisationen umfassen akademische Einrichtungen wie die Hebrew University of Jerusalem und die Ben-Gurion-Universität des Negev, jüdische Jugendbewegungen wie Young Judaea und Habonim Dror, Jeshiva sowie Seminarprogramme. Auch Reiseveranstalter wie The Israel Experience Ltd, Israel Way – Oranim Project und Israel Experts schließen sich an.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Die Hälfte zur Finanzierung des Masa Israel Programms kommt von der Regierung Israels. Die andere Hälfte kommt von der \"Jewish Agency\", welche von der Jewish Federations of North America and Keren Hayesod-UIA unterstützt wird. Die Höhe des möglichen Stipendiums hängt von dem Alter der Teilnehmer, der Dauer des zu besuchenden Programms sowie ihrem Herkunftsland ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Masa Israel Journey (oder Masa Israel) ist eine israelische Organisation, die weltweit jüdische Jugendliche nach Israel einlädt, um deren Verbindung zu diesem Land zu verstärken. MASA bietet Studienprogramme und Aufbau-Studienprogramme für junge Erwachsene im Alter von 18 bis 30 Jahren an. Die Programme dauern zwischen fünf und 12 Monaten. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, ein Stipendium zu beantragen. Seit der Gründung im Jahr 2003 haben mehr als 20.000 Menschen an den Programmen teilgenommen, davon mehr als 9.300 Teilnehmer aus über 50 Ländern allein im Schuljahr 2009–2010. Das angestrebte Ziel der Organisation ist es, jährlich 20.000 junge Erwachsene pro Semester und Jahresprogramm einzuladen.", "tgt_summary": null, "id": 875359} {"src_title": "Balkanfeldzug Alexanders des Großen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Callendar war der Sohn von Hugh Longbourne Callendar, einem englischen Physikprofesser, der Thermodynamik unterrichtete. G.S. Callendar arbeitete als Kraftwerksingenieur und war dabei auf Heißdampf spezialisiert. Er erarbeitete die ersten Abschätzungen zu globalen Temperaturverläufen und des heute als Klimasensitivität bekannten Verhältnisses von Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur bezogen auf die atmosphärische Kohlendioxid-Konzentration. Seine damals wenig anerkannte Hypothese erlangte als \"Callendar-Effekt\" Bekanntheit und ist ein Meilenstein der Wissenschaftsgeschichte der globalen Erwärmung. Callendar baute auf die Arbeit einiger Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts auf, darunter Svante Arrhenius und Nils Gustaf Ekholm. Zum Thema globale Erwärmung, Infrarot-Strahlung und das vom Menschen eingebrachte Kohlendioxid veröffentlichte er in den Jahren zwischen 1938 und 1964 zehn größere und 25 kürzere wissenschaftliche Artikel. Andere, wie der kanadische Physiker Gilbert Plass, erweiterten in den 1950er und 1960er Jahren auf Basis von Callenders Arbeit diese Studien.", "section_level": 1}, {"title": "Callendar-Effekt.", "content": "In seiner 1938 veröffentlichten Arbeit mit dem Namen \"The artificial production of carbon dioxide and its influence on temperature\" publizierte er folgende Thesen: Basierend auf der Annahme, dass die Menschheit während der vergangenen 50 Jahre 150.000 Mio. Tonnen Kohlendioxid emittiert hat, errechnete er daraus eine jährliche globale Erwärmungsrate von 0,003 °C. Er ging von einer atmosphärischen Kohlendioxid-Konzentration von 274 ppm über dem Nordatlantik Anfang des 20. Jahrhunderts aus. Callender war der Ansicht, dass diese Erwärmung von Vorteil sein würde und „die Rückkehr der tödlichen Gletscher“ verzögern würde. Callendar schätzte die anthropogene Produktionsrate von Kohlendioxid auf 4.500 Millionen Tonnen pro Jahr; im Jahr 2010 wurde mehr als das 6fache dieser Menge, nämlich 30.300 Millionen Tonnen des Treibhausgases vom Menschen in die Atmosphäre eingebracht. Die von ihm berechnete Klimasensitivität von 2 °C liegt im unteren Bereich des vom IPCC abgeschätzten Intervalls der Klimasensitivität.", "section_level": 1}], "src_summary": "Guy Stewart Callendar (* Februar 1898 in Montreal, Kanada; † Oktober 1964) war ein englischer Ingenieur und Erfinder. Callendar konnte 1938 auf der Basis von Temperaturmessungen erstmals die globale Erwärmung nachweisen, die er mit dem menschengemachten Treibhauseffekt in Verbindung brachte.", "tgt_summary": null, "id": 224122} {"src_title": "Resolution 1942 des UN-Sicherheitsrates", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bauwerk.", "content": "Die vom Architekturbüro David, Boulva und Clève entworfene Station ist rein funktional gestaltet und entstand in offener Bauweise. Sämtliche Wände sind mit beigen Ziegeln in verschiedenen Schattierungen verkleidet. In 7,6 Metern Tiefe befindet sich die Bahnsteigebene mit zwei Seitenbahnsteigen. Die Entfernungen zu den benachbarten Stationen, jeweils von Stationsende zu Stationsanfang gemessen, betragen 1387,74 Meter bis Lionel-Groulx und 681,54 Meter bis Guy-Concordia. Von der Verteilerebene aus sind zwei Ausgänge erreichbar. Jener vor dem Dawson College entspricht in Form und Farbgebung dem Hauptgebäude dieser Schule. Der zweite befindet sich einen Block südöstlich am Cabot Square und ist ein Pavillonbau aus Glas und Stahl. Es bestehen Anschlüsse an neun Buslinien und zehn Nachtbuslinien der Société de transport de Montréal. Diese halten am Terminus Atwater, einem Busterminal rund um den Cabot Square. Die Station Atwater ist zwar Teil der Montrealer Untergrundstadt, ist aber nicht mit dem Hauptsegment verbunden. Unterirdisch zu Fuß können das Dawson College, das Einkaufszentrum Place Alexis Nihon und die vier Bürohochhäuser des Westmount Square erreicht werden. In unmittelbarer Nähe befindet sich das ehemalige Eishockeystadion Forum de Montréal.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Eröffnung der Station erfolgte am 14. Oktober 1966, zusammen mit dem Teilstück bis Papineau. Atwater gehört zum Grundnetz der Montrealer Metro und war fast zwölf Jahre lang die westliche Endstation der grünen Linie. Das Teilstück Atwater–Angrignon ging am 3. September 1978 in Betrieb. Namensgeber der Station ist die Avenue Atwater, benannt nach dem Montrealer Stadtrat Edwin Atwater (1808–1874), der sich vor allem beim Aufbau der städtischen Wasserversorgung einen Namen machte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Atwater ist eine U-Bahn-Station in Montreal. Sie befindet sich im Arrondissement Ville-Marie und teilweise in der benachbarten Gemeinde Westmount, an der Kreuzung von Boulevard De Maisonneuve und Avenue Atwater. Hier verkehren Züge der grünen Linie 1. Im Jahr 2006 nutzten 6.445.438 Fahrgäste die Station; dies entspricht dem 8. Rang unter den insgesamt 68 Stationen der Metro Montreal.", "tgt_summary": null, "id": 1969919} {"src_title": "Madison (Illinois)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "James Hamill besuchte die \"St. Bridget’s Academy\" und danach bis 1897 das \"St. Peter’s College\" in Jersey City. Nach einem anschließenden Jurastudium an der New York Law School und seiner im Jahr 1900 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Jersey City in diesem Beruf zu arbeiten. Gleichzeitig schlug er als Mitglied der Demokratischen Partei eine politische Laufbahn ein. Zwischen 1902 und 1905 war er Abgeordneter in der New Jersey General Assembly. Im Jahr 1908 nahm er als Delegierter an der Democratic National Convention in Denver teil, auf der William Jennings Bryan zum dritten Mal als Präsidentschaftskandidat nominiert wurde. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1906 wurde Hamill im zehnten Wahlbezirk von New Jersey in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1907 die Nachfolge von Allan Langdon McDermott antrat. Nach sechs Wiederwahlen konnte er bis zum 3. März 1921 sieben Legislaturperioden im Kongress absolvieren. Seit 1913 vertrat er den damals neu eingerichteten zwölften Distrikt seines Staates. Von 1911 bis 1919 war er Vorsitzender des \"Committee on Elections No. 2\". Zwischen 1915 und 1917 leitete er auch den Ausschuss zur Reform des öffentlichen Dienstes. In seine Zeit als Kongressabgeordneter fiel der Erste Weltkrieg. Außerdem wurden in dieser Zeit der 16., der 17., der 18. und der 19. Verfassungszusatz ratifiziert. Im Jahr 1919 vertrat Hamill auf den Friedensverhandlungen in Paris die Interessen der aus der Ukraine stammenden amerikanischen Staatsbürger. 1920 verzichtete James Hamill auf eine weitere Kongresskandidatur. Nach dem Ende seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus praktizierte er als Anwalt in Jersey City und New York City. Außerdem befasste er sich mit der französischen Literatur. Dafür wurde er als Ritter (\"Chevalier\") in die französische Ehrenlegion aufgenommen. Von 1932 bis 1941 war Hamill Berater seiner Heimatstadt Jersey City. Er starb am 15. Dezember 1941 und wurde in Jersey City beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Alphonsus Hamill (* 30. März 1877 in Jersey City, New Jersey; † 15. Dezember 1941 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1907 und 1921 vertrat er den Bundesstaat New Jersey im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1688298} {"src_title": "Dick Taverne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zeitlicher und örtlicher Zusammenhang.", "content": "Die Kennet Avenue steht in Verbindung mit den prähistorischen Stätten von Avebury und The Sanctuary und wurde einige Zeit nach deren Erbauung erstellt, ca. 2.200 – 2.400 v. Chr. Ehemals waren es vier Avenues, die in alle vier Himmelsrichtungen zum \"Sanctuary\" führten. Davon ist nur noch die südliche Kennet Avenue von Steinen gesäumt erhalten. Auf der Hälfte des Weges wurden Löcher und Gruben gefunden. Zunächst hielt man sie für Spuren von Besiedlung. Heute glaubt man, dass es Überreste von Ritualstätten sind, die Jahrhunderte vor Errichtung der Avenue bestanden. Ebenso wie das beeindruckende Stonehenge, zeugt auch die Kennet Avenue von der wohlhabenden und weit entwickelten Gesellschaft, die diese Monumente errichtete.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Steine.", "content": "Die Avenue bestand ursprünglich aus über 100 Paaren von stehenden Steinen. Die Höhe der Steine variiert stark, von etwa 1,20 Meter bis knapp 4 Meter; die durchschnittliche Höhe beträgt 3 Meter. Die Steine beschrieben einen Korridor über die gesamte Länge von 2,5 Kilometern, mit einer Breite von 15 Metern, die sich jedoch wohl zum \"Sanctuary\" hin verringert. Die Steinpaare standen jeweils im Abstand von etwa 24,5 Meter. Die Steine treten oft als Paar unterschiedlicher, gegenüberstehender Typen auf: einer ist schlank und quaderförmig, der andere breit und rautenförmig. Dies wurde als Verkörperung von männlichen (quaderförmig) und weiblichen (rautenförmig) Aspekten gedeutet.", "section_level": 2}, {"title": "Straßenverlauf.", "content": "Der Verlauf war teilweise schwer zu rekonstruieren, weil er durch Farmland unterbrochen wurde. In den 1990er Jahren wurde versucht, mit modernen Untersuchungsmethoden den Verlauf nachzuvollziehen, was teilweise gelang. Der kurvige Verlauf der Straße scheint auf den ersten Blick unbedacht und unverständlich. Eine Erklärung dafür bietet die Entdeckung prähistorischer Stätten, die die Avenue umgeben und deren Siedlungen und Gebäude vom Straßenverlauf berücksichtigt werden. Eine weitere mögliche Erklärung ist der Überraschungseffekt, den die Kurven auf den Blickwinkel haben, durch den der Anblick des Sanctuarys noch spektakulärer erscheinen sollte.", "section_level": 2}, {"title": "Fehlende Steine.", "content": "Einige Steine fehlten bereits, als John Aubrey im 17. Jahrhundert zum ersten Mal die Avenue beschrieb. William Stukeley beschrieb 1724 dann lediglich 72 Steine. Im Jahre 1912 leitete Maud Cunnington erste Arbeiten an der Kennet Avenue, in deren Rahmen sie auch schon begann Steine wieder aufzurichten. Alexander Keiller fand 1932 jedoch nur noch vier stehende Steine vor. Keiller konnte aufzeigen, dass es seit dem Mittelalter den Brauch gab, die Steine niederzureißen und zu begraben, wahrscheinlich weil sie als Werk des Teufels galten. Zudem wurden die Steine als Baumaterial von benachbarten Bauern genutzt. Dank der Arbeit von Keiller, in deren Zusammenhang Steine wieder aufgefunden und aufgerichtet worden sind, stehen nun 27 Steine aufrecht und 37 weitere sind durch Zementsäulen ersetzt. Vier Steine in der Umgebung des Gebietes werden heute auch der Avenue zugerechnet.", "section_level": 2}, {"title": "Grabstätte.", "content": "Die Steine weisen nicht nur den Weg, sondern scheinen auch als Hinweise für Grabstätten einiger Mitglieder der Gemeinde von Avebury gedient zu haben. Einige Zeit nachdem die Avenue errichtet worden ist, wurden einige flache Beerdigungen zu Füßen der Steine vollzogen. Die Bestattungen werden mit der Glockenbecherkultur in Zusammenhang gebracht, die zu Beginn der Bronzezeit vom Kontinent kam. In den 1930ern haben Stuart Piggott und Keiller vier der Gräber geöffnet, von denen drei jeweils die Überreste einer Person enthielten, das vierte die von dreien. Es wird vermutet, dass die Bestatteten entweder sehr angesehene Persönlichkeiten waren oder als Opfergabe dienten. Weitere Ausgrabungen entlang der Avenue brachten auch Knochen hervor, vermutlich ebenfalls von Beerdigungen.", "section_level": 1}, {"title": "Vandalismus.", "content": "In jüngerer Vergangenheit wurden einige Steine von Vandalen mit roter Farbe beschmiert, die nur mühsam wieder entfernt werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Besitzverhältnisse.", "content": "West Kennet Avenue ist freies Grundeigentum des National Trust und steht unter der Denkmalschutz-Verwaltung des English Heritage.", "section_level": 1}], "src_summary": "West Kennet Avenue oder Kennet Avenue ist eine vorgeschichtliche Stätte im Englischen County Wiltshire. Als Teil der Avebury-Region ist sie Bestandteil des Stonehenge, Avebury and Associated Sites UNESCO-Weltkulturerbes.", "tgt_summary": null, "id": 1961003} {"src_title": "Gino Birindelli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlungsorte liegen einmal am Oberlauf des Marañón in der Region Amazonas und dann noch westlich davon in der küstennahen Sandwüste. Sowohl der chinesischstämmige Räuber Fushía als auch der Kazike Jum, ein Aguaruna, wollen das Geschäft mit dem Kautschuk ohne Don Julio Reátegui machen. Fushía war aus Campo Grande über Manaos zunächst nach Iquitos gekommen. Das Kautschukgeschäft hatte ihn darauf in das entlegene Nieva getrieben. Als Gouverneur von Santa María de Nieva hat Reátegui, der gewöhnlich im fernen Iquitos residiert, den längeren Arm. Er lässt den Häuptling Jum durch Militär öffentlich foltern und übergibt ein kleines Mädchen in Jums Begleitung den Nonnen der Mission Nieva zur christlichen Erziehung. Die kleine Heidin, ein Aguaruna-Mädchen, wächst unter dem Namen Bonifacia in Nieva auf. Jum zieht sich nach seiner Freilassung in den Urwald zurück. Viel später erscheint er in Nieva und bittet erfolglos um seine konfiszierte Handelsware. Fushía flüchtet auf eine abgelegene Fluss-Insel nördlich von Nieva. Er hat zwei Helfer – den alten Aquilino aus Moyobamba und den Lotsen Adrián Nieves, einen Deserteur aus dem peruanischen Heer. Der Lotse, ein lediger Christ, hat sich mit Fushías Lebensgefährtin Lalita, einer Weißen aus Iquitos, nach Nieva davongemacht. Lalita war mit dem herzlosen Fushía seit ihrem 15. Lebensjahr zusammen gewesen. Durch Fushías Erkrankung war die Beziehung in die Brüche gegangen. Nieva und Lalita haben dem Urwald ein Stück Land abgerungen, leben zusammen in einer Hütte und haben mehrere kleine Söhne miteinander. Der treue Aquilino rettet den schwerkranken Fushía vor Reáteguis Soldaten auf einer einmonatigen Flucht per Boot nach Iquitos auf die Krankenstation bei San Pablo. Aquilino gibt zur Unterbringung Fushías ganze Barschaft hin. Inzwischen zum jungen Mädchen herangewachsen, wird Bonifacia Jahre später von den Nonnen verstoßen, weil sie jungen Indiomädchen die Flucht aus dem Missionsgebäude ermöglicht hat. Diese Flucht ist für die Missionarinnen ein Verlust. Die sechs- bis fünfzehnjährigen Mädchen aus den Stämmen der Aguaruna, Huambisa und Shapra werden nicht nur in den Fächern Religion und Moral unterrichtet, sondern auch in Hauswirtschaft. Somit können sie später an christliche Haushalte als Dienstmädchen vermittelt werden. Lalita und Adrián Nieves nehmen Bonifacia auf. Der Lotse freundet sich mit dem Sergeanten Lituma an. Der Sergeant stammt aus dem entfernten Piura und hat sich freiwillig ins Amazonasgebiet gemeldet. In der Hütte des Lotsen lernt er die zwar kleine und breite, aber sehr junge, gut geformte Bonifacia kennen. Lalita verkuppelt Lituma mit der verschüchterten grünäugigen Bonifacia. Der Deserteur Nieves wird inhaftiert. Lalita besucht nach Jahren in Iquitos ihren erwachsenen Sohn, den sie zusammen mit Fushía hat und trifft dort Aquilino. Von ihm erfährt sie, der Lotse ist freigekommen und sei nach Manaos gegangen. Anselmo kommt als Fremder nach Piura und gewinnt durch Freigebigkeit Freunde. Der Ankömmling lässt in den Sanddünen vor den Toren der Stadt ein Bordell errichten und grün anstreichen. Bald ist das Grüne Haus gut besucht. Anselmo stellt nicht nur Huren, sondern auch Musikanten an. Er selbst spielt die Arpa. Das ist die – passend zum Haus grün bemalte – Harfe. Nach seinem Instrument wird der Besitzer des Grünen Hauses auch der Arpista genannt. Der Tugendwächter Pater García ist Anselmos erbitterter Feind. Aber der Bordellbetreiber hat laut Bürgerlichem Gesetzbuch das Recht auf seiner Seite. Anselmo hat mit seiner Geliebten Antonia ein Kind – die Chunga. Kurz vor der Geburt war Toñita, wie Antonia genannt wurde, verstorben. Wie durch ein Wunder hatte das Neugeborene überlebt. Anselmo hatte die Geliebte zu ihren Lebzeiten in einem Turm des Grünen Hauses verborgen gehalten. Böse Zungen behaupten, Anselmo habe die scheue Antonia geraubt. Er habe sie der Pflegemutter Juana Baura, einer Wäscherin, weggenommen. Antonias vorletzte Pflegeeltern, die Quirogas, waren von Banditen umgebracht worden. Bei dem Überfall waren Antonia die Augen ausgestochen und die Zunge herausgerissen worden. Gegner käuflicher Liebe, allen voran Pater García, brennen das Grüne Haus nieder. Jahre vergehen. Anselmo bringt die Kraft zum Neubeginn nicht auf. Die Chunga entwickelt sich mit der Zeit zu einer zwar unförmigen, aber tüchtigen Geschäftsfrau und baut schließlich das Grüne Haus an anderer Stelle – diesmal in Piura am Fluss hinterm Schlachthof – wieder auf. Juana Baura ist längst verstorben. Ihren inzwischen leicht verwirrten und erblindenden Vater stellt die resolute Chunga als Arpista ein. Als Lituma mit Bonifacia aus dem Urwald nach Piura zurückkehrt, sucht er bald das Grüne Haus auf, um mit alten Freunden zu zechen. Die Freunde nennen sich die Unbezwingbaren und sind Tagediebe übelster Sorte. Lituma, nun in denkbar schlechter Gesellschaft, kommt schließlich als Gewinner im russischen Roulette über den Piruaner Seminario ins Gefängnis nach Lima. Josefino Rojas, einer der Unbezwingbaren, nimmt die Stelle des Inhaftierten bei Bonifacia ein. Sie ist von ihrem Ehemann schwanger und erwägt eine Abtreibung. Josefino schickt sie nach dem Abort auf den Strich. Als Lituma herauskommt, schlägt er den „Stellvertreter“ beinahe tot. Bonifacia, die bei der Bestrafung zugegen ist, bekommt auch ihre Fußtritte ab. Schließlich zählt das „Miststück“ als Hure Selvática zu den „Insassinnen“ des Grünen Hauses. Wenig später auf der Tanzdiele hat Lituma seine Enttäuschung gezügelt und übernimmt Josefinos Zuhälterrolle: „Tun Sie Ihre Arbeit, Nutte“, herrscht er seine widerborstige Ehefrau im Beisein des nächsten Freiers an. Auf Litumas Geheiß darf sich die Selvática in der Zivilisation nicht mehr wie eine Wilde aufführen. Er erzieht sie mit Ohrfeigen. Anselmo, als junger Mann in Piura eingezogen, nun beinahe erblindet, stirbt als Greis im Grünen Haus der Chunga. Etwa achtzig Jahre ist er alt geworden. In einer anrührend-komischen Szene hatte Pater García dem Widerpart seine Sünden verziehen. Bei der Gelegenheit hatte die Selvática erfolgreich um Vergebung für ihrer Hurerei gebeten. Zu Lebzeiten hatte sich Anselmo zuletzt noch als Landsmann der Selvática ausgegeben. Er sei – entgegen landläufiger Meinung in Piura – ein Selvático. Darum habe er Harfe und Haus grün anmalen lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Selbstzeugnis.", "content": "1971 hat Vargas Llosa in dem Vortrag „Historia secreta de una novela“ die Zuhörer durch sein grünes Haus geführt. Unzählige Steinchen ergäben schließlich ein Mosaik. Der Autor hält dazu Bauprogramme parat.", "section_level": 1}, {"title": "Form.", "content": "Der Text ist in vier Bücher und einen Epilog geteilt. Manchmal wird das Tempus gewechselt. Das Buch ist keine Lektüre für einen am Feierabend abgespannten Leser. Der Vortrag verblüfft stellenweise. Zum Beispiel werden innerhalb eines Kapitels die beiden Handlungsorte gewechselt; mitunter ohne Leerzeile. Eigentlich ist dem Bild, geprägt 1978 von M. Moody, beizustimmen: In die chaotischen Erzähltechniken eintauchen heißt, sich in einen Whirlpool begeben. Als zum Beispiel Josefino von Lituma halb totgeschlagen wird, tappt der Leser im Dunkeln. Der Grund wird später nachgereicht. Nicht nur, dass überhaupt nicht entlang der Zeitskala erzählt wird. Mehr noch, die Protagonisten wechseln – im Fall des Sergeanten Lituma, unter zwei Namen – zwischen Piura und der Selva. Mancher Leser, der nicht kapitulieren möchte, kann unversehens in die Rolle eines Kriminalisten geraten, der als pedantischer Ordner des Romangeschehens seine liebe Not hat. Für den mit der Zeit kriminalistisch hellwach gewordenen Leser offenbart der anachronistische Part solcher Erzähltechnik allerdings einen bemerkenswerten Vorzug. Da zunächst der Anfang und darauf das Ende des Schicksals eines Protagonisten mitgeteilt wird, folgt der hochkonzentrierte Leser dem Text, gespannt auf das jeweils fehlende Mittelstück. Das oben im Abschnitt „Handlung“ Ausgesagte ist mit Vorsicht zu genießen. Denn manches weiß der Leser aus unsicherer Quelle. Zum Beispiel, wenn Fushía erzählt, dass Reátegui durch Schmuggel zu seinem Reichtum gekommen ist, dann könnte das auch üble Nachrede sein. Der Leser darf das Stilelement Ironie verbunden mit Heuchelei nicht übersehen. Der Erzähler versetzt sich zum Beispiel in die Mutter Oberin der Mission Nieva, wenn er schreibt, die Mission sei keine Agentur für Hausangestellte. Das Gegenteil erscheint als zutreffend. Die Mündel der Oberin seien bereits im Alter von elf Jahren geschlechtsreif. Wie gesagt – fast alles Wesentliche wird von zwei Seiten betrachtet. Wenn der Leser zum Beispiel die Beschreibung der Entjungferung Antonias durch Anselmo zur Kenntnis nimmt, dann könnte er sich sagen, das muss Liebe sein. Die Leute in Piura sind allerdings über dieses Verhältnis geteilter Meinung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das grüne Haus (span. \"\") ist der zweite Roman des peruanischen Literatur-Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa aus dem Jahr 1966. Das Werk wurde 1967 mit dem Internationalen Romanpreis „Rómulo Gallegos“ ausgezeichnet. Die Handlung auf zwei räumlich weit auseinanderliegenden Schauplätzen in Nordperu erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Alles Wesentliche in dem Text, so auch das Titel gebende Domizil, hat dualen Charakter. Das grüne Haus ist sowohl ein gut besuchtes, grün gestrichenes Bordell in Pazifiknähe als auch die weite Selva.", "tgt_summary": null, "id": 659502} {"src_title": "Hans Adler (Unternehmen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Günther Treptow begann seine Gesangsausbildung an der Hochschule für Musik und setzte sie in Mailand bei Giovanni Scarmeo fort. Treptow war seit 1926 Mitglied der SA und der NSDAP (Mitgliedsnummer 38 579). Als 1934 jüdische Vorfahren im Stammbaum seiner Mutter festgestellt wurden, erhielt er ein Auftrittsverbot. Am 6. Juni 1935 bekam er von Joseph Goebbels eine Sondergenehmigung und konnte seine Karriere fortsetzen. Sein Bühnendebüt machte Treptow 1936 in Berlin in \"Der Rosenkavalier\". Er sang 1938 in der Volksoper Wien den Florestan in \"Fidelio\". 1939 sang er auf dem Sopot Festival die Hauptrolle in Richard Wagners Tannhäuser. 1940 hatte er seinen ersten Auftritt in der Bayerischen Staatsoper. Nach dem Krieg sang er bereits 1945 im \"Fidelio\" in Berlin und hatte er seinen ersten Auftritt in der Wiener Staatsoper 1947 und 1951 den ersten Auftritt bei den Bayreuther Festspielen. Es gelang Treptow schnell sich als einer der führenden Heldentenöre seiner Zeit zu etablieren, v. a. als Siegmund in Die Walküre, Siegfried in der gleichnamigen Oper und der Götterdämmerung und als Tristan in Tristan und Isolde. Neben Wagner-Rollen sang er auch den Max im Freischütz, Števa Buryja in Jenůfa, Canio in Pagliacci und in Otello die Hauptrolle. Auf der internationalen Bühne hatte er Gastauftritte in der Mailänder Scala, im Brüsseler La Monnaie, im Royal Opera House in London, der New Yorker Metropolitan Opera und auch in Leningrad und Moskau. Ab 1955 sang er an der Staatsoper Berlin. An der Deutschen Oper Berlin sang er von 1961 bis 1972, als er sich von der Bühne verabschiedete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Günther Treptow (* 22. Oktober 1907 in Berlin; † 28. März 1981 in Berlin) war ein deutscher Opernsänger (Tenor), der am besten bekannt ist für seine Rollen in Opern von Richard Wagner.", "tgt_summary": null, "id": 771513} {"src_title": "Glenhis Hernández", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte dieses prachtvollen Châteaus geht bis ins Mittelalter zurück. Im später 15. Jahrhundert gehörte es einem lokalen Adligen namens Rostand d'Olivey. Der Schwarze Prinz soll auf dem Schloss ebenso zu Gast gewesen sein, wie Bertrand du Guesclin. Nach zahlreichen Besitzerwechseln gehört es sein Anfang des 20. Jahrhunderts der Familie de Bethmann, die ihr Weingut in den letzten Jahren der Führung von Laurent Lebrun anvertraut hat. Der Wein vom Château Olivier wurde 1953 klassifiziert, sowohl der rote als auch der weiße.", "section_level": 1}, {"title": "Weinberge.", "content": "Im Laufe der letzten Jahre hat das Weingut Château Olivier beträchtliche Investitionen gemacht. Eine sehr spezielle geologische Untersuchung hat neues Potential auf dem Gelände festgestellt; und neue Pflanzungen haben es dem Weingut ermöglicht ihren Ruf des 18. Jahrhunderts wiederherzustellen, nachdem die Grundstücke entfernt wurden, die die schlechteste Qualität erbrachten. Zu dem Gut gehören auch Getreidefelder, und eine Forst- und Viehwirtschaft. Der Weinberg von 55 Hektar (45 ha Rot, 10 ha Weiß) besteht aus kompaktem Kiesboden, schweren Mergel, Mergel und Kalksteinen aus dem Miozän. Die angebauten Rebsorten der Rotweine sind zu 45 % Merlot, 45 % Cabernet Sauvignon und 10 % Cabernet Franc. Das der Weißen liegt bei 55 % Semillon, 40 % Sauvignon Blanc und 5 % Muscadelle. Das Durchschnittsalter der Reben beträgt 20 Jahre für Rot- und 30 Jahre für die Weißen. Sie sind bei hohen Dichten im Bereich von 7000 bis 10.000 Pflanzen / ha gepflanzt. Im Jahr 2008 schlossen sich neben Château Olivier noch 16 Weingüter des Bordeaux, darunter so namhafte wie Château d’Yquem, Château Suduiraut und Château La Tour Blanche in einem Gemeinschaftsprojekt zusammen, mit dem Ziel, bei knapper werdendem Rebmaterial eigene Klone der Rebsorte Sémillon nachzuziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Wein.", "content": "Der Weinberg trägt zu 75 % Rotwein und zu 25 % Weißen. Das Château produziert einen Zweitwein, der \"Seigneurie d'Olivier\" genannt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Château Olivier ist ein 220 ha großes Bordeaux-Weingut in der französischen Gemeinde Léognan im Département Gironde in Frankreich. Der Rot- und Weißwein ist als AOC Pessac-Léognan im Graves klassifiziert. Das Weingut befindet sich in Besitz der Bordelaiser Familie Bethmann und wird von Jean-Jacques de Bethmann bewirtschaftet.", "tgt_summary": null, "id": 2165833} {"src_title": "Montezuma (Graun)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bock begann seine Karriere als Kleindarsteller am Schwedischen Theater in Helsinki. Von 1973 bis 1998 arbeitete er als Fremdenführer auf der Insel Suomenlinna, wo er Führungen durch die dortige mittelalterliche Burg machte, die sich bald großer Beliebtheit erfreuten. Im Jahre 1984 erregte er großes öffentliches Interesse mit der Behauptung, Bewahrer einer uralten Kultur zu sein, die Einblicke in die heidnischen Traditionen Finnlands gebe. Mit seiner Familiensaga könne „die Geschichte der gesamten Menschheit“ erklärt werden. Neben dem mythischen Lemminkäinen, einer Sagengestalt aus dem finnischen Nationalepos Kalevala, ist ein Held der Familiensaga ein „Necklas“, der auf einem Rentiergespann über das Land reist. Diese Geschichten sind als die Bock-Saga bekannt. 1987 begann Bock in seinem Heimatort Sipoo mit Ausgrabungen auf der Suche nach einem antiken Tempel, der dem Lemminkäinen geweiht gewesen sei. Die Baufirma Lemminkäinen und die Sparkasse von Sipoo finanzierten zunächst die Grabungen. Gefunden wurde zwar eine große Höhle, aber kein Tempel und keine archäologischen Objekte. Am 23. Oktober 2010 wurde Ior Bock, der durch eine frühere Messerattacke gelähmt war, im Alter von 68 Jahren durch mehrere Messerstiche getötet. Ein 29-jähriger Gehilfe Bocks wurde festgenommen, 2011 vor Gericht für nicht schuldfähig befunden und in sein Heimatland Indien abgeschoben.", "section_level": 1}, {"title": "Die Bock-Saga.", "content": "Laut der Bock-Saga gab es das Volk der \"Aser\", das der Legende nach seit Millionen von Jahren in einem Land namens Odenmaa lebte. Inmitten dieses Landes soll es eine Stadt namens Hel gegeben haben, die auf sieben Hügeln und sieben Inseln errichtet worden war. Auf einer dieser Inseln, Odensö, habe sich auf dem Hügel Lysnarberriet der Tempel Heligedom befunden. In diesem Tempel soll es einen Punkt gegeben haben, der auf dem exakten Nordpol lag. Man habe ihn Walhalla genannt. Die Aser brachten ein weiteres Volk, die Vaner hervor. Diese besiedelten laut Ior Bock den Rest der Welt. Die Erde soll zu dieser Zeit eisfrei gewesen sein, bis sich die bis dato exakt senkrecht stehende Erdachse vor 50 Millionen und 10028 Jahren neigte und eine Eiszeit verursachte. Odenmaa sei jedoch eisfrei geblieben und die Menschen überlebten. Als das Eis wieder zurückging, hätten sie wieder Kontakt zu anderen Völkern aufgenommen und ihnen ihre Kultur gebracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ior Bock [i:or bok] (eigentlich Bror Holger Svedlin; * 17. Januar 1942; † 23. Oktober 2010) war ein schwedisch-sprechender finnischer Exzentriker, Reiseführer, Schauspieler und Mythenerfinder.", "tgt_summary": null, "id": 371164} {"src_title": "Tarsus İdman Yurdu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im frühen 19. Jahrhundert lebte dort – noch vor der europäischen Besiedlung – der geflohene Sträfling William Buckley in einer primitiven Hütte und ernährte sich von Fischen, Meeresfrüchten, wilden Himbeeren und Honigameisen. \"Aireys Inlet\" wurde zu dieser Zeit von den Aborigines \"Managwhawz\" genannt. Heute trägt der Ort den Namen eines frühen Siedlers J. M. C. Airey, der 1842 in dieses Gebiet kam. Das \"Post Office\" wurde am 1. April 1893 eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur und Medien.", "content": "In den frühen 1950er Jahren lebte der australische Krimiautor Arthur W. Upfield bei Aireys Inlet. Seine Novelle \"The New Shoe\" (1951) basiert auf der Ortschaft und dem Leuchtturm. Einige der Romanfiguren basieren auf lokalen Persönlichkeiten. Viele Szenen der Kinder-Fernsehserie \"Twist Total\" wurden im Gebiet des Split Point Lighthouse gedreht. 2005 wurde der Bollywood-Film \"Hochzeit – Nein danke!\" in Melbourne mit einigen Szenen um Aireys Inlet, Fairhaven und Anglesea gedreht.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Zahlreiche Surfer machen in \"Aireys Inlet\" Urlaub und nutzen den bekannten Surfstrand \"Fairhaven Beach\". Da dieser Strand starken Wechseln unterliegt, gilt Surfen dort als unberechenbar. Schwimmer sollten beachten, dass dort eine starke Strömung herrscht. Der \"Painkalac Creek\", der \"Aireys Inlet\" von Fairhaven trennt, formt einen Salzsee hinter den Sanddünen, bevor er sich in den Ozean ergießt. Durch den niedrigen Wasserstand im Inlet erreicht der Creek allerdings selten den Ozean. Es gibt auch ein hufeisenförmiges Reef am \"Step Beach\", das eine exzellente Möglichkeit zum Schwimmen bietet, wenn der Tidenhub den niedrigsten Stand erreicht. Die touristische Hauptattraktion des Ortes bildet das Split Point Lighthouse, das über das Inlet hinausragt und dem Ort ein Erkennungszeichen an der Great Ocean Road verleiht. Da die Küstenlinie mit Fairhaven verbunden ist, gibt es dort einen langen Sandstrand, der lediglich bei \"Aireys Inlet\" durch eine Reihe von Felsen unterbrochen ist, zwischen denen es Badestrände gibt, wovon meisten davon sind ziemlich einsam sind. Jeder Strand hat seine eigene Charakteristik, die sich aus verschiedener Länge, Lage und nahegelegenen Felsen ergibt. Die Strände beinhalten den \"Sandy Gully\", \"Steppy Beach\" und \"Sunnymeade\". Bei Niedrigwasser ist es möglich, entlang des Strandes zu wandern oder über die Felsen zu klettern. Dabei wird ein Ausblick auf den östlichen Beginn der \"Great Ocean Road\" in Richtung Anglesea ermöglicht.", "section_level": 1}, {"title": "Buschfeuer von 1983.", "content": "\"Aireys Inlet\" wurde von den australischen Buschfeuern von 1983 erfasst, die eine große Anzahl von Häusern niederbrannten. Kurze Zeit danach stieg das Interesse an dem Gebiet wieder und die Immobilienpreise erholten sich und stiegen bis zum heutigen Tag laufend an. Für die Immobilien, vor allem für jene, die einen Blick auf den Ozean ermöglichen, stiegen die Kaufpreise und es werden mehr als eine Million AUD erzielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mit Aireys Inlet wird sowohl ein Meeresarm als auch eine Stadt bezeichnet, die südwestlich von Melbourne in Victoria, Australien, zwischen den Städten Anglesea und Lorne sowie westlich von Fairhaven an der Great Ocean Road liegen. ", "tgt_summary": null, "id": 216538} {"src_title": "Como (Illinois)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Für die \"MTV Ultimative Mash-Ups\" fragte Jay-Z Mike Shinoda von Linkin Park als möglichen Partner an. Dieser fertigte daraufhin einige Remixe an und schickte sie zurück. Nun wurde das Projekt definitiv aufgenommen. Für die Live-Shows wurden einige Parts etwas verändert, sodass sie besser zueinander passten. Als man sich dafür entschied, ein Album zu produzieren, wurden alle Songs auch neu aufgenommen. Die Aufnahmen dauerten vier Tage. Aber auch danach wurde die Zusammenarbeit von Mike Shinoda mit Jay-Z fortgesetzt. So fungierte Jay-Z 2005 als Executive Producer für das Debütalbum \"The Rising Tied\" von Shinodas Soloprojekt Fort Minor.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Dazu gibt es außerdem eine DVD, die Liveperformances von allen Stücken beinhaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Singleauskopplungen.", "content": "Als einzige Single wurde am 16. November 2004 \"Numb/Encore\" veröffentlicht. Diese wurde zu einem weltweiten Hit und erreichte in Irland die Spitze der Singlecharts. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden die Top Ten erreicht. Zudem kam \"Numb/Encore\" 2005 auf Platz 8 der österreichischen Jahrescharts. Außerdem wurde der Song im selben Jahr mit dem Grammy für “Best Rap/Sung Collaboration” ausgezeichnet. \"Points of Authority/99 Problems/One Step Closer\" wurde in den USA als Promo-Single veröffentlicht, konnte dort jedoch keine Chartplatzierung erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Kritik fiel teilweise sehr unterschiedlich aus. Während David Jeffries von \"Allmusic\" das Mashup lobte und vergab, schrieb \"laut.de\": „Die Kreativität ist tot, es lebe der Trend des Jahres.“ Nur \"Numb/Encore\" klinge ganz annehmbar. Auch das Magazin \"Rolling Stone\" kritisiert das Album und findet, dass Linkin Park nicht mit Jay-Z mithalten können und so den Spaß verderben. \"CDstarts.de\" lobt, die Stile harmonisierten sehr gut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Collision Course ( für: „\"Kollisionskurs\"“) ist ein Mashup-Album des US-amerikanischen Rappers Jay-Z und der US-amerikanischen Nu-Metal-Band Linkin Park. Es entstand im Rahmen von \"MTV Ultimative Mash-Ups\" und wurde am 30. November 2004 als CD und DVD veröffentlicht. Aufgrund seiner kurzen Laufzeit wird das Album meist als EP betrachtet. Somit ist es eine der fünf EPs, die Platz eins in den US-\"Billboard\"-Charts erreichten.", "tgt_summary": null, "id": 1449660} {"src_title": "Maroondah Highway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Karriere in Mexiko und den Philippinen.", "content": "Luis Fernández entstammte der einflussreichen andalusischen Adelsfamilie Fernández de Córdoba; mit dem Titel eines \"Veinticuatro\" zählte sie zu den Patrizierfamilien ihrer Heimatstadt Córdoba. Er reiste im Alter von 22 Jahren im Jahr 1611 gemeinsam mit seinem Onkel, dem \"Marqués von Guadalcázar\" nach Mexiko, als dieser dort zum Vizekönig von Neuspanien ernannt worden war. Luis fuhr mit einem Trupp Soldaten, die er aus eigenen Mitteln unterhielt, nach Mexiko und kämpfte dort für die spanische Krone, unter anderem bei der Verteidigung von Acapulco 1615 gegen die Holländer. Als Gouverneur der Provinz Tlaxcala amtierte er von 1615 bis 1617, mit zwei Kompanien kehrte er dann nach Acapulco zurück und schiffte sich nach den Philippinen ein, wo er ebenfalls gegen die Holländer kämpfte. Seine Rückfahrt nach Mexiko dauerte sieben Monate und stand unter keinem guten Stern: Dreihundert Mann starben und Fernández war bei der Ankunft in Acapulco schwer erkrankt. Der Vizekönig hatte ihn als Gouverneur von Yucatán vorgesehen; doch er konnte das Amt krankheitsbedingt nicht antreten. 1622 wurde sein Onkel Diego Fernández de Córdoba, \"Marqués von Guadalcázar\" zum Vizekönig von Peru ernannt. Luis folgte ihm nach Lima. Dort amtierte er als \"Capitán General\" der Hafenstadt Callao, die er 1624 gegen einen niederländischen Angriff erfolgreich verteidigte. Nach dem Tod von Pedro Osores de Ulloa, entschied der Vizekönig, seinen Neffen Luis Fernández de Córdoba als Nachfolger im Amte des Gouverneurs von Chile zu ernennen. Die Todesnachricht erreichte Lima im Dezember 1624. Diese Ernennung musste erst von der \"Real Audiencia\" bestätigt werden, da der König es den Vizekönigen per Erlass von 1619 untersagt hatte, Verwandte bis zum vierten Grad mit Ämtern zu betrauen.", "section_level": 1}, {"title": "Amtszeit als Gouverneur von Chile.", "content": "Fernández erreichte von Callao kommend am 28. Mai 1625 Concepción. Während der winterlichen Regenzeit waren die Wege kaum passierbar, und auch die Kämpfe mit den Indianern ruhten weitgehend. Der Gouverneur erreichte am 21. Dezember 1625 Santiago de Chile und leistete den Amtseid vor dem \"Cabildo\" (Stadtrat). Im Februar 1626 machte sich Fernández auf den Weg nach Süden, um die Kämpfe gegen die indianische Urbevölkerung wieder aufzunehmen. Er machte sich wohl keine Illusionen um die Erfolgsaussichten. Die Spanier waren in vielen Jahren in der Defensive und hatten zahlreiche Posten wieder aufgeben müssen. Fernández erbat beim König weitere tausend Mann Verstärkung und beim Vizekönig in Peru weitere vierhundert. Die Kampagnen der Spanier gewannen an Fahrt, als sie mit Unterstützung von knapp 200 Mann aus Peru Erfolge gegenüber den Indianern erzielen konnten. Dies war für die Spanier auch ein lukrativer Sieg, da die gefangenen Indianer als Sklaven verkauft wurden – die Gefangenen gingen in den Besitz des Soldaten über, der sie gefangen genommen hatte. Fernández konnte einige militärische Erfolge aufweisen, unter anderem organisierte er die taktische Ausrichtung neu, indem er mobile gut ausgestattete Trupps an zwei unterschiedlichen Abschnitten operieren ließ. Im Winter 1628 wurden die Spanier von den Butapichún-Indianern unter Häuptling Lientur bei der \"Schlacht von Las Cangrejeras\" vernichtend geschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Amtszeit als Gouverneur der Kanarischen Inseln.", "content": "1629 erreichte der von König Philipp IV. benannte Nachfolger von Pedro Osores de Ulloa, Francisco Laso de la Vega, Chile. Fernández wurde stattdessen als Gouverneur auf die Kanarischen Inseln berufen, die damals unter fortdauernden Piratenangriffen zu leiden hatten. Er hatte dieses Amt bis 1644 inne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luis Fernández de Córdoba y Arce (* 1589 in Córdoba, Spanien; † nicht vor 1644) war ein spanischer Militär und Gouverneur in Chile und später auf den Kanaren.", "tgt_summary": null, "id": 1744420} {"src_title": "Peter Truscott, Baron Truscott", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Name.", "content": "Der ursprüngliche Name war \"Swampy Creek\" und er wurde 1884 nach der Ernennung des Ortes zur Stadt in \"Anglesea River\" geändert. Der Name Anglesea stammt von einer Insel im Nordwesten von Wales. Das \"Anglesea Post Office\" wurde am 16. April 1886 eröffnet. 1950 wurde die Stadt in Anglesea umbenannt.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "In den Sommermonaten verweilen zahlreiche Erholungssuchende in der Stadt, die insbesondere an Weihnachten und Neujahr zahlreich anwesend sind, wie auch während der Ferienzeiten von Melbourne. Obwohl der Hauptstrand gute Bedingungen zum Surfen bietet, wählen viele Surfer den \"Government Beach\", der von ihnen \"Guvvos\" genannt wird und westlich von Anglesea liegt. Anglesea ist regional für seinen \"Riverbank Market\" bekannt, der nah am Fluss an der Hauptstraße von Anglesea liegt, an der \"Great Ocean Road\". Im September jeden Jahres findet das \"Angair Wildflower Festival\" statt. Der Surf Coast Walk führt durch die Stadt und kann entweder nordöstlich an der Küstenlinie nach Torquay oder südöstlich nach Aireys Inlet fortgesetzt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Der \"Anglesea Football Club\" spielt in der \"Bellarine Football League\", der \"Anglesea Cricket Club\" in der \"Bellarine Peninsula Cricket Association\" und der \"Anglesea Golf Club\" befindet sich in der \"Noble Street\". Der Golfkurs in der Stadt ist für seine dort lebende Känguru-Population bekannt. Ferner beherbergt Anglesea auch eine Skateboard-Rampe. Anglesea bietet unerfahrenen und erfahrenen Surfern, je nach Voraussetzung, unterschiedliche Sportmöglichkeiten an. Der Hauptstrand und die Strände am \"Point Roadknight\" eignen sich für Anfänger, wie auch für erfahrene und erlebnissuchende Surfer. Letztere können im Norden und Süden der Stadt surfen, oder an verschiedenen in Strandnähe befindlichen Riffen. Die Surfgebiete sind mit Booten oder mit paddeln auf dem Surfbrett erreichbar. Die Abenteuer suchenden Surf suchen viele und große Wellen, die von den Aborigines \"Bombies\" genannt werden, denn sie können mit unterschiedlichsten Wellenhöhen ankommen, die entsprechenden Surfspaß bieten.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Alcoa of Australia betreibt das Kohlekraftwerk Kraftwerk Anglesea und eine Kohlemine im Tagebau bei der Stadt. Es liegt neben einer wegen seiner biologischen Vielfalt bedeutenden Landschaft, die unter nationalem Naturschutz steht, der Anglesea Heath. Im Februar 1983 erreichte eines der verheerendsten Buschfeuer Australiens, die Ash Wednesday Fires, das Stadtgebiet, die zahlreiche Häuser zerstörten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anglesea ist eine Stadt in Victoria in Australien. Die Stadt an der Great Ocean Road liegt 110 Kilometer von Melbourne, 37 Kilometer von Geelong und 18 Kilometer von Torquay entfernt. 2016 wurden in Anglesea 2.538 Bewohner gezählt.", "tgt_summary": null, "id": 121729} {"src_title": "Dancing Stars/Staffel 6", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Staatengröße.", "content": "Bis zu 700.000 Arbeiterinnen können ein Biwak von etwa 1 m Durchmesser bevölkern. Auszählungen mehrerer faust- bis kindskopfgroßer Biwaks von \"Dolichoderus cuspidatus\" ergaben einen Bestand von mindestens 10.000 Wanderhirtenameisen-Arbeiterinnen, etwa 4000 Larven und verpuppten Ameisen, über 5000 Schmierläusen und einer (d. h. monogyner) Ergatogyne (d. h. arbeiterinähnlichen Königin). Männliche geflügelte Ameisen konnten in großer Zahl während der Trockenperiode (Januar–Februar) und während der Monsunperiode (September–Oktober) beobachtet werden. Die Kolonien vermehren sich durch Teilung.", "section_level": 1}, {"title": "Biwak als Floß.", "content": "Rote Feuerameisen (\"Solenopsis invicta\") überleben Überschwemmungen, indem sich die weiblichen Einzeltiere und Larven mit ihren Körpern zu einem Floß verketten. Dieses Floß ist eine Konstruktion, die stabil und tragfähig genug ist, einen ganzen Staat auf einem Strom wie dem Amazonas zu transportieren. Dabei ist zu beachten, dass die Überwindung von Wasserflächen für landlebende Insekten allgemein eine große Herausforderung darstellt. Das ebenfalls Biwak genannte Floß (auch: „Ameisentrauben“) wirkt für den menschlichen Betrachter chaotisch und besteht aus einer „Matte“ lebender Körper älterer Arbeiter. Sie wird gebildet, indem sich die Tiere mit ihren Nachbarn – im Schnitt 4,8 Nachbartiere – über Füße und Mundwerkzeuge fest verbinden, woraus durchschnittlich 14 Verknüpfungspunkte pro Tier resultieren, große Individuen haben bis zu 21. Kleine und große Tiere nehmen bevorzugt alternierende Stellungen in dem Netzwerk ein. Die Schwimmfähigkeit resultiert zum Einen daraus, dass die Körperoberfläche der Tiere aus einer wasserabweisenden Cuticula besteht, die als Oberflächenkomponente viel hydrophobes Chitin enthält, zum Anderen halten die Tierkörper unter Wasser mit Hilfe ihrer Cuticulaborsten Luftblasen. Von Zeit zu Zeit müssen untergetauchte Tiere ihre äußeren Luftvorräte wieder füllen. Dazu lösen sie sich aus dem Verband, werden durch nachrückende ersetzt und krabbeln durch Kanäle zwischen den anderen Tieren an die Luftoberfläche. Larven können mehr Luftblasen binden, weshalb Flöße mit höherer Larvenzahl stabiler schwimmen. Die Flöße können einen Durchmesser bis 45 cm annehmen. Das Floß reagiert unempfindlich auf große Wellen. Auf der Matte befinden sich frei beweglich, aber auf engstem Raum, mit freien Durchgangstunnels, die restlichen Tiere. Die Flöße können ausschließlich aus Arbeiterinnen bestehen, was eine fragwürdige Überlebensstrategie darstellt. Meist beherbergen sie aber auch Brut und Königinnen, oft auch Symbionten und männliche Ameisen. Es wurde aber auch beobachtet, dass männliche Ameisen daran gehindert wurden, Platz auf dem Floß einzunehmen. Einzelameisen ertrinken. Die Fähigkeit, Biwakfloße zu bilden, besitzen mehrere Ameisenarten verschiedener Kontinente: \"Solenopsis geminata\" (Brasilien – Pantanal, Kolumbien, Venezuela – Llanos), Rote Feuerameise (\"Solenopsis invicta\" in südlichen USA und Südamerika), \"Camponotus compressus\" (Indien), Gelbe Schattenameise (\"Lasius umbratus\" in Europa, Asien, Nordamerika), \"Myrmica gallienii\" (Deutschland), Rote Gartenameise (\"Myrmica rubra\", erstmals 1997 in Ostösterreich beobachtet), \"Dorylus arcens\" (Westafrika) sowie möglicherweise weitere. Die Bildung des Biwakfloßes wird bei Feuerameisen ausgelöst durch permanentes leichtes Trommeln, wie durch unablässigen Regen. Auch bei anderen Ameisen, beispielsweise bei \"Lasius\" oder \"Campnotus\", lösen Vibrationen wie durch Regen Aktivitäten aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Biwaknest oder Biwak ist ein mobiles Freinest oder Erdnest von Ameisenarten ohne dauerhaften Neststandort. Freinister sind Treiberameisen (der Unterfamilie Ecitoninae) sowie aus der Ponerinen-Gattung \"Leptogenys\". Dorylinae und Aenictinae sind erdnistend, bilden aber innerhalb der Erdnester biwak-artige Aggregationen. Biwaknester sind Zusammenballungen von Arbeiterinnen, die sich aneinander klammern. Außer den Tierkörpern wird kein Baumaterial verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 2231578} {"src_title": "Duft-Weinrebe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "An der Ocean Front High School kommt es zu einer rätselhaften Mordserie an Schülerinnen. Der Film zeigt dabei verschiedene Handlungsstränge bzw. Sichtweisen parallel zueinander:", "section_level": 1}, {"title": "Täter.", "content": "Tiger McDrew ist der Beratungslehrer und Football-Coach an der Schule. Er ist bei Schülern und Kollegen sehr geachtet und ein liebender Familienvater. Tiger vertritt jedoch einige neuartige pädagogische Ansichten. Seiner Meinung nach ist „der beste Weg mit Mädchen zu kommunizieren Sex, bei Jungen ist es Sport“. Bevor er jedoch Sex mit einer Schülerin hat, lässt er sie erst einen Intelligenztest machen. Eines Tages ignoriert er die Test-Resultate mit fatalen Folgen: das Mädchen verlangt von ihm, er solle sich von seiner Frau scheiden lassen und sie dafür heiraten, ansonsten würde sie ihn verraten. Daraufhin bringt er sie um. Ein paar Tage später erzählt ihm eine andere Schülerin beim Sex, sie habe von seiner Beziehung zu der Ermordeten gewusst. Daraufhin muss auch sie sterben. Wiederum ein paar Tage später wird er vom unfähigen Polizisten Poldaski beim Sex mit einer Schülerin ertappt. Poldaski denkt sich jedoch nichts Schlimmes dabei und erzählt ihm stattdessen, dass der Vater des Mädchens ein guter Zahnarzt sei und ihm erst vor kurzen eine Wurzelkanalfüllung gemacht habe. Daraufhin müssen auch Poldaski und das Mädchen sterben. Tiger beschließt darauf, keinen Sex mehr mit Schülerinnen zu haben. Als er dies einer Schülerin klarzumachen versucht, kann sie es kaum verstehen. Das Gespräch wird jedoch versehentlich auf Tigers Tonband aufgezeichnet. Während Ponce, der Schülersprecher, auf Tiger warten muss, hört er das Tonband ab. Ihm wird sofort klar, dass Tiger der Mörder ist. Tiger gesteht ihm daraufhin seine Motive. Er fingiert einen tödlichen Unfall und setzt sich mit seiner Familie nach Brasilien ab.", "section_level": 2}, {"title": "Ermittlungen.", "content": "Die Polizei tappt bei ihren Ermittlungen im Dunklen. Polizist Poldaski ist völlig unfähig. Er vernichtet versehentlich Beweise und fällt, wie bereits erwähnt, dem Mörder selbst zum Opfer. Captain Sam Surcher ist in seinem Vorgehen deutlich gewissenhafter, erzielt jedoch auch keine Erfolge. Bei einer Befragung der Schülerinnen, ob jemand ihnen gegenüber „unnatürliche Annäherungsversuche“ gemacht habe, antworten ihm diese, so etwas gäbe es gar nicht. Bei der Auswertung von Liebesbriefen gerät ein dunkelhäutiger Schüler in Verdacht. Sam Surcher will jedoch vermeiden, dass man der Polizei nachsage, sie habe rassistische Vorurteile, und befragt sicherheitshalber erst Tiger, den Beratungslehrer, zu diesem Schüler. Tiger versichert ihm jedoch, dass dieser Schüler es nicht war. Am Ende des Gesprächs lobt Surcher noch eine Passage aus Tigers noch unfertigem Pädagogikbuch. Tiger gerät erst später ins Visier der Ermittlungen. Ein Polizist hatte bemerkt, dass Tiger immer die Tür abschließt, wenn sich eine Schülerin in seinem Beratungsraum aufhält. Die Ermittler brechen daraufhin die Tür auf, finden Tiger jedoch in einem harmlosen Gespräch. Sie entschuldigen sich bei ihm und verfolgen die Spur nicht weiter. Nach der Gedenkfeier für den vermeintlich verstorbenen Tiger werden die Ermittlungen eingestellt. Sam Surcher bemerkt jedoch, wie aus der Tasche von Tigers Frau zwei Flugtickets nach Brasilien herausfallen. Er beschließt daraufhin, seinen Privaturlaub in Brasilien zu verbringen.", "section_level": 2}, {"title": "Ponce.", "content": "Ponce de Leon Harper ist der Schülersprecher an der Schule und ferner derjenige, der die erste Leiche findet. Er ist Mädchen gegenüber sehr schüchtern, da er oftmals unerwartet eine Erektion bekommt, was ihm sehr peinlich ist. Eines Tages spricht er mit Tiger über seine „Erektionsprobleme“, was Tiger dahingehend missversteht, dass Ponce keine Erektion bekommen könne. Tiger ist der Auffassung, „die Freundschaft zu einer reifen Frau“ könne den Jungen „heilen“ und überredet die Vertretungslehrerin Miss Smith, sich unter einem Vorwand mit dem Jungen zu treffen. Dieser bekommt eine Erektion, und Miss Smith hält ihn für „geheilt“. Nach einem weiteren Gespräch mit Ponce ist Tiger aber noch nicht zufrieden und verlangt von Miss Smith konkret, sie solle mit Ponce ins Bett steigen, was so auch geschieht. Nun verliebt sich Ponce in Miss Smith und möchte sie heiraten. Tiger hält dies aber für keine gute Idee; Ponce solle lieber erst aufs College gehen, denn er würde sicher einmal ein guter Lehrer werden. Als Ponce klar wird, dass Tiger der Mörder ist, fingiert Tiger einen Unfall. Während sich Tiger nach Brasilien absetzt, erzählt Ponce, Tiger habe ihm das Leben gerettet und sei dabei selbst gestorben. Ponce ist inzwischen zum Mädchenschwarm avanciert und kann seinen trauernden Mitschülerinnen Trost spenden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine nach der Anderen (Originaltitel: \"Pretty Maids All in a Row\") ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm aus dem Jahr 1971. Regie führte der französische Filmregisseur Roger Vadim. Stellenweise enthält der Film, der auf einem Roman von Francis Pollini beruht, auch schwarzen Humor. Der Film ist auch unter dem Titel \"Sex-Lehrer-Report\" erschienen.", "tgt_summary": null, "id": 74379} {"src_title": "Carlsberg (Kopenhagen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lewon Mirsojan wurde 1896 in dem kleinen Dorf Aschan in der Nähe von Schuscha in der heute umstrittenen Region Bergkarabach geboren. Er stammte aus einer christlichen armenischen Bauernfamilie. Mirsojan ging 1912 nach Baku, um dort revolutionäre Bewegungen zu unterstützen. 1917 schloss er sich den Bolschewiki an. Ab 1919 begann er zahlreiche Aufgaben in der Kommunistischen Partei zu übernehmen. Er stieg in der Folge immer weiter in der Parteihierarchie auf. Am 21. Januar 1926 wurde er schließlich zum Ersten Sekretär der KP der Aserbaidschanischen SSR ernannt, was in etwa dem Posten des Regierungschefs von Aserbaidschan gleichkam. Er behielt dieses Amt bis zum 5. August 1929. Anschließend arbeitete Mirsojan in der Leitung verschiedener Distriktausschüsse und Regionalkomitees in der Region Perm. Vom 23. April 1933 bis zum 23. Mai 1938 war er schließlich Erster Sekretär der Kommunistischen Partei in Kasachstan. Kasachstan war zunächst noch als Kasachische ASSR eine Teilrepublik der Russischen SFSR, wurde dann aber 1936 als Kasachische SSR eine Unionsrepublik innerhalb der Sowjetunion. Anfang 1938, zur Zeit des stalinistischen Terrors, schrieb Mirsojan einen Brief an Josef Stalin und Wjatscheslaw Molotow, in dem er die Deportation der Sowjetkoreaner nach Kasachstan kritisierte und außerdem Zweifel an den Arbeitsmethoden des NKWD äußerte. Kurz darauf wurde Mirsojan aus seinem Amt entlassen, verhaftet, in ein Gefängnis nach Moskau gebracht und dort schließlich am 26. Februar 1939 erschossen. 1958 wurde er posthum rehabilitiert.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Von 1936 bis 1938 trug die Stadt Taras offiziell den Namen „Mirsojan“. In der heutigen kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan (bis 2019 Astana) ist noch heute eine Straße nach ihm benannt. Lewon Mirsojan war auch Träger des Leninordens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lewon Issajewitsch Mirsojan (; * November 1896 in Aschan bei Schuscha, Bergkarabach; † 26. Februar 1939 in Moskau) war ein armenisch-sowjetischer Politiker. Er war von 1926 bis 1929 Erster Sekretär der Kommunistischen Partei in der Aserbaidschanischen SSR. Von 1933 bis 1938 bekleidete er dieses Amt in der Kasachischen ASSR bzw. Kasachischen SSR.", "tgt_summary": null, "id": 820374} {"src_title": "Bob Dornan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ein Kleinbürger hat genug von der bürgerlichen, ihn bedrückenden Enge seines Lebens. Er will dem alltäglichen Einerlei, dem dumpfen Ehealltag entfliehen und stürmt eines Nachts aus seiner Wohnung heraus, in das lockende Leben der Großstadt. Dort will er etwas Aufregendes erleben. Kaum auf der Straße angekommen, trifft er eine Frau, offensichtlich eine Prostituierte. Er begleitet sie in ein Tanzlokal. Dort sind gerade mehrere ihrer Komplizen – ohne Zweifel Kriminelle – dabei, einen anderen Mann beim Glücksspiel zu betrügen. Nach anfänglichen Verlusten kann dieser Mann jedoch sein Geld wieder zurückgewinnen. Er ahnt nicht, dass dies für ihn das Todesurteil bedeuten soll... Denn nun locken die Ganoven diesen Mann in eine Wohnung, rauben ihn aus und ermorden ihn anschließend. Der Kleinbürger befindet sich zu diesem Zeitpunkt in einem Nebenraum; er ist der Prostituierten auf ihr Zimmer gefolgt, in der Hoffnung, sich mit ihr zu vergnügen. Alle, die in das Verbrechen verwickelt sind, die Prostituierte und ihr am Mord beteiligter Ehemann wie auch dessen Kumpel, fliehen nach der Bluttat in Panik. Als die Polizei eintrifft, verhaftet sie den Kleinbürger, der nicht weiß, wie ihm geschieht. Man hält ihn zunächst für den Täter und sperrt ihn ein, bis er infolge der Aussage eines Kindes gerettet wird. Im letzten Moment ist der Kleinbürger davor bewahrt worden, sich das Leben zu nehmen. Nach seiner Entlassung kehrt er reuevoll zu seiner Ehefrau zurück, die im trauten Heim auf ihn gewartet hat und ihm wortlos eine heiße Suppe aus dem Ofen serviert.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Die Straße\" besaß eine Länge von fünf Akten und passierte am 10. Oktober 1923 die Filmzensur. Der im Mai 1923 gedrehte Film fand seine Uraufführung am 29. November 1923 in Berlin. Mittelpunkt des Films sind die vom Expressionismus geprägten Straßenbauten. Sie stammen von Karl Görge-Prochaska und Ludwig Meidner.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Im Film-Kurier ist zu lesen: „In Karl Grunes Film \"Die Straße\" ist die Großstadt der Held. Sie wird als ein Vampir dargestellt, der jeden in Stücke zerreißt, der in seine Klauen gerät. Der biedere, im Großstadtdickicht verirrte Kleinbürger durchlebt dieselben Ängste, Enttäuschungen und Tragödien wie sein Filmbruder im Land der Träume und Legenden. Die prächtigen, in Neonlicht getauchten Straßen sind nur ein Lockmittel für Abenteuer Suchende. Das wirkliche Leben der Metropole ist düster und tragisch. \"Die Straße\" ist ein Todestanz der Epoche, deren Lärm den Schrei der Verzweiflung ersticken will.“ Siegfried Kracauer schrieb: „Der Film ist eine Meisterleistung des Regisseurs Karl Grune und seiner Helfer, zu denen auch Ludwig Meidner gehört. Auch die schauspielerischen Leistungen sind vollendet, Blick und Gebärden sagen restlos, was auszudrücken ihnen obliegt und treten ganz und gar ein für das überflüssige Wort. Filmwerken dieser Gattung gehört die Zukunft.“ Londons \"Cinema\" kam zu folgendem Schluss: „‚Die Straße‘ ist einer der größten Filme, die je geschaffen wurden, einer der ehrgeizigsten und bestgelungenen Versuche, echten Realismus zu gestalten. Wir können für diesen Film kaum Worte des Lobes genug finden.“ Oskar Kalbus‘ \"Vom Werden deutscher Filmkunst\" schrieb: „Karl Grunes fast titelloser Film „Die Straße“ (1923) stellt den Spuk einer Nacht dar, das Schicksal eines für kurze Stunden aus der geruhigen Bahn satter Bürgerlichkeit Gerissenen (Eugen Klöpfer), der in der Spanne einer einzigen Nacht durch die Höhen und Tiefen des Lebens gezerrt wird und schließlich zu seinem sicheren Ausgangspunkt wieder zurückkehrt. Auch dieser Kammerspielfilm bringt wieder etwas Neues: nicht Klöpfer ist der Held des Films, sondern die Straße.“ \"Reclams Filmführer\" schreibt: „Der Film ist größtenteils gut fotografiert und montiert. Eindrucksvoll sind auch die Bauten [...]; ganze Straßenzüge entstanden durchaus realistisch und überzeugend im Atelier. Buch, Regie und Darstellungsstil sind dagegen überwiegend sentimental-pathetisch geraten.“ Kay Wenigers 'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben' nannte \"Die Straße\" einen „realistischen, bisweilen expressionistisch anmutenden Film [...], mit dem Grune genrebildend wirken sollte“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Straße ist ein deutscher Stummfilm von Karl Grune aus dem Jahre 1923. Er begründete das Genre der so genannten \"Straßenfilme\".", "tgt_summary": null, "id": 1331987} {"src_title": "Purpurnes Zystidenkeulchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Farrers Eltern, Augustus and Evangeline Farrer, hatten zwei Töchter. Sein Vater war baptistischer Pastor. Austin wurde im baptistischen Glauben erzogen und vom Vater ermutigt, Wissenschaft und Gelehrsamkeit wertzuschätzen. Der junge Farrer empfand aber die Spaltungen innerhalb der Baptistenkirche als enttäuschend und wurde während seines Studiums Anglikaner. Er besuchte die St. Paul's School in London, wo er ein Stipendium für das Balliol College in Oxford erlangte. Da er sich in der St Barnabas Church in Oxford geistlich zu Hause fühlte, wurde seine Theologie und Spiritualität tief anglo-katholisch geprägt, wobei sie mehr auf das anglikanische \"Book of Common Prayer\" als auf rituelle Einzelheiten konzentriert war. Nachdem er Bestnoten erhielt, wechselte er ans \"Ripon College Cuddesdon\", eine theologische Schule, wo er mit dem späteren Erzbischof von Canterbury Arthur Michael Ramsey die Ausbildung durchlief. Er versah ein Kuratorium (\"curacy\") in Dewsbury, West Yorkshire, worauf er 1931 an der St Edmund Hall in Oxford eingeladen wurde, Kaplan und Tutor zu werden. Er wurde Mitglied der Akademie und Kaplan am Trinity College der Oxforder Universität von 1935 bis 1960. Als 1959 ein Lehrstuhl (die Regius Professur of Divinity) neu zu besetzen war, kam Farrer in Betracht und wurde gründlich geprüft. Sein typologischer Ansatz der Bibellektüre jedoch, bekannt aus seinen Büchern über das Markus-Evangelium und die Offenbarung, lag außerhalb des Hauptrichtung der damaligen Bibelgelehrsamkeit; schließlich sorgte sein Artikel über den „Verzicht auf Q“ („On dispensing with Q“) für Furore beidseits des Atlantiks. So wurde an seiner Stelle der Theologe Henry Chadwick eingestellt. Im Jahr darauf wurde Farrer zum Leiter des \"Keble College\" in Oxford ernannt. Diesen Posten hielt er bis zu seinem Tod kurz nach Weihnachten 1968 inne. In seinem Todesjahr wurde er zum Mitglied der British Academy gewählt. Farrer wurde auf dem Holywell Friedhof, Oxford, begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "In seiner Forschungstätigkeit zu biblischen Themen galt er als eigenständig und auch eigenwillig. So präsentierte er eine eigene Lösung der Synoptischen Frage, die bis heute Beachtung und Anhänger findet: die Farrerhypothese. Sie gilt in England als ernsthafte Alternative zur Zweiquellentheorie und wird namentlich durch Michael Goulder und Mark Goodacre vertreten. Farrers Hauptwerk war allerdings philosophischer Natur. Doch auch hier folgte er nicht dem Hauptstrom seiner empiristischen Zeitgenossen, wie z. B. John Wisdom, Gilbert Ryle oder Alfred Jules Ayer. Die \"Metaphysischen\" ('Metaphysicals'), wie man seine kleine Gruppe gleichgesinnter Denker nannte, war völlig anders gestimmt. Farrers Denken war im Wesentlichen thomistisch. Einer seiner engeren Freunde war der christliche Apologet C.S. Lewis, der sein Buch \"Reflections on the Psalms\" Farrer widmete. Dieser wiederum brachte die Sterbesakramente zu Lewis vor dessen Tod. Andere inkludierten J.R.R. Tolkien und Dorothy Sayers. So ist es vielleicht nicht überraschend, dass Farrer nach seinem Tod in den USA mehr studiert und bewundert wurde als in seinem eigenen Land. Einen größeren Beitrag für das christliche Denken leistete er durch seine Vorstellung der ‚doppelten Handlungsweise‘ ('double agency'), dass nämlich menschliche Tätigkeiten ganz die unsrigen, aber genauso Gottes Werk sind, wenn auch perfekt verborgen. Farrer beschrieb Gott für solche Zwecke als 'intelligent act'. Er war als feinsinniger Prediger bekannt, mehrere Predigtbände wurden gedruckt – alle bis auf einen posthum. Er besaß die Gabe, eine beachtliche Gelehrsamkeit mit einer tiefen Spiritualität zu verbinden.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Farrer verfasste mehrere Bücher über das Markusevangelium, zwei Kommentare über die Offenbarung des Johannes, eine Studie über die Versuchungsgeschichte Jesu unter dem Titel \"Der dreifache Sieg\" (\"The Triple Victory\"), philosophische Werke wie z. B. \"Die Freiheit des Willens\", \"Endlich und Unendlich\" und \"Glaube und Spekulation\". Zu den apologetischen Büchern zählen \"A Science of God?\", \"Saving Belief\" und eine Verteidigung der Güte Gottes mit dem Titel \"Allmächtige Liebe und unbegrenzte Erkrankungen: ein Essay über Vorsehung und das Böse\" (\"Love Almighty and Ills Unlimited: an essay on providence and evil\"). Außerdem schrieb er eine Meditation über das Glaubensbekenntnis (\"Lord, I believe\") und zahlreiche Predigtsammlungen. Einige seiner Artikel wurden gesammelt und publiziert. Überblick", "section_level": 1}], "src_summary": "Austin Marsden Farrer (* 11. Oktober 1904 in Hampstead (London); † 29. Dezember 1968) war ein englischer Theologe und Philosoph. Sein theologisches und philosophisches Schaffen sowie seine Bemühungen um spirituelle Fragen trugen ihm den Ruf ein, eine der herausragenden Persönlichkeiten in der Anglikanischen Kirche des 20. Jahrhunderts zu sein.", "tgt_summary": null, "id": 571067} {"src_title": "William McGonagle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lochman entstammte einer Familie mit evangelisch-hussitischer Tradition. Er erlangte 1941 auf dem Gymnasium von Náchod die Hochschulreife. Nachdem der tschechische Teil der Karls-Universität 1945 wiedereröffnet worden war, studierte er Theologie und Philosophie an der Hussitisch-Theologischen Fakultät und promovierte 1948. Danach wurde er zum Pastor der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder ordiniert. Nach einer kurzen Zeit als Prediger ging er wieder nach Prag an die Comenius-Fakultät, wo er sich habilitierte und als Dozent tätig war. Ab 1960 lehrte er dort als Professor für Philosophie und Systematische Theologie. Nach einem Jahr am Union Theological Seminary der Columbia University in New York City wurde er 1968 von der Universität Basel zum ordentlichen Professor für Systematische Theologie berufen. In den Jahren 1981 und 1982 war er Rektor der Universität Basel. Ab 1990 konnte er auch an tschechischen und slowakischen Universitäten Gastvorlesungen halten. 1992 wurde er emeritiert. Lochman war jahrzehntelang in ökumenischen Gremien tätig, insbesondere beim Ökumenischen Rat der Kirchen. Von 1968 bis 1975 war er Mitglied des ÖRK-Zentralausschusses und -Exekutivausschusses, von 1975 bis 1991 Mitglied der ÖRK-Kommission für Glauben und Kirchenverfassung. Beim Reformierten Weltbund arbeitete er ebenfalls mit: von 1970 bis 1982 als Vorsitzender der Theologischen Abteilung. Seine grundlegenden Arbeiten sind auf dem Gebiet der Systematischen und Ökumenische Theologie entstanden. Jan Milič Lochman gehörte zu den Mitbegründern der Christlichen Friedenskonferenz. Bei ihrer Dritten Tagung 1960 arbeitete er an der Vorbereitung der I. Allchristlichen Friedensversammlung 1961 in Prag mit. Dort leitete er zusammen mit dem Bundesdeutschen Wolfgang Schweitzer und dem Ungarn M. Pálfy die Arbeitsgruppe „Kalter Krieg“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jan Milič Lochman (* 3. April 1922 in Nové Město nad Metují, Tschechoslowakei; † 21. Januar 2004 in Basel, Schweiz) war ein tschechoslowakisch-schweizerischer evangelischer Theologe.", "tgt_summary": null, "id": 1497196} {"src_title": "Yvonne Brathwaite Burke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Geschichte.", "content": "Das 32,1 Hektar (ha) große Naturschutzgebiet liegt rund 255 m über NN im Neckartal westlich der Stadt Wernau und gehört zum Naturraum Filder und außerdem zum FFH-Gebiet 7321-341 Filder. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war das Neckartal zwischen Köngen und Wendlingen von Wiesengrundstücken geprägt. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts veränderte der maschinelle Kiesabbau das Gesicht des Neckartals vollständig. Auf Markung Wendlingen gab es bis zu 20 ha offene Wasserfläche und allein der große Pfauhäuser Baggersee war 35 ha groß. Nachdem die Kiesvorkommen ausgebeutet waren, wurden mehr und mehr Baggerseen wieder verfüllt. Auch für die Wernauer Baggerseen gab es Überlegungen, sie zu überbauen. Bereits 1974 stellte der Deutsche Bund für Vogelschutz (DBV, wie der NABU damals noch hieß), den Antrag, die Wernauer Baggerseen als Naturschutzgebiet auszuweisen, nachdem dort im Lauf der Jahre mehr als 200 Vogelarten nachgewiesen worden waren. Im Juni 1981 wurde die Naturschutzgebietsverordnung erlassen. Die Betreuung des Naturschutzgebietes wurde durch das Regierungspräsidium Stuttgart offiziell auf den DBV übertragen. Im März 1992 wurde das direkt angrenzende Naturschutzgebiet \"Neckarwasen\" ausgewiesen. Die geschützte Fläche vergrößerte sich dadurch auf 45,4 ha und wird seither komplett vom NABU betreut. Eine Autoteststrecke der Daimler AG (früher Mercedes-Benz AG) liegt mitten im Naturschutzgebiet. Im März 1996 begannen Gespräche zwischen NABU und Daimler mit dem Ziel, die Teststrecke auszulagern. Im November 2006 wandte sich der NABU-Landesvorsitzende Dr. Stefan Rösler erneut an Dieter Zetsche, den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Daimler AG mit der Bitte, die Teststrecke an den Wernauer Baggerseen endlich aufzugeben. Zetsche sagte eine forcierte Suche nach Alternativen zu. Mit dem Bau der Teststrecke in Immendingen, wird die Teststrecke in Wernau künftig ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Schutzzweck.", "content": "Das Gebiet bietet wertvollen Lebensraum für wildlebende Tiere und Pflanzen und stellt einen überregional bedeutsamen Rastplatz für feuchtigkeitsgebundene Vogelarten und ökologischen Ausgleichsraum dar. Außerdem besteht hier ein hochwertiges naturkundliches Lehr- und Studiengebiet. Es konnten bisher über 200 Vogelarten registriert werden, die sich hier als Brutvögel, oder zur Rast- und Futtersuche regelmäßig oder gelegentlich einfinden. Darunter sind auch zahlreiche Arten, deren Bestand in Baden-Württemberg oder sogar im gesamten Bundesgebiet stark zurückgeht und die daher eines besonderen Schutzes bedürfen. Beispiele sind Graureiher, Zwergdommel, Gänsesäger, Rohrweihe, Flussuferläufer, Brachpieper, Beutelmeise, Haubentaucher, Schnatterente, Krickente, Knäkente, Kolbenente, Flussregenpfeifer, Eisvogel, Raubwürger, Neuntöter, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger, Fischadler u. a.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wernauer Baggerseen sind ein mit Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 5. Juni 1981 ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 1.090) im Gebiet der Städte Wernau und Wendlingen und der Gemeinde Köngen im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg.", "tgt_summary": null, "id": 1828287} {"src_title": "Carlos Garcés", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1967 trat Sanborn in das Priesterseminar der Diözese Brooklyn ein, wo er sich schwerpunktmäßig mit klassischen Sprachen befasste und 1971 mit cum laude graduierte. Unzufrieden mit den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils trat er im selben Jahr in das Priesterseminar von Erzbischof Marcel Lefebvre in Ecône ein und wurde einer der ersten Seminaristen in der erst kurz zuvor gegründeten Priesterbruderschaft St. Pius X. Sanborn wurde am 29. Juni 1975 von Erzbischof Lefebvre zum Priester geweiht. Sanborn kehrte danach zurück nach East Meadow auf New Yorks Long Island. Er unterrichtete an der Schule des hl. Pius V. auf Long Island und feierte auch in Kapellen in Pennsylvania, Delaware und Virginia die Heilige Messe. Im Januar 1977 ernannte der inzwischen von seinem Amt suspendierte Lefebvre Sanborn zum Rektor des Studienhauses des hl. Josef in Armada, Michigan, dem ersten amerikanischen Priesterseminar der Piusbruderschaft. Im Herbst desselben Jahres schloss sich ihm Anthony Cekada an. Im nächsten Jahr erwarb Sanborn eine Kirche in Redford, Michigan. Von Armada aus suchte er in den Vereinigten Staaten nach einem neuen und größeren Priesterseminar, das die steigende Zahl von Seminaristen aufnehmen sollte. Im Jahre 1979 erwarb er mit der Zustimmung von Lefebvre ein ehemaliges Haus der Jesuiten in Ridgefield, Connecticut, das dann in „Priesterseminar St. Thomas von Aquin“ umbenannt wurde. 1982 begann Sanborn mit einem Anbau an das Seminar. Im April 1983 war Sanborn unter den neun von der Piusbruderschaft ausgeschlossenen Priestern, die sich gegen die liturgischen Anordnungen Lefebvres (unter anderem den Gebrauch des Messbuchs von 1962 betreffend) und andere „Tendenzen“ in der Piusbruderschaft wandten. Lefebvre forderte damals die Priester der Bruderschaft zur Unterlassung der Behauptung auf, Papst Johannes Paul II. sei nicht das legitime Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Zudem akzeptierte Lefebvre Priester, die nach den unter Papst Paul VI. erfolgten Liturgiereformen geweiht worden waren. Die Ausgeschlossenen waren dagegen der Ansicht, die Weihen dieser Priester seien sub conditione zu wiederholen. Nach diesem Konflikt mit Lefebvre gründeten diese neun Priester unter Führung von Clarence Kelly mit einigen Seminaristen, die sich ihnen anschlossen, die Priesterbruderschaft St. Pius V. (SSPV). Innerhalb der SSPV entstanden allerdings ebenfalls Meinungsverschiedenheiten, nämlich über die Rechtmäßigkeit der von Bischof Pierre Martin Ngô Đình Thục vorgenommenen Weihen, sodass Sanborn, Daniel Dolan, Cekada und andere die Bruderschaft wieder verließen. 1984 richtete Sanborn die traditionalistische Heiligsakrament-Kapelle in Martinez, Kalifornien ein. Nachdem die Zelebration dort später wieder aufgab, kehrte Sanborn 1986 nach Michigan zurück, um einen großen Schulkomplex in Warren, einem Vorort Detroits, zu erwerben. Dort richtete er die „Mariahilf-Akademie“ und die Kapelle des hl. Pius X. ein, die später in „Königin der Märtyrer-Kapelle“ umbenannt wurde. 1995 gründete Sanborn mit Unterstützung einiger Gefährten das Priesterseminar von der Heiligsten Dreieinigkeit. Am 19. Juni 2002 wurde Sanborn von Robert McKenna OP zum Bischof geweiht. Öffentliches Aufsehen erregte Sanborn, als er im Dezember 2018 die MeToo-Bewegung kritisierte. Nach Sanborn seien moderne Frauen durch ihre unmoralische Bekleidung Männer heraus fordern würden und somit selbst Schuld am Mißbrauch seien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Donald J. Sanborn (* in New York City) ist ein sedisvakantistischer Bischof und Regens des Priesterseminars der Heiligsten Dreieinigkeit in Brooksville, Florida.", "tgt_summary": null, "id": 1228568} {"src_title": "Kaew Pongprayoon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "John McHenry genoss eine private Schulausbildung. Nach einem anschließenden Jurastudium und seiner 1818 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Leitchfield in diesem Beruf zu arbeiten. In dieser Gemeinde wurde er im Oktober 1819 auch zum Posthalter ernannt. McHenry war außerdem Mitglied der Miliz von Kentucky. 1821 erreichte er den Rang eines Majors und bis zum Jahr 1837 stieg er bis zum Oberst auf. In den Jahren 1822, 1831, und 1837 war er Bezirksstaatsanwalt. 1823 zog er nach Hartford um. Politisch schloss sich McHenry in den 1830er Jahren der Whig Party an. 1840 saß er als Abgeordneter für das Ohio County im Repräsentantenhaus von Kentucky. Im selben Jahr kandidierte er noch erfolglos für den Kongress. 1843 wurde er Vorstandsmitglied der Transylvania University. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1844 wurde er im zweiten Wahlbezirk von Kentucky in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1845 die Nachfolge von Willis Green antrat. Zwei Jahre später wurde er von seiner Partei für eine weitere Legislaturperiode nominiert. McHenry zog aber seine Kandidatur am Vorabend der Wahl zurück. Somit konnte er bis zum 3. März 1847 nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Diese war von den Ereignissen des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges bestimmt. Nach dem Ende seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus praktizierte McHenry wieder als Anwalt. Im Jahr 1849 war er Mitglied und Vorsitzender einer Konferenz zur Überarbeitung der Verfassung von Kentucky. 1854 zog er nach Owensboro. In den folgenden Jahren war er als Richter an verschiedenen Bezirksgerichten tätig. John McHenry starb am 1. November 1871 in Owensboro. Sein Sohn Henry D. McHenry (1826–1890) war von 1871 bis 1873 ebenfalls Kongressabgeordneter für Kentucky.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Hardin McHenry (* 13. Oktober 1797 bei Springfield, Kentucky; † 1. November 1871 in Owensboro, Kentucky) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1845 und 1847 vertrat er den Bundesstaat Kentucky im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1434166} {"src_title": "Rosemary Neering", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn als Fußballspieler.", "content": "In seiner Jugend spielte Pardo in seiner Heimatstadt bei der AS Gardanne. 1978 wechselte er mit 17 Jahren zum nordfranzösischen Zweitligisten US Boulogne und konnte sich trotz seines geringen Alters direkt in der Mannschaft etablieren; auf diesem Weg weckte er die Aufmerksamkeit des Erstligisten OSC Lille, der ihn 1979 unter Vertrag nahm. Bei Lille absolvierte er zwar sein erstes Spiel in der höchsten nationalen Liga, kam jedoch nicht über zwei Einsätze hinaus und entschied sich 1980 zur Rückkehr in die zweite Liga, als er beim Armorique Brest unterschrieb. Mit Brest schaffte er am Ende der Saison 1980/81 den Aufstieg und behielt anschließend, anders als zuvor in Lille, seinen Stammplatz; infolgedessen gehörte er zu den Leistungsträgern eines Teams, mit dem er vier Mal die Klasse hielt, bevor er den Verein 1985 verließ. Einen neuen Arbeitgeber fand er in der eine Liga tiefer antretenden AS Saint-Étienne, verletzte sich allerdings während der Vorbereitung auf die Spielzeit 1985/86. Dadurch bedingt verpasste er die Hinserie, konnte in der Rückrunde hingegen mit seinen Leistungen überzeugen. 1986 gelang ihm mit einem Wechsel zum SC Toulon die Rückkehr in die Erstklassigkeit; dabei konnte er derart überzeugen, dass er in die französische Nationalelf berufen wurde und am 24. August 1988 bei einem 1:1 gegen die Tschechoslowakei erstmals deren Trikot trug. Im Sommer 1989 folgte sein Wechsel zum Ligakonkurrenten Girondins Bordeaux, der von regelmäßigen Berufungen in den Kreis der Nationalmannschaft gefolgt wurde. 1990 ging er zum ebenfalls erstklassigen Klub Olympique Marseille. Für Marseille gelang ihm sein Debüt im europäischen Wettbewerb; die Mannschaft zog ins Europapokalfinale 1991 ein, wobei Pardo nicht zum Einsatz kam und eine Niederlage seines Vereins erleben musste. Gleiches galt im nationalen Pokal, während er in der Liga seinen einzigen französischen Meistertitel gewann. Allerdings stellte der 3:1-Erfolg gegen Spanien am 20. Februar 1991 seinen letzten Einsatz für Frankreich dar. Zur Saison 1991/92 wurde er vom Erstligakonkurrenten Paris Saint-Germain aufgenommen, spielte dort aber kaum eine Rolle in der Mannschaft, weswegen er am Ende der Spielzeit nicht behalten wurde. Dies bedeutete nach 324 Erstligapartien mit 18 Toren und 83 Zweitligapartien mit neun Toren das Ende seiner Profilaufbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Karriereende und das Leben danach.", "content": "Zu Beginn des Jahres 1993 hatte der Ex-Profi Pardo zugesagt, für einen Amateurklub auf der Insel Réunion zu spielen; dazu kam es nicht mehr, da er am 31. Januar desselben Jahres in Marseille mit dem Vorwurf des Schmuggels von Kokain verhaftet wurde. Weil er eine Kaution in Höhe von 100.000 Francs bezahlte, wurde er im Juli 1993 aus der Haft entlassen und unterschrieb im Januar 1994 bei seinem mittlerweile drittklassigen Ex-Verein Toulon, dessen Trikot er bis zum Saisonende trug. Nachdem er im Jahr 1998 nach zwei Herzinfarkten dem Tod entgangen war, engagierte sich der frühere Fußballer ehrenamtlich in einer Gesellschaft zur Förderung von Organspenden. 2004 ließ er sich in seinem Heimatort Gardanne gemeinsam mit seinem Bruder als Gastronom nieder; dort schaffte er 2008 zudem den Sprung in den Gemeinderat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bernard Pardo (* 19. Dezember 1960 in Gardanne) ist ein ehemaliger französischer Fußballspieler. Er bestritt 13 Spiele für die Französische Fußballnationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 819423} {"src_title": "Post-Positivismus (Internationale Beziehungen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Bauernmädchen Emily Lyon muss sich ständig den Nachstellungen der Männer erwehren. Eines Tages lernt sie den berühmten Maler George Romney kennen, der in einer Kutsche just in dem Moment an ihr vorbeifährt, als sich Emily in einem See wäscht. Romney ist entzückt von diesem ungeschliffenen Geschöpf und verspricht, sollte sie nach London kommen, sie als sein Modell zu beschäftigen. Romney wird bald zu Emilys Lehrmeister; er bringt ihr gesellschaftliche Umgangsformen und gute Manieren bei. So ausgerüstet, findet sie bald Zugang zur feinen Gesellschaft. Eines Tages bittet Laurie, Emilys Freundin, sie darum, sich für ihren Bruder zu verwenden, damit dieser von seinem Dienst in der britischen Marine befreit werde. Beide junge Frauen machen sich deshalb auf den Weg zum Schiffskommandanten Sir John Payne. Während dieser Fahrt lernt Emily den jungen Seeoffizier Horatio Nelson kennen, doch beider Wege trennen sich zunächst wieder. Emily beginnt eine Liebschaft mit Payne, und als dieser wieder auf hohe See muss, beginnt sie eine weitere mit dessen Freund Sir Harry Featherstone. An der Seite Harrys erlebt Emily erstmals ein Leben in Saus und Braus, das allerdings Unsummen verschlingt. Bald ertrinkt Featherstone in Schulden und legt sich auch noch mit einem Bankier an. Dieser fordert Featherstone wegen Beleidigung zum Duell heraus, bei dem Harry stirbt. Emilys gesellschaftlicher Absturz vollzieht sich in kürzester Zeit. Sie landet daraufhin in einem Bordell der Mrs. Love und lernt dort den Arzt Dr. Graham kennen, der sie zu sich in sein Haus nimmt. Hier trifft sie Romney wieder, der sie nun mit mehreren Gentlemen der Gesellschaft zusammenbringt. Darunter befindet sich auch Lord Charles Greville, der Emily unbedingt heiraten will. Doch er ist zu jung für eine Ehe und braucht zuvor die Zustimmung seines Onkels Lord William Hamilton. Hamilton, 35 Jahre älter als Emily, ist wie elektrisiert von ihrer Schönheit und bittet sie um ihre Hand. Beide heiraten, und aus der Bauernmagd und Edelhure Emily wird schließlich Lady Emma Hamilton, Gattin des britischen Botschafters am Hofe des Königs von Neapel. Rasch freundet sich die Botschaftersgattin mit Königin Maria Carolina an, die eine intensive Anlehnung an England befürwortet -- spätestens seitdem die französischen Revolutionäre ihre Schwester Marie Antoinette guillotiniert haben und die Unversehrtheit Neapels bedrohen. Die geruhsame Zeit am Hofe findet ihr jähes Ende, als die französische Revolutionsarmee naht. Inzwischen ist Horatio Nelson zum Admiral aufgestiegen und wird ins Königreich Neapel, dem Kriegsverbündeten Englands, entsandt. Dort sehen sich Nelson und Emma Hamilton nach vielen Jahren erstmals wieder. Beide erleben überaus glückliche Momente der Liebe, ehe Nelson eines Tages wieder in den Kampf ziehen muss. Als er bei der Schlacht von Trafalgar 1805 fällt, ist seine Geliebte untröstlich. Bald verfällt Emma Hamilton der Armut, und ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich rapide. Vergessen, krank und vereinsamt stirbt sie 1815.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Die Welturaufführung des Films fand am 28. November 1968 in Italien unter dem (italienischen Verleih-)Titel \"Le calde notti di Lady Hamilton\" statt. Drei Wochen später, am 19. Dezember 1968, wurde der Film auch in Deutschland aufgeführt. In Frankreich wurde der Film unter dem Titel \"Les amours de Lady Hamilton\" verliehen. \"Lady Hamilton – Zwischen Schmach und Liebe\" fand seine deutsche Fernseherstausstrahlung auf ProSieben am 29. Mai 1991. Gelegentlich wird der Film auch fälschlich unter dem Titel \"Lady Hamilton – Zwischen Schmach und Schande\" geführt. Die Handlung orientiert sich an dem Roman \"La San-Felice\" von Alexandre Dumas. Die Herstellungskosten betrugen 5,3 Millionen DM. Damit war \"Lady Hamilton – Zwischen Schmach und Liebe\" einer der teuersten deutschen Filme nach 1945. Die Gage von Michèle Mercier betrug 640.000 DM. Peter Rothe entwarf die umfangreichen Filmbauten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Lexikon des Internationalen Films sah in \"Lady Hamilton – Zwischen Schmach und Liebe\" ein „gröberes Remake von ‘Lord Nelsons letzte Liebe‘“. Das große Personenlexikon des Films nannte den Film eine „bunte[n], international finanzierte[n] Kostüm- und Historien-Verfilmung“. In kino-db.de ist zu lesen: „Farbenprächtiger Kostümfilm um das wechselvolle Schicksal der einflussreichen Lady Hamilton“. Der Evangelische Film-Beobachter zog folgendes Fazit: „Angeblich wird das Leben der Geliebten Admiral Nelsons geschildert; zahlreiche handgreifliche Retuschen zugunsten des Charakterbilds der Lady sowie die Beschränkung auf ein farbenprächtiges Bilderbuch ihrer Liebesgeschichten verhindern jedoch eine treffende Schilderung. Ansonsten teils sentimental, teils frivol gemeint und insgesamt recht träge. Unnötig.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Lady Hamilton – Zwischen Schmach und Liebe ist ein Historien- und Kostümfilm aus dem Jahr 1968. In der deutsch-französisch-italienischen Koproduktion spielten Richard Johnson und Michèle Mercier unter der Regie von Christian-Jaque das historisch verbürgte Liebespaar Lord Horatio Nelson und Emma Hamilton.", "tgt_summary": null, "id": 845874} {"src_title": "Thure Andersson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Über Okellos Jugend ist wenig bekannt. Er wurde im Alter von zwei Jahren getauft. Sein Taufname lautete Gideon. Er wuchs in einem Waisenhaus auf und fing im Alter von 15 Jahren an zu arbeiten. Dabei lebte er in verschiedenen ostafrikanischen Ländern. Unter anderem war er als Maurer tätig. In Nairobi, Kenia, saß er aus nicht bekannten Gründen zwei Jahre im Gefängnis. Dort kam er mit revolutionären Ideen in Kontakt.", "section_level": 2}, {"title": "Polizist in Pemba.", "content": "1959 ging Okello nach Pemba, wo er als Polizist arbeitete. Er trat der \"Afro-Shirazi Partei\" des Scheichs Abeid Karume bei. Diese Partei richtete sich gegen die vorherrschende Stellung der arabischstämmigen Minderheit in Sansibar und Pemba.", "section_level": 2}, {"title": "Revolutionär.", "content": "Okello ging 1963 nach Sansibar, wo er eine Untergrundarmee aufbaute. Der hochreligiöse Christ Okello predigte Alkoholabstinenz, sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe und er verbot den Verzehr von rohem Fleisch. Seinen Kämpfern erzählte er von göttlichen Visionen, die ihm befohlen haben, „die Araber“ zu bekämpfen. Vor der Revolution soll er seinen Männern befohlen haben, alle „Araber“ zwischen 18 und 25 Jahren zu ermorden, Schwangere und ältere Frauen zu verschonen und Jungfrauen von den Vergewaltigungen auszusparen.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstand.", "content": "Am 12. Januar 1964 begann Okello mit der Eroberung der Hauptstadt Stone Town, wo der Sultan lebte. Die Polizeikräfte Sansibars waren überrascht und wurden überwältigt. Okello wandte sich in einer Radioansprache an die Bevölkerung und erklärte sich selbst zum Feldmarschall von Sansibar und Pemba. Der Sultan solle seine Familie und sich selbst töten, sonst würde er es tun. Der Sultan hatte sich und viele seiner Minister jedoch schon in Sicherheit gebracht. Im Anschluss an die Eroberung, zwischen dem 18. und dem 20. Januar, wurden zwischen 5.000 und 20.000 arabischstämmige Sansibaris, deren Vorfahren seit Jahrhunderten in Sansibar lebten, ermordet. Im umstrittenen Film Gualtiero Jacopettis Africa Addio wurden Originalszenen von den Morden verwendet.", "section_level": 2}, {"title": "Entmachtung.", "content": "Okello schuf einen Revolutionsrat und ernannte den Chef der Afro-Shirazi Partei, Abeid Amani Karume, zum Präsidenten und den Führer der arabischen, linksradikalen Umma-(Massa) Partei, Scheich Abdulrahman Muhammad Babu zum Außenminister der neuen Volksrepublik Sansibar und Pemba. Weder Karume noch Babu waren über den Staatsstreich informiert worden. Beide lebten in Tanganjika und wollten mit Okello nichts zu tun haben. Karume entmachtete ihn schrittweise und ließ ihm noch seinen Titel als Feldmarschall. Am 3. Februar hatte sich die Lage in Sansibar stabilisiert und Karume übernahm sein Amt als Präsident. Okello schuf eine paramilitärische Organisation namens \"Freedom Military Force (FMF)\", deren Mitglieder durch die Straßen zogen und Privatbesitz plünderten. Nicht nur die muslimischen Sansibaris waren durch Okellos pathetische, christliche Rhetorik abgeschreckt. Auch sein ugandischer Akzent wirkte auf die Mehrheit der Sansibaris befremdlich. Bis zum März hatten die Kräfte Karumes und Paramilitärs der islamischen Umma Partei Okellos Miliz entwaffnet. Okello wurde während einer Reise nach Tanganjika zu einer unerwünschten Person erklärt und ihm wurde die Rückreise verweigert. Am 11. März wurde er offiziell seines Amtes als Feldmarschall enthoben. Die \"People's Liberation Army (PLA\") wurde im April von Karume gegründet; sie entwaffnete den letzten Rest der Okello-Anhänger. Am 26. April hatte Karume erklärt, Sansibar werde sich mit Tanganjika zu Tansania vereinigen. Karume wollte auch verhindern, dass die Umma Partei die Macht übernehmen könnte und er wollte den kommunistischen Einfluss in Ostafrika minimieren.", "section_level": 2}, {"title": "Spekulationen bezüglich seines Todes.", "content": "Okello lebte in Kenia, im Kongo und in Uganda im Exil. Er wurde zuletzt mit dem ugandischen Diktator Idi Amin 1971 gesehen. Im Buch „Revolution on Zanzibar“ behauptet Don Petterson, Amin könnte ihn als Bedrohung gesehen und ihn daher beseitigt haben. Seit seiner Zeit in Uganda blieb Okello verschwunden.", "section_level": 2}, {"title": "Kulturelle Rezeption.", "content": "In Werner Herzogs Film \"Aguirre, der Zorn Gottes\" tritt ein schwarzer Sklave namens „Okello“ auf. In einem Kommentar zur DVD erklärt Herzog, die Figur sei Okello, mit dem er in Briefkontakt gestanden habe, nachempfunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Gideon Okello (* 1937 im Lango District, Uganda; † 1971?) war ein ostafrikanischer Revolutionär und Anführer der Revolution auf Sansibar 1964. Diese Revolution beendete die Vorherrschaft der arabischstämmigen Sansibari und das Sultanat. Der herrschende Sultan Jamshid bin Abdullah wurde entmachtet und Sansibar wurde Republik. Im Anschluss an die Revolution wurden Massaker an der arabischstämmigen Bevölkerung Sansibars verübt.", "tgt_summary": null, "id": 320056} {"src_title": "Portobuffolé", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Großen Preis von Monaco führte Fernando Alonso die Fahrerwertung mit 3 Punkten Vorsprung auf Sebastian Vettel und Mark Webber an. In der Konstruktionswertung führte Red Bull-Renault mit 38 Punkten vor McLaren-Mercedes und mit 60 Punkten vor Ferrari. Die FIA stellte vor dem Grand Prix das technische Reglement klar. Auslöser war ein Loch im Unterboden des Red Bull RB8, dessen Regelkonformität von mehreren Teams angezweifelt worden war. In der Stellungnahme der FIA hieß es: „\"Nach ein paar Diskussionen in Monaco, in denen klar wurde, dass einige Missverständnisse bestanden, denken wir, dass es wichtig ist, mitzuteilen, dass wir die klare Ansicht vertreten, dass keine Löcher in der Unterbodenplatte sein dürfen. Es wurde argumentiert, dass nicht explizit beschrieben sei, dass sich ein Loch nicht in der Fläche 450 mm hinter dem Cockpit in der Unterbodenplatte befinden dürfe und es daher legal sei. Wir teilen diese Ansicht jedoch nicht und finden, dass Löcher in diesem Bereich nicht zulässig sind. Wäre dies legal, wäre der Artikel 3.12.5 überflüssig.\"“ Beim Großen Preis von Kanada stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen \"P Zero Soft\" (gelb) und \"P Zero Supersoft\" (rot), sowie für nasse Bedingungen \"Cinturato Intermediates\" (grün) und \"Cinturato Full-Wets\" (blau) zur Verfügung. Mit Michael Schumacher (siebenmal), Lewis Hamilton (zweimal), Kimi Räikkönen, Alonso und Jenson Button (jeweils einmal) traten fünf ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Als Rennkommissare fungierten José Abed (MEX), Martin Donnelly (GBR) und Gerd Ennser (DEU). Die Veranstaltung war erstmals seit Jahren nicht mehr ausverkauft. Ein Grund hierfür waren Studentenproteste in Montreal. Aus Sicherheitsgründen wurde daher auch der traditionelle „Open-House“-Tag am Donnerstag vor dem Rennen, wo die Fans üblicherweise freien Zugang zu Fahrerlager und Boxengasse hatten, abgesagt.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Das erste freie Training wurde kurz nach Halbzeit unterbrochen, da Heikki Kovalainen einen Unfall ausgangs Kurve 10 hatte. Hamilton war der schnellste Pilot vor Vettel und Nico Rosberg. Nach dem Training wurde ein Überholmanöver von Vettel gegen Bruno Senna untersucht. Vettel überholte Senna vor Kurve 14 und ließ ihm dabei wenig Platz, weshalb Senna nach links ausweichen musste und die Strecke etwas verließ. Bei diesem Manöver wurde Sennas Frontflügel beschädigt. Die Rennkommissare verwarnten Vettel für diese Aktion, die nach ihrer Meinung zu aggressiv war. Darüber hinaus gab es einen Zwischenfall an der HRT-Box. Pedro de la Rosa erwischte seinen Chefmechaniker Craig Stubley mit dem Frontflügel und stieß diesen zu Boden. Stubley wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, zog sich jedoch keine ernsthaften Verletzungen zu. Im zweiten freien Training war Hamilton erneut Schnellster vor den Ferrari-Piloten Alonso und Felipe Massa. Ferrari nutzte das Training für einige neue Teile. Unter anderem testete man einen Auspuff, der dem von McLaren ähnelte. Williams hatte zu diesem Trainingstag einen neuen Heckflügel eingeführt. Das Wetter blieb während des gesamten Trainings trocken. Es wurde nach einem Unfall von Senna unterbrochen. Er hatte ausgangs der Kurve 15 die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und schlug in die sogenannte „Wall of Champions“ ein. Er blieb unverletzt, das Auto wurde aber stark beschädigt. Im dritten freien Training fuhr Vettel die schnellste Runde vor Alonso und Hamilton. Rosberg und Jean-Éric Vergne schieden zu Beginn des Trainings aus, Rosberg mit technischen Problemen, Vergne nach einem Fahrfehler. Beide setzten keine Zeit.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Im ersten Abschnitt des Qualifyings erzielte Vettel die schnellste Runde. Die HRT-, Marussia- und Caterham-Piloten sowie Vergne schieden aus. Im zweiten Abschnitt schlug Pastor Maldonado, der als letzter Pilot eine Zeit zu setzen versuchte, mit dem Heck in der „Wall of Champions“ ein. Er hatte zuvor eine Bestzeit im ersten Sektor erzielt. Vettel war erneut der schnellste Pilot. Neben Maldonado schieden die Sauber-Piloten sowie Senna, Daniel Ricciardo, Nico Hülkenberg und Räikkönen aus. Im finalen Segment fuhr Vettel eine weitere Bestzeit und sicherte sich die Pole-Position vor Hamilton und Alonso. Nach dem Qualifying ließ Maldonado sein Getriebe wechseln, was ihn eine Strafversetzung um fünf Positionen einbrachte.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Beim Start zum Großen Preis von Kanada behielt Vettel die Führung vor Hamilton, Alonso und Webber. Rosberg blieb zunächst Fünfter vor Massa, der Druck auf Rosberg ausübte. In der zweiten Runde gelang es Massa, in der Schikane vor Start und Ziel an Rosberg vorbeizufahren und er setzt sich in den nächsten Runden etwas ab. Eine Runde später überholte auch Paul di Resta Rosberg. Im Gegensatz zu Massa nutzte di Resta das Drag Reduction System (DRS). Während sich Vettel an der Spitze etwas von Hamilton absetzte, drehte sich Massa in der siebten Runde und fiel auf den zwölften Platz zurück. In der 13. Runde war Massa schließlich der erste Pilot, der zum Reifenwechsel an die Box kam. Er wechselte von der superweichen auf die weiche Reifenmischung. Eine Runde später folgten di Resta und Schumacher mit demselben Reifenwechsel. Button, der auf den weichen Reifen gestartet war, kam noch vor der Spitzengruppe auf superweichen Reifen an die Box und wechselte auf superweiche Reifen. Vettel war schließlich nach 15 Runden der erste Pilot aus der Top 4, der an die Box fuhr. Eine Runde später folgten Hamilton und Webber. Hamiltons Stopp verlief nicht optimal, aber er blieb vor Vettel. Drei Runden nach Hamilton ging Alonso zum Reifenwechsel an die Box. Wie die anderen Fahrer aus der Spitzengruppe wechselte er von superweichen auf weiche Reifen. Alonso kam zunächst vor Hamilton auf die Strecke zurück, allerdings überholte dieser ihn in der DRS-Zone. Zwischenzeitlich in Führung lag Romain Grosjean, der eine Runde nach Alonso zum Stopp kam. Hamilton führte das Rennen nun vor Alonso und Vettel an. Dahinter lagen mit Räikkönen, Kamui Kobayashi und Sergio Pérez drei Piloten, die noch nicht an der Box gewesen waren. Kobayashi, der im Gegensatz zu Räikkönen und Pérez auf der superweichen Mischung gestartet war, ging in der 24. Runde an die Box. Nach 22 bzw. 24 Runden war das Rennen für die HRT-Piloten Narain Karthikeyan und de la Rosa beendet. Beide schieden mit Bremsproblemen aus. An der Spitze hatte sich Hamilton leicht von Alonso und Vettel abgesetzt. Zu Räikkönen, Pérez und Webber bildete sich dahinter eine Lücke. Webber verfügte zwar über frischere Reifen, kam aber nicht an seinen Kontrahenten vorbei. In der 40. Runde fuhr Räikkönen schließlich zu seinem einzigen Stopp an die Box und wechselte auf die superweichen Reifen. Eine Runde später folgte Pérez mit demselben Reifenwechsel. Rosberg, der kurz vor Räikkönen zu seinem zweiten Stopp an die Box gegangen war, überholte zunächst Räikkönen und ging dann auch an Pérez vorbei. Rosbergs Teamkollege Schumacher duellierte sich in dieser Phase des Rennens im Mittelfeld mit Kobayashi. Zunächst ging Schumacher in der Haarnadel an Kobayashi vorbei, doch dieser überholte sich schon auf der nächsten Geraden zurück. Für Schumacher war das Rennen jedoch bald darauf beendet, da seine Heckflügeklappe nicht mehr schloss. Es war sein fünfter Ausfall im siebten Rennen. In der 50. Runde ging Hamilton zu seinem zweiten und letzten Stopp an die Box. Er blieb auf der weicheren Reifenmischung. Auch dieser Stopp verlief nicht optimal und verlor etwas Zeit. Alonso übernahm indes die Führung. Er und Vettel blieben auf der Strecke. Hamilton fiel auf den dritten Platz zurück und fuhr in den nächsten Runden stets schnellere Zeiten als das Führungsduo. Im Hintergrund kam es zu einem Dreier-Duell zwischen Massa, Pérez und Rosberg. Rosberg versuchte Massa auf der DRS-Geraden zu überholen, musste in der Schikane vor Start und Ziel dann aber abkürzen, wodurch er an Massa vorbeiging. Allerdings musste er Massa wieder vorbeilassen. Pérez nutzte die Situation und überholte dabei ebenfalls Rosberg. Kurz darauf überholte Pérez auch Massa und übernahm die fünfte Position. Nachdem Massa auch von Rosberg überholt worden war, ging er zum zweiten Mal an die Box und wechselte zurück auf die superweichen Reifen. Er fiel auf den zehnten Platz zurück. In der Zwischenzeit war mit Timo Glock ein weiterer Pilot mit Bremsproblemen ausgefallen. An der Spitze brachen die Zeiten von Alonso und Vettel immer mehr ein, weshalb Hamilton relativ problemlos an beiden vorbeifuhr und die Führung übernahm. Vettel entschied sich schließlich zu einem weiteren Stopp, Alonso blieb auf der Strecke. Vettel fiel zunächst auf den fünften Platz zurück, war jedoch mit den frischen Reifen in der Lage, in der letzten Runde die schnellste Rennrunde zu fahren. Alonsos Zeiten wurden immer langsamer und er wurde in den folgenden Runden von Grosjean, Pérez und Vettel überholt. Hamilton gewann das Rennen schließlich vor Grosjean, Pérez, Vettel und Alonso. Damit übernahm Hamilton die Weltmeisterschaftsführung von Alonso, der auf den zweiten Platz zurückfiel. Grosjean und Pérez standen zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Podest. Die weiteren Punkte gingen an Rosberg, Webber, Räikkönen, Kobayashi und Massa. Während Hamilton seinen ersten Saisonsieg einfuhr, kam sein Teamkollege Button nur auf dem 16. Platz ins Ziel. Button hatte nach technischen Problemen am Freitag einen Trainingsrückstand und war nicht in der Lage, die Reifen optimal zu nutzen. Mit Hamilton gewann der siebte Fahrer im siebten Rennen der Saison. Dies geschah bisher noch in keiner Formel-1-Saison. In der Konstrukteursweltmeisterschaft blieben die ersten zwei Positionen unverändert. Ferrari verlor den dritten Platz an Lotus.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Kanada 2012 fand am 10. Juni auf dem Circuit Gilles-Villeneuve in Montreal statt und war das siebte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2012.", "tgt_summary": null, "id": 1343670} {"src_title": "Bahnhof Göbelnrod", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Produktion war von Anfang an umfangreich und umfasste landwirtschaftliche Maschinen, Dampfkessel, Lokomobile und Eisenbahnzubehör. Ab den 1880er Jahren wurden in Karlstad vor allem Anlagen für die Papier- und Zellstoffindustrie hergestellt, zudem Wasserturbinen, Dampfmaschinen und Dampfschiffe. Die Fabrik war eine der ersten Werkstätten in Schweden, in der 1884 die elektrische Beleuchtung eingeführt wurde. Der Dynamo wurde von einer selbstgefertigten Dampfmaschine über einen Treibriemen angetrieben. \"Kristinehamns Mekaniska Verkstad\" baute bis 1893 Dampflokomotiven. In diesem Jahr war die Wirtschaftslage so schlecht, dass die dortige Firmenleitung die Fertigungshalle mit Maschinen und Kränen an die \"Karlstads Mekaniska Verkstad\" vermietete. Eine zwischenzeitlich eingegangene Bestellung für eine Dampflokomotiver für die \"Hellfors bruk\" in ähnlicher Ausführung wie bereits gelieferte Lokomotiven wurde daher von der \"Karlstads Mekaniska Werkstad\" in Karlstad gebaut. Es blieb die einzige Lok, die diese Fabrikhalle verließ. \"Kristinehamn Mekaniska Verkstad\" wurde 1897 von \"Karlstads Mekaniska Verkstad\" erworben. In der dortigen Fabrikationsstätte wurden weiterhin Lokomotiven, einschließlich einer dritten Maschine für Hellefors, gebaut. Ab 1899 entwickelte sich die Produktion mit moderneren Wasserturbinen. Die Produktion dieser Wasserturbinen und von Reglern wurde 1902 in den Werksteil Kristinehamn verlagert. In Karlstad konzentrierte man sich auf den Bau der Maschinen für den Zelluloseherstellung. Die ersten Wasserturbinen hatten selten mehr als 200 bis 300 PS. Die gebauten Aggregate wurden jedoch schnell effektiver. Bereits 1902 lieferte eine Turbine in \"Strömsnäs Jernverk\" in Degerfors 1500 PS. Ein paar Jahre später war das Turbinenwerk das größte seiner Art in Skandinavien. 1906 wurde ein Prüfstand errichtet, mit dem die hydraulischen Eigenschaften von Turbinen verschiedener Typen und Geschwindigkeiten untersucht werden konnten. 1914 kam ein neues Labor zur Prüfung von Turbinen-Modell mit kleinen Abmessungen hinzu. Die Werkstatt in Kristinehamn lieferte einen großen Teil der Anlagen für die schwedischen Wasserkraftwerke in Trollhättan, Älvkarleby und Untra. Lieferungen gingen auch in das Ausland wie an Svir in Russland, Rio Cinca in Spanien, Sagami in Japan oder Waihi in Neuseeland. Als der Österreicher Viktor Kaplan seine Turbine mit verstellbaren Laufradschaufeln 1913 auf den Markt brachte, erhielt die Fabrik in Kristinehamn das Monopol zur Herstellung von Kaplan-Turbinen in Schweden. Die erste Turbine wurde 1922 vom schwedischen Staat für das Wasserkraftwerk bei Lilla Edet in Auftrag gegeben und 1926 geliefert. Der Wirkungsgrad war mit über 90 Prozent sehr hoch und bedeutete einen weltweiten Durchbruch dieser Turbinenbauart. 1920 entstand durch den Zusammenschluss von KMW mit den \"Myrens Verkstäder\" in Norwegen die neue Firma \"Kamyr AB\". Das neue Unternehmen wurde Weltmarktführer für die Fertigung von Produktionsanlagen zum Bleichen von Papier und später für Maschinen für die Herstellung von Papiermasse. Der in der Firma beschäftigte Ingenieur Johan Richter erhielt in diesem Bereich fast 800 Patente. Die Firma existiert bis heute und ist als Metso-Konzern führend in der Welt. In der Zwischenkriegszeit entstanden Propellergondeln, so genannte KaMeWa-Propeller. Dieses Marktsegment wurde von Rolls-Royce übernommen, das die Propellergondeln und den so genannten Jetantrieb heute vertreibt. Viele Schiffe im zivilen wie im militärischen Bereich wie etwa die Fährschiffe \"Deutschland\" und \"Prins Richard\", die \"Queen Mary 2\" oder die \"Thetis\"-Klasse sind mit derartigen Antrieben ausgerüstet. Zwischen 1936 und 1986 gehörte KMW zum Johnson-Konzern. Die Herstellung von Geräten für die Papierindustrie wurde 1986 von Valmet übernommen, das seit 1999 ebenfalls im \"Metso-Konzern\" integriert ist. Den Bau von Propellern übernahm Vickers. Heute gibt es keinen Turbinenbau in Kristinehamn mehr. Das alte Gebäude, das Büro und die Werkstatt gehören \"GE Energy (Schweden) AB\". Die Werkstatt ist geschlossen und die meisten Räume sind an andere Unternehmen vermietet. Die Sammlungen im Technischen Museum in Stockholm enthalten eine große Anzahl von Archivalien, Bilder und Objekte aus der KMW.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karlstads Mekaniska Werkstad AB (KMW) war eine Maschinenfabrik in der schwedischen Stadt Karlstad. Sie wurde 1860 von Gustaf Adolf Andersson als kleine Werkstatt zur Herstellung von Gussteilen und Kleinmaschinen gegründet und 1873 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.", "tgt_summary": null, "id": 290209} {"src_title": "Odilia von Köln", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Der \"Moosbach\" entspringt auf einer Höhe von im mittleren Wasgau im Dahner Felsenland südwestlich des Kaletschkopfes () in einen Waldgelände im Naturschutzgebiet \"Moosbachtal\" aus dem \"Moosbrunnen\". Er zwängt sich zunächst nordwärts durch ein enges bewaldetes Tal zwischen den \"Roten Felsen\" auf seiner linken Seite und dem \"Kaletschkopf\" auf der rechten. Bei der \"Moosbach-Halde\" ändert er seinen Lauf nach Nordosten und füllt dann südlich der \"Moosbachhütte\" einen kleinen Teich und kurz danach einen zweiten, den etwas größeren idyllischen Kranzwoog. Ganz allmählich dreht er seine Fließrichtung nun immer mehr nach Osten. Er läuft am Südhang des Lehmberges () entlang. Südlich des \"Wolfdells\" durchquert er hintereinander zwei weitere kleine Teiche und wird anschließend auf seiner rechten Seite vom aus dem Süden kommenden Seibertsbach gespeist. Etwa dreihundert Meter bachabwärts biegt der \"Moosbach\" nach links ab und fließt nun in nördlicher Richtung westlich am \"Mehrsberg\" () vorbei. Kurz darauf durchfließt er den \"Neudahner Weiher\", der am Südosthang des \"Sägköpfchen\" () liegt. Unweit des Weihers erhebt sich im Osten die Burg Neudahn. Der \"Moosbach\" mündet kurz darauf auf einer Höhe von von rechts in die \"Wieslauter\".", "section_level": 2}, {"title": "Biosphäre.", "content": "Das Naturschutzgebiet \"Moosbachtal\" ist 111 Hektar groß. Seine Magerrasen, Feuchtwiesen, Zwischenmoore, dystrophen Teiche mit Verlandungszonen, Quellen, Bäche, Gebüsche und Wälder bieten einer Vielzahl von Arten den je eigenen Lebensraum, so dass es zu den bedeutenden Naturschutzgebiete im Landkreis Südwestpfalz gehört.", "section_level": 1}, {"title": "Flora.", "content": "In den Bruchwäldern des Tales wachsen wieder die zeitweise von Fichten und Buchen verdrängten Schwarzerlen und in den feuchten Auen gedeihen der Rippenfarn, der Sumpf-Haarstrang, die Sumpfschwertlilie und die Sumpfdotterblume. Auch die Moosbeere, das knöterichblättrige Laichkraut, die Rispensegge, der Fieberklee, das Schmalblättriges Wollgras, die Seerose, der Lungenenzian und der Drachenwurz entfalten sich hier prächtig. Als eine Besonderheit des Tales gilt das Vorkommen des Strahligen Schillerporlings und des Erlen-Milchlinges.", "section_level": 2}, {"title": "Fauna.", "content": "In den Bruchwäldern des Tales kommen Ringelnattern, Bergmolche, Erdkröten und Grasfrösche vor, und auch den Buntspecht und den Neuntöter kann man dort beobachten. In den Braunwasserteichen gedeihen die Libellen vortrefflich. So wurden 37 verschiedene Libellenarten im Tal nachgewiesen, darunter auch die Blaugrüne Mosaikjungfer. Weitere im Tal lebende Insekten sind der Hirschkäfer, der Schwalbenschwanz und die Sumpfheuschrecke.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Geologisch wird das Tal durch Ablagerungen des Buntsandsteines geprägt, welche stellenweise von Schwemmland aus der Erdneuzeit überlagert werden. Seltener kommen auch Schwarztorflagen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Durch das \"Moosbachtal\" verlaufen einige Wanderwege, z. B. die \"Seerosentour\". Ein Campingplatz am Neudahner Weiher bietet die Gelegenheit inmitten des Pfälzerwaldes zu campen. Das Tal ist seit neuestem über den gleichnamigen Bahnhaltepunkt \"Moosbachtal\" an der Wieslauterbahn erschlossen, die mittwochs sowie sams-, sonn- und feiertags von Mai bis Oktober im Ausflugsverkehr bedient wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Moosbach ist ein gut sechseinhalb Kilometer langer Wasserlauf im südpfälzischen Teil des Wasgaus (Rheinland-Pfalz) und ein rechter Zufluss der Lauter, die hier, an ihrem Oberlauf, noch \"Wieslauter\" genannt wird.", "tgt_summary": null, "id": 676135} {"src_title": "Robenilson de Jesus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Männchen der Kieselkröte erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 16,5 bis 23,5 mm, die Weibchen 20,4 bis 30,0 mm. Sie ist oberseits (dorsal) und unterseits (ventral) schwarz und ohne Zeichnung. Konserviert ist die Farbe einheitlich dunkelbraun oder schwarz mit geringfügig hellerer Bauchseite. Die Haut ist weich, manchmal runzlig und mit Tuberkeln versehen. Ihr Kopf ist etwas breiter als lang, die Schnauze im Profil abgeflacht, die Schnauzenkante kurz und steil. Der Bereich zwischen den Nasenöffnungen ist konkav (nach innen gewölbt). Arme und Beine sind dünn, die Hände flach mit Schwimmhäuten und mit Tuberkel bedeckt. Die Fingerspitzen sind vergrößert. Die Zehen sind kurz und flach, drei Zehen sind an der Basis verbunden. Das Tympanum, die Membran des Hörorgans, ist nicht sichtbar, Zähne sind keine vorhanden. Die Zunge ist oval und vorne angebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Kieselkröte ist ein Endemit des Guayana Hochlands in Venezuela. Sie wurde bisher nur im Bundesstaat Bolívar auf den Tepuis Kukenán und Yuruaní gefunden und lebt dort in 2300 bis 2700 Meter Höhe über dem Meeresspiegel.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Die Kieselkröte ist ein tagaktiver Felsenbewohner. Sie lebt in offenem Gelände auf blankem Kalkstein am Rande von Vegetationsflecken mit Büschen, Blütenpflanzen und Bromelien und ernährt sich von Insekten wie Milben, Ameisen und Käfern. Die Kröte zählt ihrerseits zur Beute von Vogelspinnen, vor denen sie sich durch ihre Färbung und das unten geschilderte Fluchtverhalten schützt. Das Fortpflanzungsverhalten ist noch nicht vollständig geklärt. Je nach Beobachtung werden Gemeinschaftsgelege mit 8 bis 35 Eiern oder Einzelgelege unter Moos und Steinen mit Gruppen von 8 bis 13 Eiern gebildet. In jedem Fall haben die Eier etwa 5 bis 6 mm Durchmesser und es findet eine direkte Entwicklung ohne Kaulquappenstadium mit versetztem Entwicklungszeitpunkt statt.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Der Name \"Kieselkröte\" (engl.: \"Pebble Toad\") leitet sich aus ihrem Fluchtverhalten bei drohender Gefahr ab. Sie kann sich nahezu kugelförmig zusammenrollen und sich, wenn sie sich auf einer erhöhten, meist steinigen Ebene befindet, wie ein Kieselstein in die Tiefe fallen lassen und dadurch ihren Gegnern entfliehen. In der BBC-Dokumentation \"Unser Leben\" (2011; engl.: \"One Life\") wurde das Fluchtverhalten der Kieselkröte kurz thematisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Die Verbreitung der Kieselkröte ist auf nur zwei Fundorte beschränkt. Auch wenn es keine aktuelle Gefährdung gibt, können zum Beispiel Brände den Bestand bedrohen. Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) stuft die Kieselkröte deshalb, trotz der stabilen Bestandsentwicklung, als gefährdet (Vulnerable, VU) ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kieselkröte (\"Oreophrynella nigra\") ist eine südamerikanische Krötenart der Gattung \"Oreophrynella\". Das Artepitheton \"nigra\", lateinisch für \"schwarz\" bezieht sich auf die Färbung.", "tgt_summary": null, "id": 1382171} {"src_title": "Rozena Maart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühere Angriffe auf Santa Cruz de Tenerife durch die englische bzw. britische Flotte.", "content": "Der Angriff auf Santa Cruz de Tenerife im Jahr 1797 war der dritte große Angriff einer englischen bzw. britischen Flotte auf den Hafen und die Stadt. Die Ziele und die Folgen der vorhergegangenen Angriffe unterscheiden sich allerdings von denen des Angriffes im Jahr 1797.", "section_level": 1}, {"title": "Angriff 1657.", "content": "In der Seeschlacht von Santa Cruz (1657), an der auf englischer Seite 33 Schiffe beteiligt waren, hatte die Flotte des Commonwealth of England unter dem Befehl von Admiral Robert Blake das Ziel, elf Schiffe der Spanischen Silberflotte, die vor Santa Cruz de Tenerife vor Anker lagen, zu kapern oder zu versenken. Eine Landung wurde von Seiten der Engländer nicht versucht. Diese Aktion wird von der englischen als auch von der spanischen Seite als Sieg angesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Angriff 1706.", "content": "Bei dem Angriff auf den Hafen von Santa Cruz de Tenerife im Jahr 1706 während des Spanischen Erbfolgekrieges waren auf englischer Seite 13 Schiffe beteiligt, die mit 800 Kanonen bewaffnet waren. Sie standen unter dem Befehl von Admiral John Jennings. (Er wird in der Spanischen Literatur auch häufig als \"Juan Genings\" bezeichnet.) Das Ziel der Aktion war es nicht unbedingt, Teneriffa für das Vereinigte Königreich zu erobern, sondern vielmehr die Insel zur Anerkennung des von England unterstützten österreichischen Thronanwärters, des späteren Kaisers Karl VI., zu bewegen. Die Royal Navy hatte jedoch keinen Erfolg. Die Spanier konnten einen Invasionsversuch der Royal Navy abwehren. Der Schaden auf Seiten der Spanier war im Verhältnis zu den Verlusten der Britischen Marine gering.", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Seeschlacht bei Kap St. Vincent.", "content": "Im Februar 1797 besiegte die Britische Mittelmeerflotte unter dem Befehl von Admiral John Jervis in der Seeschlacht bei Kap St. Vincent die spanische Flotte. Der Rest der Flotte konnte sich in den Hafen von Cádiz retten. In der Folge befahl die Admiralität eine Blockade vor der Bucht von Cádiz, um die spanische Flotte dort festzuhalten. Am 12. April 1797 unterbreitete der damalige Rear Admiral of the Blue (Konteradmiral der Britischen Mittelmeerflotte) Nelson seinem Vorgesetzten Admiral Jervis in einem Brief den Plan, den zu dieser Zeit bereits wichtigsten Hafen der Kanarischen Inseln, Santa Cruz de Tenerife, zu erobern. Zu diesem Zweck sollten außer der Marine auch 3.700 Soldaten eingesetzt werden, die bis dahin auf Elba stationiert waren. Admiral Jervis ging offenbar zunächst nicht auf den Vorschlag ein.", "section_level": 2}, {"title": "Kaperung der Fregatte „Príncipe Fernando“.", "content": "Die Fregatte \"Príncipe Fernando\" war am 23. Oktober 1796 von der Insel Mauritius in Richtung Spanien unterwegs. Bei einem Zusammentreffen mit der amerikanischen Fregatte \"Washington\" erfuhr der Kapitän vom Kriegszustand zwischen Spanien und Großbritannien. Er entschloss sich dazu, im Hafen von Santa Cruz de Tenerife Schutz zu suchen, wo das Schiff am 23. Januar 1797 ankam und dort in der Bucht ankerte. In der Nacht vom 17. auf den 18. April 1797 näherten sich die britischen Fregatten \"HMS Terpsichore\" und \"HMS Dido\" der Bucht von Santa Cruz de Tenerife. Die Schiffe standen unter dem Kommando von Kapitän Richard Bowen. Es wurden sechs Boote zu Wasser gelassen, die mit insgesamt 80 Mann besetzt waren. Das Prisenkommando gelangte im Dunkeln unbemerkt an Bord der \"Príncipe Fernando\" und überwältigte die 17 anwesenden Besatzungsmitglieder. Die \"Príncipe Fernando\" verließ die Bucht unter Segeln und von den Booten gezogen. Durch die Gewehrschüsse, die bei dem Kampf an Bord des Schiffes fielen, waren die Mannschaften der Uferbefestigungsanlagen und eines ebenfalls in der Bucht liegenden Schiffs, der Fregatte \"Princesa\", alarmiert worden. Das zwei Stunden andauernde Geschützfeuer der spanischen Seite hatte allerdings keine Folgen für die britische Marine.", "section_level": 2}, {"title": "Kaperung der französischen Korvette „La Mutine“.", "content": "Die französische Korvette \"La Mutine\" war seit Anfang Mai 1797 von Brest aus auf dem Weg nach Indien. Die aus Gold, Silber, Edelsteinen und feinen Stoffen bestehende Ladung sollte als Geschenk der französischen Regierung an verschiedene indische Fürsten dazu dienen, diese bei ihrem Aufstand gegen die Briten zu unterstützen. Das Schiff war mit zwölf Kanonen und zwei Haubitzen bewaffnet und hatte eine Besatzung von 150 Mann. Am 27. Mai 1797 kreuzten die zwei Britischen Fregatten die \"HMS Minerve\" und \"HMS Lively\" vor Santa Cruz. Ein Boot mit einem Parlamentär ging an Land und machte das Angebot, spanische Gefangene, die sich an Bord der britischen Schiffe befänden, gegen britische Bürger auszutauschen, die sich auf Teneriffa befanden. Da General Antonio Gutiérrez (der vollständige Name ist Antonio Gutiérrez de Otero y Santayana), der Kommandant der spanischen Truppen auf den Kanarischen Inseln, davon ausgehen musste, dass sich an Bord der britischen Schiffe keine spanischen Gefangenen befanden, lehnte er das Angebot der Briten ab. Es schien ihm offensichtlich, dass der Parlamentär nur geschickt worden war, um die Hafenbefestigungen auszuspionieren. Die britischen Schiffe entfernten sich daraufhin aus der Sichtweite der Küste. In der Nacht vom 28. zum 29. Mai 1797, gegen 3:00 Uhr morgens, enterten Seeleute der Royal Navy von acht Ruderbooten aus das französische Schiff. Da ein Feiertag war, befand sich der größte Teil der französischen Besatzung an Land. Die durch die Schüsse an Bord des Schiffes alarmierten Truppen der Uferbefestigungen und die Besatzungen der anderen in der Bucht liegenden Schiffe beschossen \"La Mutine\" und richteten dort einigen Schaden an. Trotzdem konnten die britischen Seeleute mit dem beschädigten Schiff die Bucht verlassen. Die an Land verbliebenen französischen Matrosen spielten später bei der Verteidigung der Insel eine bedeutende Rolle.", "section_level": 2}, {"title": "Kampfhandlungen im Juli 1797.", "content": "Am 14. Juli 1797 erhielt Nelson von Admiral Sir John Jervis, dem Oberkommandierenden der britischen Mittelmeerflotte, den Auftrag, die Stadt Santa Cruz de Tenerife durch einen plötzlichen und kräftigen Überfall in Besitz zu nehmen und die Ladung des Schiffes \"El Principe d’Asturias\" zu beschlagnahmen. Das Schiff der \"Philippine Company\" sei auf dem Weg von Manila nach Cádiz und habe eine wertvolle Fracht an Bord, die Eigentum der Krone Spaniens sei. Ob es sich bei diesem Unternehmen um einen einfachen Akt der Piraterie handelte, also um den, einen finanziellen Gewinn der britischen Krone und einen Verlust der spanischen Krone, oder eine dauernde Besetzung der Kanarischen Inseln in der Art wie die Besetzung Gibraltars und anderer Stützpunkte geplant war, ist letztlich unbedeutend, da weder das Eine noch das Andere gelang. Obwohl es nach dem Wortlaut des ursprünglichen Befehls scheint, als sei hier nur ein weiterer Akt der Piraterie geplant, ergeben sich aus den von Admiral Jervis auf Anfragen Nelsons gegebenen Präzisierungen viele Anzeichen dafür, dass eine dauernde Besetzung der Kanarischen Inseln in der Art wie die Besetzung Gibraltars oder anderer Stützpunkte geplant war. Das Hauptziel der Aktion war es offenbar also nicht – wie bei früheren Aktionen in der Bucht von Santa Cruz de Tenerife – Schiffe und deren Ladung zu erbeuten und damit dem Gegner Schaden zuzufügen, sondern durch die Einnahme des wichtigsten Hafens die britische Herrschaft über die Kanarischen Inseln zu erlangen und dadurch die Schiffsverbindungen zwischen Spanien und den spanischen Kolonien in Amerika und Asien zu erschweren und die eigenen Verbindungen nach Asien und Amerika zu sichern. Der Flottenverband bestand aus den folgenden Schiffen: Die Linienschiffe \"HMS Theseus\" als Flaggschiff unter dem Kommando von Kapitän Ralph Willett Miller, die \"HMS Culloden\" unter dem Kommando von Kapitän Thomas Troubridge, \"HMS Zealous\" unter dem Kommando von Kapitän Samuel Hood und die Fregatten \"HMS Seahorse\" unter dem Kommando von Kapitän Thomas Fremantle, \"HMS Emerald\" unter dem Kommando von Kapitän Thomas Waller und \"HMS Terpsichore\" unter dem Kommando von Kapitän Richard Bowen sowie der Kutter \"Fox\", unter dem Kommando von Leutnant John Gibson und der vor Cádiz gekaperten Bombarde \"Rayo\", unter dem Kommando von Leutnant Henry Crompton. Das Linienschiff \"HMS Leander\" unter dem Kommando von Kapitän Thomas B. Thompson schloss sich, von Lissabon kommend, erst am 24. Juli dem Geschwader an.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Angriff auf die Befestigungsanlage Castillo del Paso Alto.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Strategie.", "content": "Die Angriffsstrategie war von Nelson in enger Absprache mit seinen Kapitänen erarbeitet worden. Einer dieser Berater war Kapitän Richard Bowen, der den Piratenüberfall zur Kaperung der Fregatte \"Príncipe Fernando\" geleitet hatte. Die Planung sah vor, nachts etwas nordöstlich der Befestigungsanlage \"Castillo del Paso Alto\" (Castillo del Santo Cristo de Paso Alto) mit etwa 1.000 Leuten ungesehen an Land zu gehen und die Höhe hinter der Anlage zu besetzen. Das Castillo sollte dann von der militärisch ungeschützten Landseite her angegriffen und erobert werden. Als zweiter Schritt war vorgesehen, die Militärführung in Santa Cruz aufzufordern, sich zu ergeben. Ein Brief an den Gouverneur oder den obersten Militärbefehlshaber von Santa Cruz („To the Governor or Commanding Officer of Santa Cruz“) war von Nelson mit Datum vom 20. Juli 1797 geschrieben worden. In diesem Ultimatum wird unter anderem die Herausgabe des Schiffes „El Principe d’Asturias“ gefordert. Abgesehen davon, dass es sich hier weder um eine englische, noch um eine spanische Schreibweise handelt (richtige spanische Schreibweise: „El Príncipe de Asturias“) hat es ein Schiff mit diesem Namen nicht gegeben. Im Jahr 1797 war der spätere König Ferdinand VII Fürst von Asturien. Ein Schiff mit dem Namen „Príncipe Fernando“ hatte die britische Marine aber bereits wie oben dargelegt gekapert, es konnte also nicht mehr herausgegeben werden. Dieser Brief, der so gehalten war, dass er die Spanier einschüchtern sollte, enthielt in fünf Artikeln die Kapitulationsbedingungen, in denen offensichtlich nicht nur von einer kurzfristigen Besetzung des Hafens, der Stadt und der Insel ausgegangen wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Ablauf.", "content": "In der Nacht vom 21. auf den 22. Juli gegen 4:30 Uhr versuchten etwa 1.000 Briten, darunter 250 Marinesoldaten unter dem Oberbefehl von Kapitän Troubridge, von den Fregatten aus in Ruderbooten nordöstlich von Santa Cruz an Land zu gehen. Die Zusammensetzung der Landungstruppe hatte Nelson bereits am 17. Juli 1797 festgelegt. Durch starken ablandigen Wind und die Strömung gelang es den britischen Seeleuten nicht wie geplant, den Strand vor dem \"Valle Secco\" zu erreichen. Die Landungstruppen wurden entdeckt. Obwohl sich die Boote noch außerhalb der Reichweite der Kanonen befanden, gab die Besatzung des \"Castillo del Paso Alto\" mehrere Schüsse ab, um die Truppen in der Stadt Santa Cruz zu alarmieren. Als die Angreifer feststellten, dass ihr Plan, die Höhe hinter dem \"Castillo del Paso Alto\" ungesehen einzunehmen, gescheitert war, kehrten sie auf die Schiffe zurück.", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Angriff auf die Befestigungsanlage Castillo del Paso Alto.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Strategie.", "content": "Der Plan für den zweiten Angriff war ähnlich dem des ersten Versuchs – der Überraschungseffekt spielte allerdings in diesem Fall keine Rolle mehr. Die Landung sollte bei Tageslicht am Strand vor dem \"Barranco El Bufadero\" stattfinden. Dieser Punkt liegt noch etwas weiter nordöstlich des Stadtgebietes von Santa Cruz de Tenerife als der Strand von \"Valle Secco\". Das Gebiet von \"El Bufadero\" lag vor allem außerhalb der Reichweite der Geschütze des \"Castillo del Paso Alto\". Auch bei diesem neuen Angriff war geplant, die Befestigungsanlage von der – von militärischen Einrichtungen ungeschützten – Landseite her zu erobern. Eine weitere Option bestand darin, weiter auf die Insel vorzudringen und die hölzerne Wasserleitung zu zerstören, durch die Santa Cruz de Tenerife mit Trinkwasser aus dem Anaga-Gebirge versorgt wurde. Dieser Plan war bereits in dem Brief Nelsons an Jervis vom 12. April 1797 dargelegt worden. Darüber hinaus bestand, nach Ansicht der Briten, bei einer Landung nördlich von Santa Cruz die Möglichkeit, die landeinwärts liegende, militärisch unbefestigte Inselhauptstadt La Laguna einzunehmen und von dort aus den Hafen von Santa Cruz zu erobern.", "section_level": 3}, {"title": "Ablauf.", "content": "Bei dem zweiten Versuch konnten die etwa 1.000 Briten unter dem Oberbefehl von Kapitän Troubridge von den Fregatten aus in Ruderbooten nordöstlich von Santa Cruz auf dem Strand vor dem \"Barranco El Bufadero\" anlanden. Die Höhe hinter dem \"Castillo del Paso Alto\" konnten die Angreifer allerdings nicht erreichen. Die Küste besteht aus kahlen schroffen Felsen, die durch tiefe Schluchten (Barrancos) getrennt sind. Als besonderes Hindernis erwies sich der \"Barranco del Valle Secco\". Als die Briten auf der Nordostseite des Barrancos, der Hochebene von \"La Jurada\", eintrafen, mussten sie feststellen, dass sie auf der Höhe der gegenüberliegenden Seite des Barrancos von kanarischen Milizsoldaten erwartet wurden. Ein Durchqueren des Barrancos war den Briten wegen des freien Schussfeldes nicht möglich. General Gutiérrez hatte darüber hinaus die Miliztruppen in La Laguna alarmiert, die den Briten den Weg in die Inselhauptstadt abschneiden sollten. Ob die Briten Kundschafter in die Richtung ausschickten, ist unbekannt. Die britischen Truppen blieben also auf der Ebene von \"La Jurada\" stehen und warteten ab. Dabei kam den Spaniern das Wetter zu Hilfe. Eine sengende Sonne ließ mehrere Briten kollabieren. Dazu kam dann auch noch, dass sie sehen mussten, wie die spanischen Milizen auf der anderen Seite des Barrancos von den \"Wasserträgerinnen\" aus Santa Cruz mit Wasser, Obst und anderen Lebensmitteln versorgt wurden. Sie selber hatten aber keinerlei Versorgung im Hinblick auf Wasser oder Verpflegung. Die Briten waren gezwungen, sich am Abend des 22. Juli zurückzuziehen und in ihren Booten auf die Schiffe zurückzukehren.", "section_level": 3}, {"title": "Angriff auf das Castillo San Cristóbal und die Stadt.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Strategie.", "content": "Der dritte Versuch, den Hafen, die Stadt Santa Cruz de Tenerife und damit die Kanarischen Inseln zu erobern, sollte in einem direkten Angriff auf die Stadt und das \"Castillo San Cristóbal\", der zentralen Befestigungsanlage der Stadt, erfolgen. Dazu sollten die Truppen, mittlerweile verstärkt durch die Mannschaft der \"HMS Leander\", nachts ungesehen an der Mole anlanden. Ob der Plan wirklich vorsah, die gesamte Truppe heimlich an der Mole anlanden zu lassen, ist umstritten. Das Anlegen einer großen Anzahl von Ruderbooten nacheinander an der Mole, und das Aussteigen von mehr als 1.000 Personen über eine einzige Treppe, hätte sehr lange gedauert und man hätte wohl davon ausgehen müssen, dass die Aktion trotz der herrschenden Dunkelheit von den Verteidigern bemerkt worden wäre. Eine andere Annahme ist, dass geplant war, einen großen Teil der Truppen nördlich der Mole bei der \"Playa de la Alameda\" und südlich der Mole an verschiedenen Stränden landen zu lassen, um sich dann auf der \"Plaza de la Pila\" (heute: \"Plaza Candelaria\") zu treffen, um dann gemeinsam das \"Castillo de San Cristóbal\", in dem sich auch der Oberkommandierende der kanarischen Truppen, General Gutiérres befand, zur Kapitulation aufzufordern oder im Sturm zu nehmen. Den Befehl über die gesamte Landungsaktion übernahm Konteradmiral Nelson persönlich.", "section_level": 3}, {"title": "Aktionen vor dem Angriff.", "content": "Während des 24. Juli lieferten sich die britischen Linienschiffe und die Besatzung der Hafenbefestigungen heftige Feuergefechte, die aber weder auf der einen noch auf der anderen Seite Schäden anrichteten. Auch die Beschießung des \"Castillo del Paso Alto\" durch die Bombarde \"Rayo\" wurde, obwohl diese – wenn auch geringen – Schaden anrichtete, von den spanischen Verteidigern eher als ein Ablenkungsmanöver erkannt. Da er mit einem direkten Angriff der Briten auf den Hafen von Santa Cruz rechnete, zog General Antonio Gutiérrez im Laufe des Tages nahezu alle seine Truppen von den außerhalb der Stadt gelegenen Befestigungen ab und konzentrierte sie im Hafen und auf der rechten, südwestlich der Stadt hin gelegenen Seite des \"Barranco de los Santos\". Diese Truppenbewegungen konnten von See aus nicht beobachtet werden.", "section_level": 3}, {"title": "Ablauf der Kämpfe an der Küste.", "content": "In der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1797 gegen 1:00 Uhr näherten sich etwa 700 Mann in Ruderbooten, 180 Mann auf dem Kutter \"Fox\" und 70 bis 80 Mann auf einem spanischen Schiff, das am Tag vorher auf seiner Fahrt von Gran Canaria nach Teneriffa aufgebracht worden war, der Stadt Santa Cruz de Tenerife. In den ersten Booten, die in absoluter Dunkelheit die Mole bzw. den Strand der \"Alameda\" erreichten, befanden sich auch Konteradmiral Nelson und Kapitän Richard Bowen. Sie wurden von den Verteidigern entdeckt und sofort von mehreren Seiten aus beschossen. Dabei wurde Nelson schwer am rechten Arm verletzt. Zur gleichen Zeit wurde der Kutter \"Fox\" unter der Wasserlinie getroffen und sank. Das Boot, das Nelson zu seinem Flaggschiff zurückbrachte, konnte einige Seeleute, die sich auf der \"Fox\" befunden hatten, aufnehmen. Weitere Ruderboote landeten an der \"Caleta de la Aduana\". Andere Boote landeten an der Mündung des \"Barranquillo de Aceite\". Etwa 30 Boote landeten an der \"Playa de Las Carnicerías\".", "section_level": 3}, {"title": "Ablauf der Kämpfe in der Stadt.", "content": "Die Briten konnten zwar auf dem Molenkopf einige Kanonen erobern und unschädlich machen, sie wurden aber durch Beschuss aus dem \"Castillo San Cristóbal\" auf ihre Boote zurückgetrieben. Bei diesem Beschuss wurde auch Kapitän Bowen getötet. Während die Landung der Briten an der Mole ein kompletter Fehlschlag war, landeten einige Boote etwas weiter im Nordosten an der \"Playa de la Alameda\". Die Besatzungen wurden aber, nachdem sie das Land erreicht hatten, beschossen und zu einem großen Teil gefangen genommen. Kapitän Thomas Troubridge gelang es, mit etwa 80 Mann, die an der \"Caleta de la Aduana\" gelandet waren, eine ordentliche Formation zusammenzubringen. Allerdings waren die Truppen nur zum Nahkampf mit den Bajonetten in der Lage, da das Pulver durch den starken Wellengang feucht geworden war. Die Formation erreichte die Westseite des \"Plaza del Pilar\". Dort ließ Kapitän Thomas Troubridge zwei Kaufleute gefangen nehmen, von denen einer englisch sprach. Diese wurden zusammen mit einem Unteroffizier zu General Gutiérrez geschickt, um ihn zur Kapitulation aufzufordern. Dieser aber weigerte sich, mit dem Briten zu sprechen, weil er diesen für nicht ausreichend legitimiert hielt, Verhandlungen zu führen. General Gutiérrez ließ die Angreifer, die auf der südwestlichen Seite dem \"Plaza del Pilar\" auf Antwort warteten, durch Milizen mit Gewehren und Artillerie durch Seitenstraßen nach Westen in Richtung des Dominikanerklosters (Convento dominico de la consolación) abdrängen. Etwa 260 Mann der britischen Truppen unter dem Kommando der Kapitäne Samuel Hood und Ralph Willett Miller, die an der \"Playa de Las Carnecerías\" an Land gegangen waren, wurden auf dem Platz vor der Kirche \"Concepción\" von einem Trupp der Verteidiger unter Beschuss genommen. Diese hatten in der Dunkelheit die englisch sprechenden Soldaten gehört und schnitten ihnen den Weg zum \"Plaza del Pilar\", aber auch zurück zum Strand ab. Auch diese Gruppe der Angreifer bewegte sich daher in Richtung des Dominikanerklosters. Die beiden Gruppen, zusammen etwa 340 Mann, vereinigten sich und besetzten das Kloster. Der Prior und ein weiterer Mönch wurden durch Kapitän Troubridge zu General Gutiérrez geschickt, um die Verteidiger von Santa Cruz de Tenerife aufzufordern, sofort die Waffen niederzulegen und sich zu ergeben. Eine Weigerung habe fürchterliche Folgen für die Bewohner der Stadt. Man habe außerdem eine große Anzahl spanischer Gefangener, um den Forderungen genügend Nachdruck zu verleihen. Auf diese Forderung ging General Gutiérrez nicht ein. Nachdem es hell geworden war, signalisierten die im Kloster verbarrikadierten Briten von der Glockenwand aus, ihren Schiffen eine Bitte um Hilfe. Die daraufhin zu Wasser gelassenen 15 Boote wurden sofort vom Molenkopf und dem \"Castillo San Cristóbal\" aus beschossen. Einige Boote sanken, der Rest kehrte zu den Schiffen zurück. Der Vorgang wurde von den im Kloster eingeschlossenen Truppen beobachtet. Da die britischen Offiziere mit keiner Hilfe rechnen konnten und außerdem davon ausgingen, dass sie von 800 oder mehr spanischen Soldaten und Milizionären mit Artilleriegeschützen umstellt seien, gaben sie ihren Widerstand auf und boten Verhandlungen über eine Kapitulation an. Als Emissäre wirkten dieses Mal Kapitän Samuel Hood und der Kommandant der Marinesoldaten Thomas Oldfield.", "section_level": 3}, {"title": "Kapitulation.", "content": "In der Kapitulationsurkunde wurde den britischen Truppen freier Abzug mit all ihren Waffen gewährt. Falls nicht genügend viele ihrer Boote gerettet wären, sollten ihnen ausreichend andere zur Verfügung gestellt werden. Die Briten verpflichteten sich im Gegenzug, weder die Stadt noch eine andere der Kanarischen Inseln anzugreifen. Die Gefangenen beider Seiten sollten freigelassen werden. Die Urkunde wurde von Samuel Hood und Antonio Gutiérrez unterschrieben und von Thomas Troubridge als Kommandant der britischen Truppen ratifiziert. Der Vertrag wurde Nelson, der sich auf seinem Flaggschiff Theseus befand, durch Kapitän Hood und dem englischsprechenden spanischen Hauptmann Carlos Adán vorgelegt. Nelson stimmte dem Abkommen zu. Ab 9:00 Uhr am 25. Juli 1797 fand auf dem Plaza de la Pilar ein Aufmarsch statt: Die britischen Truppen marschierten vollbewaffnet durch eine aufgestellte „Ehrenformation“ der spanischen Truppen in Richtung der Mole, um sich auf zum größten Teil durch die Spanier zur Verfügung gestellten Booten einzuschiffen. Dabei wurden sie durch die Spanier großzügig mit Lebensmitteln und Wein ausgestattet. Einige Verletzte wurden in das örtliche Krankenhaus gebracht, um dort ordentlich versorgt zu werden. Auch sie wurden anschließend zu ihren Schiffen gebracht. Zwischen Konteradmiral Nelson und General Gutiérrez fand in den nächsten Tagen ein nahezu freundschaftlicher Briefwechsel statt. Darin bat Gutiérrez Nelson, im Hafen von Cádiz einen Brief an den spanischen Hof abzuliefern. In diesem Brief gibt Gutiérrez eine genaue Schilderung der Kampfhandlungen. Während Gutiérrez Nelson mit Wein versorgte, schickte dieser als Gegengeschenk ein Fass Bier und Käse. Am 27. Juli gegen 15:00 Uhr lichteten die britischen Schiffe ihre Anker, um in Richtung Norden zu fahren, erneut an der Belagerung der spanischen Flotte im Hafen von Cádiz teilzunehmen und den Brief von Gutiérrez zu überbringen.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen der Militäraktion.", "content": "In einem Brief vom 27. Juli 1797 an seinen Vorgesetzten macht Konteradmiral Nelson eine genaue Aufstellung der Verluste auf britischer Seite. Er kommt dabei auf die folgenden Zahlen: 28 Seeleute und 16 Marinesoldaten getötet, 90 Seeleute und 15 Marinesoldaten verwundet, 97 Seeleute und Marinesoldaten ertrunken, 5 Seeleute und Marinesoldaten vermisst. Hinzukommen sieben namentlich aufgeführte getötete und fünf verletzte Offiziere. Weder für die Karriere des Konteradmirals Nelson noch für die seiner Kapitäne hatte diese misslungene Aktion an Land – langfristig gesehen – nachteilige Folgen. Die allgemeine militärische Lage zwischen Großbritannien und Frankreich/Spanien wurde durch diese Aktion nicht beeinflusst. Die Nutzung der Häfen der Kanarischen Inseln spielte im weiteren Ablauf der Kriegshandlungen keine Rolle. In einem Brief vom 8. August 1797 an den Hof in Madrid macht auch General Gutiérrez eine genaue Aufstellung der Verluste der spanischen Seite. Er kam dabei auf die folgenden Zahlen: 23 Tote, darin eingeschlossen sind zwei Offiziere, 38 Verletzte, darin eingeschlossen sind drei Offiziere. General Gutiérrez wurde in Würdigung seiner Verdienste bei der Verteidigung des Hafens von Santa Cruz de Tenerife zum Ritter des Alcántaraordens ernannt. Er setzte sich in verschiedenen Briefen für die Verletzten, Witwen und Waisen des Angriffes ein. Die Kanone \"El Tigre\", von der angenommen wird, dass durch sie Konteradmiral Nelson so verletzt wurde, dass sein rechter Arm amputiert werden musste, ist heute (März 2012) im Museum Castillo de San Cristóbal (Santa Cruz de Tenerife) unter dem Plaza de España ausgestellt. Der Ort Santa Cruz de Tenerife wurde durch den königlichen Erlass vom 28. August 1803 von König Carlos IV zur \"Sehr treuen, edlen und siegreichen Stadt Santa Cruz de Santiago de Tenerife\" erklärt. Damit erreichte der Ort den Status als selbständige Stadt und damit die Unabhängigkeit von La Laguna, mit dem Recht, einen eigenen Stadtrat zu bilden. Das Wappen zeigt – auch heute noch – drei Löwen, die die drei abgewehrten Angriffe durch Blake, Jennings und Nelson symbolisieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Angriff auf Santa Cruz de Tenerife war eine amphibische Operation während des Ersten Koalitionskriegs. Die Kämpfe dauerten vom 22. bis zum 25. Juli 1797. Sie fanden an der Küste, in der Bucht vor und im Stadtgebiet von Santa Cruz de Tenerife auf der Insel Teneriffa statt. Durch das Landeunternehmen wollte Großbritannien sich den Besitz der Kanarischen Inseln sichern und dadurch die Schiffsverbindungen zwischen Spanien und den spanischen Kolonien in Amerika und Asien stören sowie die eigenen Verbindungen nach Asien und Amerika sichern. Die Royal Navy musste nach verlustreichen Kämpfen kapitulieren.", "tgt_summary": null, "id": 709843} {"src_title": "William Lambton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Erfolge.", "content": "Heinrich Popow begann seine Leistungssportkarriere 2001 beim TSV Bayer 04 Leverkusen. Ausgangspunkt war eine Einladung zum Leichtathletiktraining bei Bayer 04, bei der Popow mit sehr guten Laufzeiten überzeugte. Später trainierte er unter Trainer Karl-Heinz Düe zusammen mit den Siebenkämpferinnen um die Olympiateilnehmerin Jennifer Oeser. Bei der Leichtathletik-WM in Lille 2002 errang Heinrich Popow Bronze im Weitsprung und etablierte sich damit an der Weltspitze. Bei seinen ersten Paralympics in Athen 2004 holte er über 100 und 200 Meter sowie im Weitsprung dreimal Bronze. Popow steigerte seine Leistung über 100 Meter bei den Paralympics in Peking 2008 und gewann mit einer Zeit von 12,98 s die Silbermedaille. Bei den Paralympics 2012 in London holte Heinrich Popow schließlich Gold über 100 Meter. Bereits im Vorfeld hatte Popow einen Sieg über die 100 Meter als sein sportliches Ziel erklärt. Im Olympic Stadium setzte er sich in 12,40 s gegen den Australier Scott Reardon und seinen deutschen Mannschaftskollegen Wojtek Czyz durch. Beim integrativen Leichtathletiksportfest von Bayer Leverkusen im Juli 2013 stellte Popow einen neuen Weltrekord über 100 Meter bei zulässigem Rückenwind von 1,2 Meter/Sekunde in 12,11 Sekunden auf. Damit verbesserte er die 17 Jahre alte Bestmarke von Earle Connor um drei Hundertstelsekunden. Bei den Paralympics 2016 in Rio holte Popow die Goldmedaille im Weitsprung in neuem Paralympischen Rekord von 6,70 Metern. Dies waren nur wenige Zentimeter weniger als bei seinem Weltrekord wenige Tage vorher am 20. August beim Leichtathletik-Meeting in Hachenburg mit 6,77 Metern. Bei den Europameisterschaften 2018 in Berlin gewann Popow Silber. Danach beendete er seine Karriere.", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Beruf.", "content": "Im Alter von sieben Jahren kam Heinrich Popow mit seiner Familie aus Kasachstan nach Deutschland. Er wuchs in Hachenburg (Westerwald) auf. Mit neun Jahren amputierten Ärzte sein linkes Bein bis zum Oberschenkel (Knieexartikulation) infolge eines Ewing-Sarkoms in der linken Wade. In Interviews betont der Leichtathlet, dass die Amputation für seine Eltern schwieriger war als für ihn selbst. Seine größte Sorge sei damals gewesen, dass er nicht mehr wie vorher Fußballspielen könne. Heinrich Popow beschreibt sich selbst als sportbegeistert. Nach seiner Amputation probierte er diverse Sportarten aus, bis er 2001 zur Leichtathletik kam. Seitdem startet er für TSV Bayer 04 Leverkusen. Bis Ende Juli 2014 arbeitete Heinrich Popow halbtags als IT-Systemadministrator bei der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH. Im August 2014 begann er eine Ausbildung zum Orthopädietechniker.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwuchsarbeit.", "content": "Neben seiner sportlichen Karriere leistet Heinrich Popow Motivations- und Nachwuchsarbeit. In Krankenhäusern besucht er Betroffene und motiviert sie zum Sport nach der Amputation. In seinem Verein TSV Bayer 04 Leverkusen ist er Mentor für mehrere Nachwuchsathleten und gibt ihnen Tipps für ihre sportliche Laufbahn. Um junge Leichtathletiktalente zu erreichen, setzt Popow stark auf die sozialen Medien.", "section_level": 1}, {"title": "Popularität und Positionierung.", "content": "Auf Facebook ist Heinrich Popow einer der bekanntesten deutschen Leichtathleten. Die Zahl seiner Fans wächst stetig. Mit seinen klaren Äußerungen wurde er. Von den Medien häufig zitiert, wurde Heinrich Popow zu einer gefragten Stimme des paralympischen Sports. Insgesamt plädiert Popow für eine bessere Förderung des paralympischen Breitensports. Der Leverkusener fordert für paralympische Athleten; gleichzeitig verlangt er eine Professionalisierung des Sports. In der Diskussion um höhere Prämien für paralympische Athleten verteidigte Popow die im Vergleich zu Olympiagewinnern geringeren Prämien. Er begründete seine Aussagen mit der schwächeren Konkurrenz innerhalb der Paralympics. Popow sprach sich zudem für die Trennung von Olympia und Paralympics aus, weil bei einer Zusammenlegung die Paralympics zu stark im Schatten von Olympia stehen würden. Im Januar 2014 wurde Heinrich Popow als eines von acht Testimonials der Nationalen Anti-Doping-Agentur Deutschland vorgestellt. Unter dem Slogan „Alles geben, nichts nehmen“ tritt er für einen sauberen Sport ein. Neben Heinrich Popow engagieren sich Sportler wie Vladimir Klitschko, Anni Friesinger und Tobias Angerer für die Kampagne. In der Debatte um gemeinsame Wettkämpfe von Behinderten und Nichtbehinderten bezog Heinrich Popow in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung Stellung. Aus seiner Sicht verdiene die paralympische Bewegung eigenständige Wettkämpfe, um die Vielfalt der Sportarten und der Sportler und ihrer persönlichen Hintergründe zu erhalten. Nachdem sein unterschenkelamputierter Teamkollege Markus Rehm bei den deutschen Meisterschaften 2014 in Ulm den Titel im Weitsprung holte, der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) ihn aber anschließend nicht zu den Leichtathletik-Europameisterschaften nominiert hatte, war eine intensive Debatte darüber entbrannt, ob Athleten, die mit Prothese antreten, einen Vorteil gegenüber Nichtbehinderten haben. 2017 nahm er als Kandidat an der 10. Staffel der Tanzshow \"Let’s Dance\" teil und belegte am Ende den sechsten Platz. Seine Tanzpartnerin war Kathrin Menzinger.", "section_level": 1}, {"title": "Nominierungen und Auszeichnungen.", "content": "2002 wurde er im Rahmen des Juniorsportler des Jahres mit dem Sonderpreis Behindertensport ausgezeichnet. Für seine Medaillen bei den Paralympics wurde Heinrich Popow mehrmals mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt. Diese Auszeichnung wird vom Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Im November 2012 wird Heinrich Popow für seine Erfolge in London ein weiteres Mal ausgezeichnet. 2011 war er einer aussichtsreichsten Kandidaten für die Wahl zum Behindertensportler des Jahres. Nach seinen Erfolgen bei den Paralympics in London war Popow 2012 erneut für diesen Preis nominiert, ausgezeichnet wurde jedoch der Tischtennisspieler Jochen Wollmert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich Popow (* 14. Juli 1983 in Abai, Kasachische SSR, Sowjetunion) ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet der Startklasse T42, spezialisiert auf Sprint und Weitsprung. Er ist mehrfacher Paralympics-Sieger, mehrfacher Welt- und Europameister mit insgesamt 29 Medaillen sowie aktueller Weltrekordler im 100-Meter-Sprint und im Weitsprung.", "tgt_summary": null, "id": 1001783} {"src_title": "The Touch (1971)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Versuchter Mord an George Tiller.", "content": "Am 19. August 1993 schoss Shannon George Tiller in beide Arme. Motiv für diese Tat war ihr Engagement in der radikalen christlichen Anti-Abtreibungsbewegung. Zum Zeitpunkt der Tat war Shelley bereits fünf Jahre in dieser Bewegung tätig und entsprechend beeinflusst worden. Sie hatte Schriften verfasst, in denen sie sich mit Michael F. Griffin, dem Mörder des Abtreibungsarztes David Gunn, solidarisch erklärte. Griffin sei „the awesomest, greatest hero of our time“ (dt.: „der wunderbarste, größte Held unserer Zeit“). Tillers Klinik in Wichita war häufig Demonstrationsort von Abtreibungsgegnern und -befürwortern gewesen. Shannon hatte sich unter die Abtreibungsbefürworter gemischt und Tiller mit einer halbautomatischen Pistole angeschossen. Tiller wurde 16 Jahre später von Scott Roeder ermordet.", "section_level": 1}, {"title": "Verhandlung und Urteil.", "content": "Shannon sagte aus, der Versuch Tiller umzubringen sei nicht moralisch verwerflich gewesen. Die Jury beriet sich eine Stunde. Shannon wurde des versuchten Mordes für schuldig befunden. Sie wurde zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt. Während sie im Gefängnis von Lansing, Kansas, einsaß, unterzeichnete sie eine Erklärung der Terrorgruppe Army of God, die sich mit dem Mörder Paul Jennings Hill solidarisch erklärte. Hill hatte 1994 den Abtreibungsarzt John Britton und dessen Leibwächter James Barrett ermordet. Am 4. Juni 1995 bekannte sie sich schuldig, an mehreren Abtreibungskliniken in den Staaten Oregon, Kalifornien, Idaho und Nevada Feuer gelegt zu haben. Sie wurde vor einem Bundesgericht in dreißig Fällen für schuldig erklärt, darunter wegen Brandstiftung und Steuervergehen. Am 9. September 1995 wurde sie vom Richter James A. Redden zu zwanzig Jahren Haft verurteilt. Der Richter nannte sie eine \"Terroristin\". Die zwanzig Jahre wurden zu den elf Jahren wegen des versuchten Mordes an Tiller hinzugezählt. Ihre Tochter Angela Shannon (wahrscheinlich 1974 geboren) wurde strafrechtlich verfolgt, weil sie 1993 Todesdrohungen an den Abtreibungsarzt George Woodward aus Milwaukee geschickt hatte. Rachelle Shannon versuchte, die Verantwortung für die Drohbriefe zu übernehmen, Angela wurde jedoch aufgrund ihrer Fingerabdrücke überführt und zu 46 Monaten Haft verurteilt. 1998 klagte Shelley Shannon gegen das Kansas-Gefängnis hinsichtlich des Abwassersystems. Dieses sei defekt und würde die gesundheitlichen Bedingungen der Insassen gefährden. Die Klage wurde in mehreren Instanzen abgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rachelle Ranae „Shelley“ Shannon (* 1956) ist eine militante Aktivistin der christlich-fundamentalistischen Anti-Abtreibungsbewegung aus Grants Pass, Oregon. Sie versuchte am 19. August 1993 den Abtreibungsarzt George Tiller zu ermorden und schoss ihm vor seiner Abtreibungsklinik in Wichita (Kansas) in beide Arme. ", "tgt_summary": null, "id": 1738839} {"src_title": "Dreipunkt-Blütenspanner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im geteilten Deutschland 1953: Die junge Ostdeutsche Anna Kaminski, eine Näherin im Volkseigenen Betrieb, lebt in Thüringen, unmittelbar an der innerdeutschen Grenze. Ihr Sohn Jochen, dessen Vater im Krieg gefallen ist, lebt gezwungenermaßen bei den Großeltern Elsbeth und Otto Friese in Bayern, nur wenige Kilometer entfernt von der innerdeutschen Grenze. Elsbeth und Otto, saturierte und kaum zu Empathie fähige, gutbürgerliche Repräsentanten des westdeutschen Wirtschaftswunders, waren einst nur dann bereit, Anna zu helfen, wenn diese ihr Kind den Frieses zur Adoption überlassen würde, um Jochen die vermeintliche „Schande“ einer unehelichen Herkunft zu ersparen (denn ihr gefallener Sohn ist der Vater des Kindes). Da Anna im Osten ihre alten Großeltern versorgen muss, sträubt sie sich, endgültig in den Westen zu gehen und willigte in die Forderung ein. Und so muss Anna, wenn sie Jochen regelmäßig sehen möchte, jedes Mal heimlich die Grenze überschreiten. Bei einem ihrer Grenzgänge trifft sie auf den bayerischen Grenzpolizisten Carl Altmann. Er hat ein großes Herz und verspricht Anna, ihren Sohn Jochen zu ihr in den Osten zu bringen. Bei den folgenden Grenzübertritten lernen sich Anna und Carl immer besser kennen und verlieben sich ineinander. Die einzige Möglichkeit sich fortan an einem Ort zu treffen, ist ein zwischen den Grenzen liegender verlassener Bahnhof. Anna hat sich entschlossen, Jochen mit in den Osten zu nehmen; eines Nachts verlässt sie heimlich mit ihm das Haus der Frieses. Carl hat es organisiert, dass sein Kumpel, Willi Becker, beide in den Staukästen seines LKWs versteckt und mit ihren Habseligkeiten über die Grenze bringt. Doch Jochen schlüpft unbemerkt aus dem Kasten und läuft zu einem Karussell, das an der Grenzstation aufgebaut ist. Nun ist Anna wieder im Osten und Carl, zunächst ohne sein Wissen, mit Jochen im Westen. Eine Passantin greift das weinende Kind an der Grenzstation auf; Carl erkennt Jochen und nimmt ihn in seine Obhut. Er plant, den Jungen endgültig zu seiner Mutter zurückzubringen – nicht ungefährlich für ihn, da auch er durch solche Aktionen hochgradig gefährdet ist. Bei einem der heimlichen Treffen im alten Bahnhof ist Anna sichtlich erkrankt. Carl will in den Ort laufen, um einen Arzt zu holen, doch er wird gestellt und von russischen Grenzern verhaftet. Auch Anna wird entdeckt und im Westen festgenommen. Carls Bewacher, VoPo Bröse, signalisiert Carl seine Bereitschaft, ihn entkommen zu lassen, wenn dieser ihm zu einem gut dotierten Posten in der westdeutschen Grenztruppe verhelfen kann. Carl sagt zu und kann fliehen. Anna, inzwischen wieder gesund, hinterlässt eine Nachricht bei Carls Vermietern, Carl eine Nachricht im Osten: Sie sollen zum vereinbarten Treffpunkt kommen – Sie treffen sich jedoch zufällig in derselben Nacht am Bahnhof wieder. An Annas Zweifel am Leben im Osten ändert auch nichts die Begegnung mit dem jungen Sowjetsoldaten Mischa Bjelkin, der sich, ganz anders als erwartet, äußerst mitmenschlich verhält. Seine Liebe gilt vordergründig nur der regelmäßigen Schachpartie mit Annas Großvater. Als er versetzt wird, bittet ihn Anna um einen Passierschein für sich und ihren Sohn, um regelmäßig die Grenze passieren zu können, um die Großeltern im Osten zu pflegen und Carl im Westen zu sehen. Doch Annas Liebe zu Carl und die Hoffnungslosigkeit, die sie bei der Vorstellung auf ein Leben in der DDR beschleicht, lassen in der Näherin endgültig den Entschluss reifen, in den Westen zu fliehen. Sie will mit ihrem Sohn und Carl einen Neuanfang in der Bundesrepublik wagen. In letzter Verzweiflung kann sie auch ihren Großvater davon überzeugen, den Osten und sein langgehegtes, mühsam bezahltes Elternhaus zu verlassen. In der entscheidenden Nacht wartet Willi Becker am vereinbarten Treffpunkt und nimmt die Kleider und andere Habseligkeiten in den LKW auf, Jochen wird im Wagen versteckt. Carl und Anna wollen, wie auch die Großeltern an anderer Stelle, zu Fuß über die Grenze. Zur Sicherheit gibt Willi Carl seine Pistole. Unterwegs kreuzt Mischa den Weg der beiden Liebenden. Er ruft Anna erfolglos an, fährt ihnen mit dem Rad hinterher. Sie fliehen in eine alte Munitionsfabrik. Dort kommt auch Mischa an. Im Dunklen gerät Carl in Panik und schießt auf den mit seiner MP hantierenden Mischa. Dieser wird tödlich getroffen; in seiner Hand hält er den Passierschein für Anna und ihren Sohn. Carl und Anna fliehen weiter, werden von russischen Grenzern entdeckt. Sie werden beschossen, Alarm wird ausgelöst. Carl wird getroffen und bleibt – schon im Westen – sterbend liegen. Auch die westdeutschen Grenzer werden aufmerksam und schießen auf ihre Gegner und alles, was sich bewegt. Anna sieht Carl liegen, kehrt um und wird vom Westen her tödlich getroffen. Beide liegen mit ausgestreckten Armen am Boden, ihre Hände können sich gerade eben nicht berühren.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten fanden zwischen dem 13. Juli und dem 12. September 1955 statt. Drehorte waren unter anderem Ludwigsstadt, Naila, Töpen und Wolfratshausen. Die Atelieraufnahmen entstanden im Bavaria-Atelier in Geiselgasteig. Hans Berthel und Robert Stratil schufen die Filmbauten, Georg Richter war Produktionsleiter. Der Film erlebte seine Erstaufführung am 14. Oktober 1955 in Nürnberg und wurde von der FSK für Zuschauer ab 12 Jahren zugelassen. Die Fernseherstausstrahlung erfolgte am 19. Dezember 1963 im ZDF. Als einziger deutscher Beitrag wurde Himmel ohne Sterne 1956 zu den Filmfestspielen in Cannes eingeladen. Das Festivalkomitee ließ den Film jedoch wegen der angeblichen Verletzung von Gefühlen anderer Nationen noch vor dessen Aufführung wieder absetzen. Grund für die Disqualifizierung des Filmes dürfte der Protest der deutschen Bundesregierung gegen die Nominierung des Auschwitz-Dokumentarfilms \"Nacht und Nebel\" von Alain Resnais gewesen sein.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Curt Riess‘ Erinnerungsbuch 'Das gibt‘s nur einmal' nannte den Film einerseits „[e]ine etwas triviale Geschichte – aber so trivial, so banal ist eben die Realität in Deutschland heute.“ Positiv äußerte sich Riess zu der Ausarbeitung der einzelnen Charaktere: „Im Hintergrund ein paar vorzüglich gesehene Figuren. Die schon satten Westler, die die Brüder im Osten fast abgeschrieben haben. Ein russischer Soldat mit einem guten Herzen. Ein Berliner Lastwagenfahrer, der mit allen Wassern gewaschen ist. Als Russe ist der blutjunge Horst Buchholz – noch hat er kaum gefilmt – eine kleine Sensation. Als Chauffeur zeigt Georg Thomalla endlich einmal, daß er mehr kann, als Klamauk machen. In anderen kleinen Rollen herrlich: Gustav Knuth, Camilla Spira, Erich Ponto. Nur das Liebespaar bleibt ein wenig blaß.“ In Heinrich Fraenkels 'Unsterblicher Film' ist zu lesen: „Ein durch die Aufrichtigkeit seiner Aussage nicht minder als durch starke Dramatik erschütternder Film von zwei Menschen, deren Liebesglück an der Zonengrenze zerbricht.“ An anderer Stelle geht Fraenkel auch auf einzelne Schauspielerleistungen ein: „Daß Käutner sich für \"Himmel ohne Sterne\" die Hauptdarstellerin Eva Kotthaus aus dem Osten holte, war nicht nur gewissermaßen symbolisch, sondern hat auch den Film um eine bedeutende schauspielerische Leistung bereichert. Unvergeßlich bleiben Lucie Höflich und Erich Ponto in den Rollen der Großeltern. Die Höflich spielte die schon etwas irre Greisin, in deren armen Kopf die gespenstische Wirklichkeit der Gegenwart nicht mehr hineingeht, weil die nicht minder gespenstische Irrealität der Vergangenheit lebendig blieb – das war tief empfunden und die reife Kunst einer großen Schauspielerin.“ Das Lexikon des Internationalen Films schrieb: „Ausgezeichnet fotografiert, gut gespielt, doch ungleichwertig in der Gestaltung und mit einem prätentiösen Dialog belastet.“ Das große Personenlexikon des Films nannte den Film ein „Ost-West-Problemstück“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Himmel ohne Sterne ist ein deutsches Filmdrama von Helmut Käutner aus dem Jahre 1955, eine der wenigen Leinwandproduktionen jener Jahre, die die Deutsche Teilung zum zentralen Thema haben. Der mehrfach ausgezeichnete Film verschaffte den Jungstars Erik Schumann, Horst Buchholz und Eva Kotthaus den Durchbruch.", "tgt_summary": null, "id": 617177} {"src_title": "Emil Heitz (Botaniker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Keimzelle der Abtei war die merowingische \"Villa Cala\". Königin Chrodechild († 544), die Ehefrau von Chlodwig I., hatte ihr bereits eine dem heiligen Georg geweihte Kirche gestiftet. König Chilperich I. († 584) und Königin Fredegunde († 597) residierten hier häufig. Chilperich wurde bei der Jagd in der Nähe der Villa ermordet. Etwa im Jahr 658 wurden die Georgskirche und die \"Villa Cala\" durch die Königin Bathilde, Witwe von Chlodwig II., um das Nonnenkloster erweitert. Später trat Bathilde in das Kloster ein und starb im Jahr 680 in Chelles. Lange Zeit waren fast alle Äbtissinnen Witwen, Töchter oder Schwestern von Kaisern oder Königen, was auf Dauer zum Nachteil der monastischen Disziplin gereichte. Étienne de Senlis und Louis de Beaumont, Bischöfe von Paris, versuchten vergebens, das Kloster zu reformieren, der eine 1134, der andere 1483. Erst 1499, zur Zeit von Bischof Jean Simon, gelang dies durch einen Beschluss des Parlements von Paris: Ab dem Jahr 1500 wurden die Äbtissinnen auf drei Jahre gewählt mit möglicher Wiederwahl. Aber schon 1559 schaffte der König die Wahl wieder ab und ernannte von nun an die Äbtissinnen selbst. Das Kloster der Benediktinerinnen bestand bis zur Französischen Revolution. Die Abtei Chelles wurde 1790 geschlossen, 1796 als Nationaleigentum verkauft und zerstört. Die Reste des Klosters sind heute Bestandteil der Mairie von Chelles.", "section_level": 1}, {"title": "Äbtissinnen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auf Lebenszeit gewählt.", "content": "Der Versuch Karls des Einfältigen im Jahr 922, die Abtei seiner Tante Rothild zu entziehen und sie seinem Günstling Hagano zu geben, führte zur Absetzung Karls nach einem Aufstand des Adels wohl unter Führung Hugos des Großen, der wiederum der Schwiegersohn Rothilds war. Über rund 170 Jahre hinweg sind keine Äbtissinnen bekannt", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Abtei Notre-Dame de Chelles (manchmal auch \"Chelles-Saint-Berthour\" nach ihrer Stifterin genannt) war ein königliches Kloster in Chelles östlich von Paris.", "tgt_summary": null, "id": 1073689} {"src_title": "Oben in der Villa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Standort.", "content": "Der Leuchtturm steht auf einer kleinen künstlichen Insel, etwa 600 Meter vor der Küste von New Jersey, 1,5 Kilometer nördlich von Staten Island und etwa vier Kilometer südöstlich von Liberty Island. Er markiert das Riff \"Robbins Reef\", vor der Einfahrt in den Kill Van Kull. Von der Staten Island Ferry ist der Leuchtturm gut zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Leuchtturm wurde der an dieser Stelle im Jahr 1839 aus Stein errichtet, der heutige eiserne Turm wurde an selber Stelle im Jahr 1883 gebaut. In der Laterne befand sich eine hochmoderne Fresnel-Linse, das Licht wurde mit Kerosin erzeugt, das viel heller brannte und weniger rußte als das sonst eingesetzte Rapsöl oder Schweinefett. Durch die Nähe zum \"Federal Lighthouse Depot\" auf Staten Island wurde auf Robbins Reef Lighthouse erstmals mit dem neuen Brennstoff experimentiert. Die United States Coast Guard übernahm die Verantwortung für den Turm im Jahr 1939 vom \"Lighthouse Board\". Automatisiert wurde der Turm im Jahr 1966. Im Jahr 2009 wurde der Leuchtturm nach dem National Historic Lighthouse Preservation Act zum Verkauf angeboten und im Jahr 2011 von der \"Noble Maritime Collection\", einem marinen Museum auf Staten Island übernommen. Der Turm ist seit dem 19. Juli 2006 in das National Register of Historic Places eingetragen und ist weiterhin als Schifffahrtszeichen im Einsatz. Weiterhin dient es der ozeanographischen und meteorologischen Beobachtung durch die National Oceanic and Atmospheric Administration.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Das Fundament des Turms bildet ein gemauerter Granitsockel auf dem der eigentliche, eiserne etwa 14 Meter hohe Turm steht. Der untere Teil besteht aus vier runden Segmenten, die zwei Stockwerke bilden. Im unteren Geschoss befindet sich die Küche sowie das Wohnzimmer, im ersten Stock befinden sich zwei Schlafzimmer. Oberhalb des eisernen Turms ist die Laterne angebracht. Der Turm war für eine Besatzung von vier Männern ausgelegt, wobei sich immer drei auf dem Turm und einer an Land aufhielten. Er war in den ersten Jahren braun und bekam später einen weißen Ring im oberen Teil. Die Laterne ist schwarz. Die Form des Turms erinnert an eine Zündkerze, bei Türmen dieser Bauart spricht man von \"sparkplug lighthouse\" (engl. Zündkerzen Leuchtturm). Diese Art der Leuchttürme hatten ein standardisiertes Design und wurde vor allem an der nordöstlichen und zentralen Atlantikküste der USA aufgestellt. Sie wurden an Land vorbereitet und die Einzelteile wurden vor Ort, ähnlich wie ein Fertighaus innerhalb weniger Tage zusammengesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Früher war \"Robbins Reef\" eine der größten Austernbänke der Welt. Mit der Zunahme der Wasserverschmutzung, Ende des 19. Jahrhunderts verschwanden die Austern aus der Bucht. Der Leuchtturm wird auch \"Kate's Light\" genannt, in Erinnerung an Katherine Walker, die in den Jahren 1886 bis 1919 alleine als Leuchtturmwärterin den Turm unterhielt und dort mit ihren Kindern lebte, nachdem ihr Mann an Lungenentzündung gestorben war und ihr die Verantwortung für den Turm mit den Worten \"Mind the light, Kate.\" (engl. \"Kümmer dich um das Licht, Kate\") übergab. Um ihren Kindern den Zugang zur Schule zu ermöglichen, brachte sie sie täglich mit einem Ruderboot nach Staten Island. Bei ihrem 33-jährigen Einsatz auf dem Turm hat sie etwa 50 Schiffbrüchige vor dem Tod bewahrt. Nach ihr wurde später der Tonnenleger \"WLM 552 Katherine Walker\" der United States Coast Guard benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robbins Reef Lighthouse ist ein Leuchtturm in der Upper New York Bay, im Hafen von New York, vor der Küste von New Jersey, in den Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 1671717} {"src_title": "Henrik Benzelius", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Symptome.", "content": "Die Symptome der Nick-Krankheit sind sehr charakteristisch. Wenn ein Kind daran erkrankt, kommt es zum Wachstums- und Entwicklungsstillstand und mit der Zeit auch zur mentalen Retardierung. Der Name der Erkrankung ist auf die charakteristischen \"Nickanfälle\" der Erkrankten zurückzuführen. Diese beginnen oft, wenn das Kind isst oder traditionelles Essen sieht, selten werden sie auch durch Kälte hervorgerufen. Die Anfälle treten jedoch nicht bei ungewohntem Essen wie etwa Schokolade oder nicht-traditionellen Speisen auf. Die Anfälle sind oft sehr stark, aber nur kurz und enden, sobald das Kind aufhört zu essen, der Blick gewendet wird oder ihm wieder warm ist. Der Neurotoxikologe Peter Spencer, der die Erkrankung untersuchte, stellte fest, dass sobald den Betroffenen Essen angeboten wird, \"ein oder zwei Kinder beginnen, sehr schnell und pendelnd zu nicken [...], einige frieren\". Besonders starke Anfälle können zum Kollaps führen, was zu weiteren Schädigungen führt. Subklinische Anfälle wurden in Elektroenzephalogrammen identifiziert, MRT-Untersuchungen zeigten starken Schwund des Gehirns und Schädigungen des Hippocampus und der Gliazellen. Die Anfälle führen nicht selten dazu, dass die Kinder hinfallen und sich dabei erheblich verletzen. Sie fallen auch in offene Feuerstellen und auf spitze Gegenstände. Außerdem werden sie orientierungslos und verlaufen sich im Wald, wo weitere Gefahren lauern. Viele Erziehungsberechtigte beginnen irgendwann die Kinder an Bäumen und Möbeln festzubinden.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose und Behandlung.", "content": "Die Diagnosestellung basiert hauptsächlich auf den charakteristischen \"Nick-Anfällen\" sowie der Wachstums- und mentalen Retardierung. In Zukunft könnten auch neurologische Untersuchungen für die Diagnose eingesetzt werden. Es gibt keine bekannte wirksame Therapie. Antikonvulsiva kommen zum Einsatz. Außerdem wurden Medikamente gegen Malaria eingesetzt, mit bisher nicht genau dokumentierter Wirkung.", "section_level": 1}, {"title": "Prognose.", "content": "Die Erkrankung geht mit einer physischen und psychischen Schwächung einher. 2004 stellte Peter Spencer fest: \"Es handelt sich allen Berichten zufolge um eine fortschreitende und tödlich endende Funktionsstörung, vielleicht mit einer Dauer von drei oder mehr Jahren.\" Obwohl von einigen Kindern berichtet wird, die nach der Erkrankung wieder gesund geworden sind, sterben die meisten daran. Nach Angaben des ugandischen Daily Monitor waren 2011 in der Volksschule von Aromo Wanglobo 165 von 532 eingeschriebenen Kinder daran erkrankt. 12 verstarben und 73 mussten den Schulbesuch abbrechen.", "section_level": 1}, {"title": "Mögliche Auslöser.", "content": "Die Ursache der Erkrankung ist bisher unbekannt. Aufgrund der epidemiologischen Charakteristika wird vermutet, dass es sich um eine Infektionskrankheit oder eine Krankheit mit parainfektiöser Ursache (z. B. ein durch eine Infektion ausgelöstes Autoimmungeschehen) handelt. Eine andere mögliche Erklärung wäre eine chronische Vergiftung. Es gibt Hypothesen, dass der parasitische Fadenwurm \"Onchocerca volvulus\", der in allen Regionen, in denen die Erkrankung vorkommt, verbreitet ist, eine Rolle spielt. O. volvulus wird durch die Kriebelmücke übertragen und ist Verursacher der Onchozerkose (Flussblindheit). 2004 lebten die meisten an der Nick-Krankheit leidenden Kinder in der Nähe des Yei River, einer Brutstätte für die Flussblindheit und 93 % von ihnen trugen den Fadenwurm in sich – ein wesentlich höherer Prozentsatz als bei Kindern ohne Nick-Krankheit. Schon früher wurden Vermutungen geäußert, dass eine Verbindung zwischen Flussblindheit und normalen epileptischen Anfällen bzw. Wachstumsretardierung besteht, was aber bisher nicht bewiesen ist. Über die Verbindung zwischen dem O. vovulus und der Nick-Krankheit sagte Scott Dowell, der Untersuchungsleiter des US-amerikanischen Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC): \"Wir wissen, dass [Onchocerca volvulus] in irgendeiner Weise beteiligt ist, allerdings ist es etwas rätselhaft, dass [der Wurm] auch in Regionen, die nicht von der Nick-Krankheit betroffen sind, ziemlich verbreitet ist.\" Andrea Winkler, die erste Autorin einer 2008 erschienenen tansanischen Studie, sagte über die Verbindung: \"Wir konnten keinen Hinweis dafür finden, dass O. volvulus tatsächlich ins Gehirn eindringt, aber wir können nicht ausschließen, dass es einen autoimmunen Mechanismus gibt, der während der Erkrankung abläuft.\" In der am stärksten betroffenen Region Ugandas schwankt die Infektionsrate von Kindern, die an Epilepsie oder der Nick-Krankheit erkrankt sind, mit Mikrofilarien zwischen 70 und 100 %. Das CDC untersucht eine mögliche Verbindung zur Belastung mit Chemikalien während Kriegszeiten. Außerdem untersucht das Team dort, ob ein Mangel an Vitamin B (Pyridoxin) ein Auslöser der Krankheit sein könnte, da es einen verbreiteten Mangel dieses Vitamins unter den Erkrankten und Parallelen zur Pyridoxin-abhängigen Epilepsie gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Epidemiologie.", "content": "Obwohl die Krankheit zuerst in Bergregionen auftauchte, breitet sich die Krankheit nun in dicht besiedelten Flussniederungen aus. Nach einer erst 2012 veröffentlichten WHO Studie aus den Jahren 2001 und 2002 wiesen die Stadt Lui (Landkreis Mundri, Bundesstaat Western Equatoria in der Republik Südsudan) eine Prävalenz von 2,3 % und das Dorf Amadi eine Prävalenz von 6,7 % auf. Die Siedlungen liegen nahe am Fluss Yei; er fließt zwei Kilometer von Lui und weniger als einen Kilometer von Amadi entfernt vorbei. Momentan ist die Nick-Krankheit hauptsächlich im Südsudan verbreitet, im Jahre 2003 gab es etwa 300 Fälle allein im Landkreis Mundri. Bis 2008 breitete es sich über die Grenze nach Uganda aus, wo nach Angaben des ugandischen Ministeriums 2011 mindestens 2000 Kinder erkrankt seien. Ende 2011 trat die Nick-Krankheit vor allem in Kitgum, Pader und Gulu auf – über 1000 Fälle wurden allein in der zweiten Hälfte des Jahres 2011 gemeldet. Anfang 2012 gab es weitere Ausbrüche in Tansania, Südsudan und Uganda. Das Ausmaß der Verbreitung der Krankheit wird sich vermutlich aufgrund von mangelnder Hygiene in Zukunft noch verschlimmern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nickkrankheit (auch: Nicksyndrom, englisch \"nodding disease\" oder \"nodding syndrome\") ist eine bisher wenig erforschte Erkrankung, die erstmals in den 1960er Jahren im Sudan beschrieben wurde. Es handelt sich um eine tödlich endende neurologische allmählich fortschreitende Erkrankung, die fast nur bei Kindern auftritt und psychische sowie physische Behinderung hervorruft. Die Betroffenen sind meist zwischen fünf und 15 Jahre alt, vereinzelt sind Erwachsene betroffen. Derzeit ist das Ausbreitungsgebiet der Krankheit auf kleine Regionen in Südsudan, Tansania und Nord-Uganda begrenzt. Schon vor dem Auftreten im Südsudan war die Erkrankung im Jahr 1962 in abgelegenen Bergregionen Tansanias beschrieben worden, erst später wurden beide Krankheitsbilder als Ausdruck ein und derselben Erkrankung gesehen.", "tgt_summary": null, "id": 936545} {"src_title": "Robert Stalnaker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Hindrek Ojamaa spielte in seiner Jugend zunächst für \"JK Kotkas\", bevor er Anfang 2007 in die C-Jugend von FC Levadia Tallinn wechselte. Dort durchlief er dann alle anderen Jugendauswahlmannschaften. Anfang 2011 absolvierte er die Vorbereitung auf die Saison mit der zweiten Mannschaft von Levadia. Dort konnte er überzeugen, sodass er schon am 3. April 2011, dem 5. Spieltag der Saison 2011, im Alter von fünfzehn Jahren, neun Monaten und einundzwanzig Tagen unter Trainer Argo Arbeiter zu seinem Debüt in der Esiliiga, der zweithöchsten estnischen Fußball-Spielklasse, kam, als er im Auswärtsspiel gegen FC Lootus Kohtla-Järve (2:1) in der Halbzeit für Valjo Kütt eingewechselt wurde. In den folgenden Spielen konnte er sich in der Mannschaft etablieren. Seine guten Leistungen beeindruckten auch Sergei Hohlov-Simson, den Trainer der Profimannschaft. So kam Ojamaa am 10. September 2011, dem 27. Spieltag der Saison 2011, im Alter von sechzehn Jahren, zwei Monaten und achtundzwanzig Tagen zu seinem Debüt in der Meistriliiga, der höchsten estnischen Fußball-Spielklasse, als er im Heimspiel gegen FC Ajax Lasnamäe (6:0) in der Halbzeit für Aleksandr Kulinitš eingewechselt wurde. Sein erstes Tor in der Meistriliiga erzielte Ojamaa drei Tage später am 28. Spieltag im Auswärtsspiel gegen FC Ajax Lasnamäe (7:0) in der 73. Minute zum zwischenzeitlichen 5:0, nachdem er in der 70. Minute für Artjom Artjunin eingewechselt wurde. Durch seine starken Leistungen in der Meistriliiga wurde Ojamaa im Mai 2012 vom englischen Premier League Verein Stoke City zum Probetraining eingeladen, um sich dort für einen Vertrag zu empfehlen. Im Februar 2013 unterschrieb er einen Vertrag beim amtierenden estnischen Meister dem FC Nõmme Kalju. Dort kam er jedoch nur zu einem Ligaspieleinsatz. In der Folge spielte er beim JK Tammeka Tartu, um im Jahr 2015 zurück nach Tallinn zum FC Levadia zu kommen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Nach dem Wechsel zu Levadia wurde sein Talent auch von estnische Fußballverband entdeckt. Seit 2009 durchlief er ab der U-15 alle Jugendauswahlmannschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Hindrek Ojamaa ist der jüngere Bruder des Fußballprofis Henrik Ojamaa, der zurzeit beim FC Motherwell unter Vertrag steht und früher u. a. bei Alemannia Aachen spielte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hindrek Ojamaa (* 12. Juni 1995 in Tallinn) ist ein estnischer Fußballspieler. Er spielt in der Abwehr vorzugsweise als Innenverteidiger, kann aber auch als Rechtsverteidiger eingesetzt werden.", "tgt_summary": null, "id": 2234617} {"src_title": "The Role of Culture in Early Expansions of Humans", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Marta Cartabia studierte Rechtswissenschaften an der Universität Mailand; 1987, mit 24 Jahren, schloss Cartabia ihr Jurastudium mit Bestnote ab. Thema ihrer Abschlussarbeit war \"Esiste un diritto costituzionale europeo?\" (Gibt es ein europäisches Verfassungsrecht?) und ihr Betreuer der spätere Verfassungsrichter Valerio Onida. Nach weiteren Studien im Ausland, von 1989 bis 1991 in Aix-en-Provence bei Louis Favoreu und im Herbst desselben Jahres an der University of Michigan Law School bei Joseph H. H. Weiler, wurde sie 1993 mit einer Arbeit zur europäischen Integration am Istituto Universitario Europeo (Fiesole) promoviert. Ihr Doktorvater war Bruno De Witte. Sie war anschließend tätig an verschiedenen Forschungsstellen und Dozenturen zum Öffentlichen Recht. 2005 erhielt sie einen Ruf auf die Professur für Öffentliches Recht an die Università di Milano-Bicocca. 2008 wurde sie an derselben Universität ordentliche Professorin für Verfassungsrecht. Neben ihrer akademischen Laufbahn, die sie auch des Öfteren im Ausland lehren ließ, forschte und arbeitete sie auch am Verfassungsgericht und auf nationaler wie auch internationaler Ebene, auch in EU-Gremien. Sie gilt als Expertin für internationales Recht sowie für die Integration europäischer und nationaler Verfassungssysteme. Seit Dezember 2017 ist sie Ersatzmitglied der Venedig-Kommission des Europarates. Zudem ist sie Redaktions- und Leitungsmitglied von vier juristischen Zeitschriften: \"Rivista italiana di diritto pubblico comunitario\", \"Quaderni costituzionali\", \"Rassegna di diritto pubblico europeo\" sowie \"Revista Española de Derecho Europeo\". Seit 2009 ist sie außerdem Kodirektorin des \"Italian Journal of Public Law\". Marta Cartabia ist verheiratet, Katholikin und Mutter dreier Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Debatte.", "content": "Cartabia, die 2008 für die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte den rechtlichen Länderreport zur Homophobie und Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung verfasste, wurde nach ihrer Nominierung durch Napolitano von verschiedenen LGBT-Medien vorgeworfen, die gleichgeschlechtliche Ehe abzulehnen und somit gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu diskriminieren. In einem Beitrag für das Buch von Francesco Occhetta: „Ricostruiamo la politica. Orientarsi nel tempo dei populismi.“ („Lasst uns die Politik wieder aufbauen. Orientierung in Zeiten des Populismus“) zitiert Marta Cartabia aus einer Predigt des emeritierten deutschen Papstes Benedikt XVI.: „Der Kompromiss ist die wahre Moral des politischen Handelns.“", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Auszeichnung.", "content": "Am 24. Oktober 2011 wurde sie auf Initiative Napolitanos zur \"Dama di Gran Croce Ordine al Merito della Repubblica Italiana\" ernannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marta Maria Carla Cartabia (* 14. Mai 1963 in San Giorgio su Legnano) ist eine italienische Juristin. Sie ist Professorin für Verfassungsrecht und seit dem 13. September 2011 eine der fünfzehn Richter am Italienischen Verfassungsgericht. Im Jahr 2011 wurde sie vom damaligen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano ernannt. Am 11. Dezember 2019 wurde sie zur Präsidentin des Verfassungsgerichts gewählt. Mit Marta Cartabia bekleidet erstmals eine Frau dieses Amt.", "tgt_summary": null, "id": 1092998} {"src_title": "Naukan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Heinrichsohn war 1939 nach dem Abitur zur Wehrmacht eingezogen worden, aber als wehruntauglich wieder entlassen worden. Er begann ein Jurastudium, wurde aber in das Reichssicherheitshauptamt notdienstverpflichtet. Er wurde im September 1940 als Offiziersanwärter Mitarbeiter des Judenreferats der deutschen Sicherheitspolizei in Frankreich unter Theodor Dannecker, sein direkter Vorgesetzter wurde danach Heinz Röthke. Ab 1943 war er Mitarbeiter des Kommandeurs der Sipo Kurt Lischka. Heinrichsohn organisierte 1942 im untergeordneten Rang eines SS-Unterscharführers (Unteroffizier) in der Funktion eines Transportsachbearbeiters die Deportation zehntausender staatenloser und französischer Juden nach Auschwitz. In Ergänzung einer Aufzeichnung einer Besprechung, die er mit dem französischen Präfekten Jean Leguay geführt hatte, notierte Heinrichsohn: „Am Freitag, den 28. 8. 1942 ist der 25000. Jude abgeschoben worden.“ Bei dieser Besprechung notierte Heinrichsohn auch, dass die Festnahmen des „September-Programms“ gemeinsam von „Polizei, Gendarmerie und Wehrmacht“ durchgeführt wurden. Als es bei dem Transport am 30. September 1942 zu Verspätungen kam, ließ Heinrichsohn, der regelmäßig die Abfahrt im Sammellager Drancy überwachte, auch den französischen Senator Pierre Masse (1879–1942) in das KZ Auschwitz-Birkenau deportieren. Für den Transport Nr. 45 vom 11. November 1942 hatte Heinrichsohn 35 bettlägerige Personen hohen Alters aus dem Hôpital Rothschild ausgewählt, um die Zahl der Deportierten zu erhöhen. Heinrichsohn studierte nach dem Zweiten Weltkrieg Rechtswissenschaften in Würzburg. Es ist weder etwas über eine Internierung noch über eine Entnazifizierung bekannt. Er ließ sich als Rechtsanwalt in Miltenberg nieder und wurde 1952 als CSU-Mitglied zum zweiten, ehrenamtlichen, Bürgermeister seiner Wohngemeinde Bürgstadt gewählt, aus der seine 1946 geheiratete Ehefrau stammte. Seit 1960 war er, ebenfalls nebenamtlich, dort erster Bürgermeister und erwarb sich das Ansehen der Kleinstadtbewohner, weil er eine Eingemeindung verhinderte. Er war auch Abgeordneter im Kreistag Miltenberg. Am 7. März 1956 wurde er in Frankreich in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Da eine Verfolgung (und Verurteilung) durch die Alliierten formal eine Strafverfolgung in der Bundesrepublik Deutschland verhinderte, dauerte es bis 1975, bis dieses Prozesshindernis 1971 mit dem Überleitungsvertrag gegen den Widerstand des einflussreichen FDP-Politikers und früheren engen Mitarbeiters des nationalsozialistischen Botschafters in Paris Otto Abetz, Ernst Achenbach, ausgeräumt werden konnte. Als 1976 auf Initiative des französischen Historikers und Holocaustüberlebenden Serge Klarsfeld Heinrichsohns Beteiligung am Holocaust ruchbar wurde, bestritt er im Gemeinderat in einer ehrenwörtliche Erklärung, mit einem in Frankreich gesuchten Gestapo-Agenten namens „Heinrichson“ identisch zu sein. Diese Ehrenerklärung wirkte nicht nur in der Gemeinde, sondern auch im Vorstand der CSU, dessen Generalsekretär Edmund Stoiber nicht mit Vorverurteilungen in ein schwebendes Ermittlungsverfahren eingreifen wollte. Noch vor Prozessbeginn war Heinrichsohn 1978 mit 85 % der Stimmen und ohne Gegenkandidatur der SPD zum Bürgermeister wiedergewählt worden. Das Oberlandesgericht Bamberg erkannte 1977 die von Klarsfeld veröffentlichten belastenden Dokumente nicht an und wollte Heinrichsohn nicht die Zulassung zur Anwaltschaft entziehen. Im Juni 1978 kam es in Miltenberg zu einer von Serge Klarsfeld organisierten politischen Demonstration von ca. achtzig Franzosen. Diese besprühten Heinrichsohns Anwaltsbüro mit Hakenkreuzen, entfalteten ein Spruchband mit der Aufschrift „Franz Josef Strauß schützt NS-Verbrecher Heinrichsohn“ und rissen das Kanzleischild ab. 1979 wurde Heinrichsohn zusammen mit Lischka und Herbert Hagen angeklagt, „zu der vorsätzlichen und rechtswidrigen, grausamen, heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen begangenen Tötung von Menschen vorsätzlich Hilfe geleistet zu haben“. Die Anklageschrift stützte sich u. a. auf ein von Wolfgang Scheffler verfasstes Gutachten. Röthke war bereits 1965 verstorben, unbehelligt, obschon ebenfalls in Frankreich zum Tode verurteilt. Serge Klarsfeld hatte im Namen der Nebenkläger aus den in Paris aufgefundenen Gestapo-Akten eine Dokumentensammlung zusammengestellt, aus der u. a. Heinrichsohns Beteiligung an der Deportation griechischer Juden und der Deportation jüdischer Kinder aus Frankreich hervorging. Heinrichsohns Anwalt Richard Huth hatte dagegen dem in Rumänien geborenen Juden Serge Klarsfeld das Recht abgesprochen, für die französischen Juden zu sprechen. Heinrichsohn hatte vor Gericht erklärt, dass ihm ein Unrechtsbewusstsein fehle, da er erst nach Kriegsende von dem Judenmord erfahren habe. Er habe Juden nur zu Arbeitseinsätzen eingeteilt. Heinrichsohn wurde dagegen von Zeugen identifiziert; es wurde ihm nachgewiesen, dass er kleine Kinder und Kranke deportieren ließ, und der Historiker und Holocaustüberlebende Georges Wellers konnte als Zeuge aus einer von ihm bereits 1946 verfassten Schrift über die Zustände in Drancy Heinrichsohns Auftreten beschreiben. Danneckers nach einer gemeinsamen Dienstfahrt am 20. Juli 1942 schriftlich festgehaltene und von Lischka paraphierte Einschätzung, dass die „Juden ihrer restlosen Vernichtung entgegengehen“, war auch ihm bekannt gewesen. Am 11. Februar 1980 wurde Heinrichsohn vom Kölner Schwurgericht zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, Lischka zu zehn, Hagen zu zwölf Jahren. Bürgstadts Einwohner hatten sich während des Prozesses hinter ihren Bürgermeister gestellt und sammelten die 200.000 DM Kaution, mit der er während der Verfahrensrevision auf freiem Fuß leben sollte; er wurde allerdings im März 1980 wegen Fluchtgefahr inhaftiert. Am 16. Juli 1981 bestätigte der Bundesgerichtshof die Urteile. Am 3. Juni 1982 wurde er auf Beschluss des Oberlandesgerichts Bamberg vorzeitig entlassen, nachdem das Landgericht Bayreuth dies im März 1982 noch abgelehnt hatte, da die Zweidrittelfrist noch nicht abgelaufen war. 1987 wurde seine Reststrafe erlassen. Heinrichsohn zeigte kein Schuldbewusstsein und zog sich noch ein Meineidverfahren zu, da er im Verfahren gegen Modest Graf von Korff bei seiner Aussage blieb, vom Judenmord nichts gewusst zu haben. Er lebte schließlich mit seiner neuen Frau in einem Nachbarort Bürgstadts. Die Eröffnung des Prozesses in Köln war für Serge Klarsfeld und seine Frau Beate Klarsfeld ein später Erfolg für ihre Bemühungen gewesen, die deutschen und französischen Holocausttäter vor Gericht zu bringen. Die relativ hohen Gefängnisstrafen für die Angeklagten waren in der Rechtsprechung der Bundesrepublik Deutschland ein Novum. Bürgstadts Einwohner waren auch nach der Verurteilung von der Unschuld ihres Mitbürgers überzeugt, die Journalistin Lea Rosh dokumentierte diese Aussagen in mehreren Fernsehfeatures für Kennzeichen D.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernst Heinrichsohn (* 13. Mai 1920 in Berlin; † 29. Oktober 1994 in Goldbach (Unterfranken)) war ein deutscher Jurist, der in der Zeit des Nationalsozialismus als SS-Mitglied an der Deportation der Juden aus Frankreich nach Auschwitz mitwirkte.", "tgt_summary": null, "id": 127322} {"src_title": "Mount Beauty", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Robert Bales.", "content": "Robert Bales war zur Tatzeit 38 Jahre alt, verheiratet und Vater einer Tochter und eines Sohns. Eine Beförderung zum Sergeant First Class war ihm 2011 verweigert worden. Wegen 17-fachen Mordes sowie wegen mehrfachen versuchten Mordes sowie schwerer Körperverletzung wurde der im Militärgefängnis Fort Leavenworth in Kansas einsitzende Täter vor ein Gericht gestellt. Nach Angaben des US-Verteidigungsministers Leon Panetta hätte er in dem folgenden Prozess zum Tode verurteilt werden können. Am 5. November 2012 fand eine erste Anhörung statt. Laut der Anklageschrift wurde ihm 16-facher Mord, versuchter Mord in sechs Fällen, Körperverletzung sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch im Dienst vorgeworfen. Ende Mai 2013 gab der Anwalt von Bales bekannt, dass sein Mandant im Zuge eines Handels die Tat gestehen werde. Im Gegenzug sei ihm von der Staatsanwaltschaft die Aussetzung der Todesstrafe zugesagt worden. Am 5. Juni 2013 legte Bales vor dem Militärgericht ein vollständiges Geständnis ab. Richter Nance nahm das Schuldbekenntnis an. Am 23. August 2013 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Dabei wurde ausdrücklich ausgeschlossen, dass Bales’ Strafe nach 20 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden könnte.", "section_level": 1}, {"title": "Mehrtäterversion.", "content": "Nach Augenzeugenberichten, die unter anderem die New York Times nennt, und gemäß einem Untersuchungsteam afghanischer Parlamentsabgeordneter, die zwei Tage lang den Tatort inspizierten und Überlebende befragten, handelte Bales nicht alleine, sondern es wird von bis zu 20 Soldaten berichtet, die das Massaker in zwei Gruppen aufgeteilt verübten. Dabei sollen sie von Helikoptern unterstützt worden sein und mit Leuchtmunition geschossen haben. Ein Überwachungsvideo, das von einem Ballon aus aufgenommen wurde, als man Bales in Camp Belambay vermisste, zeigt ihn jedoch von der Tat allein in das Feldlager zurückkehrend, was auch von einem afghanischen Offiziellen bestätigt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Dokumentation „\"Stille Nacht\"“.", "content": "2013 veröffentlichte die Regisseurin Lela Ahmadzai eine Webdokumentation mit dem Titel „\"Stille Nacht\"“, die den Schwerpunkt auf Interviews mit Angehörigen legt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kandahar-Massaker fand am Sonntag dem 11. März 2012 um etwa 3.00 Uhr Ortszeit im Dorf Najib Yan (nach anderen Angaben in den zwei Dörfern Balandi und Alkozai) im Distrikt Panjwai in der Provinz Kandahar in Afghanistan statt. United States Army Staff Sergeant Robert Bales ging dabei ein Nachtsichtgerät tragend vom Feldlager, einem \"Combat Outpost\" namens Camp Belambay, in den Ort und erschoss und erstach dort während eines Amoklaufs in drei Häusern 16 Zivilisten, darunter 9 Kinder und 3 Frauen. Einige der Opfer verbrannte er danach. ", "tgt_summary": null, "id": 690772} {"src_title": "Zeller Ache", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt und Spielmechanik.", "content": "Der Großteil der Handlung spielt an der fiktionalen Yamaku High-School für behinderte Kinder, irgendwo im modernen Japan. Das Leben von Hisao Nakai, einem normalen Jungen, wird auf den Kopf gestellt, als eine diagnostizierte Herzrhythmusstörung ihn dazu zwingt, nach einem langen Krankenhausaufenthalt in eine neue Schule zu wechseln. Trotz seiner Schwierigkeiten kann Hisao Freunde finden und vielleicht auch Liebe. Genretypisch besteht das Spiel aus umfangreichen Texten sowie verschiedenen Bildern und Animationen. Zwischendurch kann der Spieler Entscheidungen treffen, die den weiteren Spielverlauf beeinflussen. Abhängig von den Entscheidungen des Spielers verläuft die Geschichte anders und führt letztendlich zu romantischen oder Erogē-Beziehungen zu einer der fünf Heldinnen. Diese Beziehungen können gut, schlecht, neutral oder bittersüß enden. Weiterhin sind auch Spielverläufe möglich, die zu keiner Beziehung führen und mit dem Tod des Protagonisten enden.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Das Spiel hat seinen Ursprung in einer Skizze des japanischen Dōjinshi-Künstlers Raita. Seit Januar 2007 wurde die Skizze ausgiebig auf dem 4chan-Imageboard diskutiert, und eine Entwicklergruppe wurde aus den Benutzern von 4chan und anderen Internetcommunities zusammengestellt. Die Gruppe nahm den Namen Four Leaf Studios an (basierend auf dem 4chan-Logo). Am 29. April 2009 veröffentlichte das Team eine „Akt 1“-Vorschau. Akt 1 wurde seitdem in weitere Sprachen übersetzt. Mit Version 5 sind Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Russisch, Deutsch, Ungarisch und sowohl traditionelles als auch vereinfachtes Chinesisch enthalten. Am 4. Januar 2012 wurde die Vollversion auf Englisch veröffentlicht. Bisher folgten offizielle Übersetzungen ins Französische, Spanische und Japanische. Das ursprüngliche Entwicklerteam koordinierte sich anfangs über 4chan. Die spätere Weiterentwicklung erfolgte unabhängig von dem Imageboard. Nach der Veröffentlichung des Spiels kündigte Four Leaf Studios an, dass sie keine Pläne hätten, mit den Mitgliedern an einem neuen Projekt zusammenzuarbeiten. Am 6. Juni 2015 gab Four Leaf Studios mit der Veröffentlichung der Version 1.3.1 bekannt, dass die offizielle Unterstützung für \"Katawa Shoujo\" „höchstwahrscheinlich“ beendet sei.", "section_level": 1}, {"title": "Kritische Rezeption.", "content": "Katawa Shoujo erhielt positive Rezeption. Nach der Veröffentlichung übertraf es die Erwartungen der Rezensenten, die vor allem die relativ hohen Produktionswerte und die aufrichtige Behandlung des Themas lobten. Der sensible Umgang mit den Erogē-Elementen (erotische Bilder auf den entsprechenden Spielverläufen), die essenziell für die Erzählungen waren, wurde ebenfalls gelobt. (Es wurde auch angemerkt, dass die „nicht jugendfreien“ Szenen des Spiels mit anderen ersetzt werden können, wenn auch auf Kosten der Charakterisierung und Entwicklung der Handlung.) Es stieg in der „Top 10 Wanted FAQs“-Tabelle auf GameFAQs auf dem dritten Platz ein und erreichte letztendlich den ersten Platz; GameFAQs vergab im März 2012 einen Leserreview-Durchschnitt von 8,4 aus sieben Reviews und einen Bewertungsdurchschnitt von 9,0 von 374 Benutzern. Der Name des Spiels ist allerdings auf Kritik gestoßen, da der Begriff \"katawa\" () in Japan als eine abwertende Bezeichnung gesehen wird. Im Titel ist es als wertfreies „behindert“ gemeint. Tatsächlich entspricht \"katawa\" jedoch dem abwertenden Begriff „Krüppel“ im Deutschen und bezieht sich wortwörtlich auf einen Wagen mit nur noch einem Rad, der damit nicht mehr richtig funktioniert. Die Verwendung des Wortes ist im japanischen Fernsehen und Radio verpönt. Die Entwickler kommentierten Fragen hinsichtlich des Begriffs \"katawa\":", "section_level": 1}], "src_summary": "Katawa Shoujo (jap. \"Katawa Shōjo\", dt. „behinderte Mädchen“, eigentlich „Krüppelmädchen“) ist ein Ren’ai-Adventure der Four Leaf Studios. Es wird die Geschichte eines jungen Mannes und fünf junger Frauen erzählt, die mit verschiedenen Behinderungen leben. Das Spiel wurde mit der Ren’Py-Engine erstellt und unter den Creative Commons cc-by-nc-nd lizenziert. Von den Entwicklern wird Katawa Shoujo im westlichen Sinne als Visual Novel bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1945546} {"src_title": "Pauline Neville-Jones, Baroness Neville-Jones", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "1. Generation (2011–2017).", "content": "Die erste Generation des Buick Verano wurde etwas vor der North American International Auto Show (NAIAS) 2011 präsentiert, seine formale Premiere fand dann auf ebendieser Fahrzeugmesse statt. Das Fahrzeug der ersten Generation basiert auf der Delta-Plattform und ist verwandt mit der Stufenhecklimousine des Opel Astra J und (wie dieser) im weiteren Sinne auch mit dem Chevrolet Cruze J300 sowie den Minivans Opel Zafira Tourer und Chevrolet Orlando. Es gab den Verano der ersten Generation nur mit vier Türen und Stufenheck. Es standen zwei Vierzylindermotoren zur Auswahl: Serienmäßig war ein 2384 cm3 großer Saugmotor, gegen Aufpreis gab es einen 1998 cm3 großen Turbomotor, der dank der Aufladung trotz des kleineren Hubraums die höhere Leistung erbringt. Die Produktion der ersten Generation im GM-Werk Orion wurde im eingestellt. Der Abverkauf erfolgte bis Frühjahr 2017. Die zweite Generation des Verano wird nur in China angeboten, nicht aber in Nordamerika.", "section_level": 1}, {"title": "2. Generation (seit 2015).", "content": "Die zweite Generation des Verano wurde im formal auf der Auto Shanghai erstmals präsentiert und am auf dem chinesischen Markt eingeführt. Im Gegensatz zum Vorgänger wird das Fahrzeug auch als Schrägheck verkauft. Das Fahrzeug ist baugleich mit dem Opel Astra K und basiert auf der D2XX-Plattform von GM. Auf der Guangzhou Auto Show im stellte Buick formal die Schrägheckversion und eine darauf aufbauende sportliche \"GS\"-Version vor. Der Marktstart des Schräghecks war Ende 2015. Im Herbst 2019 erhielt das Fahrzeug in der Stufenheckvariante ein Facelift.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Werte in eckigen Klammern [ ] gelten für Modelle mit Doppelkupplungsgetriebe", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Buick Verano ist ein Kompaktwagen, der ab 2011 von dem amerikanischen Hersteller General Motors (GM) in den USA im GM-Werk Orion in Michigan bis 2016 gebaut wurde und von GMs Joint Venture SAIC-GM in China gebaut wird. Mit dem Verano erweiterte Buick sein Angebot um ein kleineres Modell. Wie schon der ein Jahr zuvor eingeführte Buick Regal, der auf dem Opel Insignia basiert, zeigte er einen deutlichen Trend zu kleineren Autos auch in den USA. Zuletzt bot Buick in den 1980er Jahren mit dem Buick Skyhawk ein Auto in vergleichbarer Größe an.", "tgt_summary": null, "id": 521559} {"src_title": "Richard Kräusel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Daten.", "content": "2002/2003 hatte \"COR I\" 1 703 Mitarbeiter und ein Budget von 115 Millionen. Im September 2007 hatte es eine Kapazität für 3 116 Häftlinge, aber tatsächlich 5 685 Insassen, mithin eine \"Überbelegungsquote\" von 82,4 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gefängnis wurde auf dem Gelände \"Tulare Lake\" gebaut, einem alten Siedlungsgebiet der Yokut-Indianer. 1988 wurde die Einrichtung in Betrieb genommen. Im Oktober 1993 wurde das Gefängniskrankenhaus in Betrieb genommen. Im August 1996 behauptete der Journalist Mark Arax in der \"Los Angeles Times\", Corcoran sei das „problematischste“ von allen 32 US-Bundesgefängnissen. Zu dieser Zeit wurden in keinem anderen Bundesgefängnis soviele Insassen von Sicherheitskräften erschossen. Arax bewies anhand von Dokumenten, dass viele Tötungen nicht gerechtfertigt waren und oft auch unschuldige Gefangene getroffen wurden. Außerdem wurden durch die Sicherheitskräfte illegale Kämpfe zwischen Insassen arrangiert (sogenannte \"Gladiatordays\"). Im November 1996 wurde eine Sendung der CBS Evening News ausgestrahlt, in der die Erschießung eines Gefangenen durch Sicherheitskräfte thematisiert wurde. Im März 1997 berichtete \"CBS News 60 Minutes\" über die „alarmierende Anzahl von Schusswaffeneinsätzen in dem Gefängnis“. Ein Untersuchungsbericht stellte fest, dass es sich bei den Tötungen um „Einzelfälle“ gehandelt habe. Ein Film namens \"Maximum Security University\" zeigte Überwachungskamerabilder, wo Insassen von Wachleuten an- bzw. erschossen wurden. Dieser Film wurde im Februar 1998 veröffentlicht. Im selben Monat wurden acht Vollzugsbeamte angeklagt, weil sie 1994 Kämpfe zwischen Insassen arrangiert haben sollen. Im Juni 2000 mussten die acht ihren Dienst quittieren, nachdem sie für schuldig befunden wurden. 2003 wurde eine Dokumentation von MSNBC namens \"Lockup\" ausgestrahlt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das California State Prison, Corcoran (COR) ist ein US-amerikanisches Gefängnis in Corcoran im Kings County im Bundesstaat Kalifornien. Es wird auch als Corcoran State Prison, CSP-C, CSP-COR, CSP-Corcoran und Corcoran I bezeichnet. Corcoran I wird nur von männlichen Insassen bewohnt. In Corcoran befindet sich außerdem das \"California Substance Abuse Treatment Facility and State Prison, Corcoran\" (\"Corcoran II\"), mit dem es gelegentlich verwechselt wird.", "tgt_summary": null, "id": 506768} {"src_title": "Schlammtreter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Militärische Karriere.", "content": "López begann eine Laufbahn als Offizier in der spanischen Armee und kämpfte unter König Philipp II. in Diensten der spanischen Krone in Nordafrika, Italien, Flandern und Deutschland. König Philipp entsandte ihn Ende 1558 als Vizekönig von Peru nach Südamerika. Aufgrund widriger Umstände wurde seine Abreise über ein Jahr lang verhindert, und er machte sich erst Ende Februar 1560 von Cádiz aus auf den Weg. Nach einem längeren Aufenthalt in Panama erreichte López im Februar 1561 Lima.", "section_level": 1}, {"title": "Vizekönig in Peru.", "content": "Ein wichtiges Thema seiner Amtszeit war die Frage, ob die einheimischen Indios dauerhaft zur Zwangsarbeit in den Landgütern (\"encomenderos\") der Spanier verpflichtet werden sollten. Eine weitere Frage war die administrative Zuordnung der Silberminen von Potosí. Unabhängig davon schritt die rücksichtslose Ausbeutung der Ressourcen durch die Spanier voran: Während López' Amtszeit erhielt die spanische Staatskasse 651.000 Dukaten aus Peru. López machte sich dafür stark, die Kolonialverwaltung unabhängiger von wirtschaftlichen Interessen der handelnden Personen zu machen und verbot 1564 den Richtern (\"oidores\"), eigene Wirtschaftsunternehmen in der Kolonie zu gründen oder zu übernehmen. In seine Amtszeit fielen auch die ersten Arbeiten zur Errichtung der \"Plaza de Armas\" von Lima und weiterer städtebaulicher Neuerungen (wie den Vorläufern eines Abwassersystems). Er hatte den Ruf, mit öffentlichen Gütern verschwenderisch umzugehen und galt als notorischer Schürzenjäger, was so weit ging, dass er in einer königlichen Urkunde aus Madrid (vom 27. Februar 1563) zur Zurückhaltung in seinem Lebensstil gemahnt wurde. Er wurde von einer Gruppe von \"conquistadores\" vor den Toren des Regierungspalastes ermordet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diego López de Zúñiga y Velasco, \"4. Graf von Nieva de Cameros (spanisch: Conde de Nieva de Cameros)\" (* um 1500 in Burgos, Kastilien, Spanien; † 18. Februar 1564 in Lima, Peru) war ein spanischer Offizier, der von 1561 bis zu seiner Ermordung 1564 als Vizekönig von Peru amtierte.", "tgt_summary": null, "id": 1705387} {"src_title": "Robert Charles Morlino", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ab 2004 untersuchte die ITU-T Video Coding Experts Group (VCEG) Möglichkeiten, um die Komprimierung von Videos im Vergleich zu H.264/MPEG-4 AVC zu verbessern. Im Januar 2005 definierte die VCEG Schlüsselgebiete (KTA, Key Technical Areas) für weitere Untersuchungen. Die VCEG entwickelte eine Referenzsoftware, um Verbesserungen in diesen Schlüsselgebieten zu erproben. Als Basis dafür wurde die „Joint Model Reference Software“ verwendet, die vom MPEG & VCEG Joint Video Team als Basis des H.264/MPEG-4 AVC-Standards erstellt wurde. Die neu integrierten Techniken wurden in den folgenden vier Jahren in experimentellen Evaluationen getestet. Als zwei mögliche Ansätze für die Standardisierung der verbesserten Komprimierungstechnologie galten: einen neuen Standard zu definieren oder das Erstellen von Erweiterungen zu H.264/MPEG-4 AVC. Das Projekt trug die vorläufigen Namen \"H.265\" und \"H.NGVC\" (Next-Generation Video Coding) und war ein Großteil der Arbeit der VCEG bis zu seiner Entwicklung in dem H.265/HEVC-Gemeinschaftsprojekt mit MPEG im Jahr 2010. Der Name \"H.265\" war vor allem für die mögliche Schaffung eines neuen Standards vorgesehen. Ende 2014 stellte Samsung die erste kompakte Systemkamera NX1 vor, die Videoaufnahmen in diesem Standard auf Speicherkarte aufzeichnen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Effizienz.", "content": "Die vorläufigen Anforderungen für NGVC waren eine Bitratenreduktion um 25 Prozent und eine Verringerung der Komplexität um 50 Prozent bei gleichbleibender subjektiver Bildqualität im Vergleich zu H.264/MPEG-4 AVC High Profile. Die Effizienz des HEVC-Codecs wird hauptsächlich durch geänderte Block-Größen bei der Komprimierung erreicht. Teilte H.264 das Bild noch in Blöcke von 16 × 16 Pixel ein, um diese jeweils separat zu betrachten, kann HEVC zwischen Blockgrößen von 4 × 4 und 64 × 64 wählen, was sich besonders bei großen Bildern vorteilhaft auswirkt. Bei Videos sind die sogenannten Transform-Blocks nun in vier Größen, statt der vorherigen zwei, verfügbar, die für Bildbereiche benutzt werden, die sich im Video von aufeinanderfolgenden Frames nicht verändern, und lediglich ihre Position wechseln, wie zum Beispiel bei Kameraschwenks.", "section_level": 1}, {"title": "Profile.", "content": "Der im Januar 2013 verabschiedete Entwurf für H.265/HEVC definiert im Gegensatz zu H.264/MPEG-4 AVC nur die drei Profile Main, Main10 und MainStillPicture. Das Main-Profil des HEVC-Codec ist dabei etwa vergleichbar mit dem Progressive High Profil des H.264/MPEG-4 AVC Codecs. Zusätzlich zum Normentwurf von HEVC wurde die Entwicklung von zukünftigen Erweiterungen für HEVC gestartet, wie etwa die Scalable-Video-Coding- (SVC) und die Multiview-Video-Coding-Erweiterung (MV-HEVC).", "section_level": 1}, {"title": "Ebenen (Tiers) und Levels.", "content": "Der HEVC-Standard definiert zwei Ebenen (Main Tier und High Tier) sowie verschiedene Level. Der „Main Tier“ ist für die meisten Anwendungen ausgelegt worden, während der „High Tier“ nur für sehr anspruchsvolle Anwendungen Verwendung finden wird. Die Level definieren die Anforderungen für einen entsprechenden De- und Encoder, also welche maximale Auflösung und Bildwiederholungsrate dieser de- bzw. encodieren kann. Ein entsprechend ausgelegter Hardwaredecoder, der eine bestimmte Tier/Level-Kombination decodieren kann, muss immer auch alle darunter liegenden, niedrigeren Tiers und Levels decodieren können. Für alle Level kleiner als Level 4 ist beim HEVC-Codec nur der „Main Tier“ spezifiziert. Bemerkungen (englisch Notice):", "section_level": 1}, {"title": "Better Portable Graphics (BPG).", "content": "Better Portable Graphics (BPG) ist ein 2014 von Fabrice Bellard aus dem HEVC-Standard entwickeltes Bildformat zur Speicherung von digitalen Standbildern. Es ist ein Containerformat, welches das Format HEVC Main 4:4:4 16 Still Picture mit bis zu 14 Bit verwendet. Vergleichbar mit dem JPEG-Format unterstützt auch BPG die Farbunterabtastungen 4:4:4, 4:2:2, und 4:2:0. Als Dateinamenserweiterung wird \".bpg\" vorgeschlagen. Die Wiedergabe der \".bpg\"-Bilder erfolgt in einem Browser über eine JavaScript-Anwendung in einem HTML-Canvas-Element.", "section_level": 1}, {"title": "Patente und Kosten.", "content": "Ähnlich wie beim Vorgängerstandard H.264/MPEG-4 AVC haben zahlreiche Firmen Patentansprüche auf H.265/HEVC. Eine Nutzung erfordert somit die Zahlung von Patentgebühren an die MPEG LA und an andere Patentinhaber oder -verwalter. Anfang 2014 gab die MPEG LA noch relativ moderate Lizenz-Bedingungen vor: Die Nutzung war für bis zu 100000 Geräte im Jahr kostenfrei, erst danach wurden 20 US-Cent pro Gerät fällig, gedeckelt bei 25 Millionen US-Dollar pro Unternehmen und Jahr. Die mit HEVC kodierten Inhalte sollten lizenzkostenfrei sein, aber eben nur in Bezug auf die von der MPEG LA verwalteten Patente. In der Europäischen Union werden Softwarepatente als nicht gültig angesehen, daher erfordern Softwarelösungen wie der VLC media player (zumindest nach Auffassung der VideoLAN-Organisation) keine Lizenz für HEVC. Aktuell sind 60 % dieser Patente ausgelaufen oder nicht mehr gültig. Anfang 2015 bildeten jedoch Firmen, die sich von der MPEG LA nicht vertreten lassen wollen, einen Patentpool namens \"HEVC Advance.\" Dieser forderte zusätzliche Gebühren von bis zu 1,5 US-Dollar ab dem ersten Gerät. Außerdem sollte jeder, der Umsätze mit H.265-Inhalten macht, 0,5 Prozent seiner Erlöse daraus abführen. In der Folge schloss sich eine Gruppe von Unternehmen zur Alliance for Open Media zusammen, um lizenzkostenfreie Video-Codecs zu entwickeln. Im Februar 2016 verließ die Firma Technicolor den HEVC Advance Pool, um eine direkte Lizenzierung ihrer Patente zu ermöglichen. Die Lizenzsituation wurde hierdurch noch unübersichtlicher. Ab März 2017 trat zudem noch ein weiterer Pool namens Velos Media mit Forderungen nach weiteren Lizenzgebühren in Erscheinung. Auch Anfang 2018 war die Situation noch nicht besser. Die Alliance for Open Media legte im März 2018 unter dem Namen AV1 ihren ersten Codec fest. Die Bildqualität soll bis zu 30 % besser sein als bei HEVC. Kurz zuvor hatte der HEVC Advance Pool seine Forderungen nach Nutzungsgebühren für Inhalte gestrichen und andere Lizenzgebühren reduziert.", "section_level": 1}, {"title": "Implementierungen.", "content": "Bisher existieren mit x265 und Kvazaar zwei freie Encoder für HEVC, unter der Bezeichnung SVT-HEVC entwickelt Intel (seit September 2018 auch öffentlich) einen weiteren Encoder mit speziellem Fokus auf Echtzeitszenarien und bestimmte Prozessoren, der in Zukunft auch als Option innerhalb von X265 aufrufbar sein soll. Die libde265 ist ein freier Decoder mit eigenem Videoplayer für HEVC. Weitere Implementierungen aus dem Test \"HEVC Codec Comparison – 2015!\":", "section_level": 1}, {"title": "Tests (Stand 2019).", "content": "Bei Messungen der Universität Moskau im Jahr 2015 hatte der damals beste Encoder x265 im Vergleich H.265 zu H.264 nur einen 20 % geringeren Datenstrom als sein Vorgänger x264 bei gleicher Bildqualität und war damit nur 25 % besser im MSU-Test. Dies liegt jedoch auch an der Weiterentwicklung des x264-Codecs mit starken Verbesserungen aus den X.265-Ideen. Das Ziel einer Verbesserung der Kompression von H.265 um 50 % gegenüber H.264 wird nicht generell erreicht, sondern ist ohnehin von verschiedenen Faktoren wie der Auflösung abhängig. Der Intel Encoder MSS ist durch die Anpassung an Intel-CPUs erheblich schneller in der Erstellung der H.265-Dateien und erreichte ähnlich kleine Datenmengen im MSU-Test. Im Test 2019 sind einige Encoder auch durch mehr Rechenaufwand an x265 vorbeigezogen. Bis zu 40 % besser als x264 sind verbesserte Encoder wie HW265. Im Test mit anderen Codec-Konkurrenten wie VP9 und dessen Nachfolger AV1 sind diese zum Teil vorbeigezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Versatile Video Coding.", "content": "Im Oktober 2015 gründeten ITU-T VCEG und ISO/IEC MPEG eine neue Arbeitsgruppe, das Joint Video Exploration Team (JVET), um einen neuen Standard zur Videokompression zu entwickeln, der unter anderem auch die Kodiereffizienz weiter verbessert. Dieser wird als Versatile Video Coding Standard oder auch H.266 bezeichnet. Ein erster Entwurf hierzu wurde im April 2018 vorgestellt. Man geht davon aus, die Entwicklung bis Ende 2020 abzuschließen. Die Bitrate soll um 50 % gegenüber HEVC reduziert werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "High Efficiency Video Coding (HEVC), auch bekannt als H.265 und MPEG-H Teil 2, ist ein Standard zum Kodieren von Videoinhalten und Bildern. Er ist Nachfolger des H.264/MPEG-4-AVC-Standards und konkurriert mit VP9, Daala und AV1. H.265/HEVC ist eine gemeinsame Entwicklung der ISO/IEC Moving Picture Experts Group (MPEG) und der ITU-T Video Coding Experts Group (VCEG). MPEG und VCEG richteten mit dem „Joint Collaborative Team on Video Coding (JCT-VC)“ eine gemeinsame Arbeitsgruppe ein, um den HEVC-Standard zu entwickeln. Ziel war eine im Vergleich zu H.264/MPEG-4 AVC doppelt so starke Kompression bei gleichbleibender Qualität. Zusätzlich kann H.265/HEVC von 320 × 240 Pixel (QVGA) bis zu 8192 × 4320 Pixel inklusive Ultra High Definition Television 2 (UHD-2) und 8K skalieren. ", "tgt_summary": null, "id": 1907371} {"src_title": "Bahnhof Höxter-Ottbergen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Boccanegra wurde in eine reiche Bürgerfamilie geboren, die von dem 1257 zum genuesischen Magistrat ernannten Guglielmo Boccanegra abstammte. Dieser war Jurist und Offizier der Marine und bekleidete als erster den Posten des Capitano del Popolo. Der erste Doge Genuas, Simone Boccanegra war ein Bruder Egidios. Seine Bedeutung kann man an der Novelle von Antonio García Gutiérrez und der Oper \"Simon Boccanegra\" von Giuseppe Verdi ablesen.", "section_level": 1}, {"title": "Seeschlacht von Sluis.", "content": "1340 wurde Egidio von König Philipp VI. von Frankreich angeworben, um zusammen mit der französischen Flotte gegen die übermächtige englische Flotte unter Edward III. vorzugehen. Der Genuese überantwortete den französischen Kommandanten eine große Anzahl von Schiffen mit Bogen- und Armbrustschützen aus seiner Stadt. Am Abend des 23. Juni traf die vereinte französisch-genuesische Flotte in der Seeschlacht von Sluis auf die englischen Feinde unter der persönlichen Führung des englischen Königs, die ein Tag zuvor England verlassen hatte. Die französische Streitmacht war nach einem Tag erbitterten Kampfes fast völlig zerstört, 30.000 Mann ließen ihr Leben, inklusive die Gefangenen die nach der Schlacht auch niedergemacht wurden. Egidio Boccanegra beabsichtigte, die französische Flotte aus der Bucht herauszumanövrieren, in der sie gefangen war. Die französischen Kapitäne jedoch wollten seinem Rat nicht folgen und wurden alle mit der Zeit getötet. Boccanegra hingegen gelang es, zu entkommen. Er führte dabei zwei englische Schiffe mit, die er erobert hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Admiral von Kastilien.", "content": "Nach der vernichtenden Niederlage der Flotte Kastiliens gegenüber den von Nordafrika herkommenden Meriniden im Jahr 1340 in der Seeschlacht von Getares war die Flotte Kastiliens in Trümmern. Deshalb bat Alfons XI beim Königreich Portugal und beim Königreich Aragon um Hilfe. Sie willigten ein zu helfen, weil sie eine Invasion von Nordafrika fürchteten so wie sie schon vorher in der Iberischen Halbinsel stattgefunden hatten. Zusätzlich bat Alfons XI Hilfe bei der Republik Genua beim Wiederaufbau der Flotte Kastiliens. Er bat dabei ausdrücklich auch um die Hilfe von Egidio Boccanegra, der bereits als fähiger Flottenführer bekannt war, und versprach, ihn zum Admiral zu ernennen, sollte er zu ihm geschickt werden. Genua willigte ebenfalls ein und sendete Egidio Boccanegra und 12 Galeeren, um das Königreich Kastilien zu helfen, die kastilische Marine für die Bedrohung der Meriniden wiederaufzubauen. In Kastilien kam er 1341 an und Alfons XI ernannte ihn sofort, wie versprochen, zum Admiral. Er wurde der 18. Admiral der kastilischen Flotte. Sofort machte er sich ans Werk und mit Hilfe der Portugiesen konnte er schließlich die Meriniden 1342 in zwei Seeschlachten besiegen. Für seine Siege bekam er 1342 die Ländereien in Palma del Río. Auch an der darauffolgenden Belagerung von Algeciras im selben Jahr, unter dem Kommando Alfons' XI., die durch diese Siege und eines dritten Sieges der aragonesischen Flotte möglich wurden, nahm Boccanegra teil. Er konnte erfolgreich die Belagerung auf See aufrechterhalten, während Alfons XI die Belagerung auf Land auch erfolgreich durchführen konnte. Sie endete daher 1344 mit der Einnahme von Algeciras von Seiten Kastiliens, was auch die Bedrohung durch die Meriniden endgültig beendete. Als Anerkennung für seine Dienste bekam sein Sohn Ambrosio Boccanegra dann mehrere Häuser in Sevilla und Algeciras. Außerdem bekam Admiral Boccanegra durch seine militärischen Erfolge auf See in diesen Kämpfen internationale Berühmtheit. Sogar das Englische Königreich wollten ihn im selben Jahr für ihre Kriegsflotte anheuern, aber er lehnte ihr Angebot ab und beschloss in Kastilien zu bleiben. Zusätzlich organisierte und leitete er 1349 auf Anweisung von Alfons XI die erfolglose Belagerung von Gibraltar, die wegen des Todes von Alfons XI während der Belagerung aufgrund der Pest 1350 beendet wurde. Nach dem Tod Alfons XI bestätigte sein Nachfolger Peter I von Kastilien ihn in seinem Amt. Im Jahr 1357 nahm er im Ersten Kastilischen Bürgerkrieg an der Schlacht von Trigueros gegen Juan de la Cerda, ein Parteigänger Heinrichs II, auf der Seite Peters I von Kastilien teil. Während des Krieges der beiden Peter, das parallel zu dem Bürgerkrieg stattfand, führte er die kastilische Flotte auf Befehl Peters I erfolglos gegen Barcelona. Trotzdem konnte man sie als Erfolg betrachten, weil zum ersten Mal die kastilische Marine eine solche Operation so weit entfernt von Kastilien durchführen konnte. Später wechselte er 1366 die Seiten im Ersten Kastilischen Bürgerkrieg und wurde Parteigänger Heinrichs II. von Trastámara. Als solcher kaperte er das Schiff mit dem königlichen Schatz für Heinrich, den Peter I auf See nach Portugal transportieren wollte, als Heinrich die Kontrolle über Kastilien in diesem Jahr übernahm. Für seine Beteiligung an der Rebellion wurde Egidio Boccanegra deshalb 1367 in Sevilla hingerichtet, als Peter I in diesem Jahr wieder die Kontrolle über das Königreich Kastilien übernahm. Aus seiner Ehe mit María Piesco gingen mehrere Söhne und Töchter hervor, unter anderem Ambrosio Boccanegra, der nach der endgültigen Übernahme der Macht von Seiten Heinrichs II der Nachfolger seines Vaters in der kastilischen Flotte wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Egidio \"Gil\" Boccanegra (genannt \"Schwarzbart\", * 13. oder 14. Jahrhundert; † 1367 in Sevilla durch Hinrichtung), war ein genuesischer Admiral und Korsar unter König Philipps VI. von Frankreich. Er kämpfte im Hundertjährigen Krieg und nahm an der spanischen Reconquista teil.", "tgt_summary": null, "id": 394200} {"src_title": "Großer Felsen-Bindenspanner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Jim Yong Kim ist als US-amerikanischer Name in der üblichen westlichen Reihenfolge erster Vorname – zweiter Vorname – Familienname zu verstehen. Sein erster Vorname Jim ist nicht koreanisch, sondern englisch. Auf Koreanisch heißt er nur Kim Yong (Familienname vorangestellt, wie in Ostasien üblich).", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugendzeit, Graduierung.", "content": "Jim Yong Kim kam im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie aus Südkorea in die USA und wuchs in der Kleinstadt Muscatine im Südwesten des Bundesstaats Iowa auf. Sein Vater, ein Zahnmediziner, lehrte an der staatlichen University of Iowa in Iowa City, seine Mutter promovierte dort in Philosophie. Kim besuchte zunächst die Muscatine High School, studierte eineinhalb Jahre an der University of Iowa und wechselte dann an die Brown University, eine private Eliteuniversität in Providence im US-Bundesstaat Rhode Island. Dort erreichte er 1982 den Bachelorgrad mit magna cum laude.", "section_level": 2}, {"title": "Partners in Health.", "content": "Zusammen mit Paul Farmer, Todd McCormack, Thomas J. White und Ophelia Dahl (Tochter von Roald Dahl und Patricia Neal) gründete er 1987 in Boston die Non-Profit-Organisation \"Partners in Health\" (PIH; deutsch: Gesundheitspartner) und war zeitweise deren Geschäftsführer. PIH widmet sich weltweit der vorbeugenden Gesundheitsfürsorge für Arme und beriet in der Vergangenheit Haiti, Peru, Russland, Ruanda, Lesotho und Malawi bei der Entwicklung vorbeugender Gesundheitskonzepte, ist aber auch in den USA tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Promotion.", "content": "Seinen medizinischen Doktorgrad (M.D.) erhielt Kim 1991 an der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts, den Forschungsdoktor (Ph.D.) in Anthropologie 1993 an deren Mutterhochschule, der privaten Harvard University in Cambridge.", "section_level": 2}, {"title": "Weltgesundheitsorganisation.", "content": "Jim Yong Kim ist Experte für Tuberkulose (TBC). Er war Vorsitzender verschiedener Komitees zur internationalen TBC-Politik und forschte vor allem über Strategien zur Bekämpfung standardmedikations-resistenter TBC-Stämme. Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) war er zunächst als Berater des Generaldirektors Lee Jong-wook tätig, der ebenfalls aus Südkorea stammte und TBC-Spezialist war. Von 2004 bis 2006 fungierte Kim unter ihm als Direktor der WHO-Abteilung HIV/AIDS. Während dieser Zeit rief er ein ehrgeiziges Programm zur AIDS-Bekämpfung ins Leben.", "section_level": 2}, {"title": "Professur, Collegepräsident.", "content": "Von 2006 bis 2009 war Kim Professor für Medizin und Sozialmedizin sowie Vorsitzender der Abteilung Weltgesundheit und Sozialmedizin an der Harvard Medical School. Am 2. März 2009 ernannte das Dartmouth College, das zur sogenannten Ivy League der Elitehochschulen zählt, Kim zu seinem 17. Präsidenten; das Amt trat er am 1. Juli 2009 an und übte es bis Ende Juni 2012 aus. Er war der erste aus Asien stammende US-Amerikaner, der Präsident einer der US-Eliteuniversitäten der Ivy League wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Weltbank.", "content": "Am 23. März 2012 wurde Kim vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama für die Nachfolge von Robert Zoellick in der Position des Präsidenten der Weltbank nominiert. Erstmals seit Bestehen der Weltbank wurden jedoch aus der Gruppe der Schwellenländer eigene Kandidaten nominiert: die nigerianische Finanzministerin Ngozi Okonjo-Iweala und der frühere kolumbianische Finanzminister José Antonio Ocampo (dieser zog seine Kandidatur später zurück). Der Exekutivrat der Weltbank einigte sich Mitte April 2012 auf Kim. Er war Favorit, denn die USA hatten den größten Stimmenanteil und wurden von Europa und Japan unterstützt. Die USA stellten nach bisheriger Praxis stets den Weltbank-Präsidenten und Europa im Gegenzug den Vorsitzenden des Internationalen Währungsfonds. Nachdem Kim am 1. Juli 2017 eine zweite fünfjährige Amtszeit angetreten hatte, teilte er Anfang Januar 2019 mit, dass er seinen Posten zum 1. Februar 2019 niederlegen werde, um in die Privatwirtschaft zu wechseln. Die Leitung übernimmt zunächst kommissarisch die Weltbankmanagerin Kristalina Georgiewa, als designierten Nachfolger stellte US-Präsident Donald Trump am 5. Februar 2019 den Ökonomen und Staatssekretär im Finanzministerium David Malpass vor.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Kim ist verheiratet mit einer Kinderärztin des Kinderkrankenhauses Boston und hat zwei Söhne.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Kim erhielt 2003 eine MacArthur Fellowship. Das Nachrichtenmagazin \"U.S. News & World Report\" bezeichnete ihn 2005 als einen der „America’s 25 Best Leaders“. Das Magazin \"Time\" listete ihn 2006 unter den 100 einflussreichsten Personen der Welt. Das Institute of Medicine, eine der U.S. National Academies, nahm ihn als Mitglied auf. 2010 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 2013 erhielt er den Prinz-Mahidol-Preis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jim Yong Kim (* 8. Dezember 1959 in Seoul) ist ein südkoreanisch-US-amerikanischer Mediziner und medizinischer Anthropologe. Vom 1. Juli 2012 bis 1. Februar 2019 war er Präsident der Weltbank.", "tgt_summary": null, "id": 674727} {"src_title": "Darashaw Nosherwan Wadia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Denis Kudla wuchs in Dasing bei Augsburg auf und begann im Alter von sechs Jahren beim \"TSV Aichach\" mit dem Ringen. Sein damaliger Trainer war Oguz Özdemir. Mit elf Jahren ging er an das Ringerinternat in Schifferstadt, das er mit Mittlerer Reife abschloss. Seitdem wird er von Markus Scherer und, nachdem er Mitglied der Junioren-Nationalmannschaft des deutschen Ringerbundes geworden war, von Jannis Zamanduridis trainiert. In Schifferstadt wohnt er nunmehr mit seinem Bruder Patryk, der ebenfalls Ringer ist, zusammen. Nach Beendigung einer Lehre bei der BASF in Ludwigshafen am Rhein 2015 wurde er Bundeswehrsoldat und bereitete sich auf Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro vor. Denis Kudla war schon im Juniorenbereich sehr erfolgreich. In den Jahren 2010 und 2011 wurde er deutscher A-Jugend-Meister und 2012 auch deutscher Juniorenmeister. Bei den deutschen Meisterschaften der Senioren belegte er 2011 hinter Fabian Jänicke vom \"RSV Hansa Frankfurt (Oder)\" den 2. Platz im Weltergewicht. Im März 2012 gelang es ihm dann erstmals deutscher Meister bei den Senioren im Mittelgewicht vor Bastian Kurz vom RSV Hansa Frankfurt (Oder) und Eugen Ponomartschuk vom \"SV Wacker Burghausen\" zu werden. Im Jahre 2010 startete Denis Kudla erstmals bei der Junioren-Europameisterschaft der Kadetten, die in Sarajevo stattfand. In der Gewichtsklasse bis 63 kg Körpergewicht musste er dabei aber noch Lehrgeld bezahlen und kam nur auf den 19. Platz. Bereits ein Jahr später, in die Gewichtsklasse bis 76 kg Körpergewicht gewachsen, war er weitaus erfolgreicher und gewann in Warschau in derselben Altersgruppe hinter Muchamad Kogitschew aus Russland und Lasha Gobadse aus Georgien eine Bronzemedaille. Bereits 14 Tage später übertraf er diesen Erfolg dann bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Cadets) in Szombathely noch einmal, denn er wurde mit fünf Siegen Junioren-Weltmeister. In den entscheidenden Kämpfen besiegte er dabei Muchamad Kogitschew und Ogushan Mesut Sarisoy aus der Türkei. In seinen fünf Kämpfen gab er dabei nur gegen Kogitschew eine Wertung ab. Bei den internationalen Wettkämpfen der Junioren des Jahres 2012 war er nicht so erfolgreich wie bei den Kadetten im Jahre 2011. Er belegte bei der Junioren-Europameisterschaft in Zagreb im Mittelgewicht nach Siegen über Wladimir Stankic, Serbien, und Dimitrios Papadopoulos, Griechenland, und einer Niederlage gegen Fuad Alijew, Aserbaidschan, den 8. Platz und bei der Junioren-Weltmeisterschaft im September 2012 in Pattaya verlor er seinen ersten Kampf gegen Hoha Hahnidse aus Weißrussland. Da dieser das Finale verfehlte, schied er aus und kam nur auf den 22. Platz. 2013 wurde Denis Kudla deutscher Juniorenmeister im Mittelgewicht, musste aber bei der deutschen Meisterschaft der Herren im Halbfinale eine Punktniederlage gegen Eugen Ponomartschuk vom SV Burghausen hinnehmen, dadurch konnte er sich nur mehr den 3. Platz erkämpfen. Dafür kam er aber in seinem zweiten Juniorenjahr auf die Erfolgsspur zurück, denn bei der Europameisterschaft in Skopje holte er sich mit Siegen über Zakarias Berg, Schweden, Robert Kobliaschwili, Georgien, Mikola Krisew, Ukraine, Ilja Gulijew, Russland und Dorian Parwan, Rumänien, den Europameistertitel. An der Junioren-Weltmeisterschaft dieses Jahres konnte er wegen einer Verletzung nicht teilnehmen. Bei der deutschen Meisterschaft der Herren 2014 musste Denis Kudla im Finale des Mittelgewichts gegen Eugen Ponomartschuk wieder eine knappe Punktniederlage hinnehmen. Bei der Junioren-Europameisterschaft im Juni 2014 in Katowice/Polen erreichte er das Finale, in dem er gegen Islam Abbasow aus Aserbaidschan, den Junioren-Weltmeister (Cadets) 2013, knapp nach Punkten verlor. Auch bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2014 in Zagreb traf Denis Kudla im Finale wieder auf Islam Abbasow, dem er wieder nach Punkten unterlag. Im März 2015 schaffte Denis Kudla in der vom Ringer-Weltverband neu eingeführten Altersklasse U 23 seinen nächsten großen internationalen Erfolg. Er holte sich in Walbrzych/Polen im Mittelgewicht mit Siegen über Bekchan Osdojew, Russland, Vagharshak Minasjan, Armenien, Islam Abbasow, Nikolai Dobrew, Bulgarien und Wladimir Stankic, Serbien, den Europameistertitel. 2015 wurde er auch zum zweiten Mal deutscher Meister vor Jan Fischer vom KSV Köllerbach und Ramsin Azizsir vom ASV Hof/Saale. Im März 2016 gewann Denis Kudla bei der Europameisterschaft in Riga bei den Senioren in der Gewichtsklasse bis 85 kg Körpergewicht erstmals eine Medaille bei einer internationalen Meisterschaft. Er besiegte dabei Metehan Başar aus der Türkei, unterlag dann gegen den amtierenden Weltmeister Dschan Belenjuk aus der Ukraine und sicherte sich eine Bronzemedaille mit Siegen über Kristofer Johansson aus Schweden und Laimutis Adomaitis aus Litauen. Im August 2016 errang er bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro seinen bisher größten internationalen Erfolg. Nach einer Niederlage gegen den späteren Olympiasieger Dawit Chakwetadse aus Russland besiegte er anschließend in der Trostrunde Habibollah Jomeh Akhlaghi aus dem Iran und Victor Lörincz aus Ungarn und gewann damit verdientermaßen eine olympische Bronzemedaille. Bei der U-23-Europameisterschaft 2017 in Szombathely verlor Denis Kudla im Halbfinale etwas überraschend gegen Kristoffer Zakarias Berg aus Schweden, sicherte sich aber danach mit einem Sieg über den Ungarn Erik Szilvassi noch eine Bronzemedaille. In hervorragender Form stellte er sich dann im August 2017 bei der Weltmeisterschaft in Paris vor. Er besiegte dort im Mittelgewicht Hou Shuai aus China, Daniel Gregorich Hechevarria aus Kuba, seinen \"alten\" Rivalen aus Juniorzeiten Islam Abbasow und den Asienmeister von 2017 Hossein Ahmad Nouri aus dem Iran. Im Finale musste er dann gegen Metehan Başar eine knappe 1:2-Punktniederlage hinnehmen und wurde damit Vizeweltmeister. Bei der Europameisterschaft 2018 in Kaspijsk besiegte Denis Kudla in der Gewichtsklasse bis 87 kg Eerik Aaps, Estland und Tadeusz Michalik, Polen, verlor dann etwas überraschend gegen Bekchan Osdojew aus Russland auf Schultern, besiegte dann aber in der Trostrunde noch Artur Shahinjan aus Armenien und Islam Abbasow jeweils nach Punkten und gewann damit eine Bronzemedaille. Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Budapest siegte Denis Kudla in der Gewichtsklasse bis 87 kg über Nikolai Dobrew, Bulgarien und Masato Sumi, Japan, verlor dann aber gegen Rustam Assakalow aus Usbekistan nach Punkten (2–5). Da dieser das Finale nicht erreichte, schied er aus und kam nur auf den 11. Platz. Bei der Europameisterschaft 2019, die im April in Bukarest stattfand, traf Denis Kudla in der 1. Runde auf seinen alten Rivalten Islam Abbasow. Am Ende des Kampfes stand dieser nach techn. Punkten 1:1, da Abbasow seine \"1\" aber später erzielte, als Kudla, wurde Abbasow Punktsieger. Da Islam Abbasow das Finale erreicht, konnte Denis Kudla in der Trostrunde weiterringen und zeigte dabei drei Meisterleistungen. Zunächst besiegte er den Olympiasieger von 2016 Dawit Chakwetadse aus Russland nach Punkten, danach schulterte er den Weltmeister von 2017 Maksim Manukjan aus Armenien und im Kampf um die Bronzemedaille besiegte er den starken Weißrussen Mikalai Stadub mit 3:1 techn. Punkten, der vorher den Doppel-Weltmeister Metehan Başar aus dem Wettkampf geschmissen hatte. Die Bronzemedaille war der verdiente Lohn. Auch bei der Weltmeisterschaft 2019 in Nur-Sultan (Kasachstan) war er in guter Form. Er besiegte in der Gewichtsklasse bis 87 kg den ägyptischen Bulgaren Tarek Mohamed Abdeslam Sheble Mohamed und Amer Hrustanovic, Österreich, unterlag aber im Halbfinale gegen Dschan Belenjuk aus der Ukraine knapp mit 1:2 techn. Punkten. Im Kampf um eine der Bronzemedaillen siegte er wiederum über Mikalai Stadub nach Punkten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Denis Maksymilian Kudla (* 24. Dezember 1994 in Racibórz, Polen) ist ein deutscher Ringer. Er wurde 2011 Junioren-Weltmeister (Cadets) und deutscher Meister im Ringen im griechisch-römischen Stil. Bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro gewann er die Bronzemedaille. 2017 wurde er in Paris Vize-Weltmeister.", "tgt_summary": null, "id": 668174} {"src_title": "Sierd Cloetingh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "1982 waren Salvatore Cazzetta und Maurice Boucher Mitglieder einer Motorradgang der White-Supremacy-Bewegung, die sich selbst „SS“, als Anspielung auf die SS nannte. Als Anführer dieser in Pointe-aux-Trembles auf der Île de Montréal beheimateten Gang sollten beide Mitglieder der Hells Angels werden. Doch als im März 1985 fünf Hells-Angels-Mitglieder im Streit um die Veruntreuung von Drogengeldern in Lennoxville hinterhältig ermordet wurden, entzweiten sich die beiden ehemaligen Freunde. Während Boucher bei den Hells Angels rasch aufstieg, gründete Cazetta zusammen mit seinem Bruder Giovanni Rock Machine. Anders als die Hells Angels trugen Rock Machine keine Kutten, um sich untereinander kenntlich zu machen, sondern trugen Ringe mit einem Adler als Geheimzeichen. Rock Machines Clubmotto ist: „A la vie a la mort“. Mittlerweile wird ein Adlerkopf als offizielles Logo geführt. Zunächst herrschte Frieden zwischen den beiden Motorradclubs. Polizeibeamte glaubten, dies lag vor allem an Cazzettas Verbindungen zur Mafia in Québec.", "section_level": 1}, {"title": "Rockerkrieg von Québec.", "content": "1994 wurde Cazzetta auf einer Pitbull-Aufzuchtstation festgenommen, als er 11 Tonnen Kokain importiert haben soll. Nachdem Cazzetta so eine Zeit lang aus dem Verkehr gezogen war, begannen die Hells Angels Druck auf den wesentlich kleineren Club auszuüben. Dabei ging es vor allem um die Kontrolle des Drogenmarkts in Montreal. Rock Machine gründete daraufhin eine „The Alliance“ (dt. ‚die Allianz‘) genannte Vereinigung, die Beziehungen zur kanadischen Mafia unterhielt und eine Reihe von unabhängigen Dealern umfasste. Boucher benutzte sogenannte „Puppet Clubs“, Marionettenclubs, die als Stellvertreter für die Hells Angels kämpften. Am 14. Juli 1994 wurden zwei Mitglieder dieser Clubs von Verbündeten von Rock Machine erschossen. Ein brutaler Straßenkrieg, der sieben Jahre andauern sollte, fand so seinen Anfang. Im August desselben Jahres starb der 11 Jahre alte Daniel Desrochers bei einer gegen Rock Machine gerichteten Autobombe, die per Fernsteuerung gezündet wurde. Einen Monat später wurde das erste Vollmitglied der Hells Angels auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums erschossen. Als Vergeltungsmaßnahmen wurden bei dessen Beerdigung neun Bomben gezündet.", "section_level": 1}, {"title": "Bandidos.", "content": "Auf Grund dieser lang anhaltenden Auseinandersetzung arrangierte sich Rock Machine mit den Bandidos in Texas. 2000 wurden Rock Machine in einem „Patch Over“ Teil der Bandidos und waren sieben Jahre Teil dieses Clubs. Während dieser Zeit schlossen sich viele Rock-Machine-Mitglieder ihren früheren Feinden von den Hells Angels an, da nicht alle Mitglieder Vollmitglied bei den Bandidos wurden, darunter Paul Porter, Nelson Fernandes und Bruce Doran. Diese wurden Teil eines Nomads-Charter der Hells Angels von Québec. Während Fernandes jedoch wenige Monate später an Krebs starb und Doran seine Colours zurückgab, blieb jedoch nur Porter länger in der Rockerszene aktiv. Allerdings vermuten einige Mitarbeiter von Bundesbehörden, dass Doran immer noch als Rocker aktiv ist und seinen Rückzug nur als Tarnung angekündigt habe.", "section_level": 2}, {"title": "Bruch mit den Bandidos und Neuanfang.", "content": "Am 8. April 2006 kam es zum sogenannten „Shedden-Massaker“, bei dem acht Bandidos von ihren eigenen Brüdern getötet wurden. Die Leichen wurden auf einer Farm in Shedden, Ontario gefunden. Die nachfolgenden Ermittlungen führten zur Auflösung des Bandidos-Chapters in Kanada im Oktober 2007. Zwar versuchten einige Bandidos Mitglieder zu bleiben, doch die Beziehungen zwischen ihnen und den US-amerikanischen Chaptern war erschüttert. Insbesondere misstrauten die Kanadier ihren US-amerikanischen Brüdern hinsichtlich der Beteiligung und deren Rolle bei den Morden. The Rock Machine gab seine Neugründung im April 2008 bekannt, als sich einige desillusionierte und wütende ex-Bandidos trafen und die Rock Machine Canada Nomads gründeten. Ursprünglich nur als Provokation gegenüber den US-Bandidos und deren nationalem Präsident Jeffrey Pike gedacht, entwickelte die Reaktivierung eine Eigendynamik und Rock Machine verbreitete sich in Kanada, den Vereinigten Staaten und Australien. Mittlerweile sind auch vier Chapter in Deutschland vertreten. Mit der Neugründung sollten auch die kriminellen Aktivitäten eingestellt werden. Der Club behält sich mittlerweile vor, straffällig gewordene Mitglieder auszuschließen. Am 21. Juli 2011 betraten zehn Mitglieder einen Stripclub in Montreal, der zu den Hells Angels gehört. Die symbolische Geste ließ verschiedene Gerüchte über eine Neuauflage des Bikerkriegs entstehen, der bisher aber nicht Realität wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "2010 strebte man ein eigenes Chapter in Deutschland an und diesbezüglich wurden Verhandlungen mit den Australiern aufgenommen. Noch im gleichen Jahr wurde ein Probationary-Chapter errichtet, das schließlich 2011 zum ersten offiziellen Chapter des MCs wurde. Es gründeten sich daraufhin noch vier weitere Chapter. Nach einer Schießerei in der Türsteherszene in Neu-Ulm am 16. Dezember 2012 mit einem Toten und einem Schwerverletzten wurden die Täter als Mitglieder des Rock Machine MC identifiziert. Zuvor gab es bereits eine weitere Auseinandersetzung zwischen Anhängern der Rock Machine und dem Chapter der Bandidos, das in Ulm ansässig ist. Die Mitglieder des Chapters sind mittlerweile nicht mehr im MC. Der Rock Machine MC in Deutschland ist zerstritten, so übernahm ein hinausgeworfenes Mitglied die offizielle Seite des Clubs und postet in dessen Namen. Ein anderes ehemaliges Mitglied hat einen eigenen Club mit dem Namen Rock Machine gegründet, das ein falsches Logo (blaues statt rotes Auge) trägt.", "section_level": 1}, {"title": "Symbole.", "content": "* 08 in einer Raute: steht für die Neugründung 2008", "section_level": 1}], "src_summary": "Rock Machine, auch The Rock Machine M.C. ist eine Outlaw Motorcycle Gang mit sechs kanadischen, sechs US-amerikanischen, acht australischen sowie vier deutschen Chaptern. Der Motorcycle Club wurde 1986 von Salvatore Cazzetta gegründet, einem früheren Freund von Maurice Boucher, Präsident des Hells-Angels-Charters in Québec. Rock Machine stand im Mittelpunkt eines erbitterten Rockerkrieges mit den Hells Angels in den 1990er Jahren um den Drogenmarkt in Montreal. Weitere Gangs waren in den siebenjährigen Konflikt verwickelt, in dem es zu 160 Toten und zahllosen Verletzten kam. ", "tgt_summary": null, "id": 452297} {"src_title": "Maury Schleicher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 22. August 1896 beschloss der Rat der Stadt Libau, eine elektrische Straßenbahnlinie zu bauen. Den Wettbewerb zum Bau der Straßenbahn gewann die \"Nürnberger Continental-Gesellschaft für Elektro-Unternehmen.\" Am 14. Dezember 1896 unterzeichneten der Bürgermeister Adolphi und der Vertreter der Nürnberger Continental-Gesellschaft Manaschewitsch den Vertrag, gemäß dem die Gesellschaft für 40 Jahre das Recht auf den Betrieb der Straßenbahn bekam. Die Stadt erhielt das Recht, das Straßenbahnsystem nach 20 Jahren zu kaufen. Die Gesamtlänge der beiden zu bauenden Linien war 10,42 km. Die Probefahrten der Straßenbahn Libau begannen am 14. September 1899, der fahrplanmäßige Betrieb wurde am 26. September 1899 aufgenommen. Ab dem 14. Oktober 1899 wurden zwei Linien betrieben: die weiße Linie zum Militärhafen (Karosta) und die grüne Linie zum Bahnhof. Im November 1899 wurden beide Linien nach Alt-Libau (Siena tirgus) verlängert. Ende Juni 1941 wurde der Straßenbahnbetrieb in Liepāja vorübergehend eingestellt, weil die vorrückenden deutschen Truppen die Stadt bombardierten. Mitte Juli 1941 wurde der Straßenbahnverkehr wieder aufgenommen. Der Abschnitt entlang der Peldu iela (Peldu-Straße) wurde jedoch geschlossen und die Gleise wurden zur Reparatur der anderen Strecken verwendet. Im Jahr 1944 wurde die Oberleitung des Straßenbahnnetzes auf Anordnung der deutschen Besatzungsmacht abgebaut, da sie am Kupfer interessiert war. Infolgedessen musste der Straßenbahnbetrieb ein zweites Mal eingestellt werden, aber am 7. November 1945 konnte der Straßenbahnverkehr wieder beginnen. Im Jahr 1950 begann der Bau einer neuen Strecke, die das Stadtzentrum mit der Zuckerfabrik an der Ventspils iela verband. Die Bahnen auf dieser Strecke erhielten die Liniennummer 3. Wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit wurde diese Linie jedoch bereits 1953 wieder stillgelegt. Im Jahr 1961 wurden die Stangen- durch Scherenstromabnehmer ersetzt. Innerhalb eines Tages, am 17. Dezember 1961, wurde die Oberleitung angepasst, so dass am 18. Dezember 1961 die Züge mit Scherenstromabnehmern verkehren konnten. Am 23. Juni 1972 wurde die Straßenbahnstrecke von der Altstadt über die Klaipēdas iela (Klaipeda-Straße) bis zum Zentralfriedhof (Centrālie kapi) erweitert, wodurch das Streckennetz deutlich wuchs. Die Linien 1 und 2 wurden bis zur neuen Endstelle verlängert. Durch die Zunahme der Fahrzeugkilometer entstand ein Wagenmangel, weshalb am 6. Oktober 1972 der Betrieb auf der Linie 4 zum Militärhafen (Karosta) eingestellt wurde. Am 15. März 1976 wurde in Liepāja das System der Fahrscheine eingeführt. Fahrscheine konnten in den Zeitschriftenläden „Союзпечать“ und in der Straßenbahn beim Schaffner erworben werden. Am 3. September 2009 fing zum ersten Mal in der Geschichte der Straßenbahn Liepāja ein Straßenbahnwagen Feuer. Der Wagen vom Typ KT4 Nr. 242 (ex Erfurt) brannte komplett aus. Am 29. Mai 2013 ging eine Streckenverlängerung vom Zentralfriedhof zum Vorort Ezerkrast 2 (durch die Straßen Tukuma, Vaiņodes und Mirdzas Ķempes) in Betrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Die Straßenbahn Liepāja setzte in ihrer Geschichte Wagen folgender Hersteller ein: Herbrand, Fenix, Gotha und Tatra. Die ersten Wagen trugen die Nummern 1 bis 9 und wurden bei der Waggonfabrik P. Herbrand & Cie. in Köln gebaut. Im Jahr 1903 wurden sieben weitere Triebwagen (Nr. 10–16) bei Herbrand erworben, 1907 noch einmal zwei (Nr. 17 und 18). Bis 1914 wurde ein weiterer Triebwagen erworben (Nr. 19). Außerdem wurden 14 Beiwagen eingesetzt, sechs von ihnen offen und acht geschlossen. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs konnten keine weiteren Wagen beschafft werden. Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit Lettlands, als Libau seinen heutigen Namen Liepāja erhielt, wurden immer noch die Fahrzeuge aus der Anfangszeit genutzt. Ihr Zustand verschlechterte sich jedoch trotz regelmäßiger Unterhaltung. Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand der Fahrzeugpark der sowjetischen Stadt weiterhin aus den Herbrand-Wagen (jetzt mit den Nummern 101 bis 119 versehen). Zwölf von Ihnen erhielten einen neuen Wagenkasten in zeitgenössischem Design. Außerdem wurden von 1949 bis 1956 einige Wagen unter Verwendung von Wagenkästen und Laufwerksteilen aus Kaliningrad neu gebaut (insbesondere Wagen 122). Alle Triebwagen verkehrten mit Stangenstromabnehmer, ebenso wie in Rīga und Daugavpils. Zwischen 1957 und 1962 wurden Gothawagen mit Scherenstromabnehmern nach Liepāja geliefert. Neben acht Triebwagen T57 (Stück, Nr. 125–132), 13 T59E (Nr. 133–145) und acht T2-62 (Nr. 146–153) kamen acht Beiwagen V57 (Nr. 15–22), drei V59E (Nr. 23–25) und sieben B2-62 (Nr. 26–32) nach Liepāja. Nach der Einstellung der Straßenbahnproduktion in Gotha im Jahr 1966 wurde der Wagenpark der Straßenbahn Liepāja durch Wagen aus tschechoslowakischer Produktion erweitert. Von 1976 bis 1979 wurden 15 Tatra-Wagen T4SU (Nr. 201–215) geliefert, von 1983 bis 1988 22 Wagen des Typs KT4 SU (Nr. 216–235, die Nummern 220 und 221 wurden doppelt vergeben). Im Jahr 2000 begann der Kauf von Gebrauchtfahrzeugen aus der ehemaligen DDR. Insgesamt wurden zwölf Wagen des Typs Tatra KT4 D erworben, die zu Beginn der 1990er Jahre produziert worden waren: im Jahr 2000 drei Wagen aus Cottbus (Nr. 236–238), im Jahr 2001 einer aus Gera (Nr. 239), in den Jahren 2003 und 2005 jeweils vier aus Erfurt (Nr. 240–247). Zurzeit sind bei der Straßenbahn Liepāja 17 Wagen des Typs Tatra KT4 im Einsatz, darunter zwölf gebraucht in Deutschland erworbene. Es wird ausschließlich mit Solowagen gefahren, Doppeltraktionen sind nicht im Einsatz. Für den fahrplanmäßigen Betrieb werden nur sieben Kurse benötigt.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrscheine.", "content": "Fahrscheine für die Straßenbahn Liepāja müssen bei Antritt der Fahrt entwertet werden, ebenso ist ein elektronisches Ticketing per SMS möglich. Im Jahr 2019 kostete die einfache Fahrt 0,70 Euro. Entwerter drucken die Wagennummer, Datum und Uhrzeit auf den Fahrschein. Nach Entwertung beträgt die Gültigkeit 24 Minuten – diese Zeit reicht für das Befahren der gesamten Streckenlänge aus. Fahrausweise können im Vorverkauf in Kiosken, Geschäften und anderen Verkaufsstellen oder bei Fahrtantritt beim Fahrer erworben werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Straßenbahn in Liepāja existiert seit dem Jahr 1899. Die lettische Stadt Liepāja besitzt damit das älteste elektrische Straßenbahnnetz in den baltischen Staaten. Seit 1972 existiert in Liepāja nur eine einzige Straßenbahnlinie \"Metallurgie\" (Grobiņas iela) ↔ \"Zentralfriedhof\" (Vaiņodes iela) mit 6,9 km Länge. Die Straßenbahn Liepāja ist das einzige meterspurige Straßenbahnsystem in Lettland. Im Gegensatz zu den anderen lettischen Straßenbahnen (Rīga, Daugavpils), die Stangenstromabnehmer verwenden, verwendet die Straßenbahn Liepāja seit 1961 Scherenstromabnehmer (Pantographen). Am 29. Mai 2013 ging eine Streckenverlängerung vom Zentralfriedhof zum Vorort Ezerkrast 2 in Betrieb.", "tgt_summary": null, "id": 28651} {"src_title": "Aloe bakeri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium, Mitglied des Langen Parlaments und Opfer der Pride’s Purge.", "content": "D’Ewes studierte nach dem Besuch der Grammar School in Bury St Edmunds am St John’s College der University of Cambridge und wurde 1621 zum Studium der Rechtswissenschaften bei der Anwaltskammer von Middle Temple zugelassen. Nach Abschluss des Studiums erhielt er 1623 die Zulassung als Rechtsanwalt und begann kurz darauf mit seiner Sammlung von Materialien und Antiquitäten und dem Studium der Geschichte. 1626 heiratete er Anne Clopton, die Tochter von Sir William Clopton, der ihm durch dessen Einfluss umfangreichere Tätigkeiten ermöglichte. Am 6. Dezember 1626 wurde D’Ewes als Knight Bachelor zum Ritter geschlagen und führte fortan den Namenszusatz \"Sir\". Als überzeugter Vertreter des Puritanismus und Mitglied der Moderaten Partei übernahm er 1640 eine aktive Rolle in der Opposition gegen König Karl I. von England und dessen Pläne zur Auflösung des Langen Parlaments. Er selbst war Mitglied des Parlaments für \"Sudbury\" und ihm wurde am 15. Juli 1640 von König Karl I. der erbliche Adelstitel Baronet, of Stowlangtoft Hall in the County of Suffolk, verliehen. Gleichwohl bezog er nach Beginn des englischen Bürgerkrieges Stellung gegen den König für das Parlament und gehörte 1643 zu den Unterstützern des Solemn League and Covenant, einem Abkommen zwischen den schottischen Covenanters und Führern des englischen Parlamentes 1643. 1648 fiel er der sogenannten \"Pride’s Purge\" zum Opfer, einem Ereignis während der Zeit des Commonwealth of England, als Truppen unter dem Kommando von Oberst Thomas Pride gewaltsam im britischen Unterhaus all diejenigen aus dem Parlament entfernten, die die oberste Führung der Armee und die Independents nicht unterstützten. Nach diesem zwangsweisen Ausscheiden aus dem Parlament zog er sich aus dem politischen Leben zurück und widmete sich seinen literarischen Arbeiten. In zweiter Ehe war er mit Elizabeth Willoughby verheiratet und hatte mit dieser den gemeinsamen Sohn Willoughby D’Ewes, der ihm als 2. Baronet folgte. Dieser Titel erlosch 1731 mit dem Tod des letzten männlichen Nachfahren.", "section_level": 2}, {"title": "Literarisches Werk und Antiquariat.", "content": "Als Antiquar legte D’Ewes eine umfangreiche Sammlung von Originaldokumenten über die Geschichte Englands an, wenngleich er zu Lebzeiten nur ein Traktat mit dem Titel \"The Primitive Practice for Preserving Truth\" (1645) sowie einige Reden veröffentlichte. Sein bekanntestes Werk \"Journals of all the Parliaments during the Reign of Queen Elizabeth\" wurde erst posthum 1682 veröffentlicht. Diese umfangreiche Sammlung alter Urkunden und Dokumente ist heute Bestandteil der Harleian Collection des British Museum. Seine Tagebücher aus den Jahren 1621 bis 1624 und 1643 bis 1647 wurden nicht veröffentlicht, wobei gerade die letzteren Tagebücher eine wertvolle Sammlung der Vorgänge im Parlament und oftmals die einzigen Aufzeichnungen über Zwischenfälle und Reden im Parlament jener Zeit sind. Diese Tagebücher sind teilweise verschlüsselt oder in Latein verfasst. Auszüge seiner \"Autobiography and Correspondence\" aus den Manuskripten im British Museum wurden mehrfach zitiert wie zum Beispiel in dem Anhang zur \"Historia vitae et regni Ricardi II\" (1729) von Thomas Hearne, \"Bibliotheca topographica Britannica\" (No. XV Band VI, 1783), von James Orchard Halliwell-Phillips in \"The autobiography and correspondence of Sir Simonds D'Ewes, bart.,during the reigns of James I. and Charles I.\" (1845) sowie in \"College Life in the Time of James I\" (1851). Weite Teile seiner Tagebücher wurden darüber hinaus von J. L. Sanford in dessen \"Studies of the Great Rebellion\" verwendet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sir Simonds D’Ewes, 1. Baronet (* 18. Dezember 1602 in Milden, Suffolk, England; † 18. April 1650) war ein englischer Antiquar und Moralist, der vor allem durch sein posthum erschienenes Werk \"Journals of all the Parliaments during the Reign of Queen Elizabeth\" bekannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1999446} {"src_title": "Jenny Elbe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Utricularia pubescens\" ist eine ein- bis zweijährige, terrestrische oder lithophytische Pflanze von kriechendem Wuchs. Sie bildet nur wenige Rhizoide von einfachem Bau und einer Dicke von etwa 0,2 mm. Die Stolone hingegen sind reich verzweigt und mehrere Zentimeter lang. Die Laubblätter sind zahlreich und lose über die Stolone verteilt. Ihre Stiele werden 2–10 mm lang, die zuweilen fleischige Lamina ist schildförmig und erreicht etwa 1–8 mm im Durchmesser. Die Blattadern sind gegabelt und nur wenig miteinander verwoben. Die Fallen erscheinen in großer Zahl und wachsen an den Rhizoiden, den Stolonen und an den Blattstielen. Sie sind eiförmig, an kurzen Stielen sitzend und ihre Größe schwankt zwischen 0,5 und 0,8 mm. Die Öffnung sitzt seitlich und ist außen an der Fallenklappe und dicht um die Klappe herum mit kurzstieligen, kammförmig angeordneten Drüsen besetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die Infloreszenz ist aufrecht, von einfachem Bau und unverzweigt. Sie wird 2–35 cm lang, der Stiel ist im Querschnitt rund, 0,3–0,6 mm dick und drüsig behaart. Die Brakteen sind an ihrer Basis verwachsen, oval und etwa 1,0 mm lang. Die Blüten erscheinen einzeln oder bis zu zehnt. Die Kelchblätter sind leicht konvex und mit Papillen besetzt. Die Blütenkrone ist 5–10 mm lang und weiß bis blass lila gefärbt, sie weist auf der Unterlippe einen gelblichen Fleck mit dunkel violetter Umrandung auf, manchmal ist der gesamte Fleck eintönig violett. Die obere Blütenlippe ist auffallend kleiner als die untere, sie ist länglich und wird zur Spitze hin schmäler; die untere Lippe ist fast kreisförmig, mit einem gut sichtbaren Kamm an der Basis und einer abgerundeten Spitze. Der Blütensporn ist kegelförmig und etwas länger als die Unterlippe. Die Blütezeit scheint sich über das ganze Jahr hin zu ziehen, besonders blühfreudig ist \"Utricularia pubescens\" jedoch zu Beginn und gegen Ende der Regenzeit. Die Samenkapseln sind kugelförmig, ihr Durchmesser beträgt ca. 1–2 mm. Die Kapselwände sind feist und relativ dick. Die Samenkörner sind etwa 0,25 mm groß.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Habitat.", "content": "\"Utricularia pubescens\" ist in Indien, im tropischen Afrika von Guinea bis Äthiopien und Sambia und in den Regenwäldern von Südamerika beheimatet. Dort wächst sie in torfhaltigem und versumpftem Grasland, an Bachläufen oder auf nassem Fels. Ihre Habitate können sonnig oder schattig sein und befinden sich 0–1000 m über dem Meeresspiegel.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Utricularia pubescens\" ist die einzige Art der Sektion \"Lloydia\", nächst verwandt sind die Sektionen \"Calpidisca\" und \"Australes\". Die Art wurde 1819 von James Edward Smith erstbeschrieben, die Sektion 1986 von Peter Taylor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Utricularia pubescens ist eine fleischfressende Pflanze aus der Gattung der Wasserschläuche (\"Utricularia\") der Familie Lentibulariaceae. Sie ist in Indien, Afrika und Südamerika verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 195737} {"src_title": "Bahnhof Rzepin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Großen Preis von Australien führte Michael Schumacher die Fahrerwertung mit 4 Punkten Vorsprung auf David Coulthard und 6 Punkten auf Rubens Barrichello an. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit 8 Punkten vor McLaren-Mercedes und 10 Punkten vor Sauber-Petronas. Mit Eddie Irvine und Michael Schumacher traten beide ehemaligen Sieger dieses Grand Prix an.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im ersten freien Training fuhr Jarno Trulli (Jordan-Honda) die schnellste Zeit, gefolgt von Michael Schumacher und Barrichello (beide Ferrari). Im zweiten freien Training war Barrichello der Schnellste. Zweitschnellster wurde Ralf Schumacher (Williams-BMW) gefolgt von Mika Häkkinen (McLaren-Mercedes).", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Im Qualifying sicherte sich Michael Schumacher sich die Pole-Position. Sein Teamkollege Barrichello fuhr die zweitschnellste Zeit, gefolgt von Ralf Schumacher.", "section_level": 2}, {"title": "Warm Up.", "content": "Im Warm Up war Rubens Barrichello mehr als eine Sekunde schneller als der Zweitschnellste David Coulthard. Die drittschnellste Zeit fuhr Jarno Trulli.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Michael Schumacher startete das Rennen im T-Car, da er im Warm-Up mit seinem Ferrari von der Strecke abgekommen war. In der Einführungsrunde wurde Heinz-Harald Frentzen ungewöhnlich langsam, sodass ihn alle überholten und er das Rennen somit von hinten starten musste. Der Grund für seine Probleme war ein Computerfehler. Als sich dann alle Fahrzeuge in ihre Startposition einordnen sollten, verursachte Giancarlo Fisichella einen Startabbruch, indem er seine Startposition nicht ordentlich eingenommen hatte. Durch den Startabbruch wurde das Rennen um eine Runde verkürzt und Frentzen konnte wieder auf seinen Startplatz 9 zurück. Beim Start in die neue Einführungsrunde blieb Juan Pablo Montoya stehen. Er wechselte jedoch schnell genug in das Ersatzfahrzeug um damit aus der Boxengasse starten zu dürfen. Beim Start kam Michael Schumacher gut weg und verteidigte seine Führung problemlos. Sein Teamkollege Rubens Barrichello hatte jedoch Schwierigkeiten. Ralf Schumacher platzierte sich links neben Barrichello und beide bogen nebeneinander in die erste Kurve ein. Dabei touchierte Barrichello den auf der Außenbahn fahrenden Ralf Schumacher leicht und er drehte sich infolgedessen. Ralf Schumacher konnte das Rennen aber am Ende des Feldes wieder aufnehmen. Alle anderen Fahrer kamen ohne größere Probleme durch die erste Kurve. Der Sauber von Kimi Räikkönen rollte aufgrund eines Schadens am Antrieb wenige Meter nach dem Start aus. Nach der ersten Runde führte Michael Schumacher vor Rubens Barrichello, gefolgt von Jarno Trulli, David Coulthard, Heinz Harald Frentzen und Jos Verstappen. In der zweiten Runde musste der auf Position neun liegende Olivier Panis sein Rennen vorzeitig aufgrund eines Motorschadens beenden, nachdem er sich auf dem von seinem Motor verlorenen Öl ins Kiesbett drehte. Auf dieser Ölspur rutschten in der dritten Runde auch die beiden führenden Ferrari-Piloten aus und verloren mehrere Positionen. Währenddessen begann es zudem zu regnen. In der vierten Runde intensivierte sich der Regen so stark, dass alle Fahrer an die Box kommen mussten, um die Reifen zu wechseln. Auf der Strecke drehten sich viele Fahrer, da sie ihre Runde auf den Trockenreifen zu Ende fahren mussten. Um das Feld sicher um den Kurs zu führen entschloss die Rennleitung, das Safety Car herauszuschicken. Der Großteil des Feldes entschloss sich für die Regenreifen, wobei Ferrari hingegen sich für die Intermediates entschied. Der Boxenstopp von Barrichello dauerte über eine Minute, da man die Reifen nicht bereitliegen hatte und große Mengen Kies aus den Seitenkästen entfernt wurden, da Barrichello zuvor von der Strecke abgekommen war. Dahinter wartete Michael Schumacher auf seinen Reifenwechsel, welcher dann nur acht Sekunden dauerte. Jacques Villeneuve, Nick Heidfeld, Enrique Bernoldi, Juan Pablo Montoya und Eddie Irvine beendeten die dritte Runde nicht, da sie sich im starken Regen von der Strecke drehten. Nachdem sich das Feld hinter dem Safety-Car wieder sortiert hatte, führte Coulthard vor Frentzen, Verstappen, Häkkinen, Trulli, Jean Alesi, Fisichella, Ralf Schumacher, Gastón Mazzacane, Barrichello und Schumacher. Der Regen hatte derweil aufgehört. In Runde zehn erfolgte dann der Restart. Jos Verstappen überholte in der ersten Runde Heinz-Harald Frentzen. Die beiden Ferrari-Piloten machten jeweils zwei Plätze gut. Nach Verstappen überholte auch Mika Häkkinen Heinz-Harald Frentzen, der nun auf Position vier lag. Die Intermediates der Ferrari waren für diese Bedingungen optimal und sie arbeiteten sich nach vorne. Michael Schumacher kam mit den Reifen am besten zurecht, sodass er Barrichello überholte. Die immer weiter abtrocknende Strecke vergrößerte den Vorteil der Intermediates noch, sodass Michael Schumacher in der 15. Runde an David Coulthard vorbeiging. Bei den ersten planmäßigen Boxenstopps wechselten die Piloten wieder auf die Trockenreifen. Mika Häkkinen war nach seinem Boxenstopp hinter Jos Verstappen auf Platz fünf zurückgefallen. Dieser hielt Häkkinen auf, sodass Ralf Schumacher aufschloss und beide überholen konnte. Als Michael Schumacher an die Box ging, war sein Vorsprung so groß, dass er seine Führung nicht einbüßte. Verstappen und Häkkinen lieferten sich ein hartes Duell, das es Frentzen ermöglichte, in einer Kurve an beiden gleichzeitig vorbeizugehen. Danach überholte Frentzen auch Ralf Schumacher. Nachdem Verstappen an die Box ging, holte Häkkinen auf Ralf Schumacher auf, konnte ihn jedoch bis zum Rennende nicht mehr überholen. Es gewann Michael Schumacher vor seinem Teamkollegen Rubens Barrichello. Den dritten Podestplatz sicherte sich David Coulthard, gefolgt von Heinz-Harald Frentzen, Ralf Schumacher und Mika Häkkinen.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Malaysia 2001 fand am 18. März auf dem Sepang International Circuit in Sepang statt und war das zweite Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2001. Sieger wurde Michael Schumacher (Ferrari) vor Rubens Barrichello (Ferrari) und David Coulthard (McLaren-Mercedes).", "tgt_summary": null, "id": 2218732} {"src_title": "Berenberg (Hanseatengeschlecht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Max Alvary, Sohn des Düsseldorfer Landschaftsmalers Andreas Achenbach, ging in die Schule der Jesuitenpater nach Vaugirard bei Paris, wo seine ungemein vollklingende Stimme im Chor der Knaben schon bald auffallen sollte. Er erhielt später seine weitere Fortbildung in einem Internat in der Nähe von London. Seine vom Vater ererbte zeichnerische Begabung ließ den Beruf des Architekten aussichtsvoll erscheinen. So studierte Maximilian Achenbach an der Polytechnischen Schule Aachen Architektur und gehörte hier 1871 zu den Gründungsmitgliedern des Corps Teutonia. Sein Studium wurde kurzzeitig durch den Militärdienst bis zum Vizewachtmeister bei den Düsseldorfer Husaren unterbrochen. Nach Abschluss des Studiums ließ er sich 1874 als Architekt in Düsseldorf nieder und erbaute dort selbstständig einige Villen am Rhein. Er brach jedoch seine Architektenkarriere ab und studierte gegen den anfänglichen Widerstand seines Vaters in Mailand bei Francesco Lamperti und in Frankfurt bei Julius Stockhausen Gesang. Mit 22 Jahren verlobte sich Achenbach mit der 15-jährigen Thekla Thomas aus Frankfurt, die er in Düsseldorf kennen gelernt hatte. 1879 heirateten sie gegen den ausdrücklichen Willen beider Familien. Die Ehe blieb ohne Nachkommen. Um eigenes Geld zu verdienen, gab man ihm nach einem Vorsingen an der Hofbühne in Weimar die Gelegenheit zu einer ersten Vorstellung. Der junge Tenor lernte die Partie des Alessandro Stradella von Friedrich von Flotow innerhalb von acht Tagen auswendig. Bei seinem Debüt nannte er sich zunächst Max Anders, um bei einem eventuellen Misserfolg den guten Namen seines Vaters nicht zu gefährden. Aber er hatte Erfolg und wurde nach dem Probeauftritt an der Weimarer Bühne engagiert. Der Vater war bitter gekränkt und brach den Kontakt zu seinem Sohn, der nun Opernsänger war, ab. Eine Karriere als Bühnenkünstler unter seinem Geburtsnamen Maximilian Achenbach war nicht mehr denkbar. Der aufstrebende Tenor wählte den Künstlernamen \"Max Alvary\". In seiner Weimarer Zeit übernahm er eine Fülle von Partien vorwiegend im lyrischen Repertoire wie Tamino in „Die Zauberflöte“, Ferrando in „Cosi fan tutte“ und Don José in „Carmen“. Nach einem Vorsingen vor einem Theateragenten wurde Max Alvary 1885 im Alter von nur 29 Jahren ein Engagement an der New Yorker Metropolitan Opera angeboten. Am 25. November 1885 debütierte Max Alvary in New York in der Rolle des Don José in „Carmen“. Nach einer Wiederholung folgte ein Auftreten als Assad in der Oper „Die Königin von Saba“ von Karl Goldmark an der Seite der Opernsängerin Lilli Lehmann, die 1876 bei den ersten Bayreuther Festspielen mitwirkte. Im Januar 1886 wurde Max Alvary die Titelpartie in „Faust“ von Gounod übertragen, und bei einem Gastspiel in Chicago durfte Max Alvary zum ersten Mal die Wagner-Partie des Lohengrin singen. Der Florestan in Beethovens „Fidelio“ erweiterte sein Repertoire. Hinzu kam in New York der Stolzing in Richard Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“. Am 13. Januar 1888 fand im ausverkauften Metropolitan Opera House in New York City vor 3500 Zuschauern seine 100. Aufführung von Wagners Siegfried statt. Über Nacht wurde Max Alvary zum Star und zum Liebling des New Yorker Publikums. Im Frühjahr 1889, nach knapp vier Jahren, verließ er die Vereinigten Staaten. Alvary verfügte über eine feine dramatische Stimme und eine außergewöhnliche Bühnenausstrahlung. Hiermit ausgestattet stieg er in Deutschland in kurzer Zeit zu einem der bedeutendsten Tenöre in Wagner-Opern, insbesondere in Tristan und Siegfried, auf. Bei seinen Auftritten, entgegen den Gebräuchen der damaligen Zeit, verzichtete er auf das Tragen eines Vollbartes und bei seinen Siegfried-Aufführungen trug er keine fleischfarbenen Beinkleider, sondern zeigte unter dem Bärenfell-Rock seine nackten Beine, die Waden von den geflochtenen Schnüren der Ledersandalen umspannt, was in Bayreuth zu Auseinandersetzungen mit Cosima Wagner führte. Er war ihr als Darsteller zu eigenwillig, zu selbstständig, vor allem zu wenig beeinflussbar. In Hamburg sang er Siegfried und Stolzing, gefolgt von Auftritten als Tannhäuser, und 1890 wurde er im Alter von 34 Jahren in München als Lohengrin und Jung-Siegfried gefeiert. Der Kritiker Alfred von Mensi-Klarbach schrieb über Alvarys Münchner Gastspiele: „Da kam aus Amerika ein junger deutscher Sänger und sang seinen Jung-Siegfried bartlos, in einer sorgfältig einstudierten Maske, mit jugendlicher Elastizität und Begeisterung – und München war – ‚weg’. Das heißt vornehmlich die Jugend beiderlei Geschlechts. Max Alvary war auf der Szene eben eine Erscheinung von oft idealer Schönheit. Seine Kostüme und Requisiten hatte er selbst entworfen und anfertigen lassen.[...].“ Den Höhepunkt seiner Laufbahn erreichte er als Tristan und Siegfried im Covent Garden in London im Jahre 1892. Im Oktober 1894 erlitt er bei den Proben für Wagners Siegfried in Mannheim einen schweren Bühnenunfall, als er in der Versenkung stürzte und von dem er sich trotz mehrerer Operationen nie wieder völlig erholte. Ein Rechtsstreit zog sich über Jahre hin und wurde erst nach Alvarys Tod entschieden. Die Familie bekam eine Entschädigung von 18.000 Goldmark zugesprochen. Anfang 1894 nahm Alvary nach einer längeren Genesungszeit seine Bühnentätigkeit wieder auf. In Hamburg sang er unter Gustav Mahlers Leitung den Tristan und gastierte in Ring-Aufführungen wieder in London. In Düsseldorf, es war das erste Mal, dass Max Alvari Alvary in seiner Vaterstadt auftrat, sang er den „Pylades“ in Glucks Iphigénie en Tauride und der Vater Andreas Achenbach schenkte dem Sohn als künstlerische Gegengabe eine Ölskizze dieser Aufführung. Damit erkannte auch sein Vater Andreas Achenbach die große künstlerische Leistung seines Sohns an. Max Alvary kehrte noch zwei Mal nach New York zurück. 1895 trat er in seinen bekannten Rollen in New York auf und nahm an einer mehrwöchigen Tournee teil. Alvary litt noch an den Folgen des Bühnenunfalls und musste sich weiteren Operationen unterziehen und schränkte seine Auftritte immer mehr ein. 1896 wirkte er in Amsterdam in der niederländischen Erstaufführung des „Tristan“ mit. Am 25. Mai 1896, da war er nur 40 Jahre alt, beendete er seine Karriere in Hamburg als Siegfried in der „Götterdämmerung“. Max Alvary starb am 7. November 1898, fast fünf Jahre nach seinem Bühnenunfall. Nach seinem Tode wurde er auf dem Ohlsdorfer Friedhof, Grabanlage G10 (74–76), in Hamburg bestattet. In dem Ort Großtabarz in Thüringen hatte Alvary für sich, seine Frau und seine neun Kinder, auf einem eigentlich unverkäuflichen Grundstück des Herzogs von Coburg und Gotha, ein Haus bauen lassen. Um das Grundstück zu erlangen, hatte er in Gotha zwei Mal kostenlos gesungen. Das Haus blieb bis 1913 in Familienbesitz. Der davor verlaufende Weg wurde „Max-Alvary-Strasse“ benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Max Alvary, bürgerlicher Name Maximilian Achenbach (* 3. Mai 1851 in Düsseldorf; † 7. November 1898 in Tabarz), war ein deutscher Architekt und Opernsänger (Tenor).", "tgt_summary": null, "id": 947534} {"src_title": "Retreat (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zubereitung.", "content": "Für Tong zi dan wird zunächst Urin gesammelt, der vorzugsweise von Jungen unter zehn Jahren stammt. Die Eier werden samt Schale zunächst im Urin eingelegt und dann darin gekocht. Nachdem das Eiklar geronnen ist, wird die Schale gebrochen und die Eier werden zurück in den Kochbehälter gegeben, wo sie weiter bei niedriger Hitze gekocht werden. Nach einer Weile wird frischer Urin nachgegossen, was mehrfach wiederholt wird. Insgesamt werden die Tong zi dan rund einen Tag lang gekocht.", "section_level": 1}, {"title": "Stellung als lokale Tradition.", "content": "Den Eiern wird eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt; so sollen sie gegen Müdigkeit helfen, vor Hitzeschlägen schützen, den Blutkreislauf fördern und gegen einen Mangel an Yin wirken. Urin kleiner Jungen galt in der traditionellen chinesischen Medizin lange Zeit als Heilmittel, weshalb er wohl auch heute noch für die Zubereitung der Eier verwendet wird. Die angebliche Heilwirkung von Tong zi dan ist jedoch umstritten; darüber hinaus warnten Experten der chinesischen Medizin vor möglichen gesundheitlichen Problemen beim Umgang mit dem Urin. Die Tong zi dan werden traditionell im Frühjahr gekocht und oft auf der Straße verkauft. Der Urin für die Zubereitung im großen Stil wird unter anderem in den Schulen von Dongyang gesammelt. Die Tradition rührt möglicherweise aus der Geschichte der ländlichen Gegend her, in der Eier einst zu den wenigen verfügbaren tierischen Nahrungsmitteln gehörten. Die Stadt Dongyang hat die Tong zi dan im Jahr 2008 zu einem nationalen immateriellen Kulturerbe erklärt. Die Eierspezialität ist mindestens seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt und wurde damals eher als Stärkungs- denn als Lebensmittel angesehen; erste Erwähnungen in englischen Publikationen finden sich bereits für das Jahr 1891.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tong zi dan bzw. Tongzidan, auch als \"Frühlingseier\" bezeichnet, () sind speziell zubereitete, hartgekochte Vogeleier. Es handelt sich dabei um eine lokale Spezialität aus der chinesischen Stadt Dongyang und der dortigen Region, bei der die Eier in Kinder-Urin eingelegt und darin gekocht werden.", "tgt_summary": null, "id": 309572} {"src_title": "Gary Shaw", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "\"John Stanley Hodgins\" wurde 1938 im Comox Valley, British Columbia, als Sohn der irischstämmigen Siedler Stanley und Reta Hodgkins geboren und wuchs in der Kleinstadt Merville auf. Er verließ seine Heimatstadt und zog nach Vancouver, wo er ab 1957 – ermutigt durch Earle Birney – an der University of British Columbia Englisch und Pädagogik studierte und 1960 seinen Bachelor of Arts in Erziehungswissenschaften erwarb. In diesem Jahr heiratete er auch. Hodgins verbrachte die nächsten 18 Jahre seiner Karriere als Englischlehrer an der High School in Nanaimo auf Vancouver Island. 1968 wurde sein erstes literarisches Werk zur Veröffentlichung akzeptiert. Mit der Publikation seiner ersten Kurzgeschichtensammlung \"Spit Delaney’s Island\" (1976) und seinem ersten Roman \"The Invention of the World\" (1977) war Hodgins auf dem besten Weg, als Autor von der Literaturwelt Kanadas wahrgenommen zu werden. \"The Resurrection of Joseph Bourne\" markierte schließlich einen Wendepunkt in seinem Werk. Er nahm für ein Jahr ein Sabbatical von seinem Lehrerberuf und zog mit seiner Familie nach Ottawa, wo er an der University of Ottawa als Writer-in-residence arbeitete. Nachdem der Roman den Governor General’s Literary Award for English Language Fiction 1979 gewann, begann Hodgins, die Möglichkeiten seines schriftstellerischen Schaffens auszuloten. Von nun an nahm er kurzzeitig befristete Lehraufträge an diversen kanadischen Universitäten an, darunter auch an der Simon Fraser University. Seine Leidenschaft zum Unterrichten führte ihn rund um die Welt, er wirkte unter anderem in Australien, Deutschland, Finnland, Japan und Spanien als Dozent. 1983 nahm er eine Professur für Kreatives Schreiben an der University of Victoria an. Seine Familie und er ließen sich daraufhin in Victoria nieder, um auch nach seiner Pensionierung aus dem Hochschuldienst 2002 dort zu bleiben. Gelegentlich gibt Jack Hodgins auch weiterhin Lektionen in Kreativem Schreiben und leitet einen jährlichen Workshop in Mallorca. Hodgin erfuhr viel Wertschätzung in seinem Heimatland und erhielt diverse Auszeichnungen, darunter den Eaton's BC Book Award für \"Spit Delaney’s Island\", den Lieutenant Governor’s Award for Literary Excellence 2006 und den Terasen Lifetime Achievement Award. 2001 wurden verschiedene Kurzgeschichten aus seinem Buch \"The Barclay Family Theatre\" für die Theaterbühne adaptiert. Das so entstandene Stück wurde seinerseits von dem Komponisten Christopher Donnison als Oper bearbeitet und auf der Bühne in Victoria uraufgeführt. Sein Lebenswerk wurde durch eine Filmproduktion des National Film Boards mit dem Titel \"Jack Hodgins' Island\" geehrt. Seine Bücher basieren inhaltlich auf seiner engen Beziehung zu seiner Lebensumgebung und seinen persönlichen Erfahrungen mit den gemäßigten Regenwäldern und den Küsten British Columbias. Orte wie Comox Valley, Nanaimo und Victora, oder die seiner Reisen, beeinflussten seine Schriftstellerei und die Zusammenhänge seiner Bücher. Seine Charaktere in \"Innocent Cities\" basieren ebenso auf tatsächlichen Personen, die in Victoria um 1900 lebten, wie auch auf Persönlichkeiten, die er auf seinen Reisen in Australien kennenlernte. \"The Invention of the World\" basiert auf dem legendären Sektenführer \"Brother Twelve\" und seinen Jüngern von außerhalb Nanaimos. \"The Macken Charm.\" dessen Handlung um 1956 spielt, stellt das Comox Valley und seine Bewohner dar, die von tatsächlich lebenden Persönlichkeiten aus dem Umfeld des Autors inspiriert wurden. Die verschiedenen Schauplätze von \"Spit Delaney's Island.\" basieren alle auf Orten, an denen er lebte oder die er auf seinen Reisen schätzen lernte. In Bezug auf seinen ersten Roman, \"The Invention of the World\", urteilte Heinzjörg Gehring: „Hodgins’ Abkehr von der realistischen Erzähltradition Kanadas, die ihn mit Robert Kroetsch (...) verbindet, ist jedoch nicht radikal. Sein Buch lebt auch von den ironischen Anspielungen auf konkrete kanadische Empfindsamkeiten: Toleranz in einem Vielvölkerstaat, naives Bedürfnis nach einer \"usable past\", die Behandlung der Ureinwohner, überhaupt die leidige Suche nach einer kanadischen Identität.“ 2009 wurde Jack Hodgin zum Member of the Order of Canada ernannt. Gegenwärtig arbeitet er zusammen mit seiner Schülerin Gail Anderson-Dargatz an einem gemeinsamen Roman, \"The Edge\", über einen Unglücksfall an einer fiktiven kanadischen Universität. Der mit ihm befreundete Drehbuchautor Hart Hanson schuf mit der Figur des Entomologen \"Dr. Jack Hodgins\" in der Fox Network-Fernsehserie Bones – Die Knochenjägerin, die auf der Leinwand von T. J. Thyne verkörpert wird, eine lediglich äußere Würdigung, da beide Persönlichkeiten nichts gemein haben. Grand Union Press, Toronto 1983 seine Kurzgeschichten erschienen im Laufe der Jahre in folgenden Magazinen in Kanada, Frankreich, Australien und den Vereinigten Staaten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Jack Hodgins (OC) (* 3. Oktober 1938 in Comox, British Columbia, Kanada) ist ein kanadischer Schriftsteller und Hochschullehrer, der nicht nur von der nordamerikanischen Literaturkritik allgemein gefeiert wird und der für den Roman \"The Resurrection of Joseph Bourne\" 1979 den Governor General’s Award for Fiction sowie seinen historischen Roman \"Broken Ground\", der kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges spielt, 1999 den zu den BC Book Prizes gehörenden Ethel Wilson Fiction Prize gewinnen konnte. Jack Hodgins gilt als einer der Hauptvertreter des kanadischen magischen Realismus im Rahmen des postkolonialen Diskurses.", "tgt_summary": null, "id": 1530217} {"src_title": "Lyttelton Rail Tunnel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der Kriminalroman spielt am Canal latéral à la Marne im Nordosten Frankreichs im Département Marne in der Nähe von Épernay, wo an der Schleuse von Dizy der alte Treidelkahn „Providence“ neben dem luxuriösen Schiff „Southern Cross“ des vermögenden älteren Engländers und ehemaligen Colonels Sir Walter Lampson vorübergehend vor Anker liegt. An Bord der „Providence“ befindet sich der ältere, aber kräftige Jean Liberge, der als Stallknecht die dortige Pferde versorgt. Zu der Besatzung der Yacht „Southern Cross“ gehören neben dem liberalen Eigner und dessen vergnügungssüchtigen jüngeren Frau Mary, sein Freund Willy Marco, sein russisches „Mädchen für alles“ Wladimir sowie eine Prostituierte, die schon bessere Tage gesehen hat. Nachdem die „Providence“ abgelegt hat, wird die mit einem Seidenkleid bekleidete Mary Lampson erwürgt im Heu des Stalls beim Schleusenwächter aufgefunden. Kurz darauf wird auch Marco, nachdem er sich mit Sir Lampson gestritten hatte, auf die gleiche Art ermordet entdeckt. Daraufhin wird Kommissar Jules Maigret vom 1. Einsatzkommando der Kriminalpolizei vor Ort gerufen, wo er Quartier bezieht und in seiner üblichen Manier auf der „Suche nach feinen Unstimmigkeiten so lange das Milieu“ beobachtet, bis sich seine Verdachtsmomente erhärten. Dabei fällt es ihm anfangs schwer, sich in der Welt der Binnenschiffer und gegenüber dem zugeknöpften englischen Aristokraten zurechtzufinden. Auch das schwere Wetter schlägt Maigret teilweise auf die Stimmung. Zunächst findet er eine Mütze, die scheinbar dem russischen Faktotum Wladimir gehört hat. Danach fällt auf, dass der Pferdeknecht Jean Liberge offenbar mehrfach mit dem Fahrrad des Schleusenwärters herumgefahren ist. Daraufhin bildet nun Maigrets Hauptbeschäftigung selbst mit dem Fahrrad zwischen der inzwischen auch abgelegten „Southern Cross“ und „Providence“ auf dem Leinpfad hin- und herzuradeln, um den Kontakt aufrechtzuerhalten und die Ermittlungen fortzuführen. Liberge bleibt verschlossen und einsilbig, bis er sich später bei einem Sturz zwischen Schleusen- und Bordwand lebensgefährliche Verletzungen zuzieht. Dank ihm abgenommener Fingerabdrücke entpuppt er sich überraschend als der ehemalige Arzt Jean Evariste Derachambaux, der in einem reinen Indizienprozess wegen eines angeblichen Mordes an seiner reichen Tante zu 20 Jahren Haft in einer Sträflingskolonie und zur Zwangsarbeit verurteilt worden war. Die damaligen Indizien wurden begründet angezweifelt, aber Derachambaux war wohl auch noch aus anderen Motiven untergetaucht. Denn seine damalige Frau Céline Mornet war ihm trotz ihres Versprechens nicht in die Verbannung gefolgt – womöglich hatte sie selbst aus Habgier etwas mit dem Mord an der Erbtante zu tun. Stattdessen tauchte sie unter, indem sie den Namen einer entfernten Verwandten, Marie Dupon annahm und später Sir Walter Lampson heiratete. Somit trafen beide ehemaligen Ehepartner rein zufällig und überraschend an der Schleuse Nr. 14 aufeinander, woraufhin Jean Liberge sie aufgrund des stets alkoholisierten englischen Adeligen für zwei Nächte in den Stall der „Providence“ unbemerkt entführte. Marie hatte sich auch früher schon für längere Zeit ohne Angabe ihres Ziels vom Heimatschiff entfernt. Da sie sich Jean gegenüber verweigerte, erwürgte er sie und verbarg ihren Leichnam im Stall des Schleusenwärters. Nachdem er zwischen den beiden Schiffen mit dem Fahrrad hin- und hergefahren war, stahl er die Mütze Wladimirs und legte diese als falsche Spur aus. Dabei war ihm jedoch Willy Marco auf die Spur gekommen und forderte von ihm eine Aufklärung. Bei dem sich daraus entwickelnden Streit, konnte der ihn trotz seines Alters körperlich überlegene Liberge erwürgen. Kommissar Maigret trägt dem todgeweihten Liberge seine Ermittlungsergebnisse vor, die dieser nur durch Augenkontakt bestätigen kann. Maigret lässt den Mörder ansonsten in Frieden bei seinen Pferden sterben, während Sir Walter Lampson stark alkoholisiert, aber nach außen hin ohne jede Regung mitsamt seinem Faktotums Wladimir weiter den Marne-Kanal entlang fährt. Im Gegensatz dazu steht die Trauer der Frau des Kapitäns der „Providence“, die den Pferdeknecht regelrecht bemuttert hat, und trotz ihrer Ergriffenheit dank Maigrets Taktgefühl mit der Situation versöhnt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nachdem Simenon im Winter 1929/1930 seinen Kriminalkommissar Maigret entwickelt und den ersten Roman \"Pietr-le-Letton\" geschrieben hatte, entstanden die folgenden drei Maigret-Romane \"Monsieur Gallet, décédé\", \"Le Charretier de la «Providence»\" und \"Le Pendu de Saint-Pholien\" in rascher Folge im Sommer 1930 in Morsang-sur-Seine, wo er mit seinem Boot vor Anker lag. Im Herbst schloss sich mit \"La Tête d’un homme\" der fünfte Maigret-Roman an. Maigrets Hausverlag \"Fayard\", in dem er bislang hauptsächlich Groschenromane unter einem Pseudonym verfasst hatte, stellte eine Veröffentlichung der Reihe in Aussicht, sobald Simenon zehn Romane vorab fertiggestellt hatte, um dann in rascher Abfolge jeden Monat ein neues Buch veröffentlichen zu können. Obwohl zu dem Zeitpunkt erst fünf Romane vorlagen, brachte Fayard im Februar 1931 schließlich die beiden ersten Romane heraus, die sofort im Doppelpack erscheinen sollten, um die Wirkung zu vergrößern. Für den Beginn der Serie ausgewählt wurden \"Monsieur Gallet, décédé\" und \"Le Pendu de Saint-Pholien\". Simenon, der erstmals unter seinem richtigen Namen veröffentlichte, wandte den Werbeetat des Verlags und Teile seines eigenen Autorenhonorars für einen großen Ball auf, mit dem er für seine Bücher werben wollte. Die Figur des Jean Liberge, erinnert in seiner Statur („Bärenkräfte“), seines fortgeschrittenen Alters und seiner kriminellen Vorgeschichte (vermutlich zu Unrecht verurteilt) an eine andere literarische Figur: die des \"Jean Valjean\" aus Victor Hugos \"Les Misérables\". Da Simeon die ersten Romane alle an Bord seiner vor Anker liegenden Mini-Yacht „Ostrogoth“ verfasste, lag die Wahl seines Sujets an der Marne in diesem Fall nicht fern. Der Marne-Kanal und seinen vielen Schleusen in Aigny, Bisseuil, Condé-sur-Marne, Mareuil-sur-Ay und Tours-sur-Marne, sind unerlässlich, um die Höhenunterschiede des Plateaus von Langres, hinter dem die Saône ihren Lauf nimmt und sich die Städte Chalon-sur-Saône, Mâcon, sowie Layon befinden.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Kriminalgeschichten, die im Umfeld von Schleusen oder auf Binnenkanälen stattfinden, erfreuen sich in der europäischen Kriminalliteratur seit jeher großer Beliebtheit. Besonders bekannt sind dabei im deutschsprachigen Raum außer dem vorliegenden Kriminalroman, Maj Sjöwalls und Per Wahlöös \"Die Tote im Götakanal\" (Originaltitel: \"Roseanna\", 1965; Übersetzung: Johannes Carstensen, Rowohlt, Reinbek 1968) und Colin Dexters \"Mord am Oxford-Kanal\" (Originaltitel: \"The Wench Is Dead.\" Macmillan, London 1989; Rowohlt, Reinbek 1990), wobei auch bei diesen Geschichten zufälliges wie planvolles Zusammentreffen von Täter und Opfer bei gleichzeitiger Entfernung vom Tatort eine große Rolle spielen. Die lange Zeit auf dem deutschsprachigen Buchmarkt vorliegende Übersetzung des Heyne Verlags, \"Maigret tappt im Dunklen\", wobei der Titel hier eher seinen Schwierigkeiten, sich mit der ihm unbekannten Welt der Binnenschiffer bekannt zu machen, geschuldet war und ihm Gegensatz zum Original- und heutigen deutschen Titel nicht den Täter verraten wollte, regte einige Wortspiele an: „Georges Simenon beispielsweis blamierte seinen Helden mit dem Titel \"Maigret tappt im Dunkeln\", aber wie wir den tapferen Kommissar kennen, wird er den Fall schon noch rechtzeitig vor der letzten Zeile des Buches gelöst haben.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Maigret und der Treidler der Providence (französisch: ) ist ein Kriminalroman des belgischen Schriftstellers Georges Simenon, den Simenon im Sommer 1930 in Morsang-sur-Seine verfasst hatte und der im März 1931 als vierter Roman der Reihe um den Kriminalkommissar Maigret im Verlag Fayard erschien. Die erste deutsche Übersetzung \"Die Nacht an der Schleuse\" durch Harold Effberg brachte die Schlesische Verlagsanstalt in Berlin bereits 1934 heraus. Danach folgte der Hammer Verlag in Wien mit der Titelumbenennung \"Der Schiffsfuhrmann\" 1948 und der Übersetzung von M. Konrad. Schließlich brachte 1966 der Heyne Verlag das Werk unter dem Titel \"Maigret tappt im Dunkeln\" in der Übersetzung von Jutta Sonnenberg heraus. Im Jahr 1991 veröffentlichte der Diogenes Verlag in Zürich eine Neuübersetzung von Claus Sprick unter dem Titel \"Maigret und der Treidler der „Providence“\". Die Anführungszeichen im Titel entfielen bei der Neuübersetzung von Rainer Moritz, die 2019 beim Kampa Verlag erschien.", "tgt_summary": null, "id": 1614123} {"src_title": "Isethionsäure", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1680 ging Tachard mit Jean II. d’Estrées in die Karibische Inselwelt. Tachard starb 1712 auf seiner letzten Asienreise im indischen Chandannagar.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Reise nach Siam (1685).", "content": "1685 wurde Tachard mit fünf jesuitischen Missionaren unter dem Prior Jean de Fontenay nach Siam entsandt, die von dem Chevalier de Chaumont und dem Abbé de Choisy angeführt wurden. Zu ihrem Schutz wurde der Marineoffizier Claude de Forbin (1656–1733) abkommandiert, der zwei Schiffe anführte. Die Jesuiten befanden sich auf einer Missionsreise nach Indien und China. Die Mission erreichte den Abschluss eines Handelsvertrages zwischen Siam und Frankreich. Die beiden Schiffe der Gesandtschaft, die von Kosa Pan geleitet wurde, kehrten zusammen mit siamesischen Botschaftern nach Frankreich zurück. Sie trafen im Dezember 1688 auch mit Papst Innozenz XI. zusammen, wobei Tachard einen Brief von König Narai übersetzte.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Reise nach Siam (1687).", "content": "Auf einer weiteren Reise ging Tachard im März 1687 unter Simon de La Loubère nach Siam. Fünf Kriegsschiffe unter Admiral Desfarges brachten die siamesischen Gesandten in die Heimat zurück. Diese Mission hatte wenig Erfolg, lediglich der vorher abgeschlossene Handelsvertrag wurde bestätigt. Die politische Situation in Ayutthaya war angespannt, viele Adlige waren unzufrieden mit dem wachsenden Einfluss der Ausländer am Hofe, insbesondere dem des Kanzlers Constantine Phaulkon. Der militärische Anführer der Franzosen benahm sich wenig diplomatisch und brachte zahlreiche Mitglieder des Hofes gegen die Franzosen auf. Im weiteren Verlauf konnte der Emporkömmling Phetracha die Gunst der Stunde nutzen, den König Narai stürzen und umbringen lassen sowie sich selbst auf den Thron setzen lassen. Tachard kehrte vorher als „Außerordentlicher Botschafter des Königs von Siam“ in Begleitung von Ok Chamnan nach Frankreich zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Reise nach Siam (1690).", "content": "Vor seiner dritten Reise nach Siam fand die sogenannte Revolution von 1688 statt, infolge derer König Narai hingerichtet und Phetracha als neuer König den Thron bestieg. Tachard hatte keine Kenntnis dieser Ereignisse, machte sich auf den Weg und kam bis Pondicherry in Indien, wo er vergeblich auf die Genehmigung seiner Einreise nach Siam wartete. Er kehrte deshalb unverrichteter Dinge nach Frankreich zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Vierte Reise nach Siam.", "content": "1699 kehrte Tachard erneut nach Siam zurück und traf seinen alten Freund Kosa Pan, dem Außen- und Handelsminister unter König Phetracha. Die Begegnung wird als äußerst formell beschrieben, die zu keinen Ergebnissen führte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Guy Tachard (Pater Tachard; * 1651 in Marthon bei Angoulême; † 1712 in Chandannagar, Indien) war ein französischer Jesuit, Missionar und Mathematiker. Er war zweimal am Hof des siamesischen Königs Narai (1685 und 1687).", "tgt_summary": null, "id": 2150131} {"src_title": "Wiener Testsystem", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Hanna Wassylenko begann als Jugendliche im Jahre 2001 mit dem Ringen. Sie ist Studentin und gehört dem Sportclub \"Dynamo Kiew\" an. Ihre wichtigsten Trainer waren bzw. sind Ignat Georgijewitsch und Andrei Panaitow. Die 1,63 Meter große Athletin rang zunächst in der Gewichtsklasse bis 63 kg und ringt seit 2009 in der Gewichtsklasse bis 59 kg Körpergewicht, die nicht olympisch ist. Wenn sie bei den Olympischen Spielen 2012 in London an den Start gehen will, muss sie entweder in die Gewichtsklasse bis 55 kg abtrainieren oder wieder in der Gewichtsklasse bis 63 kg an den Start gehen. In beiden Gewichtsklasse hat sie allerdings in der Ukraine in Natalja Sinischin und in Julija Ostaptschuk sehr große Konkurrentinnen. Ihre internationale Karriere begann Hanna Wassylenko bei der Junioren-Europameisterschaft 2005 in Wrocław, wo sie auf Anhieb den Titel in der Gewichtsklasse bis 63 kg gewann. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2006 in Guatemala-Stadt kam sie in der Gewichtsklasse bis 59 kg hinter Larissa Kanajewa, Russland und Jaqueline Renteria aus Kolumbien auf den 3. Platz. 2007 startete sie erstmals bei einer internationalen Meisterschaft bei den Damen. Sie kam dabei bei der Europameisterschaft in Sofia auf den 3. Platz. Sie verlor dort nach drei gewonnenen Kämpfen im Halbfinale gegen Stefanie Stüber aus Deutschland und erkämpfte sich in der Trostrunde mit einem Sieg über Agoro Papavasiliou aus Griechenland eine Bronzemedaille. Ihr nächster Start bei einer internationalen Meisterschaft erfolgte dann erst wieder bei der Weltmeisterschaft 2009 in Herning/Dänemark in der Gewichtsklasse bis 59 kg. Auch hier gewann sie zunächst drei Kämpfe, um dann im Halbfinale gegen Agata Pietrzyk aus Polen zu unterliegen. Die Bronzemedaille erkämpfte sie sich dann durch einen Sieg über Katie Patroch aus Kanada. Bei der Europameisterschaft 2010 in Baku war Hanna Wassylenko in keiner guten Form und unterlag gegen Tajbe Jusein aus Bulgarien und Natalja Smirnowa aus Russland und kam deswegen nur auf den 8. Platz. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres wurde sie dann gar nicht eingesetzt. 2011 kehrte sie aber in die Erfolgsspur zurück. Sie gewann zunächst bei der Europameisterschaft in Dortmund wieder eine Bronzemedaille. Wobei allerdings ihre Niederlage gegen Georgiana Narcisa Paic aus Rumänien im Halbfinale überraschend kam. Die Bronzemedaille sicherte sie sich durch einen Sieg über Adelina Vescan aus Frankreich. Zum Höhepunkt ihrer bisherigen Laufbahn wurden dann die Weltmeisterschaften 2011 in Istanbul. Sie kam dort zu Siegen über Amanda Gerhart aus Kanada, Chen Yang aus der Volksrepublik China und Sona Ahmadli aus Aserbaidschan und stand damit im Endkampf gegen Sofia Mattsson aus Schweden. In diesem Kampf gelang ihr ein knapper Punktsieg über die Schweden (2:0 Runden bei 2:2 und 2:1 Punkten), mit dem sie Weltmeisterin in der Gewichtsklasse bis 59 kg Körpergewicht wurde. 2012 gewann sie dann bei der Europameisterschaft in Belgrad ihren nächsten Titel. Auf dem Weg dorthin besiegte sie Sona Ahmadli, Mirjana Martinovic, Montenegro, Nadeschda Michalkowa, Weißrussland und Anastasija Grigorjeva, Lettland. Da die Gewichtsklasse, in der sie rang 2012 nicht olympisch war, musste sie versuchen, sich in der Gewichtsklasse bis 63 kg für die Spiele zu qualifizieren, was ihr aber nicht gelang. Hanna Wassylenko blieb danach noch bis 2016 aktiv. In diesen Jahren gewann sie bei internationalen Meisterschaften noch zweimal eine Bronzemedaille. 2013 in Tiflis in der Gewichtsklasse bis 63 kg und 2016 in Riga in der Gewichtsklasse bis 60 kg Körpergewicht. Für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro konnte sie sich aber wieder nicht qualifizieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hanna Wiktoriwna Wassylenko (, auch \"Anna Wasilenko\"; * 21. Februar 1986) ist eine ukrainische Ringerin. Sie wurde 2011 Weltmeisterin und 2012 Europameisterin in der Gewichtsklasse bis 59 kg Körpergewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1013039} {"src_title": "Hansle Parchment", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Modise wurde als jüngstes von sechs Kindern im Township Huhudi bei Vryburg geboren. Ihr Vater war Bahnarbeiter und Aktivist im African National Congress (ANC). Infolge des Aufstandes in Soweto 1976 kam es auch in Huhudi zu Unruhen, die Bewohner setzten sich gegen die Eingliederung in Bophuthatswana zur Wehr. Modise wurde dabei als Passantin angeschossen, was zu ihrem Entschluss führte, den Kampf aufzunehmen. Sie ging ins Exil nach Botswana und wurde beim Umkhonto we Sizwe (MK) dort und in Angola ausgebildet. Nach ihrer Ausbildung war sie in Trainingscamps als Politoffizierin tätig und wurde selbst politisch ausgebildet in Daressalam. Danach stieg sie zur Sektionskommissarin und schließlich zur Kommandantin auf. 1978 ging Modise nach Südafrika zurück und arbeitete im Untergrund als Agentin für den MK. 1979 wurde sie verhaftet und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, das Urteil verbüßte sie in Kroonstad. Während der Haft gebar sie ihre erste Tochter und schloss ihr Studium der Psychologie und Wirtschaftswissenschaft mit einem \"Bachelor of Commerce\" ab. 1988 wurde sie entlassen und begann mit dem Aufbau der Sektion der African National Congress Women’s League (ANCWL) in Huhudi. Sie war Mitglied des nationalen Exekutivkomitees der ANCWL von 1991 bis 1993, 1994 wurde sie zur Vizepräsidentin gewählt, 2004 zur Präsidentin der Liga. Von 1998 bis 2004 war Modise Mitglied der Nationalversammlung. 2010 wurde sie zur Premierministerin von Nordwest gewählt. Zugleich war sie stellvertretende Generalsekretärin des ANC; sie ist Mitglied des nationalen Exekutivkomitees des ANC sowie Vorsitzende des Museumsrates von Robben Island. 2014 wurde sie zur \"Chairperson\" des National Council of Provinces gewählt, der ersten Kammer des südafrikanischen Parlaments. Seit 2019 ist sie \"Speaker\" (Präsidentin) der Nationalversammlung, der zweiten Kammer, wo sie Baleka Mbete ablöste.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik, Gerichtsverfahren.", "content": "Das südafrikanische National Council of the Society for the Prevention of Cruelty to Animals (NSPCA) fand 2014 heraus, dass Modises Farm wochenlang verlassen gewesen war. Mehr als 50 Schweine und 80 weitere Tiere wurden dort verendet aufgefunden. Das NSPCA musste weiteren 117 Nutztieren den Gnadentod geben, weil sie in derart schlechtem Gesundheitszustand waren. Modise als Eigentümerin hatte dazu ausgeführt, dass ihr Verwalter eine 14-tägige Abwesenheit beantragt hatte, um Familienangelegenheiten zu regeln. Sie sagte, ihrer Auffassung nach hätte dessen Vertretung die Angelegenheit unter Kontrolle und wäre geschockt gewesen, zu erfahren, dass er seine Aufgaben nicht erfüllt habe. Sie behauptete, alle zwei Wochen dort nach dem Rechten zu sehen. Örtliche Landarbeiter widersprachen dem: sie käme allenfalls alle sechs bis acht Monate einmal auf die Farm. Auch die Farmarbeiter bekamen zeitweise weder Lohn noch Essen. Vor dem regionalen Gerichtshof in Potchefstroom ist seitdem ein Verfahren gegen Modise angängig, das 2019 zu einer Gerichtsverhandlung führte. Als Ankläger fungiert Gerrie Nel für die Lobbygruppe AfriForum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thandi Ruth Modise (* 25. Dezember 1959 in Vryburg) ist eine südafrikanische Politikerin und seit 2019 Vorsitzende \"(Speaker)\" der Nationalversammlung. Zuvor war sie Ministerpräsidentin der Provinz Nordwest und ab 2014 \"Chairperson\" des National Council of Provinces.", "tgt_summary": null, "id": 669461} {"src_title": "Max Weber (General)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Laufbahn in der Royal Navy.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Marineflieger und Kommandant der HMS Ark Royal.", "content": "Lygo, Sohn eines Schriftsetzers im Londoner Zeitungsviertel in der Fleet Street, verließ die Schule 1938 im Alter von vierzehn Jahren und wurde Bürobote bei \"The Times\", ehe er 1942 als Airman Second Class in die Royal Navy aufgenommen wurde, und seine militärische Ausbildung in Kanada absolvierte. Nach Beendigung der Pilotenausbildung war er während des Zweiten Weltkrieges Pilot an Bord des Flugzeugträgers \"Indefatigable\", und nahm an Geleitzügen nach Nordrussland, sowie an den Angriffsflügen auf das Schlachtschiff \"Tirpitz\" teil, die das Schiff am 12. November 1944 zum Kentern brachten. Zuletzt fand er Verwendung bei Kampfeinsätzen im Fernen Osten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war er zunächst Ausbilder in der Royal Navy, ehe er zwischen 1949 und 1951 zum Ausbau seiner fliegerischen Kenntnisse erste Strahlflugzeuge der US Navy flog. Danach war er Kommandeur des ersten Geschwaders der Royal Navy zur Ausbildung von Piloten auf Strahlflugzeugen, das auch als erstes Geschwader auf dem 1955 in Dienst genommenen Flugzeugträger \"Ark Royal\" zum Einsatz kam. 1956 wurde er Kommandant der \"Lowestoft\" sowie anschließend stellvertretender Direktor für Marineluftkriegsführung im Stab der Royal Navy. Diese erste Erfahrung im Verteidigungsministerium fand zu einer Zeit statt, als es zu einem Disput zwischen der Navy und der Royal Air Force (RAF) über die Zukunft von Starrflüglerflugzeugen in der Marine kam. Dabei nutzte er zur Unterstützung seiner Position auch seine Beziehungen zu Chapman Pincher, dem einflussreichen verteidigungspolitischen Korrespondenten der Tageszeitung \"Daily Express\". 1965 wurde er Kommandant der \"Juno\", einer neu in Dienst gestellten Fregatte der \"Leander\"-Klasse. Während seiner 1969 begonnenen Dienstzeit als Kommandant des Flugzeugträgers \"Ark Royal\" kam es 1970 während einer Nachtübung mit einer NATO-Flotte im Mittelmeer zu einer Kollision mit einem Zerstörer der Kotlin-Klasse der Sowjetischen Marine, der den Flugzeugträger beschattete. Bei der Kollision erlitt die \"Ark Royal\" nur leichte Schäden.", "section_level": 3}, {"title": "Admiral und Vice Chief of Naval Staff.", "content": "Im Anschluss wurde Lygo zum Konteradmiral befördert, und trug als solcher zunächst die Verantwortung für Flugzeugträger und amphibische Angriffsschiffe, ehe er danach Direktor der Royal Navy für Marinepersonal und Ausbildung war. Während seiner darauf folgenden Verwendung als Vizechef des Marinestabes nahm er 1975 eine unbeholfene Verantwortung während des sogenannten Dritten Kabeljaukrieges zwischen Großbritannien und Island ein, als sich die Fregatten der Navy nicht gewinnbare Duelle in Manövern mit den flinkeren isländischen Kanonenbooten lieferten, bei denen Lygo erleichtert feststellen konnte, dass niemand ums Leben kam. 1977 wurde er zum Knight Commander des Order of the Bath geschlagen und führte fortan den Namenszusatz \"Sir\". Nach einer kurzen letzten Verwendung als kommissarischer Erster Seelord, trat er 1978 in den Ruhestand.", "section_level": 3}, {"title": "Tätigkeiten in der Privatwirtschaft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg zum CEO von British Aerospace.", "content": "Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Militärdienst wechselte er 1978 in die Privatwirtschaft, und wurde Direktor der Dynamics-Gruppe von British Aerospace, die Lenkflugkörper herstellte, und energisch daran arbeitete, eine dysfunktionale Organisation zu entwickeln. Dabei wurden Mitarbeiter aus der Marine angeworben, um die Organisationsstruktur für die für 1981 vorgesehene Privatisierung zu schärfen. Wegen seines Erfolgs wurde er nach der Privatisierung zunächst Vorstandsvorsitzender und Chief Executive Officer (CEO) der Dynamics-Gruppe, ehe er 1983 Geschäftsführender Direktor und schließlich 1986 CEO von British Aerospace wurde. In dieser Funktion arbeitete er insbesondere mit Austin Pearce, dem Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens zusammen. Zu seinen größten Verdienste gehörte die Sicherung staatlicher Hilfen für den Start des Airbus A 320 Dank der guten Beziehungen zu Industrie- und Handelsminister Norman Tebbit, der ebenfalls früher Pilot war. Er war verärgert über die frühere Praxis von British Aerospace, die nach dem alten Kosten-Plus-System doppelte oder dreifache Zahlungen an das Verteidigungsministerium aufgrund geänderter Spezifikationen, und forderte daher preislich verbindliche Verträge.", "section_level": 3}, {"title": "Die Westland Aircraft-Affäre.", "content": "Ende 1986 wurde er jedoch durch die Aktionen von Sir John Cuckney in der Affäre um Westland Aircraft überrascht. Cuckney, ein früherer Mitarbeiter des Secret Intelligence Service (MI6), wurde mit der Unterstützung von Premierministerin Margaret Thatcher zum Vorstandsvorsitzenden von Westland Aircraft berufen, Großbritanniens einzigem Hersteller von Hubschraubern, der vor der Insolvenz stand. Die von Cuckney bevorzugte Lösung war der Verkauf des Unternehmens an die in den USA ansässige Sikorsky Aircraft Corporation. Verteidigungsminister Michael Heseltine, alarmiert durch den möglichen Verlust europäischer Fabrikationskapazitäten, vermittelte eine alternative europäische Lösung, der sich Aerospace unter Lygos Führung anschloss. Sikorsky setzte sein Anwerben fort, mit der Folge, dass in Politik und Medien auf beiden Seiten darum gerungen wurde, auf einer Aktionärshauptversammlung die notwendigen Stimmmehrheiten zu erhalten. Lygo wurde daraufhin Anti-Amerikanismus vorgeworfen. Während eines Gesprächs mit Industrieminister Leon Brittan, bei dem Lygo auf seine Beziehungen zu den USA aufgrund seiner Ehe mit einer US-Amerikanerin, aber auch auf seine Militärdienstzeit in den USA hinwies, führte Brittan aus, dass die Beteiligung von British Aerospace deren Interessen in den USA nicht förderlich seien, und dass das Unternehmen Abstand von seinen Plänen nehmen sollte. Lygo war über den Standpunkt des Ministers erbost, so dass Cuckney mit Hilfe von nicht näher bekannten Aktionärsgruppen mit seinen Plänen zum Verkauf an die Sikorsky Aircraft Corporation erfolgreich war. Lygo fand später eine gewisse Befriedigung darin, dass Brittan als Minister zurücktreten musste, als bekannt wurde, dass er ein kritisches Dossier über Michael Heseltine der Presse zugespielt hatte, der in der Sache eine andere Strategie verfolgte. In der Folgezeit war er 1988 am Kauf des Autoherstellers Rover maßgeblich beteiligt, wobei diese Transaktion bereits von dem zukünftigen Vorstandsvorsitzenden Roland Smith betreut wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Vorstandsvorsitzender von TNT Express.", "content": "Nach seinem Ausscheiden bei British Aerospace 1989 wurde Lygo 1992 Vorstandsvorsitzender des Zustellunternehmens TNT Express. Daneben engagierte er sich in der Bildungsstiftung des britischen Unternehmerverbandes \"Confederation of British Industry\" sowie in der Denkfabrik The Work Foundation. Lygo, der 1991 einen Untersuchungsbericht über das Management in britischen Justizvollzugsanstalten verfasste, setzte sich außerdem für Spendensammlungen für die Organisation der Taubblinden (\"National Deafblind\") sowie die \"Rubella Association\" ein. 2002 veröffentlichte er seine Autobiografie \"Collision Course\".", "section_level": 3}], "src_summary": "Sir Raymond „Ray“ Derek Lygo KCB (* 15. März 1924 in Ilford, Essex; † 7. März 2012 in Portugal) war ein britischer Admiral der Royal Navy und Wirtschaftsmanager, der Vize-Chef des Marinestabes (\"Naval Staff\") sowie Chief Executive Officer (CEO) von British Aerospace war, und als solcher eine maßgebliche Rolle während der sogenannten Westland-Affäre spielte.", "tgt_summary": null, "id": 1397113} {"src_title": "Kienle-Klangabstrahlung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jan Martyniak, dessen Eltern Vasyl und Maria Martyniak einen Bauernhof im damaligen Ostpolen bewirtschafteten, wurde in der griechisch-katholischen Kirche in Terszów (heute Terschiw) getauft. Das religiöse Leben in seinem Geburtsort wurde durch das nahegelegene Kloster der Basilianer des hl. Josaphat stark geprägt. Sein Vater starb während des Zweiten Weltkriegs als sowjetischer Soldat in einem Gefangenenlager bei Dresden. 1946 wurde die Familie Martyniak vertrieben und siedelte sich in Niederschlesien an. An seinem neuen Wohnort Nowy Waliszów besuchte Jan Martyniak die Grundschule, danach ging er auf das im nahegelegenen Bystrzyca Kłodzka und erlangte 1958 das Abitur. Danach studierte er am Priesterseminar von Breslau Theologie und wurde 1964 von Weihbischof Bolesław Kominek zum Priester geweiht. Er war dann ein Jahr als Vikar in einer römisch-katholischen Kirche tätig und wollte 1964 in Italien ein Aufbaustudium beginnen. Da ihm die polnischen Behörden die Ausstellung eines Reisepasses verweigerten, setzte er sein Studium in Apologetik an der Katholischen Theologischen Akademie in Warschau (heute Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität Warschau) fort. Von 1969 bis 1970 war er Assistent am Priesterseminar in Breslau und hielt 1973 an der Theologischen Akademie Vorlesungen. Am 22. Dezember 1981 ernannte ihn der polnische Primas Kardinal Józef Glemp zum Generalvikar und betraute ihn mit der Betreuung der griechisch-katholischen Gläubigen in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Bischofsamt.", "content": "Am 20. Juli 1989 berief ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Przemyśl, Sambor und Sanok und ernannte ihn zum Titularbischof von Vardimissa. Am 16. September 1989 wurde Martyniak von Kardinal Myroslaw Ljubatschiwskyj und den Mitkonsekratoren Erzbischof Miroslaw Marusyn (Sekretär der Kongregation für die orientalischen Kirchen) sowie Bischof Basil Harry Losten (Bischof von Stamford, USA) zum Bischof geweiht. Seine Ernennung zum ruthenischen Bischof von Przemyś erfolgte am 16. Januar 1991. Nach der Umstrukturierung der Bistümer der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche in Polen wurde er am 24. Mai 1996 zum Erzbischof und Metropoliten von Przemyśl-Warschau ernannt. Am 7. November 2015 nahm Papst Franziskus seinen altersbedingten Rücktritt an.", "section_level": 1}, {"title": "Konsekrationen.", "content": "Erzbischof Martyniak weihte folgende Priester zu Bischöfen: Włodzimierz Juszczak OSBM zum Bischof von Breslau-Danzig, Petro Kryk zum Titularbischof von Castra Martis (Apostolischer Exarch von Deutschland und Skandinavien) und Jossyf Miljan MSU zum Titularbischof von Drusiliana (Weihbischof in Kiew-Halytsch). Als Mitkonsekrator assistierte er bei: Julian Gbur SVD zum Titularbischof von Bareta (Weihbischof in Lemberg), Wassylij Medwit OSBM zum Titularbischof von Hadriane (Weihbischof in Lemberg), Teodor Majkowicz zum Bischof von Breslau-Danzig und Mykola Simkaylo zum Bischof von Kolomyia-Tscherniwzi.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jan Martyniak, auch \"Ivan Martyniak\", \"Joan Martyniak\" oder \"Johannes Martyniak\", (* 20. Juni 1939 in Spas bei Stary Sambor, Woiwodschaft Lemberg (heute Ukraine)) ist ein polnischer Geistlicher und emeritierter Erzbischof und Metropolit von Przemyśl-Warschau für die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche in Polen.", "tgt_summary": null, "id": 108424} {"src_title": "Kreeger Museum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Andrew May besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat. Danach unterrichtete er selbst fünf Jahre lang als Lehrer. Nach einem anschließenden Jurastudium an der \"Southern Normal University\" und seiner 1898 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Prestonsburg in diesem Beruf zu arbeiten. Zwischen 1901 und 1909 war er Staatsanwalt im Floyd County. In den Jahren 1925 und 1926 war er als Richter tätig. Außerdem wurde er in der Landwirtschaft, im Bankwesen und im Kohlebergbau tätig. Politisch wurde May Mitglied der Demokratischen Partei. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1930 wurde er im zehnten Wahlbezirk von Kentucky in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1931 die Nachfolge von Katherine G. Langley antrat. Da sein Distrikt bereits für die nächsten Wahlen aufgelöst wurde, kandidierte May seit 1932 im siebten Wahlbezirk. Nach der erfolgreichen Wahl löste er am 4. März 1933 Virgil Chapman ab, der diesen Distrikt bis dahin im Kongress vertreten hatte. Da er bei den sechs folgenden Wahlen jeweils bestätigt wurde, konnte May bis zum 3. Januar 1947 im US-Repräsentantenhaus verbleiben. Insgesamt absolvierte er dort zwischen 1931 und 1947 acht Legislaturperioden. Zwischen 1939 und 1947 war er Vorsitzender des Militärausschusses. Während seiner Zeit im Kongress wurden dort ab 1933 die New-Deal-Gesetze der Bundesregierung unter Präsident Franklin D. Roosevelt verabschiedet. Seit 1941 war auch die Arbeit des Kongresses von den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges und dessen Folgen bestimmt. Bei den Wahlen des Jahres 1946 unterlag er dem Republikaner Wendell H. Meade. Bald darauf geriet er wegen Korruption im Amt in die Schlagzeilen. Dabei ging es um Bestechungen im Zusammenhang mit der Vergabe von Verträgen zur Herstellung von Munition während des Krieges. May wurde verurteilt und verbrachte neun Monate im Gefängnis. 1952 wurde er von Präsident Harry S. Truman begnadigt. In den folgenden Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 1959 praktizierte May wieder als Anwalt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrew Jackson May (* 24. Juni 1875 bei Langley, Floyd County, Kentucky; † 6. September 1959 in Prestonsburg, Kentucky) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1931 und 1947 vertrat er den Bundesstaat Kentucky im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 2176373} {"src_title": "Promises (Lied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Der Ort liegt im Dreieck zwischen Hudson River und dem Long Island Sound, gut 50 Kilometer nordöstlich von Manhattan. Es handelt sich um ein Grundmoränengebiet der letzten Eiszeit und ist von teilweise schrundigen, aber niedrigen Hügeln, Wäldern und Gewässern geprägt.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die Temperaturen in Pound Ridge schwanken zwischen einer durchschnittlichen Tiefsttemperatur im Februar von −7,8 Grad Celsius und einer durchschnittlichen Höchsttemperatur von 29,5 Grad Celsius im Juli. Die Niederschläge liegen um etwa 25 mm pro Monat über dem US-Durchschnitt.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Besiedlung des Gebietes erfolgte 1744, nahe dem heutigen Zentrum der Town. Die Bevölkerungszahl entwickelte sich stetig, so dass am 7. März 1788 die Gründung der Town vorgenommen wurde. Der Name leitet sich ab von einer indianischen Rotwild-Falle (engl.: \"pound\"), die dort am Fuß eines Abhanges stand. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Pound Ridge in Heimarbeit Körbe geflochten und an die Muschelfischer an der nahen Atlantikküste verkauft. Der Niedergang des Gewerbezweiges wurde sowohl durch billigere Importware und industriell geflochtene Körbe verursacht, als auch durch das Aussterben der Muschelbänke durch die zunehmende Wasserverschmutzung an der Küste. Zudem war Pound Ridge ein Zentrum der vorindustriellen Schuhindustrie. Heute dient Pound Ridge in erster Linie als Wohnort für betuchte Bürger.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Pound Ridge verfügt über keinen eigenen Bahnanschluss; die nächstgelegenen Amtrak-Stationen sind Stamford (20 km) und Croton-Harmon (25 km).", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Seit 1995 wird Pound Ridge mit einem Wochenblatt, dem \"Record Review\", versorgt. Der Ort verfügt über keine eigenen Radio- oder Fernsehastationen, wird aber durch Sender in der Umgebung, insbesondere in New York und Stamford, abgedeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Die öffentliche Bücherhalle des Ortes verfügt über mehr als 50.000 Bücher, knapp 5000 Audio-Materialien und über 2000 Videos. Es sind keine Krankenhäuser in Pound Ridge angesiedelt, das nächstgelegene Hospital findet sich im benachbarten Katohna, etwa 9 Kilometer entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Pound Ridge verfügt über eine Grundschule für 400 Schüler, die vom Kindergarten bis einschließlich der 5. Klasse führt. Für weiterführende Schulen müssen die Einrichtungen der umgebenden Gemeinden genutzt werden. Das größte College der näheren Umgebung ist das \"SUNY Westchester Community College\" mit etwa 10.000 Schülern in etwa 25 km Entfernung; das nächstgelegene größere College ist das \"Norwalk Community College\" in etwa 18 km Entfernung. Die nächsten Universitäten finden sich in Danbury und Fairfield im benachbarten Connecticut.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pound Ridge ist eine Town in Westchester County, New York in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2010 betrug die Einwohnerzahl 5104.", "tgt_summary": null, "id": 1925361} {"src_title": "Semilineare Abbildung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Anstellung als Flugbegleiterin.", "content": "Neerja Bhanot wurde 1962 (anderen Angaben zufolge 1963 oder 1964) als Tochter von Harish Bhanot (1922–2008), Journalist bei der indischen Tageszeitung \"The Hindustan Times\", und dessen Ehefrau Rama geboren. Sie wuchs mit zwei älteren Brüdern auf und wurde in ihrer Familie „Lado“ gerufen. Neerja Bhanot besuchte die \"Sacred Heart School\" in ihrer Geburtsstadt Chandigarh. Im März 1974 zog die Familie nach Bombay um, wo Bhanot Schülerin der \"Bombay Scottish High School\" wurde. Ihre schulische Ausbildung schloss sie am St. Xavier’s College in Bombay ab. Im März 1985 fand eine arrangierte Hochzeit statt und Bhanot zog von ihrer Familie fort, um einen gemeinsamen Haushalt mit ihrem Ehemann am Persischen Golf zu gründen. Die Beziehung verlief jedoch unglücklich und Bhanot kehrte bereits zwei Monate später zu ihrer Familie nach Bombay zurück. Dort folgten erste Modelaufträge, nachdem sie bereits als 16-Jährige von einer Zeitschrift entdeckt worden war. Neben ihrer Arbeit als Fotomodell für die Werbung (sie nahm ca. 90 Aufträge wahr) erhielt sie am 16. Januar 1986 in Bombay eine Anstellung als Flugbegleiterin bei der US-amerikanischen Fluggesellschaft Pan American World Airways (Pan Am). Ihre Ausbildung absolvierte sie im US-amerikanischen Miami. Im April 1986 wurde sie aufgrund ihrer Führungsqualitäten zur ranghöchsten Flugbegleiterin (Purserette) befördert. Auch begann sie in Hinblick auf ihre Modelkarriere an einer Fotomappe zu arbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Entführung von Pan-Am-Flug 73 und Tod.", "content": "Am 5. September 1986 befand sich Bhanot als Kabinenchefin auf Pan-Am-Flug 73. Der Linienflug, für den eine Boeing 747-100 (Luftfahrzeugkennzeichen: N656PA, Name: \"Clipper Empress of the Seas\") eingesetzt wurde, sollte von Bombay nach New York führen, mit geplanten Zwischenlandungen auf den Flughäfen von Karatschi und Frankfurt am Main. Beim Boarding in Karatschi um 06:05 Uhr morgens wurde die Pan-Am-Maschine von vier Terroristen der palästinensischen Abu-Nidal-Organisation entführt, die sich als Sicherheitspersonal verkleidet hatten. Neerja Bhanot gelang es, über das Bordtelefon die Cockpitbesatzung zu warnen, woraufhin diese die Cockpittür verschloss und sich über eine Deckenluke abseilen konnte. Damit waren die Pläne der Entführer zunichtegemacht, die Boeing 747 mit den zurückgelassenen 374 Passagieren und 15 Besatzungsmitgliedern nach Larnaka, Zypern, umzuleiten. Geplant war, 1500 Häftlinge aus zypriotischen und israelischen Gefängnissen freizupressen. Als die Entführer anordneten, alle Pässe der Passagiere durch die Flugbegleiter einsammeln zu lassen, um Fluggäste mit US-amerikanischer Staatsangehörigkeit zu selektieren, versteckte Bhanot die US-amerikanischen Pässe. Dennoch wurde ein 29-jähriger Passagier mit US-amerikanischer Staatsangehörigkeit exekutiert. Bhanot selbst gab sich den Terroristen gegenüber als ranghöchste Flugbegleiterin zu erkennen, blieb ruhig und lächelte auch während der Geiselnahme, um die Passagiere zu beruhigen. Damit brachte sie die Entführer gegen sich auf, mit denen sie versuchte, auch Blickkontakt aufzunehmen. Die Entführer richteten oft ihre Schusswaffen auf Bhanot und verdächtigten sie, heimlich mit den Passagieren zu kommunizieren. Auch kümmerte sie sich um Kinder und gebrechliche Passagiere. Nach 16 Stunden Geiselnahme fiel um 21:55 Uhr die Stromversorgung in der Maschine komplett aus. Daraufhin begannen die Entführer mit ihren automatischen Schusswaffen das Feuer auf die Passagiere zu eröffnen und zündeten zwei Granaten. Bhanot und die übrigen Flugbegleiter begannen sofort die Notausgänge zu öffnen. Bereits verletzt warnte Bhanot flüchtende Passagiere vor der großen Höhe der Notausstiege über die Tragflächen der Boeing 747 und warf sich laut offiziellen Berichten von Pan Am im Kugelhagel schützend vor drei Kinder. Sie starb später an den Folgen ihrer schweren Schussverletzungen, während 19 Passagiere ebenfalls ums Leben kamen; mehr als 120 Menschen wurden verletzt. Pakistanische Sicherheitskräfte konnten erst 15 Minuten nach Beginn der Schüsse die Pan-Am-Maschine stürmen und die vier Entführer lebend verhaften. Eine gecharterte Indian-Airlines-Maschine flog 98 Überlebende sowie die Leichname von sechs Opfern am 7. September 1986 zurück nach Bombay, darunter auch den von Bhanot, die an diesem Tag ihren 24. Geburtstag gefeiert hätte. Am 8. September wurde ihre Leiche in Bombay eingeäschert. Am selben Tag stellte die Pan Am ihre Flüge nach Karatschi aufgrund von Sicherheitsbedenken offiziell ein.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirken.", "content": "Postum wurde Neerja Bhanot für ihren Einsatz während der Flugzeugentführung von ihrem Arbeitgeber Pan Am, aber auch von indischen und internationalen Medien als Heldin gefeiert. Ein Sprecher von Pan Am beschrieb sie als \"„eine mutige Frau, die das Kommando des Flugzeugs übernahm“\", nachdem den Piloten die Flucht gelungen war. Die \"Sunday Mail of New Delhi\" betitelte Bhanot als \"„heroine of the hijack“\" (dt.: „Heldin der Entführung“). Noch im Jahr ihres Todes wurde sie mit der höchsten zivilen Tapferkeitsauszeichnung Indiens in Friedenszeiten geehrt, dem Ashok Chakra Award. Bhanot war die erste Frau, der diese Auszeichnung zuteilwurde, und ist gleichzeitig bis heute die jüngste Preisträgerin. Ebenso wurde sie 1987 als bisher einzige Inderin mit dem „Heroism Award“ der US-amerikanischen Flight Safety Foundation (FSF) geehrt. Weitere Auszeichnungen waren unter anderem der pakistanische \"Tagme-e-Insaniyat\", die „Medal of Heroism“ der \"National Society of the Sons of the American Revolution\" sowie 2005 der „Justice for Crimes Award“ vom Büro des United States Attorney, Washington, D.C. und 2011 eine Ehrung durch das indische Zivilluftfahrtministerium. 2004 gab die indische Post außerdem eine Briefmarke der Ashok-Chakra-Preisträgerin mit ihrem Abbild heraus. Bhanots Familie gründete 1990 in Erinnerung an ihre Tochter den \"Neerja Bhanot Pan Am Trust\", der jährlich zwei Auszeichnungen vergibt. Eine wird für indische Frauen gestiftet, die sich erfolgreich gegen soziale Ungerechtigkeit zur Wehr gesetzt haben. Die zweite wird an Mitglieder von Flugbesatzungen weltweit vergeben, die sich in einer schwierigen Situation überdurchschnittlich verhalten haben. Die Preise sind mit je 150.000 Indischen Rupien dotiert. Generalsekretär der Organisation ist Bhanots Bruder Aneesh, ein Werbefachmann. Ab 2011 gab Aneesh Bhanot in Erinnerung an seine Schwester zwei Bücher zu bekannten Persönlichkeiten aus Chandigarh, der Geburtsregion seiner Schwester, heraus. Im Jahr 2008 kam die US-amerikanische Regierung mit Libyen überein, gegen eine Zahlung von 1,5 Mrd. US-Dollar alle Ansprüche aus der Flugzeugentführung aufzugeben. Damit wurde eine eingereichte Klage von Flug-73-Passagieren vor einem Gericht in Washington, D.C. eingestellt. Für Kritik sorgte jedoch die Entscheidung, nur US-amerikanische Staatsangehörige mit der Summe abzufinden. Neerja Bhanots Mutter Rama kritisierte öffentlich diese Entscheidung und schrieb mit 120 weiteren Indern (darunter Familien von 13 bei der Flugzeugentführung getöteten Indern) Briefe an das Weiße Haus und den US-amerikanischen Botschafter in Indien. Sie plädierte für eine Regelung wie im Fall des Lockerbie-Anschlags, bei dem Passagiere aller Nationalitäten berücksichtigt worden waren. Die vier überlebenden Entführer von Flug 73 sowie ein weiterer Verdächtiger, der an den Planungen beteiligt gewesen sein soll, wurden 1988 in Pakistan zum Tode verurteilt, was aber später in lebenslange Haftstrafen umgewandelt wurde. Der mutmaßliche Anführer, Zayd Hassan Abd Al-Latif Masud Al Safarini, wurde im September 2001 nach einer Reihe von Amnestien aus der Haft entlassen, jedoch einen Tag später von US-amerikanischen Agenten in Bangkok gefangen genommen, als er zu Verwandten nach Jordanien reisen wollte. Er wurde 2004 in den Vereinigten Staaten zu einer Haftstrafe von 160 Jahren verurteilt und verbüßt diese in einem Gefängnis in Colorado. Die vier anderen Täter – Wadoud Muhammad Hafiz al-Turki, Jamal Saeed Abdul Rahim, Muhammad Abdullah Khalil Hussain ar-Rahayyal und Muhammad Ahmed al-Munawar – wurden im Januar 2008 aus dem pakistanischen Adiala-Gefängnis freigelassen, woraufhin das FBI ein Kopfgeld von fünf Mio. US-Dollar auf sie aussetzte. Jamal Saeed Abdul Rahim soll im Januar 2010 laut den pakistanischen Behörden bei einem Raketenangriff im nördlichen Wasiristan ums Leben gekommen sein.", "section_level": 2}], "src_summary": "Neerja Bhanot (* 7. September 1962 in Chandigarh; † 5. September 1986 in Karatschi), verheiratete Neerja Mishra, war eine indische Flugbegleiterin und ein Model. Internationale Bekanntheit erlangte sie durch ihren selbstlosen Einsatz als Besatzungsmitglied des Pan-Am-Fluges 73, bei dessen Entführung sie ums Leben kam. Postum wurden ihr zahlreiche Auszeichnungen zuteil, unter anderem erhielt sie als erste Frau den indischen Ashok Chakra Award für Tapferkeit.", "tgt_summary": null, "id": 1164318} {"src_title": "Kim Hyeon-woo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Lebensjahre.", "content": "Michael Fagan wurde im Stadtteil Clerkenwell von London geboren. Er war der Sohn von Ivy Fagan, der ein Stahlaufrichter und ein „Meister im Schlossknacken“ war. Außerdem hatte er zwei junge Schwestern namens Margaret und Elizabeth. Er besuchte 1955 die Compton Street School in Clerkenwell (heute St. Peter & St. Paul RC Primary School). Mit 18 Jahren verließ er 1966 sein Zuhause aufgrund seines Vaters, der laut Fagan gewalttätig war, und arbeitete als Maler und Dekorateur. Später hatte er mit seiner Frau Christine, die er 1972 heiratete, vier Kinder.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenfall.", "content": "Michael Fagan, arbeitslos, vier Kinder, brach am 9. Juli 1982 im zweiten Versuch in den Buckingham Palace ein. Bei seinem ersten Versuch misslang ihm das Erklimmen einer Regenrinne. Beim zweiten Mal versuchte er – diesmal erfolgreich –, über dieselbe Regenrinne den Buckingham Palace zu betreten. Bis zu einem günstigen Moment wartete er zunächst einige Minuten auf dem Dach. Im Gebäude begegnete ihm ein Hausmädchen, das glaubte, Fagan sei ein Angestellter, und Sicherheitsangelegenheiten gehörten zudem nicht zu ihrer Zuständigkeit. Innerhalb des Gebäudes wurde zwar Alarm ausgelöst, ein Wächter ging jedoch von einem Fehlalarm aus und stellte den Alarm ab. Weitere Alarmanlagen waren installiert, aber nicht aktiviert oder defekt. Im weiteren Verlauf trank Fagan eine Flasche Wein aus und zerbrach einen Aschenbecher aus Kristallglas, wobei er sich erhebliche Schnittverletzungen zuzog. Der Leibwächter Paul Whybrew, der vor der Tür des Schlafzimmers wachen sollte, verließ für einige Minuten seinen Posten, um die Hunde der Königin auszuführen. Der dortige leere Sessel zeigte Fagan das Schlafgemach der Königin an und er konnte dieses ungehindert betreten. Die Königin erwachte, als er auf dem Rand ihres Bettes mit ihr zu reden begann, wobei er noch immer stark blutend die Überreste des Aschenbechers hielt. So konnte er für etwa zehn Minuten ungestört mit der Königin sprechen, wobei sie allerdings währenddessen zweimal über einen Alarmknopf an der Unterseite des Bettes die Polizei herbeizurufen versuchte. Aber auch dieser Alarm war nicht angeschlossen. Sie erkannte die Gefahr, sprach nun beruhigend auf Fagan ein, bot ihm Zigarren an und gab vor, diese aus einem Nebenzimmer holen zu wollen. Nun traf eine weitere Hausangestellte ein, die die Situation erkannte und die Polizei rief, die dann unverzüglich kam. Nach diesem Vorfall wurden einige Sicherheitsbeamte ausgewechselt und die Sicherheitsvorkehrungen im Buckingham Palace massiv erhöht. Fagan wurde angeklagt, aber nicht verurteilt. Angelastet wurde ihm lediglich der Diebstahl der Weinflasche, doch der Prozess wurde eingestellt. Ein Einbruch oder Hausfriedensbruch konnte ihm nicht nachgewiesen werden, unter anderem weil die massiven Defekte der Alarmvorkehrungen und disziplinarischen Fehlleistungen des Sicherheitspersonals den Vorfall begünstigten. Für mehrere Monate wurde Fagan zur Begutachtung in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen und dann ohne Befund entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Spätere Lebensjahre.", "content": "Zwei Jahre nach dem Eindringen in den Buckingham Palace attackierte Fagan einen Polizisten in einer Konditorei in Fishguard in Wales. Dafür erhielt er eine dreijährige Gefängnisstrafe. 1987 wurde er der unanständigen Entblößung für schuldig befunden, nachdem er entdeckt wurde, wie er auf Brachland in Chingford in London ohne eine Hose herum rannte. Zudem wurde er 1997 für vier Jahre eingesperrt, als er, seine Frau und sein damals zwanzigjähriger Sohn des Heroinhandels beschuldigt wurden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Michael Fagan (* 8. August 1948 in London) ist ein britischer Staatsbürger, der sich in den Buckingham Palace im Zentrum Londons einschlich. Am frühen Morgen des 9. Juli 1982 betrat er das Schlafzimmer von Königin Elisabeth II.", "tgt_summary": null, "id": 1364925} {"src_title": "Emma Stibbon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 28. September 1975 wurde das Rennen, damals unter dem Namen \"Long Beach Grand Prix\", erstmals ausgetragen. Bei der ersten Auflage war es Bestandteil der Formel 5000. 1976 wurde der \"Grand Prix of Long Beach\" in den Rennkalender der Formel-1-Weltmeisterschaft aufgenommen. Das Rennen firmierte in dieser Meisterschaft auch unter dem Namen \"Großer Preis der USA West\" und wird in den Statistiken unter diesem Namen geführt. Bis zur Formel-1-Saison 1983 blieb das Rennen ein Weltmeisterschaftslauf der Formel 1. 1980 verunglückte Clay Regazzoni im Rennen schwer und war seitdem querschnittsgelähmt. 1984 wechselte der \"Long Beach Grand Prix\" in den Rennkalender der Indy Car World Series, der höchsten Kategorie im American Championship Car Racing. Seit 1986 wird das Rennen unter dem Namen \"Toyota Grand Prix of Long Beach\" ausgetragen. Das Rennen blieb bis 2007 im Rennkalender der Meisterschaft, die ihren Namen zur Saison 1997 änderte und anschließend als \"CART\"- (1997–2003) bzw. \"Champ-Car\"-Serie(2004–2007) geführt wurde. Bis 2003 sanktionierte CART das Rennen. Von 2004 bis einschließlich 2008 OWRS. Nachdem die Champ-Car-Serie eingestellt worden war, wurde das Rennen zur Saison 2008 in den Rennkalender der IndyCar Series aufgenommen. Nachdem das Rennen 2008 noch von OWRS sanktioniert worden war, übernahm die Indy Racing League (seit 2011 IndyCar) ab 2009 diese Aufgabe. Der Toyota Grand Prix of Long Beach 2008 ist das letzte Rennen, welches von OWRS veranstaltet wurde. Alle Fahrer, die für die IndyCar-Series-Saison eingeschrieben waren, erhielten Punkte. Am gleichen Tag fand mit dem Indy Japan 300 ein weiteres Rennen der IndyCar-Series statt. Beim Toyota Grand Prix of Long Beach starteten diejenigen Teams, die 2008 ursprünglich in der Champ-Car-Serie an den Start gehen wollten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Toyota Grand Prix of Long Beach ist ein Automobilrennen auf dem Long Beach Grand Prix Circuit in Long Beach, Kalifornien, Vereinigte Staaten. Es fand erstmals 1975 statt. Von 1976 bis 1983 gehörte es zur Formel-1-Weltmeisterschaft. Es gehört seit 1984 zur höchsten Kategorie im American Championship Car Racing. Seit 2008 ist es Bestandteil des Rennkalenders der IndyCar Series.", "tgt_summary": null, "id": 1141250} {"src_title": "Lola T600", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "James Clay war ein Sohn von US-Senator Henry Clay. Nach der Grundschule besuchte er die Transylvania University in Lexington und danach das Kenyon College in Gambier (Ohio). Zwischen 1832 und 1834 war er in Boston als Buchhalter tätig. Nach einem anschließenden Jurastudium an der \"Lexington Law School\" und seiner Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Lexington zusammen mit seinem Vater in diesem Beruf zu arbeiten. Wie sein Vater war James Clay Mitglied der Whig Party. In den Jahren 1849 und 1850 war er Diplomat an der amerikanischen Botschaft in Portugal. Nach seiner Rückkehr betätigte er sich von 1851 bis 1852 als Farmer in Missouri, ehe er nach Lexington zurückkehrte. Nach der Auflösung der Whigs schloss sich Clay den Demokraten an. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1856 wurde er im achten Wahlbezirk von Kentucky in das US-Repräsentantenhaus in Washington gewählt, wo er am 4. März 1857 die Nachfolge von Alexander Keith Marshall antrat. Da er im Jahr 1858 eine erneute Kandidatur ablehnte, konnte er bis zum 3. März 1859 nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Diese war von den Diskussionen im Vorfeld des Bürgerkrieges geprägt. Nach seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus lehnte Clay ein Angebot von Präsident James Buchanan ab, der ihn auf eine diplomatische Mission nach Deutschland schicken wollte. Im Frühjahr 1861 gehörte er einer Verhandlungskommission an, die in der Bundeshauptstadt Washington erfolglos den Bürgerkrieg zu verhindern suchte. Als der Krieg dann ausbrach, unterstützte Clay die Konföderation. Er wurde mit der Aufstellung eines Regiments beauftragt. Aufgrund seines inzwischen schlechten Gesundheitszustandes nach einer Tuberkuloseerkrankung kam es aber nicht mehr dazu. Clay ging zur Erholung nach Montreal, wo er im Januar 1864 verstarb. Er war seit 1843 mit Susan Maria Jacob verheiratet, mit der er zehn Kinder hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Brown Clay (* 9. November 1817 in Washington, D.C.; † 26. Januar 1864 in Montreal, Kanada) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1857 und 1859 vertrat er den Bundesstaat Kentucky im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 359165} {"src_title": "Coleton Fishacre", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bevor Lo Wei seine Karriere als Regisseur startete, wirkte er in den 1950er Jahren in vielen Filmen als Schauspieler mit. Auch während seiner Zeit als Regisseur trat Wei als Schauspieler auf. Nach seinem letzten Film als Regisseur wirkte Wei noch in wenigen Filmen als Schauspieler mit. Zuletzt 1990. Zu Beginn seiner Regiekarriere in den 1960er Jahren drehte Wei Filme für die Shaw Brothers, ehe er 1971 mit dem Film \"Die Todesfaust des Cheng Li\" zu Golden Harvest wechselte. Der Film war ein großer Erfolg und verhalf Bruce Lee zum Durchbruch, doch auch Lo Wei selber wurde durch den Film bekannter. Ein Jahr später führte Lo Wei Regie bei \"Todesgrüße aus Shanghai\". Der Film war seine zweite Zusammenarbeit mit Bruce Lee. Auch dieser Film war sehr erfolgreich. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen Wei und Lee kam es jedoch zu keiner dritten Zusammenarbeit zwischen den beiden. Nach \"Todesgrüße aus Shanghai\" führte Wei Regie beim Film \"Der Boss von San Francisco\" mit Chuck Norris in der Hauptrolle und einigen Kung-Fu-Filmen, ehe mit \"Wooden Man\" die erste Zusammenarbeit mit Jackie Chan erfolgte. Der Film, welcher einer von Chans ersten war, wo er die Hauptrolle spielte, gehörte zu den Filmen der Bruceploitation. Wei wollte auf diese Weise Chan zum neuen Bruce Lee machen, was sich auch in seinen anderen Filmen nicht änderte. Nach \"Wooden Man\" arbeitete Wei ausschließlich mit Chan zusammen. So drehte er mit ihm u. a. \"New Fist of Fury\" (auch bekannt als \"Meister aller Klassen 3\" und \"Zwei Fäuste stärker als Bruce Lee\"), eine Art Fortsetzung zu \"Todesgrüße aus Shanghai\". Weis letzter Film war \"Superfighter 2\" im Jahre 1983, ebenfalls mit Jackie Chan. Wei fungierte bei einigen seiner Filme auch als Produzent und Drehbuchautor. Auch trat er gelegentlich in kleinen Rollen in seinen Filmen auf. Wei gründete und führte auch die \"Lo Wei Motion Picture Company\". Wei wurde nachgesagt, dass er eine Verbindung zu den Triaden hatte. Lo Wei starb am 12. Dezember 1996 im Alter von 77 Jahren in Hongkong an einer Herzinsuffizienz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lo Wei (, * 12. Dezember 1918 in Jiangsu, China; † 20. Januar 1996 in Hongkong) war ein chinesischer Regisseur für Kung-Fu- und Martial-Arts-Filme. Seine bekanntesten Filme waren die mit Bruce Lee und Jackie Chan. Lo Wei war neben Regisseur und Produzent auch als Schauspieler tätig.", "tgt_summary": null, "id": 1518866} {"src_title": "Oakville Township (Missouri)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Annie Montague Alexander, eine Philanthropin und paläontologische Sammlerin, die seit Beginn des 20. Jahrhunderts durch ihre Spenden und Mitarbeit mit der University of California verbunden war, setzte sich bei der Universitätsleitung für die Gründung eines paläontologischen Museums am Campus ein. Sie versprach sich davon eine gezielte Förderung ihres wissenschaftlichen Interessengebietes, nachdem der namhafte Paläontologe John C. Merriam (1869–1945) 1920 überraschend die Universität verlassen hatte und die Unabhängigkeit des paläontologischen Fachbereichs in Frage gestellt war. 1921 wurde daraufhin das UCMP unter der Leitung des Paläontologen Bruce L. Clark eröffnet. 1931 zog das Museum – wiederum auf Wunsch von Alexander – in ein neues Gebäude mit besseren Sicherheitsvorkehrungen um, das Hearst Memorial Mining Building. Drei Jahre später richtete Alexander einen Fonds ein, um das finanzielle Auskommen des Museums zu sichern. 1948 begründete sie ein Stipendium für Doktoranden, das bis heute vom UCMP vergeben wird.", "section_level": 1}, {"title": "Sammlungen.", "content": "Das UCMP besitzt die umfangreichste paläontologische Sammlung aller Universitätsmuseen der Welt. Die Sammlung an biologischen Mustern (Spezimen) umfasst die Bereiche Mikrofossilien, Wirbellose, Wirbeltiere und Paläobotanik. Eine Bibliothek, Fotomaterial und wissenschaftliche Nachlässe verschiedener Paläontologen ergänzen das Informationsangebot für die wissenschaftliche Forschung. Der Spezimen-Katalog des Museums und eine Fotodatenbank sind online durchsuchbar.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "Das UCMP veranstaltet im April jeden Jahres einen Tag der offenen Tür. In der restlichen Zeit sind die Sammlungen nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Einige ausgewählte Stücke können jedoch im Atrium und auf den Fluren des Valley Life Sciences Buildings besichtigt werden. Dazu gehören zum Beispiel das Skelett eines freistehenden \"Tyrannosaurus rex\", der Abdruck eines \"Pachydiscus seppenradensis\" und der Schädel eines \"Triceratops horridus\".", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Folgende Direktoren leiteten das Museum: Weitere bekannte Mitarbeiter des Museums waren unter anderem Ralph W. Chaney und Samuel Paul Welles.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das University of California Museum of Paleontology (UCMP) ist ein paläontologisches Museum in Berkeley, das sich auf dem Campus der University of California im Valley Life Sciences Building befindet. Es wurde 1921 gegründet und beherbergt die größte paläontologische Sammlung aller Universitätsmuseen weltweit. Sein Bestand an Fossilien dient hauptsächlich der wissenschaftlichen Forschung, nur einige ausgewählte Stücke sind im Gebäude ausgestellt.", "tgt_summary": null, "id": 911203} {"src_title": "Wall-Forum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er studierte an der Universität La Sapienza, wo er den Doktortitel \"Doktor beider Rechte\" erlangte. Nach seiner Priesterweihe am 18. Dezember 1859 war er Professor für Literatur in Vetralla, von diesem Posten trat er zurück, um weitere Studien in Rom zu machen. Er trat in das „Arbeitszimmer“ der Konzilskongregation als Offizier 1872 ein. 1875 wurde er Minutant der Congregatio de Propaganda Fide, zuständig für die Vereinigten Staaten. Der Hausprälat war seit 1883 als Ehebandverteidiger in der Konzilskongregation tätig. Der Papst ernannte ihn am 21. März 1884 zum Apostolischen Delegaten in Ecuador, Peru und Bolivien sowie zum Titularerzbischof von \"Amida\". Die Bischofsweihe spendete ihm der Kardinalpräfekt der Apostolischen Signatur, Lorenzo Baldisseri, am 27. April desselben Jahres in der Kirche Santa Maria Assunta auf dem Gelände des Päpstlichen Nordamerika-Kollegs; Mitkonsekratoren waren Mario Mocenni, Substitut des Staatssekretariates, und Domenico Maria Jacobini, Sekretär der \"Congregatio de Propaganda Fide\". Am 4. Juli 1885 wurde er Kanoniker der Lateranbasilika und erhielt am 11. Januar 1894 das Titularerzbistum \"Nazianzus\". Er war Prosekretär der Konzilskongregation seit dem 22. Oktober 1895 und stieg am 11. Januar 1900 zum Sekretär der Konzilskongregation auf. Papst Leo XIII. nahm ihn am 22. Juni 1903 als Kardinalpriester in das Kardinalskollegium auf und er erhielt am 25. Juni des gleichen Jahres die Titelkirche \"Santa Maria in Ara Coeli\". Er nahm am Konklave 1903, das Papst Pius X. wählte, teil. Am 11. März 1910 wurde er zum Kardinalpräfekt der Studienkongregation ernannt. Er wurde auf den Friedhof Campo Verano beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Beniamino Kardinal Cavicchioni (* 27. Dezember 1836 in Vejano; † 17. April 1911 in Rom) war Diplomat des Heiligen Stuhls und Kurienkardinal.", "tgt_summary": null, "id": 2321761} {"src_title": "Astroloba", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Hitomi Obara ringt seit 1989. Sie ist Hauptmann der japanischen Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte und startet für die \"Jieitai Taiiku Gakkō\" (, für die „Sportschule der Selbstverteidigungsstreitkräfte,“ ) in Nerima (Tokio). Ihr Trainer ist seit 2002 Kenji Fujikawa, der von Nationaltrainer Kazuhito Sakae unterstützt wird. Im September 2011 heiratete sie und nahm den Nachnamen Obara an. Im Juniorenalter trat Hitomi Obara bei den internationalen Meisterschaften noch nicht in Erscheinung. Ihren ersten Start bei einer internationalen Meisterschaft absolvierte sie im Jahre 2000, als sie in Seoul in der Gewichtsklasse bis 51 kg, der Gewichtsklasse, in der sie bis zum Jahre 2008 an den Start ging, Asien-Meisterin vor Yin Min, China, und Chang Wen-Hsia, Taiwan, wurde. Im gleichen Jahr startete sie auch erstmals bei der Weltmeisterschaft in Sofia und gewann dort ihren ersten WM-Titel vor Patricia Miranda aus den Vereinigten Staaten und Ida Hellström aus Schweden. 2001 wurde sie in Sofia erneut Weltmeisterin. Sie besiegte dabei Ida Hellström, Alena Iwanowna Kareicha, Weißrussland, Vanessa Boubryemm, Frankreich, Gao Yanzhi, China und Stephanie Murata aus den Vereinigten Staaten. In den Jahren 2002 und 2003 konnte Hitomi Obara nicht an internationalen Meisterschaften teilnehmen, weil sie in Japan von Chiharu Ichō als Nr. 1 in ihrer Gewichtsklasse abgelöst wurde. 2004 gelang es ihr auch nicht, sich für die Olympischen Spiele in Athen zu qualifizieren. Sie musste dazu in die Gewichtsklasse bis 48 kg abtrainieren, weil die Gewichtsklasse bis 51 kg nicht olympisch war. Chiharu Icho tat aber dasselbe und besiegte Obara bei der japanischen Olympiaausscheidung. Nach den Olympischen Spielen 2004 blieb Chiharu Icho in der Gewichtsklasse bis 48 kg. Hitomi Obara konnte deshalb bei den internationalen Meisterschaften wieder in der Gewichtsklasse bis 51 kg an den Start gehen. 2005 wurde sie in Wuhan auch gleich wieder asiatische Meisterin und in Budapest gewann sie ihren dritten Weltmeistertitel. Im Finale bezwang sie dabei Vanessa Boubryemm aus Frankreich. In den Jahren 2006, 2007 und 2008 wiederholte sie dann jeweils in der Gewichtsklasse bis 51 kg ihre Siege bei den Weltmeisterschaften. 2006 siegte sie in Guangzhou vor Lyndsay Belisle aus Kanada, 2007 in Baku vor Ren Xuecheng aus China und 2008 in Tokio vor Marjana Markowitsch aus Weißrussland. Für die Olympischen Spiele 2008 in Peking konnte sie sich in der Gewichtsklasse bis 48 kg wieder nicht qualifizieren. Sie scheiterte wieder an Chiharu Icho. Nach einem Jahr Pause (2009) und nach dem Rücktritt von Chiharu Icho im Jahre 2008 startet Hitomi Obara seit 2010 in der Gewichtsklasse bis 48 kg. In dieser Gewichtsklasse gewann sie dann bei der Weltmeisterschaft 2010 in Moskau ihren siebten Weltmeistertitel. In den entscheidenden Kämpfen besiegte sie dabei die Olympiasiegerin von 2008 Carol Huynh aus Kanada; diese hatte dort im Finale Chiharu Icho, Iwona Matkowska aus Polen und Lorissa Oorsak aus Russland besiegt. 2011 verwies Hitomi Obara bei der japanischen Meisterschaft die Junioren-Weltmeisterin Eri Tosaka auf den 2. Platz und holte sich bei der Weltmeisterschaft in Istanbul mit Siegen über Lenka Matejewa, Slowakei, Henriette Slattum, Norwegen, Carol Huynh, Zhao Shasha, China, und Maria Stadnik, Aserbaidschan, den achten Weltmeistertitel. Gegen Maria Stadnik gewann sie mit 2:1 Runden (2:3, 1:0, 1:0 Punkte). Bei den Olympischen Spielen 2012 in London gewann sie erstmals in ihrer langen Laufbahn verdientermaßen die Goldmedaille in der Klasse bis 48 kg. Auf dem Weg zu dieser Medaille besiegte sie Maroi Mezien aus Tunesien, Isabella Sambou aus dem Senegal, Carol Huynh und Maria Stadnik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hitomi Obara (jap., \"Obara Hitomi\"; geborene Sakamoto (jap. ); * 4. Januar 1981 in Hachinohe) ist eine japanische Ringerin. Sie gewann zwischen 2001 und 2011 achtmal den Weltmeistertitel in der Klasse bis 51 kg Körpergewicht sowie bei den Olympischen Spielen 2012 in London Gold in der Klasse bis 48 kg.", "tgt_summary": null, "id": 437156} {"src_title": "Roland Bauer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Es entstehen häufig Missverständnisse durch uneinheitliche Wortwahl und Begriffsbedeutungen in der deutschen und englischen Fachliteratur, sowie durch die in der Literatur oft abweichende Begriffsverwendung von den Vorschlägen der IUPAC. So bezeichnet in der deutschen (und besonders älteren) Literatur \"Polymerisation\" oft nur Kettenpolymerisationen. Zunehmend wird jedoch dem Vorschlag der IUPAC gefolgt und der Begriff Polymerisation als Oberbegriff für beliebige Polymerbildungsreaktionen verwendet, so auch in diesem Artikel. Die Bezeichnung Kettenpolymerisation (nach IUPAC \"chain polymerization\") ist in der deutschen Literatur – im Gegensatz zum klassischen Wort Polymerisation (siehe Begriffsklärung) – weitgehend IUPAC-konform. Der Begriff \"Polyreaktion\" wird gelegentlich als Synonym zu \"Polymerisation\" im modernen (hier definierten) Sinn verwendet, um eine Alternative zu dem doppeldeutig verwendeten Begriff zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Einteilung.", "content": "Polymerbildungsreaktionen verlaufen grundsätzlich ausgehend von niedermolekularen Ausgangsverbindungen (Monomeren) zu langkettigen, oft auch verzweigten, hochmolekularen Molekülen (Makromoleküle). In der Kunststoffchemie ist der Verlauf des Wachstums bei der Polymerbildung wichtig und lässt sich in Kettenwachstum und Stufenwachstum unterteilen.", "section_level": 1}, {"title": "Kettenwachstumsreaktion.", "content": "Beim Kettenwachstum (Kettenpolymerisation) erfolgt nach einer Startreaktion (Initiierung) eine fortwährende Anbindung von Monomeren (M) an die wachsende Polymerkette die aus \"i\" Monomereinheiten entstanden ist (P): In dieser Gleichung kann \"i\" alle ganzzahligen Werte ≥ 2 haben, da nicht zwischen Dimeren, Oligomeren oder Polymeren unterschieden werden soll. Ein solches Wachstum tritt auf, wenn nur die wachsende Polymerkette eine reaktionsaktivierende Funktionalität trägt. Es kann sich dabei um ein Radikal (radikalische Kettenpolymerisation), ein Kation (kationische Kettenpolymerisation), ein Anion (anionische Kettenpolymerisation) oder um einen koordinativen Komplex (koordinative Kettenpolymerisation) handeln. Die Bildung der Polymere verläuft als (unverzweigte) Kettenreaktion. Dieses Wachstum hat zur Folge, dass sich schon bei sehr niedrigen Umsätzen Makromoleküle bilden und große Mengen an Monomeren unverändert vorliegen.", "section_level": 2}, {"title": "Stufenwachstumsreaktion.", "content": "Stufenwachstum erfolgt, wenn die Monomere mindestens zwei funktionelle Gruppen tragen, die beide unabhängig voneinander reaktionsfähig sind; sie verlaufen nicht als Kettenwachstumsreaktionen. Bei diesem Wachstum bilden sich bei niedrigen und mittleren Umsätzen nur Dimere, Trimere und Oligomere. Erst bei fast vollständigem Umsatz der funktionellen Gruppen bilden sich hochmolekulare Produkte. In der folgenden Abbildung werden Monomere als Kreise symbolisiert. Die grünen Segmente der Kreise stellen zwei reaktive funktionelle Gruppen dar, die alle Monomere zu Beginn der Reaktion (0 % Umsatz) tragen. Bei 25 % Umsatz haben sich im Wesentlichen nur Dimere gebildet; die reaktiven Gruppen haben sich unter Ausbildung einer chemischen Bindung vereinigt. Selbst bei 75 % Umsatz liegen nur Oligomere vor. Um hochmolekulare Verbindungen zu bilden, ist ein fast vollständiger Umsatz nötig. Stufenwachstum lässt sich in Polyaddition und Polykondensation unterteilen.", "section_level": 2}, {"title": "Polyaddition.", "content": "Bei der Polyaddition (Additionspolymerisation, IUPAC: polyaddition) erfolgt das Wachstum über Additionsreaktionen. Als Erstes bilden sich aus den Monomeren (M) Dimere (P) und Trimere (P): Bei Fortschritt des Wachstums reagieren Addukte mit beliebigen Polymerisationsgrad miteinander. In der Reaktionsgleichung können \"i\" und \"j\" daher alle ganzzahligen Werte ≥ 2 tragen.", "section_level": 3}, {"title": "Polykondensation.", "content": "Polykondensation (Kondensationpolymerisation, IUPAC: polykondensation) verläuft über Kondensationsreaktionen. Daher wird bei jeder Reaktion ein Molekül (L), wie z. B. Wasser, abgespalten. Der Fortschritt des Wachstums ist ansonsten ähnlich der Polyaddition:", "section_level": 3}, {"title": "Verlauf des Kettenwachstums.", "content": "Der maximale, mittlere Polymerisationsgrad formula_1 wird bei der Kettenpolymerisation (1) schon bei geringen Umsätzen erreicht; das schnelle Wachstum wird durch Abbruchreaktionen beendet. Es liegt ein Gemisch aus dem (gewünschten) Polymer und vielen Monomeren vor. Im Verlauf der Reaktion erfolgt durch neue, zögerlich ablaufende Initiierung (Propagation) die Bildung von neuen, wiederum schnell wachsenden Polymerketten, die zu vollständigen Umsetzungen der Monomere führen können. Bei der Stufenpolymerisation (2) bilden sich bei fortschreitendem Umsatz nur Oligomere. Erst bei fast vollständigem Umsatz wird der maximale, mittlere Polymerisationsgrad erreicht. Bei der lebenden Polymerisation (3), einem Sonderfall der Kettenpolymerisation, wächst der Polymerisationsgrad kontinuierlich zum maximalen, mittleren Polymerisationsgrad an, da keine Abbruchreaktionen das Wachstum stoppen.", "section_level": 2}, {"title": "Biologische Polymerisationen.", "content": "In Lebewesen dienen Polymerisationsreaktionen u. a. zur Synthese von DNA und Proteinen. Sie verlaufen nach anderen und wesentlich komplexeren Mechanismen als zuvor aufgeführt. Sie beinhalten in der Regel eine temporäre Komplex-Bildung mit einer Matrize. So dient etwa in der Protein-Biosynthese die mRNA als Matrize, die einen Komplex mit Ribosomen eingeht. In der Folge wird die Sequenz der Matrize auf das neu gebildete Polymer übertragen. Die äußerst komplexen Mechanismen erlauben ein hohes Maß an Kontrolle über das finale Polymer. Biologische Polymerisationsreaktionen sind bislang nur in einigen Fällen technisch nutzbar gemacht worden, etwa in der Polymerase-Kettenreaktion oder in der enzymatischen Polymerisation von technischen Polymeren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Polymerisation (auch \"Polymerbildungsreaktion\", nach IUPAC \"Polymerization\" genannt) ist eine allgemeine Sammelbezeichnung für Synthesereaktionen, die gleichartige oder unterschiedliche Monomere in Polymere überführen. Als Sammelbezeichnung für technische Polymerisationen wird in deutschsprachiger Literatur gelegentlich das Wort Polyreaktion verwendet. ", "tgt_summary": null, "id": 1850619} {"src_title": "Hakkı Tunaboylu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Schulbesuch absolvierte Bonifacio ein Studium der Rechtswissenschaften und nahm nach Beendigung des Studiums eine Professur für Öffentliches Recht und Römisches Recht an der Universität Neapel an, an der er bis 1963 lehrte. Am 2. Oktober 1963 wurde er zum Richter am Verfassungsgericht, der \"Corte Costituzionale\", für eine zwölfjährige Amtszeit gewählt und trat dieses Amt am 25. Oktober 1963 an. Am 13. November 1964 wurde ihm das Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik verliehen. Am 23. Februar 1973 wurde er als Nachfolger von Giuseppe Chiarelli zum Präsidenten des Verfassungsgerichts gewählt und übte dieses Amt bis zu seiner Ablösung durch Paolo Rossi mit Ablauf seiner zwölfjährigen Amtszeit am 25. Oktober 1975 aus. Am 12. Februar 1976 wurde Bonifacio von Ministerpräsident Aldo Moro zum Minister für Begnadigungen und Justiz (\"Ministro di Grazia e Giustizia\") in dessen fünftes Kabinett berufen und übte dieses Amt auch während der dritten und vierten Amtszeit von Ministerpräsident Giulio Andreotti bis zum 20. März 1979 aus. Am 1. November 1976 wurde Bonifacio außerdem Professor für Öffentliches Recht an der Universität La Sapienza in Rom. Während seiner Amtszeit als Justizminister wurde er am 20. Juni 1976 zum Mitglied des Senats (\"Senato della Repubblica\") gewählt und gehörte diesem bis zum 1. Juli 1987 an. Zuletzt war er von August 1983 bis Juli 1987 Vorsitzender des Ständigen Ausschusses für Verfassungsangelegenheiten. Am 11. Mai 2011 benannte seine Geburtsstadt Castellammare di Stabia ihm zu Ehren posthum die \"Piazza Francesco Paolo Bonifacio\" im Ortsteil San Marco.", "section_level": 1}], "src_summary": "Francesco Paolo Bonifacio (* 3. Mai 1923 in Castellammare di Stabia, Provinz Neapel; † 14. März 1989 in Rom) war ein italienischer Jurist, Hochschullehrer und Politiker der Democrazia Cristiana (DC), der sowohl Richter als auch Präsident des Verfassungsgerichts (\"Corte Costituzionale\") sowie Justizminister Italiens war.", "tgt_summary": null, "id": 149625} {"src_title": "Johann IV. (Nassau-Saarbrücken)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Erstmals beschrieben wurde Åkermanit 1884 von I. H. L. Vogt, der das Mineral nach dem schwedischen Metallurgen und Hüttenfachmann Anders Richard Åkerman (1837–1922) benannte. Dieser hatte zu Analysezwecken einige Schmelzprodukte zur Verfügung gestellt, in denen das Mineral bzw. dessen synthetische Entsprechung zuerst entdeckt wurde. Später fand sich Åkermanit auch als natürliche Mineralbildung an verschiedenen Fundorten.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Åkermanit zur Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ und dort zur Abteilung der „Gruppensilikate (Sorosilikate)“, wo er zusammen mit Andrémeyerit, Barylith, Gehlenit, Gugiait, Hardystonit, Jeffreyit, Kaliobarylith, Melilith, Meliphan und Okayamalith die „Melilith-Gruppe“ mit der System-Nr. \"VIII/C.02\" bildete. Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Åkermanit ebenfalls in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Gruppensilikate (Sorosilikate)“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Art der Silikatgruppenbildung, der möglichen Anwesenheit weiterer Anionen und der Koordination der Kationen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung und seinem Aufbau in der Unterabteilung „SiO-Gruppen, ohne nicht-tetraedrische Anionen; Kationen in tetraedrischer [4] und größerer Koordination“ zu finden ist, wo es zusammen mit Barylith, Cebollit, Gehlenit, Gugiait, Hardystonit, Jeffreyit, Melilith und Okayamalith die „Melilith-Gruppe“ mit der System-Nr. \"9.BB.10\" bildet. Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Åkermanit in die Klasse der „Silikate und Germanate“, dort allerdings in die bereits feiner unterteilte Abteilung der „Gruppensilikate: SiO-Gruppen, generell ohne zusätzliche Anionen“ ein. Hier ist er zusammen mit Gehlenit, Melilith und Okayamalith in der „Melilith-Gruppe“ mit der System-Nr. \"55.04.01\" innerhalb der Unterabteilung der „“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Åkermanit kristallisiert tetragonal in der mit den Gitterparametern \"a\" = 7,84 Å und \"c\" = 5,01 Å sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle. Die Kristallstruktur enthält [SiO]-Gruppen, die gestreckt mit ihrer Längsachse parallel der c-Achse angeordnet sind. Zwischen den Silikat-Gruppen sind die Kationen Calcium und Magnesium eingebaut, wobei Calcium von je acht und Magnesium von je vier Sauerstoff-Ionen umgeben sind (siehe Koordinationszahl).", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Åkermanit neigt stark zur Zersetzung.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Åkermanit findet sich überwiegend als kristalliner Bestandteil in Eisenhüttenschlacken, aber auch Zementklinker können Åkermanit und Melilith enthalten. In der Natur bildet er sich durch Kontaktmetamorphose in kieselsäurehaltigen Kalkstein und Dolomiten sowie in Sanidinit-Fazies. Des Weiteren kann Åkermanit auch in alkalischen und calciumreichen Magmatischen Gesteinen entstehen. Als Begleitminerale treten unter anderem Diopsid und dessen eisen- und aluminiumhaltige Varietät \"Fassait\", Forsterit, Grossular, Larnit, Merwinit, Monticellit, Spurrit und Wollastonit auf. Insgesamt sind weltweit bisher (Stand: 2018) rund 50 natürliche und anthropogene (Schlackenhalden) Fundorte für Åkermanit bekannt. In Deutschland fand sich das Mineral unter anderem auf der Schlackenhalde der Herzog-Julius-Hütte bei Astfeld in Niedersachsen und im Steinbruch „Caspar“ am Ettringer Bellerberg bei Ettringen in der Eifel in Rheinland-Pfalz. Weitere Fundorte sind unter anderem der Berg Dupezeh bei Qala Diza (\"Qeladze\", قلعة دزة) im Irak; in der Hatrurim-Formation der israelischen Wüste Negev; am Monte Somma und am Monte Cavalluccio nahe Sacrofano in Italien; bei Hamada in Japan; Labrador, Oka und Saint-Joseph-du-Lac in Kanada; auf einer Schlackenhalde nahe Tsumeb in Namibia; bei Flekkeren in der norwegischen Kommune Skien; im Basaltsteinbruch bei Also-Rákos (\"Unter-Krebsenbach\") im Kreis Harghita in Rumänien; im Odikhincha-Massiv in der Region Krasnojarsk sowie in den Chibinen und bei Kowdor auf der Halbinsel Kola in Russland; bei Kilchoan auf der schottischen Halbinsel Ardnamurchan; bei Söråker in Schweden; auf der „Hendriksplaats Farm“ bei Mashishing (ehemals \"Lydenburg\") und in der „Wessels Mine“ bei Hotazel in Südafrika; bei Poličany/Kutná Hora (Schlackenlokalität) und Želénky/Duchcov in Tschechien sowie am Iron Hill im Gunnison County (Colorado), auf der Kaskadenkette (New York) und in der „Marble Canyon Mine“ im Culberson County (Texas) in den Vereinigten Staaten von Amerika.", "section_level": 1}], "src_summary": "Åkermanit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CaMg[SiO] und ist damit chemisch gesehen ein Calcium-Magnesium-Silikat. Strukturell gehört Åkermanit zu den Gruppensilikaten. ", "tgt_summary": null, "id": 613274} {"src_title": "Cameron Cobbold, 1. Baron Cobbold", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Traian Grozăvescu war der Sohn eines Rumänen und einer Serbin. In Lugoj besuchte er zunächst die Grundschule und das Lyzeum. Wegen seines früh erkannten Gesangstalents wurde er in den Chor des Komponisten Ion Vidu aufgenommen. In Budapest studierte er ab 1914 Jus und besuchte gleichzeitig die Musikakademie. Seinen Militärdienst während des Ersten Weltkriegs leistete er als Artillerieoffizier der österreichisch-ungarischen Armee an der italienischen Front. In dieser Zeit soll er während einer Kampfpause das Ave Maria von Bach-Gounod für seine Kameraden gesungen und dafür sogar von den italienischen Soldaten Applaus erhalten haben. Nach Kriegsende konnte er sein Studium (ob in Budapest oder in Bukarest und Klausenburg ist nicht klar.) abschließen. 1919 begann an der von Tiberiu Brediceanu geleiteten Oper von Klausenburg seine Karriere als Tenor. In Wien setzte er ab 1923 sein Gesangsstudium bei Franz Steiner fort. In dieser Zeit wurde er zunächst Solist an der Wiener Volksoper und später der Wiener Staatsoper. Erfolgreiche Auftritte hatte er auch an den Opern von Budapest, Berlin, Prag, Brünn, Salzburg und Oslo und wurde von Richard Strauss, Arturo Toscanini, Pietro Mascagni oder Franz Schalk geschätzt. In Berlin erhielt er 1926 einen Gastspielvertrag. Am 15. Februar 1927 wurde er in seiner Wohnung in der Lerchenfelder Straße in Wien-Neubau von seiner Frau Nelly erschossen. Die Aussagen von Zeugen und Sachverständigen über das Privatleben der Eheleute wurden von der Presse ebenso breitgetreten wie auch der Umstand, dass er am Abend vor seiner Ermordung in Rigoletto „\"Ach, wie so trügerisch sind Weiberherzen\"“ gesungen hatte. Nelly Grozăvescu wurde vom Staranwalt Heinrich Steger verteidigt. Grozăvescu, die kurz zuvor eine Fehlgeburt erlitten hatte, wurde deswegen von den Geschworenen Sinnesverwirrung zugestanden und am 25. Juni 1927 freigesprochen. Traian Grozăvescu wurde nach Lugoj überführt und dort beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Traian Grozăvescu (* 21. November 1895 in Lugoj, Königreich Ungarn, Österreich-Ungarn; † 15. Februar 1927 in Wien, Österreich) war rumänischer Opernsänger (Tenor).", "tgt_summary": null, "id": 404873} {"src_title": "Der Galgenbaum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Leopold David de Rothschild wurde im Mai 1927 als jüngstes von vier Kindern und zweiter Sohn von Lionel Nathan de Rothschild und dessen Frau Marie Louise Eugénie Beer geboren. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er für drei Jahre, zusammen anderen Kindern der weitverzweigten Rothschildfamilie, nach Nordamerika geschickt. 1943 kehrte er nach England zurück. Er besuchte die \"Harrow School\" in Harrow on the Hill, im Londoner Stadtbezirk London Borough of Harrow, leistete zwei Jahre seinen \"National Service\" in der Royal Navy auf der HMS Kenya, einem Leichten Kreuzer der Crown-Colony-Klasse, und studierte anschließend am Trinity College der University of Cambridge. Nach Beendigung seines Studiums wurde er im Bankengewerbe tätig und sammelte in verschiedenen Banken erste Erfahrungen. Schließlich wechselte er zur N M Rothschild & Sons. Bereits seit 1956 Partner, wurde Rothschild 1970 Direktor bei N M Rothschild & Sons. Als Direktor der setzte er sich für die Verstärkung der Aktivitäten von N M Rothschild & Sons in Lateinamerika, vor allem in Mexiko, Brasilien und Chile, ein. In Brasilien unterstützte er die Finanzierung der Rio-Niterói-Brücke. Von 1970 bis 1983 war er Direktor bei der Bank of England, sowie von 1982 bis 1995 Direktor bei der Sun Alliance & London Insurance. Neben seiner Karriere im Bankenwesen setzte sich Rothschild auch für die Förderung von Musik und Kunst ein. Ein anderes Steckenpferd von ihm waren Dampflokomotiven. So war er unter anderem Mitglied des \"National Railway Museum Advisory Committee\". Von 1975 bis 1997 war er Trustee im \"Glyndebourne Arts Trust\". Von 1987 bis 1997 war er Trustee des National Museum of Science and Industry. Von 1988 bis 1999 war er Vorsitzender des \"Council\" des Royal College of Music. Von 1990 bis 2000 war Rothschild Mitglied im \"Council\" des \"Winston Churchill Memorial Trust\". 2001 wurde er Präsident des English Chamber Orchestra. Ein Jahr später dann auch des Bach Choir. In diesem hatte er für ungefähr 50 Jahre gesungen. Rothschild war Fellow des Royal College of Music. Rothschild war unverheiratet und hatte keine Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leopold David de Rothschild CBE, RD (* 12. Mai 1927 in London; † 19. April 2012) war ein britischer Bankier.", "tgt_summary": null, "id": 1491372} {"src_title": "Der Mann aus dem Westen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Band wurde 1959 von Robert Ward (Gesang, Gitarre), Marshal Jones (Bass), Clarence Satchell (Saxophon, Gitarre), Cornelius Johnson (Schlagzeug) und Ralph Middlebrooks (Trompete, Posaune) in Dayton, Ohio als „Ohio Untouchables“ gegründet. Am Anfang wurde sie als Begleitband der Detroiter Gruppe „The Falcons“ bekannt. 1963 verließ Frontmann Robert Ward wegen einer Solokarriere die Band, die anderen vier Mitglieder blieben in der Gruppe. Im selben Jahr kamen Gregory Webster (Schlagzeug) und Leroy „Sugarfoot“ Bonner (Gitarre) sowie Bobby Lee Fears und Dutch Robinson (beide Gesang) dazu. 1970 löste sich die Gruppe erneut auf. Aber kurze Zeit später gründeten Bonner, Satchell, Middlebrooks, Jones und Webster die Ohio Players mit Bruce Napier (Trompete), Charles Dale Allen (Gesang), Marvin Pierce (Posaune) und Billy Beck (Keyboard) erneut. Ein Jahr später hatte die Formation mit ihrem zweiten Studioalbum \"Pain\" abermals einen Erfolg in den USA. 1973 landete die Gruppe mit \"Funky Worm\" ihren ersten großen Erfolgshit; der Song schaffte es auf Platz 1 in den Billboard R&B-Charts und Platz 15 der Popcharts. Außerdem wurden im selben Jahr Billy Beck durch Walter Morrison und Gregory Webster durch James Williams ersetzt. Später kamen dann noch Clarence Willis (Gitarre, Gesang) und Robert Jones (Perkussion) dazu. Zwischen 1973 und 1976 hatten die Ohio Players sieben Top-40-Hits in den Billboard Hot 100, darunter \"Fire\" und \"Love Rollercoaster\", die sowohl in den R&B- als auch in den Popcharts Platz 1 erreichten. Auch \"Sweet Sticky Thing\" kletterte 1975 auf die Spitzenposition der R&B-Charts, kam in den Popcharts jedoch nicht über Platz 33 hinaus. 1976 hatte die Gruppe mit \"Who’d She Coo?\" ihren einzigen Erfolg im Vereinigten Königreich, wo das Lied auf Platz 43 der Charts stieg. In den R&B-Charts war es der fünfte und letzte Nummer-eins-Hit der Ohio Players, in den Popcharts der letzte Top-20-Erfolg. Bis 1988 platzierten sich noch diverse Singles auf mittleren Positionen der R&B-Charts, lediglich \"O-H-I-O\" schaffte es 1977 in die R&B-Top-10. Am 30. Dezember 1995 starb Clarence Satchell 55-jährig an einem Gehirnaneurysma, im November 1997 Ralph Middlebrooks 58-jährig und am 25. Dezember 2008 Robert Ward 70-jährig.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studioalben.", "content": "Weitere Studioalben", "section_level": 2}, {"title": "Kompilationen.", "content": "Weitere Kompilationen", "section_level": 2}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles Sonstige Chartplatzierungen", "section_level": 2}], "src_summary": "Ohio Players war eine amerikanische R&B-, Soul- und Funkband aus Dayton, Ohio. Ihre erfolgreichsten Hits waren \"Fire\" und \"Love Rollercoaster\".", "tgt_summary": null, "id": 1650971} {"src_title": "Xan Cassavetes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der See war Teil eines teilweise endorheischen Beckens am Südende des San Joaquin Valleys, das mit rund 42.000 km2 Fläche etwa zehn Prozent der Fläche von Kalifornien ausmacht und zwischen der Sierra Nevada im Osten und dem Kalifornischen Küstengebirge im Westen liegt. Er lag in einer durch tektonische Absenkungen entstandenen Landschaft, die durch Flussablagerungen nur wenig Höhenunterschiede aufweist und durch Schwemmkegel des Kings River und des Los Gatos Creek vom nördlichen San Joaquin Valley abgetrennt ist. Der Tulare Lake war der größte Endsee in diesem Becken, die drei anderen – Kern Lake, Buena Vista Lake und Goose Lake – hatten zusammen nicht einmal ein Zehntel seiner Fläche. Bedingt durch die geringen Höhenunterschiede schwankte die Seefläche je nach Jahreszeit bzw. Trockenperioden stark. In Jahren mit durchschnittlichen Niederschlägen stieg der Wasserspiegel um einen Meter, in niederschlagsreichen Jahren um bis zu drei Meter. Dabei wurden die weiten Schilf- und Sumpfgürtel um den See überschwemmt. Überstieg der Wasserspiegel eine Höhe von 63 m über dem Meeresspiegel, konnte der See die Fließrichtung des Fresno Slough, eines 64 Kilometer langen und bis zu 76 Meter breiten versumpften, natürlichen Kanals am Nordende des Sees, umkehren und sein Wasser in den San Joaquin River abführen. Dies geschah zwischen 1850 und 1878 in 19 von 29 Jahren. Bei seinem höchsten Wasserspiegel auf 66 m in den Jahren 1862 und 1868 hatte der See eine Fläche von über 2.000 km2 und war über 10 Meter tief. Die Abflussmenge im Jahr 1862 wird auf etwa 220 Mio. m3 Wasser geschätzt. In trockenen Jahren war der flache See deutlich kleiner. Die stark veränderlichen Uferlinien konnten auch durch kräftige Winde um mehrere Kilometer verschoben werden. Abhängig von Klimaänderungen schwankte die Fläche des Sees im Holozän mehrfach zwischen nur wenigen bis hin zu seiner Maximalgröße von über 2.000 km2. Es wird vermutet, dass der See in den Trockenperioden von 892 bis 1112 und von 1209 bis 1350 entweder ausgetrocknet oder zumindest sehr klein gewesen sein muss. Erst die steigenden Temperaturen und Niederschlagsmengen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ließen den See häufiger überlaufen. Ohne die in den 1860er-Jahren einsetzende Umleitung von Flüssen und vermehrte Wasserentnahme hätte der Tulare Lake im 20. Jahrhundert vermutlich in 40 % der Jahre in den San Joaquin River entwässert.", "section_level": 1}, {"title": "Zuflüsse.", "content": "Die vier Hauptzuflüsse des Tulare Lake kamen alle aus der Sierra Nevada und bildeten in der Ebene breite Binnendeltas mit zahlreichen Kanälen und Sumpfgebieten, die zeitweise trockenfallen konnten. Im Süden schuf der Kern River unterhalb von Bakersfield eine klar abgegrenzte Sumpfebene und ließ den Großteil seines Wassers im Kern Lake und Buena Vista Lake, ein kleinerer Teil floss weiter bis zum Tulare Lake. Die nördlich anschließenden Flusssysteme von White River und Deer Creek führten zu wenig Wasser, um im Großteil des Jahres bis zum Tulare Lake zu führen, was nur bei Hochwasser geschah. Der Tule River, der kleinste Zufluss des Sees, bildete ab Porterville einen Schwemmkegel, den er wegen seiner kleinen Mündungsarme bei Hochwasser regelmäßig überflutete. Im Nordwesten mündete der Kaweah River bei Visalia in die Ebene und teilte sich in vier große und zahlreiche kleine Kanäle, die zu ausgedehnten Sumpfgebieten führten. Nördlichster und wichtigster Zufluss mit etwas der Hälfte des zugeführten Wassers war der Kings River mit seinem großen Schwemmkegel, der die Senke auf ihrer östlichen Seite vom San Joaquin River abtrennte. Der größte Teil seines Wasser floss durch lang gezogene Sumpfgebiete Richtung Tulare Lake, während eine kleinere Menge zum San Joaquin River geführt wurde. Aus der westlich gelegenen, trockenen Küstenkette erreichte kein Fluss den See. Die Region, in der der See lag, hat ein Klima ähnlich dem Mittelmeer, sodass 80 % der Niederschläge mit einer jährlichen Gesamtmenge von durchschnittlich unter 400 mm zwischen November und März fallen, von denen drei Viertel wieder verdunsten. 98 % des Oberflächenwassers im Becken stammen aus der Sierra Nevada, hauptsächlich aus der Zeit der Schneeschmelze von April bis Juli, die restlichen 2 % aus der Küstenkette.", "section_level": 1}, {"title": "Das Ende des Sees.", "content": "Am Ufer des Tulare Lake lebten die Yokut-Indianer, die es aufgrund des Wild- und Fischreichtums der Gegend zur höchsten Bevölkerungsdichte Nordamerikas in der Vor-Kolonialzeit brachten, das Ökosystem des Sees aber nicht störten. Die Ankunft der Europäer und die Einführung der Landwirtschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts markierten den Anfang der umfassenden Umgestaltung der Region. Das Hochwasser von 1861/62, das die Abflusswege der Flüsse stark veränderte, und das Hochwasser von 1867/68, das höchste seit Ankunft der Europäer, führten zum letzten Mal zur Maximalausdehnung des Sees. Schon 1871 waren weite Gebiete landwirtschaftlich genutzt, die zahlreichen Mündungsarme der vier Flüsse, besonders des Tule River und des Kaweah River, wurden in Bewässerungskanäle umgewandelt. 1872 wurde der Kings River gänzlich zum San Joaquin River umgeleitet, wodurch der Wasserstand des Tulare Lake soweit sank, dass schon in den 1880er-Jahren Teile des ursprünglichen Seebodens landwirtschaftlich genutzt werden konnten. Gleichzeitig stieg der Salzgehalt des Sees so stark an, dass viele Fischarten nicht mehr überleben konnten. 1899 wird der See das erste Mal als ausgetrocknet beschrieben, das Ende der Fischerei war erreicht. Obwohl bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts an den Oberläufen der Flüsse immer mehr Dämme zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen und zur Trinkwasserversorgung errichtet wurden, entstanden in niederschlagsreichen Jahren immer wieder größere Wasserflächen, so von 1906 bis 1917. Die anschließende Trockenperiode ließ den See wieder schrumpfen. In den 1920er-Jahren kaufte James Griffin Boswell aus Georgia rund 200 km2 des ehemaligen Seebodens, um darauf Baumwolle anzupflanzen. Sein gleichnamiger Neffe, der den Besitz auf rund 650 km2 allein in Kalifornien vergrößerte und damit zum größten Baumwollproduzenten des Landes wurde, legte schließlich die Reste des Sees trocken. In den Jahren 1937 bis 1946 und 1950 bis 1953 entstand der See wieder neu, da die Be- und Entwässerungskanäle die anfallenden Wassermengen nicht mehr abführen konnten. So konnte er während des Zweiten Weltkriegs als Nebenflugplatz der Naval Air Station Alameda für Flugboote genutzt werden. Im 20. Jahrhundert wurden vier sogenannte \"storage cells\" auf einer Fläche von rund 80 km2 hauptsächlich im südlichen Teil der Senke eingerichtet, um Hochwasser aufnehmen zu können. Diese Flächen sind durch Deiche begrenzt und werden nicht mehr landwirtschaftlich genutzt. Die Deiche brachen bei den besonders starken Hochwassern 1969, 1983 und zuletzt 1997. 1969 wurden dabei 360 km2 Land überschwemmt und der neu entstandene Tulare Lake erreichte mit einem Wasserspiegel von 58,6 Meter den höchsten Stand in diesem Jahrhundert. 1983 übertrafen die Überschwemmungsflächen sogar 400 km2, der See erreichte aber nicht wieder den Wasserstand von 1969. In beiden Fällen dauerte das Abpumpen des Wassers länger als ein Jahr. Es gibt Pläne zur Wiederherstellung zumindest eines Teils des Tulare Lake. Dieser könnte zukünftige Hochwasser aufnehmen und gleichzeitig als Wasserspeicher für trockene Jahre im San Joaquin Valley, der weltweit produktivsten landwirtschaftlichen Region, dienen. 2001 hat einer der größten Anbauer von Baumwolle im Tulare-Becken wegen stark gesunkener Weltmarktpreise die Produktion eingestellt und in Zusammenarbeit mit dem Bundesstaat Kalifornien einen kleinen Teil seiner Anbaufläche zu einem Feuchtgebiet renaturiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tulare Lake war ein See im südlichen San Joaquin Valley im heutigen Kings County in Kalifornien. Bis ins späte 19. Jahrhundert war er der Fläche nach der zweitgrößte Süßwassersee (nach dem Michigansee), der vollständig in den Vereinigten Staaten lag. Als seinen Zuläufen immer mehr Wasser für die wachsenden Städte und zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen entnommen wurde, trocknete er aus. Sein Name leitet sich von \"tule rush\" ab, der englischen Bezeichnung der Teichbinsenart \"Schoenoplectus acutus\", die an seinen sumpfigen Ufern wuchs, und ist Namensgeber des Tulare County, aus dem Kings County 1893 ausgegliedert wurde.", "tgt_summary": null, "id": 488824} {"src_title": "Kayalıpınar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technologie.", "content": "Im Laufe der Jahre brachte die Gemeinschaft mehrere Erfindungen hervor, darunter eine Wippe, die eine Wasserpumpe antreibt, und ein auffälliges Windrad im Design einer Sonnenblume, die den Ebenen Kolumbiens gut angepasst ist. Lugari hebt hervor, dass man soziale Experimente nicht einfach aus den gemäßigten Klimazonen importieren kann. In Gaviotas hat man es sich zum Ziel gemacht, immer solche Lösungen zu suchen, die die Probleme in der Gemeinschaft vor Ort lösen. Da bestehende Lösungen oft nur kostspielig angepasst werden können, bestehen die Erfindungen aus Gaviotas häufig aus Änderungen bestehender Produktionsmittel, durch die sich Dinge preiswert herstellen lassen, die sonst unerschwinglich wären. Eine der verbreitetsten Entwicklungen aus Gaviotas ist eine Wasserpumpe, die Grundwasserschichten anzapft, die sechsmal tiefer liegen als normal, und das mit weniger Aufwand. Andere Pumpen in der Region hoben und senkten einen Kolben in der Pumpe, während die Ingenieure in Gaviotas eine Pumpe schufen, die stattdessen den Kolben ruhen lässt und dafür einen PVC-Mantel um ihn herum bewegt. Als führende Solarkollektorhersteller die Kosten und die aufwändige Herstellung von leistungsfähigen Solarkollektoren erläuterten, die in der oft bedeckten Gegend genügend Sonnenwärme einfangen würden, bauten die Ingenieure von Gaviotas eigene Kollektoren zur Warmwasserbereitung aus einfachen Baumaterialien, die den besonderen Erfordernissen der Gegend besser angepasst waren. Die Ökosiedlung stellt auch einige Baumaterialien selbst her, darunter einen einzigartigen Ziegel aus dem Erdboden der Region. Man nimmt an, dass die Savanne in präkolumbianischer Zeit ein Teil des Regenwalds des Amazonas war, dass sich die Regenwaldgrenze aber im Laufe der Jahrhunderte immer weiter verschob. Die Ökosiedlung Gaviotas ist bekannt dafür, dass sie mehr als anderthalb Millionen Bäume in der Gegend anpflanzte. Das geschah ursprünglich, um zu sehen, was dort auf dem ausgelaugten Boden der Llanos überhaupt wachsen würde. Inzwischen sind sie zum herausstechenden Merkmal des dortigen Graslands geworden. Unter dem sich bildenden Blätterdach siedelten sich wegen des tropischen Klimas wieder Regenwaldpflanzen an, die dort früher heimisch waren. Das Harz, das man von diesen Bäumen erntet, ist inzwischen eine nachhaltige Einnahmequelle für Gaviotas. Die Siedlung versorgt sich weitgehend selbst. Zu manchen Jahreszeiten wird Dieseltreibstoff benötigt. Derzeit wird daran gearbeitet, Biodiesel herzustellen und zu vermarkten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der pragmatische Ansatz unterscheidet Gaviotas von vielen Philosophien und Ideologien. Anfangs wurde das Projekt von den Vereinten Nationen finanziell gefördert sowie von Gruppen, die umweltfreundliche Lösungen für das Wachstum der Bevölkerung in der Dritten Welt suchten. Als diese in den 1990er Jahren ihre Förderung einstellten, mussten die Bewohner sich anderswo nach einem Einkommen umsehen. Sie erkannten, dass der große Kiefernwald eine enorm nachhaltige Quelle für Harz und die vielen daraus herstellbaren Produkte wie Terpentin, Kolophonium und Musikinstrumente ist. Die Umwandlung der Llanos bringt den Bewohnern ein blühendes Leben, doch ist das kein Beispiel für die Anwendung eines Niedrigtechnologie-Ansatzes. Gaviotas ist weitgehend unpolitisch. Diese Strategie hat es der Siedlung ermöglicht, in der Nachbarschaft von Kokapflanzern, paramilitärischen Gruppen, Militär und Guerillakämpfern zu gedeihen. Auch zu vielen öko-anarchistischen Gruppen besteht eine Distanz, weil es anfangs eine enge Bindung an die UNO und die kolumbianische Regierung gab. Artikel auf Englisch:", "section_level": 1}], "src_summary": "Gaviotas (spanisch für \"Möwen\") ist eine Ökosiedlung in der östlichen Savanne Kolumbiens (Bezirk Vichada). Sie wurde im Jahr 1971 von Paolo Lugari gegründet, der Ingenieure und Wissenschaftler dorthin brachte, um zu erkunden, wie man in einem der unwirtlichsten Gebiete Südamerikas nachhaltig leben könnte. Heute leben dort etwa 200 Menschen.", "tgt_summary": null, "id": 220372} {"src_title": "Tarzeena: Jiggle in the Jungle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Distrikt liegt im Südosten von Andhra Pradesh. Er wird im Westen vom Distrikt YSR, im Norden vom Distrikt Prakasam, im Osten vom Golf von Bengalen und im Süden vom Distrikt Chittoor und vom Bundesstaat Tamil Nadu umrahmt. Die Küstenlänge beträgt 169 km. Der Distrikt hat eine Fläche von 13.076 km2 und gehört somit zu den flächenmäßig mittelgroßen Distrikten in Andhra Pradesh. Von der Fläche sind 2.519 km2 (19,3 Prozent) bewaldet. Die bedeutendsten Flüsse im Bezirk sind Pennar, Kandaleru, Swarnamukhi und Upputeru. An der Südgrenze des Distrikts liegt der Pulicat-See. Daneben gibt es noch mehrere Stauseen im Distrikt Sri Potti Sriramulu Nellore.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima des Bezirks charakterisiert sich durch heiße Sommer und ist im Allgemeinen trocken, außer während der Monsunzeit. Das Klima wird in vier Jahreszeiten aufgeteilt. März bis Mai ist Sommerzeit mit großer Trockenheit und hohen Temperaturen. Der Südwestmonsun ab Anfang Juni bis zur zweiten Oktoberwoche bringt ersten ergiebigen Regen. Der anschließende Nordostmonsun bis Ende Dezember bringt noch größere Regenmengen. In den Monaten Januar und Februar ist Winter mit kühleren Temperaturen. Der langjährige Durchschnitt der Niederschlagsmenge beträgt 1095 mm pro Jahr. Der Südwestmonsun bringt 337 mm und der Nordostmonsun 665 mm der jährlichen Regenmenge. Sonst fällt nur noch wenig Regen. Dies führt zur Austrocknung der Anbauflächen in der Trockenzeit, die von Januar bis Mai dauert. Der kälteste Monat ist der Dezember (Durchschnitt 23,39 °C; Tagesminimum 19 °C, -maximum 28 °C), der wärmste der Mai (Durchschnitt 32,42 °C; Minimum 26 °C; Maximum 38 °C). Während der Monsunzeit herrscht eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 80 Prozent. Diese fällt in der Trockenperiode auf 30 Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Bei der letzten Volkszählung 2011 wurden 2.966.082 Einwohner gezählt. Davon waren 1.493.254 Männer (50,3 Prozent) und 1.472.828 Frauen. 2001 gehörten zu den Dalit 587.157 (22,0 Prozent), zu den Adivasi 242.257 (9,1 Prozent) Menschen. 2011 lebten 862.309 Personen (29,07 Prozent der gesamten Anzahl Bewohner) in städtischen Gebieten. Die Mehrheit der Bevölkerung des Distrikts Sri Potti Sriramulu Nellore spricht Telugu. Im ganzen Bezirk gibt es 1.110 bewohnte Dörfer.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung des Distrikts nach Bekenntnissen.", "content": "Eine klare Mehrheit der Einwohnerschaft gehört zu den Hindus. Eine zahlenmäßig bedeutende religiöse Minderheit sind die Muslime mit über 9 Prozent. Eine kleinere Minderheit sind die Christen. Die genaue religiöse Zusammensetzung der Bevölkerung zeigt folgende Tabelle:", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Wie überall in Indien wächst die Einwohnerzahl im Distrikt Sri Potti Sriramulu Nellore seit Jahrzehnten stark an. Die Zunahme betrug zwischen den letzten beiden Volkszählungen nur noch 11,15 Prozent und ist auch in absoluten Zahlen immer noch bedeutend. Von 2001 bis 2011 nahm die Bevölkerung um fast 300.000 Menschen zu. Die genauen Zahlen verdeutlicht folgendes Diagramm:", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutende Orte.", "content": "Einwohnerstärkste Ortschaft des Distrikts ist der Hauptort Nellore mit rund 380.000 Bewohnern. Weitere bedeutende Städte mit über 50.000 Einwohnern sind Kavali und Gudur.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Der Großteil der Bevölkerung ist in der Landwirtschaft beschäftigt. Hauptsächlich werden Reis, Tabak, Zuckerrohr, Sonnenblumen, Südfrüchte (Orangen und Mangos) und Chili angebaut. Daneben ist die Fischerei ein bedeutender Erwerbszweig. Die Handweberei verschafft vielen Leuten ein Einkommen. Es gibt im ganzen Distrikt zahlreiche kleine Industrieunternehmen in verschiedenen Sparten. In den Städten leben die Leute vom Handel mit Gütern und Dienstleistungen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Bezirk gehörte bis zum 1. Oktober 1953 zum Madras State. Danach bis 1956 zu Andhra State. Seither ist Sri Potti Sriramulu Nellore eine Verwaltungseinheit im damals neu geschaffenen Staat Andhra Pradesh. Der Distrikt wurde 2008 nach dem Freiheitskämpfer Potti Sriramulu umbenannt. Bis zu diesem Zeitpunkt trug er denselben Namen wie der Hauptort, Nellore.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung.", "content": "Der Distrikt umfasst 46 Mandals (Talukas) und 1.110 bewohnte Dörfer. Politisch ist der Distrikt heute in die drei Steuerbezirke Gudur, Kavali und Nellore eingeteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sri Potti Sriramulu Nellore (Telugu: శ్రీ అమరజీవి పొట్టి శ్రీరాములు నెల్లూరు జిల్లా) ist einer von 13 Distrikten des indischen Bundesstaats Andhra Pradesh. Der Verwaltungssitz ist die Stadt Nellore.", "tgt_summary": null, "id": 601361} {"src_title": "Yuki Irie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Strawinsky berichtet in seiner Schrift „Erinnerungen“ (1936): „Bei dieser Arbeit [zu „Pétrouchka“] hatte ich die hartnäckige Vorstellung einer Marionette, die plötzlich Leben gewinnt und durch das teuflische Arpeggio ihrer Sprünge die Geduld des Orchesters so sehr erschöpft, dass es sie mit Fanfaren bedroht. Daraus entwickelt sich ein schrecklicher Wirrwarr, der auf seinem Höhepunkt mit dem schmerzlich-klagenden Zusammenbruch des armen Hampelmannes endet.“ Ursprünglich als konzertantes Stück für Klavier und Orchester konzipiert, wurde Strawinski vom Leiter der „Ballets Russes“, Sergei Djagilew überzeugt, aus diesem Werk das Ballett „Pétrouchka“ zu machen. Dabei blieben für das Klavier nur Episoden als Orchester-Solo-Instrument übrig. Der Pianist Arthur Rubinstein beschreibt in seinen Memoiren seine Diskussionen mit Strawinski bezüglich der Möglichkeiten des Klaviers, das der Komponist ausschließlich für ein Schlaginstrument hielt. \"„Ich ging zum Flügel und spielte Teile aus ‚Pétrouchka’, vor allem die Musik in Pétrouchkas Zimmer. Stravinsky vergaß auf der Stelle alles, was vorangegangen war und wurde ganz professionell. ‚Wie bringen sie es fertig, dass ihre Bässe so klingen? Haben sie eine spezielle Pedaltechnik?’ ‚Ja selbstverständlich. Ich halte mit dem Fuß die noch vibrierenden Bässe und kann deshalb im Diskant die Harmonien wechseln. ‘Und’ fuhr ich spaßhaft fort, ‘das von ihnen so gehasste Klavier kann noch viel mehr.’ Igor war nun ganz versöhnt. ‘Ich schreibe Ihnen eine Sonate auf Motive aus ‚Pétrouchka’.“\" Die „Trois mouvements de Pétrouchka“ für Klavier von Igor Strawinsky sind eines der schwierigsten und virtuosesten Werke der Klavierliteratur. Stravinsky komponierte die Klaviertranskription im Jahre 1921 und widmete sie Arthur Rubinstein. Im zweiten Satz „Chez Pétrouchka“ lässt sich Strawinskys Vorstellung vom Tasteninstrument deutlich erkennen: C-Dur gegen Fis-Dur, weiße gegen schwarze Tasten. Der dritte Satz „La semaine grasse“ stellt an den Spieler vor allem hohe Ansprüche an seine Sprung- und Schlagtechnik. Für die Notierung des letzten Satzes verwendet Strawinsky fast immer drei, teilweise aber auch vier Systeme.", "section_level": 1}, {"title": "Interpreten.", "content": "Aufgrund der enormen Schwierigkeiten des Werks hat es bislang nur wenige Interpreten gefunden. Zu ihnen gehören Alfred Brendel, Emil Gilels, Wladimir Horowitz, Maurizio Pollini, Alexis Weissenberg, Daniil Trifonow, Christopher Park, Elena Kuschnerova, die jungen Pianistinnen Yuja Wang aus China und Chatia Buniatischwili aus Georgien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Trois mouvements de Petrouchka („Drei Sätze aus Petruschka“) ist der Titel eines Arrangements für Klavier solo des Balletts „Pétrouchka“ des russischen Komponisten Igor Strawinsky.", "tgt_summary": null, "id": 1956633} {"src_title": "Postmillenarismus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lee Man-hee wurde laut einer Eigendarstellung am 15. September 1931 als Kind einer armen Familie in Cheongdo geboren. Nach eigener Aussage stammt er von einer ca. 500 Jahre alten Königsfamilie ab. 1948 wurde er von baptistischen Missionaren aus dem Ausland getauft. 1957 erfolgte sein Beitritt zur Jondogwan-Gemeinde und 1967 zur endzeitlichen Gemeinschaft „Tempel des Zeltes“ in Gwacheon, Provinz Gyeonggi-do. Ihm sei eine Offenbarungserfahrung zuteilgeworden, in der er beauftragt worden sei, die Zwölf Stämme Israels des Reiches Gottes zu errichten. Daraufhin gründete er am 14. März 1984 die Neuer Himmel, Neue Erde – Kirche. Die in Anlehnung an verwendete koreanische Eigenbezeichnung „Shincheonji“ bedeutet „Neuer Himmel, neue Erde“, die in der Gemeinschaft bereits erschienen sein sollen. Zumindest seit 2006 ist die Gruppe auch in Deutschland aktiv. Bis vor kurzem verwendete sie auf ihrer Webpräsenz auch den Namen „Healing All Nations“. Lee geht es vor allem um ein neues Verständnis der Endzeit, in der er selbst als der „verheißene Pastor“ und die Shincheonji-Kirche als die in genannte Schar der 144.000 „Versiegelten“ eine heilsgeschichtliche Rolle spielen wollen. Lee hat mehrere Bücher über die Erfüllung der Prophezeiungen des Neuen Testaments verfasst, die über die Shincheonji-Kirche verlegt werden, z. B. „Die Schöpfung von Himmel und Erde“, „Die Offenbarung und menschliche Auslegung“, „Die Wirklichkeit der Offenbarung“, „Das Lebenswerk von Jesus“ und „Das Heiligtum der Wahrheit I, II“. Lee unternahm zwei Pilgerreisen an die Orte der Ereignisse des Neuen Testaments in Ägypten, Berg Sinai, Israel, Türkei, Griechenland und Rom. Er ist Vorsitzender von verschiedenen von ihm gegründeten Kulturzentren. Im März 2020 wurde im Zusammenhang mit der Coronavirus-Epidemie eine Mordanzeige gegen ihn erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten der Shincheonji-Kirche.", "content": "Die Shincheonji-Kirche, die vom ehemaligen Sektenbeauftragten der Evangelischen Berlin-Brandenburgischen Kirche, Thomas Gandow, als „Sekte“ beschrieben wird, organisiert sich in Anlehnung an und deren Analogie zur alttestamentlichen Organisationsform Israels in 12 Stämmen, von denen jeder 12.000 Mitglieder gewinnen soll. Die meisten Stämme befinden sich in Südkorea; dort gibt es 45 Kirchengemeinden. Nach eigenen Angaben unterhält die Shincheonji-Kirche außerdem weltweit über 300 Bibelschulen. Diese seien in Korea und international in den USA, Kanada, China, Philippinen, Japan, Indien, Australien, Südafrika, Deutschland (z. B. in Berlin und in Frankfurt am Main), Spanien, den Niederlanden, Frankreich und Österreich mit mehr als tausend Klassen vertreten. 2010 wurde eine Zahl von über 70.000 Mitgliedern geschätzt. Es wird in eigenen Publikationen stets hervorgehoben, dass die Lehre, die in den Shincheonji-Bibelschulen gelehrt wird, ausschließlich auf dem ursprünglichen Wortlaut der Bibel basiere. Die etablierten Kirchen vor allem in Korea (hier die presbyterianische und die calvinistische Kirche) werden abgelehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Bibelschulen und Mitgliederwerbung.", "content": "Die Shincheonji-Kirche wirbt besonders in bereits bestehenden christlichen Gemeinden und Bibelstudiengruppen um neue Mitglieder. Die in dieser Hinsicht aktiven Mitarbeiter der Bewegung werden in Anlehnung an „Harvester“ (Schnitter) genannt. Interessierten wird zunächst ein einführendes Bibelstudium angeboten. Die Endzeitlehren der Gruppe werden darin laut Thomas Gandow, dem ehemaligen Weltanschauungsbeauftragten der Evangelischen Berlin-Brandenburgischen Kirche, dem Interessierten durch einen eigenen Lehrer ganz persönlich, jedoch zunächst noch verschleiert unterrichtet mit Verweis darauf, dass laut Unerfahrene nur Milch und keine feste Speise erhalten sollten. Nach dem ersten Kurs erfolgt eine Prüfung in Form eines Tests, wobei jedoch im Vorfeld sowohl die Fragebögen als auch die von der Leitung erwarteten „richtigen Antworten“ zum Auswendiglernen den Prüflingen zum Abschreiben mitgegeben werden. Dabei ist es unerheblich, ob die gestellten Fragen und die vorgegebenen Antworten passen, denn bei dieser „Prüfung“ kommt es letztlich nur darauf an, ob man „demütig“ und „gehorsam“ genug ist, um kritiklos die gewünschten (auswendig gelernten) Antworten hinzuschreiben. Erst wenn dieser bestanden wird, werden die Rekrutierten in mehreren weiterführenden Bibelstudienkursen, die jeweils mit Prüfungen abgeschlossen werden, Stück um Stück in die neuen Lehren einbezogen, die als bislang versiegelte Verheißungen vorgestellt werden, welche erst jetzt durch Lee Man-hee, den „verheißenen Pastor“, neu verstanden werden könnten. Außerdem wird vorsorglich und frühzeitig darauf hingewiesen, dass man als Mitglied der „einzig wahren Kirche“, die also als einzige „die Offenbarung Gottes“ kennt, von Außenstehenden möglicherweise als Sekten-Anhänger diskreditiert würde und verweist dabei gerne auf entsprechende Bibelverse, worin die Anhänger Jesu als Mitglieder der „Sekte des Nazoräers“ (bzw. „Nazareners“) bezeichnet werden. Deswegen solle man sich unbedingt freuen, wenn man Ähnliches in der heutigen Zeit erlebt und als „Sekte“ beschimpft würde, da man dann die Gewissheit bekäme, wirklich auf der richtigen Seite zu stehen. In Deutschland wirbt die Bewegung in den vergangenen Jahren zunehmend Neumitglieder, vor allem Studentinnen und Studenten werden angesprochen. Ein Rekrutierungsbrennpunkt ist der Raum Frankfurt am Main. Sektenbeobachter warnen, Mitglieder würden in die soziale Isolation getrieben und bei Widerstand unter Druck gesetzt. Die Zahl der Menschen, die sich beraten lassen, weil sie aus der Gruppierung aussteigen wollen oder Angehörige an sie verloren haben, ist in den betroffenen deutschen Regionen rasant angestiegen.", "section_level": 1}, {"title": "Lehre.", "content": "Zentrum der Shincheonji-Lehre ist das Selbstverständnis als die 144.000 „Versiegelten“ der Endzeit, wie sie im biblischen Buch der Offenbarung des Johannes vorgestellt werden, sowie das Verständnis von Lee Man-hee als dem verheißenen Pastor der Endzeit. Die Welt befände sich mitten in der Endzeit. Nach dem Selbstverständnis von Shincheonji heißt das, dass alle Religionen der Welt und somit die Unterschiede zwischen ihnen verschwinden würden und somit auch das Christentum zu einem Ende kommen wird. Vertreten wird vor allem die Lehre des Dispensionalismus mit charakteristischen Abweichungen von anderen dispensionalistischen Modellen. So werden vier Dispensionen angenommen: Von Adam bis Abraham 2000 Jahre, ebenso von Abraham bis Christus 2000 Jahre. Als dritte Dispension wird die Zeit von Christus bis 1984 (dem Jahr der Gründung der Shincheonji-Kirche) angenommen, und seitdem sei die Zeit der Ernte und das darauf folgende Millennium angebrochen. Mit der Gründung von Shincheonji habe die in beschriebene Versiegelung begonnen. Sobald ihre Zahl erreicht sei, werde das neue Jerusalem herabkommen, und zwar exklusiv auf die Mitglieder der Shincheonji-Kirche, die danach zu Priesterkönigen würden. Diesen wird dann ewiges Leben versprochen, so wie auch von Lee Man-hee intern bei Shincheonji gesagt wird, dass er unsterblich geworden sei. Diejenigen Gläubigen, die nicht von ihr wussten, aber ihre Sonderstellung anerkennen, bildeten die „Große Volksmenge“ nach. Diejenigen aber, die die Shincheonji-Kirche bekämpften, würden in den Feuer- und Schwefelsee geworfen und seien somit in alle Ewigkeit verdammt.", "section_level": 1}, {"title": "Bibel.", "content": "Die Shincheonji-Kirche betont, dass ihre Lehre auf dem Wortlaut der Bibel beruhe. Sowohl Altes als auch Neues Testament seien jedoch versiegelt und dem normalen Verständnis nicht zugänglich (; ). So wie Gott die versiegelte Rolle des Alten Testaments geöffnet und sie Jesus eingegeben habe, habe Jesus die versiegelte Schriftrolle geöffnet und sie dem verheißenen Hirten Lee Man-hee gegeben. Exklusiv durch ihn würden also nunmehr die versiegelten Worte in ihrem eigentlich Sinn offenbart. Bezeichnend für die Shincheonji-Lehre ist, dass längst nicht alle Bibelverse zur Rechtfertigung von Lee Man-hees Behauptungen herangezogen werden, sondern nur speziell von ihm selbst ausgesuchte Verse, die am besten in sein Konzept passen.", "section_level": 2}, {"title": "Lee Man-hee als der verheißene Pastor.", "content": "Indem zahlreiche Stellen aus dem Neuen Testament, die sich auf das „Lamm Gottes“ oder den Heiligen Geist beziehen, in der Bibelauslegung der Shincheonji-Kirche auf Lee Man-hee bezogen werden, wird diesem eine herausgehobene Stellung zugesprochen. So sei der „Geist der Wahrheit“ ( u.ö.) nun in Gestalt von Lee Man-hee erschienen, denn er werde in einer Person sein, wenn er kommt. Diese Person sei identisch mit einer Figur aus der Johannesoffenbarung, von der es heißt, dass sie „die Heiden mit eisernem Stab regiere“. Es wird durchaus betont, dass Lee nicht selbst Gott oder Jesus ist, jedoch sei er ein ausgewählter Bote der Endzeit, der bereits in der Bibel „verheißene Pastor“.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Sonderlehren.", "content": "Abgelehnt wird von Lee Man-hee die Dreieinigkeitslehre der Kirche. Vielmehr bezeichne der Begriff „Heiliger Geist“ einfach irgendeinen animistischen Geist, der heilig ist. Er bedeute also nicht die Vorstellung von einem einzigen Geist Gottes, sondern es gebe viele verschiedene heilige Geister, zu denen auch die Engel im Himmel gehörten; sie hätten verschiedene Aufgaben und Positionen. Der „Tröster“ sei nur eine Rolle unter vielen.", "section_level": 2}, {"title": "Soziale Arbeit.", "content": "Die Shincheonji-Kirche unterstützt eigenen Angaben zufolge Schulen und soziale Einrichtungen durch Stipendien und beteiligt sich vor allem in Korea immer wieder unter Beteiligung der Medien an Umweltaktionen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lee Man-hee (* 15. September 1931 in Cheongdo, Chōsen, heute Südkorea) ist der Gründer der christlichen Sekte Shincheonji-Kirche (, dt. „neuer Himmel und Erde“), die auch als „die Gemeinde Jesu, der Tempel der Hütte des Zeugnisses“ (neuerdings auch „der Tempel des Zeltes des Zeugnisses“) bezeichnet wird, und ist ihr Präsident. Die auch in Deutschland vor allem in Berlin aktive Shincheonji-Kirche gehört zu den Neuen Religiösen Bewegungen.", "tgt_summary": null, "id": 1922108} {"src_title": "Luftschmierung für Schiffe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Bekannt sind vier Rückenwirbel und ein einzelner Schwanzwirbel. Diese Fossilien gehörten zu einem mittelgroßen Theropoden, der vermutlich ähnlich groß war wie die zeitgenössischen Gattungen \"Indosuchus\" und \"Indosaurus\". Verglichen mit anderen Vertretern der Ceratosauria war die Basis der Dornfortsätze längs gestreckt. Die Querfortsätze waren von oben betrachtet annähernd dreieckig.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Anfangs galt \"Coeluroides\" als ein Vertreter der Coelurosauria. Später wurde eine mögliche Stellung innerhalb der Carnosauria diskutiert. Novas (2004) zeigte, dass es sich um einen Vertreter der Ceratosauria handelte, der möglicherweise innerhalb der Abelisauroidea einzuordnen ist. Carrano und Sampson (2008) geben an, dass die Größe der Fossilien sowie die Proportionen des gefundenen Schwanzwirbelkörpers eine vorläufige Einordnung innerhalb der Abelisauridae erlauben.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte, Namensgebung und Gültigkeit.", "content": "\"Coeluroides\" wurde 1933 von den Paläontologen Friedrich von Huene und Charles Matley beschrieben; die Funde stammen aus den Schichten der Lameta-Formation in der Nähe der Stadt Jabalpur. Der Name \"Coeluroides\" (gr. \"koilos\" „Hohl“; gr. \"oura\" „Schwanz“; \"-oides\" – „ähnlich“) bedeutet so viel wie „\"Coelurus\"-ähnlich“, da dieses Tier anfangs für einen Vertreter der Coelurosauria gehalten wurde. Da die Fossilien keinerlei Merkmale zeigen, die eine Abgrenzung zu anderen Gattungen erlauben, wird \"Coeluroides\" heute als Nomen dubium betrachtet. \"Coeluroides\" gesellt sich zu mehr als einem halben Dutzend Gattungen der Abelisauroidea, die aus der Lameta-Formation beschrieben wurden. Da die Knochen selten im Zusammenhang, sondern meistens isoliert vorgefunden wurden, und da ein großer Teil dieser Fossilien heute verloren gegangen ist, lassen sich diese Gattungen nach heutigem Stand nicht sinnvoll voneinander abgrenzen. So gehörte das Knochenmaterial, das als \"Coeluroides\", \"Lametasaurus\", \"Dryptosauroides\", \"Indosuchus\", \"Indosaurus\", \"Ornithomimoides mobilis\" und \"Rajasaurus\" beschrieben wurde, wahrscheinlich zu nur einer oder zwei verschiedenen Gattungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Coeluroides ist eine dubiose (zweifelhafte) Gattung von theropoden Dinosauriern aus der Oberkreide (Maastrichtium) Indiens. Sie ist lediglich von isoliert vorgefundenen, fragmentarischen Wirbeln bekannt, die nahe der Stadt Jabalpur in den Schichten der Lameta-Formation entdeckt wurden. Heute wird \"Coeluroides\" innerhalb der Ceratosauria klassifiziert. Einzige Art ist \"Coeluroides largus\".", "tgt_summary": null, "id": 2118761} {"src_title": "Vadims Logins", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Qualifikation: Die Qualifikation wurde im Rahmen mehrerer Final-Four-Turniere ausgetragen: Vier Gruppen à vier Teams und eine Zweiergruppe mit Hin- und Rückspiel. Pro Gruppe qualifizierte sich das beste Team. Die ausscheidenden dreizehn Teams zogen in den EHF Europa Pokal ein. Gruppenphase: Es gab vier Gruppen mit je sechs Mannschaften. In einer Gruppe spielte jeder gegen jeden ein Hin- und Rückspiel; die jeweils vier Gruppenbesten erreichten das Achtelfinale. Achtelfinale: Das Achtelfinale wurde im K.o.-System mit Hin- und Rückspiel gespielt. Der Gewinner jeder Partie zog in das Viertelfinale ein. Viertelfinale: Das Viertelfinale wurde im K.o.-System mit Hin- und Rückspiel gespielt. Der Gewinner jeder Partie zog in das Halbfinale ein. Final Four: Zum vierten Mal gab es ein Final-Four-Turnier; das Halbfinale und Finale wurde am 1. und 2. Juni 2013 in der Lanxess Arena in Köln ausgetragen. Das Halbfinale wurde im K.o.-System gespielt. Der Gewinner jeder Partie zog in das Finale ein. Der Verlierer jeder Partie zog in das Spiel um den dritten Platz ein. Es wurde pro Halbfinale nur ein Spiel ausgetragen. Auch das Finale und das Spiel um Platz drei wurden im einfachen Modus ausgespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Auslosung der Qualifikation fand am 3. Juli 2012 in Wien statt.Es nehmen 18 Teams teil, die sich vorher für den Wettbewerb qualifiziert haben.Die vier Teilnehmer am Wildcard Turnier wurden am 21. Juni am Rande des EHF Kongresses bestimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifizierte Teams.", "content": "Jede der drei Mannschaften eines Topfes werden auf eine Gruppe von eins bis drei verteilt. Aus dem Topf eins spielt ein Team gegen ein Team der vierten Gruppe. Dabei kommen nie zwei Teams aus einem Topf in eine Gruppe. Die Gruppe W setzte sich aus Mannschaften zusammen, die nach Ansicht der EHF das Niveau der Champions League erhöhen sollen. Es hatten sich fünf Vereine für das Wildcard-Turnier gemeldet. Am 21. Juni wurde entschieden, dass der slowenische Verein RK Koper nicht an diesem Turnier teilnehmen durfte.
Am 2. August 2012 gab die EHF bekannt, dass die insolvente AG Kopenhagen nicht an der Champions League Saison 2012/13 teilnehmen wird. Der vakante Platz in Gruppe C wurde dem dänischen Vizemeister Bjerringbro-Silkeborg zuerkannt, dessen Platz beim Wildcard-Turnier an RK Koper vergeben wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe 1.", "content": "Das Turnier der Gruppe 1 fand am 8. und 9. September 2012 in der Sportski Centar \"Vozdovac\" in Belgrad statt.Die Halbfinalspiele der Gruppe 1 fanden am 8. September 2012 statt. Der Gewinner jeder Partie zog in das Finale um die Teilnahme an der Gruppenphase ein. Die Verlierer nahmen am Spiel um die Plätze drei und vier teil. Das Spiel der Verlierer fand am 9. September 2012 statt. Der Verlierer der Partie nimmt an der 2. Runde des EHF Europa Pokal teil. Der Gewinner nimmt an der 3. Runde des EHF Europa Pokal teil. Das Finale fand am 9. September 2012 statt. Der Gewinner der Partie nimmt an der Gruppenphase der EHF Champions League 2012/13 teil. Der Verlierer nimmt an der 3. Runde des EHF Europa Pokal teil.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe 2.", "content": "Das Turnier der Gruppe 2 fand am 8. und 9. September 2012 in der Rykkinhallen in Rykkinn statt.Die Halbfinalspiele der Gruppe 2 fanden am 8. September 2012 statt. Der Gewinner jeder Partie zog in das Finale um die Teilnahme an der Gruppenphase ein. Die Verlierer nahmen am Spiel um die Plätze drei und vier teil. Das Spiel der Verlierer fand am 9. September 2012 statt. Der Verlierer der Partie nimmt an der 2. Runde des EHF Europa Pokal teil. Der Gewinner nimmt an der 3. Runde des EHF Europa Pokal teil. Das Finale fand am 9. September 2012 statt. Der Gewinner der Partie nimmt an der Gruppenphase der EHF Champions League 2012/13 teil. Der Verlierer nimmt an der 3. Runde des EHF Europa Pokal teil.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe 3.", "content": "Das Turnier der Gruppe 3 fand am 8. und 9. September 2012 in der Sala Sporturilor Constanța in Constanța statt.Die Halbfinalspiele der Gruppe 1 fanden am 8. September 2012 statt. Der Gewinner jeder Partie zog in das Finale um die Teilnahme an der Gruppenphase ein. Die Verlierer nahmen am Spiel um die Plätze drei und vier teil. Das Spiel der Verlierer fand am 9. September 2012 statt. Der Verlierer der Partie nimmt an der 2. Runde des EHF Europa Pokal teil. Der Gewinner nimmt an der 3. Runde des EHF Europa Pokal teil. Das Finale fand am 9. September 2012 statt. Der Gewinner der Partie nimmt an der Gruppenphase der EHF Champions League 2012/13 teil. Der Verlierer nimmt an der 3. Runde des EHF Europa Pokal teil.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe 4.", "content": "Das Hinspiel fand am 8. September 2012 statt. Die Rückspiel fand am 9. September 2012 statt. Gespielt wurde in der Sport hall in Minsk.Der Gewinner der Partie nimmt an der Gruppenphase der EHF Champions League 2012/13 teil. Der Verlierer nimmt an der 3. Runde des EHF Europa Pokal teil.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe W.", "content": "Das Turnier der Gruppe W fand am 8. und 9. September 2012 in der Palais des Sport JF Krakowski in Saint-Raphaël statt.Die Halbfinalspiele der Gruppe 1 fanden am 8. September 2012 statt. Der Gewinner jeder Partie zog in das Finale um die Teilnahme an der Gruppenphase ein. Die Verlierer nahmen am Spiel um die Plätze drei und vier teil. Das Spiel der Verlierer fand am 9. September 2012 statt. Der Verlierer der Partie nimmt an der 2. Runde des EHF Europa Pokal teil. Der Gewinner nimmt an der 3. Runde des EHF Europa Pokal teil. Das Finale fand am 9. September 2012 statt. Der Gewinner der Partie nimmt an der Gruppenphase der EHF Champions League 2012/13 teil. Der Verlierer nimmt an der 3. Runde des EHF Europa Pokal teil.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppenphase.", "content": "Die Auslosung der Gruppenphase fand am 6. Juli 2012 in Herzogenaurach statt.Es nehmen die 5 Sieger der Qualifikation und die 19 Mannschaften teil, die sich vorher für den Wettbewerb qualifiziert haben.", "section_level": 1}, {"title": "Achtelfinale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausgeloste Spiele und Ergebnisse.", "content": "Die Auslosung der Achtelfinalspiele fand am 26. Februar 2013 in Wien statt.Im Achtelfinale trifft immer ein Gruppenerster auf einen Gruppenvierten (= Hälfte A) und ein Gruppenzweiter auf einen Gruppendritten (= Hälfte B) einer anderen Gruppe.Die Gruppenersten und Gruppenzweiten haben das Recht, das Rückspiel zu Hause auszutragen.Die Hinspiele finden vom 14. – 17. März 2013 statt, die Rückspiele vom 21. – 24. März 2013.", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausgeloste Spiele und Ergebnisse.", "content": "Die Auslosung der Viertelfinalspiele fand am 26. März 2013 in Wien statt. Im Viertelfinale trifft immer eine Mannschaft aus Hälfte A auf eine Mannschaft aus Hälfte B des Achtelfinales. Bei der Auslosung gibt es keinen Nationenschutz; das bedeutet, dass es auch zu Begegnungen zwischen zwei deutschen oder zwei spanischen Mannschaften kommen kann. Die Mannschaften aus Hälfte A haben das Recht, das Rückspiel zu Hause auszutragen.Die Hinspiele finden vom 17. – 21. April 2013 statt, die Rückspiele vom 24. – 28. April 2013.", "section_level": 2}, {"title": "Final Four.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qualifizierte Teams.", "content": "Für das Final Four qualifiziert waren:", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Auslosung der Halbfinalspiele fand am 2. Mai 2013 in Köln statt.Die Halbfinalspiele fanden am 1. Juni 2013 statt. Der Gewinner jeder Partie zog in das Finale der EHF Champions League 2013 ein.", "section_level": 2}, {"title": "1. Halbfinale.", "content": "1. Juni 2013 in Köln, Lanxess Arena, 20.000 Zuschauer. KS Kielce: Szmal, Losert - Grabarczyk, Jurecki (2), Tkaczyk, Ólafsson (1), Bielecki, Jachlewski (2), Štrlek (4), Stojković (3), Lijewski (1), Buntić (2), Musa (2), Zorman (2), Rosiński (2), Čupić (2) FC Barcelona: Sterbik, Šarić - Nøddesbo (3), García (5), Tomás (4), Entrerríos (3), Sorhaindo (1), Sarmiento, Montoro, Gurbindo (3), Jernemyr, Aguirrezabalaga, Rutenka (8), Straňovský (1), Rocas, Morros Schiedsrichter: Hlynur Leifsson und Anton Pálsson Quelle: Spielbericht", "section_level": 3}, {"title": "2. Halbfinale.", "content": "1. Juni 2013 in Köln, Lanxess Arena, 20.000 Zuschauer. THW Kiel: Omeyer, Palicka - Toft Hansen, Sigurðsson (3), Sprenger (2), Ahlm (4), Wiencek, Ekberg (2), Pálmarsson (1), Narcisse (4), Ilić (1), Klein, Jícha (6), Vujin (10) HSV Hamburg: Bitter, Herrmann - Kraus, Schröder, Duvnjak (11), Jansen (2), Lacković (1), Flohr, Vori (5), Lindberg (7), Terzić, Nilsson, Lijewski (5), Hens (8), Petersen Schiedsrichter: Thierry Dentz und Denis Reibel Quelle: Spielbericht", "section_level": 3}, {"title": "Kleines Finale.", "content": "Das Spiel um Platz 3 fand am 2. Juni 2013 statt. Der Gewinner der Partie war Drittplatzierter der EHF Champions League 2013. 2. Juni 2013 in Köln, Lanxess Arena, 19.250 Zuschauer. KS Kielce: Szmal, Losert - Grabarczyk, Jurecki (3), Tkaczyk (2), Ólafsson, Bielecki (4), Jachlewski, Štrlek (5), Stojković (8), Lijewski (1), Buntić, Musa, Zorman, Rosiński (1), Čupić (7) THW Kiel: Omeyer, Palicka - Toft Hansen (4), Sigurðsson (4), Sprenger (3), Ahlm, Wiencek, Ekberg, Pálmarsson, Narcisse (3), Ilić (6), Klein (1), Jícha (6), Vujin (2) Schiedsrichter: Ivan Caçador und Eurico Nicolau Quelle: Spielbericht", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Das Finale fand am 2. Juni 2013 statt. Der Gewinner der Partie war Sieger der EHF Champions League 2013. 2. Juni 2013 in Köln, Lanxess Arena, 19.250 Zuschauer. FC Barcelona: Sterbik, Šarić - Nøddesbo (3), García (3), Tomás (7), Entrerríos, Sorhaindo (1), Sarmiento (2), Montoro (1), Gurbindo (3), Jernemyr, Aguirrezabalaga, Rutenka (8), Straňovský (1), Rocas, Morros HSV Hamburg: Bitter, Herrmann - Kraus (6), Schröder, Duvnjak (4), Jansen (2), Lacković (2), Flohr, Vori (2), Lindberg (6), Terzić, Nilsson, Lijewski (3), Hens, Petersen (5) Schiedsrichter: Kenneth Abrahamsen und Arne M. Kristiansen Quelle: Spielbericht", "section_level": 2}, {"title": "Statistiken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "Die Torschützenliste zeigt die zehn besten Torschützen der EHF Champions League 2012/13", "section_level": 2}], "src_summary": "An der EHF Champions League 2012/13 nahmen 37 Handball-Vereinsmannschaften teil, die sich in der vorangegangenen Saison in ihren Heimatligen für den Wettbewerb qualifiziert hatten. Es war die 53. Austragung der EHF Champions League bzw. des Europapokals der Landesmeister. Die Pokalspiele begannen am 8. September 2012, das Finale im Final Four fand am 2. Juni 2013, zum vierten Mal in der Kölner Lanxess Arena, statt.", "tgt_summary": null, "id": 26414} {"src_title": "Die Gänsemagd (1957)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Sie verläuft von Port Adelaide nach Osten als vierspurige Straße (ab der \"Tolley Road\" in \"Hope Valley\" nur noch zweispurig) 21 km bis zum Fuß der \"Adelaide Hills\". Ihr westliches Ende liegt an der Kreuzung mit der \"Old Port Road\", 300 m östlich eines Damms, der den Port River von \"West Lakes\" trennt. Das 2,4 km lange Straßenstück westlich der \"Old Port Road\" bis nach \"Semaphore\" heißt \"Bower Road\". Das östliche Ende der Grand Junction Road liegt in der Vorstadt \"Hope Valley\" an der Kreuzung der \"Hancock Road\" und der \"Lower North East Road\", kurz bevor letztere in die \"Adelaide Hills\" über den \"Anstey Hill Recreation Park\" nach \"Houghton\" und \"Inglewood\" weiterführt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Straße hieß ursprünglich \"Junction Road\", erhielt aber ihren heutigen Namen nach einer kleinen Siedlung mit Schule und Gasthaus, die mindestens seit 1850 \"The Grand Junction\" hieß. Die Siedlung lag an der Kreuzung der Straßen nach Adelaide, Port Adelaide und den Städten im Norden der Adelaide-Ebene.", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Kreuzungen.", "content": "Entlang der Grand Junction Road gibt es eine Reihe wichtiger Kreuzungen. Die größte davon ist die ursprüngliche \"Grand Junction\" in \"Gepps\", wo die \"Main North Road\" (A1 / A20) und die \"Port Wakefield Road\" (A1) zusammentreffen. Die Main North Road kommt von Süden und führt nach Nordosten Richtung \"Parafield, Elizabeth\" und \"Gawler\", während die Port Wakefield Road an dieser Kreuzung beginnt und nach Norden über die nördliche Adelaide-Ebene nach \"Port Wakefield\" führt. Die Straße gehört offiziell zum National Highway System, besitzt daher ein entsprechendes Straßenschild und wird von der Bundesregierung unterhalten. Der National Highway führt nach von Port Augusta aus nach Süden, an der Kreuzung Salisbury Highway / South Road herunter, entlang der Grand Junction Road über Gepps (wo es in der Main North Road auf einen weiteren National Highway (A20), der nach Nordosten richtung Sydney führt, trifft) zur Kreuzung mit der Hampstead Road ein paar Kilometer weiter, wo er nach Süden, Richtung Melbourne, abbiegt. Die Grand Junction Road führt von dort aus ohne Nationalstraßenschild weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Eisenbahnkreuzungen.", "content": "Der Aufbau des Eisenbahnsystems in der Region Adelaide nördlich des Stadtzentrums führt zu einigen ehemaligen und noch in Betrieb befindlichen Kreuzungen der Grand Junction Road mit Eisenbahnlinien. Dies sind:", "section_level": 1}, {"title": "Bildungseinrichtungen.", "content": "Eine Reihe von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen liegen direkt an der Grand Junction Road:", "section_level": 1}, {"title": "Quelle.", "content": "Steve Parish: \"Australian Touring Atlas\". Steve Parish Publishing. Archerfield QLD 2007. ISBN 978-1-74193-232-4. S. 64", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grand Junction Road ist eine Hauptverkehrsstraße im Norden der australischen Stadt Adelaide in South Australia. Diese längste Ost-West-Verbindung im Großraum Adelaide liegt 9 km nördlich des Stadtzentrums.", "tgt_summary": null, "id": 1652265} {"src_title": "Nippon Ishin no Kai (2016–)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sturmverlauf.", "content": "Die Ursprünge des Hurrikans lagen in einer tropischen Welle, die sich am 7. September von der Küste Westafrikas löste. Diese zog rasch westwärts über den Atlantischen Ozean und entwickelte sich am 11. September etwa 1300 km östlich der Inseln über dem Winde in ein tropisches Tiefdruckgebiet. Am Tag, an dem es sich bildete, war das Tiefdruckgebiet eines von sieben weiteren tropischen Systemen, die an dem Tag im atlantischen Becken aktiv waren, was den 11. September zu einem der aktivsten Tag seit Beginn der systematischen Aufzeichnung des tropischen Wettergeschehens machte. Das System existierte ziemlich weit südlich und seine Intensivierung wurde durch die ungünstige Kombination von Hurrikan Ginger und einen langen Trog im Nordwesten zunächst verhindert. Am 13. September zog das Tiefdruckgebiet direkt südlich an Barbados vorbei und gelangte ins Karibische Meer. Durch den Einfluss des südamerikanischen Festlands wurde das Zentrum schlecht definiert und in die Breite gezogen. Curaçao meldete dennoch andauernde Windgeschwindigkeiten, die nahezu Sturmstärke erreichten, als das System am 16. September die Insel überquerte. Das System zog nahe am oder über den Norden Venezuela und Kolumbiens. Als es sich dem westlichen Karibischen Meer näherte, war das System in der Lage, sich besser zu organisieren, da die Landmasse Südamerikas und der Trog in Norden weniger Einfluss ausübten. Am 17. September um 00:00 Uhr UTC erreichte das Tiefdrucksystem den Status eines tropischen Sturmes und erhielt den Namen Irene, als es sich etwa 560 km östlich von San Andrés befand. Zunächst gingen die Vorhersagen davon aus, dass Irene eine west-nordwestliche Zugbahn in Richtung nordwestlicher Karibik einschlagen und so dem Pfad des destruktiven Hurrikans Edith folgen würde, der zwei Wochen vorher aktiv war. Als tropischer Sturm intensivierte sich Irene auf dem Weg über das südwestliche Karibische Meer stetig. Spät am 18. September erreichte Irene kurz vor dem Erreichen der Küste Zentralamerikas die Stärke eines Hurrikans und mit andauernden Windgeschwindigkeiten von 130 km/h auch die Spitzenintensität im Atlantischen Ozean. Als sich Irene verstärkte, bildete sich ein Auge und spiralförmige Wolkenbänder, die über Panama hinweg in den Pazifischen Ozean reichten. Hurrikan Irene verlor bei der Annäherung an die Küste ein wenig Kraft, obwohl der zentrale Luftdruck auf 989 mbar sank. Am 19. September gelangte der Hurrikan in der Región Autónoma del Atlántico Sur über Land, als erster tropischer Wirbelsturm, der seit 1911 südlich von Bluefields auf die Küste Nicaraguas traf. Irene schwächte sich über Land innerhalb von achtzehn Stunden zu einem tropischen Tiefdruckgebiet ab. Die Zirkulation blieb jedoch über dem Flachland im Süden Nicaraguas organisiert, vermutlich weil das System den Nicaraguasee überquerte. Nach dem Erreichen des Pazifik am 20. September erstarkte das Tiefdruckgebiet erneut zu einem tropischen Sturm; als solcher erhielt das System den Namen Olivia. Es war das erste Mal, dass der Übergang eines tropischen Wirbelsturms aus dem Atlantik über Zentralamerika hinweg in den Pazifik beobachtet worden war; spätere Forschungen wiesen jedoch darauf hin, dass auch frühere Stürme dieses Merkmal aufwiesen, doch war dies damals nicht bekannt. Als pazifischer Hurrikan wies Olivia einen gut definierten Ausfluss auf. Der Sturm intensivierte sich stetig, als er parallel zur Südküste Zentralamerikas westwärts wanderte. Spät am 21. September fand die Besatzung eines Aufklärungsflugzeuges Windgeschwindigkeiten von 130 km/h und ein Auge mit einem Durchmesser von 37 km vor, weswegen Olivia zu einem Hurrikan hochgestuft wurde. Über mehrere Tage hinweg bewegte sich Olivia vor der mexikanischen Küste in westlicher bis west-nordwestlicher Richtung, doch der genaue Verlauf der Intensität des Sturmes war aufgrund des Fehlens genauer Beobachtungen unbekannt. Am 25. September wurde das Auge auf Satellitenbildern sehr deutlich erkennbar und basierend auf einem Bericht der \"Hurricane Hunter\" geht man davon aus, dass Olivia den Höhepunkt des Existenzzyklus mit andauernden Windgeschwindigkeiten von 185 km/h etwa 395 km südwestlich von Manzanillo, Colima erreichte. Zu dem Zeitpunkt wurde ein Luftdruck von 948 mbar ermittelt, was der niedrigste gemessene Luftdruck der pazifischen Hurrikansaison 1971 war. Die Intensität von Hurrikan Olivia wechselte in den nächsten beiden Tagen, als ein Rücken über dem Nordwesten Mexikos den Wirbelsturm von der Küste des Festlandes weg westwärts steuerte. Früh am 26. September ging die Windgeschwindigkeit auf 165 km/h zurück, bevor sie rasch noch einmal die vorherige Spitzenstärke erreichte. Danach gelangte trockene Luft in die Zirkulation, und über kühlerem Wasser begann Olivia sich abzuschwächen. Das Auge erschien weniger organisiert und verschwand schließlich. Spät am 28. September schwächte sich Olivia zum tropischen Sturm ab, nachdem der Sturm eine nordwestliche Richtung eingeschlagen hatte und dann auf Nord drehte. Etwa 24 Stunden schwächte sich Olivia bei der Annäherung an die Küste Niederkaliforniens zu einem tropischen Tiefdruckgebiet ab. Der Großteil der Gewitteraktivität verschwand bis zu dem Zeitpunkt, als das Tiefdruckgebiet am 30. September über Land zog. Am nächsten Tag löste sich Olivia in der Nähe der Bundesstaaten Baja California und Baja California Sur auf.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen und Rekorde.", "content": "Als tropisches Tiefdruckgebiet erzeugte Irene auf Barbados eine Bö mit 69 km/h. Auf Trinidad fielen 85,1 mm Niederschlag. Vor dem Eintreffen des Systems wiesen die Behörden auf die Gefahr von Sturzfluten im Norden Venezuelas und auf den ABC-Inseln hin. Später streifte der Tropische Sturm Irene die Insel San Andrés in der westlichen Karibik mit orkanartigen Winden, doch von dort wurde kein größerer Schaden gemeldet. Vor dem Landfall der Hurrikans in Nicaragua evakuierte die Armee des Landes etwa fünfhundert Personen aus einer Siedlung bei Bluefields, und entlang der Küste wurde aufgefordert, mit Booten im Hafen zu bleiben. Als der Hurrikan an Land zog, wurden in Bluefields andauernde Windgeschwindigkeiten von 74 km/h gemessen. Durch den Wind wurden 27 Häuser in der Region zerstört. Aus der nur dünn besiedelten Region, in der der Sturm an Land zog, gibt es keine Messungen, doch ist davon auszugehen, dass der Sturm dort Hurrikanstärke erreichte. Im südöstlichen Nicaragua wurde durch Aufklärungsflugzeuge schwere Schäden an Gebäuden und Baumbewuchs festgestellt. Satellitenbilder weisen darauf hin, dass von Panama bis Honduras starke Regenfälle niedergingen, und eine Messstelle in Nicaragua meldete mehr als 160 mm Niederschlag. In vielen Ortschaften verursachte der Regen Überflutungen; in Rivas wurden dadurch drei Personen getötet. 35 Häuser am Ufer eines Flusses wurden überschwemmt, und an einem anderen Fluss schwemmt das Hochwasser die Ernte und persönliche Habe der Bewohner von drei Dörfern davon. Im gesamten Land zerstörte der Hurrikan 96 Häuser, rund 1200 Bewohner wurden dadurch obdachlos. In Costa Rica führte der Durchzug von Irene zu Schäden von mehr als einer Million US-Dollar an der Bananenernte. In der Spätphase seiner Existenz brachte Hurrikan Olivia Feuchtigkeit in den Südwesten der Vereinigten Staaten. Mehr als 50 mm Niederschlag wurde aus Arizona und New Mexico gemeldet. Leichtere Niederschläge gelangten auch in den Westen von Texas und den Südosten Kaliforniens. Der National Weather Service warnte deswegen vor Sturzfluten in der Region. In der Nähe von Yuma (Arizona) führten Gewitter zu Stromausfällen und zur Überflutung eines Teiles des U.S. Highway 95. In den höheren Lagen der Rocky Mountains fielen große Mengen Schnee. Hurrikan Irene-Olivia ist ungewöhnlich, weil er die Passage vom Atlantischen in den Pazifischen Ozean überstanden hat. Nur sieben weitere Stürme sind bekannt, die ebenso vom Atlantik in den Pazifik gelangten und dabei ihre tropischen Eigenschaften behalten haben. Irene war der erste von drei solchen Stürmen in den 1970er Jahren, die zufälligerweise im Pazifik alle einen Namen mit einem O erhielten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hurrikan Irene-Olivia war der erste aufgezeichnete tropische Wirbelsturm, der aus dem Atlantischen Ozean in den östlichen Pazifischen Ozean wanderte. Er hatte seinen Ursprung in einem tropischen Tiefdruckgebiet, das sich am 11. September 1971 im tropischen Atlantik bildete. Der Wirbelsturm zog in einer sehr niedrigen geographischen Breite fast genau westwärts, passierte die südlichen Inseln über dem Winde und später den Norden von Südamerika. Im südwestlichen Karibischen Meer intensivierte sich das System zum tropischen Sturm und später zum Hurrikan. Irene zog im Südosten Nicaraguas am 19. September über Land und behielt seine Zirkulation bei, als der Sturm das nicaraguanische Tiefland überquerte. Nachdem das System sich über dem Pazifik reintensivierte, wurde Irene in Olivia umbenannt. Der Hurrikan erreichte schließlich mit andauernden Windgeschwindigkeiten von 185 km/h seine größte Stärke. Olivia schwächte sich deutlich ab, bevor er am 30. September über Niederkalifornien hinwegzog und sich am Tag darauf auflöste. ", "tgt_summary": null, "id": 1755690} {"src_title": "Blasen-Mondschnecke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Gangesdelfin wird maximal 2,6 Meter lang und kann ein Gewicht von über 108 kg erreichen. Weibchen sind größer und haben eine längere Schnauze. Das Kopfprofil ist durch die auffällige Melone steil und abgerundet. Auf der Melone findet sich ein länglicher, unebener Kamm, an dessen hinteren Endes das längliche, schlitzartige Blasloch liegt. Die über den Mundwinkeln liegenden Augen sind kaum entwickelt und winzig. Die Schnauze ist abgeflacht, gavialartig lang und sehr schlank. Der vordere, knollenartig verdickte Teil ist mit zahlreichen, länglichen und scharfen Zähnen besetzt, die auch bei geschlossenem Maul sichtbar bleiben. Das Genick der Tiere ist für Wale ungewöhnlich flexibel und beweglich. Der Rücken ist flach und breit. Auf dessen hinterem Abschnitt liegt die flache, dreieckige Finne, die in einem niedrigen Grat endet, der sich bis auf die breite Fluke erstreckt. Die Fluke ist hinten konkav und hat lange, spitze Enden. Die Flipper sind breit und paddelartig. Ihre Hinterkanten sind flach oder gewellt, so dass ein fingerartiger Eindruck entsteht. Gangesdelfine sind olivgelb, olivbraun, graubraun oder graublau gefärbt. Die Bauchseite ist heller, oft rosig. Jungtiere sind einheitlich grau gefärbt. Die Tiere ernähren sich von Fischen und Garnelen und können mindestens 28 Jahre alt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Oberflächenverhalten.", "content": "Der Gangesdelfin lebt in kleinen Gruppen, allein oder paarweise. Er schwimmt normalerweise langsam und springt selten. Sprünge sind jedoch durch das laute Platschen auffällig. Die Fluke ist dabei nur selten sichtbar. Tauchgänge dauern zwischen 30 Sekunden und mehrere Minuten. Gegenüber Menschen ist er scheu.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Weibchen werden mit einer Länge von zwei Meter geschlechtsreif, Männchen bei 1,7 Meter Länge. Die Tragzeit beträgt etwa ein Jahr. Neugeborene sind 65 bis 90 cm lang und wiegen etwa 6,5 kg. Sie nehmen schon im Alter von einem bis zwei Monaten feste Nahrung zu sich, werden aber erst im Alter von fast einem Jahr entwöhnt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Dem Gangesdelfin wurde ursprünglich der Indusdelfin als Unterart zugerechnet, der sich äußerlich nicht vom Gangesdelfin unterscheidet. Heute wird er jedoch in der Datenbank Mammal Species of the World als eigenständige Art geführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Gangesdelfin (\"Platanista gangetica\") ist eine sehr seltene Zahnwalart, die in Nordindien und Bangladesch im Ganges, Brahmaputra, Meghna und Karnaphuli endemisch ist. Die Gesamtpopulation wird auf wenige 100 bis auf einige 1000 Exemplare geschätzt, die heute vor allem im gemeinsamen Delta von Ganges und Brahmaputra sowie im unteren Sangu in Bangladesh leben. Das Verbreitungsgebiet hat sich seit dem 19. Jahrhundert stark verkleinert. In Nepal ist die Art fast ausgestorben.", "tgt_summary": null, "id": 2426244} {"src_title": "The Brussels Business (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film behandelt die kubanische Flüchtlingsproblematik. Jährlich versuchen vermutlich tausende Kubaner, sogenannte Balseros (wörtlich: \"Flößer\"), das vermeintliche Sozialparadies Kuba illegal über das Meer zu verlassen. Hauptziel ist dabei die rund 90 Meilen (150 Kilometer) entfernte Küste von Florida in den Vereinigten Staaten. Dies ist auch Ziel der beiden Freunde Raúl und Elio. Beide arbeiten in der Tourismus-Branche und träumen von einem Leben, welches ihnen die westlichen Touristen vorleben. Als Raúl des Angriffs auf Touristen beschuldigt wird, nachdem dieser eine Auseinandersetzung mit seiner als Prostituierte arbeitenden Mutter hatte, machen sie mit ihren Fluchtplänen ernst. Elios Zwillingsschwester Lila, jahrelang war das Geschwisterpaar unzertrennlich, bemerkt eine merkwürdige Veränderung bei ihrem Bruder. Eines Tages entdeckt sie in einer Ruine das primitive, nur aus ein paar Brettern bestehende Floß. Lila entscheidet sich für das Risiko und begleitet ihren Bruder und dessen Freund auf der Flucht.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkungen.", "content": "Die drei jungen kubanischen Hauptdarsteller Dariel Arrechaga (Raúl), Anailín de la Rúa de la Torre (Lila) und Javier Núñez Florián (Elio) reisten Ende April 2012 nach New York zum Tribeca Film Festival. Während eines Zwischenstopps in Miami verschwanden die beiden Jungdarsteller Anailín de la Rúa und Javier Núñez, beide 20 Jahre alt, zunächst spurlos. Wenige Tage später tauchten beide aus ihrem Versteck wieder auf und kündigten an, um politisches Asyl in den Vereinigten Staaten zu bitten. Beim Filmfestival selbst erhielt \"Una Noche\" den Preis die „Beste Kamera“ in der Kategorie „Spielfilm“. Die beiden männlichen Hauptdarsteller Dariel Arrechaga und Javier Núñez Florián wurden als „Bester Darsteller“ geehrt. Lucy Mulloy wurde zur „besten Newcomer-Regisseurin“ gekürt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Una Noche – Eine Nacht in Havanna ist ein Film in US-amerikanischer, kubanischer und britischer Koproduktion aus dem Jahr 2012. Internationaler Kinostart war am 23. August 2013. In deutsche Kinos kam der Film am 12. Dezember 2013. Zuvor lief der Film auf zahlreichen Festivals.", "tgt_summary": null, "id": 1368084} {"src_title": "Vivian Beaumont Theatre", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Die Runzelige Zwergmispel ist ein breit und locker wachsender, sommergrüner Strauch, der Wuchshöhen von bis zu 2 Metern erreicht. Die Rinde der kräftigen, stielrunden Zweige ist grauschwarz, anfangs strigelig behaart und später verkahlend. Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist selten ab 1,5 meist 3 bis 6 Millimeter lang und fein behaart. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 3,5 bis 7, selten bis 15 Zentimeter sowie einer Breite vom 2 bis 4, selten bis 8 Zentimetern länglich-eiförmig bis elliptisch oder lanzettlich-länglich mit keilförmiger oder gerundeter Spreitenbasis und zugespitzter oder selten spitzer Blattspitze. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, runzelig und blasig, kahl oder fein behaart; die Blattunterseite ist graugrün, fein behaart, besonders entlang der hervortretenden Blattadern. Die früh abfallenden Nebenblätter sind lanzettlich, 3 bis 5 Millimeter lang, braun und fein behaart.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die 2,5 bis 5 Zentimeter durchmessende schirmrispigen Blütenstände enthalten an fein behaarter Blütenstandsachse 5 bis 13, bei zwei Varietäten bis zu 31 Blüten. Die fein behaarten Tragblätter sind bei einer Länge von 2 bis 3 Millimetern lanzettlich. Die Blütenstiele sind fein behaart und 1 bis 3 Millimeter lang. Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 7 bis 8 Millimetern radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Blütenbecher ist glockenförmig und außen anfangs schwach behaart und später verkahlend. Die fünf Kelchblätter sind dreieckig, spitz, 1 bis 1,5 Millimeter lang und 1,5 bis 2,5 Millimeter breit. Die fünf weißen und rötlich angehauchten, aufrechten Kronblätter sind bei einer Länge von 4 bis 4,5 Millimeter sowie beinahe gleicher Breite verkehrt-eiförmig mit kurz genagelter Basis und stumpfem oberen Ende. Die 20 bis 22 Staubblätter sind kürzer als die Kronblätter. Die Spitze des Fruchtknotens ist behaart. Die vier bis fünf freistehenden Griffel sind sehr kurz. Die bei Reife roten Früchte sind bei einer Länge von 6 bis 8 Millimetern sowie einem Durchmesser von 6 bis 8 Millimetern rundlich oder verkehrt-eiförmig. Jede Frucht enthält vier oder fünf Kerne. Die Runzelige Zwergmispel blüht von Mai bis Juni, die Früchte reifen von August bis September.", "section_level": 2}, {"title": "Standortbedingungen.", "content": "Die Runzelige Zwergmispel wächst in Bergwäldern, Hecken, Strauchflächen und an Flussufern in Höhenlagen von 900 bis 3200 Metern an sonnigen bis lichtschattigen, sommerkühlen Standorten. Sie gedeiht am besten auf frischen bis feuchten, schwach sauren bis alkalischen, nährstoffreichen Böden. Die Runzelige Zwergmispel ist meist frosthart.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet \"Cotoneaster bullatus\" liegt in den chinesischen Provinzen Hubei, Sichuan, Yunnan und in Tibet. Zwei Varietäten kommen nur im westlichen Sichuan vor. Die Runzelige Zwergmispel (\"Cotoneaster bullatus\") ist eine Art aus der Gattung der Zwergmispeln (\"Cotoneaster\") aus der Untertribus der Kernobstgewächse (Pyrinae) der Tribus Pyreae in der Unterfamilie Spiraeoideae innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Erstbeschreibung von \"Cotoneaster bullatus\" erfolgte 1904 durch Désiré Georges Jean Marie Bois. Der Gattungsname \"Cotoneaster\" leitet sich vom lateinischen „cotoneum malum“ für die Quitte (\"Cydonia oblonga\") ab und die Endung „aster“ ist eine Vergröberungsform für Pflanzengruppen, die im Vergleich zu ähnlichen Gruppen als minderwertig betrachtet werden. Das Artepitheton \"bullatus\" stammt ebenfalls aus dem Lateinischen und bedeutet „blasig“, was auf die runzligen Blätter verweist. Von \"Cotoneaster bullatus\" gibt es etwa drei Varietäten:", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Runzelige Zwergmispel wird sehr häufig aufgrund ihrer beeindruckenden Blüten und Früchte als Ziergehölz verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Runzelige Zwergmispel oder Runzel-Zwergmispel (\"Cotoneaster bullatus\") ist eine Pflanzenart aus der Gattung in der Subtribus der Kernobstgewächse (Pyrinae). Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt im westlichen China. Sie wird als Zierpflanze verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 2122189} {"src_title": "Schlüsselzeremonie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere in den USA.", "content": "Penigar ging nach seinem High-School-Abschluss im kalifornischen Upland an das „Ventura College“, ein Community College im gleichnamigen Ort im gleichen US-Bundesstaat. Der berühmteste Absolvent dieses Colleges, der Basketballprofi wurde, ist der ehemalige NBA-All-Star Cedric Ceballos. Die Basketballmannschaft \"Pirates\" dieses Colleges spielt in der „California Community College Athletic Association“ (CCCAA). Nach zwei Jahren am Community College ging Penigar 2001 an die Utah State University in Logan, deren Basketballmannschaft \"Aggies\" in der Western Athletic Conference der NCAA Division I spielen. 2002 gewann man die reguläre Saison der Conference und 2003 das Finalturnier der Conference, bei dem Penigar zum MVP des Finalturniers ernannt wurde. In der anschließenden landesweiten Endrunde verpasste man gegen den späteren Vizemeister, die an Nummer 2 der regionalen Setzliste hoch favorisierten \"Jayhawks\" der University of Kansas, nach einer Dreipunktniederlage in der ersten Runde nur knapp eine Überraschung. Penigar selbst verpasste als Topscorer mit 25 Punkten, gegenüber 22 Punkten von Keith Langford beim Siegerteam, und als Top-Rebounder der Partie mit 9 Boards nur knapp ein Double-Double. Er führte sein Team in allen statistischen Kategorien außer den Assists an. In der NBA-Draft 2003 blieb Penigar unberücksichtigt, konnte sich aber für einen Platz im D-League-Team \"Asheville Altitude\" empfehlen. Im Februar 2004 wurde er für zwei sogenannte Zehn-Tages-Verträge in das NBA-Team Orlando Magic gerufen, für das er zehn Spiele absolvierte. Anschließend kehrte er in das Team der Altitude zurück und wurde am Ende der NBDL-Spielzeit 2003/04 zum \"Rookie of the Year\" dieser Liga ernannt. Zudem wurde er zweimal zum „player of the month“ () sowie in das „All-NBDL-First Team“ der Spielzeit berufen und war am Ende der Spielzeit Topscorer der gesamten Liga. Während des Finalspiels, dass seine Mannschaft nach einem klaren Halbzeitrückstand in der Verlängerung mit 108:106 gewann und Meister wurde, verletzte sich Penigar am Ellbogen, weshalb er in der Verlängerung nicht mehr mitwirken konnte. In der Sommerpause absolvierte er noch einzelne Preseason-Spiele im Trikot der Denver Nuggets, bekam aber keinen Vertrag für die darauffolgende Spielzeit.", "section_level": 1}, {"title": "Profi in Asien und Europa.", "content": "Nachdem er für die Spielzeit 2004/05 in der NBA unberücksichtigt blieb, heuerte Penigar während der Saison in Südkorea an. Nach dem Ende der Spielzeit wechselte er schließlich für die darauffolgende Spielzeit in die deutsche Basketball-Bundesliga zu den \"EWE Baskets\" aus Oldenburg. Nach einer Knieoperation im Sommer dauerte die Rehabilitationsphase jedoch länger und er absolvierte während der regulären Saison nur vier Spiele. In den Play-offs 2005/06, die Oldenburg als Achter gerade so eben erreichte, konnte Penigar wieder voll mitwirken und mit seinen Mannschaftskameraden den Hauptrundenersten Alba Berlin in ein fünftes und entscheidendes Spiel zwingen, das jedoch verloren ging. In der folgenden Spielzeit 2006/07 konnte Penigar zwar in allen Spielen eingesetzt werden und erzielte mit 16,7 Punkten und 6,7 Rebounds pro Spiel Bestwerte in seinem Team, womit er auch innerhalb der Liga zu den besten zehn dieser Kategorien gehörte, die Mannschaft selbst verpasste jedoch knapp auf dem neunten Platz den erneuten Einzug in die Play-offs um die deutsche Meisterschaft. Nach dem Saisonende 2006/07 war Penigar ohne Vertrag und kümmerte sich nach eigenen Angaben um eine Geschäftseröffnung in seinem Heimatland, erst Ende Januar 2009 gab er ein Comeback beim österreichischen Meister \"Panthers\" aus Fürstenfeld in der ABL. Die Panthers hatten kurz zuvor den Pokalsieg errungen, unter anderem mit der Unterstützung von Bryan Lucas, gegen den Penigar im NBDL-Halbfinale 2004 noch gespielt und auf dem Weg zur Meisterschaft mit den Asheville Altitude besiegt hatte. Penigar selbst erzielte im Anschluss mit 20,3 Punkten und 9,3 Rebounds pro Spiel mannschaftsinterne Bestwerte, die ligaweit jeweils zum dritten Platz in diesen Kategorien reichte. Der Titelverteidiger Panthers verlor jedoch die Play-off-Halbfinalserie gegen den späteren Meister WBC Wels und konnte seinen Titel nicht verteidigen. Dafür schlug man die Welser wie zuvor im Pokalfinale zu Beginn der folgenden Spielzeit auch im Supercup. Zu Beginn dieser Spielzeit hatte der neue Mannschaftskapitän Penigar eine Acht-Spiel-Sperre abzusitzen und erzielte über die Saison mit 19,3 Punkten und 7,3 Rebounds leicht schwächere persönliche Statistiken, doch die Panthers konnten als topgesetzte Mannschaft nach den Hauptrunden bis in die Finalserie einziehen, wo man im fünften und entscheidenden Spiel zuhause den Allianz Swans Gmunden unterlag. In der Spielzeit 2011/12 war Penigar im libanesischen Byblos unter Vertrag, wo er Topscorer der Liga wurde, während seine Mannschaft keine vordere Platzierung erreichte. Zur folgenden Spielzeit wechselte er nach Kuwait, wo er für den Vizemeister Al-Kuwait SC spielte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Desmond Penigar (* 16. Juli 1981 in DeQuincy, Louisiana) ist ein US-amerikanischer Basketballspieler. Nach dem Studienende stand Penigar als „Rookie of the Year“ 2004 der NBA Development League kurz vor einem dauerhaften Vertrag in der am höchsten dotierten Profiliga National Basketball Association (NBA), in der er für die Orlando Magic 10 Spiele absolvierte. Nachdem ihm der dauerhafte Sprung in die NBA nicht gelang, spielte er nach einer Saison in Südkorea je zwei Spielzeiten in der deutschen und österreichischen obersten Spielklasse. Zuletzt war er in der Saison 2014/15 im Libanon aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 407222} {"src_title": "Richard Muther", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Stadtgemeinde Bärnbach liegt im östlichen Teil des Bezirkes Voitsberg, etwa 17 Kilometer westlich der Landeshauptstadt Graz. Die Stadt liegt in einer Talebene zwischen dem Heiligen Berg und dem Knobelberg im Westen sowie den Höhenzügen von Hochtregist im Osten, am Zugang zum oberen Kainachtales. Das Stadtgebiet wird von Norden nach Süden hin von der Kainach durchflossen. Im Nordwesten bildet der Freisingbach die Gemeindegrenze zu Kainach bei Voitsberg. Die Fläche der Stadtgemeinde beträgt km2, von denen 29,13 km2 (Stand 2010) als land- und forstwirtschaftliche Nutzfläche genutzt werden. Das Stadtzentrum liegt auf einer Seehöhe von 424 Metern, während der Hirtlkogel an der Gemeindegrenze zu Köflach mit 961 Metern den höchsten Punkt im Stadtgebiet darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Das Gebiet um den Ortskern von Bärnbach gehört geologisch zum Weststeirischen Becken und liegt an dessen nördlichen Rand während die Katastralgemeinden Hochtregist und Piberegg geologisch wiederum zum westlichen Teil des Grazer Berglandes gehören. Die Beckenlage wird von Sedimentschichten aus dem Miozän, welche über den oberkreidezeitlichen kristallinen Schichten des Kainacher Gosaus und Abfolgen des Grazer Paläozoikums liegen, dominiert, während in den höheren Lagen das Kainacher Gosau nicht überdeckt ist. Die miözänen Schichten des Weststeirischen Beckens weisen tiefgründige und teilweise mit Verwitterungsschutt durchsetzte Roterdböden und Konglomerate aus Kalk auf. In der Gegend um Bärnbach wurden mehrere Mulden entdeckt die größere, abbauwürdige Flöze an Braunkohle führten, welche vor allem in der Oberdorfer Mulde gefördert wurden. Die Braunkohle bildete sich limnisch, also in der Umgebung eines Süßwassersees und stammt aus der Zeit des Ottnangiums.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "In der Gemeinde Bärnbach herrscht ein kontinental geprägtes, kaltgemäßigtes Klima vor, welches einerseits durch die markante Beckenlage andererseits aber auch durch die geschützte Lage an den Ausläufern eines Randgebirges beeinflusst wird. Das Winterhalbjahr zeichnet sich durch eine ausgesprochene Windarmut aus, wobei die Hauptwindrichtungen stark von den tagesperiodischen Talauswinden abhängen. Die Region weist zudem eine erhöhte Neigung zur Bildung von Talnebel auf. Über das ganze Jahr verteilt kann es zu deutlichen Niederschlägen kommen, wobei das Maximum im Sommer und das Minimum im Winter liegt. Der durchschnittliche jährliche Niederschlag liegt bei 917 mm. Niederschlagsärmster Monat ist der Jänner mit einer Niederschlagsmenge von 36 mm. Dem gegenüber steht der Juli, welcher mit einem Durchschnitt von 128 mm der niederschlagsreichste Monat ist. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 7,9 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlichen 18,4 °C. Im Jänner, dem kältesten Monat, beträgt die Durchschnittstemperatur −3,5 °C.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Stadtgemeinde gliedert sich in drei Katastralgemeinden, welche ursprünglich alle eigenständige Gemeinden waren, sowie in vier Ortschaften. Der Ortsteil Bärnbach unterteilt sich zudem in die vier Stadtteile Bärnbach, Kleinkainach, Mitterdorf sowie Oberdorf. Im südwestlichen Teil der Gemeinde befindet sich die Peter Leitner-Siedlung und im zentralen Gemeindeteil befeindet sich die Piberegg Rollsiedlung. Daneben gibt es die vier Rotten Afling, Freisinggraben, Hochtregist sowie Marienschacht im Norden, Nordwesten, Süden und Osten der Stadt. Die Gemeinde gliedert sich in vier Ortschaften (Einwohner Stand ): Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2018):", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "An die Stadt Bärnbach grenzen im Uhrzeigersinn folgende Städte, Gemeinden und Ortschaften:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Durch archäologische Funde am Heiligen Berg konnte eine Besiedelung des Gebietes um Bärnbach seit der Jungsteinzeit belegt werden. In der Zeit um 800 vor Christus, während der jüngeren Urnenfelderkultur entstand am Heiligen Berg eine für die damalige Zeit große und befestigte Höhensiedlung. Bei den durch das Landesmuseum Joanneum in den Jahren 1975/1976 durchgeführte Grabungen in der Höhensiedlung wurden die Reste von Häusern sowie zahlreiche Tongefäße freigelegt, was zu der Annahme führte das diese Höhensiedlung ein sogenanntes Töpferdorf war. Weiters wurden bei dieser Grabung auch Hinweise auf eine Besiedlung des Heiligen Berges während der Kelten- und Römerzeit sowie während der Spätantike entdeckt. Aus der römischen Kaiserzeit wurden mehrere Römersteine gefunden. Um 600 vor Christus begannen die Slawen im Gebiet um Bärnbach zu siedeln. Ab dem 10. Jahrhundert kam es zur Einwanderung von bairische Siedlern, wodurch die slawischen Einflüsse immer mehr durch bayrische verdrängt wurden. Heute erinnern noch einige slawische Ortsnamen an die ursprünglich slawische Bevölkerung. Der Ort Bärnbach wurde vermutlich nur kurze Zeit nach dem Pfarrort Piber, aber noch vor 1100 im sogenannten \"Forst\" durch bairische Siedler an der Einmündung des Freisingbaches in die Kainach gegründet. Die erste urkundliche Nennung als \"Pernpach\" im \"Rationarium Styriae\" erfolgte 1268/69, eine weitere Nennung als \"Hirzo de Perinpach\" erfolgte 1277. Durch den damaligen Ort führte eine wichtige Straße entlang der Kainach in die Obersteiermark. Auf ihr wurden vor allem Getreide und Wein in die Gegend um das heutige Knittelfeld gebracht und von dort Salz und Eisen nach Voitsberg. Um diese Straße zu schützen wurde vermutlich im 13. Jahrhundert das Schloss Alt-Kainach errichtet, welches aus einem ursprünglichen Wehrturm entstand. Im Jahr 1400 belehnte Rudolf Lichtenegger, der damalige Abt des Stiftes St. Lambrecht den Ritter Hans Gradner mit fünf Gütern in Bärnbach und Gößnitz. Im 14. Jahrhundert entstanden auch die Schlösser Kleinkainach und Krottenhof. Das 1553 in den Adelsstand erhobene Rittergeschlecht der Kainacher spielte vom 13. Jahrhundert bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Ortes Bärnbach. Da die Kainacher aber Protestanten waren, verließen sie 1603 die Steiermark und kauften Güter in Niederösterreich. Im Jahr 1782 erfolgte die urkundliche Erwähnung als \"Bernbach\". Bärnbach war bis in das 19. Jahrhundert hinein ein kleiner Ort mit rein bäuerlicher Struktur, so bestand der Ort im Jahr 1825 laut dem Franziszeischen Kataster aus 25 Häusern. Durch Zusammenschluss der Ortschaften Hochtregist, Mitterdorf und Oberdorf begann die Ortschaft anzuwachsen und sich zu einem größeren Ort zu entwickeln. Die Bevölkerung wuchs vor allem aufgrund des nun begonnenen Abbaus der Braunkohle in Oberdorf sowie der 1805 gegründeten Glashütte Oberdorf welche heute zur Stölzle-Glasgruppe gehört. Nach 1945 wurden einige Schulklassen aus der näheren Umgebung nach Bärnbach verlegt und man begann mit den Bau von Siedlungen, eines Festsaales sowie eines Kinos. Am 1. Jänner 1952 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Hochtregist mit Bärnbach zusammengelegt. Im darauf folgenden Jahr wurde Bärnbach zu einer Marktgemeinde erhoben. Im Jahr 1977 erfolgte die Ernennung zur Stadt. Im Juni 2018 wurde bekannt, dass Bärnbach und seine Nachbargemeinde Voitsberg per Ende 2019 unter dem Namen Voitsberg-Bärnbach zu fusionieren planten. Auch eine zusätzliche Inklusion der Gemeinden Köflach, Rosental und Maria Lankowitz wurde im Juni 2018 diskutiert – diese Idee für eine \"Weststeiermark City\" ist schon älter. Alleine eine Fusion von Köflach, Voitsberg und Rosental hätte mit 25.000 Einwohnern die nach Graz zweitgrößte Stadt der Steiermark entstehen lassen. Die Pläne scheiterten am Ergebnis einer Bürgerbefragung. Während die Bevölkerung von Voitsberg für eine Zusammenlegung der beiden Gemeinden stimmte, waren die Bärnbacher Bürger großteils dagegen.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsname.", "content": "Der Name \"Bärnbach\" setzt sich aus den zwei Silben \"Bärn-\" und \"-bach\" zusammen. Während der Namensteil \"-bach\" auf einen Bach schließen lässt, leitet sich der Namensteil \"Bärn-\" entweder vom althochdeutschen \"Pero\" für Bär oder dem althochdeutschen Personennamen \"Pero\" oder \"Bero\" ab. Der Ortsname bedeutet also entsprechend entweder Bärenbach oder Bach des Pero.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "In früheren Zeiten, war Bärnbach besonders für seine Kohlemine und die Glasbläserkunst bekannt. Heute sind wichtige Wirtschaftsbetriebe:", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Köflach, Maria Lankowitz und Voitsberg den Tourismusverband Lipizzanerheimat. Dessen Sitz ist in Köflach.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Die Stadt Bärnbach ist die einzige Stadt der Steiermark, in welcher keine eigene Polizeiinspektion besteht. Diese wurde im Jahr 2004 geschlossen. Vom steiermärkischen Landtag wurden 2008 und 2010 Anträge beschlossen, welche die Bundesregierung aufforderten, wieder eine Polizeiinspektion zu eröffnen. Diese Anträge erreichten ihr Ziel jedoch bis heute nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Der Gemeinderat setzte sich nach der Wahl im März 2015 zusammen aus:", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Beide Vorgängergemeinden hatten je ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Verleihung des Gemeindewappens für Bärnbach erfolgte am 1. September 1953 mit Wirkung vom 15. September 1953, die Wiederverleihung erfolgte unverändert mit Wirkung vom 30. September 2015. Blasonierung (Wappenbeschreibung):", "section_level": 2}], "src_summary": "Bärnbach ist eine Stadtgemeinde des Gerichtsbezirks bzw. Bezirks Voitsberg im Bundesland Steiermark, Österreich. Mit 1. Jänner 2015 wurde im Rahmen der Gemeindestrukturreform die Gemeinde Piberegg eingemeindet. ", "tgt_summary": null, "id": 1915773} {"src_title": "Alfred Howard Carter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Haerlin arbeitete nach erfolgter Kaufmannslehre ab 1875 in einer Importfirma in Stuttgart und zog 1876 – um die Welt kennenzulernen – nach Genf, wo er eine Arbeit als Küchenjunge im Bahnhofsrestaurant fand. Am 1. November 1876 wurde er von Herrmann Blaile, dem Inhaber des Café-Restaurants \"Chantepoulet\" als Kellner eingestellt. Haerlin nahm bald interessantere Stellen an, unter anderem im „Grandhotel Thunerhof“ in Thun, dem „Grand Hotel d'Orient“ in Menton und dem „Baur au Lac“ in Zürich. 1891 heiratete er die Bremerin Thekla Toussaint. Am 1. Mai 1893 übernahm das Paar in Thun die Bewirtschaftung des „Hotel Bellevue“. 1894 wurde der erste Sohn, Otto, 1895 der Sohn Wilhelm, im Frühjahr 1896 die Tochter Frieda und 1897 der Sohn Fritz geboren. Am 24. Februar 1897, an seinem 40. Geburtstag, kaufte Haerlin in Hamburg das in Konkurs gegangene Hotel \"Zu den vier Jahreszeiten\", ein schmales Haus am Neuen Jungfernstieg für 420.100,- Reichsmark. Er erwarb nach und nach die Nachbarhäuser Häuser Nr. 9 bis 14 hinzu, bis er die Straßenfront zusammen hatte und 1904 mit einer einheitlichen Fassade versehen ließ. 1911 verfügte das Hotel über 140 Wohn- und Schlafzimmer und 50 Bäder. 1932 übergab Friedrich Haerlin das Hotel seinem Sohn Fritz (1897–1975). Das Hotel blieb bis 1989 in Familienbesitz und wurde dann für rund 105 Millionen Euro an den japanischen Aoki-Konzern verkauft. Ein Großteil des von Friedrich Haerlin um die Jahrhundertwende angeschaffte Mobiliars wurde 2001 noch im Hotel verwendet. Das \"Restaurant Haerlin\" im Erdgeschoss des Hotels ist nach Haerlin benannt. Es ist seit 2012 unter Christoph Rüffer mit zwei Michelin-Sternen und 19 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet und für seine klassische französische Küche bekannt. Auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf befindet sich bei Planquadrat M 23 (südlich \"Wasserturm\") auf der Familiengrabstätte je ein Kissenstein für Friedrich und Fritz Haerlin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Haerlin (* 24. Februar 1857 in Gaisburg; † 28. April 1941 in Hamburg) war ein deutscher Hotelier und Gründer des Hotels Vier Jahreszeiten in Hamburg.", "tgt_summary": null, "id": 422505} {"src_title": "Verkannte Menschen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Adressschreibweise.", "content": "NAT64 nutzt die Tatsache aus, dass die 128-bittigen IPv6-Adressen gut in der Lage sind, eine 32-bittige IPv4-Adresse zu enthalten: Das Präfix \"64:ff9b::/96\" ist speziell für diesen Mechanismus reserviert worden. Alternativ und zur einfacheren Verwendung kann statt der rein hexadezimalen Schreibweise auch eine Mischschreibweise verwendet werden: Dabei wird die dezimale IPv4-Adresse von der IPv6-Implementierung automatisch in Hexadezimal-Schreibweise umgewandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Routing.", "content": "Will nun der IPv6-Host \"2001:db8::1\" Kontakt mit dem IPv4-Server \"192.0.2.1\" aufnehmen, so sendet er in seinem lokalen Netzwerk Pakete an die Adresse \"64:ff9b::c000:0201\". Hierbei würde beispielsweise eine statische Route helfen, die alle Pakete mit dem Ziel \"64:ff9b::/96\" an den NAT64-Router weiterleitet. Der NAT64-Router kann nun die Pakete entgegennehmen, die IPv4-Adresse „auspacken“ und den Inhalt ab inklusive OSI-Schicht 4 gekapselt in IPv4-Pakete über seinen IPv4-Anschluss weiterrouten: Bei der Nutzung der Präfixe ist man nicht unbedingt auf \"64:ff9b::/96\" beschränkt. Bei entsprechender Konfiguration kann man ein beliebiges Subnetz aus seinem zugeteilten Netz für diesen Zweck nutzen.", "section_level": 2}, {"title": "Stateful.", "content": "NAT64 ist \"stateful\", das heißt, der NAT64-Router merkt sich, welcher IPv6-Host und welcher IPv4-Host miteinander kommunizieren. In der NAT64-Tabelle des Routers wird darüber Buch geführt. Dies funktioniert ähnlich wie herkömmliche NAT. Ein Beispiel: Wenn \"2001:db8::dead:beef\" eine Verbindung mit 192.0.2.56 aufbauen möchte, so schickt er (wie gehabt) die Pakete, die an diesen Host gerichtet sind, an \"64:ff9b::c000:238\", also im Grunde den Router. Dieser entnimmt die IPv4-Adresse und routet die Pakete weiter, merkt sich aber dabei Trifft nun auf IPv4-Seite des Routers ein Paket mit \"gegenteiligen\" Daten ein, also Sender und Empfänger jeweils vertauscht, weiß der Router sofort, an welchen IPv6-Host er das Paket weiterleiten muss.", "section_level": 2}, {"title": "DNS64.", "content": "DNS64 ist eine Technik, die NAT64 ergänzt. Sie ist in RFC 6147 definiert und basiert auf DNS. Hierbei erzeugt ein DNS64-Server aus A-Resource Records (A-RRs, also DNS-Einträge für IPv4-Adressen) automatisch und transparent AAAA-RRs (AAAA: Feldname im DNS für IPv6-Adressen). Dies funktioniert über das erläuterte Verfahren:", "section_level": 1}, {"title": "Vor- und Nachteile.", "content": "NAT64 mit DNS64 ist für IPv6-Hosts ein transparentes und einfaches Verfahren zur Verbindung beider Protokollwelten. Bei der Umstellung auf NAT64 mit DNS64 müssen Hosts lediglich auf einen DNS64-Nameserver wechseln, was in den meisten Umgebungen automatisiert über DHCPv6 oder SLAAC mit RFC 8106 erfolgen kann. Die Nachteile von NAT64 resultieren vorrangig daraus, dass es sich weiterhin um ein NAT-Verfahren handelt. Wird providerseitig ein dynamischer IPv4-Adresspool verwendet (\"statesome\" oder \"stateful NAT64\") muss der Verbindungsaufbau vom Client aus erfolgen, d. h. Serverdienste sind auf Kundenseite nicht möglich. Das schließt auch Peer-to-Peer-Dienste mit ein. Ein dynamischer IPv4-Adresspool ist dabei aber Voraussetzung, um providerseitig IPv4-Adressen einzusparen, was für Provider den Vorteil von NAT64 gegenüber Dual-Stack darstellt. NAT64 mit DNS64 basiert auf der Idee, bei einer DNS-Anfrage statt einer IPv4- eine IPv6-Adresse zurückzugeben. Werden aber keine Namen, sondern direkt IPv4-Adressen verwendet (zum Beispiel URIs mit numerischen IPv4-Adressen), findet erst gar keine DNS-Anfrage statt. Auch Anwendungen die veraltete, zu IPv6 inkompatible Programmierschnittstellen verwenden, können keine Verbindung aufbauen. Diese Probleme lösen ergänzende Verfahren wie 464XLAT.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliches Gateway.", "content": "NAT64 in Kombination mit DNS64 ist als öffentliches Angebot geeignet, zum Beispiel für Provider. Hierbei muss nur der DNS64-Nameserver dieses Providers bei den Clients eingetragen werden, um die Verbindung mit IPv4-Hosts zu ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Unterstützung.", "content": "Der Paketfilter pf von OpenBSD erlangte in der am 1. Mai 2012 zusammen mit OpenBSD 5.1 veröffentlichten Version Unterstützung für NAT64. Das Paket netfilter/iptables benötigt für NAT64 noch einen Patch. Weitere Opensource NAT64-Implementationen als Programme außerhalb des Kernels sind TAYGA für Linux(stateless) und WrapSix(stateful) sowie innerhalb des Kernels Jool(stateful) Die Nameserversoftware BIND unterstützt DNS64.", "section_level": 1}], "src_summary": "NAT64 ist ein IPv6-Übergangsmechanismus. Er dient zur Übersetzung von IPv4- in IPv6-Adressen. Sein Zweck besteht vornehmlich in der Ermöglichung einer Kommunikation zwischen nur per IPv6 erreichbaren Hosts auf der einen Seite und nur per IPv4 erreichbaren Hosts auf der anderen Seite. In Sonderfällen ist es zwar möglich, durch IPv4-Hosts eine Verbindung zu initiieren, normalerweise bleibt dies allerdings den IPv6-Hosts vorbehalten. Da es auf absehbare Zeit jedoch viel mehr IPv6-Hosts als IPv4-Hosts geben wird, ist dies nicht problematisch, denn der Hauptzweck besteht darin, IPv4-\"Server\" von IPv6-Netzen aus anzusprechen.", "tgt_summary": null, "id": 2034306} {"src_title": "Großer Preis von Deutschland 1980", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der an Asthma leidende, im Film namenlose Junge wird von seiner Mutter überredet, einige kaputte und alte Spielzeuge wegzuwerfen, darunter sein Lieblingsstofftier Kooky. In der Fantasie des Jungen wird der Teddybär lebendig und kann in letzter Sekunde von der Mülldeponie flüchten, auf der er gelandet ist. Davon überzeugt, dass er nicht hier her gehört, begibt er sich auf eine abenteuerliche Heimreise durch einen märchenhaften Wald. Dort trifft er auf verschiedenste phantastische Kreaturen der Natur, etwa den freundlich gesinnten „Kapitän von Hergot“, den Hüter des Waldes, sowie Anuška, der durch Intrigen zum neuen Hüter werden will.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Svěrák plante ursprünglich einen Film, der die Welt aus Sicht einen Hundes zeigt, der eine Flut überlebt. Er änderte seine Pläne, nachdem er Teile der Geschichte seinem Sohn Ondřej erzählte. Der Film wurde von den Arbeiten des tschechischen Bildhauers und Zeichners František Skála inspiriert, der eine Mitarbeit jedoch ablehnte. An der technischen Entwicklung und den visuellen Effekten war Jakub Dvorský beteiligt, der Gründer des tschechischen Spieleentwicklers Amanita Design. Während des Postprocessings konzentrierten sich Svěrák und sein Team auf die Entfernung der Stäbe und Schnüre, mit denen die Figuren und Fahrzeuge bewegt wurden. Kooky ist der technisch aufwendigste Film von Svěrák. Er enthält dreimal mehr visuelle Effekte als \"Dark Blue World\", die bis dahin teuerste tschechische Filmproduktion. Das Budget für Kookie betrug 40 Millionen Tschechische Kronen. Die Winterszenen wurden in Ještěd gedreht, einige Wälder nahe Bechyně und im Nationalpark Voděradské bučiny sowie die Sandsteinfelsen in Drábské světničky. Die Produktion begann im Herbst 2008. Für die Drehzeit waren 35 Tage eingeplant, aufgrund von Schwierigkeiten wurden jedoch 100 Tage gebraucht.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Kooky wurde als offizieller tschechischer Beitrag für das 45. Internationale Filmfestival Karlovy Vary ausgewählt und gewann den Spezialpreis der Jury. Der Film war im April 2012 Teil des Humble Botanicula Debut anlässlich des Debüts des Adventures \"Botanicula\" des tschechischen Spieleentwicklers Amanita Design, der an der Entstehung des Films beteiligt war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kooky (, wörtlich „Kooky kommt zurück“, eine Anspielung auf \"Lassie Come Home\") ist ein tschechischer Film von Jan Svěrák aus dem Jahr 2010. Der Film kombiniert Puppenspiel, Stop-Motion und Realfilm. Auf zwei Ebenen erzählt er die Geschichten eines sechsjährigen, an Asthma leidenden Jungen sowie seines roten, lebendig gewordenen Teddybärs „Kooky“.", "tgt_summary": null, "id": 821995} {"src_title": "Alfons Rissberger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Frans Blom wuchs in Kopenhagen auf als Kind einer Mittelschicht-Familie von Antiquitätenhändlern. Seine erste Reise führte ihn 1919 nach Mexiko, wo er eine Stellung als Zahlmeister in der Öl-Industrie fand. Er reiste in abgelegene Gegenden im mexikanischen Urwald und begann, sich für die Kultur der Mayas zu interessieren. Er dokumentierte und zeichnete deren Ruinen und erhielt einen Vertrag beim Nationalmuseum für Anthropologie, das auch einige seiner Expeditionen finanzierte. Blom lernte den Archäologen Sylvanus Griswold Morley kennen, der ihn an die Harvard University nach Boston vermittelte, wo er einen Abschluss in Archäologie machte. Er erhielt eine Anstellung an der Tulane-Universität in New Orleans und machte während seiner dortigen Zeit mehrere Expeditionen nach Mittelamerika. 1924 entdeckte er in Uaxactun in Guatemala bisher unbekannte Überreste von Maya-Anlagen. Seine Forschungen im Umfeld des Isthmus von Tehuantepec erbrachten erste wissenschaftliche Berichte über eine Reihe von Anlagen der Olmeken-Kultur. 1930 unternahm Blom sehr detaillierte Vermessungen im sogenannten „Nonnenviereck“ von Uxmal, auf deren Grundlage eine naturgetreue Reproduktion für die Weltausstellung in Chicago 1933 angefertigt wurde, die jedoch nicht erhalten ist. 1932 heiratete Frans Blom die US-Amerikanerin Mary Thomas; die Ehe wurde nach sechs Jahren geschieden. In der Folge begann er mit dem Trinken, weshalb er auch seine Stelle als Direktor des \"Middle American Research Instituts\" in Tulane verlor, die er von 1922 bis 1940 innehatte. Er zog nach Mexiko, wo er die Schweizer Journalistin Gertrude Duby-Blom (1901–1993) kennenlernte und heiratete. 1950 kauften die Eheleute Blom ein großes Anwesen in San Cristóbal de las Casas. Sie nannten das Haus \"Na Bolom\" - \"na\" bedeutet \"Haus\" auf Lacandon, der Sprache der Maya, \"bolom\" \"Jaguar\" und erinnerte zudem an Bloms Name. Die Bloms machten aus dem Haus ein kulturelles und wissenschaftliches Zentrum mit Räumen für Gäste. Heute ist das Haus ein Museum. Zudem unternahmen die Bloms weiterhin Expeditionen im Auftrag der mexikanischen Regierung. Frans Blom starb 1963 im Alter von 70 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frans Ferdinand Blom (* 9. August 1893 in Kopenhagen; † 23. Juni 1963 in San Cristóbal de las Casas, Chiapas, Mexiko) war ein dänischer Entdecker und Archäologe.", "tgt_summary": null, "id": 1525581} {"src_title": "George Dromgoole", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lautsystem.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Konsonanten.", "content": "Das Masa unterscheidet folgende Konsonanten: Dazu kommen l, r, w und y. Mit vielen anderen tschadischen Sprachen teilt das Masa die Existenz von lateralen Frikativen und von Implosiven. Noch ungewöhnlicher ist der Laut ɦ, der in der Dokumentation als stimmhafte Entsprechung von h beschrieben wird. Alle genannten Konsonanten können am Wortanfang erscheinen. Am Wortanfang können ferner Gruppen von zwei Konsonanten vorkommen, deren zweiter entweder r oder l ist: glís „Nieren“. Zwischen Vokalen innerhalb eines Morphems gibt es keine stimmlosen, sondern nur stimmhafte Plosive und Frikative (z. B. nur b, z, ɦ, aber kein p, s, h) (dies gilt nicht an der Morphemgrenze). Am Wortende stehen umgekehrt nur die stimmlosen Plosive und Frikative (z. B. nur p, s, h, aber kein b, z, ɦ). Implosive sind am Wortanfang und zwischen Vokalen möglich, nicht jedoch am Wortende, wo zugrundeliegendes ɓ oder ɗ durch ʔ ersetzt wird. Ähnlich wie im Deutschen geht einem Vokal am Wortanfang immer ein glottal stop /ʔ/ voraus.", "section_level": 2}, {"title": "Vokale.", "content": "Das Masa unterscheidet fünf Vokale a, e, i, o, u. Diese können kurz und lang (dann doppelt geschrieben) vorkommen. Langvokale sind allerdings nicht sehr häufig.", "section_level": 2}, {"title": "Ton.", "content": "Das Masa ist eine Tonsprache. In der praktischen Orthographie der Dokumentation werden zwei Töne unterschieden: Hochton (mit Akut notiert: á) und Tiefton (mit Gravis notiert: à), obwohl es in Einzelfällen drei Kontraste geben kann. Der Tiefton kann auf tiefem oder auf mittlerem Niveau gesprochen werden. Und zwar ist er tief: und er ist mittelhoch: Der Hochton wird im Allgemeinen auf hohem Niveau gesprochen. Nach einer tieftonigen Silbe kann der Hochton optional auf mittleres Niveau absinken. Soweit könnte man zwei kontrastierende Töne annehmen und die genaue Aussprache mittels einiger Regeln vorhersagen. Eine Komplikation entsteht jedoch dadurch, dass das Masa ursprünglich pränasalierte Plosive mb, nd und ŋg besaß, die dieselbe tonsenkende Wirkung hatten wie die stimmhaften Plosive b, d und g, jedoch im Masa mit den einfachen Nasalen m, n und ŋ zusammengefallen sind. Deshalb ist die genaue Aussprache nach Nasalen heute nicht immer vorhersagbar. Die eng verwandte Sprache Musey hat die pränasalierten Plosive noch bewahrt. Ein Beispiel für einen so entstandenen Kontrast zwischen Tief- und Mittelton: Ein anderer Fall, wo nach Nasal die tieftonige Aussprache vorkommt, ist màʔ „zwei“ (Musey mbà). Da die Dokumentation aber überwiegend nur zwei Töne unterscheidet, wird im Folgenden die vereinfachte Zweitonnotation benutzt, obwohl dadurch gelegentliche Kontraste verlorengehen.", "section_level": 2}, {"title": "Kontextform und Pausalform.", "content": "Die meisten Wörter des Masa unterscheiden zwei Formen: eine Kontextform und eine Pausalform (am Ende einer Phrase; vor Sprechpause). Gegenüber der Kontextform weist die Pausalform am Ende einen zusätzlichen Vokal auf. Details werden bei den einzelnen Wortarten besprochen. Manche Wörter kennen diese Unterscheidung nicht, zum Beispiel Präpositionen (da diese naturgemäß nur in der Kontextform stehen können), aber auch bestimmte andere Wörter wie die Numeralia màʔ „2“, ɦìdí „3“ und fíɗì „4“ sowie ein Teil der Eigennamen sind unveränderlich.", "section_level": 2}, {"title": "Personalpronomen.", "content": "Im Gegensatz zum Deutschen machen die Personalpronomina des Masa einen Genusunterschied auch in der 2. Pers. sg. und differenzieren in der 1. Pers. pl. eine inklusive Form (Angesprochener eingeschlossen: „ich und du/ihr“) und eine exklusive Form („ich und andere“). Die zusätzlichen Endvokale der Pausalform stehen in Klammern. Die 3.sg.mask. besitzt eine kürzere und eine längere Variante, zwischen denen kein Bedeutungsunterschied erkennbar ist. Die Pronomina der 3.pl. können nur mit Bezug auf Personen verwendet werden. Die Suffixe hängt man entweder an Substantive – in possessiver Bedeutung – oder an Verben – zur Bezeichnung des Objekts. Der Ton der Suffixe wird von der vorangehenden Silbe übernommen; der auslautende Vokal der Pausalform ist meist tieftonig, doch ist er nach Tiefton manchmal auch als hochtonig dokumentiert. Demnach heißt „mein“ entweder -ánù oder -ànù ~ -ànú. Auch der Vokal -a- der Suffixe kann sich dem Vokal der vorangehenden Silbe angleichen; dies scheint in der 3.sg.mask. (-am, -alam) fast obligatorisch, bei den anderen Suffixen aber deutlich seltener zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Substantiv.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kontextform und Pausalform.", "content": "Alle Substantive unterscheiden zwischen einer Pausalform und einer Kontextform. Die Pausalform fügt am Ende einen zusätzlichen Vokal an. Man kann diskutieren, ob die Pausalform die zugrundeliegende ist und im Kontext der Auslautvokal verlorengeht, oder ob die Kontextform die zugrundeliegende ist und vor Pause ein Vokal hinzugefügt wird. Im Folgenden werden Substantive meist in der (kürzeren) Kontextform zitiert, die in der Praxis die häufigere ist. Bei Substantiven ist der auslautende Vokal der Pausalform grundsätzlich nach folgenden Regeln vorhersagbar: Beispiele:", "section_level": 2}, {"title": "Geschlecht.", "content": "Das Masa besitzt eine Unterscheidung zwischen den beiden grammatischen Geschlechtern Maskulinum und Femininum, wobei Pluralformen kein Geschlecht unterscheiden. Man kann auch eine gemeinsame Kategorie Numerus+Geschlecht annehmen mit den drei Ausprägungen Maskulinum – Femininum – Plural. Das Geschlecht ist vor allem an der Form des bestimmten Artikels erkennbar. Bei Personen und Bezeichnungen größerer Tiere fällt das grammatische mit dem natürlichen Geschlecht zusammen. Bei Dingen ist das Geschlecht im Prinzip lexikalisch festgelegt; so gelten etwa tìl „Mond“ und cèʔ „Axt“ als Maskulinum, dagegen fát „Sonne, Tag“, bùr „Tag“, hènjè „Nacht“, ìr „Auge“, gú „Baum“, làw „Wort“ und và „Sache“ als Femininum. Nicht wenige Substantive können sowohl als Maskulinum wie als Femininum konstruiert werden, was dann einen Gegensatz groß vs. klein zum Ausdruck bringt: fó (mask.) „(größere) Straße“, fó (fem.) „(kleiner) Weg“.", "section_level": 2}, {"title": "Plural.", "content": "Nur ein Teil der Substantive bildet im Masa Pluralformen, vor allem Bezeichnungen von Lebewesen. Die Formen sind nicht völlig regelmäßig. Übliche Pluralendungen sind -áy, -éy, -íy und -íyá: Nach Vokal kann die Pluralendung -gáy lauten: Eine Reihe von Pluralformen sind ganz unregelmäßig, darunter: Bezeichnungen für Unzählbares wie nìy „Wasser“, mír „Milch“, ɬìw „Fleisch“, wá „Hirse“, súŋkù „Geld“ werden grammatisch als Plurale behandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Bestimmter Artikel.", "content": "An Substantive können Suffixe gehängt werden, die in ihrer Funktion annähernd, wenn auch nicht exakt dem bestimmten Artikel des Deutschen entsprechen. Die Form lautet: Das Substantiv steht vor dem Artikel normalerweise in der Kontextform. Eine Ausnahme bildet sùm „Leute“, das mit Artikel sùmù-nà lautet. Der Artikel unterscheidet seinerseits eine Pausalform und eine Kontextform. In der Kontextform entfällt der auslautende Vokal. In Einzelfällen steht aber die Pausalform statt der zu erwartenden Kontextform, wo sonst unaussprechbare Konsonantengruppen entstehen würden: pùt-tà klànì „diese Kuh“ (statt *pùt-t klànì). Endung -nà bei Maskulina und Pluralen: Nach vielen Konsonanten wird -n- assimiliert: Die Gruppe -r-n- kann zu einem einfachen -r- mit Ersatzdehnung des vorangehenden Vokals werden; man findet aber auch Notationen, wo diese Erscheinung unterbleibt: Endung -tà bei Feminina: Zwischen Vokalen kann -t- zu -d- werden. Die Notation ist hier uneinheitlich; -t- und -d- stehen zwischen Vokalen praktisch nicht in Opposition: Nach vielen Konsonanten wird -t- assimiliert: Die Gruppe -r-t- kann zu einem einfachen -d- mit Ersatzdehnung des vorangehenden Vokals werden, doch ist auch hier die Dokumentation nicht einheitlich: Durch den bestimmten Artikel lassen sich zuweilen eine maskuline und eine feminine Bedeutung differenzieren: Unter Umständen können auch solche Substantive, die keine Pluralform besitzen, den Unterschied zwischen Singular und Plural durch den bestimmten Artikel deutlich machen: Eigennamen werden nicht mit Artikeln verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Unbestimmter Artikel.", "content": "Man kann dem Substantiv auch einen unbestimmten Artikel nachstellen. Dieser lautet: márá(ʔà) (mask.) / tárá(ʔà) (fem.) / sárá(ʔà) (plural) (eingeklammert die Endungen der Pausalform). Ein Substantiv als Subjekt muss immer entweder von einem bestimmten oder einem unbestimmten Artikel begleitet werden. Bei Substantiven in anderen syntaktischen Rollen ist der unbestimmte Artikel dagegen entbehrlich. gùy márá càl-àʔ wàSchlange ART.INDEF beißen(Perfekt)-sie(fem.sg.) PERF„eine Schlange hat sie gebissen“ sùm sárá màʔ yòwáMänner ART.INDEF zwei aufstehen(Perfekt)„zwei Männer / zwei von den Männern standen auf“", "section_level": 1}, {"title": "Demonstrativa.", "content": "Man unterscheidet zwischen anaphorischen und deiktischen Demonstrativa. Wenn das Demonstrativum anaphorisch ist, also im Sinne von „dieser genannte“ steht, so gebraucht man die Konstruktion Substantiv – Personalpronomen – Artikel. Die Pluralform ist nur für Personen verwendbar: Dagegen gilt für deiktische Demonstrativa das Konstruktionsschema Substantiv – Artikel – Demonstrativum. Es gibt eine ganze Anzahl von deiktischen Demonstrativa mit jeweils speziellen lokalen Implikationen, so etwa kàynì „dieser in meiner Hand“, klànì „dieser, der kommt“, zòwnì „dieser in stehender Position“, tànì „dieser in liegender Position“, dàmnì „dieser in sitzender Position“, làkŋì „diese (pluralisch, ohne Angabe der Position)“ etc. Wie man sieht, sind diese alle mit der Silbe -nì zusammengesetzt. Zeitausdrücke können auch unmittelbar mit dem Suffix -nì verbunden werden:", "section_level": 1}, {"title": "Adjektiv.", "content": "Das Konstruktionsschema lautet: Substantiv – Attributmarker má (mask.) / tá (fem.) / sá (plural) – Adjektiv: Der bestimmte Artikel tritt hinter die ganze Gruppe: Das Adjektiv ŋòl(ò) „groß“ kann, besonders in Verbindung mit pluralische Personenbezeichnungen, in der pluralischen Variante ŋúló erscheinen: Die etwas anders konstruierte Verbindung sùmù-n ŋòlò (das Adjektiv folgt dem Artikel) bedeutet „viele Männer“. Nach dem Attributmarker má / tá / sá können auch verschiedene andere Arten von Attributen stehen, die nicht im engeren Sinne Adjektive sind, wie in den folgenden Beispielen: nàgà tá Síyék-kàDorf ATTR Siyeke-ART„das Dorf Siyeke“ sà má réy-nàMann ATTR Magie-ART„der Zauberer“ sà má sìy-àŋ fíyók-ŋàMann ATTR Zahn-dein lang-ART„du Mann mit langen Zähnen / du langzahniger Mann“", "section_level": 1}, {"title": "ein anderer, der andere.", "content": "„Ein anderer“ heißt héʔè (Kontextform hé) und wird dem Substantiv unmittelbar nachgestellt. „Der andere“ wird ausgedrückt durch die Konstruktion Substantiv – Artikel – hé – Artikel: Mit pluralischen Personenbezeichnungen verwendet man die Form séhégé:", "section_level": 1}, {"title": "alle.", "content": "Ein Ausdruck für „alle“ ist káf (Variante háf; Pausalform káfì, aber auch káf ist möglich). Er wird dem Substantiv nachgestellt, das den bestimmten Artikel tragen muss:", "section_level": 1}, {"title": "Komposita.", "content": "Zwei Substantive können zu einem Kompositum zusammengefügt werden. Der Artikel folgt dann der ganzen Verbindung:", "section_level": 1}, {"title": "Possession.", "content": "Es steht immer die Abfolge Possessum – Possessor. Es sind zwei Konstruktionen für inalienable Possession bzw. alienable Possession zu unterscheiden.", "section_level": 1}, {"title": "inalienabel.", "content": "Bei inalienabler Possession folgen beide Elemente direkt aufeinander. Wenn der Possessor pronominal ist, wird er als Suffix an das Substantiv angehängt (Formen oben im Abschnitt „Personalpronomen“). Beispiele: Unter nicht ganz klaren Bedingungen kann zusätzlich zum Possessivsuffix der bestimmte Artikel stehen. Der Artikel kann dann den Effekt haben, dass das Genus desambiguiert wird: Wenn der Possessor nominal ist, nimmt das Possessum bei bestimmten Vokabeln eine Endung -(u)m an, vermutlich eine Verkürzung aus dem Possessivsuffix der 3.sg.mask. Nur am Ende der ganzen Gruppe kann der bestimmte Artikel stehen. Die Informationen sind unklar bezüglich der Frage, ob dieser Artikel dann mit dem Possessor oder dem Possessum kongruiert; beide Situationen sind belegt: Bestimmte andere Vokabeln kommen als Possessum ohne -(u)m aus:", "section_level": 2}, {"title": "alienabel.", "content": "Bei alienabler Possession tritt zwischen Possessum und Possessor ein Element vì. Possessum und Possessor können beide unabhängig voneinander den bestimmten Artikel annehmen. Der Artikel des Possessums hat vor vì die volle Form und nicht die Kontextform: Auf vì kann auch ein Personalpronomen folgen. Dabei treten folgende Besonderheiten auf: Die entstehenden Verbindungen sind oben im Abschnitt „Personalpronomen“ aufgeführt. Beispiele: Im Gegensatz zu den Relationen „Ehemann“ und „Eltern“ gelten die Relationen „Ehefrau“ und „Kinder“ als alienabel: Das Possessum kann auch mit dem unbestimmten Artikel verbunden werden: Ein Adjektiv folgt auf die ganze Gruppe, wobei der Artikel dann zweimal gesetzt wird: pùt-tà v-àn tá ŋáá-tàKuh-ART mein ATTR gut-ART„meine gute Kuh“ In bestimmten Fällen besteht eine Alternative zwischen der inalienablen und der alienablen Konstruktion mit Bedeutungsunterschied:", "section_level": 2}, {"title": "Verb.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kontextform und Pausalform.", "content": "Auch Verben unterscheiden eine Kontextform und eine Pausalform. Die Pausalform ist prinzipiell am Ende um einen Vokal verlängert. Wenn die Kontextform auf einen Konsonanten ausgeht, so erhält die Pausalform am Ende ein zusätzliches -a. Wenn die Kontextform auf einen Vokal ausgeht, erhält die Pausalform einen zusätzlichen glottel stop (ʔ) plus einen Vokal, meist ebenfalls -a, bei kurzen Verben aber auch andere Vokale, so bei „essen“ (Kontextform ti, Pausalform tiʔe). Der Ton von Verben ist weitgehend aus der grammatischen Form vorhersagbar, siehe den nächsten Abschnitt.", "section_level": 2}, {"title": "Perfekt- und Imperfektstamm.", "content": "Verben unterscheiden einen Perfekt- und einen Imperfektstamm, die sich nur durch den Ton unterscheiden. Dabei ist zu unterscheiden, ob der erste Konsonant des Verbs einer der tonsenkenden Konsonanten ist oder nicht (siehe dazu oben den Abschnitt „Ton“). Zunächst der Fall, dass der erste Konsonant tonsenkend ist. Hierzu gehören stimmhafte Plosive oder Frikative, aber auch (nicht voll vorhersagbar) einige Fälle von Nasalen. Dann ist der Perfektstamm hochtonig und der Imperfektstamm tieftonig. Der Zusatzvokal in der Pausalform (in der Tabelle eingeklammert) ist immer polar zum Stamm, d. h., er hat den entgegengesetzten Ton: Nun der Fall, dass der erste Konsonant nicht tonsenkend ist. Hierzu gehören (nicht voll vorhersagbar) auch einige Fälle von Nasalen. Dann ist umgekehrt der Perfektstamm tieftonig (d. h. phonetisch mitteltonig) und der Imperfektstamm hochtonig:", "section_level": 2}, {"title": "Perfektpartikel wà.", "content": "Die am Satzende stehende Partikel wà verleiht dem Satz Perfektbedeutung. Sie steht naturgemäß normalerweise zusammen mit dem Perfektstamm des Verbs. Die genaue Funktion dieser Partikel wäre noch zu untersuchen; jedenfalls kann sie nicht in negierten Sätzen stehen: ɦù-t mùt wá-nà wàZiege-ART essen(Perfekt) Sorghum-ART PERF„die Ziege hat das Sorghum gefressen“ nàʔ vúl-sì ɦù-tà wàsie gab-ihnen Ziege-ART PERF„sie gab ihnen eine/die Ziege“ àn kàlà wàich ging-fort PERF„ich bin schon gegangen“ (eine Formel, um sich zu verabschieden)", "section_level": 2}, {"title": "Imperativ.", "content": "Im Imperativ hat der Verbalstamm weder den Tonverlauf des Perfekt- noch des Imperfektstamms, sondern ist immer tieftonig. Nach dem Verb muss ein Pronomen der 2. Person oder der 1. Pers. pl. incl. folgen:", "section_level": 2}, {"title": "Optativ.", "content": "Denselben tieftonigen Stamm wie im Imperativ kann man auch in anderen Zusammenhängen verwenden. Er hat dann die Bedeutung einer Wunschform: àŋ d-ùm á-là àm vùl-àn wá-nàdu sagen-ihm dass er gibt(Opt.)-mir Hirse-ART„du sagst ihm, dass er mir die Hirse geben soll“ Wenn dem Verb im Optativ nur ein Pronominalsuffix der 3. Person folgt, so ist dieses als Objekt zu verstehen, und als Subjekt wird ein unpersönliches Subjekt „man“ unterstellt:", "section_level": 2}, {"title": "Pluralverben.", "content": "Für einzelne Verben ist belegt, dass sie unterschiedliche Stämme verwenden, je nachdem ob das Subjekt singularisch oder pluralisch ist. Hierher gehört fòk (sg.) / yòw (pl.) „aufstehen“: (kúlóʔò, Pausalform kúló, bedeutet „auf, nach oben“)", "section_level": 2}, {"title": "Hilfsverben.", "content": "Es existiert eine Reihe von Hilfsverben, die dem Verb vorangestellt werden können, um die Bedeutung zu präzisieren. Hierzu gehören: àn mà d-ùmúich komme sage(Impf.)-ihm„ich werde ihm sagen“ àn mà vùl-àŋ-káʔ síwìich komme gebe(Impf.)-dir-es übermorgen„ich werde es dir übermorgen geben“ ísí yòw túɗàsie aufstehen gehen(Impf.)„sie gingen los“ àm mùs t-úmùer sitzen essen(Impf.)-es„er begann, es zu essen (im Sitzen)“ àm hòt dà á-làer zurückkehren sagen(Impf.) dass„er sagte nochmals, dass...“ àŋ vùl-àn páá gédu geben(Impf.)-mir Tabak bitte„bitte gib mir Tabak!“", "section_level": 2}, {"title": "Pronominales Objekt.", "content": "Das pronominale Objekt wird durch dieselben Personalsuffixe ausgedrückt, die auch als Possessivsuffixe dienen: Man unterscheidet formal nicht zwischen Akkusativ und Dativ: In zwei Situationen kann ein Verb zwei Suffixe haben, nämlich (1) wenn Suffixe in dativischer und in akkusativischer Bedeutung aufeinander folgen (sie müssen in dieser Reihenfolge stehen), oder (2) wenn ein Objektsuffix auf ein Subjektssuffix folgt, was im Imperativ vorkommt. In diesem Fall wird vor das zweite Suffix (jedenfalls in der dritten Person) ein -t- eingeschoben, das sich aber einem vorangehenden Konsonanten assimiliert:", "section_level": 1}, {"title": "Dativ.", "content": "Der nominale Dativ wird durch die Präposition mì umschrieben: cà-t vúl fù-nà mì gòr-ràFrau-ART geben(Perfekt) Brei-ART DAT Junge-ART„die Frau gab dem Jungen den Brei“", "section_level": 1}, {"title": "Präpositionen.", "content": "Andere Präpositionen sind etwa: Einige Präpositionen sind mit Körperteilbezeichnungen identisch: Präpositionen können vor Substantiven sowie vor Personalsuffixen stehen: Angaben des Ortes oder der Richtung können ganz auf eine Präposition verzichten: àm kàl fúlùer gehen(Perf.) Busch„er ging in den Busch“", "section_level": 1}, {"title": "Positionsadverbien.", "content": "Charakteristisch für das Masa sind Positionsadverbien wie zòw „stehend“, dàm „sitzend“, wàŋ „liegend“, làk „sich zu mehreren befindend“ und kày „in der Hand“, die am Satzende stehen und die Position der Verbalhandlung präzisieren: nàʔ tíy dàmsie weint(Imperf.) sitzend„sie sitzt da und weint“ àm bárá wà vùn pày-t zòwer lauerte(Perf.) PERF Mund Absperrung-ART stehend„er lauerte im Stehen am Eingang der Absperrung“ àm fì zè júfúl làker fand(Perf.) Ei Ente zu-mehreren„er fand Enteneier (zusammen an einem Ort)“ ɮó cò wà ɦìʔ ɓíné-t k-àlàm kàyɮó(Name) kam(Perf.) PERF mit Netz-ART auf-ihm in-der-Hand„ɮó kam mit dem Netz in der Hand an“", "section_level": 1}, {"title": "Syntax.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verbalsatz.", "content": "Die normale Wortstellung ist Subjekt – Verb – Objekt: cà-t yì fù-nàFrau-ART kochen(Imperfekt) Brei-ART„die Frau kocht den Brei“ Vor dem Verb steht das pronominale Subjekt in der Kontextform: Auch das nominale Subjekt steht in der Kontextform außer in Sonderfällen, wo die Pausalform bevorzugt wird, um die Aussprache zu erleichtern: Auch das Verb steht vor dem Objekt in der Kontextform:", "section_level": 2}, {"title": "Verbserialisierung.", "content": "Zwei Verben können direkt aufeinanderfolgen. Dies kommt u. a. in Verbindung mit Modalverben vor: mú-l mín kálàChef-ART wollen(Imperfekt) fortgehen(Imperfekt)„der Chef will fortgehen“", "section_level": 2}, {"title": "Nichtverbalsatz.", "content": "Bei substantivischem Prädikat steht die Kopula mì (mask.) / tì (fem.) / sì (plural). Das substantivische Prädikat steht entweder ohne oder mit bestimmtem Artikel, aber nicht mit unbestimmtem Artikel: Bei adjektivischem Prädikat ist keine Kopula nötig, sofern ein dauerhafter Zustand bezeichnet wird: Bei vorübergehender adjektivischer oder adverbialer Prädikation steht dagegen die Kopula ká (Pausalform káʔà) „sein, existieren“: àm ká fúlùer KOP Busch„er ist im Busch“ àm ká dàmer KOP dort-sitzend„er ist dort-sitzend / er sitzt dort“ àŋ ká ŋàà sùdu KOP gut FRAGE„bist du (gerade) gut?“, gemeint: „geht es dir gut?“ kùlùf-n ká ŋòlòFisch-ART KOP groß„es gibt viele Fische“", "section_level": 2}, {"title": "Negation.", "content": "Die Negation wird durch ɗì „nicht“ am Satzende bezeichnet: Auch der Imperativ kann durch ɗì negiert werden, allerdings wird beim negierten Imperativ das suffigierte Personalpronomen nur im Plural und nicht im Singular gebraucht: Weiter gibt es ein Verb máy (mask.) / táy (fem.) / sáy (pl.) „nicht sein“, das auch als negative Entsprechung zur Kopula ká fungiert. Hier steht zusätzlich ɗì:", "section_level": 2}, {"title": "Frage.", "content": "Die Satzfrage wird durch ein Element sù am Satzende charakterisiert: àŋ búsá wà sùdu Tag-verbringen PERF FRAGE„hast du den Tag (gut) verbracht?“ Das Element sù kann auch fehlen, und die Frage ist dann nur an der Satzintonation kenntlich. Alle Fragewörter enden auf eine Silbe gé, z. B. gì-gé „wer?“, mì-gé „was?“, rì-gé „wo?“, tì-gé „wie?“, gà-gé „wieviel?“. Das Fragewort muss immer am Ende des Satzes stehen: vúl-ák-kà gì-gégeben(Perf.)-dir-es wer„wer hat es dir gegeben?“ àŋ ná rì-gédu gehen(Imperfekt) wo„wohin gehst du?“ àŋ bùr bòŋòr gà-gédu Nacht-verbringen(Imperfekt) Bongor(Stadt) wieviel„wie lange bleibst du in Bongor?“", "section_level": 2}, {"title": "Fokussierung.", "content": "Häufiger als im Deutschen wird im Masa ein Satzglied explizit als fokussiert gekennzeichnet. Das fokussierte Satzglied steht am Satzende und wird mit dem Restsatz durch die Kopula mì (mask.) / tì (fem.) / sì (plural) verbunden: mùt-ùm sì sùm séhégé-nàessen(Perfekt)-es sind Leute andere-ART„wer es gegessen hat, das sind die anderen Leute“ / „DIE ANDEREN(betont) haben es gegessen“ Fragesätze mit Fragewort können entweder als Fokuskonstruktion gebildet werden oder (siehe oben) als Konstruktion mit derselben Wortstellung, aber ohne Kopula.", "section_level": 2}, {"title": "Relativsatz.", "content": "Relativsätze werden wie Adjektive konstruiert, werden also durch den Attributmarker má (mask.) / tá (fem.) / sá (plural) eingeleitet. Wenn nach deutschem Sprachgebrauch das Bezugssubstantiv einen Artikel haben sollte, so steht dieser im Masa am Ende der ganzen Phrase, also hinter dem Relativsatz: cà tá àn d-áŋ k-àʔ-tàFrau ATTR ich sagen(Perfekt)-dir über-sie-ART„die Frau, von der ich dir erzählt habe“", "section_level": 2}, {"title": "Wortschatz.", "content": "Einige Elemente aus dem Grundwortschatz. Endvokale der Pausalform sind eingeklammert. Verben werden im Perfektstamm zitiert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Masa, auch \"Massa\", \"Masana\" oder \"Banana\" genannt, Eigenbezeichnung \"vùn màsànà\", ist eine Sprache, die um die Stadt Bongor im Tschad sowie in angrenzenden Gebieten des Kamerun gesprochen wird. Mit etwa 200000 Sprechern handelt es sich um eine der bedeutenderen Sprachen der Familie der Tschadischen Sprachen. Es ist umstritten, ob sie dem Biu-Mandara-Zweig dieser Sprachfamilie zugeordnet werden oder als eine eigenständige Untergruppe innerhalb der Tschadischen Sprachen betrachtet werden sollte.", "tgt_summary": null, "id": 1373411} {"src_title": "Peter Goldsmith, Baron Goldsmith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichtliches.", "content": "Die Bezeichnung \"Böse Wetter\" verbanden die Bergleute im frühen Bergbau mit der Vorstellung, dass es sich hierbei um einen Drachen handele, der seinen feuerspeienden Atem in die Stollen blies. Agricola schrieb über diese geisterhaften Tiere: Später erst wurde bekannt, dass es sich bei diesem Flammenhauch um eine Explosion handelte und der böse Atem die nachfolgenden giftigen Schwaden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammensetzung und Entstehung.", "content": "Die Zusammensetzung der bösen oder giftigen Wetter ist je nach Bergwerk sehr unterschiedlich. Die Bildung der bösen Wetter erfolgt durch Verbrennung, Fäulnisprozesse, durch Oxidation, durch den Gebrauch von Sprengmitteln, durch das Ausströmen von Gaseinlagerungen im Gestein oder durch Schleichwetterströme aus dem Alten Mann. Durch den Verbrauch von Sauerstoff bildet sich Kohlenstoffdioxid, von den Bergleuten als Kohlensäure bezeichnet. Kohlenstoffdioxid hat die Eigenschaft, sich im Bereich der Sohle oder an Vertiefungen wie dem Schachtsumpf bei Abteufarbeiten, anzusammeln. Solche stark kohlenstoffdioxidhaltigen Wetter werden schwere Wetter oder Schwaden genannt. Im Harzer Bergbau wurden diese Schwaden \"kalter Dampf\" genannt. Eine weitere Art der bösen Wetter sind die brandigen Wetter. Diese Gasgemenge entstehen infolge von Grubenbränden in Steinkohlengruben. Wenn es zum Brand der Steinkohle kommt, entstehen Gase wie Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid. Als Folge der Bildung von Kohlenstoffdioxid bildet sich mit Grubenwasser Kohlensäure. Da in fast jedem Flöz Anteile von Schwefel und Kiese vorhanden sind, bildet sich durch die Verbindung mit Feuchtigkeit Schweflige Säure. Dieses Gasgemisch besitzt einen eigentümlichen, widerwärtigen Geruch. Durch das früher im Erzbergbau angewendete Feuersetzen wurden Gifte wie Arsen als Dämpfe freigesetzt. So entstanden in den Zinnerzgruben arsenige Säuren, die sich mit den, beim Abbrennen des Holzes entstehenden, Rußpartikeln vermischten und oftmals tagelang im Wetterstrom befanden. In abgesoffenen Grubenbauen bildet sich durch die Zersetzung von Schwefelkies das giftige Gas Schwefelwasserstoff. In Quecksilberbergwerken kann es zur Verflüchtigung des Quecksilbers kommen, welches mit der Atemluft vermischt wird. Durch die Zersetzung tierischer Exkremente entsteht das giftige Gas Ammoniak. Diese durch Fäkalien entstandenen Fäulnisgase können sich in Verbindung mit Fäulnispartikeln mit der Atemluft vermischen. Diese Gemische werden als Miasmen bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Da die giftige Wirkung der einzelnen Gasarten recht unterschiedlich ist, kommt es auf ihre Konzentration in der Atemluft an. Für Gase wie Schwefelwasserstoff oder Kohlenstoffmonoxid sind im Bergbau bestimmte Höchstgrenzen vorgeschrieben. Obwohl Kohlenstoffdioxid selbst nicht giftig ist, ist das Einatmen von kohlensäurehaltiger Luft mit einem Volumenanteil von fünf Prozent bereits schädlich. Kohlenstoffmonoxid ist im Gegensatz zum Kohlenstoffdioxid selbst giftig. Das Tückische an diesem geruchlosen Gas ist, dass Vorhanden von Kohlenstoffmonoxid erst bemerkt wird, wenn es bereits zu einer Vergiftung gekommen ist. Bereits 200 ppm führen nach 1–1,5 Stunden zur Ohnmacht und bei längerem Aufenthalt zum Tod. Bei Kohlenstoffmonoxidvergiftungen tritt der Erstickungstod sehr schnell ein. Es wurden nach Grubenunglücken durch Kohlenstoffmonoxid vergiftete Bergleute gefunden, deren Leichen noch in der vorherigen Arbeitshaltung verharrten und die mit einem Lächeln im Gesicht aufgefunden wurden. Arsenikhaltige Dämpfe führen zur Bewusstlosigkeit, die betroffenen Bergleute sehen so bleich aus, als wären sie bereits tot. Schwefelwasserstoff ist noch wesentlich giftiger als Kohlenstoffmonoxid. Bereits bei einem Volumenanteil von 0,1 Prozent Schwefelwasserstoff in der Atemluft verliert ein Mensch beim Einatmen dieser Luft nach kurzer Zeit das Bewusstsein und stirbt. Ein Pferd stirbt bei einer Konzentration von 0,25 Prozent. Allerdings ist schwefelwasserstoffhaltige Luft an einem strengen Geruch nach faulen Eiern zu erkennen. Miasmen sind gesundheitsgefährlich, der Mensch kann beim Einatmen Krämpfe bekommen. Bei höherer Konzentration können diese Stoffe tödlich wirken.", "section_level": 1}, {"title": "Aufenthalt in bösen Wettern.", "content": "Da der Aufenthalt und die Fahrung in bösen Wettern für den Menschen sehr gefährlich ist, wurden verschiedene Atmungsgeräte entwickelt, die den Aufenthalt in den bösen Wettern für eine bestimmte Zeitspanne ermöglichen. Es gibt unterschiedliche Varianten, von einfachen Gesichtsmasken über Schlauchapparate bis zu Tornistergeräten. Gesichtsmasken können, je nach Aufbau der Filter und Zusammensetzung der verwendeten Chemikalien, Kohlensäure oder Kohlenstoffmonoxidgas absorbieren und ermöglichen die Fahrung in mit diesen Gasen vermischter Atemluft. Für den Steinkohlenbergbau wurden Atemschutzgeräte, die Filterselbstretter, entwickelt, die den Bergleuten als Fluchtgerät bei einem Grubenbrand mit Entwicklung von Kohlenstoffmonoxid dienen. Im Salzbergbau kommt es mitunter zu Gasausbrüchen mit Kohlenstoffdioxid, für diese Ereignisse wurden besondere Atemschutzgeräte entwickelt. Für einen längeren Aufenthalt in bösen Wettern werden auch spezielle Fluchtkammern eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Früherkennung.", "content": "Da selbst ein kurzer Aufenthalt in bösen Wettern für den Bergmann tödlich sein kann, ist eine wirksame Früherkennung von bösen Wettern sehr wichtig. Dazu setzten die Bergleute anfangs nach einem Grubenbrand oder einer Schlagwetterexplosion Kanarienvögel ein. Die Vögel wurden in einem speziellen tragbaren Käfig mitgeführt, um eventuell noch vorhandenes Kohlenstoffmonoxid zu erkennen. Im Erzbergbau nahmen die Bergleute ihre Kanarienvögel auch während der normalen Schicht mit in die Grube. Hörte der Vogel plötzlich auf zu singen, werteten die Bergleute dies als Warnsignal und verließen die Stollen. In einzelnen Fällen wurden auch Mäuse Untertage zur Früherkennung von Kohlenstoffmonoxid eingesetzt. Da Mäuse zehnmal schneller der Wirkung des Kohlenstoffmonoxids erliegen, wurden die Tiere in Käfigen vereinzelt in den verdächtigen Grubenbauen gehalten. Da die Tiere aber nicht überall zur Hand waren und die Methode umständlich war, konnte sie sich nicht durchsetzen. Im modernen Bergbau werden spezielle auf das jeweilige Gas abgestimmte Messgeräte zur Früherkennung eingesetzt. Für die Handmessungen durch Aufsichtspersonen gibt es Messgeräte mit Prüfröhrchen. Für eine kontinuierliche Messung werden in bestimmten Grubenbauen elektronische Gasmessgeräte eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Böse Wetter sind im Bergbau schädliche Gasgemische. Diese entstehen durch die Vermischung der Atemluft mit Gasen, die entweder aufgrund ihrer toxischen Eigenschaften oder aufgrund der Verdrängung von Sauerstoff für den Menschen schädlich sind. Bergleute dürfen nach einer Betriebsunterbrechung die Grubenbaue, in denen böse Wetter nicht ausgeschlossen werden können, erst nach einer Wettermessung wieder betreten.", "tgt_summary": null, "id": 574249} {"src_title": "David Gardiner Tyler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Robert Paul Weston wurde 1975 in Dover, England, als Sohn eines britisch-türkischen Vaters und einer indisch-grenadischen Mutter geboren. Die meiste Zeit seiner Jugend verlebte er in Georgetown, Ontario. Seinen ersten Roman verfasste er als Jugendlicher für seinen Englischlehrer in der Mittelstufe. In jungen Jahren betrieb Robert Paul Weston Leistungssport als Trampolinspringer, arbeitete als Rettungsschwimmer, Softwareentwickler, Lektor, Produktionsassistent, Englischlehrer, Herausgeber eines kleinen Literaturmagazins und Dialogautor für importierte Cartoons. Er lebte zwischenzeitlich in Japan und in Kanada. Weston schloss sein Studium 2006 als Master of Fine Arts an der University of British Columbia ab, nachdem er zuvor an der Queen's University Soziologie und Film studiert hatte. Dieses Studium hatte er bereits 1998 mit einem Bachelor of Arts abgeschlossen. Selbst zu diesem Zeitpunkt glaubte er kaum daran, seinen Lebensunterhalt ausschließlich als Schriftsteller bestreiten zu können: „I always thought it was something people did part-time on the side, and I certainly never thought of myself as a children’s writer.“ Erst mit den ersten Zeilen von \"Zorgamazoo\" glaubte er, sich von dieser Vorstellung lösen zu können, obwohl er bestimmt 80 mal Kurzgeschichten bei Literaturmagazinen eingereicht und lediglich sieben Veröffentlichungen in dieser Zeit zu verzeichnen hatte. Sein Schlüsselerlebnis nach der englischsprachigen Veröffentlichung seines Erstlings war die Vertragsunterzeichnung mit dem renommierten chinesischen Verlag Guan Pin Hong Cultural Company in Hongkong, weil sich dort der chinesische Übersetzer der Werke Theodor Seuss Geisels seines Romans annahm. Weston lebte mit seiner Frau in Toronto und lehrte kreatives Schreiben an der Queen’s University, an der er selbst studiert hatte. Seine Bücher sind in Kanada, den USA und in Großbritannien erschienen. Mit \"Zorgamazoo\" ist 2012 die erste deutsche Übersetzung eines seiner Werke im Verlagshaus Jacoby & Stuart in der Übersetzung von Uwe-Michael Gutzschhahn erschienen. Das Buch wurde 2013 für den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Kinderbuch nominiert. Erstmals präsentierte Weston \"Zorgamazoo\" in Deutschland im September 2012 im Kinder- und Jugendprogramm des 12. internationalen literaturfestival berlin. Dort schlug er auch einen Titel für die Auszeichnung Das außergewöhnliche Buch vor, seine Wahl fiel auf Momo. In einem Interview beschrieb er die unrealistische Erwartungshaltung des Publikums gegenüber Jugendbuchautoren. Viele würden aufgrund des Erfolgs von Joanne K. Rowlings Harry Potter annehmen, dass man damit gewissermaßen automatisch Millionär werden könnte. Jedoch sei sein Einkommen vor dem Erfolg von \"Zorgamazoo\" unter der Armutsgrenze gewesen. In seinen Büchern bevorzuge er einen drastischen und grimmigen Stil, den er vorbildhaft bei den Gebrüdern Grimm adaptiert habe und der nun einmal bei Kindern und Jugendlichen am besten ankommen würde. Erst die Walt Disney-Produktionen hätten dem Märchen sukzessive ihren Ernst und ihre Brutalität genommen, die die erzählerische Tradition des 19. Jahrhunderts noch aufwies. In seinen Kursen für Kreatives Schreiben würde er daher seine Studenten auch dezidiert auf diese Entwicklung hinweisen. 2013 erschien mit \"The Creature Department\", deutsch \"Die Monsterabteilung\", Westons vierter Roman und zeitgleich dazu eine App zum Buch. Ein Fortsetzungsband heißt \"Von Ghorks gefressen\".", "section_level": 1}, {"title": "Presseschau.", "content": "Zorgamazoo (2012)", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Paul Weston (* 21. Oktober 1975 in Dover) ist ein kanadisch-britischer Autor von Kinder- und Jugendbüchern, der in London lebt. Für seinen von der Presse hochgelobten gereimten Roman \"Zorgamazoo\" wurde er 2013 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.", "tgt_summary": null, "id": 2445396} {"src_title": "Rostislaw Kaischew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Oströmisches Syrien.", "content": "Die römische Provinz Syria wurde im Jahre 63 v. Chr. gegründet und war in den sieben Jahrhunderten ihres Bestehens mehrfach von Militäroperationen der Sassaniden betroffen gewesen. Während des letzten der Römisch-Persische Kriege gelang den Persern unter Chosrau II. ab 611 die Eroberung Syriens, Palästinas und Ägyptens, bevor sie dem oströmischen Kaiser Herakleios unterlagen und nach der Schlacht bei Ninive 628 Frieden schließen mussten. Daher waren die Oströmer am Vorabend der islamischen Eroberung mit der Wiedererlangung der vollen Kontrolle über die zurückgewonnenen Gebiete beschäftigt, die in einigen Teilen für rund 20 Jahre ihrer Kontrolle entzogen gewesen waren. Administrativ gliederte sich die Gegend in zwei Einheiten: Die Provinz Syrien erstreckte sich von Antiochia und Aleppo im Norden bis zum Toten Meer. Im Westen und Süden des Toten Meeres lag die Provinz Palaestina, welche die heiligen Stätten der drei Abrahamitischen Religionen beinhaltete. Syrien war teilweise arabisch besiedelt, besonders im östlichen und südlichen Teil. Die Araber lebten seit vor-römischer Zeit auf dem Gebiet; sie hatten im Zuge der Christianisierung des Römischen Reiches im vierten Jahrhundert das Christentum angenommen. Die Araber Syriens blieben politisch im Abseits, bis der Stammesverband der Ghassaniden aus dem Jemen nach Syrien auswanderte und ein halb-autonomes Reich gründete. Die Ghassaniden wurden respektable königliche Verbündete des Römischen Reiches, ihr König herrschte von der Hauptstadt Bosra über die Araber entlang des Jordan. Der letzte ghassanidische König war Dschabala ibn al-Aiham. Kaiser Herakleios errichtete nach seiner Rückeroberung Syriens eine Verteidigungslinie von Gaza bis zum Südende des Toten Meeres. Diese Linien waren allerdings nur stark genug, um die Kommunikationswege vor Banditen zu schützen. Der Großteil der oströmischen Truppen war in Nordsyrien konzentriert, um die angestammten Feinde, die Sassaniden, in Schach zu halten. Dieses Verteidigungskonzept ermöglichte es den muslimischen Truppen aus dem Süden, ohne oströmische Gegenwehr bis nach Gaza vorzustoßen. Das 7. Jahrhundert war für Byzanz ein Jahrhundert rapider militärischer Veränderungen. Das Reich stand zwar nicht mehr an der Schwelle des Untergangs wie einige Jahre zuvor, doch gelang es ihm nicht mit einer wirksamen Strategie zu antworten.", "section_level": 1}, {"title": "Der Aufstieg des Kalifats.", "content": "Nach dem Tode des islamischen Propheten Mohammed im Juni 632 wurde Abu Bakr zum Kalifen und politischen Nachfolger in Medina erklärt. Kurz danach revoltierten mehrere arabische Stämme gegen diese neue Herrschaft (die sog. \"Ridda-Kriege\", d. h. Kriege gegen die Apostaten). Nach der Niederschlagung der Aufständischen im März 633 war ganz Arabien der Autorität des Kalifen unterworfen. Ob Abu Bakr die Eroberung eines Weltreiches plante, ist historisch nicht gesichert; unter seiner Herrschaft wurden gleichwohl die Grundlagen für eines der größten Reiche der Geschichte geschaffen, eingeleitet durch einen Konflikt mit den Sassaniden unter General Chālid ibn al-Walīd.", "section_level": 1}, {"title": "Expedition nach Syrien.", "content": "Nach erfolgreichen Feldzügen gegen die Sassaniden und der fast abgeschlossenen Eroberung des Irak von diesen baute Chalid dort seine Machtbasis auf. Gleichzeitig mit den anhaltenden Kämpfen gegen die Perser flammte der Konflikt mit den arabischen Ghassaniden auf. Auf allen Teilen der Arabischen Halbinsel wurden daher unter den Stämmen – zunächst mit Ausnahme derer, die während der Ridda-Kriege gegen den Islam aufbegehrt hatten – neue Truppen rekrutiert. Die daraus gebildete Armee teilte Abu Bakr in vier Teile auf, jeweils mit eigenem Befehlshaber und eigenen Aufgaben: Da die exakte Position der oströmischen Armee nicht bekannt war, sollten die Truppen untereinander in Kontakt bleiben und sich bei Bedarf gegenseitig unterstützen. Für den Fall, dass alle Heeresteile sich für eine große Schlacht vereinigen müssten, war Abū ʿUbaida als Befehlshaber der gesamten Armee vorgesehen. In der ersten Aprilwoche 634 setzten sich die muslimischen Heere von Medina aus in Bewegung. Als erstes marschierte Yazids Heeresteil, gefolgt von Scharhabil, Abū ʿUbaida und Amr, jeweils mit einem Tag Abstand.", "section_level": 1}, {"title": "Islamische Eroberung Syriens.", "content": "Nachdem er hinter Tabuk seine vorgegebene Route eingeschlagen hatte, traf Yazids Armee auf ein kleines Heer christlicher Araber, das sich nach einem Scharmützel mit der muslimischen Vorhut zurückzog. Yazid marschierte nun durchs Tal von Arava bis zu dessen Ausläufern nahe dem Toten Meer. Etwa zur selben Zeit erreichte ʿAmr ibn al-ʿĀs Elat. Obwohl beide Truppenführer während ihres Vormarsches nach Palästina jeweils eine byzantinische Einheit schlagen konnten, erreichten sie nicht ihre vorgesehenen Ziele. Abū ʿUbaida und Scharhabil setzten ihrerseits ihren Marsch fort und gelangten im Mai 634 in das Gebiet zwischen Bosra und al-Dschābiya. Kaiser Herakleios erhielt nun von seinen arabischen Verbündeten Nachricht über den Marsch der Araber und begann mit der Planung von Gegenmaßnahmen. Der Kaiser befahl den Garnisonen der syrischen Städte, sich bei Adschnadain zu vereinigen. Von dort aus konnten sie Amrs Abteilung angreifen und gleichzeitig in den Rücken der übrigen muslimischen Heere gelangen, die sich in Jordanien und Syrien befanden. In der dritten Woche des Aprils 634 setzte seinerseits Abū ʿUbaida den Kalifen über die Bewegungen der Oströmer in Kenntnis. Da Abū ʿUbaida mit einer solchen militärischen Lage keine Erfahrung besaß, entsandte Abu Bakr Chalid ibn Walid nach Syrien und übergab ihm den Befehl über die muslimischen Truppen.", "section_level": 1}, {"title": "Eroberungsfeldzüge unter Kalif Abu Bakr.", "content": "Chalid marschierte mit seiner halben Streitmacht (etwa 8000 Mann) von al-Hira im Juni 634 nach Syrien los. Es gab zwei klassische Routen für ein Heer vom Irak nach Syrien: eine führte über Daumat al-Dschandal, die andere durch Mesopotamien an ar-Raqqa vorbei. Da er sich in Zeitnot befand vermied Chalid die konventionelle Route über Daumat al-Dschandal, da sie die längste war und zwei Wochen in Anspruch nahm. Die Route durch Mesopotamien vermied er, da sich dort viele oströmische Garnisonen befanden, die zu belagern er keine Zeit hatte. Chalid wählte daher einen dritten Weg geradewegs durch die Syrische Wüste, die für eine Armee gefährlich werden konnte. Berichten zufolge marschierte seine Armee zwei Tage ohne einen Tropfen Wasser, bis sie eine Oase erreichte. So betrat Chalid Syrien und überraschte die Oströmer an ihrer rechten Flanke. Dieser unvorhersehbare Schachzug brachte die oströmischen Verteidiger aus dem Konzept.", "section_level": 1}, {"title": "Eroberung des südlichen Syriens.", "content": "Sawa, Arak sowie die alte Stadt Palmyra fielen als erste an Chalid. as-Suchna, al-Qaryatain und Hawarin wurden nach der Schlacht von al-Qaryatain und der Schlacht von Hawarin erobert. Nachdem er diese Städte unterworfen hatte bewegte sich Chalid in Richtung Damaskus, wobei er einen Gebirgspass namens Thaniyyat al-'Uqab (Uqab-Pass) passierte (benannt nach der Standarte des Chalid). Dann wandte er sich Bosra, der Hauptstadt des Ghassanidenreiches, eines Vasallen des Oströmischen Reiches, zu. Er befahl auch anderen arabischen Streitkräften in der Nähe sich nach Bosra zu begeben. Bei Mardsch ar-Rahit besiegte Chalid eine ghassanidische Armee in einer schnellen Schlacht (Schlacht von Mardsch ar-Rahit). Zur selben Zeit hatte Abū ʿUbaida ibn al-Dscharrāh, der die südlichen muslimischen Armeen führte, Scharhabil ibn Hasana den Angriff auf Bosra befohlen. Dieser hatte befehlsgemäß Bosra mit einer kleinen Abteilung von 4000 Mann angegriffen. Die oströmisch/ghassanidische Garnison der Stadt schätzte diese Gruppe als Vorhut einer größeren muslimischen Armee im Anmarsch ein und entschloss sich zum Angriff auf Scharhabils kleine Abteilung. Gerade als sie den Ausfall gegen Scharhabil ausführten und ihn von allen Seiten umzingelt hatten erreichte Chalid mit seinen Truppen das Geschehen und trieb den Ausfall zurück. Die vereinten Heere von Chalid, Scharhabil und Abū ʿUbaida belagerten nun Bosra, das sich Mitte Juli 634 ergab. Damit ging das ghassanidische Königreich und Dynastie zu Ende. Nun übernahm Chalid offiziell das Kommando über die muslimischen Heere von Abū ʿUbaida, wie der Kalif es befohlen hatte. Bei Adschnadain wurden unterdessen massive oströmische Kräfte zusammengezogen um die Araber in die Wüste zurückzutreiben. Chalid ließ nun die muslimischen Verbände nach Adschnadain vorrücken, wo es am 30. Juli 634 zur Schlacht kam. Frühe muslimische Quellen berichten von 90.000 oströmischen Soldaten. Heutige Historiker bezweifeln diese Zahl, sehen aber in der Schlacht das Ende der oströmischen Herrschaft über Syrien. Die Niederlage der Oströmer in der Schlacht von Adschnadain hinterließ Syrien schutzlos. Chalid entschied sich, als erstes Damaskus zu erobern, die oströmische Hauptstadt Syriens. Dort befehligte Thomas die örtliche Garnison; dieser bat den Kaiser, der sich in Emesa befand, schriftlich um Verstärkungen. Außerdem entsandte Thomas zur Störung des feindlichen Vormarsches kleine Kontingente gegen die Araber. Eine dieser Abteilungen wurde in der Schlacht von Yaqusa im August 634 am See Genezareth etwa 120 km von Damaskus entfernt besiegt. Eine weitere kleine Armee wurde in der Schlacht von Mardsch as-Safar am 19. August 634 geschlagen. Unterdessen erreichten Verstärkungen die Stadt, nachdem der Kaiser von der Niederlage bei Adschnadain erfahren hatte. Damaskus wurde (vielleicht im September) 635 erobert; eine teils erwähnte Belagerung fand sehr wahrscheinlich nie statt. Herakleios zog sich schließlich nach Antiochia zurück. Es kam zu einem Friedensabkommen, wonach die Bürger der Stadt zu jährlichem Tribut verpflichtet und der Garnison drei Tage Vorsprung gegeben wurde, um den Muslimen zu entkommen. Nach dieser Frist holte Chalid die auf dem Rückzug befindlichen Truppen mit seiner Kavallerie ein und vernichtete sie in der Schlacht von Mardsch ad-Dibadsch. Nach Abu Bakrs Tod wurde Umar zum neuen Kalifen gewählt. Er entließ seinen Cousin Chalid ibn al-Walid aus seinem Kommando und machte Abū ʿUbaida ibn al-Dscharrāh zum neuen Oberbefehlshaber der syrischen Truppen.", "section_level": 2}, {"title": "Eroberungen unter Kalif Umar.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eroberung der mittleren Levante.", "content": "Kurz nach der Ernennung Abū ʿUbaidas schickte dieser kleine Abteilungen zum jährlichen Markt in Abu l-Quds, dem heutigen Abla, östlich von Beirut. In der Nähe befand sich eine oströmische Garnison, deren Stärke von den arabischen Spähern falsch eingeschätzt worden war. Kurz bevor diese die muslimischen Truppen niedermachen konnte wurden sie von Chalid gerettet, den Abū ʿUbaida nach Bekanntwerden der tatsächlich Stärke der Garnison ihnen hinterhergeschickt hatte. Die Garnison wurde in der Schlacht von Abu l-Quds am 15. Oktober 634 n. Chr. besiegt. Die Araber erbeuteten viele Wertgegenstände auf diesem Markt und machten einige hundert Gefangene. Durch den Verlust von Zentralsyrien war die einheitliche oströmische Linie entlang des Mittelmeers durchbrochen und die Kommunikation zwischen Nordsyrien und Palästina unmöglich gemacht. Abū ʿUbaida entschloss sich, nach Fahl zu marschieren, wo sich eine weitere oströmische Garnison sowie überlebende Truppen der Schlacht von Adschnadain aufhielten. Diese blockierten den Zugang nach Palästina und mussten geschlagen werden. Chalid erreichte den Ort zuerst und musste feststellen, dass er überflutet war, da die Oströmer den nahen Jordan aufgestaut hatten. Dennoch wurde die oströmische Armee in der Schlacht von Fahl am 23. Januar 635 n. Chr. besiegt.", "section_level": 2}, {"title": "Eroberung von Palästina.", "content": "Nach der Schlacht rückten Scharhabil und Amr tiefer nach Palästina vor. Bet Sche’an und Tiberias ergaben sich im Februar 635. Kalif Umar schrieb, nachdem er detaillierte Informationen über Position und Stärke der oströmischen Verteidiger erhalten hatte, Anweisungen an seine Truppen: Yazid sollte die Mittelmeerküste erobern. Die Abteilungen von Amr und Scharhabil trennten sich. Amr brach zur Eroberung von Nablus, Amawas, Gaza und Yubna auf um die Eroberung Palästinas abzuschließen, während Scharhabil die Küstenstädte Akkon und Tyros belagerte. Yazid marschierte von Damaskus aus, um die Hafenstädte Sidon, Arqa, Dschubail und Beirut zu erobern. Im Jahr 635 n. Chr. waren Palästina, Jordanien und das südliche Syrien mit Ausnahme von Jerusalem und Caesarea in muslimischer Hand. Auf Befehl von Umar wandte sich Yazid als Nächstes nach Caesarea, die er aber im Vorfeld der Schlacht am Jarmuk aufgeben musste, um sie später wiederaufzunehmen, bis die Stadt 640 schließlich fiel.", "section_level": 2}, {"title": "Schlachten um Emesa und zweite Schlacht von Damaskus.", "content": "An der nördlichen Front marschierten Abū ʿUbaida und Chalid mit relativ starker Heeresmacht unterdessen ins nördliche Syrien ein. Während die südlichen Heere bei Fahl beschäftigt waren, sah Kaiser Herakleios eine Möglichkeit zur Rückeroberung von Damaskus und entsandte einen General, die kleine muslimische Garnison zu überwältigen. Nachdem sie aber die Schlacht von Fahl gewonnen hatten, befanden sich die südlichen Truppen nun auf dem Marsch nach Emesa. Die Oströmer trafen das muslimische Heer auf der Straße nach Emesa bei Mardsch ar-Rum. Im Schutze der Nacht schickte die Oströmer ihre halbe Streitmacht gegen Damaskus, um es einzunehmen. Durch einen Spion erfuhr Chalid von diesem Plan und ritt mit der Erlaubnis des Abū ʿUbaida den Oströmern hinterher. Während Abū ʿUbaida die zurückgebliebenen Oströmer in der Schlacht von Mardsch ar-Rum besiegte holten Chalid und seine Kavallerie die andere Heeresgruppe ein und vernichtete sie. Eine Woche später brach Abū ʿUbaida nach Heliopolis auf, wo ein großer Jupitertempel stand. Heliopolis ergab sich den Muslimen widerstandslos und akzeptierte Tributzahlungen. Abū ʿUbaida schickte Chalid nun geradewegs nach Emesa. Emesa und Chalkis boten ihm einen Waffenstillstandsvertrag auf ein Jahr an. Abū ʿUbaida akzeptierte um seine Herrschaft über das bereits eroberte Gebiet zu festigen und Hama sowie Maarat an-Numan zu erobern. Tatsächlich waren die Friedensverträge auf Herakleios Befehl hin geschlossen worden, der Zeit für weitere Abwehrmaßnahmen in Nordsyrien benötigte. Nachdem er eine ausreichend starke Armee in Antiochia gesammelt hatte verteilte er diese auf strategisch wichtige Städte in Nordsyrien, z. B. Emesa und Chalkis. Das Eintreffen der Verstärkungen war eine Verletzung des Waffenstillstandsvertrags; Abu Ubadiah und Chalid marschierten umgehend nach Emesa zurück. Die Muslime belagerten Emesa, das sie im März 636 n. Chr. nach zwei Monaten einnahmen.", "section_level": 2}, {"title": "Schlacht am Jarmuk.", "content": "Nach der Eroberung von Emesa bewegten sich die muslimischen Armeen in nördlicher Richtung, um Nordsyrien zu erobern. Chalid plünderte mit seiner Kavallerie im Vorfeld bereits die Landstriche Nordsyriens. Bei Schaizar überraschte er eine Karawane, die Vorräte nach Chalcis brachte. Eine Befragung der Gefangenen brachte den ehrgeizigen Plan des Herakleios zur Rückeroberung Syriens ans Tageslicht. Die Gefangenen berichteten von einer zweihunderttausend Mann starken Armee im Anmarsch. Chalid kehrte sofort mit dieser Nachricht zum Hauptheer zurück. Im Juni 636 setzte Herakleios Truppen in Bewegung, um Syrien für das Oströmische Reich zu halten. Chalid schlug Abū ʿUbaida im Kriegsrat aus Furcht vor einer Zersplitterung der muslimischen Truppen vor, den Oströmern eine große Feldschlacht anzubieten. Abū ʿUbaida hielt sich an diesen Rat und befahl allen muslimischen Garnisonen das eroberte Land wieder aufzugeben und sich stattdessen bei Dschabiya zu versammeln. Dies vereitelte Herakleios Plan, der sich nun der leichten arabischen Kavallerie im Feld ausgesetzt sah. Von Dschabiya zogen sich die muslimischen Truppen auf Abū ʿUbaidas Befehl auf die Ebene am Fluss Jarmuk zurück, wo Kavallerie effektiv bewegt werden konnte. Während sich die Armee am Jarmuk positionierte fing Chalid die oströmische Vorhut ab und schlug sie in die Flucht. Im Juli 636 war die muslimische Armee vollständig auf der Ebene versammelt. Etwa zwei Wochen später trafen die oströmischen Truppen ein. Der oströmische Befehlshaber Vahan schickte einige ghassanidische Araber voraus, um die Stärke der Muslime auszukundschaften. Chalids Kavallerie überraschte aber auch diese und besiegte sie. Über den ganzen nächsten Monat zogen sich die Verhandlungen zwischen den beiden Armeen hin. Chalid traf Vahan persönlich im oströmischen Lager. Die ganze Zeit über erhielten die Muslime Verstärkungen aus Arabien. Abū ʿUbaida übergab für die Schlacht den Oberbefehl das Kommando an Chalid. Schließlich begann am 15. August die Schlacht am Jarmuk. Sie dauerte sechs Tage und endete in einer katastrophalen Niederlage für die Oströmer. Sie gilt als eine der entscheidenden der Geschichte, die das Schicksal des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens ändern sollte. Nach der Niederlage standen die Orientprovinzen des Oströmischen Reiches den Arabern schutzlos offen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Fall Jerusalems.", "content": "Nach der vollständigen Niederlage der Oströmer besetzten die Araber schnell die zuvor eroberten Gebiete erneut. Abū ʿUbaida und sein Kriegsrat entschlossen sich, als nächstes Jerusalem zu erobern. Die Belagerung von Jerusalem dauerte vier Monate, bis sich die Stadt dem Kalifen persönlich ergab. Nach dem Fall der Stadt spaltete sich das muslimische Heer abermals auf. Yazids Heeresteil gelangte über Damaskus nach Beirut und eroberte es. Amr und Scharhabils Teil vervollständigten die Eroberung Palästinas während Abū ʿUbaida und Chalid sich mit einer 17.000 Mann starken Armee aufmachten um ganz Nordsyrien zu erobern.", "section_level": 2}, {"title": "Eroberung Nordsyriens.", "content": "Da sie Emesa bereits erobert hatten bewegten sich Abū ʿUbaida und Chalid auf Chalkis zu, die strategisch gesehen für die Oströmer am wichtigsten war. Durch den Besitz von Chalkis konnten die Oströmer Anatolien, Armenien und die Metropole Antiochia sichern. Abū ʿUbaida schickte Chalid mit seiner Kavallerie vor. Die Festung der Stadt wurde von griechischen Truppen unter einem gewissen Menas bewacht. Dieser entschied sich von der üblichen römischen Strategie abzuweichen und die Vorhut der Araber in einer Feldschlacht anzugreifen. Die anschließende Schlacht ist als Schlacht von Hazir bekannt, in der sich Chalid sogar das Lob des Kalifen Umar erwarb. Abū ʿUbaida traf vor der eigentlich uneinnehmbaren Festung von Chalcis auf Chalid. Die Festung ergab sich im Juni 637. Nun lag das Gebiet nördlich von Chalcis den Muslimen zur Eroberung offen. Chalid und Abū ʿUbaida rückten weiter nach Norden vor und belagerten Aleppo, das trotz heftigen Widerstands der verzweifelten oströmischen Garnison 637 fiel. Das nächste Ziel ihrer Eroberung war die Metropole Antiochia, die Hauptstadt der asiatischen Besitzungen des Oströmischen Reiches. Bevor sie die Stadt belagerten entschieden sich die Araber sie von Anatolien abzuschneiden. Es wurden Abteilungen ausgesandt, die jeglichen oströmischen Widerstand nördlich der Stadt brechen sollte. Diese eroberten auch Azaz, eine Festungsstadt 30 km von Aleppo entfernt. Vor den Toren Antiochias wurde eine letzte Schlacht zwischen den Oströmern und den Arabern um den Besitz Syriens geschlagen, bekannt als Schlacht an der Eisernen Brücke. In der oströmischen Armee waren alle Soldaten versammelt, die die Schlacht am Jarmuk und die anderen Schlachten in Syrien überlebt hatten. Auch diese Armee wurde von den Muslimen besiegt, die daraufhin einen Belagerungsring um die Stadt legten. Da es wenig Hoffnung auf Entsatz durch den Kaiser hatte ergab sich Antiochia am 30. Oktober 637 unter der Bedingung, dass allen oströmischen Truppen der freie Abzug nach Konstantinopel gewährt wurde. Abū ʿUbaida befahl Chalid den Weitermarsch nach Norden, er selbst eroberte Latakia, Jabla und Tartus und das Küstengebiet westlich des Anti-Libanon. Chalid seinerseits plünderte das Land im Norden bis hin zum Fluss Halys in Anatolien. Kaiser Herakleios hatte Antiochia rechtzeitig vor der Eroberung verlassen und war nach Edessa gereist. Er organisierte die Verteidigung in Mesopotamien und Armenien, dann zog er sich in die Hauptstadt Konstantinopel zurück. Auf seinem Rückweg entging er nur knapp einem Zusammentreffen mit Chalid, der nach der Eroberung von Marasch südwärts in Richtung Manbidsch marschierte. Herakleios begab sich hastig auf die Gebirgspfade hin zur Kilikischen Pforte und entkam. Aufgrund der sukzessiven Niederlagen und den vorangegangenen schweren Kämpfen mit den Persern, die alle Ressourcen verbraucht hatten, war das Oströmische Reich nun zu keiner größeren Gegenwehr mehr fähig. Um Zeit zur Konsolidierung seines verbliebenen Reiches zu gewinnen musste Kaiser Herakleios die Muslime in Syrien beschäftigt halten. Er fragte die christlichen Araber der Dschazira um Hilfe. Diese musterten ein größeres Heer und marschierten gegen Emesa, Abū ʿUbaidas Operationsbasis. Abū ʿUbaida zog seinerseits alle seine Truppen aus Nordsyrien zurück und konzentrierte sie bei Emesa, das nun von den christlichen Arabern belagert wurde. Chalid plädierte für eine offene Feldschlacht vor der Stadt, doch Abū ʿUbaida schickte zuerst einen Brief an Kalif Umar. Der Kalif befahl nun einigen arabischen Kontingenten, die im Irak kämpften, den Angriff auf Dschazira aus drei verschiedenen Richtungen. Eine weitere Abteilung unter Qa’qa ibn Amr, einem Veteranen der Schlacht am Jarmuk, wurde aus dem Irak nach Emesa gerufen. Umar selbst marschierte an der Spitze von tausend Mann von Medina los. Als die christlichen Araber von der Belagerung ihrer Hauptstadt Dschazira hörten brachen sie die Belagerung ab und zogen sich zurück. Als sie sich zum Abmarsch gewandt hatten brach Chalid mit seiner Kavallerie hervor und fiel ihnen in den Rücken und zerstreute sie. Im selben Jahr fielen die letzten Bastionen des Oströmischen Reiches im Nahen Osten an das Kalifat. Gleichzeitig schickte Sa'd ibn Abi Waqqas, der Befehlshaber der muslimischen Truppen im Irak, ein Heer unter Ayadh bin Ghanam zur Eroberung der Landstriche zwischen Euphrat und Tigris bis nach Urfa aus. Fast gesamt Obermesopotamien ergab sich diesem widerstandslos und willigte ein, die Dschizya-Steuer zu zahlen.", "section_level": 2}, {"title": "Feldzüge in Armenien und Anatolien.", "content": "Nachdem die Eroberung von Mesopotamien (Dschazira) 638 n. Chr. abgeschlossen war schickte Abū ʿUbaida Chalid und Ayaz ibn Ghanam (den Eroberer von Dschazira) die oströmischen Provinzen weiter nördlich zu erobern. Sie marschierten getrennt; auf ihrem Weg eroberten sie Edessa, Amida, Melitene und ganz Armenien bis zur Ebene des Ararat. Sie verwüsteten auch Zentralanatolien. Herakleios hatte bereits im Vorfeld alle Festungen zwischen Antiochia und Tartus aufgeben lassen um ein Niemandsland zwischen dem jetzt muslimisch kontrollierten Orient und Anatolien zu schaffen. Kalif Umar hielt seine Truppen davon ab, noch tiefer nach Anatolien einzudringen und befahl stattdessen Abū ʿUbaida, jetzt Statthalter von Syrien, seine Kontrolle über das Land zu festigen.", "section_level": 2}, {"title": "Unter der Herrschaft des Kalifen Uthman.", "content": "Während der Herrschaft des Kalifen Uthman versuchte Konstans II. die Levante zurückzuerobern. Ein Großangriff wurde geplant und eine nennenswerte Streitmacht unter dem Kommando des \"magister militum per Orientem\" Valentinus nach Syrien geschickt. Muʿāwiya I., der damalige Statthalter von Syrien, bat den Kalifen um Verstärkung und Uthman befahl dem Kommandanten von Kufa ein Kontingent zu entsenden, das zusammen mit dem Heer in Syrien die Byzantiner in Nordsyrien schlug. Uthman erlaubte Muawiyah auch den Bau einer Flotte. Von ihren Häfen in Syrien aus eroberten die Muslime so erst 649 Zypern, dann (aber nur vorübergehend) Kreta und Rhodos. Die Flotten brachen danach zu jährlichen Raubzügen auf byzantinische Küstenstädte auf. 655 kam es zur Schlacht von Phoinix, in der die Byzantiner unterlagen. Uthman befahl die Ausrüstung einer Streitmacht, die die byzantinische Hauptstadt Konstantinopel erobern sollte. Der Plan wurde aber wegen interner Streitigkeiten im Kalifat erst nach der Ermordung Uthmans und mehrere Dekaden später unter der Herrschaft der Umayyaden-Dynastie ausgeführt, endete aber in einer Niederlage.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltung durch das frühe Kalifat.", "content": "Die neuen Herrscher unterteilten Syrien in vier Militärdistrikte (\"dschund\"): Damaskus, Homs, Jordanien und Filastin (Palästina). Die arabischen Garnisonen waren von der Provinzbevölkerung separiert, für die also anfangs die neue Herrschaft wenig sichtbar war. Die Muslime verhielten sich recht tolerant gegenüber gewissen Religionsgemeinschaften wie den Nestorianern, den Jakobiten und Juden (Anhänger der Buchreligionen), die vorher von den Oströmern/Byzantinern teilweise verfolgt worden waren. Da die Loyalität der neu eroberten Regionen für das Kalifat überlebenswichtig war, wurden die Steuern zunächst relativ niedrig gehalten. Die einzigen Steuern, die erhoben wurden waren die \"Charadsch\" – eine Landwirtschaftssteuer – sowie die \"Dschizya\", die von allen Nicht-Muslimen gezahlt wurde. Der Steuerdruck nahm erst später zu, wie es denn auch zu gewissen Repressalien kam. Der oströmisch/byzantinische Verwaltungsapparat wurde mangels einer eigenen effektiven Verwaltung zunächst beibehalten, Griechisch blieb bis Ende des 7. Jahrhunderts die Sprache der Verwaltung.", "section_level": 1}, {"title": "Der Aufstieg der Umayyaden.", "content": "Als ein Bürgerkrieg nach der Ermordung des Kalifen Uthman und der Ernennung Alis zum Kalifen ausbrach, stieg am Ende der Unruhen die Dynastie der Umayyaden zum neuen Herrschergeschlecht der islamischen Welt auf. Ihr Herzland war Syrien, Damaskus sollte für die nächsten 100 Jahre das Zentrum der islamischen Welt sein.", "section_level": 1}, {"title": "Das arabische Schrifttum zur islamischen Eroberung der Levante.", "content": "Die islamische Eroberung der Levante wurde zum Gegenstand einer Anzahl von arabischen Werken, die den Titel \"Futūḥ aš-Šām\" führten. Tatsächlich erhalten geblieben sind von diesen Werken nur zwei: eines, das auf al-Wāqidī (st. 822) zurückgeführt wird und in zahlreichen voneinander abweichenden Handschriften überliefert wird, und ein anderes, das von Abū Ismāʿīl Muhammad ibn ʿAbdallāh al-Azdī al-Basrī (frühes 9. Jh.) verfasst wurde. Das Werk von al-Azdī enthält auch den Bericht von einer Disputation zwischen dem Prophetengefährten Muʿādh ibn Dschabal und dem byzantinischen General Bāhān über die Trinität, Mohammed und den Koran. Der Bericht ist aber wahrscheinlich stilisiert: Er ähnelt dem, was über den Dialog überliefert wird, der 781 zwischen dem Katholikos Timotheus I. und dem abbasidischen Kalifen al-Mahdi stattgefunden haben soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die islamische Eroberung der Levante fand in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts statt und bezieht sich auf das Bilad asch-Scham, Levante oder Großsyrien genannte Gebiet. Muslimische Streitkräfte waren schon zu Lebzeiten des islamischen Propheten Mohammed in diese Gegend vorgestoßen, was 629 zur Schlacht von Mu'ta führte. Die eigentliche Eroberung begann jedoch 634 unter den Kalifen Abū Bakr und Umar ibn al-Chattab mit Chālid ibn al-Walīd als wichtigstem Anführer.", "tgt_summary": null, "id": 2216343} {"src_title": "Ulrich Pöschl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Vor \"Sex and the City\" war Carrie Bradshaw ein Mädchen aus der Kleinstadt, das wusste, dass es einmal mehr sein möchte. Aber bevor sie das in Angriff nehmen kann, muss sie es schaffen, ihr letztes Jahr an der Highschool zu überstehen. Bis jetzt waren Carrie und ihre Freunde immer unzertrennlich. Doch dann tritt Sebastian Kydd auf den Plan und der Betrug einer Freundin lässt sie alles in Frage stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Im September 2011 gab der Sender The CW sein Vorhaben bekannt, die Buchreihe \"The Carrie Diaries\" von Candace Bushnell in eine Fernsehserie zu adaptieren. Die \"Gossip-Girl\"-Produzenten Josh Schwartz und Stephanie Savage werden das Projekt verwirklichen und die \"Sex and the City\"-Drehbuchautorin Amy Harris wird das Projekt kreativ unterstützen. Nachdem der Sender im Januar 2012 die Produktion einer Pilotfolge bekannt gab, gab er im Mai 2012 grünes Licht und orderte 13 Episoden für die erste Staffel. Anfang Mai 2013 gab The CW die Produktion einer zweiten Staffel mit 13 Episoden bekannt. Die Einstellung folgte genau ein Jahr später, am 8. Mai 2014.", "section_level": 1}, {"title": "Casting.", "content": "Als erstes wurde die zu dem Zeitpunkt noch recht unbekannte Schauspielerin Stefania Owen als Dorrit Bradshaw, Carries rebellische kleine Schwester, gecastet. Nach monatelanger Spekulationen wurde die Hauptrolle der Carrie Bradshaw am 27. Februar 2012 an AnnaSophia Robb vergeben. Am selben Tag stießen auch Katie Findlay als Maggie Landers und Ellen Wong als Jill Thompson zum Projekt. Die männliche Hauptrolle ging Anfang März 2012 an Austin Butler. Im weiteren Verlauf des Monats wurden noch Freema Agyeman als Carries Mentorin Larissa Loughton, Brendan Dooling als Walt Reynolds, Matt Letscher als Carries und Dorrits Vater Tom Bradshaw sowie Chloe Bridges als Donna LaDonna angeworben. Im Juli 2013 wurde Lindsey Gort für die zweite Staffel verpflichtet. Sie spielt die Rolle der \"Samantha Jones\".", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten für den Serienpiloten begannen Ende März 2012 in New York City. Mit der Produktion der restlichen Episoden wurde im Sommer 2012 begonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "Nach der Serienbestellung im Mai 2012, wurde ein Starttermin in der sogenannten Midseason genannt. So startete die Serie beim Sender The CW am 14. Januar 2013 als Lead-in für \"90210\". Die Pilotfolge wurde von etwas mehr als 1,6 Millionen Zuschauern gesehen, woraus ein Zielgruppen-Rating von 0,6 resultierte. Der Sender hatte sich dafür entschieden für die erste Staffel keine weiteren Episoden mehr zu bestellen, sodass das erste Staffelfinale am 8. April 2013 ausgestrahlt wurde. Die ebenfalls aus 13 Episoden bestehende zweite Staffel wurde vom 25. Oktober 2013 bis zum 31. Januar 2014 ausgestrahlt.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Carrie Diaries ist eine US-amerikanische Jugendserie, die auf der gleichnamigen Buchreihe der Autorin Candace Bushnell basiert. Sie ist ein Prequel zur Fernsehserie \"Sex and the City\", die von 1998 bis 2004 bei HBO ausgestrahlt wurde. Die Serie zeigt Carrie Bradshaw in den frühen 1980er-Jahren während ihres Highschool-Abschlussjahres und ihren Anfängen in New York als Autorin. Sie besteht aus zwei Staffeln und 26 Episoden. Die Erstausstrahlung in den USA erfolgte am 14. Januar 2013 bei The CW.", "tgt_summary": null, "id": 1822814} {"src_title": "Kommando Landstreitkräfte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "1984 besuchte Karim Aga Khan Kairo und sah von seinem Hotel aus den Hügel al-Darassa mit seinen Müllbergen. Er bot der Stadt an, an dieser Stelle eine grüne Lunge in der Millionenstadt Kairo zu schaffen. Die Arbeiten begannen 1992. Über 765.000 Kubikmeter Material wurden abgetragen, 160.000 Kubikmeter davon wurden zum Auffüllen an anderer Stelle genutzt. 605.000 Kubikmeter wurden geotechnisch behandelt und mit 60.000 Kubikmeter Spezialsand und Mutterboden gemischt. Mit dieser Erdmischung wurde das Grundstück bedeckt. Insgesamt wurden 1,5 Millionen Kubikmeter Schutt und Erde bewegt, was die Ladung von 80.000 Lastkraftwagen entspricht. Der Hügel, auf dem der Park liegt, ist etwa 55 Meter hoch, das heißt mindestens 25 Meter höher als der Rest der Stadt in der Nilebene. Während der Planung bat die ägyptische Regierung darum, drei Zisternen in die Anlage für die Trinkwasserversorgung der Stadt zu integrieren. Die Planungen mussten dafür unterbrochen und gänzlich umgestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Der Park.", "content": "Der Park ist im Wesentlichen in fünf Sektionen unterteilt: Zwei Hügel, einer im Norden und einer im Süden, ein sanft geschwungenes Gelände nach Osten, ein flaches Gelände im Norden sowie im Westen eine steil abfallende Böschung. Die Planer legten Wert darauf, islamische Gartenkunst-Traditionen in Design und Botanik zu integrieren, um an die Vergangenheit der Stadt zu erinnern. So wurden für die im Park befindlichen Gartenanlagen und Gebäude Stile aus verschiedenen Regionen und verschiedenen Epochen benutzt, bei den Obstgärten, den Sitzgelegenheiten im Schatten und den fatimidischen Bogengängen. Persische und timuridische Elemente finden sich an den Wasserläufen und Brunnen. So präsentiert sich der Garten als Reminiszenz an die historische islamische Gartenkunst. Das Gelände wird von einem eigenen Wasserreservoir gespeist. Zudem gibt es Cafés, Kinderspielplätze und Aussichtspunkte auf die Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Restaurierung der Ayyubidischen Stadtmauer.", "content": "Während der Boden ausgehoben wurde, fand man unter den Bergen von Müll einen archäologischen Schatz: eine 15 Meter hohe Mauer von 1,5 Kilometern Länge. Diese vergessene ayyubidische Stadtmauer und ihre Türme wurden restauriert, und es wurde zu beschlossen, sie in das Gartenprojekt zu integrieren.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtteil Darb al-Ahmar.", "content": "Darb al-Ahmar, das dem Park benachbarte Stadtviertel, ist eines der ärmsten von Kairo, ohne sanitäre Einrichtungen und Müllabfuhr. Durch die Anlage des Parks und die Aufwertung der Gegend wurde die Gefahr einer Gentrifizierung erkannt und die Verdrängung der alteingesessenen Bevölkerung befürchtet. Im Viertel befinden sich zudem über 60 historische Denkmäler, die in einem schlechten Zustand waren. Aga Khan stellte weitere Mittel für ein Programm zur Weiterentwicklung dieses Stadtviertels zur Verfügung und holte weitere Stiftungen mit ins Boot. So wurden Maßnahmen ergriffen, um die Strukturen des Stadtviertels zu stärken. Die gesamte Bevölkerung wurde in Anlage und Bau des Parks einbezogen. Die Anlage der Gärten bot zudem vielen Bewohnern des Viertels Arbeit, die Schreiner z. B. stellten die Möbel für die Gebäude her. Es wurden Kurse in alten Handwerken angeboten, aber auch für Computer, KFZ-Elektronik, Büroarbeiten und weiteres mehr. Zudem wurden über 400 Mikrokredite vergeben. Spezielle Kurse wurden für Frauen angeboten, die z. B. an den gesamten Angeboten im Jahre 2008 einen Anteil von 59 Prozent stellten. Zudem wurden drei Gebäude in dem Viertel restauriert, die \"Khayerbek-Anlage\", ein Denkmal aus mamelukischer und osmanischer Zeit, und die \"Umm al-Sultan Shaaban Moschee\". Die \"Darb Shoghlan School\" wurde restauriert, um als Sitz der Entwicklungsgesellschaft zu dienen.", "section_level": 1}, {"title": "Urban Plaza und das Museum of Historic Cairo.", "content": "Am nördlichen Ende des Parks ist eine \"Urban Plaza\" im Bau, in dem das \"Museum of Historic Cairo\" einen Platz finden soll. Die Plaza soll ein multifunktionales Zentrum behergen, mit Geschäften, kulturellen Angeboten und Parkhaus. Sie wird vom \"Aga Khan Trust for Culture\" in Zusammenarbeit mit dem \"Supreme Council of Antiquities\" von Ägypten erbaut. Das Museum wird die Geschichte von Kairo darstellen. Auf 4000 Quadratmetern, verteilt über zwei Stockwerke, sollen 1000 Gegenstände ausgestellt werden aus verschiedenen Epochen, die bisher nicht zu sehen waren. Um die Artefakte zu restaurieren und konservieren, wurde ein Laboratorium eingerichtet, in dem junge Techniker für diesen Aufgabenbereich ausgebildet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der al-Azhar-Park () ist eine öffentliche Gartenanlage in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Der Park wurde 2005 auf 30 Hektar eröffnet. Finanziert wurde die Anlage vom Aga Khan Development Network (AKDN) mit 30 Millionen Dollar als Geschenk von Aga Khan IV., dessen Vorfahren im Jahre 969 die Stadt Kairo begründet hatten. Es ist der größte öffentliche Park von Kairo. Zuvor befand sich an dieser Stelle eine Mülldeponie, die sich in 500 Jahren aufgetürmt hatte. Der Park liegt auf einem Hügel oberhalb der Azhar-Moschee. ", "tgt_summary": null, "id": 1515459} {"src_title": "Alfred Vogt (Mediziner)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verfassung von 1901.", "content": "Die Verfassung von 1901 war das erste Grundgesetz der gerade erst unabhängig gewordenen Republik. Sie war unter anderem vom US-amerikanischen Interventionalismus, festgelegt im Verfassungszusatz Platt Amendment, gekennzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Verfassung von 1940.", "content": "Die im Jahre 1940 unter Federico Laredo Brú verabschiedete Verfassung gilt als eine der fortschrittlichsten Grundgesetze der damaligen Zeit. Sie trat wenige Monate vor Beginn der ersten Präsidentschaft des damals demokratisch gewählten und späteren Diktators Fulgencio Batista in Kraft und wurde 1952 von diesem teilweise außer Kraft gesetzt. In der Verfassung wurden zahlreiche politische und soziale Forderungen der populären, von Ramón Grau angeführten Reformbewegung der 1930er Jahre aufgenommen, die 1933 Diktator Gerardo Machado aus dem Land getrieben hatte. Dazu gehörten allgemeines, freies und geheimes Wahlrecht, auch für Frauen, Acht-Stunden-Arbeitstag, Mindestlöhne und Streikrecht. Benachteiligung aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht und Glaube wurde verboten, Großgrundbesitz sollte stark eingeschränkt werden. In die politisch gelebte Praxis wurde allerdings nur ein kleiner Teil der in der Verfassung festgeschriebenen Grundsätze umgesetzt. Die Wiedereinsetzung und Verwirklichung der Verfassung von 1940 war eines der zwischen 1953 und 1958 mehrfach versprochenen Hauptziele von Fidel Castro während seines revolutionären Kampfes gegen Batista. Bereits ab dem 13. Januar 1959 und damit weniger als zwei Wochen nach dem Sieg der Revolution wurde die formal gültige Verfassung von 1940 von der von Castro kontrollierten revolutionären Übergangsregierung per Dekret um einschränkende Zusätze ergänzt, die wichtige Rechtsgrundsätze außer Kraft setzten. Am 6. Februar 1959 wurde die Verfassung durch ein provisorisches Grundgesetz ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verfassung von 1976.", "content": "Nach der Konsolidierung der Revolution trat im Jahr 1976 eine neue, sozialistische Verfassung in Kraft, die nach Regierungsangaben von fast 98 % der Bevölkerung per Referendum bestätigt wurde. In ihr sind unter anderem die Führungsrolle der kommunistischen Partei, die zentrale Steuerung der Wirtschaft sowie freier Zugang zu Bildung und Gesundheit festgeschrieben. Unter dem Eindruck des Zusammenbruch des Ostblocks um 1990 und der darauf folgenden Sonderperiode gab es 1992 einen Verfassungszusatz, der unter anderem Joint Ventures mit ausländischen Firmen erlaubt. Auch wurde die Religionsfreiheit festgeschrieben, was nun auch Mitgliedern der kommunistischen Partei erlaubte, sich zu ihrer Religion zu bekennen. In der letzten Fassung von 2002 wurde das sozialistische System als „unwiderruflich“ festgeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Verfassung von 2018/19.", "content": "Der Entwurf einer neuen Verfassung wurde vom Parlament nach einer Debatte am 21./22. Juli 2018 einstimmig angenommen. Der Vorgang wurde fortgesetzt mit öffentlichen Diskussionsforen von Mitte August bis Mitte November 2018. Es folgte ein Verfassungsreferendum am 24. Februar 2019 und erst danach wurde der endgültige Text vom Einparteien-Parlament genehmigt. Im April 2019 trat die neue Verfassung in Kraft. Für die kommenden Jahren steht nun eine umfangreiche legislative Tätigkeit bevor, um die in der neuen Verfassung vorgesehenen Strukturen in die Praxis einzuführen. Eine Veränderung betrifft das Endziel des Kommunismus, welches in der neuen Verfassung fehlt, stattdessen bleibt der Sozialismus festgeschrieben. Für das Präsidentenamt, welches vom Ministerpräsidenten gelöst wird, wird eine Amtszeitbeschränkung auf 10 Jahre bei 5 Jahren Amtszeit fest geschrieben, zusammen mit einer Altersobergrenze von 60 Jahren für die erste Wahl. Das lange von den Kommunisten stigmatisierte Privateigentum wurde in den Verfassungsentwurf aufgenommen sowie der Text der Ehe so verändert, dass auch gleichgeschlechtliche Paare gemeint sein können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die erste Kubanische Verfassung wurde im Jahr 1901 kurz vor der Unabhängigkeit Kubas verkündet. Davor gab es während der Unabhängigkeitskriege, unter anderem während der Republik in Waffen verschiedene Verfassungsentwürfe. Die derzeit gültige Verfassung trat 1976 in Kraft.", "tgt_summary": null, "id": 2459614} {"src_title": "Berg-Wacholder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Engman verbrachte seine Kindheit in Hallstavik, das in der schwedischen Region Roslagen liegt. Als ursprünglich gelernter Schweißer arbeitete er eine Zeitlang für das schwedische Metallunternehmen \"Holmens Bruk AB\" in Norrtälje in der Nähe seines Heimatortes. Anschließend zog er direkt in die benachbarte Stadt Norrtälje und später in den frühen 1980er Jahren weiter nach Stockholm. Dort war Engman bei verschiedenen Arbeitgebern in sehr unterschiedlichen Berufen beschäftigt, unter anderem als Lkw-Fahrer, Taxifahrer, Krankenpfleger, Briefträger und vieles mehr. In seiner Freizeit war er auch als Musiker und Songschreiber tätig und tourte mit der Punk-Band \"President Gas\" durch ganz Schweden. Die Band veröffentlichte gemeinsam auch einige Schallplatten mit ihrer Musik. Von 1990 an arbeitete er als Bühnenarbeiter an der Königlichen Oper Stockholm und am Königlich Dramatischen Theater und war dort auch als Kleindarsteller tätig. Engman versuchte nun regelmäßig weitere Auftritte zu bekommen, zunächst nur für kleinere Rollen an verschiedenen Theatern. Schließlich begann er von 1993 bis 1997 an der Theaterhochschule in Göteborg (\"Teaterhögskolan i Göteborg\") zu studieren. Noch vor dem Ende seiner Schauspielausbildung bekam er 1995 eine Hauptrolle vom schwedischen Regisseur und Drehbuchautor Åke Sandgren in dem schwedischen Film \"Stora och små män\". Durch diesen Filmauftritt erreichte Engman als Schauspieler seinen Durchbruch und wurde jetzt entsprechend wahrgenommen. Nach diesem Film und nach der erfolgreichen Absolvierung seiner Schauspielausbildung 1997, bekam er viele Angebote für weitere Hauptrollen bzw. wichtige Nebenrollen in schwedischen Film- und Fernsehproduktionen. Meist stellte er sympathische Charaktere dar, wie in dem Film \"Suxxess\" (2002) oder in der Fernsehserie \"Stora teatern\" (2002). 1998 bekam Engman vom schwedischen Theaterbund (Det svenske teaterförbundets) ein Daniel Engdahl-Stipendium.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tony Peter Villiam Engman (* 24. September 1963 in Hallstavik bei Norrtälje, Provinz Uppsala län in Schweden) ist ein schwedischer Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1178093} {"src_title": "Israel und die Bombe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "Blatt spielte als Point Guard an der Princeton University für deren Hochschulteam \"Tigers\" in der Zeit zwischen 1977 und 1981, mit denen er im Senior-Jahr als Mannschaftskapitän die Meisterschaft der Ivy League gegen die \"Quakers\" der University of Pennsylvania gewann, gegen die man im Vorjahr im Endspiel noch mit einem Punkt verloren hatte. Bei der landesweiten Endrunde 1981 der National Collegiate Athletic Association (NCAA) schied man dann bereits in der ersten Runde gegen die \"Cougars\" der Brigham Young University aus. Als Mitglied der US-amerikanischen Mannschaft nahm er an der Makkabiade 1981 teil, die von der US-Auswahl gewonnen wurde. Anschließend blieb er in Israel und spielte für verschiedene israelische Clubs. Nach einem Achillessehnenriss zehn Jahre später begann er damit, sich auf die Arbeit als Trainer zu konzentrieren.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Bereits während seiner aktiven Zeit begann Blatt mit der Trainerarbeit. Die erste Schritte als Trainer machte er mit in den Jugendabteilungen der Clubs, bei denen er unter Vertrag stand. Nach dem Ende seiner Spielerkarriere wurde er Trainerassistent bei Hapoel Galil Elyon aus dem galiläischen Kfar Blum, das 1993 Seriensieger Maccabi Tel Aviv erstmals seit 23 Jahren die Meisterschaft entrissen hatte. Der neue Trainer wurde während der Saison 1993/94 entlassen und Blatt sprang als Interimstrainer ein, bevor Meistertrainer Pini Gershon in der folgenden Saison zu Hapoel zurückkehrte. In der Spielzeit 1995/96 war Blatt dann Cheftrainer und wurde als \"Trainer des Jahres\" der israelischen Liga ausgezeichnet. Anschließend übernahm er zusätzlich die Verantwortung für die israelische Juniorennationalmannschaft, bevor er 1997 Assistent bei der israelischen Herren-Nationalmannschaft wurde. 1999 wurde Gershon Cheftrainer des dominierenden israelischen Vereins Maccabi Tel Aviv und Blatt wurde wie in der Saison 1994/95 bei Hapoel Galil sein Assistent. Nach dem Gewinn der FIBA Suproleague 2001 gab Blatt seine Tätigkeit beim israelischen Verband vorerst auf und wurde Cheftrainer von Maccabi. Als sich international keine weiteren Erfolge einstellten, wechselte Gershon zurück an die Seitenlinie und wurde erneut Cheftrainer, während Blatt als Assistent ins zweite Glied rückte. Nach dem Gewinn der ULEB Euroleague 2003/04 verließ Blatt Maccabi und wurde Cheftrainer der israelischen Nationalmannschaft. Gleichzeitig wechselte er als Vereinstrainer nach Russland und wurde Cheftrainer des neu gegründeten Vereins Dynamo in Sankt Petersburg. Mit dieser Mannschaft, die die Lizenz von Awtodor Saratow übernommen hatte, durfte man international starten und gewann ungeschlagen die FIBA Europe League 2005. Wegen Streitigkeiten über seiner Trainerlizenz trat er schließlich als israelischer Nationalmannschaftstrainer zurück. In der Saison 2005/06 trainierte Blatt die Mannschaft von Benetton Treviso in der italienischen Serie A und führte sie zum nationalen Double. Anschließend wurde Blatt zum Cheftrainer der russischen Nationalmannschaft ernannt, die er bei der EM 2007 überraschend zum Titel nach einem Endspielsieg gegen den favorisierten Gastgeber Spanien führte. Dies war der erste Titel nach dem Zerfall der Sowjetunion, deren Basketballnationalmannschaft der UdSSR Rekordtitelträger der Europameisterschaften ist. Mit seinem italienischen Verein war er weniger erfolgreich. Dem Titelverteidiger wurden in der Meisterschaft zwölf Punkte abgezogen, so dass er statt auf dem fünften auf dem elften Platz landete und die Play-offs um die Meisterschaft verpasste. Nach einem Jahr beim türkischen Verein Efes Pilsen in Istanbul und wenig erfolgreichen Olympischen Spielen 2008 mit der russischen Nationalmannschaft trainierte Blatt mit Dynamo Moskau wieder eine russische Mannschaft und erreichte 2009 das nationale Pokalfinale. Nach einem Halbjahresengagement beim griechischen Verein Aris Thessaloniki 2010 kehrte Blatt zu Maccabi Tel Aviv zurück. Nach der WM 2010 wollte Blatt seine gleichzeitige Beschäftigung als russischer Nationaltrainer aufgeben, doch auf Drängen der Verbandsfunktionäre blieb er und erreichte mit dem russischen Team bei der EM 2011 und bei den Olympischen Spielen 2012 jeweils den dritten Platz. Als Trainer von Maccabi Tel Aviv gewann Blatt das israelische Double 2011 und 2012 sowie die Adriatic League 2012. Nach dem Verpassen des israelischen Meistertitels 2013 gewann man in der Saison 2013/14 nicht nur wieder beide nationale Titel, sondern überraschte auch im Final Four-Turnier der ULEB Euroleague 2013/14, als man den Titel gegen die favorisierten Mannschaften von ZSKA Moskau und Real Madrid errang. Nachdem er 2004 bereits als Assistent von Pini Gershon eine Triple Crown gewonnen hatte, war dies zehn Jahre später sein erster Titelgewinn in allen bedeutenden Vereinswettbewerben einer Saison als verantwortlicher Trainer. Nach Saisonende verkündete Blatt seinen Abschied als Trainer von Maccabi und wurde im Juni 2014 als neuer Trainer des NBA-Klubs Cleveland Cavaliers vorgestellt. Obwohl er selbst gebürtiger US-Amerikaner ist, so gilt er doch als erster Trainer, der nur aufgrund seiner Trainererfahrung in Europa und als Nationaltrainer sofort einen NBA-Klub als Cheftrainer übernehmen konnte. Kollegen wie Mike D’Antoni oder der ebenfalls als zukünftiger NBA-Cheftrainer gehandelte Italiener Ettore Messina hatten bereits im Trainerstab eines NBA-Klubs gearbeitet, bevor sie Cheftrainer eines NBA-Klubs wurden. Blatt führte Cleveland 2015 in die NBA-Endspielserie, dort unterlag seine Mannschaft den Golden State Warriors mit 1:4-Siegen. Am 22. Januar 2016 wurde Blatt von den Cleveland Cavaliers entlassen, anschließend gewann die Mannschaft in derselben Saison unter seinem Nachfolger Tyronn Lue den NBA-Meistertitel. Cleveland schickte Blatt daraufhin als Auszeichnung für seine Arbeit einen Meisterring. Er erreichte als NBA-Trainer insgesamt 83 Siege (bei 40 Niederlagen). Ihm wurde in Cleveland insbesondere sein schwieriges Verhältnis zu LeBron James zum Verhängnis, der für den Klub wichtiger gewesen sei als er als Trainer. Ab der Saison 2016/17 trainierte er den türkischen Verein Darüşşafaka SK Istanbul. Unter seiner Leitung gewann die Mannschaft im Spieljahr 2017/18 den EuroCup. Blatt wurde dadurch der erste Trainer der die Europameisterschaft, die Euroleague sowie den EuroCup gewann. Im Juni 2018 unterschrieb Blatt einen Zweijahresvertrag als Cheftrainer der griechischen Mannschaft Olympiakos Piräus. Am 19. August 2019 gab er bekannt, dass bei ihm Multiple Sklerose diagnostiziert worden sei, betonte aber, weiter als Trainer arbeiten zu wollen. Zwei Monate später trennte er sich von Olympiakos. Es sei im Sinne beider Seiten, sich zu trennen, äußerte Blatt in einer Stellungnahme. Im Dezember 2019 wurde er Berater bei den New York Knicks, wo sein früherer Princeton-Mitspieler Steve Mills das Präsidentenamt innehat, und gab gleichzeitig das Ende seiner Trainerlaufbahn bekannt. Seine Beratertätigkeit bei der New Yorker Mannschaft endete im April 2020. Ende Mai 2020 wurde Blatt als Mitinhaber einer Unternehmensgruppe Anteilseigner des tschechischen Erstligisten Basket Brno.", "section_level": 1}], "src_summary": "David Michael Blatt (; * 22. Mai 1959 in Louisville, Kentucky) ist ein US-amerikanisch-israelischer Basketballtrainer und ehemaliger -spieler. Er zählt zu den erfolgreichsten Trainern der europäischen Basketballgeschichte. Zu Blatts größten Erfolgen als Trainer zählt der Titelgewinn der Basketball-Europameisterschaft 2007 und der Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2012 mit der russischen Nationalmannschaft. ", "tgt_summary": null, "id": 140348} {"src_title": "Invincible – Unbesiegbar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Adedokun wuchs als Tochter nigerianischer Einwanderer in den USA auf. Ihr Vater war Pastor und promovierter Theologe, so dass sie von klein auf mit Kirchenmusik aufwuchs. Sie ist Absolventin des \"Cincinnati Conservatory of Music\", wo sie Gesang studierte. Sie studierte außerdem klassischen Gesang in Italien. Dort arbeitete sie auch mit dem Jazzpianisten und -komponisten Giorgio Gaslini zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Beteiligung an Miss-Wahlen in den USA.", "content": "Adedokun war auf der Judson College in Marion, Alabama, mit einer Lehrerin befreundet, die sie überredete, bei einem Schönheitswettbewerb mitzumachen. Beim ersten Wettbewerb in Marion, Alabama, war sie weit abgeschlagen. Adedokun fand diese Entscheidung \"sehr rassistisch\" und bewarb sich bei anderen Wettbewerben bis zur Miss Alabama, in denen sie fünfte im Jahr 1990 wurde. Daraufhin wurde sie in einem weiteren Wettbewerb im Jahr 1993 zur \"Miss Ohio\" gewählt und wurde später dritte bei der Wahl zur Miss America im Jahr 1994. Von der Prämie für diesen Preis konnte sich Adedokun eine Gesangs-Ausbildung in Italien finanzieren.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel nach Deutschland.", "content": "Im Jahr 2002 wurde sie das erste Mal in Deutschland engagiert, sie trat in den Festspielen auf Gut Immling auf. Im Jahr darauf erhielt sie in Deutschland die Rolle der Giulietta in Hoffmanns Erzählungen. Seit 2004 wohnt Adedokun in München, wo sie geheiratet hat und Mutter dreier Kinder wurde. Zur Hundertjahrfeier von Verdis Tod sang sie in Franco Zeffirellis Inszenierung der Aida im Teatro Verdi von Busseto die Titelrolle.", "section_level": 2}, {"title": "Opernrollen.", "content": "Adedokun spielte Rollen in La Bohème, Carmen, Hoffmanns Erzählungen, die Zauberflöte, Porgy und Bess und Boccaccio. Sie trat in den USA, Italien, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Russland und Ungarn auf. Im Jahr 2008 war sie in verschiedenen Städten Deutschlands in einer Tournee-Aufführung von Kiss Me, Kate zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Auftritte in München.", "content": "Seit 2009 tritt Adedokun unter anderem regelmäßig beim Festival \"München swingt\" auf. Einige ihrer Lieder wurden in Yoruba aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Titilayo Rachel Adedokun (* 1973 in Nashville, Tennessee) ist eine US-amerikanische Sängerin (Sopran) und ehemalige Schönheitskönigin. Sie trat in zahlreichen Opernrollen in Italien und weltweit auf und hat auch mehrere Jazz-Alben aufgenommen oder war an ihnen beteiligt.", "tgt_summary": null, "id": 4528} {"src_title": "Basil Hossu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Auf der Tour zu Slashs selbstbetitelten Debüt-Album 2010/2011 war Myles Kennedy als Sänger vertreten. Er hatte außerdem auf zwei Songs der Allstar-Kollaboration mitgewirkt. Slash beschloss deshalb, mit Kennedy sein zweites Album aufzunehmen. Da er das Album nur mit einem Sänger aufnahm, war er sich lange Zeit nicht sicher, ob er das Album nur unter seinem Namen veröffentlichen, oder dem Projekt einen neuen Namen geben sollte. Die Arbeiten für das Album begannen im Juni 2011. Im Dezember wurden drei fertige Songs als \"Bad Rain\", \"Standing in the Sun\" und \"Halo\" betitelt, die Slash als \"sehr hart\" beschrieb. Die Arbeiten wurden im Februar 2012 abgeschlossen und wenig später der 22. Mai als Erscheinungsdatum in den USA angegeben. Die Album-Tour begann bereits im März. Am 27. Februar wurde die erste Single \"You’re a Lie\" veröffentlicht und schaffte es auf Platz 23 der Rock Song-Liste von Billboard. Das dazugehörige Musikvideo wurde am 15. Mai ins Internet gestellt. Die Trackliste des Albums veröffentlichte Slash am 5. März. Weitere Singles wurde \"Standing in the Sun\", \"Bad Rain\" sowie \"Anastasia\". Zu sämtlichen Singles -bis auf \"Standing in the Sun\"- gab es ebenfalls Musikvideos.", "section_level": 1}, {"title": "Texte.", "content": "Alle Songtexte wurden von Slash und Myles Kennedy geschrieben. Nur bei \"No More Heroes\" ist zusätzlich Produzent Eric Valentine als Autor angegeben. Laut eigener Aussage handeln einige Texte von Kennedys überwundener Drogenabhängigkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Michael Edele von Laut.de beschrieb \"Apocalyptic Love\" als nahezu „perfektes Sommer-Album“, das jederzeit „organisch und authentisch“ klinge. Er vergab vier von fünf möglichen Sternen. Peter Kubaschk von Powermetal.de äußerte, dass das Album in erster Linie als Hard-Rock-Album gilt und „mit tollen Songs, die von einem grandiosen Gitarristen und einem nicht minder grandiosen Sänger veredelt werden“. Als Highlights nannte er unter anderem \"You’re a Lie\" und \"One last Thrill\". Er vergab 8.5 von zehn möglichen Punkten. Jakob Kranz von Metal Hammer meinte, dass die Abkehr von vielen Gastsängern dem Album gut getan hätten, fand allerdings, dass nicht jeder Song \"knallen\" würde. Er vergab fünf von sieben möglichen Punkten.", "section_level": 1}, {"title": "Trackliste.", "content": "Die Deluxe Edition enthält zusätzlich eine DVD, auf der sich eine Dokumentation über die Album-Aufnahmen befindet. Die deutsche Zeitschrift \"Metal Hammer\" veröffentlichte in der Juni-Ausgabe zusätzlich ein Extended Play. Sie enthält zwei Songs von \"Apocalyptic Love\" sowie vier unveröffentlichte Bonustracks.", "section_level": 1}], "src_summary": "Apocalyptic Love ist das zweite Studioalbum des Guns-n’-Roses und ehemaligen Velvet-Revolver -Gitarristen Slash. Im Gegensatz zum Vorgänger wurde das Album nicht mit mehreren Sängern aufgenommen. Nur Alter-Bridge-Sänger Myles Kennedy ist auf dem Album zu hören. Weitere Musiker waren außerdem der Bassist Todd Kerns und der Schlagzeuger Brent Fitz (genannt \"The Conspirators\", zu deutsch: \"Die Mitverschwörer\").", "tgt_summary": null, "id": 1654834} {"src_title": "Starcevich Memorial Monument", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die junge Russin Nina hält sich mit ihrem Vater, dem pensionierten General Kirileff, im deutschen Kurort Hohenburg auf. Ihr Vater hat sein Vermögen am Roulettetisch verspielt und leiht sich nun zu Wucherzinsen weiteres Geld beim vermeintlichen Baron Vincent. Der will Kirileff dazu bringen, in seine Heirat mit Nina einzuwilligen, der beim Tod ihrer Großmutter ein hohes Erbe zustehen wird. Nina kann Baron Vincent nicht ausstehen, hat sie doch seine Machenschaften durchschaut. Im Schlepptau Vincents befindet sich Blanche du Placet, angeblich eine Komtesse. Ihre Intentionen sind denen des Barons ähnlich: Sie umgarnt Kirileff, der ihr bereits einen Heiratsantrag gemacht hat. Blanche glaubt, dass er Großgrundbesitzer in Russland ist. In Hohenburg halten sich auch Alexej, ein ehemaliger Student und nun Sekretär Kirileffs, sowie der deutsche Arzt Dr. Tronka auf. Alexej ist in Nina verliebt, die seine Gefühle jedoch je nach Laune ausnutzt. Dr. Tronka, dem die junge Frau ebenfalls nicht gleichgültig ist, wird von ihr mit einer kaum spürbaren Herablassung behandelt. Als Vincent auf eine Einlösung der Wechsel drängt, behauptet Kirileff in seiner Not, dass er sicher wisse, dass Ninas Großmutter im Sterben liege. Nina ist konsterniert über das Verhalten des Vaters und will die Familienehre retten. Sie verkauft ihren Schmuck und versucht das fehlende Geld am Spieltisch zu gewinnen. Am Ende verspielt sie alles und der Ruin ihres Vaters scheint besiegelt. Ein Telegramm aus der Heimat scheint die Lösung aller Probleme zu sein, glaubt Kirileff doch, dass Ninas Großmutter verstorben sei. Diese jedoch erscheint kurze Zeit später in Hohenburg und entdeckt das Roulettespiel für sich. Sie verliert beim Spiel einen hohen Geldbetrag, weiß jedoch, wann man aufhören muss, und reist bald darauf zurück nach Russland. Nina entscheidet sich dagegen, sie zu begleiten, und bleibt bei ihrem Vater. Auch andere Hilfsangebote lehnt die junge Frau ab, so will sie nicht, dass Dr. Tronka die Schulden ihres Vaters begleicht. Sie befürchtet, sich ihm damit zu verkaufen. Alexej wiederum kann ihr nicht mehr helfen, da er selbst zum Spieler geworden ist. Durch die ganze Aufregung erkrankt Nina und vertraut sich während eines Krankenbesuchs Dr. Tronka an. Der fordert Vincent kurz darauf zum Duell und der falsche Baron flieht. Die Wechsel Kirileffs gibt er Blanche, die eine Beziehung mit Alexej beginnt und ihm die Wechsel verkauft. Dr. Tronka pflegt Nina gesund. Plötzlich erscheint Alexej und versichert der jungen Frau, dass er sie immer geliebt habe und nicht ohne sie leben könne. Er will mit Nina nach Russland zurückzukehren und erzählt ihr, dass er die Wechsel ihres Vaters bereits vernichtet habe. Diese wurden jedoch erst vor kurzer Zeit von Dr. Tronka aufgekauft. Als Alexej dies erfährt erkennt er, dass Blanche ihm die Wechsel gestohlen und erneut verkauft haben muss. Sein Liebesbeweis an Nina, ihren Vater durch den Kauf der Wechsel zu retten, ist damit nichtig. Diese Erkenntnis bringt Alexej so in Wut, dass er Blanche etwas antun will. Nina bittet Dr. Tronka, Alexej aufzuhalten und tatsächlich kann der Arzt Schlimmeres verhindern. Er nimmt Alexej das Versprechen ab, nicht mehr zu spielen, und gibt ihm Reisegeld für seine Rückkehr nach Russland. Während Dr. Tronka Nina aufsucht und ihr darlegt, dass sie jeder Verpflichtung Alexej gegenüber entbunden ist und nun ihre Gefühle über ihre Zukunft entscheiden lassen soll, kann Alexej seiner Sucht nicht widerstehen: Im Casino setzt er das gesamte Reisegeld, das er von Dr. Tronka erhalten hat, am Roulettetisch aufs Spiel.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen und Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten begannen Mitte Februar 1938. Seine Uraufführung erlebte der Film am 1. September 1938 in Stuttgart. In Berlin wurde \"Der Spieler\" am 27. Oktober 1938 erstmals aufgeführt. Der Wiederaufführungstitel 1950 war \"Roman eines Schwindlers\". Es handelt sich um einen Euphono-Kreutzberg Film der Tobis Filmkunst. Die Bauten stammten von Robert Herlth und Heinrich Weidemann, der Ton von Erich Lange, die Kostüme entwarf Arno Richter, ausgeführt von Willi Ernst. Die Herstellungskosten beliefen sich auf etwa 995.000 RM. Parallel zu diesem Film drehte Lamprecht unter dem Titel \"Le joueur\" auch eine französischsprachige Fassung, die am 7. September 1938 in Frankreich anlief. Ihm zur Seite gestellt wurde Louis Daquin als Dialogregisseur. In den Hauptrollen waren Pierre Blanchar, Viviane Romance und Roger Karl zu sehen. Lída Baarová wurde im Herbst 1938 auf Betreiben Hitlers aus Deutschland ausgewiesen. Dem vorangegangen war eine Affäre des Propagandaministers Joseph Goebbels mit der tschechischen Schauspielerin. Goebbels erwog zu diesem Zeitpunkt, sich von seiner Frau scheiden zu lassen. Magda Goebbels, bislang vierfache Mutter, die wiederum mutmaßlich selbst eine Affäre – ausgerechnet mit Goebbels-Intimus Staatssekretär Karl Hanke vom Propagandaministerium – hatte, wurde nunmehr aktiv und wandte sich an ihren größten Bewunderer, Adolf Hitler, um sich bei ihm bitterlich über ihren untreuen Gatten zu beschweren. Goebbels andererseits ersuchte bei Hitler um die Zustimmung zur Scheidung von seiner Ehefrau. Hitler zitierte daraufhin seinen treuesten Paladin zu sich auf den Obersalzberg und wies dessen Ansinnen wütend zurück. Goebbels gab daraufhin klein bei, ließ seine Geliebte fallen, und Lida Baarová wurde somit nahezu über Nacht zur Persona non grata. Während am 24. Oktober 1938 auf Hitlers Anweisung Versöhnungsfotos der Goebbels-Familie in den Zeitungen veröffentlicht wurden, ordnete der ‘Führer’ noch im selben Jahre die Ausweisung der tschechischen Künstlerin aus Deutschland an, die daraufhin in ihre alte Heimat zurückkehrte. Für Goebbels war die Baarová „eine vollendet schöne Frau“. Die im Herbst 1938 hochkochende Baarová-Goebbels-Affäre führte dazu, dass \"Der Spieler\" nur drei Tage nach der Berliner Premiere auf Befehl „von oben“ wieder aus den Kinos genommen wurde. Der letzte Baarová-Film im Reich, \"Preußische Liebesgeschichte\", war im Dezember 1938 der Zensur vorgelegt worden und durfte schon nicht mehr gezeigt werden. Zu diesem Zeitpunkt war Lida Baarová bereits außer Landes. Fjodor Dostojewski (1821–1881) verarbeitete in seinem Roman \"Der Spieler\", den er in nur 26 Tagen verfasste und der 1866 erschien, das Erleben seiner eigenen Spielsucht. Im Roman geht es um die Stieftochter des Generals, die dort Polina heißt. Der arrogante Franzose ist Polinas Kavalier und heißt de Grieux. Aleksej Iwanowitsch ist der Hauslehrer des Generals, unsterblich in Polina verliebt und von ihr anfangs mit Verachtung gestraft. Polina flüchtet sich zu einem Mr. Astley, einem kühlen, zurückhaltenden Engländer. Auch der Roman endet damit, dass Aleksej vollkommen der Spielsucht verfällt. Es gibt diverse Verfilmungen dieses Stoffes, siehe Der Spieler – Verfilmungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Spieler, auch bekannt unter \"Roman eines Spielers\", ist eine deutsche Literaturverfilmung, basierend auf der gleichnamigen Novelle von Fjodor Dostojewski, deren Uraufführung in Deutschland am 1. September 1938 stattfand. Lída Baarová und Albrecht Schoenhals spielen die Hauptrollen in diesem Drama.", "tgt_summary": null, "id": 1306990} {"src_title": "Navnit Dholakia, Baron Dholakia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ein Phantasiestaat irgendwo im Norden Europas: Im Rüstungswerk F.N.G. ist eine wichtige Zeichnung kopiert und an den Feind weitergegeben worden. Der Verdacht fällt auf Chefingenieur Alexander Nica und seinen Assistenten Laurenz. Beide werden vor Gericht gestellt, von Nachtwächter Bruns belastet und wegen Werksspionage zum Tode verurteilt. Nica gelingt vor der Urteilsverkündung die Flucht. Er versucht nun, Beweise zu finden, um das Gericht von seiner und Laurenz' Unschuld zu überzeugen. Der Schlüssel dafür scheint ein geheimnisvoller, codierter Brief zu sein, den die Baronin Ogolenska bei einem Besuch in Nicas Wohnung zurückgelassen hat. Nica weiß, dass er nur Licht in die Angelegenheit bringen kann, wenn er an den Entschlüsselungscode gelangt, den er im Haus des weltfremden Professors Castro an der Riviera vermutet. Als er den Code dort findet, stellt er fest, dass das Haus Castros als Zentrale einer weit verzweigten Organisation dient. Auch Baronin Ogolenska arbeitet bereitwillig mit dieser zusammen. Mit dem gefundenen Code könnte Nica seine und Laurenz’ Unschuld beweisen. Als er so schnell wie möglich zurück zu Laurenz will, findet er die Opernsängerin Maria Dorando verletzt am Straßenrand. Er hilft ihr, obwohl er weiß, dass er eigentlich keine Zeit verlieren darf, weil Castros Leute hinter ihm her sind. Als Castros Leute ihn stellen wollen, lässt sich Nica von der Polizei als vermeintlicher Autodieb verhaften. Castro hat seine Leute angewiesen, sich Nica zu schnappen, sobald er wieder freigelassen wird. Dem Ingenieur gelingt es jedoch, seine Verfolger abzuschütteln und zur Oper zu fahren, wo Maria Dorando gerade einen Auftritt hat. Er versteckt den Code in einer roten Orchidee, die er Maria zuwirft. Um ihn wiederzubekommen, verbringt er den Abend mit der Operndiva, wobei beide feststellen, dass sie mehr als nur Sympathie füreinander empfinden. Professor Castro taucht bei Maria auf und behauptet, dass Nica in Wirklichkeit ein Agent sei, der Beweise gegen ihren Bruder Antonio sammele, um diese vor Gericht gegen ihn verwenden zu können. Antonio ist der zwielichtigen Baronin Ogolenska verfallen und arbeitet daher für Castro als Sekretär. Maria glaubt dem Professor und will nun von Nica nichts mehr wissen. Als Nica einige Zeit später dem Überwachungskommissar der F.N.G.-Werke Moras den Code übergeben will, stellt er verzweifelt fest, dass die Orchidee leer ist. Er glaubt, dass sein und des Freundes Schicksal nun besiegelt ist und folgt Moras zurück in seine Heimat. Maria hatte den Code in der Orchidee an sich genommen, um ihren Bruder zu schützen. Sie zerstört den Code jedoch, als Castro ihn von ihr verlangt. Erst später erfährt sie, dass Castro sie belogen hat und sie mit ihrer Aktion das Leben Nicas aufs Spiel gesetzt hat. Verzweifelt bittet sie ihren Bruder um Hilfe, der nun Castros Machenschaften aufdecken will. Castro, durch seine Leute auf dem Laufenden gehalten, lässt Antonio ermorden. Es ist Überwachungskommissar Moras, der Nica und Laurenz rettet: Er kommt dem Nachtwächter Bruns auf die Schliche, der der einzige Belastungszeuge in diesem Prozess war. Es stellt sich heraus, dass Bruns ein Anhänger Castros ist und als seine Marionette aussagt, was immer er will. Castro und seine Leute werden verhaftet und Nica und Laurenz freigesprochen. Auch Maria und Nica sprechen sich aus und finden wieder zueinander.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen und Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten begannen Mitte Mai 1938, die Uraufführung des Films in Deutschland fand am 8. September 1938 im Berliner Atrium statt. Produziert wurde der Film von der F.D.F. Fabrikation deutscher Filme GmbH (Berlin). Die Produktionsleitung hatte Hans von Wolzogen. Walter Janssen fungierte als Dialogregisseur. Für die Bauten waren Karl Weber und Erich Zander zuständig, für den Ton Eugen Hrich. Eugen Klagemann war der Standfotograf. Der Verleih des Films, der originellerweise auch gelegentlich unter dem Titel \"Schwarze Orchideen\" lief, erfolgte durch die UFA. \"Rote Orchideen\" gehört, ähnlich wie \"Gewitterflug zu Claudia\", in ein Genre, das seinerzeit oft als Filmthema gewählt wurde, ohne dass eine genaue Bezeichnung dafür gefunden wurde. Vielleicht kommt man mit dem Begriff „Action-Film“ diesen zu ihrer Zeit beliebten Filmen am nächsten, da sie sowohl mit Krimielementen wie auch abenteuerlichen und melodramatischen Sequenzen durchzogen sind. Nie ruht die Handlung, ständig passiert etwas und neue Figuren werden eingeführt, ungeahnte Verwicklungen werden aus dem Hut gezaubert. Von Bestechung, Bespitzelung bis über Mord ist alles im Film enthalten. Da braucht man eine Hauptfigur, an die man sich halten kann, und die in diesem Film von Olga Tschechowa verkörpert wird. Ihre Zuneigung zur Hauptfigur ist klar herauskristallisiert und hat Bestand. 1938 war für Olga Tschechowa ein erfolgreiches Jahr, in dem sie in gleich vier Filmen die Hauptrolle spielte und an dessen Ende sie zur Staatsschauspielerin ernannt wurde. Lied im Film", "section_level": 1}], "src_summary": "Rote Orchideen ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1938 unter der Regie von Nunzio Malasomma. Olga Tschechowa, Albrecht Schoenhals, Camilla Horn und Herbert Hübner spielen die Hauptrollen in dieser Spionagegeschichte.", "tgt_summary": null, "id": 2221325} {"src_title": "Greta Berlin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Hasler stammt aus Balzers. Von 1979 bis 1984 besuchte er das Liechtensteinische Gymnasium in Vaduz, das er mit der Eidgenössischen Matura Typus E abschloss. Nach der Schule studierte er von 1984 bis 1991 Betriebswirtschaft, mit dem Vertiefungsgebiet Finanz- und Rechnungswesen, an der Hochschule St. Gallen und erhielt ein Lizenziat (\"lic.oec.HSG\"). Hasler war nun von 1992 bis 1996 Leiter für Controlling im Geschäftsbereich Thin Films bei der Balzers AG. Von 1996 bis 2004 war er Leiter für Group Finance, sowie stellvertretender Direktor bei der Verwaltungs- und Privat-Bank in Vaduz. Im Jahr 2001 wurde er für die Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP) in den Landtag des Fürstentums Liechtenstein gewählt. Als Abgeordneter war er Mitglied der Finanzkommission. Im März 2004 legte er sein Mandat nieder, um neuer Polizeichef der Liechtensteinischen Landespolizei zu werden. Am 1. April 2004 löste er den interimistischen Polizeichef Martin Meyer ab. Für Hasler wiederum rückte der stellvertretende Abgeordnete Marco Ospelt in den Landtag nach. Bei der Landtagswahl Anfang 2013 fungierte er als Spitzenkandidat der FBP für das Amt des Regierungschefs. Am 27. März 2013 trat er nach dem Wahlsieg der FBP und der erneuten Vereinbarung einer Koalitionsregierung mit der VU sein neues Amt an. Jules Hoch, zu diesem Zeitpunkt Leiter der Kriminalpolizei, wurde am 28. März interimistisch Polizeichef. Hasler ist verheiratet und hat zwei Kinder. Im Jahr 2016 kündete er an, für die Landtagswahl 2017 wieder als Regierungschef für die FBP zu kandidieren, zusammen mit Aurelia Frick und Mauro Pedrazzini. Trotz Verlusten ging die FBP auch aus dieser Wahl als Sieger hervor und Hasler konnte in einer erneuten Koalitionsregierung mit der VU sein Amt fortsetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adrian Hasler (* 11. Februar 1964 in St. Gallen) ist ein liechtensteinischer Politiker (FBP) und seit dem 27. März 2013 Regierungschef des Fürstentums. Zudem ist Hasler im aktuellen Kabinett für das Ministerium für Präsidiales und Finanzen verantwortlich.", "tgt_summary": null, "id": 2123400} {"src_title": "Rachel Rinast", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abstammung der Barone de Ros und Existenz der Baronie.", "content": "Sir Robert de Ros stammte ab von Piers de Ros, seinem Urgroßvater, der Steward Dapifer des französischen Grafen von Aumale war und der um das Jahr 1130 starb. Sir Robert de Ros wurde ein Unterstützer Simons von Montfort 1263/64 und von diesem am 24. Dezember 1264 im Namen des Königs durch einen Writ of Summons zum Parlament Montforts einberufen. Es war in der englischen Verfassungsgeschichte lange fraglich, ob diese Einberufung eine erbliche Baronie begründet hatte, schon weil sie nicht vom König autorisiert worden war. Die Frage, ob die Baronie de Ros als seit 1264 bestehend anerkannt werde, blieb lange in der Schwebe. In der Folgezeit petitionierten die Titelträger wiederholt, um die Anerkennung Roberts als 1. Baron de Ros zu erreichen. Zunächst wurde als erster Schritt der Baronie 1616 der Vorrang vor allen anderen Baronien des Königreiches eingeräumt. 1806 erkannte schließlich auch das House of Lords die Baronie de Ros von 1264 für Sir Robert de Ros als 1. Baron als begründet an. Zugleich wurde rechtlich anerkannt, dass die Baronie de Ros die älteste in der Peerage of England ist und damit den Titel \"Premier barony of England\" führen darf. Der Anspruch, älteste Baronie der Peerage of England zu sein, wurde den Baronen de Ros 1949 wieder abgesprochen. Seitdem gilt der Titel Baron Mowbray, der 1283 geschaffen wurde, als ältester Titel eines Barons der Peerage of England. Für den Titel Baron de Ros gilt seitdem 1299 als erste Einberufung. Während der Rosenkriege wurde der 9. Baron 1464 wegen Hochverrates hingerichtet und ihm der Titel aberkannt. Sein Sohn Edmund de Ros erreichte bei Kriegsende 1485 seine Wiedereinsetzung als 10. Baron. Als ebendieser 1508 kinderlos starb, erlosch die Familie de Ros im Mannesstamm, woraufhin der Titel nach kurzzeitiger Abeyance 1512 in weiblichen Erblinie an dessen Neffen George Manners als 11. Baron überging. Dessen Sohn, der 12. Baron, wurde 1525 auch zum Earl of Rutland erhoben. Beim Tod von dessen Enkel, dem 3. Earl, fiel das Earldom 1587 an dessen Bruder, die Baronie aber an dessen einzige Tochter Elisabeth Cecil als 15. Baroness. Beim Tod ihres Sohnes, des 16. Barons, fiel der Titel 1618 an dessen Onkel zweiten Grades, Francis Manners, 6. Earl of Rutland und bei dessen Tod 1632 an dessen Tochter Katherine als 18. Baroness, die mit dem 1. Duke of Buckingham verheiratet war. Beim Tod ihres Sohnes, George Villiers, 2. Duke of Buckingham, im Jahr 1687 fiel die Baronie in Abeyance. Diese wurde erst 1806 zugunsten von Lady Charlotte FitzGerald als 20. Baroness beendet. Von da an war der Titel, von kurzfristigen Abeyances abgesehen, besetzt. Der heutige Titelinhaber ist Peter Maxwell als 27. Baron. Voraussichtlicher Titelerbe (Heir apparent) ist der Sohn des jetzigen Barons, Hon. Finbar James Maxwell (* 1988).", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Träger des Titels Baron Ros.", "content": "Im 13. und 14. Jahrhundert wurden weitere Mitglieder der Familie de Ros als \"Baron Ros\" in die englischen Parlamente berufen, da sie jedoch kinderlos starben, erloschen ihre Titel wieder mit ihrem Tod:", "section_level": 1}], "src_summary": "Baron de Ros, of Helmsley, ist ein erblicher britischer Adelstitel in der Peerage of England. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte barony by writ, die zu den ältesten Titeln gehört, die auf diese Weise geschaffen wurden.", "tgt_summary": null, "id": 102295} {"src_title": "Edward Lumley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berufsweg.", "content": "Imants Lancmanis studierte von 1961 bis 1966 Malerei an der Kunstakademie in Riga. 1964 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Schloss Ruhenthal (lett. \"Pils Rundāle\"), damals eine Zweigstelle des Kunst- und Heimatmuseums Bauske (\"Bauska\"). Als Schloss Ruhenthal 1972 als Museum Eigenständigkeit erhielt, wurde er dessen stellvertretender Direktor. 1975 zum Direktor ernannt stand er bis Ende 2018 dem Schlossmuseum Ruhenthal/Rundāles pils vor. Er setzte sich für den Erhalt und die Renovierung der großen Schlossanlage ein und leitete die 1972 begonnene Sanierung und Restaurierung des durch Kriegs- und Sowjetzeit in Mitleidenschaft gezogene Schlossensembles und der Gartenanlagen. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg rettete er deutsch-baltische Kulturgegenstände aus Kirchen und Herrenhäusern vor Plünderung und Zerstörung und stellte diese im Schloss aus. Von 1971 bis 1988 lehrte er an der Kunstakademie Riga Stilgeschichte. Mit eigenen Bildern beteiligte er sich an mehreren Kunstausstellungen in Lettland, Warschau und Sankt Petersburg.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Schwerpunkte.", "content": "Bei der Erforschung und Dokumentation der Architektur der Herrenhäuser und Kirchen in Lettland, deren Entstehung zumeist auf den deutsch-baltischen Adel zurückgeht, sowie der Beratung und Mitarbeit bei der Restaurierung verschiedener Baudenkmäler hat sich Imants Lancmanis besonders engagiert. Hierfür hat er ein Archiv für Bau- und Kunstdenkmäler aufgebaut, in dem besonders Bauwerke, die heute nicht mehr vorhanden sind, dokumentiert sind. Lancmanis veröffentlichte regelmäßig in den Fachzeitschriften „Māksla Plus“ und „Latvijas Arhitektūra“ Beiträge über Schlösser und Herrenhäuser in Lettland.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "Unter der Verantwortung und Mitwirkung von Imants Lancmanis fanden regelmäßig Ausstellungen auf Schloss Rundāle statt, darunter", "section_level": 1}], "src_summary": "Imants Lancmanis (* 29. Juli 1941 in Riga) ist ein lettischer Kunsthistoriker, Maler, Restaurator und Autor mehrerer Bücher und vieler Artikel zur Kunstgeschichte Lettlands.", "tgt_summary": null, "id": 198978} {"src_title": "Liste der Unicode-Eigenschaften", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vallée wurde in Vermont geboren, sein Vater stammte aber von französischsprachigen Kanadiern aus dem Raum Québec. Seinen Vornamen Rudy erhielt er auf dem College von seinen Mitstudenten nach dem Saxophonisten Rudy Wiedoeft, dessen Platten er intensiv studierte. Vallée wuchs in Westbrook (Maine) auf und spielte schon als Teenager Schlagzeug und später Klarinette und Saxophon in verschiedenen Bands in Neuengland. 1924/25 spielte er in der \"Savoy Havana Band\" in London. Danach studierte er an der Yale University, wo er einen Abschluss in Philosophie machte, und gründete eine eigene Band, \"Rudy Vallée and the Connecticut Yankees\". Dort begann er auch zu singen (zuerst bei einem Engagement im \"Heigh Ho Club\" in New York City), obwohl er eine eher dünne Tenorstimme hatte. Als Ausgleich verwendete er die damals aufkommenden elektrischen Mikrofone oder ein Megaphon, was zu seinem Markenzeichen wurde. Er gilt als einer der ersten Crooner (gefolgt später von Bing Crosby und Frank Sinatra), mit Erfolg insbesondere beim weiblichen Publikum. Er bekam seinen ersten Schallplattenvertrag (1928 bei Columbia Records, ab 1929 bei Victor und in den 1930ern bei wechselnden Plattenfirmen) und trat im Radio auf – WABC übertrug seine Show vom \"Heigh Ho Club\". Er war der erste, der den Song \"As Time Goes By\" aufnahm (1931), wenngleich die heute berühmteste Version aus dem Film \"Casablanca\" von 1942 kommt. Nach dem Erfolg von \"Casablanca\" veröffentlichte Victor seine alte Aufnahme von 1931 neu, die ein Hit wurde. Ab 1928 hatte er eine eigene Show (offiziell \"The Fleischmann Hour\", inoffiziell \"The Rudy Vallée Hour\"), in der er sowohl Unbekannte als auch Showgrößen einlud und als einer der ersten auch schwarze Musiker präsentierte – 1937 bestand er darauf, dass Louis Armstrong für ihn in seiner Radioshow als Präsentator einsprang, was damals ein Novum war. Seine Erkennungsmelodie war \"Heigh Ho Everybody\" (nach dem Club, wo sein Erfolg begann). 1929 erschien seine Autobiographie unter dem Titel \"Vagabond Dreams Come True\". Ebenfalls 1929 begann der Sänger auch im Film aufzutreten, zuerst in der Hauptrolle des Musikfilmes \"The Vagabond Lo mit ver\" (1929) von Marshall Neilan. Später trat er vor allem in komischen Nebenrollen auf, oft als etwas unglücklich agierender, manchmal spießbürgerlicher Verehrer der weiblichen Hauptdarstellerin. Hervorzuheben ist hier vor allem seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Preston Sturges bei einer Reihe von Komödienklassikern in den 1940er-Jahren. In der Screwball-Komödie \"The Palm Beach Story\" von Sturges spielte er beispielsweise 1942 den reichen Verehrer von Claudette Colbert, 1955 trat er in Richard Sales \"Gentlemen Marry Brunettes\" (1955) mit Jane Russell auf. Er schrieb viele seiner Songs selbst – sie wurden teilweise auch von Duke Ellington (\"Deep Night\", Musik Charles Henderson, von Vallée zuerst 1928 aufgenommen), Art Tatum und Glenn Miller (\"Oh Ma Ma!\") interpretiert. Zu seinen Hits gehörten \"The Stein Song\" (auch als \"University of Maine Fighting Song\" bekannt) 1929, \"Vieni Vieni\" (in Italienisch gesungen), \"Life Is Just a Bowl of Cherries\", \"The Drunkard Song\" (\"There is a Tavern in the Town\"). Letzterer war 1934 ein Hit für ihn. In einer der Aufnahme-Sessions konnte er sein Lachen nicht mehr stoppen – Victor veröffentlichte beide Aufnahmen. Vallée setzte seine Karriere in die 1940er und 1950er Jahre fort, wobei er im Zweiten Weltkrieg eine Band der Küstenwache leitete. 1961 hatte er ein Comeback mit der Broadway-Show \"How to Succeed in Business Without Really Trying\". Noch in den 1980er Jahren tourte er mit einer eigenen auf ihn zugeschnittenen Show. Er war kurz mit der Schauspielerin Jane Greer verheiratet (Scheidung 1944) und heiratete 1946 Eleanor Norris (sie schrieb Memoiren \"My Vagabond Lover\"). Die Ehe hielt bis zum Tod von Vallée. Er liegt in Westbrook (Maine) begraben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hubert Prior „Rudy“ Vallée (* 28. Juli 1901 in Island Pond, Vermont; † 3. Juli 1986 in North Hollywood, Los Angeles) war ein US-amerikanischer Sänger, Saxophonist, Bandleader, Schauspieler und Entertainer.", "tgt_summary": null, "id": 1762898} {"src_title": "John Lytton, 5. Earl of Lytton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Gemäß der 2009 veröffentlichten \"Carta di Firenze\" (zu Deutsch \"Charta von Florenz\") stehen die fünf Sterne in Name und Logo der Partei für \"Acqua\", \"Ambiente\", \"Trasporti\", \"Sviluppo\" und \"Energia\" und beschreiben damit programmatische Forderungen aus der frühen Phase der Bewegung: Recht auf freien Zugang zu sauberem Wasser sowie Förderung von Umweltschutz, öffentlichem Verkehr, nachhaltiger Entwicklung und erneuerbaren Energien. Das grafisch hervorgehobene V im Parteilogo geht auf eine im Jahr 2007 von Grillo initiierte Protestaktion, den sogenannten \"V-Day\" zurück. Das V steht dabei für \"Vaffanculo\", die Kurzform der obszönen Beleidigung \"Vai a fare in culo\" (zu Deutsch etwa „geh, fick dich in den Arsch“). Der Begriff V-Day erinnert gezielt an die Begriffe D-Day und V wie Vendetta. Der Buchstabe V kann zudem als römisches Zahlzeichen für die Zahl 5 gelesen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Protestbewegung und erste Bürgerlisten.", "content": "Der Gründer der Bewegung Beppe Grillo zählte in den 1980er Jahren zu den bekanntesten TV-Entertainern Italiens. Seine Auftritte hatten politische Züge bis hin zur Satire, wobei er italienische Politiker direkt angriff. Auf deren Betreiben erhielt Grillo Anfang der 1990er Jahre ein Auftrittsverbot im italienischen Fernsehen. Seither tritt er an Theatern und in Arenen auf und betreibt einen Blog, in dem er Themen wie Energiepolitik, Korruption, Meinungsfreiheit und Globalisierung behandelt. Als Protestinitiative gegen die italienischen Politiker, die korrupt und überbezahlt seien, initiierte er 2007 den sogenannten \"V-Day\". Im Rahmen des V-Day konnten über 350.000 Unterschriften zu Grillos Hauptanliegen gesammelt werden, unter anderem, dass Vorbestrafte kein passives Wahlrecht mehr haben sollen und Politiker nur für zwei Legislaturperioden und direkt, anstatt über Parteilisten gewählt werden sollen. Der Erfolg bewog Grillo, 2008 einen zweiten V-Day zu organisieren und bei den Kommunalwahlen im folgenden Jahr sogenannte Fünf-Sterne-Bürgerlisten \"(Liste Civiche a Cinque Stelle)\" zu unterstützen. Im Juli 2009 wollte er bei den Urwahlen zum Parteivorsitzenden des Partito Democratico kandidieren, wurde aber von dessen Parteiführung an der Teilnahme gehindert. Daraufhin legte er im Oktober 2009 den Grundstein für eine neue politische Bewegung. Mitbegründer der Partei war der 2016 verstorbene Gianroberto Casaleggio. Der Internetunternehmer und Marketingstratege, der seine berufliche Laufbahn bei Olivetti begann, unterstützte Grillo beim Aufbau der Bewegung, die das Internet und die sozialen Medien – insbesondere Grillos Blog – als Kommunikationsformen nutzt. Sein Sohn Davide Casaleggio führt die Arbeit weiter.", "section_level": 2}, {"title": "Kommunal- und Regionalwahlen.", "content": "Im Frühjahr 2010 trat die Partei in fünf Regionen zu den Regionalwahlen an und konnte dabei in die Landesparlamente des Piemont und der Emilia-Romagna mit jeweils zwei Regionalratsabgeordneten einziehen. Bei den Kommunal- und Regionalwahlen 2011 trat das M5S in 75 von 1.177 Gemeinden zur Wahl an und konnte in 28 Gemeinderäte einziehen. Die besten Ergebnisse erzielte die Partei dabei in Nord- und Mittelitalien (zwischen 9 und 12 % in Bologna, Rimini und Ravenna), während sie im Süden nur selten die 2 % übertraf. Bei den Regionalwahlen im süditalienischen Molise konnte der Spitzenkandidat der Partei im selben Jahr 5,60 % der Stimmen auf sich vereinigen. Bei den Kommunalwahlen 2012 trat die Partei in 101 von 1.012 Gemeinden an. Dabei konnte sie weiter an Zuspruch gewinnen und in zahlreichen Kommunen vor allem in Norditalien zweistellige Ergebnisse erzielen. Seit diesen Wahlen stellt die Bewegung vier Bürgermeister in Venetien und der Emilia-Romagna, darunter Parma, wo sich Federico Pizzarotti mit 60,22 % in der Stichwahl zum Bürgermeister durchsetzte. In anschließenden Umfragen rangierte das M5S italienweit als zweitstärkste Partei des Landes. Bei den vorgezogenen Regionalwahlen auf Sizilien am 28. Oktober 2012 bestätigte sich der prognostizierte Aufwärtstrend; das M5S ging als stimmenstärkste Partei mit 14,89 % aus den Wahlen hervor und konnte sich somit auch in Süditalien fest etablieren. Bei den Kommunal- und Regionalwahlen 2016 wurde die M5S-Kandidatin Virginia Raggi als erste Frau zur Bürgermeisterin Roms gewählt. Die Kandidatin Chiara Appendino kam in Turin mit 30,92 % ebenfalls in die Stichwahl. Beide – Raggi und Appendino – gewannen die Stichwahl. Chiara Appendino, zum Zeitpunkt der Wahl 31 Jahre alt, gewann gegen Amtsinhaber Piero Fassino und erhielt 54,56 Prozent der Stimmen.", "section_level": 2}, {"title": "Parlaments- und Europawahlen.", "content": "Aufgrund des selbstauferlegten Verhaltenskodex der Bewegung trat Beppe Grillo bei den Parlamentswahlen 2013 nicht an. Er wird jedoch als das „Sprachrohr“ (\"Megafono\") der Bewegung bezeichnet und war somit maßgeblich an der Organisation des Wahlkampfes beteiligt. Er veranstaltete in Italiens Großstädten zahlreiche Kundgebungen; zur abschließenden Wahlkampfveranstaltung auf der Piazza San Giovanni in Rom kamen nach Parteiangaben rund 800.000 Personen. Aus den Parlamentswahlen am 24. und 25. Februar 2013 ging das M5S aus dem Stand als zweitstärkste Partei hervor, die sich mit rund 25 % der Stimmen in der Abgeordnetenkammer und rund 23 % im Senat nur aufgrund ihres schlechteren Abschneidens in den Auslandswahlkreisen knapp hinter dem Partito Democratico einreihte. In vier Kammerwahlkreisen konnte die Partei sogar über 30 % der Wählerstimmen auf sich vereinigen; in den zwei sizilianischen Wahlkreisen erzielte sie ihre absoluten Spitzenergebnisse (34,54 % bzw. 32,67 %), in den Marken kam sie auf 32,13 % und in Grillos Heimatregion Ligurien auf 32,10 %. Aufgrund des geltenden Wahlrechts, welches das stimmenstärkste Parteienbündnis mit einer Mehrheitsprämie belohnt, erhielt die Fünf-Sterne-Bewegung (die sich keinem Bündnis angeschlossen hatte) jedoch in der Abgeordnetenkammer nur 109 von insgesamt 630 Mandaten – im Senat 54 von insgesamt 315. Da das Prämiensystem im Senat allerdings keinem Parteienbündnis eine absolute Mandatsmehrheit verschaffen konnte, spielten die 54 Senatsmandate dem M5S gewichtiges politisches Potential für eine mögliche Regierungsbeteiligung zu. Diese Variante wurde zwar mit dem Partito Democratico über mehrere Wochen sondiert, aber letztlich vom M5S abgelehnt. Nach der daran anschließenden Angelobung von Enrico Letta (PD) als Ministerpräsident einer Großen Koalitionsregierung aus Partito Democratico und Popolo della Libertà im April 2013 agierte das M5S im italienischen Parlament als Oppositionskraft. Bei den Europawahlen vom 25. Mai 2014 erhielt M5S 21,15 % der Stimmen und 17 Sitze im Europaparlament. Die Mandatare des M5S traten geschlossen der EU-skeptischen Fraktion Europa der Freiheit und der direkten Demokratie (EFDD) bei. Aus den Parlamentswahlen am 4. März 2018 ging das M5S mit 32,68 Prozent der Stimmen als stärkste Partei hervor. Diese Wahl brachte auch einen erdrutschartigen Stimmengewinn für die Lega Nord auf 17,34 Prozent. Der Versuch der Bildung einer Koalitionsregierung von M5S und LN unter Führung des parteilosen Politik-Neulings Giuseppe Conte scheiterte durch das Veto von Staatspräsident Mattarella am 27. Mai 2018. In einem zweiten Anlauf wurde Giuseppe Conte erneut vom Staatspräsidenten mit der Regierungsbildung beauftragt. Die daraufhin gebildete Regierung mit 18 Ministern, darunter fünf Frauen, wurde am 1. Juni 2018 vereidigt und Giuseppe Conte Ministerpräsident. Am 5. Juni 2018 sprach eine Mehrheit der Senatoren der Regierung Conte das Vertrauen aus und am Tag darauf eine Mehrheit der Abgeordneten der Abgeordnetenkammer (350 dafür, 236 dagegen, 35 Enthaltungen). Die Koalition mit der Lega zerbrach im August 2019, woraufhin das M5S zusammen mit der Partito Democratico eine Koalition bildete. Die Regierung, erneut unter der Führung von Giuseppe Conte, wurde am 5. September 2019 vereidigt und erhielt daraufhin das Vertrauen der beiden Parlamentskammern.", "section_level": 2}, {"title": "Programmatische Ausrichtung.", "content": "In ihrem Programm für die Parlamentswahlen vom Februar 2013 formulierte die Fünf-Sterne-Bewegung eine Reihe konkreter politischer Forderungen, die sie nach sieben Themenbereichen gegliedert online publizierte:", "section_level": 1}, {"title": "Staat und Bürger.", "content": "Für das M5S ist die derzeitige Organisation des italienischen Staates „überdimensioniert bürokratisch, teuer und ineffizient“. Die Bewegung kritisiert das geltende Wahlrecht für Parlamentswahlen und fordert grundsätzlich eine Stärkung der Direkten Demokratie. Das M5S fordert weiterhin ein Verbot der Ämterhäufung, eine maximale Amtsdauer für Abgeordnete von zwei Legislaturperioden und ein Kandidaturverbot für strafrechtlich verurteilte Bürger. Im Januar 2019 reichte die M5S einen Gesetzentwurf auf Legalisierung von Cannabis im italienischen Parlament ein.", "section_level": 2}, {"title": "Energie.", "content": "M5S bemängelt in Italien eine ineffiziente Energienutzung und fordert eine Energiepolitik, die zur Verringerung des CO-Ausstoßes nach den Vorgaben des Kyoto-Protokolls führen soll. Grundsätzlich wird ein intensiver Ausbau von erneuerbaren Energieträgern angestrebt.", "section_level": 2}, {"title": "Information.", "content": "Die Bewegung strebt nach größtmöglicher Transparenz im öffentlichen Meinungsbildungsprozess. Die Bewegung fordert diesbezüglich einen Ausbau der Internetverbindungen sowie freien und kostenlosen Internetzugang für alle Bürger. Ebenso sollen Einzelpersonen nicht mehr alleinige Mehrheitseigentümer von Privatmedien mit staatsweiter Reichweite sein können; auch die staatlichen Medien sollen entbürokratisiert und grundlegend neu strukturiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "M5S fordert grundsätzlich eine Stärkung der lokal und regional verwurzelten Wirtschaftsstrukturen und eine stärkere Reglementierung großer Finanz- und Aktiengesellschaften, eine Abschaffung faktischer Monopolgesellschaften, die Begrenzung von Managergehältern zu Gunsten eines für alle garantierten Arbeitslosengeldes.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Bewegung setzt sich für die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs gegenüber dem Individualverkehr ein; sie fordert den Ausbau von Radwegen, der E-Mobilität und der öffentlichen Zugverbindungen. Wichtig ist die Nachhaltigkeit, Lösungen mittels Sharing-Plattformen werden unterstützt. Das M5S setzte sich seit seinen Anfängen gegen den Bau des Turin mit Lyon verbindenden Mont-Cenis-Basistunnels ein, der bei der dortigen Bevölkerung sehr umstritten ist: Er sei unnütz und schade der Umwelt, wird argumentiert. Die klare Haltung gegen den Bau hatte zur Popularität des M5S beigetragen. Im Juli 2019 gab das an der Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte beteiligte M5S den Widerstand jedoch auf.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheit.", "content": "Im Gesundheitsbereich fordert das M5S die Beibehaltung einer kostenlosen, für alle Bürger zugänglichen Grundversorgung. Die Bewegung kritisiert die Bevorzugung privater Gesundheitseinrichtungen, die „dem öffentlichen Gesundheitssystem Ressourcen und Talente entzieht“. Ebenso wird eine Kostensenkung bei Arzneimitteln angestrebt sowie eine Intensivierung von Präventionsmaßnahmen und die Bewusstseinsbildung hinsichtlich einer gesundheitsbewussten Lebensweise. Die Partei lehnt die Pflichtimpfung gegen Masern für Kinder ab und vertritt die wissenschaftlich widerlegte These, dass Impfungen Autismus verursachen. Das Thema setzt das M5S gezielt im Wahlkampf ein. Nachdem in Italien Anfang 2017 eine Masernepidemie ausgebrochen war und festgestellt wurde, dass 88 % der Erkrankten nicht geimpft waren, führte Italien die Impfpflicht für Kinder ein. Italiens Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin kritisierte in Anspielung auf das M5S, auch Politiker hätten mit Desinformationen über Impfungen dazu beigetragen, dass sich einige Menschen nicht impfen ließen. Das M5S und die Lega Nord versprachen vor den Parlamentswahlen in Italien 2018, die Impfpflicht rückgängig zu machen. Die römische Bürgermeisterin Virginia Raggi vom M5S hielt sich bereits nicht an das Gesetz und beschloss entgegen der Impfpflicht, dass Kinder auch ohne Impfung weiter zur Schule oder in den Kindergarten gehen dürfen.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Fünf-Sterne-Bewegung fordert eine ausschließliche Finanzierung des öffentlichen Schulwesens und einen Ausbau der entsprechenden Infrastrukturen – vor allem einen kostenfreien Zugang zum Internet für Schüler und Studenten und die Verbreitung von E-Books, um im Allgemeinen den Zugang zu gespeichertem Wissen zu erleichtern. Hinsichtlich des Sprachunterrichts fordert die Bewegung eine Einführung des Englischunterrichts bereits in den Kindergärten sowie kostenlosen, aber verpflichtenden Italienischunterricht für Migranten.", "section_level": 2}, {"title": "Außenpolitik.", "content": "Außenpolitisch hat das M5S eine kremlfreundliche Ausrichtung. Dabei hat die Haltung der Partei eine Wandlung vollzogen. Nach dem Mord an der russischen Journalistin Anna Politkowskaja 2006 äußerte sich Beppe Grillo noch kritisch über Russland. Inzwischen gehört das M5S aber zu den prorussischen Kräften im Westen. In einer Rede vor der russischen Regierungspartei Einiges Russland sprach sich der außenpolitische Sprecher des M5S Manlio Di Stefano gegen die Sanktionen aus, die wegen der russischen Krim-Annexion verhängt wurden. Die NATO bezeichnete er als „aggressiv“, forderte eine Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und Russland und sagte, dass an der „Ukrainekrise“ nicht Russland, sondern die EU und die Vereinigten Staaten schuld seien, da sie sich in die Angelegenheiten Russlands eingemischt hätten. Die Angriffe auf Aleppo 2016 bezeichnete Di Stefano als „Befreiung“. Ein Abgeordneter von Einiges Russland erklärte, man wolle mit dem M5S in Zukunft weiter kooperieren. Auf Webseiten der Partei wird u. a. ohne Beleg behauptet, das amerikanische Außenministerium würde das Schleusen von Flüchtlingen nach Italien finanzieren, und ein Foto von einem Filmset wird als Beweis für Kannibalismus in der Ukraine ausgegeben. Häufig werden Nachrichten von staatlichen russischen Medien wie etwa Sputnik und Russia Today übernommen. Aus einem Bericht in der Tageszeitung La Stampa geht zudem hervor, dass das M5S, Lega Nord und andere rechte Parteien in sozialen Netzwerken gezielt von der Sankt Petersburger „Troll-Armee“ unterstützt werden. Grillo wies die Anschuldigungen zurück. Falschinformationen verbreite nur die traditionelle italienische Presse, so der Partei-Chef. Der Topkandidat der Partei, Luigi Di Maio, welcher von 2017 bis Januar 2020 Parteivorstand war, sagte indes, dass andere Politiker wie etwa Silvio Berlusconi viel engere Kontakte nach Russland hätten und es ungerechtfertigt sei, nur das M5S zu kritisieren. Ihm sei es wichtig, auch die Vereinigten Staaten als Verbündeten zu erhalten. Zur Europäischen Union und zum Euro äußerten Beppe Grillo und verschiedene Mitglieder der Bewegung folgende, zum Teil unterschiedliche Auffassungen:", "section_level": 2}, {"title": "Europa.", "content": "Es wird kritisiert, die Europäische Union habe sich von den Idealen der Gründerväter Adenauer, De Gasperi, Monnet und Schuman entfernt und sei zu einer reinen Bankenunion geworden. Vor der Einführung des Euros hätte man gemeinsame Regeln in Bezug auf die Verteidigungs- und Steuerpolitik schaffen müssen. Ferner werde die Europäische Union von Italiens Politikern als Alibi für von der Bevölkerung unerwünschte Maßnahmen vorgeschoben, „weil Europa es so will“. Dies erinnere an die Rechtfertigung der Kreuzzüge: „weil Gott es so will“. Die Entwicklungsfonds der Europäischen Union nannte Grillo einen Betrug: Italien würde die EU mit 12 Milliarden Euro jährlich finanzieren, davon würden nur 9 Milliarden nach Italien zurückfließen, noch dazu in die drei Regionen, in denen das organisierte Verbrechen am stärksten präsent sei (Kampanien, Kalabrien und Sizilien). Man führe Krieg nicht gegen den Islamischen Staat oder gegen Russland, sondern gegen die Europäische Zentralbank, sagte Grillo. Gleichzeitig strebt M5S in seinem Programm die Angleichung Italiens an die europäischen Standards an, etwa bei den Preisen von Energie, Internetanschluss, Telefon, Strom, Transport; bei der energetischen Sanierung und Zertifizierung von Gebäuden; bei der Umsetzung der Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Kampf gegen den Schmerz (über den Einsatz von Opiaten, Morphin und dergleichen).", "section_level": 3}, {"title": "Euro.", "content": "Grillo hat sich persönlich für den Ausstieg Italiens aus der Europäischen Währungsunion ausgesprochen mit der Begründung, der Euro sei wie „ein Strick um den Hals“. Dabei hat er stets die Notwendigkeit einer Volksbefragung betont. Der dem M5S nahestehende Ökonomie-Professor Mauro Gallegati lehnt den Ausstieg aus dem Euro hingegen ab und schlägt zur Lösung von Italiens Schuldenproblemen eine Steuerreform vor, die die Einführung einer Vermögensteuer von 5 bis 10 % auf Vermögen über 10 Millionen Euro beinhalten sollte.", "section_level": 3}, {"title": "Verhaltenskodex der Parlamentarier.", "content": "Der Verhaltenskodex verpflichtet die Abgeordneten und Senatoren sich für das Parteiprogramm, insbesondere für die Umsetzung der direkten Demokratie, die Einführung von Volksabstimmungen ohne Beteiligungsquorum sowie die Direktwahl der Mandatsträger einzusetzen. Die parlamentarischen Fraktionen des M5S sind darüber hinaus verpflichtet, mit keinen Parteien oder Koalitionen Regierungsbündnisse einzugehen. Sie können aber einzelnen Gesetzesmaßnahmen zustimmen, die von anderen Parteien im Einklang mit dem Parteiprogramm der Bewegung vorgeschlagen werden. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass die Fraktionsvorsitzenden und Fraktionssprecher im italienischen Abgeordnetenhaus und im Senat alle drei Monate neu gewählt werden. Bei Verurteilung, auch nur in erster Instanz, verpflichtet sich der Parlamentarier der Bewegung zum Rücktritt. Die monatlichen Bruttobezüge der Parlamentarier beschränken sich auf 5.000 Euro zuzüglich Auslagen. Der Rest fließt in einen Fonds, mit dem das M5S Mikrokredite für kleine und mittelständische Unternehmen in ihrer Gründung finanziert. Mindestens 14 Parlamentsabgeordneten der Bewegung hatten zwar die Überweisungen an den Fonds in Auftrag gegeben, diese aber sogleich gestundet und das Geld wieder an sich selbst zurückfließen lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Politische Beobachter bzw. Politikwissenschaftler haben die populistischen Ansätze der Bewegung kritisiert. Aufsehen erregte das liberale Wirtschaftsmagazin \"The Economist,\" als es im Frühjahr 2013 Silvio Berlusconi und Grillo als die „beiden Clowns“ bezeichnete, die Italiens politische Kultur bestimmten. Obwohl sich die Partei nach außen für mehr Demokratie und Transparenz einsetzt, wird Zweifel an der Glaubhaftigkeit geäußert. Wegen Kritik an der parteiinternen Demokratie wurden 2012 Giovanni Favia, Federica Salsi und weitere hochrangige Parteimitglieder ausgeschlossen. Der Ausschluss soll allein durch Beppe Grillo und ohne satzungsgemäßes Konsultationsverfahren veranlasst worden sein. Grillo wird vorgeworfen, das Versprechen einer digitalen Demokratie in einen „autoritären Kontrollapparat“ verwandelt zu haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Movimento 5 Stelle (abgekürzt \"M5S\"), zu Deutsch Fünf-Sterne-Bewegung (in Südtirol auch \"5SB\"), ist eine EU-skeptische und populistische Partei in Italien. Sie ist aus einer Bürgerbewegung entstanden, die 2009 von dem bekannten Kabarettisten Beppe Grillo ins Leben gerufen wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 1138054} {"src_title": "Notenschnecke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Bereits vor der Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren hatte es in einigen Kreisen der siamesischen Gesellschaft Unzufriedenheit mit der Art und Weise gegeben, wie die Monarchie des Landes gehandhabt wurde; so gab es 1917 einen Plan von Offizieren, den siamesischen König abzusetzen. Der Anschlagsversuch wurde aufgedeckt, da sich die Handelnden nicht einig waren, was auf den absoluten Herrscher folgen sollte. Siam war eine der letzten absoluten Monarchien im 20. Jahrhundert, wurde während und nach dem Ersten Weltkrieg von einem verschwenderischen König geführt (Rama VI., regierend 1910 bis 1925) und erlebte nach dem Krieg wegen des unausgeglichenen Haushalts eine profunde Staatskrise. Auch der nachfolgende König Rama VII. (Prajadhipok) trug nicht zu einer wirklichen Verbesserung bei, auch wenn er politische Reformen, z. B. in Form einer (ersten) Verfassung des Landes, ins Auge fasste. Prajadhipok war 1925 als letzter Sohn von König Chulalongkorn (Rama V., regierend 1868 bis 1910) überraschend (und eher unwillig) zur Königswürde gekommen. Er hatte nun energisch für die Wiederherstellung geordneter Staatsfinanzen zu sorgen. Dazu stand ihm traditionsgemäß ein Berater der englischen Krone zur Seite. Neben den Prinzen des Kronrats \"(aphirathamontri)\" bezog Prajadhipok in der darauffolgenden Zeit nur Prinzen und engste Verwandte in die politischen Geschäfte ein, die nicht zur verhassten Beamtenklasse gehörten. Er wollte damit verlorenes Vertrauen im Volk wiedergewinnen. Doch im neu gebildeten fünfköpfigen Rat saßen drei Söhne von König Mongkut (Rama IV., regierend 1851 bis 1868) und zwei Söhne von König Chulalongkorn, die alle unter König Vajiravudh aufgrund persönlicher Gegensätze entlassen worden waren. Dieser Rat hatte wenig Mühe, den als beeinflussbar geltenden König praktisch auszuschalten und die Regierung zu übernehmen, auch wenn diesem in allen Angelegenheiten des Staates das letzte Wort blieb. Zügig wurden alle diskreditierten bürgerlichen Mitarbeiter des alten Königs aus dem Dienst entfernt, woran sich Kritik aus der nicht zur Königsfamilie gehörenden Elite entzündete. Doch war es zunächst nur der Kronrat, der zum Ziel von Anfeindungen wurde. Tatsächlich war Prajadhipok vielen seiner Landsleute im politischen Denken weit voraus. Er beschäftigte sich sehr ernsthaft mit den Fragen der Einführung demokratischer Strukturen in Siam und befand 1927, dass es keine Frage sei, ob Siam eine demokratische Regierungsform annehme, sondern nur, „ob das siamesische Volk wirklich und wahrhaftig demokratisch sein könne, nicht nur in der Form, sondern auch tatsächlich“. Seine wichtigsten Ratgeber – Prinz Damrong Rajanubhab und der amerikanische Jurist Francis B. Sayre – bestärkten ihn in seinen Zweifeln und bekundeten, dass das siamesische Volk noch nicht reif sei für die Demokratie. Neben den handfesten politischen Machtfragen waren die wirtschaftlichen Probleme allgemein spürbar und standen somit mehr im Vordergrund des öffentlichen Interesses. Dem Staatshaushalt fehlten einfach die Mittel, die Bevölkerung ausreichend zu versorgen, auch wenn die siamesische Wirtschaft entgegen den weltwirtschaftlichen Problemen relativ stabil blieb, ja eher einen Aufschwung verzeichnete. Durch den Niedergang des britischen Pfundes wurde auch Siam Anfang der 1930er Jahre in den Abwärtstrend der Weltwirtschaft hineingerissen. Der Preis für Reis sank auf nur noch 30 % seines vorherigen Wertes, der Etat Siams auf gar 16 %. In dieser Situation entschied Prajadhipok, rigorose Kürzungen im Militäretat durchzuführen, dessen Geld dringender in der Landwirtschaft des Landes benötigt werde, da es keine weitreichenden Bedrohungen Siams mehr gebe. Kriegsminister Prinz Boworadet trat daraufhin von seinem Posten zurück. Den schon bisher unzufriedenen bürgerlichen Eliten war damit klar, dass ihre Stellung gefährdet war; ihre Zukunft sahen sie im Staatsdienst, hatten doch chinesische Geschäftsleute die feste Hand auf Siams Wirtschaft gelegt. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für die lange diskutierte Demokratisierung oder wenigstens eine Öffnung hierzu gewesen. Doch Prajadhipok ließ diesen Zeitpunkt verstreichen. So bahnte sich einer gewaltsamen Entwicklung in Siam der Weg.", "section_level": 1}, {"title": "Planung des Staatsstreichs.", "content": "In den „Goldenen Zwanzigern“ setzte sich die Ausbildung siamesischer Studenten im Ausland fort, die unter König Chulalongkorn in den 1880er Jahren aufgenommen worden war, der eine Modernisierung von Gesellschaft und Militär als Voraussetzung für das Überleben eines selbständigen Siams angesehen hatte. Etwas mehr als 300 siamesische Studenten hielten sich Mitte der 1920er Jahre im Ausland auf, wovon mehr als 10 in Paris studierten. Hier wurde der Plan für einen Staatsstreich entworfen, von einer Gruppe schwärmerischer Studenten, die sich einerseits in Frankreich rassistisch diskriminiert fühlten, andererseits die starre Hierarchie in ihrer Heimat verabscheuen lernten. Initiator war der 1900 in Berlin geborene Prayun Phamonmontri, Sohn einer deutschen Mutter und eines siamesischen Diplomaten. Sein Patenonkel war der mächtige Prinz Paribatra Sukhumbandh, später Kriegsminister von Siam. Mit dieser Patronage wurde er in das Pagenkorps von König Vajiravudh aufgenommen und kam an die Militärakademie von Bangkok. Er studierte Mitte der 1920er Jahre Politikwissenschaften und Journalismus an der Sorbonne und interessierte sich für den Kampf der Europäer um die Freiheit des Individuums. Auch Pridi Phanomyong, ein Rechtsanwalt aus Bangkok, studierte an der Sorbonne. Er war Sohn einer wohlhabenden chinesischstämmigen Familie und interessierte sich für europäisches Recht. Prayun und Pridi wurden Freunde. Sie trafen sich in der siamesischen Studentenvereinigung S.I.A.M. oder im kleinen Kreis in Prayuns Wohnung, wo man über die Gesellschaft, den König und die Veränderungen in der Welt diskutierte. Prayun kannte aus seiner Militärzeit auch Plaek Khittasangkha (Luang Phibunsongkhram), der an der Pariser Militärakademie studierte, und brachte ihn in Kontakt mit Pridi. Man wurde sich etwa 1927 einig, eine Verfassung für Siam einzuführen, so dass der seinerzeit über dem Gesetz stehende König unter das Gesetz zu stehe käme. Es waren sieben Personen, die sich als Protagonisten des Fortschritts sahen (\"phu ko kan\", „Förderer“), da sie das siamesische Volk – ähnlich wie die Berater des Königs – als zu rückständig und ungebildet einschätzten. Man verschwor sich, die politische Situation in Siam so zu ändern, dass demokratische Strukturen möglich würden – immerhin unter Lebensgefahr, denn dies war nach siamesischem Recht Landesverrat. Trotz mancher unvorhersehbarer kleiner Schwierigkeiten innerhalb der Gruppe konnte Prayun nicht nur die ursprünglichen sieben Mitglieder aus Pariser Zeiten – auch wenn sie, wie Pridi, nach Siam zurückgekehrt waren und dort Karriere machten – zusammenhalten, sondern auch neue dazugewinnen. Man benötigte ja insbesondere das Militär, um überhaupt gegen das Königshaus vorgehen zu können. Die Gruppe, Khana Ratsadon, bestand schließlich aus folgenden Personen: Pridi wurde Vorsitzender der Gruppe. Trotz aller Gegensätze zwischen Militärs und Zivilisten verständigte man darauf, was nach dem Umsturz zu gelten hatte. Für die Zukunft des Landes verfolgte man sechs Ziele, später die \"Sechs Prinzipien\" () genannt. Sie lauteten: Nach einer weit bekannten Prophezeiung sollte die am 6. April 1782 von Rama I. gegründete Chakri-Dynastie nach 150 Jahren Herrschaft über Siam untergehen. König Prajadhipok eröffnete zur 150-Jahr-Feier pünktlich die erste Brücke über den Mae Nam Chao Phraya \"(Chao-Phraya-Fluss)\" in Bangkok, doch nichts geschah. Nach dem Fest blieben die realen Probleme jedoch weiterhin bestehen. Im Mai ordnete der König die Unterstellung des Marineministeriums unter das Kriegsministerium an, die Zahl der Provinzen wurde von 79 auf 70 reduziert. All dies sparte Geld, trieb aber auch Beamte aus der Arbeit. Er bat in seiner letzten Verlautbarung als absoluter Monarch Anfang Juni das Volk, seine Steuern zu bezahlen und sich bei Petitionen zurückzuhalten. Die Familie reiste am 8. Juni mit der Eisenbahn nach Hua Hin, wo man traditionsgemäß im Sommer residierte. Die jungen Intellektuellen und Offiziere, die den Kern der „Volkspartei“ bildeten, nahmen Kontakt zu vier höheren Offizieren auf, die mit dem feudalen System ebenfalls unzufrieden waren: den Obersten Phraya Phahon, Phraya Song, Phraya Ritthi und Oberstleutnant Phra Prasat. Bindeglied war Prayun Phamonmontri, dessen deutsche Mutter Phraya Phahon vor dessen Aufenthalt an der preußischen Kadettenanstalt Sprachunterricht gegeben hatte. Insbesondere Phraya Song hatte als Leiter der Bildungsabteilung der Militärakademie großen Einfluss im Militär. Er konnte viele seiner Untergebenen und Kadetten zur Teilnahme am Umsturz bewegen. Seine Intelligenz und seine taktische Begabung waren für den Erfolg des Staatsstreichs von entscheidender Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Durchführung am 24. Juni 1932.", "content": "Am 23. Juni abends übergab der Bangkoker Polizeikommandant dem Regenten und Innenminister Prinz Paribatra eine Liste mit Personen, die verdächtigt wurden, einen Umsturz vorzubereiten und umgehend zu verhaften seien, und bat um die Genehmigung ihrer Verhaftung. Paribatra konnte sich dazu nicht entschließen, als er auf der Liste den Namen seines Schützlings Prayun fand. Er schickte den Polizeichef erst einmal nach Hause. Am gleichen Abend trafen sich die vier hohen Militärs der Gruppe (die „Vier Musketiere“), Phraya Phahon, Phraya Song, Phraya Ritthi und Phra Prasat, im Haus von Phraya Song. Die Vorgabe war, dass kein Blut vergossen werden sollte, wozu es eines ausgeklügelten militärischen Bluffs bedurfte, der von Phraya Song geplant worden war. Als militärische Übung getarnt – Phraya Song deutete einen Aufstand von Chinesen an –, bewegte sich eine Gruppe von Offizieren, Soldaten und Kadetten am frühen Morgen des 24. Juni zum Reiterstandbild König Chulalongkorns vor dem Dusit-Palast in Bangkok. Gleichzeitig ging der Generalinspektor der Armee, Phraya Phahon, zu einer überraschenden Kontrolle in die Munitionsdepots und verschaffte sich Zutritt. Die Munition ließ er verladen, die Soldaten aufsitzen. Sie fuhren ebenfalls zum Platz vor der Thronhalle. Phra Prasat hatte die Aufgabe, die hohen Prinzen in der Thronhalle „zusammenzurufen“. Die Residenz der wichtigsten Person, Prinz Paribatra, ließ er umstellen, dennoch floh der Prinz an das nahe Ufer des Chao Phraya. Schüsse fielen, ein junger Hauptmann wurde verwundet. Daraufhin antwortete das zur Sicherung des Chao Phraya kommandierte Kriegsschiff mit einer Salve, worauf sich Prinz Paribatra stellte. Nachdem auch alle anderen Prinzen in der Thronhalle versammelt worden waren, trafen die „Vier Musketiere“ mit ihren Regimentern um 6 Uhr morgens auf dem Thronhallenplatz ein. Phraya Phahon nutzte die Verwirrung, um eine Rede zu halten, die die Abschaffung der absoluten Monarchie in Siam verkündete und mit dem traditionellen Schlachtruf „Chaiyo!“ endete. Die Soldaten beantworteten diesen Ruf ebenfalls mit „Chaiyo!“, wie sie es gewohnt waren. Prayun hatte unterdessen mit zivilen Kräften der \"Khana Ratsadon\" und dem erst kurz vorher eingeweihten Telegrafenbeamten Khuang Aphaiwong die gesamte Kommunikation von und nach Bangkok unterbrochen. Nachdem man so Bangkok – und darauf kam es in Siam an – kontrollierte, sandte Phahon das Kriegsschiff HMS Sukhothai und ein Telegramm an König Prajadhipok in Hua Hin, in dem er diesen ultimativ aufforderte, nach Bangkok zurückzukehren und die konstitutionelle Monarchie anzunehmen. Prajadhipok erwog mit seinem Krisenstab (den in Hua Hin anwesenden Prinzen und den Damen des Hofes) drei Antworten: die Rückkehr in die Hauptstadt mit der damit verbundenen Annahme der konstitutionellen Monarchie, die Flucht ins Ausland oder die Mobilisierung der königstreuen Streitkräften. Die letzte Alternative hätte einen Bürgerkrieg bedeutet, was der König – wie die Putschisten – vermeiden wollte. Die Flucht kam aus Gründen der persönlichen Ehre nicht in Frage. Somit blieb nur die Annahme der Forderungen und die Rückkehr nach Bangkok.", "section_level": 1}, {"title": "Regierungsbildung und weitere Entwicklung bis zur Annahme der Verfassung.", "content": "Am 26. Juni kehrte Prajadhipok nach Bangkok zurück und empfing die Mitglieder der Khana Ratsadon. Man verhielt sich höflich, der König äußerte seine Sympathie gegenüber den Zielen der Gruppe. Am Tag darauf unterzeichnete er die vorläufige Version der Verfassung, die auf seinen Wunsch korrigiert worden war. Am 28. Juni eröffnete die erste Volksvertretung Siams mit einem Grußwort des Königs. Zur großen Überraschung präsentierte Pridi als ersten Premierminister von Thailand den konservativen Juristen Phraya Manopakorn. Man trachtete durch die Wahl eines Außenstehenden den Eindruck zu vermeiden, den Staat übernehmen zu wollen. In den folgenden Monaten herrschte große Ungewissheit über den weiteren Weg der Staatsgeschäfte. Die Komintern ließ im August und September in Bangkok Flugblätter verteilen mit der Aufforderung, eine sowjetische Regierung einzusetzen. Der König kümmerte sich meist um das Verfassungskomitee, dem er einen weiterreichenden Einfluss abzuringen versuchte, als der ursprüngliche Entwurf vorsah. Schließlich wurde am 16. November 1932 in der Nationalversammlung die Zustimmung des Königs zur neuen Verfassung verkündet, unter der er auf dem Thron zu verbleiben gedachte. Man sah den 10. Dezember als Tag der Unterzeichnung der neuen Verfassung vor, die mit einem Staatsakt vor sich ging.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "In der Folge zerfiel das Zweckbündnis zwischen Zivilisten und Militärs in dramatisch kurzer Zeit. Unüberbrückbare Gegensätze traten hervor, die „Vier Musketiere“ rangen selbst gegeneinander um die Macht. Am 12. März verkündete Pridi seinen Wirtschaftsplan im Parlament, der aber schon während seiner Verlesung für einen Eklat sorgte, da er von konservativeren Kräften als „kommunistisch“ angesehen wurde. Er musste abbrechen, die Sitzung wurde durch Manopakorn unterbrochen, schließlich wurde das Parlament mit dem Segen von König Prajadhipok am 31. März aufgelöst. Niemand sollte von den Plänen Pridis erfahren, die nicht nur der König und der Ministerpräsident, sondern auch Vertreter der „Volkspartei“, wie Phraya Song und Prayun Phamonmontri, ablehnten. Zeitungen, die eine Veröffentlichung unternahmen, wurden zensiert oder ganz geschlossen. Auch die Zeremonie zum thailändischen Neujahr 2476 (am 1. April 1933) musste ausfallen, da der König überraschend aus Bangkok abgereist war. Die spätere Entwicklung Siams (bzw. Thailands) führte zu einer Reihe von Militärregierungen, die sporadisch durch zivile Regierungen mit meist liberalem Hintergrund unterbrochen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitgenössische Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutsches Reich.", "content": "Im Deutschen Reich beschäftigte man sich bei aller eigenen Tagesproblematik für kurze Zeit auch mit den Ereignissen in Siam. Die Ereignisse am Morgen des 24. Juni erschienen bereits in der Abendausgabe der \"Vossischen Zeitung\", seinerzeit besonders geschätzt für ihre umfassende außenpolitische Berichterstattung. Etwa ein Viertel des Titelblatts war den Ereignissen in Siam gewidmet. Nicht nur die seinerzeit sechs Stunden Zeitverschiebung trugen zu dieser überraschend schnellen Berichterstattung bei, sondern auch die deutsche Fliegerin Marga von Etzdorf, die sich seinerzeit im Zuge ihres Ostasien-Fluges in Bangkok aufhielt. Sie gab einen telefonischen Bericht durch, der für einen Teil des Artikels der \"Vossischen Zeitung\" verwendet wurde. Sie berichtete: Das \"Berliner Tageblatt und Handelszeitung\" brachte am 25. Juni eine kleine Meldung zu Siam:", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwärtige Verarbeitung.", "content": "Heutzutage wird der Staatsstreich von 1932 überwiegend in Thailand selbst reflektiert, daneben gibt es natürlich auch Fachbücher, die aus heutiger Sicht kommentieren und erklären (dazu siehe Literatur).", "section_level": 1}, {"title": "Thailändisches Unterrichtsmaterial.", "content": "Die thailändischen Schulbücher der Oberstufe handeln den Staatsstreich von 1932 als eine Zäsur der eigenen Geschichte ab. Das heutige politische System Thailands führt man dabei ganz klar auf die Umwälzungen von 1932 zurück, wobei allerdings auf eine genaue Darstellung der Ereignisse verzichtet wird. Die Rolle von König Prajadhipok gilt als tragend bei der Umgestaltung der politischen Ordnung, insbesondere als Nachfolger von König Chulalongkorn, der das Fundament für die Demokratie gelegt habe.", "section_level": 2}, {"title": "Thailändische Zeitungen.", "content": "Besonders zum 65-jährigen Jubiläum wurden 1997 zahlreiche Artikel publiziert, von denen einige monierten, dass das Jubiläum in der thailändischen Öffentlichkeit beinahe unbemerkt vonstattengegangen war. In der \"Bangkok Post\" vom 27. Juni wird weiter ausgeführt, dass bereits 1932 das Volk an den Geschehnissen nicht beteiligt war.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Staatsstreich in Siam 1932 (auch als „Siamesische Revolution“ bezeichnet) war ein militärischer Umsturz am 24. Juni 1932, der den Übergang des Landes von der absoluten zur konstitutionellen Monarchie brachte. ", "tgt_summary": null, "id": 826631} {"src_title": "Jon Casey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Mark Astley begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei den Calgary Canucks, für die er in der Saison 1987/88 in der Alberta Junior Hockey League aktiv war. Anschließend besuchte er vier Jahre lang die Lake Superior State University, für deren Eishockeymannschaft er parallel zu seinem Studium in der Central Collegiate Hockey Association aktiv war. Mit seiner Universitätsmannschaft gewann er 1991 die CCHA-Meisterschaft und ein Jahr später den NCAA-Meistertitel. Von 1992 bis 1994 spielte der Verteidiger je ein Jahr lang für den HC Lugano und den HC Ambrì-Piotta in der Schweizer Nationalliga A. Gegen Ende der Saison 1993/94 gab er sein Debüt für die Buffalo Sabres, die ihn bereits während seines Studiums im NHL Entry Draft 1989 in der zehnten Runde als insgesamt 194. Spieler ausgewählt hatten, in der National Hockey League. Dort verbrachte er auch die folgenden beiden Spielzeiten, wobei er in der Saison 1994/95 überwiegend für Buffalos Farmteam Rochester Americans in der American Hockey League auf dem Eis stand. Die Saison 1996/97 verbrachte der Olympiateilnehmer von 1994 bei den Phoenix Roadrunners aus der International Hockey League. Zur Saison 1997/98 kehrte Astley zu seinem Schweizer Ex-Klub HC Lugano in die NLA zurück. Mit der Mannschaft gewann er in den Spielzeiten 1998/99 und 2002/03 jeweils den Schweizer Meistertitel. Die Saison 2004/05 verbrachte er bei Luganos Ligarivalen SCL Tigers. Zuletzt lief er von 2005 bis 2007 für den NLA-Teilnehmer EHC Basel auf.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Kanada nahm Astley an den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer teil, bei denen er mit seiner Mannschaft die Silbermedaille gewann.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mark Astley (* 30. März 1969 in Calgary, Alberta) ist ein ehemaliger kanadisch-schweizerischer Eishockeyspieler, der in seiner aktiven Zeit von 1987 bis 2007 unter anderem für die Buffalo Sabres in der National Hockey League gespielt hat.", "tgt_summary": null, "id": 962938} {"src_title": "Clan Galbraith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Die Anfänge der ständigen Besiedlung gehen auf das Ende des 10. Jahrhunderts zurück. Im 12. Jahrhundert entstand ein reger Handel, an dem sich die Bevölkerung wie auch reisende Kaufleute beteiligten. Im 13. Jahrhundert verstärkte sich mit der wachsenden politischen Bedeutung der Stadt die Zusammenarbeit mit den mitteleuropäischen Städten. Die Stadt wurde in jeweils rund um die Gotteshäuser geordnete Stadtviertel eingeteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Magdeburger Recht.", "content": "Im Jahr 1432 erhielt die Stadt von König Jogaila das Magdeburger Recht, das die tätige Mittelklasse — die Bürger – meist Handwerker und Kaufleute – privilegierte. Sie siedelten nicht mehr in der Stadt, sondern auf einem abgesonderten Platz hinter der westlichen Mauer der Okolner Burg. Dies wurde ihnen verboten. Dennoch strebten einige nach einer königlichen Ausnahmeerlaubnis. Der Klerus, die Vorstandsmitglieder, die Fürsten und Magnaten wohnten in der Regel auf dem Territorium der Burg. Das Magdeburger Recht stärkte und regelte die Rechte und Pflichten des Kleinbürgertums. Als Zentrum all dieser Prozesse diente der Marktplatz, weil die Repräsentanz des Magdeburger Rechtes hier ihren Sitz hatte. Der Markt spielte eine wichtige Rolle im politischen und wirtschaftlichen Leben der Stadt. Die Stadtbewohner wählten eine eigene Regierung – den Magistrat, der aus zwei Kammern bestand: aus der oberen Richterschaft (an der Spitze stand der Vogt) und dem unteren Rat (an dessen Spitze stand der Bürgermeister). Es wurden die eigenen Handelsmaßnahmen festgelegt. Der Markt wurde nicht nur für den Handel, sondern auch für die gesellschaftlich-politischen Veranstaltungen genutzt. Er diente als Verkündigungsort der Königs- und Magistratanordnungen, war Richtplatz und Versammlungsplatz. Im Rathaus wurde Recht gesprochen, man behandelte auch Konflikte mit fremden Kaufleuten.", "section_level": 2}, {"title": "Geld.", "content": "Dreimal im Jahr wurde ein zweiwöchiger Jahrmarkt genehmigt. Im 15./16. Jahrhundert war der Markt reich an verschiedenen Währungen, die die Ausrichtung und politischen Beziehungen Wolhyniens widerspiegelten: Hrywnjas der Kiewer und Nowgoroder Art, Münzen und Soms der Goldenen Horde, Prager Geld, Litauer Denare, polnische Münzen. Der Lutschesk (alter Name von Luzk) hatte eine eigene Münzprägeanstalt, in der man 1385-1388 unter der Regierung von Vytautas die Münzen des Großfürstentums Litauen prägte.", "section_level": 2}, {"title": "Handel.", "content": "Die Stadt Luzk unterhielt Beziehungen mit den Hansestädten. Mitte des 14. Jahrhunderts wurden die Waren des Zollregisters der Stadt Toruń eingeführt. 1374 beförderte der Toruńer Ratsherr T. von der Linde eine Partie flämischen Stoffs nach Luzk. Ein Toruńer Kaufmann, Verwandter des Nikolaus Kopernikus, verstarb auf der Handelsreise in Luzk. Unter den Fundsachen gibt es auch «Rheiner Steinwaren» aus den Hansestädten, die als rar in Osteuropa galten. Außer mit den Hansestädten handelte Luzk mit weiteren europäischen Städten und Ländern. Aus Frankreich wurden Wollstoffe und Baumwolle, der Wein, Zucker, goldene und kostbare Sachen, Heringe, Apothekerwaren mitgebracht. Aus Ungarn Wein, Kupfer und Messer, aus Böhmen Tuche. Nach Westen wurde Honig, Wachs, Fisch, Brot, Vieh, Leder oder Teer geliefert. Einige Jahrzehnte war Luzk das wichtigste Brot-Handelszentrum Wolhyniens. Besonders florierte der Handel mit nahgelegenen Städten wie Lublin, Kraków, Lemberg, Kamjanez-Podilskyj u. a. Im Jahr 1795 annektierte das Russische Kaiserreich das Wolhyner Gebiet. Das Magdeburger Recht wurde abgeschafft. In den 1930er Jahren handelte man noch auf dem Marktplatz. Es wurden ortsfeste Reihen aufgestellt. Während des Zweiten Weltkriegs diente der Platz als eines der drei Luzker Gettos. In den 1950er und Anfang der 1960er Jahre erbaute man an der Stelle des Rathauses eine Bushaltestelle. In der Mitte des Marktplatzes befand sich der Schwäne-Springbrunnen.", "section_level": 2}, {"title": "Heute.", "content": "Heute ist der Marktplatz zusammen mit dem Burgplatz ein gewöhnlicher Platz der Altstadt – es gibt hier weder Handel noch andere Veranstaltungen, die Stadtverwaltungsorgane verteilten ihren Sitz auf andere Stadtteile. Hier stehen überwiegend Wohngebäude, teilweise mit den Kellern aus den 16.–17. Jahrhundert. Das Apothekenmuseum befindet sich ebenfalls hier.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Marktplatz () von Luzk ist einer der ältesten und historisch bedeutendsten Plätze der ukrainischen Stadt. An diesem, im Spätmittelalter entstandenen, wirtschaftlichen Knotenpunkt der Luzker Gesellschaft hielt die Stadtverwaltung ihre Sitzungen ab. Handelsgüter aus vielen Städten Europas und dem Osten wurden umgeschlagen. Am Markt lagen die angesehensten und reichsten Stadtviertel. ", "tgt_summary": null, "id": 2422021} {"src_title": "MetaTexis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Warragul wurde nach dem Bau der Eisenbahnlinie nach Traralgon 1877 besiedelt. Das erste Postamt wurde am 16. März 1877 eröffnet. Bereits vorhandene Straßen wurden nach dem Besuch des Prince of Wales (später König Edward VIII.) in \"Princes Highway\" umbenannt. Die Fernstraße, die heute von Sydney über Melbourne nach Adelaide und Port Augusta führt, wurde am 10. August 1920 mit einer offiziellen Zeremonie in Warragul eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Warragul besitzt den \"Linear Park Arts Discovery Trail\", der viele benachbarte Parks in der Stadt durchzieht. Dort kann man bemalte Poller, Mosaike und Wandmalereien sehen. Der Wanderweg schließt an den \"Drouin to Warragul Two Towns Trail\" an.", "section_level": 1}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Warragul ist die nächste größere Stadt von \"Lardner\" aus, wo die \"Gippsland Field Days\" stattfinden. Drei größere Veranstaltungen finden im Park von Lardner jedes Jahr statt: Die \"Farm World\" – Landwirtschaftsausstellung, \"Trucks in Action\" und \"Harvest of Gippsland\". Farm World ist dabei die größte Attraktion rund um Warragul. Die Landwirtschaftsausstellung findet jeweils Ende März statt und ist eine der wichtigsten Veranstaltungen dieser Art in Australien. Ausstellungen über Kälberzucht, Milchwirtschaft und Gartenbau sind darin enthalten. Eine weitere Veranstaltung ist die \"Warragul Show\" am ersten Freitag im März. Auch hier geht es um Land- und Viehwirtschaft, aber es gibt dort auch Fahrgeschäfte, Buden, Spiele, Feuerwerk und Shows.", "section_level": 1}, {"title": "Bildungseinrichtungen.", "content": "Für eine Stadt dieser Größe gibt es relativ viele Bildungseinrichtungen: Vier Grundschulen, drei weiterführende Schulen und zwei Fortbildungseinrichtungen.", "section_level": 1}, {"title": "Grundschulen.", "content": "Sowohl die \"Warragul North Primary School\" als auch die \"Warragul Primary School\" sind staatliche Schulen. \"St. Joseph's Catholic Primary\" ist eine katholische Einrichtung und die \"St. Paul's Anglican Primary School\" wird von der Kirche von England betrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterführende Schulen.", "content": "Es gibt drei weiterführende Schulen in Warragul, das \"Warragul Regional College\", das \"Marist-Sion College\" und die \"St. Paul's Anglican Grammar School\". Das Warragul Regional College entstand 1994 aus der Zusammenlegung der \"Warragul High School\" und des \"Warragul Secondary College\". Das Marist-Sion College wurde 1975 aus dem \"Marist Brothers Boys College\" und dem \"Sion Girls College\" gegründet. Die St. Paul's Anglican Grammar School wurde 1982 mit nur 19 Schülern des 7. Jahrgangs gegründet, ist aber in den letzten Jahren zusehends gewachsen. Diese Schule besitzt zwei Standorte, wobei ab der Jahrgangsstufe 9 in der früheren Seilfabrik \"James Miller\" unterrichtet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Fortbildungseinrichtungen.", "content": "Das \"Central Gippsland Institute of TAFE\" (TAFE = Technical and Further Education) hat seinen Campus südlich des Stadtzentrums, anschließend an den Bahnhof. Das \"Education Centre Gippsland\" hat kürzlich die Kurse übernommen, die bis dahin vom \"McMillan Institute of Land and Food Resources\", einem Fachbereich der Universität Melbourne, angeboten wurden. Die Kurse boten Einblicke in die Bereiche Landwirtschaft, Pferdewirtschaft, Trabrennsport, Gartenbau und Naturschutzbiologie.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentlicher Nahverkehr.", "content": "Der Bahnhof Warragul ist ein mit Personal besetzter Bahnhof auf der \"V/Line\" Richtung Bairnsdale und liegt südlich des Stadtzentrums. Die Endhaltestellen dieser Linie sind Bairnsdale und \"Southern Cross\" in Melbourne. Warragul besitzt auch ein kleines öffentliches Stadtbusnetz mit vier Linien auf dem Stadtgebiet. Jede Linie wird dreimal täglich befahren. Auch zu benachbarten Städten gibt es Busverbindungen. Kürzlich wurde das Entgeltsystem auf \"Myki\" (kontaktloses Ticketsystem) umgestellt. Entsprechende Lesegeräte sind in allen Bussen angebracht. Künftig soll es auch für die V/Line gültig sein.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "In der Stadt gibt es ein Australian-Football-Team, das in der \"Gippsland Football League\" spielt, den \"Warragul Football Club\". Daneben gibt es noch ein weiteres Team, die \"Warragul Industrials\", die in der \"Ellinbank & District Football League\" antreten. In der \"Warragul & District Junior Football League\" spielen junge Footballer. Davon gibt es drei Teams in Warragul, die \"Colts\", die \"Warranor\" und die \"Blues\" (am Marist-Sion College). Diese Liga hat drei Wettbewerbsebenen: unter 10, unter 12 und unter 14 Jahren. Im \"Warragul Little Athletics Centre\" treffen sich an jedem Samstag im Sommer kleine Athleten in den Jahrgangsgruppen von unter 6 bis unter 17. Die kleinen Athleten treten nicht nur an ihrem Heimatort an, sondern nehmen auch an regionalen und staatlichen Wettbewerben teil. Der \"Wild Dog Triathlon Club\" trifft sich im Sommer ebenfalls samstäglich zu kombinierten Schwimm-, Radfahr- und Laufmeisterschaften. Es gibt dort die Jahrgangsgruppen Junior, unter 14, Fun-Tri, Super-Sprint, Grad A und Grad B. Der Trabrennclub trifft sich regelmäßig auf dem Pferderennplatz. Der Windhundrennclub von Warragul bietet regelmäßig Veranstaltungen auf dem Messegelände \"Logan Park\". Golfer spielen im \"Warragul Country Club\" an der Sutton Street. In Warragul findet sich eines der besten Open-Air-Velodrome in Victoria. Es wird vom \"Warragul Cycling Club\" (WCC) betrieben, der samstags meistens auch Radrennen in den Stadtrandgebieten anbietet. Jedes Jahr Anfang April hält dieser Club auch das \"Baw Baw Classic Road Race\" ab, das einen der härtesten Anstiege im victorianischen Radrennsport beinhaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitungen.", "content": "In Warragul erscheinen zwei Wochenzeitungen, The \"Warragul and Drouin Gazette\" und \"The West Gippsland Trader\". Das Verbreitungsgebiet dieser Zeitungen reicht bis nach \"Pakenham, Moe, Poowong\" und \"Noojee\". Sie erreichen über 40.000 Leser. \"The Warragul Citizen\" ist eine Online-Zeitung, die seit 2011vierteljährlich erscheint und von der Öffentlichkeit geschriebene Artikel veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Warragul ist eine Stadt im Süden des australischen Bundesstaates Victoria. Die Stadt liegt 104 km ost-südöstlich von Melbourne zwischen dem Strzelecki-Gebirge im Süden und dem Mount-Baw-Baw-Plateau in der Great Dividing Range im Norden. Der Name der Stadt ist auf ein Aborigineswort zurückzuführen, das im Deutschen 'Wilder Hund' bedeutet. Bei der Volkszählung 2016 wurden 14.276 Einwohner gezählt. ", "tgt_summary": null, "id": 2205269} {"src_title": "Ash-Hollow-Formation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "De Mello war adliger Abstammung und wurde vom portugiesischen König Manuel I. protegiert. Er studierte (finanziert vom König) 1512 bis 1521 in Paris Theologie und Mathematik, wobei er von dem Arzt Pierre Brissot (1478–1522) in das Studium der Werke von Euklid und Archimedes eingeführt wurde. Er war in Paris auch ein Schüler von Gaspar Lax. Er erwarb das Bakkalaureat und den Magister Artium in Theologie sowie das Lizenziat in Theologie. In Portugal war er Erzieher der Kinder des Königs und wahrscheinlich auch mit Fragen der Navigation und Kartographie beschäftigt, die für die Seefahrernation Portugal damals von großer Bedeutung waren. Er war an der Konferenz von Badajoz beteiligt, die 1524 strittige Fragen über die vom Papst sanktionierte Aufteilung der Welt zwischen Spanien und Portugal klären sollte (Junta de Badajoz-Elvas). Möglicherweise war er vier Jahre lang auch Rektor der Universität von Lissabon. Kurz vor seinem Tod wurde er Bischof von Goa, reiste aber nie dorthin. Er hatte einen Ruf als bedeutender Wissenschaftler und in diesem Sinn widmete ihm auch der portugiesische Dramatiker Gil Vicente einige Verse. Viele seiner Werke verbrannten beim 1755 beim großen Erdbeben von Lissabon, ein Kommentar zu Euklids Optik und zu Archimedes' Hydrostatik sowie Elemente der Geometrie (eine Übersetzung eines Werks von Dschabir ibn Aflah (Geber Hispalensis)) sind von ihm erhalten. Er verkehrte in humanistischen Kreisen, übersetzte auch nicht-wissenschaftliche Werke aus dem Lateinischen und schrieb Nachrufgedichte. 2012 wurde eine Handschrift von De Mello aus dem Jahr 1521 im Stadtarchiv Stralsund entdeckt. Sie ist dem damaligen portugiesischen König Manuel I. gewidmet. Kurz vor dem Erdbeben von 1755 hat sie der Gouverneur von Schwedisch-Pommern, Axel Graf von Löwen, angekauft und so unbeabsichtigt vor dem Untergang gerettet. 2007 wurde sie auf einer Ausstellung in Lissabon einer breiten internationalen Öffentlichkeit gezeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Francisco de Mello (* 1490 in Lissabon; † 27. April 1536 in Évora) war ein portugiesischer Mathematiker, Theologe und Lehrer.", "tgt_summary": null, "id": 1391471} {"src_title": "Tearfund Deutschland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Teilnehmende Mannschaften.", "content": "Bereits kurz nach Ende der vorangegangenen Meisterschaft erwog der HC Innsbruck, der bereits bis zur Saison 2008/09 in der höchsten Spielklasse aktiv war, sich nach dem Sieg in der Nationalliga um den Wiederaufstieg zu bewerben. Der ÖEHV hatte zuvor den Antrag der Innsbrucker, in die italienische Serie A1 zu wechseln, abgelehnt, die dank niedrigerer Budgets leichter zu finanzieren gewesen wäre. Der HCI veröffentlichte hierzu einen offenen Brief, der ÖEHV argumentierte jedoch mit der Tatsache, dass es in Österreich ohnehin zu wenige Eishockeyclubs gäbe, die den Sport auf professioneller Ebene finanzieren konnten. Infolgedessen entschied sich der Vorstand des HC Innsbruck im Mai, den Antrag für den Wiederaufstieg in die EBEL zu stellen. Diesem wurde bei der Ligasitzung in Klagenfurt entsprochen. Neben den Tirolern entschloss sich auch der Vorarlberger Club Dornbirner EC, den Aufstieg in die höchste Spielklasse zu wagen. Damit nahmen erstmals seit über zehn Jahren wieder acht österreichische Clubs an der höchsten Spielklasse des Landes teil. Anfang April wurde außerdem bekannt, dass der Deutsche Zweitligist Landshut Cannibals einen Einstieg in Erwägung zog. Die Deutschen hatten ebenso die Option, um zwei Millionen Euro die DEL-Lizenz der Hannover Scorpions zu erwerben, was dem Club jedoch Berichten zufolge zu teuer war. Das Vorhaben der Cannibals rief Erinnerungen an das Vorgehen des EHC München hervor, der zwei Jahre zuvor den möglichen EBEL-Einstieg als Druckmittel gegen die DEL anwandte, und das Vorhaben verlief letzten Endes im Sande. Auch der slowakische Club ŠHK 37 Piešťany hatte mit einer Teilnahme an der EBEL spekuliert und bereits einen Antrag auf Aufnahme gestellt, der slowakische Verband verweigerte dem Vorhaben jedoch die Zustimmung.", "section_level": 1}, {"title": "HK Jesenice.", "content": "Die Situation beim HK Jesenice war bereits in der Vorsaison kritisch geworden. Mehrmals verließen Spieler den verschuldeten Club, der die Spielzeit mit einem Rumpfkader beenden musste und dabei den letzten Platz belegte. Zwischenzeitlich war eine Spendenaktion der Fans ins Leben gerufen worden, die jedoch kaum half. Daher sah bereits zum Ende des Grunddurchgangs der Saison 2011/12 alles nach einem Ausstieg der Slowenen aus. Dies bewahrheitete sich im Mai; bei der Ligasitzung zum Ablauf der neuen Saison einigte man sich darauf, dass die Slowenen eine mehrjährige Pause einlegen sollten, um sich finanziell zu konsolidieren. Das konnte der Verein jedoch auch finanziell nicht stemmen und gab am 31. August 2012 seine Auflösung bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Farmteams.", "content": "Nachdem die österreichischen EBEL-Clubs in den letzten beiden Jahren Farmteams in der Oberliga bzw. Nationalliga betrieben hatten und die Ergebnisse eher durchwachsen ausgefallen waren, gab es bereits zum Jahreswechsel 2012 Planungen, eine EBEL-interne Nachwuchsliga ins Leben zu rufen, wobei für alle EBEL-Clubs, ungeachtet ihrer Nationalität, die Teilnahme verpflichtend sein sollte. Aus diesem Vorhaben wurde die Erste Bank Young Stars League, die schließlich parallel zur EBEL-Saison 2012/13 mit vierzehn Teams ihren Spielbetrieb aufnahm.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwuchsliga.", "content": "Die folgende supranationalen Nachwuchsliga wird seit dieser Saison von der Erste Bank Eishockey Liga organisiert:", "section_level": 2}, {"title": "Modus und Reglement.", "content": "Der Modus blieb im Vergleich zum Vorjahr praktisch unverändert. Im Grunddurchgang wird eine doppelte Hin- und Rückrunde gespielt, was 44 Spiele je Mannschaft ergibt. Es folgen eine Platzierungsrunde für die Teams auf den Plätzen eins bis sechs und eine Qualifikationsrunde für die restlichen sechs Teams um die beiden letzten Playoff-Plätze. Die Post-Season wird anschließend mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale ausgetragen, wobei in der ersten Runde die drei bestplatzierten Teams ihre Gegner aus dem unteren Tableau wählen können.", "section_level": 1}, {"title": "Transfers.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Transfers im Zuge des NHL-Lockouts.", "content": "Aufgrund des Lockouts in der National Hockey League fand ab Oktober auch eine Anzahl Spieler aus der nordamerikanischen Topliga den Weg in die EBEL, wenngleich alle Verträge zunächst bis 14. Dezember beschränkt waren. Die getätigten Transfers sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.", "section_level": 2}, {"title": "Saisonvorbereitung.", "content": "Wie in den vergangenen Spielzeiten spielten die EBEL-Clubs mehrere Turniere zur Vorbereitung auf die neue Saison. Das wichtigste dieser Turniere stellt die dritte Austragung der European Trophy dar, an der erneut der EC Red Bull Salzburg und die Vienna Capitals teilnahmen.", "section_level": 1}, {"title": "Grunddurchgang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptrunde.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Erste Hinrunde (Runden 1 bis 11).", "content": "Mit der Auftaktrunde am 6. September startete die Liga so früh wie nie zuvor in die neue Saison. Gleich vom Start weg machte der EC VSV auf sich aufmerksam und setzte sich mit souveränen Leistungen an die Tabellenspitze. Die Mannschaft erwies sich als offensiv wie defensiv herausragend und entschied Spiele gegen designierte Favoriten zum Teil mit deutlichen Ergebnissen für sich. Dieser Lauf wurde jedoch zwischenzeitlich gebremst, als Stammtorhüter Jean-Philippe Lamoureux nach einer Tätlichkeit gegen einen Schiedsrichter für fünf Spiele gesperrt wurde und dessen Backup Thomas Höneckl sich nicht als stark genug erwies. Ebenfalls stark präsentierten sich nach der verpatzten Vorsaison die Vienna Capitals, die sich gemeinsam mit KHL Medveščak Zagreb als erste Verfolger der Villacher etablierten. Der EC Dornbirn erwies sich als würdiger Neuzugang und konnte trotz vieler Niederlagen sein Niveau beweisen. Im Gegensatz dazu machte der HC Innsbruck in negativer Hinsicht von sich reden, da die Mannschaft den schlechtesten Saisonstart seit Gründung der EBEL für sich verbuchte und bereits nach wenigen Spielen abgeschlagen auf dem letzten Platz stand. Mit einem Schnitt von mehr als fünf Gegentoren pro Spiel zeigte das Team auch die schlechteste Defensivleistung der EBEL-Historie. In negativer Hinsicht Schlagzeilen machte auch der EC Red Bull Salzburg, wo zwischenzeitlich sogar an Trainer Pierre Pagé gerüttelt wurde. Die Mannschaft zeigte sich inkonstant und vor allem defensiv schwach; interne Querelen schwächten die Mannschaft zusätzlich. Torhüter Alex Auld wurde entlassen und zwischenzeitlich durch Bernd Brückler ersetzt. Ähnlich erging es auch Meister Linz, wo trotz des nur geringfügig veränderten Kaders viele Niederlagen mit zum Teil auffallend vielen Gegentoren zu Buche standen. Die Linzer reagierten darauf, indem sie ihren langjährigen Stamm-Torwart Alex Westlund entließen und durch den EBEL-erfahrenen David LeNeveu ersetzten. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Liga gleich zu Beginn durch zwei Freiluftspiele, die von KHL Medveščak Zagreb im Amphitheater Pula veranstaltet wurden. Der HDD Ljubljana und die Vienna Capitals traten gegen die Kroaten in der historischen Arena an, worüber auch in der internationalen Presse berichtet wurde. Auch zwei Trainerwechsel wurden relativ knapp nach Beginn der Spielzeit vermeldet. In Ljubljana wurde Heikki Mälkiä nach nur wenigen Spielen entlassen und durch Co-Trainer Bojan Zajc ersetzt. Bei Székesfehérvár wurde der Vertrag von Kevin Primeau gelöst, und der Tscheche Jan Neliba übernahm dessen Posten. Auf dem Transfermarkt wurde vor allem von dem Lockout in der National Hockey League profitiert (s. hierzu auch \"Transfers\"). Insbesondere das Gastspiel von Thomas Vanek bei den 99ers erfuhr große mediale Aufmerksamkeit und brachte dem Club ein deutliches Zuschauerplus. Im Zuge des Lockouts wurde seitens der Liga auch die Transferfrist verlängert.", "section_level": 3}, {"title": "Erste Rückrunde (Runden 12 bis 22).", "content": "Im zweiten Viertel des Grunddurchgangs zeichneten sich einige vor der Saison nicht erwartete Entwicklungen ab. So konnten sich Alba Volán Székesfehérvár und Orli Znojmo in der Tabelle weiter nach oben orientieren, während der EC KAC in die untere Tabellenhälfte abrutschte. Die Klagenfurter, die zwischenzeitlich bis zu elf Verletzte Spieler hatten, kämpften mit einer mangelhaften Torausbeute, was auch durch die Verpflichtung von drei Lockout-Spielern – namentlich Tyler Myers, Sam Gagner und Andrew Cogliano – nicht kompensiert werden konnte. Der EC Red Bull Salzburg hatte insbesondere in der Defensive Probleme und machte ebenso durch eine rege Transfertätigkeit auf sich aufmerksam; auch hier wurden mit Johnny Boychuk, Derick Brassard und Derek Dorsett neben Rob Schremp (zuletzt in der KHL) gleich mehrere Lockout-Spieler verpflichtet. Eine ähnliche Verteidigungsschwäche beendete auch den Lauf des EC VSV, der rasch ins Mittelfeld der Tabelle abrutschte. Mit Antti Pusa machte ein Spieler des Clubs auch abseits des Eises Schlagzeilen, nachdem er in betrunkenem Zustand eine Wohnungstür verwechselt hatte. Zagreb führte zwischenzeitlich erstmals die EBEL-Tabelle an. Die Liga profitierte gleichzeitig auch vom jährlich von den Kroaten veranstalteten \"Arena Ice Fever\", in dessen Rahmen der Club eine Reihe von Begegnungen in der 15.000 Zuschauer fassenden Arena Zagreb austrug. Die Liga-Neulinge Dornbirn und Innsbruck hatten weiterhin mit dem gegenüber der Nationalliga deutlich höheren Niveau der Liga zu kämpfen, wobei die Vorarlberger den Sprung deutlich besser meisterten und den Anschluss an das Tabellen-Mittelfeld bewahren konnten. Der HC Innsbruck schlitterte in mehrere hohe Niederlagen, in denen der Klassenunterschied deutlich erkennbar war. Meister Linz stabilisierte seine Leistungen nach dem Torhüterwechsel und näherte sich dank verbesserter Konstanz der oberen Tabellenhälfte an. Ljubljana ließ letztere jedoch vermissen und gewann weiterhin überraschend gegen deutlich stärker eingeschätzte Gegner, während die Mannschaft gleichzeitig als Pflichtsiege zu betrachtende Partien verlor. Die Capitals profitierten indessen von einer herausragenden Defensive und festigten ihren Platz unter den Top-Mannschaften der Liga.", "section_level": 3}, {"title": "Zweite Hinrunde (Runden 23 bis 33).", "content": "In der dritten Hinrunde kam es zum Showdown der beiden Topteams Zagreb und Wien um die zwischenzeitliche Tabellenführung, den die Wiener für sich entscheiden konnten. Die Mannschaft um Trainer Samuelsson machte insbesondere mit einer starken Verteidigungsarbeit auf sich aufmerksam. Mit einem Gegentorschnitt von nur knapp über zwei Gegentreffern pro Spiel hatte sie die beste Defensivarbeit der EBEL-Geschichte vorzuweisen. Dem gegenüber stand der HC Innsbruck, der knapp fünf Tore pro Spiel hinnehmen musste und damit zum schlechtesten Neueinsteiger seit Székesfehérvár in der Saison 2007/08 avancierte. Das Tabellen-Mittelfeld blieb weiterhin eng zusammen, wobei der EC VSV die Gruppe nun ergänzte; der Club hatte aufgrund mehrerer Niederlagen den Anschluss an das Top-Trio verloren, während die Salzburger sich von unten annähern konnten. Nach dem HDD Ljubljana klaffte weiterhin eine Lücke hin zu den beiden Liga-Neulingen, wobei der EC Dornbirn sich weiterhin besser behaupten konnte als die Innsbrucker. Im Zuge des Endes der Try-out-Frist wurden auch einige Umstellungen in den Kadern vorgenommen. Der EC KAC entließ Cogliano und verpflichtete stattdessen Verteidiger Florian Iberer und Stürmer Tomislav Zanoški vom Ligakonkurrenten Zagreb. Der EHC Linz holte mit Shawn Matthias doch noch einen Lockout-Spieler an Bord, während die Capitals Stürmer Justin Keller von den Salzburgern übernahmen. Dornbirn trennte sich von Christoph Harand und Michael Lebler. Der EC Red Bull Salzburg hatte inzwischen mit Image-Problemen zu kämpfen. Nachdem Derick Brassard den Club ohne Rücksprache verlassen hatte, erregte dessen Manager Allan Walsh in den Medien mit der Aussage Aufsehen, es gäbe »in ganz Europa keinen unprofessionelleren Verein als Red Bull Salzburg«. Außerdem verbreite der Klub Unwahrheiten, um den Abgang der NHL-Spieler vor Fans und Medien zu rechtfertigen, fuhr er fort. Salzburg reagierte darauf, indem der Club die Ausschöpfung aller Rechtsmittel wegen des Vertragsbruchs ankündigte. Ein nicht weniger peinlicher Faux-pas unterlief dem EC KAC, wo knapp vor Weihnachten aufgrund schlechter Kommunikation mit Pressevertretern einige Formate bereits die Ablöse von Trainer Christian Weber verkündet hatten. Die Vereinsführung stellte dies zwar richtig, löste damit aber dennoch heftige Diskussionen über Zusammensetzung und Handlungsweise des Präsidiums aus. In die dritte Hinrunde fielen auch zwei zweistellige Kantersiege: der EC VSV besiegte zu Hause die Bären aus Zagreb mit 11:2, während EC Red Bull Salzburg ein 12:3-Heimsieg gegen den Liganeuling aus Dornbirn gelang.", "section_level": 3}, {"title": "Zweite Rückrunde (Runden 34 bis 44).", "content": "Die letzte Phase der Vorrunde brachte nochmals einige Veränderungen in der Tabelle. Während die Rangfolge der vier besten Teams unverändert blieb, rutschte Alba Volán Székesfehérvár in das untere Tableau ab. Der EC KAC, der inzwischen Trainer Christian Weber abgelöst und durch Christer Olsson ersetzt hatte, konnte sich dank einer souveränen Siegesserie noch in die obere Tabellenhälfte bringen. Im Mittelfeld kämpften der EHC Linz und Orli Znojmo noch um den letzten verbliebenen Platz in der Platzierungsrunde, wobei sich die Oberösterreicher schließlich durchsetzten. Der EC Red Bull Salzburg hatte schon einige Runden vor Schluss die fixe Playoff-Qualifikation verpasst und haderte weiterhin mit unkonstanten Leistungen. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Cheftrainer Pierre Page in Zukunft als Sportdirektor der beiden Red-Bull-Mannschaften in Salzburg und München fungieren sollte. Diese Meldungen löste auch Besorgnis um die zukünftige Bedeutung des Standorts in Österreich aus. Am unteren Tabellenende verblieben weiterhin die Neuzugänge aus Dornbirn und Innsbruck, wobei insbesondere erstere zwischenzeitlich mit guten Leistungen auf sich aufmerksam machten.", "section_level": 3}, {"title": "Platzierungsrunde.", "content": "In der Platzierungsrunde erwies sich Meister EHC Linz als das stärkste Team, das acht seiner zehn Begegnungen gewinnen konnte. Die Vienna Capitals konnten sich erst am letzten Spieltag durch einen Shootout-Sieg über den EC KAC Rang eins in der Tabelle sichern. Der EC KAC erspielte sich den dritten Rang und überholte damit auch Medveščak Zagreb, dessen Zwischenrunden-Bilanz negativ ausfiel. Am Tabellenende landeten die Graz 99ers und der EC VSV, die beide sieben von zehn Spielen verloren.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifikationsrunde.", "content": "In der Qualifikationsrunde konnte sich der HC Orli Znojmo rasch von den restlichen Teilnehmern absetzen und hatte schlussendlich mit einer Bilanz von 8:2-Siegen dasselbe Ergebnis vorzuweisen wie der EHC Linz, das beste Team der Platzierungsrunde. Den zweiten Playoff-Platz hielt zu Beginn der HDD Olimpija Ljubljana, während Salzburg als Favorit durchwachsene Leistungen zeigte; erst nach der Nationalteam-Pause (Olympiaqualifikation) konnten die Salzburger zulegen und sich schließlich souverän Rang zwei sichern. Erwartungsgemäß nur eine Nebenrolle spielten die beiden Neuzugänge aus Dornbirn und Innsbruck. Auch Székesfehérvár konnte die relativ gute Form aus der Hauptrunde nicht halten und landete letzten Endes auf dem insgesamt elften Rang.", "section_level": 2}, {"title": "Playoffs.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Auswahl der Gegner für das Viertelfinale.", "content": "Erstmals hatten in dieser Saison die drei bestplatzierten Mannschaften, nach schwedischem Vorbild, ein Wahlrecht für ihre jeweiligen Gegner im Viertelfinale. Die Wahl fand unmittelbar im Anschluss an die letzten Spiele des Grunddurchgangs live auf Servus TV statt, wo Vertreter der Vienna Capitals, des EHC Linz und des EC KAC ihre Entscheidungen bekanntgaben. Zagreb erhielt mit dem EC Red Bull Salzburg das letzte verbliebene Team als Gegner.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Die Finalserie stellte die Neuauflage des Finales aus der Saison 2004/05 dar, als ebenfalls die Capitals die Saison dominiert und als Favorit in die Endspielserie gegangen waren. Das Duell bedeutete auch die Begegnung der beiden einzigen schwedischen Coaches in der Liga: Christer Olsson auf Seiten des EC KAC und Tommy Samuelsson auf Seiten der Capitals. Die Favoritenrolle der Wiener gründete sich neben der Tabellenposition auch auf die direkte Saisonbilanz, welche die Capitals mit 5:1 Siegen klar für sich entschieden hatten. Das Finale begann mit einem knappen 1:0-Auswärtssieg des EC KAC auf fremdem Eis und setzte sich mit einem 2:1-Overtime-Sieg in Klagenfurt fort. Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich aufgrund der guten Defensivleistungen beider Mannschaften und der in Hochform agierenden Torhüter Matt Zaba (Wien) und René Swette (KAC) bereits eine torarme und enge Serie ab. Erst in Spiel drei zeigten beide Clubs offensivere Bemühungen, wobei der EC KAC jedoch die erfolgreichere Mannschaft blieb. Den Kärntnern gelangen vier Tore in der ersten Hälfte der Begegnung. Das letzte Drittel war gekennzeichnet vom vergeblichen Bemühen der Wiener, wobei René Swette jedoch das glücklichere Ende für sich hatte und das zweite Shutout im dritten Finalspiel für sich verbuchen konnte. Die beiden Spiele waren gleichzeitig die ersten seit der oben genannten Finalserie (Spiel drei, 0:5 durch den EC KAC am 3. April 2005), in denen die Wiener auf eigenem Eis ohne Torerfolg blieben. Im entscheidenden vierten Spiel gelang es den Capitals, erstmals in der Serie in Führung zu gehen. Nach dem zwischenzeitlichen 2:0 erzielte Tyler Scofield per Strafschuss den Anschlusstreffer. Ein Doppelschlag im Mittelabschnitt drehte das Ergebnis zugunsten des EC KAC. In der Schlussphase gelang den Capitals mit sechs Feldspielern der Anschlusstreffer zum 4:3. Der kurz zuvor zum MVP gewählte Jamie Lundmark stellte jedoch mit einem Empty-Net-Treffer den Endstand her. Den Klagenfurt gelang damit der erste Sweep in einem Finale seit Gründung der EBEL und der erste Finalsweep der österreichischen Ligageschichte bei einer Distanz von \"Best-of-Seven\". Gleichzeitig gewann der Club damit den dreißigsten ÖEHL-Meistertitel der Vereinsgeschichte.", "section_level": 2}, {"title": "Zuschauerzahlen.", "content": "Auch in der Saison 2012/13 hielt der Trend an, und die Zuschauerzahlen stiegen erneut an. Insgesamt besuchten 1.323.939 die 362 Spiele der Liga (Zuschauerschnitt 3.657), womit der Rekord aus dem Vorjahr (1.148.595 Zuschauer in 308 Spielen, Schnitt 3.729) übertroffen werden konnte. Zu einem Teil dafür verantwortlich waren aber auch die vielen Sonder-Veranstaltungen wie z. B. Freiluftspiele, im Grunddurchgang.", "section_level": 1}, {"title": "Schiedsrichter.", "content": "In der folgenden Liste sind alle an der Saison 2011/12 beteiligten Schiedsrichter aufgeführt. In Klammer ist angegeben, ob der Schiedsrichter eine Lizenz der internationalen Eishockey-Föderation zum Leiten internationaler Begegnungen besitzt (IIHF). Die neu eingeführten Rückennummern sind in der Liste mit angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Disziplinarsenat und Department of Player Safety.", "content": "Zur Ahndung von Verstößen gegen das Regelwerk auf und abseits des Eises wurde ein neuer Disziplinarsenat eingeführt, der sich in zwei Ebenen gliederte. Die EBEL-Rechtskommission kümmerte sich nun um juristische Fragen wie Spieleranmeldungen u. Ä., während das \"Department of Player Safety\" (kurz: DOPS) sich um Vergehen auf dem Eis kümmerte. Lyle Seitz, der im Vorjahr zur Qualitätssicherung bei der Schiedsrichterarbeit engagiert worden war, entschied darin gemeinsam mit Mitgliedern des zur Vereinigung Hockey Europe gehörenden Gremiums über Disziplinarmaßnahmen wie z. B. Sperren. Gleichzeitig wurde erstmals ein \"Casebook\" für die EBEL vorgelegt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Saison 2012/13 der Österreichischen Eishockeyliga begann am 6. September 2012 und endete am 5. April 2013. Titelverteidiger war der EHC Linz, der jedoch bereits im Halbfinale ausschied. Neuer Meister wurde zum dreißigsten Mal in der Vereinsgeschichte der EC KAC, der im Finale in einem Sweep die Vienna Capitals besiegte.", "tgt_summary": null, "id": 290669} {"src_title": "USS Cisco (SS-290)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hammer studierte an der Universität Bukarest, wo er 1958 sein Diplom machte und 1965 bei Grigore Moisil promoviert (\"Pseudo-Boolean Programming and its Applications\"). 1961 heiratete er Anca Ivanescu und nahm in dieser Zeit zeitweilig ihren Nachnamen an. Mit ihr hatte er zwei Söhne. 1966 erhielt er den George Tzitzeica Preis der Rumänischen Akademie der Wissenschaften. 1967 ging er mit seiner Frau nach Israel, wo er Professor am Technion in Haifa wurde. 1969 ging er nach Kanada als Professor an die Universität Montreal (er wurde auch kanadischer Staatsbürger). 1972 wechselte er auf eine Professur an der University of Waterloo und 1983 an die Rutgers University. Er wurde US-amerikanischer Staatsbürger und gründete an der Rutgers University das Rutgers University Center for Operations Research (Rutcor). Er spielte auch eine wichtige Rolle dabei, DIMACS an die Rutgers University zu holen. Er starb 2006 bei einem Autounfall nahe Princeton. Er ist bekannt für grundlegende Arbeiten in der Theorie Boolescher Funktionen und verfolgte ihre Anwendung in vielen Bereichen (Graphentheorie, ganzzahlige Programmierung, Operations Research). Er wandte Pseudo-Boolesche-Funktionen auch bei Data-Mining an und in der Datenanalyse (Logical Data Analysis, LDA). Er war Autor oder Herausgeber von 19 Büchern und über 240 wissenschaftlichen Aufsätzen. 1998 erhielt er mit Anthony J. W. Hilton die Euler-Medaille. Er war Mitherausgeber von Discrete Mathematics, Discrete Applied Mathematics, Discrete Optimization, Annals of Discrete Mathematics, Annals of Operations Research und der SIAM Monographs on Discrete Mathematics and Applications. Er war Ehrendoktor der ETH in Lausanne, der Universität Rom (La Sapienza) und der Universität Lüttich. Er war Gründungsmitglied des Institute of Combinatorics and its Applications und er war Fellow der American Association for the Advancement of Science.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Ladislaw Hammer, zeitweise veröffentlichte er als Petru Ivanescu, (* 23. Dezember 1936 in Timișoara; † 27. Dezember 2006 bei Princeton, New Jersey) ist ein rumänisch-US-amerikanischer Mathematiker, der sich mit Kombinatorik und Operations Research beschäftigt.", "tgt_summary": null, "id": 737637} {"src_title": "The Fifth Patient", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Säugen von Menschen durch Tiere.", "content": "Terrakottababyflaschen aus dem dritten Jahrtausend v. Chr., die in Sumer gefunden wurden, gelten als ein Hinweis darauf, dass Kinder, die damals nicht gestillt wurden, tierische Milch erhielten, vermutlich die von Kühen. Es ist möglich, dass einige Kinder auch direkt von laktierenden Tieren gesäugt wurden, dies war eine Alternative zum Stillen durch Ammen. Soweit nicht andere stillende Frauen zur Verfügung standen, war es für eine Mutter, die nicht genug Muttermilch hatte, wahrscheinlich, dass sie ihr Kind verlor. Um dies zu verhindern, setzte man Tiere wie Esel, Kühe, Ziegen, Schafe oder Hunde ein. Direktes Säugen war dabei dem Melken vorzuziehen, da es beim Melken zu Verunreinigung durch Mikroben kommen konnte. Dies führte häufig zu tödlichen Durchfallerkrankungen. Ein Risiko, welches bis in die 1870er Jahre bestand; danach sank das Risiko einer Infektion durch gelagerte Tiermilch durch die Erfindung von Pasteurisation und Sterilisation.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichten und Sagen.", "content": "Das Säugen von menschlichen Säuglingen durch Tiere ist ein wiederholtes Thema in der klassischen Mythologie. Am bekanntesten ist die Sage um die legendären Gründer von Rom – die Zwillinge Romulus und Remus –, die als Kinder von einer Wölfin gesäugt worden sein sollen; porträtiert mit der Kapitolinischen Wölfin, einer lebensgroßen Bronzefigur einer Wölfin, die Romulus und Remus säugt. Der griechische Gott Zeus soll von der Nymphe Amaltheia mit der Milch einer Ziege aufzog worden sein; porträtiert wurde dies verschiedentlich: einmal wird der Gott von einer Ziege gesäugt oder die Nymphe brachte ihm die Milch der Ziegen. Auch Telephos, der Sohn des Herakles, soll von einem Reh gesäugt worden sein. Mehrere berühmte antike historische Figuren wurden angeblich von Tieren gesäugt: Kyros I. soll von einem Hund gesäugt worden sein, während Stuten angeblich Krösus, Xerxes und Lysimachos säugten. In Wirklichkeit aber gehören solche Geschichten vermutlich eher in die Mythenbildung über solche Persönlichkeiten, insofern sie als Beweis für ihre künftige Größe verwendet wurden. Geschichten von verlassenen Kindern, die durch tierische Mütter wie Wölfinnen und Bärinnen aufgezogen wurden, waren in Europa vom Mittelalter bis in die Neuzeit weit verbreitet. Ein wirklicher Fall war der von dem wilden Peter von Hameln, der 1724 in Norddeutschland gefunden wurde. Sein dickes, lockiges Haar schrieb man der (vermeintlichen) Tatsache zu, dass er von einer Bärin gesäugt worden sei, basierend auf der Prämisse, dass Merkmale der tierischen Pflegemutter über ihre Milch auf ihn übertragen worden seien. Nach neueren Untersuchungen soll es sich aber um das Pitt-Hopkins-Syndrom gehandelt haben, ein seltenes Krankheitsbild, welches erstmals 1978 beschrieben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung auf den Charakter.", "content": "Der Glaube, dass tierische Eigenschaften über die Milch übertragen werden konnten, war weit verbreitet. Der schwedische Wissenschaftler Carl von Linné ging davon aus, dass die von Löwinnen Gesäugten dadurch großen Mut verliehen bekommen. Von Ziegen wurde angenommen, dass sie einen libidinösen Charakter übertragen und es gab eine gewisse Bevorzugung stattdessen Esel als Ammen zu verwenden, da angenommen wurde, dass es sich hierbei um moralischere Tiere handele. Im modernen Ägypten hingegen wurden Esel als Ammen benachteiligt, da man davon ausging, dass ein Kind das mit Eselsmilch gesäugt würde, die Dummheit und den Eigensinn des Tieres erwerben würde. In den Lehren des Koran wird davon abgeraten, Babys tierische Milch zu geben, basierend auf der Annahme, dass dadurch tierische Züge übertragen werden könnten, während der Talmud es erlaubt, dass Kinder von Tieren gesäugt werden, wenn das Wohl des Kindes dies verlangt. Auch von Muttermilch gab es die Annahme, dass diese Charaktereigenschaften überträgt. Im Frankreich des 19. Jahrhunderts gab es einen Gesetzesvorschlag, unmoralischen Müttern die Pflege ihrer eigenen Kinder zu verbieten, so dass sich die unmoralischen Züge nicht über die Milch übertragen könnten.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung von Ziegen.", "content": "Ziegen wurden häufig genutzt, um menschliche Säuglinge und Kleinkinder zu säugen. Von den Khoikhoi im südlichen Afrika wurde berichtet, dass diese ihre Babys auf die Bäuche der weiblichen Ziegen binden, so dass diese es ernähren konnten. Im 18. und 19. Jahrhundert war es in Europa weit verbreitet, Ziegen als Alternative zu menschlichen Ammen zu verwenden, da sie leichter zu bekommen und billiger waren als Ammen, auch galten sie als sicherer, da es weniger wahrscheinlich war, dass die Ziegen im Gegensatz zu menschlichen Ammen Krankheiten übertrugen. Dies war eine gut eingeführte Praxis in den ländlichen Gebieten von Frankreich und Italien; Pierre Brouzet, der Leibarzt von Ludwig XV. von Frankreich beschrieb, wie er einige Bauern gesehen habe „die keine anderen Ammen, außer Mutterschafe hatten, und diese Bauern waren so stark und kräftig wie die anderen.“ Im Jahre 1816 hörte der deutsche Schriftsteller Conrad A. Zwierlein einem Gespräch über die Probleme der Ammen zu und reagierte, indem er ein Buch mit dem Titel „Die Ziege als beste und wohlfeilste Säugamme“ veröffentlichte und damit für viele Jahre die Verwendung dieser Tiere populär machte. Ein wichtiger Grund Ziegen zum Säugen von Babys zu verwenden war der Versuch, Säuglingen mit angeborener Syphilis, die diese Erkrankung durch ihre Mütter übertragen bekommen hatten, zu heilen. Die Ziegen wurden mit einer flüssigen Verbindung aus Quecksilber gefüttert – wenn diese sie nicht trinken wollten, wurde Honig als ein Weg der Verschleierung des metallischen Geschmacks empfohlen – oder das Quecksilber wurde in die Blutbahn der Ziegen aufgenommen, über eine absichtlich zugefügte Wunde am Bein des Tieres, welche mit einer quecksilberhaltigen Salbe abgedeckt wurde. Man nahm an, dass das Quecksilber bei den Ziegen akkumulieren würde und über die Milch an die syphilitischen Babys weitergegeben werde, wenn diese an den Zitzen dieser Ziegen gesäugt werden würden. Diese Methode hat eine gewisse Wirkung auf die Verbesserung der Mortalitätsraten der Säuglinge, obwohl die Ziegen dadurch vorzeitig an einer Quecksilbervergiftung starben. In Frankreichs Heimen für Findelkinder wurde eine große Anzahl von Ziegen gehalten, sie galten als weniger problematisch als die Unterschichtfrauen, welche ansonsten kamen um die Säuglinge zu stillen. In einigen Institutionen brachten die Pflegerinnen die Säuglinge zu den Ziegen, anderswo kamen die Ziegen zu den Kindern. Alphonse Le Roy beschrieb, wie Ziegen im Jahre 1775 im Findelhaus in Aix verwendet wurden: „Die Krippen sind in einem großen Raum in zwei Reihen angeordnet. Jede Ziege, die zum Säugen kam, kam meckernd herein und stöberte das ihr anvertraute Baby auf, entfernte die Abdeckung mit ihren Hörnern und spannte sich über die Krippe, um das Baby zu säugen. Seit dieser Zeit zogen sie eine sehr große Zahl [von Säuglingen] in diesem Heim groß.“ Im Irland des 19. Jahrhunderts wurden in Dublin Findlinge „in die Berge von Wicklow geschickt, um sich von Ziegenmilch zu ernähren [...] diese Kinder gediehen bemerkenswert gut.“ In England wurden Esel bevorzugt und, wie es ein Schriftsteller ausdrückte, „nichts war malerischer als das Schauspiel der Babys, die unter die Bäuche der Esel im Stall gehalten wurden [...] sie saugen zufrieden an den Zitzen der fügsamen Esel.“ In der Bretagne wurden um etwa 1900 Versuche gemacht, Sauen als Ammen zu beschäftigen, aber es scheiterte am Widerstand der Schweine, sie für diesen Zweck zu verwenden.", "section_level": 1}, {"title": "Stillen von Tieren durch den Menschen.", "content": "Das Stillen von Tieren durch den Menschen ist eine Praxis, die historisch bezeugt ist und nach wie vor auch heute von manchen Kulturen praktiziert wird. Die Gründe für diese Praxis sind vielfältig: Junge Tiere werden gesäugt, um die Brüste einer Frau zu leeren, um die Laktation anzuregen, um gute Brustwarzen zu entwickeln, um Empfängnis zu verhindern usw. Ein Beispiel für diese Praxis stammt aus England: Als die Schriftstellerin Mary Wollstonecraft 1797 nach der Geburt ihrer zweiten Tochter durch Kindbettfieber im Sterben lag, ordnete der Arzt an, dass Welpen auf ihre Brüste gelegt wurden, um die Milch abzuziehen, eventuell auch mit der Absicht, dadurch ihre Gebärmutter so zu kontrahieren, dass die infizierte Plazenta, die sie langsam vergiftet, abgestoßen wurde. In ähnlicher Weise empfahlen englische und deutsche Ärzte zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert mit Welpen die Milch in Brüsten der Mutter „abzuziehen“. 1799 berichtete der deutsche Geburtshelfer Friedrich Benjamin Osiander, dass in Göttingen Frauen junge Hunde säugten, um die Knötchen aus ihren Brüsten zu beseitigen. Es gibt auch religiöse und zeremonielle Gründe für das Stillen von Tieren: die heilige Veronica Giuliani (1660–1727), eine italienische Nonne und Mystikerin, war bekannt dafür ein Lamm zu sich ins Bett zu nehmen und zu säugen, als Symbol für das bekannte Lamm Gottes. Die japanischen Ainu opfern für ein jährlich stattfindendes Bärenfest einen Bären, welcher zuvor eingefangen, aufgezogen und von den Frauen gestillt worden ist. Auch die Itelmenen auf der Halbinsel Kamtschatka in Russland haben Bären gesäugt; in ihrem Fall aus wirtschaftlichen Gründen, um von dem Fleisch zu profitieren und die hochbezahlte Bärengalle zu erhalten, die in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet wird. Auch wurden Tiere allgemein als „Milch-Geschwister“ für Kleinkinder verwendet, um die Brustwarzen abzuhärten und die Laktation aufrechtzuerhalten. In Persien und der Türkei wurden Welpen für diesen Zweck verwendet. Auch in den Vereinigten Staaten wurde dies im frühen 19. Jahrhundert praktiziert; so empfahl der Arzt William Potts Dewees im Jahr 1825, dass ab dem achten Monat der Schwangerschaft, die werdenden Mütter regelmäßig mit einem Welpen ihre Brustwarzen abhärteten, die Sekretion ihrer Brust verbesserten und dadurch Entzündungen der Brüste vorbeugten. Die Praxis scheint um 1847 in Ungnade gefallen zu sein, als Dewees vorschlug, dass eine Krankenschwester oder ein anderer Fachmann für diese Aufgabe eher geeignet sei als ein Tier. Indigene Völker der ganzen Welt haben viele Arten von Tieren für denselben Zweck verwendet. Reisende in Guyana beobachteten einheimische Frauen beim Stillen einer Vielzahl von Tieren, darunter Affen, Opossums, Pakas, Agutis, Wildschweine und Hirsche. Die Ureinwohner Kanadas und Amerikas stillten häufig junge Hunde; ein Beobachter bemerkte, dass die Pima, ein nordamerikanischer Indianerstamm „eher ihre Brüste von ihren eigenen Kindern wegzogen als von jungen Hunden.“ In der Gegenwart wurde der Akt des Stillens von Tieren auch für kontroverse künstlerische Aussagen verwendet: das Album-Cover für Boys for Pele von Tori Amos zeigt ein Foto der Sängerin beim Stillen eines Ferkels. In Irland wurde 2010 das 22-jährige Model und PETA-Mitglied Agata Dembiecka zum Mittelpunkt einer Kontroverse, als sie auf einem Foto in einem Kalender einer Tierschutzorganisation beim Stillen eines Welpen gezeigt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Mensch-Tier-Stillen wurde in verschiedenen Kulturen zu verschiedenen Epochen ausgeübt. Die Praxis des Stillens oder des Säugens zwischen Menschen und anderen Spezies gab es in beide Richtungen; genauso wie menschliche Frauen junge Tiere stillten, kamen Tiere zum Einsatz, um menschliche Babys und Kinder zu säugen. Die Tiere wurden als Ammenersatz für Säuglinge verwendet, besonders nachdem die Zunahme der Syphilis das gesundheitliche Risiko erhöhte, da durch das Stillen die Krankheit übertragen werden konnte. In Europa setzte man in den Findelhäusern des 18. und 19. Jahrhunderts häufig Ziegen und Esel ein, um die verlassenen Kinder zu ernähren. Tiere wiederum wurden von Frauen aus gesundheitlichen Gründen gestillt – um beispielsweise die Brustwarzen abzuhärten und den Milchfluss zu verbessern – oder auch für religiöse und kulturelle Zwecke. Es wurden unter anderem Welpen, Kätzchen, Ferkel und Affen für diesen Zweck verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 1270183} {"src_title": "Erin Morgenstern", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Markovits war vor allem auf der zweitklassigen Challenger Tour erfolgreich. Im Doppel gewann er in seiner Karriere vier Challenger-Titel. Auf der ATP Tour gelang ihm sein bestes Resultat im Jahr 1995, als er in Umag seinen ersten und einzigen Finaleinzug feiern konnte. Gemeinsam mit David Ekerot unterlag er jedoch Javier Sánchez und Luis Lobo glatt mit 4:6, 0:6. Bei Grand-Slam-Turnieren kam er nie über die erste Runde hinaus. Er nahm an gleich drei Olympischen Sommerspielen teil: 1988 in Seoul, 1992 in Barcelona und 1996 in Atlanta. 1988 trat er lediglich in der Doppelkonkurrenz mit Gábor Köves an und gewann direkt das Auftaktspiel gegen die Mexikaner Leonardo Lavalle und Agustín Moreno. In der zweiten Runde unterlagen sie den späteren Goldmedaillengewinnern Ken Flach und Robert Seguso aus den Vereinigten Staaten. 1992 rückte er als Ersatzspieler ins Feld der Einzelkonkurrenz nach, unterlag in der Auftaktrunde jedoch dem Niederländer Mark Koevermans in vier Sätzen. Markovits verletzte sich in diesem Spiel, sodass er nicht zur Doppelpartie an der Seite von Sándor Noszály antreten konnte. Im Jahr 1996 trat er wie bereits in Seoul nur in der Doppelkonkurrenz an, ebenfalls mit Köves. Sie schieden bereits in der ersten Runde gegen die Südafrikaner Ellis und Wayne Ferreira aus. Markovits bestritt zwischen 1987 und 1997 insgesamt 18 Begegnungen für die ungarische Davis-Cup-Mannschaft. Während seine Einzelbilanz mit 1:7 Siegen negativ ist, ist seine Doppelbilanz mit 9:8 Siegen knapp positiv.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Er ist der Sohn von Graf Kálmán Markovits, einem olympischen Goldmedaillengewinner im Wasserball, und Márta Balogh, die 1965 mit der ungarischen Frauen-Handballnationalmannschaft Weltmeister wurde. Markovits ist der amtierende Präsident des ungarischen Fußball-Erstligisten Vasas Budapest.", "section_level": 1}], "src_summary": "Graf László Markovits von Spizza und Kisterpest (* 4. April 1970) ist ein ehemaliger ungarischer Tennisspieler und aktuell Präsident von Vasas Budapest.", "tgt_summary": null, "id": 1257013} {"src_title": "Boberviadukt (Bolesławiec)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Schachkarriere.", "content": "Ozols wurde nach eigenen Angaben am 9. August 1912 in Riga geboren, jedoch wurde sein Geburtsdatum oftmals von Journalisten als der 9. Oktober 1912 angegeben. Er soll im Alter von 15 Jahren das Schachspiel erlernt haben, jedoch konnten bei einem entsprechenden Artikel auch andere Details nicht von Historikern verifiziert werden. Ozols studierte Rechtswissenschaften an der Universität von Riga. Bei der lettischen Schachmeisterschaft 1931 erreichte Ozols den fünften Platz. Als Mitglied der lettischen Mannschaft bei der Schach-Olympia 1936 erreichte er mit +7 =7 −1 mit dieser den sechsten Platz unter 21 teilnehmenden Staaten. Das Turnier von Kemeri 1937 beendete Ozols gemeinsam mit Wolfgang Hasenfuss auf dem letzten Platz. Die Schacholympiade 1937 beendete er mit +2 =3 −5 und dem 11. Platz für die lettische Mannschaft. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg sind keine weiteren schachlichen Erfolge von ihm bekannt. 1947 wurde Ozols Fünfter beim Mattison-Gedenkturnier in Hanau. 1949 siedelte er nach Australien über, wo er im selben Jahr dem Melbourne Chess Club beitrat und die Meisterschaft von Victoria mit +9 =1 −0 gewann. Insgesamt gewann er bis 1971 diese Meisterschaft neunmal. Das Australian Open Tournament in Melbourne gewann er 1949–1950 und 1951–1952. Am 17. Oktober 1956 wurde er australischer Staatsbürger. Ozols gewann geteilt die australische Meisterschaft 1956–1957. Im Jahr 1963 gewann er ein Turnier in Melbourne mit +6 =1 −0 vor Alexander Kotow, den er bei der direkten Begegnung besiegte. Ozols wandte sich dem Fernschach zu und wurde 1972 Internationaler Fernschachmeister. Am 23. März 2001 starb Ozols in Melbourne.", "section_level": 1}, {"title": "Partiebeispiel.", "content": "Die folgende Partie wurde bei einem Einladungsturnier im Melbourne Chess Club 1963 gespielt.", "section_level": 2}, {"title": "Ermittlungen gegen Ozols.", "content": "1979 gab Ozols in einem Artikel in der \"Chess Review\" an, bei der Ankunft der Deutschen in Riga im Zweiten Weltkrieg dort gewesen zu sein. Er habe sich auf einen Aufruf der Nationalsozialisten gemeldet, jedoch nur Wachaufgaben ausgeführt. 1992 wurde von einer Special Investigations Unit in Australien gegen Ozols wegen des Verdachts auf Völkermord und Kriegsverbrechen nach Artikel 71 und 74 des lettischen Strafrechts ermittelt. Eine Special Investigations Unit in Australien ging 1992 davon aus, dass Karlis Ozols an mehreren tausend Morden beteiligt war. Er soll am 1. Juli 1941 der lettischen Sicherheitspolizei (Kommando Arājs) beigetreten sein und 1942 eine Ausbildung vom Sicherheitsdienst an der Sicherheitspolizeischule Drögen in Fürstenberg/Havel erhalten haben. Zwischen dem 24. Juli 1942 und dem 27. September 1943 soll er eine Einheit von etwa 100 Letten angeführt haben, die bei Deportationen und Morden an Juden halfen. Bei den Morden an über 10.000 Juden im Ghetto Minsk zwischen Juli 1942 und September 1943 soll Ozols mehrere Morde selbst ausgeführt haben. Am 8. und 9. Februar 1943 soll Ozols eine Einheit von etwa 110 Letten kommandiert haben, die im Ghetto der Stadt Sluzk der SS bei der Ermordung von 2.000 Juden half. Dabei sollen auch Befehle von Adolf Hitler angenommen worden sein. Am 20. Juli 1944 soll Ozols den Rang des Obersturmführers sowie das Kriegsverdienstkreuz II erhalten haben und im Dezember 1944 untergetaucht sein. Die Special Investigations Unit wurde jedoch noch 1992 von der australischen Bundesregierung aufgelöst. Eine Wiederaufnahme der Ermittlungen durch den Director of Public Prosecutions wurde durch den General Attorney verhindert. 1995 verhinderte das Justizministerium eine Wiederaufnahme mit Hinweis auf die angespannte Finanzlage. Zu einem Gerichtsverfahren kam es nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karlis Alexandrs Ozols (* 9. August 1912 in Riga; † 23. März 2001 in Melbourne) war ein lettischer Schachmeister. Gegen Ozols wurde wegen des Verdachts auf Verbrechen im Zweiten Weltkrieg ermittelt, er wurde jedoch nicht angeklagt.", "tgt_summary": null, "id": 1689068} {"src_title": "Katakombenpakt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Timothy Phelps besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat. Anschließend zog er nach New York City, wo er im Handel arbeitete. Später kehrte er in das Chenango County zurück, wo er ein Jurastudium begann, aber nicht beendete. Während des Goldrauschs zog Phelps im Jahr 1849 nach San Francisco und in das Tuolumne County, wo er sich als Goldgräber betätigte. Danach kehrte er nach San Francisco zurück, um dort im Handel zu arbeiten. Ab 1853 war er auch im Immobiliengeschäft tätig. Politisch wurde er Mitglied der 1854 gegründeten Republikanischen Partei. Im Jahr 1854 kandidierte er erfolglos für die California State Assembly. Zwischen 1855 und 1857 war er aber doch Abgeordneter in diesem Gremium. Von 1858 bis 1861 gehörte Phelps dem Staatssenat an. Im Jahr 1861 bewarb er sich erfolglos um das Amt des Gouverneurs von Kalifornien. Bei den staatsweit ausgetragenen Kongresswahlen des Jahres 1860 wurde Phelps für den ersten Sitz von Kalifornien in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1861 die Nachfolge von John C. Burch antrat. Da er im Jahr 1862 auf eine weitere Kandidatur verzichtete, konnte er bis zum 3. März 1863 nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Diese war von den Ereignissen des Bürgerkrieges geprägt. Phelps war ein Freund von Präsident Abraham Lincoln und während des Bürgerkrieges einer von dessen Beratern für die Westküste. Nach dem Ende seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus arbeitete Phelps bis 1870 wieder in der Immobilienbranche. Damals wirkte er bei der Gründung der Southern Pacific Railroad mit und war bis 1868 deren erster Präsident. Zwischen 1870 und 1872 sowie nochmals von 1890 bis 1893 fungierte er als Leiter der Zollbehörde im Hafen von San Francisco. Zwischenzeitlich arbeitete er in der Landwirtschaft. 1875 kandidierte er noch einmal erfolglos für das Amt des Gouverneurs seines Staates. Ab 1880 war Timothy Phelps im Vorstand der University of California in Berkeley. 19 Jahre lang war er auch Vorstandsvorsitzender des \"Lick Observatory\". Er starb am 11. Juni 1899 nahe San Carlos nach einem Unfall mit einem von zwei Jungen gesteuerten Tandemfahrrad.", "section_level": 1}], "src_summary": "Timothy Guy Phelps (* 20. Dezember 1824 in Oxford, Chenango County, New York; † 11. Juni 1899 bei San Carlos, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Unternehmer und Politiker. Zwischen 1861 und 1863 vertrat er den Bundesstaat Kalifornien im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1868909} {"src_title": "Purpura (Gattung)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pianistin.", "content": "Douglass-Ishizaka erhielt bereits im Alter von vier Jahren Klavierunterricht bei ihrer Mutter. Ab 1995 besuchte sie die Hochschule für Musik und Tanz Köln, wo sie ihr Studium im Jahr 2000 mit der Bestnote abschloss. Douglass-Ishizaka besuchte unter anderem Meisterkurse von Peter Feuchtwanger, Karl-Heinz Kämmerling und dem Alban Berg Quartett. Im Jahr 1988 gab sie ihr Debütkonzert in Tokyo. Anschließend trat sie in Japan, Italien, den Niederlanden, Belgien und den Vereinigten Staaten auf. Als Solistin konzertierte sie mit einer Reihe bekannter Orchester, darunter das Orchester der Beethovenhalle Bonn, die Klassische Philharmonie sowie das Jackson Symphony Orchestra aus Michigan. Im Jahr 2012 erlangte sie breitere Bekanntheit, als sie die Goldberg-Variationen Johann Sebastian Bachs unter einer CC Zero-Lizenz gemeinfrei veröffentlichte. Ihr Nachfolgeprojekt \"Open Well-tempered Clavier\", eine Aufnahme des Wohltemperierten Claviers wurde im November 2013 auf Kickstarter mittels Crowdfunding durch 940 Geldgeber vorfinanziert. Wie schon bei den \"Open Goldberg Variations\" umfasst die Ausgabe auch die Noten in digitaler Form, die Finanzierung einer Braille-Ausgabe für blinde Musiker wurde im Gegensatz zum Vorgängerprojekt nicht erreicht. Im März 2015 wurde das Projekt für das erste Buch abgeschlossen. Im Oktober 2017 veröffentlichte Douglass-Ishizaka eine Einspielung von Bachs Kunst der Fuge unter dem Titel \"Libre Art of the Fugue\". Die Aufnahme war wiederum durch Spenden auf Kickstarter finanziert worden. Am 1. Oktober 2019 wurde das Album \"New Me!\" auf Bandcamp veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Sportlerin.", "content": "Im Jahr 2006 wurde Douglass-Ishizaka im Kraftdreikampf mit den Disziplinen Bankdrücken, Kniebeugen und Kreuzheben in der Klasse bis 82,5 kg deutsche Vizemeisterin. Anschließend wandte sie sich dem Gewichtheben zu, wo sie im Frühjahr 2008 beim ELEIKO Women’s Grand Prix in Niederöblarn, Österreich, in der Klasse bis 63 kg auf Rang fünf kam.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kimiko Douglass-Ishizaka (* 4. Dezember 1976 in Bonn) ist eine deutsche Pianistin und ehemalige deutsche Vizemeisterin im Kraftdreikampf und Gewichtheberin. Douglass-Ishizaka erlangte im Mai 2012 breitere Bekanntheit, als sie ihre Einspielung der Goldberg-Variationen Johann Sebastian Bachs unter einer CC Zero-Lizenz gemeinfrei veröffentlichte. Im März 2015 folgte eine entsprechende Einspielung von Bachs Wohltemperiertem Klavier, im Oktober 2017 veröffentlichte sie eine Produktion der Kunst der Fuge.", "tgt_summary": null, "id": 1411434} {"src_title": "Geoffrey S. Kirk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der angelbegeisterte Scheich Muhammad ibn Zaidi bani Tihama hat die Idee, im Wüstenland Jemen die Lachsfischerei einzuführen. Dazu ersucht die Anwältin Harriet Chetwode-Talbot in seinem Auftrag den spröden Fischereiexperten Dr. Alfred ‚Fred‘ Jones um Unterstützung. Der findet den Plan vollkommen absurd und sagt ab. Aber da bekommt auch die britische Regierung, vor allem die Pressesprecherin Patricia Maxwell Wind davon. Da dringend gute Nachrichten aus dem Nahen Osten gebraucht werden, übt sie sofort massiv Druck auf Jones’ Chef im Ministerium aus. Jones entwickelt einen utopisch wirkenden, millionenschweren Masterplan und verlangt aus Spaß die Mitwirkung der chinesischen Ingenieure, die am Bau der Drei-Schluchten-Talsperre beteiligt waren. Zu seinem Erstaunen genehmigt die Regierung das Projekt, da der Scheich zahlen wird. Jones, Chetwode-Talbot und Scheich Muhammad verbringen ein Wochenende in Schottland und sprechen über das verrückte Projekt. Entfremdet von seiner karrierebewussten Frau, beginnt Jones langsam sich dafür zu begeistern, zumal der Scheich sich nicht als das verwöhnte Luxussöhnchen entpuppt, sondern als vernünftiger Herrscher, der sein Vermögen zum Wohl seines Volkes investieren möchte. Chetwode-Talbot hatte gerade eine Beziehung mit dem Soldaten Robert begonnen, der jedoch bald in den Krieg in Afghanistan ziehen musste und dort als vermisst gemeldet ist. Sie hält ihn für tot. Der verkrampfte Jones zeigt sich gegenüber Harriet sensibel, und beide entwickeln Gefühle füreinander. Unterstützt von einer landesweiten Pressekampagne weigern sich die britischen Anglerverbände, auch nur einen einzigen einheimischen Lachs in den Jemen bringen zu lassen. Daher wird auf Zuchtlachse zurückgegriffen. Im Jemen wird nach erfolgreicher Errichtung des Damms in einer Zeremonie die Senke geflutet, die einerseits dem Scheich das Lachsangeln, andererseits die Bewässerung und Entwicklung des Landes ermöglichen soll. Entgegen Jones’ ersten Befürchtungen wandern die Lachse nach dem Aussetzen tatsächlich stromaufwärts. Das Projekt scheint erfolgreich zu verlaufen. Bei der feierlichen Eröffnung sind Chetwode-Talbot, Jones, Vertreter der britischen Regierung und die internationale Presse zugegen. Als Überraschung präsentiert Patricia Maxwell, der es ja nur um gute Nachrichten ging, nicht das Lachs-Projekt der Presse, sondern die Wiedervereinigung von Chetwode-Talbot mit ihrem noch lebenden Geliebten Robert. Allerdings verüben lokale Rebellen einen Sabotageakt und zerstören den Damm. Die Lachse werden in einem reißenden Strom weggespült, und Jones und der Scheich entgehen der tödlichen Flutwelle nur knapp. Als Jones sieht, dass einige Fische überlebt haben, entschließt er sich, im Land zu bleiben, um aus den Fehlern zu lernen und die Visionen des Scheichs wahr werden zu lassen. Chetwode-Talbot schließt sich ihm an und entscheidet sich damit gegen Robert.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronisation des Films entstand bei der Berliner Synchron GmbH. Verfasserin des Dialogbuchs und auch Dialogregisseurin war Hilke Flickenschildt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Produktionskosten lagen bei ca. 14,5 Millionen US-Dollar und die weltweiten Einnahmen beliefen sich auf ca. 35 Millionen US-Dollar. Die Drehorte für den Film lagen in London, Schottland und Marokko. Das Restaurant im Film befindet sich im OXO Tower, der schottische Landsitz des Scheichs ist Ardverikie House, das bereits in den Fernsehserien Monarch of the Glen und Outlander sowie im Film Ihre Majestät Mrs. Brown zu sehen war.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises war \"Lachsfischen im Jemen\" 2012 für den Publikumspreis nominiert. Ausgezeichnet wurde der Film mit dem Palm Springs International Film Festival Award. Außerdem war er für drei Golden Globes nominiert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Lachsfischen im Jemen ist ein britischer Film aus dem Jahr 2011. Bei der von Lasse Hallström inszenierten Komödie handelt es sich um eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Paul Torday. Der Film feierte am 10. September 2011 auf dem Toronto International Film Festival Weltpremiere. Am 17. Mai 2012 lief er in den deutschen Kinos an.", "tgt_summary": null, "id": 1133583} {"src_title": "Johannes von Tobolsk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einwanderung nach Israel und Dienst in Palmach und Marine.", "content": "Botzer, dessen Einwanderung (Alija) in das Völkerbundsmandatsgebiet für Palästina zusammen mit seinen Eltern 1936 erfolgte, trat 1946 der paramilitärischen Untergrundorganisation Palmach bei und nahm für diese 1947 an Operationen teil, um Juden nach dem Holocaust in das Mandatsgebiet zu schleusen. Bei einer dieser Aktionen wurde er festgenommen und in ein Internierungslager nach Zypern ausgewiesen, allerdings nach zwei Wochen wegen seines Alters zurück nach Palästina zurückgesandt. Nach dem Ausbruch des Palästinakrieges trat Botzer der neugegründeten Marine bei und verblieb im Militärdienst nach der Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948. Nach seiner Beförderung zum Kapitän zur See (\"Aluf Mischne\") 1952 nahm er an zahlreichen Marineoperationen sowie den militärischen Interventionen während der Sueskrise im Herbst 1956 teil. Während des Sechstagekrieges im Juni 1967 war er Kommandant der Flotte im Roten Meer, die Scharm El-Scheich eroberten, das anschließend bis 1982 von israelischen Truppen besetzt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Befehlshaber der israelischen Marine.", "content": "Im September 1968 wurde Botzer zum Konteradmiral (\"Aluf\") befördert und als Nachfolger von Schlomo Er'ell Befehlshaber der israelischen Marine. In seine bis 1972 dauernde Amtszeit fiel der auch „Ermüdungskrieg“ genannte Abnutzungskrieg zwischen Israel und Ägypten in den Jahren von 1968 bis 1970 mit mehreren wichtigen militärischen Operationen wie die \"Operation Bulmus 6\", bei der Sondereinsatzkräfte der israelischen Streitkräfte (IDF) in der Nacht vom 19. Juli 1969 gegen ein ägyptisches Radarfrühwarnsystem und eine ELINT-Station auf einer kleinen Insel im Golf von Sues überfielen. Bei der \"Operation Escort\" sprengte eine israelische Kommandoeinheit am 7. September 1969 ein ägyptisches Torpedoboot an der Nordspitze des Golfs von Sues in die Luft. Diese Aktion war nach Ansicht der IDF notwendig zur Durchführung der \"Operation Raviv\", einer äußerst erfolgreichen Invasion am Westufer des Golfs von Sues. Dabei kam es am 9. September 1969 zur Landung israelischer Marineeinheiten, um ein Vorgehen Israel gegen Ägypten am Roten Meer vorzubereiten. Schließlich fand am 24. Dezember 1969 das \"Cherbourg-Projekt\" statt. Dabei handelte es sich um die Flucht von fünf Flugkörperschnellbooten aus der französischen Hafenstadt Cherbourg. Die Boote waren bereits von der Regierung Israels bezahlt worden, aber wegen des französischen Waffenembargos von 1969 noch nicht ausgeliefert worden. Die gesamte Operation wurde durch die israelische Marine geplant und erhielt nach dem Vornamen der Tochter des Kommandeurs der Operation, Kapitän zur See Benjamin „Bini“ Telem, auch den Codenamen \"Operation Noa\". Während seiner Zeit als Befehlshaber half Botzer beim enormen Umbau der Marine. Bis zu seinem Amtsantritt spielte die Marine nach den Boden- und Lufttruppen eine untergeordnete Rolle, ehe es während seiner Amtszeit zu einer Gleichrangigkeit der Teilstreitkräfte kam. Unter seinem Kommando erwarb die Marine drei U-Boote, Flugkörperschnellboot, Korvetten, Torpedos und Lenkflugkörper, die allesamt während des Jom-Kippur-Krieges im Oktober 1973 unerlässlich waren. Am 1. September 1972 schied er aus dem aktiven Militärdienst aus und wurde von Benjamin Telem als Befehlshaber der Marine abgelöst. Nach seinem Ausscheiden wechselte er in die Privatwirtschaft und war bis 1992 Chief Executive Officer (CEO) der Trans-Israel-Pipeline, die Erdöl von Eilat über Be’er Scheva nach Aschkelon transportiert. Daneben studierte er Rechtswissenschaften und war nach Abschluss des Studiums auch als Rechtsanwalt tätig.", "section_level": 2}], "src_summary": "Avraham „Tschita“ Botzer ( ; * 25. Juli 1929 in Polen; † 2. Juni 2012) war ein israelischer Konteradmiral (\"Aluf\"), der von 1968 bis 1972 der 8. Befehlshaber der israelischen Marine war.", "tgt_summary": null, "id": 2081187} {"src_title": "Clanmutter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Adela Sequeyro Haro wurde am 11. März 1901 in der mexikanischen Hafenstadt Veracruz geboren. Ihre Familie gehörte dem Mittelstand an und musste infolge des Ausbruchs der Mexikanischen Revolution 1910 die Stadt verlassen und zog nach Cuautilán, einer Vorstadt von Mexiko-Stadt. In der mexikanischen Hauptstadt war Sequeyro Schülerin der englisch-französischen Schule. Bereits in sehr frühem Alter begann sie als Journalistin zu arbeiten. In den 1920ern trat sie erstmals als Schauspielerin in mehreren Stummfilmen auf, meistens an der Seite von Ricardo Mutio, wobei sie manchmal den Namen \"Perlita\" verwendete. Ihr Debüt gab sie in dem Film \"El hijo de la loca\" von José S. Ortiz im Jahr 1923. Während der Dreharbeiten lernte sie die Regie kennen und entwickelte ihren Geschmack für das Melodrama. 1925 nahm Adela Sequeyro an einem von der Zeitung El demócrata, der Famous Players-Lasky Corporation und dem Kino Olimpia ausgeschriebenen Wettbewerb teil, der zeigen sollte, welche mexikanische Frau einen Film drehen könnte. Neben Sequeyro nahm mit Elena Sánchez Valenzuela eine weitere frühe Regisseurin des mexikanischen Films teil. Als Gewinnerin ging die bis dahin unbekannte Honoria Suárez hervor. Später gab Adela Sequeyro an, dass sie wegen eines Missverständnisses der Jury verloren hatte. In den späten 1920ern und frühen 1930ern arbeitete Adela Sequeyro als Journalistin für El demócrata, El universal ilustrado, Revista de revistas und El universal taurino. In dieser Position lernte sie einige wichtige Kulturschaffende kennen, darunter den Karikaturisten Ernesto García Cabral, den Maler und zukünftigen Regisseur Adolfo Best Mugard, den Autor Arqueles Vela und den Künstler Matías Santoyo. Sie betätigte sich zu dieser Zeit auch selbst als Dichterin. Dabei folgte sie nicht avantgardistischen Strömungen, sondern wandte sich eher der Romantik zu. Infolge der Entwicklung des Tonfilms in Mexiko wandte sich Adela Sequeyro erneut dem Film zu. Sie spielte unter anderem 1933 in dem von der Kritik positiv aufgenommenen Film \"El prisionero trece\" von Fernando de Fuentes. Adele Sequeyro wollte der Gewerkschaft der Beschäftigten der Filmindustrie beitreten, was ihr jedoch verweigert wurde. Daraufhin gründete Sequeyro 1935 zusammen mit einigen Filmtechnikern und mit Unterstützung der Banco de Crédito Popular die Produktionsfirma Exito. Mit dieser Firma produzierte sie ihren ersten eigenen Film \"Más allá de la muerte\", bei dem sie Regieassistentin und Schauspielerin war, das Drehbuch schrieb und als Produzentin auftrat. Der Film war finanziell kein Erfolg, so dass die Produktionsfirma bankrottging. 1937 gründete Sequeyro zusammen mit ihrem Ehemann, Mario Tenorio, eine weitere Produktionsfirma namens Carola. Am 27. Oktober 1937 hatte Sequeyros Film \"La mujer de nadie\" im Kino Belmolri in Mexiko-Stadt Premiere. Der mexikanische Filmhistoriker Emilio García Riera lobte in seinem Werk \"Historia documental del cine mexicano\" die künstlerische Ausführung des ersten mexikanischen Tonfilms, bei dem eine Frau Regie führte. Er hob die Kameraführung von Alex Phillips, die schön gestalteten Sets und den Sinn von Sequeyro für Rahmungen hervor, die die Dünne der Geschichte überdecken würden. Zwar wurde der Film somit künstlerisch gewürdigt, finanziell war er aber nicht erfolgreich. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten konnte Adela Sequeyro im Folgejahr ihren letzten Film \"Diablillos de arrabal\" realisieren. Das Thema der Jugendbanden war ein Zugeständnis an ihren Ehemann. Auch dieser Film brachte keinen finanziellen Erfolg. Sequeyros musste die Rechte an ihrem Film aufgeben. Nach ihrem dritten Film gab Adela Sequeyro ihre Karriere in der Filmindustrie auf. In den 1950ern wurde sie wieder als Journalistin tätig. In den folgenden Jahrzehnten wurde sie immer wieder von Krankheiten gebeutelt. Für sein 1987 erschienenes Buch über die weiblichen Pioniere des mexikanischen Films interviewte der Filmemacher Marcela Fernández Violante Adela Sequeyro. Dieses Buch brachte Sequeyro wieder in Erinnerung und ihr wurde Anerkennung für ihre Leistungen zuteil. In ihren letzten Lebensjahren wurde sie von ihrer Tochter gepflegt. Am 24. Dezember 1992 verstarb Adela Sequeyros im Alter von 91 Jahren in Mexiko-Stadt. Die drei Filme, bei denen Adela Sequeyro Regie führte, das Drehbuch verantwortete und die Produktion übernahm, galten als verloren. Während \"Más allá de la muerte\" und \"La mujer de nadie\" wiedergefunden wurden, ist \"Diablillos de arrabal\" weiterhin verschollen. Mit diesen Funden ging auch eine Neubewertung der Bedeutung von Sequeyro einher.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adela Sequeyro Haro (* 11. März 1901 in Veracruz; † 24. Dezember 1992 in Mexiko-Stadt; auch bekannt als Perlita) war eine mexikanische Schauspielerin, Filmregisseurin, Journalistin und Schriftstellerin. Sie war eine der ersten Regisseurinnen des mexikanischen Films und wirkte zur Zeit des Stummfilms und nach Aufkommen des Tonfilms.", "tgt_summary": null, "id": 1896903} {"src_title": "Rommel (Fernsehfilm)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zur Vorgeschichte.", "content": "1787 hatte eine Gruppe von englischen evangelikalen Christen zusammen mit Quäkern das Committee for the Abolition of the Slave Trade gebildet, um zusammen gegen Sklaverei und Sklavenhandel zu agieren. Führer dieser Allianz war William Wilberforce (1759–1833). Schon 1787/88 fand der Abolitionismus Zustimmung in weiten Teilen der Bevölkerung. Weniger Zustimmung fand er in Liverpool: Der Sklavenmarkt in Liverpool galt als der größte weltweit und der Sklavenhandel galt als der Hauptgrund für Liverpools Aufschwung und Wohlstand im 18. Jahrhundert. Das Parlament von Oberkanada beschloss am 9. Juli 1793 den Act Against Slavery. Zu dieser Zeit gab es in Oberkanada etwa 300 Sklaven. Um 1784 konvertierte Wilberforce auf einer Reise durch Kontinentaleuropa zum evangelikalen Protestantismus und begann 1787 seine Mission zur Reform der Sitten („Abolition Society“) und speziell zur Beendigung des Sklavenhandels, unterstützt von Abolitionisten wie Granville Sharp, Thomas Clarkson, Quäkern und Methodisten. Am 28. Oktober 1787 schrieb Wilberforce in sein Tagebuch: In einer Sitzung des Unterhauses im Jahr 1789 beantragte er gemeinsam mit seinem Studienfreund und amtierendem Premierminister William Pitt die Abschaffung des britischen Sklavenhandels. Von diesem Zeitpunkt an wiederholte er die Einbringung der Gesetzesvorlage in das Parlament jedes Jahr, außer in den Jahren 1800 bis 1803. Ihr Einfluss wurde vergrößert durch die prekäre Situation der Regierung („national unity government“) unter Lord Grenville (1759–1834), weil das Land im Krieg war. Seine Amtszeit als Premierminister war kurz und bekannt als „Ministry of All the Talents“. Grenville persönlich kämpfte dafür, dass der „Slavery Trade Act“ das Oberhaus passieren würde. Im Unterhaus führte der Außenminister Charles James Fox (1749–1806) die Initiative. Die Anti-Sklavenhandel-Bewegung war bekannt als „The Saints“. Nach etwa 20 Jahren Kampagnen und Kampf gegen die Sklaverei nahm das Parlament nach einer zehnstündigen Debatte den „Slave Trade Act“ am 24. Februar 1807 um vier Uhr morgens mit einer unerwarteten Mehrheit von 283 zu 16 Stimmen an. Am 25. März 1807 bekam das Gesetz Gesetzeskraft. Von da an war der afrikanische Sklavenhandel im britischen Machtbereich verboten und Sklavenhändler wurden Piraten gleichgestellt. Der interne Sklavenhandel in den außerafrikanischen Kolonien blieb allerdings weiterhin erlaubt. Die Vereinigten Staaten von Amerika erließen ein dem „Slave Trade Act“ ähnelndes Gesetz, den Act Prohibiting Importation of Slaves von 1807. Dieses trat aufgrund einer Festlegung in der amerikanischen Verfassung, die den Sklavenhandel bis 1808 garantierte, am 1. Januar 1808 in Kraft.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Nationen.", "content": "Großbritannien nutzte seine internationale Stärke und seinen Einfluss und drängte andere Nationen, ihren Sklavenhandel zu beenden. 1805 hatte ein britischer Order in Council den Import von Sklaven in Kolonien beschränkt, die Großbritannien von Frankreich oder den Niederlanden erobert hatte. Dieser Druck führte zu einer Reihe von Verträgen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Slave Trade Act (An Act for the Abolition of the Slave Trade; zitiert als \"47 Geo III Sess. 1 c. 36\") wurde vom britischen Parlament am 25. März 1807 angenommen. Das Gesetz schaffte den Sklavenhandel im British Empire ab, aber nicht die Sklaverei selbst. ", "tgt_summary": null, "id": 407666} {"src_title": "Brian Rix, Baron Rix", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Durch einen harmlosen Sommerflirt lernen sich Erin und Garrett in New York kennen und beginnen eine eher lockere Beziehung. Da Erin jedoch nach ihrem sechswöchigen Praktikum bei einer Zeitung von New York zurück nach San Francisco zieht und Garrett durch seinen Job bei einer Plattenfirma die Stadt nicht verlassen kann, beschließen die beiden, eine Fernbeziehung zu führen. Es zeigt sich jedoch, dass eine Fernbeziehung, wie ihnen mehrere ihrer Freunde sagen, nicht so einfach zu führen ist. Aber nicht nur das nicht Beieinandersein nagt an der Beziehung, auch Freunde und Verwandte der beiden würden es lieber sehen, wenn sie die Beziehung beenden würden. Die beiden besuchen sich gegenseitig an der West- und Ostküste der USA. Während der gemeinsam verbrachten Zeit blüht ihre Beziehung auf, ist jeder allein für sich, wird sie auf eine harte Probe gestellt. Erin gelingt es nicht, eine Anstellung bei einer New Yorker Zeitung zu erhalten. Stattdessen wird ihr ein Job an der Westküste angeboten. Daraufhin scheint ihre Beziehung beendet. Nach einiger Zeit erhält Erin Eintrittskarten für ein Konzert der Band \"The Boxer Rebellion\", die Erin schon einmal zusammen mit Garrett besucht hatte. Beim erneuten Konzertbesuch der Band trifft Erin auf Garrett. Dieser eröffnet ihr, dass er nicht mehr bei dem New Yorker Plattenlabel angestellt ist, sondern inzwischen als Manager der Band \"The Boxer Rebellion\" tätig ist. Für seinen neuen Job hat er seinen Wohnsitz nach Los Angeles verlegt, weswegen er nun gerade einmal eine Flugstunde von Erin entfernt wohnt. Aufgrund dieser veränderten Rahmenbedingungen ihrer Beziehung blüht das Verhältnis zwischen den beiden erneut auf.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "\"Verrückt nach dir\" wurde in New York City gedreht. Die Dreharbeiten erfolgten unter anderem im Juli 2009. Die Produktionskosten des Films wurden auf rund 32 Millionen US-Dollar geschätzt. Am 27. August 2010 feierte der Film seine Weltpremiere im Vereinigten Königreich. Am 2. September 2010 lief er unter anderem in Deutschland und der Schweiz an, in Österreich und den USA einen Tag später. Am Eröffnungswochenende wurden in den USA über 8,5 Millionen eingespielt. Insgesamt beliefen sich die Einnahmen in den USA auf über 17,8 Millionen US-Dollar. Der Drehbuchautor Geoff LaTulippe, der ein guter Freund des Produzenten Dave Neustadter ist, schrieb das Drehbuch in Anlehnung an eine frühere Fernbeziehung Neustadters.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei Berliner Synchron.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Am 27. August 2010 veröffentlichte Sony Classical einen Soundtrack, der 19 Musiktitel enthält. Die britische Rockband \"The Boxer Rebellion\" trat im Film mit mehreren Musiktiteln auf, darunter \"Evacuate\" und \"Spitting Fire\", die beide 2009 auf dem Album \"Union\" veröffentlicht wurden. Der Musiktitel \"If You Run\" wurde für das Finale des Films geschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Mit der \"„fröhlichen Romanze über Distanzbeziehungen“\" feierte die Dokumentarfilmerin Nanette Burstein nach Urteil der Redaktion der Cinema ein Spielfilmdebüt mit einer \"„im Grunde simplen Story“\". Daraus lässt sie \"„ein fröhliches Liebeschaos entstehen“\". \"„Der Humor ist mal frech, mal trocken, der stereotype Hollywood-Liebesschwulst wird zwischendurch gar lustvoll auf die Schippe genommen“\", urteilt die Redaktion weiter. Obwohl Drew Barrymore \"„für die Anforderungen der Rolle vielleicht schon etwas zu alt“\" sei, \"„aber die Chemie zwischen beiden“\" Hauptdarstellern \"„stimmt“\". \"Verrückt nach dir\" sei \"„ein Film von ansteckend guter Laune“\" und damit eine \"„unbeschwerte, aber originelle Komödie mit »Top Gun«-Seitenhieben“\". Die Redaktion vergab die zweitbeste von fünf möglichen Bewertungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Verrückt nach dir ist eine US-amerikanische romantische Komödie aus dem Jahre 2010 von Nanette Burstein. Der Film behandelt das Kennenlernen eines jungen Liebespaares in New York und ihre sechswöchige Zeit dort sowie ihre räumliche Trennung im Anschluss daran verbunden mit den daraus resultierenden Problemen, die immer wieder zu amüsanten Vorkommnissen führen.", "tgt_summary": null, "id": 2448430} {"src_title": "S. Pancharatnam", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Sei formula_3 die Menge aller Folgen von Werten formula_4 oder formula_5. Betrachtet man auf formula_2 die diskrete Topologie, so ergibt sich dadurch mittels der Produkttopologie eine Topologie auf formula_1. formula_1 mit dieser topologischen Struktur heißt Cantor-Raum. Da formula_2 mit der diskreten Topologie ein kompakter polnischer Raum ist, ist auch dieses abzählbare Produkt ein kompakter polnischer Raum. Eine konkretere Vorgehensweise, um zu zeigen, dass es sich um einen polnischen Raum handelt, ist wie folgt: Die Topologie wird durch eine Metrik formula_10 induziert, die wie folgt gegeben ist: Hierbei bezeichne formula_12 die erste Stelle, in der sich die Folgen formula_13 und formula_14 unterscheiden. Es handelt sich dabei sogar um eine Ultrametrik. Der Raum ist separabel, da die schlussendlich formula_4 werdenden Folgen eine abzählbare, dichte Teilmenge bilden. Die Vollständigkeit lässt sich analog zu den reellen Zahlen zeigen, mittels der dyadischen Entwicklung entsprechen die reellen Zahlen im Intervall formula_16, gerade solchen Folgen, wobei allerdings auf unendlich viele formula_5en endende Folgen mit auf unendlich viele formula_4en endenden Folgen identifiziert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften der Topologie.", "content": "Viele Eigenschaften des Cantor-Raums sind analog zu solchen des Baire-Raums, etwa mögliche Charakterisierungen der Stetigkeit und der Konvergenz: Eine Funktion formula_19 ist genau dann in einem Punkt formula_13 stetig, wenn für jedes formula_21 ein formula_22 existiert, sodass die ersten formula_23 Stellen von formula_13 die ersten formula_25 Stellen von formula_26 bestimmen. Eine Folge konvergiert genau dann, wenn für jedes formula_21 ein formula_22 existiert, sodass ab dem formula_23-ten Folgenglied die ersten formula_25 Stellen stets übereinstimmen. Dies ist anders als bei der dyadischen Entwicklung reeller Zahlen, dort können aufgrund der oben genannten Identifikation die Stellen in der Entwicklung bei rationalen, dyadischen Grenzwerten völlig andere sein (0,1, 0,11, 0,111,... konvergiert gegen 1,000...). Da der Cantor-Raum ultrametrisierbar ist, ist er total unzusammenhängend und somit sogar ein Stone-Raum. Zudem ist er ein perfekter polnischer Raum, da er keine isolierten Punkte enthält. Der Cantor-Raum ist in dem Sinne universell für die kompakten polnischen Räume, dass jeder kompakte polnische Raum stetiges Bild des Cantor-Raums ist (\"Satz von Alexandroff-Urysohn\").", "section_level": 1}, {"title": "Verschiedene Cantor-Räume.", "content": "Es stellt sich heraus, dass der Cantor-Raum homöomorph zu zahlreichen ähnlichen oder abgeleiteten Strukturen ist, was ihn in der deskriptiven Mengenlehre und der Automaten- und Spieltheorie leicht handhabbar macht: formula_1 ist homöomorph zu formula_32 für formula_33, formula_34 und formula_35. Somit kann man zum Beispiel einfach von Projektionen von Mengen sprechen, ohne in einen Produktraum wechseln zu müssen. Oder es lassen sich etwa Relationen zwischen Elementen des Cantor-Raums genauso wie einfache Teilmengen behandeln. Auch Folgen über größeren endlichen Mengen führen zu derselben Topologie. Es spielt also für die topologischen Betrachtungen keine Rolle, wenn man etwa bei einer Anwendung in der Automatentheorie nicht-binäre Alphabete zulässt. Sei etwa ein Raum formula_36 mit der Produkttopologie und formula_37, die jedes Folgenglied formula_38 durch ein binäres Wort formula_39 mit ersetzt. formula_42 ist ein Homöomorphismus, denn: Sind im formula_43 die ersten formula_25 Stellen festgelegt, so sind es im Bild auch mindestens so viele. Umkehrung stetig: Sind im formula_1 die ersten formula_25 Stellen festgelegt, so sind es im Bild auch mindestens formula_47 viele. Tatsächlich ist sogar jeder perfekte, polnische Stone-Raum homöomorph zum Cantor-Raum (äquivalent dazu: jeder perfekte, metrisierbare Stone-Raum). (siehe nächster Abschnitt zum Beweis) Schlussendlich sei noch ein Homöomorphismus zur Cantor-Menge genannt: Die Funktion ist ein Homöomorphismus auf ihr Bild – die Cantor-Menge, die Menge der reellen Zahlen im abgeschlossenen Einheitsintervall, deren ternäre Entwicklung keinerlei formula_5en enthält. Die Topologie des Cantor-Raums wird mittels dieses Homöomorphismus also auch durch die Metrik auf den reellen Zahlen erzeugt, wobei diese vollständig ist, da in einem kompakten Raum alle die Topologie induzierenden Metriken vollständig sind.", "section_level": 1}, {"title": "Zur Universalität.", "content": "Der Baire-Raum hat die besondere Eigenschaft, dass jeder polnische Raum stetiges Bild dieses Raumes ist. Diese Eigenschaft besitzt der Cantor-Raum nicht, schließlich ist er kompakt, weshalb nur kompakte Räume stetiges Bild seiner sein können. Jedoch gilt, dass jeder \"kompakte\" polnische Raum stetiges Bild des Cantor-Raums ist (dies sind gerade die kompakten Hausdorffräume, die das zweite Abzählbarkeitsaxiom erfüllen, diese sind nach dem Metrisierbarkeitssatz von Urysohn metrisierbar und, da sie kompakt sind, bezüglich jeder Metrik vollständig; ebenso sind dies genau die kompakten metrisierbaren Räume). Zum Beweis: Sei formula_50 ein kompakter metrisierbarer Raum. Konstruiere nun einen Baum von offenen Teilmengen, also für jedes Wort formula_51 eine abgeschlossene Menge formula_52 mit natürlichen Zahlen formula_53 mit den folgenden Eigenschaften: Hierzu wähle man für jeden Punkt in formula_52 abgeschlossene Kugeln, die hinreichend klein sind, um die dritte Bedingung erfüllen zu können (etwa mit einem Radius formula_61). Ihre offenen Kerne bilden eine offene Überdeckung von formula_52, das als abgeschlossene Teilmenge eines Kompaktums kompakt ist. Somit existiert eine endliche Teilüberdeckung, deren Kardinalität formula_53 heiße, die jeweiligen Abschlüsse lassen sich nun als formula_64 für formula_65 auswählen, die restlichen formula_64 werden leer. Sei nun formula_67 der Raum der Folgen formula_68 über den natürlichen Zahlen, für die für alle Indizes formula_69 formula_70. formula_67 ist stetiges Bild des Cantor-Raums (die obige Konstruktion eines Homöomorphismus für Folgen über einer anderen endlichen Menge entspricht konstanten formula_53, diese lässt sich entsprechend zu einer stetigen Abbildung von formula_1 nach formula_67 verallgemeinern). Die Funktion formula_75 mit formula_76 ist nach dem Intervallschachtelungsprinzip eindeutig definiert und surjektiv. Zudem ist es stetig, da Konvergenz von Folgen unter dieser Abbildung erhalten bleibt. Dies liefert also die gewünschte Abbildung. Im Falle eines Raumes, der zusätzlich perfekt und total unzusammenhängend ist, lassen sich die formula_64 disjunkt und perfekt und alle formula_78 wählen, wodurch sich dann sogar ein Homöomorphismus ergibt. Auf ähnliche Weise ergibt sich, dass jeder perfekte polnische Raum den Cantor-Raum enthält, woraus mit dem Satz von Cantor-Bendixson folgt, dass jeder überabzählbare polnische Raum die Kardinalität des Kontinuums hat. Auch enthält jeder vollständig metrisierbare, perfekte Raum den Cantor-Raum.", "section_level": 1}, {"title": "Boolesche Algebra.", "content": "Nach dem Darstellungssatz für Boolesche Algebren ist jede boolesche Algebra isomorph zu der booleschen Algebra der offenen und abgeschlossenen Mengen eines Stone-Raums (total unzusammenhängender, kompakter Hausdorffraum). Die offenen und abgeschlossenen Mengen des Cantor-Raums sind gerade die, die sich als endliche Vereinigung von Mengen aller Folgen mit einem festen gemeinsamen Präfix (formula_79 mit formula_80) schreiben lassen, denn: Das Komplement einer solchen Menge ist offenbar wieder eine offene Menge, und da besagte Mengen mit gemeinsamem Präfix eine Basis der Topologie bilden, müssen alle weiteren offenen Mengen nur als unendliche Vereinigung solcher Mengen darstellbar sein, deren Komplement dann nicht offen ist, da kein solches Basiselement enthalten sein kann. Somit sind die angegebenen tatsächlich alle offenen und abgeschlossenen Mengen. Diese boolesche Algebra ist also abzählbar und besitzt keine Atome, d. h. minimale Nicht-Nullelemente, denn jede nichtleere offene und abgeschlossene Menge zerfällt wiederum in zwei solche Mengen. Sei umgekehrt ein perfekter Stone-Raum mit abzählbar vielen offenen und gleichzeitig abgeschlossenen Mengen gegeben. Da ein Stone-Raum stets nulldimensional ist, bilden diese Mengen eine Basis, die somit abzählbar ist. Es ergibt sich aus obiger Charakterisierung, dass der Raum homöomorph zum Cantor-Raum ist. Nun folgt aus dem Darstellungssatz für Boolesche Algebren, dass je zwei abzählbar unendliche boolesche Algebren ohne Atome isomorph sind, denn ihr zugehöriger Stone-Raum ist gerade stets der Cantor-Raum (wäre der zugehörige Stone-Raum nicht perfekt, so besäße die boolesche Algebra Atome).", "section_level": 1}, {"title": "Gruppenstruktur.", "content": "Mittels der komponentenweisen Addition im formula_81 wird der Cantor-Raum auch zu einer kompakten, abelsch topologischen Gruppe (Produkte topologischer Gruppen sind wieder topologische Gruppen), genannt Cantor-Gruppe. Diese wird auch seitens der harmonischen Analyse betrachtet, die Walsh-Funktionen sind dabei Charaktere dieser Gruppe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Cantor-Raum formula_1 (nach dem deutschen Mathematiker Georg Cantor) ist ein topologischer Raum. Er ist – neben dem Baire-Raum – von besonderer Bedeutung für die deskriptive Mengenlehre. Er findet Anwendungen in den Theorien unendlicher Spiele und unendlicher Automaten. Der Cantor-Raum wird dabei in der Regel als Raum aller Folgen auf der Menge formula_2 angesehen. Er ist homöomorph zur Cantor-Menge, einem Teilraum der reellen Zahlen, d. h. sämtliche topologischen Eigenschaften sind dieselben. Dieser Artikel behandelt dabei den Raum aus der Sicht der deskriptiven Mengenlehre, wobei etwa die Einbettung in die reellen Zahlen keine Rolle spielt.", "tgt_summary": null, "id": 885611} {"src_title": "Wechselblauer Edel-Reizker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Maclean besuchte die \"Fortrose Academy\" in Fortrose, The Black Isle, Highland und die University of Aberdeen. Er ist Direktor der \"Two Lions Consultancy Ltd\", einer Agentur, die in allgemeinen öffentlichen Angelegenheiten berät. MacLean leidet seit 1996 an Multipler Sklerose.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaft im House of Commons.", "content": "1983 folgte Maclean William Whitelaw als Abgeordneter für den Wahlkreis \"Penrith and The Border\" im House of Commons, nachdem dieser zum Peer ernannt wurde und ins House of Commons wechselte. Er wurde als \"Thatcherite\" bezeichnet; über Bettler sagte er: „Ich ihnen immer etwas geben werde – ich gebe ihnen einen Teil meines Verstandes.“ Unter der Regierungszeit von Margaret Thatcher war Maclean zunächst ein Government Whip. Von 1989 bis 1992 war er Staatssekretär (\"Parliamentary Secretary\") beim Ministerium für Agrarwirtschaft, Fischerei und Ernährung. Nach der Unterhauswahl 1992 wurde er Staatsminister (\"Minister of State\") beim Umweltministerium (\"Department of the Environment\") und wechselte 1993 auf den Posten des Staatsministers beim Innenministerium (\"Home Office\"), ein Amt, das er bis zur Niederlage der Conservative Party bei der Unterhauswahl 1997 innehatte. 1995 lehnte er ein Angebot ins Kabinett zu wechseln – möglicherweise als Agrarminister – mit der Aussage ab, er sei „A round peg in a round hole.“ In der Oppositionszeit unter der Führung von William Hague war Maclean ein „Hinterbänkler“. Nachdem 2001 Iain Duncan Smith neuer Parteivorsitzende wurde, ernannte man Maclean zum Leitenden Whip (\"Chief Whip\"). Als Smith 2003 eine Vertrauensabstimmung verlor, bot Maclean seinen Rücktritt an, wurde aber vom neuen Vorsitzenden Michael Howard neu ernannt. Er kehrte auf die Hinterbänke zurück, als David Cameron zum Vorsitzenden gewählt wurde. Während und seit der Unterhauswahl 2005 arbeitete er intensiv mit der Pro-Jagd-Gruppe \"Vote-OK\", mit dem Ziel der Rückkehr einer konservativen Regierung, um den Hunting Act 2004 zu widerrufen. Er war 2006 Mitglied der \"House of Commons Commission\". 2007 geriet MacLean in die Schlagzeilen, als er eine \"Private Members Bill\" einbrachte, die die beiden Kammern des Parlaments vom Freedom of Information Act ausgenommen hätte. Der Gesetzentwurf entpuppte sich als kontrovers, mit der inoffiziellen Unterstützung der Regierung. MacLean sagte: „Mein Gesetzentwurf ist notwendig, um eine absolute Garantie zu geben, dass die Korrespondenz von Mitgliedern des Parlaments zu einer Behörde im Interesse der Wählerschaft und anderer Personen vertraulich bleibt“. Der Gesetzentwurf wurde am 18. Mai 2007 vom House of Commons gebilligt, hat aber noch keinen Unterstützer (\"Sponsor\") im House of Lords gefunden. Ein Bericht des \"House of Lords Select Committee on the Constitution\", veröffentlicht am 20. Juni 2007, sagte, dass der Gesetzentwurf „nicht den Anforderungen hinsichtlich der Sorgfalt und Angemessenheit beim Erlass von Rechtsvorschriften von verfassungsmäßiger Bedeutung entspreche.“ In seinem Bericht sagte das Constitutional Affairs Committee im Unterhaus: „Wir haben keinen Anhaltspunkt dafür finden können, der für die Notwendigkeit einer solchen Ausnahme spricht oder dafür, dass bereits existierende Schutzmaßnahmen für die Korrespondenz von Wählern nicht ausreichend seien.“ Das Grünbuch von Gordon Brown zur Verfassungsreform, 'The Governance of Britain', beinhaltet die Aussage „Es ist richtig, dass das Parlament von dem \"Act\" betroffen sein soll“, was darauf hinweist, dass der Hauptvorschlag des Gesetzentwurfs nicht Gesetz wird. Maclean gehörte mehreren Sonderausschüssen (\"Select Committees\") an. 2006 war er Vorsitzender (\"Chair\") des \"Joint Committee on Statutory Instruments\". Am 26. Juni 2009 gab er vor der konservativen Partei seines Wahlkreises bekannt, dass er wegen seiner sich verschlimmernden Multiple Sklerose nicht zur Unterhauswahl 2010 antreten werde.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaft im House of Lords.", "content": "Maclean wurde am 28. Februar 2011 zum Life Peer als \"Baron Blencathra, of Penrith in the County of Cumbria\" ernannt. Seine offizielle Einführung ins House of Lords erfolgte am 10. März 2011 mit Unterstützung von David Waddington und Michael Howard. Seine Antrittsrede hielt er am 27. April 2011. An Sitzungstagen ist Maclean trotz seiner angeschlagenen Gesundheit regelmäßig anwesend.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Daily Telegraph berichtete, dass Maclean mehr als 20.000 £ für Arbeiten an seinem Bauernhaus unter der \"Additional Costs Allowance\" (ACA) bezog, bevor er es für 750.000 £ verkaufte. Er bezog das Geld, indem er das Haus als Zweitwohnsitz bei der zuständigen Stelle im Unterhaus angab, dennoch bezahlte er keine Wertzuwachssteuer, da das Finanzamt es als seinen Hauptwohnsitz akzeptiert hatte. MacLean war einer von 98 Abgeordneten, die dafür stimmten, ihre Spesendetails geheim zu halten. Seine Rolle im Einsatz für die Cayman Islands führte im April 2012 zu Diskussionen darüber, ob er parlamentarische Regeln gebrochen habe.", "section_level": 1}], "src_summary": "David John Maclean, Baron Blencathra, PC (* 16. Mai 1953 in Cromarty, Ross and Cromarty, Schottland) ist ein britischer Politiker der Conservative Party und Life Peer. Er war von 1983 bis 2010 Abgeordneter des House of Commons und ist seit 2011 Mitglied des House of Lords.", "tgt_summary": null, "id": 2365976} {"src_title": "Cyclododecanon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Überreste des Bauwerks sind in Istanbul im Stadtteil Eminönü gelegen, in der Nähe des Stadtteils Cağaloğlu, an der Nordecke des Platzes vor der Hagia Sophia bei der Cisterna Basilica.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Beschreibung.", "content": "Als Kaiser Konstantin der Große die Stadt Byzantium zu seiner neuen Hauptstadt ausbaute (die er \"Nova Roma\" (\"Neues Rom\") nannte), ahmte er bewusst viele Institutionen des \"alten Rom\" nach. In diesem Zusammenhang ist auch das Milion zu sehen: Es hatte die Gestalt eines Tetrapylon gekrönt von einer Kuppel und wurde in der ersten \"Region\" der Stadt, nahe der alten Konstantinischen Mauer gebaut, ganz zu Beginn der Hauptachse der Stadt, der Mese (Μέση Οδός), die an diesem Punkt eine Kurve machte. Das neue Gebäude übte dieselbe Funktion aus wie das Milliarium Aureum in Rom: Es wurde als Nullpunkt aller Straßen, die in die europäischen Städte des Oströmischen Reichs führten, angesehen und an seinem Sockel waren die Entfernungen zu allen wichtigen Städten des Reiches angegeben. Das Monument befand sich direkt östlich des Augustaions und war viel komplexer als sein Gegenstück in Rom. Es kann als doppelter Triumphbogen, gekrönt von einer Kuppel, die von vier Bögen getragen wurde, angesehen werden. Das Milion war von den Statuen des Konstantin und seiner Mutter Helena gekrönt sowie von einem Kreuz zwischen beiden Statuen, das nach Osten zeigte. Eine Statue der \"Tyche\" der Stadt stand zwischen ihnen. Seit dem Beginn des sechsten Jahrhunderts wurde das Gebäude immer wichtiger für das kaiserliche Zeremoniell. Justinian I. fügte ihm eine Sonnenuhr hinzu, Justin II. schmückte den unteren Teil mit Statuen seiner Frau Sophia, seiner Tochter Arabia und seiner Nichte Helena. Das Monument war außerdem mit Reiterstandbildern von Trajan, Hadrian, Theodosius II. und einer bronzenen Quadriga des Helios geschmückt. Während der ersten Hälfte des achten Jahrhunderts wurden die Gewölbe des Gebäudes vom Kaiser Philippikos Bardanes und Anastasios II. mit Gemälden von vergangenen ökumenischen Konzilen verziert, aber während des Ikonoklasmus ließ Kaiser Konstantin V. sie mit Szenen aus dem Hippodrom übermalen. Während des Zeitalters der Komnenen war das Milion wegen seiner strategischen Lage in der Stadt Schauplatz von Kämpfen, wie z. B. dem zwischen Nikephoros III. und Alexios I., oder den zwischen kaiserlichen Truppen und der Kaiserin Maria von Antiochia, die von dieser Warte aus das Augustaion kontrollierte. Im Zeitraum zwischen 1268 und 1271, nach dem Ende des Lateinischen Kaiserreichs, wurde das Milion — zusammen mit dem Augustaion — Eigentum der Kirche Hagia Sophia. Nach der osmanischen Eroberung von Konstantinopel (1453) blieb das Gebäude bis zum Ende des 15. Jahrhunderts intakt. Es verschwand möglicherweise zu Beginn des sechzehnten Jahrhunderts im Zuge der Erweiterung des Valens-Aquädukts und der Errichtung des \"suterazi\" (türkisch: \"Wasserturm\", wörtlich \"Wasserleiter\"). In den Jahren 1967/68 konnte man bei Ausgrabungen das Fundament und ein Fragment (heute als Säule aufgestellt) des Milions freilegen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Milion () war Monument und Meilenstein in einem. Es wurde im frühen 4. Jahrhundert n. Chr. in Konstantinopel (heute Istanbul, Türkei) errichtet. Das Milion war der Ausgangspunkt aller Messungen für Meilensteine an Straßen, die zu den wichtigen Städten des Oströmischen Reiches führten, und hatte dieselbe Funktion wie das \"Milliarium Aureum\" von Rom. ", "tgt_summary": null, "id": 1228135} {"src_title": "Cur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Arten von \"Metanephrops\" besitzen einen für Zehnfußkrebse typischen Körperbau, untergliedert in die Tagmata Cephalothorax und Abdomen. Ihre Körpergrößen sind je nach Art unterschiedlich, sind aber im Vergleich zu anderen Gattungen der Familie der Hummerartigen relativ groß. Zur sicheren Unterscheidung zwischen \"Metanephrops\" und den Gattungen der Hummerartigen kann nicht ein Merkmal dienen, sondern die Kombination aus Folgendem: Die Exopoditen der zweiten Maxillipeden sind reduziert und besitzen kein Flagellum. Am dritten Maxilliped sind am hinteren Rand des Merus einige Dorne. An allen Schreitbeinpaaren befinden sich sowohl vereinzelt, als auch in Reihen stehende Haare. Bei Männchen ist das erste Paar der Schwimmbeine steif und besteht aus zwei unbeweglichen, verschmolzenen Segmenten. Der Exo- und Endopodit der Uropoden hat die gleiche Form wie die der \"Nephrops\"-Arten.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Arten von \"Metanephrops\" sind im Schelf an der Westküste des Pazifiks, im indischen Ozean und an der Westküste des Atlantiks verbreitet. Im östlichen und zentralen Pazifik und im Ostatlantik kommt \"Metanephrops\" nicht vor. Die Verbreitung reicht nördlich bis etwa 35°N bei Japan und südlich bis etwa 50°S bei Neuseeland. Krebse dieser Gattung sind in Tiefen von 50 bis 1.000 Meter zu finden, wobei die große Mehrheit der Beobachtungen aus Tiefen größer als 150 Meter stammt. Dort leben sie eher auf weichem Schlamm als auf Sand.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Richard Jenkins teilte 1972 die Gattung \"Nephrops\" auf und stellte bis auf den Kaisergranat alle Arten in die Gattung \"Metanephrops\", da sich viele Details unterscheiden. So besitzt \"Metanephrops\" am Rostrum nur einen statt drei seitliche Dorne, dorsolaterale Grate vom Rostrum verlaufen bis auf den Carapax und der antennale Dorn (antennal spine) ist größer. \"Nephrops\" hingegen besitzt am Carapax nur fünf in Längsrichtung verlaufende Grate, der Exopod der Antennen (antennal scale) ist schmal-lanzettlich und das erste Paar der Schreitbeine ist merklich ungleich. Obwohl alle Arten von \"Metanephrops\" zunächst der Gattung \"Nephrops\" zugerechnet wurden und viele morphologische Ähnlichkeiten bestehen, sind die Gattungen \"Metanephrops\" und \"Nephrops\" wohl keine Schwestertaxa. Es liegt somit eine Konvergenz vor. Die Gattung \"Metanephrops\" umfasst insgesamt 18 rezent und 3 fossil bekannte Arten. Aufgrund der geographischen und morphologischen Varietät innerhalb der Gattung wurde sie durch Jenkins in vier Gruppen wie folgt unterteilt: Die Gruppen sind wohl nicht ausreichend sicher voneinander zu unterscheiden, um sie als Untergattung zu definieren. Dennoch sind die \"Arafuensis\"-, \"Binghami\"- und \"Japonicus\"-Gruppe nach einer auf der Morphologie basierenden, phylogenetischen Untersuchung monophyletisch (vgl. Kladogramm).", "section_level": 1}], "src_summary": "Metanephrops ist eine meeresbewohnende Gattung der Zehnfußkrebse (Decapoda) aus der Familie der Hummerartigen (Nephropidae). Sie umfasst heute 18 Arten, die im Atlantik, Pazifik und im indischen Ozean verbreitet sind. Einige Arten werden befischt und sind somit von kommerziellem Interesse.", "tgt_summary": null, "id": 110383} {"src_title": "Tadeusz Adamowski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Zu Beginn des Films erwischt Karen ihren Mann Max mit der Nachbarin Rita im Bett. Verärgert verlässt sie das Haus und läuft mit einer Flasche Alkohol in der Hand fort. Draußen entdeckt sie einen Splitter eines Meteoriten, der auf der Erde niedergegangen ist. Sie hebt einen kleinen Teil des scheinbar leblosen Gesteins auf. Jedoch ermöglicht dies der außerirdischen Lebensform in dem Meteoriten, die Kontrolle über den Körper der Frau zu übernehmen. Die außerirdische Lebensform versucht nun im Körper von Karen die geheime Entwicklung eines Weltraumerkundungs-Satelliten zu verhindern. Um ihre Pläne umzusetzen, schenkt sie auch der Nachbarin Rita und Max’ Arbeitskollegin Carla eine Kette mit einem Meteoritensplitter. Carla hat gemeinsam mit Tom eigentlich ebenfalls den Auftrag, die Pläne für den Satelliten zu stehlen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Produziert wurde der Film von der Produktionsgesellschaft \"Retromedia Entertainment\". Er wurde ab Januar 2011 mehrfach zu festen Uhrzeiten und „on demand“ bei der Senderkette Cinemax ausgestrahlt. Die DVD erschien bereits am 6. April 2010.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Ken Pierce schreibt für \"PiercingMetal Musings\", dass der Film im Vergleich zu ähnlichen Filmen wie „Tarzeena“ oder „Super Ninja Doll“ wenig beeindruckt hinsichtlich von Sets und Kostümen. Jedoch lobt er die darstellerischen Leistungen von Heather Vandeven und Christine Nguyen. \"HK and Cult Film News\" lobt ebenso die Darsteller – neben Christine Nguyen auch Rebecca Love sowie die männlichen Schauspieler. Außerdem wird die Regie sowie die gute Qualität anbetracht des niedrigen Budgets herausgestellt. Auch \"Dr. Gore’s Movie Reviews\" und Mitch Lovell (\"The Video Vacuum\") haben Reviews zu diesem Film veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Housewives from Another World ist ein US-amerikanischer Erotikfilm des Regisseurs Fred Olen Ray unter dem Pseudonym Nicholas Medina, der 2010 als Fernsehproduktion für die Senderkette Cinemax gedreht wurde.", "tgt_summary": null, "id": 788027} {"src_title": "Timothy Clement-Jones, Baron Clement-Jones", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Eugui spielte zunächst bei seinem Heimatverein Bristol de Mercedes, mit dem er 1966 eine Meisterschaft gewann. 1966 wechselte er zu Club Nacional und unterschrieb dort schließlich seinen ersten Profivertrag. Mit den \"Bolsos\" gewann er 1969 die Meisterschaft. Seine nächste Karrierestation war der Club Atlético Cerro. Dort belegte er 1970 mit seinen Mitspielern den dritten Rang in der Primera División. Defensor Sporting, Nacional, und abermals Cerro werden als seine Arbeitgeber in jenem Zeitraum genannt. Über ein Engagement bei den Argentinos Juniors führte Euguis Weg Ende des Jahres 1971 nach Mexiko, wo er die nächsten sechs Jahre bei Deportivo Toluca unter Vertrag stand und in der Saison 1974/75 die Meisterschaft gewann. 1978 wechselte er zu den UANL Tigres, für die er bis 1980 spielte und mit denen er zum Abschluss seiner aktiven Laufbahn noch einmal die Finalspiele um die mexikanische Meisterschaft der Saison 1979/80 erreichte, aber gegen den Hauptstadtverein Cruz Azul (mit 0:1 und 3:3) unterlag.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Eugui kam auch in der uruguayischen Olympia-Nationalmannschaft im Rahmen der WM-Qualifikation zum Zuge.", "section_level": 2}, {"title": "Trainertätigkeit.", "content": "Seine Trainertätigkeit begann Eugui als einer der seinerzeit jüngsten Trainer im mexikanischen Fußball 35-jährig ausgerechnet beim CF Monterrey, dem Erzrivalen seines letzten Vereins Tigres. Auch danach trainierte Eugui häufig Mannschaften aus dem nördlichen Mexiko. Unter anderem beide Mannschaften aus der Grenzstadt Juárez, als diese jeweils in der ersten Liga spielten: zunächst (1990–1991) die Cobras und später (2008–2009) die Indios. Unter seiner Regie erreichte der Aufsteiger des Vorjahres (Indios) das Halbfinale der Clausura 2009 und schaltete auf dem Weg dorthin seinen Exverein und Vorjahresmeister Toluca aus. Abgesehen von der mit Real España errungenen honduranischen Vizemeisterschaft der Saison 1995/96 war dies sein bisher größter Erfolg als Trainer, dem am Ende der Saison 2011/12 der bisherige Tiefpunkt folgte, als die von ihm in der Clausura 2012 (Rückrunde) trainierte Mannschaft der Estudiantes Tecos in die zweite Liga absteigen musste.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Eugui ist mit der Mexikanerin Martha Ortiz verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Héctor Hugo Eugui (* 18. Februar 1947 in Mercedes, Departamento Soriano) ist ein uruguayischer Fußballtrainer und ehemaliger -spieler auf der Position des Stürmers.", "tgt_summary": null, "id": 1575288} {"src_title": "Qurban Hussain, Baron Hussain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die Violinsonaten op. 12 entstanden in den Jahren 1797 und 1798 und erschienen 1798 unter dem Titel \"Tre Sonate per il Clavicembalo o Forte-Piano con un Violino\" mit einer Widmung an Beethovens Lehrer Antonio Salieri.", "section_level": 1}, {"title": "Zur Musik.", "content": "In seinen Violinsonaten setzte Beethoven bei Wolfgang Amadeus Mozart an, der begonnen hatte, die Violine von einem bis dahin begleitenden zu einem gleichberechtigten Partner des Klaviers zu entwickeln. Beethoven folgt Mozarts Vorbild in Anzahl und Aufbau der Sätze. Beethovens Violinsonaten sind vom Dialog zwischen Klavier und Violine geprägt und schockierten das zeitgenössische Publikum, das bis dahin lediglich Unterhaltungsmusik gewohnt war, durch den Einsatz von Synkopen sowie eigenwillige Modulationen und Rhythmen.", "section_level": 1}, {"title": "1. Satz: Allegro con spirito.", "content": "Im Vergleich zu den Vorgängersonaten ist der Kopfsatz von op. 12,3 anspruchsvoller angelegt. Das Thema ist in drei Gruppen von jeweils vier Takten gegliedert. Während die ersten vier Takte metrisch unbestimmt sind, steht die zweite Viergruppe im 4/4-Tempo, woraufhin die letzten vier Takte die vier Anfangstakte variieren. Das zweite Thema ist durch einen Quartvorhalt gekennzeichnet. Ein kurz vor der Reprise erscheinendes Element führt Klavier und Violine im Unisono zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "2. Satz: Adagio con molt’espressione.", "content": "Das \"Adagio con molt’espressione\" ähnelt dem Mittelsatz von Beethovens Klaviersonate Nr. 4 Es-Dur op. 7 sowie dem des Streichtrio Nr. 3 in c-Moll op. 9, Nr. 3. Ferner greift Beethoven hier die Idee der Vorgängersonate auf, einen emotionalen Satz in den Mittelpunkt zu stellen. Die Begleitfigur des Klaviers lehnt sich an das C-Dur-Präludium aus Johann Sebastian Bachs \"Wohltemperiertem Klavier\" an.", "section_level": 2}, {"title": "3. Satz: Rondo. Allegro molto.", "content": "Der dritte Satz ist ein konventionelles Schlussrondo. Im Thema wird die auftaktige Quarte zur Quinte und Sexte gestreckt. Am Schluss des Satzes wird das Thema kontrapunktartig steigernd imitiert.", "section_level": 2}, {"title": "Wirkung.", "content": "In Bezug auf die Neuartigkeit der Musik bescheinigte die \"Allgemeine musikalische Zeitung\" dem Komponisten im Jahr 1799, dass er „einen eigenen Gang“ gehe und in den Sonaten op. 12 „keine Natur, kein Gesang“, stattdessen aber „Eine Sträubigkeit, für die man wenig Interesse fühlt“ und „ein Anhäufen von Schwierigkeit auf Schwierigkeit“ vorhanden seien. Demgegenüber verglich Robert Schumann im Jahr 1836 Beethoven mit einer „Himmelssonnenblume“, zu der sich „der Name Beethoven entfaltet“ habe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Violinsonate Nr. 3 in Es-Dur, Op. 12 Nr. 3 ist eine Sonate für Violine und Klavier von Ludwig van Beethoven.", "tgt_summary": null, "id": 172637} {"src_title": "Spannungsenergie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "John McFall besuchte die öffentlichen Schulen in Manteca und danach bis 1936 das \"Modesto Junior College\". Nach einem anschließenden Jurastudium an der University of California in Berkeley und seiner 1941 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Oakland in diesem Beruf zu arbeiten. Während des Zweiten Weltkrieges war er zwischen 1942 und 1946 Mitglied des \"Security Intelligence Corps\", einer im Nachrichtendienst arbeitenden Einheit. Nach dem Krieg praktizierte McFall in Manteca als Anwalt. Gleichzeitig schlug er als Mitglied der Demokratischen Partei eine politische Laufbahn ein. Zwischen 1948 und 1951 war er Mitglied im Gemeinderat und Bürgermeister von Manteca; von 1951 bis 1956 gehörte er der California State Assembly an. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1956 wurde McFall im elften Wahlbezirk von Kalifornien in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 1957 die Nachfolge von J. Leroy Johnson antrat. Nach zehn Wiederwahlen konnte er bis zu seinem Rücktritt am 31. Dezember 1978 fast elf Legislaturperioden im Kongress absolvieren. Seit 1963 vertrat er dort den 15. und seit 1975 den 14. Distrikt seines Staates. In seine Zeit als Kongressabgeordneter fielen unter anderem der Vietnamkrieg, das Ende der Bürgerrechtsbewegung und die Watergate-Affäre. McFall wurde in den Koreagate-Skandal verwickelt und dafür zusammen mit anderen Abgeordneten von der Kongressleitung abgemahnt. Da er im Jahr 1978 nicht bestätigt wurde, trat er am 31. Dezember 1978, vier Tage vor dem offiziellen Ende der Legislaturperiode, von seinem Mandat zurück. Nach dem Ende seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus zog sich John McFall aus der Politik zurück. Er starb am 7. März 2006 in Alexandria; mit seiner Frau Eveleyn hatte er vier Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Joseph McFall (* 20. Februar 1918 in Buffalo, New York; † 7. März 2006 in Alexandria, Virginia) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1957 und 1979 vertrat er den Bundesstaat Kalifornien im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1756694} {"src_title": "Archäologisches Museum Çorum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mythologie.", "content": "Mog Ruith soll nach einer Erzählung aus dem \"Leabhar Buidhe Lecain\" („Das gelbe Buch von Lecan“) und dem \"Leabhar Bhaile an Mhóta\" („Das Buch von Ballymote“) der blinde Sohn eines irischen Weisen (\"éces\") und einer kriegsgefangenen britannischen Sklavin (\"cumal\") sein. Nach einer Tradierung hat er im 1. Jahrhundert n. Chr. gelebt, nach einer anderen Sage („Die Belagerung von Knocklong“) zur Zeit von Hochkönig Cormac mac Airt im 3. Jahrhundert. Cormac versucht, die Provinz Munster zu erobern, die von König Fiachu Muillethan regiert wird. Er will durch die Anwendung von Magie gewinnen und lässt alle Gewässer austrocknen, worauf König Fiachu Mog Ruith um Hilfe bittet, der die Wasser wieder fließen lässt. Der Invasionsversuch schlägt daher fehl, Fiacha besiegt Cormac bei Knocklong und schenkt Mog Ruith große Ländereien im County Cork, das \"Mag Féne\". Mog Ruith wird jedoch auch als Zeitgenosse von Éber aus dem \"Lebor Gabála Érenn\" („Geschichte der Landnahme Irlands“), 2000 Jahre vorher, genannt. Eine weitere Überlieferung lässt ihn zur Zeit Jesu von Nazaret in Jerusalem leben. Die Zauberkunst lernt er einerseits bei irischen Druiden, andrerseits bei dem aus der (Apostelgeschichte) des Neuen Testaments bekannten samaritanischen Zauberer Simon Magus. Da Mog Ruith sich als einziger bereit erklärt, Johannes dem Täufer den Kopf abzuschlagen, bringt er durch diese Tat einen Fluch über Irland, das daraufhin von Kälte, Hungersnot und Krankheit heimgesucht wird. Mog Ruith baute in Jerusalem unter der Anleitung von Simon Magus eine Flugmaschine, \"roth rámach\", das „geruderte Rad“, was ebenfalls seinen Namen erklären könnte. Seine Tochter ist die zauberkundige Druidin Tlachtga, die von Simon Magus' drei Söhnen vergewaltigt und geschwängert wird. Nach ihrem Tod bei der Geburt der drei Kinder wird ein Hügel im County Meath, wo sich ihr Grab befinden soll, nach ihr benannt. Der Name Mog Ruith soll sich von einem König Roth mac Riguill ableiten und „Diener des Roth“ bedeuten; einer zweiten Deutung nach kommt es von \"Magus Rotarum\" („Rad-Zauberer“), als solcher soll er aus dem Lauf von Rädern weissagen können. Eine dritte Version „Sklave des Rades“ ist bisher unbelegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mog Ruith [], auch Mug Ruith oder Mogh Ruith, ist der Name einer Sagengestalt aus der keltischen Mythologie Irlands. Er soll ein zauberkundiger Druide gewesen sein. Seine Lebensdaten werden in den Überlieferungen unterschiedlich angegeben.", "tgt_summary": null, "id": 328606} {"src_title": "Orhan Delibaş", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "Jean Courteaux wuchs während Weltkrieg und deutscher Besetzung Frankreichs auf. Über seine frühen fußballerischen Aktivitäten ist wenig bekannt. Spätestens 1948 kam er zu Racing Paris, für den er aber zumindest in der Saison 1948/49 kein einziges Punktspiel in der Division 1 bestritt und auch im Landespokalwettbewerb nicht zum Einsatz gekommen war. Im Jahr darauf stellte Trainer Paul Baron Courteaux allerdings in gut der Hälfte der Ligapartien auf, und der Stürmer erzielte in nahezu jedem zweiten Spiel einen Treffer. Ebenso stand er, unter anderem an der Seite von Ernest Vaast und Albert Guðmundsson, in Racings Mannschaft, die im Pokalendspiel gegen Stade Reims allerdings trotz drückender Überlegenheit ihren Vorjahreserfolg nicht wiederholen konnte. Anschließend gab der Verein ihn an den OGC Nizza ab, bei dem Jean Courteaux seine erfolgreichsten Jahre verbrachte. Gleich in seiner ersten Saison an der Côte d’Azur gewannen die \"Aiglons\" – als „Jungadler“ werden die Spieler des OGCN bis ins 21. Jahrhundert bezeichnet – trotz zweier Trainerwechsel mitten in der Spielzeit den französischen Meistertitel. Der Angreifer hatte dazu in erheblichem Umfang beigetragen und platzierte sich am Saisonende unter sämtlichen Torjägern mit 27 Punktspieltreffern – nur ein Tor weniger als Roger Piantoni aus Nancy – auf dem zweiten Rang der Torschützenliste. Im Jahr darauf wiederholte Nizza den Erfolg in der Division 1, und dazu gewann Courteaux mit den Schwarz-Roten auch noch die Coupe de France. Im Endspiel blieb er zwar ohne eigenen Torerfolg, aber in den ersten vier Pokalrunden hatte er fünf Treffer erzielt. Durch den doppelten Erfolg sicherten die Aiglons sich als erst vierte Mannschaft im französischen Profifußball 1952 auch noch den Doublé. Neben Jean Courteaux standen in diesen beiden Saisons unter Trainer Numa Andoire unter anderem Spieler wie Marcel Domingo, Désiré Carré, Abdelaziz Ben Tifour, Antoine Bonifaci, Luis Carniglia, die beiden Schweden Pär Bengtsson und Lennart Samuelsson sowie ein luxemburgisches Nachwuchstalent namens Victor Nurenberg in der Elf aus Nizza. In die französische A-Nationalmannschaft wurde der Stoßstürmer in dieser Zeit vom Auswahlkomitee des Landesverbandes und dessen \"Sélectionneur\" Gaston Barreau aber nicht einberufen. Nach dem Doppelerfolg folgte für die Aiglons allerdings eine ganz schwache Saison 1952/53, in der die inzwischen von Mario Zatelli trainierte Mannschaft dem Abstieg nur um Haaresbreite entging. Daraufhin holte Absteiger Racing Paris Jean Courteaux 1953 in die Hauptstadt zurück, und in der zweiten Division fand der Stürmer, dem Trainer Auguste Jordan mit Stanislas Curyl und Thadée Cisowski zwei weitere treffsichere Angreifer zur Seite stellte, zu alter Torgefährlichkeit zurück. Seine 36 Punktspieltreffer verhalfen ihm zur Ligatorjägerkrone, und auch in den anschließenden Barrages, in denen Racing sich gegen den Lokalrivalen Stade Français den sofortigen Wiederaufstieg sicherte, war er zweimal erfolgreich. Doch anschließend holte der OGC Nizza ihn aus Paris zurück – eine Folge der in Frankreichs Profifußball bis Ende der 1960er Jahre geltenden Vertragsbedingungen, die Spielern nahezu jegliches Mitspracherecht bei Vereinswechseln verweigerten. Courteaux blieb dort nur eine Saison (1954/55), und obwohl er mit den Aiglons im Landespokal immerhin bis ins Halbfinale vorstieß, kam er in der Division 1 lediglich noch zu 14 Einsätzen, in denen er auch nur vier Treffer erzielte. In Nizzas Offensivreihe fand er neben Carniglia, Nurenberg, Antoine Cuissard, Just Fontaine und Joseph Ujlaki nur noch sporadisch seinen Platz. Daraufhin musste er nach Paris zurückkehren, allerdings nicht zum Racing Club, sondern zum Zweitdivisionär Stade Français, bei dem er wenigstens zu alter Torgefährlichkeit zurückfand und beispielsweise in einem Spiel im Pokal-Zweiunddreißigstelfinale beim AC Cambrai drei der vier Pariser Treffer erzielte. Von 1956 bis 1958 trug er die Farben des Cercle Athlétique Paris, einer Mannschaft, die seit knapp einem Jahrzehnt nur deshalb nicht in tiefere Ligen abgestiegen war, weil selbst ein Tabellenschlusslicht damals im professionellen Ligenbetrieb verbleiben durfte, solange es seine Lizenz behielt. Für CAP schoss Jean Courteaux in den beiden Saisons noch 23 Punktspieltreffer, aber der Verein beendete die Spielzeiten nur auf dem 19. beziehungsweise 18. Rang. 1958 folgte der Stürmer dem Ruf von Mario Zatelli, zu dem von ihm trainierten, ambitionierten Amateurklub CS La Voulte in der Nähe von Valence zu wechseln. Nachdem dort der Aufstieg misslang, beendete Courteaux 1959 seine Spielerkarriere, in der er im Profibereich durchschnittlich in mehr als jedem zweiten Spiel erfolgreich gewesen war: 60 Tore in 116 Begegnungen der ersten sowie 69 Tore in 113 Partien der zweiten Division. Über Courteaux' anschließendes Leben bietet die verwendete Literatur nahezu keine Angaben. Er hat als Trainer gearbeitet, unter anderem beim unterklassigen Stade Briochin (1962/63) und der AS Troyes-Savinienne (von 1963 bis mindestens 1965), die in diesen Spielzeiten allerdings ebenfalls nur im Amateurbereich vertreten war. 2003 ist Jean Courteaux, 76-jährig, gestorben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean Courteaux (* 6. November 1926 in Dammartin-sur-Tigeaux, Département Seine-et-Marne; † 11. August 2003) war ein französischer Fußballspieler und -trainer.", "tgt_summary": null, "id": 1389329} {"src_title": "Alex Konanykhin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Joon Wolfsberg besuchte seit dem 6. Lebensjahr die staatliche Musikschule in Erfurt. Dort erhielt sie Klavier-, Schlagzeug- und Gesangsunterricht. Das Gitarrenspiel erlernte sie autodidaktisch. Nach ihrem Abitur 2010 widmete sie sich ganz der musikalischen Karriere. Sie trat bereits zu dieser Zeit mit eigenen Songs als Straßenmusikerin auf.", "section_level": 2}, {"title": "Werdegang.", "content": "Im Alter von 15 Jahren begann sie 2007 eigene Songs zu schreiben. 2008 komponierte Joon Wolfsberg, damals noch unter ihrem Künstlernamen „Joon W.“. Im selben Jahr wurde der Musiker Will.i.am von den Black Eyed Peas auf sie aufmerksam. Seit 2010 schreibt sie ihre Songs gemeinsam mit ihrem Vater, dem Filmfotografen Joe (Joseph) Wolfsberg, welcher auch alle Alben produziert hat. 2011 nahm sie im Januar und Februar in Nashville im „Tracking Room Studio“ ihr Debütalbum \"Made In USA\" gemeinsam mit Dave Roe (letzter Bassist von Johnny Cash), Buddy Hyatt (Pianist bei Toto), Shawn Fichter (Schlagzeuger von Peter Frampton) auf. Am 1. April 2011 wurde davon zuerst eine digitale Version auf Downloadportalen wie iTunes oder Amazon zum Verkauf angeboten. Am 14. Mai 2011 wurde dann auch die physische Kopie für den Verkauf veröffentlicht. Die darauf enthaltene Single „Please“ erreichte unter anderem in der Schweiz Popularität und wird dort seit 2011 regelmäßig vom Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) bei Radio Swiss Pop gespielt. Das Album „Made in USA“ verteilte sich im Laufe des Jahres 2011 auch in der etablierten Musikszene von Los Angeles. Dadurch kam es zum Kontakt mit Brad Smith (Bass) und Christopher Thorn (Gitarre) von der US-Band Blind Melon und dem Schlagzeuger Dave Krusen (Gründungsmitglied von Pearl Jam), mit denen sie dann im Januar 2012 in Nashville im „Tracking Room Studio“ das Album \"Wonderland\" aufnahm. Die Financial Times Deutschland wählte am 3. Juni 2012 das \"Wonderland\"-Album zum Album der Woche und vergab die Höchstpunktzahl 5. Ende 2012 gründete Joon Wolfsberg ihre erste Band in Deutschland. Ab 2013 nahm sie mit den neuen Bandmitgliedern Toni Funk (Gitarre) und Michael Nowatzky (Schlagzeug) 3 weitere Alben auf. Der Rolling Stone wählte das Album \"The Deluxe Underdog\" auf Platz 9 der 52 schlechtesten Alben des zweiten Halbjahres 2014. Joon Wolfsberg ist Mitglied der „American Federation of Musicians“ (Nashville Musicians, AFM Local 257) und Mitglied der National Academy of Recording Arts and Sciences Los Angeles, welche jährlich den Grammy Award vergibt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Joon Wolfsberg (* 8. März 1992 in Köln) ist eine deutsche Singer-Songwriterin aus Erfurt sowie Namensgeberin und Gründerin der Band „Joon Wolfsberg“.", "tgt_summary": null, "id": 1906417} {"src_title": "Petraeus-Affäre", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Weibchen erreichen eine Körperlänge von ca. 100 bis 130 Millimetern, Männchen eine von etwa 70 bis 100, womit die Große Chinesen-Mantis ein größerer Vertreter der Fangschrecken ist. Die Vorderflügel sind braun gefärbt, sie zeigen ein grünes Costalfeld. Die Hinterflügel sind schwarz-transparent. Die Beine und auch die Fangbeine sind braun, sowie auch das Abdomen, das Halsschild und der Kopf. Es gibt jedoch auch teilweise oder einfarbig grüne Exemplare. Die Farbe kann bei den Nymphen zwischen verschiedenen Grün- und Brauntönen variieren. Die Innenseite der Fangarme und die Unterseite der Rückflügel verfügen über Augenflecken, die bei der Drohgebärde einem Angreifer entgegengehalten werden. Verglichen mit anderen Fangschrecken der Größe und der Familie ist die Große Chinesen-Mantis dank ihrer langen Beine und ihres schmalen Körpers ein schneller und agiler Läufer, der auf kurze Distanz auch zielgenau springen kann. Wie bei vielen Fangschrecken können die Männchen im Gegensatz zu den Weibchen zusätzlich fliegen.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Arten.", "content": "Eine sehr ähnliche Art ist die etwa gleich große und nah verwandte Japanische Riesenmantis (\"Tenodera aridifolia\"). Daneben sind in der Gattung \"Tenodera\" noch weitere ähnliche Arten wiederzufinden. Ein Beispiel ist \"Tenodera angustipennis\", die allerdings etwas kleiner als die anderen beiden Arten bleibt. Andere ähnliche Arten sind im Tribus \"Polyspilotini\" und darüber auch in der Unterfamilie \"Mantinae\" wiederzufinden.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Große Chinesen-Mantis war ursprünglich in Asien (Japan, China, Thailand und Mikronesien) beheimatet, wurde jedoch ca. 1895 nach Nordamerika eingeführt und ist in den östlichen USA weit verbreitet. Ebenso wurde die Fangschrecke in Australien eingeführt. Weitere eingeführte Arten der Gattung sind die Japanische Riesenmantis und \"Tenodera angustipennis\". Die Große Chinesen-Mantis ist ebenso im äußersten Süden von Ontario (Kanada), an den Ufern des Eriesees und des Ontariosees heimisch geworden. In höheren Breiten sind die durchschnittlichen Temperaturen für eine Ausbreitung der Fangschrecke zu niedrig. Die Große Chinesen-Mantis, eine der am weitesten verbreiteten Fangschrecken überhaupt, bewohnt eine große Vielzahl an Habitaten, wie Weiden, Wälder, Graslandschaften, die Nähe von Gewässern und auch Agrarflächen, was auch die Ausbreitung in den Gebieten begünstigt, wo die Art eingeführt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Große Chinesen-Mantis bewohnt höheres Gras, Felder und Büsche. Dort verhält sie sich wie viele Fangschrecken über längere Zeit regungslos und bleibt somit durch die Tarnung verdeckt. Die recht aggressive Große Chinesen-Mantis verteidigt sich wie viele Fangschrecken mittels einer Drohgebärde und notfalls mit den bedornten Fangarmen oder Bissen. Die Große Chinesen-Mantis ernährt sich überwiegend von anderen Arthropoden, jedoch auch von kleinen Wirbeltieren, wie kleineren Reptilien und Amphibien, Kolibris oder Mäusen usw. Darüber hinaus wurde die Art dabei beobachtet, auch wehrhafte Tiere, wie die Asiatische Riesenhornisse zu überwältigen. Außerdem existieren Sichtungen von Exemplaren der Großen Chinesen-Mantis, denen es gelingt, sowohl Raupen als auch ausgewachsene Schmetterlinge des Monarchfalters zu erbeuten, ohne sich von diesem abzuwenden. Um die von der Raupe durch Pflanzen aufgenommene und für die Fangschrecke schädlichen Giftstoffe zu umgehen, beißt die Große Chinesen-Mantis ein Loch in die Magenregion der Raupe und lässt den Verdauungstrakt dieser aus diesem Loch rausfallen. Dieser macht ca. 40 % der gesamten Raupe aus.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Nach 14 Tagen der Adulthäutung sind beide Geschlechter geschlechtsreif. Ein paarungswilliges Weibchen lockt das Männchen mittels von Pheromonen an, die vom Männchen bis zu einer Entfernung von bis zu 100 Metern wahrgenommen werden können. Das Männchen nähert sich vorsichtig dem Weibchen, welches durch Vorstrecken der Fangarme Paarungsbereitschaft signalisiert. Gelegentlich wird die Annäherung auch vom Weibchen frontal ausgeführt. Das Männchen springt oder fliegt nach der Signalisierung des Weibchens auf dessen Rücken. Die Paarung kann bis zu 16 Stunden dauern. Ist das Weibchen während der Paarung hungrig, beginnt es schon während der Paarung das Männchen zu fressen. Männchen bevorzugen aufgrund dessen genährte und darüber hinaus auch unbefruchtete Weibchen. Drei Wochen nach der Paarung wird die erste Oothek an abgestorbenen, aufrecht stehenden Stängeln abgelegt. Meist wird nur eine, gelegentlich jedoch weitere sieben bis neun Ootheken mit 50 bis 600 Eiern als Inhalt kommen im Abstand von zwei bis drei Wochen hinzu. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen meist 200 bis 400, im Durchschnitt 250 Nymphen. Nach dem Schlupf sind die Jungtiere sieben bis acht Millimeter groß und sehr hell. Die Art ist monovoltin, die Weibchen sterben nach der Eiablage. Die Tiere überwintern je nach dem im Verbreitungsgebiet herrschenden Klima im Ei. Die Jungtiere benötigen bis zum Erreichen des Adultstadiums acht Häutungen. Die Lebenserwartung der Großen Chinesen-Mantis kann sechs bis acht Monate betragen.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkung der Großen Chinesen-Mantis als Neozoon.", "content": "Die Große Chinesen-Mantis wurde hauptsächlich zur Bekämpfung von schädlichen Insekten eingeführt, die Auswirkungen des Neozoons auf die nordamerikanischen Ökosysteme ist jedoch umstritten, da sie nicht zwischen Schädlingen und anderen Insekten unterscheidet. Außerdem wird befürchtet, dass die Art der heimischen Fauna große Schäden zufügen kann, da sie bedingt durch ihre Größe ein für Fangschrecken vergleichsweise großes Beutespektrum aufweist. Die Große Chinesen-Mantis ist größer als jede in Nordamerika natürlich vorkommende Fangschrecke, womit sie auch als potentielle Gefahr für heimische Fangschreckenarten, etwa \"Stagmomantis carolina\" gesehen wird. Ferner wird angezweifelt, dass sich die Große Chinesen-Mantis überhaupt als Schädlingsbekämpfung für die zu bekämpfenden Tiere (etwa Schaben oder Schwammspinner) eignet, da viele dieser Tiere bedingt durch ihre unterschiedliche Lebensweise, Aktivitätszeit sowie Phänologie der Fangschrecke kaum begegnen. Weitere für den Zweck in Nordamerika eingeführte Fangschrecken sind die Europäische Gottesanbeterin (\"Mantis religiosa\") und \"Tenodera angustipennis\".", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Große Chinesen-Mantis wurde ursprünglich von Henri de Saussure als Unterart der Japanischen Riesenmantis (\"Tenodera aridifolia\") angesehen und als \"Tenodera aridifolia sinensis\" beschrieben. Heute wird sie jedoch als eigenständige Art angesehen. Sie wird innerhalb der Unterfamilie Mantinae zur Tribus Polyspilotini gezählt. Die heute fehlerhafte Bezeichnung \"Tenodera aridifolia sinensis\" wird immer noch häufig verwendet und es besteht ein Überprüfungsbedarf bei den Überlappungszonen mit der Schwesterart.", "section_level": 1}, {"title": "Terraristik.", "content": "Bedingt durch ihre Anpassungsfähigkeit ist die Große Chinesen-Mantis wenig anspruchsvoll, womit sie zu den leichter zu haltenden Fangschrecken zählt. In der deutschen Terraristik ist die Große Chinesen-Mantis dennoch vergleichsweise wenig vertreten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Große Chinesen-Mantis (\"Tenodera sinensis\") ist eine Fangschrecke aus der Familie der Mantidae. Sie war ursprünglich in Ostasien beheimatet und wurde ab dem 19. Jahrhundert in Teilen Nordamerikas überwiegend zum Zwecke der Biologischen Schädlingsbekämpfung eingeführt. Aufgrund der Auswirkung der eingeführten Art in diesen Gebieten ist dieses Verfahren bis heute umstritten.", "tgt_summary": null, "id": 1276242} {"src_title": "Puccinia monoica", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangssituation.", "content": "Der Unfall ereignete sich auf einer kurz zuvor elektrifizierten Bahnstrecke der West Jersey and Seashore Railroad, einer Tochtergesellschaft der Pennsylvania Railroad, kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof von Atlantic City. Die Eisenbahnstrecke querte dort auf einer Zugbrücke ein Gewässer, genannt „\"The Thoroughfare\"“, das dort etwa 10 Meter tief war. Die Brücke über das Gewässer war nach der Elektrifizierung auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft und erst am gleichen Tag in Betrieb genommen worden. Sie wurde beidseitig durch Signale gesichert, die erst dann „Fahrt frei“ zeigten, wenn sich die Brücke in waagrechter Position befand. Sie war bereits ohne Störung von einem Zug in westliche Richtung befahren worden. Aus westlicher Richtung fuhr nun gegen 14 Uhr 20 ein dreiteiliger Elektrotriebwagen aus Camden mit 87 Reisenden auf die Brücke zu. Die angetriebene Einheit schob den Zug. Die Türen der Wagen waren – wie üblich – verschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallhergang.", "content": "Die Brücke war für den Schiffsverkehr kurz geöffnet worden, um ein Boot passieren zu lassen, und dann wieder in waagrechte Position gebracht worden, damit sie von dem Zug aus Camden befahren werden konnte. Dieser fuhr mit einer Geschwindigkeit von etwa 60 km/h auf die Brücke. Entgegen der Signalisierung hatte sich die Brücke aber nicht ganz geschlossen, und das östliche Zugbrückensegment ragte noch etwas über das westliche. Dadurch entgleiste der Zug, rutschte etwa 50 Meter über die Schwellen und stürzte dann 5 Meter tief in „\"The Thoroughfare\"“. Die beiden ersten Wagen stürzten direkt ins Wasser, der schiebende Wagen verfing sich im Unterbau der Brücke und hing dort noch für kurze Zeit. Da die Türen verschlossen waren, war es für die eingeschlossenen Fahrgäste schwierig, die Wagen zu verlassen. Ein in dem letzten Wagen mitfahrender Bremser schloss sofort eine der hinteren Türen dieses Wagens auf und hielt sie auf. Hier konnte eine Reihe von Fahrgästen entkommen, während in den ersten beiden Wagen nur ein oder zwei Personen überlebten und alle anderen ertranken.", "section_level": 1}, {"title": "Untersuchung.", "content": "Die Untersuchung ergab, dass der aus östlicher Richtung kommende erste Zug bei seiner Überfahrt das leicht nach oben stehende Brückensegment, auf das er landseitig normal auffuhr, durch sein Gewicht an der Kontaktstelle mit dem westlichen Klappsegment in die richtige Lage gedrückt hatte und die Brücke deshalb ohne Probleme passieren konnte. Der Zug aus Camden dagegen war gegen das hochstehende östliche Brückensegment geprallt und deswegen entgleist. Die Untersuchung der Signalanlage ergab, dass sie ausschließlich auf die waagrechte Lage der Brückensegmente reagierte, aber keine Kontrolle dafür integriert war, dass diese auch wirklich bündig aneinander lagen.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Eine Folge des Unfalls war die erste Presseerklärung. Der Public-Relations-Experte Ivy Lee, der für die \"Pennsylvania Railroad\" arbeitete, überzeugte diese offensiv, mit einer Presseerklärung an die Vertreter der Zeitungen an der Unfallstelle heranzutreten. The New York Times druckte die Presseerklärung wortwörtlich am 30. Oktober 1906 ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei dem Eisenbahnunfall von Atlantic City 1906 entgleiste am 28. Oktober 1906 ein Zug auf einer Zugbrücke in Atlantic City, New Jersey, aufgrund eines technischen Fehlers an der Brücke. Der Zug stürzte von der Brücke. 53 Menschen ertranken.", "tgt_summary": null, "id": 1914134} {"src_title": "Joachim Friedrich von Blumenthal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Bereits König Philipp II. hatte in mehreren Feldzügen die im Nordosten, Norden und Nordwesten von Makedonien angrenzenden barbarischen Völker der Thraker und Illyrer besiegt und sie seiner Herrschaft unterworfen oder vertraglich ruhiggestellt. Für seinen 338 v. Chr. initiierten Asienfeldzug gegen Persien, den er als Hegemon des Hellenenbundes bestreiten wollte, musste Ruhe für das europäische Hinterland gewährleistet sein. Den Gesetzmäßigkeiten der Geschichte des antiken Griechenland folgend, brachte die Ermordung Philipps II. im Jahr 336 v. Chr. das von ihm geschaffene Bündnissystem ins Wanken. Nach seinem Herrschaftsantritt zog Alexander zunächst nach Korinth, wo er sich von den griechischen Poleis, darunter auch Theben und Athen, als neuer Hegemon bestätigen und der Gültigkeit der zwischenstaatlichen Verträge vergewissern ließ. In Korinth erfuhr er schließlich von den Abfallbewegungen der barbarischen Stämme, worauf er sofort nach Makedonien zurückkehrte und das Heer in Amphipolis einberief. Alexander gedachte den Feldzug so schnell wie möglich durchzuführen, um den Stämmen keine Organisationszeit zu lassen, weshalb dieser Feldzug nach einigen Historikern wie Alexander Demandt den Charakter eines antiken „Blitzkrieges“ aufwies.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Der einzige erhaltene detaillierte Bericht zum Balkanfeldzug wurde von Arrian (\"Anabasis\" 1, 1–5) verfasst, der nach eigener Aussage seine Informationen aus der Alexander-Vita des Ptolemaios schöpfte. Für Diodor (\"Bibliothéke historiké\" 17, 8, 1–2) war er nur in zwei Sätzen erwähnenswert.", "section_level": 1}, {"title": "Gegen die Thraker am Haimos.", "content": "Alexander zog im Frühjahr 335 v. Chr., sobald die Jahreszeit es erlaubte, seine Truppen in Amphipolis zusammen. Er gedachte nur junge noch weitgehend unerfahrene Krieger mitzuführen, die Altgedienten sollten zur Sicherung Makedoniens unter dem bewährten Reichsverweser Antipatros zurückbleiben. Die Heeresstärke für den Feldzug wird auf 15.000 oder 25.000 Infanteristen, sowie 5.000 Kavalleristen geschätzt. Alexander gedachte zuerst ostwärts gegen die Thraker zu ziehen. Der Zug marschierte zunächst nach Philippopolis (Plowdiw), sicherte dort den nah liegenden Berg Orbelos und erreichte den Fluss „Nessos“ (wohl der Nestos) überquerend die Ausläufer des Haimos (Balkangebirge). Dafür wurden nicht mehr als zehn Tage benötigt. Die Thraker hatten ihre Krieger jenseits des einzig gangbaren Passes über den Haimos positioniert, wohl den Schipkapass, an dem sie die Makedonen aufzuhalten gedachten. Auf der Passspitze hatten sie ihre Trosswagen aufgestellt, die allerdings nicht für eine Blockade gedacht waren, sondern gegen die in geschlossener Formation vormarschierenden Makedonen von dem Pass heruntergerollt werden sollten. Alexander hatte dies allerdings früh erkannt und seiner Phalanx die Öffnung ihrer Reihen befohlen, sobald die Wagen den Pass herunter stürzten. Diejenigen Krieger, die nicht rechtzeitig zur Seite ausweichen konnten, sollten sich auf den Boden werfen und sich unter ihre Schilde verkriechen, so dass die Wagen über sie hinwegrollen konnten. Laut Arrian ist bei diesem Manöver nicht ein Makedone umgekommen. Nachdem diese Gefahr überwunden war, stellte sich die Phalanx wieder in Formation auf und setzte ihren Vormarsch bergan fort. Während die Bogenschützen vor der Front marschierten und die wartenden Thraker mit einem Pfeilhagel eindeckten, hatte sich Alexander an der Spitze seiner Schildträger (\"hypaspistes\") an die linke Flanke der Phalanx gestellt. Als Makedonen und Thraker schließlich zum Nahkampf aufeinander trafen, konnte er von seiner Position aus die Flanke der Thraker aufrollen und sie somit schnell schlagen. Etwa 1.500 Thraker fielen im Kampf, mehr noch wurden samt ihren anwesenden Frauen und Kinder gefangen genommen, die in den Süden zum Sklavenverkauf deportiert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Gegen die Triballer am Lyginos.", "content": "Nachdem Alexander so den Übergang über den Haimos nach Norden erzwungen hatte, stellten sich ihm als Nächstes die Triballer. Deren König Syrmos hatte die Frauen und Kinder seines Volkes auf die Insel Peuke im Donaudelta evakuiert, auch er gedachte sich mit seinen Kriegern dorthin abzusetzen. Doch ein großer Heerhaufen floh an den Fluss Lyginos (Rossiza) direkt in den Marschweg der heranziehenden Makedonen. Um gegen diese bestehen zu können, zogen sich die Triballer in ein am Ufer gelegenes Waldgebiet zurück, in dem sie die Geschlossenheit der makedonischen Phalanx aufzuheben hofften. Alexander aber ließ sich und seine Phalanx nicht in den Wald locken und positionierte sie auf einer Ebene vor ihm, flankiert vom Gros der Hetairenreiterei unter Philotas zu ihrer Rechten und der Schwadronen des Herakleides und Sopolis zu ihrer Linken. Stattdessen schickte er seine Bogenschützen und Schleuderer voraus, die mit ihren Pfeilen und Steinen die Triballer zum Verlassen des Waldes provozieren sollten. Tatsächlich ging diese Taktik auf und die kaum gerüsteten und nur leicht bewaffneten Triballer ließen sich auf das Schlachtfeld locken, wo sie im anschließenden Kampf hoffnungslos unterlagen. Etwa 3.000 von ihnen wurden getötet, während bei den Makedonen lediglich 40 Infanteristen und 11 Kavalleristen gefallen waren.", "section_level": 2}, {"title": "Gegen die Geten am Istros.", "content": "Nach drei Marschtagen erreichten die Makedonen das Mündungsdelta des Istros (Donau), auf dessen Insel Peuke die restlichen Triballer, samt Familien und auch einige Thraker geflohen waren. Vor Ort ließ Alexander einige Schiffe aus Byzantion requirieren, die er mit Bogenschützen und schwerer Infanterie (\"pezhetairoi\") besetzen ließ. Mit ihnen steuerte er Peuke an; die ihm unterwegs in nur kleinen Booten entgegen fahrenden Triballer wurden schnell geschlagen. Auf eine Landung an der Insel verzichtete er letztlich dennoch, da sich dafür die Strömung als zu gefährlich erwies und die Landestellen zu stark befestigt waren. Außerdem hatte sich am Nordufer der Donau inzwischen der Stamm der Geten mit 10.000 Kriegern zu Fuß und 4.000 zu Pferd postiert, die zu schlagen für Alexander eine größere Herausforderung darstellte. Die auf Peuke geflohenen Triballer wurden so von einem Schicksal wie dem der Thraker verschont. Die Geten beobachteten die Bewegungen der Makedonen am Südufer genau und verhinderten somit deren Übergang. Nachdem aber Alexanders Aufklärer entlang des Flusslaufes eine günstige Stelle gefunden hatten, setzte er im Schutz der Nacht mit 4.000 Infanteristen und 1.400 Kavalleristen auf das Nordufer über. An der betreffenden Stelle schloss sich dem Ufer ein hoch gewachsenes Kornfeld an, in dem sich die Makedonen sofort versteckten. Um doch nicht erkannt zu werden mussten die Infanteristen ihre langen Lanzen (Sarissa) horizontal tragen und die Reiter von ihren Pferden absitzen. Die Geten bemerkten diese List erst, nachdem die Makedonen am folgenden Tag, zu einem Karree formiert, mit der Kavallerie zu ihrer Rechten das Kornfeld verließen. Trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit flohen die Geten auf diese Überraschung hin in ihre nah gelegenen Stadt und weil diese nur unzureichend befestigt war, luden sie dort ihre Frauen und Kinder auf die Pferde und flohen mit ihnen in die weiten Steppen der heutigen Ukraine. Alexander konnte somit die Getenstadt kampflos einnehmen, die er zerstören ließ. Den dort erbeuteten Geten-Tross überantwortete er seinen Offizieren Meleagros und Philippos, die ihn nach Makedonien transportieren sollten. Nach seinem Sieg empfing Alexander an der Donau die Abgesandten der unterlegenen Thraker, Triballer und Geten, die um Freundschaft baten und sich zu Gehorsam und Tribut verpflichteten. Die erste Phase des Feldzuges war damit erfolgreich abgeschlossen. Zum Dank seines Sieges opferte er anschließend Zeus und seinem mythologischen Ahn Herakles, wie auch Ister, für seinen unbeschadeten Übergang über ihren Fluss. Flussläufe, Meerengen oder Gewässer im Allgemeinen stellten in der Antike wichtige Grenzmarkierungen dar, mit deren Überquerung häufig unwiderrufliche Entscheidungen und Marksteine in der historischen Erinnerung in Verbindung gebracht wurden und werden. Man denke nur an die Übergänge des Caesar über den Ärmelkanal nach Britannien oder den Rhein nach Germanien, wie auch die Durchschreitung des Rubikon. Auch Alexander maß ihnen eine hohe Bedeutung bei, als Nachweise der von ihm erbrachten Leistungen, die historische wie auch mythologische Vorbilder übertreffen sollten. Vor und nach ihm konnte kein anderer makedonischer König, noch irgendein bedeutender Hellene überhaupt, am Nordufer der Donau eine kultische Handlung begehen und olympische Götter ehren. Später zog er in Asien über den Jaxartes (Syrdarja) um die Skythen zu besiegen und um an dessen Ufer die Stadt Alexandria Eschatē („die Äußerste, die Entfernteste“; heute Chudschand) zu gründen, dort wohin noch nicht einmal der Perserkönig Kyros II. gelangt war, dessen Grenzfestung Kyropolis noch etwas südlicher lag. Um den östlichen Ozean zu erreichen drang Alexander in Indien über den Indus hinaus bis zum Hyphasis (Beas) vor, einem der letzten Flussarme des Punjab, wo ihn allerdings sein Heer zur Umkehr zwang. Und doch hatte er dabei die Eroberungen des Dareios I. übertroffen, der nur bis zum Indus gekommen war, wie auch den mythischen Feldzug des griechischen Gottes Dionysos, für den Nysa westlich des Indus die Grenze seiner Weltfahrten markiert haben soll. Ebenso wie an der Donau, opferte Alexander später auch am Nil, am Jaxartes, am Hyphasis und an der Indusmündung und ließ Altäre errichten, als Zeugnisse seiner Taten, die bis in die entferntesten Gegenden der damals bekannten Welt reichten.", "section_level": 2}, {"title": "Gegen die Dardaner und Taulantier bei Pelion.", "content": "Bereits an der Donau hatte Alexander von der Erhebung der illyrischen Stämme der Dardaner und Taulantier erfahren, von denen erstere unter ihrem König Kleitos bereits die Grenzstadt Pelion eingenommen hatten, die als Einfallstor nach Makedonien bestens geeignet war. So schnell wie möglich marschierte Alexander entlang dem oberen Strymon (Struma) und durch das Tal des Axios (Vardar) Richtung Pelion, dabei das Land der ihm treu gebliebenen Stämme der Agrianen und Paionier, gelegen im heutigen Mazedonien, querend. Der ebenfalls rebellische Illyrerstamm der Autariaten (im heutigen Nordalbanien siedelnd) beabsichtigte die Makedonen auf ihrem Marsch zu überfallen, doch kam ihnen der Agrianenfürst Langaros zuvor, der sie schnell besiegte. Für diese Tat erhielt er die Freundschaft Alexanders und das Heiratsversprechen mit dessen Halbschwester Kynane, allerdings starb der Fürst kurz nachdem er in sein Stammesgebiet zurückgekehrt war. Vom Axios den Flusslauf des Erigon hinaufmarschierend erreichten die Makedonen schließlich, wahrscheinlich im späten Juli oder frühen August 335 v. Chr., am Zusammenfluss mit dem Eordaikos (Devoll) die Ebene vor der Stadt Pelion, die identisch mit dem heutigen albanischen Ort Poloskë ist, gelegen etwa sechzehn Kilometer östlich von Korça und etwas südlich von Bilisht nur unweit der Grenze zum modernen Griechenland. Die dort bereits wartenden Dardaner unter Kleitos hatten die strategisch wichtigen Bergkämme besetzt, welche die Stadt umgaben. Alexander griff sie dennoch an und trieb sie hinter die Stadtmauern zurück, die er mit seinem Heer fest umschloss. Nachdem sie die Dardaner aus ihren Stellungen verdrängt hatten, fanden die Makedonen dort eine Opferstätte, an der die Dardaner drei Knaben, drei Mädchen und drei schwarze Böcke für ihren Sieg geopfert hatten. Am Tag darauf trafen die Taulantier unter dem König Glaukias vor Pelion ein, die sofort jene Bergkämme besetzten, von denen die Dardaner tags zuvor noch vertrieben worden waren. Dadurch gerieten die Makedonen in eine strategisch nachteilige Position. Da sich die Dardaner in der Stadt vor ihnen und die Taulantier auf den Bergen in ihrem Rücken befanden, konnten sie von zwei Seiten aus bedrängt werden, sobald sie einen Angriff auf die Stadt wagten. In diesen Stellungen verharrten die Heere einstweilen, wobei sich vor allem für die Makedonen die Frage der Nahrungsmittelversorgung stellte. Alexander sandte deshalb seinen Reiteroffizier Philotas mit einem Teil der Kavallerie und der Trosswagen aus um in einer nah gelegenen fruchtbaren Tal-Ebene, wohl in der des heutigen Korça, neue Vorräte zu sichern. Dies wurde allerdings von Glaukias beobachtet, der mit seinen Kriegern Philotas folgte und diesen in dem Tal einschloss. Um Philotas zu retten zog Alexander ihm mit den Schildträgern, Bogenschützen, den agrianischen Hilfstruppen und 400 Berittenen hinterher, worauf Glaukias von einem Angriff auf Philotas absah und sich mit seinen Taulantiern wieder in die Bergstellungen um Pelion zurückzog. Vor die Stadt in das Feldlager zogen sich auch Alexander und Philotas zurück, ohne aber die dringend benötigten Vorräte geholt zu haben. Deshalb entschloss sich Alexander den Kampf um Pelion nun möglichst schnell zu entscheiden. So geräuschlos wie nur möglich ließ er seine Phalanx mit einer Breite von 100 und einer Tiefe von 120 Reihen Aufstellung beziehen, zu beiden Seiten flankiert von je 200 Reitern. Mit kurzen aber klar übermittelten Befehlen ließ er die Formation in langsamer Abfolge mehrere Manöver durchführen, deren drillgenaue Ausführung die Illyrer von der Stadtmauer wie auch von den Bergen hinab beobachten konnten. Anschließend führte er die Formation gegen den ersten Berg heran und befahl dabei seinen Kriegern ihre Sarissen gegen die Schilde zu schlagen und den Schlachtruf anzustimmen. Dies beeindruckte die dort positionierten Taulantier dermaßen, dass sie den Rückzug von dem Berg in das sichere Pelion antraten. Darauf führte Alexander seine persönliche Garde (\"agēma\") der Kavallerie und Infanterie gegen einen zweiten Berg, wo die Taulantier erstmals Widerstand leisteten, am Ende aber doch unterlagen. Die eroberten Berghänge wurden mit 2.000 Agrianen und Bogenschützen gesichert. Anschließend sollten die Berge auf der anderen Seite des Tals eingenommen werden, wozu jedoch der Eordaikos (Devoll) überquert werden musste. Alexander schickte zuerst 2.000 Schildträger als Sicherungstruppe voraus, auf denen die Phalanx folgen sollte. Darin erkannten die verbliebenen Taulantier eine Chance, die von ihren letzten Bergstellungen herabströmten und die Makedonen bei ihrem Flussübergang zur Schlacht stellten. Trotz dieses Ansturms setzte die makedonische Phalanx in strenger Geschlossenheit ihren Übergang fort. Der am diesseitigen Flussufer zurückgebliebene Alexander befahl die Aufstellung seiner Kriegsmaschinen (\"mēchanai\") am Ufer, welche der Phalanx mit ihren Geschossen Feuerschutz bieten sollten. Dies waren keine Katapultgeschütze für eine Belagerung, sondern eine frühe Art der Balliste, die für den zielgenauen Beschuss auf mehrere hundert Meter Distanz geeignet war. Dies stellt damit den ältesten bekannten Einsatz von Feldartillerie in der Kriegsgeschichte dar. Zusätzlich wurden die Bogenschützen in den Fluss beordert, die von dort aus weiteren Feuerschutz geben konnten. Auf diese Weise ist laut Arrian kein einziger Makedone bei der riskanten Flussüberquerung gefallen. Drei Tage danach standen sich Illyrer und Makedonen zum letzten Gefecht gegenüber. Kleitos hatte mit seinen Dardanern Pelion verlassen und sich mit den Taulantiern vereint, ihre Position hatten sie mit einem Palisadenwall gesichert. Alexander aber umging diesen Wall in einem Nachtangriff, in erneuter Durchschreitung des Flusses, mit seinen Schildträgern, Bogenschützen, Agrianen und zwei Abteilungen der \"pezhetairoi\" unter Perdikkas und Koinos und überfiel die überraschten Illyrer auf der anderen Seite. Diese waren den Makedonen gänzlich unterlegen und begannen sofort die Flucht über die Berge, für die sie ihre Waffen wegwerfen mussten. Kleitos floh zunächst noch einmal nach Pelion, brannte die Stadt nieder und setzte sich mit seinen verbliebenen Dardanern in das Land der Taulantier (um das heutige Tirana) ab. Ihren Tross mussten sie für die Makedonen als Beute zurückgelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Feldzugsende.", "content": "Wie Diodor bemerkte, hatte Alexander nach dem Sieg über die Illyrer alle an Makedonien angrenzenden Barbarenstämme seiner Herrschaft unterworfen. Tatsächlich sollte von dieser Seite aus während seiner langjährigen Abwesenheit in Asien keine Bedrohung für Makedonien mehr erwachsen. Zeitgenossen hatte dieser Feldzug vor allem wegen seiner schnellen Durchführung erstaunt, innerhalb weniger Wochen hatte Alexander jene wilden Stämme unterworfen, gegen die sein Vater jahrelang gekämpft hatte und gegen die seine Vorfahren gelegentlich gar unterlegen waren. Der damals erst einundzwanzigjährige König konnte bei dieser Gelegenheit erstmals gegenüber den Makedonen sein Feldherrentalent unter Beweis stellen, für einen König seiner Zeit eine unabdingbare Voraussetzung zur Herrschaft. Dabei hatte er eine schnelle Entschlusskraft, Risikobereitschaft und Übersicht auch in gefahrvollen Situationen an den Tag gelegt, Eigenschaften die für seinen berühmten Asienfeldzug charakteristisch wurden. Auch persönlich hatte er sich dabei nicht geschont, dem Führungsprinzip durch Vorbild im Kampf folgend, in dem er gegen die Illyrer zwei Mal verwundet wurde: Einmal durch einen Steinschlag auf den behelmten Kopf und ein weiteres Mal durch einen Keulenschlag in den Nacken. Noch im Feldlager vor dem zerstörten Pelion hatte Alexander von dem Abfall Thebens vom Hellenenbund erfahren, der von dem athenischen Politiker Demosthenes gefördert wurde, unter anderem mit der Behauptung, Alexander sei im Kampf gegen die Triballer gefallen. Um den drohenden Zusammenbruch der makedonischen Hegemonie zu verhindern, marschierte er innerhalb von zwölf Tagen mit seinem Heer von Pelion direkt nach Böotien, wo sich ihm die Thebaner zum Kampf stellten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Balkanfeldzug vom Frühjahr bis August 335 v. Chr. war das erste militärische Engagement des makedonischen Königs, Alexanders des Großen. Er hatte im Vorfeld des aufwendig geplanten Feldzugs gegen Persien die Unterwerfung barbarischer Stämme im heutigen Bulgarien, Rumänien, Mazedonien und Albanien zum Ziel und wurde erfolgreich beendet.", "tgt_summary": null, "id": 436912} {"src_title": "Kleines Jungfernkind", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Vor den Präsidentschaftswahlen 2010, deren erste Runde am 31. Oktober 2010 geplant war, stellte sich die Situation in der Elfenbeinküste gespannt dar. Die Wahl war ursprünglich für 2005 vorgesehen, wurde seitdem aber mehrfach verschoben. Im Land bestand eine faktische Teilung. Die Rebellen der Forces Nouvelles de Côte d’Ivoire (FN) hielten den Nordteil und Regierungstruppen beherrschten den Südteil der Elfenbeinküste. Die Teilung des Landes war das Ergebnis des zwischen 2002 und 2007 herrschenden Bürgerkrieges in der Elfenbeinküste, zu dessen Vorgeschichte wiederum der Ausschluss von Kandidaten und Wählern mit Migrationshintergrund aus den nördlichen Nachbarstaaten der Elfenbeinküste u. a. bei den Präsidentschaftswahlen in der Elfenbeinküste 1995 und 2000 gehört. Die ONUCI bestand seit 4. April 2004 war berechtigt zum Schutz der Zivilbevölkerung von der Waffe Gebrauch zu machen. Sie hatte ein Mandat zur Unterbindung der Feindseligkeiten und der Bewegung bewaffneter Verbände im Land. Danach folgten Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegrierung der Kämpfer, die Vernichtung aller Waffen sowie die Repatriierung und Wiederansiedlung der Zivilbevölkerung. Außerdem gehörte die Unterstützung durch humanitäre Hilfe, die Reorganisation staatlicher Verwaltung, die Organisation offener, freier, fairer und transparenter Wahlen, die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, die Einhaltung der Menschenrechte und die Zugänglichmachung von öffentlichen Informationen zu ihren Aufgaben.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Die Resolution bezog sich auf die in Resolution 1933 bekundete Absicht den Personalstand der ONUCI um 500 Mann zu erhöhen und auf die im Schreiben S/2010/485 des Generalsekretärs (damals Ban Ki-moon) vom 14. September 2010 vorgetragene Empfehlung einer Erweiterung von 8.650 auf 9.150 Kräfte. Der Sicherheitsrat nahm außerdem zur Kenntnis, dass der Sonderbeauftragte des Generalsekretärs Choi Young-jin am 24. September 2010 das endgültige Wählerverzeichnis für die Präsidentschaftswahlen genehmigte. Das Gremium folgte dem Vorschlag des Generalsekretärs und erhöhte den Personalbestand der ONUCI in den folgenden sechs Monaten von 8.650 auf 9.150 Mann. Die zusätzlichen Kräfte sollten sofort in Bewegung gesetzt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Resolution 1942 des UN-Sicherheitsrates ist eine Resolution, die der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in seiner 6393. Sitzung am 29. September 2010 einstimmig beschloss. Sie beschäftigt sich mit der Situation in der Elfenbeinküste und einer Erhöhung des Personalbestands der Opération des Nations Unies en Côte d’Ivoire (ONUCI) um zusätzliche 500 Militärs und Polizisten.", "tgt_summary": null, "id": 108062} {"src_title": "Oscar Fetrás", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Alle vier Verbände spielen eigene Meisterschaften aus und haben eine eigene Fußball-Nationalmannschaft, die unabhängig voneinander für Europameisterschaften und Weltmeisterschaften startberechtigt sind. Da das Internationale Olympische Komitee aber im Gegensatz zur FIFA und zur UEFA auf lediglich einer Mannschaft pro Teilnehmerland besteht, ist es für alle vier britischen Nationalmannschaften nicht möglich, an den Olympischen Spielen anzutreten. So wurde 1996 Brasilien anstelle von England nominiert und 2008 ermittelten Dänemark und Schweden den dritten europäischen Teilnehmer, nachdem England als drittbeste europäische Mannschaft bei der als Qualifikation dienenden Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2007 abgeschnitten hatte. Bei den dazwischenliegenden Spielen konnte sich keine britische Mannschaft qualifizieren.", "section_level": 1}, {"title": "Olympisches Fußballturnier 2012 in London.", "content": "Die Olympischen Spiele 2012 wurden in London ausgetragen, und es bildete sich auch in der Politik der Wunsch, dass das gastgebende Land, das sich als \"Mutterland des Fußballs\" betrachtet, bei diesem Turnier ebenfalls vertreten ist. Die vier Fußballverbände reagierten unterschiedlich auf diesen Vorschlag. Während England und Nordirland prinzipiell zustimmten, verhielt sich Wales eher ablehnend. Der schottische Fußballverband lehnte dagegen eine britische Profi-Mannschaft strikt ab und nahm nicht an den entsprechenden Beratungen teil. Man befürchtete, dass das Aufstellen einer britischen Nationalmannschaft den Sonderstatus der vier britischen Fußballverbände aufweichen könnte. Im Juni 2011 wurde schließlich entschieden, dass sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen eine britische Mannschaft antreten würde, die sich aus allen vier Verbänden zusammensetzen sollte. Zuvor hatte die FIFA versichert, dass eine Teilnahme am Olympischen Fußballturnier keine Auswirkung auf die Autonomie und Unabhängigkeit der vier britischen Verbände haben würde. Die Organisation der Mannschaft \"Team GB\" unterlag dem englischen Verband FA.", "section_level": 1}, {"title": "Kader.", "content": "Am 28. Juni wurde von Hope Powell, der Trainerin der englischen Fußballnationalmannschaft der Frauen der Kader für die Olympischen Spiele benannt. Sie griff dabei überwiegend auf Spielerinnen der englischen Nationalmannschaft zurück, die auch schon bei der Weltmeisterschaft 2007 und/oder 2011 zum Einsatz gekommen waren und auch über ihre Vereine internationale Erfahrung besaßen. Hinzu kamen drei schottische Spielerinnen, davon eine als Ersatz und die nordirische Torhüterin, die ebenfalls nur als Ersatz nominiert wurde. Aus Wales wurde keine Spielerin nominiert. Reservespielerinnen:", "section_level": 2}, {"title": "Spiele.", "content": "Für die Olympischen Spiele wurde das Vereinigte Königreich als Gruppenkopf der Gruppe E gesetzt und Brasilien, Kamerun und Neuseeland zugelost. Am 20. Juli 2012 bestritt die Mannschaft ein Testspiel gegen Schweden im Riverside Stadium in Middlesbrough (Endstand 0:0). Die drei Gruppenspiele konnte das Team GB ohne Gegentor gewinnen und zog damit als Gruppensieger ins Viertelfinale ein. Dort unterlag sie der kanadischen Mannschaft und schied ohne Medaille aus. Die Zuschauerzahl von 70.584 beim dritten Gruppenspiel ist die bis dato höchste Zuschauerzahl einer britischen Frauenmannschaft und war auch zunächst die höchste Zuschauerzahl bei einem Frauenfußballspiel im Vereinigten Königreich. Sie wurde im Endspiel zwischen den USA und Japan mit 80.203 aber noch übertroffen.", "section_level": 2}, {"title": "Olympisches Fußballturnier 2020 in Tokio.", "content": "Nachdem keine britische Mannschaft am Olympischen Fußballturnier 2016 in Rio de Janeiro teilnahm, obwohl die englische Mannschaft die beste europäische Mannschaft bei der WM 2015 war, haben sich die vier britischen Verbände darauf geeinigt, eine gemeinsame Frauen-Mannschaft zum Turnier nach Tokio zu schicken, sofern sich England dafür bei der WM 2019 qualifizieren würde. Da England als eine von drei europäischen Mannschaften das WM-Halbfinale erreichte, kann die britische Mannschaft in Tokio starten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine britische Fußballnationalmannschaft der Frauen existiert wegen der traditionellen Eigenständigkeit der Fußballverbände von England, Nordirland, Schottland sowie Wales regulär nicht, sie nahm jedoch als Great Britain women's Olympic football team bzw. Team GB an den Olympischen Spielen 2012 in London teil und vertrat damit das Vereinigte Königreich. Sie wird ferner bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio teilnehmen.", "tgt_summary": null, "id": 980208} {"src_title": "Love N’ Dancing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Autorschaft und Rezeption.", "content": "Im Titelblatt der Anfang 1770 erschienenen Ausgabe wurde als Autor Jean-Baptiste de Mirabaud (1675–1760), ein Mitglied der Académie française und als Verlagsort London genannt. Der Autor versuchte clandestin Mirabauds Urheberschaft dem Leser noch glaubwürdiger machen zu wollen, indem er eine biographische Skizze des nunmehr zehn Jahre verstorbenen Sekretärs der französischen Akademie beifügte und ein fingiertes Schriftenverzeichnis auflistete. Dieses Handeln wird verständlich, wenn man sich der Auswirkungen und möglichen Folgen der Zensur zur Zeit von Ludwig XVI. vergegenwärtigt. Der eigentliche Verfasser war der oben genannte Philosoph, Aufklärer und Enzyklopädist, der Ort seines Druckes lag in Holland bei dem Verleger Marc-Michel Rey. Die Tatsache, dass d’Holbach der Autor war, drang erst zwei Jahrzehnte später in den öffentlichen Diskurs. Von 1752 bis 1760 arbeitet Paul Henri Thiry d’Holbach hauptsächlich für die Encyclopédie; er übersetzt und redigiert weit über 400 Beiträge zu Themen aus der Mineralogie, der Bergbaukunde und der Chemie. Gleichzeitig sammelt Holbach Materialien zur Geistes- und Ideologiegeschichte, hauptsächlich aus französischen und englischen Quellen. Hieraus ergibt sich für das Jahrzehnt von 1760 bis 1770 die beeindruckende Zahl von über 35, wegen der strengen Zensur fast ausschließlich in Holland publizierten Werken. Charakteristische Titel sind etwa \"Das entschleierte Christentum\" (1761), \"Briefe an Eugenie\", oder \"Schutzmittel gegen die Vorurteile\" (1768), \"Der Geist des Judentums\" (1769). Das dritte Jahrzehnt seines Schaffens, von 1770 bis 1780 kulminiert mit seinen von der Nachwelt immer wieder stark beachteten Hauptwerken: \"Versuch über die Vorurteile\" (1770), \"System der Natur\" (1770, Band 1 und Band 2 vollständig im Internet), \"Der gesunde Menschenverstand\" (1772), \"Das Gesellschaftssystem, oder natürliche Grundsätze der Moral und der Politik\" (1773), \"Die universelle Moral, oder die Pflichten des Menschen, gegründet auf seiner Natur\" (1776). Jacques-André Naigeon verkehrte regelmäßig im Hause des Baron d’Holbach und war auch der \"Coterie holbachique\" assoziiert, als Sekretär redigierte und edierte er dessen Texte unter anderem auch die \"Système de la Nature\" und half so bei der clandestinen Verbreitung seiner Schriften. D’Holbach war um seine Sicherheit besorgt und deshalb gab er nie eigene handschriftliche Texte als Druckvorlage aus dem Haus. Das \"System der Natur\" war ein von der Obrigkeit geächtetes Werk, das aber schon im Jahre seiner Erstveröffentlichung eine dritte Auflage erlebte. Kreise des französischen Klerus erwirkten eine Verhandlung vor dem Parlement in Paris, vor dessen Vollversammlung der Generalstaatsanwalt Antoine-Louis Séguier, \"avocat général au Parlement de Paris\" eine Anklagerede hielt. In deren Folge es zu einer feierlichen Verbrennung des Buches am Samstag den 18. August 1770 kam. Eine Reihe von Büchern wurden veröffentlicht, um sein \"System der Natur\" zu widerlegen: Frédéric Samuel Ostervald einer der Teilhaber des Neuchâteler Verlagshauses, der Société typographique de Neuchâtel (STN) veröffentlichte im Jahre 1771 einen Raubdruck von des Systems der Natur, entgegen der Ächtung durch Pfarrkapitel und Staatsrat. Ostervald musste daraufhin von seinem Amt als Banneret zurücktreten. Im Jahre 1782 erhielt er aber wieder einen Sitz im Kleinen Rat, \"petit conseil\". Oder nahmen den Begriff der „Natur“ in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen: Friedrich II. von Preußen etwa wirft dem ihm unbekannten Autor des \"Système de la nature\" vor, dass der Autor mit seinem Werk über die Natur und Gott, die Moral und Religion sowie über die Staaten und Fürsten die Bahn menschlicher Erfahrung verlassen und gegen das Labyrinth der Systemphilosophie eingetauscht habe.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Das \"Système de la Nature\" kann man als ein grundlegendes Werk des philosophischen Materialismus betrachten. Die Natur wird so als eine sich selbstgeschaffene oder besser ungeschaffene – es gibt keinen absichtsvollen Schöpfer – konstante und ewige Summe von Materie und Bewegung aufgefasst, die sich ihrerseits ständig im Wandel befindet. Sie bildet ein geschlossenes System, das sowohl die Naturgesetze wie auch ewige Regeln der Moral umfassen soll. In diesem in zwei Teile gegliederten Werk wird eine Verbindung geschaffen zwischen den Gesetzmäßigkeiten der physischen und der menschlich-moralischen Welt. Zunächst werden die Charakteristiken der physischen Welt benannt um dann eine Überleitung zu den menschlichen Denken und seinen Voraussetzungen zu schaffen. Aus deren Résumé schließt sich dann auch die Kritik an den das originäre Denken beeinflussenden Ideologien und Religionen an. Die Natur bestimmt er als Der erste Teil mit seinen insgesamt siebzehn Kapiteln behandelt in den ersten fünf Kapitel die materielle Natur, das Objekt der physikalischen Naturerklärung, die dann folgenden Kapitel von der Natur des Menschen. Die Bewegung ist eine der Materie (oder verschiedenen Stoffen) innewohnende Eigenschaft. In der Natur gibt es nichts weiter als Materie, die sich bewegt und dabei in einer konsequenten Abfolge von Ursache und Wirkung eingebunden sei. Die menschlichen Begriffe von Ordnung und Unordnung entstehen nicht durch eine planende und regelnde Instanz. Der Mensch ist ein Produkt der Natur und dadurch an deren Gesetzmäßigkeiten gebunden, seine \"Menschennatur\". Auf diese Natur müssen sowohl individuelle Tugend wie gesellschaftliche Moral gebunden sein. Für D’Holbach gab es keinen Dualismus, also einen Gegensatz zwischen Materie versus Geist oder Seele versus Körper, vielmehr war er einem konsequenten Monismus verpflichtet. Der Mensch besitzt Sinnesorgane, die letztlich seine geistige Natur bestimmen. Materie wird empiristisch bestimmt, als das, was die Sinne affizieren kann. D’Holbach entwickelte ein System eines sensualistischen, monistischen Materialismus. Somit gibt es keine angeborenen Ideen noch angeborene Instinkte, und auch keinen apriorischen Zugang zu Natur- oder Moralgesetzen. Sinnliche Wahrnehmungen, Gewohnheiten und Erziehung bestimmen seine geistige Natur. D’Holbachs Position ist somit im doppelten Sinne deterministisch in letzter Instanz haben die Prinzipien der Newtonschen Mechanik universelle Geltung für das gesamte physische Geschehen, aber auch für die Menschen in ihrer physischen, den Naturgesetzen unterworfenen Leiblichkeit. D’Holbach erklärt daher Willensfreiheit für eine Illusion. Tatsächlich wird der Mensch von Interessen bewegt, diesen folgt sein Handeln. Moralisch relevant ist daher vor allem eine Aufklärung über die natürlichen Interessen, die jedes Individuum besitzt und der Einsatz des Wissens zu ihrer konfliktfreien Verwirklichung. Die intellektuellen Fähigkeiten und Prozesse wären nach d’Holbach Modi des menschlichen Körpers, d. h. bestimmte Seinsweisen oder Wirkungsweisen, die sich funktional aus der Anatomie ergeben. Dies gelte es nur zu analysieren. Eine der grundlegenden Fähigkeiten des Menschen ist das Gefühl. Grundsätzlich leitet er alle intellektuellen und in der Folge auch die moralischen Fähigkeiten aus der Erregbarkeit für die Eindrücke der Außenwelt ab. Als Sinne bezeichnet er die Organe des Körpers, mittels derer das Gehirn, auch ein inneres Organ, modifiziert wird. Die Modifikationen nennt er Empfindungen, Wahrnehmungen, Ideen. In d’Holbachs Ethik werden als zentrale Interessen die Selbsterhaltung, das Glück des Einzelnen, das Eigeninteresse und der Nutzen auf der Grundlage von physikalischen Gesetzmäßigkeiten in einen systematischen Zusammenhang gebracht. In diesen philosophischen Konstrukten bleibt für religiös bestimmte Erwartungen der Menschen kein Raum. Und aus den sich daraus ableitenden moralischen Konsequenzen leiten sich unrealistische Erwartungen und Forderungen ab. Indem die Naturwissenschaft dem Menschen nunmehr diese Erkenntnis vermittelt, versetzt sie ihn in den Stand, sein Glück in der Gegenwart anzustreben und zwar, indem er es ohne Opferung seiner eigenen Interessen in der Gesellschaft sucht. Der Glaube an Gott hingegen stammt aus einer Furcht des Menschen gegenüber der Natur und deren Gesetzmäßigkeiten und ist das Zeichen des nicht aufgeklärten Menschen. Aufklärung, also die Einsicht in die Bedingungen der physischen Welt, führten zu akzeptablen Gesetzen und Erziehung und würden die Menschen aus der Dunkelheit von Ideologien, Religionen und deren Institutionen wie Kirche und Despoten befreien. D’Holbach wies einen hohen Kenntnisstand und Bildung über diese Themen auf. So versuchte er, seine Philosophie im Einklang mit den bekannten Tatsachen der Natur und der wissenschaftlichen Erkenntnis seiner Zeit zu entwickeln und zitiert beispielsweise die Experimente von John Needham als Beweis dafür, dass das Leben sich eigenständig habe entwickeln können, ohne etwa dem Eingreifen einer Gottheit.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Das Werk gliedert sich in zwei Teile, der Erste in siebzehn, der Zweite in vierzehn Kapiteln.", "section_level": 1}, {"title": "Wertschätzung im deutschsprachigen Raum.", "content": "In seiner autobiographischen Erzählung \"Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit\" schrieb Johann Wolfgang von Goethe auch über d’Holbach \"System der Natur\": Goethe hatte d’Holbach \"System der Natur\" im Jahre 1771 in Straßburg zu lesen begonnen, brachte sie aber nicht zu Ende.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das System der Natur oder Système de la Nature ou Des Loix du Monde Physique et du Monde Moral oder in der ausführlichen deutschen Übersetzung das \"System der Natur oder von den Gesetzen der Physischen und Moralischen Welt\" ist ein Werk des Aufklärers und Enzyklopädisten Paul Henri Thiry d’Holbach, das zuerst 1770 erschien. Denis Diderot nahm an der stilistischen Überarbeitung des Manuskripts teil. ", "tgt_summary": null, "id": 1026537} {"src_title": "Probabilistic Signature Scheme", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Madison liegt im nordöstlichen Vorortbereich von St. Louis am Mississippi, der die Grenze zum Bundesstaat Missouri bildet. Madison liegt auf 38°40′57′′ nördlicher Breite sowie 90°09′25′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 45 km2, die sich auf 38 km2 Land- sowie 7 km2 Wasserfläche verteilen. Auf Höhe der Stadt Madison ist der Mississippi nicht schiffbar, sodass die Flussschifffahrt diesen Abschnitt über den \"Chain of Rocks Canal\" überwindet. Hier befindet sich mit Chain of Rocks Lock auch die unterste und letzte Schleuse am oberen Mississippi und die einzige unterhalb der Mündung des Missouri. Die unter Denkmalschutz stehende Chain of Rocks Bridge führt über den parallel verlaufenden Mississippi. Seit die New Chain of Rocks Bridge fertiggestellt wurde, ist die alte Brücke für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt und nur noch für Fußgänger und Radfahrer passierbar. Im Nordosten grenzt das Stadtgebiet an den Horseshoe Lake State Park, der an einem heute nicht mehr mit dem Mississippi verbundenen Altarm liegt. Die Stadt Madison liegt in der Venice, der Nameoki und der Chouteau Township des Madison County sowie der Canteen und der Stites Township des St. Clair County. Benachbarte Orte von Madison sind Granite City (am nördlichen Stadtrand), Fairmont City (am östlichen Stadtrand), Washington Park (11 km südöstlich), Brooklyn (am südwestlichen Stadtrand), Venice (am westlichen Stadtrand). Auf dem gegenüberliegende Mississippiufer liegen in Nordwesten die Orte Glasgow Village und Bellefontaine Neighbors. Weiter südlich schließt sich das Stadtgebiet von St. Louis an, dessen Zentrum 10,1 km südwestlich liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Entlang des südöstlichen Stadtrandes verlaufen auf einer gemeinsamen Strecke die Interstates 55 und 70. Entlang des Mississippi verläuft die hier den Illinois-Abschnitt der Great River Road bildende Illinois State Route 3. Im Stadtgebiet von Madison treffen ferner die Illinois State Routes 111 und 203 zusammen. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete teils unbefestigte Fahrwege sowie innerstädtische Straßen. Im Stadtgebiet von Madison verlaufen mehrere Eisenbahnlinien von Union Pacific Railroad und Norfolk Southern Railway zusammen, die von hier nach St. Louis führen. Der St. Louis Downtown Airport liegt 17 km südlich, der größere Lambert-Saint Louis International Airport liegt 23,7 km nordwestlich von Madison.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Madison 3891 Menschen in 1573 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 102,4 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1573 Haushalten lebten statistisch je 2,45 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 39,7 Prozent Weißen, 55,5 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,2 Prozent Asiaten sowie 1,6 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,7 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 3,5 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 27,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 61,0 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 11,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,8 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 29.896 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.311 USD. 26,6 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Madison ist eine Stadt (mit dem Status „City“) im Madison County und zu einem kleineren Teil im St. Clair County im Westen des US-amerikanischen Bundesstaates Illinois. Im Jahr 2010 hatte Madison 3891 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 801893} {"src_title": "Gloria Holden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Ausbildung.", "content": "Mark Carney wurde in Fort Smith, in den Northwest Territories geboren. Sein Vater Bob war Schuldirektor, später Professor für Lehramt an der University of Alberta in Edmonton. Dies führte dazu, dass die Familie und Mark Carney mit sechs Jahren umziehen musste. Carney hat einen älteren Bruder Sean, einen jüngeren Bruder Brian und eine Schwester, Brena. Carneys Mutter war Grundschullehrerin, bevor sie schwanger wurde. Carney und seine beiden Brüder studierten an der Harvard University. Carney beendete sein Studium in Harvard mit dem Bachelor in Ökonomie im Jahre 1988. Später ging er an das Nuffield College in Oxford, wo er seinen Masterabschluss in Ökonomie 1993 und seinen Doktor in Ökonomie 1995 erlangte.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "Carney begann seine Karriere bei Goldman Sachs, wo er dreizehn Jahre beschäftigt war. Er war für das Unternehmen in den Niederlassungen London, Tokyo, New York und Toronto tätig. Er war Vizevorsitzender der Abteilung für Länderrisiko, Executive Director Emerging Debt Capital Markets und Managing Director im Investment Banking. Zwischen 2004 und 2007 war er Senior Associate Deputy Minister und G7 stellvertretender Geschäftsführer des Department of Finance Canada. Dort war er unter Jim Flaherty und Ralph Goodale angestellt. Vom 1. Februar 2008 bis zum 3. Juni 2013 führte er die Geschäfte der Bank of Canada (sein Nachfolger wurde Stephen Poloz). Für seine Handhabung der Finanzkrise 2008 wurde er gelobt. Am 3. Juni 2013 wurde er bei der Kanadischen Zentralbank von Stephen Poloz abgelöst. Mit Wirkung zum 1. Juli 2013 wurde er Governor der Bank of England als Nachfolger von Sir Mervyn Allister King. Im Jahr 2016 nannte Carney den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs das „größte Risiko für Großbritanniens finanzielle Stabilität“. Diese und andere kritische Äußerungen zum EU-Austritt machten ihn bei „Brexit“-Befürwortern unbeliebt. Jacob Rees-Mogg charakterisierte ihn in einem Interview vom 28. November 2018 als einen „gescheiterten zweitklassigen kanadischen Politiker“, der schon vielfach unzutreffende Voraussagen gemacht habe. Carneys Amtszeit endete am 15. März 2020, sein Nachfolger wurde Andrew Bailey", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Er heiratete 1994 Diana Fox. Das Paar hat vier Töchter und lebt in Ottawa.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "2009 wurde Carney von der Wirtschaftszeitung \"Financial Times\" im Artikel \"Fifty who will frame a way forward\" in der Rubrik \"Zentralbänker\" als Gestalter der Zukunft bezeichnet. 2010 wurde er vom Nachrichtenmagazin \"Time\" in der jährlich erscheinenden Liste \"Time 100\" als eine der einhundert einflussreichsten Persönlichkeiten aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mark Joseph Carney (* 16. März 1965 in Fort Smith) ist ein kanadischer Bankmanager. Von 2013 bis 2020 war er Gouverneur der Bank of England und der erste Ausländer auf diesem Posten in der 319-jährigen Geschichte der englischen Zentralbank. Zuvor war er von 2008 bis 2013 Gouverneur der Bank of Canada und wurde durch die Abwehr der Finanzkrise ab 2007 bekannt, die Kanada im Vergleich zu anderen Ländern ohne größere negative Folgen überstand. ", "tgt_summary": null, "id": 1406976} {"src_title": "Jonathan Marland, Baron Marland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Militärische Laufbahn.", "content": "Gino Birindelli erlangte das Abitur an einer Piaristen-Schule in Florenz. Im Oktober 1925 trat er in die Accademia Navale ein, die er 1930 mit dem Rang eines \"Guardiamarina\" (Leutnant zur See) verließ und auf dem Kreuzer \"Ancona\" einschiffte. Im weiteren Verlauf diente er auf dem Schlachtschiff \"Andrea Doria\", den Zerstörern \"Quintino Sella\" und \"Confienza\" sowie auf den Unterseebooten \"Santorre Santarosa\" und \"Naiade\". 1931 wurde er zum Oberleutnant zur See, 1935 zum Kapitänleutnant befördert. 1937 schloss er ein Ingenieurstudium an der Universität Pisa ab. In der Folge wurde ihm das Kommando über die U-Boote \"Foca\", \"Millelire\", \"Dessiè\" und \"Rubino\" übergeben. Ab April 1939 hatte er das Kommando über eine U-Boot-Gruppe in Tobruk. Ab September 1939 wurde er in der Mündung des Serchio bei La Spezia zum Kampfschwimmer der Decima Flottiglia MAS ausgebildet, wobei er sich einen Lungenschaden zuzog. Unter Benito Mussolini trat Italien am 10. Juni 1940 auf Seiten Hitler-Deutschlands in den Zweiten Weltkrieg gegen das Vereinigte Königreich und Frankreich ein. Am 12. August 1940 stach das U-Boot \"Iride\" unter dem Kommando von Francesco Brunetti in La Spezia mit drei SLC-Torpedos in See. Am 21. August 1940 traf es in der Bucht vor Menelaus Portus auf das Torpedoboot \"Calipso\", das neun Taucher, darunter Birinedelli, an Bord brachte. Kurz danach wurde \"Iride\" durch einen Torpedo einer Fairey Swordfish versenkt. Die Besatzung der \"Iride\" wurde vom Torpedoboot \"Calipso\" und von dem Versorgungsschiff \"Monte Gargano\" gerettet. Am 9. September 1940 begann die italienische Invasion Ägyptens von Italienisch-Libyen aus. Am 24. September 1940 verließ das U-Boot \"Scirè\" unter dem Kommando von Junio Valerio Borghese La Spezia für eine Mission gegen die Royal Navy vor Gibraltar. Am 30. Oktober 1940 verließen drei Zweimann-SLC-Torpedos vor der Mündung des Río Guadarranque die \"Scirè\" und griffen britische Schiffe vor Gibraltar an. Probleme mit der Luftversorgung und dem Torpedo führten zum Abbruch des Einsatzes und zur Gefangennahme der italienischen Kampfschwimmer. Trotzdem erhielt Birindelli die Tapferkeitsmedaille in Gold. Nach dem Waffenstillstand von Cassibile wurde Birindelli aus der Gefangenschaft entlassen. Ab Dezember 1943 nahm er auf Seiten der Alliierten am Krieg teil, zunächst als Korvettenkapitän, ab 1944 als Fregattenkapitän. Er kam mit leichten Einheiten vor der Küste von Albanien und Jugoslawien zum Einsatz. Gegen Kriegsende diente er als Bataillonskommandeur im San-Marco-Regiment, anschließend wurde er stellvertretender Kommandant des Schlachtschiffs \"RN Italia\" (ex \"RN Littorio\"), welches entsprechend der Waffenstillstandsbedingungen mit dem Schwesterschiff \"RN Vittorio Veneto\" samt Besatzungen bis 1946 im großen Bittersee interniert war. Nach dem Krieg war er am Wiederaufbau der italienischen Kampfschwimmereinheit beteiligt. Er führte ein Korvetten- und ein Torpedobootgeschwader. Birindelli wurde im Januar 1952 zum Kapitän zur See befördert und absolvierte die Admiralstabsausbildung in Livorno. Im Juli 1954 wurde er Kommandeur des Kampfschwimmerverbandes in Varignano bei La Spezia, dann Kommandant des Schulschiffs \"Montecuccoli\", mit dem er vom 1. September 1956 bis zum 1. März 1957 den Globus umfuhr. Danach wurde Birindelli stellvertretender Chef des Stabes im Flottenkommando in Santa Rosa bei Rom. Mit seiner Beförderung zum Konteradmiral (\"Rear Adminar Lower Half\") im Dezember 1959 wurde er zur Führungsakademie der Streitkräfte (\"Centro Alti Studi Militari\") versetzt. Danach diente er als Vertreter der Alliierten Seestreitkräfte im Mittelmeer beim Kommando der Alliierten Land- und Luftstreitkräfte in Südeuropa. Es folgte eine Verwendung im Generalstab der italienischen Streitkräfte. In den weiteren Admiralsdienstgraden führte Birindelli die 1. Division der Flotte, die Personalabteilung der Marine und das Flottenkommando. Im Februar 1970 klagte Birindelli als Befehlshaber der Flotte bei einer Pressekonferenz über die Krise der italienischen Marine und nahm Mitglieder des parlamentarischen Verteidigungsausschusses im Maschinenraum des Flaggschiffes \"Giuseppe Garibaldi\" auf eine vierstündige Rundfahrt bei Windstärke zwei bis drei mit. Diese Aktion (es handelte sich um Freiheitsberaubung) trug zur Verabschiedung des Flottengesetzes von 1975 bei, das eine umfassende Modernisierung der Marine einleitete. Vom 21. Oktober 1970 bis 23. März 1972 hatte er das Kommando der Alliierten Seestreitkräfte Südeuropa. Das Hauptquartier befand sich auf einer britischen Militärbasis auf Malta. Als Dom Mintoff 1971 zum Ministerpräsidenten von Malta gewählt worden war, wurde Birindelli am 25. Juni 1971 zur Persona non grata auf Malta erklärt. Im Dezember 1973 wurde er im Rang eines Vizeadmirals in den Ruhestand versetzt.", "section_level": 1}, {"title": "In der Politik.", "content": "Von 1972 bis 1976 saß Birindelli als Abgeordneter der neofaschistischen Partei Movimento Sociale Italiano- Destra Nazionale für den Wahlkreis Florenz in der Camera dei deputati. Als sich die MSI-Parlamentsfraktion am 28. Juni 1974 nach verschiedenen Querelen spaltete, schloss er sich dem Gruppo Misto an, dessen Vorstand aus Luigi Silvestro Anderlini, Roland Riz und Hans Benedikter bestand. Im Parlament war Birindelli Mitglied der Ausschüsse für Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung. 1977 gründete er die gemäßigtere konservative Partei \"Democrazia Nazionale\", die bis 1979 bestand. Vom 7. Juli 1973 bis 14. März 1974 war Ugo La Malfa Finanzminister in der Regierung von Mariano Rumor und Parteisekretär des Partito Repubblicano Italiano. Michele Sindona beantragte beim Finanzminister für \"FINAMBRO\" eine Kapitalerhöhung und damit eine Erhöhung der Ausfallbürgschaft. La Malfa verweigerte beides und trat im 14. März 1974 im Streit über die Steuerpolitik mit dem Haushaltsminister aus der Regierung aus, woran die Regierung Mariano Rumor zerbrach. 1975 wurde La Malfa Vorsitzender des Partito Repubblicano Italiano. Licio Gelli führte Birindelli unter der Karteikartennummer 1670 als Mitglied der Geheimloge Propaganda Due. Es entstand der Verdacht, dass das Auseinanderbrechen der MSI-Fraktion unter Birindelli Teil einer Drohkulisse gegen die Democrazia Cristiana war, der so ein Wettbewerber im konservativen Lager entstand, um ein gefälliges Verhalten des Finanzministers gegenüber \"FINAMBRO\" zu erreichen. Im November 1974 gründete er die \"Unione Nazionale Italiana\" (UNI).", "section_level": 1}], "src_summary": "Gino Birindelli (* 19. Januar 1911 in Pescia; † 2. August 2008 in Rom) war ein italienischer NATO-Admiral und neofaschistischer Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 661329} {"src_title": "Charles H. Henry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Hernández bestritt ihre ersten internationalen Titelkämpfe bei den Panamerikanischen Spielen 2011 in Guadalajara. In der Gewichtsklasse über 67 Kilogramm erreichte sie das Finale und feierte nach einem Sieg gegen die Puerto-Ricanerin Nikki Martínez ihren ersten Titelgewinn. Beim panamerikanischen Olympiaqualifikationswettbewerb in Santiago de Querétaro gewann Hernández im Schwergewicht über 67 Kilogramm den entscheidenden Kampf um den dritten Platz gegen die Dominikanerin Deysy Montes de Oca und sicherte sich so die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London. Dort unterlag sie im Kampf um die Bronzemedaille der Mexikanerin María Espinoza mit 2:4 Punkten. Bei den Weltmeisterschaften 2013 im mexikanischen Puebla erreichte Hernández mit dem Gewinn der Goldmedaille ihren bisher größten Erfolg. Im Finale der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm schlug sie die Südkoreanerin Lee In-jong mit 5:1. Zu den Zentralamerika- und Karibikspielen 2014 in Veracruz (Mexiko) reiste sie als Favoritin und Kapitänin der kubanischen Taekwondo-Nationalmannschaft. Im Finale der Klasse bis 73 Kilogramm unterlag sie María Espinoza mit 1:3 und errang so die Silbermedaille.", "section_level": 1}, {"title": "Sperre wegen unsportlichen Verhaltens.", "content": "Bei der Siegerehrung nach dem Finalkampf am 17. November 2014 sorgte Hernández für einen Skandal, indem sie während der Jubelpose für die Fotografen auf dem Siegerpodest neben den anderen Medaillengewinnerinnen vor versammeltem Publikum zunächst den Mittelfinger ihrer linken Hand als Protestzeichen ausstreckte, anschließend den Mittelfinger der rechten Hand. Beobachter gingen davon aus, dass sie damit ihre Unzufriedenheit mit der Punktevergabe durch die Kampfrichter im Finalkampf ausdrücken wollte. Im anschließenden Disziplinarverfahren behauptete sie zu ihrer Verteidigung, sie habe sich den rechten Mittelfinger verletzt und ihn deshalb nicht beugen können. Die kubanischen Teamärzte stützten diese Darstellung, beachteten dabei aber offenbar nicht, dass auf den Foto- und Videoaufnahmen deutlich sichtbar war, dass Hernández bei der Siegerehrung nacheinander beide Mittelfinger ohne Anzeichen irgendeiner Behinderung bewegt hatte. Die aus vier Führungsmitgliedern der Panamerikanischen Taekwondo-Union (PATU) sowie dem Delegierten der World Taekwondo Federation (WTF) bestehende Schiedskommission verhängte daraufhin eine Disziplinarstrafe wegen unsportlichen Verhaltens und schloss Hernández für das Kalenderjahr 2015 von sämtlichen von der WTF anerkannten Wettbewerben aus. Sie wird somit unter anderem die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Tscheljabinsk, den Panamerikanischen Spielen in Toronto sowie den ersten Qualifikationswettbewerben zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro verpassen. In einem Interview am Veranstaltungsort bestritt Hernández ihre Aktion und präsentierte sich mit einem Verband um den rechten Mittelfinger. Sie argumentierte, dass sie sich von den Vorwürfen zu Unrecht angegriffen fühlte, dass es sich um eine Fehlinterpretation handele und dass falsche Informationen verbreitet worden seien. Sie sei eine sehr verantwortungsvolle Sportlerin, die Niederlagen „mit echter Würde“ annehme. In einem weiteren Interview bestritt auch der Präsident des kubanischen Taekwondo-Verbands, dass jegliche Art von Unsportlichkeit vorgefallen sei und äußerte sein Unverständnis über das Disziplinarverfahren. Im offiziellen Presseorgan der Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas, der Tageszeitung \"Granma,\" behauptete deren nach Veracruz entsandter Sportredakteur, die Disziplinarstrafe sei einzig auf der Grundlage eines Fotos der Siegerehrung erfolgt, das zu einer Fehlinterpretation geführt habe. Diese Darstellung blieb in den staatlichen Medien unwidersprochen. Ein zunächst auf der Webseite der Zeitung \"Trabajadores\" komplett zitierter Artikel einer Taekwondo-Fachpublikation, der den vollständigen Sachverhalt schilderte, wurde kurz nach seiner Veröffentlichung zurückgezogen. Vor der Anreise der kubanischen Delegation zu den Spielen in Veracruz hatte Hernández bei der offiziellen Verabschiedungszeremonie in Havanna gegenüber der kubanischen Regierung stellvertretend für alle 543 anwesenden Sportler eine Ansprache verlesen, die mit dem Versprechen schloss, die Sportler würden „mit der wichtigsten Medaille heimkehren: der Medaille der Würde“. Im Januar 2015 berichteten kubanische Medien über Anstrengungen des nationalen Verbands, eine Halbierung der Sperre zu erreichen, womit die Aussicht auf Hernández' Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Toronto und den Olympischen Spielen in Rio gewahrt werden könnte.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "2011 wurde Hernández als beste Sportlerin Havannas in einer Individualsportart ausgezeichnet. Hernández ist auf Kuba nicht nur aufgrund ihrer sportlichen Erfolge ein von den Medien gefeiertes Vorbild, sondern ist auch Abgeordnete der Nationalversammlung der Volksmacht, in die sie 2012 im Wahlbezirk Habana del Este auf Vorschlag der Staats- und Parteiführung ohne Gegenkandidat gewählt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Glenhis Hernández Horta (* 7. Oktober 1990 in Havanna) ist eine kubanische Taekwondoin, die in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm aktiv ist.", "tgt_summary": null, "id": 312866} {"src_title": "Disappear", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Oper schildert, wie die spanischen Eroberer unter Hernán Cortés den Aztekenkaiser Montezuma durch List täuschen und ihn gefangen nehmen. Obwohl Montezumas Braut einen Rettungsplan entwirft, scheitern alle Bemühungen um eine friedliche Lösung und der Kaiser findet den Tod.", "section_level": 1}, {"title": "Motivation für die Oper.", "content": "Friedrich der Große beschreibt in der Oper ein Gegenbild zu sich selbst. Sein Libretto führt eindringlich vor, was mit einem Herrschaftsbereich geschieht, der sich militärisch nicht ausreichend absichert und fremden Armeen freundlich gegenübertritt. Eine bessere Argumentation für die eigene militärische Aufrüstung ließ sich kaum finden. Nur ein Jahr nach der Uraufführung des \"Montezuma\" in Berlin 1755 fällt der Preußenkönig 1756 in Sachsen ein, um einem Angriff der alliierten Nachbarstaaten auf Preußen zuvorzukommen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufführungen.", "content": "Nach dem Tode Friedrich des Großen wurde das Werk selten aufgeführt, erst zum dreihundertsten Geburtstag des Königs im Jahre 2012 wurde die Oper verschiedentlich wieder gezeigt, so beispielsweise im Neuen Palais in Potsdam und in der Staatsoper im Schillertheater in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahmen / Tonträger.", "content": "1966 Richard Bonynge; London Philharmonic Orchestra
Montezuma: Lauris Elms
Erissena: Elizabeth Harwood
Eupaforice: Joan Sutherland
Tezeuco: Joseph Ward
Pilpatoè: Rae Woodland
Hernán Cortés: Monica Sinclair
Decca 6.35516 (2 LP) / Decca 448 977 2 (CD) 1992 Johannes Goritzki; Kammerchor Cantica Nova, Solistenensemble der Deutschen Kammerakademie
Montezuma: Encarnación Vázquez
Erissena: Angélica Uribe Sánchez
Eupaforice: Dorothea Wirtz
Tezeuco: Conchita Julian
Pilpatoè: Lourdes Ambríz
Hernán Cortés: Maria Luisa Tamez
Narvès: Ana Caridad Acosta
Capriccio 6003-2 (2 CD 135'46 Studio)", "section_level": 1}], "src_summary": "Montezuma ist eine Opera seria in drei Akten von Carl Heinrich Graun. Das Libretto wurde vom Preußenkönig Friedrich dem Großen in französischer Sprache verfasst und von Giampetro Tagliazucchi in eine italienische Libretto-Version umgewandelt. Die Titelrolle wurde ursprünglich für die Stimme eines Kastraten geschrieben, wird heute jedoch meist von einem Mezzosopran, seltener von einem Alt oder einem Countertenor gesungen.", "tgt_summary": null, "id": 2386397} {"src_title": "Hassisen kone", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Figalli studierte an der Universität Pisa und der Scuola Normale Superiore in Pisa bei Giovanni Alberti und Luigi Ambrosio mit dem Diplomabschluss 2006. 2007 wurde er bei Ambrosio an der Scuola Normale Superiore in Pisa und Cédric Villani an der Ecole Normale Superieure de Lyon promoviert \"(Optimal transportation and action minimizing measures).\" 2007/08 war er Chargé de recherche des CNRS an der Universität Nizza und ab 2008 Professor an der École polytechnique. 2009 habilitierte er sich in Nizza \"(Optimal transport, Euler equations, Mather and DiPerna-Lions theories).\" Ende 2009 ging er als Associate Professor an die University of Texas at Austin, wo er 2011 Professor wurde. Seit 2016 ist er Professor an der ETH Zürich. Er bewies mit Young-heon Kim und Robert J. McCann die Regularität der Abbildungen beim optimalen Transport auf Produkten von Sphären und mit Guido De Philippis die formula_1-Regularität \"(siehe Sobolev-Raum)\" von Lösungen der Monge-Ampere-Gleichung. Das letztere Resultat wurde auch in der Würdigung für die Fields-Medaille als \"bahnbrechend\" hervorgehoben und ist fast optimal in Hinsicht auf bekannte Gegenbeispiele. Er initiierte auch das Studium singulärer Mengen von Abbildungen des optimalen Transports und erzielte erste Resultate dazu, indem er zeigte, dass sie Lebesgue-Maß Null haben. Er wandte auch die Theorie des optimalen Transports auf geometrische Ungleichungen an (wie die isoperimetrische Ungleichung oder die Brunn-Minkowski-Ungleichung), ohne zusätzliche Regularitätsannahmen für die betrachteten geometrischen Objekte und ohne Ausnutzung euklidischer Symmetrien. Die Anwendung auf die Wulff-Ungleichung liefert Aussagen über die Struktur von Kristallen bei niedrigen Energien. 2012 erhielt er den EMS-Preis. In der Laudatio wurden seine „herausragenden Beiträge zur Regularitätstheorie von Abbildungen im optimalen Transport, quantitative geometrische und Funktional-Ungleichungen und Teillösungen der Mather- und Mané-Vermutungen in der Theorie dynamischer Systeme“ gewürdigt. 2012 hielt Figalli den Cours Peccot am Collège de France. 2008 erhielt er den Giuseppe-Borgia-Preis der Accademia Nazionale dei Lincei und den Carlo-Miranda-Preis der Akademie der Wissenschaften in Neapel. 2014 war er Eingeladener Sprecher auf dem ICM in Seoul \"(Quantitative stability results for the Brunn-Minkowski inequality).\" 2015 wurde Figalli mit der Stampacchia-Medaille der Unione Matematica Italiana ausgezeichnet. 2017 erhielt er einen Antonio-Feltrinelli-Preis. 2018 erhielt er die Fields-Medaille \"für Beiträge zur Theorie des optimalen Transports und dessen Anwendung auf partielle Differentialgleichungen, metrische Geometrie und Wahrscheinlichkeitstheorie\" (Laudatio). Figalli ist mit der Mathematikerin Mikaela Iacobelli verheiratet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alessio Figalli (* 2. April 1984 in Rom) ist ein italienischer Mathematiker, der sich mit partiellen Differentialgleichungen beschäftigt. Er ist Träger der Fields-Medaille.", "tgt_summary": null, "id": 663245} {"src_title": "Doreen Miller, Baroness Miller of Hendon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Forsberg spielt seit seiner Jugendzeit bei Leksands IF. Dort ist er seit der Saison 2010/11 in der ersten Herrenmannschaft aktiv. Diese spielt in der HockeyAllsvenskan. Im KHL Junior Draft 2011 wurde er in der zweiten Runde vom HK Sibir Nowosibirsk an 41. Stelle ausgewählt; ein Jahr später beim NHL Entry Draft 2012 an elfter Gesamtstelle von den Washington Capitals. Am 13. Juli 2012 unterzeichnete er einen Einstiegsvertrag über drei Jahre mit den Capitals. Am 3. April 2013 tauschten die Capitals die NHL-Rechte an Forsberg gegen die Stürmer Martin Erat und Michael Latta von den Nashville Predators. Nachdem Forsberg die Saison bei Leksands IF beendet hatte, nahmen die Predators ihn direkt in den Kader auf, sodass er am 14. April 2013 zu seinem Debüt in der NHL kam. Die folgende Spielzeit 2013/14 verbrachte er zum größten Teil beim Farmteam in der American Hockey League, den Milwaukee Admirals. Zur Saison 2014/15 wurde er unter dem neuen Cheftrainer Peter Laviolette erneut in den Kader der Predators aufgenommen und erreichte in seiner Rookiesaison die Rekordmarke für die meisten Punkte eines Rookies. Mit 38 Punkten (14 Tore und 24 Assists) nach 39 Spielen überbot er früh in der Saison die vorherige Bestmarke von Alexander Radulow, der in der Saison 2006/07 37 Punkte (18 Tore und 19 Assists) erreichen konnte. Demzufolge wurde er als NHL-Rookie des Monats November ausgezeichnet und nahm zudem am NHL All-Star Game teil. Insgesamt erzielte der Angreifer in der Saison 2014/15 63 Scorerpunkte (26 Tore und 37 Assists) und führte die Predators damit in Punkten und Toren an. In Folge dessen wurde er ins NHL All-Rookie Team gewählt. In den Playoffs um den Stanley Cup gelang ihm im fünften Spiel gegen die Chicago Blackhawks als erster Spieler der Predators ein Hattrick in den Playoffs. In der Saison 2015/16 wurde er erneut bester Torschütze (33 Tore) und Punktesammler (64 Punkte) seiner Mannschaft. Er stellte mit seinen Toren den Franchiserekord für die meisten Tore in einer Saison ein, welchen Jason Arnott in der Saison 2008/09 mit ebenfalls 33 erzielten Toren aufgestellt hatte. 2017 erreichte er mit den Predators das Stanley-Cup-Finale, unterlag dort allerdings den Pittsburgh Penguins.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Forsberg spielte bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2011, beim Ivan Hlinka Memorial Tournament 2011, bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2012 und der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2012 für Schweden. Dabei gewann er jeweils die Silbermedaille bei den U18-Turnieren sowie die Goldmedaille beim U20-Turnier. Zudem wurde er bei der U18-Weltmeisterschaft 2012 als bester Stürmer ausgezeichnet. Im Senioren-Bereich debütierte er bei der Weltmeisterschaft 2015, wo die schwedische Auswahl den fünften Platz erreichte. Des Weiteren vertrat er sein Heimatland beim World Cup of Hockey 2016 und erreichte dort mit dem Team den dritten Platz. Bei der Weltmeisterschaft 2018 gewann er mit den \"Tre Kronor\" die Goldmedaille.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Schweden bei:", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Filip Forsberg hat einen jüngeren Bruder, Fredrik (* 1996), der ebenfalls professioneller Eishockeyspieler ist. Beide sind nicht mit dem ehemaligen NHL-Spieler und Triple-Gold-Club-Mitglied Peter Forsberg verwandt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Filip Forsberg (IPA: []; * 13. August 1994 in Östervåla) ist ein schwedischer Eishockeyspieler auf der Position des rechten Flügelstürmers, der seit April 2013 für die Nashville Predators in der National Hockey League spielt. Mit der schwedischen Nationalmannschaft gewann er die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft 2018.", "tgt_summary": null, "id": 2126440} {"src_title": "Michaelmas-und-Upolu-Cays-Nationalpark", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Der Verein wurde 1923 von jungen Gymnasiasten gegründet. 1967 nahm der Verein an der neu eingeführten dritthöchsten türkischen Spielklasse, der TFF 3. Lig (heute TFF 2. Lig), teil. Zwei Jahre später gelang der Aufstieg in die zweitklassige TFF 2. Lig. Die nachfolgenden Spielzeiten war der Verein abwechselnd zweit- bzw. drittklassig.", "section_level": 2}, {"title": "Systembedingter Abstieg in die TFF 3. Lig.", "content": "Da mit der Saison 2001/02 der türkische Profifußball grundlegenden Änderungen unterzogen werden sollte, wurden bereits in der Spielzeit 2000/01 Vorbereitungen für diese Umstellung unternommen. Bisher bestand der Profifußball in der Türkei aus drei Ligen: Der höchsten Spielklasse, der einspurigen Türkiye 1. Futbol Ligi, der zweitklassigen fünfspurig und in zwei Etappen gespielten Türkiye 2. Futbol Ligi und der drittklassigen und achtgleisig gespielten Türkiye 3. Futbol Ligi. Zur Saison 2001/02 wurde der Profifußball auf vier Profiligen erweitert. Während die \"Türkiye 1. Futbol Ligi\" unverändert blieb, wurde die \"Türkiye 2. Futbol Ligi\" in die nun zweithöchste Spielklasse, die Türkiye 2. Futbol Ligi A Kategorisi (zu dt.: 2. Fußballliga der Kategorie A der Türkei), und die dritthöchste Spielklasse, die Türkiye 2. Futbol Ligi B Kategorisi (zu dt.: 2. Fußballliga der Kategorie B der Türkei), aufgeteilt. Die nachgeordnete \"Türkiye 3. Futbol Ligi\" wurde fortan somit die vierthöchste Spielklasse, die TFF 3. Lig. Jene Mannschaften, die in der Drittligasaison 2000/01 lediglich einen mittleren Tabellenplatz belegten, wurden für die kommende Saison in die neugeschaffene vierthöchste türkische Spielklasse, in die 3. Lig, zugewiesen. Tarsus İdman Yurdu, welches die Liga auf dem 14. Tabellenplatz beendet hatte, musste so systembedingt in die 3. Lig absteigen.", "section_level": 2}, {"title": "Neuzeit.", "content": "Die Saison 2011/12 schloss man als Tabellenzweiter der vierklassigen TFF 3. Lig ab und qualifizierte sich für die Relegationsrunde, in denen die letzten drei Aufsteiger für die drittklassige TFF 2. Lig mittels K.-o.-System ermittelt wurde. Hier bezwang man im Halbfinale Siirtspor und im Finale Bursa Nilüferspor und stieg somit nach einjähriger Abstinenz wieder in die TFF 2. Lig auf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tarsus İdman Yurdu ist ein türkischer Fußballverein aus der Kreisstadt Tarsus in der Provinz Mersin. Obwohl man nur wenige Spielzeiten mit Mersin İdman Yurdu in derselben Liga spielte, besteht zwischen beiden Vereinen eine lange Rivalität.", "tgt_summary": null, "id": 2082436} {"src_title": "The Caravelles", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung und Auftrag.", "content": "Es handelt sich um die Nachfolgeorganisation der \"Koordinationskommission für die Präsenz der Schweiz im Ausland (KOKO),\" deren letztes grosses Projekt die Realisierung des Schweizer Pavillon auf der Expo 2000 Hannover war. Die Stelle wurde mit Beschluss des Schweizerischen Parlaments vom 24. März 2000 als dezentrale Verwaltungseinheit gegründet und administrativ dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten zugeordnet. Das Gesetz und die Verordnung zur Pflege des schweizerischen Erscheinungsbildes im Ausland traten am 15. November 2000 in Kraft. Mit Beschluss des Bundesrates vom 3. September 2008 wurde die Organisation per 1. Januar 2009 vollständig in das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten integriert. Sie untersteht dem EDA-Generalsekretär. Direktor ist seit 2011 Nicolas Bideau. Die Organisationseinheit wurde gegründet, um. Die gesetzlich festgelegten ständigen Aufgaben der Landeskommunikation sind die Förderung der Visibilität der Schweiz im Ausland, die Erklärung der politischen Anliegen und Positionen der Schweiz gegenüber einer ausländischen Öffentlichkeit und der Aufbau und die Pflege des Beziehungsnetzes der Schweiz zu Entscheidungsträgern und Meinungsführerinnen im Ausland. Die Organisationseinheit realisiert diesen Auftrag mit Projekten im Ausland, der Einladung von ausländischen Medienschaffenden und Entscheidungsträgern in die Schweiz, der Entwicklung und Distribution von Informationsmitteln über die Schweiz im Ausland sowie Auftritten der Schweiz an internationalen Grossveranstaltungen wie beispielsweise an Weltausstellungen (Schweizer Pavillon: letztmals mit dem Schweizer Pavillon Expo 2012 Yeosu, nächstmals an der Expo 2015 in Mailand) oder an Olympischen Spielen (House of Switzerland). Grundlage für alle Aktivitäten von Präsenz Schweiz bildet die \"Marke Schweiz,\" in der die Hauptaussagen und der visuelle Auftritt der Schweiz im Ausland festgelegt sind. Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2009 hat der Bundesrat dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten, namentlich Präsenz Schweiz, neue Aufgaben im Bereich Imagebedrohungen und -krisen zugewiesen: Ist das Ansehen der Schweiz im Ausland ernsthaft bedroht oder ist eine Imagekrise bereits eingetreten, unterbreitet das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten dem Bundesrat ein Kommunikationskonzept. Als Grundlage dafür verstärkt Präsenz Schweiz in Zusammenarbeit mit den schweizerischen Auslandsvertretungen das Monitoring und die Analyse der ausländischen Medienberichterstattung über die Schweiz und schweizrelevante Themen (Issues Monitoring). Bei der Erfüllung ihres gesetzlichen Auftrages arbeitet die Organisationseinheit eng mit anderen staatlichen und privaten Akteuren zusammen und koordiniert im Rahmen von Programmen und Grossprojekten der Landeskommunikation deren Kooperation. Die Organisationseinheit publizierte auch \"swissworld.org\", das offizielle Landeskundeportal der Schweiz.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsquellen.", "content": "Gesetz und Verordnung zur Institution:", "section_level": 1}], "src_summary": "Präsenz Schweiz ist eine Organisationseinheit des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und befasst sich mit Angelegenheiten der Public Diplomacy und des Nation Branding und ist in diesen Bereichen für den Auftritt der Schweiz im Ausland zuständig. Die Organisationseinheit setzt die Strategie der Schweizer Regierung, des Bundesrates, für die Schweizer Landeskommunikation um.", "tgt_summary": null, "id": 1074095} {"src_title": "R. Walter Riehlman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Como liegt am Nordufer des Rock River in der Hopkins Township im nordöstlichen Zentrum des Whiteside County. Der Ort liegt auf 41°45′59′′ nördlicher Breite und 89°46′01′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 2,99 km2. Der Mississippi, der die Grenze zu Iowa bildet, liegt rund 40 km westlich. Die Grenze zu Wisconsin verläuft rund 85 km nördlich. Benachbarte Orte von Como sind Sterling (8,3 km ostnordöstlich), Rock Falls (7,2 km östlich), Lyndon (16,6 km westsüdwestlich), Morrison (19,2 km westnordwestlich) und Agnew (5,1 km nordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Dubuque in Iowa (134 km nordwestlich), Rockford (97,8 km nordöstlich), Chicago (184 km östlich), Peoria (133 km südlich) sowie die Quad Cities (83,7 km westsüdwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Südwesten von Como hat Como Anschluss an die Interstate 88, die von den Quad Cities nach Chicago führt. Entlang des nördlichen Ortsrands von Como führt der U.S. Highway 30. Daneben existieren noch eine Reihe unbefestigter Fahrwege und innerörtlicher Verbindungsstraßen. Mit dem Whiteside County Airport befindet sich ein kleiner Flugplatz 9,4 km westlichsüdwestlich von Como. Die nächstgelegenen größeren Flughäfen sind der 96,5 km nordöstlich von Como gelegene Chicago Rockford International Airport sowie der 84,5 km südwestlich gelegene Quad City International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Como 567 Menschen in 228 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 189,6 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 228 Haushalten lebten statistisch je 2,49 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 97,7 Prozent Weißen, 0,5 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent (eine Person) amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten sowie 0,9 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,4 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 7,4 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 20,8 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 60,9 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 18,3 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,3 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 60.530 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 27.305 USD. 5,8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Como ist eine Siedlung auf gemeindefreiem Gebiet, die zu statistischen Zwecken als Census-designated place (CDP) geführt wird. Der Ort liegt im Whiteside County im US-amerikanischen Bundesstaat Illinois. Im Jahr 2010 hatte Como 567 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 178028} {"src_title": "Totentanz (Distler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zwar ist ein früherer Kirchenbau an dieser Stelle nicht belegt, es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass diese Kirche auf dem Gelände eines früheren Friedhofes errichtet wurde, wovon Ausgrabungen Zeugnis geben. Die erste Kirche dürfte die Form einer frühen dreischiffigen christlichen Basilika gehabt haben, die Dreiteilung der Sakristei weist auf eine Entstehungszeit nicht vor Mitte des 6. Jahrhunderts hin. Dieser Bau dürfte während der arabischen Herrschaft (649 – 965) zerstört worden sein. Danach wurde an dieser Stelle eine kleinere wiederum dem Hl. Lazarus gewidmete Kirche errichtet. Davon wurde selbst in Konstantinopel Kenntnis genommen. So schickte (nach Angabe der Synaxarium von Konstantinopel - Codex Sirmondianus 12. – 13. Jahrhundert) der byzantinische Kaiser Leo VI. „der Weise“ eine Abordnung nach Larnaka, um diesen Ort der Verehrung zu finden. Es wurde dabei ein Sarkophag entdeckt, dessen Beschriftung „der vierte Tag Lazarus und Freund Christi“ den Schluss zuließ, der Schrein des Hl. Lazarus zu sein. Als Dank für die Überlassung (von Teilen?) der Gebeine des Heiligen wurde an dieser Stelle eine größere, die heutige Kirche errichtet. Die Gebeine aus dem Sarkophag wurden nach Konstantinopel gebracht, von wo sie 1204 von den Kreuzrittern geraubt und nach Marseille gebracht wurden. Von da gelangten sie in die Kirche St. Lazare in Autun in Burgund, wo sie heute verehrt werden. Diese Kirche dürfte demnach zu Beginn des 10. Jahrhunderts gebaut worden sein und wurde vermutlich durch kaiserliche Mittel subventioniert, sodass die komplizierte architektonische Gestaltung als Mehrkuppelkirche mit drei eindrucksvollen Kuppeln ermöglicht wurde. In den ersten Jahren der osmanischen Herrschaft wurden die Kuppel dieser orthodoxen Basilika und der ursprüngliche Glockenturm zerstört, als die Kirche in eine Moschee umgewandelt wurde. Im Jahr 1589 wurde das Gotteshaus für 3000 türkische Silbermünzen den Osmanen wieder abgekauft, vermutlich wegen des christlichen Friedhofes. In den nächsten ca. 200 Jahren diente die Kirche sowohl als orthodoxe, als auch als katholische Kirche. Die zwischen 1773 und 1782 von Chatzisavvas Taliadorou angefertigten kostbaren byzantinischen Ikonen und die einzigartige barocke Holzschnitzerei der mit Gold überzogenen Ikonostase aus den Jahren 1793 bis 1797 blieben bis heute erhalten. Einige hölzerne Teile des Altares und marmorne Teile der Kanzel stammen auch noch aus dem 17. Jahrhundert und wurden von den Katholiken verwendet. Nach der osmanischen Zeit wurden der Kirchturm als Glockenturm im lateinischen Stil errichtet. Starke Schäden richtete ein Feuer im Jahr 1970 an, wodurch große Teile der Inneneinrichtung zerstört und in den Jahren 1972 bis 1974 wieder restauriert wurden. Bei dieser Renovierung wurden unter dem Altar in einem Sarkophag auch Teile identifiziert, die dem Hl. Lazarus zugeordnet werden. Vermutlich wurden nicht alle Reliquien nach Konstantinopel gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die heutige dreischiffige Kirche ist 31 m lang und 20 m breit und liegt etwa 1,5 m unter dem sie umgebenden Kirchenplatzniveau. Das mittige Hauptschiff wird von drei Kuppeln überwölbt. Antike korinthische Kapitelle, die als Spolien an den Vierungspfeilern verwendet wurden, und die aus dem 18. Jahrhundert stammende Ikonostase sind neben einer Ikone aus dem 17. Jahrhundert (sie zeigt die Auferstehung des Lazarus) die bedeutendsten Kunstgegenstände der Kirche. Der Zugang zur Grabkammer mit dem Schädel des Hl. Lazarus befindet sich im rechten Bereich der Ikonostase. Die Kirche kann sowohl von hinten, als auch seitlich über die Seitenschiffe über Stufen betreten werden. Der Glockenturm aus dem 19. Jahrhundert befindet sich südwestlich der Apsis und ist mit filigranen Steinmetzarbeiten verziert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lazarus-Kirche (Larnaka) (auch \"Agios-Lazaros\") ist eine im späten 9. Jahrhundert errichtete Kirche in Larnaka, Zypern. Sie liegt in der Nähe des Hafens und ist eine griechisch-orthodoxe Kirche der autonomen Kirche von Zypern, die dem Hl. Lazarus von Bethanien geweiht ist, der hier 30 Jahre als Bischof wirkte. Es ist dies eine von wenigen Mehrkuppelkirchen byzantinischen Stils in Zypern.", "tgt_summary": null, "id": 2379407} {"src_title": "Hilary Blake", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium, Kommunalpolitiker und Europaabgeordneter.", "content": "Nach dem Schulbesuch begann Truscott ein Studium der Geschichtswissenschaften am Exeter College der University of Oxford, das er 1981 mit einem Bachelor of Arts (B.A.) in neuzeitlicher Geschichte beendete. Ein anschließendes postgraduales Studium schloss er 1985 mit einem Philosophiae Doctor (Ph.D.) ab und war danach bis 1989 als politischer Organisator in der Parteizentrale der Labour Party tätig. Seine politische Laufbahn begann er 1988 in der Kommunalpolitik als er zum Mitglied des Rates des Borough of Colchester gewählt wurde, dem er bis 1992 angehörte. Bei den Unterhauswahlen am 9. April 1992 kandidierte Truscott erfolglos für die Labour Party im Wahlkreis \"Torbay\" für ein Abgeordnetenmandat im House of Commons. Bei der Europawahl 1994 wurde er zum Mitglied des 4. Europäischen Parlamentes gewählt und gehörte diesem bis 1999 an. Während dieser Zeit war er in den Jahren 1995, 1996, 1999 sowie später 2003 Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und zwischen 1997 und 1999 Mitglied des Unterausschusses für Innen- und Außenpolitik des Nationalen Exekutivkomitees der Labour Party.", "section_level": 2}, {"title": "Oberhausmitglied, „Cash for Influence“-Affäre und zeitweilige Suspendierung als Oberhausmitglied.", "content": "Am 10. Juni 2004 wurde Truscott als Life Peer mit dem Titel \"Baron Truscott\", of St James’s in the City of Westminster, in den Adelsstand erhoben und ist seitdem Mitglied des House of Lords. Während dieser Zeit war er zwischen 2005 und 2006 zunächst Verbindungsmitglied des Oberhauses zum Verteidigungsministerium und anschließend von November 2006 bis Juni 2007 Parlamentarischer Unterstaatssekretär im Ministerium für Handel und Industrie und dort für Energie zuständig. Zuletzt war er von Juni bis November 2007 Parlamentarischer Geschäftsführer (Whip) der Regierungsfraktion im Oberhaus mit dem Titel eines \"Lord in Waiting to HM Household\". Lord Truscott wurde Ende Januar 2009 der Beteiligung an der \"Cash for Influence\"-Affäre im Oberhaus überführt. Dabei wurden ihm sowie den Oberhausmitgliedern Lord Snape, Lord Moonie und Lord Taylor of Blackburn vorgeworfen, Gesetzesvorhaben oder Gesetzesänderungsvorhaben gegen finanzielle Gegenleistungen unterstützt zu haben. Dabei bestätigte er gegenüber Journalisten, dass ihm Unternehmen zwischen 25.000 £ und 100.000 £ jährlich gezahlt hätten. Ferner wurde ihm vorgeworfen, dass er jährlich 28.000 £ Steuergelder zur Finanzierung seines 700.000 £ teuren Hauptwohnsitzes in Mayfair in Anspruch nahm. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass er weitere Immobilien besitzt, unter anderem in Russland, dem Heimatland seiner Ehefrau. Im Anschluss wurden er und Lord Taylor of Blackburn von Mai bis November 2009 von seiner Mitgliedschaft im House of Lords suspendiert, wobei dieses die der ersten Suspendierungen von Lords seit dem 17. Jahrhundert war. Seitdem er im Mai 2009 aus der Labour Party ausgetreten war, gehört er dem House of Lords nunmehr als Parteiloser an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Peter Derek Truscott, Baron Truscott (* 20. März 1959 in Newton Abbot, Devon) ist ein Politiker der Labour Party, der zwischen 1994 und 1999 Mitglied des Europäischen Parlaments war und seit 2004 Mitglied des House of Lords, wobei er diesem seit 2009 als Parteiloser angehört. Als er von Mai bis November 2009 von seiner Mitgliedschaft suspendiert war, war dies eine der ersten Suspendierungen eines Mitglieds des Oberhauses seit dem 17. Jahrhundert.", "tgt_summary": null, "id": 1857778} {"src_title": "Gemeinderatswahl in Graz 2012", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lilian Baylis wuchs in einer Familie von Musikern auf, wurde früh musikalisch ausgebildet und begann schon als Jugendliche in der von ihrer Familie gebildeten Unterhaltungskapelle \"The Gypsy Revellers\" aufzutreten. Außerdem wurde sie schon als Jugendliche von ihrer Tante Emma Cons, die mit der Sozialreformerin Octavia Hill für den sozialen Wohnungsbau und die Förderung der Lebensqualität in Londons Slums kämpfte, an die Lebenswirklichkeit der Londoner Unterschicht herangeführt. Als den \"Gypsy Revellers\" 1891 ein langfristiger Vertrag in Südafrika angeboten wurde, wanderte die Familie Baylis dorthin aus. Sie waren zunächst auf Tournee und ließen sich dann in Johannesburg nieder, wo Lilian Baylis erfolgreich als Musik- und Tanzlehrerin tätig war. 1898 reiste sie wegen einer Krankheit nach London. Ihre Rückkehr nach Südafrika wurde durch den Beginn des Zweiten Burenkriegs verzögert. Sie half daher Emma Cons beim Betrieb der Londoner \"Royal Victoria Hall and Coffee Tavern\", die Kultur- und Bildungsveranstaltungen für die Arbeiterklasse anbot. Nach und nach überließ Cons ihr dort die Verantwortung für immer mehr Konzerte, Filmvorstellungen, Lesungen und Varietéprogramme. Baylis entschloss sich daher, in England zu bleiben und übernahm nach dem Tod ihrer Tante 1912 bis zu ihrem eigenen Tod die Leitung des nun als \"Old Vic\" bekannten Theaters. Viel beachtet wurde ein Shakespeare-Zyklus, der ab 1914 mit \"Der Widerspenstigen Zähmung\" präsentiert wurde und 1923 mit \"Troilus und Cressida\" seinen Abschluss fand. Als erstes Theater hatte das Old Vic damit alle Shakespeare-Stücke aus dem First Folio als Zyklus aufgeführt. Auch Musiktheater- und Tanzproduktionen wurden am Old Vic mit eigenen Ensembles präsentiert. 1925 begann Baylis, Geld für die Wiedereröffnung des traditionsreichen, aber heruntergekommenen Sadler’s Wells Theatre im nördlichen Stadtteil Islington zu sammeln, das sie am 6. Januar 1931 mit einer Galavorstellung von Shakespeares \"Was ihr wollt\" (mit John Gielgud und Ralph Richardson) eröffnen konnte. In den folgenden Jahren spielten die Opern-, Schauspiel- und Balletkompanien abwechselnd in beiden Theatern und wurden als „Vic-Wells companies“ bekannt. Ab 1935 wurde das Old Vic ausschließliche Heimat des Schauspiels; Sadler’s Wells war nun Spielstätte von Oper und Ballett. 1928 engagierte Baylis Ninette de Valois, die Sadler’s Wells als Spielstätte für qualitätvolles Tanztheater in London etablierte und unter deren Direktion das klassische Ballett in Großbritannien seine bis dahin größte Blüte erlebte. De Valois förderte Tänzer wie Margot Fonteyn und Robert Helpmann, zu den Gästen gehörten Alicia Markova und Anton Dolin. Die musikalische Leitung hatte Constant Lambert inne, für neue Choreografien waren de Valois selbst und Frederick Ashton verantwortlich. 1946 zog diese Kompanie an das Royal Opera House um; 1956 wurde sie in Royal Ballet umbenannt. Auch die Opernkompanie, die ausschließlich in englischer Sprache sang, entwickelte sich zur festen Größe im Londoner Musik- und Theaterbetrieb. Acht Jahre nach Baylis’ Tod wurde am Sadler’s Wells Theatre 1945 die bedeutendste britische Oper des 20. Jahrhunderts, Benjamin Brittens \"Peter Grimes\" uraufgeführt. Die aus dem Ensemble hervorgegangene English National Opera gilt als eines der bedeutendsten Opernhäuser Großbritanniens. Aus der Schauspieltruppe Old Vic Company gingen einige der größten Stars des britischen Theaters des 20. Jahrhunderts hervor, darunter Laurence Olivier, John Gielgud, Peggy Ashcroft, Sybil Thorndike, Edith Evans, Alec Guinness, Michael Redgrave, Maurice Evans und Ralph Richardson. Zu den größten Erfolgen in Baylis Amtszeit gehörten John Gielguds Debüt als \"Hamlet\" im Jahr 1930 (die erste Produktion, die vom Old Vic auch im Londoner West End präsentiert wurde) und die Besetzung der Titelrolle in \"Heinrich VIII.\" mit dem gerade zum Filmstar gewordenen Charles Laughton. Aus diesem Ensemble ging später das Royal National Theatre hervor. Nach langer Krankheit starb Baylis 1937 nach einem Herzanfall, am Tag vor der Premiere von \"Macbeth\" mit Olivier and Judith Anderson am \"Old Vic\". Ihre sterblichen Überreste wurden verbrannt; die Asche wurde nach eigenem Wunsch auf dem East London Cemetery verstreut. Kein Grabmal erinnert dort an sie.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1924 wurde Baylis als zweite Frau in der Geschichte der Universität Oxford mit einem Ehren-Magistergrad (honorary master) ausgezeichnet. 1929 wurde sie in den Order of the Companions of Honour (CH) aufgenommen. 1934 erhielt sie von der Birmingham University einen Ehrendoktortitel. Posthum wurde Baylis 1985 als Namenspatronin für das neue Publikumsprogramm der English National Opera ausgewählt. Das \"Baylis Programme\" (später \"eno baylis\") fördert Opernbesuche von Menschen, die bisher keinen Zugang zur Oper hatten. Nach einem Umbau des Sadler's Wells Theatre wurde das dort neu errichtete Studiotheater \"Lilian Baylis Theatre\" benannt. Im National Theatre gibt es eine \"Lilian Baylis terrace\", im Old Vic einen \"Lilian Baylis Circle\". Ein Probengebäude der English National Opera in West Hampstead heißt \"Lilian Baylis House\". Mehrere Schulen wurden nach ihr benannt, auch eine Straße am Londoner Bahnhof Waterloo Station in der Nähe des Old Vic heißt \"Baylis Street\". die Royal Victoria Hall Foundation vergibt jährlich \"Lilian Baylis awards\" für den schauspielerischen Nachwuchs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lilian Mary Baylis (* 9. Mai 1874 in London; † 25. November 1937 in London) war eine englische Theaterleiterin. Auf die von ihr gegründeten Ensembles am Old Vic Theatre und am Sadler’s Wells Theatre gehen das Royal National Theatre, die English National Opera und das Royal Ballet zurück.", "tgt_summary": null, "id": 487875} {"src_title": "Samuel M. Moore", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lembede wuchs in einer Bauernfamilie auf und wurde anglikanisch erzogen. Seine Mutter war Lehrerin und unterrichtete ihn zuhause. 1927 zog die Familie nach Mbumbulu, um dem Sohn eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Kurz vor dem Umzug konvertierten sie zum Katholizismus, der im Leben des jungen Lembede eine wichtige Rolle spielte. Er wurde auf einer katholischen Schule unterrichtet, wo er gute Leistungen zeigte; nebenher arbeitete er in einer Küche, um das Schulgeld und Geld für Bücher zu verdienen. Nach seinem Abschluss 1933 konnte er mit Hilfe eines Stipendiums das \"Adams College\" bei Durban besuchen. Dort wurde er bis 1935 unter anderem von Albert Luthuli zum Lehrer ausgebildet. Lembede unterrichtete zuerst in Natal, später im Oranje-Freistaat, und schrieb sich an der Universität von Südafrika (UNISA) ein, wo er einen Bachelor und Bachelor of Laws machte. Ab 1943 konzentrierte er sich auf die rechtliche Tätigkeit und ging als Rechtsanwalt nach Johannesburg. Dort war er unter Pixley ka Isaka Seme tätig, ab 1946 war er dessen Kanzleipartner. 1945 machte er seinen Master an der UNISA und begann eine Promotion. Er starb 1947 an einer unbekannten Darmkrankheit.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Seit seiner Zeit im Oranje-Freistaat, wo er den Nationalismus der Buren kennengelernt hatte, hing Lembede einem afrikanischen Nationalismus an. Nach seiner Ankunft in Johannesburg 1943 lebte seine Freundschaft mit Jordan Ngubane und Ashby Peter Solomzi Mda wieder auf, die ihn in den African National Congress (ANC) einführten. Bei der Gründung der ANCYL 1944 war er Mitglied des provisorischen nationalen Komitees, im September des Jahres wurde er Präsident und forcierte das Gründungsmanifest. Im selben Jahr wurde er zum stellvertretenden Generalsekretär des ANC in Transvaal gewählt. 1945 engagierte er sich mit Walter Sisulu und Oliver Tambo gegen kommunistische und anti-afrikanische Einflüsse im Provinzkongress von Transvaal und gegen die Native Representative Councils. 1946 wurde Lembede in das nationale geschäftsführende Komitee des ANC gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anton Muziwakhe Lembede (* 21. März 1914 in Eston, Natal; † 30. Juli 1947) war ein südafrikanischer Lehrer, Rechtsanwalt und Politiker. Von 1944 bis 1947 war er der erste Präsident der ANC Youth League (ANCYL).", "tgt_summary": null, "id": 1779705} {"src_title": "Finanzielle Repression", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "\"Freespace 2\" setzt die Geschichte des ersten Teils fort. 32 Jahre nach dem \"Großen Krieg\" gibt es die GTA nicht mehr, denn die ehemals verfeindeten Völker haben sich geeint und zur \"GTVA\" zusammengeschlossen, der \"Galaktisch Terranisch-Vasudanischen Allianz\". Die Shivaner haben sich zurückgezogen. Ruhe ist durch das Verschwinden der Shivaner im Universum trotzdem nicht eingekehrt, es herrscht Bürgerkrieg. Eine Gruppe von Menschen unter Führung von Admiral Aken Bosch betrachtet die Zusammenarbeit mit den Vasudanern als eine Gefahr für die menschliche Rasse. Er hat sich von der GTVA abgespalten und die \"Neo-Terranische Front\" (\"NTF\") gegründet, die um Unabhängigkeit kämpft. Der Bürgerkrieg hält bereits seit über 16 Monaten an. Im Sternsystem Gamma Draconis wird ein sehr alter künstlicher Sprungpunkt entdeckt (Knossos-Portal), der auch die Shivaner wieder in den bekannten Weltraum lockt. Zu Beginn des Konfliktes scheint die shivanische Flotte recht klein und die Allianz kann sogar einen Superzerstörer von größeren Ausmaßen als denen der „SD Lucifer“ zerstören, aber im weiteren Ablauf des Spiels erscheint die GTVA den Shivanern klar unterlegen, und der Spieler befindet sich wieder in der Rolle, eine Übermacht besiegen zu müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Das Spielprinzip unterscheidet sich nur geringfügig im Vergleich zum Vorgänger. \"Freespace 2\" besteht wie sein Vorgänger aus einer linearen Abfolge von Weltraummissionen, in denen der Spieler einen Raumjäger aus der Ego-Perspektive steuert. Dabei handelt es sich weitestgehend um dieselbe Auswahl wie im ersten Teil. Neu hinzugekommen ist lediglich ein Tarnjäger. Auch bei den gegnerischen Einheiten gibt es nur wenige neue Einheiten, die dafür in der Bewaffnung leicht verändert wurden, um den leichten militärischen Fortschritt seit den Ereignissen in \"Conflict: Freespace\" widerzuspiegeln. Das Cockpit-Interface wurde vollständig aus dem Vorgänger übernommen und ist weiterhin vollständig anpassbar. Die Missionsziele der Einzelspielerkampagne variieren häufig, oftmals ergeben sich auch aufgrund geskripteter Ereignisse Änderungen im Missionsablauf. Die Ergebnisse eines Missionsverlaufs können sich auf die Rahmenbedingungen der nächsten Mission auswirken. Scheitert ein Spieler fünfmal bei der Durchführung einer Mission, erhält er die Chance, diese zu überspringen. Anders als im Vorgänger erfolgt nun auch in der deutschen Version der zwischen den Einsätzen vermittelte Überblick über den aktuellen Kriegsverlauf in \"Freespace 2\" mit Sprachausgabe. Im kostenlosen Mehrspielermodus bietet \"Freespace 2\" neben klassischen Deathmatches einen Spielmodus namens Squad War, in dem Teams aus vier Spielern um die Hoheit in einzelnen Territorien kämpfen. Die Vermittlung erfolgte über Volitions Onlinenetzwerk Parallax Online.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Im Anschluss an \"Conflict: Freespace\" begann Volition mit den Arbeiten an insgesamt vier Titeln, darunter \"Freespace 2\". Die Entwicklung des Spiels verlief nach eigenen Angaben nahezu reibungslos und wurde bereits nach einem Jahr Entwicklungszeit abgeschlossen. Dabei wurde der Veröffentlichungszeitpunkt laut Volition-Gründer Mike Kulas von Interplay mit Blick auf eine anstehende Quartalsbilanz um zwei Monate vorgezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "\"Freespace 2\" bietet eine gegenüber dem ersten Spiel deutlich bessere deutsche Synchronisation, noch größere Schiffe, Nebenmissionen und eine verbesserte Grafik mit einer von 640×480 auf 1024×768 Bildpunkten bei 32 Bit Farbtiefe heraufgesetzten Auflösung – allerdings ohne Unterstützung der Zwischenauflösung von 800×600 Bildpunkten – und schönere Explosionen. Dafür wird eine 3D-Karte zwingend vorausgesetzt, \"Freespace 2\" unterstützt hierbei Glide und Direct3D. Mithilfe eines automatisierten Setupprogramms ermittelte das Spiel die Grundkonfiguration des Spiels selbstständig, allerdings blieb dieser Vorgang besonders in Verbindung mit Glide stark fehlerbehaftet. Auch während des Spiels konnte es zu Programmabstürzen kommen, die Spielstände unbrauchbar machen konnten. Als Eingabegeräte werden die Tastatur entweder in Kombination mit einer Maus oder in Verbindung mit einem Joystick unterstützt. Bei Joysticks wird zudem Force Feedback unterstützt. Weiterhin unterstützt Freespace EAX und A3D. Der Mehrspielermodus ist sowohl über ein Netzwerk via TCP/IP-Protokoll für LAN-Spiele als auch online über ein Modem und den Onlineservice Parallax Online verfügbar. Unter Windows XP ist das Spiel in der Regel mit dem Kompatibilitätsmodus \"Windows 98/ME\" spielbar.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Freespace 2\" erhielt hohes Kritikerlob und wurde vielfach durch Spiele-Magazine ausgezeichnet, wodurch es bis heute als eines der besten Spiele des Genres gilt. Die Metacritic-Wertung des Spiels beträgt 91 von 100, der Wert bei GameRankings liegt bei 91,58 %. Stefan „Desslock“ Janicki von GameSpot bezeichnete \"Freespace 2\" als eine der besten Weltraum-Flugsimulationen aller Zeiten und hob vor allem die noch besser inszenierten Kämpfe hervor, in denen große Kampfschiffe nicht mehr nur als „exotische Angriffsziele“ für den Spieler herhalten müssten, sondern sich nun auch effektreiche Gefechte mit gegnerischen Schiffen lieferten. Auch bemühe sich Volition sehr um Glaubwürdigkeit der Spielwelt, indem es die Balance halte zwischen spielerisch gewünschten neuen Inhalten und der Wahrung des geschichtlichen Hintergrunds. Lediglich die Künstliche Intelligenz und Wegfindung der gegnerischen und Begleitpiloten seien trotz Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger immer noch sehr fehlerbehaftet. Mick Schnelle von GameStar lobte vor allem die grafische Opulenz des Titels und lobt das Verhalten der computergesteuerten Piloten als realistisch. Er kritisierte jedoch die Handlung als wirr und konstruiert. Ähnlich sah es auch Zweittester Peter Steinlechner, der zudem im Vergleich zum ersten Teil zu wenig spielerische Veränderungen bemängelte. Positiv hob er neben der Grafik jedoch das spannende Missionsdesign hervor. Auszeichnungen", "section_level": 2}, {"title": "Kommerzieller Erfolg und die Folgen.", "content": "Im Verkauf blieb \"Freespace 2\" weit hinter den Erwartungen zurück. Gemäß der Ausgabe April 2000 der PC Gamer wurden bis zu diesem Zeitpunkt lediglich 26.983 Einheiten des Spiels verkauft. Als einen Grund für die niedrigen Verkaufszahlen gab Kulas den auf Wunsch Interplays vorgezogenen Veröffentlichungstermin an, da so keine ausreichende Werbestrategie mehr entwickelt werden konnte. Als weiteren Hindernisgrund gab Kulas die Steuerung an, die stark auf Joystick ausgerichtet war. Durch den Erfolg von Echtzeit-Strategiespielen und First-Person-Shootern habe sich der Markt jedoch zugunsten der Maus- und Tastatursteuerung verschoben, während der Joystick nicht mehr zur Standardausrüstung gezählt habe. Zwar unterstützte \"Freespace 2\" wie sein Vorgänger auch Maus und Tastatur, sei damit jedoch nicht annähernd so gut spielbar gewesen. Hinzu kamen laut Lead-Designer Adam Pletcher der Niedergang bestimmter Genres und ein generell zunehmender Bedeutungsverlust des PC-Spielemarkts zugunsten der Spielkonsolen. Da das Spiel jedoch innerhalb des Budgetplans blieb und über einen längeren Zeitraum Absatz fand, konnte nach Eigenangaben von Volition zumindest ein geringer Gewinn erzielt werden. Der wirtschaftliche Misserfolg des aus Produktionssicht äußerst hochwertigen \"Freespace 2\" gilt als ein Wendepunkt im Genre der Weltraum-Flugsimulationen. Mit Ausnahme von \"Freelancer\" aus dem Jahr 2003 konnte kein Spiel dieses Genres an die Erfolge früherer Titel anknüpfen. Dadurch schwand das Interesse großer Spielehersteller an der Entwicklung weiterer Spiele. Die Weltraum-Flugsimulationen, die mit der \"Wing-Commander\"- und \"\"-Serie zu Beginn und Mitte der 1990er große Erfolge feierten, schrumpften dadurch zu einem Nischengenre. Im Juni 2013 erwarb Interplay für 7.500 US-Dollar die \"Freespace\"-Markenrechte von Volitions insolventem Mutterkonzern THQ.", "section_level": 2}, {"title": "FreeSpace 2 Source Code Project.", "content": "Da der Quellcode des Spiels seit dem 25. April 2002 in der US-Variante für nicht-kommerzielle Anwendung freigegeben ist, wurde das Spiel durch die Online-Community verbessert. Verantwortlich hierfür ist ein Team ehrenamtlicher Fans, das sich innerhalb des sogenannten \"FreeSpace 2 Source Code Project\" zusammengeschlossen hat, das \"FreeSpace 2\" erweiterte, grafisch verbesserte und mit OpenGL auf Linux und Mac OS portierte. Die aktuelle Version des SCP ist 3.7.2. Zu den neuen Features seit der Freigabe des Quellcodes zählen: Zusätzlich gibt es Pakete mit komplexeren Modellen und höher aufgelösten Texturen. Vom \"Freespace 2 SCP\" leiten sich einige Modifikationen ab. So gibt es \"The Babylon Project\", das als komplettes Spiel im Universum von Babylon 5 angesiedelt ist und eine Variante, die die Neuverfilmung der Serie Battlestar Galactica behandelt (\"Beyond the Red Line\" ist als Total Conversion des \"Freespace 2 SCP\" ausgelegt). Ebenfalls im Battlestar-Universum angesiedelt ist die Kampagne \"Diaspora\". Für \"Freespace 2\" existiert eine Portierung, welche \"Freespace 2\" zu \"Conflict: Freespace\" umbaut. Auch existiert eine Modifizierung der \"Silent-Threat\"-Kampagne, welche unter dem Titel \"Silent Threat: Reborn\" als kostenloser Download erhältlich ist. Großer Beliebtheit erfreut sich in der Community die mehrteilige Kampagne \"Blue Planet\", welche 30 Jahre nach den Ereignissen von \"Freespace 2\" angesiedelt ist und dessen Geschichte weiterführt. Zentraler Handlungspunkt ist hierbei das Aufeinandertreffen der Flotte der \"GTVA\" und der, vom Rest der Galaxis abgeschnittenen, Erde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Freespace 2 (alternative Schreibweise: \"FreeSpace 2\") ist ein Computerspiel für Windows aus dem Genre der Weltraum-Flugsimulationen und der direkte Nachfolger zu \"\". Das Spiel wurde wie der Vorgänger von Volition produziert und von Interplay Entertainment 1999 veröffentlicht. Es knüpft an die Handlung des ersten Teils an.", "tgt_summary": null, "id": 838955} {"src_title": "Sicherheitsdienst der Palästinensischen Autonomiebehörde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Neurologe und Ärzte- sowie Medizinfunktionär.", "content": "Nach dem Schulbesuch absolvierte Walton ein Studium der Medizin an der \"Newcastle Medical School\", die damals noch zur University of Durham gehörte. Nach Abschluss des Studiums war er als Arzt tätig und spezialisierte sich auf Neurologie. Seit Mitte der 1970er Jahre übernahm er zunehmend Funktionen in nationalen ärztlichen und medizinischen Organisation und war unter anderem zwischen 1974 und 1978 Mitglied des Medizinischen Forschungsrates (Medical Research Council) sowie von 1980 bis 1982 Präsident der British Medical Association (BMA). Anschließend übernahm er 1982 das Amt des Präsidenten des General Medical Council (GMC) und übte dieses bis 1989 aus. Zugleich war er in dieser Zeit zwischen 1984 und 1986 Präsident der Royal Society of Medicine und von 1987 bis 1988 auch Präsident der Vereinigung britischer Neurologen \"(Association of British Neurologists)\". Zuletzt engagierte sich Walton auch in internationalen Fachärzteverbänden und war zunächst zwischen 1987 und 1989 Erster Vizepräsident sowie anschließend von 1989 bis 1997 Präsident der Weltföderation der Neurologie \"(World Federation of Neurology)\". Aufgrund seiner langjährigen Verdienste wurde er unter anderem Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Oberhausmitglied.", "content": "1989 wurde Walton durch ein Letters Patent als Life Peer mit dem Titel \"Baron Walton of Detchant, of Detchant in the County of Northumberland\" in den Adelsstand erhoben. Am 24. Juli 1989 erfolgte seine Einführung \"(Introduction)\" als Mitglied des House of Lords. Im Oberhaus gehörte Lord Walton zu den parteilosen Peers, den sogenannten \"Crossbencher\". Während seiner langjährigen Mitgliedschaft im House of Lords war er zwischen 1992 und 1996 sowie erneut von 1997 bis 2001 Mitglied des Oberhausausschusses für Wissenschaft und Technologie. Während seiner ersten Ausschussmitgliedschaft war er zudem zwischen 1993 und 1994 Vorsitzender des Ausschusses für Ethik in der Medizin. Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand als Arzt engagierte sich Lord Walton weiter in zahlreichen ärztlichen Organisationen wie zum Beispiel als Präsident des \"College of Occupational Therapists\", der \"Neuroscience Research Foundation\" und der \"Durham and Newcastle Medical Graduates Association\". Des Weiteren war er Vizepräsident der \"Epilepsy Research Foundation\" und der \"Parkinson’s Disease Society\". Darüber hinaus war er auch für andere Institutionen tätig und fungierte beispielsweise als Verwaltungsratsmitglied der Newcastle University sowie als Präsident des Golfclubs von Bamburgh Castle, des \"Belford Development Trust\" und der \"Belford Show\". Ferner war Lord Walton Vizepräsident des \"Guideposts Trust\" sowie der \"Research Defence Society\".", "section_level": 2}], "src_summary": "John Nicholas Walton, Baron Walton of Detchant (* 16. September 1922; † 21. April 2016) war ein britischer Arzt für Neurologie und seit 1989 Mitglied des House of Lords.", "tgt_summary": null, "id": 2453841} {"src_title": "Jesper Svenbro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Besuch einer Highschool und eines Colleges in Kalifornien, trat er dem Naval Reserve Officer Training Corps an der University of Southern California bei, die er 1947 abschloss. Anschließend war er bis 1950 auf dem Zerstörer \"USS Frank Knox\" und dem Minensucher \"USS Partridge\" eingesetzt. Während des Koreakrieges (Juni 1950 – Juli 1953) war er Besatzungsmitglied des Minensuchers \"USS Kite\" und nahm an zahlreichen Minensucheinsätzen teil, die der gesamten Besatzung die Presidential Unit Citation einbrachte. Nach einigen Verwendungen an Land, kommandierte er von 1957 bis 1958 den Flottenschlepper \"USS Mataco\" und von 1961 bis 1963 das Bergeschiff \"USS Reclaimer\". Nach weiteren Verwendungen an Land wurde er im April 1966 im Range eines Commanders kommandierender Offizier des Aufklärungsschiffes \"USS Liberty\". Während des Sechstagekrieges zwischen Israel und den arabischen Staaten Ägypten, Jordanien und Syrien, wurde die \"Liberty\" im Juni 1967 in internationalen Gewässern vor der Küste der Sinai-Halbinsel zur Informationsgewinnung durch abgehörte Funksignale (Signals Intelligence) eingesetzt. Am 5. Juni hatte McGonagle noch um Geleitschutz für sein lediglich mit vier Maschinengewehren bewaffnetes Schiff gefordert, was jedoch abgelehnt worden war, da man das Schiff durch seine Beflaggung als ausreichend gekennzeichnet ansah. Am 8. Juni wurde das Schiff am frühen Nachmittag jedoch ohne Vorwarnung von israelischen Kampfflugzeugen und Torpedobooten angegriffen. Für mehr als zwei Stunden lag die \"Liberty\" wehrlos unter dem Beschuss durch Maschinenkanonen, Raketen sowie Bomben und erhielt mehr als 820 Treffer, zudem wurde sie steuerbords von einem Torpedo getroffen der ein großes Loch in die Außenwand riss. McGonagle wurde schwer verwundet, behielt jedoch das Kommando und leitete die Gegenmaßnahmen, die das Schiff vor der Versenkung bewahrten. Erst nach Stunden traf die \"Liberty\" auf die verbündeten Zerstörer \"USS Davis\" und \"USS Massey\", sowie den Kreuzer \"USS Little Rock\". Erst jetzt gab McGonagle sein Kommando ab und ließ sich medizinisch versorgen. Für seinen Einsatz wurde ihm die Medal of Honor, die höchste Tapferkeitsauszeichnung der US-Streitkräfte verliehen. Die Verleihung war ein Novum, da es zu den eigentlichen Verleihungskriterien gehört, das sich der Ausgezeichnete „im Gefecht gegen einen Feind der Vereinigten Staaten“ befindet. Weiters wurde das Schiff mit der Presidential Unit Citation ausgezeichnet. 34 der 358 Besatzungsmitglieder wurden getötet und 172 verwundet. Zu den hunderten Auszeichnungen der Mannschaft, gehörten zweimal das Navy Cross (LCDR Philip Armstrong und QM3C Francis Brown), sowie elf Silver Stars. Im Oktober 1967 wurde er zum Captain befördert und kommandierte anschließend das Munitionsschiff \"USNS Kilauea\". Zuletzt leitete er das Naval Reserve Officer Training Corps der University of Oklahoma, ehe er 1974 in den Ruhestand trat. Er starb 1999 im Alter von 73 Jahren, wurde mit militärischen Ehren am Nationalfriedhof Arlington beigesetzt und erhielt einen Stern auf dem Palm Springs Walk of Stars.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Loren McGonagle (* 19. November 1925 in Wichita, Kansas; † 3. März 1999 in Palm Springs, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Offizier und Kommandant mehrerer Schiffe der United States Navy. ", "tgt_summary": null, "id": 721600} {"src_title": "Adalbert Schneider", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Perle Yvonne Watson, so ihr Geburtsname, besuchte die öffentlichen Schulen ihrer Heimat. Danach studierte sie bis 1953 an der University of California in Los Angeles. Nach einem anschließenden Jurastudium an der University of Southern California und ihrer 1956 erfolgten Zulassung als Rechtsanwältin begann sie in diesem Beruf zu arbeiten. Im Jahr 1972 heiratete sie den Philanthrop William Burke, der den Los-Angeles-Marathon ins Leben rief. Politisch schloss sie sich der Demokratischen Partei an. Zwischen 1967 und 1972 saß sie als Abgeordnete in der California State Assembly. Im Juli 1972 war sie Delegierte zur Democratic National Convention in Miami Beach, auf der George McGovern als Präsidentschaftskandidat nominiert wurde. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1972 wurde Burke im 37. Wahlbezirk von Kalifornien in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo sie am 3. Januar 1973 die Nachfolge von Lionel Van Deerlin antrat. Nach zwei Wiederwahlen konnte sie bis zum 3. Januar 1979 drei Legislaturperioden im Kongress absolvieren. Seit 1975 vertrat sie dort als Nachfolgerin von Alphonso Bell den 28. Distrikt ihres Staates. Sie war von 1976 bis 1977 als Nachfolgerin von Charles B. Rangel erste weibliche Vorsitzende des Congressional Black Caucus. 1978 verzichtete sie auf eine weitere Kandidatur. Gleichzeitig scheiterte eine Bewerbung für das Amt des Attorney General von Kalifornien. In den Jahren 1979 und 1980 sowie nochmals von 1992 bis 2008 gehörte sie dem Kreisrat (\"Board of Supervisors\") im Los Angeles County an. Im März 2012 wurde Yvonne Burke von Präsident Barack Obama in das Board of Directors von Amtrak berufen. Ihre Dokumente hat sie dem Archiv der University of Southern California überlassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yvonne Brathwaite Burke (* 5. Oktober 1932 in Los Angeles, Kalifornien) ist eine ehemalige US-amerikanische Politikerin. Zwischen 1973 und 1979 vertrat sie den Bundesstaat Kalifornien im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1210548} {"src_title": "John David Jackson (Boxer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "In der Elfenbeinküste tobte seit September 2002 ein erbitterter Bürgerkrieg in dem sich ethnische Gruppen aus dem Nord- und Südteil, Einheimische und Einwanderer aus Nachbarländern (siehe auch: Concept d’Ivoirité) bekämpften. Auch die Vorherrschaft über die natürlichen Ressourcen der Elfenbeinküste war umstritten. Am 26. Januar 2003 wurde in Frankreich (Linas und Marcoussis) ein Abkommen unterzeichnet, dem zufolge Präsident Laurent Gbagbo bis zu Neuwahlen im Amt bleiben sollte, die Rebellen in einer Übergangsregierung das Innen- und Verteidigungsministerium erhalten sollten und Truppen Frankreichs und der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) zwischen den Machtbereichen der Kriegsparteien stationiert werden sollten, um einen erneuten Ausbruch des Konflikts zu verhindern.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Der Sicherheitsrat bezog sich auf die früheren Resolutionen 1514 (13. November 2003) und 1498 (4. August 2003) und 1464 (4. Februar 2003). Er bekannte sich zur Souveränität, Unabhängigkeit, territorialen Unversehrtheit und Einheit der Elfenbeinküste und unterstützte die Umsetzung des am 23. Januar 2003 ausverhandelten und am 25. und 26. Januar 2003 unterschriebenen Abkommens von Linas-Marcoussis, bekräftigte dessen Wichtigkeit und zeigte sich erfreut über erste Umsetzungen. Er dankte der ECOWAS, Frankreich und der Afrikanischen Union für deren Unterstützung im Friedensprozess. Der Sicherheitsrat erwähnte auch ein Schreiben vom 10. November 2003 in dem der Präsident der Elfenbeinküste, Laurent Gbagbo, um die Umwandlung der MINUCI bat, stellte aber fest, dass diese ihr Mandat aus Resolution 1479 (13. Mai 2003) weiterhin erfüllen musste. Der Sicherheitsrat wollte den Inhalt des Schreibens des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Kofi Annan, vom 6. Januar 2004 prüfen und erkannte die Notwendigkeit einer Koordination des Vorgehens.", "section_level": 1}, {"title": "Tätigkeiten.", "content": "Der Sicherheitsrat bezeichnete die Situation in der Elfenbeinküste als Bedrohung für den Weltfrieden und wurde nach Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen tätig indem er:", "section_level": 2}, {"title": "In der Folge.", "content": "Schon im März 2004 kam es erneut zu Kampfhandlungen in der Elfenbeinküste bei denen auch Mitarbeiter der Vereinten Nationen ums Leben kamen. Am 4. April 2004 ersetzte die Opération des Nations Unies en Côte d’Ivoire (ONUCI) die MINUCI um das Abkommen von Linas-Marcoussis zu überwachen. Der Bürgerkrieg konnte erst im März 2007 mit dem Vertrag von Ouagadougou beendet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Resolution 1527 des UN-Sicherheitsrates ist eine Resolution, die der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in der 4909. Sitzung am 4. Februar 2004 einstimmig beschloss. Sie beschäftigte sich mit der Situation in der Elfenbeinküste. Konkret verlängerte der Sicherheitsrat das Mandat der Mission der Vereinten Nationen in Côte d'Ivoire (MINUCI) bis zum 27. Februar 2004 und drängte auf die Umsetzung des Abkommens von Linas-Marcoussis.", "tgt_summary": null, "id": 1950028} {"src_title": "Projektive Hierarchie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1923 gehörte Garcés zum Kader des Club América, der bei seiner Reise im Januar 1923 nach Guatemala die mexikanische Nationalmannschaft verkörperte, als drei Testspiele gegen den südlichen Nachbarn ausgetragen wurden, in denen Garcés stets mitwirkte. Auch beim Gegenbesuch der Guatemalteken im Dezember 1923, als es noch einmal drei Spiele gegeneinander gab, bestritt Garcés alle Begegnungen und erzielte darüber hinaus sogar zwei Tore; eins beim 2:0-Sieg am 12. Dezember und ein weiteres beim 3:3 am 16. Dezember 1923. Ferner kam Garcés auch beim Olympischen Fußballturnier des Jahres 1928 in beiden Spielen der Mexikaner gegen Spanien (1:7) und Chile (1:3) zum Einsatz, so dass er alle acht Länderspiele bestritt, die „El Tri“ in den 1920er Jahren absolvierte. Während dieser Zeit stand Garcés ausschließlich beim Club América unter Vertrag und gehörte somit zum Kader der Meistermannschaft in der erfolgreichsten Epoche der \"Americanistas\" vor Einführung des Profifußballs, als zwischen 1925 und 1928 vier Meistertitel in Folge gewonnen wurden. In seinem Hauptberuf war Garcés Zahnarzt. Mitte der 1920er Jahre wurde er von der in Jasso ansässigen \"Compañía Manufacturera de Cemento Portland “La Cruz Azul”\" zur Ausübung medizinischer Dienste angestellt. Zur damaligen Zeit wurde von einigen Angestellten auf dem firmeneigenen Sportplatz Baseball gespielt. Der fußballbegeisterte Garcés führte dort auch eine Fußballmannschaft ein und weil nur ein Sportplatz vorhanden war, auf dem schlecht dauerhaft zwei unterschiedliche Sportarten praktiziert werden konnten, gelang es ihm, bei der Firmenleitung durchzusetzen, dass unter den Arbeitern eine Abstimmung durchgeführt wurde, ob man lieber Fußball oder Baseball spielen wolle. Dabei votierten die vorwiegend mexikanischen Arbeiter für den Fußball. So wurde der Baseballplatz in einen Fußballplatz umgewandelt und Garcés fungierte als Trainer der ersten Stunde. So entstand am 27. März 1927 die Fußballmannschaft CD Cruz Azul, die heute einer der beiden großen Hauptstadtrivalen des ebenfalls von Garcés mitbegründeten Club América ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carlos Garcés (* 24. Dezember 1900; † 21. September 1980) war ein mexikanischer Fußballspieler auf der Position des rechten Außenstürmers. Garcés gilt als der Erfinder des \"Chiquitibum\".", "tgt_summary": null, "id": 141986} {"src_title": "El Baúl (Guatemala)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Kaew machte erstmals bei den Südostasienmeisterschaften 2001 in Kuala Lumpur auf sich aufmerksam, bei welchen er die Silbermedaille im Papiergewicht (bis 45 kg) errang. 2003 gewann er bei denselben Meisterschaften in Hanoi die Goldmedaille, 2005 in Bacolod City die Bronzemedaille und 2007 in Korat die Goldmedaille jeweils im Papiergewicht. Nachdem Kaew 2009 den King's Cup in Bangkok gewonnen hatte, wurde er für die Asienmeisterschaften in Zhuhai nominiert. Bei dieser holte er nach Siegen gegen Li Jiazhao, China (5:4), Ri Chung Il, Nordkorea (4:1) und Nanao Singh, Indien (9:8) die Goldmedaille im Halbfliegengewicht. Bei den Weltmeisterschaften im selben Jahr in Mailand ging er somit als amtierender Asienmeister an den Start, musste sich aber nach Siegen gegen Adlet Kapezov, Kasachstan (14:4) und Nanao Singh, Indien (16:4) im Achtelfinale dem Spanier Kelvin de la Nieve geschlagen geben (3:9). Am Ende des Jahres gewann er in Vientiane abschließend noch die Südostasienmeisterschaften im Halbfliegengewicht. 2010 gewann Kaew den King's Cup im Bangkok und belegte den zweiten Platz beim Popenchenko Memorial in Moskau und 2011 wurde er Zweiter beim Konstantin Korotkow Memorial in Khabarovsk. Mit diesem Erfolgen im Rücken nahm er im selben Jahr in Baku an den Weltmeisterschaften teil und kam bei diesen nach Siegen gegen Hamza Touba, Deutschland (14:8) und Salman Alisade, Aserbaidschan (23:8) ins Viertelfinale. In diesem verlor er zwar gegen den Olympiasieger von 2008 und Weltmeister von 2005 und 2007 (nach dieser Meisterschaft auch von 2011) Zhou Shiming, China (8:14), konnte sich aber für die Olympischen Spiele 2012 in London qualifizieren. 2011 gewann er auch nochmals die Südostasienmeisterschaften, diesmal in Palembang. Bei den olympischen Testwettkämpfen in London im selben Jahr wurde er Dritter nach einer Halbfinalniederlage gegen Birschan Schaqypow, Kasachstan (8:15). Bei den Olympischen Spielen 2012 erreichte Kaew nach Siegen über Mohamed Flissi, Algerien (19:11), Carlos Quipo, Ecuador (16:10), Alexandar Alexandrow, Bulgarien (16:10), und im Halbfinale knapp über David Hajrapetjan, Russland (13:12), das Finale, welches er jedoch gegen den Titelverteidiger Zhou Shiming, China (13:10), verlor und damit die Silbermedaille gewann.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Kaew Pongprayoon ist 1,60 m groß. Er gehört dem thailändischen Heer an. In Anerkennung seines Olympia-Erfolgs wurde er vom Feldwebel zum Leutnant befördert. Nach den Olympischen Spielen in London erklärte er das Ende seiner Boxkarriere und kündigte an, jüngere Boxer zu trainieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kaew Pongprayoon (; * 28. März 1980 in der Provinz Kamphaeng Phet) ist ein thailändischer Amateurboxer. Er ist Asienmeister 2009 und Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2012 in London im Halbfliegengewicht.", "tgt_summary": null, "id": 905292} {"src_title": "24. Sinfonie (Haydn)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Post-positivistische (oder reflektionistische) Theorien in Internationalen Beziehungen suchen eine größere Bandbreite von Anliegen einzubeziehen. Vertreter der Theorie argumentieren, dass, wenn internationale Beziehungen außenpolitische Angelegenheiten und Beziehungen beinhalten, auch nicht-staatliche Akteure gemeinsam mit Staaten berücksichtigt werden müssen. Man solle nicht nur „hohe Politik“ von Staaten, sondern auch die „alltägliche Welt“ berücksichtigen, die nicht nur „high politics“, sondern auch „low politics“ umfasst. Als Beispiele werden politische Fragen wie Gender-Beziehungen oder ethnische Herkunft genannt. Sie ergänzten, nicht ersetzten die traditionelle Betrachtung von internationalen Beziehungen, die weitestgehend Fragen der Diplomatie oder des Krieges umfasst. Der post-positivistische Ansatz könnte als Skepsis gegenüber szientistischen Erklärungsansätzen in internationalen Beziehungen beschrieben werden, was prinzipiell allumfassende Darstellungen zur Erklärung des internationalen Systems in Zweifel zieht. Es wird argumentiert, dass weder Realismus, Neorealismus, Regimetheorie noch Liberalismus zur Erklärung ausreiche. Der Hauptunterschied bestünde darin, dass positivistische Theorien herausstellten, wie Macht aktiv umgesetzt wird. Post-Positivismus lenke den Fokus darauf, wie Macht erfahren wird, sowohl aus der Perspektive der Agierenden also auch der Betroffenen. Häufig fördern post-positivistische Theorien einen normativen Ansatz in internationalen Beziehungen, indem sie Fragen des Ethos einbeziehen. Diese Frage wird in der traditionellen Behandlung von internationalen Beziehungen vernachlässigt, die positive Fakten und normative Bewertungen in den Vordergrund stellen. Post-Positivisten argumentieren, dass der Diskurs die Realität begründet. Mit anderen Worten: ein wahrhaft unabhängiges, an Fakten orientiertes, machtfreies Wissen könne nicht existieren. Post-positive Theorien haben keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit oder Sozialwissenschaftlichkeit. Im Gegenteil sind sie ein Versuch, durch eingehende Fall-Analysen internationale politische Phänomene zu verstehen und relevante Fragen dahingehend zu stellen, wie der gegenwärtige Zustand politische Machtkonstellationen bestimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Außerhalb der Internationalen Beziehungen.", "content": "Auch außerhalb der internationalen Beziehungen werden post-positivistische Ansätze behandelt, so wird der britisch-österreichische Philosoph Karl Popper bisweilen als Post-Positivist bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Post-Positivismus ist eine Theorie im Bereich der politikwissenschaftlichen Betrachtung von internationalen Beziehungen, die epistemologisch (erkenntnistheoretisch) den Positivismus in Frage stellt. Der Post-Positivismus negiert die Grundannahme, dass die in Naturwissenschaften praktizierte empirische Beobachtung auch auf Sozialwissenschaften angewandt werden könne. Post-positivistische Ansätze entstanden vermehrt in den 1990er Jahren, vor allem im angelsächsischen Raum. Auch der Postmodernismus, die Kritische Theorie, der Neogramscianismus und der Sozialkonstruktivismus werden als post-positivistische Theorien verstanden.", "tgt_summary": null, "id": 2046728} {"src_title": "Monika Mühlwerth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Conus geographus\" trägt ein breites, dünnwandiges, oft konvexes, in seinem mittleren und hinteren Abschnitt annähernd zylindrisches Schneckenhaus, das bei ausgewachsenen Schnecken 6,5 bis 16,6 cm Länge erreicht. Die Grundfarbe des Gehäuses ist weiß mit bläulich-grauem, violetten oder rosafarbenem Farbton. Die Oberfläche des Körperumganges ist annähernd glatt und hat eine feine, vielfach unterbrochene Musterung aus bräunlichen bis rotbraunen Linien und kleinen zeltförmigen Flecken, die oft in zwei unregelmäßigen Bändern angeordnet sind. Der Protoconch ist rosa bis rot, die Mündung weiß. Das abgeflachte Gewinde ist gefurcht und trägt Knoten. Das Periostracum ist grau bis gelblich oder rötlich braun, dünn und kann durchscheinend sein. Die konvex-zylindrische Form des Gehäuses mit breitem Mittelteil und das stark abgeflachte Gewinde heben den Landkartenkegel von anderen Conus-Arten ab. Das Tier besitzt einen breiten, massiven Fuß, dessen weiße, braun gefleckte und gestreifte Oberseite von einem blass-orangefarbenen, weiß gepunkteten Streifen überzogen ist. Das Rostrum ist gelbbraun, dorsal mit einer dunkelbraunen Marmorierung und am distalen Ende eingekerbt. Die Fühler sind weiß mit einer hellbraunen Spitze, der Sipho weiß mit dunkelbraunen Querstreifen auf hellbraunen Flecken und einer weißen Spitze. Die Fußsohle ist weiß mit hellbraunen Flecken. Die Farbtöne des Tieres variieren. Die mit einer Giftdrüse verbundenen Radula-Zähne haben an der Spitze einen Widerhaken und gegenüber eine Schneide mit einem kleinen Widerhaken. Sie sind mit etwa 125 Zähnchen hinten bis zur Mitte des Zahns gesägt. An der Basis des Zahns ist nur ein schwaches Knötchen und kein Sporn.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Landkartenkegel ist weit verbreitet und tritt im Roten Meer sowie im Indischen Ozean um Chagos, Madagaskar, Mauritius, Mosambik und Tansania auf, ebenso im Indopazifik mit Ausnahme von Hawaii.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Landkartenkegel leben in der Gezeitenzone von Korallenriffen bis 20 m Tiefe, wo sie sandigen Meeresboden bevorzugen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebenszyklus.", "content": "Wie alle Kegelschnecken ist \"Conus geographus\" getrenntgeschlechtlich, und das Männchen begattet das Weibchen mit seinem Penis. Aus den Eikapseln schlüpfen Veliger-Larven, die wiederum eine Metamorphose zur Schnecke durchmachen. Pro Laich werden etwa 54 Kapseln abgegeben, die jeweils 14.500 bis 17.800 Eier enthalten. Die Eier haben einen Durchmesser von etwa 190 μm. Hieraus wird zurückgeschlossen, dass die pelagische Periode der Veliger etwa 24 Tage dauert.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Beute von \"Conus geographus\" besteht überwiegend aus Fischen, daneben werden auch Weichtiere gefressen. Die Fische werden bei dieser Art ohne vorheriges Zustechen verschluckt, können jedoch im Vorderdarm durch einen Giftzahn getötet werden. Der nachtaktive Landkartenkegel kriecht an Fische heran, die sich ausruhen, entlässt Insulin ins Wasser und stülpt seinen „falschen Mund“ über sie. Durch das Insulin erleiden die Fische offenbar einen hypoglykämischen Schock und werden so immobilisiert. Auf diese Weise können mehrere kleine Fische auf einmal erbeutet werden, die dann im Maul hintereinander mit den giftigen Radulazähnen gestochen werden. Anders als „harpunierende“ Arten wie die Streifen-Kegelschnecke ist der Landkartenkegel auch mit vorverdauten Fischen in seinem Rostrum bereit, weitere Fische zu fressen. Er gehört zu den größten Kegelschnecken und hat eine besonders dünne Schale, was ihn überdurchschnittlich beweglich macht. 8 bis 9 cm lange Kegelschnecken können 13 bis 14 cm lange Fische erbeuten. Kurz zuvor getötete Fische werden auch gefressen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung für den Menschen.", "content": "\"Conus geographus\" ist auf Grund seiner gemusterten Gehäuse ein beliebtes Sammlerobjekt, so dass der Mensch als ein Hauptfeind gelten kann. Er wird allerdings nicht in der Roten Liste aufgeführt. Wie andere Kegelschnecken setzt der Landkartenkegel seine giftige Harpune nicht nur zum Beutefang, sondern auch zur Verteidigung ein. Sein Giftzahn kann Handschuhe und Taucheranzüge durchdringen. Das Gift des Landkartenkegels ist eines der für den Menschen gefährlichsten und hat zu mehr als 30 Todesfällen geführt. Das Gift besteht aus mehreren hundert verschiedenen Toxinen. Es gibt kein Antidot, so dass eine Behandlung darauf abzielt, den Betroffenen bis zum Abbau der Giftstoffe am Leben zu halten. Einige Giftstoffe (Conotoxine) von \"Conus geographus\" haben eine stark analgetische Wirkung und werden deshalb auf medizinische Anwendbarkeit hin untersucht. Ein aus \"Conus geographus\" gewonnenes Toxin ist Contulakin-G (Conantokin).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Landkartenkegel oder Geographenkegel, auch die Landkarten-Kegelschnecke (\"Conus geographus\"), ist eine Schnecke aus der Familie der Kegelschnecken (Gattung \"Conus\"). Das Gift dieser fischfressenden Kegelschnecke, die im Indopazifik weit verbreitet ist, gilt als eines der gefährlichsten im Tierreich.", "tgt_summary": null, "id": 1071667} {"src_title": "Anthony Jacobs, Baron Jacobs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Christopher Cox besuchte bis 1970 die öffentlichen Schulen seiner Heimat und studierte danach bis 1973 an der University of Southern California in Los Angeles. Daran schloss sich bis 1977 ein Studium an der Harvard Business School an. Gleichzeitig absolvierte er an der Harvard University ein Jurastudium. Nach seiner Zulassung als Rechtsanwalt war er in den Jahren 1977 und 1978 juristischer Assistent des Bundesrichters Herbert Choy. Außerdem praktizierte er als privater Rechtsanwalt. In den Jahren 1982 und 1983 hielt er in Harvard Vorlesungen über Wirtschaftsfragen. Er war auch Mitbegründer der Firma \"Context Corp.\" in Saint Paul. Gleichzeitig schlug er als Mitglied der Republikanischen Partei eine politische Laufbahn ein. In den Jahren 1986 bis 1988 gehörte er dem Beraterstab von Präsident Ronald Reagan an. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1988 wurde Cox im 40. Wahlbezirk von Kalifornien in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 1989 die Nachfolge von Robert Badham antrat. Nach acht Wiederwahlen konnte er bis zu seinem Rücktritt am 2. August 2005 im Kongress verbleiben. Von 1993 bis 2003 vertrat er dort den neu eingerichteten 47. Distrikt seines Staates, ab 2003 den 48. Wahlbezirk. Von 1997 bis 2001 war Cox Vorsitzender des \"Select Committee on U.S. National Security and Military/Commercial Concerns with the People’s Republic of China\", der sich mit den Beziehungen zur Volksrepublik China befasste. Danach leitete er den Ausschuss für Heimatschutz. In seine Zeit als Kongressabgeordneter fielen die Terroranschläge am 11. September 2001, der Irakkrieg und der Militäreinsatz in Afghanistan. Nach dem Ende seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus war Christopher Cox zwischen 2005 und 2009 als Nachfolger von William H. Donaldson Vorsitzender der United States Securities and Exchange Commission (SEC). Seit 2009 praktiziert er wieder als Anwalt in einer großen Kanzlei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Christopher Cox (* 16. Oktober 1952 in Saint Paul, Minnesota) ist ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1989 und 2005 vertrat er den Bundesstaat Kalifornien im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1448073} {"src_title": "Arcobara", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überlieferung.", "content": "Über Odilias Leben ist nur wenig bekannt. Sie soll die Tochter eines britischen Königs gewesen sein und gilt als Gefährtin der hl. Ursula von Köln, mit der sie, gemeinsam mit einer Gruppe junger Frauen (den legendarischen elftausend Jungfrauen), auf einer Wallfahrt nach Rom von dort nach Köln gekommen sein soll. Dabei gehörte sie zu den elf Hauptjungfrauen, also den Königstöchtern, die der Legende zufolge von jeweils tausend Jungfrauen begleitet wurden. Barbaren (nach der Ursulalegende Hunnen) fingen die den Rhein entlangfahrenden Schiffe vor den Toren Kölns ab und töteten die Jungfrauen, als sie sich gegen Versuche der Hunnen wehrten, sie vom Christentum abzubringen oder sie zu vergewaltigen.", "section_level": 1}, {"title": "Reliquien.", "content": "Im Frühling 1287 soll die hl. Odilia Johannes von Eppa, einem Laienbruder des Ordens vom Heiligen Kreuz, in dessen Kloster in Paris erschienen sein und ihm mitgeteilt haben, Gott habe sie beauftragt, künftig Patronin der Kreuzherren zu sein. Auch soll sie ihm gesagt haben, dass ihre Reliquien im Obstgarten Arnulfs bei St. Gereon in Köln in der Nähe eines Birnbaums zu finden seien, und bat ihn, er solle um Erlaubnis ersuchen, sie zu bergen. Zunächst lehnte der Obere dies ab. Daraufhin soll Odilia noch zweimal erschienen sein, so dass der Prior schließlich die Erlaubnis gab und Johannes dafür einen Priester, Vater Louis, zur Seite stellte. So fand man an der vorausgesagten Stelle drei Urnen mit den Reliquien Odilias und ihrer Gefährtinnen Ida und Emma. Die Überreste wurden nach der Bestätigung des Fundes durch den Erzbischof zum Mutterhaus der Kreuzherren in Huy gebracht. Auch diese Überführung soll Odilia angeordnet haben. Ein Teil der Reliquien blieb in Köln zurück, nämlich ein Fingerglied, eine Rippe und ihr Haupt. In Köln und auf dem Weg nach Huy soll es in der Nähe der Reliquien zu einigen Wunderheilungen, unter anderem von Lähmungen und Blindheit, gekommen sein. Deshalb wird Odilia in der römisch-katholischen Kirche um gutes Augenlicht und in körperlichen Leiden angerufen. Durch die beschriebenen Ereignisse wurden die Kreuzherren in Deutschland bekannt. In Huy wurden die Reliquien der hl. Odilia 1292 in einen mit Szenen aus dem Leben der Odilia bemalten Holzschrein gelegt. Die Heilige wurde in acht Kölner Kirchen, in den Kreuzherrenklöstern in Aachen (Kloster Brandenburg (Sief)) und Schwarzenbroich und in der Benediktinerabtei Brauweiler verehrt. 1645 wird von der Verehrung ihrer Reliquien dort und im Zisterzienserinnenkloster St. Apern berichtet. 1797 wurde das Kloster zu Huy in der Französischen Revolution zerstört. Die Reliquien wurden zwar durch einen Priester gerettet, gingen dem Orden aber verloren. Nach der Auflösung der Kreuzherren wurden die Gebeine samt Schrein 1930 in deren ehemalige Abtei Mariënlof in Kerniel, heute zu Borgloon in Flandern, verbracht. 1949 wurden die Reliquien dem Orden zurückgegeben. Sie wurden zunächst in einer feierlichen Prozession in das Kreuzherrenkloster in Diest in Belgien überführt. 1952 wurde ein großer Teil eines ihrer Reliquien nach Onamia in Minnesota gebracht, wo sie in einem Schrein in der Seminarkapelle ruhen. Im Zuge der Rückkehr der Kreuzherren im Jahre 1964 nach Wuppertal-Beyenburg wurden Teile der Reliquien Odilias aus Belgien auch zur Kreuzkapelle der Beyenburger Klosterkirche Sankt Maria Magdalena überführt. Das dazugehörige Kloster Steinhaus war Anfang des 19. Jahrhunderts im Rahmen der Säkularisation aufgelassen worden. Über Jahrhunderte war es bei den Kreuzherren Brauch, Wasser in Odilias Namen zu segnen, indem ihre Reliquien hineingetaucht wurden, mit der Bitte an Gott, dem Wasser Kraft gegen alle Krankheiten und Gebrechen zu verleihen. Es soll zu zahlreichen Heilungen, insbesondere bei Augenleiden, gekommen sein. Noch heute erreichen den Schrein in Onamia nach eigenen Angaben Tausende von Bitten, in die Novenen eingeschlossen zu werden, die dort an jedem 5. und 17. des Monats sowie, als nationale Novene, vom 10. bis 18. Juli abgehalten werden, und auch zahlreiche Dankschreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Attribute.", "content": "Als Schutzpatronin der Kreuzherren wird Odilia mit der Standarte des Ordens und dem Motto des Ordens „Ich habe das Kreuz gewählt“ dargestellt. Wegen der ihr zugeschriebenen Heilungen Blinder und Augenleidender gehört zu ihren ikonographischen Attributen, nach dem Vorbild der elsässischen Odilia, wohl aufgrund einer Verwechslung mit selbiger, auch ein Buch mit zwei Augen. Als Märtyrin wird sie ferner mit Märtyrerpalme dargestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Odilia von Köln (auch \"Ottilie\"; † um 451 eventuell in Köln) war eine christliche Märtyrin und wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt. In der Evangelischen Kirche in Deutschland gilt sie als denkwürdige Glaubenszeugin.", "tgt_summary": null, "id": 780503} {"src_title": "Francis W. Eppes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "National.", "content": "2006 nahm de Jesus erstmals an den Brasilianischen Meisterschaften der Männer teil und wurde auf Anhieb Vizemeister im Fliegengewicht. 2007 konnte er die Meisterschaft im Bantamgewicht gewinnen und wiederholte diesen Erfolg in den Jahren 2008 und 2009. Seit 2010 nahm er nicht mehr an den Nationalen Meisterschaften teil.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "2007 nahm de Jesus erstmals an den Panamerikanischen Spielen 2007 teil, musste sich aber bereits im ersten Kampf Alexander Gueracuco, Venezuela (16:14), geschlagen geben. Im Folgejahr nahm er am amerikanischen Qualifikationsturnier in Guatemala-Stadt für die Olympischen Spiele 2008 in Peking teil. Überraschend kämpfte er sich bis ins Finale, das er gegen Eddy Valenzuela, Guatemala, verlor, und qualifizierte sich so für die Olympischen Spiele. Bei diesen schied er nach einem Sieg gegen Anuruddha Rathnayake, Sri Lanka (13:3), im Achtelfinale gegen Anvar Yunusov, Tadschikistan (12:6) aus. Bis zur Weltmeisterschaft 2011 nahm de Jesus auf internationaler Ebene nur an den Militärweltmeisterschaften 2010 und 2011 teil, wobei er 2010 im ersten Kampf ausschied und 2011, u. a. mit einem Finalsieg über Mohamed Amine Ouadahi, Militärweltmeister wurde. Bei den Weltmeisterschaften schied de Jesus im ersten Kampf gegen den späteren Weltmeister Lázaro Álvarez, Kuba (18:13), aus. Die damit verpasste Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London holte de Jesus 2012 beim amerikanischen Olympiaqualifikationsturnier in Rio de Janeiro nach, indem er das Halbfinale erreichte. Zuvor gewann er aber noch die Panamerikanischen Spiele 2011. Bei den Olympischen Spielen in London schied de Jesus nach Siegen über Orzubek Shayimov, Usbekistan (13:7), und Sergei Wodopjanow, Russland (13:11), im Viertelfinale gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Lázaro Álvarez, Kuba (16:11), aus. 2013 errang de Jesus bei den Panamerikanischen Spielen in Santiago de Chile die Bronzemedaille. Im Halbfinale verlor er gegen den späteren Goldmedaillengewinner Robeisy Ramírez, Kuba (3:0).", "section_level": 2}], "src_summary": "Robenílson Vieira de Jesus (* 24. September 1987 in Salvador da Bahia) ist ein brasilianischer Boxer. De Jesus war Teilnehmer der Olympischen Spiele 2008 in Peking und 2012 in London.", "tgt_summary": null, "id": 1803889} {"src_title": "Kastell Odorheiu Secuiesc", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "William Lambton wurde 1756 in Grosby Grange bei Northallerton in North Yorkshire als Sohn eines in einfachen Verhältnissen lebenden Bauern geboren. Er vermied es zeitlebens, Angaben über seine Herkunft zu machen. Sein genaues Geburtsdatum ist deshalb nicht bekannt, andere Quellen geben 1753 als sein Geburtsjahr an. Nach der Grundschule erhielt er eines von vier Stipendien für die Grammar School in Northallerton. Ab 1781 diente er in der Armee. 1794 wurde er zum Leutnant befördert. Bis ungefähr 1795 war er Kasernenleiter in Saint John (New Brunswick) in Kanada. In einer anderen Verwendung kam er 1796 an das Kap der Guten Hoffnung, anschließend nach Bengalen und 1798 nach Madras. Während dieser Jahre lernte er im Selbststudium Mathematik, Trigonometrie und Astronomie. Unter Oberst Arthur Wellesley, dem späteren 1. Duke of Wellington nahm er 1799 im Vierten Mysore-Krieg an der Belagerung von Seringapatam teil. Dabei rettete er seine Einheit durch seine Fähigkeit, sich nach den Sternen zu orientieren. Danach diente er an der Koromandelküste im Südosten Indiens, wo er auf seinen Vorschlag hin den Auftrag erhielt, eine Vermessung zur Verbindung der Koromandelküste mit der Malabarküste im Südwesten Indiens durchzuführen und einen Meridianbogen zu messen. Es dauerte aber bis 1802, bis die notwendigen Instrumente in Madras ankamen. Die Einrichtung und Messung der Basislinie bei Madras war nicht nur Lambtons erste Tätigkeit im Rahmen dieses Auftrages, sondern auch die Grundlage der sich in den folgenden Jahren daran anschließenden Großen Trigonometrischen Vermessung Indiens. 1806 konnte er die Triangulation über Bangalore nach Mangalore an der Westküste abschließen. Anschließend begann er in Bangalore mit der Messung des Meridianbogens, zunächst nach Süden zum Kap Komorin, der Südspitze Indiens, anschließend von Bangalore aus nach Norden. Als seine Einheit 1812 nach England zurückkehrte, blieb Lambton als Leiter dieser Vermessung in Indien. Über die Jahre bewegten sich die Arbeiten langsam nach Norden, bis sie das Gebiet der Regierung in Madras verließen und der Regierung in Kalkutta unterstellt wurden. George Everest wurde 1817 zu seinem Assistenten ernannt und begann im folgenden Jahr mit seiner Tätigkeit. Colonel Lambton erlebte die Vollendung seines großen Werkes nicht mehr. Er starb 1823 im Alter von fast 67 Jahren in dem kleinen Ort Hinganghat, in den ihn seine Vermessungsarbeiten geführt hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen.", "content": "William Lambton führte mit seiner Großen Trigonometrischen Vermessung eines der größten Vermessungsprojekte seiner Zeit aus. Dazu waren jahrelange Arbeiten, Reisen mit schweren Geräten (sein Theodolit wog eine halbe Tonne) und entsprechend zahlreicher Begleitung in unterschiedlichste, oft malariaverseuchten Gebiete, unerschütterliche Ausdauer, Geduld und größte Genauigkeit erforderlich. Seine Vermessungen erlaubten erstmals eine genaue Zuordnung indischer Städte und geographischer Punkte. Schon bei seiner ersten Triangulation von Madras nach Mangalore ermittelte er eine Entfernung von rund 360 Meilen gegenüber den 400 Meilen, von denen man bis dahin aufgrund des vorhandenen ungenauen Kartenmaterials ausgegangen war. Seine Messungen des Meridianbogens trugen wesentlich zur Klärung der Gestalt der Erde bei. Man kannte zwar schon die Abplattung der Erde an den Polen, aber das Maß dieser Abplattung war seinerzeit die große Frage. Lambton legte die Grundlagen für das indische Vermessungswesen, die von seinem Nachfolger George Everest ausgebaut und erweitert werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Lambton wurde Mitglied der Royal Society (FRS – Fellow of the Royal Society) (9. Januar 1817), Mitglied der Asiatic Society in Kalkutta und korrespondierendes Mitglied der Académie des sciences in der Sektion Astronomie (15. Dezember 1817).", "section_level": 1}], "src_summary": "William Lambton, FRS (* ca. 1756 in Crosby Grange bei Northallerton, North Yorkshire, England; † 19. Januar 1823 in Hinganghat, Wardha District, Maharashtra, Indien) war ein britischer Soldat, Vermesser und Geograph, der als Initiator und erster Leiter der Großen Trigonometrischen Vermessung Indiens bekannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1383991} {"src_title": "Kastell Gherla", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Karin lebt mit ihrem Mann Andreas, einem Krankenhausarzt, und ihren zwei Kindern in einer kleinen Gemeinde im ländlichen Schweden. Sie lernt David kennen, Nachkomme von aus Nazideutschland geflohenen Juden, der an der Restaurierung einer nahe gelegenen Kirche beteiligt ist. Nachdem er ihr unumwunden erklärt hat, dass er in sie verliebt sei, lässt sie sich auf eine Affäre mit ihm ein. David entpuppt sich als nicht nur leidenschaftlicher, sondern auch zwischen Niedergeschlagenheit und gewalttätigen Wutausbrüchen schwankender Mann. Dennoch setzt sie die Affäre fort, bis die Einwohner des Dorfes Andreas von Karins Ehebruch berichten. Als David unangekündigt zurück nach London geht, folgt Karin ihm, obwohl Andreas ihr ein Ultimatum stellt. In London trifft sie jedoch nur Davids Schwester an. Karin beschließt, bei ihrem Mann und ihrer Familie zu bleiben. Bei ihrem letzten Treffen in Schweden, bei dem Karin versucht, David ihre Motive zu erklären, beschimpft er sie als Lügnerin. Ihre Beziehung ist unwiderruflich beendet.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "„\"The Touch\" will banal, alltäglich sein. Der Film wurde ursprünglich als Portrait einer Frau konzipiert – und zwar nicht einer glänzenden, großartigen Frau von Welt, sondern einer braven Bürgerin, die ein behütetes Dasein führt, weit ab von der Welt der Katastrophen, Strömungen, Neurosen, die uns umgeben.“ (Bergman) \"The Touch\" entstand zwischen September und November 1970 in Visby auf der schwedischen Insel Gotland und in London. Der Film wurde in einer Fassung gedreht, in der die schwedischen Darsteller schwedisch sowie englisch und die englischsprachigen englisch sprechen und, auf Wunsch des Koproduzenten ABC Pictures, zusätzlich in einer rein englischsprachigen Version. Letztere gelangte in die Kinos, die zweisprachige Fassung galt zwischenzeitlich als verschollen, ist heute jedoch wieder verfügbar. Gunnar Fischer, von 1948 bis 1960 Bergmans Stammkameramann, gestaltete die Titel. Nach seiner Uraufführung auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin 1971 startete der Film am 18. August 1971 in den schwedischen Kinos, am 14. Januar 1972 in der BRD und am 14. Dezember 1973 (unter dem Titel \"Die Berührung\") in der DDR.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"The Touch\" wurde von der Kritik gemischt aufgenommen. Der Spiegel schrieb anlässlich der Aufführung auf der Berlinale: „Ingmar Bergmans 35. Spielfilm, für eine US-Firma in Schweden gedreht, ist sein letzthin bester und schlechtester in einem. Bis zur Hälfte der mittelständischen Love Story [...] dominieren Small talk, Slapstick-Heiterkeit und ein selbst für Bergman ungewohnt intimes Kammerspiel. Später, wenn die nun verlassene und doch wieder begehrte Geliebte gesegneten Leibes bei Mann und Kindern verbleibt, rutscht die Handlung ins Trivial-Kommerzielle, auch der massive Bergman-Touch im Finale (Todessymbole, Herbstlaub) rettet nichts.“ Das Lexikon des internationalen Films fasste rückblickend zusammen: „Ein auffallend glatt und sehr konventionell inszenierter Film; psychologisch zwar genau und handwerklich perfekt, wird die psychologische Spurensuche mit allzu aufdringlichen Symbolen belastet.“", "section_level": 1}], "src_summary": "The Touch (Alternativ: \"Die Berührung\", Originaltitel: \"The Touch\" bzw. \"Beröringen\") ist ein schwedisch-US-amerikanisches Filmdrama von Ingmar Bergman aus dem Jahr 1971.", "tgt_summary": null, "id": 2414773} {"src_title": "Ostafrikanischer Wacholder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konstruktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kleiner Wittscher Blockplan.", "content": "Der formula_2-Blockplan formula_10 kann als dreifache Erweiterung der affinen Ebene der Ordnung 3, formula_11 (siehe die Abbildung rechts) konstruiert werden. Man macht sich dabei einige Besonderheiten dieser Ebene zunutze: Nun werden der Punktmenge drei zusätzliche Punkte formula_29 hinzugefügt formula_30 und folgende Typen von Blöcken für die neue Blockmenge formula_31 definiert: Dies ergibt für formula_1 insgesamt 132 Blöcke mit je 6 Punkten: 12 für die erweiterten Geraden (1. Typ), 12 für die Komplemente der Geraden, das sind die Parallelenpaare von \"A\" (2. Typ) und je 54 für die erweiterten Vierecke (3. Typ) und die erweiterten Paare von schneidenden Geraden (4. Typ). Die so definierte Inzidenzstruktur formula_10 ist ein formula_2-Blockplan.", "section_level": 2}, {"title": "Großer Wittscher Blockplan.", "content": "Der große Wittsche Blockplan formula_4 lässt sich als dreifache Erweiterung der projektiven Ebene formula_43 der Ordnung 4 konstruieren.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Inzidenzparameter der Wittschen Blockpläne.", "content": "Die Parameter einer endlichen Inzidenzstruktur, die einer Regularitätsbedingung genügen, sind diejenigen der Inzidenzparameter formula_65 (durchschnittliche Blockanzahl durch \"i\" beliebige Punkte) bzw. formula_66 (durchschnittliche Punktzahl auf \"j\" beliebigen Blöcken), die bei allen \"i\"-elementigen Punktmengen bzw. \"j\"-elementigen Blockmengen übereinstimmenden positiven Zahlen gleichen. Beim kleinen und großen Wittschen 5-Blockplan, die beide als Inzidenzstrukturen den Typ (5,1) haben, sind dies die Parameter formula_67 und formula_68. Nach jeder Ableitung genügt ein Blockparameter weniger seiner Regularitätsbedingung: Außerdem lässt sich für Teilmengen formula_69 eines Blockes \"B\" eine nur von der Punktzahl formula_70 abhängige \"Schnittzahl\" formula_71 angeben, falls formula_72 ist. Mit anderen Worten ist formula_73 die von \"B\" und \"U\" unabhängige Anzahl von Blöcken, die mit \"B\" genau alle Punkte von \"U\" gemeinsam haben. Die folgende Tabelle gibt diese Schnittzahlen an: Mit Hilfe dieser Schnittzahlen kann man die Eindeutigkeit der Wittschen Blockpläne (bis auf Isomorphie, als Blockpläne mit ihren jeweiligen Parametern) nachweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Mathieu-Gruppen.", "content": "Die 5 sporadischen Mathieu-Gruppen formula_74 sind die vollen Automorphismengruppen der Wittschen Blockpläne, wobei der Subskript an der Kurzbezeichnung jeweils dem Subskript des zugehörigen Witt-Blockplanes, also dessen Punktzahl \"v\" entspricht. Alle fünf sind einfache Gruppen, d. h. sie haben keine außer den trivialen Normalteilern. Rein gruppentheoretisch lässt sich der Subskript \"v\" der Mathieugruppen auch beschreiben als minimale ganze Zahl formula_12, so dass formula_76 als Permutationsgruppe auf formula_77 operiert, mit anderen Worten, formula_78 ist die kleinste symmetrische Gruppe, so dass ein Gruppenmonomorphismus formula_79 existiert. Der Parameter formula_80 des Blockplanes, der angibt, für wie viele beliebige Punkte jeweils ein gemeinsamer Block existiert, gibt gruppentheoretisch den maximalen \"Transitivitätsgrad\" der zugehörigen Mathieugruppe an, das heißt, die Gruppe operiert als formula_80-fach, aber nicht formula_82-fach transitive Permutationsgruppe auf den Punkten des entsprechenden Blockplans und kann auf keiner Menge mehr als formula_80-fach transitiv und treu operieren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als Wittsche Blockpläne (auch Witt-Designs, engl. \"Witt designs\") werden in der endlichen Geometrie bestimmte Blockpläne bezeichnet, die 1931 von Robert Daniel Carmichael entdeckt und 1938 von Ernst Witt, nach dem sie auch benannt sind, erneut beschrieben wurden. Es handelt sich dabei zunächst um zwei 5-Blockpläne, die als kleiner bzw. großer Wittscher Blockplan bezeichnet werden. Beide sind bis auf Isomorphie die einzigen einfachen 5-Blockpläne mit der Punktanzahl 12 (kleiner) bzw. 24 (großer Wittscher Blockplan). Der kleine Wittsche Blockplan formula_1 ist ein formula_2-Blockplan, als Steinersystem ein formula_3; der große formula_4 ist ein formula_5-Blockplan, als Steinersystem ein formula_6. ", "tgt_summary": null, "id": 1906317} {"src_title": "Gasotransmitter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Falter.", "content": "Die Flügelspannweite der Falter beträgt 16 bis 23 Millimeter. Die Grundfarbe der Vorderflügel variiert von aschgrau bis zu schwärzlich. Die helle Wellenlinie nahe dem Saum ist in weiße Flecke aufgelöst, von denen zwei bis drei sehr deutlich ausgeprägt sind und der Fleck am Innenwinkel tritt besonders hervor. Der schwarze Mittelfleck ist manchmal nur schwach angedeutet. Die Hinterflügel sind geringfügig heller als die Vorderflügel. Zunehmend erscheinen auch melanistische Exemplare, die als \"f. angelicata\" bezeichnet werden. Diese Falter sind auf Vorder- und Hinterflügeln zeichnungslos schwarz. Lediglich die Adern und der Mittelfleck heben sich ab.", "section_level": 2}, {"title": "Ei.", "content": "Das Ei hat eine ovale Form und zeigt in der Schalenskulptur sechseckige Vertiefungen.", "section_level": 2}, {"title": "Raupe.", "content": "Erwachsene Raupen sind entweder grünlich oder bräunlich gefärbt und zeigen sehr deutliche dunkle, herzförmige, hell eingefasste Rückenflecke, deren Spitzen nach vorne gerichtet sind.", "section_level": 2}, {"title": "Puppe.", "content": "Die bräunliche Puppe besitzt dunkelgrüne Flügelscheiden und ist mit zwei kräftigen und sechs dünnen Hakenborsten am Kremaster versehen.", "section_level": 2}, {"title": "Geographische Verbreitung und Vorkommen.", "content": "Der Dreipunkt-Blütenspanner ist in Europa weit verbreitet. Sein Vorkommen erstreckt sich auch durch Asien bis nach Japan und zu den Kurilen. In den Pyrenäen und den Alpen steigt er bis auf eine Höhe von 1800 Metern. Ein weiteres Verbreitungsgebiet befindet sich in Nordamerika und zwar von Neufundland bis nach British Columbia und zu den San Bernardino Mountains. Die Art bevorzugt Bruch- und Auwälder, Waldränder und feuchte Wiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Falter sind dämmerungs- und nachtaktiv und fliegen in zwei Generationen von April bis Juni sowie von Juli bis September. Zuweilen saugen sie an den Blüten des Wiesenkerbel (\"Anthriscus sylvestris\"). Sie erscheinen auch an künstlichen Lichtquellen. Die Raupen ernähren sich polyphag von den Blüten und Samen verschiedener Pflanzen, dazu zählen: Wald-Engelwurz (\"Angelica sylvestris\"), Kleine Bibernelle (\"Pimpinella saxifraga\"), Schwarzer Holunder (\"Sambucus nigra\") und Wiesen-Bärenklau (\"Heracleum sphondylium\"). Obwohl die Raupen zuweilen sehr zahlreich auftreten, ergeben sie oftmals nur eine begrenzte Anzahl an Faltern, da sie vielfach von Parasiten befallen werden. Die Puppen der zweiten Generation überwintern.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "In Deutschland kommt der Dreipunkt-Blütenspanner in allen Bundesländern vor und ist nicht gefährdet. Die Art wird daher in der Roten Liste gefährdeter Arten nicht erwähnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Dreipunkt-Blütenspanner (\"Eupithecia tripunctaria\", Syn.: \"Eupithecia albipunctata\"), zuweilen als Brustwurz-Blütenspanner bezeichnet, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Spanner (Geometridae).", "tgt_summary": null, "id": 2453072} {"src_title": "Promozione", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Planung.", "content": "Der Turm ist mit einer Höhe von 555 Metern das höchste Gebäude des Landes sowie eines der höchsten der Welt. Auf einer Nutzfläche von rund 304.000 Quadratmetern, die sich auf 123 oberirdische Stockwerke verteilt, befinden sich Apartments, Hotelräume und Büros sowie in den sechs obersten Stockwerken eine gegen Gebühr zugängliche Aussichtsplattform. Deren Glasboden an den zwei Außenspitzen weist eine Dicke von nur 45 mm auf, kann aber bis zu 200 Personen von durchschnittlich je 75 kg Körpergewicht tragen bzw. über 500 Kilogramm pro Quadratmeter. Sie wurde von Guinness World Records am 23. Januar 2017 als höchste Glasboden-Aussichtsplattform der Welt anerkannt. Ein doppelstöckiger Aufzug legt den Weg vom Erdgeschoss zum 118. Stock mit einer Geschwindigkeit von 600 Metern in der Minute zurück. Der Wolkenkratzer weist einen quadratischen Grundriss auf, nach oben hin wird das Gebäude in abgerundeter Form etwas schmaler. Die oberste Etage liegt auf etwa 497 Metern Höhe, wenig darüber das Dach. Die oberen Etagen sind außerdem für den Publikumsverkehr geöffnet. Eine leicht konvex geformte, mit Glas verkleidete, in zwei Hälften vertikal gespaltete Stahlkonstruktion umhüllt die Außenwände und verjüngt sich über das Dachplateau hinaus nach oben bis zur Endhöhe von 555 Metern. Für die Planung des Hochhauses war das US-amerikanische Architekturbüro Kohn Pedersen Fox verantwortlich, das sowohl in Asien wie auch in Nordamerika bereits mehrere Wolkenkratzer realisiert hat. Die Planungen für das Hochhaus reichen bis ins Jahr 2005 zurück. Mit dem Aushub auf dem Gelände unweit des Stadtzentrums von Seoul wurde bereits 2009 begonnen, allerdings konnten die Bauarbeiten aus wirtschaftlichen Gründen und wegen des Widerstandes von Teilen der Bevölkerung und mancher Behörden erst Anfang 2012 beginnen. Das Gebäude ist nicht identisch mit dem Bauprojekt Busan Lotte World Tower im südkoreanischen Busan, das mit 510 Metern Höhe ein Projekt ähnlicher Größe darstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Bau.", "content": "Die Bauarbeiten begannen erst zu Beginn des Jahres 2012, als erste Betonierungen am Fundament vorgenommen wurden. Der Gebäudekern, bestehend aus Stahlbeton, erreichte im Juni 2012 Straßenhöhe. Im Frühjahr wurden bereits mehrere größere Baukräne errichtet. Das oberste der 123 Geschosse wurde am 22. Dezember 2015 abgeschlossen. Ende 2015 wurde anlässlich des Jahreswechsels die mit LED-Pixeln leuchtende Fassade mit dem vertikalen Schriftzug \"2016\" getestet. Die Fertigstellung erfolgte plangemäß im März 2016. Die Eröffnung war am 3. April 2017, dem 50. Geburtstag der Lotte Confectionery Co., Ltd.", "section_level": 1}, {"title": "Lotte Signiel Residences.", "content": "Das 42. bis 71. Stockwerk bestehen aus Apartments, den \"Lotte Signiel Residences\". Mit einem Quadratmeterpreis um 23 Millionen Won gelten diese als die teuersten Koreas.", "section_level": 1}, {"title": "Signiel Seoul Hotel.", "content": "Das 76. bis 100. Stockwerk ist vom Luxushotel Signiel Seoul, dem ersten einheimisch geführten Sechs-Sterne-Hotel des Landes, mit seinen insgesamt 235 Zimmern belegt. Die Zimmerpreise liegen zwischen 650.000 Won pro Nacht im unteren Bereich und 24 Millionen Won pro Nacht im 99. und 100. Stock. Das Hotelrestaurant im 81. Stock steht unter der Leitung des mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Yannick Alléno.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Im Park hinter dem Lotte World Tower befindet sich die detailgetreue bronzene Kopie des Goethe-Denkmals aus dem Berliner Tiergarten. Der Lotte-Konzern erhielt seinen Namen nach der Hauptperson „Lotte“ (Charlotte) im Roman \"Die Leiden des jungen Werthers\" von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1774, den der Firmengründer Shin Kyuk-ho 1941 im Alter von 19 Jahren begeistert gelesen hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Lotte World Premium Tower (auch nur Lotte World Tower, ) ist ein 2016 fertiggestellter Wolkenkratzer in Seoul, der Hauptstadt Südkoreas. Er wurde am 3. April 2017 offiziell eröffnet. ", "tgt_summary": null, "id": 1890117} {"src_title": "Bilbao (Guatemala)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Emil Heitz war das vierte Kind von Karl Timotheus \"Paul\" Heitz (1857–1943) und Mathilde, geb. Schwalb (1862–1892). Die leibliche Mutter starb dreizehn Tage nach seiner Geburt. Daraufhin heiratete Paul Heitz 1894 seine Schwägerin Helene Schwalb (1871–1947); sie bekamen einen Sohn und eine Tochter. Emil nannte Helene, seine Stiefmutter und Tante, stets \"Mutter\". Die Heitz-Dynastie besaß eine große Tradition als Verleger und als Inhaber der Universitätsdruckerei in Straßburg. Nach einer kurzen Lehrzeit im Familienunternehmen entschied sich Emil Heitz 1912 für ein Studium der Naturwissenschaften, vor allem der Biologie. Nach jeweils zwei Semestern in München und in Straßburg diente er den ganzen Ersten Weltkrieg bei der Fußartillerie, sowohl an der West- als auch an der Ostfront. Im Mai 1919 nahm er in Basel das Studium wieder auf, ging 1920 zu Ludwig Jost an die Universität Heidelberg und promovierte dort am 7. Juni 1921. Im Dezember 1921 heiratete er die frühere Studienkollegin Martha \"Elisabeth\" Staehelin in Tübingen. Heitz arbeitete an verschiedenen deutschen Instituten, zuletzt an der Universität Greifswald, bevor ihn Hans Winkler 1926 bewog, sein Mitarbeiter am Institut für Allgemeine Botanik der Universität Hamburg zu werden. Er wurde 1926 habilitiert und 1932 zum außerordentlichen Professor berufen. Heitz profilierte sich als herausragender Zytogenetiker. Im November 1933 gehörte er zu den Unterzeichnern des Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat. Sein Großvater mütterlicherseits, Moritz Schwalb (1833–1916; protestantischer Pastor), war Jude gewesen. Entsprechend \"§ 18 der Reichshabilitationsordnung vom 13. Dezember 1934\" entzog der Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Emil Heitz 1937 wegen nichtarischer Abstammung die Lehrbefugnis. Gleichzeitig verlor Heitz die Dienstbezeichnung \"nichtbeamteter außerordentlicher Professor\" und die Dienstbezüge. Den akademischen Grad \"Dr. habil.\" durfte er weiterführen. Gegen die rassenwahnsinnige Gesetzmäßigkeit half auch nicht der Hinweis auf seinen anderen, ihm namensgleichen Großvater: Johann Heinrich \"Emil\" Heitz (1825–1890; Altphilologe) war Rektor der deutschen Kaiser-Wilhelm-Universität Straßburg gewesen. Der entlassene Botaniker emigrierte daraufhin mit vier Kindern und seiner Frau Elisabeth in ihre Heimatstadt Basel in der Schweiz. Nach erneuter Habilitation an der Universität Basel wurde Heitz 1938 wiederum mit \"Venia legendi\" zum \"außerordentlichen Professor\" ernannt. Weder Universität nach Staat übernahmen damit „irgendwelche weitere Verpflichtungen insbesondere pekuniärer Art“. So lebte die Familie dort in finanziell schwierigen Verhältnissen. Einer Einladung des Maisgenetikers Lewis John Stadler an die Universität von Missouri in Columbia aus dem Jahr 1939 konnte Emil Heitz erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges folgen. Er erwarb 1947 die Schweizer Staatsbürgerschaft und wirkte von Februar bis Juni 1947 als Gastprofessor in Columbia. Für einen längeren Aufenthalt in den USA wollte er sich nicht entschließen, er kehrte nach Basel zurück. Die Situation besserte sich erst 1955, als die Max-Planck-Gesellschaft Emil Heitz zum Wissenschaftlichen Mitglied an ihrem neuen Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen ernannte. Im Jahr 1955 wurde er auch Honorarprofessor für Zytologie der Universität Tübingen, und die Leopoldina in Halle verlieh ihm die Schleiden-Medaille. Seine Forschung verlagerte er nun auf die Elektronenmikroskopie der Plastiden und der Mitochondrien. Heitz wurde im Oktober 1961 emeritiert und zog sich in den Ruhestand in die Schweiz zurück. Anlässlich seines 70. Geburtstages verliehen ihm 1962 die Universitäten Hamburg und Köln sowie die Freie Universität Berlin jeweils die Ehrendoktorwürde. Nach einem Unfall starb Emil Heitz in Lugano am 8. Juli 1965. Seine Urne ist mit der seiner Frau Elisabeth in Allschwil bei Basel bestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Grundlagenforschung.", "content": "Heitz entdeckte 1928 bei Moosen eine bis dahin unbekannte Erscheinung: die Längsdifferenzierung der Chromosomen durch Heteropyknose. Damit präzisierte er den von Walther Flemming 1880 geprägten Begriff des Chromatins: Schon damals machte er auf \"Satelliten\" (Trabanten) aufmerksam, die oft an Chromosomen-Enden auftreten. Die entsprechenden \"SAT-Chromosomen\" beschäftigen ihn, bis er ihren Zusammenhang mit je einem Nukleolus bewies. Das Phänomen untersuchte auch Barbara McClintock bei ihrem Aufenthalt in Deutschland. Ein sensationeller Beweis gelang in Zusammenarbeit mit Hans Bauer an der Gartenhaarmücke: Die riesigen, schleifenartigen Strukturen in deren übergroßen Zellkernen sind tatsächlich Chromosomen, die durch innere Multiplikation (Endoreplikation) entstehen. Das zytogenetische Interesse des Botanikers Heitz beschränkte sich also nicht nur auf Pflanzen. Er untersuchte verschiedene Zweiflügler (Dipteren), vor allem fünf Arten von Taufliegen: \"Drosophila funebris, D. hydei, D. melanogaster, D. simulans\" und \"D. virilis\". Im Gegensatz zu Euchromatin enthält das Heterochromatin nur wenige, meist passive Gene. Schließlich kam Heitz zur Überzeugung: „Gene, die im Heterochromatin liegen, (können) sehr wohl in das Entwicklungsgeschehen eines Organismus eingreifen.“ Nicht zu vergessen: Emil Heitz beschrieb als erster bei \"D. virilis\" die morphologische Auswirkung der selektiven Endoreplikation: „Während nun mit dem Heranwachsen der Kerne die euchromatischen Teile der Chromosomen sich ins Riesenhafte vergrößern, vermögen das die zum Sammelchromozentrum vereinigten heterochromatischen Teile nicht.“ In dieser Arbeit verwies er auch auf die \"Konstanz der Chromomeren\", worunter er das individuelle Banden- oder Querscheiben-Muster verstand, das jedes Polytänchromosom kennzeichnet. Infolge letzterer Entdeckung wurden die ersten Karten von Polytänchromosomen erstellt. Außergewöhnlich ist das einzige Buch von Emil Heitz, das im Wesentlichen in Basel während des Zweiten Weltkrieges entstand. Es behandelt die \"Elemente der Botanik\" an einer einzigen Pflanze, dem Kleinköpfigen Pippau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Heinrich Emil Heitz (* 29. Oktober 1892 in Straßburg; † 8. Juli 1965 in Lugano) war ein deutsch-schweizerischer Botaniker und ein Pionier der botanischen und zoologischen Zytogenetik. Auf ihn gehen die 1928 geprägten Begriffe Euchromatin und Heterochromatin zurück. Er identifizierte Nukleolus-Chromosomen und entdeckte die selektive Polytänisierung.", "tgt_summary": null, "id": 355463} {"src_title": "Präsidentschaftswahl in Polen 1933", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Henrik Benzelius gehört zur bedeutenden Theologenfamilie Benzelius. Sein Vater Erik Benzelius der Ältere war Bischof in Strängnäs und später Erzbischof, seine Mutter Margaretha Odhelia (1653–1693) war eine Enkelin des Erzbischofs Petrus Kenicius. Von deren Kindern wurden drei Söhne mit dem Namen Benzelstierna geadelt und hatten hohe weltliche Ämter inne, während Henrik als Nachfolger seiner Brüder Erik und Jakob Erzbischof wurde. Benzelius war seit 1725 mit Emerentia Rudenschöld (1708–1770) verheiratet, der Tochter des Bischofs Torsten Rudeen (1661–1729).", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Nach dem Studium an der Universität Uppsala unternahm Benzelius von 1712 bis 1718 eine ausgedehnte Studienreise durch Osteuropa und den Nahen Osten. Im Feldlager des schwedischen Königs Karl XII. in Bender im heutigen Moldawien wurde er beim Handgemenge von Bender 1713 gefangen genommen und folgte dem König nach Schloss Demotika und weiter nach Timurtasch bei Adrianopel. Auf dessen Aufforderung verbrachte er ab April 1714 15 Monate in Konstantinopel zum Studium der orientalischen Sprachen und reiste dann über Kleinasien, Zypern, Syrien und Palästina bis nach Ägypten. Über Livorno kam er im September 1716 nach Paris, wo er sich zu weiteren Studienzwecken eineinhalb Jahre aufhielt. Die Rückreise führte ihn über Altdorf, wo er unter Johann Wilhelm Baier 1718 eine Disputation verteidigte, sowie Leiden und Utrecht nach Göteborg. 1719 wurde Benzelius Praepositus an der Universität Lund und stieg im folgenden Jahr zum außerordentlichen Professor auf. 1728 wurde er Professor der orientalischen Sprachen. 1732 erhielt er die Beförderung zum Professor der Theologie und wurde 1733 zum Dr. theol. promoviert. 1734 amtierte er als Rektor der Universität. Als Bischof von Lund (1740–1747) wurde er Mitglied des Reichstags und wirkte bis zu seinem Tod als Unterstützer der „Hutpartei“. 1751/52 und 1755/56 war er Sprecher des Pfarrerstandes auf dem Reichstag. Bemerkenswert ist ferner sein Einsatz gegen den Pietismus. Nach dem Tod seines Bruders Jakob wurde Benzelius im September 1747 zum Erzbischof von Uppsala ernannt und amtierte bis zu seinem Tode als höchster Würdenträger der Schwedischen Kirche. 1746 wurde er in die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henrik Benzelius, manchmal auch \"Henric Benzelius\" (* 7. August 1689 in Strängnäs; † 20. Mai 1758 in Uppsala) war ein schwedischer lutherischer Theologe und Erzbischof von Uppsala.", "tgt_summary": null, "id": 1013838} {"src_title": "Beverley Hughes, Baroness Hughes of Stretford", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Programm.", "content": "Radio Libertaire wird von ca. 150 bis 200 Aktivisten ehrenamtlich betrieben, finanziert sich durch Spenden und sendet keine Werbung. Die Debattenkultur und Mitarbeit bei diesem Radio steht auch nicht in der \"Fédération anarchiste\" organisierten Initiativen, Organisationen und Personen offen. Das 24-stündige Programm mit nächtlicher sechsstündiger Wiederholung besteht aus Musik- und Kultursendungen, Talks, Informations- und Satiresendungen. Radio Libertaire ist einer der wenigen Radiosender weltweit, die regelmäßig eine Sendung in der Plansprache Esperanto im Programm haben. \"Radio espéranto\" aus dem Umfeld der Sennacieca Asocio Tutmonda sendet wöchentlich ein anderthalbstündiges, zweisprachiges Programm (Esperanto/französisch). Der Esperantist und SAT-Aktivist \"Yves Peyraut\" war einer der Mitgründer des Senders.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Radio Libertaire wurde im Mai 1981 nach einer langen Debatte innerhalb der \"Fédération anarchiste\" gegründet. Zuvor hatte es schon mit \"Radio Trottoir\" in Toulon und \"Radio Alarme\" in Évry anarchistische Radios in Frankreich gegeben. Am 1. September 1981 nahmen sechs Personen aus einem kleinen, feuchten Keller im Montmartre den offiziellen Sendebetrieb auf. 1983 beschloss die französische Regierung eine Neuregelung der Rundfunkbänder. Vielen Radiosendern, darunter Radio Libertaire, wurde der Sendebetrieb untersagt. Am 28. August 1983 kappte die CRS die Antennen und schlug und verhaftete die Aktivisten trotz Anwesenheit vieler Hörer. Am folgenden 3. September demonstrierten 5000 Personen für die Wiederaufnahme des Sendebetriebs, der gleichzeitig mit Berichten über diese Demonstration auch wieder begann. Um 1998 zog Radio Libertaire an einen neuen Ort mit zwei Studios, so dass Sendungen auch vorproduziert werden können. Seit 2003 ist Radio Libertaire weltweit als Livestream empfangbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Radio Libertaire (dt. \"libertäres Radio\") ist der in Paris ansässige Hörfunksender der französischen Anarchistischen Föderation (\"Fédération anarchiste\"). Radio Libertaire ist das älteste existierende anarchistische Radio der Welt. In Paris ist Radio Libertaire über UKW-Rundfunk und weltweit als Internetradio empfangbar.", "tgt_summary": null, "id": 1834659} {"src_title": "Cyril Asquith, Baron Asquith of Bishopstone", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Seinen BA erwarb er an der Wesleyan University, sein Ph.D. erhielt er 1965 von der Princeton University. Doktorvater war Stuart Hampshire, obwohl er dem Vernehmen nach mehr von Carl Hempel, damals Mitglied des Lehrkörpers, beeinflusst gewesen sein soll. Stalnaker unterrichtete kurzzeitig an der Yale University und der University of Illinois, bevor er zunächst viele Jahre an Sage School of Philosophy at Cornell University tätig war, bis er schließlich in den späten 1980er Jahren ans MIT kam. zu seinen Schülern zählt u. a. Jason Stanley. Er hat vier Monographien und zahlreiche Aufsätze in zentralen Fachzeitschriften veröffentlicht. 1992 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 2007 hielt er die John Locke Lectures an der Oxford University unter dem Titel \"Our Knowledge of the Internal World\".", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "In seinem bisherigen Gesamtwerk bietet Stalnaker eine naturalistische Erklärung der Intentionalität, die die Repräsentation unter Verwendung von Kausal- und Modalbegriffen erklärt. Neben Saul Kripke, David Lewis, und Alvin Plantinga ist Stalnaker einer der einflussreichsten Vertreter einer philosophischen Interpretation der formalen Semantik möglicher Welten. Seiner Position zufolge könnte die aktuale Welt auch andere Verläufe genommen haben, so dass mögliche Welten die Eigenschaften und Zustände bestimmen, die die aktuale hätte einnehmen können. Hierin grenzt er sich von David Lewis’ modalen Realismus ab, dem zufolge mögliche Welten in ihrer Möglichkeit von der aktualen Welt unabhängig sind und ohne weiteres neben dieser als konkrete Gegenstände vorgestellt werden dürfen. Darüber hinaus verwendet Stalnaker mögliche Welten, um die Semantik der natürlichen Sprache zu untersuchen, insbesondere Kontrafaktische Konditionale, Präsuppositionen und indikativische Konditionalsätze. Seine Ansicht, dass die nötigen gemeinsamen Bedingungen der Kommunikation (der Common Ground) für Aussagen gerade die Fälle, in denen der Aussageinhalt falsch ist, ausschließt, stellte einen wichtigen Anstoß für kürzliche Debatten Semantik und Pragmatik dar, insbesondere für den sogenannten \"dynamic turn\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Culp Stalnaker (* 1940) ist ein US-amerikanischer Philosoph. Er ist der Inhaber der \"Laurance S. Rockefeller\"-Professur für Philosophie am Massachusetts Institute of Technology. Seine Arbeiten beschäftigen sich vor allem mit den philosophischen Grundlagen der Semantik und der Sprachpragmatik, der Entscheidungstheorie und der Spieltheorie, mit der Philosophischen Logik, der Theorie von Konditionalsätzen, der Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes. Diese Arbeitsgebiete sind fokussiert um das Problem der Intentionalität:.", "tgt_summary": null, "id": 871922} {"src_title": "U-Bahnhof Rathaus (Köln)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt wurde 1949 von der \"State Electricity Commission of Victoria\" als Unterkunftsiedlung für die Arbeiter am Wasserkraftprojekt Kiewa River gegründet. Nach Ende der Bauarbeiten 1967 wurde die Siedlung der Local Government Area unterstellt. Das erste Postamt wurde in \"Tawonga South\" (nördlich der Stadt) am 15. April 1943 eröffnet und in Mount Beauty selbst am 17. Februar 1947. Postämter, die Camp Nr. 2, Camp Nr. 4 und Camp Nr. 5 genannt wurden, gab es in der Zeit von 1949 bis 1953.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Das Wetter ist stark von den Jahreszeiten abhängig. Der Winter ist eisig, das Frühjahr kühl, der Sommer sengend heiß und der Herbst farbenreich.", "section_level": 1}, {"title": "Veranstaltungen und Freizeit.", "content": "Jede Jahreszeit bietet ihre eigenen Attraktionen: Skifahren, Wandern, Reiten, Gleitschirmfliegen, Fahrrad- und Mountainbikefahren und Fischen. Im Januar gibt es jedes Jahr einen Wettbewerb im Gleitschirmfliegen, den \"Bogong Cup\". Mount Beauty hat zusammen mit der Nachbargemeinde \"Dederang\" (ca. 40 km nördlich) ein Australian-Football-Team \"Dederang-Mount Beauty\", das in der \"Tallangatta & District Football League\" spielt. Golfer können im \"Mount Beauty Golf Club\" am \"Tawonga Crescent\" spielen. Mount Beauty bietet ein eigenes Musikfestival, Mountainbike-Wettbewerbe und regelmäßige Wochenendmärkte jeweils am ersten Sonntag im Monat. In der Gegend um die Stadt gibt es auch etliche Feldwege, die von Offroadfahrern genutzt werden können. Die Stadt bietet einen herrlichen Blick auf die Berge, wie z. B. den Mount Bogong. Von Mount Beauty aus kann man auch Ausflüge zum Wintersportort Falls Creek 32 km südöstlich und zu den Bogong High Plains unternehmen. Am Südende der Stadt gibt es auch viele Geschäfte, in denen man sich Skier leihen kann, und Busgesellschaften, die Tagesausflüge nach Falls Creek anbieten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mount Beauty ist eine Stadt im Nordosten des australischen Bundesstaates Victoria. Sie liegt am Oberlauf des Kiewa River und in der Local Government Area Alpine Shire.", "tgt_summary": null, "id": 1092056} {"src_title": "Manuel Feller", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lauf und Landschaft.", "content": "Die Zeller Ache verlässt den Irrsee an seinem südöstlichen Ende in einem Schilfbereich und verläuft anfangs in einem geschwungenen Lauf durch Feuchtwiesen im Verlandungsbereich des Irrsees. Auch auf der weiteren Strecke weist sie einen mäandrierenden, strukturreichen Lauf auf und fließt in einem tiefen Bett mit niedriger Strömungsgeschwindigkeit. Im Unterlauf ist das Bachbett häufig begradigt und eingeengt. Kurz vor Mondsee fließt die Zeller Ache durch das \"Helenental\", einen naturbelassenen bewaldeten Bereich mit höherem Gefälle. Der letzte Abschnitt verläuft durch das Ortsgebiet von Mondsee, wo der Bach hart reguliert und die Gewässersohle zum Teil vollständig gepflastert ist. Beim Alpenseebad Mondsee mündet die Ache in den Mondsee. Früher lag die Mündung ca. 250 m weiter westlich, sie wurde im Zuge der Begradigung verlegt. Das breite Tal, durch das die Zeller Ache verläuft, wird vom Kolomansberg () im Westen und Lackenberg () und Mondseeberg () im Osten begrenzt. Im oberen Bereich hat das Tal ein durchschnittliches Gefälle von 3 ‰, das letzte Viertel neigt sich mit einem Gefälle von 50 ‰ rasch dem Mondsee zu.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung und Natur.", "content": "Das Wasser der Zeller Ache wurde und wird durch Mühlen und kleine Kraftwerksanlagen energetisch genutzt. 19 Querbauwerke, viele davon heute ungenutzt, und mehrere Ausleitungsstrecken beeinträchtigen den natürlichen Flusslauf. Die 1416 erstmals erwähnte \"Erlachmühle\" ist die letzte in Betrieb befindliche Getreidemühle im Mondseeland. Die Zeller Ache wird von zahlreichen Fischarten aus dem Mondsee zum Laichen aufgesucht. Zu den am häufigsten vorkommenden Fischarten gehören Seelaube, Rußnase, Aitel, Perlfisch, Hasel und Flussbarsch. Die Gewässergüteklasse beträgt I (Stand 2005).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zeller Ache ist ein Bach im Mondseeland in Oberösterreich. Sie entwässert den Irrsee zum südöstlich und rund 70 m tiefer gelegenen Mondsee. Nach der Fuschler Ache ist sie der wichtigste Zufluss des Mondsees. Ihren Namen hat sie vom Irrsee, der nach dem Ort Zell am Moos auch Zeller See genannt wird.", "tgt_summary": null, "id": 476318} {"src_title": "Präsidentschaftswahl in Polen 1947", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Glauco arbeitet als Konstrukteur von Gasmasken. Nach der Arbeit fährt er nach Hause, wo seine Frau mit Migräne im Bett liegt und zwei Schlaftabletten nimmt. Das in der Küche bereitgestellte Essen behagt ihm nicht, er stellt es in den Kühlschrank, beginnt, sich ein mehrgängiges Menü zuzubereiten und hört Radiomusik. Bei der Suche nach Zutaten entdeckt er im Gestell ein Päckchen, das in Zeitungspapier gewickelt ist. Die Zeitung berichtet vom Tod John Dillingers. Im Päckchen befindet sich eine verrostete Pistole, die Glauco auseinandernimmt und fettet. Inzwischen trifft im Haus seine Haushälterin ein und geht in ihr Zimmer. Glauco nimmt die Mahlzeit alleine ein und betrachtet dabei Schmalspurfilme von einem Urlaub mit seiner Frau in Spanien. Die Projektion nutzt er für Schattenspiele und macht allerlei Grimassen. Er schleicht sich zur Haushälterin, gibt ihr Geld und legt sich zu ihr ins Bett. Später sprüht er die Pistole mit roter Farbe ein und posiert mit der Waffe, wobei er sie auch auf sich richtet und abdrückt. Nachdem er sie mit Patronen geladen hat, geht er zu seiner schlafenden Frau und erschießt sie. Am Morgen zieht er die Fensterläden hoch, steigt in seinen Wagen und fährt davon. In einer Bucht, in der eine Tafel an den Aufenthalt Lord Byrons erinnert, geht er baden, geschmückt mit einer großen Goldkette seiner Frau. Auf einem Dreimaster vor der Küste führt die Besatzung eine Seebestattung durch: Der Schiffskoch ist verstorben. Glauco bietet sich als Ersatz an und wird von der Besitzerin des Schiffs, einer jungen Frau im Bikini, angeheuert. Reiseziel ist Tahiti.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken von 1970.", "content": "Der „vollkommen gelungene“ Film, hieß es in \"Positif\", nötige selbst bisherigen Ferreri-Gegnern Bewunderung ab. Er versetze den Zuschauer in die Lage, dass er nicht nur einer Figur zuschaut, sondern zugleich wie in einem Spiegel sich selber betrachtet. Aus dem Erfolg des Films könne man den Schluss ziehen, dass es „heute in Westeuropa Raum für ein Kino rein individualistischer Art gibt, das sich unbefangen provokant gegen die etablierte bürgerliche Ordnung richtet. Paradoxerweise scheint das Fehlen einer Analyse und präziser politischer Hinweise die ideologische Wirkung dieses Films nicht zu beeinträchtigen.“ Der „bemerkenswerte“ Film, so das \"Monthly Film Bulletin\", etabliere Ferreri als einen Meister des italienischen Kinos. Der Regisseur zögere, den Bildern und Handlungen eine genaue Bedeutung zuzuweisen, und halte das Publikum zwischen dem Realen und dem Irrealen gefangen. Trotz einer Verwandtschaft mit dem Surrealisten Luis Buñuel sei er kein billiger Nachahmer. Nicht um spezifische Belange gehe es, sondern um die allgemeine Lage des Menschen, veralbert im industriellen Zeitalter, in dem Menschen andere Menschen als Objekte behandeln. Die folgende Einsamkeit führe zu Gewalt und zum Tod. „Um es kurz zu sagen: Ein Film in der traumartigen Wolkenkammer der Poesie und Ideologie, hundert \"films militants\" wert.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der italienische Spielfilm Dillinger ist tot (\"Dillinger è morto\") aus dem Jahr 1968 ist eine absurde Farce von Marco Ferreri. Sie behandelt Wohlstand und Sinnleere eines Menschen, seinen Waren- und Medienkonsum und die „Bedeutungslosigkeit des modernen Lebens“. Der Film selbst ist nicht leicht konsumierbar, stellt sich gegen Erzählkonventionen, entschleunigt die Dramaturgie, enthält Auslassungen und verhindert eine Zuschaueridentifikation. Ohne eine logisch nachvollziehbare Handlung schildert er, oft in Echtzeit, sowohl banale Alltagstätigkeiten wie auch unerklärliche Akte. Der längste Teil spielt sich am selben Ort ab und zeigt meistens dieselbe einzige Person. Die vollkommen realistische Spielweise von Hauptdarsteller Michel Piccoli verstärkt die absurde Wirkung seiner Handlungen. ", "tgt_summary": null, "id": 1932050} {"src_title": "Thomas F. Magner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Lied wurde bereits 1998 von Nikolaus Presnik geschrieben und komponiert. Interpretiert von Michael Stern nahm es im selben Jahr beim Grand Prix des Schlagers teil und erreichte dort Platz zehn. Es wurde Ende 2006 in der Clubszene von Mallorca häufig gespielt und so zu neuer Bekanntheit gebracht. Es wurde dann Februar 2007 in der Version von DJ Ötzi gemeinsam mit Nik P. als erste Single aus DJ Ötzis Album \"Sternstunden\" veröffentlicht und erreichte Platz eins in den deutschen und österreichischen Charts sowie Platz zwei in der Schweizer Hitparade. Vier Jahre nach dem Erfolg des \"Burger Dance\" erzielte DJ Ötzi so mit \"Ein Stern\" erneut einen Nummer-eins-Hit in Deutschland und nach \"Anton aus Tirol\" (1999) den zweiten Hit, der auch in Österreich Platz eins der Charts erreichte. Mit 108 Wochen in den deutschen Charts ist es der am viertlängsten in den deutschen Charts notierte Song. Zur Zeit der Veröffentlichung stellte er einen neuen Rekord auf. Auch war es das erste Stück, das länger als zwei Jahre in den deutschen Charts notiert war. In der \"Ultimativen Chart Show\" des Senders RTL wurde das Lied auf Platz 1 der „erfolgreichsten Songs des neuen Jahrtausends“ platziert. Mit mehr als 1,2 Millionen verkaufter Einheiten wurde die Single in Deutschland vier Mal mit Platin ausgezeichnet, was es zu einem der meistverkauften deutschen Schlager und allgemein zu einer der meistverkauften Singles in Deutschland macht. Noch bevor DJ Ötzi und Nik P. den Song gemeinsam veröffentlichten, konnte sich der Duisburger Sänger Nic (Sänger) mit seiner eigenen Version von \"Einen Stern (... der deinen Namen trägt)\" erfolgreich in den Single-Charts platzieren.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "Es existieren über 30 Coverversionen des Liedes, u. a. von Peter Wackel (spanisch), Mariusz Kalaga (polnisch – „Jedna z gwiazd“), Klaus & Klaus, Stefan Peter feat. Gotthilf Fischer, Mike Krüger und vom belgischen Sänger Christoff.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Stern (... der deinen Namen trägt) ist ein Schlager des österreichischen Sängers Nikolaus Presnik alias Nik P. aus dem Jahr 1998. Er wurde in der Version des ebenfalls aus Österreich stammenden Sängers DJ Ötzi gemeinsam mit Nik P. zu einem Erfolg im deutschsprachigen Raum und führt (gemeinsam mit \"Butterfly\" von Danyel Gérard) die All-Time-Liste der erfolgreichsten Singles der deutschen Chart-Geschichte an (jeweils 256 Punkte).", "tgt_summary": null, "id": 1245403} {"src_title": "Schlacht bei Werl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Theologischer Hintergrund.", "content": "Das brennende Licht symbolisiert die Herrlichkeit Gottes, an den das Gebet sich richtet, und zugleich die Verehrung, den Dank und die Bitte, die zu ihm aufsteigen. Vor einem Marien- oder anderen Heiligenbild – in katholischen Kirchen – bedeutet es die Bitte um deren Fürbitte bei Gott. Die Kerze gibt dem Gebet, über die Zeit der Anwesenheit des Beters hinaus, für ihn selbst und andere eine wahrnehmbare Gestalt. Als vergängliche Votivgabe steht die Opferkerze im Zusammenhang allgemein religiöser Opferbräuche, die im Christentum als Mitvollzug der Selbsthingabe Jesu verstanden werden. Die Votivkerze kann hier als Dankkerze und zur Erfüllung eines Gelübdes ( ‚Schwur, Versprechen‘) verstanden werden, die von Gläubigen aus Dankbarkeit dafür entzündet wird, dass etwas erfüllt wurde, um das er gebetet hat. Historisch reicht der Brauch der Opferkerzen in frühchristliche Zeit zurück und ist verwandt mit dem des Grablichts.", "section_level": 1}, {"title": "Gebrauch von Opferlichtern.", "content": "Katholische, orthodoxe und zunehmend auch evangelische Kirchen haben eigens für Opferlichter (regional auch „Opferlichte“) vorgesehene Kerzenständer oder -leuchter, die zuweilen kunstvoll gestaltet sind, und bieten gegen einen kleinen Geldbetrag Lichter an. Hierbei handelt es sich oft um gewöhnliche Kerzen, in manchen Kirchen werden auch einem Teelicht ähnelnde in einer Hülle aus Kunststoff oder Glas verwendet, daneben gibt es auch äußerlich einer Kerze nachempfundene Öllampen, die mit Lampenöl gefüllt werden und daher wiederverwendbar sind. In orthodoxen Kirchen sind meist dünne, lange Kerzen üblich, die in eine Schale mit Sand gesteckt werden. Zahlreiche Opferkerzen, oft auch größere, eigens dafür gestaltete Wallfahrtskerzen, brennen in Wallfahrtskirchen. Aus Sicherheitsgründen ist in den meisten Kirchen das Abstellen von Opferkerzen nur auf den dafür bestimmten Ständern erlaubt, und es dürfen nur die in der Kirche erhältlichen Kerzen benutzt werden. An manchen Wallfahrtsorten, etwa in Kevelaer, in Ars oder in Mariazell, ist das Aufkommen an Opferlichtern so groß, dass aus Feuerschutzgründen und um Kirchenraum, Kunstwerke und Orgel vor Verschmutzungen durch Ruß zu schützen, besondere Schutzmaßnahmen ergriffen wurden. Es gibt zum Teil eigene Kerzenkapellen (in Mariazell „Kerzengrotte“ genannt), die dann auch in den Ablauf der Pilgerprozessionen einbezogen werden. Mancherorts gibt es Versuche mit elektrischen Opferkerzen, neuerdings auch als LCD-Leuchte und zum Teil in einer Hülle aus Echtwachs. Durch Einwurf von Münzen kann die „Kerze“ eingeschaltet werden und brennt dann, gesteuert von einer Automatik, eine gewisse Zeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Opferkerze (auch Opferlicht oder Votivkerze, Votivlicht) werden Kerzen genannt, die als sichtbares Zeichen des Gebets, oft in einem besonderen Anliegen, außerhalb der Liturgie in einer Kirche aufgestellt werden.", "tgt_summary": null, "id": 1475172} {"src_title": "Puccinia arachidis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Der Sohn italienischer Einwanderer war ein Jugendfreund des berühmten Schwergewichtsweltmeisters Rocky Marciano und kam durch ein familiäres Vorbild zum Boxen: Sein Onkel Joe Monte war Profiboxer und stand 1928 in New York gegen Max Schmeling im Ring, der ihn in dessen ersten Kampf auf amerikanischem Boden in der achten Runde durch K.o besiegte. 1942 trat Arthur Mercante sen. der US-Marine bei. Dort wurde er unter dem ehemaligen Schwergewichtsweltmeister Gene Tunney zum Boxtrainer ausgebildet und war fortan für das sportliche Training von Soldaten zuständig. Nach dem Ende seiner Militärzeit im Jahre 1946 arbeitete er als Boxtrainer bei der Akademie der amerikanischen Handelsmarine. Während dieser Zeit begann er beim Nationalen Verband für Hochschulboxen als Kampfrichter zu agieren und setzte diese Tätigkeit im Amateurbereich bis zum Erhalt seiner Profilizenz im Jahre 1954 fort. Da Arthur Mercante sen. als Profiringrichter seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten konnte, war er hauptberuflich bei einer New Yorker Brauerei beschäftigt und dort für den Verkauf und die Vermarktung zuständig. Anfang der 1960er Jahre stand Mercante für den Film \"Faust im Gesicht (Requiem for a Heavyweight)\" gemeinsam mit Cassius Clay, Jack Dempsey, Anthony Quinn und Jackie Gleason vor der Kamera. In diesem Film über das Karriereende eines ausgebrannten Profiboxers trat er in einer Nebenrolle als Ringrichter auf. Außerdem beriet er das Filmteam bei der Ausgestaltung der Boxszenen. Er erlebte das Goldene Zeitalter des Schwergewichtsboxens in den 1970er Jahren aus nächster Nähe und stand als dritter Mann zusammen mit Muhammad Ali, Joe Frazier, George Foreman und Ken Norton im Ring. Aber auch Kämpfe zahlreicher anderer Boxlegenden wie Floyd Patterson, Sugar Ray Robinson, Sugar Ray Leonard, Marvin Hagler, Mike Tyson, Roy Jones junior oder Lennox Lewis sind in seinem Kampfrichterpass verbucht. Zu seinen berühmtesten Gefechten zählen das erste Aufeinandertreffen von Muhammad Ali und Joe Frazier am 8. März 1971 im Madison Square Garden, New York, und die Begegnung zwischen Joe Frazier und George Foreman am 22. Januar 1973 in Kingston, Jamaika. 2006 veröffentlichte er seine Memoiren \"Inside the Ropes\" (dt. Titel: \"Der Dritte Mann im Ring\"), in denen er aus der Perspektive eines Ringrichters die Entwicklungen des professionellen Boxsports in den letzten fünf Jahrzehnten beschreibt, seine Erlebnisse im Profiboxen schildert und seine Einschätzung zu zahlreichen legendären Boxern und Kämpfen gibt. 1995 wurde Arthur Mercante sen. in die International Boxing Hall of Fame in Canastota, New York, aufgenommen. Sein Sohn Artur Mercante jun. trat in seine Fußstapfen und wurde 1984 ebenfalls Ringrichter. Allerdings ist er in diesem Metier nicht so unumstritten, wie es sein Vater stets war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arthur Mercante sen. (* 27. Januar 1920 in Brockton, Massachusetts; † 10. April 2010 in Westbury, New York) war ein US-amerikanischer Profiringrichter der NYSAC. Von 1954 bis 2001 leitete er über 140 Titelkämpfe für die Boxverbände NYSAC, WBA, WBC und IBF. Die meisten seiner Ringpaarungen fanden in New York statt. Aber auch in anderen amerikanischen Bundesstaaten und in Mittelamerika, Europa und Asien (Mexiko, Frankreich, Italien, Japan, Thailand) trat er bei professionellen Boxveranstaltungen in Erscheinung.", "tgt_summary": null, "id": 1158150} {"src_title": "Ohio Impromptu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Schlammtreter ist mit einer Körperlänge von 33 bis 41 cm so groß wie eine Pfuhlschnepfe und der größte Vertreter seiner Gattung. Das Gewicht liegt zwischen 200 und 330 g. Die Geschlechter unterscheiden sich bezüglich des Gefieders nicht, das Weibchen ist aber etwas größer. Auffälligstes Merkmal der Art ist in allen Kleidern das kontrastreiche Flügelmuster – ein weißes Band, das bogenförmig über den Armflügel und mittig über den sonst schwarzen Handflügel verläuft. Es ist entsprechend auch auf dem Unterflügel vorhanden. Hier sind zudem die Unterflügeldecken nahezu komplett schwarz. Die Iris ist dunkelbraun. Die Schnabelfärbung ist von Alter, Jahreszeit und Unterartenzugehörigkeit abhängig und variiert zwischen schwarz, schwarz mit fleischfarbener Basis bis blaugrau mit schwarzer Spitze. Beine und Füße sind gräulich. Zwischen den vorderen Zehen sind Schwimmhäute ausgebildet, wobei die zwischen der äußeren und der Mittelzehe größer ist als jene zur inneren Zehe hin.", "section_level": 1}, {"title": "Adultkleider.", "content": "Adulte Vögel der Nominatform sind im Brutkleid an Kopf, Hals, Nacken und vorderer Brust fein weißlich-dunkelbraun gestrichelt. Vor dem Auge ist ein heller Überaugenstreif ausgeprägt, der sich über und hinter dem Auge allenfalls undeutlich fortsetzt. Kinn und Kehle sind etwas aufgehellt. Schulter- und Rückengefieder sind dunkelbraun mit graubraunen Spitzen und angedeuteter, randständiger Bänderung. Die längsten Schulterfedern sind graubraun mit am Rand angedeuteter dunkler Bänderung. Während die Bauchmitte unterhalb der Brust und die Unterschwanzdecken weiß sind, sind die Federn an Flanken und unterer Brust gelblich beige getönt und tragen eine mehrfach v-förmige Bänderung, die auf der Brustmitte in die feinere Strichelung übergeht. Die Armdecken sind überwiegend graubraun oder fein graubraun gebändert. Auf den mittleren Armdecken findet sich eine dunkle Bänderung, die zu den Schirmfedern hin gröber und breiter wird. Die großen Armdecken bekommen zum Handflügel hin einen immer breiter werdenden, weißen Rand und locker bekritzelte Federzentren. Die inneren Armschwingen sind komplett weiß, die äußeren sind auf dem distalen Teil schwärzlich braun, so dass die weißen Basen ein Band bilden, das sich auf dem basalen Teil der sonst schwarzen Handschwingen fortsetzt. Die Handdecken sind dunkelbraun bis schwarz. Die Bürzelfedern tragen auf bleigrauem Grund ein dunkles, subterminales Band. Die Oberschwanzdecken sind weiß. Die Steuerfedern sind auf dem distalen Teil graubraun mit schwärzlicher, kritzelig angedeuteter Bänderung, auf dem basalen Teil weiß. Das Schlichtkleid ist oberseits wesentlich einförmiger, jedoch mit feinen dunklen Schäften durchsetzt. Kopf, Hals, Rücken und Schulterfedern sind beigegrau, die unteren Kopfseiten und der vordere Hals dabei aber deutlich aufgehellt. Die Partie über dem Zügel, der Augenring, Kinn und Kehle sind weißlich hell. Auf den Flanken und Brustseiten geht das Beigebraun der Oberseite in die weißliche Unterseite über. Die Unterschwanzdecken sind auf weißem Grund kritzelig grau gebändert. Die Armdecken und Schirmfedern sind beigebraun wie die übrige Oberseite. Ansonsten entspricht das Flügelmuster dem Brutkleid. Das Bürzelgefieder ist bleigrau. Die Oberschwanzdecken sind im basalen Teil weißlich und gehen dann kritzelig in das helle Grau der mittleren Steuerfedern über. Zu den Schwanzaußenseiten werden die Steuerfedern heller bis hin zu weißlich.", "section_level": 2}, {"title": "Jugendkleider.", "content": "Das Jugendkleid ähnelt dem Schlichtkleid, ist aber in den grauen Partien insgesamt bräunlicher, wobei die dunklen Schaftstriche teils fehlen. Der Bürzel ist wie die Oberseite gefärbt und die Oberschwanzdecken sind zum Teil bräunlich. Rücken- und Schulterfedern sowie die Oberflügeldecken sind durch dunkle Subterminalbänder und beige Endsäume gekennzeichnet oder leicht gebändert. Im ersten Schlichtkleid bleiben die Flügelfedern des Jugendkleids noch erhalten und wirken dann recht abgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Schlammtreters ist zweigeteilt in ein westliches Vorkommen im Inneren Nordwestamerikas und eines an der Atlantikküste und auf den Westindischen Inseln. Das westliche Teilareal erstreckt sich über den Südosten Albertas, den Süden Saskatchewans und den Südwesten Manitobas. In den USA umfasst es große Teile Montanas mit Ausnahme des Südostens und der Rocky Mountains im Westen. In North und South Dakota sowie im äußersten Norden Nebraskas kommt die Art nördlich und östlich sowie lokal auch westlich des Missouri River vor. In Oregon besiedelt sie den Südosten, in Idaho Teile des Südens und in Wyoming den Westen und die östliche Mitte. In Kalifornien brütet sie im äußersten Nordosten, in Nevada lokal im Norden, in Utah in der Region des Großen Salzsees und in Colorado in zwei kleineren Vorkommen im Norden. Die östliche Unterart besiedelt große Teile der Atlantikküste und der Küste des Golfs von Mexiko. In Neufundland ist der Schlammtreter nur seltener Brutvogel. Auf den Magdalenen-Inseln brütet er möglicherweise. Er kommt aber an den Küsten von New Brunswick, auf den Prinz-Edward-Inseln und Nova Scotia vor. Weiterhin reichen die Brutvorkommen an der Ostküste Nordamerikas vom Süden Maines bis ins nördliche Tamaulipas in Mexiko. Die Art ist zudem auf den Bahamas, den Großen Antillen, den Kaiman- und den Jungferninseln, Antigua, St. Martin und Barbuda Brutvogel. Möglicherweise kommt sie auch auf Anguilla vor. Das südlichste Brutgebiet findet sich auf Los Roques. Daneben gibt es zahlreiche Übersommerer noch im Norden Südamerikas. Ein Brutvorkommen auf Yucatán wurde bislang nicht bestätigt.", "section_level": 1}, {"title": "Wanderungen.", "content": "Der Schlammtreter ist auf den Westindischen Inseln Standvogel, bei den übrigen Populationen handelt es sich um Lang-, Mittel- oder Kurzstreckenzieher, wobei die nördlichen Populationen Kanadas am weitesten ziehen. Die Brutvögel der maritimen Provinzen Ostkanadas überqueren dabei große Teile des Atlantiks, um im nördlichen Südamerika zu überwintern. Die westliche Unterart zieht zum Teil an der Pazifikküste entlang, zum Teil aber auch entlang des Mississippi River zur Ostküste. Die Brutgebiete werden bereits ab Ende Juli geräumt, vereinzelt halten sich letzte Vögel noch bis September auf. Zwischen August und November trifft die Art in den Überwinterungsgebieten ein. Der Frühjahrszug erfolgt ab März und ist spätestens Ende Juni abgeschlossen. Die Hauptankunftsdaten in den Brutgebieten liegen je nach geografischer Lage zwischen Mitte April und Mitte Mai. Die Hauptüberwinterungsgebiete reichen an der Pazifikküste – abgesehen von gelegentlichen Überwinterungen weiter nördlich – von der Humboldt Bay in Kalifornien südwärts. Teilweise kommt die Art dort auch an Binnengewässern wie dem Saltonsee oder im San Joaquin Valley vor. An der Ostküste finden sich größere Zahlen von Überwinterern vom mittleren Virginia südwärts. Das Winterareal erstreckt sich dann weiter über die Küsten Mittel- und Südamerikas – an der Westküste bis ins mittlere Chile und an der Ostküste bis Süd-Brasilien und Uruguay. Dazu zählen auch die Galapagosinseln, Trinidad und Tobago und die Inseln vor der Küste Venezuelas. Als Irrgast wurde der Schlammtreter auf Hawaii und sehr selten in Europa festgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die beiden Unterarten kommen zwar in ähnlichen Lebensraumtypen vor, unterscheiden sich aber in ihren Ansprüchen insofern deutlich, als die Nominatform fast nur in küstennahen, von Salzwasser geprägten Habitaten brütet. Die westliche Schlammtreterpopulation brütet in den Prärien der Great Plains im feuchten Grasland oder in Sümpfen mit kurzrasigem, lockerem bis schütterem Bewuchs. Auch semiaride Flächen in Gewässernähe oder mit angrenzenden Sumpfflächen werden angenommen. Seltener kommt die Art im Kulturland vor. Nur zeitweise bestehendes Feuchtgrünland wird dauerhaft sumpfigem Gelände vorgezogen. In höheren Lagen ist der Schlammtreter bisweilen auch in Salzsümpfen, Salztonebenen oder an bewaldeten Bergseen zu finden. Halboffenes oder bebautes Gelände wird aber offenbar eher gemieden. Die östliche Unterart, deren Verbreitung auf die Atlantikküste beschränkt ist, besiedelt zur Brutzeit vorwiegend Salzwiesen, aber auch vorgelagerte Inseln und Strände mit Schlickgrasvegetation. Lokal ist sie auch in küstennahem Weide- oder Ackerland zu finden. Von Süßwasser dominierte Habitate werden aber offenbar meist gemieden. Auf dem Frühjahrszug ist die westliche Unterart meist in kleineren Binnensümpfen anzutreffen, im Herbst auch an den Ufern größerer Seen. In den Winterquartieren werden nahezu alle Küstenhabitate von sandigen Stränden über Felsküste bis hin zu Mangrove aufgesucht.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Der Schlammtreter ernährt sich von Insekten, kleinen Krustentieren, Weichtieren und Vielborstern. Gelegentlich fängt er auch kleine Fische. Unter den Insekten dominieren aquatisch lebende Käfer, bei den Krustentieren kleine Krabben, die bei der östlichen Unterart einen Großteil der Nahrung ausmachen können. Die Nahrungssuche erfolgt mit dem Schnabel stochernd, sondierend oder pflügend im seichten Wasser. Westliche Schlammtreter sind dabei meist an Seeufern, in flachen Sümpfen oder Überschwemmungsflächen anzutreffen, Vögel der östlichen Unterart in Muschelbänken, Gezeitentümpeln oder Schlickgraswiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Schlammtreter führen eine monogame Saisonehe. Aufgrund der hohen Brutplatz- und Partnertreue sind langjährige Dauerehen aber vielerorts die Regel. Es kann jedoch auch vorkommen, dass sich Partner bei Ankunft im Brutrevier wieder begegnen, später aber mit anderen Partnern brüten.", "section_level": 1}, {"title": "Paarbildung und Balz.", "content": "Ein Teil der Schlammtreter trifft bereits verpaart in den Brutgebieten ein und besetzt Reviere, andere Paare bilden sich bei der Gruppenbalz, der sich aber auch bisweilen bereits verpaarte Vögel anschließen. Meist ist die Gruppenbalz drei Wochen nach Ankunft der Brutvögel beendet, kann aber auch während der gesamten Brutzeit wieder auftreten – vor allem wenn die Zahl der Gelegeverluste hoch ist. Balzflüge werden vermutlich nur von unverpaarten Vögeln ausgeführt. Das Männchen leitet die Balz ein und fliegt mit hochgehalten Flügeln und flatternden Armschwingen ab. Das Weibchen fliegt ebenfalls auf und hält sich in der Luft unter dem Männchen, in dessen Rufe es im Duett einstimmt. Dann folgt es dem Männchen im langsamen Sinkflug auf den Boden. Vor der Kopulation nähert sich das Männchen dem Weibchen unter \"klick-klick\"-Rufen von hinten, senkt den Schwanz und steigert die Ruffrequenz. Dabei hebt es die Flügel flatternd über den Rücken, wobei die Flügelschläge schneller werden. Diese Form der Balz dauert etwa 20–30 Sekunden. Das paarungsbereite Weibchen senkt den Kopf, kauert sich nieder, hebt den Schwanz und ruft \"klick\". Das Männchen springt flatternd auf und packt das Weibchen während der Kopula mit dem Schnabel am Nacken.", "section_level": 2}, {"title": "Nestbau und Gelege.", "content": "Gelege findet man hauptsächlich zwischen Ende April und Ende Juni, die meisten in der zweiten Maihälfte. In den maritimen Provinzen Kanadas liegt die Hauptlegezeit etwas später zwischen Mitte Mai und Mitte Juli. In South Carolina kommt es nach Springfluten, die niedrig gelegene Nester wegspülen, oft zu einer zweiten Legephase, in der die betroffenen Paare Ersatzbruten tätigen. Bei der Wahl des Nistplatzes geleitet das Männchen das Weibchen unter Rufen zu einer Stelle, formt mit Schnabel oder Füßen und einer Drehung der Brust eine Nestmulde in einem Bulten und steht dann wieder auf. Das Weibchen wiederholt darauf die Drehbewegung mit der Brust und setzt sich ebenfalls hinein. Bevor eine Entscheidung fällt, kann sich dieser Vorgang drei- oder viermal wiederholen. Das Nest steht meist in etwas höherem Gras verborgen. Es wird entweder in einem Grasbüschel oder Bulten geformt oder besteht aus herbeigetragenen Halmen Die Nistmulde ist etwa 16 cm breit und 5 cm tief. Sie wird mit feinerem Pflanzenmaterial ausgekleidet. Das Gelege besteht aus vier, leicht glänzenden, etwa 54 ×38 mm großen, kreiselförmigen bis ovalen Eiern, die auf beigem bis olive-beigem Grund unregelmäßig braun gefleckt sind. Sie werden innerhalb von 6 Tagen in Abständen von ein bis vier Tagen gelegt. Nachgelege haben oft weniger Eier.", "section_level": 2}, {"title": "Brut und Jungenaufzucht.", "content": "Die Brutdauer beträgt etwa 25 Tage. Beide Eltern brüten, wobei das Weibchen meist tagsüber und nur das Männchen nachts auf dem Gelege sitzt. Die Jungen sind Nestflüchter, die von beiden Eltern geführt und über Nacht gehudert werden. Das Weibchen verlässt die Familie etwa nach zwei Wochen, das Männchen bleibt noch bis zu zwei Wochen länger bei den Jungen. Manchmal trennt es sich beim Flüggewerden von ihnen, kann aber auch noch bis zu einer Woche bei ihnen bleiben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Schlammtreter (\"Tringa semipalmata\") ist eine Vogelart aus der Familie der Schnepfenvögel, deren zwei Unterarten sich deutlich in ihren ökologischen Ansprüchen unterscheiden. Die westliche Unterart \"T. p. inornata\" brütet in Binnensümpfen im Bereich der Prairie Pothole Region und des Großen Beckens im Inneren Nordwestamerikas; die Nominatform besiedelt die Ostküste Nordamerikas von Neufundland bis Tamaulipas sowie die Westindischen Inseln und brütet in Salzwiesen und Brackwassersümpfen. ", "tgt_summary": null, "id": 1386929} {"src_title": "Roberta Knie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Robert Charles Morlino trat der Ordensgemeinschaft der Jesuiten bei und empfing am 1. Juni 1974 die Priesterweihe. Er verließ den Orden und wurde am 26. Oktober 1983 in den Klerus des Bistums Kalamazoo inkardiniert. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 6. Juli 1999 zum Bischof von Helena. Die Bischofsweihe spendete ihm der Apostolische Nuntius in den Vereinigten Staaten von Amerika, Gabriel Montalvo Higuera, am 21. September desselben Jahres; Mitkonsekratoren waren Paul Vincent Donovan, Altbischof von Kalamazoo, und John George Vlazny, Erzbischof von Portland in Oregon. Am 23. Mai 2003 wurde er durch Johannes Paul II. zum Bischof von Madison ernannt und am 1. August desselben Jahres in das Amt eingeführt. Eine große Herausforderung für Morlino und seine Diözese war der Verlust der 150 Jahre alten Bischofskirche \"St. Raphael’s Cathedral\", zugleich Pfarrkirche der gleichnamigen Domgemeinde, die am 14. März 2005 durch ein Feuer, das ein offenbar psychisch labiler Brandstifter gelegt hatte, bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Morlino stand vor der Entscheidung, ob die Kathedrale am bisherigen Standort wieder aufgebaut oder eine neue Bischofskirche an einem alternativen Standort in Madison gebaut werden sollte. Im Juni 2007 kündigte Morlino an, die Kathedrale St. Raphael werde an ihrem alten Platz neu errichtet, wobei der stehen gebliebene Turm und andere Überreste des alten Kirchenbaus wiederverwendet werden sollten. 2008 wurde die Domgemeinde nach dem Verlust ihres Gotteshauses mit zwei Nachbargemeinden zur neuen Domgemeinde St. Raphael zusammengelegt. Im gleichen Jahr wurde mit dem Abriss der Ruine begonnen; auch der Turm wurde abgetragen. Die Pläne für einen Neubau, der nach anfänglichen Planungen etwa 1000 Gläubigen Platz bieten sollte, konkretisierten sich letztlich nicht. Auf dem Grundstück befindet sich seit 2013 ein öffentlich zugänglicher Kreuzweg. Nachdem er am Vortag wegen Herzproblemen in das Krankenhaus St. Mary in Madison eingeliefert worden war, verstarb Morlino am 24. November 2018.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Charles Morlino (* 31. Dezember 1946 in Scranton, Pennsylvania; † 24. November 2018 in Madison, Wisconsin) war ein US-amerikanischer Geistlicher und römisch-katholischer Bischof von Madison.", "tgt_summary": null, "id": 1677590} {"src_title": "Max-Eckart Wolff", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Raisman wurde als erstes von vier Kindern der Eheleute Lynn und Rick Raisman geboren. Die Familie ist jüdischen Glaubens. Ihre Mutter war selbst Turnerin und schon in jungen Jahren begann Raisman, herausragende Erfolge in derselben Sportart zu erzielen. Nach ihrer Juniorenkarriere wechselte sie 2010 in den Erwachsenenbereich und errang neben Podiumsplätzen bei Turnieren wie den \"Visa Championships\", den \"Pacific Rim Championships\" und dem \"American Cup\" die Silbermedaille im Teamwettbewerb bei den Turn-Weltmeisterschaften 2010 in Rotterdam. Ein Jahr später gewann sie Mannschaftsgold bei der WM 2011 in Tokio.", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Sommerspiele 2012.", "content": "2012 gewann Raisman Silber beim \"American Cup\" in der Mehrkampfdisziplin und qualifizierte sich für einen Startplatz in der US-amerikanischen Turn-Mannschaft für die Olympischen Sommerspiele 2012 in London und gewann dort die Mannschafts-Goldmedaille. Dabei turnte sie die letzte und entscheidende Übung auf dem Boden. Sie gewann auch die Goldmedaille im Bodenturnen sowie die Bronzemedaille am Schwebebalken. Mit zweimal Gold und einmal Bronze war sie die erfolgreichste Turnerin der Spiele. Ihr Heimatverein ist der \"Brestyan's American Gymnastics Club\" in Burlington (Massachusetts). 2013 nahm sie an der US-amerikanischen Tanzshow Dancing with the Stars teil und belegte mit ihrem Tanzpartner Mark Ballas den 4. Platz. 2015 startete sie ein Comeback im Turnen und qualifizierte sich für die Weltmeisterschaften in Glasgow. Dort gewann sie die Goldmedaille im Teammehrkampf.", "section_level": 2}, {"title": "Olympische Sommerspiele 2016.", "content": "Aly Raisman gewann bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro die Goldmedaille im Mannschafts-Mehrkampf sowie zwei Silbermedaillen im Einzelmehrkampf und am Boden, jeweils hinter ihrer US-amerikanischen Teamkollegin Simone Biles.", "section_level": 2}, {"title": "Missbrauch im US-Turn-Team.", "content": "Im November 2017 machte die 23-jährige Raisman im Zuge der #MeToo-Kampagne öffentlich, dass sie vom ehemaligen Teamarzt der amerikanischen Turnteams, Larry Nassar, über vier olympische Zyklen missbraucht wurde. Sie schloss sich damit den Aussagen von mehr als 140 Frauen, unter ihnen Jamie Dantzscher, McKayla Maroney (Mitte Oktober 2017), Gabrielle Douglas (November 2017) und Simone Biles (Januar 2018) an. Raisman forderte auch, die Strukturen von USA Gymnastics zu überdenken, und Steve Penney, der Präsident des Verbandes, trat nach dem Bekanntwerden des «Nassar-Skandals» zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexandra Rose „Aly“ Raisman (* 25. Mai 1994 in Needham, Massachusetts) ist eine US-amerikanische Kunstturnerin. 2012 gewann sie bei den Olympischen Sommerspielen zwei Goldmedaillen.", "tgt_summary": null, "id": 1448290} {"src_title": "Heinz Rauch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Mount Feathertop erhielt 1851 von \"Jim Brown\" und \"Jack Wells\", Viehhirten von der Station \"Cobungra\", seinen Namen. Sie waren die ersten Leute, die die Bogong High Plains systematisch erforschten. Dr. (später Baron) Ferdinand von Mueller war der Erstbesteiger des Berges. Er wusste nicht, dass der Berg bereits einen Namen bekommen hatte und schlug vor, ihn \"Mount La Trobe\" (nach Charles La Trobe, damals Gouverneur von Victoria und von Muellers Arbeitgeber) zu benennen. Mitglieder des \"Bright Alpine Club\" führten im September 1889 die erste Winterbesteigung durch. 1906 legte man einen Steig von \"Harrietville\" aus an, der dem bereits existierenden \"Bungalow Spur Track\" folgte. Auf einer flachen Stelle unterhalb der Baumgrenze baute man an diesem Weg auch einen einfachen Unterstand. 1912 wurde dieser Unterstand durch die \"Feathertop Hut\" ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Vegetation.", "content": "Riesen-Eukalyptus-Wälder bedecken die unteren Hänge des Mount Feathertop bis zu einer Höhe von etwa 1.000 m. Weiter oben dominiert der Schnee-Eukalyptus. Oberhalb der Baumgrenze, die bei etwa 1.800 m liegt, findet man vorwiegend alpines Busch- und Grasland.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstiege.", "content": "Die Aufsteigswege zum Mount Feathertop sind: Nach Waldbränden war teilweise auch der Aufstieg über den East Ridge Track, den North-East Spur Track und den Champion Spur Track möglich, aber zwischenzeitlich sind diese Wege wieder zugewachsen und werden selten benutzt. Die kürzeste und leichteste Aufstiegsroute führt über den \"North Razorback Track\", führt aber sehr ausgesetzt auf einem Grat entlang und ist bei schlechtem Wetter gefährlich. Im Sommer kann man mit dem Auto bis auf 4 km an den Berg heranfahren, aber im Winter ist diese Straße geschlossen, sodass die Länge des Wanderweges 7,3 km beträgt. Der \"South Razorback Track\" ist im Sommer sehr beliebt, aber auch im Winter eine aussichtsreiche Skitour. Er beginnt an der \"Diamantina Hut\" an der Great Alpine Road in der Nähe des Skigebietes von Mount Hotham. Der Weg ist sehr flach, aber bei schlechtem Wetter kann er auch gefährlich sein. Auf diesem Weg ist der Gipfel nach 11 km erreicht. Der \"Bon Accord Spur Track\" beginnt in \"Harrietville\" und führt zum Razorback hinauf, wo er beim \"Big Dipper\", ca. 1,5 km von der \"Diamantina Hut\" entfernt, auf den South Razorback Trail trifft. Der \"Bungalow Spur Track\" beginnt ebenfalls in \"Harrietville\" auf einer Höhe von 480 m. Er wurde für Packpferde zur Versorgung des \"Feathertop Bungalow\" angelegt und steigt langsam und kontinuierlich 9 km weit bis zur \"Federation Hut\" an. Von dort führt er weitere 2 km weiter bis zum Gipfel. Auf dem Weg dorthin nimmt er den North Razorback Track, den South Razorback Track und den North-West Spur Track auf. Der \"Tom Kneen Track\" entlang des Nordwestgrates ist steil und schwierig zu begehen. Er beginnt bei \"Stony Creek\" und erreicht nach 7,5 km die Hütte des \"Melbourne University Mountaineering Club\". Von dieser Hütte aus führt er über die Westflanke des Berges und trifft auf die Wege von der \"Federation Hut\" zum Gipfel. Diese Route wurde nach einem Skifahrer benannt, der 1985 am Mount Feathertop durch einen Lawinenabgang starb. Der \"Diamantina Spur Track\" steigt vom Kiewa River West Branch aus für 4 km an, bevor er etwa 3 km unterhalb des Gipfels auf den South Razorback Track trifft. Der Weg bietet herrliche Ausblicke auf den Mount Feathertop, steigt aber steil bis sehr steil an und erfordert einige Kletterarbeit über loses Geröll.", "section_level": 1}, {"title": "Berghütten.", "content": "Am Mount Feathertop gibt es zwei intakte Berghütten und Ruinen einiger weiterer Hütten. Die \"Federation Hut\" wurde ursprünglich in den Jahren 1968 / 1969 von der \"Federation of Victorian Walking Clubs\" gebaut und liegt an der Baumgrenze am oberen Ende des Bungalow Spur Track beim \"Little Feathertop\". 1988 wurde die Hütte von \"Ian Stapledon\" renoviert und mit Holz verkleidet, brannte aber bei den Waldbränden 2003 ab und wurde 2005 von Parks Victoria wieder aufgebaut. 1966 baute der \"Melbourne University Mountaineering Club\" eine große Hütte oben am Nordwestgrat. Das Material hierfür wurde vom Straßenende aus über den North Razorback Track herangeschafft. Die Hütte wurde von \"Peter Kneen\", einem Bauingenieurstudenten der Universität Melbourne im letzten Studienjahr, entworfen. Sein Bruder starb 19 Jahre später am Mount Feathertop bei einem Lawinenabgang. Die Hütte hatte ursprünglich ein glänzend-silbernes Äüßeres, wurde dann aber grün gestrichen. Die Hütte hat ein einzigartiges domgleiches Aussehen und bietet einen großen Schlafraum im ersten Stock. Das \"Feathertop Bungalow\", wo Gäste sommers und winters schlafen und essen konnten, wurde 1925 gebaut, brannte aber während der Buschfeuer in Victoria 1939 nieder und wurde nie mehr aufgebaut. Das Gelände ist vom Bungalow Spur Track aus zu sehen, aber heute gibt es nur noch wenige Überreste des Bungalows.", "section_level": 1}, {"title": "Unfälle.", "content": "Der Tourismusminister von Victoria, \"Tim Holding\", verschwand am 31. August 2009 auf einer Wanderung am Mount Feathertop, die er allein unternahm. 60 Personen suchten noch am Abend des Tages nach ihm, darunter auch Angehörige des Search-and-Rescue-Teams der Polizei, des Bush-Search-and-Rescue-Teams und des staatlichen Notfallteams. Am Morgen des 1. September 2009 wurde er unverletzt aufgefunden. Er gab an, dass er an einem eisigen Hang ausgerutscht und in eine Rinne gerutscht war. Er wusste nicht mehr, wo er war, und die Sicht war schlecht. So wartete er auf Rettung, wobei er eine reflektierende Rettungsdecke für Signale verwendete. \"Graeme Nelson\", ein 56 Jahre alter Arzt aus \"Eden\" im südöstlichen New South Wales, starb am 24. August 2011 auf einer Skiabfahrt mit Freunden durch den \"Avalanche Gully\" am Mount Feathertop. Dr. Nelson war auf dem Eis vermutlich abgerutscht und stürzte 700 m über einen eisigen Hang hinunter. Noch bevor seine Bergkameraden zu ihm abgestiegen waren, war er bereits tot.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mount Feathertop liegt im australischen Alpine National Park im Bundesstaat Victoria. Mit einer Gipfelhöhe von 1.922 m ist er der zweithöchste Berg des Staates. Von Juni bis September ist er üblicherweise schneebedeckt. Anders als seine Nachbarberge besitzt der Mount Feathertop steile Gipfelhänge. ", "tgt_summary": null, "id": 228099} {"src_title": "George Sutherland-Leveson-Gower, 5. Duke of Sutherland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wadia stammt aus einer parsischen Familie im Gujarat, ursprünglich Schiffbauer – sein Vater war Vorsteher einer Eisenbahnstation. Er ging in Baroda auf das College und machte dort 1903 Bachelor-Abschlüsse in Zoologie und Botanik und 1905 in Botanik und Geologie und 1906 Master-Abschlüsse in Biologie und Geologie. Ab 1907 war er Professor am Prince of Wales College in Jammu, wo er Geologie und andere Fächer lehrte und geologische Feldforschung in den Siwalik-Bergen im Vorfeld des Himalaya betrieb. Dabei entdeckte er auch die Stoßzähne eines Stegodon. Ab 1921 war er beim Geological Survey of India der erste Inder, der nicht in Europa ausgebildet war. Dort kartierte er im Nordwest-Himalaya im Gebiet Kaschmir zum Beispiel am Nanga Parbat. Die Biegung des Himalaya um den Nanga Parbat erklärte er im Gegensatz zu Eduard Suess nicht als Zusammentreffen zweier verschiedener Bergketten, sondern als Biegung um eine zentrale Masse (das 500 Millionen Jahre alte Purana-System und ein jüngeres tektonisches System aus dem Karbon bis Eozän). 1926/27 war er zu einem Studienaufenthalt am Britischen Museum in London, wo er indische Wirbeltierfossilien studierte, und besuchte in dieser Zeit auch geologische Institute in Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei sowie einen Kurs über Alpengeologie in Genf. 1938 ging er beim Geological Survey in den Ruhestand und wurde Staats-Mineraloge in Sri Lanka und untersuchte in dieser Zeit dessen Geologie. 1945 wurde er geologischer Berater der indischen Regierung unter Nehru und 1963 wurde er von der indischen Regierung als Erster mit dem Titel \"National Professor of Geology\" ausgezeichnet. 1935 publizierte er mit Mukherjee und M. S. Krishnan eine Bodenkarte Indiens. 1928 entdeckte er einen gut erhaltenen Schädel der Amphibie Sclerocephalus (Actinodon) aus dem Karbon in Kaschmir. 1960 erhielt er die Leopold-von-Buch-Plakette. 1958 erhielt er den Padma Bhushan und 1943 die Lyell-Medaille. Er war Fellow der Royal Society (1957). Er erhielt zahlreiche weitere indische Preise und Ehrendoktortitel verschiedener indischer Universitäten. 1946/7 war er Präsident der Indian National Science Academy (damals Indian National Institute of Sciences). 1942 und 1943 war er Präsident des Indian Science Congress, deren Geologie-Sektion er mehrfach vorstand. 1938 war er Präsident der Calcutta Geographical Society und er war 1949 erster Präsident der Indian Society of Soil Sciences. 1951/52 war er Präsident der Geological Society of India. 1955 wurde er Präsident der Geographers Association of India, 1965/66 war er Präsident der Engineering Geological Society of India und 1965 bis 1967 der Geochemical Society of India. 1964 war er Präsident des 22. Internationalen Geologenkongresses in New Delhi. Er war korrespondierendes Mitglied der Geological Society of America und Ehrenmitglied der Deutschen Geologischen Gesellschaft. 1919 erschien die erste Auflage seines Lehrbuchs der Geologie Indiens, die das veraltete Werk von H. D. Medlicott und W. T. Blanford \"Manual of the geology of India\" (das 1893 vom Leiter des Geological Survey of India R. D. Oldham bearbeitet wurde) ablöste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Darashaw Nosherwan Wadia, oft als \"D. N. Wadia\" zitiert, (* 25. Oktober 1883 in Surat; † 15. Juni 1969) war ein indischer Geologe.", "tgt_summary": null, "id": 912340} {"src_title": "Silvia Braslavsky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Cloetingh erhielt 1972 sein Vordiplom in Geologie an der Universität Groningen und 1977 sein Diplom in Geophysik an der Universität Utrecht. Seit 1977 war er Junior Lecturer in Geophysik in Utrecht, wurde dort 1982 bei Nicolaas Jacob Vlaar (1933–2011) promoviert (\"Evolution of passive margins and initiation of subduction zones\"), war ab 1983 Senior Lecturer in Geophysik und ab 1986 Assistenzprofessor für Tektonophysik. Seit 1988 ist er Professor für Tektonik an der Freien Universität Amsterdam. 2006 wurde er Akademieprofessor der KNAW. Er befasst sich mit Tektonik, Dynamik der Lithosphäre, Intra-Platten-Deformation, Evolution sedimentärer Becken und globalen Meeresspiegeländerungen. Er untersucht tektonische Prozesse experimentell an Modellen und im Gelände, speziell im Rheingraben, dem Pannonischen Becken und den Karpaten, der Atlantikküste Norwegens und Spanien. Da seine Forschungen zur Entwicklung sedimentärer Becken auch für die Ölindustrie von Bedeutung sind, arbeitete er eng mit Wissenschaftlern von Shell zusammen. Er arbeitet auch viel mit Wissenschaftlern aus Osteuropa. Seine Tektonik-Gruppe in Amsterdam ist mit der \"Meinesz Research School of Geodynamics\" in Utrecht und dem Zentrum für Geotechnik in Delft Teil des niederländischen Forschungszentrums für \"Integrated Solid Earth Sciences\" (ISES). Er ist Initiator und Leiter des Eurocores-Forschungsprogramms (European Collaborative Research Scheme) \"Topo-Europe\" (4-D Topography Evolution in Europe). Cloetingh hat über 250 wissenschaftliche Veröffentlichungen und betreute über 50 Doktoranden (2011). Er ist Herausgeber von \"Global and Planetary Changes\". Er war unter anderem Gastprofessor an der ETH Zürich, der Universität Paris VI, Tel Aviv (Sackler Professur) 1995 erhielt er die Leopold-von-Buch-Plakette. Er ist Mitglied der Academia Europaea (1993), deren Präsident er 2014 wurde, der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW) (1998), der Norwegischen Akademie der Wissenschaften, der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften, der Russischen Akademie der Wissenschaften (1995) und Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech). Er ist mehrfacher Ehrendoktor (Loránd-Eötvös-Universität Budapest, Rennes, Salzburg, Bukarest). Er ist Ehrenmitglied der Geological Society of America und Fellow der American Geophysical Union. 2006 erhielt er die Stephan-Mueller-Medaille der European Geosciences Union, 1996 den Golden Badge Award der European Geophysical Society, 2007 die Van Waterschoot van der Gracht Medaille der königlich niederländischen geologischen und Bergbau-Gesellschaft und 2017 die Emil-Wiechert-Medaille der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft. 1993 war er Distinguished Lecturer der American Association of Petroleum Geologists. 2005 wurde er Ritter der Ehrenlegion. Er ist im wissenschaftlichen Rat des European Research Council. 1998 bis 2000 war er Präsident der European Geophysical Union.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sierd A. P. L. Cloetingh, vollständig Sierd Auke Pieter Leonard Cloetingh (* 20. August 1950 in Groningen) ist ein niederländischer Geologe und Geophysiker.", "tgt_summary": null, "id": 789883} {"src_title": "Daniel Hiester (Politiker, 1747)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Neben dem Modus für Freies Bauen, Historische Schlachten und dem Tutorial gibt es in Stronghold 3 insgesamt drei vergleichsweise kurze Kampagnen. Jede hat ihre eigene Handlung, die auf der anderen aufbaut. So entsteht – ungewöhnlich für diese Spieleserie – eine dreiteilige Gesamthandlung.", "section_level": 1}, {"title": "Militärkampagne.", "content": "Die Story der Militärkampagne \"„Rückkehr des Wolfs“\" setzt zehn Jahre nach \"Stronghold\" und fünf Jahre nach \"Stronghold 2\" ein. Der aus \"Stronghold\" und \"Stronghold Crusader\" bekannte Gegenspieler Herzog Volpe, auch bekannt als „Der Wolf“, wurde nach seinem schweren Sturz aus dem Burgturm (siehe Handlung \"Stronghold\") geheilt und möchte sich nun zusammen mit den Söhnen seiner alten Verbündeten für seine Niederlage rächen, indem er versucht, in das Land des Protagonisten, der oft als „Der Junge“ bezeichnet wird, einzufallen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaftskampagne.", "content": "In der Wirtschaftskampagne \"„Lady Catherines Abtei“\" versucht die Herrscherin Lady Catherine, die bereits in der Militärkampagne vorkommt, ihr Land nach dem Krieg, in dem viele Städte und Dörfer vernichtet wurden, wieder zu stärken. Dazu möchte sie die zerstörte Abtei wiederaufbauen, Tiere züchten und wieder Gottesdienste abhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Bonus-Kampagne.", "content": "Die erst in der Gold Edition ergänzte \"„Blackstaff-Kampagne“\" ist eine Parallelgeschichte zur Militärkampagne. Der Handlungsstrang fügt sich nach 5 Missionen in die Militärkampange ein. In ihr geht es um Thomas Blackstaff, der sich mit seiner Armee auf den Weg macht, um „die Ratten“ (die Söhne des im ersten Teil verstorbenen Herzog de Puce) zu töten und die von ihnen besetzten Länder wieder zu befreien.", "section_level": 2}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Die neue Physik-Technologie ist die Voraussetzung für einige der neuen optischen Features wie Tageszeiten, Wettereffekte, Leuchtfeuer und Heuballen-Werfer. Gebäude können frei gedreht und quer in die Karte gebaut werden, womit der Spieler nicht mehr an das Gitter der Vorgänger gebunden ist. Die Komplexität des Spielssystems wurde reduziert, was sich vor allem in der neuen Leiste für den vereinfachten Umgang mit Steuern, Nahrungsrationen und ähnlichen Beliebtheitsfaktoren widerspiegelt. Ein weiteres Beispiel dafür ist das an \"Stronghold\" und \"Stronghold Crusader\" angelehnte Krankheitssystem und die nun verstärkter eingesetzten Ereignisse, die in der Leiste abrufbar sind. Ein Beispiel für eine komplett neue Funktion findet sich vor allem im Bau der Wohngebäude. Je weiter es vom Bergfried entfernt liegt, desto weniger Bewohner kann es fassen und bringt somit weniger Steuern ein. Dieses Phänomen findet sich auch in der äußeren Größe und Erscheinung dieser wieder, was die mittelalterliche Siedlung realistischer aussehen lassen soll.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Hauptziel der Entwickler war nach eigenen Angaben, das Spielprinzip zu vereinfachen und auf Wunsch der Fans wieder mehr an das des ersten Teils anzunähern. Insgesamt sollten hauptsächlich Verwaltung und Management in \"Stronghold 3\" weniger kompliziert werden. Statt wie bei den Vorgängern auf eine selbst entwickelte Grafik-Engine zu setzen, lizenzierte Firefly die Vision-Engine des deutschen Middleware-Anbieters Trinigy. Daneben verwendet das Spiel die Havok-Physikengine und die PathEngine zur Wegfindung. Statt vorbereiteter Animationen kam für die Berechnungen von Zerstörungen (z. B. durch Katapultbeschuss) die Havok-Physikengine zur Anwendung, wodurch die Zerstörungseffekte von Gebäuden deutlich verbessert wurden. Für die deutschsprachige Version wurde eine exklusive Festung hinzugefügt, die Marksburg. Nach mehreren sogenannten „Entwicklertagebüchern“ des Entwicklerteams, in denen bereits vor der Veröffentlichung Beiträge über verschiedene Teilaspekte gezeigt wurden, wurde das Spiel am 25. Oktober 2011 herausgebracht. Aufgrund starker Beschwerden wegen des Fehlens einiger Grundfunktionen und vielen Programmfehlern entschuldigten sich die Entwickler mehrmals für den unspielbaren Zustand und veröffentlichten vom Releasedatum bis zum Mai 2012 innerhalb von vergleichsweise kurzen Zeitabschnitten insgesamt zehn Patches, die sich automatisch über Steam installierten. In diesen wurden die meisten Probleme behoben und zuletzt auch Funktionen ergänzt. Trotzdem halten viele Spieler \"Stronghold 3\" immer noch für sehr fehlerhaft. Die am 25. Mai 2012 erschienene Gold Edition enthält neue Burgen, die Patches bis Version 1.10 und die zusätzliche „Blackstaff-Kampagne“, die sich mit anspruchsvollen Missionen besonders an den fortgeschrittenen Spieler wenden soll.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Stronghold 3\" erhielt mehrheitlich negative Kritiken. (Metacritic: 47 von 100). Es wurde oft als „unfertig“ bezeichnet, da nahezu jeder Aspekt des Spieles Mängel aufwies. Neben zahlreichen Programm- und Logikfehlern, ungenauer Platzierung, „unfairem“ Spielbalancing und einer fehlerhaften KI wurden vor allem die schlechte Militärkampagne und die dennoch nicht ganz zeitgemäße Grafik kritisiert. Auch das Fehlen eines Geplänkel-Modus, in dem der Spieler auf einer selbst ausgewählten Karte gegen diverse KI-Gegner antritt, stieß auf große Unzufriedenheit. Die meisten Fachzeitschriften verbesserten ihre Wertung jedoch nach dem Erscheinen der ersten Patches in Form von Nachtests.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stronghold 3 ist eine mittelalterliche Burgen- und Wirtschaftssimulation des britischen Spieleentwicklers Firefly Studios für Windows, Mac OS und Linux, die am 25. Oktober 2011 – und somit zum zehnjährigen Serienjubiläum – veröffentlicht wurde. \"Stronghold 3\" ist der insgesamt siebte Titel der \"Stronghold\"-Serie und sollte sich größtenteils an Fireflys ersten \"Stronghold\"-Titel anlehnen. Anders als in den vorherigen Teilen des Spiels, nutzt es erstmals keine von Firefly selbst entwickelte Spiel-Engine.", "tgt_summary": null, "id": 358371} {"src_title": "Add a Friend", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Pat Meehan besuchte bis 1974 die \"Chestnut Hill Academy\" in Philadelphia und studierte danach bis 1978 am Bowdoin College in Brunswick (Maine). Nach einem anschließenden Jurastudium an der \"Temple Law School\" in Philadelphia wurde er 1986 als Rechtsanwalt zugelassen und begann als solcher zu arbeiten. Zwischen 1996 und 2001 war er Bezirksstaatsanwalt im Delaware County; von 2001 bis 2008 fungierte er als Bundesstaatsanwalt für den östlichen Teil von Pennsylvania. In den Jahren 1991 und 1994 gehörte er zum Stab des damaligen republikanischen US-Senators Arlen Specter. Pat Meehan ist verheiratet und Vater von drei Söhnen. Privat lebt die Familie in Drexel Hill.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Bei der Wahl 2010 wurde Meehan im siebten Kongresswahlbezirk Pennsylvanias in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 2011 die Nachfolge des Demokraten Joe Sestak antrat. Im Kongress war er Mitglied im Ausschuss für Innere Sicherheit, im \"Committee on Oversight and Government Reform\" und im Verkehrsausschuss sowie in insgesamt sieben Unterausschüssen. Als Mitglied des Ethik-Ausschusses war er unter anderem zuständig für Vorwürfe gegen Abgeordnete wegen sexueller Belästigung. Zuletzt 2016 wiedergewählt, wäre sein Mandat regulär bis zum 3. Januar 2019 gelaufen. Im Januar 2018 wurden Vorwürfe gegen Meehan öffentlich, dass er eine jüngere Mitarbeiterin sexuell belästigt habe. Er erklärte, er habe sich ihr gegenüber als Seelenverwandter bezeichnet, aber keine Liebesbeziehung gesucht. Er sei, so die New York Times, ihr gegenüber feindselig geworden, als sie eine Beziehung zu einem anderen Mann angefangen habe; sie habe sich traumatisiert gefühlt. Meehan erklärte daraufhin, bei der Wahl 2018 nicht wieder anzutreten. Am 27. April 2018 gab er bekannt, mit sofortiger Wirkung von seinem Mandat zurückzutreten. Er erklärte zudem, 39.000 Dollar privat zurückzuzahlen, die er von seinem Bürokonto genommen und benutzt hatte, um einen Rechtsstreit wegen des Missbrauchsvorwurf beizulegen. Die Nachwahl für die Restlaufzeit von Meehans Kongressmandat findet zeitgleich mit der allgemeinen Wahl im November 2018 statt, bei der Meehans Nachfolge ab dem 3. Januar 2019 in veränderten Wahlbezirksgrenzen bestimmt wird. Dort wurde die Demokratin Mary Gay Scanlon gewählt zu Meehans Nachfolgerin gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Patrick Leo „Pat“ Meehan (* 20. Oktober 1955 in Cheltenham, Montgomery County, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Jurist und Politiker der Republikanischen Partei. Von Januar 2011 bis April 2018 vertrat er den Bundesstaat Pennsylvania im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1212811} {"src_title": "Euplexia euplexina", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berufsweg.", "content": "Elbe war bis 2009 Schülerin am Sportgymnasium Dresden und studierte dann Lebensmittelchemie an der TU Dresden. Ende 2017 schloss sie ihr Studium als Lebensmittelchemikerin ab.", "section_level": 1}, {"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Elbe kam 1998 beim Dresdner SC 1898 zur Leichtathletik. 2006 machte sie erstmals auf sich aufmerksam, als sie Deutsche B-Jugendmeisterin (U18) im Dreisprung wurde. Sie konkurrierte auch in anderen Disziplinen, konzentrierte sich dann auf den Dreisprung. 2008 erreichte Elbe bei den U20-Weltmeisterschaften in Bydgoszcz Platz Zehn. 2009 gewann sie Bronze bei den U20-Europameisterschaften in Novi Sad. 2010 und 2011 wurde Elbe Deutsche Juniorenmeisterin. Bei den U23-Europameisterschaften 2011 in Ostrava kam sie auf Platz vier. In der Erwachsenenklasse konnte sie den Deutschen Vizemeistertitel sowohl in der Halle als auch im Freien erringen. 2012 sprang Elbe erstmals über 14 Meter und wurde erneut Zweite bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe. Im Freien wurde sie zum ersten Mal Deutsche Meisterin im Bochumer Stadtteil Wattenscheid. Bei den Europameisterschaften, die kurz darauf in Helsinki ausgetragen wurden, kam sie auf Platz 14. 2013 wurde Elbe in Dortmund Deutsche Hallenmeisterin und in Ulm erneut Deutsche Meisterin. In Göteborg erreichte sie bei den Halleneuropameisterschaften den siebten Platz. 2014 konnte Elbe den Deutschen Vizemeistertitel sowohl in der Halle als auch im Freien gewinnen. International kam sie in Zürich bei den Europameisterschaften auf Platz 11 mit 13,68 m. 2015 war sie in Nürnberg wieder Deutsche Vizemeisterin und belegte bei der Sommer-Universiade in der südkoreanischen Stadt Gwangju den zweiten Platz. 2016 wurde Elbe erneut Deutsche Hallenmeisterin. Beim DSC-Jugendmeeting am 14. Mai 2016 in Dresden sprang sie mit 14,28 m neue persönliche Bestleistung und ist damit die sechstbeste deutsche Dreispringerin aller Zeiten. Bei den Europameisterschaften in Amsterdam kam Elbe mit 14,08 m auf den siebten Platz. Da sie die Qualifikationsweite im Dreisprung von 14,15 m erreicht hatte, konnte sie an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen. Dort verpasste sie mit 14,02 m in der Qualifikation als Dreizehnte den Einzug ins Finale. 2017 holte sich Elbe wiederum den Hallenmeistertititel. Bei den Halleneuropameisterschaften in Belgrad sprang sie in der Qualifikation mit 14,27 m eine persönliche Bestleistung und belegte im Finale den 6. Platz. Die Freiluftsaison musste Elbe auf Anordnung der Ärzte wegen einer Knieverletzung vorzeitig beenden und nutzte die Zeit für ihren Studienabschluss. Ende Januar 2018 musste Elbe die Hallensaison wegen einer Fersenprellung abbrechen. Elbe musste auch die Sommersaison 2018 und 2019 verletzungsbedingt absagen. Ende 2019 beendete sie ihre Karriere Elbe gehörte zum Perspektivkader des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Jenny Elbe ist die Tochter von Jörg Elbe, DDR-Vizemeister im Dreisprung, und Birgit Elbe, Spartakiade-Siegerin im Siebenkampf. Sie lebt in Dresden und arbeitet bei der AOK Plus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jenny Elbe (* 18. April 1990 in Karl-Marx-Stadt) ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin, die sich auf den Dreisprung spezialisiert hatte.", "tgt_summary": null, "id": 812007} {"src_title": "Village Development Committee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bahnhof entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Bau der Eisenbahnstrecke Frankfurt (Oder)–Posen (heute \"Poznań\") am westlichen Rand der Stadt. Der erste Zug fuhr im Jahr 1870 vom Berlin-Frankfurter Bahnhof nach Posen mit Zwischenstopp in Reppen. Im Jahr 1874 erfolgte die Inbetriebnahme der Strecke ins niederschlesische Breslau (\"Wrocław\") und im Jahr darauf deren Verlängerung ins nördlich gelegene Küstrin (\"Kostrzyn\"). Der Bahnhof Reppen wurde zu einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte im östlichen Odervorland. Mit der Eisenbahn entwickelte sich die Stadt zu einem industriellen Zentrum, die Bevölkerung nahm rasch zu und verdoppelte sich in nur wenigen Jahren. Neben dem traditionellen Tuchmachereihandwerk entstanden Gerbereien, Schuhmachereien, Dampfmühlenwerke und eine Kartoffelstärkeproduktion. Im Jahr 1890 ging die Nebenbahn nach Meseritz (\"Międzyrzecz\") in Betrieb. 1945 kam Reppen zu Polen. Der Bahnhof erhielt zunächst den Namen \"Rypin Lubuski\" und ab 1947 seinen heutigen Namen. An Bedeutung gewann der Eisenbahnknotenpunkt Rzepin mit der Oder-Neiße-Grenzführung und mit der Zollabfertigung auf der Ost-West-Hauptverkehrsroute Berlin–Moskau. Die polnischen Behörden richteten dazu in der Bahnstation ein Zollamt ein. Später wurde Rzepin auch polnisches Hauptzollamt des \"Bahngrenzkontrollpunktes Rzepin-Frankfurt (Oder)\". Am zwölf Kilometer westlich von Rzepin gelegenem Bahnhof Kunowice wurde eine polnische Grenzkontrollstation für den Personenverkehr errichtet. In Rzepin selbst wurde die Grenzabfertigung des Güterverkehrs von polnischer Seite durchgeführt. In der DDR fand die Grenzabfertigung des Personenverkehrs im Bahnhof Frankfurt (Oder) sowie die des Güterverkehrs im Bahnhof Frankfurt (Oder) Oderbrücke statt. Die Bedeutung der Nord-Süd-Strecke für den Güterverkehr nahm ebenfalls zu, weil der Hafen in Stettin zu einem der wichtigsten polnischen Häfen geworden war. Zudem wurde im etwa 70 Kilometer nördlich von Rzepin gelegenen Gryfino (früher \"Greifenhagen\") das Kraftwerk „Dolna Odra“ errichtet und die Nord-Süd-Bahn Szczecin–Wrocław wurde zur Kohlemagistrale. 1976 begann der Bau einer Umgehungsroute zur Entlastung des Eisenbahnknotenpunkts Rzepin. Die sieben Kilometer lange Strecke, die westlich des Bahnhofs Rzepin die Strecke nach Frankfurt (Oder) kreuzt und anschließend den Bahnhof südlich umfährt, ging 1984 in Betrieb. Der Güterverkehr in Nord-Süd-Richtung kann damit am Bahnhof Rzepin vorbeifahren. Ebenfalls 1984 wurde der Bahnhof an die elektrische Fahrleitung angeschlossen. In Rzepin wechseln seitdem fast alle Reisezüge in Ost-West-Richtung die Lokomotiven. Ausgenommen sind die Züge des Berlin-Warszawa-Express, die seit 2009/2010 in der Regel mit Lokomotiven bespannt sind, welche sowohl für das polnische als auch das deutsche Stromsystem ausgerüstet sind. Güterzüge wechseln ihre Lokomotiven meistens im Bahnhof Frankfurt (Oder) Oderbrücke, teilweise aber auch in Rzepin.", "section_level": 1}, {"title": "Anlagen.", "content": "Der Bahnhof Rzepin ist ein Inselbahnhof. Auf der Nordseite des Bahnhofs liegen die Anlagen der West-Ost-Trasse Frankfurt (Oder) – Warschau und der Nebenbahn nach Międzyrzecz. Auf der Südseite liegend sind die Gleise der Nord-Süd-Trasse von und nach Zielona Góra, die westlich des Bahnhofs über eine Brücke über die Gleise der Strecke in Richtung Frankfurt (Oder) geführt wird. Auf der westlichen Bahnhofsseite sind beide Strecken über umfangreiche Gleisanlagen verbunden. Ein zusätzliches Verbindungsgleis östlich des Empfangsgebäudes ermöglicht Fahrten von der Südseite des Bahnhofs in Richtung Osten. Auf der Nordseite des Bahnhofs liegt der Hausbahnsteig 1 und der Inselbahnsteig 2 / 2a für die Züge in Ost-West-Richtung. Der frühere Bahnsteig 3 wurde im Rahmen der Modernisierung des Bahnhofs abgerissen und es entstand ein zweites Gleis zum Bahnsteig 2 – der Bahnsteigbereich 2a. Auf der Südseite des Empfangsgebäudes liegen der Hausbahnsteig 4 und der Inselbahnsteig 5 für die Züge der Nord-Süd-Strecke.", "section_level": 1}, {"title": "Heutiger Personenverkehr.", "content": "Im Personenfernverkehr (Stand Oktober 2012) wird der Bahnhof von vier Zugpaaren des Berlin-Warszawa-Express am Tag bedient, außerdem verkehrt ein tägliches Eurocity-Zugpaar zwischen Berlin und Gdynia sowie einige Nachtzüge nach Russland. Der Fernverkehr auf der Nord-Süd-Strecke beschränkt sich derzeit auf wenige Züge in der Sommersaison. Auf dieser Strecke gibt es einen relativ dichten, jedoch unvertakteten Regionalverkehr von Przewozy Regionalne vor allem zu den Bahnhöfen Kostrzyn und Zielona Góra, teilweise bis nach Wrocław Główny oder Szczecin Główny durchgebunden. Grenzüberschreitend verkehren zwei Regionalzugpaare am Tag zum Bahnhof Frankfurt (Oder) und eines nach Berlin-Lichtenberg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Rzepin (früher \"Reppen\") befindet sich in der gleichnamigen Ortschaft in der Woiwodschaft Lebus in Polen, etwa 15 bis 20 Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze und der Stadt Frankfurt (Oder) entfernt. Der Bahnhof ist Kreuzungspunkt zweier wichtiger Hauptstrecken. ", "tgt_summary": null, "id": 978959} {"src_title": "John Charles Linthicum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Handels- und Bankhaus Berenberg, die älteste noch existierende Bank in Deutschland, wurde 1590 von Hans (1561–1626) und Paul Berenberg (1566–1645) in Hamburg gegründet. Die niederländischen Berenbergs waren als Protestanten Religionsflüchtlinge aus Antwerpen im heutigen Belgien, das sie 1585 verlassen mussten. In Hamburg wurden sie 1605 als Großbürger anerkannt und heirateten in führende hanseatische Familien ein, darunter die Familie Amsinck. Mitglieder der Familie waren ab 1735 Mitglieder des Hamburger Rates (bzw. des Senats). In Hamburg sind die Berenberg in der männlichen Linie 1862 erloschen; ein Lüneburger Zweig blühte bis in das 20. Jahrhundert. Der Bankierzweig der Familie ist bereits 1822 mit Elisabeth Berenberg (1749–1822) im Mannesstamm erloschen; Elisabeth Berenberg wurde 1768 Alleinerbin des Handels- und Bankhauses Berenberg, und heiratete Johann Hinrich Gossler. 1769 wurde Gossler Mitinhaber des Handels- und Bankhauses Berenberg, und nach dem Tod seines Schwiegervaters übernahm er die Leitung des Hauses. Einige der Nachkommen Gosslers in der männlichen Linie wurden in Preußen als \"von Berenberg-Gossler\" 1888 geadelt und 1910 in den Freiherrenstand erhoben (siehe dazu Goßler bzw. Berenberg-Gossler). 1788 nahm Gossler seinen Schwiegersohn Ludwig E. Seyler als neuen Partner auf und er wurde bereits 1790 Senior des Hauses.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen der Familie Berenberg zeigt im goldenen Felde auf einem grünen Schildfuß ein nach rechts aufgerichteter schwarzer Bär mit goldenem Halsband, in den Vorderpranken einen grünen Zweig (oder entwurzelten Tannenbaum) haltend. Auf dem Helm wiederholt sich dieselbe Figur, die Decken sind schwarz-golden. Eine Variante des Wappens zeigt hinter dem Bären einen grünen Baum. Die Berenberg'sche Wappen war noch Anno 1699 zu Lier in den Kirchenfenstern zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Nachkommen der Elisabeth Berenberg und des Johann Hinrich Gosslers finden sich in verschiedenen Familien in u. a. Deutschland und Norwegen, u. a. mit den Namen Goßler bzw. von Berenberg-Gossler, Seyler, Schramm, von Hosstrup, Burchard, Amsinck, Paus und von Bernstorff. Personen mit dem Namen Berenberg-Consbruch sind keine Nachkommen der Familie Berenberg, und erwarben den Namen durch Namensänderung im Jahr 1976.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Berenberg waren ein Hanseatengeschlecht niederländischer Herkunft in der Freien Reichs- und Hansestadt Hamburg. Die Brüder Hans und Paul Berenberg gründeten dort im Jahre 1590 die heute noch bestehende Berenberg Bank. Die Berenberg gehörten in Hamburg zur niederländischen Kaufmannskolonie. 1684 wurden sie erbliche Großbürger Hamburgs und stellten im 18. Jahrhundert mehrere Senatoren und Präsides der Commerz-Deputation. Die Berenberg erlosch in Hamburg im Mannesstamm 1862; Elisabeth Berenberg (gestorben 1822), die Alleinerbin des Handelshauses Berenberg, heiratete Johann Hinrich Gossler. Zu den Nachkommen der Berenberg gehört das Hanseatengeschlecht Gossler, später teilweise geadelt als von Berenberg-Gossler, die Haupteigentümer des Handels- und Bankhauses Berenberg seit den 1770er Jahren.", "tgt_summary": null, "id": 1038409} {"src_title": "Marjorie Holt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Ort liegt im Strzyżów-Gebirge am Bach Kamienica, einem rechten Zufluss der Wisłoka, 3 km nordöstlich der Stadt Brzostek. Die Nachbarorte sind Siedliska-Bogusz im Westen, Głobikówka im Norden, Grudna Dolna und Bączałka im Osten, Kamienica Górna im Südosten, sowie Nawsie Brzosteckie im Süden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort liegt innerhalb der Grenzen der Güter von Kunice (siehe Geschichte von Wielopole Skrzyńskie), die mit einem \"großen Wald\" 1282/1288 vom Krakauer Herzog Leszek dem Schwarzen an das Bistum Lebus verliehen wurden. Danach folgte darin eine deutschrechtliche Kolonisation. Am 19. November 1345 erhielt \"Nicolao Kerstan\" vom König Kasimir dem Großen das Gründungsprivileg für Anlegung des neuen Dorfs \"Kamienica\" im Wald am gleichnamigen Bach, auf 60 fränkischen Hufen nach dem Magdeburger Recht. Heute gibt es 6 Dörfer an diesem Bach (flussaufwärts: Kamienica Dolna, Gorzejowa, Siedliska-Bogusz, Smarżowa, Bączałka und Kamienica Górna). Aus dem Jahr 1389 stammt eine königliche Bestätigung eines verlorenen Dokuments aus 1353, über die Übergabe von einigen Dörfern in der Umgebung, darunter Smarschowa, \"Camennicza\" (Kamienica Górna) und \"B[rze]sini\" (Brzeziny) in den Gütern von Kunice, an drei ruthenische [ukrainische] Brüder namens Chodko, Piotr und Ostaszek, den Söhnen von Iwan, die vermutlich dem polnischen König Kasimir dem Großen in der Einnahme Rotrutheniens halfen. 1387 kamen Kamienica (Górna), Siedliska und Smarzowa an Iwan Iwanowicz. Der Ortsname leitet sich von einem Personennamen ab, möglicherweise von einem \"Mikołaj Smarz\". Ab dem 14. Jahrhundert gehörte das Dorf der Pfarrei in Siedliska. Im 15. Jahrhundert war Smarzowa im Eigentum der Benediktiner in Tyniec. 1536 gehörte das Dorf mit 24 Bauern \"(cmeto[ne]s)\" und 1 Häusler \"(hortulanus)\" zu Mikołaj Lipski. 1581 waren Marcin und Rafał Loczków Eigentümer des Ortes zu dem eine Fläche von 3,5 Łan (Hufen, knapp 100 Hektar) gehörte. 1629 gehörten nur noch zwei Łan zur Ortschaft. Das Dorf gehörte zur Adelsrepublik Polen-Litauen, Woiwodschaft Sandomir, Kreis Pilzno. Bei der Ersten Teilung Polens kam Smarżowa 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804). Um 1790 wurde Jakub Szela geboren, späterer Anführer eines Bauernaufstandes. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie kam Smarżowa 1918 zu Polen. Unterbrochen wurde dies nur durch die deutsche Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg. Von 1975 bis 1998 gehörte Smarżowa zur Woiwodschaft Rzeszów.", "section_level": 1}], "src_summary": "Smarżowa [] (bis Ende 1999 \"Smarzowa\", standardpolnisch [] ausgesprochen) ist ein Dorf in Südpolen in der Woiwodschaft Karpatenvorland im Powiat Dębicki und der Gemeinde Brzostek.", "tgt_summary": null, "id": 2009645} {"src_title": "Thomas J. Dodd", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aston Villa (1977–1988).", "content": "Der Blondschopf fand als Jugendspieler im Jahr 1977 seinen Weg zu Aston Villa und bereits in der Saison 1978/79 kam der junge Stürmer zu ersten Einsätzen in der Profimannschaft. Im Alter von 17 Jahren wechselte ihn Trainer Ron Saunders bei der 0:1-Niederlage am dritten Spieltag gegen Bristol City erstmals ein und zur Jahreswende folgten die ersten beiden Auftritte in der Startelf. Nur wenige Tage später unterzeichnete Shaw an seinem 18. Geburtstag den ersten Profivertrag und in der Saison 1979/80 entwickelte er sich zum Stammspieler und „Shooting Star“ bei den „Villans“. Mit neun Toren in 28 Ligaspielen – darunter sein erstes beim 3:1-Sieg am 20. Oktober 1979 gegen Derby County – war er treffsicherster Schütze des Klubs. Der nächste sportliche Entwicklungssprung fand in der anschließenden Saison 1980/81 statt, woran besonders die Verpflichtung von Peter Withe einen großen Anteil hatte. Während Withe mit seiner kraftvollem Spielweise ein Torjäger klassischer Prägung war und am Ende mit 20 Treffern Torschützenkönig wurde, war der trickreiche und antrittschnelle Shaw eine gute Ergänzung. Mit 18 Toren stand Shaw zudem Withe in wenig nach und beide steuerten somit mehr als die Hälfte der insgesamt 72 Tore zum Gewinn der englischen Meisterschaft 1981 bei. Shaw war mittlerweile auch ein künftiger Hoffnungsträger für die englische Nationalmannschaft. Bei seinem ersten U-21-Länderspiel für England dauerte es am 25. Februar 1981 gegen Irland (1:0) nur zwei Minuten bis zu seinem Tordebüt. Bis Oktober 1982 absolvierte er insgesamt sieben U-21-Auswahlpartien, die mit dem Gewinn der Europameisterschaft endeten. Dazu war er im Europapokal der Landesmeister ein Schlüsselspieler auf dem Weg zum Finalsieg gegen den FC Bayern München (1:0) und besonders sein Treffer im Viertelfinale gegen Dynamo Kiew aus spitzem Winkel war sehenswert. 1982 erhielt er die Trofeo Bravo als Europas bester Nachwuchsspieler, nachdem er im Jahr zuvor bereits die Wahl zu Englands Fußballer des Jahres in der Kategorie der Jungprofis gewonnen hatte. Obwohl Aston Villa in den Meisterschaftskampf nun nicht mehr eingreifen konnte, erzielte Shaw in der Spielzeit 1982/83 weitere 17 Ligatreffer und war damit noch vor Withe Toptorjäger seines Klubs. Dazu kam im Januar 1983 ein Sieg im europäischen Supercup gegen den FC Barcelona, als Shaw nach einer 0:1-Hinspielniederlage im Rückspiel mit dem 1:0-Treffer in der 80. Minute seine Mannschaft in die Verlängerung rettete, die dann mit einem 3:0-Erfolg endete. Einen empfindlichen Rückschlag erlitt Shaw am 7. September 1983 gegen Nottingham Forest, als er sich schwer am Knie verletzte. Damit war seine sportliche Karriere auf dem zuvor gezeigten Niveau faktisch beendet. Er blieb zwar noch bis zum Ende der Saison 1987/88 Teil des Kaders von Aston Villa, bestritt dabei jedoch in vier Jahren nur insgesamt 17 Ligapartien und fehlte in der Spielzeit 1984/85 gar komplett. Dazu hatte er nicht weniger als sechs Knieoperationen über sich ergehen lassen müssen. Im Februar 1988 agierte er kurz auf Leihbasis für den Drittligisten FC Blackpool, blieb aber bei seinen sechs Einsätzen ohne eigenes Tor.", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Karrierestationen (1988–1992).", "content": "Zum Ende der 1980er-Jahre kehrte Shaw dem englischen Fußball den Rücken und über den Umweg FC Kopenhagen schloss er sich im Dezember 1988 in Österreich Austria Klagenfurt an. Dort bestritt er in der Saison 1988/89 noch das letzte Spiel des Grunddurchganges der 1. Division und spielte in der Mittleren Playoff um den Klassenerhalt. Obwohl er mit sieben Toren in neun Spielen eine ansehnliche Torquote aufwies, reichte das nur für den sechsten Platz unter acht Mannschaften und damit mussten die Klagenfurter in die 2. Division absteigen. Shaw kehrte Mitte 1989 wieder nach England zurück und im Februar 1990 nahm er dort beim FC Walsall einen weiteren Anlauf in der dritten Liga. Dort schoss er zwar drei Tore in neun Ligapartien, stand aber nur selten in der Startelf und als Walsall als Tabellenletzter in die Fourth Division abstieg, trennten sich die Wege wieder. Letzte Vereinsstationen waren in der Saison 1991/92 der schottische Zweitligist FC Kilmarnock (für gerade einmal zwei Ligaspiele), danach der englische Drittligist und spätere Absteiger Shrewsbury Town sowie in Hongkong das nach einem Schweizer Uhrenunternehmen benannte Team Ernest Borel, bevor er die sportliche Laufbahn beendete.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gary Robert Shaw (* 21. Januar 1961 in Kingshurst) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler. Der Stürmer war Teil der Mannschaft von Aston Villa, die zu Beginn der 1980er-Jahre sehr erfolgreich war und dabei 1981 die englische Meisterschaft sowie ein Jahr später den Europapokal der Landesmeister und danach den Super Cup gewann. Er galt dabei als eines der größten Talente seiner Zeit und wurde 1981 als bester Jungprofi in England sowie ein Jahr später mit der Trofeo Bravo als Europas bester Nachwuchsspieler ausgezeichnet, bevor ihn Verletzungsprobleme zurückwarfen und er seine Karriere nur noch für jeweils kurze zeit in den unteren britischen Profiligen und im Ausland fortführte.", "tgt_summary": null, "id": 2334841} {"src_title": "Billy Miller", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Prairie Township liegt rund 80 km nördlich des Missouri River und rund 70 km westlich des Mississippi, der die Grenze zu Illinois bildet. Die Prairie Township liegt auf und erstreckt sich über 204,6 km2. Die Prairie Township liegt im Norden des Audrain County und grenzt nordwestlich an das Monroe County sowie nordöstlich an das Ralls County. Innerhalb des Audrain County grenzt die Prairie Township im Osten an die Cuivre Township, im Süden an die Linn Township, im Südwesten an die South Fork Township sowie im Westen an die Salt River Township.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "In der Prairie Township treffen der U.S. Highway 54 und die Missouri State Route 19 zusammen. Bei allen weiteren Straßen innerhalb der Township handelt es sich um untergeordnete und zum Teil unbefestigte Fahrwege. Durch den äußersten Südosten der Township verläuft eine Eisenbahnlinie der Kansas City Southern, die von Springfield in Illinois nach Kansas City führt. Mit dem \"Mexico Memorial Airport\" befindet sich rund 20 km südwestlich der Prairie Township ein kleiner Flugplatz. Der nächstgelegene größere Flughafen ist der rund 150 km ostsüdöstlich gelegene Lambert-Saint Louis International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in der Prairie Township 932 Menschen in 386 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 4,6 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 386 Haushalten lebten statistisch je 2,41 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 99,0 Prozent Weißen, 0,2 Prozent Afroamerikanern, 0,4 Prozent amerikanischen Ureinwohnern sowie 0,1 Prozent (eine Person) Asiaten; 0,2 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 0,2 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 23,8 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 60,5 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 15,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,6 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 39.669 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.692 USD. 11,3 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften.", "content": "Neben Streubesiedlung lebt die Mehrheit der Bewohner in der Stadt Laddonia, die sich zu einem kleinen Teil bis in die südlich benachbarte Linn Township erstreckt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Prairie Township ist eine von acht Townships im Audrain County im mittleren Nordosten des US-amerikanischen Bundesstaates Missouri. Im Jahr 2010 hatte die Prairie Township 932 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 2416468} {"src_title": "Burchard de Volder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die ersten Siedler der Region Canterbury hatten für den Transport zwischen dem Hafen in Lyttelton und den Canterbury Plains nur zwei Möglichkeiten: einen Saumpfad über die Port Hills oder den Transport per Schiff über die Sandbank bei Sumner und dann den Heathcote oder Avon River hinauf. Der im November 1853 gegründete \"Canterbury Provincial Council\" setzte daher bereits vier Monate später eine Kommission ein, die Möglichkeiten einer besseren Verkehrsverbindung untersuchen sollte. Man fand nur eine Straßenverbindung über die Sumner Road machbar, die unter dem \"Evans Pass\" einen 320 Meter langen Tunnel erhalten sollte. Für eine Bahnverbindung gab es zwei Alternativen: eine direkte Streckenführung das \"Heathcote Valley\" hinab und dann durch einen 2,5 km langen Tunnel an die Küste von Lyttelton, und eine weniger direkte Trasse über die Avon Heathcote Estuary, dann die Küste entlang bis Sumner, von wo aus ein kürzerer Tunnel zur \"Gollans Bay\" und nach Lyttelton führen sollte. Die Unfähigkeit, sich in ihrem Abschlussbericht auf eine eindeutige Empfehlung einer der Varianten festzulegen führte dazu, dass die Eisenbahnplanungen zeitweilig auf Eis gelegt wurden. Das verschärfte das Verkehrsproblem jedoch in einem Maße, dass 1858 Superintendent William Sefton Moorhouse durchsetze, dass der Provinzrat sich der Frage erneut widmete. Der Rat stellte £4.000 für Ingenieurleistungen und eine Ausschreibung des Baues zur Verfügung. Die früher eingesetzte Kommission unter W. B. Bray untersuchte die beiden Eisenbahntrassen nun eingehender. Der Provinzingenieur Edward Dobson bevorzugte die Route über die \"Gollans Bay\", da diese mit ihrer ausreichenden Wassertiefe auch ohne Baggerarbeiten als Reede genutzt werden könnte. Es sprachen aber andere Faktoren gegen diese Route, so die Tatsache dass sie Lyttelton, damals ein im Wachstum befindliches Wirtschaftszentrum von einiger Bedeutung, umging. Hinzu kam, dass das Gebiet dem Wind ausgesetzt ist und an der Bucht zu wenig geeignetes Land für Hafenanlagen vorhanden war. Obwohl die Kommission diese Strecke als die beste zum Hafen ansah, entschied sie sich gegen eine genauere Vermessung, da ihre Aufgabe gewesen war eine Strecke „nach Lyttelton“ zu suchen. Der Bericht von \"George Robert Stephenson\", eines beratenden Ingenieurs für die Provinzkommission, favorisierte hingegen die direkte Strecke. Es sei die kürzeste Verbindung, die Zugang zu allen wichtigen Orten bot, der Bau wäre 32 % billiger als die längere Strecke und sie wäre billiger zu betreiben und zu unterhalten. Einziger Vorteil der Strecke über die \"Gollans Bay\" wäre eine prognostizierte Bauzeit von drei gegen fünf Jahre für die direkte Verbindung. Die Kommission nahm den Bericht von Stephenson an und bat ihn, einen geeigneten englischen Bewerber als Generalauftragnehmer zu suchen. Superintendent Moorhouse war ein starker Befürworter des Tunnelprojekts. Während der Wahlcampagne für die Wiederwahl zum Superintendenten der Provinz Canterbury im Jahre 1857 wurde der Tunnel zum zentralen Thema, da sich Moorhouses Konkurrent Joseph Brittan gegen die Idee aussprach. Moorhouse wurde von den Bürgern von Lyttelton stark unterstützt. Von den 12.000 Einwohnern der Provinz, darunter 3.205 in Christchurch und 1.944 in Lyttelton erhielten beide Kandidaten je 206 Stimmen aus Christchurch. Insgesamt siegte Moorhouse mit 727 gegen 352 Stimmen. Moorhouse startete das Projekt am 17. Juli 1861 mit dem ersten Spatenstich.", "section_level": 2}, {"title": "Bau.", "content": "Stephenson engagierte die englischen Auftragnehmer John Smith und George Knight, die das Projekt in fünf Jahren fertigstellen wollten. Es wurde ein Preis von £183.051 für den Tunnel bzw. £190.551 für Tunnel und beide Portale vereinbart. Smith & Knight schickten gegen Ende 1859 einen Vertreter, einen Vormann und 12 Bergleute nach Neuseeland. Die Bergleute trieben an beiden Enden des Tunnels Sondierungsgänge in den Berg. 180 m vom Lytteltoner Ende trafen sie auf Fels, der sehr viel schwieriger abzutragen war als sie es aus zuvor nach England gesendeten Proben vermutet hatten. Man zog daraus den Schluss, dass es unmöglich sei, den Auftrag für die vereinbarte Summe zu vollendeten und forderte weitere £30,000 für die Vollendung der Arbeiten. Nach Beratung mit den Provinzingenieuren beschloss die Regierung von Canterbury, nicht weiter mit Smith & Knight zu arbeiten. Später fand man heraus, dass Smith & Knight zu dieser Zeit in ernsten finanziellen Schwierigkeiten waren, was eine andere Erklärung für die Nachforderung von £30.000 bietet. Da Smith & Knight außerstande waren, ihren Vertrag zu erfüllen, suchte Moorhouse die Zustimmung des Rates für zwei Maßnahmen: Einerseits den Tunnel auf der Länge der von Smith & Knight zurückgelassenen Probegrabungen fertigzustellen und zweitens einen anderen Vertragspartner zur Fertigstellung des Tunnels zu suchen. Der Rat stimmte der ersten Forderung zu, auch da man im Vertrag mit Smith & Knight erklärt hatte, die Verantwortung für die zum Tunnelbau ins Land geholten ausländischen Arbeiter zu übernehmen, sollte das Projekt aufgegeben werden. Die zweiten Frage wurde vorerst abschlägig entschieden, da man zuerst die Finanzierung klären musste. Inzwischen reichte der Provinzingenieur Edward Dobson einen eigenen Plan zur Fertigstellung des Bauwerks ein. Das größte Problem der bisherigen Arbeiten war durch die Tunnelfront eindringendes Wasser gewesen, das die Bohrarbeiten erschwerte und das die Arbeiten verlangsamte. Dobson schlug vor, zusätzliche Gänge von beiden Seiten vorzutreiben, die das Wasser ableiten sollten. Die Arbeiten begannen mit 340 Mann und geschätzten Kosten von 42,800. Nach nur 88 Metern und 6 Monaten Arbeit übernahm bereits der nächste Vertragspartner. Moorhouse setzte sich weiter für die Bahnlinie ein und schlug vor, dass die Regierung ein Darlehen für den Bau aufnehmen solle und ein „kompetentes und verantwortungsvolles Unternehmen“ für die Arbeiten unter Vertrag nehmen solle. Im Auftrag des Rates reiste Moorhouse im Januar 1861 nach Melbourne in Australien. Bei seiner Rückkehr im Mai konnte er in beiden Fragen Erfolg vermelden. Von den drei Angeboten, die Moorhouse erhalten hatte, wurden die zwei Angebote mit den niedrigsten Preisen verworfen, so dass das von Holmes & Richardson verblieb. George Holmes verpflichtete sich mit seiner Unterschrift am 16. April 1861, den Vertrag laut Angebot zu erfüllen unter der Voraussetzung, dass die Verhältnisse vor Ort der Beschreibung entsprächen. Er reiste mit Moorhouse nach Canterbury, um den eigentlichen Vertrag zu unterschreiben. Der Vertrag sah Kosten von £188,727 für den Tunnel und einen Komplettpreis von £195,000 mit den beiden Portalen vor. Während der Laufzeit wurde die Summe für Verbesserungen am Portal in Lyttelton um weitere £5.000 aufgestockt. Die Arbeiten wurden von beiden Seiten des Tunnels fortgesetzt. Als eine Gesamtlänge von 1844 Meter erreicht wurde, begann der Bau der \"Canterbury Southern Railway\" als Anschluss. Der Durchbruch erfolgte am 28. Mai 1867 von Lyttelton aus. Mitte November wurden provisorische Schienen im Tunnel verlegt. Die erste Lokomotive, Nr. 3, passierte am 18. November. Der von der gleichen Lokomotive gezogene erste Güterzug folgte eine Woche später, der erste Reisezug am 9. Dezember. Der Tunnel wurde jedoch erst im Juni 1874 für „fertig“ erklärt. Bis zu dieser Zeit hatte die Regierung weitere £20,710 für „Instandhaltung“ ausgegeben. Das Railways Department erwog 1914, den Tunnel mit einer zweiten Röhre zu erweitern, dies wurde jedoch nicht umgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Betrieb.", "content": "Als die Kolonialregierung einige Jahre nach Inbetriebnahme des Tunnels beschloss, eine einheitliche Spurweite für die gesamte Kolonie festzulegen, machte sie einige Ausnahmen für bestehende Bahnstrecken in anderen Spurweiten, Neubauten mussten jedoch generell in der neuen Standard-Schmalspur erfolgen. Zu den Ausnahmen gehörten auch die Bahnen der Provinz Canterbury, wozu vom Parlament der \"Canterbury Gauge Act\" verabschiedet wurde. Dieses Gesetz sah vor, anstelle einer Umspurung der bestehenden Strecken eine dritte Schiene zu verlegen, so dass auch das rollende Material mit 1067 mm Schmalspur die Schienen nutzen konnte. Anstatt sich die Unannehmlichkeiten einer solchen Lösung in Kauf zu nehmen, ließ die Provinzregierung zwischen Addington und Lyttelton ein Schmalspurgleis neben dem ursprünglichen Gleis in 1600 mm Breitspur verlegen. Die Schmalspurstrecke erreichte Christchurch am 7. März 1876 und Lyttelton 34 Tage später. Da die Traktion mit Dampflokomotiven erfolgte, kam es im Tunnel zu Rauchbelästigung. Das Railways Department erprobte im August 1909 einen Umbau der Lokomotive Wf 433 auf einen Ölbrenner, der weniger Rauch verursachte. Die Lok zog während der Versuchsphase 450 Tonnen schwere Güterzüge durch den Tunnel. Obwohl die Rauchentwicklung tatsächlich gemindert wurde, gab man die Idee auf, weil die zusätzlichen Kosten den Nutzen überstiegen. Einige Jahre später wurde die Strecke zwischen Christchurch und Lyttelton elektrifiziert. Nachdem bereits 1923 der Otira-Tunnel erfolgreich elektrifiziert worden war und ein Gutachten die Elektrifizierung des Netzes in die Vorstädte der vier größten Städte des Landes empfohlen hatte, elektrifizierte man den Tunnel nach dem gleichen System wie in Otira. Die Oberleitung mit einer Spannung von 1500 V ging 1929 in Betrieb. Da der Tunnel ursprünglich für die größeren Fahrzeuge der Breitspur gebaut worden war, war der Tunnel groß genug, um die Oberleitung ohne Umbauten integrieren zu können. Der erste Zug mit Elektrolok fuhr am 14. Februar 1929 von Christchurch nach Lyttelton. 1970 erreichten die E-Loks der EC-Klasse das Ende ihrer Lebensdauer. Mit dem Rückgang des Bahnverkehrs durch die Eröffnung des Lyttelton Road Tunnel 1964 und der fast vollständigen Umstellung des Bahnverkehrs auf Dieselloks wurde die Oberleitung abgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Nutzung.", "content": "Der Tunnel befindet sich im Eigentum von ONTRACK und wird von KiwiRail betrieben. Er wird heute ausschließlich von Güterzügen befahren. Der Tunnel überstand die beiden Erdbeben der Jahre 2010 und 2011 und so fahren weiterhin die Kohlezüge und die mit Containern beladene Wagons den Tunnel zwischen dem Hafen von Lyttelton und Christchurch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Lyttelton Rail Tunnel, ursprünglich Moorhouse Tunnel, verbindet Christchurch mit dem Hafen von Lyttelton in der Region Canterbury auf der Südinsel Neuseelands. ", "tgt_summary": null, "id": 693080} {"src_title": "Hammercult", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Erste Entwicklungen reichen in die 1970er zurück und basierten auf Erfahrungen auf dem Gebiet der apparativen Diagnostik, die in der 1947 von Felix Schuhfried gegründeten Firma gewonnen worden sind. Ein wichtiger Zweig der apparativen Diagnostik in der Psychologie waren Geräte zur Messung kurzer und kürzester Reizdarbietungen und Reaktionszeiten, z. B. Tachistoskope für Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsuntersuchungen. Schuhfried erkannte als einer der ersten, dass Computer die sehr teuren elektromechanischen Instrumente ersetzen konnten. Zu Beginn der 1980er Jahre entstand daher das Wiener Testsystem, welches anfangs auf eigenen Hardware- und Betriebssystemkomponenten beruhte, um vor allem eine Echtzeitsteuerung und -messung zu gewährleisten. Elektromechanische Geräte wurden per Computer gesteuert – einzelne Tests erforderten ein Steuermodul und ein spezielles Probandeninterface zur Reizdarbietung und Antworteingabe. Folgende Geräte, die in der angewandten Psychologie eingesetzt wurden, wurden von Schuhfried entwickelt: Standardisierte Probandenpulte mit zusätzlichen optischen und akustischen Reizdarbietungen und mehreren Antworttasten (auch numerisch) sowie Pedalen ergänzten und ersetzten damals dann die einzelnen Geräte. Die Darbietung verlagerte sich mehr auf den Bildschirm. 1986 wurde das erste Wiener Testsystem vorgestellt, welches erstmals einen Personalcomputer als Hardware nutzt. Lange Jahre war das WTS auf diesem Gebiet das einzig verfügbare System, welches professionelle Anwendungsreife erreichte. Nach und nach etablierten sich weitere Systeme und die heute weit verbreitete internetgestützte Psychodiagnostik, die zu einer starken Diversifizierung beitrugen.", "section_level": 1}, {"title": "Das heutige Wiener Testsystem.", "content": "2013 wurde ein neues Testsystem vorgestellt, das gegenüber seinen Vorgängerversionen einige Neuerungen und Verbesserungen mit sich bringt. Für den Einsatz in der Personal-, Neuro-, Sport-, und Verkehrspsychologie gibt es vier anforderungsspezifische Fachversionen. Mittels Schnittstellen-Interaktion kann das neue WTS in bestehende Workflows und Computerprogramme integriert werden, wie etwa in Bewerbermanagementsysteme oder in die IT-Umgebung von Kliniken. Zahlreiche psychologische Testverfahren können direkt online ohne Installation einer Software getestet werden. Diese Möglichkeit eignet sich besonders gut für Testungen, bei denen eine räumliche Distanz zwischen Testleiter und Testperson herrscht.", "section_level": 1}, {"title": "Tests.", "content": "Heute stehen mehr als 120 Verfahren zur Erfassung von Intelligenz, kognitive Leistungsfähigkeit, Exekutiv Funktionen, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Persönlichkeit, Selbsteinschätzung sowie klinische Verfahren zur Verfügung, die validiert und normiert sind und teilweise in Zusammenarbeit mit verschiedenen Universitätsinstituten entwickelt wurden. Mittlerweile werden in mehr als 68 Ländern und 30 Sprachen jährlich rund 13 Millionen Tests mit dem Wiener Testsystem vorgenommen. Hier ein kurzer Auszug an Tests, die typischerweise am Computer gemacht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Einsatzgebiete.", "content": "Neben dem Einsatz des WTS in der Neuropsychologie und im Bereich der Personalauswahl, Personalentwicklung und Berufsberatung, gibt es auch Tests bzw. Test-Sets für besondere Einsatzgebiete:", "section_level": 1}, {"title": "Früherkennung von demenzieller Erkrankung.", "content": "Der World Alzheimer Report 2015 prognostizierte 9,9 Mio. Neuerkrankungen an Demenz pro Jahr. Das bedeutet im Durchschnitt alle 3,2 Sekunden ein weiterer Mensch, der diese Diagnose erhält. Da Demenz nicht heilbar ist, sondern nur im Verlauf verlangsamt werden kann, ist eine Früherkennung der Symptome besonders wichtig. Das Klassifikationssystem DSM-5 definiert spezielle Diagnosekriterien für neurokognitive Störungen in diesem Bereich, welche durch das Test-Set CFD - Kognitive Funktionen Demenz erfasst werden. Mittels Touchscreen werden Aufmerksamkeit, verbales Langzeitgedächtnis, Exekutive Funktionen, expressive Sprache und perzeptuell-motorische Funktionen überprüft und zu einem globalen CFD-Index zusammengefasst.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrspsychologie.", "content": "Seit Anfang der 1960er Jahre beschäftigt sich Schuhfried mit verkehrspsychologischer Diagnostik und ist seit Beginn an Marktführer auf diesem Gebiet. Bereits 1980 beginnt die Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit mit dem Ziel, die Verkehrspsychologie und somit die Verkehrssicherheit weiter zu entwickeln. Der ART 90, ein computergesteuerter Testplatz, wird fertiggestellt. Dieser wird zum Standard in der Verkehrspsychologie. Da die Fahreignung eine sehr komplexe Fragestellung ist, die nicht mit einem einzelnen Test ausreichend festgestellt werden kann, wird 1996 eine verkehrspsychologische Testbatterie fertiggestellt, die den ART 90 ablöst. Mit Hilfe dieser Testbatterie können mehrere verkehrsrelevante Leistungs- und Persönlichkeitsfaktoren wie beispielsweise Reaktionsfähigkeit, Stresstoleranz, periphere Wahrnehmung, Risikobereitschaft, Aggressivität etc. gemessen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Flugwesen.", "content": "Die computergestützte Diagnostik erweist sich auch im Flugwesen als unerlässliches Instrument nicht nur für die Auswahl, sondern auch für die regelmäßige Prüfung der Flugtauglichkeit von Piloten in der zivilen und militärischen Luftfahrt. Um auf die spezifischen Anforderungen des Flugwesens einzugehen, wurde ein spezielles Test-Set (SAAIR Safety Assessment Flug) entwickelt, das flugpsychologisch relevante Kriterien wie Belastbarkeit, Gedächtnis, Raumvorstellungen oder psychomotorische Koordination überprüft.", "section_level": 2}, {"title": "Leistungssport.", "content": "Erfolgreiches leistungssportliches Handeln setzt neben gut entwickelten physiologischen auch starke psychologische Leistungskomponenten voraus. Fragestellungen zur Rolle von Wahrnehmung, Konzentration, Entscheidungsfähigkeit, Emotionen und sozialen Interaktion beim Zustandekommen sportlicher Leistungen können mittels computergestützter psychologischer Diagnostik beantwortet werden. In Kombination mit anderen Instrumenten wie Explorations- und Gesprächsleitfäden tragen die so gewonnenen Informationen zur Entscheidungsfindung bei. Dadurch kann die Sportpsychologie einen enormen Beitrag zur Professionalität und Qualität im Leistungssport leisten.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Seit 2000 trägt die Firma Schuhfried das österreichische Staatswappen. Diese Auszeichnung erhalten Unternehmen, die eine hohe Exportquote, erstklassige Bonität, Innovationskraft, Qualitätsmanagement und eine hohe Forschungs- und Entwicklungsquote unter Beweis stellen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Wiener Testsystem (WTS) ist ein Testsystem für die computergestützte psychologische Diagnostik. Das WTS ermöglicht es, psychologische Verfahren am Computer sowohl durchzuführen als auch automatisch und umfassend auszuwerten. Das ermöglicht in erster Linie eine Zeit- und Kostenersparnis gegenüber der händischen Auswertung von Papier-Bleistift-Tests. Neben klassischen Fragebögen umfasst das System auch Verfahren, die nur am Computer präzise durchführbar sind (zeitsensitive Testvorgabe, multimediale Präsentation, adaptive Tests, Psychomotorik, praxisorientierte Zusammenstellungen von Tests (sogenannte Test-Sets), differenzierte Auswertung der Einzelreaktionen z. B. nach Reaktionszeiten usw.).", "tgt_summary": null, "id": 784359} {"src_title": "Dionysios von Zakynthos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Erste internationale Erfahrungen sammelte Hansle Parchment bei den Jugendweltmeisterschaften 2007 in Ostrava, bei denen er das Halbfinale erreichte, in dem er mit einer Zeit von 14,13 s den fünften Platz belegte. 2010 belegte er bei den Zentralamerika- und Karibikspielen in Mayagüez in 13,97 s den fünften Platz, wie auch bei den Commonwealth Games in Delhi in 13,71 s. 2011 gewann er bei den CAC-Meisterschaften in Mayagüez die Bronzemedaille mit der jamaikanischen 4-mal-100-Meter-Staffel und wurde über die Hürden im Finale disqualifiziert. Anschließend gewann er bei der Sommer-Universiade in Shenzhen in 13,24 s die Goldmedaille. Bei den jamaikanischen Olympia-Trials im Juni 2012 qualifizierte er sich als Gewinner für die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2012 in London. Dort erreichte er das Finale über die 110 Meter Hürden und gewann als Drittplatzierter die Bronzemedaille – dies war die erste jemals für Jamaika gewonnene olympische Medaille im 110-Meter-Hürdenlauf. Er stellte im Finallauf mit erneuter Steigerung seiner persönlichen Bestzeit auf 13,12 Sekunden zudem einen neuen jamaikanischen Rekord in dieser Disziplin auf. Am 1. Juni 2013 gewann Parchment in Eugene mit 13,05 s. Damit stellte er nicht nur eine neue persönliche Bestleistung und Weltjahresbestleistung auf, sondern unterbot auch noch den eigenen jamaikanischen Landesrekord. Daraufhin nahm er an den Weltmeisterschaften in Moskau teil und erreichte dort das Halbfinale. Seinen Landesrekord verbesserte er 2014 in Paris weiter auf 12,94 s und steht damit (Stand 2018) auf Platz 12. Bei den Weltmeisterschaften in Peking errang er in 13,03 s im Finale die Silbermedaille hinter dem Russen Sergei Schubenkow. Zwei Jahre später qualifizierte er sich erneut für die Weltmeisterschaften in London, bei denen er mit 13,37 s im Finale den achten Platz belegte. Im April 2018 nahm er zum zweiten Mal an den Commonwealth Games im australischen Gold Coast teil und gewann dort in 13,22 s die Silbermedaille hinter seinem Landsmann Ronald Levy. Parchment studierte Psychologie an der University of the West Indies in Kingston. 2012 wurde er jamaikanischer Meister über 110-Meter-Hürden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hansle Parchment (* 17. Juni 1990 im Saint Thomas Parish) ist ein jamaikanischer Hürdenläufer, der sich auf den 110-Meter-Hürdenlauf spezialisiert hat.", "tgt_summary": null, "id": 1329919} {"src_title": "Akbesia davidi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abstrahlproblem digitaler Sakralorgeln.", "content": "Oft stören Lautsprecher in Kirchen das ästhetische Gesamtbild, zumal sie aus klanglichen Gründen nur unzureichend verborgen oder kaschiert werden können. Insbesondere aber kann eine Lautsprecherbeschallung die klanglichen Eigenschaften einer Pfeifenorgel nicht wiedergeben, wie das lebendige, räumlich gestaffelte Klangbild, welches durch das Hin-und-her-Springen der Töne zwischen den entsprechend der Melodie gerade angeblasenen Orgelpfeifen entsteht, den hohen energetischen Wirkungsgrad oder die Tragfähigkeit der Töne im Raum, die auf der Resonanzwirkung im Pfeifenrohr beruht. Auch der Rundstrahlcharakter der Orgelpfeifen kann durch eine Lautsprecherbeschallung nur sehr eingeschränkt erreicht werden, da Lautsprecher insbesondere zu höheren Frequenzen hin immer gerichteter abstrahlen. So werden in manchen Fällen mehrere Lautsprecher (halb-)kreisförmig nebeneinander angeordnet, um eine gleichmäßigere Abstrahlung zu erzielen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen Lautsprecher mit der Membran nach oben bzw. unten gerichtet anzubringen und durch einen darüber bzw. darunter angebrachten Kegel den Lautsprecherschall umzulenken (sog. Rundstrahler). Dies verbreitert zwar den Bereich gleichmäßiger Abstrahlung, kann das Problem gleichmäßiger Rundumbeschallung aber insbesondere dann nicht zufriedenstellend lösen, wenn sich Zuhörer auf unterschiedlicher Höhe zum abstrahlenden Gerät befinden.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsprinzip der Kienle-Klangabstrahlung.", "content": "Die von Ewald Kienle gefundene Lösung des Abstrahlproblems besteht darin, für die Klangabstrahlung zwar die Resonanzkörper der Orgelpfeifen zu verwenden, aber auf die aufwändige Luftstrom-Anregung der Orgelpfeifen zu verzichten. Stattdessen werden die Luftsäulen in den Resonanzkörpern mit Lautsprechern angeregt, was in ähnlicher Weise im Lautsprecherbau schon seit der Mitte des 20. Jahrhunderts bei den Transmissionline-Gehäusen angewendet wird. In der nebenstehenden Abbildung werden die Schallerzeugungsvorgänge in einer Orgelpfeife und im Resonator der Kienle-Klangabstrahlung schematisch dargestellt. Bei der Orgelpfeife muss die für den Betrieb benötigte Luftströmung (schwarze Pfeile) erst in ausreichendem Maße erzeugt und von unten durch den Pfeifenfuß zugeführt werden. Die Luftströmung wird durch die Kernspalte gegen das Oberlabium gelenkt, wo sich Luftwirbel abwechselnd nach außen und nach innen ablösen. Durch diesen Vorgang wird die Luftsäule im Rohr zum Schwingen angeregt. In der Abbildung ist exemplarisch die im Rohr entstehende Schwingungsverteilung des Grundtones mit roten Kurven dargestellt. Der Schwingungsknoten liegt auf der Höhe des Kurvenschnittpunktes, die Schwingungsbäuche befinden sich im Bereich der Öffnungen, durch welche auch der Hauptanteil des Schalls abgestrahlt wird. Beim Pfeifenresonator bzw. Resonatorrohr der Kienle-Klangabstrahlung erfolgen die Schwingung der Luftsäule und die Schallabstrahlung wie bei der Orgelpfeife. Die Anregung der Luftsäule im Rohr erfolgt jedoch durch einen kleinen Lautsprecher, der am unteren Ende des Resonatorrohres angebracht wird und durch das Hin-und-her-Bewegen seiner Membran für die anregende Luftbewegung sorgt.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Vorteile der Lautsprecheranregung.", "content": "Durch den Wegfall der Strömungsanregung wird der technische Aufbau einer Klangabstrahlung mit Orgeleigenschaften wesentlich vereinfacht. Insbesondere entfallen alle Anlagen und Vorrichtungen, die bei einer Pfeifenorgel die Luftströmung erzeugen und steuern müssen, und dadurch auch die damit verbundenen Installations- und Wartungsarbeiten. Klangliche Probleme, die durch schlecht steuerbare Strömungsphänomene auftreten, können grundsätzlich nicht entstehen. Auch können Lautsprecher auf elektrischem Wege einfach und genau gesteuert werden. Dies ermöglicht es, in einem Resonator nicht nur ganz gezielt den Grundton, sondern auch einzelne Oberschwingungen im jeweils gewünschten Maße anzuregen. Dadurch können mit einer verhältnismäßig geringen Anzahl von Resonatoren die Klänge einer sehr großen Anzahl von Orgelpfeifen wiedergegeben werden, was zu einer deutlichen Reduzierung der benötigten Gesamtzahl von Abstrahlelementen führt, ohne dass ein erkennbarer Klangverlust auftritt. Während bei größeren Pfeifenorgeln mehrere Tausend, teils sogar mehr als 10.000 Orgelpfeifen benötigt werden, kommt die Kienle-Klangabstrahlung folglich mit deutlich weniger Resonatoren aus. Die derzeit größte Kienle-Klangabstrahlung in Tiflis besteht nach Angaben der Herstellerfirma aus nur etwa 600 Resonatoren, hätte aber auch mit halb so vielen Resonatoren ausgeführt werden können, wenn dies aus optischen und/oder Kostengründen gewünscht worden wäre. Die Kienle-Klangabstrahlung ermöglicht bei entsprechender Ausführung auch eine verhältnismäßig einfache Transportfähigkeit, welche beispielsweise dann vorteilhaft ist, wenn in einem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude die feste Installation von Anlagen erschwert bzw. verboten ist.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Ausführung der Kienle-Klangabstrahlung.", "content": "Die Resonatoren der Kienle-Klangabstrahlung können sowohl als einfache Rohre mit Kreisquerschnitt (ohne Labium) ausgeführt werden als auch in Form von herkömmlichen Orgelpfeifen als „Pfeifenresonatoren“ (mit Labium, aber ohne Kern). Meist werden die Resonatoren für die Grundtöne der tieferen Frequenzen (unter 64 Hz) und die Resonatoren für die höheren Frequenzen (über 500 Hz) ohne Labium ausgeführt. Dabei muss nicht jeder Resonator von einem eigenen Lautsprecher angeregt werden. Die bei sehr tiefen Frequenzen arbeitenden Resonatoren mit einem Rohrdurchmesser von etwa 120 mm werden oftmals mit einer sogenannten Sammelanregung betrieben, die mit ein oder zwei Basslautsprechern fünf bis zehn Resonatoren gleichzeitig anregt. Bei hohen Frequenzen, bei denen die Rohrdurchmesser nur noch etwa 5–25 mm betragen, können mehrere Resonatoren über einem einzigen Lautsprecher positioniert werden. Teilweise werden bei der Kienle-Klangabstrahlung anstelle der orgeltypischen Zinnpfeifen auch Resonatorrohre aus Zink oder Aluminium verwendet, aber auch nichtmetallische Materialien wie Acrylglas oder beschichtetes bzw. lackiertes PVC werden eingesetzt. Neben optischen Gründen und Kostengründen wird dabei auch ein Einfluss des jeweiligen Materials auf die Klangbildung berücksichtigt, da, wenn auch meist nur zu einem geringen Anteil, die Schallerzeugung durch Schwingungen der Pfeifen- bzw. Rohrwandungen mitbestimmt wird. Die Kienle-Klangabstrahlung ist von der Herstellerfirma mit Patenten geschützt. Das erste Patent (DE000002924473C2) wurde 1979 angemeldet, das zur Zeit letzte Patent (DE102012109002B4) wurde im Jahre 2017 erteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kienle-Klangabstrahlung (auch als Kienle-Klangsystem oder Kienle-Resonatorenorgel bezeichnet) wurde seit 1970 von Ewald Kienle entwickelt, um die für digitale Sakralorgeln verwendete Lautsprecherbeschallung zu ersetzen, die von vielen Kirchenbesuchern als unbefriedigend empfunden wird.", "tgt_summary": null, "id": 2228730} {"src_title": "Die Koffer des Herrn O.F.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Text.", "content": "Der Text handelt davon, wie sich ein Mann und eine Frau lieben, aber ihre Beziehung in Gefahr geraten könnte, wenn sie die Regeln und Versprechen der Gesellschaft in der sie leben () brechen, indem sie sich gegen die \"Obrigkeit\" wehren („[...] Telling me that you’ll be sweet, and you’ll never want to leave my side, as long as I don’t break these... Promises, and they still feel all so wasted on myself [...]“).", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das offizielle Musikvideo wurde erstmals am 7. Juli 2011 auf YouTube veröffentlicht. Dort hat es eine Länge von vier Minuten und sechzehn Sekunden. Das Video handelt von einer Zukunft, in der die Menschen gezwungen sind, Drogen zu nehmen. Wie auch im Lied redet das sich liebende Paar über seine Beziehung, welche auseinanderbrechen würde, würde sie sich gegen die Führung wehren. Sie entscheiden sich aber doch dazu, die Pillen auszuspucken, welche zu nehmen sie gezwungen waren. Das Paar küsst sich, woraufhin sie auseinandergerissen werden. Im August 2012 erhielt es dort über 15.700.000 Klicks. Die Regie führte Ben Newman.", "section_level": 1}, {"title": "Chartplatzierungen.", "content": "Die Single wurde im Vereinigten Königreich Neros erster Nummer-eins-Hit, indem man am 20. August 2011 auf der Spitzenposition einstieg. In der ersten Woche wurde die Single 46.700 Mal verkauft, die niedrigste Zahl seit über 21 Monaten. Insgesamt blieb der Titel sieben Wochen in den Charts. In Deutschland konnte er in zwei Wochen zudem Platz 67, in der Schweiz Platz 34, in Österreich Platz 28 und in den Vereinigten Staaten Platz 70 erreichen. In Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Vereinigten Staaten stieg das Lied jeweils erst 2012 in die Charts ein, nachdem es durch die HP-Werbung bekannt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Song bekam überwiegend positive Kritik.", "section_level": 2}], "src_summary": "Promises ist ein Lied des Dubstep-Trios Nero, das erstmals am 5. August 2011 auf iTunes veröffentlicht wurde. Produzenten und Texter waren Nero selbst. ", "tgt_summary": null, "id": 46499} {"src_title": "Geschichte der Katecholaminforschung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Stibbon wurde als Tochter eines in Deutschland stationierten Offiziers der britischen Streitkräfte geboren. Sie studierte Kunst und bildete sich als Papierrestauratorin aus. Stationen ihrer Ausbildung waren: 1980-1981 Portsmouth College of Art,1981-1984 BA (First Class Hons) Fine Art, Goldsmiths, University of London, 1984-1986 HND Paper Conservation, Camberwell College of Arts, London, 2002-2005 MA Research Fine Art, University of the West of England, Bristol. Sie lebt und arbeitet heute in Bristol.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Im Jahr 2009 präsentierte Emma Stibbon ihre Arbeiten auf Papier erstmals in einem deutschen Museum – in einer Einzelausstellung im Ephraim-Palais der Stiftung Stadtmuseum Berlin unter dem Titel \"StadtLandschaften/CityLandscapes\". Zuvor stellte sie bereits in der Berliner Galerie upstairs aus. Die Geschichtsbrüche und die Kräfte des Wandels sind die wesentlichen Antriebsmomente für das Werk der Künstlerin. Zwar lassen sich die Motive im weitesten Sinn topografisch zuordnen, eine getreue Abbildung, die man aufgrund ihrer am Realismus orientierten Kunst erwarten könnte, ist nicht beabsichtigt. Emma Stibbon bedient sich vornehmlich der Farbwerte Schwarz und Weiß mit den dazwischen liegenden Grautönen. Sie greift damit auf die Wirkung der klassischen Schwarz-Weiß-Fotografie zurück. Die Umsetzung der Bildidee erfolgt bevorzugt mit weißer Kreide auf schwarz grundierten Flächen. Neben den Kreidezeichnungen auf dunklem Grund dominieren in ihrem Werk Tuschezeichnungen auf Papier und großformatige Holzschnitte. Der historische Kontext eines Ortes ist für Emma Stibbon von grundlegender Bedeutung. Sie erkundet das darzustellende Gelände oder das konkrete Bauwerk, studiert die überlieferten Quellen, dokumentiert das topografisch-historisch Konkrete mit Fotos und Zeichnungen, die in den Werkprozess einfließen. Die Künstlerin schildert ihre Bildideen aus einer historischen Perspektive und impliziert sogleich, dass die Zukunft des Dargestellten offen ist – Veränderungen sind wahrscheinlich. Dem entspricht auch, dass die zeitlos anmutenden Arbeiten auf eine Personenstaffage weitestgehend verzichten. Dennoch ist das Wirken des Menschen in den Bildern übermächtig. Das zeigen beispielsweise ihr Folge zu den unvollendeten Ruinenstädten in Armenien (Soviet Housing Plan, 2004), die 2005 bis 2009 entstandenen Zeichnungen und Holzschnitte mit Berliner Motiven, Bilder aus Rom (2009–2011) sowie Potsdamer Arbeiten (2012). Nicht minder eindrucksvoll sind Landschaftsdarstellungen der Folge \"Antarctica\" (2006–2007) sowie die Alpen-Folge (2008), in denen die grazile Reinheit der Eis- und Schneelandschaften vom menschlichen Wirken bedroht zu sein scheint. Sie zeichnete später die Zerstörungen der Französischen Alpen durch den Klimawandel nach, indem sie die Pfade John Ruskins und J. M. W. Turner nachwanderte und die Veränderungen festhielt. Waren es bei Ruskin noch Gletscher, so waren es bei ihr nur mehr Felsen. Ihr Projekt ähnelt einem etwa zeitgleich populär gewordenen Projekt des Fotografen Daniel Schwartz, der die Zerstörungen in den Schweizer Alpen festhielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emma Stibbon (* 1. März 1962 in Münster, Deutschland) ist eine britische Künstlerin. Gegenwärtig übt sie eine Lehrtätigkeit an der University of Brighton aus.", "tgt_summary": null, "id": 702843} {"src_title": "Frank R. McKelvy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklungsgeschichte und Technik.", "content": "Weil die Dominanz der Porsche 935 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1980 überhandnahm, führte die FIA für die Saison 1981 mit der GTP-Klasse eine neue Rennklasse bei internationalen Sportwagenrennen ein. Diese Rennklasse ging bereits auf die ab 1982 geltende Gruppe C ein, die ab diesem Zeitpunkt die Sportwagenrennen neu regulierte. Die Entwicklung des T600 geht einerseits an diese Neuregulierung und anderseits auf den britischen Rennfahrer Brian Redman zurück. Redman und die Eigentümer des US-amerikanischen Rennstalls Cooke-Woods Racing waren auf der Suche nach einem Rennfahrzeug für die neue geschaffene IMSA-GTP-Serie, die ab 1981 mit Fahrzeugen der GTP-Klasse bestritten wurde. Redman wandte sich an Eric Broadley, den Eigentümer von Lola Cars. Die ursprüngliche Idee, ein Lola T70-Fahrgestell mit einer neuen Karosserie auszustatten wurde verworfen und stattdessen ein komplett neuer Rennwagen entwickelt. Der französische Rennwagendesigner Max Sardou konstruierte ein Ground-Effekt-Fahrzeug das mit einer Aluminium-Karosserie verkleidet wurde. Die beiden Hinterräder waren völlig verdeckt. Bei Reifenwechsel musste zuerst eine Klappe entfernt werden um an die Reifen zu kommen. Für die IMSA-GTP-Variante war als Motor ein V8-6-Liter-Aggregat von Chevrolet vorgesehen. Bei Lola entschloss man sich mit einem Fahrgestell in die Sportwagen-Weltmeisterschaft einzusteigen. Dort kam ein 3,3-Liter-DFL-Motor von Cosworth zum Einsatz. In weiterer Folge wurden auch Porsche- und BMW-Turbomotoren in T600-Fahrgestelle eingebaut. Das 5-Gang-Getriebe kam von Hewland.", "section_level": 1}, {"title": "Renngeschichte.", "content": "In den 13 Jahren ihrer Renngeschichte waren T600 198-mal bei 131 Rennveranstaltungen gemeldet. Mit diesem Rennfahrzeug wurden 12 Siege erzielt; 37 Podien stehen ebenso zu Buche, wie drei Klassensiege. Die mit Abstand meisten Meldungen gab der Deutsche Karl-Heinz Becker ab, der Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre 53-mal mit einem T600 am Start war.", "section_level": 1}, {"title": "Sportwagenweltmeisterschaft.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1981.", "content": "1981 war Lola mit einem Werksteam in der Sportwagen-Weltmeisterschaft engagiert. Als Fahrer wurden der Brite Guy Edwards und der Spanier Emilio de Villota verpflichtet. Edwards war in den 1970er-Jahren Formel-1-Rennen gefahren. 1974 kam er als Einsatzfahrer bei Embassy Hill mit Lola in Berührung. Der zweifache Formel-1-Weltmeister Graham Hill hatte ein eigenes Rennteam aufgebaut und setzte 1974 von Lola gebaute Rennwagen, die T370 ein. Nach dem Ende seiner Formel-1-Aktivitäten, der fast vollständig erfolglos blieben, ging Edwards bei Sportwagenrennen an den Start. 1980 beendete er das 24-Stunden-Rennen von Le Mans als Gesamtneunter. Emilio de Villota war ebenfalls ein ehemaliger Formel-1-Pilot. 1977 bestritt er zwei Rennen mit einem privat gemeldeten McLaren M23. Lola stieg erst beim vierten Saisonrennen, dem 1000-km-Rennen von Monza mit dem Chassis HU3 in die Weltmeisterschaft ein. Schon im Training zeigte sich die Schwäche des Wagens; er war zu langsam. Der Abstand zu den Wagen der Gruppe 5 war enorm. Guy Edwards war mit einer Zeit von 1.50,510 zwar Fünftschnellster in der Gesamtwertung, auf den Trainingsschnellsten Gruppe-5-Ferrari-308-GTB-Turbo von Carlo Facetti und Martino Finotto fehlten jedoch vier Sekunden. Im Rennen kam der Wagen nur 64 Runden weit; die Antriebswelle ging defekt. Den nächsten Einsatz hatte das Team beim 6-Stunden-Rennen von Silverstone. Diesmal wurde der Wagen weitaus besser abgestimmt als im Mugello. Auf dem schnellen Silverstone Circuit kam auch die aerodynamische Karossiere besser zur Geltung. Edwards qualifizierte Chassis HU3 an der zweiten Stelle, 1,3 Sekunden hinter dem Joest-Porsche-908, gefahren von Jochen Mass. Allerdings muss dabei bedacht werden, dass das Wagenkonzept des 908 zu diesem Zeitpunkt bereits zwölf Jahre alt war. Im Rennen gab es wieder einen Ausfall. Die Boxenmannschaft hatte sich bei der Benzinmenge verkalkuliert und der Wagen blieb nach dem zweiten Stint ohne Treibstoff auf der Strecke liegen. Die erste Zielankunft gab es beim 1000-km-Rennen am Nürburgring, wo die Rennveranstaltung wie die Jahre davor auf der Nordschleife stattfand. Hier war die Konkurrenz an schnellen Prototypen für die Lola-Mannschaft bisher am größten. Neben fielen Privatteams, die Porsche 935 gemeldet hatten und dem Team von Reinhold Joest, hatte sich die Werksmannschaft von Lancia mit zwei Werkswagen auf den Weg in die Eifel gemacht. Ein dritter Lancia Beta Montecarlo wurde vom Schweizer Peter Sauber gemeldet, der auch zwei BMW M1 zur Rennstrecke brachte. Im Training war der T600 wieder viel zu langsam. Nur die 16. Trainingszeit konnte in der Qualifikation erreicht werden. Auf den Trainingsschnellsten Ford Capri Turbo – der nach einem Motorschaden im Warm-Up nicht am Rennen teilnehmen konnte – gefahren von Manfred Winkelhock und Klaus Niedzwiedz fehlten 38 Sekunden. Was trotz der langen Streckenlänge ein viel zu großer Rückstand war. Im Rennen reichte es für den achten Gesamtrang und zum Sieg in der Klasse der GTP-Fahrzeug. Der Rückstand auf den Sauber-BMW M1 von Hans-Joachim Stuck und Nelson Piquet war jedoch groß. Beim Höhepunkt der internationalen Sportwagensaison, dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans, waren zwei T600 gemeldet. Neben dem Werkswagen – zu den beiden Stammpiloten Edwards und de Villota kam der Spanier Juan Fernández als dritter Fahrer ins Team – brachte Cooke-Woods Racing seinen in der IMSA-GTP-Serie eingesetzten Prototyp zum französischen Langstreckenrennen. Während der Werkswagen im Training die zwölftschnellste Zeit erzielte, scheiterte der US-amerikanische Wagen im Training. Das US-Team – das in der IMSA-GTP-Serie überlegen war – kam mit dem schnellen Circuit des 24 Heures nicht zurecht und schaffte trotz der beiden Spitzenpiloten Bobby Rahal und Brian Rebmann keine vernünftige Wagenabstimmung. Im Rennen wurde das Werksteam von vielen technischen Problemen geplagt, die zu einigen unplanmäßigen Boxenstopps führten. Im Schlussklassement platzierte sich das Team an der 15. Stelle der Gesamtwertung, mit einem Rückstand von 67 Runden auf den siegreichen Werks-Porsche 936/81 von Jacky Ickx und Derek Bell. 14 Tage nach dem Rennen in Le Mans holten Edwards und de Villota beim 6-Stunden-Rennen von Pergusa den ersten Rennsieg mit dem T600. Nach einem weiteren Ausfall beim 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen erreichten Brian Redman und Eppie Wietzes mit dem Cooke-Woods-T600 beim 6-Stunden-Rennen von Mosport mit dem zweiten Gesamtrang eine weitere Podiumsplatzierung. Nach den Erfahrungen einer fast kompletten Rennsaison, die in die Weiterentwicklung des Wagens flossen, stellten sich vor Ablauf des Jahres endlich Erfolge ein. Beim Meisterschaftslauf in Elkhart Lake, dem 500-Meilen-Rennen von Road America, fuhren Brian Redman/Sam Posey sowie Chris Cord – der Fahrgestell HU5 erworben hatte – und Jim Adams auf die Ränge zwei und drei. Die Saison endete mit dem Sieg von Guy Edwards und Emilio de Villota beim letzten Rennen des Jahres – dem 1000-km-Rennen von Brands Hatch. Das Werksteam ersetzte in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1982 den T600 durch das Nachfolgemodell, den T610.", "section_level": 3}, {"title": "IMSA-GTP-Serie.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1981.", "content": "Im Gegensatz zu den Anfangsschwierigkeiten in der Sportwagen-Weltmeisterschaft war der T600 in der IMSA-GTP-Serie von Beginn an ein Siegfahrzeug. Cooke-Woods Racing hatte Chassis HU1 erworben, mit dem Brian Redman schon beim ersten Renneinsatz zum Gesamtsieg fuhr. Beim \"100-Meilen-Rennen von Laguna Seca\" gewann Redman knapp vor den beiden Porsche 935-Piloten John Paul junior und John Fitzpatrick. Beim \"200-Meilen-Rennen von Lime Rock\" gewann er mit einem Vorsprung von vier Runden auf den Porsche 935 von Ted Field und Bobby Rahal. Vor dem Rennen in Sears Point wurde ein weiterer T600 – Fahrgestellnummer HU4 – an der US-Amerikaner John Paul junior ausgeliefert, der im Rennen knapp hinter Redman Dritter wurde. Redman sicherte sich Ende des Jahres die Meisterschaft, wobei der den Triumphen in Laguna Seca und Sears Point Erfolge in Mid-Ohio, Portland und Road America folgen ließ.", "section_level": 3}, {"title": "1982.", "content": "Brian Redman hatte nach Ablauf der Vorjahressaison Cooke-Woods Racing verlassen. Mit ihm kehrte auch der Miteigentümer Roy Woods dem Team den Rücken. Damit wurde dem Meisterteam des Vorjahres die finanzielle und fahrerische Qualität entzogen. Dies und starke Konkurrenz waren die Hauptgründe, das Lola nach nur einem Jahr seine Spitzenposition in der Rennserie verlor. Den ersten Saisonsieg gab es im April, als Ted Field und Bill Whittington im Interscope-Racing-T600 (Fahrgestell HU6) das 6-Stunden-Rennen von Riverside gewannen. Es folgten Siege in Laguna Seca – John Paul junior vor Danny Ongais, der den zweiten Interscope-T600 (Fahrgestell HU7) fuhr –, beim \"200-Meilen- Rennen von Daytona\", dem \"500-Meilen-Rennen von Pocono\" sowie dem \"3-Stunden-Rennen von Daytona\". In der Gesamtwertung siegte John Paul junior, der die meisten Siege jedoch auf einem Porsche 935 einfuhr.", "section_level": 3}, {"title": "1983 und 1984.", "content": "1983 und 1984 war der T600 in dieser Rennserie kein siegfähiges Fahrzeug mehr. Bei Interscope wurde das Fahrgestell HU6 mit einem V6-Chevrolet-Turbomotor ausgestattet. Das Konzept scheiterte aber an der Defektanfälligkeit des Aggregats.", "section_level": 3}, {"title": "Deutsche Rennsportmeisterschaft und Interserie.", "content": "1983 kam ein T600 (Fahrgestell HU12) nach Deutschland. Eingesetzt wurde der Wagen von Karl-Heinz Becker erst in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft und ab 1986 in der Interserie. Becker blieb mit dem Wagen, trotz zahlreicher Starts, weitestgehend erfolglos.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Lola T600 war ein Sportwagen-Prototyp, der 1981 bei Lola Cars entwickelt wurde und bis 1993 bei Sportwagenrennen zum Einsatz kam.", "tgt_summary": null, "id": 1070422} {"src_title": "Kurzschnabelsylvietta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Haus.", "content": "Das große Wohnhaus des Coleton Fishacre wurde zwischen 1923 und 1926 als Landsitz für Rupert D’Oyly Carte (1876–1948), Sohn des Theateragenten und Impresarios Richard D’Oyly Carte, und seine Frau Dorothy Carte (1889–1977) errichtet. Der Architekt war Oswald Milne, ein ehemaliger Assistent Edwin Lutyens. Das Haus plante er nach den Grundsätzen des Arts and Crafts Movements. Im Vordergrund standen daher die Einfachheit des Designs und die hohe Qualität der handwerklichen Arbeit. Das Haus ist aus lokalem Schiefer mit einem Schieferdach erbaut. Das Innere des Hauses wurde dagegen im Stil des Art déco der 1920er Jahre ausgeführt. Die Innenausstattung folgt daher einem minimalistischen Design, das auf Ausschmückungen in den Zimmern und Gängen weitgehend verzichtet. Die hellen Zimmer mit Akzenten von starken Farben sind typisch für die 1920er Jahre. Obwohl zunächst nur als Landsitz erbaut, wohnte Lady Dorothy ab den späten 1920er Jahren auf dem Anwesen als Hauptwohnsitz. 1932 verunglückte Michael D’Oyly Carte (1911–1932), der Sohn des Ehepaars, im Alter von 21 Jahren bei einem Verkehrsunfall in der Schweiz. Die Eheleute konnten den frühen Tod ihres Sohnes nicht verwinden und ließen sich 1941 scheiden. Nach der Scheidung übernahm deren Tochter Bridget D’Oyly Carte (1908–1985) das Haus. Ihr Vater, der zu dieser Zeit in London lebte, kam gelegentlich für verlängerte Wochenenden zu Besuch. Nach seinem Tod verkaufte sie das Haus 1949 an Rowland Smith, Inhaber eines Motorengeschäfts. Dieser beließ das Anwesen über die nächsten Jahrzehnte nahezu unverändert.", "section_level": 1}, {"title": "Der Garten.", "content": "Der Garten des Anwesens liegt abfallend zwischen dem Haus und dem Meer an einem Bach und endet am Pudcombe Cove. Der Garten wurde von Dorothy Carte angelegt und bietet heute seltene und exotische Pflanzen, die aufgrund des milden Golfstroms an diesem Teil der Küste von Devon wachsen können. In den 1930er Jahren waren sechs Gärtner beschäftigt, um den Garten zu pflegen, wohingegen sich vier Angestellte um den Haushalt kümmerten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Coleton Fishacre ist ein Anwesen aus den 1920er Jahren, das ein Haus im Stil des Arts and Crafts Movement und einen 10 Hektar großen Garten umfasst. Es liegt am Ärmelkanal in der Nähe von Kingswear in der Grafschaft Devon, England. Das Anwesen ist seit 1982 in Besitz des National Trust, der den Garten für den Publikumsverkehr öffnete. Das Wohnhaus wurde 1999 für Besucher zugänglich gemacht.", "tgt_summary": null, "id": 381742} {"src_title": "Blues Saraceno", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frankreich.", "content": "Hanni kam 1986 in Ivry-sur-Seine als Sohn algerischer Einwanderer auf die Welt. Das Fußballspielen erlernte er hier als Straßenfußballer und in den Jugendmannschaften von US Ivry und AC de Boulogne-Billancourt. 2005 wurde er dann von den Talentjägern des FC Nantes entdeckt und in deren Jugend transferiert. 2009 wurde er bei diesem Verein in den Profikader aufgenommen und absolvierte in zwei Spielzeiten fünf Ligabegegnungen.", "section_level": 2}, {"title": "Türkei.", "content": "Zur Saison 2011/12 wechselte er von FC Nantes zum türkischen Zweitligisten Kayseri Erciyesspor. Hier gehörte er mit zehn Toren in 32 Ligapartien zu den Shootingstars der Saison. In der Saison feierte er mit seiner Mannschaft die Zweitligameisterschaft und damit den direkten Aufstieg in die Süper Lig. In der letzten Woche der türkischen Sommertransferperiode wurde Hanni an den Zweitligisten Balıkesirspor ausgeliehen. Dieser Wechsel kam später nicht zustande. Nachdem der Wechsel zu Balıkesirspor nicht zustande kam, wechselte Hanni zu Ankaraspor und wird hier mit Osman Özköylü, seinem letzten Trainer bei Erciyesspor, zusammenarbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Belgien.", "content": "Im Sommer 2014 verließ er mit seinem Vertragsende die Türkei und wechselte in die belgische Erste Division zu KV Mechelen. Nachdem er dort zwei Jahre lang gespielt hatte, wechselte er zum RSC Anderlecht. Er erhielt dort einen Vertrag über vier Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Rußland.", "content": "Ende Januar 2018 verließ Hanni den RSC Anderlecht und wechselte mit einer neuen Vertragslaufzeit von drei Jahren zum russischen Verein Spartak Moskau, der in der \"Premjer-Liga\", der obersten russischen Liga, spielt.", "section_level": 2}, {"title": "Katar.", "content": "Zur Saison 2019/20 wechselte er zu Al-Gharafa Sports Club in Katar, der in der dortigen obersten Liga, der \"Qatar Stars League\", spielt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Hanni gehörte dem Kader der algerischen Nationalmannschaft beim Afrika-Cup 2017 an und spielte in zwei von drei Gruppenspielen. Nach der Gruppenphase schied Algerien bei diesem Turnier aus. Er spielte auch in drei von vier Gruppenspielen im Rahmen der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2018. Als letzter seiner Qualifikationsgruppe schied Algerien aus. Sein bisher letztes Länderspiel hatte Hanni am 27. März 2018 im Rahmen eines Freundschaftsspiels gegen den Iran.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sofiane Hanni (; * 29. Dezember 1990 in Ivry-sur-Seine) ist ein französisch-algerischer Fußballspieler, der im Mittelfeld für Spartak Moskau und die Algerische Fußballnationalmannschaft spielt.", "tgt_summary": null, "id": 1922746} {"src_title": "George Ziets", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die gotische Kirche.", "content": "Christ Church Greyfriars war ursprünglich die Kirche eines Londoner Franziskanerkonvents. Das erste Bauwerk wurde im 13. Jahrhundert errichtet, aber bald durch eine neue Kirche ersetzt, deren Bau 1306 begann, und die 1326 geweiht wurde. Diese neue Kirche war mit 91 Metern Länge und 27 Metern Breite die zweitgrößte im mittelalterlichen London; in ihrem Innenraum waren elf Altäre installiert. Sie war zum Teil auf Kosten von Margarethe von Frankreich gebaut worden, der zweiten Ehefrau des Königs Eduard I. Sie wurde in der Kirche bestattet, ebenso wie Isabella von Frankreich, die Witwe Eduards II.; das Herz von Eleonore von der Provence, Ehefrau Heinrichs III. wurde ebenfalls hier beerdigt. Richard Whittington, Lord Mayor of London († 1423), gründete eine Bibliothek, die mit der Kirche in Verbindung stand. Das Kloster wurde 1538 bei der Auflösung der englischen Klöster geschlossen. Die Gebäude und Einrichtungen erlitten danach große Schäden – Gräber wurden gestohlen, so dass der Marmor verkauft werden konnte und Denkmäler wurden verunstaltet. 1546 überließ Heinrich VIII. Kloster und Kirche, ebenso wie St Nicholas Shambles und St Audoen within Newgate der Stadt. Eine neue Pfarre wurde gebildet, die auch die Pfarreien St Nicholas und St Audoen umfasste, sowie einen Teil von St Sepulchre. Die Klostergebäude beherbergten später die von Eduard VI. gegründete Christ’s Hospital Schule, so dass die Kirche das wichtigste Gotteshaus für Schüler wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Christopher Wrens Kirche.", "content": "Die mittelalterliche Kirche wurde 1666 vom Großen Brand von London zerstört. Der Wiederaufbau wurde Sir Christopher Wren übertragen, der ein jahrzehntelanges Bauprogramm steuerte, mit dem rund 50 Pfarrkirchen in der Brandzone, darunter auch die Kathedrale wiederhergestellt werden sollten. Es scheint einige Diskussion über die Form der neuen Christ Church gegeben zu haben, da ein erhalten gebliebener Entwurf eine wesentliche größere Kirche zeigt als dann tatsächlich realisiert wurde. Die Pfarre wurde mit der von St Leonard, Foster Lane, zusammengelegt, die nicht wieder aufgebaut wurde. Die Angehörigen der Pfarre sammelten 1000 Pfund Sterling, damit die Arbeiten gemäß dem ausgewählten Entwurf beginnen konnten. Um Zeit und Geld zu sparen, wurden die Fundamente der gotischen Kirche teilweise wiederverwendet. Die neue Kirche wurde einschließlich Turm (aber ohne Kirchturmspitze) 1687 fertiggestellt, die Kosten beliefen sich auf 11778 Pfund. Mit 35 Metern Länge und 25 Metern Breite war sie kleiner als die bisherige Kirche, so dass sie nur den östlichen Teil des alten Standorts belegte und der westliche Teil zum Friedhof umgewidmet werden konnte. Der Turm an der Westseite hatte einen einfachen Rundbogen als Eingang, darüber Fenster, die mit neoklassischen Giebeln versehen waren. Große Ananasskulpturen zierten als Zeichen des Willkommens die vier Ecken Kirchenschiffs. Als einzige von Wrens Kirchen hatten die östliche und westliche Halle Strebepfeiler. Die 49 Meter hohe Kirchturmspitze wurde 1704 vollendet – zusätzliche Kosten 1963 Pfund. Im Lauf der Zeit wurde die Kirche signifikant umgebaut. 1760 wurde eine Sakristei an die Südseite der Fassade und Teile der südlichen Mauer angebaut. Auch wurden in das nördliche und südliche Seitenschiff Räume eingebaut, das ursprüngliche weiße Fensterglas der mittleren dreifachen Fensters wurde durch Bleiglas ersetzt, das Jesus mit Kindern zeigt. Auf der 1690 von Renatus Harris gebauten Orgel spielte Felix Mendelssohn Bartholdy 1837 unter anderem die Fuge in a-moll von Johann Sebastian Bach. Auch Samuel Wesley trat hier auf. Von den Schülern des Christ’s Hospital dienten Samuel Taylor Coleridge und Charles Lamb als Ministranten.", "section_level": 2}, {"title": "Zerstörung und Nachkriegszeit.", "content": "Christ Church wurde am 29. Dezember 1940 durch eine deutsche Brandbombe (The Blitz) zerstört, die das Dach durchschlug und in das Hauptschiff eindrang. Dach und Gewölbe stürzten ein, die Mauern und der Turm blieben stehen. Bei der Neuorganisation der Pfarreien der Church of England in London wurde entschieden, Christ Church nicht wieder aufzubauen. Die Ruine wurde am 4. Januar 1950 zum Denkmal erklärt. Die Pfarre wurde mit St Sepulchre without Newgate zusammengelegt. Die Kirchturmspitze, die den Krieg überstanden hatte, wurde 1960 abmontiert und unter Anwendung moderner Bautechniken neu aufgebaut. Die Ostwand wurde 1962 abgerissen, für eine Erweiterung der King Edward Street Platz zu schaffen. 1981 wurde Backsteingebäude im neogeorgianischen Stil und in Nachahmung der Sakristei aus dem 18. Jahrhundert an der Südwestecke der Ruine gebaut. 1989 wurde das frühere Kirchenschiff zu einem öffentlichen Park gemacht. Der Turm wurde zu einem privaten Gebäude und dient nun als Geschäftsraum. 2002 eröffnete Merrill Lynch ihre regionale Zentrale im Norden und Westen an das Gelände angrenzend. In Verbindung mit diesem Bau wurde Christ Church archäologisch untersucht, die King George Street erhielt ihren alten Verlauf zurück, und erhielt die Kirche ihre frühere Grundfläche zurück. Der Friedhof wurde gepflegt, der Metallzaun wiederhergestellt. 2006 wurde der Turm als zwölfstöckige private Residenz eingeweiht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christ Church Greyfriars war die Kirche der Franziskaner (Grey Friars) in London; sie wird auch \"Christ Church Newgate Street\" genannt, da sie in der Newgate Street gegenüber der St Paul’s Cathedral in der City of London liegt. Sie wurde im 13. Jahrhundert als Klosterkirche gebaut, wurde nach der Auflösung der Klöster Pfarrkirche; im Großen Brand von London 1666 zerstört, wurde die Kirche nach Plänen von Sir Christopher Wren wiederaufgebaut. Bis auf den Turm fiel sie im Zweiten Weltkrieg Bomben zum Opfer. Die Ruinen der Kirche sind heute ein öffentlicher Park.", "tgt_summary": null, "id": 2217941} {"src_title": "George W. Loft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gestaltung des Kleides.", "content": "Das langärmlige, bodenlange Kleid besteht aus einem langen weiten Rock, der an eine enganliegende trägerlose Corsage mit herzförmigem Ausschnitt, beides aus Satin gefertigt, angesetzt ist. Über der Corsage liegt ein ebenfalls enganliegendes fest mit dem Rock verbundenes Oberteil, das aus durchscheinendem Stoff mit Spitzenapplikationen gearbeitet ist, mit langen Ärmeln und V-Ausschnitt. Das Kleid ist am Rücken mit 58 Knöpfen hochgeschlossen. Die von der rückwärtigen Taille ausgehende Schleppe besteht aus dem gleichen Stoff wie Rock und Corsage, der Schleier ist aus einem durchsichtigen Spitzenstoff gefertigt.", "section_level": 1}, {"title": "Material.", "content": "Der Hauptteil des Kleides ist aus elfenbeinfarbigem und weißen Seiden-Gazar genäht, wobei britische Stoffe aus einer von Sarah Burton exklusiv genutzten Quelle verwendet wurden. Die Schleppe des Kleides misst 270 Zentimeter. Auf dem gesamten Mieder, Rock und Unterrockbesatz wurden handgemachte englische Spitze und französische Chantilly-Spitze verarbeitet. Da die Spitze aus verschiedenen Quellen stammte, wurde viel Sorgfalt darauf verwendet sicherzustellen, dass alle Blumen farblich gleich sind. Die gesamte Anfertigung wurde von Burton und ihrem Team beaufsichtigt bzw. in Handarbeit ausgeführt. „Auf dem Rücken befinden sich 58 Knöpfe aus Gazar-Seide und Organza, die mit Knopfschlaufen befestigt werden. Der Unterrock ist aus englischer Cluny-Spitze auf Seidentüll.“", "section_level": 2}, {"title": "Schnitt.", "content": "Der lange, weite Rock ist als Abbild einer sich öffnenden Blume gestaltet, mit weichen Falten, die sich nach unten hin öffnen, am Rückteil eine Semi-Tournüre im viktorianischen Stil bilden und in einer kurzen Schleppe enden. Das „elfenbeinfarbene Satinmieder ist in der Hüfte leicht aufgepolstert und in der Taille eingeschnürt; inspiriert von der Viktorianischen Miederwarentradition, die ein besonderes Markenzeichen von Alexander McQueen ist“.", "section_level": 2}, {"title": "Symbolik.", "content": "Das Kleid ist aus Satin genäht und hat ein mit Spitzenapplikationen ausgearbeitetes Mieder, das in feinen Details die Nationen des Vereinigten Königreichs darstellt. Die symmetrisch ausgearbeitete Spitzenapplikation ist in Handarbeit in einer Technik gefertigt, die in den 1820er Jahren in Irland entwickelt worden ist und Carrickmacross-Spitze genannt wird. Dargestellt sind Rosen (ein Symbol Englands), Disteln (Schottland), Narzissen (Wales) und Shamrock (Irland), die Stück für Stück an den Seidentüll angenäht sind. Diese Spitzenapplikationen wurden in der im Hampton Court Palace niedergelassenen Royal School of Needlework handgefertigt. Die Schneiderinnen benutzten alle drei Stunden neue Nadeln und wuschen sich alle halbe Stunde die Hände, um den Stoff rein zu halten. Um den britischen Something old, something new-Brauch, der u. a. nach einer blauen Zutat verlangt, zu erfüllen, ist im Inneren des Kleides ein blaues Band verarbeitet. Die von dem Brauch geforderte \"alte\" Zutat besteht im Design der Carrickmacross-Spitze im Mieder. In offiziellen Erklärungen wurde angegeben, dass Middleton Tradition mit Modernität zu verbinden gewünscht habe – \"„mit der künstlerischen Vision, die Alexander McQueens Arbeit charakterisiert“\". Middleton und Burton arbeiteten bei dem Design des Kleides eng zusammen.", "section_level": 2}, {"title": "Spekulationen vor der Trauung.", "content": "Vor der Hochzeit gab es viel Spekulation darüber, was für ein Brautkleid Middleton auswählen würde. Die Sunday Times berichtete am 6. März 2011, dass Middleton sich für die McQueen-Designerin Sarah Burton entschieden habe. Die Zeitung schrieb: \"„Eine Mode-Quelle gab an, dass das Kleid eine Kombination aus Middletons eigenen Designideen und Burtons Kenntnis und tiefem Verständnis der Hofmode sein werde.“\" McQueen und Burton stritten ab, mit dem Kleid irgendetwas zu tun zu haben. Middleton wurde im Jahr 2005 auf Burtons Arbeit aufmerksam, als sie an der Hochzeit von Thomas Parker Bowles, dem Sohn der Duchess of Cornwall, teilnahm. Burton hatte das Brautkleid für seine Braut, die Modejournalistin Sara Buys, entworfen. Auch andere Designer waren im Gespräch: Victoria Beckham, Sophie Cranstons Label \"Libelula\", Jasper Conran, Elizabeth Emanuel (Designerin des Brautkleides von Lady Diana Spencer), Daniella Issa Helayel, Keren Craigs und Georgina Chapmans Label \"Marchesa\", Stella McCartney, Bruce Oldfield, und Catherine Walker. In den Wettbüros erwies Burton sich so klar als die Favoritin, die das Brautkleid entwerfen würde, dass der bedeutendste britische Buchmacher William Hill bereits Wochen vor dem Ereignis keine Wetten mehr annahm. David Emanuel, der das Brautkleid von Prinzessin Diana mitentworfen hat, äußerte der kanadischen Modejournalistin Jeanne Beker gegenüber: \"„McQueen gehört Gucci, einem italienischen Unternehmen. Wenn Kate diesen Kurs eingeschlagen hat, wäre es das erste Mal, dass nicht ein britisches Haus ausgewählt wurde. Und die Italiener hätten damit ihren großen Tag.“\" Die britische Boulevardzeitung News of the World berichtete, dass den Stickerinnen der Royal School of Needlework, damit diese das Geheimnis wahrten, zunächst gesagt worden sei, dass das Kleid für einen TV-Kostümfilm bestimmt sei, bei dem Kosten keine Rolle spielten. In der Folge wurde weithin kolportiert, die Kosten des Kleides haben sich auf 250.000 £ belaufen; ein Sprecher von Clarence House erklärte diese Behauptung allerdings für unzutreffend. Laut Joanna Marscher, Kuratorin der Historic Royal Palaces, \"„ist die Bedeutung der Kleider ebenso gestiegen, wie die Erwartungen der Medien gestiegen sind. Fernsehkameras in Westminster Abbey bedeuten, dass diese Kleider solchen Schauplätzen gerecht werden und so exzellent designt sein müssen, dass sie auch dem kritischsten Blick standhalten“\". Details des Kleides wurden Ende April 2011 in einem Tweet des Clarence House zuerst der Öffentlichkeit bekannt gegeben und machten sofort Schlagzeilen. Der Vorgang gilt damit als Indiz für die zunehmende Rolle von sozialen Netzwerken für Nachrichtenjournalisten.", "section_level": 1}, {"title": "Einflüsse und Wirkung.", "content": "Das Kleid wurde von Modeexperten in den Medien vielfach kommentiert und fand sehr viel Beifall. Es wurde bemerkt, dass das Kleid stark traditionell und von Kleidern der 1950er Jahre inspiriert sei. Karl Lagerfeld äußerte: \"„Das Kleid ist ganz klassisch und passt hervorragend zu der Dekoration der Westminster Abbey. Es erinnert mich sogar etwas an die Hochzeit von Queen Elizabeth, an die königlichen Hochzeiten in den 50er Jahren. Die Schleppe ist gut proportioniert. Die Spitze ist sehr hübsch. Der Schleier gefällt mir sehr.“\" Antonio Marras vom Modeunternehmen Kenzo erklärte: \"„Die Wahl des Labels und der Stil des Kleides war eine sehr raffinierte Mischung aus progressiver Mode und Tradition, alles auf ein sehr britische Art und Weise. Man kann Anspielungen auf das Brautkleid von Grace Kelly oder das Brautkleid von Prinzessin Elisabeth erkennen, aber auf eine einfachere, modernere Art.“\" Es wurde bemerkt, dass das Spitzenmieder von Middletons Kleid das Kleid widerspiegelte, das Grace Kelly 1956 bei ihrer Hochzeit mit Rainier III. getragen hatte. Vergleiche wurden auch mit dem Brautkleid von Prinzessin Margret gezogen. Mark Badgley, ein Designer bei Badgley Mischka, urteilte: \"„Es ist die Art von Kleidungsstück, das der Prüfung der Zeit standhalten wird. Nicht alle Kleidungsstücke tun das. Jede Braut auf der Welt wird es tragen wollen. Es hat einen Touch von Altmodisch, ein klassisches Ballkleid der 1950er Jahre, so zeitlos, dass ihre Tochter in 30 Jahren darin ebenso hinreißend aussehen würde.“\" Oscar de la Renta dagegen befand, es sei \"„ein sehr traditionelles Kleid für eine sehr traditionelle Hochzeit... nicht großtuerisch. Da waren nicht 50 Meter Schleppe, und es war nicht mit Stickerei überladen. Es war nur ein sehr traditionelles Kleid für ein hinreißendes Mädchen, das nicht viel braucht“\". Das Kleid wurde auch mit dem Brautkleid verglichen, das die Mutter von Prinz Williams, Diana, zu ihrer Hochzeit trug. Vera Wang sagte: \"„Dianas Kleid hatte ein Gefühl von Unschuld, Träumerei, fast Bilderbuchromanze. Bei Catherines Kleid dagegen ging es um viel mehr als einfach nur um das Kleid. Sarah Burton hat für die moderne Braut, die eines Tages Königin sein wird, einen neuen Zugang zum Klassischen gebahnt.“\" Die Schöpferin von Dianas Brautkleid, Elizabeth Emanuel, äußerte: \"„Genau wie es schon 1981 geschehen ist, werden, wenn sie den Gang herunter schreitet, Leute mit ihren Skizzenblöcken zuschauen, während die Techniker und Vorlagenzeichner schon in den Startlöchern stehen und warten. Am nächsten Morgen werden Sie in der Einkaufsstraße Kopien sehen.“\" Emanuel sagte, das Kleid werde vielen Figurtypen gut zu Gesicht stehen. Vielfach wurde bemerkt, dass der Stil des Kleides die Brautmode der nächsten Jahre beeinflussen werde. So schrieb Alison McGill, Herausgeberin des \"Weddingbells Magazine\": \"„Ich denke, ihre Entscheidung, lange Ärmel zu tragen, signalisiert den Abschied vom trägerlosen Hochzeitskleid.“\" Veronica Di Santo-Abramowicz, Designerin des in Toronto ansässigen Labels \"Ines Di Santo\", vermutete: \"„Kates Kleid wird viel von der Brautmode beeinflussen, die wir in den nächsten Jahren sehen werden. Dies geschieht immer, wenn eine Person von königlichem oder hohem Rang heiratet, das setzt für mehrere Jahre den Trend. Prinzessin Diana und Carolyn Bessette zum Beispiel waren mit ihren Kleidern zwei beachtenswerte Bräute, die einem in den Sinn kommen.“\" Die Kopie einer britischen Schneiderei, die The Times als Preis für einen Wettbewerb in Auftrag gegeben hatte, war in weniger als fünf Stunden fertiggestellt, nachdem Middleton ihre Autofahrt zur Kirche begonnen hatte. Die Firma erhielt am selben Tage noch mehrere weitere Aufträge, ließ aber verlauten, dass sie, bevor Kopien verkauft werden können, Anwälte konsultieren müsse. Die neuseeländische Modeschöpferin Jane Yeh arbeitete die Nacht nach der Hochzeit durch, um eine weitere Kopie des Kleides anzufertigen. Chinesische Schneiderinnen sagten gegenüber Nachrichtenjournalisten, dass sie damit rechneten, Nachahmungen des Kleides eine Woche nach der Hochzeit anbieten zu können; eine war enttäuscht, dass Informationen über das Kleid nicht vorher durchgesickert waren, sodass sie die Ware früher hätte vorbereiten können. Eine weitere kündigte einen Verkaufspreis von 70 £ bis 90 £ an. Hubert de Givenchy befand, die Wahl eines Kleides aus dem Modehaus von Alexander McQueen, der 2010 durch Suizid starb, sei \"„ein schöner Gedanke, ein feiner Tribut“\". Das Kleid und einige weitere Utensilien, die die königliche Hochzeit betrafen, waren im Buckingham Palace vom 23. Juli bis 3. Oktober 2011 in einer Ausstellung zu sehen. Kleid und Diadem waren auf einer kopflosen Schaufensterpuppe und weiß beleuchtet ausgestellt. Die Queen, die die Ausstellung im Juli 2011 in Begleitung der Herzogin von Cambridge privat besuchte, soll die Art der Ausstellung als „scheußlich“ beschrieben haben. Über ein Mikrofon sei zu hören gewesen, dass die Queen zur Herzogin bemerkt habe: \"„Es ist arrangiert, um sehr gruselig auszusehen“\", worauf Catherine hinzugefügt habe, es habe einen \"„3D-Effekt“\". Das Kleid trug dazu bei, in den Sommermonaten des Jahres 2011 Rekord-Besucherzahlen in den Buckingham Palace zu erzielen. Berichtet wird auch, dass es dazu beigetragen habe, acht Millionen Pfund Spendengeld für Kate Middletons eigene Wohlfahrtsorganisation und für die Renovierung des Palastes einzuwerben. Neben einem Buch über die \"Geschichte des Brautkleids\" seit dem 18. Jahrhundert von Edwina Ehrman, der Textilkuratorin des \"Victoria and Albert Museums\", erwähnten mehrere Buchveröffentlichungen das Kleid von Kate als stilbildend, ähnlich Erin McKean in einem Buch zu ikonischen Kleidungsstilen. Francesca Beauman zählt das Kleid zu den zehn Brautkleidern, die die Welt veränderten oder die (weibliche) Menschheit davon abhielten, sich wichtigeren Dingen wie Schuhen zuzuwenden.", "section_level": 1}, {"title": "Konflikt um den Artikel zum Kleid bei Wikipedia.", "content": "Der Artikel zu dem Kleid wurde zum Gegenstand einer Kontroverse auf der englischsprachigen Wikipedia, nachdem sofort nach Einstellung ein auf den Artikel gestellt worden war. Bei der Wikimania 2012 führte Jimmy Wales das Kleid als Beispiel für den Gendergap bei Wikipedia an. Wikipedia habe kein Problem, Dutzende von Linux-Varianten in separaten Artikeln zu beschreiben, aber ein derart kulturgeschichtlich wichtiges Kleidungsstück solle gelöscht werden. Wales setzte sich für das Behalten des Artikels ein und bezog sich in seiner Begründung auf die Berichterstattung beim Onlinemagazin \"Slate\".", "section_level": 1}, {"title": "Kate-Middleton-Effekt.", "content": "Als \"Kate-Middleton-Effekt\" werden weitere stilbildende Einflüsse der Herzogin bezeichnet. Die britische Modeindustrie hat demnach durch die von der Herzogin getragene Mode, insbesondere in den USA, Umsatzzugewinne in mehrfacher Millionenhöhe gemacht. Zudem wurden Einflüsse etwa auf den Umgang mit der Schönheitschirurgie angenommen. Der Effekt wurde erst mit der Bekanntgabe der Verlobung wirksam. Das während der Ankündigung der Verlobung von Prinz William und Catherine Middleton am 16. November 2010 getragene blaue Issakleid erregte bereits Aufsehen. Das Kleid stammte von der Londoner Designerin Daniella Issa Helayel. Das Kleid passte farblich zum Verlobungsring, der ursprünglich Williams Mutter Diana gehört hatte. Sowohl in den USA wie in Großbritannien war das Kleid binnen eines Tages ausverkauft. Eine preisgünstigere Version von Florence + Fred wurde in der britischen Tescokette für 16 £ angeboten und war ebenso binnen einer Stunde nach der Ankündigung auf der Webseite von Tesco ausverkauft. Kate Middletons Verlobungskleid kam bei einem Ranking stilprägender Kleider des Jahres 2010 nach Lady Gagas MTV-Video-Music-Awards-Fleischkleid auf den zweiten Platz. Der von Middleton ausgelöste Trend zum \"Kleinen Blauen\" (vgl. Kleines Schwarzes) wurde unter anderem bei Auftritten von Tia Carrere, Kristen Bell und Amy Smart bei verschiedenen Showevents in der Frühlingssaison 2011 thematisiert. Der Effekt erstreckte sich auch auf das erste Kind Middletons, Prinz George von Cambridge, und dessen zuerst in der Öffentlichkeit gezeigte Babykleidung von aden + anais, die in Großbritannien kurz danach ausverkauft war. Das Kind war in eine Decke aus Merinowolle von G.H. Hurt and Company eingehüllt, die wenig später nur mit erheblicher Verzögerung erhältlich war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kate Middletons Brautkleid ist jenes Brautkleid, das Catherine, Duchess of Cambridge, damals noch Kate Middleton, zu ihrer Hochzeit mit Prince William am 29. April 2011 trug. Das Kleid ist ein Entwurf der britischen Modedesignerin Sarah Burton, der Kreativdirektorin des britischen Modehauses Alexander McQueen. ", "tgt_summary": null, "id": 1283054} {"src_title": "Wetterleuchten über dem Zillertal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das ehemalige Stadthaus beim Bremer Rathaus musste für den Neubau des \"Neuen Rathauses\" abgerissen werden. Dafür war zuvor der Bau eines Polizeihauses erforderlich. Es wurden aus diesem Grund nach der Jahrhundertwende auch das Staatsarchiv und das Standesamt an der Tiefer neu errichtet. Für den Standort des Polizeihauses war dabei die Nähe zum Gerichtsgebäude an der Domsheide ausschlaggebend. Auf dem geplanten Grundstück \"Am Wall 200/201\" standen seit etwa 1800 klassizistische Gebäude, darunter das \"Haus der Union\" von 1801 sowie der bis ins 19. Jahrhundert als Gefängnis genutzte \"Hurrelturm\", der noch von der alten Stadtmauer übrig geblieben war. 1905 wurden diese Bauten abgerissen. Auf dem trapezförmigen Grundstück wurden zwei Quertrakte und der Innenhof sowie zwei kleinere Höfe durch die Bebauung vollkommen umschlossen. In der Bauepoche der Jahrhundertwende entstand nach einem Wettbewerb das Polizeihaus von 1906 bis 1908 nach Plänen von Carl Börnstein im historisierenden Stil der Neorenaissance. Ein hoher Sockel, das Mezzaningeschoss und die zwei turmartigen Bauteile am rundbogigen Haupteingang zum Wall gaben dem Polizeihaus etwas Wehrhaftes, sie hatten die Anmutung eines Stadttors an der Grenze zur Altstadt, wo sich einst die Bremer Stadtmauer und das Ostertor befanden. Die verputzten viergeschossigen Längsseiten mit einer zurückhaltenden Gliederung durch Erker und Giebel sind Ausdruck eines Verwaltungsgebäudes. Im Zweiten Weltkrieg wurde durch Bomben auch das Polizeihaus getroffen. Der linke Giebel des Turms neben dem Haupteingang ging verloren. Um die Symmetrie zu erhalten wurde auch der rechte Giebel abgetragen. Beide Türme erhielten ein steiles Walmdach als Turmhelm. Viele einzelne Details in der Formensprache der Renaissance und des Frühbarocks wurden nach dem Krieg innen wie außen teilweise beseitigt. Im Juni 1945, als das Gebäude von der US-Besatzungsmacht genutzt wurde, fand bei der Verladung von Panzerfäusten und Handgranaten eine Explosion statt. Vier US-Soldaten und 41 Deutsche starben und 32 Schwerverletzte waren zu beklagen. Teile des Mitteltrakten wurden dabei zerstört, darunter das Kriminalmuseum und die Räume der Kriminaltechnik. Bis 1999 war im Polizeihaus die Zentrale der Polizei und bis in die 1990er Jahre auch die Zentrale des Stadtamtes. Das zentrale Polizeipräsidium Bremen ist dann im Stadtteil Vahr und die Zentrale des Stadtamtes am Rembertiring und danach in der Stresemannstraße/ Steubenstraße untergebracht worden. 1992 wurde das Polizeihaus unter Denkmalschutz gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Wall-Forum.", "content": "Die Stadt verkaufte 2001 das Gebäude an die Firma Zechbau. Im Herbst 2002 begann nach Plänen von Thomas Klumpp der Umbau des Polizeihauses, und am 6. Oktober 2004 wurde das \"Wall-Forum\" (auch \"Forum Am Wall\") mit einer Einkaufspassage mit Geschäften und Gaststätten, der neuen Zentralbibliothek und verschiedenen Gerichten wie Staatsgerichtshof, Verwaltungsgericht, Oberverwaltungsgericht und Sozialgericht sowie einem Polizeirevier eröffnet. Zechbau verkaufte die Immobilie 2004 weiter an den \"SachsenFonds\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Wall-Forum, ehemals Polizeihaus, Am Wall 201 bzw. Ostertorstraße 2/3, war Sitz der Bremer Polizei. Seit 2004 sind in dem Gebäude die Stadtbibliothek Bremen, eine Einkaufspassage mit Gastronomie und verschiedene Gerichte untergebracht.", "tgt_summary": null, "id": 1392026} {"src_title": "John Reppy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die Sammlung von Klavierstücken entstand in den Jahren 1908 und 1909, zu Beginn von Bartóks Lehrtätigkeit als Professor für Klavier an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest. Die relativ kurzen Stücke basieren auf Melodien der ungarischen und slowakischen Volksmusik und haben pädagogischen Charakter. Es handelt sich insgesamt um 85 Bearbeitungen für Anfänger des Klavierspiels, die in vier Heften vom Budapester Musikverlag \"Károly Rozsnyai\" herausgegeben wurden. Die ersten beiden Hefte basieren auf ungarischen, die beiden weiteren auf slowakischen Kinder- und Volksliedern. Zwei Stücke des vierten Heftes waren Kompositionen von Emma Kodály. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich von den in Ungarn sehr bekannten Kinderliedern \"Süssünk, süssünk valamit\" und \"Süss fel nap\" im ersten Heft kontinuierlich bis zum \"Kanásztánc\" im zweiten Heft, welches für einen Anfänger am Klavier eine schwierige Herausforderung darstellt. Die zur Musik gehörenden slowakischen Liedtexte, die sich im Anhang der Notenhefte befinden, wurden von Bartók ins Ungarische und von Emma Kodály ins Deutsche übertragen. Die Stücke stellen die ersten kompositorischen Resultate von Bartóks Volksmusikforschung dar. Die Herkunftsorte der Melodien wurden jeweils auch im Anhang genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Überarbeitung.", "content": "Ein halbes Jahr vor seinem Tod nahm Bartók im Januar 1945 eine Umarbeitung der Sammlung vor. Er entfernte die Stücke Nr. 25 und 29 des zweiten Heftes sowie Nr. 25, 27, 33 und 34 des vierten Heftes, da er Zweifel an der korrekten Transkription der Melodien hatte, so dass insgesamt noch 79 Stücke übrig blieben. Zudem nahm er neue Harmonisierungen einiger Stücke vor und fügte genaue Metronomangaben hinzu. Die Sammlung erschien nun auch nicht mehr in vier, sondern nur noch in zwei Heften.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Stücke aus dem Klavierzyklus wurden von verschiedenen Musikern für andere Instrumente bearbeitet, wie von Ede Zathureczky für Violine und Klavier, von Ferenc Brodszky für Gitarre oder von Lajos Bárdos für Chor. Pianisten wie Zoltán Kocsis nahmen Stücke aus der Sammlung in ihr Konzertrepertoire auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Für Kinder (ungarisch \"Gyermekeknek\", tschechisch \"Pro děti\"; slowakisch \"Pre deti\") ist ein Zyklus von Klavierstücken des ungarischen Komponisten Béla Bartók. Im Szőllősy-Verzeichnis trägt er die Bezifferung \"Sz. 42\", im Verzeichnis von László Somfai \"BB 53\".", "tgt_summary": null, "id": 656118} {"src_title": "Zsigmond Kunfi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Die Arten der Gattung \"Astroloba\" sind kleine krautige, ausdauernde, langsam wachsende, sukkulente Pflanzen. Sie sprossen aus der Basis oder bilden durch unterirdische Stolonen kleine oder große Büschel, die mit der Zeit aufrechte oder kriechende Stämmchen bilden. Ihre sukkulenten Wurzeln sind stielrund. Die zahlreichen, aufrecht-ausgebreiteten Laubblätter sind wechselständig oder spiralförmig angeordnet, überlappen sich ziegelförmig und sind an ihrer Basis stängelumfassend. Ihre ledrige, hell- bis dunkelgrüne bis glauk-grüne Blattspreite ist deltoid und verjüngt-zugespitzt oder dreieckig. Die Blattoberseite ist flach oder konvex und gelegentlich rot gestrichelt. Die Blattunterseite ist konvex und besitzt meist einen auffälligen asymmetrischen Kiel, der sich über zwei Drittel der Blattlänge erstreckt. Die Blattränder und der Kiel sind scharf oder leicht gerundet, glatt oder gezähnelt. Die Blattspitze ist spitz und endet manchmal in einem aufgesetzten Spitzchen. Die Flächen sind glatt oder warzig und grün oder bräunlich.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Der Blütenstand ist eine lockerblütige Rispe oder Traube von 10 bis 40 Zentimetern Länge. Gelegentlich entspringen den Axillen beigeordnete Zweige oder Knospen. Der glatte Blütenschaft ist einfach oder verzweigt. Im unteren, sterilen Teil befinden sich Brakteen. Die häutigen, ausdauernden Brakteen sind dreieckig oder lang zugespitzt-verjüngt und gekielt. Sie besitzen ein bis drei bräunlich grüne oder rosafarbene Mitteladern. Die Blüten stehen an einem kurzen, aufrechten Blütenstiel. Sie sind aufrecht, röhrenförmig, regelmäßig und mehr oder weniger gerade. Manchmal befinden sich an den Seiten der Blütenhülle aufgeblasene Gewebehöcker. Die sechs Perigonblätter sind an ihrer Basis miteinander verwachsen. Darüber sind sie frei, aber aneinanderliegend. Die auffallend geaderten Perigonblätter sind für gewöhnlich einfarbig in trüben Farbtönen gefärbt. Sie sind häufig schmutzig grünweißlich, selten cremefarben, beige, gelb oder rosafarben. Ihre Blütenzipfel sind kurz. Die sechs Staubblätter sind kürzer als die Blütenhülle und ragen nicht oder kaum aus ihr heraus. Die gelblich weißen Staubfäden sind fadendünn. Die gelben, dorsifixen Staubbeutel reißen längs auf und sind intrors. Der weißliche, gerade, kopfige Griffel ist pfriemlich und etwa 4 Millimeter lang. Die winzige Narbe ist apikal.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die Früchte sind zylindrische, längliche bis stumpfe oder eiförmige bis spitze, dreifächrige Kapselfrüchte, die der Länge nach aufreißen. Sie sind etwa 12 Millimeter lang und 5 bis 6 Millimeter breit. Die Früchte enthalten kantige, dunkelbraune bis schwarze, seitlich zusammengedrückte und an den Kanten undeutlich geflügelte Samen von etwa 4 Millimetern Länge.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Gattung \"Astroloba\" ist in den südafrikanischen Provinzen Westkap und Ostkap verbreitet.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "\"Astroloba\" gehört innerhalb der Unterfamilie der Affodillgewächse in die monophyletische Gruppe der \"Alooideae\" (bis 2009 eine Unterfamilie der Asphodelaceae). Anhand von ausgewählten morphologischen Merkmalen wurde 1991 folgendes Kladogramm zur möglichen phylogenetischen Verwandtschaft der Gattung \"Astroloba\" abgeleitet: \"Astroloba\" ähnelt hinsichtlich der Blüten der Gattung \"Haworthia\", insbesondere deren Untergattung \"Robustipedunculares\". Abweichend sind hauptsächlich der stämmchenbildende Wuchs, die regelmäßigen Blüten und die in mehr oder weniger fünf deutlich erkennbaren Reihen angeordneten Laubblätter.", "section_level": 2}, {"title": "Innere Systematik.", "content": "Die Erstbeschreibung der Gattung \"Astroloba\" erfolgte 1809 durch Antonius Josephus Adrianus Uitewaal. Ihre Typusart ist \"Astroloba spiralis\" var. \"pentagona\" Aiton (1789). Die Gattung umfasst folgende Arten: Ein Synonym ist \"Apicra\" Haw. (1819, nom. illeg. ICBN-Artikel 53.1)", "section_level": 2}, {"title": "Gattungshybriden.", "content": "Arten der Gattung \"Astroloba\" sind an Gattungshybriden (intergenerischen Hybriden) beteiligt:", "section_level": 2}], "src_summary": "Astroloba ist eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae). Der botanische Name der Gattung leitet sich von den griechischen Worten \"aster\", \"astros\" für ‚Stern‘ sowie \"lobos\" für ‚Zipfel‘ ab und verweist auf die sternförmig ausgebreiteten Zipfel der Blütenkrone. Die Arten sind in Südafrika heimisch.", "tgt_summary": null, "id": 2307334} {"src_title": "Paul Friedrich zu Mecklenburg (1882–1904)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spektrum.", "content": "Das Spektrum eines FUORs ist das eines Überriesen mit einer Spektralklasse A bis G im optischen Spektralbereich und einer Oberflächentemperatur bis zu 7000 K, während im nahen Infrarot das Spektrum eher als das eines Roten Riesen mit einer Temperatur von 3000 K erscheint. Im Ultraviolett ist das Spektrum früher als im Optischen. Diese unterschiedlichen Spektralklassen können – anders als bei einigen Be-Sternen \"- nicht\" als Folge einer schnellen Rotation des Sterns interpretiert werden, da die Rotationsgeschwindigkeit für die erforderliche Abplattung den Stern zerreißen würde. Alle FUORs zeigen einen ausgeprägten Infrarotexzess. Aus den blauverschobenen Emissionslinien kann ein Sternwind mit einer Geschwindigkeit von einigen 100 km/s abgeleitet werden mit einer Massenverlustrate um die 10 Sonnenmassen pro Jahr. Charakteristisch für FU-Orionis-Sterne sind die P-Cygni-Profile des Wasserstoffs und des Natriums sowie Absorptionsbanden des Kohlenmonoxids im nahen Infraroten. Vor dem Ausbruch zeigen FUORs das Spektrum eines T-Tauri-Sterns.", "section_level": 2}, {"title": "Lichtkurve.", "content": "Die FU-Orionis-Sterne zeigen einen steilen Anstieg der Helligkeit in einem Zeitraum von 100 Tagen bis zu einem Jahr. Dabei steigt die Helligkeit im Visuellen um mindestens 5 mag an und fällt danach sehr langsam wieder ab. Eine vollständige Rückkehr zur Ruhehelligkeit ist bisher noch nicht beobachtet worden, der Zeitraum des Ausbruchs dürfte daher länger als 100 Jahre andauern. Während eines Ausbruchs unterliegt die Helligkeit nur geringen Schwankungen. Die FUORs wurden ursprünglich als extrem langsame Novae klassifiziert, aber diese Interpretation gilt als überholt. Vor ihrem Ausbruch zeigen sie eine geringe Veränderlichkeit von circa einer Magnitude.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "FUOR-Sterne sind sehr jung und befinden sich stets innerhalb von Sternentstehungsgebieten. Ihr geringes Alter wird durch einen hohen Anteil von Lithium in ihren Spektren unterstrichen, welches noch nicht durch thermonukleare Reaktionen zerstört wurde. Fast alle FUORs sind in einen Reflexionsnebel eingebettet. Daneben zeigt ein Teil der FUORs Verbindung zu Herbig-Haro-Objekten, optischen Jets und molekularen Ausflüssen. Weiterhin zeigen FUORs Anzeichen für Flickering und periodische Variationen in der Form der Spektrallinien. Beobachtete instabile Pseudoperioden von 2 bis 9 Tagen in den Lichtkurven sind wahrscheinlich die Umlaufperioden von Inhomogenitäten am inneren Rand der Akkretionsscheiben. Dabei sind die Amplituden der Helligkeitsschwankungen und die Änderungen des Farbindexes B-V miteinander korreliert.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen in Sternkatalogen.", "content": "Der General Catalogue of Variable Stars listet aktuell 11 Sterne mit dem Kürzel \"FU\" sowie weitere 14 vermutete FU-Orionis-Sterne. Damit ist dieser Typ sehr selten und weniger als 0,05 % aller Sterne in diesem Katalog gehören zur Klasse der FU-Orionis-Sterne.", "section_level": 2}, {"title": "Ursache des Ausbruchs.", "content": "Das FU-Orionis-Stadium wird heute als ein Aufleuchten der Akkretionsscheibe um den Vorhauptreihenstern interpretiert. Demnach befindet sich die Akkretionsscheibe in einem bistabilen Zustand (\"Disc Instability Model\") wie bei den Zwergnovae. In der Ruhephase sammelt die Scheibe mehr einfallende Materie aus der Umgebung des Sterns ein, als sie an den T-Tauri-Stern weiterreicht. Aufgrund einer thermischen Instabilität ändert sich die Viskosität in der Akkretionsscheibe, und diese innere Reibung führt sowohl zu einem Aufleuchten der Scheibe als auch zu einer stark ansteigenden Akkretionsrate auf den zentralen Stern: während einer Eruption können bis zu 0,01 Sonnenmassen auf den Stern transferiert werden, wobei die Massenakkretionsrate aus der Umgebung nur 10 Sonnenmassen pro Jahr erreichen kann. Dabei kann die Leuchtkraft der Akkretionsscheibe die des Sterns um den Faktor 1000 überschreiten, sodass nur noch Strahlung aus der Scheibe nachgewiesen wird. Aus statistischen Argumenten ist abgeleitet worden, dass alle T-Tauri-Sterne die FUOR-Phase 10 bis 20 mal durchlaufen, wahrscheinlich wird dabei ein erheblicher Anteil der akkretierten Masse eines jungen Sterns geringer Masse aufgenommen. Der durchschnittliche Abstand zwischen den Ausbrüchen dürfte zwischen 5.000 und 50.000 Jahren liegen. Während des Ausbruchs zeigen FU-Orionis-Sterne Helligkeitsänderungen mit Periodenlängen in der Größenordnung von Tagen. Dies wird interpretiert als die Rotationsdauer des Sterns, der entlang von Magnetfeldlinien Materie aus der zirkumstellaren Scheibe auf seine Oberfläche akkretiert. Durch die Rotation werden die heißen Akkretionsflecken periodisch sichtbar und modulieren die Lichtkurve. Die Ausbrüche in der FU-Orionis-Phase sind wahrscheinlich die Ursache für große Spreizung der bolometrischen Helligkeiten von T-Tauri-Sternen im Hertzsprung-Russell-Diagramm. Nach dem erhöhten Einfall hat der zentrale Stern große Mengen an Materie in einem kurzen Zeitraum aufgenommen und ist danach noch nicht wieder in sein thermisches Gleichgewicht zurückgekehrt. Daneben hat der Stern große Mengen an Wärmeenergie aufgenommen, die beim Aufprall der Materie auf die Oberfläche freigesetzt wurde. Der Vorhauptreihenstern reagiert darauf mit einer Expansion seines Radius. Unter erhöhter Abstrahlung und mit abnehmendem Radius kehrt er dann wieder in sein Gleichgewicht zurück, bis zur nächsten FUOR-Phase. Die Eruptionen von FUORs werden mit der Entstehung von Chondriten in protoplanetarischen Scheiben in Verbindung gebracht. Wie die Analyse dieser Meteoriten vermuten lässt, läuft während eines Akkretionereignisses eine Schockwelle durch die Scheibe und heizt die Materie auf.", "section_level": 1}, {"title": "Überholte Theorien.", "content": "Als Ursache der lang anhaltenden Eruption wurden früher vermutet: Alle diese Hypothesen gelten heute als überholt.", "section_level": 2}], "src_summary": "FU-Orionis-Sterne oder FUORs sind eruptiv veränderliche Vorhauptreihensterne mit einem Helligkeitsanstieg von mehr als 5 mag innerhalb von einigen hundert Tagen und einem Abstieg zur Ruhehelligkeit innerhalb von Jahrzehnten. Die Sternklasse ist benannt nach ihrem Prototyp FU Orionis.", "tgt_summary": null, "id": 458942} {"src_title": "Paul Martin Pearson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge bis zum Zweiten Weltkrieg.", "content": "Die Geschichte der Straßenbahn Sofia begann am 1. Dezember 1898, als die Stadt Sofia an ein belgisches und ein französisches Unternehmen die Konzession zum Bau und Betrieb eines Straßenbahnnetzes erteilte. Die Bauarbeiten dauerten etwa ein Jahr und am 14. Januar 1901 begann der offizielle Betrieb der elektrischen Straßenbahn in Sofia. Der Wagenpark bestand aus 26 Trieb- und 14 Beiwagen des Herstellers Franco-Belge und BBC, die sämtlich zweiachsig mit hölzernem Aufbau waren. Das Netz umfasste sechs Linien mit einer Linienlänge von 23 Kilometern. Die ursprüngliche Spurweite betrug 1000 Millimeter. In den Jahren 1903 bis 1938 wurde eine große Zahl von Trieb- und Beiwagen verschiedener europäischer Hersteller beschafft – zuerst im Jahr 1908 die ersten sechs vierachsigen Triebwagen »Zeppelin« belgischer Herkunft. Drei dieser Triebwagen wurden bei alliierten Luftangriffen auf Sofia am 10. Januar 1944 zerstört, die anderen drei blieben bis 1976 in Dienst – insgesamt also über 68 Jahre. Die nächste Lieferung von zwölf Triebwagen von Siemens erfolgte im Jahr 1912, gefolgt von zwölf zweiachsigen Trieb- »Charles-le-Roi« und 15 Beiwagen aus Belgien. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel aufgrund von Geldmangel und mangelhafter Wartung nacheinander ein Großteil des Fuhrparks aus und im Jahr 1924 waren nur noch 20 Triebwagen in Betrieb. Die Stadtverwaltung ließ den Straßenbahnbetrieb verstaatlichen und bestellte 30 zweiachsige Triebwagen bei Siemens. Sie blieben bis 1968 in Dienst. Da auch größere Wagen benötigt wurden, folgte der Kauf von 15 zweiachsigen Wagen des Herstellers Franco-Belge, die elektrische Ausrüstung stammte von BBC. Sie waren mit zwei Fahrmotoren mit je 25 kW und Knorr-Druckluftbremse ausgerüstet. Im selben Jahr kamen noch zehn vierachsige Triebwagen von »Atelier Metallurgique de Nivelle«, Belgien, nach Sofia. Nachdem der Rückkauf des Straßenbahnbetriebes von der belgischen Firma im Jahr 1927 abgeschlossen wurde, stellte man fest, dass der Gleiszustand miserabel war. Die Abnutzung war so groß, dass die Spurweite nicht mehr der Meterspur entsprach. Es wurde beschlossen, statt einer kostspieligen Sanierung des Netzes einfach die Spurweite der Wagen anzupassen. Die Radsätze wurden auf 1009 mm umgespurt. Gleichzeitig wurde auch ein massiver Netzausbau in Angriff genommen. Sämtliche Strecken wurden zweigleisig ausgebaut, zusätzlich entstanden Wendeschleifen, der bis dahin übliche Pendelbetrieb wurde aufgegeben. Im Jahr 1934 betrug die Gleislänge 67 km, in Betrieb waren 79 Trieb- und 58 Beiwagen, elf Linien wurden bedient. Im selben Jahr wurden 43.738.994 Fahrgäste befördert, was bei der damaligen Einwohnerzahl 197 Fahrten jährlich für jeden Einwohner entsprach. Im Jahr 1931 begann unter der Leitung von Dipl.-Ing. Teodosij Kardalew die Produktion von Beiwagen aus Teilen ausgemusterter Triebwagen. Diese Beiwagen wurden als Kardalew-Beiwagen bezeichnet. Im Jahr 1936 wurden unter der Bezeichnung \"DTO\" (Direktion für Straßenbahn und Licht; bulg. – 1918 gegründet) die erste Kleinserie bulgarischer Triebwagen gebaut. Als Grundlage wurden Fahrgestelle ausgemusterter Wagen verwendet, alle anderen Komponenten waren neu. Die nächste Lieferung westlicher Triebwagen erfolgte in den Jahren 1931 und 1935 mit 15 bzw. 12 zweiachsigen Triebwagen von MAN mit elektrischer Ausrüstung von Siemens. Der letzte Wagen mit der Nummer 92 blieb bis 1976 in Liniendienst und wurde 1999 als Museumswagen rekonstruiert, heute werden damit regelmäßig Nostalgiefahrten durchgeführt. Die letzte Lieferung von Wagenmaterial vor dem Zweiten Weltkrieg erfolgte im Jahr 1938 mit der Bestellung von 20 für seine Zeit sehr moderne Straßenbahnwagen der italienischen Lokomotivhersteller »Ernesto Breda« aus Milano. Die Wagen hatten doppelwandigen Wagenkästen, zwei Fahrmotoren »Marelli« mit jeweils 40 kW Leistung sowie Hand- und Widerstandsbremse.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1944 bis zur Einführung der Metro.", "content": "Das erste große Depot wurde im Jahr 1934 im heutigen Stadtviertel Krasno Selo gebaut. Dort wurde im Jahr 1951 eine Produktionsstätte für Straßenbahntriebwagen eröffnet, Nachfolger der technischen Werkstatt der DTO. In diesem Jahr wurden auch die ersten vierachsigen Triebwagen des Typs \"Republik\" geliefert. Es waren die ersten Straßenbahnwagen, die vollständig in Bulgarien gefertigt wurden. Bis zum Jahr 1959 wurden dort zwei Serien mit insgesamt 20 Trieb- und 24 Beiwagen hergestellt. In den Jahren 1959 bis 1962 folgte der vierachsige Typ \"Komsomolets\", die erste Bauart mit vier Motoren. Die Motoren hatten eine Leistung von jeweils 50 kW und waren somit die ersten, die in der Lage waren Steigungen bis zu 72/1000 zu überwinden. Es wurden 25 Triebwagen, sowie 16 Beiwagen hergestellt, die aber konstruktive Probleme mit den Bremsen aufwiesen. Nach wiederholten Unfällen wurden im Jahr 1970 alle Beiwagen ausgemustert und die Triebwagen auf weniger steigungsreichen Strecken eingesetzt. Im Jahr 1962 wurde der erste Gelenktriebwagen des Typs \"Kosmonaut\" vorgestellt. Die zweiteiligen Wagen mit der Achsformel Bo’2’Bo’, waren 22 Meter lang, hatten eine Dienstmasse von 28 Tonnen und vier Gleichstrommotoren mit einer Leistung von je 50 kW. Davon wurden insgesamt 63 Einheiten produziert. Die Qualität der Konstruktion ließ aber zu wünschen übrig, nach nur durchschnittlich 16 Jahren mussten die Wagen wieder ausgemustert werden. Nachdem die Mängel der beiden ersten in Bulgarien produzierten Bauarten analysiert wurden, begann die Produktion einer neuen Serie Straßenbahnwagen mit dem Namen \"Sofia\". Fünf Prototypen des zweiteiligen Gelenkwagens \"Sofia\" wurden im Jahr 1965 hergestellt, und im Jahr 1970 folgte die dreiteilige Bauart \"Sofia 70\". Die zweiteiligen Triebwagen hatten eine Länge von 20 Metern, eine Dienstmasse von 25 Tonnen und die Achsfolge Bo’2’Bo’, die dreiteiligen waren mit der Achsfolge Bo’2’2’Bo’ 27,3 Meter lang und 32 Tonnen schwer. Nach den Unfällen mit den vorherigen Typen wurde besonderen Wert auf die Bremsen gelegt und die Triebwagen wurden mit einer Widerstandsbremse mit sieben Stufen, einer Druckluftbremse, sowie zwei Handbremsen ausgestattet. Die Produktion endete nach drei Serien mit insgesamt 173 Triebwagen \"Sofia\" bzw. 208 Stück \"Sofia 70\" im Jahr 1980. Zwischen 1978 und 1981 wurde eine überarbeitete Serie dieser Fahrzeuge geliefert, die \"Sofia 100\", bzw. \"Sofia 1300\" benannt wurde. Technisch unterschied sie sich nicht von den Vorgängerbauarten, nur der Wagenkasten war nicht rund, sondern eckig und um etwa 3 Tonnen leichter. Die runden \"Sofia\"-Triebwagen schieden bis 2004 aus dem Linienverkehr aus und wurden verschrottet, die letzte Fahrt eines Wagens der Reihe \"Sofia 100\" fand im Jahr 2013 statt. Der letzten bulgarischen Straßenbahnwagen waren die Typen T6M-700 mit sechs und T8M-900 mit acht Achsen, die zwischen 1986 und 1990 geliefert wurden und bis heute im Einsatz sind. Seitdem werden in dem Werk hauptsächlich Wagen repariert und modernisiert. Einige Gelenkwagen wurden mit einem Niederflurmittelteil ausgerüstet. Im Jahr 1987 wurde in Sofia die erste regelspurige Straßenbahnstrecke eröffnet. Sie wird heute von der Linie 20 befahren. Davor waren alle Strecken schmalspurig mit 1009 Millimetern Spurweite. Zuerst wurden für die neue Regelspurlinie heimische Gelenkwagen auf Basis des Schmalspurmodells Sofia-100 gebaut, dabei war aber nur der Wagenkasten neu, die Motoren stammten aus ausgeschiedene Oberleitungsbusse Skoda. Die Konstruktion wies eklatante Mängel auf und nach nur 2 Jahren Linienbetrieb mussten die Wagen T6-1000 wieder abgestellt und später verschrottet werden. Für die Regelspurlinien wurden dann Tatra T6B5 Wagen beschafft. Acht Jahre später wurde die zweite regelspurige Strecke fertiggestellt (heutige Linie 22). Ein Teil dieser Linie wird im Mischbetrieb auf Dreischienengleise betrieben, Schmal- und Regelspur im Mischbetrieb ist die Strecke im Boulevard Konstantin Velitschkov und Vaskresenije zwischen Pirotska-Straße und dem Betriebshof Krasna Poljana.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1998.", "content": "Seit der Inbetriebnahme der U-Bahn in Sofia werden kontinuierlich Strecken der Straßenbahn stillgelegt oder verlegt. So musste im Jahr 2000 die Linie zum Stadtviertel Darvenitza der U-Bahn weichen, da die Führung der U-Bahn über eine Straßenbahnbrücke erfolgte, im Jahr 2012 mit der Eröffnung der Linie 2 der U-Bahn wurden die Gleise auf dem Witoscha-Boulevard stillgelegt und abgebaut, und mit Beginn der Bau der Linie 3 die Tunnelstrecke unter dem Nationalen Kulturpalast. Die am 17. Februar 2010 eröffnete Regelspurlinie 23 (\"Wohnkomplex Druschba-2\" – \"Wohnkomplex Druschba-1\") stellt bisher die letzte Neubaustrecke dar. Diese Linie wurde im Jahr 2011 verlängert und bedient seitdem die Strecke \"Wohnkomplex Druschba-2\" – \"Jugendtheater\". Der Neubauabschnitt war schon mindestens seit 2006 fertiggestellt. Auch für die Verlängerung unter der Zarigradsko Chaussee hindurch westwärts bis zum Stadtbezirk Mladost waren Erdarbeiten durchgeführt beziehungsweise ein Gleisdreieck erstellt. Langfristig soll eine Verlängerung der Linie bis zur U-Bahn-Station Mladost 3 gebaut werden. Am 21. Juni 2013 wurde ein Vertrag zwischen der Stadt Sofia und dem polnischen Hersteller PESA über die Beschaffung von Niederflurwagen unterzeichnet. Sofia kauft zum Preis von 33,5 Millionen Euro 20 Schmalspurwagen des Typs Pesa Swing. Dies sind die ersten Straßenbahnwagen mit 100 Prozent Niederfluranteil in Sofia. Die neuen Wagen wurden seit Ende März 2014 ausgeliefert und hauptsächlich auf der Linie 7 eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Betriebshöfe.", "content": "Abstellung, Wartung und Einsatz der Fahrzeuge erfolgt in folgenden Betriebshöfen und Werkstätten:", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "Ein charakteristisches Merkmal der Bahnen in Sofia sind die neben der ersten Tür außen angebrachten Straßenbahnbriefkästen. Alle Wagen, die für Sofia gebaut wurden, sind damit ausgerüstet. Ausnahmen sind die aus dem Ausland übernommenen regelspurigen Gebrauchtfahrzeuge, die regelspurigen Wagen des Typs Tatra T6B5 und die PESA-Multigelenkwagen. Die Kästen werden an einigen zentralen Haltestellen in der Innenstadt geleert, von wo aus die Briefe zur weiteren Beförderung ins Hauptpostamt gebracht werden. Die meisten aus dem Ausland gebraucht übernommenen Wagen wurden nicht umlackiert, damit verkehren die Wagen noch im originalen Erscheinungsbild von Leipzig und Halle. Die T6 verkehren in einem gelb-weißen Anstrich mit roter Bauchbinde, der an die Fahrzeuge in Budapest erinnert.", "section_level": 1}, {"title": "Linien und Fahrzeuge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwärtiger Fahrzeugbestand.", "content": "Liste der gegenwärtig in Sofia eingesetzten Wagen:", "section_level": 2}, {"title": "Ausgeschiedene Fahrzeuge.", "content": "Liste der historischen Fahrzeuge", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Straßenbahn Sofia verkehrt seit dem 14. Januar 1901 in der bulgarischen Hauptstadt. Das Liniennetz umfasst etwa 280 Kilometer. Insgesamt 40 Kilometer Gleis sind regel-, 112 Kilometer schmalspurig mit der außergewöhnlichen Spurweite von 1009 Millimetern. Die meisten Linien verkehren auf Schmal-, nur die Linien 20, 22 und 23 auf Regelspur. ", "tgt_summary": null, "id": 636842} {"src_title": "Ernest Victor Siracusa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der englische Name Quillback rührt von dem auffallend langen Filament, welches von der Rückenflosse absteht. \"Carpiodes cyprinus\" wird im Durchschnitt 50 bis zu 65 Zentimeter lang. Der bislang größte mit der Angel gefangene Quillback von 3,40 Kilogramm Gewicht und 61 Zentimetern Länge wurde im Deux-Montagnes Lake in Kanada im Jahr 2002 erbeutet. Sie haben kompaktere Körper als anderer Vertreter der Saugkarpfen und ähneln mehr dem Karpfen. Er kann vom Karpfen dadurch eindeutig unterschieden werden, da ihm die Barteln an der Maulpartie fehlen. Seine Färbung ist zumeist silberfarben und er besitzt große Schuppen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "\"Carpiodes cyprinus\" ernährt sich überwiegend von bodenbewohnenden Insektenlarven am Gewässergrund. \"Carpiodes cyprinus\" ist ovipar. Die Fische können in freier Wildbahn bis zu elf Jahren alt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Der Quillback ist in den mittleren und östlichen USA zwischen den Breitengraden 54°N–30°N weit verbreitet. Er kommt in den Großen Seen bis zum St. Lorenz River bis zur Hudson Bay in Kanada vor. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Québec und Alberta im Norden bis nach Louisiana im Süden, hauptsächlich um den Mississippi River und seiner Nebenflüsse. An der Ostküste findet man den Quillback im Delaware River bis zum Altamaha River in Georgia. Im Einzugsbereich des Golfs von Mexiko vom Apalachicola River bis zum Pearl River im Bundesstaat Mississippi. \"Carpiodes cyprinus\" hält sich überwiegend in Flüssen, Staustufen, Bächen und klaren Seen mit sandigem oder schlammigem Grund auf, wo er den Grund nach Nahrung absucht. Er macht in vielen Warmwasserflüssen Nordamerikas einen Großteil der Biomasse aus.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Der Fischfang von \"C. cyprinus\" ist vielerorts nur von geringer wirtschaftlicher Bedeutung. \"Carpiodes cyprinus\", \"C. velifer\" und \"C. carpio\" werden aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten selten von Anglern erbeutet. Gelegentlich werden sie mit Ködern wie Würmern, Elritzen oder Kunstködern gefangen. Da er gegen Wasserverschmutzung moderat tolerant und gegen Gewässerdegradation relativ tolerant ist, eignet er sich wenig als Indikatorfisch für gesunde Umweltbedingungen wie zum Beispiel der Black Redhorse (\"Moxostoma duquesnei\"), welcher hochsensibel auf Störungen reagiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carpiodes cyprinus, engl. Quillback, frz. Couette oder Stachelrücken-Karpfensauger gehört zur Familie der Saugkarpfen und ist in Nordamerika beheimatet. Er ist mit dem Highfin Carpsucker (\"Carpiodes velifer\") und dem River Carpsucker (\"Carpiodes carpio\") eng verwandt.", "tgt_summary": null, "id": 1662339} {"src_title": "Forest Hills (MBTA-Station)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Johann war der zweite Sohn von Johann Ludwig von Nassau-Saarbrücken und dessen zweiter Ehefrau Katharina von Moers-Saarwerden. Er selbst blieb unverheiratet. Aus seiner illegitimen Beziehung mit Adelheid von Kronenkracht gingen die Söhne Johann Friedrich und Johann Ludwig hervor. Diese wurden 1562 legitimiert und später auch geadelt. Aus der Beziehung mit Elisabeth Selz ging der Sohn Philipp hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Karriere.", "content": "Seine Ausbildung erhielt er ab etwa 1531 am Hof Kaiser Karl V. in Brüssel. Er diente als Offizier in kaiserlichen Diensten. Im Zusammenhang mit dem Krieg des Kaisers gegen Franz I. von Frankreich wurde Johann 1544 zum Hauptmann ernannt und erhielt das Kommando über eine Abteilung Reiter. Auch am Schmalkaldischen Krieg ab 1546 nahm er teil. Er stieg zum Obersten auf. Im Jahr 1547 hatte er sein Quartier in Ulm. Dort sollte er die Durchführung des Augsburger Interims überwachen. Aus Geldmangel verpfändete er zeitweise die Herrschaft Ottweiler, um seine Soldaten bezahlen zu können. Im Jahr 1549 wurde er vom Kaiser beauftragt heimlich Truppen zu werben. Im Jahr 1550 wurde Johann zum Oberst der kaiserlichen Leibwache ernannt. Er hatte auf dem Weg des Kaisers nach Augsburg das Kommando über vier Fahnen (etwa vier Bataillone). Im selben Jahr ernannte ihn Karl V. zum Oberstkämmerer und Kriegsrat. Im Jahr 1552 wurde ihm das Kommando über ein Regiment Landsknechte übertragen. In der Folge kämpfte Johann im Fürstenaufstand und gegen Frankreich auf kaiserlicher Seite. Er nahm an der vergeblichen Belagerung von Metz teil. Danach vertraute Karl ihm zehn Fahnen deutschen Kriegsvolkes an. Im Jahr 1553 wurde er beauftragt, die Meuterei kaiserlicher Truppen in Trier zu beenden. Am Ende des Jahres bat Johann als Folge von Verwundungen um seine Entlassung, die ihm auch gewährt wurde. Bereits 1554 stand er wieder in kaiserlichen Diensten. Er befehligte 50 Fahnen gegen Frankreich. Nach dem Amtsverzicht von Karl V. diente er Philipp II. von Spanien. Etwa im Jahr 1557 nahm er seinen Abschied.", "section_level": 1}, {"title": "Regent.", "content": "Bei der Erbteilung 1544 erhielt er die Ämter Ottweiler und Homburg. Die tatsächliche Herrschaft trat er erst 1547 an. Auch in den Jahren in kaiserlichen Diensten gab es längere Zeiten, in denen er in Ottweiler residierte und sich um seinen Besitz kümmerte. Im Jahr 1550 erwirkte er von Kaiser Karl V. die Stadtrechte für Ottweiler. Nach dem Tod seines Bruders Philipp 1554 erhielt er auch die Grafschaft Saarbrücken. Ebenso bekam er die vom Hochstift Metz abhängigen Lehen des Hauses Nassau-Saarbrücken. Die Besitzungen teilte er 1556 mit seinem Bruder Adolf. Dieser erhielt unter anderem die Grafschaft Saarwerden. Nach dem Tod auch dieses Bruders 1559 fielen dessen Besitzungen an Johann. Dieser residierte ab 1560 in Saarbrücken. Er ließ Schloss Homburg befestigen. Im Jahr 1563 bestimmte der erbenlose Johann die Linie Nassau-Weilburg zu Erben der Grafschaft. Aus der Zeit Graf Philipps I. rührten Grenzstreitigkeiten mit Pfalz-Zweibrücken. Auch zu Johanns Zeiten kam es mehrfach zu Konflikten, die 1564 durch einen Vergleich beigelegt werden konnten. Ein alter Besitzstreit mit dem Herzogtum Lothringen vor dem Reichskammergericht verursachte hohe Kosten. Dem Versuch verschiedener Ortschaften, sich von seiner Herrschaft zu lösen und sich dem Hochstift Metz zu unterstellen, trat er erfolgreich entgegen. Das Stift Sankt Arnual versuchte sich zwischen 1566 und 1568 ebenfalls aus seiner Herrschaft zu lösen und verwies auf eine angebliche Reichsunmittelbarkeit. Die Protagonisten ließ Johann verhaften. Sie wurden erst freigelassen, als sie diese Pläne aufgaben. Indirekt hatte dieses Vorgehen die Auflösung dieses Kollegiatstifts im Jahr 1569 mit zur Folge. Für sich persönlich blieb er der katholischen Lehre treu. Allerdings gewann die Reformation auch durch auswärtige Prediger immer mehr Anhänger. Auch hatte sein Bruder Adolf in seinem Herrschaftsgebiet die Reformation eingeführt. Johann bekämpfte die reformatorische Bewegung nicht. Johann hat sich auch mit Reichsangelegenheiten befasst und hat an verschiedenen Reichs-, Fürsten- und Grafenversammlungen teilgenommen. Seit 1570 ließ er das Jagdschloss Neunkirchen im Stil der Renaissance erbauen. Er ließ in der Stiftskirche St. Arnual Denkmäler für seinen Vater und für seine Brüder, Johann Ludwig den Jüngeren und Philipp II., errichten. Im Jahr 1571 kam es erneut zu vergeblichen Bestrebungen von Ortschaften, sich dem Hochstift Metz zu unterstellen. Nach seinem Tod wurde er ebenfalls in der Stiftskirche St. Arnual bestattet. Sein Nachfolger Philipp III. ließ ihm dort ein Denkmal errichten, das ihn in Rüstung zeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann IV. von Nassau-Saarbrücken (teilw. auch Zählung \"Johann III.\") (* 5. April 1511 in Saarbrücken; † 23. November 1574 ebenda) diente zunächst vor allem als Offizier in kaiserlichen Diensten, ehe er 1554 die Herrschaft über die Grafschaft Saarbrücken übernahm.", "tgt_summary": null, "id": 219965} {"src_title": "Edgar Prestage", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Link Jones reitet nach Crosscut, um den Zug nach Fort Worth zu nehmen. Im Auftrag seiner Gemeinde soll er eine Lehrerin für die Schule finden. Er gibt einen falschen Namen an, als ihn der Marshal anspricht. Am Bahnhof lernt er den Spieler Sam Beasley kennen, der ihm während der Zugfahrt die Sängerin Billie Ellis als mögliche Lehrkraft vorstellt. Sie werden von einem weiteren Fahrgast belauscht. Bei einem Zwischenhalt wird der Zug von drei Banditen überfallen. Der vierte Bandit, der sich im Zug befindet, schlägt Link nieder und nimmt ihm das Geld für die Lehrkraft ab. Der Lokführer kann mit dem Zug und den Passagieren entkommen. Neben Link bleiben auch Sam und Billie zurück. Link, der die Gegend von früher kennt, führt sie zu einer einsam gelegenen Hütte, um dort die Nacht zu verbringen. Unerwartet treffen sie in der Hütte auf Coaley, Trout und Ponch, die für den Überfall verantwortlich waren. Alcutt, der vierte Bandit im Zug, liegt tödlich verwundet im Nebenzimmer. Als der Anführer Dock Tobin auftaucht, wird klar, dass Link selbst einmal der Bande angehört hat. Um seine Begleiter zu schützen, gibt er Billie als seine Frau aus und erklärt, erneut der Bande angehören zu wollen. Coaley fühlt sich durch Link herausgefordert, erschießt Alcutt und zwingt Billie, sich vor allen anderen auszuziehen, indem er Link ein Messer an die Kehle hält. Am nächsten Morgen kommt Claude an, den Link von klein auf kennt. Die Bande ist sich uneins, ob sie Link noch trauen kann. Dock setzt sich durch und beschließt einen letzten großen Überfall in Lassoo. Während der Fahrt dorthin kommt es zu einer Schlägerei, in der sich Link an Coaley rächt und ihn vor seinen Kumpanen auszieht. Der Gedemütigte versucht Link zu erschießen. Sam geht dazwischen und wird erschossen. Coaley kommt durch Dock um. Billie erklärt Link ihre Zuneigung, doch er ist bereits verheiratet und hat zwei Söhne. Link soll sich beweisen und die Lage in der Stadt auskundschaften. Der stumme Trout geht als Bewacher mit und erhält von Claude den Befehl, Link zu töten. Lassoo erweist sich als Geisterstadt. Trout erschießt die angetroffene Bewohnerin, eine alte Mexikanerin, die mit ihrem Mann dort lebt, und kommt selbst um. Link wartet nun auf Claude und Ponch und kann sie ausschalten. Als Link ins Lager zurückkehrt, entdeckt er Billie, der Gewalt angetan wurde. Er stellt Dock, der den Schusswechsel nicht überlebt, und findet bei ihm das Geld der Gemeinde. Link und Billie kehren zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Das Drehbuch von Reginald Rose basierte auf dem Roman \"Der Fluch des Gesetzlosen\" bzw. \"Der Mann aus dem Westen\" von Will C. Brown. Für Hauptdarsteller Gary Cooper war es nach \"Sturm über dem Pazifik\" die zweite Zusammenarbeit mit Julie London und sein einziger Film mit Regisseur Anthony Mann, der hier seinen zehnten und letzten vollständig abgedrehten Western ablieferte. Die United Artists brachte den in CinemaScope gedrehten Film 1959 in die bundesdeutschen Lichtspielhäuser. In dieser bis heute gebräuchlichen Synchronfassung bekam Gary Cooper die Stimme von Heinz Engelmann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mann aus dem Westen ist ein US-amerikanischer Western von Regisseur Anthony Mann aus dem Jahre 1958 mit Gary Cooper in der Hauptrolle.", "tgt_summary": null, "id": 1688924} {"src_title": "Carlinhos (Fußballspieler, Juni 1994)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "\"Aeonium glutinosum\" bildet mehrjährige, rasenförmige oder leicht buschige Rosettenpflanzen. Die kahlen klebrigen und glatten Triebe erreichen Durchmesser von 7 bis 20 Millimetern. Die becherförmigen Rosetten weisen einen Durchmesser von 12 bis 22 Zentimetern auf. Die blass- bis mattgrünen, verkehrt eiförmig-spateligen Laubblätter sind zu ihrer Spitze hin zugespitzt und an der Basis keilförmig. Ihre fast kahle Blattspreite ist 7 bis 12 Zentimeter lang, 3 bis 5,5 Zentimeter breit und 2 bis 4,5 Millimeter dick. Der Blattrand ist mit sehr wenigen bis zahlreichen, geraden bis gebogenen Wimpern von bis zu 0,5 Millimetern Länge besetzt. Entlang der Mittelrippe und nahe der Spitze sind in der Regel bräunliche Streifen vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Der sehr lockere, klebrige Blütenstand ist 15 bis 40 Zentimeter hoch und 15 bis 30 Zentimeter breit. Der Blütenstandsstiel ist 10 und 25 Zentimeter lang. Die acht- bis zehnzähligen Blüten stehen an schwach flaumhaarigen Blütenstielen von 2 bis 10 Millimetern Länge. Ihre Kelchblätter sind schwach flaumhaarig. Die gelben, an der Unterseite rötlich linierten, eiförmigen bis lanzettlichen Kronblätter sind 5 bis 7 Millimeter lang und 2 bis 3 Millimeter breit. Die Staubfäden sind kahl.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahl.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "\"Aeonium glutinosum\" besiedelt felsige Lebensräume und ist auf der Insel Madeira weit verbreitet. Auf den niedrigeren Nachbarinseln Porto Santo und Deserta Grande kommt sie selten vor. Die Vertikalverbreitung erstreckt sich von knapp über Meereshöhe bis 1700 Metern. Die Erstbeschreibung als \"Sempervivum glutinosum\" durch William Aiton wurde 1789 veröffentlicht. Philip Barker Webb und Sabin Berthelot stellten die Art 1840 in die Gattung \"Aeonium\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Aeonium glutinosum ist eine Pflanzenart aus der Gattung \"Aeonium\" in der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Das Artepitheton \"glutinosum\" stammt aus dem Lateinischen, bedeutet ‚klebrig‘ und verweist auf die klebrigen Laubblätter der Art.", "tgt_summary": null, "id": 2244904} {"src_title": "Dmitri Wassiljewitsch Schirkow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Cassavetes ist die Tochter des Regisseurs und Schauspielers John Cassavetes (1929–1989) und der Schauspielerin Gena Rowlands. Cassavetes hat zwei Geschwister, der ältere Bruder ist der Regisseur Nick Cassavetes und die jüngere Schwester Zoe R. Cassavetes. Sie ist seit dem 12. März 1995 verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Als Kind spielte Xan Cassavetes in vier Filmen unter der Regie ihres Vaters mit, dabei standen mehrere Familienangehörige als Schauspieler vor der Kamera. Als Fünfjährige wirkte sie gemeinsam mit ihrem Bruder in der Komödie \"Husbands\" als Xan mit. In dem Film ist ihr Vater mit Peter Falk als Darsteller zu sehen. Im Jahr darauf war sie als Balletttänzerin in \"Minnie und Moskowitz\" zu sehen. Ihre Mutter spielte die weibliche Hauptrolle Minnie und Seymour Cassel den männlichen Part. Ihre Großmütter Katherine Cassavetes als \"Sheba\" und Lady Rowlands als \"Georgia\" debütierten dabei als Schauspielerinnen. Der Vater setzte auch seine jüngste Tochter als Baby in dem Film ein. In \"Eine Frau unter Einfluß\" spielte sie eine kleinere Rolle. Als Hintergrundsängerin sah man sie in der Komödie \"Love Streams\". Die Hauptrollen wurden in beiden Filmen durch ihre Eltern gespielt. Für ihren 30-minütigen Kurzfilm \"Dust\" verfasste sie das Drehbuch, führte Regie und stand als Darstellerin vor der Kamera. Im Filmdrama \"Alpha Dog – Tödliche Freundschaften\" spielte sie mit ihrer Schwägerin Heather Wahlquist je eine kleine Nebenrolle und war als Regieassistentin für die Second Unit verantwortlich. Bei dem Film feierte Justin Timberlake sein Schauspieldebüt und ihr Bruder führte die Regie. Sie verfasste gemeinsam mit Steve Winter das Drehbuch für die sechste Episode (Greenwich Village) für den Episodenfilm \"New York, I Love You\", wobei Allen Hughes Regie führte und Bradley Cooper mit Drea de Matteo in den Hauptrollen zu sehen sind. Für den Film \"Kiss of the Damned\" verfasste sie das Drehbuch und stand als Regisseurin hinter der Kamera. Der Film wurde am 7. November 2012 auf dem Stockholm International Film Festival vorgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Xan Cassavetes (* 21. September 1965 in Los Angeles, Kalifornien als \"Alexandra Katherine Cassavetes\") ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin.", "tgt_summary": null, "id": 2382953} {"src_title": "Taiwanischer Masu-Lachs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Kayalıpınar liegt wenige hundert Meter vom heutigen wie einstigen Bett des Flusses Kızılırmak (gr. \"Halys,\" heth. \"Maraššantija\") entfernt. Der Fluss ist heute nur noch mit Kleinbooten schiffbar, doch für das 2. Jahrhundert v. Chr., als größere Teile Anatoliens bewaldet waren, ist ein höherer Pegelstand anzunehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "T. Ökse sprach erstmals von einer ausgedehnten hethitischen Stadtruine. Nachdem 1999 auf der Geländeoberfläche ein erstes Tontafelfragment entdeckt wurde, konnten 2002 und 2003 mithilfe großflächiger geophysikalischer Prospektionen die Ausdehnung und Grundstrukturen der hethitischen Stadtruine erfasst werden. 2005 begannen Ausgrabungen durch das Vorgeschichtliche Seminar der Universität Marburg unter der Leitung von Andreas Müller-Karpe und Vuslat Müller-Karpe. Mehrere hethitische Bauten wurden bislang freigelegt. Die Arbeiten in den Gebäuden A – C konnten mittlerweile abgeschlossen werden. Die aktuellen Ausgrabungen betreffen in erster Linie Gebäude D, in dem 2013 u. a. ein Tontafelfragment des 13. Jahrhunderts v. Chr. entdeckt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Gebäude A wurde in Schicht 3 auf aus Schicht 4 stammenden Grundmauern an der südlichen Hangkante des Südost-Hügels errichtet, hat einen 43 × 20 m großen, nicht ganz rechtwinkligen Grundriss mit 18 EG-Räumen mit einem Eingang. Für einen hethitischen Wirtschafts- oder Wohnbau ist Gebäude A zu groß und zu aufwändig geschmückt (man sehe den Türlaibungsstein sowie weitere, aufgrund von Bruchstücken vermutete ebenbürtige Reliefblöcke). Es muss also ein Sakralbau oder ein Palast sein. Doch verglichen mit Tempelbauten in Hattuša und Šarišša kommt ein Heiligtum eher nicht in Frage. Es wird deshalb eine Herrscherresidenz vermutet. Im zentralen Bereich sind die etwas dickeren Schicht-4-Mauern von den dünneren Schicht-3-Mauern zu unterscheiden. Generell sind die Mauern um die zwei Meter dick, außer im (wohl Bediensteten vorbehaltenen) Westflügel. Dort dürfte Raum 4, der kleinste und schmalste aller, als Bedienstetenaufgang genutzt worden sein. Gebäude B steht nordöstlich davon, rechtwinklig zu A. Es ist annähernd rechteckig und hat eine Grundfläche von etwa 18 × 35,6 Metern. Es besteht aus 20 Räumen und war zweigeschossig.", "section_level": 1}, {"title": "Funde.", "content": "Der bedeutendste Fund war in Gebäude A ein Türlaibungsstein aus weißem Kalkstein. Links oben und auf der echten Seite sind große Teile abgebrochen. Der Stein ist mit einem Relief geschmückt. Dieses stellt eine sitzende Gottheit dar. Sie sitzt auf einem einfachen Schemel mit Löwenpranken als Füßen. Ob eine Lehne vorhanden war, ist wegen der Beschädigung nicht mehr feststellbar. Die Gestalt trägt eine runde Kappe, an der Ansätze von Hörnern erkennbar sind, was sie als Gott ausweist. Über der Kappe befand sich wahrscheinlich ein nur noch in Spuren erhaltenes Tuch, was auf eine weibliche Gottheit hinweist. Das gut erhaltene Gesicht zeigt ebenfalls weibliche Züge. In der rechten, zum Mund geführten Hand hält sie eine Trinkschale, auf der rechten sitzt ein Vogel, von dem nur noch der zum Körper weisende Schwanz erhalten ist. Von den vermutlich früher darüber vorhandenen Hieroglyphen, die Aufschluss über die Identität der Person geben könnten, sind keine Spuren erhalten. Rechts von den mit Schnabelschuhen bekleideten Füßen ist die Spitze eines weiteren Fußes zu sehen. Demnach stand der Gottheit wahrscheinlich eine Person gegenüber. Nach Vergleichen mit anderen Darstellungen handelte es sich hier wohl um einen der Gottheit opfernden oder sie anbetenden Herrscher. Im Areal gefundene Bruchstücke des gleichen Kalksteins geben Anlass zur Vermutung, dass die gesamte Sockelzone des Gebäudes mit ähnlichen Reliefblöcken geschmückt war. Ein Backofen aus Schicht 2 überlagerte zum Teil den Steinblock und gibt somit einen terminus ante quem für das Relief, das demnach vor dem späten 13. Jahrhundert v. Chr. entstanden sein muss. Mirko Novák datiert allerdings den Stein aufgrund seiner Ausarbeitung in spätere Zeit. Weitere Funde waren (bis 2009) 22 mit Keilschrift beschriebene Tontafeln, davon eine altassyrisch, zwei hurritisch und der Rest in hethitischer Sprache. Bei den hethitischen und hurritischen Texten handelte es sich um Ritualtexte und Briefe, die altassyrische ist eine Kaufurkunde aus der Zeit der assyrischen Handelskolonien (Schicht 5). Auf dem Südosthügel traten außerdem mehrere Terrakotten zu Tage, die Pferde darstellten. Es sind verkleinerte Rhyta. Aus Schicht 1 wurden, den gesamten Hügel überlagernd, 128 (bis 2005) Gräber und Knochensammlungen gefunden. Durch sie waren Teile der darunterliegenden Architektur gestört. Die Gräber stammen aus verschiedenen Epochen, von späthethitischer über hellenistische bis frühchristliche Zeit. Die Funde sind heute im Archäologischen Museum Sivas ausgestellt, eine Kopie des Reliefs wurde vor Ort aufgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Antiker Name.", "content": "Folgende Überlegungen bringen Müller-Karpe auf die Identifikation Kayalıpınars mit Šamuḫa (2000:363): Der Text des Ištar-Festrituals selbst liefert zwar keinen Hinweis. Doch die Wichtigkeit der Stätte in Kayalıpınar (verkehrstechnisch wichtige Lage, Größe der Stadt von 20 ha, Abhaltung von Ritualen wohl im Beisein des Großkönigs) lässt annehmen, dass sie in den Boğazköy-Archiven registriert war. Davon kommen nur Ḫurma und Šamuḫa in Frage, wegen deren engen geografischen Bezugs zu Šarišša. Davon lag nur Šamuḫa zusammen mit Pitiyarika und Arziya (die beide weniger groß und bedeutend waren) an einem schiffbaren Fluss, der im nahen Umfeld von Šarišša nur der Kızılırmak sein kann, neben dem oberen Euphrat der einzig schiffbare Fluss Inneranatoliens. Zudem war Šamuḫas wichtigste Gottheit die Ištar, genau wie Kayalıpınars „Göttliche Herrin“ (GAŠAN) gemäß einer Tontafel eine Ištar-Gestalt war. GAŠAN muss zudem laut Studien van Gessels (1998:35) als Šaušga gelesen werden, was der hurritischen Form der Ištar entspricht. Und gerade der Kult in Šamuḫa war allgemein hurritisch geprägt. So kommt Müller-Karpe (ebd.) zum Schluss: „Die Mehrzahl der Indizien spricht somit insgesamt für die Lokalisierung von Šamuḫa an diesem Platz.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Kayalıpınar ist ein archäologischer Fundort in Zentralanatolien, ca. 1 km nordöstlich des gleichnamigen Dorfes im Landkreis Yıldızeli in der türkischen Provinz Sivas gelegen. Der Siedlungshügel war von der frühen Bronzezeit bis in die frühchristlich-römische Zeit bewohnt.", "tgt_summary": null, "id": 1953567} {"src_title": "The Saviour", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach dem Tod ihres Onkels soll Mandy sein Anwesen und Geld erben. Jedoch muss sie als Bedingung für den Erhalt des Erbes eine Expedition zu einer Insel antreten, auf der zwanzig Jahre zuvor der Sohn Bradly und die Enkelin von Mandys Onkel verschollen sind. Auf der Insel trifft Mandy mit ihrem Freund Ted sowohl auf den dort lebenden Jack Carver und seine eingeborene Freundin Shana als auch auf Tarzeena und ihren Gorilla Tabonga. Tarzeena stellt sich schließlich als die vermisste Tochter des beim Flugzeugabsturz auf der Insel verstorbenen Bradly heraus. Ebenfalls auf der Insel lebt Dr. Mortimer, der schließlich erst Tabonga und dann Tarzeena entführt. Bei der Rettung wird das Labor des Dr. Mortimer zerstört und Tabonga kommt ums Leben. Tarzeena kehrt gemeinsam mit Mandy und Ted nach Hause zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Produziert wurde der Film von der Produktionsgesellschaft \"American Independent Productions\" und vertrieben durch \"Retromedia Entertainment\" und \"New City Releasing\". Er wurde ab Sommer 2008 bei der Senderkette Cinemax ausgestrahlt. Neben dem Titel \"Tarzeena: Jiggle in the Jungle\" wurde er auch unter \"Tarzeena: Queen of Kong Island\" vertrieben. Gedreht wurde der Film gleichzeitig mit anderen Filmen, unter anderem \"Super Ninja Doll\".", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Im Vergleich zum zeitgleich vom größtenteils gleichen Team gedrehten \"Super Ninja Doll\" wird Tarzeena schlechter bewertet. Insbesondere die recht dünne und einfache Handlung wird bemängelt. Bei Tars Tarkas wird der Film im Vergleich zu \"Super Ninja Doll\" ebenfalls als schwächer, insgesamt aber doch gut bewertet. Insbesondere im Vergleich zu anderen erotischen Filmen mit Tarzan-Motiv wird der Film gelobt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tarzeena: Jiggle in the Jungle ist ein US-amerikanischer Erotikfilm des Regisseurs Fred Olen Ray, der 2008 als Fernsehproduktion und für den DVD-Markt gedreht wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1874231} {"src_title": "Grahame Cheney", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Yuki Irie begann bereits im Alter von fünf Jahren im Jahre 1997 mit dem Ringen. Sie besuchte die \"Fukuoka-ken-ritsu Kokura shōgyō kōtō-gakkō\" („Handelsoberschule Kokura der Präfektur Fukuoka“) in Kitakyūshū, Präfektur Fukuoka und ist jetzt Studentin an der Kyūshū Kyōritsu Universität, deren Ringerclub sie auch angehört. Trainiert wird sie von Keiji Fukuda. Die 1,52 Meter große Athletin wiegt ca. 50 kg und startete bisher nur in der Gewichtsklasse bis 48 kg. Ihre drei Jahre jüngere Schwester Nanami Irie ist ebenfalls eine Weltklasseringerin. Im Jahre 2011 wurde sie japanische Juniorenmeisterin. Im selben Jahr bewährte sie sich auch bei den Seniorinnen in einem großen internationalen Turnier. Sie siegte beim Golden-Grand-Prix in Klippan vor so guten Ringerinnen wie Iwona Matkowska aus Polen und Patimat Bagomedowa aus Aserbaidschan. Bei der japanischen Meisterschaft der Seniorinnen im Dezember 2011 kam sie hinter der vielfachen Weltmeisterin Hitomi Obara und Eri Tosaka auf den 3. Platz. 2012 wurde sie wiederum japanische Juniorenmeisterin. Im September 2012 war sie bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Pattaya am Start und gewann dort in überlegenem Stil den Weltmeistertitel vor Vu Thi Hang, Vietnam. Einige Wochen später wurde sie in Kuortane/Finnland auch Studenten-Weltmeisterin. Im Finale der japanischen Meisterschaften unterlag sie im Dezember 2012 gegen Eri Tosaka nach Punkten. Gegen die gleiche Ringerin verlor sie auch im Finale der japanischen Meisterschaft 2013. In das Jahr 2014 startete Yuki Irie mit einem Sieg beim renommierten \"Iwan-Yarigin\"-Memorial in Krasnojarsk in der Gewichtsklasse bis 48 kg vor den Russinen Nadeschda Fedorowa, Anschelika Wetoschkina und Walerija Tschepsarakowa. Zu Einsätzen bei internationalen Meisterschaften kam sie aber 2014 nicht. Im Mai 2015 wurde Yuki Irie in Doha Asienmeisterin in der Gewichtsklasse bis 48 kg vor Vinesh, Indien, Tatjana Amanschol-Bakatschuk, Kasachstan und Kim Hyon-Gyong, Nordkorea. Im Dezember 2015 wurde sie dann erstmals japanische Meisterin bei den Seniorinnen in der Gewichtsklasse bis 48 kg Körpergewicht. Im Finale besiegte sie dabei Yui Susaki. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro gelang Yuki Irie nicht, sie scheiterte an Eri Tosaka, die auch Olympiasiegerin wurde. Im Juni 2017 belegte Yuki Irie beim japanischen Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaft dieses Jahres in Tokio hinter Yui Susaki und Miho Igarashi den 3. Platz und wurde bei der Weltmeisterschaft nicht eingesetzt. Sie überraschte aber bei der im Dezember 2017 ausgetragenen japanischen Meisterschaft, denn sie holte sich dort in der neuen Gewichtsklasse bis 50 kg Körpergewicht den Titel vor Miho Igarashi und der Weltmeisterin von 2017 Yui Susaki und der Olympiasiegerin von 2016 Eri Tosaka. Bei der Asienmeisterschaft 2018 in Bischkek kam Yuki Irie in der Gewichtsklasse bis 50 kg hinte Lei Chun aus China und Vinesh aus Indien auf den 3. Platz. Im März 2018 stand sie auch in der japanischen Nationalmannschaft der Frauen, die in Takasaki den World-Cup mit einem 6:4-Sieg über China gewann. Im Finale schulterte sie dabei die Chinesin Sun Yanan. Im Juni 2018 belegte sie beim Meiji-Cup, einem Heruasforderungsturnier zur Bildung des japanischen Weltmeisterschatsteams in Tokio, hinter Yui Susaki und vor Eri Tosaka und Miho Igarashi den 2. Platz. Bei den Asienspielen 20918 in Jakarta erreichte sie in der Gewichtsklasse bis 50 kg das Finale, in dem sie aber gegen die Inderin Vinesh unterlag. Im April 2019 gewann Yuki Irie ihren zweiten Asienmeister-Titel. Im Finale besiegte sie dabei die ehemalige Weltmeisterin Sun Yanan aus China. Im Juli 2019 besiegte Yuki Irie in Wako-City in einem vom japanischen Ringer-Verband extra angesetzten Ausscheidungskampf für die Weltmeisterschaft Yui Susaki klar mit 6:1 Punkten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yuki Irie (jap., \"Irie Yuki\"; * 17. September 1992) ist eine japanische Ringerin. Sie wurde 2012 Junioren-Weltmeisterin und 2015 Asien-Meisterin jeweils in der Gewichtsklasse bis 48 kg.", "tgt_summary": null, "id": 1925775} {"src_title": "El Raval", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Käfer.", "content": "Die Curculionoidea umfasst eine ungeheure Artenfülle an Käfern mit beinahe allen denkbaren Ab- und Umwandlungen des Körperbaus, von millimetergroßen Winzlingen bis hin zu Arten von etwa 10 Zentimeter Körperlänge. Allen gemeinsam ist eine Ernährung der Larven als Pflanzenfresser (Phytophage) oder, alternativ, von lebendem oder totem Holz. Charakteristisches und auffallendstes gemeinsames Merkmal ist der Rüssel, anatomisch Rostrum genannt, eine Verlängerung der Kopfkapsel nach vorn oder unten, an dessen Spitze die Mundwerkzeuge liegen. Der Rüssel kann lang und dabei extrem dünn sein (bis mehrfach körperlang) oder kurz und gedrungen. Wenige Gruppen, insbesondere die Scolytinae (Borkenkäfer) und die Platypodinae (Kernholzkäfer) haben den Rüssel sekundär rückgebildet. Andererseits kommen rüsselartige Verlängerungen der Kopfkapsel auch bei anderen Familien vor, so dass der Rüssel allein kein sicheres Erkennungsmerkmal ist. Der hauptsächliche biologische Sinn der langen und dünnen Rüsselformen wird meist in der Eiablage gesehen. Das Weibchen kann mit seiner Hilfe einen langen und dünnen Hohlraum in Pflanzengewebe hineinfressen, in den es anschließend geschützt seine Eier (mit einem langen und flexiblen, ausstülpbaren Legerohr) ablegen kann. Dementsprechend ist der Rüssel zwischen den Geschlechtern oft verschieden ausgebildet (Sexualdimorphismus). An der Spitze des Rüssels sitzen die Mundwerkzeuge. Diese sind vom normalen, beißend-kauenden Typ, weisen aber eine Reihe charakteristische Umbildungen auf. Ein freies Labrum ist nur bei den ursprünglichen Familien Nemonychidae und Attelabidae ausgebildet, meist ist es mit dem Clypeus verschmolzen. Die Mandibeln sind fast immer vom normalen, beißenden Typ, sie können kurz und gedrungen oder lang und schlank sein. Bei vielen Curculionoidea weisen sie einen horn- oder zapfenförmigen Fortsatz auf der Außenseite auf, der nur beim frisch geschlüpften Käfer vorhanden ist und später (an einer Sollbruchstelle) abgeworfen wird, so dass nur eine raue Narbe zurückbleibt. Als Funktion des Fortsatzes gilt, dass die frisch geschlüpfte Imago sich aus ihrer Puppenkammer befreien kann. Einige Gruppen wie die Unterfamilie Rhynchitinae haben außen gezähnte (exodonte) Mandibeln. Bei der Gattung \"Curculio\" und Verwandten arbeiten die Mandibeln nicht gegeneinander, sondern werden auf und ab bewegt. Bei der Ausbildung von Labium und Maxillen gibt es zwei Typen. Entweder die Maxillen werden vom vergrößerten Prämentum des Labiums verdeckt, oder sie sitzen seitwärts des Prämentum an und sind von unten frei sichtbar. Während die Labialpalpen meist normal ausgebildet sind, sind die Maxillarpalpen bei allen außer den ursprünglichsten Familien zu einem kurzen und starren, eingliedrigem Fortsatz umgebildet. Die Antennen sitzen meist an der Seite des Rüssels, sie können auch an der Ober- oder Unterseite eingelenkt sein. Sie bestehen aus elf Gliedern (bei einigen Arten sekundär auch weniger). Die letzten drei Glieder sind in der Regel zu einer deutlichen, erweiterten Fühlerkeule umgebildet, die bei den Curculionidae eng geschlossen, bei den übrigen Familien eher locker gegliedert ist. Selten ist sie undeutlich, dann heben sich ihre Glieder durch matte Oberfläche von den glänzenden übrigen Segmenten ab. Bei den ursprünglichen Familien, nach diesem Merkmal als „Orthoceri“ bezeichnet (auch „Recticornes“), ist das Basisglied (Scapus) der Antenne kurz und die Antenne sitzt gerade daran an. Bei den abgewandelten „Gonatoceri“ (oder auch „Infracticornes“) ist der Scapus verlängert, die Fühlergeißel schließt daran mit einem deutlichen Winkel an (genauso wie der Fühlerbau der Ameisen). Diese gewinkelten („geknieten“) Fühler ermöglichen es dem Tier, die Oberfläche vor den Mundwerkzeugen zu untersuchen. Außerdem kann der Scapus zurückgeschlagen, oft sogar in eine Rinne des Rüssels eingelegt, werden, und ist so beim Ausnagen von Hohlräumen nicht im Wege. Am Kopf sitzt außerdem ein Paar Komplexaugen, das sehr vielgestaltig abgewandelt sein kann. Der Kopf wird fast immer vorgestreckt gehalten, so dass die Mundwerkzeuge nach vorn und nicht nach unten zeigen (prognath). Er ist dafür auf der Bauchseite durch ein zusätzliches Sklerit geschlossen, das als „Gula“ bezeichnet wird. Bei den Curculionoidea mit Ausnahme der basalen Familien ist die Gula aber ins Kopfinnere verlagert, so dass außen nur eine Naht sichtbar bleibt, oder ohne erkennbare Nähte mit der Kopfkapsel verschmolzen. Die Curculionoidea sind meist hart sklerotisierte Tiere. Der Körperumriss ist meist oval, mit hochgewölbten Flügeldecken (Elytren) und flacher Unterseite. Die Flügeldecken schließen dabei fest an die übrige Körperkontur an. Bei ungeflügelten Tieren wie den Brachyceridae ist die Oberseite (Abdomen und hinterer Thoraxabschnitt) darunter sogar weichhäutig und nicht sklerotisiert. Bei einigen Gruppen, wie den Cryptorhynchinae, können Beine und Rüssel in Aussparungen eingelegt werden, wodurch sich eine außen hart gepanzerte Form ohne Ansatzmöglichkeit für Räuber ergibt. Bei den morphologisch abgewandelten Familien ist die Bauchseite des Hinterleibs in Reaktion auf die Panzerung umgebildet. Die vorderen Sternite, zumindest das erste und zweite, sind fest und unbeweglich miteinander verwachsen. Das dritte und vierte Sternit bilden eine Art Scharniergelenk, die es dem Tier ermöglichen, das Hinterende (zum Kotabsetzen oder zur Eiablage) zu öffnen. Bei einigen Gruppen sind die Flügeldecken am Ende etwas verkürzt. Das letzte Tergit, dann „Pygidium“ genannt, liegt hier frei, es ist in diesem Falle ebenfalls hart sklerotisiert. Die Beine entsprechen weitgehend dem Grundbauplan der Insekten. Bei einigen Familien (z. B. Brentidae) ist der Trochanter auffallend verlängert, bei den Curculionidae ist er kurz und dreieckig mit gewinkeltem Ansatz der Schenkel. Oft sind die Schenkel (Femora) keulenförmig erweitert, manchmal gezähnt. Der Ansatz der Tarsen an die Schienen ist bei vielen Gruppen eigentümlich umgebildet, oft sitzen hier auffallende hakenförmige Fortsätze. Typisch ist der Bau der Tarsen. Diese sind fünfgliedrig, wobei das dritte Glied unten stark erweitert ist und einen auffallenden Haarbesatz trägt, der zum Festhalten auf glatten Oberflächen dient. Das vierte Glied ist stark verkürzt und weitgehend vom dritten verdeckt, aber nur sehr selten völlig rückgebildet oder verschmolzen. Nur die kleine Familie Raymondionymidae besitzt viergliedrige Tarsen. Am Hinterleib der Curculionoidea sind fünf Sternite frei sichtbar. Der erste sichtbare Sternit ist dabei derjenige des dritten Segments, die ersten beiden sind reduziert und in der Höhlung der Hinterhüften verborgen. Dementsprechend sind sieben Tergite erkennbar, gelegentlich acht (nur bei den Weibchen der Nemonychidae neun). Der achte Sternit ist eingezogen und in der Genitalkammer verborgen. Bei den ursprünglichen Familien der Curculionoidea ist bei den Männchen auch das neunte Tergit innerhalb der Genitalkammer erhalten, es wird hier als „Tectum“ bezeichnet. Eine abgewandelte Gruppe zeichnet sich durch einen anderen Bau der Genitalsegmente des Männchens aus, bei dem das Tectum rückgebildet ist. Im Großen und Ganzen entsprechen die Familien mit Tectum denjenigen mit geraden Fühlern, die ohne Tectum denen mit geknieten Fühlern. Es gibt aber eine Gruppe von Familien mit geknieten Fühlern ohne Tectum (Familien Nanophyidae, Brachyceridae, Erirhinidae, Dryophthoridae, Raymondionymidae und Cryptolaryngidae), deren taxonomische Stellung oft umstritten ist.", "section_level": 2}, {"title": "Larven.", "content": "Die Larven der Curculionoidea sind mehr oder weniger langgestreckt walzlich und in der Regel schwach bauchseitig eingekrümmt. Meist ist der gesamte Körper mit Ausnahme der Kopfkapsel und der Anhänge, zumindest aber der Hinterleib, weichhäutig und kaum sklerotisiert. Fast immer, mit Ausnahme einiger ursprünglicher Familien, sind sie beinlos. Zum Beispiel bei einigen Nemonychidae und Attelabidae kommen allerdings Larven mit mehrgliedrigen Beinen (mit einer Klaue am Ende) vor. Viele frei lebende Larven besitzen zur Fortbewegung warzige Fortsätze, die als „ambulatorische Ampullen“ bezeichnet werden. Die Larven der meisten Curculionoidea leben allerdings im Inneren von Pflanzengewebe oder Holz und besitzen keinerlei Fortsätze zur Bewegung. Sie können kriechen, indem sie sich im Inneren des Hohlraums abstützen und vorwärts stemmen. Meist ist der Körper dazu zusätzlich zur Segmentierung in sekundäre Ringel („Plicae“) gegliedert. Die Larven besitzen eine deutlich sklerotisierte Kopfkapsel, die bei einigen Gruppen in den Rumpf zurückgezogen werden kann. Die Mundwerkzeuge sind nach unten gerichtet (hypognath). Larvenaugen (Stemmata) fehlen meist. Auch die Antennen sind weitgehend reduziert, meist bestehen sie aus einer unsklerotisierten, kissenförmigen, Struktur, die einen großen Sinneskegel und mehrere kleine Sensillen trägt. Unterhalb der Mundwerkzeuge ist ein stark sklerotisierter Fortsatz vorhanden, der aus dem umgebildeten Hypopharynx besteht. Die Larven besitzen in der Regel prominente, beißende Mandibeln. An den Maxillen sind die beiden Laden verschmolzen. In der Regel sitzen die Maxillen beiderseits seitwärts des Labium an und liegen in einer Ebene mit ihm. Es sind zwei- oder dreigliedrige Maxillar- und Labialpalpen vorhanden. Am Hinterleib der Larven sitzen normalerweise acht Paare von Stigmen, die aber nicht immer alle funktionstüchtig sind. Bei vielen wasserlebenden Larvenformen weisen sie dornförmige Fortsätze auf. Diese dienen dazu, das Luftleitgewebe (Aerenchym) von Wasserpflanzen anzubohren. Fortsätze (Styli oder Urogomphi) am Hinterende der Larven sind niemals ausgebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Curculionoidea sind in allen Lebensräumen verbreitet, in denen Pflanzen wachsen und Insekten überhaupt vorkommen können. Nahezu jede Pflanzenart wird von ihnen in unterschiedlichem Ausmaß befressen. Sehr viele Arten sind dabei auf eine oder wenige verwandte Pflanzenarten (monophag oder oligophag) spezialisiert. Einige Familien und Unterfamilien, besonders die vermutlich nahe miteinander verwandten Cossoninae, Scolytinae und Platypodinae bohren in Holz. Zum Aufschließen dieses schwierigen Substrats kultivieren sie holzabbauende Pilzarten, die sie meist in speziellen Strukturen am Körper mit sich führen. Auch die meisten anderen daraufhin untersuchten Curculionoidea besitzen symbiontische Mikroorganismen, die die Verdauung unterstützen. Die meisten Larvenformen bohren im Inneren von Pflanzengewebe, nur wenige Formen leben frei auf der Oberfläche. Die adulten Käfer fressen normalerweise auch an Pflanzengewebe. Zahlreiche Formen ernähren sich von Pollen und besuchen dazu Blüten. Sie spielen aber für die Bestäubung, von wenigen Ausnahmen abgesehen, eine viel geringere Rolle als andere Gruppen, vor allem Hautflügler (Hymenoptera). Die Familie Attelabidae ist spezialisiert auf die Fruchtkörper von Pilzen. Zahlreiche Arten sind als Imagines und Larven bodenlebend, sie ernähren sich z. T. von Wurzeln, andere fressen Algen- oder Flechtenüberzüge.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Monophylie der Überfamilie Curculionoidea gilt allgemein als gut abgesichert und wird in keinem moderneren Werk bezweifelt. Als Schwestergruppe gilt die Überfamilie Chrysomeloidea (mit den großen Familien der Blattkäfer (Chrysomelidae) und der Bockkäfer (Cerambycidae)), mit denen sie den besonderen Bau der Tarsen gemeinsam haben. Die Gruppierung wird nach der Lebensweise als „Phytophaga“ bezeichnet. Ob die unbestreitbar eng verwandten Überfamilien wirklich Schwestergruppen sind, ist nach molekularen Stammbäumen (aufgrund des Vergleichs homologer DNA-Sequenzen) allerdings nicht gesichert. Die traditionelle Untergliederung der Curculionoidea in Familien ist in den letzten Jahren aufgrund neuer Erkenntnisse, vor allem zur Morphologie, neu geordnet worden. Zahlreiche Gruppen, vor allem aus der basaleren Abteilung „Orthoceri“ (mit geraden Fühlern), die traditionell als Unterfamilien geführt worden waren, gelten nun als eigenständige Familien. Gleichzeitig wurden die traditionellen Familien Scolytidae und Platypodidae, die sich vor allem durch den fehlenden Rüssel unterscheiden, zu Unterfamilien innerhalb der Curculionidae herabgestuft. Problematisch ist immer noch die Untergliederung der großen Familie Curculionidae. Zahlreiche der traditionellen Unterfamilien sind beinahe mit Sicherheit polyphyletisch, werden aber weiter verwendet, weil bisher niemand ein besseres System vorstellen konnte. Zurzeit sind nebeneinander zwei Systeme in Gebrauch, eines mit 16 enger abgegrenzten Familien (plus zwei ausgestorbenen, die nur fossil bekannt sind), eines mit nur 8 weiter abgegrenzten Familien. Der Unterschied zwischen beiden beruht dabei in den meisten Fällen weniger auf völlig unterschiedlichen phylogenetischen Systemen, sondern mehr in einem unterschiedlichen Verständnis der Rangstufen, so dass die Meinungsunterschiede geringer sind als zunächst anzunehmen. Das enger untergliedernde System beruht auf dem Katalog von Alonso-Zarazaga und Lyal; es wurde für die meisten aktuelleren deutschsprachigen Veröffentlichungen herangezogen. Die andere Unterteilung nach Oberprieler, Marvaldi und Anderson ist mindestens ebenso verbreitet. Ihr wird z. B. in der fundierten aktuellen Aufstellung der Käferfamilien gefolgt. Die Autoren des Katalogs (Alonso-Zarazaga und Lyal), in dem 18 Familien unterschieden werden, sind zudem gleichzeitig Mitautoren dieser Aufstellung, die nur neun Familien anerkennt. Es ist danach zu erwarten, dass das System in den nächsten Jahren noch Veränderungen erfahren wird. In der folgenden Aufstellung werden alle rezenten Familien, die im Katalog aufgeführt sind, berücksichtigt. Dies erscheint unabhängig von der Berechtigung der Einstufung erforderlich, da diese Namen in zahlreichen aktuellen Werken Verwendung finden. Diejenigen Familien, über deren Status noch Kontroversen bestehen, werden eingerückt unter der Familie platziert, in die sie ggf. von anderen Autoren als Unterfamilie eingestuft werden. Folgt man dieser alternativen Auffassung, würde sich die Namensendung von -idae auf -inae ändern (z. B. Apioninae statt Apionidae). Die Familien, die unterhalb der Curculionidae anschließen, sind bei zahlreichen Autoren in einer weit gefassten Familie Curculionidae vereinigt.", "section_level": 1}, {"title": "Fossilien und Evolution.", "content": "Die ältesten Fossilien, die der Überfamilie zugeordnet werden können, stammen aus dem Jura. Sie wurden in der Fossillagerstätte Karatau (heutige Schreibweise Qaratau) in Kasachstan gefunden, aus der bereits fast 50 Arten entdeckt worden sind (einige noch unbeschrieben). Noch ältere Funde aus der Trias werden der ausgestorbenen Familie Obrieniidae zugeordnet, die, obwohl sie einen Rüssel und gekeulte Fühler aufweist, heute nicht mehr als zu den Curculionoidea gehörig betrachtet wird. Die Obrieniidae waren vermutlich Archostemata, die Rüsselbildung erfolgte wohl konvergent. Bei den fossilen Curculionoidea sitzt der Rüssel an der Unterseite des Kopfes an. Die meisten Fossilien können nach ihrer Merkmalsausprägung in die rezente Familie Nemonychidae eingeordnet werden, repräsentieren aber ausgestorbene Unterfamilien. Einige fossile Arten derselben Lagerstätte wurden der Familie Belidae zugeordnet. Möglicherweise handelt es sich aber um Stammgruppenvertreter (der Unterfamilie Eobelinae), von der zahlreiche der modernen Familien abstammen. Aus der Kreide liegen zahlreiche Fossilien vor, insbesondere konserviert in Bernstein, der erstmals in dieser Epoche auftrat. Aus burmesischem Bernstein der frühen Kreide stammt auch der erste Rüsselkäfer mit geknieten Antennen. Die fossilen Curculionoidea aus Jura und Kreide sind vermutlich ausschließlich oder weit überwiegend an Gymnospermen als Nahrungspflanzen gebunden. Die überlebenden Vertreter der damals verbreiteten Familien, die heute artenarme Reliktgruppen bilden, sind überwiegend an Nadelbäume gebunden. Zahlreiche Forscher vertreten die Hypothese, dass der große Artenreichtum der heutigen Curculionoidea (und auch der Chrysomeloidea) auf die Entstehung der Angiospermen in der Kreide zurückgeht. Die ersten Arten, die als Pflanzenfresser an diese übergegangen seien, hätten fast keine Konkurrenten besessen und hätten anschließend, gemeinsam mit ihren Nahrungspflanzen, eine rapide adaptive Radiation durchmachen können. Diese Hypothese, obwohl im Prinzip überzeugend, wird von einigen Forschern aber für nicht ausreichend belegt und letztlich unbeweisbar gehalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Curculionoidea sind eine weltweit verbreitete Überfamilie der Käfer innerhalb der Teilordnung Cucujiformia. Neben den bekannten Rüsselkäfern und Borkenkäfern umfasst sie eine Reihe von Familien, die überwiegend früher als Teil der Rüsselkäfer betrachtet wurde. Die Überfamilie umfasst 62.000 Arten (Stand 2007), davon allein 51.000 Rüsselkäfer. Man nimmt aber an, dass in dieser Familie besonders viele wissenschaftlich noch unbeschriebene Arten existieren, meist in den tropischen Regenwäldern, so dass die tatsächliche Artenzahl vermutlich ein Vielfaches davon beträgt. Die Anzahl und Abgrenzung der Familien der Curculionoidea ist innerhalb der Wissenschaft noch nicht endgültig geklärt und umstritten.", "tgt_summary": null, "id": 2362558} {"src_title": "Helligdomsklipperne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Rahmen des schwarzen iPhones ist anthrazitfarben, während der des weißen iPhones silberfarben ist. Die Rückseite besteht aus eloxiertem Aluminium und Glas. Das Gerät ist rund einen Zentimeter länger, 1,7 Millimeter dünner und 28 Gramm leichter als das Vorgängermodell iPhone 4s.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Der „Retina-Display“-Sensorbildschirm des iPhones 5 besitzt eine Auflösung von 640 × 1136 Pixel bei einer Diagonalen von 100 mm (ca. 4 Zoll) (-Format). Das entspricht einer Pixeldichte von 326 Pixel pro Zoll (ppi). Darüber hinaus besteht die Oberfläche des Bildschirms aus widerstandsfähigem Gorilla-Glas, welches mit Alkali-Aluminiumsilikat gefertigt wird. Das Gerät verfügt über das Apple-A6-SoC, das laut Apple bis zu doppelt so viel (Grafik-)Leistung zum A5 des Vorgängers aufweisen soll. Es ist das erste iPhone, das den Mobilfunkstandard Long Term Evolution (LTE) unterstützt. In Deutschland sollen damit theoretische Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s erreicht werden, jedoch wird lediglich das Frequenzband um 1800 MHz unterstützt. Dies konnte anfangs ausschließlich im Netz der Deutschen Telekom genutzt werden, und auch dort nur in Teilen der Bundesrepublik (Stand: Juli 2013). Diese Beschränkung auf das LTE-Netz der Telekom sei wettbewerbsverzerrend und würde eine Limitierung gegenüber Mitbewerbern darstellen, so die Meinung der Mobilfunkanbieter Vodafone und O. Diese argumentierten, das Netz der Telekom weise laut Verfügbarkeitskarten im Bereich 1800 MHz deutliche Lücken auf. Inzwischen verwenden auch E-Plus und Vodafone das 1800-MHz-Band für LTE. In der Schweiz kann seit der iOS-Aktualisierung 6.1 auch LTE-Netz genutzt werden. Die sogenannte iSight-Kamera (Rückkamera) verfügt über einen Sensor mit acht Megapixeln und nimmt Full-HD-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde auf. Zudem ermöglicht sie Aufnahmen von Panoramafotos. Die FaceTime-Kamera (Frontkamera) verfügt erstmals über eine 1,2-Megapixel-Auflösung und wurde mittig über dem Hörer platziert. Videoaufnahmen werden von dieser Kamera in 720p-Auflösung ebenfalls bei 30 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet. Das iPhone 5 ist in der Lage, während Videoaufnahmen Fotos mit einer Auflösung von 2 Megapixeln aufzunehmen. Das iPhone 5 besitzt den Anschluss \"Lightning\" mit acht Kontaktstiften, dessen Stecker beliebig herum angeschlossen werden kann und den breiteren \"Dock Connector\" der Vorgängermodelle ablöst. Optional sind Adapter erhältlich für den alten Anschluss oder Micro-USB. Das Lightning-Kabel von Apple enthält einen Chip zur Identifizierung von angeschlossenen Geräten. Apple bestätigte zudem, dass die acht Pins vollkommen digital und \"adaptiv\" sind und nach Belieben neu programmiert werden können. Mitgeliefert wird ein neues Kopfhörermodell mit dem Namen EarPods, das die Earphones als Nachfolger ersetzt. Durch iOS 6 wurde unter anderem die Software Siri erweitert und mit dem Netzwerk Yelp verknüpft, das so etwa Restaurants in der Nähe vorschlagen kann. Außerdem wurde Apples eigene Kartenapplikation Apple Maps integriert. Das iPhone 5 unterstützt keine Micro-SIM-Karten, sondern nunmehr Nano-SIM-Karten. Der verbaute Lithium-Ionen-Akku (3,8 V; 5,45 Wh (1440 mAh)) verspricht laut Hersteller eine Sprechzeit von bis zu 8 Stunden mit 3G-Netz und bis zu 225 Stunden Bereitschaftsbetrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Telefonie.", "content": "Erstmals ist das iPhone mit drei Mikrofonen ausgestattet, die es dem Gerät ermöglichen, störende Umgebungsgeräusche herauszufiltern. Zudem kann das Gerät über \"HD-Telefonie\" Gespräche in einer verbesserten Qualität aufbauen, sofern es im UMTS-Netz der Deutschen Telekom oder Vodafone eingebucht ist und der Partner auch ein HD-Telefonie-fähiges Endgerät besitzt. Apple teilte mit, dass weltweit bislang 20 Netzanbieter HD-Telefonie unterstützen, unter anderem die Deutsche Telekom, die den AMR-WB-Codec benutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "An der schwarzen Variante wurden zum Teil starke Abnutzungsspuren an den Rändern festgestellt („Scuff Gate“), was auf einen Verarbeitungsfehler zurückzuführen ist. Der neue Anschluss für das Datenkabel \"Lightning\" wird ebenfalls kritisiert. Um Geräte mit dem alten Anschluss weiterhin nutzen zu können, ist es erforderlich, einen Adapter separat zu erwerben. Bei einigen Zubehörteilen (z. B. Musikanlagen oder Ladestationen) reicht der Platz für den Adapter und das iPhone nicht aus und das iPhone kann nicht mehr mit dem Zubehör betrieben werden. Apple scheint die Lightning-Schnittstelle seit der Einführung zehn Jahre lang einsetzen zu wollen. In Deutschland funktioniert die LTE-Schnittstelle des iPhones 5 mit einer theoretischen maximalen Datenrate von 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) beim Herunterladen ausschließlich im Netz der Deutschen Telekom. Nach Angaben des Bonner Konzerns sollte das LTE-Netz im 1800-Megahertz-Frequenzbereich, den das iPhone 5 verarbeiten kann, Ende 2012 in rund 100 Städten bundesweit ausgebaut sein. Aufgrund der gegebenen Frequenzbandbeschränkung können viele Mobilfunkanbieter in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union Besitzern des iPhones 5 kein LTE-Netz anbieten. Das iPhone 5 verwendet das Qualcomm MDM9615 Modem. Der Nachfolger, das iPhone 5s, verwendet dieses ebenfalls, unterstützt jedoch in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund eines anderen Transceiver auch die LTE-Frequenzbänder anderer Provider als der Deutschen Telekom. Käufer kritisieren, dass auf Foto- und Videoaufnahmen bei starkem Gegenlicht ein lila Schein um das Motiv sichtbar sei. Apple hat bekanntgegeben, dass das Problem nicht lösbar sei. Experten meinen, dass die neue Saphirglas-Abdeckung dafür verantwortlich sei. Die Stiftung Warentest lobt in ihrer Onlineausgabe \"test.de\" den Bildschirm und die Kamera als sehr gut, bemängelt jedoch die Kratzempfindlichkeit, die verbesserungswürdige hauseigene Navigations-App und den mäßigen Akku, der beim Surfen im Internet per UMTS lediglich zweieinhalb Stunden Laufzeit zeige.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das iPhone 5 ist das sechste Smartphone der iPhone-Reihe des US-amerikanischen Unternehmens Apple und wurde am 12. September 2012 von Phil Schiller vorgestellt. ", "tgt_summary": null, "id": 1249376} {"src_title": "Alarm für Cobra 11: Crash Time", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Vadims Logins begann seine Karriere beim FK Rēzekne. In der Saison 1999 debütierte der Defensivspieler in der Virslīga der höchsten Lettischen Spielklasse. Am Saisonende wurde er mit dem Verein Tabellenletzter, wobei nur ein Sieg gelang und zweimal Unentschieden gespielt wurde. Die restlichen Saisonspiele wurden verloren, dazu kam ein schlechtes Torverhältnis von 12 zu 90. Von Rēzekne aus wechselte er anschließend zum FC Dinaburg Daugavpils, wobei er in seinen ersten beiden Spielzeiten wenig Spiele vorweisen konnte. Erst ab der Spielzeit 2002 kam Logins vermehrt zum Einsatz. Im Jahr 2005 stand er eine Spielzeit beim FK Ventspils unter Vertrag und wurde mit dem Verein Lettischer Pokalsieger. Nach dem Saisonende kam er zurück zum FC Dinaburg und blieb dort für zwei Spielzeiten. Im Jahr 2008 konnte Logins mit dem FC Daugava Daugavpils, wohin er zu Jahresbeginn gewechselt war, zum zweiten Mal den Pokal in Lettland gewinnen, dort war auch unter anderem Artjoms Rudņevs sein Teamkollege, der später in seiner Karriere auch beim Hamburger SV unter Vertrag stand und als erster Lette überhaupt ein Bundesliga-Spiel bestritt. 2009 wieder bei FC Dinaburg unter Vertrag und später beim FC Dacia Chișinău in Moldawien, wo er ohne Einsatz blieb, wechselte Logins wiederum zum FC Daugava. Nachdem er sich mit dem Verein am Ende der Saison 2011 für die Europa League qualifizieren konnte, allerdings in der 1. Qualifikationsrunde an Sūduva Marijampolė scheiterte, wurde der bis Ende 2013 laufende Vertrag aus fehlenden finanziellen Mitteln aufgelöst. Im September 2012 unterschrieb der Lette einen Vertrag bis Saisonende 2012/13 beim BSV Rehden aus der Regionalliga Nord. Sein Debüt für den Regionalliga-Aufsteiger gab er am 8. Spieltag bei einer 2:4-Heimniederlage gegen Holstein Kiel, nachdem in der 57. Spielminute für Christian Raudales eingewechselt wurde. Bei den Rhedenern kam der Defensivspieler bis zur Winterpause und darüber hinaus zumeist als Einwechselspieler zum Einsatz. Den ersten Treffer erzielte Logins am 17. Spieltag beim 2:2-Unentschieden gegen den BV Cloppenburg. Der auslaufende Vertrag von Logins wurde nicht verlängert, sodass er sich dem 1. FC Lokomotive Leipzig anschloss und bei diesem einen Zweijahresvertrag erhielt. Seit dem Sommer 2014 steht Logins beim Brandenburgligisten MSV Neuruppin unter Vertrag.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Vadims Lugins startete seine Nationalmannschaftskarriere in der U-21, und kam im Februar 2005 zu seinem Länderspieldebüt in der A-Nationalmannschaft beim 1:1 gegen Österreich.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "mit dem FK Ventspils: mit dem FC Daugava:", "section_level": 1}], "src_summary": "Vadims Logins (* 30. Dezember 1981 in Rēzekne) ist ein lettischer Fußballspieler. Der Abwehrspieler, der ein Länderspiel für sein Heimatland bestritt, steht seit August 2013 beim 1. FC Lokomotive Leipzig in der deutschen Regionalliga Nordost unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 251689} {"src_title": "Free (Concrete-Blonde-Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Soslan Tigiyev begann im Alter von neun Jahren 1992 mit dem Ringen und konzentrierte sich dabei auf den freien Stil. Er stammt aus einer ossetischen Ringerfamilie. Sein Bruder Taimuras gewann bei den Olympischen Spielen 2008 eine Silbermedaille im freien Stil im Halbschwergewicht. Soslan Tigiyev trainiert im usbekischen Ringerzentrum in Taschkent. Sein Trainer ist Kasbeg Dedegkajew. Der 1,72 Meter große Athlet startet im Welter- oder im Mittelgewicht. Er studierte an der Staatl.-Gorsky-Universität in Wladikawkas Agrarwissenschaften. Im Juniorenbereich war er bei keinen internationalen Meisterschaften am Start. Bei den Senioren startete er erstmals im Jahre 2005 bei solchen Meisterschaften. Dabei belegte er bei der Asienmeisterschaft in Wuhan im Weltergewicht den 2. Platz hinter dem Chinesen Si Riguleng. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Budapest kam er im Weltergewicht nach Siegen über Harutjun Jenokjan, Armenien und Jussup Abdussalomow, Tadschikistan und einer Niederlage gegen Joe E. Williams aus den Vereinigten Staaten auf den 8. Platz. Im Jahre 2006 belegte Soslan Tigiyev bei den Asienspielen in Doha im Weltergewicht hinter Ashgar Ali Basrighaleh aus dem Iran und Cho Byung-kwan aus Südkorea den 3. Platz. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Guangzhou konnte er voll überzeugen. Er besiegte dort Sombir aus Indien, verlor aber in seinem zweiten Kampf gegen seinen ossetischen Landsmann Ibrahim Aldatow, der für die Ukraine startete. Danach gewann er aber noch mit Siegen über Lee Armstrong, Australien, Krystian Brzozowski aus Polen und Michail Ganew aus Bulgarien eine Bronzemedaille. Auch im Jahre 2007 startete er wieder bei der Weltmeisterschaft. Er kam aber in Baku nach einem Sieg über Andriy Shyyka aus Deutschland und einer Niederlage gegen Murad Hajdarau aus Weißrussland nur auf den 24. Platz. 2008 siegte er beim Turnier in Martigny/Schweiz im Weltergewicht vor Ashgar Ali Basrighaleh, Krystian Brzozowski und Kiril Tersiew aus Bulgarien. Für die Olympiade in Peking 2008 hatte er sich mit Hilfe von Doping in Form gebracht. Seine Siege über Ștefan Gheorghiță (Rumänien), Emzarios Bedinidis (Griechenland), Murad Hajdarau (Weißrussland) und Buwaissar Saitijew (Russland) wurden daher nachträglich annulliert. In den Jahren 2009 bis 2011 startete Soslan Tigiyev bei keinen internationalen Meisterschaften. 2012 gelang ihm ein Sieg über seinen Landsmann Raschid Kurbanow, der sich bereits für die Olympischen Spiele qualifiziert hatte. Erneut gedopt fuhr Tigijew nach London. Seine 2016 ebenfalls aus den olympischen Listen gelöschten Siege über Oleg Motsalin (Griechenland) Kiril Tersiew (Bulgarien) und Gábor Hatos (Ungarn) brachten ihm nach einer Niederlage gegen Sadegh Saeed Goudarzi (Iran) einen dritten Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Doping-Wiederholungstäter.", "content": "In einer während der Olympischen Spiele 2012 in London genommenen Dopingprobe wurde Tigiyev die verbotene Substanz Methylhexanamin nachgewiesen, die unrechtmäßig erworbene olympische Bronzemedaille wurde ihm daraufhin noch im November 2012 aberkannt. Bei Nachtests 2016 wurde deutlich, dass der Dopingsünder bereits bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking gedopt gewesen war. Auch die dort erworbene Silbermedaille wurde aberkannt.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Erfolge.", "content": "Legende:", "section_level": 1}], "src_summary": "Soslan Tigiyev (usbekisch \"Soslan Tigiyev\"; * 12. Oktober 1983 in Taschkent) ist ein usbekischer Ringer ossetischer Herkunft. Er gewann bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking eine Silbermedaille und bei den Olympischen Spielen 2012 in London eine Bronzemedaille im Weltergewicht im freien Stil. Wegen erwiesenem Dopings wurde ihm je eine 2008 und 2012 erworbene olympische Medaille aberkannt.", "tgt_summary": null, "id": 62410} {"src_title": "Orientierungs- und Mobilitätstraining", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einem Königreich lebt eine Königin, die ihre Tochter Rosemargret mit einem Prinzen des Nachbarreiches verheiraten will. Deshalb schickt sie die Prinzessin zusammen mit dem Kammermädchen Malice auf die Reise. Diese ersinnt sich jedoch einen Plan, wie sie anstelle der Prinzessin in das Königreich gelangen und selber den Prinzen heiraten kann. Zunächst schickt sie eine Brieftaube mit einer gefälschten Botschaft in das Nachbarreich, damit sie länger Zeit hat ihren Plan durchzuführen. Da Rosemargrets Mutter sie nicht auf der Reise begleiten kann, gibt sie ihrer Tochter ein Taschentuch mit drei Blutstropfen von ihr mit. Dazu spricht sie die Worte:„Sei treu liebes Kind, Deinem Manne.Sei treu Deinem Volke.Und steh treu zu jedem Deiner Worte, so wird alles Böse, was man Dir antut, sich zum Guten wenden.“ Die Königin hatte einen Schimmel, von dem es hieß, dass er sprechen könne. Dieses treue Tier gibt sie der Prinzessin mit. Nachdem sich der Reisezug auf den Weg macht, überredet Malice die Prinzessin den Prinzen auf die Probe zu stellen, um herauszufinden, ob er sie wirklich lieben würde. Deshalb tauschten sie die Kleider, damit sich Malice als Prinzessin ausgeben kann und Rosemargret Zeit hat, den Prinzen zu beurteilen. Da sie sich im Kindesalter versprochen wurden und sich eigentlich gar nicht kannten, würde er sie auch nicht erkennen können. Den Hofstaat, der ihren Zug begleitet schicken sie an der Reichsgrenze zurück. Kaum hatten sie ihre Rollen getauscht, zeigt Malice ihr wahres Gesicht und behandelt die Prinzessin nur noch wie ein Magd. Außerdem wirft sie das Taschentuch der Königin-Mutter ins Wasser. Sie nimmt der Prinzessin das Versprechen ab, mit niemandem über ihren Tausch zu reden, sonst würde sie dem Prinzen verraten, dass Rosemargret vorhatte, ihn zu betrügen. Auf dem Schloss des Prinzen angekommen wird die falsche Prinzessin begrüßt und bringt sofort ihr Kammermädchen in Misskredit. Der König solle sie zur Arbeit einteilen, sie wolle sie nicht mehr sehen. Außerdem soll der Schimmel Fallada getötet werden, weil er sie angeblich abgeworfen hatte. In Wahrheit hatte Malice nur Angst, das Pferd könnte sie verraten. Der Prinz kommt dem Wunsch seiner Braut nach. Er lässt das Pferd töten und das angebliche Kammermädchen zum Gänsehüten einteilen. Als sich Rosemargret am nächsten Tag durch das Stadttor zur Gänseweide begeben will, erscheint ihr Faladas Kopf am Tor und sehnsuchtsvoll klagt sie dem Tier ihr Leid. Kürtchen, dem sie zur Hilfe zugeteilt wurde, beobachtet sie heimlich und kann kaum glauben, was er gerade gesehen hatte. Er wundert sich auch über die schönen goldenen Haare, die die neue Gänsemagd unter ihrem Kopftuch trägt und bittet um eine Locke. Doch Rosemargret singt dem Wind zu, er solle Kürtchens Hütchen davon tragen, damit er sie in Ruhe lassen würde. Kürtchen beschwert sich daraufhin beim König und dieser will der Sache nachgehen. Er versteckt sich am Stadttor und kann so selber beobachten, wie die Gänsemagd mit dem Pferdekopf redet und dieser sie mit „Jungfrau Königin“ anspricht. Er folgt Kürtchen und der Magd weiter und kann so selber mitansehen, wie sie den Wind, mit einem Lied verzaubert, das Hütchen des Jungen wegzutragen versucht. So spricht er die Gänsemagd an, doch sie beruft sich auf den Schwur, den sie geleistet hat. Der kluge König meint jedoch, sie hätte nur geschworen keinem Menschen etwas zu verraten, deshalb solle sie mit dem Backofen reden, der sich in der Nähe der Stadtmauer befindet. Das tut Rosemargret und so erfährt der König die wahre Geschichte. Am nächsten Tag, als die Hochzeit stattfinden soll, greift der König zu einer List, um die falsche Prinzessin zu überführen. Er lässt Rosemargret das Brautkleid anziehen und führt sie als Brautjungfer zum Reigen. Erbost verrät sich Malice und das Volk erwählt sich Rosemargret als die neue Braut. Als dann auch noch Rosemargrets Mutter erscheint, die sich Sorgen gemacht hatte, wird Malice dem Schinder überführt, der sie in ein Fass stecken soll. Sie bittet um Grade, die ihr Rosemargret gewährt, doch sie muss zur Strafe fünf Jahre in Einsamkeit leben. Am Ende erscheint der Schimmel Falada, denn da er ein echtes Zauberpferd ist, kann man ihn gar nicht töten.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Die Gänsemagd\" wurde unter anderem in Glienicke, Marienfelde, Schloss Monheim, Atelier Wannsee und Schloss Charlottenburg gedreht. Die Dreharbeiten fanden vom 4. September 1957 bis zum 5. Oktober 1957 statt. Am 1. Dezember 1957 erlebte der Film im Gloria-Palast seine Premiere. \"Die Gänsemagd\" ist Fritz Genschows letzter Märchenfilm fürs Kino.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der \"film-dienst\" schrieb: „Teils neckisch-operettenhaft inszeniert, teils in stimmungsvolle Bilder aufgelöst, wird die zeittypische Studioproduktion der Vorlage nicht gerecht.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gänsemagd ist ein deutscher Märchenfilm von und mit Fritz Genschow aus dem Jahr 1957. Er basiert auf dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm.", "tgt_summary": null, "id": 1840271} {"src_title": "Danjong", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ōsaka Ishin no Kai als Regionalpartei seit 2010.", "content": "Die Ōsaka Ishin no Kai (mit Kanji für Osaka als geschrieben, dt. „Versammlung zur Erneuerung Osakas“, engl. \"Osaka Restoration Association\") ist eine Regionalpartei in der Präfektur Osaka. Sie stellt den Gouverneur von Osaka, die Bürgermeister in Osakas beiden designierten Großstädten, Osaka und Sakai, verfügt über eine Mehrheit im Präfekturparlament und ist stärkste Partei in den Stadträten von Osaka und Sakai. Im rechtlichen Sinne ist die Ōsaka Ishin no Kai eine „politische Gruppierung“, keine Partei. Gegründet wurde die Partei im April 2010 vom damaligen Gouverneur Tōru Hashimoto. Zu den Zielen der Ōsaka Ishin no Kai gehören die Umwandlung der Präfektur Osaka in eine \"to\", eine Präfektur wie Tokio, in der die beiden regierungsdesignierten Großstädte Osaka und Sakai sowie weitere umliegende Gemeinden aufgelöst werden und ihr Gebiet in „Sonderbezirke“ gegliedert wird. Diese Bezirke wären zwar eigenständige Gemeinden, überließen aber einige kommunale Aufgaben der Präfektur. Außerdem will die Partei die Verwaltung verschlanken, unter anderem indem die Zahl der „angegliederten Organisationen“ (\"gaikaku dantai\": Stiftungen, Selbstverwaltungskörperschaften, öffentliche Unternehmen etc.) reduziert wird. Die Wirtschaftslage der Präfektur bezeichnet sie als die „Krise Osakas“ (\"Ōsaka no kiki\"). Hashimoto und seine Partei bezogen früh auch gelegentlich zur nationalen Politik Stellung und unterstützen Kandidaten bei Wahlen in anderen Präfekturen, so zum Beispiel Takashi Kawamura und Hideaki Ōmura bei der „dreifachen Abstimmung“ (\"triple tōhyō\": Gouverneurswahl, Bürgermeisterwahl, Recall-Referendum für den Stadtrat) in der Präfektur Aichi und der Stadt Nagoya im Februar 2011.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Vorstoß in die Nationalpolitik.", "content": "Nach langer Vorbereitung durch Rekrutierung von geeigneten Kandidaten und Positionierung zu Fragen der Nationalpolitik stieß die Ishin no Kai im Herbst 2012 endgültig auf die Nationalebene vor: Für die bevorstehende Unterhauswahl 2012 gründeten Hashimoto und seine Anhänger die Nippon Ishin no Kai, der sich auch viele ehemalige Mitglieder der in der Opposition immer noch verunsicherten LDP und der bereits mehrfach durch Abspaltungen dezimierten DPJ anschlossen. Die Ōsaka Ishin no Kai existierte als Präfekturverband der japanischen Ishin no Kai weiter. Deren Erfolg blieb aber begrenzt und weiterhin auf Osaka konzentriert: Zwar konnte die Partei bei der Direktwahl in Osaka 12 von 19 Wahlkreisen gewinnen, bei der Verhältniswahl in Kinki (29 Sitze) mit zehn Sitzen stärkste Kraft werden und in vielen anderen Verhältniswahlblöcken (zusammen 151 Sitze) zweitstärkste Partei mit insgesamt 30 Sitzen, aber bei der Direktwahl konnte sie außerhalb von Osaka nur zwei von 281 Sitzen gewinnen.", "section_level": 2}, {"title": "Rückschläge in Osaka.", "content": "2012 verabschiedete das nationale Parlament ein Gesetz, das den to-Plan grundsätzlich ermöglicht, entscheiden müssen die aufzulösenden Gemeindeverwaltungen und letztlich die Bürger in einer Volksabstimmung. Schon bei der Bürgermeisterwahl in Sakai 2013, bei der sich der einst mit Hashimotos Unterstützung gewählte Bürgermeister Takeyama nun klar gegen die Auflösung der Stadt und damit die Ishin no Kai und deren Kandidaten stellte und mit Unterstützung aller etablierter Parteien gewann, erfuhr der to-Plan einen Rückschlag. Fortan konzentrierten sich die Bemühungen auf die Abschaffung der Stadt Ōsaka. In den Vorbereitungen für die dortige Volksabstimmung überwarf sich die Ōsaka Ishin no Kai mit der Kōmeitō, mit der 2012 eine regionale Kooperationsvereinbarung geschlossen worden war. Dadurch verlor die Partei endgültig die Kontrolle über das Stadtparlament von Osaka und verbunden mit Parteiaustritten auch die Mehrheit im Präfekturparlament von Osaka. Ein konkreter to-Plan zur Auflösung der Stadt Osaka in fünf „Sonderbezirke“ der Präfektur Osaka wurde dennoch erarbeitet und schließlich im Mai 2015 den Bürgern zur Abstimmung vorgelegt. Die Gegner setzten sich knapp durch. Hashimoto kündigte seinen Rückzug vom Bürgermeisteramt zur nächsten Wahl an, den Vorsitz der Ōsaka Ishin no Kai übernahm Osakas Gouverneur Ichirō Matsui. Matsui wurde auch zunächst Generalsekretär der Ishin no Tō, die 2014 als größerer Nachfolger bei der Spaltung und Reorganisation von Nippon Ishin no Kai und Minna no Tō entstand. Doch auch diese spaltete sich 2015 erneut. Während die Rumpfpartei sich in der Opposition der Demokratischen Partei annäherte und sich mit ihr im März 2016 zur Demokratischen Fortschrittspartei zusammenschloss, führten Hashimoto und Matsui ihre Anhänger im Nationalparlament in eine neue Ōsaka Ishin no Kai auf nationaler Ebene, nun mit rechtlichem Parteienstatus.", "section_level": 2}, {"title": "Als Nationalpartei seit 2015.", "content": "Die neue, nationale Ōsaka Ishin no Kai wurde zunächst wieder für kurze Zeit von Hashimoto geführt, der – als Bürgermeister der Stadt Osaka durch Wunschnachfolger Hirofumi Yoshimura abgelöst – den Parteivorsitz im Dezember 2015 Gouverneur Matsui überließ. Die Abgeordneten im Nationalparlament führt Toranosuke Katayama (Oberhaus, Verhältniswahl), der in der Parteiführung „Kovorsitzender“ (\"kyōdō daihyō\") ist. Generalsekretär wurde der Unterhausabgeordnete Nobuyuki Baba, den politischen Ausschuss führt Hitoshi Asada (zunächst Präfekturparlamentsabgeordneter in Osaka, seit Juli 2016 im nationalen Oberhaus), den Exekutivrat der Oberhausabgeordnete Tōru Azuma.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordnete im Parlament.", "content": "Stand: April 2020", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Nippon Ishin no Kai (jap., dt. etwa „Versammlung für die Erneuerung/Restauration Japans“ – siehe Meiji-Restauration für die Doppelbedeutung von \"ishin\" als [wörtlicher] „Erneuerung, Reformation“ und [historisch besetzt] „Restauration/Wiederherstellung“; engl. Eigenbezeichnung nicht festgelegt) ist eine politische Partei in Japan. Sie sieht sich vor allem als regionalistisch, fordert die Einführung des „Staatensystems“ (Dōshūsei) und Deregulierungen und tritt als Mitte-rechts- bis rechte Partei als Alternative zu den übrigen Oppositionsparteien auf, die sich hauptsächlich im Spektrum links der Mitte befinden. Die Nippon Ishin no Kai kooperiert in vielen Punkten mit der regierenden Liberaldemokratischen Partei und befürwortet deren Plan zur Änderung des Artikels 9 der japanischen Verfassung, somit kann sie auch dem japanischen Neokonservatismus zugeordnet werden. ", "tgt_summary": null, "id": 548510} {"src_title": "Mark Stetson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Im Jahr 2006 kam Chipciu in den Kader der ersten Mannschaft des FC Brașov, die in der Liga II spielte. In den ersten beiden Jahren kam er nur unregelmäßig zum Einsatz und hatte damit nur geringen Anteil am Aufstieg 2008. Um Spielpraxis zu sammeln, wurde er im Sommer 2008 zunächst an den Lokalrivalen Forex Brașov, nach dem Rückzug des Klubs an seinem Heimatverein CF Brăila in die Liga III ausgeliehen. Im Sommer 2009 kehrte er nach Brașov zurück, kam aber erst am 31. Spieltag der Saison 2009/10 erstmals zum Einsatz. In der Spielzeit 2010/11 konnte er sich einen Stammplatz erkämpfen.", "section_level": 2}, {"title": "Steaua Bukarest.", "content": "In der Winterpause 2011/12 verließ Chipciu Brașov und wechselte zu Rekordmeister Steaua Bukarest. Dort gewann er mit der Meisterschaft 2013 seinen ersten Titel. Dies konnte er mit seinem Team ein Jahr später wiederholen. Den Gewinn des Doubles verpasste er durch eine Niederlage im Elfmeterschießen im Pokalfinale gegen Astra Giurgiu.", "section_level": 2}, {"title": "RSC Anderlecht.", "content": "Zur Saison 2016/17 wurde er vom belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht verpflichtet. Der Mittelfeldspieler unterschrieb einen Vier-Jahres-Vertrag. In der Saison 2018/19 wurde er für ein Jahr an Sparta Prag ausgeliehen. Mach Ablauf des Jahres machte Prag von seiner Kaufoption keinen Gebrauch, so dass Chipciu in der Saison 2019/20 wieder zum Kader des RSC Anderlecht gehörte. Bis Jahresende stand er bei keinem Spiel für Anderlecht auf dem Platz.", "section_level": 2}, {"title": "CFR Cluj.", "content": "Am 18. Januar 2020 wechselte Chipciu zurück nach Rumänien zum CFR Cluj in die oberste rumänische Liga.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Chipciu gehörte der rumänischen Nationalmannschaft erstmals beim Freundschaftsspiel gegen San Marino am 10. August 2011 an, als er eine Halbzeit spielte. Danach nominierte ihn Nationaltrainer Victor Pițurcă erst wieder im November 2011. Im Freundschaftsspiel gegen Griechenland gelang ihm dabei der Treffer zum 3:1-Endstand. Chipciu wurde in der Folge nur unregelmäßig nominiert. Seit Oktober 2012 gehört er fest zum Aufgebot, fungiert aber zumeist als Einwechselspieler. Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er in das rumänische Aufgebot aufgenommen. Im EM-Eröffnungsspiel gegen Frankreich kam er als Einwechselspieler zum Einsatz und gegen die Schweiz kam er sogar über die volle Spielzeit zum Einsatz. Im abschließenden Spiel gegen Albanien blieb er jedoch auf der Bank. Danach schied das Team als Gruppenvierter aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Alexandru Mihăiță Chipciu (* 18. Mai 1989 in Brăila) ist ein rumänischer Fußballspieler. Er steht seit Januar 2020 beim rumänischen Verein CFR Cluj unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 1535529} {"src_title": "Meantime", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Beim Tsunami, der dem Erdbeben im Indischen Ozean 2004 folgte, wurden der Stadt große Schäden zugefügt. Im Nachlauf wurden mit Hilfe chinesischer Gelder und unter dem Einfluss von Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapaksa, der in der Region geboren wurde, zahlreiche Infrastrukturprojekte angestoßen. Im Jahr 2013 fand in der Stadt das Gipfeltreffen des Commonwealth of Nations statt.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Ein wichtiges Infrastrukturprojekt war ein neuer Hafen, der maßgeblich durch China im Rahmen der One Belt, One Road-Strategie finanziert wurde. Gleichermaßen wurde der internationale Flughafen Mattala Rajapaksa mit chinesischer Kredithilfe erbaut. Für Sri Lanka zahlten sich die enormen Investitionen in den Flughafen und den Tiefwasserhafen bisher nicht aus – beide erfüllten bislang nicht annähernd die in sie gesetzten wirtschaftlichen Erwartungen, sondern ihr Betrieb blieb hoch defizitär. Nachdem Sri Lanka in finanzielle Probleme geriet und sechs Milliarden US-Dollar Schulden an chinesischen Infrastruktur-Investitionen angefallen waren, wurden 70 Prozent der Anteile am Hafen und ein nahegelegenes Industriegebiet am 29. Juli 2017 für 99 Jahre von dem chinesischen Staatskonzern China Merchants Port Holdings geleast. Die indische Regierung beobachtete diese chinesischen Aktivitäten mit Misstrauen und die staatseigene \"Airports Authority of India\" erwarb im Juli 2016 für die Dauer von 40 Jahren 70 Prozent der Anteile am Flughafen – möglicherweise hauptsächlich deswegen, um eine chinesische Übernahme des Flughafens zu verhindern.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Als ein weiteres Infrastrukturprojekt wurde mit Mahinda Rajapaksa International Stadium ein Cricketstadion für internationale Spiele errichtet. Unter anderem fanden dort Spiele der Cricket-Weltmeisterschaft 2011 und des ICC World Twenty20 2012 statt. Des Weiteren bewarb sich die Stadt für die Austragung der Commonwealth Games 2018, verlor jedoch bei der Auswahl gegen das australische Gold Coast. Im Jahr 2011 fanden hier die erstmals ausgetragenen südasiatischen Strandspiele statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hambantota (sin. හම්බන්තොට; tam. அம்பாந்தோட்டை) ist eine Stadt in der Südprovinz in Sri Lanka. Sie ist der Hauptsitz des Distrikts Hambantota und hatte bei der Volkszählung 11.213 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1439253} {"src_title": "Militärflugplatz Leeuwarden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Japanische Geißblatt ist ein immergrüner oder wintergrüner, windender oder niederliegender Strauch mit hohlen Ästen. Die Triebe sind dicht gelbbraun und teilweise drüsig behaart. Die Laubblätter haben einen 3 bis 8 Millimeter langen, dicht gelbbraun behaarten Stiel. Die Blattspreite ist einfach, eiförmig, länglich oder lanzettlich, 3 bis 8 Zentimeter lang und 1,5 bis 4 Zentimeter breit, mit spitzer oder zugespitzter Blattspitze, gerundeter oder mehr oder weniger herzförmiger Basis und bewimpertem, manchmal gewelltem Blattrand. Die Blattoberseite ist entlang der Blattadern behaart, die Unterseite spärlich bis dicht behaart. Die stark duftenden Blüten wachsen achselständig in Paaren auf einem 2 bis 40 Millimeter lange Stielen, die zu den Zweigspitzen hin kürzer werden. Die Tragblätter sind eiförmig bis elliptisch und 1 bis 3 Zentimeter lang. Die Vorblätter sind etwa 1 Millimeter lang, behaart und haben eine bewimperte, abgerundete oder gestutzte Spitze. Die Kelchlappen sind dreieckig, etwa 1 Millimeter lang, spitz und auf der Unterseite und entlang des Blattrands dicht behaart. Die Blütenkrone ist zweilippig, weiß und später gelb oder purpurn außen und weiß innen, etwa 3 bis 5 Zentimeter lang, behaart mit dazwischenliegenden langen Drüsenhaaren. Die Kronröhre ist 1,5 bis 3 Zentimeter lang und an der Basis nicht gewölbt. Die obere Lippe ist unregelmäßig vierfach gelappt, die Lappen sind 2 bis 8 Millimeter lang, die Unterlippe ist zurückgebogen. Die Staubblätter sind kahl und etwa gleich lang oder länger als die Blütenkrone. Der Fruchtknoten ist etwa 2 Millimeter lang und kahl. Der Griffel ist kahl und reicht bis zum Rand der Krone oder darüber hinaus. Als Früchte werden glänzende, runde, 6 bis 7 Millimeter durchmessende Beeren gebildet, die sich bei Fruchtreife schwarz färben. Die Samen sind braun, eiförmig, oder elliptisch und etwa 3 Millimeter lang. Das Japanische Geißblatt blüht von April bis Juni, die Früchte reifen von Oktober bis November. Die Chromosomenzahl beträgt 2n=18.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in der gemäßigten Zone Asiens in Japan im Süden der Inseln Hokkaidō, auf Honshū, Kyushu und Shikoku, auf der Koreanischen Halbinsel, auf Taiwan und im Osten von China in den Provinzen Anhui, Fujian, Gansu, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hebei, Henan, Hubei, Hunan, Jiangsu, Jiangxi, Jilin, Liaoning, Shaanxi, Shandong, Shanxi, Sichuan, Yunnan und Zhejiang. In vielen Gebieten wurde die Art eingebürgert so in mehreren Teilen Europas, auf den Azoren und auf Madeira, in Südafrika, Australien, Neuseeland, den Vereinigten Staaten mit Hawaii und im Süden Südamerikas. Das Japanische Geißblatt wächst in Gebüschen und lichten Wäldern, auf Berghängen und entlang von Straßen, in China in Höhen von 800 bis 1500 Metern. Man findet es auf sauren bis alkalischen, humosen, sandig-lehmigen bis lehmigen, nährstoffreichen Böden an licht- bis halbschattigen Standorten. Die Art ist mäßig frosthart. Es wurde aufgrund seines Ausbreitungspotenzials und der Schäden in den Bereichen Biodiversität, Gesundheit bzw. Ökonomie in die \"Schwarze Liste der invasiven Neophyten\" der Schweiz aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Japanische Geißblatt (\"Lonicera japonica\") ist eine Art aus der Gattung der Heckenkirschen (\"Lonicera\") in der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Dort wird die Gattung der Unterfamilie Caprifolioideae zugeordnet. Die Art wurde 1784 von Carl Peter von Thunberg erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der Gattungsname \"Lonicera\" erinnert an den deutschen Mathematiker, Arzt und Botaniker Adam Lonitzer (lateinisch Lonicerus). Das Artepitheton \"japonica\" verweist auf das Verbreitungsgebiet in Japan. Es werden mindestens zwei Varietäten unterschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Verschiedene Sorten des Japanischen Geißblatts werden häufig aufgrund der dekorativen und stark duftenden Blüten als Zierpflanzen verwendet, darunter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Japanische Geißblatt (\"Lonicera japonica\") ist ein rechtswindender oder niederliegender Strauch mit stark duftenden, 3 bis 5 Zentimeter großen Blüten aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Japan, Korea und im Osten von China, die Art wurde in Europa, Afrika, Australien und Amerika eingebürgert. Sie wird aufgrund der dekorativen und stark duftenden Blüten häufig als Zierpflanze verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 1936083} {"src_title": "Hornby Island", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die \"Crown Mission\".", "content": "Carter wurde in Birmingham geboren. Er war der Gründer der ersten pfingstlerisch geprägten Bibelschule in England. Im Jahr 1913 nahm eine Missionsgesellschaft mit dem Namen \"Crown Mission\" ihre Arbeit in der Stadt auf, deren Leiter Carter kurze Zeit später wurde. Ab dem Jahr 1916 engagierte sich Carter in einer weiteren pfingstlerischen Gemeinde, so dass er seinen Beruf aufgab, um sich fortan ausschließlich der Leitung der beiden Kirchen zu widmen.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaftierung.", "content": "Während des Ersten Weltkrieges war er wegen der Verweigerung des Kriegsdienstes aus Gewissensgründen im Gefängnis in Wormwood Scrubs inhaftiert, danach war er im \"Princetown Work Centre\" im ehemaligen Gefängnis von Dartmoor. Während dieser Zeit hat Carter nach eigenen Angaben die Offenbarung der neun Gaben des Heiligen Geistes empfangen. Seine Lehre, die auf einer Bibelstelle gemäß basiert, gilt noch heute als die vorherrschende Lehre über die \"Gaben des Heiligen Geistes\" in den vorherrschenden pfingstlerischen Glaubensauffassungen. Vom 4. September 1918 bis zum 11. Juni 1919 war er ein „Bruder“ der \"Wallingford Farm Training Colony\", einer Einrichtung die von der „National Union for Christian Social Service“ betrieben wurde und eine Art Besserungsanstalt für Jungen war, die von den \"Boards of Guardians\" als schwer erziehbar eingestuft worden waren.", "section_level": 1}, {"title": "Hampstead Bible School.", "content": "Im Jahr 1921 wurde Carter mit der Leitung der \"Hampstead Bible School\" beauftragt. Diesen Posten sollte er eigentlich nur vorübergehend bekleiden, bis eine geeignete Person für diese Stellung gefunden würde. Letztlich behielt Carter die Leitung für mehr als 27 Jahre. Unter seiner Leitung wuchs die Schule so stark, so dass ein nahegelegenes Haus gekauft werden musste und die bestehende Bibelschule durch zwei weitere ergänzt wurde. Carter nahm seine Arbeit an der Bibelschule so ernst, dass er keine Zahlung von der Schule aus Spendengeldern annahm, außer die Zuwendungen waren namentlich für ihn gekennzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Assemblies of God.", "content": "Später war Carter eines der Gründungsmitglieder der Assemblies of God in Großbritannien und Irland. Dort war er zunächst von 1929 bis 1934 als stellvertretender Vorsitzender, dann von 1934 bis 1945 als Vorsitzender des Verwaltungsrates tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Ruhestand.", "content": "Carter verließ die \"Hampstead Bible School\" im Jahr 1948 und siedelte in die Vereinigten Staaten über, wo er schließlich Ruth (Fisher) Steelberg heiratete. Sie war die Tochter von Elmer Kirk Fisher, dem Gründer der \"Upper Room Mission\" in Los Angeles. Zuvor war sie verheiratet mit Wesley Rowland Steelberg, der als Superintendent der \"Assemblies of God U.S.A.\" tätig war und im Jahr 1952 bei einer Reise nach Wales verstorben war. Carter verbrachte den Rest seines Lebens in den USA. Bis zu seinem Tod in Springfield im Jahr 1971 unternahm Carter zahlreiche Reisen als Prediger.", "section_level": 1}, {"title": "Lester Sumrall.", "content": "Carter und Lester Sumrall begegneten sich erstmals in Eureka Springs, Carter etwa vierzigjährig, Sumrall zwanzigjährig. Die beiden schlossen Freundschaft und bereisten fortan gemeinsam die Welt um als Missionare das Evangelium von Jesus Christus zu predigen. Sumrall berichtet in seinen Büchern „Adventuring with Christ“ und „Pioneers of Faith“ über Carter, zudem erklärte er in seinem Buch „The Gifts and Ministries of the Holy Spirit“ Carters Lehre von den \"neun Gaben des Heiligen Geistes\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Alfred Howard Carter (* 3. Januar 1891 in Birmingham, England; † 22. Januar 1971 in Springfield (Missouri)), auch bekannt als Howard Carter, war ein englischer Geistlicher und Vorreiter der US-amerikanischen Pfingstbewegung.", "tgt_summary": null, "id": 2261438} {"src_title": "Don’t Look Back – Schatten der Vergangenheit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland – die die Gehörlosen als am Arbeitsmarkt von jeher Benachteiligte in besonderer Weise getroffen hatte – war der Anlass für den Reichsverband der Gehörlosen Deutschlands (ReGeDe), einen Aufklärungsfilm herauszubringen, der den damals verbreiteten Vorurteilen gegen Gehörlose begegnen und über ihre schwierige soziale Situation aufklären sollte. Im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem ReGeDe wurde der Film von der Universum Film AG (UFA) produziert. Das Drehbuch stammte von dem Maler und Graphiker Wilhelm Ballier, dem ersten Vorsitzenden der Gehörlosenvereinigung. Hauptdrehort war die Israelitische Taubstummenanstalt in Berlin-Weißensee, deren Direktor Felix Reich im Film auftritt. Einige Szenen wurden in der Sächsischen Schweiz gedreht. Die Kosten des vierzigminütigen Films in Höhe von 20.000 RM sollten durch seinen Verleih wieder eingespielt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt und Präsentation.", "content": "Der Film thematisiert die Ausbildung der Gehörlosen, ihre beruflichen Chancen im internationalen Vergleich und das Leben Gehörloser in der Gesellschaft der frühen 1930er Jahre. Er zeigt Gehörlose als beruflich leistungsfähige Menschen mit auch in der Freizeit breit gestreuten Interessen, etwa beim Bergsteigen oder Motorradfahren, zeigt aber auch ihre Benachteiligung durch die Gesellschaft. Der seinerzeit sehr populäre Berliner Schwimmer Gerhard Hintze (1906–1972) tritt auf als ein Beispiel für die Leistungsfähigkeit Gehörloser. Anlässlich der Uraufführung am 21. September 1932 im Berliner Filmtheater „Kamera“ Unter den Linden sprach der Leiter der Königlichen Taubstummenanstalt in Berlin; er plädierte für eine verstärkte gesellschaftliche Integration Gehörloser und warnte vor der damals diskutierten Zwangssterilisation.", "section_level": 1}, {"title": "Verbot und Wiederaufführung.", "content": "Mit dem bereits 15 Monate später von den Nationalsozialisten eingeführten Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses wurde die Zwangssterilisation Gehörloser gesetzlich gedeckt; eine zunehmende Zahl von Veröffentlichungen beschäftigte sich in der Folge mit der Vererbung der Gehörlosigkeit. Im Jahr 1934 wurde der Film „Verkannte Menschen“ verboten, alle Kopien waren auf Geheiß des neuen – nationalsozialistischen – Vorsitzenden des ReGeDe zu vernichten. Hinweise auf soziale Missstände waren in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur nicht erwünscht; die Ausbildung Gehörloser wurde als Belastung für das Volksvermögen dargestellt; im Zuge der Verfolgung der Juden in Deutschland wurde die Israelitische Taubstummenanstalt 1942 aufgelöst, Zöglinge und Lehrer, die sich nicht durch rechtzeitige Auswanderung hatten retten können, wurden deportiert und ermordet. Der Vorstand der hessischen Sektion des Gehörlosenverbandes konnte heimlich eine Kopie des Filmes verstecken und über die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft retten. In den 1950er Jahren wurde er vor einem kleinen Fachpublikum gezeigt und geriet wieder in Vergessenheit. Renate Fischer, Professorin am Institut für Deutsche Gebärdensprache, initiierte 1993 eine erneute Suche nach dem Film und wurde beim Landesverband der Gehörlosen Hessens (LVGH) fündig, der zwei Kopien besaß. Die verwickelten Eigentumsrechte verzögerten eine öffentliche Vorführung des Films: Die Filmkopien waren im Besitz des LVGH, Eigentümerin der Urheberrechte war allerdings die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, die die Bestände der UFA übernommen hatte; auch der Deutsche Gehörlosen-Bund (DGB) als Rechtsnachfolger des ReGeDe meldete Ansprüche an. Die seit Jahrzehnten erste öffentliche Vorführung des lange für verloren gehaltenen Films fand schließlich bei einer Benefizveranstaltung vor etwa 200 Zuschauern am 16. Januar 2010 im Hotel Holiday Inn in Frankfurt am Main statt, fast 78 Jahre nach seiner Uraufführung, einen Tag nach dem 60. Geburtstag des Deutschen Gehörlosen-Bunds; gleichzeitig erschien der Film auf DVD. Film und Wiederaufführung waren Gegenstand eines ausführlichen Berichts in der Fernsehsendung Sehen statt Hören des Bayerischen Rundfunks.", "section_level": 1}], "src_summary": "Verkannte Menschen ist ein Dokumentarfilm über das Leben Gehörloser aus dem Jahr 1932. Er wurde durch das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda der bald nach seiner Uraufführung in Deutschland an die Macht gelangten Nationalsozialisten 1934 verboten. Alle Filmkopien, bis auf eine, die heimlich gerettet werden konnte, wurden vernichtet. Erst im Jahr 2010 wurde der Film wieder einem größeren Publikum gezeigt.", "tgt_summary": null, "id": 1800960} {"src_title": "The West Pole", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Auf der zu Hawaii gehörenden Insel Oʻahu dringt der Detektiv Marcos Rodriguez in das Firmengebäude der \"Nanigen Micro Technologies\" ein. Er soll im Auftrag einiger Lieferanten herausfinden, was die Firma mit den gelieferten Komponenten produzieren will. In einem Labor beginnt er plötzlich zu bluten; als die Blutungen stärker werden, flüchtet er aus dem Gebäude und fährt mit dem Auto in das Büro seiner Auftraggeber nach Honolulu. Stark geschwächt, versucht er, ihnen von seinem Besuch zu berichten, allerdings beginnen auch diese plötzlich zu bluten. Die Polizei entdeckt später die Leichen, hat aber keine Erklärung für deren Tod. Ein paar Tage später besucht der Technische Leiter von Nanigen, Eric Jansen, seinen Bruder Peter, der in Cambridge studiert. Er wird vom Chef des Unternehmens, Vin Drake, und dessen Assistentin Alyson Bender begleitet. Drake macht Peter Jansen und fünf anderen Studenten das Angebot, für Nanigen zu arbeiten, da sie in den Bereichen Mikrobiologie, Entomologie, Ethnobotanik und Phytopathologie forschen. Auch der Doktorand Danny Minot nimmt den Vorschlag von Drake an, in ein paar Tagen mit Forschungsproben nach Hawaii zu kommen. Einen Tag vor seiner Abreise bekommt Peter von Eric eine SMS mit der Nachricht \"KOMM NICHT\". Später erhält er einen Anruf von Alyson Bender, die ihm mitteilt, dass Eric seit einer Bootstour vermisst wird. Als Peter auf Hawaii eintrifft, zeigt ihm die Polizei ein Video, das Touristen zufällig von Erik gemacht haben. Es zeigt, wie Erik bei starkem Seegang versucht, den Motor seiner Jacht zu starten und wenig später ohne Schwimmweste ins Meer springt. Peter entdeckt auf dem Video, dass Alyson Bender sich an der Steilküste befunden und mit einem Mobiltelefon hantiert hat. Über einen befreundeten Kommilitonen erfährt Peter, dass Alyson Erik kurz vor dessen Sprung ins Wasser angerufen hat. Er vermutet, dass Nanigen Erics Boot sabotiert hat. Am nächsten Tag wird die Gruppe von Drake und Bender in ein firmeneigenes Arboretum gefahren. Dort erklärt Drake, dass Nanigen an der Erforschung von neuartigen pharmazeutischen Produkten arbeitet und dass in dem hiesigen Ökosystem nach pflanzlichen und tierischen Wirkstoffen gesucht werden soll. Zurück im Hauptquartier, erfahren die Besucher, dass Nanigen mit Hilfe des \"Tensorgenerators\" – einem sehr starken Magnetfeld – in der Lage ist, Objekte und Lebewesen um den Faktor 10 zu verkleinern. Als Peter mit Drake und Bender alleine ist, konfrontiert er diese mit dem Vorwurf, am Verschwinden seines Bruders beteiligt zu sein. Drake gibt zu, das Boot von Erik manipuliert zu haben, da dieser moralische Bedenken gegen die Arbeit von Nanigen hatte. Drake schlägt Peter nieder und entdeckt an ihm ein Lavaliermikrofon. Da er vermutet, dass die anderen Studenten sein Geständnis gehört haben, veranlasst er eine Evakuierung des Gebäudes, schickt die Studenten aber in den Raum mit dem Tensorgenerator. Er bringt den verletzten Peter zu seinen Kommilitonen und startet vom Kontrollraum aus den Generator. Dabei wird auch der zufällig anwesende Nanigen-Mitarbeiter Jarel Kinsky auf eine Größe von 1,2 cm verkleinert. Drake wirft Peter in ein Terrarium, in dem sich eine Giftnatter befindet; infolge eines Pheromons, das die Studentin Linn über ihn schüttet, wird er von der Schlange aber nicht angegriffen. Da Drake zwischenzeitlich das Laboratorium verlassen muss, versteckt Bender die Gruppe in einer Papiertüte und fährt mit ihrem Auto weg. Drake folgt ihr zum Nanigen-Arboretum; dort stellen die beiden fest, dass es den Studenten gelungen ist, ein Loch in die Tüte zu schneiden. Sie beschließen, an der Steilküste einen Autounfall zu inszenieren, um den Tod der Studenten vorzutäuschen. Dabei erschlägt Drake Bender und stößt sie zusammen mit ihrem Auto in eine Schlucht. Durch Kinsky erfahren die Studenten Weiteres über die Microwelt: So gab es mehrere Tote bei Außeneinsätzen von Micromenschen. Die Teams verfügten zwar über spezielle Waffen, Schutzbunker mit Vorratslagern und Microflugzeuge, trotzdem wurden diese von Insekten angegriffen oder sie erkrankten an der sogenannten Tensor-Krankheit. Dabei versagt nach einigen Tagen die Blutgerinnung und die Micromenschen sterben an inneren Blutungen. Als sich Kinsky einem Versorgungslager nähert, wird er von Großkopfameisen angegriffen und getötet. Im Bunker finden die Studenten Nahrungsmittel und verschiedene Ausrüstungsgegenstände, aus denen sie sich ein Blasrohr bauen. Drake schickt den Sicherheitschef von Nanigen los, um die Bunker zu entfernen. Zwar gelingt der Gruppe die Flucht aus dem Bunker, bei einem Unwetter ertrinkt aber Jenny Linn. Mit Hilfe eines Lagerfeuers aus Kukuinussöl gelingt es Rick Hutter, das Pfeilgift Curare herzustellen. Da Drake sich nicht sicher ist, ob die Studenten tot sind, schickt er zwei verkleinerte Söldner los, die mit einem Laufroboter ausgerüstet sind, um eventuelle Überlebende zu töten. Die Söldner erschießen Peter Jansen und den Botaniker Amar Singh mit einem Druckluftgewehr. Rick Hutter kann einen der Söldner mit einem Giftpfeil töten, der andere wird von einer Riesenkrabbenspinne getötet. Mit Hilfe des Laufroboters versucht die Gruppe, das Gelände zu verlassen, dabei wird die deutsche Käferforscherin Erika Moll von Mainas angegriffen und getötet. Zwischenzeitlich entdeckt die Polizei Microroboter an der Leiche von Rodriguez. Als die Leiche von Bender gefunden wird, verstärkt sich der Verdacht des ermittelnden Beamten gegen Nanigen. Die letzten Überlebenden Karen King, Rick Hutter und Danny Minot treffen auf den ehemaligen Nanigen-Mitarbeiter Ben Rourke. Dieser hat einst an der Entwicklung des Tensorgenerators mitgearbeitet und hat bei seinen Expeditionen in die Microwelt eine eigene Station gebaut, in der er jetzt als Micromensch lebt. Von ihm erfahren die Studenten, dass der Generator auch von Micromenschen bedient werden kann und dass die Tensor-Krankheit durch den Aufenthalt in einem Neodym-Magneten gestoppt wird. Da Rourke auch drei Microflugzeuge besitzt, beschließen die Studenten, am nächsten Tag ins Hauptquartier zu fliegen, um durch eine Vergrößerung dem Tod durch die Tensor-Krankheit zu entgehen. Minot bricht heimlich schon in der Nacht auf, wird von einer Fledermaus angegriffen und stürzt ab. Als Hutter und King am nächsten Tag losfliegen, entdecken sie Peters Bruder Eric. Dieser wurde auf seinem Boot von Microrobotern angegriffen, hat sich durch den Sprung ins Meer gerettet und seinen Tod vorgetäuscht. Eric nimmt die beiden Micromenschen in seinem Auto mit zum Nanigen-Firmensitz. Dort wird Eric von Drake überwältigt und von Microrobotern angegriffen. King und Hutter gelangen in den Tensorgenerator und können sich in ihre ursprüngliche Größe zurückverwandeln. Dabei wird auch ein Microroboter vergrößert, der Drake angreift und tötet. Die Polizei hat zwischenzeitlich das Nanigen-Hauptquartier umstellt und kann Jansen, King und Hutter befreien. Da die Feuerwehr eine Dekontaminationseinheit bereitgestellt hat, können die Microroboter aus ihren Körpern entfernt werden. Der vergrößerte Roboter löst im Generator einen Brand aus, der auf das Gebäude übergreift. Durch einen Notausgang gelingt es dem Nanigen-Mitarbeiter Dr. Edward Catel, dem Feuer zu entkommen. Er hat die Baupläne des Tensorgenerators auf Festplatte kopiert, damit er diese an das Konsortium verkaufen kann, das den Einsatz des Detektivs Rodriguez beauftragt hat. Später erfährt Eric Jansen im Krankenhaus, dass es keine Ermittlungen gegen ihn geben wird und dass das gesamte Firmengebäude zerstört wurde. Karen King und Rick Hutter überlegen derweil, ob es eine Möglichkeit gibt, in die Microwelt zurückzukehren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Micro (engl. \"Micro\") ist ein 2011 veröffentlichter Thriller des amerikanischen Schriftstellers Michael Crichton (1942–2008). Nach dessen Tod wurde der Roman von Richard Preston vollendet.", "tgt_summary": null, "id": 2392309} {"src_title": "Fellsilent", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Die Familie Brandis kann bereits im 12. Jahrhundert nachgewiesen werden. 1641 wurde sie in den Rang von Grafen erhoben. Latas Vater Leopold Graf Brandis (1854–1928), kaiserlicher Kammerherr und Oberstleutnant der Husaren, war der Sohn des Grafen von Tirol Heinrich Brandis und Barbara Kinsky. Im November 1887 heiratete er Johanna von Schäffer (1871–1927). Er gründete eine eigene Pferdezucht. 1897 zog die Familie in ein Schloss in Řitka in der Nähe von Prag. Das Schloss gehörte zu Johanna Schaffers Mitgift. Lata und Christine lernten im Alter von acht Jahren einen Buggy zu fahren. Lata bewunderte ihren berühmten Großonkel Octavian Kinsky. Im Jahr 1916 absolvierte sie ihr erstes Rennen, das mit einem bösen Sturz endete. Pferderennen waren zu dieser Zeit eine männliche Domäne, so dass die Teilnahme der Komtesse Brandisová nicht überall Zustimmung fand.", "section_level": 1}, {"title": "Die Zusammenarbeit mit Kinský.", "content": "1926 wurde Brandis von ihrem Cousin Zdenko Radslav Kinsky (1896–1975), einem Neffen von Octavian, auf die Burg Orlik eingeladen, wo er für Jagden und Hindernisrennen Kinsky-Pferde züchtete. 1927 ritt sie zum ersten Mal das große Steeplechase von Pardubice mit der Stute Nevěsta und erreichte den 5. Platz. Ihre Teilnahme löste Proteste aus, weil das Rennen als zu schwer für eine Frau angesehen wurde, außerdem sei es gegen die Ehre der teilnehmenden Offiziere gewesen, sich mit einer Frau zu messen. Es war den Offizieren peinlich, von einer Frau geschlagen zu werden. Nach dem Tod ihrer Mutter widmete sich Lata Brandis in den Jahren 1927 und 1928 ihrer Familie. 1930 erreichte sie mit dem Hengst Norbert den vierten Platz in Pardubice und ein Jahr später wurde das Paar Dritte.", "section_level": 1}, {"title": "Lata und Norma.", "content": "1933 nahm Brandis erstmals mit der sechsjährigen Stute Norma in Pardubice teil und erreichte den dritten Platz. Ein Jahr später wurde das Paar Zweite, drei Längen hinter der siegreichen deutschen Stute Wahne. 1935 wurden Lata und Norma Fünfte. Da mehrere Jahre hintereinander deutsche Reiter gewonnen hatten, war der Wunsch nach einem tschechischen Siegerpaar sehr groß. Daher startete Norma 1936 mit einem männlichen Reiter, D. Pogliagu, mit dem sie den fünften Platz erreichte. Wiederum siegte der Deutsche Oscar Lengnikem. Kinsky wollte die Stute in die Zucht nehmen, Brandis überzeugte ihn jedoch davon, sie noch ein weiteres Jahr zu trainieren.", "section_level": 1}, {"title": "Das Steeplechase von 1937.", "content": "Das 56. große Steeplechase Pardubice fand am 14. Oktober 1937 statt. Zwischen der Tschechoslowakei und Deutschland gab es starke Spannungen. Daher war es von nationalem Interesse, die deutsche Siegesserie zu beenden. Der Favorit war der deutsche Vorjahressieger Oscar Lengnikem, der jedoch am Taxis-Graben stürzte und sich das Schlüsselbein brach. Der feuchte und rutschige Boden erwies sich als Vorteil für die leichte Stute Norma, die vorsichtig taktierende Lata Brandis gewann in den Kinski-Farben weiß-rot mit sieben Längen Vorsprung. Zur großen Freude des Publikums siegte somit ein tschechisches Paar und Lata Brandis erhielt den Spitznamen „Unsere Liebe Frau“. Lata Brandis gewann als erste Frau das Steeplechase von Pardubice. In den nächsten neun Jahren wurde das Steeplechase aufgrund des Zweiten Weltkriegs nicht ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Im Zweiten Weltkrieg lebte sie mit ihren Schwestern Christine, Jane, Margaret und Gabriela auf dem Schloss in Řitka. Sie wurde Krankenschwester und lehnte es ab, Deutsch zu sprechen. Den Gütern wurde eine Zwangsverwaltung auferlegt. Lata trainierte weiterhin für Hindernisrennen. Gemeinsam mit ihrer Schwester Christine pflegte sie verwundete Rotarmisten. 1945 brannten die Stallungen und ihr ehemaliger Trainer Karel Šmejda wurde erschossen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Zweiten Weltkrieg fand am 20. Oktober 1946 das erste Mal wieder das Steeplechase von Pardubice statt. Lata von Brandis ritt den Hengst Nurmi und brach sich bei einem Sturz das Schlüsselbein. Im Jahr darauf stürzte sie schwer mit Othello und brach sich zwei Rippen. 1948 startete sie nicht, weil das Trainingsgelände von Kinski verstaatlicht wurde. 1949 trat sie mit der Stute Nina ein letztes Mal beim Steeplechase von Pardubice an. Sie stürzte schwer beim Schlangengraben und erlitt einen Schädelbruch, eine komplizierte Fraktur des linken Beines, mehrere gebrochene Rippen, einen Schlüsselbeinbruch und Verletzungen an der Wirbelsäule. Sie lag eine Woche im Koma. Der Unfall bedeutete das Ende ihrer reiterlichen Karriere und sie musste zeitlebens mit einem Stock gehen. Lata starb 1981, im Alter von 85 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse vom Steeplechase von Pardubice.", "content": "1927 (\"Nevěsta\") – 5 1930 (\"Norbert\") – 4 1931 (\"Norbert\") – 3 1933 (\"Norma\") – 3 1934 (\"Norma\") – 5 1937 (\"Norma\") – 1 1946 (\"Nurmi\") – nicht beendet 1947 (\"Othello\") – nicht beendet 1949 (\"Nina\") – nicht beendet", "section_level": 1}], "src_summary": "Maria Immaculata Gräfin Brandis (auf Tschechisch Brandisová, genannt Lata, * 26. Juni 1895 in Schloss Schäfferów, Österreich-Ungarn; † 12. Mai 1981 auf Schloss Reiteregg, Österreich) war eine tschechische Rennreiterin. Sie ist die einzige Frau, die bisher das Steeplechase von Pardubice gewann. Sie stammte aus einer adligen Familie und hatte insgesamt acht Geschwister, darunter ihre Zwillingsschwester Christine.", "tgt_summary": null, "id": 249492} {"src_title": "Grünbindenspecht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rissberger war 44 Jahre Berater für Politik und Wirtschaft mit dem Schwerpunkt: Erfolg und Effizienz im IT-Zeitalter, insbesondere IT-Einsatz im Management und im Bildungswesen. Er war 1987 der erste deutsche Forscher, der einen BKL-Modellversuch zum E-Learning unter Einbezug einer Grundschule verantwortete. Rissberger war von 1985 bis 1993 verantwortlich für Informationstechnische Grundbildung und E-Learning im Bildungswesen im rheinland-pfälzischen Kultusministerium, von 1993 bis 2005 Geschäftsführer der DVZ Datenverarbeitungszentrums Mecklenburg-Vorpommern GmbH und war danach bis 2018 Inhaber des Unternehmens \"Rissberger Strategie Consulting\" in Hamburg und Schwerin. Rissberger ist in zweiter Ehe verheiratet. Er hat aus erster Ehe zwei Kinder. Er studierte nach einer Fernsehtechniker-Handwerkslehre Elektrotechnik, Informatik und Berufspädagogik – mit den Schwerpunkten Pädagogische Psychologie und Politikwissenschaften – in Frankfurt und Darmstadt. Er ist Diplomingenieur und verfügt über das erste und zweite Staatsexamen als Berufspädagoge. Sein Studium finanzierte der Sohn eines Schlossers unter anderem als Nacht-Fracht-Arbeiter am Frankfurter Flughafen und durch den Aufbau der Informatik-Kurs-Systeme an den Volkshochschulen Frankfurt-Höchst und seiner Heimatstadt Worms. Das Konzept dieser Informatik-Kurse war Grundlage für die Empfehlungen der Gesellschaft für Informatik und des Deutschen Volkshochschul-Verbandes für die Erwachsenenbildung. Von 1970 bis 1991 übte er eine Lehr- und Leitungstätigkeit im Schul- und Hochschulbereich sowie in der Weiterbildung von Führungskräften der Wirtschaft aus; Schwerpunkt war Angewandte Informatik; u. a.: von 1979 bis 1991 als Hochschullehrer in den Fachbereichen Informatik, Handel, Außenhandel, Steuerwesen und Touristik an der Fachhochschule des Landes Rheinland-Pfalz, Standort Worms. Zehn Jahre war er Dozent im \"BASF-Führungskolleg\" am Universitätsseminar der Wirtschaft, Wasserschloss Gracht in Liblar bei Köln. Seit 1974 war Rissberger Berater für Politik und Wirtschaft mit dem Schwerpunkt Erfolg und Effizienz im IT-Zeitalter, unter anderem als Sachverständiger der Enquete-Kommission \"Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft\" des Deutschen Bundestages, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Konrad-Adenauer-Stiftung, Ideengeber und Vorsitzender des Multimediabeirats Mecklenburg-Vorpommern, Initiator und Leiter zahlreicher Forschungsprojekte im Bereich E-Learning, Initiator und Autor von TV- und Videoproduktionen, Initiator und Autor erstmaliger Lehrbücher und zahlreicher Veröffentlichungen. Von 1985 bis 1993 war Rissberger unter anderem Leiter des Bereichs Neue \"Informations- und Kommunikationstechniken\" im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung Rheinland-Pfalz, Mainz, verantwortlich für die Einführung der \"ITG Informationstechnischen Grundbildung\" an allen allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufen des Landes und Herausgeber des ersten deutschen ITG-Schulbuchs im Klett-Verlag. Rissberger war Ideengeber und Leiter mehrerer erstmaliger deutscher und europäischer BLK-Modellversuche im Bereich E-Learning. Er ist Ideengeber neuer Schulformen (u. a. Höhere Berufsfachschule Informatik) und für neue Ausbildungsberufe. 1994 war er Initiator des Berliner Memorandums \"Aktiver Lernen: Multimedia für eine bessere Bildung\" 1999 war er Ideengeber und Gründungsvorstand der Initiative D21 mit Bundeskanzler Gerhard Schröder als Vorsitzendem des Beirats. Von 2001 bis 2005 war Rissberger Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der \"DVZ Consulting GmbH\", Schwerin. 2001 hatte Rissberger ein konzertiertes nationales Projekt \"E-Learning im deutschen Bildungswesen\" gefordert und mit dem Konzept für eine erste virtuelle Universität Deutschlands \"VirtuS – Virtuelle Universität Schwerin\" konkretisiert. Das Projekt kam allerdings bisher (Stand 2016) nicht zustande. 2007 war er Initiator und Mitherausgeber des Berliner Memorandums \"VirtusD Virtuelle Universität Deutschland – E-Learning für eine bessere Bildung an den Hochschulen\". Von 2006 bis 2015 war Rissberger Inhaber der \"Rissberger Strategie Consulting\", Hamburg und Schwerin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alfons Rissberger (* 25. Mai 1948 in Worms) ist ein deutscher Unternehmer, Unternehmensberater und Autor sowie Ideengeber und Gründungsvorstand der Initiative D21, der größten Initiative zwischen Politik und Wirtschaft für die digitale Zukunft Deutschlands.", "tgt_summary": null, "id": 1402956} {"src_title": "Arctic Air", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Basilika ist der dritte Sakralbau nach der Krypta und der „Oberen Basilika“, die auf der Stätte nahe der Marienerscheinung errichtet wurde. Das Kirchengebäude wurde vom Architekten Leopold Hardy geplant. Seine Grundsteinlegung erfolgte 1883, die Fertigstellung 1889. Die Konsekration der Kirche fand 1901 statt. Papst Leo XIII. würdigte im Apostolischen Schreiben mit dem Titel \"Parta humano generi\" vom 8. September 1901 besonders die Einweihung der Rosenkranz-Basilika.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Das Hauptschiff ist rund, offen und von einer Kuppel gekrönt, die insgesamt 16 Glasfenster hat. Die vergoldete Krone mit Kreuz ist ein Geschenk des gerade unabhängig gewordenen Irland aus dem Jahr 1924. Die 15 Abschnitte zwischen den Rundfenstern stehen für die 15 Zehnergruppen eines traditionellen Rosenkranzes. Das Hauptschiff ist von 15 kleineren Kapellen umgeben, und jede Kapelle symbolisiert jeweils ein Mysterium des Rosenkranzgebetes: Links der Hauptachse befinden sich die Freudenreichen Geheimnisse, rechts die Glorreichen Geheimnisse und zentral die Schmerzhaften Geheimnisse. Jede Kapelle zeigt ein großes Mosaik mit dem Inhalt oder Thema des jeweiligen Geheimnisses und eine lateinische Inschrift. Die meisten Mosaike entstanden um 1900. Jede Seitenkapelle birgt einen Altar mit sechs Kerzen. Ein zentrales Mosaik zeigt die Darstellung der Gottesmutter Maria mit ausgestreckten Armen, Engelsköpfen und der Überschrift \"„Par Marie à Jésus“\" (dt. „durch Maria zu Jesus“). Die Abbildung ist Bernadette Soubirous Beschreibung der Marienerscheinung von Lourdes nachempfunden. Den halbrunden Eingangsbereich der Rosenkranz-Basilika dominiert eine Darstellung Mariä, die dem heiligen Dominikus einen Rosenkranz aushändigt. Eine Inschrift erinnert an den französischen Militärbefehlshaber und Staatschef Philippe Pétain, der Lourdes 1941 besuchte. Die Außenfassade des Sakralbaus wurde 2007 verändert, indem das Mosaik „Luminous Mysteries“ zu den 15 Mosaiken aus 2002 hinzugefügt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel wurde 1897 von dem Orgelbauer Aristide Cavaillé-Coll erbaut. Das Instrument hat 42 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektrisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rosenkranz-Basilika ist eine Kirche und Basilika minor im südwestfranzösischen Marienwallfahrtsort Lourdes. In ihr wird vor allem das Beten des Rosenkranzes zelebriert. Der Sakralbau liegt wenig östlich der Mariä-Empfängnis-Basilika („Obere Basilika“) und ist Teil des Kirchenkomplexes. Das Kirchengebäude, im neobyzantinischen Stil errichtet, fasst bis zu 1500 Personen und ist das drittälteste sakrale Bauwerk im Wallfahrtsareal.", "tgt_summary": null, "id": 1837216} {"src_title": "Projekt Babylon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Errichtung und frühe Geschichte.", "content": "König David I. ließ Cambuskenneth Abbey um das Jahr 1140 im Rahmen seiner Bestrebungen um die Erneuerung und Reformierung der schottischen Kirche errichten. Die Abtei war der Jungfrau Maria gewidmet und daher ursprünglich als \"Abbey of St Mary of Stirling\" bekannt. Gelegentlich erfolgte auch die verkürzte Nennung als \"Stirling Abbey\". Die Hauptstraße, die von der königlichen Residenz in Stirling Castle den Burgberg in Richtung Abtei führt, heißt noch heute St. Mary's. Cambuskenneth zählte zu den bedeutendsten Abteien in Schottland, zum Teil aufgrund ihrer Nähe zur königlichen Stadt Stirling, einem führenden städtischen Zentrum des Landes, das strategisch den Zugang zum Norden Schottlands darstellte, und zu mancher Zeit Hauptstadt. Ihren Status als königliche Abtei in der Nähe einer großen nationalen Festung kann mit dem der Holyrood Abbey \"vis à vis\" Edinburgh verglichen werden. Das Königshaus, einschließlich des englischen Königs Eduard und des späteren schottischen Königs Robert the Bruce, suchten die Abtei oft auf und hielten Andachten. Der schottische Nationalheld William Wallace verbrachte um 1290 einen Teil seiner Jugend bei einem Onkel, der Kleriker in der Abtei war. Robert I. hielt hier 1314, kurz nach der Schlacht von Bannockburn, sowie 1326 sein Parlament ab; letzteres um einerseits die Nachfolge seines Sohnes David zu bestätigen und letztlich auch den Übergang der Königswürde an die Familie Stuart im Falle des erbenlosen Todes zu regeln, der 1371 mit der Krönung von Robert Stuart erfolgen sollte. 1383 wurde Cambuskenneth von der Armee des englischen Königs Richard II. niedergebrannt und danach wieder instand gesetzt. Inwieweit sich diese Baumaßnahmen im endgültigen Erscheinungsbild widerspiegelten, lässt sich aus dem heute zugänglichen Grundriss nicht mehr ersehen. 1486 starb Margarethe von Dänemark nahe Stirling Castle und wurde in der Abtei beigesetzt. Als ihr Ehemann Jakob III. am 11. Juni 1488 in der, knapp 5 km südlich der Abtei, im Kampf gegen aufständische Adlige fiel, wurde auch sein Leichnam zum Begräbnis in das Kloster gebracht. 1865 wurde das Grab durch Col. Sir James Alexander geöffnet, der zwei Skelette vorfand, die jedoch weitestgehend zerfielen. Der heute sichtbare klassizistische Sarkophag mit Wappen und lateinischer Inschrift stammt aus den 1860er Jahren. Er wurde von Königin Victoria gestiftet und im Bereich des Grabes vor dem früheren Hochaltar aufgestellt. Jakobs Sohn, Jakob IV., bereitete ebenfalls seine Bestattung in Cambuskenneth Abbey vor, wurde jedoch 1513 nach seinem Tod in der Schlacht von Flodden Field wahrscheinlich im Kloster von in Surrey beigesetzt, wo sein Leichnam in den Wirren der Reformation verloren ging.", "section_level": 2}, {"title": "Niedergang.", "content": "Die Abtei verlor während der Schottischen Reformation ihre Bedeutung. 1559 lebten dort nur noch einige wenige Mönche. Die Abtei war geschlossen und die meisten der Gebäude niedergebrannt und geplündert. Die frühere Abtei lag danach unter der Jurisdiktion des Militärgouverneurs von Stirling Castle, der den Großteil des Mauerwerks von Kirche und Nebengebäuden entfernte, um sie für Baumaßnahmen in der Burg zu nutzen. Dieser Verwalter,, Vormund von Jakob V. sowie Maria Stuart, soll zudem große Teile der Ruine zur Errichtung seines prächtigen Stadtpalastes in Stirling, \"\", verwendet haben. Von der einst wohlhabenden Abtei sind heute nur zumeist nur noch kniehohe Ruinen erhalten. Einzig der aus dem späten 13. Jahrhundert stammende freistehende Glockenturm im Südwesten der früheren Kirche mit erhaltenen figuralen Darstellungen Brüstungsbereich ist vollständig intakt. Er zeigt sich heute im Zustand nach einer Renovierung im Jahr 1865. Die Abtei wurde 1908 von der britischen Krone erworben und wird von \"\" verwaltet. Das Klostergelände ist eingezäunt und Besuchern im Sommer frei zugänglich. Das Erdgeschoss des Glockenturms kann besichtigt werden. Die Treppen zu den oberen Geschossen sind verschlossen, werden aber gelegentlich geöffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Abteikirche und Klostergebäude.", "content": "Bei der Abteikirche des frühen 13. Jahrhunderts hat es sich um eine langschmale Basilika mit einem eingestellten Rechteckchor, kurzen Querhausarmen, einem quadratischen Vierungsturm sowie einem eckigen Chorabschluss gehandelt. Der Chorbereich war vom Kirchenschiff sowie den Querhausarmen durch solide Wände abgeteilt. Der Grundriss erinnert an Bauten des Zisterzienserordens. Das Langhaus besaß nur ein nördliches Seitenschiff, das eventuell einen Anbau des späteren 13. oder frühen 14. Jahrhunderts darstellt, und erscheint dadurch asymmetrisch. Östlich schlossen sich ein Kreuzgang sowie die Wohn- und Wirtschaftsbauten der Mönche, darunter ein Refektorium sowie das Kapitelhaus an. Östlich, direkt neben einem modernen Gehöft in der Flussschleife des Forth, befinden sich noch heute größere Mauerreste von zwei Wohn- und Wirtschaftsgebäuden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cambuskenneth Abbey (auch \"Abbey of St Mary of Stirling\", \"Stirling Abbey\") ist die Ruine eines spätmittelalterlichen Klosters des Arrouaise- bzw. späteren Augustinerordens nahe Stirling in Schottland. Sie befindet sich in einer Mäanderschleife gegenüber der Stadt. Die Bausubstanz ist heute außer einem freistehenden Glockenturm, den Resten eines Portals, sowie Resten eines Wohn- oder Wirtschaftsgebäudes am Flussufer weitgehend auf die Grundmauern reduziert. Das benachbarte moderne Dorf \"Cambuskenneth\" wurde nach dem ehemaligen Kloster benannt.", "tgt_summary": null, "id": 2048256} {"src_title": "Ressourceneffizienz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "David Tyler war der Sohn des früheren US-Präsidenten John Tyler und seiner Ehefrau Julia. Er besuchte eine private Schule im Charles City County und studierte danach am \"Washington College\", der späteren Washington and Lee University in Lexington. Während des Bürgerkrieges diente Tyler zwischen 1863 und 1865 im Heer der Konföderation. Nach dem Krieg ging er für zwei Jahre nach Europa, wo er in Karlsruhe im damaligen Großherzogtum Baden an der Polytechnischen Schule studierte. Nach einem anschließenden Jurastudium am \"Washington College\" und seiner 1870 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in Richmond in diesem Beruf zu arbeiten. Zwischen 1884 und 1887 leitete er die staatliche Nervenheilanstalt in Williamsburg. Gleichzeitig schlug er als Mitglied der Demokratischen Partei eine politische Laufbahn ein. In den Jahren 1891 und 1892 gehörte er dem Senat von Virginia an. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1892 wurde Tyler im zweiten Wahlbezirk von Virginia in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1893 die Nachfolge von John W. Lawson antrat. Nach einer Wiederwahl konnte er bis zum 3. März 1897 zwei Legislaturperioden im Kongress absolvieren. Im Jahr 1896 wurde er von seiner Partei nicht mehr zur Wiederwahl nominiert. Nach dem Ende seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus praktizierte David Tyler wieder als Anwalt. Zwischen 1900 und 1904 saß er nochmals im Senats von Virginia. Von 1904 bis zu seinem Tod war er Richter im 14. Gerichtsbezirk seines Staates. Er starb am 5. September 1927 auf seinem Anwesen \"Sherwood Forest\"; mit seiner Frau Mary Jones hatte er vier Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "David Gardiner Tyler (* 12. Juli 1846 in East Hampton, New York; † 5. September 1927 im Charles City County, Virginia) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1893 und 1897 vertrat er den Bundesstaat Virginia im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 865566} {"src_title": "Auktionskatalog", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Aufgrund von Geldnöten und um ihren Freund bei dem Aufbau eines Geschäftes zu helfen, beschließt das junge Mädchen Mimma, in einem Bordell anschaffen zu gehen. Ihr Ausflug ins horizontale Gewerbe ist eigentlich nur für zwei Wochen geplant, jedoch gefällt ihr die Arbeit in Madame Colettes venezianischem Bordell. Nachdem sie feststellen muss, dass ihr Freund sie in der Zwischenzeit hintergangen hat, beschließt Mimma, dort weiter zu arbeiten. Sie nimmt den Namen Paprika an und entwickelt sich zur besten Kraft in Madame Colettes Bordell. Die Sehnsucht nach der großen Liebe führt sie in zahlreiche italienische Etablissements. In Rom lernt sie einen reichen, greisen Grafen kennen und heiratet ihn. Doch bereits in der Hochzeitsnacht stirbt der alte Graf. Als nun wohlhabende Witwe jagt sie weiter der großen Liebe hinterher und findet sie schließlich bei einem Seemann.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Für den \"Fischer Film Almanach\" war es „der gleiche Film wie immer“ bei Brass, in dem sich „Nuditäten und Kopulationen“ häuften. Das \"Lexikon des internationalen Films\" zeigte sich von Brass' Männerfantasien nicht begeistert und sah ein „sexistisches Bordell-Märchen, das ganz in seiner voyeuristischen und frauenfeindlichen Haltung aufgeht.“ Die italienischen Kritiken waren verhalten positiver. Fabio Ferzetti sah im \"Il Messaggero\" „trotz der großen Aufmerksamkeit, die der Film im Vorfeld erzeugte, das Repertoire erschöpft“. Maurizio Porro war vom „schnellen, lebendigen, sehr filmischen“ Film begeistert. Gian Luigi Rondi von \"Il Tempo\" bemerkte, Brass könne „in einem freien Land natürlich in jede Straße, die er wolle, einzeln einbiegen, die in Erwartung neuer Wege schreibenden Kritiker wären dann jedoch verständlicherweise schweigsam.“", "section_level": 1}, {"title": "Bemerkungen.", "content": "Der Film spielte 1991 an den italienischen Kinokassen etwas über 7 Milliarden Lire ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paprika – Ein Leben für die Liebe ist ein italienischer Erotikfilm von Regisseur Tinto Brass aus dem Jahr 1991. Der Film ist eine moderne Interpretation des Romans \"Fanny Hill\" des Schriftstellers John Cleland. Die deutschsprachige Erstaufführung erfolgte am 14. November 1991.", "tgt_summary": null, "id": 1146740} {"src_title": "Boulengeromyrus knoepffleri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 1. Dezember 1972 wurde unter Generalleutnant Horst Stechbarth das Kommando Landstreitkräfte als selbständiger Führungsstab und oberstes Führungskommando der Landstreitkräfte der NVA formiert. Dienstsitz war fortan die Kaserne in Wildpark Potsdam. Mit der Außerdienststellung der NVA im Jahre 1990 wurde das Kommando Landstreitkräfte aufgelöst. Rechtsnachfolger wurde das Bundeswehrkommando Ost unter Generalleutnant Jörg Schönbohm. In der Kaserne ist heute das Einsatzführungskommando der Bundeswehr stationiert.", "section_level": 1}, {"title": "Führung und Organisation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Führung.", "content": "Das Kdo. LaSK führte die unterstellten Führungskommandos, Verbände, Truppenteile und Einheiten der NVA-Landstreitkräfte lageabhängig und einsatzbedingt von Geltow oder Feldführungstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Kommandierende Generale auch Chefs Kdo. LaSK.", "content": "Anmerkung: Der kommandierende General führte seine Stellvertreter unmittelbar und direkt. Zudem verfügte er über einen \"Militärrat des Kommandos LaSK\", ein beratendes Gremium aller seiner Stellvertreter.", "section_level": 2}, {"title": "Organisation.", "content": "Das Kdo. LaSK bestand aus nachstehenden Org-Einheiten: Stellvertreter des Ministers und Chef LaSK Stellvertreter des Chefs LaSK und Chef der Politischen Verwaltung mit Stellvertreter des Chefs LaSK und Chef Ausbildung Stellvertreter des Chefs LaSK und Chef des Stabes mit Chef Mot.-Schützen (OF-6) Chef Panzer (OF-6) Chef Allgemein-Militärische Ausbildung und Schulen (AMAS) Chef Armeefliegerkräfte (OF-5) Chef Luftlandetruppen (OF-5) Chef Funktechnische Truppe (FuTT) Chef Truppenluftabwehr (TLA) Stellvertreter des Chefs LaSK und Chef Rückwärtige Dienste (RD) mit Stellvertreter des Chefs LaSK und Chef Technik und Bewaffnung (wurde am 15. Juli 1983 geschaffen) mit Militärstaatsanwalt (OF-5) Verwaltung 2000 (OF-5): hier die Abteilung für die Teilstreitkraft LaSK", "section_level": 2}, {"title": "Unterstellte Verbände, Truppenteile und Einheiten.", "content": "Dem Kdo. LaSK unterstanden:", "section_level": 1}, {"title": "Kriegsfall.", "content": "Im Kriegsfall war die Umunterstellung der Mehrzahl der Verbände, Truppenteile und Einrichtungen in die 3. Armee und 5. Armee und damit in die 1. Front (unter sowjetisches Oberkommando) vorgesehen. Zudem wären ausgewählte Offiziere des Führungsstabes in das \"Vereinte Oberkommando des Warschauer Pakts\" gewechselt. Führungspersonal wurde ebenfalls für die im Mobilisierungsfall aufzustellenden Verbände vorgehalten bzw. für den \"Hauptgefechtsstand\" (Entenfängerberg/Geltow) und den \"Ausweichgefechtsstand\" (Blankenfelde/Mahlow) – für die sogenannte \"Besondere Berliner Gruppierung\" – vorgesehen. Dort waren u. a. der Einsatz \"Stv. Chef LaSK und Chef des Stabes\" nebst Stellvertretern festgelegt. Der Hauptauftrag dieser Gruppierung war der Einsatz gegen Berlin (West), die Zerschlagung der dort stationierten westalliierten Streitkräfte und die anschließende Besetzung der Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Auflösung des Kdo. LaSK.", "content": "Mit der Außerdienststellung der NVA im Jahre 1990 wurde das Kommando LaSK aufgelöst. Rechtsnachfolger wurde das Bundeswehrkommando Ost.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kommando Landstreitkräfte (Kdo. LaSK) war Führungsstab und zugleich das Führungskommando der NVA-Landstreitkräfte, einer Teilstreitkraft der NVA der DDR. Das Kommando der Landstreitkräfte übte nur im Frieden das Kommando über die Landstreitkräfte aus, da diese im Kriegsfall dem Oberkommando der vereinten Streitkräfte des Warschauer Vertrags unterstellt worden wären.", "tgt_summary": null, "id": 373738} {"src_title": "Echoverleihung 2013", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wertungsmodus.", "content": "Für die Rangliste der Wettkampfteilnehmer werden die Zeiten der einzelnen Läufe jeweils auf den Durchschnitt für einen 500-Meter-Abschnitt in Sekunden umgerechnet und mit den entsprechenden Werten der anderen drei Läufe des Vierkampfs zu einer Punktzahl addiert (Abgerundet auf die dritte Kommastelle). Der Läufer mit der kleinsten erreichten Punktzahl wird zum Sieger und gegebenenfalls zum Rekordhalter erklärt. Die jeweils nächstfolgend platzierten Läufer ergeben sich aus den jeweils nächsthöheren Punktzahlwerten. Das Endklassement ergibt sich somit ausschließlich aus den auf 500-Meter-Distanzen umgerechneten Durchschnittszeiten, nicht aus der Platzierung in den Einzelläufen. Die Punktzahl des am 18. und 19. März 2006 in Calgary von Shani Davis aufgestellten Weltrekords im Großen Vierkampf belief sich auf 145,742 Punkte, die sich aus den folgenden Streckenzeiten ergaben :", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Streckenlängen waren ursprünglich nach Geschlecht und Altersgruppe unterschiedlich festgelegt. Von 1949 bis 1955 wurden bei den Frauen die Streckenkombinationen 500, 3000, 1000 und 5000 Meter gelaufen. 1955 entschied die ISU, die Strecke von 5000 Metern für Frauen-Wettkämpfe nicht mehr zuzulassen. Der damalige „Große Vierkampf“ wurde umgewandelt in die Streckenkombination 500, 1500, 1000 und 3000 Meter, den heutigen „Kleinen Vierkampf“ der Frauen. 1982 wurde nach Wiedereinführung der 5000-Meter-Strecke bei den Frauen eine neue Streckenkombination für deren „Großen Vierkampf“ eingeführt mit den Teilstrecken 500, 3000, 1500 und 5000 Meter.", "section_level": 1}, {"title": "Verkürzte Vierkämpfe.", "content": "Ausgehend von den \"Standard\" Vierkämpfen gibt es verkürzte Varianten. Grund kann sein, dass eine Strecke z. B. durch schlechtes Wetter abgesagt wurde. Verkürzter Mehrkampf sind aber auch regulär durchgeführte Wettkämpfe.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Es kann vorkommen, dass zwei Sportler nach der letzten Strecke bis auf die dritte Kommastelle die gleiche Punktzahl haben. In diesem Fall ist der Sportler vorne zu klassieren, der auf der längsten Strecke schneller war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Im Eisschnelllauf werden neben Einzelstrecken-Wettbewerben auch Kombinationen mehrerer, meist vierer Einzelstrecken gelaufen. Diese werden als Vierkämpfe bezeichnet. Beim Stand von 2010 gemäß dem Regelwerk der DESG gelten folgende reguläre Wettkampfkombinationen in der Reihenfolge der Durchführung: ", "tgt_summary": null, "id": 834570} {"src_title": "Deutsche Keramische Gesellschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Das Saisonfinale in Watkins Glen fand nur eine Woche nach dem Großen Preis von Kanada statt, in dem Alan Jones seinen Weltmeistertitel sichergestellt hatte. Jean-Pierre Jabouille fehlte aufgrund von Beinverletzungen, die er bei seinem Unfall in Montreal erlitten hatte, woraufhin das Renault-Werksteam mit nur einem Fahrzeug antrat. Anstelle von Kevin Cogan übernahm Geoff Lees den zweiten Kunden-Williams des RAM-Teams, das den Wagen hier unter der Bezeichnung \"Rainbow Jeans Racing\" meldete.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Bruno Giacomelli überraschte die Fachwelt mit der schnellsten Trainingsrunde, die für ihn die erste und einzige Pole-Position seiner Grand-Prix-Karriere bedeutete. Nelson Piquet folgte vor Carlos Reutemann und Elio de Angelis. Weltmeister Alan Jones bildete gemeinsam mit René Arnoux die dritte Startreihe. Aufgrund von Kopfschmerzen nach einem Unfall entschied sich der für die 13. Position qualifizierte Alain Prost gegen eine Teilnahme am Rennen, wodurch Ensign-Pilot Jan Lammers ins Starterfeld nachrückte.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Während Giacomelli seine Pole-Position in eine Führung umsetzte, verpassten seine Verfolger Alan Jones, Andrea de Cesaris und René Arnoux den Bremspunkt der ersten Kurve und mussten durch das Kiesbett ausweichen. Dadurch gelangte Piquet auf den zweiten Rang vor Reutemann. Bis zur 23. Runde hatte sich Jones, der durch das Missgeschick zu Beginn auf den zwölften Platz zurückgefallen war, wieder bis auf Rang fünf nach vorn gekämpft. Unter Druck von Reutemann machte Piquet in Runde 25 einen Fehler und drehte sich ins Aus. Dadurch gelangte Jones zunächst auf den vierten Rang. In Runde 28 überholte er Didier Pironi und zwei Runden später seinen Teamkollegen Reutemann. Als der nach wie vor in Führung liegende Giacomelli in der 32. Runde aufgrund eines technischen Defektes ausschied, übernahm der neue Weltmeister die Spitzenposition und schloss das für ihn sehr erfolgreiche Jahr mit seinem fünften Saisonsieg ab. Mario Andretti, der Weltmeister der Saison 1978, erzielte als Sechster seinen ersten und somit einzigen WM-Punkt 1980. Jody Scheckter, der erst in der Woche zuvor als amtierender Weltmeister abgelöst worden war, erreichte in seinem letzten Formel-1-Rennen als Elfter das Ziel. Mit insgesamt nur zwei WM-Punkten wurde er 19. und somit Drittletzter der WM-Tabelle. Sein Team Ferrari erreichte in der Konstrukteurswertung mit lediglich acht Punkten nur den zehnten Gesamtrang.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis der USA Ost 1980 fand am 5. Oktober als 14. und letztes Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1980 in Watkins Glen statt.", "tgt_summary": null, "id": 1515348} {"src_title": "Journal of Environmental Economics and Management", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Einleitend stellt der Film die These Avner Cohens einer israelischen „Politik der Undurchschaubarkeit“ („עֲמִימוּת“ Amimut „Mehrdeutigkeit“) anhand des Falls von Mordechai Vanunu dar. Dieser habe das in Israel geltende Tabu, dass über die atomare Bewaffnung des eigenen Landes nicht gesprochen werden dürfe, verletzt, indem er der \"Sunday Times\" Material über Israels geheimes Atomwaffenprogramm zugänglich machte, und sei zu einer hohen Haftstrafe von 18 Jahren wegen Spionage und Hochverrats verurteilt worden. Offiziell streite Israel bis heute ab, im Besitz von atomaren Waffen zu sein, und sehe sich auf dieser Grundlage auch nicht in der Pflicht, dem Atomwaffensperrvertrag beizutreten. Der Film rekonstruiert die Genese des Programms der atomaren Bewaffnung Israels aus den Erfahrungen der Juden im Zweiten Weltkrieg. Der Holocaust und die passive Haltung der Alliierten, die keinen Krieg zur Rettung der europäischen Juden vor dem Holocaust führen wollten, habe zu der Schlussfolgerung geführt, dass im Ernstfall nur Juden für die Sicherheit des jüdischen Volkes einstehen würden. Abschreckung durch eigene atomare Waffen sei demnach aus Sicherheitsgründen zum Ziel der Politik Israels geworden. Dieses Ziel sei mit allen notwendigen Mitteln, lauteren und unlauteren, verfolgt worden. Bis zur Regierung Kennedy habe die USA nach Meinung des Militärhistorikers Martin van Creveld das Atomprogramm bewusst ignoriert und vorausgesetzt, dass Israel sein Nuklearprogramm geheim halten werde. Kennedy sei jedoch nicht mehr bereit gewesen sei, ein israelisches Atomwaffenprogramm und die mit ihm einhergehende Gefahr zu dulden, dass weitere Staaten das notwendige Know-how für den Bau von Nuklearwaffen erhalten könnten. Damit habe sich die Politik der USA drastisch geändert. Bevor 1967 am Vorabend des Sechstagekrieges die erste israelische Atombombe fertig gewesen sei, hätten sich die Sowjetunion, der es vorrangig um die Verhinderung einer israelischen Bombe gegangen sei, und die Arabischen Staaten verbündet. Allerdings habe niemand mit dem Erfolg des israelischen Präventivangriffs auf die arabische Luftwaffe gerechnet, so dass sich die Sowjetunion im Krieg letztlich passiv verhalten habe. 1969 sei dann zwischen Golda Meir und Richard Nixon ein Geheimabkommen geschlossen worden, in dem die USA Israel gestatten, Atommacht zu sein. Als 1991 im Golfkrieg Saddam Hussein aus Rache für die Angriffe auf den Irak Israel mit Scud-Raketen bombardieren ließ, hätten das die israelischen Politiker zum Anlass genommen, Deutschland moralisch unter Druck zu setzen. Der Erfolg der Strategie sei die Lieferung von drei deutschen U-Booten an Israel gewesen, von denen nur ein halbes U-Boot bezahlt werden musste. Die U-Boote seien umgehend mit nuklearen Cruise-Missile-Raketen bestückt worden. Avi Primor beschreibt, dass trotz aller Kenntnisse über israelische Atombomben die jeweiligen deutschen Regierungen stets so getan hätten, als gäbe es sie nicht. Der Film stellt die These auf, dass israelische Atomwaffen auch in Deutschland tabuisiert werden. Der Politiker Karsten Voigt, der in der Zeit außenpolitischer Sprecher der SPD war, gibt an, dass das Schlimmste gewesen wäre, wenn man Israel gefragt und dort eine ehrliche Antwort bekommen hätte – weswegen die Fragen unterblieben seien. Dennoch sei jedem mit der Materie befassten Politiker klar gewesen, dass die deutsche Lieferung von Israel umgehend zu Zwecken der atomaren Aufrüstung verwendet würde, nur sei das ein Punkt, über den niemand genauer nachdenken wolle.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Arbeitstitel des Films lautete \"Der Kalte Krieg im Nahen Osten\". Vor-Ort-Drehs fanden vom 11. September bis 5. November 2011 in den Vereinigten Staaten, Israel, Deutschland, Großbritannien und Frankreich statt. Die Filmregie führte Dirk Pohlmann, der auch das Drehbuch schrieb. Die Erstausstrahlung des 52 Minuten langen Films fand am 7. Juli 2012 auf Arte statt. Die Redaktion hatten Martin Pieper (ARTE) sowie Annette Tewes (ZDF) inne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Israel und die Bombe, Langtitel \"Israel und die Bombe – Ein radioaktives Tabu\", ist ein Fernseh-Dokumentarfilm aus dem Jahr 2012 von Dirk Pohlmann und Florian Hartung zum Thema israelische Atomwaffen. Er wurde gemeinsam von Februar Film, Arte und ZDF produziert.", "tgt_summary": null, "id": 1062167} {"src_title": "William Farnum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Radošovice befindet sich am rechten Ufer der Volyňka. Nordöstlich erhebt sich die Velká Kakada (564 m), im Süden die Pahorky (482 m) und Vlčíny (524 m), südwestlich die Hradiště (604 m) und der Kbíl (664 m), im Westen die Kamenná bába (557 m) sowie nordwestlich der V Holí (435 m). Am östlichen Ortsrand verläuft die Bahnstrecke Strakonice–Volary, dahinter umfährt die Staatsstraße I/4 zwischen Strakonice und Volyně den Ort in weitem Bogen.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Radošovice besteht aus den Ortsteilen Jedraž (\"Jedrasch\"), Kapsova Lhota (\"Kapsowa Lhota\"), Milíkovice (\"Millikowitz\"), Radošovice (\"Ratschowitz\") und Svaryšov (\"Swarischau\").", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Nachbarorte sind Mutěnice und Strakonice im Norden, Přední Ptákovice, Podsrp und Modlešovice im Nordosten, Nebřehovice, Zadní Ptákovice und Kapsova Lhota im Osten, Miloňovice, Nová Ves und Svaryšov im Südosten, Hoštice und Přední Zborovice im Süden, Libětice und Švejcarova Lhota im Südwesten, Sousedovice, Lhota u Svaté Anny, Drachkov und V Holí im Westen sowie Pracejovice im Nordwesten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Es wird angenommen, dass das Dorf zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert durch slawische Siedler angelegt wurde. In diese Zeit datieren auch spätburgwallzeitliche Keramikfunde, die im Garten des Gehöftes Nr. 9 im Ortszentrum gefunden wurde. Das von Resten einer Wallanlage umgebene ummauerte Gehöft mit spätgotischem Speicher und erhabenem Garten mit elliptischem Grundriss war Standort einer erloschenen Feste. Die erste schriftliche Erwähnung von \"Radoschewitze\" erfolgte im Jahre 1243 als Bavor I. von Strakonitz und seine Frau Dobislawa das Dorf zusammen mit weiteren Gütern dem von ihnen bei der Kirche des hl. Prokop in Strakonitz eingerichteten förmlichen Konvent des Malteserordens schenkten. 1251 wurde Schenkung bestätigt. Im Jahre 1840 bestand das an der Passauer Straße gelegene Dorf \"Ratschowitz\"/\"Račowice\" aus 39 Häusern mit 266 Einwohnern. Im Dorf gab es vier Rustikalmühlen. Pfarrort war Strakonitz. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Dorf immer nach Strakonitz untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Radšovice\"/\"Ratschowitz\" ab 1850 mit den Ortsteilen Mutěnice und Přední Zborovice eine Gemeinde in der Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Strakonice. Im Jahre 1887 lösten sich Mutěnice und Přední Zborovice von \"Radšovice\" los und bildete eigene Gemeinden. Der Ortsname wurde 1924 in \"Radošovice\" geändert. 1964 erfolgte die Eingemeindung von Kapsova Lhota. Mit Beginn des Jahres 1974 wurde Svaryšov (mit Jedraž und Milíkovice) eingemeindet und Přední Zborovice von Strunkovice nad Volyňkou umgemeindet. Nach einem Referendum wurde Přední Zborovice am 24. November 1990 wieder eigenständig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Radošovice [], bis 1924 \"Radšovice\", (deutsch \"Ratschowitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt drei Kilometer südlich von Strakonice in Südböhmen und gehört zum Okres Strakonice.", "tgt_summary": null, "id": 29864} {"src_title": "Angophora robur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste nachreformatorische katholische Kirche in Brentwood wurde 1837 errichtet. Der Backsteinbau dient heute als Begegnungszentrum. 1861 wurde für die gewachsene Gemeinde neben der alten eine neue, größere Kirche aus Werkstein im neugotischen Stil erbaut, eine geostete dreischiffige Basilika mit Spitzhelmturm und rechteckigem Chor. 1917 wurde aus Gebietsteilen des Erzbistums Westminster das Bistum Brentwood gegründet. Die Pfarrkirche wurde zur Kathedrale erhoben. In den 1970er Jahren erhielt sie einen Erweiterungsbau aus Stahlbeton. Dieser wurde jedoch als unbefriedigend empfunden, und anonyme Großspender trugen die Geldmittel für den heutigen Bau zusammen, der am 31. Mai 1991 durch den Erzbischof von Westminster Kardinal Basil Hume geweiht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur und Ausstattung.", "content": "Quinlan Terry griff für den Kathedralneubau mit klassischen Säulenordnungen, Dreiecksgiebeln, Pilastern und halbrundem Portikus so konsequent auf Stilformen des 16., 17. und 18. Jahrhunderts zurück, dass die tatsächliche Entstehungszeit auch für Fachleute erst auf den zweiten Blick erkennbar ist. Der Grundriss ist ein Rechteck im Seitenverhältnis 3:5. Der zweigeschossige, laternenbekrönte Hauptraum ist dreiseitig von eingeschossigen, mit weiten Rundarkaden abgetrennten Seitenschiffen umgeben; auf der vierten Seite im Süden entsprechen diesen das Mittel- und südliche Seitenschiff der alten Kirche, die nun den Chorraum bilden. Im weiß und hellgrau gefassten Inneren befinden sich auf der kürzeren Achse vom Hauptportal zum alten Kirchraum die liturgischen Orte Ambo, Altar und Bischofsstuhl, alle ebenfalls im Stil des klassizistischen Barock. Die flache Decke, in deren Mitte sich die Laterne öffnet, ist reich mit Blattgoldornamenten verziert. Während im neugotischen Raum hinter Altar und Bischofsstuhl die Buntglasfenster aus dem 19. Jahrhundert ein farbiges Halbdunkel erzeugen, sind die Rundbogenfenster des Neubaus nach Vorbildern des 18. Jahrhunderts handgemachte Klarglasscheiben in Bleigitterstruktur, die das Tageslicht hell einfluten lassen. Von der Decke hängen große Messing-Kronleuchter. Zwischen den Seitenschiffbögen sind Rundreliefs mit den Stationen des Kreuzwegs von Raphael Maklouf angebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Die Orgel wurde 1993 von dem Orgelbauer Percy Daniel in einem vorhandenen Orgelgehäuse erbaut. Das Instrument hat 49 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind elektropneumatisch.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Kathedrale von Brentwood (\"Cathedral Church of St Mary and St Helen\") in Brentwood in der ostenglischen Grafschaft Essex ist die Bischofskirche des römisch-katholischen Bistums Brentwood und Pfarrkirche der katholischen Ortsgemeinde. Sie wurde unter Einbeziehung einer neugotischen Vorgängerkirche 1989 bis 1991 nach Plänen des Londoner Architekten Quinlan Terry in Formen der italienischen Renaissance und des englischen Barock erbaut.", "tgt_summary": null, "id": 77537} {"src_title": "Municipio Ameca", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Nomenklatur.", "content": "Griechische Buchstaben werden in der Organischen Chemie jedoch auch zur Beschreibung anderer Strukturen verwendet, z. B. in der Stereochemie, oder zur Benennung von Kristall-Modifikationen. Die Positionsangaben mit griechischen Buchstaben sind aber in der Historie der Organischen Chemie verankert und werden sich daher wohl kaum „ausrotten“ lassen. Aber in der Nomenklatur einzelner Verbindungen sollten sie nach Möglichkeit vermieden werden. Bei acyclischen Ketonen nummeriert man die längste Kette von Kohlenstoffatomen wie bei den Alkanen. Dadurch wird der Carbonylgruppe ihre Stellungsbezifferung und das Suffix \"–on\" zugewiesen. Anschließend trägt man die Position der C=C-Doppelbindung ein, wie bei der Bezifferung der Alkene. Bei cyclischen Ketonen hat die C=O-Gruppe den höchsten Rang und erhält daher die Nummer 1. Die Nummern (Lokanten) der C=C-Doppelbindung sollen möglichst niedrig sein (ausgehend vom O=C-Atom kann man im Uhrzeiger- oder Gegen-Uhrzeigersinn zählen). Viele Enone enthalten bicyclische oder polycyclische Kohlenstoffgerüste, z. B. Steroide. In diesen Fällen bestimmt die spezielle Bezifferung dieser Ringe die Stellung des \"-\"on\"\". Traditionell werden viele Enone mit ihren Trivialnamen benannt, vor allem Naturstoffe. Ein lehrreiches Beispiel ist Carvon: 2-Methyl-5-isopropenyl-2-cyclohexen-1-on, exakter: 2-Methyl-5-(1-methylethenyl)-cyclohex-2-en-1-on.", "section_level": 1}, {"title": "Besondere Eigenschaften α,β-ungesättigter Ketone.", "content": "Während sich in den nicht-konjugierten Enonen C=C- und C=O-Doppelbindungen in der Regel nicht beeinflussen, tritt bei Enonen eine elektronische Wechselwirkung zwischen den beiden funktionellen Gruppen auf, die mit dem Begriff Konjugation beschrieben wird. Voraussetzung ist, dass die vier Atome des Enon-Systems (C=C-C=O) in einer Ebene liegen, oder von dieser nur wenig abweichen. Mit anderen Worten sollte das Enon-System in einer möglichst \"planaren\" Konformation vorliegen. Die Delokalisation der π-Elektronen kann durch folgende mesomere Grenzstrukturen dargestellt werden: Das Enon-System ist isoelektronisch mit dem 1,3-Dien-System (Prototyp 1,3-Butadien); jedoch erlangt die polare Grenzstruktur (rechts) ein höheres Gewicht, wenn das endständige C-Atom im Kohlenwasserstoff gegen ein Sauerstoffatom ausgetauscht wird. Denn Sauerstoff hat eine höhere Elektronegativität als Kohlenstoff, und „zieht die Elektronen daher stärker an sich“ (salopp ausgedrückt). Aus dieser Betrachtung wird auch verständlich, dass – verglichen mit „normalen“ Ketonen – die O=C-Bindung länger ist, und die formale Einfachbindung =C-C= kürzer. Eine zweite Möglichkeit, die Enon-Funktion zu beschreiben, bietet die Molekülorbitaltheorie, wobei schon die einfache Hückel-Näherung entscheidende Trends erkennen lässt. Die π-Molekülorbitale (π-MOs) sind polarisiert. Die besonderen Bindungsverhältnisse in den Enonen bewirken unter anderem charakteristische Veränderungen in den IR-Spektren und UV-Spektren im Vergleich mit einfachen Ketonen.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktivität α,β-ungesättigter Ketone.", "content": "Enone sind \"bifunktionelle\" Verbindungen; daher sind bei \"nicht-konjugierten\" Enonen die für die O=C- und die C=C-Funktion (Alken und Keton) charakteristischen Reaktionen möglich. In der Regel finden Reaktionen mit elektrophilen Agenzien an der C=C-Doppelbindung statt, während Nukleophile am Kohlenstoffatom der Carbonylgruppe angreifen. Bei den α,β-ungesättigten Ketonen ist jedoch das π-Elektronensystem delokalisiert. Hinsichtlich ihrer Reaktivität muss daher die Enon-Funktion als Einheit betrachtet werden. Dadurch wird die Reaktivität dieser Enone im Vergleich zu \"normalen\" Ketonen verändert. Zwar wird die Addition von Nukleophilen an das Kohlenstoffatom der Carbonylgruppe häufig beobachtet, aber ein weiterer Reaktionstyp ist die Assoziation eines Nukleophils mit dem β-Kohlenstoffatom des Enon-Systems, die sogenannte ‚‘konjugierte Addition‘‘ (engl. \"conjugate addition\"). Hierzu gehört die Michael-Addition und viele Reaktionen mit metallorganischen Verbindungen. Betrachtet man die polaren Grenzstrukturformeln (siehe oben), so wird dies plausibel. Für das Verständnis der Reaktivität haben sich jedoch die Modelle der Molekülorbitaltheorie als besser geeignet erwiesen. Im Rahmen der Theorie der Grenzorbitale (HOMO-LUMO-Wechselwirkungen) sind konjugierte Enone durch LUMOs ausgezeichnet, die in der Energieskala relativ niedrig liegen. Bei Reaktionen mit nukleophilen Agenzien ist – abgesehen von Coulomb-Kräften – in erster Näherung die Wechselwirkung des Enon-LUMOs mit dem HOMO eines Nukleophils wichtig. Die MO-Koeffizienten am Carbonylkohlenstoffatom und β-Kohlenstoffatom unterscheiden sich in ihrer Größe; \"weiche\" Nukleophile haben daher die Tendenz, an letzterem anzugreifen. Dies gilt auch für viele Radikale.", "section_level": 1}, {"title": "Synthesen α,β-ungesättigter Ketone.", "content": "Zur Herstellung von Substanzen dieser Verbindungsklasse wurden zahlreiche Methoden entwickelt, von denen jedoch in diesem Rahmen nur eine Auswahl besprochen werden kann. Für die praktische Anwendung ist entscheidend, dass die Edukte, die Ausgangsmaterialien, leicht zugänglich und möglichst billig sind. Alle Ketone können als Produkte der Dehydrierung (Oxidation) sekundärer Alkohole betrachtet werden. Falls die entsprechenden ungesättigten Alkohole zur Verfügung stehen, ist ihre Oxidation möglich. Verglichen mit den gesättigten Alkoholen erfolgt sie unter \"milderen\" Bedingungen, z. B. mit Mangandioxid. Ein Beispiel ist die Synthese von 2-Cyclopentenon. Im Prinzip können auch gesättigte Ketone dehydriert werden, aber eine selektive Dehydrierung in α,β-Stellung ist schwierig. Ein „klassischer“ Umweg ist die Halogenierung gesättigter Ketone in α-Stellung; aus den gebildeten α-Halogenketonen kann in der Regel durch Basen Halogenwasserstoff abgespalten werden (α,β-Elimination). Als Halogen wird meistens Brom gewählt. Aus einigen α,α'-Dibromketonen konnten so \"Dienone\" erhalten werden, so 4,4-Dimethyl-2,5-cyclohexanon. Das älteste Syntheseprinzip ist die Kondensation von Aldehyden oder Ketonen mit einem anderen Keton (\"\"Aldolkondensation\"\"). So wurden Benzylidenaceton, Dibenzylidenaceton, Benzylidenacetophenon oder Mesityloxid erstmals gewonnen. Die \"Halbtrivialnamen\" der ersten drei Beispiele zeigen noch heute die Herkunft dieser Verbindungen an. Man kennt auch intramolekulare Varianten dieser Reaktion: Manche Dicarbonylverbindungen liefern Cycloalkenone. Beispielsweise lässt sich Undecan-2,5-dion zu Dihydrojasmon cyclisieren, einem wichtigen Riechstoff.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Enone werden in der Organischen Chemie Ketone bezeichnet, die außer der C=O-Doppelbindung (für die im systematischen Substanznamen das Suffix \"–on\" steht) noch eine C=C-Doppelbindung (Suffix \"–en\") enthalten. Sprachlich verkürzt wird die Stoffgruppe solcher Substanzen als \"En-one\" bezeichnet. Das Kohlenstoffgerüst der Enone kann ringförmig (cyclisch) oder acyclisch sein; auch Kombinationen dieser Skelette sind möglich. ", "tgt_summary": null, "id": 792451} {"src_title": "Raul Gardini", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der starke jüdische Schmied Zishe Breitbart wird 1932 aus seinem polnischen Schtetl nach Berlin geholt. Dort tritt er als Kraftakrobat in dem Varieté „Palast des Okkulten“ auf. Dieses wird von Hypnotiseur Hanussen betrieben und hauptsächlich von Nationalsozialisten besucht. Mit dem zunehmenden Antisemitismus kommen in Breitbart mehr Zweifel auf, ob sein Engagement in dem Varieté noch einen Sinn hat. Zudem verstärkt der Besuch seines jüngeren Bruders Benjamin den Stolz auf seine jüdische Herkunft. Zishe holt sich Rat bei einem Rabbi, der davon überzeugt ist, dass er von Gott auserwählt wurde, um sein Volk vor den Nazis zu warnen. Breitbart löst auf der Bühne seine Maskerade und teilt dem Publikum mit, dass er Jude ist. Von den örtlichen Juden wird er als Held gefeiert. Hanussen wird entführt und von der Sturmabteilung ermordet. Breitbart ahnt, dass es der jüdischen Bevölkerung bald schlecht ergehen wird und reist daher nach Polen zurück, um die anderen vor dem bevorstehenden Holocaust zu warnen. Doch ihm glaubt keiner. Um seine Stärke zu beweisen, schlägt er mit der bloßen Hand Nägel in ein dickes Brett, wobei ein sehr langer rostiger Nagel durchdringt und ihn am Knie verletzt. Alle Ratschläge einen Arzt aufzusuchen ignoriert er. Erst kurz bevor der Wundbrand ihn bewusstlos werden lässt, sucht er ärztliche Hilfe. Im Delirium sieht er seinen Bruder Benjamin in Sicherheit fliegen und stirbt dann, zwei Tage bevor Adolf Hitler an die Macht kommt und das Unglück seinen Lauf nimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Invincible – Unbesiegbar\" ist eine Gemeinschaftsproduktion der Filmproduktionsgesellschaften \"Werner Herzog Filmproduktion\", \"FilmFour\", \"Fine Line Features\" und \"Tatfilm\", die mit \"Little Bird\" und \"Jan Bart Productions\" eine Zusammenarbeit eingingen. Der Westdeutsche und Bayerischer Rundfunk sowie Arte waren ebenfalls an der Filmherstellung beteiligt. Das Drama wurde von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und der Filmförderungsanstalt unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Einflüsse.", "content": "Der Film basiert auf dem Leben des jüdischen Kraftsportlers Siegmund Breitbart, der im Film durch die Rolle \"Zishe Breitbart\" (Jouko Ahola) dargestellt wurde. Werner Herzog griff wahre Begebenheiten aus Breitbarts Leben auf, ließ die Handlung jedoch sieben Jahre nach dessen Tod spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Drehorte.", "content": "Der Film wurde in Berlin, Bad Honnef (bei Bonn), Weihnachtsinsel (Australien), Lettland, Litauen, Monterey (Kalifornien) und in den Niederlanden gedreht. Die Aufnahmen, in denen Jacob Wein mit seiner Rolle \"Benjamin\" flog, wurden in den Black Island Studios, Alliance Road in Acton, London aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Details.", "content": "Der Film wurde in einem Seitenverhältnis von, dem anamorphen Verhältnis 1,85:1, auf 35-mm aufgenommen. Die Entwicklung des Filmnegativs wurde in Neuss in der ProCine Filmtechnik GmbH durchgeführt. Die Tonaufnahmen sind in Dolby Digital.", "section_level": 2}, {"title": "Versionen.", "content": "Die Laufzeit des Films ist unterschiedlich. So wurde der Film in Argentinien auf den Filmfestspielen Mar del Plata sowie in den britischen und US-amerikanischen Kinos mit 133 Minuten gezeigt, auf den Internationalen Filmfestspielen in Venedig mit 128 Minuten uraufgeführt. Die spanische DVD hat ebenso wie die deutsche eine Spielfilmlänge von 125 Minuten.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Filmfestspiele.", "content": "In Italien wurde \"Invincible\" am 3. September 2001 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig erstmals gezeigt. Am 18. November 2001 lief der Film auf dem Kinofest Lünen. Im Jahr darauf wurde der Film in Argentinien bei den Filmfestivals Mar del Plata und in Buenos Aires bei den \"Buenos Aires International Festival of Independent Cinema\" gezeigt. In Estland lief das Drama am 2. Dezember 2002 bei dem \"Filmfestival der blinden Nächte\". Am 20. November 2009 wurde der Film in Griechenland auf dem Internationalen Filmfestival Thessaloniki uraufgeführt.", "section_level": 3}, {"title": "Kino.", "content": "Das Filmdrama lief in Ungarn am 2. Dezember 2001 an. In den deutschen Kinos wurde der Film ab dem 17. Januar 2002 ausgestrahlt. In Irland und Großbritannien war \"Unbesiegt\" ab dem 29. März 2002 zu sehen, bevor er eingeschränkt in den Vereinigten Staaten ab dem 20. September 2002 in den Kinos erschien.", "section_level": 3}, {"title": "Fernsehen und Verkauf.", "content": "In den Niederlanden erschien der Film am 3. Oktober 2002 als TV-Premiere. In Deutschland konnte der Film ab dem 27. Januar 2003 gekauft werden.", "section_level": 3}, {"title": "Einspiel.", "content": "\"Invincible\" lief in Nordamerika in vier Kinos an und spielte am Eröffnungswochenende 14.293 US-Dollar, 3573 US-Dollar pro Kino, ein. Im Verlauf wurde das Drama in fünf weiteren Kinos ausgestrahlt und spielte 81.954 US-Dollar ein. Am 24. August 2010 erhielt der Film eine Bewertung von 53 % bei Rotten Tomatoes.", "section_level": 2}], "src_summary": "Invincible – Unbesiegbar (Originaltitel: \"Invincible\") ist ein Filmdrama des Regisseurs Werner Herzog mit Tim Roth in der Hauptrolle aus dem Jahr 2001. Der Film erzählt die Geschichte über einen jüdischen Kraftmenschen und den Hellseher Erik Jan Hanussen im Deutschland der Jahre 1932 und 1933. Für die Filmmusik waren Hans Zimmer und sein ehemaliger Praktikant Klaus Badelt verantwortlich.", "tgt_summary": null, "id": 407977} {"src_title": "Corymbia bella", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er besuchte die Grundschule in Târgu Mureș und Reghin (: \"Sächsisch Regen\"; : \"Szászrégen\"), das Gymnasium in Târgu Mureș. Nach dem Abitur schickte ihn Erzbischof Ioan Vancea im Herbst 1882 an das Päpstliche Griechische Kolleg vom Hl. Athanasius in Rom und an die Päpstliche Universität Urbaniana, dort promovierte er am 6. August 1884 zum Doktor der Philosophie. Schwer erkrankt musste er sein Theologiestudium abbrechen und am 5. Juli 1887 nach Hause zurückkehren. Kaum genesen war er im Herbst des gleichen Jahres schon wieder in Rom um sein Studium zu beenden. Auf Grund seiner hervorragenden Leistungen wurde er auf Anordnung von Papst Leo XIII. vom Studium befreit und zu den Prüfungen zugelassen und beendete es am 13. November 1887 mit dem Doktor der Theologie in Rom. Am 27. August 1888 wurde er in der Kathedrale von Blaj von Erzbischof Vancea zum Priester des Zölibats geweiht und am nächsten Tag zum Professor für Dogmatische Theologie am Theologischen Seminar in Blaj ernannt. 1898 wurde er Mitglied des Domkapitels des Erzbistums Făgăraș und Alba Iulia. Durch kaiserliches Dekret vom 16. Mai 1903 wurde zum Bischof von Lugoj ernannt und am 25. Mai 1903 vom Papst bestätigt. Konsekriert wurde er am 21. September 1903 durch Victor Mihaly de Apșa, dem Erzbischof von Făgăraș und Alba Iulia. Mitkonsekrator war Demetriu Radu, der Bischof von Oradea (Großwardein). Am 21. September 1903 wurde er in der Kathedrale von Lugoj in sein Bistum installiert. Er ließ die Kathedrale renovieren, Kirchen bauen und renovieren, Jugendhäuser und Pfarrschulen errichten. Er ließ Katecheten ausbilden und veranstaltete Volksmissionen zur moralischen Erziehung der Gläubigen. Am 15. November 1911 ernannte ihm Kaiser Franz Joseph I. von Österreich zum Bischof von Gherla, Armenopoli, Szamos-Ujvár. Papst Pius X. bestätigte diese Ernennung am 10. Dezember 1911 und am 11. August 1912 wurde er in der Kathedrale \"Mariä-Einführung-in-den-Tempel\" in Gherla inthronisiert. Auch in seinem neuen Bistum war die Katecheten- und Priesterausbildung sein großes Anliegen. Der Budapester Arzt Dr. George Bilaşcu war sein Freund und Hausarzt. Immer, wenn er in Budapest war, wohnte er einige Tage bei ihm und ließ sich untersuchen. Bei seinem Besuch am 13. Januar 1916 verstarb er überraschend. Sein Leichnam wurde nach Gherla überführt und in der Krypta der Kathedrale beigesetzt. Sein Wunsch, im Kloster Nicula beigesetzt zu werden, ließ sich nicht erfüllen, da die Zeit zur Errichtung einer würdigen Grabstätte zu kurz war. Basil Hossu war ein Cousin von Ioan Hossu, dem Vater von Bischof Iuliu Hossu; Kardinal in pectore, der sein Nachfolger wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Basil Hossu, auch \"Vasile Hosszu\" (* 16. August 1866 in Târgu Mureș (: \"Neumarkt am Mieresch\"; : \"Marosvásárhely\"), Großfürstentum Siebenbürgen; † 13. Januar 1916 in Budapest) war rumänisch-griechisch-katholischer Bischof von Gherla, Armenopoli, Szamos-Ujvár (: \"Neuschloss/Armenierstadt\"; : \"Szamosújvár\").", "tgt_summary": null, "id": 1751462} {"src_title": "Maurice Burton (Radsportler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Er wuchs in Indien und Tansania auf. Dholakia kam nach Großbritannien, um am Brighton College of Technology zu studieren. Seine erste Stelle war als Labortechniker am Southlands Hospital in Shoreham-by-Sea.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Er trat in die Liberal Party ein und wurde in den Stadtrat von Brighton gewählt, wo er von 1961 bis 1964 saß. Ab 1976 arbeitete er mit in der Commission for Racial Equality und in Ausschüssen zur Untersuchung von Polizeivergehen und zur Strafvollzugsreform. Dholakia wurde 1997 als \"Baron Dholakia\", of Waltham Brooks in the County of West Sussex, zum Life Peer erhoben und sitzt seither für die Liberaldemokraten im House of Lords. Er war von 1997 bis 2002 für die Liberal Democrats als Whip im Oberhaus, von 2002 bis 2004 war er Sprecher für Innenpolitik. Ende 1999 wurde er als Präsident der Liberal Democrats gewählt und hatte diesen Posten von 2000 bis 2004 inne. Im November 2004 wurde er zweiter stellvertretender Fraktionsvorsitzender, im Jahre 2010 der stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Dholakia engagiert sich für verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen unter anderem für Child In Need India (CINI UK). 1994 wurde er als \"Officer\" des Order of the British Empire (OBE) ausgezeichnet. 2000 wurde er zum \"Asiaten des Jahres\" ernannt und erhielt 2005 den \"Pride of India Award\". 2009 wurde ihm ein Dr. h. c. der University of Hertfordshire verliehen. Seit 1999 ist er Deputy Lieutenant (DL) in West Sussex. Im Dezember 2010 wurde Dholakia Mitglied des Kronrates.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Er ist seit 1967 mit Ann McLuskie verheiratet. Sie haben zwei Töchter und leben in West Sussex.", "section_level": 1}], "src_summary": "Navnit Dholakia, Baron Dholakia OBE PC (* 4. März 1937) ist ein britischer Politiker der Liberal Democrats. Er ist stellvertretender Parteivorsitzender und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Liberaldemokraten im House of Lords. Lord Dholakia ist einer der dienstältesten Politiker mit asiatischem Migrationshintergrund in Großbritannien.", "tgt_summary": null, "id": 454207} {"src_title": "Being Human (britische Fernsehserie)/Episodenliste", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Berlin studierte in Illinois, wo sie einen B.A. in Rhetorik und Englisch am MacMurray College und einen M.A. in Theater- und Massenkommunikation an der Universität von Illinois erlangte. Sie nahm auch an mehreren ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen teil und lehrte dann selbst Ingenieure.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Aktivitäten.", "content": "Berlin gehört zum „Los Angeles Chapter“ der Frauen in Schwarz, die nach eigenen Angaben „im Wesentlichen die Auffassung der Ein-Staaten-Lösung vertreten, das Recht auf Rückkehr fordern und dass es keinen Frieden im Nahen Osten geben wird, bis den Palästinensern Menschen- und Bürgerrechte gewährt werden.“ Im Jahr 2003 fing sie an, für die ISM (International Solidarity Movement) in der West Bank zu arbeiten, sie arbeitete im Medien-Büro in Beit Sahour und lebte in Dschenin. Sie kehrte 2005 und 2007 nach West Bank zurück. Im Jahr 2006 wurde sie Mitbegründerin der Free Gaza Movement und war als wichtigste Sprecherin der Flottille vom 31. Mai 2010 beteiligt. Sie ist Co-Autorin und Co-Herausgeberin des Buches \"Freedom Sailors, How We Succeeded in Breaking Israel's Illegal Siege on Gaza in Spite of Ourselves.\"", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Berlin geriet in die Diskussion, als sie einen umstrittenen Beitrag in ihrem Facebookprofil einstellte und diesen auch unter dem Twitterprofil der Free Gaza Movement veröffentlichte: „Zionisten betrieben die Konzentrationslager und halfen bei der Ermordung von Millionen von unschuldigen Juden.“ Der Beitrag enthielt einen Link zu einer Video-Aufzeichnung einer Rede des Verschwörungstheoretikers Eustace Mullins. Dieser bewundert Hitler und behauptet, dass die Juden für den Holocaust verantwortlich seien. Bezüglich des islamistischen Massakers an den Satirikern des Blattes \"Charlie Hebdo\" behauptete sie öffentlich, dass es sich dabei um eine False-Flag-Operation des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad gehandelt habe, und stellte einen Bezug zur angeblich bevorstehenden diplomatischen Anerkennung des Staates Palästina durch Frankreich her.", "section_level": 1}], "src_summary": "Greta K. Berlin (* 6. April 1941 in Detroit, Michigan) ist in der Medienkommunikationsbranche tätig und ist eine anti-israelische, pro-palästinensische Aktivistin. Sie hat internationale Aufmerksamkeit als Sprecherin der Free Gaza Movement (\"FGM\") erlangt, die sie mitgegründet hat.", "tgt_summary": null, "id": 2240873} {"src_title": "Liebe und Gewalt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Rinast spielte in der Saison 2007/08 für den Zweitligaaufsteiger FFC Oldesloe 2000 und kam dort zu fünf Einsätzen, bei denen ihr ein Tor gelang. Im Sommer 2008 wechselte sie zum Regionalligisten TSV Nahe, mit dem sie im Mai 2009 SHFV-Frauen-Landespokalsieger wurde. Zur Saison 2009/10 schloss sie sich dem Zweitligisten Holstein Kiel an, bei dem sie 17 Ligaspiele absolvierte sowie die beiden abschließenden Relegationsspiele gegen den FFC Wacker München zum Verbleib in der zweithöchsten Spielklasse im deutschen Frauenfußball. Zur Saison 2010/11 wechselte sie zum Ligakonkurrenten 1. FC Köln, bei dem sie in zwei Jahren in insgesamt 41 Spielen zum Einsatz kam. Im Sommer 2012 wechselte sie zum Bundesligisten SC 07 Bad Neuenahr, mit dem sie am 23. September 2012 in der Bundesliga debütierte. Nach der Insolvenz des SC 07 im Juni 2013 verließ sie den Verein und kehrte zum 1. FC Köln zurück, mit dem ihr nach der Vizemeisterschaft in der Saison 2013/14 ein Jahr später als ungeschlagener Meister der 2. Bundesliga Süd der Aufstieg in die Bundesliga gelang. Nach dem direkten Wiederabstieg Kölns unterzeichnete Rinast zur Saison 2016/17 einen Vertrag bei Bayer 04 Leverkusen. Nach einer Spielzeit, in der sie mit Bayer Leverkusen aus der Bundesliga abgestiegen ist, wechselte Rinast in die Schweiz zum FC Basel. Von hier aus wechselte sie 2018 zum SC Freiburg. Nach nur fünf Spielen verließ sie auf eigenen Wunsch den SC Freiburg zum Januar 2019. Sie wechselte daraufhin bis Saisonende zum israelischen Club ASA Tel-Aviv FC. Als Grund gab sie an, dass sie sich mit den Strukturen des deutschen Frauenfussballs nicht mehr identifizieren könne. Am 18. Juni 2019 kehrte sie nach 3-jähriger Abstinenz zum 1. FC Köln zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Am 1. März 2015 wurde Rinast von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg für den Algarve-Cup erstmals in den Kader der Schweizer Nationalmannschaft berufen und gab dort am 4. März 2015 im ersten Gruppenspiel gegen Island ihr Debüt im Nationaltrikot. Auch bei der Weltmeisterschaft in Kanada im Sommer 2015 gehörte sie zum Schweizer Aufgebot und erreichte mit der Mannschaft das Achtelfinale, wo man sich jedoch den Gastgeberinnen mit 0:1 geschlagen geben musste. Rinast stand dabei sowohl in den drei Gruppenspielen als auch im Achtelfinale jeweils in der Startformation.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Rinast ist praktizierende Jüdin und nahm 2013 (damals noch für Deutschland) an der Makkabiade teil. 2014 war Rinast in dem Song \"Grau\" des Rappers Danga Gastsängerin. Zur Euro 2017 nahm sie mit ihren National-Mannschaftskolleginnen den Song „United in Red“ auf, sie war die Hauptsängerin des Songs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rachel Miriam Marcia Free Rinast (* 2. Juni 1991 in Bad Segeberg) ist eine deutsche Fußballspielerin, die neben der deutschen auch die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt. Sie spielt zumeist als linke Außenverteidigerin.", "tgt_summary": null, "id": 2354919} {"src_title": "Leslie Scarman, Baron Scarman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Schulbesuch absolvierte Lumley ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, das er mit einem Bachelor of Commerce (B.Comm.) abschloss. Im Anschluss war er als Unternehmer tätig. Seine politische Laufbahn begann Lumley in der Kommunalpolitik und er war von 1972 bis 1974 Bürgermeister von Cornwall. Bei der Unterhauswahl vom 8. Juli 1974 wurde Lumley als Kandidat der Liberalen Partei erstmals zum Abgeordneten in das Unterhaus gewählt und vertrat in diesem bis zu seiner Wahlniederlage bei der Wahl vom 4. September 1984 den Wahlkreis \"Stormont-Dundas\". Im Oktober 1976 übernahm Lumley sein erstes Regierungsamt und wurde Parlamentarischer Sekretär beim Minister für regionale wirtschaftliche Expansion, ehe er von Oktober 1977 bis September 1978 Parlamentarischer Sekretär beim Finanzminister war. Am 3. März 1980 wurde er Staatsminister für Handel sowie danach vom 12. Januar bis zum 29. September 1982 Staatsminister für internationalen Handel. Am 30. September 1982 wurde Lumley von Premierminister Pierre Trudeau in das 22. kanadische Kabinett berufen und übernahm in diesem bis zum 6. Dezember 1983 die Ämter des Ministers für regionale wirtschaftliche Expansion sowie des Ministers für Industrie, Handel und Gewerbe. Im Rahmen einer Kabinettsumbildung wurde er anschließend am 7. Dezember 1983 Minister für regionale industrielle Expansion und behielt dieses Ministeramt auch in dem von Trudeaus Nachfolger John Turner gebildeten 23. Kabinett Kanadas in der Zeit vom 30. Juni bis zum 16. September 1984. Zeitgleich war er vom 30. Juni bis zum 16. September 1984 Kommunikationsminister sowie Staatsminister für Wissenschaft und Technologie. Nach seinem Ausscheiden aus Regierung und Unterhaus war er wieder als Unternehmer sowie Manager in der Privatwirtschaft tätig und wurde 1991 Vize-Vorstandsvorsitzender der Investmentgesellschaft BMO Nesbitt Burns, Leitender Direktor des Autoteileherstellers Magna International sowie Mitglied der Vorstände von Bell Canada, Canadian National Railway und von Air Canada. Im Jahr 2000 wurde er zum Vorsitzenden einer Kommission zur Untersuchung der Vergütungen und Entschädigungen der Mitglieder des Parlaments von Kanada ernannt und ist seit 2006 Kanzler der University of Windsor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward C. Lumley CM PC (* 27. Oktober 1939 in Windsor, Ontario) ist ein kanadischer Unternehmer, Wirtschaftsmanager und Politiker der Liberalen Partei Kanadas, der mehrere Jahre Abgeordneter des Unterhauses sowie mehrmals Minister war und seit 2006 Kanzler der University of Windsor ist.", "tgt_summary": null, "id": 2314624} {"src_title": "Robert Reed, Lord Reed", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Formal sind Unicode-Eigenschaften als Abbildungen von Codepunkten in einen bestimmten Wertebereich definiert. Die Daten werden in verschiedenen einfachen Textdateien sowie als XML-Datei zur Verfügung gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Werte.", "content": "Je nach Eigenschaft sind verschiedene Wertebereiche möglich. Die meisten Eigenschaften sind \"aufzählende\" Eigenschaften, ihr Wertebereich besteht aus einer festgelegten Menge. Aufzählende Eigenschaften werden nochmals weiter unterteilt in \"Katalogeigenschaften\" und \"binäre\" Eigenschaften. Katalogeigenschaften zeichnen sich dadurch aus, dass mit neuen Unicode-Versionen die Menge der möglichen Werte schrittweise anwächst. Binäre Eigenschaften sind aufzählende Eigenschaften mit genau zwei Werten, wahr (codice_1) und falsch (codice_2). Es wird also angegeben, ob die Eigenschaft auf dieses Zeichen zutrifft oder nicht. Außerdem gibt es \"Stringeigenschaften\", die jedem Zeichen eine Zeichenkette aus Unicode-Zeichen zuordnen, \"numerische\" Eigenschaften, die jedem Zeichen eine Zahl zuordnen und sonstige Eigenschaften, die sich keiner dieser Kategorien zuordnen lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Standardwerte.", "content": "Eigenschaften haben aus mehreren Gründen ein oder mehrere Standardwerte. Zum einen wird in den Tabellen oft der Standardwert ausgelassen, um diese übersichtlicher zu gestalten. Zum anderen müssen Programme auch mit Text umgehen können, der nach einer neueren Unicode-Version erstellt wurde, und daher auch Zeichen enthalten kann, die zu dem Zeitpunkt, als das Programm entwickelt wurde, noch nicht belegt waren. Für aufzählende Eigenschaften ist jeweils meist ein Wert festgelegt, der als Standard gilt, in wenigen Fällen gibt es mehrere Standardwerte, die je nach Block vergeben werden. Bei binären Eigenschaften ist der Standardwert immer codice_2, also nicht zutreffend. Bei Stringeigenschaften ist der Standardwert immer das Zeichen selbst.", "section_level": 2}, {"title": "Aliase.", "content": "Viele Eigenschaften haben neben ihrem eigentlichen Namen auch einen oder mehrere Aliasnamen. Häufig handelt es sich dabei um Abkürzungen. Auch für die möglichen Werte aufzählender Eigenschaften sind oft kurze Aliase festgelegt.", "section_level": 2}, {"title": "Status.", "content": "Viele Eigenschaften sind \"normativ\", also verbindlich für Programme, die nach dem Unicode-Standard arbeiten und die Eigenschaft interpretieren. Andere Eigenschaften sind dagegen als \"informativ\" gekennzeichnet und dienen nur als Zusatzinformation ohne verbindlichen Charakter. Eine Gruppe von Eigenschaften ist als \"beisteuernd\" gekennzeichnet. Diese Eigenschaften sollten nicht für sich alleine verwendet werden, sondern wurden definiert, um andere Eigenschaften daraus abzuleiten. Sie kennzeichnen meist eine Ausnahmemenge von Zeichen, die ansonsten nicht erfasst würde. Als Letztes gibt es noch \"provisorische\" Eigenschaften, die zunächst unter Vorbehalt aufgenommen wurden, um zu sehen, ob sie sich in der Praxis bewähren. Einige Eigenschaften sind zusätzlich als \"deprecated\" („überholt“) markiert, diese sollten aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr verwendet werden, bleiben aber aus Gründen der Abwärtskompatibilität im Unicode-Standard vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Stabilität.", "content": "Um Abwärtskompatibilität zu gewährleisten, werden einige Eigenschaften, sobald sie einmal für ein Zeichen festgelegt sind, nicht oder nur in bestimmter vorher bekannter Weise geändert. So ist etwa festgelegt, dass der Name eines Zeichens nie geändert wird, selbst wenn er sich als falsch herausstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Die folgenden Listen führen alle Unicode-Eigenschaften auf, gruppiert wie in der offiziellen Dokumentation, zum Stand Unicode 6.3. Angegeben ist jeweils der Name der Eigenschaft, ein abkürzender Alias-Name (falls vorhanden), der Status der Eigenschaft, die Art des Wertebereichs und eine Beschreibung.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "Die allgemeinen Eigenschaften geben einen groben Überblick über das Zeichen. Verwendung finden sie unter anderem in regulären Ausdrücken, wenn diese etwa wie in Perl die Abfrage von Unicode-Eigenschaften unterstützen.", "section_level": 2}, {"title": "Allgemeine Kategorie.", "content": "Die Eigenschaft codice_4 ist eine der grundlegenden Eigenschaften, die sowohl im Unicode-Standard selbst als auch in vielen anderen technischen Dokumentationen verwendet wird. Sie unterteilt alle Zeichen nach ihrer Hauptverwendung in Buchstaben, Zahlen, Interpunktion und weitere. Die folgende Tabelle listet die möglichen Werte auf.", "section_level": 3}, {"title": "Groß-/Kleinschreibung.", "content": "Viele Eigenschaften beschäftigen sich mit der Groß-/Kleinschreibung. Sie legen fest, ob ein Zeichen ein Groß- oder Kleinbuchstabe ist, welches der Kleinbuchstabe zu einem gegebenen Großbuchstaben ist und umgekehrt und weiteres. Um Zeichenketten schreibweisenunabhängig zu vergleichen, wird eine als \"case fold\" bezeichnete Normalform definiert. Verwendet werden diese Eigenschaften unter anderem von den verschiedenen Unicode-Casing-Algorithmen.", "section_level": 2}, {"title": "Numerisch.", "content": "Die folgenden Eigenschaften beschäftigen sich mit numerischen Eigenschaften von Zeichen, besonders den Zahlzeichen in Unicode.", "section_level": 2}, {"title": "Normalisierung.", "content": "Eine Reihe von Eigenschaften behandelt die verschiedenen Arten der Normalisierung von Unicode-Texten.", "section_level": 2}, {"title": "Darstellung.", "content": "Die folgenden Eigenschaften spielen eine Rolle bei der Darstellung von Text.", "section_level": 2}, {"title": "Bidi.", "content": "Für die Darstellung von bidirektionalem Text stehen folgende Eigenschaften zur Verfügung.", "section_level": 2}, {"title": "Bezeichner.", "content": "Die folgenden Eigenschaften sind eine Möglichkeit, die erlaubten Zeichen in Bezeichnern festzulegen. Im Gegensatz zu klassischen Programmiersprachen, die nur ASCII-Zeichen erlauben, sind in Sprachen, die diese Eigenschaften verwenden, ein Großteil der Unicode-Zeichen in Bezeichnern zulässig. Ein Beispiel für eine Sprache, deren Syntax weitgehend diesen Umfang zulässt, ist JavaScript.", "section_level": 2}, {"title": "CJK.", "content": "Einige Eigenschaften betreffen CJK-Zeichen. Zusätzlich gibt es noch eine Reihe weiterer Eigenschaften, siehe den Abschnitt Unihan.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Einige Eigenschaften dienen hauptsächlich der Information über ein Zeichen, ohne dass sie für spezielle Anwendungen vorgesehen sind.", "section_level": 2}, {"title": "Beisteuernde Eigenschaften.", "content": "Diese Eigenschaften werden nicht alleine verwendet, sondern werden benutzt, um andere Eigenschaften daraus abzuleiten. Meist handelt es sich um Ausnahmemengen, die durch die allgemeine Kategorie nicht abgedeckt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Unihan.", "content": "Für CJK-Zeichen, die im Zuge der Han-Vereinheitlichung in Unicode aufgenommen wurden, existiert eine eigene Datenbank, die Eigenschaften speziell für diese Zeichen bereitstellt. Die Angaben zur Quelle bezeichnen dabei die Zeichenkodierung in verschiedenen nationalen Zeichensätzen. Neben den hier aufgeführten Eigenschaften gibt es eine Reihe weiterer provisorischer Eigenschaften, die weitere Hinweise zur Aussprache, Bedeutung, alternativen Kodierungen etc. liefern.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Unicode-Standard kodiert nicht nur eine sehr große Zahl von Zeichen, sondern legt zu jedem dieser Zeichen auch eine Reihe von Eigenschaften fest, die das Zeichen und sein Verhalten beschreiben. So kann man den Eigenschaften des Buchstaben Ä etwa entnehmen, dass es sich um einen Großbuchstaben handelt, dass der zugehörige Kleinbuchstabe das ä ist oder dass er sich in ein A mit Trema zerlegen lässt.", "tgt_summary": null, "id": 78142} {"src_title": "Christian Friedrich Schwartz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nikolai Fjodorow studierte Jura an der Staatlichen Universität Kasan und lehrte anschließend an der Tschuwaschischen Staatlichen Universität in Tscheboksary. 1990 wurde er in die Regierung der RSFSR berufen und wurde Justizminister der Republik. Er behielt diesen Posten auch nach dem Zerfall der Sowjetunion. Im März 1993 trat er von seinem Amt zurück. Im Dezember 1993 wurde er zum ersten Präsidenten der Republik Tschuwaschien gewählt und am 21. Januar 1994 vereidigt. 1997 und 2001 wurde er wiedergewählt, wobei die Wahl 2001 umstritten ist. Nach der Auszählung tauchten Vorwürfe auf, das Ergebnis sei zugunsten Fjodorows gefälscht worden, um dessen knappen Sieg zu sichern. 2005, nach der Abschaffung der Direktwahl der Oberhäupter der Föderationssubjekte in Russland wurde er vom Staatspräsidenten Wladimir Putin erneut zum Republikpräsidenten ernannt. Nach Ablauf seiner vierten Amtszeit im Jahre 2010 wurde Fjodorow von Michail Ignatjew abgelöst. Von Januar 2011 bis Mai 2012 war Nikolai Fjodorow offizieller Botschafter Russlands beim Europarat. Darüber hinaus war er von Mai bis November 2011 Ratsvorsitzender des \"Instituts für sozial-ökonomische und wirtschaftliche Forschung\". Im Mai 2012 berief ihn der neue russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew wieder in die Regierung – nun als Landwirtschaftsminister. Fjodorow gehört der Partei Einiges Russland an. Im April 2015 entließ Putin den Landwirtschaftsminister wegen steigender Preise, auch weil er die Aufgabe gehabt hätte, die russischen Einfuhr-Sanktionen gegen den Westen in einen Vorteil für die russische Landwirtschaft zu verwandeln. Fjodorow wurde unter anderem mit dem Verdienstorden für das Vaterland 4. und 3. Klasse ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Nikolai Fjodorow stammt aus einer kinderreichen, ethnisch tschuwaschischen Familie. Sein Vater war Veteran des Großen Vaterländischen Krieges. Anfang der 1960er Jahre zog die Familie aus dem Dorf Tschodino nach Tscheboksary, die Hauptstadt der Tschuwaschischen ASSR. Die Familie lebte in Tscheboksary neben einer riesigen Fabrik, die Chemiewaffen herstellte. Die drückende, industrielle Atmosphäre prägte die Kindheit des jungen Nikolai Fjodorow. Seit 1983 ist Nikolai Fjodorow mit Swetlana Jurjewna Fjodorowa verheiratet, die er in der Neujahrsnacht 1979 kennenlernte. Seine Frau ist Russin stammt gebürtig aus Kostroma. Mit ihr hat er einen Sohn Wassili (* 1985) und eine Tochter Karina (* 1990). Fjodorow gehört dem Gesellschaftsclub Rotary International an. Neben seinen Muttersprachen Russisch und Tschuwaschisch spricht Nikolai Fjodorow auch fließend Deutsch, da er in Deutschland mehrere Vorlesungen und Gastvorträge hielt, sowie ein wenig Englisch, Französisch und Türkisch. In seiner Freizeit beschäftigt sich Fjodorow mit Karate, Schwimmen, Ski und Schach. Nikolai Fjodorow ist praktizierender russisch-orthodoxer Christ. Er hat von der Kirche den \"Orden des Sergius von Radonesch I. Klasse\" verliehen bekommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nikolai Wassiljewitsch Fjodorow (; * 9. Mai 1958 in Tschodino, Rajon Mariinski Possad, Tschuwaschische ASSR) ist ein russischer Politiker tschuwaschischer Abstammung, ehemaliger Präsident der Republik Tschuwaschien (1993–2010) und Landwirtschaftsminister Russlands (2012–2015). Vom 22. April bis 28. September 2015 war Fjodorow Berater von Präsident Wladimir Putin für Agrarfragen. Seit September 2015 vertritt er Tschuwaschien im Föderationsrat und wird nach Informationen der Zeitung Iswestija dessen erster stellvertretender Vorsitzender werden.", "tgt_summary": null, "id": 1880015} {"src_title": "Niels Tune Hansen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das ei-kreiselförmige, sehr feste, axial gerippte Schneckenhaus von \"Voluta musica\", das bei ausgewachsenen Schnecken eine Länge von etwa 8 bis 12 cm erreicht, hat ein knotiges Gewinde mit höckerigen Umgängen und eine rückwärts gebogene Columella mit bis zu 8 Falten, von denen die unteren am größten und die übrigen sehr klein sind. Die weißliche Oberfläche des Gehäuses ist mit 4 spiralig verlaufenden Binden gezeichnet, von denen die einen zarte braune parallel verlaufende Querstreifen oder abgesetzte Streifen aufweisen, während die anderen mit zusammengesetzten Punkten und größeren schwarzen Punkten versehen sind, die ein notenartiges Muster ergeben. Auch der umgebogene äußere Mündungsrand hat an der Innenseite gewöhnlich schwarze Flecken. Das hornige Operculum ist zugespitzt eiförmig und nimmt etwa 20 % der Länge der Gehäusemündung ein. Die Schnecke ist wie das Gehäuse weißlich und mit einem sehr ähnlichen Muster gezeichnet. Die beiden kleinen schwarzen Augen sitzen am Grunde der Fühler.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Notenschnecke lebt in atlantischen Gewässern Südamerikas und im Karibischen Meer, und zwar an den Küsten Kolumbiens östlich von Santa Marta (ab Ensenada de Chengue), Venezuelas, Surinames und der Kleinen Antillen, vereinzelt auch vor Haiti, der Dominikanischen Republik, Puerto Rico und den Jungferninseln. Von der Hebräischen Walzenschnecke in Brasilien ist sie durch die Süßwasserbarriere an der Amazonasmündung isoliert.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Die Notenschnecke lebt auf körnigem Sand von Kalk oder Schiefer in Tiefen von 2 bis etwa 40 Metern, fehlt aber auf schlammigen Böden, Mineralsand und in Wasser mit zu geringem Salzgehalt. Die Schnecke ist nachtaktiv und vergräbt sich tagsüber etwa 5 bis 10 cm tief im Sand. Obere Gehäuseteile, die nicht regelmäßig vergraben werden, sind oft von Bohrschwämmen (\"Cliona\" sp.) befallen oder von Algen besiedelt. Die Notenschnecke frisst Schnecken und Muscheln. Von Aas wird sie nicht angelockt, ausgenommen frisch getötete Mollusken.", "section_level": 1}, {"title": "Lebenszyklus.", "content": "Wie andere Neuschnecken ist \"Voluta musica\" getrenntgeschlechtlich. Das Männchen begattet das Weibchen mit seinem Penis. In der Zeit von Mai bis November (in Venezuela bevorzugt im August, in Grenada Juni und Juli) befestigt das Weibchen etwa 4 bis 5 durchscheinende, halbkugelige Eikapseln einzeln an der flachen Seite in einer leeren Muschelschale. Die Entwicklung zur fertigen Schnecke läuft in Gänze innerhalb der Eikapseln ab, die etwa 1,8 bis 2,5 cm groß sind und je 5 bis 6 Eier in einem dickflüssigen Nährmedium enthalten. Pro Kapsel entwickeln sich bis zu 5 (meist 3 bis 4) Schnecken. Nach etwa zwei bis drei Monaten, in der Zeit von August bis Januar, schlüpfen junge Schnecken, die nach Messungen in Venezuela etwa 7 mm lange Gehäuse haben, in Grenada etwa 9 bis 10 mm und in Trinidad und Tobago etwa 11 bis 12 mm lange Gehäuse. Wegen des fehlenden pelagischen Veliger-Stadiums hat die Schnecke ein begrenztes Verbreitungsgebiet und eine recht starke lokale Differenzierung.", "section_level": 1}, {"title": "Natürliche Feinde.", "content": "Zu den wichtigsten Fressfeinden der Notenschnecke gehört die Karibik-Languste (\"Panulirus argus\"), die mit ihren Mandibeln die kräftige Schale der Schnecke knacken kann. Ein weiterer Feind ist der Gemeine Krake (\"Octopus vulgaris\").", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung durch den Menschen und Gefährdung.", "content": "\"Voluta musica\" wird wegen ihres Gehäuses gesammelt, das als Schmuck verkauft wird. Darüber hinaus wird das Fleisch gegessen. Wegen Überfischung wird die Art unter anderem in Venezuela als gefährdet eingestuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Notenschnecke oder Notenwalze (\"Voluta musica\") ist eine Schnecke aus der Familie der Walzenschnecken (Volutidae), die an den Küsten Kolumbiens, Venezuelas, Surinames und der Antillen verbreitet ist. Sie ernährt sich von Schnecken und Muscheln.", "tgt_summary": null, "id": 1517544} {"src_title": "Santiago Baños", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Jon Casey begann seine Karriere als Eishockeyspieler an der University of North Dakota, die er von 1980 bis 1984 besuchte, während er parallel für deren Eishockeymannschaft in der Western Collegiate Hockey Association spielte. Dort erhielt der Torwart mehrere individuelle Auszeichnungen, woraufhin er am 1. April 1984 einen Vertrag als Free Agent bei den Minnesota North Stars unterschrieb. Bei diesen gab er gegen Ende der Saison 1983/84 sein Debüt in der National Hockey League, als er zwei Mal für die North Stars zwischen den Pfosten stand. In den folgenden neun Jahren entwickelte er sich zum Stammtorwart Minnesotas, wobei er parallel auch für dessen Farmteams Baltimore Skipjacks und Springfield Indians in der American Hockey League sowie Kalamazoo Wings in der International Hockey League auf dem Eis stand. Dort konnte er besonders in der Saison 1984/85 auf sich aufmerksam machen, als er als Spieler der Skipjacks den Harry „Hap“ Holmes Memorial Award als Torwart mit dem niedrigsten Gegentorschnitt sowie den Aldege „Baz“ Bastien Memorial Award als bester Torwart der AHL erhielt. Aufgrund seiner guten Leistungen bei den North Stars wurde er mit der Nominierung für das NHL All-Star Game 1993 belohnt. Nachdem die Minnesota North Stars umgesiedelt wurden, transferierte ihn deren Nachfolgeteam Dallas Stars zur Saison 1993/94 innerhalb der NHL zu den Boston Bruins. Bei diesen konnte er auf Anhieb als Stammtorwart überzeugen. Die folgenden drei Jahre verbrachte er bei den St. Louis Blues, spielte jedoch überwiegend für deren Farmteams Peoria Rivermen aus der IHL sowie Worcester IceCats aus der AHL. Zuletzt trat er in der Saison 1997/98 für das IHL-Team Kansas City Blades an, ehe er seine Karriere im Alter von 36 Jahren beendete.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für die USA nahm Casey an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 1982 sowie der A-Weltmeisterschaft 1990 teil.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jonathan James „Jon“ Casey (* 29. August 1962 in Grand Rapids, Michigan) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeytorwart, der in seiner aktiven Zeit von 1980 bis 1998 unter anderem für die Minnesota North Stars, Boston Bruins und St. Louis Blues in der National Hockey League gespielt hat.", "tgt_summary": null, "id": 1818858} {"src_title": "Mercedes-Benz M 133", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "MetaTexis für Word.", "content": "MetaTexis für Word ist eine Übersetzungsspeicher- bzw. Translation-memory-Software, auch CAT-Tool genannt (Computerunterstützte Übersetzung). Als ein sogenanntes COM-add-in läuft das Tool in Microsoft Word und Windows-Betriebssystemen. Die Funktionen sind über ein Menü, eine Symbolleiste und/oder über ein Ribbon innerhalb von Microsoft Word verfügbar. Die Arbeitsschritte ähneln denen von älteren Trados-Versionen oder Wordfast Classic. Die erste Version von MetaTexis für Word wurde im Juli 2002 veröffentlicht. Seitdem wurde die Software kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert. Version 3 von MetaTexis für Word wurde im September 2010 freigegeben. MetaTexis für Word hat Zugriff auf den MetaTexis Server und andere Server-basierte TMs, darüber hinaus kann MetaTexis auf maschinelle Übersetzungs-Dienste zugreifen, die über Internet verfügbar sind (einschließlich Google Translate and Microsoft Translator).", "section_level": 1}, {"title": "Unterstützte Dokumentformate.", "content": "MetaTexis für Word unterstützt die folgende Formate: alle von Microsoft Word bearbeitbaren Formate, einfache Textdateien, Word-Dokumente (DOC/DOCX), Microsoft Excel (XLS/XLSX), PowerPoint (PPT/PPTX), Rich-Text-Format (RTF), HTML, XML, TRADOS-Word-Dokumente, TRADOS-TagEditor (TTX), TRADOS-Studio (SDLXLIFF), Manual Maker, verschiedene weitere Formate.", "section_level": 2}, {"title": "MetaTexis Server.", "content": "Der MetaTexis Server ist eine Server-Software für Translation-Memorys (TMs) und Terminologie-Datenbanken (TDBs), welche es mehreren Übersetzern erlaubt, über LAN oder Internet gleichzeitig mit denselben TMs und TDBs zu arbeiten. Für den Datenaustausch zwischen Server und Client wird das TCP/IP-Protokoll verwendet. Die Daten werden verschlüsselt und sind somit dem Zugriff Dritter entzogen.", "section_level": 1}, {"title": "Unterstützte Translation-Memory- and Terminologie-Formate.", "content": "MetaTexis kann fünf professionelle Datenbank-Engines verwenden, um die Translation-Memory- und Terminologie-Daten zu speichern: SQLite, MS SQL Server, MySQL, PostGreSQL, MS Access. Die MetaTexis-Produkte unterstützen darüber hinaus verschiedene Datenaustauschformate, insbesondere wird das TMX-Format für den Austausch von Translation-Memory-Daten unterstützt. Auch das TBX-Format für den Austausch von Terminologie-Daten wird unterstützt. Die MetaTexis-Programme unterstützen die Verwendung von mehreren TMs und Terminologie-Datenbanken gleichzeitig. Die Größe der TMs and TDBs wird nur dutch die verwendete Datenbank-Engine, den verfügbaren Festplattenspeicher und die Geschwindigkeit des Systems eingeschränkt, auf dem die Software installiert ist. Die nächste MetaTexis-Version ist für Herbst 2013 angekündigt. Sie wird für Windows und Mac ausgelegt sein.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Name MetaTexis wird für verschiedene Software-Produkte verwendet, die von Hermann Bruns (MetaTexis Software and Services) entwickelt wurden. Die wichtigsten Software-Produkte sind MetaTexis für Word und der MetaTexis Server. ", "tgt_summary": null, "id": 340504} {"src_title": "Kõpu (Hiiumaa)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits am 19. November 1691 wird angeregt, auf dem Turm der Abtei ein Leuchtfeuer zu entzünden. Zur Vervollständigung der Markierung wurde 1699 auf Ouessant der Leuchtturm Stiff eingeweiht. Die Aufrechterhaltung der kostspieligen Feuer gestaltete sich jedoch aus wirtschaftlichen Gründen schwierig. So wurde das Feuer der Abtei nur in dunklen Herbst- und Winternächten betrieben. Dazu kam die Tatsache, dass Kohle sehr ineffizient war und eine große Feuergefahr für die Abtei darstellte. Im Dezember 1695 wurden Kupferlampen installiert, die jedoch auch diverse Nachteile mit sich brachten. So wurde bei fallendem Ölstand oder durch Rauch verschmutzte Fenster die Sichtweite der Leuchtfeuer deutlich eingeschränkt. Nach Beschwerden von ranghohen Militärs, wie z. B. Tourville, mietete 1701 die französische Marine den Leuchtturm in Verbindung mit einem Wohnhaus und besetzte diesen permanent mit einem Wärter. 1750 wurde der Turm durch Stürme stark beschädigt. Im Jahre 1771 ließ Generalleutnant d’Estaing einige wichtige Änderungen vornehmen. So wurde als Brennstoff für die neuen Dochtlampen eine Mischung aus Raps- und Fischöl verwendet und das Leuchtfeuer mit polierten Metallplatten ummantelt. Diese Maßnahme steigerte die Reichweite auf 30 km. 1820 wurde der Leuchtturm mit acht Lampen und diversen Reflektoren ausgestattet, was noch einmal die Reichweite erhöhte. Um aber eine ausreichende Reichweite des Leuchtfeuers zu erhalten, war der Turm schlichtweg zu niedrig.", "section_level": 1}, {"title": "Aktueller Leuchtturm.", "content": "Aufgrund des schlechten Zustandes des Abteiturms, wurde am 15. Juni 1835 der Auftrag zum Bau eines neuen Leuchtturms erteilt. Dieser sollte einen Durchmesser von 3,6 m und eine Höhe von 37 m erhalten und auf einem runden Gebäude, ausgestattet mit Geschäften und einem Wohnbereich für den Leuchtturmwärter, errichtet werden. Eine Treppe führt zur Lichtanlage, die rund 56 m über dem Meeresspiegel liegt. Die Reichweite beträgt nun 29 Seemeilen. Befeuert wurde mit Raps- oder Mineralöl, bevor 1935 die Elektrifizierung erfolgte. Im Juni 1963 bekam Saint-Mathieu sein heutiges Aussehen: weiß mit roten Streifen und der Aufschrift „SAINT-MATHIEU“. Der Turm wurde 1996 automatisiert und hat heute eine Tragweite von 29 Seemeilen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Phare de Saint-Mathieu ist der Name eines Leuchtturms auf der Saint-Mathieu-Spitze in Plougonvelin im Département Finistère. Er wurde auf dem Gelände der alten Abtei Saint-Mathieu errichtet. Seine Tragweite beträgt theoretisch 29 Seemeilen, was in etwa 55 Kilometern entspricht. ", "tgt_summary": null, "id": 226806} {"src_title": "Autonome Schule Zürich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geologischer Rahmen.", "content": "Die Ash-Hollow-Formation bedeckt große Teile der Großen Ebenen im zentralen Nordamerika und zählt zu den geologischen Ablagerungen der Ogallala-Gruppe, deren oberstes Schichtglied sie bildet. Die gesamte Gruppe überlagert die oligozäne und frühmiozäne Arikaree-Gruppe. Die Ogallala-Gruppe kann in mehrere Formationen unterteilt werden. Im Liegenden befinden sich die Sande und Silte der Valentine-Formation, im Hangenden folgen nach einem Hiatus verschiedene Sedimentkörper. Im östlichen Verbreitungsgebiet sind dies lockere Sande und Kiese der Long-Pine-Formation, während es im westlichen Bereich die Broadwater-Formation ist. Beide sind in das Pliozän frühe Pleistozän zu stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau und Lithologie.", "content": "Die Formation besteht hauptsächlich aus durch Kalk zementierten und dadurch bankig ausgebildeten festen Sanden und Sandsteinen, in denen Linsen von Konglomeraten eingearbeitet sind. Die gesamte Ablagerungseinheit erreicht bis zu 60 m Mächtigkeit und wird in das untere \"Cap Rock Member\" und das obere \"Merritt Dam Member\" gegliedert. Sie entstand beim Anschwemmen von Sedimentmaterial während einzelner Überflutungsphasen, welches dann in Trockenphasen durch Chemische Verwitterung miteinander verbacken wurde. Im unteren Teil dieser festen Ablagerungen, im \"Cap Rock Member\", befindet sich eine Schicht aus heller, weiß gefärbter vulkanischer Asche, die zwischen 30 cm und 3 m dick ist und die teilweise von lockeren kiesigen Sanden unterlagert wird. Diese Aschelage wird als \"Ashfall Fossil Beds\" bezeichnet, sie ist aber nicht durchgehend ausgebildet, sondern formt mehr oder weniger große Linsen. Zusammengesetzt ist die Asche zu nahezu 100 % aus glasigen Rhyolithen, die einen Durchmesser von 70 bis 200 μm aufweisen, mit einem Durchschnitt von 90 μm. Eine weitere Ascheschicht folgt mit der \"Grove Lake ash\" im \"Merritt Dam Member\". Messdaten, die in den 1970er Jahren an den Vulkanaschen mit Hilfe der Fission-Track-Datierung gewonnen wurden, geben der unteren Aschelage ein Alter von rund 8, der oberen von rund 6,8 Millionen Jahren. Jüngere Untersuchungen mit der Uran-Blei-Methode aus dem Jahr 2018 datieren die \"Ashfall Fossil Beds\" auf rund 11,8 und die \"Grove Lake ash\" auf rund 6,4 Millionen Jahren. Der Ursprung beider Ascheschichten liegt in mehreren katastrophalen Vulkanausbrüchen. Die \"Ashfall Fossil Beds\" werden dabei dem Bruneau-Jarbridge-Vulkan zugesprochen, der sich etwa 1400 km westlich im heutigen Idaho befindet und im Zeitraum vor 12,7 bis 10,5 Millionen Jahren in eine sehr aktive Phase trat. Für die jüngere \"Grove Lake ash\" kommt das Heise-Vulkanfeld in Frage, das ebenfalls in Idaho liegt. Dieses zeigte vor 6,6 bis 4,3 Millionen Jahren höhere Aktivitäten auf. Den Altersdaten zufolge gehört die Ash-Hollow-Formation damit in das Obere Miozän (lokalstratigraphisch Clarendonium bis Frühes Hemphillium).", "section_level": 1}, {"title": "Fossilfunde.", "content": "Die Fossilerhaltung ist hervorragend und gibt der Ash-Hollow-Formation die Eigenschaften einer Konservat- und Konzentratlagerstätte gleichzeitig. Hervorzuheben sind hier die \"Ashfall Fossil Beds\" im unteren \"Cap Rock Member\". Nach den Fossilfundfstelle ist der gleichnamigen State Historical Park im Osten Nebraskas benannt. Hier wurden massenhafte Anhäufungen von teils vollständigen Skeletten ausgegraben, aber auch der Ash Hollow State Historical Park ist eine bedeutende Fossilfundstelle, ebenso wie der Lemoyne Quarry. beide im westlichen Nebraska gelegen. Der überwiegende Teil der Funde stammt aus der vulkanischen Ascheschicht, die dortigen Lebewesen kamen beim Vulkanausbruch ums Leben. Einzelne Funde stammen auch aus den liegenden und hangenden Sandschichten, haben aber keine unmittelbare Beziehung zu den Fossilien der Ascheschicht. Mittlerweile existieren über zweihundert fossilführende Aufschlüsse innerhalb der Formation, die eine sehr gute Rekonstruktion der damaligen Landschaft ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Flora.", "content": "Mehr als 30 Pflanzenarten konnten bisher dokumentiert werden, meist in Form von Pollen oder Samen, selten als ganze Blätter oder als Holzreste. Unter den Pflanzen gehören fast die Hälfte zu Gräsern. Darunter befinden sich Vertreter von Gattungen wie \"Piptochaetium\", \"Stipa\" und \"Nassella\", die heute in offenen Landschaften in Südamerika verbreitet sind. Sehr häufig treten daneben auch \"Berriochloa\"-Gräser auf, die allein wenigstens fünf Arten umfassen, auch Reisgräser sind nachgewiesen. Weiterhin dominant sind Raublattgewächse wie \"Anchusa\", \"Cryptantha\" und \"Biorbia\". Unter den Samen sind jene des Zürgelbaums nachgewiesen. Unter den Algen sind weiterhin Diatomeen und Charophyten bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Fauna.", "content": "Die reiche Tierwelt umfasst Vertebraten und Invertebraten. Unter den Wirbellosen sind häufig Mollusken, Ostrakoden und Schwämme, die meist durch ihre harten Kalkschalen bzw. dem Kalkskelett überliefert sind. Alle diese Funde sind mit Frischwasserquellen in Verbindung zu bringen. Am umfangreichsten und bedeutendsten sind aber die Wirbeltierfunde, sehr reichhaltig ist die Säugetierfauna. Größtes vorkommendes Tier ist \"Serridentinus\", ein bis zu 5 t schweres, zu den Gomphotherien zu zählendes Rüsseltier mit vier Stoßzähnen. Sehr häufig sind Unpaarhufer, wobei Nashörner mit \"Teleoceras\" den größten Anteil haben. Bisher sind über einhundert, teils vollständige Skelette bekannt und geben einen guten Einblick in das Leben dieses nur ein kleines Horn tragendes und mit einem walzenförmigen Körper ausgestatteten Tier, das bis zu 2 t wog und der dominante Pflanzenfresser jener Zeit war. Pferde sind allein mit fünf Gattungen belegt: die jeweils dreizehigen \"Pseudhipparion\", \"Cormohipparion\", \"Neohipparion\" und die einhufigen \"Pliohippus\" und \"Protohippus\". Ein vollständiges Skelett von \"Tapirus\" stellt einen der frühesten Nachweise dieser Gattung in Nordamerika dar. Zu den Paarhufern gehören vor allem drei Gattungen der Kamele, so das charakteristische, riesige, über 1 t schwere und mit einem giraffenartig langen Hals ausgestattete \"Aepycamelus\" und die beiden, heutigen Vertretern ähnelnden \"Procamelus\" und \"Protolabis\". Darüber hinaus kommt mit \"Longirostromeryx\" ein rehartiges Tier mit säbelzahnförmigen Eckzähnen vor. Unter den Raubtieren sind mit \"Cynarctus\" und \"Leptocyon\" zwei hundeartige Tiere zu nennen, wobei eine dritte Form anhand von Bissspuren an Knochen nachgewiesen ist. Weiterhin bedeutend ist das Vorkommen des Bibers \"Dipoides\" und kleinerer Säugetiere, wie Mäuse, darunter Seiden-Taschenmäuse und \"Mylagaulus\" sowie mehrere Arten von Rotzahnspitzmäusen, Fledermäuse und Maulwürfe. Neben den Säugetieren sind auch Reste der Vogelwelt überliefert, so unter anderem ein Vorfahr des heutigen Kronenkranichs \"Balearica\" und des Greifvogels \"Apatosagittarus\". Unter den Reptilien sind neben Schlangen und Eidechsen vor allem zwei Schildkrötenvertreter erwähnenswert: die Riesenschildkröte \"Hesperotestudo\", die durch teils vollständige, bis zu 120 cm lange Panzer nachgewiesen ist, und die Moschusschildkröte \"Sternotherus\". Weiterhin kommen Frösche, Salamander und Fische vor.", "section_level": 2}, {"title": "Landschaftsrekonstruktion.", "content": "Anhand der Fossilreste und der sedimentologischen Bedingungen kann auf eine offene, weitgehend flache Savannenlandschaft geschlossen werden, die nur sporadisch von Bäumen durchsetzt war. Diese war von großen, auf Grasnahrung spezialisierten Pflanzenfressern bewohnt. Einzelne gemeinsame Funde von Nashornkühen mit nahe beieinander liegenden Kälbern, aber auch Pferdestuten mit Fohlen lassen auf einen engen Sozialverband bei diesen Tieren schließen. Hervorzuheben sind dabei auch die \"Berriochloa\"-Gräser, die teilweise als verklumpte Reste in einigen Maulpartien von Nashornschädeln gefunden wurden und angeben, dass diese eine bevorzugte Nahrung dieser Tiere waren. Ein weiterer interessanter Befund sind kleine, verfüllte Höhlen mit Samenansammlungen und Resten von Zwergmäusen, die offensichtlich Reste der Nahrungsspeicher dieser Kleinsäuger darstellen. In diesen Landschaften kam es, wie es die feinkörnigen Sedimente zeigen, periodisch zu Überschwemmungen. Das Klima war mild und frostfrei.", "section_level": 2}, {"title": "Todesursache.", "content": "Die rekonstruierte savannenartige Landschaft wurde durch den Vulkanausbruch des Bruneau-Jarbridge-Vulkans abrupt gestört und durch eine bis zu mehrere Meter mächtige Aschelage bedeckt. Die unzähligen Fossilreste gehen auf ein Massensterben zurück, das direkt durch die Ascheablagerungen bedingt wurde. Die größeren Huftiere erlagen allerdings wohl eher aufgrund einer langfristigen Belastung durch die vulkanische Asche und starben nicht direkt im Zuge des Vulkanausbruches. Darauf deuteten mehrere Faktoren hin. So lässt sich eine vertikale Abfolge der Fossilien feststellen, deren einzelne Lagen jeweils durch 10 bis 15 cm fossilfreie Aschen getrennt sind. Zuunterst finden sich zumeist fragmentierte Reste von kleinen Tieren wie Schildkröten und Wasservögeln. Darauf folgen mittelgroße Tiere, etwa Kamele und Pferde. Erst darüber, gut 25 cm über der Basis der Asche, zeigen sich die großen Skelette der Nashörner. Diese vertikale Gliederung lässt eine Todesabfolge annehmen, die direkt mit der Körpergröße einherging. Zudem konnten an den Knochen der größeren Huftiere abnorme Knochenschwellungen festgestellt werden, die der hypertrophen Osteoarthropathie ähneln. Die Schwellungen wiederum sind auf Schädigungen der Lunge zurückzuführen, wie sie etwa bei der längeren Einatmung der Vulkanasche entstehen können.", "section_level": 2}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Die ersten Funde wurden bereits in den 1920er Jahren bekannt, als Jugendliche einige Knochen an einem Hangaufschluss entdeckten. Im Jahr 1953 fand Donald Peterson einen nahezu vollständigen Nashornschädel, der heute im Museum des Ashfall Fossil Beds State Historical Park zu sehen ist. Starker Frühjahrsregen spülte 1971 den Schädel eines jungen Nashorns auf dem Gelände der Colson-Farm frei, welcher später durch den Paläontologen Mike Voorhies dokumentiert wurde. Voorhies führte seit 1969 regelmäßig geologische Untersuchungen in diesem Gebiet durch. Dies weitere Nashornfund führte schließlich zu gezielten wissenschaftlichen Untersuchungen, die zwischen 1977 und 1979 durchgeführt wurden und die Entdeckung unzähliger fossiler Reste auf einer Grabungsfläche von mehr als 600 m2 beinhalteten. Aus diesen Ausgrabungen resultierte 1991 die Gründung des Ashfall Fossil Beds State Historical Park, wobei ein über 180 m2 großes, überdachtes Grabungsgelände die nun jährlich stattfindenden Untersuchungen ermöglichte. Nach der Beendigung dieser Ausgrabungen und zur Weiterführung neuer wurde dieses im Jahr 2007 durch den mehr als 1600 m2 großen Bau \"Hubbard Rhino Barn\" ersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ash-Hollow-Formation ist eine lithostratigraphische Formation im zentralen Nordamerika und erstreckt sich hauptsächlich über die US-Bundesstaaten Nebraska, South Dakota und Wyoming. Bekannt ist sie für ihre hervorragend erhaltenen und teilweise in Massen vorkommenden Wirbeltierfossilien. Es handelt sich um durch langsam fließende Gewässer abgelagerte Sedimente, in denen ein dickes Paket vulkanischer Asche eingelagert ist. Die gesamte Formation datiert in das Obere Miozän vor rund sieben bis zwölf Millionen Jahren.", "tgt_summary": null, "id": 1824433} {"src_title": "Leslie O’Brien, Baron O’Brien of Lothbury", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Berra ist Doktorin der Medizin. Sie arbeitete als praktische Ärztin im Krankenhausverbund Hospices Civils de Lyon und bei mehreren internationalen pharmazeutischen Laboratorien, in denen sie für medizinische Fragen zuständig war. Später war sie Lehrbeauftragte für Nephrologie an einigen Lyoner Krankenpflegeschulen. In der Mitte-rechts-Partei Union pour un mouvement populaire (UMP) war Berra politische Beraterin und Vorstandsmitglied. Sie gehörte dem Gemeinderat von Neuville-sur-Saône an. Ab 2008 war sie Vertreterin des 8. Arrondissements im Gemeinderat von Lyon. Ferner gehörte sie von 2010 bis 2015 dem Regionalrat von Rhône-Alpes an. Am 23. Juni 2009 wurde sie zur Staatssekretärin für Senioren im Arbeits- und Sozialministerium (unter dem Ministern Xavier Darcos und Éric Woerth) im Kabinett Fillon II ernannt. Im am 13. November 2010 vereidigten Kabinett Fillon III erhielt sie das Amt der Staatssekretärin für Gesundheit (unter dem Minister Xavier Bertrand). Dieses hatte sie bis zum Regierungswechsel im Mai 2012 inne. Bei der Europawahl 2009 kandidierte sie zunächst erfolglos, doch rückte sie am 16. Juni 2012 für den ausgeschiedenen Damien Abad in das Europäische Parlament nach. Als Mitglied der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) gehörte Berra dem Ausschuss für internationalen Handel an und war Delegierte für die Beziehungen zum Palästinensischen Legislativrat. Bei der Europawahl 2014 trat sie nicht für eine Wiederwahl an. Seit Januar 2016 ist Berra Mitglied des Regionalrats von Auvergne-Rhône-Alpes. Bei der Vorwahl der Républicains (Nachfolgepartei der UMP) und ihrer Verbündeten im Mitte-rechts-Spektrum zur Präsidentschaftswahl 2017 unterstützte sie Nicolas Sarkozy, der jedoch im ersten Wahlgang unterlag. Bei der Parlamentswahl im Juni 2017 trat Berra im 3. Wahlkreis des Départements Rhône an, schied jedoch mit 13,1 % bereits im ersten Wahlgang aus. Im Dezember 2017 erklärte sie ihren Austritt aus der Partei Les Républicains. Sie kritisierte den Rechtsruck der Partei unter dem neuen Vorsitzenden Laurent Wauquiez, dem sie ein „Projekt der Schließung“ vorwarf. Zur Europawahl 2019 trat sie auf der Liste der liberalen Union des démocrates et indépendants (UDI) an, die jedoch keinen Sitz erhielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nora Berra (* 21. Januar 1963 in Lyon) ist eine französische Politikerin (UMP/Les Républicains). Sie war von 2012 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments.", "tgt_summary": null, "id": 945882} {"src_title": "Madame empfiehlt sich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Bei dem \"leicht und zart\" zu spielenden Stück in C-Dur handelt es sich um ein Rondo, dessen Refrain dreimal wiederkehrt, von zwei dunkleren Zwischenspielen in e- und a-Moll (\"Minore I und II, etwas langsamer\") unterbrochen und kontrastiert wird und mit einer Coda (\"Zum Schluss\") endet. Die einfache Kantilene wird durch das wiederholte Vorschlags-Motiv und den vorwärtsdrängenden, punktierten Rhythmus sowie fließende Modulationen geprägt. Die Melodie entfaltet sich auf einem scheinbar mehrstimmigen Gewebe, bei dem, ähnlich wie im ersten Stück der Kinderszenen \"Von fremden Ländern und Menschen\", zwei Stimmen von der linken Hand gespielt werden. Das aufwärtssteigende Thema erreicht in Takt 5 die Subdominantparallele d-Moll, wird nach einer Wiederholung der viertaktigen Periode zur Dominante G-Dur und wieder zur Tonika in Takt 16 geführt. Im zweiten Abschnitt, der durch die zweimalige Wendung in die Paralleltonart e-Moll einen wehmütigen Charakter erhält, wird die Tonika in Takt 25 erreicht und das Thema wie am Anfang gestaltet. Nur in den beiden ernsten Zwischenspielen kommt es zu einer dynamischen Steigerung des überwiegend verhaltenen Stückes, der Klaviersatz wird dichter. Während das an einen Quartettsatz erinnernde \"Minore I\" das Thema des Refrains nur entfernt erkennen lässt, ist die Ähnlichkeit in der zweiten a-Moll-Episode unverkennbar – das charakteristische Vorschlags-Motiv findet sich ebenso wie die Aufwärtsbewegung des Themas.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Schumann selbst äußerte sich kritisch über das zarte, etwas biedermeierlich wirkende Stück und bezeichnete es als „schwächlich und für Damen.“ Anders als etwa Ludwig van Beethoven war Schumann nicht aus eigenem Antrieb nach Wien gegangen, sondern einer Weisung seines späteren Schwiegervaters Friedrich Wieck gefolgt, sich dort eine eigene Existenz aufzubauen. Wieck hatte mehrfach versucht, die Beziehung zwischen Clara und Robert zu verhindern, seine Tochter auf Tourneen geschickt und ihr abweisende Briefe an Schumann diktiert. Während der schmerzvollen Trennung von Clara war Schumann sehr produktiv; neben der Arabeske komponierte er das \"Blumenstück op. 19\", die Humoreske, Teile des lebhaften Faschingsschwanks aus Wien und weitere Stücke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Arabeske op. 18 ist ein kurzes Klavierstück von Robert Schumann, das er 1839 in Wien komponierte. Wie sein \"Blumenstück op. 19\" widmete er es Friederike Serre, einer wichtigen Kunstförderin, die Musiker und Dichter auf ihr Anwesen in der Nähe von Dresden einlud und die Verbindung zwischen dem Komponisten und Clara Wieck unterstützt hatte. ", "tgt_summary": null, "id": 1739062} {"src_title": "Port Alice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Morgenstern wuchs in Marshfield (Massachusetts) auf und studierte Kunst- und Theaterwissenschaft am Smith College in Northampton, wo sie 2000 ihren Abschluss machte. Sie lebt momentan in Manhattan. Neben der Schriftstellerei malt sie, von ihr stammt z. B. ein schwarz-weißes Tarotdeck. Ihr erster Roman \"The Night Circus\" erschien 2011 bei Doubleday, die deutsche Übersetzung von Brigitte Jakobeit wurde 2012 vom Ullstein-Verlag veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Der Nachtzirkus.", "content": "Der Nachtzirkus ist eine romantische Fantasy-Erzählung. Sie spielt sich hauptsächlich in der Zeit um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ab. Zwei Magier wetteifern schon seit Jahrhunderten gegeneinander. Jeder will den jeweils anderen von der Überlegenheit seines Systems überzeugen. Die Auseinandersetzungen werden von ihren Schülern durch Kämpfe auf Leben und Tod ausgetragen. In der aktuellen Runde schickt der skrupellose Hector seine Tochter Celia gegen Alexanders Schüler Marco ins Rennen. Austragungsort der Auseinandersetzung ist der titelgebende Nachtzirkus, der zu diesem Zweck geschaffen wird. Statt sich jedoch mit ihren Fähigkeiten gegenseitig zu übertrumpfen, entwickeln die beiden Protagonisten ein Gefühl für ihren jeweiligen Gegenpart und schaffen Attraktionen, die sich ergänzen oder harmonisch kontrastieren. Beide erkennen, dass ihre Verbindung mehr ist als die Verpflichtung zum Kampf. Dazu spüren sie, dass sie auch eine Verantwortung für die Mitglieder des Nachtzirkus haben. So suchen sie eine Lösung sowohl für die Erfüllung ihrer Liebe als auch für das Fortbestehen des Nachtzirkus. Dabei sind sie auf die Hilfe anderer angewiesen, deren Verhalten sie aber nicht magisch beeinflussen, weil sie deren Freiheit der Entscheidung erhalten wollen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"Der Nachtzirkus\" wurde mit den \"Alex Awards\" der American Library Association ausgezeichnet. Das Buch war außerdem für den Guardian First Book Award 2011 nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erin Morgenstern (* 8. Juli 1978) ist eine US-amerikanische Autorin. Ihr Erstlingswerk \"The Night Circus\" konnte sich auf Platz 2 der Bestsellerliste der New York Times platzieren.", "tgt_summary": null, "id": 1471615} {"src_title": "Bahnhof Erftstadt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Japanische Makrele hat einen torpedoförmigen Körper, welcher nicht so schlank wie der der anderen Scomber-Arten ist. Sie erreicht eine Höchstlänge von 50 Zentimetern, wird aber gewöhnlich nur 30 Zentimeter lang. Der Bauch ist stärker gewölbt als der Rücken. Die erste Rückenflosse besteht aus neun bis zehn Hartstrahlen, wovon der dritte der längste Strahl ist. Erste und zweite Rückenflosse sind deutlich voneinander getrennt und können in eine Rinne gelegt werden, um den Wasserwiderstand zu verringern. Der Ansatz der Afterflosse liegt auf der unteren Körperseite knapp hinter dem der zweiten Rückenflosse. Beide sind konkav. Erstere besteht aus einem Hartstrahl und 12 bis 14 Weichstrahlen, letztere aus 9 bis 11 Weichstrahlen. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt und homocerk. Oben und unten zwischen Rücken- bzw. Afterflosse und Schwanzflosse befinden sich fünf Flössel. Die spitz zulaufenden Brustflossen liegen recht weit oben hinter den Kiemendeckeln. Die Bauchflossen, die unter den Brustflossen ansetzen, sind brustständig. Die Kiemendeckel enden gerade. Das Maul ist endständig und mit vielen kleinen Zähnen besetzt, die Schnauze spitz. Wie auch bei den anderen Arten der Gattung \"Scomber\" liegen vor den großen Augen Fettlider. Der Rücken ist metallisch blau und bis deutlich unter die Seitenlinie mit dunklen, vertikal angeordneten Wellenlinien gezeichnet. Flanken und Bauch sind weiß. Der Körper ist mit winzigen Schuppen bedeckt. Die Japanische Makrele besitzt insgesamt 31 Wirbel und außerdem eine Schwimmblase.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung, Lebensraum und Biologie.", "content": "Die Japanische Makrele ist in den warmen und gemäßigten Zonen des Pazifiks und des Indischen Ozeans zu finden. Sie hält sich eher in den Küstenbereichen auf, selten auch im Mesopelagial. Jungfische halten sich nah an der Küste auf. Diese Makrelenart ist ein Schwarmfisch, der ab einer Größe von etwa drei Zentimetern große, enge Gruppen bildet. Gelegentlich bildet sie Schwärme in Gemeinschaft mit dem Scombriden \"Sarda chiliensis\", der Stachelmakrele \"Trachurus symmetricus\" oder dem Heringsartigen \"Sardinops sagax\". Einige Populationen unternehmen jahreszeitliche Wanderungen. Die nördliche Populationen zieht zur Überwinterung in südlichere Gebiete und im Sommer wieder zurück, bei den südlichen ist es umgekehrt. Tags halten sich ausgewachsene Exemplare am Boden auf schwimmen nachts in höheren Wasserschichten. Japanische Makrelen ernähren sich von planktonischen Krebstieren wie Copepoden, aber auch von kleinen Fischen und Kopffüßern. Zu ihren natürlichen Feinden zählen diverse Raubfische wie Haie und Thunfische, aber auch Meeressäuger und Seevögel. Japanische Makrelen geben beim Laichgeschäft die Eier in mehreren Stößen ab. Insgesamt können sie dabei 100.000 bis 400.000 Eier legen. Eier und Larven sind pelagisch.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Kommerziell ist diese Makrelenart (besonders in Japan) ähnlich bedeutend wie die gewöhnliche Makrele. Sie wird kommerziell befischt, in Japan in Aquakultur gezüchtet und auf unterschiedlichste Art und Weise zubereitet. Außerdem spielt sie eine gewisse Rolle in der traditionellen chinesischen Medizin. Sie gilt als nicht gefährdet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Japanische Makrele (\"Scomber japonicus\", Syn.: \"Pneumatophorus japonicus\") ist eine Art der Makrelen und Thunfische mit ähnlicher wirtschaftlicher Bedeutung wie die gewöhnliche Makrele. Früher wurde die Thunmakrele (\"Scomber colias\") als \"Pneumatophorus japonicus colias\" als Unterart der Japanischen Makrele angesehen, wird aber heute als eigene Art anerkannt.", "tgt_summary": null, "id": 23571} {"src_title": "Ramaz Paliani", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Wenige Wochen vor dem Ende des Konzils feierten 40 Konzilsväter aus der ganzen Welt miteinander Eucharistie und gingen am Ende der Messfeier den nach dem Ort des Geschehens benannten Pakt ein. Zu den Erstunterzeichnern gehörten zwei Deutsche: Julius Angerhausen (1911–1990), Weihbischof in Essen, und Hugo Aufderbeck (1909–1981), Weihbischof in Erfurt. Später schlossen sich 500 weitere Bischöfe aus der ganzen Welt diesem Pakt an. Als wesentliche Initiatoren der Gruppe gelten Hélder Câmara, Bischof Guy-Marie-Joseph Riobé von Orléans und Kardinal Giacomo Lercaro. Der Pakt griff Thomas Fornet-Ponse zufolge folgende Impulse auf: Die Bischöfe machten sich in einer Ich-Botschaft das Vorbild Jesu und dessen Auftrag an seine Jünger zu eigen. Die Unterzeichner bemerkten, dass sich trotz einzelner Erfolge ihr Einsatz für eine Kirche der Armen gesamtkirchlich nicht realisieren würde. Sie beschlossen daher, selbst mit ihrem Beispiel voranzugehen. Laut Luigi Bettazzi, dem letzten lebenden Erstunterzeichner des Paktes, setzt Papst Franziskus durch seinen Lebensstil und seine Amtsführung die Ideen des Katakombenpaktes um. Eine Erneuerung fand der Katakombenpakt im Katakombenpakt für das Gemeinsame Haus der im Rahmen der Amazonien-Synode von mehr als 40 Bischöfe aus Amazonien am 27. Oktober 2019 verabschiedet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Stimmen.", "content": "„In der gegenwärtigen Lage der Kirche wirkt der Pakt wie ein subversives Vermächtnis des II. Vatikanischen Konzils.“", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die 13 Selbstverpflichtungen wurden erstmals am 9. Dezember 1965, dem Tag nach dem feierlichen Abschluss des Konzils, von der französischen Tageszeitung \"Le Monde\" veröffentlicht. In deutscher Sprache wurden sie erstmals 1969 in einer in Ost-Berlin erschienenen Biographie von Camilo Torres bekannt gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Erstunterzeichner.", "content": "Dokumente zu den Erstunterzeichnern finden sich im Nachlass von Bischof Charles-Marie Himmer. Zu den Erstunterzeichnern gehören:", "section_level": 1}, {"title": "Kirche der Armen.", "content": "In der Bischofsgruppe “Opus Angeli”, “Kirche der Armen”, arbeiteten auch die folgenden Bischöfe mit, aber für ihre Unterzeichnung gibt es (noch) keinen Beleg:", "section_level": 1}, {"title": "Katakombenbasilika.", "content": "Über den Domitilla-Katakomben wurde um 390 unter Papst Siricius (384–399) die Basilika der heiligen Nereus und Achilleus in der Weise erbaut, dass man die Kirche zur Hälfte unter die Erdoberfläche verlegte, um den Altar unmittelbar über den dortigen Gräbern der um 295 als Märtyrer verstorbenen kaiserlichen Soldaten Nereus und Achilleus errichten zu können. Diese Bauform wird als Katakombenbasilika oder Coemeterialbasilika (\"Basilica ad corpus\") bezeichnet. Der im 9. Jahrhundert dem Verfall preisgegebene Kirchenbau wurde 1874 wieder entdeckt, die vorgefundenen Reste ausgegraben und der Bau nach alten Plänen neu errichtet. Die Katakombenbasilika darf nicht verwechselt werden mit der gleichnamigen Kirche Santi Nereo e Achilleo in Nähe der Caracalla-Thermen, in welche die Reliquien der Kirchenpatrone und anderer Heiliger im 6. Jahrhundert aus Sicherheitsgründen übertragen worden waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Katakombenpakt wird eine am 16. November 1965, während des Zweiten Vatikanischen Konzils, in der Basilika der heiligen Nereus und Achilleus über den Domitilla-Katakomben in Rom von einer Gruppe von Bischöfen unterzeichnete Selbstverpflichtung zu einem einfachen Lebensstil und zum Dienst an den Armen genannt.", "tgt_summary": null, "id": 1973861} {"src_title": "Wer rettet Dina Foxx?", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Serge Gnabry wurde als Sohn eines Ivorers und einer Schwäbin in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart geboren und wuchs 30 Kilometer nordwestlich in Weissach auf. Dass es sich bei seinem Vater Jean-Hermann Gnabry um einen ehemaligen ivorischen Nationalspieler handle, wurde jahrelang in den Medien undementiert berichtet. Erst im September 2016 äußerte Serge Gnabry in einem Interview, dass dies nicht zutreffe. Sein Vater sei nicht einmal als Profifußballspieler aktiv gewesen.", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "Gnabry begann mit dem Fußballspielen auf Vereinsebene beim TSV Weissach. Über die TSF Ditzingen, GSV Hemmingen, die Sportvg Feuerbach und die Stuttgarter Kickers kam er als Zehnjähriger zum VfB Stuttgart, für den er in der Saison 2010/11 für deren B-Junioren in der B-Junioren-Bundesliga spielte.", "section_level": 1}, {"title": "FC Arsenal.", "content": "Zur Saison 2011/12 verpflichtete ihn der FC Arsenal aus London. Die an den VfB Stuttgart gezahlte Ausbildungsentschädigung betrug 100.000 Euro. In London kam der im rechten offensiven Mittelfeld eingesetzte Gnabry zunächst im Nachwuchsteam (U18) zum Einsatz. Er absolvierte in der Saison acht Spiele mit vier erzielten Treffern. Diese verteilten sich auf die U18-Mannschaft, den Youth Cup, die NextGen Series und die Reserve (U21). Für die Reserve lief er ab Beginn des Jahres 2012 auf. Sein Arbeitgeber widerspricht sich allerdings bei der Zuordnung der Saison-Einsätze zu den verschiedenen Mannschaften auf der vereinseigenen Internetpräsenz. Bei Arsenal unterzeichnete Gnabry am 31. Juli 2012 seinen ersten Profivertrag. Er debütierte am 8. Spieltag der Saison 2012/13 in der Premier League, als er in der Begegnung bei Norwich City in der 82. Minute für Aaron Ramsey eingewechselt wurde. In der Spielzeit 2012/13 gehörte er auch dem Champions-League-Kader der Londoner an und gab sein Debüt in der Königsklasse drei Tage nach seinem ersten Premier-League-Spiel als Einwechselspieler bei der 0:2-Niederlage gegen den FC Schalke 04. Danach fiel er wegen eines eingeklemmten Nervs im Rücken für mehrere Monate aus. Weitere Liga- oder Europapokalspiele absolvierte er in der Profimannschaft in jener Spielzeit nicht. Allerdings wurde er in zwei Begegnungen des League Cups eingesetzt. Auch weist sein Verein für ihn 2012/13 neben Spielen im Youth Cup, der U18-League und der NextGen Series auch 16 Einsätze in der U21 aus, bei denen er vier Treffer erzielte. In der Saison 2013/14 kam Gnabry am 22. September 2013 gegen Stoke City zu seinem zweiten Einsatz in der Premier League und lief erstmals in der Startelf auf. Am 28. September 2013 erzielte er beim 2:1-Sieg gegen Swansea City sein erstes Tor in der Premier League. Damit ist der zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre und 76 Tage alte Gnabry nach Cesc Fàbregas der zweitjüngste Torschütze der Londoner in der Premier-League-Historie. Ende Oktober 2013 verlängerte er seinen Vertrag mit Arsenal bis 2018. Gnabry absolvierte in der Spielzeit 2013/14 bis zu seinem vorläufig letzten Einsatz am 22. Februar 2014 neun Spiele und schoss ein Tor für das Erstligateam. Zudem kam er in zwei Begegnungen der Champions League jener Saison zum Einsatz. Für Arsenals U21-Team bestritt er in der 2013/14 zwei Partien und erzielte zwei Tore. Auch wurde er dreimal in der UEFA Youth League eingesetzt und traf dabei viermal ins gegnerische Tor. In der Saison 2014/15 wurde er in der Premier League nicht eingesetzt. Sein Verein qualifizierte sich für die Champions League und gewann den FA Cup 2014/15. In der U21 des Klubs bestritt er in jener Saison acht Ligaspiele und schoss drei Tore.", "section_level": 2}, {"title": "West Brom und Rückkehr zu Arsenal.", "content": "Zur Saison 2015/16 wechselte Gnabry auf Leihbasis zum Ligakonkurrenten West Bromwich Albion, kam dort jedoch nur zu einem Kurzeinsatz in der Liga sowie zwei Einsätzen im League Cup. Ende Januar 2016 wurde die Leihe beendet und Gnabry kehrte zum FC Arsenal zurück. Bis zum Saisonende wurde er dort in fünf Ligaspielen des U21-Teams eingesetzt und erzielte zwei Treffer.Saison 2015/16: Profil auf kicker.de, abgerufen am 4. August 2016", "section_level": 2}, {"title": "Werder Bremen.", "content": "Zur Saison 2016/17 wurde Gnabry vom deutschen Bundesligisten Werder Bremen verpflichtet. Er debütierte am 11. September 2016 (2. Spieltag) bei der 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg. In der darauffolgenden Woche erzielte er bei der 1:4-Auswärtsniederlage bei Borussia Mönchengladbach seinen ersten Treffer für Werder Bremen. Der Treffer wurde zum Tor des Monats gekürt. In der Hinrunde avancierte Gnabry zum Leistungsträger bei Werder, erzielte sieben Tore und galt in der schwierigen Phase, in der der Verein bis auf den Relegationsplatz fiel, als einer der Hoffnungsträger. Im März 2017 fiel der Offensiv-Allrounder aufgrund von Knie- und Muskelproblemen rund einen Monat aus. Da sich die Werderaner in Gnabrys Abwesenheit stabilisierten, verlor dieser seinen Stammplatz und stand bis zum Ende der Saison nur noch einmal in der Startelf. Dennoch beendete er die Saison 2016/17 mit elf Toren in 27 Spieleinsätzen als zweitbester Bremer Torschütze in der Bundesliga hinter Max Kruse. Anfang Juni 2017 nutzte er eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag, um den Verein am Monatsende zu verlassen.", "section_level": 2}, {"title": "TSG 1899 Hoffenheim.", "content": "Zur Saison 2017/18 wurde Gnabry vom FC Bayern München verpflichtet und mit einem bis zum 30. Juni 2020 laufenden Vertrag ausgestattet. Noch vor dem Ende seines Urlaubs nach der gewonnenen U21-Europameisterschaft wurde er – auf eigenen Wunsch – bis zum Saisonende an die TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehen, die in der Vorsaison den vierten Tabellenplatz belegt hatte. Dort kam er am 19. August 2017 (1. Spieltag) beim 1:0-Sieg gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen erstmals zum Einsatz, als er in der 67. Minute für Mark Uth eingewechselt wurde. Anschließend fiel er zunächst wegen einer Kapselverletzung aus. Bei seinem Comeback im Spiel gegen den FC Schalke 04 am 23. September 2017 verletzte er sich am Oberschenkel und fiel rund eineinhalb Monate aus. In der Länderspielpause kam Gnabry in der Regionalliga Südwest bei der zweiten Mannschaft der Hoffenheimer gegen den VfB Stuttgart II (3:1) zum Einsatz. Seine ersten beiden Tore erzielte er am 2. Dezember 2017 (14. Spieltag) beim 4:0-Heimsieg gegen RB Leipzig. Sein Treffer zum 3:0 aus 45 Metern wurde anschließend zum Tor des Monats gewählt. Mit Beginn der Rückrunde etablierte sich Gnabry endgültig als Stammspieler im 3-5-2-System der Hoffenheimer, wo er wahlweise als hängende Spitze oder als Außenstürmer zum Einsatz kam. Er steuerte in der Rückrunde acht Tore bei und war damit einer der Garanten für den Aufschwung der TSG in der zweiten Saisonhälfte, die mit Platz drei und der erstmaligen Qualifikation für die Champions League endete, nachdem Hoffenheim in der Winterpause noch auf dem siebten Tabellenplatz gelegen hatte und in den Pokalwettbewerben frühzeitig ausgeschieden war.", "section_level": 2}, {"title": "FC Bayern München.", "content": "Im April 2018 bestätigte die TSG Hoffenheim, dass Gnabry zur Saison 2018/19 wie geplant zum FC Bayern München wechselt. Am 1. September 2018 (2. Spieltag) debütierte er in der mit 3:0 gewonnenen Bundesligabegegnung mit dem VfB Stuttgart nach Einwechslung für Franck Ribéry in der 77. Minute. Sein erstes Pflichtspieltor für München erzielte er beim 1:1 gegen den SC Freiburg am 3. November 2018 (10. Spieltag). In seiner ersten Saison mit den Münchnern gewann er die Deutsche Meisterschaft sowie den DFB-Pokal und wurde von den Fans des FC Bayern zum Spieler der Saison 2018/19 gewählt. Am 1. Oktober 2019 in seinem 50. Pflichtspiel für die Bayern traf Gnabry beim 7:2-Auswärtssieg gegen Tottenham Hotspur in der zweiten Spielhälfte viermal und erzielte damit seine ersten Tore in der UEFA Champions League. Im März 2019 wurde sein Vertrag beim FC Bayern vorzeitig bis 2023 verlängert.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "U-Nationalmannschaften.", "content": "Gnabry wurde fünfmal in der deutschen U16-Nationalmannschaft eingesetzt. Dabei traf er einmal ins gegnerische Tor. Er spielte ebenfalls für die deutsche U17-Auswahl. Dort stehen von 2011 bis 2012 zwölf Länderspiele und drei Länderspieltore für ihn zu Buche. 2012 gehörte er dem Kader der U18 des DFB an. Für die U18 bestritt er 2013 zwei Länderspiele, in denen er drei Tore erzielte. Für die U19 lief er im gleichen Jahr bis zu seinem letzten Einsatz am 15. Oktober 2013 in fünf Länderspielen auf und schoss drei Tore. Am 27. März 2015 debütierte er im U21-Länderspiel gegen Italien in der deutschen U21-Nationalmannschaft. Er wurde in der 46. Minute für Amin Younes eingewechselt. Am 15. Juli 2016 wurde er in den Kader der deutschen Olympia-Auswahl für das olympische Fußballturnier in Rio de Janeiro berufen. Im Auftaktspiel gegen Mexiko trug er einen Treffer zum 2:2 bei. Beim 3:3 im zweiten Gruppenspiel gegen Südkorea traf er zweimal, anschließend wurde er zum Spieler des Spiels ernannt. Ebenfalls zwei Tore erzielte er beim 10:0-Sieg im dritten Gruppenspiel gegen Fidschi. Beim 4:0-Sieg im Viertelfinale über Portugal schoss er einen weiteren Treffer. Auch beim mit 2:0 gewonnenen Halbfinale gegen Nigeria war er im Team, erstmals im Turnierverlauf erzielte er aber kein Tor. Auch im Finale gegen Gastgeber Brasilien, das im Elfmeterschießen verloren wurde, blieb er ohne Torerfolg. Zusammen mit Nils Petersen war er mit sechs Toren bester Torschütze des Turniers, er hatte aber mehr Einsatzzeit als Petersen. Für diesen Erfolg wurde er mit seiner Mannschaft am 1. November 2016 mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt. Bei der U-21-EM 2017 in Polen kam Gnabry in allen fünf Spielen zum Einsatz und gewann mit der Mannschaft den Titel. Insgesamt bestritt er 15 U21-Länderspiele und erzielte dabei vier Tore.", "section_level": 2}, {"title": "A-Nationalmannschaft.", "content": "Am 4. November 2016 wurde Gnabry erstmals in den Kader der deutschen A-Nationalmannschaft berufen. Am 11. November 2016 debütierte er in Serravalle im WM-Qualifikationsspiel mit einem Startelfeinsatz beim 8:0-Sieg gegen San Marino in der deutschen A-Nationalmannschaft und erzielte dabei seine ersten drei Länderspieltore. An der Weltmeisterschaft 2018 nahm Gnabry, der zu diesem Zeitpunkt verletzt war, nicht teil. Bis zum 19. November 2019 erzielte er in seinen ersten 13 Länderspielen 13 Tore. Damit hat Gnabry in der Nationalmannschaft die höchste Trefferquote seit Gerd Müller. Für seinen Treffer im EM-Qualifikationsspiel gegen die Niederlande im März 2019 zum 0:2 wurde er zum dritten Mal als Torschütze des Monats ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Gnabry unterstützt die Initiative Common Goal, bei der Fußballspieler ein Prozent ihres Gehalts spenden. Er spricht neben Deutsch und Englisch auch Französisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Serge David Gnabry [] (* 14. Juli 1995 in Stuttgart) ist ein deutscher Fußballspieler. Er wechselte bereits im Jugendalter nach England und spielt seit 2016 in der Bundesliga. 2016 gewann der vielfache Junioren-Nationalspieler mit der Olympia-Auswahl bei den Olympischen Spielen in Brasilien die Silbermedaille und kam im selben Jahr zu ersten Einsätzen für die deutsche Nationalmannschaft. Seit Juli 2017 steht er beim FC Bayern München unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 460214} {"src_title": "Kathedrale zu Hajdúdorog", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die mittelgroßen, eiförmigen, dorsoventral leicht abgeflachten Gehäuse der \"Purpura\"-Arten haben ein niedriges Gewinde und eine sehr weite Gehäusemündung, die mindestens zwei Drittel der Gehäuselänge einnimmt. Die Skulpturierung ist eher wenig ausgeprägt, so gibt es zahlreiche niedrige Längsrippen, die kleine Knötchen oder stumpfe Stacheln tragen können. Die Columella ist breit, hohl und trägt keine Zähne. Die Innenseite der äußeren Lippe ist längs (in spiraliger Richtung) gestreift. Anders als bei den \"Nucella\"-Arten ist der Mündungsrand nicht verdickt und trägt auch keine Zähnchen. Die Schnecken haben einen elliptischen Fuß, der kürzer als das Haus ist und beim kriechenden Tier nicht über dieses hinausragt. Am Kopf sitzen zwei spitze, konische Fühler, in deren Mitte außen sich die Augen befinden. Das Operculum ist hornig und halbmondförmig.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Lebensweise.", "content": "Die Schnecken der Gattung \"Purpura\" leben in der Gezeitenzone in tropischen Gewässern des Indopazifik. Sie ernähren sich von Seepocken und Muscheln, in deren Schalen sie Löcher bohren, aber auch von Schnecken – insbesondere Kreiselschnecken und Strandschnecken –, die sie angreifen, indem sie ihre Proboscis unter das Operculum pressen. Napfschnecken werden mit dem Fuß vom felsigen Untergrund gezogen. Die Beute wird mit einer Flüssigkeit aus der Hypobranchialdrüse gelähmt, die Cholinester enthält, welche die Schließmuskeln entspannen und so zur Öffnung des Operculums bzw. der Muschelschalenhälften führen. Diese Flüssigkeit färbt sich an der Luft zum Purpurfarbstoff.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte der Systematik.", "content": "\"Purpura\" ist die latinisierte Form des griechischen Wortes πορφύρα, das mit der Bedeutung Purpurschnecke auch von Aristoteles für die im Mittelmeer lebenden Arten \"Hexaplex trunculus\" und \"Bolinus brandaris\", aber auch \"Stramonita haemastoma\" benutzt wurde. Plinius der Ältere unterscheidet zwischen den beiden Purpur bildenden Schnecken \"Purpura\" und \"Murex\", von denen \"Murex\" laut \"Mucianus\" die breitere Art ist. Als Gattungsname in der Neuzeit wird \"Purpura\" (frz. Pourpre) 1789 von Jean-Guillaume Bruguière in seiner \"Naturgeschichte der Würmer\" eingeführt. Jean-Baptiste de Lamarck subsumierte 1822 in seiner \"Naturgeschichte der Wirbellosen\" unter der Gattung \"Purpura\" 50 Arten, als erste und Typusart \"Purpura persica\". In diesem großen Umfang hatte die Gattung lange Zeit Gültigkeit. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Gattung in mehrere Gattungen aufgespalten, wobei mehrere Namen von Peter Friedrich Röding (1798) aus dem Katalog der Conchyliensammlung von Joachim Friedrich Bolten zur Anwendung kamen, darunter die Namen \"Nucella\", \"Thais\" und \"Drupa\". Dabei kam es teilweise zu Verwirrungen, weil die von Röding genannte \"Purpura lapillus\" nicht mit dem Typus der Nordischen Purpurschnecke \"Buccinum lapillus\" Linnaeus – seit Lamarck \"Purpura lapillus\" – übereinstimmte, was einige Autoren dazu verleitete, der Art den Namen \"Thais lapillus\" zu verleihen. Bei der von Röding ebendort genannten \"Nucella theobroma\" handelt es sich aber tatsächlich um die Nordische Purpurschnecke, so dass letztlich die Wahl auf den ältesten Gattungsnamen \"Nucella\" fallen musste. Seitdem auch die vier mittelamerikanischen Purpurschnecken ausgegliedert sind und die Gattung \"Plicopurpura\" Cossmann, 1903 bilden, beschränkt sich die Gattung \"Purpura\" auf drei Arten des Indopazifiks. Dies sind \"Purpura persica\" (Linnaeus, 1758), \"Purpura bufo\" Lamarck, 1822 und \"Purpura panama\" (Röding, 1798).", "section_level": 1}], "src_summary": "Purpura ist der Name einer Gattung aus der Familie der Stachelschnecken, die aus drei mittelgroßen, Seepocken, Muscheln und Schnecken fressenden Schneckenarten im Indopazifik besteht. Lamarck subsumierte 1822 noch genau 50 Arten unter dieser Gattung.", "tgt_summary": null, "id": 1450472} {"src_title": "Millionärin auf Abwegen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Assier war in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Besitz der Familie de Bosc (auch Bosq). Durch Heirat der Erbtochter Catherine mit dem aus niederem Adel stammenden Jean de Genouillac kam Assier 1469 an dessen Familie. Catherines Sohn Jacques machte am französischen Königshof eine steile Karriere und avanciert zu einem der höchsten Würdenträger Frankreichs. Er war ein Favorit Karls VIII. und bekleidete unter ihm den Posten des Großstallmeisters des Dauphins (). Von seinem Onkel väterlicherseits erbte er 1512 während der Regierung Ludwigs XII. das Amt des Königlichen Großmeisters der Artillerie, das er auch unter Franz I. innehatte. Dieser ernannte ihn 1517 außerdem zum Seneschall des Quercy, ehe er ihn 1526 mit dem Amt des Großstallmeisters von Frankreich betraute und ihn in den Michaelsorden aufnahm. Weitere Posten, die Jacques Ricard de Genouillac im Laufe seines Lebens bekleiden sollte, waren in der Guyenne und ab 1546 Gouverneur des Languedoc. Durch seine zahlreichen Ämter am Hof hatte Galiot de Genouillac schon früh ein ordentliches Vermögen angesammelt. Deshalb dachte er ab etwa 1523, vielleicht aber auch schon seit seiner Ernennung zum Seneschall des Quercy 1517, daran, die von seiner Mutter geerbte, alte Burganlage – genannt – durch einen Neubau zu ersetzen, der seinem gehobenen Stand angemessener war. Nach dem teilweisen Abriss seines Geburtshauses ließ Jacques de Genouillac am gleichen Ort nach Plänen des Toulouser Architekten Nicolas Bachelier bis 1535 ein Schloss im Stil der Renaissance errichten, das von den Neubauten Franz I. im Bois de Boulogne (Schloss Madrid) und in Fontainebleau inspiriert war. Partien des niedergelegten Vorgängerbaus wurden dabei in den Neubau übernommen. Wegen seiner vielen Hofämter und den daraus resultierenden Verpflichtungen weilte der Bauherr jedoch selber nur kurz in seinem neuen Heim; er starb bereits 1546 im Schloss Végennes im Limousin. Jacques Tochter Jeanne – sein Sohn François war bereits 1544 bei einer der vielen militärischen Unternehmungen Franz’ I. gefallen – heiratete Charles de Crussol, vicomte d’Uzès. Dadurch kam die Seigneurie Assier samt Schloss an die damaligen Vizegrafen und späteren Herzöge von Uzès. Diese hatten jedoch keinerlei Verwendung für den Bau, und das Schloss blieb lange Zeit unbewohnt. Fehlende Unterhaltung des Gebäudes ließ es herunterkommen, bis François Emmanuel de Crussol schließlich drei der vier derweil baufällig gewordenen Schlossflügel am 22. Mai 1768 für 14.000 Livres auf Abbruch an Bauunternehmer verkaufte. Dies geschah, obwohl Prosper Mérimée in seiner Eigenschaft als das Schloss bereits 1841 in die Liste der aufgenommen hatte. Lediglich der Westtrakt blieb vom Verkauf ausgenommen, da er zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt wurde. Diesen veräußerte François Emmanuel de Crussol am 18. Oktober 1786 mitsamt den zum Schloss gehörigen Ländereien für 6000 Livres an Jean-Gabriel Murat de Montaï. Ab 1901 fanden erste Erhaltungsmaßnahmen an der noch sichtbaren Bausubstanz statt. Dabei erhielt der Westflügel ein neues Dach, um das Mauerwerk vor weiteren Wasserschäden zu bewahren. Seit dem Jahr 1934 ist das Gebäude im Besitz des französischen Staats. Es wurde restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptgebäude.", "content": "Schloss Assier war bis zu seinem Teilabbruch eine geschlossene, vierflügelige Renaissanceanlage mit runden Ecktürmen, die Kuppeldächer besaßen. Die Schlossflügel umgaben einen rechteckigen Innenhof, dessen Langseite 40 Meter lang war. Damit folgte die Anlage in ihrer grundlegenden Bauweise noch dem spätmittelalterlichen Kastelltyp, bei dem die Verteidigungsaspekte gegenüber Repräsentations- und Wohnaspekten im Vordergrund standen. Auf der anderen Seite besaß das Schloss schon einige Architekturelemente, die typisch für die Renaissance waren, so zum Beispiel Quer- und Kreuzstockfenster sowie Galerien. Ein italienischer Garten südlich des Gebäudes komplettierte die Anlage. Assier war damit ein gutes Beispiel für den Geschmack jener Zeit, den Übergang von der Gotik zur Renaissance. Hauptwohnflügel () mit den herrschaftlichen Appartements war der östliche Gebäudetrakt. Dort befand sich auch ein kleiner Nebeneingang, der durch eine Poterne in der Umfassungsmauer neben dem erreichbar war. Der an das grenzende Nordost-Turm beherbergte eine Kapelle, während sich im Südflügel ein großer Festsaal und weitere Wohnräume befanden. Ein Gang verband diesen südlichen Schlosstrakt mit einem vorgelagerten halbrunden Latrinenturm mit einem Durchmesser von sechs Metern. Die beiden Geschosse des Nordflügels wurden von zwei übereinanderliegenden Galerien gebildet, von denen die untere offen, die im ersten Stockwerk hingegen geschlossen war und eine Kreuzgewölbedecke besaß. Die Galerie im Erdgeschoss maß 36 × 4,60 Meter und wies fünf von Pfeilern getragene Arkaden auf. Von ihr existiert noch die Außenmauer, an der die Ansätze ihrer Gewölbedecke zu erkennen sind. Der einzige weitgehend original erhaltene Teil des Schlosses ist der sieben Meter tiefe Westflügel, dessen leicht abknickendes Satteldach auf Konsolsteinen ruht. Das bis zu neun Fuß dicke Mauerwerk seiner zwei durch einfache Gesimse getrennten Geschosse war früher verputzt und präsentiert sich von außen in sehr schlichten Formen. Neben einer noch unverändert erhaltenen Lukarne mit einer Büste im Feld ihres Dreiecksgiebels ist das einzige aufwändig gestaltete Bauelement das einstige Hauptportal in der Mitte des Flügels. Der Eingang ist, wie in der damaligen Zeit durchaus üblich, zweigeteilt: Es gibt sowohl eine verschließbare Durchfahrt für Kutschen als auch eine kleine Nebentür für Besucher niederen Standes. Der rundbogige Eingang wird von zwei korinthischen Säulen flankiert. Darüber befindet sich eine Nische mit ionischen Säulen zu beiden Seiten, in der sich ehemals ein Reiterstandbild Galiot de Genouillacs befand, das während der Französischen Revolution zerstört wurde. Über den beidseitigen Säulen beginnen dorische Pilaster die über einem Rundbogen ein Gesims sowie einen abschließenden Dreiecksgiebel tragen. An beiden Enden des Westflügels stehen zwei Rundtürme, wobei zwischen dem nordwestlichen Turm und dem nicht vollständig erhaltenen Gebäudetrakt eine mehrere Meter breite Lücke klafft. Der Südwest-Turm – nach seiner ehemaligen Funktion im 18. Jahrhundert \"Archivturm\" () genannt – ist noch gut erhalten und ist von einem Kegeldach abgeschlossen. Er besitzt eine Verbindung zu der Ruine eines südlicher stehenden Wehrturms mit hufeisenförmigem Grundriss, der mir \"Kanonenturm\" () bezeichnet wird. Durch die mit Kreuzgewölbe ausgestattete Tordurchfahrt gelangt man in den Innenhof des Schlosses. Bis 2012 war dieser von hohen Metallstrukturen umgeben, welche die Positionen der hofseitigen Fenster der niedergelegten Schlossflügel markierten. Die hofseitige Fassade des erhaltenen Westflügels ist deutlich reicher dekoriert als die Außenseite. In zwei aufwändig gestalteten Friesen aus Kalkstein finden sich Motive wie Schwert, Kanonen, Wehrgehänge und Harnisch sowie die Kette des Michaelordens, aber auch Reliefs mit den Taten des Herakles und erinnern damit an die erfolgreiche Karriere des Erbauers. Die gleichen militärischen Motive finden sich auch im Außenfries der 1540 begonnenen Kirche Saint-Pierre in der Ortsmitte von Assier, die ebenfalls durch Galiot de Genouillac errichtet wurde. Über dem Portal findet sich ein von vier korinthischen Säulen getragener Balkon mit einer reich reliefierten Balustrade aus Haustein. Zwei ionische Säulen tragen sein Dach. An dieser Loggia findet sich die 1954 bei Instandsetzungsarbeiten wiederentdeckte Jahreszahl 1535, die vom Ende der Bauarbeiten am Schloss kündet. In den Feldern zwischen den Fenstern des Obergeschosses fanden sich früher– umgeben von Pilastern und Festons – Reliefporträts römischer Kaiser auf Terrakotta-Medaillons aus der Werkstatt Girolamo Della Robbias. Von ihnen ist nur noch eines vor Ort erhalten, vier weitere befinden sich heute im Louvre und eines im Londoner Victoria and Albert Museum. Eine kleine Tür, über der das steinerne Wappen Jacques Ricard de Gourdon de Genouillacs prangt, gelangt der Besucher in das Treppenhaus des erhaltenen Flügels. Die Treppe gehörte seinerzeit zum „neuen Stil“, das heißt, sie war keine Wendeltreppe mehr, wie sie im Mittelalter üblich war, sondern besaß gerade Läufe. Im Erdgeschoss ist in einem großen Saal mit Spitzbogengewölbe ein kleines Museum mit gefundenen Resten des Skulpturenschmucks des Schlosses sowie eine Ausstellung zu Galiot de Genouillac untergebracht. Die unzerstörte Anlage besaß drei Treppenhäuser dieser Art, wobei die beiden nicht mehr erhaltenen größer waren als jenes im Eingangsflügel. Zusätzlich konnten die oberen Geschosse durch zwei Treppentürme im Innenhof erreicht werden. Das Treppenhaus besitzt ähnlich aufwändige skulptierte Dekorationen wie die Hoffassade. Darüber hinaus findet man dort auch in zahlreichen Schreibvarianten die Devise des Bauherrn, das auf zweifache Weise gelesen werden kann: als „Ich liebe besonders eine“ () und damit als Liebeserklärung an eine Frau oder als Anspielung auf seine Vorliebe für Reichtum (). Von dem Mobiliar, das im 18. Jahrhundert durch Verkäufe in alle Winde zerstreut wurde, und der einst so prachtvollen Innenausstattung zeugt nur noch eine im Museum zu sehende Tür mit Holzintarsien, welche die Kette des Michaelordens und das Wappen Galiot de Genouillacs zeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Nebengebäude.", "content": "Zur Schlossanlage gehörten diverse Nebengebäude, von denen heute noch einige erhalten sind. Dazu gehört ein Wohnhaus für Bedienstete (), das in späterer Zeit als Scheune genutzt wurde und den Namen trägt, sowie ein Taubenturm (), der mit seinen 2300 Nistlöchern der größte im Quercy ist. Beide Gebäude stammen aus dem 16. Jahrhundert und wurden ebenfalls als \"Monument historique\" anerkannt. Weitere noch existente, zum Schloss gehörige Gebäude sind der langgestreckte Marstall am östlichen Zufahrtsweg (), das einstige Schlachthaus und eine alte Wassermühle (), die gleichfalls unter Denkmalschutz steht. Die ehemalige Schmiede – \"Marinet\" genannt – war zwar 1839 noch vorhanden, ist heutzutage aber verschwunden. Auch die nördlich des Hauptgebäudes gelegene Halle für das \"Jeu de Paume\" ist nicht mehr erhalten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Schloss Assier () ist eine französische Schlossruine im Département Lot im Norden der Region Okzitanien. Sie liegt im Ort Assier in der Kulturlandschaft des Quercy. ", "tgt_summary": null, "id": 2000198} {"src_title": "Queen Jane Approximately", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Daten.", "content": "Der 21. Bezirk liegt im nördlichen Teil der Donauinsel Csepel. Am gegenüberliegenden Ufer liegt im Westen der 22. Bezirk, im Osten der 9., 20. und 23. Bezirk. Im südlichen Teil der Insel grenzt er an den Ort Szigetszentmiklós, der zur Agglomeration Budapest gehört. In der Rangfolge der bevölkerungsreichsten Bezirke steht Csepel an Platz 11 von 23. Der 21. Bezirk gliedert sich in die Stadtteile Csepel-Belváros, Csepel-Kertváros, Csepel-Ófalu, Csepel-Rózsadomb, Csepel-Szabótelep, Csillagtelep, Erdőalja, Erdősor, Gyártelep, Háros, Királyerdő, Királymajor und Szigetcsúcs. Größere Wohngebiete:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Csepel ist mit der HÉV am \"Boráros tér\" mit dem Zentrum von Budapest verbunden. Die Buslinie 179 von der Brücke \"Közvágóhíd\", bzw. die Linien 35, 36, 148 und 151 führen über die Brücke \"Gubacsi-híd\" nach Osten zu Kőbánya-Kispest, Soroksár-Újtelep und Pesterzsébet. Der 138er Bus verbindet den Inselbezirk mit Budatétény am westlichen Donauufer. Mit dem Auto ist Csepel von Westen her über die \"Szabadkikötő út\" erreichbar. Aus südlicher Richtung führt die \"II. Rákóczi Ferenc út\" ins Zentrum des Bezirks. Außerhalb der Stadtgrenze verläuft die Autobahn M0 (Ungarn), die auch über die Insel verläuft.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im 19. Jahrhundert wurde Csepel zu einem bedeutenden Industriegebiet. Insbesondere entwickelte sich dort ein Zentrum für Schwerindustrie. Im Umkreis entstanden zahlreiche Arbeiterwohnungen, aber auch Schrebergärten. Am 1. Januar 1950 wurde Csepel zusammen mit vielen anderen Gemeinden in die Hauptstadt eingegliedert.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Neben den traditionellen metallverarbeitenden Werken gibt es heute unter anderem eine Papierfabrik. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte der Industrielle Manfréd Weiss mit seinem Stahlwerk die wirtschaftliche Entwicklung. Das Unternehmen stellte damals die breiteste Produktpalette in Osteuropa her. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Betrieb in Staatsbesitz über. Noch in den 1950er Jahren wurden die Produkte bis nach Tibet exportiert. Später sank die Bedeutung des Unternehmens. Ende der 1980er Jahre war die Aufrechterhaltung angesichts der eingebrochenen Nachfrage nicht mehr rentabel. Heute befindet sich auf dem Gelände ein Industriepark mit mehreren hundert Unternehmen, Büros und Geschäften.", "section_level": 1}, {"title": "Naturschutz.", "content": "Der \"Tamariska-domb\" bei Királyerdő ist das einzige geschützte Gebiet. Seit 1999 untersteht es dem Schutz der Hauptstadt. Von den dort lebenden Tier- und Pflanzenarten stehen einige auf der Roten Liste des Europarats. Viele sind pannonische Endemiten. Seit der Verordnung \"XII. 8.\" des Ministers für Umweltschutz und Wasser aus dem Jahr 2006 hat die Ráckaver bzw. Soroksárer Donau den Status eines Naturdenkmals herausragender Bedeutung (\"Kiemelt jelentőségű természetmegőrzési területek\").", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Gemeindeleben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Fußball: Die Fußballmannschaft des Csepel SC war vor allem von den 1940er bis zu den 1970er Jahren erfolgreich. In dieser Zeit gewann der Verein mehrere Meisterschaften. Nach finanziellen Problemen in den 1990er Jahren wurde die Mannschaft 2001 aufgelöst. Im Jahr 2006 siegte die neuformierte Mannschaft bei der Budapester Meisterschaft und stieg so in die NB III-Liga auf. Allerdings wurde die Fußballabteilung nicht neu gegründet. Die Spieler gehören heute dem Verein TUE des 3. Bezirks an. Basketball und Streetball: Im \"Rákóczi Kert\" („Rákóczi Garten“) gibt es einen Basket- und Streetballverein. Volleyball: Infolge der teilweisen Auflösung des SC Csepel funktionierten einige Abteilungen selbstständig weiter. Eine der Nachfolgeorganisationen ist der Volleyballclub Csepeli RC, der im oberen Mittelfeld spielt. Weitere aus dem SC hervorgegangene Sportvereine betreiben Kajak- und Kanusport sowie Ringen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Csepel [] (deutsch: \"Tschepele\") ist der Name des einundzwanzigsten Bezirks (XXI. Bezirk) in Budapest. Er ist der einzige Bezirk auf der gleichnamigen Insel. ", "tgt_summary": null, "id": 400563} {"src_title": "Fadenkeulchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Adolph Henke war der sechste Sohn des Pastors und Garnisonpredigers Ludwig Henke (1736–1785) und Wilhelmine Henke, geb. Spohr (1744–1806). Ein Bruder war der geheime Justizrat Eduard Henke. 1791 studierte Adolph Henke am Collegium Carolinum in Braunschweig zunächst Theologie, bald darauf Medizin und wechselte an die Universität Helmstedt, 1798/99 nach Göttingen und promovierte 1799 in Helmstedt. 1802 ließ er sich als praktischer Arzt in Braunschweig nieder. 1805 erhielt er einen Ruf auf eine außerordentliche Professorenstelle für Pathologie an der Universität Erlangen. 1809 hielt er die erste Vorlesung über die Medicina forensis, der Beginn des Fachgebietes der Gerichtsmedizin. 1812 gab er die erste Ausgabe seines Hauptwerkes: Lehrbuch der gerichtlichen Medizin heraus (1841 wurde von Henke selbst die 10. Auflage dieses Werkes veröffentlicht). 1815 wurde er Ordinarius für Physiologie, Pathologie und Staatsarzneikunde in Erlangen. Im Jahr 1818 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Mehrfach war Henke Prorektor der Universität Erlangen und wurde 1821 zum Hofrat ernannt. 1836 erkrankte Henke an einem chronischen Leberleiden und starb 1843. Seit 1810 war Henke verheiratet mit Sophie Henke, geb. Oertel (1793–1846), sie hatten acht Kinder, von denen vier früh verstarben. Seine zweite Tochter Rosalie (1813–1894) heiratete den Professor für Zoologie, Physiologie und Anatomie Rudolf Wagner (1805–1864), der bei seinem späteren Schwiegervater studiert hatte und die biographische Skizze der Erinnerungen an Adolph Henke verfasst hat.", "section_level": 1}, {"title": "Zitat.", "content": "Henke war von hoher imposanter Gestalt; seine Ehrfurcht gebietende Persönlichkeit und seine ernstmilde, dabei anspruchslose Gemessenheit entfernte in seiner Nähe jedes unwürdige Wort und Wesen. Ein Feind alles Heimlichthuns, alles Fälschens und Schwätzens, trat er jedem offen und entschieden entgegen, aber immer in feiner, edler Weise. Man vernahm aus seinem Munde kein unzartes Wort. Er half wo er konnte, war durchaus billig und wohlwollend, ja freundlich.", "section_level": 2}], "src_summary": "Adolph Christian Heinrich Henke (* 13. April 1775 in Braunschweig; † 8. August 1843 in Erlangen) war Professor für Physiologie, Pathologie und Staatsarzneikunde in Erlangen. ", "tgt_summary": null, "id": 439969} {"src_title": "Harvard (MBTA-Station)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geoffrey Kirk besuchte die Rossall School und studierte anschließend am Clare College in Cambridge. Der Zweite Weltkrieg unterbrach sein Studium: 1941 trat Kirk in die Royal Navy ein, ein Jahr später wurde er als Offizier im Ägäischen Meer eingesetzt. Er unterstützte die Partisanenbewegung auf mehreren griechischen Inseln und wurde 1945 mit dem Distinguished Service Cross ausgezeichnet. Nach Kriegsende nahm er sein Studium wieder auf und schloss es 1946 mit dem Master ab. Ab 1946 war Kirk Research Fellow an Trinity Hall (Cambridge). Von 1949 bis 1950 hielt er sich als Commonwealth Fund Fellow an der Harvard University auf. Anschließend wurde er in Trinity Hall zum Fellow und Director of Classical Studies ernannt. 1959 wählte ihn die British Academy zum Mitglied, 1961 wurde er in Cambridge zum Reader in Greek ernannt. Von 1965 bis 1970 hatte er einen Lehrstuhl für Klassische Philologie an der Harvard University inne. Im Jahr 1968/1969 hielt er sich als Sather Professor an der University of California, Berkeley auf. 1971 ging Kirk als Professor of Classics an die Bristol University. 1974 kehrte er nach Cambridge zurück, wo er zum 35. Inhaber des Regius Chair of Greek ernannt wurde. 1982 wurde er emeritiert. Geoffrey S. Kirk beschäftigte sich mit dem homerischen Epos, mit der Philosophie der Vorsokratiker und ganz besonders mit dem griechischen Mythos. Er untersuchte die Bedeutung und Funktion von Mythen in der griechischen Kultur und Literatur und zog dabei auch die Mythen anderer Kulturkreise heran. Bei den homerischen Epen untersuchte er vor allem die poetologischen und narrativen Strukturen und bezog die Konzepte von Mündlichkeit und Schriftlichkeit ein. Ein Alterswerk ist sein sechsbändiger Kommentar zur \"Ilias\". Daneben veröffentlichte Kirk auch Schriften zur griechischen Lyrik und Tragödie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Geoffrey Stephen Kirk (* 3. Dezember 1921 in Nottingham; † 10. März 2003 in Cambridge) war ein britischer Klassischer Philologe.", "tgt_summary": null, "id": 1950805} {"src_title": "Mark Hauptmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Mayer, der in Indien als Sohn eines verarmten Regierungsbeamten aufwuchs, dort als Straßenmusiker arbeitete, nachdem er bei Phillipe Sandre an der \"Calcutta School of Music\" Instrumentalunterricht erhielt und sich früh mit klassischer indischer und der abendländischer Musik beschäftigte, zog er auf Anregung seines Lehrers Melhi Metha 1952 nach London; dort spielte er zunächst im London Philharmonic Orchestra und studierte Komposition an der Royal Academy of Music bei Mátyás Seiber. Mit dem London Philharmonic Orchestra führte Yehudi Menuhin seine \"Violin Sonata\" auf. „Mayers Musik war eine Synthese von indischer Musik und abendländischen Kompositionstechniken, wovon sein 1958 komponiertes Orchesterwerk \"Raga Jaijavanti\" zeugt.“ Im selben Jahr wurde seine \"Dance Suite\" von Charles Groves mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra aufgeführt. Zuvor war er bereits mit \"Raga Music for Solo Clarinet\" hervorgetreten. Bis Mitte der 1960er Jahre gehörte er dann zum Royal Philharmonic Orchestra. Nachdem er 1964 für den Produzenten Dennis Preston komponierte, regte Ahmet Ertegün eigene Alben Mayers im Jazzbereich an. Um seine Kompositionen aufzuführen, kombinierte er ein indisch geprägtes Quintett mit dem Quintett von Joe Harriott. Zwischen 1965 und 1967 entstanden so mehrere Alben mit diesem Doppelquintett; weitere Alben wurde ohne Harriott eingespielt. Dann war er Mitglied der Band \"Cosmic Eye\", mit der er 1972 das Album \"Dream Sequence\" einspielte. 1967 wurde sein \"Shanta Quartet for Sitar and Strings\" aufgenommen; James Galway führte 1990 sein Flötenkonzert \"Mandala ki Raga Sandeet\" auf, nachdem er bereits 1982 das Album \"Galway Plays Mayer\" bei RCA vorgelegt hatte. Auch Rohan de Saram interpretierte Werke von ihm. Außerdem orchestrierte Mayer, der am Konservatorium von Birmingham lehrte, für Keith Emerson. 1995 reformierte er seine \"Indo-Jazz Fusions\".", "section_level": 1}], "src_summary": "John Mayer (* 28. Oktober 1930 in Kalkutta; † 9. März 2004 im Großbritannien) war ein indo-britischer Komponist und Geiger, der heute international vor allem mit einigen frühen Werken des Ethno-Jazz in Verbindung gebracht wird.", "tgt_summary": null, "id": 452916} {"src_title": "John R. Eden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben, Reisen, Wirken.", "content": "Geburtsdatum und -ort sowie Sterbedatum und -ort der Maddalena Casulana blieben bisher unbekannt. Über ihr Leben weiß man nur, dass sie als Komponistin an verschiedenen Orten lebte, unterrichtete und als Sängerin und Lautenistin konzertierte. Die Auswertung alter und neuerer Quellen über ihre Auftritte in den Städten Vicenza, Venedig, Siena, München, Verona, Perugia, Brescia, Innsbruck, Florenz, Wien, Ferrara, Mailand (Aufzählung der erwähnten Orte), sowie über ihre eventuelle Mitwirkung bei der Accademia Vicentina ist nicht abgeschlossen, und ergibt bisher noch kein einheitliches Bild. Maddalena Casulana gilt als die erste Frau, die ihren Status als Komponistin öffentlich machte, indem sie ihre Werke durch den Druck vervielfältigte. Die 1591 als späteste unter ihrem Namen angezeigten zwei Bände 4-stimmiger \"Madrigali Spirituali\" sind verschollen und deshalb offenbar nicht klar zu autorisieren. Das ihr zugeschriebene Porträt, das (erst) um 1650 innerhalb von 44 Musikerdarstellungen in der neu eingerichteten Instrumentenkammer der Innsbrucker Hofburg angebracht wurde, ist noch nicht bestätigt. Aufgrund ihres zweiten Namens „Mezari“, der ab den 1580er Jahren zusätzlich erscheint, nachdem die Komponistin vorher allein unter „Casulana“ veröffentlicht hatte, wird angenommen, dass sie zwischenzeitlich geheiratet hat; jedoch wurden weder Hochzeitsdatum noch Vornamen ihres Mannes bekannt. Ihr Doppelname wird als „Signora Maddalena Casulana di Mezari“ oder „Maddalena Mezari detta Casulana Vicentina“ angegeben, letzterer auf dem Titel ihres 3. Bandes Madrigale. Gelegentlich wird sie nur unter ihrem 2. Namen Mezari verzeichnet. Ihre Werke – alles Ensemble-Gesänge – wurden fast ausschließlich in Venedig gedruckt, die frühesten gehören zu der Sammlung \"„Il Desiderio“\" 1566 und 1567, 1. und 3. Band, zusammen mit Werken berühmter zeitgenössischer Komponisten wie Cipriano de Rore und Orlando di Lasso; Maddalena Casulana war als Komponistin also bereits über die Grenzen Italiens bekannt. Sie unterrichtete einen prominenten Schüler, den Schauspieler, Dichter und Musiker Antonio Molino (etwa 1496–1571), der sie 1568 in seinem Druckwerk \"I dilettevoli madrigali\" (Venedig 1568) explizit als seine Kompositionslehrerin bezeichnet. Am 22. Februar 1568 führte der Münchner Hofkapellmeister Orlando di Lasso mit seiner Kapelle anlässlich der Hochzeit des Herzogs Wilhelm V. von Bayern mit Renata von Lothringen neben vielen anderen Kompositionen Werke zweier Komponistinnen auf, diese waren Catarina Willaert, die Tochter des berühmten venezianischen Markusdom-Kapellmeisters Adrian Willaert und Maddalena Casulana. Laut Zeugnis des Hofmusikers Massimo Troiano, der die „prachtvolle musikalische Gestaltung“ des Festes als Sänger miterlebte und akribisch genau aufzeichnete, war sie eine „›virtuosissima‹ auf der Lauten“. Nach seinem Zeugnis erklangen als Tafelmusik lateinische Motetten der beiden Komponistinnen, darunter Casulanas 5-stimmiges Werk \"Nil mage iucundum\", von dem sich nur der Text von Nicolò Stopio erhalten hat. Nach Casulanas Namenszusatz \"„Vicentina“\" war diese Stadt möglicherweise ihr Geburts- oder hauptsächlicher Wirkungsort. Dieser Name begegnet erstmals 1569, wonach sie offenbar Ehrenbürgerin von Vicenza war. Ab etwa 1570 wird Casulana als Sängerin und Komponistin in der Kammermusik des römisch-deutschen Kaisers Maximilian II. in Wien genannt. Näheres darüber wurde aber nicht bekannt. Hier dürfte es sich um eine bisher unbekannte Spur zu Casulanas „unbekanntem“ Jahrzehnt ab 1570 handeln, dessen Informationslücke die Sekundärliteratur übereinstimmend anführt. Giambattista Crispolti überliefert ihren Auftritt bei einem Bankett in Perugia 1582. Im August desselben Jahres wird ihr eine von Angelo Gardano verlegte Edition mit 3-stimmigen Madrigalen Philippe de Montes gewidmet. Die Dreistimmigkeit war damals aufgrund des berühmten \"Concerto delle Donne di Ferrara\" besonders aktuell. In Deutschland findet sich der Name der Komponistin 160 Jahre später mit der Anzeige ihres ersten Bandes Madrigale im \"Musicalischen Lexicon\" des Weimarer Kapellmeisters, Organisten und Musikwissenschaftlers Johann Gottfried Walther (Leipzig 1732) mit folgender Eintragung:", "section_level": 1}, {"title": "Akademische Aktivitäten.", "content": "Casulanas Betätigung an der Accademia Olimpica (= Accademia Vicentina), die mit dem berühmten Namen Andrea Palladios verbunden ist und das berühmte Teatro Olimpico in Vicenza initiierte, wird von Gabriele Nogalski „spätestens seit den 1580er Jahren erwogen“. Eine weitere akademische Verbindung scheint zur „Accademia Filarmonica“ von Verona bestanden zu haben, wo sie 1582/83 (?) konzertierte und deren „patron“ Mario Bevilaqua ihren dritten Madrigalband widmete. Am 18. Januar 1583 musizierte Casulana bei einem Konzert in der Accademia Vicentina. Der Anlass ist unbekannt. Die Wahrscheinlichkeit einer Verbindung Casulanas zur Akademie in Vicenza wird erhärtet durch deren Besitz – zumindest zeitweise – eines Portraits der Künstlerin.", "section_level": 2}, {"title": "Komponistin.", "content": "Maddalena Casulana wird in der Literatur mehrfach als selbstbewusste, professionelle Komponistin beschrieben, auch damit, dass sie offenbar als erste Frau von der Möglichkeit, durch den Druck bekannt zu werden, Gebrauch machte. Ihre Zusammenarbeit mit dem venezianischen Dichter und Schauspieler Antonio Molino, sowie eigene von ihr verfasste Texte, von denen Molino drei vertonte, zeigen, dass sie sich mitten im Diskurs um die Zusammenführung von Text und Musik auf dem Weg zur „Monodie“ befand. Darüber dürfte weiteres Material beispielsweise in den Widmungen an sie zu finden sein. Ihre überlieferten, für sie gesicherten Kompositionen sind nahezu ausschließlich 3–5-stimmige weltliche Madrigale und wurden fast alle in Venedig, der Stadt des frühen Notendrucks, veröffentlicht. Das anonyme Porträt (?) stellt sie mit einem zum Himmel gerichteten Blick eher als religiöse Künstlerin dar. Madrigale, die den \"Stile moderno\" und gleichzeitig die „Monodie“, den ausdrucksvollen Einzelgesang vorantrieben, waren damals die musikalisch höchste weltliche Kunstform. Ob Casulanas solistische Gesangsvorträge, die sie selbst mit der Laute begleitete, Bearbeitungen ihrer eigenen Madrigale waren, oder eventuell heute verschollene Solokompositionen, ist nicht bekannt. Ein solcher Vortrag der \"„Casolana famosa“\" bei einem Banquet in Perugia im Jahre 1582 wird in einer alten Quelle von Giambattista Crispoldi als \"„cantò al liuto di musica divinamente“\" (s. o.) beschrieben. Am 20. August 1582 dedicierte ihr der Verleger Angelo Gardano einen Verlagsband mit Madrigali \"a tre\" (3-stimmig) Philippe de Montes und verband damit die Bitte, sie möge ebenfalls 3-stimmige Madrigale komponieren. Die 3-Stimmigkeit machte etwa 10 Jahre später durch die drei Sängerinnen des berühmten Concerti delle Donne von Ferrara Schule. Dass Casulana als Komponistin in der Männerwelt nicht nur willkommen war, ist bereits in ihrer Widmung von 1568 zu lesen, denn sie begründet die Zueignung ihres ersten selbständigen Bandes an Isabella de’ Medici Orsina \"Il primo libro di madrigali a quattro voci\" folgendermaßen (Ausschnitt): Wir folgern daraus, dass sie als Komponistin Schwierigkeiten kannte, die mit ihrem Komponieren als Frau zusammen hingen. Dennoch folgten ein zweiter Band Madrigale 1570 und ein dritter 1583 \"Il primo libro di madrigali a cinque voci\", jener Band, auf dessen Titel sie „Maddalena Mezari detta Casulana Vicentina“ genannt ist, woraus man schließt, dass sie inzwischen verheiratet war. Insgesamt wurden damit über 65 Madrigale von ihr veröffentlicht. Ihre Werke erfuhren auch Neuauflagen, so \"Il primo libro di madrigali a quattro voci\", das 1586 eine zweite Auflage erlebt, ebenso wie ein 3-stimmiges Madrigal, das nur in seiner 2. Auflage von 1586 bekannt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Die Münchner Hochzeit.", "content": "Dieses 14-tägige glanzvolle Fest des bayerischen Erbherzogs Wilhelm V. mit Renata von Lothringen im Februar 1568 behandelt Horst Leuchtmann in seinem Buch \"Die Münchener Fürstenhochzeit von 1568\" (1980). Das Originalzitat von 1568 lautet", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Accademia Olimpica", "section_level": 1}], "src_summary": "Die italienische Komponistin der Spätrenaissance Maddalena Casulana Mezari (* unsicher: um 1544 in der Provinz Siena, Italien; † unbekannt) war zugleich Sängerin, Lautenistin und Kompositionslehrerin. Sie veröffentlichte in den Jahren 1566–1586 mehrere Bände 3–5-stimmiger Madrigale, die hauptsächlich in Venedig erschienen. Diese gelten als die frühesten Musikdrucke einer Komponistin.", "tgt_summary": null, "id": 1703676} {"src_title": "Henry Walston, Baron Walston", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nelson Piquet und Carlos Reutemann traten als punktgleich Führende in der Weltmeisterschafts-Fahrerwertung zum 13. WM-Lauf an, der nach einem Jahr Unterbrechung, in dem der Große Preis von Italien in Imola stattgefunden hatte, wieder auf der traditionsreichen Strecke von Monza ausgetragen wurde. Alain Prost wurden ebenfalls noch realistische Chancen auf den WM-Titel eingeräumt. Im Fahrerfeld gab es keinerlei Veränderungen seit dem Großen Preis der Niederlande zwei Wochen zuvor.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "René Arnoux bescherte seinem Team Renault die sechste Pole-Position in Folge. Für ihn selbst war es die vierte des Jahres. Dass nicht zum fünften Mal in Folge beide Renault-Piloten die erste Reihe belegten, verhinderte Carlos Reutemann, indem er Alain Prost auf den dritten Startplatz verdrängte. Dahinter folgten Jacques Laffite, Alan Jones und Nelson Piquet. Brian Henton gelang es im zehnten Versuch als erstem Fahrer, sich mit einem Toleman für einen Grand Prix zu qualifizieren.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Durch einen sensationellen Start erreichte Didier Pironi hinter Prost, Reutemann und Arnoux als Vierter die erste Schikane. Noch während der ersten Runde kämpfte er sich bis auf Rang zwei nach vorn, wurde jedoch in der fünften Runde von Arnoux wieder von dieser Position verdrängt und fiel kurz darauf hinter Laffite zurück, der zuvor Jones, Piquet und Reutemann überholt hatte. Gilles Villeneuve hatte unterdessen zur Spitzengruppe aufgeschlossen, schied jedoch mit einem Schaden am Turbolader in der siebten Runde aus. Durch einen Reifenschaden fiel Laffite zunächst zurück. Als es kurz darauf zu regnen begann, schied er ebenso aus, wie vier weitere Kontrahenten, die von dem einsetzenden Schauer überrascht wurden. Die beiden Renault führten mit deutlichem Vorsprung vor den beiden Williams, als Arnoux in der \"Parabolica\" kurz von der Strecke abkam und Prost allein die Spitze überließ. In der 20. Runde ereignete sich ein schwerer Unfall, als John Watson in den \"Lesmo\"-Kurven die Kontrolle über seinen McLaren MP4/1 verlor und derart heftig in die Leitplanken einschlug, dass der Motor aus dem Wagen herausgerissen wurde. Während Watson unverletzt entkam, verunfallte der drei Runden zurückliegende Tyrrell-Pilot Michele Alboreto beim Versuch, dem auf der Strecke liegenden Motor auszuweichen. Der auf Rang drei liegende Bruno Giacomelli schied in der 16. Runde mit einem Getriebeschaden aus und musste Piquet die Podiumsplatzierung überlassen. In der letzten Runde versagte jedoch dessen Motor. Aufgrund seiner zurückgelegten Distanz wurde er als Sechster hinter Prost, Jones, Reutemann, de Angelis und Pironi gewertet. Reutemann verschaffte sich dadurch wieder drei Punkte Vorsprung in der WM-Tabelle.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Italien 1981 fand am 13. September auf dem Autodromo Nazionale di Monza statt und war das 13. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1981.", "tgt_summary": null, "id": 1650544} {"src_title": "George Edmund Foss", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bei den Olympischen Winterspielen 2014 fanden im Stadion die Eröffnungs-, die Schlussfeier und die Medaillenzeremonien statt. Außerdem war es eine von vier Spielstätten des FIFA-Konföderationen-Pokals 2017 und auch bei der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2018 war es einer von zwölf Austragungsorten. Für die Fußball-Weltmeisterschaft wurde das Stadion für über 50 Mio. Euro umgebaut und auf 48.000 Plätze erweitert. Insgesamt kostete der Bau rund 700 Mio. Euro. Da es in der Umgebung keinen Fußballverein gibt, wird die russische Fußballnationalmannschaft der einzige Nutzer des Stadions sein. Es sind Trainingslager und Länderspiele geplant. Im russischen Pokalfinale 2017 am 2. Mai des Jahres bezwang Lokomotive Moskau im Olympiastadion „Fischt“ vor 24.500 Zuschauern die Mannschaft von Ural Jekaterinburg mit 2:0.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheit.", "content": "Während der Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 sind im Stadion zweitausend Kameras im Einsatz. Für den Schutz des Stadions werden 600 Mitarbeiter des Katastrophenschutzministeriums abgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktionsmerkmale.", "content": "Die Spielfläche beträgt 105 m × 68 m. Das Stadion verfügt über vier Tribünen: zwei offene Stirntribünen und zwei seitliche, überdachte Ränge. Das Dach über die westliche und östliche Tribüne besteht aus lichtdurchlässigem Ethylen-Tetrafluorethylen-Copolymer (ETFE). Das Stadion erfüllt die Kriterien für die Kategorie 4 des UEFA-Stadioninfrastruktur-Reglements.", "section_level": 1}, {"title": "Länderspiele der russischen Fußballnationalmannschaft in Sotschi.", "content": "Bisher trug die russische Fußballnationalmannschaft zwei Partien im Olympiastadion aus.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele des FIFA-Konföderationen-Pokals 2017 in Sotschi.", "content": "Im Olympiastadion wurden vier Partien des FIFA-Konföderationen-Pokals ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele der Fußball-WM 2018 in Sotschi.", "content": "Das Stadion war Spielstätte für vier Partien der Gruppenphase, ein Achtelfinale und ein Viertelfinale bei der Fußball-WM 2018.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Olympiastadion Sotschi (, \"Olympiastadion „Fischt“\"; benannt nach dem Berg) steht im Distrikt Adler der Stadt Sotschi an der russischen Schwarzmeerküste. Das 48.000 Zuschauer fassende Stadion war Spielstätte der Fußball-WM 2018. Seit 2018 ist der neugegründete Fußballclub FK Sotschi, gegenwärtig in der Premjer-Liga, im Olympiastadion von 2014 beheimatet.", "tgt_summary": null, "id": 2140082} {"src_title": "Certeju de Sus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Oswald studierte an der Simon Fraser University bei R. Murray Schafer und Barry Truax, bevor er seine Studien in Toronto bei David Rosenboom, Casey Sokol, Richard Teitelbaum und James Tenney an der York University fortsetzte. Oswald arbeitete zunächst als Saxophonist mit Marvin Green in der Gruppe \"Pitch\", die Konzerte in der absoluten Dunkelheit gab, und war ab 1977 Mitglied des \"Glass Orchestra\" (das nur Instrumente aus Glas spielte). Ab 1977 nahm er mit Henry Kaiser die Alben \"Ice Death\" (1977) und \"Improvised\" (1978) auf; kurz darauf folgte ein Duoalbum mit Toshinori Kondō und ein Soloalbum (\"Alto Saxophone\", 1981). Auch nahm er mit Alfred Harth auf und leitete das Improvisationsensemble \"Pool\", das bis 1988 bestand. Seit 1994 ist er Mitglied des Torontoer Improvisationsensembles \"CCMC\". Auch arbeitete er mit Paul Haines (\"Darn It\"), dem Kronos Quartet (\"Short Stories\", 1993) und Derek Bailey (\"Play Backs\", 1998) zusammen. Daneben komponierte er Ballettmusiken für unterschiedliche Choreographen (z. B. Denise Fujiwara oder James Kudelka). 1980 gründete Oswald das \"Mystery Tapes Laboratory\", das Musik- und Klangcollagen herstellte und vertrieb, bei denen weder die Quellen der Klänge angegeben wurden noch weitere Erklärungen gegeben wurden. 1987 erschien seine EP \"Plunderphonics\", die mit Hilfe des von ihm entwickelten Microsamplings Material von Count Basie, Dolly Parton, Elvis Presley und Le sacre du printemps neu kombinierte. Auf der gleichnamigen CD, die folgte, waren auch rekombinierte Stücke der Beatles, von Glen Gould (\"Goldberg-Variationen\"), Michael Jackson, Anton Webern, Franz Liszt und anderer Urheber enthalten; alle für die Collage verwendeten Quellen waren genau angegeben. Das Album musste 1990 nach einer Klage der \"Canadian Recording Association\" wegen Urheberrechtsverletzung aus dem Vertrieb genommen werden. 1991 beauftragte das Label Elektra Oswald, seinen Katalog zu plündern; 1991 kam das resultierende Album \"Rubáiyát Plunderphonics\" auf den Markt. Mit dem Stück \"Dark Star\" von Grateful Dead setzte sich das von ihm produzierte Album \"Grayfolded: Transitive Axis\" eingehend auseinander, nachdem zuvor bereits \"Nine Examples of Plunderphonic Technics\" die Vorgehensweise Oswalds genauer vorgestellt hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Anthony Oswald (* 30. Mai 1953 in Kitchener (Ontario)) ist ein kanadischer Improvisationsmusiker (Altsaxophonist, Samples) und Komponist. Seine \"Plunderphonics\", geplünderte Klänge aus anderen Musikstücken, die verfremdet als Klangcollage neumontiert wurden, haben ihn international bekannt gemacht.", "tgt_summary": null, "id": 252573} {"src_title": "Eucalyptus melanoleuca", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spieler.", "content": "Seine aktive Spieler-Karriere begann im Jahr 1954 beim bugojanischen Verein NK Iskra Bugojno und dauerte etwa 14 Jahre. Von 1955 bis 1958 spielte er bei NK Čelik Zenica, bis er sich im Jahr 1958 für Dinamo Zagreb entschied. Dieser Verein gewann mit ihm 1962/63 den jugoslawischen Fußballpokal. Insgesamt bestritt er 252 Spiele für Dinamo. Gegen Ende seiner Spielerkarriere stand er in Österreich zwei Jahre unter Vertrag. Beim Wiener Sport-Club spielte er im Spieljahr 1966/67 als Angreifer, erzielte in 25 Spielen 19 Tore; der WSC belegte den fünften Platz in der österreichischen – damals so genannten – Nationalliga. Beim FK Austria Wien erzielte er in der Saison 1967/68 in sechs Nationalliga-Spielen vier, im ÖFB-Cup drei Tore und ein Tor in den Spielen um den Europapokal der Pokalsieger. Zu seinen Mannschaftskollegen in dieser Zeit zählten unter anderem Josef Hickersberger und Ernst Fiala. Dazwischen spielte er kurz in Belgien beim KAA Gent in der Abwehr. 1958/59 bestritt er drei Spiele für die jugoslawische U-21-Nationalmannschaft. Sein erstes von insgesamt 16 Spielen als Abwehrspieler für die jugoslawische Fußballnationalmannschaft bestritt er am 7. Mai 1961 bei der 2:4-Niederlage gegen Ungarn, sein letztes am 30. September 1962 bei der 2:3-Niederlage gegen Deutschland. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile, bei der die jugoslawische Nationalmannschaft Vierter wurde, spielte er unter Trainer Ljubomir Lovrić als Verteidiger in allen sechs Begegnungen. Im Viertelfinale siegte Jugoslawien gegen Deutschland. Jugoslawien verlor aber im Halbfinale gegen die Tschechoslowakei und unterlag auch im Spiel um Platz 3 dem Gastgeber Chile. Seit jenem Spiel gegen Deutschland verband Marković mit Uwe Seeler eine langjährige Freundschaft. Bekannt wurde dies im November 2005, als Franz Beckenbauer Marković bei einem offiziellen Besuch einer FIFA-Delegation beim kroatischen Fußballverband als Gastgeschenk ein Trikot der deutschen Nationalmannschaft mit einer Widmung Seelers überreichte.", "section_level": 2}, {"title": "Trainer.", "content": "Marković entschied sich nach dem Ende seiner Spielerkarriere für ein Studium an der Sportuniversität in Zagreb, Fachrichtung Fußball. Er begann als Trainer bei NK Zagreb von 1970 bis 1973. Danach folgten Standard Lüttich (1973) und OGC Nizza. Dort war er von 1974 bis 1977 und von 1980 bis 1982 tätig, dazwischen in der Saison 1977/78 bei Hajduk Split. In den Jahren 1978 bis 1980, 1984, 1990 bis 1992 war er Trainer von Dinamo Zagreb. 1980 gewann er mit diesem Verein den jugoslawischen Fußballpokal. In der Saison 1985/86 trainierte Vlatko Marković als Nachfolger des seit 1982 amtierenden Trainers Otto Barić, der zum VfB Stuttgart wechselte, die erste Mannschaft von Rapid Wien. Sein Co-Trainer in dieser Zeit war Walter Gebhardt. Der Verein schloss die Saison unter der Leitung von Marković als Vizemeister ab. Das Engagement von Barić in der deutschen Bundesliga war jedoch erfolglos und so wurde er bereits kurz nach Beginn der Rückrunde dieser Spielzeit entlassen. Er wechselte zurück zu Rapid Wien und übernahm erneut das Training der Mannschaft. Marković war in der Saison 1988/89 nochmals Trainer bei Rapid Wien. Im Oktober 1988 wurde aber bereits berichtet, dass der ehemalige Fußballspieler Hans Krankl, der zu dieser Zeit noch die Trainerschule besuchte, nach dem Erhalt des A-Trainerscheins, Nachfolger von Marković werden sollte. Marković selbst reagierte auf die Berichte reserviert. Die beiden kannten sich noch aus der Saison 1985/86, damals wurde der Vertrag von Krankl bei Rapid Wien nach einem Streit mit dem Präsidium des Vereins um die Teilnahme an einem Trainingslager aufgelöst. Im Juni 1989 wurde bekannt gegeben, dass Krankl neuer Cheftrainer von Rapid Wien wird. Anfänglich war geplant, dass Vlatko Marković sich künftig um den Nachwuchs kümmere und eine Rapid-Fußballschule gründen solle. Der als energischer, aber glückloser Trainer beschriebene Marković war Anfang 1987 ein Kandidat für den vakanten Trainerposten beim LASK Linz und kurzzeitig Favorit des LASK-Präsidiums. Kurze Zeit nach der Aufnahme des kroatischen Fußballverbandes in die UEFA und in die FIFA betreute er in den Jahren 1992 und 1993 die kroatische Nationalmannschaft in zwei Partien als Trainer; die Freundschaftsspiele gegen Mexiko (3:0) und die Ukraine (3:1) endeten jeweils siegreich. Danach wurde er von Miroslav Blažević als Trainer abgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Präsident des kroatischen Fußballverbandes.", "content": "Am 18. Dezember 1998 wurde Marković zum Präsidenten des kroatischen Fußballverbandes (HNS) gewählt und 2002, 2006 sowie 2010 im Amt bestätigt. Nach Bruno Knežević war er der zweite Präsident des Verbandes, der zuvor professioneller Fußballspieler gewesen war. Am 15. Mai 2012 kündigte er seinen Rücktritt an und legte das Amt am Ende der Fußball-Europameisterschaft 2012 nach fast 14 Jahren nieder. Sein Nachfolger wurde der ehemalige jugoslawische und kroatische Fußballspieler Davor Šuker. Als Grund für den Rücktritt nannte der 75-Jährige die fehlende Rückendeckung von Dinamo-Präsident Zdravko Mamić. Dieser gab bei einer Pressekonferenz hingegen an, dass er sich nicht von Marković abgewendet habe. Vielmehr hätte Marković einen ehrenvollen Abgang verdient, aber aus einem ihm unbekannten Grund weigere sich dieser gegen solch ein Szenario. Zuvor hatte Marković noch gesagt: \"„Ich gehe wann ich will, und ich werde dann gehen, wenn ich der Meinung bin, dass wir genug für den kroatischen Fußball getan haben“\". Die Medien bezeichneten die Abwahl Markovićs als Verbandspräsident als eine Erleichterung für den kroatischen Fußball. Marković wurden eine fehlerhafte Situationswahrnehmung vorgeworfen. Beispielsweise beschrieb er die Situation des kroatischen Fußballverbands im Jahr 2012, also zu einer Zeit, in der viele den Verband in einer schweren Krise sahen, mit den Worten \"„nikih problema“\" („Es gibt keine Probleme“). Berichtet wurde darüber hinaus, dass Marković den Verband autoritär geführt und verschiedene Versprechen nicht eingelöst habe, beispielsweise hinsichtlich des Ausbaus der Trainingsstätten der kroatischen Fußballnationalmannschaft in Tuhelj sowie im Hinblick auf die nicht nach Kroatien geholte Fußball-Europameisterschaft 2012. In seiner Funktion als Präsident kritisierte Marković des Öfteren die kroatischen Fans, da es unter ihnen einige Hooligans gab, die regelmäßig für Unruhen bei Spielen der Nationalmannschaft sorgten. Die kroatischen Fans fallen zudem wiederholt wegen rassistischen Beschimpfungen auf. Deshalb musste der Fußballverband mehrfach von der UEFA verhängte hohe Geldstrafen bezahlen. Ein weiteres Anliegen war ihm die Bekämpfung von Korruption und Spielmanipulationen. Dies betonte er beispielsweise bei einem Zusammentreffen mit UEFA-Präsident Michel Platini in der Schweiz im August 2010. Dieser forderte den kroatischen HNS im Dezember 2012 auf, deutlich schärfer gegen die heimischen Hooligans vorzugehen. Marković übte auch an der englischen Liga Kritik, indem er ihr indirekt unterstellte, dass kroatischen Spielern in der Premier League bewusst Verletzungen zugefügt werden. 2008 verletzte sich Eduardo Alves da Silva, der damals beim FC Arsenal als Stürmer spielte, bei einem Spiel gegen Birmingham City und fiel so für das kroatische Nationalteam bei der EM 2008 aus. 2009 verletzte sich der zu dieser Zeit bei Tottenham Hotspur spielende Mittelfeldspieler Luka Modrić wieder in einem Spiel gegen Birmingham City. In diesem Zusammenhang äußerte sich Marković öffentlich: \"„Vielleicht hat jemand etwas gegen uns oder unser Nationalteam. Im letzten Jahr haben englische Spieler Eduardo und nun auch Modrić verletzt.“\" Der Eigentümer von Birmingham City David Gold antwortete, dass es \"„absolut lächerlich ist zu behaupten, dass dahinter ein Komplott steht“\". Er sagte auch weiter, dass es sich möglicherweise um ein Missverständnis handelt und die Aussage von Markovićs falsch übersetzt wurde. Als Verbandspräsident bemühte sich Marković mehrere Jahre lang darum, dass die EM 2012 in Kroatien ausgetragen wird. Bei der Bewerbung mit Ungarn als Austragungspartner bei der UEFA sah Marković sein Land in der Favoritenrolle; so sagte er: \"„Es besteht nicht die geringste Chance, dass Kroatien und Ungarn nicht den Zuschlag für die EURO 2012 bekommen.“\" Letztendlich wurden die Spiele in Polen und der Ukraine ausgetragen. Vlatko Marković zeigte sich von dem ablehnenden Bescheid der UEFA überrascht und forderte von dieser die Bewerbungskosten seines Verbandes in Höhe von zwei bis drei Millionen Euro zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Medienpräsenz.", "content": "Bedingt durch seine Funktion als Präsident des kroatischen Fußballverbands existieren zahlreiche Veröffentlichungen mit und über Vlatko Marković. Dennoch wurde berichtet, dass er den Medien und einzelnen Journalisten sehr reserviert gegenübertrete, sie meide und gelegentlich beschimpfe. So gab er seinen Rücktritt als Präsident des HNS auch nicht persönlich bekannt, sondern ließ ihn von seinem Generalsekretär Zorislav Srebrić verkünden. Aufsehen erregte Marković im November 2010, als er als Präsident des kroatischen Fußballverbandes homophobe Aussagen machte. In einem Interview mit der in Kroatien weit verbreiteten Tageszeitung Večernji List hatte er gesagt: \"„Solange ich Präsident des Fußballbundes bin, wird kein Homosexueller in der Nationalmannschaft spielen.“\" Er führte weiter aus: \"„Zum Glück spielen nur normale Leute Fußball.“\" Allerdings schwächte er nach diesem Interview seine Aussage ab und meinte, \"„er hätte nichts gegen Minderheiten“\". Markovićs Aussage wählte die englische Wochenzeitung The Observer zu den „legendärsten“ Aussagen des Jahres 2010. Die UEFA verhängte hierfür gegen ihn eine Strafe in Höhe von 10.000 Euro, da er mit seinen Aussagen gegen die Statuten des Verbandes verstoßen habe, die Diskriminierung untersagen. Ein Einspruch von Marković gegen das Urteil wurde von der UEFA zurückgewiesen. Am 5. November 2012 beschloss der Oberste Gerichtshof in Kroatien, dass sich der ehemalige Trainer und Funktionär, zusätzlich zu der bereits von der UEFA verhängten Geldstrafe, für seine homophoben Aussagen zu entschuldigen habe. Im Zusammenhang mit der Entscheidung des Gerichtes im Falle Marković sorgte die Äußerung von Zdravko Mamić, \"„Schwule sehe ich auch in meinem Nationalteam nicht, da ich sie als Schriftsteller oder Journalisten sehe“\" für Aufsehen. Sie wurde im Gegensatz zu jener von Marković von einem Gericht in Zagreb als nicht-diskriminierend Homosexuellen gegenüber eingestuft. Eine neue Entscheidung im Fall Mamić wurde vom Zentrum für LGBT (Lesben, Schwule, Bi- und Homosexuelle) im November 2012 gefordert. Wegen der diskriminierenden Äußerungen von Marković über Homosexuelle wurde am 20. Februar 2011 eine Eilsitzung des Verbandspräsidiums einberufen und Igor Štimac als neuer Vorsitzender bestimmt, der Vlatko Marković ablösen sollte. Marković hatte gegen Štimac bei den regulären Wahlen im Dezember 2010 nur mit einer Stimme mehr knapp gewonnen. UEFA und FIFA erkannten die Wahl von Štimac aufgrund formaler Fehler nicht an und Marković blieb weiterhin Verbandschef.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2005 wurde Marković in den Kreis der \"100 einflussreichsten Kroaten\" gewählt. Dies geschah vor allem, weil er als erster Kroate eine bedeutende Position in der technischen Kommission der UEFA besetzte. 2005 erhielt Marković die höchste Auszeichnung des kroatischen Fußballverbandes, die \"Trofej podmlatka\". Der Verband ehrt mit der Auszeichnung, die seit 1979 vergeben wird, Personen für ihre besonderen Verdienste im Sport und für dessen Weiterentwicklung in Kroatien. Marković war von 1974 bis 1986 FIFA-Beauftragter für den französischsprachigen Raum. 2006 verlieh ihm der spätere UEFA-Präsident Michel Platini im Namen des damaligen französischen Präsidenten Jacques Chirac die höchste Ehrung des französischen Fußballverbandes für seine Verdienste bei der Entwicklung des Fußballs in Frankreich und der Welt. Am 5. Juli 2012 erhielt Marković die erstmals vom kroatischen Fußballverband verliehene Ehrenpräsidentschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vlatko Marković (; * 1. Januar 1937 in Bugojno, Königreich Jugoslawien; † 23. September 2013 in Zagreb, Kroatien) war ein jugoslawischer Fußballspieler und -trainer sowie Präsident des kroatischen Fußballverbandes. ", "tgt_summary": null, "id": 811280} {"src_title": "Robert S. Wistrich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Clanstrukturen der Irokesen.", "content": "Die Irokesen wohnten in mit 5 bis 20 Großfamilien besetzten Langhäusern. Ein oder mehrere Langhäuser bildeten zusammen einen Clan, dessen Oberhaupt die Clanmutter war. Ihr zur Seite stand ein von Frauen gewählter Clanhäuptling, alle Clanmütter und -häuptlinge gemeinsam bildeten den Stammesrat. Hier hatten die Frauen mit den meisten Kindern das größte Stimmgewicht. Die politische Willensbildung vollzog sich in getrennten Versammlungen von Frauen und Männern. Im Anschluss daran wurde eine Übereinstimmung (Konsens) zwischen beiden Gruppen gesucht. Alle wichtigen Personen wurden von Frauen gewählt – waren sie ihrer Aufgabe nicht gewachsen, konnten sie wieder abgesetzt werden. Die matrilineare Großfamilie lebte als Abstammungsgruppe (\"Matri-\"Lineage) zusammen, geleitet von einer Lineage-Mutter \"(lineage matron)\". Dies sicherte den Frauen der Irokesen weitreichende Rechte. Ohne Zustimmung der \"matrons\" konnte kein Krieg geführt werden, eine Mutter konnte ihrem Sohn die Teilnahme an einem Kriegszug verwehren. Außerdem konnte sie darüber entscheiden, ob ein Gefangener adoptiert und in den Clan aufgenommen, oder ob er getötet wurde. Die Frauen besaßen auch das Ackerland außerhalb der Dörfer, das sie gemeinsam bewirtschafteten. Alle Kinder einer Frau gehörten nur zu ihrer mütterlichen Linie und waren damit Angehörige auch ihres Clans; die biologische Herkunft vom Vater – sofern bekannt – war ohne weitergehende Bedeutung. Das Erbrecht und der Familienname ging von der Mutter auf die Tochter oder das verwandtschaftlich nächste weibliche Mitglied der Familie über. Söhne und Töchter blieben zeitlebens im Langhaus ihres mütterseitigen Clans wohnen und trugen zu dessen Unterhalt bei. Nach der Heirat besuchte der Mann seine Frau zeitweilig in deren Langhaus, besaß dort aber keine Rechte (siehe Besuchsehe). Gemeinsame Kinder gehörten zur Mutter und ihrem Clan. Die soziale Vaterschaft und Erziehung für die Kinder seiner Schwestern übernahm häufig ihr Bruder (Avunkulat, siehe auch Oheim: Mutterbruder, der mutterseitige Onkel) oder ein anderer naher Verwandter der Mutter. In den Clanhäusern gab es keinerlei sexuelle Gewalt, Mädchen war vorehelicher Geschlechtsverkehr nicht verboten, von ihnen wurde weder Jungfräulichkeit noch Keuschheit erwartet. Nach der Unterwerfung der Irokesen durch die weißen Amerikaner wurde 1847 die Kleinfamilie gesetzlich unter männliche Führung gestellt und zur wirtschaftlichen Grundeinheit erklärt. Ein 1869 in Kanada erlassenes Gesetz verpflichtete die dort lebenden Irokesen zur väterseitigen Erbfolge (Patrilinearität). In den 1970er Jahren bestand der Stammesrat des Irokesen-Stammes der Seneca aus 16 Häuptlingen, die traditionell von der Clanmutter in Absprache mit anderen Frauen des Clans ausgewählt wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clanmutter oder Klanmutter (englisch: \"clan matron\" „Matrone“) bezeichnet in der Ethnologie (Völkerkunde) die Leiterin eines nach der Mütterlinie \"(matrilinear)\" geordneten Clans, normalerweise eine der ältesten und erfahrensten Frauen der Großfamilie. Viele nordamerikanische Indianer-Stämme organisierten sich in Clans (Familienverbänden), die ihre gemeinsame Verwandtschaft und Abstammung (Deszendenz) von einer ursprünglichen Stammmutter herleiteten. Clans können aber im Allgemeinen eine solche zumeist sagenhafte Herkunft nur ungenau oder widersprüchlich ableiten („fiktive Genealogie“). ", "tgt_summary": null, "id": 2115065} {"src_title": "Signaculum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Brian Rix wurde 1924 als Sohn eines Schiffseigners aus Kingston upon Hull geboren. Nach seiner Ausbildung an der Bootham School in York arbeitete er bereits mit 17 Jahren als professioneller Schauspieler in Cardiff. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er zunächst zur Royal Air Force eingezogen, wurde allerdings bald auf eigenen Wunsch Kohleminenarbeiter, ein sogenannter Bevin Boy. Nach dem Krieg kehrte Rix auf die Bühne zurück und gründete 1947 seine eigene Theatergesellschaft. Er baute feste Ensembles in Ilkley, Bridlington und Margate auf und galt mit erst 26 Jahren bereits als erfolgreicher Theatermanager und -schauspieler. Zwischen 1944 und 1969 stand er regelmäßig im berühmten Whitehall Theater in London auf der Bühne, erlangte aber zugleich auch im Fernsehen zunehmende Bekanntheit. Eines seiner bekanntesten Stücke ist \"Reluctant Heroes\" (zu Deutsch: \"Widerspenstige Helden\"), das er vier Jahre in Folge sowohl in Whitehall als auch per Tournee aufführte und das 1951 schließlich von der BBC für das Fernsehen adaptiert wurde. Nach dem Whitehall Theater wechselte Rix zum Garrick Theater, wo er noch größere Erfolge feierte. Zugleich spielte er in elf Filmen und 70 Fernsehkomödien mit, von denen die bekanntesten \"The Night We Dropped a Clanger\" (1959) (deutsch: \"Die Nacht in der wir in das Fettnäpfchen traten\"), \"The Night We Got the Bird\" (1961) (deutsch: \"Die Nacht in der wir den Vogel fingen\"), \"Don’t Just Lie There, Say Something!\" (1973) (deutsch: \"Lieg da nicht nur, sag etwas!\") sind. Er trat als Gastgeber der Sendung \"Let’s Go\" auf, dem ersten britischen Fernsehprogramm speziell für Menschen mit Lernschwächen. Im Jahre 1980 zog er sich von der Schauspielerei zurück und wurde Generalsekretär der Mencap, der \"National Society for Mentally Handicapped Children and Adults\" (von 1981 an \"Royal Society for Mentally Handicapped Children and Adults\", seit 2002 \"Royal Mencap Society\"). Von 1987 ab wurde er deren Vorsitzender, seit 2002 war er ihr Präsident. Im Jahre 2004 gründete Rix an der University of East London das Rix Centre, in dem die Einsatzmöglichkeiten neuer Medien bei Lernschwächen erforscht werden. Seinen letzten größeren medialen Auftritt hatte er am 1. März 2009 als Gast in der Radiosendung \"Desert Island Discs\".", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Brian Rix heiratete 1949 die Schauspielerin Elspet Gray. Zusammen bekamen sie vier Kinder, darunter den Fernsehproduzenten und Kinderbuchautor Jamie Rix sowie die Schauspielerin Louisa Rix. Ihre 2005 gestorbene Tochter Shelley Elspet wurde mit Down-Syndrom geboren. Die Fernsehschauspielerin Sheila Mercier ist seine ältere Schwester.", "section_level": 2}, {"title": "Vermischtes.", "content": "Brian Rix war begeisterter Funkamateur, sein Amateurfunkrufzeichen war G2DQU.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Rix wurde 1977 zum Commander of the Order of the British Empire ernannt und am 25. November 1986 für seine wohltätigen Verdienste zum Knight Bachelor geschlagen. Seit 1984 hatte er die Ehrendoktorwürde der University of Essex inne. Von 1988 an übte er das Amt des Vice Lord Lieutenant von London aus. Am 27. Januar 1992 wurde er als \"Baron Rix, of Whitehall in the City of Westminster and of Hornsea in Yorkshire\" zum Peer auf Lebenszeit ernannt. Am 16. Juli 1997 schließlich wurde er zum ersten Kanzler der University of East London ernannt.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Rix ist der Autor zweier Autobiographien, \"My Farce From My Elbow\" (1974) und \"Farce About Face\" (1989), sowie zweier Werke zur Theatergeschichte, \"Tour de Farce\" and \"Life in the Farce Lane\". Für Mencap erstellte er zudem eine an Gullivers Reisen angelehnte Sammlung von Reiseberichten berühmter Persönlichkeiten. Seinen 80. Geburtstag nutzte er 2004 intensiv um Spendengelder und öffentliche Aufmerksamkeit für die Mencap zu erzeugen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brian Norman Roger Rix, Baron Rix CBE (* 27. Januar 1924 in Cottingham; † 20. August 2016 in London) war ein britischer Schauspieler, Aktivist für lernbehinderte Menschen und parteiloses Mitglied des House of Lords (Crossbencher).", "tgt_summary": null, "id": 1232005} {"src_title": "Dancing on the Edge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Makroskopische Merkmale.", "content": "Der Hut ist 3–7 (11) cm breit, zuerst flach gewölbt mit stark eingebogenem Rand, später abgeflacht und in der Mitte mehr oder weniger niedergedrückt. Die Oberfläche ist glatt, matt bis seidig glänzend und bei jungen Fruchtkörpern oder feuchter Witterung schmierig und glänzend. Der Hut ist mehr oder weniger deutlich gezont, besonders zum Rand hin. Die Hutfarbe ist sehr variabel. Der Hut kann blass gräulich-ocker gefärbt sein und einen weißlichem Rand und gräulich ockergelbe bis graubraune, meist deutlich tropfige Zonen aufweisen, oder gräulich-rosa bis rosa-lehmfarben gefärbt und ziegelfarben gezont sein oder dunkle ziegelfarbene Flecken haben. Manchmal ist der Hut auch ocker- bis cremefarben oder sogar bräunlich-oliv, lehmbraun oder zimtfarben und in der Mitte dunkelgrünlich, besonders bei jungen Fruchtkörpern. Mitunter ist der Hut blass blaugrau bis rosagrau und hat dunklere, bläulich grüne Zonen. Im Alter kann sich der ganze Fruchtkörper gräulich-grün bis grünlich-grau verfärben. Der weißlich gesäumte Rand bleibt lange eingebogen und glatt. Die jung cremefarbenen und später lebhaft orange-ocker gefärbten Lamellen laufen mehr oder weniger am Stiel herab. Sie sind manchmal gegabelt und ihre glatten Schneiden sind etwas blasser gefärbt als die Flächen. Verletzte und gequetschte Stellen verfärben sich grünlich, später weinrötlich oder violett. Das Sporenpulver ist blass rosa-ockergelb. Der zylindrische oder nach unten verschmälerte Stiel ist 2–6 cm lang und 1–2,5 cm breit. Die Oberfläche ist glatt, mehr oder weniger trocken, blass lachsfarben bis rosagrau, später auch grünlich-ocker oder rötlich-ocker gefärbt. An der Stielspitze unterhalb der Lamellen hat der Stiel häufig einen ringartigen, weißlichen Kragen. Bisweilen ist er auch tropfig, dunkler gefleckt. Die Stielflecken verfärben sich bei älteren Fruchtkörpern oft blass grünlich. Das Fleisch ist jung dick und fest, wird aber im Stiel schon bald zunehmend hohl. Im Anschnitt ist es innen weißlich bis blass cremefarben und wird nach außen hin lebhaft orange bis korallrot, manchmal findet man auch eine grünlich-blaue Zone unterhalb der Hutoberfläche. Das orange gefärbte Fleisch verfärbt sich sehr langsam gelblichbraun bis bräunlich weinrot. Es riecht nur schwach und schmeckt angenehm mild, wird aber nach einer Weile mehr oder weniger bitter. Die orangefarbene, mild schmeckende Milch ist ziemlich spärlich und verfärbt sich innerhalb von 20 min bis einer Stunde weinrötlich, bevor sie auf Fleisch und Lamellen grünlich eintrocknet.", "section_level": 2}, {"title": "Mikroskopische Merkmale.", "content": "Die rundlichen bis breitelliptischen Sporen sind durchschnittlich 8,3–8,9 μm lang und 6,8–7,5 μm breit. Der Q-Wert (Quotient aus Sporenlänge und -breite) ist 1,1–1,3. Das Sporenornament wird bis 0,7 (1,0) μm hoch und besteht aus Warzen und Rippen, die teilweise zebrastreifenartig angeordnet und häufig miteinander verbunden sind, aber nur vereinzelt geschlossene Maschen bilden. Isoliert stehende, oft gratig verlängerte Warzen kommen recht häufig vor. Der Hilarfleck ist im äußeren Bereich amyloid. Die zylindrischen, keuligen bis bauchigen Basidien messen 37–55 × 8–12 μm und sind meist 4-sporig. Die lanzettförmigen Pleuromakrozystiden sind ziemlich zahlreich und messen 65–100 × 8–10 μm. Sie ragen weit hervor und sind manchmal blass gelblich gefärbt. Die Lamellenschneiden sind heterogen, neben den Basidien gibt es zahlreiche, schmal spindelige bis pfriemförmige Cheilomakrozystiden, deren Spitze manchmal perlschnurartig eingeschnürt ist. Sie sind 30–70 μm lang und 6,5–10 μm breit. Die Huthaut (Pileipellis) ist ein 200–300 μm dickes Ixotrichoderm, aus unregelmäßig verflochtenen, mehrheitlich aufsteigenden, durchscheinenden, 2–3 μm breiten Hyphen.", "section_level": 2}, {"title": "Artabgrenzung.", "content": "Der Edel-Reizker (\"Lactarius deliciosus\") kann sehr ähnlich aussehen und ist oft nur schwer zu unterscheiden. Sein Hut ist mehr oder weniger orange gefärbt und oft weißlich gebändert, während der Wechselblaue Edelreizker meist einen blasser und stumpfer gefärbten Hut hat, der an den Eichen-Milchling (\"Lactarius quietus\") erinnert. Beim Edel-Reizker ist der Stiel meist deutlich grubig, beim Wechselblauen meist nur tropfig gefleckt. Ein weiteres Merkmal ist die orangefarbene Milch, die sich beim Edel-Reizker frühestens nach 30 Minuten langsam rot verfärbt, während beim Wechselblauen bereits nach 20 Minuten eine Rotfärbung sichtbar wird. Außerdem wächst der Edel-Reizker auf neutralen bis kalkhaltigen Böden, während man den Wechselblaue auf feuchteren, sauren Böden findet. Mikroskopisch unterscheiden sich die beiden Arten dadurch, dass der Wechselblaue Edel-Reizker sehr grob ornamentierte Sporen mit dicken Rippen oder Kämmen hat.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Der Wechselblaue Edel-Reizker ist wie alle Milchlinge ein Mykorrhizapilz, der mit Kiefern vergesellschaftet ist. Man findet ihn daher in Kiefernwäldern und -forsten, aber wohl auch in anderen Waldgesellschaften bei eingestreuten Kiefern. Der Pilz bevorzugt saure, basen- und kalkarme Sand- und Silikatböden. Seine Fruchtkörper erscheinen einzeln bis gesellig zwischen August und Oktober.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Wechselblaue Edelreizker ist eine seltene, rein europäische Milchlingsart, die in West-, Mittel- und Nordeuropa verbreitet ist. Auf der Irischen Insel wurde der Milchling bisher noch nicht nachgewiesen und auch aus Osteuropa gibt es keine Nachweise. In Skandinavien kann die Art zumindest lokal ziemlich häufig sein.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "1958 beschrieb H. Romagnesi die beiden Arten \"Lactarius quieticolor\" und \"Lactarius hemicyaneus\" und trennte sie auf Grund der mehr stumpf bräunlichen Hutfarbe und ihrer runderen, grobgratig ornamentierten Sporen von \"Lactarius deliciosus\" ab. 1976 wurde die Art durch J. Blum und 1991 durch Krieglsteiner als \"Lactarius deliciosus\" var. \"quieticolor\" zur Varietät herabgestuft. Als weitere taxonomische Synonyme gelten heute \"Lactarius hemicyaneus\", \"Lactarius deliciosus\" var. \"hemicyaneus\" (1991), \"Lactarius quieticolor\" var. \"hemicyaneus\" (1999), \"Lactarius pinastri\" (1980) und \"Lactarius quieticolor\" f. \"semisanguinascens\" (1973). Schon 1958 hielt Romagnesi \"Lactarius hemicyaneus\" und \"Lactarius quieticolor\" für sehr ähnlich und räumte ein, dass es sich bei den beiden Taxa auch nur um zwei Varietäten der gleichen Art handeln könnte. Andererseits hielt er die Blaufärbung von \"Lactarius hemicyaneus\" für ein sehr gravierendes Merkmal, jedenfalls gravierend genug, um die beiden Taxa als eigenständige Arten zu beschreiben. 1980 ging Bon noch einen Schritt weiter, indem er \"Lactarius hemicyaneus\" aufgrund dieses Merkmals in den Stirpus \"Indigo\" stellte. Der Stirpus \"Indigo\" vereinigt Milchlinge mit einer zumindest teilweise blaugefärbten Milch. Auf der anderen Seite wurde die Bedeutung dieses Merkmals als Artkriterium seitdem von mehreren Autoren angezweifelt. Schon 1976 zweifelte Blum \"Lactarius hemicyaneus\" als eigenständige Art an und führte die Blaufärbung auf ökologische Faktoren, beziehungsweise auf eine Mutation zurück. Auch Krieglsteiner stufte die Art 1991 zur Varietät zurück, nachdem er ein reproduktives Mycel über Jahre hinweg beobachtet hatte. Dabei hatte er festgestellt, dass die Blaufärbung der Fruchtkörper Jahr für Jahr schwächer wurde, bis dieses Merkmal völlig verschwunden war, sodass sich die Fruchtkörper durch nichts mehr von \"Lactarius quieticolor\" unterschieden. Daher hielt Heilmann-Clausen die beiden Arten auch für konspezifisch und vereinigte sie zur Art \"Lactarius quieticolor\". Auf der anderen Seite glaubte er, dass es ausreichend makro- und mikroskopische Merkmale gab mit deren Hilfe man \"Lactarius quieticolor\" von \"Lactarius deliciosus\" unterscheiden könne, eine Abgrenzung als eigenständige Art also gerechtfertigt sei. 2007 untersuchten J. Nuytinck u. a. die Sektion \"Deliciosi\" molekularbiologisch und konnten zeigen, dass \"Lactarius quieticolor\", \"Lactarius hatsudake\" und \"Lactarius horakii\" (die beiden letzteren zwei ostasiatische Arten) eine eigenständige Abstammungslinie innerhalb der Sektion bilden. Ihre Ergebnisse zeigen klar, dass es sich bei \"Lactarius deliciosus\", dem Edelreizker, und \"Lactarius quieticolor\", dem Wechselblauen Edelreizker, um zwei eigenständige, genetisch gut getrennte Arten handelt. Das Artattribut (Epitheton) \"„quieticolor“\" bedeutet, wie der Eichen-Milchling (\"Lactarius quietus\") gefärbt.", "section_level": 1}, {"title": "Infragenerische Systematik.", "content": "Der Wechselblaue Edel-Reizker wird von Bon und Basso in die Untersektion \"Deliciosi\" gestellt, die innerhalb der Sektion \"Dapetes\" (Blutreizker) steht. Bei Heilmann-Clausen steht er in der Sektion \"Dapetes\", die bei ihm nicht weiter unterteilt wird. Molekularbiologische Untersuchungen zeigten, dass diese Sektion innerhalb der Gattung \"Lactarius\" eine phylogenetisch klar abgegrenzte Gruppe bildet. Die Vertreter der Sektion haben in der Regel eine orange oder rötlich gefärbte Milch und schmecken meist mild oder leicht bitter. Sie sind strikte Mykorrhizapilze von Nadelbäumen. Innerhalb der europäischen Arten ist der nächste Verwandte des Wechselblauen Edel-Reizkers der auch äußerlich sehr ähnliche Edel-Reizker (\"Lactarius deliciosus\").", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Der mild schmeckende Wechselblaue Edel-Reizker ist essbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Wechselblaue Edel-Reizker (\"Lactarius quieticolor\", Syn.: \"Lactarius hemicyaneus\") ist eine Pilzart aus der Familie der Täublingsverwandten (Russulaceae). Der sehr seltene, mittelgroße Milchling hat einen fast rötlich grauen bis zimtbraunen, sehr variabel gefärbten Hut und wächst unter Kiefern auf sauren Böden. Besonders junge Exemplare sind häufig unter der Hutoberfläche grünlich-blau gefärbt. Die Fruchtkörper erscheinen zwischen August und Oktober. Der essbare Milchling wird auch Blaumilch-Kiefernreizker oder Brauner Kiefern-Blutreizker genannt.", "tgt_summary": null, "id": 1134152} {"src_title": "Pinus luchuensis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Über die Route 128.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Streckenführung.", "content": "Die heutige Streckenführung beginnt im Süden in Canton an der Kreuzung zur Interstate 95, die südwärts in Richtung Providence, Rhode Island weiterführt. Bis 1997 verlief die \"Route 128\" jedoch identisch mit der Interstate 93 weiter südöstlich bis nach Braintree, von wo aus die I-93 gemeinsam mit der Massachusetts Route 3 nordwärts in Richtung des Bostoner Stadtzentrums führt. Dieser ehemalige Abschnitt der \"Route 128\" stellt zugleich das nördliche Ende der Massachusetts Route 24 dar. Bis 1965 führte die \"Route 128\" noch über diesen Punkt hinaus, um identisch mit der \"Route 3\" und Route 228 bis nach Hull zu verlaufen. Von Canton aus verläuft die \"Route 128\" identisch zur \"I-95\" bogenförmig im Uhrzeigersinn um Boston herum bis nach Peabody, wo sich die \"I-95\" in Richtung Norden nach Portsmouth in New Hampshire abtrennt. Entlang dieses Abschnitts weist die \"Route 128\" Autobahnkreuze mit den Straßen Interstate 90, Massachusetts Route 2, U.S. Highway 3 sowie mit der Interstate 93 auf. Die Zufahrtsstraßen weisen in der Regel allerdings lediglich auf die \"I-95\" hin. Seit 1989 verläuft auf einem kurzen Teilstück im Süden bei Dedham ebenfalls der U.S. Highway 1 identisch zur \"Route 128\". Nachdem sich die \"Route 128\" in Peabody von der \"I-95\" getrennt hat, führt sie weiter ostwärts bis nach Cape Ann, wo sie an einer Kreuzung mit Anschluss an die Massachusetts Route 127 bzw. Massachusetts Route 127A in Gloucester endet. Obwohl die Strecke zu einem großen Teil entweder identisch zur \"I-93\" oder zur \"I-95\" ist, bezeichnen die meisten Anwohner die gesamte Strecke als \"Route 128\", und zwar inklusive der formal nicht mehr existenten Weiterführung südlich von Canton sowie weiterer Teile der \"I-95\", die nicht erkennbar als \"Route 128\" ausgewiesen sind. Dies geht zurück auf die Zeit vor der Einführung der Interstate Highways und wurde Teil der lokalen Kultur.", "section_level": 2}, {"title": "Hintergrundinformationen.", "content": "Die Ausweisung der Strecke als \"Route 128\" geht auf die Ursprünge des US-amerikanischen Highway-Systems in den 1920er Jahren zurück. In den 1950er Jahren verlief die Route von Nantasket Beach in Hull bis nach Gloucester. Das erste, lange Teilstück von Braintree nach Gloucester wurde im Jahr 1951 eröffnet und war damit die erste Ringautobahn – unter Berücksichtigung der Eigenschaft als Kraftfahrstraße mit den dazugehörigen Beschränkungen auf Fahrzeuge, die eine gewisse Mindestgeschwindigkeit erreichen müssen – in den Vereinigten Staaten. Bis 1965, als die Massachusetts Route 3 nach Cape Cod fertiggestellt wurde, war das Teilstück der heutigen \"Route 3\" zwischen den Ausfahrten 15 und 20 ebenfalls als \"Route 128\" ausgewiesen. Das südliche Ende der Route wurde in diesem Jahr bis an die Verbindung zur \"Route 3\" in Braintree verkürzt und das Teilstück durch Hingham bis nach \"Nantasket Beach\" als Massachusetts Route 228 neu ausgewiesen. Das Massachusetts Highway Department versuchte mehrfach, die \"Route 128\" weiter bis zur Kreuzung mit der I-95 in Peabody zu verkürzen, scheiterte jedoch stets am Widerstand der Anlieger. Spuren dieser Versuche sind an jeder Kreuzung der \"Route 128\" zu sehen, wo die großen Hauptschilder die Strecke als \"I-95\" ausweisen und nur kleine Schilder am Straßenrand auf die \"Route 128\" schließen lassen. Entlang des westlichen Teils der \"Route 128\" haben sich viele Unternehmen des Hochtechnologie-Sektors angesiedelt, weshalb dieser Teil der Strecke auch als bezeichnet wird. Die Streckenführung der \"Route 128\" beschreibt einen Bogen von mehr als 180 Grad um Boston herum, und die Fahrt auf der Straße im Uhrzeigersinn wird auch dann als bezeichnet, wenn man bei Ankunft am Atlantik eigentlich leicht südwärts fährt. Anwohner beschreiben dies als und das Fahren entgegen dem Uhrzeigersinn folgerichtig als. Die gleichzeitige Ausweisung eines Teils der Strecke als U.S. Highway 3 liegt darin begründet, dass dieser bereits in Burlington an einer Kreuzung mit der \"Route 128\" endet und nicht – wie bei der Planung vorgesehen – weiter südlich an der Massachusetts Route 2 in Lexington. Dieses abrupte Ende erforderte die parallele Ausweisung eines kleinen Teils der \"Route 128\" als \"U.S. Highway 3\", bis dieser wieder auf seine alte Streckenführung trifft. Bevor die \"Route 128\" nach Canton verkürzt wurde, war der Verlauf der \"Route 128\" und der dort identisch verlaufenden \"I-93\" umgekehrt ausgewiesen, d. h. man konnte auf derselben Straße als \"Route 128\" in Richtung Süden und als \"I-93\" in Richtung Norden fahren. Die nördlichsten Ausfahrten der \"Route 128\" hinter der Ausfahrt 12 sind als niveaugleiche Kreuzungen ausgeführt, die sowohl mit Ampeln als auch mit Kreisverkehren realisiert sind. In den 1990er Jahren wurden die fortlaufend nummerierten Ausfahrten der \"Route 128\" mit Bezug auf das System der \"I-95\" neu nummeriert, wodurch die ursprüngliche Nummerierung von Gloucester bis Braintree durch eine neue ersetzt wurde, die von der Staatsgrenze zu Rhode Island bis zur Staatsgrenze zu New Hampshire reicht. Einzig die Ausfahrt 37 behielt ihre Nummer, da sie auf die Aus- und Zufahrt Nr. 37 der \"I-93\" führt. In der Folge sind die Ausfahrten zum Teil inkonsistent und logisch nur schwer nachvollziehbar nummeriert.", "section_level": 2}, {"title": "Die High-Tech-Region entlang der Strecke.", "content": "Entlang der \"Route 128\" haben sich im Laufe der Zeit viele Unternehmen des Hochtechnologie-Sektors angesiedelt, darunter Digital Equipment Corporation, Data General, Thermo Fisher Scientific, Analog Devices, Computervision, Polaroid, Sun Microsystems, BEA Systems und Raytheon. Insbesondere um die Jahrtausendwende hatte die Region jedoch mit hohen Leerständen von bis zu 27 % der Büroflächen und bis zu 44 % der Flächen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu kämpfen.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Südlicher Circumferential Highway.", "content": "Die \"Route 128\" wurde im Jahr 1927 erstmals ausgewiesen und führte von der Anschlussstelle zur Massachusetts Route 138 in Milton um das westliche Boston herum bis zum Anschluss an die Massachusetts Route 107 in Salem und verlief dabei entlang der folgenden Strecke: 1928 wurde die \"Route 128\" von ihrem südlichen Ende aus ostwärts bis nach Quincy verlängert, wo sie an der Anschlussstelle zur Route 3 bzw. Route 3A (heute \"Route 3A\" und Route 53) endete. Dabei verlief das neue Teilstück entlang der folgenden Strecke:", "section_level": 2}, {"title": "Zentraler Circumferential Highway.", "content": "Das erste Teilstück des \"Circumferential Highway\", das in keiner Weise der heutigen Autobahn entsprach, bestand aus dem Abschnitt von der Route 9 in Wellesley entlang der Bostoner Südseite bis zur damaligen Route 3 (heute Route 53) in Hingham. Ein Teil dieser Strecke musste neu gebaut werden, der größte Teil wurde jedoch entlang bereits bestehender Straßenzüge geführt, die für die größere Verkehrsbelastung ausgebaut wurden. Im Jahr 1931 erwarb das Massachusetts Department of Public Works die Rechte an einem Teil der Route 138 von Canton über Westwood, Dedham und Needham bis zur \"Route 9\" in Wellesley. Bereits 1927 hatte Norfolk County die Rechte an einer Strecke von der \"Route 138\" in Canton in Richtung Osten durch die Blue Hills Reservation über Milton und Quincy bis nach Braintree erworben, um die \"Blue Hill River Road\" im Anschluss an die \"West Street\" im nordwestlichen Braintree zu bauen, die wiederum bis zur Route 37 im Zentrum von Braintree führte. Der verbleibende Teil des neuen Highways von der \"Route 37\" ostwärts bis zur heutigen \"Route 53\" durch Braintree, Weymouth und Hingham befand sich bereits seit 1929 im Besitz des Bundesstaates. 1933 wurde der \"Circumferential Highway\" vollendet und mit Ausnahme eines Teilstücks von der \"Route 9\" in Wellesley bis zur \"Highland Avenue\" in Needham als \"Massachusetts Route 128\" ausgewiesen. Die vollständige Strecke des Highways umfasste damit die folgenden Straßen: Zeitgleich mit der Ausweisung der \"Route 128\" über den neuen \"Circumferential Highway\" wurde sie darüber hinaus bis nach Hull verlängert. Dieses zusätzliche Teilstück führte in südöstlicher Richtung auf der heutigen \"Route 53\" bis zur Grenze nach Hingham und Norwell, wo die Strecke in Richtung Norden auf die heutige Route 228 in Richtung \"Hull\" abbog. Die ausgewiesene Strecke endete am südlichen Ende von Nantasket Beach.", "section_level": 2}, {"title": "Beschilderung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Projekte zur Verbesserung der Beschilderung.", "content": "Bereits 1998 wurde mit dem sukzessiven Austausch der teilweise bis zu 25 Jahre alten Straßenschilder begonnen. In einem ersten Schritt wurden im Rahmen eines 1,1 Millionen US-Dollar umfassenden Projekts bis in das Jahr 2002 hinein alle Schilder zwischen Reading und Lynnfield ersetzt. 2005 und 2006 folgten dann die Schilder von Peabody bis Gloucester, was insgesamt 2,2 Millionen US-Dollar kostete, und 2008 bzw. 2009 wurden für weitere 1,4 Millionen Dollar Schilder in \"Peabody\" sowie noch übrig gebliebene in \"Lynnfield\" ausgetauscht. In den Jahren 2010 und 2011 konnten mit Hilfe von Bundesmitteln in Höhe von 2,9 Millionen Dollar alle Schilder auf der \"Route 128\" von der Anschlussstelle zum U.S. Highway 3 in Lexington bis zur Kreuzung mit der I-93 in \"Reading\" ersetzt werden. Für Ende 2012 ist ein weiteres Projekt mit einem Budget von 4,5 Millionen US-Dollar geplant, das alle Schilder auf der \"Route 128\" beginnend am Anschluss zur Massachusetts Route 9 in Wellesley bis zur Abfahrt auf die Route 4/Route 225 in \"Lexington\" erneuern soll. Dies wurde von der lokalen Presse vorwiegend als Geldverschwendung bezeichnet; immerhin könne man dann, solange man im Stau stehe, wunderschöne neue Straßenschilder anstarren. Der Abschluss der Arbeiten ist allerdings erst mit einem für das Jahr 2014 vorgesehenen Projekt geplant, in dem Straßenschilder von der \"Highland Avenue\" in Needham bis zur Massachusetts Route 109 in Dedham ersetzt werden. Die Schilder zwischen der \"I-95\" und der \"US 1\" wurden bereits 2010 und der größte Teil der Schilder zwischen der \"I-95\" und der Massachusetts Route 24 im Dezember 2011 ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Liste der Ausfahrten.", "content": "Aufgrund der bewegten Geschichte der Strecke ist die Nummerierung der Ausfahrten inkonsistent und teilweise nur schwer nachvollziehbar. Die folgenden Angaben entsprechen der Streckenführung im Jahr 2012.", "section_level": 1}, {"title": "In der Popkultur.", "content": "In den beiden Alternative Rock-Songs Roadrunner von The Modern Lovers sowie \"Blue Thunder\" von Galaxie 500 kommt die \"Route 128\" vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Massachusetts Route 128 (auch bekannt als Yankee Division Highway, ursprünglich Circumferential Highway) ist eine lange State Route im Bundesstaat Massachusetts der Vereinigten Staaten mit Verlauf von Süden nach Norden. Sie ist um Boston herum als Ringautobahn ausgeführt und zu etwa 60 % Teil des nationalen Interstate Highway-Systems. Mit dem zunehmenden Wachstum der Spitzentechnologie in den Vororten entlang der Streckenführung von den 1960er bis in die 1980er Jahre hinein wurde die \"Route 128\" selbst zu einem Symbol der High-Tech-Gesellschaft. Heute haben sich Unternehmen dieses Industriezweigs jedoch auch verstärkt entlang der benachbarten Ringautobahn Interstate 495 angesiedelt. ", "tgt_summary": null, "id": 223424} {"src_title": "Wassili Wladimirowitsch Dolgorukow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorzeitiges Ende der vorherigen Legislaturperiode.", "content": "Das Regionalparlament der IX. Legislaturperiode war am 28. November 2010 gewählt worden. Die Legislaturperiode hätte damit regulär erst im Herbst 2014 geendet. In der IX. Legislaturperiode stellte die bürgerlich-katalanische Convergència i Unió (CiU) eine Minderheitsregierung (62 von 135 Abgeordneten) mit Artur Mas als Ministerpräsident. Die Legislaturperiode war von der Wirtschaftskrise und dem erheblichen Ansteigen des Finanzdefizits des Haushalts der Autonomen Gemeinschaft geprägt. Vor diesem Hintergrund forderte die katalanische Regierung von der Zentralregierung in Madrid einen finanziellen Sonderstatus (\"pacto fiscal\"), ähnlich wie ihn das Baskenland und Navarra besitzen (vgl. Finanzbeziehungen zwischen dem Staat und den Autonomen Gemeinschaften). Am 11. September 2012, dem Nationalfeiertag Kataloniens, fand in Barcelona unter dem Motto \"„Catalunya nou Estat d’Europa“\" (Katalonien, ein neuer Staat Europas) eine Demonstration der Unabhängigkeitsbewegung statt. Der Zustrom übertraf die Erwartungen erheblich. Die Teilnehmerzahl betrug (je nach Quelle) zwischen 600.000 und 2 Mio. (also zwischen 8 und 25 % der Gesamteinwohnerzahl der Region). Am nächsten Tag äußerte Ministerpräsident Artur Mas im Rahmen einer offiziellen Erklärung, dass jetzt die Zeit gekommen sei, Katalonien mit „staatlichen Strukturen“ zu versehen. In der Generaldebatte über die Politik seiner Regierung kündigte Mas am 25. September 2012 im Regionalparlament an, Neuwahlen für den 25. November 2012 anzuberaumen. Er begründete dies mit der außergewöhnlichen Lage, die mit der Massendemonstration vom 11. September und der Weigerung des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy (PP), in Verhandlungen über den \"pacto fiscal\" einzutreten, entstanden sei. In dieser Debatte nahm das Regionalparlament mit 84 Stimmen (CiU, ICV, EUiA, ERC und zwei katalanisch-nationalistischen Gruppierungen sowie ein Abgeordneter der PSC) bei 21 Gegenstimmen (PP und Ciutadans) bei 25 Enthaltungen (die restlichen Abgeordneten der PSC) eine Resolution an, in der es heißt:", "section_level": 1}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "Entsprechend der Vorgeschichte war der Wahlkampf stark durch das Thema der zukünftigen Beziehung Kataloniens zu Spanien geprägt: Die ERC trat offen für eine Unabhängigkeit von Spanien ein, während die CiU in ihrem Wahlprogramm zwar die Verwendung des Begriffs „Unabhängigkeit“ vermied, aber von einem „eigenen Staat“ im Rahmen der Europäischen Union sprach. Die PSC befürwortete hingegen den Verbleib bei Spanien und dessen Umgestaltung in einen Bundesstaat, während die PP die geltenden Autonomieregelungen beibehalten wollte.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlsystem.", "content": "Das Regionalparlament von Katalonien hat 135 Abgeordnete. Diese werden in vier Wahlkreisen (den Provinzen) gewählt: 85 im Wahlkreis Barcelona, 17 im Wahlkreis Girona, 15 im Wahlkreis Lleida und 18 im Wahlkreis Tarragona. Die Zuteilung der Mandate erfolgt im D’Hondt-Verfahren auf Ebene der Wahlkreise, wobei nur Parteien berücksichtigt werden, die im jeweiligen Wahlkreis mindestens drei Prozent der Stimmen erreicht haben. Wahlberechtigt waren 5.413.510 Personen, davon 155.923 Bürger Kataloniens, die im Ausland wohnen.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse.", "content": "Die Wahl wies eine außerordentlich hohe Wahlbeteiligung von 69,6 % (gegenüber 58,8 % bei der Wahl 2010) auf. Die CiU wurde zwar erneut stärkste Kraft, blieb aber weit hinter ihren eigenen Erwartungen zurück und verbuchte sogar das schlechteste Ergebnis bei Regionalwahlen seit 1984. Weiterer Wahlverlierer war die PSC mit ihrem schlechtesten Wahlergebnis seit 1980. Als Gewinner gingen vor allem die ERC (Verdoppelung der Anzahl der Sitze gegenüber 2010) und Ciutadans (Verdreifachung der Zahl der Sitze) hervor. Stimmengewinne konnten außerdem auch die PP und ICV-EUiA verbuchen. Während die Solidaritat Catalana per la Independència (SI), die 2010 mit Joan Laporta als Galionsfigur angetreten war, aus dem Parlament ausschied, konnte die CUP, die bislang lediglich auf kommunaler Ebene vertreten war und erstmals auch bei Regionalwahlen antrat, auf Anhieb mit drei Abgeordneten in das Parlament einziehen. Der Mandatsstand der katalanistischen Parteien (CiU, ERC, SI bzw. CUP) ging gegenüber 2010 um zwei Sitze (von 76 auf 74) zurück. Auf diejenigen Parteien, die im September 2012 die Resolution zur Abhaltung einer Volksbefragung über die Zukunft Kataloniens im Parlament befürwortet hatten, entfielen 87 Sitze (CiU, ERC und ICV-EUiA, einschließlich der neu in das Parlament eingezogenen CUP, die eine Volksbefragung ebenfalls befürwortet und für eine Unabhängigkeit Kataloniens eintritt). Die Parteien, die im September 2012 die Resolution abgelehnt hatten (PP und Ciutadans), sind künftig mit 28 Abgeordneten vertreten. Die Befürworter einer Volksbefragung stellen damit weiterhin eine große Mehrheit der Abgeordneten, konnten jedoch lediglich einen Sitz im Vergleich zu 2010 (CiU, ERC, ICV-EUiA und SI) hinzugewinnen. Die Gegner gewannen sieben Sitze hinzu und die PSC, die sich im September 2012 ganz überwiegend enthalten hatte, verlor acht Sitze. Das amtliche Endergebnis im Einzelnen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wahl zum Regionalparlament der Autonomen Gemeinschaft Katalonien fand am 25. November 2012 statt. Bei ihr wurden die Abgeordneten der X. Legislaturperiode seit der Schaffung der Autonomen Gemeinschaft nach dem Ende der Franco-Diktatur bestimmt.", "tgt_summary": null, "id": 500075} {"src_title": "Grönlandexpeditionen unter Christian IV.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bestandteile und Herstellung.", "content": "Traditionell besteht der dänische Wienerbrødteig aus 27 Ziehfettlagen (aus Butter, Margarine oder anderen quasi wasserfreien Fetten). Eine Ausnahme ist der Teig von Croissants, hier sollen es nur 16 Fettlagen sein. Das dänische Bäckerhandwerk unterscheidet zwei Sorten Wienerbrød: Wienerbrød mit einem Fettanteil von 20 bis 25 % im Verhältnis zum Grundteig und Wienerbrød mit einem Fettanteil von 50 bis 60 %. Dänische Croissants enthalten ca. 40 % Fett.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu Lohnkonflikten zwischen den dänischen Bäckergesellen und ihren Meistern. Da die Gesellen streikten, wurden Bäckergesellen aus Wien angeworben. Diese brachten ihr Fachwissen mit, das unter anderem in der Verarbeitung von Plunderteig bestand. Nach Beilegung des Arbeitskampfes hielt die Nachfrage nach den süßen Teilen an, so dass die dänischen Bäcker die ursprünglich österreichischen Rezepte weiterverwendeten und verfeinerten. Einer anderen Version zufolge reiste der Kopenhagener Bäcker Niels Albeck 1843 nach Wien, um dort das österreichische Bäckerhandwerk kennenzulernen. Bei seiner Rückkehr brachte er drei österreichische Bäckergesellen mit, die er in seiner neu eröffneten \"Wienerbageriet\" (deutsch: „Die Wiener Bäckerei“) in Kopenhagen anstellte. Dort wurden zum ersten Mal in Dänemark Croissants verkauft, die Albeck mit Rosinen und Marzipan füllen ließ. Diese wurden von ihm und der Konkurrenz zu Wienerbrød in den verschiedensten Formen weiterentwickelt. In den Vereinigten Staaten wurde das Gebäck unter der Bezeichnung \"Danish\" in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts populär. Erstmals nachweisen lässt sich die Bezeichnung für das Jahr 1915 in New York, wo es insbesondere in der Küche jüdischer Einwanderer populär war. Ende desselben Jahres reiste der dänische Bäcker und \"patisserie savant\" Lauritz C. Klitteng nach New York und versorgte eigenen Angaben zufolge die Hochzeitsfeier von Woodrow Wilson und Edith White Bolling Galt mit seinem Gebäck. Außerdem unterrichtete er die Köche des deutschstämmigen jüdischen Restaurantbesitzers Herman Gertner (1872–1962) in der Herstellung des Kopenhagener Gebäcks. Gertner besaß fünf Restaurants am Broadway, in denen er das Gebäck unter der Bezeichnung \"Danish\" verkaufte. Es entwickelte sich schnell zu einem Verkaufsschlager und verbreitete sich bald auch in anderen Restaurants, Cafés und Bäckereien New Yorks. Klitteng selbst bereiste über 30 Bundesstaaten, in denen er die Herstellung des Kopenhagener Gebäcks unterrichtete. Um 1930 war das Gebäck in Restaurants und Bäckereien in ganz Amerika anzutreffen. Während des Konfliktes um die Mohammed-Karikaturen 2006 benannten iranische Gruppen das Backwerk um in \"Rosen des Propheten Mohammed\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Kopenhagener Gebäck, meist kurz Kopenhagener oder Plunder genannt, ist die deutsche Bezeichnung für dänisches Wienerbrød (d. h. Wiener Gebäck). Im englischen Sprachraum heißt das Gebäck Danish Pastry oder kurz Danish.", "tgt_summary": null, "id": 1881731} {"src_title": "Marielle Berger Sabbatel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Cyclododecanon wurde neben anderen Ringketonen erstmals im Chemischen Institut der ETH Zürich in der Arbeitsgruppe von Leopold Ruzicka synthetisiert. Bei seinen Untersuchungen über tierische Riechstoffe (Muscon, Zibeton) erweiterte Ruzicka die Methode der Pyrolyse (Thermolyse) von Dicarbonsäuresalzen, indem er an Stelle von Calcium- oder Bariumsalzen Cer-, Thorium- und Yttriumsalze einsetzte. So wurde aus Undecandicarbonsäure (= Tridecandisäure) das Thoriumsalz hergestellt; dieses wurde im Vakuum auf 350–400 °C erhitzt. Bei dieser Thermolyse bildete sich – neben anderen Verbindungen – das flüchtige (destillierbare) 12-Ring-Keton in geringer Ausbeute. Die in den Reaktionsprodukten enthaltene Substanz wurde durch Herstellung des Semicarbazons gereinigt. Letzteres wurde durch Hydrolyse mit Salzsäure oder wässriger Oxalsäure in das Keton übergeführt. Nachdem 1,5,9-Cyclododecatrien industriell zugänglich geworden war, konnte daraus auch Cyclododecanon in großem Maßstab hergestellt werden. Bei einer von BASF eingesetzten Synthese wird aus dem Trien durch Reaktion mit Distickstoffmonoxid Cyclododecadienon erhalten, welches durch Hydrierung zu Cyclododecanon umgesetzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Die in der Infobox gezeigte Skelettformel gibt nicht die „reale“ Molekülstruktur wieder. Wie beim Kohlenwasserstoff Cyclododecan liegen die zwölf Kohlenstoffatome nicht in einer Ebene. Das Molekül ist „flexibel“, d. h., seine Atome sind intern in ständiger Bewegung (Pseudorotation). Dadurch sind verschiedene Konformationen möglich. Sie ähneln stark den beim Kohlenwasserstoff gefundenen. Im kristallinen Zustand liegt – wie eine Röntgenkristallstrukturanalyse bei minus 160 °C zeigte – ein Konformer vor, welches C-Symmetrie aufweist. Es wurde als „quadratisch“ („\"square\"“) bezeichnet, denn die Kohlenstoffatome C-2, C-5, C-8 und C-11 lassen sich als Eckpunkte eines Quadrats auffassen. Diese im Kristall bevorzugte Konformation konnte mittels NMR-Spektroskopie bei tiefen Temperaturen auch in Lösung nachgewiesen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Cyclododecanon ist ein brennbarer farbloser Feststoff, der nach Campher riecht und praktisch unlöslich in Wasser ist.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Cyclododecanon wird zur Herstellung von Dodecandisäure und Laurinlactam verwendet und wird in der Parfümindustrie eingesetzt. Es wird auch zur Herstellung anderer makrozyklischer Verbindungen wie Muscon verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Auf Mineralfasern oder auf Kieselgursteine aufgebracht, neigt Cyclododecanon zur Selbstentzündung weit unter dem Zündpunkt von 230 °C.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Am 12. September 2012 gab es in einer Kläranlage der BASF SE in Ludwigshafen einen Chemieunfall, bei dem etwa 500 Kilogramm der für Wasserorganismen langfristig giftigen Verbindung in den Rhein flossen. Aufgrund der ausgetretenen Menge und der Verdünnung des Produktes im Rhein ist nach Angaben von BASF nicht von einer Gefährdung von Wasserorganismen auszugehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cyclododecanon ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der alicyclischen Ketone (\"Cycloalkanone\"). Es kann vom Kohlenwasserstoff Cyclododecan abgeleitet und auch aus diesem erhalten werden.", "tgt_summary": null, "id": 2087273} {"src_title": "Suite 16", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Werdegang.", "content": "Christine Delphy wurde in ein liberales, mittelständisches Milieu im 14. Arrondissement (Paris) geboren. Nachdem ihre Eltern, die beide Pharmazeuten waren, eine Apotheke in Ménilmontant gekauft hatten, deren Wohnung nur mangelhaft ausgestattet war, wurde Christine Delphy mit ihrer drei Jahre jüngeren Schwester Françoise zu den Großeltern mütterlicherseits gegeben, wo sie bis zum Tode der Großmutter aufwuchs. Nach ihrem Abitur 1958 studierte sie Soziologie an der Sorbonne in Paris und erhielt 1961 ihr Diplom. Mit einer Zulassung zur Promotion setzte sie ihr Studium in den USA an den Universitäten von Chicago und Berkeley fort. 1964 verließ sie die Universität, um sich in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung zu engagieren. Mit einem Stipendium der „Stiftung Eleanor Roosevelt“ arbeitete sie in Washington für die National Urban League. Im Jahr 1965 kehrte sie nach Paris zurück. Sie fand 1966 eine Anstellung als Soziologin am staatlichen Forschungszentrum Centre national de la recherche scientifique. Ihre Promotion schloss sie 1998 an der Université du Québec à Montréal ab.", "section_level": 2}, {"title": "Politisches Wirken.", "content": "In den USA war ihr deutlich geworden, dass in den aktuell diskutierten Gesellschaftsutopien die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen nicht betrachtet wurde, was auch in der entstehenden Pariser 68er-Bewegung überwog, und sie begann sich in Frankreich frauenpolitisch zu engagieren. Im Jahr 1968 war sie eine der ersten Aktivistinnen des „Mouvement de libération des femmes“ (MLF, deutsch: Bewegung zur Befreiung der Frauen), der Ausgangspunkt einer breiten Bewegung wurde. Im August 1970 gehörte sie zu den Organisatorinnen einer feministischen Solidaritätsdemonstration für streikende Frauen in den USA, zu der sie „alle Frauen“ aufrief. Sie nahm eine führende Rolle in der Bewegung zur Reform der Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch ein. Christine Delphy lebt offen lesbisch. Nach dem Slogan von Robin Morgan „Sisterhood is powerful“ sollte die neue Form der Beziehung zwischen Frauen in der feministischen Bewegung die „sonorité“ (dt.: Schwesternschaft) sein. Lesben waren noch Anfang der 1970er Jahre kaum sichtbar. Mit Monique Wittig und anderen schloss sich Delphy 1971 in der Gruppe „Gouines rouges“ (Rote Lesben) zusammen, mit der sich erstmals in der französischen Frauenbewegung Lesben organisierten. Die Gruppe löste sich 1973 zwar wieder auf, ihre Radikalität war in Diskussionen und Publikationen weiterhin präsent. Zusammen mit Simone de Beauvoir und anderen gründete Delphy 1977 die erste Zeitschrift in Frankreich, die sich unter dem Titel „Questions Féministes“ wissenschaftlich mit Feminismus beschäftigte. Über die Frage der richtigen Strategie der Frauenbefreiung kam es drei Jahre später zum Bruch und zur Auflösung. Mit dem Titel „Nouvelles Questions féministes“ wurde die Herausgabe ab 1981 fortgesetzt. Seit 2001 leitet Christine Delphy mit Patricia Roux, Geschlechterforscherin an der Universität Lausanne, die Redaktion. Delphy gehört zu den wichtigsten Denkerinnen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Frankreich. Im Dezember 2003 erschien in \"Le Monde\" mit einer Petition ihr Artikel „Un voile sur les discriminations“, in dem sie gegen das Verschleierungsverbot in Schulen protestierte und argumentierte, dass Feminismus für rassistische Zwecke instrumentalisiert werde. Damit initiierte sie die 2004 gegründete Gruppe „Collectif féministes pour l’égalité“ (Kollektiv Feministinnen für Gleichheit).", "section_level": 2}, {"title": "Theorie.", "content": "Mit ihren ersten Studien unternahm Christine Delphy eine Kritik der marxistischen Sicht auf die Familie. Unter Pseudonym veröffentlichte sie 1970 den Artikel \"L'ennemi principal\" (dt.: \"Der Hauptfeind\"). Er enthält laut Ute Gerhard „entsprechend der starken intellektuellen Prägung der französischen Feministinnen und ihrer revolutionären Rhetorik eine scharfsinnige Abrechnung mit der antikapitalistischen Linken“. Nach Delphys Analyse ist Hausarbeit, womit sie alle häuslichen Tätigkeiten meint, nicht ein Nebenprodukt des Kapitalismus, sondern eine eigene Produktionsweise, die auf der Ausbeutung der Frau im Haus beruht. Marx und Engels hätten die geschlechtliche Arbeitsteilung naturalisiert und die spezielle Entmachtung der Frau unsichtbar gemacht, indem sie ihren Status mit der Klassenzugehörigkeit des Ehemanns gleichgesetzt haben. Delphy schlug vor, Frauen sollten sich selbst als Klasse konstituieren, die sich mehr durch die häusliche Arbeit als die Arbeit für den Markt definiert. Delphy eignete sich die Kategorien der marxistischen Gesellschaftsanalyse für feministische Zwecke an. Ihre 1970 entworfene These entwickelte sie in über zwanzig Jahren zu einer Theorie der politischen Ökonomie des Patriarchats. Mit Annette Kuhn in Deutschland und Anne-Marie Wolpe in Großbritannien gehörte sie zu den Theoretikerinnen, die den Begriff „materialistischer Feminismus“ prägten anstelle von „marxistischer Feminismus“. Delphy wandte sich gegen einen essentialistischen Begriff von Geschlecht, wie er im Differenzfeminismus unter anderem von der von Antoinette Fouque begründeten Gruppe \"Psychanalyse et Politique\" (Psychoanalyse und Politik) gedacht wurde. Delphy wird in der Nachfolge von Simone de Beauvoir dem sozialwissenschaftlich fundierten Egalitätsfeminismus zugeordnet. Ihre materialistische Perspektive trug in der Frauenbewegung wie im akademischen Feminismus zu den Debatten über Haus- und Familienarbeit, Patriarchat und sexuelle Identität bei.", "section_level": 2}], "src_summary": "Christine Delphy (geboren am 9. Dezember 1941 in Paris) ist eine französische Soziologin und Theoretikerin des Feminismus. Sie gilt als eine der prominentesten Aktivistinnen der französischen Frauenbewegung seit den 1968er Jahren.", "tgt_summary": null, "id": 1987342} {"src_title": "Jann Mardenborough", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Vater von Wagih Sobhi Baki Solayman war Landschaftsarchitekt. Im Alter von fünf Jahren zog die Familie nach Sohag, wo der Vater eine Anstellung hatte, und drei Jahre später nach Damanhur, wo der Junge auch eine koptische Schule besuchte. Zu seiner gläubigen koptischen Familie gehörten auch zwei Schwestern. Er besuchte auch die Sonntagsschule. Später studierte er an der Universität Alexandria und in England Pharmazie und wurde nach dem Abschluss im Jahr 1975 Geschäftsführer eines staatlichen pharmazeutischen Betriebs mit Sitz in Damanhur. 1981 begann er mit theologischen Studien. 1986 trat er in das Wüstenkloster Deir Anba Bischoi in der Sketischen Wüste ein. 1988 legte er die Ewigen Gelübde ab und erhielt die Weihe zum Mönch; ein Jahr später folgte die Priesterweihe.", "section_level": 1}, {"title": "Bischof.", "content": "1997 erfolgte die Wahl der Synode zum Generalbischof (Weihbischof) in Damanhur, Gouvernement al-Buhaira im Nildelta. Die Bischofsweihe erfolgte durch Papst Schenuda III. Er wurde hauptsächlich für seine Jugendarbeit bekannt. Nach dem Tod Schenudas am 17. März 2012 gehörte er zum Mitarbeiterstab des Interims-Kirchenleiters Pachomios.", "section_level": 2}, {"title": "Papst.", "content": "Am 4. November 2012 wurde er per Losentscheid zum 118. Kirchenoberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche gewählt. Die feierliche Einsetzung als Tawadros II. fand am 18. November 2012 während einer Messe in der Kairoer Markuskathedrale statt, die neben der Markuskathedrale in Alexandria Sitz des koptischen Papstes ist. Vom 22. bis 24. Dezember 2013 besuchte Tawadros II. Deutschland. Neben Berlin und Frankfurt am Main gehörten auch das koptische Kloster Kröffelbach in Waldsolms und das syrisch-orthodoxe Kloster St. Jakob von Sarug in Warburg zu seinen Stationen. Auf dieser Reise weihte er auch das koptisch-orthodoxe Kloster Brenkhausen in Höxter ein. Am 12. Mai 2019 hat Tawadros II. in Düsseldorf die sogenannte Bunkerkirche Sankt Sakrament (Düsseldorf) als koptische Kirche eingeweiht, welche bereits 2015 von Rainer Maria Woelki an die koptische Gemeinde übergeben worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Positionen.", "content": "Tawadros II. spricht sich für eine Trennung von Staat und Religion in Ägypten aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bischof Tawadros II. (auch Theodor,,, ägyptisch-arabisch ; * als \"Waǧīh Ṣubḥī Bāqī Sulaymān\" am 4. November 1952 in Mansura, Ägypten) ist seit 2012 als koptischer Patriarch von Alexandrien und Papst des Stuhls des heiligen Markus Oberhaupt der koptischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 811452} {"src_title": "Richard Edgcumbe (Politiker, um 1443)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Vasardates war der Neffe und Nachfolger des armenischen Königs Pap von Armenien, der das Königreich von 370 bis 374 regierte. Nach Angaben des Heiligen Mesrop, Historiker von Nerses I. dem Großen, war Varazdats Vater Anob von Armenien, während der Name seiner Mutter unbekannt ist. Sein Vater war ein Halbbruder von Pap väterlicherseits. Nach der Geschichte Armeniens des Faustus von Byzanz (Buch 4, Kapitel 37) bezeichnet sich Varazdat selber als Neffe von Pap und der Historiker bestätigt seine Aussage. Folgerichtig war der Großvater väterlicherseits der arsakadische König Arschak II., der ebenfalls als römischer Statthalter von 350 bis 368 regierte. Der Name seiner Großmutter väterlicherseits ist ebenfalls unbekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Einige Zeit vor seiner Herrschaft nahm Varazdat an den Olympischen Spielen teil. Er wird oft als der letzte namentlich bekannte Sieger der Spiele betrachtet. Der Sieg des Varazdat wird in Geschichte Armeniens des Moses von Chorene erwähnt. Nachdem er als König von 374 bis 378 regierte, wird angenommen, dass sein Sieg in den 360er-Jahren lag. Varazdat ist der zweite bekannte armenische Teilnehmer an den Olympischen Spielen der Antike. Der erste war Tiridates III., bevor er zum armenischen König gekrönt wurde. Nach der Ermordung seines Onkels Pap entsandte der römische Kaiser Valens Varazdat, der zu dieser Zeit in Rom lebte, nach Hause, um den armenischen Thron zu besteigen. Varazdat bestieg den Thron, während Musel Mamikonian Sparapet war. Der Sparapet war ein erblicher militärischer Rang, mit dem der Oberbefehl über die Truppen verbunden war. Im Jahr 378 ermordete Varazdat Musel Mamikonian. Die Stelle des Sparapet nahm sehr schnell Manuel Mamikonian, der Bruder des Ermordeten, ein. Manuel erhob seine Waffen gegen Varazdat, so dass dieser nach vier Jahren Regentschaft 378 aus Armenien fliehen musste. Varazdat begehrte daraufhin Asyl in Rom. Valens verbannte ihn auf die Britischen Inseln. Vermutlich starb Varazdat dort im Exil. Ort und Datum seines Todes sind unbekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Obwohl es keine antiken Quellen gibt, die eine Heirat oder Kinder bezeugen könnten, wird Varazdat in modernen Genealogien als Vater von Khosrov IV. und Wramshapuh geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Ehren.", "content": "Auf Initiative des Armenischen Olympischen Komitees wurde am 8. Mai 1998 eine Büste zu Ehren des Varazdat in der Internationalen Olympischen Akademie in Olympia aufgestellt. Der Bildhauer der Büste ist Levon Tokmajyan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Varazdat (, ; * 4. Jahrhundert) war ein König von Armenien, der als Statthalter für Rom das arsakidische Reich von 374 bis 378 regierte.", "tgt_summary": null, "id": 610236} {"src_title": "Eduard Sandifort", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vor dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.", "content": "Christopher Gadsden war der Sohn von Thomas Gadsden, der in der Royal Navy diente, bevor er Zollbeamte für den Hafen von Charleston wurde. Christopher wurde auf eine Schule bei Bristol (England) geschickt. Er kehrte erst 1740 nach Amerika zurück und begann im Anschluss eine Lehre in einem Kontor in Philadelphia (Pennsylvania). Gadsden erbte nach dem Tod seiner Eltern 1741 ein großes Vermögen. Zwischen 1745 und 1746 diente er dann im King George’s War als Purser auf einem britischen Kriegsschiff. Er unternahm kaufmännische Unternehmungen, die ihm 1747 seine Rückkehr nach South Carolina ermöglichten. Dort kaufte er das Land seines Vaters zurück, welches dieser 1733 als Folge von Glücksspiel verloren hatte. Gadsden war in Charleston weiterhin als Kaufmann tätig. Nachdem sein Handel zu florieren begann, ließ er eine Werft erbauen, die bis heute seinen Namen trägt. Er gehörte 1759 einer Expedition gegen die Cherokee an, wo er den Dienstgrad eines Captains in einer Milizenkompanie trug. Gadsden verfolgte auch eine politische Laufbahn. Er wurde 1757 zum ersten Mal in das Repräsentantenhaus von South Carolina gewählt. 1765 nahm er als einer von drei Delegierten der Province of South Carolina an dem Stamp Act Congress in New York City teil, der wegen des Widerstands gegen den Stamp Act einberufen wurde. Während seine Mitdelegierten Thomas Lynch und John Rutledge in Ausschüssen dienten um jeweils einen Einspruch an das Ober- und Unterhaus zu entwerfen, lehnte Gadsden einen solchen Posten ab, da seiner Ansicht nach das Parlament dazu keine Rechte habe. Er sprach sich offen für die verabschiedete Erklärung der Menschenrechte und Missstände vom Kongress aus. Seine Ansprachen brachten ihm die Aufmerksamkeit von Samuel Adams aus Massachusetts ein. Zwischen den beiden entstand ein lange Brieffreundschaft. Gadsden wurde schließlich als „the Sam Adams of the South“ bekannt. Nach seiner Rückkehr aus New York war er einer der Mitbegründer und Führer der Sons of Liberty in Charleston. Er stieg zum Oberstleutnant in der Miliz auf. 1774 wurde er als Delegierter in den ersten Kontinentalkongress gewählt und im folgenden Jahr in den zweiten Kontinentalkongress wiedergewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges.", "content": "Gadsden verließ im Frühjahr 1776 den Kongress, um das Kommando über das erste Regiment von South Carolina in der Kontinentalarmee zu übernehmen. Darüber hinaus war er Mitglied im Provinzkongress von South Carolina. Im Februar 1776 ernannte ihn der Präsident von South Carolina John Rutledge zum Brigadegeneral in der Miliz von South Carolina. Als die britischen Truppen ihren Angriff auf Charleston vorbereiteten, befahl Generalmajor Charles Lee die abgelegenen Positionen zu räumen. Rutledge und die ansässigen Offiziere stimmten dem nicht zu. Ein Kompromiss wurde erreicht, als William Moultrie die Verteidigung von Sullivan’s Island vorbereitete. Das Regiment von Gadsden baute dort für den Fall einer Flucht eine Brücke, falls ihre Position bedroht würde. Der britische Angriff wurde allerdings zurückgeschlagen. Als Folge davon ernannte ihn im September 1776 der Kontinentalkongress zum Brigadegeneral in der Kontinentalarmee. 1778 nahm er dann als Delegierter am Konvent von South Carolina teil, der eine neue Staatsverfassung entwarf. Im selben Jahr wurde er zum Vizegouverneur ernannt, um die Vakanz von Henry Laurens zu füllen, der im Kontinentalkongress tätig war. Gadsden hatte die Stellung bis 1780 inne. In den ersten eineinhalb Jahre wurde er als „Vice President of South Carolina“ tituliert. Nach der Verabschiedung der neuen Verfassung änderte sich der Titel zu dem von heute. Als die Briten 1780 Charleston belagerten, floh John Randolph als Ratspräsident nach North Carolina, um eine Exilregierung zu gewährleisten, sollte die Stadt fallen. Gadsden blieb bei Gouverneur Rawlins Lowndes. General Benjamin Lincoln übergab am 12. Mai die Garnison an General Sir Henry Clinton. Zur selben Zeit übergab Gadsden als Vertreter der Zivilregierung die Stadt. Auf Ehrenwort wurde er nach Hause entlassen. Nach dem Clinton nach New York zurückgekehrt war, änderte der neue britische Kommandeur im Süden, General Cornwallis, die Regeln. Am Morgen des 27. August verhaftete er über 20 der Zivilbeamten, die auf Ehrenwort freigelassen waren. Sie wurden dann als Gefangene auf ein Schiff geladen und nach St. Augustine (Florida) gebracht. Nach ihrer Ankunft bot ihnen Gouverneur Tonyn sich frei in der Stadt bewegen zu können, sofern sie ihm ihr Ehrenwort geben. Die meisten akzeptierten diesen Vorschlag. Gadsden lehnte es ab, da die Briten schon einmal ein Ehrenwort gebrochen hatten und er kein Vertrauen mehr in dieses System hatte. Als Folge dieser Entscheidung verbrachte er die nächsten 42 Wochen in Einzelhaft in einem Verlies der alten spanischen Festung Castillo de San Marcos. Als sie schließlich 1781 entlassen wurden, kehrten sie mit einem Handelsschiff nach Philadelphia zurück. Dort angekommen, hörte Gadsden von der Niederlage von Cornwallis bei Cowpens und dessen Rückzug nach Yorktown. Er eilte nach Hause, um bei der Wiedereinsetzung der Zivilregierung von South Carolina zu helfen. Gadsden wurde in das Repräsentantenhaus von South Carolina wiedergewählt, das sich in Jacksonboro versammelte. Auf dieser Sitzung übergaben sowohl Gouverneur Randolph als auch der De-facto-Präsident Rutledge ihre Ämter. Gadsden wurde zum Gouverneur gewählt, verzichtete allerdings. Sein Gesundheitszustand war infolge der Gefangenschaft beeinträchtigt und ein amtierender Gouverneur war erforderlich, da die Briten Charleston noch besetzt hielten. Als Folge davon wurde John Mathews neuer Gouverneur von South Carolina.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.", "content": "Gadsden nahm 1788 als Delegierter am Konvent von South Carolina teil, wo er für die Ratifizierung der US-Verfassung stimmte. Er starb an den Folgen eines Sturzes am 15. September 1805 in Charleston und wurde dann auf dem \"St. Phillip's Churchyard\" beigesetzt. Gadsden war dreimal verheiratet und hatte vier Kinder mit seiner zweiten Ehefrau. Sein Sohn Thomas Gadsden (1756–1791) war vom 20. Februar 1787 bis zum 26. Januar 1789 Vizegouverneur von South Carolina.", "section_level": 2}], "src_summary": "Christopher Gadsden (* 16. Februar 1724 in Charleston, South Carolina; † 15. September 1805 ebenda) war ein US-amerikanischer Händler, Offizier und Politiker der Province of South Carolina. Er war einer der bedeutendsten Führer der Patriotenbewegung von South Carolina während der Amerikanischen Revolution. Gadsden vertrat die Province of South Carolina als Delegierter im Kontinentalkongress und war Brigadegeneral in der Kontinentalarmee während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Ferner entwarf er die berühmte Gadsden-Flagge.", "tgt_summary": null, "id": 1512654} {"src_title": "Frank R. Reid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Statistik.", "content": "Die litauischsprachige Wikipedia begann Anfang 2003. Am 20. Februar 2003 wurde der erste Artikel „kompiuteris“ erstellt. Von 2004 bis 2005 stieg die Mitarbeiterzahl sprunghaft an, damals gab es einige hundert Artikel. Die Tausendermarke bei den Artikeln wurde im Oktober 2004 erreicht, die Zehntausendermarke im Dezember 2005 und die Hunderttausendermarke Januar 2010. Seit April 2012 hat die litauischsprachige Wikipedia über 150.000 Artikel. Im September 2015 betrug die Zahl der Artikel rd. 174.000.", "section_level": 1}, {"title": "Community.", "content": "Die Benutzer (lit. \"Naudotojas\") stammen überwiegend aus Litauen; die meisten sprechen litauisch als Muttersprache. Es gibt 24 Admins und davon 4 \"crats\". Monatlich gibt es 455 aktive Benutzer (mit mindestens einem Edit). Es gibt nur 4 aktive Admins (mit mindestens zehn Admin-Handlungen in den letzten drei Monaten), darunter 1 \"crat\". Täglich gibt es etwa 500 Edits. Im Real Life fanden unter den Mitgliedern der litauischsprachigen Wikipedia-Community bisher keine offiziellen Treffen, Stammtische oder andere Veranstaltungen statt. \"Wikipedia\"-Gründer Jimmy Wales besuchte Litauen 2005 und 2012. Das letzte Mal hielt er einen Vortrag an der Konferenz „Login 2012“ in Vilnius. Betreiber der litauischsprachigen Wikipedia und aller anderen Sprachversionen der freien Internet-Enzyklopädie ist die Wikimedia Foundation in San Francisco, USA.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalte.", "content": "Wie bei allen anderen Wikipedia-Ausgaben auch hängen die Inhalte in erster Linie von Beiträgen der Benutzer ab. Neben Themen, die traditionell mit der baltischen und litauischen Sprache und Kultur verbunden sind, wie das Baltikum und Vilnius, gibt es z. B. auch Artikel zu lebenden Personen (ca. 10.000 Artikel, unter anderem Sabonis, Landsbergis) oder landeskundlichen Themen. Es gibt nur 14 : Amazonien, Apachen, Pilze, Meeresvogel, Kazys Grinius, Tadas-Ivanauskas-Zoomuseum Kaunas, Kėdainiai, Louvre, Roger Federer, Ronald Reagan, Senasis Daugėliškis, Venus, Bundespräsident Deutschlands, Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Daneben gibt es 92 (davon Deutschland, Frankreich, Japan, Bezirk Kaunas, Jonava, Šilutė, Memel, Nevėžis u. a.). 35.000 Artikel sind lückenhaft, davon 17.000 über litauische Orte. 6000 Artikel sind. Monatlich werden ca. 500 neue Artikel erstellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die litauischsprachige Wikipedia (lit. \"Lietuviškoji Vikipedija\") ist die Wikipedia-Ausgabe in litauischer Sprache. Sie hat fast 174.000 Artikel (September 2015) und ist die größte der Wikipedia-Sprachversionen für baltische Sprachen.", "tgt_summary": null, "id": 405639} {"src_title": "Ira Clifton Copley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Tadeusz Adamowski wurde als Sohn polnischer USA-Auswanderer in der Schweiz geboren, als diese sich auf einem Europa-Besuch befanden. Nach seiner Rückkehr in die USA besuchte er die Harvard University, an der er neben verschiedenen anderen Sportarten auch Eishockey spielte. Trotz der geplanten Rückreise nach einem Polen-Aufenthalt, blieb er und spielte stattdessen Eishockey für AZS Warschau. Mit der Mannschaft gewann er zwischen 1926 und 1931 fünf Mal in Folge den polnischen Meistertitel. In seiner Zeit in Polen war er zudem als Trainer tätig. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Reservist in der Polnischen Armee und geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft. Diese musste er größtenteils im Offizierslager II C in Woldenberg verbringen. Nach dem Krieg kehrte er in die USA zurück und war dort für die UNICEF tätig.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für die polnischen Eishockeynationalmannschaft nahm Adamowski an den Olympischen Winterspielen 1928 in St. Moritz als Mannschaftskapitän teil. Er selbst erzielte im Turnierverlauf in zwei Spielen zwei Tore. Bei der Europameisterschaft 1929 gewann er mit seinem Land die Silbermedaille. Ebenfalls die Silbermedaille der Europameisterschaftswertung erhielt er mit Polen bei der Weltmeisterschaft 1931, als die Europameisterschaft Bestandteil der WM war. Insgesamt bestritt er 40 Länderspiele, in denen er 16 Tore erzielte.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Tadeusz Adamowski stammte aus einer Familie von Künstlern. Sein Onkel Tymoteusz Adamowski war ein bekannter Musiker, der unter anderem für das Boston Pops Orchestra tätig war. Zusammen mit Tadeusz' Vater Józef und dessen Ehefrau Antonia bildeten sie das \"Adamowski Trio\". Seine Schwester Helenka Pantaleoni war Schauspielerin, Menschenrechtlerin und Gründerin des U.S. Fund for UNICEF. Seine Tante Helene war die Ehefrau des Diplomaten Ignacy Jan Paderewski.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tadeusz „Ralf“ Adamowski (* 19. November 1901 in Lausanne, Schweiz; † 22. August 1994 in New York City New York, USA) war ein polnischer Eishockeyspieler und -trainer.", "tgt_summary": null, "id": 360501} {"src_title": "Charles Hobson, Baron Hobson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Sim Gwon-ho begann im Jahre 1984 als Jugendlicher mit dem Ringen. Er konzentrierte sich dabei auf den griechisch-römischen Stil und wurde hauptsächlich von Bang Dae-du trainiert. Er war Angestellter der Korean Housing Company und gehörte auch dem Sportclub dieser Gesellschaft in Seoul an. Der 1,60 Meter große Athlet startete immer in der leichtesten Gewichtsklasse des Männerringens. Das war bis 1996 das Halbfliegengewicht, das sein Gewichtslimit bei 48 kg hatte und nach Abschaffung dieser Gewichtsklasse seit 1997 im Fliegengewicht, mit einem Gewichtslimit von 54 kg Körpergewicht. Als Junior wurde er bei keiner internationalen Meisterschaft eingesetzt. Erst mit 20 Jahren nahm er deshalb erstmals an einer solchen Meisterschaft, der Asienmeisterschaft in Teheran 1992 teil. Er kam dabei im Halbfliegengewicht hinter Masanori Ohashi, Japan und Pappu Jadav, Indien, auf den 3. Platz. 1993 wurde er bei der Asienmeisterschaft in Hiroshima hinter Puppa Jadav Vizemeister. Im gleichen Jahr nahm er auch erstmals an einer Ringer-Weltmeisterschaft teil. In Stockholm gewann er dabei hinter Wilber Sánchez Amita, Kuba und Zafar Gulijew aus Russland eine Bronzemedaille. Im November 1993 kam er dann bei den Senioren zu seinem ersten wichtigen Turniersieg. Er gewann beim Welt-Chup in Heinola/Finnland vor Jozsef Hamzok, Ungarn und Sergei Suworow, Russland. 1994 siegte Sim Gwon-ho bei den Asienspielen in Hiroshima vor Alireza Simchah, Iran und Ruslan Gebekow, Kirgisistan. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres wurde er aber nicht eingesetzt. 1995 wurde er in Manila erstmals Asienmeister vor Dimitri Korschunow, Usbekistan und Fanis Dauletow, Kasachstan und im Oktober 1995 holte er sich bei der Weltmeisterschaft in Prag auch erstmals den Weltmeistertitel vor Hiroshi Kado, Japan, Zafar Gulijew und Oleg Kutscherenko, Deutschland. Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta setzte er seine Siegesserie fort. Er wurde dort mit Siegen über Zafar Gulijew, Ioannis Agatzanian, Griechenland, Gela Papaschwili, Georgien und Aljaksandr Paulau, Weißrussland in überlegenem Stil Olympiasieger. 1997 verzichtete er zu Gunsten seines Landsmannes Ha Tae-yeon auf eine Teilnahme bei der Weltmeisterschaft. Er startete aber im November 1997 bei einem Welt-Cup Turnier in Teheran im Fliegengewicht und kam dabei hinter dem Russen Boris Ambarzumow und vor dem Iraner Ali Ashkani Agboalag auf den 2. Platz. 1998 stand er bei der Weltmeisterschaft in Gävle wieder auf der Matte und holte sich dort mit Siegen über Moshe Grimberg, Israel, Dilschod Aripow, Usbekistan, Boris Radkewitsch, Weißrussland, Oleg Kutscherenko und Marian Sandu, Rumänien seinen zweiten Weltmeistertitel. Im Dezember 1998 siegte er auch noch bei den Asienspielen in Bangkok vor Kang Yong-Gyun, Nordkorea, Wang Hui, China und Dilschod Aripow. Im Mai 1999 gewann er dann auch wieder bei der Asienmeisterschaft in Taschkent vor Schamseddin Chudaiberdijew, Usbekistan und Rachimdschan Assembekow, Kasachstan. Er verzichtete aber wieder auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft. Zum Abschluss seiner großartigen Karriere wurde Sim Gwon-ho im Jahre 2000 in Sydney ein zweites Mal Olympiasieger. Auf dem Weg zu diesem Erfolg besiegte er Dariusz Jabłoński, Polen, Rachimdschan Assembekow, Alfred Ter-Mkrtchyan, Deutschland, Kang Yong-Gyun und Lazaro Rivas Scull aus Kuba. Für seine Verdienste um den Ringersport wurde er im September 2014 in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sim Gwon-ho (* 12. Oktober 1972 in Seongnam, Gyeonggi-do) ist ein ehemaliger südkoreanischer Ringer. Er wurde 1996 und 2000 Olympiasieger im griechisch-römischen Stil im Halbfliegengewicht bzw. im Fliegengewicht.", "tgt_summary": null, "id": 2397421} {"src_title": "Dirty Dynamite", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die drei italienischstämmigen Brüder Cosmo, Lenny und Victor Carboni leben in ärmlichen Verhältnissen nach Kriegsende in Hell's Kitchen, einem der schäbigsten Viertel von New York City. Die Persönlichkeit der Brüder könnte unterschiedlicher nicht sein. Cosmo strotzt vor Selbstbewusstsein, ist ein Gauner und immer auf der Suche nach leicht verdientem Geld. Lenny ist ein ehemaliger Kriegsheld, der angeschossen, verbittert und enttäuscht vom Leben nach Hell's Kitchen zurückkehrte und nun als Leichenbestatter arbeitet. Victor ist ein einfacher, leicht zu beeinflussender junger Mann von imposantem Körperbau, der sofort seinen Aushilftsjob hinschmeißt, um – überredet von Cosmo – als Wrestler Karriere zu machen. Weil Cosmo glaubt, dass mit Wrestling viel Geld zu machen sei, steigt Victor, der jüngste und größte der Carbonibrüder, als „Kid Salami“ – vor jedem Kampf steigt er mit Salamis behangen in den Ring – zur lokalen Wrestler-Größe auf. Nach anfänglichen Bedenken erklärt sich Lenny damit einverstanden, die Manager-Rolle für seinen jüngsten Bruder zu übernehmen und organisiert zusammen mit Cosmo, der für das Training verantwortlich zeichnet, genügend Kämpfe für den jungen Wrestler, um mit dem aus Wetten gewonnenen Geld endlich aus den Slums von Hell's Kitchen herauszukommen, denn jeder der Brüder hat Pläne und Träume für ein besseres Leben. So will beispielsweise Victor seine asiatische Freundin heiraten und mit ihr auf einem Hausboot in New Jersey leben. Zunächst ist es Cosmo, der unter den Brüdern den Ton angibt und aggressiv die Förderung von Victor vorantreibt, der den Sport gegen den Willen seiner Freundin ausübt. Lenny macht sich hingegen Sorgen, dass sein jüngerer Bruder bei den Kämpfen verletzt werden könnte und gerät darüber immer wieder mit Cosmo in Streit, der nur an das schnelle Geld denkt. Doch Victor ist erfolgreich, legt einen Gegner nach dem anderen auf die Matte und ist hochmotiviert, auch wenn er nicht ohne Verletzungen aus den Kämpfen hervorgeht. In den nächsten Wochen verändert sich das Verhalten der Brüder: Cosmo beginnt sich Sorgen um Victor zu machen und hadert mit Schuldgefühlen, ihn in diese Situation gebracht zu haben. Da die Wettgewinne durch Victor immer größer werden, scheint Lenny Blut geleckt zu haben und interessiert sich immer mehr dafür, wie er Victor weiter finanziell ausnutzen kann und lebt seine manipulative Rolle voll aus. Darüber geraten Cosmo und Lenny immer wieder in Streit. Lenny organisiert einen weiteren großen Kampf für Victor, bei dem es um viel Geld geht. Victor wird immer wieder gefoult und dabei verletzt, so dass Cosmo den Kampf abbrechen will, Lenny Victor aber weiterhin antreibt, damit er gewinnt. In der 22. Runde kann sich Victor dann endlich durchsetzen und geht blutüberströmt und glücklich als Sieger aus dem Ring. Cosmo und Lenny stürmen den Ring und fragen den angeschlagenen jüngeren Bruder, ob er in Ordnung sei und warum er so lange durchgehalten habe. Mit seinem Durchhaltevermögen wollte Victor seinen Brüdern beweisen, dass es Wichtigeres gibt als auf Geld zu setzen und sagt ihnen, dass ihm die Zeit am besten gefallen habe, als sie einfach nur Brüder waren, worauf sich das Trio wieder vereint in die Arme fällt.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und unter der Dialogregie von Joachim Kunzendorf im Auftrag der Berliner Synchron GmbH.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vorhof zum Paradies (Originaltitel: \"Paradise Alley\") ist ein US-amerikanisches Sportfilm-Drama aus dem Jahr 1978. Der Film handelt von den drei Brüdern Cosmo, Lenny und Victor, die in den 1940er Jahren im New Yorker Viertel Hell’s Kitchen leben und dort versuchen, ihr Glück mit Wrestling zu finden. ", "tgt_summary": null, "id": 2104863} {"src_title": "Odontochilus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der aus Kaschmir stammende Hussain ist als Unternehmer tätig und Miteigentümer des Wohnungs- und Hausverwaltungsunternehmens BMQ Properties. Nachdem er zwischen 1994 und 1996 Sekretär des Gewerkschaftsdachverbandes Trades Union Congress (TUC) in Luton war, trat er 1996 in die Labour Party ein, verließ diese aber 2003, um Mitglied der Liberal Democrats zu werden. Unmittelbar darauf begann er seine politische Laufbahn in der Kommunalpolitik und wurde als Kandidat der Liberal Democrats zum Mitglied des Stadtrates von Luton gewählt, dem er seit 2003 angehörte. Nachdem er bei den Unterhauswahlen am 5. Mai 2005 im Wahlkreis \"Luton South\" erstmals erfolglos für ein Mandat im House of Commons kandidiert hatte, fungierte er zwischen 2005 und 2007 als stellvertretender Vorsitzender des Stadtrates von Luton. Bei der Europawahl 2009 bewarb er sich für die Liberal Democrats für ein Mandat im Europäischen Parlament, erlitt aber eine Wahlniederlage. Auch bei den Unterhauswahlen am 6. Mai 2010 kandidierte Hussain im Wahlkreis \"Luton South\" wieder für einen Sitz im Unterhaus, verpasste aber nach seiner Wahlniederlage gegen die Wahlkreisinhaberin Margaret Moran erneut den Einzug in das House of Commons. Durch ein Letters Patent vom 20. Januar 2011 wurde Hussain als Life Peer mit dem Titel \"Baron Hussain\", of Luton in the County of Bedfordshire, in den Adelsstand erhoben. Am 25. Januar 2011 erfolgte seine Einführung (\"Introduction\") als Mitglied des House of Lords. Lord Hussain engagiert sich derzeit unter anderem als Mitglied des Beirates des Cranford College im London Borough of Hounslow sowie als Mitglied des Verwaltungsrates des College von Central Bedfordshire in Dunstable.", "section_level": 1}], "src_summary": "Qurban Hussain, Baron Hussain (* 27. März 1956 in Kaschmir) ist ein britischer Unternehmer, Gewerkschaftsfunktionär und Politiker der Labour Party und jetzt der Liberal Democrats, der seit 2011 als Life Peer Mitglied des House of Lords ist.", "tgt_summary": null, "id": 143369} {"src_title": "Fairey Gyrodyne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Historisch klingt das Motiv im Jahre 1885 an, mit der Betrachtung der Cycloalkane durch Adolf von Baeyer: Kohlenwasserstoffe, deren C-C-C-Bindungswinkel (Valenzwinkel) vom Winkel eines Tetraeders (109° 28‘) abweichen, sollten „gespannt“ sein. Da der dreidimensionale Aufbau der meisten Moleküle (\"Stereochemie\") damals nicht erkannt wurde, ging Baeyer davon aus, dass die Kohlenstoffatome monocyclischer Kohlenwasserstoffe in \"einer\" Ebene liegen würden. Die Energie, welche bei einer Veränderung des „idealen“ Tetraederwinkels aufgewendet werden muss, wird heute als \"Winkelspannung\" oder \"Baeyer-Spannung\" bezeichnet. Allerdings sollte bei der Betrachtung der Winkelspannung davon ausgegangen werden, dass ein Winkel von 109° 28‘ nur bei tetraedrisch konfigurierten Molekülen mit vier \"gleichen\" Substituenten erwartet werden kann (z. B. Methan, Tetrachlormethan). In unverzweigten Alkanen und Cycloalkanen sind jedoch die Liganden am C-Atom nicht identisch; zwei davon sind C-Atome, zwei sind H-Atome. Wie zahlreiche Strukturanalysen zeigten, haben „spannungsfreie“ Kohlenwasserstoffe eher einen Valenzwinkel von ca. 112° (Propan: 112,4°, Cyclohexan: 111,4°). Von diesen Werten sollte also ausgegangen werden, wenn man Vergleiche von Verbindungen anstellt. Später wurde erkannt, dass es noch weitere Ursachen für Spannungen in organischen Molekülen gibt: Ändert sich der Abstand der Atomkerne im Vergleich zur Standardbindungslänge (für C-C 153 pm), so ändert sich auch die Bindungsenergie. Wird der bei der „gestaffelten“ Konformation günstigste Torsionswinkel von 60° verändert, so ändert sich die Konformationsenergie. Kommen sich die Elektronenwolken von Wasserstoffatomen in C-H-Bindungen zu nahe, führt dies zu einer Erhöhung der inneren Energie des Moleküls. Dieses Phänomen wird als nichtbindende Wechselwirkung (engl. \"non-bonded interaction\") bezeichnet. Da es vor allem bei mittelgroßen Kohlenstoffringen beobachtet wurde, ist für diesen Fall die Bezeichnung \"transannulare Spannung\" (Prelog-Spannung) gewählt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Energieanteile.", "content": "Spannungsenergie (engl. \"strain energy\") kann als Summe dieser Energieanteile aufgefasst werden, d. h., sie lässt sich in einzelne Beiträge zerlegen. E = Bindungsspannung, E = Winkelspannung, E = Torsionsspannung, E = nichtbindende Wechselwirkungen. Als Energiegröße wird Spannungsenergie in kJ/mol (veraltet: kcal/mol) angegeben. Sie manifestiert sich in der Reaktionsenthalpie der Kohlenwasserstoffe. Diese wird mit einem (hypothetischen) Standard ohne Spannung verglichen, d. h. man benötigt ein \"Referenzsystem\". So wird die Spannungsenergie (SE) \"definiert\" als Differenz von \"experimentell\" ermittelter Bildungsenthalpie und \"berechneter\" Bildungsenthalpie: Im Laufe der Zeit sind mehrere Referenzsysteme entwickelt worden (siehe unten). Daher gibt es verschiedene Zahlenwerte für Spannungsenergien.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Cycloalkane.", "content": "Aus den Verbrennungswärmen von unverzweigten, also „spannungsfreien“ Alkanen lässt sich ableiten, dass sich die Bildungsenthalpie um minus 20,63 kJ·mol ändert, wenn man den Kohlenwasserstoff um eine Methylengruppe (CH) verlängert. Multipliziert man diesen Wert mit der Zahl der C-Atome in einem Cycloalkan, so ergibt sich die berechnete Bildungsenthalpie. Der oben genannte Wert kann als \"Inkrement\" für eine CH-Gruppe definiert werden. Ebenso lassen sich Inkremente für primäre (CH-Gruppe), tertiäre und quartäre Kohlenstoffatome („Bausteine“) definieren. So erhält man Systeme, die geeignet sind, durch Summation von \"Gruppeninkrementen\" oder \"Bindungsinkrementen\" Bildungsenthalpien zu berechnen, besser: \"abzuschätzen\". Klages, Laidler, Benson (siehe Artikel Benson-Methode) und Paul von Ragué Schleyer haben häufig verwendete Inkrementsysteme entwickelt. Schleyer bevorzugte für das Inkrement der CH-Gruppe den Wert −21,46 kJ·mol, der sich auf Alkane in der \"all-anti\"-Konformation bezieht. Hier liegt für alle C-Atome der günstigste Torsionswinkel 180° vor, so dass die Kette der Kohlenstoffatome als Zickzack-Linie in die Ebene projiziert werden kann. Der Wert −20,61 kJ·mol wurde von Alkanen abgeleitet, welche als Konformerengemische vorliegen, d. h., die neben der \"all-anti\"-Konformation noch gestaffelte (\"gauche\") Konformere enthalten. Die Spannungsenergien werden dadurch höher. Nachdem in die Chemie Computer eingezogen waren, konnten Bildungsenthalpien und Spannungsenergien auch durch die Modelle der Molekularen Mechanik berechnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Verzweigte Alkane.", "content": "Einige Alkane weisen erhebliche Spannungsenergien auf, z. B. 2,2,3,3-Tetramethylbutan und Tris-tert-butylmethan (systematischer Name: 3-(1,1-Dimethylethyl)-2,2,4,4-tetramethylpentan), (SE = 37,1 kcal mol). Dagegen ist 2,3-Dimethylbutan ohne Spannung; die Methylgruppen können in eine gestaffelte Position (Torsionswinkel 60°) ausweichen.", "section_level": 2}, {"title": "Polycyclische Kohlenwasserstoffe.", "content": "Viele Bicycloalkane sind gespannt, vor allem die anellierten Cyclobutane und Cyclopropane, d. h. Bicyclo[m.2.0]- und [m.1.0]alkane. Unter den Bicycloalkanen hält Bicyclo[1.1.0]butan den Rekord an Spannungsenergie (267,1 kJ·mol). In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wetteiferten organische Chemiker in der Synthese polycyclischer Kohlenwasserstoffe, die man früher wegen ihrer Spannung für „unmöglich“ gehalten hätte. Spektakuläre Ereignisse waren die Synthesen von Cuban, Bicyclo[1.1.1]pentan, Tetrahedranen und Rotanen. Spiropentan wurde schon im Jahr 1896 synthetisiert. Die Spannungsenergie beschreibt zunächst den Energieinhalt eines Moleküls (Kohlenwasserstoffs). In der chemischen Reaktivität wird sie vor allem wirksam bei Thermolysen (Pyrolysen), die mit einer homolytischen Spaltung von C-C-Bindungen beginnen. Beispiele werden in einigen Artikeln über einzelne Kohlenwasserstoffe besprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Verzerrungsenergie", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter Spannungsenergie wird die Abweichung der Enthalpiekomponente der Gibbs-Energie eines in einem Spannungszustand befindliche Moleküls im Vergleich zum Grundzustand verstanden. Das Konzept ist ein Leitmotiv in der Chemie alicyclischer Kohlenwasserstoffe. Es hat keine quantenchemische Grundlage, sondern basiert auf „mechanischen“ Modellbetrachtungen (\"Kraftfeld-Rechnungen\"), welche später als Molekulare Mechanik weiterentwickelt wurden.", "tgt_summary": null, "id": 163866} {"src_title": "Affe mit Schädel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Amateur.", "content": "1991 nahm Delibaş erstmals an den Europameisterschaften teil, schied jedoch im Halbmittelgewicht startend bereits im ersten Kampf gegen den späteren Europameister Israel Akopkokhyan, Sowjetunion (21:10), aus. Bei den Weltmeisterschaften im selben Jahr scheiterte er in der Vorrunde am Vizeeuropameister und späteren WM-Dritten Torsten Schmitz, Deutschland (18:14). Im Jahr darauf qualifizierte sich Delibaş für die Olympischen Spiele, bei denen er nach Siegen in der Vorrunde über Ki Soo Choi, Südkorea (3:0). im Achtelfinale über Chalit Boonsingkarn, Thailand (RSC 2.), im Viertelfinale über den späteren Profi-Weltmeister Raúl Márquez, USA (16:12), und im Halbfinale über Robin Reid, Großbritannien (8:3), bevor er im Finale gegen Juan Carlos Lemus, Kuba (6:1), verlor und damit die olympische Silbermedaille gewann. Bei den Weltmeisterschaften 1993 erreichte Delibaş das Viertelfinale, welches er jedoch gegen den späteren Weltmeister Francisc Vaștag, Rumänien (12:5), verlor. Auf ebendiesen traf er auch im Finale der Europameisterschaften im selben Jahr, musste sich ihm aber auch hier geschlagen geben (9:4). Im Jahr darauf errang Delibaş die Bronzemedaille bei den Goodwill Games in Sankt Petersburg. 1995 erreichte Delibaş bei den Weltmeisterschaften nochmals das Viertelfinale (Punktniederlage gegen Markus Beyer, Deutschland (8:7)) bevor er noch im selben Jahr ins Profigeschäft wechselte.", "section_level": 2}, {"title": "Profi.", "content": "Bis 1999 blieb Delibaş in 22 Kämpfen ungeschlagen und errang den Benelux-Titel. In seinem 23. Kampf erhielt er die Möglichkeit den Europameistertitel zu erringen, musste sich aber Mamadou Thiam geschlagen geben (TKO 8. Runde). Nach einem weiteren kurzrundigen Sieg bekam er 2000 in seinem 24. Sieg seine zweite Titelchance. Diesmal unterlag er Roman Karmasin durch Aufgabe in der dritten Runde, woraufhin er seine Karriere beendete. 2008 kehrte Delibaş für zwei Kämpfe, die er beide gegen unterklassige Gegner gewann, in den Ring zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Delibaş ist Mitglied des TSV Bayer 04 Leverkusen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Orhan Delibaş (* 28. Januar 1971 in Kayseri, Türkei) ist ein niederländischer Boxer türkischer Herkunft. Delibaş war Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 1992 und der Europameisterschaften 1993.", "tgt_summary": null, "id": 121748} {"src_title": "Pinus latteri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vollständige Bell-Polynome.", "content": "Die Summe wird manchmal als formula_8tes vollständiges Bell-Polynom bezeichnet. Zur besseren Abgrenzung gegenüber den vollständigen Bell-Polynomen, werden die oben definierten Polynome formula_9 auch manchmal als unvollständige oder partielle Bell-Polynome bezeichnet. Die vollständigen Bell-Polynome genügen folgender Gleichung", "section_level": 1}, {"title": "Rekursive Darstellungen.", "content": "Eine rekursive Definition der Bell-Polynome ist: und Die vollständigen Bell-Polynome können folgendermaßen rekursiv definiert werden und Sie erfüllen auch die folgende rekursive Differentialformel:", "section_level": 1}, {"title": "Kombinatorische Bedeutung.", "content": "Gegeben sei eine nicht-negative ganze Zahl formula_12 als Elementeanzahl der zu partitionierenden Menge. Wird die ganze Zahl (= eine Menge der Größe) formula_13 in eine Summe von formula_14 Summanden (= Partitionen) zerlegt, in der der Summand (= die Partitionsgröße) 1 formula_15 mal, die 2 formula_16 mal und der Summand formula_17 formula_3 mal vorkommt, dann entspricht die Anzahl der möglichen Partition\"ierungen\", die mit einer Menge gebildet werden können, dem den formula_14 Partitions\"größen\" formula_20 zuzuordnenden Koeffizienten des Monoms formula_21 im Bell-Polynom. formula_9 ist dann das Polynom aus allen Monomen mit dem Totalgrad formula_23 und der Mengengröße Ein Exponent 1 wird normalerweise nicht notiert. Ist der Exponent 0, dann wird die ganze Potenz formula_24 unterdrückt. Die größte Partitionsgröße bei formula_25 Partitionen ist formula_26, welche Partitionsgröße dann genau formula_27 mal vorkommt. Die kleinste Partitionsgröße (= 1) kommt dann in dieser Partitionierung genau formula_28 mal vor. Die bevorzugte Reihenfolge der Monome im Bell-Polynom ist die lexikographisch aufsteigende mit niedrigstem Rang für formula_29, also formula_30 kommt vor formula_31 kommt vor formula_32.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bell-Polynome und Stirling-Zahlen.", "content": "Der Wert des Bell-Polynoms formula_60, wenn alle formula_61 gleich 1 sind, ist eine Stirling Zahl zweiter Art", "section_level": 2}], "src_summary": "Im mathematischen Teilgebiet der Kombinatorik bezeichnen die Bell-Polynome, benannt nach Eric Temple Bell, folgende dreieckige Anordnung von Polynomen wobei die Summe über alle Sequenzen formula_2 von nicht-negativen ganzen Zahlen formula_3 gebildet wird, so dass ", "tgt_summary": null, "id": 763081} {"src_title": "Merville (Nord)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Konanykhin beendete 1983 die Schule Nr. 33 in der Stadt Jaroslawl und besuchte wie zuvor auch sein älterer Bruder Juri die Fakultät für Aerophysik und Weltraumforschung am Moskauer Physikalisch-Technischen Institut (MFTI). Ab Herbst 1985 hatte er auf dem Bau einen Nebenjob. Er gründete seine eigene Brigade und war kommerziell erfolgreich (nach eigenen Angaben verdiente er im ersten Sommer 22.000 Rubel). 1986 geriet Konanykhin erstmals in Konflikt mit den sowjetischen und später russischen Machthabern. Wegen seiner erfolgreichen kommerziellen Tätigkeit (offiziell \"wegen der nicht leistungsgerechten Verteilung von Geldmitteln\") wurde er 1986 aus dem Kommunistischen Jugendverband der Sowjetunion ausgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzielle und politische Tätigkeit in Russland.", "content": "1986 organisierte Konanykhin das Kooperativ «Schilemstroi», für das 1991 nach eigenen Angaben ca. 600 Mitarbeiter arbeiteten. 1990 wurde er einer der ersten Broker, der eine Stelle in der gerade eröffneten Börse erhielt. Ab 1991 leitete Alex Konanykhin die Allrussische Börsenbank (WBB), über die die Hälfte aller Devisengeschäfte im Lande lief. Er finanzierte die Wahlkampagne von Boris Jelzin für die Deputate des Obersten Sowjets der RSFSR. Sein Vermögen wurde zu dieser Zeit auf 300 Millionen Dollar geschätzt. 1992 wurde Konanykhin in Budapest von früheren KGB-Mitarbeitern als Geisel genommen. 1993 gründete Konanykhin die European Union Bank (EUB). Nach eigenen Angaben gründete er die EUB zusammen mit Michail Chodorkowski. Die EUB war die Tochterfirma von \"Menatep\", dessen Vize-Präsident Konanykhin war und an dessen Leitung er sich bis 1996 beteiligte.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Asyl in den Vereinigten Staaten.", "content": "1996 kam Konanykhin aufgrund von Anschuldigungen, die von russischen Machthabern erhoben wurden in den Vereinigten Staaten ins Gefängnis. 1997 wurde er freigesprochen und freigelassen, 1999 wurden ihm 100.000 Dollar als Entschädigung ausgezahlt und politisches Asyl gewährt. Am 21. November 2003 entzog das Berufungskollegium für Immigrationsangelegenheiten der USA Konanykhin den Status des politischen Flüchtlings. Begründet wurde dies damit, dass „keinerlei Beweise bestehen würden, dass die Regierung Russlands einen Strafprozess als Instrument der politischen Verfolgung nutze“. Konanykhin legte Berufung ein. Im März 2004 wurde der Fall gegen Konanykhin als unrechtmäßig aufgeworfen beendet. Der Richter des Föderalen Immigrationsgerichtes in der Stadt Alexandria John Briant führte am 18. September 2007 aus, dass im Falle der Deportation nach Russland Konanykhin „tödliche Gefahr“ drohe, weil er ein „offener Gegner der Präsidenten Jelzin und Putin“ sei. Nach 15 Jahren in den Vereinigten Staaten davon 15 Monaten in Gefängnissen und sechs Verhandlungen in Bundes- und Immigrationsgerichten erhielt Konanykhin politisches Asyl in den USA. 2009 erschien der Thriller \"The Hunted\", der de facto auf der Biographie von Konanykhin basiert. Das Buch wurde von Brian Haig verfasst, dem Sohn des früheren US-Außenministers Alexander Haig. Der Roman war der Frau von Konanykhin, Elena, gewidmet, die kurz vor Erscheinen des Buches gestorben war.", "section_level": 1}, {"title": "Amerikanischer Unternehmer.", "content": "Eine der ersten amerikanischen Firmen, die von Konanykhin gegründet wurden, war die amerikanische Tochterfirma der Moskauer Werbeagentur Greatis. 1999 gründete Konanykhin die Firma KMGI.com, die sich mit dem Verkauf von Software und neuen Werbetechnologien betätigt. Bis 2003 hatte die Firma bereits zweihundert Mitarbeiter und das Büro befand sich im Empire State Building. Geschäftspartner der Firma KMGI ist Konanykhins Ehefrau Silvina, die frühere Vizepräsidentin der Firma Visa in den USA. 2011 gründete Konanykhin die Firma TransparentBusiness und das gleichnamige Service, das sich mit dem Management und der Kontrolle von Fernarbeiter betätigt. Im Jahr 2014 war die Firma ein Mitglied von einem staatlichen Programm, die angeblich ca. 100.000 neuen Arbeitsplätze schaffen könnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Pavlovitch Konanykhin (/\"Alexander Pawlowitsch Konanychin\"; * 25. September 1966) ist einer der ersten Bankiers des postsowjetischen Russlands und amerikanischer Unternehmer.", "tgt_summary": null, "id": 880535} {"src_title": "JFK/UMass (MBTA-Station)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Eine Gruppe Militärkadetten überlebt zusammen mit dem schwerverletzten Piloten Captain Benson einen Flugzeugabsturz. Die Gruppe gelangt per Rettungsfloß auf eine unbewohnte Insel. Am nächsten Morgen erkunden die Jungen die Insel und einer der Jungen findet einen See, aus dem sie trinken. Ein übergewichtiger Junge mit Brille, der von den anderen nur Piggie genannt wird, findet im Meer eine Seemuschel, die der Junge Ralph als Trompete nutzt, um alle Jungen zusammenzurufen. Die einen haben bis dahin Obst gesammelt und andere ein wildes Schwein auf der Insel entdeckt. Als alle zusammen sind, wird ein Anführer der Gruppe gewählt: Obwohl Jack der älteste ist, hat Ralph auf der Akademie den Rang eines Colonel innegehabt und wird daher zum Anführer gewählt. Als erstes bauen die Jungen ein Camp auf. Mithilfe von Piggies Brille entzünden die Kinder zudem ein Feuer auf einer Anhöhe der Insel. Verschiedene Jungengruppen sollen einander ablösen und aufpassen, dass das Feuer nicht ausgeht. Am Lagerfeuer erzählt Jack den anderen Kindern Gruselgeschichten und sorgt für Angst. Es geht das Gerücht um, dass Jack wegen Fahrens ohne Führerschein verhaftet und zur Resozialisierung in die Militärakademie gebracht wurde. Einige Zeit später hat Jack mit anderen Jungen eine Jägergruppe gebildet, die das Schwein fangen wollen. Sie üben an einem Chamäleon, das sich der ruhige Simon gefangen und gezähmt hat. Simon ist konsterniert. Er hat jedoch auch ein anderes Problem, hat der delirierende Pilot doch nur zu ihm Vertrauen und Angst vor den anderen Jungen. Simon wird zur Bewachung des Piloten abgestellt, der einmal aus dem Lager der Jungen in den Dschungel entwischt war. Als alle Jungen schlafen, entfernt sich der Pilot dennoch vom Lager und die Kinder finden später nur seine Kleider. Eines Tages jagt Jack mit seinen Jägern das Schwein. Unterdessen erscheint am Horizont ein Hubschrauber. Vergeblich versuchen Ralph und seine Mitstreiter, auf sich aufmerksam zu machen. Erschwerend kommt hinzu, dass das Feuer erloschen ist, auf das eigentlich Jack aufpassen sollte. Auf die Vorwürfe von Ralph und Piggie reagiert Jack gereizt: Er gründet seine eigene Bande und zieht mit ihr in einen anderen Teil der Insel. Auf einer Schweinejagd entfernt sich einige Zeit später einer der Mitstreiter Jacks und folgt einem anderen Tier zu einer Höhle, in der er von einem Wesen angefallen wird. Auch Jack und die anderen hören das „Monster“ in der Höhle, die jeder fortan meidet. Einer von Jacks Mitstreitern warnt Ralphs Leute vor dem Monster. Die Solidarität währt jedoch nicht lange, so stiehlt Jack aus Ralphs Lager ein Messer, nachdem Ralph es ihm nicht überlassen wollte. Bei dem Überfall geht ein Glas aus Piggies Brille kaputt. Mit dem Messer schnitzen sich Jack und seine Leute Speere und spießen darauf einen Schweinekopf, der als Opfergabe für das Monster gedacht ist. Der Rest des Schweins wird abends gegrillt. Das Fest endet mit einem zunächst harmlosen Spiel, bei dem einer der Jungen ein Schwein verkörpert, das die anderen Jungen mit ihren Speeren erlegen müssen. Simon ist unterdessen im Wald unterwegs und sucht die Höhle auf. Er hat einen Leuchtstab dabei und entdeckt in der Höhle die Leiche des Piloten. Er eilt zum Lager zurück, doch wird er mit dem Leuchtstab in der Hand für das Monster gehalten. Die durch das Spiel in Ekstase geratenen Jungen stürzen sich auf ihn und erstechen ihn in Rage. Ralph ist noch am nächsten Tag erschüttert, dass Simon ermordet wurde, doch bezeichnet Piggie die Geschehnisse als Unfall. Weil sein eigenes Feuer ausgegangen ist, überfällt Jack mit seinen Mitstreitern Ralphs Lager und stiehlt Piggies Brille. Der ist am Boden zerstört und sucht mit Ralph Jacks Lager auf. Es kommt zu einem Zweikampf zwischen Ralph und Jack, den Piggie mit einem Appell an die Vernunft schlichten will. Während er redet, lockern Jacks Männer auf der Klippe einen Felsbrocken, der Piggie erschlägt. Ralph wird von den anderen mit Steinen beworfen und davongejagt. Von den Zwillingen Erik und Sam erfährt er, dass man ihn als übriggebliebenen Gegner umbringen will. Er entgegnet, dass sein Tod am Ende auch ihre Schuld sei. Am Morgen ist sein Schlafplatz in Feuerrauch gehüllt. Jack und seine Leute wollen ihn „ausräuchern“ und es beginnt eine Jagd auf Ralph, der um sein Leben rennt. Sam und Eric decken ihn, als sie ihn sehen. Ralph eilt schließlich zum Strand, wo er stolpert und vor einem Marine landet. Soldaten sind auf der Insel gelandet und der Mann ist verblüfft, als er Jack und seine Mitstreiter in Kriegsbemalung und mit erhobenen Speeren sieht („Ich verstehe nicht! Was soll denn das, Jungs?“). Während Jack und die anderen langsam aus ihrem Rausch erwachen, bricht Ralph in Tränen aus.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Herr der Fliegen\" wurde 1988 in verschiedenen Orten von Hawaii, im Los Angeles County Arboretum and Botanic Garden in Kalifornien sowie in Port Antonio, Jamaika, gedreht. Port Antonio war auch ein Drehort in der ersten Verfilmung des Romans aus dem Jahr 1963. Die Filmpremiere war am 16. März 1990 in den USA. Am 26. April 1990 kam der Film in die deutschen Kinos und wurde am 19. Oktober 1990 auf Video veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der \"film-dienst\" kritisierte, dass \"Herr der Fliegen\" „den vielschichtigen Stoff weitgehend auf seine Handlungskonturen und platte Thesendialoge reduziert. Auch in der optischen Auflösung wenig zufriedenstellend, so daß die Chance zu einem anspruchsvollen Genrefilm verschenkt wird.“ \"Cinema\" bezeichnete den Film im Gegensatz zur Version aus dem Jahr 1963 als „ein weniger symbolgeladenes Remake“.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film war 1991 für drei Young Artist Awards nominiert: Balthazar Getty erhielt eine Nominierung als Bester Hauptdarsteller in einem Spielfilm und Danuel Pipoly als Bester Nebendarsteller in einem Spielfilm. Das gesamte Schauspielerensemble wurde zudem in der Kategorie Beste Besetzung in einem Spielfilm für einen Young Artist Award nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Herr der Fliegen ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Harry Hook aus dem Jahr 1990. Es handelt sich um die zweite Verfilmung des gleichnamigen Romans von William Golding.", "tgt_summary": null, "id": 13888} {"src_title": "Kristine Gjelsten Haugen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Falter.", "content": "Die Flügelspannweite der Männchen beträgt 29 bis 34 Millimeter, diejenige der Weibchen 27 bis 30 Millimeter. Die Vorderflügel sind überwiegend hellgrau, graubraun oder gelbgrau gefärbt und zeigen oft nur undeutliche Zeichnungselemente. Ein nahezu kreisrunder, großer, dunkler Diskoidalfleck ist zuweilen erkennbar. Bei den Weibchen tritt die schwarze innere Querlinie meist intensiver hervor. Die Nominatform \"Boudinotiana puella puella\" ist durch dunkel bräunlich gefärbte Hinterflügel, die ein schmales gelbes Feld parallel zum Vorderrand sowie eine schmale, gezackte, gelbe Querbinde enthalten, gekennzeichnet. Diese Zeichnungselemente tendieren bei der ssp. \"Boudinotiana puella mediterranea\" mehr ins Rötliche. Die Fühler der Männchen sind kurz doppelt gekämmt, diejenigen der Weibchen fadenförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Raupe.", "content": "Die Raupen sind grünlich oder rötlich, haben undeutliche weißliche Nebenrückenlinien und Seitenstreifen sowie weiße Punktwarzen.", "section_level": 2}, {"title": "Ähnliche Arten.", "content": "Die Art ist dem Mittleren Jungfernkind (\"Boudinotiana notha\") ähnlich, das jedoch ausgedehnte und kräftig orange gefärbte Bereiche auf den Hinterflügeln zeigt. Durch die geringere Größe unterscheidet sich die farblich ähnliche ssp. \"Boudinotiana puella mediterranea\".", "section_level": 2}, {"title": "Geographische Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Kleine Jungfernkind ist in Mitteleuropa in isolierten Populationen anzutreffen. Das Verbreitungsgebiet dehnt sich bis Südrussland aus. Im deutschsprachigen Raum wurde die Art in Niederösterreich nachgewiesen. Die ssp. \"Boudinotiana puella mediterranea\" kommt in Südwestbulgarien vor. Hauptlebensraum der Art sind Feuchtgebiete, beispielsweise Flussauen und Seeufer.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Art bildet eine Generation pro Jahr. Die tagaktiven Falter fliegen von Februar bis April und sind in den ersten warmen Tagen des Jahres meist vormittags im Sonnenschein aktiv. Die Raupen leben von Mai bis Juni und ernähren sich von den Blättern von Pappelarten (\"Populus\"), insbesondere von Zitter-Pappeln (\"Populus tremula\"). Die Puppe überwintert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kleine Jungfernkind (\"Boudinotiana puella\"), in der Literatur auch unter dem Namen \"Archiearis puella\" zu finden, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Spanner (Geometridae).", "tgt_summary": null, "id": 1692789} {"src_title": "Geno Petriaschwili", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Fetrás wurde als Sohn des Hamburger Herausgebers eines Börsen-Magazines, Matthias Faster, geboren. Die väterliche Linie stammt aus Bützfleth – heute Stade bei Hamburg. Der Großvater Kapitän Faster aus Bützfleth kam beim Untergang seines Schiffes Ceres 1828 ums Leben. Seine Mutter Amalie Margarethe, geborene Decker, stammt aus einem alten Geschlecht der Nordseeinsel Sylt, zu dem der Freiheitskämpfer Uwe Jens Lornsen gehörte. Nach einer musikalischen Ausbildung und einer kaufmännischen Lehre war Otto Faster Prokurist der Hamburger Reederei Carl Laisz. (Flying P-Liner) Neben diesem Beruf betrieb Otto Faster eine kleine Walzerkapelle, die abends und an Wochenenden in Hamburg aufspielte. Otto Faster wählte sich als Künstlernamen das Anagramm Fetras aus Faster und veränderte seinen Vornamen in Oscar. Ab 1883 war er nur noch als Musiker tätig. Dabei widmete er sich ausschließlich der Tanz- und Unterhaltungsmusik. Mit seinem 1888 komponierten Walzer \"Mondnacht auf der Alster\" wurde Oscar Fetrás weltberühmt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem vom Deutschen Kaiser. Auch die Hamburger Wirtschaft zeichnete ihn mit einem Ehrenpreis aus, einer wertvollen Bronze-Statue des römischen Gottes Merkur des französischen Bildhauers Marius Montagne. Diese Statue ist der einzig noch existierende Gegenstand aus dem Besitz von Oscar Fetrás. Alles andere ging bei Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg im \"Uhlenhorster Fährhaus\" verloren, einem beliebten Restaurant mit Ballsaal in Hamburg-Uhlenhorst. Hier spielte Fetrás ab 1884 langjährig als Orchesterdirigent mit seiner eigenen Kapelle. Mit ca. 300 Werken, zu denen vor allem Walzer (z. B. \"Uhlenhorster Kinder\", \"Veilchen am Wege\", \"Harv ́stehuder Schwalben\"), Märsche (\"Nur fest\", \"Wandervögel\", \"Freikugeln\") und Potpourris (\"Tirol in Lied und Tanz\", \"Erinnerungen an Joseph Strauß\", \"Operetten-Revue\") gehören, wurde Fetrás der angesehenste Komponist der leichten Muse aus Hamburg. Er war Mitglied der Société des Auteurs in Paris. Fetrás blieb zeitlebens unverheiratet. Er starb 1931 in Hamburg. Sein Andenken ist fast vergessen. In Hamburg-Meiendorf ist der Fetrasweg nach ihm benannt. Auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf findet sich das Ehrengrab des in seiner Zeit weltberühmten Künstlers. Das Leben und Werk Oscar Fetrás wurde von Friedhelm Kuhlmann in dem umfangreichen Werk \" Es gab mehr als die Mondnacht auf der Alster\" recherchiert und niedergelegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oscar Fetrás, geboren als \"Otto Friedrich Faster\" (* 16. Februar 1854 in Hamburg; † 10. Januar 1931 ebenda), war ein deutscher Komponist und Dirigent.", "tgt_summary": null, "id": 1292746} {"src_title": "Kristina Train", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Evan Trautwig ist in seiner Heimatstadt Glenview, Ohio, ein aktiver Bürger und Filialleiter des örtlichen Costco-Marktes. Als der Nachtwächter des Costcos während seiner Schicht ermordet und enthäutet wird und die Polizei keine Hinweise findet, will Evan die Sache selbst in die Hand nehmen und den Mörder finden. So gründet er eine Nachbarschaftswache und kann drei Männer für sich gewinnen: Bob, der Vater einer Tochter im Teenageralter ist; Franklin, einen Highschool-Aussteiger, dessen Bewerbung als Polizist abgewiesen wurde; und Jamarcus, der sich vor kurzem scheiden ließ und Anschluss sucht. Zu Evans Ärger sehen die anderen Mitglieder der Wache die Sache zunächst eher als Spaß an und betrinken sich. Als jedoch weitere Bürger auf ähnlich mysteriöse Weise umkommen, fahren sie Streife und treffen schließlich auf einen Alien, der eben den Bürger Manfred umgebracht hat. Der Alien lässt durchblicken, die Stadt sei bereits mit anderen Aliens infiltriert, und entkommt. Evan kommt auf den Gedanken, dass die Aliens den getöteten Menschen die Haut abnehmen und selbst „anziehen“, um so unauffällig in der Stadt leben zu können. Dies macht jeden Mitbürger zwangsläufig verdächtig, und beinahe jede Geste eines anderen wird als die eines Aliens interpretiert. So sieht Evan in seinem neuen Nachbarn einen Alien, da er sich seltsam verhält. Als sie das Haus des Nachbarn beschatten, erhält Bob eine Nachricht, dass seine Tochter Chelsea mit ihrem Freund Jason auf einer Party sei. Zusammen mit Franklin fährt er zu der Party und kann seine Tochter gerade noch vor den Zudringlichkeiten Jasons retten. Bob möchte Jason zur Rede stellen, doch dieser verprügelt ihn und verschwindet. Evan und Jamarcus finden inzwischen heraus, dass Evans Nachbar kein Alien ist, sondern Sexorgien in seinem Keller veranstaltet. Schließlich macht Jamarcus ein überraschendes Geständnis: Er ist selbst ein Alien, der sich aber dazu entschlossen hat, auf die Seite der Menschheit zu wechseln, nachdem er die menschliche Kultur kennengelernt hat. Er warnt die anderen, dass die Aliens unter dem Costco-Markt einen Sender bauen, um ihre Streitkräfte zu rufen, welche die Erde ausbeuten und vernichten sollen. Jamarcus wird für seinen Betrug aus der Wache verwiesen. Bob, Franklin, Evan und Evans Frau Abby bewaffnen sich und schleichen sich in den Costco-Markt, um den Sender zu zerstören. Bob trifft dort auf Jason, der sich auch als Alien entpuppt, und es kommt erneut zum Kampf. Evan und Franklin versuchen währenddessen, den Sender abzuschalten, werden aber von Aliens umzingelt. Plötzlich erscheint Jamarcus und rettet die beiden. Er teilt ihnen mit, dass das Gehirn der Aliens in ihren Genitalien sei. Mit dieser Information schafft es Bob, Jason zu erledigen, indem er dessen Penis abreißt. Evan gelingt es, den Sender abzuschalten, was jedoch zu einem Ansturm von Aliens führt. Die Gruppe kann fliehen und zerstört mit Hilfe einer Alienwaffe das gesamte Costco-Gebäude mit allen darin befindlichen Aliens. Einige Zeit später hat Evan, der unfruchtbar ist, mit Abby eine Tochter adoptiert. Bobs Tochter Chelsea hat einen neuen Freund, der sehr beeindruckt davon ist, dass Bob Chelseas letztem Freund den Penis abgerissen hat. Franklin hat seinen Traum wahr gemacht und ist Polizist in Glenview geworden. Jamarcus, dem die Orgie bei Evans Nachbarn sehr gut gefallen hat, nimmt weiterhin an solchen Veranstaltungen teil. Die Gruppe erhält die Nachbarschaftswache aufrecht, um Glenview weiterhin zu beschützen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde vom Studio \"21 Laps Productions\" produziert und von 20th Century Fox vertrieben. Die Premiere war am 23. Juli 2012 im Grauman's Chinese Theatre in Hollywood.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Die Entwicklung des Films begann Anfang 2008. Als Titel war \"Neighborhood Watch\" geplant. Levy sollte das Projekt drei Jahre lang entwickeln. Das Originaldrehbuch wurde von Jared Stern geschrieben. Im Mai 2009 wurde mit David Dobkin und Will Ferrell über die Rolle als Regisseur oder Schauspieler verhandelt. Dobkin gab Verbesserungen des Drehbuchs an Stern weiter. Im August 2009 hatten jedoch Dobkin und Ferrell beide das Projekt verlassen. Im Dezember 2009 war Peter Segal als möglicher Regisseur geplant, aber trotzdem hatte der Film bis November 2010 keinen Regisseur. Im gleichen Monat wurden Seth Rogen und Evan Goldberg angeheuert, um das Drehbuch komplett neu zu schreiben. Im Juni 2011 wurde dem ehemaligen \"Saturday-Night-Live\"-Komiker Akiva Schaffer die Möglichkeit der Regie angeboten. Es war sein zweiter Film, nach der 2007 erschienenen Komödie \"Hot Rod – Mit Vollgas durch die Hölle\", bei dem er Regie führte. Am 4. Mai 2012, zwei Monate vor der Veröffentlichung, wurde der Film in \"The Watch\" umbenannt.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten begannen im Oktober 2011 in Georgia und teilweise in Atlanta. Es wurde auch im Marietta Square in der Stadt Marietta gefilmt, wo mehrere Geschäfte umbenannt werden mussten. Eine der Szenen, die in Marietta gefilmt wurde, ist ein kleiner Junge auf einem Skateboard, der von Aliens entführt wird. Am 25. Oktober 2011 wurde nach Statisten gesucht, die das Football-Stadion in Smyrna, Georgia an zwei Abenden am 2. und 3. November füllen sollten. Am 23. November 2011 wurde eine kleine Rolle im Film für 23.000 US-Dollar zu Gunsten der \"Stiller Foundation Charity\" versteigert. Ende November 2011 wurde ein ehemaliger \"BJ’s Wholesale Club\" in Norcross, Georgia so umgebaut, dass er für die Dreharbeiten wie ein Costco aussieht. Am 23. Januar 2012 gab Hill bekannt, dass die Dreharbeiten offiziell beendet wären.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die Kritiken fielen überwiegend negativ aus. So sind auf der Webseite Rotten Tomatoes nur 27 der insgesamt 159 Rezensionen in ihrem Urteil positiv, was einer Wertung von 17 % entspricht. Das Fazit der Seite besagt, der Film sei eine „unbehagliche Mischung aus Science-Fiction-Elementen und Ekelgags“. Metacritic ermittelte einen Metascore von 36 von 100 basierend auf 35 Kritiken. Cinema.de meinte zu diesem Film: „Es gibt Alienkomödien, die durchaus witzig sind. ‚Men in Black‘ zum Beispiel oder ‚Mars Attacks!‘ von Tim Burton. ‚The Watch‘ gehört leider nicht dazu. Der Humor besteht zu großen Teilen aus schlüpfrigen Zoten, die unter die Gürtellinie zielen. Okay, bei einigen Gags kann man sich ein Grinsen nicht verkneifen, bei den meisten möchte man allerdings einfach nur davonlaufen. Liefert ‚The Watch‘ auf der einen Seite vergleichsweise kindischen Klamauk, so geht es andererseits für eine Komödie ziemlich blutig und gewalttätig zu. Was bei ‚Shaun of the Dead‘ funktioniert, wirkt hier aber eher verstörend. Die meisten Filme von Ben Stiller garantieren einen hohen Unterhaltungswert, dieser macht eine unrühmliche Ausnahme.“ Bei Filmstarts.de stellte Christoph Petersen fest: „‚The Watch – Nachbarn der 3. Art‘ bietet gut aufgelegte Stars, die vor keiner noch so anzüglichen Zote zurückschrecken – aber die glibberigen Aliens braucht kein Mensch, stattdessen hätten wir uns lieber ein wenig mehr satirischen Biss gewünscht.“ Das Lexikon des internationalen Films urteilte: „Launige Komödie, die einen entwaffnend gelassenen Rhythmus anschlägt und den komödiantisch versierten Darstellern reichlich Gelegenheit gibt, sich souverän die humoristischen Bälle zuzuspielen. Zwar wird eine außerirdische Superwaffe zum Anlass für eine kleine Zerstörungsorgie, doch in der Regel werden eher selbstentlarvende Gespräche geführt, die auch das gespaltene Verhältnis der \"ordentlichen\" Bürger zur Sexualität offenbaren.“", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Im Juni 2011 wurde bereits mit Vince Vaughn über die Rollen verhandelt. Die Beziehung des Charakters zu seiner Tochter überzeugte Vaughn die Rolle zu nehmen. Hills Beteiligung am Film wurde im August 2011 bestätigt. Seine Rolle in \"The Watch\" zwang ihn dazu eine Rolle in Quentin Tarantinos \"Django Unchained\" abzulehnen, was für ihn, nach seiner 2011 Oscar-Nominierung „der nächste perfekte Schritt“ gewesen wäre. Er konnte jedoch später noch eine Rolle in dem Film bekommen. Hill musste für seinen Charakter zwei Wochen lang trainieren, wie man ein Butterfly-Messer benutzt. Für die Rolle des Jamarcus wurde zuerst auch Chris Tucker in Erwägung gezogen, bis Ayoade dazukam. In den Nebenrollen des Filmes sind auch Erin Moriarty als Chelsea McAllister, Bobs Tochter; Nicholas Braun als Jason, Chelseas Freund; Will Forte als Sergeant Bressman, und Mel Rodriguez als sein Partner Chucho, Doug Jones als Alien, R. Lee Ermey als Manfred Salisbury, ein lokaler Bürger; und Joseph A. Nunez als Antonio Guzman, Evans ermordeter Kollege, der ihn dazu bringt die Nachbarschaftswache zu starten. Billy Crudup kommt als Evans „komischer Nachbar“ Paul nicht im Abspann vor. Regisseur Akiva Schaffer und seine Kollegen in der Comedy-Truppe The Lonely Island, Andy Samberg und Jorma Taccone, machen einen Cameo-Auftritt in dem Film als masturbierende Mitglieder von Pauls Sexorgie.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Synchronfassung.", "content": "Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei Interopa Film in Berlin. Das Dialogbuch verfasste Hannes Maurer, Synchronregie führte Tobias Meister.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Finanzieller Flop.", "content": "Der Film spielte über 35,3 Millionen US-Dollar in Nordamerika und mehr als 32 Millionen US-Dollar in anderen Ländern ein, so dass er insgesamt Einnahmen von über 67,4 Millionen US-Dollar erzielte. Dieser Betrag liegt knapp unter dem Budget des Filmes von 68 Millionen US-Dollar. In der Woche vor seiner Veröffentlichung zeigten Umfrage-Ergebnisse, dass bis zu 25 % des nordamerikanischen Publikums nach dem Amoklauf von Aurora in der vorherigen Woche keine Kinos mehr besuchen wollten. Diese „Kinoangst“ und der simultane Start des Films mit den olympischen Sommerspielen 2012 beeinträchtigten maßgebend den Ticketverkauf für \"The Watch\" auf negative Weise. An seinem Eröffnungstag spielte der Film in den Vereinigten Staaten geschätzte 4,5 Millionen US-Dollar ein. An seinem Eröffnungswochenende nahm er 12,7 Millionen US-Dollar von 3168 Kinos ein, was den Film dritter nach \"Ice Age 4 – Voll verschoben\" (13,3 Millionen US-Dollar) und \"The Dark Knight Rises\" (62,1 Millionen US-Dollar) werden ließ. Die größten Teile des Publikums am Eröffnungswochenende waren älter als 25 Jahre (59 %) und männlich (60 %). Am 18. Oktober 2012 verließ der Film mit Einnahmen von über 35,3 Millionen US-Dollar die Kinos in den Vereinigten Staaten. Außerhalb der Vereinigten Staaten hatte der Film seine erfolgreichsten Eröffnungswochenenden in Großbritannien (3,5 Millionen US-Dollar), Australien (1,8 Millionen US-Dollar) und Russland (1,3 Millionen US-Dollar). Diese Länder haben auch die größten Beträge eingespielt mit 6 Millionen US-Dollar (Großbritannien), 5,9 Millionen US-Dollar (Australien) und 3,2 Millionen US-Dollar (Russland).", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "\"The Watch\" wurde in den Vereinigten Staaten am 13. November 2012 auf DVD, Blu-ray Disc und als Download veröffentlicht. Der Veröffentlichungstermin für Heimmedien im deutschsprachigen Raum war der 4. Januar 2013. Die DVD-Version beinhaltet den Trailer, gelöschte Szenen, verpatzte Szenen und zwei Videos: „Alien Invasions & You“ und „Casting the Alien“. Die Blu-Ray umfasst den DVD-Inhalt sowie zwei zusätzlicher Videos: „Jonah Alternate Takes“ und „Watchmakers“.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die Casting Society of America nominierte im Jahr 2013 Alyssa Weisberg, Shay Griffin, Yesi Ramirez sowie Karina Walters in der Kategorie \"Outstanding Achievement in Casting – Big Budget Feature – Comedy\".", "section_level": 1}], "src_summary": "The Watch – Nachbarn der 3. Art (Originaltitel: \"The Watch\") ist eine US-amerikanische Action-Komödie aus dem Jahr 2012 mit Ben Stiller, Vince Vaughn, Jonah Hill und Richard Ayoade in den Hauptrollen. Regie führte der aus dem Comedy-Trio \"The Lonely Island\" bekannte Akiva Schaffer. Der Film folgt Evan (Stiller), Bob (Vaughn), Franklin (Hill) und Jamarcus (Ayoade), einer Gruppe Bürger, die eine Nachbarschaftswache gründen. Als die vier in ihrer eigenen Stadt plötzlich Aliens entdecken, die die Welt bedrohen, müssen sie schleunigst handeln. Der Film kam am 25. Juli 2012 in die US-amerikanischen und am 6. September 2012 in die deutschen Kinos.", "tgt_summary": null, "id": 1719720} {"src_title": "Samuel Segal, Baron Segal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die einzige Veränderung innerhalb des Fahrerfeldes im Vergleich zum Großen Preis der USA Ost war die Rückkehr von Geoff Lees, der bei Theodore Racing als Vertretung für Jan Lammers einsprang.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Didier Pironi qualifizierte sich mit dem Ferrari 126C2 für die Pole-Position vor den beiden ebenfalls mit Turbomotoren ausgestatteten Renault-Piloten Alain Prost und René Arnoux. Nelson Piquet, der am Wochenende zuvor die Qualifikation mit dem Brabham-BMW verfehlt hatte, erreichte den vierten Startplatz vor Bruno Giacomelli und John Watson.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Am Start würgte Pironi seinen Motor ab. Den meisten nachfolgenden Fahrern gelang es, das unerwartete Hindernis zu umfahren. Raul Boesel reagierte jedoch sehr spät und berührte den stehenden Ferrari leicht. Riccardo Paletti, dem die Sicht auf das stehende Fahrzeug durch Boesel zuvor versperrt worden war, konnte nicht rechtzeitig reagieren und prallte mit Wucht in das Heck des Ferrari, der daraufhin quer über die Strecke in den Wagen des zeitgleich vorbeifahrenden Geoff Lees gestoßen wurde. Pironi blieb unverletzt und kam sofort den Streckenposten zu Hilfe, die mit Unterstützung des Formel-1-Arztes Sid Watkins versuchten, den schwer verletzten Paletti aus seinem Wrack zu befreien. Während der Bergung, die rund eine halbe Stunde dauerte, kam es kurzzeitig zu einem Brand, der jedoch schnell gelöscht werden konnte. Paletti wurde per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht, wo er rund zwei Stunden später seinen Verletzungen erlag. Das Rennen, das nach dem Startunfall sofort abgebrochen worden war, wurde gegen 18 Uhr Ortszeit neu gestartet. Während Pironi in einem T-Car teilnehmen konnte, musste Lees auf den Neustart verzichten, da er keinen Ersatzwagen zur Verfügung hatte. Jean-Pierre Jarier verzichtete aufgrund des Todes seines Teamkollegen auf die Teilnahme. Während Pironi vor Arnoux, Prost, Piquet und Watson in Führung ging, kollidierte Nigel Mansell in der ersten Runde mit Bruno Giacomelli und verletzte sich. Aufgrund mangelnden Handlings des Ersatz-Ferrari fiel Pironi bis zur dritten Runde auf den vierten Rang zurück. In der neunten Runde übernahm Piquet die Führung. Diese wurde ab der 29. Runde von Patrese, der vom achten Platz aus gestartet war, zu einer Brabham-Doppelführung ergänzt. Nachdem beide Renault-Piloten ausgefallen waren, lag Andrea de Cesaris ab der 31. Runde auf dem dritten Rang vor Eddie Cheever. Da diesen beiden sowie dem Fünftplatzierten Derek Daly kurz vor dem Ende des Rennens das Benzin ausging, erreichte letztendlich John Watson den Podiumsplatz. Elio de Angelis belegte den vierten Rang vor Marc Surer und Andrea de Cesaris, der aufgrund seiner zurückgelegten Distanz als Sechster gewertet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Kanada 1982 fand am 13. Juni in Montreal statt und war das achte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1982.", "tgt_summary": null, "id": 1352909} {"src_title": "Biestrzynnik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gloria Holden wurde in London geboren, wuchs aber in den Vereinigten Staaten auf. Dort absolvierte sie eine Ausbildung zur Tänzerin und Operettensängerin. Sie war seit Anfang der 1930er-Jahre am Broadway aktiv, bis sie Mitte der 1930er-Jahre von Clarence Brown zu einem Vorsprechen nach Hollywood gebeten wurde. Sie bekam einen Vertrag bei den Universal Studios und sofort eine Hauptrolle, die sie zum Star machte. Bekannt wurde sie durch den Film \"Draculas Tochter\", in dem sie die Titelrolle spielte. Diese stellte sie auf eine mysteriös-exotische Art und Weise dar. Ein Jahr später spielte sie in \"Das Leben des Emile Zola\", das den Oscar für den besten Film erhielt, die weibliche Hauptrolle. Doch so großen Erfolg wie durch diese beiden Filme erhielt sie nie wieder, fortan bekleidete sie in größeren Filmen wie \"Der Testpilot\" oder \"Herr des wilden Westens\" nur noch kleinere Nebenrollen. Die nächsten Jahre spielte sie in zumeist unbedeutenderen Filmen mit unbekannteren Darstellern, und wurde auch dort zu einer Nebendarstellerin. Nach kleinen Rollen in Komödien wie \"Der Windhund und die Lady\" (1947), \"Geliebt in alle Ewigkeit\" (1956) und \"Die tolle Tante\" (1958) zog sie sich 1958 nach etwa 40 Filmen aus dem Filmgeschäft zurück. Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin war Holden auch beim Hörfunk tätig. So arbeitete sie unter anderem vor ihrem ersten Filmcasting für ein halbes Jahr für die Radioshow von Eddie Cantor. 1943 sprach sie die Mutterrolle in der Teenager-Comedy-Serie \"Meet Corliss Archer\" von CBS. Von 1944 bis zu ihrem Tod 1991 an einem Herzinfarkt war sie verheiratet mit William Hoyt. Sie hatten einen gemeinsamen Sohn, Christopher Hoyt, der 1970 mit nur 26 Jahren starb. Aus einer früheren Beziehung mit Harry Dawson Reynolds hatte Holden einen älteren Sohn, Larry Holden (1922–1997), der unter dem Namen Glen Corbett als Schauspieler aktiv war. Er war verheiratet mit der kanadischen Schauspielerin Adrianne Ellis mit der er zwei Kinder hat, Laurie Holden und Christopher Holden, die damit Gloria Holdens Enkelkinder und ebenfalls Schauspieler sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gloria Holden (* 5. September 1903 in London, England; † 22. März 1991 in Redlands, Kalifornien) war eine britisch-amerikanische Schauspielerin. Bleibende Bekanntheit erreichte sie durch die Filme \"Draculas Tochter\" und \"Das Leben des Emile Zola\".", "tgt_summary": null, "id": 908565} {"src_title": "Goshala", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt mit einem einleitenden Monolog, der die Folgen der Wirtschaftskrise in der Europäischen Union, die Schwächung der NATO, die zunehmende Zusammenarbeit zwischen dem militaristischen Nordkorea und Russland und die Stationierung von US-Truppen im Ausland zeigt. Der Marine Jed Eckert ist auf Heimaturlaub in seiner Heimatstadt Spokane im Bundesstaat Washington. Dort trifft er seinen Vater, den Polizeibeamten Tom Eckert, und seinen Bruder, Footballspieler Matt Eckert, wieder und merkt, dass ihr Verhältnis immer noch angespannt ist. Matt kann seinem Bruder nicht verzeihen, dass er nach dem Tod der Mutter zu den U.S. Marines gegangen ist und ihn so alleingelassen hat. Jed kehrt gerade heim, als sein Bruder ein wichtiges Footballspiel verliert. Trotzdem gehen Matt und sein Bruder am Abend in eine Bar. Doch ein mysteriöser Stromausfall beendet ihren Abend. Am nächsten Morgen werden Jed und Matt durch Erschütterungen geweckt und sehen, wie nordkoreanische Fallschirmjäger und Transportflugzeuge über ihre Stadt einfliegen. Die Nordkoreaner nehmen so die gesamte Stadt ein. Ihr Vater sagt ihnen, dass sie zu ihrer Jagdhütte in den Wäldern fliehen sollen, während er den Bewohnern der Stadt hilft. Matt und Jed können gemeinsam mit Robert Kitner, Daryl Jenkins und Pete vor den Truppen fliehen. Auch Toni Walsh, Danny Jackson, Julie Goodyear und Greg Goodyear schließen sich ihnen an. Matt muss schweren Herzens seine Freundin Erica zurücklassen, da diese von Soldaten in Gefangenschaft genommen wurde. In der Jagdhütte kommt es schnell zu Spannungen, da die Gruppe erfährt, dass Pete sie an die nordkoreanischen Soldaten unter der Führung von Kapitän Cho verraten hat. Cho lässt die Hütte niederbrennen und fordert die Freunde auf, sich zu ergeben. Als sich das Team nicht ergibt, erschießt Cho Tom Eckert, da dieser seine Kinder ermutigt, sich diesen Männern zu widersetzen. Die Freunde flüchten sich in die Wälder und Jed gibt den anderen gegenüber bekannt, dass er gegen die Soldaten kämpfen will. Die anderen schließen sich ihm an und Jed bildet sie zu Kriegern aus. Daraufhin stehlen sie Waffen, errichten eine Basis in einer aufgegebenen Mine und beginnen unter dem Namen „Wolverines“ mit einer Reihe von Bombenangriffen gegen Soldaten und Kollaborateure. Dabei erfahren sie, dass die Nordkoreaner Unterstützung von Russland bekommen. Während eines Angriffs der Wolverines gegen die Soldaten sieht Matt seine Freundin in einem Bus an ihm vorbeifahren. Er kann sie befreien, wird aber angegriffen. Greg sieht dies und will Matt helfen, wird dabei aber von den Soldaten erschossen. Cho ist über die Angriffe der Wolverines nicht begeistert und rächt sich, indem er die die Stadt umgebenden Wälder abbrennen lässt und dadurch die Basis der Wolverines zerstört. Außerdem werden dadurch Danny und Julie getötet. Die Wolverines stoßen schließlich auf einen Trupp von Marines, Sergeant Major Andrew Tanner und zwei weitere Marinesoldaten, Smith und Hodges, die nach den Wolverines suchen. Sie offenbaren ihnen, dass die Russen die nordkoreanische Invasion mit einer EMP-Waffe unterstützen. Außerdem besitzen die Nordkoreaner ein ungestörtes Funkgerät, dessen Funk nicht entschlüsselt werden kann. Die Gruppe beschließt an das Gerät zu kommen. Im Polizeirevier der Stadt kommt es zu einem Kampf mit den Soldaten, bei dem Hodges getötet wird, aber den Wolverines gelingt es, das Gerät zu bekommen. Jed erschießt Kapitän Cho mit der Waffe seines Vaters. Zurück in der neuen Basis, verarztet Toni Daryl, der während eines Kampfes eine Stichverletzung erlitt. Matt vergibt seinem Bruder und fordert ihn auf, Toni endlich seine Liebe zu gestehen. Gerade als er dies tun will, wird die Basis von den Soldaten gestürmt. Jed wird dabei getötet. Die Wolverines können gerade noch fliehen, sind jedoch sichtlich geschockt, da sie nicht verstehen, wie die Soldaten sie gefunden haben. Am nächsten Tag kommt Robert zu der Erkenntnis, dass Daryl mit einem Peilsender ausgestattet wurde, als dieser die Stichverletzung erlitt. Nach einigen Diskussionen beschließt Daryl, dass er nicht weiter mit ihnen geht und im Wald zurückbleibt, um den Wolverines das Leben zu retten. Sergeant Major Tanner und Smith fliegen mit der Box nach Washington. Die Wolverines entscheiden sich zu bleiben und weiter zu kämpfen. Matt wird zum neuen Führer der Wolverines und kann auch weitere Leute dazu überreden, gegen die Soldaten zu kämpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Im Mai 2008 kündigten Harry Sloan und Mary Parent von MGM beim Festival de Cannes an, dass ein Remake von \"Die rote Flut\" in den frühen Phasen der Vorproduktion steckt. Außerdem gaben MGM bekannt, dass man die Ereignisse vom 11. September 2001 berücksichtigt, da sich die Welt im Bezug auf die Bedrohungen geändert habe. Im Juli 2008 wurde Dan Bradley als Regisseur und Carl Ellsworth, Drehbuchautor von \"Red Eye\" und \"Disturbia\", als Drehbuchautor bestätigt. Im Juni 2009 wurde die Hauptrolle an den Australier Chris Hemsworth, Josh Peck und Adrianne Palicki vergeben. Weitere zentrale Rollen erhielten Josh Hutcherson und Isabel Lucas, sowie Connor Cruise, der Sohn von Tom Cruise und Nicole Kidman. Die Dreharbeiten begannen im September 2009 in Mount Clemens, Michigan. Im Juni 2010 gab MGM Studios bekannt, dass der Film zurückgestellt wird, da das Unternehmen finanzielle Probleme habe. Die Verzögerung kam zur gleichen Zeit wie die ersten Kritiken zum Film, denn das \"Global Times Magazin\", eines der führenden chinesischen staatlichen Zeitungen, kritisierten die Filmemacher, da diese die Chinesen als Invasoren in ihrem Film hatten. Im Januar 2011 wurde das erste Castfoto veröffentlicht zusammen mit der Nachricht, dass der Film noch einmal verschoben werden muss. Im März 2012 gab MGM bekannt, dass die feindliche Armee nicht wie ursprünglich aus China stammt, sondern aus Nordkorea. Die Produzenten befürchteten eine Gegenreaktion aus China und ließen deshalb alle chinesischen Symbole der militärischen Ausrüstungsgegenstände digital übermalen. Diese Änderungen kosteten nochmal 1 Million US-Dollar und verschoben den Kinostart noch mal um ein Jahr.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation erfolgte bei TaunusFilm Synchron GmbH in Berlin. Buch und Regie: Lothar Kompatzki.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Eigentlich sollte der Film im November 2010 in die amerikanischen Kinos kommen, doch aufgrund von Umstrukturierungen der Handlung und finanzieller Engpässe bei MGM, wurde der Start auf unbestimmte Zeit verschoben. Im September 2011 wurde ein neuer Starttermin bekannt. Der Film erschien am 21. November 2012 in den amerikanischen Kinos. Deutscher Kinostart war am 27. Dezember 2012. Die Weltpremiere fand schon am 27. September 2012 im \"Alamo Drafthouse Cinema\" in Austin, Texas, statt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "Bei Produktionskosten von 65 Millionen US-Dollar spielte der Film bis zum 20. Mai 2013 etwa 48,2 Millionen US-Dollar wieder ein. Am Eröffnungstag spielte der Film in den Vereinigten Staaten 4,2 Millionen US-Dollar ein. In Deutschland lockte der Film am Startwochenende 37.000 Zuschauer in die Kinos.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Auf der Seite Rotten Tomatoes wurden von 141 Rezensionen lediglich 13 % als positiv angesehen. Bei den Zuschauern stimmten 51 % für den Film.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Goldene Himbeere 2013", "section_level": 1}], "src_summary": "Red Dawn ist ein US-amerikanischer dystopischer Actionfilm von Dan Bradley aus dem Jahr 2012 und eine Neuverfilmung des 1984 erschienenen Films \"Die rote Flut\". Der Film handelt von einer Gruppe junger Menschen, die ihre Heimat vor einer nordkoreanischen Invasion verteidigen müssen.", "tgt_summary": null, "id": 1237598} {"src_title": "Fortgürtel um Plymouth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Während der drei Wochen, die zwischen dem Großen Preis von Kanada und dem neunten WM-Lauf des Jahres in Zandvoort lagen, überstand Didier Pironi einen Unfall bei Testfahrten auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet mit leichten Verletzungen. Das Team Lotus meldete den Testfahrer und Grand-Prix-Debütant Roberto Moreno als Ersatz für den verletzten Nigel Mansell zum niederländischen Grand Prix an. Jan Lammers kehrte rechtzeitig zu seinem Heimrennen ins Team Theodore Racing zurück. Ebenfalls wieder anwesend war das Toleman-Team mit einem inzwischen deutlich modifizierten Wagen. Patrick Tambay, der bereits seit einigen Wochen als Nachfolger des tödlich verunglückten Gilles Villeneuve feststand, absolvierte an diesem Wochenende seinen ersten Einsatz für Ferrari. Der Platz des ebenfalls tödlich verunglückten Riccardo Paletti bei Osella wurde hingegen für den Rest der Saison nicht neu besetzt. Erstmals seit dem Großen Preis von Belgien pilotierten mit Nelson Piquet und Riccardo Patrese wieder beide Werksfahrer den Brabham BT50 mit BMW-Turbomotor.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Die beiden Renault-Piloten René Arnoux und Alain Prost qualifizierten sich für die erste Startreihe vor Nelson Piquet auf Brabham und Didier Pironi im Ferrari 126C2. Niki Lauda teilte sich die dritte Startreihe mit Patrick Tambay. Keke Rosberg folgte vor den beiden Alfa Romeo von Bruno Giacomelli und Andrea de Cesaris. Ligier trat erstmals seit dem Großen Preis von Monaco wieder mit dem problematisch zu fahrenden JS19 an. Eddie Cheever verfehlte damit die Qualifikation und Jacques Laffite griff fürs Rennen doch wieder auf den ausgereiften JS17B zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Zunächst ging Prost vor Arnoux, Pironi, Lauda, Tambay und Piquet in Führung. Während Pironi in der zweiten Runde an Arnoux vorbeizog, überholte Piquet sowohl Tambay als auch Lauda und nahm dadurch den vierten Rang ein. In der fünften Runde übernahm Pironi die Führung von Prost. In Runde 15 gelangte Piquet an Arnoux vorbei auf den dritten Rang, gefolgt von Rosberg, der zuvor Tambay und Lauda überholt hatte und in der 22. Runde von Arnoux' Ausfall profitierte. Der Franzose schlug aufgrund eines gelösten Rades frontal in die mit Reifenstapeln gesicherte Streckenbegrenzung der \"Tarzanbocht\" ein. Obwohl sein Monocoque brach, blieb er unverletzt. In der 30. Runde verlor Prost seinen zweiten Platz an Piquet und schied drei Runden später aufgrund eines Motorschadens aus. Dadurch wurde letztendlich Rosberg Dritter vor Lauda sowie Derek Daly und Mauro Baldi. Obwohl er bereits in Runde 15 ausgeschieden war, hatte Derek Warwick im modifizierten Toleman zum ersten Mal in seiner Karriere die schnellste Rennrunde eines Grand Prix absolviert.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Jonathan Peter Marland, Baron Marland (* 14. August 1956) ist ein britischer Manager und Politiker der Conservative Party, der seit 2006 als Life Peer Mitglied des House of Lords ist.", "tgt_summary": null, "id": 391258} {"src_title": "Baschir Iskandarowitsch Ramejew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrundinformationen.", "content": "Im Lied wird beschrieben, wie ein Mensch verlassen wird und damit umgehen muss. Das Stück wurde bereits 2005 von Thomas Troelsen komponiert. Eine Demoversion des Liedes wurde in den Delta Lab Recording Studios von Kopenhagen aufgenommen. Unterstützt wurde er hierbei von Hanne Sørvaag, die am 10. März 2008 ihre Version des Liedes auf MySpace veröffentlichte. Diese Demoversion wurde dem A&R-Manager Niklas Hafemann und den No Angels vorgespielt, die dieses Lied für die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2008 \"Wer singt für Deutschland?\" auswählten. Schließlich wurde das Stück am 22. Dezember 2007 in den Gutleutstudios in Frankfurt am Main erneut aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo entstand am 23. Januar 2008 in einem Schloss in Potsdam. Der deutsche Schauspieler Oliver Mommsen trat im Musikvideo auf, nachdem er Lucy Diakovska und Jessica Wahls in der Talkshow \"Die Tietjen und Dibaba\" kennengelernt hatte. Das Video wurde unter der Regie von Daniel Lwowski für Katapult Film gedreht. Das Video beginnt damit, dass der Protagonist eine Autopanne mit seinem BMW 2000 hat. Er findet eine leerstehende Villa und betritt diese, dort fühlt er sich beobachtet und ist auf der Suche nach den Beobachtern. Diese Beobachter sind vier weibliche Geister (gespielt von den No Angels), die sich ihm nähern. Allerdings kann er sie nicht sehen, sondern nur spüren. Sobald er sich umdreht, sind sie verschwunden. Die Weltpremiere des Videos fand am 5. Februar 2008 in der Fernsehsendung VIVA Live des Senders VIVA statt. Später wurde die Version auf drei Minuten gekürzt, um die Richtlinien des Eurovision Song Contest zu erfüllen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest.", "content": "Im Januar 2008 qualifizierte sich das Lied für die deutsche Vorentscheidung des Jahres 2008, die von Das Erste und dem NDR übertragen wurde. Diese Sendung verfolgten insgesamt 3,47 Millionen Zuschauer. Schließlich konnten sich die No Angels gegen Marquess \"(La histeria)\", Cinema Bizarre \"(Forever or Never)\" und Carolin Fortenbacher \"(Hinterm Ozean)\" durchsetzen. Nach dem Sieg bei der Vorauswahl der No Angels gab es Plagiatsvorwürfe, da der Song Ähnlichkeiten mit dem von der \"SSDSDSSWEMUGABRTLAD\"-Kandidatin Steffi List aufgenommenen Lieds \"Breaking the Silence\" Ähnlichkeiten aufweisen solle: Die Anschuldigung erhob Daniel Lutz vom Radiosender \"Hitradio rt. 1 Augsburg\". Das Ergebnis der vom NDR in Auftrag gegebenen Prüfung besagte, dass beide Lieder eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen, es sich aber um eigenständige Lieder handeln würde.", "section_level": 1}, {"title": "Eurovision Song Contest.", "content": "Da Deutschland zu den „Big Five“-Ländern der Europäischen Rundfunkunion gehört, waren die No Angels bereits qualifiziert. Während ihres Auftritts kam eine Windmaschine zum Einsatz und brachte die Kleider der No Angels zum Wehen, daneben wurden LED-Projektionen im Hintergrund erzeugt und es kam Pyrotechnik zum Einsatz. Deutschland erhielt insgesamt 14 Punkte und erreichte den 23. Platz. Hierbei kamen 12 Punkte aus Bulgarien, dem Heimatland des Bandmitglieds Lucy Diakovska, und 2 Punkte aus der Schweiz. Die gleiche Punktzahl erzielten auch Isis Gee für Polen mit dem Lied \"For Life\" antrat und Andy Abraham für Großbritannien mit dem Lied \"Even If\".", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Versionen.", "content": "Zum Lied existieren außerdem Remixe, die von Mozart & Friends mit der Unterstützung der No Angels produziert wurden. Der Yin Yang Remix ist eine Piano-Version von Produzent Alf Tuohey, die mit Trip-Hop-Drumloops versetzt wurde. 2011 veröffentlichte die Sängerin Elizma Theron eine Coverversion mit dem Namen \"Maak my hart jou huis\" für das Album \"Oppad na jou\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Disappear ist ein Lied der Girlgroup No Angels und war der deutsche Beitrag für den Eurovision Song Contest 2008. Geschrieben wurde das Stück von Thomas Troelsen, Mikkel R. Sigvardt und Hanne Sørvaag; produziert von Thomas Troelsen und Remee.", "tgt_summary": null, "id": 2161293} {"src_title": "Martin Milner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche Laufbahn.", "content": "Doreen Miller absolvierte nach dem Besuch der Brondesbury and Kilburn High School ein Studium an der London School of Economics and Political Science und wurde 1971 Friedensrichterin in Brent. Sie war von Beruf zunächst Direktorin der Verwaltung für Familiengesundheitsdienste des London Borough of Barnet sowie zuletzt zwischen 1990 und 1994 dessen Vorsitzende. Daneben fungierte sie von 1985 bis 1988 als Nationale Vorsitzende und Exekutivdirektorin der 300 Group und zwischen 1986 und 1992 als Vorsitzender der Kampagne \"Women into Public Life\" sowie von 1987 bis 1990 als Beraterin für Menschenrechte bei der internationalen Frauenorganisation Soroptimist International (SI). Neben ihrer Tätigkeit für die Familiengesundheitsverwaltung von Barnet war Doreen Miller, die 1989 Mitglied des Order of the British Empire wurde, von 1990 bis 1994 zugleich als \"Crown Agent\" leitende Rechtsberaterin des Lord Advocate von Schottland in Anklagefragen. Des Weiteren begann sie Anfang der 1990er Jahre ihre politische Tätigkeit für die Conservative Party und war zwischen 1990 und 1993 Schatzmeisterin der Vereinigung der konservativen Tories von Greater London und gehörte außerdem von 1992 bis 1993 als Mitglied der Kommission für Monopole und Fusionen an, der Vorläuferin der späteren Wettbewerbskommission.", "section_level": 2}, {"title": "Oberhausmitglied.", "content": "Durch ein Letters Patent vom 14. Oktober 1993 wurde Doreen Miller als Life Peeress mit dem Titel \"Baroness Miller of Hendon\", of Gore in the London Borough of Barnet, in den Adelsstand erhoben. Kurz darauf erfolgte ihre Einführung (\"Introduction\") als Mitglied des House of Lords. Im Oberhaus gehörte sie zur Fraktion der Conservative Party. Zu Beginn ihrer Mitgliedschaft im Oberhaus fungierte Baroness Miller, die zwischen 1993 und 1996 Vorsitzende sowie anschließend bis 1998 Präsidentin der Conservative Party von Greater London war, bis 1997 sogenannte \"Baroness in Waiting\" im Haushalt von Königin Elisabeth II. sowie zugleich zwischen 1994 und 1997 Parlamentarische Geschäftsführerin (Whip) der Regierungsfraktion. Zeitgleich war sie von 1995 bis 1997 Sprecherin der Regierungsfraktion für Gesundheit sowie zugleich zwischen 1996 und 1997 sowohl Fraktionssprecherin für Bildung und Beschäftigung, Handel und Industrie als auch für Umwelt sowie 1996 auch kurzzeitig Sprecherin der Fraktion der regierenden Tories für den öffentlichen Dienst. Nach der Niederlage der Conservative Party bei den Unterhauswahlen am 1. Mai 1997 und dem Ende der Amtszeit von Premierminister John Major war Baroness Miller bis 1999 Whip der oppositionellen Tory-Fraktion. Zugleich war sie von 1997 bis 2003 Vorsitzende der National Association of Leagues of Hospital and Community Friends. Weiterhin war Baroness Miller zwischen 1997 und 2006 im Schattenkabinett der Conservative Party „Schattenministerin“ für Handel und Industrie sowie zugleich von 1997 bis 2000 Oppositionssprecherin für Umwelt, Verkehr und die Regionen und danach bis 2003 Sprecherin der Opposition für Beschäftigung. Ferner übernahm sie von 2001 bis 2003 die Funktion der Oppositionssprecherin für Bildung und Fähigkeiten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Doreen Miller, Baroness Miller of Hendon MBE JP (* 13. Juni 1933 in London; † 21. Juni 2014 ebenda) war eine britische Politikerin der Conservative Party, die seit 1993 als Life Peeress Mitglied des House of Lords war.", "tgt_summary": null, "id": 153913} {"src_title": "Zitadelle von Plymouth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Roy Walter Riehlman wurde zum Ende des 19. Jahrhunderts in Otisco geboren. Er besuchte öffentliche Schulen in Tully (New York). Danach graduierte er 1919 an der Manlius Military Academy und 1921 an der \"Central City Business School\" in Syracuse. Zwischen 1921 und 1923 betrieb er einen Gemischtwarenladen und war als Postmeister in Nedrow (New York) tätig. Er wurde 1923 Eigentümer und Betreiber einer Bäckerei in Tully. Dann saß er zwischen 1933 und 1938 im Bildungsausschuss (\"Board of Education\") von Tully sowie zwischen 1938 und 1943 im Board of Supervisors von Onondaga County. Danach war er zwischen 1943 und 1946 als Stadtschreiber (\"County Clerk\") in Onondaga County tätig. Er saß im Beirat von \"Marine Midland Trust Co.\" in Tully und im Area Board of Directors am \"Lynchburg College\" (Virginia). Politisch gehörte er der Republikanischen Partei an. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1946 wurde Riehlman im 36. Wahlbezirk von New York in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. Januar 1947 die Nachfolge von Clarence E. Hancock antrat. Er wurde zweimal in Folge wiedergewählt. Danach kandidierte er im Jahr 1952 im 35. Wahlbezirk erfolgreich um einen Kongresssitz und trat am 4. Januar 1953 die Nachfolge von William R. Williams an. Er wurde dort viermal in Folge wiedergewählt. Im Jahr 1962 wählte man ihn im 34. Wahlbezirk in das US-Repräsentantenhaus, wo er am 4. Januar 1963 die Nachfolge von Alexander Pirnie antrat. Bei seiner zehnten Kandidatur im Jahre 1964 erlitt er eine Niederlage und schied nach dem 3. Januar 1965 aus dem Kongress aus. Riehlman war Vizepräsident der \"Lumar Enterprises, Inc.\" Er zog nach Ormond Beach, wo er am 16. Juli 1978 verstarb. Sein Leichnam wurde dann auf dem \"Tully Cemetery\" in Tully beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roy Walter Riehlman (* 26. August 1899 in Otisco, New York; † 16. Juli 1978 in Ormond Beach, Florida) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1947 und 1965 vertrat er den Bundesstaat New York im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 12313} {"src_title": "Kritische Islamkonferenz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historische Anfänge.", "content": "Eine wichtige Fragestellung der Mengenlehre war von Anfang an das Problem der Mächtigkeit des Kontinuums, das heißt der Menge der reellen Zahlen. Die Kontinuumshypothese, wonach es zwischen der Mächtigkeit abzählbar unendlicher Mengen und der Mächtigkeit des Kontinuums keine weiteren Mächtigkeiten gibt, hat sich durch die Arbeiten Gödels und Cohens als weder beweisbar noch widerlegbar herausgestellt. Das schließt natürlich nicht aus, dass man für gewisse Typen von Teilmengen des Kontinuums zeigen kann, dass sie im überabzählbaren Fall automatisch die Mächtigkeit des Kontinuums haben; man sagt dann, dass dieser Typ von Mengen die Kontinuumshypothese erfüllt. Besonders einfach ist das für offene Mengen in formula_1, denn diese sind Vereinigungen offener Intervalle. Eine offene Menge ist daher entweder leer oder enthält ein offenes Intervall und ist damit gleichmächtig zu formula_1; die offenen Mengen genügen also der Kontinuumshypothese. Für abgeschlossene Mengen, also für die Komplemente der offenen Mengen, ist das schon etwas schwieriger. Ein sehr frühes Resultat in dieser Richtung ergibt sich aus dem Satz von Cantor-Bendixson, in der Tat genügen auch die abgeschlossenen Mengen der Kontinuumshypothese. Baire hatte bereits 1899 die heute sogenannten \"Baire-Funktionen\" eingeführt; dabei handelt es sich um die kleinste Menge von Funktionen auf formula_1 oder auf anderen polnischen Räumen, die alle stetigen Funktionen enthält und unter punktweiser Konvergenz abgeschlossen ist. Lebesgue charakterisierte diese 1905 als sogenannte \"analytisch darstellbar\", das heißt als kleinste Menge von Funktionen, die alle Konstanten und alle Projektionen formula_4 enthält und unter Summen, Produkten und punktweiser Konvergenz abgeschlossen ist. In diesem Zusammenhang führte er die Borelmengen ein und behauptete in einem Lemma, dass Projektionen von Borelmengen wieder solche seien. Dass dies aber falsch ist, war Suslin aufgefallen, woraus sich der Begriff der analytischen Menge entwickelte. Auch für analytische Mengen konnte gezeigt werden, dass sie die Kontinuumshypothese erfüllen. Für größere Klassen, die sich mittels gewisser Bildungsgesetze aus den analytischen gewinnen und sich in sogenannten Hierarchien anordnen lassen, bleibt die Frage offen. Der Zweig der effektiven deskriptiven Mengenlehre geht maßgeblich auf Entwicklungen Stephen Cole Kleene zurück, etwa die Entwicklung der arithmetischen Hierarchie, die Verbindungen zur \"klassischen\" deskriptiven Mengenlehre wurden jedoch erst später aufgezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Hierarchien.", "content": "Die folgenden Ausführungen sollen einen ersten Eindruck über das Forschungsgebiet der deskriptiven Mengenlehre geben.", "section_level": 1}, {"title": "Borel-Hierarchie.", "content": "Ausgangspunkt der Borel-Hierarchie ist die Klasse der offenen Mengen in formula_1 oder allgemeiner in einem perfekten, polnischen Raum formula_6; die Klasse der offenen Mengen werde mit formula_7 bezeichnet. Ist formula_8 die Menge der natürlichen Zahlen mit der diskreten Topologie, so ist formula_9 wieder ein polnischer Raum. formula_10 wird nun definiert als die Menge aller Projektionen von Komplementen von formula_7 aus formula_9 auf die erste Komponente formula_6, das heißt formula_10 besteht aus allen Mengen der Form formula_15, wobei formula_16 eine formula_7-Menge, also eine offene Menge, ist und formula_18 die Projektion auf die erste Komponente ist. Dieses Verfahren kann man iterieren, indem man formula_19 als die Klasse aller Mengen der Form formula_15 definiert, wobei formula_21 alle Teilmengen von formula_9 durchläuft, deren Komplemente formula_23-Mengen sind. Die Komplemente von formula_23 bilden die Klasse der formula_25-Mengen. Die formula_10-Mengen sind auch als formula_27-Mengen bekannt und deren Komplemente, also die formula_28-Mengen, als formula_29-Mengen. Insgesamt erhält man mittels obiger Bildungsweise aufsteigende Klassen und man kann zeigen, dass diese Konstruktion nicht aus den Borelmengen herausführt und dass zusätzlich gilt. Es stellt sich daher die Frage, ob formula_34 mit der Klasse aller Borelmengen übereinstimmt. Die Antwort lautet nein, man muss obigen Bildungsprozess transfinit fortsetzen, was sich mit dem Begriff der Ordinalzahl zwanglos durchführen lässt. Es stellt sich dann heraus, dass man diesen Prozess formula_35-mal durchführen muss, wobei formula_35 die kleinste überabzählbare Ordinalzahl ist (siehe auch Aleph-Funktion) um auf diese Weise alle Borelmengen zu erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Projektive Hierarchie.", "content": "Die projektive Hierarchie entsteht nach demselben Muster aus der Klasse der offenen Mengen, lediglich der Raum formula_8 wird durch den Baire-Raum formula_38 ersetzt, wobei formula_39 die Menge aller Funktionen formula_40 ist, was man wie üblich mit dem formula_8-fachen kartesischen Produkt von formula_8 mit sich selbst identifiziert und darauf die Produkttopologie betrachtet. Dieser Raum ist homöomorph zum Raum der irrationalen Zahlen mit der Relativtopologie von formula_1, weshalb man den Baire-Raum in der deskriptiven Mengenlehre oft den Raum der irrationalen Zahlen nennt. Die Bezeichnungen der Hierarchien lauten Beachte, dass der obere Index eine 1 ist. formula_46 ist also die Klasse aller Mengen der Form formula_15, wobei formula_21 alle abgeschlossenen Teilmengen von formula_49 durchläuft und formula_6 ein polnischer Raum ist, diese Mengen nennt man auch analytisch.formula_51 ist wieder die Klasse der Komplemente solcher Mengen, die man daher auch koanalytisch nennt. Bereits Suslin hatte gezeigt, dass formula_52 genau mit den Borelmengen übereinstimmt. Man kann zeigen, dass die formula_46-Mengen die Kontinuumshypothese erfüllen und alle Lebesgue-messbar sind. Diese Aussagen gehen für formula_54 verloren; Gödel hatte gezeigt, dass es unter der Annahme des Konstruierbarkeitsaxioms eine Menge in formula_52 gibt, die nicht Lebesgue-messbar ist. Nach einem Satz von Sierpiński ist jede formula_56 Vereinigung von formula_35-vielen Borelmengen.", "section_level": 2}, {"title": "κ-Suslin-Mengen.", "content": "Ersetzt man in der Konstruktion der Lusin-Hierarchie den Baire-Raum formula_38 durch formula_59, wobei formula_60 eine Kardinalzahl mit der diskreten Topologie sei, so kommt man zum Begriff der formula_60-Suslin-Menge. Eine Teilmenge eines polnischen Raums formula_6 ist eine formula_60-Suslin-Menge, wenn sie die Form formula_15 für eine abgeschlossene Menge formula_65 hat. Die Klasse aller solchen Mengen wird mit formula_66 bezeichnet. formula_67 stimmt offenbar mit der formula_46, also mit der Klasse aller analytischen Mengen, überein. Nach einem Satz von Shoenfield ist jede formula_56 eine formula_35-Suslin-Menge. Aussagen über diese Mengenklassen erfordern tiefere Methoden der Mengenlehre, dabei stellt sich oft die Frage nach hinreichend starken Axiomen der Mengenlehre.", "section_level": 2}, {"title": "Regularitätseigenschaften.", "content": "Neben solchen aus gewissen Operationen entstehenden Mengen, betrachtet man bestimmte Regularitätseigenschaften von Teilmengen polnischer Räume und ihre Beziehungen zu den durch solche Konstruktionen gewonnenen Mengen. Beispiele für solche Eigenschaften sind:", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Fragestellungen.", "content": "Weitere wichtige Fragestellungen der deskriptiven Mengenlehre betreffen natürlich auch die Funktionen zwischen polnischen Räumen, insbesondere deren Messbarkeitseigenschaften, sowie Äquivalenzrelationen und algebraische Strukturen auf polnischen Räumen. Ferner können die oben beschriebenen Bildungsprozesse auf ihre Berechenbarkeit hin untersucht werden, dies geschieht im mit der Rekursionstheorie eng verzahnten Teilgebiet der effektiven deskriptiven Mengenlehre.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereiche.", "content": "Anwendung findet die deskriptive Mengenlehre etwa in folgenden Bereichen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die deskriptive Mengenlehre ist ein Teilgebiet der Mengenlehre, das sich mit Eigenschaften definierbarer Mengen befasst. Die Grundidee besteht darin, ausgehend von „einfachen“ Mengen durch gewisse Bildungsgesetze kompliziertere Mengen zu konstruieren und deren Eigenschaften zu untersuchen. Die in der mathematischen Praxis vorkommenden Mengen lassen sich in der Regel auf diese Weise gewinnen. Hier stehen zunächst Teilmengen reeller Zahlen wie offene Mengen, G-Mengen, Borelmengen und daraus abgeleitete Mengenhierarchien im Vordergrund; die mengentheoretischen, topologischen oder maßtheoretischen Eigenschaften können aber ebenso gut in allgemeinen polnischen Räumen untersucht werden, wobei der zur Menge der irrationalen Zahlen homöomorphe Baire-Raum eine besondere Rolle spielt.", "tgt_summary": null, "id": 258092} {"src_title": "Bahnhof Rhöndorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Hugo Distler beschäftigte sich bereits seit Sommer 1932 mit dem Thema eines Totentanzspiels. Letzten Anstoß zur Komposition im Jahr 1934 bildete vermutlich eine ihn stark beeindruckende Aufführung von Leonhard Lechners „\"Sprüche vom Leben und Tod\"“ sowie der Motette „\"Selig sind die Toten\"“ von Heinrich Schütz in der Lübecker Jakobikirche. Weitere Inspirationsquelle war der Lübecker Totentanz in der Lübecker Marienkirche, der 1701 als Kopie eines im 15. Jahrhundert entstandenen Bilderzyklus entstand. Die Zerstörung des Lübecker Totentanzes 1942 im Zweiten Weltkrieg sollte Distler, kurz vor seinem Suizid im gleichen Jahr, noch erleben.", "section_level": 1}, {"title": "Text und Musik.", "content": "Als Textvorlage für den 14 Chorverse umfassenden \"Totentanz\" für 4-stimmigen Chor a cappella, der die Nr. 2 innerhalb der \"Geistlichen Chormusik\" op. 12 erhielt, wählte der 26-jährige Distler Verse aus dem \"Cherubinischen Wandersmann\" des barocken Lyrikers Angelus Silesius. Die verbindend zu sprechenden 12 Verse steuerte der mit Distler bekannte Dichter Johannes Klöcking bei. Sie stellen ihrerseits eine Nachdichtung der nur noch teilweise erhaltenen Verse des mittelniederdeutschen Lübecker Totentanzes aus dem 15. Jahrhundert dar und sind dialogisch angelegt: Erst der mit dem Tod hadernde Mensch, dann der Tod selbst. Im Gegensatz zu den unerbittlich-lapidaren Sprechtexten, in denen der Tod Menschen verschiedenen Standes und Alters zum Tanz auffordert, stehen die vielfach zart-schwebend wirkenden, kurzen Chorsätze Distlers (demgegenüber sind die umrahmenden Chorsprüche 1 und 14 etwas länger angelegt). In manchen kompositorischen Mitteln, etwa synkopisch gestalteten Vorhaltsbindungen oder Picardischer Terz, weist Distler auf Verfahren der Renaissancezeit Lechners zurück. Anders als dessen Chorsätze sind diejenigen Distlers jedoch polymetrisch angelegt und die Partitur enthält keine Taktstriche, sondern lediglich Mensurstriche. Die Aufführungsdauer beträgt etwa gut 30 Minuten. Im Vorwort der Erstausgabe von 1934 schrieb Distler: Die Uraufführung des „\"Totentanzes\"“ fand am 24. September 1934 in der Lübecker Katharinenkirche unter der Leitung von Bruno Grusnick statt. Für die zweite Aufführung des „\"Totentanzes\"“ (Kassel, November 1934) komponierte Distler zusätzlich kurze Variationen des Liedes „Es ist ein Schnitter, heißt der Tod“ für Flöte solo, die seitdem teilweise mitaufgeführt werden, eingeschoben jeweils zwischen gesprochenem und gesungenem Vers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Motette „Totentanz“ op. 12, 2 des deutschen Komponisten Hugo Distler (1908–1942) entstand 1934 für den Totensonntag. Die für 4-stimmigen Chor a cappella gesetzte Komposition umfasst 14 gesungene Verse, zwischen denen 12 gesprochene Verse von Johannes Klöcking stehen.", "tgt_summary": null, "id": 2355258} {"src_title": "Mauro Pedrazzini", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verband wurde 1935 unter der Bezeichnung „Schulverband der Unterseebootschule“ in Kiel aufgestellt und unterstand der U-Boot-Schule, später in 1. U-Lehrdivision umbenannt. Im Mai 1937 erfolgte seine Verlegung nach Neustadt in Holstein und am 1. November 1937 die Umbenennung in „Unterseebootsschulflottille“ (U.S.Fl.). Am 1. Mai 1940 erfolgte die Umbenennung in 1. Unterseebootsschule und mit der gesamten 1. U-Lehrdivision und dem Divisions-Wohnschiff \"Robert Ley\" die Verlegung in den neuen Stützpunkt Pillau. Dort blieb die Flottille bis zu ihrer Auflösung im März 1945 stationiert. Im Juli 1942 war bereits die Umbenennung in 21. Unterseebootsflottille erfolgt. Begleitschiff der Flottille war von Juli 1940 bis Juni 1944 das \"U-Boot-Begleitschiff Donau\". Von seiner Indienststellung 1940 bis Juni 1941 war auch das Werkstattschiff \"Kamerun\" der Flottille zugeteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Boote.", "content": "Insgesamt waren der Flottille während ihres Bestehens 53 U-Boote der Typen I, IIA, IIB, IIC, IID, VII A, VII B, VII C und IX unterstellt. Es handelte sich um die Boote: \"U 2, U 3, U 4, U 5, U 6, U 7, U 9, U 10, U 11, U 20, U 21, U 23, U 24, U 25, U 26, U 29, U 34, U 38, U 48, U 60, U 61, U 62, U 72, U 80, U 101, U 120, U 121, U 139, U 141, U 148, U 151, U 152, U 236, U 251, U 291, U 368, U 416, U 430, U 555, U 704, U 708, U 712, U 720, U 733, U 746, U 922, U 977, U 1195, U 1196, U 1197, U 1198, U 1201, U 1204\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 21. Unterseebootsflottille, kurz 21. U-Flottille, war ein militärischer Verband der ehemaligen deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Es war eine reine Ausbildungsflottille.", "tgt_summary": null, "id": 496797} {"src_title": "Alinea (Restaurant)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Eröffnungssequenz wird von den Aliens Kang und Kodos präsentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Ich weiß, was du getudel-tan hast.", "content": "Im Nebel überfährt Marge ihren Nachbarn Ned Flanders. Die ganze Familie ist geschockt und verheimlicht den Tod. Nach der Beerdigung steht auf der Haustür der Simpsons der Spruch: „Ich weiß was du getan hast“. Verschiedene Springfielder werfen der Familie Simpson verdächtige Blicke zu. Alle Wände im Haus sind mit dem Spruch beschrieben. Plötzlich steht eine Gestalt mit einer Hacke als Hand im Haus und die Familie flieht mit dem Auto. Als das Benzin leer ist, sehen die Simpsons, dass diese Gestalt Ned Flanders ist. Er erzählt ihnen, dass er von einem Werwolf angegriffen und ebenfalls zu einem Werwolf wurde, als er von den Simpsons überfahren worden war. Nach seiner Erzählung taucht hinter den Wolken der Vollmond auf, woraufhin Flanders zu einem Werwolf mutiert und Homer angreift.", "section_level": 2}, {"title": "Verzweifelt auf der Suche nach Xena.", "content": "Den Kindern in Springfield wird befohlen, ihre Süßigkeiten auf ein Röntgengerät zu legen um zu überprüfen, ob sie etwas Gefährliches beinhalten (siehe Vergiftete Süßigkeiten zu Halloween). Dabei kommt es zu einem Unfall und Bart und Lisa bekommen Superkräfte. Bart kann sich übernatürlich weit dehnen und Lisa ist extrem stark geworden. Daher bekämpfen beide von nun an Bösewichte. Bei einer Comicmesse wird Lucy Lawless, die Darstellerin von Xena, von einem Comicsammler entführt, der berühmte Menschen sammelt. Stretch Dude (Bart) und Globber Girl (Lisa) verfolgen den Sammler, um Lucy alias Xena zu befreien. Der Sammler will die beiden in Säure eintauchen, doch beide können sich mit Hilfe von Lucy retten.", "section_level": 2}, {"title": "Das Leben ist eine Rutschbahn und dann stirbt man.", "content": "Weil Homer einen Computer im Kraftwerk nicht überwacht, fangen elektronische Geräte verrückt zu spielen und es kommt zum Weltuntergang. Lisa kann wegen ihrer hohen Intelligenz mit ihrer Mutter in ein Raumschiff steigen, welches auf einen anderen Planeten führt, der neu bevölkert wird. Bart und Homer werden zurückgelassen und denken, dass sie nun sterben müssen. Zu ihrer Überraschung sehen sie ein weiteres, unbewachtes Raumschiff, in das sie sofort einsteigen. Das Raumschiff, in dem nur Versager mitreisen, fliegt jedoch direkt in die Sonne. Weil die Passagiere anfangen schrecklich zu singen, halten es Bart und Homer nicht mehr aus und fliehen in den Weltraum.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion und Veröffentlichung.", "content": "Die Folge wurde unter der Regie von Pete Michels produziert, das Drehbuch schrieben Donick Cary, Tim Long und Ron Hauge. Das Lied zu Bart und Lisa als Superhelden im zweiten Teil der Folge komponierte Alf Clausen. Als Gaststars treten in der Folge Lucy Lawless, Dick Clark und Tom Arnold auf. Die Erstausstrahlung war am 31. Oktober 1999 bei FOX. Die deutsche Übersetzung wurde erstmals am 30. Oktober 2000 von ProSieben gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Bei Nielsen Media Research erhielt die erste Ausstrahlung der Folge eine Bewertung von 8.6, was etwa 8,7 Mio. Zuschauern entspricht. Neben der Auszeichnung mit dem CINE Golden Eagle Award 2000 wurde die Episode für den Golden Reel Award in der Kategorie „Beste Tonbearbeitung einer Fernsehsendung“ nominiert. Laut Colin Jacobson setze die Episode die Simpsons-Halloween-Specials in gewohnt guter Qualität fort. Unter den drei Teilen sei der dritte der schlechteste, dessen Handlung schon altbekannt sei. Die beiden anderen böten eine lustige Horror-Parodie und eine clevere Superheldengeschichte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ich weiß, was du getudel-tan hast (engl. Titel: \"Treehouse of Horror X\") ist die 4. Folge der 11. Staffel der Serie Die Simpsons. Sie gewann 2002 den CINE Golden Eagle Award. Titel und Handlung sind eine grobe Anspielung auf den Film Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast.", "tgt_summary": null, "id": 101990} {"src_title": "Palatodonta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Flucht.", "content": "Im Zuge der Islamischen Revolution im Iran stürmten am 4. November 1979 rund 400 Studenten die amerikanische Botschaft in Teheran und nahmen die 66 anwesenden Amerikaner als Geiseln. Sie forderten die Auslieferung des sich in einem New Yorker Krankenhaus befindlichen früheren Schah Mohammad Reza Pahlavi. Die Vereinigten Staaten lehnten dies jedoch ab. Die sechs Diplomaten Robert Anders, Cora Lijek, Mark Lijek, Joseph Stafford, Kathleen Stafford und Henry Schatz befanden sich während der Stürmung vorausgehenden Proteste im Konsulat, einem Nebengebäude der US-Vertretung. Ihnen gelang kurz vor Beginn der Geiselnahme, ebenso wie einer Gruppe um US-Konsul Richard Morefield, die Flucht in die Teheraner Innenstadt. Ziel war die britische Vertretung. Während die Gruppe mit Morefield kurze Zeit später aufgegriffen und zurückgebracht wurde, schaffte es die andere zur britischen Botschaft. Da hier jedoch ebenfalls Proteste tobten, begab sie sich zur in der Nähe gelegenen Unterkunft von Robert Anders. Damit begann eine sechstägige Irrfahrt, bei welcher die Gruppe mehrmals den Standort wechselte und dabei auch die Unterkünfte gefangener Botschaftsangehöriger nutzte. Sie wurde während dieser Zeit vom thailändischen Koch Somchai Sriweawnetr, der zuvor ebenfalls in der amerikanischen Botschaft gearbeitet hatte, mit Nahrungsmitteln versorgt. Schließlich kontaktierte Robert Anders seinen Freund John Sheardown, einen kanadischen Beamten. Dieser lud die Flüchtlinge zu sich nach Hause ein. Als die Amerikaner dieses Angebot am 10. November 1979 annahmen, trafen sie auch auf den kanadischen Botschafter Kenneth D. Taylor. Taylor erklärte sich bereit, das Ehepaar Stafford in seinem Privathaus unterzubringen. Der Rest blieb bei John Sheardown und seiner Frau Zena. Auch Henry Schatz, der sich zuvor in eine schwedische Diplomateneinrichtung abgesetzt hatte, stieß zu den Sheardowns. Schließlich sammelte sich jedoch die gesamte Gruppe auf dem Anwesen des kanadischen Botschafters. Dieser bat den kanadischen Premierminister Joe Clark um Unterstützung bei der Rettung der gefährdeten Amerikaner. Clark sagte zu. Die geflüchtete Gruppe wurde per Diplomatenpost mit kanadischen Reisepässen sowie durch die CIA gefälschten iranischen Visa ausgestattet. Mit der Organisation der Flucht beauftragte der amerikanische Geheimdienst Tony Mendez, einen Experten für verdeckte Missionen und Rettungsoperationen. Mendez kam auf die Idee, die Gruppe als Filmteam auf der Suche nach geeigneten Drehorten für eine Science-Fiction-Produktion auszugeben. Als Filmtitel wählte man \"Argo\", das Skript basierte angeblich auf dem Buch \"Lord of Light\" (deutscher Titel \"Herr des Lichts\") von Roger Zelazny. Um die Glaubwürdigkeit des vorgetäuschten Filmprojekts zu erhöhen, wurde mit Hilfe des Maskenbildners John Chambers in Los Angeles eigens ein Büro der angeblichen Produktionsfirma „Studio Six“ eingerichtet. Auch Werbeanzeigen wurden geschaltet. In der Isolation vertrieben sich die untergetauchten Amerikaner die Zeit mit Kartenspielen oder Scrabble. Botschafter Taylor täuschte derweil durch Botengänge Geschäftigkeit vor und ließ unnötiges Personal ausfliegen.", "section_level": 1}, {"title": "Rettung.", "content": "Am 27. Januar 1980 machten sich die US-Bürger verkleidet auf den Weg zum Mehrabad International Airport, bestiegen mit den kanadischen Pässen Flug 363 der Swissair nach Zürich und kamen dort sicher an, wo sie von der CIA empfangen wurden. Die kanadische Botschaft wurde am selben Tag geschlossen, Ken Taylor und das verbliebene Personal verließen anschließend ebenfalls den Iran. Bei den sechs geretteten US-Diplomaten handelte es sich um: Taylor und Sheardown, ihren Frauen Patricia Taylor und Zena Sheardown sowie den Botschaftsmitarbeitern Mary Catherine O’Flaherty, Roger Lucy und Laverna Dollimore wurde nach geglückter Rettung der \"Order of Canada\", Kanadas höchste Auszeichnung für Zivilpersonen, verliehen. Taylor wurde darüber hinaus vom US-Kongress mit der \"Goldenen Ehrenmedaille des Kongresses\" ausgezeichnet. Die Beteiligung der CIA wurde erst zu ihrem 50. Jubiläum 1997 bekanntgegeben. Für seine Beihilfe zur Rettung der sechs Amerikaner aus Teheran verlieh die CIA Tony Mendez im Jahr 1980 die Auszeichnung „Intelligence Star of Valor“ (deutsch: Geheimdienst-Stern für Tapferkeit), die zweithöchste Auszeichnung der CIA, sowie die „Intelligence Medal of Merit“ (deutsch: Geheimdienst-Verdienstmedaille). Im Jahr 1997 wurde Mendez als einer von 50 ausgewählten ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern der CIA mit der „Trailblazer Medallion“ (deutsch: Wegbereiter-Medaille) ausgezeichnet. Laut Ex-Präsident Jimmy Carter gehört Mendez zu den 50 wichtigsten Agenten in der Geschichte der CIA.", "section_level": 1}, {"title": "Filmische Adaptionen.", "content": "1981 erschien Lamont Johnsons Film \"Escape from Iran: The Canadian Caper\". Kenneth D. Taylor und John Sheardown wurden darin von Gordon Pinsent und Chris Wiggins gespielt. 2012 erschien der Thriller \"Argo\", Regie führte Ben Affleck, der auch die Rolle des Tony Mendez übernahm. Er wurde für den Oscar 2013 in sieben Kategorien nominiert und gewann die Preise für den \"Besten Film\", das \"Beste adaptierte Drehbuch\" und den \"Besten Schnitt\".", "section_level": 1}, {"title": "Vergleichbare Aktionen.", "content": "Die Operation Eagle Claw ist der gescheiterte Versuch, die Geiselnahme von Teheran militärisch zu lösen. In der privaten Operation HOTFOOT, die im Thriller Auf den Schwingen des Adlers beschrieben wird, gelang es, zwei in Teheran inhaftierte Mitarbeiter der EDS zu befreien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Canadian Caper (deutsch: \"kanadischer Streich\") war die Bezeichnung für die geheime Rettungsaktion von sechs amerikanischen Diplomaten während der Geiselnahme von Teheran durch Kanada und die CIA.", "tgt_summary": null, "id": 2130190} {"src_title": "Arthur Rock", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Samuel Moore war der Sohn des Kongressabgeordneten und US-Senators Andrew Moore (1752–1821). Er besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und dann das \"Washington College\", die heutige Washington and Lee University in Lexington. Anschließend ließ er sich in Lexington nieder. In den 1820er Jahren schloss er sich der Bewegung gegen den späteren Präsidenten Andrew Jackson an und wurde Mitglied der kurzlebigen National Republican Party. Zwischen 1825 und 1833 saß er im Abgeordnetenhaus von Virginia. Im Jahr 1829 gehörte er einer Delegation zur Überarbeitung der Verfassung des Staates Virginia an. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1832 wurde Moore im 17. Wahlbezirk von Virginia in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1833 die Nachfolge von Robert Allen antrat. Da er im Jahr 1834 nicht bestätigt wurde, konnte er bis zum 3. März 1835 nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Seit dem Amtsantritt von Präsident Jackson im Jahr 1829 wurde innerhalb und außerhalb des Kongresses heftig über dessen Politik diskutiert. Dabei ging es um die umstrittene Durchsetzung des Indian Removal Act, den Konflikt mit dem Staat South Carolina, der in der Nullifikationskrise gipfelte, und die Bankenpolitik des Präsidenten. In den Jahren 1836 und 1837 gehörte Moore erneut dem Abgeordnetenhaus von Virginia an. Zwischen 1845 und 1847 war er Mitglied des Staatssenats. Im Jahr 1861 nahm er als Delegierter an der Versammlung teil, auf der Virginia seinen Austritt aus der Union beschloss. Während des Bürgerkrieges diente er im Heer der Konföderation. Samuel Moore starb am 17. September 1875 in Lexington.", "section_level": 1}], "src_summary": "Samuel McDowell Moore (* 9. Februar 1796 in Philadelphia, Pennsylvania; † 17. September 1875 in Lexington, Virginia) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1833 und 1835 vertrat er den Bundesstaat Virginia im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 381639} {"src_title": "Beichtet Freunde, Halleluja kommt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits während der britischen Militäradministration und des britischen Völkerbundsmandat für Palästina (1918–1948) gab es eine palästinensische Polizei. Im Palästinakrieg 1948 bis 1949 wurden große Teile der arabischen Bevölkerung aus dem neu gegründeten Staat Israel vertrieben, die palästinensischen Polizeieinheiten aufgelöst. Ein Streifen an der Südküste, der sich von Gaza bis zur ägyptischen Grenze erstreckte, kam unter ägyptische Verwaltung. Das östliche Palästina ging an Jordanien. Jerusalem wurde zwischen Israel und Jordanien geteilt, dieses erhielt Ostjerusalem. Der Sechstagekrieg 1967 und die Besetzung des Westjordanlands und des Gaza-Streifens durch Israel führte zu einer weiteren Verschärfung des Palästinenser-Problems im Nahen Osten. Die 1964 gegründete Palästinensische Befreiungsorganisation PLO propagierte in der Folgezeit den bewaffneten Kampf gegen Israel, wurde aber im Schwarzen September 1970 aus Jordanien vertrieben. Ab 1993 war die PLO palästinensischer Vertreter in den Friedensverhandlungen von Oslo und Kairo mit den USA und Israel und trieb aufgrund des Gaza-Jericho-Abkommens die palästinensische Autonomie voran. Bewaffnete Einheiten mit militärischer Ausbildung stammten daher aus der Fatah. Gemäß dem Abkommen von Kairo (1994) sollten diese Einheiten der Autonomiebehörde auf 18.000 bewaffnete Polizisten beschränkt sein. Heute gehören ihnen rund 76.500 Mann an. Bei der Zweiten Intifada ab Oktober 2000 wurden über 600 Mitglieder des Sicherheitsdienstes der Autonomiebehörde (der Geheimdienste oder der Polizei) getötet. Immer wieder kam es zu Zwischenfällen, bei denen rivalisierende Einheiten aufeinander schossen. Die Palästinenser nannten dies „Chaos der Waffen“. Nachdem die israelische Armee die zuvor geräumten Gebiete im Westjordanland 2005 wiederbesetzt hatte, konnte die palästinensische Polizei ihre Tätigkeit ebenfalls nicht ausüben. Es breiteten sich Selbstjustiz und Kriminalität aus. Milizen, die es schon vor 1994 gegeben hatte, „regelten“ Streitigkeiten mit Schießereien. Die Beamten der Autonomiebehörde fürchten teilweise Repressalien gegen sich oder Familienangehörige. Im März 2005 griffen Bewaffnete die Polizei in Tulkarem an, nachdem diese gegen einen der Bewaffneten vorgegangen war. Unter Arafat wurde kaum gegen Beamte vorgegangen, die selbst kriminell wurden oder Milizen angehörten. Sein Nachfolger Präsident Mahmud Abbas wollte dies nach seiner Wahl 2005 ändern. Er strukturierte die verschiedenen Sicherheitsdienste um. Bereits kurz nach Amtsantritt entließ er Hunderte von reformunwilligen Offizieren verschiedener Einheiten. Das Rentenalter für Beamte des Sicherheitsdienstes wurde auf 60 Jahre festgesetzt. Die USA unterstützten seit den Verträgen von Oslo die Sicherheitsbehörden beim Aufbau einer nationalen Streitmacht massiv mit Ausbildungs- und Unterstützungskampagnen für die palästinensischen Sicherheitsdienste. Seit Abbas im Amt ist, hat das U.S. State Department direkte finanzielle und personelle Unterstützung durch das United States Security Coordinator (USSC) für Israel und Palästina geleistet. Nach dem Wahlsieg der Hamas 2006 im Gazastreifen, musste sich der \"Sicherheitsdienst der Autonomiebehörde\" aus diesem zurückziehen. Im Juni 2007 hatte der Sicherheitsdienst eine wichtige Rolle bei den Kämpfen zwischen Fatah und Hamas. Mehrere Angehörige des \"Amtes für Präventive Sicherheit\" (Geheimdienst) wurden im Gazastreifen ermordet. 2007 begann das US-USSC den Sicherheitsdienst, speziell die \"Palestinian National Security Forces (NSF)\" und die \"Force 17\" zu trainieren und auszurüsten. Ziel war es, bis zum Jahr 2010 zehn stehende Bataillone zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Leitung.", "content": "Die Leitung der palästinensischen militärischen und polizeilichen Einheiten ist nicht mit Strukturen in westlichen Staaten vergleichbar. Die Befehlshaber stammen meist aus der Zeit des terroristischen Kampfes gegen Israel und sehen ihre Truppen teilweise als eigenständige Streitkräfte zur Durchsetzung spezifischer, teilweise innenpolitischer Interessen. Mohammed Dahlan war der erste Chef des Palästinensischen Sicherheitsdienstes von 1994 bis 2002. Dahlan 2002 wurde durch Rashid Abu Shbak ersetzt. Jibril Rajoub war Chef des Sicherheitsdienstes in der West Bank und wurde 2002 von Zuhair Manasra abgelöst. Musa Arafat, einer der Söhne Yasser Arafats wurde kurzzeitig Leiter des Präventiv-Sicherheitsdienstes (Geheimdienst). Er hatte bereits seit 1994 im Gazastreifen den militärischen Nachrichtendienst der Fatah aufgebaut. Ferner war er Leiter der Force 17 und galt als einer der mächtigsten Männer im Gazastreifen. Er hatte den Rang eines Generalmajors inne. Musa Arafats Ernennung zum Polizeichef des Gazastreifens durch Jassir Arafat stieß allerdings auf gewaltsame Proteste, da rivalisierende Gruppen innerhalb der PLO mit seiner Ernennung nicht einverstanden waren. Es kam zu einer zeitweiligen Verhängung des Ausnahmezustandes. Nach nur zwei Tagen als Polizeichef wurde er von diesem Amt wieder abgelöst. Amtsherr der Sicherheitsdienste ist derzeit der Innenminister der Palästinensischen Gebiete Nasser Youssuf.", "section_level": 1}, {"title": "Ausrüstung und Finanzierung.", "content": "Die Einheiten sind in der Regel mit Handfeuerwaffen wie Pistolen, Sturmgewehren und halbautomatischen Waffen ausgerüstet. Teilweise stammen die Waffen aus der Zeit der Intifada, teilweise aus der Militärhilfe westlicher Staaten, wie den USA. Die USA finanzierten die Ausbildung und Ausrüstung des Sicherheitsdienstes mit rund 3 Milliarden US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Kooperationen.", "content": "Eine militärische Ausbildung erhielten die Mitglieder teilweise im Libanon oder anderen arabischen Staaten. Einen großen Teil der Ausbildung übernahmen die USA.", "section_level": 1}, {"title": "Militärhilfe der USA.", "content": "Das USSC-Hauptquartier für die Palästinensischen Gebiete hat seinen Sitz im US-Konsulat in Jerusalem. Von dort wurde auch die Ausbildung koordiniert. Viele US-Behördenmitarbeiter müssen sich an strenge Reiseauflagen des State Departments halten und waren deshalb in die Ausbildung nur bedingt eingebunden. US-Vertragsangestellte konnten sich aber relativ frei bewegen und waren auch in Ramallah in der West Bank stationiert. Die USA führten mehrere Trainingsprogramme durch. Das letzte Programm fand von 2007 bis 2010 unter Führung von Lt. Gen. Keith Dayton von der US-Army statt. Es war Teil des von 2008 bis 2010 laufenden \"Palestinian Reform and Development Plan\", welchen die Autonomiebehörde aufstellte, um Vorgaben der Roadmap umzusetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Polizeihilfe der EU.", "content": "Die EU unterstützte den Aufbau der palästinischen Polizei mit der EU Police Mission in the Palestinian Territories (EUPOL COPPS). Sitz der Mission ist das 20 Kilometer nördlich von Jerusalem in Ramallah in den palästinensischen Autonomiegebieten. Auch ist die Mission auf dem Staatsgebiet Israels ist die EUPOL COPPS aktiv. Europa als Missionsakteur, Finanzgeber und Personalsteller möchte Rechtsstaatlichkeit im Innen- (Polizei) und Justizbereich der palästinensischen Selbstverwaltung bzw. des entstehenden Staates Palästina auf die Beine zu helfen. 30 lokale Mitarbeiter und 53 Internationale Polizeibeamten aus EU-Staaten sowie aus Drittstaaten (Canada und Norwegen) stellen Personal. Neben Polizeibeamten sind auch Staatsanwälte, Juristen und zivile Experten an der Mission beteiligt. Head of Mission ist der schwedische Polizeibeamte des höheren Dienstes Henrik Malmquist LLM (Jahrgang 1962). Die Mission arbeitet im Rahmen der EU Common and Defence Policy (CSDP) und steht unter der Führung der EU HR Catherine Ashton (UK). Zwei Beamte aus Deutschland waren bei EUPOL-COPPS eingesetzt. Parallel zu EUPOL COPPS arbeitet die EU Polizeimission European Union Border Assistance Mission Rafah (EUBAM Rafah) seit dem 25. November 2005 als unterstützende Kontrollmission am palästinensisch-ägyptischen Grenzübergang in Rafah (Gazastreifen). Nach der Schließung des Übergangs infolge des innerpalästinensischen Konflikts um Gaza im Juni 2007 und der Machtübernahme durch die Hamas wurde die Durchführung von EUBAM Rafah am 15. Juni 2007 zeitweise ausgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Einheiten.", "content": "Die meisten Einheiten des Sicherheitsdiensts basieren auf den militärischen Einheiten der Fatah. Eine saubere Trennung der Einheiten der Palästinensischen Autonomiebehörde und der Partei Fatah gibt es bis heute nicht in allen Bereichen. Das \"Amt für präventive Sicherheit\" ist der bewaffnete Geheimdienst der Autonomiebehörde. Der Sicherheitsapparat besteht aus mehreren separaten Zweigen. Auf die unbezifferten Einheiten verteilen sich rund 1500 Mann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sicherheitsdienst der Palästinensischen Autonomiebehörde () ist der offizielle Sicherheitsdienst in den Palästinensischen Autonomiegebieten. Er wurde 1994 durch den damaligen Präsidenten Yasser Arafat in Übereinstimmung mit dem Oslo-Abkommen gegründet. Sie ist de facto Polizei- und Militär-Autorität der Autonomiebehörde mit 76.500 Mann.", "tgt_summary": null, "id": 1629976} {"src_title": "Mary Stocks, Baroness Stocks", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensgebung und Geschichte.", "content": "Der Begriff \"Arenig\" als Zeitabschnitt der Erdgeschichte geht auf Adam Sedgwick zurück, der ihn zuerst allerdings in einem lithostratigraphischen Sinn gebrauchte. 1845 werden die „Porphyries of Arenig“ erwähnt, 1852 ist von den „Arenig slates and porphyry“ die Rede, und in seiner „Synopsis“ ist der betreffende Profil- und Zeitabschnitt als „Arenig porphyry“ bezeichnet. In allen drei Werken ist kein eindeutiger Hinweis auf die Einführung eines Zeitabschnittes zu finden, die Begriffe bezeichnen eine lithostratigraphische Einheit. Typlokalität dieser Einheit ist Arenig Fawr in Snowdonia (Nordwales). Henry Hicks und John William Salter waren die ersten Autoren, die eine \"Arenig Group\" ausschieden, auch sie fassten den Begriff als Gesteinseinheit auf. Sie unterteilten die Einheit zuerst in drei Untereinheiten, 1881 beschränkte Henry Hicks das Arenig auf die unteren zwei Teile, weil die Fauna des oberen Teils gegenüber den zwei unteren Teilen stark differierte. Später wurde der obere Teil des „Tremadoc“ im Sinne von Hicks in das Arenig transferiert. Mindestens seit der Arbeit von Thomas McKenny Hughes 1887 ist auch der Terminus \"Arenig Series\" in Gebrauch. Seit dieser Zeit wird der Begriff auch als Zeitbegriff verwendet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte Gertrude Lilian Elles in mehreren Arbeiten eine Graptolithen-Stratigraphie des Arenig. Vier Zonen sind allgemein anerkannt, eine fünfte, weltweit korrelierbare Graptolithen-Zone, die \"Tetragraptus approximatus\"-Zone wurde an der Basis eingeschoben, obwohl sie in Wales bisher gar nicht nachgewiesen ist. Für Südwales unterteilten Richard Fortey und Robert Owens die \"Arenig Series\" in drei (regionale) Stufen: Moridunian, Whitlandian und Fennian. Diese drei Stufen (und die Arenig-Serie) umfassen sieben Trilobiten-Zonen: 1995 definierten Richard Fortey und Robert Owens schließlich die Basis von Arenig-Serie und Moridunian-Stufe mit der Basis der \"Tetragraptus approximatus\"-Zone (obwohl diese Zone in Wales gar nicht nachgewiesen ist!). Das Ende der Arenig-Serie (und der Beginn der Llanvirn-Serie) definierten die Autoren mit der Basis der \"Didymograptus artus\"-Zone. Damit fällt der Beginn der Arenig-Serie mit dem Beginn der globalen Floium-Stufe zusammen. Der Beginn der regionalen Llanvirn-Serie wird von diesen Autoren mit der Basis der \"Didymograptus artus\"-Zone (früher \"D. bifidus\") festgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Korrelation und absolute Alterswerte.", "content": "Im Zuge der Neudefinition der einzelnen Zeitabschnitte der Erdgeschichte wurde das Arenigium (Stufe oder Serie) durch die globalen Stufen des Floium (2004), Dapingium (2007) und des unteren Darriwilium (1997) ersetzt. Dabei entsprechen die regionalen Stufen des Moridunian und Whitlandian dem Floium, das Fennian ist äquivalent zum Dapingium und dem unteren Darriwilium. In der Übersicht und mit absoluten Alterswerten korreliert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Arenigium, auch verkürzt zu Arenig (engl. Arenig oder Arenigian) ist in der Erdgeschichte ein chronostratigraphischer Zeitabschnitt des Ordovizium bis zum untersten Mittelordovizium. Der Begriff konnte sich im internationalen Gebrauch nicht durchsetzen und entspricht heute den globalen chronostratigraphischen Stufen des Floium, Dapingium und dem untersten Darriwilium. Das Arenigium wurde zuletzt meist als Zeitabschnitt im hierarchischen Rang einer Serie benutzt. Das Arenigium folgt auf das Tremadocium (regionale Serie und globale Stufe) und wird von der regionalen Serie (oder Stufe) des Llanvirnium gefolgt.", "tgt_summary": null, "id": 612336} {"src_title": "Thomas Dugdale, 1. Baron Crathorne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Spanheim stammte aus einer reformierten Theologenfamilie. Sein Vater war der damalige Rektor am Amberger Pädagogium Wigand Spanheim, seine Mutter Reneé war Tochter des reformierten Pfarrers Daniel Tossanus. Nachdem er seine erste Vorbildung am Pädagogium in Amberg absolviert hatte, nahm er am 4. November 1614 ein Grundlagenstudium der philosophischen Wissenschaften an der Universität Heidelberg auf. Mit abgeschlossenem Magistergrad wandte er sich am 22. Juli 1619 dem Studium der Theologie an der Universität Genf zu. 1621 wurde er Privatlehrer in Dauphiné. Während jener Zeit besuchte er auch Paris, wo ihm sein Verwandter Samuel Durant abriet, eine Professur an der Universität Lausanne anzunehmen. 1625 reiste er nach England, kehrte über Paris nach Genf zurück und wurde 1626 Professor der philosophischen Fächer Logik und Physik an der Universität Genf. 1628 wurde er dort Prediger und 1631 übernahm in Genf einen Lehrstuhl für Theologie, nachdem er bereits 1628 das Ehrenbürgerrecht erhalten hatte. Am 8. Juli 1633 sowie am 21. Oktober 1637 wurde er Rektor der Hochschule. Hier erwarb er sich als orthodoxer Vertreter des Calvinismus Anerkennung. In seiner Eigenschaft als führende Kraft der Genfer Hochschule hatte er einen Bericht über den Dreißigjährigen Krieg unter dem Titel \"Le Soldat Suédois\" (1633) verfasst und anlässlich des einhundertsten Jahrestages der Reformation in Genf die Rede \"Geneva restituta\" (1635) gehalten. Bereits hier bewies er, dass er ein strenger Vertreter der calvinistischen Prädestinationslehre war, der alle widerstrebenden Bemühungen derselben bekämpfte. Vor allem seine Schrift \"Exercititationes de gratia universali\" gegen Moyse Amyraut propagierte die universalistische Gnadenlehre. Spanheims Ruf wuchs im Lauf der Zeit, so dass die Kuratoren der Universität Leiden den aufstrebenden reformierten Theologen am 21. Juni 1641 zum Professor der Theologie an die Universität Leiden beriefen. Um den Gepflogenheiten Rechnung zu tragen, als universitärer Lehrer einen akademischen Grad zu besitzen, begab er sich 1642 an die Universität Basel, wo er sich unter dem Rektorat Emanuel Stupanus' in die Matrikel einschrieb und zum Doktor der Theologie promovierte. Seine ihm übertragene Leidener Professur trat er im Anschluss am 3. Oktober 1642 an und hielt anschließend seine Einführungsrede \"de officio theologi\". Als strenger Vertreter der calvinistischen Prädestinationslehre hatte auch in Leiden manchen innerkirchlichen Kampf zu bestehen. Dennoch etablierte er sich auch in Leiden. Sein umfangreiches Engagement hatte sich auch auf die Verwaltung der Leidener Hochschule ausgewirkt, deren Rektor er 1647/48 war. Die vielfältigen öffentlichen Auftritte, als auch die privaten Verpflichtungen zehrten an seiner Lebenskraft, so dass er bereits im Alter von neunundvierzig Jahren starb. Aus seiner 1627 geschlossenen Ehe mit Francoise Charlotte du Port (Genf 1602–1648), Tochter des aus Poitou nach Genf geflohenen Hugenotten Pierre du Port und dessen Frau Jeanne Duchesne, sind sieben Kinder hervorgegangen. Man kennt die Söhne Ezechiel Spanheim, Friedrich Spanheim der Jüngere, Andreas Spanheim (Rentmeister Groningen und gräflicher Rat, 1643–1726), Daniel Spanheim (1644–1675, Bibliothekar der Heidelberger Universitätsbibliothek) und René Spanheim. Von den Töchtern kennt man Marie und Jeanne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Spanheim der Ältere (* 1. Januar 1600 in Amberg; † 14. Mai 1649 in Leiden) war ein deutscher reformierter Theologe.", "tgt_summary": null, "id": 692804} {"src_title": "Crocker V-Twin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Kap-Kurzschwanz-Rennmaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 8,6 bis 12,9 Zentimetern, eine Schwanzlänge von 7 bis 10 Zentimetern und ein Gewicht zwischen 30 und 82 Gramm. Die Weibchen wiegen im Schnitt etwa 20 % weniger als die Männchen. Der Hinterfuß misst 21 bis 29 Millimeter, die Ohrlänge beträgt 10 bis 14 Millimeter. Der Körper ist kurz und gedrungen, in ihrem Körperbau entspricht die Kap-Kurzschwanz-Rennmaus den anderen Rennmäusen. Die Fellfarbe auf dem Rücken ist variabel und reicht von hellbraun bis orange. Die Einzelhaare sind an der Basis schiefergrau, in der Mitte gelb-ockerfarben und haben eine dunkle Spitze. Die Unterseite mit dem Kinn, der Kehle und dem Bauch sowie die Gliedmaßen sind weiß. Die Weibchen besitzen je zwei Paare Zitzen in der Leisten und der Bauregion, insgesamt also 8 Zitzen. Auffällig ist ein weißer Fleck hinter jedem Ohr, weitere kleine Flecken befinden sich über und unter dem Auge. Der Kopf ist groß mit einer verdickten Nase, langen schwarzen Vibrissen und großen Augen. Die Ohren sind klein, oval und fleischfarben. Die Vorder- und Hinterbeine sind kurz und dick und auf der Oberseite mit weißen Haaren ausgestattet. Der Vorderfuß besitzt vier Finger, der Hinterfuß hat fünf Zehen und behaarte Sohlen. Mit etwa 75 bis 80 % der Kopf-Rumpf-Länge ist der Schwanz von moderater Länge. Er ist gut behaart und bei dunkleren Individuen besitzt er eine schwarze Spitze, trägt aber keine Quaste und hat keine ausgezogene Spitze („pencil“). Der Schädel hat eine Gesamtlänge von 34,2 bis 38,1 Millimeter und eine Breite von 18,7 bis 22,3 Millimeter. Er zeichnet sich durch sehr starke vergrößerte Paukenblasen (Bullae tympanicae) aus, die nach hinten das Hinterhaupt überragen. Sie entsprechen in ihrer Länge etwa 41 % der Schädellänge und sind damit im Verhältnis zu dieser größer als bei allen anderen Rennmäusen. Das Genom besitzt einen diploiden Chromosomensatz von 2n = 52. Vergleichbare Arten, mit denen Verwechslungsgefahr besteht, sind die Vertreter der Namib-Rennmäuse (\"Gerbillurus\"), die ebenfalls im Süden Afrikas leben. Im Vergleich zu diesen ist die Kap-Kurzschwanz-Rennmaus etwas größer mit einem kürzeren Schwanz, sowohl absolut wie im Verhältnis zur Kopf-Rumpf-Länge. Die Namib-Rennmäuse besitzen zudem eine ausgezogene Schwanzspitze und eine deutlich kleinere Ohrregion mit einer Paukenblase, die nur etwa 30 % der Schädellänge beträgt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Die Kap-Kurzschwanz-Rennmaus ist in den Trocken- und Halbtrockengebieten im südwestlichen Afrika verbreitet, vor allem in der Namib, der Karoo und der Kalahari. Das Verbreitungsgebiet reicht vom südwestlichen Angola über den größten Teil von Namibia und Botswana bis nach Südafrika. Die Höhenverbreitung reicht bis etwa 1600 Meter. Die Kap-Kurzschwanz-Rennmaus hält sich im Flachland in sandigen Wüsten- und Halbwüstenregionen mit spärlichen Gras- und Gebüschbewuchs sowie auf landwirtschaftlichen Flächen auf. Dichte Grasbestände und Gebüsche werden gemieden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Sie ist hauptsächlich nachts aktiv und gräbt unterirdische Baue, die einfacher aufgebaut sind als bei anderen Rennmäusen jedoch ebenfalls aus einem komplexen Gangsystem mit einem bis sieben Ausgängen, Sackgassen und Vorratskammern bestehen. Die Baue reichen bis in eine Tiefe von etwa 30 bis 60 Zentimetern, die Gänge haben einen Durchmesser von etwa 53 Millimetern.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Die Art ist omnivor, die Nahrung besteht überwiegend aus Samen und Insekten. Dabei besteht die Nahrungszusammensetzung im Winter vor allem aus Samen, im Sommer überwiegen Insekten und grüne Blätter. Zur Nahrungssuche entfernen sich die Tiere maximal etwa 30 Meter von ihren Bauen und sie legen sowohl innerhalb ihrer Bauten wie in der Umgebung Vorräte an. Dieses Verhalten zeigen auch Individuen in menschlicher Obhut. Die Wasseraufnahme erfolgt über die Nahrung, daher sind die Tiere nicht abhängig von der separaten Wasseraufnahme. Sie können zudem Fett im Schwanz speichern, wenn ausreichend Nahrung verfügbar ist.", "section_level": 2}, {"title": "Sozialverhalten und Fortpflanzung.", "content": "Außerhalb der Fortpflanzungszeit leben die Tiere solitär und allein in ihren Bauen, auch wenn die Eingänge manchmal nahe beieinander liegen oder die Tunnel miteinander verbunden sein können. Sie sind territorial und verteidigen ihre Reviere; Tiere, die zusammen in einem abgezäunten Bereich gehalten wurden, bekämpften sich bis zum Tod. In Gefangenschaft sind die Weibchen dominant gegenüber den Männchen und können diese sogar töten und fressen, sie tolerieren die Männchen nur zur Paarungszeit. Die Paarungsperioden sind vermutlich über das ganze Jahr verteilt, die Geburten finden allerdings fast ausschließlich während Feuchtphasen statt. Abhängig von den Umweltverhältnissen dauert die Trächtigkeit 21 bis 35 Tage, dann gebärt das Weibchen normalerweise 2 bis 4 Junge, bis zu 7 wurden registriert. Die Jungtiere haben bei der Geburt ein Gewicht von etwa 1,8 bis 4,4 Gramm sind anfänglich blind und öffnen die Augen nach etwa drei Wochen. Etwa nach einem Monat werden sie nicht mehr gesäugt.", "section_level": 2}, {"title": "Fressfeinde und Parasiten.", "content": "Die wichtigsten Fressfeinde der Rennmäuse sind Eulen, vor allem die Schleiereule (\"Tyto alba\") und der Fleckenuhu (\"Bubo africanus\"), und Schlangen wie die Kapkobra (\"Naja nivea\"). Für die Art wurden zudem mindestens 24 Arten von Flöhen, Milben und Zecken als Ektoparasiten nachgewiesen, darunter teilweise Arten, die als Krankheitsüberträger auch für den Menschen eine Rolle spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Kap-Kurzschwanz-Rennmaus wird als eigenständige Art in der nur aus ihr bestehenden (monotypischen) Gattung \"Desmodillus\" eingeordnet. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Andrew Smith aus dem Jahr 1834, der sie anhand von Individuen aus der Region Kamiesberg im Distrikt Namakwa in Südafrika als Art der Echten Rennmäuse (\"Gerbillus\") beschrieb. Oldfield Thomas und Harold Schwann richteten 1904 die eigenständige Gattung \"Desmodillus\" mit der Kap-Kurzschwanz-Rennmaus als Typusart ein. Innerhalb der Art werden keine Unterarten beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Bestände, Gefährdung und Schutz.", "content": "Die Kap-Kurzschwanz-Rennmaus ist in ihrem Lebensraum in hohen Beständen vertreten. In der südwestlichen Kalahari betragen die Bestände der Art etwa 5 bis 5,5 % der registrierten Kleinsäuger, wobei die Vorkommen vor allem in geeigneten Mikrohabitaten liegen. Größere Fluktuationen der Bestandszahlen kommen nur selten vor. Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund ihres sehr großen Verbreitungsgebietes und der angenommen großen Population als nicht gefährdet („least concern“) eingeordnet. Dabei ist unwahrscheinlich, dass die Bestände so rapide schrumpfen, dass eine Einstufung in eine Gefährdungskategorie erfolgt. Bestandsgefährdende Risiken bestehen nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adalbert Schneider (* 10. März 1904 in Halle, Deutschland; † 27. Mai 1941 im Nordatlantik, Position ) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Korvettenkapitän und 1. Artillerieoffizier des Schlachtschiffes \"Bismarck\". Die Versenkung des britischen Schlachtkreuzers \"Hood\" wurde ihm zugeschrieben. Schneider fiel einige Tage später bei der Versenkung der \"Bismarck\" durch einen Artillerievolltreffer.", "tgt_summary": null, "id": 2195242} {"src_title": "Hans Steinbrenner (SS-Mitglied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Boxkarriere.", "content": "Als Amateur trainierte er in Tacoma und wurde 1981 US-amerikanischer Vizemeister im Halbmittelgewicht. Für die Olympischen Spiele 1980 hatte er sich nicht qualifizieren können, da er bei der nationalen Ausscheidung gegen den amtierenden US-Meister Gene Hatcher (späterer WBA-Weltmeister) unterlag. 1984 wurde er Profi und blieb mehr als zehn Jahre ungeschlagen. Am 13. Januar 1987 wurde er mit einem t.K.o.-Sieg gegen Sidney Outlaw, Meister von Pennsylvania im Halbmittelgewicht. Am 8. Dezember 1988 gewann er mit einem vorzeitigen Sieg gegen Lupe Aquino (33-4), die WBO-Weltmeisterschaft im Halbmittelgewicht und wurde zugleich erster WBO-Titelträger dieser Gewichtsklasse. Nach einer vorzeitigen Titelverteidigung gegen Steve Little (späterer WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht), boxte er im Februar 1990 gegen Martin Camara. Der Kampf endete nach der elften Runde wertungslos (\"No Contest\"), da sich Camara weigerte die zwölfte Runde zu boxen. Grund dafür war ein Fehler des Schiedsrichters, der den Kampf versehentlich nach einem vermeintlichen Niederschlag Jacksons vorzeitig beendete und Camara sich nun um einen Sieg betrogen fühlte. Am 23. Oktober 1990 verteidigte Jackson seinen Titel einstimmig nach Punkten gegen den Briten Chris Pyatt (30-2), sowie am 21. Juli 1991 ebenfalls einstimmig gegen Tyrone Trice (38-3). Im Juni 1992 siegte er vorzeitig gegen Pat Lawlor (18-1), sowie im Dezember nach Punkten gegen Sergio Medina (35-6). In seiner sechsten und letzten Titelverteidigung am 19. Dezember 1992, besiegte er Michele Mastrodonato (17-1) durch t.K.o. in der zehnten Runde. Am 1. Oktober 1993 gewann er in Buenos Aires mit einem einstimmigen Punktesieg gegen Reggie Johnson (34-2), die WBA-Weltmeisterschaft im Mittelgewicht. Doch schon in der ersten Titelverteidigung am 10. Dezember 1994 gegen Jorge Fernando Castro (95-4), verlor Jackson vorzeitig durch t.K.o. in der neunten Runde. Auch beim Kampf um die IBF-Weltmeisterschaft am 19. April 1997 gegen Bernard Hopkins (30-2), unterlag Jackson vorzeitig in der sechsten Runde. Auch den Rückkampf gegen Jorge Fernando Castro verlor er im Februar 1998 nach Punkten. Nach einem K.o.-Sieg gegen Dave Boone im September 1999, beendete er seine Karriere.", "section_level": 1}], "src_summary": "John David Jackson (* 17. Mai 1963 in Denver, Colorado) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Profiboxer. Er war WBO-Weltmeister im Halbmittelgewicht, sowie WBA-Weltmeister im Mittelgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1802433} {"src_title": "Heinrichs Livländische Chronik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Die nun folgende rekursive Definition lehnt sich strukturell an die Borel-Hierarchie an, zur Unterscheidung wird hier als oberer Index eine Eins verwendet. formula_1 stehe für einen polnischen Raum, formula_2 sei der Baire-Raum, das heißt das formula_3-fache kartesische Produkt von formula_3, versehen mit der Produkttopologie, wobei formula_3 die in der Mengenlehre übliche Bezeichnung für die Menge der natürlichen Zahlen ist. Eine Menge, die in einem der formula_18 oder äquivalent der formula_10 oder formula_9 liegt, heißt projektive Menge.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Die Mengen in formula_22 sind definitionsgemäß die Komplemente von analytischen Mengen, sie werden daher auch koanalytisch genannt. Die Mengen aus formula_32 sind analytische Mengen, deren Komplemente ebenfalls analytisch sind. Nach einem Satz von Suslin sind dies genau die Borelmengen. Die oben angegebenen Klassen erfüllen folgende Inklusionen Auf einem überabzählbaren polnischen Raum sind alle angegebenen Inklusionen echt. Für einen höchstens abzählbaren polnischen Raum dagegen sind alle Mengen gleich der Potenzmenge des Raumes. Alle Klassen formula_33 und formula_18 sind abgeschlossen bezüglich abzählbarer Durchschnitte und abzählbarer Vereinigungen, insbesondere ist formula_18 eine σ-Algebra. Die projektiven Mengen als Ganzes hingegen bilden für überabzählbare polnische Räume keine formula_36-Algebra. Die projektive Hierarchie lässt sich jedoch analog zur Borel-Hierarchie zu einer (seltener als die projektive Hierarchie betrachteten) Hierarchie von formula_37 für beliebige abzählbare Ordinalzahlen formula_38 fortsetzen. Die Vereinigung all dieser Mengen bildet die formula_36-Algebra der formula_36-projektiven Mengen. Ist formula_41 eine Borel-Funktion zwischen polnischen Räumen und gehört formula_42 zu einer der Klassen formula_33 oder formula_18, so auch formula_45. Jede formula_21-Menge in formula_47 ist Lebesgue-messbar und jede formula_21-Menge hat die Baire-Eigenschaft. Da sich diese Eigenschaften auf Komplemente übertragen, gilt das auch für formula_22-Mengen. Ferner hat jede überabzählbare formula_21-Menge eine perfekte Teilmenge und daher die Mächtigkeit des Kontinuums. Für höhere Stufen der projektiven Hierarchie sind diese Eigenschaften in der Zermelo-Fraenkel-Mengenlehre mit Auswahlaxiom nicht mehr beweisbar. Gödel hatte gezeigt, dass es unter der Annahme des Konstruierbarkeitsaxioms eine Menge in formula_51 gibt, die nicht Lebesgue-messbar ist, und eine überabzählbare formula_23-Menge, die keine perfekte Teilmenge enthält. Weitergehende Aussagen erfordern zum Teil stärkere Axiome, die über die Zermelo-Fraenkel-Mengenlehre hinausgehen, wie in den Kapiteln 25 (\"Descriptive Set Theory\") und 32 (\"More Descriptive Set Theory\") des unten angegebenen Lehrbuchs von Thomas Jech ausgeführt wird. Diese Eigenschaften hängen eng mit der Determiniertheit bestimmter Spiele zusammen. Tatsächlich lassen sie sich für Borelmengen aus der Borel-Determiniertheit folgern, welche in ZFC gilt. Nimmt man zusätzlich zu ZF das Determiniertheitsaxiom an, dessen relative Konsistenz zu ZF jedoch nicht in ZFC beweisbar ist und das im Widerspruch zum Auswahlaxiom steht, so sind sogar alle Teilmengen der reellen Zahlen Lebesgue-messbar, enthalten eine nicht-leere perfekte Teilmenge und besitzen die Baire-Eigenschaft. Die Forderung dieser Eigenschaften ist für die Klasse der projektiven Mengen dagegen zusammen mit dem Auswahlaxiom möglich, indem man die Determiniertheit eines jeden Spieles, dessen Gewinnmenge eine projektive Teilmenge des Baire-Raums ist, fordert (Axiom der projektiven Determiniertheit). Dieses wiederum folgt aus bestimmten Axiomen über die Existenz großer Kardinalzahlen. Bereits die Determiniertheit eines jeden Spieles mit analytischer Gewinnmenge lässt sich jedoch in ZFC nicht beweisen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die projektive Hierarchie wird im mathematischen Teilgebiet der deskriptiven Mengenlehre untersucht; sie ist eine nach einem bestimmten Bildungsgesetz stufenweise aufgebaute Hierarchie von Mengen, deren unterste Stufe mit den Borelmengen beginnt. Das ursprüngliche Interesse lag zwar in der Untersuchung der Teilmengen des Kontinuums, das heißt der Menge der reellen Zahlen, es hat sich aber gezeigt, dass man die Theorie ebenso leicht für polnische Räume entwickeln kann, insbesondere lässt sich dann der Baire-Raum im unten vorgestellten Bildungsgesetz verwenden. Die projektive Hierarchie wurde 1925 von Lusin und Sierpiński eingeführt.", "tgt_summary": null, "id": 2182174} {"src_title": "Der Tannenbaum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1685 stellte der Feldzeugmeister \"(Master-General of the Ordnance\") und Konstabler des Towers George Legge, 1. Baron Dartmouth den Verband als \"The Ordnance Regiment\" zum Schutz der Artillerie auf. Das Regiment erhielt als erstes im englischen Heer das Steinschlossgewehre (\"fusil\"), da bei den bis dahin üblichen Luntenschlossmusketen die Gefahr einer versehentlichen Entzündung der Schießpulvervorräte der Artillerie bestand. Es erhielt daher bald den Namen Royal Regiment of Fusiliers. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war die Steinschlossmuskete im ganzen Heer eingeführt, so dass das Alleinstellungsmerkmal eigentlich wegfiel, doch man hielt an der Bezeichnung fest. Auftrag und Ausrüstung wurden jedoch identisch mit der übrigen Linieninfanterie. Einige später aufgestellte Infanterieregimenter (z. B. das 21 und 23. Regiment) erhielten den Namen \"Füsiliere\" als Auszeichnung ohne Bezug zum ursprünglichen Auftrag der Artilleriebewachung. Im späten 18. Jahrhundert erhielten alle Kompanien der Füsilier-Regimenter als Anerkennung Pelzmützen, während bei der übrigen Linieninfanterie nur die Grenadierkompanien damit ausgestattet waren. Die Mützen waren jedoch geringfügig niedriger als die Grenadiermütze. Als Regiment mit königlichem Titel im Namen (\"Royal\") führte es Blau als Abzeichenfarbe. Im Ersten Weltkrieg gehörten die fünf Bataillone Nr. 38 bis 42 als Jüdische Legion zum Regiment. 1968 wurde es mit drei anderen Füsilier-Regimentern zum Royal Regiment of Fusiliers verschmolzen. Hauptquartier und Regimentsmuseum befinden sich auch nach der Zusammenlegung noch im Tower.", "section_level": 1}, {"title": "Einsätze und Battle Honours.", "content": "Das Regiment focht mit Auszeichnung in fast allen Kriegen Großbritanniens, darunter im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, in den Napoleonischen Kriegen, im Krimkrieg und in beiden Weltkriegen. Es durfte dafür folgende Battle Honours auf der Fahne führen:", "section_level": 1}], "src_summary": "The Royal Fusiliers (City of London Regiment) (bis 1881 7th Foot The Royal Regiment of Fusiliers, ursprünglich The Ordnance Regiment) war ein Infanterieverband der British Army. Das Regiment wurde 1685 zum Schutz der Artillerie aufgestellt und war im Tower of London untergebracht. Es kämpfte in fast allen Kriegen Großbritanniens und wurde 1968 mit anderen Regimentern zum Royal Regiment of Fusiliers verschmolzen.", "tgt_summary": null, "id": 498820} {"src_title": "American Waltham Manufacturing Company", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und Beruf.", "content": "Mühlwerth besuchte von 1960 bis 1964 die Volksschule und absolvierte danach von 1964 bis 1968 eine Hauptschule. Sie besuchte im Anschluss im Schuljahr 1968/69 den polytechnischen Lehrgang und erlernte danach ab 1969 den Beruf der Einzelhandelskauffrau. Sie schloss ihre Lehre 1972 ab, wobei sie daneben die Berufsschule absolviert hatte. Beruflich war Mühlwerth danach von 1972 bis 1975 als Verkäuferin beschäftigt. Sie war danach von 1975 bis 1979 Einkaufsassistentin und machte sich 1990 mit einer Computerfirma, der Walter und Monika Mühlwerth OHG, selbständig. 1994 gab sie ihre Selbständigkeit wieder auf. Mühlwerth ist seit 2006 als Angestellte beschäftigt und bezieht ein Gehalt von der Freiheitlichen Partei.", "section_level": 1}, {"title": "Politik und Funktionen.", "content": "Mühlwerth begann ihre politische Karriere als Lokalpolitikerin in Wien-Neubau, wobei sie 1987 als Bezirksrätin Mitglied der Bezirksvertretung Neubau wurde. Sie war bis 1999 als Bezirksrätin in Wien-Neubau aktiv und fungierte zwischen 1990 und 1998 auch als von Klubobfrau der FPÖ-Bezirksräte Wien-Neubau. Dem Bundesrat gehörte sie erstmals vom 29. November 1996 bis zum 26. April 2001 an, seit dem 30. Oktober 2006 ist sie neuerlich Mitglied des Bundesrates. Mühlwerth ist Vorsitzende im Ausschuss für Unterricht, Kunst und Kultur und Mitglied im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten. Des Weiteren ist sie Mitglied im EU-Ausschuss des Bundesrates sowie im Geschäftsordnungsausschuss. Laut eigenen Angaben liegen ihre politischen Schwerpunkte in den Bereichen Unterricht, Kunst und Kultur. Mühlwerth ist innerparteilich seit 1998 als Mitglied der Landesparteileitung der FPÖ Wien aktiv und war von 1998 bis 2006 Mitglied des Landesparteivorstandes der FPÖ Wien. Sie gehört des Weiteren seit 2005 als Mitglied dem Bundesparteivorstand der FPÖ an und wurde am 5. November 2009 zur Vorsitzenden der Bundesratsfraktion der FPÖ gewählt. Zudem ist sie seit 2006 Bundesvorsitzende der \"\"Initiative Freiheitliche Frauen\"\" und gehörte von 2001 bis 2006 als Vizepräsidentin dem Stadtschulrat Wien an.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Mühlwerth ist verheiratet und Mutter von drei Kindern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Monika Mühlwerth (* 24. April 1954 in Wien) ist eine österreichische Politikerin (FPÖ). Sie ist seit 2006 Mitglied des österreichischen Bundesrates, dem sie auch zwischen 1996 und 2001 angehörte.", "tgt_summary": null, "id": 2326756} {"src_title": "Thomas Jones, Baron Maelor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Bei der Endrunde bildeten die acht Mannschaften zwei Gruppen zu je vier Mannschaften. In der Gruppenphase spielte jede Mannschaft innerhalb der Gruppe einmal gegen jede andere. Für einen Sieg gab es drei Punkte und für ein Unentschieden einen Punkt. Nach Abschluss der Vorrundenspiele qualifizierten sich die Gruppensieger und Gruppenzweiten für das Halbfinale. Bei Punktgleichheit mehrerer Mannschaften in den Gruppenspielen wurden die Positionen zunächst anhand der größeren Zahl der Punkte aus den direkten Begegnungen ermittelt. War diese gleich, wurde zunächst die Tordifferenz und danach die Anzahl der erzielten Tore in den direkten Begegnungen verglichen. Waren dann immer noch zwei oder mehrere Mannschaften gleichauf, wurden als nächste Kriterien die Tordifferenz aus allen Spielen und dann die Anzahl der insgesamt erzielten Tore verglichen. Letztes Kriterium war die Fair-Play-Wertung. Ab dem Halbfinale wurde das Turnier im K.-o.-System fortgesetzt. Spiele, die nach Ablauf der regulären Spielzeit unentschieden endeten, wären um zweimal zehn Minuten verlängert worden. Wäre auch nach der Verlängerung kein Sieger gefunden, wäre die Entscheidung im Elfmeterschießen gesucht worden. Beides war aber nicht notwendig, da alle Spiele in der regulären Spielzeit entschieden wurden. Die reguläre Spielzeit bei allen Spielen betrug zweimal 45 Minuten.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Norwegen war als Ausrichter automatisch qualifiziert. Die übrigen 47 gemeldeten Nationalmannschaften wurden am 20. November 2012 auf elf Gruppen zu je vier Teams aufgeteilt. Deutschland, England und Spanien erhielten eine Wildcard für die 2. Qualifikationsrunde als die Teams auf den ersten drei Plätzen der UEFA-Rangliste. Die Spiele fanden zwischen dem 21. und 26. September 2013 statt. Österreich war Gastgeber in Gruppe 1 und gewann sie souverän mit drei Siegen (8:0 gegen Israel, 2:0 gegen Aserbaidschan und 5:0 gegen Kroatien). Die Schweiz war in Gruppe 11 ebenfalls erfolgreich (3:1 gegen Nordirland, 8:0 gegen Lettland und 2:0 gegen die Ukraine). Die Gruppensieger und die 10 besten Gruppenzweiten erreichten automatisch die 2. Qualifikationsrunde (Eliterunde), die im April 2014 ausgetragen wurde. Die 21 Mannschaften plus Deutschland, England und Spanien wurden für die 2. Qualifikationsrunde auf sechs Gruppen zu je vier Mannschaften aufgeteilt. Die sechs Gruppensieger und der beste Gruppenzweite qualifizieren sich für das Finalturnier in Norwegen. In der Eliterunde, die am 20. November 2013 in Nyon ausgelost wurde, traf Deutschland in Gruppe 4 auf Belgien, Tschechien und die Ukraine. Deutschland belegte am Ende der Eliterunde den 2. Platz. Ein 4:1-Sieg gegen Tschechien, ein 7:0-Sieg gegen die Ukraine und eine 1:0-Niederlage gegen Belgien reichten weder für den Gruppensieg, noch zur Qualifikation als bester Gruppenzweiter für die Endrunde. Dasselbe passierte mit der Schweiz in Gruppe 1 durch zwei Siege (5:0 gegen Weißrussland und 2:1 gegen Portugal) und eine 0:1-Niederlage gegen Gastgeber Spanien. In Gruppe 5 hatte Österreich nur einen Punkt erzielt (1:1 gegen der Türkei), nach zwei Niederlagen gegen Endrundenteilnehmer Irland (0:1) und die Niederlande (1:4). Auch die französischen Titelverteidigerinnen schieden vorzeitig aus.", "section_level": 1}, {"title": "Endturnier.", "content": "Alle Zeitangaben entsprechen der Ortszeit.", "section_level": 1}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Die Auslosung der Gruppen für die Vorrunde fand am 29. April in Oslo statt.", "section_level": 2}, {"title": "Beste Torschützinnen.", "content": "Hinzu kommen 17 Spielerinnen mit jeweils einem Treffer sowie drei Eigentore, erzielt von Dominique Janssen (Niederlande), Fiona Brown (Schottland) und Molly Bartrip (England). Torschützenkönigin des Gesamtwettbewerbs wurde die Schwedin Stina Blackstenius mit 12 Toren, wobei 10 in der Qualifikation und 2 in der Endrunde erzielt wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Endrunde der 17. U-19-Fußball-Europameisterschaft der Frauen wurde im Juli 2014 in Norwegen ausgetragen. Acht Mannschaften traten zunächst in einer Gruppenphase in zwei Gruppen und danach im K.-o.-System gegeneinander an. Spielberechtigt waren Spielerinnen, die am 1. Januar 1995 oder später geboren wurden. Erstmals nahmen Albanien, Malta und Montenegro an der Qualifikation teil. Irland konnte sich erstmals für die Endrunde qualifizieren. Turniersieger wurden erstmals die Niederländerinnen, die einen neuen Pokal erhielten, der den alten kleineren Pokal nach 12 Jahren ablöst.", "tgt_summary": null, "id": 2291309} {"src_title": "Eurafrika", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Abschluss am Ersten Moskauer Gymnasium studierte Iwanow an der dortigen Lomonossow-Universität die Fächer Geschichte und Philosophie. 1886 ging er an die Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität und studierte dort unter anderem bei Theodor Mommsen und Otto Hirschfeld Römisches Recht, Wirtschaftswissenschaften und Archäologie. In dieser Zeit lernte er die Gedanken von Friedrich Nietzsche und die deutschen Romantiker wie Novalis und Friedrich Hölderlin kennen. Sein Studium der Archäologie setzte er 1892 in Rom fort, wo er seine Dissertation abschloss. Im Rom lernte Iwanow die geschiedene Lydia Sinowjewa-Annibal kennen. Nachdem sie beide nach dem orthodoxen Kirchenrecht geschieden worden waren, heirateten sie 1899, zogen zuerst nach Athen, zogen nach Genf um und machten eine Pilgerfahrt nach Ägypten und Palästina. Italien besuchte Iwanow sehr häufig um dort Studien der Renaissancekunst durchzuführen. Seine Eindrücke in der Lombardei und den Alpen wurden in seinen ersten Sonetten festgehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Gedanken zum Dionysos-Kult und das Theater.", "content": "Zu Beginn des 20. Jahrhunderts veröffentlichte Iwanow seine Ansichten zum Römischen Reich und zum Dionysoskult des alten Griechenlands. Seine Veröffentlichung aus dem Jahre 1904 \"Die hellenische Religion und der Leidende Gott\" folgt im Wesentlichen den Gedanken Nietzsches in \"Die Geburt der Tragödie\" und beschreibt die Wurzeln der Literatur allgemein und speziell der Tragödie als aus den antiken Mysterienspielen abstammend. 1905 veröffentlichte Iwanow seine erste Sammlung mit Werken, die er ein Jahrzehnt vorher verfasst hat. Man verglich die Gedichte wegen der kalkulierten archaischen Art mit denen von John Milton oder auch von Wassili Kirillowitsch Trediakowski. Sie wurden als herausragende Beispiele des russischen Symbolismus gepriesen. Im gleichen Jahr kehrte er nach Russland zurück, wo er als fremdartige Figur gefeiert wurde. Er ließ sich in einem Turmhaus gegenüber dem Taurischen Palais in St. Petersburg nieder, wo er den bekanntesten literarischen Salon zusammen mit seiner Ehefrau unterhielt. Sein Haus stand anderen Vertretern des Symbolismus wie dem Dichter Alexander Alexandrowitsch Blok, dem Philosophen Nikolai Alexandrowitsch Berdjajew, aber auch Künstlern wie Konstantin Andrejewitsch Somow und dem Dramatiker und Theaterregisseur Wsewolod Emiljewitsch Meyerhold offen. Seine beiden Theaterstücke, \"Tantalus\" aus dem Jahre 1905 und \"Prometheus\" (1919) schrieb Iwanow nach dem Vorbild antiker Tragödien.", "section_level": 1}, {"title": "Späte Jahre und Exil.", "content": "Iwanows Frau starb 1907. In den Jahren 1912 bis 1913 unternahm er eine Italienreise. Nach seiner Rückkehr lernte er in St. Petersburg den Kritiker Michail Gerschenson, den Philosophen Sergei Bulgakow und den Komponisten Alexander Skrjabin kennen. Er übersetzte viele Werke aus der griechischen Antike ins Russische. 1920 zog er nach Baku in Aserbaidschan, wo er den Lehrstuhl für Klassische Philologie an der dortigen Universität innehatte und schrieb an seinem 1923 veröffentlichten Werk zum Dionysoskult, welches gleichzeitig seine Doktorarbeit für seine Promotion war. Erst 1924 bekam Iwanow eine Genehmigung zur Ausreise aus der Sowjetunion. Er ging nach Rom, wo er eine Professorenstelle am \"Russicum\" als Professor für die Altkirchenslawische Sprache fand. 1937 konvertierte er zum römisch-katholischen Glauben. Er starb in Rom und ist auf dem Cimitero Acattolico beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wjatscheslaw Iwanowitsch Iwanow (* 28. Februar 1866 in Moskau, Russisches Kaiserreich; † 16. Juli 1949 in Rom, Italien) war ein russischer Philologe, Dichter und Autor. Er war eng mit der Bewegung des russischen Symbolismus verbunden.", "tgt_summary": null, "id": 576269} {"src_title": "Eucalyptus pilularis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jacobs wurde 1931 als Sohn von Ridley und Ella Jacobs geboren und besuchte das \"Clifton College\" in Bristol und die University of London. Er war von 1957 bis 1972 Vorsitzender \"(Chairman)\" der \"Nig Securities Group\", von 1961 bis 1990 und 1992 bis 1994 der \"Tricoville Group\", sowie von 1973 bis 1990 der \"British School of Motoring\". Seit 1972 war er Mitglied der Liberal Party. 1974 trat er in beiden Unterhauswahlen für den Wahlkreis Watford erfolglos an. 1984 wurde Jacobs einer von mehreren Schatzmeistern seiner Partei, ein Amt, von dem er drei Jahre später zurücktrat. 1988 wurde er Vizepräsident \"(Vice-President)\" der Social and Liberal Democrats, was er bis 2008 blieb. Er war 1988 Mitglied der \"Federal Executive\". Außerdem war er \"Crown Estate Paving Commissioner\". Im März 2012 rief er zu Steuersenkungen auf, um Anreize für die Wirtschaft zu schaffen.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaft im House of Lords.", "content": "Jacobs wurde am 18. Oktober 1997 zum Life Peer als \"Baron Jacobs, of Belgravia in the City of Westminster\" ernannt. Seine Antrittsrede im House of Lords hielt er am 10. Dezember 1997 zum Thema internationaler Kunstmarkt. Als seine politischen Interessen gab er Steuern und den Chinook-Absturz an. Er sprach Ende der 1990er-Jahre unter anderem zu den Themen Preisanomalien, der \"Competition Bill\" und Tabakschmuggel. Später sprach er noch über Fahranfänger, den Millennium Dome und Diabetes. Zuletzt sprach er am 14. März 2008, aber meldete sich später noch in schriftlicher Form zu Wort. Im Dezember 2008 trat er aus der Fraktion und der Partei der Liberal Democrats aus und saß seitdem als Unabhängiger \"(Non-Affiliated)\". Seine Anwesenheit bei Sitzungstagen schwankte sehr stark im mittleren bis unteren Bereich.", "section_level": 2}, {"title": "Familie und Privates.", "content": "Jacobs heiratete 1954 Evelyn Felicity Patchett; sie wurden Eltern eines Sohnes und einer Tochter. Sein Vermögen wurde in der \"Sunday Times Rich List\" von 2008 auf £128 Millionen geschätzt, das entsprach Platz 614.", "section_level": 2}], "src_summary": "David Anthony Jacobs, Baron Jacobs, bekannt als Anthony Jacobs, (* 13. November 1931; † 21. Juni 2014) war ein britischer Geschäftsmann, Politiker (Liberal Democrats) und Peer.", "tgt_summary": null, "id": 1507061} {"src_title": "Power of the Hunter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Land des heutigen Lombard, das ursprünglich zum Gebiet der Potawatomi-Indianer gehörte, wurde erstmals um 1830 von europäischen Einwanderern besiedelt. Die Brüder Ralph und Morgan Babcock siedelten in einem Wäldchen in der Nähe des DuPage River. Um diese Keimzelle entwickelte sich Lombard in östliche und Glen Elly in westliche Richtung. Bereits 1837 war der Ort über eine Postkutschenlinie mit Chicago verbunden. Weitere Siedler wie Sheldon und Harrier Peck kamen um 1837 in die Gegend. Das Haus der Familie Peck diente auch als erste Schule der Gegend und wurde durch die Lombard Historical Society restauriert und im Jahr 2011 in das \"National Park Service Network of Freedom\" aufgenommen. Die Anbindung an das Eisenbahnnetz im Jahr 1848 verschaffte den örtlichen Farmern den Anschluss an die Märkte in Chicago und Gewerbeimmobilien wurde rund um die Eisenbahnstation gebaut. Lombard wurde offiziell 1869 gegründet, benannt nach dem Chicagoer Bankier und Bauunternehmer Josiah Lombard.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Laut der Volkszählung von 2010 besaß der Ort eine Gesamtfläche von 27,1 Quadratkilometern, von denen 98,06 % Land- und 1,91 % Wasserfläche waren.", "section_level": 1}, {"title": "Demografie.", "content": "Laut der Volkszählung von 2000 lebten 42.322 Einwohner in 16.487 Haushalten und 10.716 Familien. Die Bevölkerungsdichte lag bei 1686,3 Einwohner pro Quadratkilometer. Es gab 17.019 Wohneinheiten mit einer durchschnittlichen Bebauungsdichte von 678,1 Häusern pro Quadratkilometer. In den 16487 Haushalten lebten in 29,8 % der Fälle Kinder unter 18 Jahren; 53,9 % waren zusammen lebende Ehepaare, 7,9 % einen weiblichen Haushaltsvorstand und 35,0 % waren keine Familien. 28,7 % aller Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 10,3 % lebten Menschen, die 65 Jahre oder älter waren. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,49 Personen und die durchschnittliche Familiengröße lag bei 3,13 Personen. 23,0 % der Bevölkerung war unter 18 Jahre alt, 7,9 % war 18 bis 24 Jahre alt, 33,4 % zwischen 25 und 44 Jahre alt, 21,2 % zwischen 45 und 64 Jahre und 14,5 % waren 65 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter betrug 37 Jahre. Auf je 100 Frauen gab es 94,3 Männer. Auf je 100 Frauen im Alter von über 18 Jahren kamen 91,4 Männer. Das mittlere Einkommen für einen Haushalt im Ort betrug 60.015 US-Dollar pro Jahr und das mittlere Einkommen für eine Familie betrug 69.686 US-Dollar pro Jahr. Das Pro-Kopf-Einkommen lag bei 27.667 US-Dollar pro Jahr. Über 2,0 % der Familien und 3,8 % der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze, einschließlich 3,6 % der unter Achtzehnjährigen und 4,0 % der Altersgruppe 65 Jahre oder älter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lombard, genannt \"The Lilac Village\" (deutsch; \"die fliederfarbene Gemeinde\"), ist ein Vorort von Chicago im DuPage County, Illinois, Vereinigte Staaten. Laut einer Schätzung des United States Census Bureau im Jahr 2004 lebten 42.975 Einwohner im Ort.", "tgt_summary": null, "id": 481155} {"src_title": "Eucalyptus salmonophloia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Quellen und Etymologie.", "content": "Der Name Arcobara wurde schon in der Geographike Hyphegesis des Claudius Ptolemäus in der griechischen Schreibweise \"Aκοβαρα\" verzeichnet. Seine Identifizierung mit dem Kastell Ilișua gelang 1989 durch den Fund eines auf das Jahr 246 datierten Altars im Auxiliarvicus. Der Name ist wahrscheinlich dakischen Ursprungs, wobei das Suffix -\"bara\" vermutlich „-dorf“ bedeutet.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Arcobara lag in antiker Zeit südlich des Breazapasses, der von der römischen Provinz ins Barbaricum führte und dessen Überwachung der Kastellbesatzung oblag. Topographisch/geologisch befand es sich auf einer Hochterrasse nördlich des Someș. Im heutigen Siedlungsbild liegt das Bodendenkmal etwa einen halben Kilometer südsüdöstlich des Dorfes Ilișua in der Flur \"Oräsel\". Von dem Kastell sind kaum noch Spuren erhalten, lediglich ein leicht aus dem normalen Laufniveaus herausragendes Viereck ist im Gelände wahrnehmbar.", "section_level": 1}, {"title": "Archäologische Befunde.", "content": "Die Fundstelle ist bereits seit 1858/1859 bekannt. Schon Károly Torma (1829–1897) hatte dort in den Jahren 1858 bis 1862 geforscht. Wissenschaftlich fundierte archäologische Ausgrabungen fanden unter der Leitung von Dumitru Protase in den Jahren von 1978 bis 1990 statt. Dabei konnten drei Bauphasen und eine Reparatur/Erweiterungsphase differenziert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kleines Holz-Erde-Lager.", "content": "Die früheste Bauausführung war die des so genannten kleinen Holz-Erde-Lagers. Dieses Kastell hat einen rechteckigen Grundriss mit Achsen von 120 m mal 135 m, was einer Grundfläche von 1,62 Hektar entspricht. Der Holz-Erde-Wall war von zwei Gräben als Annäherungshindernisse umgeben. Das Lager wurde in der frühen Okkupationszeit (um 106/107) errichtet. Die Besatzung ist nicht gesichert, aber wahrscheinlich war es die Cohors II Britannorum.", "section_level": 2}, {"title": "Großes Holz-Erde-Lager.", "content": "Um das Jahr 114 wurde das kleine Holz-Erde-Lager durch das so genannte große Holz-Erde-Lager ersetzt. Dieses hatte einen rechteckigen Grundriss mit den Maßen von 183 m mal 175 m. Seine Seiten waren in die vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. Vor der Holz-Erde-Mauer befanden sich auch dieses Mal zwei Gräben. Die Kastellbesatzung war ab 114 wahrscheinlich die Ala I Tungrorum Frontoniana.", "section_level": 2}, {"title": "Steinkastell.", "content": "In hadrianischer Zeit wurde das Holz-Erde-Lager durch ein Steinkastell abgelöst. Das Steinkastell besaß in seiner ersten Periode einen quadratischen Grundriss von 182 m mal 182 m (entspricht 3,31 Hektar) und in seiner zweiten Periode einen rechteckigen Grundriss von 180 m mal 187 m, was einer grundfläche von 3,37 Hektar entspricht. Es besaß dieselbe Ausrichtung wie in der letzten Holz-Erde-Bauphase. Umgeben war es von einer 1,50 m mächtigen Mauer in der Technik des Opus incertum. Das Militärlager besaß trapezförmige, leicht nach außen vorspringende Ecktürme. Die \"Portae principales\" (Seitentore) und die \"Porta decumana\" (rückwärtiges Tor) wiesen bei einer Gesamtbreite von zehn Metern doppelte Durchfahrten auf. Von den Innenbauten konnten die Principia und ein Horreum (Speichergebäude) identifiziert werden. Die Errichtung des Kastells wurde durch eine Bauinschrift für Hadrian dokumentiert. Bau- und Stammtruppe des Lagers war die Ala I Tungrorum Frontoniana, die schon im großen Holz-Erde-Lager stationiert gewesen war.", "section_level": 2}, {"title": "Vicus.", "content": "Südlich des Kastells erstreckte sich ein ausgedehnter Vicus, die zivile Siedlung, die bei nahezu jedem römischen Militärlager anzutreffen ist und in der sich die Wohnquartiere der Angehörigen von Soldaten, der Veteranen, Handwerker, Händler, Schankwirte, Prostituierten und anderer Dienstleister befanden. Innerhalb des Vicus konnten zwei Thermen identifiziert und teilweise erforscht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Limesverlauf.", "content": "Der mit Wachtürmen und Kleinkastellen ausgebaute Limes Porolissensis verläuft in rund elf Kilometern Luftlinie nördlich des Kastells Ilișua. Östlich der Nord-Süd-Achse zwischen Kastell und Limes konnten bislang 14 verschiedene Limesbauwerke identifiziert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Fundverbleib und Denkmalschutz.", "content": "Die Funde der archäologischen Ausgrabungen in Ilișua werden im \"Muzeul de Istorie a Transilvaniei\" (Historisches Museum Transsilvaniens) in Cluj-Napoca, sowie im \"Muzeul Judercean Bistrita-Näsäud\" (Kreismuseum Bistrita-Näsäud) in Bistrita aufbewahrt. Die gesamte archäologische Stätte und im Speziellen das Kastell stehen nach dem 2001 verabschiedeten Gesetz Nr. 422/2001 als historische Denkmäler unter Schutz und sind mit dem LMI-Code BN-I-s-A-01354 in der nationalen Liste der historischen Monumente (Lista Monumentelor Istorice) eingetragen. Zuständig ist das Ministerium für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii şi Patrimoniului Naţional), insbesondere das Generaldirektorat für nationales Kulturerbe, die Abteilung für bildende Kunst sowie die Nationale Kommission für historische Denkmäler sowie weitere, dem Ministerium untergeordnete Institutionen. Ungenehmigte Ausgrabungen sowie die Ausfuhr von antiken Gegenständen sind in Rumänien verboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arcobara, auch bekannt als Kastell Ilișua, war ein antikes römisches Hilfstruppenlager auf dem Dorfgebiet von Ilișua, Gemeinde Uriu, Kreis Bistrița-Năsăud in der rumänischen Region Siebenbürgen.", "tgt_summary": null, "id": 656569} {"src_title": "Francis B. De Witt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Lokalisierungsversuche.", "content": "Das Kastell befand sich vermutlich im nordöstlichen Teil der heutigen Stadt Odorheiu Secuiesc. Seine exakte Lage konnte jedoch bis heute nicht mit Sicherheit bestimmt werden, auch wenn bei früheren Ausgrabungen im Bereich der mittelalterlichen Burg Spuren von römischen Gebäuden identifiziert wurden. Die Häufung von römischen Funden im Bereich der Stadt, darunter insbesondere die Funde eindeutig militärischer Herkunft, sowie die Entdeckung der Kastellthermen machen seine Existenz aber zwingend wahrscheinlich.", "section_level": 1}, {"title": "Thermen.", "content": "Bereits 1847 wurden im Kreuzungsbereich der \"Strada Uzinei\" und der \"Strada Kornis Ferenc\" die Überreste der Kastellthermen entdeckt. Der gesamte Bereich ist heute überbaut. Es gelang aber seinerzeit, in dem freigelegten Balneum (Bad) zwei Apodyteria (Umkleideräume), zwei Elaeothesia (Ringplätze), ein Tepidarium (Warmbad), ein Caldarium (Heißbad) mit einem Lavabrum (Becken), ein Laconicum oder Sudatorium (Schwitzbad) und ein Frigidarium (Kaltbad) zu differenzieren. Ferner gelang es die Überreste zweier Praefurnia (Heizöfen) nebst dem Platz der Heißwasserkessel zu identifizieren, so dass das Badegebäude zeichnerisch rekonstruiert werden konnte. Der Grundriss ist etwas untypisch für dakische Kastellbäder: Die halbrunde Apsis befindet sich auf einer Mittelachse, umgeben von mehreren symmetrisch angeordneten quadratischen und rechteckigen Räumen.", "section_level": 1}, {"title": "Truppen.", "content": "Neben der Cohors I Vindelicorum ist die Cohors I Ubiorum epigraphisch in Odorheiu Secuiesc belegt. Die Ubierkohorte war zunächst in der Provinz Moesia inferior stationiert (inschriftlich für die Jahre 75, 78, 97, 99 und 105 belegt), wo sie nur die Bezeichnung \"Cohor Ubiorum\", ohne Ziffernzusatz trug. Bei ihrer Stationierung in der Provinz Dacia superior nahm sie die Ziffer I in ihre Signatur und ist in dieser Provinz für die Jahre 136/138, 144, 157 und 179 bezeugt. Dazwischen wird sie in einem Militärdiplom - wieder ohne Ziffer - für die Zeit um 120/130 als zur Provinz Dacia inferior gehörig erwähnt.", "section_level": 1}, {"title": "Limesverlauf.", "content": "Zwischen dem Kastell Odorheiu Secuiesc und dem folgenden Kastell Sânpaul gibt es noch zwei weitere Limesbauwerke.", "section_level": 1}, {"title": "Denkmalschutz.", "content": "Die gesamte archäologische Stätte und im Speziellen das Kastell stehen nach dem 2001 verabschiedeten Gesetz Nr. 422/2001 als historische Denkmäler unter Schutz und sind mit dem LMI-Code HR-I-m-B-12692.02 in der nationalen Liste der historischen Monumente (Lista Monumentelor Istorice) eingetragen. Zuständig ist das Ministerium für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii şi Patrimoniului Naţional), insbesondere das Generaldirektorat für nationales Kulturerbe, die Abteilung für bildende Kunst sowie die Nationale Kommission für historische Denkmäler sowie weitere, dem Ministerium untergeordnete Institutionen. Ungenehmigte Ausgrabungen sowie die Ausfuhr von antiken Gegenständen sind in Rumänien verboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kastell Odorheiu Secuiesc, mit antikem Name Aeropolis oder Areopolis (?), ist ein mit hoher Wahrscheinlichkeit vermutetes, ehemaliges römisches Hilfstruppenlager auf dem Gemeindegebiet von Odorheiu Secuiesc, Kreis Harghita in der rumänischen Region Siebenbürgen.", "tgt_summary": null, "id": 1156842} {"src_title": "Clipper-Card", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Amateurkarriere.", "content": "Baissangurow wurde 2001 Russischer Kadettenmeister im Federgewicht und 2002 Russischer Juniorenmeister im Halbweltergewicht. Im Juli 2001 startete er bei den 6. Kadetten-Europameisterschaften in Liverpool, wo er die Goldmedaille im Federgewicht gewann. Er besiegte dabei im Halbfinale den Italiener Nunzio Buonerba, sowie im Finale den Türken Sedat Taşçı. Im Oktober desselben Jahres nahm er zudem noch an den 1. Kadetten-Weltmeisterschaften in Baku teil, wo er im Federgewicht durch einen Sieg gegen Yurdenis Thaureaux aus Kuba ins Halbfinale einzog. Dort unterlag er diesmal Sedat Taşçı und gewann somit eine Bronzemedaille. Im September 2002 gewann er eine Bronzemedaille im Halbweltergewicht, bei den 12. Junioren-Weltmeisterschaften in Santiago de Cuba. Nach Siegen gegen Aslan Bajramow aus Aserbaidschan, Hwang Ryong aus Südkorea und den Mexikaner Juan de Dios Navarro, war er erneut ins Halbfinale eingezogen, wo er gegen den Kubaner Vilier Quinones unterlag. Im August 2003 konnte er noch die Goldmedaille im Weltergewicht, bei den 18. Junioren-Europameisterschaften in Warschau gewinnen. Er bezwang dabei Mindaugas Spakauskas aus Litauen, Dian Petrow aus Bulgarien, Stefan Dragomir aus Rumänien, Serhij Derewjantschenko aus der Ukraine und Rahib Bəylərov aus Aserbaidschan.", "section_level": 1}, {"title": "Profikarriere.", "content": "2004 wurde er in der Ukraine Profi und boxte bereits am 20. November erstmals in Deutschland, als er neben Nikolai Walujew, Arthur Abraham und Marco Huck bei einer Veranstaltung von Sauerland Event im BigBOX Allgäu von Kempten verpflichtet wurde. Dabei besiegte er trotz einer Handfraktur den ungeschlagenen Argentinier Pablo Martin Paoliello (6:0) einstimmig nach Punkten. Im Februar 2005 schlug er in der Berliner Max-Schmeling-Halle den ins Profilager gewechselten, Berliner Amateur-Rekordmeister Adnan Özcoban (2:0) vorzeitig in der vierten Runde. Am 16. September 2005 sicherte er sich in seinem elften Profikampf im ukrainischen Dnipropetrowsk den Jugendweltmeistertitel der IBF im Mittelgewicht. Sein ungeschlagener Gegner Daniel Urbanski (5:0) aus Polen musste wegen Unterlegenheit vom Ringrichter aus dem Kampf genommen werden. Schon am 10. Dezember 2005 sicherte er sich in Leipzig auch die IBF-Jugend-WM im Halbmittelgewicht durch einen vorzeitigen Sieg gegen den Argentinier Juan Manuel Alaggio (15:1). Alaggio musste zwei Niederschläge hinnehmen und wurde schließlich in der neunten Runde vom Ringrichter nach einem schweren Wirkungstreffer aus dem Kampf genommen. Im Januar 2006 verteidigte er den Titel in Berlin vorzeitig gegen John Chibuta (6:2) aus Sambia und im April 2006 ebenfalls vorzeitig gegen László Burányi (20:3) aus Ungarn. Beim Kampf um die Internationale WBC-Meisterschaft im Halbmittelgewicht am 23. September 2006 in Kiew musste er gegen Marco Antonio Rubio (34:3) zwar erstmals zu Boden, gewann gegen den Mexikaner jedoch letztlich einstimmig nach Punkten. Gleich in seinem nächsten Kampf am 7. Juli 2007 in Köln besiegte er den Franzosen Hussein Bayram (24-2) ebenfalls einstimmig nach Punkten und gewann damit den vakanten Europameistertitel der EBU im Halbmittelgewicht. Nach zwei vorzeitigen Titelverteidigungen gegen Roman Dzhuman (23-4) und Ion Gonta (18-1), musste er am 13. Dezember 2008 in Mannheim gegen Cornelius Bundrage (28:4) seine erste Niederlage als Profi hinnehmen. Kurz vor Ende der fünften Runde ging er durch eine Rechte des Amerikaners zu Boden und litt anschließend unter Gleichgewichtsproblemen, weshalb der Ringrichter den Kampf zu Gunsten von Bundrage beendete. Am 30. Mai 2009 wurde er in Kiew mit einem K. o.-Sieg in der ersten Runde gegen den Italiener Cristian De Martinis (22:2), neuer Interkontinentaler Meister der WBA im Halbmittelgewicht. Bis Ende des Jahres verteidigte er den Titel vorzeitig gegen Eromosele Albert (22:2) und Frank Shabani (18:1). Durch einen T.K.o.-Sieg in der zwölften Runde gegen Richard Gutierrez (26:4), wurde er am 4. Dezember 2010 in Browary Weltmeister der IBO im Halbmittelgewicht. Am 30. Juli 2011 wurde er interimistischer Weltmeister der WBO im Halbmittelgewicht; er besiegte dabei den Brasilianer Mike Miranda (34:3) durch K. o. in der ersten Runde. Am 5. Oktober 2011 ernannte ihn die WBO zum neuen regulären Weltmeister im Halbmittelgewicht, da Titelträger Serhij Dsindsiruk zu lange keine Titelverteidigung bestritt und ihm deshalb der WM-Gürtel aberkannt wurde. Am 12. Mai 2012 gewann Baysangurow einstimmig nach Punkten gegen den Franzosen Michel Soro (18:0) und am 6. Oktober 2012 ebenfalls einstimmig gegen den Tschechen Lukáš Konečný (48-3). Aufgrund einer Trainingsverletzung konnte er seinen Titel nicht fristgerecht Mitte 2013 gegen Demetrius Andrade verteidigen, weshalb ihm die WBO den Titel aberkannte. Andrade sicherte sich anschließend im November 2013 den nun vakanten Titel durch einen Punktesieg gegen Wanes Martirosijan. Am 12. April 2014 wurde er erneut Weltmeister der IBO im Halbmittelgewicht. Er besiegte dabei in der Ukraine den Argentinier Guido Pitto (18-2) durch t.K.o. in der zwölften Runde.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Bis ins Jahr 2012 wurde er von seinem Onkel Uwais Baissangurow trainiert, sein aktueller Trainer ist der Kalifornier Abel Sánchez. Sein Bruder Salambek Baissangurow und sein Cousin Alaudin Murtasalijew waren ebenfalls Profiboxer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Saurbek Mussajewitsch Baissangurow (; * 2. März 1985 in Samaschki, Atschchoi-Martan rajon, Tschetschenien) ist ein russischer Profiboxer und ehemaliger Weltmeister der WBO im Halbmittelgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 518396} {"src_title": "Satz von Kakutani-Yamabe-Yujobô", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In der Vergangenheit, von 1904 bis 1912, war die Seconda Categoria die zweite Stufe der italienischen lokalen, regionalen Wettbewerbe, in denen Hauptmannschaften auf dem Fußballfeld Nachwuchs- und Ersatzspieler einsetzte. Neue Mannschaften der Federazione Italiana Giuoco Calcio (FIGC) wurden in diese Liga aufgenommen. Im Februar 1912 begannen einige neue Verbandsmitglieder des FIGC eine neue Regelung auszuarbeiten, die Auf- und Abstiege von der Seconda Categoria in die Prima Categoria vorsah. Diese neue Regelung wurde während der Bundesjahrestagung im Juli 1912 beschlossen, so dass die Seconda Categoria ihren Namen änderte in Promozione, weil den Siegerteams der Aufstieg in die darüber liegende Liga ermöglicht wurde. Die Promozione hatte die FIGC bis zur Saison 1921/22 ausgespielt, als neue Regeln und Änderungen das Ligensystem um eine 3. und 4. Liga erweiterten. 1922 war die Promozione noch die oberste Spielklasse auf regionaler Ebene. Die 3. Liga (auf italienisch = Terza Divisione) trat an die Stelle der Promozione, so dass bis 1948/49 keine andere Meisterschaft diesen Namen erhielt. 1948 musste die 3. Liga (Serie C) reduziert werden, weil sie überdimensioniert war. Sie wurde in drei interregionale Ligen (Nord, Mitte und Süd) eingeteilt, die eine unterschiedliche Anzahl von Divisionen und Teams umfassten. Daher wurde vom Verband veranlasst, dass die Mannschaften in großer Anzahl in die regionalen Ligen absteigen sollten. Ihre Einwände bewirkten die Einrichtung einer weiteren Liga-Ebene zwischen Serie C und der obersten Regionalliga Prima Divisione (italienisch für erste Liga). Sie nannten sie Promozione. Sie bestand bis Saisonende 1951/52, dann wurde sie zur obersten regionalen Kategorie herabgestuft und in \"Promozione Regionale\" umbenannt. Die \"Promozione Regionale\" wurde am Anfang der Saison 1957/58 in \"Campionato Nazionale Dilettanti\" umbenannt und bestand zwei Jahre. Nach Beschluss der neuen Regeln über Amateurligen entstand 1959 die Lega Nazionale Dilettanti und die Liga \"Campionato Nazionale Dilettanti\" wurde in Prima Categoria umbenannt. Im Jahr 1967 wurde ein neues Projekt aus dem Regionalverband der Lombardei gestartet. Es war die Einführung einer obersten Amateurliga (Amateurs, jetzt Eccellenza) durch Verringerung der Divisionen, aus denen sich die Prima Categoria zusammensetzte. Die FIGC gab dieser obersten regionalen Ebene den alten Namen Promozione. Diese Liga ist jetzt die zweite Ebene der regionalen Amateurligen. Die Änderung wurde zu Beginn der Saison 1991/92 eingeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Promozione (in Südtirol Landesliga) ist der Name einer italienischen Fußballliga. Es ist die sechsthöchste Stufe im italienischen Fußball. Jeder einzelne Ligameister der Promozione-Ebene steigt in die \"Eccellenza\" auf. Je nach den einzelnen Ligen steigen eine Reihe von Teams jedes Jahr aus jeder Liga ab, in die 7. Fußball-Liga, die Prima Categoria. Diese Ebene des italienischen Fußballs ist eine Amateurliga und wird auf regionaler Ebene organisiert.", "tgt_summary": null, "id": 1051974} {"src_title": "Karl Konrad von der Groeben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Klima.", "content": "Die ehemalige Kaffeeplantage der \"Finca Bilbao\", nach der die archäologische Stätte benannt ist, befindet sich etwa 2 km nördlich der Ortschaft Santa Lucía Cotzumalguapa im Departamento Escuintla in einer Höhe von ca.. Das heute teilweise bebaute oder von Zuckerrohrfeldern bedeckte Gelände der Finca ist etwa 50 km (Luftlinie) von der Pazifikküste entfernt. Aufgrund der häufigen Regenfälle und des nahegelegenen Ozeans ist das vorherrschende Klima recht schwül. Die Kette der Vulkanberge im Hinterland, darunter der häufig Aschewolken ausspeiende Fuego, tragen zum subtropischen Wetter bei.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Wie in \"El Baúl\", so werden auch die meisten Monumente der archäologischen Stätte von \"Bilbao\" der Spätklassik (ca. 600 bis 800 n. Chr.) zugeordnet. Beide Stätten umfassten – zusammen mit El Castillo – ein Gebiet von etwa 10 km2, dass durch 11 bis 14 m breite, in Teilen gepflasterte Straßen verbunden war. Einige Stelen der archäologischen Stätte von Bilbao wurden Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckt und beschrieben. Durch Zeichnungen des österreichischen Reisenden Dr. Habel aus dem Jahr 1862 gelangten einige Monumente dem damaligen Direktor des Berliner Völkerkundemuseums Adolf Bastian (1826–1905) zur Kenntnis, der sie auf einer Reise im Jahre 1876 für das Museum erwarb. In den Jahren 1877/8 engagierte sich ein Deutscher mit Namen Karl Hermann Berendt bei der Bergung einiger Stelen, die – um Gewicht zu sparen – zu Platten zersägt wurden. Im Jahr 1881 wurden diese Platten nach Stettin verschifft, von wo aus sie nach Berlin weitertransportiert wurden, wo sie heute im Ethnologischen Museum – wieder zu Stelen ergänzt – zu sehen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Monumente.", "content": "Nur wenige reliefierte Steine sind noch auf dem Gelände der Finca verblieben. Alle übrigen befinden sich in Museen, darunter auch im Ethnologischen Museum in Berlin. Die vier nach Berlin gelangten Stelen sind stilistisch sehr einheitlich gestaltet; auch wenn sie keinerlei Datumsglyphen tragen kann man davon ausgehen, dass sie in einem engen zeitlichen Zusammenhang geschaffen worden sind. Zwei der Stelen sind von einem Rahmen umgeben; alle vier zeigen Flachreliefs von Ballspielern im unteren Teil und Götterfiguren, deren Köpfe deutlich plastischer gearbeitet sind und aus dem Stein hervorzutreten scheinen, in der oberen Sphäre. Die Ballspieler tragen allesamt Jochsteine \"(yugos)\" um die Hüften und einen reichen Kopfschmuck; ihre Köpfe und ihre angewinkelten linken Arme sind zum Himmel erhoben, die Hände sind teilweise mit Schutzriemen umwunden. Zwischen der unteren Ebene und der Sphäre der Götter sind kreisförmige Glyphen und/oder sprechblasenartige Gebilde zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Allen vier Ballspielern ist kein (besiegter) Gegner zugeordnet; das zentrale Thema scheint somit nicht Sieg oder Niederlage – und das häufig damit verknüpfte Thema von Menschenopfern – zu sein; vielmehr scheint die durch das Spiel herbeigeführte Kontaktaufnahme der irdischen mit der jenseitigen Welt die zentrale Rolle zu spielen. Durch die große Bandbreite der Themen bei gleichzeitigem Fehlen von Inschriften und Datierungen unterscheidet sich die Kunst der Cotzumalhuapa-Kultur von den zeitgleichen künstlerischen Hinterlassenschaften der Maya.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bilbao ist eine archäologische Fundstelle im Süden Guatemalas. Zusammen mit anderen Fundstellen in der Umgebung (El Baúl, El Castillo und mehreren kleineren Stätten) wird sie der Cotzumalhuapa-Kultur zugerechnet, die ihrerseits wiederum unter dem Oberbegriff der präkolumbischen „Pazifikkulturen“ subsumiert wird, wobei keiner der archäologisch interessanten Ausgrabungsorte unmittelbar an der Pazifikküste liegt.", "tgt_summary": null, "id": 2322259} {"src_title": "Takra", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Seit der letzten Wahl am 1. Juni 1926 wurde die Nationalversammlung von den Anhängern des Autokraten Józef Piłsudski dominiert. Auf seine Anweisung sollte der Amtsinhaber über drei Wochen vor Ablauf der Amtszeit wiedergewählt werden. Die Oppositionsparteien boykottierten daher die für den 8. Mai 1933 ausgerufene Sitzung, um die undemokratischen Handlungen Piłsudskis nicht legitimieren zu müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Wahl.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Amtsinhaber und Kandidat.", "content": "Als einziger Kandidat für die Wahl des Präsidenten der Republik Polen stand Ignacy Mościcki zur Wahl. Der Chemiker, Professor der Technischen Universität Warschau im Ruhestand und ehemaliger Unternehmer war seit 1926 Amtsinhaber. Der Wahlvorschlag wurde formal vom Abgeordneten Walery Sławek eingereicht.", "section_level": 2}, {"title": "Die Abstimmung.", "content": "Unter dem Vorsitz des Sejmmarschalls Kazimierz Świtalski fand die geheime Wahl in der seit 1922 siebten (und abgesehen von der Vereidigung des Präsidenten am Folgetag – bis 1989 letzten) Sitzung der Nationalversammlung durch Wahlzetteleinwurf statt. 212 der insgesamt 555 Mitglieder zählenden Nationalversammlung waren nicht anwesend. Während der Anwesenheitsprüfung übernahm vorläufig der Senatsmarschall Władysław Raczkiewicz den Vorsitz.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Wahl.", "content": "Am Folgetag um 12:00 Uhr wurde Mościcki im Warschauer Königsschloss für eine zweite siebenjährige Amtszeit vereidigt. Nach der Verabschiedung der neuen Verfassung im April 1935, die den Staatspräsidenten mit weitgehenden Befugnissen ausstattete, sollte er gemäß dem von Anhängern Marschall Piłsudskis erdachten Szenario das Amt zugunsten von Oberst Walery Sławek räumen. Der rasche Tod des Marschalls verhinderte jedoch diese Pläne und Mościcki blieb bis 1939 im Amt, als ihn der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und die Internierung in Rumänien zum Amtsverzicht zwang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Präsidentschaftswahl in Polen 1933 war die fünfte und letzte Wahl des Staatsoberhaupts in Vorkriegspolen. Am 8. Mai 1933 hat in Warschau die Nationalversammlung den Amtsinhaber Ignacy Mościcki für eine zweite siebenjährige Amtszeit zum Präsidenten der Republik Polen gewählt.", "tgt_summary": null, "id": 250592} {"src_title": "23. Sinfonie (Haydn)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühen Jahre und berufliche Karriere.", "content": "Sie wurde am 30. März 1950 in Ellesmere Port im Nordwesten von England geboren. Sie besuchte die damalige \"Ellesmere Port Girls' Grammar School\" und später die Universität Manchester, an der sie 1971 mit einem Bachelor of Science in den Sozialwissenschaften abschloss. Ein Diplom in \" (angewandte Sozialstudien) erwarb sie 1974 an der Universität Liverpool. Von 1971 bis 1976 arbeitete sie als Bewährungshelferin in Merseyside. Für ihre Forschungsarbeiten in Bezug auf Fürsorgemaßnahmen für Schizophreniekranken wurde sie 1978 an der Universität Manchester mit dem Master of Science ausgezeichnet. 1976 zog sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Manchester nach Flixton, Greater Manchester, wo sie heute noch lebt. 1981 bekam sie an dem \" (Abteilung für Sozialpolitik) der Universität eine Dozentenstelle, wurde 1994 dessen Leiterin und führte die Abteilung für drei Jahre bis 1997.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Ihre politische Karriere begann mit der Wahl zum Ratsmitglied des (Stadtrat) im Jahr 1986. In den folgenden Jahren übernahm sie verschiedene Führungsaufgaben, wie 1992 die des'(Leitung innerhalb der Labour Party), wurde im selben Jahr Direktorin der'und übernahm 1995, während sie Direktorin des Manchester Airport wurde, noch die Position des \"\" (Leitung des Stadtrates). 1997 trat sie zu den Parlamentswahlen für die Labour Party im Wahlkreis \"Stretford und Urmston\" in Greater Manchester an, bekam das Mandat und gab alle ihre Ämter und Positionen in der Lokalpolitik auf. Sie hielt den Parlamentssitz bis 2010 und hatte bis dahin folgende politische Ämter inne: Im Juni 2009 trat sie aus familiären Gründen, wie sie angab, von all ihren Ämtern zurück. Auch einer erneuten Kandidatur zu den Parlamentswahlen wollte sie sich nicht mehr stellen. Obwohl auch ihr im Zuge des Skandals um Aufwandsabrechnungen britischer Abgeordneter Unregelmäßigkeiten vorgeworfen wurden, lehnte sie es strikt ab, ihren Rücktritt in diesem Zusammenhang zu sehen. Am 26. Juli 2010 wurde sie als \"Baroness Hughes of Stretford\", of Ellesmere Port in the County of Cheshire, zur Life Peeress erhoben und dadurch Mitglied des House of Lords. Seit 2011 ist sie Sprecherin für den Bereich Bildung in ihrer Partei.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Beverley Hughes ist seit 1973 mit Thomas McDonald verheiratet und hat zwei Töchter und einen Sohn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Beverley Hughes, Baroness Hughes of Stretford (* 30. März 1950 in Ellesmere Port, Merseyside, England) ist eine britische Politikerin der Labour Party. Sie war von 2005 bis 2009 Ministerin für Kinder, Jugendliche und Familien und von 2008 bis 2009 Kabinettsmitglied der Regierung Gordon Brown. Seit 2010 ist sie Mitglied des House of Lords.", "tgt_summary": null, "id": 210637} {"src_title": "Chart-Pattana-Partei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Feller stammt aus Fieberbrunn und besuchte die Skihauptschule Neustift und die Skihandelsschule in Stams. Nach Erreichen des Alterslimits nahm er in der Saison 2007/2008 erstmals an FIS-Rennen teil, erste sporadische Einsätze im Europacup folgten ab Jänner 2010. Im Frühjahr 2010 wurde Feller in den C-Kader des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) aufgenommen. Er erreichte im Laufe des Jahres 2011 die ersten Podestplätze und schließlich den ersten Sieg in einem FIS-Rennen und kam ab der Saison 2011/2012 regelmäßig im Europacup zum Einsatz. Nach ersten Punktegewinnen im Europacup wurde er für die Juniorenweltmeisterschaft 2012 in Roccaraso nominiert, bei der er neben dem vierten Platz im Teamwettbewerb als bestes Einzelergebnis den 14. Platz im Riesenslalom belegte. Im März 2012 wurde er hinter Mario Matt Österreichischer Vizemeister im Slalom, nach Saisonende stieg er in den B-Kader des ÖSV auf. Am Beginn der Saison 2012/13 kam Feller in seiner stärksten Disziplin, dem Slalom, zu ersten Einsätzen im Weltcup. In seinem zweiten Weltcuprennen am 8. Dezember 2012 in Val-d’Isère gewann er mit Platz 23 die ersten Weltcuppunkte. Vier Tage später feierte er im Slalom von Obereggen seinen ersten Sieg im Europacup. Feller nahm am 29. Jänner 2013 am City Event im Moskau teil. Er schied in der ersten Runde aus, was gleichbedeutend war mit dem geteilten neunten Rang. Bei den Alpinen Juniorenweltmeisterschaften 2013 in Québec gewann Feller die Goldmedaille im Slalom. Am 24. Jänner 2014 erzielte er mit Platz 8 im Slalom von Kitzbühel sein bis dahin bestes Weltcupergebnis. Im Dezember 2014 erlitt Feller einen Bandscheibenvorfall, womit er für den Rest der Saison 2014/15 ausfiel. In der Saison 2015/16 fuhr er im Riesentorlauf von Val-d’Isère am 12. Dezember 2015 auf den vierten Platz und erreichte sein bisher bestes Ergebnis im Weltcup. In die Saison 2016/17 startete er mit Platz 5 im Slalom von Levi. Anschließend hatte er mit mehreren Ausfällen zu kämpfen, bis er im Slalom von Adelboden als Siebter wieder ein gutes Ergebnis erzielte. Auf zwei weitere Ausfälle folgte Platz 6 im Slalom von Schladming. Im Riesentorlauf erreichte er ein ausgezeichnetes Resultat in Adelboden, als er Fünfter wurde. Er wurde für die Alpine Skiweltmeisterschaft 2017 in St. Moritz nominiert und belegte im Teambewerb mit Österreich den 5. Platz. Im Slalom gewann er hinter seinem Teamkollegen Marcel Hirscher die Silbermedaille. In der Saison 2017/18 gelang es ihm, sich im Riesenslalom in der absoluten Weltspitze zu etablieren. Während er im Slalom neben vierten und fünften Plätzen auch mehrere Ausfälle zu verzeichnen hatte, fuhr er in seiner zweiten Disziplin konstant in die Top 10 und schaffte als Zweiter im Riesenslalom von Garmisch-Partenkirchen hinter Marcel Hirscher erstmals den Sprung auf ein Weltcuppodest. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang gewann der 25-Jährige im Mannschaftswettbewerb zusammen mit Stephanie Brunner, Katharina Gallhuber, Katharina Liensberger, Michael Matt und Marco Schwarz die Silbermedaille.", "section_level": 1}], "src_summary": "Manuel Feller (* 13. Oktober 1992 in St. Johann in Tirol) ist ein österreichischer Skirennläufer. Er ist auf die technischen Disziplinen Slalom und Riesenslalom spezialisiert.", "tgt_summary": null, "id": 1497655} {"src_title": "Heinrich von Ahaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die polnische Staatlichkeit mit Hilfe und unter Vormundschaft der UdSSR wiederhergestellt. Im Juli 1945 erlangte die in Warschau ansässige Regierung eine weitestgehend internationale Anerkennung, die gleichzeitig der sogenannten Londoner Regierung bis auf wenige Ausnahmen entzogen wurde. Die sowjetisch dominierte Warschauer Regierung begann mit der Wiederherstellung der öffentlichen Verwaltungsinstitutionen. Einerseits wurden zu ihrer Legitimierung im Innen- und Außenverhältnis auch manche Exilpolitiker und Parteien der politischen Mitte formal eingebunden. Am 19. Januar 1947 fand die Parlamentswahl statt – begleitet von Einschüchterungen und teilweise offensichtlichen Wahlfälschungen. Da man sich einerseits von den mit der bürgerlichen Regierung verbundenen Institutionen abgrenzen wollte, beschloss man am 4. Februar ein neues Verfassungsgesetz über die Wahl des Präsidenten. Die bislang die Präsidenten wählende Nationalversammlung wurde bereits 1935 abgeschafft. Nun sollte der Sejm das Staatsoberhaupt bestimmen. Andererseits, um die kritischen Kräfte zu beruhigen, sah man beim Präsidentengelöbnis (statt bisherigem Eid) eine religiöse Bekräftigung vor.", "section_level": 1}, {"title": "Die Wahl.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Kandidat.", "content": "Wegen der Sitzverteilung im Sejm war der Ausgang der Wahl absehbar. Als einziger Kandidat für die Wahl des Präsidenten der Republik Polen wurde Bolesław Bierut vorgeschlagen, der bisherige Vorsitzende des Landesnationalrates (1944–1947), der provisorischen Regierung, und damit kollektives Staatsoberhaupt. Als Kommunist und zeitweise sowjetischer Bürger genoss der neu gewählte Sejm-Abgeordnete, Drucksetzer, Handelskaufmann und Genossenschaftler das volle Vertrauen Stalins. Offiziell gehörte er keiner Partei an.", "section_level": 2}, {"title": "Die Abstimmung.", "content": "Die geheime Wahl durch Wahlzetteleinwurf durch Sejm fand unter dem Vorsitz des Sejmmarschalls Władysław Kowalski statt.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Wahl.", "content": "Anschließend legte Bierut gegenüber dem Sejm ein Amtsgelöbnis mit der religiösen Bekräftigung ab. Noch am gleichen Tag um 15:00 Uhr legte Bierut sein Abgeordnetenmandat ab und übernahm in Anwesenheit des Sejmmarschalls und des Ministerpräsidenten Edward Osóbka-Morawski die Präsidentschaft. 1948 schloss sich Bierut formal der PVAP an, währenddessen verstärkte sich der stalinistische Terror. Da in der Verfassung vom 22. Juli 1952 das Amt des Staatspräsidenten zugunsten der erweiterten Kompetenzen des Staatsrates nach sowjetischem Vorbild abgeschafft wurde, endete die Amtszeit Bieruts frühzeitig. Die nächste Wahl des Präsidenten fand nach der Wiedereinführung des Amtes am 19. Juli 1989 statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Präsidentschaftswahl in Polen 1947 war die erste Wahl des Staatsoberhaupts in Polen nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Sejm wählte am 5. Februar 1947 in Warschau Bolesław Bierut für eine siebenjährige Amtszeit zum Präsidenten der Republik Polen.", "tgt_summary": null, "id": 389898} {"src_title": "Seyler (Patrizierfamilie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Thomas Francis Magner wurde ungefähr ein Jahr vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges in der damals noch eigenständigen Stadt Brooklyn geboren und wuchs dort auf. In dieser Zeit besuchte er die öffentlichen Schulen. Er graduierte 1880 am St. Xavier College und 1882 an der Columbia University in New York City. Danach unterrichtete er an einer öffentlichen Schule in Brooklyn. Er studierte Jura. Seine Zulassung als Anwalt erhielt er 1883 und begann dann im selben Jahr in Brooklyn zu praktizieren. 1888 saß er in der New York State Assembly. Politisch gehörte er der Demokratischen Partei an. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1888 wurde Magner im fünften Wahlbezirk von New York in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1889 die Nachfolge von Archibald Meserole Bliss antrat. Er wurde einmal wiedergewählt. Dann kandidierte er im sechsten Wahlbezirk von New York für einen Kongresssitz. Nach einer erfolgreichen Wahl trat er am 4. März 1893 die Nachfolge von John R. Fellows an. Zwei Jahre später verzichtete er auf eine weitere Kandidatur und schied nach dem 3. März 1895 aus dem Kongress aus. Danach nahm er wieder seine Tätigkeit als Anwalt auf. Zwischen 1913 und 1917 war er als Corporation Counsel im Borough von Brooklyn tätig. Magner ging im Anschluss bis zu seinem Tod seiner früheren Beschäftigung nach. Er verstarb nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 22. Dezember 1945 in Brooklyn und wurde dann auf dem Holy Cross Cemetery beigesetzt. Der Kongressabgeordnete John Francis Carew war sein Neffe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Francis Magner (* 8. März 1860 in Brooklyn, New York; † 22. Dezember 1945 ebenda) war ein US-amerikanischer Jurist und Politiker. Zwischen 1889 und 1895 vertrat er den Bundesstaat New York im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 96484} {"src_title": "Sepúlveda (Segovia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem sich der Verein kurzzeitig \"Grupo Desportivo da Quimigal\" benannte, nahm er den heutigen Namen im Jahr 2000 an. Als \"Grupo Desportivo da Companhia União Fabril de Barreiro\", besser bekannt kurz als CUF Barreiro, spielte die Fußballmannschaft des Vereins zwischen 1954 und 1976 22 Saisonen in der ersten Liga von Portugal. Der Verein wurde als 1937 als Betriebssportgemeinschaft der auf das Jahr 1865 zurückgehenden chemischen Fabrik Companhia União Fabril gegründet. Den ersten großen Erfolg verzeichnete der Verein, als 1939 der Radsportler Joaquim Fernandes die Volta a Portugal, die Portugal-Rundfahrt, gewann. Die Fußballmannschaft, die seit 1941 am nationalen Spielbetrieb teilnahm, stieg 1954 in die erste Liga auf. Größter Erfolg war der dritte Platz von 1965, der zur Teilnahme am Messepokal 1965/66 berechtigte. Dort war der Gegner in der ersten Runde der AC Milan aus Italien. Nach Ergebnissen von 2:0 und 0:2 mussten sich die \"Cufistas\", wie sie oft genannt wurden, in einem Entscheidungsspiel mit 0:1 geschlagen geben. 1967/68 erfolgte im selben Wettbewerb das Aus in der ersten Runde relativ klanglos mit zwei Niederlagen gegen den jugoslawischen Verein FK Vojvodina Novi Sad. Im UEFA-Pokal zog CUF in der Saison 1972/73 über Racing White Daring Molenbeek aus Belgien in die zweite Runde ein. Trotz eines 1:0 im Rückspiel beim 1. FC Kaiserslautern erfolgte aufgrund einer 1:3-Niederlage im Hinspiel zu Hause das Ausscheiden und damit der Abschied vom internationalen Fußball. 1976 stieg CUF als Letzter aus der ersten Liga ab. Seither versanken die Fußballer von CUF in die Niederungen des portugiesischen Ligasystems und spielen dieser Tage in der Liga der \"Associação de Futebol de Setúbal\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grupo Desportivo Fabril do Barreiro ist ein am 27. Januar 1937 gegründeter Sportverein aus Barreiro, einer knapp 80.000 Einwohner zählenden Stadt auf der Sétubal-Halbinsel südlich der portugiesischen Hauptstadt Lissabon.", "tgt_summary": null, "id": 369127} {"src_title": "Thomas Kretschmer (Bürgerrechtler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2011–2012: Gründung und erste Erfolge.", "content": "Im Mai 2011 verkündete Lee Soo-man während eines Business-Seminars an der Stanford-Universität die Idee, eine neue Boygroup debütieren zu lassen, die in zwei Subgruppen aufgeteilt wird, die jeweils mit denselben Liedern in Südkorea und China auftreten werden. Nach vielen Änderungen entschied sich Lee Soo-man endgültig im Dezember 2011 für den Namen der neuen Gruppe: EXO, inspiriert von dem Wort Exoplanet. EXO ist unterteilt in EXO-K („K“ für Koreanisch) für Südkorea und in EXO-M („M“ für Mandarin) für China. Ihr erster TV-Auftritt erfolgte am 29. Dezember 2011 bei SBS’ jährlichem \"Gayo Daejeon\". Ende Januar veröffentlichte die Gruppe ihre erste Single namens \"What Is Love\", die Platz 88 in den Gaon Single Charts einnahm. Die zweite Single namens \"History\" wurde am 9. März veröffentlicht. Sie erreichte Platz 68 in den Gaon Single Charts und Platz 6 in den Sina Music Charts. Am 31. März spielte die Gruppe ihr erstes Konzert mit 3.000 Zuschauern im Seoul Olympic Stadium. Beide Subgruppen machten am 8. April ihr Debüt mit dem Album \"Mama\". An diesem Tag trat EXO-K in der Musikshow \"The Music Trend auf,\" während EXO-M mit demselben Lied in Chinas \"Top Chinese Music Awards\" auftrat. Die chinesische Version von \"Mama\" erreichte den 1. Platz in den Sina Album Charts, während die koreanische Version die Top 3 in Gaon Album Charts und Platz 8 in den Billboards World Album Charts erreichte. Im November gewann EXO den Award für \"Best New Asian Artist\" bei den Mnet Asian Music Awards 2012. EXO-K erhielt drei Nominierungen für die 27. Golden Disk Awards, bei denen sie den Newcomer Award erhielten. Außerdem gewann EXO-M den Award für die beliebteste Gruppe bei den Top Chinese Music Awards 2014.", "section_level": 2}, {"title": "2013–2014: Erstes Studioalbum \"XOXO\" und erste Interne Konflikte.", "content": "EXO erlangte große Bekanntheit durch ihr erstes Album \"XOXO\" (2013), welches am 3. Juni erschien. Das Album wurde von beiden Gruppen gemeinsam in Südkorea promotet. Während \"Wolf\" gemeinsam aufgenommen wurde, erfolgten die restlichen Aufnahmen separat. Beide Versionen erreichten Nr. 1 in den Billboard World Album Charts. Die Repackage Version von \"XOXO\" namens \"Growl\" erschien am 5. August und enthielt drei zusätzliche Lieder. Growl erreichte Nr. 3 in Billboard’s Korea K-Pop Hot 100 und Nr. 2 in Gaon’s Single Charts. Seit Dezember 2013 wurden alle Versionen von XOXO mehr als 1 Million Mal verkauft. EXO wurde somit zum ersten koreanischen Künstler seit 12 Jahren, der dieses Ziel erreichen konnte. Bei den Mnet Asian Music Awards 2013 wurde XOXO zum Album des Jahres gekrönt. XOXO ist das meistverkaufte Album des Jahres 2013 in Südkorea. Das Album gewann den Disk Daesang Award in mehreren Award Shows wie z. B. den Golden Disk Award. Die zweite EP namens \"Miracles in December\" wurde am 9. Dezember veröffentlicht. Ab dem 28. November wurde auf MBC Every 1 EXOs Reality Show \"Showtime\" ausgestrahlt. Alleine in 2013 hatte EXO sechs Alben in den jährlichen Gaon Top 10 der meistverkauften Alben, darunter alle Versionen von XOXO sowie deren Debüt EP Mama. Die dritte EP namens \"Overdose\" erschien am 7. Mai 2014. Eigentlich war die Veröffentlichung für den 21. April angesetzt. Der Termin wurde jedoch aufgrund der Sewol Katastrophe verschoben. Das Album wurde zum meistvorbestellten Minialbum in der koreanischen Musikgeschichte mit 660.000 Vorbestellungen. Die koreanische Version nahm Platz 2 in den Billboard World Album Charts und Platz 129 in den Billboard 200 ein. \"Overdose\" wurde zum meistverkauften Album 2014 in Südkorea und zum ersten Minialbum, welches die Jahrescharts toppte. Bei den Mnet Asian Music Awards 2014 wurde \"Overdose\" zum Besten Album des Jahres gekrönt. Am 24. Mai hielt EXO ihr erstes Solokonzert \"Exo from Exoplanet #1 -The Lost Planet\" im Seoul Olympic Gymnasium statt. Die Konzerttickets waren nach nur 1,47 Sekunden ausverkauft. Dennoch verließen in diesem Jahr zwei Mitglieder die noch zwölfköpfige Gruppe. Am 15. Mai reichte Kris Wu einen Prozess gegen SM Entertainment ein, da er schlecht behandelt und benachteiligt wurde, und kaum Urlaub bekam, wodurch er starke Gesundheitsprobleme erlitt. Auch Luhan reichte am 10. Oktober 2014 eine Klage gegen SM Entertainment ein, da auch er sich ungerecht behandelt fühlte und verließ EXO, nachdem die Klage für nichtig erklärt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "2015–2016: Internationaler Erfolg.", "content": "Im Januar 2015 wurde das Solokonzert mit dem Titel \"Exo Planet #2 – The Exo'luxion\" verkündet. Fünf Konzerte fanden ab 7. März im Olympic Park Stadium in Seoul statt. 1,2 Millionen Fans hatten online versucht, hierfür Tickets zu erwerben. Das zweite Studioalbum namens \"Exodus\" erschien am 30. März. Mit 500.000 Vorbestellungen in 24 Stunden, stellte \"Exodus\" einen neuen Rekord auf. Auf den Titelsong \"Call Me Baby\" folgten nach wenigen Tage das dazugehörige Musikvideo, welches zum meist geschauten Musikvideo in der ersten Hälfte von 2015 wurde. Die koreanische Version des Albums nahm für vier aufeinanderfolgende Wochen Platz 1 in den Album Charts ein. EXO wurde außerdem zur ersten K-Pop-Gruppe, die es in die kanadischen Charts schaffte. Insgesamt wurde \"Exodus\" mehr als 1 Million Mal verkauft und wurde somit nach \"XOXO\" zu EXOs zweiten Album, welches diesen Meilenstein erreichen konnte. Bei den Mnet Asian Music Awards 2015 wurde \"Exodus\" zum Album des Jahres gekrönt. Allerdings verließ auch das Mitglied Tao die Gruppe aus eher gesundheitlichen Gründen und somit verklagte auch er SM Entertainment am 24. August 2015, um seinen Vertrag aufzulösen.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2017: \"The War\" und die Olympischen Spiele.", "content": "Am 27. und 28. Mai beendete EXO die EXO'rDium Tournee mit zwei Konzerten im Seoul Olympic Stadium. Somit wurde EXO zur fünften und jüngsten K-Pop Akt, der ein Konzert in dem Stadium hielt. Die Tickets für beide Konzerttage waren nach jeweils 20 Minuten ausverkauft. Am 18. Juli veröffentlichte die Gruppe ihr viertes Studioalbum namens \"The War\" mit dem Titelsong \"Ko Ko Bop\". Das Album wurde mit 807.235 Vorbestellungen zum meistvorbestellten Album in der Geschichte der südkoreanischen Musik und brach somit den Rekord von \"Ex'Act\". Das Album toppte die Billboard Welt Album Charts sowie die südkoreanischen Gaon Album Charts und nahm Platz 87 in den Billboard 200. Der Titelsong \"Ko Ko Bop\" toppte wiederum die Billboard World Digital Song Charts und die Gaon Digital Charts. Am 15. August wurde \"The War\" zu EXOs vierten Album mit jeweils 1 Million verkauften Exemplaren. Am 5. September kam die Repackage Version von \"The War\" namens \"The War: The Power of Music\" mit dem Titelsong \"Power\" raus. Am. 26. Dezember veröffentlichten sie ihr viertes Winteralbum mit dem Titel \"Universe\"\".\" Am 16. Januar reiste die Gruppe nach Dubai, um ihren Titelsong \"Power\" bei der sogenannten Dubai Fountain Show zu repräsentieren. EXO wurde somit der erste K-Pop Akt, der dies geschafft hat. Am 31. Januar veröffentlichten EXO ihr erstes japanisches Studio-Album mit dem Titel \"Countdown\". Der Titelsong \"Electric Kiss\" wurde bereits als kurzes Musik-Video am 5. Dezember 2017 auf dem offiziellen YouTube-Kanal von SM Entertainment hochgeladen.", "section_level": 2}, {"title": "2018.", "content": "Am 25. Februar traten Exo während der Schlussfeier der Olympischen Winterspiele 2018 auf. Am 15. September kamen sie, durch KBS-MUSIC BANK nach Deutschland, nach Berlin, wo sie mit Stray Kids, Wanna One, (G)I-DLE, Taemin und Somi auftraten. Diese Show wurde von Park Bo Gum moderiert. Am 2. November wurde ihr fünftes Album 'Don't mess up my tempo' mit dem Titelsong 'Tempo' veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Sub-Unit.", "content": "Am 5. Oktober 2016 verkündete S.M. Entertainment die erste Sub-Unit von EXO mit Baekhyun, Chen und Xiumin. Die drei hatten zuvor den Song \"For You\" für die SBS-TV-Serie \"Moon Lovers: Scarlet Heart Ryeo\" gesungen. Am 24. Oktober wurde der neue Name bekannt: EXO-CBX, wobei \"CBX\" eine Kombi aus den Initialen der Künstlernamen der drei Mitglieder darstelle. Am 31. Oktober veröffentlichte EXO-CBX ihre Debüt EP \"Hey Mama\" mit dem dazugehörigen Musikvideo. Am 1. April 2017 wurde bekannt, dass EXO-CBX ihr Japan-Debüt am 24. Mai mit der EP \"Girls\" machen werde. Die Kurzversion des Musikvideos für den Titelsong \"Ka-CHING!\" wurde am 1. Mai veröffentlicht. Am 14. Juni wurde außerdem bekannt, dass EXO-CBX den Titelsong für die SBS Animationsserie \"Running Man\" singen werde. Am Juni 2019 gab S.M. Entertainment die zweite Sub-Unit mit Sehun und Chanyeol bekannt. Exo-SC veröffentlichte am 22. Juli deren erste EP \"What a life\" mit drei Titelsongs \"Just us 2 ft. Garbo\",\"What a life\" und \"Closer to you.", "section_level": 1}], "src_summary": "Exo (:, Eigenschreibweise: EXO) ist eine koreanisch-chinesische Boygroup, die 2012 von dem Label SM Entertainment gegründet wurde und aktuell (Stand 2018) aus neun Mitgliedern besteht.", "tgt_summary": null, "id": 523592} {"src_title": "Devil’s Point (River Tamar)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Erika Jayne wuchs in Atlanta auf. Sie besuchte die \"North Atlanta High School for the Performing Arts\", in der sie ihre Leidenschaft am singen entdeckte. Sie heiratete früh und wurde in dieser Ehe Mutter eines Sohnes. Die Ehe scheiterte jedoch. Als sie als Kellnerin in Las Vegas arbeitete, lernte sie den Rechtsanwalt Thomas Girardi (* 1942) kennen.", "section_level": 1}, {"title": "2007–2009.", "content": "Mit der Debütsingle \"Rollercoaster\" erreichte Jayne 2007 Platz 1 in den Hot Dance Club Charts. Der Song erschien bei \"Pretty Mess Records\", bei welchem es sich um Jaynes eigenen Plattenlabel handelt. So wolle sie, laut eigenen Aussagen, unabhängig sein und arbeite ebenfalls mit verschiedenen Produzenten zusammen. Die zweite Single \"Stars\", welche 2008 erschien, wurde zu Jaynes zweiten Nummer-eins Hit. Ihre dritte Single \"Give You Everything\" wurde ihr dritter Nummer-eins Hit und war die Lead-Single ihres Debütalbum \"Pretty Mess\", welches 2009 erschien. Dieses Album war durch die 90er Clubmusik geprägt.", "section_level": 2}, {"title": "2010–2012.", "content": "2010 veröffentlichte Jayne mit den Singles \"Pretty Mess\" und \"One Hot Pleasure\" zwei weitere Singleauskopplungen aus ihren Debütalbum. Beide Singles erreichten die Spitzenposition. 2011 veröffentlichte Jayne mit \"Party People\" ihre sechste Single, welche ihr sechster Nummer-eins Hit wurde. Die Single war ebenfalls die erste Single, welche nicht auf Jaynes Debütalbum \"Pretty Mess\" enthalten war. 2012 war Jayne auf dem Cover des Billboard Magazins zu sehen. Des Weiteren tourte Jayne durch diversen Clubs in den USA und kündigte mit \"United\" eine Single an, welche nie erschienen ist. \"United\" sollte die erste Auskopplung ihres zweiten Albums \"Glitz, Glamour & Fun\" sein, doch auch das Album wurde von Jayne immer wieder verschoben und ist ebenfalls nicht erschienen.", "section_level": 2}, {"title": "2013–2015.", "content": "Nachdem sie 2012 auf Tournee war, kehrte sie 2013 mit der Single \"Get It Tonight\" zurück, zu der auch der US-Rapper Flo Rida beisteuerte. \"Get It Tonight\" unterbrach aber Jaynes Erfolgsgeschichte, denn die Single erreichte nur Platz 30 in den US-Dance Charts. Im August 2014 kehrte Jayne, nach einer längeren Pause wieder in das Musikbusiness zurück. Mit ihrer achten Single \"Painkillr\" schaffte Jayne auch das kommerzielle Comeback. So erreichte der Song zum siebten Mal die Spitzenposition. Anlässlich des Starts ihrer neuen Tournee \"You Make Me Wanna Dance\", veröffentlichte sie den gleichnamigen Song als Single, diese erreichte allerdings nicht die US-Dance Charts. 2014 war Jayne das zweite Mal auf dem Cover des Billboard Magazins. Anfang 2015 veröffentlichte Jayne die Single \"Crazy\", mit der Jayne zum achten Mal die Spitzenposition der US-Dance Charts erreichen konnte. Des Weiteren spielte Jayne, unter ihren verheirateten Namen Erika Girardi, in der sechsten Staffel bei \"The Real Housewives of Beverly Hills\" mit, welche seit Dezember 2015 ausgestrahlt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Seit 2016.", "content": "Im April 2016 veröffentlichte Jayne mit \"How Many\" ihre elfte Single. Die Single wurde ihr Neunter Nummer-eins Hit. Des Weiteren tourte Jayne durch die USA. Neben ihrer Tätigkeit als Sängerin förderte Jayne auch ihre Schauspielkarriere. Neben ihrer Teilnahme in der Siebten Staffel von \"The Real Housewives of Beverly Hills\", war Jayne auch in anderen Produktionen, wie unter anderem \"Shark Attack\". Im Dezember 2016 war Jayne ebenfalls in der Daily Soap \"The Young & The Restless\" zu sehen. 2017 kehrte sie noch einmal zu Serie zurück. Mitte Februar 2017 veröffentlichte Jayne mit \"XXPEN$IVE\" ihre zwölfte Single. Die Single erreichte nicht die Charts, es wurde allerdings für verschiedene TV-Sendungen benutzt. Im selben Jahr nahm Jayne an \"Dancing with the Stars\" teil, dort erreichte sie den neunten Platz. Es folgten weitere TV-Auftritte unter anderem beim LipSynch-Battle mit Christina Aguilera, oder an der achten Staffel von \"The Real Housewives of Beverly Hills\". Anfang März 2018 veröffentlichte Jayne mit \"Pretty Mess\" ihre erste Autobiografie. Das Buch war kommerziell erfolgreich und erreichte Platz 9 in den Bestsellerlisten der \"New York Times\". Im April 2018 erschien ihre 13. Single \"Cars\", mit der Jayne einen Ausflug ins R&B-Genre unternahm. Im September 2019 erschien mit \"Drip\" die 14. Single, unterstützt wurde sie hier durch die Rapperin Brooke Candy.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "Alben Singles", "section_level": 1}], "src_summary": "Erika Girardi (* 10. Juli 1971 in Atlanta), bekannt unter ihrem Geburtsnamen Erika Jayne, ist eine US-amerikanische Sängerin im Genre Dance/Vocal House.", "tgt_summary": null, "id": 951921} {"src_title": "Jean-Jacques Burlamaqui", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Figuren und Handlungsablauf.", "content": "Zwei alte Männer sitzen einander an einem rechtwinkligen Tisch über Eck gegenüber. Sie sind „[i]m Aussehen einander so ähnlich wie möglich“, beide tragen lange schwarze Mäntel und haben langes weißes Haar. Der Tisch und auch die Stühle sind weiß. Die Figur Hörer sieht in Richtung des Publikums, aber sein Kopf ist herabgebeugt, sodass sein Gesicht verdeckt ist. Die Haltung der anderen Figur, Leser ist gleich bis auf den Unterschied, dass dieser ein Buch vor sich hat, das auf den letzten Seiten geöffnet ist. Ein einziger „[s]chwarzer, breitkrempiger Hut“ befindet sich auf dem Tisch. Die Figuren „könnten von Rembrandt ausgeliehen sein“ oder aus Gerard ter Borchs Gemälde „Vier spanische Mönche“, allerdings hat Beckett selbst kein spezielles Bild als Inspiration angegeben. Auch Edgar Rubins Vordergrund-Hintergrund-Experimente werden als mögliche Inspirationsquelle genannt. Sobald Leser zu lesen beginnt, pocht Hörer mit seiner linken Hand auf den Tisch, sodass Leser sich unterbricht, und den letzten vollständigen Satz wiederholt, um auf das nächste Klopfen zu warten, bevor er erneut beginnt. Das geht so während des gesamten Lesens und erinnert an „Krapps genussvollen Umgang mit ausgewählten Passagen seiner Tonbänder“ in Becketts Stück \"Das letzte Band\". „An einer Stelle hält Hörer Leser davon ab, zu einer vorigen Seite umzublättern, auf welche der Text verweist, und an einer anderen Stelle pausiert Leser an einer scheinbar grammatisch fehlerhaften Textstelle, sagt ‚Ja‘ – seine Stegreifanmerkung in promptu – und liest sie erneut.“ Bis auf dieses eine Wort spricht er genau den Text, der in dem Buch abgedruckt ist. Hörer lässt Leser den letzten Satz seiner Geschichte wiederholen und dann wird das Buch geschlossen. „Es bleibt nichts mehr zu sagen“. Listener klopft noch ein letztes Mal, aber es gibt nichts mehr vorzulesen. Die zwei schauen einander starrend an, bis das Licht abgeblendet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Die Erzählung.", "content": "In der Vergangenheitsform geschrieben wird die Geschichte von einem Menschen erzählt, vielleicht von Hörer selbst, der „bei einem letzten Versuch, Linderung“ vom Verlust eines nahestehenden Menschen zu erhalten, zur Schwaneninsel geht, wo die beiden niemals gemeinsam gewesen waren. Damit missachtet er die Warnung, die ihm gegeben worden war, als „das geliebte Gesicht“ ihm im Traum erschienen waren: „Bleib, wo wir so lange allein zusammen gewesen, mein Schatten wird dich trösten.“ Er erkennt bald, dass er einen fürchterlichen Fehler gemacht hat. „Die vertraute Umgebung hätte ihn durch ihre Verbindung mit der verlorenen Person besänftigen und beruhigen können, aber eine ungewohnte Umgebung betont sein totales Verlustgefühl. In seinem Trauerzustand verschwört sich alles, um ihn an das zu erinnern, was er verloren hat.“ Es bleibt unklar, warum es ihm unmöglich ist, zurückzugehen und diesen Fehler rückgängig zu machen. Er wird von einer alten Angst vor der Nacht heimgesucht. Daran hatte er zum letzten Mal vor so langer Zeit gelitten, „als ob es sie nie gegeben“ hätte. Infolgedessen stellt er fest, dass er nicht schlafen kann. Eines Nachts allerdings als er mit seinem Kopf auf den Armen aufgestützt dasitzt und am ganzen Körper zittert, erscheint aus dem Nichts ein Mann. Er erklärt, dass er von der Angehörigen gesandt sei, ihm Trost zu bringen. Dabei zieht er „ein abgegriffenes Buch aus der Tasche seine langen schwarzen Mantels, [setzt] sich hin und [liest], bis es [graut]“, wonach er ohne ein weiteres Wort verschwindet. Wir erfahren, dass es sich um eine „traurige Geschichte“ handelt, aber mehr nicht. Dies wiederholt sich Nacht um Nacht, der Mann erscheint „unangemeldet“, fängt ohne Vorrede an zu lesen und verschwindet zur Morgendämmerung „wortlos“. Schließlich bestimmt die verlorene Person, dass dies lang genug gewährt hat. Nachdem der Mann seine Lesung ein letztes Mal beendet hat, bleibt er da und erklärt, dass dies sein letztes Erscheinen sei; ihm wurde gesagt, dass seine Tröstung nicht länger notwendig sei und er nicht länger ermächtigt sei wiederzukehren, selbst wenn er wollte. Für eine Weile noch sitzen die beiden, die durch die vielen Nächte hindurch „gleichsam eins“ wurden, in der Stille, „versunken in wer weiß was für Tiefen des Geistes [...] wie versteinert“ David Warrilow erinnert sich an Becketts Rat, als er die Rolle übernahm: „Nun, der hilfreichste Hinweis, den mir Beckett von Anfang an beim \"Ohio Impromptu\" gab, war, es wie eine Gutenachtgeschichte zu behandeln und es beruhigend zu erzählen“.", "section_level": 2}, {"title": "Biographische Einblicke.", "content": "Beckett nahm oftmals biographische Ereignisse aus seinem eigenen Leben und entledigte sie aller biographischen Details, indem er nur ein blankes Minimum von Sprache und Thema übrig ließ. „Beckett arbeitete eine Zeit lang als Amanuensis für James Joyce... die beiden Männer pflegten in den dreißiger Jahren gemeinsam auf der Île de cygnes spazieren zu gehen und... Joyce trug einen Quartier-Latin-Hut [wie er auch im Stück erwähnt wird.]“ Beckett bestätigte diese Details während eines Abendessens mit seinem Biographen James Knowlson. Knowlson erwähnte dabei, dass er Leute von dem „geliebte[n] Gesicht“ habe sagen hören, dass es das Gesicht von Joyce sei. Knowlson glaubte, es handele sich in Wirklichkeit um eine Frau, und Beckett stimmte ihm zu: „Es ist Suzanne... Ich habe sie mir so oft nach ihrem Tod vorgestellt. Ich habe mir sogar vorgestellt, wie ich mich zu ihren Grab schleppe“ „Als er \"Ohio Impromptu\" schrieb, war [seine Frau] achtzig Jahre alt und sie waren nichtsdestotrotz (obwohl sie für einige Zeit getrennt gelebt hatten) über vierzig Jahre lang ein Paar“ und „an die sterbende Suzanne zu denken war für ihn unerträglich“. Die Figur in der Geschichte im Stück wird ebenso wie Beckett selbst von Nachtangst und Schlaflosigkeit heimgesucht. Sein ganzes Leben hindurch litt Beckett unter Albträumen. „Möglicherweise war seine Schlaflosigkeit von seiner Mutter her vererbt, die auch unter den gleichen Beschwerden litt.“ In den dreißiger Jahren begann Beckett auch, Panikattacken durchzumachen. „Die schlimmste dieser Attacke war ein Erstickungsgefühl, das ihn oft überkam, wenn er bei Einbruch der Nacht in seinem Zimmer war.“ Der Titel des Stücks ist kommentierungsbedürftig. \"Ohio Impromptu\" ist ein „unverschnörkelt deskriptiver Titel, der Gelegenheit und Genre bezeichnet – Impromptu nach Art der metatheatralischen, selbstreflexiven Art Etüden von Molière und Giraudoux – oder auch wie die als Impromptu bezeichneten, komplizierten kleinen Solostücke für Klavier von Schubert, Chopin und Schumann“. „Indem es ein Impromptu verspricht – eine Darbietung ohne jegliche Vorbereitung – unterwandert das Stück sein eigenes Versprechen, wenn es dann einem Text folgt, der keine unvorbereitete Komposition, keine Improvisation der Schauspieler zulässt“.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation.", "content": "Die Kritiken unterscheiden sich in ihren Interpretationen in der Frage, wer oder was Leser ist: ob es sich um eine Erscheinung handelt, um Hörers Alter Ego oder einen anderen Aspekt seines Geistes. Jedenfalls ist die nächtliche Lesung ein wesentlicher Bestandteil von Hörers Heilungsprozess. Die Beckett-Spezialistin Anna McMullan stellt fest, dass „sowohl in \"Rockaby\" als auch in \"Ohio Impromptu\" der Text zu einem Übergangsritus wird, der eine Veränderung von Verlust hin zum Trost bewirkt, von Leben zu Tod und von Sprechen zu Schweigen.“ In \"Rockaby\" war die Frau nach dem Tod ihrer Mutter im Haus der Familie geblieben; Hörer entschied sich, wegzulaufen. „Wie schon in \"Company\" kehrt der Autor wieder zu einem Thema zurück, dass er schon mehrmals dargestellt hat: dass Einsamkeit und Sehnsucht nach gewisser Zeit zu persönlich sind, als dass sie mit anderen geteilt werden könnten.“ „Das Bild der Seine mit ihren beiden Armen, die ineinander fließen, nachdem sie sich getrennt haben, wenn sie die Insel umfließen... ist ein Schlüssel für die Bedeutung des Stücks. Denn in seinem emotionalen Zentrum liegen Traurigkeit, Verlust und Einsamkeit, die von einer Erinnerung an Zweisamkeit kontrastiert werden“. Warum also geht der Mann zu der Insel, statt sie zu meiden? Der Ort könnte für die Person Beckett eine spezielle Bedeutung gehabt haben, aber der Autor Beckett wählte sie wohl mehr wegen ihrer geographischen Erscheinung: die beiden Flussarme, die ineinanderfließen und auch der Umstand, dass eine kleinere Kopie der Freiheitsstatue auf der Insel steht, welche die (wörtliche) Neue Welt repräsentieren, in der Ohio liegt und die neue Welt im übertragenen Sinne, in die sich der Mann bewegt. Die Anordnung der Figuren ähnelt „den Figuren, die im frühen zwanzigsten Jahrhundert verwendet wurden, um die Prinzipien der Gestaltpsychologie zu belegen.“ Das geteilte Selbst ist ein allgemeiner Zugang zur Interpretation vieler Texte Becketts, der auf \"Das letzte Band\", \"Tritte\", \"Damals\" und auch auf \"Warten auf Godot\" angewandt wurde. Beckett könnte an seine eigene Frau gedacht haben, als er das Stück schrieb, aber er benennt niemals den Namen oder das Geschlecht der verlorenen nahestehenden Person genauer. Dies gibt dem Text eine zusätzliche Tiefe. Der Mann könnte auch um seinen Vater, oder – wahrscheinlicher, wenn man Becketts andere Werke bedenkt – seine Mutter trauern. Auch dagegen, dass es sich um einen männlichen Partner handelt, spricht nichts, weswegen auch eine homoerotische Lesart von Becketts Werk verbreitet ist. Was Leser betrifft, hat Gontarski argumentiert, dass hier eine Dramatisierung des „elementaren kreativen Vorgangs“ zu sehen sei, der „schon in \"Damals\" angedeutet wurde, wo der Protagonist der Erzählung A sich als Jugendlicher versteckte, um sich eine Unterhaltung auszudenken, um nicht allein zu sein“. Andere schlagen vor, dass Leser ein von Hörers „geliebtem Gesicht“ gesandter Schatten ist, eine Art gespensterhafter Bote, der ihm bei der Trauerarbeit helfen soll. In einem sehr frühen Entwurf des Stücks dachte Beckett an einen „Geist, der aus der Unterwelt zurückkehrt, um auf einer Konferenz zu sprechen“. „Die Erzählung deutet das Bild der Bühne voraus, ohne es aber nachzubilden oder vorwegzunehmen“. „Der Text erzählt, dass die Figuren ‚versunken in wer weiß was für Tiefen ihres Geistes‘ verharren. Auf der Bühne jedoch erheben sie ihre Köpfe um einander in bedeutungsvollen Sinnen zu betrachten.“ Deshalb ist es plausibel, dass die beiden Männer auf der Bühne nicht die beiden Männer aus der Geschichte sind. „Wie ein Autor fordert Hörer mitunter die Wiederholung eines Satzes ein, aber Leser hat seinen eigenen Fahrplan, gemäß dem er jeden Satz auch ungebeten mindestens einmal wiederholt.“ Ein Umstand, der nahelegt, dass dies tatsächlich nicht der Fall ist, ist die Tatsache, dass nur ein einziger Hut vorhanden ist. Nachdem die Geschichte ausgelesen ist und das Buch geschlossen ist, pocht Hörer noch einmal, das Signal, noch einmal dort zu beginnen, wo Leser angefangen hatte. „Was sagen Worte, wenn nichts mehr zu sagen bleibt?“ Beckett war besessen von dem Wunsch, etwas zu erschaffen, was er „Literatur des Nichtworts“ (\"literature of the unword\") nannte, und dies ist wohl eines der besten Beispiele für diese Bemühung.", "section_level": 1}, {"title": "\"Beckett on Film\".", "content": "Im \"Beckett-on-Film\"-Projekt ermöglichten moderne kinematographische Techniken, dass Leser und Hörer vom gleichen Schauspieler verkörpert werden konnten, entsprechend Becketts Regieanweisung, beide Figuren sollten einander „im Aussehen einander so ähnlich wie möglich“ sein. Damit folgt diese Verfilmung der Interpretation, dass beide Figuren Elemente einer einzigen Persönlichkeit seien. Im Text sehen die beiden einander nur ganz zum Schluss in die Augen, aber in dieser Verfilmung haben sie während des gesamten Stücks immer wieder Blickkontakt. Anna McMullan moniert, dass diese Interpretation von \"Ohio Impromptu\" „ein weiteres Mal von einem psychologisierenden Zugang geleitet ist, da Jeremy Irons beide Partien spielt und der ‚Geist‘ zur Morgendämmerung verblasst“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ohio Impromptu ist ein kurzes Stück („playlet“) von Samuel Beckett. Beckett schrieb es 1980. Ursprünglich sollte es ein Gefallen für Stanley E. Gontarski sein, der Beckett um ein Stück gebeten hatte, das auf einem akademischen Symposium zu Ehren von Becketts fünfundsiebzigstem Geburtstag in Columbus, Ohio aufgeführt werden sollte. Beckett war es unangenehm eine Auftragsarbeit zu erledigen, und er rang neun Monate mit dem Stück, bevor es schließlich fertig war. Es wurde am 9. Mai 1981 am Drake Union, Stadium 2 Theater in Ohio unter der Regie von Alan Schneider und mit David Warillow als „Reader“ und Rand Mitchell als „Listener“ uraufgeführt. Erika und Elmar Tophoven übersetzten das Stück ins Deutsche. Diese Übersetzung steht auch unter dem Einfluss der von Beckett selbst verfassten Übertragung des Stücks ins Französische. ", "tgt_summary": null, "id": 1829202} {"src_title": "Animal Crossing: New Leaf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Roberta Knie wurde in Cordell, Oklahoma geboren, wuchs dort auf, ging zur lokalen Highschool und sang im Kirchenchor. Knie studierte an der Universität von Oklahoma unter anderem bei Elizabeth Parham, Judy Bounds Coleman und Eva Turner. Sie übersiedelte dann nach Österreich, um bei Max Lorenz am Mozarteum in Salzburg zu studieren, bevor sie 1964 ihr Debüt am Theater Hagen als Elisabeth im Tannhäuser gab.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere.", "content": "Von 1966 bis 1969 war sie Teil des Stadttheaters Freiburg, sie wechselte dann von 1969 bis 1972 nach Graz und sang dort Rollen wie die Leonore in Beethovens Fidelio und Titelrollen in Puccinis Tosca und Richard Strauss’ Salome. Anschließend war sie an der Oper der Stadt Köln und dem Opernhaus Zürich beschäftigt. 1973 erwarb sie in Laßnitzhöhe gemeinsam mit ihrer Freundin und Mentorin Judy Bounds Coleman die Sonnenvilla, als diese 1977 in die USA zurückkehrte, wurde sie Alleinbesitzerin. Das Jahr 1974 wurde ein Meilenstein ihrer Karriere, sie sprang für eine Kollegin in letzter Minute als Brünnhilde in Wagners Ring des Nibelungen bei den Bayreuther Festspielen ein. Der Auftritt war sowohl bei den Kritikern als auch beim Publikum ein voller Erfolg und erhöhte ihren Bekanntheitsgrad entscheidend und führte zu Verträgen mit bekannten Opernhäusern in den folgenden Jahren. 1974 sang sie den Ring des Nibelungen auch in der Opéra National de Lyon und trat am Teatro San Carlo auf. 1975 gab Roberta Knie ihr Operndebüt in Amerika bei der Dallas Opera als Isolde in Wagners Tristan und Isolde. 1976 trat sie im sogenannten Jahrhundertring bei den Wagnerfestspielen auf und sang als Brünnhilde an der San Francisco Opera in Die Walküre. Außerdem trat sie erstmals an der Metropolitan Opera in New York in der Titelrolle Elektra von Strauss auf. In den nächsten Jahren sang sie an verschiedenen großen Opernhäusern, wie der Wiener Staatsoper, Hamburger Staatsoper, Bayerische Staatsoper, Staatstheater Stuttgart, Deutsche Oper Berlin, Nationaltheater Mannheim, Opéra National du Rhin, Königliche Oper (Stockholm), Teatro Regio di Parma, Teatro Nacional de São Carlos. Welsh National Opera, Opéra de Montréal, Teatro Colón und der Lyric Opera of Chicago. Obwohl sie hauptsächlich für Wagner-Rollen bekannt war, darunter die Senta in Der Fliegende Holländer, Elsa im Lohengrin, Sieglinde und verschiedene der Walküren in Die Walküre, sang sie auch zahlreiche andere Rollen, wie Donna Anna in Mozarts Don Giovanni, Elektra in Mozarts Idomeneo, die Marschallin in Strauss Der Rosenkavalier und Leonore sowohl im La forza del destino als auch im Il trovatore. 1981 erkrankte Roberta Knie an viraler Lungenentzündung, die sie bis 1984 auskurieren musste. 1991 wurde bei Roberta Knie in Graz, wo sie an der Kunstuniversität unterrichtete, eine Netzhautablösung diagnostiziert. Um einer möglichen stressbedingten Erblindung vorzubeugen, beendete sie ihre Opernkarriere. Im Jahr 2000 überstand sie eine Darmkrebserkrankung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Roberta Knie (* 13. Mai 1938 in Cordell, Oklahoma; † 16. März 2017 in Drexel Hill, Pennsylvania) war eine deutschamerikanische Opernsängerin (Sopran) aus der Zirkusdynastie Knie. Sie war bekannt für ihre starke und klare Stimme, die sie im Laufe ihrer Karriere von den mittleren 1960er bis zu den frühen 1980er Jahren in vielen amerikanischen und europäischen Opernhäusern unverwechselbar machte. Besonders bekannt war sie für ihre Interpretation der Brünnhilde bei den Wagnerfestspielen in Bayreuth.", "tgt_summary": null, "id": 1121903} {"src_title": "Coenagrion resolutum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nachdem Wolff von Oktober 1913 bis 1921 im Kadettenkorps in Bensberg zugebracht hatte, trat er am 1. April 1922 als Matrosengefreiter in die Reichsmarine ein. Er erhielt seine infanteristische Grundausbildung in der 3. Kompanie der I. Schiffsstammabteilung der Nordsee. Die anschließende Bordausbildung erfolgte bis März 1923 auf der \"Hannover\", der \"Niobe\" und der \"Berlin\". Mit der Beförderung zum Fähnrich zur See am 1. April 1923 begann Wolff seinen Fähnrichslehrgang an der Marineschule Mürwik, den er im Jahr darauf abschloss. Im Anschluss hieran absolvierte der am 1. April 1924 zum Oberfähnrich zur See und am 1. Oktober 1925 zum Leutnant zur See beförderte Wolff bis Dezember 1925 diverse Fähnrichslehrgänge. Am Vorweihnachtstag 1925 wurde Wolff Sperroffizier auf der \"Hamburg\", eine Position, die er bis März 1927 innehatte. Im April 1927 kam er als Kompanieoffizier zur III. Marine-Abteilung, wo er im Juli des gleichen Jahres zum Oberleutnant zur See avancierte. Nach weiteren Lehrgängen wurde Wolff im September 1928 der Torpedobootwaffe zugeteilt, wo er bis September 1931 auf verschiedenen Torpedobooten diente. Anschließend erfolgte seine Delegierung zur Baubelehrung für den im Bau befindlichen Leichten Kreuzer \"Leipzig\". Nach dessen Indienststellung war Wolff Funktechnischer Offizier des Kreuzers, bis er Ende September 1933 wieder zur Torpedobootwaffe versetzt wurde. Dort war Wolff, seit Februar 1934 Kapitänleutnant, bis September 1935 Kommandant des Torpedobootes \"Tiger\". Am 25. September 1935 kehrte er an die Marineschule Mürwik in Flensburg-Mürwik zurück, wo er bis April 1938 als Kompanieführer und Leiter des Torpedomechanikernachwuchses eingesetzt war. Während dieser Zeit erfolgte am 1. Oktober 1937 seine Beförderung zum Korvettenkapitän. Nach einer kurzen Zeit in der Verfügung beim Führer der Torpedoboote wurde Wolff am 29. Juli 1938 als Leiter der Ausbildungsabteilung in die 5. Zerstörerflottille versetzt. Am 28. Oktober 1938 erfolgte seine Ernennung zum Kommandanten des Zerstörers \"Z 2 Georg Thiele\". Unter seinem Kommando nahm das Schiff nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am Unternehmen Weserübung teil. Dabei ging die \"Georg Thiele\" am 13. April 1940 durch Selbstsprengung bei Narvik verloren. In der anschließenden Schlacht um Narvik war Wolff Bataillonskommandeur im Marine-Regiment Berger. Seine bei diesen Gefechten erlittene Verwundung wurde ab Juni 1940 im Lazarett von Swinemünde behandelt. Nach seiner Genesung wurde Wolff im Juli 1940 zum Kommandeur des Torpedo-Erprobungskommandos ernannt; in dieser Dienststellung verblieb der am 1. April 1941 zum Fregattenkapitän beförderte Wolff bis Februar 1943. Am 25. Februar 1943 wurde Wolff zum Chef der 5. Zerstörerflottille ernannt, die er bis zum 15. Februar 1944 befehligte. Während dieser Zeit am 1. April 1943 zum Kapitän zur See befördert, fungierte er ab 15. November 1943 zugleich vertretungsweise auch als Führer der Zerstörer. Am 15. Februar 1944 wurde Wolff zum Oberkommando der Marine versetzt, wo er bis Ende August 1944 als Abteilungschef diente. Am 23. April 1956 erfolgte sein Eintritt in die Bundesmarine. Dort war er zunächst Chef des Stabes beim Kommando der Seestreitkräfte. Am 30. Juni 1957 erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur im Kommando der Flottenbasis. In dieser Position wurde Wolff am 4. September 1957 zum Flottillenadmiral befördert. Ende März 1963 wurde er in den Ruhestand verabschiedet und erhielt für seine Verdienste das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. Im Ruhestand fungierte er ab April 1965 als Bundesbeauftragter für die Seeämter von Bremerhaven und Emden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eduard Hans Martin Max-Eckart Wolff (* 19. Februar 1902 in Wernigerode; † 9. November 1988 in Bremen) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Flottillenadmiral der Bundesmarine.", "tgt_summary": null, "id": 1458488} {"src_title": "Herbert Edelsbrunner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft, Familie und Studium.", "content": "Pierre-Yves Le Borgn' entstammt einer Lehrerfamilie aus der Bretagne. Nach seinem Abitur mit Schwerpunkt in Philosophie und Literatur studierte er Rechtswissenschaften in Nantes und anschließend Politikwissenschaften am Pariser Institut für politische Studien (Institut d’études politiques de Paris). Außerdem erlangte er einen Master of Laws (LLM) in Europäischem Recht am Collège d’Europe in Brügge. Er spricht fünf Sprachen (Französisch, Spanisch, Englisch, Deutsch, Portugiesisch). Er ist mit Dolores Dominguez Perez, Beamtin in der Europäischen Kommission, verheiratet und hat drei Kinder.", "section_level": 2}, {"title": "Beruflicher Werdegang.", "content": "Nach Abschluss seines Studiums 1990 führte ihn seine berufliche Karriere in die USA, nach Luxemburg, Belgien, Deutschland und Asien. Zunächst arbeitete er zwei Jahre für eine amerikanische Tochtergesellschaft von Go Sport in Los Angeles. Zurück in Europa machte Pierre-Yves Le Borgn‘ ein Praktikum im Wissenschaftlichen Dienst des Gerichtshofs der Europäischen Union. Anschließend arbeitete er für einige multinationale Unternehmen im Bereich der \"legal\" und \"corporate affairs\"; 2011 war er Vize-Präsident des US-Konzerns First Solar. Er war in seiner Funktion als First Solar-Manager von 2003 bis 2006 im CEFIC (Verband der Europäischen chemischen Industrie) Vorsitzender der Kommission für Umweltrecht.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Engagement.", "content": "Inspiriert von Pierre Mendès France, Michel Rocard und Stéphane Hessel sympathisierte Pierre-Yves Le Borgn‘ bereits in seiner Jugend mit der französischen Linken. Im Zuge der Wiederwahl François Mitterrands zum französischen Präsidenten trat er 1988 der PS bei. Seit seinem Umzug in die USA 1990 ist er Mitglied des Verbandes der PS der Franzosen im Ausland. Im Jahr 1994 wurde er Mitglied des Parteibüros; von 2003 bis 2012 war er Erster Sekretär. Neben seiner sozialistischen Ausrichtung stehen Europa und die internationale Politik im Zentrum seines Interesses. So nahm er 1994 als Kandidat der PS bei der Europawahl teil (72. Platz). Im Jahr 2000 wurde er im Obersten Rat der Franzosen im Ausland zum Vertreter des Wahlkreises Belgien (Conseil Supérieur des Français à l’étranger, heute: Assemblée des Français à l’étranger) gewählt. Nach seiner Wiederwahl 2006 musste er sein Mandat im Dezember 2009 frühzeitig niederlegen, da er beruflich nach Deutschland und Frankreich zog. Als ein weiterer Schwerpunkt seiner politischen Tätigkeit gilt die Ökologie; er hat sie als persönliche Leidenschaft bezeichnet. Sie entwickelte sich durch seine Arbeit in der Grünen Wirtschaft und in der Solarindustrie.", "section_level": 2}, {"title": "Abgeordneter des Siebten Wahlkreises der Franzosen im Ausland.", "content": "Le Borgn‘ wurde am 17. Juni 2012 mit 56,9 % zum Abgeordneten der Franzosen im Ausland gewählt. Obwohl er als Kandidat der Sozialistischen Partei angetreten war, wurde er bereits im ersten Wahlgang von den Grünen (Europe Écologie Les Verts) unterstützt. Sein Wahlkreis beinhaltet Deutschland sowie 15 weitere Länder in Zentraleuropa und auf dem Balkan. Sein Wahlkreisbüro befindet sich in Köln. Wichtige Ziele seines Wahlprogramms 2012 waren unter anderem eine direktere konsularische Tätigkeit, ein verbesserter Zugang zur Gesundheitsversorgung im Ausland sowie die Stärkung des Bilingualismus. Im Parlament spezialisierte er sich auf internationale Fragen, speziell auf Energiepolitik, globale Erwärmung, Steuerwesen, Familienrecht und Menschenrechte. Nach einem Jahr im Gesetzesausschuss wurde er 2013 Mitglied des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten. Er war Vorsitzender der Deutsch-französischen Freundschaftsgruppe und Mitglied aller Freundschaftsgruppen der Länder, die zu seinem Wahlkreis gehören, sowie der Freundschaftsgruppen mit Portugal, Island und den USA. Er war zudem Vorsitzender der Studiengruppe „Arktis, Antarktis und Französische Süd- und Antarktisgebiete“ sowie der Studiengruppe „Grenzgebiete und Grenzarbeitnehmer“.", "section_level": 2}, {"title": "Parlamentarische Arbeit.", "content": "Le Borgn‘ hat sechs parlamentarische Berichte verfasst. Themen waren hierbei das deutsch-französische Güterrecht, die Ratifikation der Änderung des Kyoto-Protokolls, Vorrechte und Befreiungen des COP 21, Nachbarschaftsrecht der europäischen Union, die Ratifikation der Konvention des Europarates über Terrorismusfinanzierung und die Ratifikation des Zusatzprotokolls zur Doppelbesteuerung. Darüber hinaus hat er zwei Stellungnahmen über den Haushalt des Ministeriums für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Energie verfasst.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.", "content": "Seit 2014 ist Le Borgn‘ Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Er ist Generalberichterstatter über den Vollzug der Urteile des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte sowie Mitglied in der Kommission zur Auswahl der Richter. Seit 2016 ist er außerdem Vorsitzender der Unterkommission für Kultur, Vielfalt und Kulturerbe der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pierre-Yves Le Borgn’ (* 4. November 1964 in Quimper, Frankreich) ist ein internationaler Jurist und französischer Politiker. Er ist Mitglied der Sozialistischen Partei PS Parti socialiste und der Sozialdemokratischen Partei Europas SPE. Von Juni 2012 (Parlamentswahl in Frankreich 2012) bis Juni 2017 (Parlamentswahl in Frankreich 2017) war er als Abgeordneter des Siebten Wahlkreis der Franzosen im Ausland Mitglied der französischen Nationalversammlung.", "tgt_summary": null, "id": 426659} {"src_title": "Tangmuri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmer.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Parfüm, Kosmetik und hochwertige Spirituosen.", "content": "Nach dem Abschluss einer kaufmännischen Lehre und verschiedenen Tätigkeiten im Finanz-, Handels- und Marketingbereich in der Schweiz und den USA übernahm Silvio Denz 1980 die Geschäftsführung der Alrodo AG in Zürich. Alrodo war damals im Besitz seines Vaters und seines Onkels. Das Unternehmen wickelte anfänglich mit acht Mitarbeitenden den Einkauf von Parfüm und Kosmetika für die Import Parfumerien ab. 1984 übernahm Silvio Denz das gesamte Aktienpaket und baute das Unternehmen innerhalb von 20 Jahren zur schweizweit grössten Parfümeriekette mit 120 Filialen aus. Von 1980 bis 2000 stieg die Anzahl der Mitarbeitenden von 8 auf 800 an. Im Jahr 2000 verkaufte Silvio Denz die Alrodo AG an die französische Parfümeriekette Marionnaud. Im gleichen Jahr gründete er die Lalique Group SA (ehemals Art & Fragrance SA), die sich der Kreation, der Produktion und dem internationalen Vertrieb verschiedener Parfüm- und Kosmetikmarken wie \"Parfums Lalique, Jaguar Fragrances, Bentley Fragrances, Parfums Grès, Parfums Alain Delon,\" und \"Ultrasun\" widmet. Per 28. März 2019 hat Lalique Group die Übernahme von 50 % von The Glenturret, Schottlands ältester noch operativer Destillerie für Single Malt Whisky, abgeschlossen und damit ihr Portfolio im Luxusgütermarkt erweitert.", "section_level": 3}, {"title": "Luxusgüter.", "content": "Als begeisterter Sammler von Vintage Parfümflakons, kreiert von René Lalique, besitzt Silvio Denz die weltweit bedeutendste Privatsammlung mit mehr als 650 Originalstücken. 2008 erwarb die von Silvio Denz gegründete Lalique Group die französische Kristallmanufaktur Lalique S.A.[5] im elsässischen Wingen-sur-Moder. Seit 2007 ist das Unternehmen an der Börse kotiert – zuerst war es an der Berner Börse und heute ist es an der SIX Swiss Exchange kotiert (seit Juni 2018). Das Unternehmen wurde nach der Übernahme komplett restrukturiert und ist seither wieder profitabel. Im Einklang mit René Lalique’s künstlerischer und vielseitiger Vorgehensweise, hat Silvio Denz die Marke in Richtung Lifestyle geleitet und zu einer Welt mit sechs Säulen ausgebaut: Kunst, Kristallobjekte, Innendekoration, Schmuck, Parfüm sowie Gastronomie/Hotellerie. Lalique hat gemeinsam mit verschiedenen anderen Luxusmarken (darunter Bentley, The Macallan und Steinway & Sons) Co-branding Projekte entwickelt. Weitere Kooperationen wurden ausserdem mit renommierten Künstlern (wie Zaha Hadid, Jean-Michel Jarre, Damien Hirst, Elton John usw.), die einige exklusive Kollektionen produziert haben, unterzeichnet. 2011 hat das Lalique-Museum in Wingen-sur-Moder (Elsass) seine Türen nach zwei Jahren Bauzeit eröffnet. Die Ausstellung umfasst über 650 entwickelte Werke (meistens Schmuck, Kristall- und Dekorglas) von René Lalique und seinen Nachfolgern, darunter befinden sich 200 Stücke aus der privaten Sammlung von Denz, welche dem Museum zu Ausstellungszwecken zur Verfügung gestellt werden. Silvio Denz hat zudem beschlossen, der historischen Villa von René Lalique in Wingen-sur-Moder ein neues Leben zu verleihen und hat das Gebäude in ein Hotel der gehobenen Kategorie und Restaurant verwandelt, einem Zwei-Sterne-Restaurant unter der Leitung von Jean-Georges Klein.", "section_level": 3}, {"title": "Wein.", "content": "1994 gründete Silvio Denz zusammen mit Franz Wermuth und fünf weiteren Partnern die Les Grands Vins Wermuth S. A.[2], heutzutage aufgeteilt in Denz Weine (Vertrieb) und Wermuth Auktionen AG (Auktionen) in Zürich. 1998 kaufte er mit denselben Partnern das Weingut Clos d’Agon an der Costa Brava, das vom international bekannten Oenologen Peter Sisseck (Dominio Pingus) betreut wird. Im Jahr 2020 verkaufte Silvio Denz seine Anteile am Clos d’Agon. 2005 kaufte Denz auf Empfehlung seines Freundes Graf Stephan von Neipperg (Château Canon-La Gaffelière und La Mondotte) das sechs Kilometer östlich von Saint-Emilion gelegene Weingut Château Faugères, das 30 Mitarbeitende beschäftigt. Es umfasst drei Weingüter: Château Faugères, Château Péby Faugères, beide in der Appellation Saint-Emilion gelegen, sowie Château Cap-de-Faugères in den Côtes de Castillon. Silvio Denz übernahm 2010 zusammen mit Peter Sisseck das historische Weingut Château Rocheyron in Saint-Emilion. Seine Weingüter im Bordeaux erstrecken sich auf insgesamt 120 Hektaren. Der Weinkeller von Château Faugères ist ein Werk des Architekten Mario Botta, der seine Schöpfung als „Kathedrale des Weins“ bezeichnet. Mittels modernster Technik, gepaart mit traditionellen Methoden, wie der Gravität, werden hier Weine nach höchsten Qualitätsansprüchen gekeltert und in Eichenfässern ausgebaut. 2012 erreichten die beiden Weingüter Château Faugères und Château Péby Faugères die Klassifizierung Grand Cru Classé von Saint Emilion. Château Péby Faugères zählt heute gemäss dem internationalen Weinkritiker Robert Parker zu den besten Bordeaux-Weinen. Der Jahrgang 2005 wurde vom einflussreichen Robert Parker's Wine Buyers Guide mit 100/100 Punkten bewertet. Anfang 2014 hat Silvio Denz Château das Château Lafaurie-Peyraguey, eines der wenigen Premiers Grands Cru Classés von 1855 und eines der ältesten Weingüter von Sauternes, erworben. 2018 erfolgte die Einweihung des Luxushotels mit Gourmetrestaurant im Château Lafaurie-Peyraguey, heute Mitglied der Relais & Châteaux-Kette und 5-Sterne-Hotel. Chef Jérôme Schilling und das Restaurant \"Lalique\" wurden im Jahr 2019 mit dem ersten Michelin Stern ausgezeichnet. Am 17. September 2017 wurde Silvio Denz als Jurat von Saint-Emilion aufgenommen. Die Jurade von Saint-Emilion zählt heute 127 Juraten und mehr als 3.000 Botschafter des Weins von Saint-Emilion weltweit. Im Oktober 2017 hat er für sein Engagement im Elsass einen Sonderpreis erhalten, der von Fond‘Action Alsace vergeben wird. Zudem hat er den Preis Guillon d‘Or von der Confrérie du Guillon, einer 1954 gegründeten Bruderschaft für waadtländische Weine, überreicht bekommen, um seine Leidenschaft und sein Wirken in der Welt des Weines zu würdigen. Das französische Wein-Magazin \"La Revue du Vin\" zählt Silvio Denz zu den 200 wichtigsten Weinpersönlichkeiten 2018.", "section_level": 3}, {"title": "Kristall.", "content": "2008 erwarb die von Silvio Denz gegründete Lalique Group \"S.A.\", Zürich, die französische Kristallmanufaktur \"Lalique S.A.\" im elsässischen Wingen-sur-Moder. Das Unternehmen ist im Bereich Kristall, Schmuck, Parfüm, Interior Design und Kunst tätig.", "section_level": 3}, {"title": "Immobilien.", "content": "2003 stieg Silvio Denz in London in den Immobilienhandel ein. Zusammen mit einem ortsansässigen Partner kauft er alte Herrschaftshäuser in den Londoner Stadtteilen Mayfair, Knightsbridge und Kensington. Die Häuser werden aufwendig renoviert und dann wieder zum Kauf angeboten. Silvio Denz ist Sammler von Werken international bekannter Künstler. In seiner Sammlung befinden sich Meisterwerke aus verschiedenen Epochen. Silvio Denz kauft seit über 30 Jahren Spitzenweine, hauptsächlich aus dem Bordeaux. Sein Privatkeller umfasst mehr als 35.000 Flaschen. In den 1980er Jahren entwickelte Silvio Denz eine Sammelleidenschaft für Parfümflakons. Heute ist er Besitzer der weltweit grössten privaten Flakonsammlung des Französischen Glas-Künstlers René Lalique. Seine Sammlung ist im \"Musée Lalique\" im elsässischen Wingen-sur-Moder ausgestellt.", "section_level": 3}], "src_summary": "Silvio Werner Denz (* 14. September 1956 in Basel) ist ein Schweizer Unternehmer, Sammler von Weinen und Kunstwerken. Er lebt in der Schweiz. In der Vergangenheit hat er in verschiedenen Unternehmen in der Schweiz und den Vereinigten Staaten in den Bereichen Finanzen, Einzelhandel und Marketing gearbeitet. Heute ist er vor allem in den Bereichen Luxusgüter und Wein tätig. Das Schweizer Wirtschaftsmagazin \"Bilanz\" zählt ihn zu den 300 vermögendsten Schweizern und zu den 100 wichtigsten Persönlichkeiten im Schweizer Wirtschaftsmarkt.", "tgt_summary": null, "id": 2106564} {"src_title": "St. Paul (Schiff, 1895)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rauch entstammte einer Arbeiterfamilie. Er fand nach Abschluss seiner Banklehre eine Anstellung bei der Dresdner Bank. 1933 trat er in Leipzig der KPD bei. Im Juli 1933 emigrierte er über Dänemark nach Schweden. Im August 1934 gelangte Rauch durch einen Auslieferungsantrag zu gewisser Publizität und erhielt dabei auch Kontakt zu dem bekannten schwedischen Anwalt Georg Branting (1887–1965), Sohn des ehemaligen schwedischen Ministerpräsidenten Hjalmar Branting (1860–1925). Im November 1934 wurde er verhaftet. 1935/36 arbeitete er als Werkzeugschlosser in Stockholm. Im Sommer 1936 ging Rauch nach Spanien und nahm als Angehöriger der Internationalen Brigaden am Spanischen Bürgerkrieg teil. Zuerst war er bei der XIV., dann bei der XI. Brigade. Er besuchte die Offiziersschule Pozo Rubio bei Albacete. Nach schwerer Verwundung wurde er zum Leutnant ernannt. 1938 wurde Rauch in die Kommunistische Partei Spaniens überführt. Im selben Jahr kehrte Rauch wieder nach Schweden zurück. Ab 1940 war er Mitglied der Exilleitung der KPD. 1940 heiratete er die schwedische Kommunistin Märta Jansson (1919–1962). Im Juli 1940 ging er für mehrere Monate zur illegalen Arbeit unter deutschen Soldaten nach Norwegen. 1941 erhielt Rauch den Auftrag Verbindung zum illegalen ZK der Kommunistischen Partei Norwegens in Oslo aufzunehmen. Am 2. März 1942 wurde Rauch auf Betreiben der Nationalsozialisten ausgebürgert (Liste 264). 1944 war er Delegierter der KPD-Landeskonferenz in Schweden. Rauch traf via Danzig am 19. Januar 1946 – unter anderem mit Georg Henke (1908–1986), Sepp Miller (1883–1964), Wolfgang Steinitz (1905–1967) und Paul Verner (1911–1986) – am Stettiner Bahnhof in Berlin ein. Auf eigenen Wunsch ging er zurück in seine sächsische Heimat und besuchte bis März 1946 zunächst die Landesparteischule in Ottendorf. Im April 1946 war er Teilnehmer des Berliner KPD-Parteitages und des Vereinigungsparteitages der SPD und KPD zur SED. 1946/47 war er SED-Sekretär in Bautzen und Mitglied des Bezirksvorstandes Ostsachsen, 1947/48 Leiter des Sowjetischen Nachrichtenbüros für Ostsachsen. 1947 wurde Rauch Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Von 1948 bis 1950 war er Leiter der Abteilung Agitation beim Bundesvorstand des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes in Berlin. 1948 folgte ihm die Familie in die SBZ. Seine Frau Märta erhielt eine Stelle beim Außenhandel. Im November 1950 wurde Rauch als Pressereferent im Ministerium für Arbeit und im Februar 1951 als Vorsitzender einer Überprüfungskommission im Regierungsapparat eingesetzt. Seit 1951 wirkte er als Referent beim Statistischen Zentralamt, ab Januar 1952 als Erster Stellvertreter des Leiters. Nach einem Fernstudium an der Parteihochschule „Karl Marx“ in Berlin (1953–1955) und einem Besuch der Parteihochschule beim ZK der KPdSU in Moskau (1956/57) wurde Rauch im Oktober 1957 als Nachfolger von Fritz Behrens Leiter der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik. Am 19. Juli 1958 wurde er zum Mitglied der Staatlichen Plankommission und am 4. Juli 1962 zum Mitglied des Ministerrates der DDR berufen. Seit dem IV. Parteitag der SED im April 1954 war er Mitglied der Zentralen Revisionskommission der SED. Rauch kam am 19. Dezember 1962 mit seiner Frau und zwei seiner drei Söhne bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe des Warschauer Flughafens ums Leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinz Rauch (* 23. November 1914 in Schönefeld bei Leipzig; † 19. Dezember 1962 in Warschau) war ein deutscher Politiker (KPD/SED), Spanien- und Widerstandskämpfer. Er war Leiter der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik und Mitglied des Ministerrats der DDR.", "tgt_summary": null, "id": 299945} {"src_title": "Love Sick", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "František Ptáček begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt in der Nachwuchsabteilung des HC Sparta Prag. In der Saison 1993/94 gab er für die Profimannschaft von Sparta sein Debüt in der neu gegründeten tschechischen Extraliga. Parallel bestritt er zudem mehrere Spiele für den Stadtnachbarn HC Slavia Prag in der 1. Liga, der zweiten tschechischen Spielklasse. In den folgenden neun Jahren konnte sich der Verteidiger als Stammkraft in der Extraliga-Mannschaft von Sparta etablieren, mit der er in den Spielzeiten 1999/2000 und 2001/02 jeweils den tschechischen Meistertitel. Im Jahr 2000 wurde er zudem zum Most Sportsmanlike Player der Extraliga ernannt. Zur Saison 2003/04 wechselte Ptáček innerhalb der höchsten tschechischen Spielklasse zum HC Energie Karlovy Vary. Dort wurde er im ersten Jahr ebenfalls Most Sportsmanlike Player der Extraliga. Ab der Saison 2004/05 war er zudem Mannschaftskapitän beim HC Energie. Gegen Ende der Saison 2005/06 kehrte er zum HC Sparta Prag zurück, mit dem er am Ende der Spielzeit erneut Tschechischer Meister wurde. Bei seinem Heimatverein übernahm er auf Anhiebn eine Führungsrolle und war von 2006 bis 2008 Mannschaftskapitän. Gegen Ende der Saison 2008/09 wurde er vom Ligarivalen HC České Budějovice verpflichtet, mit dem er in der Relegation den Klassenerhalt erreichte. Beim HC České Budějovice war der Routinier von 2010 bis 2012 ebenfalls Mannschaftskapitän. Im Laufe der Saison 2012/13 löste er Josef Řezníček als aktuellen Rekordspieler der Extraliga ab. Im Oktober 2015 wurde er an den HC Kladno aus der tschechischen 1. Liga ausgeliehen und spielte letztlich bis zum Ende der Saison 2016/17 dort. Zur Saison 2017/18 kehrte er als Nachwuchstrainer zum HC Sparta Prag zurück. Am 30. Januar 2018 bestritt er sein letztes und 1210. Extraliga-Spiel.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für die Tschechoslowakei nahm Ptáček an der U18-Junioren-Europameisterschaft 1993 teil. Für Tschechien nahm er in den Jahren 2002, 2004, 2005 und 2006 jeweils an der Euro Hockey Tour teil.", "section_level": 2}], "src_summary": "František Ptáček (* 4. April 1975 in Prag, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger tschechischer Eishockeyspieler, der über viele Jahre für den HC Sparta Prag, HC Energie Karlovy Vary, HC České Budějovice, Mountfield HK und HC Kometa Brno in der tschechischen Extraliga aktiv war und insgesamt 1210 Extraliga-Partien bestritt. Er belegt damit hinter Petr Kadlec den zweiten Platz in der Rekordspielerliste der Extraliga.", "tgt_summary": null, "id": 206823} {"src_title": "IPKat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mumblecore in den USA.", "content": "Andrew Bujalski wird als \"Godfather des Mumblecore\" bezeichnet. Sein Regiedebüt aus dem Jahr 2002 \"Funny Ha Ha\" wird als erster Mumblecorefilm betrachtet. Im Jahr 2005 liefen einige Mumblecorefilme auf dem South by Southwest Film Festival (SXSW) in Austin/Texas, so z. B. Bujalskis zweiter Film \"Mutual Appreciation\", \"The Puffy Chair\" von den Brüdern Mark und Jay Duplass und \"Kissing on the Mouth\" von Joe Swanberg. Auf diesem Filmfestival lernten sich die Mumblecore-Regisseure erstmals kennen, sodass von einer Bewegung nicht gesprochen werden kann. Das Wort \"Mumblecore\" stammt von Andrew Bujalskis Tontechniker Eric Masunaga. Er wurde während des South by Southwest Film Festivals 2005 nach den Gemeinsamkeiten der Filme \"Mutual Appreciation\", \"The Puffy Chair\" und \"Kissing on the Mouth\" gefragt. Die für ihn offensichtlichste Gemeinsamkeit war die schlechte Qualität der jeweiligen Tonspuren der Filme. Sound ist ein häufig vernachlässigtes Element bei Do-it-yourself-Produktionen. Die Dialoge waren für ihn nur als \"mumble\", als Genuschel hörbar. Der Begriff ist zuerst von Bujalski in einem Interview mit der Zeitschrift \"indieWIRE\" verwendet worden. Direkte Vorbilder der Mumblecore-Regisseure sind die Lo-Fi-Independentfilme der 90er Jahre. Archetypisch ist der Film \"Slacker\" von Richard Linklater. Daher kommen auch die Bezeichnungen \"neo-slacker\" oder \"slackavettes\" für die Mumblecore-Filmemacher. Spürbar ist auch der Einfluss von Kevin Smith (\"Clerks\"), Rose Troche und Guinevere Turner (\"Go Fish\"), John Cassavetes und letztlich auch Andy Warhols \"The Chelsea Girls\" und diverser anderer seiner \"Talkies\" genannten, stark dialoglastigen, improvisierten Filme. Im Jahr 2007 wurden zehn Mumblecore-Filme im IFC Center, einem Programmkino in New York, unter der Überschrift „The New Talkies: Generation D.I.Y.“ gezeigt, die dem Genre zu weiterer Bekanntheit verhalfen. Eine ebensolche Rolle als Katalysator hat der von Filmkritikern betriebene New Yorker DVD-Verleih \"Benten Films\" inne, der Mumblecore-Filme promotete. Seit dem Erscheinen des Films \"Cyrus\" (dt. \"Cyrus – Meine Freundin, ihr Sohn und ich\") wird über das Ende des Mumblecore aufgrund der Professionalisierung der Regisseure gemutmaßt. \"Cyrus\" ist eine Studioproduktion unter Beteiligung bekannter Schauspieler. Die Filmemacher Mark und Jay Duplass sind jedoch weitgehend ihren Prinzipien treu geblieben. So haben sich die Schauspieler auf die Improvisation eingelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Mumblecore im deutschsprachigen Raum.", "content": "Mumblecore ist kein rein US-amerikanisches Phänomen. Seit etwa 2009 kursiert der Begriff \"Berlin Mumblecore\" oder auch \"German Mumblecore\" oder seltener \"Berliner Flow\". Ähnlich wie bei der Berliner Schule wird versucht, in den Diskurs über den \"Deutschen Film\" einzugreifen, indem die Förder- und Produktionsbedingungen desselben kritisch reflektiert werden. Wesentlich für die Entstehung des \"Berlin Mumblecore\" ist die Verbreitung von Crowdfunding in Deutschland seit etwa 2010. So ist die Finanzierung von Filmen jenseits der öffentlichen Filmförderung möglich geworden, die jedoch mit kleinen und sehr kleinen Budgets auskommen müssen oder wollen. Akteure des \"Berlin Mumblecore\" kritisieren die Deutsche Filmförderung dafür, dass der Zugang zu ihr sehr schwierig und langwierig ist. Um überhaupt produzieren zu können, verzichten sie auf größere geförderte Budgets. \"Berlin Mumblecore\"-Filme sind z. B. \"Austern ohne Schale\" (2009) von Jette Miller. Im Jahre 2011 wurden die Filme \"Frontalwatte\" (von Jakob Lass) und \"Papa Gold\" (von Tom Lass, Hauptrolle Peter Trabner) veröffentlicht. Im Jahr 2012 erschien \"Klappe Cowboy!\" von Timo Jacobs und Ulf Behrens sowie \"Dicke Mädchen\" von Axel Ranisch (mit Heiko Pinkowski und Peter Trabner), der eine ganze Reihe Filmpreise auf Festivals einspielte und überwältigte Reaktionen bei Kritikern und Publikum hervorrief. Im Jahr 2013 erschien \"Silvi\" von Nico Sommer, der auf den 63. Internationalen Filmfestspielen in Berlin in der Sektion \"Perspektive Deutsches Kino\" seine Uraufführung feierte und beim Publikum wie Kritikern viel gelobt wurde. Diverse Filme, die dem \"German\" bzw. \"Berlin Mumblecore\" zugeordnet werden, liefen auf Filmfestivals, wurden mit Auszeichnungen bedacht und kamen auch in die Kinos. Der Film Dicke Mädchen von und mit Axel Ranisch erhielt 2011 auf dem Kinofest Lünen den Preis für das beste Drehbuch, lief im Jahr 2012 auf dem Brandenburgischen Filmfestival \"achtung berlin\" und erhielt dort den \"new berlin award\" in der Kategorie \"Bester Spielfilm\", lief 2012 auf dem Slamdance Film Festival unter dem Titel \"Heavy Girls\" und erhielt Preise in den Kategorien \"Spirit of Slamdance Sparky Award\" und \"Special Jury Award for Bold Originality\", erhielt beim 6. Festival Mauvais Genre in Tours 2012 den Preis der Jury in der Sektion \"Langfilme\", erhielt 2012 den Jurypreis der Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg, erhielt 2012 den Sonderpreis des Deutschen Kurzfilmpreises für Filme mit einer Laufzeit von mehr als 30 bis 78 Minuten u. a. Die Crew des Films \"Love Steaks\" erhielt in allen Kategorien den Förderpreis Neues Deutsches Kino 2013. Die zu \"German Mumblecore\" zugeordneten Filmemacher haben ihr Tun als solche intensiv reflektiert und Konzepte verfasst, die den Rahmen abstecken, innerhalb dessen sie arbeiten wollen. Axel Ranisch konzipierte zum Dreh von \"Dicke Mädchen\" das \"Sehr gute Manifest\". Der Regisseur Jakob Lass, der Kameramann Timon Schäppi, der Komponist Golo Schultz und die Producerin Ines Schiller entwickelten das Konzept FOGMA mit konkreten Methoden und Verfahren für den Dreh von \"Love Steaks\", z. B. die gewollte Einschränkung von Spielregeln zugunsten des Spiels mit den Regeln, die Befreiung von Konventionen. Es ist außerdem ein Werkzeug der Selbstreflexion. Es wird sich u. a. kritisch mit den Bedingungen bei den Dreharbeiten von Low-Budget-Filmen beschäftigt und dafür konstruktive Umgangsformen gefunden: Zu erreichen sei die ideale Balance zwischen Unter- und Überforderung des Teams, der Zustand des „Flows“. Im Januar 2012 wurde Andrew Bujalski von den Betreibern des Filmmagazins \"Revolver\" zu einem Werkstattgespräch nach Berlin eingeladen. Im November 2014 fand im Deutschen Filminstitut das \"Symposium German Mumblecore\" mit Film-Screenings und Podiumsdiskussionen mit den Regisseurinnen und Regisseuren Hanna Doose, Jakob Lass, Tom Lass, Aron Lehmann, Axel Ranisch, Nico Sommer und Isabell Šuba, mit dem Schauspieler Peter Trabner sowie mit Vorträgen von Bernd Zywietz und Urs Spörri in Frankfurt am Main bzw. Mainz statt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mumblecore ist ein in den USA entstandenes Subgenre des Independent-Films. Charakteristisch für Mumblecore sind kleine bis sehr kleine Produktionsbudgets, improvisierte Dialoge, die Nutzung von Innenräumen, die Auftritte von Laienschauspielern und Do-it-yourself-Ästhetik. Im Mittelpunkt der Handlung stehen oft junge Leute, ihre Innenansichten und zwischenmenschlichen Probleme, die sich in langen Dialogen Bahn brechen. Mumblecore ist der Versuch, realitätsnahe menschliche Interaktionen unter Einbeziehung der persönlichen Erfahrungen der Regisseure und Schauspieler darzustellen. Namhafte Mumblecore-Filmemacher sind Andrew Bujalski, Mark Duplass, Jay Duplass, Joe Swanberg, Aaron Katz, Greta Gerwig, Lena Dunham, Lynn Shelton, Ry Russo-Young und im deutschsprachigen Raum Jakob Lass, Malte Wirtz und Axel Ranisch.", "tgt_summary": null, "id": 204311} {"src_title": "Creepshow 3", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Silvia Braslavsky ist die Tochter der Erziehungswissenschaftlerin Berta Perelstein de Braslavsky und des Biochemikers Lázaro Braslavsky und die Schwester von Cecilia Braslavsky, ebenfalls Erziehungswissenschaftlerin und frühere Direktorin des \"International Bureau of Education\" der UNESCO. Sie hat zwei Töchter, die Soziologin Paula-Irene Villa Braslavsky und Carolina Klockow. Braslavsky studierte Chemie an der Universität Buenos Aires, verließ Argentinien aber nach der „Nacht der langen Schlagstöcke“ im September 1966. Während sie Assistentin an der Universität von Chile in Santiago de Chile war, promovierte sie an der Universität Buenos Aires in 1969. Nach wissenschaftlichen Positionen an der Penn State University (1969–1972), an der Universidad Nacional de Río Cuarto, Argentinien (1972–1975), erneut Penn State (1975) und der University of Alberta in Edmonton, Kanada (1975) ging sie 1976 an das Max-Planck-Institut für Strahlenchemie in Mülheim an der Ruhr, wo sie bis zu ihrer Pensionierung 2007 forschte. Sie war im Zuge ihrer Forschungskooperationen als Gastwissenschaftlerin und Gastprofessorin u. a. in Spanien, Israel, Kanada, Cuba, USA, Brasilien und in Argentinien tätig. Braslavsky bekleidet Ämter und Funktionen in internationalen wissenschaftlichen Vereinigungen der Chemie. Seit 2000 ist sie Vorsitzende des IUPAC Komitee für Photochemie. Seit 2006 ist sie korrespondierendes Mitglied des CONICET in Argentinien und zudem Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des INQUIMAE (Institut für Chemie der Materialien, Umwelt und Energie). Gegenwärtig ist sie Vorsitzende und Hauptorganisatorin der 16. Internationalen Konferenz in Photobiologie, die im August 2014 in Córdoba, Argentinien, stattfinden wird. Seit 2010 ist sie gewähltes Vorstandsmitglied der RCAA, der Vereinigung von in Deutschland arbeitenden argentinischen Wissenschaftlern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Silvia Elsa Braslavsky (* 5. April 1942 in Buenos Aires, Argentinien) ist eine argentinische Photochemikerin. Braslavsky ist eine Wissenschaftlerin im Bereich der Photobiologie, insbesondere in der experimentellen Photooptoakustik. Sie war bis zu ihrer Pensionierung 2007 Professorin am Max-Planck-Institut für Strahlenchemie (2003 umbenannt in \"Max-Planck-Institut für bioanorganische Chemie\"; 2012 umbenannt in \"Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion\"). Sie wurde für ihren Beitrag zur experimentellen Photooptoakustik sowie der Unterstützung der internationalen photochemischen Forschung, insbesondere in Argentinien, ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1779398} {"src_title": "Schwarzgefleckter Raufußspinner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Von 1991 bis 1995 studierte Xavier Gabaix an der Grande école École normale supérieure (ENS) Mathematik, erhielt von der ENS einen B.A. und bestand die Agrégation. Hiernach wechselte er 1995 an die Harvard University, wo er 1999 unter den Doktorvätern Robert Barro, Donald Ray Davis, John Y. Campbell und Edward Glaeser promovierte.", "section_level": 1}, {"title": "Beruflicher Werdegang.", "content": "Nachdem Gabaix 1999 seinen Ph.D. erhalten hatte, nahm er eine Stelle als Assistant Professor für VWL am Department of Economics des Massachusetts Institute of Technology (MIT) an, wo er 2003 zum Rudi Dornbusch Career Development Assistant Professor und 2004 zum Rudi Dornbusch Career Development Associate Professor befördert wurde. 2007 wechselte Gabaix dann als Associate Professor für Finance an die Stern School of Business der New York University (NYU), wo er 2009 zum vollwertigen Professor befördert wurde und 2010 die Martin J. Gruber-Professur für Finance übertragen bekam. Parallel nahm Gabaix Gastprofessuren an der University of Chicago (1999–2000), der New York University (2001, 2002) und der Princeton University (2006–2007) wahr. Von 2002 bis 2010 arbeitete Xavier Gabaix für das National Bureau of Economic Research (NBER) als Research Fellow zu den Themen Asset Pricing, Corporate Finance und Economic Fluctuations and Growth, bevor er 2010 zum Faculty Research Associate befördert wurde. Des Weiteren ist Gabaix seit 2009 Research Fellow des Council for Economic Policy Research, seit 2010 Mitglied des Conseil d'analyse économique und seit 2011 Research Associate der European Corporate Governance Initiative. Darüber hinaus arbeitet Gabaix als Redakteur für die wirtschaftswissenschaftlichen Zeitschriften \"Econometrica\", \"Critical Finance Review\", \"Mathematics and Financial Economics\" und \"Management Science\".", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Gemäß der wirtschaftswissenschaftlichen Publikationsdatenbank IDEAS gehört Gabaix im Gesamtranking zu den 2 % der forschungsstärksten Ökonomen (Rang 458). Auch unter Kriterien wie \"Anzahl an Zitaten\" oder \"Anzahl an Arbeiten\" gehört Gabaix deutlich zu den besten 5 % der in der Datenbank erfassten Ökonomen. Der am meisten zitierte Artikel von Gabaix trägt den Titel \"Zipf's Law for Cities: An Explanation\" (1999). In diesem Artikel untersucht Gabaix das Zipfsche Gesetz, eine empirische Regel bezüglich des Wachstums der Bevölkerung von Städten, und legt dar, warum das Zipfsche Gesetz einen Sonderfall des Gibratschen Gesetzes darstellt. Zu den wesentlichen Forschungsbeiträgen Gabaix', deren akademische Bedeutung sich durch deren Zitierung in der Fachliteratur widerspiegelt, gehören auch folgende: 2006 untersuchten Gabaix und Laibson die Verheimlichung von Produktinformationen vor Konsumenten durch Unternehmen im Zusammenhang mit notwendigen Add-Ons (z. B. Druckerpatronen), welche dann erfolgen kann, wenn Konsumenten „kurzsichtig“ sind. Diese Verheimlichung schafft eine Ineffizienz, für deren Beseitigung durch Verbraucherbildung andere Unternehmen einen Anreiz haben könnten. Haben die Add-Ons jedoch quasi-perfekte Substitute, so ist es für die konkurrierenden Unternehmen unmöglich, den Konsumenten auf profitable Weise ihre Vorurteile bezüglich der Add-Ons zu nehmen. Daher existieren im Gleichgewicht zwei Formen der Ausbeutung: Optimisierende Unternehmen beuten kurzsichtige Konsumenten mittels Marketing, das teure Add-Ons verheimlicht, aus, während raffinierte Konsumenten diese Marketing-Aktivitäten ausnutzen. Weder ist es möglich diese Ausnutzung durch raffinierte Konsumenten zu beenden, noch ist es möglich kurzsichtige und raffinierte Konsumenten zu nicht-ausbeutenden Unternehmen zu locken. Gabaix und Laibson zeigen auf, dass informationelle Verheimlichung selbst in perfekten Wettbewerbsmärkten, Märkten mit kostenloser Werbung und in Situationen, wenn die Verheimlichung Allokationsineffizienzen verursacht, existieren kann. In einem 2008 publizierten Artikel gehen Gabaix und Larnier der Frage auf den Grund, warum die Bezahlung von CEOs in den letzten Jahren so stark zugenommen hat. Hierzu entwickeln sie ein Gleichgewichtsmodell, welches ergibt, dass die aggregierte Firmengröße und die Größe des Unternehmens die Höhe des Gehalts des CEO bestimmen. Somit erklären sie das rapide und überproportionale Wachstum von CEO-Gehältern in den letzten Jahrzehnten vornehmlich durch ein starkes Wachstum der durchschnittlichen Unternehmensgröße. Sie knüpfen in diesem Sinne an die Extremwert-Theorie und die wissenschaftliche Literatur zur Bewertung von Superstars von Sherwin Rosen an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Xavier Gabaix (* August 1971) ist ein französischer Ökonom und Hochschullehrer, der die Martin-J.-Gruber-Professur für Finance an der New York University innehat. Gabaix hat 2011 von der französischen Zeitung \"Le Monde\" und dem Cercle des économistes den Prix du meilleur jeune économiste de France – das französische Äquivalent zur John Bates Clark Medal – verliehen bekommen. Im gleichen Jahr erhielt er auch den Fischer-Black-Preis der American Finance Association. 2008 ernannte ihn der \"The Economist\" zu einem von acht Top-Nachwuchsökonomen und hob insbesondere seine Arbeit im Bereich der Verhaltensökonomik hervor.", "tgt_summary": null, "id": 2386778} {"src_title": "Siddaramaiah", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Klub wurde im Jahr 1976 gegründet und übernahm die Lizenz des in Finanznöte geratenen, ebenfalls in Valladolid beheimateten, Vereins \"ADC Castilla\", der in der Vorsaison den Aufstieg in die erste Spielklasse erreicht hatte. Bereits in der ersten Saison erfolgte durch den elften und vorletzten Platz in der Liga der Abstieg in die \"Segunda División\". Nach zwei Jahren in der zweiten Spielklasse, gelang zur Saison 1979/80 der Wiederaufstieg. In diesem Jahr hatte CB Valladolid auch den ersten Einsatz bei einem internationalen Bewerb, als man im Korać-Cup 1979/80 in der Runde der letzten Acht scheiterte. Im Jahr 1983 war der Klub eines der Gründungsmitglieder der \"Asociación de Clubs de Baloncesto\", die fortan den Spielbetrieb der Liga ACB leitete. Mit Ausnahme eines Jahres in der Liga Española de Baloncesto in der Saison 2008/09, ist der Klub nicht mehr aus der ersten Spielklasse abgestiegen. Obwohl CB Valladolid zu den Mannschaften mit den meisten Spielzeiten in der Liga ACB gehört, blieben die Erfolge bislang aus. Das beste internationale Resultat gelang beim Korać-Cup 1991/92, als die Kastilier im Halbfinale nach Hin- und Rückspiel knapp mit 142:137 am späteren Sieger Messaggero Virtus Roma scheiterten. National erreichte der Klub dreimal das Halbfinale um den Spanischen Pokal (1984/85, 1987/88 und 1997/98) und viermal das Viertelfinale im Play-off um die Meisterschaft (1989/90, 1990/91, 1991/92 und 2000/01).", "section_level": 1}, {"title": "Namen.", "content": "Im Laufe der Geschichte trug der Klub aufgrund wechselnder Sponsoren unterschiedliche Namen, der bekannteste ist Fórum Filatélico bzw. Fórum Valladolid, den der Verein insgesamt 22 Jahre lang führte.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Spieler.", "content": "Im Laufe der Geschichte waren einige international bekannte Stars für CB Valladolid tätig. Für den litauischen Center Arvydas Sabonis war der Klub die erste Station außerhalb der Sowjetunion, von 1989 bis 1992 stand er in Diensten der Kastilier. Zeitgleich mit Sabonis verpflichtete das Team auch seinen Vereins- und Nationalmannschaftskollegen Valdemaras Chomičius sowie ein Jahr später mit Waleri Tichonenko einen weiteren sowjetischen Nationalspieler. Auch der bekannte brasilianische Shooting Guard Oscar Schmidt war von 1993 bis 1995 für den Klub im Einsatz. Spaniens Point Guard Juan Antonio Corbalán ließ seine Karriere bei CB Valladolid ausklingen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Club Baloncesto Valladolid ist ein spanischer Basketballverein aus der kastilischen Provinzhauptstadt Valladolid. Die erste Mannschaft spielt in der spanischen Liga ACB. Die Heimspiele werden im 6311 Zuschauer fassenden Pabellón Polideportivo Pisuerga bestritten.", "tgt_summary": null, "id": 2097161} {"src_title": "Sisu K-44", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Daniel Hiester entstammte einer bekannten Politikerfamilie. Er war der jüngere Bruder des Kongressabgeordneten John Hiester (1745–1821). Sein jüngerer Bruder Gabriel (1749–1824) war während der amerikanischen Revolution als Soldat und Politiker an der Erkämpfung der Unabhängigkeit beteiligt. Sein Cousin Joseph Hiester (1752–1832) war Kongressabgeordneter und Gouverneur von Pennsylvania. Er war außerdem der Onkel der Kongressabgeordneten William Hiester (1818–1878) und Daniel Hiester Jr. (1774–1834). Er besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und arbeitete danach im Montgomery County im Handel. Während des Unabhängigkeitskrieges war er Oberst und später Brigadegeneral der Staatsmiliz. Zwischen 1784 und 1786 gehörte Hiester dem Regierungsrat (\"Executive Council\") des Staates Pennsylvania an. Im Jahr 1787 war er Mitglied einer Kommission, die einen Grenzkonflikt zwischen den Staaten Pennsylvania und Connecticut beilegen sollte. Politisch stand Hiester in Opposition zum späteren Präsidenten George Washington (Anti-Administration-Fraktion). Ende der 1790er Jahre wurde er Mitglied der von Thomas Jefferson gegründeten Demokratisch-Republikanischen Partei. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1789 wurde er im vierten Wahlbezirk von Pennsylvania in das damals noch in New York tagende US-Repräsentantenhaus gewählt, wo er am 4. März 1789 sein neues Mandat antrat. Nach drei Wiederwahlen konnte er bis zu seinem Rücktritt am 1. Juli 1796 im Kongress verbleiben. Seit 1793 vertrat er dort den sechsten Distrikt seines Staates. Im Jahr 1791 wurden die ersten zehn Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten ratifiziert, die auch als Bill of Rights bekannt sind. Nach seinem Rücktritt zog Daniel Hiester nach Hagerstown in Maryland. Bei den Wahlen des Jahres 1800 wurde er für den vierten Wahlbezirk des Staates Maryland erneut in den Kongress gewählt, der inzwischen in der neuen Bundeshauptstadt Washington D.C. tagte. Dort löste er am 4. März 1801 George Baer ab. Nach einer Wiederwahl konnte er dieses Mandat bis zu seinem Tod am 7. März 1804 ausüben. In diese Zeit fiel der von Präsident Jefferson getätigte Louisiana Purchase, durch den das Staatsgebiet der Vereinigten Staaten beträchtlich vergrößert wurde. Nach einer Sonderwahl fiel sein Abgeordnetenmandat an Roger Nelson.", "section_level": 1}], "src_summary": "Daniel Hiester (* 25. Juni 1747 im Berks County, Pennsylvania; † 7. März 1804 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1789 und 1796 vertrat er den Bundesstaat Pennsylvania sowie von 1801 bis 1804 den Staat Maryland im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 451540} {"src_title": "Prestvannet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Nach einem schweren Autounfall mit Fahrerflucht muss der Fotograf Felix Wagner für mehrere Wochen in ein Krankenhaus. Da er das Bett nicht verlassen kann, kommuniziert er mit seiner Familie und seinen Freunden fast ausschließlich über den Dienst Google Hangout von Google+. Auch alle weiteren handelnden Personen nutzen soziale Netze im Internet.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptfiguren.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Felix Wagner.", "content": "Felix Wagner ist ein erfolgreicher Fotograf. Eines Tages wird er von einem Auto angefahren und wird dabei schwer verletzt. Er muss für mehrere Wochen in ein Krankenhaus und anschließend in die Reha. Von seinem besten Freund Tom bekommt er ein Laptop geschenkt, mit dem er in Verbindung mit seinen Freunden über soziale Netzwerke bleiben kann. Dabei trifft er auf seine alte Schulfreundin Julia Winter für die er Gefühle hat, jedoch ist Julia wieder liiert. Am Ende der Staffel wird bekannt, dass der Autounfall kein Zufall war, sondern genau ihn treffen sollte. In der zweiten Staffel befindet er sich in einer Reha-Maßnahme.", "section_level": 3}, {"title": "Tom Schrader.", "content": "Tom Schrader ist der beste Freund von Felix. Sie kennen sich bereits aus der früheren Schulzeit. Mittlerweile ist Tom ein erfolgreicher Investmentbanker. Durch seine Spielsucht hat Tom meistens Geldprobleme, die vor allem durch riskantes Onlinepoker entstehen. Er ist in kriminelle Machenschaften verwickelt in die er auch Felix mit einbezieht. Tom ist der Ex-Mann von Sylvia, gemeinsam haben sie einen Sohn namens Luis. Dieser lebt bei Sylvia, sodass Tom ihn nur selten besucht. Außerdem hat Tom eine Affäre mit Rita. Durch den Tod seines Vorgesetzten Marc Münchbergers, wird er dessen Nachfolger. Am Ende der ersten Staffel wird er durch Johanson entlassen und verspricht ein neues Leben zu beginnen.", "section_level": 3}, {"title": "Vanessa Jo/Schaller.", "content": "Vanessa kontaktiert Felix über das Internet. Zuerst gibt sich Vanessa ebenfalls als Fotografin aus und zeigt sich interessiert an Felix Werken. Später erfährt Felix, dass sie in einem Rollstuhl sitzt, jedoch ist diese Behinderung nur vorgetäuscht. Am Ende der ersten Staffel wird klar, dass Vanessa in Verbindung mit dem Autounfall von Felix steht.", "section_level": 3}, {"title": "Gisela und Gerd Wagner.", "content": "Gisela und Gerd Wagner sind die Eltern von Felix. Seit einigen Jahren leben sie in einer Finca auf Mallorca. Oft vermittelt Felix zwischen den beiden, da sie Eheprobleme haben. Gegen Ende der ersten Staffel beschließen sie zurück nach Deutschland zu ziehen und in der Nähe von Felix zu wohnen.", "section_level": 3}, {"title": "Annika Weber.", "content": "Annika ist ab der zweiten Staffel Felix’ Physiotherapeutin. Vom ersten Moment an sind sich die beiden sympathisch, und sie freunden sich schnell miteinander an. Annika hilft Felix nicht nur dabei, wieder fit zu werden, sondern unterstützt ihn auch bei anderen Schwierigkeiten. Dass sich die beiden voneinander angezogen fühlen, ist nicht zu übersehen, aber Annika ist verheiratet und hat eine Tochter.", "section_level": 3}, {"title": "Ehemalige Hauptfiguren.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Norbert.", "content": "Norbert liegt in der ersten Staffel im selben Zimmer wie Felix. Er ist schon seit längerem im Krankenhaus. Er ist eher kindlich veranlagt, weshalb sich Felix schnell von ihm gestört fühlt.", "section_level": 3}, {"title": "Dr. Metzler.", "content": "Dr. Metzler ist der behandelnde Arzt von Felix. Durch lockere Sprüche und Witze auf Kosten seiner Patienten macht er eher einen unseriösen Eindruck.", "section_level": 3}, {"title": "Julia Winter.", "content": "Julia Winter ist eine alte Schulfreundin von Felix und Tom. Früher war Felix bereits einmal in sie verliebt. Nach ihrer gemeinsamen Schulzeit hatten sie keinen Kontakt mehr. Felix entdeckte durch Zufall ihr Profil in einem sozialen Netzwerk und hegt wieder Gefühle für sie. Julia ist mittlerweile mit Peter Danner zusammen. Ihre Beziehung läuft nicht gut. Am Ende der ersten Staffel muss sie sich zwischen Peter und Felix entscheiden und wählt dabei Peter. Sie wollen neu anfangen.", "section_level": 3}, {"title": "Eddie Scharf.", "content": "Eddie ist ab der zweiten Staffel Felix’ Zimmernachbar in der Reha-Klinik und der schlimmste Mitbewohner, den man sich vorstellen kann. Er lässt keine Gelegenheit aus, Felix zu provozieren. Doch dann ist Eddie plötzlich auf Felix’ Hilfe angewiesen.", "section_level": 3}, {"title": "Nebenfiguren.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Sylvia.", "content": "Sylvia ist die Ex-Frau von Tom. Mittlerweile hat sie einen neuen Freund. Sie beschwert sich des Öfteren über Tom, da er sich zu wenig um den gemeinsamen Sohn Luis kümmert.", "section_level": 3}, {"title": "Luis.", "content": "Luis ist der Sohn von Sylvia und Tom. Seine schulischen Leistungen sind eher schlecht und er wird von seinen Mitschülern gemobbt. Er hat ein gutes Verhältnis zu seinem Vater, jedoch wünscht er sich mehr Zeit mit ihm. Das Verhältnis zum Freund seiner Mutter ist ebenfalls gut.", "section_level": 3}, {"title": "Dimitri.", "content": "Dimitri ist der osteuropäische Freund von Tom. Gemeinsam spielen sie Poker. Außerdem hilft Dimitri Tom bei seinen illegalen Geschäften.", "section_level": 3}, {"title": "Henry Matteo.", "content": "Henry Matteo ist der Chefredakteur des Reisemagazins „Globe“. Er macht Felix das Angebot für mehrere Monate auf eine einsame Insel zu entfliehen.", "section_level": 3}, {"title": "Peter Danner.", "content": "Peter Danner ist der Freund von Julia Winter. Felix versucht Julia zu überzeugen, die Beziehung mit ihm aufzulösen, jedoch entscheidet sie sich am Ende der ersten Staffel für Peter.", "section_level": 3}, {"title": "Theresa Langer.", "content": "Toms neue Chefin ist überaus attraktiv und knallhart. Die erste Begegnung mit ihr vermasselt Tom völlig, doch bald gewinnt er Frau Langers Respekt.", "section_level": 3}, {"title": "Ehemalige Nebenfiguren.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Schwester Susanne.", "content": "Susanne arbeitet als Schwester im Krankenhaus von Felix. Sie wirkt kühl, scheint aber ein liebenswerter Mensch zu sein.", "section_level": 3}, {"title": "Marc Münchberger.", "content": "Marc Münchberger ist der Chef von Tom. Nachdem er erfährt, dass Tom und seine Freundin Rita eine Affäre haben trennt er sich von ihr. Des Weiteren will er Tom wegen dessen illegalen Geschäften kündigen. Auf dem Weg zu seinem Chef Johanson stirbt er an den Folgen eines Autounfalls. Tom bekommt Marcs Stelle, die des Abteilungsleiters.", "section_level": 3}, {"title": "Rita.", "content": "Rita ist zu Beginn der Serie mit Toms Vorgesetztem Marc Münchberger liiert, wobei sie bei dieser Beziehung nur auf das Geld scharf ist. Zeitgleich hat sie eine Affäre mit Tom. Nach dem Tod Münchbergers ist sie mit dessen Vorgesetzten Johanson liiert.", "section_level": 3}, {"title": "Johanson.", "content": "Johanson ist der Chef von Marc Münchberger, bzw. später von Tom Schrader. Er ist mit Rita liiert. Nach einiger Zeit kommt Johanson auf die Spur von Toms kriminellen Machenschaften, jedoch erpresst Tom ihn mithilfe von Rita, sodass Tom entlassen, jedoch nicht strafrechtlich verfolgt wird.", "section_level": 3}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Add a Friend\" wird von der Endemol-Tochter Wiedemann & Berg Filmproduktion im Auftrag von TNT Serie produziert. Die Idee und das Drehbuch stammen von Christian Lyra und Sebastian Wehlings. Die Regie der ersten zehn Folgen führte Tobi Baumann. Gedreht wurden sie von Januar bis Anfang Februar 2012 in den Bavaria Studios in München. Eine zweite Staffel wurde bereits vor Ausstrahlung der ersten Folge in Auftrag gegeben. Die Dreharbeiten für die zehn Folgen der zweiten Staffel wurde Ende Februar 2013 abgeschlossen. Im Juni 2013 verlängerte TNT Serie die Serie um eine abschließende dritte Staffel.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "Die zehn Folgen umfassende erste Staffel wurde immer mittwochs vom 19. September bis 14. November 2012 auf TNT Serie ausgestrahlt. Die zweite Staffel wurde vom 6. Mai bis 8. Juli 2013 gezeigt und die dritte Staffel wurde vom 6. Oktober bis 8. Dezember 2014 ausgestrahlt. Vom 9. bis 24. Mai 2015 strahlte der Sender sixx die Serie mit vier Folgen am Stück als Free-TV-Premiere aus. Bisher wurde die erste Staffel und die ersten zwei Episoden aus der zweiten Staffel ausgestrahlt. Aufgrund von niedrigen Einschaltquoten wurde die Ausstrahlung beendet.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "In Österreich strahlte der öffentlich-rechtliche Sender ORF die Serie seit 2013 aus. Die erste fünf Episoden der ersten Staffel wurden im Juli 2013 ausgestrahlt und die restlichen fünf Episoden der ersten Staffel wurden im November 2013 ausgestrahlt. Vom 30. November 2013 bis 19. April 2014 wurde die zweite Staffel ausgestrahlt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Für Idee und Konzept des Formats gewannen Anke Greifeneder (Redaktion/Produktion), Quirin Berg (Produktion), Tobi Baumann (Regie), Sebastian Wehlings und Christian Lyra (Buch) 2013 den Grimme-Preis in der Kategorie „Fiktion“.", "section_level": 2}], "src_summary": "Add a Friend ist eine deutsche Dramedy-Fernsehserie und die erste eigenproduzierte Serie eines deutschen Pay-TV-Senders (TNT Serie). Sie wurde von 2012 bis 2014 auf TNT Serie erstausgestrahlt.", "tgt_summary": null, "id": 1092569} {"src_title": "Männergarten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ruben hatte keine höhere Schulbildung außer der High School. Er musste seine Familie früh durch seine Arbeit unterstützen. Samuel Ruben war Funkamateur (Amateurfunkrufzeichen 2ASP). Von 1918 bis 1921 arbeitete er für die Electrochemical Products Company. Der Physik-Professor der Columbia University, Bergen Davis (1869–1958), Berater der Electrochemical Products Co., gab ihm privat Unterricht und ließ ihn zu einigen seiner Vorlesungen zu. Bergen Davis überzeugte deren Finanzgeber Malcolm Clephane, Ruben ein privates Labor zu finanzieren, und von da an arbeitete er selbständig in eigenem Labor in New Rochelle. Im Laufe von 60 Jahren Erfindertätigkeit erwarb er rund 300 Patente.", "section_level": 1}, {"title": "Duracell.", "content": "Bekannt ist er als Gründer von Duracell zusammen mit dem Geschäftsmann Philip Rogers Mallory (1885–1975), zunächst als Mallory Battery Company. Ihre Zusammenarbeit begann Anfang der 1920er Jahre und setzte sich bis zum Tod von Mallory 1975 fort. Sie vermarkteten die von Ruben 1942 für das US-Militär entwickelte Quecksilberoxid-Zink-Batterie in Knopfzellenform. Sie war kompakt und sehr robust und war bei tiefen Temperaturen einsetzbar, bei denen die bis dahin verwendeten Zink-Kohle-Zellen versagten. Während des Krieges überließ er der Regierung die Erfindung zur kostenlosen Nutzung. In den 1950er Jahren war die Ruben-Mallory-Zelle Voraussetzung für die Entwicklung der ersten implantierbaren Herzschrittmacher. Während der 1950er Jahre verbesserte er die Alkali-Mangan-Zelle.", "section_level": 2}, {"title": "Erfindungen.", "content": "Weitere Erfindungen von Ruben waren der trockene Aluminium-Elektrolytkondensator, den er 1925 patentierte und der wesentlich für die Entwicklung kompakterer Radioapparate war, ein Magnesium-Kupfersulfid-Gleichrichter für US-Haushalte Anfang der 1920er Jahre zum Betrieb von Radios, der die zuvor verwendeten (häufig überlaufenden) Säurebatterien ersetzte, und verschiedene Vakuumröhren, unter anderem eine \"7-Sekunden-Röhre\" die sich so schnell vorheizte, dass man damit fast gleich nach dem Einschalten Radio hören konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Publikationen.", "content": "Ruben verfasste mehrere populärwissenschaftliche Bücher, teilweise für Kinder. Von 1985 bis zu seinem Tod war er Adjunct Professor für Physik am Reed College in Portland.", "section_level": 2}], "src_summary": "Samuel Ruben (* 14. Juli 1900 in Harrison, New Jersey; † 16. Juli 1988 in Milwaukie, Oregon) war ein US-amerikanischer Erfinder in der Elektrochemie.", "tgt_summary": null, "id": 2171753} {"src_title": "Roxanne McKee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die hellbraunen Fühler können 2/3 der Körpergröße lang werden. Sie sind mit kurzen Doppelkammzähnchen, die sich zur Fühlerspitze hin als Wimperborsten fortsetzen, versehen. Die Palpen sind dunkelbraun gefärbt. Der Kopf und der Thorax mit starkem, schwarzbraunen, an der Spitze rötlichem Hinterschopf sind rötlichbraun. Die dunkelbraunen Beine haben weißlich gefleckte Hinterenden. Der hell bräunlichgraue Hinterleib mit dunklen Rückenschöpfen hat ein sehr dichten, langen, innen gelblich gefärbten Analbüschel. Die schokoladenbraunen Vorderflügel sind kurz und breit und erreichen Längen von 17 bis 18 mm. Die Hinterflügel sind hingegen hell bräunlichgrau gefärbt und erreichen Längen von 36 bis 38 mm. Eine ähnliche Art ist \"Euplexia lucipara\".", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "\"Euplexia euplexina\" ist auf den westlichen Kanarischen Inseln endemisch. Man trifft sie auf La Gomera, La Palma und Teneriffa an. Die Art ist vor allem in Lorbeerwäldern auffindbar. Dort kommt sie an feuchten, krautreichen und schattigen Stellen zwischen Gehölzen, an Straßenrändern in Wäldern und an der Nordseite von Hängen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise und Entwicklung.", "content": "Die Raupen von \"Euplexia euplexina\" ernähren sich von Farnen z. B. \"Dryopteris oligodonta, Pteridium aquilinum\" und \"Dryopteris guanchica\" sowie von krautigen Pflanzen wie \"Argyranthemum broussonetii\" oder \"Urtica morifolia\". Die Falter sind das ganze Jahr, aber seltener im Sommer, auffindbar. Die Raupen sind oft schwer zu finden, da sie sehr versteckt leben, aber dennoch tagsüber zu beobachten. Sie können mit Licht nachts angelockt werden. Die jungen Raupen sind grün gefärbt, welches mit zunehmendem Alter in einen bräunlichen Farbton übergeht. Sie verpuppen sich dann anschließend in einem leichten Kokon in der Streuschicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Euplexia euplexina ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae) und kommt ausschließlich auf den Kanarischen Inseln vor.", "tgt_summary": null, "id": 646759} {"src_title": "Ganesh Prasad", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Nach Veröffentlichung des Vorgängeralbums \"Rrröööaaarrr\" folgte die Tournee zum Album, die in Berlin enden sollte, um das nächste Studioalbum aufzunehmen. Aus diesem Grund schrieb Gitarrist Piggy die Lieder des Albums noch vor Beginn dieser Tour. Harris Johns’ Arbeit mit Einstürzende Neubauten hatte bei den Musikern von Voivod das Interesse für Industrial geweckt. Während der Aufnahmen und beim Mix brachte Bassist Blacky seine Ideen in die von Piggy komponierten Stücke ein. Beeinflusst wurden sowohl er als auch Piggy von klassischen Komponisten wie Béla Bartók und Dmitri Schostakowitsch und sie übernahmen Bruchstücke aus deren Kompositionen und fügte sie in die Stücke des Albums ein. Die Texte des Albums bildeten erstmals ein Gesamtkonzept um die weitere Entwicklung des Voivod-Charakters, das von einer Reise des Voivod mit einem Raumschiff handelt. Dabei steht der Voivod für das Unvermögen der Menschheit, die zunehmende Technisierung der Welt zu beherrschen.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Einordnung.", "content": "Im Vergleich zum vorangegangenen Album stellt \"Killing Technology\" sowohl von den Fähigkeiten der Musiker an ihren Instrumenten als auch von der stilistischen Ausrichtung einen erheblichen Fortschritt dar. Der Thrash Metal der ersten beiden Alben wurde mit Elementen aus dem Progressive Rock angereichert, insbesondere die Gitarrenarbeit von Piggy zeigte seine Vorliebe für Gruppen wie Yes, King Crimson und Rush. Piggy erweiterte sein Spiel um dissonante Akkorde und Gitarrengriffe über alle sechs Saiten. Auch Sänger Snake hatte seinen Gesang verändert, indem er weniger auf Shouting als auf klaren Gesang setzte. Außerdem nutzte er Effektgeräte, um seiner Stimme einen roboterähnlichen Klang zu verleihen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Killing Technology ist das dritte Studioalbum der kanadischen Metal-Band Voivod. Es wurde im April 1987 von Noise Records veröffentlicht. Das Album ist das erste in der Geschichte der Band, auf dem sie Thrash Metal mit Einflüssen aus der Klassik und dem Progressive Rock verbindet. Das Musikmagazin \"Rock Hard\" führte es im Juni 2009 auf seiner \"Liste von 250 Thrash-Metal-Alben, die man kennen sollte\".", "tgt_summary": null, "id": 560557} {"src_title": "Tony Garbelotto", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zweck der VDCs.", "content": "Aufgrund der schwach ausgebildeten Selbstverwaltungskapazitäten auf lokaler Ebene stellten die VDCs einerseits ein gewisses Maß an Selbstverwaltung sicher, bildeten aber andererseits ein Bindeglied zwischen", "section_level": 1}, {"title": "Interne Organisation.", "content": "Dem VDCs stand ein gewählter Vorstand (\"chief\") vor. Die jeweiligen", "section_level": 1}, {"title": "Auflistung der VDCs in Nepal.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Achham.", "content": "Babala, Bannatoli, Baradadivi, Basti, Batulasen, Bayala, Bhairavsthan, Bhatakatiya, Bhuli, Binayak, Bindhyabasini, Birpath, Budhakot, Chalsa, Chapamandau, Chhatara, Darna, Devisthan, Dhakari, Dhaku, Dhamali, Dhodasain, Dhudharukot, Dhungachalna, Dumi, Gajara, Hatikot, Hichma, Janalikot, Kalagaun, Kalekanda, Kalika, Kalikasthan, Khaptad,", "section_level": 2}, {"title": "Arghakhanchi.", "content": "Adguri, Arghatos, Asurkot, Balkot, Bangi, Bhagwati, Chhatraganj, Chidika, Dhakawang, Dhanchaur, Dharapani, Dhatiwang, Dhikura, Gorkhunga, Hansapur, Jukena, Juluke, Kerunga, Khan,", "section_level": 2}, {"title": "Baglung.", "content": "Adhikarichaur, Amalachaur, Amarbhumi, Argal, Arjewa, Baglung (Munizipalität), Baskot, Batakachaur, Bhakunde, Bhimgithe, Bhimpokhara, Bihunkot, Binamare, Boharagaun, Bowang, Bungadovan, Burtibang, Chhisti, Daga Tundada, Damek, Darling, Devisthan, Dhamja, Dhullu Baskot,", "section_level": 2}, {"title": "Baitadi.", "content": "Amchaur, Barakot, Basantapur, Basuling, Bhatana, Bhumeshwar, Bijayapur, Bilaspur, Bumiraj, Chadeu, Chaukham, Dasharathchand (Munizipalität), Dehimandau, Deulek, Dhikarim, Dhikasintad, Dhungad, Dilasaini, Durga Bhabani, Durgasthan, Gajari, Giregada, Gokuleshwar, Gujar, Gurukhola, Gwallek, Hat,", "section_level": 2}, {"title": "Bajhang.", "content": "Banjh, Bhairab Nath, Bhamchaur, Bhatekhola, Byasi, Chaudhari, Dahabagar, Dangaji, Dantola, Daulichaur, Deulekh, Deulikot, Dhamena, Gadaraya, Jayapritvi (Munizipalität), Kadel,", "section_level": 2}, {"title": "Bajura.", "content": "Atichaur, Baddhu, Bai, Barhabise, Bichhiya, Bramhatola, Budhiganga, Chhatara, Dahakot, Dogadi,", "section_level": 2}, {"title": "Banke.", "content": "Bageshwari, Banakatawa, Banakatti, Basudevapur, Bejapur, Belahari, Belbhar, Betahani, Bhawaniyapur, Binauna, Chisapani, Ganapur, Gangapur, Hirminiya, Holiya, Indrapur, Jaispur, Kalaphanta, Kamdi, Kanchanpur, Kathkuiya,", "section_level": 2}, {"title": "Bara.", "content": "Amarpatti, Amlekhganj, Amritganj, Avab, Babuain, Bachhanpurwa, Badaki Phulbariya, Bagadi, Bahuari, Balirampur, Bandhuwan, Banjariya, Barainiya, Bariyarpur, Basantpur, Batara, Beldari, Benauli, Bhagwanpur, Bhaluyi Arwaliya, Bhatauda, Bhaudaha, Bhuluhi Marwaliya, Bishnupur, Bishnupurwa, Bishrampur, Biswambharpur, Brahmapuri, Buniyad, Chhatawa, Dahiyar, Dewapur, Dharmanagar, Dohari, Gadhahal, Gadhimai (Munizipalität), Ganj Bhawanipur, Golaganj, Haraiya, Hardiya, Hariharpur, Inarwamal, Inarwasira, Itiyahi, Jhitakaiya, Jitpur, Kabahigoth, Kabahijabdi, Kachorwa,", "section_level": 2}, {"title": "Bardiya.", "content": "Baganaha, Baniyabhar, Belawa, Deudakala, Dhadhawar, Dhodhari, Gola, Gulariya (Munizipalität), Jamuni, Kalika, Khairapur, Khairi Chandanpur, Magaragadi, Mahamadpur, Manau, Manpur", "section_level": 2}, {"title": "Bhaktapur.", "content": "Bhaktapur (Munizipalität), Anantalingeshwar (Munizipalität), Changunarayan Munizipalität, Madhyapur Thimi (Munizipalität), Nagarkot (Munizipalität), Suryabinayak (Munizipalität)", "section_level": 2}, {"title": "Bhojpur.", "content": "Aamtep, Annapurna, Baikuntha, Basikhola, Basingtharpur, Bastim, Bhaisipankha, Bhubal, Bhulke, Bokhim, Bhojpur, Boya, Champe, Changre, Charambi, Chaukidada, Chhinamukh, Dalgaun, Deurali, Dewantar, Dhodalekhani, Dobhane, Dummana, Gogane, Gupteshwar, Hasanpur, Helauchha, Homtang,", "section_level": 2}, {"title": "Chitwan.", "content": "Ayodhyapuri, Bachhayauli, Bagauda, Bhandara, Bharatpur (Munizipalität), Birendra Nagar, Chainpur, Chandi Bhanjyang, Dahakhani, Darechok, Dibyanagar, Gardi, Gitanagar, Gunjanagar, Jagatpur,", "section_level": 2}, {"title": "Dadeldhura.", "content": "Ajayameru, Alital, Amargadhi (Munizipalität), Ashigram, Bagarkot, Belapur, Bhadrapur, Bhageshwar, Bhumiraj, Chipur,", "section_level": 2}, {"title": "Dailekh.", "content": "Awal Parajul, Bada Bhairab, Bada Khola, Badalamji, Baluwatar, Bansi, Baraha, Basantamala, Belaspur, Belpata, Bhawani, Bindhyabasini, Bisalla, Chamunda, Chauratha, Dada Parajul, Dullu, Gamaudi, Gauri, Goganpani, Jaganath, Jambukandh, Kal Bhairab,", "section_level": 2}, {"title": "Dang Deukhuri.", "content": "Amritpur, Baghmare, Bela, Bijauri, Chaulahi, Dhanauri, Dharna, Dhikpur, Diruwa, Gadhawa, Gangapraspur, Ghorahi (Munizipalität), Gobardiya, Halwar, Hansipur, Hapur, Hekuli,", "section_level": 2}, {"title": "Darchula.", "content": "Mahakali (Munizipalität), Bhagwati, Boharigau, Byash, Dadakot, Datu, Dethala, Dhari, Dhaulakot, Dhuligada, Eyarkot, Ghusa, Gokuleshwar, Gulijar,", "section_level": 2}, {"title": "Dhading.", "content": "Agnichok, Baireni, Baseri, Benighat, Bhumesthan, Budhathum, Chainpur, Chhatre Dyaurali, Darkha, Dhola, Dhussa, Dhuwakot, Gajuri, Gaunkharka, Gerkhu, Ghussa, Goganpani, Gumdi, Jiwanpur Jharlang,", "section_level": 2}, {"title": "Dhankuta.", "content": "Ahale, Ankhisalla, 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Bhuchakrapur, Bhutahi Paterwa, Bindhi, Bisarbhora, Chakkar, Chora Koilpur, Debadiha, Deuri Parbaha, Devpura Rupetha, Dhabauli, Dhalkebar, Dhanauji, Dhanusadham, Digambarpur, Dubarikot Hathalekha, Duhabi, Ekarahi, Ghodghans, Giddha, Godar, Gopalpur, Goth Kohelpur, Govindapur, Hansapur Kathpula, Hariharpur, Harine, Hathipur Harbara,", "section_level": 2}, {"title": "Dolakha.", "content": "Alampu, Babare, Bhedapu, Bhimeshwar (Munizipalität), Bhirkot, Bhusapheda, Bigu, Bocha, Bulung, Chankhu, Chhetrapa, Chilankha, Chyama, Dadhpokhari, Dandakharka, Gairimudi, Gauri Sankar, Ghang Sukathokar, Hawa, Japhe, Jhule,", "section_level": 2}, {"title": "Dolpa.", "content": "Bhijer, Chharka, Dho, Dunai, Juphal, Kaigaun, Kalika, Khadang, Lawan,", "section_level": 2}, {"title": "Doti.", "content": "Banalek, Banja Kakani, Barchhen, Basudevi, Bhawardanda, Bhdhegau, Bhumirajmandau, Changra, Chhapali, Chhatiwan, Dahakalikasthan, Daud, Dhanglagau, Dhirkamandau, Dipayal Silgadhi (Munizipalität), Durgamandau, Gadasera, Gaguda, Gaihragau, Ganjari, Ghanteshwar,", "section_level": 2}, {"title": "Gorkha.", "content": "Aanppipal, Aaru Arbang, Aaru Chanuate, Aarupokhari, Asrang, Baguwa, Bakrang, Bhirkot, Bhumlichok, Bihi, Borlang, Bunkot, Chhaikampar, Chhoprak, Chumchet, Chyangli, Darbhung, Deurali, Dhawa, Dhuwakot, Gaikhur, Gakhu, Ghairung, Ghyachok, Ghyalchok, Gorakhkali, Gorkha", "section_level": 2}, {"title": "Gulmi.", "content": "Aaglung, Amar Abathok, Amarpur, Apchaur, Arbani, Arje, Arkhale, Arkhawang, Arlangkot, Aslewa, Badagaun, Bajhketeri, Baletaksar, Balithum, Bamgha, Bami, Bastu, Bhanbhane, Bharse, Bhurmung, Birbas, Bisukharka, Chhapahile, Dalamchaur, Darbar Devisthan, Darling, Daungha, Dhamir, Dhurkot Bastu, Dhurkot Bhanbhane, Dhurkot Nayagaun, Dhurkot Rajasthal,", "section_level": 2}, {"title": "Humla.", "content": "Baraigaun, Bargaun, Chhipra, Dami, Dandaphaya, Gothi, Hepka, Jaur, Kalika, Kermi, Khagalgaun, Kharpunath,", "section_level": 2}, {"title": "Ilam.", "content": "Amchok, Bajho, Barbote, Chameta, Chisapani, Chulachuli, Danabari, Dhuseni, Ebhang, Ektappa, Emang, Erautar, Gajurmukhi, Ghuseni, Goduk, Gorkhe, Ilam (Munizipalität), Jamuna, Jirmale, Jitpur, Jogmai, Kanyam,", "section_level": 2}, {"title": "Jajarkot.", "content": "Archhani, Bhagwati Tol, Bhur, Daha, Dandagaun, Dasera, Dhime, Garkhakot, Jagatipur, Jhapra, Junga Thapachaur,", "section_level": 2}, {"title": "Jhapa.", "content": "Anarmani, Arjundhara, Bahundangi, Baigundhara, Balubari, Baniyani, Bhadrapur (Munizipalität), Budhabare, Chakchaki, Chandragadhi, Charpani, Damak (Munizipalität), Dangibari, Dhaijan, Dharmpur, Dhulabari, Duhagadhi, Garamani, Gauradaha, Gauriganj,", "section_level": 2}, {"title": "Jumla.", "content": "Badki, Birat, Buvramadichaur, Chandan Nath, Chhumchaur, Depalgaun, Dhapa, Dillichaur, Garjyangkot, Ghode Mahadev, Gothichaur, Haku,", "section_level": 2}, {"title": "Kabhrepalanchok.", "content": "Anekot, Balthali, Walting, Baluwa, Baluwapatti Deupur, Banakhuchaur, Banepa (Munizipalität), Batase, Bekhsimle, Bhimkhori, Bhumidanda, Bhumlungtar, Birtadeurali, Bolde Phediche, Budhakhani, Chalal Ganeshsthan, Chandeni Mandan, Chaubas, Chyamrangbesi, Chyasing Kharka, Dandagaun, Dapcha Chatrebas, Daraune Pokhari, Deuvumi Baluwa, Devitar, Dhulikhel (Munizipalität), Dhungkharka Bahrabise, Dhuseni Siwalaya, Dolalghat, Gairi Bisauna Deupur, Ghartichhap, Gokule, Gothpani, Hokse Bazar, Indreshwar, Jaisithok Mandan, Janagal, Jyamdi Mandan, Kalati Bhumidanda, Kanpur Kalapani Kartike Deurali,", "section_level": 2}, {"title": "Kailali.", "content": "Baliya, Basauti, Beladevipur, Bhajani, Boniya, Chauha, Chaumala, Dansinhapur, Darakh, Dhangadhi (Munizipalität), Dododhara, Durgauli, Gadariya, Geta, Godawari, Hasuliya, Janakinagar, Joshipur,", "section_level": 2}, {"title": "Kalikot.", "content": "Badalkot, Chhapre, Chilkhaya, Daha, Dholagohe, Gela, Jubika, Khin (Nepal), Kotbada, Kumalgaun, Lalu,", "section_level": 2}, {"title": "Kanchanpur.", "content": "Baise Bichwa, Beldandi, Bhim Datta (Munizipalität), Chandani, Daiji, Dekhatbhuli, Dodhara,", "section_level": 2}, {"title": "Kapilbastu.", "content": "Abhirawa, Ajingara, Bahadurganj, Jamuni, Sukharampur, Balarampur, Baluhawa, Bangai, Banganga, Baraipur, Barakulpur, Basantapur, Baskhaur, Bedauli, Bhagwanpur Choti, Bhalabari, Bijuwa, Birpur, Bishunpur, Bithuwa, Budhi, Chanai, Dhankauli, Dharampaniya, Dohani, Dubiya, Dumara, Phulika, Gajehada, Ganeshpur, Gauri, Gotihawa, Gugauli, Haranampur,", "section_level": 2}, {"title": "Kaski.", "content": "Arba Vijaya, Armala, Garlang, Balam (Nepal), Begnas, Bhachok, Bhadaure Tamagi, Bharat Pokhari, Chapakot, Dangsing, Deurali, Dhampus, Dhikure Pokhari, Dhital, Ghachok, Ghandruk, Hansapur, Hemaja,", "section_level": 2}, {"title": "Kathmandu.", "content": "Aalapot, Band Bhanjyang, Bajrayogini, Balambu, Baluwa, Bhadrabas, Bhimdhunga, Budanilkantha, Chalnakhel, Chapali Bhadrakali, Chhaimale, Chobhar, Chauketar Dahachok, Chunikhel, Danchhi, Dakchinkali, Dhapasi, Dharmasthali, Phutung, Gapalphedi, Gokarna, Goldhunga, Gonggabu, Gothatar, Ichangu Narayan, Indrayani, Jhor", "section_level": 2}, {"title": "Khotang.", "content": "Ainselu Kharka, Arkhale, Badahare, Badka Diyale, Bahunidanda, Bakachol, Baksila, Bamrang, Barahapokhari, Baspani, Batase, Bijaya Kharka, Buipa, Chhitapokhari, Chhorambu, Chipring, Chisapani, Chyandada, Chyasmitar, Damarkhu Shivalaya, Dandagaun, Devisthan, Dharapani, Dhitung, Dikuwa, Diplung, Dipsung, Dorpachiuridada, Dumekoldada, Dumre Dharapani, Durchhim, Ghitung, Hauchaur,", "section_level": 2}, {"title": "Lalitpur.", "content": "Ashrang, Badikhel, Bhardev, Bhattedanda, Bisankhunarayan, Bukhel, Bungamati, Chandanpur, Chapagaun, Chaughare, Chhampi, Dalchoki, Devichaur, Dhapakhel, Ghusel, Dukuchhap, Durlung, Gimdi,", "section_level": 2}, {"title": "Lamjung.", "content": "Archalbot, Bahundanda, Bajhakhet, Balungpani, Bangre, Bansar, Besisahar, Bhalayakharka, Bharte, Bhoje, Bhorletar, Bhoteodar, Bhujung, Bhulbhule, Bichaur, Chakratirtha, Chandisthan, Chandreshwar, Chiti, Dhamilikuwa, Dhodeni, Dhuseni, Dudhpokhari, Duradanda, Phaleni,", "section_level": 2}, {"title": "Mahottari.", "content": "Anakar, Aurahi, Bagada, Bagiya Banchauri, Bairgiya Lakshminiya, Balawa, Banauli Donauli, Banauta, Bardibas, Basabitti, Bathnaha, Belgachhi, Bharatpur, Bhatauliya, Bijayalpura, Bramarpura, Damhimaid, Dhamaura, Dharmapur, Dhirapur, Ekadarabela, Ekarahiya, Etaharwakatti, Gaidaha Bhelpur, Gaurivas, Gaushala (Nepal)Gaushala, Gonarpura, Halkhori, Hariharpur Harinagari, Hathilet, Hatisarwa,", "section_level": 2}, {"title": "Makwanpur.", "content": "Ambhanjyang, Bajrabarahi, Basamadi, Betini, Bhaise, Bharta Pundyadevi, Bhimphedi, Budhichaur, Chhatiwan, Chitlang, Churiyamai, Daman, Dandakharka, Dhimal, Gogane, Handikhola, Hatiya, Hetauda (Munizipalität), Hurnamadi, Ipa", "section_level": 2}, {"title": "Manang.", "content": "Bhraka, Chame, Dharapani, Ghyaru, Khangshar, Manang,", "section_level": 2}, {"title": "Morang.", "content": "Amaibariyati, Amardaha, Amgachhi, Babiya Birta, Bahuni, Bairban, Banigama, Baradanga, Bayarban, Belbari, Bhaudaha, Bhogateni, Biratnagar (Munizipalität), Budhanagar, Dainiya, Dangihat, Dangraha, Darbairiya, Drabesh, Dulari, Govindapur, Haraicha, Hasandaha, Hathimudha, Hoklabari, Indrapur, Itahara, Jante,", "section_level": 2}, {"title": "Mugu.", "content": "Bhiyi, Dhainakot, Dolphu, Ghaina, Gumtha, Hyanglung, Jima, Kale, Karkibada, Kimari, Kotdanda, Mangri,", "section_level": 2}, {"title": "Mustang.", "content": "Charang, Chhonhup, Chhoser, Chhusang, Dhami, Jhong, Jomsom,", "section_level": 2}, {"title": "Myagdi.", "content": "Arman, Arthunge, Babiyachaur, Baranja, Begkhola, Bhakilmi, Bima, Chimkhola, Dagnam, Dana, Darwang, Devisthan, Dhatan, Dowa, Gurja Khani, Histhan", "section_level": 2}, {"title": "Nawalparasi.", "content": "Agryauli, Amarapuri, Amraut, Badahara Dubauliya, Baidauli, Banjariya, Benimanipur, Bharatipur, Bhujhawa, Bulingtar, Dadajheri Tadi, Dawanne Devi, Dedgaun, Deurali, Devachuli, Devagawa, Dhobadi, Dhurkot, Dibyapuri, Dumkibas, Gaidakot, Gairami, Guthi Parsauni, Guthisuryapura, Hakui, Harpur, Humsekot, Jahada, Jamuniya, Jamuwad,", "section_level": 2}, {"title": "Nuwakot.", "content": "Bageshwari Chokade, Balkumari, Barsunchet, Belkot, Beteni, Bhadratar, Bhalche, Bidur (Munizipalität), Budhasing, Bungtang, Charghare, Chaturale, Chaughada, Chauthe, Chhap, Dangsing, Deurali, Dhyangphedi, Duipipal, Ganeshthan, Gaunkharka, Gerkhu, Ghyangphedi, Gorsyang, Jiling,", "section_level": 2}, {"title": "Okhaldhunga.", "content": "Andhari - Baksa - Balakhu - Baraneshwar - Barnalu - Betini - Bhadaure - Bhussinga - Bigutar - Bilandu - Chyanam - Diyale - Gamnangtar - Harkapur - Jantarkhani - Jyamire - Kalikadevi - Kaptigaun - Katunje - Ketuke - Khiji Chandeshwari - Khijiphalate -", "section_level": 2}, {"title": "Palpa.", "content": "Archale, Argali, Bahadurpur, Baldengadhi, Bandi Pokhara, Barandi, Bhairabsthan, Bhuwan Pokhari, Birkot, Bodhapokharathok, Boudhagumba, Chappani, Chhahara, Chidipani, Chirtungdhara, Darchha, Darlamdanda, Deurali, Devinagar, Dobhan, Gadakot, Galgha, Gegha, Gothadi, Haklang, Humin, Hungi,", "section_level": 2}, {"title": "Panchthar.", "content": "Aangna, Aangsarang, Aarubote, Ambarpur, Bharpa, Chilingdin, Chokmagu, Chyangthapu, Durdimba, Ektin, Embung, Hangum, Khandrung, Khunga, Kurumba, Lalikharka, Limba, Lungrupa, Luwamphu,", "section_level": 2}, {"title": "Parbat.", "content": "Arthar Dadakharka, Bachchha, Bahaki Thanti, Bajung, Balakot, Banau, Baskharka, Behulibans, Bhangara, Bhoksing, Bhorle, Bhuk Deurali, Bhuktangle, Bihadi Barachaur, Bihadi Ranipani, Bitalawa Pipaltari, Chitre, Chuwa, Deupurkot, Deurali, Devisthan, Dhairing, Durlung, Hosrangdi,", "section_level": 2}, {"title": "Parsa.", "content": "Alau, Amarpatti, Auraha, Bagahi, Bagbana, Bageshwari, Bahauri Pidari, Bahurbamatha, Basadilwa, Basantpur, Belwa Parsauni, Beriya Birta, Bhawanipur, Bhedihari, Bhisawa, Bijbaniya, Bindyabasini, Biranchibarba, Birganj (Munizipalität), Biruwa Guthi, Bisrampur, Charani, Deukhana, Dhaubini, Gadi, Gamhariya, Ghoddauda Pipra, Ghore, Govindapur, Hariharpur, Hariharpur Birta, Harpataganj, Harpur, Jagarnathpur Sira, Jaimanglapur, Janikatala,", "section_level": 2}, {"title": "Pyuthan.", "content": "Arkha, Badikot, Bangemarkot, Bangesal, Baraula, Barjibang, Belbas, Bhingri, Bijaya Nagar, Bijuwar, Bijuli, Chuja, Dakhanwadi, Damri, Dangbang, Dharamawati, Dharampani, Dhobaghat Dhubang, Dungegadi,", "section_level": 2}, {"title": "Ramechhap.", "content": "Bamti Bhandar, Betali, Bethan, Bhadaure, Bhatauli, Bhirpani, Bhuji, Bijulikot, Chanakhu, Chisapani, Chuchure, Dadhuwa, Daragaun, Deurali, Dhyaurali, Dimipokhari, Doramba, Duragau, Gelu, Goswara, Gothgau, Gumdel, Gunsi", "section_level": 2}, {"title": "Rasuwa.", "content": "Bhorle, Briddhim, Chilime, Dandagaun, Dhaibung, Dhunche, Gatlang,", "section_level": 2}, {"title": "Rautahat.", "content": "Ajagabi, Akolawa, Auraiya, Badharwa, Bagahi, Bahuwa Madanpur, Bairiya, Banjaraha, Bariyarpur, Basantapatti, Basatpur, Basbiti Jingadiya, Bhalohiya, Bhediyahi, Birtipraskota, Bishrampur, Bisunpurwa Manpur, Brahmapuri, Chandrapur (Munizipalität), Debahi, Dharampur, Dharhari, Dipahi, Dumriyachaur, Gadhi, Gamhariya Birta, Gamhariya Parsa, Gangapipra, Garuda Bairiya, Gaur (Munizipalität), Gedahiguthi, Gunahi, Hajminiya, Hardiya Paltuwa, Harsaha, Hathiyahi, Inarbari Jyutahi, Inaruwa, Jatahare, Jayanagar, Jethrahiya, Jhunkhunma,", "section_level": 2}, {"title": "Rolpa.", "content": "Aresh, Bhawang, Bhirul, Budagaun, Dhawang, Dubidanda, Dubring, Eriwang, Fagaam, Gaam, Gajul, Gaurigaun, Gharti Gaun, Ghodagaun, Gumchal, Harjang, Jailwang, Jaimakasala, Jankot, Jauli", "section_level": 2}, {"title": "Rukum.", "content": "Aathbis Danda, Aathbis Kot, Arma, Bapsekot, Bhalakachha, Chaurjahari, Chhiwang, Chokhawang, Chunwang, Duli, Garayala, Gautamkot, Ghetma, Hukam, Jang, Jhula,", "section_level": 2}, {"title": "Rupandehi.", "content": "Aama, Aanandaban, Amari, Amawa Marchawar, Amuwa Paschim, Asurena, Babhani, Bagaha, Bagauli, Bairghat, Balarampur, Bangai, Bangai Marchwar, Baragadewa, Barsauli, Basantapur, Betakuiya, Bhagwanpur, Bisunpura, Bodabar, Bogadi, Butwal (Munizipalität), Chhipagada, Chhotaki Ramnaga, Chilhiya, Dayanagar, Devadaha, Dhakadhai, Dhamauli, Dudharakchhe, Ekala, Gajedi, Gangoliya, Gonaha, Hanaiya, Hati", "section_level": 2}, {"title": "Salyan.", "content": "Badagaun, Baphukhola, Bajh Kanda, Bame Banghad, Bhalchaur, Chande, Chhayachhetra, Damachaur, Dandagaun, Darmakot, Devisthal, Dhagari Pipal, Dhakadam, Dhanwang, Hiwalcha, Jhimpe, Jimali, Kabhrechaur, Kajeri, Kalagaun,", "section_level": 2}, {"title": "Sankhuwasabha.", "content": "Ankhibhui, Bahrabise Bazar, Bala, Baneshwar, Chainpur, Chepuwa, Dhupu, Diding, Hatiya, Jaljala, Khandbari (Munizipalität), Kimathnka, Kharang, Madi", "section_level": 2}, {"title": "Saptari.", "content": "Arnaha, Audaha, Aurahi, Badgama, Bainiya, Bairawa, Bakdhauwa, Bamangamakatti, Banarjhula, Banaula, Banauli Nankar, Baramjhiya, Barhmapur, Barsain, Basbalpur, Basbiti, Bathnaha, Belhi, Belhi Chapma, Bhagawatpur, Bhangha, Bhardaha, Bhutahi, Birpur Barahi, Bishariya, Bodebarsaien, Boriya, Brahmapur, Chhinnamasta, Dauda, Daulatpur, Deuri, Deurimaruwa, Dhanagadi, Dharampur, Dhodhanpur, Didhawa, Diman, Gamhariya Parwaha, Gobargada, Goithi, Hanumannagar, Hardiya, Hariharpur, Haripur, Inarwa, Inarwa Phulpariya, Itahari Bishnupur,", "section_level": 2}, {"title": "Sarlahi.", "content": "Achalgadh, Arnaha, Atrauli, Aurahi, Babarganj, Bagdaha, Bahadurpur, Balara, Bara Udhoran, Barahathawa, Basantapur, Batraul, Bela, Belhi, Belwajabdi, Bhadsar, Bhagwatipur, Bhaktipur, Bhawanipur, Brahmapuri, Chandranagar, Chhataul, Chhatona, Dhana Palbhawari, Dhanakaul Purba, Dhangada, Dhaurkauli, Dhungrekhola, Dumariya, Gadahiyabairi, Gamhariya, Godeta, Gaurishankar, Hajariya, Harakthawa, Haripur, Haripurwa, Hariyon, Hathiyol, Hempur, Ishwarpur, Jabdi,", 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Kalabanzar, Bhokraha, Bishnupur Pra. Ma., Bishnupur Pra. Ra., Bishnupurkahi, Brahmagaughadi, Chandra Ayodhyapur, Chandralalpur, Chandrodayapur, Chatari, Chikana, Devipur, Dhangadi, Dhodhana, Dumari, Durgapur, Gadha, Gauripur, Gautari, Govindapur Malahanama, Govindpur Taregana, Hakpara, Hanumannagar, Hanumannagar, Harakathi, Inarwa, Itarhawa, Itari Parsahi, Itatar, Jamadaha, Janakinagar, Jighaul,", "section_level": 2}, {"title": "Solukhumbu.", "content": "Bapha, Baku, Basa, Beni, Bhakanje, Bung, Chaulakharka, Chaurikharka, Chheskam, Deusa, Garma, Goli, Gorakhani, Gudel, Jubing,", "section_level": 2}, {"title": "Sunsari.", "content": "Aekamba, Amaduwa, Amahibelaha, Aurabarni, Babiya, Bakalauri, Barahachhetra, Basantapur, Bhadgau Sinawari, Bhaluwa, Bharaul, Bhokraha, Bishnupaduka, Chadwela, Chhitaha, Chimdi, Dewanganj, Dharan (Munizipalität), Dhuski, Duhabi, Dumaraha, Gautampur,", "section_level": 2}, {"title": "Surkhet.", "content": "Agragaun, Awalaching, Bajedichaur, Betan, Bidyapur, Bijaura, Birendranagar (Munizipalität), Chapre, Chhinchu, Dabiyachaur, Dahachaur, Dandakhali, Dasarathpur, Dharapani, Gadi Bayalkada, Garpan, Ghatgaun, Ghoreta, Ghumkhahare,", "section_level": 2}, {"title": "Syangja.", "content": "Almadevi, Arjun Chaupari, Aruchaur, Arukharka, Bagephatake, Bahakot, Banethok Deurali, Bhatkhola, Bichari Chautara, Birgha Archale, Biruwa Archale, Chandi Bhanjyang, Chandikalika, Chapakot, Chhangchhangdi, Chilaunebas, Chimnebas, Chisapani, Chitre Bhanjyang, Darsing Dahathum, Dhanubase, Dhapuk Simal Bhanjyang, Eladi, Ganeshpur, Jagat", "section_level": 2}, {"title": "Tanahu.", "content": "Anbukhaireni, Arunodaya, Baidi, Bandipur, Barbhanjyang, Basantapur, Bhanu, Bhanumati, Bhimad, Bhirkot, Vyas (Munizipalität), Chhang, Chhimkeshwari, Chhipchhipe, Chok Chisapani, Deurali, Devghat, Dharampani, Dhorphirdi,", "section_level": 2}, {"title": "Taplejung.", "content": "Ambegudin, Ankhop, Chaksibote, Change, Dhungesaghu, Dokhu, Dummrise, Ekhabu, Hangdeva, Hangpang, Kalikhola, Khamlung, Khejenim, Khewang, Khokling, Lelep, Limbudin, Lingtep, Linkhim, Liwang,", "section_level": 2}, {"title": "Terhathum.", "content": "Ambung, Angdim, Basantapur, Chhate Dhunga, Chuhandanda, Dangpa, Esibu, Hamarjung, Hawaku, Jaljale, Jirikhimti, Khamlalung, Morahang,", "section_level": 2}, {"title": "Udayapur.", "content": "Aaptar, Balaltar, Baraha, Barai, Basabote, Bashasa, Beltar, Bhumarashuwa, Bhuttar, Chaudandi, Dumre, Hadiya, Hardeni, Iname, Jalpachilaune, Janti, Jogidaha, Katari, Katunjebawala, Khanbu,", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Village Development Committees (VDC) (Nepali: गाउँ बिकास समिति; Gāu Bikās Samiti) stellten bis zum 10. März 2017 die unterste Verwaltungsebene in Nepal dar. Es gab insgesamt 3916 VDCs sowie 58 Munizipalitäten, d. h. Gemeinden (Stadt) mit Selbstverwaltung. Die VDCs waren auf 75 Distrikte verteilt. Ein VDC war untergliedert in \"wards\" (Nepali: वडा; wadā), im Schnitt etwa neun, wobei die Zahl von der Größe der VDC abhängt. ", "tgt_summary": null, "id": 231162} {"src_title": "Schwenkfelder Church", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einführung.", "content": "Nach den schottischen Unabhängigkeitskriegen setzten England und Schottland die Kämpfe an der Grenze regelmäßig fort. Im Jahr 1448 eskalierten die Feindseligkeiten. Henry Percy, Sohn des 2. Earl of Northumberland, zerstörte Dunbar im Mai, und im Juni 1448 zerstörte der Lord Warden of the March, Richard Neville, 5. Earl of Salisbury, die Stadt Dumfries. Als Reaktion darauf, sammelte William Douglas, 8. Earl of Douglas seine Kräfte mit der Unterstützung der Earls of Ormond, Angus und Orkney und zerstörte Warkworth und Alnwick. Als die Schotten weiter nach Cumberland und Northumberland vorrückten, berechtigte Heinrich VI. den treu gebliebenen Percy-Clan, dafür Rache zu nehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Das Gefecht.", "content": "Die erste Phase des Kampfes wurde damit eingeleitet, dass der 2. Earl of Northumberland eine 6000 Mann starke Truppe nach Schottland führte, wo sie nahe Lochmaben Stone lagerten. Ihr Standort war aber schlecht gewählt, weil er sich auf einer Tiefebene zwischen den gezeitenabhängigen Mündungen der Flüsse River Sark und Kirtle Water in den River Esk befand. Die Schotten sammelten unter Führung Hugh Douglas, Earl of Ormond, etwa 4000 Mann, die in Annandale und Nithsdale ausgehoben wurden und rückte am 23. Oktober 1448 gegen den Earl of Northumberland vor. Die Schotten stellten sich in drei Abteilungen auf, wobei der Earl of Ormond das Zentrum, Sir William Wallace of Cragie, Sheriff von Ayr, den linken Flügel und John Somerville of Carnwath, Sohn des 2. Lord Somerville, den rechten Flügel kommandierte. Die Engländer formierten sich daraufhin ebenfalls in drei Abteilungen, der Earl of Northumberland kommandierte das Zentrum, während der rechte Flügel von Magnus Reidman und der linke Flügel von Sir John Pennington befehligt wurden. Beide Seiten verfügten über Men-at-arms in Plattenrüstungen. Das Gefecht wurde von einigen Salven der englischen Langbögen eröffnet, die die schottischen Bogenschützen nur unzureichend erwidern konnten. Die Schotten begannen daraufhin einen wuchtigen Angriff und drängten die Engländer trotz deren Überzahl im Nahkampf mit Axt, Spieß und Hippe zu ihrem Lager zurück. Als die Engländer zur Flucht übergingen, wurden sie von der einsetzenden Flut überrascht, die Teile der Ebene überschwemmte und in der viele Engländer ertranken.", "section_level": 1}, {"title": "Verluste.", "content": "Die Anzahl an Schotten, die ihre Leben in der Schlacht ließen, variiert je nach Quelle von 26 (Auchinleck Chronicle) zu bis zu 600 Mann (Pitscottie). Die Anzahl an englische Toten variiert von 2000 (1500 gefallen; 500 ertrunken) bis zu 3000 (gefallen und ertrunken). Der einzige schottische Verlust von Rang war Sir John Wallace of Craigie, der drei Monate später an seinen Verwundungen aus der Schlacht starb. Die englischen Verluste von Rang waren höher, Magnus Reidman fiel im Kampf, Sir John Pennington und Henry Percy, der Sohn des Earl of Northumberland, wurden gefangen gesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht bei Sark (auch Schlacht von Lochmaben Stone) wurde im Oktober 1448 zwischen England und Schottland ausgetragen. Diese Schlacht war nach einem halben Jahrhundert wieder ein bedeutender Sieg der Schotten über die Engländer, zuletzt war es in der Schlacht bei Otterburn im August 1388 gelungen, den südlichen Nachbar zu besiegen. Der Erfolg brachte die Schotten für ein Jahrzehnt bis 1461, als Eduard IV. den Thron bestieg, wieder in eine stärkere Position gegenüber England. Die Schlacht verhalf dem siegreichen Clan Douglas zu großer Prominenz in der schottischen Heimat.", "tgt_summary": null, "id": 1583990} {"src_title": "Jewgenija Petrowna Antipowa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Peter Graham Scott, 1923 in East Sheen, Surrey geboren, wuchs in Isleworth, Middlesex auf, wo er Schauspielunterricht an der Italia Conti Academy bekam. Als 17-Jähriger debütierte er in einer kleinen Nebenrolle in Roy Boultings Drama \"Pastor Hall\" und noch im gleichen Jahr begann er damit Erfahrungen hinter der Kamera als Regieassistent bei Regisseuren wie Maurice Elvey und Gabriel Pascal zu sammeln. 1941 durfte er bereits bei Carol Reeds Drama \"Kipps – Roman eines einfachen Menschen\" assistieren. Erste Drehbucherfahrungen machte er ein Jahr später bei dem Kurzfilm \"C.E.M.A.\" Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann er zunächst als Editor unter dem Namen Peter Scott bei Filmen wie \"Cyprus Is an Island\" (1946) oder \"It Began on the Clyde\" (1946) zu arbeiten, bevor er 1948 mit dem Krimi \"Panic at Madame Tussaud\" seinen ersten eigenen Kurzfilm inszenierte. 1952 führte er erstmals Regie bei dem Kinofilm \"Gefährlicher Auftrag\" einem Thriller mit George Raft in der Hauptrolle. Es folgten in den 1950er und 1960er Jahren zahlreiche Kinofilme wie der Kriminalfilm \"Die Rechnung ist beglichen\" mit Griffith Jones und Honor Blackman, der Horrorfilm \"Die Bande des Captain Clegg\" mit Peter Cushing und Oliver Reed, das Drama \"Schule des süßen Lebens\" mit Janet Munro und Alan Badel, die Komödien \"Kein Schloß ist vor ihm sicher\" mit Charlie Drake, und \"Ach, du lieber Vater\" mit James Robertson Justice oder der Thriller \"Ausflucht\" mit Gene Barry, Joan Collins und Richard Todd. Darüber hinaus inszenierte er in den 1960er und 1970er Jahren auch zahlreiche Folgen für namhafte britische Fernsehserien und Miniserien wie Mit Schirm, Charme und Melone (4 Folgen), Die Onedin-Linie (8 Folgen), oder Geheimprojekt Doombolt. Scotts produktive Filmkarriere äußerte sich in über 60 Regiearbeiten für Film und Fernsehen. Hinzu kamen etliche Filmproduktionen, bei denen er als Drehbuchautor oder Editor mitwirkte. Im Jahr 1999 veröffentlichte er seine Memoiren unter dem Titel: British Television - Eine Insider-Geschichte. Von 1950 an war er mit Mimi Martell verheiratet. Das Ehepaar hatte zwei Söhne und zwei Töchter. Am 5. August 2007 starb Peter Graham Scott im Alter von 83 Jahren in Windlesham in der Grafschaft Surrey.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Graham Scott (* 27. Oktober 1923 in East Sheen, Surrey, England; † 5. August 2007 in Windlesham, Surrey, England) war ein britischer Filmregisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent und Filmeditor.", "tgt_summary": null, "id": 1362366} {"src_title": "Elisabeth Helene von Vieregg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Alessandro Florenzi begann seine Karriere bei der AS Rom und spielte in allen Jugendmannschaften der \"Roma\". 2010 stieg er mit 19 Jahren in den Profikader auf. Am 22. Mai 2011 bestritt er sein erstes Serie-A-Spiel gegen Sampdoria Genua (3:1). Florenzi wurde an den FC Crotone in die Serie B verliehen. Er absolvierte in der Saison 2011/12 35 Spiele und erzielte dabei elf Tore. Zur Saison 2012/13 kehrte er in die Hauptstadt zurück und war seitdem wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Ende Januar 2020 wurde er für den Rest der Saison an den spanischen Verein FC Valencia ausgeliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Seit 2011 spielt Alessandro Florenzi in der U-21-Nationalmannschaft Italiens und zuvor im Team der U-20. Im Juni 2013 errang er mit der von Devis Mangia trainierten Mannschaft bei der Europameisterschaft in Israel den Vizetitel, nachdem man sich im Finale Spanien mit 2:4 geschlagen geben musste. Sein A-Nationalmannschaftsdebüt feierte er am 14. November 2012 unter Cesare Prandelli im Freundschaftsspiel gegen Frankreich (1:2). Hierbei wurde er für Riccardo Montolivo in der 50. Minute eingewechselt. Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er in das italienische Aufgebot aufgenommen. Im ersten Spiel der EM war er nach der Geburt seiner ersten Tochter noch nicht eingesetzt worden, in den verbleibenden vier Partien war er aber als Stammspieler dabei. Das Team schied im Viertelfinale gegen Deutschland aus. Auch in den folgenden Partien kam Florenzi regelmäßig zum Einsatz, bis er sich bei seinem Verein AS Rom einen Kreuzbandriss zuzog. Seine bisher letzte Nominierung erfolgte im Oktober 2016.", "section_level": 2}], "src_summary": "Alessandro Florenzi (* 11. März 1991 in Rom, Italien) ist ein italienischer Fußballspieler, der zurzeit beim AS Rom unter Vertrag steht und an den FC Valencia ausgeliehen ist.", "tgt_summary": null, "id": 714970} {"src_title": "Waterland (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Band wurde im Dezember 2010 von Yakir Shochat (Gesang), Maayan Henik (Schlagzeug) sowie Elad Manor (E-Bass) und Arie Aranovich (E-Gitarre) gegründet und hatten ihren ersten Auftritt am 25. Dezember 2010 in Be’er Scheva, Israel. 2011 kam der Gitarrist Guy Ben David von der Band Demented Sanity hinzu. Sie veröffentlichten 2011 ihre erste Single \"Black Horseman\", die frei im Internet verfügbar gemacht wurde. Im April 2011 nahm die Band an den \"Metal Battle\"-Konzerten der Wacken Foundation in Israel teil und konnten sich gegenüber den anderen Teilnehmern durchsetzen. Damit gewannen sie die Teilnahme am \"Metal Battle\" beim Wacken Open Air 2011. Kurz vor der Teilnahme dort veröffentlichten sie ihre EP \"Rise of the Hammer\". Beim Wacken Open Air gewannen sie gegen die internationale Konkurrenz und wurden dafür mit neuen Instrumenten ausgestattet. Bereits wenige Tage vor dem Wacken Open Air wurde bekannt, dass die Band bei dem deutschen Label Sonic Attack Records gezeichnet hat und im November gingen sie auf eine Europa-Tournee als Vor-Band der Dirty Rotten Imbeciles (D.R.I.). Im April 2012 veröffentlichten sie ihr Debüt-Album \"Anthems of the Damned\" bei Sonic Attack Records. Produziert wurde das Album von Arie Aranovich und abgemischt von Jacob Bredahl, dem früheren Sänger der Band Hatesphere. Mit der Veröffentlichung des Albums verließ Guy Ben David die Band und wurde ersetzt durch den Gitarristen Yotam Nagor. Laut Shochat sind die auf dem Album verwendeten Klänge von Shalom Alechem und Weihnachtsliedern ein Tribut an Accept, deren Titel Fast As A Shark ebenfalls ein Volkslied enthält. Das Album wurde in der Metalszene gut aufgenommen, im Review des Metal Hammer erhielt es 5 von 7 möglichen Punkten und wurde als „eigenständiges und hörenswertes Debüt“ bezeichnet, und die „aggressiven und schnellen Songs schlagen die Brücke zwischen modernen Thrash-Rhythmen und melodisch-buntem Todesriffs“. Mit dem Album und als Gewinner des Vorjahres trat Hammercult 2012 erneut beim Wacken Open Air auf. Zudem gingen sie 2012 mit Sepultura auf Europatournee. 2014 wurde die Band durch Alex von Alpha Tiger auf ihrer Tour mit Napalm Death, einigen Festivalshows und einer zweiwöchigen Headlinertour begleitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hammercult ist eine israelische Death- und Thrash-Metal-Band aus Tel Aviv, die im Jahr 2010 gegründet wurde. Die Band gewann 2011 den \"Metal Battle\" auf dem Wacken Open Air und unterschrieb im selben Jahr bei Sonic Attack Records.", "tgt_summary": null, "id": 1190138} {"src_title": "Anazapta – Der schwarze Tod", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Falter haben eine Vorderflügellänge von 21 bis 29 Millimetern. Sie sehen \"Lapara coniferarum\" sehr ähnlich und sind schwer von dieser Art zu unterscheiden. Frische Exemplare der ähnlichen Art haben auf den Oberseiten der Vorderflügel eine einheitlich graue Farbe, die durch eine weiße Beschuppung und etwas durch zarte Flecke aufgehellt ist, wohingegen \"Lapara bombycoides\" eine deutlich gescheckte Färbung aus Grau, Braun und Weiß aufweist. Die Flügelunterseiten der ähnlichen Art haben entweder gar keine oder nur extrem schwach ausgebildete schräge Binden, wohingegen \"Lapara bombycoides\" auf der Unterseite beider Flügelpaare ziemlich deutliche weiße Binden trägt. Die Oberseite der Hinterflügel ist einfarbig braungrau ohne Musterung. \"Lapara phaeobrachycerous\" ist eher dunkler gefärbt und hat kürzere Fühler. Außerdem ist die Musterung auf den Flügeln dieser Art noch weniger ausgeprägt als bei \"Lapara coniferarum\". Der Unterschied zwischen Männchen und Weibchen beim Kontrast der Musterung auf den Vorderflügeln ist bei \"Lapara bombycoides\" nicht so deutlich ausgeprägt wie bei \"Lapara coniferarum\". Die meisten Individuen haben die typische, deutlich kontrastierte Musterung, es gibt jedoch auch Exemplare, bei denen die Musterung nur sehr schwach ausgeprägt ist. Bei Tieren aus dem Norden des Verbreitungsgebietes scheinen die Vorderflügel tendenziell mehr Braunanteile zu besitzen als bei Tieren aus dem Süden. Die Raupen sind typischerweise grün und haben weiße bis gelbliche subdorsale, spiraculare und subspiraculare Längslinien. Wie auch die Falter sehen sie den Raupen von \"Lapara coniferarum\" ähnlich. Die Längslinien können bei beiden Arten von weiß bis gelblich variieren. Auch die Intensität der rötlich braunen Flecke am Rücken und um die Stigmen ist bei beiden Arten variabel. Ausgewachsene Raupen von \"Lapara coniferarum\" haben offenbar meistens orangefarbene Thorakalbeine, wohingegen \"Lapara bombycoides\" grüne Thorakalbeine hat. Die glatten, nahezu schwarzen und langgestreckten Puppen der Gattung \"Lapara\" können nicht auf Artebene unterschieden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Art kommt im Osten der Vereinigten Staaten von New England, New York, Pennsylvania und New Jersey vor. Sie fehlt in der Coastal Plain der weiter südlich gelegenen Staaten an der Atlantikküste, ihre Verbreitung erstreckt sich jedoch in einer fingerförmigen Ausbuchtung im Landesinneren bis in die Appalachen, wo sie südlich zumindest bis zum Fontana Dam im Graham County in North Carolina und dem Vogel State Park im Union County im äußersten Nordosten von Georgia nachgewiesen ist. Ob die Art auch isoliert in Florida vorkommt, wie von manchen Autoren behauptet wird, ist fraglich. Die Art tritt in einer zweiten, nördlichen Ausdehnung des Verbreitungsgebietes um die Großen Seen auf. Sie kommt dort in Michigan, dem äußersten Nordwesten Indianas und in großen Teilen Wisconsins und Minnesotas auf. Im Norden tritt die Art bis nach Kanada auf, wo sie im Osten von Prince Edward Island, Nova Scotia und New Brunswick über das südliche Drittel Québecs und weite Teile Ontarios, westlich bis nördlich nach Zentralmanitoba und -saskatchewan vorkommt. Außerdem gibt es neuere Nachweise von Fort Chipewyan und Fort McMurray im Nordosten Albertas, die die Kenntnis über das Verbreitungsgebiet deutlich erweitert haben. Die Art besiedelt in den meisten Teilen ihres nördlichen Verbreitungsgebietes sandige Pine Barrens-Lebensräume. In den Appalachen ist sie an Laubwälder höherer Lagen mit vereinzeltem Kiefernbewuchs gebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Imagines sind nicht beim Blütenbesuch beobachtet worden. Die Männchen fliegen häufig künstliche Lichtquellen an, Weibchen findet man dort selten.", "section_level": 1}, {"title": "Flugzeiten.", "content": "Im nördlichen Teil ihres Verbreitungsgebietes tritt die Art eindeutig in einer Generation pro Jahr von Ende Mai bis Anfang Juli auf. Weiter südlich in den Appalachen scheint das Auftreten ebenso in diesem Zeitraum stattzufinden, die Forschungslage ist hier jedoch noch ungenügend.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung der Raupen.", "content": "Die Raupen sind überwiegend an Banks-Kiefer (\"Pinus banksiana\"), Weymouth-Kiefer (\"Pinus strobus\") und Amerikanischer Rot-Kiefer (\"Pinus resinosa\") nachgewiesen. Man findet sie aber auch an anderen Kiefern und gelegentlich sogar an Ostamerikanischer Lärche (\"Larix laricina\").", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Weibchen legen ihre kleinen grünlichen Eier einzeln oder Paarweise an den Nadeln der Raupennahrungspflanzen ab. Die Raupen schlüpfen nach acht bis zehn Tagen. Die Verpuppung erfolgt in einer knapp unter der Erdoberfläche angelegten Kammer, die ein wenig durch Seidenfäden verstärkt wird. Bei Untersuchungen fand man die Kammer häufig unter Moospolstern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lapara bombycoides ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae). Er besiedelt weite Teile des östlichen Nordamerikas und hat das größte Verbreitungsgebiet von allen Arten der Gattung \"Lapara\". In weiten Teiles dieses Areals ist er auch die einzige vorkommende \"Lapara\"-Art.", "tgt_summary": null, "id": 1319681} {"src_title": "Andhra (Bundesstaat)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Der Heilige Dionysios wurde 1547 als Sohn adliger Eltern in Zakynthos (heute Zakynthos-Stadt) geboren und auf den Namen Draganigos getauft. Draganigos interessierte sich schon als Jugendlicher für Theologie und fühlte sich stark zum christlichen Glauben hingezogen. Als junger Erwachsener wandte er sich vom weltlichen Leben ab und trat 1568 auf der nahe gelegenen Strophadeninsel \"Stamfani\" in das einsame Metamorphosis-Kloster ein. Er nahm den Mönchsnamen Daniel an. Im Jahr 1570 wurde er vom Bischof von Kefalonià und Zakynthos zum Priester geweiht. Er wirkt folgend in vielen Kirchen auf Zakynthos als Priester und wurde bald darauf zum Abt des Marienklosters in Anafonitria ernannt. Auf dem Weg zu einer Pilgerreise nach Palästina wurde ihm in Athen vom damaligen Erzbischof das Amt als Bischof der Inseln Ägina und Poros angeboten. Bei seiner Bischofsweihe 1577 nahm er den Namen Dionysios an, dies zu Ehren von Dionysius Areopagita, dem ersten Bischof von Athen. Dionysios wirkte dort nur wenige Jahre als Bischof, da es ihn schon bald zurückzog, zuerst in die Abgeschiedenheit des Strofaden-Klosters und später nach Anafonitria ins Marienkloster. Dazwischen wirkte er von 1583 bis 1586 noch zeitweise als einfacher Priester in der Nikolaus-Kirche in Zakynthos. Dionysios verstarb am 17. Dezember 1624 (wobei oft auch das Todesjahr 1622 genannt wird). Seinem letzten Willen entsprechend wurde sein Leichnam beim Kloster auf der Strophadeninsel \"Stamfani\" beigesetzt. Gemäß Überlieferung erschien einige Jahre später Dionysios dem Kloster-Abt im Traum, mit der Aufforderung, sein Grab zu öffnen. Die Mönche fanden dabei den Leichnam unverwest, einen wunderbaren Duft aus Blumen und Weihrauch ausströmend, vor. Sie verlegten ihn daraufhin in einem Ehrensarg in die Klosterkirche.", "section_level": 1}, {"title": "Heiligsprechung.", "content": "Dionysios wurden sowohl zu Lebzeiten wie auch nach seinem Tode zahlreiche Wunder nachgesagt, hauptsächlich Krankenheilungen. Im Jahr 1703 wurde Dionysios heiliggesprochen. Als Mythos wird ein besonderer Akt der Vergebung erzählt. Im Dezember 1580 wurde sein Bruder Konstantinos von einem Mann ermordet, welcher folgend auf der Flucht vor der Obrigkeit ins Marienkloster fliehen konnte, in welchem Dionysios diente. Dort beichtete der Mörder die sündige Tat Dionysios, welcher ihm nicht nur den Mord an seinem Bruder verzieh, sondern ihn auch vor den Soldaten versteckte und folgend zur Flucht verhalf.", "section_level": 1}, {"title": "Agios-Dionysios-Kirche.", "content": "Als Folge er ständigen Piratenüberfälle auf das Kloster auf der Strophadeninsel wurde der Leichnam des Heiligen 1716 nach Zakynthos überführt. Dionysios weiterhin unverwester Leichnam befindet sich heute in einem Silbersarkophag in der nach ihm benannten Agios-Dionysios-Kirche in Zakynthos-Stadt. Jeweils am 17. Dezember, seinem Todestag, und am 24. August (Tag der Überführung seines Leichnam nach Zakynthos) wird in Zakynthos-Stadt mit einer prächtigen Prozession, bei der der Leichnam mitgeführt wird, und anschließendem Volksfest des Inselheiligen gedacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dionysios (* 1547 in Zakynthos (Stadt); † 17. Dezember 1624 in Anafonitria, Insel Zakynthos) wurde 1577 zum Bischof der griechischen Inseln Ägina und Poros geweiht. Er wurde im Jahr 1703 heiliggesprochen.", "tgt_summary": null, "id": 1823503} {"src_title": "Vineland (Minnesota)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Falter haben eine Flügelspannweite von 60 bis 70 Millimetern. Sie sind sehr auffällig gefärbt und können in der westlichen Paläarktis nur schwer mit anderen Arten verwechselt werden. Der Apex der Vorderflügel ist spitz zulaufend. Der Außenrand der Vorderflügel ist eingebuchtet und konvex. Sowohl ein Frenulum als auch ein Retinaculum sind ausgebildet. Der Saugrüssel ist so lang, dass er bis über die Mitte des Hinterleibs reicht. Die Labialpalpen sind kurz und nicht nach vorn gerichtet. Oberhalb der Facettenaugen befinden sich wimpernartige Schuppen. Die Fühler der Männchen tragen lange, seriate Setae, die der Weibchen sind einfach zylindrisch und haben weder seitliche Gruben noch verlängerte Setae. Das letzte Glied ist bei beiden Geschlechtern kurz. Die Schienen (Tibien) haben keine Stacheln, die Schienen der Vorderbeine tragen jedoch einen langen apikalen Dorn. Auf den Hinterschienen befinden sich zwei Paar Sporne. Der Pulvillus ist klein. Ein Paronychium ist vorhanden, der ventrale Lobus ist jedoch zurückgebildet. Die Flügeladern Rs und M1 auf den Hinterflügeln sind verzweigt, die Ader M2 entspringt in der Mitte der Zelle. Die Tiere sind in ihrer Färbung wenig variabel. Die Eier sind mit 1,55 mal 1,90 Millimetern im Verhältnis zur Größe der Tiere groß. Sie sind weißlich-gelb gefärbt. Die Raupen werden bis zu 45 Millimeter lang. Sie sind nach dem Schlupf etwa sechs Millimeter lang, weißlich, mit schwarzem Analhorn. Mit dem Fressen werden sie grünlich-gelb und tragen dunkelgrüne Streifen am Rücken. Sowohl der Kopf als auch der Körper sind mit feinen Tuberkeln versehen. Während der nächsten zwei Raupenstadien verfärben sich die Tiere blaugrün, bekommen weiße schräge Streifen an den Seiten und das Analhorn verfärbt sich rosa. Im letzten Stadium treten zwei Farbvarianten auf. Die eine ist einfärbig blaugrün, die andere ebenso, trägt aber lachsfarbene Flecken um die Stigmen und an der Basis des Nachschiebers. Unterhalb der Stigmen verläuft eine blassgelbe Längslinie, die vom Kopf bis zum ersten lachsfarbenen Fleck am Hinterleib verläuft. Außerdem tragen die Tiere sieben schräge Streifen an den Seiten, die ebenso blassgelb gefärbt sind. Die Wangen des dreieckig geformten Kopfes und das Analhorn sind ebenso gefärbt. Die Bauchbeine sind basal gelb und haben lachsfarbene „Socken“. Ausgewachsene Raupen haben Ähnlichkeit mit denen des Lindenschwärmers (\"Mimas tiliae\"). Selten tritt auch eine rosa-braune Farbvariante auf. Die Puppe ist etwa 30 Millimeter lang. Sie ist glänzend dunkel mahagonibraun gefärbt und hat einen sehr scharf zugespitzten Kremaster. Sie sieht der des Nachtkerzenschwärmers (\"Proserpinus proserpina\") ähnlich.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Art ist vereinzelt aus dem Süden der Türkei, dem Norden Syriens und Israels, dem Westen Jordaniens, dem Südosten der Türkei, dem Nordosten des Irak, dem Südosten Georgiens, dem Norden des Iran, dem Zāgros-Gebirge im Westen des Irans, dem iranischen Belutschistan und dem östlichen Afghanistan dokumentiert. Die Art könnte auch in Aserbaijan, dem Elburs-Gebirge im Nordiran, im Südiran und im nördlichen Afghanistan vorkommen, wo ähnliche Habitate existieren. Die Art tritt nur lokal auf, dies jedoch häufig in großer Anzahl an bestimmten Orten in felsigen, hügeligen Lebensräumen mit vereinzelten Bewuchs von Bäumen und Büschen wie Eichen (\"Quercus\"), Ölbäumen (\"Olea\"), \"Ceratonia\" und Pistazien (\"Pistacia\").", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Falter werden von künstlichen Lichtquellen angezogen, an denen sie oft in großer Zahl beobachtet werden können. Die Imagines nehmen keine Nahrung zu sich, saugen jedoch an Wasser, wenn man ihnen dieses anbietet.", "section_level": 1}, {"title": "Flug- und Raupenzeiten.", "content": "Die Falter treten in zwei Generationen pro Jahr auf. Im Iran fliegen sie im April und Mai sowie von Ende Juli bis August. In Jordanien fliegt die Art abhängig von der Seehöhe Anfang bis Ende Juni.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung der Raupen.", "content": "Die Raupen wurden an Atlantischer Pistazie (\"Pistacia atlantica\") und an \"Pistacia terebinthus\" subsp. \"palaestina\", einer Unterart der Terpentin-Pistazie (\"Pistacia terebinthus\") nachgewiesen. In der Aufzucht fressen sie auch Perückenstrauch (\"Cotinus coggygria\") und Gewürzsumach (\"Rhus coriaria\"), was nahelegt, dass diese Pflanzen auch in freier Wildbahn gefressen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Weibchen legen ihre Eier einzeln an der Unterseite der Blätter der Nahrungspflanzen ab. Nach dem Schlupf suchen die Raupen nach einem geeigneten Blatt, um dort einen seidenen Fleck zu spinnen, an dem sie sich verpuppen. Erst ab dem zweiten Raupenstadium fressen sie an der Unterseite dieses Blattes. Die Verpuppung erfolgt in einem lockeren Kokon zwischen Pflanzenteilen am Boden. Die Puppe überwintert.", "section_level": 1}, {"title": "Spezialisierte Feinde.", "content": "Die Raupenfliege \"Drino atropivora\" ist als Parasitoid der Art nachgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Akbesia davidi ist die einzige Art der Gattung Akbesia aus der Schmetterlingsfamilie der Schwärmer (Sphingidae). Die seltene Art ist nach der Stadt Akbez in der Nähe von Hassa in der Türkei benannt. Da große Teile der natürlichen Vegetation in diesem und vielen anderen Bereichen weiter östlich zerstört wurden, ist es möglich, dass die Art in großen Teilen ihres früheren türkischen Verbreitungsgebietes ausgestorben ist. Da die Raupen außerdem an Pistazien fressen, trägt der Insektizideinsatz in der Landwirtschaft sein Übriges zum Rückgang der Art bei.", "tgt_summary": null, "id": 835296} {"src_title": "Don Pease", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "April Ferry begann zunächst eine Ausbildung als Tänzerin, bevor sie im Jahr 1968 Kostümbildnerin wurde. Auslöser hierfür stellte die Trennung von ihrem langjährigen Lebensgefährten dar, nachdem sie auf Arbeitssuche von einem Freund, der Kostümbildern bei der \"Dean Martin Show\"war, eingestellt wurde. Ende der 1970er Jahre lernte sie bei Robert Fletcher und begann ihre Arbeit beim Film, als sie die Leitung für die Kostüme bei der Produktion der Filmkomödie \"Reichtum ist keine Schande\" übernahm. 1983 folgte der Film \"Der große Frust\", bei dem sie erstmals die Leitung der Kostüme übernahm, was für sie ein Durchbruch war. Neben diversen weiteren Filmproduktionen Anfang der 1980er Jahre, darunter auch \"Mike's Mörder\", in dem sie auch als Schauspielerin eine Rolle übernahm, war sie im Jahr 1985 für die Kostüme Chers während der Dreharbeiten zu \"Die Maske\" zuständig. Sie arbeitete weiterhin an Filmen wie \"Chucky – Die Mörderpuppe\", wobei sie die Arbeit an dem Horrorfilm nach anfänglicher Skepsis als „magisch“ empfand, und dem Tierspielfilm \"Free Willy – Ruf der Freiheit\", bevor sie im Jahr 1994 als Kostümbildnerin an \"Maverick – Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel\" mitwirkte. Hierfür wurde sie für den Oscar für das beste Kostümdesign nominiert, konnte sich allerdings nicht gegen Lizzy Gardiner und Tim Chappel durchsetzen, die den Preis für \"Priscilla – Königin der Wüste\" erhielten. Für die Fernsehserie \"Rom\", an der sie von 2005 bis 2007 als Kostümbildnerin arbeitete, erhielt sie sowohl den Primetime Emmy als auch zweimal den CDG Award für das beste Kostümdesign einer Fernsehserie. 2008 wirkte sie an dem Film \"Edge of Love – Was von der Liebe bleibt\" mit, der für sein Kostümdesign den BAFTA Award erhielt. Nach \"Surrogates\", \"My Big Fat Greek Summer\" und \"The Box\" im Jahr 2009 arbeitete Ferry in den Folgejahren als Kostümbildnerin an dem Film \"Elysium\", einer Neuauflage von \"RoboCop\" und 2015 an \"Jurassic World\". Anschließend war sie für mehrere Serienproduktionen tätig und stattete nach \"Extant\" zuletzt mehrere Episoden der Fernsehserie \"Game of Thrones\" aus, wofür sie zusammen mit Michele Clapton von der Costume Designers Guild ausgezeichnet wurde. April Ferry hat mehrere Kinder und lebt in Rom.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie.", "content": "An folgenden Filmen war April Ferry als Kostümbildnerin oder Teil der Kostümiercrew beteiligt.", "section_level": 1}], "src_summary": "April Ferry (* 31. Oktober 1932 in North Carolina als \"April Cecilia Gaskins\") ist eine US-amerikanische Kostümbildnerin und Schauspielerin, die unter anderem den Primetime Emmy gewann und für den Oscar für das beste Kostümdesign nominiert war. 2014 wurde sie von der Costume Designers Guild für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 2200427} {"src_title": "Ermengol X. (Urgell)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "McKelvy begann seine Laufbahn als Szenenbildner in der Filmwirtschaft Hollywoods 1947 bei dem Filmdrama \"Rauhe Ernte\" (Originaltitel: Wild Harvest) von Tay Garnett mit Alan Ladd, Dorothy Lamour und Robert Preston und wirkte im Laufe seiner Karriere an der Ausstattung von 65 Filmen und Fernsehserien mit. Bei der Oscarverleihung 1957 war er zusammen mit Hal Pereira, A. Earl Hedrick und Sam Comer erstmals für den Oscar für das beste Szenenbild nominiert, und zwar für den Schwarzweißfilm \"Auch Helden können weinen\" (The Proud and Profane, 1956) von George Seaton mit William Holden, Deborah Kerr und Thelma Ritter. 1959 wurde er mit Hal Pereira, Henry Bumstead und Sam Comer für das Szenenbild in dem von Alfred Hitchcock mit James Stewart, Kim Novak und Barbara Bel Geddes inszenierten Spielfilm \"Vertigo – Aus dem Reich der Toten\" (Vertigo, 1958) für einen Oscar nominiert. Seine nächste Nominierung für den Oscar für das beste Szenenbild in einem Farbfilm erfolgte 1960 gemeinsam mit William A. Horning, Robert F. Boyle, Merrill Pye und Henry Grace für den ebenfalls von Alfred Hitchcock inszenierten Spielfilm \"Der unsichtbare Dritte\" (North by Northwest, 1959) mit Cary Grant, Eva Marie Saint und James Mason in den Hauptrollen. Bei der Oscarverleihung 1963 war er mit Hal Pereira, Roland Anderson sowie Sam Comer erneut für den Oscar für das beste Szenenbildung in einem Schwarzweißfilm nominiert: Diesmal für die Filmkomödie \"Es begann in Rom\" (The Pigeon That Took Rome, 1962) von Regisseur Melville Shavelson mit den Hauptdarstellern Charlton Heston, Elsa Martinelli und Harry Guardino. Eine weitere Nominierung für den Oscar für das beste Szenenbild folgte 1970 mit Harry Horner für das unter der Regie von Sydney Pollack entstandene Filmdrama \"Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß\" (They Shoot Horses, Don't They?, 1969), in dem Jane Fonda, Michael Sarrazin und Susannah York die Hauptrollen spielten. Bei der Oscarverleihung 1975 war McKelvy mit Alexander Golitzen und E. Preston Ames für das Szenenbild in dem Katastrophenfilm \"Erdbeben\" (Earthquake, 1974) von Mark Robson mit Charlton Heston, Ava Gardner und George Kennedy nominiert. Seine siebte und letzte Nominierung für einen Oscar für das beste Szenenbild erhielt McKelvy schließlich mit Edward C. Carfagno bei der Oscarverleihung 1976, und zwar für den von Robert Wise inszenierten Katastrophenfilm \"Die Hindenburg\" (The Hindenburg, 1975), in dem George C. Scott, Anne Bancroft und William Atherton die Hauptrollen übernahmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frank R. McKelvy (* 24. Januar 1914 in Pennsylvania; † 18. Februar 1980 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Szenenbildner, der sieben Mal für den Oscar für das beste Szenenbild nominiert war.", "tgt_summary": null, "id": 1326947} {"src_title": "Schargalma Otschirowna Zyrenowa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "George Loft wurde ungefähr vier Monate vor dem Ende des Bürgerkrieges in New York geboren und wuchs dort auf. In dieser Zeit besuchte er öffentliche Schulen. Seit seiner frühen Jugend ging er dann der Herstellung von Süßwaren nach. Er war Direktor von mehreren Körperschaften. Am 9. Mai 1910 verstarb seine erste Ehefrau, Elizabeth M. Danach heiratete er am 17. Juni 1911 seine zweite Ehefrau, Julia McMahon, welche er als Verkäuferin in seinem Geschäft in der 54 Barclay Street in New York City traf. Das Paar zog nach Baldwin auf Long Island. Am 12. Mai 1921 wurde Julia zu ehrenamtlichen \"Deputy Police Commissioner\" in New York City ernannt. Darauf kündigte sie an, das sie in ihrer Position aktiv sein würde und ihre Aufgaben auf Vollzeitbasis erfüllen würde. Politisch gehörte er der Demokratischen Partei an. Er wurde in einer Nachwahl am 4. November 1913 im 13. Wahlbezirk von New York in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, um dort die Vakanz zu füllen, die durch den Tod von Timothy Sullivan entstand. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1914 für den 64. Kongress wurde er in das US-Repräsentantenhaus gewählt. Da er auf eine erneute Kandidatur im Jahr 1916 verzichtete, schied er nach dem 3. März 1917 aus dem Kongress aus. Nach seiner Kongresszeit ging er wieder der Herstellung von Süßwaren nach. 1927 gründete er die \"Emerald National Bank & Trust Co.\" in einem eigenen Gebäude an der Seventh Avenue und 33. Street in Manhattan. Zwei Jahre später gründete er die \"South Shore Trust Co.\" in Rockville Centre im Nassau County, wo er bis zu seinem Tod als Präsident tätig war. Zu jenem Zeitpunkt hörte er auch mit der Herstellung von Süßwaren auf. Er nahm in den Jahren 1924, 1928, 1932, 1936 und 1940 als Delegierter an den Democratic National Conventions teil. Am 6. November 1943 verstarb er in Baldwin und wurde auf dem \"St. Raymond’s Cemetery\" in Westchester beigesetzt. Ungefähr zwei Jahre später endete der Zweite Weltkrieg.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Ab etwa 1915 engagierte er sich in Vollblut-Pferderennen. Sein Pferdestall im Flachrennen wurde vom künftigen Hall of Fame-Trainer, Max Hirsch (1880–1969), trainiert. Er besaß eine Reihe von qualitativhochwerigen Rennpferden, einschließlich des Hengstfohlens (\"colt\") \"Papp\" und des Stutenfohlens (\"filly\") \"Julialeon\". 1917 gewann Papp das wichtigste Rennen für Zweijährige, das Belmont Futurity Stakes, und Julialeon das Stuyvesant Handicap auf der Jamaica Rennbahn. Er erwarb 1920 Tippity Witchet, einen Wallach, der bis zu seinem 14. Lebensjahr Rennen lief und nach seinem Verkauf zum Ende desselben Jahres in 78 Rennen als Sieger herauslief. Loft gewann 1925 das prestigeträchtige Manhattan Handicap mit seinem Wallach Pepp. Im Steeplechase-Rennen von 1922 ging sein Pferd \"Sweepment\" als \"Champion Timber-Topper\" hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Die Fähre \"„George W. Loft“\" wurde 1923 in New York City nach ihm zu Ehren benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "George William Loft (* 6. Februar 1865 in New York City; † 6. November 1943 in Baldwin, New York) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1913 und 1917 vertrat er den Bundesstaat New York im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 808028} {"src_title": "Markijan Schaschkewytsch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der kleinen Zillertaler Gemeinde Ried, nahe Innsbruck, tritt ein neuer Seelsorger die Nachfolge des Pfarrers Bachmayer (Hans Holt) an. Allerdings erkennt man in Franz Gruber (Siegfried Rauch) auf den ersten Blick nicht unbedingt den Priester: Er trägt eine Lederjacke und fährt ein schweres Motorrad, sieht gut aus und geht sehr charmant mit der Damenwelt um. Doch trotz seiner Weltoffenheit hat Gruber die Anforderungen seines Berufs fest im Blick und vertritt vehement die Ideale seiner Kirche. Die Bewohner des Ortes empfangen ihren neuen Pfarrer mit großem Wohlwollen. Noch ahnt Gruber nicht, dass er schon bald in einen schweren Gewissenskonflikt geraten wird: Der junge Hannes Reyer (Michael Negri), Sohn eines wohlhabenden Bauern, treibt in den Wäldern der Gegend als Wilderer sein Unwesen. Als er eines Tages von Förster Auer überrascht wird, erschießt er ihn. Während die Rieder Bürger rätseln, wer der Mörder sein könnte, legt Hannes bei Gruber die Beichte ab – ohne die geringste Reue zu zeigen. Er weiß genau, dass Gruber durch das Beichtgeheimnis zum Schweigen verpflichtet ist. Hilflos muss der Pfarrer mit ansehen, wie Hannes sein Leben als reicher, von den Frauen umschwärmter Bauernsohn fortführt. Schließlich gibt es eine heiße Spur: In der Werkstatt des jungen, sympathischen Automechanikers Ernst Nortinger findet sich das Gewehr, mit dem der Förster erschossen wurde. Ernst hatte jedoch lediglich die toten Tiere im Auftrag seines Freundes Hannes verkauft, der die Polizei allerdings in ihrem Verdacht noch bestärkt. Angesichts dieser Skrupellosigkeit entschließt Gruber sich zu einem schwerwiegenden Schritt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Lexikon des Internationalen Films urteilt: „Heimatfilm, in der Behandlung des theologischen Problems korrekt, doch mit aufdringlicher Moral und voller Banalitäten und Klischees.“ „Regisseur Theo Maria Werner inszenierte einen modernen Heimatfilm, der grundlegende Fragen über Moral und Gewissen aufgreift und Elemente des Kriminalfilms in das Genre einbringt.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Wetterleuchten über dem Zillertal (oder auch: Der gestohlene Himmel) ist ein deutsch-italienischer Spielfilm aus dem Jahre 1974. Die Regie führte Theo Maria Werner.", "tgt_summary": null, "id": 594083} {"src_title": "St Benet’s Abbey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Reppy studierte an der University of Connecticut mit dem Bachelorabschluss 1954 und dem Masterabschluss 1956 und wurde 1961 an der Yale University in Physik promoviert. 1962 bis 1966 war er Assistant Professor in Yale und 1966 Associate Professor und später \"John Wetherill\" Professor an der Cornell University. 2005 emeritierte er. Er war Gastwissenschaftler an den Bell Laboratories, am Massachusetts Institute of Technology, der University of Manchester und der University of Sussex. Er befasst sich mit Supraflüssigkeiten (in He4 und He3, sowie Suprasolidität in festem He 4), in jüngster Zeit speziell Randbedingungen und Phasenübergängen in reduzierter Dimensionalität. Dabei arbeitete er mit den Nobelpreisträgern David M. Lee und Robert C. Richardson an der Cornell University zusammen. Reppy beanspruchte frühe Beobachtungen von Bose-Einstein-Kondensaten (1983) bei Experimenten mit Helium 4 in kleinen Poren (im Nanometer-Bereich) eines schwammartigen Glases (Vycor). Reppy ist Fellow der National Academy of Sciences, der American Academy of Arts and Sciences, der American Physical Society, des Institute of Physics, der New York Academy of Sciences und der American Association for the Advancement of Science. 1981 erhielt er den Fritz London Memorial Award. 1972 bis 1973 und 1979 bis 1980 war er Guggenheim Fellow. 2000 erhielt der den NASA Distinguished Public Service Award für die Beteiligung an Mikrogravitationsexperimenten. 2000 wurde er Fellow der Japan Society for the Promotion of Science. 1978 war er Fulbright-Hays Fellow. Er ist seit seiner Jugend ein bekannter Felskletterer mit Erstbegehungen von Routen in seinem Hausrevier, den Ragged Mountains in Connecticut (über das er einen Kletterführer schrieb), am Mount Katahdin in Maine, den Shawangunks, in den Tetons in den Rocky Mountains und am Cannon Mountain in New Hampshire. Er kletterte auch viel in England und den Alpen und ist seit langem ein Befürworter \"sauberer\" Klettermethoden. Er ist seit 1959 mit Judith Voris verheiratet und hat drei Kinder. Er ist nicht mit dem Professor für Informatik John H. Reppy in Chicago zu verwechseln.", "section_level": 1}], "src_summary": "John David Reppy (* 16. Februar 1931 in Lakewood (New Jersey)) ist ein US-amerikanischer Physiker, bekannt für Forschungen zu Quantenflüssigkeiten (supraflüssiges Helium) und Supraleitern.", "tgt_summary": null, "id": 1154587} {"src_title": "Kim Ki-sung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Paul Friedrich war das älteste Kind des Herzogs Paul Friedrich (1852–1923) und seiner Frau, der österreichischen Prinzessin Marie von Windisch-Graetz (1856–1929). Er war der ältere Bruder des Herzogs Heinrich Borwin (1885–1942) und der Herzogin Marie Antoinette (1884–1944). Zudem war er der bis dahin jüngste Enkel des Großherzogs Friedrich Franz II. (1823–1883). Paul Friedrich wurde zunächst lutherisch getauft. Nachdem Großherzog Friedrich Franz II. verstorben war, trat er auf Wunsch der Mutter zum katholischen Glauben über.", "section_level": 1}, {"title": "Marinelaufbahn.", "content": "Der junge Herzog erhielt wie seine Verwandten eine standesgemäße schulische Ausbildung. Paul Friedrich entschied sich danach für eine Offizierslaufbahn in der Kaiserliche Marine. Nach bestandener Eintrittsprüfung an der Kieler Marineschule begann er im Frühjahr 1902 seine Ausbildung. Die erste seemännische und artilleristische Ausbildung erhielt er im selben Jahr auf dem Segelschulschiff \"SMS Charlotte\". 1904 diente der mittlerweile zum Leutnant zur See beförderte Herzog an Bord des Artillerieschulschiffes \"SMS Mars\". Sein früher Tod setze der weiteren Offizierslaufbahn ein jähes Ende.", "section_level": 1}, {"title": "Todesumstände.", "content": "Paul Friedrich zu Mecklenburg wurde am 20. Mai 1904 um 7.00 Uhr morgens erhängt im Schlafzimmer seiner Villa in Kiel-Düsternbrook aufgefunden. Der Offiziersbursche, der den Herzog am Morgen wecken sollte, sprach schockiert von einem Engel der dort hängen würde. Sofort informierte sein ihm zugeteilter militärischer Begleiter Oberleutnant von Arnim den mecklenburgischen Großherzog Friedrich Franz IV., der seinerseits den Präsidenten des Schweriner Landgerichts Adolf Langfeld nach Kiel entsandte. Der ebenfalls informierte Chef der Marinestation der Ostsee Vizeadmiral Prinz Heinrich von Preußen ließ zudem eine militärgerichtliche Untersuchung einleiten. Paul Friedrich hatte sich aus Seitengewehrkoppel und Stricken eine Apparatur gebaut, mit der er am Lampenhaken hängend im Raum schweben konnte. Die Riemen der Apparatur verrutschten und strangulierten folgend den Hals des Herzogs. Zudem fand man eine Kavallerielanze, deren Zweck aber ungeklärt blieb. Langfeld und weitere Zeugen gingen von einem Unfall aus, sie hielten eine Suizidabsicht für unwahrscheinlich. So zumindest die offiziellen Verlautbarungen der beteiligten Beamten. Großherzog Friedrich Franz IV. ließ wegen der ungeklärten Umstände des Todes eine Obduktion anordnen. Die dann vom Kieler Professor der Anatomie Arnold Heller durchgeführte gerichtsmedizinische Untersuchung stützte die Version eines Unfalltodes. Er stellte außerdem fest, dass der Herzog versucht hatte sich zu befreien. Langfeld teilte daraufhin dem Schweriner Staatsministerium mit, dass der Tod „auf einen Unglücksfall bei gymnastischen Übungen, welche der Verstorbene vor dem Schlafengehen angestellt, zurückzuführen sei“. Ein vertraulicher Bericht, den Langfeld erstellt hatte, gibt weitere Auskunft über die Auffindung des Leichnams: „Am Lampenhaken im Schlafzimmer hing die unbekleidete Leiche des Herzogs... Auf dem Kopf trug sie eine langhaarige blonde Frauenperücke“. Die Frauenperücke nahm Langfeld am Ort des Geschehens an sich und verbrannte sie „im großen Feuerloch der Heizung des Regierungsgebäudes“ in Schwerin. Für Langfeld stand außer Frage, dass die Angelegenheit geheim gehalten werden musste. Die Auffindesituation hätte nur „böswilligen oder lüsternden Verdächtigungen Nahrung geboten“ und das Ansehen der gesamten herzoglichen Familie nachhaltig beschädigt. Der Öffentlichkeit sollten daher die Umstände des Todes vorenthalten werden. Es konnte nie zweifelsfrei geklärt werden, ob ein Unfall oder Suizidabsicht den Tod des jungen Herzoges herbeiführten. Nach dem Ende der Untersuchungen wurde der Leichnam mit militärischen Ehren nach Ludwigslust überführt und den Eltern übergeben. Paul Friedrichs Mutter empörte sich über den Zustand des Leichnams, der Schnitte am Hals aufwies. Für sie war es ein Indiz, dass ihr Sohn wegen seines katholischen Glaubens ermordet wurde. Dabei war die Erklärung denkbar einfach: Die Schnitte stammten von der in Kiel vorgenommenen Sektion. Paul Friedrich zu Mecklenburg wurde am 24. Mai 1904 in der Gruft der katholischen St. Helena und Andreas Kirche in Ludwigslust beigesetzt. Im Mai 1923 wurde der Sarg im Zuge der Beisetzung seines Vaters Paul Friedrich zu Mecklenburg in das Louisen-Mausoleum überführt.", "section_level": 1}, {"title": "Gedenkkultur.", "content": "Nachdem Hofmarschallamt und Magistrat im Mai 1905 verhandelt hatten, wurde die Koppelallee in Ludwigslust zu Ehren des verstorbenen Herzogs in \"Paul-Friedrich-Allee\" umbenannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Friedrich, Herzog zu Mecklenburg [-Schwerin] (* 12. Mai 1882 in Schwerin; † 21. Mai 1904 in Kiel; vollständiger Name: \"Paul Friedrich Karl Alexander Michael Hugo\") war ein deutscher Seeoffizier der Kaiserlichen Marine.", "tgt_summary": null, "id": 1543179} {"src_title": "Hinckley (Minnesota)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie und Ausbildung.", "content": "John Bannerman war der Sohn von John Roderick Bannerman, einem Postangestellten von der Hebrideninsel South Uist, der aber zur Zeit der Geburt seines Sohnes bereits in Glasgow lebte. Bannerman war stolz auf seine Herkunft aus dem Highland und sprach Gälisch. Bannerman ging auf die Shawlands Academy und Glasgow High School. Er schloss die University of Glasgow mit einem Bachelor of Science ab und ging dann zunächst auf das Balliol College in Oxford und später auf die Cornell University in den Vereinigten Staaten. 1931 heiratete er Ray Mundell und hatte mit ihr zwei Söhne und zwei Töchter. Eine der Töchter war die liberaldemokratische Unterhausabgeordnete Ray Michie (später Baroness Michie of Gallanach). Der Historiker John Bannermann war einer seiner Söhne, und der Rugbyspieler und -coach David \"Shade\" Munro war sein Enkel.", "section_level": 1}, {"title": "Rugby Union.", "content": "Bannerman begann bereits während seiner Schulzeit, in der Rugby Union zu spielen, und 1919–20 war er \"Captain\" der ersten XV der Glasgow High School. Er war ein erfolgreicher Sportler, der ein \"Rugby Blue\" an der Universität von Oxford und 1921–29 siebenunddreißig \"Caps\" (Länderspielteilnahmen) für die Schottische Rugby-Union-Nationalmannschaft erreichte. Er hatte die meisten \"Caps\" der Glasgow Hawks. 1954–55 war er Präsident der Scottish Rugby Union.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Bannerman wurde 1930 Gutsverwalter auf dem Landgut von James Graham, 6, Duke of Montrose, bis er 1952 selbständiger Landwirt wurde. Er bekam einen OBE für seine Verdienste um das Festival of Britain.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Bannerman war seit den 1930er Jahren politisch aktiv und interessierte sich dabei im Wesentlichen für die Probleme durch Landflucht und Arbeitslosigkeit in den schottischen Highlands und auf den schottischen Inseln. 1942–57 war er Forstbeamter (\"Forestry Commissioner\"). 1938 wurde er als möglicher Kandidat der liberalen Partei für die Parlamentswahlen im Wahlkreis Argyllshire nominiert. Als der Sitz 1940 frei wurde, hätte er für die National Liberal Party ins House of Commons kommen können, aber nachdem die Verhandlungen mit der Conservative Party gescheitert waren, gab es dafür keine Möglichkeit mehr. Er bewarb sich ohne Erfolg für die Britischen Unterhauswahlen 1945 und die Britischen Unterhauswahlen 1950 in Inverness und kandidierte bei der außerplanmäßigen Inverness By-election, 1954, die einige Historiker als den Wendepunkt für die kommenden Wahlerfolge der Liberalen in Schottland oder sogar dem Vereinigten Königreich sehen. Von einer Startposition ohne liberalen Kandidaten heraus errang Bannermann den zweiten Platz vor Labour, und das mit nur 1331 Stimmen weniger als der konservative Wahlgewinner bei den Britischen Unterhauswahlen 1951. Das war das beste Wahlergebnis für die Liberalen seit dem Zweiten Weltkrieg. Bei den Britischen Unterhauswahlen 1955 kam er sogar noch näher heran, so dass ihm nur 966 Stimmen fehlten. Obwohl sein Stimmanteil bei den Britischen Unterhauswahlen 1959 sank, wurde dabei der Grundstein für einen Wahlsieg seines Parteifreunds Russell Johnston bei den Britischen Unterhauswahlen 1964 gelegt, der diesen Sitz bis 1997 innehatte. Bannerman war 1954 bis 1964 \"Chairman\" der schottischen \"Liberal Party\" und 1957 Rektor der Aberdeen University. Er unternahm weitere Versuche, ins Unterhaus gewählt zu werden, einschließlich einer knappen Niederlage gegen Labour in Paisley bei der By-election von 1961. Er versuchte es nochmals erfolglos bei den Britischen Unterhauswahlen 1964, aber im Dezember 1967 wurde er als Baron Bannerman of Kildonan, of Kildonan in the County of Sutherland, zum Life Peer erhoben und kam so letztendlich ins Parlament.", "section_level": 1}, {"title": "House of Lords.", "content": "Bannerman war damals einer von drei Liberalen, die als Life Peers ins House of Lords kamen. Die anderen waren Tim Beaumont und John Foot. Ihre Ernennung wurde von den Jungen Liberalen als undemokratisch kritisiert. In seiner Antrittsrede im House of Lords berichtete er aus schottischer Perspektive über die Unzufriedenheit in Hamilton, wo die Scottish National Party gerade eine Unterhauswahl gewonnen hatte und warnte, dass dies durch den angestauten Zorn von zwei Jahrhunderten zu erklären sei, weil die Schotten, so formulierte er es, während dieser Zeit ein schlafender Partner in der politischen Szene des Vereinigten Königreichs gewesen seien.", "section_level": 1}], "src_summary": "John MacDonald Bannerman, Baron Bannerman of Kildonan OBE (* 1. September 1901 in Glasgow; † 10. Mai 1969 in Tidworth, Hampshire), schottisch-gälisch: Iain mac Iain Mac-a'-Bhrataich, war ein schottischer Landwirt, Rugby-Spieler und Politiker der schottischen \"Liberal Party\".", "tgt_summary": null, "id": 2316938} {"src_title": "Fluch des Südens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Cuernavaca, Mexiko: Am 1. November 1938 wird der Tag der Toten gefeiert. Für den ehemaligen britischen Konsul Geoffrey Firmin ist das kein wirklicher Grund zu feiern. Vielmehr ist der Alkoholiker in einem permanent betrunkenen Zustand. Er wartet auf die Briefe seiner Frau Yvonne, die als Schauspielerin am Theater in New York City spielt. Obwohl ihm sein Freund Dr. Vigil gut zuredet, dass sie ihm bald schreibe und alle Eheprobleme ein Ende finden werden, meint Geoffrey lediglich, dass er noch keinen erhalten hätte. Der Einzige, der sich meldete, war Yvonnes Anwalt, der ihm die Scheidung übermittelte, was nun noch ein Grund mehr sei, sich zu betrinken. Mit viel Tequila und wenig Würde verbringt Geoffrey daraufhin den Abend in der Kneipe und bei einem offiziellen Fest der Botschaft. Nachdem er sich öffentlich blamiert, wird er von Dr. Vigil in die Kirche gezerrt, wo er zur Heiligen Jungfrau Maria beten soll. Geoffrey weigert sich anfangs und lässt sich dann doch überreden. Er betet, dass seine geliebte Yvonne zu ihm zurückkehren möge. Yvonne ist bereits unterwegs. Nach langer Schiffs- und Flugreise kommt sie am nächsten Morgen mit dem Bus an. Schnell findet sie ihren Mann in dessen Stammkneipe, wo er betrunken von alten Kriegsgeschichten erzählt. Er lädt sie zu einem Drink ein. Sie lehnt ab und beide spazieren nach Hause. Dabei erzählt sie, dass ihr Theaterengagement endete. Sie sei nun zurückgekehrt, um wieder mit ihrem Mann zu leben, wobei sie eigentlich aus Mexiko weg will. Zuhause angekommen lädt er sie erneut zu einem Drink ein, aber sie will nicht. Beide nähern sich an und nach einem leidenschaftlichen Kuss versichert Geoffrey, dass er alles tun würde, wenn sie nur zu ihm zurückkommen würde. Selbst mit dem Alkohol würde er aufhören. Aber sie will nicht mit ihm in Mexiko leben. Also nutzt er die Zeit ihrer Abwesenheit, um verzweifelt nach Alkohol zu suchen. Irgendwo in seinem verwilderten Garten findet er anschließend eine versteckte Flasche Tequila. Derweil erscheint Geoffreys Halbbruder Hugh, der erst vor kurzer Zeit aus dem Spanischen Bürgerkrieg zurückgekehrt ist. Er versucht sich nun als Journalist und weiß noch nicht, was er sonst noch aus seinem Leben machen soll. Er fragt Yvonne, wie es mit der Ehe steht. Sie weiß es nicht, aber sei vorerst zurückgekehrt, wobei sie sich nichts sehnlicher wünsche, als sich mit Geoffrey aus Mexiko zurückzuziehen, um vielleicht abgeschieden von der Zivilisation auf einer Farm zu leben. Er versichert ihr, dass Geoffrey sie immer noch liebe und dass er ihre Briefe in der Innentasche seines Jackets nahe seinem Herzen trage. Da mache es auch keinen Unterschied, dass Geoffrey als Wrack wieder nach Hause kommt. Er liebe sie sicherlich noch. Zu dritt machen sie sich dann auf dem Weg zum Bus, um zum großen Fest zu fahren. Als sie anschließend ankommen, essen sie gemeinsam. Hugh beeindruckt das mexikanische Volk als Stierkämpfer in der kleinen lokalen Arena und Yvonne bittet Geoffrey, doch mit ihr aus Mexiko wegzuziehen. Geoffrey gefällt scheinbar die Idee, mit ihr auf einer Farm zu wohnen. Doch aus Enthusiasmus wird schnell Sarkasmus, bis er Hugh und Yvonne den Vorwurf macht, miteinander zu schlafen. Das habe ihn erst in den Alkoholismus getrieben. Er spüre in sich eine gewisse Unausgeglichenheit und nur der Alkohol könne ihn wieder ausgeglichener machen. Yvonne fleht ihn an, wieder seine Frau sein zu dürfen. Doch Geoffrey fragt sich, wo sie je eine Frau zu ihm war. Während Hugh und Yvonne noch geschockt sind, nutzt Geoffrey die Zeit, nimmt sich eine Tequilaflasche, betrinkt sich und fährt mit dem Bus weiter. Yvonne und Hugh folgen ihm. Geoffrey fährt zu einer Kneipe, wo er nicht nur Prostituierte, sondern auch jede Menge weiteren Alkohol vorfindet. Er betrinkt sich und entdeckt zufällig all die Briefe, die Yvonne ihm schrieb. Er öffnet und liest sie. Dabei muss er feststellen, dass nicht Yvonne ihn mehr liebt und die Scheidung will, sondern dass er durch sein Verhalten Yvonne hat glauben lassen, dass er sie nicht mehr liebe und die Trennung will. Geoffrey ist betrunken und schockiert. Sie liebt ihn genauso wie er sie liebt. Aber all sein Verhalten. Darauf gibt es nur eine Antwort: Noch mehr Alkohol. Er betrinkt sich weiter und besorgt sich eine Hure. Kurz darauf erscheinen Yvonne und Hugh ebenfalls in der Kneipe, wobei sie schockiert und unter Tränen erfahren muss, dass Geoffrey sie gerade betrügt. Heulend verlässt sie die Bar. Nach einer Weile erwacht auch Geoffrey aus seinem Rausch. Er ist immer noch angetrunken und torkelt aus dem Etablissement heraus. Draußen sieht er ein weißes Pferd, das er lange begutachtet und streichelt. Der Besitzer des Pferdes hält ihn für einen Pferdedieb, sodass er ihn zurück in die Bar bittet, wo er ihn mit seinen Freunden ausfragt. Betrunken gibt Geoffrey einige Antworten, die kaum der Wahrheit entsprechen. Die Mexikaner nehmen ihm sein Geld, seine Briefe und halten ihn für einen mexikanischen Spion. Sie werden aggressiv, da er sich immer wieder als William Blackstone vorstellt. Er hält ihnen vor, dass sie Mörder seien, die das Pferd stahlen. Es kommt zum Streit, sie schmeißen ihn hinaus und schießen auf ihn, wodurch das Pferd ausreißt. In der Ferne hört Yvonne die Schüsse und eilt zur Bar. Dabei wird sie vom Pferd erschlagen. Mit weiteren Schüssen wird auch Geoffrey getötet. Die Leiche wird nur noch in eine Grube getreten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Vincent Canby von der New York Times lobte John Huston für „den beeindruckenden Mut, die Intelligenz und Zurückhaltung,“ mit der er diesen als unverfilmbar geltenden Roman adaptierte. Zu oft werde Betrunkenheit in Filmen überspitzt dargestellt, weswegen Canby auch Finney für dessen „außerordentlicher Feinfühligkeit, mit der er brillant die Erbärmlichkeit, Zerbrechlichkeit und Statur des Konsuls einfängt,“ lobte. Der renommierte Filmkritiker Roger Ebert meinte, dass er mit Albert Finneys Spiel „die beste Darstellung eines Betrunkenen, die er je in einem Film gesehen“ habe. Er war vor allen Dingen davon beeindruckt, dass die Kamera nüchtern alles dokumentiere und sich nicht auf visuelle Spielereien einlasse. Er lobte auch John Huston für die Entscheidung „all die Symbole, Implikationen und Subtexte auszulassen“, um sich lediglich auf die Figur des Geoffrey Firmin zu konzentrieren. Im Spiegel lobte Hellmuth Karasek das Schauspiel Finneys, der „die angestrengte, angespannte, fast traumtänzerische Normalität eines mehr und mehr betrunken Werdenden, bei dem sich der Suff nur in kleinen erschreckenden Einbrüchen verrät,“ spielt. Er kam auch zum Schluss, dass „dieser wunderbare, grobklotzige, feinsinnige, tapsige, elegante und plumpe Film-Konsul eine Oscar-reife Leistung“ sei. Das Lexikon des internationalen Films meinte: „Zwar werden Kraft und Intensität der Geschichte spürbar, doch eindimensional und ohne Entwicklung nahe gebracht. So wirkt die Verfilmung des berühmten Romans am Ende vereinfacht und nicht konsequent genug, wichtige Details bleiben unklar. Was bleibt, ist dennoch außergewöhnlich: ein konsequent als großes Melodram inszenierter Film, geprägt von der erschütternden Leistung Albert Finneys.“", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "John Huston lebte über dreißig Jahre lang in der Nähe von Cuernavaca. Seitdem wollte er unbedingt diesen Roman verfilmen. Laut Hustons Aussage hat es über 60 unterschiedliche Drehbuchfassungen zu dem Buch gegeben, wovon er etwa 25 selbst las. Dabei war immer wieder das Problem gewesen, dass alle Drehbuchautoren versucht haben, die Symbolik des Romans einfangen zu wollen. Vielmehr wollte Huston eine Geschichte inszenieren, die sich mit der einfachen fundamentalen Geschichte des Buches beschäftigt, ohne all die Fantasien, Halluzinationen und Alpträume. Ursprünglich bat Huston den Schauspieler Richard Burton, die Hauptrolle zu spielen. Burton war bereits erfolgreich auf Lesetour mit dem Buch, und bei der kanadischen Dokumentation \"Volcano: An Inquiry Into the Life and Death of Malcolm Lowry\" las er einige Passagen aus dem Buch. Doch Burton war gemeinsam mit Elizabeth Taylor mit dem Theaterstück \"Private Lies\" auf Amerikatournee und somit vertraglich gebunden. Der Film startete am 12. Juni 1984 in den US-amerikanischen Kinos und konnte etwas mehr als 2,5 Mio. US-Dollar einspielen. In Westdeutschland kam er am 26. Oktober 1986 in den Kinos. Seit dem 17. Oktober 2008 ist er als deutschsprachige DVD erhältlich. John Huston war der erste Regisseur, dem es gelang sich die Filmrechte zu sichern und das Buch erfolgreich zu adaptieren. Bereits vor ihm waren sechs Regisseure, darunter Luis Buñuel, Ken Russell, Joseph Losey, Jerzy Skolimowski und Jules Dassin gescheitert. Gemeinsam mit dem Schauspieler Zachary Scott war Dassin der erste, der sich bereits 1957 die Rechte sicherte. Kurz vor der Veröffentlichung erschien bereits 1983 mit \"Der Honorarkonsul\" ebenfalls eine Literaturverfilmung, in der es um einen ständig betrunkenen britischen Konsul geht. Michael Caine spielte nach dem 1973 erschienenen Roman \"Der Honorarkonsul\" von Graham Greene die Figur des Charley Fortnum. Mit \"Observations Under the Volcano\" von Christian Blackwood und \"Notes from Under the Volcano\" von Gary Conklin gibt es zwei Dokumentationen, die sich mit den Dreharbeiten des Filmes beschäftigen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem Vulkan ist ein US-amerikanisches Drama aus dem Jahr 1984. Es ist die Literaturverfilmung des gleichnamigen Romans von Malcolm Lowry.", "tgt_summary": null, "id": 2301148} {"src_title": "Royal William Victualling Yard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Paul Pearson besuchte die Baker University in Kansas und studierte danach an der Northwestern University in Illinois. Dort war er auch für einige Zeit als Lehrer tätig. Später zog er nach Swarthmore in Pennsylvania, wo er am dortigen Swarthmore College Vorlesungen zur Rhetorik (\"Public Speaking\") hielt. Zu diesem Thema verfasste er auch einige Abhandlungen. Er engagierte sich auch in der Chautauqua-Bewegung, die sich mit der Erwachsenenbildung befasste. In diesem Zusammenhang gründete er die \"Swarthmore Chautauqua Association\". Während des Ersten Weltkrieges war Pearson für die Bildungsprogramme der YMCA für die United States Army verantwortlich. Im Jahr 1931 wurde er von Präsident Herbert Hoover zum ersten zivilen Gouverneur der Jungferninseln ernannt. Bis dahin hatten dort nur Marineoffiziere diese Funktion ausgeübt. Pearson trat sein neues Amt am 18. März 1931 an und hatte es bis zum 21. August 1935 inne. Schon bald gab es in seinem neuen Arbeitsgebiet Schwierigkeiten. Er überwarf sich wegen finanzieller Meinungsverschiedenheiten mit Herbert Brown, dem Leiter des \"Bureau of Efficiency\". Pearson wurde auch Nepotismus vorgeworfen, weil er angeblich Regierungsämter für Freunde schuf. Im Jahr 1933 verhängte er eine fünfprozentige Einfuhrsteuer auf Waren vom amerikanischen Festland. Dies machte ihn noch unbeliebter. Es wurden Stimmen nach seiner Abberufung laut und sogar eine Volksabstimmung zu diesem Thema vorbereitet. Im Februar 1934 musste Pearson private Insolvenz anmelden. Seine Schulden kamen aus seinem Engagement für die Chautauqua-Bewegung in Pennsylvania. Auch in den folgenden Monaten blieb Pearson in den negativen Schlagzeilen. Er wurde in einige Skandale verwickelt und es wurde eine Kommission zur Untersuchung der Vorgänge eingesetzt, die aber nichts ergab. Trotzdem berief ihn Präsident Franklin D. Roosevelt am 21. August 1935 von seinem Posten ab. Nach dem Ende seiner Zeit als Gouverneur zog Paul Pearson nach San Francisco, wo er am 26. März 1938 verstarb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Martin Pearson (* 22. Oktober 1871 in Litchfield, Illinois; † 26. März 1938 in San Francisco, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Hochschullehrer und Politiker. Zwischen 1931 und 1935 war er der erste zivile Gouverneur der Amerikanischen Jungferninseln.", "tgt_summary": null, "id": 2432587} {"src_title": "Michael Baillie, 3. Baron Burton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Von 1936 bis 1938 besuchte Ernest Siracusa das \"Fullerton Junior College\". Von 1938 bis 1940 studierte er an der Stanford University und schloss mit dem Bachelor ab. Am 20. März 1941 trat er in den auswärtigen Dienst und wurde am 16. Juli 1941 Vizekonsul in Mexiko-Stadt, wo er am 1. November 1941 zum Gesandtschaftssekretär 3. Klasse befördert wurde. Am 25. März 1943 wurde er Vizekonsul in La Ceiba. Vom 3. Juni 1945 bis 15. März 1946 wurde er bei der United States Navy beschäftigt. Am 19. Juni 1946 wurde er Vizekonsul in Guatemala. Im September 1949 wurde er zum Studium an das Massachusetts Institute of Technology abgeordnet. Von 1952 bis 1956 wurde er in Buenos Aires als politischer Beamter bei den Bestattungsfeierlichkeiten von Eva Perón beschäftigt. Er begleitete Milton S. Eisenhowers Mission in Lateinamerika. Er berichtete über die Exkommunizierung von Juan Perón und einen Beschuss der US-Botschaft in Buenos Aires. Am 2. März 1959, zur zweiten Amtszeit von Hernán Siles Zuazo, zitierte das \"Time-Magazine\", dass Bolivien und die Kopfschmerzen, die es verursacht, am besten unter den Nachbarstaaten aufgeteilt würde. Über die entsprechenden Proteste in La Paz konnte \"Time\" in der Ausgabe 14 Tage später berichten. Von 1960 bis 1962 wurde er in Rom beschäftigt. Er beriet über die Lagerung von Waffen und berichtete darüber, dass solche gegen ihn eingesetzt werden sollten. Von 1961 bis 1962 beriet er Adlai Ewing Stevenson zum Thema Lateinamerika. Von 1963 bis 1969 war er in Lima beschäftigt. Am 10. November 1969 wurde er zum Botschafter in La Paz ernannt, wo er vom 5. Dezember 1969 bis 30. Juli 1973 akkreditiert war. Am 16. Juli 1973 wurde er zum Botschafter in Montevideo ernannt, wo er vom 25. September 1973 bis 22. April 1977 akkreditiert war. Im August 1976 weigerte sich Siracusa, eine Demarche gegen Pläne, Subversive, Politiker und Prominente zu ermorden, an die Machthaber in Montevideo zu übermitteln, und bat um Weisung. Am 30. August 1976 verfasste der Assistant Secretary of State Harry W. Shlaudeman eine Denkschrift zur Operation Condor und schlug vor, mit Außenminister Juan Carlos Blanco Estradé und General Julio César Vadora (1974–1978) zu verhandeln. In einem Telegramm aus Lusaka vom 16. September 1976 wies Henry Kissinger Shlaudeman an, die entsprechenden Bemühungen nicht weiter zu verfolgen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernest Victor Siracusa (* 30. November 1918 in Coalinga, Kalifornien; † 26. April 2000 in Austin, Texas) war ein Botschafter der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 609695} {"src_title": "José Américo de Almeida", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bleyer trat während des Ersten Weltkriegs am 13. August 1914 als Fahnenjunker in das Infanterie-Leib-Regiment „Großherzogin“ (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117 ein. Am 8. Oktober 1914 wurde er zum Regiment an die Westfront überwiesen und am 8. Mai 1915 zum Leutnant befördert. Für seine Leistungen erhielt Bleyer beiden Klassen des Eisernen Kreuzes, das Verwundetenabzeichen in Gold sowie die Hessische Tapferkeitsmedaille und das Krieger-Ehrenzeichen in Eisen. Nach Kriegsende und Demobilisierung seines Regiments war Bleyer als Kompanieführer im Freikorps „Hessen“ tätig und wurde zum 11. November 1919 in die Vorläufige Reichswehr übernommen. Zunächst versah er seinen Dienst im Reichswehr-Infanterie-Regiment 36 und kam mit der Bildung der Reichswehr in das 15. Infanterie-Regiment. Bis 1. Februar 1931 avancierte Bleyer zum Hauptmann. Während des Zweiten Weltkriegs wurde ihm als Kommandeur des Infanterie-Regiments 379 am 14. Dezember 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 24. April 1943 gab er sein Regiment ab, trat in die Führerreserve über und absolvierte einen Divisionsführerlehrgang. Man beauftragt Bleyer am 1. Oktober 1943 mit der Führung der 258. Infanterie-Division und ernannt ihn am 1. Dezember 1943 unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor zum Kommandeur dieses Großverbandes. Ab 1. Oktober 1944 kommandierte Bleyer die 181. Infanterie-Division. Bei Kriegsende geriet er Mitte Mai 1945 in jugoslawische Kriegsgefangenschaft und wurde 1949 zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde später in 18 Jahre Haft umgewandelt. Bleyer wurde 1952 vorzeitig entlassen und kehrte nach Deutschland zurück. Dort engagierte er sich in verschiedenen sozialen Projekten und erhielt für dieses soziale Engagement am 17. August 1967 das Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eugen-Heinrich Bleyer (* 20. November 1896 in Mainz; † 18. März 1979 in Bad Tölz) war ein deutscher Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.", "tgt_summary": null, "id": 87689} {"src_title": "Korrelation (Projektive Geometrie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Summit wurde ursprünglich 1991 von Bernd Eichinger, Arnon Milchan und Andrew G. Vajna gegründet, um als Filmverleih tätig zu sein. 1995 erweiterte Summit seinen Geschäftsbereich auf die Produktion und Co-Finanzierung von Filmen. Ab 1997 wurden Filme auch vollständig finanziert. Offiziell fing Summit 1993 unter dem Namen \"Summit Entertainment LP\" als Filmproduktions-, Vertriebs- und Verkaufsgesellschaft an, mit Patrick Wachsberger, Bob Hayward und David Garrett als Gründer. Ein erster Erfolg war der Film \"American Pie – Wie ein heißer Apfelkuchen\", den Summit außerhalb der englischsprachigen Territorien vertrieb. Summit wurde 2006 ein vollständig unabhängiges Filmstudio, als Robert G. Friedman, ein ehemaliger Manager von Paramount Pictures, die Leitung übernahm. Der neuen Firma wurden durch einen Finanzierungsdeal mit Merrill Lynch und anderen Investoren mehr als eine Milliarde US-Dollar zugänglich, um Entwicklung, Produktion, Akquisition, Marketing und Vertrieb auszubauen. Nach einer Reihe von Flops wie \"P2 – Schreie im Parkhaus\", \"Penelope\" und \"Spritztour\" konnte Summit im November 2008 mit der Veröffentlichung von \"Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen\", der weltweit mehr als 400 Millionen US-Dollar einspielte, einen ansehnlichen Erfolg verbuchen. Im Frühjahr 2009 wurde \"Knowing – Die Zukunft endet jetzt\" veröffentlicht, der weltweit ca. 180 Millionen US-Dollar einspielte. Im November des gleichen Jahres wurde die Fortsetzung \"New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde\" veröffentlicht, der ebenfalls wie Twilight auf dem gleichnamigen Roman von Stephenie Meyer beruht. Der Film brach einige Rekorde an der Kinokasse und spielte in den Vereinigten Staaten innerhalb von drei Tagen knapp 143 Millionen US-Dollar ein. Andere von Summit produzierte Filme sind unter anderen \"Lieferung mit Hindernissen\" und Tödliches Kommando – The Hurt Locker, der Summit 2010 den ersten Oscar in der Kategorie Bester Film einbrachte. Auch Filme wie \"Briefe an Julia\" und \"R.E.D. – Älter, Härter, Besser\" zählen zu Summit-Produktionen. Letzterer wurde 2010 für einen Golden Globe Award in der Kategorie Bester Film – Komödie/Musical nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Übernahme durch Lions Gate Entertainment.", "content": "Im September 2008 kam es zu ersten Übernahmeverhandlungen mit Lions Gate Entertainment, die allerdings zunächst kein Ergebnis erzielten. Am 13. Januar 2012 übernahm Lions Gate dann Summit Entertainment für 412,5 Millionen US-Dollar, die in bar und in Aktien gezahlt wurden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Summit Entertainment LLC (früher \"Summit Entertainment LP\") ist ein US-amerikanisches Filmstudio mit Sitz in Universal City, Kalifornien und ein Tochterunternehmen von Lions Gate Entertainment.", "tgt_summary": null, "id": 1552339} {"src_title": "Batman: Lächeln, bitte!", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Filminhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eine notwendige Untersuchung.", "content": "Das 1901 in St. Louis gegründete Unternehmen zählte ursprünglich zu den größten Chemieunternehmen des 20. Jahrhunderts, erst später kamen Produkte für den landwirtschaftlichen Bereich dazu. Heute ist das Unternehmen Weltmarktführer im Bereich der Biotechnologie, von dem rund 90 Prozent der auf der Erde angebauten gentechnisch veränderten Organismen (abgekürzt: GVO) stammen, auf die Monsanto ein Patent besitzt (darunter Soja, Raps, Mais und Baumwolle). Die meisten Produkte (wie etwa \"Roundup Ready Soja\") wurden gentechnisch verändert, um gegen den Einsatz des eigenen Unkrautvernichtungsmittels Roundup resistent zu sein, welches als Vorzeigeprodukt der Firma gilt und das seit 30 Jahren meistverkaufte Unkrautvernichtungsmittel der Welt ist. Monsanto gilt aufgrund seiner Geschäftspraktiken und auch Produkten wie Agent Orange, Aspartam, dem Rinder-Wachstumshormon und PCB zu den umstrittensten Unternehmen des modernen Industriezeitalters.", "section_level": 2}, {"title": "PCB: Das Verbrechen in Schlips und Kragen.", "content": "Polychlorierte Biphenyle (PCB) waren fast 50 Jahre lang das Aushängeschild des Unternehmens, bis sie zu Beginn der 1980er Jahre verboten wurden. Von Monsanto wurden sie in den USA unter dem Markennamen \"Aroclor\", in Frankreich unter \"Pyralene\" und in Deutschland unter \"Clophen\" vermarktet. In Anniston wurde jahrzehntelang eine PCB-Verseuchung der Umgebung durch das Monsanto-Werk verschwiegen. Monsanto war bereits früh über die gesundheitlichen Auswirkungen von PCB informiert. Dokumente belegen, dass Monsanto aufgrund interner Untersuchungen bereits im Jahr 1937 von der Toxizität von PCB wusste. 1961 wurde nach einem Unfall in einer Fabrik, die PCB verwendet, festgestellt, dass die dortigen Arbeiter Symptome einer Hepatitis-Erkrankung zeigten. Als 1966 Wissenschaftler im Kanal von \"Snow Creek\" Fische aussetzten, waren diese bereits nach dreieinhalb Minuten tot. Ein interner Brief von Monsanto an seine Verkaufsleiter aus dem Jahr 1970 stellte in Bezug auf PCB klar, dass man sich die lukrativen Geschäfte durch die bekannten gesundheitlichen Gefahren nicht verderben lassen wolle und weiter daran festhalten würde. David O. Carpenter von der University at Albany erklärt, dass PCB anfangs nur an einigen Standorten von Monsanto freigesetzt wurde und die Verseuchung somit anfangs nur ein lokales Problem darstellte. Über die Jahrzehnte ist PCB inzwischen jedoch zu einem weltweiten Problem geworden. Aufgrund der Fettlöslichkeit wird PCB bereits durch Hautkontakt vom Körper aufgenommen, zudem reichert es sich im Fettgewebe an, wodurch die Konzentration zum Ende der Nahrungskette (an der sich der Mensch befindet) immer weiter ansteigt. Selbst in den entlegensten Orten der Arktis konnte man PCB in Säugetieren und Fischen nachweisen. 2001 wurde Monsanto von 20.000 betroffenen Einwohnern von Anniston verklagt und daraufhin gerichtlich verurteilt, 700 Millionen US-Dollar Schadensersatz an die Opfer zu zahlen und den Ort von PCB zu dekontaminieren.", "section_level": 2}, {"title": "Roundup: Eine umfassende Vergiftungsaktion.", "content": "1974 brachte Monsanto Roundup auf den Markt, ein Totalherbizid (nichtselektives Unkrautvernichtungsmittel), dessen Hauptbestandteil das Pflanzengift Glyphosat ist. Monsanto bewarb das Produkt offensiv als „biologisch abbaubar“ und „umwelt- und bodenfreundlich“, was sich jedoch als Falschaussage herausstellte. Monsanto wurde daraufhin wegen irreführender Werbung zweimal verurteilt: 1996 in den USA und 2007 in Frankreich. Die laut Richterspruch „trügerischen Werbebotschaften“ mussten daraufhin von der Verpackung entfernt werden. Wissenschaftliche Studien bewerten Roundup inzwischen als gesundheitsschädlich. Robert Bellé vom staatlichen französischen Forschungsinstitut für wissenschaftliche Forschung CNRS konnte beispielsweise nachweisen, dass Roundup schon bei sehr geringen Dosierungen Funktionsstörungen bei der Zellteilung hervorruft, was langfristig auch Krebs auslösen kann. Als der Wissenschaftler die Öffentlichkeit über die Schädlichkeit von Roundup informieren wollte, wurde er von seinen Vorgesetzten dazu gedrängt, dies zu unterlassen, um GVOs in der Bevölkerung nicht in Verruf zu bringen.", "section_level": 2}, {"title": "GVO: Eine Reglementierung nach Maß.", "content": "\"Roundup Ready Soja\" war 1996 die erste gentechnisch veränderte Nutzpflanze, welche in den USA zugelassen wurde. Sie enthält ein Gen, das von einem Bakterium stammt (Wissenschaftler äußern sich in diesem Zusammenhang auch besorgt über die Verletzung der Artenschranke) und die Pflanze gegen das Monsanto-Produkt Roundup resistent macht. Das Totalherbizid wird nun nicht selektiv angewendet, sondern großflächig auf das gesamte Feld gespritzt und tötet dort, mit Ausnahme des resistenten \"Roundup Ready Soja\", alles ab. Die US-amerikanischen Sojaproduzenten – die in der von Monsanto maßgeblich kontrollierten \"American Soybean Association\" (ASA) zusammengeschlossen sind – sind praktisch vollständig auf \"Roundup Ready Soja\" umgestiegen. Die von der zuständigen US-Behörde FDA am 29. Mai 1992 veröffentlichte Regelung „Aus neuen Pflanzen abgeleitete Nahrungsmittel“ stellt gentechnisch veränderte Organismen auf die gleiche Stufe wie durch natürliche Kreuzung entstandene und fordert aus diesem Grund keinerlei Kontrolle oder Überprüfung der Organismen. Die Verantwortlichen räumen im Interview ein, dass diese Entscheidung nicht auf wissenschaftlichen Prüfungen und Erkenntnissen beruhte, sondern eine politische Entscheidung war, hinter der wirtschaftliche Interessen standen. Es wurde ausschließlich das Prinzip der substanziellen Äquivalenz zugrundegelegt und davon ausgegangen, dass gentechnisch veränderte Pflanzen sich nicht von natürlichen Pflanzen unterscheiden würden. Das Prinzip wurde ausgehend von den USA praktisch weltweit übernommen. Dieses Prinzip der substanziellen Äquivalenz ist heutzutage die Ursache dafür, dass GVOs „allgemein als sicher anerkannt“ werden (\"Generally Recognized As Safe\", abgekürzt GRAS). Anders als bei jedem Lebensmittelzusatz müssen Firmen bei GVOs somit nicht nachweisen, dass der gentechnisch veränderte Organismus keine Nebenwirkungen hervorruft oder gesundheitsschädlich ist.", "section_level": 2}, {"title": "Die Affäre des Rinder-Wachstumshormons.", "content": "Seit 1994 wird von Monsanto ein rekombiniertes Rinder-Wachstumshormon (\"recombinant Bovine Growth Hormone\", kurz rBGH) unter dem Markennamen \"Posilac\" vermarktet. Das transgene Hormon wird Kühen injiziert, um ihre Milchproduktion zu steigern. 1985 reichte Monsanto bei der FDA erste Unterlagen ein, um für \"Posilac\" eine Zulassung zu erreichen. Als der damals bei der FDA zuständige Veterinär Richard Burroughs die Unterlagen als ungenügend einstufte und weitere Prüfungen anforderte, wurde ihm schrittweise der Fall entzogen und er schließlich von der FDA entlassen. Vor Gericht erwirkte Burroughs, dass die Behörde ihn wieder einstellen musste. In einem Interview erklärte er, dass Funktionäre der Behörde Daten für Monsanto auch beseitigt und manipuliert hätten. Untersuchungen ergaben, dass mit Posilac behandelte Milchkühe häufiger an Mastitis erkrankten, wodurch auch Eiter in die Milch gelangte und den Kühen regelmäßig Antibiotika verabreicht werden mussten. Die Kühe litten auch an vergrößerten Eierstöcken und bekamen zudem Probleme bei der Fortpflanzung. Ihre Milch weist einen deutlich erhöhten Gehalt am insulinähnlichen epidermalen Wachstumsfaktor EGF1 auf. Wissenschaftliche Studien brachten einen erhöhten EGF1-Gehalt in Verbindung mit Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs. Im benachbarten Kanada brachten drei Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde \"Health Canada\" (Margaret Haydon, Shiv Chopra und Gerard Lambert) die Praktiken von Monsanto ans Tageslicht und bezeugten Bestechungsversuche der Firma in Millionenhöhe sowie Druck von Behördenvorgesetzten, um Monsanto-Produkte ohne ausreichende Prüfung im Schnellverfahren zuzulassen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Wissenschaftler an der Kandare.", "content": "In Großbritannien führte der Biochemiker Árpád Pusztai vom Rowett Research Institute zusammen mit 30 Forschern im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums eine zweijährige Studie an gentechnisch veränderten Kartoffeln durch, um die landesweite Einführung von GVOs vorzubereiten. Die 1998 veröffentlichte Studie erklärte entgegen den Erwartungen des Ministeriums GVOs jedoch ausdrücklich nicht für unbedenklich. Die mit dem Gen eines Schneeglöckchens veränderte Kartoffel produzierte ein Lektin, das die Pflanze resistent gegen Blattläuse machte. Es zeigte sich, dass das Lektin, welches sich im natürlichen Zustand als völlig harmlos und nicht gesundheitsschädlich erwies, nach der Genmanipulation Wucherungen im Darm verursachte und überraschenderweise auch das Immunsystem stimulierte, das die genmanipulierten Kartoffeln nicht als für den Körper nützliche Nahrung einschätzte, sondern als fremdartige Schädlinge bewertete und den Körper darauf vorbereitete, sich gegen diese Substanzen zu wehren. Am 10. August 1998 gab Pusztai (mit Einverständnis seiner Direktion) der BBC ein Interview, in welchem er seine Ergebnisse darstellte. Am Tag darauf wurde Pusztai entlassen und sein Forscherteam aufgelöst. In den USA sind zehn Jahre nach der Markteinführung bereits 90 Prozent der angebauten Sojapflanzen Produkte der Marke \"Roundup Ready Soja\", und 70 Prozent aller Nahrungsmittel enthalten gentechnisch veränderte Produkte. Eine Kennzeichnung, ob Nahrungsmittel GVOs enthalten, ist in den USA nicht nur nicht vorgesehen, sondern sogar gesetzlich verboten.", "section_level": 2}, {"title": "Dioxin: Fälschung von Studien zur Gefährlichkeit.", "content": "1994 hat die US-Umweltbehörde EPA offiziell festgestellt, dass Monsanto wissenschaftliche Studien über die krebserregende Wirkung von Dioxin verfälscht und manipuliert hatte. 1949 kam es im Monsanto-Werk in Nitro, in dem das Unkrautvernichtungsmittel 2,4,5-T hergestellt wurde, zu einer Explosion. 228 Mitarbeiter erkranken daraufhin an Chlorakne, verursacht durch Dioxin, welches im Unkrautvernichtungsmittel enthalten ist. 2,4,5-T war Hauptbestandteil des im Vietnamkrieg eingesetzten Entlaubungsmittels Agent Orange. In den 1960er Jahren versprühte die US-Army in Vietnam etwa 40 Millionen Liter Agent Orange, was etwa 400 kg purem Dioxin entspricht. Neben 3 Millionen durch Dioxin vergifteten Einheimischen waren auch tausende US-Soldaten unter den Opfern. Monsanto entzog sich der Verantwortung und manipulierte Studien, die daraufhin zu dem Ergebnis kamen, dass Dioxin nicht krebserregend sei. Dies hatte zur Folge, dass US-Behörden erkrankten Kriegsveteranen Entschädigungszahlungen verweigerten. Eine Überprüfung der von Monsanto finanzierten Studien durch Unabhängige fand nicht statt.", "section_level": 2}, {"title": "Patente auf Leben.", "content": "Landwirte, die gentechnisch verändertes Saatgut kaufen wollen, können dies nicht anonym und unbürokratisch wie bei gewöhnlichem Saatgut, sondern müssen einen „Technologie-Nutzungsvertrag“ des Herstellers unterzeichnen. Monsanto hat sich sein Saatgut patentieren lassen und verbietet aufgrund der Patente den Landwirten, ihre aus dem bereits bezahlten Saatgut später geerntete Saat wiederzuverwenden. Stattdessen müssen sie jedes Jahr aufs Neue Monsantos „Einwegsaatgut“ kaufen. Bei rund eintausend Landwirten, die laut Monsanto einen Teil ihrer Ernte für den Neuanbau verwendet haben sollen, strengte Monsanto auch Gerichtsprozesse an, die in einigen Fällen zum Konkurs der Landwirte führten. Landwirte beklagen zudem die Methoden des Konzerns, Detektive und eine private „Gen-Polizei“ zu beschäftigen, welche unrechtmäßig auf Privatgrund eindringen würden und Unbeteiligte dazu ermuntern, Nachbarn zu denunzieren. Zwischen 1995 und 2005 hat Monsanto rund 50 Saatgutfirmen auf der ganzen Welt aufgekauft und ist weiterhin dabei, den weltweiten Markt für Saatgut zu kontrollieren.", "section_level": 2}, {"title": "Indien: Das Selbstmord-Saatgut.", "content": "In Indien kaufte Monsanto 1999 das größte Saatgut-Unternehmen des Landes auf. 2001 erhielt der Konzern die Genehmigung, Bt-Baumwolle unter dem Markennamen \"Bollgard\" in Indien zu vertreiben. Die Baumwollpflanzen wurden gentechnisch verändert, um ein Insektizid anzuwenden, das den Baumwollkapselwurm töten soll. Es zeigte sich, dass die gentechnisch veränderte Baumwolle überraschenderweise anfällig für eine Pilzkrankheit war, welche bei herkömmlichen Kulturen bislang kein Problem dargestellt hatte. Die Behauptung Monsantos, Bt-Baumwolle benötige kein zusätzliches Pflanzenschutzmittel und sei auch für Kleinbauern geeignet, bezeichnete ein Wissenschaftler als Lüge. Monsanto gelang es, in kurzer Zeit praktisch den gesamten Markt des Landes für Baumwoll-Saatgut zu kontrollieren, sodass selbst Bauern, die eigentlich kein gentechnisch verändertes Saatgut kaufen wollten, keine Alternative mehr hatten, da kein anderes Saatgut mehr am Markt erhältlich war. Monsantos transgenes Saatgut ist für die Bauern etwa vier bis sechsmal so teuer wie ihr bislang verwendetes. Viele Bauern sind deshalb gezwungen, erstmals in ihrem Leben einen Kredit für den Saatgut-Kauf aufzunehmen. Damit steigt auch im Gegensatz zum bislang überschaubaren Geldeinsatz das Risiko der Bauern: Fällt die Ernte einmal schlecht aus oder kommt es in einer Saison zu einem Totalausfall, können die laufenden Kredite nicht mehr bedient werden, was für den Bauern das Ende der eigenständigen Existenz und den Konkurs bedeutet. Dies alles führte zu einem dramatischen Anstieg der Suizide in Indien. Die indische Regierung zählte mehr als 100.000 Selbstmorde unter den Bauern.", "section_level": 2}, {"title": "Die zweite grüne Revolution.", "content": "Die indische Physikerin Vandana Shiva machte auf diese Missstände mit ihrem Buch \"Seeds of Suicide\" aufmerksam. Sie bezeichnete die durch Patente geschützten GVOs in Indien als „zweite grüne Revolution“, die sie scharf kritisiert. Sobald Konzerne Saatgut zu ihrem Eigentum machen und dafür Lizenzgebühren kassieren können, kontrollieren sie faktisch auch die Lebensmittel. Die erste Revolution war in den 1960er Jahren, als die industrielle Landwirtschaft in Indien eingeführt wurde, um den Bauern dadurch mehr Chemikalien verkaufen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Mexiko: Der Missbrauch an der Artenvielfalt.", "content": "In Mexiko stellte Ignacio Chapela von der University of California (Berkeley) fest, dass DNA von genetisch veränderten Pflanzen in wilde Maispopulationen überging und es so zu einer transgenen Verunreinigung der Pflanzen kam, was Monsanto bis dahin als unmöglich bezeichnete. Chapelas Untersuchungen wurden in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht. Bereits im Vorfeld der Veröffentlichung kam es zu einer bislang nicht dagewesenen Hexenjagd gegen den Wissenschaftler. So wurden beispielsweise Briefe an die Redakteure der Zeitschrift und E-Mails an tausende Wissenschaftskollegen in aller Welt verschickt, in denen Chapela verleumdet wurde, um seiner Reputation zu schaden und damit seine für Monsanto unangenehmen Forschungsergebnisse als unseriös darzustellen. Die Absender der E-Mails gaben sich als angebliche Wissenschaftler mit den Namen Andura Smetacek und Mary Murphy aus. Bei einer Analyse der IP-Adresse von Smetacek stellte sich heraus, dass der Monsanto-Konzern hinter der Kampagne steckte, und Murphy konnte zur PR-Agentur The Bivings Group zurückverfolgt werden, die im Auftrag von Monsanto tätig war. Das Beispiel gilt als Beleg, dass Monsanto auch nicht davor zurückschrecken würde, Kritiker mit allen Mitteln zu diffamieren und anonyme Schmutzkampagnen im Internet loszutreten.", "section_level": 2}, {"title": "Paraguay: Die „Vereinigte Sojarepublik“.", "content": "In Paraguay besitzen 2 Prozent der Bevölkerung 70 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen, und drei Viertel der Sojaproduzenten kommen aus dem Ausland. Die Erträge bleiben nicht im Land, sondern werden exportiert, bevorzugt nach Europa, um an Masttiere für die Fleischproduktion verfüttert zu werden. Die Anbauflächen mit transgenem \"Roundup Ready Soja\" stellen reine Monokulturen dar, die aufgrund des eingesetzten Totalherbizids jedes andere pflanzliche Leben vernichten. Dies ist mit der traditionellen Art des Anbaus der Kleinbauern in Paraguay nicht mehr vereinbar und treibt so viele in die Slums der Städte. Die großen Sojaproduzenten setzen Roundup meist unkontrolliert und großflächig ein, teilweise wird es von Flugzeugen versprüht. Ein Kleinbauer beklagt den Tod von 60 Tieren, die durch den Roundup-Einsatz vergiftet wurden. Transgenes Saatgut war in Paraguay ursprünglich nicht zugelassen, wurde jedoch in sehr großen Mengen illegal ins Land gebracht. Da das illegale Saatgut nicht gekennzeichnet war, viele Länder aber eine Kennzeichnung von transgenem Soja für den Import zwingend vorschreiben, wurde die Regierung durch das illegal eingeführte Saatgut gezwungen, transgenes Saatgut schließlich offiziell zuzulassen. Da Monsanto der größte Nutznießer des ins Land verbrachten transgenen Saatguts war, wurde vermutet, dass Monsanto Drahtzieher der Aktion war oder diese über Mittelsmänner ins Rollen brachte, um die Regierung schließlich zur Zulassung ihres Produkts zu zwingen.", "section_level": 2}, {"title": "Epilog.", "content": "Alle Anfragen der Regisseurin um Interviews und die Bitte um eine Stellungnahme zum Film wurden von Monsanto abgelehnt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Monsanto, mit Gift und Genen (Originaltitel: \"Le monde selon Monsanto\") ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2008 von Marie-Monique Robin. Der Film beleuchtet die Produkte und Geschäftspraktiken des Monsanto-Konzerns.", "tgt_summary": null, "id": 1402153} {"src_title": "Christianus Petrus Eliza Robidé van der Aa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Bill Daniel war der jüngere Bruder von Price Daniel (1910–1988), der sowohl Gouverneur als auch US-Senator für Texas war. Er studierte unter anderem an der Baylor University. Nach einem Jurastudium und seiner Zulassung als Rechtsanwalt begann er für die meiste Zeit seines Lebens im heimischen Liberty County in diesem Beruf zu arbeiten. Außerdem diente er während des Zweiten Weltkrieges in der United States Army. Danach schlug er als Mitglied der Demokratischen Partei eine politische Laufbahn ein. Zwischen 1949 und 1953 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Texas. Nach dem Rücktritt von Joseph Flores als Gouverneur von Guam wurde Daniel von Präsident John F. Kennedy zu dessen Nachfolger ernannt. Dieses Amt übte er zwischen dem 20. Mai 1961 und seinem Rücktritt am 15. Dezember 1962, nach anderen Quellen am 20. Januar 1963, aus. In dieser Zeit setzte er sich erfolgreich für die Aufhebung der noch aus dem Jahr 1941 stammenden Einreisebeschränkungen nach Guam ein. Bis dahin musste jede Reise in das Gebiet von der United States Navy genehmigt werden. Daniel überzeugte Präsident Kennedy, diese einst von Präsident Franklin D. Roosevelt angeordnete Maßnahme aufzuheben. Das förderte auch den Tourismus. 1960 spielte er in John Waynes patriotischem \"Alamo\"-Film eine Rolle. Nach dem Ende seiner Zeit als Gouverneur kehrte William Daniel nach Texas zurück. Dort war er wieder als Rechtsanwalt tätig. Außerdem betrieb er eine Ranch. Für den John-Wayne-Film Alamo stellte er 400 Rinder für Filmaufnahmen zur Verfügung; außerdem spielte er im Film selbst eine Nebenrolle. Er starb am 20. Juni 2006 in Liberty.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Partlow „Bill“ Daniel (* 20. November 1915 in Dayton, Texas; † 20. Juni 2006 in Liberty, Texas) war ein US-amerikanischer Politiker. In den Jahren 1961 und 1962 war er Gouverneur von Guam.", "tgt_summary": null, "id": 1845090} {"src_title": "Datsun DS", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das katalanische Substantiv \"raval\" geht zurück auf hispano-arabisch \"rabaḍ\" und bedeutet „Vorort“ oder „Vorstadt“, meist außerhalb der Stadtmauern gelegen. Das Wort existiert in der katalanischen Sprache in der männlichen Form (\"el raval\"), aber auch in der weiblichen Form (\"la raval\"; balearischer Dialekt: \"sa raval\"). Für den Stadtteil Barcelonas wird jedoch stets die männliche Form verwendet. Das Wort wird pauschal im Sinne von „Vorort“ verwendet, aber auch – wie im Falle von Barcelonas \"El Raval\" – als Eigenname.", "section_level": 1}, {"title": "Begrenzung.", "content": "Die Grenzen des Stadtteils verlaufen bis heute nahezu vollständig entlang der mittelalterlichen Stadtmauer, die im 19. Jahrhundert abgerissen wurde. Deren Verlauf orientierte sich größtenteils an bereits vorhandenen Pfaden aus der Zeit der Römischen Besatzung und verlief in Höhe der heutigen Straßen \"Avinguda del Paral·lel\", \"Ronda de Sant Pau\", \"Ronda de Sant Antoni\", \"Carrer de Pelai\". Ein kurzes Stück dieser Mauer ist noch erhalten an der \"Avinguda del Paral·lel\" in Höhe der Werftanlagen Drassanes Reials. Im Osten wird Raval durch die Rambla begrenzt – auch dort verlief eine Stadtmauer. Außerhalb des mittelalterlichen Befestigungsrings gehört die künstliche Halbinsel \"Moll de Barcelona\" zu El Raval, die im äußersten Südosten ins Meer ragt.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vor der Eingemeindung.", "content": "Bis ins Mittelalter war El Raval nahezu unbewohnt und wurde überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Drei Straßen aus der Römischen Epoche kreuzten das Gebiet, die Barcelona mit umliegenden Orten verbanden: Eine Straße Richtung Sarrià (in etwa die heutige \"Carrer dels Tallers\"), eine Straße Richtung Llobregat (in etwa die heutige \"Carrer de l'Hospital\") und eine Straße Richtung Montjuïc (in etwa die heutige \"Carrer de Sant Pau\"). Vor der Eingemeindung existierten nur wenige relevante Bauwerke:", "section_level": 2}, {"title": "Eingemeindung durch Ausbau der Stadtbefestigung.", "content": "Im Jahre 1357 forderte der Consell de Cent (eine Art mittelalterliches Stadtparlament) von Peter dem Zeremoniösen (König von Aragon und Graf von Barcelona) die Modernisierung der Stadtbefestigung, um sich gegen feindliche Angriffe besser schützen zu können. Anlass war der 1356 begonnene Krieg Aragons gegen Kastilien. Die bis dato existierende Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert wurde als nicht mehr ausreichend erachtet. Der König genehmigte daraufhin den umfangreichen Ausbau der Verteidigungsanlagen; die Bauarbeiten begannen 1360. Das Stadtgebiet Barcelonas beschränkte sich damals auf den relativ kleinen Bereich, der heute als Barri Gòtic bekannt ist. Der Ausbau der Befestigungsanlagen wurde zur Stadterweiterung genutzt: Im Südwesten (weit außerhalb der bisherigen Stadtgrenze an der Rambla) wurde ein zusätzlicher Verteidigungswall erbaut. Die bereits bestehende Südwest-Mauer an der Rambla blieb aber erhalten und wurde modernisiert. Das etwa 110 Hektar große Areal zwischen alter und neuer Südwest-Mauer wurde eingemeindet und unter dem Namen \"El Raval\" bekannt. Dadurch vergrößerte sich das Stadtgebiet Barcelonas um etwa 70 Prozent. Die Eingemeindung erfolgte aus militärstrategischen Gründen: El Raval bestand immer noch größtenteils aus Ackerflächen. Da sich diese nun innerhalb der Stadtmauern befanden, war im Fall einer Belagerung durch feindliche Truppen die Eigenversorgung mit frischen Lebensmitteln weitgehend sichergestellt. Deshalb war geplant, den neuen Stadtteil auch zukünftig überwiegend unbebaut zu lassen und landwirtschaftlich zu nutzen. Außerdem sollten die Krankenhäuser Barcelonas nach El Raval umgesiedelt werden. Bisher befanden sie sich im dichtbesiedelten Stadtkern, wodurch permanente Seuchengefahr herrschte, besonders durch Pest- und Leprakranke.", "section_level": 2}, {"title": "„Klosterwelt“.", "content": "Die ursprüngliche Planung, El Raval weitgehend unbebaut zu lassen, wurde in den folgenden Jahrhunderten besonders in der Nordhälfte des neuen Stadtteils kaum eingehalten: Neben Krankenhäusern entstanden vor allem zahlreiche Klöster und kleine Siedlungen. Besonders im Zuge der Gegenreformation nach dem Konzil von Trient entwickelte sich El Raval ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zur \"Tierra de Conventos\" (spanisch für „Klosterwelt“). Nur im Süden des Stadtteils gab es noch nennenswerte landwirtschaftliche Nutzflächen. Deren Bedeutung zeigte sich zum Beispiel am Ende des Spanischen Erbfolgekrieges 1713/1714, als Barcelona 14 Monate lang von spanischen und französischen Truppen belagert wurde und auf seine autarke Lebensmittelversorgung dringend angewiesen war. Die meisten Klöster in Barcelona (und somit auch in El Raval) wurden während der Unruhen vom Juli 1835 (katalanisch: Bullangues) geplündert und in Brand gesetzt. Durch die anschließenden Desarmortisations-Dekrete von 1836 unter dem spanischen Premierminister Juan Álvarez Mendizábal wurden die Kirchengüter enteignet. Die Mönchs- und Nonnengemeinschaften lösten sich auf oder siedelten in Vororte um. Die meisten Kloster-Ruinen wurden abgerissen und die Grundstücke an Privatleute versteigert. Noch existierende Bauwerke aus der Zeit der „Klosterwelt“ (Auswahl): Nicht mehr existierende Bauwerke aus der Zeit der \"Klosterwelt\" (Auswahl):", "section_level": 2}, {"title": "Abriss der Rambla-Stadtmauer.", "content": "Die Stadtmauer entlang der Rambla bildete lange Zeit eine militärisch kaum noch notwendige Grenze zwischen El Raval und dem Rest der Stadt. Erst mit dem Abriss dieser Mauer begann die Umgestaltung der Rambla in einen Boulevard und die schrittweise Urbanisierung von El Raval. Der Abriss erfolgte jedoch etappenweise in einem ungewöhnlich langen Zeitraum zwischen 1704 und 1829. Die ersten relevanten Profanbauten in El Raval entstanden ab 1704 zuerst nur direkt an der Rambla, zum Beispiel:", "section_level": 2}, {"title": "Industrielle Revolution.", "content": "Mit der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert und dem damit verbundenen sprunghaften Bevölkerungswachstum Barcelonas setzte in El Raval ein Bauboom ein. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurden unzählige Straßen und Gassen angelegt; Manufakturen, Fabriken und Wohnhäuser schossen wie Pilze aus dem Boden – die Bebauungsdichte war bald ebenso groß wie im Barri Gòtic. Allerdings führte dies zu größtenteils menschenunwürdigen Lebensumständen: In den Mietskasernen herrschten Armut, Elend und unhygienische Zustände. Die meisten Wohnungen waren überbelegt und verfügten über kein fließendes Wasser und auch nicht über Elektrizität. Fenster, die nur zu einem winzigen Innenhof/Lichtschacht führten, waren keine Seltenheit. El Raval wurde zum Arme-Leute-Viertel und blieb es teilweise bis heute.", "section_level": 2}, {"title": "Barri Xino.", "content": "Die südwestliche Hälfte von El Raval war auch als \"Barri Xino\" oder \"Barri Xinès\" bekannt. Eine relevante Zahl chinesischstämmiger Einwanderer gab es dort aber nie. Die Übersetzungen \"Chinatown\" und \"Chinesenviertel\" beruhen möglicherweise auf einem Missverständnis. In der Umgangssprache hat \"chino\" neben \"Chinese\" und \"chinesisch\" die Bedeutung Mestize. Die spanische Zeitung ABC bot 1931 folgende Deutung an, die auf einen Journalisten namens Paco de Madrid zurückgehe: Der Begriff wurde von diversen anderen Journalisten und Romanschriftstellern aufgegriffen und etablierte sich dadurch im Volksmund. Das Barri Xino erstreckt sich von der \"Carrer de l'Hospital\" Richtung Hafen bis zur \"Carrer del Portal de Santa Madrona\". Nach der Bebauung El Ravals mit Fabriken und Mietskasernen ab der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich der Bereich schnell zu einem Amüsier- und Rotlichtviertel entwickelt. Besonders die Amüsierlust der Matrosen aus dem nahegelegenen Hafen konnte hier befriedigt werden. Das \"Barri Xino\" war geprägt von zahllosen billigen Spelunken, Nachtklubs, Bordellen und Straßenprostitution. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gab es deshalb sogar mehrere Spezialgeschäfte für Kondome. Die \"Avinguda del Paral·lel\" als südliche Begrenzung des Viertels bot ein etwas gehobeneres Niveau – mit größeren Theatern, Tanzsälen, Kinos und Cabarets. Die \"Paral·lel\" wird auch heute noch von Touristenführern gern als „Broadway von Barcelona“ angepriesen.", "section_level": 2}, {"title": "Moll de Barcelona.", "content": "Die \"Moll de Barcelona\" (eine von zahlreichen Hafenmolen) ist der einzige Teil von El Raval, der nicht im mittelalterlichen Befestigungsring lag. Die rechteckige, künstliche Halbinsel wurde von 1877 bis 1886 gebaut und ragt fast 500 Meter weit ins Mittelmeer. An der Spitze der Mole befindet sich das \"World Trade Center Barcelona (WTCB)\" – ein modernes Kongresszentrum, in dem auch das 5-Sterne-Hotel \"Eurostars Grand Marina\" untergebracht ist. Das WTCB wurde 1999 eröffnet. Zudem steht auf der Mole der 107 Meter hohe Stahlturm \"Torre Jaume I\" als Stütze für die Hafenseilbahn von Barcelona. Besondere Bedeutung hat die Mole für den Schiffsverkehr: An den beiden großen Terminals links und rechts des World Trade Centers werden die großen Fähren zu den Balearischen Inseln und nach Marokko abgefertigt.", "section_level": 2}, {"title": "Modernisierung seit 1985.", "content": "Die ärmlichen und unhygienischen Wohnverhältnisse aus der Zeit der Industriellen Revolution hielten sich bis weit ins 20. Jahrhundert. Noch bis zum Ende der 1960er Jahre hatten beispielsweise 12 Prozent der Gebäude kein fließendes Wasser. Besonders das \"Barri Xino\" galt wegen Drogenkriminalität, umherstreifender Junkies, Zuhälterei und offener Straßenprostitution als gewalttätig und gefährlich. Für Touristen waren weite Teile von El Raval bis in die 1980er Jahre eine \"No-go-Area\". 1985 beschloss der Stadtrat, die gesamte Altstadt Barcelonas zur „Zone der Stadterneuerung“ zu erklären. Dies geschah vor allem in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele von 1992, bei denen eine saubere und moderne Metropole präsentiert werden sollte. Mehr als 800 Gebäude in der Altstadt wurden saniert, viele auch abgerissen, um Lichtschneisen ins Dickicht der engen Gassen zu schlagen. Außerdem wurde die private Sanierung von Wohnungen subventioniert. Mit verstärkter Polizeipräsenz wurden der offene Drogenhandel und die Straßenprostitution zurückgedrängt. Auch nach den Olympischen Spielen ging die Modernisierung weiter: 1995 wurde im Norden von El Raval der postmoderne Bau des Museums für zeitgenössische Kunst (MACBA) eingeweiht, die benachbarte Casa de la Caritat wurde saniert und beherbergt heute das Zentrum für zeitgenössische Kultur (CCCB). 2011 wurde mitten im \"Barri Xino\" die Filmbibliothek \"Filmoteca de Catalunya\" eröffnet. Dort fanden u. a. im Oktober 2014 die deutschen Filmtage des Goethe-Instituts Barcelona statt. Die optisch einschneidendste Veränderung war der Bau der Rambla del Raval in den Jahren 1999/2000: Mehr als Hundert Gebäude wurden abgerissen, um eine 300 Meter lange und fast 50 Meter breite, palmenbewachsene Flaniermeile in der Mitte von El Raval zu schaffen.", "section_level": 2}, {"title": "Aktuelle Situation.", "content": "Durch die Modernisierung der Bausubstanz und die Etablierung zahlreicher Kunst- und Kulturinstitutionen hat sich El Raval in den letzten Jahren zumindest teilweise zum Studenten- und Szeneviertel gewandelt. Der Palau Güell und die Boqueria-Markthalle sind Touristenmagneten. Auf dem Platz vor dem MACBA tummeln sich zahlreiche Skateboardfahrer. In den historischen Gassen findet man Geschäfte für Vintage-Kleidung, Second-Hand-Plattenläden sowie trendige Bars und Restaurants. Sogar Luxushotels wie das \"Barceló Raval\" und das \"Casa Camper\" haben sich angesiedelt. Die Aufwertung des Viertels hatte aber zum Teil auch eine Änderung der Bevölkerungsstruktur zur Folge: Alteingesessene Bewohner und arme Immigranten können sich die hohen Wohnungspreise besonders im Norden des Stadtteils oft nicht mehr leisten und werden in Stadtrandgebiete verdrängt. Im Süden von El Raval (dem \"Barri Xino\") leben aber weiterhin viele ärmere Menschen, überdurchschnittlich oft mit Migrationshintergrund. El Raval gilt deshalb als multikulturellster Stadtteil Barcelonas. Besonders aber hier ist seit 2007 eine starke Veränderung zu registrieren die einhergeht mit dem Immobilienboom der Jahre 2000–2008. Da das \"Barri Xino\" direkt an die zentrale und hochpreisige Flaniermeile La Rambla grenzt, interessierten sich seit Anfang 2000 Immobilieninvestoren für den Bezirk.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohner-Statistik.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Multikulturalität.", "content": "In El Raval waren am 1. Januar 2017 nach Angaben der Stadtverwaltung 47.986 Menschen offiziell gemeldet, davon hatten 49,6 % einen Migrationshintergrund. Das ist die mit Abstand höchste Quote für ein Viertel in der gesamten Stadt. Der Durchschnitt für Barcelona liegt bei 17,7 %. In El Raval leben Menschen aus fast 140 Nationen. Die größten Migranten-Gruppen kommen aus Pakistan (10,0 % der Bevölkerung von El Raval), Philippinen (8,4 %), Bangladesch (5,9 %), Italien (3,3 %) und Marokko (2,8 %). Auffällig ist die homogene Bangladeshi-Gemeinde: Von rund 4000 Menschen aus diesem Land, die in Barcelona registriert sind, leben rund 70 % in El Raval. Auch 372 Deutsche sind in El Raval gemeldet (0,8 %).", "section_level": 3}, {"title": "Altersverteilung.", "content": "Die weitverbreitete Behauptung, El Raval sei einer der jugendlichsten Stadtteile, lässt sich statistisch nicht belegen: 22,9 % der Einwohner waren am 1. Januar 2016 jünger als 25 Jahre – damit liegt das Viertel zwar im oberen Mittelfeld der 73 \"Barris\", aber bei weitem nicht an der Spitze. In Sarrià beträgt der Anteil der jungen Leute beispielsweise 28,4 %, in Les Tres Torres sogar 29,9 %. Durchschnitt für Barcelona: 21,4 %.", "section_level": 3}, {"title": "Einkommen.", "content": "Das durchschnittliche Haushaltseinkommen in El Raval lag mit Stichtag 1. Januar 2016 bei einem Index-Wert von nur 74,6 (Barcelona gesamt = 100). Als Vergleich: Das touristisch geprägte Barri Gòtic hatte im gleichen Jahr einen Wert von 110,5 – das noble Pedralbes sogar 242,4. Es gibt jedoch deutlich ärmere Viertel als El Raval – fast alle liegen im Verwaltungsdistrikt Nou Barris. Auffällig ist, dass das Haushaltseinkommen in El Raval seit kurzem deutlich ansteigt: Wurden in den Jahren 2008 bis 2014 jeweils nur Index-Werte zwischen 60 und 65 erreicht, erfolgte 2015 ein Sprung auf 75, der auch im Folgejahr knapp gehalten wurde.", "section_level": 3}], "src_summary": "El Raval wurde im 14. Jahrhundert eingemeindet und ist mit 42.900 Einwohnern pro Quadratkilometer einer der am dichtesten besiedelten Stadtteile Barcelonas. Mit seiner engen Bebauung aus Fabriken und einfachen Mietshäusern aus der Zeit der Industriellen Revolution war El Raval lange Zeit ein Armenviertel. Durch umfangreiche Modernisierungen seit Mitte der 1980er Jahre im Zuge der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 1992 ist in vielen Teilen von El Raval eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität zu verzeichnen, jedoch bei fortschreitender Gentrifizierung. Wegen seines hohen Migrantenanteils gilt El Raval als multikulturellster Stadtteil – etwa 50 % der Einwohner stammen aus rund 140 verschiedenen Nationen.", "tgt_summary": null, "id": 2182861} {"src_title": "Schafporlingsverwandte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beginn.", "content": "Die Anfänge der Blockade reichen bis in die Zeit kurz nach der ersten Intifada zurück, als Israel Anfang der 1990er Jahre begann, den Gazastreifen einzuzäunen, um Anschläge von palästinensischen Terroristen auf israelische Zivilisten zu verhindern. Die Einschränkungen äußern sich in der Reduzierung der Fischereigrenzen, in der Errichtung einer Pufferzone entlang der Waffenstillstandslinie, in Begrenzungen der Im- und Exporte aus Gaza und in Einschränkungen des Personenverkehrs. Nachdem die Hamas bei der palästinensischen Parlamentswahl am 25. Januar 2006 etwa 44 % der Stimmen und die absolute Mehrheit der Mandate erreichte, kam es 2007 zu einem Bürgerkrieg im Gazastreifen zwischen der Hamas und der bei der Wahl unterlegenen Fatah, den die Hamas für sich entschied. Um die Hamas zu schwächen, führte Israel anschließend eine Blockade des Gazastreifens nach dem Prinzip „kein Wohlstand, keine wirtschaftliche Entwicklung, aber auch keine humanitäre Krise“ ein. Diese Blockade wollten Menschenrechtsaktivisten und Sympathisanten der Palästinenser fallweise brechen, was Israel jedoch unterband.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Blockade erreichte ihren Höhepunkt in den Jahren 2007 und 2008, als Israel nach der Machtübernahme durch die Hamas Mitte 2007 nur noch die elementarsten Grundnahrungsmittel und Dinge des täglichen Bedarfs in den Gazastreifen hinein ließ und den Export und den Personenverkehr nahezu total unterband. Im Januar 2008 erstellte die israelische Militärverwaltung (COGAT) eine Liste, in der der Grundbedarf für die Bevölkerung in Gaza abgeschätzt wurde. Sie wurde ‚Rote-Linien‘ genannt – vor dem Hintergrund eines durchschnittlichen Tagesbedarfs von 2279 kcal pro Tag und Person, d. h. etwas höher als der Richtwert von 2100 kcal/Tag der Weltgesundheitsorganisation, und einer Zusammensetzung, die Mangelernährung vermeiden sollte –, bzw. ‚106-Liste‘ wegen des arbeitstäglichen Bedarfs von 106 LKWs, um die gesamte Grundversorgung des Gazastreifens sicherzustellen, wobei 77 LKWs für Nahrungsmittel gedacht waren. Die Nahrungsmitteleigenproduktion im Gazastreifen wurde dabei berücksichtigt, die Lieferung von Weizen und Getreide über das Laufband von Karni, die von der UN in ihren Statistiken in LKW-Ladungen umgerechnet wurde, nur als Erfahrungswert von 12+13 LKWs/Tag. Im Jahre 2012 erzwang die israelische Menschenrechtsorganisation Gisha durch Gerichtsbeschluss die Offenlegung dieser Liste. Laut Welternährungsorganisation (FAO) liegt der Schwellenwert für Hunger pro Kopf bei ca. 7,5 MJ/d (= 1.800 kcal/d). In den ersten zwölf Monaten ab Verschärfung der Blockade im Juli 2007 lag die Gesamtzahl der LKWs ohne die Lieferungen über den Übergang Karni nach OCHA-Angaben bei 17327 (im Schnitt bei 261 Tagen statt 106 LKWs/Tag nur 67 LKWs/Tag, davon 47 LKWs/Tag mit Nahrungsmitteln). Die zusätzlichen Lieferungen über das Band in Karni entsprachen 14 LKWs/Tag für den menschlichen Verzehr und 10 LKWs/Tag für Tierfutter. Bezüglich der Grundversorgung änderte sich wenig, als im Juni 2008 ein Waffenstillstand wirksam wurde (ohne Baumaterial insgesamt +15 %, Nahrungsmittel +2 %). In dieser Zeit wurde allerdings fast fünfzig Mal mehr Baumaterial geliefert, in erster Linie Kies und vergleichsweise geringe Mengen Zement. Für einen Großteil des Kieses gab es wegen der unzureichenden Menge Zement keine Verwendung. Als die Feindseligkeiten nach den Ereignissen des 4. November 2008 wieder voll aufflammten, sanken die Importe noch einmal stark ab ((23; 15; 1; 0) Lkws/Tag). Gegen Mitte Dezember 2008 gab es in den UN-Nahrungsmitteldepots kein Mehl mehr. Am 18. Dezember setzte die UN die Verteilung von Lebensmitteln aus. Mit dem Beginn der Operation Gegossenes Blei am 27. Dezember 2008 stiegen die Importe dann bezogen auf das 1. Halbjahr 2007 über das Jahr 2009 auf ein Niveau von etwas über 20 % an. Trotz der während der Operation entstandenen starken Zerstörungen blieb wegen der möglichen Verwendung für den Tunnel-, Bunker- und Raketenbau der Import von Baumaterial aber auch der von Fensterglas in den Gazastreifen nahezu vollständig gesperrt (65 Lkws mit Baumaterial im Jahr 2009). Die Blockade des Gazastreifens wurde im Goldstone-Bericht, der 2009 im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates von der \"United Nations Fact Finding Mission on the Gaza Conflict\" unter Federführung des südafrikanischen Richters Richard Goldstone verfasst worden war, unter anderem als „kollektive Bestrafung“ verurteilt, die dazu diene, die Küstenregion zu isolieren. Propalästinensische Aktivisten wie die der Free-Gaza-Bewegung warfen Israel 2010 vor, es wolle die Bevölkerung in Gaza strangulieren und aushungern. Im Mai dieses Jahres lieferte Israel nach UN-Angaben 2653 LKW-Ladungen in den Gaza-Streifen, d. h. 121 täglich. Das Schiff Mavi Marmara, auf dem sich auch internationale Unterstützer befanden, wurde beim Ship-to-Gaza-Zwischenfall am 31. Mai 2010 von Israel geentert. Alle nicht für militärische Zwecke verwendbaren Güter (Dual-Use-Güter) wurden von Israel für den Export freigegeben. Gesperrt blieb aber weiterhin alles Baumaterial, das nicht für mit der Autonomiebehörde und der UN abgestimmte Bauprojekte vorgesehen war. Dennoch konnte z. B. bereits im Mai 2010 in Gaza ein Sportbad mit olympischen Beckenmaßen eingeweiht werden, dessen Bau 2005 begonnen hatte. Die Importe stiegen in der zweiten Hälfte des Jahres 2010 deutlich an. Im Laufe der Jahre 2011 und 2012 war eine weitere leicht steigende Tendenz festzustellen. Der Export aus dem Gazastreifen blieb unverändert auf sehr niedrigem Niveau. Ein grundsätzliches Problem bestand darin, dass der einzige für die Versorgung noch geöffnete Übergang \"Kerem Shalom\" am Rand seiner Kapazität war. Im März 2012 stellte die Europäische Union deshalb für den Ausbau des Übergangs 13 Mio. Euro zur Verfügung. Bei den Waffenstillstandsverhandlungen nach der israelischen Operation Wolkensäule in Kairo wurde Ende November 2012 vereinbart, dass Israel die Blockade lockere. Im Gegenzug erklärte die Hamas, dass sie die Angriffe mit Raketen einstelle. Nun wurde auch Baumaterial für die Privatwirtschaft zugelassen. An den Einschränkungen des Personenverkehrs durch Israel änderte sich nichts. Die seit Januar 2009 geltende Einschränkung der Fischereigrenze auf drei Seemeilen wurde auf sechs Seemeilen zurückgenommen. Der Streifen zwischen 100 m und 300 m der Pufferzone wurde für Bauern ohne Maschinen für die Bearbeitung freigegeben. Ägypten, das während all dieser Jahre nie einen offiziellen Warenaustausch mit dem Gazastreifen hatte, beteiligte sich ab Mitte 2007 mehrere Jahre lang an der Blockade des Personenverkehrs und war offiziell zu allen Zeiten bemüht, den Waffenimport in den Gazastreifen zu verhindern. Gleichzeitig entwickelten sich die Tunnel zwischen dem Gazastreifen und Ägypten zu einer wichtigen Lebensader für die Bevölkerung des Gazastreifens. Auch Baumaterial einschließlich Baustahl erreichte den Gazastreifen auf diesem Wege. In einem UN-Bericht werden dafür für den September 2011 Mengen genannt, die vergleichbar sind mit dem Umfang aller Importe aus Israel in diesem Monat. Benzin wurde zunehmend aus Ägypten bezogen, weil das Benzin dort subventioniert wird und deshalb erheblich billiger ist als das aus Israel gelieferte. Ägypten erleichterte den Personengrenzverkehr über den Übergang Rafah im Mai 2011 und öffnete diesen im Dezember 2012 für Lieferungen von Baumaterial und Baumaschinen. Im Mai 2013 stellte Katar dafür 500 Millionen Dollar für den Bau von 70.000 Wohnungen im Gazastreifen bereit. Im Februar 2013 begannen sich die Beziehungen zwischen dem Gazastreifen und Ägypten zu verschlechtern. Ägyptische Grenzstreitkräfte fluteten einige der Tunnel unter der Grenze mit Abwasser. Ende Februar ordnete ein ägyptisches Gericht die Schließung aller Tunnel an. Hintergrund für diesen Beschluss war ein Überfall auf eine ägyptische Grenzpolizistengruppe im Juli 2012, bei dem 16 Grenzpolizisten getötet wurden. Von ägyptischer Seite wurde behauptet, dass einige der Attentäter aus dem Gazastreifen gekommen wären, was von der Hamas-Regierung in Gaza bestritten wurde. Nach dem Sturz des ägyptischen Präsidenten Mursi im Juli 2013 kam es zu einer weiteren deutlichen Verschlechterung der Beziehungen. Ende September 2013 waren die Tunnel zwischen Ägypten und dem Gazastreifen weitgehend zerstört und damit war die wichtigste Lebensader des Gazastreifens für Baumaterial und Treibstoff gekappt. Im Oktober 2014 beschloss die ägyptische Regierung, an der Grenze zu Gaza eine 500 Meter breite Pufferzone anzulegen. Dafür mussten etwa 800 Häuser abgerissen werden. Im November 2014 wurde die Zone auf 1000 Meter erweitert. Im Rahmen der von 8. Juli bis 26. August 2014 dauernden Operation Protective Edge auf Gaza waren nach UN-Angaben 6761 Gebäude total zerstört und mehr als 100.000 Gebäude beschädigt worden. Für den Wiederaufbau trat Mitte Oktober 2014 in Kairo eine Geberkonferenz für Palästina zusammen. Insgesamt wurden Verpflichtungen über 5,4 Mrd. Dollar eingegangen, davon 3,5 Mrd. Dollar für Gaza, wovon wiederum etwa die Hälfte für die Wiederherstellung von Wohnraum und Infrastruktur vorgesehen wurden. Laut Angaben der Weltbank waren bis Mitte April 2015 erst 27,5 % der zugesagten Gelder (1 Mrd. Dollar von 3,5 Mrd. Dollar) überwiesen worden. Von diesen Geldern war in Gaza bis April 2015 laut dem Pressesprecher der dortigen Handelskammer jedoch noch nichts angekommen. Der Wiederaufbau hat dennoch begonnen, obwohl er durch die Korruption der Hamas-Regierung und die restriktive Kontrolle des Zementimports durch Israel behindert wurde. Nach Einschätzung der Weltbank stand der Gazastreifen im Mai 2015 vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch. Die Arbeitslosigkeit erreichte den wahrscheinlich höchsten Stand in der Welt. Seit Februar 2015 führt die UN in ihrer Datenbank die Lieferung der für den Wiederaufbau wesentlichen Baumaterialien Kies, Baustahl und Zement, als ABC-Baumaterial (aggregate, steel bars, cement) gesondert auf (hellgrau im Import-Diagramm). Gleichzeitig legte die UN eine Berichterstattungswebsite an, die entsprechend der Wiederaufbauvereinbarung zwischen der Israelischen Regierung und der palästinensischen Autonomiebehörde die Überschrift „Der Gaza Wiederaufbaumechanismus“ trägt. In ihr wird der Fortschritt der Wiederaufbauarbeiten auf Tagesbasis dokumentiert. In diesem Programm waren etwa 130000 Haushalte erfasst. Im Mai 2015 waren von 95.000 beantragten Lieferungen 67.000 ausgeliefert (September 2016: 130.700/81.600). Das erste wieder errichtete Haus wurde im Oktober 2015 fertiggestellt. Seit April 2015 veröffentlicht die UN ein monatliches Übersichtsblatt mit zum Teil detaillierten Angaben zu den Bewegungen von Menschen und Material über die Kontrollpunkte. Hier fällt auf, dass die Zahl der Gaza verlassenden LKWs mit der Zahl der in der OCHA-Datenbank aufgeführten Export-LKWs nicht übereinstimmt. Die Datenbank enthält nicht die Transporte ins Westjordanland, die wohl im engeren Sinne nicht als Exporte gelten. Im Jahr 2015 waren beide Ausfuhranteile ungefähr gleich groß und für sich alleine merklich höher als die Exporte in den Jahren zuvor. Gegen Ende des Jahres 2015 stieg die Zahl der Import-LKWs stark an und wurde vergleichbar mit den Zahlen des ersten Halbjahres 2007. Dieser Anstieg ergab sich durch erhöhte Lieferungen von Baumaterial. Die Zahl der LKWs für die Grundversorgung lag im Januar 2016 bei nur 3032. Das ist etwas mehr als der Mittelwert des Jahres 2011 von 2873. Berücksichtigt man aber das Bevölkerungswachstum (2,81 % im Jahr 2015), dann liegt dieser Vergleichswert bei 3210 LKWs. Das ist auch ziemlich genau der Mittelwert des Jahres 2015 (3221). Im März 2015 wurde erstmals seit 8 Jahren Gemüse nach Israel exportiert. Der früher wichtige Blumenexport wird sich wohl wegen geänderter Randbedingungen kaum wieder erholen. Im Oktober 2015 wurde Kies aus der Gruppe der Doppelanwendungsmaterialien herausgenommen. Dagegen wurde im August 2015 u. a. die zulässige Dicke von Schnittholz von 5 cm auf 1 cm reduziert, was die Möbelherstellung beeinträchtigte. Die Konferenz für Handel und Entwicklung der UN (UNCTAD) veröffentlichte Im September 2015 einen Bericht, in dem die Befürchtung geäußert wurde, dass Gaza aufgrund der fortschreitenden wirtschaftlichen Rückentwicklung im Jahr 2020 unbewohnbar sein werde. Eine wesentliche Ursache dafür würde sein, dass der total überpumpte und verseuchte Grundwasserleiter unter Gaza bereits im Jahr 2016 unbrauchbar werden könnte und bis zum Jahr 2020 nicht mehr regenerierbar zu werden drohte. Ende Februar 2016 wurde über Vorschläge zu einem Seehafen für Gaza berichtet, der sich auf einer künstlichen Insel vor Gaza befinden würde. Die Zementlieferungen nach Gaza wurden in der Zeit von Anfang April 2016 bis Ende Mai 2016 ausgesetzt. Anfang April wurde andererseits die Fischereizone im Süden Gazas auf 9 Meilen ausgeweitet. Diese Erweiterung wurde zwei Monate später rückgängig gemacht. Sie wurde dann im Juni 2016 noch einmal kurz während des Ramadan wirksam. Die Grenze zu Ägypten wurde nur sporadisch geöffnet und blieb manchmal für Monate geschlossen. Nach der Wiederaufnahme der wegen des Mavi Marmara Zwischenfalls unterbrochenen Beziehungen zwischen Israel und der Türkei erreichte die erste Schiffsladung mit türkischen Hilfslieferungen Gaza im Juli 2016. Zwei UN-Organisationen (OCHA, UNCTAD) veröffentlichten im Herbst 2016 Berichte zur Lage in Gaza. Darin wurde u. a. hervorgehoben, dass von den 2014 für den Wiederaufbau zugesagten Geldern nach einem Bericht der Weltbank noch nicht einmal 20 % Gaza erreicht hatten. Der UNCTAD-Bericht nannte als besonderes Alarmzeichen die Kindersterblichkeitsrate im Gazastreifen, die in den Jahren 2008 bis 2013 von 12 auf 20,3 pro 1000 Geburten angestiegen sei. „Dieser Trend ist kaum anderswo zu finden außerhalb von Gesellschaften mit HIV-Epidemien“, hieß es. Im September 2016 begann Israel mit dem Bau einer unterirdischen Barriere zu Gaza. Einen Monat später versuchte wieder einmal ein Boot vergeblich die Gazablockade zu brechen. Teile der beschränkten Fischereizone wurden mehrmals vorübergehend von 6 Seemeilen auf 9 Seemeilen erweitert. Im Dezember 2016 nahm endlich auch eine Coca-Cola-Fabrik in Gaza ihren Betrieb auf. Zum Jahreswechsel gab es zwei Verbesserungen bei der Wasserversorgung: Ein Wasserreservoir für erhöhte Wasserlieferungen aus Israel ging in Betrieb und auch eine zweite Entsalzungsanlage. Dadurch konnten etwa 14 % der Bevölkerung mit sauberem Wasser versorgt werden. Gleichzeitig gab es Anzeichen einer Verbesserung der Beziehungen zu Ägypten. Die Ägypter entdeckten aber immer noch Tunnel. In Israel wurde weiterhin der Hafen vor Gaza diskutiert, ohne dass dazu etwas beschlossen wurde. Im April 2017 verschärften sich die Reibungen zwischen der Fatah und der Hamas, zum Teil zu Lasten der Fatah-Anhänger in Gaza. Die Autonomiebehörde kürzte die Gehälter der 2007 in den Dauerurlaub geschickten Verwaltungsangestellten. Die Elektrizitätsversorgung wurde im Verlauf des ersten Halbjahres 2017 immer problematischer, weil Leitungen ausfielen und die Autonomiebehörde sich weigerte, die Rechnung für den aus Israel gelieferten Strom zu bezahlen. Israel lieferte zunächst aber weiter. Die Infrastrukturprobleme erreichten ein solches Ausmaß, dass Israel sich veranlasst sah, in einem Schreiben an die UN darauf aufmerksam zu machen. Am 11. Mai 2018 haben nachts palästinensische Randalierer bei einer Serie von Unruhen Anlagen im Warenübergang Kerem Schalom zerstört. Sie zerschlugen Fließbänder und Sicherheitskameras und verbrannten den Terminal für Benzin, Dieselöl und Kochgas. Die den Gazastreifen kontrollierende Hamas-Organisation griff nicht ein. Aufgrund der Zerstörungen wurde der letzte verbliebenen Warenübergang in den Gazastreifen vorübergehend geschlossen. Am 11. Oktober 2018 zerstörte das israelische Militär einen weiteren etwa einen Kilometer langen unterirdischen Tunnel, der 200 Meter auf israelisches Staatsgebiet ragte. Der Gesamtwert des Tunnels wird auf drei Millionen Dollar an Zement, elektronischer Ausstattung und investierten Arbeitsstunden geschätzt, die in Gesundheit, Bildung, Infrastruktur oder Essen für die Menschen in Gaza investiert werden sollte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gaza-Blockade ist eine teilweise Blockade zu Land, See und Luft des 360 km großen Gazastreifens, in dem etwa 1,7 Millionen Menschen wohnen, durch Israel beziehungsweise Ägypten. Israel will dadurch die Einfuhr von militärischen oder militärisch nutzbaren Gütern verhindern.", "tgt_summary": null, "id": 2171129} {"src_title": "Kinneil House", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Worte.", "content": "Bach schrieb die Kantate \"Ach Gott, wie manches Herzeleid\" in seinem zweiten Amtsjahr in Leipzig für den zweiten Sonntag nach Epiphanias (Erscheinung des Herrn). Die vorgeschriebenen Lesungen für den Sonntag waren, „Wir haben mancherlei Gaben“, und, die Hochzeit zu Kana. Die Kantate beruht auf dem Kirchenlied in 18 Strophen, das von Martin Moller 1587 veröffentlicht wurde. Es ist in den mittleren Strophen eine Umdichtung des mittelalterlichen lateinischen Hymnus’ „Jesu dulcis memoria“, der Bernard von Clairvaux zugeschrieben wird und Jesus als Tröster und Helfer in der Not besingt. Ein unbekannter Dichter behielt die Strophen 1, 2 und 18 im Wortlaut bei. Er benutzte 1 und 18 als Sätze 1 und 6 der Kantate, erweiterte in Satz 2 die wörtlich übernommene Strophe um Gedanken der Strophen 3 bis 5, dichtete Strophe 6 für Satz 3 um, Strophen 7 bis 14 für Satz 4, Strophen 15 und 16 für Satz 5. Er versuchte nicht, den Kantatentext mit dem Evangelium zu verbinden. Das Lied wird auf eine Melodie von „Herr Jesu Christ, meins Lebens Licht“ gesungen, die zuerst 1455 in Wolflin Lochamers \"Liederbuch\" in Nürnberg erschien. Bach führte die Kantate am 14. Januar 1725 erstmals auf.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Aufbau.", "content": "Die Kantate ist besetzt mit vier Vokalsolisten (Sopran, Alt, Tenor und Bass), vierstimmigem Chor, Horn (corno da caccia), Posaune, zwei Oboe d’amore, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Im Eingangschor singt nicht wie in den meisten Choralkantaten der Sopran den Cantus firmus, sondern der Bass, verstärkt von der Posaune. Schon in seiner vierten Choralkantate für Leipzig, \"Ach Herr, mich armen Sünder\" (BWV 135), hatte Bach das ausprobiert, nachdem er die Liedmelodie in der zweiten Choralkantate dem Alt und in der dritten dem Tenor anvertraut hatte. Die klagende Stimmung dieses Eingangschors wird ausgedrückt durch die „elegischen Töne“ der Oboen d’amore, die von den Oberstimmen übernommen werden, und durch Seufzermotive in den Streichern. Das folgende Rezitativ verbindet die Choralmelodie, die vierstimmig gesetzt vom Chor gesungen wird, mit eingeschobenen Textabschnitten, die von den Solisten vorgetragen werden. Die Choralzeilen werden jeweils von einem freudigen Ostinato-Motiv eingeleitet, das von der Liedmelodie abgeleitet ist. Die Bass-Arie, nur vom Continuo begleitet, kostet den Gegensatz von „Höllenangst“ und „Freudenhimmel“ aus, wenn die „unermessnen Schmerzen“ sich in „leichte Nebel“ auflösen. Im Duett für Sopran und Alt in hellem E-Dur sind die Stimmen in eine dichte Quartett-Textur der Instrumente gebettet, wie Christoph Wolff anmerkt. Der Schlusschoral ist ein schlichter vierstimmiger Satz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ach Gott, wie manches Herzeleid (BWV 3) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte die Choralkantate in Leipzig für den zweiten Sonntag nach Epiphanias und führte sie am 14. Januar 1725 erstmals auf.", "tgt_summary": null, "id": 1311298} {"src_title": "The Contortionist", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Privatleben.", "content": "Seit dem 9. April 2017 ist er mit der Ringkommentatorin und -interviewerin Renee Paquette (besser bekannt als Renee Young) verheiratet.", "section_level": 1}, {"title": "Wrestling-Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Independent Ligen (2004–2011).", "content": "Jonathan Good begann seine Wrestlingkarriere in der \"Heartland Wrestling Association (HWA)\", wo er unter dem Namen \"Jon Moxley\" im Juni 2004 sein Debüt feierte. Es folgten Verpflichtungen bei verschiedenen Independent Promotions. Im Jahr 2005 schloss sich Good mit Jimmy Turner zu dem Tag Team \"Necessary Roughness\" zusammen. Mit Turner gewann Good mit der HWA Tag Team Championship seinen ersten Titel. Nach dem Verlust des Titels trennte sich das Team. Später formte Good mit Ric Byrne die \"Heartland Foundation\". Am 19. August 2005 besiegten Good und Byrne \"Foreign Intelligence\" und gewannen damit die HWA Tag Team Championship, mussten die Titel jedoch am selben Tag wieder abgeben. Am 10. Mai 2006 konnte Good HWA Superstar Pepper Parks besiegen und wurde damit zum ersten Mal zum HWA Heavyweight Champion gekürt. Vier Monate später verlor er den Titel an Chad Collyer, konnte ihn aber am 30. Dezember 2006 ein weiteres Mal mit einem Sieg gegen Pepper Parks zurückerlangen. Schon drei Tage später musste Good den Titel an „Buffalo Bad Boy“ Brian Jennings abgeben. Gemeinsam mit seinem ehemaligen Trainer Cody Hawk bildete Good erneut ein Tag Team. Im Juni 2007 hielten die beiden Wrestler für wenige Tage die HWA Tag Team Championship. Mitte 2007 geriet Goods Wrestlingkarriere vorübergehend ins Stocken, bis 2010 sollte er jedoch als \"Royal Violence\" gemeinsam mit King Vu zwei weitere Male die HWA Tag Team Championship halten. Während seiner Regentschaft als eine Hälfte der HWA Tag Team Champions gewann Good am 6. Januar 2010 ein drittes Mal die Heavyweight Championship, die er bis 14. Juli 2010 erfolgreich verteidigen konnte. Bei der \"CZW 11th Anniversary Show\" am 13. Februar 2010 besiegte Good seinen Kontrahenten B-Boy und gewann damit die CZW World Heavyweight Championship. Am 7. August 2010 musste Good den Titel nach einer Niederlage in einem \"Ultraviolent Three Way Dance\" an Nick Gage abgeben. Bereits am 14. August 2010 konnte Good den Titel erneut erringen, indem er Nick Gage und Egotistico Fantastico in einem Three Way Dance besiegte. Bei \"CZW – TWELVE (12th Anniversary Show)\" am 12. Februar 2011 unterlag Good seinem Gegner „The Ego“ Robert Anthony und musste die CZW World Heavyweight Championship erneut abgeben. Von Ende 2009 bis Anfang 2011 trat Good bei der Wrestling Promotion \"Dragon Gate USA\" in den Ring. Am 27. März 2010 feierte er sein Pay-per-view-Debüt mit einem Hardcore-Match gegen Tommy Dreamer, das Good gewann. Bei \"Full Impact Pro\" gewann Good am 17. April 2010 bei einem Match gegen Roderick Strong die vakante FIP World Heavyweight Championship. Gemeinsam mit Hade Vansen errang Good die IWA World Tag Team Championship der \"International Wrestling Association\". Mit seinem Tag-Team-Partner Sami Callihan gewann er die wXw World Tag Team Championship der \"westside Xtreme wrestling Promotion\". 2010 und 2011 trat Good bei \"Insanity Pro Wrestling\" in den Ring, wo er den IPW Grand Title, die IPW World Heavyweight Championship, und die IPW Mid-American Championship erringen konnte. Anfang Mai 2010 debütierte Good bei \"Evolve Wrestling\", wo er bei \"Evolve 3: Rise or Fall\" gegen Drake Younger verlor. Am 11. April 2011 trat Good ein letztes Mal für Evolve in den Ring und verlor sein Match gegen Austin Aries.", "section_level": 2}, {"title": "World Wrestling Entertainment (2011–2019).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Florida Championship Wrestling (2011–2012).", "content": "Anfang April 2011 wurde bestätigt, dass Good einen Entwicklungsvertrag mit der WWE abgeschlossen habe. Im Juli desselben Jahres gab er unter dem Ringnamen \"Dean Ambrose\" sein Debüt in der WWE-Entwicklungsliga \"Florida Championship Wrestling\". Durch Fehden mit Seth Rollins und William Regal erlangte Good schnell einen relativ hohen Bekanntheitsgrad.", "section_level": 3}, {"title": "The Shield (2012–2014).", "content": "Am 18. November 2012 debütierte Good an der Seite von Seth Rollins und Roman Reigns als \"The Shield\" bei der Survivor Series, als das neu formierte Stable zugunsten von CM Punk in dessen WWE Championship-Match gegen Ryback und John Cena eingriff. Daraufhin kam es bei zu einem Six-Man-TLC-Match, in dem The Shield gegen Ryback und die amtierenden WWE Tag Team Champions \"Team Hell No\" (Daniel Bryan und Kane) als Sieger hervorging. In den folgenden Monaten bestritt das Stable weitere Six-Man-Tag-Team-Matches gegen John Cena, Ryback und Sheamus bei Elimination Chamber sowie gegen Sheamus, Randy Orton und Big Show bei WrestleMania 29, die jeweils gewonnen werden konnten. The Shield kämpfte nach eigenen Angaben gegen Ungerechtigkeit und attackierte regelmäßig renommierte Wrestler wie The Rock. Bei Extreme Rules am 19. Mai 2013 sicherte sich Good die WWE United States Championship, indem er Kofi Kingston besiegen durfte. In der Raw-Episode vom 5. Mai 2014 musste Good seinen Titel nach 351 Tagen Regentschaft an Sheamus abgeben, nachdem sich der Ire in einer 20 Man Battle Royal durchsetzen konnte.", "section_level": 3}, {"title": "Fehde gegen Rollins und \"WWE World Champion\" (2014–2016).", "content": "Am 2. Juni 2014 trennte sich The Shield, nachdem Seth Rollins Good und Roman Reigns hinterrücks attackierte und sich der Authority anschloss. Good und Rollins bestritten anschließend eine Fehde. Bei TLC: Tables, Ladders & Chairs am 13. Dezember 2015 erhielt Good die WWE Intercontinental Championship von Kevin Owens. An diesen verlor er den Titel wieder am 15. Februar 2016 bei Raw. Am 20. Juni 2016 gewann Good bei Money in the Bank das Money-in-the-Bank-Leiter-Match gegen Chris Jericho, Alberto del Rio, Sami Zayn, Kevin Owens und Cesaro und erhielt so ein Match um die WWE World Heavyweight Championship. Noch am selben Abend löste er seinen Vertrag ein, um das Match um den Titel zu bekommen und bestritt dieses gegen Seth Rollins, welcher den Titel Minuten zuvor von Roman Reigns gewonnen hatte. Good siegte durch Pinfall und wurde somit zum ersten Mal in seiner Karriere WWE Champion. Bei Raw am 18. Juli 2016 wurde Good bei der erneuten Trennung der beiden Hauptshows Raw und SmackDown in zwei separate Kader (\"Brand Extension\") als erster \"Draft-Pick\" zu SmackDown geschickt und führte seitdem die „blaue Show“ als WWE World Champion an. Bei \"Backlash\" am 13. September 2016 verlor er den Titel an AJ Styles.", "section_level": 3}, {"title": "Wiedervereinigung mit The Shield und zweite Fehde gegen Rollins (2017–2019).", "content": "Am 3. Januar 2017 bei SmackDown besiegte Good The Miz und gewann somit zum zweiten Mal die WWE Intercontinental Championship. Beim \"Superstar Shake-up\" am 10. April wechselte er mit dem Titel zu Raw. Am 4. Juni 2017 bei Extreme Rules verlor er seinen Titel an The Miz, der ebenfalls zu Raw gewechselt war. Beim SummerSlam am 20. August 2017 gewann Good zusammen mit seinem ehemaligen Shield-Mitstreiter Seth Rollins die WWE Raw Tag Team Championship in einem Match gegen \"The Bar\" (Sheamus und Cesaro). An diese verloren sie den Titel wieder am 6. November 2017 bei Raw. In einem Match der Raw-Ausgabe vom 22. Oktober 2018 gewannen Good und Seth Rollins die Raw Tag Team Championship von Dolph Ziggler und Drew McIntyre erneut. Nach dem Sieg attackierte Good Seth Rollins und das Team trennte sich. Seth Rollins verlor die Raw Tag-Team-Championship in der Raw-Ausgabe vom 5. November 2018 gegen die \"Authors of Pain\" (Akam & Rezar) in einem 2-on-1-Handicap-Match. Bei TLC: Tables, Ladders & Chairs am 16. Dezember 2018 durfte Good zum dritten Mal die WWE Intercontinental Championship gewinnen, indem er seinen Kontrahenten Seth Rollins besiegte. Diesen Titel verlor er bereits wenige Wochen danach in einem Triple-Threat-Match mit Seth Rollins und Bobby Lashley in der Raw-Sendung vom 14. Januar 2019 an Lashley. Good verließ nach Wrestlemania 35 2019 im April die WWE. Er sagte er wäre nicht zufrieden mit seinem Charakter Dean Ambrose und mag es nicht, vorgeschriebene Dialoge zu sprechen, weshalb er seinen Vertrag nicht verlängerte.", "section_level": 3}, {"title": "All Elite Wrestling (seit 2019).", "content": "Beim ersten Event von All Elite Wrestling \"Double Or Nothing\" am 25. Mai 2019 gab Good sein AEW-Debüt, erneut unter dem Ringnamen Jon Moxley, als er im Main Event zwischen Chris Jericho und Kenny Omega eingriff, welche er nach Ende des Matches abfertigte. Noch am selben Tag veröffentlichte All Elite Wrestling eine Pressemitteilung. In dieser wurde bestätigt, dass Good einen mehrjährigen Vertrag unterzeichnet hat. Am 29. Februar 2020 bei \"Revolution\" durfte er Chris Jericho besiegen und somit die AEW World Championship gewinnen.", "section_level": 2}, {"title": "New Japan Pro Wrestling (2019).", "content": "New Japan Pro Wrestling bestätigte offiziell, dass Good am 5. Juni 2019 in Tokyo bei Best Of The Super Juniors XXVI im Finale debütieren werde. Im Finale der Show gewann Good als Jon Moxley seinen ersten IWGP United States Heavyweight Championship von Juice Robinson. Am 13. Oktober 2019 wurde der Titel für vakant erklärt, da Good aufgrund des Taifuns Hagibis, welcher am Wochenende vor dem geplanten Rückmatch bei King of Pro-Wrestling über Tokio wütete, nicht anreisen konnte. Bei Wrestle Kingdom 14 am 4. Januar 2020 traf Good in einem Texas Deathmatch auf Lance Archer, in dem er zum zweiten Mal IWGP United States Champion wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Außerhalb des Wrestlings.", "content": "Good machte sein Videospiel-Debüt in WWE 2K14 und ist seitdem als spielbare Figur in allen Spielen bis WWE 2K19 erschienen. Sein Film-Debüt gab er in dem Actionfilm \"12 Rounds 3: Lockdown\" im Jahr 2015, in der Rolle des Detektivs John Shaw.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jonathan David Good (* 7. Dezember 1985 in Cincinnati, Ohio), besser bekannt unter seinem alten Ringnamen Dean Ambrose, ist ein US-amerikanischer Wrestler, der aktuell bei All Elite Wrestling unter Vertrag steht und unter dem Ringnamen Jon Moxley auftritt. Während seiner Tätigkeit bei World Wrestling Entertainment stieg Good vorwiegend als \"Dean Ambrose\" in den Ring. Seine bisher größten Erfolge sind der Erhalt der \"WWE Championship\", der AEW World Championship, sowie die Vervollständigung des \"Grand Slams\".", "tgt_summary": null, "id": 318797} {"src_title": "Arnold (Minnesota)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Danjong wurde am 9. August 1441 als einziger Sohn des Kronprinzen und späteren Königs Munjong unter dem Namen \"Hongwi\" () im Gyeongbokgung in Hanseong geboren. Man zählte das 23. Regierungsjahr seines Großvaters Sejong dem Großen. Als nach dem Tod von König Sejong sein Vater Munjong die Regentschaft übernahm, war es um seines Vaters Gesundheit nicht gut bestellt, weshalb sein Vater die Thronnachfolge kurz nach seiner Inthronisierung regelte und Danjong im Alter von 10 Jahren unter dem Namen \"Nosan\" () zum Kronprinzen ernannte.", "section_level": 1}, {"title": "Regierungszeit.", "content": "Danjong war kurz vor der Vollendung seines 12. Lebensjahrs, als sein Vater am 1. Juni 1452 verstarb und er den Thron übernehmen musste. Noch vor seines Vaters Tod regelte dieser, wie nach seinem Tod die Macht im Staat gesichert und die Regierungsgeschäfte durch den Premierminister \"Hwang Bo-in\" () und seinem Stellvertreter General \"Kim Jong-seo\" () weiter geführt werden sollten. Danjong war mit 12 Jahren zu jung zum Regieren und benötigte Schutz vor Angriffen auf den Thron, denn Prinz \"Suyang\" () und Prinz \"Anpyeong\" (), zweiter und dritter Sohn von König Sejongs erster Frau, hatten ebenfalls starke Ambitionen auf die Thronfolge. Knapp 1 1/2 Jahre später inszenierte Danjongs Onkel, Prinz \"Suyang\", eine Verschwörung gegen den Thron. Unter dem Namen \"Gyeyu-jeongnan\" () bekannt geworden, erreichte \"Suyang\" am 10. Oktober 1453, unter Mithilfe des Gelehrten \"Han Myung-hoi\" () und einiger weiterer hochgestellten königlichen Bediensteten, dass in einem Komplott Prinz \"Anpyeong\" zum Schein zum König ausgerufen wurde. Prinz \"Suyang\" präsentierte sich als Retter, griff ein, übernahm die Macht im Palast und schickte seinen Bruder Prinz \"Anpyeong\" ins Exil auf die Insel Ganghwado, wo er acht Tage später vergiftet wurde. Auch \"Hwang Bo-in\" und General \"Kim Jongseo\" wurden getötet. Im Juni 1455 wurde auch Prince \"Geumseong\" (), ein weiterer Onkel von Danjong ins Exil geschickt. Unter dem ständigen Drängen des Gelehrten \"Han Myung-hoi\" und seinen Anhängern, gab Danjong schließlich nach und die Macht endgültig ab an seinen Onkel \"Suyang\", der damit am 11. Juni 1455 als König Sejo () den Thron übernahm. Danjong selbst blieb König, aber ohne jegliche Macht. Als der Versuch der Gelehrten \"Seong Sam-mun\" (), \"Bak Paeng-nyeon\" (), \"Ha Wi-ji\" (), \"Yi Gae\" (), \"Yu Seong-won\" () und des militärischen Führers \"Yu Eung-bu\" () im Juni 1456 misslang, Danjong wieder zurück auf den Thron zu heben, wurden sie alle sechs exekutiert (bekannt als \"Sayuksin\" () (sechs getötete königlichen Bedienstete)), Danjong ein Jahr später zum Prinz \"Nosan\" () degradiert und ins Exil nach \"Cheongryoengpo\" (), Yeongwol () in die Provinz Gangwon-do () geschickt. Im September 1457 versuchte Danjongs Onkel, Prinz \"Geumseong\", der selbst im Exil in der Provinz Gyeongsang () leben musste, Danjong die Rückkehr auf den Thron zu ermöglichen. Er wurde verhaftet und Danjong zur Strafe auf die Stufe eines Gelehrten degradiert.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Danjong starb kurz darauf am 7. November 1457 (24. Oktober nach dem Mondkalender) unter nicht geklärten Umständen. Doch es ist naheliegend, dass er ermordet wurde, denn König Sejo ließ erklären, dass wenn jemand den Leichnam von König Danjong beerdigen würde, mit dem Tod zu rechnen habe. Andere Quellen geben an, dass sein Leichnam in den Fluss Dongang geworfen wurde. Doch der Gouverneur des Landkreises Yeongwol-gun, Eom Heung-do, fand den Leichnam und beerdigte ihn an dem Ort, der später Jangneung () genannt wurde und heute in Danjong-ro (), Yeongwol-eup (), Yeongwol-gun (), der Provinz Gangwon-do () liegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Danjong (koreanisch: ) (* 9. August 1441 in Hanseong, Joseon; † 7. November 1457 in Yeongwol-gun (), Provinz Gangwon-do ()), war während seiner Regierungszeit von 1452 bis 1455 der 6. König der Joseon-Dynastie () (1392–1910) in Korea.", "tgt_summary": null, "id": 314434} {"src_title": "Planes (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blätter.", "content": "\"Backhousia\"-Arten wachsen als immergrüne Sträucher oder Bäume. Sie enthalten ätherische Öle. Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Auf den einfachen Blattspreiten sind die Blattadern deutlich erkennbar. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Die seiten- oder endständigen Blütenstände sind je nach Art unterschiedlich aufgebaut. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünf-, selten vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf oder selten vier freien, auffälligen, haltbaren Kelchblätter sind manchmal kronblattartig. Die fünf oder selten vier freien, haltbaren Kronblätter sind meist kleiner als die Kelchblätter. Die vielen fertilen, freien Staubblätter sind in mehreren Kreisen angeordnet. Zwei Fruchtblätter sind zu einem halbunterständigen, zweikammerigen Fruchtknoten verwachsen. In zentralwinkelständiger Plazentation sind wenige Samenanlagen U-förmig angeordnet. Der lange Griffel endet in einer einfachen Narbe.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Es werden meist dünnwandige Schließfrüchte, selten Spaltfrüchte gebildet, die meist nur einen oder zwei Samen enthalten. Kelch- und Kronblätter sind auf den Früchten erkennbar. Die Samen sind abgeflacht eiförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik, Verbreitung und Gefährdung.", "content": "Die Gattung \"Backhousia\" wurde 1845 durch William Jackson Hooker und William Henry Harvey in \"Botanical Magazine\", Tafel 4133 aufgestellt. Als Lectotypusart wurde 1956 \"Backhousia myrtifolia\" festgelegt. Die Gattung \"Backhousia\" gehört zur Tribus Backhousieae in der Unterfamilie Myrtoideae innerhalb der Familie der Myrtaceae. Die Gattung \"Backhousia\" kommt mit etwa 13 Arten in Australien in den Bundesstaaten Queensland (zwölf Arten), New South Wales (vier Arten) und Western Australia (eine Art) vor. Keine Art gilt als bedroht. Seit 2012 gibt es etwa 13 \"Backhousia\"-Arten:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die intensiv nach Zitronen duftende \"Backhousia citriodora\" (englisch „Lemon Ironwood“) wird als Zierpflanze in Parks und Gärten verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Backhousia ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Die etwa zwölf Arten kommen ursprünglich nur in den australischen Bundesstaaten Queensland, New South Wales und Western Australia vor. Der Gattungsname ehrt James Backhouse (1794–1869), einen englischen Geistlichen und Botaniker, der Pflanzen in Australien sammelte.", "tgt_summary": null, "id": 2070608} {"src_title": "The New Daughter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Monro trat 1879 in die britische Armee ein. Im Zweiten Burenkrieg diente er als Major in Stabspositionen. Seit 1910 Generalmajor, diente er im Ersten Weltkrieg anfangs als Kommandeur der 2. Division in Douglas Haigs I. Korps. Im Dezember 1914 übernahm er als Generalleutnant dieses Korps von Haig und führte es in den Schlachten von Givenchy, Aubers Ridge und Festubert. Am 18. Februar 1915 wurde er als Knight Commander des Order of the Bath geadelt. Im Juli 1915 wurde Monro zum Oberbefehlshaber der neuformierten 3. Armee ernannt und am 10. September 1915 als \"Grand Officier\" der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet. Am 14. Oktober dieses Jahres wurde er als Nachfolger von Ian Hamilton Oberbefehlshaber der Mediterranean Expeditionary Force in der Schlacht von Gallipoli und war für die geordnete Evakuierung der alliierten Truppen verantwortlich. Am 1. Januar 1916 wurde er als Knight Grand Cross in den Order of St Michael and St George aufgenommen und zum \"Knight Grand Cross\" des Order of the Bath erhoben. Nachdem die letzten britischen Einheiten Gallipoli am 9. Januar 1916 verlassen hatten, kehrte er an die Westfront zurück, wo er den Befehl über die 1. Armee übernahm. Mit dieser nahm er an der Schlacht von Fromelles im Juli 1916 teil. Am 17. Mai 1919 wurde er mit dem \"Großkreuz\" des japanischen Ordens der Aufgehenden Sonne ausgezeichnet und am 3. Juni 1919 als \"Knight Grand Commander\" in den Order of the Star of India aufgenommen und im Oktober 1916 als Oberbefehlshaber nach Britisch-Indien geschickt. Er war hier mit der Reorganisation der British Indian Army unter den Bedingungen des Weltkrieges befasst und blieb bis 1920 auf diesem Posten. Am 12. Mai 1921 wurde er zum Baronet, of Bearcrofts in the Shire of Stirling, erhoben und diente von 1923 bis 1928 als Gouverneur und Oberbefehlshaber von Gibraltar. Er blieb unverheiratet und kinderlos, weshalb sein Adelstitel mit seinem Tod 1929 erlosch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Charles Carmichael Monro, 1. Baronet (* 15. Juni 1860; † 7. Dezember 1929 in London, England) war ein britischer General im Ersten Weltkrieg sowie Oberbefehlshaber in Indien (1916–1920) und Gouverneur von Gibraltar (1923–1929).", "tgt_summary": null, "id": 1545083} {"src_title": "William McAleer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Malkine in der surrealistischen Bewegung.", "content": "Georges Malkine wuchs in der Rue du Cardinal Lemoine im 5. Arrondissement auf; sein Vater Jacques Malkine war Russe und stammte aus Odessa. Der Geiger war 1893 nach Paris gekommen. Georges Mutter Ingeborg Magnus kam aus Kopenhagen nach Paris, um ihr Geigenspiel zu vervollkommnen und Konzertmusikerin zu werden. Nach ihrer Hochzeit 1898 nahmen sie die französische Staatsbürgerschaft an. Georges Malkine besucht nach der Primarschule das Lycée Janson-de-Sailly, dann das Lycée Condorcet. Bei seinem Vater hatte er Geigenunterricht, bevor er zum Piano wechselte. Während seine Eltern auf Konzerttourneen waren, lebte er bei seiner Tante Gerda, einer Pianistin, in Boulogne-sur-Mer. Im Ersten Weltkrieg wurde er 1917 eingezogen und war an der Front in den Ardennen, wo er Anfang 1918 verwundet wurde. Im Pariser Lazarett Val-de-Grâce lernte er Guillaume Apollinaire und 1919 den jungen Claude-André Puget kennen. Nach dem Tod der Mutter 1919 an den Folgen einer Tuberkulose-Erkrankung reiste Malkine nach Afrika; nach seiner Rückkehr nach Paris schlug sich Malkine, der bereits im Alter von fünfzehn Jahren zu malen begonnen hatte, mit Gelegenheitsarbeiten durch, nacheinander als Geiger, Fabrikarbeiter, Soldat, Fotograf, Krawattenverkäufer, Bankangestellter, Korrektor, Schauspieler, Monteur von Jahrmarktskarussellen und Taucher. 1921 beschloss er, sich ernsthaft mit Malerei zu beschäftigen und vernichtete all seine zuvor realisierten Arbeiten. 1922 lernte er Robert Desnos kennen, mit dem ihn lange Jahre eine tiefe Freundschaft verbund; durch Desnos lernte er schließlich Louis Aragon, André Breton und Paul Éluard kennen, mit denen er sich mit den Ideen des Dadaismus beschäftigte. 1923 fand er bei einem städtischen Betrieb in Nizza Beschäftigung und blieb mit Desnos in intensivem brieflichem Kontakt. 1924 begann sich Malkine vermehrt in der surrealistischen Bewegung zu engagieren; er war der erste Maler, der \"Texte automatique\" für die erste Ausgabe der Zeitschrift \"La Révolution Surréaliste\" schrieb, die im Dezember 1924 erschien. Auf Anfrage von André Breton schuf er das Logo für das Blatt. Von Nizza aus schrieb er 1925 einen zweiten Text für die Nummer 4 der \"La Révolution Surréaliste\". In diesem Jahr traf er Francis Picabia in Cannes, später in Paris, lernte Jacques Prévert, Marcel Duhamel und Yves Tanguy kennen; in Nizza traf er auf André Breton und dessen Frau Simone, außerdem André Masson, Georges Neveux und Max Morise. Im November stellte er auf Anregung von Robert Desnos erstmals seine Zeichnungen bei einer Ausstellung der Surrealisten in der Galerie Pierre in Paris aus. Mitte der 1920er Jahre gehörte er zu der Gruppe von Künstlern (wie Joan Miró) in der 45 Rue Blomet in Paris, wo er sich mit Robert Desnos ein Atelier teilte, nachdem er 1926 wieder in Paris lebte. Er lernte in dieser Zeit die Schauspielerin Caridad de Laberdesque kennen, die 1930 in Luis Buñuels \"Das goldene Zeitalter\" mitwirkte. Nachdem er zunächst ein langes Gedicht von Desnos, \"The Night of Loveless Nights\" illustriert hatte, entstanden die Gemälde \"Die Liebesnacht\" (1926, \"La Nuit de l'amour\") und \"Die Ekstase\", die in \"La Révolution Surréaliste\" erschienen, wie auch seine Arbeiten \"La Vallée de Chevreuse, L'Espoir\" und \"Sénégal\"; sein Gemälde \"Magie Blanche\" wurde von Louis Aragon erworben. Außerdem schrieb Malkine einen Artikel für Paris-Soir mit dem Titel \"La peinture d'exploration\", in dem er seine künstlerische Konzeption erklärt. Im Januar 1927 widmete ihm die \"Galerie Surréaliste\" eine erfolgreiche Ausstellung; seine Bilder wurden von Breton, Aragon, Charles-François Baron, Jacques Doucet und Nancy Cunard erworben. Eine weitere Ausstellung fand 1928 in der \"Galerie Au Sacre du Printemps\" statt. Die Spannungen in der Gruppe der Surrealisten führten zum Ausscheiden von Desnos, Prévert, Raymond Queneau und Masson. Malkine selbst entschied sich für eine Reise nach Tahiti, wo er die Amerikanerin Yvette Ledoux kennenlernte, mit der er nach Paris zurückkehrte; das Paar heiratete im Februar 1930. Seine Freundschaft zu Desnos hatte sich abgekühlt; er hatte in dieser Zeit Kontakt zu Antonin Artaud, Georges Neveux und Claude-André Puget. 1930 fotografiert ihn Man Ray, wie er seine Frau küsst; im Hintergrunds des Fotos sieht man Robert Desnos und den Bildhauer André Lasserre. Obwohl Malkine weiterhin Arbeiten verkaufen konnte, hatte sich seine ökonomische Situation verschärft. 1931 gehörte er zu den Unterzeichnern einer Petition mit dem Titel \"Front Rouge\", mit der die Surrealisten Position gegen Louis Aragon bezogen. Im Jahr 1932 lernte Malkine den Dichter, Kritiker und Kunsthistoriker Patrick Waldberg (1913–1985) kennen; die Freundschaft hielt bis zu seinem Lebensende an. 1933 hatte er in der \"Galerie Clausen\" eine weitere Ausstellung, doch er beendete nun seine Aktivitäten als Maler. An der Seite von Danielle Darrieux, Pierre Blanchar, Michèle Morgan und Jean Gabin wirkte er von 1933 bis 1941 bei Filmen u. a. von Billy Wilder (\"Mauvaise graine\" 1934), Christian-Jaque, Marc Allégret, Marcel L’Herbier, Louis Daquin, Georges Lacombe, Jacques Feyder, Jean Grémillon, Leopold Hainisch und Robert Siodmak mit. 1937 hatten Georges und Yvette Malkine den japanischen Künstler Yozo Hamaguchi (1909–2000) kennengelernt, mit dem sie eine Zeitlang auf Haiti lebten; in dieser Zeit verfiel Yvette Malkine der Heroin- und Alkoholsucht. Malkine selbst war 1938, nach seiner Rückkehr nach Paris vom Opium abhängig. Im September 1939 entging Georges Malkine aus gesundheitlichen Gründen der Mobilisierung zur Armee; Yvette entschied sich bei Kriegsausbruch zur Rückkehr zu ihrer Familie nach New York; Georges schlug sich als Dockarbeiter, später als Arbeiter in einer Biskuitfabrik in Marseille er und als Schausteller in Paris durch. Ab 1941 war er in der Résistance aktiv, im Dezember 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet, gefoltert und in einem Arbeitslager bei Berlin interniert.", "section_level": 2}, {"title": "Die Nachkriegsjahre.", "content": "Nach Kriegsende verschlechterte sich Malkines Gesundheitszustand. Er war am Boden zerstört, als er bei seiner Rückkehr nach Paris feststellen muss, dass seine bisherigen Arbeiten und Skizzen vernichtet worden sind; erschüttert wurde er außerdem von dem Tod seines Freundes Robert Desnos im Juni 1945. Im selben Jahr starb auch seine Frau Yvette in New York an Tuberkulose. Ab 1946 betätigte sich Malkine als Gestalter von Buchumschlägen, dann als Lektor. In dieser Zeit hatte er Kontakt mit der Autorin und Anarchistin May Picqueray und deren Tochter Sonia Niel, mit der er eine Beziehung einging. Er nahm eine kleine Rolle in einem Theaterstück von Roger Vitrac an, an der Seite von Juliette Gréco und Michel de Ré. In dieser Phase ermutigte ihn seine Freundin Sonia, erneut zu malen. Am 18. März 1948 heirateten sie, nachdem bereits im Februar 1947 die gemeinsame Tochter Monelle zur Welt gekommen war, der Sohn Gilles dann im November 1948. Ende des Jahres 1948 entschied sich das Paar mit ihren Kindern nach New York City zu ziehen; sie lebten im Stadtteil Brooklyn. Malkine arbeitete als Maler, daneben schrieb er den Roman \"A bord du Violon de mer\", den er bereits im Sommer 1947 in Paris begonnen hatte. Im April 1950 kam das dritte Kind, die Tochter Fern, dann das vierte Kind Shayan im Dezember 1951 zu Welt. Obwohl Malkine nicht voll mit seinen neuen Arbeiten zufrieden war, stellte er 1955 in der \"Galerie Weingarten\" in Manhattan aus. 1956 zog Sonia mit den Kindern in ihr Haus in Shady nahe bei Woodstock, das sie bereits 1953 erworben hatten; Sonia lebte fortan in Woodstock, wo sie zu den Mitbegründern des \"Woodstock Folk Festivals\" gehörte. Malkine blieb in New York, um sich ganz auf seine Malerei zu konzentrieren. Es entstanden die Arbeiten \"Narcissus\" und \"Dimanche\", die Ende 1960 in Galerien von Woodstock ausgestellt wurden, ohne dass ihnen Erfolg beschieden war. 1962 wurden seine Arbeiten in Paris bei einer Retrospektive de Surrealisten in der \"Galerie Charpentier\" gezeigt. 1966 hielt er sich wieder in Paris auf und zeigte eine neue Serie von Bildern. Dort kam es erneut zu Kontakten mit Claude-André Puget, Yozo Hamaguchi, Georges Neveux, Jacques Prévert, André Breton, Louis Aragon, André Masson und Max Ernst; Patrick Waldberg organisierte eine Ausstellung in der Galerie Mona Lisa, die ein großer Verkaufserfolg wurde, wie auch 1967 die Ausstellung im \"Salon de Mai\" im Musée d'Art Moderne in Paris, anschließend in der \"Galerie Laporte\" in Antibes. Trotz seiner Krankheit setzte Malkine das Malen fort; er lebte zuletzt zurückgezogen in Sceaux, dann in der Rue Blondel in Paris. 1968 wurden seine Arbeiten in Belgien in einer Gruppenausstellung mit dem Titel \"Trésors du Surréalisme\" gezeigt. 1970 erwarb das Musée d'Art Moderne im Centre Pompidou seine Arbeit \"La Fête\"; sein Freund Patrick Waldberg veröffentlichte eine Monographie. Georges Malkine starb kurz nach Vollendung seines letzten Bildes \"La Mer\" am 22. März 1970 an den Folgen eines Gehirnschlags. Der älteste Sohn Gilles Malkine ist als Musiker und Komponist tätig, er trat 1969 mit Tim Hardin auf dem Woodstock-Festival auf und arbeitete lange Jahre mit dem Lyriker Mikhail Horowitz; Monelle Malkine-Richmond ist ebenfalls Musikerin. Seine Tochter Fern Malkine-Falvey betätigte sich als Journalistin, Übersetzerin und Korrespondentin für Paris Match; sie schrieb eine Biografie über ihren Vater und beriet das Museum Pavillon des Arts in Paris bei einer Retrospektive dessen Werks.", "section_level": 2}, {"title": "Werk.", "content": "Georges Malkine hinterließ ein Œuvre von annähernd 500 Arbeiten. André Breton meinte über Malkines Werk zu Patrick Waldberg:", "section_level": 1}], "src_summary": "Georges Alexandre Malkine (* 10. Oktober 1898 in Paris; † 22. März 1970 ebenda) war ein französischer Künstler und Schauspieler, der mit der surrealistischen Bewegung verbunden war.", "tgt_summary": null, "id": 998664} {"src_title": "Bouvier-Stummelaffe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Stetson besuchte von 1969 bis 1971 das Massachusetts Bay Community College. Danach studierte er von 1972 bis 1974 an der \"University of Bridgeport\" in Connecticut und von 1975 bis 1978 am Art Center College of Design in Pasadena Industriedesign. Nach seinem Abschluss lernte er ein Jahr Industriemodellbauer bei General Electric in Bridgeport. Im Jahr 1979 arbeitete er bei \"\" erstmals als Modellbauer für die Filmindustrie. Es folgten \"Die Klapperschlange\" und \"Blade Runner\". In den 1980er Jahren wirkte er an verschiedenen Projekten als Leiter des Modellbaus mit. In dieser Zeit arbeitete er ebenfalls für die \"Boss Film Studios\" an Filmen wie \"Stirb langsam\" und \"Vibes – Die übersinnliche Jagd nach der glühenden Pyramide\". 1985 wurde er für \"\" für den Oscar in der Kategorie \"Beste visuelle Effekte\" nominiert. Nach seinem Weggang bei den \"Boss Film Studios\" gründete er 1989 mit \"Stetson Visual Services\" sein eigenes Modellbau-Unternehmen, mit dem er an Filmen wie \"Die totale Erinnerung – Total Recall\", \"Batmans Rückkehr\" und \"True Lies – Wahre Lügen\" arbeitete. 1995 schloss er seine Firma und arbeitete ab Juli 1995 als VFX Supervisor bei \"Digital Domain\" für \"Das fünfte Element\". In den folgenden Jahren arbeitete er für verschiedene auf Visuelle Effekte spezialisierte Unternehmen wie \"New Line Pictures\", \"Century Fox\", \"Disney\" und \"Sony Pictures Imageworks\". Im Jahr 2002 erhielt er für \"\" zusammen mit Jim Rygiel, Randall William Cook und Richard Taylor den Oscar für \"Beste visuelle Effekte\". Eine weitere Nominierung brachte ihm 2007 \"Superman Returns\" ein. Seit 2010 arbeitet er bei den Zoic-Studios als Leiter der Filmabteilung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mark A. Stetson (* 1952) ist ein US-amerikanischer Spezialeffektkünstler, der 2002 für \"\" den Oscar in der Kategorie \"Beste visuelle Effekte\" erhielt.", "tgt_summary": null, "id": 1870326} {"src_title": "Wiedererlangungs-Übersetzung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kris Peeters wuchs in einem christlich-demokratisch orientierten Elternhaus auf. Sein Vater war über lange Jahre Vorsitzender der Christelijke Volkspartij (CVP) in Ruisbroek. Peeters studierte Jura und Philosophie an den \"Universitaire Faculteiten Sint-Ignatius Antwerpen\" (UFSIA), einer Studieneinrichtung, die später Teil der Universität Antwerpen wurde. Er arbeitete von 1986 bis 1988 als Anwalt und danach (1988–1991) als Berater beim \"NCMV-Studiedienst\". Im Anschluss (1989–1991) nahm er eine Dozententätigkeit am \"Postuniversitair Centrum Limburg\" (LUC) auf. 1991 kehrte er zum NCMV-Studiedienst zurück und hatte dort bis 1994 die Position des Direktors inne. 1994 stieg er beim NCMV (\"Nationaal Christelijk Middenstandsverbond\") zum Generalsekretär auf, eine Stellung, die er bis 1999 innehatte. Ab 1999 war er als \"gedelegeerd bestuurder\" weiterhin an der Spitze dieser Organisation und baute sie erfolgreich zum flämischen Unternehmerverband UNIZO (\"Unie van Zelfstandige Ondernemers\") um. Nach zehn Jahren an der Spitze verließ er im Jahr 2004 diese Organisation, um Minister für 'Openbare Werken, Havens, Energie, Leefmilieu en Natuur' in der flämischen Regierung zu werden, obwohl er kein Abgeordneter des flämischen Parlaments war. Als Yves Leterme im Juni 2007 belgischer Ministerpräsident wurde, war Peeters der einzige zurückgebliebene CD&V-Politiker in der flämischen Koalitionsregierung und trat dadurch die Nachfolge von Leterme an. Am 28. Juni 2007 wurde er vereidigt und zog in den Amtssitz des flämischen Ministerpräsidenten am Martelarenplein in Brüssel ein. Nach den erfolgreich verlaufenen Wahlen vom 7. Juni 2009 bildete Peeters sein zweites Kabinett, bestehend aus seiner eigenen Partei CD&V und den Koalitionspartnern von sp.a und N-VA. In diesem zweiten Kabinett trug er auch die ministerielle Verantwortung für die Bereiche Landwirtschaft, Meeresfischerei, Ländlicher Raum und Äußere Angelegenheiten. Nach den Wahlen vom Mai 2014 in Belgien, bei der Bart De Wevers N-VA sowohl auf föderaler wie auf flämischer Ebene zulegen konnte, kündigte Peeters am 26. Mai 2014 den Rücktritt seiner flämischen Regierung an. Peeters war der Ansicht, dass aufgrund des Wahlergebnisses die Initiative zur Regierungsbildung in Flandern bei Bart de Wever liege. Andererseits war Kris Peeters auch als zukünftiger belgischer Ministerpräsident im Gespräch. Am 25. Juli 2014 wurde Peeters dann vom bisherigen flämischen Innenminister Geert Bourgeois als Ministerpräsident abgelöst. Kris Peeters wohnt in Puurs in der Provinz Antwerpen und ist dort auch seit 2007 Mitglied im Gemeinderat. Peeters war in seiner Zeit als flämischer Ministerpräsident einer der populärsten flämischen Politiker. Im Jahre 2012 führte er sogar die Liste der populärsten Politiker mit knappem Vorsprung vor Bart De Wever an.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Kris Peeters sieht Flanderns Zukunft innerhalb von Belgien, ganz im Gegensatz zur Nieuw-Vlaamse Alliantie (N-VA) von Bart De Wever. Politisch setzt sich Peeters deshalb für eine Umsetzung der Sechsten Staatsreform ein. Andererseits wird von französischsprachigen Politikern, wie dem ehemaligen Ministerpräsidenten der Brüsseler Region Picqué, behauptet, dass Peeters sich selbst \"Konföderalist\" nenne, ein Etikett, mit dem sich Bart De Wever, der offen für die Unabhängigkeit Flanderns eintritt, gerne schmückt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kristiaan Peeters (* 18. Mai 1962 in Rumst) ist ein belgischer Politiker der Christen-Democratisch en Vlaams (CD&V). Er war von 2007 bis 2014 Ministerpräsident von Flandern als Nachfolger von Yves Leterme. 2014 bis 2019 war er Vize-Premierminister und föderaler Minister für Arbeit, Wirtschaft und Verbraucher sowie Beauftragter für den Außenhandel in der Regierung Michel I und Michel II.", "tgt_summary": null, "id": 1262157} {"src_title": "Octopus’s Garden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Flugplatz wurde 1938 als ziviler Flughafen zwischen Schiphol und Eelde eröffnet, zunächst aber kaum genutzt. Nach der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht im Mai 1940 nutzte die Luftwaffe den Platz als Fliegerhorst und stationierte hier Jagdflugzeuge und Bomber. Zwischen Ende Juni und Anfang August 1940 lagen hier nacheinander die Bf 109E der I. Gruppe des Jagdgeschwaders 51 (I./JG 51) und der II. Gruppe des Jagdgeschwaders 27 (II./JG 27). Im Januar 1941 wurde die III. Gruppe des Kampfgeschwaders 4 (III./KG 4) mit He 111H neu aufgestellt und griff in Folge bis Ende Juli in die Luftschlacht um England ein. Zusätzlich lag hier zwischen Mai und Juli 1941 die I. Gruppe des Jagdgeschwaders 52 (I./JG 52) und im Oktober/November 1941 die II. Gruppe des gleichen Geschwaders (II./JG 52), die zu diesem Zeitpunkt schon die Bf 109F flog. Ab November 1941 wurde Leeuwarden eine wichtige Nachtjagd-Basis und wurde zunächst Heimat der Ju 88C der II. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 2 (II./NJG 2), die hier ein Jahr stationiert blieb. Zwischen Oktober 1942 und März 1944 folgten ihr die Bf 110 der IV. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 1 (IV./NJG 1), gefolgt zwischen Mai und September 1944 von einem Teil der III. Gruppe (III./NJG 1), die neben der Bf 110 auch die Ju 88G im Bestand hatte. Die Basis wurde im Zusammenhang mit der Operation Market Garden am 16. und 17. September 1944 durch das \"RAF Bomber Command\" angegriffen und erheblich beschädigt. Nach der Befreiung der Niederlande wurde die Basis in Stand gesetzt und zunächst wiederum zivil genutzt, die KLM flog von hier nach Schiphol. Bereits ab 1949 jedoch wurde der Flugplatz erneut militärisch genutzt, diesmal durch die \"Koninklijke Luchtmacht\" der Niederlande. Seit diesem Jahr ist Leeuwarden eine Haupteinsatzbasis von Düsenjägern. Zunächst waren hier Meteor F8 stationiert, die 1956 durch Hunter F6A abgelöst wurden. Diese machten ihrerseits 1964 der F-104G Starfighter Platz und 1979 begann die Einführung der noch heute geflogenen F-16A/B. Daneben beherbergte die Basis ab 1976 eine geringe Anzahl von Rettungshubschraubern, zunächst des Typs Alouette III und seit 1994 ausschließlich des Typs Agusta AB-412SP. Sie wurden durch die im Alltag als \"SAR-Flight\" bezeichnete 303. Staffel betrieben. Diese Einheit wurde Anfang 2015 aufgelöst. Im Zuge der weiteren Verkleinerung der F-16 Flotte und der geringen Anzahl bestellter F-35A wurde 2013 kurz erwogen die Basis vom Status einer Haupteinsatzbasis (\"main operating base\") auf den niedrigeren Status einer Einsatzbasis (\"deployed operating base\") zu reduzieren. Dieser Plan wurde aber nach kurzer Zeit verworfen, obwohl die Kampfflugzeug-Flottenreduzierung zu diesem Zeitpunkt noch wie geplant erfolgen sollte. Leeuwarden wird erster KLu-F-35-Stützpunkt, später gefolgt von Volkel. Als Konsequenz wurde eine der beiden Staffeln, die 323., Ende Oktober 2014 als F-16 Staffel außer Dienst und Anfang November in Eglin als erste F-35 Einheit der KLu neu aufgestellt. Am 23. Mai 2016 landeten auf dem Flugplatz die ersten beiden Maschinen des Typs Lockheed Martin F-35, die den Atlantik zu Testzwecken überquerten. Ende Oktober 2019 traf das erste in den Niederlanden fest stationierte Exemplar aus der Fertigung in Italien kommend hier ein.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Die Basis wird zurzeit (2018) von folgender fliegender Staffel genutzt: In der Zukunft wird die 306. Staffel mit MQ-9-Reaper-Drohnen dazukommen, der Kauf wurde von den USA 2015 genehmigt, sollen bis Ende 2020 geliefert werden, wobei das Programm ein Volumen von geschätzten 339 Millionen US-Dollar hat und neben vier Drohen auch vier Bodenstationen und sechs Ersatztriebwerke umfassen soll. Hinzu kommen auf dem Stützpunkt noch weitere nichtfliegende Verbände.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Vliegbasis Leeuwarden ist ein Militärflugplatz der niederländischen Luftstreitkräfte. Die Basis liegt in der Provinz Friesland im Nordwesten des Stadtgebiets der Stadt Leeuwarden. Sie dient den niederländischen Streitkräften (\"KLu\") insbesondere als einer von zwei Kampfflugzeugstützpunkten.", "tgt_summary": null, "id": 514741} {"src_title": "Instapaper", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Frank Burty Haviland war der Sohn von Charles Haviland (1839–1922) und Madeleine Burty (1860–1900). Sein Vater war der Eigentümer der bekannten Porzellanfabrik Haviland & Co. in Limoges, seine Mutter die Tochter des Kunstkritikers Philippe Burty. Sein älterer Bruder Paul Haviland war Fotograf und Kunstkritiker. Burty Haviland wurde streng nach der Glaubensauffassung der Quäker erzogen. Nach der Schulzeit in Paris studierte er Musik bei Ricardo Viñes, wo er Déodat de Séverac traf, der ihn mit Manolo Hugué bekanntmachte. Sie wurden Freunde, und durch Manolo bekamen sie engen Kontakt zu den kubistischen Malern in Paris. Im Jahr 1909 kaufte er Picassos \"Fabrik in Horta de Ebro\". 1910 reisten die drei Freunde nach Südfrankreich, wo Burty Haviland ein Kloster in Céret kaufte, das bis 1914 zur „École de Céret“ wurde. Sie versammelte die wichtigsten Maler der Zeit wie Pablo Picasso, Juan Gris, Georges Braque, Max Jacob und Auguste Herbin. Burty Haviland heiratete 1914 Joséphine Laporta, eine junge Frau aus Céret. In diesem Jahr wurde Burty Haviland von Amedeo Modigliani porträtiert, und es wird angenommen, dass das Motiv \"Der Raucher\" von Juan Gris aus dem Jahr 1913 ihn ebenfalls darstellt. Chaim Soutines \"Le Rouquin\" von 1917/1919 wird auch als sein Porträt angesehen. Eine Büste wurde von seinem Freund Manolo Hugué erstellt. Im April 1914 hatte er eine Einzelausstellung in Alfred Stieglitz’ Galerie 291 in New York City. Ein Jahr später wurde sein Werk in der ersten Ausstellung von Marius de Zayas' Modern Gallery in New York City ausgestellt, zusammen mit Arbeiten von Picasso, Braque, de Zayas, Francis Picabia und anderen. Die Modern Gallery stellte sein Werk in weiteren Ausstellungen der nächsten Jahre vor. Im November 1917 hatte Burty eine Einzelausstellung in den Galerias Dalmau in Barcelona und 1921 in der Brummer Gallery in New York. Sein späterer Stil war mehr klassisch geprägt und entfernte sich vom Kubismus. Burty Haviland verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Céret, und er war zusammen mit dem Maler Pierre Brune (1887–1956) im Jahr 1948 die treibende Kraft bei der Planung des Musée d’art moderne de Céret, das 1950 gegründet wurde. Er trug dazu bei, dass 14 Arbeiten von Henri Matisse und 53 von Picasso dem Museum von den Künstlern geschenkt wurden. Als Konservator des Museums war er von 1957 bis 1961 tätig. Das Museum erwarb 2008 das Burty-Archiv, das 88 Gemälde, 727 Zeichnungen und 34 Radierungen umfasst. Eine Retrospektive zeigte das Museum in Céret von 5. Dezember 2009 bis zum 6. Juni 2010.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frank Burty Haviland, auch \"Frank Burty\" oder \"Frank Haviland\", (* 15. Oktober 1886 in Limoges; † 1971 in Perpignan) war ein amerikanisch-französischer kubistischer Maler, Freund von Pablo Picasso und Georges Braque sowie ein Sammler afrikanischer Kunst. Er signierte mit „Frank Burty“. In späteren Jahren war er Mitbegründer und Konservator des Kunstmuseums in Céret.", "tgt_summary": null, "id": 2270533} {"src_title": "Windskaten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Rumänien unter der Militärdiktatur Ion Antonescus hatte sich von 1941 bis 1944 an der Seite Hitlerdeutschlands am Krieg gegen die Sowjetunion beteiligt. Im Zuge der sich abzeichnenden Niederlage wechselte das Land am 23. August 1944 die Seiten (Königlicher Staatsstreich) und kämpfte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gemeinsam mit der Sowjetunion gegen Deutschland. Trotzdem besetzten sowjetische Truppen das Land. Die politische Führung der Sowjetunion verleibte Rumänien zielstrebig ihrem Machtbereich ein; die zahlenmäßig bis dahin sehr schwache Rumänische Kommunistische Partei (rumänisch: \"Partidul Comunist Român\") eroberte", "section_level": 2}, {"title": "Bewaffneter Widerstand in der Nachkriegszeit.", "content": "Die nichtkommunistischen Parteien Rumäniens setzten sich bis zu ihrer Auflösung 1947 entschieden gegen die Machtübernahme der Kommunisten zur Wehr; auch die Kirchen verteidigten in dieser Phase noch ihre traditionellen Rechte. Bei den Widerstandskräften handelte es sich um ähnliche Erscheinungen wie in den anderen osteuropäischen Ländern in der Phase des Übergangs zum Kommunismus. Neben der Volksrepublik Polen, der Ukrainischen SSR und dem Baltikum gab es nur in Rumänien bewaffnete Widerstandsgruppen. Diese hatten sich vor allem in unzugänglichen Gebieten der Karpaten verschanzt, aber", "section_level": 2}, {"title": "Bauernaufstände in den 1950er Jahren.", "content": "Während der Zeit der Kollektivierung der Landwirtschaft in Rumänien zwischen 1945 und 1962 kam es in weiten Teilen Rumäniens immer wieder zu Revolten und Aufständen der Bauernschaft, die von bewaffneten Truppen gewaltsam niedergeschlagen wurden.Katharina Kilzer, Helmut Müller-Enbergs: \"Geist hinter Gittern: Die rumänische Gedenkstätte Memorial Sighet\", Band 16 von Forum: Rumänien, Frank & Timme Verlag, 2013, ISBN 3-86596-546-6, 213 S., S. 79 f. Sie wurden unter anderem ausgelöst durch Handgreiflichkeiten, die von Parteivertretern als Mittel der Überzeugung eingesetzt wurden, sowie durch die Schikanierung mit hohen Pflichtabgaben für Landbesitzer, die mit ihren Agrarflächen bisher nicht in Kollektiven eingetreten waren. In den Monaten Juli und", "section_level": 2}, {"title": "Proteste von 1956.", "content": "Am 5. November 1956 bereitete sich die Studentenschaft in Bukarest, Timișoara, Cluj-Napoca und Târgu Mureș auf öffentliche Proteste gegen die sowjetische Intervention in Ungarn vor. Durch das massive Auftreten der Sicherheitskräfte kam es aber lediglich zur Studentenrevolte in Timișoara, wo etwa 300 Personen verhaftet und fünfzig zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden. In Cluj-Napoca und Târgu Mureș kam es nicht sofort zur Festnahme aller Organisatoren, da eine breite Solidarisierung der ungarischen Minderheit befürchtet wurde, jedoch kam es auch hier im Verlauf der folgenden zwei Jahre schrittweise zu Repressionen. Selbst in den rumänischen Gefängnissen kam es zu Protestaktionen. Die größte von ihnen ereignete sich im Zuchthaus von Aiud, eines der berüchtigtsten Umerziehungs- und Arbeitslager, wo 1956 etwa 3000 Häftlinge", "section_level": 2}, {"title": "Kronstädter Schriftstellerprozess 1959.", "content": "Im Kronstädter Schriftstellerprozess (rumänisch: \"Procesul scriitorilor germani, der Prozess der deutschen Schriftstellergruppe\") wurden 1959 die fünf siebenbürgisch-sächsischen Schriftsteller Wolf von Aichelburg, Hans Bergel, Andreas Birkner, Georg Scherg und Harald Siegmund angeklagt und verurteilt. Ihnen wurde vorgeworfen, eine systemfeindliche", "section_level": 2}, {"title": "1960er Jahre.", "content": "In den 1960er Jahren drang kaum etwas über politischen Widerstand in Rumänien nach außen. 1964 wurde in Rumänien eine Amnestie ausgerufen, bei der alle politischen Gefangenen, mehr als 50.000, freigelassen wurden. Nicolae Ceaușescu wurde 1965 Generalsekretär der Kommunistischen Partei und fand in den Anfangsjahren seiner Herrschaft aufgrund seiner nationalistischen Kritik an der Sowjetunion Resonanz. Ceaușescu distanzierte", "section_level": 2}, {"title": "Paul Goma.", "content": "Goma war als Student im November 1956 verhaftet worden und hatte erst nach zwei Jahren Gefängnis und fünf Jahren Zwangsaufenthalt 1965 sein Studium wiederaufnehmen dürfen. Im August 1968 kam sein erstes Buch \"Das Zimmer von nebenan\" () in Rumänien heraus. Der bereits 1967 geschriebene Roman \"Ostinato\", der sich mit dem Gefängnisleben und den Protestaktionen in Rumänien von 1956 auseinandersetzte, scheiterte an der staatlichen Zensur. Der Roman erschien allerdings 1971 in deutscher Sprache und wurde als „das Buch des rumänischen Solschenizyn“ auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert. In der Folge verließen die Vertreter Rumäniens demonstrativ die Messe. Goma konnte danach in Rumänien nicht mehr veröffentlichen und verlor 1973 auch seinen", "section_level": 2}, {"title": "Politische Zwangspsychiatrisierung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Pitești-Experiment.", "content": "Unter der Herrschaft von Gheorghiu-Dej wurden von 1949 bis 1951 politische Gefangene durch die Securitate gezwungen einander zu foltern, zu töten oder zu kommunistisch orientierten Personen umzuerziehen. Dies wurde als „Pitești-Experiment“ bekannt. Folter und Erniedrigung hatten den Zweck, die Persönlichkeit der Gefangenen zu zerstören. Die dazu dienenden Maßnahmen wurden vorwiegend von Mithäftlingen ausgeübt bzw.", "section_level": 3}, {"title": "Vasile Paraschiv.", "content": "In den siebziger Jahren nahmen die Fälle zu, bei denen Menschen wegen ihres Regime-kritischem Verhaltens in psychiatrische Kliniken eingewiesen wurden. Durch den Fall des Arbeiters Vasile Paraschiv wurde diese Praxis, die sich damals auch in der Sowjetunion ausbreitete, im westlichen Ausland bekannt. Paraschiv war bereits 1946 in Ploiești in die Kommunistische Partei eingetreten und hatte bis 1963 keinerlei Zweifel am System gehegt. Damals wurde er mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern aus der Wohnung ausgewiesen, da ein Oberleutnant der Polizei diese für sich beanspruchte. Das angerufene Gericht entschied zu Gunsten des Polizisten, was zur Verbitterung des Arbeiters führte und in ihm den Wunsch wachsen ließ im Oktober 1968 aus der Partei auszutreten. In einem \"Offenen Brief\" an Ceaușescu schrieb er, dass die Beschlüsse der Partei nicht richtig umgesetzt würden. Als er diesen Brief im Betrieb vorlesen wollte, wurde er durch die Direktion daran gehindert. Im Juli 1969 wies die Polizei ihn zum ersten Mal in eine psychiatrische Klinik ein. Bei dieser gezielten Aktion wurden gleichzeitig zwischen 80 und 100 Personen eingeliefert mit dem Ziel kritische Geister mundtot zu machen. Paraschiv trat in einen Hungerstreik und wurde nach fünf Tagen entlassen. Als er danach die rechtliche Grundlage seiner Einlieferung in", "section_level": 3}, {"title": "Bergarbeiterstreik im Schiltal 1977.", "content": "Im Juni und Juli 1977 kam es in mehreren Großbetrieben von Bukarest, Galați, Pitești, Craiova und Brașov bereits zu Unruhen. Anfang August 1977 ereigneten sich die größten Arbeiterproteste in Rumänien vor Dezember 1989. Im Schiltal, wo etwa 60 % der rumänischen Kohlevorräte lagerten, sollen etwa 35.000 Bergarbeiter an dem Streik beteiligt gewesen sein. Anlass waren die im Juli angekündigten Veränderungen der Sozialgesetzgebung, durch die das Krankengeld und andere soziale Leistungen eingeschränkt wurden. Die den besonderen Belastungen der Bergarbeiter Rechnung tragenden Sonderbedingungen sollten abgeschafft werden, so sollte die Dauer einer Arbeitsschicht von sechs auf acht Stunden und das Mindestrentenalter von 50 auf 55 Jahre angehoben werden. In Lupeni versammelten sich am 1. August spontan Arbeiter zum Protest, die bald Unterstützung aus den Bergwerken der Umgebung wie Uricani, Vulcan, Bărbăteni, Paroșeni, Aninoasa, Livezeni, Dâlj, Petrila und Lonea bekamen. Die Bergarbeiter hielten drei Tage lang das Betriebsgelände besetzt und verlangten Verhandlungen mit Ceaușescu. Die Menge wich auch nicht nach dem Einsatz von den auf sie gerichteten Wasserspritzen der Feuerwehr. Die Politbüro-Mitglieder Ilie Verdeț und Gheorghe Pană trafen am 2. August vor Ort ein, jedoch schenkten die Bergarbeiter", "section_level": 2}, {"title": "Gründung „Freier Gewerkschaften“ 1979.", "content": "In den Jahren 1978 und 1979 kam es zu einer größeren Welle von Solidarität in Rumänien. \"Radio Free Europe\" berichtete zu dieser Zeit verstärkt über die Menschenrechtsbewegung in der ČSSR und die „Freien Gewerkschaften“ in Polen und Russland. In Anlehnung an eine Organisation der tschechoslowakischen Dissidenten wurde im November 1978 in Brașov der „Verein zur Verteidigung der zu Unrecht Verfolgten“ gegründet. Ende Februar 1979 folgte die Gründung der „Freien Gewerkschaft der Arbeiter Rumäniens“ (Sindicatul Liber al Oamenilor Muncii din România, SLOMR) durch fünf Bukarester Intellektuelle sowie fünfzehn Arbeiter und Arbeiterinnen aus Drobeta Turnu Severin. Die Gewerkschaft forderte bessere Arbeitsbedingungen sowie die", "section_level": 2}, {"title": "Proteste der nationalen Minderheiten.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Deutsche Minderheit.", "content": "Aus der deutschen Minderheit der Banater Schwaben entstand 1972 eine kleine Studentengruppe, die sich Aktionsgruppe Banat nannte. Sie beschäftigte sich hauptsächlich mit Literatur und blieb anfangs unbehelligt. Erst als Ceaușescu am 11. Parteikongress 1974 die Existenz einer einheitlichen sozialistischen Nation proklamierte und die Politik der „ethnischen Homogenisierung“ begann, geriet sie unter zunehmenden Druck. Im Herbst 1975 wurden Gerhard Ortinau, William Totok und Richard Wagner sowie der Bukarester Literaturkritiker Gerhardt Csejka unter dem Vorwand", "section_level": 3}, {"title": "Ungarische Minderheit.", "content": "Während die deutsche Minderheit 1977 nur noch 1,6 Prozent der Gesamtbevölkerung betrug, waren es nach rumänischen Angaben bei den Ungarn 7,9 Prozent. Ungarische Dissidenten fanden bei dieser einen weitaus bedeutenderen Teil der Gesamtgesellschaft stellenden Minderheit Rückhalt. Károly Király aus Târgu Mureș – bis 1972 Politbüro-Mitglied und 1975 im Zentralkomitee (ZK) der Rumänischen Kommunistischen Partei (rumänisch: \"Partidul Comunist Român\") – schrieb im Herbst 1977 mehrere Offene Briefe, in denen er gegen die Verschlechterung der Lage der ungarischen Minderheit protestierte. Bis zur Veröffentlichung seiner Briefe im Ausland Anfang 1978 bekleidete er die Position des Vizepräsidenten des \"Werktätigenrates der ungarischen Nationalität\". Der erste, noch sehr zurückhaltend formulierte Brief richtete sich an das ungarische Politbüro-Mitglied Fazekas und der nachfolgende kritischere an János Vincze, der im Zentralkomitee die ungarische Nationalität vertrat. Király beklagte, dass seine Vorschläge zur Verbesserung der Lage der Minderheiten von den zuständigen Parteiorganen ignoriert würden und verlangte, dass im Politbüro über seine Briefe diskutiert würde. Die 1967 eingerichteten Nationalitätenräte seien zu einem Propagandainstrument zur Täuschung des Auslandes verkommen. Da sie bloß beratenden Charakter hätten, würden ihre Vorschläge zumeist in den Ablagen enden. Die Lage der Minderheiten habe sich in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert, so wäre das Bildungswesen in den Minderheitensprachen seit 1976 stark beschnitten worden. In Orten mit mehrheitlich ungarischer Bevölkerung würden oft Rumänen ohne Kenntnisse der ungarischen Sprache als Bürgermeister oder Parteisekretäre eingesetzt, auch verstünden viele Betriebsleiter nicht die Sprache der Mehrheit der Belegschaft. Seit 1975 seien alle ungarischen Ortsschilder verschwunden. Die Parteiführung reagierte auf diese Briefe im Oktober 1977 mit einer Vorladung vor die", "section_level": 3}, {"title": "Proteste in den 1980er Jahren.", "content": "Trotz anhaltender Repression kam es auch in den 1980er Jahren zu weiteren Arbeiterprotesten. Im Februar 1981 breiteten sich Unruhen in einem Walzwerk und einer chemischen Fabrik von Bukarest sowie in den petrochemischen Betrieben von Ploiești und Pitești aus. Im Oktober 1981 streikten die Bergarbeiter im Gebiet der Stadt Motru. Über diese Proteste und ihre Unterdrückung ist bis heute wenig bekannt. Während die Proteste aus den Reihen der Minderheiten zumeist von einer Gruppe Intellektueller getragen wurden, kritisierten einige rumänische Intellektuelle das System bis 1989 eher individuell. Die Literaturwissenschaftlerin Doina Cornea aus Cluj-Napoca schilderte, wie sich selbst gute Freunde und Verwandte nach ihren ersten „Problemen mit der Securitate“ zurückzogen. Sie verlor 1983 aufgrund eines kritischen Briefes an \"Radio Free Europe\" ihre Stelle an der Babeș-Bolyai-Universität Cluj. 1987 war sie fünf Wochen in Untersuchungshaft, weil sie unmittelbar nach den Arbeiterunruhen von Brașov alleine 160 Flugblätter verteilt hatte. Erst 1988 unterzeichneten der Arbeiter Iulius Filip, der Arzt Dumitru Alexandru Pop, der Dichter Teohar Mihadaș, der Maler Isaiah Vâtcă sowie die Lehrer Gina und Dan Sâmpleanu Corneas Kritik an der \"Systematisierung\". Einige Unterzeichner wurden bei Verhören geschlagen. Cornea stand bis Dezember 1989 unter Hausarrest. Einen Besuch des", "section_level": 2}, {"title": "Gedenken.", "content": "Das Memorial Sighet ist eine Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und des antikommunistischen Widerstands in Rumänien. Die Gedenkstätte befindet sich in Sighetu Marmației, im äußersten Norden Rumäniens, unmittelbar an der Grenze zu der heutigen Ukraine (in der kommunistischen Zeit an der Grenze zur Sowjetunion), im Gebäude einer ehemaligen Strafvollzugsanstalt. Das bereits 1897 von den österreichisch-ungarischen Behörden als gemeinrechtliches Gefängnis erbaute Gebäude im damaligen Komitat Máramaros wurde 1948 vom kommunistischen Regime zum politischen Gefängnis umgewandelt und war bis 1989 wegen der besonders strengen Haftbedingungen gefürchtet. Seine besondere Bedeutung als Gefängnis für die Elite des Landes erhielt das Gefängnis im Mai", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung.", "content": "William Totok, ehemals Mitglied der \"Aktionsgruppe Banat\", schrieb 1997: Die Historikerin Mariana Hausleitner schrieb 1996:", "section_level": 1}], "src_summary": "Antikommunistischer Widerstand in Rumänien bezeichnet den Widerstand durch politische, militärische und zivile Gruppen sowie Einzelpersonen gegen das kommunistische Regime der Rumänischen Kommunistischen Partei zur Zeit der Volksrepublik und Sozialistischen Republik Rumänien zwischen dem Ende des Königreichs Rumänien 1947 und der Rumänischen Revolution 1989.", "tgt_summary": null, "id": 2438603} {"src_title": "Thomas Heaphy (Maler, 1813)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Benannt wurde die Insel, in den Jahren um 1850 durch die Hudson’s Bay Company, nach dem britischen Admiral Phipps Hornby. Dieser war von 1847 bis 1851 Befehlshaber der Royal Navy Pazifik Schwadron im nahegelegenen Esquimalt. Die Briten waren jedoch nicht die ersten Entdecker der Insel. Bereits 1791 hatte eine Expedition unter der Leitung von José María Narváez die Insel entdeckt. Unter diesem erhielt die Insel, zusammen mit \"Denman Island\", den Namen \"Islas de Lerena\". Vor dem Eintreffen der europäischen Entdecker und Siedler war die Insel jedoch bereits von First Nations, vom Stamm der Pentlatch besiedelt. In deren Sprache hieß die Insel \"Ja-dai-aich\", was sich mit \"Die äußere Insel\" übersetzen lässt. Die Besiedlung der Insel war wechselhaft. Die zuerst auf der Insel lebenden Pentlatch starben hier etwa um 1860 aus, so dass die Insel bei der Ankunft der ersten europäischen Siedler unbewohnt war. In den nächsten 100 Jahren wuchs die Bevölkerung auf der Insel nur auf rund 150 Einwohner an. Diese lebten hauptsächlich von Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei. Nach 1960 wuchs die Einwohnerzahl dann in den nächsten 35 Jahren auf rund 1000 Einwohner an und liegt dort nun stabil. Die nun hinzugezogenen leben vielfach vom Kunsthandwerk.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Hornby Island ist regulär nur mit Fähren der BC Ferries zu erreichen. Diese verkehren vom Gravelly Bay Ferry Terminal auf Denman Island zum Shingle Spit Ferry Terminal auf Hornby Island. Einen offiziellen Wasserflugplatz gibt es auf bzw. um die Insel nicht, jedoch ist eine entsprechende Landung trotzdem möglich. Auf Grund der schroffen Küstenlinie ist ein Anlegen jedoch nur nahe dem Fährterminal möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Parks.", "content": "Neben verschiedenen kommunalen Parks finden sich auf der Insel auch mehrere Provincial Parks. Dies sind neben dem Helliwell Provincial Park, der Mount Geoffrey Escarpment Provincial Park und der Tribune Bay Provincial Park. Diese drei Parks schützen etwa 25 % der Inselfläche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hornby Island ist eine Insel in der kanadischen Provinz British Columbia. Sie gehört zu den in der Straße von Georgia zwischen dem kanadischen Festland und Vancouver Island liegenden Gulf Islands. Von ihrer westlichen Nachbarinsel Denman Island ist sie durch den etwa 1,5 Kilometer breiten \"Lambert Channel\" getrennt. ", "tgt_summary": null, "id": 1827270} {"src_title": "Caporegime", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "High School.", "content": "Darius Morris ging an der Windward High School in seiner Heimatstadt Los Angeles zur Schule. Morris wurde zu renommierten All-Star Basketball Trainings-Camps von NBA-Größen wie LeBron James und Steve Nash, aber auch von der NBA selbst und Nike eingeladen. Er wurde zweimal für das first-team All-State first-team California nominiert. Außerdem wurde er als Most Valuable Player (MVP) von zahlreichen und renommierten Turnieren ausgezeichnet. Des Weiteren wurde er zu diversen All-Star Games, einschließlich des Academic All-American Classic, eingeladen. Morris führte die Windward High School zur California Division V State Championship, er erzielte im Finalspiel 25 Punkte, 8 Rebounds und 4 Assists. Darius Morris wurde als MVP der Olympic League, des CIF Division 5A Southern Section Player of Year und als CIF Division 5A State Player of Year ausgezeichnet. Er erhielt den John Wooden \"High School Player of the Year Award\". Im ESPN National College Player Ranking wurde Morris als 11. platziert.", "section_level": 2}, {"title": "College.", "content": "Als Freshman des Michigan Colleges erzielte Morris 2009–2010 durchschnittlich 4,4 Punkte und 2,6 Assists pro Spiel in 24,3 Minuten pro Spiel. Am 23. Dezember 2010 erzielte Morris gegen die Bryant University als nur einer von drei Wolverines vier Dreier in einem Spiel. Am 27. Dezember 2010 wurde er als Big Ten Conference player of the week ausgezeichnet. Michigan Wolverines Basketball Saison Assist-Bestleistungen: Morris erzielte einen neuen Michigan College Einzel-Saisonrekord in der Kategorie Assists, indem er in 35 Spielen 235 Assists erzielte (s. Tabelle). Somit war er zudem der beste Assistgeber des 2011 NCAA Men’s Division I Basketball Tournament. Des Weiteren führte Darius sein Team in Punkten-, Assists- und Steals pro Spiel an. Am 4. Mai 2011 erklärte Morris, trotz einiger Spekulationen, sich nicht bis zum 8. Mai 2011 vom NBA Draft 2011 abzumelden.", "section_level": 2}, {"title": "NBA.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2011/12 (Rookie).", "content": "Im Vorfeld des NBA-Drafts 2011 beschrieb ESPN-Fernsehexperte Chad Ford, Morris (196 cm) als größten echten Point Guard im Draft. Darius Morris wurde am 23. Juni 2011 im Prudential Center von Newark, New Jersey an 41. Stelle von den Los Angeles Lakers, seiner Heimatstadt, gedraftet. Die Lakers entschieden sich damit gegen vermeintlich bessere verfügbare Talente wie Josh Selby oder Isiah Thomas, um einen Spieler aus ihrer Stadt zu draften. Am 11. Januar 2012 spielte er sein erstes Spiel für die Lakers, im Spiel gegen die Utah Jazz stand Morris 13 Minuten auf dem Platz. Er konnte in diesem Spiel seine ersten vier Punkte, zwei Assists und 1 Rebound für sich verbuchen. Durch eine Verletzung von Steve Blake stand Morris für 7 Spiele in der Rotation der Lakers. Nachdem alle Spieler wieder gesund waren, wurde Morris nicht mehr gebraucht und folglich am 7. März 2012 zu den Los Angeles D-Fenders, in der NBA D-League spielend, zugeordnet. Er debütierte mit 21 Punkten für die D-Fenders am 10. März 2012. Aufgrund konstant starker Leistungen wurde Morris am 16. März 2012 wieder in den NBA-Kader der Lakers berufen.", "section_level": 3}, {"title": "Saison 2012/13 (Sophomore).", "content": "Morris einigte sich am 2. Juli 2012 auf einen neuen Vertrag. Morris gehörte zum Lakers-Team, welches vom 13. bis 22. Juli die Las Vegas NBA Summer League bestritt. Er führte das Team in Punkten und Assists an. Aufgrund der Verletzungen von Steve Nash und Steve Blake stand Darius am 13. November 2012 das erste Mal in der Startformation der Lakers, wo er bis zum 4. Dezember spielte, bis Chris Duhon seinen Startplatz übernahm. Als Steve Nash am 22. Dezember wieder gesund in die Startformation zurückkehrte, startete Morris zuerst anstelle von Metta World Peace als Small Forward, was Teil des Konzeptes von Trainer Mike D'Antonio war, Spieler auf Positionen spielen zulassen, für die sie nicht prädestiniert sind. Am 4. Januar übernahm Metta World Peace wieder seinen Startplatz, Ende Januar verlor Morris seinen Rotationsplatz an Jodie Meeks und den wieder genesenen Steve Blake.", "section_level": 3}], "src_summary": "Darius Aaron Morris (* 3. Januar 1991 in Los Angeles, Kalifornien, Vereinigte Staaten) ist ein US-amerikanischer Basketballspieler. Er spielt zuletzt bei den Brooklyn Nets in den nordamerikanischen Profi-Liga NBA. Morris wurde an 41. Stelle im NBA Draft 2011 von den Los Angeles Lakers ausgewählt. Er spielt auf der Position des Point Guards/Small Forwards.", "tgt_summary": null, "id": 1807581} {"src_title": "Die Einhornpirsch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung und Veröffentlichung.", "content": "Nach \"Home\" verließ die langjährige Sängerin Anneke van Giersbergen im Sommer 2007 die Band. The Gathering kündigten Anfang 2009 ein neues Album an und gaben einen Monat später bekannt, dass die Norwegerin Silje Wergeland neue Sängerin sei. Mit Marcela Bovio (Stream of Passion) und Anne van den Hoogen als Gastsängerinnen wurde \"The West Pole\" aufgenommen. René Rutten und Zlaya Hadzich mischten und masterten das Album.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Hans Rutten kündigte \"The West Pole\" als „lebhaftes, atmosphärisches und extrovertiertes“ Rockalbum an, das typisch für The Gathering sei, aber auch einige neue Stilelemente enthalte. Bezüge zu früheren Alben wie \"Mandylion\" oder \"How to Measure a Planet?\" sind wahrnehmbar. Im Vordergrund steht meist Wergelands Gesang, der dem van Giersbergens ähnelt. Viele Stücke auf dem Album sind ruhig und teilweise spärlich instrumentiert, die Stimmung ist melancholisch.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Reaktionen der Presse auf das Album fielen gemischt aus und fokussierten sich oft die neue Sängerin. Michael Edele von \"laut.de\" urteilt: „Zwar verfügt Silje über eine warme, angenehme Stimme, die zu den Songs [...] soweit ganz gut passt. Allerdings wage ich zu behaupten, dass ihr sowohl das Volumen, als auch das unvergleichliche Charisma ihrer Vorgängerin abgeht.“ Er kritisiert außerdem die „mitunter nur bedingt spannenden Songs“. Boris Kaiser vom \"Rock Hard\" findet, „die Mischung aus Alternative- und Postrock klingt 2009 nicht mehr progressiv und spannend wie noch vor zehn Jahren, sondern irgendwie ein wenig angestaubt“ Kristian Selm von den \"Babyblauen Seiten\" resümiert jedoch, dass „der Anspruch und die Erwartungshaltung natürlich recht hoch sind, aber vielleicht befinden sich The Gathering einfach noch im Findungsprozess, wie es nun wirklich weitergehen soll. Alles in allem eine solide, gute Scheibe, die in Augenblicken aufblitzen lässt, dass in dieser Band immer noch genügend Feuer brennt.“", "section_level": 1}], "src_summary": "The West Pole ist das neunte Studioalbum der niederländischen Band The Gathering. Es erschien im Jahr 2009 beim bandeigenen Label Psychonaut Records.", "tgt_summary": null, "id": 1368013} {"src_title": "Inge Hannemann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Arctic Air ist ein kleines Lufttransport-Unternehmen im kanadischen Yellowknife. Sie wird von Mel Ivarson (Kevin McNulty), einem älteren und erfahrenen Piloten geleitet. Sein Partner wird nach dem Tod seines alten Partners dessen Sohn Bobby Martin (Adam Beach), der zu Anfang der Serie nach Yellowknife zurückkehrt. Auch Ivarsons Tochter Krista (Pascale Hutton) arbeitet als Pilotin für Arctic Air. Mit den inzwischen schon betagten Flugzeugen vom Typ Douglas DC-3 und de Havilland Canada DHC-3 transportieren die Piloten Fracht und Passagiere zu entfernten Orten in den endlosen Weiten des kanadischen Nordens. In jeder Folge werden ein oder mehrere Flugeinsätze gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Schöpfer der Serie ist der Kanadier Ian Weir, Ausführende Produzenten sind Michael Chechik, Gabriela Schonbach, Ian Weir und Gary Harvey. \"Arctic Air\" wird von Omni Film Productions zusammen mit CBC produziert. An der Finanzierung waren unter anderem der Canada Media Fund, COGECO Production Development Fund, The Province of British Columbia Incentive BC und das Canadian Film and Video Production Tax Credit Program beteiligt. Die Dreharbeiten zur Serie begannen am 6. September 2011. Gedreht wurde an verschiedenen Orten in Vancouver und vor Ort in Yellowknife. Innenaufnahmen werden in Soundstages in der Lower-Mainland-Region nahe Vancouver gedreht. Dort befinden sich auch die Flugzeug-Cockpits, in denen die Flugszenen gefilmt werden. Diese Aufnahmen werden später digital mit Aufnahmen der kanadischen Arktis verknüpft. Im April 2012 wurde die Produktion einer zweiten Staffel bekannt gegeben. Die Dreharbeiten fanden zwischen Juli und Dezember 2012 statt. Etwa einmal pro Monat flogen Darsteller und Stab nach Yellowknife, um dort dann mehrere Tage lang Aussenaufnahmen vor Ort zu machen. Im April 2013 wurde bekannt, dass CBC die Serie für eine dritte Staffel verlängert hat. Während der Ausstrahlung dieser Staffel wurde im März 2014 bekannt, dass der Sender die Serie nicht für eine vierte Staffel verlängern würde.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "Die erste Staffel von \"Arctic Air\" wurde zwischen dem 10. Januar und 13. März 2012 jeweils dienstags um 21:00 Uhr auf CBC Television ausgestrahlt. Sie war die meistgesehene Debüt-Staffel einer Dramaserie für den Sender seit 15 Jahren. Eine zweite Staffel wurde zwischen dem 9. Januar und 17. April 2013 jeweils mittwochs auf CBC gezeigt. Die Ausstrahlung der dritten Staffel begann am Dienstag, den 7. Januar 2014. Im deutschsprachigen Raum begann die Ausstrahlung der ersten Staffel am 27. November 2014 beim Pay-TV-Sender Passion. Die zweite Staffel wurde ab dem 20. April 2015 auf dem ehemaligen deutschen Free-TV-Sender QLAR mit englischer Tonspur und deutschen Untertiteln ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Veröffentlichung.", "content": "Die bisher in den USA und Kanada erschienenen Staffeln wurden an folgenden Terminen veröffentlicht: In Deutschland wurden bisher keine DVDs veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Arctic Air\" wurde im Januar 2013 für einen Canadian Screen Award als Beste Drama-Serie nominiert. 2012 war \"Arctic Air\" für gleich neun Leo Awards nominiert, darunter als beste Serie, bestes Drehbuch und beste Nebendarsteller. Die Serie gewann jedoch nur in einer Kategorie: Susin Nielsen wurde für das beste Drehbuch in einer Dramaserie für die Folge \"Vancouver Is Such a Screwed Up City\" ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arctir Air ist eine kanadische Abenteuer-Dramafernsehserie, die zwischen 2012 und 2014 auf dem Fernsehsender CBC Television ausgestrahlt wurde. Die Serie handelt von einer kleinen kanadischen Fluglinie.", "tgt_summary": null, "id": 1163446} {"src_title": "Hotel der toten Gäste", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Worte.", "content": "Bach arbeitete ab 1708 für den Weimarer Hof. Am 2. März 1714 wurde er zum Konzertmeister ernannt. In dieser Position hatte er unter anderem die Aufgabe, einmal im Monat eine Kirchenkantate zu komponieren, die in der Schloßkirche aufgeführt wurde. Bach schrieb diese Kantate für den Sonntag Sexagesimae, den vorletzten Sonntag vor der Passionszeit. Die vorgeschriebenen Lesungen waren – und, das Gleichnis vom Sämann. Bach vertonte einen Text von Erdmann Neumeister, den dieser für den Hof in Eisenach geschrieben und in Gotha 1711 in der Sammlung \"Geistliches Singen und Spielen\" veröffentlicht hatte. Georg Philipp Telemann hatte ihn bereits zuvor vertont. Der Text zitiert zunächst Jesaja (), der die Wirkung von Gottes Wort durch einen Vergleich mit Regen und Schnee veranschaulicht, mit Bezug zum Evangelium. Im folgenden Satz fügt der Dichter eine Warnung vor den Gefahren, die Gottes Wort bedrohen, abschnittsweise Bitten aus der Litanei Martin Luthers ein. Der Schlusschoral ist die achte Strophe von Lazarus Spenglers Kirchenlied „Durch Adams Fall ist ganz verderbt“ (1524). Die Kantate ist ein frühes Werk Bachs. Alfred Dürr datiert sie auf spätestens den 24. Februar 1715, wahrscheinlicher ein oder zwei Jahre früher. Christoph Wolff stellt dagegen fest: „Die originalen Aufführungsstimmen haben sich erhalten und erlauben eine Datierung auf das Jahr 1713“. Bach führte die Kantate erneut in Leipzig 1724 auf, mit erweitertem Instrumentarium und in einer anderen Tonart. Das Werk wurde dann wahrscheinlich zusammen mit der neu komponierten Kantate \"Leichtgesinnte Flattergeister\" aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Aufbau.", "content": "Wie andere Kantaten aus der Weimarer Zeit ist das Werk für ein kleines Ensemble gesetzt, drei Solisten, Sopran, Tenor und Bass, vierstimmigen Chor, vier Violen und Basso continuo mit Violoncello und Fagott. In einer Leipziger Fassung von 1724 oktavieren zwei Blockflöten die beiden höchsten Viola-Stimmen. John Eliot Gardiner vergleicht ihren Einsatz mit dem eines Orgel-Vierfußregisters. Die Kantate beginnt in der Weimarer Fassung in g-Moll, in der Leipziger Fassung in a-Moll. Die Kantate, die mit einer Sinfonia beginnt, enthält fünf Sätze.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Tonarten in diesem Abschnitt sind die der Weimarer Fassung, während die Aufnahme von Masaaki Suzuki, die von Klaus Hofmann kommentiert wird, die Leipziger Tonarten benutzt. Hofmann bemerkt den lutherischen Charakter des Werkes, das eine Litanei Luthers im dritten Satz zitiert, und bezeichnet es als „Rezitativetüde“, die das Secco-Rezitativ der italienischen Oper, das Neumeister in Kirchenkantaten einführte, ebenso verwendet wie ein reich instrumentiertes Accompagnato. Die Kantate beginnt mit einer Sinfonia in g-Moll, die fallenden Regen und Schnee durch fallende Phrasen veranschaulicht. Sie ist in Da capo-Form und erinnert sowohl an eine Chaconne als auch ein Concerto. Die vier Bratschen und das Continuo mit Fagott und Cello sorgen für ein ungewöhnliches Klangbild. Das Zitat von Jesaja wird vom Bass, der Vox Christi (Stimme Christi), gesungen als Secco-Rezitativ. Es ist Bachs erste Verwendung eines Rezitativs in einer Kirchenkantate. Der zentrale Satz ist in Bachs Kantaten einzigartig: Der Chor-Sopran unterbricht viermal das Rezitativ der männlichen Solisten durch eine Bitte, die vom Chor durch den Ruf „Erhör uns, lieber Herre Gott!“ verstärkt wird. Das Rezitativ ist Adagio bezeichnet und steht in Es-Dur, während die eingeschobene Litanei dramatisch erscheint, Allegro in c-Moll. Die einzige Arie, in Es-Dur, wird von den vier Bratschen unisono begleitet. Die Kantate schließt mit einem schlichten vierstimmigen Satz von Spenglers Lied, dem ersten von Bachs zahlreichen Choralsätzen als Abschluss von Kirchenkantaten.", "section_level": 1}, {"title": "Einspielungen.", "content": "LP / CD DVD", "section_level": 1}], "src_summary": "Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt (BWV 18) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie in Weimar für Sexagesimae, wahrscheinlich bereits 1713.", "tgt_summary": null, "id": 91539} {"src_title": "Frank Valdor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Habitus.", "content": "Das Braunborsten-Gürteltier erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 26 bis 34 cm, der Schwanz weist eine Länge zwischen 11 und 16 cm auf. Das Gewicht variiert von 1 bis 3,9 kg und liegt im Durchschnitt bei 2,4 kg; Tiere in Gefangenschaft können weitaus schwerer werden, da diese dazu neigen, Fett anzusetzen. Mit dem Gewicht stellt die Gürteltierart den größeren der beiden Vertreter aus der Gattung der Borstengürteltiere dar. Der Kopf des Tieres besitzt eine kurze und breite Form und ist durch den markanten Kopfschild charakterisiert. Dieser ist sehr groß und dreieckig geformt, besitzt seitlich ein deutlich gekrümmtes Profil und ragt fast bis zur Nasenspitze vor. Aufgebaut ist der Kopfschild aus kleinen knöchernen Plättchen, die aber eine eher unregelmäßige Form haben. Die Ohren stehen weit auseinander, sind trichterartig geformt und rund 2,4 cm lang. Der Körper ist typisch für Gürteltiere von einem Panzer bedeckt der bis zu den Beinansätzen reicht. Er besteht aus mehreren Reihen kleiner Knochenplättchen und wirkt insgesamt sehr flach, die Bereiche über dem Schulter- und dem Beckengürtel sind dabei fester ausgebildet. Dazwischen befinden sich 7 bis 8 bewegliche Bänder, die ebenfalls aus kleinen Knochenplättchen aufgebaut sind. Als zusätzlicher Schutz treten am Nacken ähnliche Bänderungen auf, ebenso am kräftigen, an der Basis bis zu 8 cm breiten Schwanz. in den mittleren Knochenplättchen des Beckenpanzers sind zwei bis drei kleine Öffnungen für Drüsen eingelassen. Auf dem Rückenpanzer wachsen einzelne lange und dicke Haare, an den seitlichen Körperpartien, an den Beinen, auf dem Bauch und an den Wangen ist das Fell dichter. Die Färbung der Haare reicht von schwarz auf dem Rücken und an den Seiten zu helleren Farbtönen überwiegend am Bauch. Die Haut und der Panzer des Tieres sind dunkelbraun gefärbt mit etwas helleren Farbtönen an den Seiten. Die kurzen Gliedmaßen enden in jeweils fünf Strahlen, die krallenbewehrt sind. Dabei sind die Krallen seitlich abgeplattet und erreichen an den Vorderfüßen 1,5 bis 2,5 cm Länge. Der Hinterfuß wird etwa 4,9 cm lang.", "section_level": 2}, {"title": "Skelettmerkmale.", "content": "Der Schädel ist 10 cm lang und an den Jochbeinen bis zu 11 cm breit. Der Unterkiefer weist einen generell recht schlanken Bau auf und erreicht bis zu 7,3 cm Länge und 0,51 bis 1,14 cm Höhe (gemessen am ersten und letzten Zahn). Bemerkenswert ist, dass Weibchen einen durchschnittlich größeren Unterkiefer als Männchen haben, einer der wenigen diagnostizierbaren Geschlechtsunterschiede beim Braunborsten-Gürteltier. Auch die Länge der Zahnreihen am Unterkiefer übertrifft bei Weibchen mit 4,6 cm jene der Männchen mit 4,2 cm. Die Zähne entsprechen dabei nicht denen der meisten Säugetiere. Sie sind allgemein molarartig geformt, wobei im Oberkiefer neun, im Unterkiefer zehn solcher Zähne je Kieferast vorkommen, insgesamt also 38. Die Höhe der Zähne liegt bei 0,5 cm. Wie bei den anderen Gürteltieren zeigt die Ulna markante Anpassungen an eine grabende Lebensweise: So ist der gesamte Knochen 6,4 cm lang, das obere Gelenkende (Olecranon) nimmt aber allein 2,6 cm ein. Das proportionale Verhältnis dieser beiden Längen ist aber etwas geringer als bei anderen Gürteltieren, etwa den Nacktschwanzgürteltieren.", "section_level": 2}, {"title": "Sinnesleistungen und Lautäußerungen.", "content": "Wie die meisten Gürteltiere hat das Braunborsten-Gürteltier einen nur gering entwickelten Sehsinn. Weibliche Tiere, die am Bau gestört werden, geben ein Knurren von sich, von Tieren aus Gefangenschaften ist auch ein Grunzen bekannt. Saugende Jungtiere machen sich durch ein katzenartiges Schnurren bemerkbar.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Lebensraum des Braunborsten-Gürteltiers umfasst das südliche Südamerika. Es kommt vom äußersten Westen Brasiliens über den Südosten Boliviens, den Westen und Nordwesten Paraguays bis nach Argentinien und das östliche Chile vor, das Hauptverbreitungsgebiet ist dabei Argentinien bis zur Südspitze des Kontinents. Die extrem westlichen Refugien in Chile erreichte die Gürteltierart relativ spät, erste Belege stammen aus dem 19. Jahrhundert. Frühe Funde wurden aus der Región del Bío-Bío im zentralen Landesteil registriert, aus den weit südlich gelegenen Gebieten nahe der Magellanstraße sind erste Beobachtungen in den 1970er Jahren bekundet. Das gesamte Verbreitungsgebiet umfasst 2,53 Millionen Quadratkilometer, die Populationsdichte ist aber unbekannt. In Uruguay ist das Braunborsten-Gürteltier trotz ähnlicher klimatischer Verhältnisse nicht heimisch, hier wirkte wohl die Wasserbarriere des Río de la Plata als Ausbreitungshindernis. Kleinere Populationen wurden auf der Großen Feuerland-Insel ab dem Jahr 1982 als Nahrungsressource für die Arbeiter auf den Erdöl-Förderstellen eingeführt, diese Gruppen vermehrten sich aber rasch und verteilten sich bis zum Jahr 2005 auf bereits über 480 km2. Als Lebensraum dienen häufig offene, trockene bis halbwüstenartige Landschaften, so kommt es in den Trockenwäldern und Dorngebüschsavannen des Gran Chaco vor, ebenso wie in den Bergstrauchsteppen Patagoniens und in den Grasländern der Pampa. Gelegentlich wird die Gürteltierart auch in landwirtschaftlich kultivierten Regionen beobachtet. Weitgehend werden Tiefländer bewohnt, das Braunborsten-Gürteltier ist allerdings auch bis in 1500 m über der Meereshöhe nachgewiesen. Die Populationsdichte wurde bisher kaum untersucht, für Bolivien liegen Angaben von etwa 0,58 Tieren je Quadratkilometer vor, in Argentinien kann sie in einzelnen Bereichen bis zu 200 Individuen auf einer vergleichbar großen Fläche betragen. In Teilen des Verbreitungsgebietes lebt die Gürteltierart sympatrisch mit dem Kleinen Borstengürteltier (\"Chaetophractus vellerosus\") und dem Sechsbinden-Gürteltier (\"Euphractus sexcinctus\").", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Territorialverhalten.", "content": "Das Braunborsten-Gürteltier ist sowohl tag- als auch nachtaktiv und meist ein Einzelgänger, es tritt aber auch paarweise auf. Es lebt teilweise unterirdisch in selbst gegrabenen Bauen, die gelegentlich auch in großer Nähe zu menschlichen Siedlungen angelegt werden. Diese haben einen windabgewandten Eingang von bis zu 20 cm Breite und 15 bis 20 cm Höhe und führen schräg in den Boden, verlaufen weiter im Untergrund aber eher horizontal. Es sind unterschiedliche Bautypen bekannt: In weichem, sandigem Boden sind die Baue relativ einfach und reichen rund 50 cm tief in den Untergrund, wobei sie bis zu 70 cm Länge aufweisen. Diese einfachen Höhlen dienen häufig der Nahrungsbeschaffung und dem Schutz vor Fressfeinden. Deutlich komplexere Baue finden sich in härteren, häufig kalkigem Untergrund und sind rund 1 m tief und bis zu 4,9 m lang. Diese bestehen teilweise aus mehreren, manchmal sternenförmig angelegten Gängen und Kammern. Die Kammern selbst sind 20 bis 30 cm lang und 50 cm hoch. Solche Baue nutzt das Braunborsten-Gürteltier als permanente Behausung oder zur Aufzucht von Jungen, wobei diese in Gebieten angelegt werden, die nicht von Überschwemmungen bedroht sind. Beide Bautypen verwendet die Gürteltierart auch zum Schlafen, was in Rücken- oder Seitenlage geschieht, wobei maximal sechs Stunden schlafend verbracht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung.", "content": "Das Braunborsten-Gürteltier ist ein Omnivore. Untersuchungen an Magen-Darm-Inhalten ergaben zu über 60 % Früchte, vor allem der in der trockenen Chaco-Region heimischen Pflanzen wie Caesalpinien, \"Prosopis\", \"Ziziphus\" und \"Sideroxylon\", darüber hinaus aber auch von Kakteen wie etwa \"Quiabentia\". Der restliche Anteil umfasst überwiegend Insekten, vor allem Termiten und Ameisen, zusätzlich auch Heuschrecken oder Käfer wie Lauf- und Rüsselkäfer. Die aufgenommene Menge an pflanzlicher und tierischer Nahrung schwankt dabei und ist wohl abhängig von den Jahreszeiten, so werden im Winter mehr Insekten verzehrt als im Sommer. Beobachtungen zufolge kann die Gürteltierart aber auch Aas zu sich nehmen und wird manchmal an Kadavern oder Abfällen beobachtet. Aktiv erbeutet sie auch kleinere Wirbeltiere wie Amphibien und Reptilien, eine gelegentlich postulierte Jagd auf Lämmer konnte bisher nicht bestätigt werden. In Gebieten mit dichterer menschlicher Besiedlung stöbert das Braunborsten-Gürteltier auch Eigelege von Hühnern auf, weiterhin auch jene des Nandus. Seine Nahrung sucht es mit tief gesenktem Kopf dicht über dem Erdboden, teilweise schwingt der Kopf zur Seite. Der Geruchssinn spielt hierbei eine große Rolle, nach dem Aufspüren der Beute gräbt das Braunborsten-Gürteltier diese rapide mit den Vorderbeinen aus. Bekannt ist, dass die Gürteltierart längere Zeit ohne Wasser auskommt, was Voraussetzung für das Überleben in den trockenen Gebieten ist.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Paarung erfolgt hauptsächlich von November bis Mai. Männchen werben um weibliche Tiere, indem sie ihre Genitalien beschnüffeln. Die Tragzeit dauert etwa 60 bis 75 Tage. In der Regel werden zwei Jungtiere, meist ein männliches und ein weibliches Tier geboren. Die Geburt selbst verläuft recht schnell innerhalb von rund 10 Minuten und erfolgt in einem Versteck. Die Jungtiere haben einen sehr weichen, lederartigen Panzer, der im Laufe des Wachstums verhärtet. Außerdem sind der Mund bis auf den vordersten Bereich und die Augen vollständig geschlossen. Das Gewicht eines Neugeborenen liegt bei etwa 117 bis 155 g. Die Augen öffnen sich erst nach 16 bis 30 Tagen, zu dieser Zeit verlässt das Jungtier auch erstmals das Versteck, ab dem 35. Tag beginnt es auch feste Nahrung zu sich zu nehmen. Insgesamt wird ein Junges rund zwei Monate gesäugt, während dieser Zeit nimmt es bis auf 1,5 kg zu. Nach dem Ende der Saugphase ist das Muttertier wieder bereit für eine neue Befruchtung, der Abstand zwischen einzelnen Geburten liegt bei 72 bis 74 Tagen. Junge Braunborsten-Gürteltiere sind mit neun Monaten geschlechtsreif. Die maximale Lebensdauer beträgt 20 Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Beutegreifer und Feindverhalten.", "content": "Vor allem der Puma und der Jaguar sind Fressfeinde des Braunborsten-Gürteltiers, gelegentlich wird die Gürteltierart auch von Füchsen erlegt, die aber meist Jungtiere stellen. Dabei ist seit den 1990er Jahren ein Anstieg der Bejagung durch die Raubkatzen zu verzeichnen, was möglicherweise mit dem Rückgang der Bestände des Viscacha als eigentliche Hauptbeute zusammenhängt. In von Menschen besiedelten Gebieten fällt das Braunborsten-Gürteltier gelegentlich auch Hunden zum Opfer. Bei nahender Bedrohung erhebt sich ein Tier unter Zuhilfenahme des Schwanzes schnüffelnd auf die Hinterbeine, bevor es in Zickzacklinien davonläuft oder einen Bau aufsucht. Auch kann es sich bei Gefahr relativ schnell eingraben. Als weiteres Bedrohungsverhalten ist bekannt, dass ein Tier eine mit Hilfe der beweglichen Bänder des Panzers gekrümmte Stellung einnimmt und die Füße mit den Krallen in den Boden verankert, in dieser Position ist es durch Beutegreifer nur schwer zu bewegen.", "section_level": 2}, {"title": "Parasiten.", "content": "Als äußerer Parasit ist die Zecke \"Amblyomma\" bekannt, von der mehrere Arten das Braunborsten-Gürteltier befallen. Weiterhin sind auch Flöhe wie \"Tunga\" und \"Phthiropsylla\" belegt, erstere Gattung wurde an 25 % aller untersuchten Braunborsten-Gürteltiere im östlichen Argentinien festgestellt. Innere Parasiten umfassen vor allem Fadenwürmer. Hier treten häufig Vertreter der Gattungen \"Aspidodera\", \"Orihelia\", \"Trichohelix\" und \"Mazzia\" auf. Zudem ist die Gürteltierart als Wirt des Fadenwurms \"Trichinella\" bekannt, welcher beim Menschen durch Verzehr von rohem Fleisch Trichinose-Erkrankungen hervorrufen kann.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Braunborsten-Gürteltier gehört zur Gattung der Borstengürteltiere (\"Chaetophractus\"), die eine weitere Art beinhaltet. Die Borstengürteltiere wiederum sind Mitglieder der Gruppe der Gürteltiere (Dasypoda), innerhalb dieser werden sie in die Familie der Chlamyphoridae und die Unterfamilie der Euphractinae gestellt. Die Euphractinae setzen sich neben den Borstengürteltieren zusätzlich aus dem Sechsbinden-Gürteltier (\"Euphractus\") und dem Zwerggürteltier (\"Zaedyus\") zusammen. Die Unterfamilie bildet die Schwestergruppe einer Klade bestehend aus den Chlamyphorinae mit den Gürtelmullen und den Tolypeutinae, denen unter anderem auch die Kugelgürteltiere (\"Tolypeutes\") und die Nacktschwanzgürteltiere (\"Cabassous\") angehören. Die Aufspaltung der Chlamyphoridae in die drei heute bestehenden Unterfamilien begann bereits im Oberen Eozän vor 37 Millionen Jahren. Die stärkere Diversifizierung der Euphractinae setzte im Oberen Miozän vor rund 11 Millionen Jahren ein. Es sind keine Unterarten des Braunborsten-Gürteltiers bekannt. Der stammesgeschichtliche Ursprung des Braunborsten-Gürteltiers liegt möglicherweise in der Region der Pampa, dort sind auch die bisher ältesten Fossilfunde bekannt, die aus Chapadamalal in der Provinz Buenos Aires, Argentinien, stammen und ins mittlere Pliozän vor etwa 4 bis 3,2 Millionen Jahren datiert werden. Sie stellen gleichzeitig den ältesten Nachweis der Gattung \"Chaetophractus\" dar. Ein frühpleistozänes Alter haben Fossilreste aus der Region des Río de la Plata, aus dem Jungpleistozän stammen Knochenplättchen aus der Toropí-Formation in der argentinischen Provinz Corrientes in Argentinien, was außerhalb des heutigen Verbreitungsgebietes liegt. Da das Braunborsten-Gürteltier an eher trockene Klimate angepasst ist, könnte dies für derartige Verhältnisse während der letzten Kaltzeit in Mesopotamia sprechen. Möglicherweise erreichte die Gürteltierart das heutige Patagonien erst nach dem Temperaturminimum der letzten Kaltzeit vor 16.000 Jahren, worauf die sehr hohe genetische Variabilität der Populationen in dieser Region hinweist. Die Erstbeschreibung erfolgte durch Anselme Gaëtan Desmarest im Jahr 1804 unter dem wissenschaftlichen Namen \"loricatus villosus\", als Grundlage diente der Bericht \"Le Tatou Velu\" von Félix de Azara über das Braunborsten-Gürteltier, welchen er 1801 im Buch \"Essais sur l’Histoire Naturelle des Quadrupèdes de la Province du Paraguay\" veröffentlicht hatte. Das lokale Guaraní-Volk bezeichnet das Braunborsten-Gürteltier als \"tatu poju ́i\", wobei \"poju\" sich auf die nadelartigen Klauen am Vorderfuß bezieht und \"i\" „klein“ bedeutet.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung und Schutz.", "content": "Generell sind keine größeren Bedrohungen bekannt. Von einigen indigenen Volksgruppen wird das Braunborsten-Gürteltier gelegentlich als Nahrungsressource genutzt, vor allem im Winter, wenn das Tier über größere Fettreserven verfügt, die verspeiste Menge erreicht aber Untersuchungen zufolge weniger als 1 % der gesamten verzehrten Biomasse pro Jahr. Der Panzer dient auch als Resonanzkörper für Musikinstrumente wie das Charango. In verschiedenen Gegenden, so in Patagonien, gilt das Tier aber als unsauber und als Schädling und Überträger verschiedener Erkrankungen, vor allem in landwirtschaftlich genutzten Gebieten. Außerdem wird der Gürteltierart nachgesagt, Verletzungen bei Pferden und Rindern hervorzurufen, die gelegentlich durch ihr Gewicht die Baue in den weichen Böden zum Einsturz bringen. Häufig getötet werden Tiere in dichter besiedelten Gebieten bei Autounfällen, hier unterliegen sie auch der Bejagung durch frei lebende Hunde. Aufgrund der weiten Verbreitung und einer angenommenen Bestandsvermehrung gilt das Braunborsten-Gürteltier laut IUCN als „nicht gefährdet“ (\"least concern\"). Es ist in mehreren geschützten Gebieten heimisch. Weiterhin ist das Tier eine der am häufigsten in zoologischen Einrichtungen gehaltenen Gürteltierarten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Braunborsten-Gürteltier oder Braunhaar-Gürteltier (\"Chaetophractus villosus\") ist der größte Vertreter der Borstengürteltiere und lebt hauptsächlich im südlichen Bereich von Südamerika, östlich der Anden. Es bevorzugt trockene und offene Landschaften und ernährt sich omnivor, wobei die Menge an pflanzlicher als auch tierischer Nahrung abhängig von den Jahreszeiten ist. Darüber hinaus erbeutet die Gürteltierart auch kleine Wirbeltiere. Die vom Braunborsten-Gürteltier angelegten unterirdischen Baue sind teilweise recht komplex. Der Bestand der Gürteltierart gilt als nicht gefährdet.", "tgt_summary": null, "id": 645141} {"src_title": "Tai Yuan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Auktionskataloge werden typischerweise für eher hochpreisige Sammlerobjekte z. B. im Bereich Kunstobjekte, Numismatik oder Philatelie, aber auch für Antiquitäten erstellt. Die zur Versteigerung angebotenen Objekte werden mehr oder weniger ausführlich beschrieben. In der Regel enthalten die Kataloge heute farbige Abbildungen der Objekte. Zum Teil sind die Ausrufpreise bzw. Mindestpreise angegeben, manchmal steht aber auch nur der offene Vermerk „gegen Gebot“ dabei. Oft ist die Liste der bekannten Vorbesitzer als sogenannte Provenienz angegeben, weil das wertsteigernd sein kann – Objekte aus bekanntem Besitz erzielen oft höhere Gebote als vergleichbare Stücke ohne prominente Herkunft. Andererseits werden manchmal aus Diskretionsgründen nur vage Angaben gemacht (z. B. \"aus süddeutschem Adelsbesitz\" oder ähnlich). Bei besonders exklusiven Sammelstücken sind mitunter zusätzliche Hintergrundinformationen rund um das Objekt enthalten. Je nach Art der Auktion werden grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Auktionskatalogen unterschieden: Bei Versteigerungen größerer Auktionshäuser gibt es oft mehrere verschiedene Auktionskataloge pro Auktion. So kann es spezialisierte Kataloge für verschiedene Kategorien von Objekten (z. B. Gemälde, Möbel, Porzellan usw.) oder alternativ für verschiedene Sammlungen bzw. größere Posten geben. Bei besonders exklusiven einzelnen Sammelstücken, gibt es manchmal separate Kataloge mit Hintergrundinformation, wie etwa die Vorbesitzergeschichte, bisherige Zeitschriftenartikel oder Prüfungsberichte und Echtheitsgutachten. Bei Gemälden kann etwa ein positives Gutachten eines maßgeblichen Experten für den betreffenden Künstler wertsteigernd sein. Nach den Auktionen werden teilweise Listen mit Ergebnispreisen an die Katalogbesteller verschickt. Mittlerweile verschicken die Auktionshäuser jedoch oft schon keine Ergebnislisten mehr, weil die resultierenden Preise jetzt online abrufbar sind. Auktionskataloge sind oft eine wichtige Dokumentation für die wissenschaftliche Forschung, da viele der in ihnen beschriebenen und abgebildeten Stücke vor der Versteigerung unbekannt waren und ihr Verbleib nach der Auktion nicht mehr feststellbar ist. Auch die Zusammensetzung von historischen Sammlungen oder z. B. ganzen Schlossausstattungen lässt sich oft nur noch anhand von Versteigerungskatalogen rekonstruieren. Für die Erforschung der Provenienz von Kunstwerken, die vor allem zur Ermittlung von Raubkunst wichtig ist, werden Auktionskataloge häufig herangezogen. Sie können darüber hinaus als Anhaltspunkte für die Preise von Objekten dienen, sowohl für den aktuellen Wert eines Objekts als auch für die Preisentwicklung in der Vergangenheit. Deshalb werden heute auch historische Auktionskataloge digitalisiert, um sie für Forschungszwecke zugänglich zu machen, wie z. B. im Projekt “Kunst – Auktionen – Provenienzen. Der deutsche Kunsthandel im Spiegel der Auktionskataloge der Jahre 1901 bis 1929” Für neuere Auktionsergebnisse gibt es verschiedene Datenbanken, aus denen sich etwa die Preise ermitteln lassen, die für Werke eines bestimmten Künstlers in den letzten Jahren erzielt wurden. Nicht zuletzt sind hochwertige Auktionskataloge auch selbst Sammelobjekte. Privatleute und Fachbibliotheken sammeln mitunter Kataloge, insbesondere von Auktionen renommierter Sammler oder berühmter Sammlungen bzw. Sammelobjekten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Auktionskatalog ist ein Verzeichnis der bei einer Auktion zur Versteigerung angebotenen Objekte. Er dient vor allem der Vorabinformation potentieller Interessenten, aber auch zur Dokumentation von Sammlungen oder als Nachschlagewerk. Parallel zu den in Buch- oder Heftform gedruckten und gebundenen Auktionskatalogen erscheinen inzwischen zunehmend auch Onlinekataloge im Internet. Bei den Onlineauftritten können oft nicht nur Objekte und Artikelbeschreibungen eingesehen, sondern auch Gebote abgegeben werden.", "tgt_summary": null, "id": 1792829} {"src_title": "Hans Koller (Pianist)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "William Girdler, geboren 1947 in Louisville, Jefferson County, im Bundesstaat Kentucky, war bereits in seiner Kindheit ein großer Filmenthusiast. Im Alter von nur fünf Jahren experimentierte er mit der ersten Filmkamera herum und sollte diese technischen Handwerkszeuge zu Lebzeiten auch nur noch selten aus der Hand legen. So entstanden in der Jugendzeit bereits die ersten Filmaufnahmen. Nach der High School leistete er zuerst seinen Dienst in der U.S. Air Force ab, wo er sich die professionellen Grundlagen des Filmemachens, bei Dokumentarfilmen und pädagogische Kurzfilmen aneignete. Danach gründete er seine eigene Produktionsfirma namens \"Studio One Productions\" in seiner Heimatstadt Louisville. Girdler begann damit TV-Spots für lokale Geschäftsleute zu drehen, und bat sie darum ihn bei der Herstellung von Spielfilmen finanziell zu unterstützen. Neben der Arbeit an den eigenen Drehbüchern, schrieb er für drei seiner Filme auch selbst die Musik. Zu seinen frühen Filmen zählen \"Asylum of Satan\" (1972), \"Three on a Meathook\" (1973), \"The Zebra Killer\" (1974), \"Abby\" (1974) und \"Sheba Baby\" (1975). Nach dem überragenden kommerziellen Erfolg von Steven Spielbergs Horror-Klassiker \"Der weiße Hai\" an den Kinokassen im Jahre 1975, sprang Girdler auf diesen Erfolgstrend auf und legte 1976 mit \"Grizzly\" einen eigenen Boxoffice Hit hin, der die Produktionskosten des Films um ein Vielfaches wieder einspielte. In den Hauptrollen sah man Christopher George, Andrew Prine und Richard Jaeckel. Noch im selben Jahr entstand \"Projekt Kill – Ein Mann will raus\", ein Action-Drama mit Leslie Nielsen, Gary Lockwood und Nancy Kwan. 1977 drehte er den Science-Fiction-Film \"Panik in der Sierra Nova\" in der Besetzung Christopher George, Leslie Nielsen, Lynda Day George und Richard Jaeckel. Girdler vertraute seinen Schauspielern und ließ ihnen viele Freiheiten. Häufig verpflichtete er bewährte Darsteller, mit denen er bereits gearbeitet hatte. 1978 inszenierte und produzierte er den Horrorfilm \"Der Manitou\" nach seinem eigenen Drehbuch. Tony Curtis konnte er für die Hauptrolle gewinnen. Erneut griff er auf den Komponisten Lalo Schifrin zurück, der bereits die Musik für \"Panik in der Sierra Nova\" geschrieben hatte. Als neue Drehorte für sein nächstes Filmprojekt \"Die Overlords\" auf den Philippinen gesucht wurden, stieg er mit der Kamera selbst in den Hubschrauber. Bei einem Tiefflug über Manila verfingen sich die Rotorblätter in Stromleitungen und der Hubschrauber stürzte ab. Der Pilot und Girdler kamen dabei ums Leben. William Girdler starb am 21. Januar 1978. Er wurde nur 30 Jahre alt.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Brent Girdler (* 22. Oktober 1947 in Louisville, Jefferson County, Kentucky; † 21. Januar 1978 in Manila, Philippinen) war ein US-amerikanischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent, der vor allem für seine trashigen Horror- und Science-Fiction-Filme der 1970er Jahre bekannt wurde, darunter \"Grizzly\", \"Panik in der Sierra Nova\" oder \"Der Manitou\".", "tgt_summary": null, "id": 382891} {"src_title": "Joshua Eilberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit.", "content": "Albertsen wurde in Kopenhagen, Dänemark, geboren. Ihre erste Arbeit, im Alter von 10 Jahren, war das Austragen von Zeitungen in ihrer Heimatstadt Kopenhagen. Später war sie als Tellerwäscherin in einem Restaurant, sie arbeitete in einer Metzgerei und verkaufte Schokolade in einem Süßwarenladen. Als junges Mädchen litt Albertsen unter Fettleibigkeit. Sie konnte das Gewicht schließlich verlieren und ihr wurde, wie sie sagt, zu dieser Zeit „nachdrücklich geraten, es als Model zu versuchen“. Im Alter von 17 Jahren gewann sie 1993 das weltweite Finale des jährlichen Modelwettbewerbs Elite Model Look, der Modelagentur Elite Model Management, an dem jedes Jahr mehr als 350.000 Kandidatinnen aus 80 Städten in 70 Ländern der 5 Kontinente teilnehmen. Innerhalb weniger Wochen zog Albertsen nach Manhattan, um dort ihre neue Karriere als Supermodel zu verfolgen.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Albertsen machte im Laufe ihrer Karriere verschiedene Werbungen in Zeitschriften und im Fernsehen. Seit den 90er Jahren ist sie auf Laufstegen, in Zeitschriften, Filmen und Werbungen auf der ganzen Welt aufgetreten. Sie war auf dem Cover und in Zeitschriften wie \"Vogue\", \"Harper’s Bazaar\", \"Elle\", \"Sports Illustrated\", \"Cosmopolitan\", \"Vanity Fair\", \"Shape\", \"Woman\", \"M!\" sowie mehreren Fitnesszeitschriften. Sie arbeitet als Model in zahlreichen Kampagnen von La Perla, L’Oréal, Guess, Nicole Miller, Roberto Cavalli und Victoria’s Secret. Sie ist in MTV, E-Channel, Oxygen, \"Good Morning America\" und anderen Shows aufgetreten. Albertsen hat unter anderem auch für American Express, Armani, Comme des Garçons, Clairol, Dove (Unilever), Fruit of the Loom, Neutrogena und Vera Wang gearbeitet. Die Zeitschrift \"Fitness\" wählte sie im Jahr 2000 zum \"Body of the Year\". Die Fotoshoots mit der Designerin Nicole Miller, einer Freundin von Albertsen; ebenso wie Fotoshoots für Escada mit dem Fotografen Albert Watson in Nizza, Frankreich und mit dem Fotografen Fabrizio Ferri in Mailand, Italien; sowie für das Titelbild und den Kalender des Magazins \"Max\" mit dem Fotografen Antoine Verglas, zählen, so Albertsen, zu den spannendsten ihrer Karriere. Zusätzlich zu ihren Auftritten in der Werbung und in Magazinen wirkte Albertsen auch in einigen Filmen mit. Sie arbeitete mit Nicolas Cage in \"Das Vermächtnis der Tempelritter\", mit Ben Stiller in \"Zoolander\", in \"Celebrity\" von Woody Allen und in David Breashears IMAX Film \"Kilimandscharo: To the Roof of Africa\" für die National Geographic Society. Albertsen wurde 2000 von Breashears ausgewählt, um an der Kilimanjaro-Besteigung teilzunehmen, dem höchsten frei stehenden Berg der Welt, in Tansania, Afrika. An der Expedition nahmen sieben Bergsteiger teil, unter ihnen Albertsen. Sie absolvierte die Besteigung zweimal, das erste Mal im Juni 2000 und danach im November 2000. Albertsen beschrieb diese Herausforderung, den Gipfel in 5.895 Meter Höhe zu besteigen, als eine Erfahrung, die sie „körperlich, emotional und intellektuell“ herausforderte. Sie dokumentierte die Klettertouren durch das Drehen eines eigenen Dokumentarfilms sowie durch Skizzen, Zeichnungen und Fotoaufnahmen. Albertsen hatte auch beachtenswerte Auftritte als Jurorin in Model- und Schönheitswettbewerben. 2005 war sie Star-Jurorin des Miss-Universe-Schönheitswettbewerbs, der in Thailand stattfand. 1994 war Albertsen Star-Jurorin im weltweiten Finale des Modelwettbewerbs Elite Model Look, das in Ibiza, Spanien stattfand. Zwischen 1995 und 1999 arbeitete sie als Jurorin für die nationalen Elite-Model-Look-Wettbewerbe von Dänemark, Indonesien und Thailand. 2011 nahm Albertsen an der dänischen Ausgabe der Fernsehshow \"Masterchef\" teil, die die höchsten Einschaltquoten in allen nationalen \"Masterchef\"-Ausgaben in Europa erreichen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Wohltätigkeitsarbeit.", "content": "Albertsen ist Sprecherin vieler Wohltätigkeitsorganisationen, die Waisenkinder, Kinder mit HIV und AIDS und Obdachlose unterstützen. Sie arbeitet weiterhin als \"Goodwill\"-Botschafterin für verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen. Sie ist Botschafterin und Sprecherin des \"Life Project for Africa\", einer Nichtregierungsorganisation, deren Ziel es ist, Leben zu retten und die Armut in Afrika zu bekämpfen, indem sie Projekte zur Gesundheitsförderung, Bildung und Armutsbekämpfung sowie Unterkünfte für Obdachlose organisiert. Sie ist Botschafterin und Sprecherin für das \"Lower Eastside Service Center\" (\"LESC\"), einer Nichtregierungsorganisation, die eine große Bandbreite an Behandlungen und Pflegemaßnahmen für New Yorker, die unter Drogenabhängigkeit oder psychischen Problemen leiden, anbieten will. Sie setzt sich für das \"Pregnant Women and Infants Program\" (Programm für schwangere Frauen und Säuglinge) des LESC ein, das geschaffen wurde, um bisher nicht versorgte, schwangere Frauen, die unter einer Opiat-Abhängigkeit leiden, zu unterstützen. Sie setzt sich auch für \"Bridge2Life\" ein, ein Hilfsprojekt des LESC, das vor allem Kinder aus Familien, die einen Entzug durchmachen, unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Zwischen 2006 und 2010, während ihrer Arbeit als Model, ging Albertsen Teilzeitstudien in New York City an der National Academy of Design, dem Hunter College und der City University of New York nach. Zusätzlich besuchte sie die Parsons The New School for Design und die Art Students League of New York.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Albertsen setzt sich für einen gesunden, ausgeglichenen Lebensstil ein, der Fitness, Schönheit, Stärke und Stil vereinbart. Sie ist eine aktive Sportlerin. Unter anderem kocht und malt sie, klettert, fährt Wasserski, läuft Marathons, spielt Tennis und Golf und macht Yoga. Sie wohnt in Manhattan, einem der Stadtbezirke von New York City.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heidi Albertsen (* 1. September 1976 in Kopenhagen) ist ein dänisches Fotomodell und Schauspielerin. Sie ist \"Goodwill\"-Botschafterin für \"Life Project for Africa\" und das \"Lower Eastside Service Center\".", "tgt_summary": null, "id": 1947270} {"src_title": "Martin Blochwitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das \"Journal of Environmental Economics and Management\" wurde erstmals im Mai 1974 durch Academic Press mit Ralph C. d’Arge (University of Wyoming) und Allen V. Kneese (Resources for the Future) als Chefredakteure veröffentlicht. Motivation für die Gründung der Zeitschrift war der Wunsch eine Fachzeitschrift zu schaffen, die dem gestiegenen Interesse der Fachwelt an Umweltökonomik und verwandten Themen gerecht werden würde. Des Weiteren sollte JEEM gemäß d’Arge und Kneese unter anderem speziell der Analyse politisch-institutioneller Managementprobleme bezüglich der Interaktion zwischen menschlichen Institutionen und ihrer natürlichen Umgebung gewidmet sein. Ursprünglich wurde JEEM jedoch mit einer Frequenz von vier Ausgaben pro Jahr veröffentlicht, die erst 1989 auf die heutige Frequenz von drei Ausgaben pro Semester anstieg. Zu der Liste vergangener Chefredakteure des \"Journal of Environmental Economics and Management\" gehören neben Ralph C. d'Arge (1974–1986) und Allen V. Kneese (1974–1986) Ronald G. Cummings (Georgia State University, 1987–1996), Robert T. Deacon (University of California, Santa Barbara, 1997–2000), Joseph A. Herriges (Iowa State University, 2001–2005), Charles F. Mason (University of Wyoming, 2006–2010) und Daniel James Phaneuf (University of Wisconsin–Madison, 2011–2013). Von 1974 bis 2014 war JEEM eine der beiden Hauszeitschriften der Association of Environmental and Resource Economists.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalte.", "content": "Das \"Journal of Environmental Economics and Management\" veröffentlicht theoretische und empirische Artikel, die spezifischen Themen der Ressourcen- und Umweltökonomik gewidmet sind. Um publiziert zu werden, sollten Artikel (1) wesentliche Bestandteile bezüglich der Verbindung zwischen ökonomischen Systemen und ökologischen oder Ressourcensystemen enthalten oder (2) von wesentlicher Bedeutung für das Verständnis der Gestaltung politischer Maßnahmen mit Bezug zur Umwelt sein. Obgleich die allgemeine Ausrichtung der Zeitschrift wirtschaftswissenschaftlich ist, werden auch interdisziplinäre Artikel von Forschern aus anderen Wissenschaftsbereichen willkommen geheißen, sofern diese Interessensgebiete für Ressourcen- und Umweltökonomen darstellen. Die Zeitschrift beabsichtigt nach Eigenaussage nicht nur für forschende Ökonomen, sondern auch für jene wissenschaftliche Gemeinschaft, die sich professionell mit Fragen der Forschung zum Ressourcen- und Umweltmanagement beschäftigt, von Interesse zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Redaktion.", "content": "Das \"Journal of Environmental Economics and Management\" wird durch Till Requate, Jared C. Carbone, Fredrik Carlsson, Ujjayant Chakravorty, Matthew A. Cole, Linda Nostbakken, Jay Shimshack, Roger H. Von Haefen und Hendrik Wolff geleitet. Ihnen zur Seite steht ein 38-köpfiger Redaktionsrat. Die folgenden Ökonomen leiteten das Journal of Environmental Economics and Management als Chefredakteure:", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "In einer Studie von Kalaitzidakis u. a. (2003) belegte das \"Journal of Environmental Economics and Management\" Platz 25 von 159 ausgewerteten Publikationen, sank jedoch in einer aktualisierten Studie von Kalaitzidakis u. a. (2011) auf Platz 59 von 209 verglichenen Publikationen ab. Im wirtschaftswissenschaftlichen Publikationsranking des Tinbergen-Instituts an der Universität Amsterdam wird das \"Journal of Environmental Economics and Management\" in der Kategorie A („sehr gute allgemeine wirtschaftswissenschaftliche Fachzeitschriften und Spitzenzeitschriften im jeweiligen Fachgebiet“) geführt. Eine weitere Studie der französischen Ökonomen Pierre-Phillippe Combes und Laurent Linnemer listet das Journal mit Rang 30 von 600 wirtschaftswissenschaftlichen Zeitschriften in die drittbeste Kategorie A ein. Der Impact Factor des Journal of Environmental Economics and Management lag im Jahr 2012 bei 1,969. In der Statistik des Social Sciences Citation Index wurde das Journal mit diesem Impact Factor an 30. Stelle von 116 Zeitschriften in der Kategorie \"Business\" und an 49. Stelle von 333 Zeitschriften in der Kategorie \"Wirtschaftswissenschaften\" geführt. Im Bereich \"Umweltwissenschaften\" belegte das Journal Rang 22 von 93 Zeitschriften.", "section_level": 1}, {"title": "Meistzitierte Artikel.", "content": "Folgende Artikelliste zeigt jene Artikel im \"Journal of Environmental Economics and Management\", die gemäß Web of Knowledge am häufigsten zitiert wurden (Stand: Februar 2013):", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Journal of Environmental Economics and Management (JEEM) ist eine wirtschaftswissenschaftliche Fachzeitschrift, welche dem Thema Umweltökonomik gewidmet ist. Bis 2014 fungierte sie neben dem Review of Environmental Economics and Policy (REEP) als offizielle Fachzeitschrift der Association of Environmental and Resource Economists (AERE). Das \"Journal of Environmental Economics and Management\" wird mit einer Frequenz von drei Ausgaben pro Semester durch den niederländischen Verlag Elsevier herausgegeben.", "tgt_summary": null, "id": 488348} {"src_title": "Thomas Scott (Politiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "In eine Schauspielerfamilie geboren, machte Farnum sein Debüt als Theaterschauspieler bereits mit zehn Jahren in \"Julius Cäsar\" an der Seite von Edwin Booth. In der Schauspieltruppe seines Vaters engagiert, spielte Farnum zunächst in zahlreichen Stücken von William Shakespeare. Nach seiner Titelrolle als Ben Hur konnte Farnum ab 1900 als Schauspieler große Erfolge verzeichnen, zeitweise betrieb er sogar eigene Theater in Buffalo und Cleveland. Am Broadway spielte er zwischen den 1900er- und 1920er-Jahren in zahlreichen Kostumstücken Hauptrollen. 1914 gelang ihm der Sprung ins Filmgeschäft, insbesondere die Hauptrolle im Western \"The Spoilers\" machte ihn dort sofort populär. In \"The Spoilers\" kam es zu einer zehnminütigen Saloon-Kampfszene zwischen Farnum und Schauspieler Tom Santschi, die in späteren Jahrzehnten vielfach zitiert wurde. Es folgten weitere Filme wie \"The Battle of Hearts\" (1916), \"Les Miserables\" (1917) und \"If I Were King\" (1920), die zu ihrer Zeit allesamt Erfolge waren. William Farnum gehörte über Jahre zu den bestverdienenden Filmstars und bekam zeitweise rund 10.000 US-Dollar in einer Woche. Die Mehrzahl seiner Filme gilt allerdings heute als verschollen. Schon vor Ende des Stummfilms verlegte sich Farnum notgedrungen wieder weitgehend auf das Spielen am Theater, da er sich beim Dreh des Filmes \"The Man Who Fights Alone\" (1924) eine schwere Verletzung zugezogen hatte. In seinen stuntreichen Rollen hatte Farnum häufig Schwertkämpfe ausfechten müssen. Nach dem Ende der Stummfilmzeit zog es Farnum wieder nach Hollywood zurück, wo er allerdings auch altersbedingt nicht an alte Erfolge anknüpfen konnte. In den 1930er- und 1940er-Jahren blieb er vor allem als gefragter Nebendarsteller im Kino präsent, der besonders häufig in Westernfilmen oder als respektable Autoritätsfigur auftrat. Seine letzte Rolle spielte er 1952 als König im Film \"Jack and the Beanstalk\" an der Seite des Komikerduos Abbott und Costello. William Farnum war dreimal verheiratet. In erster Ehe mit Mabel Eaton wurde er Vater der späteren Drehbuchautorin Dorothy Farnum (1900–1970), mit seiner zweiten Frau Olive White hatte er die Tochter Sara Adele und aus dritter Ehe entstammen noch die Kinder Isabelle, Elizabeth und William Farnum Jr. Sein älterer Bruder Dustin Farnum (1874–1929) war ebenfalls ein Filmstar und sein jüngerer Bruder Marshall (1879–1917) war bis zu seinem Tod als Filmregisseur tätig. Als Farnum 1953 im Alter von 76 Jahren an einer Krebserkrankung starb, hielt Pat O'Brien auf seiner Beerdigung die Grabrede. Weitere Gäste waren Cecil B. DeMille, Jesse Lasky, Frank Lloyd, Clarence Brown, Charles Coburn und Leo Carrillo. William Farnums Verdienste um die Filmindustrie wurden mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Farnum (* 4. Juli 1876 in Boston, Illinois; † 5. Juni 1953 in Hollywood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, der in der Stummfilmzeit den Höhepunkt seiner Popularität erreichte.", "tgt_summary": null, "id": 1509881} {"src_title": "Kenny Gregory", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Municipio Ameca befindet sich zentral-westlich innerhalb des Bundesstaates Jalisco, ungefähr 83 km von Guadalajara entfernt. Die Koordinaten sind 20o25’ bis 20o42’ nördlicher Breitengrad und zwischen 103o53’15′′ und 104o17’30′′ westlicher Längengrad. Das Municipio hat eine Ausdehnung von 841,5 km2 und eine Bevölkerungsanzahl von 56.681 Personen im Jahr 2000. Gemäß der Volkszählung im Jahr 2010 der INEGI beträgt die Einwohnerzahl 57.340. Das Municipio Ameca grenzt an die Municipios San Marcos, Etzatlán, Ahualulco de Mercado, Atengo, Tecolotlán, Teuchitlán, San Martín Hidalgo und Guachinango sowie an den Bundesstaat Nayarit. Die größten Erhebungen Amecas sind die Hügel \"La Tetilla\" und \"Cuauhtépetl (Cerro del Águila)\", welche einen wesentlichen Teil des Nordens des Municipios einnehmen. Darüber hinaus gibt es eine unregelmäßige Struktur durch aufeinanderfolgende Täler und ausgedehnte Hügelketten in fast allen Gebieten des Municipios. Die Wasserversorgung stammt überwiegend aus dem Río Ameca, welcher im Norden durch die Bäche El Cajón, Los Llanitos, La Barranca, La Arena, El Carrizo, Las Bolas und weitere gespeist wird. Im Süden gibt es die Quellen El Magistral, Arroyo Grande, El Zoquite, El Palmarejo, El Alamo y Las Canoas und weitere kleinere Zuflüsse. Zur Sicherstellung der Versorgung gibt es die Staudämme in San Ignacio, de la Vega, Los Pocitos und in Texcalame.", "section_level": 2}, {"title": "Orte.", "content": "Im Bezirk von Ameca befinden sich mehrere Dutzend Dörfer. Die Orte mit 500 oder mehr Einwohnern sind:", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Der Untergrund besteht aus vulkanischem Fels, sauer und basaltisch; in einigen Gegenden findet sich auch kalkiges Gestein. Im Municipio kommen verschiedene Mineralien vor, darunter Gold, Silber, Blei, Kupfer, Zink, Baryt, Granit und Diamant.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Das Klima in Ameca ist semiarid, im Herbst und Winter trocken. Es gibt keinen klar markierten Winter, das ganze Jahr über herrschen hohe oder sehr hohe Temperaturen. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei 21,3 °C, bei einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 864 mm, die Regenperiode reicht von Juni bis September. Winde kommen überwiegend aus nordöstlicher Richtung und im Durchschnitt herrschen 10,9 Tage im Jahr Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.", "section_level": 2}, {"title": "Boden.", "content": "Der Boden besteht aus Vertisol, verbunden mit Regosolen, Foezem und Planosol. Der Boden ist gut für die Landwirtschaft und Futtergras geeignet. Der Großteil des Bodens wird ejidal bewirtschaftet.", "section_level": 2}, {"title": "Vegetation.", "content": "Der Großteil der Vegetation besteht aus Steineiche, Kiefer, Mesquiten, Lakritze, Hülsenfrüchtler, Eukalypten und Fruchtbäumen. Im Municipio liegen 9.862 Hektar Wald.", "section_level": 2}, {"title": "Fauna.", "content": "Die Fauna beheimatet Wildschweine, Pumas, Wildkatzen, Dachse, Eichhörnchen, Kojoten, Hasen, verschiedene Vögel und Reptilien.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "Für Bauwerke, Sehenswürdigkeiten und regelmäßige Veranstaltungen, siehe auch Stadt Ameca.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Medien und Kommunikation.", "content": "Für die Kommunikation bietet der Bezirk Post, Telefon, Internet über Telefon und Kabel, Sprech- und Mobilfunk, Fax, Radio und Fernsehsignal. Zu den lokalen Radiosendern gehören: XEED Radio Ameca 900 AM La Líder, RADIO CUValles (gehört zu dem Netzwerk von Radiosendern der Universität von Guadalajara) XHUGA 105.5 FM. Des Weiteren bietet das Unternehmen Telecable einen Pay-TV Service an, welcher die unabhängigen Programme „Unsere Leute“ und „Unsere Region Ameca“ ausstrahlt, sie werden von lokalen Produzenten hergestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Es gibt viele Organisationen in Ameca, darunter das Rote Kreuz, Club Rotario, Club de Leones, Zivilschutz und die Altenhilfe. Der Bezirk bietet den Einwohnern elektrische Energie, Parks und Gärten, Erholungszentren, Wasser, Abwasser, Märkte, Versorgungszentrum, Friedhof, Gericht, Flohmarkt, Lagerräume, öffentliche Sicherheit und sportliches Sportzentren. Bezüglich öffentlichen Versorgung verfügen 94,4 % der Einwohner über fließendes Wasser. Die Kanalisation besitzt eine Abdeckung von 86,4 %, 98,1 % der Einwohner verfügen über elektrische Energie.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitsversorgung.", "content": "Der Gesundheitsversorgung im Bezirk wird vor allem durch die öffentliche Gesundheitsversorgung (Seguro Popular) Rechnung getragen, das vom Gesundheitsministerium des Bundesstaates unterhalten wird. Die Außenstelle Ameca bildet die 9. Niederlassung des Bundesstaates Jalisco. Es gibt außerdem eine Klinik der Sozialversicherung (Instituto Mexicano del Seguro Social - IMSS), des Institutes für die Sicherheit und öffentliche soziale Dienste der Arbeiter des Staates (ISSSTE) und spezielle Kliniken der Armee (Secretaría de la Defensa Nacional - SEDENA). Ameca hat außerdem eine Beratungsstelle für die Vorsorge von AIDS.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Im Stadtgebiet gibt es eine Vielzahl verschiedener privater und öffentlicher Schulen, darunter die 1. Föderale Sekundarschule, José María Luis Mora 50, die Sekundarschule Patria, die Juana de Arco Schule und die Schule Niños Heroes, das El CETis 63, das CECATI 180, die regionale Vorschule Ameca und das CUValles (Universitäres Zentrum von Valles). Die letzten zwei gehören zur Universität von Guadalajara. Ameca gehört somit zu den Bezirken innerhalb von Jalisco und der Valles Region, die viel in Bildung investieren.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die wesentlichsten Straßen sind Ameca–Guadalajara, welche vierspurig ausgebaut ist, Ameca–Puerto Vallarta und Ahualulco–Ameca–San Martín. Außerdem ist das Netz unbefestigter Strassen wichtig, welches die kleineren Kommunen und Weiler mit der Bezirkshauptstadt verbindet. Des Weiteren gibt es zwischen Ameca und Guadalajara eine Schienenverbindung für den Güterverkehr, die allerdings seit längerem nicht mehr in Betrieb ist. Für außerstädtische Verbindungen gibt es sowohl Direktbusse, als auch Busse mit Zwischenhalten. Innerhalb der Stadt bewegt man sich zu Fuß, mit Miet- oder Privatautos.", "section_level": 2}, {"title": "Wohnen.", "content": "Der überwiegende Teil des Wohnraumes ist in Privatbesitz, die meisten Häuser sind an Wasser und Elektrizität angeschlossen und in wenigen Fällen mit Drainage. Die Konstruktionsweise basiert auf dünnen Wänden, Ziegel und Luftziegeln in den Mauern, Gewölbe oder kleinen Keramik-Dachziegeln für die Dächer. Gemäß der zweiten Volkszählung im Jahr 2005 hat der Bezirk insgesamt 13.664 Wohneinheiten, von den 13.227 als im Privatbesitz gelten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ameca ist ein Municipio im mexikanischen Bundesstaat Jalisco in der Region \"Valles\". Teil des Verwaltungsbezirks sind neben der Stadt Ameca, die der größte Ort des Municipios und dessen Verwaltungssitz ist, noch mehrere Dutzend kleinerer Orte. Das Wort Ameca kommt von „Amecatl“ aus der Sprache Nahuatl. Es bedeutet „Wasserschnur“ und bezieht sich auf den Río Ameca, der durch das Tal fließt. Momentan ist Ameca der Austragungsort regionaler Veranstaltungen des Bundesstaates Jalisco.", "tgt_summary": null, "id": 2254874} {"src_title": "Ernestine Davis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gardini studierte Agrarwissenschaften. Gardini war mit Idina Ferruzzi verheiratet. Nach dem Tod seines Schwiegervaters Serafino Ferruzzi im Jahre 1979 durch einen Flugzeugabsturz übernahm Gardini die Unternehmensnachfolge der Ferruzzi-Gruppe. Dieses Familienunternehmen besaß ganze Landstriche in Südamerika und verfügte über Ölmühlen und Zuckerraffinerien. Gardini kontrollierte über die weitverzweigte Ferruzzi-Gruppe unter anderem das Versicherungsunternehmen La Fondiaria aus Florenz. Über dieses Versicherungsunternehmen wurden 1988 25 Prozent der seit langem zum Verkauf stehenden Volksfürsorge in Hamburg – wie auch die deutsche Gruppe Aachener und Münchener Beteiligungs-AG (AMB) – erworben. 1987 wurden 40 Prozent am italienischen Unternehmen Montedison erworben und später die Mehrheit an Montedison erlangt. In Frankreich erwarb er die Mehrheit am französischen Zucker- und Papierunternehmen Béghin-Say. Für 630 Millionen Dollar kaufte er die europäischen Beteiligungen des amerikanischen Lebensmittelkonzerns Corn Products International (heute \"Ingredion\") aus Illinois. Ende der 1980er kontrollierte er über den Familienkonzern rund 45 Prozent aller nationalen Getreideimporte in Italien. Die Übernahme des italienischen Energiekonzerns Eni 1990 durch das mehrheitlich kontrollierte Unternehmen Montedison hingegen misslang ihm, nachdem Familienangehörige unter Führung seines Schwagers Carlo Sama rebellierten. Gardini, dessen Hobbys Reiten, Jagen und Segeln waren, gehörte die Segelyacht \"Il Moro di Venezia\" (\"Mohr von Venedig\"), dessen Kapitän zeitweise Dennis Conner war. In Venedig gehörte ihm der Palazzo Dario am Canal Grande. In Argentinien besaß er das landwirtschaftliche 20.000 ha große Anwesen \"Estancia Las Cabezas\" nahe Buenos Aires. Im Rahmen der juristischen Untersuchungen Mani pulite geriet Gardini unter Korruptionsverdacht und gegen ihn liefen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen in Mailand. 1993 beging Gardini unter bis heute unaufgeklärten Umständen Selbstmord.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raul Gardini (* 7. Juni 1933 in Ravenna; † 23. Juli 1993 in Mailand) war ein italienischer Unternehmer und Agronom.", "tgt_summary": null, "id": 1316561} {"src_title": "We Steal Secrets: Die WikiLeaks Geschichte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blatt.", "content": "\"Corymbia bella\" wächst als Baum, der Wuchshöhen von 6 bis 20 Metern oder auch bis 30 Metern erreicht. Die Borke ist glatt oder verbleibt am unteren Teil des Stammes und ist grau oder grau-schwarz. Im oberen Teil des Baumes ist sie weiß oder grau und schält sich in kurzen Streifen oder kleinen, vieleckigen Flecken. Die Rinde der kleinen Zweige ist grün. Im Mark sind Öldrüsen vorhanden, aber nicht in der Borke. Bei \"Corymbia bella\" liegt Heterophyllie vor. Die Laubblätter sind immer in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreite an jungen Exemplaren ist lanzettlich bis eiförmig und besitzt steife Drüsenhaare. Die Blattspreite an mittelalten Exemplaren ist bei einer Länge von etwa 24 Zentimetern und einer Breite von etwa 0,5 Zentimetern linealisch bis schmal-lanzettlich, gerade, ganzrandig und glänzend grün. Der im Querschnitt schmal abgeflachte oder kanalförmige Blattstiel an erwachsenen Exemplaren ist 5 bis 10 mm lang. Die Blattspreite an erwachsenen Exemplaren kann dünn bis relativ dick sein und ist bei einer Länge von 8 bis 18 Zentimetern und einer Breite von 1 bis 1,8 Zentimetern linealisch bis schmal-lanzettlich, gerade, mit sich verjüngender Spreitenbasis und spitzem oberem Ende. Ihre Blattober- und -unterseite ist gleichfarbig matt grün bis grau-grün. Die kaum erkennbaren Seitennerven gehen in geringen Abständen in einem stumpfen Winkel vom Mittelnerv ab. Auf jeder Blatthälfte gibt es einen ausgeprägten, durchgängigen sogenannten Intramarginalnerv; er verläuft in geringem Abstand am Blattrand entlang. Die Keimblätter (Kotyledonen) sind fast kreisförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "Die Blütezeit reicht in Western Australia von Juli oder September bis Dezember. Auf einem bei einer Länge von 5 bis 7 mm im Querschnitt stielrunden Blütenstandsschaft steht ein zusammengesetzter Blütenstand, der aus doldigen Teilblütenständen mit jeweils ein bis sieben Blüten besteht. Der Blütenstiel ist bei einer Länge von 2 bis 3 mm im Querschnitt stielrund. Die keulen- oder birnenförmige Blütenknospe ist 4 bis 6 mm lang, 3 bis 4 mm breit und nicht blau-grün bemehlt oder bereift. Die Kelchblätter bilden eine Calyptra, die früh abfällt. Die glatte Calyptra ist kniescheibenförmig und so breit wie der glatte Blütenbecher (Hypanthium). Die Blüten sind weiß oder cremefarben.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht und Samen.", "content": "Die gestielte Frucht ist bei einer Länge von 8 bis 11 mm und einem Durchmesser von 6 bis 8 mm zylindrisch bis eiförmig und dreifächerig. Der Diskus ist eingedrückt und die Fruchtfächer sind eingeschlossen. Der regelmäßige und seitlich abgeflachte, kniescheibenförmige oder eiförmige Samen besitzt eine netzartige, matte bis seidenmatte, rote oder rotbraune Samenschale. Das Hilum befindet sich am oberen Ende des Samens.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet von \"Corymbia bella\" ist das gesamte nördliche Australien von Western Australia über das Northern Territory bis nach Queensland, nördlich des 20. südlichen Breitengrades. Südlich davon kommt \"Corymbia bella\" nur an wenigen Stellen in Western Australia und Queensland vor. \"Corymbia bella\" gedeiht auf Schwemmlandböden, entlang von Wasserläufen und in Flussauen.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Erstbeschreibung von \"Corymbia bella\" erfolgte 1995 durch die australischen Botaniker Kenneth D. Hill und Lawrence Alexander Sidney Johnson unter dem Titel \"Systematic studies in the eucalypts. 7. A revision of the bloodwoods, genus Corymbia (Myrtaceae)\" in \"Telopea\", Volume 6 (2–3), S. 411. Das Typusmaterial weist die Beschriftung \"Northern Territory: 64.5 km N of Larrimah, K.Hill 3278, L.Johnson & L.Stanberg, 9 Nov. 1988 (holo: NSW; iso DNA)\" auf. Das Artepitheton \"bella\" ist vom lateinischen Wort \"bellus\" für schön abgeleitet. Synonyme für \"Corymbia bella\" sind \"Eucalyptus bella\" und \"Eucalyptus\" sp. AA.", "section_level": 1}], "src_summary": "Corymbia bella ist eine Pflanzenart aus der Gattung \"Corymbia\" innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Sie kommt im gesamten nördlichen Australien vor und wird dort „Ghost Gum“ oder „Weeping Ghost Gum“ genannt.", "tgt_summary": null, "id": 305333} {"src_title": "Conwy Valley Line", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Pilot.", "content": "Die Pilotfolge der Serie wurde am 18. Februar 2008 auf BBC Three gesendet.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Die Erstausstrahlung der ersten Staffel war vom 25. Januar bis zum 1. März 2009 auf dem britischen Fernsehsender BBC Three zu sehen. Vom 16. März bis zum 23. März 2014 zeigte der Sender ProSieben Fun die erste Staffel der Serie in der Originalversion mit deutschen Untertiteln.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Die Erstausstrahlung der zweiten Staffel war vom 10. Januar bis zum 28. Februar 2010 auf dem britischen Fernsehsender BBC Three zu sehen. Vom 30. März bis zum 13. April 2014 zeigte der Sender ProSieben Fun die erste Staffel der Serie in der Originalversion mit deutschen Untertiteln.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 3.", "content": "Die Erstausstrahlung der dritten Staffel war vom 23. Januar bis zum 13. März 2011 auf dem britischen Fernsehsender BBC Three zu sehen. In Deutschland wird die dritte Staffel wird ab dem 31. August 2014 auf ProSieben Fun ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 4.", "content": "Die Erstausstrahlung der vierten Staffel war vom 5. Februar bis zum 25. März 2012 auf dem britischen Fernsehsender BBC Three zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 5.", "content": "Die Erstausstrahlung der fünften Staffel war vom 3. Februar bis zum 10. März 2013 auf dem britischen Fernsehsender BBC Three zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Making of.", "content": "Am 28. März 2009 wurde das Being Human Making Of: \"Being Human Unearthed\" auf BBC Three gezeigt. Es folgten Ausstrahlungen in Australien und den USA. In dem Special geben die Schauspieler Aidan Turner, Russell Tovey, Lenora Crichlow, Sinead Keenan, Annabel Scholey und Jason Watkins Auskunft über ihre Charaktere. Außerdem wird gezeigt, wie die Serie gedreht wird. Der Drehbuchautor Toby Whithouse gibt zudem einige Hintergrundinformationen zur Serie. Alex Price ist der Erzähler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diese Episodenliste enthält alle Episoden der britischen Dramaserie Being Human, sortiert nach der britischen Erstausstrahlung. Zwischen 2008 und 2013 entstanden in fünf Staffeln 37 Episoden mit einer Länge von jeweils etwa 58 Minuten.", "tgt_summary": null, "id": 2097307} {"src_title": "Charles Edward Wilson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach einem gelungenen Banküberfall reist Micky mit seinen Gangsterbrüdern von Budapest nach Paris zurück. Im Zug lernt er den geistig minderbemittelten Léon kennen, der gerade aus einer Nervenheilanstalt entlassen wurde und behauptet, der Nachkomme eines ungarischen Prinzen zu sein. In der französischen Hauptstadt hofft Léon seine Verwandten zu finden. In Paris angekommen, will sich Micky an den Venin-Brüdern rächen, die sein Mädchen, die 16-jährige Prostituierte Marie, in ihre Gewalt gebracht haben. Obwohl er die Situation nicht versteht, folgt Léon Micky und dessen Männern zum Aufenthaltsort der Venin-Brüder und verliebt sich auf den ersten Blick in Marie, als diese ihnen die Tür öffnet. Micky und seine bewaffneten Männer stürmen die Zimmer und nehmen Marie mit. Bevor sie gehen, wirft Micky zwei Granaten in Richtung der Venin-Brüder. Diese können sich jedoch vor der Detonation in Sicherheit bringen. Anschließend feiern Micky, Marie, Léon und die anderen in einer Bar. Dort trifft bald darauf eine weitere Bande unter der Führung von Mickys Vater ein. Dieser will Micky zur Strecke bringen. Micky kommt seinem Vater jedoch zuvor und erschießt ihn. Vor der Bar tauchen weitere Männer der rivalisierenden Bande auf. Marie und Léon können ihnen entkommen und finden in einer Wohnung Unterschlupf. Sie ziehen ihre vom Regen nass gewordenen Sachen aus und legen sich auf ein Bett. Als Marie den sexuell unerfahrenen Léon oral befriedigt, bricht er ihre Bemühungen vorzeitig ab, weil er glaubt dabei zu bluten. Am nächsten Morgen wacht Léon allein auf. Marie ruft ihn an und erzählt ihm, dass Micky überlebt habe. Léon solle nun besser verschwinden. Er sucht schließlich seine Tante auf. Deren Tochter Aglaé ist ebenfalls Prostituierte, die sich nebenbei als Theaterschauspielerin versucht. Léon kommt vorübergehend im Bordell unter, wo sich Aglaé anschickt ihn zu verführen. Von einem Fenster aus sieht Léon eines Abends Marie im gegenüberliegenden Haus. Er läuft hinüber und findet sie erneut bei den Venin-Brüdern vor. Auf ihrer Flucht werden Léon und Marie von einem der Venin-Brüder in den Hinterhof verfolgt, wo ihn Micky erschießt. Léon wird daraufhin von einem Kommissar vernommen, der die Gangsterbanden seit langem beobachtet und sich Sorgen um Marie macht. Der Baron, einer von Mickys Männern, führt Léon anschließend zu Mickys Versteck. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, um die drei noch lebenden Venin-Brüder umzubringen. Nachdem Micky und seine Männer zwei Venin-Brüder ausgeschaltet haben und Marie Micky zum Dank auf der Straße ihren Körper anbietet, bekommt Léon einen Anfall und läuft davon. Aglaé zeigt ihm schließlich das Theater, in dem sie auftritt. Léon schaut ihr bei den Proben von den Sitzreihen zu. Plötzlich erscheint Marie und sagt ihm, dass sie ihn liebe. Sie ziehen sich in eine Garderobe zurück, wo Marie Léon an einen Stuhl fesselt und ihm das Gesicht schminkt. Mit dem Stuhl an den Beinen drängt Marie ihn auf ein Bett und setzt sich auf ihn. Aglaé unterbricht jedoch ihr Liebesspiel. Léon und Marie fahren daraufhin mit dem Zug in die Berge. In einer Berghütte, in der Marie als Kind mit ihren Eltern die Ferien verbrachte, genießen sie ein paar ruhige Tage zu zweit. Marie kommt dabei zu der Erkenntnis, dass ihr Leben nicht wie in einem Film oder Buch vorhersehbar und sinnhaftig verlaufe, sondern von Chaos und Schmerz beherrscht werde. Micky spürt sie schließlich auf und bringt Marie zurück nach Paris. Bei einer Theateraufführung von Tschechows \"Die Möwe\" sehen sich Léon und Marie wieder. Nach einer Pause übernimmt Marie Aglaés Rolle und fängt dabei an zu weinen. Der letzte verbliebene Venin-Bruder, Simon, befindet sich ebenfalls auf der Bühne, die schließlich auch Micky betritt. Simon verlässt mit Aglaé und Léon das Theater und fährt mit ihnen in ein Parkhaus. Micky und seine Männer sind ihnen jedoch gefolgt. Nachdem Micky Simon erschossen hat, suchen er, seine Männer, Marie und Léon das Haus der Venin-Brüder auf, wo sie sich ein Videoband auf einer Leinwand anschauen. Zu sehen ist Maries Mutter, wie sie von den Venin-Brüdern misshandelt und in Brand gesteckt wird und sich dann vor Maries Augen aus einem Fenster stürzt. Als der Kommissar einen Freier Aglaés festnimmt und ihn in seinem Wagen erschießt, stellt sich heraus, dass der Kommissar Maries Vater ist. Léon geht derweil zu Mickys Versteck, wo Marie in ein weißes Laken gehüllt blutend auf einem Stuhl sitzt. Micky sticht ihr vor Léons Augen ein Messer in den Brustkorb. Auf der Straße taucht plötzlich eine Gangsterbande auf, die Micky ein Angebot machen will. Micky greift nach seiner Waffe und schießt auf die Bande, die jedoch das Feuer erwidert und ihn tödlich trifft. Léon sieht sich wie in Trance im Zug mit den Verstorbenen, darunter auch Marie, die ihm rät zu verschwinden. Léon kehrt schließlich – zur Erleichterung Aglaés – ins Theater zurück. Zuletzt befindet er sich auf einem Stuhl sitzend auf einem Bahngleis, das sich in seiner Sichtweite mit einem anderen Gleis kreuzt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde von dem Dostojewski-Roman \"Der Idiot\" inspiriert und im Abspann als Hommage dem russischen Schriftsteller gewidmet. Die Dreharbeiten fanden in Paris statt. Regisseur Andrzej Żuławski hatte mit Hauptdarsteller Francis Huster zuvor bereits den Film \"Die öffentliche Frau\" (1984) gedreht. Mit Sophie Marceau lebte Żuławski fortan viele Jahre zusammen und drehte mit ihr drei weitere Filme: \"Meine Nächte sind schöner als deine Tage\" (1989), \"Blue Note\" (1991) und \"Die Treue der Frauen\" (2000). \"Liebe und Gewalt\" feierte am 27. Februar 1985 in Frankreich Premiere. Rund 533.000 Zuschauer sahen den Film in den französischen Kinos. Nachdem Sophie Marceau mit der überaus erfolgreichen Teenagerkomödie \"La Boum – Die Fete\" (1980) zum gefeierten Jungstar ihrer Heimat avanciert war, zeigte sich das französische Publikum geschockt von ihren freizügigen Szenen als Femme fatale in \"Liebe und Gewalt\". Über ihren Image-Wandel sagte Marceau: „Andrzej hat meinen Sex entdeckt. Seitdem liebe ich es, Männer zu verführen.“ In Deutschland wurde der Film erstmals am 9. Oktober 1993 auf RTL II im Fernsehen gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Für das \"Lexikon des internationalen Films\" war \"Liebe und Gewalt\" eine „hektische, teils unerträglich hysterische Adaption, die sich mit allen philosophischen Wassern gewaschen gibt und Chaos als Weltanschauung verkauft“. Yuri German vom All Movie Guide zufolge gleiche „das wilde Tempo der im Film zu sehenden Action [...] dem einer Höllenfahrt in einem Zug“. „Um dem Zuschauer die Verrücktheit seiner Zeit zu vermitteln“, seien dabei „die Farben und Geräusche außer Kontrolle geraten“ und es strotze nur so vor Gewalt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "1986 war \"Liebe und Gewalt\" als Bester Fantasyfilm für den Preis des Fantasporto-Filmfestivals nominiert, unterlag jedoch dem spanischen Film \"Fuego eterno\".", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Fassung.", "content": "Die deutsche Synchronfassung entstand 1993 bei der Johannisthal Synchron in Berlin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Liebe und Gewalt (Originaltitel: \"L’Amour braque\") ist ein französisches Filmdrama von Andrzej Żuławski aus dem Jahr 1985 mit Sophie Marceau und Francis Huster.", "tgt_summary": null, "id": 1154102} {"src_title": "Besetzung der Ottomanischen Bank", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blatt.", "content": "\"Saraca asoca\" wächst als immergrüner, aufrechter kleiner Baum und erreicht Wuchshöhen von maximal 8 bis 12 Meter. Er verzweigt sich früh; seine Äste bilden eine weitausladende Krone aus. Die gestielten Laubblätter sind 30 cm lang und paarig gefiedert mit nur vier bis sechs Paaren von Fiederblättern. Die kahlen, ledrigen Fiederblätter sind mit einer Länge von 10 bis 20 cm relativ groß und länglich oder lanzettlich. Die kleinen, intrapetiolaren Nebenblätter fallen früh ab.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand, Blüte, Frucht und Samen.", "content": "Die Blütezeit reicht in Pakistan von Januar bis Mai. in einem schirmrispigen Blütenstand stehen viele Blüten dicht zusammen. Es sind kleine, früh verwelkende, farbige Tragblätter vorhanden. Die Deckblätter sind gefärbt. Die Blüten verströmen ein intensives Duftaroma. Die zwittrigen Blüten sind schwach zygomorph und vierzählig. Auf dem 1,2 bis 1,7 cm hohen röhrigen Blütenbecher (Hypanthium) sitzen die Kelchblätter. Die vier kronblattartigen, nur fast gleichen Kelchblätter sind oval. Die Farbe der Kelchblätter ändert sich im Verlauf der Anthese von anfangs gelb nach gelborangefarben bis am Ende scharlachrot. Es sind keine Kronblätter vorhanden. Es sind ein oder zwei Kreise mit je vier Staubblättern vorhanden; sie überragen die Kelchblätter. Die Staubfäden sind lang und die Staubbeutel sind nur fast gleich. Das einzelne gestielte Fruchtblatt enthält viele Samenanlagen. Der dünne Griffel ist zu einem Ring gebogen und fast so lang wie die Staubblätter. Die 15 bis 25 cm lange Hülsenfrucht öffnet sich bei Reife und enthält vier bis acht Samen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet von \"Saraca asoca\" reicht von der Malaiischen Halbinsel, Myanmar, über Assam, Bangladesch und dem östlichen Pakistan sowie dem südlichen Indien bis Sri Lanka. \"Saraca asoca\" wurde für den Indischen Subkontinent 1998 in der roten Liste der gefährdeten Arten als „Vulnerable“ = „gefährdet“ bewertet; es ist erforderlich neue Daten zu erheben. Die forstlichen Erhebungen in Sri Lanka ergaben keinen Fund, dies kann bedeuten, dass diese Art in Sri Lanka verschollen oder nur sehr selten ist.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Erstveröffentlichung erfolgte 1795 unter dem Namen (Basionym) \"Jonesia asoca\" Roxb. durch William Roxburgh in \"Asiatic Researches\", 4 S. 355. Die Neukombination zu \"Saraca asoca\" erfolgte 1968 durch Willem Jan Jacobus Oswald de Wilde in \"Blumea\", Band 15, S. 393. Ein weiteres Synonym für \"Saraca asoca\" (Roxb.) De Wilde ist \"Saraca indica\" L.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "\"Saraca asoca\" wird als Zierpflanze verwendet. Im nördlichen Teil von Sri Lanka wurde das Holz zum Hausbau verwendet. Die Borke dient zur Behandlung von Gebärmutterinfektionen und als Adstringens bei Fällen interner Hämorrhoiden.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturelle Bedeutung.", "content": "Unter dem Namen \"Ashoka\" ( \"aśoka\") gehört \"Saraca asoca\" zu den prominentesten Pflanzen, die in der Sanskrit-Dichtung beschrieben werden. Dem Ashoka-Baum wird nachgesagt, er sehne sich nach der Berührung durch den Fuß einer schönen Frau, und breche, sobald er von ihr berührt wurde, sofort in Blüten aus. Das Blühen des Ashoka-Baumes findet häufig auch in Beschreibungen des Frühlings Erwähnung. Seine leuchtend roten Blüten werden mit Blut, Rubinen oder Korallen verglichen, wegen der Form des Blütenstandes auch mit weiblichen Brüsten. Der Anblick der Ashoka-Blüten soll bei Liebenden Freude hervorrufen. Hiervon leitet sich der Name \"Ashoka,\" wörtl. „kummerlos“, ab. Zugleich erzeugt er aber bei denen, die von ihren Geliebten getrennt sind, Kummer. So beschreibt die dem Dichter Kalidasa (um 400) zugeschriebene Dichtung \"Ritusamhara\" das Blühen der Ashoka-Bäume im Frühling und spielt dabei mit dem Kontrast zwischen „Ashoka-Baum / kummerlos“ ( \"aśoka\") und „kummervoll“ ( \"saśoka\"): Der Trivialname von \"Saraca asoca\" in den meisten modernen indischen Sprachen leitet sich von der Sanskrit-Bezeichnung \"Ashoka\" ab. Ebenso ist im Englischen die Bezeichnung \"Ashoka tree\" geläufig. Auch das Artepitethon \"asoca\" weist auf die Sanskrit-Bezeichnung hin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Saraca asoca ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Hülsenfruchtgewächse (Fabaceae). Die natürliche Heimat ist der Indische Subkontinent: Bangladesch, Indien sowie Sri Lanka und das westliche Myanmar. Die Sanskrit-Bezeichnung \"ashoka\" bedeutet „ohne Sorgen“, davon abgeleitet wird manchmal diese, aber auch eine andere Art Ashokabaum genannt.", "tgt_summary": null, "id": 634444} {"src_title": "Jeff Bonds", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Flusslauf.", "content": "Der Baker River entspringt in der Nähe von Whatcom Peak in der Kaskadenkette, im nördlichen Bereich des North-Cascades-Nationalpark. Vom Baker River Valley nordöstlich von Mount Shuksan an fließt er südlich. Die meiste Zeit fließt der Fluss südwestlich durch ein steiles Gletschertal, in welchem er mehrere kleine Gletscherbäche, der umliegenden Berge, aufnimmt. Ein Großteil der südlichen Hälfte wird in künstlichen Seen aufgestaut, von den beide Teil des Baker River Hydroelectric Projects sind. Der erste, von dem Upper Baker Dam aufgestaute, See ist 14 km lang. (Der See war ursprünglich ein natürlicher See, bis sein Pegel durch den 95 m hohen Damm aufgestaut wurde.) Der, von dem Lower Baker Dam aufgestaute, Lake Shannon beginnt kurz hinter Baker Lake und erstreckt sich über 12,1 km flussabwärts. Hinter dem Lower Baker Damm wird der Fluss, bis auf ein kleines Wehr bei einem Fischaufstieg, nicht mehr gestaut und fließt nach ungefähr zwei Kilometern in den Skagit River. Der größte Teil des Baker Lake liegt im Mount Baker-Snoqualmie National Forest. Der obere Damm befindet sich in Whatcom County und der Lower Baker Dam in Skagit County, nördlich von Concrete. Beide Dämme gehören Puget Sound Energy.", "section_level": 1}, {"title": "Natur.", "content": "Der Baker Rotlachs ist die einzig erhaltene Rotlachspopulation in dem Einzugsgebiet des Skagit River. Das Washington Department of Fish and Wildlife fand heraus, dass der Baker Rotlachs sich genetisch von anderen Rotlachsen unterscheidet. Um 1992 wurde der Zustand der Art als \"gefährdet\" eingestuft. Im Jahr 1985 wurden nur 92 ausgewachsene Tiere gefunden. Seit den 1990er Jahren hat sich die Population jedoch etwas erholt, teilweise aufgrund der Verbesserungen im Fang- und Transportsystem. 2003 wurde ein Maximum von 20.235 Fischen gezählt. Bevor der Lower Baker Damm 1925 gebaut wurde, hatte der Fisch Zugang zu dem Fluss und dem, noch natürlichen, Baker Lake. Die jährliche Rotlachswanderung wurde zu der Zeit auf ca. 20.000 Fische geschätzt. Die künstliche Erweiterung begann um 1896, als der Bundesstaat Washington eine Aufzuchtstation am Baker Lake errichtete. Es war die erste, welche für Rotlachse errichtet wurde. Die Station wurde 1933 geschlossen. Der damals errichtete Upper Baker Dam überschwemmte 1959 den ursprünglichen Baker Lake und das umliegende Tal, darunter die Laichplätze des Baker Rotlachses. Es wurden künstliche Laichplätze am oberen Ende des neuen Baker Lake errichtet. 1990 wurde ein zusätzlicher künstlicher Laichplatz bei Sulfur Creek gebaut. Alle wiederkehrenden Rotlachse werden vor dem Lower Baker Dam gefangen und zu den künstlichen Laichplätzen transportiert. Der Baker River bietet auch anderen Fischen wie dem Silberlachs Lebensraum.", "section_level": 1}, {"title": "Zuflüsse.", "content": "Die Zuflüsse des Baker River werden hier, Flussaufwärts gesehen, aufgelistet(L= Links, R= Rechts).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Baker River ist ein ca. 48 km langer, südwärts fließender Zuflüss des Skagit River im US-Bundesstaat Washington. Er entspringt im nördlichen Kaskadengebirge, nördlich von Seattle und östlich von Mount Baker. Mit einem Einzugsgebiet von ca. 700 km2 in einem breiten und tiefen Tal, teilweise im North Cascades National Park, ist er der letzte große Zufluss des Skagit River, bevor er in die Skagit Bay mündet. Der Fluss fließt in der Nähe seiner Mündung durch Concrete und hat zwei Wasserkraftwerke, welche Puget Sound Energy gehören.", "tgt_summary": null, "id": 1670133} {"src_title": "Pincoyasturmschwalbe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsanwalt und Offizier im Zweiten Weltkrieg.", "content": "Scarman, der in Sussex und Surrey aufwuchs, absolvierte mit finanzieller Unterstützung durch ein Stipendium ein Studium im Fach Klassische Altertumswissenschaft am Radley College sowie am Brasenose College der University of Oxford, das er 1932 mit Auszeichnung abschloss. Danach studierte er Rechtswissenschaften und erhielt 1936 seine anwaltliche Zulassung, woraufhin er eine Tätigkeit als Barrister aufnahm. Während des Zweiten Weltkrieges leistete Scarman seinen Militärdienst als Stabsoffizier der Royal Air Force (RAF) und fand Verwendungen in England, Nordafrika sowie zuletzt in Deutschland, wo er im Mai 1945 zum Stab von General Arthur Tedder bei der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht in Berlin-Karlshorst gehörte. Für seine Verdienste wurde ihm 1944 das Offizierskreuz des Order of the British Empire verliehen. Nach Kriegsende trat Scarman als Barrister in die renommierte Londoner Anwaltskanzlei \"Fountain Court Chambers\" ein und spezialisierte sich dabei insbesondere auf Handels- und Wirtschaftsrecht. Für seine anwaltlichen Verdienste wurde er 1957 zum Kronanwalt (\"Queen’s Counsel\") ernannt. Zu seinen anwaltlichen Mitarbeitern gehörte Anfang der 1960er auch Thomas Henry Bingham, der später unter anderem Master of the Rolls und Lord Chief Justice of England and Wales wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Richter, Oberhausmitglied und Lordrichter.", "content": "1961 wurde Scarman Richter in der Kammer für Familiensachen (\"Family Division\") an dem für England und Wales zuständigen High Court of Justice und bekleidete dieses Richteramt bis 1973. Währenddessen wurde er 1965 zugleich erster Vorsitzender der neu eingerichteten \"Law Commission\", eine Kommission zur Reform des englischen und walisischen Rechts. Diese Kommission leitete er bis 1973 und es kam zur Umsetzung von 27 Vorschlägen der Kommission in geltendes Recht. Im Laufe des Nordirlandkonflikts leitete Scarman, der ein ausgesprochener Verfechter der Menschenrechte war, eine Kommission zur Untersuchung der Unruhen in Nordirland vom 12. bis 17. August 1969. Nach Beendigung der Richtertätigkeit am High Court of Justice erfolgte 1973 seine Berufung zum Richter (\"Lord Justice of Appeal\") am Court of Appeal, dem für England und Wales zuständigen Appellationsgericht, an dem er bis 1977 tätig war. Daneben wurde er 1977 auch zum Privy Councillor ernannt. Zuletzt wurde Scarman durch ein Letters Patent vom 30. September 1977 aufgrund des Appellate Jurisdiction Act 1876 als Life Peer mit dem Titel \"Baron Scarman\", of Quatt in the County of Salop, zum Mitglied des House of Lords in den Adelsstand berufen und wirkte bis zu seinem Rücktritt am 12. Januar 1986 als Lordrichter (\"Lord of Appeal in Ordinary\"). Zugleich fungierte er als Nachfolger von Cyril Radcliffe von 1977 bis zu seiner Ablösung durch Shridath Ramphal 1989 auch als Kanzler der University of Warwick. In den 1980er Jahren engagierte er sich zusammen mit Patrick Devlin, Baron Devlin, der ebenfalls Richter am High Court of Justice, Lord of Appeal sowie Lord of Appeal in Ordinary war, in Kampagnen, die eine prozessuale Neuaufnahme der Gerichtsverfahren gegen die Birmingham Six, Guildford Four sowie die Maguire Seven. Ferner leitete Baron Scarman eine Kommission zur Untersuchung der Rassen-Unruhen in Brixton am 11. April 1981 zwischen dem Metropolitan Police Service und Demonstranten, bei denen es zu mehr als 320 Verletzten kam. Der Abschlussbericht wurde nach ihm \"Scarman Report\" benannt. 1983 wurde er zum Mitglied der American Philosophical Society gewählt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Leslie George Scarman, Baron Scarman OBE PC QC (* 29. Juli 1911 in Streatham; † 8. Dezember 2004) war ein britischer Jurist, der zuletzt als Lord of Appeal in Ordinary aufgrund des Appellate Jurisdiction Act 1876 als Life Peer auch Mitglied des House of Lords war. Als langjähriger Vorsitzender der Rechtskommission (\"Law Commission\") von England und Wales hatte er in den 1960er und 1970er Jahren maßgeblichen Einfluss auf die Reform des englischen und walisischen Rechts.", "tgt_summary": null, "id": 1553436} {"src_title": "Jack Ketchum’s The Lost – Teenage Serial Killer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karriere in England.", "content": "Die Profikarriere von Ken Armstrong kam aufgrund der kriegsbedingten Spielunterbrechung bis 1946 nur schleppend in Gang. Er erlernte das Fußballspielen beim heimischen Klub \"Bradford Rovers\" und während seiner Soldatenzeit agierte er in Armee-Auswahlmannschaften. Mittlerweile 22-jährig wurde er im Dezember 1946 vom Erstligisten FC Chelsea aus London verpflichtet und dort angekommen machte er sich schnell mit Hilfe seiner flexiblen Einsetzbarkeit einen guten Namen. Dabei war er primär auf defensiven Mittelfeldpositionen zu finden, aber nicht selten half er auch als Halb- oder Mittelstürmer aus – häufig trat er dabei als Torschütze in Erscheinung. Für gewöhnlich war er jedoch aufgrund seiner Kampfstärke, Spielintelligenz und Zuverlässigkeit ein Schlüsselspieler im Zentrum der „Blues“. In den gut zehn Jahren absolvierte er knapp über 400 Pflichtspiele, davon 362 Partien in der höchsten englischen Spielklasse. Damit stellte er einen vereinsinternen Rekord auf, der erst in der Saison 1969/70 von Peter Bonetti verbessert wurde. Höhepunkt war die Saison 1954/55, in der Armstrong mit Chelsea die englische Meisterschaft gewann und dabei 39 von 42 Begegnungen absolvierte. Zur Mitte der 1950er Jahre war Armstrong auch im erweiterten Kreis der englischen Auswahlmannschaften. Bei drei Partien der englischen B-Nationalmannschaft führte die Mannschaft als Kapitän aufs Feld und eine weitere Nominierung für die A-Mannschaft erfolgte anlässlich der WM 1954 in der Schweiz. Bei dem Turnier selbst stand er als Ersatzmann jedoch nur „auf Abruf“ und in die Schweiz musste er nicht mitreisen. Erst im April 1955 bestritt er sein erstes (und einziges) A-Länderspiel für England gegen Schottland, das mit einem 7:2-Kantersieg endete. Als sich zwei Jahre später das Karriereende – zumindest in der englischen Eliteklasse – ankündigte, schien der schrittweise Übergang in den Trainerberuf bereits vorgezeichnet, als sich Armstrong im Sommer 1957 für die Auswanderung nach Neuseeland entschied. Verantwortlich dafür waren seine chronischen Brustschmerzen und der ärztliche Rat, sich ein „besseres Klima“ auszusuchen.", "section_level": 2}, {"title": "Emigration nach Neuseeland.", "content": "Armstrongs Wahl fiel auf Gisborne im Nordosten der neuseeländischen Nordinsel. Da er dort weiter dem Fußballspielen nachging, dauerte es nicht lange, bis er dem neuseeländischen Fußball seinen Stempel aufzudrücken begann. In seiner neuen Wahlheimat spielte er für Eastern Union (später in „Gisborne City“ umbenannt); zudem wurde er 1957 mit der Betreuung der neuseeländischen Nationalmannschaft betraut. Bis 1962 stand er selbst als Nationalspieler auf dem Platz – womit er zu einem von wenigen Fußballern wurde, die für zwei Nationalmannschaften aufliefen – und die Ära als Nationaltrainer dauerte bis 1964 an. Später war er in leitender Funktion für den neuseeländischen Fußballverband tätig. Im Vereinsfußball spielte Armstrong noch bis ins hohe Fußballeralter hinein und zu seinen Stationen zählten nach seinen Anfängen für Eastern Union North Shore United (1959–1964), die Eastern Suburbs (1965–1966), erneut North Shore United (1967–1970) und zuletzt das Universitätsteam Mt Wellington (1971). Seine letzte Partie bestritt er im Rekordalter von 46 Jahren und 319 Tagen gegen die Dunedin Suburbs und während seiner aktiven Zeit in Neuseeland gewann er den Chatham Cup viermal (1960, 1961, 1963, 1965). Bei dem Hauptstadtteam aus Wellington arbeitete Armstrong ab Ende 1970 fünf Jahre als Trainer und neben einer weiteren Chatham-Cup-Trophäe 1973 gewann er 1972 und 1974 zwei neuseeländische Meisterschaften. In dieser Zeit stießen seine beiden Söhne Brian und Ron zur Mannschaft (beide wurden später zu Nationalspielern, 2008 folgte die Enkelin Bridgette). Insgesamt hatte er auf die Entwicklung des neuseeländischen Fußballs weiter einen großen Einfluss. Dazu zählte seine Arbeit für die Frauennationalmannschaft, die er 1980 kurzzeitig als Cheftrainer betreute. Sein früher Tod zehn Tage nach dem 60. Geburtstag im Juni 1984 – zwei Jahre nach der ersten WM-Teilnahme Neuseelands – wurde auch vor dem Hintergrund seiner Verdienste betrauert und 28 Jahre lang mussten die „All Whites“ auf eine erneut erfolgreiche Qualifikation für ein WM-Endrundenturnier warten. Seine Asche wurde an der Stamford Bridge – Heimspielstätte des FC Chelsea – verstreut.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kenneth „Ken“ Armstrong (* 3. Juni 1924 in Bradford; † 13. Juni 1984) war ein englischer Fußballspieler und -trainer. Zwei Jahre nach dem Gewinn der englischen Meisterschaft 1955 mit dem FC Chelsea emigrierte er 1957 nach Neuseeland, wo er fortan einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Fußballsports hatte. Dort kam er nach einem Länderspiel für die englische Nationalmannschaft auch für die Auswahl Neuseelands zum Einsatz, die er zeitweise in Personalunion als Trainer betreute.", "tgt_summary": null, "id": 437306} {"src_title": "Collide with the Sky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Ab der \"Havelland\" (6354 BRT) im Jahr 1921 stellte die Hapag neue Schiffe in ihren Ostasiendienst ein. Die größte Passagiereinrichtung hatten die 1924 von Blohm & Voss gelieferten \"Saarland\" (6863 BRT) und \"Vogtland\" (7106 BRT) mit 47 Passagieren. Während die \"Saarland\" ein Turbinenschiff war, war die \"Vogtland\", wie vier weitere Vorläufer, ein Motorschiff mit zwei Schrauben. 1928/29 beschaffte die Hapag fünf weitere Neubauten, die 24 Fahrgäste aufnehmen konnten. Typschiff der Serie war die 1928 fertiggestellte \"Leverkusen\" von der Deutschen Werft, die 1928 auch noch die \"Duisburg\" auslieferte. Dazu kam von der Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft noch \"Burgenland\". 1929 wurde die Klasse durch die von Schichau in Danzig gebaute \"Sauerland\" als letztes Schiff und die \"Kulmerland\" komplettiert.", "section_level": 1}, {"title": "Im Dienst der Hapag.", "content": "Benannt wurde das Schiff nach der westpreußischen Region Kulmerland um die Stadt Kulm, die seit 1920 zum sogenannten Polnischen Korridor gehörte. Sie war der dritte Neubau der Deutschen Werft in dieser Serie und wurde kurz vor der \"Sauerland\" abgeliefert. Als letztes Schiff der Neubauserie trat sie am 26. April 1928 ihre Jungfernreise nach Ostasien an. Auf dieser Route blieb das Schiff bis 1939 im Einsatz. Am 19. April 1932 rettete die \"Kulmerland\" die Besatzung des brennenden lettischen Frachters \"Selonija\" vor der spanischen Küste. Die Bedeutung der Kombischiffe für den Passagierverkehr nach Ostasien war anfangs bedeutend, da ihre erhöhte Dienstgeschwindigkeit, moderne Ausstattung und schnellere Abwicklung der Reise viele Fahrgäste ansprach. Diese Bedeutung nahm ab, als der Norddeutsche Lloyd ab 1936 die Schnelldampfer \"Scharnhorst\", \"Gneisenau\" und \"Potsdam\" zum Einsatz brachte, von denen letztere vor der \"Neuordnung der Schiffahrtslinien\" durch die deutsche Reichsregierung für die Hapag gebaut worden war.", "section_level": 1}, {"title": "Versorgungsschiff der Kriegsmarine.", "content": "Die im September 1939 in Japan aufliegende \"Kulmerland\" wurde 1940 von der Kriegsmarine zur Versorgung von Hilfskreuzern herangezogen. Am 4. Oktober 1940 verließ sie Kobe mit 1700 t Diesel und weiteren Versorgungsgütern, um die Hilfskreuzer \"Komet\" und \"Orion\" zu versorgen. Die \"Orion\" war durch den Atlantik um das Kap Hoorn nach Neuseeland marschiert und führte seit Juni 1940 dort Handelskrieg. Da die Versorgung des Schiffes aus der Etappe in Südamerika nicht gelangt, sollte dieser Hilfskreuzer aus Japan versorgt werden. Als erster Versorger wurde ihr die \"Regensburg\" des NDL geschickt. Die \"Komet\" war durch die Nordost-Passage mit sowjetischer Hilfe in den Pazifik gelangt und sollte in der Südsee und den australischen Gewässern Handelskrieg führen. Die aus Kobe ausgelaufene \"Kulmerland\" traf die \"Komet\", als sie auf dem Weg nach Süden Japan passierte, und lief mit ihr weiter zum Lamotrek-Atoll, wo am 18. Oktober 1940 auch die \"Orion\" mit der \"Regensburg\" eintraf. Alle vier zusammentreffenden deutschen Schiffe waren als Japaner getarnt, allerdings hießen beide Versorger \"Tokio Maru\" ohne einen optischen Bezug zu einem existenten Schiff zu haben und die Tarnung der \"Orion\" war bis auf das japanische Neutralitätskennzeichen sehr oberflächlich. Von einem passierenden japanischen Kreuzfahrtschiff wurde die eigenartige Ansammlung im Atoll auch an die zuständigen japanischen Behörden gemeldet. Die deutschen Schiffe gingen auch schnell wieder in See und die \"Regensburg\" wurde nach Japan entlassen, um weitere Versorgungsgüter und benötigte Ersatzteile zu beschaffen. Die \"Kulmerland\" bildete mit den beiden Hilfskreuzern eine breite Aufklärungskette nach Süden, um den Verkehr von Australien und Neuseeland über den Pazifik anzugreifen. Die Versenkung der \"Rangitane\" am 27. November 1940 führte allerdings dann zum Rückzug in die Südsee vor den britischen Suchmaßnahmen mit Kriegsschiffen und Langstreckenflugbooten. Die \"Kulmerland\" hatte bald 257 Gefangene an Bord, darunter 52 Frauen und 6 Kinder. Ein Anlaufen von Japan mit Gefangenen war aber von der SKL strikt untersagt. Der vom Kommandanten der \"Komet\" geplante Angriff auf Nauru konnte wegen der Wetterlage nicht wie gewünscht stattfinden, wegen der auch eine Anlandung der Gefangenen nicht in Frage kam. Eyssen entschied, die Masse der Gefangenen (Frauen, Kinder, jüngere nicht-britische Seeleute) in Emirau von Bord zu geben. Dort trennte sich auch der Verband. Während die \"Komet\" noch einen zweiten Angriff auf Nauru durchführte, lief die \"Orion\" mit der \"Kulmerland\" Richtung Marianen, wobei das Versorgungsschiff die Fahrt bis nach Japan fortsetzte, während der Hilfskreuzer nach Überholung in einem Inselversteck in den Indischen Ozean vorstieß. Die am 31. Dezember 1940 wieder in Japan eingetroffene \"Kulmerland\" wurde für einen zweiten Einsatz zur Unterstützung deutscher Hilfskreuzer ausgerüstet. Am 3. September 1941 verließ sie Kobe mit 4000 t Diesel, 225 t Öl, Proviant für 6 Monate und Weißmetall-Ersatzteilen für den Hilfskreuzer \"Kormoran\", mit dem sie am 16. Oktober im Indischen Ozean westlich von Australien beim Versorgungspunkt „Marius“ zusammentraf. Sie blieb mit dem Hilfskreuzer neun Tage zusammen, um ein für die Umladung geeignetes Seegebiet zu finden. Bei der \"Kormoran\" handelte es sich um den ehemaligen Frachter \"Steiermark\", dem modernsten Schiff der Hapag auf der Ostasien-Route. Die von der \"Kulmerland\" mitgeführten Weißmetall-Lager wurden für die Einsatzfähigkeit der Motoren des Hilfskreuzers dringend benötigt. Die \"Kulmerland\" trat am 24. Oktober den Rückmarsch nach Japan mit 86 Gefangenen der \"Kormoran\" an. Die Gefangenen wurden am 17. Nov. 1941 bei den Gesellschafts-Inseln an den am 21. Oktober 1941 aus Dairen mit einer Kautschukladung ausgelaufenen Blockadebrecher \"Spreewald\" (5083 BRT, 1922) abgegeben. Dieser wurde am 31. Januar 1942 nördlich der Azoren irrtümlich vom deutschen U-Boot \"U 333\" torpediert. Trotz einer sofort eingeleiteten Rettungsaktion konnten von den insgesamt 152 Mann an Bord nur 25 Besatzungsmitglieder und 55 Gefangene gerettet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Durchbruch nach Frankreich und Ende des Schiffes.", "content": "Im August 1942 begann die Kriegsmarine erneut Blockadebrecher aus Japan nach Deutschland zu senden. Nach der \"Tannenfels\" (8., 7840 BRT, 16 kn, 1938) und \"Dresden\" (20., 5567 BRT, 15 kn, 1937) aus Yokohama verließ die \"Kulmerland\" am 26. August 1942 Dairen mit einer Ladung kriegswichtiger Rohstoffe und erreichte um das Kap der Guten Hoffnung Bordeaux am 7. November 1942 wenige Tage nach den beiden vor ihr in Marsch gesetzten Schiffen. Sie war das letzte deutsche Überwasserschiff, das unbeschädigt als Blockadebrecher das von den Deutschen besetzte Südfrankreich erreichte. Von den 16 nach ihr nach Europa geschickten Schiffen erreichten nur die \"Pietro Orseolo\" und die \"Osorno\" im April bzw. Dezember 1943 die Gironde. Beim Angriff britischer Marines (Operation Frankton) am 12. Dezember 1942 mit Faltbooten und Minen auf die im Hafen liegenden Blockadebrecher blieb die \"Kulmerland\" unbeschädigt. 1943 nach Nantes verlegt, wurde sie dort am 23. September 1943 bei einem alliierten Luftangriff schwer beschädigt. Als die Deutschen sich im August 1944 zurückzogen, wurde das beschädigte Schiff als Blockschiff versenkt. 1945 wurde die \"Kulmerland\" gehoben und eine Wiederherstellung für die Compagnie Générale Transatlantique erwogen. Die Schäden waren aber zu umfangreich und das beschädigte Schiff wurde nach Briton Ferry, Wales, geschleppt und dort 1950 verschrottet", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kulmerland war ein Kombischiff der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (Hapag) für den Ostasien-Dienst. Die Reederei verfügte über vier sehr ähnliche Schiffe, von denen die 1928 fertiggestellten \"Leverkusen\" und \"Duisburg\" auch auf der Deutschen Werft in Hamburg-Finkenwärder entstanden waren. Die seit 1929 im Einsatz befindliche \"Kulmerland\" wurde im September 1939 wegen Beginn des Zweiten Weltkriegs in Japan aufgelegt. ", "tgt_summary": null, "id": 469015} {"src_title": "E wie Ecstasy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Biscuits entstanden am Anfang des 19. Jahrhunderts, vor dem Bürgerkrieg. Damals war Backhefe teuer und schwierig zu lagern, so dass ein Bedarf nach hefefrei zu produzierenden Backwaren vorhanden war. 1875 patentierte Alexander Ashborne die erste Biscuitform zum Ausstechen der runden Biscuits aus dem ausgerollten Teig. Biscuits stammen ursprünglich aus der Südstaatenküche. Vor dem Aufkommen des Handels über längere Strecken bestand das dort erhältliche Mehl vor allem aus Winterweizen, der weniger Gluten enthält als der in den Nordstaaten verbreitete Sommerweizen und darum gut für die Verarbeitung mit Backpulver geeignet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Zubereitung.", "content": "Biscuits werden aus Weißmehl, Buttermilch, Butter und/oder Shortening, Salz und Backpulver und/oder Natron hergestellt. Der Teig wird auf eine Dicke von etwa 2 cm ausgewallt. Die Biscuits werden mit einer runden Form ausgestochen, auf ein Backblech gegeben und im Ofen gebacken. In Nordamerika sind gefrorene Frischback-Biscuits im Supermarkt erhältlich. Dieses Produkt wurde bereits 1931 von Ballard & Ballard patentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Biscuits werden oft als Beilage und anstelle von Brot gereicht. Zum American Breakfast werden sie mit Butter und einem süßen Aufstrich serviert (Melasse, Ahornsirup, Honig oder Konfitüre); alternativ können sie auch als \"Biscuits and Sausage\" zum pikanten Frühstück gereicht werden. Zum Mittag- und Abendessen können Biscuits ebenfalls als Beilage gereicht werden; daneben gibt es auch Gerichte mit Biscuits als Hauptkomponente: \"Biscuits and Gravy\" bestehen aus Biscuits und Country gravy, einer Sauce Béchamel mit schwarzem Pfeffer und Hackfleisch-Einlage. Durch Zugabe von verlorenen Eiern und einer dünnen Hamburgerscheibe (Patty) entstehen daraus Country Benedicts bzw. \"Eggs Beauregard\". In Nordamerika sind Sandwiches aus Biscuits bei verschiedenen Fast-Food-Ketten im Angebot, besonders zum Frühstück. Daneben werden sie von verschiedenen Ketten auch als Beilage angeboten, darunter Kentucky Fried Chicken, Church’s Chicken, Bojangles’ und Popeyes Chicken & Biscuits.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Biscuit bezeichnet im amerikanischen und kanadischen Englisch ein kleines ungesüßtes Gebäck mit gebräunter Kruste und weicher, etwas flockiger Krume. Als Triebmittel wird Backpulver und/oder Natron verwendet, die Verwendung von Backhefe ist nicht üblich. Biscuits werden mit Soda Bread und Maisbrot oft als \"Quick Breads\" zusammengefasst, da der Teig vor dem Backen nicht aufgehen muss. ", "tgt_summary": null, "id": 2010081} {"src_title": "Anthony Ernst Mary Duynstee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Christian Friedrich Schwartz' Vater war Georg Schwartz und seine Mutter Margaret Gruner. Das Geburtsdatum wird unterschiedlich angegeben, je nach Quelle als 8., 22. oder 26. Oktober 1726. Schwartz' Mutter starb, als er noch jung war und das Gymnasium in Sonnenburg unter Herrn Helm besuchte. Er lernte Lateinisch und Griechisch und einen gewissen Grad an Hebräisch, welches er durch Studien in Küstrin zu verbessern hoffte. 1746 zog er zum Studium nach Halle, wo er Schultz traf, der in der Madras-Mission gearbeitet hatte. Schultz arbeitete an einer tamilischen Bibel, wofür er Hilfe bei Schwartz suchte. Nachdem er Tamil gelernt hatte, um bei der Übersetzung zu assistieren, entwickelte er den Wunsch, Missionar in Indien zu werden. Er schloss sich dazu der Dänisch-Halleschen Mission an. Am 8. August 1749 wurde er in Kopenhagen ordiniert. Danach verbrachte er einige Zeit in England, um Englisch zu lernen. Früh im Jahre 1750 reiste er gemeinsam mit den Missionaren Georg Heinrich Conrad Hüttemann und David Poltzenhagen nach Indien ab. Am 30. Juli erreichte er über Tranquebar Tiruchirappalli. Tranquebar war für einige Zeit sein Hauptquartier, er besuchte aber oft Thanjavur and Tiruchirappalli. 1766 zog er dann nach Tiruchirappalli. Hier arbeitete er als Kaplan der Garnison, die eine Kirche für seine allgemeine Benutzung errichtete. Es ereignete sich eine Explosion im Munitionslager der Ostindienkompanie im Jahre 1761. Zahlreiche einheimische Soldaten fanden dabei den Tod. Für die Waisen dieser Soldaten richtete Schwartz die Bischof-Heber-Schule in Trichinopoly ein. Es ereignete sich eine weitere Explosion eines Munitionslagers in Trichinopoly im Jahre 1763, bei dem alle dortigen britischen Soldaten und deren Ehefrauen starben. Nur 14 Kinder der Soldaten überlebten. Für die Waisenkinder richtete Schwartz eine Schule in der Sakristei der Johanniskirche ein, welche von den Soldaten errichtet worden war. Später stellte die Armee etwas Land zur Verfügung, etwa 20.000 m2, die an den Armeestandort angrenzten, um eine angemessene Schule zu errichten. Die Schule wurde von Freimaurern errichtet, welche der britischen Armee angehörten, sowie von Zivilisten, die allesamt ebenfalls Freimaurer waren. 1769 sicherte Schwartz sich die Freundschaft des Königs Raja Thuljaji, der ihm, obwohl er nie zum Christentum übertrat, jegliche Unterstützung für seine missionarische Arbeit gewährte. Kurz vor seinem Tod vertraute er Schwartz die Erziehung seines Adoptivsohnes und Nachfolgers Sarabhoji (Serfoji) an. Schwartz unterrichtete den Prinzen Serfoji (später als Serfoji II. bekannt) und einen anderen, etwas älteren Schüler, Vedanayagam, heute bekannt als Vedanayagam Sastriar, wobei er den Gurukulam-Ansatz verfolgte, bei dem Lehrer und Schüler zusammenleben. Raja Serfoji errichtete eine Kirche, um seine Zuneigung zu Schwartz auszudrücken. Diese ist noch heute ein Symbol der Toleranz des bedeutenden Mahratta-Herrschers gegenüber verschiedenen Religionen. 1779 unternahm Schwartz auf Bitten der britischen Verwaltung in Madras (heute Chennai) eine private diplomatische Mission zu Haidar Ali, dem Herrscher von Mysore. Als Haidar in der Karnatik einfiel (siehe Zweiter Mysore-Krieg), wurde es Schwartz erlaubt, die feindlichen Lager ohne Belästigung zu durchqueren. 1784 richtete er eine englische Schule in Thanjavur ein. Diese Schule ist jetzt unter dem Namen \"St. Peter's Higher Secondary School\" bekannt. Nach zwölf Jahren in Tiruchirappalli zog er nach Thanjavur, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. Christian Friedrich Schwartz starb am 13. Februar 1798, kurz bevor Serfoji II. den Thron bestieg. Er wurde in der Petruskirche in Maharnonbuchavadi, Thanjavur, zur letzten Ruhe gebettet. An seinem Grab befindet sich ein Gedenkstein mit einer kurzen Denkschrift und einem Klagelied in englischer Sprache, das von Serfoji II. verfasst wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Vermächtnis.", "content": "Schwartz' unmittelbarer Erfolg bei der Missionierung von Personen zum Christentum überstieg den jedes anderen evangelischen Missionars in Indien. Darüber hinaus gewann er den Respekt von Muslimen und Hindus. Der Raja von Tanjore (Thanjavur) ließ durch John Flaxman ein Denkmal in der Missionskirche für ihn errichten. Es zeigt, wie der Raja die Hand des sterbenden Missionars ergreift und dessen Segen empfängt. Im Folgenden eine Übersetzung der Inschrift des Denkmals, das von Raja Serfoji II. gestiftet wurde: Ein Schwartz gewidmetes Denkmal von John Bacon dem Jüngeren wurde von der Ostindienkompanie in der Marienkirche in Chennai errichtet. Die Schwarz High School in Ramanathapuram hat zahlreiche später berühmte Studenten gehabt, darunter Dr. A. P. J. Abdul Kalam, einen der Präsidenten Indiens. Die folgenden Abbildungen zeigen Ansichten und Details der \"CSI Schwartz Memorial Church\" in Tanjore, einer Kirche, die Schwartz im Jahre 1779 errichten ließ:", "section_level": 1}, {"title": "Gedenktag.", "content": "13. Februar im Evangelischen Namenkalender. Der Gedenktag wurde vor der Einführung des offiziellen Namenkalenders bereits geführt in:", "section_level": 1}], "src_summary": "Christian Fried(e)rich Schwar(t)z, im englischsprachigen Raum Christian Frederic(kh) S(ch)war(t)z, (* 8. Oktober 1726 in Sonnenburg bei Küstrin, Mark Brandenburg, Preußen; † 13. Februar 1798 in Thanjavur, Südindien) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Missionar in Indien. Er war bekannt für seine linguistischen Fähigkeiten, mit Kenntnissen in Lateinisch, Griechisch, Hebräisch, Sanskrit, Tamil, Urdu, Persisch, Marathi und Telugu, und wurde sogar von den Briten eingesetzt, um als Friedensbotschafter zu dienen, wobei er an den Hof von Haider Ali in Mysore entsandt wurde. Er arbeitete mit den indischen königlichen Familien, wobei er den Raja Serfoji von Tanjore betreute, und war einflussreich bei der Errichtung des evangelischen Christentums in Südindien.", "tgt_summary": null, "id": 872877} {"src_title": "Aldo Poy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Hintergrund des Spiels bildet die Entdeckung einer neuartigen fiktiven Energie (Exotic Matter, kurz: XM), die sich zunehmend auf der Erde ausbreitet. Als Verursacher wird eine unbekannte Gruppierung namens Shaper vermutet, die überall auf der Erde sogenannte Portale errichtet hat, durch die die neue Energie beständig in die Welt einsickert. Die Beweggründe der Shaper sind nicht bekannt, allerdings wurde festgestellt, dass Menschen mit Hilfe dieser Energie unterschwellig beeinflusst werden können. Zwei Fraktionen befinden sich im Wettstreit um den Umgang mit dieser neuen Energie: die Erleuchteten und der Widerstand. Der Spieler muss sich zu Beginn entscheiden, welcher Seite er sich anschließen möchte. Die Fraktion der Erleuchteten (engl.: Enlightened) wird im Spiel grün dargestellt. Es ist die Fraktion, die die Energie zum Vorteil der Menschheit nutzen möchte. Allerdings beruht das nur auf Vermutungen, da im Spiel nicht bekannt ist, ob diese Energie der Menschheit wirklich den Fortschritt bringt oder noch unbekannte, negative Auswirkungen hat. Sie werden im Spielerjargon auch als Frösche (engl.: Frogs / Toads) bezeichnet. Ihre Gegenspieler bilden den Widerstand (engl.: Resistance), der verhindern möchte, dass die Energie weiter auf die Erde kommt. Sie gehen davon aus, dass das schlecht für die Menschen ist, weil sie durch die Energie manipuliert werden. Auch diese Fraktion hat keine genaue Kenntnis über die Energie, somit ist nicht klar, ob sie den Fortschritt verhindert oder tatsächlich Schaden von der Menschheit abwendet. Sie werden im Spiel blau dargestellt, im Spielerjargon werden die Spieler dieser Fraktion als Schlümpfe (engl.: Smurfs) bezeichnet. Beide Fraktionen versuchen, möglichst viel Gebiet unter sogenannten Kontrollfeldern zu erobern, die zwischen den Portalen errichtet werden. Das Gebiet wird weltweit zusammengezählt und daraus die Spielwertung errechnet. Im weiteren Verlauf des Spiels findet der Spieler Informationsfetzen (Medien wie Zeitungsausschnitte, Dokumente oder Tonaufnahmen auf YouTube und Facebook), anhand derer die Story weiterentwickelt wird. Diese Informationen kann der Spieler auch über den wöchentlichen \"Ingress Report\" erhalten, welcher von Susanna Moyer moderiert wird. Die Inhalte des \"Ingress Report\" umfassen nicht nur neue Story-Elemente, sondern auch Infos über neue Funktionen des „Scanners“ (so der Name der App im Jargon des Spiels), XM-Anomalien (offizielle Veranstaltungen, an denen die Fraktionen gegeneinander antreten) oder Aktionen von „Agenten“ auf der ganzen Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Alle Aktionen eines Spielers werden über den sogenannten Scanner ausgeführt. Als Spielfeld wird eine virtuelle Karte mit dunklem Farbschema angezeigt, die auf den Geodaten von OpenStreetMap basiert. Neben der aktuellen Position des Spielers (Pfeil) und seinem Aktionsradius (als Kreis), werden Portale, Resonatoren und die Exotische Materie (exotic matter, XM) in der näheren Umgebung dargestellt. Gespielt wird, indem man sich mit seinem Android- oder iOS-Gerät zu den Portalen bewegt und der Scanner dadurch herumliegende XM einsammelt. Befindet sich ein Portal im Aktionsradius, kann damit interagiert werden. Portale können gehackt, eingenommen, ausgebaut, verlinkt oder angegriffen werden. Ein Gebiet wird erobert, indem mehrere Portale verlinkt, also virtuell verbunden werden. Hierzu wird der Schlüssel des jeweiligen Portals benötigt. Werden drei Portale miteinander verlinkt, entsteht ein Kontrollfeld. Der Wert eines eroberten Gebiets richtet sich danach, wie viele Menschen – „Mind Units“ (MU) – statistisch gemittelt in diesem Gebiet wohnen. Bei zu hoher eigener Geschwindigkeit (ca. über 50 km/h) sind abgesehen vom Sammeln von XM keine Aktionen möglich. Durch bereits oben genannte Aktionen erhält man Aktionspunkte (AP); diese werden zum Aufsteigen im Level benötigt.", "section_level": 1}, {"title": "Exotic Matter (XM).", "content": "Die „exotische Materie“ (engl. Exotic Matter, kurz XM) wird durch weiß-blaue Punkte auf der Karte dargestellt und entsteht insbesondere an Portalen in großer Konzentration. Sie wird innerhalb des Aktionsradius automatisch aufgesammelt, solange man noch nicht seinen maximalen XM-Vorrat (abhängig vom Spieler-Level) erreicht hat. Die vorhandenen XM-Punkte sind für alle Spieler vor Ort eine gemeinsame Ressource. Sammelt ein Spieler sie auf, sind sie für andere für 20 Minuten verbraucht, dann werden sie erneuert. XM wird für nahezu alle Aktionen im Spiel benötigt, also z. B. für das Hacken von Portalen oder das Setzen oder Angreifen von Resonatoren. Das Aufladen geschwächter Resonatoren kostet relativ viel XM.", "section_level": 2}, {"title": "Portale.", "content": "Um die für das Spiel wichtigen Items (XMP Burster, Resonatoren, Modifikatoren, Powercubes, Portal-Schlüssel und Medien) zu erhalten, muss der Spieler Portale hacken. Portale sind mit real existierenden Sehenswürdigkeiten, Statuen, Bauwerken, kulturell bedeutsamen oder anderweitig auffälligen Orten verknüpft und müssen mit Hilfe von GPS-Koordinaten und der Scanner-App vom Spieler aufgesucht werden. Unbesetzte Portale werden grau dargestellt und können von einer Fraktion eingenommen werden, indem mindestens einer von bis zu acht Resonatoren um das Portal herum platziert wird. Es wird dann in der Farbe der eigenen Fraktion dargestellt. Gehackt werden können sowohl neutrale, als auch eigene und gegnerische Portale, wobei man bei eigenen Portalen mehr Gegenstände (Items) bekommt, bei den gegnerischen XM verliert, dafür jedoch zusätzlich 100 Aktionspunkte (Action Points, AP) sammelt. Wurde ein unmodifiziertes Portal von einem Spieler viermal gehackt, gilt es für diesen für die nächsten 4 Stunden als ausgebrannt. Mit dem Itemtyp Multihack kann diese Zahl jedoch erhöht werden. Die Einnahme von Portalen ist weiterhin wichtig, um Gebiete unter die virtuelle Kontrolle der eigenen Fraktion zu bringen und so Punkte für die Gesamtwertung der eigenen Gruppierung zu sammeln. Dies geschieht über das Verlinken der eingenommenen Portale. Dafür müssen drei Portale (im Dreieck – also drei Links) verbunden werden. Um Portale verlinken zu können, müssen beide zum Zeitpunkt der Verlinkung mit jeweils acht Resonatoren voll bestückt sein. Außerdem benötigt man einen sogenannten Portal-Schlüssel für das Portal, zu dem gelinkt werden soll, der mit Hilfe des Scanners aufgenommen werden kann. Zudem dürfen zwischen diesen Portalen keine andere Links im Weg sein und das Ausgangsportal darf auch nicht bereits von einem Feld abgedeckt sein. Ein Portal kann maximal acht ausgehende Links haben und benötigt zum Aufrechterhalten des Links immer mindestens drei Resonatoren. Die Anzahl der ausgehenden Links kann durch einen Softbank-Ultra Link erhöht werden. Miteinander verlinkte Portale verstärken gegenseitig ihre Widerstandskraft gegen Angriffe. Gegnerische Portale können erobert werden, indem die Resonatoren mit Items des Typs XMP-Burstern oder Ultra-Strikes beschossen und zerstört werden. Sind alle Resonatoren zerstört, wird das Portal wieder neutral (grau) und kann mit eigenen Resonatoren bestückt werden. Darüber hinaus gibt es den Jarvis-Virus und den ADA-Refactor, mit denen ein Spieler ein Portal direkt übernehmen kann, wodurch alle Resonatoren und Modifikatoren erhalten bleiben. Mitspieler, die mindestens Level 10 erreicht haben, können neue Portale vorschlagen. Diese Vorschläge werden von anderen Spielern, die mindestens Level 12 erreicht haben, im sogenannten Operation Portal Recon (OPR) bewertet. Anhand der Bewertungen wird entschieden, ob ein Vorschlag tatsächlich zu einem neuen Portal im Spiel wird.", "section_level": 2}, {"title": "Action-Points und Spieler-Level.", "content": "Für ausgeführte Aktionen werden Action-Points (AP) vergeben. Nach Erreichen einer bestimmten Menge dieser Punkte steigt der Spieler in ein höheres Level auf. Auch Resonatoren, XMP und Ultra-Strikes sind Leveln zugeordnet. Ein Spieler darf nur solche Objekte einsetzen, deren Level kleiner oder gleich seinem Spieler-Level sind. Neben den reinen AP werden auch weiterführende Statistiken erfasst (Anzahl der Hacks, Anzahl „entdeckter“ Portale, Anzahl der zerstörten oder eingebauten Resonatoren etc.). Sobald ein Spieler eine bestimmte Anzahl erreicht hat, erhält er dafür eine Medaille (Badge), die es in den Stufen Bronze, Silber, Gold, Platin und Onyx, auch Black genannt, gibt. Um über Level 8 hinaus zu gelangen, muss der Spieler zusätzlich noch eine gewisse Menge Medaillen verschiedener Stufen erreicht haben. Das derzeit maximale Spieler-Level ist 16. Resonatoren, XMP, Powercubes und Ultra-Strikes gibt es bis zu Level 8. Ein Vorteil von Spieler-Leveln höher als 8 ist, dass der XM-Tank vergrößert wird und sich die maximale Reichweite, in der man ein Portal wieder aufladen kann, erhöht. Mit der Einführung von Ingress Prime besteht die Möglichkeit eine Recursion durchzuführen. Dabei wird das Spieler Level wieder auf 1 gesetzt, alle bis dahin gesammelten Medaillen bleiben aber bestehen. Man erhält für die Recursion eine Medaille namens \"Simulacrum\". Eine Recursion kann mehrfach durchgeführt werden. Die Anzahl durchgeführter Recursions sind an einem Zähler an der Simulacrum Medaille sichtbar. Mit jeder Recursion besteht die Möglichkeit die Fraktion zu wechseln.", "section_level": 2}, {"title": "Items.", "content": "Items sind benutzbare Gegenstände im Spiel und können vom Spieler durch das Hacken eines Portals oder durch Passcodes erlangt werden. Items können auch abgelegt (drop) und wieder aufgenommen und so zwischen verschiedenen Spielern ausgetauscht werden. Bei manchen Items gibt es Abstufungen im Level und der Häufigkeit des Auftretens. Ein Spieler kann maximal 2000 Items im Inventar haben. Durch Passcodes oder Hacks, die viele Items liefern, kann das Inventar auch einen Wert über 2000 erreichen. Dann sind keine Hacks mehr möglich, bis das Inventar wieder verringert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Passcodes.", "content": "Passcodes gewähren dem Spieler Items. Sie sind üblicherweise in Medien und Dokumenten versteckt, welche über soziale Medien (wie Google+ oder Facebook) verbreitet werden und müssen von den Spielern gefunden und entschlüsselt werden. Passcodes können auch zu verschiedenen Anlässen (z. B. Ingress-Events) oder von Werbepartnern direkt an Spieler ausgegeben werden. Für die Eingabe eines Codes erhält man AP, XM, Items und/oder auch Badges. Dabei gibt es für jeden Code andere Belohnungen, für denselben Code jedoch immer die gleichen. Es gibt verschiedene Limitierungen, die eine zu häufige Eingabe eines Codes verhindern sollen. So ist es einem Spieler nicht möglich einen Code mehrmals einzugeben. Des Weiteren laufen Codes nach einer gewissen Zeit oder nach einer gewissen Anzahl an Benutzungen ab. Codes aus sozialen Medien enthalten oft XM, AP und mehrere Items und können von mehreren Spielern benutzt werden, während die Codes, die direkt an Spieler ausgegeben werden, oft nur einmal benutzt werden können und häufig nur ein Item enthalten.", "section_level": 2}, {"title": "Missionen.", "content": "Missionen wurden mit dem Update auf Version 1.61.2 eingeführt. Missionen sind eine scriptbasierte Spielerweiterung, bei der beispielsweise Portale in einer bestimmten Reihenfolge aufgesucht und unterschiedliche Aufgaben erfüllt werden müssen. Die Missionen können seit ihrer Einführung zunächst nur von wenigen ausgewählten Spielern erstellt werden. Die Spielerweiterung arbeitet mit der Datenbank der Google-App \"Field Trip\" zusammen, die ebenfalls bei Niantic entwickelt wird. Missionen werden von Spielern erstellt und nach einer Kontrolle durch Niantic freigeschaltet. Anschließend können alle Spieler diese Mission durchführen. Da im Profil jedes Agenten dessen abgeschlossene Missionen erscheinen, werden häufig sogenannte Mosaik-Missionen erstellt; dabei handelt es sich um eine Serie von Missionen, welche in der richtigen Reihenfolge abgeschlossen ein Bild ergeben. Dazu gibt es noch so genannte Mission Days, die als Zusammentreffen beider Fraktionen gelten. Dabei erstellt die Community der Stadt im Namen von Niantic eigene Missionen in einzelnen Gebieten, meistens in der Nähe von großen Plätzen oder besonderen Sehenswürdigkeiten. Meistens geschieht dies in Zusammenarbeit mit der zur Stadt dazu gehörigen Touristeninformationsbehörde. Die Teilnehmer müssen in einem bestimmten Zeitraum eine gewisse Anzahl an Missionen absolvieren. Anschließend wird der Spieler mit einem besonderen Abzeichen belohnt, welches bei mehreren Besuchen von Mission Days an Wertigkeit zunimmt.", "section_level": 2}, {"title": "Anomalien.", "content": "Anomalien sind offiziell von Niantic veranstaltete, \"Ingress\"-bezogene Events, in welchen beide Fraktionen gegeneinander antreten und bestimmte Portale erobern müssen. Anhand der Ausgänge der Anomalien wird die Hintergrundgeschichte weiterentwickelt. Während anfangs meistens einzelne Events stattfanden, sind mittlerweile die meisten Anomalien Teil einer Serie, welche sich über einige Wochen zieht. Dabei findet im Lauf einer Reihe in regelmäßigen Abständen Events in verschiedenen Städten statt, deren Ergebnisse am Ende der Eventreihe zusammengerechnet werden. Bei diesen Anomalien wird zwischen Hauptanomalien (\"Primary\") und Nebenevents (\"Satellite\" oder \"Secondary\") unterschieden. Während bei den Hauptanomalien wichtige Personen aus der Hintergrundgeschichte mitwirken, geht es bei Nebenevents hauptsächlich um das Spielgeschehen. Ursprünglich waren Anomalien singuläre Events und wurden später zu Serien ausgebaut. Einzelne Anomalien/Events: Die bisherigen und angekündigten Anomalieserien sind: Es gibt verschiedene Arten von Events. Generell unterscheidet man zwischen einer Cluster-Anomalie, dem Shard-Spiel, dem Flash-Shard-Spiel und der Hybrid-Anomalie. Jedes Event hat dabei seine eigenen, individuellen Regeln.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "\"Ingress\" wurde am 16. November 2012 als geschlossene Beta gestartet. Damals bestand die Pflicht, sich auf der Website als Interessent zu registrieren, bevor man nach einer Wartezeit einen Freischaltcode erhielt. Zudem bestand die Möglichkeit, einen Aktivierungscode durch das Erstellen von Artworks, welche auf der Google-+-Seite von \"Ingress\" eingereicht werden können, zu erhalten oder sich von bereits im Spiel befindlichen Spielern einladen zu lassen. Ab dem 31. Oktober 2013 war das Spiel in der offenen Beta-Phase, d. h. es konnte jeder – auch ohne Einladungscode – daran teilnehmen. Am 14. Dezember 2013 wurde die Beta-Phase des Spiels beendet. Seit dem 14. Juli 2014 gibt es Ingress auch im iTunes Store für iOS ab Version 7.0. Die App ist für die iPhones 5, 6 und 6 Plus optimiert. Ab Version 1.58.3 ist es unter iOS möglich, Portale vorzuschlagen, ab Version 1.63.0 auch zu verändern. Die Eingabe von Passcodes ist in iOS bisher nicht möglich. Die Spiele-Engines bis Version 1.131.2 sind nicht mit iOS 12 kompatibel. Trotz zunächst gegenteiliger Ankündigung arbeitete Niantic nach Erscheinen der neuen Betriebssystemsversion an einer Anpassung, die mit der Version 1.133.0 verfügbar wurde. Für das sich noch in Entwicklung befindliche Ingress Prime wird Kompatibilität auch für zukünftige Betriebssystemsversionen versprochen. Ende 2014 wurden drei neue Medaillen in das Spiel gebracht; \"Trekker\" für das Laufen von Kilometern, \"Engineer\" für das Stecken von Modifikatoren und \"Spec-Ops\" für das Beenden von Missionen. Am 15. Januar 2015 wurde zusätzlich eine \"Recruiter\" Medaille eingeführt, welche man für erfolgreich eingeladene neue Spieler erhält. Dabei zählen nur Spieler, die mindestens Level 3 erreichen. Am 26. Februar 2015 wurde die Medaille „Illuminator“ freigeschaltet, mit der mittels Felder-Bau „eingefangene“ Mind-Units (MU) honoriert werden. Alle bis zu diesem Zeitpunkt von einem Spieler errungenen persönlichen MUs zählen für die Bewertung der Medaillenklasse mit, sodass ein Spieler mit entsprechend hoher Anzahl an MUs unmittelbar in die entsprechende Klasse (Bronze, Silber, Gold etc.) eingestuft wurde. Durch die Medaillenzuteilung erfüllte Voraussetzungen für einen Levelaufstieg hoben die entsprechenden Spieler unmittelbar in den höheren Level, wenn die übrigen Voraussetzungen bereits erfüllt waren. Am 5. März 2015 wurde die „Sojourner“ Medaille implementiert. Der Sinn hinter ihr ist, jeden Tag (im Zeitraum von 24 Stunden) mindestens ein Portal zu hacken.", "section_level": 1}, {"title": "Ingress Prime.", "content": "Seit Anfang November 2018 wird eine komplett neugeschriebene Version des Spiels mit stark veränderter Optik und Bedienung unter dem Namen \"Ingress Prime\" ausgerollt. Das Spielprinzip ist identisch. Eine leicht überarbeitete Version des Originals blieb bis zum 30. September 2019 für alle in der Vergangenheit angemeldeten Spieler lauffähig und wurde unter der Bezeichnung \"Scanner (redacted)\" zum Download angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Anime.", "content": "Das japanische Animationsstudio Craftar adaptierte das Spiel als Anime-Fernsehserie unter der Regie von Yūhei Sakuragi. Die 11 Episoden umfassende Serie lief vom 18. Oktober bis 27. Dezember 2018 als Debütwerk von Fuji TVs neuer Animations-Programmschiene \"Ultra+\". Außerhalb Japans wurde die Serie von Netflix lizenziert, die sie ab 2019 streamen wollen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Publizist Sascha Lobo bezeichnete \"Ingress\" in seiner Kolumne für Spiegel Online als „cleveres Amalgam aus Spielfreude, Datensammlung und Begleitmehrwerten für Google“. Es sei ein „Musterbeispiel“ für Gamification, da Google durch den Einsatz der Spieler zahlreiche Daten erhalte, die für das Geschäftsmodell des Konzerns hilfreich seien. Dazu zählen beispielsweise Aufnahmen und Beschreibungen von Gebäuden, Denkmälern und Objekten, die zur Verbesserung der firmeneigenen Anwendungen wie Street View verwendet werden könnten. Auch sei es dem Unternehmen gelungen, selbst Google-Skeptiker zum Sammeln von Bewegungs- und Landschaftsdaten zu animieren.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Kritik wird an der Möglichkeit geübt, auch historisch belastete Orte, wie KZ-Gedenkstätten als Portal einzurichten. Nach der Kritik wurden einige entsprechende Portale gelöscht.", "section_level": 1}, {"title": "Kooperationen.", "content": "Bereits 2013 schloss Niantic mit Vodafone Deutschland einen Werbevertrag. Seitdem war jeder Vodafone-Shop gleichzeitig ein Ingress-Portal. Vodafone bot daher einen speziellen „Ingress“-Vertrag an. Neben einem erhöhten Datenvolumen erhielten die Kunden als Bonus für jede Aufladung der Guthabenkarte einen Passcode mit mehreren, teils seltenen Spiel-Gegenständen. Dieser Kooperationsvertrag ist im Februar 2015 ausgelaufen; alle Vodafone-Portale sind daher aus dem Spiel entfernt worden. Von Dezember 2014 bis Dezember 2017 war der Versicherungskonzern AXA eine Partnerschaft mit Niantic eingegangen. Aufgrund der Partnerschaft erschienen das sogenannte \"AXA Shield\", ein neuer Modifikator, sowie AXA-Portale an ausgewählten Filialen des Unternehmens. Diese wurden ab Dezember 2017, nach Ablauf der Kooperation, fortan als \"Aegis Shield\" bezeichnet Anfang/Mitte Juni 2015 wurde eine Kooperation mit zwei japanischen Unternehmen bestätigt. Infolge dessen kamen zwei neue Items ins Spiel: Die \"MUFG-Kapsel\" (siehe Capsules) und der \"SoftBank Ultra Link\" (siehe Modifikator). Die Kooperation mit der Mitsubishi UFJ Financial Group endete im Dezember 2017. Die \"MUFG-Capsule\" trug fortan den Namen \"Quantum Capsule\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Ingress ist ein von der Firma Niantic Labs, heute Niantic, Inc., für mobile Geräte mit den Betriebssystemen Android und iOS entwickeltes Augmented-Reality-/Alternate-Reality-Computerspiel. Das Spiel wird unter Zuhilfenahme von Standortdaten des GPS im Freien gespielt und nutzt Gebäude, Denkmäler und andere auffällige Objekte der realen Welt zur Einteilung und Gestaltung der virtuellen Spielwelt. Im Spiel existieren zwei Gruppierungen, die mit dem Ziel gegeneinander antreten, möglichst große öffentliche Bereiche unter ihre virtuelle Kontrolle zu bringen.", "tgt_summary": null, "id": 902821} {"src_title": "Luigi Riccio", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Schulbesuch absolvierte Treki zunächst ein Studium der Geschichtswissenschaft an der Universität Bengasi und schloss dieses mit einem Bachelor ab. Ein postgraduales Studium im Fach Politische Geschichte an der Universität Toulouse beendete er mit einem Doktortitel. Im Anschluss trat Treki in den auswärtigen Dienst ein und war als Gesandter zwischen 1970 und 1973 zunächst Direktor der Politischen Verwaltung des Außenministeriums sowie anschließend Direktor der Verwaltung für Afrika, ehe er von 1974 bis 1976 stellvertretender Vizeaußenminister für politische Angelegenheiten war. Er gehörte in diesen Jahren als Mitglied und Leiter mehreren Delegationen Libyens bei Gipfeln und Konferenzen in Afrika an wie beispielsweise der Organisation für Afrikanische Einheit (OAE) sowie der daraus hervorgegangenen Afrikanischen Union. 1977 wurde Treki erstmals Außenminister Libyens und bekleidete dieses Amt bis zu seiner Ablösung durch Abd al-Ati al-Ubayyidi im Jahr 1982. Weiterhin war er Leiter der libyschen Delegation bei Gipfeln und Treffen der Arabischen Liga sowie von 1976 bis 1977 Vorsitzender des Ministerrates der Arabischen Liga. Während dieser Zeit nahm er auch an zahlreichen Treffen der Organisation der Islamischen Konferenz teil und war zeitweilig Vorsitzender von deren Ministerrat. Des Weiteren war er 1979 Leiter der libyschen Delegation beim Gipfeltreffen der Bewegung der Blockfreien Staaten in Havanna. Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung wurde Treki 1982 erstmals Ständiger Vertreter Libyens bei den Vereinten Nationen in New York City und übte diese Funktion bis 1984 aus. Während dieser Zeit war er zudem sowohl Vorsitzender des für Dekolonisation zuständigen vierten Hauptausschusses der Generalversammlung der Vereinten Nationen als auch Vertreter Libyens in der UN-Menschenrechtskommission sowie 1982 als Vertreter von Imre Hollai Vizepräsident der 37. UN-Generalversammlung. 1984 wurde er als Nachfolger von Abd al-Ati al-Ubayyidi erneut Außenminister und behielt dieses Amt, bis er 1984 von Kamal Hassan Mansur abgelöst wurde. Im Anschluss fungierte er zwischen 1986 und 1990 erneut als Ständiger Vertreter Libyens bei den Vereinten Nationen, ehe er danach von 1991 bis 1994 Ständiger Vertreter bei der Arabischen Liga in Kairo war. Danach war er zwischen 1995 und 1999 Botschafter in Frankreich. Treki, der innerhalb der Afrikanischen Union eine maßgebliche Rolle spielte und als Vermittler in zahlreichen Konflikten wie zum Beispiel in Sudan, Tschad, Äthiopien, Eritrea, Dschibuti, Bosnien und Herzegowina, Zypern und den Philippinen tätig war, wurde am 18. September 2003 erneut Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen. 2004 erfolgte zugleich seine Berufung als Minister für Angelegenheiten der Afrikanischen Union in das Kabinett Libyens. Am 10. Juni 2009 erfolgte seine Wahl zum Präsidenten der 64. Sitzung der UN-Generalversammlung und damit zum Nachfolger von Miguel d’Escoto Brockmann. Dieses Amt bekleidete er bis zu seiner Ablösung durch Joseph Deiss 2010. Während des Bürgerkrieges in Libyen wurde Treki am 4. März 2011 von der Regierung von Muammar al-Gaddafi erneut zum Ständigen Vertreter bei den Vereinten Nationen ernannt. Allerdings wurde ihm von der Regierung der USA kein Einreisevisum erteilt, so dass Außenminister Mussa Kussa am 29. März 2011 erklärte, dass die Wahrnehmung der Interessen vorübergehend durch den Vertreter Nicaraguas, Miguel d’Escoto Brockmann, übernommen werde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ali Abdussalam Treki, auch Triki (; * 1938 in Misrata; † 19. Oktober 2015 in Kairo), war ein libyscher Diplomat, der zwischen 1976 und 1982 sowie erneut von 1984 bis 1986 Außenminister seines Landes sowie 2009 Präsident der 64. Generalversammlung der Vereinten Nationen war.", "tgt_summary": null, "id": 162728} {"src_title": "Dirofilaria repens", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorrunde.", "content": "In der Vorrunde wurde eine Doppelrunde zwischen allen 16 Mannschaften ausgespielt. Anschließend qualifizierten sich die sechs bestplatzierten Vereine für die Meisterschaftsrunde, in der neben der israelischen Meisterschaft auch die internationalen Startplätze ausgespielt wurden. Die Vereine auf den Plätzen 7 bis 10 bestritten Platzierungsspiele. Die restlichen sechs Mannschaften spielten in der Abstiegsrunde gegen den Abstieg in die zweitklassige Liga Leumit.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Runde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Meisterschaftsrunde.", "content": "Die Vereine auf den Plätzen 1–6 nach der Vorrunde spielten im Anschluss um die Meisterschaft. Dabei wurden die erreichten Punkte aus den 30 Vorrundenspiele halbiert und aufgerundet. Zwischen den sechs Teams wurde eine Einfachrunde ausgetragen. Die drei bestplatzierten Vereine der Vorrunde erhielten dabei ein Heimspiel mehr als die anderen Drei. Nach Abschluss der Runde stand \"Maccabi Haifa\" als Meister fest.", "section_level": 2}, {"title": "Platzierungsrunde.", "content": "Die Vereine auf den Plätzen 7–10 nach der Vorrunde bestritten im Anschluss Platzierungsspiele. Dabei wurden die in der Vorrunde erreichten Punkte halbiert und aufgerundet. Zwischen den vier Teams wurde eine Einfachrunde ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Abstiegsrunde.", "content": "Die Vereine auf den Plätzen 11–16 nach der Vorrunde spielten im Anschluss gegen den Abstieg. Dabei wurden die in der Vorrunde erreichten Punkte halbiert und aufgerundet. Zwischen den acht Teams wurde eine Einfachrunde ausgetragen. Die vier bestplatzierten Vereine der Vorrunde erhielten dabei ein Heimspiel mehr als die anderen Vier. Nach Abschluss der Runde stiegen die Mannschaften auf den Rängen 15 und 16 in die zweitklassige Liga Leumit ab. Dies waren der Aufsteiger \"Hapoel Aschkelon\" und \"Hapoel Ramat Gan\". Das drittletzte Team musste gegen das drittbeste Team der Liga Leumit Relegationsspiele austragen.", "section_level": 2}, {"title": "Relegation.", "content": "Das drittletzte Team musste gegen das drittbeste Team der Liga Leumit Relegationsspiele am 24. und 27. Mai 2011 austragen. Damit blieb Hapoel Petach Tikwa in der Liga.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Ligat ha’Al 2010/11 war die 12. Saison seit ihrer Einführung unter diesem Namen im Jahre 1999 und die 69. Spielzeit der höchsten israelischen Spielklasse im Männerfußball. Sie begann am 21. August 2010 und endete am 21. Mai 2011. ", "tgt_summary": null, "id": 2247239} {"src_title": "Dvigrad", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Beim \"M 133\" handelt sich um einen Vierzylinder-Reihen-Ottomotor mit einem Hubraum von 1991 cm3. In der ursprünglichen Variante betrug die Leistung 265 kW (360 PS) bei 6000/min (Maximaldrehzahl: 6700/min) und das Drehmoment 450 Nm bei 2250 bis 5000/min. Seit 2015 beträgt die Leistung 280 kW (381 PS) bei 6000/min und das maximale Drehmoment 475 Nm bei 2250 bis 5000/min. Im Bestpunkt erreicht der Motor einen spezifischen Kraftstoffverbrauch von 234 g/kWh. Der maximale effektive Mitteldruck beträgt über 28 bar.", "section_level": 1}, {"title": "Grundmotor.", "content": "Der Motor basiert auf dem Front-Quer-Serienaggregat M 270, von dem er alle grundlegenden konstruktiven Maße, wie Bohrung (83 mm), Hub (92 mm) und den Zylinderabstand (90 mm) übernimmt, da eine größtmögliche Verblockung erzielt werden soll. Um die hohe spezifische Leistung zu erreichen, wurde das Triebwerk aber für höhere Zünddrücke von bis zu 150 bar angepasst. Das Verdichtungsverhältnis beträgt 8,6:1. Das im Kokillen-Kippgussverfahren hergestellte Kurbelgehäuse des \"M 133\" ist in Closed-Deck-Bauweise ausgeführt und besteht aus der Aluminiumlegierung AlSi7Mg. Der Zylinderkopf besteht aus der Aluminiumlegierung AlSi10MgZr, bei der durch Beimengung von Zirkon eine Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit erreicht wurde. Die Steuerung des Ladungswechsels erfolgt über vier Ventile pro Zylinder und zwei obenliegende, von einer Steuerkette angetriebene Nockenwellen. Sowohl für die Einlass- als auch für die Auslassnockenwelle ist eine Nockenwellenverstellung von jeweils 40° Kurbelwinkel möglich. Auch der Kurbeltrieb mit einer geschmiedeten Stahlkurbelwelle (44MnSiVS6) mit induktiv gehärteten Lagerlaufflächen, Grauguss-Kurbelwellenlagerdeckeln sowie geschmiedeten Kolben aus einer Rennsportlegierung mit reibleistungsoptimierten Kolbenringen tragen eine gewichtsoptimierende Funktion. Der \"M 133\" wiegt nach DIN-Norm 147,8 kg.", "section_level": 2}, {"title": "Luftführung & Aufladung.", "content": "Die gesamte Luftstrecke vom Lufteintritt bis zu den Einlasskanälen in die Zylinder ist mit einer Gesamtlänge von unter 1,2 m sehr kurz ausgelegt, um ein spontanes Ansprechverhalten zu ermöglichen. Der Motor ist mit einem Twinscroll-Abgasturbolader ausgestattet, wodurch der Drehmomentaufbau bereits in niedrigen Drehzahlbereichen schneller erfolgt. Der maximale Ladedruck beträgt 1,8 bar relativ zum Atmosphärendruck. Die Ladeluftkühlung erfolgt indirekt über einen separaten Niedertemperaturkühlkreis, wodurch die Ladelufttemperatur maximal um 25 K über der Umgebungstemperatur liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Einspritzung.", "content": "Der \"M 133\" zählt zur Familie der \"BlueDirect\"-Ottomoren mit strahlgeführter Direkteinspritzung, bei dem in allen vier Brennkammern Piezo-Injektoren angebracht sind. Bei betriebswarmem Motor wird bis zu drei Mal je Arbeitsspiel eingespritzt (zwei Voreinspritzungen zur besseren Gemischaufbereitung), in der Aufwärmphase des Motors erfolgen bis zu fünf Einspritzungen je Arbeitsspiel, um die Partikelemissionen zu reduzieren. Vom Basismotor M 270 wurden die Injektor- und Zündkerzenposition, die Einlasskanalgeometrie sowie die gesamte Brennraumdach-Konfiguration übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "Kühlsystem.", "content": "Das Kühlsystem basiert größtenteils auf dem des im Sportwagen SLS AMG zum Einsatz kommenden Motors M 159, wurde jedoch um einen Niedertemperaturkreislauf für die Luft-Wasser-Ladeluftkühlung erweitert. Außerdem befindet sich im Radlauf ein Zusatzkühler. Die Wasserkühler werden mithilfe einer elektrischen Pumpe und durch den in Reihe geschalteten Ladeluftkühler durchströmt. Die Kühlung des Getriebeöls ist an den motorseitigen Hochtemperaturkühlkreislauf gekoppelt, jedoch wird das davon entnommene Kühlmittel zusätzlich durch einen liegenden, vor dem Kühlerpaket eingebauten Zusatzkühler herabgekühlt, bevor es in den am Getriebe angebrachten Wärmetauscher gelangt. Durch die Neuauslegung des Kühlsystems können über den gesamten Kennfeldbereich und unter allen klimatischen Bedingungen Wassertemperaturen von unter 110 °C erreicht werden. Dazu wurde unter anderem die Förderleistung der Kühlmittelpumpe um 15 % erhöht.", "section_level": 2}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "M 133 DE 20 AL*.", "content": "* Die Motorbezeichnung ist wie folgt verschlüsselt: M = Motor, Baureihe = 3 stellig, DE = Direkteinspritzung, Hubraum = Deziliter (gerundet), A = Abgasturbolader, L = Ladeluftkühlung", "section_level": 2}], "src_summary": "Der M 133 ist ein Ottomotor mit vier Zylindern in Reihenanordnung von \"Mercedes-AMG\", der seit Juni 2013 in der dritten Generation der \"A-Klasse (W 176)\" als \"A 45 AMG\" auf dem Markt verfügbar ist. Die Produktion erfolgt in Handarbeit bei der MDC Power GmbH in Kölleda. Mit einer Hubraumleistung von 140 kW/l ist er der drittstärkste in Serie gefertigte Vierzylindermotor, der bislang in einem für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassenen PKW-Modell ab Werk verbaut wurde (Motor 4B11T im Mitsubishi Lancer Evolution X: 150 kW/l und 161 kW/l).", "tgt_summary": null, "id": 868708} {"src_title": "Mille Miglia 1957", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung und Geschichte.", "content": "Kõpu (deutsch \"Köppo\") hat 35 Einwohner (Stand 31. Dezember 2011). Der Ort liegt auf der gleichnamigen Halbinsel (\"Kõpu poolsaar\"). 1565 wurde das Dorf \"Koppoby\" erstmals urkundlich erwähnt. Auf dem sogenannten Kaplimägi (\"Kapellenberg\") stand eine nach 1641 erbaute evangelisch-lutherische Holzkapelle. Sie gehörte zur Kirchengemeinde des 23 km entfernten Reigi. Von ihr sind keine Spuren mehr erhalten. 1887 wurde eine Holzkirche mit 150 Sitzplätzen errichtet. Das Blechdach wurde ihr zum Verhängnis, als am 12. August 1942 ein Blitz einschlug und das Gotteshaus abbrannte.", "section_level": 1}, {"title": "Orthodoxe Kirche.", "content": "1907/1908 entstand in Kõpu im Zeichen der Russifizierung Estlands eine orthodoxe Kirche. Sie diente gleichzeitig als Versammlungshaus und Schulgebäude. Der Landwirt Johannes Küttim schenkte der Kirche für den Bau das Grundstück, nachdem das Projekt am Widerstand des örtlichen deutschbaltischen Adels zu scheitern drohte. Das Gotteshaus wurde im Juni 1909 geweiht. Es diente gleichzeitig als Wohnhaus des Popen. Mit der sowjetischen Besetzung Estlands wurden die Gottesdienst in Kõpu 1941 verboten. Das Haus stand anschließend leer und verfiel zusehends. Dorfbewohner wollen die Kirchenglocke im Wald vergraben und die Ikonostase versteckt haben. Die beiden Objekte wurde bis heute nicht mehr gefunden. 1957 wurde das Gebäude zum Kulturhaus des Ortes umgestaltet. Der kleine Zwiebelturm wurde abgetragen. Mit Wiedererlangung der estnischen Unabhängigkeit gab die Landgemeinde 1996 das Gebäude an die Estnische Apostolisch-Orthodoxe Kirche (\"Eesti Apostlik-Õigeusu Kirik\") zurück. Da es in Kõpu nahezu keine orthodoxen Gläubigen mehr gibt, schlossen Kirche und Gemeinde 2004 einen Vertrag. Danach überlässt die EAÕK das Haus kostenfrei für Kultur- und Gemeindeveranstaltungen. Das neoklassizistische Gebäude ist heute gut erhalten. Es steht unter Denkmalschutz.", "section_level": 1}, {"title": "Internat.", "content": "1873 wurde die erste Schule in Kõpu gegründet. Das Gebäude von 1868 beherbergt heute ein staatliches Internat für behinderte Kinder. Das historische Schulhaus wird durch einen Neubau aus dem Jahr 1998 ergänzt.", "section_level": 1}, {"title": "„Eiffelturm“.", "content": "Auf dem \"Kaplimägi\", der mit 63 Metern zweithöchsten Erhebung Hiiumaas, befindet sich heute eine vom Volksmund scherzhaft „Eiffelturm“ genannte Holzkonstruktion. Sie entstand in den 1990er Jahren auf private Initiative. Von der obersten Plattform bietet sich ein weiter Ausblick über die Halbinsel und die Ostsee.", "section_level": 1}, {"title": "Natur.", "content": "Zwischen den Dörfern Kõpu und Mägipe erstreckt sich das 2007 in seiner heutigen Form geschaffene Naturschutzgebiet Kõpu (\"Kõpu looduskaitseala\"). Es hat eine Fläche von 3063,8 Hektar. In der Gegend finden sich zahlreiche Findlinge. Am bekanntesten ist der zweitgrößte Findling Hiiumaas, der \"Kõpu Suurkivi\" oder \"Lepistepao rahn\". Er hat einen Umfang von 28,4 Metern und eine Höhe von 5,3 Metern. Archäologen haben bei Kõpu seit 1928 zahlreiche Gräber aus dem Spätneolithikum und der Bronzezeit freigelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Leuchtturm Kõpu.", "content": "Nordwestlich des Dorfkerns liegt, bereits auf dem Gelände des Dorfes Mägipe, das Wahrzeichen der Insel Hiiumaa: der mächtige Leuchtturm Kõpu (\"Kõpu tuletorn\"). Er wurde 1531 als erster Leuchtturm in der Ostseeregion erbaut. Sein jetziges Aussehen erhielt er im Jahr 1845.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kõpu ist ein Dorf (estnisch \"küla\") in der Landgemeinde Hiiumaa (2013 bis 2017: Landgemeinde Hiiu, davor Landgemeinde Kõrgessaare) auf der zweitgrößten estnischen Insel Hiiumaa (deutsch \"Dagö\").", "tgt_summary": null, "id": 413954} {"src_title": "Madagaskarfischer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ziele.", "content": "Die ASZ sieht sich als emanzipatorisches Projekt. Darunter versteht sie die Entwicklung eines selbstständigen Handelns und Denkens. Den Begriff der Integration lehnt sie ab, da er für sie gleichbedeutend mit einer erzwungenen Anpassung an die Landeskultur ist. Ebenso steht sie dem Multikulturalismus kritisch gegenüber, weil sie darin Tendenzen zur Verdeckung gesellschaftlicher Machtverhältnisse und zur Exotisierung des Fremden sieht. Als Teil der Bleiberechtbewegung fordert sie die globale Bewegungsfreiheit für alle. Didaktisch stellt sie sich in die Tradition der kritischen Pädagogik und nimmt Bezug auf Paulo Freire. Die Kurse sollen Lernprozesse für Kursteilnehmende und Moderierende gleichermassen sein, und gemeinsam soll nicht nur ein Fach gelernt werden, sondern «an einem kritischen Verständnis politischer, wirtschaftlicher und sozialer Verhältnisse gearbeitet werden». Dabei sollen Reflexion und Praxis miteinandergehen, denn das Ziel der ASZ ist es, die gesellschaftlichen Verhältnisse zu verändern.", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten.", "content": "Im Dezember 2012 besuchten bis zu 200 Kursteilnehmende die Deutschkurse. Circa 40 Ehrenamtliche engagierten sich aktiv im Projekt. Die Kurse werden von Migranten mit unterschiedlichem Aufenthaltsstatus besucht, hauptsächlich aber von Asylsuchenden und Sans-Papiers. Die Autonome Schule ist damit eine der wenigen Bildungsmöglichkeiten, die Asylsuchenden, denen von ihrer Gemeinde kein Deutschkurs finanziert wird, und Sans-Papiers zugänglich ist. Alle Kurse an der Schule sind kostenlos. Es wird aber eine Mithilfe bei der Verwaltung des Projekts erwartet. Neben den Deutschkursen finden auch Diskussionsveranstaltungen, Konzerte, handwerkliche Kurse oder Kurse in anderen Sprachen statt. Dies erlaubt Lehrer-Schüler-Rollentauschs. Bei der Theaterperformance \"WG Babylon\" arbeitete die ASZ mit der Zürcher Hochschule der Künste und dem Theaterhaus Gessnerallee zusammen. Die ASZ nimmt regelmässig an Demonstrationen teil, beteiligt sich an politischen Bündnissen und organisiert selbst politische Aktionen, z. B. im November 2012 einen Protestmarsch zur Redaktion der Gratiszeitung Blick am Abend, nachdem diese fälschlicherweise getitelt hatte, dass 60 Prozent der Asylsuchenden HIV-positiv seien.", "section_level": 1}, {"title": "Papierlose Zeitung.", "content": "Die ASZ gibt ein- bis zweimal pro Jahr die \"Papierlose Zeitung\" heraus. Dabei sollen sich die Autoren mit ihren Kenntnissen zu Konfliktgebieten, kulturellen Hintergründen, Rechtschreibung, Grafik und Artikelgestaltung gegenseitig unterstützen. Ziel ist es, eine Gegenöffentlichkeit zur als rassistisch empfundenen Berichterstattung in den etablierten Medien zu schaffen und eine Publikation zu sein, wo Migranten für sich selbst sprechen können. Die Ausgabe 5 vom Februar 2013 erschien als Beilage zur Wochenzeitung.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Deutschkurse für sans Papiers sind aus der Besetzung der Predigerkirche durch das Bleiberecht-Kollektiv Zürich entstanden. Nach der fast dreiwöchigen Besetzung über den Jahreswechsel 2008/2009 äusserten gemäss Eigendarstellung der Schule einige Sans-Papiers den Wunsch, Deutsch zu lernen. Mittels eines Fragebogens wurden dann in einem ersten Schritt die Bedürfnisse der Teilnehmenden eruiert. Seit der Gründung der Schule in einem besetzten Haus an der Manessestrasse musste die Schule in den ersten 14 Monaten ihres Bestehens neun Mal den Standort wechseln. Von April 2010 bis Mai 2013 war die Schule in einem Pavillon auf dem Areal des alten Güterbahnhofs untergebracht. Nach dem erzwungenen Umzug aufgrund des Baus eines Polizei- und Justizzentrums auf dem Areal finden die Aktivitäten der ASZ (Bildung für Alle) an der Badenerstrasse 565 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Die «Wanderschule».", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Februar bis Juni 2009: Die Anfänge.", "content": "In den ersten Monaten fand das Projekt in kleinem Rahmen statt. Nach der Räumung der Besetzung Manesse zog die noch namenlose Gruppe weiter in den Infoladen Kasama und die Besetzung Kalkbreite. Es begann sich herauszustellen, dass für viele Sans-Papiers die Ticketkosten für Bus und Zug einen regelmässigen Schulbesuch fast unmöglich machten.", "section_level": 3}, {"title": "Sommer 2009: Gründung des Vereins \"Bildung für Alle\" und Ausbau des Projekts.", "content": "Als Reaktion auf die Ticketprobleme wurde der Verein \"Bildung für Alle\" gegründet, um legal Spenden sammeln zu können. Gleichzeitig wurde das Projekt auch breiter aufgegleist. Der Verein führte ab September seine Kurse in einem leerstehenden Schulpavillon in Zürich-Oerlikon durch, als Teil der Autonomen Schule Zürich. Dieses Projekt freier Bildung hatte dort eine Besetzergruppe initiiert, die sich «Familie Moos» nannte und mit der die Sans-Papiers und Aktivisten schon in der Besetzung Manesse zusammengelebt hatten. Schlagzeilen machte die Aussage des kantonalen Justizdirektors Hans Hollenstein in einem Bericht der Sendung \"Schweiz aktuell\" des Schweizer Fernsehens, die Deutschkurse für Sans-Papiers zu dulden, obwohl das Gesetz die Erleichterung illegalen Aufenthalts unter Strafe stellt.", "section_level": 3}, {"title": "Januar 2010: Polizeiliche Räumung des Schulpavillons Allenmoos II.", "content": "Völlig überraschend wurde am Morgen des 7. Januars 2010 der Schulpavillon der ASZ von einem polizeilichen Grossaufgebot geräumt. Die Polizei begründete ihre Aktion mit einer unvorsichtig verlegten Stromleitung, bei deren Inspektion ein Hausabwart einen Stromschlag erlitten hatte. Als Protest gegen die als unverhältnismässig empfundene Räumung besetzten Aktivisten noch am gleichen Abend kurzzeitig das städtische Schulhaus Wengi. Nach der Räumung erfuhr die ASZ breite Solidarität aus der Bevölkerung und von verschiedenen Parteien und Institutionen. Pünktlich zum Schulstart im neuen Jahr konnten die Kurse im Provisorium des Theaterhauses Gessnerallee weitergehen. Bald folgte der Weiterzug in zwei weitere Besetzungen, wo das Projekt je einen Monat bleiben konnte, bis es im April noch einmal auf die Solidarität einer Zürcher Kulturinstitution angewiesen war: der Roten Fabrik.", "section_level": 3}, {"title": "2010–2013: Sesshaftigkeit beim Güterbahnhof.", "content": "Am 19. April 2010 besetzte eine Gruppe einen leerstehenden Teil eines Pavillons auf dem Areal des alten Güterbahnhofs und stellte die Räume der ASZ und dem Verein \"Bildung für Alle\" für deren Bildungsprojekt zur Verfügung. Es sollte der erste Ort werden, wo die ASZ über längere Zeit bleiben konnte. Die örtliche Stabilität führte zu einer weiteren Zunahme der Teilnehmendenzahlen. Seit das Projekt den Asylbehörden bekannt ist, schicken sie oft ihre Klienten zur ASZ, anstatt ihnen Deutschkurse zu bezahlen.", "section_level": 2}, {"title": "Winter 2010/11: Polizeikontrollen vor der ASZ.", "content": "Im November 2010 führte die Stadtpolizei Zürich zum ersten Mal in der Geschichte der Schule direkt beim Schulhaus Personenkontrollen durch und verhaftete Migranten. Es kam zu angespannten Situationen zwischen aufgebrachten Aktivisten der ASZ und der Polizei. Mit mehreren Demonstrationen protestierte die Schule gegen die Polizeikontrollen. Viele Migranten trauten sich nicht mehr in die Schule. Seit Gesprächen mit der Stadtpolizei und dem zuständigen Stadtrat Daniel Leupi gab es keine gezielten Polizeikontrollen im Umfeld der Schule mehr.", "section_level": 3}, {"title": "Frühling 2012: Legalisierung der Besetzung.", "content": "Im Frühling 2012 gelang es der ASZ angesichts des drohenden Abrisses das \"Solinetz Zürich\" als Verhandlungspartner gegenüber der Grundbesitzerin SBB zu gewinnen. Das Solinetz konnte schliesslich einen Gebrauchsleihvertrag mit den SBB abschliessen, der zunächst bis Ende 2012 dauerte und dann bis Ende März 2013 verlängert wurde. In dieser Zeit führte die ASZ zusammen mit der \"Halgzhan-Gruppe\" und der \"International Federation of Iraqi Refugees\" auch ihre erste Kunstausstellung durch: Der angesehene kurdisch-irakische Maler Ismail Khayat zeigte seine Bilder und Masken in der Schule.", "section_level": 3}, {"title": "2013–15: Wachstum in Zwischennutzungen.", "content": "Wegen des Baus des neuen Polizei- und Justizzentrums musste die Schule im Frühling 2013 ihren Standort auf dem Güterbahnhofareal verlassen. Ab Anfang Mai 2013 fanden ihre Kurse in Räumlichkeiten an der Badenerstrasse 565 statt. Zusätzlich besetzten einige Aktivisten der ASZ ein Gebäude auf dem Kochareal und bieten dort ebenfalls Kurse an. Eine langfristige, stabile Lösung des Raumproblems der ASZ bedeutete dies jedoch nicht. Im Sommer 2014 musste sie erneut umziehen – in eine Zwischennutzung an der Bachmattstrasse 59. Im November 2015 stand die Schule erneut ohne Schulhaus da.", "section_level": 2}, {"title": "Ab: 2015: Die ersehnte langfristige Lösung.", "content": "Um endlich eine langfristige Lösung des Raumproblems zu erreichen, startete die ASZ im Herbst 2015 eine grossangelegte Kampagne, die in der Öffentlichkeit auf viel Resonanz stiess. So berichtete beispielsweise das Schweizer Fernsehen (SRF) über die Situation der ASZ. Nach öffentlichen Aktionen auf dem Sechseläutenplatz und in der Universität Zürich sowie einer Online-Petition, welche innert weniger Tage über 4100 Personen unterzeichneten, konnte im Januar mit der Stadt Zürich eine Lösung gefunden werden. Die ASZ kann nun in der von der Stadt verwalteten Liegenschaft am Sihlquai 125, wo sie seit November 2015 anfangs ohne Einverständnis der Stadt Räume nutzte, Räume nutzen. Dieser zentral gelegene Standort ist vorerst bis Ende Sommer 2018 gesichert.", "section_level": 2}, {"title": "Film.", "content": "Pino Esposito: \"Farid – In Zürich oder irgendwo\". Dokumentarfilm, Schweiz 2013.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Autonome Schule Zürich (ASZ) ist ein migrantisches Bildungsprojekt in Zürich. Kostenlose Deutschkurse machen einen grossen Teil der Schulaktivitäten aus. Daneben finden weitere Projekte statt, wie eine eigene Zeitung, Theaterstücke, Karikaturenkurse, Ausstellungen, Lesungen, Konzerte etc. Die ASZ existiert seit dem Jahr 2009 und wird von Einheimischen und Migranten gemeinsam organisiert. Die Autonome Schule ist unter dem Namen \"Bildung für Alle\" (BfA) als Verein registriert. Sie befindet sich momentan am Sihlquai 125.", "tgt_summary": null, "id": 71260} {"src_title": "Toby Low, 1. Baron Aldington", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Schaffen.", "content": "Er wurde etwa ab 1993 in der jungen norwegischen Black-Metal-Szene aktiv und nahm mit Troll und Covenant Demos auf. Troll führte er, nachdem die anderen Bandmitglieder ausgestiegen waren, zunächst als Soloprojekt weiter. Im Jahr 1995 nahm er Trolls Debütalbum \"Drep de kristne\" auf und mit Amund Svensson Covenants Debütalbum \"In Times Before the Light\". Arnesen stieg 1996 als Bassist bei Dimmu Borgir ein, mit denen er zwei EPs und zwei Alben aufnahm. Er soll 1997 als Rick Hellraiser auch Session-Schlagzeuger auf Nocturnal Breeds Debütalbum \"Aggressor\" gewesen sein. Außerdem veröffentlichte er mit Jamie „Astennu“ Stinsons Carpe Tenebrum Ende der 1990er zwei Alben. Im Jahr 1999 verließ er Dimmu Borgir wieder, um sich auf Covenant konzentrieren zu können. Diese mussten nach dem erfolgreichen zweiten Album \"Nexus Polaris\" aus rechtlichen Gründen in The Kovenant umbenannt werden und vollzogen nun einen Stilwechsel weg vom Black Metal. In diesem Jahr erschien The Kovenants drittes Album; in den Jahren 2000 und 2001 veröffentlichte er mit Troll, nun kein Soloprojekt mehr, zwei weitere Alben. Nach The Kovenants viertem Album 2003 kündigte er immer wieder ein fünftes an, das mehrfach verschoben wurde und bislang nicht erschienen ist. Arnesen war 2004 und 2005 Mitglied von Chrome Division, jedoch an keiner Veröffentlichung beteiligt. Einige Jahre wurde es ruhig um ihn. Erst Anfang 2010 erschien Trolls viertes Album, im April des Jahres trat Arnesen mit Psy Coma, Hellhammer, Sverd und Sarah Jezebel Deva auf dem norwegischen Inferno Metal Festival Norway auf, um Covenants \"Nexus Polaris\" live zu spielen. Ende Oktober 2011 spielte er mit Troll Covenants Debütalbum live auf dem niederländischen Aurora-Infernalis-Festival. → siehe The Kovenant#Diskografie", "section_level": 1}], "src_summary": "Stian Arnesen (Pseudonyme u a. Nagash Blackheart, N. Blackheart, Nagash, Lex Icon) ist ein norwegischer Sänger, Bassist und Komponist. Er ist vor allem für seine Arbeit mit The Kovenant bekannt, war aber auch Mitglied bei weiteren Metal-Bands.", "tgt_summary": null, "id": 1860471} {"src_title": "Óscar Wirth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Zur Entstehung des Songs sagte Mick Jagger 1995 in einem Interview mit dem \"Rolling Stone\": „Keith [Richards] und ich schrieben das Lied zusammen. Wir waren für einige Nächte in Urlaub, in dieser schönen italienischen Bergstadt Positano. Ich weiß auch nicht, warum wir in dieser angenehmen, sonnigen Umgebung solch ein dunkles Lied schrieben. Wir schrieben alles dort: die Änderungen in den Tempi, alles. Ich spielte in diesen kleinen Cafés die Harmonika und Keith die Gitarre.“ Richards nannte den Song eine „Blues-Oper“ und konstatierte in dem von 2012 stammenden Dokumentarfilm \"Crossfire Hurricane\", dass außer den Rolling Stones niemand sonst dieses Stück hätte schreiben können. 1971 vom \"Rolling Stone\" erneut gefragt, sagte Richards zur Technik des Songschreibens: „Normalerweise wenn du schreibst, stößt du Mick mit etwas an, lässt ihn dann loslegen und sich ausbreiten, hörst ihm einfach zu und fängst an gewisse Wörter aufzusammeln, die durchkommen und daraus ist es dann entstanden. Eine Menge Leute beschwerten sich noch, dass sie die Stimme nicht richtig hören konnten. Wenn die Wörter durchkommen, ist das schön, wenn nicht, ist das auch in Ordnung, weil sie dann sowieso für irgend jemand tausend verschiedene Bedeutung haben können.“", "section_level": 1}, {"title": "Liedinhalt.", "content": "Der \"Midnight Rambler\" wird als eine Person beschrieben, die im Dunkeln, von Mitternacht bis zum frühen Morgen, wenn der Hahn kräht, umherstreunt und ihr Unwesen treibt. Es heißt, dass er sich in einen schwarzen Katzenmantel („black cat cloak“) hüllt, ohne Vorwarnung kommt, über die Gartenmauer springt und seine Fußspuren hinterlässt. Die Frage: „Did you hear about the Midnight Rambler“ (‚Hast du vom Midnight Rambler gehört?‘) wiederholt sich ebenso wie die Aussage „Talkin’ about the Midnight Rambler“ (‚[Ich] Rede vom Midnight Rambler‘). Etwa in der Mitte des Songs gibt es eine Wortspielerei: „Midnight Rambler“ – „Midnight Gambler“, der Umherziehende wird als risikoliebend, als Spieler (Gambler) bezeichnet. Am Ende des Songs findet ein Perspektivenwechsel statt. Demjenigen, der den Midnight Rambler zu fangen versucht, wird das lyrische Ich, das nun als der Midnight Rambler in Erscheinung tritt („Did you see me make my midnight call?“ – ‚Hast du gesehen, wie ich meinen mitternächtlichen Besuch machte?‘), seine Geliebte nehmen und mit einem Messer die Kehle aufschlitzen. Die Figur des \"Midnight Rambler\" kann mit dem Serienmörder Albert DeSalvo, dem „Würger von Boston“, in Verbindung gebracht werden. Jagger ging sogar soweit, einen Teil der Bekenntnisse DeSalvos für die Vergewaltigung und Ermordung der 23-jährigen Beverly Samans im Songtext zu verarbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Die Studioversion des Titels mit einer Länge von 6 Minuten und 53 Sekunden wurde im Frühjahr 1969 in den Londoner Olympic Studios aufgenommen. Jagger sang den Liedtext und spielte die Mundharmonika, Richards übernahm alle Gitarrenparts, Bill Wyman den Bass und Charlie Watts das Schlagzeug. Brian Jones bediente die Perkussions. Die Rolling Stones traten mit dem \"Midnight Rambler\" das erste Mal am 5. Juli 1969 auf. Mehrere weitere Versionen in unterschiedlicher Länge folgten. Die Fassung für das Album \"Get Yer Ya-Ya’s Out!\" im Jahre 1969 dauerte 9 Minuten und 43 Sekunden und wurde 1971 im Rahmen der Sammlung \"Hot Rocks 1964–1971\" neu aufgelegt. Hier spielte Mick Taylor Gitarre. Die für die LP \"The Brussels Affair ’73\" aufgenommene und erst 2011 offiziell veröffentlichte Version hat eine Länge von 12 Minuten und 49 Sekunden. 1975 ersetzte Ronnie Wood Mick Taylor. Die Stones spielten den Song bis 1976 regelmäßig in ihren Konzerten. \"Midnight Rambler\" kehrte dann erst 1989 in ihr Bühnenrepertoire zurück. Die 2003 im Film \"Four Flicks\" über ein Konzert der Rolling Stones gezeigte Fassung läuft über 12 Minuten. Am 25. November 2012 spielten die Stones auf ihrem Londoner Konzert mit Mick Taylor als Gast ebenfalls eine 12-Minuten-Version. Die Live-Version vom Konzert im Londoner Hyde Park im Juli 2013, veröffentlicht auf dem Album \"Sweet Summer Sun\" mit Mick Taylor als Gast dauert knapp 12 Minuten.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehung zum Altamont Free Concert.", "content": "Beim Altamont Free Concert der Rolling Stones am 6. Dezember 1969 auf dem Altamont Speedway in Kalifornien wurde der Zuschauer Meredith Hunter erstochen. Das Ereignis wurde gefilmt und fand seinen Niederschlag in dem Dokumentarfilm \"Gimme Shelter.\" \"Midnight Rambler\" war neben \"Brown Sugar\" eines der Lieder, die direkt nach der Messerstecherei gespielt wurden. Der Autor Simon Frith beleuchtet die Rolle der Rolling Stones bei dem Konzert und wirft die Frage nach der Beziehung zwischen dem Sänger des Stücks, dem Liedtext und dem Zuhörer auf. Weil \"Midnight Rambler\" eine Erzählung vorstellt, die auf sexuell/mörderischer Fantasie aufbaut, Stelle der Song etwas dar, was nicht sein könne, aber was durch die Performance existiere. Dies gelte insbesondere im Zusammenhang mit dem Bühnenauftritt Jaggers mit seiner Betonung auf satanische und sexuelle Gewalt. Daraus leite sich ab, dass die dem Song innewohnende Brutalität nicht nur eine Darstellung menschlicher Ängste und Sehnsüchte sei. Durch einen Identifikationsprozess könne diese Musik als ein Symbol der Solidarität mit einer Rechtfertigung brutaler Gewalt gewertet werden. Ein Songtext werde allerdings im Allgemeinen nur in Zusammenhang mit persönlichen Erfahrungen bedeutsam und sei daher nicht generell zur Meinungsbildung geeignet. Dies träge auf \"Midnight Rambler\" insbesondere deshalb zu, da der Songtext praktisch nicht zu verstehen war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Midnight Rambler (englisch; deutsch etwa „der mitternächtlich Umherstreifende“ oder „Nachtschwärmer“) ist ein Blues-Rock-Song der Rolling Stones. Er wurde auf dem im Dezember 1969 erschienenen Studioalbum \"Let It Bleed\" bei Decca Records veröffentlicht. Die Autoren sind Mick Jagger (E-Gitarre, Vocals, Harmonica) und Keith Richards (E-Gitarre), und das Stück wurde von Jimmy Miller produziert.", "tgt_summary": null, "id": 2155969} {"src_title": "Obryta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "O’Brien wurde nach dem Besuch der Wandsworth School 1927 Angestellter der Bank of England und verbrachte dort seine gesamt berufliche Laufbahn bis 1973. Nachdem er zwischen 1951 und 1955 zunächst stellvertretender Hauptkassierer war, fungierte er von 1955 bis 1962 als Hauptkassierer (\"Chief Cashier\"). Im Anschluss war er zwischen 1962 und 1964 Geschäftsführender Direktor (\"Executive Director\") und danach stellvertretender Gouverneur. 1966 wurde O’Brien als Nachfolger von Rowland Baring, 3. Earl of Cromer schließlich selbst Gouverneur der Bank of England und bekleidete diese Funktion bis zu seiner Ablösung durch Gordon Richardson 1973. 1967 wurde er als Knight Grand Cross des Order of the British Empire geadelt und führte fortan den Namenszusatz „Sir“. Darüber hinaus wurde er 1970 auch Privy Councillor. Während seiner Amtszeit als Gouverneur der Bank of England musste 1967 des Pfund Sterling eine erneute Abwertung erfolgen, weil das Land im Welthandel zurückgefallen war und sich deshalb seine Zahlungsbilanz über Jahre hinweg verschlechtert hatte. Am 18. November 1967 verlor das Pfund Sterling 17 Prozent an Wert, da die britische Regierung deflationäre Maßnahmen, die der Internationale Währungsfonds für eine Ausweitung der Kreditvergabe verlangte, nicht akzeptieren wollte. Die Abwertung des Pfund Sterling und der enorme Wertverlust des US-Dollars gegenüber dem Goldstandard führten Anfang der 1970er Jahre zum endgültigen Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems. 1971 verzichtete die \"Bank of England\" auf das Instrument der Kreditplafondierung, erhielt dafür aber jenes der Mindestreserve. Am 15. Februar 1971 wurde das seit dem 9. Jh. bestehende, auf dem karolingischen Münzsystem beruhende englische Münzsystem durch das international übliche Dezimalsystem ersetzt. Ein Pfund Sterling unterteilt sich seitdem in 100 Pence Nach Beendigung seiner Tätigkeit als Gouverneur der Bank of England wurde er durch ein Letters Patent vom 14. März 1973 als \"Baron O’Brien of Lothbury\", of the City of London, zum Life Peer im Sinne des Life Peerages Act 1958 erhoben. Er dadurch auf Lebenszeit Mitglied des House of Lords. Während dieser Zeit war er von 1973 bis 1980 Präsident der Vereinigung britischer Bankiers (\"British Bankers’ Association\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Leslie Kenneth O’Brien, Baron O’Brien of Lothbury GBE PC (* 8. Februar 1908 in Dulwich, London; † 24. November 1995 in Redhill, Surrey) war ein britischer Bankier, der zwischen 1966 und 1973 Gouverneur der Bank of England war und ab 1973 als Life Peer Mitglied des House of Lords war.", "tgt_summary": null, "id": 1528923} {"src_title": "Blaues Hawaii", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der junge Jack, ein Bauernsohn im Königreich Cloister, ist fasziniert von der altertümlichen Sage über den König Erik, der mit seiner magischen Krone die Invasion von Riesen abwehren konnte, welche über eine gigantische Bohnenranke aus ihrem Reich über den Wolken auf die Erde herabkamen. Auch Prinzessin Isabelle, Tochter des derzeitigen Königs Brahmwell, ist von dieser Geschichte sehr beeindruckt. Zehn Jahre später ist Jack zu einem jungen Mann herangewachsen. Nachdem seine Eltern gestorben sind, zieht ihn sein Onkel auf. Dieser beauftragt ihn, ein Pferd samt Gespann auf dem Markt in der Stadt zu verkaufen. Hier begegnet er zum ersten Mal Isabelle, die unerkannt in der Menge einer Vorführung von Gauklern zusieht. Als sie von fremden Männern belästigt wird, stellt er sich schützend vor sie, bis Elmont, Anführer der königlichen Garde, auftaucht und die Männer verscheucht. Lord Roderick, Berater und Schatzmeister des Königs, muss inzwischen feststellen, dass er bestohlen wurde. Der Dieb, ein Mönch, flieht über den Marktplatz und bietet Jack das Diebesgut, ein Säckchen mit angeblich magischen Bohnen, zum Tausch gegen dessen Pferd an, um damit zu entkommen. Als Jack nach Hause zurückkehrt, beschimpft ihn sein Onkel, er habe sich übers Ohr hauen lassen, und wirft die Bohnen weg. Unterdessen streitet Isabelle sich mit ihrem Vater, der sie mit Lord Roderick vermählen möchte, sie hingegen möchte ausreiten und das Königreich erkunden, was er ihr jedoch untersagt. So schleicht sie sich abends aus dem Schloss und reitet fort, verirrt sich und sucht schließlich draußen am Waldrand in Jacks Haus Unterschlupf. Der einsetzende Regen aktiviert eine der magischen Bohnen, die in kürzester Zeit zu einer gigantischen Ranke heranwächst und Isabelle samt Haus in den Himmel emporhebt. Jack fällt herab und bleibt bewusstlos liegen. Als der König mit seinem Gefolge auf der Suche nach seiner Tochter eintrifft, meldet Jack sich für eine Gruppe Freiwilliger, welche die Ranke hochklettern und die Prinzessin zurückbringen soll. Zusammen mit Elmont, dessen Offizier Crawe, Lord Roderick, dessen Handlanger Wicke sowie weiteren Rittern Elmonts macht er sich auf den Weg nach oben. Auf halber Strecke schneidet Wicke, unbemerkt von den anderen, das Sicherungsseil der Ritter durch und lässt sie dadurch zu Tode stürzen. Als der Rest der Gruppe durch die Wolken stößt, finden sie sich im Reich der Riesen wieder und erkennen, dass die Legenden um den Sagenkönig Erik wahr sind. Bevor sie sich in zwei Gruppen aufteilen, wird Jack von Roderick gezwungen, ihm die verbliebenen Bohnen auszuhändigen. Jack kann jedoch eine der Bohnen unbemerkt zurückbehalten. Unterwegs werden Elmont und Crawe von einem Riesen gefangen genommen. Jack kann sich verstecken und folgt dem Riesen unbemerkt bis in die Burg der Giganten, wo sich auch die anderen Unholde aufhalten. Deren Anführer, der doppelköpfige General Fallon, hat auch schon Prinzessin Isabelle in seiner Gewalt und will nun von Elmont und Crawe wissen, wie sie den Weg nach oben geschafft haben. Crawe verhöhnt Fallon und wird dafür von ihm verspeist. Inzwischen sind auch Roderick und Wicke von einem Riesen aufgegriffen worden, der Wicke den Kopf abbeißt. Bevor er jedoch Roderick zu fassen bekommt, zieht dieser die verschollen geglaubte magische Krone König Eriks aus der Tasche und zwingt damit die Riesen unter seine Herrschaft. Er lässt sich in die Burg bringen und offenbart den dort anwesenden Riesen und gefangenen Menschen, dass er zusammen mit den Riesen die Ranke hinabsteigen will, um das Königreich Cloister und später die ganze Welt zu erobern, mit sich als König an der Spitze. Isabelle und Elmont sollen als Würstchen im Schlafrock zubereitet werden, doch Jack, der alles beobachtet hat, kann den Koch töten und die beiden befreien. Sie machen sich auf den Weg zu der Bohnenranke, die aber von einem Riesen bewacht wird. Durch einen Schwarm Bienen in seinem Helm können sie ihn aus dem Gleichgewicht bringen, so dass er in die Tiefe fällt. Als er bei dem wartenden König Brahmwell und seinem Gefolge auf dem Boden aufschlägt, erkennt der König die Gefahr und befiehlt, die Ranke zu fällen, um den Riesen den Weg zur Erde zu versperren, obwohl er dadurch seine Tochter opfern würde. Jack und Isabelle klettern derweil die Ranke hinab, während Elmont zurückbleibt, um Roderick aufzuhalten. Als Roderick und die Riesen an der Ranke erscheinen, um hinabzuklettern, stellt und tötet Elmont den Verräter Roderick, doch die magische Krone gerät in Fallons Hände, der nun die Herrschaft über die Riesen übernimmt. Elmont muss ebenfalls die Ranke hinab fliehen, die mittlerweile einstürzt, doch sowohl Jack und Isabelle als auch Elmont überstehen den Fall zur Erde unverletzt. Die Ranke ist zwar zerstört, doch Fallon findet bei Roderick die restlichen magischen Bohnen und lässt damit neue Ranken zur Erde hinab wachsen, mit denen die Armee der Riesen nach unten gelangt. König Brahmwell verbarrikadiert sich mit seinem Gefolge in seinem Schloss. Einige Zeit lang kann Elmont mit seinen Männern den Angriff der Riesen abwehren. Dabei fällt Fallon in den Burggraben und dringt nun von unten durch das Abwassersystem in das Schloss ein. Hier kommt es zum Kampf mit Jack und Isabelle, in dessen Verlauf Jack die letzte verbleibende Bohne in Fallons Schlund wirft, wo sie aktiviert wird und die schnellwachsende Ranke Fallon förmlich zerreißt. Jack, der König Eriks magische Krone an sich nimmt, kann damit den Riesen Einhalt gebieten und sie zwingen, sich wieder in ihr Reich oberhalb der Wolken zurückzuziehen. Jack und Isabelle heiraten und erzählen die Geschichte schließlich ihren Kindern. Die magische Krone hingegen wird an einem geheimen Ort versteckt, im Laufe der Jahre umgearbeitet und schließlich als Edwardskrone im Tower von London aufbewahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Entwicklung des Spielfilms begann im Januar 2009, als D. J. Caruso als Regisseur des Films eingestellt wurde. Im August wurde Caruso durch Singer ersetzt, der wiederum McQuarrie im April 2010 beauftragte, das Drehbuch zu überarbeiten. Die Hauptrollen wurden im Februar und März 2011 besetzt. Drehbeginn war im April 2011 im Vereinigten Königreich mit Drehorten im englischen Somerset, Gloucestershire und Norfolk. Da die Postproduktion für Spezialeffekte und Marketing mehr Zeit benötigte, wurde der Veröffentlichungstermin nach hinten verschoben. Im Oktober 2012 legte Warner Bros. den endgültigen Starttermin für die Vereinigten Staaten auf den 1. März 2013 fest und benannte den Film gleichzeitig von \"Jack the Giant Killer\" in \"Jack the Giant Slayer\" um. Ebenfalls im Jahr 2013 veröffentlichte die Produktionsgesellschaft The Asylum den Mockbuster \"Jack the Giant Killer\".", "section_level": 1}, {"title": "Synchronsprecher.", "content": "Die Synchronsprecher für die deutsche Fassung:", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film wurde von Kritikern zwiegespalten rezipiert. Aktuell (5. Juni 2013) weist die Rezensionsaggregator-Webseite \"Rotten Tomatoes\" eine 52-Prozent-Wertung bei 182 Rezensionen aus. Todd McCarthy von \"The Hollywood Reporter\" schrieb: „Betrachtet man schlicht den effizienten Erzählstil, die klaren Abläufe und den konsistenten Einbezug der Zuschauer, so ist \"Jack\" dem kürzlich gelaufenen \"Hobbit\" deutlich überlegen.“ Richard Roeper von der Zeitung \"Chicago Sun-Times\" schrieb: „\"Jack and the Giants\" ist ein aufregendes, originelles und durch und durch unterhaltsames Abenteuer.“ Im Gegensatz dazu urteilte Justin Chang vom Magazin \"Variety\": „Beim Stillen des neuerlichen Appetits auf revisionistische Leinwandfantasien [...] fühlt sich \"Jack and the Giants\" – wenig überraschend – an wie der Versuch, aus dem Trend Kapital zu schlagen, wieder ausgegrabene Märchenfiguren, Situationen und Kampfszenen mit einem mechanischen und ermüdend vorhersagbaren Effekt zu zeigen.“ Manohla Dargis von der \"The New York Times\" bewertete das ähnlich: „Letzten Endes handelt es sich hierbei nur um eine digital aufgeblasene eindimensionale Version von \"Jack and the Beanstalk\".“ Kenneth Turan von der \"Los Angeles Times\" schrieb, dass „Bryan Singers Version des alten Märchens alles hat, was man für Geld kaufen kann – außer einem guten Drehbuch“. Das deutsche Film-Magazin cinema urteilte verhalten positiv: „Opulentes und actionreiches Fantasymärchen im traditionellen Stil“", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnisse.", "content": "Jack and the Giants konnte am Startwochenende den Spitzenplatz der US-amerikanischen Kinocharts besetzen. Mit knapp 28 Millionen US-Dollar Einspielergebnis am Startwochenende fiel der kommerzielle Erfolg der knapp 195 Millionen Dollar (knapp 150 Millionen Euro) teuren Produktion jedoch eher enttäuschend aus. Zu den Produktionskosten kommen noch mehr als 100 Millionen US-Dollar für Marketing (etwa 75 Millionen Euro). Am 12. April 2013, d. h. vier Wochen nach Kinostart, berichtete das Magazin \"The Hollywood Reporter\", dass der Film zwischen 125 und 140 Millionen US-Dollar (93,7–105 Millionen Euro) Verluste gegenüber den zusammengenommenen Filmproduktions- und Marketingskosten verursachen könnte. Es wurde prognostiziert, dass der Film nach Abschluss der Kinophase etwa 200 Millionen US-Dollar (etwa 150 Millionen Euro) eingespielt haben werde. Am 9. Juni 2013 summierte sich das weltweite Einspielergebnis auf 197.671.860 US-Dollar (etwa 148,2 Millionen Euro).", "section_level": 2}], "src_summary": "Jack and the Giants (Originaltitel \"Jack the Giant Slayer\", ursprünglich \"Jack the Giant Killer\") ist ein US-amerikanischer Fantasy-Abenteuerfilm aus dem Jahr 2013. Regie führte Bryan Singer; das Drehbuch schrieben Darren Lemke, Christopher McQuarrie und Dan Studney. Der Film ist eine in Teilen abgewandelte Nacherzählung des englischen Märchens Hans und die Bohnenranke (englisch \"Jack and the Beanstalk\"), in welcher der Bauernjunge Jack versehentlich ein Portal in die Riesenwelt geöffnet hat und nun die Prinzessin befreien muss. In den Hauptrollen spielen Nicholas Hoult, Eleanor Tomlinson, Stanley Tucci, Ian McShane, Bill Nighy, John Kassir und Ewan McGregor. ", "tgt_summary": null, "id": 492116} {"src_title": "Staatliche Agentur für Nationale Sicherheit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge der Kirche reichen bis 1312 zurück, als hier ein erstes Gotteshaus erwähnt wurde. Das Gebäude wurde während der Türkenbelagerung zerstört. Das heutige Bauwerk stammt aus dem 17. Jahrhundert. Mit der Gründung eines eigenen Bistums 1912 wurde sie von Papst Pius X. zur Kathedrale erhoben. Dass gerade in diesem kleinen Ort eine Kathedrale konsekriert wurde, hat seinen Grund darin, dass etwa 80 % der Einwohner dieses Ortes griechisch-katholische Heiducken sind, die im 17. Jahrhundert hier angesiedelt wurden. Bis heute ist die Kathedrale für das alltägliche Leben in der kleinen Stadt bestimmend. Erst bei der Restaurierung 1876 erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen, wobei sie auch in eine dreischiffige Basilika umgewandelt wurde. Dabei wurden auch diverse Barockelemente entfernt und durch eklektizistische ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Das Bauwerk ist 38 Meter lang und 21 Meter breit, der Turm 48 Meter hoch und nicht, wie sonst üblich, der älteste Teil der Kirche. 2010 wurde die alte Turmuhr ersetzt. Die 1816 fertiggestellte elf Meter hohe und sieben Meter breite Ikonostase, die das Laienhaus vom Chor trennt, umfasst 54 Ikonen und gilt als eine der bedeutendsten Ungarns. Die Fassung führte Miklós Jankovits aus, die Bilder stammen von Mátyás Hittner und János Szücs. Anders als im römischen Ritus wird als \"Altar\" nicht nur der Altartisch, sondern der gesamte durch die Ikonostase abgeteilte Raum bezeichnet. Die Ikonostase, der Hauptaltar, die Seitenaltäre, die Kanzel und der Bischofsthron sind im Barockstil ausgeführt. Das erste und lange Zeit einzige Fresko eines unbekannten Künstlers von 1780 zeigt die Trinität. Erst nach der Restaurierung von 1876 kamen weitere hinzu, so „Das Letzte Abendmahl“ und „Die Kreuzabnahme“. Bei der Restaurierung 1937 wurden die byzantinischen Fresken jedoch mit neuen neobarocken Fresken minderer Qualität übertüncht. Die gesamte Einrichtung, inklusive der Ikonostase, wurde mit ölgrüner Farbe gestrichen. Nach dem Zweiten Weltkrieg sprach das Nationalbüro für Kulturgut der Restaurierung von 1937 mindere Qualität zu, weshalb die neueren Fresken wieder entfernt wurden. Während des Sozialismus war die Kirche dem Verfall preisgegeben und erst ab Mitte der 1980er erfolgten zaghafte Instandhaltungsmaßnahmen. Ab 2000 erfolgte eine umfassende Restaurierung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kathedrale der Darstellung Marias im Tempel in der ungarischen Stadt Hajdúdorog ist die Bischofskirche des griechisch-katholischen Erzbistums Hajdúdorog. Hier wird der byzantinische Ritus überwiegend in ungarischer Sprache zelebriert. Die ungarische griechisch-katholische Kirche ist mit der römisch-katholischen Kirche uniert und erkennt den Papst als Oberhaupt an.", "tgt_summary": null, "id": 905432} {"src_title": "Clemens Wickler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Insgesamt gab es bereits fünf Stationen der \"Red Line\" unterhalb und in der Nähe des \"Harvard Square\". Die erste wurde am 23. März 1912 eröffnet und am 30. Januar 1981 geschlossen. Der heutige Harvard Bus Tunnel führt durch einen Teil der alten Station. Die im Oktober 1912 eröffnete Station \"Stadium\" befand sich oberirdisch westlich der Ecke der heutigen Straßen \"JFK Street\" und Memorial Drive, wurde jedoch nur zu besonderen Anlässen wie dem Football-Ereignis The Game genutzt und am 18. November 1967 geschlossen. Während der Bauphase der heutigen Station wurden zwei temporäre Haltepunkte verwendet. Die Station \"Harvard/Brattle\" bestand aus nicht viel mehr als zwei Bahnsteigen zwischen drei Gleisen. Sie bestand vom 24. März 1979 bis zum 1. September 1983. Vom 31. Januar 1981 bis zum 1. September 1983 wurde darüber hinaus die Station \"Harvard/Holyoke\" genutzt, deren Bahnsteig heute noch zu sehen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Bahnanlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gleis-, Signal- und Sicherungsanlagen.", "content": "Der U-Bahnhof verfügt über zwei Gleise. Da die Züge der \"Red Line\" auf zwei unterschiedlichen Ebenen fahren, befinden sich die zugehörigen Seitenbahnsteige ebenfalls nicht auf einem gemeinsamen Niveau.", "section_level": 2}, {"title": "Gebäude.", "content": "Der U-Bahnhof befindet sich an der Adresse \"1400 Massachusetts Avenue at 1 Brattle Street\" und ist vollständig barrierefrei zugänglich.", "section_level": 2}, {"title": "Umfeld.", "content": "An der Station besteht eine Anbindung an 14 Buslinien der MBTA, zusätzlich stehen 21 Abstellplätze für Fahrräder zur Verfügung. In der unmittelbaren Umgebung befinden sich fußläufig erreichbar die Harvard University, der Harvard Yard, die Harvard Art Museums, das Harvard Semitic Museum, das Peabody Museum of Archaeology and Ethnology und das Harvard Museum of Natural History. Ebenfalls in der Nähe liegen die Cambridge Public Library, das Lesley College, die Longy School of Music of Bard College, die Episcopal Divinity School, die Cambridge Rindge and Latin School, das American Repertory Theater, das Cooper-Frost-Austin House, das Hooper-Lee-Nichols House und die Longfellow House–Washington’s Headquarters National Historic Site. Im Rahmen des Programms Arts on the Line wurden in der Station sowie außerhalb davon vier Kunstwerke installiert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Harvard ist der Name einer U-Bahn-Station der Massachusetts Bay Transportation Authority (MBTA) in Cambridge im Bundesstaat Massachusetts der Vereinigten Staaten. Sie bietet am Harvard Square Zugang zur Linie Red Line.", "tgt_summary": null, "id": 1871040} {"src_title": "James Venable (Ku-Klux-Klan-Mitglied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erfolglose Unterhauskandidaturen.", "content": "Walston, Sohn des Archäologen Charles Waldstein, absolvierte nach dem Besuch des Eton College ein Studium am King’s College der University of Cambridge und war während des Zweiten Weltkrieges zwischen 1939 und 1945 Mitglied des Kriegslandwirtschaftsrates von Huntingdonshire. Nach Kriegsende kandidierte er bei den Unterhauswahlen am 5. Juli 1945 im Wahlkreis Huntingdonshire für die Liberal Party erstmals ohne Erfolg für ein Mandat im House of Commons. Anschließend fungierte er zwischen 1946 und 1947 als Direktor für Landwirtschaft in der Britischen Besatzungszone in Deutschland sowie nach seiner Rückkehr nach Großbritannien von 1948 bis 1950 als Berater des Chancellor of the Duchy of Lancaster. Kurz darauf wechselte Walston, der zeitweise auch Friedensrichter (\"Justice of the Peace\") war, zur Labour Party und kandidierte für diese erfolglos bei den Unterhauswahlen am 25. Oktober 1951 sowie am 26. Mai 1955 im Wahlkreis Cambridgeshire. Auch seine Kandidaturen für die Labour Party im Wahlkreis Gainsborough bei der Nachwahl am 14. Februar 1956 sowie bei den Unterhauswahlen am 8. Oktober 1959 waren erfolglos.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied des Oberhauses, der Europarates und des Europäischen Parlaments.", "content": "Durch ein Letters Patent vom 10. Februar 1961 wurde Walston als Life Peer mit dem Titel \"Baron Walston\", of Newton in the County of Cambridge, in den Adelsstand erhoben und gehörte damit bis zu seinem Tod als Mitglied dem House of Lords an. Seine Einführung (\"Introduction\") als Mitglied des Oberhauses erfolgte am 12. April 1961. Nach dem Wahlsieg der Labour Party bei den Unterhauswahlen am 15. Oktober 1964 wurde er von Premierminister Harold Wilson zum Unterstaatssekretär in das Außenministerium (Foreign and Commonwealth Office) berufen und war dort bis 1967 zugleich landwirtschaftlicher Berater für Deutschland der damaligen Außenminister Patrick Gordon Walker, Michael Stewart sowie zuletzt George Brown. Im Anschluss fungierte er zwischen 1967 und dem Ende der Amtszeit von Premierminister Wilson am 19. Juni 1970 als Parlamentarischer Sekretär im Handelsministerium (Board of Trade) und war damit einer der engsten Mitarbeiter der damaligen Präsidenten des Board of Trade Anthony Crosland, Roy Mason sowie schließlich von Richard Noble. Baron Walson, der zwischen 1968 und 1971 auch Vorsitzender der Denkfabrik \"Institute of Race Relations\" war, gehörte zudem zwischen 1970 und 1975 als Mitglied dem Europarat an und war danach von 1975 bis 1977 ernanntes Mitglied des Europäischen Parlaments. Für seine langjährigen Verdienste wurde er am 1. Januar 1976 Kommandeur des Royal Victorian Order. Nach rund dreißigjähriger Mitgliedschaft verließ er 1981 die Labour Party und trat der von den vier ehemaligen Labour-Politikern Roy Jenkins, David Owen, Bill Rodgers und Shirley Williams gegründeten Social Democratic Party (SDP) bei. Baron Walston engagierte sich darüber hinaus zeitweise als stellvertretender Vorsitzender und Vizepräsident der Royal Commonwealth Society, einer gesellschaftlichen Organisation zur Förderung der Kultur des Commonwealth of Nations, sowie als Verwaltungsrat (\"Governor\") des im London Borough of Southwark gelegenen Guy’s Hospital.", "section_level": 2}, {"title": "Schriften.", "content": "Baron Walston veröffentlichte außerdem zahlreiche Bücher, die sich insbesondere mit landwirtschaftlichen und europapolitischen Themen befassten. Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen gehören:", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry David Leonard George Walston, Baron Walston CVO JP (* 16. Juni 1912; † 29. Mai 1991) war ein britischer Landwirt und Politiker der Liberal Party, der Labour Party sowie zuletzt der Social Democratic Party (SDP), der fünf Mal ohne Erfolg für ein Abgeordnetenmandat im House of Commons kandidiert hatte, 1961 als Life Peer aufgrund des Life Peerages Act 1958 Mitglied des House of Lords wurde und sowohl Mitglied des Europarates als auch des Europäischen Parlaments war.", "tgt_summary": null, "id": 2136655} {"src_title": "Einige Tage mit mir", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blatt.", "content": "\"Eucalyptus melanoleuca\" wächst als Baum. Die Borke verbleibt am Stamm und den größeren Ästen, manchmal auch an den kleineren Ästen, und ist grau oder grau-schwarz. Öldrüsen gibt es sowohl im Mark als auch in der Borke. Bei \"Eucalyptus melanoleuca\" liegt Heterophyllie vor. Die Laubblätter sind stets in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist schmal abgeflacht oder kanalförmig. An mittelalten Exemplaren ist die Blattspreite lanzettlich bis eiförmig, gerade, ganzrandig und matt grau-grün. Die matt grünen Blattspreiten an erwachsenen Exemplaren sind lanzettlich, relativ dünn, sichelförmig gebogen, verjüngen sich zur Spreitenbasis hin und besitzen ein zugespitztes oberes Ende. Die Ober- und Unterseiten können gleich- oder verschiedenfarbig sein. Die kaum erkennbaren Seitennerven gehen in einem spitzen Winkel vom Mittelnerv ab. Die Keimblätter (Kotyledone) sind verkehrt-nierenförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "Endständig an einem im Querschnitt stielrunden Blütenstandsschaft stehen in zusammengesetzten Gesamtblütenständen etwa drei- oder siebenblütige Teilblütenstände. Die Blütenknospen sind eiförmig und nicht blaugrün bemehlt oder bereift. Die Kelchblätter bilden eine Calyptra, die früh abfällt. Die glatte Calyptra ist konisch, so lang wie der gerippte Blütenbecher (Hypanthium) und schmaler als dieser. Die Blüten sind weiß oder cremeweiß.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht.", "content": "Die Frucht ist eiförmig. Der Diskus ist eingedrückt oder flach, die Fruchtfächer sind eingeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet von \"Eucalyptus melanoleuca\" ist die Great Dividing Range im Südosten von Queensland, vom Hinterland der Gold Coast bis etwa nach Rockhampton.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Erstbeschreibung von \"Eucalyptus melanoleuca\" erfolgte 1977 durch Stanley Thatcher Blake unter dem Titel \"Four new species of Eucalyptus\" in \"Austrobaileya\", Volume 1 (1), S. 6. Das Typusmaterial weist die Beschriftung „\"6-7 miles N of Yarraman, Jul 1952, Blake 18975 (BRI, holo; CANB, NSW. FRI, K, iso)\"“ auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eucalyptus melanoleuca ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Sie kommt im Südosten von Queensland vor und wird dort „Yarraman Ironbark“ genannt.", "tgt_summary": null, "id": 2229420} {"src_title": "Dietrich Gruen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wistrichs Großeltern waren jüdische Bürger im von der K.u.k. Monarchie beherrschten Krakau. Seine Eltern – sein Vater war Arzt – erlebten den Beginn des Zweiten Weltkriegs im polnischen Lemberg, das 1939 von der Sowjetunion besetzt wurde, und bald darauf wurden sie wie auch andere Polen in Gulags in die Sowjetunion deportiert. In Kasachstan, wo Robert geboren wurde, wurde sein Vater zweimal durch den NKWD inhaftiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte die Familie nach Polen zurückkehren, sie emigrierte wegen des Antisemitismus in Polen über Frankreich nach Großbritannien, wo Wistrich die Schule besuchte. Er begann ein Geschichtsstudium am Queens' College der University of Cambridge, das er 1969 mit dem MA abschloss, woran sich ein einjähriges Studium in Israel anschloss. Wistrich wurde 1974 an der University of London promoviert und war bis 1980 Forschungsdirektor am \"Institute of Contemporary History\" der Universität und an der Wiener Library. 1982 erhielt er einen Ruf an die Hebräische Universität Jerusalem. Von 1991 bis 1995 war er zusätzlich Lehrstuhlinhaber für \"Jewish Studies\" am University College London. 1999 gehörte er der Internationalen katholisch-jüdischen Historikerkommission aus drei Katholiken und drei Juden an, die die zwischen 1963 und 1981 entstandene Aktenedition \"Actes et documents du Saint-Siège relatifs à la Seconde Guerre mondiale \" zum Verhalten des Vatikan in der Zeit des Nationalsozialismus auf ihre Vollständigkeit untersuchen sollte. Die Gruppe stellte 2001 das Projekt unverrichteter Dinge ein, da die vatikanischen Behörden nicht im erwarteten Umfang kooperierten und Archivbestände freigaben. Der Vatikan bestritt diese Darstellung. Seit 2002 leitete er das Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism und war Herausgeber von dessen Zeitschrift \"Antisemitism International\". Wistrich hat eine Großzahl von Büchern, Buchbeiträgen und Zeitschriftenaufsätzen vorgelegt und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet. Bereits seine 1985 verfasste Studie \"Socialism and the Jews\" erhielt den Preis des Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism und des American Jewish Committee. Das Buch \"The Jews of Vienna in the Age of Franz Joseph\" erhielt 1992 den österreichischen Anton-Gindely-Preis für die Geschichte der Donaumonarchie und Mitteleuropas. Die Studie \"Antisemitism: The Longest Hatred\" (1981) erhielt 1993 den Wingate Literary Prize for non-fiction in the UK. Diese diente dem PBS als Grundlage der dreistündigen Fernsehdokumentation \"The Longest Hatred\", für die Wistrich das Script schrieb. Bei Channel 4 schrieb er 1993 für Luke Holland das Script zu \"Good Morning, Mr. Hitler\", woraus danach das Buch \"Ein Wochenende in München\" entstand. Er wirkte an Hörfunksendungen über verschiedene Personen der jüngeren jüdischen Geschichte beim BBC Radio und beim Kol Israel mit. 2003 begleitete er die BBC-Dokumentation \"Blaming the Jews\" über den gegenwärtigen arabischen Antisemitismus und beriet 2006 die Produktion des Films \"\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Solomon Wistrich (geboren 7. April 1945 in Lenger, Südkasachstan, Kasachische SSR; gestorben 19. Mai 2015 in Rom) war ein britisch-israelischer Historiker und Antisemitismusforscher polnischer Herkunft. Er war „Neuburger-Professor für Europäische Geschichte und Jüdische Geschichte“ an der Hebräischen Universität Jerusalem und Direktor des Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism.", "tgt_summary": null, "id": 1609683} {"src_title": "Gold (2013)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Militärische Bedeutung.", "content": "Soldaten erhielten bei ihrer Aufnahme in die römische Armee nach der Musterung (\"probatio\") und der Eintragung in die Personalakten der Militärverwaltung ein \"signaculum\". Dabei handelte es sich um ein Bleisiegel, das der Rekrut an einem Riemen oder einer Schnur um den Hals tragen musste. Von diesem Zeitpunkt an wurde er als \"signatus\" (Gekennzeichneter) bezeichnet. Später folgte noch ein militärischer Eid (\"sacramentum militare\"), durch den die Aufnahme in die Legion abgeschlossen wurde. Mit dem \"signaculum\" als Erkennungsmarke konnte ein Legionär sich immer ausweisen und konnte auch nach seinem Tod auf dem Schlachtfeld, selbst bei Verstümmlung, identifiziert werden. In den Acta Maximiliani, einem Märtyrerbericht über den Tod des Maximilianus von Numidien im Jahr 295, wird die Bedeutung des \"signaculum\" als Zeichen für die Zugehörigkeit zur Armee deutlich. Darin wird geschildert, wie der Christ Maximilianus in die römische Armee aufgenommen werden soll und dafür seine Personalakte angelegt wird, er dies aber ablehnt, da der Kriegsdienst seinen religiösen Überzeugungen widerspreche. Er führt aus: In der Spätantike wurde der Dienst in der Armee zunehmend zu einem Zwang, dem die Rekruten nicht freiwillig nachkamen; die Verpflichtung zum Heerdienst wurde nun auch vererbt. Daher ging man zu einem anderen Verfahren der Kennzeichnung über, nämlich der Tätowierung, die durch den Betreffenden nicht einfach rückgängig gemacht werden konnte. Diese Praxis schildert der Militärschriftsteller Flavius Vegetius Renatus in seiner \"Epitoma rei militaris\", wo bei er den Tätowierten als \"signatus\" bezeichnet, also in seiner Wortwahl einen Rückgriff auf die alte Praxis der Überreichung des signaculum durchführt. Roy W. Davies geht daher davon aus, dass man spätestens mit dem Beginn der Spätantike zum Tätowieren überging; den Bericht aus den Acta Maximiliani bezeichnet er als Einzelfall, in dem man noch auf die ältere Methode zurückgegriffen habe. Außerdem überträgt er den Ablauf der Aufnahme ins Heer, wie ihn Vegetius schildert, komplett auf die frühere Praxis der Kaiserzeit, geht also davon aus, dass ein römischer Soldat grundsätzlich erst nach der mindestens viermonatigen Grundausbildung zum \"signatus\" wurde. Besonders hinsichtlich dieser Übertragung wurde Davies durch Konrad Stauner widersprochen. Dieser weist darauf hin, dass die Verleihung des \"signaculum\" in den Acta Maximiliani zusammen mit der Aufnahme der Personalien des Rekruten durchgeführt wird, diese muss aber natürlich vor den Tauglichkeitsprüfungen stattgefunden haben. Außerdem hätte Maximilianus, der das Führen von Waffen ablehnte, wohl kaum vier Monate militärisches Training mitgemacht, um danach bei der Aufnahme ins Heer vehement zu protestieren. J. de Mayol de Lupé glaubt, die Acta Maximiliani und die Vegetius-Stelle zumindest für die spätantike Praxis in Einklang bringen zu können. Ihm zufolge hätten die Rekrutierten bei ihrer ersten Meldung bei der Militärverwaltung (auch noch im späten römischen Reich) ein \"signaculum\" erhalten, das wieder zerbrochen werden konnte, wenn sich der Betreffende als nicht wehrtauglich herausstellen sollte. Nach erfolgreichen Eignungstests sei dann schließlich die Tätowierung zur dauerhaften Kennzeichnung erfolgt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Signaculum (Diminutiv des lateinischen \"signum\", „Zeichen“) werden antike Objekte bezeichnet, die zur Identifizierung eines Objekts oder einer Person dienten. Eine besondere Form der \"signacula\" wurde in den römischen Legionen als eine Form von soldatischen Erkennungsmarken benutzt.", "tgt_summary": null, "id": 2010366} {"src_title": "Pfarrkirche Lockenhaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Serie ist das Werk von Stephen Poliakoff, der für Idee, Drehbuch, Casting und Regie zuständig war. Als Stoff wählte er eine Band schwarzer Musiker, die von Auftritten vor reichen Gästen auf Ozeandampfern lebten, britische Staatsangehörigkeit besaßen, jedoch von weiten Kreisen der Bevölkerung abgelehnt wurden. Ein ambitionierter Musikjournalist, Stanley Mitchell, der für den nur in Expertenkreisen bekannten „Music Express“ schreibt, entdeckt die „Louis Lester Band“, freundet sich mit ihrem Leiter, Louis Lester, an, und verhilft ihm zu Auftritten in dem teuren Londoner „Imperial Hotel“. Die Auftritte führen zu einer Veränderung der Hotelklientel, denn der Geldadel empfindet die Auftritte von „Negern“ als schmutzig und unzumutbar und macht einer Gruppe von aufgeklärten, reichen jungen Leuten Platz, die sich bis zum Ende der Serie um die Band schart. Das wiederum zieht die englische Millionärin Lady Lavinia Cremone und den amerikanischen Mogul Walter Masterson an. Auch der für seine Exzentrizität bekannte Prince of Wales wird Fan der Gruppe. Auf dem Höhepunkt der Popularität, die auch die Musikzeitschrift Mitchells in weiten Kreisen bekannt macht, wird die Sängerin der Louis Lester Band in dem Hotel ermordet. Ihr Mörder ist der junge adelige, psychisch kranke Grenzgänger Julian Luscombe. Jedoch lenkt das Hotelpersonal den Verdacht bald auf Louis Lester, der vor der Polizei mit einem von den Freunden eingefädelten Coups ins Ausland fliehen kann. \"Dancing on the Edge\" enthält neben der auf zwischenmenschliche Beziehungen gebauten Handlungsebene mehrere politische Ebenen. In der Mitte der Serie wird die in Deutschland gerade an die Macht gekommene Hitler-Regierung mehrfach thematisiert. Das Nationalsozialistische Diplomatiecorps in London verachtet die Musik und die Hautfarbe der Louis Lester Band. Es kommt zum Eklat. Die Mutter Luscombes wechselt in ihrem Urlaub an der englischen Südküste mehrfach die Hotelsuiten, weil sie nicht Tür an Tür mit Juden leben möchte. Poliakoff zeichnet den Rassismus gegen Schwarze als tief in der englischen Gesellschaft verankert. Die Serie reiht sich ein in mehrere historische Dramen der Zeit, vor allem Downton Abbey und Call the Midwife.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Ausstrahlung.", "content": "Die Serie wurde 2012 produziert und lief vom 4. bis zum 25. Februar immer Montags im zweiten Fernsehprogramm der BBC.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2014 wurde Jacqueline Bisset mit dem Golden Globe Award als beste Nebendarstellerin in einer Miniserie ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dancing on the Edge (zu deutsch etwa: „Am Abgrund tanzen“) ist eine britische fünfteilige Miniserie von Stephen Poliakoff. Das in den 1930er Jahren angesiedelte Drama dreht sich um den Aufstieg und Niedergang einer Jazzband mit Musikern dunkler Hautfarbe in London.", "tgt_summary": null, "id": 1326290} {"src_title": "Sade (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Pawel Walentenko begann seine Karriere als Eishockeyspieler in seiner Heimatstadt in der Nachwuchsabteilung von Neftechimik Nischnekamsk, für dessen Profimannschaft er in der Saison 2005/06 sein Debüt in der russischen Superliga gab, wobei er in zwei Spielen punktlos blieb und zwei Strafminuten erhielt. Den Großteil der Spielzeit verbrachte er allerdings mit der zweiten Mannschaft von Neftechimik in der drittklassigen Perwaja Liga. In der folgenden Spielzeit setzte er sich als Stammspieler bei Neftechimik durch und bereitete in der Superliga in insgesamt 54 Spielen zwei Tore vor. Während seiner Zeit bei Neftechimik Nischnekamsk wurde Walentenko im NHL Entry Draft 2006 in der fünften Runde als insgesamt 139. Spieler von den Canadiens de Montréal ausgewählt. Für deren Farmteam lief er während der Saison 2007/08 in der American Hockey League auf. Dort begann er auch die folgende Spielzeit, woraufhin er im Laufe des Jahres in seine russische Heimat zurückkehrte. Dort unterschrieb er einen Vertrag beim HK Dynamo Moskau, für den er in den folgenden eineinhalb Jahren in der Kontinentalen Hockey-Liga jedoch nur zu insgesamt 16 Einsätzen kam. Von 2010 bis 2012 spielte er erneut in der American Hockey League, diesmal jedoch für Connecticut Whale. Zur Saison 2012/13 wurde Walentenko vom HK Awangard Omsk verpflichtet, bei dem er auf Anhieb Stammspieler in der KHL wurde. Im August 2013 verließ er Omsk wieder, nachdem ihn der Klub gegen Dmitri Worobjow von Torpedo Nischni Nowgorod eingetauscht hatte. Im Dezember 2014 wurde er zusammen mit Georgi Gelaschwili gegen Michail Birjukow und Alexei Pepeljajew vom HK Jugra Chanty-Mansijsk eingetauscht. Im September 2015 kehrte er im Tausch gegen Wladimir Perwuschin zu Awangard Omsk zurück. Seit Mai 2016 steht Walentenko wieder beim HK Jugra Chanty-Mansijsk unter Vertrag.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Russland nahm Walentenko an der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2007 teil, bei der er mit seiner Mannschaft die Silbermedaille gewann.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pawel Alexandrowitsch Walentenko (; * 20. Oktober 1987 in Nischnekamsk, Russische SFSR) ist ein russischer Eishockeyspieler, der seit August 2018 bei Juschny Ural Orsk spielt.", "tgt_summary": null, "id": 2101310} {"src_title": "Volvo PV650", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Habitus.", "content": "\"Pinus luchuensis\" ist ein immergrüner, 15 bis manchmal 20 Meter hoher Baum mit einem Stammdurchmesser von bis zu 60 Zentimetern. Die Stammborke ist graubraun, rau und schuppig und zerbricht im unteren Teil in große Platten mit bis zu 1 Zentimeter tiefen und 1,5 bis 4 Zentimeter breiten Furchen. Die Borke junger Bäume und der Kronenäste ist dünner, glatt und gräulich. Die Korkporen sind unscheinbar. Es werden nur wenige Äste erster Ordnung gebildet, die meist lang und waagrecht stehen, wobei die Bäume am natürlichen Standort meist durch den Wind geformt werden. Äste höherer Ordnung sind aufsteigend und stehen dicht gedrängt. Sie bilden in natürlicher Umgebung eine flache, kuppelförmige Krone. Benadelte Zweige sind kahl, mehr oder weniger glatt und grau.", "section_level": 2}, {"title": "Knospen und Nadeln.", "content": "Die Knospen sind eiförmig-konisch, 10 bis 15 Millimeter lang, 5 bis 7 Millimeter breit und harzig. Die Knospenschuppen sind angedrückt, orangefarben oder rostbraun. Die Nadeln wachsen in Paaren in einer bleibenden, etwa 10 Millimeter langen, dünnen basalen Nadelscheide. Die Nadeln sind dunkelgrün, gerade oder leicht gebogen, 10 bis 15 Zentimeter lang und 0,7 bis 1 Millimeter dick mit halbkreisförmigem Querschnitt, dünn, biegsam, leicht verdreht mit fein gesägten Rändern und zugespitztem Ende. Je Nadel werden zwei Leitbündel und zwei oder drei mittige Harzkanäle gebildet. Auf allen Nadelseiten gibt es feine Spaltöffnungslinien.", "section_level": 2}, {"title": "Zapfen und Samen.", "content": "Die Pollenzapfen wachsen spiralig angeordnet in Gruppen. Sie sind 1,5 bis 2 Zentimeter lang, anfangs gelb und rot überhaucht und später rötlich braun. Die Samenzapfen wachsen einzeln oder manchmal in Paaren auf kurzen Stielen. Sie sind 4 bis 5,5 Zentimeter lang, geschlossen schmal eiförmig und haben geöffnet Durchmesser von 2,5 bis 3 Zentimetern. Die Samenschuppen sind matt braun, dünn holzig, steif, länglich, gerade oder geöffnet leicht zurückgebogen, in der Mitte des Zapfens etwa 2 Zentimeter lang und 1 Zentimeter breit. Die Apophyse ist glänzend braun, leicht erhöht, mit rhombischem oder gerundetem Umfang und quer gekielt. Der Umbo ist klein, pyramidenförmig und mit einem scharfen, zugespitzten Stachel bewehrt. Die Samen sind ellipsoid-eiförmig, 4 bis 5 Millimeter lang und leicht abgeflacht. Der Samenflügel ist lanzettlich, 10 bis 15 Millimeter lang und bleibend.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomenzahl.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung, Ökologie und Gefährdung.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet von \"Pinus luchuensis\" liegt auf den Okinawa-Inseln und Amami-Inseln, die zu den Ryūkyū-Inseln Japans gehören. \"Pinus luchuensis\" ist eine maritime Art die an der Küste Okinawas und anderer Inseln bis in Höhen von 700 Metern auftritt. Sie wächst auf Sanddünen, felsigen Ausläufern und Hügeln häufig nahe der Küste an dem Wind ausgesetzten Standorten. Die Art ist sehr tolerant gegenüber salzhaltiger Luft und Salzwassergischt, gedeiht aber auch unter forstbaulichen Bedingungen ohne Wind und weit entfernt vom Meer. Unter natürlichen Bedingungen hat sie kaum Konkurrenten und bildet meist offene Reinbestände mit nur geringem Unterwuchs aus Gräsern und Büschen, welche den Sand stabilisieren. Das Verbreitungsgebiet wird der Winterhärtezone 9 zugeordnet mit mittleren jährlichen Minimaltemperaturen von −6,6 bis −1,1 °C (20 bis 30 °F). In der Roten Liste der IUCN wird \"Pinus luchuensis\" als nicht gefährdet („Lower Risk/least concern“) geführt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass eine Neubeurteilung ausständig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Forschungsgeschichte.", "content": "\"Pinus luchuensis\" ist eine Art aus der Gattung der Kiefern (\"Pinus\"), in der sie der Untergattung \"Pinus\", Sektion \"Pinus\" und Untersektion \"Pinus\" zugeordnet ist. Sie wurde 1894 von Heinrich Mayr in \"Über die Kiefern des japanischen Reiches. Beihefte zum Botanischen Centralblatt 58, Seite 148-151\" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der Gattungsname \"Pinus\" wurde schon von den Römern für mehrere Kiefernarten verwendet. Das Artepitheton \"luchuensis\" leitet sich von \"Luchu\", dem früheren englischen Namen der Ryūkyū-Inseln ab. \"Pinus luchuensis\" ist der japanische Vertreter einer Gruppe dreier eng verwandter und sehr ähnlicher Arten zu der \"Pinus taiwanensis\" auf Taiwan und \"Pinus hwangshanensis\" aus dem kontinentalen China gezählt werden. Diese Arten werden entweder häufig direkt \"Pinus luchuensis\" zugerechnet oder gelten als Varietäten oder Unterarten. \"Pinus luchuensis\" unterscheidet sich von \"Pinus taiwanensis\" durch die längeren Nadeln, die geringere Zahl an Harzkanälen (zwei bis drei statt vier bis sieben), die kürzeren Zapfen und die dünnere Rinde.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "\"Pinus luchuensis\" hat nur eine geringe und lokale Bedeutung als Holzlieferant. Durch die Toleranz gegenüber Wind und salzhaltiger Luft wird sie zur Stabilisierung von küstennahen Dünen nicht nur auf den Ryūkyū-Inseln, sondern auch in anderen Gebieten Japans und auf Taiwan genutzt. Die Art wird nicht als Zierpflanze verwendet, Kultivare sind nicht bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pinus luchuensis ist ein immergrüner Nadelbaum aus der Gattung der Kiefern (\"Pinus\") mit 10 bis 15 Zentimeter langen Nadeln und 4 bis 5,5 Zentimeter langen Samenzapfen. Das Verbreitungsgebiet liegt auf den Ryūkyū-Inseln Japans und erstreckt sich von Meereshöhe bis auf 700 Meter Höhe. \"Pinus luchuensis\" ist sehr windtolerant und verträgt salzhaltige Luft und Meeresgischt gut. Das Holz wird kaum wirtschaftlich genutzt, die Art wird jedoch zur Stabilisierung von küstennahen Sanddünen auch außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 545558} {"src_title": "Skinner Reservoir", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Zu Beginn ihrer Sportkarriere war Berger eine alpine Skirennläuferin. Ab Dezember 2005 nahm sie an FIS-Rennen teil, ab Dezember 2007 an Europacup-Rennen. Die besten Ergebnisse erzielte sie in den Disziplinen Super-G und Riesenslalom. Sie gewann zwei FIS-Rennen und klassierte sich im Europacup viermal unter den besten zehn. Da weitere Erfolge ausblieben, wechselte sie nach Ende der Saison 2010/11 zur Freestyle-Disziplin Skicross und nahm danach nur noch sporadisch an Alpinskirennen teil. Ihr Debüt im Freestyle-Weltcup hatte Berger am 17. Dezember 2011 in Innichen, wo sie sogleich auf den siebten Platz fuhr. Mit vier weiteren Top-10-Platzierungen konnte sie sich in der Weltspitze behaupten, das beste Ergebnis in ihrer Premierensaison war ein vierter Platz. Ebenfalls Vierte wurde sie bei den X-Games 2012. Ähnlich verlief die Saison 2012/13. Nach sechs Top-10-Ergebnissen in Folge gelang ihr am 3. Februar 2013 mit Platz 3 in Grasgehren die erste Weltcup-Podestplatzierung. Bei den Weltmeisterschaften 2013 in Voss klassierte sie sich als Sechste. Während der Saison 2013/14 klassierte sie sich im Weltcup sechsmal unter den besten zehn, bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi fuhr sie auf Platz 19. Nach vier Top-10-Ergebnissen im Weltcup zu Beginn des Winters 2014/15 musste Berger die Saison im Januar 2015 verletzungsbedingt abbrechen. In der Saison 2015/16 fuhr sie zweimal unter die besten zehn. Während der Saison 2016/17 gelangen ihr im Weltcup ein zweiter Platz und zwei dritte Plätze. Beim Saisonhöhepunkt, den Weltmeisterschaften 2017 in der Sierra Nevada, wurde sie Sechste. Im Weltcup 2017/18 schaffte sie dreimal den zweiten Platz (jeweils hinter Sandra Näslund). Der erste Weltcupsieg gelang ihr am 21. Dezember 2019 in Innichen.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge Freestyle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltcup.", "content": "Berger Sabbatel errang im Weltcup bisher elf Podestplätze, davon einen Sieg:", "section_level": 2}], "src_summary": "Marielle Berger Sabbatel (* 29. Januar 1990 in Bourg-Saint-Maurice) ist eine französische Freestyle-Skiläuferin. Sie ist auf die Disziplin Skicross spezialisiert.", "tgt_summary": null, "id": 2241977} {"src_title": "Brains in Bahrain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Das Projekt Ansible startete im Februar 2012 und die Plattform wurde von Michael DeHaan erstellt, dem Autor der Server-Provisioning-Applikation Cobbler und Co-Autor des Func-Frameworks zur Fernadministration. Anwender von Ansible sind beispielsweise das Fedora Projekt, Hewlett-Packard Deutschland, der deutsche Webhoster Hetzner und die Universität Thessaloniki. Ansible ist enthalten in der Fedora-Linux-Distribution des Unternehmens Red Hat Inc. und auch verfügbar für Red Hat Enterprise Linux, CentOS, openSUSE, SUSE Linux Enterprise, Debian, MacOS, Scientific Linux und Cygwin. Prinzipiell ist Ansible mit allen Unix-artigen Betriebssystemen nutzbar. Ab Version 1.7 unterstützen diverse Module auch Windows über Powershell-3.0-Befehle. Im Januar 2016 wurde die Version 2.0 veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "AnsibleWorks.", "content": "Am 4. März 2013 wurde die Firma \"AnsibleWorks\" gegründet. Sie ist maßgeblich an der Entwicklung von Ansible beteiligt und bietet verschiedene Produkte rund um Ansible an, darunter Support und eine Browser-basierte Benutzerschnittstelle. Am 16. Oktober 2015 wurde bekanntgegeben, dass Ansible Inc. (ursprünglich \"AnsibleWorks Inc.\") durch Red Hat Inc. übernommen und in das eigene Portfolio integriert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Wie die meisten anderen Konfigurationsmanagement-Systeme unterscheidet Ansible zwischen Konfigurationsüberwachung und Knoten, auf denen die Konfigurationsänderung durchgeführt wird. Diese Knoten werden von Ansible via SSH verwaltet, wobei die Lage der Knoten im Inventar der Konfigurationsüberwachung verwaltet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Module.", "content": "Jedes Ansible-Modul kann eigenständig und in einer beliebigen Programmiersprache geschrieben sein. Dabei sollten die Module idempotent sein, was bedeutet, dass selbst wenn ein Vorgang mehrfach wiederholt wird – z. B. bei der Wiederherstellung nach einem Ausfall – das System immer in denselben Zustand versetzt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Inventar.", "content": "Das Inventar ist eine Beschreibung der Knoten, auf die von Ansible zugegriffen werden kann. Standardmäßig wird das Inventar durch eine Initialisierungsdatei beschrieben. Die Konfigurationsdatei listet entweder die IP-Adresse oder den Hostnamen jedes Knotens auf, der von Ansible zugänglich ist. Darüber hinaus können Knoten gruppiert werden. Ansible kann auch dynamisch Daten aus anderen Systemen beziehen.", "section_level": 2}, {"title": "Playbooks.", "content": "Playbooks beschreiben Konfigurationen, Deployment und Orchestrierung in Ansible. Das Playbook-Format ist YAML, wobei jedes Playbook eine Gruppe von Hosts zu einer Reihe von Rollen zuordnet.", "section_level": 2}, {"title": "AWX.", "content": "AWX ist eine REST-API, ein Web-Service und eine Web-basierte Konsole. Damit kann die mit Ansible verwaltete IT-Infrastruktur zentralisiert werden mit einem visuellen Dashboard einschließlich Verwaltung aller Inventare, einer rollenbasierten Zutrittskontrolle, Job-Scheduling und Nachrichten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ansible ist ein Open-Source Automatisierungs-Werkzeug zur Orchestrierung und allgemeinen Konfiguration und Administration von Computern. Es kombiniert Softwareverteilung, Ad-hoc-Kommando-Ausführung und Konfigurationsmanagement. Die Verwaltung von Netzwerkcomputern erfolgt unter anderem über SSH und erfordert keinerlei zusätzliche Software auf dem zu verwaltenden System. Module nutzen zur Ausgabe JSON und können in jeder beliebigen Programmiersprache geschrieben sein. Das System nutzt YAML zur Formulierung wiederverwendbarer Beschreibungen von Systemen.", "tgt_summary": null, "id": 1890713} {"src_title": "Burg Olesko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Anders als viele Motorsportler kann Mardenborough keine langjährige Erfahrung im Kartsport nachweisen. Zwar fuhr er zwischen acht und elf Jahren auf einer Kartbahn in Cardiff, wo er aufgewachsen ist, doch nach Schließung der Strecke fehlten seiner Familie die finanziellen Mittel, um das Hobby Motorsport fortzusetzen. 2011 nahm er an der GT Academy teil, einem Wettbewerb von Nissan und Sony, der durch virtuelle Autorennen auf der PlayStation einen Sieger ermittelt, dem der Einstieg in den professionellen Motorsport ermöglicht wird. Mardenborough setzte sich bei diesem Wettbewerb gegen 90.000 Teilnehmer durch. Als Titelprämie wurde er beim 24-Stunden-Rennen von Dubai von Nissan eingesetzt. Dabei erzielte er den dritten Platz in seiner Klasse. 2012 erhielt Mardenborough ein GT3-Cockpit in der britischen GT-Meisterschaft. Zusammen mit Alex Buncombe gewann er ein Rennen und belegte den sechsten Platz in der GT3-Wertung. Darüber hinaus nahm er an vier Rennen der Blancpain Endurance Series teil. 2013 entschied sich Nissan, Mardenborough im Formelsport einzusetzen. Zunächst nahm er an der Saison der Toyota Racing Series in Neuseeland teil. Als bester Neueinsteiger schloss er die Saison auf dem zehnten Platz ab. Anschließend erhielt Mardenborough bei Carlin ein Cockpit für die europäische Formel-3-Meisterschaft 2013. Er fuhr viermal in die Punkte und lag am Ende der Saison als schlechtester Carlin-Pilot auf dem 21. Gesamtrang. Darüber hinaus fuhr Mardenborough für Carlin 2013 in der britischen Formel-3-Meisterschaft. Mit einem zweiten Platz als bestem Resultat wurde er Sechster in dieser Meisterschaft. Neben seinem Engagement im Formelsport nahm Mardenborough 2013 zudem im Rahmen der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) für Greaves Motorsport am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil. Zusammen mit Michael Krumm und Lucas Ordoñez erreichte er den neunten Platz sowie den dritten Rang in der LMP2-Klasse. Außerdem kam Mardenborough 2013 erneut in der Blancpain Endurance Series zum Einsatz und erzielte bei zwei Teilnahmen eine Podest-Platzierung in seiner Klasse. Anfang 2014 nahm Mardenborough erneut an der Toyota Racing Series teil und startete für Giles Motorsport. Er gewann drei Rennen und stand insgesamt siebenmal auf dem Podest. Mit 782 zu 790 Punkten wurde er am Saisonende Vizemeister hinter Andrew Tang. Anschließend erhielt er für die Saison der GP3-Serie ein Cockpit bei Arden International. Mardenborough gewann ein Rennen und belegte als bester Pilot seines Rennstalls den neunten Gesamtrang. Darüber hinaus trat er für OAK Racing erneut zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans an und fuhr je ein Rennen in der United SportsCar Championship (USCC) und der britischen GT-Meisterschaft. 2015 wechselte Mardenborough innerhalb der GP3-Serie zu Carlin. Mit zwei dritten Plätzen als beste Ergebnisse wurde er Gesamtneunter. Als Carlin bei einer Veranstaltung der GP2-Serie 2015 ein freies Cockpit hatte, wurde Mardenborough statt in der GP3-, in der GP2-Serie eingesetzt. Ferner ließ er das letzte Rennwochenende der GP3-Serie aus. Darüber hinaus erhielt Mardenborough bei Nissan Motorsports ein Werkscockpit für die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2015. Das Team stieg erst zum dritten Rennen, dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans, in die Serie ein und zog sich anschließend wieder aus der Meisterschaft zurück. Außerdem nahm Mardenborough 2015 an Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring teil. Im Streckenabschnitt \"Flugplatz\" hob sein Fahrzeug ohne Fremdeinwirkung ab und wurde bei dem Aufprall auf den Reifenstapel über den Fangzaun katapultiert. Dabei kam ein Zuschauer ums Leben und zwei weitere wurden verletzt. Mardenborough selbst überstand den Unfall unverletzt.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Jann Mardenboroughs Vater Steve Mardenborough ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jann Mardenborough (* 9. September 1991 in Darlington) ist ein britischer Automobilrennfahrer. Er startete 2014 und 2015 in der GP3-Serie.", "tgt_summary": null, "id": 1079992} {"src_title": "Pinus fenzeliana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "Schon früh zeigte sich Peacock als eines der größten Talente seiner Altersklasse, als er in englischen Jugendauswahlmannschaften zum Zuge kam. An der heimischen \"Lawson Secondary School\" ausgebildet, schloss er sich kurz nach seinem 17. Geburtstag im November 1954 der Profimannschaft seines Heimatvereins FC Middlesbrough an. Regelmäßig zum Einsatz kam er bei dem Zweitligisten jedoch erst im Verlauf der Saison 1957/58, nachdem er sich gegen Arthur Fitzsimons durchgesetzt hatte und mit 15 Toren in 22 Ligaspielen sehr treffsicher war. Sturmpartner an seiner Seite war der später renommierte Trainer Brian Clough. Beide standen im weiteren Verlauf ihrer Karrieren auch in der englischen A-Nationalmannschaft, obwohl sie nicht in der obersten Spielklasse agierten. Charakteristisch für das Zusammenspiel der beiden Torjäger, die jeweils mit einer außergewöhnlich hohen Torquote auffielen (Clough schoss 197 Tore in 213 Ligapartien, während es Peacock auf 125 Treffer in 218 Meisterschaftsbegegnungen brachte), war eine Rollenverteilung, die vorsah, dass Peacock mehr als Clough als Vorbereiter diente, während er selbst die Tore vornehmlich mit dem Kopf erzielte – oft wurde Peacock von zeitgenössischen Beobachtern als einer der besten Kopfballspieler Englands in der Nachkriegszeit angesehen. Als großes Problem stellte sich für Peacock zunehmend das jahrelang vergebliche Bemühen um den Erstligaaufstieg dar, was dem häufig unzureichenden Leistungsvermögen der Defensive geschuldet war. Dessen ungeachtet zeigte er sich in der Saison 1961/62 nach dem Abgang von Clough in Richtung Sunderland mit 24 Ligatoren weiterhin formstark und plötzlich war er Stammkraft für England bei der Weltmeisterschaft 1962 in Chile. Dort absolvierte er zwei Gruppenspiele gegen Argentinien (3:1) und Bulgarien (0:0), ohne zuvor ein A-Länderspiel bestritten zu haben. Beim anschließenden Viertelfinalaus gegen Brasilien fehlte er aufgrund einer Magenverstimmung; Gerry Hitchens ersetzte ihn. Nach dem Turnierende und anfänglich weiteren Länderspieleinsätzen im Herbst 1962 gegen Nordirland (3:1) und Wales (4:0 bei zwei eigenen Toren) frustrierte ihn sein Dasein in der Zweitklassigkeit zunehmend, zumal er unter dem neuen englischen Nationaltrainer Alf Ramsey vorerst keine weiteren Chancen mehr erhielt. So wechselte er im Februar 1964, als Middlesbrough erneut im Mittelfeld „dümpelte“, für die Ablösesumme von 50.000 Pfund zum Aufstiegsaspiranten Leeds United. Dabei hatte er verletzungsbedingt über lange Strecken der Saison 1963/64 pausieren müssen, aber in den verbleibenden Partien steuerte er für Leeds acht Tore zum Gewinn der Zweitligameisterschaft und dem damit verbundenen Erstligaaufstieg bei – dadurch erhöhte sich die Ablösesumme um weitere 5.000 Pfund. Ein Jahr später war er Teil der Finalmannschaft im FA Cup, die nach torlosen ersten 90 Minuten dem FC Liverpool mit 1:2 in der Verlängerung unterlag. Ein halbes Jahr danach bestritt er zwei letzte Länderspiele, bevor er im Vorfeld der anstehenden WM 1966 im eigenen Land nicht mehr berücksichtigt wurde. Dies war auch der zunehmenden Verletzungsanfälligkeit geschuldet. Dadurch reduzierten sich zudem die Einsatzmöglichkeiten in Leeds und im Oktober 1967 heuerte er beim Zweitligisten Plymouth Argyle an. Dort absolvierte er elf Ligaspiele, bevor er die Karriere aufgrund schwerer Knieprobleme im Alter von nur 30 Jahren beenden musste. Peacock kehrte anschließend in seine Heimatstadt Middlesbrough zurück und betrieb dort einen Zeitschriftenladen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alan Peacock (* 29. Oktober 1937 in Middlesbrough) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler. Der Mittelstürmer und WM-Teilnehmer von 1962 bildete lange Jahre mit Brian Clough beim Zweitligisten FC Middlesbrough ein erfolgreiches Sturmduo. Nach vergeblichen Aufstiegsversuchen versuchte er anschließend bei Leeds United sein Glück, litt dort jedoch unter Verletzungsproblemen und musste kurz nach seinem Wechsel zu Plymouth Argyle die Karriere im Alter von nur 30 Jahren beenden.", "tgt_summary": null, "id": 2195611} {"src_title": "Rennkuckuck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Richard Edgcumbe entstammte der Familie Edgcumbe. Er war ein Sohn von \"Piers Edgcumbe\" und dessen Frau \"Elizabeth Holland\", einer Tochter von \"Richard Holland\". Von seinem Vater erbte er Besitzungen in Cornwall und Devon mit dem Hauptsitz Cotehele House.", "section_level": 1}, {"title": "Unterstützer des Hauses Lancaster während der Rosenkriege.", "content": "Edgcumbe wurde für das Parlament von 1467 bis 1468 als Abgeordneter des Boroughs Tavistock für das House of Commons gewählt. Obwohl er ein überzeugter Unterstützer des Hauses Lancaster war, ernannte ihn König Eduard IV. 1467 zum Verwalter der heimgefallenen Kronlehen in Devon und Cornwall. Nachdem der König jedoch nach der Schlacht von Tewkesbury die zeitweilig verlorene Macht wieder erlangt hatte, ließ er Edgcumbes Ländereien beschlagnahmen. Am 8. April 1472 begnadigte er ihn jedoch, gab ihm seine Ländereien zurück und ernannte ihn 1473 und 1474 zum Mitglied verschiedener Kommissionen in Cornwall. Dazu diente Edgcumbe von 1474 bis 1475 als Friedensrichter in Cornwall. Trotz dieser Milde von Eduard IV. rebellierte Edgcumbe 1483 gegen den neuen König Richard III., angeblich, nachdem er Gerüchte gehört hatte, nach denen der König seine Neffen ermordet hatte. Nach dem Scheitern der Rebellion stellte ihn Henry Trenoth im Auftrag des Königs in Cotehele unter Hausarrest, doch Edgcumbe konnte in die Bretagne flüchten. Dort schloss er sich Henry Tudor, dem Anwärter des Hauses Lancaster auf den Thron an, dennoch wurde er am 26. Januar 1484 erneut begnadigt. Edgcumbe blieb jedoch bei Tudor, landete 1485 mit ihm in Wales und kämpfte in der Schlacht von Bosworth. Nach der Schlacht wurde er vom siegreichen Henry Tudor, der nun als Heinrich VII. neuer König wurde, zum Knight Bachelor geschlagen.", "section_level": 1}, {"title": "Vertrauter von König Heinrich VII..", "content": "Der neue König nahm Edgcumbe als Ritter in den königlichen Haushalt auf und belohnte ihn mit dem Amt des \"Controller\" des Haushalts. Am 20. September 1485 wurde ihm dazu lebenslang das Amt des \"Chamberlain of the Exchequer\", wobei dieses Amt neun Tage später auch an Richard Guildford vergeben wurde, der es in der Praxis dann ausübte. Edgcumbe gehörte jedoch weiter als Vertrauter des Königs dessen Rat an, dazu war er Verwalter der königlichen Mündel und der heimgefallenen Lehen in Cornwall, Constable von Launceston Castle, erneut Friedensrichter von Cornwall und Verwalter der Besitzungen des Earldom of March. Wenig später übergab ihm der König mit den Besitzungen von John la Zouche, 7. Baron Zouche, zu denen Totnes Castle gehörte, und Besitzungen von Sir \"Henry Trenowth\" und von Francis Lovel, 1. Viscount Lovel. Damit kam Edgcumbe in Besitz von insgesamt sieben Gütern in Südwestengland. Ende 1485 bezeugte er die Untersuchung, die dazu führte, dass der König einen Dispens für seine Ehe mit Elizabeth of York erhielt. 1487 diente Edgcumbe als Sheriff von Devon. Am 16. Juni 1487 nahm er an Schlacht von Stoke teil. Im November 1487 sandte ihn der König als Gesandten nach Schottland, und 1488 unternahm er mit einem kleinen Heer von etwa 500 Mann in Kinsale in Irland, um dort die Herrschaft des Königs zu festigen. Für seine Aufwendungen hierfür erhielt er £ 300. 1489 sandte ihn der König als Gesandten zu Herzogin Anne de Bretagne. Dort starb er und wurde in der Dominikanerkirche von Morlaix beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Edgcumbe hatte \"Jane Tremayne\", eine Tochter von Thomas Tremayne aus \"Collacombe Barton\" in Lamerton in Devon geheiratet. Mit ihr hatte er mindestens vier Kinder: Wohl vor seinem Aufbruch in die Bretagne hatte Edgcumbe am 14. Juni 1489 sein Testament aufgesetzt, das vor allem die Begleichung seiner Schulden regelte. Sein Erbe wurde sein Sohn Peter.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Legende nach entkam Edgcumbe 1483 mit einer spektakulären Flucht aus seinem Herrenhaus Cotehele, was auch in der Ballade \"Young Edgcumbe\" von \"Charles Causley\" besungen wird. Nach seiner Rückkehr nach Cotehele 1485 errichtete er im Wald eine Kapelle an der Stelle, wo er sich auf der Flucht versteckt hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Richard Edgcumbe (auch \"Edgecombe\") (* um 1443; † 8. September 1489 in Morlaix) war ein englischer Adliger, Diplomat und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1204559} {"src_title": "Deconica", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Eduard Sandifort war Sohn des Pfarrers Gerard Sandifort und dessen Frau Geertrudi Helena Snellen. Er hatte seine erste Ausbildung am Gymnasium in Den Haag erhalten. 1758 begann er ein Studium der medizinischen Wissenschaften unter Bernhard Siegfried Albinus an der Universität Leiden und promovierte am 19. Dezember 1763 mit dem Thema \"de Pelvi ejusque in partu dilatatione\" zum Doktor der Medizin. Danach arbeitete er als praktischer Arzt in Den Haag, wo er in quartalsmäßigen Perioden seine \"Natuur- en Geneeskundige Bibliotheek\" herausgab. Dabei hatte er vielfältige wissenschaftliche Kontakte aufgebaut. So wurde er am 28. September 1766 Mitglied der Leopoldina, 1768 wurde er Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm und bis 1809 Mitglied bei neunzehn weiteren Wissenschaftsgesellschaften in den Niederlanden, der Schweiz, Deutschland, Schottland, England und Frankreich. Am 1. Oktober 1771 wurde er Dozent der Anatomie und Chirurgie an der Leidener Hochschule, am 30. April 1771 beriefen ihn die Kuratoren der Leidener Hochschule zum außerordentlichen Professor der Anatomie und Chirurgie, welche Aufgabe er am 22. Mai 1771 mit der ungedruckten Antrittsrede \"oratio de optimo Anatomico\" übernahm. Am 1. Februar 1772 berief man ihn zum ordentlichen Professor der Anatomie und Chirurgie, welchen Lehrstuhl er am 25. Mai 1772 mit der Rede \"De circumspecto cadaverum examine, optimo Med. pract. adminiculo\" übernahm. Zudem übertrug man ihm am 12. Juni 1778 die Professur der Medizin. In seiner Eigenschaft als Lehrkörper der Hochschule beteiligte er sich an den organisatorischen Aufgaben und war 1782/83 sowie 1802/03 Rektor der Alma Mater. Bei der Niederlegung der Rektorate hielt er die Reden \"de officio Medici perquam difficili a multis pessime neglecto\" (1783) und \"de Bernardo Siegfried Albino, Anatomicorum, quotquot elapso floruerant seculo, facile principe, physiologorum vero sui temporis summon\" (1803). Aus seiner Ehe mit Catharina Johanna Kindeed stammt der Sohn Gerard Sandifort (1779–1848), welchem er am 29. März 1805 seine anatomischen Aufgaben übertrug und mit dem er ab dem 4. November 1807 zusammen die Vorlesungen zur Medizin, Chirurgie und Anatomie hielt. Zudem ist sein Sohn Paul Johannes Sandifort (* um 1781 in Leiden) ebenfalls Mediziner geworden. 1813 wurde Sandifort von seinen Lehraufgaben emeritiert und verstarb ein Jahr später. Von Sandifort stammt eine frühe, 1777 publizierte, Beschreibung der Fallotschen Tetralogie, einer Missbildung des Herzens. Die Impfung des Viehs, wie auch den Pocken bei den Menschen wurde durch Sandifort gefördert. Seit 1808 wirkte er als konsultierender Arzt des Königs Louis Bonaparte. Aus seiner eingehenden Beschäftigung mit pathologischer Anatomie, entstanden die Leidener Skelettsammlung und zahlreiche Illustrationen in seinen Werken. Jean Cruveilhier (1791–1874) bezeichnete ihn daher als Vater der pathologischen Ikonografie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eduard Sandifort (* 14. November 1742 in Dordrecht; † 12. Februar 1814 in Leiden) war ein niederländischer Anatom und gilt als Vater der pathologischen Ikonographie.", "tgt_summary": null, "id": 819389} {"src_title": "Max Reinhart (Eishockeyspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ablauf.", "content": "Die Nyepi-Feierlichkeiten ziehen sich über mehrere Tage hin:", "section_level": 1}, {"title": "Melasti (3 Tage vor Nyepi).", "content": "Während der Melasti-Zeremonie werden heilige Objekte (\"Arca\", \"Pratima\" und \"Pralingga\") aus den Tempeln in einer Prozession zur nächsten Wasserstelle gebracht (Meer, See oder Fluss), wo die Statuen gereinigt werden (durch die Kraft des Wassergottes \"Baruna\"). Tieferer Sinn der Zeremonie ist die Reinigung der Natur, aber auch die \"Amerta\" (Quelle des ewigen Lebens) aus dem Wasser zu gewinnen.", "section_level": 2}, {"title": "Tawur Kesanga (Tag vor Nyepi).", "content": "Am Tag vor Nyepi wird eine eigentliche Exorzismus-Zeremonie durchgeführt. An der Hauptstrasse der jeweiligen Dörfer (dem gedachten Treffpunkt der Dämonen) werden karnevalsähnliche Umzüge veranstaltet. Dabei werden \"Ogoh-Ogoh\" genannte Puppen mitgeführt, welche alle bösen Geister symbolisieren. Am Abend kulminieren die Feierlichkeiten im \"Ngerupuk\", wo die Ogoh-Ogoh's unter Veranstaltung von großem Lärm verbrannt werden. Sinn der Zeremonie ist die Verbannung aller bösen Geister aus den Dörfern und dem Leben der gläubigen Balinesen, um so wieder ein Gleichgewicht zwischen den Göttern, den Menschen und der Natur herzustellen.", "section_level": 2}, {"title": "Nyepi.", "content": "Nyepi beginnt um 6 Uhr morgens, und dauert bis 6 Uhr morgens des folgenden Tages. In diesen 24 Stunden müssen folgende Regeln streng beachtet werden: Der gläubige Balinese verbringt den Tag in Meditation \"(Tapa/Yoga brata)\". Diese Regeln werden in Bali sehr strikt eingehalten. An Nyepi sendet keine Radio- oder Fernsehstation. Der Flughafen ist für sämtlichen Flugverkehr unterbrochen, es fährt kein einziges Fahrzeug auf den Straßen (Rettungsfahrzeuge ausgenommen). Es werden keine Fußgänger auf den Straßen oder an den Stränden geduldet. Eine große Stille liegt über der gesamten Insel, am Abend und in der Nacht ist es fast völlig dunkel. Auf den Straßen patrouillieren sogenannte \"Pecalang\", in schwarz-weiß karierten Sarongs gekleidete Religionspolizisten, welche die Einhaltung der Regeln kontrollieren. Die Einhaltung der Regeln (zumindest des Ausgehverbots) wird auch von den Touristen erwartet. Tieferer Sinn von Nyepi ist ein Neuanfang in möglichst großer Reinheit. Die geübte Selbstkontrolle soll zur spirituellen Reinheit führen. Eine andere Interpretation von Nyepi besagt, dass durch die Stille und Dunkelheit den vorbeiziehenden Dämonen und bösen Geistern vorgegaukelt werden soll, die Insel sei verlassen, so dass sie weiterziehen und die Menschen vor ihrem schlechten Einfluss bewahrt werden. Zu Nyepi 2018 wurde auf Bali das mobile Internet abgeschaltet und der internationale Flughafen blieb geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Ngembak Geni (Tag nach Nyepi).", "content": "An Ngembak besuchen sich die Balinesen gegenseitig, um sich um Vergebung zu bitten und so gereinigt in das neue Jahr zu starten. Das soziale Leben wird wieder aufgenommen. Der gläubige Hindu verbringt den Tag aber auch mit dem Studium der alten Schriften, Gesänge und Gedichte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nyepi ist der balinesische „Tag der Stille“, des Fastens und der Meditation. Er ist der höchste hinduistische Feiertag in Bali und ein allgemeiner Feiertag in ganz Indonesien. Nyepi wird nicht nur auf Bali gefeiert, sondern teilweise auch in anderen Teilen Indonesiens, in denen eine hinduistische Minderheit lebt, z. B. in Ostjava und Westlombok. ", "tgt_summary": null, "id": 466210} {"src_title": "INS Sindhurakshak (S63)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der russische Großfürst Leonid befindet sich mit seinem Adjutanten auf Staatsbesuch in den Vereinigten Staaten. Als begeisterter Leser der Romane Coopers und Sealsfields wünscht er das dort Gelesene persönlich zu erleben; den Wilden Westen mit der Prärie, den Indianern und den Banditen. Lucky Luke soll von Washington aus als sein Führer und Leibwächter fungieren. Er versucht sein Möglichstes, um die beiden Russen von allen Gefahren fernzuhalten, doch das bestimmende Wesen Leonids durchkreuzt seine Pläne immer wieder. Mit seinen Revolver oder mit List kann er die Lage meistens entschärfen, bis es schließlich dem gefürchteten Banditen Texas Ripper gelingt, den Großfürsten zu überfallen, während Lucky Luke gerade auf Patrouille ist; der Desperado ist jedoch zutiefst gerührt, inmitten der USA auf Männer zu treffen, die aus der Heimat seines Vaters kommen, so dass russische Lieder statt Revolverschüssen am Lagerfeuer erklingen. Als der Großfürst am Ende der Reise einen Indianerkrieg mitzuerleben wünscht, organisiert Lucky Luke mit Hilfe einer Kavallerieeinheit einen fingierten Indianerüberfall. Der Großfürst kehrt beglückt und zufrieden nach Washington zurück. Die größte Gefahr für Leib und Leben des Großfürsten geht allerdings nicht vom Wilden Westen oder seinen Bewohnern aus, sondern von einem russischen Attentäter, der vier Bombenanschläge ausführt. Zu seinem Pech und dem Glück des Großfürsten explodieren seine Bomben aufgrund diverser Umstände zu früh oder zu spät und unbemerkt von Lucky Luke und seinen russischen Begleitern. Auf ein letztes Attentat verzichtet er, als er hört, dass der Zar persönlich die USA besuchen soll.", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Hintergrund.", "content": "In den Jahren 1871/72 besuchte der russische Großfürst Alexei Alexandrowitsch Romanow die Vereinigten Staaten. Für ihn wurde ein Jagdausflug auf Büffel im Bundesstaat Nebraska organisiert. Dazu gehörten Folklore-Darbietungen der Sioux und eine Fahrt über die Prärie in einer Postkutsche. Die Organisatoren der Jagd waren die Generäle Philip Sheridan und George Armstrong Custer, sowie der als Buffalo Bill bekannte William F. Cody, der in mehreren Lucky-Luke-Bänden, wie \"Der Pony-Express\", \"Der singende Draht\" und \"Der Daily Star\" auftritt. Der Vater Alexei Alexandrowitschs, Zar Alexander II. wurde nach mehreren Anschlägen russischer Nihilisten 1881 durch eine Bombe getötet. Sein Bruder Sergei Alexandrowitsch Romanow fiel 1905 ebenfalls einem Bombenanschlag zum Opfer.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "Dem Thema des Bandes entsprechend enthält der Comic Anspielungen auf Gepflogenheiten, die mit Russland verbunden werden, wie Russisch Roulette, Champagnertrinken aus einem Damenschuh, das Über-die-Schulter-Werfen des Glases, oder der fingierte Indianerüberfall als eine Variante des Potemkinschen Dorfes. Das Vorbild für das Aussehen der Figur des Großfürsten war der korpulente Schauspieler Sydney Greenstreet, (Casablanca). Nach jedem misslungenen Bombenattentat schimpft der schwarz gewandete Nihilist \"Неудача\", Russisch für „Pech“.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "\"Der Großfürst\" wurde 1984 als 13. Episode der Zeichentrickserie Lucky Luke verfilmt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Großfürst (OT: \"Le Grand Duc\") ist ein Comic-Band der Lucky-Luke-Reihe. Er wurde von Morris gezeichnet und von René Goscinny getextet. Der Comic erschien zuerst 1973 in Fortsetzungen im französischen Magazin \"Pilote\". und im gleichen Jahr als Album bei Dargaud. Die Veröffentlichung in deutscher Sprache unter dem Titel \"Lucky Luke:... und der Großfürst\" als dritter Lucky-Luke-Band des Koralle-Verlags erfolgte ebenfalls 1973. 1985 erschien er dann als Band 46 des Ehapa-Verlags (beziehungsweise zu Beginn: des Delta-Verlages, einer Kooperation von Ehapa und Dargaud).", "tgt_summary": null, "id": 1618990} {"src_title": "Big Dumb Face", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im April 1946 kündigte Fairey ein selbst finanziertes Projekt eines Flugschraubers an, der nach einem Entwurf von J. A. J. Bennett konstruiert und gebaut werden sollte. Die Pläne hierzu wurden von Bennett als damaligem technischen Leiter der Cierva Autogiro Company in den Jahren 1936 bis 1939 erstellt. Der als Cierva C.41 Gyrodyne bezeichnete Entwurf wurde erfolgreich bei der Ausschreibung S. 22/38 für einen Hubschrauber der Royal Navy eingereicht. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Entwicklung jedoch eingestellt und selbst nach Kriegsende nahm die Weir Ltd., als Eigentümer von Cierva, das Projekt nicht wieder auf. Bennett wechselte daraufhin im August 1945 zu der neugegründeten Helikopterabteilung von Fairey. Fairey stellte am 3. April 1946 sein „Private-Venture“-Projekt, den nach den Anforderungen der Specification E.4/46 konstruierten Flugschrauber vor. Fairey erhielt den Auftrag des Air Ministry zum Bau zweier Prototypen. Die fast vollständige Zelle des ersten Prototyps stellte Fairey im September 1947 auf der SBAC-Schau in Radlett (Hertfordshire) aus. Der ungefesselte Erstflug fand am 7. Dezember 1947 auf dem White Waltham Airport statt, wonach sich bis März 1948 eine Erprobung mit langsam gesteigerten Geschwindigkeiten anschloss. Die Maschine erhielt das Luftfahrzeugkennzeichen G-AIKF und die provisorische RAF-Seriennummer VX591. Der zweite Prototyp (G-AJJP) nahm den Versuchsbetrieb im September 1948 auf. Der erste Prototyp unternahm am 28. Juni 1948 einen Geschwindigkeits-Weltrekordversuch für Helikopter der Klasse G auf einer geraden 3-Kilometer-Strecke. Den Rekord hielt über lange Zeit eine Focke-Achgelis Fa 61 und wurde erst kurz vorher von einer Sikorsky R-5 gebrochen. Der Versuch der Gyrodyne entlang der Eisenbahnlinie London-Reading konnte mit einer erzielten mittleren Geschwindigkeit von 200 km/h erfolgreich abgeschlossen werden. Zehn Monate später mussten im April 1949 die Vorbereitungen für einen Rekordversuch über den geschlossenen 100-Kilometer-Kurs abgebrochen werden, bedingt durch den Absturz der Maschine. Bei dem Unfall starben der Pilot Foster H. Dixon und der Beobachter Derek Garraway. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Gyrodyne bereits gegen die Konkurrenten Westland/Sikorsky Dragonfly und Bristol Sycamore durchgesetzt und war für den Einsatz mit der British Army in Malaya ausgewählt worden. Aufgrund des Unfalls verzögerte sich jedoch die Entwicklung und die sechs bestellten Maschinen kamen nicht mehr zur Auslieferung. Stattdessen beschaffte die Army die Dragonfly und später auch die Sycamore. Während der Untersuchungen des Absturzes, die einen Ermüdungsbruch eines Bolzens des Schlaggelenks als Ursache ermittelten, erhielt das zweite Exemplar Startverbot. Nach einem umfangreichen Umbau und der Umbenennung in Jet Gyrodyne flog die Maschine zum ersten Mal wieder im Januar 1954. Der Antrieb unterschied sich dann deutlich von dem des ersten Prototyps mit einem Blattspitzenantrieb des Rotors, sowie zyklischer und kollektiver Blattverstellung, die direkt auf jedes Rotorblatt wirkte. Darüber hinaus waren jetzt zwei Druckpropeller zur Vortriebserzeugung vorgesehen. Hauptaufgabe des Jet Gyrodyne war die Datengewinnung für die in Entwicklung befindliche Fairey Rotodyne.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Die Gyrodyne besaß einen kompakten, aerodynamisch ausgelegten Rumpf. Der Antrieb für Rotor und Propeller lieferte ein Alvis Leonides Sternmotor, der zentral im Rumpf eingebaut war und mittels eines Gebläses zwangsgekühlt wurde. Die Leistungsaufteilung zwischen dem mit einer Taumelscheibe und kippbarer Nabe ausgestatteten Rotor und dem einen Vortriebspropeller konnte variabel eingestellt werden. Beim Schwebeflug und bei geringer Vorwärtsgeschwindigkeit ging der Großteil der Leistung an den Propeller, so dass dieser sowohl die Steuerung um die Gierachse als auch den Vortrieb übernehmen konnte. Im Horizontalflug konnte durch den getrennten Propellervortrieb mit geringeren Rotorblatteinstellwinkeln und einer geringeren Kreisflächenbelastung operiert werden, was wiederum größere Geschwindigkeiten gegenüber Hubschraubern ermöglichte. Als Indiz für die Komplexität des gesamten System kann der Hinweis dienen, dass fast 50 % des Leergewichts auf den Antrieb und die Leistungsübertragungssysteme entfiel. Die aerodynamische Verkleidung am Ende des linken Stummelflügels bildete lediglich das Gehäuse für eine Batterie, die aus Gründen der Schwerpunktserhaltung dorthin verlagert wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fairey FB-1 Gyrodyne war ein experimenteller Flugschrauber des britischen Herstellers Fairey Aviation. „FB“ stand hierbei für „Fairey-Bennett“. Die Gyrodyne verwendete einen einzelnen Rotor zum senkrechten Starten und Landen, sowie zum Vortrieb einen Zugpropeller, der, angebracht am rechtsseitigen Stummelflügel auch den Drehmomentausgleich übernahm. \"Gyrodyne\" setzt sich zusammen aus \"gyratory\" (sich drehend) und \"aerodyne\" einer Bezeichnung für \"Luftfahrzeuge schwerer als Luft\", im Gegensatz zu \"aerostats\".", "tgt_summary": null, "id": 552200} {"src_title": "Deportes Iquique", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Plastik zeigt einen Schimpansen, der auf einem Bücherstapel sitzt und einen menschlichen Schädel betrachtet. Er hält diesen in der rechten Hand, die linke ist in einer denkerischen Pose ans Kinn gelegt. Der Affe blickt neugierig, fragend und studierend Richtung Schädel. Er ist ganz in seine Betrachtung versunken, scheint jedoch im Dialog mit dem Schädel zu stehen. Eine Szene, die auch an die Geschehnisse auf dem Friedhof in \"Hamlet\" (5. Aufzug, 1. Szene) oder an die Bronzeplastik \"Der Denker\" von Auguste Rodin erinnert. Darüber hinaus zeigt der \"Affe mit Schädel\" einige Elemente aus dem Forschungsbereich. So umklammert der Schimpanse mit seinem rechten Fuß einen Greifzirkel, wie er aus dem Bereich der Kraniometrie bekannt ist, und unter dem Bücherstapel findet sich Literatur des Naturwissenschaftlers Darwin. Neben den wissenschaftlichen Aspekten sind auch religiöse vertreten, und eine zum Betrachter geöffnete Bibel zeigt das Vulgatazitat „eritis sicut deus...“ (lat. ihr werdet sein wie Gott...). Es ist dem Kontext des Sündenfalls entnommen, bei dem die Schlange dies zu Adam und Eva sagt, bevor beide vom Baum der Erkenntnis essen, was zur Vertreibung aus dem Paradies führt. Die Bibelseite scheint in zwei Hälften gerissen, da der zweite Teil des Zitats „...scientes bonum et malum“ (lat....Gut und Böse (er)kennend) fehlt.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation.", "content": "Die Bronzeplastik \"Affe mit Schädel\" steht im Zeichen der Wissenschaft und des Darwinismus und thematisiert den Konflikt mit dem Christentum und der Schöpfungsgeschichte. Die Theorien Darwins über die Evolution polarisierten Ende des 19. Jahrhunderts die Gesellschaft und erhitzten die Gemüter. Man könnte überlegen, ob Rheinhold ebenfalls Kontrahent des Darwinismus war und sein Werk eine Persiflage auf die Abstammungstheorie ist; allerdings gibt es hierfür keine Belege. Der Bücherstapel steht für das über Jahrtausende angeeignete Wissen der Menschen, der Messzirkel kann als Symbol für die Forschung gesehen werden und das Bibelzitat stellvertretend für die Kirche, die mehrfach im Konflikt mit der Forschung und der Wissenschaft stand. Darüber hinaus hat Rheinhold den Schimpansen als Hauptelement seiner Plastik gewählt, den nächsten Verwandten des Menschen überhaupt. Er zeigt den Primaten als dem Menschen ebenbürtig oder ihm sogar überlegen. Diese Elemente lassen eine Auseinandersetzung Rheinholds mit der Abstammungstheorie vermuten, wie sie zeitgleich auch im Werk Gabriel von Max', beispielsweise im Gemälde \"Affe vor Skelett\", vorkommt. Das Bibelzitat „eritis sicut deus“ könnte den Zwiespalt zwischen Religion und Evolutionstheorie repräsentieren, aber auch eine Rückführung auf den Affen als Symbol des Teufels und des Sündenfalls sein. Darüber hinaus lässt der Ausspruch „Ihr werdet sein wie Gott (Gut und Böse kennend)“ allerdings noch weitere Interpretationen zu. Rheinhold als aktiver Pazifist sprach möglicherweise eine „frühe Mahnung zur Wissenschaftsethik“ aus, indem er versuchte darzustellen, dass der Mensch sich wie Gott verhält, aber das Gute und Böse außer Acht lässt – dieser Teil des Zitates wird von Rheinhold weggelassen – und letztendlich selbst daran zu Grunde geht. Der Schädel als Vanitas-Motiv unterstützt diese Annahme. Zudem wird der Affe eventuell als reinere und ursprünglichere Form gezeigt, der am Ende über den Menschen triumphiert. Diese Deutung ist jedoch äußerst spekulativ. Ein weiteres Vanitas-Motiv ist die Assoziation mit der Friedhofsszene aus Hamlet. Hamlet denkt im 5. Aufzug, 1. Szene über den Sinn des Lebens nach, als ihm der Schädel des früheren Hofnarren Yorick in die Hände fällt. Dieses eindeutige Symbol für die Vergänglichkeit des Lebens ist ein zusätzliches Indiz für die Machtlosigkeit des Menschen dem Leben gegenüber.", "section_level": 1}, {"title": "Motivation und Vorbilder.", "content": "Es ist unklar, welche Motive und Vorbilder Hugo Rheinhold zu seiner Plastik \"Affe mit Schädel\" inspiriert haben. Sie wird jedoch oft im Zusammenhang mit dem \"Denker\" von Rodin genannt. Vielleicht hat Rheinhold sich von der Thematik des „Auseinandersetzens“ inspirieren lassen. Allerdings beschäftigt sich der Affe, anders als \"Der Denker\", nicht mit seiner eigenen Gedankenwelt, sondern studiert aufmerksam einen menschlichen Schädel. Zudem gilt Rodin auch gar nicht als Erfinder dieser denkerischen Pose, sondern vielmehr Michelangelo, der die Skulptur \"Il Pensiero\" Anfang des 16. Jahrhunderts als Grabdenkmal für den Herzog von Urbino Lorenzo di Piero de’ Medici schuf. Darüber hinaus wurde der Denker zwar zwischen 1880 und 1882 geschaffen, aber erst 1888 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Plastik \"Affe mit Schädel\" ist nahezu parallel dazu entstanden und wurde 1893 das erste Mal bei der \"Großen Berliner Kunstausstellung\" gezeigt. Es lässt sich also nicht sicher sagen, ob Hugo Rheinhold sich tatsächlich von der Bronzeplastik Rodins hat inspirieren lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Provenienz.", "content": "Der \"Affe mit Schädel\" zog während der \"Großen Berliner Kunstausstellung\" die Aufmerksamkeit der Berliner Bildgießerei \"Hermann Gladenbeck & Sohn\" auf sich, die noch vor Ort die Original-Plastik erwarb und sich das Recht auf Vervielfältigung sicherte. Die Reproduktionen der Gießerei wurden auf der ganzen Welt verkauft und gelangten sowohl in private Hände als auch an Museen und andere öffentliche Institutionen. So erhielt z. B. Lenin 1922 diese Plastik als Gastgeschenk des US-amerikanischen Industriellen und Kunstsammlers Armand Hammer und platzierte sie auf seinem Schreibtisch im Kreml, wo sie noch 1991 zu sehen war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Affe mit Schädel (auch \"Affe einen Schädel betrachtend\") ist eine 30 cm große, allansichtige Bronzeplastik des deutschen Bildhauers Hugo Rheinhold. Die Plastik stellt die Abschlussarbeit seines Bildhauereistudiums im Jahr 1892 dar und ist gleichzeitig sein berühmtestes Werk. Sie wurde erstmals 1893 bei der \"Großen Berliner Kunstausstellung\" gezeigt.", "tgt_summary": null, "id": 655115} {"src_title": "Simmesport", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Unternehmen Xiamen King Long United Automotive Industry Company Ltd. wurde 1988 gegründet. Im Produktionsjahr 2000 wurden 16 Busse im Wert von 6 Millionen RMB verkauft; in den Folgejahren haben sich die Zahl der verkauften Fahrzeuge und der Erlös jedes Jahr nahezu verdoppelt. Im Jahr 2003 gelang es, mit dem Verkauf von 82 Bussen des Typs XMQ6113 nach Malta erstmals einem chinesischen Unternehmen Busse in Europa zu verkaufen. Erhebliches Medienaufsehen fand 2011 die Lieferung weiterer 172 Fahrzeuge nach Malta; stellte dies (nach dem Beitritt Maltas zur EU in 2004) doch zugleich den ersten chinesischen Verkaufserfolg in dem stark regulierten Markt der Europäischen Union dar. Der Lieferung ging eine Ausschreibung des den öffentlichen Busverkehr betreibenden Unternehmens Arriva voraus; dabei konnte sich der chinesische Hersteller gegen die etablierten Marken durchsetzen, darunter war auch die zur Daimler AG gehörende Tochter EvoBus. Seit 2004 stellt King Long einen Großteil der für die islamische Pilgerfahrt in Mekka vor Ort benötigten Reisebusse. Der Einsatz stellt besondere Anforderungen an Motoren, Aggregate und Bremsanlagen, da die Busse bei hohen Außentemperaturen überwiegend nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen. Für die Kundendienstaufgaben, zu denen auch die Einweisung der Fahrer gehört, setzt King Long speziell geschulte Mitarbeiter mit arabischen Sprachkenntnissen ein. Zuletzt wurden für die Pilgerfahrt 2016 weitere 300 King Long Busse geliefert, die die bisher eingesetzten Daimler-Benz Fahrzeuge ersetzen. Im Jahr 2011 wurden rund 200 Reisebusse in Italien verkauft und dort innerhalb kurzer Zeit ein weitgehend flächendeckendes Servicenetz aufgebaut. Bei den Neuzulassungen für Reisebusse steht King Long in Italien an zweiter Stelle. Während der Olympischen Sommerspiele 2012 wurden 100 King Long Busse in London eingesetzt. Im gleichen Jahr wurden 300 BRT-Busse in die iranische Hauptstadt Teheran geliefert. Nicht zuletzt durch die Verhängung mehrerer Embargos der Europäischen Union gegen den Iran gelten chinesische Fahrzeugbauer als Marktführer auf dem iranischen Nutzfahrzeugmarkt. Auf der 64. IAA im September 2012 in Hannover war das Unternehmen mit fünf neuen Modellen vertreten; 2014 präsentierte King Long auf der IAA den Hybridbus \"E 12\". Bis 2016 wurden bereits mehr als 3500 Hybridbusse verkauft. Mehrere Fahrzeuge dieses diesel-elektrischen Typs, der für eine Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h ausgelegt ist, sind seit 2015 in der spanischen Hauptstadt Madrid im Einsatz. Marktbeobachter weisen auf die günstigen Preise sowohl für Neufahrzeuge als auch für Ersatzteile hin, die deutlich unter denen der europäischen Mitbewerber liegen und langfristig den europäischen Busmarkt nachhaltig verändern könnten. Derzeit werden die Fahrzeuge für Deutschland und die Schweiz durch einen Generalunternehmer in Österreich angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Konzernstruktur.", "content": "King Long wird von drei kapitalhaltenden Unternehmen geführt: \"Xiamen CCRE Group Co. Ltd. \" (ein staatliches Unternehmen unter dem Management Stadt Xiamen, (24 %)), \"Xiamen KLM Group Co. Ltd.\" (51 %) und \"Taiwan Sanyang Industry Co. Ltd.\" (25 %). King Long wiederum ist die Dachgesellschaft für die Unternehmen Golden Dragon Bus Company, Ltd., Higer Bus Company, Ltd. und Industria Italiana Autobus S.p.A. mit den Marken Menarinibus und Padane zu 80 % über die Tevere S.p.A. (ehemals King Long Italia). Die jährliche Produktionskapazität des Gesamtkonzern beträgt 152.000 Fahrzeuge aller Größenordnungen (King Long: 77.000, Golden Dragon: 40.000 und Higer 35.000). Das Unternehmen hat drei Produktionsanlagen mit einer Fläche von rund 800.000 m: Am Standort Xiamen befinden die \"Xiamen Bus and Coach Manufacturing Base\" und die \"Xiamen Mini Van Manufacturing Base\"; in Shaoxing die \"Shaoxing City Bus Manufacturing Base\". Die durchschnittliche Wachstumsrate des Konzerns betrug in den letzten Jahren 34 %. Während 2010 nach Angaben des Unternehmens mit dem Verkauf von 6.484 King Long-Bussen ein Erlös von 1.132 Millionen RMB erzielt wurde, wurde 2011 mit dem Verkauf von 25.252 Bussen unterschiedlichen Aufbaus ein Umsatzerlös von mehr als 7.600 Millionen RMB erreicht. Die erreichten Gewinne ermöglichten dem Unternehmen innerhalb weniger Jahre ein landesweites Service-Netzwerk in China mit 30 konzerneigenen Zweigstellen, mehr als 100 Händlern und 500 autorisierten Werkstätten aufzubauen. Die enormen Devisenreserven werden zum Ausbau des globalen Verkaufsnetzes in Asien, Afrika, Australien, Südamerika (außer Brasilien) und zunehmend in Europa verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliches Umfeld und Entwicklung in China.", "content": "Bedingt durch die sehr große Bevölkerung (mehr Einwohner als Europa und Nordamerika zusammen) und den geringen Motorisierungsgrad der Bevölkerung bei einer gleichzeitig rapide steigenden räumlichen und sozialen Mobilität besteht in der Volksrepublik China eine jährliche Nachfrage nach rund 400.000 Bussen (Stand 2012), davon die Hälfte für den öffentlichen Verkehr. Chinesische Großstädte sind mit erheblicher Luftverschmutzung belastet, die auch durch die wachsende Motorisierung mitverursacht wird. Die Regierung hat daher umfangreiche Modernisierungskampagnen eingeleitet, mit dem Ziel die überwiegend mit Dieselmotoren angetriebenen Stadtbusse zunehmend durch neue Elektrobusse zu ersetzen. Branchenkenner gehen von einer jährlichen Inlands-Nachfrage von 50.000 bis 150.000 Fahrzeugen dieses Typs aus. Darüber hinaus hat die Regierung 2009 einen mit Subventionen hinterlegten Wirtschaftsplan verabschiedet, nach dem die Volksrepublik innerhalb weniger Jahre zum weltweiten Marktführer für Busse mit Elektroantrieb werden soll. Das Programm soll auch der nachhaltigen Sicherung des Exports und der Schaffung von dauerhaften Arbeitsplätzen für die vom Lande in die Großstädte strömenden jungen Menschen dienen. Allein in der Hauptstadt Peking gilt es die mehr als 28.000 Busse zu modernisieren. King Long hat daher in den letzten Jahren seine Produktpalette um Hybridbusse sowie reine Elektrobusse erweitert. Darüber hinaus bietet es mit verflüssigtem Flüssigerdgas (LNG), komprimiertem Erdgas (CNG) und Flüssiggas (LPG) betriebene Fahrzeuge an.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "King Long bietet eine große Bandbreite aller Bustypen an: Das Spektrum reicht von mittleren und großen Reisebussen über Stadtbusse (auch als Gelenkbus bis 18 Meter Länge und als Doppeldeckerbus) bis zu Spezialfahrzeugen, wie Flughafen-Vorfeldbusse, Schulbusse, Busse mit Blutspendeeinrichtung sowie Polizei- und andere Einsatzfahrzeuge. In der Kategorie Kleinbusse, die auf dem europäischen Festland derzeit nicht angeboten werden, werden auch Krankenwagen und Transporter, z. B. als Postfahrzeuge produziert. Verwendet werden überwiegend Cummins-Motoren sowie ZF- bzw. Voith Antriebstechnik. Im Mai 2015 hat das Unternehmen eine neue Serie von Hybrid- und Batteriebussen vorgestellt, die eine Länge von 6 bis 12 Metern abdecken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Xiamen King Long United Automotive Industry Company Ltd. (kurz: King Long) ist ein chinesischer Hersteller und weltweit einer der größten Anbieter von Reise- und Stadtbussen. Seit seiner Gründung 1988 hat das Unternehmen über 250.000 Busse produziert. Es ist der erste chinesische Fahrzeugbauer, dem der Eintritt in den Markt der Europäischen Union gelang.", "tgt_summary": null, "id": 719807} {"src_title": "Karliwka (Kropywnyzkyj)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nach Erreichen der Altersgrenze bestritt Haugen im November 2007 im Alter von 15 Jahren in Hemsedal ihr erstes FIS-Rennen und feierte im Januar 2008 bei einem Riesenslalom in Norefjel ihren ersten Sieg. Kurz darauf wurde sie norwegische Juniorenmeisterin in dieser Disziplin. Im Winter 2008/09 nahm sie erstmals an Europacuprennen teil und erreichte am 30. November 2008 als 27. im Super G von Kvitfjell die ersten Punkte in dieser Rennserie. Im weiteren Verlauf des Winters wurde sie in Super Kombination und Abfahrt zwei weitere Male norwegische Juniorenmeisterin und nahm zudem erstmals an einer Juniorenweltmeisterschaft teil, wo sie als einziges Ergebnis den 38. Rang in der Abfahrt belegte. Nachdem sie in der Saison 2009/10 hauptsächlich bei FIS-Rennen am Start war, startete Haugen in den Wintern 2010/11 und 2011/12 regelmäßig im Europacup und erreichte dort am 30. Januar 2012 als Achte des Riesenslaloms von Courchevel ihr bis dahin bestes Resultat, das sie am 28. Februar 2012 beim Riesenslalom in Abetone wiederholen konnte. Bei der Juniorenweltmeisterschaft 2012 in Roccaraso verpasste sie als Vierte des Riesenslaloms eine Medaille nur um eine Hundertstelsekunde. Ab der Saison 2012/13 war Haugen aufgrund ihres im Januar 2013 begonnenen Biologie-Studiums an der University of Denver vier Jahre lang vorwiegend im Nor-Am Cup am Start. Dort konnte sie am 12. Dezember 2012 im Riesenslalom von Panorama ihren ersten Sieg erringen und belegte mit zwei weiteren Siegen und zwei dritten Plätzen am Ende der Saison Rang vier in der Gesamt- und Rang drei in der Riesenslalomwertung. Seit dem Winter 2016/17 startet sie wieder im Europacup und verbesserte ihre dortige Bestleistung Anfang Dezember 2016 beim Slalom in Trysil auf einen siebten Platz. Am 29. Dezember 2016 debütierte sie beim Slalom am Semmering im Weltcup, schied jedoch im ersten Durchgang aus. In ihrem vierten Weltcuprennen, dem Slalom in Flachau, gewann sie am 10. Januar 2017 als 26. die ersten Weltcuppunkte. Im Winter 2017/18 entschied Haugen punktgleich mit Thea Louise Stjernesund die Riesenslalomwertung des Europacups für sich. Ende März 2019 erklärte sie ihren Rücktritt vom aktiven Leistungssport.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kristine Gjelsten Haugen (* 24. August 1992 in Bærum) ist eine ehemalige norwegische Skirennläuferin. Ihre besten Disziplinen waren Riesenslalom und Slalom. Sie ist die Schwester von Leif Kristian Nestvold-Haugen, der ebenfalls alpiner Skirennläufer ist.", "tgt_summary": null, "id": 862257} {"src_title": "Secret Agent (Computerspiel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Geno Petriaschwili begann als Jugendlicher mit dem Ringen und konzentrierte sich dabei auf den freien Stil. 2010 nahm er an der erstmals ausgetragenen Jugend-Olympiade in Singapur teil und gewann dort in der Gewichtsklasse bis 100 kg hinter Əli Məhəmmədəbirov, Aserbaidschan und Abraham de Jesus Conyedo Ruano, Kuba eine Bronzemedaille. 2011 gewann er auch bei der Junioren-Europameisterschaft in Zrenjanin im Schwergewicht hinter Ihor Dsjatko aus Weißrussland und Aslan Dschebischow aus Aserbaidschan eine Bronzemedaille. Bei der Junioren-Europameisterschaft 2011 der Altersgruppe \"Cadets\" in Warschau gewann er danach in der Gewichtsklasse bis 100 kg seinen ersten internationalen Titel. Er siegte dort vor Ruslan Gadschijew aus Aserbaidschan. In der gleichen Altersgruppe wurde er dann im August 2011 in Szombathely Vize-Weltmeister. Im Finale verlor er dabei gegen den US-Amerikaner Adam Coon. 2012 musste Geno Petriaschwili bei der Junioren-Europameisterschaft in Zagreb eine Enttäuschung hinnehmen, denn er belegte dort im Schwergewicht nur den 10. Platz. Im September 2012 gewann er aber bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Pattaya im Schwergewicht hinter Magomedgadschi Nurasulow aus Russland und Muradin Chuschchow, Ukraine, eine Bronzemedaille. Im Dezember 2012 sorgte er bei der georgischen Seniorenmeisterschaft für eine kleine Sensation, denn er siegte dort im Schwergewicht. Auf dem Weg zu diesem Erfolg schlug er u. a. den mehrfachen Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften Dawit Modsmanaschwili und im Endkampf auch den älteren und erfahreneren Giorgi Sakandelidse. Im März 2013 wurde er deshalb bei der Europameisterschaft der Senioren in Tiflis eingesetzt. Als jüngster Teilnehmer im Schwergewicht enttäuschte er dort keineswegs, sondern sicherte sich mit Siegen über Boban Danow, Makedonien und Magomedgadschi Nurasulow, einer Niederlage gegen Alen Sassejew, Ukraine und einem Sieg über Nick Matuhin, Deutschland, eine Bronzemedaille. Die gleiche Medaille gewann Geno Petriaschwili auch einige Monate später bei der Weltmeisterschaft in Budapest. Er besiegte dort Hitender, Indien und Rares Daniel Chintojan, Rumänien, verlor dann gegen Chadschimurad Gazalow, Russland und sicherte sich die Bronzemedaille durch einen Sieg über Deng Zhiwei aus China. 2014 wurde Geno Petriaschwili in Kattowitz Junioren-Europameister im Schwergewicht. Im Finale besiegte er dabei Kasbek Chubulow aus Russland. Im Juni 2015 nahm er an den 1. Europäischen Spielen in Baku teil. Er besiegte dort im Schwergewicht Boban Danow aus Makedonien und Alexander Chozianowski, Ukraine, verlor dann gegen den Ex-Weltmeister Alexei Schemarow aus Weißrussland, sicherte sich aber mit einem Sieg über Lewan Berianidse aus Armenien eine Bronzemedaille. Die gleiche Medaille gewann er auch bei der Weltmeisterschaft im September 2015 in Las Vegas. Dabei besiegte er Korey Jarvis aus Kanada, Alen Sassejew aus der Ukraine und Aiaal Lazarew aus Kirgisistan. Im Halbfinale unterlag er gegen Jamaladdin Magomedow aus Aserbaidschan. Im kleinen Finale besiegte er dann Chuluunbat Jargalsaichan aus der Mongolei. Im März 2016 gewann Geno Petriaschwili den ersten Meistertitel bei einer internationalen Meisterschaft bei den Senioren. Bei der Europameisterschaft in Riga besiegte er im Schwergewicht in seinem ersten Kampf den mehrfachen Weltmeister Taha Akgül aus der Türkei knapp nach Punkten (8:8), ferner siegte er über Dániel Ligeti aus Ungarn, Alen Sassejew und im Endkampf Robert Baran aus Polen, den er sogar schulterte. Er vertrat auch die Farben Georgiens bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Dort kam er zu Siegen über Dimitar Kumtschew aus Bulgarien und Alen Sassejew. Gegen Komeil Ghasemi aus dem Iran musste er eine sehr knappe Niederlage bei Punktgleichstand von 4:4 hinnehmen. Anschließend erkämpfte sich Geno Petriaschwili mit Siegen über Korey Jarvis aus Kanada und Tervel Dlagnev aus den Vereinigten Staaten noch eine Bronzemedaille. Im August 2017 wurde Geno Petriaschwili in Paris erstmals Weltmeister. Er besiegte auf dem Weg zu diesem Erfolg Ansor Chisriew, Russland, Korey Jarvis, Lewan Berianidse aus Armenien und Olympiasieger Taha Akgül aus der Türkei. Während er seine ersten drei Gegner alle vorzeitig besiegte, was sein Sieg über Taha Akgül mit 10:8 Punkten knapp aber verdient. Drei Monate später wurde Geno Petriaschwili in Bydgoszcz auch U 23-Weltmeister. Dabei besiegte er seine Gegner alle vorzeitig. Es waren Taiki Yamamoto aus Japan, Hu Zhangxiang aus China, Danilo Kartawii aus der Ukraine und Magomedamin Dibirow aus Russland. Bei der Europameisterschaft 2018 in Kaspijsk traf Geno Petriaschwili im Endkampf wieder auf Taha Akgül. Er verlor diesen Kampf knapp mit 1:2 techn. Punkten und kam deshalb bei dieser Europameisterschaft nur auf den 2. Platz. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres im Oktober 2018 in Budapest wiederholte er aber seinen Titelgewinn des Vorjahres. Er siegte über Daniel Ligeti, Ungarn, Ansor Ruslanowitsch Chisriew, Russland, Parviz Chodavirdi Hadibasmanj, Iran und im Finale über Deng Zhiwei aus China, den er mit 6:0 techn. Punkten sicher schlug. Sein Hauptkonkurrent Taha Akgül war schon im Viertelfinale an Parviz Khodavirdi Hadi Basmanj gescheitert. Bei der Europameisterschaft 2019 in Bukarest erreichte Geno Petriaschwili mit drei Siegen das Finale gegen Taha Akgül, gegen den er allerdings an diesem Tag chancenlos war und klar mit 0:7 techn. Punkten verlor. Bei der Weltmeisterschaft 2019 in Nur-Sultan (Kasachstan) stand Geno Petriaschwili im Finale wieder Taha Akgül gegenüber. Zunächst sah es so aus, als würde er wie bei der Europameisterschaft in Bukarest wieder gegen Taha Akgül verlieren, denn er lag bei Halbzeit mit 0:4-Punkten zurück. Ihm gelang aber dann der 4:4-Ausgleich, ehe Taha Akgül kurz vor Schluss wieder mit 6:4-Punkten in Führung ging. Mit einer Energieleistung schaffte Geno Petriaschwili aber noch den 6:6-Ausgleich und siegte deshalb auf Grund der zuletzt erzielten Wertung. Bei der Europameisterschaft 2020 in Rom wurde Geno Petriaschwili nach 2016 zum zweiten Mal Europameister. Auf dem Weg zu diesem Erfolg besiegte er vier Ringer, im Finale den Polen Robert Baran.", "section_level": 1}], "src_summary": "Geno Petriaschwili (; ; * 4. Januar 1994 in Gori) ist ein georgischer Ringer. Er wurde 2016 und 2020 Europameister und 2017, 2018 und 2019 Weltmeister sowie U 23-Weltmeister im freien Stil im Schwergewicht. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewann er eine Bronzemedaille", "tgt_summary": null, "id": 1145955} {"src_title": "Geleitzug JW 55B", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegründet wurde der Verein 1903 als \"Pédale Vellavienne\", der sich bald darauf in \"Association Sportive du Puy\" und in den frühen 1920ern in \"Club Athlétique Le Puy\" umbenannte. Unter diesem Namen gewann er 1924 erstmals den Titel eines regionalen Meisters der Ligue du Lyonnais und gehörte in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zu den erfolgreichsten französischen Amateurvereinen, wurde 1949 Zweiter der Südgruppe der neu geschaffenen, landesweit höchsten Amateurspielklasse, damals die dritte Ligenstufe. Auch in den folgenden Jahrzehnten änderte der Verein wiederholt seinen Namen: Mitte der 1960er Jahre wurde aus dem CA der \"CO Le Puy\", 1990 der \"SCO Le Puy\" und 1992 die \"Union Sportive de Football Le Puy\" (USF). 2009, nach einer Fusion mit dem Lokalrivalen AS Taulhac, nahm der Verein seinen heutigen Namen \"Le Puy Foot 43 Auvergne\" an. 1974 kehrte die Elf in die dritte Liga zurück und pendelte ein Jahrzehnt lang zwischen dieser und der vierten Liga. 1986 zog sie aus dem alten \"Stade Lafayette\" in das neu errichtete innerstädtische \"Stade Charles-Massot\" um, das eine Sitztribüne für 3.600 Zuschauer besaß. 1990 war der Verein mit rund einer Million Francs überschuldet, die Profiabteilung musste Konkurs anmelden, die erste Mannschaft konnte die Saison aber noch zu Ende spielen. 1991 in die höchste regionale Amateurliga zwangsrelegiert, kehrte die USF Le Puy erst 1998 in den inzwischen nur noch fünftklassigen landesweiten Amateurspielbetrieb (CFA 2) zurück. Im Verein wird auch Frauenfußball gespielt; entstanden ist die Abteilung 2006, als die Frauen der \"Entente Saint-Maurice\" aus dem benachbarten Yssingeaux sich der USF Le Puy anschlossen. In der Saison 2006/07 und erneut seit 2011 sind die Spielerinnen aus Le Puy in der zweiten französischen Liga vertreten. Zwischendurch waren sie bis in die vierthöchste Liga abgestiegen.", "section_level": 1}, {"title": "Ligazugehörigkeit und Erfolge.", "content": "Der Verein hat noch nie in der höchsten französischen Division gespielt. Allerdings gehörte die Kampfmannschaft des Vereins zwischen 1984 und 1989 fünf Spielzeiten lang der zweithöchsten Liga an und hat bis 1990 Profistatus besessen. Dabei war ihre beste Platzierung ein siebter Rang im Abschlussklassement ihrer Gruppe in der Saison 1985/86; während des ersten Saisondrittels hatte der COLP sogar durchgehend die Tabellenführung innegehabt. Im Landespokalwettbewerb um die \"Coupe de France\" haben die Fußballer aus der Auvergne keine sonderlich nachhaltigen Eindrücke hinterlassen. Insgesamt brachten sie es zwar auf acht Hauptrundenteilnahmen zwischen 1948 und zuletzt 1986, zwischen 1948/49 und 1951/52 immerhin vier Mal in Serie. Aber sie überstanden nur zwei Mal (1949 und 1975) die erste Runde, das Zweiunddreißigstelfinale, und schieden dann im anschließenden Sechzehntelfinale aus. In der Saison 1948/49 schaltete der damalige CA Le Puy den Zweitdivisionär CA Paris mit 1:0 aus, unterlag anschließend dem Erstligisten OGC Nizza aber mit 1:4 deutlich. 1974/75 verlief der Wettbewerb für die Zentralfranzosen ähnlich; zunächst besiegte der CO wiederum einen Zweitligisten, die AS Béziers, mit 1:0, dann traf er auf Frankreichs in diesem Jahrzehnt mit Abstand erfolgreichste Mannschaft, die AS Saint-Étienne. Dieses Los brachte zwei Kontrahenten zusammen, deren Stadien keine 60 km voneinander entfernt lagen. Allerdings bestätigte sich schon im ersten Spiel – der Pokal wurde damals vom Sechzehntel- bis zum Viertelfinale in Hin- und Rückspielen ausgetragen – im Stade Geoffroy-Guichard der Zwei-Klassen-Unterschied, indem der spätere Wettbewerbssieger sich mit 6:0 behauptete. Im Rückspiel wohnten rund 9.000 Zuschauer im \"Stade Lafayette\" Le Puys achtbarer 1:2-Niederlage bei. Für die Rot-Schwarzen stand in beiden Begegnungen mit Georges Govou ein Spieler auf dem Feld, dessen einige Jahre danach geborener Sohn Sidney es zum vielfachen französischen A-Nationalspieler bringen sollte. 2013/14 tritt der Nachfolger \"Le Puy Foot 43 Auvergne\" in der fünftklassigen CFA 2 an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Club Omnisports du Puy oder kurz CO Le Puy ist ein französischer Fußballverein aus Le Puy-en-Velay. Seit 2009 trägt er den Namen Le Puy Foot 43 Auvergne; die 43 ist die Ordnungszahl des Départements Haute-Loire, in dem die Stadt liegt. ", "tgt_summary": null, "id": 682032} {"src_title": "The Bridge (Dokumentarfilm 2006)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Biestrzynnik liegt sieben Kilometer nördlich vom Gemeindesitz Ozimek (\"Malapane\") und 21 Kilometer östlich von der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Opole (\"Oppeln\"). Westlich von Biestrzynnik liegt der Turawa-See. Nördlich vom Ort fließt die Libawa, ein rechter Zufluss der Malapane. Sie trieb eine Mühle an.", "section_level": 2}, {"title": "Ortsteile.", "content": "Zu Biestrzynnik gehört der nordöstlich gelegene Weiler Poliwoda.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbarorte.", "content": "Nachbarorte von Biestrzynnik sind im Westen Dylaki (\"Dylocken\"), im Norden Kadlub-Turawa (poln. \"Kadłub Turawski\") und Sakrau-Turawa (poln. \"Zakrzów Turawski\"), im Osten Kneja (poln. \"Knieja\") und im Süden Jedlice (\"Jedlitze\") und Antoniów (\"Antonia\").", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde 1679 erstmals urkundlich erwähnt und zählte damals 12 Einwohner. 1725 lebten acht Bauer im Ort. 1742 fiel Biestrzinnek mit dem Großteil Schlesiens an Preußen. 1783 lebten im Ort 11 Bauern, 18 Hüttenleute und 11 Mieter und insgesamt 245 Einwohner. Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Biestrzinnek ab 1816 zum Landkreis Oppeln im Regierungsbezirk Oppeln. 1823 wurde die katholische Schule eröffnet. 1830 erbauten die Grafen von Garnier eine Eisenhütte in Poliwoda. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Schule, eine Eisenhütte, eine königliche Unterförsterei und 76 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Biestrzinnek 675 Menschen, davon vier evangelisch. 1865 wurde die Eisenhütte im Ort geschlossen. Im gleichen Jahr hatte der Ort elf Freigärtner, 48 Ackerhäusler und 41 Angerhäusler. Die katholische Schule hatte zu diesem Zeitpunkt 182 Schüler aus Biestrzinnik und Poliwoda. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 159 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 125 für die Zugehörigkeit zu Polen. Biestrzinnik verblieb beim Deutschen Reich. Am 15. Januar 1932 wurde der Ort in \"Ringwalde\" umbenannt. 1933 lebten im Ort 538 Einwohner. Im selben Jahr wurde eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. 1939 hatte Ringwalde 581 Einwohner. Von 1938 bis 1941 wurde im Nachbarort Thielsdorf eine neue Kirche erbaut, zu dessen Kirchengemeinde Ringwalde fortan angehörte. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Oppeln. 1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen und in \"Biestrzynnik\" umbenannt. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln und seit 1999 gehört er zum wiedergegründeten Powiat Opolski. 2005 hatte der Ort etwa 730 Einwohner, 2011 wiederum 685.", "section_level": 1}], "src_summary": "Biestrzynnik (deutsch \"Ringwalde\", bis 1932 \"Biestrzinnek\") ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Biestrzynnik liegt in der Stadt-und-Land-Gemeinde Ozimek (Malapane) im Powiat Opolski (Kreis Oppeln) in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.", "tgt_summary": null, "id": 274392} {"src_title": "Oil City (Louisiana)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits 1844 hatte ein \"Committee of Harbour Defences\" empfohlen, für die Verteidigung der Einfahrt in den Plymouth Sound drei Küstenartilleriestellungen bei Picklecombe, Staddon Point und Eastern King zu errichten. Die in den Folgejahren erbauten Befestigungen galten jedoch schon 15 Jahre später als nicht mehr ausreichend. Nach den 1860 veröffentlichten Empfehlungen der Royal Commission on the Defence of the United Kingdom wurde wegen einer vermuteten französischen Bedrohung mit dem Ausbau der Befestigungen der britischen Kriegshäfen begonnen. Die Kommission befürchtete einen Angriff durch die französische Flotte, die mit der La Gloire über ein dampfgetriebenes Panzerschiff verfügte, dem die Royal Navy nichts entgegenzusetzen hatte. Zur Abwehr eines Angriffs von See wurden dazu ab den 1860er Jahren entlang der Küsten des Plymouth Sound neue Küstenbefestigungen und Küstenartilleriestellungen angelegt, während ein Ring von Forts die Landseite von Plymouth schützen sollte. Da von der höher gelegenen Halbinsel Rame die Marinebasis mit Artilleriefeuer erreicht hätte werden können, wurden auch an den Küsten der \"Whitsand Bay\" und anderen Punkten der Halbinsel Forts angelegt. Der Bau der Festungen um Plymouth kostete die enorme Summe von über £3.000.000. Bereits 20 Jahre später waren die Befestigungen durch die Fortentwicklung der Artillerie wieder überholt. Obwohl sich herausstellte, dass Frankreich keine Absichten und Pläne für eine Invasion in Großbritannien hatte, wurden ab 1880 neue Küstenartilleriestellungen angelegt und ein Teil der vorhandenen Befestigungen erweitert und mit moderneren Geschützen ausgestattet. Da diese schweren Küstenartilleriegeschütze nicht zur Abwehr von schnellen und kleinen Torpedobooten geeignet waren, wurden die Befestigungen vor dem Ersten Weltkrieg teilweise mit leichten Schnellfeuergeschützen ausgestattet. Dennoch galten die Befestigungen bereits zur Zeit des Ersten Weltkriegs wieder als veraltet, weshalb ein Teil von ihnen noch vor dem Ersten Weltkrieg, die anderen in den 1920er Jahren aufgegeben wurden. Ein Teil diente noch während des Zweiten Weltkriegs als Flugabwehrstellungen und zur Abwehr von Angriffen durch leichte Seestreitkräfte, bevor auch sie nach Kriegsende aufgegeben wurden. Ein Teil der Anlagen wurde abgerissen, einige wurden einer zivilen Nutzung überführt, nur wenige Anlagen wie Crownhill Fort oder die Garden Battery im Mount Edgcumbe Country Park können besichtigt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Die meisten der Befestigungen wurden von dem Ingenieuroffizier \"Edmund Du Cane\" entworfen. Der Unterschied zwischen den Küstenartilleriestellungen und den Forts war fließend, so dass einige der Befestigungen sowohl als \"Battery\" als auch als \"Fort\" bezeichnet werden. Tatsächlich waren auch die Artilleriestellungen in der Regel mit Gräben und Kaponnieren ausgestattet und hätten so gegen einen Infanterieangriff verteidigt werden können. Insgesamt wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über 20 Küstenbefestigungen und mindestens 17 Landbefestigungen zur Verteidigung von Plymouth gebaut. Die Befestigungen wurden in folgende Abschnitte unterteilt:", "section_level": 1}, {"title": "Äußere Verteidigungslinie.", "content": "Die Einfahrt in den Plymouth Sound deckten das \"Breakwater Fort\", \"Fort Bovisand\" am östlichen Ufer und Fort Picklecombe und Cawsand Battery am westlichen Ufer. Die veralteten Geschützstellungen wurden ab den 1880er Jahren durch die Penlee Point Battery, \"Pier Cellars Battery\", \"Hawkins Battery\", \"Rame Church Battery\" und \"Maker Battery\" am westlichen Ufer und durch \"Renney Point\" und \"Lentney Battery\" am östlichen Ufer ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Innere Verteidigungslinie.", "content": "Der mitten im Plymouth Sound gelegenen kleinen Insel Drake’s Island kam eine hohe strategische Bedeutung zu. Zwischen 1860 und 1900 wurde die Insel zur Festung ausgebaut. In den 1880er Jahren wurden die veralteten Geschütze durch modernere ersetzt, zusätzlich wurde eine Torpedoanlage mit drahtgesteuerten Torpedos installiert. Erst 1956 endete die militärische Nutzung der Insel. Die Insel wurde bei der Verteidigung unterstützt durch die im Garten von Mount Edgcumbe House gelegene \"Garden Battery\" sowie \"Eastern\" und Western King’s Redoubt sowie die \"Watch House Battery\" am östlichen Ufer. Eastern und Western Kings Redoubt sowie die Watch House Battery wurden in den 1880er Jahren modernisiert und durch \"Staddon Point Battery\", \"Frobisher Battery\" und \"Lord Howard’s Battery\" verstärkt.", "section_level": 2}, {"title": "Western Defences.", "content": "Die westlich des Plymouth Sound gelegene Halbinsel Rame hatte ebenfalls eine hohe strategische Bedeutung, weil die Marinebasis von der hochgelegenen Halbinsel aus über den Hamoaze hinweg beschossen hätte werden können. Deshalb wurden auf der Halbinsel die Forts Tregantle, Scraesdon und Polhawn errichtet, die gegnerische Landungen verhindern sollten. Die veralteten Befestigungen wurden ab 1888 durch eine neue Geschützbatterie nahe Tregantle Fort und durch die Whitsand Bay Battery ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Fortgürtel im Norden.", "content": "Zur Abwehr eines feindlichen Landangriffs von Norden her wurde von 1860 bis 1872 ein Ring von elf Forts und Geschützstellungen um die nördliche Landseite von Plymouth errichtet. Die Befestigungen erstreckten sich vom Tamar River bis zum \"Cattewater\", im Einzelnen waren es \"Emesettle Battery\", \"Agaton Fort\", \"Knowles Battery\", \"Woodland Fort\", Crownhill Fort, \"Bowden Fort\", \"Eggbuckland Keep\", \"Forder Battery\", \"Austin Fort\", \"Efford Fort\" und \"Laira Battery\". Ein ursprünglich geplanter Ring von sechs weiteren Forts im Westen der Stadt wurde nie begonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Fortgürtel im Osten.", "content": "Zur Verteidigung im Osten wurden die beiden Forts \"Staddon\" und \"Stamfort\" errichtet. Das auf den \"Staddon Heights\" errichtete Staddon Fort war mit den Küstenbefestigungen am Ostufer des Plymouth Sound mit Laufgräben und Straßen verbunden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Fortgürtel um Plymouth war ein in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Großbritannien angelegter Festungsring, um den strategisch wichtigen Hafen von Plymouth und die Marinebasis Devonport vor feindlichen Angriffen von Land und See zu schützen.", "tgt_summary": null, "id": 1461451} {"src_title": "Goliathratte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1939 gründete sich der Verein \"CB Canarias\", der zwischen 1951 und 1981 ununterbrochen in der zweiten spanischen Basketball-Liga spielte und 1977 im Korać-Cup in der ersten Runde am SSV Hagen scheiterte. Nach 30 Jahren schaffte der Klub in der Saison 1980/81 den Aufstieg in die erste Liga, die damalige \"1a División\" (heute Liga ACB). Es folgten diverse Abstiege und Wiederaufstiege. Etablieren konnte man sich zwischen 1986 und 1991, wo man dauerhaft in der ersten Liga vertreten war. Die Saison 1990/91 beendete das Team als 24., was mit dem Abstieg verbunden war. Nach der Saison 1993/94 beschloss ein Teil der Mitglieder des Vereins, aufgrund schwerwiegender finanzieller Probleme, das Team mit anderen Basketball-Mannschaften aus der Region zusammenzuführen. Andere Mitglieder waren damit nicht einverstanden und gründeten ihrerseits einen neuen Verein, den sie \"CB 1939 Canarias\" nannten. Dieser spielte fortan mit dem Logo und den Farben des aufgelösten Vorgänger-Vereins. Durch die Neu-Gründung musste die Mannschaft in der viertklassigen \"2a División\" starten. Dort brauchte sie vier Jahre, um den Weg in die dritte Liga zu ebnen. Nach einigen Rückschlägen, die wieder zum Abstieg führten, schaffte der Verein in der Saison 2006/07 den Aufstieg in die zweite Liga. Die Spielzeit 07/08 war damit die erste in der zweithöchsten Klasse seit der Neugründung. In der Liga Española de Baloncesto spielte der Aufsteiger gleich eine gute Rolle, kam bis is Viertelfinale der Play-Offs. Auch in den Folgejahren bot das Team stabile Leistungen, die 2012 zum Aufstieg in die Liga ACB führte. Dazu brauchte das Team keine Play-Offs zu spielen, da es die Hauptrunde auf Platz 1 beendete, welcher zum direkten Aufstieg berechtigt. Zur Saison 2016/17 gewann der Verein die erste Ausgabe der von der FIBA organisierten Basketball Champions League.", "section_level": 1}, {"title": "Namen.", "content": "Der Verein trug aufgrund wechselnder Sponsoren im Laufe der Geschichte unterschiedliche Namen:", "section_level": 1}, {"title": "Halle.", "content": "Der Verein trägt seine Heimspiele im 5.000 Plätze umfassenden \"Pabellón Insular Santiago Martín\" aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "CB 1939 Canarias, auch bekannt unter dem Sponsornamen \"Iberostar Tenerife\", ist ein spanischer Basketballverein aus San Cristóbal de La Laguna auf Teneriffa.", "tgt_summary": null, "id": 358171} {"src_title": "Wysoki Garb", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erweiterung auf größere Definitionsbereiche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterung auf alle ganzen Zahlen.", "content": "Wenn man das Bildungsgesetz der Fibonacci-Folgen umkehrt, erhält man Mit dieser Formel kann man rekursiv Fibonacci-Zahlen zu negativen ganzen Zahlen berechnen. Ferner gilt die Formel von Moivre-Binet auch für negative ganze Zahlen: Für den goldenen Schnitt formula_2 gilt: Setzt man formula_4, so folgt aus und Der Induktionsschluss ergibt so dass schließlich die Formel von Moivre-Binet für alle ganzen Zahlen gilt.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterung auf alle komplexen Zahlen.", "content": "Die geschlossene Form für die formula_11-te Fibonacci-Zahl lautet für ganze Zahlen (siehe oben): wobei formula_13 der goldene Schnitt ist. Für den goldenen Schnitt formula_13 gilt die folgende Gleichung: Ist formula_11 eine ganze Zahl, dann gilt jedoch: Deshalb ist die stetige und analytische Funktion eine Fortsetzung der Fibonacci-Zahlen auf den komplexen Zahlen.", "section_level": 2}, {"title": "Verallgemeinerung des Bildungsgesetzes.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lucas-Folge.", "content": "Die Fibonacci-Folge ist ein Spezialfall der Lucas-Folge.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen mit ähnlichem Bildungsgesetz.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Folgen in den komplexen Zahlen.", "content": "Sei formula_19 eine Folge in formula_20, die für formula_21 durch das rekursive Bildungsgesetz definiert ist, so ist eine solche Folge eine Verallgemeinerung der Fibonacci-Folge, da diese entsteht, wenn man formula_23 und formula_24 setzt. Für das formula_11-te Folgenglied dieser Folge gibt es einen geschlossenen Ausdruck: wobei formula_27 die formula_11-te Fibonacci-Zahl ist. Dies folgt aus vollständiger Induktion mit Induktionsanfang und Induktionsschritt", "section_level": 3}, {"title": "Folgen von Vektoren.", "content": "Ist formula_31 ein Vektorraum und sind formula_32, kann man eine Folge formula_33 von Vektoren formula_34 rekursiv definieren durch Wie oben gilt dann die Formel", "section_level": 3}, {"title": "Vektorraum der Fibonacci-Folgen.", "content": "Wegen der Gleichung kann man die Menge der Folgen formula_19 mit formula_22 auch als einen unendlichdimensionalen formula_20-Vektorraum auffassen, für den formula_41 und formula_42 die Basis bilden.", "section_level": 3}], "src_summary": "Eine Verallgemeinerung der Fibonacci-Folge ist entweder eine Erweiterung der Fibonacci-Folge auf größere Definitionsbereiche als die natürlichen Zahlen oder eine Verallgemeinerung des Bildungsgesetzes.", "tgt_summary": null, "id": 999863} {"src_title": "Boulaouane", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Jean Baptiste Antoine Suard war der Sohn eines Universitätsekretärs aus Besançon, \"Maître écrivain et secrétaire de l'Université\" Edme Suard. Seine Mutter war die geborene Charlotte Deschambaux. In seiner Jugend wurde er verhaftet und auf die Iles Sainte-Marguerite deportiert, nachdem er durch einen Zeugen denunziert worden war. Suard tötete in einem Duell einen Offizier, einen Neffe des Kriegsministers. Er wurde nach nur achtzehn Monaten aus der Internierung entlassen. Mit zwanzig Jahren kam Suard nach Paris und wurde in die Gesellschaft von Marie Thérèse Rodet Geoffrin aufgenommen. Er lernte auch Guillaume Thomas François Raynal kennen, der in im weiteren Verlauf seines Lebens in Paris protegierte und ihn etwa als Hauslehrer in die wohlhabende Kreise vermittelte. Im Jahr 1754 veröffentlichte er in Zusammenarbeit mit Abbé Arnaud (1721–1784), Antoine-François Prévost und dem Rechtsanwalt Pierre-Jean-Baptiste Gerbier (1725–1788) das \"Journal étranger\". Er setzte dieses Journal unter gleichem Titel mit Abbé Arnaud bis 1764 fort, und danach noch zwei weitere Jahre unter dem Titel \"Gazette littéraire de l'Europe\". Vom Jahre 1762 an schrieb er für die \"Gazette de France\", die der Herzog Étienne-François de Choiseul dem Abbé Arnaud anvertraut hatte. Sein Einkommen verbesserte sich hierdurch auf 10.000 Livres pro Jahr. Diese Tätigkeit verlor er im Jahre 1771 und so erhielt Suard eine Überbrückungsleistung von 2500 Livres durch den französischen Mathematiker und Enzyklopädisten Jean-Baptiste le Rond d’Alembert. Er wurde im Jahre 1772 zum Mitglied der Académie française gewählt, Fauteuil N° 26. Doch wurde seine Wahl durch den König Ludwig XV. für nichtig erklärt. Zwei Jahre später am, 26. Mai 1774, wurde er erneut aufgenommen und Jean-Baptiste Louis Gresset hielt am 4. August die Festrede. In seiner Dankesrede würdigte er die Philosophie und nahm Bezug auf den kritischen Diskurs mit Jean-Jacques Lefranc de Pompignan. Als die Französische Revolution ausbrach und der Fortgang der Entwicklungen auch die Académie française bedrohten, setzte sich Suard für deren Verteidigung ein; so antwortete er tapfer auf die Angriffe von Sébastien-Roch Nicolas de Chamfort. Während der Zeiten des Großen Terrors zog er sich in sein Haus in Fontenay-aux-Roses zurück. Er heiratete am 16. Januar 1766 Marie Amilie Suard (1750–1830), die Schwester des Herausgebers Charles-Joseph Panckoucke. Sie war eine gebildete Frau, \"Femme de lettres\". Sie war schon seit Jugendzeiten an eng mit Marie Jean Antoine Nicolas Caritat, Marquis de Condorcet befreundet und korrespondierte auch regelmäßig mit Voltaire. Jeweils am Dienstag und Samstag einer Woche führte sie einen literarischen Salon. Regelmäßige Besucher waren u. a. der junge Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord, Abbé Raynal, die Gebrüder André Chénier und Marie-Joseph Chénier, die beide Daniel-Charles Trudaine (1703–1769), Jeanne-Marie Leprince de Beaumont und natürlich auch Condorcet selbst. 1805 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt. Seit 1808 war er auch auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Nach seinem Tode wurde er auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise bestattet, 11. Division.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean Baptiste Antoine Suard, auch bekannt unter dem Pseudonym \"Desfontaines\" oder durch die Initialen \"A. D. F.\" (* 15. Januar 1732 in Besançon; † 20. Juli 1817 in Paris) war ein französischer Journalist und Autor.", "tgt_summary": null, "id": 215979} {"src_title": "Iwan Ignatjewitsch Sawwidi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Seeräuber gaben sich häufig selbst eine Reihe von Regeln – sie waren bekannt unter Namen wie \"Chasse-Partie, Charter Party, Custom of the Coast,\" oder \"Jamaica Discipline\". Diese wurden schließlich unter den Begriffen \"Articles of Agreement\" oder \"Piratenkodex\" zusammengefasst. Zwar konnten diese Regeln von Schiff zu Schiff variieren, manchmal sogar von einer Reise zur anderen, doch normalerweise enthielten sie relativ ähnliche Bestimmungen über einzuhaltende Disziplin und die Verteilung von Beute und Entschädigungen. Der erste überlieferte Piratenkodex wurde im 17. Jahrhundert vom portugiesischen Seeräuber Bartolomeu Português eingeführt. Jedes Mitglied der Besatzung musste die Regeln unterzeichnen, sowie einen Eid der Treue und Ehre schwören. Dieser Akt nahm den Unterzeichner formal in die Piratencrew auf, was ihn berechtigte die Offiziere zu wählen und Waffen zu tragen, sowie ihm einen Anteil an der Beute sicherte. Die Regeln wurden daraufhin an einer gut einsehbaren Stelle (oft der Tür der Kajüte) aufgehängt. Oftmals wurden die Besatzungen gekaperter Schiffe rekrutiert, die – manchmal freiwillig, in anderen Fällen unter Androhung von Folter und Tod – die Regeln zu unterzeichnen hatten. Dabei wurden besonders „nützliche“ Besatzungsmitglieder, wie Handwerker oder Navigatoren bevorzugt. Es kam auch vor, dass sich die Crew freiwillig rekrutieren ließ, im Nachhinein jedoch behaupten konnte, dazu gezwungen worden zu sein. Trotzdem hatten Personen, die die Regeln nicht unterschrieben, bessere Chancen in einem Prozess als jene, die es taten. Auch Sir Henry Morgan, ein Freibeuter aus Wales, führte im 17. Jahrhundert so genannte \"Articles of Agreement\" ein. Diese wurden von Alexandre Olivier Exquemelin, der sich vermutlich als Arzt bei den Freibeutern aufhielt, niedergeschrieben: „Sie erhalten für den Verlust eines rechten Arms 600 Piaster oder sechs Sklaven, für den Verlust eines linken Arms 500 Piaster oder fünf Sklaven...“ („Thus they order for the loss of a right arm six hundred pieces of eight, or six slaves; for the loss of a left arm five hundred pieces of eight, or five slaves...“) Zum Vergleich konnte zur damaligen Zeit bereits für zwei Piaster eine Kuh erworben werden. Beim Anheuern unterschrieb ein Pirat diesen Codex, der ihm demokratische Mitspracherechte bei der Wahl des Kapitäns und einen festgelegten Anteil an der Beute zusicherte. Heute befinden sich die als Piratencodex bekannten Aufzeichnungen im Archivo General de Indias in Sevilla.", "section_level": 1}, {"title": "Parley.", "content": "Parley [] (vom französischen \"parler\" für „sprechen, reden“, seltener auch Parlay) ist ein Treffen verfeindeter Parteien, um über das weitere Vorgehen zu verhandeln. Der Begriff wurde bekannt durch den Film \"Fluch der Karibik\", bei der sich Elisabeth Swann auf das „Recht zu Reden“ beruft, um dem Tod zu entkommen. Ebenso wird Parley verwendet in Shakespeares Julius Cäsar, sowie den Filmen/Serien \"The Wire\", \"The Office\", \"Charmed\" und \"Django Unchained\". Zwar ist eine solche Regel unter Piraten in Wahrheit nicht überliefert, allerdings wurde der Begriff tatsächlich genutzt, um offizielle Verhandlungen zwischen staatlichen Kriegsparteien zu bezeichnen. Das international anerkannte Symbol, um Parley anzubieten war die schwarze Flagge.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Piratenkodex war ein Vertrag oder Verhaltenskodex von und für Piraten. Normalerweise hatte jedes Piratenschiff einen eigenen Kodex, der grundsätzliche Verhaltensregeln, Disziplinarmaßnahmen, Regeln für die Verteilung der Beute und Entschädigungen verletzter Crewmitglieder festschrieb. Es gab allerdings teilweise auch allgemein anerkannte Grundsätze, die von vielen Piraten eingehalten wurden. Ein Beispiel dafür ist die geordnete und streng hierarchisch aufgebaute Piraten-Organisation unter den Chinesen Zheng Yi und Zheng Yisao Anfang des 19. Jahrhunderts. ", "tgt_summary": null, "id": 1005492} {"src_title": "Westlake (Louisiana)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Abraham Ofer wurde 1922 als \"Abraham Hirsch\" in Chorostków (Polen, heute Chorostkiw in der Ukraine) geboren. Im Jahr 1933 wanderte er während der fünften Alija aus Polen in das britische Mandatsgebiet Palästina aus. Dort studierte er an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Der paramilitärischen Hagana schloss er sich im Jahr 1937 an. Er gehört zu dem Wiedergründern des Kibbuz Hamadia im Jahr 1942. Ebenso gehörte er 1944 zu der \"Jungen Führungsmanschaft\" () der Mifleget Poalei Erez Jisrael und zu den Mitbegründern der HaKfar HaJarok (). Während des Palästinakrieg diente er als Oberstleutnant in der israelischen Marine und war der erste Kommandeur der Eilat Naval Base. Zum Parteisekretär im Tel Aviv-Distrikt der Partei Mifleget Poalei Erez Jisrael wurde er im Jahr 1952 gewählt. Während seiner Tätigkeit im Landwirtschaftsministerium, diese begann 1958, gründete er den Geflügel-Rat () und wurde stellvertretender Direktor für wirtschaftliche Angelegenheiten. Er gehörte der Verhandlungsdelegation mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft im Jahr 1964 an. Zum Ende des Jahres 1964 wurde er Generaldirektor der Ashdod Company, dem Hafenbetreiber in Aschdod. Im Jahr 1965 wurde er in den Stadtrat und zum stellvertretenden Bürgermeister von Tel Aviv gewählt. Stellvertretender Bürgermeister war er bis zu seiner Berufung als Geschäftsführer der Shikun Ovdim im Jahr 1967. Bei den Wahlen am 28. Oktober 1969 wurde er für die HaMa’arach, ein Wahlbündnis der linkszionistischen Parteien Awoda und Mapam, in die Siebte Knesset gewählt. In den folgenden Jahren setzte er sich für eine Änderung des Wahlsystems in Israel zum D’Hondt-Verfahren, gemeinsam mit Yohanan Bader (Gachal), ein. Das Wahlsystem wurde zur Wahl am 31. Dezember 1973 der Achten Knesset umgesetzt, in die Abraham Ofer ebenfalls einzog. Bei den folgenden Koalitionsverhandlungen zur neuen Regierung erhielt er das Amt des Wohnungsbauministers, welches er vom 3. Juni 1974 bis zu seinem Tode am 3. Januar 1977 ausübte. Durch Ermittlungen gegen Abraham Ofer im November/Dezember 1976, ausgelöst durch die gleichen Personen wie in der Yadlin-Affäre im Oktober 1976, sah sich Abraham Ofer nicht in der Lage, wider die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zu kämpfen () und schied freiwillig am 3. Januar 1977 aus dem Leben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abraham Ofer (; * 1922 in Chorostków; † 3. Januar 1977 in Tel Aviv, geboren als Abraham Hirsch) war ein israelischer Politiker und in der Zeit vom 3. Juni 1974 bis zu seinem freiwilligen Tode am 3. Januar 1977 Wohnungsbauminister des Landes.", "tgt_summary": null, "id": 1168945} {"src_title": "Bartholomew’s Cobble", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Selbstverständnis der Veranstalter handelt es sich bei der zweiten \"Kritischen Islamkonferenz\" (2013) um ein „alternatives Dialogforum“ zur Deutschen Islamkonferenz. Sie halten es für „verfehlt, die ‚Integration von Zuwanderern‘ durch die ‚Stärkung der religiösen Identität‘ verbessern“ zu wollen. Denn wer „das Individuum auf eine religiöse Gruppenidentität“ reduziere, behindere die „Emanzipation des Einzelnen“ und fördere die „Entwicklung von Parallelgesellschaften“. Im Unterschied dazu würden sie auf das „Leitbild der transkulturellen Gesellschaft“ setzen, in der „jeder Einzelne auf der Basis säkularer Grundwerte die Chance“ erhalte, sein Leben „autonom zu gestalten“, und in der „kulturelle Vielfalt tatsächlich als Bereicherung, statt als Bedrohung“ erlebt werden könne. An die Stelle der Integrationspolitik rücke somit eine „Emanzipationspolitik“, in deren Mitte „das Individuum“ stehe und nicht das „Konstrukt einer vermeintlich homogenen sozialen Gruppe“. Auf dieser Basis solle die Gesellschaft im Sinne der Menschenrechte weiterentwickelt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2008.", "content": "2008 sprachen in Köln Mina Ahadi, Michael Schmidt-Salomon, Ralph Giordano, Hartmut Krauss, Philippe Witzmann, Stephan Grigat und Klaus Blees. Außerdem fanden Podiumsdiskussionen statt. Auf dem Podium waren unter anderem beteiligt: Maryam Namazie (ZdE Großbritannien), Ehsan Jami (ZdE Niederlande), Afsane Vahdat (ZdE Skandinavien), Shahnaz Moratab (ZdE Deutschland), Mina Ahadi, Fatma Bläser, Thomas Maul, Arzu Gazi, Assia Maria Harwazinski, Margalith Kleijwegt und Günter Wallraff. Das Motto der erster Kritische Islamkonferenz war \"Aufklären statt verschleiern\".", "section_level": 2}, {"title": "2013.", "content": "2013 fand die Kritische Islamkonferenz vom 11.–12. Mai im \"af Auditorium Friedrichstraße\" in Berlin statt. Als Redner traten auf: Hamed Abdel-Samad, Mina Ahadi, Lale Akgün, Necla Kelek, Lukas Mihr, Michael Schmidt-Salomon, Arzu Toker und Ali Utlu. Am Abend zuvor, dem 10. Mai wurde im Kino in den Hackeschen Höfen der Film Der Iran-Job gezeigt. Laut Mitteilung der Veranstalter sollten bei der Konferenz 2013 im Unterschied zur Konferenz des Jahres 2008 auch liberale Muslime zu Wort kommen, da es, um die „offene Gesellschaft“ gegen die „doppelte Bedrohung von politischem Islam und chauvinistischer Fremdenfeindlichkeit“ zu schützen, eines Bündnisses säkularer und liberal-religiöser Kräfte bedürfe. Zum Beispiel, Seyran Ateş stellte für das erste Mal ihre Vision einer liberalen Moschee vor. Das Motto war \"Selbstbestimmung statt Gruppenzwang. Gegen Islamismus und Fremdenfeindlichkeit.\"", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Kritische Islamkonferenz ist eine unregelmäßige Veranstaltung, die als kritische Gegenveranstaltung zur Deutschen Islamkonferenz konzipiert ist. Das erste Mal fand sie im Jahr 2008 in Köln statt. Organisiert wird das Treffen vom Zentralrat der Ex-Muslime und der Giordano-Bruno-Stiftung.", "tgt_summary": null, "id": 1682549} {"src_title": "Newton House (Llandeilo)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Ausstattung.", "content": "Der Bahnhof liegt am westlichen Rand von Rhöndorf knapp unterhalb der durch eine Böschung und Betonmauer abgegrenzten, östlich verlaufenden Bundesstraße 42 in Nähe des Rheinufers. Er umfasst zwei Bahnsteige und wird von der DB Station&Service AG in der Kategorie 5 geführt. Der Bahnsteigzugang befindet sich an der Karl-Broel-Straße zwischen der Eisenbahnüberführung und der Überführung der Bundesstraße 42. Westlich unterhalb des Bahnhofs leitet ein Park-and-Ride-Parkplatz zur Stadtbahn-Haltestelle \"Rhöndorf\" der Siebengebirgsbahn über, die einen schnellen Umstieg ermöglicht.", "section_level": 1}, {"title": "Empfangsgebäude.", "content": "Das ursprüngliche Bahnhofs- und Empfangsgebäude war in Backstein und Fachwerk ausgeführt. Im Zuge des Neubaus der Bundesstraße 42 in den 1950er Jahren und der damit verbundenen Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes wurde es abgerissen und 1962 in veränderter und deutlich reduzierter Form neugebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Situation.", "content": "Um 2000 frequentierten täglich 500 Fahrgäste den Bahnhof. 2005 erfuhr das Umfeld des Bahnsteigzugangs mit dem Neubau der Brücke über die Karl-Broel-Straße (erbaut 1906) eine Erneuerung. In jüngerer Zeit verlor der Bahnhof an betrieblicher Bedeutung: 2008 wurde der Fahrkartenschalter geschlossen, 2010 ein von Behinderten nutzbarer provisorischer Gleis-Übergang entfernt und Ende 2011 bei der Umstellung auf ein elektronisches Stellwerk auch der örtliche Fahrdienstleiter abgezogen. Als Konsequenz dieser Entwicklung verschloss die Deutsche Bahn AG im Frühjahr 2012 die bisherige Wartehalle mit Stahlplatten. Ein Abriss des Bahnhofsgebäudes wird in Betracht gezogen; inzwischen (Stand: 2016) wurde es verkauft. Ein barrierefreier Ausbau des Bahnhofs wird von der Stadt Bad Honnef derzeit verstärkt angestrebt, die dafür der Bahn ein Grundstück neben dem rheinseitigen Bahngleis zur Verfügung stellt. Er war aber zunächst in keinem Bau- und Förderprogramm des Bundes enthalten und daher erst mittelfristig auf dem Wege einer Förderung durch den Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) zu erwarten. Im März 2017 wurde der Bahnhof schließlich durch einen Beschluss des NVR in die „Modernisierungsoffensive 3“ der Bahn aufgenommen; die Ausbauplanungen sollten im selben Jahr beginnen.", "section_level": 1}, {"title": "Bedienung.", "content": "Der Bahnhof Rhöndorf wird im Schienenpersonnahverkehr von den Linien RE8 und RB27 bedient. Darüber hinaus besteht ein Umstieg zur Linie 66 der Stadtbahn Bonn.", "section_level": 1}, {"title": "Schallschutz.", "content": "Im Frühjahr 2012 wurde an der Westseite des Bahnhofs auf einer Länge von 270 Metern eine neuartige Schallschutzwand eingerichtet, die hier weltweit erstmals getestet wird. Sie ist vergleichsweise niedrig, besteht aus Aluminium- und Stahlelementen und ist hydraulisch hochklappbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Rhöndorf ist ein Bahnhof an der Rechten Rheinstrecke in Rhöndorf, einem Ortsteil der Stadt Bad Honnef im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Er wurde am 11. Juli 1870 im Zuge der Verlängerung der rechtsrheinischen Eisenbahnstrecke von Neuwied bis Oberkassel eröffnet.", "tgt_summary": null, "id": 2204533} {"src_title": "Sibiraea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere im Motorsport.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Britische Tourenwagen-Meisterschaft.", "content": "Der Name Will Hoy ist eng mit der britischen Tourenwagen-Meisterschaft verbunden, wo der Brite von 1987 bis 2000 aktiv war. Nach erfolglosen ersten Jahren sicherte er sich 1991 auf einem BMW M3 den Meistertitel und wurde ein Jahr später nur drei Punkte hinter Tim Harvey Meisterschaftszweiter. 1992 war ein Toyota Carina sein Einsatzfahrzeug. Nach drei Jahren bei Toyota unterschrieb er im Herbst 1994 für die Saison 1995 einen Vertrag bei Williams. Der in der Formel-1-Weltmeisterschaft engagierte Rennstall von Frank Williams hatte Mitte der 1990er-Jahre einen Motorenvertrag mit Renault. Als Renault mit dem Laguna in die Britische Tourenwagen-Meisterschaft einstieg wurde Williams das Einsatzteam und Hoy neben Alain Menu der zweite Fahrer. Die erste Saisonhälfte verlief für den Briten wenig erfolgreich und war mit vielen Ausfällen verbunden. Während Menü bereits den zweiten Wertungslauf des Saisoneröffnungs-Wochenendes im Donington Park gewinnen konnte, musste Hoy bis 18. Wertungslauf in Brands Hatch im Spätsommer 1995 warten, ehe er seinen ersten Saisonsieg feiern konnte. Nach weiteren Erfolgen in Snetterton und Silverstone beendete er die Meisterschaft als Gesamtvierter. Teamkollege Menu wurde hinter John Cleland und vor Rickard Rydell Vizemeister. Während Teamkollege Alain Menu 1996 erneut Vizemeister wurde, musste sich Hoy in seinem zweiten Jahr bei Williams mit dem neunten Gesamtrang zufriedengeben. Ende 1996 wurde sein Vertrag beim britischen Traditionsrennstall nicht verlängert und er musste sich auf Cockpitsuche machen. Da alle Werkswagen vergeben waren unterschrieb er bei West Surrey Racing, wo er zwei Jahre einen Ford Mondeo fuhr und 1998 in Silverstone seinen letzten Meisterschaftslauf gewann. Nach einem Jahr bei Arena Motorsport fuhr er 2000 bereits schwer erkrankt nur mehr zwei Rennen und musste dann das Rennfahren aufgeben.", "section_level": 2}, {"title": "Sportwagenrennen.", "content": "Neben seinem Engagement im Tourenwagensport war auch Hoy auch als Sportwagenpilot aktiv. 1987 und 1988 bestritt er fast die gesamte Sportwagen-Weltmeisterschaft im Team von Martin Schanche. Bestes Ergebnis in diesen beiden Jahren war der zehnte Gesamtrang beim 1000-km-Rennen von Brands Hatch 1988. Zu erwähnen ist auch der zweite Gesamtrang beim 1000-km-Rennen von Fuji 1990 – einem Rennen zur All Japan Sports Prototype Championship – gemeinsam mit Stanley Dickens in einem Porsche 962. Fünfmal war der Brite beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Start; 1988 beendete er das Rennen in einem Werks-Mazda 767 als 19. der Endwertung. Will Hoy starb im Dezember 2002 nach langer Krankheit an einem Hirntumor.", "section_level": 2}], "src_summary": "William Ewing „Will“ Hoy (* 2. April 1953 in Royston; † 19. Dezember 2002 in London) war ein britischer Automobilrennfahrer.", "tgt_summary": null, "id": 1660511} {"src_title": "Olfert Fischer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Restaurant wurde am 4. Mai 2005 geöffnet. Das typographische Zeichen Alinea wurde als Name gewählt, um neue Ideen in der Kochkunst zu symbolisieren. Es wird als Zeichen zum Beispiel auf den Servietten und dem Menü des Restaurants verwendet. Das Wall Street Journal beschrieb es 2008 als radikalstes Restaurant der Vereinigten Staaten (\"„the country's most radical restaurant“\"). 2010 erhielt das Restaurant in der ersten Ausgabe des Guide Michelin, die Chicago gewidmet war, drei Sterne. Sam Sifton von der New York Times berichtete anlässlich der Verleihung, dass man bereits vorher mehr als einen Monat voraus reservieren musste und bei Nichterscheinen eine Gebühr zu entrichten hatte. Im selben Jahr gab Achatz an, dass das Restaurant in einem guten Jahr eine Million US-Dollar Gewinn mache. 2011 war das Alinea das einzige Drei-Sterne-Restaurant Chicagos. Im Herbst 2012 tauschten für jeweils fünf Tage das Alinea und Eleven Madison Park, ein ebenfalls vom Guide Michelin mit drei Sternen bewertetes Restaurant in New York, ihre Küchen.", "section_level": 1}, {"title": "Menü.", "content": "Das Wall Street Journal schrieb 2008, dass das Essen rund vier Stunden dauere und 25 Gänge enthalte. Erst am Ende erhalte der Kunde die Menükarte des Abends. Die Gänge werden um einzelne gemeinsame Zutaten gruppiert und sind eher Häppchen. Die Karte ist als Souvenir gedacht. Auf vorherige Anfrage wird ein vegetarisches Menü serviert. 2010 kostete ein Essen für zwei Personen inklusive passender Weine ohne Trinkgeld 790 Dollar. Einer der Klassiker in Achatz’ Küche ist die Schwarzer-Trüffel-Explosion (\"„black-truffle explosion“\"), an dieser arbeitete er seit seiner Anstellung in The French Laundry und sie sei auch im Trio, seiner vorigen Wirkungsstätte, serviert worden. Es handelt sich um einen Raviolo, dessen Inhalt beim Zerkauen im Mund explodiert und daher besonders intensiv schmecke.", "section_level": 1}, {"title": "Personal und Ausstattung.", "content": "Die Kleidung des Personals stammt von Ermenegildo Zegna. Die Menükarte hat eine besondere Gestaltung: Ein Luftblasen-Element trennt den Namen eines jeden Ganges von der Beschreibung der wesentlichen Aromen und der zugehörigen Weine.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Sowohl das Innere als auch das Äußere des Restaurants wird als minimalistisch beschrieben. Die Fassade gibt den Namen des Restaurants nicht preis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alinea ist ein Restaurant in Chicago, das seit 2010 vom Guide Michelin mit drei Sternen ausgezeichnet wird. Küchenchef Grant Achatz betreibt das Restaurant, das auf Molekularküche spezialisiert ist, gemeinsam mit Nick Kokonas.", "tgt_summary": null, "id": 761530} {"src_title": "Grantsburg (Wisconsin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Abū Huraira bekehrte sich schon um das Jahr 619 zum Islam. Die neue Religion wurde ihm durch seinen Stammesgenossen at-Tufail ibn ʿAmr vermittelt, der nach Mekka gereist war und dort den Islam angenommen hatte. Um 620 reiste Abū Huraira selbst in Begleitung at-Tufails nach Mekka und traf dort mit Mohammed zusammen, kehrte jedoch danach wieder zu seinem Stamm zurück. Im Jahr 628, kurz vor dem Feldzug nach Chaibar, wanderte Abū Huraira mit 80 anderen Stammesgenossen nach Medina aus. Dort gehörte er zu den sogenannten Ahl as-Suffa („Leute des Schattendachs“), einer Gruppe von ärmeren Prophetengefährten, die in unmittelbarer Nähe zu Mohammed in seiner Moschee lebten. Zeitweise war er bei Mohammed auch als Diener tätig. Es heißt, dass die beiden öfter Hand in Hand auf gemeinsamen Gängen in der Stadt zu sehen waren. Im Dhū l-Qaʿda 629 begleitete er den Prophetengefährten Ibn al-Hadramī nach Bahrain. Ein Jahr später nahm er an dem Feldzug nach Tabūk teil, um kurze Zeit danach erneut mit der Steuerkarawane nach Bahrain zurückzukehren. Ab etwa 641 diente er dem Kalifen ʿUmar ibn al-Chattāb als Statthalter von Bahrain. Im Jahre 644 rief ihn ʿUmar jedoch nach Medina zurück und konfiszierte sein Privatvermögen unter dem Vorwurf, er habe sich am Vermögen der Gemeinde bereichert. Da Abū Huraira die Maßnahme für rechtswidrig hielt, weigerte er sich, das Geld herauszugeben. ʿUmar soll ihn daraufhin so lange beschimpft und mit der Peitsche geschlagen haben, bis er das Geld im Schatzhaus einzahlte. ʿUmar wollte ihn zwar wieder nach Bahrain zurückschicken, doch weigerte sich Abū Huraira mit dem Hinweis auf die erlittene Vermögenseinbuße und die beschämende Behandlung. Als während des Kalifats von Muʿāwiya I. (661–680) der umayyadische Prinz Marwān Gouverneur von Medina war, setzte er Abū Huraira während seiner Abwesenheitsphasen als Stellvertreter ein. Zu Spannungen mit dem Gouverneur kam es allerdings, als Marwān den medinensischen Kaufleuten erlaubte, Sakk genannte Gutscheine für ihre Nahrungsmittel auszustellen, und Abū Huraira zusammen mit Zaid ibn Thābit bei ihm vorstellig wurde und einen Ausspruch des Propheten vorbrachte, der diese Art Handelstransaktionen angeblich untersagte. Abū Huraira hatte in der Nähe von Dhū l-Hulaifa, dem Punkt, wo die Pilger aus Medina den Ihrām anlegten, ein Landgut. Dort soll noch seine alte Mutter den Haushalt geführt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Abū Huraira ist vor allem unter seiner Kunya bekannt. Deren Bedeutung (\"Abū Huraira\" = „Vater des Kätzchens“) soll darauf zurückgehen, dass er eine kleine Katze besaß, die er besonders liebte. Das Wort \"Huraira\" wird in der Verbindung mit \"Abū\" diptotisch. Über Abū Hurairas eigentlichen Namen (Ism) gibt es sehr unterschiedliche Angaben: ʿAbd ʿAmr, ʿUmair, Sukain, Burair usw. Verbreitet war die Überlieferung, dass sein Name in der Dschāhilīya ursprünglich ʿAbd Schams war und er anlässlich seiner Konversion zum Islam vom Propheten den neuen Namen ʿAbd ar-Rahmān (bzw. ʿAbdallāh) verliehen bekam.", "section_level": 1}, {"title": "Seine Rolle als Überlieferer.", "content": "Allgemein stand Abū Huraira im Rufe großer Frömmigkeit. Wie ʿAbdallāh ibn ʿAbbās war er für die Überlieferung biblischer Erzählstoffe von Juden und Christen bekannt, doch berief man sich auch bei Traditionen zu rechtlichen, rituellen und theologischen Fragen auf seine Autorität. Auch viele frauenfeindliche Hadithe werden auf Abū Huraira zurückgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Zweifel an der Glaubwürdigkeit Abū Hurairas im frühen Islam.", "content": "Schon im Milieu der frühen Hadith-Überlieferer gab es allerdings Zweifel, ob wirklich alle Hadithe, die im Namen Abū Hurairas kursierten, auf ihn selbst zurückgehen. Zweifel erregte insbesondere die Tatsache, dass er erst relativ spät zum Islam konvertiert war und auch nicht in der unmittelbaren Nähe Mohammeds gelebt hatte. Es gibt eine große Anzahl von Berichten darüber, dass Prophetengefährten Abū Huraira dafür kritisierten, dass er so viele Berichte vom Propheten überlieferte. Auf diese Kritik soll er geantwortet haben, dass es nicht seine Schuld sei, dass die anderen Prophetengefährten vergessen hätten, was sie gehört hatten. Nach einem Bericht, den an-Naisābūrī in seinem \"Mustadrak\" überliefert, soll ʿĀ'ischa einmal Abū Huraira gefragt haben, wie so er so Vieles vom Propheten überliefere, das die anderen Prophetengefährten weder gehört noch gesehen hätten. Darauf soll er ihr geantwortet haben, dass sie durch Spiegel, Schminke und Verschönerung für den Propheten abgelenkt gewesen sei, ihn jedoch nichts von ihm abgelenkt habe. Abū Huraira soll selbst damit geprahlt haben, dass er noch viel mehr von dem Propheten wisse, es aber lieber verberge, weil man ihn sonst mit Schuhen und Kot beschmeißen und für verrückt erklären würde. Darauf soll al-Hasan ibn ʿAlī geantwortet haben: „Bei Gott, er hat recht. Wenn er uns berichten würde, dass das Haus Gottes niedergerissen und angezündet würde, so würden ihm die Leute nicht mehr glauben.“ Besonders die Muʿtaziliten verwiesen gerne auf Berichte, die Abū Huraira lächerlich machen sollten. So führte an-Nazzām einen Bericht an, nach dem Abū Huraira seine Hadithe mit der Formel einzuleiten pflegte: „Mein Vertrauter hat mir berichtet (\"ḥaddaṯanī ḫalīlī\")“. Daraufhin soll ʿAlī ihn einmal gefragt haben: „Seit wann ist der Prophet dein Vertrauter (\"ḫalīl\"), Abū Huraira?“ Ibn Kathīr überliefert einen Bericht, wonach ʿUmar ibn al-Chattāb Abū Huraira drohte, ihn in das Gebiet der Daus zurückzuschicken, falls er nicht damit aufhöre, Hadithe vom Gottesgesandten zu überliefern. Der Murdschi'it Bischr al-Marīsī (gest. 833) behauptete, dass ʿUmar Abū Huraira als den größten Lügner unter den Hadith-Überlieferern bezeichnet hatte. Der Hadith-Gelehrte ad-Dārimī (gest. 869) wies dies jedoch als eine Lüge zurück und insistierte darauf, dass Abū Huraira einer der glaubwürdigsten Überlieferer sei.", "section_level": 2}, {"title": "Moderne Debatten über die Authentizität der Abū-Huraira-Hadithe.", "content": "Die Debatte über die Authentizität der Abū-Huraira-Hadithe ist im 20. Jahrhundert unter den Muslimen erneut aufgeflammt. Im Jahre 1958 verfasste Mahmūd Abū Raiya ein Buch mit dem Titel \"Aḍwāʾ ʿalā l-sunna al-muḥammadīya\" („Lichter über die mohammedanische Sunna“), in dem er Fälschungen innerhalb der kanonischen Hadith-Sammlungen aufzudecken suchte, wobei er besonders auf Hadithe von Abū Huraira abstellte. Als Reaktion auf diejenigen, die Abū Hurairas Glaubwürdigkeit in Zweifel zogen, schrieben andere muslimische Autoren Bücher zu seiner Verteidigung. So veröffentlichte schon Raschīd Ridā 1928 eine Fatwa, in der er die Glaubwürdigkeit Abū Hurairas verteidigte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Abū Huraira (; gestorben 678, 679 oder 680) war ein Gefährte des Propheten Mohammed aus dem südarabischen Stamm Daus, der vor allem als Überlieferer von Hadithen bekannt ist. Mit mehr als 3300 Hadithen, in deren Überliefererkette er erscheint, ist er im sunnitischen Islam zahlenmäßig der wichtigste Gewährsmann prophetischer Traditionen überhaupt. Schon früh gab es allerdings auch Zweifel an der Glaubwürdigkeit der von ihm überlieferten Hadithe.", "tgt_summary": null, "id": 144931} {"src_title": "Kernkraft 400", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rock, dessen Vater aus Russland eingewandert war und einen Süßigkeitenladen hatte, studierte an der Syracuse University mit dem Bachelor-Abschluss 1948 und an der Harvard Business School mit dem Diplom in Betriebswirtschaft (MBA) 1951. Er war zunächst Business Analyst in New York City und dann im Bereich Unternehmensfinanzierung bei der Brokerfirma \"Hayden, Stone & Company\" in New York. Dort spezialisierte er sich auf die Finanzierung von Startups im High-Tech-Bereich. 1961 zog er ganz nach Kalifornien, als sich schon der Erfolg des Silicon Valley abzeichnete. In San Francisco gründete er mit Thomas J. Davis die Risikokapitalfirma \"Davis & Rock\". Er investierte früh erfolgreich in Firmen wie Apple und Intel.", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Projekte.", "content": "Rock hatte schon 1955 mit der Halbleiterindustrie zu tun, als er General Transistor Kapitel beschaffte. 1957 half er den Traitorous Eight (\"Acht Verräter\") Fairchild Semiconductor zu gründen, indem er den Luftfahrtindustriellen Sherman Fairchild überzeugte diese zu finanzieren. Der Vater eines der \"Acht Verräter\", Eugen Kleiner (später selbst Risikokapitalunternehmer), hatte ein Aktienpaket bei Hayden Stone und so kam der Kontakt zu Stande. Fairchild konnte das Startkapital von rund 1,5 Millionen Dollar bequem zur Verfügung stellen, da sein Vater Partner von Thomas J. Watson gewesen war und eines der größten privaten IBM Aktienpakete besaß. Als Ausgleich erhielt er Kaufoptionen auf die Aktien (die zu je 10 % unter den acht Gründern und 20 % an Hayden Stone aufgeteilt waren). Schon Ende der 1960er Jahre konnte er damit die Verluste von Fairchild Camera and Instruments mehr als ausgleichen. Gordon Moore und Robert Noyce, zwei der \"Acht Verräter\", waren 1968 mit Fairchild Semiconductor unzufrieden, da die Führung von der Ostküste her erfolgte und es zu Spannungen kam (unter anderem lehnte es die Firmenleitung ab, Aktionoptionen an Beschäftigte zu geben). In diesem Fall war Rock von Anfang an einer der Anteilseigner (neben Gordon und Moore) sowie im Aufsichtsrat bei Intel. Gleich nach Gründung von Davis & Rock war er auch der Kapitalgeber (und im Aufsichtsrat) von Scientific Data Systems (SDS), ein erfolgreicher Hersteller von Computern für wissenschaftliche Zwecke, der von Xerox aufgekauft wurde, die dann damit IBM Konkurrenz auf deren ureigensten Gebiet machen wollten und damit scheiterten. IBM wollte in den Kopierermarkt und Xerox wollte mit dem Kauf von SDS und dessen Neuausrichtung darauf reagieren. Ebenfalls in die Anfangsphase von Davis & Rock fiel ihre Finanzierung von Teledyne. Insgesamt vermittelten sie in den ersten acht Jahren 1961 bis 1968 drei Millionen Dollar an Investitionen, die für ihre Investoren 100 Millionen erbrachten. Rock war auch ein früher Investor bei Apple, obwohl ihn das Auftreten von Steve Jobs und Steve Wozniak zunächst abschreckte. Der ehemalige Marketing Vizepräsident von Intel Mike Markkula, der selbst in die beiden investierte, und ein Besuch bei der Homebrew Computershow in San José, auf der er wegen des Besucherandrangs nicht einmal an den Apple Stand kommen konnte, überzeugte ihn aber vom Potential des Homecomputers. Rock hatte auch weiter seine Probleme mit Jobs, den er in einem Interview 2002 als \"Störende Kraft\" (Disturbing Force) beschrieb, und sorgte für dessen Ablösung durch John Sculley. Im Allgemeinen war er mit dessen Management zufrieden, war aber nach rund zehn Jahren auch für dessen Ablösung durch Michael Spindler und verließ danach den Aufsichtsrat von Apple. Ein Grund war, dass diese keine Intel-Chips verwendeten. Nach Rock interessierte Sculley sich zu sehr für Politik als Unterstützer von Bill Clinton und zog mit seiner neuen Frau, die Kalifornien nicht mochte, an die Ostküste, was ihn seinen Biss verlieren ließ. Aus der Internet- und Telekom-Blase Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre hielt er sich heraus. Seit 2007 ist er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Er ist mit der Anwältin Toni Rembe verheiratet, die seit 1971 Partnerin in der großen Anwaltskanzlei Pillsbury Winthrop in San Francisco war. 2003 stiftete er 25 Millionen Dollar an die Harvard Business School zur Gründung des \"Arthur Rock Centre for Entrepreneurship\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Arthur Rock (* 19. August 1926 in Rochester, New York) ist ein US-amerikanischer Risikokapital-Geber im High-Tech-Bereich und war in dieser Beziehung ein Pionier im Silicon Valley.", "tgt_summary": null, "id": 2124039} {"src_title": "Reg Parnell Racing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der zweiundzwanzigjährige Octave Mouret, der dem Leser bereits aus den Romanen \"Das Glück der Familie Rougon\" und \"Die Eroberung von Plassans\" bekannt ist, zieht in das besagte Mietshaus ein. Er hat eine Anstellung in einem kleinen nahe gelegenen Modegeschäft, das den Namen „Paradies der Damen“ führt. Octave ist attraktiv und charmant. Er hat Erfolg bei den Damen und hat somit mehrere Affären mit den Bewohnerinnen des Hauses, u. a. mit Madame Pichon. Sein Annäherungsversuch an seine Chefin Madame Hédouin scheitert und hat seine Entlassung zur Folge. Einen neuen Job findet er im Seidengeschäft von Auguste Vabre, das sich im Erdgeschoss des Hauses befindet. Er beginnt eine Affäre mit Augustes Frau Berte, die mehrere Monate andauert. Schließlich ertappt Auguste die beiden. Es kommt zu einem Skandal und der Entlassung von Octave, der wieder im Paradies der Damen angestellt wird. Sein weiteres Schicksal wird im gleichnamigen folgenden Roman geschildert. Der Schein des Anstands in dem feinen Haus ist nur ein äußerlicher. Verschiedene Bewohner haben Affären miteinander. Eine Ehe wurde aus finanziellen Gründen geschlossen, wobei der Bräutigam um die Mitgift betrogen wurde. Die Dienstboten sprechen schlecht über ihre Herrschaften. Als der Jurist Duverdy sich bei einem Selbstmordversuch schwer verletzt, gilt die erste Sorge seiner Frau nicht ihrem verletzten Mann, sondern der Vermeidung eines Skandals. Eine alleinstehende schwangere Näherin wird aus dem Haus gewiesen. Ein ominöser Mieter, der nur einmal in der Woche sein gemietetes Appartement aufsucht, um zu „arbeiten“, wird toleriert, bis sich herausstellt, dass er sich dort nicht, wie allgemein angenommen, mit einer Geliebten trifft. Er ist vielmehr Schriftsteller, der für ein schmutziges Buch über das Bürgertum recherchiert (Zola selbst).", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein feines Haus oder auch Der häusliche Herd (franz. \"Pot-Bouille\") ist ein Roman von Émile Zola und zugleich der zehnte Teil des Rougon-Macquart-Zyklus. Er erschien erstmals in Fortsetzungen von Januar bis April 1882 in der Zeitschrift \"Le Gaulois\". 1883 folgte die Buchausgabe bei Charpentier. ", "tgt_summary": null, "id": 453951} {"src_title": "Original Ku Klux Klan of the Confederacy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Der erste öffentliche Personennahverkehr in Cottbus war eine Pferdeomnibuslinie, die im Jahr 1893 von Josew Klopzynsky eingerichtet wurde. Sie verkehrte zwischen Sandow und dem Cottbuser Bahnhof. Der Fahrpreis betrug damals 30 Pfennig. Am 14. Juni 1898 schrieb die Stadt Cottbus den Bau eines Elektrizitätskraftwerkes aus. Da die Leistung für einen inzwischen geplanten Straßenbahnbetrieb aber zu gering gewesen wäre, wurde im Jahr 1899 erneut der Bau eines E-Werks ausgeschrieben. Am 2. März 1900 wurde einstimmig beschlossen, dass das E-Werk von der Firma Siemens & Halske gebaut werden soll. Außerdem wurde beschlossen, dass die Firma Dresdner Elektra AG für den Bau und Betrieb der Straßenbahn den Zuschlag bekommt. Als der Vertrag kurz vor der Unterzeichnung stand, zog sich die Firma Elektra zurück und da sich keine weitere Firma fand, sollte für den Bau und Betrieb der Straßenbahn nun Siemens & Halske einen Kostenvoranschlag vorlegen. Der Preis für das Kraftwerk betrug etwa 1 Million Mark und für die Straßenbahn inklusive Gleise, Betriebshof und Grunderwerb circa 800 000 Mark. Erst am 6. Februar 1901 schlug die Kommission die Annahme des Projektes vor, es sollte den Bau der Straßenbahn in städtischer Eigenregie und die Finanzierung durch einen Kredit umfassen. Nach einem halben Jahr stimmten darauf auch die Stadtverordneten zu. Am 28. Juli 1902 begannen die Gleisverlegearbeiten in der Berliner Straße und am 22. September der Bau des Betriebshofes, auch an der Berliner Straße. Am 27. April 1903 begann der Probebetrieb im E-Werk und das Leitungsnetz der Straßenbahn wurde unter Spannung gesetzt. Die Spree trieb zwei Turbinen mit je 200 PS an, die an drei Generatoren gekuppelt waren. Zu den zwei Pufferbatterien gab es noch zwei stehende Verbunddampfmaschinen mit je 300 PS der \"Cottbusser Maschinenbauanstalt AG\". Jede Maschine trieb einen Generator mit 225 kW für das Ortsnetz und einen mit 68 kW für den Bahnbetrieb an. Am 22. Juni 1903 begannen die ersten Probefahrten auf den schon fertiggestellten Gleisabschnitten. Am 18. Juli 1903 um 8:30 Uhr, einem Samstag, erfolgte die landespolizeiliche Abnahme der 2000 Meter langen ersten Linie (Rot) vom Staatsbahnhof bis zur Oberkirche. Um 11:00 Uhr erfolgte dann die eigentliche Eröffnung. Der Fahrpreis betrug zum Start zehn Pfennig. Bezahlt wurde direkt beim Einsteigen, die zehn Pfennig waren in den Zahlkasten einzuwerfen. Das Netz wurde bis Ende 1903 auf 8,5 Kilometer ausgebaut: Eröffnet wurden die blaue Linie von der Grenze Ströbitz zum Alten Friedhof, die gelbe Linie vom Nordfriedhof zum Spreewaldbahnhof sowie eine Verlängerung der roten Linie zur Sandower Apotheke. Nach Ablauf des vertragsgemäßen Probebetriebs übernahm die Stadt Cottbus am 14. Januar 1904 das E-Werk und die Straßenbahn von der Firma \"Siemens & Halske\". Die Cottbuser Straßenbahn besaß zu diesem Zeitpunkt 29 Trieb- und acht Beiwagen. Die Streckenlänge betrug 1909 insgesamt 12,53 Kilometer. 1913 wurden bereits 2,5 Millionen Fahrgäste befördert, die Einnahmen betrugen 250.000 Mark, diese waren allerdings nicht kostendeckend.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "1918 waren es dann schon 4,65 Millionen Fahrgäste. Da bei diesem Ansturm das Bezahlen an Zahlkästen nicht mehr kontrollierbar war, wurden am 1. Januar 1918 Schaffnerinnen eingesetzt, die das Fahrtgeld von jetzt 15 Pfennig kassierten. Durch die allgemeine Wirtschaftskrise und die Geldentwertung stieg der Fahrpreis zum 1. Juli 1919 auf 20 Pfennig Nach der Kündigung aller Schaffner(innen) wurden zum 11. Juli 1920 die Zahlkästen wieder eingeführt. Aber im Gegensatz zu früher durfte kein Geld mehr eingeworfen werden, sondern nur noch die vorher ausgegebenen Fahrmarken. Während des Ersten Weltkrieges hatte auch die Cottbuser Straßenbahn Probleme, es mussten Streckenteile stillgelegt werden. Am 24. Mai 1923 wurde dann der gesamte Straßenbahnverkehr eingestellt. Als die Straßenbahn ihren Betrieb wieder aufnahm, stieg auch der Fahrpreis. Die Fahrgäste mussten nun wieder 15 Pfennig in bar in den Zahlkasten einwerfen. 1928 wurden 4,18 Millionen Fahrgäste gezählt, da die Straßenbahn aber immer noch keinen Gewinn einfuhr, wurde am 15. Oktober 1928 der Fahrpreis auf 20 Pfennig angehoben. Der Fahrpreis musste nun wieder beim Schaffner gezahlt werden. Ab 1927 ergänzte ein Omnibus den Straßenbahnverkehr. Während des Zweiten Weltkrieges gab es wiederum viele Unannehmlichkeiten, so mussten die leuchtenden Linienfarben an den Bahnen verdunkelt werden. Dadurch waren nun aber die Linien nicht mehr zu erkennen, daher wurden Liniennummern eingeführt. Die Triebwagen trugen über den Scheinwerfern ein Blechschild mit der Liniennummer, so dass es schwach beleuchtet wurde. Die Fahrgastzahl stieg 1942 auf inzwischen 6,8 Millionen, 1944 waren es 13,3 Millionen Passagiere.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Nach Ende des Krieges wurde nach und nach alles wieder instand gesetzt und aufgebaut. Nach 1945 wurden in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) zahlreiche Firmen enteignet, unter kommunale Verwaltung gestellt oder den Stadtwerken zugeordnet. Zum 1. April 1949 wurden die \"KWU Cottbuser Stadtwerke\" gebildet, dazu gehörten das E-Werk inklusive Straßenbahn und das Gas- und Wasserwerk. Bis zum Jahr 1968, als die Betriebsführung an den \"VEB Cottbusverkehr\" überging, änderte sich die Bezeichnung des Unternehmens und sein Zuschnitt mehrfach. Zwischen 1953 und 1972 wurden alle Straßenbahnendhaltestellen, außer am Bahnhof, mit Wendeschleifen ausgerüstet. Damit war der Einsatz von Einrichtungsfahrzeugen auf fast allen Linien möglich. Dazu wurde eine Dispatcherzentrale eingerichtet und es gab ein neues Logo. Cottbus besaß als erster Straßenbahnbetrieb der DDR ausschließlich zweiachsige Einheitswagen (GOTHA). Nachdem das Cottbuser Stadtzentrum von 1971 bis 1974 als ein sozialistisches Stadtzentrum in industrieller Bauweise (Plattenbau) neu errichtet wurde, wurde auch die Straßenbahntrasse von der Spremberger Straße in die neu gebaute Stadtpromenade verlegt. Am 12. März 1976 wurden die Zahlboxen durch Lochentwerter ersetzt, da die Zahl der Schwarzfahrer immer mehr zunahm. In den nächsten Jahren wurde unter anderem die Straßenbahnverbindung nach Sachsendorf gebaut – 1977, es folgte die Straßenbahnstrecke zum Hauptbahnhof – 1978 und weiter zur Jessener Straße – 1980 sowie nach Schmellwitz – 1984. Insgesamt wurde das Straßenbahnnetz von 13 Kilometern im Jahr 1949 auf 21 Kilometer im Jahr 1983 erweitert. Zudem wurden die Endhaltestellen nach und nach mit Wendeschleifen aus- bzw. neugebaut: Der neue Stadtring und ein neues Bahnhofsgebäude wurden errichtet. Die Linie 4 zum alten Bahnhof wurde eingestellt, die Gleise in der Bahnhofstraße wurden dann für zwölf Jahre stillgelegt. Am 22. Dezember 1978 trafen die ersten neuen Straßenbahnwagen des Typs KT4D des tschechoslowakischen Herstellers ČKD Tatra ein. Am 4. Oktober 1979 fuhren die ersten zwölf neuen KT4D in Doppeltraktion auf der Linie 3. Da bei Verkehrsstörungen die Information der Fahrgäste immer problematisch war, wurden am 1. April 1986 hierfür 15 funkgesteuerte Haltestellen-Informationsanlagen in Betrieb genommen. 1988 fand erstmals öffentlich eine Veranstaltung zum Jubiläum der Straßenbahn statt, auch wenn es das relativ krumme 85-Jährige war. Ab dem 2. Oktober 1989 wurden bei der Cottbuser Straßenbahn Dreiwagenzüge aus KT4D auf der Linie 4 eingesetzt. Ein solcher Dreiwagenzug hat eine Länge von 57 Metern und konnte 321 Fahrgäste aufnehmen. Dazu war es nötig, die Bahnsteige auf 60 Meter zu verlängern und die Signalanlagen anzupassen.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1989.", "content": "Als sich am 9. November 1989 das Ende der DDR durch den Fall der Mauer abzeichnete, stand Cottbusverkehr vor einem der größten Umbrüche seiner Geschichte. Plötzlich gab es zahlreiche Gebrauchtwagen „Made in BRD“, die Fahrgastzahlen sanken rapide. Die Fahrtarife waren aufgrund der „Politik der stabilen Preise“ zu DDR-Zeiten nie überarbeitet worden. Die Einnahmen 1991 deckten nur 41 Prozent der Ausgaben. Eine erhebliche Preiserhöhung war die Folge, diese betrug 300 Prozent, von 15 Pfennig auf 50 Pfennig. Seit dem 23. September 1990 fährt die Straßenbahn auch wieder über die neue Bahnhofsbrücke und über die Bahnhofsstraße. Neben der Modernisierung des Wagenparks stand nach der Wiedervereinigung die Modernisierung und der zweigleisige Ausbau folgender Straßenbahnstrecken im Mittelpunkt der Investitionen; bis zum Jahr 2000 konnten die wichtigsten Streckenabschnitte (Friedrich-Ebert-Straße; Karlstraße bis Nordfriedhof; Altmarkt bis Muskauer Platz; Berliner Straße bis Ströbitz und Dresdener Straße/Madlower Hauptstraße bis Spree-Straße) zweigleisig ausgebaut werden. 1990 musste Cottbusverkehr noch die von der DDR vertraglich zugesagten Straßenbahnwagen abnehmen, 15 KT4D und Anfang 1991 wurden noch sieben KT4D aus Erfurt übernommen. Das hatte zur Folge, dass die zweiachsigen „Gotha“-Einheitswagen nicht mehr gebraucht wurden. Diese hatten am 8. März ihren letzten Linienfahrten und am 24. März 1991 eine Abschiedsfahrt. Der Wagenbestand bei der Straßenbahn betrug nun 72 Gelenkwagen „Tatra KT4D“. Bei der Straßenbahn stellte sich die Frage: \"Neue Niederflurwagen oder eine Umrüstung?\" Da die finanziellen Mittel stark begrenzt waren, wurde umgerüstet. Die „Mittenwalder Gerätebau GmbH“ (MGB) hatte den Vorschlag, in einem Gelenkwagen ein niederfluriges Mittelteil einzusetzen. Gemeinsam mit Cottbusverkehr und den Schweizer Firmen „Schindler Waggon“ und „FIAT-SIG Schienenfahrzeuge“ realisierte MGB den Plan und am 18. Mai 1995 gelangte der Tw72 nach Mittenwalde. Die neue Bezeichnung der Tatra-Wagen mit Niederflurmittelteil war KTNF6. Seit dem 1. April 2004 setzt Cottbusverkehr nur noch Straßenbahnen mit Niederflurmittelteil im Linienverkehr ein. Damit ist Cottbus die erste Stadt in Deutschland, in der alle Fahrten mit Niederflurteil verkehren. Nach dem Cottbuser Vorbild wurden in vielen Städten Straßenbahnen auch mit einem Niederflurmittelteil umgerüstet, z. B. in Mülheim, Braunschweig, Basel (Schweiz), Göteborg (Schweden) oder Tallinn (Estland). Da das Land Brandenburg über viele Jahre keine Fördermittel zur Anschaffung von neuen Straßenbahnfahrzeugen zur Verfügung stellte, begann im Jahr 2011 eine weitere Modernisierungswelle des Fuhrparks: Unter der Bezeichnung \"Langläufer\" sollten insgesamt 15 KTNF6 für mindestens 16 weitere Betriebsjahre aufgefrischt werden. Im Rahmen der planmäßigen Hauptuntersuchungen erhielten die Fahrzeuge ein komplett neues Innenleben samt Deckenverkleidung und Sitzen, frischen Lack sowie eine neue Beklebung. Am 25. April 2012 wurde mit Triebwagen 135 der erste Langläufer eingesetzt. Bis Anfang 2018 folgten mit den Triebwagen 140, 143, 138, 149, 169, 129, 170 und 148 acht weitere (Reihenfolge der Aufarbeitung), sodass sich Stand heute (April 2018) insgesamt neun Langläufer im Fahrgasteinsatz befinden. Die Kosten für diese Modernisierung betrugen anfangs 250.000 Euro zusätzlich zu denen einer normalen Hauptuntersuchung. Aufgrund der schlechteren Grundsubstanz der später aufgearbeiteten Fahrzeuge und der aufwendigeren Ersatzteilbeschaffung stiegen diese Kosten auf 360.000 Euro beim zehnten Langläufer. Mit diesem zehnten Fahrzeug wird das Langläuferprogramm vorzeitig beendet. Am 26. September 2012 wurde von der Stadtverordnetenversammlung das neue ÖPNV-Konzept beschlossen. Danach sollte der Abschnitt Schmellwitz-Anger – Bonnaskenplatz im Herbst 2015 stillgelegt werden. Als Grund wurden erhoffte Einsparungen von 370.000 Euro im Jahr angeführt. Dieser Plan wurde im Jahr 2015 jedoch wieder verworfen (siehe auch: Diskussion über den Fortbestand der Straßenbahn). Der Bahnhofsvorplatz wurde von 2016 bis 2019 zu einem Verkehrsknotenpunkt für Straßenbahn, Stadtbus und Regionalbus umgestaltet. (siehe auch: Zentraler Verkehrsknotenpunkt Cottbus). Im Frühjahr 2018 wurde bekannt, dass Cottbusverkehr zusammen mit den Betrieben aus Frankfurt (Oder) und Brandenburg an der Havel eine Ausschreibung von Neufahrzeugen vornehmen wird. Insgesamt sollen 45 Bahnen eines einheitlichen Typs ausgeschrieben werden, wovon 20 auf Cottbus entfallen. Sieben davon sollen direkt beschafft, 13 weitere als Option hinterlegt werden. Dafür sollen 15,8 Millionen Euro investiert werden, wovon 8,4 Millionen Euro von der Stadt Cottbus bereitgestellt werden müssen. Die restliche Summe finanziert Cottbusverkehr aus Eigenmitteln sowie durch neue Zuschüsse des Landes Brandenburg. Die Auslieferung der Fahrzeuge soll schrittweise bis 2023 erfolgen. Die Auslieferung wird sich verzögern, da nach der Vergabe der unterlegene Bieter bei der Vergabekammer Einspruch einlegte. Mit Urteil vom 2. Juni 2020 lehnte das Oberlandesgericht Brandenburg den Einspruch als unbegründet ab und machte damit den Weg für die Beschaffung frei. Die Vergabe des Auftrags an die tschechische Firma Škoda Transportation ist damit rechtskräftig.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrzeugstatistik.", "content": "*historische(r) Wagen, nicht im normalen Tageseinsatz Für Straßenbahn und ab 1939 mit Buswerkstatt, 1944/45 kamen eine Lackiererei und eine mechanische Werkstatt hinzu. Des Weiteren gab es eine Waschanlage unter freiem Himmel, diese wurde später überdacht. Seit 1982 wurde der Betriebshof nur noch für Straßenbahnen genutzt. Das Gelände wurde 2003 verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Betriebshöfe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehemalige Betriebshöfe.", "content": "Straßenbahn-Depot Madlow (1927–1998) Ein kleines Depot für vier kleine Fahrzeuge, daher wurde es von 1971 bis 1981 als Bus-Karosseriewerkstatt genutzt. Danach waren dort der Turmtriebwagen und die \"historischen\" Fahrzeuge untergebracht. Im Dezember 1998 wurde das Gebäude verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Heutiger Betriebshof.", "content": "Seit 26. November 1999 – Betriebshof Schmellwitz Daten zum Betriebshof Schmellwitz:", "section_level": 2}, {"title": "Linien.", "content": "Im Zuge der Eröffnung der neuen Umsteigestation am Hauptbahnhof wurde zum 22. Oktober 2019 ein neues Liniennetz eingeführt, welches aus folgenden Linien besteht: Bis zum Oktober 2019 galt folgendes Liniennetz:", "section_level": 1}, {"title": "Diskussion über den Fortbestand der Straßenbahn (2009).", "content": "Im Februar 2009 wurde ein Gutachten veröffentlicht, das sich für die Abschaffung der Straßenbahn in Cottbus aussprach. Gründe hierfür seien die leichtere Anpassung der Linienführung. Cottbus hat in den vergangenen 20 Jahren etwa ein Viertel seiner Einwohner verloren, deshalb ist ein Fahrgastrückgang zu verzeichnen. Darüber hinaus führen einige Linien in heute weniger dicht besiedelte Gebiete. Ebenso seien in den nächsten Jahren umfangreiche Investitionen für die Erneuerung des Fuhrparks notwendig. Daraufhin kam es zu heftigen Diskussionen, in denen sich die Mehrheit der Cottbuser Bevölkerung für den Erhalt der Straßenbahn aussprach. Neben Unterschriftenaktionen gab es zahlreiche Überlegungen, wie man die Cottbuser Straßenbahn attraktiver gestalten könne. Da bei Einstellung der Straßenbahn große Investitionen in die Vergrößerung der Busflotte und die Ertüchtigung der Straßen für einen Buslinienverkehr notwendig wären, wird das tatsächliche Einsparpotential angezweifelt. Darüber hinaus würde ein erhöhter Busverkehr in Cottbus zu einer erhöhten Feinstaubentwicklung führen, durch den Cottbus hohe Strafzahlungen an die EU befürchten müsste. Am 31. März 2009 wurde bekannt, dass die Pläne zur Einstellung der Straßenbahn vom Tisch seien. Stattdessen denke man intensiv über eine Optimierung zur Attraktivitätssteigerung des Angebots nach – unter anderem die Einstellung der Linie 1 und des Zweiges zur Jessener Straße der Linie 2 –, um mehr Fahrgäste zur Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu bewegen. Nach einer neuen, im August 2010 veröffentlichten und von der Stadt in Auftrag gegebenen Studie würde sich der Ausbau des Straßenbahnnetzes in Richtung Lausitz-Park und Klinikum betriebswirtschaftlich rechnen. Ab Dezember 2015 sollte sich das Streckennetz, so die Planungen von 2009, wie folgt ändern: Die Linien 2 und 3 bleiben unverändert, die Linie 1 soll von Neu-Schmellwitz zur Jessener Straße fahren. Die Linie 4 soll als Verstärkerlinie zur Hauptverkehrszeit von der Stadthalle nach Sachsendorf verkehren. Die Einstellungsplanungen für die Linie 1 zwischen Bonnaskenplatz und Schmellwitz wurden zunächst nicht weiter verfolgt, um die Entwicklung der Fahrgastzahlen nach Eröffnung der neuen Haltestelle am Hauptbahnhof abzuwarten. Neuerdings (2018) wird sogar wieder über eine Erweiterung des Netzes bis zum Ostsee, zu Herzzentrum und CTK, BTU und Lausitzpark nachgedacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Straßenbahn Cottbus ist seit dem Jahr 1903 das Rückgrat des Öffentlichen Personennahverkehrs in Cottbus. Das Streckennetz wird derzeit von vier (am Wochenende drei) Straßenbahnlinien bedient, die auf einem Streckennetz von 35,3 Kilometern Länge verkehren. Dabei werden insgesamt 49 Haltestellen bedient. Hierfür stehen aktuell 21 teilniederflurige Straßenbahnen, alle vom Typ Tatra KTNF6 zur Verfügung.", "tgt_summary": null, "id": 2291022} {"src_title": "Belit Onay", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung und Technik.", "content": "Albert Crocker (1882–1961), seit 1913 Indian-Vertriebsleiter in Denver, entwickelte ab 1931 eigene Motorräder mit Indian-Motoren; 1933 konstruierte er auf der Basis des JAP-Einbaumotors einen OHV-Einzylinder-Motor mit 30,5 ci (~500 cm3) Hubraum. 1934 gründete Crocker in Los Angeles, Venice Boulevard, die \"Crocker Motorcycle Co.\", um die selbst entwickelten Motorräder zu vermarkten. Diese für Speedway-Rennen benutzten Maschinen waren recht erfolgreich. 1936, kurz nach der Präsentation von Harley-Davidsons Knucklehead-Motor, stellte Crocker eine 61-ci-Maschine (~1000 cm3 Hubraum) mit Zweizylinder-V-Motor vor. Der OHV-Motor mit Trockensumpfschmierung und Batterie-Spulenzündung leistete bei einer Verdichtung von 7,5:1 für die damalige Zeit sensationelle 50 PS (36,8 kW) bei 5.800 min. Die 215 kg leichte Maschine mit 18-Zoll-Reifen und einem Radstand von 148,6 cm hatte ein Dreiganggetriebe und wurde für 550 US-Dollar zum Kauf angeboten. Crocker war als Motorradhersteller ein Pedant, der ähnlich wie der damalige englische Hersteller Brough Superior ein hohes Qualitätsniveau erreichte; nahezu alle Teile stellte Crocker selbst her. Durch die Einzelanfertigung konnte Crocker auch auf die Kundenwünsche nach Hubraumvergrößerung eingehen. Crocker konnte Motoren mit 68 ci (~1114 cm3) bis zuletzt 83,5 ci (~1370 cm3) liefern; kaum eine Crocker gleicht der anderen. Crocker warb mit dem Versprechen, den vollen Kaufpreis zurückzuerstatten, falls ein Crocker-Fahrer auf freier Strecke jemals von Indian- oder Harley-Davidson-Motorrädern überholt werden sollte. Das Exemplar von Otis Chandler soll bei einer Leistung von 55 PS (40,5 kW) eine Geschwindigkeit von 193 km/h erreicht haben. Sam Parriot übertraf dies mit einer getunten Crocker und soll eine Höchstgeschwindigkeit von 223,7 km/h erzielt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Exemplare und heutiger Wert.", "content": "Über die Anzahl der hergestellten Motorräder gibt es unterschiedliche Angaben. Crocker selbst zählte 60 Exemplare, sein Cheftechniker Paul A. Bigsby 64 Maschinen. Nach den Motornummern zu urteilen, können es auch 300 Exemplare gewesen sein; heute sollen noch 49 Crocker V-Twin existieren. Die Crocker V-Twin gilt heute als eines der teuersten und auch begehrtesten Modelle für US-amerikanische Sammler. Bereits 2006 wurde eine Crocker aus den Beständen von Steve McQueen für 276.500 US-Dollar verkauft. Im August 2012 wurden von drei Crocker der Baujahre 1937–1940 bei Bonhams eine für 291.000 sowie zwei für je 302.000 US-Dollar versteigert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Crocker V-Twin von 1936 bis 1940 war seinerzeit das leistungsstärkste Zweizylinder-Motorrad der Vereinigten Staaten. Die Crocker gilt als die Duesenberg unter den amerikanischen Motorrädern.", "tgt_summary": null, "id": 867608} {"src_title": "Susan Fitzgerald", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Aufruf von Papst Innozenz III. zu neuen Kreuzzügen führte nicht allein zum verhängnisvollen Vierten Kreuzzug in dessen Verlauf 1204 Konstantinopel eingenommen und geplündert wurde, sondern auch zu einer Folge von Kreuzzügen im Nordosten Europas (Nordische Kreuzzüge), die obgleich sie im westlichen Geschichtsbewusstsein weniger Niederschlag gefunden haben, auf Dauer erfolgreicher waren. Vor diesen Kampagnen war Livland eine von heidnischen Bauern besiedelte Gegend, wo sich Händler der Hanse mit denen aus Nowgorod trafen und wo sich Handel, Kultur und religiöse Einflüsse deutscher, russischer und skandinavischer Provenienz mischten. Skandinavische Herrscher und Deutsche Ritterorden unterwarfen das Land unter Beteiligung des Klerus ihrer Herrschaft und dem christlichen Glauben.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Heinrichs Livländische Chronik liefert einen zeitgenössischen Augenzeugenbericht der Ereignisse und tut dies auf eine beeindruckend menschliche Weise. Sie zeichnet nicht nur die militärischen Unternehmungen dieser turbulenten Zeit auf, sondern vermittelt auch die zwiespältige Haltung des Chronisten, angesichts der komplizierten Interessensdurchmischung von religiösen Motiven und politischen Zielen. Darin übertrifft sie den Wert der Livländischen Reimchronik, die hauptsächlich als patriotisches Ruhmlied und zur Unterhaltung an den christlichen Höfen geschrieben wurde. Die Chronik besteht aus vier Teilen. Das Originalmanuskript der Chronik ist nicht erhalten. Es gibt sechzehn Abschriften, die zwischen dem dreizehnten und dem neunzehnten Jahrhundert gefertigt wurden. Die älteste Abschrift, der \"Codex Zamoscianus\", entstand am Ende des dreizehnten Jahrhunderts auf Pergament. Der \"Codex Zamoscianus\" ist unvollständig und bricht nach dem 23. Kapitel ab. Er ist nach der Familie Zamoyski benannt, in deren Bibliothek der Codex aufgefunden wurde. Heute wird er in der Warschauer Biblioteka Narodowa aufbewahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Zweck.", "content": "Heinrich von Livland hat seine Chronik vom geistlichen Standpunkt aus geschrieben, nach dem die Geschichte der Kirche die bestimmende Geschichte Livlands sei. Möglicherweise war sie ursprünglich als Bericht an den päpstlichen Legaten Wilhelm von Modena gedacht, dem er von 1225 bis 1227 als Übersetzer diente. Der Legat, einer der fähigsten Diplomaten des Heiligen Stuhls, hielt sich in Livland auf, um in einem kircheninternen Streit um Gebietsansprüche zwischen dem Schwertbrüderorden und den katholischen Bischöfen zu vermitteln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrichs Livländische Chronik () ist ein in lateinischer Sprache verfasster Text, der historische Ereignisse in Livland zwischen 1180 und 1227 aufzeichnete. Autor des Werkes war der Priester Heinrich von Lettland (). Wenn man von einigen Passagen der Nestor zugeschriebenen Kiewer Chronik des zwölften Jahrhunderts absieht, handelt es sich um die älteste bekannte Schriftquelle für diese Region. Für viele Episoden in der Frühphase der Christianisierung des östlichen Baltikums ist Heinrichs Chronik der wichtigste erhaltene Nachweis neben der Livländischen Reimchronik und der Chronik von Nowgorod.", "tgt_summary": null, "id": 470486} {"src_title": "Peru (Vermont)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Märchen handelt vom Leben eines kleinen Tannenbaums und seinen Wünschen. Auf drei Etappen begleiten wir ihn in seinem kurzen Leben. Als er als kleiner Baum im Wald steht, ist es sein größter Wunsch, endlich so groß zu sein wie viele der Bäume, die sich in seiner Nachbarschaft befinden. Er glaubt fest daran, dass erst dann sein Leben richtig beginnen würde. Wenn er größer wäre, würden auch die Vögel Nester in seinen Zweigen bauen. Sie tragen ihm zu, dass manche der gefällten Bäume zu einem Mast auf einem Schiff würden, und sogleich stellt er sich vor, wie weit man da oben von einem Ausguck blicken könnte. Kleinere Bäume würden dagegen als Weihnachtsbaum wunderschön geschmückt und in einem Zimmer festlich aufgestellt. Das macht ihm noch mehr Eindruck. Freude an seinem gegenwärtigen Leben findet er nicht, obwohl er um sich herum oft genug die Botschaft vernimmt: „Freue dich deiner Jugend. Freue dich unser! Freue dich deiner frischen Jugend.“ Der kleine Baum jedoch lebt nur für die ihm im Geiste vorschwebende Zukunft, die er bisher nur vom Hörensagen kennt. Nachdem er fünf Jahre im Wald verbracht hat, nimmt sein Leben um Weihnachten herum eine dramatische Wendung. Er wird als Weihnachtsbaum auserkoren und gefällt. Die Schläge gehen tief ins Mark und er leidet. Auch die Reise, auf die er nun geht, ist beschwerlich und die Trennung von allem, was ihm im Wald lieb war, tut weh. Dann jedoch freut er sich auf das, was nun kommen wird. Was wird am Heiligen Abend wohl geschehen? Ob da wohl Bäume aus dem Wald kommen, um ihn zu bewundern? Am Nachmittag des großen Tages wird er reich geschmückt und ist Mittelpunkt des Abends. Als man ihn geplündert hat, beachtet ihn jedoch niemand mehr. Immerhin kommt er noch in den Genuss der Erzählung des Großvaters, der den Kindern das Märchen von \"Klumpe–Dumpe\" erzählt, der die Treppe hinunterfiel und trotzdem die Prinzessin bekam. Ähnliches erhofft er auch für sich und freut sich auf den kommenden Tag und auf das, was dann geschieht. Als man ihn am nächsten Tag abholt und in einer dunklen Ecke auf dem Dachboden abstellt, ist er ratlos. Nun, in der dritten Phase seines Lebens, hat er genug Zeit über sein bisheriges Leben nachzudenken. Sehnsuchtsvoll erinnert er sich daran, wie schön das Leben im Wald war. Den Mäusen, die ihn besuchen, erzählt er von seinem Leben im Wald und sie staunen, wie viel Schönes er erlebt hat, indem sie meinen: „Wie glücklich du gewesen bist!“ Und er muss ihnen immer wieder davon erzählen und wird sich erst jetzt bewusst, wie schön es damals war, als er frei im Wald leben durfte. Allerdings gibt er die Hoffnung nicht auf, dass es auch in seinem weiteren Leben noch schöne Zeiten geben wird, und hofft insgeheim, dass er wie \"Klumpe-Dumpe\" eine Prinzessin bekommen wird. Den Ratten, die ihn ebenfalls besuchen, gefällt die Geschichte von \"Klumpe-Dumpe\" nicht, sie wollen lieber Speisekammergeschichten hören. So bleiben nach und nach die Zuhörer weg und wieder einmal muss die Tanne erkennen „wie glücklich sie einst war.“ Auch die Mäuse, die ihr immer so aufmerksam zugehört hatten, vermisst die Tanne, nachträglich wird ihr klar, dass das eigentlich „ganz hübsch“ war. Der Baum hofft jedoch weiter auf die Zukunft und den Tag, wenn er wieder hervorgeholt wird, schätzt also seine Zukunft völlig falsch ein. Als es dann soweit ist und man ihn ins Freie holt, jubiliert er: Nun beginnt das Leben wieder, nicht ahnend, dass nun die letzte Etappe seines Lebens angebrochen ist. Er bemerkt, dass um ihn herum alles in frischen Frühlingsfarben grünt und blüht, und muss erkennen, wie alt er geworden ist und wie seine braunen Nadeln herunterrieseln, und erinnert sich erneut an die guten Zeiten, die er hatte: „Vorbei! vorbei! Hätte ich mich doch gefreut, als ich es noch konnte! Vorbei! vorbei!“ Und dann saust auch schon die Axt auf ihn nieder und er wird in kleine Teile zerhackt. Bis zuletzt gedenkt er der schönen Zeit, als er noch klein war, bis nur noch Asche von ihm bleibt. Zum Schluss heißt es ganz prosaisch, dass es nun mit dem Baum vorbei sei „und mit der Geschichte auch; vorbei, vorbei – und so geht es mit allen Geschichten!“", "section_level": 1}, {"title": "Analyse.", "content": "Der Baum, der im Mittelpunkt der Erzählung steht, ist die einzige denkende Figur der Geschichte. Er präsentiert sich als ihr tragischer, dummer Held, der beinahe bis zum Schluss sein Leben verfehlt. Der Kontrast zwischen dem, was der Baum denkt, und dem, was der Leser weiß (und auch einige Lebewesen ihm sagen), bestimmt die Erzählung; dieser Kontrast ist so deutlich, dass der allwissende Erzähler nichts zu kommentieren braucht. Die vier Lebensetappen des Baumes bestehen aus seiner Zeit im Wald, seinem Aufstieg zum Weihnachtsbaum, seiner Abschiebung auf den Dachboden und letztendlich seinem Ende als Brennholz. Erst als er entsorgt wird, beginnt er zu verstehen, dass er das, was er hatte, nicht zu schätzen wusste. Und erst als es unausweichlich ist, gibt er seine törichten Hoffnungen auf und spricht die Schlüsselworte: „Vorbei! vorbei!“ Diese Worte bestimmen die Erzählung bis zum Schlusskommentar. Die Lebenszeit der jungen Tanne wird nur angerissen – während der Zeit als Weihnachtsbaum, und auch der Zeit auf dem dunklen Dachboden, sowie dem letzten Lebenstag des Baumes mehr Zeit eingeräumt wird. Damit steht die Zeit, in der sich die Hoffnungen des Baumes erfüllen sollen, im Vordergrund. Diese Zeit wird benötigt, um davon zu erzählen, wie der Baum einem Lebenstraum nachjagt, den er nie erreicht, um am Ende seinen Irrtum zu erkennen, als es bereits zu spät ist.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung und Hörbuch.", "content": "Am 15. Oktober 2010 erschien bei Polyband eine Verfilmung von \"Der Tannenbaum\" als Trickfilm auf DVD zusammen mit Andersens Märchenverfilmung von \"Der Schneemann & Die Springer\". Im Verlag Universal Family erschien 2009 eine Hörbuchausgabe von \"Der Tannenbaum\" und andere Wintermärchen (ISBN 9783829105231).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tannenbaum () ist ein Kunstmärchen von Hans Christian Andersen. Das Märchen wurde zusammen mit dem Märchen \"Die Schneekönigin\" erstmals am 21. Dezember 1844 von Andersen in der Buchausgabe \"Nye Eventyr. Første Bind. Anden Samling\" (Neue Abenteteur, Erster Band, Zweite Sammlung) von dem Verleger C. A. Reitzel in Kopenhagen veröffentlicht. Die Geschichte ist systematisch und schematisch aufgebaut.", "tgt_summary": null, "id": 866933} {"src_title": "Segeln (Kraftfahrzeuge)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Vilâyet Van entstand 1875, als das Eyâlet Erzerum in sechs Vilâyets unterteilt wurde: Erzerum, Van, Hakkâri, Bitlis, Hozat (Dersim) und Kars-Çildir. 1878 auf dem Berliner Kongress wurde es unter die sechs armenischen Vilâyets () gerechnet. 1888 wurde Hakkâri per kaiserlichem Dekret ein Teil Vans, und Hozat Teil des Vilâyets Mamuret ul-Aziz. Das Wirtschaftszentrum der Provinz war die Stadt Van. Als nördliche Grenzprovinz – sowohl zum russischen als auch zum persischen Territorium – enthielt sie zahlreiche Garnisonen. Das Vilâyet war in die Sandschaks von Van und Hakkâri unterteilt. Aus heutiger Sicht umfasste es die Provinzen Van und Hakkâri sowie Teile der Provinzen Şırnak, Muş und Bingöl. Die Provinz war im Ersten Weltkrieg unter dem Gouverneur Cevdet Bey Schauplatz des Völkermordes an den Armeniern und desjenigen an den Aramäern. Das Vilâyet existierte bis 1922. Einige Gebiete wurden von kurdischen Fürsten autonom verwaltet. Sie führten die Steuer ab und stellten auf Befehl der Regierung bewaffnete Männer auf. Eines dieser kurdischen Fürstentümer war das Fürstentum von Hakkâri. Daneben gab es noch das Fürstentum der Mahmudi (heute Saray) und die zwei Ocaklik von Kotuz und Müküs (heute Bahçesaray); der Rest wurde direkt vom osmanischen Gouverneur (Wali) verwaltet. 1879 brach hier der Scheich-Ubeydallah-Aufstand aus, der auch auf Persien übergriff.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Ergebnisse der ersten osmanischen Volkszählung von 1885 (veröffentlicht 1908) gaben eine Bevölkerungszahl von 376.297 wieder. Basierend auf der osmanischen Volkszählung von 1905/06 (veröffentlicht 1914) bestand die Bevölkerung der Provinz Van aus 179.380 Muslimen, 67.797 Armeniern und 1.383 Juden. Die osmanischen Volkszählungsangaben umfassten allerdings nur männliche Bürger ohne Frauen und Kinder. Justin McCarthy schätzt ausgehend von den aufbereiteten Statistiken und einheitlich projiziert auf das Jahr 1912 die Zahlen wie folgt ein: 313.000 Muslime, 130.000 Armenier, 1 Grieche, 62.400 syrische Christen, Chaldäer und Nestorianer, 1.798 Juden und 1.776.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte Van eine Fläche von 15.440 km2 und lag entlang der persischen Grenze zwischen den Vilâyets Erzerum und Mossul. Der nördliche Sandschak umfasste offenes Plateauland im Norden und Osten des Vansees und hatte eine große armenische Landbevölkerung sowie kurdische seminomadische Stämme, die hauptsächlich in der Rinder- und Schafzucht tätig waren. Hier waren auch mehrere fruchtbare Distrikte entlang des Südufers des Sees. Der südliche Sandschak was gänzlich gebirgig, wenig entwickelt und die muslimischen Stämme waren nur teilweise unter Regierungskontrolle. Dieser Sandschak umfasste den größten Teil des oberen Beckens des Großen Zab, mit dem Land der nestorianischen Christen und vielen Distrikten, die von kurdischen Stämmen bewohnt waren – einige von ihnen waren Nomadenstämme, die sich im Winter im Flachland des Tigris niederließen. Von den landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist Tabak zu erwähnen, der in Şemdinli für den Export ins Persische Reich angebaut wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Sandschaks des Vilâyets:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Vilâyet Van (; ) war eine Provinz (\"Vilâyet\") des Osmanischen Reiches, die bis zum Ersten Weltkrieg bedeutende armenische und assyrische Bevölkerungsanteile hatte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte es eine Bevölkerungszahl von 400.000 und eine Fläche von über 15.000 km2.", "tgt_summary": null, "id": 514579} {"src_title": "Charles Heber Dickerman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blatt.", "content": "\"Eucalyptus pilularis\" wächst als Baum, der Wuchshöhen von bis zu 70 Meter erreicht. Die Borke verbleibt am gesamten Stamm, ist grau-braun und fasrig bis kurzfasrig. An den oberen Teilen des Baumes ist sie weiß bis grau und schält sich in langen Bändern. Die Rinde der kleinen Zweige ist grün. Weder im Mark der jungen Zweige noch in der Borke gibt es Öldrüsen. Bei \"Eucalyptus pilularis\" liegt Heterophyllie vor. An jungen Exemplaren sind die Laubblätter sitzend, breit-lanzettlich und matt grün. An mittelalten Exemplaren sind die Laubblätter bei einer Länge von etwa 17 cm und einer Breite von etwa 4 cm ebenfalls breit-lanzettlich, gerade, ganzrandig und matt grün. Bei erwachsenen Exemplaren sind die Laubblätter in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Ihr Blattstiel ist 10 bis 20 mm lang. Ihre auf Ober- und Unterseite gleichfarbig glänzend grüne Blattspreite ist bei einer Länge von 9 bis 16 cm und einer Breite von 1,5 bis 3 cm lanzettlich, relativ dick, gerade, besitzt eine stumpfe Spreitenbasis und ein spitzes oder zugespitztes oberes Ende. Die erhabenen Seitennerven gehen in mittleren Abständen in einem spitzen Winkel vom Mittelnerv ab. Die Keimblätter (Kotyledone) sind nierenförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "Seitenständig an einem bei einer Länge von 10 bis 17 mm und einem Durchmesser von bis zu 3 mm im Querschnitt schmal abgeflachten oder kantigen Blütenstandsschaft stehen in einem einfachen Blütenstand etwa sieben bis fünfzehn Blüten zusammen (siehe Foto). Die Blütenstiele sind 3 bis 6 mm lang und stielrund. Die nicht blaugrün bemehlten oder bereiften Blütenknospen sind bei einer Länge von 7 bis 10 mm und einem Durchmesser von 3 bis 5 mm keulen- oder spindelförmig. Die Kelchblätter bilden eine Calyptra, die bis zur Anthese vorhanden bleibt. Die glatte Calyptra ist konisch oder schnabelförmig, zwei- bis dreimal so lang wie der glatte Blütenbecher (Hypanthium) und ebenso breit wie dieser. Die Blüten sind weiß oder cremeweiß.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht.", "content": "Die gestielte Frucht ist bei einer Länge von 6 bis 11 mm und einem Durchmesser von 7 bis 11 mm kugelig, halbkugelig oder eiförmig und vierfächrig. Der Diskus ist flach oder eingedrückt, die Fruchtfächer sind eingeschlossen oder auf der Höhe des Randes.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das natürliche Verbreitungsgebiet von \"Eucalyptus pilularis\" ist die gesamte Küste von New South Wales und ihr Hinterland sowie der Südosten von Queensland. \"Eucalyptus pilularis\" gedeiht weitverbreitet und oft dominant in feuchtem Hartlaub- oder grasigem, lichten Küstenwald auf leichteren, mäßig fruchtbaren Böden.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "\"Eucalyptus pilularis\" hat einen hohen Anteil an vielen gefährdeten Pflanzengemeinschaften, beispielsweise dem „Blue Gum High Forest“, den „Illawarra Lowlands“, dem „Bangalay Sandy Forest“ und den grasigen, lichten Wäldern. \"Eucalyptus pilularis\" gehört zu den Futterpflanzen der Koalas.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Erstveröffentlichung von \"Eucalyptus pilularis\" erfolgte 1797 durch James Edward Smith unter dem Titel \"Botanical Characters of Some Plants of the Natural Order of Myrti\" in \"Transactions of the Linnean Society of London\", Volume 3, S. 284. Synonyme für \"Eucalyptus pilularis\" Sm. sind: \"Eucalyptus persicifolia\" Lodd., G.Lodd. & W.Lodd., \"Eucalyptus semicorticata\" F.Muell., \"Eucalyptus incrassata\" Sieber ex DC. nom. illeg., \"Eucalyptus pilularis\" Sm. var. \"pilularis\", \"Eucalyptus ornata\" Benth. nom. inval. pro. syn., \"Eucalyptus pilularis\" var. \"typica\" Domin nom. inval.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Einzelexemplare.", "content": "Im Middle-Brother-Nationalpark gibt es zwei bekannte, alte Exemplare von \"Eucalyptus pilularis\": „Benaroon“ ist 64 Meter hoch und besitzt auf Brusthöhe einen Stammdurchmesser von 4,1 Metern. „Bird Tree“ besitzt eine Wuchshöhe von 69 Meter und einen Brusthöhendurchmesser von 3,59 Metern. In der Nähe von Bulli wurde ein 85 Meter hohes Exemplar gefällt.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Das Kernholz von \"Eucalyptus pilularis\" ist gelb-braun bis hellbraun, hart und beständig. Sein spezifisches Gewicht liegt bei etwa 900 kg/m3. Das Holz von \"Eucalyptus pilularis\" dient zur Herstellung von Pfosten, Eisenbahnschwellen, Böden, Decks, Verkleidungen, Verbindungen und Holzchips.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eucalyptus pilularis ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Sie kommt an der Küste von New South Wales und in deren Hinterland sowie im Südosten von Queensland vor und wird dort „Blackbutt“ genannt.", "tgt_summary": null, "id": 1151802} {"src_title": "Islam in Nordmazedonien", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Das Album wurde im Juni und Juli 1982 in den Surrey Sound Studios aufgenommen. Produzent und Toningenieur war Nigel Gray, assistierender Toningenieur Jim Ebdon. \"Power of the Hunter\" erschien Ende 1982, als die Band im Vorprogramm von Diamond Head auf Großbritannien-Tournee war.", "section_level": 1}, {"title": "Musikstil.", "content": "Stilistisch ähnelt \"Power of the Hunter\" dem Debütalbum \"Filth Hounds of Hades\", wurde aber als zurückhaltend beschrieben. Teilweise nähert die Band sich dem Hard Rock an; entsprechend wurde \"Set Your Back on Fire\" mit Kiss und das Solo in \"Pure Hatred\" mit dem Stil von Ritchie Blackmore verglichen. Lieder wie \"Biting and Scratching\", \"Some Came Running\" und \"Used Leather (Hanging Loose)\" erinnern außerdem an den britischen Pub Rock der 1970er-Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Power of the Hunter\" ist laut Manfred Kerschke „[k]eine schlechte Scheibe, doch fehlen die Höhepunkte“. Laut Malc Macmillan ist es dem Debüt sehr ähnlich, aber nicht so intensiv und überwältigend wie dieses. Ein Teil des Materials wirke etwas zu zurückhaltend mit der Gefahr, in mittelmäßiges Hard-Rock-Territorium abzusinken, aber bei Kompositionen wie \"Walking Barefoot over Glass\", \"T.A.N.K.\" und dem Cover \"Crazy Horses\" habe die Band Höchstform erreicht. Eduardo Rivadavia von \"Allmusic\" bezeichnete das Album als nach dem „zerstörerischen Debüt“ \"Filth Hounds of Hades\" „erstaunlich zurückhaltend und zivilisiert klingend“. Allerdings habe die Band mit dem Instrumentalstück \"T.A.N.K.\", \"Red Skull Rock\" und dem Titellied beinahe ihre frühere Stärke erreicht. \"Set Your Back on Fire\" bezeichnete er als „lächerlich betitelt“ und wie eine zweitklassige Version von Kiss klingend; \"Pure Hatred\" sei missverständlich betitelt, und Peter Brabbs versuche sich beim Solo an einer Ritchie-Blackmore-Imitation. Mit Liedern wie \"Biting and Scratching\", \"Some Came Running\" und \"Used Leather (Hanging Loose)\" habe die Band sich über ihre Spät-1970er-Punk-Wurzeln zum Pub Rock zurückentwickelt. \"Power of the Hunter\" sei zwar dennoch kein totales Desaster, wurde aber von ihm als „klanglicher Entmannungsprozess“ bezeichnet, weshalb das Album sich halb so gut wie das Debütalbum verkauft habe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Power of the Hunter ist das zweite Studioalbum der New-Wave-of-British-Heavy-Metal-Band Tank. Es wurde Ende 1982 und damit wenige Monate nach dem Debütalbum \"Filth Hounds of Hades\" veröffentlicht. ", "tgt_summary": null, "id": 1919126} {"src_title": "John C. Kunkel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blatt.", "content": "\"Eucalyptus salmonophloia\" als Baum, der Wuchshöhen von 4 bis 30 Meter erreicht. Die Äste streben nach oben und außen und bilden so eine schirmartige Krone. Die Borke ist am gesamten Baum glatt und grau, grau-braun, braun, lachsfarben oder orange. Öldrüsen gibt es weder im Mark der jungen Zweige noch in der Borke. Bei \"Eucalyptus salmonophloia\" liegt Heterophyllie vor. Die Laubblätter sind stets in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. An mittelalten Exemplaren ist die Blattspreite breit-lanzettlich bis eiförmig, gerade, ganzrandig und matt grau-grün. Der Blattstiel an erwachsenen Exemplaren ist vierkantig. Die auf Ober- und Unterseite gleichfarbig glänzend grüne Blattspreite an erwachsenen Exemplaren ist lanzettlich oder schmal-lanzettlich, relativ dünn, sichelförmig gebogen, verjüngt sich zur Spreitenbasis hin und ihr oberes Ende kann spitz oder zugespitzt sein. Die kaum sichtbaren Seitennerven gehen in einem spitzen Winkel vom Mittelnerv ab. Die Keimblätter (Kotyledone) sind zweiteilig.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand, Blüte und Frucht.", "content": "Seitenständig an einem bei einem Durchmesser von bis zu 3 mm im Querschnitt stielrunden, schmal abgeflachten oder kantigen Blütenstandsschaft stehen in einem einfachen Blütenstand etwa sieben, elf oder mehr Blüten zusammen. Die Blütenknospe ist eiförmig oder kugelig und nicht blaugrün bemehlt oder bereift Die Kelchblätter bilden eine Calyptra, die früh abfällt. Die glatte Calyptra ist halbkugelig oder konisch, zwei- bis dreimal so lang wie der glatte Blütenbecher (Hypanthium) und ebenso breit wie dieser. Die Blüte ist weiß oder cremeweiß Die Blütezeit in Western Australia reicht von August bis Dezember. Die Frucht ist halbkugelig, der Diskus ist eingedrückt und die Fruchtfächer stehen heraus.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "\"Eucalyptus salmonophloia\" kommt im Südwesten und Süden von Western Australia vor. \"Eucalyptus salmonophloia\" tritt in den selbständigen Verwaltungsbezirken Beverley, Brookton, Bruce Rock, Coolgardie, Coorow, Corrigin, Cuballing, Cunderdin, Dalwallinu, Dowerin, Dumbleyung, Dundas, Esperance, Gnowangerup, Goomalling, Kalgoorlie-Boulder, Kellerberrin, Kent, Kondinin, Koorda, Kulin, Lake Grace, Laverton, Menzies, Moora, Morawa, Mount Marshall, Mukinbudin, Narembeen, Narrogin, Northam, Nungarin, Perenjori, Pingelly, Quairading, Ravensthorpe, Tammin, Toodyay, Trayning, Victoria Plains, Wagin, Wandering, Westonia, Wickepin, Williams, Wongan-Ballidu, Wyalkatchem, Yalgoo, Yilgarn und York in den Regionen Goldfields-Esperance, Great Southern, Mid West und Wheatbelt auf. \"Eucalyptus salmonophloia\" wächst auf roten tonigen Lehm- oder Tonböden und auf rotem Sand, oft mit Kies, in Ebenen und auf niedrigen Hügeln.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Erstbeschreibung von \"Eucalyptus salmonophloia\" erfolgte 1878 durch Ferdinand von Mueller in \"Fragmenta Phytographiae Australiae\", Volume 11 (88), S. 11. Das Typusmaterial weist die Beschriftung „\"In silvis ad flumen cygnorum ejus ostium versus, F. M.; abhinc usque in viciniam oasis Victoria-Spring passim occurens; E. Giles\"“ auf.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "\"Eucalyptus salononphloia\" gedeiht in der USDA-Klimazone 9. Diese schnell wachsende Art verträgt Trockenheit und leichten Frost und gedeiht auf nährstoffarmen Böden, auch auf leicht salzhaltigen Standorten. Daher eignet \"Eucalyptus salmonophloia\" sich für die Wiederaufforstung und für Gebiete, in denen das Erdreich stabilisiert werden muss. Das Holz von \"Eucalyptus salmonophloia\" ist besonders beständig und wird als Eisenbahnschwelle, Grubenholz oder gutes Feuerholz eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eucalyptus salmonophloia ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Sie kommt im Südwesten und Süden von Western Australia vor und wird dort „Salmon Gum“ genannt.", "tgt_summary": null, "id": 985139} {"src_title": "Starkriechender Körnchenschirmling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Bei \"Tragus\"-Arten handelt es sich um einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert. Die Blattscheiden sind bis zum Grund offen. Das Blatthäutchen (Ligula) besitzt die Form eines kurzen Wimpernkranzes. In den ährenförmigen, traubigen Blütenständen stehen an kurzen bis selten langen Stielen die Ährchen zu zweit bis fünft in Gruppen, die bei Reife als Ganzes abfallen. Die Ährchen sind einblütig, seitlich zusammengedrückt, die obersten ein bis zwei jeder Gruppe sind verkümmert und steril. Es sind keine Grannen vorhanden. Die Blüten sind zwittrig. Die zwei Hüllspelzen sind sehr ungleich, die untere ist klein und zarthäutig-durchsichtig, die obere so lang wie das Ährchen, gerippt, und hat auf den Rippen entweder hakenförmig gebogene oder gerade, auf Wärzchen stehende Stachelhaare. Die Deckspelze ist dreinevig, häutig, etwas kürzer als die obere Hüllspelze. Die Vorspelze ist zweinervig, so lang wie die Deckspelze, mit breiten, eingeschlagenen Seitenflächen. Es sind drei Staubblätter vorhanden. Die zwei Griffel enden in fedrigen Narben. Die Karyopse ist ellipsoid bis länglich und oben etwas abgeflacht. Der Embryo nimmt fast die Hälfte der Länge der Karyopse ein.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Die Ährchengruppen kletten sich mit Hilfe der hakigen Stacheln auf den oberen Hüllspelzen an Tierhaaren fest und werden so ausgebreitet. \"Tragus\"-Arten werden deshalb leicht mit Wolle verschleppt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Erstveröffentlichung der Gattung \"Tragus\" erfolgte 1768 durch Albrecht von Haller in \"Historia Stirpium Indigenarum Helvetiae Inchoata\", 2, S. 203. Typusart ist Tragus racemosus Synonyme für \"Tragus\" sind: \"Lappago\" nom. superfl., \"Nazia\" nom. rej., \"Echisachys\", \"Echinanthus\" \"Tragus\" nom. cons. wurden nach den Regeln der ICBN (Vienna ICBN Art. 14.4 & App. III) konserviert gegenüber \"Nazia\" Adans. nom. rej. (\"Nazia\"veröffentlicht in Michel Adanson: \"Familles des Plantes\", 2, 1763 31, 582). Die Gattung \"Tragus\" gehört zur Tribus Cynodonteae in der Unterfamilie Chloridoideae innerhalb der Familie Poaceae. Das Verbreitungsgebiet der Gattung \"Tragus\" ist fast weltweit. Mit sechs Arten liegt der Verbreitungsschwerpunkt in Afrika. In Europa kommt nur eine Art vor. Zur Gattung \"Tragus\" gehören etwa acht Arten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gattung der Klettengräser (\"Tragus\" von altgriechisch τράγος (tragos) = Ziegenbock) gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Die etwa acht Arten sind fast weltweit verbreitet. Die Gattung ist benannt nach einem der Väter der Botanik, Hieronymus Bock (1498–1554), genannt Tragus.", "tgt_summary": null, "id": 1953383} {"src_title": "Party at the Palace", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Im Jahr 1854 zog Francis De Witt mit seinen Eltern auf eine Farm im Delaware County in Ohio. 1861 trat er zu Beginn des Bürgerkrieges im Alter von zwölf Jahren dem Heer der Union bei, musste aber aus vorübergehenden gesundheitlichen Gründen zunächst den Dienst quittieren. Im Jahr 1862 trat er erneut in die Armee ein und diente bis zum Ende des Kriegs. Dabei geriet er zwischenzeitlich in Kriegsgefangenschaft und war unter anderem im Libby-Gefängnis inhaftiert. Er besuchte nach dem Krieg die öffentlichen Schulen in Galena, die \"National Normal School\" in Lebanon und die Ohio Wesleyan University in Delaware. 1872 zog er nach Paulding, wo er als Lehrer unterrichtete. Nach einem anschließenden Jurastudium und seiner 1875 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er bis 1891 in Paulding in diesem Beruf zu arbeiten. Außerdem betätigte er sich in der Landwirtschaft. Gleichzeitig schlug er als Mitglied der Republikanischen Partei eine politische Laufbahn ein. Zwischen 1892 und 1895 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Ohio. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1894 wurde De Witt im fünften Wahlbezirk von Ohio in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1895 die Nachfolge des Demokraten Dennis D. Donovan antrat. Da er im Jahr 1896 nicht bestätigt wurde, konnte er bis zum 3. März 1897 nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Nach dem Ende seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus arbeitete Francis De Witt wieder in der Landwirtschaft in der Nähe von Paulding. Im Jahr 1903 zog er nach Standish in Michigan, wo er als Anwalt praktizierte. Später fungierte er dort auch als Notar (\"Register of Deeds\"). Zwischen 1920 und 1922 gehörte er dem Repräsentantenhaus von Michigan an. Von 1926 bis zu seinem Tod war er Staatsanwalt im Arenac County. Er starb am 21. März 1929 in Standish und wurde in Paulding beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Francis Byron De Witt (* 11. März 1849 im Jackson County, Indiana; † 21. März 1929 in Standish, Michigan) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1895 und 1897 vertrat er den Bundesstaat Ohio im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1505179} {"src_title": "Johnny Lee Clary", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Jahr 1562 bekriegen sich die Hugenotten und die Katholiken. An dem Glaubenskrieg nimmt auch der Graf François de Chabannes teil, bis er die Gräuel des Krieges nicht mehr aushält. Er desertiert, und obwohl kurz darauf Frieden verkündet wird, ist er ein Geächteter: Die Katholiken hassen ihn, weil er für die Hugenotten gekämpft hat, und die Hugenotten jagen ihn, weil er desertiert ist. Als er gerade von Wegelagerern gehängt werden soll, rettet ihn der junge Philippe von Montpensier, dessen Lehrmeister Chabannes früher einmal war. Chabannes tritt nun in Philippes Dienst. Zwar ist Philippe Katholik, doch will sich Chabannes aus jeglichen Kämpfen heraushalten und sich stattdessen den Künsten und seinen Forschungen widmen. Philippes Vater hat für seinen Sohn, der gerade erfolgreich aus dem Krieg gekommen ist, eine Braut gefunden: Es handelt sich um die junge Marie de Mézières, die eigentlich ihrem Cousin de Guise versprochen ist. Dem Herzog von Montpensier gelingt es, die Verbindung zu lösen, doch hat sich Marie längst in den Bruder de Guises, Henri, verliebt. Zunächst wehrt sie sich gegen die Hochzeit mit Philippe; auf Anraten der Mutter gibt sie jedoch schließlich nach. Sie folgt ihrem Mann auf eine Burg der Familie, die weit von den Wirren des Krieges entfernt liegt. Philippe muss kurze Zeit später auf Befehl des Königs an einem Feldzug teilnehmen und lässt Marie zurück. Sie soll in seiner Abwesenheit von Chabannes unterrichtet werden, damit sie eines Tages am Hofe der Königin bestehen kann. Chabannes lehrt Marie Latein und auf ihren ausdrücklichen Wunsch auch das Schreiben. Zudem unterrichtet er sie in den Sternbildern. Als Philippe zurückkehrt, ist er empört, dass Marie schreiben gelernt hat. Er vermutet, dass sie so heimlich Briefe an einen Verehrer – Henri de Guise – schreiben oder ebensolche Briefe von ihm empfangen will. Marie jedoch hat jegliches Gefühl für Henri unterdrückt und weist auch Chabannes zurecht, als er ihr gesteht, sie zu lieben. Später erscheinen auf Philippes Burg der Herzog von Anjou und in seinem Tross auch Henri. Philippe argwöhnt, dass Marie dies veranlasst habe; sie aber reagiert empört über den Vorwurf. Der Herzog von Anjou, der Bruder des Königs, ist von Marie hingerissen. Er vermutet eine Liaison zwischen Marie und Henri, doch streitet der jegliche Gefühle für Marie ab; sie würden sich eben seit ihrer Kindheit kennen. Philippe reist auf Bitten seines Vaters nach Paris und lässt wenig später auch Marie nachkommen. Beide beziehen ihre Gemächer im Louvre, wo sie auch dem Herzog von Anjou und Henri begegnen. Sie erfahren, dass Philippes Vater wieder heiraten will: Henris Schwester Catherine. So wird das Band zwischen den Familien Mézières und Guise enger. Durch die Vermittlung des Herzogs von Anjou erhält Marie eine Audienz bei Königin Katherina von Medici. Henri passt sie auf ihrem Weg dahin ab und gesteht ihr seine Liebe. Philippe bemerkt die Szene und fordert Henri zum Duell. Dem Herzog von Anjou gelingt es, beide Männer zu trennen, bevor sie sich verletzen können. Kurz darauf gelingt es Henri, Marie allein zu treffen. Beide ziehen sich in eine Nische im Schloss zurück; doch Marie geht, nachdem Henri sie geküsst hat. Sie vertraut sich Chabannes an, der sie warnt. Sie soll Henri nicht wiedersehen, doch kann Marie dies nicht verhindern: Sie ist auf den großen Kostümball eingeladen, auf dem auch Henri sein wird. Sie sieht ihn auf dem Ball und will ihn vor Philippes Eifersucht warnen. Sie verabredet sich mit ihm an ihrem geheimen Treffpunkt, bemerkt jedoch nicht, dass Henris Kostüm von zahlreichen Personen getragen wird. Nicht mit ihm spricht sie, sondern mit dem Herzog von Anjou, der nun in Henri den Nebenbuhler in seinen eigenen Bemühungen um Marie erkennt. Er lässt nach Marie suchen, warnt sie vor Henri und seinen falschen Liebesschwüren, und bringt sie zu Philippe. Der ist außer sich vor Wut und kündigt an, dass Marie am nächsten Tag zurück auf die abgelegene Burg fahren werde. In dieser Nacht lässt Philippe Maries Zimmer streng bewachen. Im Hof lässt er Hunde frei, während Chabannes eine Wache vor ihrer Tür organisieren soll. Chabannes wird jedoch von Henri aufgehalten und mit einer Waffe bedroht. Er soll ihn zu Marie lassen. Chabannes spricht mit Marie, die Henri sehen will. Chabannes lotst Henri heimlich in Maries Schlafgemach; doch Philippe ist misstrauisch geworden und sucht den Raum auf. Chabannes kann Henri verbergen und opfert sich. Er öffnet Philippe und dieser glaubt, Chabannes habe seiner Frau nachgestellt. Er entlässt ihn unverzüglich aus seinen Diensten und Chabannes geht. Später verbringen Marie und Henri die Nacht zusammen. Am nächsten Morgen reitet Marie allein zur Burg zurück. Chabannes kommt in einer kleinen Wirtschaft in Paris unter. Er schreibt Marie einen Brief, in dem er sie auch vor ihrem arglosen Verhalten den Männern gegenüber warnt. Als er den Brief überbringen will, gerät er in die Wirren der Bartholomäusnacht und wird ermordet, als er einer Frau zu Hilfe eilt. Philippe findet den Brief bei ihm und bringt ihn Marie. Er hat ihn gelesen und weiß nun, dass Marie noch Gefühle für Henri hat, auch wenn Chabannes sie in seinem Brief warnt, dass Henri sich immer für die bessere Partie entscheiden werde. Philippe berichtet ihr, dass sich Henri mit Catherine de Clèves verlobt habe. Marie will nun Henri zurückgewinnen, auch wenn Philippe in dem Fall ihre Beziehung für beendet erklärt. Sie begibt sich zu Henri, muss jedoch erkennen, dass er sie tatsächlich für Catherine aufgegeben hat. Ernüchtert begibt sie sich zunächst zu Chabannes Grab und geht anschließend in ein Kloster. Sie weiß, dass sie fortan ein Leben ohne Liebe führen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Die Prinzessin von Montpensier\" wurde im Herbst 2009 innerhalb von neun Wochen gedreht. Als Schloss von Montpensier diente das Schloss Messilhac; weitere Drehorte waren das Palais Jacques-Cœur in Bourges, das Kloster Noirlac in Bruère-Allichamps, das Schloss Meillant und das Schloss Blois. Neben französischen Produktionsfirmen war auch die deutsche Pandora an der Produktion beteiligt. Der Film feierte am 16. Mai 2010 auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes Premiere, wo er im Wettbewerb um die Goldene Palme lief. In Deutschland war er erstmals am 29. Juni 2010 auf dem Filmfest München zu sehen. Im Juni 2012 erschien er auf DVD.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Für den \"film-dienst\" war \"Die Prinzessin von Montpensier\" ein „mit hervorragenden Darstellern, barock-derben Schlachtszenen und exquisiter Ausstattung glänzender Historienfilm von rauer Schönheit, der ein packend-dramatisches Frauenporträt aus einer Zeit entwirft, als Frauen kaum Handlungsspielräume zugestanden wurden.“ \"Cinema\" befand, dass der Film ein „düsterer Mix aus Kostümdrama und Liebesgeschichte [sei], der den historischen Hinter[g]rund etwas vernachlässigt“. Die \"Frankfurter Allgemeine Zeitung\" urteilte in ihrer Rezension: „Mit der wahren Freundschaft, wie sie der Graf von Chabannes verkörpert, teilt das gelungene Kostümkino die Kunst des Verzichts. Seine Form lebt von dem, was sie ausspart. Bertrand Tavernier beherrscht sie nach wie vor meisterhaft.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Auf dem Chicago International Film Festival war \"Die Prinzessin von Montpensier\" 2010 als bester Spielfilm für einen Goldenen Hugo nominiert. 2011 gewann Caroline de Vivaise den César in der Kategorie Bestes Kostüm. Zudem erhielt der Film César-Nominierungen in den Kategorien Bester Nebendarsteller (Grégoire Leprince-Ringuet), Beste Kamera (Bruno Keyzer), Bestes adaptiertes Drehbuch (Bertrand Tavernier, Jean Cosmos und François-Olivier Rousseau), Beste Filmmusik (Philippe Sarde) und Bestes Szenenbild (Guy-Claude François).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Prinzessin von Montpensier ist ein deutsch-französischer Historienfilm von Bertrand Tavernier aus dem Jahr 2010. Er beruht auf der Novelle \"La princesse de Montpensier\" von Madame de La Fayette.", "tgt_summary": null, "id": 2436780} {"src_title": "Jerri Nielsen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Obradoiro CAB wurde am 6. Oktober 1970 ins Leben gerufen und begann in der Saison 1970/71 in der dritten Spielklasse. Nach mehreren Jahren zwischen der dritten und der zweiten Division, glückte 1981/82 schließlich erstmals der Aufstieg in die Primera Division. Im Folgejahr erreichte das Team jedoch nur zwei Siege und beendete die Liga auf dem 14. und letzten Platz. In der Saison 1989/90 qualifizierte sich Obradoiro CAB für das Aufstiegs-Play-off, scheiterte dort jedoch an Juver Murcia. Diese Begegnung sollte ein juristisches Nachspiel haben, denn die Mannschaft aus Murcia setzte den Argentinier \"Esteban Pérez\" mit einem gefälschten Ausweis als Spanier ein. Die sportlichen Instanzen entschieden gegen die Galicier und so stieg Juver Murcia in die Liga ACB auf. Während die erste Mannschaft von Obradoiro CAB in der Folge bis in die Regionalliga abstieg, kämpfte der Klub vor Gericht weiter um die Aufnahme in die Liga ACB. Der Fall ging bis zum Obersten Gerichtshof, der im Sommer 2003 Obradoiro Recht gab, jedoch verlangte der Ligaverband nun die Aufnahmegebühr von rund 3 Millionen Euro um an der höchsten Spielklasse teilnehmen zu dürfen. Erneut ging Obradoiro gerichtlich vor um nur den im Jahr 1990 vorgeschriebenen Betrag von rund 600.000 Euro zahlen zu müssen. Am 27. November 2007 bekam der Klub auch hier recht und am 15. Juni 2009, 19 Jahre nach dem polemischen Play-off, wurde Obradoiro, das zu jener Zeit nur in der Regionalliga spielte, in die Liga ACB eingeschrieben. Die erste Spielzeit beendete der Klub auf dem 17. und vorletzten Platz und stieg folglich in die LEB Oro ab. In der Saison 2010/11 gelang Obradoiro im Grunddurchgang der zweite Platz, im Aufstiegs-Play-off setzte man sich im Finale mit 3:1 gegen Ford Burgos durch und erreichte somit den Wiederaufstieg in die Liga ACB. In der Saison 2012/13 erreichten die Galicier im Grunddurchgang Platz acht und qualifizierten sich somit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte für das Play-off um die Meisterschaft. Im Viertelfinale scheiterte das Team mit 0:2 am späteren Meister Real Madrid.", "section_level": 1}, {"title": "Namen.", "content": "Im Laufe der Geschichte firmierte der Klub unter mehreren Sponsorennamen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Obradoiro Clube de Amigos do Baloncesto (zu Deutsch \"Obradoiro Klub der Freunde des Basketballs\"), auch bekannt unter dem Sponsorennamen \"Rio Natura Monbus\", ist ein spanischer Basketballverein aus der galicischen Hauptstadt Santiago de Compostela. Die erste Mannschaft spielt in der spanischen Liga ACB. Die Heimspiele werden im rund 6.050 Zuschauer fassenden Pavillón Multiusos Fontes do Sar bestritten.", "tgt_summary": null, "id": 2228670} {"src_title": "Astrid Freudenstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Formulierung des Satzes.", "content": "Der Satz lässt sich formulieren wie folgt: Der Beweis des Satzes lässt sich im Rahmen der Homologietheorie nach Eduard Čech und Paul A. Smith führen. Für den Fall formula_12 lässt sich dieses Resultat auch so beschreiben:", "section_level": 1}, {"title": "Folgerung: Die Vermutung von Hans Rademacher.", "content": "Die Richtigkeit der „Vermutung von Hans Rademacher“ ergibt sich aus folgendem Korollar zum „Satz von Kakutani-Yamabe-Yujobô“: Daraus folgt für die Dimensionszahl formula_12 der von Rademacher vermutete Satz:", "section_level": 1}, {"title": "Herleitung der Folgerung (Beweisskizze).", "content": "Man betrachtet formula_21 als fest vorgegeben und dann zu jedem Punkt formula_22 alle Hyperebenen, die orthogonal zu dem zugehörigen Radiusvektor formula_23 verlaufen. Unter ihnen findet man zwei parallel zueinander liegende Hyperebenen formula_24 und formula_25, die formula_14 jeweils berühren und dabei den Rand eines abgeschlossenen Raumsegments, bilden, welches formula_14 so umfasst, dass der euklidische Abstand beider Hyperebenen der kleinstmögliche (unter allen möglichen Abständen zweier so beschaffener Hyperebenen) ist. Dieser Abstand ist ein nicht-negativer reeller Wert und ist zu verstehen als \"Breite des von formula_28 und formula_29 berandeten Raumsegments\", damit also als \"Breite von formula_14 in Richtung formula_23\". Wird dieser Wert mit formula_32 bezeichnet, so ist dadurch eine stetige reelle Funktion formula_33 auf der formula_34 gegeben. Für diese stetige Funktion wendet man nun den „Satz von Kakutani-Yamabe-Yujobô“ an. Er besagt in der gegebenen Situation, dass formula_7 abgeschlossenen Raumsegmente identischer Breite existieren, welche alle formula_19 umfassen und deren zugehörige Radiusvektoren paarweise senkrecht zueinander stehen. Dies aber bedeutet, dass die Schnittmenge dieser formula_7 Raumsegmente einen formula_7-dimensionalen Würfel bildet. Da alle diese Raumsegmente formula_19 umfassen, ist dies der gesuchte Würfel.", "section_level": 2}, {"title": "Verwandtes Resultat: Satz von Dyson-Yang.", "content": "Der „Satz von Dyson-Yang“ macht folgende Aussage: Setzt man hier die Dimensionszahl formula_45, so führt dies zum ursprünglichen „Satz von Dyson“:", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Originalarbeiten Monographien", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Satz von Kakutani-Yamabe-Yujobô ist ein mathematischer Lehrsatz über die Topologie der Einheitssphäre im euklidischen Raum, welcher auf die Mathematiker Shizuo Kakutani, Hidehiko Yamabe und Zuiman Yujobô zurückgeht und der mit dem Satz von Borsuk-Ulam verwandt ist. Kakutani hat den Satz in seiner ursprünglichen Fassung für die Einheitssphäre im dreidimensionalen euklidischen Raum gezeigt und konnte damit eine offene Vermutung von Hans Rademacher (1892–1969) über den Einschluss kompakter konvexer Körper durch Würfel bestätigen. Der Satz wurde später von Yamabe und Yujobô auf den mehrdimensionalen Fall ausgedehnt. ", "tgt_summary": null, "id": 178339} {"src_title": "Tāniko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Karl Konrad Graf von der Groebens Eltern waren Karl Harald Graf von der Groeben (1887–1921) und dessen Ehefrau Benita Agnes, geborene Gräfin Finck von Finckenstein (1890–1945).", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Angesichts der anrückenden Roten Armee floh Karl Konrad von der Groeben mit seiner Frau per Pferd Ende Januar 1945 westwärts über Holstein nach Bad Godesberg. Seine Mutter blieb in Ostpreußen zurück und wurde im Februar 1945 in Ponarien ermordet. 1951 ermöglichte der Marshallplan einen großzügigen amerikanischen Kredit, mit dessen Hilfe er eine Coca-Cola-Abfüllanlage in Gießen bauen konnte. Werke in Mainz und Wiesbaden folgten. 1986 verkaufte er sein Getränkeimperium. Als er sein Gut in Polen zurückkaufen und dort eine deutsch-polnische Begegnungsstätte einrichten wollte, erwiesen sich die Verhandlungen als zu umständlich. Im Urlaub 1990 las er Hans Küngs Buch \"Projekt Weltethos\", war davon begeistert und wollte Küng für sein Projekt fünf Millionen D-Mark spenden – was diesen zunächst nicht interessierte. Am 23. Oktober 1995 wurde in Tübingen durch den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel der Gründungsakt der Stiftung Weltethos vollzogen, die aus den Zinsen dem Toleranzgedanken zwischen den Weltreligionen dienen soll. Im Weiteren beteiligte er sich an Bürgerstiftungen. Als er einen Vortrag von Christian Pfeiffer über Jugendkriminalität hörte, unterstützte er 1997 die Bürgerstiftung-Hannover, in der sich auch sein Freund Jörg Kastl engagierte, mit einer halben Million D-Mark, um Projekte zur Bekämpfung der Jugendkriminalität auf den Weg zu bringen. Im folgenden Jahr stiftete er auf Initiative von Anetta Kahane 250.000 D-Mark, mit denen die Amadeu Antonio Stiftung gegründet wurde. Namensgeber der Stiftung war der aus Angola stammende Arbeiter Amadeu Antonio Kiowa, der eines der ersten bekannten Todesopfer rassistisch motivierter Gewalt in Deutschland nach der Wiedervereinigung wurde. 2001 wurde die Karl Konrad und Ria Groeben Stiftung gegründet, deren Zweck die Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens ist. Sie leistet Beiträge zum intellektuellen und praktischen Austausch zwischen den abrahamitischen Religionsgemeinschaften. Er und seine Frau beteiligten sich auch an der Bürgerstiftung Barnim Uckermark.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Groeben heiratete Marie-Agnes Gräfin von Lehndorff (1916–2014), mit der er die Söhne Friedrich (* 1943) und Georg Siegfried (* 1946) hatte. Sie wurden auf dem väterlichen Gut Ponarien am Nariensee (Jezioro Narie) in Ostpreußen geboren. Groeben und seine zweite Frau Verena Baronesse von Engelhardt erwarben nach 1990 das Gut Eickstedt in der Uckermark. Er initiierte auch das Deutsch-Russische Haus in Kaliningrad mit einem Neubau auf einem früheren Familiengrundstück, das vom Bundesinnenministerium unterstützt und von der Stiftung Königsberg mitbetreut wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Konrad Wilhelm Alexander Graf von der Groeben-Ponarien (* 31. August 1918 in Königsberg; † 6. Juli 2005 in Baden-Baden) war ein Unternehmer und Stifter.", "tgt_summary": null, "id": 1122724} {"src_title": "Xonotlit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Teilnehmer.", "content": "Für die Spielzeit 2013/14 qualifizierten sich die drei schlechtesten Mannschaften der vorherigen Erstligasaison (Serie A 2012/13), die drei Mannschaften, die in den vorherigen Play-Offs um den Aufstieg (Play-Off-Spiele um den Aufstieg 2013) unterlagen, die Mannschaften auf den Plätzen sieben bis 18 der vorherigen Saison (Serie B 2012/13), die beiden Meister der Gruppen A und B der vorherigen Drittligasaison (Lega Pro Prima Divisione 2012/13) sowie die beiden Sieger der vorherigen Drittliga-Play-Offs um den Aufstieg. Zu diesen Mannschaften gehören:", "section_level": 1}, {"title": "Statistiken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Play-Offs.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Aufstiegs-Play-Offs.", "content": "Der 3.- und 4.-Platzierte der Serie B sind für die Halbfinals der Aufstiegs-Play-Offs gesetzt und treffen dort auf die Sieger der Vorrunde. Diese werden zwischen dem Sechsten und Siebten sowie dem Fünften und Achten ermittelt. In der Vorrunde werden Einzelpartien gespielt, im Halbfinale und dem Finale werden Hin- und Rückspiele ausgetragen. Bei einem unentschiedenen Spielstand aus beiden Partien entscheidet nicht die Auswärtstorregel, sondern der höhere Tabellenplatz. Der Gewinner eines Spiels ist fett geschrieben. Vorrunde Halbfinale Finale Übersicht", "section_level": 3}, {"title": "Abstiegs-Play-Offs.", "content": "Der 18. und 19. der Serie B treffen in den Abstiegs-Play-Offs aufeinander und spielen den letzten Nichtabstiegsplatz untereinander aus. Es werden ein Hin- und Rückspiel ausgetragen. Bei einem unentschiedenen Spielstand aus beiden Partien entscheidet nicht die Auswärtstorregel, sondern der höhere Tabellenplatz. Der Gewinner eines Spiels ist fett geschrieben.", "section_level": 3}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "Bei gleicher Anzahl von Toren sind die Spieler alphabetisch nach Nachnamen bzw. Künstlernamen sortiert.", "section_level": 2}, {"title": "Spielstätten.", "content": "Die Spielstätten sind nach der zugelassenen Höchstkapazität geordnet. Insgesamt haben die 22 Stadien eine Kapazität von 420.888 Plätzen, was einer durchschnittlichen Kapazität von etwa 19.131 Plätzen entspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Meistermannschaft.", "content": "In Klammern sind Spiele und Tore angegeben. Aufgelistet sind alle Spieler, die während der Spielzeit zum Einsatz kamen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Serie B 2013/14 ist die 82. Spielzeit der zweithöchsten italienischen Spielklasse im Fußball der Herren. Sie begann am 23. August 2013 und wird am 31. Mai 2014 mit dem 42. und letzten Spieltag enden. ", "tgt_summary": null, "id": 2187377} {"src_title": "Georg Kippels", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die Fabrik zur Produktion des Takra-Traktors wurde in Tampere, Stadtteil Nekala, eingerichtet. Das Unternehmen wurde als Busbetreiber gestartet, begann aber während des Zweiten Weltkrieges mit der Produktion von Kraftfahrzeugersatzteilen. Nach dem Krieg wurden Bandförderanlagen als Kriegsreparation für die Sowjetunion hergestellt. Im Jahr 1948 war die Mitarbeiterzahl auf 300 angewachsen und der Umsatz betrug 188 Millionen Finnische Mark.", "section_level": 1}, {"title": "Planung.", "content": "Nach dem Krieg wurde ein großer Mangel an Traktoren in Finnland festgestellt und man traf die Entscheidung Traktoren zu Bauen. Zu Beginn des Jahres 1947 wurde der Technische Direktor der Firma, Aulis A. Lumme, beauftragt Pläne für einen Traktor vorzulegen. Der erste Prototyp wurde im Frühjahr 1948 fertiggestellt und ein Jahr später wurde er beim 40. Jubiläum der Kangasala Bauerngesellschaft ausgestellt. Die Veranstaltung wurde auch von Helsingin Sanomat, der wichtigsten Zeitung in Finnland, gemeldet.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die erste Probeserie von sechs Einheiten wurde im Juni 1949 produziert und ein Exemplar wurde zur Prüfung an das Staatliche Forschungsinstitut für Landwirtschaftsmaschinen (Vakola) gesendet, woraufhin noch verschiedene Verbesserungen am Takra-Traktor vorgenommen wurden. Als Handelsvertretung wurde die Firma Suomen Maanviljelijäin Kauppa Oy (SMK) gewährt, die auch McCormick-Traktoren vertrieb. Im Juni 1950 wurde der Takra-Traktor auf der Tampere Messe auf dem Stand von SMK vorgestellt. Die Messe besuchten 115 000 Besucher. Danach wurde der Takra auf der Savo Messe in Varkaus ausgestellt. Die Serienproduktion begann im Jahr 1951 mit einem veranschlagten Volumen von 100 Einheiten, doch aufgrund eines Streiks in der Metallindustrie wurden nur 30 Traktoren bis zum folgenden Februar gebaut. Die Unternehmensleitung versuchte die Kunden davon zu überzeugen, dass die Produktionskapazität erhöht würde sobald die Kriegsreparationen an die Sowjetunion ausgezahlt würden. Der Preis der Takra-Traktoren war leider höher geklettert als ursprünglich veranschlagt, was ihn wesentlich teurer machte, im Vergleich zur ausländischen Konkurrenz. Das Produktionsvolumen im Jahr 1951 war berichtet auf 100 Traktoren und die Produktion des Folgejahres auf 200. Der einzige Engpass in den Jahren war die Rohstofflage, so dass die Produktion nicht im vollen Umfang betrieben werden konnte. Das Unternehmen entwickelte und produzierte neben den Traktoren auch Takra-kompatible landwirtschaftliche Anbaugeräte und Maschinen. Zur gleichen Zeit gab es einen großen Mangel an Traktoren in Finnland. Der geschätzte Bedarf lag bei etwa 10 000–15 000 Traktoren die aber im Land selber nicht hergestellt werden konnten, weshalb die finnische Regierung unter Druck geriet um die Einfuhrbeschränkungen aufzuheben. Ende des Jahres 1951 wurde der Import für mehrere Monate ausgesetzt, so dass eine Vielzahl von Traktoren verschiedener Hersteller Importiert werden konnten. Der Bau einer neuen Fabrik für die Produktion des Takra-Traktors wurde im Frühjahr 1953 begonnen und im Winter 1954 wurde umgezogen und es begann die Produktion. Lag die Herstellungsgeschwindigkeit im alten Werk noch bei einem Traktor pro Tag, so konnte sie im neuen Werk auf acht Traktoren pro Woche gesteigert werden. Um eine jährliche Anzahl von etwa 500–600 Traktoren produzieren zu können, wurde auf die Mithilfe von Subunternehmern gebaut, womit man versuchte auch die Herstellungskosten in den Griff zu bekommen. Jedoch führte die künstliche Überbewertung der finnischen Mark und Preisdumping der ausländischen Traktoren die Produzenten des Takra-Traktors vor erhebliche Probleme. So kostete zum Beispiel ein Fordson Major etwa 500 000 Mark in Schweden, während der Preis in Finnland nur bei 390 000 Mark lag. Die neue Takra-Fabrik wurde nicht lange betrieben. Der Besitzer der Firma, Väinö Paunu, beschloss die Produktion einzustellen, worauf sie an die Stadt Tampere verkauft wurde. Offiziell lag die Takra-produktion bei 880 Einheiten. Nach Angaben der Behörden war die Anzahl etwa 100 Einheiten geringer. Die letzten Takras wurden vom SMK-Lager im Jahr 1955 abverkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten und Eigenschaften.", "content": "Der Traktor wird von einem Waukesha-Petroleummotor mit einer Leistung von 26 PS angetrieben und das Getriebe hat vier Gänge. Zur Ausstattung des Traktors gehört unter anderem ein Dreipunkt-Kraftheber. Das Leergewicht beträgt 1 740 kg. Die Ausgangsbasis des Takra-Traktors entsprach dem des Fordson Major. Während der Vakola-Prüfungen könnte leicht eine Spatenrollegge mit 25 Rollen im dritten Gang gezogen werden. Mit Radketten ausgestattet konnte ein Doppelscharpflug, mit 14-Zoll Streichblechen, auf mittelhartem Boden gezogen werden. Insgesamt wurde der Takra positiv aufgenommen, was die Bedienung und den Unterhalt anging. Als ideale Betriebsgrößen für den Takra-Traktor wurden Bauernhöfe mit einer Betriebsgröße von 40 Hektar angenommen, woraus sich eine recht gutes Marktpotenzial ergab. Auch galt er für Forstarbeiten geeignet. Der Stolperstein von Takra war seinen Preis. Im Dezember 1951 kostete ein Takra 665 000 Finnische Mark: Ausgestattet mit elektrischem Starter, hydraulischem Dreipunkt-Kraftheber, Riemenscheibe für stationären Betrieb, Zapfwelle und Scheinwerfern. Dem gegenüber stand ein Fordson Major mit nur 351 500 Mark. Anderseits war der Takra auch ohne das genannte Zubehör erhältlich, was den Preis senkte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Takra war ein finnischer Traktor der in 880 Einheiten von 1949 bis 1954 produziert wurde. Der Traktor zwar technisch ausgereift, aber zu teuer im Vergleich der Eigenschaften zu seiner Konkurrenz.", "tgt_summary": null, "id": 2156093} {"src_title": "Alstonit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Namensgebung.", "content": "Die Kirche liegt, von benachbarter Bebauung eingeengt, im II. römischen Rione Trevi etwa 50 Meter südlich der Piazza Barberini mit dem bekannten Tritonenbrunnen. Ihr Patrozinium hat sie vom schottischen Nationalheiligen Andreas. Ursprünglich war sie auch der zweiten schottischen Patronin Margareta geweiht. Den Beinamen \"degli Scozzesi\" hat sie eben von der schottischen Herkunft der Pilger, Priester und Seminaristen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Baugeschichte.", "content": "Bereits unter dem Pontifikat Papst Gregors XIII. war geplant, eine schottische Nationalkirche zu errichten. Die Gelder dafür wurden von keiner Geringeren als Maria Stuart bereitgestellt, die Planungen wurden aber nie umgesetzt. Erst unter Clemens VIII. wurde die Kirche 1592 errichtet und noch im selben Jahr geweiht. Ebendieser Papst kaufte acht Jahre später, 1600, ein neben der Kirche liegendes Gebäude von einem Florentiner. In diesem Gebäude wurden sowohl das Schottische Kolleg – als Gründungsdatum wird der 5. Dezember 1600 genannt – wie auch ein Hospital für schottische Pilger eingerichtet. Dennoch hatte die Eigenleitung nicht lange Bestand, bereits 1615 wurde die Leitung des Kollegs durch Papst Paul V. den Jesuiten übertragen. Kurz vor der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche fast völlig neu errichtet. Ab dann war sie nur noch dem hl. Andreas geweiht. Ihre wichtigste Rolle spielte sie während des römischen Exils der katholischen Stuarts unter James Francis Edward Stuart ab 1717. Während der französischen Besetzung Italiens ab 1798 waren Kolleg und Kirche verlassen, erst ab 1820 wurden der Ausbildungsbetrieb und die religiösen Tätigkeiten wieder aufgenommen. Da die Jesuiten 1773 aufgehoben wurden, wurden das Seminar und die Kirche seitdem von schottischen Säkularpriestern geleitet. Eine letzte gestalterische Renovierung erhielt die Kirche 1864. Etwa 100 Jahre später, 1963, zog das – bis heute bestehende – schottische Seminar in neue Gebäude am römischen Stadtrand. Die Kirche und das Kolleggebäude wurden von einer italienischen Bank, der damaligen \"Cassa di Risparmio delle Provincie Lombarde\", erworben. Heute gehört sie deren Nachfolgeorganisation, der \"Fondazione Cassa di Risparmio delle Provincie Lombarde\". Obwohl sie entweiht wurde, wurde sie nicht demoliert, sondern im Gegenteil von der übernehmenden Bank in den 1960er Jahren restauriert.", "section_level": 1}, {"title": "Fassade.", "content": "Die Fassade ist zweistöckig, dreiachsig und für eine römische Barockfassade einfach gehalten. Das Untergeschoss wird in den schmalen Seitenachsen nur von einfachen Wandstreifen gegliedert. Hauptmerkmal ist das Portal mit dem gesprengten Segmentbogengiebel. Die Sprengung enthält ein Andreaskreuz als Hinweis auf den Kirchenpatron sowie davor ein Christusmonogramm in einem Strahlenkranz. Das gewundene Schriftband darüber enthält die Inschrift: „SANCTO ANDREAE APOSTOLO SCOTORVM PATRONO.“ Das Obergeschoss ist etwas aufwändiger gestaltet, die Wand wird hier neben dem Fenster von hinterlegten Pilastern toskanischer Ordnung gegliedert. Ein schlichter, den Vorgaben des Obergeschosses folgend verkröpfter Dreiecksgiebel schließt die Fassade vertikal ab.", "section_level": 1}, {"title": "Inneres.", "content": "Das Innere der Kirche ist ein einschiffiger Raum, der von einem Tonnengewölbe gedeckt ist. Die Kassettierung der Decke ist gemalt, die Arbeiten stammen aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Die Wände werden abermals von Pilastern der toskanischen Ordnung geteilt; dazwischen wurden Rundnischen eingefügt. Der Raum ist sehr sparsam mit Grisaillen und einfacher Stuckierung verziert. Die Kirche enthält drei Altäre, jeweils einen an den Längswänden und den Hochaltar im einfachen rechteckigen Chor, der zum Kirchenschiff hin von Pfeilern abgeteilt ist. Der rechte Altar enthält eine Darstellung \"Hl. Margareta in Ekstase\" aus dem 19. Jahrhundert, der linke eine \"Maria mit Kind und Heiligen\", ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert und von dem Niederländer Jacob Nicolay geschaffen. Der Hochaltar enthält im Altargemälde eine Darstellung \"Martyrium des Hl. Andreas\". Es ist eine Arbeit aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus der Schule von Jacques Courtois, genannt \"Il Borgognone\". Da die Kirche entweiht wurde und sich im Besitz der \"Fondazione\" befindet, ist sie für die Öffentlichkeit üblicherweise nicht zugänglich. Lediglich einmal im Jahr jeweils am 30. November – dem Gedenktag des hl. Andreas – ist sie geöffnet, wobei des Patrons trotz der Entweihung feierlich gedacht wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sant’Andrea degli Scozzesi ist eine kleine – heute entweihte – Kirche in Rom. Sie war schottische Nationalkirche und Kirche des schottischen Priesterseminars. Sie entstand im ausgehenden 16. Jahrhundert, erhielt im 17. Jahrhundert ihr jetziges Aussehen und ist heute im Besitz der \"Fondazione Cassa di Risparmio delle Provincie Lombarde\".", "tgt_summary": null, "id": 2130064} {"src_title": "Greenwood (Wisconsin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gottlieb Bindesbøll sollte ursprünglich ein Handwerk erlernen und ausüben. Nachdem ihn von frühester Jugend an, die im „reinsten Klassizismus“ ausgeführten Bauten von Caspar Frederik Harsdorff prägten, begab er sich 1822/1823 auf eine Studienreise durch Deutschland und Frankreich. In Frankreich lernte er Franz Christian Gau kennen, der ihn im Besonderen auf die antike Architektur und das untergegangene Pompeji hinwies. Hieran schloss er ein Studium der Architektur an der Kunstakademie in Kopenhagen an. In der Folge ließ Bindesbøll sich in Kopenhagen als Architekt nieder. 1833 erhielt er die C.F. Hansen Medaille. Von 1834 bis 1838 begab sich Bindesbøll dann auf eine zweite Studienreise, die ihn nach Pompeji und Griechenland führte, wo er sich noch eingehender mit der antiken Architektur befasste. Dabei entwickelte er bereits erste Studien für das Thorvaldsen-Museum zu Ehren von Bertel Thorvaldsen. Das über den Zeitraum von fast einem Jahrzehnt realisierte Bauwerk stellt sein Hauptwerk dar. Mit der Fertigstellung des Museums trat er 1847 eine Stelle als Bauinspektor in dem zu Dänemark gehörenden Herzogtum Holstein an, von wo er in gleicher Stellung 1849 nach Jütland wechselte, bevor er 1851 nach Kopenhagen zurückkehrte. Im Jahr seines Todes erhielt er noch den Ruf zum Professor an der dortigen Kunstakademie. Der in der Rezeption als Reformator der dänischen Architektur betrachtete Bindesbøll verfügte über eine große dekorative Begabung. Sein Werk war für die Weiterentwicklung der dänischen Kunst von ebensolchem Einfluss. Und das, obwohl er praktisch keine eigenen Schüler ausbildete. Er verwandte wiederholt stilistische Merkmale älterer Bauformen. Aus der Renaissance bei den Rathäusern in Thisted und Stege oder der Gotik (Kirche in Hobro). Für den Ausbau des Seebades Klampenborg bei Kopenhagen übersetzte er 1844 den englischen Cottagestil ins Dänische. 1849–1854 hatte er für die Bahnstrecke Flensburg–Husum–Tönning mehrere Empfangsgebäude entworfen, von denen die in Husum und Schwesing noch erhalten sind, während das 1855 in Betrieb genommene erste Gebäude des Bahnhof Flensburg 1886 durch einen Nachfolgebau von Johannes Otzen ersetzt wurde. Sein Sohn war Thorvald Bindesbøll.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Neben den nachgenannten Hochbauten trat Bindesbøll auch mit Entwürfen für Arbeitsgeräte, Grabdenkmäler und andere Kleinobjekte hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Gottlieb Birkner Bindesbøll (* 5. September 1800 in Ledøje auf Seeland; † 14. Juli 1856 in Kopenhagen, nach anderer Quelle in Frederiksberg) war ein dänischer Architekt, Baubeamter und kurzzeitig Hochschullehrer an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen.", "tgt_summary": null, "id": 2142074} {"src_title": "Der Schrecken von Kung Fu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Cohasset liegt im Norden von Minnesota am oberen Mississippi. Die Stadt liegt auf 47°15′07′′ nördlicher Breite und 93°37′25′′ westlicher Länge. Sie erstreckt sich über 91,40 km2, die sich auf 69,44 km2 Land- und 21,96 km2 Wasserfläche verteilen. Benachbarte Orte von Cohasset sind Deer River (15,3 km nordwestlich), Coleraine (18,4 km östlich) und Grand Rapids (an der südöstlichen Stadtgrenze). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Fargo in North Dakota (273 km westlich), Winnipeg in der kanadischen Provinz Manitoba (466 km nordwestlich), Duluth am Oberen See (142 km südöstlich) und Minneapolis (294 km südlich). Die Grenze zu Kanada befindet sich 182 km nördlich.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "In Nordwest-Südost-Richtung führt der U.S. Highway 2 als Hauptstraße durch Cohasset. Die westliche Stadtgrenze wird von der Minnesota State Route 6 gebildet. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete und teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Parallel zum US 2 verläuft eine Eisenbahnlinie der BNSF Railway, der zweitgrößten Eisenbahngesellschaft des Landes. Mit dem \"Grand Rapids – Itasca County Airport\" befindet sich 11,5 km südöstlich ein Regionalflugplatz. Die nächsten Großflughäfen sind der Hector International Airport in Fargo (283 km westlich), der Winnipeg James Armstrong Richardson International Airport (474 km nordwestlich) und der Minneapolis-Saint Paul International Airport (317 km südlich).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Cohasset 2698 Menschen in 1067 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 38,9 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1067 Haushalten lebten statistisch je 2,52 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 94,9 Prozent Weißen, 0,1 Prozent Afroamerikanern, 2,0 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten sowie 0,1 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 0,6 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 23,2 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 60,5 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 16,3 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 49,7 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 64.400 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 31.075 USD. 6,3 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cohasset ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Itasca County im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota. Im Jahr 2010 hatte Cohasset 2698 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1671945} {"src_title": "John Calvert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Basler Zweig.", "content": "Magister Friedrich Seyler (1603–1676) wurde in Basel geboren. Nach philosophischen und theologischen Studien wurde er als Pfarrer nach Toggenburg berufen. Im Jahr 1631 wurde er Präzeptor der achten Klasse an der Schule auf Burg in Basel, dann Konrektor und 1666 Rektor (Gymnasiarch). Er erhielt 1670 das Bürgerrecht Basels. Er war mit Rosina Stöcklin, der Tochter des Basler Ratsherren Matthys Stöcklin, verheiratet. Ihr Sohn war der Basler Pfarrer und Theologe Friedrich Seyler (1642–1708). Letzterer war mit Elisabeth Socin, der Tochter des Gesandten am französischen Hofe Abel Socin und Nichte des Basler Bürgermeisters Emanuel Socin, verheiratet. Unter seinen Kindern waren Dr. theol. Abel Seyler (1684–1767), der von 1714 bis 1763 Pfarrer in Frenkendorf-Munzach in Liestal war. Er war mit Anna Katharina Burckhardt (1694–1773) verheiratet und ihr Sohn war der bekannte Theaterprinzipal Abel Seyler, der den Hamburger Zweig der Familie begründete.", "section_level": 1}, {"title": "Hamburger Zweig.", "content": "Der Hamburger Zweig der Familie wurde von Abel Seyler (1730–1801) begründet. Als junger Mann zog er vom Kanton Basel nach Hamburg, wo er bis 1766 als Kaufmann und Bankier tätig war. Unter anderem handelte er während des Siebenjährigen Kriegs zusammen mit Johann Tillemann mit unterwertigen Heckmünzen, die sie in der Hamburg nahe gelegenen Münze zu Rethwisch herstellen liessen. Die durch die Münzverschlechterung ausgelösten Wirren sorgen nach Ende des Krieges für den Untergang des Handelshauses von Seyler und Tillemann. Seyler wurde später Hauptunterstützer der Hamburgischen Entreprise, „der führende Förderer des deutschen Theaters“ und Gründer und Leiter der Seylerschen Schauspiel-Gesellschaft. Er heiratete Sophie Elisabeth Andreae (1730–64), die Tochter des wohlhabenden Hannover Hofapothekers Leopold Andreae und die Schwester des Naturforschers Johann Gerhard Reinhard Andreae. Nach ihrem Tod war er mit Friederike Sophie Seyler, die berühmteste deutsche Schauspielerin in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, verheiratet. Ihr Singspiel \"Hüon und Amande\" diente als Grundlage des Librettos für \"Die Zauberflöte\". Abel Seyler war Vater des Bankiers Ludwig Erdwin Seyler (1758–1836), der 1788 mit Anna Henriette Gossler (1771–1836), Tochter des Bankiers Johann Hinrich Gossler und der Elisabeth Berenberg, verheiratet wurde. Elisabeth Berenberg war einzige Erbin der Bankiersfamilie Berenberg als Tochter des Johann Berenberg und Enkelin des Senators Rudolf Berenberg und der Anna Elisabeth Amsinck. Ludwig Seyler wurde im selben Jahr Mitinhaber des Handels- und Bankhauses Berenberg, und nach dem Tod seines Schwiegervaters wurde er 1790 Senior des Hauses. Seine Schwiegermutter Elisabeth Gossler geb. Berenberg wurde ab 1790 selbst Mitinhaber des Handelshauses. Ludwig Seyler war auch ab 1813 Mitglied und dann 1817–18 Präses der Commerz-Depution und Mitglied der Erbgesessenen Bürgerschaft. Er war Schwager des Senators Johann Heinrich Gossler und Onkel des Ersten Bürgermeisters Hermann Gossler. Seine Schwester Sophie Seyler (1762–1833) war mit Johann Anton Leisewitz verheiratet. Zwei Töchter von Ludwig Seyler, Betty (eigentlich Elisabeth) und Auguste Seyler, waren mit Gerhard von Hoßtrup verheiratet. Die Tochter Louise Seyler war mit dem Schiffsmakler Ernst Friedrich Pinckernelle verheiratet, und ihre Söhne gründete die Hamburger Versicherungsmaklerfirma G. & J. E. Pinckernelle. Die Tochter Henriette Seyler (1805–1875) war mit dem norwegischen Grossindustriellen Benjamin Wegner verheiratet. Ihr Sohn, der Richter Johann Ludwig Wegner, war mit Blanca Bretteville, Tochter des norwegischen Premierministers Christian Zetlitz Bretteville, verheiratet, und war Schwiegervater des Präsidenten des Obersten Gerichtshofes von Norwegen Karenus Kristofer Thinn. Henriette Seyler war ausserdem Grossmutter des Präsidenten des Norwegischen Roten Kreuzes Nikolai Nissen Paus, des berühmten Kriegskorrespondenten Benjamin Wegner Nørregaard und des Präsidenten der norwegischen Anwaltskammer Harald Nørregaard.", "section_level": 1}], "src_summary": "Seyler ist eine Schweizer Patrizierfamilie aus Liestal und Basel. Mitglieder der Familie waren Ratsherren und Schultheissen in Liestal seit dem 15. Jahrhundert. Seit dem 16./17. Jahrhundert waren Familienmitglieder auch Bürger der Stadt Basel und mit anderen Basler Patrizierfamilien wie Socin, Passavant, Burckhardt und Merian eng verwandt. ", "tgt_summary": null, "id": 1958034} {"src_title": "Marcella Hazan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kretschmer, Sohn einer Erzieherin und eines Biologen, wurde katholisch erzogen und verweigerte 1970 im Alter von 14 Jahren die staatliche Jugendweihe in der DDR. 1972 begann er eine Berufsausbildung mit Abitur in einer Gärtnerei in Meilitz bei Gera. Im selben Jahr trat Kretschmer aus der staatlichen Jugendorganisation in der DDR, der Freien Deutschen Jugend (FDJ), aus und erklärte, den Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee (NVA) zu verweigern, obwohl es in der DDR kein Recht auf Kriegsdienstverweigerung gab. Noch 1972 verlor er seine Ausbildungsstätte und die damit verbundene Möglichkeit, das Abitur abzulegen, und begann eine weitere Ausbildung zum Krankenpfleger im Städtischen Krankenhaus Jena. Im Juni 1973 unternahm Kretschmer einen Fluchtversuch über die tschechoslowakisch-österreichische Grenze. Er wurde verhaftet, an die DDR ausgeliefert und vom Kreisgericht Jena wegen \"versuchtem ungesetzlichen Grenzübertritts\" zu 15 Monaten Jugendhaft verurteilt, die er in der Jugendstrafanstalt Ichtershausen absaß. Unter dem Druck der Haft gab er zunächst eine Verpflichtungserklärung zur Mitarbeit für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) ab, die er jedoch kurz darauf gegenüber seinem Führungsoffizier schriftlich widerrief. Nach seiner Haftentlassung 1974 versuchte das MfS erneut erfolglos, Kretschmer zur Mitarbeit zu bewegen. Kretschmer engagierte sich seit 1974 in der offenen und evangelischen Jugendarbeit in Jena. Von 1974 bis 1976 arbeitete er als Krankenpfleger im Städtischen Krankenhaus Jena und in einem Behindertenheim in Bad Blankenburg. 1976 begann er ein Theologiestudium am Erfurter Predigerseminar. Seit 1976 lebte Kretschmer in einem Pfarrhaus in Apfelstädt bei Erfurt. 1980 wurde ihm die Fortsetzung des Studiums durch die thüringische Amtskirche verwehrt. Im November 1980 wurde er erneut zum Wehrdienst eingezogen und aufgrund seiner erneuten Verweigerung inhaftiert. Im Dezember 1980 wurde er auf Bewährung entlassen, da er sich verpflichtete, den Wehrdienst als Bausoldat abzuleisten. Während seines Dienstes als Bausoldat solidarisierte Kretschmer sich mit der polnischen Gewerkschaft Solidarność. Zu Neujahr 1982 versandte er an Freunde ein selbstgefertigtes Batiktuch mit der sophistischen Aufschrift „Lernt polnisch!“, welches bei einer Postkontrolle gefunden wurde. Kretschmer wurde daraufhin im Januar 1982 erneut verhaftet und bis Juni 1982 in der zentralen Untersuchungshaftanstalt des MfS in der Berliner Magdalenenstraße festgehalten. Im August 1982 wurde er vom Militärobergericht Halle wegen der DDR-Straftatbestände „Beeinträchtigung staatlicher Tätigkeit“ (§ 214) und „öffentlicher Herabwürdigung“ (§ 245, 246) zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Familie des im Militärgefängnis Schwedt inhaftierten Menschenrechtlers wurde von Amnesty International mit 100 britischen Pfund unterstützt. Später wurde bekannt, dass Kretschmers Rechtsanwalt in diesen Verfahren inoffizieller Mitarbeiter des MfS war und Berichte über seinen Mandanten lieferte. Im Januar 1985 wurde Kretschmer in die MfS-Abschiebehaftanstalt Karl-Marx-Stadt verlegt und sollte in die Bundesrepublik Deutschland abgeschoben werden, was Kretschmer ablehnte. Aufgrund kirchlicher und internationaler Proteste, unter anderem durch die Gefangenenhilfsorganisation amnesty international, die ihn zum „Häftling des Jahres“ erklärte, wurde Kretschmer im Juli 1985 aus der Haft entlassen und arbeitete bis 1989 als kirchlicher Handwerker in Ebersdorf. Während der Wende und der friedlichen Revolution in der DDR 1989 beteiligte sich Kretschmer an der Besetzung der MfS-Kreisdienststelle Bad Lobenstein und war Mitglied im thüringischen Bürgerkomitee zur Auflösung des MfS. Von 1990 bis 1994 war Kretschmer Mitglied im Kreistag Lobenstein für die „Kirchliche Wählergemeinschaft“. Kretschmer lebt als Holzbildhauer zurückgezogen in Tegau und arbeitete 2001 am Fachklinikum Stadtroda mit psychisch kranken Patienten. 2014 wurde sein ziviler Widerstand in einer Solidarność-Ausstellung des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) in der Heinrich-Böll-Stiftung geehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Kretschmer (* 18. Dezember 1955 in Dornburg) ist ein deutscher Holzbildhauer, Bürgerrechtler und ehemaliger politischer Häftling in der DDR. Im Juli 1985 kam er nach internationalen Protesten unter anderem durch die Gefangenenhilfsorganisation amnesty international, die ihn zum „Häftling des Jahres“ erklärte, nach drei Jahren Haft frei.", "tgt_summary": null, "id": 639558} {"src_title": "Briana De Souza", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Auguste Grandjean de Montigny wuchs in Paris auf und studierte dort Architektur bei Charles Percier und Pierre-François-Léonard Fontaine. 1799 gewann er mit seinem Entwurf eines „\"Élysée ou cimetière de 500 mètres\"“ (Friedhof von 500 Metern) den renommierten Prix de Rome, der es ihm ermöglichte, vier Jahre lang in Rom die klassischen Monumente zu studieren. Danach kehrte er nach Frankreich zurück und arbeitete im Dienst Napoleon Bonapartes. 1807 wurde er von Jérôme Bonaparte, der von seinem Bruder zum König von Westphalen gemacht worden war, als „\"Premier architecte\"“ in dessen Hauptstadt Kassel berufen. Sein bedeutendster Auftrag dort wurde, nachdem das Stadtschloss 1811 ausgebrannt war, die Umgestaltung und Erweiterung des Schlosses Bellevue als Residenz für Jérôme. Ferner wurde das Museum Fridericianum nach seinen Plänen zum „Palast der Stände“ umgebaut und damit zum ersten deutschen Parlamentsgebäude. Weitere Projekte zum Ausbau Kassels wurden nicht mehr realisiert, da das Königreich Westphalen bereit 1813 zu bestehen aufhörte. Dennoch übte Grandjean weiterhin starken Einfluss auf die Kasseler Architekturentwicklung aus, insbesondere über seinen einstigen Mitarbeiter Johann Conrad Bromeis, der Grandjeans Empirestil auch als späterer Oberbaudirektor des Kurfürsten Wilhelm II. von Hessen-Kassel beibehielt und als Lehrer weitervermittelte. 1813 musste Grandjean nach der verlorenen Völkerschlacht bei Leipzig Kassel verlassen. Er kehrte nach Paris zurück, wo noch im gleichen Jahr sein erstes Stichwerk „\"Recueil des plus beaux tombeaux exécutés en Italie pendant les XVe et XVIe siècles\"“ erschien (Sammlung der schönsten Gräber Italiens des 15. und 16. Jahrhunderts). 1815 folgte ein mit Auguste Pierre Sainte Marie Famin erarbeitetes weiteres Werk: „\"Architecture Toscane\"“ (Architektur der Toskana). Nach dem Ende der Herrschaft Napoleons verließ Grandjean auch Paris. Er schloss sich einer Gruppe von Künstlern an, die unter der Leitung von Joachim Lebreton auf Einladung der portugiesischen Regierung nach Rio de Janeiro emigrierte, wo sich 1808 der Hof des Königs Johann VI. von Portugal niedergelassen hatte. Am 26. März 1816 erreichte die als Französische Kunstmission in die Kunstgeschichte eingegangene Gruppe Rio de Janeiro. König Johann gründete daraufhin die „École Royale des Sciences, Arts et Métiers“ und beauftragte die Franzosen mit der Ausbildung einer neuen Generation von Künstlern und der Umsetzung von Projekten im Einklang mit den Regeln des damals aktuellen Klassizismus. Grandjean wurde die Verantwortung für den Studiengang Architektur übertragen. Er entwarf auch das Gebäude der neuen Schule, die im Jahre 1826 während der Herrschaft von Kaiser Peter I. als Academia Imperial e Escola das Belas Artes (Kaiserlichen Akademie und Schule der schönen Künste) eröffnet wurde. Im Auftrag Johanns VI. plante er ferner die noch heute erhaltene Börse auf der „\"Praça do Comercio\"“ im Zentrum Rio de Janeiros, die bereits 1820 fertiggestellt wurde. Außen eher schlicht beinhaltet sie im Inneren einen großen, gewölbten Raum, der vom Stil der römischen Basilika inspiriert ist und eine Kuppel mit einer Lichtöffnung hat. Die Hauptachse ist von Galerien mit dorischen Säulen umgeben. 1820 legte er einen Plan zur städtebaulichen Neugestaltung des Zentrums von Rio de Janeiro vor. Darin plante er unter anderem eine monumentale Achse, die Seebrücke und Kaiserpalast verbinden sollte. Von diesem Projekt wurde jedoch wenig umgesetzt. Für sich selbst baute er 1826 in Gávea ein großes klassizistisches Haus mit zwei Etagen, das teilweise von Galerien mit dorischen Säulen umgeben ist. Der Zugang zum ersten Stock erfolgte über eine elegante Treppe. Der hintere Teil des Hauses hatte zwei ovale Zimmer. Zahlreiche Projekte Grandjeans wurden nie realisiert, wie z. B. seine Pläne für eine Kaiserliche Bibliothek (1841) und ein Senatsgebäude (1848). Die Zeichnungen werden heute im Nationalmuseum der Schönen Künste aufbewahrt. Obgleich er nicht sehr viel gebaut hatte, übte er als Lehrer großen Einfluss auf die Architekturentwicklung Brasiliens aus. Zu seinen dortigen Schülern gehörten die Brasilianer Jacinto Rebelo, Teodoro de Oliveira und die Portugiesen Joaquim Monteiro und José Francisco Bethencourt da Silva. Grandjean starb 1850 in Rio de Janeiro.", "section_level": 1}], "src_summary": "Auguste Henri Victor Grandjean de Montigny (* 15. Juli 1776 in Paris; † 2. März 1850 in Rio de Janeiro) war ein französischer Architekt und Stadtplaner des Klassizismus, der ab 1808 in Kassel und ab 1816 in Rio de Janeiro arbeitete und auch als Hochschullehrer großen Einfluss ausübte.", "tgt_summary": null, "id": 1089873} {"src_title": "Mein Mann Gottfried", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berufsleben.", "content": "George trat 1959, im Alter von 20 Jahren, die Stelle eines Laborassistenten im Western Australian Herbarium an. Er arbeitete ein Jahr lang unter Charles Austin Gardener, bis dieser pensioniert wurde. Auf diesen ersten Chef führt er zum Teil sein Interesse an Banksien zurück. 1963 machte er seinen Bachelor an der University of Western Australia und im Jahr darauf fügte er den Titel eines Major der Botanik dazu. Er arbeitete weiterhin beim Western Australian Herbarium, wurde 1968 aber zum „Australian Botanical Liaison Officer“ bei den Royal Botanic Gardens in Kew bei London ernannt. George ist auch an Geschichte, insbesondere an Biografien der westaustralischen Naturforscher interessiert. Er veröffentlichte auch eine Reihe von geschichtlichen Artikeln, beispielsweise eine Geschichte der Royal Society of Western Australia und eine Reminiszenz an die Naturforscherin Rica Erickson. 1999 veröffentlichte er ein Buch über William Dampiers Naturforschersammlung in Western Australia mit dem Titel \"William Dampier in New Holland: Australia's First Natural Historian\". George spezialisierte sich anfangs auf Orchideen, aber bald fokussierte er sich auf die Gattungen \"Banksia\" und \"Dryandra\" aus der Familie der Proteaceae. Er schrieb den Text zu Celia Rossers dreibändigen Werk „The Banksias“, das zwischen 1981 und 2001 erschien und in dem Rossers Zeichnungen von jeder einzelnen Banksiaart enthalten sind. 1981 veröffentlichte die Zeitschrift „Nuytsia“ Georges wegweisende Monografie „The genus \"Banksia\" L. f. (Proteceae)“, die erste taxonomische Abhandlung über Banksien seit George Benthams „Flora Australiensis“ aus den 1870er-Jahren. Drei Jahre später veröffentlichte er das populäre „The Banksia Book“ und wiederum ein Jahr später „An Introduction to the Proteceae of Western Australia“. 1999 wurde seine Taxonomie der Banksien und Dryandren als Teil der Monografienreihe „Flora Australiensis“ veröffentlicht. Von 1981 bis 1993 lebte George in Canberra und arbeitete als Herausgeber der Monografienreihe „Flora Australiensis“. Seine umfassende Überarbeitung der Gattung \"Verticordia\" mit neuen Taxa wurde 1991 in „Nuytsia“ veröffentlicht. Heute lebt George wieder in Perth und arbeitet als botanischer und Verlagsberater. Er ist ebenso ein „Honory Research Associate“ beim Western Australian Herbarium und stellvertretender Professor an der „School of Biological Sciences“ der Murdoch University.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1976 wurde die eigenartige Gattung \"Alexgeorgea\" aus der Familie der Restionaceae nach Alexander Segger George benannt. Am 11. Juni 2012 wurde Dr. George zum Mitglied des Order of Australia ernannt, und zwar wegen seines \"\"service to conservation and the environment as a botanist, historian and author, particularly in the area of Australian flora, and through roles with national and international professional organisations.\"\" (dt.: “Dienstes für die Erhaltung der Umwelt als Botaniker, Historiker und Autor, besonders auf dem Gebiet der australischen Flora und durch sein Engagement bei nationalen und internationalen Berufsorganisationen“).", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Segger George (* 4. April 1939 in East Fremantle, Western Australia) ist ein australischer Botaniker. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „A.S.George“.", "tgt_summary": null, "id": 368374} {"src_title": "Grubenunglücke im Schacht Menzengraben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Lancaster liegt im Nordwesten Minnesotas unweit der Grenze zu Kanada im Norden und zu North Dakota im Westen. Der Ort liegt auf 48°51′30′′ nördlicher Breite, 96°48′15′′ westlicher Länge und erstreckt sich über 5,96 km2. Benachbarte Orte von Lancaster sind Lake Bronson (18,1 km südöstlich), Hallock (19,5 km südwestlich) und Humboldt (23,9 km nordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Fargo in North Dakota (250 km südlich), Winnipeg in der kanadischen Provinz Manitoba (131 km nördlich), Duluth am Oberen See (489 km südöstlich) und Minneapolis (570 km südsüdöstlich). Die Grenze zu Kanada befindet sich 16,3 km nördlich.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der U.S. Highway 59 kommt aus nördlicher Richtung nach Lancaster, führt als Hauptstraße durch den Ort und führt in südöstlicher Richtung wieder hinaus. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. In Nordwest-Südost-Richtung verläuft eine Eisenbahnstrecke der zur Canadian Pacific Railway gehörenden SOO Line Railroad durch Lancaster. Mit dem Hallock Municipal Airport befindet sich 22,4 km südwestlich von Lancaster ein kleiner Regionalflugplatz. Die nächsten Großflughäfen sind der Winnipeg James Armstrong Richardson International Airport (138 km nördlich), der Hector International Airport in Fargo (250 km südlich) und der Minneapolis-Saint Paul International Airport (593 km südöstlich).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Lancaster 340 Menschen in 163 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 57 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 163 Haushalten lebten statistisch je 2,09 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,8 Prozent Weißen sowie 0,6 Prozent (zwei Personen) Asiaten; 0,6 Prozent (zwei Personen) stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,5 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 20,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 56,5 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 23,2 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 52,9 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 33.646 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 22.948 USD. 7,0 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lancaster ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Kittson County im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota. Im Jahr 2010 hatte Lancaster 340 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1793501} {"src_title": "Edward Boyle, Baron Boyle of Handsworth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bauform.", "content": "Die \"tangmuri\" besteht aus einem hölzernen Spielrohr von etwa zwanzig Zentimetern Länge mit sieben Grifflöchern an der Oberseite. Dieses wird durch einen fünfzehn Zentimeter langen konischen Schallbecher aus Holz verlängert, der abnehmbar ist. Das kurze Doppelrohrblatt steckt auf einem drei Zentimeter langen konischen Metallröhrchen, das mit einer Schnur umwickelt ist, damit es winddicht in das Spielrohrende eingeschoben werden kann. Der Musiker bedient die drei oberen Grifflöcher mit der linken und die vier unteren Löcher mit der rechten Hand. Das Instrument hat einen hohen, durchdringend scharfen Klang. Der Wortbestandteil \"muri\" bedeutet auf Khasi „Abfluss“ oder „(Wasser-)Ablauf“.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "In weiten Teilen Asiens sind Kegeloboen mit abnehmbarem Schallbecher verbreitet, die mit dem persischen Instrumententyp der \"surnais\" verwandt sind. Dies gilt auch für Nordostindien und andere Gebiete, die außerhalb des islamischen Kultureinflusses liegen. In Myanmar gehört hierzu die \"hne\", in Thailand die \"pi chanai\", in China die \"suona\" und in Korea die \"taepyeongso\". Das in der indischen Musik am weitesten verbreitete Doppelrohrblattinstrument mit kegelförmigem Schallbecher ist die \"shehnai\", die in der regionalen indischen Volksmusik in zahlreichen Varianten vorkommt. Diese Varianten werden unter der Bezeichnung \"mukhavina\" zusammengefasst, die zugleich für eine weniger bekannte, südindische Kegeloboe steht. Nordostindien ist kulturell von der tibetisch-buddhistischen Musik beeinflusst. Bei der in tibetischen Klöstern gespielten \"gyaling\" wird auf das hölzerne Melodierohr ein aufwendig gestalteter Schallbecher aus Bronze und verchromtem Messing oder aus Silber aufgesetzt. Die Monba in Arunachal Pradesh haben ein solches Blasinstrument mit breitem Schallbecher übernommen und spielen es wie in Tibet üblich paarweise zusammen mit Handzimbeln und Naturtrompeten (in Tibet \"dungchen\"). Bei anderen regionalen Doppelrohrblattinstrumenten ist die Herkunft unklar, etwa bei der besonders langen dreiteiligen \"muri\" aus Holz, die von den zu den Bodo-Koch-Sprechern gehörenden Dimasa in Assam zur Tanzbegleitung gespielt wird. In den Ebenen von Zentral-Assam ist die \"shenai\" eine hölzerne Kegeloboe mit sieben Fingerlöchern. Die \"mohori\" bezeichnet in Zentral- und Ostindien eine Kegeloboe. Der Name geht auf die ältesten indischen Bezeichnungen für Doppelrohrblattinstrumente zurück. In Odisha ähnelt das so benannte Blasinstrument einer \"shehnai\", bei den Devdhanis von Assam dagegen besitzt die \"mohori\" sechs Fingerlöcher; ihre drei Teile bestehen zur Gänze aus Bambus. Schriller Ton, ungefähre Größe und Form verbinden die \"tangmuri\" mit der südindischen \"kuzhal\" und der \"horanewa\" in Sri Lanka. In vielem mit der \"tangmuri\" ähnlich ist ferner in Nordafrika die von den Fulbe gespielte \"algaita\".", "section_level": 1}, {"title": "Spielweise.", "content": "Die Khasi besitzen eine große Auswahl an Musikinstrumenten, von denen einige, wie die Bambusschlitztrommel \"kdor\", die geschlagene Bambuszither \"sing diengphong\" (ähnlich der \"chigring\" der Garo) und die Floßzither \"dinkhrang\" zu Gruppen gehören, deren Verbreitungsschwerpunkt in Südostasien liegt. Andere Saiteninstrumente haben einen vorderorientalischen Ursprung, etwa die viersaitige Langhalslaute \"duitara\" (von persisch \"dotar\") oder die drei- bis viersaitige Fiedel \"maryngod\" (verwandt mit der \"sarinda\"). Früher ertönte die Trompete \"turoi\" als Warnruf vor dem Angriff eines Feindes. In einem Ensemble von \"tangmuri\" und Trommeln kommen für Indien charakteristische Doppelkonustrommeln sowie aus dem Vorderen Orient und Zentralasien bekannte Kesseltrommeln vor. Die kleine schalenförmige Kesseltrommel der Khasi heißt \"ksing\". Sie wird mit zwei Stöcken geschlagen und gehört zum Typ der arabischen \"naqqaras\". Wesentlich größer sind die aufrecht stehende, lange Kesseltrommel \"ka bom\" (auch \"ka nakra\", namensverwandt mit der \"nagra\" der Garo) und die waagrecht um den Hals des Spielers hängende Doppelkonustrommel \"synthieth\", deren Form der \"pung\" in Manipur entspricht. Bei den von Jungen und Mädchen aufgeführten Tänzen erklingt neben Trommeln und \"tangmuris\" auch Maultrommeln (\"ka mieng\") aus Bambus. Die \"tangmuri\" wird nur bei Festveranstaltungen und kultischen Tänzen mit fröhlichem Charakter eingesetzt, während bei Beerdigungsfeiern und sonstigen traurigen Anlässen die Bambusflöte \"sharati\" (auch \"ka shing wiang\") mit acht Fingerlöchern geblasen wird. Die Mitglieder der alten Khasi-Religion (\"Niam Khasi\") verstehen sich als Hüter der kulturellen Tradition, zu der eine Reihe von Jahresfesten gehören. In den Volkserzählungen gibt es eine Version des kosmogonischen Mythos über die Trennung von Himmel und Erde, der auf alten asiatischen Vorstellungen basiert. Der im Mittelpunkt der Erde stehende Diengiei-Baum dient als Leiter, um nach Belieben in den Himmel steigen zu können, bis ein böswilliges Seeungeheuer den Baum so lange wachsen lässt, dass seine Zweige die Sonne verdecken und es auf der Erde dunkel wird. Als die Menschen versuchen, den Baum zu fällen, erscheint jede Nacht ein großer Tiger und leckt die Wunden der Axtschläge wieder zu. Durch den Rat eines Vogels gelingt es den Menschen, den Tiger in die Flucht zu schlagen und den Baum zu fällen. Es wird dadurch wieder hell auf der Erde, aber die Menschen sind nunmehr vom Himmel getrennt. Die Baumverehrung der Khasi manifestiert sich in heiligen Hainen zwischen den Feldern, die geschützt werden müssen, und in einem „die Säule Gottes“ genannten Eichenpfosten, der in der Mitte des Königspalastes von Smit, dem kulturellen Zentrum der Khasi steht. Jeden Herbst findet vor diesem symbolischen Weltenbaum das \"Ka Pom-Blang Nongkrem\" statt, ein Erntedankfest mit einem Fruchtbarkeitstanz, bei dem Trank- und Ziegenopfer für die Gründer des Nongkrem-Staates gebracht werden. Die Säule ist der Mittelpunkt eines zeremoniellen Tanzes von Frauen der Königsfamilie, die feierlich vorwärts schreiten, begleitet von der Bambuszither \"sing diengphong\" und der \"tangmuri\". Die \"Nongkrem-Puja\" dauert fünf Tage. Bereits vor der eigentlichen Zeremonie, wenn der Platz für das nun folgende Ziegenopfer gereinigt ist, ertönen als Zeichen der Freude über die vollbrachte Aktion Trommeln und \"tangmuris\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Tangmuri (in der Khasi-Sprache \"ka tangmuri\") ist ein Doppelrohrblattinstrument mit konischem Schallbecher, das vom indigenen Volk der Khasi im nordostindischen Bundesstaat Meghalaya zur Begleitung von Unterhaltungstänzen und bei freudigen festlichen Anlässen gespielt wird.", "tgt_summary": null, "id": 1329986} {"src_title": "Metallica Through the Never", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Darstellung in der Bibel.", "content": "Im Evangelium nach Markus heißt es nur unmittelbar nach der Taufe Jesu: In der Taufe kam der Geist Gottes auf Jesus herab; dieser Geist führt ihn nun zuerst in die Wüste. An die Versuchungsepisode schließt sich dann der erste öffentliche Auftritt Jesu in Galiläa an; die Versuchung selbst ist also der Vorbereitung auf sein Wirken zuzurechnen. Bei Matthäus und Lukas findet sich eine gleichursprüngliche Darstellung, die drei Versuchungen umfasst: Auf folgende alttestamentlichen Stellen wird Bezug genommen: Alle diese Stellen haben mit der Wüstenwanderung zu tun. Die Erwähnung von „vierzig Tagen und vierzig Nächten“ wird häufig mit in Verbindung gebracht bzw. symbolisch gedeutet.", "section_level": 1}, {"title": "Textgattung und Herkunft.", "content": "Als Textquelle wird hypothetisch die Logienquelle Q angenommen. Bei Matthäus und Lukas sind die zweite bzw. dritte Versuchung vertauscht. Da sich in der Matthäus-Version eine Steigerung erkennen lässt, gilt sie als die ursprüngliche, während Lukas die Versuchung des Weltkönigtums wegen der Bedeutung des Jerusalemer Tempels als Pointe zuletzt nennt. Auf die Passion als Höhepunkt seines Evangeliums spielt Lukas auch an mit der abschließenden Bemerkung, der Teufel ließ „für eine gewisse Zeit“ von Jesus ab. Dass Jesus eine Zeit lang in der Wüste weilte, kann als historisch angenommen werden. Die Versuchungsgeschichte selbst nimmt in ihrer Form und Gattung eine Sonderstellung ein – Augenzeugen kommen nicht in Frage und eine historisch-wörtliche Auslegung scheitert an der Tatsache, dass man nicht auf „alle Reiche der Welt“ hinabsehen kann. Manche Exegeten deuten die Geschichte daher so, dass sie sich im Inneren von Jesus als eine Art Vision abgespielt habe.", "section_level": 1}, {"title": "Auslegung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Paränetische Auslegung.", "content": "Dass (der Mensch) Jesus den Versuchungen des Satans widersteht, kann als Mahnung (Paränese) an den Gläubigen gelesen werden: Den Versuchungen muss gottesgehorsam widerstanden werden, wobei vor dem gewarnt wird, was vom Teufel ist. Dieser Ansatz wurde von den früheren Kirchenvätern geprägt.", "section_level": 2}, {"title": "Christologische Auslegung.", "content": "Die Versuchungsgeschichte entfaltet eine Christologie, in der Jesus seinem göttlichen Auftrag in der Bindung an das Wort Gottes treu bleibt. Sein Bestehen der Versuchungen entspricht nach der Taufe dem ganzen Finden seiner Identität als Gottes- und Menschensohn und steht in den Evangelien für seine Messianität als Prophet, Priester und König – nicht aber als politischer Messias. Der Brief an die Hebräer wusste offensichtlich von der Versuchung Jesu: Jesus – ganz Mensch – ringt in der Versuchungsepisode also um seinen Weg mit dem Ergebnis, dass er nicht nur in seinem Sterben, sondern auch in seinem Leben den ganzen menschlichen Weg durchschreiten und durchleiden muss, um zur Erlösung zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Steine zu Brot.", "content": "Die Versuchung besteht darin, dass Jesus seine Vollmacht einsetzte, um sich aus der Situation des Mangels (Hunger) zu befreien. Jesu Ablehnung kann auf zweierlei Arten gedeutet werden:", "section_level": 2}, {"title": "Hinabstürzen vom Tempel.", "content": "In der zweiten Versuchung nach Matthäus bzw. der dritten nach Lukas soll sich Jesus vom Jerusalemer Tempel, auf den der Teufel ihn führt, hinabstürzen, um den Schutz Gottes zu erproben. Dass der Teufel dabei selbst aus der Schrift zitiert, kann so interpretiert werden, dass der Bibeltext „missbraucht“ werden kann, das heißt um eigene Vorstellungen zu „beweisen“. Das Motiv, dass Jesus keine göttliche Rettung für sich beansprucht, findet sich in der Passion wieder: Damit akzeptiert Jesus gänzlich die Beschränkungen, die es mit sich bringt, Mensch zu sein – bei dieser zweiten Versuchung namentlich, verletzbar und sterblich zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Weltkönigtum.", "content": "In der nach Matthäus dritten Versuchung präsentiert sich der Teufel als der „Herr dieser Welt“ und gewährt Jesus weltliches Königtum unter der Bedingung, ihn anzubeten. Damit ist die Absicht des Teufels, Jesu Verbindung zu Gott zu lösen. Jesu Entgegnung „Weg mit dir, Satan!“ ( ) findet sich wörtlich auch in an Petrus gerichtet: Auch Petrus kritisiert verständnislos Jesu Entschluss, seinen Weg durch das Leiden und das Kreuz zu gehen, um so zur Herrlichkeit Gottes zu gelangen. Beidesmal stellt Jesus das, „was Gott will“, über das, „was die Menschen wollen“; der Satan bietet hingegen „Macht ohne Leiden“ bzw. „Herrschaft am Kreuz vorbei“ an. Erlösung besteht in der Vereinigung des Himmlischen und des Irdischen; wirkliche, echte und wahre Macht hat nur der, der sie im Himmel und auf der Erde hat. In diesem Sinn sagt der Auferstandene zu seinen Jüngern wiederum „auf dem Berg“ : „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde.“ (28,18 ).", "section_level": 2}, {"title": "Die Markusversion – Jesus als Neuer Adam.", "content": "Die Versuchung Jesu kann im Kontext der Versuchung Adams im Paradies gesehen werden: Während Adam der Versuchung unterlag, widersteht Jesus ihr und ist somit der „Neue Adam“, der die Schuld des ersten tilgt. Dieser Ansatz lässt sich vor allem in der Markus-Darstellung erkennen: die „Wüste“ mit den „wilden Tiere“ verweist kontrastierend auf den Paradiesgarten; nach spätjüdischer Überlieferung wurde auch Adam von Engeln gespeist. Mit Jesus beginnt die eschatologische „Wiederherstellung“ des Paradieses.", "section_level": 2}, {"title": "Liturgisches.", "content": "Die katholische Leseordnung ordnet die Versuchungsgeschichte dem 1. Fastensonntag zu: Die Perikope Matthäus 4,1–11 wird im Lesejahr A, Markus 1,12–14 im Lesejahr B und Lukas 4,1–13 im Lesejahr C gelesen.", "section_level": 1}, {"title": "Künstlerische und kulturelle Rezeption.", "content": "Der versuchte Jesus wurde immer wieder Thema in Kunst und Literatur. Literarisch verarbeitet ist es beispielsweise in dem Gedicht \"Paradise Regained\" von 1671 des englischen Dichters John Milton, der Geschichte \"Der Großinquisitor\" (enthalten im Roman Die Brüder Karamasow) von F. M. Dostojewski und in belehrender Absicht in W. S. Maughams Roman \"Auf Messers Schneide.\" Der umstrittene Film \"Die letzte Versuchung Christi\" thematisiert Jesus als Versuchten ebenso wie \"Jesus von Montreal,\" in dem Daniel, welcher Jesus parodiert, vom Anwalt R. Cardinal über den Dächern von Montreal das Angebot bekommt, dessen Persönlichkeit zu vermarkten, wenn er ihm dient. Vertont wurde Jesu Versuchung unter anderem von Günter Raphael (1934), Gustav Gunsenheimer (Die Versuchung Jesu (1968)) und Rudolf Mors (1985). In Agatha Christies Erzählung \"Die Versuchung\" erscheint Maria kurz nach Jesu Geburt ein Engel und zeigt ihr die Zukunft ihres Sohnes bis zu seiner Kreuzigung. Er sagt, sie habe die Wahl, ihrem Sohn diese Leiden zu ersparen; dann werde er ihn in seine Arme nehmen und zu Gott zurückbringen. Maria antscheidet sich gegen dieses Angebot. Der Engel ist Luzifer, der nun hofft, Jesus später erfolgreich in Versuchung führen zu können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Versuchung Jesu ist eine Episode, die in den drei synoptischen Evangelien des Neuen Testaments erwähnt wird: Jesus von Nazaret fastet allein in der Wüste und widersteht dabei den Versuchungen des Teufels, die ihn heimsuchen. Der Überlieferung nach fand dies auf dem Berg der Versuchung im heutigen Westjordanland statt.", "tgt_summary": null, "id": 1814924} {"src_title": "Erol Keskin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Trepča-Stadion wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Spielstätte für den FK Trepča gebaut. Das Stadion hatte in den späten 1970er Jahren während der Zeit des sozialistischen Jugoslawiens seine Blütezeit. Eine Saison lang empfing es die besten Vereine der ersten jugoslawischen Liga. 1978 war es auch Spielstätte um den Einzug ins jugoslawische Pokalfinale, welches Trepča überraschend auch erreichte, da es eher zu den kleineren Klubs im Land gehörte. 1979 war es auch Spielort eines Qualifikations-Spiels für die Europameisterschaft 1980, wo die jugoslawische Fußballnationalmannschaft Rumänien vor etwa 35.000 Zuschauern mit 2:1 besiegte. Der FK Trepča trug seine Heimspiele im Stadion bis Ende der 1990er Jahre aus. Mit dem Ende des Kosovokriegs 1999 wurde die Stadt in einen Südteil mit kosovo-albanischer und einen Nordteil mit serbischer Bevölkerung aufgeteilt. Während des Krieges flohen zahlreiche Serben und Nicht-Albaner in den Nordteil der Stadt bzw. wurden vertrieben. Es folgten am 17. März 2004 die landesweiten pogromartigen März-Ausschreitungen gegen die serbische bzw. nicht-albanische Bevölkerung von Seiten extremistischer Albaner, was die Teilung der Bevölkerungsstruktur der Stadt verstärkte. Das Trepča-Stadion befand sich nun in einem von Albanern dominierten Stadtteil. Somit war es der serbischen Mannschaft, dem FK Trepča, nicht mehr möglich, seine Spiele im Heimstadion auszutragen. Im selben Jahr gründeten die Albaner der Stadt den KF Trepça, der sich praktisch das Trepča-Stadion aneignete und ihm später einen albanischen Namen gab. Das Trepča-Stadion wird daher von einem Teil der albanischen Bevölkerung als Stadiumi Olympik Adem Jashari bezeichnet, benannt nach Adem Jashari, einem Mitbegründer sowie zeitweiligen Anführer der paramilitärische Rebellenorganisation UÇK, während von der restlichen bzw. nicht-albanischen Bevölkerung es weiterhin Trepča-Stadion genannt wird. Aufgrund dieser anhaltenden schwierigen politischen Situation ist der FK Trepča gezwungen, seine Heimspiele bis auf Weiteres im benachbarten, 3500 Zuschauer fassenden Stadion von Zvečan auszutragen, eine von Serben bewohnte Gemeinde. Am 13. Januar 2014 erlaubte ein Dringlichkeitskomitee der FIFA dem Kosovo, Freundschaftsspiele gegen FIFA-Mitgliedsverbände zu bestreiten. Das Hissen der Nationalflagge, die Nationalhymne sowie Trikots mit dem Nationalabzeichen waren allerdings untersagt. Das erste Länderspiel fand am 5. März 2014 in Mitrovica gegen Haiti statt. Das Spiel endete vor rund 17.000 Zuschauern 0:0. Das Spiel wurde von den Medien als historisch bezeichnet. Am 7. September 2014 gelang der Auswahl der erste Sieg, im Stadion Pristina besiegte man den Oman mit 1:0. Den Siegtreffer erzielte Imran Bunjaku in der 83. Minute per Elfmeter. Die kosovarische Fußballnationalmannschaft kann künftig ihre Heimspiele im Adem-Jashari-Stadion und im Fadil-Vokrri-Stadion in Pristina austragen. Die UEFA genehmigte die Nutzung der Spielstätten. Zuvor musste die Mannschaft im Loro-Boriçi-Stadion in der albanischen Stadt Shkodra antreten. 2019 entschied sich die UEFA die Lizenz des Stadions aufzuheben da es nicht mehr die FIFA- und UEFA-Anforderungen erfüllt. Im Mai 2020 bestätigte jedoch der kosovarische Fußballverband dass das Stadion umgebaut wird und wieder die FIFA und UEFA Anforderungen erfüllen soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Adem-Jashari-Stadion () bzw. Trepça-Stadion (albanisch \"Stadiumi i Trepçës\", ) ist ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage in der kosovarischen Stadt Mitrovica. Es wird vor allem für Fußballspiele genutzt und bietet 28.500 Zuschauern Platz. ", "tgt_summary": null, "id": 691174} {"src_title": "Litsea cubeba", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1986 stieg die Herrenmannschaft in die vierthöchste Spielklasse Serie B2 auf und erreichte dort auf Anhieb die Meisterschaft und den Aufstieg in die Serie B1. Nach acht Spielzeiten erreichte man dort 1995 den Aufstieg in die damals zweithöchste Spielklasse Serie A2. Nachdem die Halle PalaRuggi keine Zulassung für die zweithöchste Spielklasse erhielt, spielte man zwischenzeitlich in einer Zeltkonstruktion auf dem Gelände des Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Erst 2012 konnte nach Anpassung der Zulassungskriterien der Verein wieder für Heimspiele in die heimische Halle PalaRuggi zurückkehren. Nach der Verpflichtung von Trainer Francesco Vitucci 1996 wurde von Präsident Gianpero Domenicali ein Plan für den mittelfristigen Aufstieg in die höchste Spielklasse verkündet. Dieser gelang dann bereits nach der Saison 1997/98, als man sich in den Play-offs der Serie A2 einen der beiden Aufstiegsplätze in der Finalserie gegen den Hauptrundenersten Basket Livorno sichern konnte. Nach dem Aufstieg in die Lega Basket Serie A musste Andrea Costa Imola erneut den Heimspielort wechseln und trug seine Heimspiele fortan in der PalaCattani im benachbarten Faenza aus. In der ersten Erstligaspielzeit 1998/99 erreichte man nach der Hauptrunde einen neunten Platz und zog über eine Qualifikationsrunde in die Play-off-Viertelfinalserie um die italienische Meisterschaft ein, in der man gegen den Hauptrundenersten und regionalen Rivalen Teamsystem Bologna unterlag. In der folgenden Saison bestätigte man die Hauptrundenplatzierung des Vorjahres, schied aber diesmal bereits in der Qualifikationsrunde der Play-offs aus. In der Saison 2000/01 trennte die Mannschaft aus Imola jedoch nur der bessere direkte Vergleich vom letzten Tabellenplatz nach der Hauptrunde. Als Tabellenvorletzter profitierte man dann vom Lizenzentzug für den Ligakonkurrenten RB Montecatini Terme und konnte so noch einmal den Klassenerhalt erreichen. Trainer Vitucci wechselte zum Ligakonkurrenten Benetton Treviso und in der Saison 2001/02 war dann der Abstieg aus der höchsten Spielklasse als Tabellenletzter nicht mehr zu vermeiden. Dies markierte zudem das Ende der seit 1990 andauernden Präsidentschaft von Gianpero Domenicali. Nach dem Abstieg aus der Serie A 2002 spielte man anschließend in der LegADue, die 2001 die Serie A2 als zweithöchste Spielklasse abgelöst hatte und sich über einen gleichnamigen Ligaverband selbst organisierte. Nachdem man in der Saison 2002/03 als Absteiger noch knapp den Einzug in die Play-offs um den Aufstieg erreicht hatte, fand man sich in den folgenden Spielzeiten bis auf die Saison 2005/06 durchweg auf den unteren Tabellenplätzen am Saisonende wieder. 2004, 2007 und 2009 erreichte man als Tabellenvorletzter den Klassenerhalt nur durch Lizenzentzüge anderer Mannschaften. Nachdem man in den Spielzeiten 2009/10 und 2010/11 den Einzug in die Aufstiegs-Play-offs vergleichsweise knapp verpasst hatte, wurde man in der Saison 2011/12 erneut Tabellenvorletzter, was aber in der um eine Mannschaft verringerten Liga kein Abstiegsplatz war. Zwar spielte man in der Saison 2012/13 erneut nur mit 15 Mannschaften, aber als Tabellenletzter belegte man diesmal den sportlichen Abstiegsplatz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrea Costa Imola Basket ist ein italienischer Basketballverein aus Imola. Der 1967 gegründete Verein ist nach dem aus Imola stammenden Politiker Andrea Costa benannt; die professionelle Herrenmannschaft firmiert jedoch in der Regel unter eigenen Sponsorennamen. In der Saison 2012/13 spielte man unter dem Namen Aget Nature Imola in der zweithöchsten italienischen Spielklasse LegADue.", "tgt_summary": null, "id": 536792} {"src_title": "Goronwy Roberts, Baron Goronwy-Roberts", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Reynolds erstes veröffentlichtes Spiel trug den Titel \"Quest 1\" und wurde im August 1981 Titelthema des Magazins SoftSide. Reynolds, der während seiner High-School-Zeit ein passionierter Spieler blieb, wurde Sysop für den Großrechner PDP-11 an der Randolph School's in Huntsville (Alabama). Nach seinem Abschluss 1990 an der studierte Reynolds kurzzeitig Philosophie an der University of California, Berkeley. Dieses Studium beeinflusste später maßgeblich Teile seiner Arbeiten an \"Sid Meier’s Alpha Centauri\".", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Reynolds begann seine Entwicklerkarriere bei MicroProse, wo er als Lead Programmer an einer Reihe von Grafikadventures arbeitete, darunter \"Rex Nebular\" (1992), \"Return of the Phantom\" und \"Dragonsphere\" (beide 1993). Mit Microprose-Gründer Sid Meier arbeitete er schließlich an mehreren von dessen Titeln zusammen. Nach seiner Arbeit als Designer an \"Sid Meier’s Colonization\" (1994) wurde Reynolds zum leitenden Entwickler für den Nachfolgetitel zu \"Sid Meier’s Civilization\" ernannt. Meier hatte \"Civilization\" erschaffen, arbeitete zu diesem Zeitpunkt aber an anderen Projekten. Da MicroProse jedoch eine Fortsetzung produzieren wollte, wurde Reynolds gebeten, zusammen mit Douglas Kaufman das Design zu übernehmen. Meier selbst war nur am Rande eingebunden und übernahm trotz der Verwendung seines Namens auf der Spielverpackung lediglich eine beratende Funktion. Der Introbildschirm des Spiels trug daher auch den Untertitel „A Brian Reynolds Design“. \"Civilization 2\" wurde 1996 veröffentlicht und erwies sich großer Verkaufserfolg mit mehreren Millionen verkauften Exemplaren. Als Meier im selben Jahr Microprose verließ, folgte Reynolds diesem und wurde ein Mitbegründer von Meiers neuem Entwicklungsstudio Firaxis Games. Reynolds' erste Arbeit für Firaxis war seine Mitwirkung am Strategiespiel \"Sid Meier’s Gettysburg\" (1997), gefolgt von seiner Tätigkeit als Lead Designer für \"Sid Meier’s Alpha Centauri\" (1998). Auch \"Alpha Centauri\" erwies sich als erfolgreich und wurde Reynolds zweiter Millionenseller. 2000 verließ Reynolds Firaxis Games, verkaufte seine Geschäftsanteile und wurde CEO des von ihm mitbegründeten Entwicklerstudios Big Huge Games. Sein erstes Spiel für Big Huge Games war das Strategiespiel \"Rise of Nations\" (2003), gefolgt von \"\" (2006), einem Echtzeit-Strategiespiel in einem Steampunk-Szenario, veröffentlicht im Vertrieb von Microsoft. Gemeinsam mit dem deutschen Spieleautor Klaus Teuber entwickelte Reynolds weiterhin eine Computerspielversion des Brettspiels \"Die Siedler von Catan\" (2007) für die Onlinevertriebsplattform Xbox Live Arcade. 2004 wurde er Mitglied des Aufsichtsrats des Branchenverbands International Game Developers Association, 2006 Vorsitzender. Am 30. Juni 2009 gab der US-amerikanische Spieleentwickler Zynga bekannt, dass Brian Reynolds Big Huge Games verlassen habe um den Aufbau des neuen Entwicklerteam Zynga East zu leiten, wo er die Aufgabe des Chief Game Designer übernahm. Er leitete unter anderem die Entwicklungsarbeiten an \"FrontierVille\" für das soziale Netzwerk Facebook. In dieser Funktion wurde er auch als Aufsichtsratsmitglied der Academy of Interactive Arts & Sciences gewählt. Februar 2013 verließ Reynolds Zynga. Im selben Monat kündigte Reynolds die Gründung eines neuen Entwicklerstudios an. Das SecretNewCo benannte Unternehmen erhielt im Juli 2013 Kapital unter anderem durch ein Investment des japanischen Spieleherstellers Nexon, der sich dafür im Gegenzug einen Minderheitsanteil am Unternehmen und die Veröffentlichungsrechte am ersten in Entwicklung befindlichen Spiel sicherte. Im Oktober 2014 benannte sich das Unternehmen in Big Huge Games um. Die entsprechenden Namensrechte hatte sich Reynolds in der Auktion der verschiedenen Markenrechte von 38 Studios gesichert. Als erstes Spiel wurde das mobile Free2Play-Strategiespiel \"DomiNations\", ein Spiel im Stil von \"Clash of Clans\" bzw. \"Rise of Nations\", mit Veröffentlichung im Jahr 2015 für Apple iOS und Android angekündigt.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Im August 1994, kurz vor der Veröffentlichung von \"Colonization\", heiratet Reynolds seine Partnerin Jill, eine Grundschullehrerin. Das Paar hat zwei Söhne, Robert und Caleb. Reynolds ist Neffe des Spieleentwicklers Charles Kibler von BreakAway Games.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2009 listet das US-amerikanische Online-Spielemagazin IGN Reynolds auf Platz 33 der bedeutendsten Spielautoren aller Zeiten. Im selben Jahr zählte ihn auch das Magazin PC Gamer zu den 49 bedeutendsten Entwicklern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Brian Reynolds (* 1967) ist ein US-amerikanischer Computerspielentwickler. Er war führend an der Entwicklung erfolgreicher Spieletitel wie \"Civilization II\", \"Rise of Nations\", \"Sid Meier’s Alpha Centauri\" und \"Frontierville\" beteiligt. Reynolds war in seiner Karriere für die Entwickler Zynga, Big Huge Games, Firaxis Games und Microprose tätig. Weiterhin war er Vorsitzender der International Game Developers Association (IGDA) und Aufsichtsratsmitglied der Academy of Interactive Arts & Sciences.", "tgt_summary": null, "id": 760309} {"src_title": "Aorangi (Schiff, 1925)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Planung.", "content": "In den 1960er Jahren wurden Sattelauflieger häufig für Holztransporte eingesetzt. Die maximal zulässige Achslast des bestehenden 4×4 Sisu K-40 wurde dabei oft bei Holztransporten überschritten. Die Lösung war ein Lastwagen mit einer zusätzlichen, nicht angetriebenen dritten Achse an der Rückseite, ausgelegt als Tandemachse mit der hinteren Antriebsachse. Das neue Modell, der Sisu K-44, wurde im Jahre 1959 eingeführt, mit einer Auswahl an verschiedenen Motorgrößen sowohl im Mittelgewicht \"Kontio\"- als auch bei den schweren \"Jyry\"-Klassen. Die angetriebene Vorderachse und das Verzweigungsgetriebegehäuse wurden beim K-44 vom K-40 übernommen. Die Tandemachse, von denen nur die erste Achse angetrieben wurde, kam vom K-34. Diese Antriebsart, genannt 4×4+2, wird nur selten außerhalb von Finnland eingesetzt. Jedoch hatte Vanajan Autotehdas, einer der wichtigsten inländischen Konkurrenten von SAT, eine ähnlich konfiguriertes Fahrzeug bereits ein Jahr zuvor eingeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Beim Sisu K-44 wurde besonderer Wert auf gute Geländetauglichkeit gelegt. So ist durch den besonderen Mechanismus der nicht angetriebenen Hinterachse eine maximale Steigfähigkeit von 86 % gegeben bei einem Reibungskoeffizienten von μ = 0,65, bei angehobener Hinterachse, weil so der Anteil des maximalen Fahrzeuggewichts erhöht werden kann. Vergleichbare andere Modelle in 6×4-Bauweisen kommen dagegen auf 55 % und 6×2-Lkw kommen nur auf 29 %. Hingegen ist mit abgesenkter Hinterachse die Lastverteilung in weichem Gelände auf eine größere Aufstandsfläche gegeben. Der K-44 war rund 27 % teurer als der entsprechende Sisu K-34 6×2 mit einer nicht angetriebenen Vorderachse und gleicher Kapazität. Der Leyland-O.375-Motor, der in frühen \"Kontio\"-Sisu K-44SU Modellen verwendet wurde, war eine Weiterentwicklung des O.350-Motors, der seit den frühen 1950er Jahren einen guten Ruf in den Sisu-Lkw gewonnen hatte. Die Leistung des O.375 verbesserte das Ansehen von Leyland als Motoren-Produzenten. Hingegen konnte der 1962 eingeführte O.400-Motor nicht überzeugen, da bei ihm die Zylinderbuchsen brachen. Obwohl dieser Mangel bald behoben wurde, beschädigten die Probleme mit dem O.400 den Ruf von Leyland als auch von Sisu. Die leistungsfähigen und zuverlässigen Leyland O.680-Motoren vom schweren \"Jyry\"-Sisu K-44-Modell hatten dazu beigetragen, dass Sisu Marktführer im Bereich der Schwerlast-Lkw in Finnland wurde. Probleme bereitete aber der 1963 eingeführte neue O.680 \"Power Plus\"-Motor, da der Motor stark an „Kinderkrankheiten“ litt. Die \"Jyrys\" waren die ersten Lkw, in denen dieser Motor eingesetzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Obwohl der K-44 ursprünglich als Sattelzugmaschine entwickelt wurde, wurde der Lkw schon bald auch zum Ziehen von herkömmlichen zweiachsigen Anhängern verwendet, die ein deutlich höheres allgemeines Gesamtgewicht erlaubten. Einige der \"Jyry\"-Versionen mit demontierbarer Plattform wurden an die finnischen Streitkräfte im Jahr 1965 geliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Motor.", "content": "Für den K-44 gab es fünf verschiedene Dieselmotoren von Leyland Motors. Zuerst wurden die mittelgroßen Modelle der \"Kontio-Klasse\" mit 85,8 kW (117 PS; 115 hp) mit dem Leyland O.375-Motor ausgestattet. Diese wurden im Jahr 1962 mit dem Leyland-Motor O.400 mit 100,7 kW (137 PS; 135 hp) ausgestattet, der eine um 18 % höhere Ausgangsleistung und ein um 15 % höheres Drehmoment aufwies, jedoch nur einen um knapp über 6 % größeren Hubraum. In der schweren \"Jyry-Klasse\" dem K-44ST kam der Leyland-Motor O.600 mit 109,7 kW (149 PS; 147 hp) zum Einsatz, während der K-44SP mit dem Leyland-Motor O.680 mit 123,1 kW (167 PS; 165 hp) erhältlich war. Spätere Modelle des K-44SP waren auch mit dem 156,7 kW (213 PS; 210 hp) leistenden Leyland O.680 „Power Plus“-Motor erhältlich. Alle Motoren waren Reihensechszylinder-Diesel mit Direkteinspritzung und trockenen Zylinderlaufbuchsen. Die Leichtmetallkolben waren mit drei Druckringen und zwei Ölabstreifringen ausgestattet. Die Kurbelwelle wurde von sieben Hauptlagern abgestützt. Die Einspritzpumpe, die mit 24 Volt betrieben wurde, wurde von CAV geliefert. Ein Zahnrad-angetriebener Kompressor war serienmäßig.", "section_level": 2}, {"title": "Kraftübertragung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kupplung und Getriebe.", "content": "Die Einscheibentrockenkupplung hatte einen Durchmesser von 412 mm und eine Torsionsdämpfung aus Gummi. Die frühen \"Kontio\"-Modelle wurden mit einem Fünfganggetriebe ausgestattet, während der schwere \"Jyry\" mit einem Sechsganggetriebe ausgestattet war. Der sechste Gang war als Schnellgang ausgelegt. Es gab keine Synchronisierung, aber die Zahnenden von den Zahnrädern wurden abgeschrägt, um das Einlegen der Gänge zu erleichtern. Eine zusätzliche Kraftabgabewelle war zum Antrieb von Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel des Kippmechanismus bei Kipperaufbauten wahlweise erhältlich. Das Getriebe des mittelschweren \"Kontio\"-Modells wurde im Jahr 1962 geändert, als der 85,8-kW-Leyland-O.375-Motor durch den 100,7-kW-O.400-Motor ersetzt wurde. Da der neue Motor seine Leistung bei einer wesentlich höheren Drehzahl abgab, die bei 1600 1/min statt 1100 1/min lag, und sich daraus ganz unterschiedliche Drehmomentkurven ergaben, wurde nun ein Sechsganggetriebe verwendet, bei dem die unteren Gänge geändert wurden, während die oberen Gänge ungefähr gleich blieben. Eine wichtige Komponente war ein Verteilergetriebe mit einem Drehmomentverteiler, das zwischen dem Hauptgetriebe und der Tandemachse lag. Der Drehmomentverteiler enthielt ein zweistufiges Untersetzungsgetriebe und ein Längsdifferential. Das Verteilergetriebe war in zwei Versionen mit leicht unterschiedlich niedrigen Gängen erhältlich. In dem Modell „AVV“ gab es eine langsamere Übersetzung von 2,48:1, während die „AVD“- Variante ein Übersetzungsverhältnis von 2.47:1 hatte. Mit der langsamen Übersetzung wurde auch die Vorderachse angetrieben. Die Variante „AVD“ enthielt ein Planetengetriebe, das das Drehmoment im Verhältnis von 23:77 auf die Vorder- und die angetriebene Hinterachse verteilte.", "section_level": 3}, {"title": "Tandemachse.", "content": "Die vordere der beiden Tandemachsen ist angetrieben. In vollbeladenem Zustand trägt die vordere Achse etwa 62 % des Gesamtgewichts auf dem Tandem. Die hintere, nicht angetriebene Achse, ist mit der angetriebenen Achse durch einen einfachen Mechanismus, bestehend aus 3,5 Zoll breiten und 1500 mm langen Blattfedern und Schwinghebel, verbunden. Um die Traktion bei erhöhtem Drehmoment des Motors zu verbessern, verschiebt ein Mechanismus die Belastung der Hinterachsen in Richtung der angetriebenen Hinterachse. Dieses kann auch manuell im Stand mit einem mechanischen System, bestehend aus Feder und Kipphebel und elektro-hydraulischem System erfolgen. Um den Kraftstoffverbrauch und den Reifenverschleiß zu verringern, kann die hintere Hinterachse auch angehoben werden, was auch den Wendekreis reduziert. Die Radgröße ist 7,5-20\" und jedes Rad wird durch zehn Muttern befestigt. Beide Achsen auf dem Tandem sind mit Doppelrädern ausgestattet, abgesehen von dem Typ K-44ST, der Einzelräder auf der nicht angetriebenen Achse hat. Der normale Radstand des Tandems ist 1150 mm. Alternative Radstände von 1200 mm und 1270 mm sind in den Datenblättern des Herstellers enthalten. Bei den frühen Versionen des Tandems war die angetriebene Achse identisch mit denen der Mittelgewichts \"Kontio\"- und der schweren \"Jyry\"-Versionen. Die Achse vom Typ „ATK“ war von SAT entwickelt worden und basierte auf dem Typ „ATD“ die ursprünglich für Modelle der frühen 1950er Jahre entwickelt worden war. Die „ATK“-Achse stellte sich bei den \"Kontio\"-Modellen als ausreichend dimensioniert heraus, für die \"Jyry\"-Modelle aber als zu schwach, worauf SAT in den frühen 1960er Jahren den Typ „BTK“ für die schwereren Varianten entwickelte. Das Achsgehäuse ist eine Schweißkonstruktion die aus geformten Stahlteilen besteht. Die Transaxle ist ein Hypoidantrieb.", "section_level": 3}, {"title": "Vorderachse.", "content": "Die angetriebene Vorderachse enthält eine Doppelreduktion und ein Sperrdifferential. Die Achsschenkel sind durch Kegelrollenlager gelagert, und die Antriebswellen sind mit homokinetischen Gelenken ausgestattet. Die Radnaben enthalten Planetengetriebe, um eine größere Bodenfreiheit zu ermöglichen ist eine kleine Differenzialeinheit verbaut. Die Vorderradaufhängung hat 3,5 Zoll breite und 1500 mm lange Blattfedern und Teleskopstoßdämpfer. Die Radgröße ist 8.0-20 \", und mit zehn Muttern befestigt.", "section_level": 3}, {"title": "Bremsen.", "content": "In den früheren Modellen waren hydraulisch betätigte Trommelbremsen mit pneumatischer Unterstützung verbaut. In späteren K-44 Modellen sind S-Nockenbremsen nach einem Entwurf von SAT verbaut. SAT bewarb diese Bremsen als besonders robust und stabil durch ihre gegossenen Schuhe und den dicken Ankerstift. Die Handbremse ist mechanisch und wirkt direkt auf eine Trommelbremse. Eine handbetätigte Anhängerbremsanlage und Abgasbremse waren als optionales Zubehör erhältlich.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrerhaus und andere Geräte.", "content": "Das Normfahrerhaus enthält Platz für den Fahrer und zwei Passagiere. Optional war eine erweiterte Kabine mit einem Bett erhältlich. Beide Fahrerhäuser waren von innen isoliert und verkleidet. Die Heizungsanlage war mit Lüftungsdüsen für die Windschutzscheibe zur Entfeuchtung ausgestattet. Das Armaturenbrett war mit Tachometer plus Kilometerzähler bestückt. Daneben gab es Anzeigen für die Wassertemperatur, Öldruck, Kraftstoffanzeige und ein Spannungsmesser. Eine Anzeige für die Luftdrücke in den Bremsanlagen war mit Warnleuchten und diversen anderen Warnleuchten ausgestattet, so zum Beispiel für zu langes Auslösen des elektro-hydraulischen Systems der Hinterachsen. Ein vom Motor angetriebener Kompressor versorgte das Servosystem für den hydraulischen Bremskreis. Das Druckluftsystem umfasste auch einen Filter, einen 40-Liter-Tank mit Ablassventil und eigenem Frostschutzsystem, sowie ein Ventil ab dem, mittels Schlauch, die Räder aufgepumpt werden konnten. Ein Drehzahlmesser und Tachograph waren optional. Eine hydraulische Servolenkung war als Option für das Schneckenlenkgetriebe erhältlich. Das 12/24-V-Volt-Bordnetz enthielt zwei 135-Ah-Batterien. Die Leistung konnte durch einen manuell betätigten Leistungsschalter in der Kabine geschaltet werden. Der 120-Liter-Kraftstofftank war unterhalb der Kabine auf der linken Seite des Fahrzeugs angeordnet. Ein 200-Liter-Tank war als Option erhältlich. Auch erhältlich als Option war eine Frontseilwinde mit 8–10 Tonnen Kapazität, die aus dem Untersetzungsgetriebe durch eine „Multi-Joint-Welle“ und Schneckengetriebe angetrieben wurde. Die Richtung der Winde konnte mit dem Untersetzungsgetriebe gewendet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Dimensionen und Gewichte.", "content": "Das voll beladene maximale Fahrzeuggewicht in der Tabelle unten folgt den damaligen finnischen Rechtsvorschriften und ist nicht unbedingt das gleiche wie in den Herstellerangaben. Die technisch zulässigen Gewichte wurden im Jahr 1967 erhoben, nachdem die Produktion des K-44 bereits beendet worden war. Für bestimmte Anwendungen, wie beispielsweise auf Baustellen, konnte eine Sondergenehmigung erteilt werden, die ein noch höheres maximales Gesamtgewicht von 21.500 kg für einen vollbeladenen schweren \"Jyry\"-Sisu K-44 erlaubte. Der Lkw war 7945 bis 10.495 mm lang, 2320 mm breit und 2750 mm hoch. Das Gesamtgewicht des Sisu K-44SP mit dem Anhänger Sisu FA-22 oder FA-32 betrug 30.000 kg im Jahr 1962 und die Nutzlast lag zwischen 19.600 und 20.000 kg.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Sisu K-44 war ein 4×4+2-angetrieber Lastkraftwagen des finnischen Fahrzeugherstellers Suomen Autoteollisuus (SAT). Er wurde zwischen 1959 und 1965 produziert. Die gebräuchlichsten Anwendungen waren der Transport von Holz oder als Muldenkipper. Der K-44 wurde für seine hervorragenden Steigfähigkeiten gelobt. Die gesetzlich zulässige maximale Zuladung lag zwischen 7800 und 11.750 kg und mit einem Anhänger bis zu 20.000 kg. Der K-44 wurde von Leyland-Dieselmotoren mit Leistungen zwischen 85,8 bis 156,7 kW angetrieben. ", "tgt_summary": null, "id": 538041} {"src_title": "Kugelfrüchtiges Schirmmoos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Der Prestvannet liegt vollständig im Stadtgebiet von Tromsø. Er befindet sich im südlichen Teil der Insel Tromsøya auf 96 Metern über dem Meeresspiegel (moh.). Der See ist flach und meist nicht tiefer als vier Meter. Nur im Zentrum werden größere Tiefen erreicht. Das gesamte Landschaftsschutzgebiet hat eine Größe von rund 18 Hektar. Der See selbst ist 7,88 Hektar groß und geht im Süden in ein großflächiges Sumpfgebiet über. Weitere kleine Sumpfgebiete befinden sich im Nordwesten, Nordosten sowie im östlichen Ufer. Um das Feuchtgebiet schließt sich ein Birkenwald an.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung.", "content": "Im Rahmen der Trinkwasserversorgung der Stadt Tromsø wurde der See im Jahr 1867 über einer Moorlandschaft mit kleineren Weihern aufgestaut. Er diente jedoch nur vorübergehend als Trinkwasserreservoir, da sich die Wasserqualität als zu schlecht herausstellte. Mit dem Bau des neuen Wasserwerks in Slettaelva im Jahr 1921 wurde die Nutzung eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Inseln.", "content": "Im See gibt es Torfinseln, die wahrscheinlich durch das schnelle Fluten der Moorlandschaft aufgeschwemmt wurden. Im Jahr 1870 wurden viele Torfinseln gezählt und auch Sparre Schneider berichtet 1889 von einer Reihe schwimmender Inseln aus Torf. Des Weiteren können sich Teile der Torfkante lösen. Sie werden zu schwimmenden Inseln, um später wieder mit dem Grund zu verwachsen. Die Anzahl variiert von Jahr zu Jahr. Bakterien im See zersetzen organisches Material. Dadurch entstehen Gase, die den Auftriebsprozess der Torfinseln bedingen. Dieser hängt von der Wassertemperatur ab.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wasserqualität.", "content": "Das Wasser ist nährstoffreich, mit großen Anteilen an Humus. Dieser bedingt die Farbigkeit des Wassers, das nicht sehr lichtdurchlässig ist. Bei einem Wassertest im August 2005 war der Phosphoranteil sehr hoch.", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Pflanzen, die im Prestvannet wachsen: Wasserpflanzen und Sumpfpflanzen. Der Birkenwald gehört zu der Gattung der Moor-Birke.", "section_level": 2}, {"title": "Wasserpflanzen.", "content": "Es sind insgesamt nur drei verschiedene Arten an Wasserpflanzen im See beheimatet. Sie gehören zu den Verbreitetsten in Norwegen. Am zahlreichsten vertreten ist Berchtolds Zwerg-Laichkraut \"(Potamogeton berchtoldii)\", das sich in Tiefen von einem bis eineinhalb Metern ansiedelt. Es kommt sowohl in nährstoffreichen als auch in nährstoffarmen Gewässern vor. Zudem verträgt es die schlechten Lichtverhältnisse im See und wächst gut auf dem überschwemmten Moorboden. Im Norden und Osten des Sees ist der Tannenwedel \"(Hippuris vulgaris)\" beheimatet. Er ist auch auf ausgetrockneten Schlammbänken zu finden. An tieferen Stellen des Sees findet man vereinzelt Schwimmendes Laichkraut \"(Potamogeton natans)\".", "section_level": 3}, {"title": "Sumpfpflanzen.", "content": "Seggen \"(Carex aquatilis und Carex rostrata)\" wächst rund um den See und ist sogar auf den Torfinseln zu finden. Viele der Sumpfpflanzen wachsen hier bis zu zwei Meter tief. Der Teich-Schachtelhalm \"(Equisetum fluviatile)\" wächst im Nordosten des Sees und bildet viele Schwimminseln, die wie Festland aussehen. Weitere Sumpfpflanzen, die um den See wachsen, sind Sumpf-Blutauge \"(Potentilla palustris)\" und Fieberklee \"(Menyanthes trifoliata)\".", "section_level": 3}, {"title": "Fauna.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Vögel.", "content": "Durch die Torfinseln finden viele Vögel geschützte Brutplätze am See. Die am häufigsten vertretenen Ordnungen stellen die Gänsevögel, Regenpfeiferartigen und Sperlingsvögel dar. In der nachfolgenden Tabelle wird eine Auswahl der vertretenen Arten aufgeführt. Einige der Arten werden jedes Jahr beobachtet und andere treten unregelmäßig auf. Die Ordnung der Greifvögel zählt zu den seltenen Besuchern des Sees. Darüber hinaus werden auch Graureiher und Stadttauben am See gesichtet. Eine Besonderheit ist der Brutplatz der Sterntaucher, da die Vögel in der Regel sehr scheu sind und die Nähe zum Menschen meiden. Tromsø ist einer der wenigen Orte, an denen der Vogel in der Nähe der Menschen brütet. Aufgrund des Artenreichtums ist der Tierschutz des Landschaftsschutzgebietes von großem Interesse.", "section_level": 3}, {"title": "Fische.", "content": "Aufgrund des geringen Sauerstoffgehalts konnten nur zwei verschiedene Fischarten angesiedelt werden. Der Dreistachlige Stichling benötigt nicht viel Sauerstoff, doch aufgrund des Klimas kann es durchaus vorkommen, dass der See vollständig durchfriert. Dadurch stirbt jeden Winter ein Teil des Bestandes. Die Karausche die ebenfalls im See ausgesetzt wurde, kann bei Sauerstoffmangel von aeroben auf einen anaeroben Stoffwechsel umschalten. Durch eine anaerobe Stoffwechsellage entsteht Milchsäure, die fermentiert wird zu Ethanol (Milchsäuregärung). Dieser Alkohol wirkt im Blut durch seinen niedrigeren Gefrierpunkt als „Frostschutzmittel“, so dass die Karausche auch das vollständige Durchfrieren des Sees überleben kann. Überschüssiger Alkohol kann über die Kiemen ausgeschieden werden.", "section_level": 3}, {"title": "Freizeit und Tourismus.", "content": "Der See ist heute ein Naherholungsgebiet für die Stadt Tromsø. Stege, Brücken und Bänke wurden installiert, von denen man die Vögel beobachten kann. Informationstafeln klären den Besucher auf. Das angrenzende Waldgebiet ist ein beliebtes Wandergebiet in Tromsø.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der See Prestvannet, selten auch Prestvatn genannt, ist ein rund acht Hektar großer künstlicher See auf der norwegischen Insel Tromsøya in der Provinz (Fylke) Troms og Finnmark. Seit 1970 ist der Prestvannet mit seiner unmittelbaren Umgebung ein Landschaftsschutzgebiet, das auch dem Tierschutz dient.", "tgt_summary": null, "id": 794726} {"src_title": "Der Galeerensträfling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Männergarten, Männerhort, Männerabgabe.", "content": "Als erste „Betreuungseinrichtung“ dieser Art wurde 2003 ein sogenannter Männergarten in einem Lokal in der Bleichenhof-Passage in Hamburg eröffnet, in dem jeden Samstag Männern gegen ein pauschales Entgelt eine Mahlzeit, zwei (Bier-)Getränke und verschiedene „männertypische“ Freizeitbeschäftigungen (Modellbahn, Herrenmagazine, Handwerken und Sportübertragungen) angeboten wurden. Diese neue Marketingidee hatte ein größeres Presseaufsehen zur Folge und fand deutschlandweit mehrere Nachahmer. So wurde im gleichen Jahr im Kölner Traditions-Gasthaus Bier-Esel der erste „Männergarten“ in Nordrhein-Westfalen als regelmäßiges Angebot eingerichtet. Männer konnten dort samstags Skat spielen, Knobeln, Männermagazine lesen oder andere als besonders „mannhaft“ geltende Dinge im Biergarten des Lokals „kultivieren“. Ein Hamburger Rodizio-Restaurant, das beim Marketing gezielt mit Busreiseunternehmen zusammenarbeitet und auch ganze Programme für Busreisegruppen zusammenstellt, bot seit 2007 ebenfalls eine entsprechende „Betreuungseinrichtung“ für Männer an. Ehefrauen oder Freundinnen, die – meist von außerhalb kommend – mit dem Bus auf Shoppingtour in Hamburg unterwegs waren, konnten ihre Männer im Männergarten des Restaurants „abgeben“. Neben dem kulinarischen Angebot an Grillspießfleisch nach brasilianischer Art, das sich vor allem an „echte Fleischliebhaber“ wendet und damit eine Männerdomäne darstellen soll, konnten die „geparkten“ Männer im Lokal Erfrischungsgetränke und Herrenmagazine konsumieren, aber auch Brauereien oder Zigarrendreher besuchen. Inzwischen werden Männergärten auch als Veranstaltungen organisiert. Beispielsweise machten 2013 die Verkaufsfiliale eines Trachtenherstellers und das angeschlossene Veranstaltungslokal in Obernzell gemeinsam Werbung mit einem ganztägigen Männergarten an einem Einkaufssamstag; das „männerspezifische“ Angebot reichte von Weißwurstfrühschoppen, Mittagstisch, Nachmittagskaffee und Brotzeit über Preisschafkopfen, Wettnageln bis hin zu einem Treffen mit historischen Mopeds. Die Stadt Xanten bot zum Weltfrauentag 2012 neben einem frauenspezifischen Programm auch eine „Männerabgabe“ in einem Computerladen an. Vergleichbare „Betreuungseinrichtungen“ sind gelegentlich auch in Frankreich unter der Bezeichnung \"Garderie pour hommes\" („Männerhort“) anzutreffen. So gibt es zum Beispiel seit Mitte der 2000er Jahre einen Männerhort in den Galeries Lafayette in Paris. 2010 wurde im Einkaufszentrum Carré Sénartin in Lieusaint im Département Seine-et-Marne nahe Paris in einer zeitlich begrenzten Aktion ein Männerhort mit Video-Spielkonsolen, Autozeitschriften und Modellautorennbahn eingerichtet. Der international vertretene Einrichtungskonzern IKEA hatte 2011 für vier Tage über das Vatertagswochenende in seinem Einrichtungsmarkt im australischen Sydney analog dem konzernüblichen Kinderhortangebot \"Småland\" ein \"Manland\" eingerichtet, einen für Männer ausgewiesenen Aufenthalts- und Spielbereich mit Spielkonsolen, Flipperautomaten und Kickertischen sowie einem kostenlosen Erfrischungsgetränke- und Hot-Dog-Angebot. Ähnlich wie bei den Kindern gab es Namensaufkleber und eine Erinnerung für die Begleiterin nach 30 Minuten sowie notfalls einen Ausruf, wenn die Frauen zu lange in den Einkaufsbereichen verweilten. Nach Presseberichten überlegt der Einrichtungskonzern auch, solche „Spiellandschaften für Männer“ in seinen Filialen in der Schweiz einzuführen.", "section_level": 2}, {"title": "Männerparkplatz.", "content": "Der gelegentlich anzutreffende Begriff \"Männerparkpatz\" spielt auf den Parkplatz als Abstellfläche für Fahrzeuge an und bezeichnet meist ein spezielles Warte- und Sitzplatzangebot für Männer in Kaufhäusern, Einkaufszentren oder großen Läden in Bereichen mit frauenspezifischem Warenangebot wie etwa Damenmode oder Kosmetik. Eine entsprechende Einrichtung findet sich zum Beispiel seit Mitte der 2000er Jahre in der Damenabteilung eines Kaufhauses in Stuttgart, dort in Form einer Sitzgruppe aus vier Stühlen und einem runden Tischchen mit einigen Zeitschriften, gekennzeichnet mit einem großen Hinweisschild, das mit einem dem üblichen Parkplatzschild entlehnten „P“ und dem Begriff „Männer-Parkplatz“ beschriftet ist. In einem 2011 eröffneten Designer-Damenmodengeschäft in der Altmarkt-Galerie in Dresden wurde ein Männerparkplatz eingerichtet, der in Anpassung an das gehobene Ambiente des Ladens u. a. mit einer mit weißem Leder bezogenen Polstersitzgruppe ausgestattet wurde. Die Übergänge zum Männergarten sind fließend, teils finden sich auch Männerparkplätze mit einem über die Auslage von einigen Zeitschriften hinausgehenden, männerspezifischen Unterhaltungsangebot. So wurde der mit Ruhesesseln und niedrigen Abstelltischen bestückte „Männerparkplatz“ in einem Einkaufszentrum in der französischen Normandie zusätzlich mit einem Fernseher ausgestattet, in dem z. B. 2006 ein DVD-Film mit „den 100 besten Fußball-Toren des Jahrhunderts“ in fortlaufender Wiederholung gezeigt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Hintergründe und kulturelle Einflüsse.", "content": "Die Einrichtungen sind über humorige oder scherzhaft gemeinte Veranstaltungen hinaus Ausdruck eines geschlechtsspezifischen Marketings, das unter dem Begriff Gendermarketing wissenschaftlich untersucht wird. Verschiedene Handelsunternehmen und Betreiber von Einkaufszentren etc. sowie Marketinginstitutionen reagieren mit solchen Einrichtungen auf Entwicklungen und Untersuchungen eines geschlechtsspezifischen Käuferverhaltens. So gehen zum Beispiel die \"Manland\"-Pläne des IKEA-Konzerns auf Umfrageergebnisse zurück, wonach u. a. „ein Viertel der Paare auf Shoppingtouren in Streit geraten und ein Drittel beim Shoppen schon einmal den Partner aus den Augen verloren habe“. Antje Schrupp befasste sich unter anderem 2013 auf ihrem Blog mit einer Reihe von Pressemeldungen zu genderspezifischen Bratwürsten. Eine Komödie von Kristof Magnusson thematisiert ein Zwischending: Der titelgebende \"Männerhort\" ist zwar in einem Einkaufszentrum eingerichtet, aber letztendlich nur den drei Protagonisten zugänglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Männergarten, analog zu \"Kindergarten\", auch Männerhort oder Männerabgabe, ist eine meist gastronomische Einrichtung mit „männertypischem“ Freizeitangebot, in der Männer für die Dauer des Einkaufsbummels ihrer Partner, Frauen oder Freundinnen, „abgegeben und betreut werden können“. Der Begriff \"Männergarten\" wurde historisch auch für geschlechtsspezifisch getrennte Garten- und Freiraumaufenthalts-Bereiche für Männer, etwa in historischen Psychiatrieanstalten oder Kliniken und Klöstern, verwendet. Die Deutsche Welle, der Auslandsrundfunk der Bundesrepublik Deutschland, spricht in diesem Zusammenhang in ihrem englischsprachigen Onlineangebot von einem \"adult daycare center\". ", "tgt_summary": null, "id": 88881} {"src_title": "Geophagus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Prasad stammte aus einer gut situierten Kayastha-Familie. Er studierte am Muir Central College in Allahabad (Bachelorabschluss in Mathematik 1895 mit Bestnoten) und an der Universität Allahabad und der Universität Kalkutta. Er wurde an der Universität Allahabad promoviert (der erste Doktortitel eines Inders in Mathematik, Sc. D. 1898). Danach lehrte er in Allahabad unter anderem am Muir Central College, bevor er 1899 zu weiteren Studien an die Universität Cambridge ging, wo er bei Andrew Russell Forsyth, Joseph Larmor, H. F. Baker und Ernest William Hobson studierte. Er nahm mit der Arbeit \"On the constitution of matter and the analytical theories of heat\" am Adams-Preis-Wettbewerb teil (ohne ihn zu gewinnen) und studierte dann an der Universität Göttingen bei Felix Klein, David Hilbert und Arnold Sommerfeld. Sein Adams-Preis Essay wurde auf Vermittlung von Klein in den Göttinger Abhandlungen publiziert. 1904 kehrte er nach Indien zurück und wurde Professor am Muir Central College in Allahabad. Ein Jahr später trat Sudhakara Dvivedi am Queen ́s College in Benares in den Ruhestand und Prasad wurde dorthin als sein Nachfolger geschickt. Da er dort der einzige Mathematikprofessor war, hatte er eine starke Lehrbelastung. 1914 wurde er Professor an der Universität Kalkutta, 1917 war er wieder in Benares an der Universität, an der er den Mathematikunterricht neu organisierte. 1923 war er wieder Professor in Kalkutta (\"Hardinge Professor of Mathematics\") und blieb dort bis zu seinem Tod bei einer Konferenz an der Universität Agra, die er mit gründete. 1924 wurde er Präsident der Calcutta Mathematical Society und Vizepräsident der Indian Association for the Advancement of Science. Er war Gründungsmitglied des National Institute of Sciences, der späteren Indian National Science Academy. Er war Gründer der Benares Mathematical Society. Er befasste sich mit Potentialtheorie, Summierbarkeit von Reihen und speziellen Funktionen der mathematischen Physik und schrieb einen \"Treatise on spherical harmonics and the functions of Bessel and Lamé\" (über Kugelflächenfunktionen und Besselfunktionen). Er schrieb auch ein Buch über Mathematiker im 19. Jahrhundert (von dem nur die ersten beiden von drei Bänden erschienen). Er engagierte sich stark für den elementaren Mathematikunterricht auf dem Land in Uttar Pradesh. Er stiftete aus seinem eigenen Vermögen für die Ausbildung von Mädchen und Preisgelder für Studenten an der Universität Agra und stiftete für die Universitäten in Allahabad und Benares. Zu seinen Schülern zählen A. N. Singh und B. B. Datta, die Autoren der \"History of Hindu Mathematics\" (2 Bände), sowie B. N. Prasad (1899–1966), ein in Liverpool und Paris ausgebildeter Analytiker, der Professor in Allahabad war und Gründer der Allahabad Mathematical Society.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ganesh Prasad (* 15. November 1876 in Ballia, Uttar Pradesh; † 9. März 1935 in Agra) war ein indischer Mathematiker. Er gilt als einer der Väter moderner mathematischer Forschung in Indien.", "tgt_summary": null, "id": 1276389} {"src_title": "Thomas C. Bruice", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Garbelotto begann vergleichsweise früh mit einer Karriere als Trainer und wurde 1992 mit 23 Jahren Trainerassistent bei den \"Towers\" aus London in der British Basketball League (BBL). Nach zwei Spielzeiten verließ er diesen Posten und wurde 1997 in gleicher Position Assistent bei der englischen Herrenauswahl. Ein Jahr später berief man ihn als verantwortlichen Trainer für die U22-Juniorenauswahl sowie für 1999 als Trainer der Studentenauswahl für die Sommer-Universiade 1999. Als Vereinstrainer übernahm Garbelotto 1998 die verantwortliche Position bei \"KFÍ\" im isländischen Ísafjörður. Mit dem isländischen Meister von 1996 verzeichnete Garbelotto jedoch keine Titelerfolge und nach zwei Jahren kehrte er in sein Heimatland zurück und übernahm die \"Eagles\" aus Newcastle. Im Ligapokal „BBL uni-ball Trophy“ erreichte man das Endspiel, das gegen die Chester Jets verloren ging. Nach dem Ende der darauffolgenden Spielzeit wechselte Garbelotto 2002 zu den \"Bullets\" aus Birmingham. In der ersten Saison verpasste man auf dem drittletzten Tabellenplatz nach der Hauptrunde die Play-offs um die Meisterschaft, konnte aber im Ligapokal zumindest das Halbfinale erreichen. Die folgende Saison endete katastrophal auf dem letzten Tabellenplatz. 2006 übernahm Garbelotto die neu geschaffene BBL-Franchise London United, die die eingestellten Towers ersetzten. Die United erreichten in ihrer Debüt-Saison knapp die Play-offs um die Meisterschaft, in denen sie in der ersten Runde ausschieden. Anschließend zogen sie sich bereits wieder aus der BBL zurück und wurden durch die London Capital ersetzt. Nach der Vergabe der Olympischen Spiele 2012 in die britische Hauptstadt London wurde 2006 aus den drei Auswahlmannschaften Großbritanniens ohne Nordirland eine britische Herren-Nationalmannschaft wieder gegründet. Garbelotto assistierte dabei in den folgenden drei Jahren Cheftrainer Chris Finch, der die Mannschaft in den Kreis der besten europäischen Nationalmannschaften führen konnte und für die EM-Endrunde 2009 führen konnte. Hier schied man jedoch nach drei Vorrunden-Niederlagen frühzeitig aus. Garbelotto war 2008 als Vereinstrainer in die BBL zurückgekehrt und hatte die \"Everton Tigers\" übernommen, die ein Jahr zuvor der BBL beigetreten waren. Den Pokalwettbewerb „BBL Cup“ gewann man im Januar 2009 mit einem 103:49-Kantersieg über die Plymouth Raiders. Nach dem zweiten Platz in der regulären Saison erreichte man das Play-off-Finalspiel um die Meisterschaft, das knapp gegen Garbelottos ehemaligen Verein Newcastle Eagles verloren ging. In der folgenden Saison spielte man eine eher mäßige Hauptrunde, in der man auf dem fünften Platz endete, konnte aber in den Play-offs alle anderen Mannschaften schlagen, darunter Titelverteidiger Newcastle Eagles im Halbfinale, und holte nach dem Finalsieg über die Glasgow Rocks die erste Meisterschaft für den Verein. Zur folgenden Saison trennte man sich vom Fußballverein FC Everton und nannte sich fortan \"Mersey Tigers\". Bis auf das deutlich verlorene Pokalfinale gegen die Sheffield Sharks im Januar 2011 blieb man in allen anderen BBL-Wettbewerben am Ende siegreich und revanchierte sich mit dem Sieg im Meisterschaftsfinale über die Sharks auch für die erlittene Pokalniederlage. Garbelotto wurde als Trainer des Jahres 2011 der BBL ausgezeichnet. Anschließend erfolgte nach finanziellen Schwierigkeiten ein kompletter Neuaufbau im Verein. Die folgende Saison 2011/12 dominierten die Newcastle Tigers, während die Mersey Tigers als Hauptrundenvorletzter die Play-offs um die Meisterschaft verpassten. Für die Saison 2012/13 wurde Garbelotto dann vom deutschen Zweitligisten MLP academics aus Heidelberg verpflichtet. Die ProA 2012/13 endete jedoch enttäuschend, als man die Play-offs um den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse knapp verpasste. Auch 2013/2014 verpasste Heidelberg die Play-offs. Im Zuge der Saisonanalyse wurde bekannt gegeben, dass Garboletto zur Saison 2014/2015 keinen neuen Vertrag als Cheftrainer mehr erhalte. Von 2014 bis 2017 trainierte er die Mannschaft Saigon Heat in Vietnam sowie die Nationalmannschaft des Landes. Im August 2017 übernahm er das Traineramt beim britischen Erstligisten Scottish Rocks sowie in Doppelfunktion den Posten des schottischen Nationaltrainers. Im Februar 2018 wurde er aus beiden Ämtern entlassen, zudem trat er gleichzeitig als Trainer der britischen Nationalmannschaft zurück, dieses Amt hatte Garbelotto zusätzlich seit September 2017 innegehabt. Im September 2018 wurde er Berater der neugegründeten Mannschaft London City Royals. Ende Januar 2019 trat er den Dienst als Interimstrainer des englischen Erstligisten Worcester Wolves an, um den erkrankten Ty Shaw zu vertreten, und blieb im Amt, da Shaw im März 2019 nach wie vor nicht in der Lage war, auf den Posten zurückzukehren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anthony „Tony“ Garbelotto (* 2. Januar 1969) ist ein britischer Basketballtrainer. Garbelotto arbeitete vorwiegend in seinem Heimatland als Trainer in der British Basketball League. Von 2012 bis 2014 war er Trainer des deutschen Zweitligisten MLP academics Heidelberg in der 2. Bundesliga ProA.", "tgt_summary": null, "id": 670400} {"src_title": "Der gelbe Rolls-Royce", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits im 16. Jahrhundert bildeten sich in Schlesien und Süddeutschland erste schwenkfeldianische Kreise und Gemeinden. Der Dreißigjährige Krieg führte jedoch zu einem Ende der Schwenkfeldianer im süddeutschen Raum. Allein in Teilen Schlesiens und besonders in Niederschlesien konnten sich noch Gemeinden der Schwenkfeldianer halten. Hier bestanden unter anderem auch Kontakte zu den Täufern und später zu den Quäkern. Briefkontakte gab es auch mit dem lutherischen Pietisten Philipp Jakob Spener. Dennoch standen die schlesischen Schwenkfeldianer zunehmend unter Druck der österreichischen Behörden, die die Schwenkfelder als Ketzer ansahen. Unter Karl VI. und den von ihm beauftragten Jesuiten fand die gewaltsame Rekatholisierung schließlich ihren Höhepunkt. Auch mehrere Petitionen an den Wiener Hof mit der Bitte um religiöse Toleranz konnten dies nicht ändern. Zwischen 1725 und 1736 flohen schließlich etwa 500 schlesische Schwenkfelder auf Güter des Gründers der Herrnhuter Brüdergemeine von Zinzendorf in Herrnhut und Berthelsdorf in der sächsischen Oberlausitz. Etwa 180 von ihnen begaben sich im April 1734 von hier aus über Altona und Haarlem nach Rotterdam, um von dort mit dem englischen Schiff St. Andrew über das südenglische Plymouth nach Pennsylvania auszuwandern. In Altona und Haarlem fanden sie materielle und finanzielle Unterstützung bei den mennonitischen Familien van der Smissen und van Buyssant. Die Familie van der Smissen nahm die Flüchtlinge beispielsweise für einige Tage auf und übernahm anschließend auch die Kosten für die weitere Überfahrt von Altona nach Haarlem. Im September 1734 erreichte die Gruppe schließlich Pennsylvania. Als Dank für ihre Befreiung aus religiöser Unterdrückung und die sichere Ankunft einigte sich die Gruppe darauf, den 24. September künftig als Gedenktag in Erinnerung zu halten. Noch heute wird der 24. September als Teil des Kollektiven Gedächtnisses der Schwenkfeldianer als \"Gedaechtnisz-Tag\" mit einem Gottesdienst, Ansprachen und Liedern gefeiert. Wie bei der Ankunft der Übersiedler erhalten die Teilnehmer nach dem Gottesdienst auch heute noch traditionell \"apple butter\". Konzentrierten sich die Schwenkfeldianer anfangs in der Stadt Philadelphia, siedelten sie sich in den folgenden Jahren vor allem nordwestlich von Philadelphia an. Nach ihrer Immigration standen die Schwenkfeldianer zeitweise in engem Kontakt mit den Quäkern, mit denen sie sich in der gemeinsamen Betonung christlicher Spiritualität verbunden fühlten. Auch gab es ein gemeinsames Engagement für die Rechte einheimischer Indianer. Verbindungen gab es auch weiter zu den Mennoniten, doch war zum Beispiel die gemeinsame Ablehnung des Militärdienstes bei den Schwenkfeldianern nicht grundsätzlich biblizistisch begründet, sondern eher eine Folge der Erfahrungen der gewaltsamen Gegenreformation in Schlesien. Bemühungen von Seiten von Zinzendorfs, die Schwenkfeldianer in die Herrnhuter Brüdergemeine einzugliedern, scheiterten, da die Schwenkfeldianer nicht bereit waren, ihre selbstständige religiös-ethnische Identität aufzugeben. Im Sinne des spiritualistischen Selbstverständnisses wurden dennoch anfangs keine festen Kirchenstrukturen aufgebaut. Erst 1782 wurde die Society of Schwenkfelders gegründet. 1789 wurde das erste schwenkfeldianische Gemeindehaus erbaut. 1885 wurde die Schwenkfelder Library gegründet. 1909 folgte die Gründung der eigentlichen Schwenkfelder Church. Innerhalb der protestantischen Kirchenlandschaft Nordamerikas spielt die kongregationalistisch struktierte Schwenkfelder Church heute nur eine marginale Rolle. Im Jahr 2009 gehörten ihr fünf Gemeinden mit etwa 2.500 Mitgliedern im südöstlichen Pennsylvania an. Die Generalkonferenz der Schwenkfelder Church ist Mitglied im ökumenischen \"Pennsylvania Council of Churches\" und (mit Ausnahme der Central Schwenkfelder Church) assoziiertes Mitglied der United Church of Christ. Die Kirche unterstützt auch überkonfessionell ausgerichtete Missionsgesellschaften. Die in Schlesien verbliebenen Schwenkfeldianer wurden im Laufe des 18. Jahrhunderts zunehmend assimiliert, nicht zuletzt nach der Besetzung Schlesiens durch den preußischen König Friedrich II. und die Vereinnahmung durch die protestantische lutherische Kirche. 1826 soll der letzte sich noch offen zu den Schwenkfeldianern bekennende Schlesier in Harpersdorf (Niederschlesien) gestorben sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schwenkfelder Church ist eine protestantische Kirche in den Vereinigten Staaten, die auf den schlesischen Reformator Kaspar Schwenckfeld zurückgeht. Ihre Anfänge hat die Kirche in der radikal-reformatorischen Bewegung der Schwenkfeldianer (oder Schwenckfelder) im 16. Jahrhundert in Mitteleuropa. ", "tgt_summary": null, "id": 1139897} {"src_title": "Joseph T. McNarney", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Al-Qārīs familiäre Verhältnisse sind ungeklärt. In einer seiner Schriften nennt er einen gewissen Muʿīn ad-Dīn als seinen Lehrer (Ustādh) für Koranrezitation \"(ʿilm al-qirāʾa)\". Er war der Sohn von Hāfiz Zain ad-Dīn Ziyāratgāhī, einem Herater Gelehrten, der bei der Einnahme von Herat durch die Kizilbasch unter Schāh Ismāʿīl hingerichtet wurde. Da Muʿīn ad-Dīn nicht unter den mekkanischen Gelehrten erwähnt wird, ist es wahrscheinlich, dass al-Qārī seinen Unterricht nicht in Mekka, sondern schon vor seiner Übersiedlung in Herat besucht hat. Wann al-Qārī nach Mekka auswanderte, ist nicht bekannt. Zu", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeit als Kalligraph und Koranrezitator.", "content": "Al-Qārī scheint seinen Lebensunterhalt in Mekka als Kalligraph verdient zu haben. Mirdād Abū l-Ḫair (gest. 1916/17) zitiert in seiner Sammlung von Biographien mekkanischer Persönlichkeiten einen Kommentator von al-Qārīs Gebetssammlung \"al-Ḥizb al-aʿẓam\" mit der Aussage, al-Qārī habe sich bis zu seinem Tode unermüdlich mit Wissen \"(ʿilm)\" und Litaneien \"(aurād)\" beschäftigt und von der Arbeit seiner Hände gelebt. Er habe eine wundervolle Handschrift \"(ḫaṭṭ min ʿaǧāʾib ad-dunyā)\" besessen und jedes Jahr ein mit kalligraphischen Emblemen \"(ṭurar)\" und Kommentartexten versehenes Koranexemplar erstellt, durch das er sich für ein Jahr den Lebensunterhalt sicherte. Man habe auch gesagt, dass er zwei Koranexemplare pro Jahr angefertigt und verkauft habe, wobei er den Erlös des einen an die Armen des Hauses gespendet und von dem des anderes sein eigenes Leben finanziert habe. Auch der osmanische Gelehrte Müstaqīmzāde (gest. 1788), der ein Kalligraphenlexikon verfasst hat, kennt den Bericht, wonach al-Qārī von dem Ertrag eines Koranexemplars ein ganzes Jahr leben konnte. In seinem Eintrag zu al-Qārī lobt er dessen schöne Thuluth- und Naschī-Schrift. Zu in seiner Schrift niedergeschriebenen Exemplaren des Korans und des Dīwāns von Ibn al-Fārid habe man", "section_level": 2}, {"title": "Seine Auseinandersetzungen mit anderen Gelehrten.", "content": "Al-Qārī war ein glühender Befürworter des hanafitischen Madhhab, stand jedoch anfangs in einem relativ guten Verhältnis zu den Schafiiten von Mekka. Das Verhältnis verschlechterte sich allerdings, als er in einigen seiner Kommentarwerke seinen Scheich Ibn Hadschar kritisierte. Sein Konflikt mit den mekkanischen Schafiiten verschärfte sich um 1601, als er einen Kontroverskommentar zu der anti-hanafitischen Polemik Muġīṯ al-ḫalq fī bayān al-ḥaqq von al-Dschuwainī (gest.1085) schrieb, in der er die schafiitischen Gebetsregeln verspottete und sich über die schlechte arabische Aussprache von ʿAbd al-Qādir at-Tabarī lustig machte. Die Schrift hat den martialischen Titel \"Tašyīʿ al-fuqahāʾ al-Ḥanafīya fī tašnīʿ as-sufahāʾ aš-Šāfiʿīya\" („Bestärkung der verständigen Hanafiten und Schmähung der törichten Schafiiten“). In einem Anhang berichtet al-Qārī, dass er nach der Veröffentlichung des Werks von den Anhängern at-Tabarīs angegriffen wurde und bei osmanischen Autoritäten Zuflucht suchen musste. Eine neue Konfliktlinie ergab sich um 1602, als al-Qārī", "section_level": 2}, {"title": "Werke.", "content": "Carl Brockelmann führt in seiner \"Geschichte der arabischen Litteratur\" unter al-Qārī insgesamt 182 Werktitel auf. Viele der hier aufgeführten Werke sind allerdings Doppel- bzw. Dreifachbenennungen ein und derselben Schrift. Diese Mehrfachbenennungen kommen vor allem dadurch zustande, dass al-Qārīs kürzere Werke größtenteils in Sammelhandschriften überliefert sind und dort zusätzlich zu ihren eigentlichen Titeln handschrifteninterne Benennungen erhalten haben, die auch in die Handschriftenkataloge übernommen wurden. Zieht man die Dubletten ab, so bleiben ca. 120 Werke übrig. Alle diese Schriften sind in arabischer Sprache abgefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Textgattungen.", "content": "51 Werke al-Qārīs stellen Abhandlungen zu einem bestimmten Problem dar. In den Querverweisen werden die meisten Werke dieser Gruppe als Risāla bezeichnet. Ein Kennzeichen dieses Gattungstyps ist der hohe Anteil diskursiver Passagen. Sie dienen der argumentativen Abstützung bestimmter Positionen. 40 Werke können im weiteren Sinne als Kommentare bezeichnet werden. Sie setzen sich mit bestimmten Grundtexten auseinander und liefern fortlaufende Erläuterungen und Anmerkungen zu diesen. Den größten Teil dieser Gruppe bilden Kommentare zu Grundwerken über ein bestimmtes Wissensfeld. Sie werden in den Querverweisen als \"šarḥ\" bezeichnet. Daneben hat al-Qārī auch einzelne Glossen (2., 189., 191.) und einen Superkommentar", "section_level": 2}, {"title": "Disziplinen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Koranwissenschaften.", "content": "Die Koranwissenschaften sind in al-Qārīs Gesamtwerk mit mehr als einem Dutzend Schriften vertreten. Mit der Kunst der Koranrezitation hat er sich vor allem in seinem Kommentar zu dem \"al-Muqaddima\" genannten Lehrgedicht von Ibn al-Dschazarī (6.) beschäftigt. Im weiteren Sinne ist auch die Sammlung von 40 Traditionen über die Vorzüglichkeit des Korans und derjenigen, die ihn unentgeltlich rezitieren (8.), diesem Bereich zuzurechnen. Zwei Kommentare (119. und 135.) befassen sich mit den verschiedenen Lesarten des Korans. Dem bekannten Lehrgedicht \"Ḥirz al-amānī wa-waǧh at-tahānī\" über die sieben Koranlesarten von Abū l-Qāsim asch-Schātibī (gest. 1194), das bis heute als eines der wichtigsten", "section_level": 3}, {"title": "Hadith.", "content": "Dreizehn Werke al-Qārīs befassen sich mit der Traditionswissenschaft. Hierzu gehört auch sein längstes Werk, der Kommentar zu \"Miškāt al-maṣābīḥ\" (17.) von Walī ad-Dīn Muhammad ibn ʿAbdallāh al-Chatīb at-Tabrīzī (gest. 1340), einer Bearbeitung und Erweiterung der Traditionssammlung \"Maṣābīḥ as-sunna\" von al-Baghawī (gest. 1117), die selbst wiederum eine Kompilation aus dem Inhalt der Sechs Bücher darstellt. Während er mit seinem \"Miškāt\"-Kommentar eine Traditionssammlung kommentiert, die gewissermaßen enzyklopädisch alle Themenbereiche der islamischen Normenlehre behandelt und sehr umfangreich ist, hat er andere Kommentare solchen Sammlungen gewidmet, in denen wenige, nach bestimmten Kriterien ausgewählte Hadithe zusammengestellt sind. In 187. kommentiert er das \"Kitāb al-Arbaʿīn\" von an-Nawawī (gest. 1277), eine Sammlung von 42 Hadithen, die die wichtigsten Regeln des Islam enthalten sollen. Einen weiteren Kommentar (15.) hat er dem sogenannten \"Musnad Abī Ḥanīfa\" gewidmet, einer von Mūsā ibn Zakarīyā al-Haskafī (gest. 650/1252) erstellten Sammlung von ca. 500 Hadithen, in deren Isnād Abū Hanīfa erscheint. Auch die Disziplin der Usūl al-Hadīth, also der Hadith-Theorie, ist in al-Qārīs Œuvre durch ein umfangreiches Werk vertreten, nämlich seinen Kommentar \"Šarḥ Šarḥ an-Nuḫba\" (16.). Es handelt sich um einen Superkommentar zu Ibn Hadschar al-ʿAsqalānīs", "section_level": 3}, {"title": "Dogmatik.", "content": "Ein sehr zentraler Text in al-Qārīs Werk ist sein dogmatisches Sammelwerk (184.), das im Hauptteil einen Kommentar zu der Bekenntnisschrift \"al-Fiqh al-akbar\" enthält. Hierbei handelt sich um die Schrift, die in der islamwissenschaftlichen Literatur als \"al-Fiqh al-akbar\" II bekannt ist. Von muslimischen Gelehrten wird die Schrift üblicherweise Abū Hanīfa zugeschrieben. Auch al-Qārī macht unmissverständlich klar, dass er Abū Hanīfa für den Verfasser des von ihm kommentierten Werkes hält, denn er leitet den Text mit den Worten ein: „der größte Imam Abū Ḥanīfa hat gesagt“ (\"qāla al-Imāmu l-aʿẓam... Abū Ḥanīfa al-Kūfī\") und verweist zwischendurch immer wieder auf „den größten Imam“ \"(al-Imām al-a‘ẓam)\" als den Verfasser des Werks Dem Kommentar zu \"al-Fiqh al-akbar\" II folgt in dem Sammelwerk 184. ein Abriss zu verschiedenen Fragen, die Glaubenssachen \"(iʿtiqādiyāt)\" betreffen. Dieser Abriss mündet am Ende in einen", "section_level": 3}, {"title": "Ethik/Verhaltenslehre.", "content": "Al-Qārīs wichtigstes ethisches Werk ist sein Kommentar (140.) zu dem Werk \"ʿAin al-ʿilm wa-zain al-ḥilm\", der chronologisch fast ganz am Ende seiner Textproduktion steht. Bei dem Grundwerk, das sich in den frommen Kreisen Mekkas großer Beliebtheit erfreute, handelt es sich um einen anonymen Auszug aus al-Ghazālīs ethischer Enzyklopädie \"Ihyāʾ ʿulūm ad-dīn\". Zum Verfasser des Grundwerks schreibt al-Qārī: „Er gehört entsprechend dem, was Scheich", "section_level": 3}, {"title": "Biographie/Hagiographie.", "content": "In seinem \"Miškāt\"-Kommentar (17.) liefert al-Qārī nicht nur Erläuterungen zu Hadithen, sondern auch biographische Abrisse \"(tarǧamāt)\" zu verschiedenen Persönlichkeiten, die für die Traditionswissenschaft von großer Bedeutung sind, darunter zum Beispiel Abū Huraira und al-Buchārī. Obwohl das Grundwerk dafür keinen direkten Anlass gibt, hat al-Qārī am Anfang seines \"Miškāt\"-Kommentars auch einen ausführlichen hagiographischen Abriss zu Abū Hanīfa eingefügt. Zu Abū Hanīfa und den Hanafiten hat", "section_level": 3}, {"title": "Fiqh.", "content": "Eine Anzahl von Texten lässt sich dem Bereich des Fiqh, also der islamischen Normenlehre, zuordnen. Systematischen Charakter hat sein langer Kommentar (128.) zu dem Buch \"an-Nuqāya\" von Sadr asch-Scharīʿa ʿUbaidallāh ibn Masʿūd al-Mahbūbī (gest. 1344/45), das in der Tradition der \"Hidāya\" von al-Marghīnānī (gest. 1197) steht und die Einzelbestimmungen der islamischen Normenlehre behandelt. Bei der \"Nuqāya\" handelt es sich um einen Auszug aus der \"Wiqāyat ar-riwāya fī masāʾil al-Hidāya\" von Sadr asch-Scharīʿas Großvater Tādsch asch-Scharīʿa Mahmūd al-Mahbūbī, die wiederum eine Zusammenfassung der wichtigsten Fragen aus der \"Hidāya\" darstellt. Ein weiteres Werk, das der Rechtswissenschaft zuzuordnen ist, ist al-Qārīs Kommentar (139.) zu Muhammad asch-Schaibānīs Rezension des \"Muwaṭṭā\" von Mālik ibn", "section_level": 3}, {"title": "Wallfahrtslehre (\"Manāsik\").", "content": "Ein eigener Teilbereich des Fiqh ist die Lehre von den sogenannten Manāsik, den Riten der Wallfahrt. Al-Qārīs wichtigste Werk zu diesem Wissensbereich ist sein Kommentar \"al-Maslak al-mutaqassiṭ\" (73.) zu den \"Lubāb al-manāsik wa-ʿubāb al-masālik\" des indischen Gelehrten Rahmatallāh as-Sindī (gest. 1585). Bei dem Grundwerk handelt es sich um das mittlere von insgesamt drei Manāsik-Handbüchern verschiedener Länge desselben Autors. Sein Kommentar, der auf das Jahr 1009h datiert ist, ist Ausgangspunkt eines ganzen Bündels von Querverweisen, die zu", "section_level": 3}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Prophetologie Einer der wichtigsten Werke al-Qārīs zur Lehre vom Propheten ist sein Kommentar zum \"Kitāb aš-Šifāʾ fī taʿrīf ḥuqūq al-Muṣṭafā\" von al-Qādī ʿIyād (gest. 1149). Sprachwissenschaft Auch den sprachwissenschaftlichen Disziplinen hat al-Qārī eine Reihe von Schriften gewidmet. Zu diesen Werken gehört auch die kurze Abhandlung \"al-Birra fī ḥubb al-hirra\" (12.) zu dem erfundenen Hadith \"Ḥubb al-hirra min al-īmān\" („Katzenliebe gehört zum Glauben“) und der bekannten Kontroverse zwischen al-Dschurdschānī (gest. 1413) und at-Taftāzānī (gest. 1390) über die Frage, ob die Genitivverbindung \"ḥubb al-hirra\" (Katzenliebe) als \"Liebe der Katze\" (Genetivus subjectivus) oder \"Liebe zur Katze\" (Genitivus objectivus) zu verstehen sei. Al-Qārī ergreift für die Position at-Taftāzānīs Partei, der Letzteres behauptet hatte.", "section_level": 3}, {"title": "Formen der Intertextualität.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Querverweise.", "content": "Ein besonderes Merkmal der Schriften al-Qārīs ist, dass sie durch eine große Anzahl von Querverweisen miteinander verbunden sind. Die Auswertung der Werke al-Qārīs durch Patrick Franke hat eine Gesamtzahl von über 350 Querverweisen zutage gefördert. Die Querverweisbeziehung zwischen den einzelnen Werken ist dabei unterschiedlich intensiv. Einige sind durch mehrere Querverweise miteinander", "section_level": 3}, {"title": "Werktitel.", "content": "Hinsichtlich ihrer Bezeichnung gliedern sich die Werke al-Qārīs in zwei Gruppen, nämlich solche mit lapidaren und anspruchslosen Bezeichnungen, die eher einer Werkbeschreibung gleichkommen (wie z. B. Nr. 20. \"Šarḥ Risālat Alfāẓ al-kufr\" „Kommentar zur Risālat Alfāẓ al-kufr“, Nr. 16. \"Šarḥ Šarḥ an-Nuḫba\" „Superkommentar zur Nuḫba“), und solche mit echten Buchtiteln, die in Reimprosa abgefasst sind und ein größeres Maß an literarischer Elaboration aufweisen. Letztere, die die überwältigtende Mehrheit der Werkbezeichnungen bilden, weisen die typische doppelteilige Struktur vormoderner arabischer Buchtitel auf: Sie bestehen aus einer \"Leitphrase\", „die keine Information über den Inhalt des Werkes kommuniziert und nur dazu dienen soll, beim Leser eine positive Einstellung zu dem betreffenden Buche herbeizuführen“, und einer eingeleiteten \"Themaphrase\", die mit der Leitphrase", "section_level": 3}, {"title": "Zitate.", "content": "Al-Qārīs Werke enthalten zahlreiche nicht gekennzeichnete Zitate. So ist zum Beispiel seine Medina-Schrift (69.) fast vollständig von dem Werk \"al-Ǧawhar al-munaẓẓam\" seines Lehrers Ibn Hadschar abgeschrieben.", "section_level": 3}, {"title": "Denken.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Zeitkonzeptionen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Der Blick auf die Zukunft.", "content": "Die Vorstellungen von Zukunft beschränken sich in den Schriften al-Qārīs im Wesentlichen auf die Endzeit mit den sie einleitenden apokalyptischen Vorzeichen. An einer Stelle seiner Abhandlung über den Mahdi (Nr. 39) findet sich die kompakteste Darlegung dieses eschatologischen Programms: Im Kommentar zu \"al-Fiqh al-akbar\" werden noch einige Details ergänzt: Gott werde durch den Segen seines Gebets Gog und Magog komplett vernichten, dann folge der Tod der Gläubigen, der Aufgang der Sonne im Westen und die Entfernung des Korans von der Erde Eine speziell mit diesem eschatologischen Programm", "section_level": 3}, {"title": "Der islamische Jahreslauf.", "content": "Al-Qārī zeigt in seinen Werken großes Interesse an dem System von herausgehobenen Tagen, Nächten und Monaten, die dem islamischen Jahreslauf sein spezielles Profil geben. Mehreren dieser Zeiten hat er eigene Schriften gewidmet, so dem Geburtstag des Propheten am 12. Rabīʿ II (94.), dem Monat Radschab und den an ihn gebundenen Fastenriten (53.) sowie dem Unterschied zwischen der Vollmondnacht zur Mitte des Monats Schaʿbān und der Lailat al-Qadr im Ramadān (54.). Eine ganze Anzahl von Schriften (63., 64., 71., 72.) beschäftigt sich darüber hinaus mit dem Haddsch, der an den Wallfahrtsmonat Dhū l-Hiddscha gebunden ist. Ein starkes Bewusstsein für heilige Zeiten zeigt al-Qārī auch bei seiner eigenen Schreibtätigkeit. Die Schrift zum Geburtstag des Propheten (94.) ist sinnfälligerweise im Monat Rabīʿ al-auwal abgefasst. Seinen \"Šamāʾil\"-Kommentar (183.) hat er zur Mitte des Monats Schaʿbān abgeschlossen, seinen \"ʿAin-al-ʿilm\"-Kommentar (140.) am Abend vor der Lailat ar-raghā'ib. Sieben Texte (3./2,", "section_level": 3}, {"title": "Dogmatische Ebene.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Die Verurteilung der Anhänger Ibn ʿArabīs.", "content": "Al-Qārī verteidigte die Ansichten der beiden Hanbaliten Ibn Qaiyim al-Dschauzīya und Ibn Taimiya in Bezug auf die Haltung gegenüber dem Sufismus, insbesondere dessen Gelehrten ibn Arabi. Diesen erklärte er aufgrund seiner Lehre von der \"Einheit des Seins\" (Wahdat al-wudschūd) zu einem Ungläubigen (Kāfir). ibn Arabi habe die Eigenschaften (sifat) Gottes auf die Schöpfung und die Eigenschaften der Schöpfung auf Gott übertragen, den Glauben an die Lehre stellte", "section_level": 3}, {"title": "Position beim Propheteneltern-Problem.", "content": "Bei dem Propheteneltern-Problem vertrat er die Hanafitisch-Maturidische Auffassung: „Die Eltern des Gottesgesandten sind als Ungläubige gestorben“ \"(wa-wālidā rasūli Llāhi (s) mātā ʿalā l-kufr)\". In seinem Werk \"Minaḥ ar-rauḍ al-azhar fī šarḥ al-Fiqh al-akbar\", das ein Kommentar zu dem \"Fiqh al Akbar\" ist, einem Werk, das Abu Hanifa zugeschrieben wird, betont er explizit, dass dies zweifelsfrei die Meinung Abu Hanifas war, Übersetzungsfehler sowie Interpretationen anderer Ansichten schließt er darin aus. Al-Qārī bekräftigte seine Auffassung von den Propheteneltern nicht nur in diesem Kommentar, sondern auch in einer monographischen Abhandlung, die als Widerlegung der Traktate des aschʿaritischen as-Suyūtī konzipiert war, sowie in mehreren anderen Texten seines umfangreichen Gesamtwerks. Dies", "section_level": 3}, {"title": "Mahnung zur Zurückhaltung beim Takfīr.", "content": "Al-Qārīs Kommentar zu der Alfāz-al-kufr-Sammlung von Badr ar-Raschīd (Nr. 20) zeigt, dass er die Lehre von den Alfāz al-kufr vom Grundsatz her akzeptierte. Allerdings wies er in vielen Fällen den in Badr ar-Raschīds Sammlung vorgetragenen Takfīr zurück. So stellt er sich gegen das Urteil des hanafitischen Gelehrten al-Bazzāzī, wonach derjenige, der beim Zählen anstelle von \"wāḥid\" („Eins“) \"Bi-smi Llāh\" („Im Namen Gottes“) sagt, zum Ungläubigen werde, und gibt zu bedenken, dass dies eine durchaus zulässige „Verkürzung in der Rede“ \"(īǧāz fi l-kalām)\" sei, bei der man sich die Verbform \"abtadiʾu\" oder \"ibtadaʾtu\" („Ich beginne“) dazu denken müsse (also: „Ich beginne im Namen Gottes“). Auch die Verwendung der Basmala anstelle eines Imperativs aus Gründen der Höflichkeit, etwa durch Hausherren gegenüber ihren Gästen am Anfang der Mahlzeit, soll möglich sein. „Diese Frage“ so erklärt er hierzu „stellt sich heute sehr häufig. Die Verketzerung dieser Leute wäre eine große", "section_level": 3}, {"title": "Die Madhhab-Ebene.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Al-Qārīs Verbundenheit mit dem hanafitischen Madhhab.", "content": "Al-Qārī bringt in fast allen Werken seine Verbundenheit mit dem hanafitischen Madhhab klar zum Ausdruck. So bezeichnet er die Hanafiten an mehreren Stellen als as-sāda al-Ḥanafiyya („die hanafitischen Herren“), eine Ehrenbezeichnung, die er den Anhängern der anderen Lehrrichtungen vorenthält. Die eigene hanafitische Identität kommt auch darin zum Ausdruck, dass er alle Dinge, die mit den Hanafiten zu tun haben, mit dem Personalsuffix der 1. Person Plural versieht. Öfters spricht al-Qārī auch von \"unseren hanafitischen Gefährten\" \"(aṣḥābu-nā al-Ḥanafiyya)\". Hanafitische Identität zeigt sich in al-Qārīs Texten auch darin, dass er, wenn er mit dem Rechtsgrund des Idschmāʿ argumentiert, zunächst einmal den Konsens zwischen den Angehörigen", "section_level": 3}, {"title": "Das Verhältnis zu Schafiiten und Malikiten.", "content": "Während al-Qārī an zahlreichen Stellen in seinen Werken Differenzen der eigenen Lehrrichtung mit dem schafiitischen Madhhab erwähnt, scheint sein Verhältnis zum malikitischen Madhhab sehr viel freundlicher gewesen zu sein. Bemerkbar macht sich das vor allem darin, dass er eine Verteidigung der malikitischen Handhaltung beim rituellen Gebet abgefasst hat (46.). Hintergrund ist der alte Konflikt über die Handhaltung des Betenden bei der stehenden", "section_level": 3}, {"title": "Gegen die Eiferer in den eigenen Reihen.", "content": "Zwar zeigt al-Qārī ein ausgeprägtes hanafitisches Selbstbewusstsein, doch führte dies nicht dazu, dass er pro-hanafitische Traditionen bedenkenlos akzeptierte. So wies er zum Beispiel den Hadith, wonach der Gottesgesandte einst sagte: „Abū Hanīfa ist die Lampe meiner Gemeinschaft“ \"(Abū Ḥanīfa sirāǧ ummatī)\" genauso zurück wie den angeblichen Prophetenausspruch: „Es kommt dereinst ein Mann namens Muhammad ibn Idrīs (sc. asch-Schāfiʿī). Er wird für meine Gemeinschaft schädlicher sein als Iblis.“ Er meinte, dass dieser letztgenannte Hadith von einem der großen Fälscher und Betrüger lanciert worden sei. Darüber hinaus verfasste al-Qārī eine eigene Abhandlung über die Rechtsschulenzugehörigkeit des Mahdi, in der er die Auffassung zurückwies, dass dieser der hanafitischen Rechtsschule angehört (39.). In dieser Schrift befasst sich al-Qārī mit einer ausführlichen, sehr bizarren Erzählung, die suggeriert, dass sich auch Jesus bei seiner endzeitlichen Herrschaft nach der hanafitischen Rechtsschule richten werde. Nach dieser Geschichte gehörte es zu den Huldwundern Abū Hanīfas \"(min karāmāti-hī anna...)\", dass al-Chidr dreißig Jahre lang bei ihm Unterricht in der Scharia und Tarīqa nahm, und zwar zuerst fünf Jahre auf gewöhnliche Weise, dann nach dem Tod des Lehrers 25 weitere Jahre an dessen Grab. Später soll al-Chidr das so von ihm erhaltene Wissen an den bekannten Sufi al-Quschairī, dem aufgrund der ihm obliegenden Sorge für seine", "section_level": 3}, {"title": "Rezeption.", "content": "Mehr als die Hälfte von al-Qārīs Werken, ca. 70 Texte, sind fast ausschließlich in Sammelhandschriften überliefert. Hierzu gehören alle kurzen (bis zehn Blatt) sowie die Mehrzahl der mittellangen (bis 100 Bl.) Werke. Die umfangreichste Sammelhandschrift dieser Art, die insgesamt 73 Werke al-Qārīs enthält, ist die Handschschrift Landberg 295 der Berliner Staatsbibliothek. Sie wurde zwischen 1175h (=1761 n. Chr.) und 1184h (=1770 n. Chr.) durch einen gewissen Ahmad ibn Chalīl ibn Mustafā, bekannt unter dem Namen Qādīzāde, zusammengestellt und später von dem schwedischen Arabisten Carlo Landberg (1848–1924) erworben. Sie weist in ihrer Anordnung im Gegensatz zu den meisten anderen Sammelhandschriften große Planmäßigkeit auf. Die Werke sind überwiegend zu thematischen Reihen zusammengefügt: So nehmen die Werke zur Rituallehre die Plätze Nr. 17–39 (Rituelles Gebet Nr. 17–26, Wallfahrtslehre Nr. 27–39) ein, die dogmatischen Werke, in denen sich al-Qārī", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "Arabische und osmanisch-türkische Quellen Sekundärliteratur", "section_level": 1}], "src_summary": "Nūr ad-Dīn ʿAlī ibn Sultān al-Qārī al-Harawī (, geboren in Herat; gestorben 1606 in Mekka), bekannt als Mullā ʿAlī al-Qārī, war ein mekkanischer Koranrezitator, Kalligraph, Koran-, Hadith- und Rechtsgelehrter der Hanafitischen Lehrrichtung und einer der produktivsten arabischsprachigen Autoren und Kommentatoren während der Zeit des Osmanischen Reiches. Er gehörte dem Naqschbandīya-Orden an.", "tgt_summary": null, "id": 383146} {"src_title": "Chlamydophila felis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Im Jahre 1883 machte Berthelot seinen Abschluss an der Militärschule Saint-Cyr, in der Folge wurde er in Algerien und danach in Indochina eingesetzt. 1907 wurde er in den Generalstab versetzt. Während dieser Zeit arbeitete er gemeinsam mit General Joseph Joffre am Plan XVII. Dies war eine offensive Kriegsstrategie, welche auf den Fehlern im verlorengegangenen Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 basierte. Dieser Angriffsplan wurde im Sommer 1914 von General Joffre gegen die deutschen Angriffsarmeen eingesetzt, scheiterte aber. Im Jahre 1913 wurde er zum Général de brigade befördert und war als Adjutant von General Noël de Castelnau in der Heeresverwaltung des Kriegsministeriums tätig. 1914 war er Stabschef unter General Joffre während der Ersten Schlacht an der Marne. Im November 1914 übergab das Oberkommando Berthelot das Kommando über die Reserveeinheiten, welche in der Schlacht bei Soissons (1915) beim Angriff scheiterten, später erhielt er das Kommando der 53. Division und des XXXII. Armeekorps. Während der Schlacht um Verdun im Jahre 1916 zeichnete sich der General durch die erfolgreiche Erstürmung des \"Le Mort Homme (Toter Mann Hügel)\" unter seinem Befehl aus. Angesichts der schwierigen Lage an der neu eröffneten rumänischen Front wurde Berthelot am 16. Oktober 1916 zum Chef der französischen Militärmission in Rumänien ernannt. Seine erste Aufgabe war, die Verteidigung der Hauptstadt Bukarest zu unterstützen. Er war maßgeblich an den Angriffsplänen auf die Donau-Armee, welche in der Schlacht am Argesch mündeten, beteiligt. Nach der verlorenen Schlacht und der Eroberung Bukarests durch die Truppen der Mittelmächte konzentrierte sich Berthelot auf die Reorganisation und Ausbildung der rumänischen Armee. Im Sommer 1917 gewannen die Truppen des Generals Alexandru Averescu die Schlacht von Mărăști und starteten eine Gegenoffensive mit dem Ziel, so viel rumänisches Territorium wie möglich zurückzuerobern. Dieser Feldzug wurde durch die starken Verluste in den Schlachten von Mărășești und Oituz gestoppt. Nach der russischen Oktoberrevolution wurden alle Truppen des Zarenreiches zurückbeordert. Rumänien, nun getrennt von seinen Verbündeten, sah sich gezwungen, im Dezember 1917 einen Waffenstillstandsvertrag mit den Mittelmächten abzuschließen. Dieser hatte zur Folge, dass die französische Militärmission abgebrochen werden musste und die Franzosen das Land verlassen mussten. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich wurde Berthelot mit der Organisation der US-amerikanischen Truppentransporte nach Frankreich betraut. Am 5. Juli 1918 wurde er von General Ferdinand Foch zum Kommandeur der 5. Armee ernannt. Im Frontabschnitt von Reims kämpfte er mit einer Armee während der letzten großen Sommeroffensive gegen die deutschen Armeen. Nach der erfolgreichen Offensive an der Salonikifront, welche Bulgarien zur Kapitulation zwang, trat Rumänien am 10. November 1918 wieder in den Krieg gegen die Mittelmächte ein. Einen Tag später war der Krieg in Westeuropa zu Ende. Am 11. November 1919 während der Siegesparade der Alliierten in Paris, sagte General Berthelot zu General Foch beim Anblick der rumänischen Abteilung: Von 1919 bis 1922 diente Berthelot als Militärgouverneur von Metz und Oberbefehlshaber in Lothringen. Von 1920 bis 1926 war er Mitglied des \"Conseil supérieur de la guerre\" (Obersten Kriegsrates), und wurde in die Planungen zum Bau der Maginot-Linie eingebunden. Von 1923 bis 1926 diente der General als Militärgouverneur von Strasbourg. Im Jahre 1926 ging Berthelot in den Ruhestand. Er starb 1931 in Paris und wurde in Nervieux (Département Loire) begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Berthelots Vermächtnis in Rumänien.", "content": "Dankbar über den französischen Beitrag zur Befreiung Rumäniens, insbesondere durch die Rolle des Generals Berthelot während der Kämpfe gegen die Mittelmächte im Jahre 1917, ernannte das rumänische Parlament Berthelot zum rumänischen Ehrenbürger. Des Weiteren belohnte der rumänische König den französischen General mit Ländereien in der Nähe des siebenbürgischen Dorfes Fărcădin. Man schenkte ihm ein Anwesen mit Herrenhaus, welches zuvor dem ungarisch-österreichischen Paläontologen, Geologen und Naturforscher Franz Nopcsa von Felső-Szilvás gehörte. Dieser wurde von seinem Anwesen vertrieben und lebte fortan in Österreich. Zum Anwesen gehörte neben dem Herrenhaus ein wenig Ackerland und ein Obstgarten. Im Jahr 1923 beschloss der Gemeinderat von Fărcădin, das Dorf zu Ehren des französischen Ehrenbürgers in \"General Berthelot\" umzubenennen. Im Jahr 1926 wurde Berthelot zum Ehrenmitglied der rumänischen Akademie ernannt. In seinem Testament vermachte er alle seine Besitztümer in Fărcădin dieser Akademie. Während der kommunistischen Diktatur in Rumänien wurde das Herrenhaus geplündert und schließlich als Getreidelagerstätte genutzt. Im Jahr 1965 wird der Name des Dorfes in \"Unirea\" (Union) geändert. Im Jahr 2001, nach dem Sturz des Diktators Nicolae Ceaușescu wurde das Dorf, nach der Durchführung eines Referendums, wieder in \"General Berthelot\" umbenannt. Mehrere Schulen, Straßen und Boulevards tragen seinen Namen in Rumänien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henri Mathias Berthelot (* 7. Dezember 1861 in Feurs, Département Loire; † 29. Januar 1931 in Paris) war ein französischer General während des Ersten Weltkrieges. Er diente als Stabschef unter Joseph Joffre.", "tgt_summary": null, "id": 131412} {"src_title": "Maurice Brookhart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Elisabeth Helene entstammte dem deutschen Adelsgeschlecht Vieregg und war die Tochter des Adam Otto von Vieregg (auch Viereck) (1634–1718), Mecklenburger Kammerpräsident, Preußischer Staatsminister und Geheimrat. Die Mutter, Anna Helene (1651–1701), entstammte der Familie von Wolffersdorff (auch Wolfersdorf). Elisabeth Helene wurde vermutlich wie ihre Brüder Friedrich Wilhelm (* 1682) und Adam Otto (* 1684) auf dem väterlichen Gut in Wattmannshagen geboren.", "section_level": 1}, {"title": "Königliche Mätresse und heimliche Ehefrau.", "content": "Von 1698 bis 1706 war ihr Vater Preußischer Gesandter in Kopenhagen. Im Jahr 1699 wurde Elisabeth Helene Hofdame bei Prinzessin Sophie Hedwig (1677–1735), der Schwester des Kronprinzen Friedrich und erregte seine Aufmerksamkeit. Er machte ihr einen kostbaren Diamantring zum Geschenk und nach seiner Thronbesteigung als Friedrich IV. im August desselben Jahres begann er eine geheime Beziehung mit ihr. Nach dem Tod ihrer Mutter, die 1701 in Kopenhagen starb, begünstigte der Vater die Liaison mit dem König, ja verteidigte sie sogar gegen die Empörung, die sich breit machte. Am 6. September 1703 wurde sie vom König zur Gräfin erhöht und erhielt das Gut Antvorskov bei Slagelse. Den väterlichen Aussagen zufolge haben sie sich heimlich „zur linken Hand“ verheiratet. Diese „Zweitehe“, neben der mit Königin Louise, sollte nicht das letzte bigamistische Verhältnis des Königs sein. 1712 schloss er mit Anna Sophie von Reventlow eine weitere morganatische Heirat, die wenige Tage nach dem Tod der Königin Louise im Jahr 1721 förmlich wiederholt und legitimiert wurde. Am 18. Juni 1704 gebar Gräfin Elisabeth Helene den gemeinsamen Sohn \"Frederik Gyldenløve\", starb jedoch im Kindbett neun Tage später. Der König, der ihren Verlust betrauerte, ließ zu ihrer feierlichen Beisetzung für zwei Stunden von drei Kirchen der Stadt die Glocken läuten. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in der 1695 geweihten Erlöserkirche in Kopenhagen. Am 9. März 1705 verstarb mit neun Monaten auch der Knabe und wurde zu seiner Mutter gebettet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elisabeth Helene von Vieregg (* 4. Mai 1679; † 27. Juni 1704 in Kopenhagen) war die Mätresse des dänisch-norwegischen Königs Friedrich IV. (1671–1730) und wurde am 6. September 1703 vom König zur Gräfin von Vieregg erhoben.", "tgt_summary": null, "id": 1856685} {"src_title": "Rodrigo González de Lara", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Süles Familie stammt väterlicherseits aus Ungarn. Sein Großvater György wanderte mit seiner Frau aus der ungarischen Hauptstadt Budapest nach Deutschland aus. Sein Vater Georg ist in Deutschland geboren, besaß bis zu seinem 16. Lebensjahr aber neben dem deutschen auch den ungarischen Pass. Süles Eltern trennten sich, als er vier Jahre alt war; er hat einen ebenfalls fußballbegeisterten, drei Jahre älteren Bruder. Wegen seines Nachnamens, der dem türkischen Namen Süleyman ähnelt, erhielt Süle einmal eine Anfrage von Vertretern des türkischen Fußballverbandes, die ihn für türkischstämmig hielten. Parallel zu seiner Fußballkarriere schloss Süle die Schule mit der mittleren Reife an der Kraichgau-Realschule in Sinsheim ab.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge.", "content": "Süle begann bei Rot-Weiß Walldorf mit dem Fußballspielen und wechselte zehnjährig in die Jugendabteilung von Eintracht Frankfurt, für die er drei Spielzeiten lang aktiv war. Im Juni 2009 wechselte er zum SV Darmstadt 98, dem er sechs Monate angehörte, bevor er in der Winterpause von der TSG 1899 Hoffenheim verpflichtet wurde.", "section_level": 3}, {"title": "TSG 1899 Hoffenheim.", "content": "Zur Saison 2012/13 rückte Süle in die zweite Mannschaft der Hoffenheimer auf, für die er in zwei Spielzeiten sechsmal in der Regionalliga Südwest zum Einsatz kam. In seiner ersten Spielzeit kam der Abwehrspieler auch zu seinen ersten Einsätzen in der Bundesliga. Sein Debüt gab er am 11. Mai 2013 (33. Spieltag) bei der 1:4-Niederlage im Heimspiel gegen den Hamburger SV. Damit war der Verteidiger mit 17 Jahren, 8 Monaten und 8 Tagen bis zum 8. Februar 2020 der jüngste Spieler, den die TSG in der Bundesliga eingesetzt hatte. Sein erstes Bundesligator erzielte er in der folgenden Saison am 2. November 2013 bei der 1:2-Niederlage im Heimspiel gegen den FC Bayern München mit dem Führungstreffer in der 34. Minute. Zwischen Dezember 2014 und Mai 2015 fiel der Abwehrspieler aufgrund eines Kreuzbandrisses langfristig aus. Am 31. März 2017 bestritt Süle, der bei der TSG ab Herbst 2013 in der Innenverteidigung gesetzt war, gegen Hertha BSC sein 100. Bundesligaspiel und erzielte beim 3:1-Auswärtssieg das Tor zum 2:1. Als Tabellenvierter schloss er mit der TSG Hoffenheim deren beste Saison ab und verhalf ihr so zur erstmaligen Teilnahme an den Champions-League-Play-offs, welche die Mannschaft ohne ihn erfolgreich bestritt.", "section_level": 3}, {"title": "FC Bayern München.", "content": "Zur Saison 2017/18 verpflichtete ihn der FC Bayern München, der ihn mit einem bis zum 30. Juni 2022 laufenden Vertrag ausstattete. Am 18. August 2017 (1. Spieltag) absolvierte der Verteidiger sein erstes Bundesligaspiel für den FC Bayern beim 3:1-Heimsieg gegen Bayer 04 Leverkusen und erzielte den Treffer zum 1:0 in der neunten Minute, das erste Tor der 55. Bundesligasaison. In seinen ersten beiden Spielzeiten gewann Süle mit dem Verein je zweimal die Meisterschaft und den DFL-Supercup sowie einmal den DFB-Pokal; im Frühjahr 2018 gelangte er mit dem FC Bayern bis ins Halbfinale der Champions League, wo man gegen Real Madrid ausschied. Ab der Spielzeit 2018/19 war Süle Stammkraft in der Innenverteidigung und spielte neben wechselnden Partnern wie Mats Hummels oder später Lucas Hernández. Am 19. Oktober 2019 erlitt Süle im Bundesligaspiel gegen den FC Augsburg erneut einen Kreuzbandriss und fiel monatelang aus. Mitte Februar 2020 konnte der Verteidiger ins Einzeltraining einsteigen.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Süle debütierte am 15. Oktober 2010 in der U16-Nationalmannschaft, die in Göttingen mit 3:2 gegen die nordirische Auswahl gewann. Sein erstes Länderspieltor erzielte er zwei Tage später in Baunatal beim 4:1-Sieg gegen den gleichen Gegner mit dem Treffer zum 2:0 in der 65. Minute. Er nahm mit der U17-Nationalmannschaft an der vom 4. bis 16. Mai 2012 in Slowenien ausgetragenen Europameisterschaft teil und bestritt dort vier Turnierspiele einschließlich des mit 4:5 im Elfmeterschießen gegen die Auswahl der Niederlande verlorenen Finales. Beim olympischen Fußballturnier vom 3. bis 20. August 2016 in Rio de Janeiro bestritt er alle sechs Turnierspiele. Das Finale gegen Brasilien wurde mit 4:5 im Elfmeterschießen verloren, wobei Süle seinen Elfmeter verwandelte. Am 1. November 2016 wurden ihm und seinen Mitspielern der Olympia-Auswahlmannschaft das Silberne Lorbeerblatt durch den Bundespräsidenten verliehen. Im ersten Länderspiel nach der Europameisterschaft am 31. August 2016 in Mönchengladbach gegen Finnland gab Süle mit seinem Startelfeinsatz beim 2:0-Sieg sein Debüt in der A-Nationalmannschaft. Bundestrainer Joachim Löw nominierte ihn für den FIFA-Konföderationen-Pokal 2017 in Russland. Im Turnier, das die deutsche Mannschaft gewann, kam er auf vier Einsätze, darunter einen Kurzeinsatz beim 1:0-Finalsieg gegen Chile am 2. Juli 2017. Auch bei der WM 2018, die ebenfalls in Russland stattfand, stand der Verteidiger im Kader und kam im letzten der drei Gruppenspiele zum Einsatz; anschließend schied der amtierende Weltmeister aus dem Wettbewerb aus. In einem Testländerspiel am 15. November 2018 gegen die russische Nationalmannschaft erzielte Süle beim 3:0 seinen ersten Länderspieltreffer.", "section_level": 2}], "src_summary": "Niklas Süle (* 3. September 1995 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Fußballspieler. Nach mehreren Jahren bei der TSG 1899 Hoffenheim spielt er seit 2017 beim FC Bayern München fast ausschließlich als Innenverteidiger. Auf derselben Position wird er seit 2016 in der deutschen Nationalmannschaft eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 2281238} {"src_title": "Theodor Weyl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "Das Ziel des Spiels ist es, Rennen gegen bis zu vier menschliche Mitspieler im Split-Screen-Modus (per Netzwerk auch mehr Mitspieler) oder gegen computergesteuerte Gegner zu gewinnen. Die Spieler können eine Vielzahl von Power-ups in Form von Geschenkpaketen aufsammeln, um sich Vorteile zu verschaffen, und müssen Hindernissen ausweichen. Die Mehrheit der Spielcharaktere stellen Maskottchen aus dem Ökosystem der freien Software dar, z. B. Tux (Linux-Kernel), Wilber (GIMP) oder Suzanne (Blender). Neben Grand-Prix-Rennen und dem Mehrspielermodus bietet SuperTuxKart verschiedene Spielmodi. So existiert neben dem regulären Spielmodus auch ein Zeitrennen-Modus, in dem auf Items verzichtet wurde, sodass es nur auf die fahrerischen Talente ankommt. In dem Spielmodus „Folge dem Leader“ wird ein Fahrer willkürlich als Leader bestimmt (mit Ausnahme des Fahrers des Spielers), alle anderen fahren ihm hinterher. Nach einer gewissen Zeit scheidet der letzte Fahrer der Reihe aus oder der Fahrer, der vor dem Leader gefahren ist. Danach reaktiviert sich ein neuer Countdown. Im Mehrspielermodus existieren außerdem noch einen Arena-Wettbewerb, indem sich die teilnehmenden Fahrer gegenseitig zerstören müssen, sowie ein Fußballmodus, in dem zwei Teams ein Riesenfußball ins gegnerische Tor befördern müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "SuperTuxKart entstand 2004 als Versuch, das unvollendete Spiel \"TuxKart\" fertigzustellen. Dieser Versuch scheiterte aber wegen Streitigkeiten zwischen den Entwicklern, weshalb das Spiel bis 2006 vorerst nicht weiterentwickelt wurde. In diesem Jahr übernahm Joerg Henrichs die Entwicklung und veröffentlichte im September 2006 eine erste Version. STK benutzt heute die Irrlicht-Engine für die Grafik- und OpenAL für die Tonausgabe. Ab Version 0.7.2 ist es möglich, über einen im Spiel integrierten Add-on-Manager neue Rennstrecken und Charaktere herunterzuladen. 2013 und 2014 nahm das Projekt mit vier bzw. fünf Teilnehmern am Google Summer of Code teil. Am 17. Januar 2014 wurde die Migration des Quellcodes zu GitHub öffentlich abgeschlossen. Am 5. Mai 2014 wurde bekannt gegeben, dass es in der nächsten Version des Spiels eine neue Spiel-Engine mit einer überarbeiteten, moderneren Grafik geben soll. Am 21. April 2015 wurde Version 0.9 veröffentlicht. Die auffälligste Neuerung ist die überarbeitete und moderner wirkende Grafik. Hierzu wurde zu der Grafik-Engine Antarctica gewechselt, welche allerdings ebenfalls auf der in früheren Versionen verwendeten Irrlicht-Engine basiert. Daneben wurden Vorimplementierungen für Online-Funktionen eingebaut, welche aber noch nicht den finalen Umfang erreicht haben. Zudem wurde die Abwärtskompatibilität mit älteren Add-ons aufgegeben. Am 21. Oktober 2015 erschien mit Version 0.9.1 eine Aktualisierung mit zahlreichen Fehlerkorrekturen und kleineren Verbesserungen. Die am 20. April 2019 veröffentlichte Version 1.0 enthält nun auch einen Multiplayer-Modus für das Internet und lokale Netzwerke.", "section_level": 1}], "src_summary": "SuperTuxKart, abgekürzt STK, ist ein freies Arcade-Rennspiel ähnlich \"Mario Kart\" (Remake). Es läuft auf Linux, macOS, Windows und anderen Betriebssystemen. Die neueste Version ist 1.1 vom 5. Januar 2020. Die Hauptentwickler sind Joerg Henrichs und Marianne Gagnon. Entwickelt wird SuperTuxKart in der Programmiersprache C++.", "tgt_summary": null, "id": 1699262} {"src_title": "Brony", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Pittsburgh 1974: Der Geschichtslehrer Tom Crick lebt mit seiner Frau Mary seit 20 Jahren in den Vereinigten Staaten. Weil seine Schüler, allen voran der selbstbewusste Matthew Price, von seinem Unterricht gelangweilt sind und kaum Interesse an der Französischen Revolution zeigen, entschließt sich Tom, den Schülern seine eigene Lebensgeschichte zu erzählen und ihnen auf diese Weise europäische Geschichte nahezubringen. Tom wuchs in den sogenannten Fens an der englischen Ostküste auf. Mit seinem Vater Henry und seinem geistig zurückgebliebenen Bruder Dick lebte er in einem kleinen Cottage, das neben einem Wehr lag, für das sein Vater zuständig war. Vor allem seine Jugend während des Zweiten Weltkriegs hat Tom geprägt. Im Alter von 16 Jahren war er mit Mary und ein paar Jungen an einem Fluss, wo sie sich neugierig auf das jeweils andere Geschlecht voreinander nackt ausziehen wollten. Nachdem Tom und die anderen Jungen sich vor Mary entblößt hatten, bestand Mary darauf, dass nur derjenige von ihnen, der am weitesten im Fluss tauchen kann, sie nackt sehen dürfe. Tom ging zunächst als Sieger hervor, doch sein älterer Bruder Dick, der nicht weit von ihnen nach Aalen gefischt hatte, wollte es ebenfalls versuchen. Mit einer unter seiner Unterhose für Mary deutlich sichtbaren Erektion sprang er in den Fluss und schlug seinen Bruder um Längen, verzichtete jedoch darauf, Mary nackt zu sehen. Nachdem sie sich ineinander verliebt hatten, nutzten Tom und Mary jede Gelegenheit, heimlich miteinander zu schlafen. Sie taten es in einem Zugabteil und trafen sich regelmäßig an einer verlassenen Windmühle. Dort gestand Mary, dass sie für Dick Mitleid empfinde und sich wünsche, dass auch er Erfahrungen mit Frauen sammelt. Seinen Schülern, die sich amüsiert darüber zeigen, dass er ihnen so offen von seinen ersten sexuellen Erfahrungen berichtet, erzählt Tom schließlich auch von seinem Großvater, der eine Brauerei besaß. Mit seinen Schülern reist Tom so in das Jahr 1911 zurück und lässt sie das Haus seines Großvaters besichtigen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dort ein Heim für traumatisierte Soldaten eingerichtet, wo Toms Mutter schließlich seinen Vater Henry kennenlernte. Zurück in den 1940er Jahren zeigt Tom dem inzwischen neugierig gewordenen Matthew Price, wie Dick auf einmal regelmäßig abends ausging, um sich mit einem Mädchen zu treffen. Der junge Tom ahnte, dass es sich bei dem Mädchen um Mary handelte. Eifersüchtig stellte er Mary vor der Windmühle zur Rede. Sie gestand ihm, schwanger zu sein, versicherte ihm jedoch, dass es sein Kind sei. Mit Dick habe sie den Geschlechtsakt nicht vollziehen können, weil er zu groß für sie gewesen sei. Kurz darauf schwamm die Leiche von Toms Freund Freddie Parr vor dem Wehr seines Vaters. Mary war sofort davon überzeugt, dass Dick Freddie umgebracht hat, weil sie vor Dick Angst bekommen und ihm aus Sorge um Tom erzählt hatte, dass sie von Freddie schwanger sei. Als Tom, der ihr zunächst nicht hatte glauben wollen, einen Hinweis fand, dass Dick tatsächlich Freddies Mörder war, konfrontierte er seinen Bruder im Cottage und sagte ihm, dass er der Vater des Kindes sei. Dick ging mit einer Flasche auf Tom los, ließ jedoch von ihm ab und brachte ihn anschließend auf den Dachboden. Dort zwang er Tom, ihm einen Brief vorzulesen, aus dem hervorging, dass Dick von seinem Großvater gezeugt worden war. Erschüttert und verwirrt über seine inzestuöse Herkunft, betrank sich Dick und beging im Fluss Selbstmord. Als Tom nach seinem Unterricht nach Hause kommt, hört er ein Baby schreien. Mary, die seit Jahren darunter leidet, keine Kinder bekommen zu können, und sich aus Kummer darüber geistig zunehmend in eine andere Welt flüchtet, hat das Baby in einem Supermarkt entführt. Tom fährt mit ihr und dem Baby zum Supermarkt, wo bereits die Polizei Ermittlungen aufgenommen hat. Tom behauptet, das Baby mit Mary vor der Schule gefunden zu haben, und gibt das Baby der Mutter zurück. Als Mary zurück in ihrem Haus einen Anfall bekommt, gibt sich Tom die Schuld an ihrem Leid. Eine Woche später verlässt sie ihn, und Tom wird gekündigt, weil der Schulleiter nichts von seinen Unterrichtsmethoden hält. Mit Matthew, der in seinem Lehrer nunmehr ein väterliches Vorbild sieht, geht Tom in eine Bar, wo sie wie Vater und Sohn eine Runde Billard spielen. In der Aula der Schule wird Tom kurz darauf offiziell verabschiedet. Als er vor den zahlreich erschienenen Schülern vor einem Mikrofon steht und zu beschreiben versucht, wie es dazu gekommen war, dass er Geschichtslehrer wurde, erinnert er sich, wie sich Mary nach Dicks Selbstmord von einer alten Frau das Kind abtreiben ließ und aufgrund der gewaltsamen Prozedur keine Kinder mehr bekommen konnte. Entschlossen, Mary für sich zurückzugewinnen, kehrt Tom in seine Heimat zurück, wo er, wie vermutet, Mary in den Fens spazieren sieht.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten fanden vor Ort in East Anglia, Kent, London und Pittsburgh sowie in den Londoner Twickenham Film Studios statt. Viele Szenen entstanden auf dem Holbeach Marsh am Rand von The Wash sowie in Walsingham in Norfolk. Als Drehort der Brauerei von Tom Cricks Großvater diente Doddington Place nahe Faversham. Für das Kostümbild war Lindy Hemming zuständig. \"Waterland\" wurde am 21. August 1992 in Großbritannien uraufgeführt und am 12. September 1992 auf dem Toronto International Film Festival gezeigt. In Deutschland kam der Film am 17. Juni 1993 in die Kinos und erschien am 18. Oktober 1993 auf Video.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das \"Lexikon des internationalen Films\" beschreibt \"Waterland\" als eine „inszenatorisch mitunter holprige Auseinandersetzung mit dem (Miß-)Verhältnis von beschriebener und erlebter Geschichte“. „Der innere Kampf einer späten Selbstfindung“ spiegele sich „sinnbildhaft in überwiegend literarischen Symbolen, die in betörenden Landschaftsbildern eine filmische Entsprechung finden“. \"Cinema\" verglich \"Waterland\" mit dem Film \"Der Club der toten Dichter\" (1989), in dem Ethan Hawke ebenfalls mitgespielt hatte. Gyllenhaals Film könne jedoch „trotz Jeremy Irons“ nicht begeistern, was in erster Linie „den wilden Zeit- und Perspektivsprüngen“ geschuldet sei. Der Film sei zwar „[g]ut gespielt, aber verworren erzählt“. \"Der Spiegel\" befand, dass Gyllenhaal „den Stoff ein wenig amerikanisiert, die Romankonstruktion aber liebevoll nachgebastelt“ habe.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Für seine Darbietungen in \"Waterland\", \"Verhängnis\" und \"M. Butterfly\" erhielt Jeremy Irons 1994 den Sant Jordi Award als Bester ausländischer Darsteller.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Fassung.", "content": "Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Magma Synchron in Berlin. Das Dialogbuch schrieb Joachim Kunzendorf, der auch für die Synchronregie verantwortlich war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Waterland ist ein britisches Filmdrama von Stephen Gyllenhaal aus dem Jahr 1992. Als literarische Vorlage diente der gleichnamige Roman (1983) von Graham Swift. In Deutschland wurde der Film auch unter dem Titel \"Das Geheimnis seiner Liebe\" veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 1056244} {"src_title": "Kolbeckit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "England im Jahr 1348: Lady Matilda de Mellerby wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Gatten Sir Walter, der vor drei Jahren in den englisch-französischen Krieg gezogen war. Von Sir Walters zurückgekehrtem Neffen Nicholas erfährt Matilda, dass ihr Ehemann in der Bretagne in Gefangenschaft geraten ist. Nicholas und seine Männer konnten jedoch den französischen Adligen Jacques de Saint Amant gefangen nehmen, den sie gegen Sir Walter austauschen wollen. Der Austausch der Gefangenen soll darüber hinaus genug Geld einbringen, mit dem Matilda Schulden beim Bischof begleichen kann. Besorgt um das Wohl ihres wertvollen Gefangenen, bringt ihn Matilda nicht im Kerker, sondern im Herrenhaus unter. Daraufhin bittet sie den Bischof, ihr zehn weitere Tage zur Begleichung ihrer Schulden zu gewähren. Sich seiner Macht bewusst, zeigt ihr der fettleibige Bischof seine Sammlung pornografischer Zeichnungen und gibt ihr zu verstehen, dass sie ihn nach Ablauf der zehn Tage in allen auf den Zeichnungen dargestellten Stellungen befriedigen müsse, sollte das Geld bis dahin nicht beschafft worden sein. Als ihr der Bischof eine der obszönen Zeichnungen zukommen lässt und Matilda sie beschämt in einer Kiste verstaut, wird Nicholas neugierig und versucht an das Schriftstück in Matildas Schlafgemach heranzukommen. Nicholas versteckt sich auf dem Baldachin von Matildas Bett, als diese hereinkommt und die Zeichnung verbrennt. Am Abend holt Jacques ein in seiner Hose verstecktes Amulett hervor und beginnt geheimnisvolle Worte vor sich herzusagen. Matilda beginnt daraufhin im Bett an ihrem Keuschheitsgürtel zu nesteln. Als sie mit ihrer Hand unter den Gürtel fasst und sich selbst befriedigt, fällt plötzlich Nicholas tot auf ihr Bett. Ein Arzt untersucht ihn und findet neben geschwulstartigen Beulen das Wort „Anazapta“ eingeritzt auf dem Rücken des Toten. Aus Angst vor dem Schwarzen Tod werden alle Soldaten untersucht. Auch Jacques muss sich einer Untersuchung unterziehen. Dabei entdeckt der Arzt, dass Jacques auf der Brust mit einem Kreuz gebrandmarkt wurde, und erkennt in ihm ein Kind, das er vor vielen Jahren zur Welt brachte. Jacques’ Mutter war bei der Geburt gestorben. Der Arzt bittet Jacques daher um Vergebung, ehe er panikartig davonläuft. In seiner Kammer nimmt Jacques erneut das Amulett zur Hand. Am nächsten Morgen trägt es Matilda um den Hals und sie erkennt es als Schmuckstück wieder, das einst Joan de Mellerby, der ersten und vor langer Zeit verstorbenen Frau ihres Gatten, gehörte. Jacques ist derweil spurlos aus seiner Kammer verschwunden. Matilda findet ihn in einem Waldstück wieder. Als er versucht sie zu küssen, weicht sie ihm aus und lässt ihn von Randall, dem Gefängniswärter, in seine Kammer zurückbringen. Der örtliche Priester hat unterdessen einen Brief aus der Bretagne erhalten und lässt Jacques zu sich bringen. Aus dem Brief des Compte de Fugiere geht hervor, dass der echte Jacques auf dem Schlachtfeld starb. Auf die Frage hin, wer er wirklich sei, fängt Jacques an, den Priester zu würgen. Wie sich herausstellt, war es ebendieser Priester, der ihn als Baby mit dem Brandmal versah. Er war es auch, der nach der Beichte Jacques’ Mutter, Joan de Mellerby, an Sir Walter verriet – denn Joan war ihrem Gatten untreu mit einem Mann namens Thomas Bassett. Als die Leichen des Arztes und des Vogts gefunden werden und neben Beulen auf dem Rücken eingeritzte Buchstaben aufweisen, erkennt Matilda, dass die Todesfälle in Zusammenhang mit Joan de Mellerby stehen. Als sich der Priester vor den Dorfbewohnern reumütig vom Torhaus stürzt und Randall Jacques dafür verantwortlich macht, geht der Mob auf Jacques los. Er soll in einem Brunnen der Wasserfolter unterzogen werden. Matilda findet indes den Brief des Compte de Fugiere, in dem nun jedoch steht, dass der Austausch der Gefangenen vollzogen werden soll. Matilda eilt zum Brunnen, lässt Jacques herausholen und rettet ihm per Mund-zu-Mund-Beatmung das Leben. In der darauffolgenden Nacht gräbt Matilda Nicholas’ Leiche aus und liest auf seinem Rücken das Wort „Anazapta“. Von Bruder Wilfred, der nach dem Tod des Priesters mit anderen Mönchen eingetroffen ist, erhält Matilda den Hinweis, dass man „Anazapta“ einem Kranken ins Ohr flüstern müsse, damit dieser nichts Böses mehr fühlt. Von Bruder Ignatius, der einst ein Goldschmied war und das Amulett angefertigt hat, erfährt Matilda, dass Thomas Bassett es als Geschenk für Joan in Auftrag gegeben hatte. Nachdem Sir Walter Joan und Bassett in flagranti erwischt und Bassett gehängt hatte, versprach er jedem Mann einen Schilling, der mit seiner Frau schläft. Joan wurde anschließend in den Wald geschleift und von zahllosen Männern vergewaltigt. Als der Bischof ins Dorf kommt, bittet ihn Matilda, die Heilige Messe abzuhalten, um die von den Todesfällen aufgebrachten Dorfbewohner zu beruhigen. Sie zeigt sich im Gegenzug bereit, ihm danach sexuell zur Verfügung zu stehen, gäbe es doch Wege einen Keuschheitsgürtel auch ohne Schlüssel zu öffnen. Im Auftrag des Bischofs versucht Randall derweil Jacques umzubringen, sieht dabei jedoch das Kreuz auf Jacques’ Brust und überlegt es sich anders. Wie sich herausstellt, hatte Randall Joan neun Monate lang bis zu Jacques’ Geburt versteckt. Als Sir Walter davon erfuhr, ließ er Randall zur Strafe die Nase abschneiden. Während der Messe warnt Randall Matilda, dass alle Beteiligten sterben werden, die das in Wein getauchte Brot aus der Hand des Bischofs zu sich nehmen – Jacques, der in seiner Kammer erneut beschwörende Worte vor sich herspricht, wolle auf diese Weise die Schändung und den Tod seiner Mutter rächen. Matilda verlässt eilig die Messe, sucht Jacques auf und sagt ihm, dass sie wisse, wer er sei. Jacques beginnt sie zu küssen und Matilda lässt ihn mit einem Messer ihren Keuschheitsgürtel öffnen. Während sie hingebungsvoll miteinander schlafen, trifft Sir Walter im Ort ein. Er hatte fliehen können und findet nun die Dorfbewohner und den Bischof tot in den Straßen vor. Wie einst Joan ertappt er Matilda in flagranti mit Jacques. Dieser folgt Sir Walter in den Hof, wo er ihm die Narbe auf seiner Brust zeigt. Sir Walter hatte das gebrandmarkte Baby einst höchstpersönlich umgebracht und will wissen, wer Jacques tatsächlich ist. Als er Jacques würgt, ersticht Matilda ihren Gatten mit einem Messer. Jacques verlässt daraufhin den Ort. Als er in einem anderen eintrifft, ruft ihn eine Frau „William“ – sein Gesicht ist nunmehr das eines anderen Mannes.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Gedreht wurde in den walisischen Grafschaften Brecknockshire, Powys und Monmouthshire, wo jeweils das Herrenhaus Tretower Court, Powis Castle und Caldicot Castle als Drehorte dienten. Der Film wurde im Februar 2002 auf dem American Film Market erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. In Deutschland wurde er zum ersten Mal am 26. Juli 2002 auf dem Fantasy Filmfest in München gezeigt. 2005 erschien er auf DVD.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das \"Lexikon des internationalen Films\" beschreibt den Film als „[f]insteres Historienabenteuer nach gängigen Vorbildern und Mythen“. Miles Fielder von \"Empire\" bezeichnete ihn als „düsteren und schmutzigen Mittelalter-Krimi“, der „wie eine Mischung aus \"Der Name der Rose\" und \"Die Wiederkehr des Martin Guerre\"“ daherkomme. Die Aufmachung sei „durchaus faszinierend“, doch die „konfuse Geschichte“ brauche ewig, „ehe sie das wenig überzeugende Ende erreicht“. TimeOut London zufolge sei schwer zu sagen, „was sich die Macher dieses britischen Low-Budget-Films mit all den Plünderungen, Pusteln und Lena Headey in einem Keuschheitsgürtel dachten“. Das „vor Schlamm strotzende Rache-Drama“ wirke zwar nicht wie ein Exploitationfilm, sei „aber bei weitem nicht aufwändig genug, um als etwas anderes durchzugehen“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anazapta – Der schwarze Tod (Originaltitel: \"Anazapta\") ist ein britischer Historienfilm aus dem Jahr 2002 mit Lena Headey in der Hauptrolle. Der Film thematisiert die große Pest-Pandemie Mitte des 14. Jahrhunderts. Dem Aberglauben jener Zeit entsprechend tritt dabei ein rachedurstiger Fremder als Personifizierung des Schwarzen Tods auf.", "tgt_summary": null, "id": 2235764} {"src_title": "García Sarmiento de Sotomayor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Juan de Ayolas war Teilnehmer der im Jahre 1534 in Sanlúcar de Barrameda gestarteten Expedition von Pedro de Mendoza nach Südamerika, die dem portugiesischen Vordringen ein Ende bereiten und damit die Einhaltung der territorialen Besitzrechte beider Länder gemäß dem Vertrag von Tordesillas (1494) durchsetzen sollte. Als sein \"Mayordomo\" („Haushofmeister“ oder „oberster Diener“) gründete er im Jahre 1536 zusammen mit Mendoza das Fort und die Ansiedlung \"Nuestra Señora del Buen Ayre\", aus der später die Stadt Buenos Aires hervorgehen sollte. Darüber hinaus gründete er noch im Juni desselben Jahres im Verlauf einer Erkundungsreise im Gebiet des Río Paraná das Fort von Corpus Christi im Südosten des heutigen Paraguay. Die Reise wurde weiter entlang des Río Paraguay fortgesetzt; im Februar 1537 gründete man im Mündungsgebiet des Río Blanco in den Río Paraguay das Fort von \"Candelaria\" (heute Fuerte Olimpo). Um einen Verbindungsweg zwischen den westlichen Andengebieten von Peru und Bolivien nach Paraguay zu finden, drang Pedro de Ayolas bis in das Gebiet des Gran Chaco vor. Auf seiner Rückreise fand er das Fort \"Candelaria\" verlassen vor – unter letztlich ungeklärten Umständen wurden er und die meisten Mitglieder seines Expeditionscorps dort von Indianern getötet. Eine andere Version lautet, dass er bereits im Gran Chaco getötet worden sei. Eine Suchexpedition unter Juan de Salazar y Espinosa brachte nur wenig Klarheit in die Angelegenheit.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Aufgrund seines Engagements wurde Juan de Ayolas von Pedro de Mendoza während dessen Heimreise nach Spanien, auf welcher er jedoch auf den Kanarischen Inseln verstarb, zum Gouverneur der von Karl V. neugeschaffenen Überseeprovinz Neu-Andalusien (später \"Río de la Plata und Paraguay\") ernannt. Wegen seiner Expeditionsreise, auf der ihn der Tod ereilte, konnte er das Amt jedoch nicht ausüben. Sein Nachfolger wurde Domingo Martínez de Irala. Eine etwa 17.000 Einwohner zählende Stadt im Süden Paraguays trägt den Namen Ayolas.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juan de Ayolas (* um 1500 in Briviesca, Burgos; † 1537/8 in Candelaria im Gran Chaco, Paraguay) war ein spanischer Conquistador.", "tgt_summary": null, "id": 820515} {"src_title": "Continuing Criminal Enterprise Statute", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Vineland liegt in der Kathio Township im nordöstlichen Zentrum Minnesotas am südwestlichen Ufer des Mille Lacs Lake. Der Mille Lacs Kathio State Park schließt sich unmittelbar südlich an die Ortslage an. Die geografischen Koordinaten von Vineland sind 46°09′49′′ nördlicher Breite und 93°45′27′′ westlicher Länge. Der Ort erstreckt sich über 25,6 km2, die sich auf 24,1 km2 Land- und 1,5 km2 Wasserfläche verteilen. Benachbarte Orte von Vineland sind Garrison (17,3 km entlang des Seeufers nördlich), Wahkon (22 km entlang des Seeufers ostsüdöstlich), Onamia (16,3 km südöstlich) und Hillman (28 km südwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Minneapolis (154 km südsüdöstlich), Minnesotas Hauptstadt Saint Paul (168 km in der gleichen Richtung), Duluth am Oberen See (189 km nordöstlich), Sioux Falls in South Dakota (467 km südwestlich), Fargo in North Dakota (272 km nordwestlich) und Eau Claire in Wisconsin (297 km südöstlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der U.S. Highway 169 verläuft entlang des Seeufers als Hauptstraße durch Vineland. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem Milaca Municipal Airport befindet sich 50,8 km südlich ein kleiner Flugplatz. Der nächste internationale Flughafen ist der Minneapolis-Saint Paul International Airport (177 km südsüdöstlich).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Vineland 1001 Menschen in 300 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 41,5 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 300 Haushalten lebten statistisch je 3,32 Personen. Da der Ort in einem Indianerreservat liegt, bestand die Bevölkerung im Jahr 2010 zu 86,0 Prozent aus amerikanischen Ureinwohnern. Daneben gab es noch 9,9 Prozent Weiße, 0,6 Prozent Afroamerikaner sowie 0,1 Prozent (eine Person) aus anderen ethnischen Gruppen; 3,4 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,8 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 35,8 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 56,5 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 7,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,8 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 29.643 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 13.442 USD. 41,3 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vineland ist eine Siedlung auf gemeindefreiem Gebiet („Unincorporated Community“) im Mille Lacs County im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota. Zu statistischen Zwecken ist der Ort zu einem Census-designated place (CDP) zusammengefasst worden. Im Jahr 2010 hatte Vineland 1001 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 2079744} {"src_title": "Andy Sidaris", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung dieses Point-and-Click-Adventures spielt, wie bereits in \"\", in den Vereinigten Staaten der 1940er-Jahre. Theodore \"Ace\" Harding, ein ehemaliger Boxer, der jetzt als Privatdetektiv arbeitet, erwacht mit Kopfschmerzen aus einer Bewusstlosigkeit, diesmal in einem Zimmer des \"Las Vegas Lucky Dice Hotel and Casino\". Schnell stellt sich heraus sich, dass Ace für den Gangsterboss Tony Malone eine Summe von $112.000 wiederfinden muss, die sich zuletzt im Besitz des zwischenzeitlich ermordeten Ganoven Joey Siegel befand. Sollte Ace das Geld nicht binnen einer Woche wiederbeschaffen, droht ihm die Ermordung. Bei seinen Versuchen, das Geld zu beschaffen, wird Ace von Stogie Martin überwacht, einem von Malones Schlägern. Das Spiel zeigt ein Las Vegas, das sich stark an den Film Bugsy anlehnt. Über Zugverbindungen lassen sich einige Orte in Chicago noch einmal besuchen, die schon im ersten Teil eine Rolle gespielt hatten. Versucht Ace, den Zug nach Los Angeles oder St. Louis zu nehmen, wird er von Stogie gestellt und getötet. Auch wenn Ace diesmal nicht unter Drogeneinfluss steht, erlebt er weiterhin Erinnerungs-Flashbacks an bestimmten Orten oder auch bei Betrachtung von Fotos. Wie auch bei anderen Adventures auf Basis der MacVenture-Engine gibt es ein Zeitlimit, an das der Spieler durch Stogie Martin immer wieder erinnert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Teil 2 erschien erst drei Jahre nach Veröffentlichung des ersten Teils. In der Zeit dazwischen brachte ICOM die beiden Adventures \"Uninvited\" (1986) und \"Shadowgate\" (1987) heraus. Die MacVenture-Engine blieb weitgehend unverändert. Über den Publisher Mindscape kam \"Déjà Vu II\" 1988 auf zwei 3,5′′ Disketten, double-sided mit je 800 Kilobyte für den Apple Macintosh in den Handel. In den darauffolgenden Jahren folgten Portierungen auf weitere Systeme. 1999 wurde es auf einer gemeinsamen Cartridge mit dem Vorgänger als \"Déjà Vu I & II: The Casebooks of Ace Harding\" für den Game Boy Color veröffentlicht. Spieler rechnen dem Spiel einen hohen Schwierigkeitsgrad zu. Die Logik erfordert häufiges Querdenken oder es erweisen sich Kenntnisse aus dem ersten Teil als hinderlich. So ist beispielsweise eine Feuerleiter zu verwenden, zu der es im ersten Teil stets die Meldung gegeben hatte, sie sei nicht erreichbar („too high“). Eine schwere Herausforderung ist vor allem die Schlussphase, in der unter Zeitdruck alle bis dahin im Spiel gesammelten Hinweise, deren Bedeutung nicht so leicht einzuschätzen ist, an die dafür passende Stelle platziert werden müssen. \"Déjà Vu II\" war das letzte auf der MacVenture-Engine entwickelte Spiel. Im Januar 2015 veröffentlichte die Firma Zojoi, die 2012 von ehemaligen ICOM-Angestellten gegründet worden war, über die Plattform Steam eine Version des Spiels, die die Originalgrafiken enthält, aber auf moderner Hardware lauffähig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die US-amerikanische \"Computer Gaming World\" bemängelte einen streng linearen Handlungsablauf sowie ein streckenweise unintuitives Bedienkonzept. Für bestimmte Tätigkeiten seien exakt vordefinierte Kombinationen aus Objekten und Verben vonnöten, die der Spieler nicht durch logisches Denken, sondern nur durch uninspiriertes Ausprobieren herausfinden könne, was den Spielfluss deutlich hindere. Die deutsche \"ASM\" kam zu einem positiveren Urteil. Redakteur Bernd Zimmermann sah ein „ausgefeiltes Game mit durchdachtem Konzept“ und gehobenem Schwierigkeitsgrad, dessen Grafik allerdings auf dem Stand des Vorgängerspiels sei und mit modernen Spielen nicht mithalten könne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Déjà Vu II: Lost in Las Vegas ist ein 1988 für den Apple Macintosh entwickeltes Computerspiel. Das Spiel war das vierte und letzte der nach dem Namen der verwendeten Entwicklungs-Engine als MacVenture-Adventures bezeichneten Spieleserie und wurde von seinem US-amerikanischen Entwickler ICOM Simulations in schneller Folge auf zahlreiche weitere Systeme portiert, darunter vor allem Atari ST, Amiga und DOS. Als Remake erschien es später auch für die Handheld-Konsole Game Boy Color und Windows Mobile.", "tgt_summary": null, "id": 661672} {"src_title": "Bloom (Wisconsin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ollaik wurde in Khiam im Süd-Libanon geboren. Seine Familie war seit Generationen mit der Bienenzucht vertraut. Während des libanesischen Bürgerkrieges musste die Familie aufgrund der Gewalt und der Zerstörung mehrfach ihren Wohnort wechseln. Im Alter von 13 Jahren war Ollaik durch die Hisbollah rekrutiert worden. Mit 19 Jahren zog er nach Beirut, wo er sich an der AUB für Agrarwissenschaften einschrieb. 1992 wurde er der Repräsentant der Hisbollah (Partei Gottes) an der AUB, 1996 trat er jedoch zurück. Später baute er Beziehungen zu Menschen unterschiedlicher religiöser und politischer Zugehörigkeit auf. Dies half ihm, sein System von Überzeugungen neu zu bewerten, und führte dazu, dass er die Hisbollah zum Ende des Jahres 1996 verließ. Im selben Jahr beendete Ollaik sein Studium der Agrarwissenschaften an der AUB und Recht an der libanesischen Universität (arabisch: الجامعة اللبنانية, französisch: Université Libanaise). Im Anschluss begann er sein Studium für einen Master-Abschluss in Agrarökonomie, ebenfalls an der AUB, und trat später der Beirut Bar Association bei. 1999 zog Ollaik in die USA, um sich an der University of Florida für ein Ph.D.-Studienprogramm am \"Food and Resource Economics Department\" einzuschreiben. Anfang 2002, Monate nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001, wurde er nach einem Libanon-Aufenthalt bei der Einreise in die USA am John F. Kennedy International Airport zunächst verhört, dann vier Stunden lang festgehalten und schließlich in den Libanon abgeschoben. Er durfte seine Doktorarbeit via Korrespondenz beenden, und im Jahr 2004 kehrte er als Professor für Imkerei an die AUB zurück. Ollaik gründete \"Lebanon Ahead\", eine Bürgerbewegung mit dem Ziel, die wirtschaftliche Situation im Lande zu verbessern und den Libanon in eine friedvolle und demokratische Nation zu wandeln, in der eine Plattform für die Verständigung der Volksgruppen und verschiedenen religiösen Gruppen geschaffen wird. Ferner gründete er eine Koalition von unabhängigen demokratisch-zivilen Kräften, \"Takadom\", und bewarb sich mit zwei weiteren Kandidaten für Lebanon Ahead für einen Parlamentssitz in der Wahl 2009.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "2008 schrieb Ollaik seine Autobiographie, die arabischsprachige Version von \"The Bees Road – Rami Ollaik’s Republic\", die im selben Jahr publiziert wurde. In dieser Autobiographie zeichnet er seine Erfahrungen mit der Hisbollah und seine Abkehr von ebendieser nach. Das Buch kritisiert die sog. Partei Gottes und ihre Bedrohung für ein harmonisches Miteinander und nimmt den Leser mit auf eine Reise aus dem Süd-Libanon und der Hisbollah an die American University von Beirut und nach Amerika.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rami Salman Ollaik (manchmal Olaik, Olleik oder Oleik geschrieben; ; * 2. November 1972) ist ein libanesischer Autor, Anwalt und Dozent für Bienenhaltung an der American University of Beirut (AUB). ", "tgt_summary": null, "id": 1077959} {"src_title": "Hatton House", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Vorspann: \"Non ist ein furchtbares Wort\" António Vieira Die Rahmenhandlung spielt Anfang April 1974 in einer portugiesischen Kolonie in Afrika. Es bleibt offen, ob es sich dabei um Portugiesisch-Guinea, Angola oder Mosambik handelt. Eine Gruppe Soldaten unter Führung des Leutnants Cabrita fährt auf einem Lkw im Dschungel zu einem Stützpunkt, um von dort aus gegen die Guerilla einer Befreiungsbewegung zu kämpfen. Die Soldaten sind unschlüssig darüber, warum sie noch in diesem Krieg kämpfen („Ich frage mich, was wir hier überhaupt sollen“). Besonders kritisch sind der Corporal Brito und der Soldat Manoel. Alle haben eine fatalistische Haltung. Sie wissen, dass Portugal „den Rest der Welt“ als Gegner hat; nicht nur die Befreiungsbewegungen, sondern auch andere afrikanische Staaten, die US-Amerikaner, Russen, Chinesen und Europäer, die sämtlich den portugiesischen Kolonialkrieg kritisieren und die Befreiungsbewegungen mehr oder minder offen unterstützen. Sie nehmen die Situation aber auch mit einem gewissen Galgenhumor („Der Soldat ist immer nur aus Versehen im Krieg“, „Wir sitzen hier unschuldig im Wespennest“. „Wir sind hier nicht in Vietnam“). Schließlich schaltet sich Leutnant Cabrita in die Gespräche ein. Er hat vor dem Militärdienst Geschichte studiert und versucht, ihre Situation aus der portugiesischen Nationalgeschichte heraus zu erklären. Deshalb schildert er ihnen Schlüsselereignisse aus der portugiesischen Geschichte, die als Rückblenden gezeigt werden. In der ersten Rückblende berichtet Cabrita vom Kampf Viriathus gegen die römischen Invasoren, die Lusitanien erobern wollen. Viriathus, der Führer der Lusitanier, sei ein erfolgreicher Guerillaführer gewesen, aber gleichzeitig eine tragische Figur. Er habe das Positive an der römischen Zivilisation nicht erkannt und daher kein Königreich geschaffen, um diese Erkenntnisse weiter zu verwenden. In der zweiten Rückblende berichtet Cabrita über das portugiesische Ziel, zusammen mit Spanien eine gemeinsame iberische Macht zu bilden. Doch die Götter hätten diesem Ziel eine Grenze gesetzt. Im Kastilischen Erbfolgekrieg 1475 bis 1479 scheiterte König Alfons in der Schlacht bei Toro 1476 gegen die Kastilier, so dass eine Vereinigung beider Königreiche nicht möglich war. In der dritten Rückblende scheitert ein friedlicher Versuch der Einigung. Die kastilische Prinzessin Isabella heiratet einen portugiesischen Prinzen, doch dieser stirbt bei einem Reitunfall und kann daher nicht die kastilische Thronfolge antreten. In einem Feldlager setzen sich Cabrita, Brito und Manoel zusammen und Cabrita fährt mit seinen Erzählungen fort. Der Leutnant hält territoriale Eroberungen für wenig wertvoll für die Menschheit. Entscheidend sei, was man der Menschheit gebe und nicht nehme. Von den Weltreichen seien nur Schatten und Ruinen übrig geblieben, allerdings auch Licht für die Zivilisation. Die Geschichte sei voller Rätsel. Die Portugiesen hätten neue Welten, neue Meere und neue Himmel entdeckt. Cabrita zitiert als Beispiel in einer vierten Rückblende Die Lusiaden von Luís de Camões. Der Seefahrer und Entdecker Vasco da Gama landet Dank der Hilfe von Venus auf der mythischen \"Insel der Liebe\", wo die Seefahrer von Nymphen für ihre Taten belohnt werden. Der Leutnant erzählt eine Episode der Lusiaden, in der da Gama von der Göttin Thetis auf den höchsten Punkt der Insel geführt wird, wo sie ihm die \"Maschine der Welt\" zeigt, das \"Gesetz der kosmischen Harmonie\". Die Gruppe trifft im Basislager ein, von aus sie am nächsten Tag gegen die Rebellen antreten sollen. Am Abend berichtet Cabrita von der Idee Antonio Vieiras, das \"5. Reich\" zu etablieren; ein katholisches Weltreich, in dem Christen sowie bekehrte Muslime und Juden harmonisch zusammen leben würden. Diese Idee sei von König Dom Sebastião aufgenommen worden, der versucht habe, es mit Gewalt in der Schlacht von Alcácer-Quibir 1578 gegen die Marokkaner zu errichten. Die Schlacht wird von Cabrita in einer fünften Rückblende geschildert. In dieser Sequenz kommt es zu einer Überblendung der Zeitebenen: Cabrita, Brito und Manoel sitzen als Teilnehmer der Expedition des Königs zusammen wie in der Gegenwart im Zelt des Basislagers und unterhalten sich 1578 über die Expedition aus der Perspektive der Gegenwart heraus. Einige Gefolgsleute des Königs halten diesen für wahnsinnig („Die Expedition eines verwunschenen Prinzen“). Der König führt ein heterogenes Heer an, das sich aus Portugiesen, Spaniern, Italienern, Deutschen und einer Gruppe von Abenteurern zusammensetzt, die zusammen mit marokkanischen Verbündeten gegen den marokkanischen König kämpfen. Doch Dom Sebastião ist verwirrt und gibt keinen Angriffsbefehl, obwohl die Truppen des marokkanischen Königs ihnen bereits zusetzen und erste Verluste auftreten. Schließlich ergreift der Hauptmann der Abenteurer die Initiative und greift allein mit seiner Gruppe an. Die Schlacht endet in einem Gemetzel für die Portugiesen und ihre Verbündeten; die Leiche des Königs wird nie gefunden werden und er selbst zur Ikone des Sebastianismus. Am nächsten Morgen zieht Cabritas Gruppe in den Busch. Sie geraten in einen Hinterhalt der Guerilla, der mit einer Sprengfalle beginnt, dann werden die Soldaten beschossen. Cabrita erschießt einen Baumschützen und wird selbst schwer getroffen. Die Gruppe muss sich zurückziehen. Cabrita wird ausgeflogen und in ein Militärhospital eingeliefert. Er befindet sich plötzlich als Don João von Portugal wieder auf dem Schlachtfeld von Alcácer-Quibir, begleitet von Brito und Manoel als portugiesische Krieger. Ein verletzter portugiesischer Ritter erscheint und hält einen Monolog über das Wort \"Non\". Es sei ein furchtbares Wort, das sich von links wie nach rechts lese: „Es heißt immer Non!“. Es mache jede Hoffnung zunichte. Er tötet sich mit seinem Schwert. Im Hospital erhält Cabrita Morphium. Der verschwundene König Dom Sebastião erscheint aus dem Nebel und wird von Cabrita gesehen. Der König nimmt sein Schwert an der Klinge in beide Hände und drückt fest zu. Sein Blut tropft aus der Schwertspitze ins Leere. Blut tropft in einen Infusionsbehälter, der offenbar Cabrita gehört. Cabrita stirbt. Ein Arzt injiziert Adrenalin, doch umsonst. Cabritas Tod wird von einem anderen Patienten beobachtet. Sein ganzer Kopf ist verbunden, er kann nur mit seinem linken Auge sehen, nichts hören und nichts sagen. Der Arzt macht über Cabritas Tod eine Eintragung im Tagebuch: 25. April 1974. Der Film endet mit dem Abspann und einem Gesang aus den Lusiaden.", "section_level": 1}, {"title": "Dramaturgischer Aufbau.", "content": "Die Rahmenhandlung der Gegenwart 1974 ist realistisch inszeniert, die historischen Rückblenden sind dagegen stark stilisiert; die Bauten erinnern an Theaterdekorationen. Die Sequenz der \"Lusiaden\" ist vollständig surrealistisch angelegt; Camões Text wird von einem Hintergrundchor gesungen; in der deutschen Synchronisation wird der Text übersetzt untertitelt. Um Gegenwart und Vergangenheit zu verklammern, setzte Oliveira die Hauptdarsteller sowohl in Rollen der Rahmenhandlung als auch in den Rückblenden ein. Cabritas Todestag, der 25. April 1974, ist der Beginn der Nelkenrevolution, die die seit 1926 bestehende Diktatur und den seit 1961 andauernden Kolonialkrieg beendet.", "section_level": 1}, {"title": "Historischer Kontext.", "content": "\"Non\" ist einer der ersten filmischen Versuche Portugals, die Kolonialkriege historisch aufzuarbeiten. Für Nicht-Portugiesen ist die Filmhandlung aufgrund der komplexen Erzählstruktur und der spezifisch portugiesischen historischen Ereignisse schwer nachvollziehbar.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das \"Lexikon des internationalen Films\" bezeichnete den Film als einen \"„komplexe[n], gedankentiefe[n] Film von schwer zugänglicher Poesie“\". Die Produktion sei \"„Meisterhaft in [ihrer] eigensinnigen Erzählstruktur“\". Die \"„Bildmitteln“\" könnten jedoch nicht immer überzeugen. Überhaupt sei der Film eher an \"„ein intellektuelles Minderheitenpublikum“\" gerichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Non oder Der vergängliche Ruhm der Herrschaft (Non', ou A Vã Glória de Mandar, Fernsehtitel Der vergängliche Ruhm der Herrschaft) ist ein portugiesischer Historienfilm von 1990 und wurde am 26. September 1990 auf dem Filmfestival in Cannes außer Konkurrenz uraufgeführt. Drehorte waren u. a. Spanien, Frankreich und der Senegal. Regisseur Manoel de Oliveira (1908–2015) widmete den Film seinen Enkeln. Der Film zeichnet sich durch eine komplexe Dramaturgie aus, in der die Hauptdarsteller der Rahmenhandlung im April 1974 gleichzeitig die Hauptrollen in den fünf historischen Rückblenden von ca. 50 v. Chr. bis 1578 einnehmen.", "tgt_summary": null, "id": 949077} {"src_title": "Chris D.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Don Pease studierte bis 1953 an der Ohio University in Athens. In den Jahren 1954 und 1955 setzte er seine Ausbildung am \"Kings College\", das zur University of Durham in England gehört, fort. Zwischen 1955 und 1957 diente er in der US Army. Anschließend arbeitete er als Journalist. Gleichzeitig schlug er als Mitglied der Demokratischen Partei eine politische Laufbahn ein. Von 1962 bis 1965 saß er im Stadtrat von Oberlin; zwischen 1965 und 1967 sowie nochmals in den Jahren 1975 bis 1977 gehörte er dem Senat von Ohio an. Dazwischen war er von 1969 bis 1975 Abgeordneter im dortigen Repräsentantenhaus. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1976 wurde Pease im 13. Wahlbezirk von Ohio in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 1977 die Nachfolge des Republikaners Charles Adams Mosher antrat. Nach sieben Wiederwahlen konnte er bis zum 3. Januar 1993 acht Legislaturperioden im Kongress absolvieren. Er setzte sich für die Menschenrechte in aller Welt ein und erreichte 1979 den Erlass eines Handelsembargos gegen den Staat Uganda, der damals von dem Diktator Idi Amin regiert wurde. Das Embargo trug wenige Monate später wesentlich zum Sturz Amins bei. Er setzte sich auch für die Rechte der Arbeiter ein. Im Jahr 1992 verzichtete er auf eine weitere Kandidatur. Nach dem Ende seiner Zeit im US-Repräsentantenhaus war Don Pease Gastprofessor für Politik am Oberlin College. Fünf Jahre lang war er als Direktor im Vorstand der Amtrak. Er starb am 28. Juli 2002 in Oberlin. Er war mit Jeanne Camille Wendt verheiratet, mit der er eine 1964 geborene Tochter hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Donald James „Don“ Pease (* 26. September 1931 in Toledo, Ohio; † 28. Juli 2002 in Oberlin, Ohio) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1977 und 1993 vertrat er den Bundesstaat Ohio im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1439582} {"src_title": "Reginald Pepys Winnington-Ingram", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Haskell wurde nach der \"Conference on Functional Programming Languages and Computer Architecture\" 1987 entworfen, auf der deutlich geworden war, dass die Entwicklung der funktionalen Programmierung durch die Aufsplitterung in viele verschiedene Sprachen (viele davon Mitglied der ML-Familie) aufgehalten wurde. Aus diesem Grund sollte eine neue umfassende Sprache entworfen werden, und zwar Haskell. Der Name wurde als Hommage an den Mathematiker Haskell B. Curry gewählt. Kurz darauf begann Kevin Hammond an der Universität von Glasgow (daher auch der Name des Compilers) die Entwicklung einer Implementierung in Lazy ML, die praktisch ein Frontend für eine existierende Lazy-ML-Implementierung darstellte. Als diese Implementierung lauffähig war (Juni 1989), stieß Simon Peyton Jones zu der Entwicklergruppe. Der Prototyp besaß zu diesem Zeitpunkt bereits alle in Haskell 1.0 beschriebenen Eigenschaften und war verhältnismäßig stabil. Allerdings wurde die steigende Komplexität der Implementierung zunehmend zum Problem, da der Compiler groß und langsam wurde. Daraufhin wurden einige Features wieder aus dem offiziellen Standard entfernt. Im Herbst desselben Jahres begann dann die Arbeit an einer völlig neuen Implementierung (allein der Parser, geschrieben in C und mit der Hilfe von Yacc, wurde übernommen), wieder unter Mitarbeit von S. P. Jones, außerdem Cordelia Hall und Will Partain. Entwickelt wurde komplett in Haskell, möglich wurde dies durch Bootstrapping, indem der neue Compiler zunächst mit der alten Implementierung kompiliert wurde, bis die neue Implementierung sich selbst kompilieren konnte (self-hosting). 1992 erschien die erste komplette Version, 0.10.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Zunächst wird der Haskell-Code in eine einzige Datenstruktur geparst, um Typprüfungen durchzuführen. Haskell ist eine sehr stark typisierte Sprache, weshalb dieser Schritt sehr wichtig ist (falls hier keine Fehler auftreten, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Programm fehlerfrei ist, sehr hoch). Nach dieser ersten Phase wird das Programm in eine Zwischensprache namens \"Core\" umgeformt. Die \"Core\"-Sprache (ursprünglich basierend auf dem Lambda-Kalkül) besitzt eine sehr überschaubare Definition, was es einfach macht, Routinen zu schreiben, die sie umformen, zum Beispiel um das Programm zu optimieren. Die \"Core\"-Sprache ist eine der Stärken des GHC, da sie eine modulare Optimierungsarchitektur darstellt, die gut angepasst werden kann. Aus der \"Core\"-Form wird eine STG-Darstellung (\"Spineless Tagless G-machine\", eine Erfindung von Jones) erzeugt, aus der dann zunächst C−−-Code gewonnen wird, um schließlich in C- (inzwischen nicht mehr), LLVM- oder Maschinencode überführt zu werden. Die resultierende Datei wird (zumeist statisch) gegen das GHC-Laufzeitsystem gelinkt, das in C und C−− geschrieben ist.", "section_level": 1}, {"title": "Sprache.", "content": "Der GHC unterstützt die beiden wichtigen Haskell-Standards \"Haskell 98\" und \"Haskell 2010\" komplett. Darüber hinaus implementiert er noch viele weitere Erweiterungen der Sprache und des Typsystems.", "section_level": 1}, {"title": "Bedienung.", "content": "GHC bietet, ähnlich wie zum Beispiel C-Compiler, viele Sprach- und Warnoptionen auf der Kommandozeile an. Er zeichnet sich außerdem durch die Fähigkeit aus, ganze Programme mittels der Option codice_1 bauen zu können. Dabei werden Modulabhängigkeiten automatisch beachtet und aufgelöst, ähnlich wie bei make.", "section_level": 1}, {"title": "GHCi.", "content": "GHCi ist eine interaktive Haskell-Umgebung und Teil von GHC. Es liest einen Haskell-Ausdruck, wertet ihn aus und gibt schließlich das Ergebnis aus. Außerdem ermöglicht GHCi das Kompilieren und Laden von Quelltext, um ihn zu testen, das Einbinden von Modulen und das Ausgeben von Informationen über Funktionen, Typklassen, Datentypen und Module. Nachfolgend eine Beispielsitzung mit Nachladen von Code, Informationen über Funktionen, Instanzen und Typen etc.: GHCi, version 7.6.3: http://www.haskell.org/ghc/ :? for help Loading package ghc-prim... linking... done. Loading package integer-gmp... linking... done. Loading package base... linking... done. Prelude> :l 1.hs [1 of 1] Compiling Main ( 1.hs, interpreted ) Ok, modules loaded: Main. toDiffString :: [a] -> DiffString a -- Defined at 1.hs:7:1 newtype DiffString x = DiffString ([x] -> [x]) instance Show x => Show (DiffString x) -- Defined at 1.hs:15:10 instance Monoid (DiffString x) -- Defined at 1.hs:18:10 Loading package transformers-0.3.0.0... linking... done. Loading package mtl-2.1.2... linking... done. \"Hello World!\" DiffString :: * -> *", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Häufig genannte und 2005 in einer Umfrage bestätigte Kritikpunkte am GHC sind unter anderem seine geringe Geschwindigkeit, die oft schwierig zu entziffernden Fehlermeldungen, die Größe und mangelhafte Ausführungsgeschwindigkeit des erzeugten Codes und die Größe und Unübersichtlichkeit des Quellcodes von GHC.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Glasgow Haskell Compiler, auch The Glorious Glasgow Haskell Compilation System, aber vor allem bekannt als GHC, ist ein quelloffener Compiler für die Programmiersprache Haskell. Er ist selbst in Haskell geschrieben und erzeugt inzwischen nativen Maschinencode für die jeweilige Plattform. ", "tgt_summary": null, "id": 2187112} {"src_title": "Ernst Jansen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Beim Tod des Vaters war die Familie Cabrera in Urgell faktisch entmachtet, da die Grafschaft aufgrund dessen zerfahrener ehelicher Situation kurz vor seinem Tod von König Jakob I. von Aragón besetzt wurde. Als testamentarischer Erbe seines Vaters hatte Ermengol von da an auf eine Restitution seines Erbes gedrängt und sich deshalb 1274 der breiten Opposition des katalanischen Adels gegen die Autorität des alten König angeschlossen. Diese setzte er auch nach dem Tod des Königs 1276 gegen dessen Nachfolger Peter III. fort. Unterstützung erhielt er dabei von seinem Cousin, Graf Roger Bernard III. von Foix, der 1280 mit einem großen Heer in Urgell einfiel und die Stadt Balaguer eroberte. Dort wurden die Verbündeten von Peter III. fünf Wochen lang belagert und im Juli des Jahres schließlich zur Aufgabe gezwungen und gefangen genommen. Ermengol hatte sich danach mit Peter III. versöhnt, 1283 hatte er in Bordeaux dessen Gefolge angehört, bei dem Duell gegen die Ritter Karls von Anjou. Inwieweit ihm der Besitz seines Vaters zurückerstattet wurde ist unklar, aber wahrscheinlich dürfte er nicht mehr im vollen Umfang die Grafschaft Urgell zurückerhalten haben. Er hatte Sibilla de Montcada geheiratet, eine Schwester der ungeliebten ersten Frau seines Vaters, womit er offenbar dessen Fehde mit dem Haus Montcada bereinigen wollte. Nach deren Tod heiratete er noch ein zweites Mal, Kinder sind aus beiden Ehen nicht hervorgegangen. Kurz vor seinem Tod 1314 hatte Ermengol seine Großnichte Teresa d’Entença zu seiner testamentarischen Erbin bestimmt, unter der Voraussetzung, dass diese mit dem zukünftigen König Alfons IV. verheiratete werde, womit der Heimfall von Urgell in das Konglomerat der Krone Aragón auch de jure besiegelt werden sollte. Ermengol wurde in der Abtei Santa María de Bellpuig bei Avellanas bestattet. Hier hatte er ab 1300 die Gestaltung der Grabmäler seiner Eltern, seines Bruders Àlvar, seines Onkels Ermengol IX. und seines Ahn Ermengol VII. in Auftrag gegeben, die heute alle im Metropolitan Museum of Art (The Cloisters) in New York City zu sehen sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ermengol X. († 1314) war ein Graf von Urgell aus dem Haus Cabrera. Er war ein Sohn des Grafen Álvaro von Urgell († 1267) und der Cecile von Foix.", "tgt_summary": null, "id": 2148455} {"src_title": "Donald Bruce, Baron Bruce of Donington", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Syzygy.", "content": "1969 beschlossen die beiden Ampex-Elektroingenieure und Bürokollegen Nolan Bushnell und Ted Dabney gemeinsam mit dem Computerprogrammierer Larry Bryan eine Zusammenarbeit auf privater Ebene, um eine Arcade-Automatenversion des Computerspiels \"Spacewar!\" zu entwickeln. Auf Vorschlag Bryans benannten sie ihre Kooperation nach dem mathematischen Fachbegriff Syzygy. Im März 1970 wechselte Bushnell von Ampex zum Unternehmen Nutting Associates, das sich bereit erklärte, die Entwicklung des Automaten zu finanzieren. Dabnell folgte ihm im Sommer desselben Jahres, 1971 stellten sie ihren Arcade-Automaten unter dem Namen \"Computer Space\" fertig. Der Spielautomat erwies sich jedoch als wenig erfolgreich. 1972 verließen Bushnell und Dabnell Nutting Associates wieder, um mit den Erlösen aus dem Verkauf von \"Computer Space\" ein neues Computerspiel, \"Pong\", zu entwickeln und Syzygy als Firma zu gründen. Sie engagierten zudem den Ampex-Ingenieur Allan Alcorn, um sie bei der Entwicklung von Pong zu unterstützen. Vor der Gründung stellte sich jedoch heraus, dass der Name Syzygy bereits von einem anderen Unternehmen verwendet wurde. Man entschloss sich daher für den Begriff „Atari“, der aus dem Wortschatz des Go-Spiels stammt.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung von Atari.", "content": "Am 9. Juni 1972 unterzeichneten Bushnell und Dabney in San José, Kalifornien den Incorporation-Vertrag des Unternehmens Atari, die offizielle Firmeneintragung erfolgte am 27. Juni. Insgesamt vereinbarten die Beteiligten die Ausgabe von 75.000 Geschäftsanteilen zu je einem US-Dollar. Der Sitz des Unternehmens entstand schließlich im benachbarten Santa Clara. Der wirtschaftliche Durchbruch gelang mit dem \"Pong\"-Spielautomaten und der Heimversion in Form eines am Fernseher anschließbaren stationären Gerätes. Die Idee für \"Pong\" übernahm Bushnell nach dem Besuch einer Presse- und Händlerausstellung der Spielkonsole Magnavox Odyssey von Ralph Baer am 24. Mai 1972 im Airport Marina Hotel in Burlingame (Kalifornien). Ein Eintrag Bushnells im Gästebuch belegt seine Anwesenheit. Baer präsentierte dort unter anderem sein Spiel Ping-Pong, das Bushnell schließlich von Al Alcorn nachbauen und als \"Pong\" veröffentlichen ließ. Das Spiel erwies sich als riesiger Erfolg für das Unternehmen und gilt als Initialzündung für den kommerziellen Durchbruch der Computerspiele. Atari selbst sah sich jedoch einer Klage von Magnavox ausgesetzt und musste für \"Pong\" schließlich Lizenzgebühren an das Unternehmen bezahlen. Später wurde dem Firmennamen das bekannte Logo in Form eines stilisierten A hinzugefügt. Logo-Schöpfer war Ataris erster Grafiker George Opperman, der auch für die grafische Gestaltung der ersten Atari-Spiele verantwortlich war. Später wurde das Logo als stilisierte Form des japanischen Berges Fuji gedeutet. Opperman selbst erklärte, dass er sich von Ataris erstem großen Verkaufserfolg \"Pong\" inspirieren ließ. Die beiden äußeren gebogenen Striche symbolisieren die beiden Spieler, während der mittlere Balken dem zentralen Trennbalken entspricht. Im Mai 1974 engagierte das Unternehmen als 40. Mitarbeiter den Hippie Steve Jobs, später Mitbegründer des Computerherstellers Apple. Jobs arbeitete anfangs vor allem als Techniker und war für die Anpassung von Arcade-Automaten verantwortlich. Mit der Zeit gelang es ihm jedoch, eine Stelle als Ingenieur zu bekommen. Tatsächlich arbeitete Jobs nie selbst als Ingenieur, sondern ließ die Arbeiten heimlich von seinem späteren Apple-Geschäftspartner Steve Wozniak durchführen, der zu diesem Zeitpunkt bei Hewlett-Packard arbeitete. Wozniak war ein Jugendfreund Alcorns und hatte bereits durch die Entwicklung einer verbesserten \"Pong\"-Heimkonsole großen Eindruck hinterlassen. Seine Version benötigte viel weniger Transistoren, was die Konsolenentwicklung und vor allem die Herstellung weitaus günstiger machte. Ein Jobangebot von Alcorn lehnte er jedoch ab. 1976 entwickelte Wozniak parallel zu seiner Anstellung bei HP für Jobs in vier Tagen das Videospiel \"Breakout\". Der Zeitrahmen war ihm von Jobs willkürlich auferlegt worden, weil dieser einen Flug nach Oregon gebucht hatte. Tatsächlich aber hatte Jobs bei diesem Auftrag kein Zeitlimit zu erfüllen. Auch über einen Bonus von 5.000 US-Dollar, sofern die Konsole weniger als 50 Transistoren benötigte, informierte Jobs ihn nicht. Stattdessen speiste er Wozniak lediglich mit einer zuvor vereinbarten Beteiligung von 350 Dollar ab, was der Hälfte von Jobs’ Basishonorar entsprach. Den Bonus behielt Jobs für sich. Ab 1976 arbeiteten die Atari-Entwickler weiterhin an der Fertigstellung des Videospielsystems mit dem Codenamen \"Stella\", das 1977 als \"Atari VCS 2600\" vermarktet wurde. Dies verhalf dem Konzept der Trennung von Spielehardware und -software endgültig zum Durchbruch. Der Mangel an Eigenkapital zur Deckung der Entwicklungskosten resultierte im Verkauf von Atari an Warner Communications im Oktober 1976 für 28 Millionen US-Dollar. Zu diesem Zeitpunkt erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von zwei Milliarden US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Atari unter Warner Communications.", "content": "Auf Druck des neuen Eigners verließ Nolan Bushnell 1978 Atari. Ihm folgte Raymond Edward Kassar als Unternehmensleiter, der Atari aus einem lose organisierten Haufen Ingenieure in eine straff geführte Firma umwandelte. Das brachte ihm bald den Ruf eines Autokraten ein. In den kommenden beiden Jahren wurden zahlreiche Studien zu Heimcomputern und verschiedenen Videospielkonsolen angefertigt und entsprechende Prototypen teilweise bis zur Produktionsreife gebracht. 1979 startete die Produktion und der Verkauf der ersten Atari-Heimcomputers sowie der Videospielkonsole \"Atari VCS 2600\". Beide entwickelten sich bald zu Verkaufsschlagern. In dieser Zeit entstanden zudem die ersten Spielhallenautomaten mit Vektorbildschirm (\"Lunar Lander\", 1979) und mit \"Battlezone\" (1980) ein völlig neues Spielegenre, der sogenannte First-Person-Shooter. Zu Beginn der 1980er dominierte Atari den Videospielmarkt mit einem Marktanteil von 80 Prozent. Doch traten erstmals auch Unstimmigkeiten auf. 1979 trennten sich die Programmierer David Crane, Larry Kaplan, Alan Miller und Bob Whitehead von Atari, da die Geschäftsleitung ihnen die namentliche Nennung in den Credits der von ihnen entwickelten Spiele verweigerte. Am 1. Oktober 1979 gründeten sie daher den unabhängigen Spielepublisher Activision. 1981 kehrte auch der Chefentwickler der Heimcomputerabteilung Jay Miner Atari den Rücken und gründete zusammen mit seinem Geschäftspartner David Morse das Unternehmen Amiga, um eigene Projekte zu verfolgen, deren Verwirklichung ihm unter Ataris Federführung unmöglich schienen. Im März 1983 stellte Atari Pläne für einen Einstieg in den Kommunikationssektor vor, der ab dem Frühjahr 1984 erfolgen sollte. Die eigens dafür gegründete Forschungsabteilung Ataritel entwickelte hierfür Telefonapparate, die auf Computertechnik basierten. Die Technik sollte es Anwender erlauben, über das Telefon Haushaltsgeräte und Heizungen kontrollieren zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzieller Niedergang.", "content": "Aufgrund der guten Zahlen von Atari wuchs der Umsatz von Warner Communications seit 1976 deutlich an. In den ersten neun Monaten des Jahres 1982 trug Atari zum Gesamtumsatz des Konzerns von 2,9 Milliarden US-Dollar rund die Hälfte bei und machte rund zwei Drittel des operativen Gewinns von 471 Millionen US-Dollar aus. Im Dezember 1982 erwarteten Analysten daher ein weiteres Umsatzwachstum von rund 50 Prozent. Tatsächlich brach der Absatz bei Atari im vierten Quartal jedoch auf lediglich 1,2 Millionen US-Dollar ein, nachdem man im gleichen Quartal 1981 noch 136,5 Millionen Dollar verbuchen konnte. Grund waren unter anderem die zunehmende Konkurrenz durch Firmen wie Mattel (Intellivision) und Coleco, die die Gewinnmargen schmälerten, aber auch Abschreibungen. Bei Bekanntgabe von Warners Geschäftszahlen am 7. Dezember 1982 konnte daher lediglich ein Wachstum von 10 bis 15 Prozent prognostiziert werden. Der Umsatz des Gesamtkonzerns schrumpfte um 56,5 Prozent, wonach der Aktienwert von Warner Communications von 52,625 Dollar pro Anteil um ein Drittel auf 36,25 Dollar fiel. Insgesamt verlor Warner rund eine Milliarde US-Dollar und musste sich in Folge gegen feindliche Übernahmeversuche wehren, unter anderem durch Rupert Murdoch Ende 1983. Verschärft wurde die Krise bei Atari, als bekannt wurde, dass Atari-Chef Ray Kassar nur 23 Minuten vor Bekanntgabe der Geschäftsbilanz 5.000 Anteilsscheine an Warner Communications abgestoßen hatte. Ähnlich agierte Dennis Groth, Senior Vice President von Atari, der am 19. November und am 1. Dezember insgesamt 10.900 Aktien verkauft hatte. Dies brachte beiden eine Untersuchung wegen Insiderhandels durch die Aufsichtsbehörde United States Securities and Exchange Commission ein. Am 7. Juli 1983 wurde Kassar zur Aufgabe der Geschäftsführung von Atari gezwungen. Im September wurden die Untersuchungen gegen Kassar nach einer Zahlung von 81.875 Dollar ohne Schuldeingeständnis eingestellt. Unter der Leitung seines Nachfolgers James J. Morgan wurde im März 1983 die Zusammenarbeit mit Jay Miner und dessen Unternehmen Amiga für das sogenannte \"Lorraine-Projekt\" verstärkt, eines auf der Motorola-68000-CPU basierten Heimcomputersystems. Dieses sollte die XL-Reihe um eine neue 16-Bit-Modellreihe erweitern. Der Vertrag zwischen beiden Firmen sah eine Lieferung des Chipsatzes Lorraine an Atari vor, Amiga erhielt von Atari hierfür Kapital über 500.000 US-Dollar. Im Juni überwies Amiga die Summe jedoch wieder an Atari zurück, mit der Begründung, die Chips würden nicht funktionieren. Im August wurde Amiga schließlich von Commodore übernommen und der Heimcomputer ohne Beteiligung Ataris später als Amiga 1000 veröffentlicht. Nur kurz vor der Bekanntgabe der Übernahme hatte die mittlerweile unter dem zuvor geschassten Commodore-Gründer Jack Tramiel neu formierten Atari Corporation gegen Amiga Klage wegen Vertragsverletzung erhoben und Besitzansprüche auf die Amiga-Chipsätze erhoben.", "section_level": 2}, {"title": "Aufspaltung des Unternehmens.", "content": "Wie viele andere Konsolen- und Spielehersteller wurde Atari Opfer des sogenannten Video Game Crash, dem Zusammenbruch des Marktes für Computerspiele aufgrund von Marktsättigung und Überproduktion im Jahr 1983. Beispielhaft hierfür stehen der Misserfolg der Spielkonsole Atari 5200 und Überkapazitäten bei den Spielen \"Pac-Man\" und \"E.T. the Extra-Terrestrial\" für den Atari 2600, die schließlich in der Wüste New Mexicos vergraben werden mussten (vgl. Atari Video Game Burial). Bei über einer Milliarde Umsatz erwirtschaftete das Unternehmen einen Verlust von 538,6 Millionen US-Dollar. Im Juli 1984 verkaufte Warner Communications die Konsolen- und Computerabteilung von Atari daher an Jack Tramiel, den Gründer und kurz zuvor aus dem Amt gedrängten Geschäftsführer von Commodore. Tramiel erwarb das Unternehmen einzig mit Schuldverschreibungen in Höhe von 240 Millionen US-Dollar. Dieser Unternehmensteil wurde unter dem Namen Atari Corporation weitergeführt und existierte bis zur Fusion mit dem Unternehmen JTS, einem Tochterunternehmen der Tandon Corporation im Jahr 1996. Unter JTS wurden sämtliche Firmenaktivitäten eingestellt. Die Markenrechte gingen erst an Hasbro Interactive und schließlich an den französischen Spielepublisher Infogrames über, die den Namen jeweils zu eigenen Zwecken nutzten. Warner Communication behielt hingegen die Abteilung für Arcade-Spielautomaten, die unter dem Namen Atari Games Corporation fortan getrennt weitergeführt wurde, bis sie nach mehreren Besitzerwechseln 1998 in Midway Games West umbenannt, 2001 geschlossen und 2003 schließlich aufgelöst wurde. Mit dem Verkauf der Midway-Markenrechte 2009 gingen die Namensrechte an die Time-Warner-Tochter Warner Bros. Entertainment über. Die Telefonsparte Ataritel wurde an Mitsubishi Electrics verkauft, ohne dass sie je ein Gerät in den Handel gebracht hatte. Mitsubishi jedoch brachte das in der Entwicklung bereits weit fortgeschrittene Ataritel-Bildtelefon schließlich doch noch zur Marktreife und veröffentlichte es unter dem Namen \"Luma Phone\". Das in Kooperation mit Porsche Design entwickelte Telefon mit dem Projektnamen \"Eagle\" wurde später in die Sammlung des Museum of Modern Art aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Heimcomputer.", "content": "Auf Grundlage von 8-Bit-CPUs der Reihe MOS-6502 entstanden bis zur Auftrennung des Unternehmens folgende Systeme: Unter der Nachfolgefirma Atari Corporation erschienen 1985 schließlich noch der Atari 65 XE, 800 XE und 130 XE.", "section_level": 1}], "src_summary": "Atari, Inc. war ein US-amerikanischer Hersteller von Spielkonsolen, Heimcomputern und Computerspielen. Das Unternehmen wurde von Nolan Bushnell und Ted Dabney im Jahr 1972 gegründet und existierte in dieser Form bis 1984. Damals wurde die Herstellung von Computern von den Arcade-Automaten getrennt. Später haben verschiedene Firmen den Markennamen Atari genutzt, sowohl für Spiele als auch für Hardware. Das Unternehmen GT Interactive benannte sich im Jahr 2003 in Atari, Inc. um. ", "tgt_summary": null, "id": 926016} {"src_title": "Bernile Nienau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Infrastruktur.", "content": "Der Hafen wird unterteilt in einen alten und in einen neuen Teil. Der im Süden gelegene alte Hafen entstand in seiner heutigen Form im Wesentlichen im 16. Jahrhundert. Er besteht aus den drei Hafenbecken \"Darsena Vecchia\", \"Darsena Nuova\" und \"Porto Mediceo\" sowie aus Kaianlagen \"Cappellini\" und \"Firenze\". Ersteres ist heute Fischerbooten und Booten von Sicherheitsbehörden vorbehalten. Die \"Darsena Nuova\" war früher eine Werft und wird seit einiger Zeit zu einem Wohngebiet umgestaltet \"(Porta a Mare)\". Der \"Porto Mediceo\" und dient zum Teil noch als Handels- und Fährhafen mit Verbindungen nach Korsika, Sardinien, einigen Inseln des Toskanischen Archipels wie Capraia. Der neue Teil im Norden, \"Porto Industriale\" genannt, ist der Handelshafen, vor allem für Mineralöl, Container und Autos sowie Anlegepunkt für große Kreuzfahrtschiffe. Der ab 1910 gebaute Handelshafen soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden: die neue „Europa-Plattform“ im Nordwesten würde unter anderem das seit langer Zeit bestehende Problem der relativ geringen Wassertiefe (bis zu 13 Meter) der Hafenbecken entschärfen. Der Hafen hat einen eigenen Bahnanschluss. Die \"Strada di grande comunicazione Firenze-Pisa-Livorno\" endet (oder beginnt) im Handelshafen und verbindet ihn mit dem Güterverkehrszentrum \"Interporto toscano Amerigo Vespucci\" im Nordosten von Livorno. Nördlich des \"Porto Industriale\" liegt \"Camp Darby\", ein Militärdepot der US-Streitkräfte. Es ist über einen schiffbaren Kanal und über eine Bahnstrecke mit dem neuen Handelshafen verbunden, der aus logistischen Gründen gelegentlich von Schiffen des US-Militärs angelaufen wird. Südlich des alten Hafens befindet sich die Akademie der italienischen Marine, die den Hafen bei Bedarf ebenfalls militärisch nutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Hafen von Livorno lag ursprünglich südlich des weit bedeutenderen Hafens der benachbarten Stadt Pisa. Letztere lag in der Antike und im Mittelalter näher am Meer als heute, da Ablagerungen im Lauf der Zeit die Mündung des Flusses Arno immer weiter nach Westen verschoben. Im seinerzeit weit verzweigten Mündungsgebiet befand sich der sogenannte \"Sinus Pisanus\", eine Bucht mit dem Seehafen \"Portus Pisanus\", der über etliche Flussarme und Kanäle mit dem Binnenhafen von Pisa verbunden war. Mit der schrittweisen Verlandung des \"Porto Pisano\" trat der ehemals kleine Fischereihafen von Livorno ab dem 15. Jahrhundert die Nachfolge des heute nicht mehr existenten Hafens von Pisa an. Der \"Portus Pisanus\" wurde wohl von den Etruskern als Handels- und Militärhafen angelegt. Als solchen nutzten ihn auch die Römer und dann im Mittelalter insbesondere die Seerepublik Pisa. Letztere befestigte ihn im 12. Jahrhundert wegen andauernder Kriege mit der Seerepublik Genua. Es entstanden mehrere Wehrtürme, darunter zwei an der Hafeneinfahrt, die diese unter anderem mit einer schweren Hafenkette sicherten. Weil die Pisaner nach der verlorenen Seeschlacht bei Meloria die Friedensbedingungen nicht einhielten, wurde der Hafen von den Genuesern 1289 weitgehend zerstört oder unbrauchbar gemacht und die Hafenkette als Trophäe nach Genua gebracht, wo einzelne Teile jahrhundertelang in Kirchen oder an öffentlichen Gebäuden hingen. Die Kettenteile wurden erst 1861 im Zug der Einigung Italiens zurückgegeben und befinden sich heute auf dem \"Camposanto Monumentale\" in Pisa. Die Pisaner bauten ihren Hafen um 1300 wieder auf und aus, konnten jedoch gegen dessen zunehmende Verlandung nichts mehr ausrichten. Ab etwa 1340 wich man schrittweise auf den kleinen Hafen von Livorno aus, der auch als militärischer Vorposten zur Verteidigung des \"Porto Pisano\" gedient hatte. Livornos frühere Namen \"Liburna, Liorna\" und \"Livorna\" leiten sich wahrscheinlich von dem römischen Kriegsschifftyp Liburne ab. Der Ort wurde im genannten Konflikt mit Genua ebenfalls verwüstet, es waren dann aber Genueser, die den Pamiglione-Hafen Livornos Anfang des 15. Jahrhunderts um einen kleinen Kanalhafen erweiterten \"(Porticciolo dei Genovesi)\". Nachdem Livorno 1421 zur Republik Florenz gekommen war, begannen die dort herrschenden Medici den Hafen von Livorno auszubauen und zum Zentrum ihrer maritimen Aktivitäten zu machen. Aus dieser ersten florentinischen Zeit stammt der noch heute erhaltene Wach- und Wehrturm \"Torre del Marzocco\". Zwischen 1518 und 1534 entstanden, nach Auftrag des Kardinals und späteren Papstes Giulio de’ Medici und Plänen von Antonio da Sangallo dem Jüngeren das Hafenbecken \"Darsena Vecchia\" und die Festung \"Fortezza Vecchia\". Unter den Großherzögen Cosimo I. und Francesco I. wurde Livorno ab 1571 als „ideale Stadt“ angelegt und der Hafen erheblich ausgebaut. Beauftragt mit der Planung waren bekannte Architekten der Zeit wie Bernardo Buontalenti und Alessandro Pieroni. Das Ergebnis war eine Stadt mit rechtwinklig orientierten Straßen, umgeben von einer sechseckigen Wallanlage und Wassergräben, die mit den zum Teil festungsartigen Hafenanlagen eine architektonische Einheit bildeten. Die Sümpfe im Umland wurden trockengelegt und zwischen Livorno und Pisa ein schiffbarer Kanal gebaut. Die Verteidigung der Küste vor Piratenüberfällen der Korsaren übertrugen die Medici dem Stephansorden, dessen Flotte man in Livorno stationierte. Zwischen 1590 und 1603 wurden zur Belebung Livornos die sogenannten „Livorninischen Gesetze“ erlassen, die Immunität, Privilegien und Freiheiten für Händler jeglicher Herkunft vorsahen, vor allem aber Glaubensfreiheit garantierten. Durch dieses Toleranzedikt wurde Livorno mit der Zeit durch Ansiedlung verschiedener Bevölkerungsgruppen zu einer kosmopolitischen und multireligiösen Stadt und ihr Hafen zu einem bedeutenden Handelszentrum. Im Jahr 1675 wurde Livorno zu einem Freihafen erklärt, wodurch die Stadt eine rund 200 Jahre andauernde wirtschaftliche Blüte erlebte. So wurde Livorno bedeutendster Handelsposten der Engländer am Mittelmeer; sie nannten die Stadt \"Leghorn\". Mehrmals schloss das Großherzogtum Toskana mit kriegführenden Staaten Verträge, die die Neutralität des Hafens von Livorno garantierten. Ab 1830, nach der Besetzung Algiers durch die Franzosen, brach der Nordafrikahandel ein. Nach dem Anschluss an das Königreich Italien verlor Livorno 1865 den Freihafen, was eine weitere drastische Reduzierung des Handels verursachte. Negativ wirkte sich auch der Bau der Bahnstrecke Pisa–Rom über Collesalvetti aus, weil Livorno und der Hafen nicht direkt an dieser Hauptverkehrsachse lagen. Kompensiert wurde diese Entwicklung durch die Bahnstrecke Florenz–Pisa–Livorno (1848), durch die Gründung der Orlando-Werft (1865) sowie durch die weitere Industrialisierung Livornos. Nachdem der Hafen Livorno zwei Jahrhunderte lang im Wesentlichen unverändert geblieben war, begann um 1850 der Ausbau des Hafens, insbesondere in nördlicher Richtung, und die Modernisierung des alten Hafens im Süden. Vor dem alten \"Porto Mediceo\" entstand eine neue, leicht geschwungene Mole, der noch heute bestehende Wellenbrecher \"Diga curvilinea\". Der Ausbau im Norden begann im Juli 1910, musste jedoch kriegsbedingt unterbrochen werden. Im Jahr 1919 wurden die Ausbaupläne überarbeitet: die einfache Verlängerung der Kaianlagen entlang des Küstenverlaufs gab man auf zugunsten von Hafenbecken zwischen dem Kanal nach Pisa und dem wachsenden Industriegebiet im Norden von Livorno. Die Arbeiten dauerten bis in die 1930er Jahre an. Weitgehend zunichtegemacht wurden sie im Lauf des Zweiten Weltkriegs: US-Luftstreitkräfte bombardierten die Stadt massiv; die schweren Schäden durch diese Luftangriffe wurden nie wieder ganz behoben. In den 1960er Jahren wurde die positive Nachkriegsentwicklung durch die relativ geringe Tiefe der Hafenbecken von maximal 12 Metern gebremst. Die führte zum Bau des neuen \"Porto Industriale\" im Norden. Im Jahr 1975 wurde im Süden ein neues 350 Meter langes und 56 Meter breites Trockendock eingeweiht. 1995 übernahm eine neue Hafenbehörde die Verwaltung und den Betrieb des Hafens, der schrittweise weiter ausgebaut wurde. Neben dem traditionellen Handels- und Fährverkehr hat in den letzten Jahren Kreuzfahrtgeschäft an Bedeutung gewonnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hafen Livorno (ital. \"Porto di Livorno\") ist ein italienischer Seehafen in Livorno in der Toskana. Der Hafen an der Westküste Italiens war bis ins 15. Jahrhundert ein kleiner Fischereihafen und militärischer Vorposten des bedeutenden, ehemaligen Seehafens der Republik Pisa. Nach der Verlandung des seit der Antike bestehenden \"Portus Pisanus\" wurden der Hafen und die Stadt Livorno im 16. Jahrhundert ausgebaut und befestigt. Der Freihafen und ein besonderer rechtlicher Status der Stadt gaben Livorno lange Zeit wirtschaftlichen Wohlstand und ein einzigartiges gesellschaftliches Gefüge. Auch heute ist der Hafen einer der bedeutendsten Italiens. Sein Wahrzeichen ist der 54 Meter hohe Wachturm \"Torre del Marzocco\" aus dem 15. Jahrhundert.", "tgt_summary": null, "id": 2142330} {"src_title": "Mahakali-Höhlen (Mumbai)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Thekla Susanne Ragnhild Resvoll wurde als Tochter des Ehepaars Hans Resvoll und Julie Martine, geb. Deichmann, geboren. Schon in jungen Jahren erweckte die Pflanzenwelt der Berge ihr besonderes Interesse. Als Thekla sieben Jahre alt war, verlegte die Familie ihren Wohnsitz von Vågå nach Oslo. Thekla Susanne legte dort 1892 ihr Abitur ab. Anschließend arbeitete sie ein Jahr als Gouvernante bei einer großbürgerlichen Familie in Stockholm. 1893 nahm sie das Studium der Naturwissenschaften in Oslo auf, unter anderem bei Axel Blytt, der ihr Mentor wurde. Als Hauptfach wählte sie Botanik. Nach ihrem Examen im Jahr 1899 reiste Resvoll zu einem Studienaufenthalt nach Kopenhagen. 1902 erhielt sie eine Stelle als Amanuensis (Assistenzprofessur) am botanischen Laboratorium der Universität Oslo, die sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1936 innehatte. 1918 wurde sie zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert. Das Thema ihrer Doktorarbeit beschäftigte sich mit Anpassungsmechanismen von Gebirgspflanzen an kalte und kurze Sommer. Ihre Schwester Hanna Resvoll-Holmsen war ebenfalls eine bedeutende norwegische Botanikerin und für Frauenrechte und Landschaftsschutz politisch aktiv. Ihr Biograph Bredo Berntsen bezeichnete sie deshalb als eine der ersten norwegischen \"Grünstrümpfe\" (nach Blaustrumpf). Thekla Resvoll war mit dem Bergbauingenieur Andreas Holmsen (1869–1955) verheiratet. Trotz Kritik seitens ihres Arbeitgebers behielt sie in der Ehe ihren Mädchennamen bei. Aus der Ehe ging im Jahr 1905 ein Sohn hervor. Ihre Schwester heiratete in zweiter Ehe 1909 den Bruder ihres Mannes, Gunnar Holmsen (1880–1976), einen Geologen im Staatsdienst.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Resvoll unternahm mehrere Reisen und Expeditionen. Im Jahr 1903 und 1904 hielt sie sich zu Studienzwecken bei Karl von Göbel in München und bei Carl Schroeter in der Schweiz auf. In München lernte sie die Paläobotanikerin und Frauenrechtlerin Marie Stopes kennen. Zwischen den beiden Frauen entwickelte sich eine enge Freundschaft. So unternahmen sie gemeinsame Erkundungen in die Alpen und die norwegische Bergwelt. Weitere Exkursionen führten Thekla nach Tirol, Italien und in die Schweiz. 1923/24 forschte sie ein halbes Jahr am Botanischen Garten von Buitenzorg auf Java. An der Universität Oslo oblag ihr der botanische Unterricht der Kandidaten für das Apothekerexamen sowie die Lehre der Pflanzenanatomie für die Studenten der Naturwissenschaften. Insbesondere ihre Mikroskopierkurse fanden breite Anerkennung. Resvoll publizierte vor allem in norwegischen Journalen mehrere Forschungsarbeiten zum Thema Bergflora. Durch ihre zahlreichen Beiträge, die sich den Wildpflanzen widmeten, wurde sie auch einer breiten Leserschaft bekannt. In der Buchreihe \"Norges land og folk\" von Helland verfasste sie für 13 Bände die pflanzlichen Beiträge. Am Bahnhof von Kongsvoll gründete Resvoll in einer Höhe von 885 Metern einen Gebirgsgarten. Resvoll war in der Frauenbewegung aktiv. Sie half bei der Aufklärung ihrer Geschlechtsgenossinnen zu Fragen der Schwangerschaftsverhütung.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgebiete.", "content": "Resvoll erforschte schwerpunktmäßig die Biologie der norwegischen Gebirgsflora. Während ihres Forschungsaufenthalts auf Java führte sie Untersuchungen zur Knospung von Eichen durch.", "section_level": 1}, {"title": "Würdigung.", "content": "Im Jahr 1923 wurde Resvoll in die Norwegische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. In dem von ihr begründeten Gebirgsgarten erinnert ein Gedenkstein an sie und ihre Verdienste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thekla Susanne Ragnhild Resvoll (* 22. Mai 1871 in Vågå; † 14. Juni 1948 in Bestun) war eine norwegische Botanikerin und Frauenrechtlerin. Sie galt als Autorität auf dem Gebiet der norwegischen Gebirgsflora. Ihr botanisches Autorenkürzel lautet „“.", "tgt_summary": null, "id": 1555163} {"src_title": "Dudley Marvin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Markijan Schaschkewytsch wurde in der Familie eines griechisch-katholischen Priesters geboren. Er besuchte das Lemberger Gymnasium, studierte anschließend Theologie am griechisch-katholischen theologischen Seminar und war Gasthörer an der Lemberger Universität. Im Jahre 1838 erhielt er, nach der Absolvierung des Studiums, die Priesterweihe. Im selben Jahr begann er in der Lemberger Region in den Ortschaften Humnyska, Nestanytschi und Nowosilky als Priester zu wirken. Er setzte sich für die Gleichberechtigung der ukrainischen Sprache mit der polnischen ein, war Vertreter des Wiederaufbaus und damit der Wiedergeburt des westukrainischen Landes und gründete zusammen mit Jakiw Holowazkyj und Iwan Wahylewytsch, die er während seines Studiums kennengelernt hatte, 1832 den Dichterkreis „Ruska trijzja“. Schaschkewytsch „[...] war [Herausgeber] des galiz[isch]-ukrain[ischen] Almanachs in ukrainischer Volkssprache, \"Russalka Dnistrowa. Ruthenische Volkslieder\", in dem die galiz[ische] „Bauernsprache“ in die gesamtukrain[ische] Literatursprache eingeführt wurde.“ und der eine bedeutende Rolle in der nationalen Wiederbelebung und der neuen ukrainischen Literatur in Galizien spielte. Im Oktober 1836 hielt er erstmals eine Predigt in ukrainischer statt in polnischer Sprache. Diese Initiative wurde von anderen patriotisch gesinnten Priestern unterstützt. Markijan Schaschkewytsch starb in Armut im Alter von 32 Jahren an Tuberkulose und wurde in Nowosilky beerdigt. 1893 wurden seine Gebeine auf den Lemberger Lytschakiwski-Friedhof überführt.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Schaschkewytsch war mit Julia Kruschynska verheiratet. Aus der Ehe ging der Sohn Wolodymyr (1839–1885) hervor. Auch er wurde Schriftsteller.", "section_level": 2}, {"title": "Schaffen.", "content": "Markijan Schaschkewytsch schrieb lyrische Gedichte (\"Do myloji\", \"Tuha sa mynulym\", \"Dumka\"), historische Gedichte (\"O Nalywajku\", \"Chmelnyzkoho obstuplenije Lwowa\", \"Boleslaw Krywoustyj\"), patriotischen Charakters (\"Pobratym\", \"Ruska mowa\", \"Lycha dolja\", \"Slowo do tschtytelej ruskoho jasyka\", \"Dajte ruky\") und Prosa, wie die Novelle \"Olena\". Seine ersten Werke \"Syn Rusy\" (1833) und \"Zorja\" (1834) wurden wegen der Zensur nicht veröffentlicht. \"Holos halytschan\" (1835) war das erste Gedicht, welches veröffentlicht wurde. Im Jahre 1836 wurde \"Azbuka i Abecadlo\" herausgegeben um die Einführung des lateinischen Alphabets ins Ukrainische zu verhindern. 1837 folgt die Veröffentlichung des Almanachs \"Russalka Dnistrowaja\". Schaschkewytsch übersetzte ein Teil aus dem \"Igorlied\", die Evangelien nach Matthäus und Johannes. Außerdem übersetzte er Werke aus dem Serbischen, Tschechischen, Polnischen, Griechischen, Lateinischen und dem Deutschen in die ukrainische Sprache. 1837 unternahm er den Versuch, eine phonetische Orthographie für das Ukrainische zusammenzustellen. Einige Arbeiten wurden erst nach dem Tod Schaschkewytschs veröffentlicht, wie das Werk für Kinder \"Čytanka\" (1850), dass von Jakiw Holowazkyj herausgegeben wurde. Außerdem sind die Werke \"Twory\" (Kiew, 1960) und \"Narodni pisni v zapysach Markijana Šaškeviča\" (Kiew, 1973) zu erwähnen. Einige seiner Gedichte wurden u. a. von Mychajlo Werbyzkyj vertont.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Die poetischen Werke und sein Einsatz für die Ukraine wurden erst nach seinem Tod geschätzt, Ruhm und die Ehre wuchsen postum. Im Juni 1906 wurde auf seinem Grab ein Denkmal errichtet, das von dem Münchner Bildhauer Rudolf Thiele angefertigt wurde. In seinem Geburtsort Pidlyssja wurde 1959 ein ihm gewidmetes Museum eröffnet auf dem \"Pidlyssja hora\"-Berg steht ein Kreuz zu Ehren Schaschkewytschs. Schakschewytsch ist auch außerhalb der Ukraine bekannt geworden, vor allem in der kanadischen Stadt Winnipeg. 1944 errichtete man dort ein bronzenes Denkmal und 1961 gründet man das Institut Markijan Šaškevič. 1981, zu seinem 170. Geburtstag wurde der Park nach ihm benannt ebenso wie das pädagogische College der Stadt Brody (Oblast Lwiw) im Jahre 2003. Vor einigen Jahren finanzierte der Staat den beiden Dörfern Humnyska und Nestanytschi neue Schulen, die heute auch den Namen Markijan Schaschkewytsch tragen, wie auch die Schule in der polnischen Stadt Premissel. Schüler und Lehrer der Schaschkewytsch-Schulen treffen sich jährlich auf der Pidlyssja hora und organisieren verschiedene Wettbewerbe für junge Künstler, Einzelvorführungen der Laienkunst und Lesestunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Markijan Semenowytsch Schaschkewytsch ( wiss. Transliteration \"\"; * 6. November 1811 in Pidlyssja, Kronland Königreich Galizien und Lodomerien, Österreich; † 7. Juni 1843 in Nowosilky, Galizien) war ein ukrainischer Schriftsteller, Dichter und Priester der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 1578257} {"src_title": "Macau Grand Prix 2013 (Formel 3)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Abtei wurde nach der Überlieferung auf dem Gelände eines Klosters aus dem 9. Jahrhundert errichtet, das sich an der Stelle befunden haben soll, an der der Eremit Suneman von den Dänen gemartert wurde. Um 870 wurde sie von den Wikingern verwüstet. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts wurde das Kloster von einem Wulfric wieder errichtet. Gegen 1022 wurden seine Besitzungen in Horning, Ludham und Neatishead von König Knut dem Großen bestätigt. 1065 errichtete das Kloster eine Zelle in Rumburgh Priory in Suffolk. Es galt als eines der reichsten Klöster in East Anglia. Das Klostergelände wurde 1327 mit einer Verteidigungsmauer umgeben. Sir John Fastolf, das Vorbild für den literarischen Falstaff, wurde 1459 in der Abtei begraben. Der letzte Abt, William Repps, übertrug 1536 die Abtei auf das Bistum Norwich, dessen Bischof ernannt wurde, und die bischöflichen Ländereien auf König Heinrich VIII. Das Kloster entging so als einziges englisches Kloster der Aufhebung. Der letzte Mönch verließ es 1545, anschließend verfiel es. Der Bischof von Norwich hält als Abt einmal im Jahr eine Messe in dem Kloster ab. 1987 wurde ein Kreuz aus Eichenholz an der Stelle des einstigen Hochaltars errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage und Bauten.", "content": "Erhalten sind Reste der Klosterkirche sowie die Ruine des Torhauses, in die im 18. Jahrhundert eine Windmühle als Entwässerungsmühle eingebaut wurde, von der seit einem Sturm im Jahr 1863 nur der ziegelgemauerte Rumpf erhalten ist (ein beliebtes Künstlermotiv). Das übrige Gelände ist landwirtschaftlich genutzt. Seit 2012 finden Restaurierungsarbeiten statt. Die Ruine ist über eine schmale Zufahrtsstraße mit einem Parkplatz erschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "St Benet’s Abbey (auch unter den Namen \"Holme\" oder \"Hulme\" bekannt) ist eine ehemalige Benediktinerabtei in der Grafschaft Norfolk in England. Ihre Ruinen liegen am Nordufer des Flusses Bure in den Norfolk Broads.", "tgt_summary": null, "id": 2093319} {"src_title": "Esther Thyßen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Familie ist durch kleine, rundlich-eiförmige [[Schneckenhaus|Gehäuse]] charakterisiert, die nur wenige, konvex gewölbte Umgänge besitzen. Eine Spiralskulptur kann vorhanden sein oder auch fehlen. Die Mündung ist ganzrandig, rundlich-eiförmig und am oberen Ende gewinkelt. Der Mundrand ist zwar kräftig ausgebildet aber nicht verdickt, und der Außenrand ist nicht umgeschlagen. Die Spindel ist kurz und leicht konkav. Der Spindelrand ist etwas verdickt und über den Nabel umgeschlagen; eine Nabellücke fehlt daher. Es ist ein kalkiger Verschlussdeckel vorhanden, der auf dem hinteren Teil des Fußes getragen wird. Er ist halbkreisförmig mit kräftigen Anwachslinien und einem Nukleus am linken unteren Rand. An der Innenseite des Deckels ist ein kräftiger, konischer Fortsatz (Apophyse) vorhanden. Die Kiemen sind rückgebildet, die Atmung erfolgt über die Gewebeauskleidung der Mantelhöhle. Die Tiere sind getrenntgeschlechtlich.", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Vertreter der Familie sind Landtiere, die in feuchten Biotopen nahe der Küste leben. Einige Arten leben auch weiter von der Küste entfernt und in größerer Höhe im Gebirge. Einige Arten sind typische Höhlenbewohner geworden.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie und Systematik.", "content": "Das Taxon wurde 1856 von Franz Hermann Troschel aufgestellt. Es beinhaltet derzeit etwa sieben Gattungen: Die noch bei Wenz aufgeführte Gattung \"Georissops\" wird heute z. T. als Untergattung von \"Georissa\", z. T. als [[Synonym (Taxonomie)|Synonym]] von \"Georissa\" aufgefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Phylogenie.", "content": "Nach der phylogenetischen Analyse der Architaenioglossa durch [[#Kano|Kano et al. (2002)]] bilden Hydrocenidae, [[Helicinidae]], [[Neritiliidae]], [[Phenacolepadidae]] und [[Neritidae]] eine [[Klade]], die die [[Schwestergruppe]] der [[Neritopsidae]] ist. Innerhalb der Klade Helicinidae, Neritiliidae, Phenacolepadidae und Neritidae steht die Familie Hydrocenidae basal den anderen Gruppen gegenüber. Von diesen vier Gruppen sind Phenacolepadidae und Neritidae auf der einen Seite und Helicinidae und Neritiliidae auf der anderen Seite wiederum Schwestergruppen. Die Autoren transferierten auch \"[[Schwardtina cretacea]]\" (Tausch, 1856) aus dem Oberen [[Santonium]]/?Unteren [[Campanium]] (Oberkreide) von Ungarn in die Familie Hydrocenidae. Die Gattung war von Bandel & Riedel (1994) ursprünglich mit Fragezeichen in die Familie Neritidae gestellt worden. Der Protoconch von \"Schwardtina cretacea\" ist jedoch sehr ähnlich dem Protoconch der Gattung \"Hydrocena\". Der Protoconch von \"Hydrocena\" ist typisch für eine nicht-planktotrophe Entwicklung, d. h. der Embryo ernährte sich von Nähreiern oder Albuminreserven in der Eikapsel. Deshalb folgt auf das Embryonalgehäuse sofort der Teleoconch und eben kein Larvalgehäuse. Nach der revidierten Interpretation von \"Schwardtina\" beginnt der Fossilbericht der Familie Hydrocenidae bereits in der Oberkreide. Die namengebende Gattung \"Hydrocena\" kennt man gesichert ab dem [[Tortonium]] ([[Miozän]], [[Neogen]]).", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "[[Kategorie:Schnecken]] [[Kategorie:Gastropoda]]", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hydrocenidae sind eine [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Schnecken]] aus der Überordnung der [[Neritimorpha]] (Unterklasse [[Orthogastropoda]]). Es ist die nominotypische und einzige Familie der Überfamilie Hydrocenoidea. Es sind sehr kleine Formen, die in feuchten Habitaten oft nahe den Küsten, in feuchten Schluchten oder auch in Höhlen leben. Die Familie ist wahrscheinlich schon in der Oberkreide präsent.", "tgt_summary": null, "id": 1754205} {"src_title": "All the Best!", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Kim Ki-sung begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Mannschaft der Kyungsung Highschool. Als 19-Jähriger wechselte er für vier Jahre zur Yonsei-Universität. Durch seine Auftritte in der Nationalmannschaft wurde der Anyang Halla, eine der beiden südkoreanischen Mannschaften in der Asia League Ice Hockey auf ihn aufmerksam. Sowohl 2010 als auch 2011 konnte er mit seinem Team die Meisterschaft erringen. Anschließend wechselte er in die US-amerikanische Central Hockey League zu den Tulsa Oilers. Dort kam er jedoch nicht zum Zuge und spielte lediglich dreimal. Folgerichtig verließ er die Mannschaft aus Oklahoma bereits nach einem Jahr und schloss sich 2012 gemeinsam mit seinem Bruder dem finnischen Zweitligisten HC Keski-Uusimaa an. 2013 kehrte er nach Südkorea zurück und spielte eine Spielzeit für Daemyung Sangmu, die neugebildete dritte südkoreanische Mannschaft in der Asia League Ice Hockey. Anschließend verließ er das Team wieder und kehrte zu seiner früheren Mannschaft Anyang Halla zurück. Mit seiner Mannschaft konnte er 2015 zwar die Hauptrunde der Asia League für sich entscheiden und wurde selbst zum wertvollsten Spieler der Hauptrunde gewählt. Das Playoff-Finale wurde jedoch glatt mit drei Niederlagen gegen die Tōhoku Free Blades aus Japan verloren. 2016, 2017 und 2018 konnte er mit Anyang dann seine Titel drei bis fünf in der Asia League erringen.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Südkorea nahm Kim Ki-sung bereits an der U-18-Weltmeisterschaft teil. Nachdem er in der Division II der U-20-Weltmeisterschaft 2005 mit elf Toren in fünf Spielen aufgefallen war, wurde er für die anschließende Herren-WM 2005 (ebenfalls Division II) nominiert und gab dort sein Debüt in der A-Nationalmannschaft des asiatischen Landes. Nachdem seine Mannschaft auch im Folgejahr den Aufstieg verpasste, obwohl Kim mit zehn Toren in fünf Spielen ein hervorragendes Turnier spielte, gelang den Südkoreanern bei der WM 2007 der Sprung in die Division I. 2008 mussten Kim und die südkoreanische Mannschaft jedoch den sofortigen Abstieg hinnehmen. Aber bereits ein Jahr später trugen Kims sechs Tore zum Wiederaufstieg bei. Diesmal lief es für die Asiaten besser, denen durch ein 5:2 im abschließenden Spiel gegen Kroatien, zu dem auch Kim ein Tor beisteuerte, bei den Titelkämpfen 2010 erstmals der Klassenerhalt in der Division I gelang. Kim selbst war zweitbester Vorbereiter hinter dem Slowenen Žiga Jeglič und drittbester Scorer hinter Jeglič und dessen Landsmann Rok Tičar. Auch 2011 und 2012 vertrat Kim sein Land erneut bei den Weltmeisterschaften. Nach dem Aufstieg durch ein 3:2 gegen Gastgeber Polen spielte Südkorea bei der folgenden Weltmeisterschaft 2013 erstmals in der A-Gruppe der Division I. Dort wurde Kim mit vier Toren und zwei Vorlagen drittbester Scorer hinter dem Kasachen Startschenko und dem Italiener Iannone, zwei Spielern, die mit ihren Mannschaften in die Top-Gruppe der Weltmeisterschaften aufstiegen. Zwei seiner vier Tore erzielte er beim Spiel gegen Ungarn, das die Südkoreaner nach einem 1:4-Rückstand nach zwei Dritteln noch mit 5:4 nach Penalty-Schießen gewinnen konnte. Dabei verwandelte er den entscheidenden Penalty. Auch 2014 spielte er dort, musste mit der südkoreanischen Mannschaft beim Turnier im heimischen Goyang aber den Abstieg in die B-Gruppe der Division I hinnehmen. 2015 trug er mit je vier Vorlagen und Toren zum Wiederaufstieg der Asiaten in die A-Gruppe der Division I bei. Dort gelangen bei der Weltmeisterschaft 2016 zwei Siege gegen Polen und Japan, was zum Klassenerhalt ausreichte. Bei der Weltmeisterschaft 2017, als er zum besten Spieler seines Teams gewählt wurde gelang ihm mit den Südkoreanern durch einen zweiten Platz hinter Österreich der erstmalige Aufstieg in die Top-Division. Dort spielte er dann bei der Weltmeisterschaft 2018, musste mit seinem Team aber den sofortigen Wiederabstieg hinnehmen. Bei den Winter-Asienspielen 2007 und 2011 gewann er mit der südkoreanischen Mannschaft jeweils hinter Kasachstan und Japan die Bronzemedaille. Bei den Winter-Asienspielen 2017 belegte er mit den Südkoreanern Platz zwei hinter Kasachstan. Zudem vertrat er seine Farben beim Qualifikationsturnier für die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 und bei den Winterspielen 2018 im eigenen Land.", "section_level": 2}], "src_summary": "Kim Ki-sung (* 14. Mai 1985 in Seoul) ist ein südkoreanischer Eishockeyspieler, der seit 2014 erneut bei Anyang Halla in der Asia League Ice Hockey unter Vertrag steht. Sein jüngerer Bruder Kim Sang-wook ist ebenfalls südkoreanischer Eishockeynationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1687471} {"src_title": "Naci Özkaya", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sommerspiele.", "content": "Schon 1988 in Seoul war Brunei vertreten, jedoch nahmen keine aktiven Sportler teil. Das Sultanat, das unter der Bezeichnung \"Brunei Darussalam\" dabei war, wurde durch einen Funktionär repräsentiert. Erst 1996 in Atlanta waren aktive Athleten dabei. Der erste Olympionike des Landes war am 26. Juli 1996 der Sportschütze Abdul Hakeem Jefri Bolkiah. Das Mitglied des Herrscherhauses Bruneis war der einzige Athlet in Atlanta. 2000 in Sydney ging erstmals ein Leichtathlet an den Start. 2008 verpasste das NOK Bruneis die Meldefrist für die zwei nominierten Athleten und konnte daher in Peking nicht antreten. Mit der Sprinter Maziah Mahusin, die auch als Flaggenträgerin bei der Eröffnungsfeier dabei war, nahm am 3. August 2012 in London erstmals eine Frau aus dem Sultanat bei Olympischen Spielen teil. Dies geschah auf Druck des IOC, da Brunei neben Saudi-Arabien und Katar zu dem Zeitpunkt eines von drei Ländern war, das noch nie Frauen zu Olympischen Spielen geschickt hatte. In London ging auch erstmals ein Schwimmer des Landes an den Start, 2016 in Rio de Janeiro erstmals ein Badmintonspieler.", "section_level": 2}, {"title": "Jugendspiele.", "content": "Drei jugendliche Sportler, ein Junge und zwei Mädchen, gingen bei der ersten Austragung von Olympischen Jugend-Sommerspielen 2010 in Singapur im Schwimmen und in der Leichtathletik an den Start. 2014 in Nanjing nahmen wieder drei Athleten, zwei Jungen und ein Mädchen, teil. Sie traten in der Leichtathletik und im Fechten an.", "section_level": 2}, {"title": "Medaillengewinner.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Goldmedaillen.", "content": "Bislang (Stand 2017) keine Medaillengewinner", "section_level": 2}, {"title": "Silbermedaillen.", "content": "Bislang (Stand 2017) keine Medaillengewinner", "section_level": 2}, {"title": "Bronzemedaillen.", "content": "Bislang (Stand 2017) keine Medaillengewinner", "section_level": 2}], "src_summary": "Brunei, dessen NOK, das Brunei Darussalam National Olympic Council, 1984 gegründet wurde, nimmt seit 1996 aktiv an Olympischen Sommerspielen teil. Zu Winterspielen wurden bislang keine Athleten geschickt. Jugendliche Sportler nahmen an den beiden bislang ausgetragenen Jugend-Sommerspielen teil.", "tgt_summary": null, "id": 778793} {"src_title": "International Coach Federation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Pine City liegt im Osten Minnesotas beiderseits des Snake River, einem rechten Nebenfluss des in den Mississippi mündenden St. Croix River. Die geografischen Koordinaten sind 45°49′34′′ nördlicher Breite und 92°58′07′′ westlicher Länge. Die Stadt erstreckt sich über 10,13 km2, die sich auf 8,91 km2 Land- und 1,22 km2 Wasserfläche verteilen. Benachbarte Orte von Pine City sind Hinckley (10,1 km nördlich) und Rock Creek (7,6 km südlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Minneapolis (108 km südlich), Minnesotas Hauptstadt Saint Paul (105 km in der gleichen Richtung), Eau Claire in Wisconsin (217 km südöstlich), Duluth am Oberen See (141 km nordöstlich) und Fargo in North Dakota (375 km westnordwestlich). Die Grenze zu Kanada befindet sich 378 km nördlich.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Entlang der westlichen Stadtgrenze von Pine City verläuft die Interstate 35. In der Innenstadt von Pine City verlaufen untergeordnete Landstraßen zusammen. Alle anderen Straßen sind innerörtliche Verbindungsstraßen. In Nord-Süd-Richtung verläuft durch das Stadtgebiet von Pine City eine Eisenbahnlinie der St. Croix Valley Railroad, einer regionalen (Class III) Eisenbahngesellschaft. Mit dem Rush City Regional Airport liegt 14,8 km südlich von Pine City ein kleiner Regionalflughafen. Der nächste internationale Flughafen ist der 116 km südlich gelegene Minneapolis-Saint Paul International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Pine City 3123 Menschen in 1322 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 350,5 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1322 Haushalten lebten statistisch je 2,24 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,6 Prozent Weißen, 0,3 Prozent Afroamerikanern, 1,5 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,7 Prozent Asiaten sowie 0,2 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,7 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,2 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,7 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 57,0 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 21,3 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,2 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 45.801 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 22.087 USD. 16,9 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pine City ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) und Verwaltungssitz des Pine County im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota. Im Jahr 2010 hatte Pine City 3123 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1839256} {"src_title": "Projektiver Kegelschnitt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Steuerung.", "content": "In Dragon Nest werden die Charaktere aus einer Third-Person-Perspektive mittels eines dynamischen Non-Targeting-Systems gesteuert, bei dem die Figur per WASD bewegt und Gegner in Kämpfen per Fadenkreuz anvisiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Klassen und Charakterentwicklung.", "content": "In Dragon Nest gibt es sieben spielbare Heldenklassen: Krieger, Bogenschützin, Kleriker, Zauberin, Akademikerin, Kali und Assasine. Die Klassen unterscheiden sich durch unterschiedliche Fähigkeiten, Art der verwendeten Waffen und Grundmaterial der Ausrüstung. Durch Kämpfe und das Erfüllen von Quests werden Punkte gesammelt, mit denen sich die Charaktere aufwerten lassen. Jede Klasse kann zudem im Spielverlauf weitere Spezialisierungen innerhalb ihres Talentbaumes wählen. In Dragon Nest werden Aufträge von NSCs verwaltet, wobei zwischen Haupt- und Nebenquests unterschieden wird. Hauptquests dienen dem Fortschreiten der Handlung, Nebenquests sind optional, geben als Belohnung jedoch Erfahrungspunkte und Items. Quests werden in instanziierten Gebieten absolviert. Basierend auf Charakterstufe oder Gruppengröße kann der Schwierigkeitsgrad vor dem Betreten des Dungeons ausgewählt werden, eine höhere Schwierigkeitsstufe wird durch mehr Erfahrungspunkte und bessere Items belohnt. Jeder Dungeon besteht aus unterschiedlichen Arealen, die durch Portale miteinander verbunden sind. Im jeweils letzten Gebiet eines Dungeons erwartet die Spieler ein Endgegner. Die sogenannten \"Nester\" stellen ein Hauptelement des Spiels dar. Diese speziellen Dungeons beinhalten besonders mächtige Gegner und bieten bei erfolgreicher Absolvierung seltene und wertvolle Items. Einige Nester können nur in Gruppen betreten werden, zudem gibt es bestimmte Zugangsvoraussetzungen und eine wöchentliche Spielbegrenzung. PvP-Kämpfe finden außerhalb von Städten und Dungeons statt und können ab Charakterstufe 10 ausgetragen werden. Im Kolosseum können Spieler in unterschiedlichen Modi gegeneinander antreten. Damit Kämpfe nicht von der Ausrüstung der Spieler abhängig sind, werden in den meisten PvP-Modi die Stufeneigenschaften der Charaktere angeglichen. So soll sichergestellt werden, dass Geschick und Taktik der Spieler den Ausgang des Kampfes bestimmen. In Dragon Nest können Spieler durch Fischen und Pflanzenanbau Gerichte zubereiten. Die gekochten Mahlzeiten liefern Stärkungszauber (Buffs), die Vorteile in Kämpfen bieten.", "section_level": 2}, {"title": "Geschäftsmodell.", "content": "Dragon Nest ist ein Free-to-play Spiel, d. h. es kann kostenlos aus dem Internet heruntergeladen und gespielt werden, ohne dass monatliche Beiträge gezahlt werden müssen. Gegen Echtgeld kann die In-Game-Währung \"T-Cash\" erworben und gegen verschiedene virtuelle Güter eingetauscht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Dragon Nest wurde im März 2010 zuerst in Korea, dem Firmensitz des Entwicklers Eyedentity Games, veröffentlicht. In Europa erschien das Spiel offiziell am 6. März 2013 unter Publisher eFusion. Im September 2013 fand ein Betreiberwechsel statt, neuer Publisher ist die Shanda Games International Europe GmbH. Nach Angaben von eFusion haben sich innerhalb der ersten Woche nach dem offiziellen Release 120.000 Nutzer registriert. Seitdem wurden vier große Inhalts-Erweiterungen veröffentlicht, die unter anderem neue Zonen, Gegenstände, eine PvP-Ladder, Reittiere, ein Farmsystem und den ersten Schlachtzug einführten. Am 11. Dezember 2013 wurde das zurzeit aktuelle Update für Dragon Nest Europe veröffentlicht, das unter anderem eine Anhebung der Stufenobergrenze von 40 auf 60 beinhaltet. Am 16. Januar 2014 wurde das erste Update, nach dem Launch auf der Spieleplattform Steam, von Dragon Nest Europe veröffentlicht. Dabei wurden neue Gegenstände für PvP-Spieler, ein neues Reittier und neue Kostüme zum Spiel hinzugefügt. Seit dem 12. Februar 2014 sind alle sechs international verfügbaren Klassen auch in Dragon Nest Europe spielbar.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Vor langer Zeit erschuf die sanftmütige Göttin Althea auf Bitten ihres Vaters die Welt. Ihre Schwester Vestinel wurde eifersüchtig auf die Fähigkeiten ihrer Schwester, eine so schöne Welt zu erschaffen und vergiftete sie hinterrücks. Seitdem befindet sich Althea in einem tiefen, von Albträumen geplagten Schlaf. Um ein Gegenmittel herzustellen, muss Vestinels Heiliger Gral gefunden werden. Der Gral ist jedoch verschollen und die Aufgabe der Spieler ist es, die Welt gegen Altheas Albträume und die Bedrohung durch uralte Drachen zu verteidigen und Vestinels Heiligen Gral zu finden. Von Drachen können Steine der Macht erlangt werden, die es ermöglichen, mit Althea durch ihren Traum hindurch zu kommunizieren. Mit ihrer Hilfe kann der Gral gefunden, die Göttin wiedererweckt und die Welt gerettet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Spiel erhielt im europäischen und nordamerikanischen Raum überwiegend positive Kritiken.", "section_level": 1}, {"title": "Filmumsetzung.", "content": "Als erste Verfilmung des Spiels erschien 2014 \"\", deren Handlung 50 Jahre vor dem Spiel stattfindet. 2016 erschien die Fortsetzung \"Throne of Elves\".", "section_level": 1}, {"title": "Weiteres.", "content": "Am 14. Dezember 2013 veröffentlichte der französische Musiker Nyls mit \"Keep The Dragon Alive\" ein offizielles Dragon Nest Europe Titellied.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dragon Nest ist ein Free-to-play-Massively-Multiplayer-Online-Role-Playing-Game (MMORPG) des koreanischen Entwicklerstudios Eyedentity Games. Es erschien am 4. März 2010 in Südkorea. In Europa wird es von dem Eschborner Publisher Shanda Games International unter dem Titel \"Dragon Nest Europe\" vertrieben und wurde am 6. März 2013 veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 694478} {"src_title": "Mandapeshwar-Höhlen (Mumbai)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Quentin Compson ist eine junge Frau, die unglücklich zu Hause ist. Ohne Eltern lebt sie mit Onkel Ben und Onkel Howard sowie Jason Compson und dessen Mutter Caroline Compson auf dem großen Familienanwesen. Während Ben zurückgeblieben ist, Howard ein Alkoholproblem hat, Caroline sich herrisch bedienen lässt, ist Jason der einzige, der Geld verdient, um die Familie zu versorgen. Dabei wird er selbst von Quentin als ihr Feind angesehen, denn er ist es, der sie immer wieder beim Schulschwänzen erwischt und ihr immer wieder Regeln auferlegt, sich vernünftig zu benehmen. Da er bei seinem Job im Bekleidungsgeschäft von Earl Snopes nicht genügend Geld verdient, muss er auch immer wieder Geld, das von Quentins Mutter kommt, abzweigen. Er begründet es damit, ihr ein Leben, wie das ihrer Mutter, zu ersparen. Stattdessen flüchtet sie immer wieder heimlich aus dem Anwesen, um sich mit dem jungen Charlie Busch zu treffen. Eines Tages erscheint Caddy Compson in der Stadt, die ihren Bruder Jason besucht, um ihn darum zu bitten, endlich wieder ihre Tochter Quentin sehen zu dürfen. Selbst ein Angebot von 1000 Dollar schlägt er aus und ignoriert ihr Flehen. Abends muss er sich von Quentin anhören, wie unglücklich sie ist und dass sie ans Weglaufen denkt. Also nimmt er sie mit dem Auto mit in die Stadt und fährt langsam an der wartenden Caddy vorbei, bevor er wieder beschleunigt und nach Hause fährt. Am nächsten Tag beschwert sich Caddy bei Jason auf Arbeit, dass sie Quentin mehr als nur einen Augenblick sehen wollte. Dabei hätte Caddy wegen ihres Lebensstils gar nicht verdient, Kontakt mit ihrer Tochter zu haben, meint Jason. Schließlich nimmt er Caddy kurzfristig auch wieder auf sein Anwesen mit, wo sich Mutter und Tochter in die Arme schließen. Endlich könne Caddy wieder für sie da sein und ihr Kleidung kaufen und auf Partys gehen sehen. Doch Quentin hat ganz andere Probleme. In der jahrelangen Einsamkeit war sie nie böse auf ihre Mutter, weil sei immer hoffte, dass sie eines Tages heimkehren werde, um ihr mit Jason zu helfen. Manchmal habe sie so viele Probleme mit ihm, dass sie ihn töten könnte. Caddy missfällt ihre Bitte, schließlich ist sie froh wieder durch das Haus laufen zu dürfen, welches so viel Geschichte in sich berge. Dabei zeigt sie ihren Stolz so offen, dass sie übermütig wird und Jason neckt. Schließlich war er einst als Kind in sie verliebt. Doch Jason missfällt ihr Benehmen, schließlich könne man heutzutage nicht mehr von Geschichte und großen Namen leben, sondern nur noch von harter Arbeit, und er sei es, der als Einziges zwischen der Armut und der Familie stehe. Er sei es auch, der noch versuche, den Namen der Compsons wieder zu Ansehen zu bringen. In Gesellschaft müsse man sein Gesicht wahren, weswegen er auch zu den Menschen freundlich ist, die er eigentlich nicht leiden könne, und an Veranstaltungen der besseren Gesellschaft teilnimmt. Bei einer Teestunde mit Mrs. Maud Mansfield darf er sich allerdings anhören, dass sein Name zwar noch gut, er aber nur noch durch eine gute Heirat zu retten sei, wobei ihm auch gleich Effie Mansfield als mögliche Braut angeboten wird. Jason bevorzugt es allerdings, Junggeselle zu bleiben. Später verrät er Quentin in einem Café, dass er wegen seiner Verpflichtungen gegenüber der Familie einfach noch nicht die richtige Frau finden konnte. Dabei spricht er zum ersten Mal so offen über seine Gefühle, dass Quentin eingesteht, dass er gar nicht so schlimm sei, wie sie immer dachte. Jason ist einfach zu beschäftigt den guten Namen der Familie wiederherzustellen. Es war schließlich einst Caddys Verhalten, welches ihn zerstörte und das Restvermögen verbrauchte. Daher ist Jason auch so bemüht, dass Quentin sich nicht so wie ihre Mutter verhält. Mit Charlie hat sie bereits einen jungen Mann an ihrer Seite, der ihr, laut Charlies eigener Aussage, nicht gut tue. Aber weil er ihr immer wieder versichert, wie sehr er sie doch liebt und wie wichtig sie ihm sei, beschließt Quentin ein letztes Mal mit all dem von Jason gestohlenen Geld und Charlie durchzubrennen. Jason kommt allerdings dahinter, verfolgt beide und stellt Charlie schließlich vor die Wahl, entweder das Geld oder Quentin zu nehmen. Beides könne er nicht. Charlie braucht nicht lange und entscheidet sich für das Geld. Enttäuscht verhindert das Quentin, nimmt ihm wieder das Geld ab und lässt ihn davonfahren. Anschließend meint sie zu Jason, dass sie endlich erwachsen sein und so behandelt werden möchte, damit sie nie wieder so einen Blödsinn mache. Jason gesteht ihr das zu, schließlich habe er sich ein Leben lang um sie gekümmert und sie erzogen. Nur sei er damit immer noch nicht fertig, meint sie selbst.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Eine „ziemlich genaue Beschreibung des geschwätzigen Films“ sei es, meinte Bosley Crowther von der New York Times, wenn man Macbeth zitieren würde. Schließlich handelt es sich um „nichts mehr als eine Fabel, erzählt von einem Idioten, voll mit Schall und Wahn, die nichts bedeutet.“ Nach einem „formlosen, schwammigen Drehbuch“ sei lediglich eine Geschichte voller „geschwätziger Figuren, die sich andauernd anbrüllen und knurren“ inszeniert worden. Das Lexikon des internationalen Films meinte: „Auf die Charaktergestaltung hat Martin Ritt seine Regie-Bemühungen in erster Linie verwandt: Der Film ist ein darstellerisches Glanzstück.“", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "1955 verkaufte Faulkner die Verfilmungsrechte von \"Das Dorf\" und \"Schall und Wahn\" gemeinsam an 20th Century Fox. Als \"Der lange heiße Sommer\" und \"Fluch des Südens\" wurden beide jeweils nach einem Drehbuch von Ravetch und Frank von Martin Ritt inszeniert. Als einzige Schauspielerin wirkte Woodward in beiden Filmen mit, wobei \"Fluch des Südens\" nach \"Fenster ohne Vorhang\" und \"Der lange heiße Sommer\" bereits der dritte Film von Ritt war, in dem sie mitspielte. Da er allerdings weniger sozialkritisch als „absurd“ war, merkte Woodward verwundert an, dass sie nicht wüsste, „warum Marty diesen Film machte.“ In den 30er und 40er Jahren schrieb Faulkner an mehreren Filmdrehbüchern mit. Es war bekannt, dass er von der Umsetzung seiner Arbeit enttäuscht war. Er selbst las nie das Drehbuch zu \"Fluch des Südens\". Selbst Ritt war im Endeffekt nicht mit dem Film zufrieden: „Ich mochte ihn nicht. Ich habe einige Fehler an dem gemacht. Faulkner sollte ich nicht nochmal machen. Da ist etwas in der Sprache, das zu reich ist. Mit einem großen Schriftsteller wie ihm, ist es hart, weil man in einem Film eine Geschichte erzählen muss, und wenn die Sprache der Star der Geschichte ist, wird sie fast unübersetzbar.“ In Faulkners Roman ist Quentin Compson eigentlich ein Student männlichen Geschlechts, was hier allerdings abgeändert wurde. Ursprünglich sollte Marilyn Monroe die Hauptrolle der Quentin spielen. Sie entschied sich dagegen und spielte stattdessen in Billy Wilders Komödie \"Manche mögen’s heiß\" mit. Außerdem waren Kirk Douglas in der Rolle des Jason und sowohl Deborah Kerr als auch Lana Turner in der Rolle der Caddy vorgesehen. Lediglich der vierte Teil des Romans wurde verfilmt, wobei man auf Flashbacks verzichtete und die Handlung von 1928 in die 50er Jahre verlegte. Außerdem wurde aus der eigentlich bösen Figur des Jason die eine gutmütige gemacht. Gedreht wurde, nach erfolgloser Suche nach geeigneten Drehorten, auf einer Bühne in den Filmstudios von 20th Century Fox.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Film hatte seine Weltpremiere, als er am 27. März 1959 in New York City in den Kinos startete. Er konnte bei einem Budget von geschätzten 1,71 Mio. US-Dollar allein in den USA und Kanada etwas mehr als 1,7 Mio. US-Dollar an den Kinokassen wieder einspielen. In Deutschland startete er am 24. April 1959 in den Kinos und wurde seitdem weder auf Video Home System, DVD noch Blu-ray Disc veröffentlicht. Lediglich der Soundtrack von North wurde 1993 von \"Colosseum Schallplatten\" als Compact Cassette veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fluch des Südens ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1959. Die Literaturverfilmung basiert lose auf dem Roman \"Schall und Wahn\" von William Faulkner.", "tgt_summary": null, "id": 157668} {"src_title": "Ridgeway (Town)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1823 beschloss die Admiralität den Bau eines neuen Proviantmagazins für die Marinebasis Devonport. Die Entwürfe für die Anlage stammen von dem Architekten und Bauingenieur John Rennie. Der Baubeginn erfolgte 1826, die Bauleitung hatte \"Hugh McIntosh\" unter Aufsicht von Rennie und \"Philip Richards\". Ein 2,4 ha großer Teil des insgesamt über 6 ha großen Baugrundstücks wurde durch Landgewinnung gewonnen, hierfür mussten Sträflinge in Zwangsarbeit etwa 300.000 t Gestein im Meer versenken. 1835 waren die Bauarbeiten an dem Komplex abgeschlossen, benannt wurde die Anlage nach dem damaligen König Wilhelm IV., der vor seiner Thronbesteigung als Lord High Admiral Oberbefehlshaber der Royal Navy gewesen war. Bereits 1833 war das neue Proviantmagazin betriebsbereit, dennoch wurden viele Einrichtungen wie das Schlachthaus und die Brauerei in den nächsten Jahren nur wenig genutzt. Ursache hierfür waren neuere Methoden zur Konservierung und Lagerung von Lebensmitteln, aber auch Änderungen an den Lebensmittelrationen der Royal Navy. So wurde 1831 die tägliche Bierration für die Matrosen gestrichen, so dass die gewaltige Brauerei, die auf eine Tagesproduktion von 137.000 l Bier ausgelegt war, nur geringe Mengen Bier für das nahe gelegene Marinehospital zu produzieren brauchte. Ab den 1880er Jahren waren die Einrichtungen des Proviantmagazins veraltet, deshalb wurden die meisten Gebäude umgebaut und fortan als Lagerhäuser und Waffenarsenale genutzt. Der endgültige Niedergang des ehemaligen Proviantmagazins begann mit der Abschaffung der täglichen Rumration in der Royal Navy 1971, so dass auch das Spirituosenlager nicht mehr benötigt wurde. 1985 beschloss die Marineverwaltung die Schließung der Anlage, am 26. August 1992 endete die Nutzung durch die Marine. 1993 wurde der Gebäudekomplex der \"Plymouth Development Corporation\" übergeben. Verschiedene Folgenutzungskonzepte wurden nicht realisiert. Das Architekturbüro \"Gilmore Hankey Kirke\" erstellte schließlich Entwürfe, die 2006 mit dem RIBA \"Conservation Awards\", einem angesehenen britischen Architekturpreis ausgezeichnet wurden. Nach diesen Entwürfen begann 2006 die Entwicklungsgesellschaft \"Urban Splash\" mit dem Umbau zum Royal William Yard als Büro-, Geschäfts- und Freizeitzentrum. Der Umbau ist noch nicht vollständig abgeschlossen (Stand 2012), doch die am Ufer gelegene Anlage ist bereits ein neuer beliebter Freizeittreff in Plymouth geworden.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage.", "content": "Die ummauerte Anlage wurde auf dem nördlichen Teil der Landspitze Devil’s Point um ein zentrales Hafenbecken errichtet, in dem die Barkassen anlegen konnten, um den Proviant zu den im Plymouth Sound ankernden Kriegsschiffen zu bringen. Um das Becken entstanden eine Brauerei, eine Küferei, Lagerhäuser, ein Schlachthaus, Büros und Quartiere für die oberen Verwaltungsangestellten sowie eine Mühle und eine Bäckerei. Die Anlage wurde äußerlich nur wenig verändert und überstand auch die Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs unbeschadet, so dass sie heute ein einzigartiges Architekturdenkmal bildet. Die Gebäude im spätgeorgianischen Stil sind aus Kalkstein mit Fensterstürzen, Gesimsen und anderen Verzierungen aus Granit errichtet. Als Brandschutz wurden bei einem Teil der Gebäude beim Innenausbau und bei den Dächern Metall anstelle von Holz oder Schiefer verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Royal William Victualling Yard war das ehemalige zentrale Proviantmagazin für die britische Marinebasis Devonport. Der Gebäudekomplex liegt in Stonehouse, einem Stadtteil von Plymouth, an der Mündung des Tamar in den Plymouth Sound. Der als Scheduled Monument geschützte Gebäudekomplex verfügt über zahlreiche nach Grade I eingestufte Baudenkmäler. Die Anlage gilt wegen ihrer Architektur, ihrer staatlichen Planung und wegen des vollständigen Erhaltungszustands als herausragendes Industriedenkmal aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in England.", "tgt_summary": null, "id": 1275200} {"src_title": "Markus Gander", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unternehmen.", "content": "CEO von Wall Street Institute International Inc. ist David Kedwards; Firmensitz der internationalen Zentrale ist Baltimore, USA. Chief Operating Officer ist Jim McGowan. Als Vice President Germany trägt Kai Simpson die Verantwortung für Deutschland. 1997 wurde Wall Street English von Sylvan Learning Systems erworben und 2005 von der Beteiligungsgesellschaft der Carlyle Group übernommen. Seit 2010 gehört Wall Street English zur Pearson Verlagsgruppe.", "section_level": 1}, {"title": "Standorte.", "content": "Wall Street English betreibt 425 Sprachcenter in 29 Ländern, u. a. in Argentinien, Angola, Brasilien, Chile, Volksrepublik China, Deutschland, Ecuador, Frankreich, Hongkong, Indonesien, Israel, Italien, Kolumbien, Malaysia, Marokko, Mexiko, Nicaragua, Peru, Portugal, Russland, Saudi-Arabien, Schweiz, Spanien, Südkorea, Thailand, Tschechien, Türkei, Venezuela und Vietnam. 2016 existierten in Deutschland 23 Sprachschulen, u. a. in Berlin, Bonn, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1972 eröffnete Luigi Tiziano Peccenini die ersten Sprachcenter in Italien. Nach einer schnellen Expansion in Italien – 48 neue Filialen innerhalb von 5 Jahren – eröffnete das Wall Street Institute ab 1983 erst europaweit, anschließend auch weltweit neue Standorte. Am 15. Mai 2013 unterzog sich das Wall Street Institute einem Rebranding und änderte den Namen in Wall Street English. Der neue Name soll einen weltweit einheitlichen Auftritt schaffen und dabei zugleich betonen, dass sich die Sprachschule auf die Vermittlung der englischen Sprache spezialisiert hat. Das neue Logo zeigt eine viereckige Sprechblase, in der sich eine Tür öffnet. Dies soll verdeutlichen, dass das Erlernen der englischen Sprache neue Chancen eröffnet. 2016 belegte Wall Street English den ersten Platz im DEUTSCHLAND TEST unter den Englisch-Sprachschulen in Deutschland. Am 6. April 2016 gab Wall Street English bekannt, dass alle deutschen Schulen bis Ende 2016 geschlossen werden, mit folgender Begründung: „Bei diesem hohen Englischniveau, das immer weitere Verbreitung in der Bevölkerung findet, wird es zunehmend schwierig, den hohen Standard der Wall Street English Ausbildung zu liefern, [den] Sie als unsere Studenten gewohnt sind und auch zu Recht von uns erwarten. Deshalb haben wir die sehr schmerzhafte Entscheidung gefällt, unser operatives Geschäft in Deutschland zu beenden.“ Hintergrund ist jedoch, dass die Agentur für Arbeit (Hauptkunde von Wall Street English) keine Weiterbildungen von Arbeitsuchenden am Institut Wall Street Englisch mehr genehmigen wollte. Wall Street English hatte es versäumt, die Kursmaterialien auf aktuellem Stand zu halten. Die Englischkurse in den höheren Stufen wurden mit Materialien aus den 1990er Jahren durchgeführt. Dadurch konnte Wall Street English keine hochwertige Ausbildung realisieren. Weitere Kunden blieben dadurch ebenfalls aus.", "section_level": 1}, {"title": "Methodik.", "content": "Wall Street English wendet die Blended Learning Methode an. Diese beinhaltet die folgenden Elemente: Seit Mai 2013 bietet Wall Street English zwei weitere Kursreihen an: Einzel- und Gruppenkurse des Programms Market Leader für Firmen sowie themenspezifische Kurse (z. B. Reisen, Karriere). Seit Februar 2015 gibt es zusätzlich den TOEFL-Vorbereitungskurs, der in acht bis zehn Wochen auf den renommierten Sprachtest vorbereitet. Alle Kurse werden mit einem international anerkannten Englisch-Zertifikat abgeschlossen. Die Lehrpläne entsprechen dem Common European Framework of Reference for Languages (CEFR) sowie dem Cambridge Examinations for Speakers of Other Languages (ESOL). Der Business Language Testing Service, kurz BULATS, ist ein Test, der in Zusammenarbeit des Cambridge ESOL, des Goethe-Instituts, der Universität Salamanca und der Alliance française für die Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch entwickelt wurde. Dieser testet die berufsbezogenen Sprachkenntnisse. Nach Abschluss einer Kursstufe kann jeder Schüler den BULATS-Test absolvieren und ein international anerkanntes BULATS-Zertifikat erwerben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wall Street English, ehemals Wall Street Institute, ist eine Sprachschule, die sich ausschließlich auf die Vermittlung der englischen Sprache konzentriert und mit mehr als 425 Sprachzentren in 29 Ländern weltweit vertreten ist. Die Schwerpunkte liegen dabei in Europa, Asien und Lateinamerika. Es werden Kurse für Anfänger, Fortgeschrittene, Unternehmen sowie im Bereich \"Business English\" und TOEFL-Test nach der Blended-Learning-Methode angeboten. Die Sprachschule ist eine Tochtergesellschaft der Mediengruppe Pearson.", "tgt_summary": null, "id": 990234} {"src_title": "William T. Pheiffer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "Der Großmazama ist ein mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 90 bis 145 cm, einer Schwanzlänge von 12 bis 16 cm und einer Schulterhöhe von 60–80 cm einer der kleineren Vertreter aus der Familie der Hirsche. Das Körpergewicht der Einzeltiere beträgt ca. 30–35 kg, kann im Extremfall aber auch bis zu 65 kg erreichen. Weibliche und männliche Tiere zeigen keinen äußeren Geschlechtsdimorphismus. Das kleine Geweih der Tiere besteht nur aus zwei kurzen Spießen von etwa 10 cm Länge. Die Fellfärbung am Körper reicht von braun bis rotbraun. An der Halsinnenseite, der Kinnunterseite, dem Unterbauch sowie an der Innenseite der Beine sind die Tiere weiß gefärbt, im Gesicht und am Nacken grau. Am Nacken sind bei einigen Individuen dunklere Flecken vorhanden, ebenso wie eine dunkle Rückenlinie ausgebildet sein kann.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Diese Art kommt in Südamerika östlich der Anden von Kolumbien und Venezuela im Norden bis nach Paraguay und das nördliche Argentinien im Süden vor. Sie ist auch auf Trinidad nachgewiesen, während sie auf Tobago ausgerottet wurde. Der Großmazama bevorzugt tropische Regenwälder und subtropische Wälder, kommt aber auch in Savannengebieten in der Nähe von Waldgrenzen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Territorialverhalten und Ernährungsweise.", "content": "Tagsüber hält sich der Großmazama, der außer in der Paarungszeit als Einzelgänger lebt, im dichten Unterholz versteckt. Hauptsächlich ist er während der Dämmerung oder Nacht aktiv. Einzelne Tiere unterhalten Eigenreviere von 50 bis 100 ha Größe, deren Ränder mit Urin und Kot markiert werden. Über die Sekrete verläuft auch die Hauptkommunikation der Tiere. Andere Markierungen erfolgen durch Reibung des Kopfes an der Rinde der Baumstämme. Ein Großteil der Wachzeit verbringt der Großmazama mit der Nahrungsaufnahme. Er ernährt sich von Gräsern, Laub, Früchten, Samen und Trieben verschiedenster Urwaldbäume. Untersuchungen in Suriname zufolge vertilgt er während der Regenzeit hauptsächlich Früchte, während der Trockenzeit aber eher Blätter.", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Der Großmazama pflanzt sich ganzjährig fort. Er ist mit elf bis 13 Monaten geschlechtsreif. Territoriale Männchen werben um die Weibchen durch Hornkämpfe und Beißen. Die Tragzeit der Weibchen beträgt 200 bis 225 Tage, teilweise werden auch 240 Tage angegeben. In der Regel wird nur ein Jungtier geboren, dass etwa 1,8 kg wiegt und weiße Fellflecken aufweist. Die Jungtiere verstecken sich zuerst im Unterholz vor Feinden und begleiten die Mutter später bei der Nahrungssuche.", "section_level": 2}, {"title": "Fressfeinde und Feindverhalten.", "content": "Zu ihren natürlichen Feinden zählen größere Greifvögel, Anakondas, der Jaguar und der Ozelot. Meist flüchtet der Großmazama in dichte Vegetation, verharrt aber auch teilweise in Starre. Als guter Schwimmer ist er auch befähigt, Fressfeinden durch Gewässer zu entkommen.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Großmazama ist eine Art aus der Gattung der Spießhirsche (\"Mazama\") innerhalb der Familie der Hirsche (Cervidae). Zur Gattung \"Mazama\" werden zusätzlich noch wenigstens neun weitere Arten gezählt, die in Mittel- und Südamerika verbreitet sind. Die Taxonomie des Großmazama ist ungeklärt. Er wird häufig als ein Komplex verschiedener Arten oder Unterarten angesehen. Ursprünglich wurde auch der Mexiko-Großmazama (\"Mazama temama\") innerhalb der Art geführt, doch gilt dieser seit 1987 als eigenständig, ebenso wie der Yucatán-Mazama (\"Mazama pandora\"). Äußere Unterschiede zwischen den einzelnen Populationen des Großmazama sind nicht auszumachen, doch gibt es starke genetische Unterschiede, die zwei Hauptlinien erkennen lassen, so eine im westlichen und eine im östlichen Amazonasgebiet. Die Erstbeschreibung der Art erfolgte 1777 durch Johann Christian Polycarp Erxleben als \"Moschus americanus\", wobei Cayenne in Französisch-Guayana als Typuslokalität gilt.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutzmaßnahmen.", "content": "Zu den Hauptbedrohungen der Art zählen die illegale Jagd und die Zerstörung ihres Lebensraumes. In Peru ist aber die legale Jagd zur Wildfleischgewinnung aufgrund eines effektiven Wildtiermanagements erlaubt. Die IUCN führt den Großmazama aufgrund der unzureichend geklärten taxonomischen Stellung mit „unzureichender Datenlage“ (\"data deficient\"). Zum Schutz der Art sind in ihrem Lebensraum mehrere Schutzgebiete ausgewiesen worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Großmazama (\"Mazama americana\"), auch Rotmazama oder Roter Spießhirsch genannt, ist eine Art der Hirsche, die in Südamerika vorkommt und dort in dichten tropischen Regenwäldern lebt. Sie ist einzelgängerisch und ernährt sich von Früchten und Blättern. Die taxonomische Stellung des Großmazama ist bisher ungeklärt, möglicherweise umfasst er aber mehrere Unterarten oder Arten.", "tgt_summary": null, "id": 602530} {"src_title": "MAN-Stahlhaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definitionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Korrelation.", "content": "Eine Korrelation einer pappusschen projektiven Ebene formula_1 ist eine inzidenzerhaltende bijektive Abbildung dieses Raumes auf die duale Ebene formula_2, wobei formula_3 bijektiv auf formula_4 und formula_4 bijektiv auf formula_3 abgebildet wird. Punktmenge und Geradenmenge sind in also in der dualen Ebene vertauscht.", "section_level": 2}, {"title": "Projektive Korrelation.", "content": "Eine Korrelation formula_7 heißt \"projektiv\", wenn jedes eindimensionale Grundgebilde projektiv, also doppelverhältnistreu abgebildet wird. Dies bedeutet konkret:", "section_level": 2}, {"title": "Polarität, Pol, Polare und konjugierte Elemente.", "content": "Eine involutorische Korrelation formula_7 (sie braucht nicht notwendig projektiv zu sein) wird als \"Polarität\" bezeichnet. Sie ordnet jedem Punkt eine wohlbestimmte Gerade (seine \"Polare\") und jeder Geraden einen wohlbestimmten Punkt (ihren \"Pol\") zu, wobei der Pol der Polaren eines Punktes wieder der ursprüngliche Punkt ist und die Polare des Pols einer Geraden wieder die ursprüngliche Gerade. Zwei Punkte formula_13 heißen zueinander konjugiert (bezüglich der Polarität), wenn jeder auf der Polaren des anderen liegt: formula_14, zwei Geraden formula_15 heißen zueinander konjugiert (bezüglich der Polarität), wenn jede durch den Pol der anderen geht: formula_16. Ein Punkt heißt selbstkonjugiert, wenn er auf seiner Polaren liegt, eine Gerade, wenn sie ihren Pol enthält.", "section_level": 2}, {"title": "Hyperbolische und elliptische Polaritäten.", "content": "Eine Polarität heißt \"hyperbolisch\", falls sie selbstkonjugierte Punkte (und damit gleichwertig selbstkonjugierte Geraden) hat, sonst heißt sie elliptisch.", "section_level": 2}, {"title": "Darstellung und Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Koordinatendarstellung.", "content": "Sei formula_24 ein Körper. Der Vektorraum formula_25 liefert das Standardmodell der projektiven Ebene über formula_24. Nach Auswahl einer projektiven Punktbasis, also eines geordneten vollständigen Vierecks, lässt sich auch eine abstrakte projektive Ebene dann mit dem Standardmodell identifizieren. Es wird vereinbart: Spaltenvektoren formula_27 stehen für die homogenen Koordinaten von Punkten, Zeilenvektoren formula_28 für die homogenen Koordinaten von Geraden. Ein Punkt formula_29 und eine Gerade formula_30 inzidieren genau dann, wenn das formale Matrixprodukt formula_31 den Wert formula_32 hat. Für eine \"projektive\" Korrelation formula_7 muss die Zuordnung die Koordinaten jedes Punktes linear abbilden, also ist formula_34 mit einer regulären formula_35-Matrix \"A\". Ebenso muss für die Geradenkoordinaten formula_36 gelten. Damit die „Inzidenzform“ formula_31 in sich selbst übergeht, muss zwischen den regulären Matrizen formula_13 der Zusammenhang formula_39 gelten. Die Korrelation ist genau dann involutorisch, wenn formula_40 ist. Bei einer beliebigen Korrelation formula_7 müssen die Zuordnungen semilinear sein, dann ist formula_42 für die Koordinatenvektoren von Punkten und formula_43 für die Koordinatenvektoren von Geraden. Dabei ist formula_44 ein Körperautomorphismus von \"K\". Der Körperautomorphismus ist vom gewählten Koordinatensystem unabhängig, vergleiche hierzu: Kollineation#Koordinatendarstellung. Auch hier muss zwischen den regulären Matrizen formula_13 der Zusammenhang formula_39 gelten. Die Korrelation ist genau dann involutorisch, wenn formula_47 und formula_48 ist.", "section_level": 2}, {"title": "Projektive Polaritäten und Kegelschnitte.", "content": "Ist eine hyperbolische Polarität projektiv, so bilden die selbstkonjugierten Punkte und Geraden einen Kegelschnitt formula_49 der nach Karl von Staudt als Fundamentalkurve der Polarität bezeichnet wird. Der Pol einer beliebigen Geraden heißt dann auch „ihr Pol in Bezug auf formula_49“ und die Polare eines beliebigen Punktes „seine Polare in Bezug auf formula_49“, wie dies im Artikel Pol und Polare erläutert wird. Für elliptische Polaritäten existiert keine definierende Fundamentalkurve.", "section_level": 2}, {"title": "Projektive Korrelationen und Bilinearformen.", "content": "Man kann die durch die Zuordnung formula_52 für \"Punkte\" auf Hyperebenen gegebene Abbildung auch losgelöst von der geometrischen Interpretation betrachten. Die Begriffe \"Radikal\" und die Attribute \"isotrop\" und \"nullteilig\", die in der abstrakten linearen Algebra definiert werden, kommen auch in der geometrischen Literatur vor. Sie überschneiden sich mit teilweise gleich bezeichneten, aber nicht ganz äquivalenten Begriffen aus der Klassifikation von Quadriken. Die hier gegebenen Erklärungen richten sich nach Bachmann (1973). Es sei zunächst formula_53 eine beliebige formula_54-Matrix mit Einträgen aus einem Körper formula_24, formula_56 der formula_57-dimensionale Vektorraum über formula_24 mit seiner Standard-Vektorraumbasis. Dann ist durch eine Bilinearform formula_60 definiert. Für den Begriff der \"Isotropie\" kommt es nur auf die \"Formwerte\" formula_75 der Bilinearform an. Ein Vektor formula_76 heißt isotrop, wenn formula_77 ist. Aus der Definition folgt, dass jeder Vektor, der dem Rechts- oder Linksradikal angehört, isotrop ist. Ist \"umgekehrt\" bei einer \"symmetrischen\" Bilinearform jeder isotrope Vektor im Radikal enthalten, dann heißt die Bilinearform \"nullteilig\" Für die in diesem Artikel beschriebenen Fälle gilt folgendes Wörterbuch (alle genannten Abbildungen seien projektiv in der ersten Spalte und linear bzw. bilinear in der zweiten und dritten):", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Eine nicht-projektive, elliptische Polarität.", "content": "Sei formula_78 der Körper der komplexen Zahlen. Dann wird durch formula_79 (formula_80 sei die formula_35-Einheitsmatrix) und formula_82, die komplexe Konjugation eine Korrelation auf der projektiven Ebene formula_83 definiert, die involutorisch, aber nicht projektiv ist, also eine Polarität. Diese ist elliptisch, denn die Gleichung formula_84 für selbstkonjugierte Vektoren formula_85 hat keine Lösung außer dem Nullvektor.", "section_level": 2}, {"title": "Eine elliptische Polarität.", "content": "Sei formula_128. Wir betrachten im dreidimensionalen Vektorraum formula_129 die Zuordnung, die jedem Vektor formula_130 den zu ihm (im Sinne des üblichen Skalarprodukts) senkrechten zweidimensionalen Unterraum formula_131 zuordnet. Im projektiven Raum formula_88 entspricht dies der Korrelation mit formula_133. Dies ist eine projektive Polarität. Es existieren keine selbstkonjugierten Punkte (eindimensionale Unterräume von formula_71) oder Geraden (zweidimensionale Unterräume von formula_71), also ist die Polarität elliptisch. Die reelle projektive Ebene kann man als Modell der reellen elliptischen Geometrie auffassen, indem man die Unterräume von formula_71 mit einer Kugel formula_137 um den Nullpunkt von formula_71 schneidet: Aus dem projektiven Punkt formula_139 wird dann das Punktepaar in dem die „Gerade“ formula_29 die Kugel formula_137 trifft (Antipoden der Kugel werden also zu einem \"elliptischen Punkt\" „verklebt“), aus der projektiven Geraden formula_142 wird der Großkreis, in dem die Vektorraumebene die Kugel schneidet. Also verhalten sich \"Polare\" und \"Pol\" wie der Erdäquator zu den geographischen Polen. Die \"Polare\" zu einem (elliptischen) Punkt (also zu einem Paar aus einem Punkt und seinem Gegenpunkt) ist dann der \"Großkreis\", der am weitesten von diesem entfernt ist. Der \"Pol\" zu einem Großkreis formula_143 (der \"Polaren\") ist dadurch gekennzeichnet, dass alle Großkreise, die senkrecht zu formula_143 stehen, sich dort schneiden. \"Definiert\" man in der projektiven Ebene formula_88 eine Senkrechtrelation durch dann hat man mit der beschriebenen elliptischen projektiven Polarität eine „Metrik“ auf formula_88 eingeführt, mit der diese projektive Ebene zu einer \"elliptischen Ebene\", genauer zu \"der\" (bis auf Isomorphie eindeutigen) elliptischen Ebene über dem Körper der reellen Zahlen wird. Jede elliptische Polarität der reellen projektiven Ebene lässt sich nämlich durch geeignete Wahl des Koordinatensystems auf die Form \"dieser\" elliptischen Polarität bringen.", "section_level": 2}, {"title": "Projektive Polarität in projektiven Räumen beliebiger, endlicher Dimension.", "content": "In einem mindestens zweidimensionalen, pappusschen projektiven Raum formula_150 über einem Körper, hat man durch eine feste \"projektive\" Polarität eine bestimmte Eins-Zu-Eins-Zuordnung zwischen den Punkten und Hyperebenen des Raumes. Diese ist besonders einheitlich im elliptischen Fall: Die Tatsache, dass es keine selbstkonjugierten Punkte gibt, bedeutet \"geometrisch\", dass kein Punkt auf der zu ihm polaren Hyperebene liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Polaritäten über endlichen Räumen.", "content": "Durch ein Schubfachargument, das auch zu einer Abzählung der selbstkonjugierten Elemente bei einer endlichen Polarität verfeinert werden könnte, lässt sich beweisen: Existiert auf formula_150, formula_152 eine projektive, elliptische Polarität und ist die Charakteristik von formula_24 nicht formula_154, dann muss formula_24 unendlich sein. Gleichwertig: Ist \"K\" endlich mit formula_156 Elementen und formula_157, formula_152 und ist formula_159 eine reguläre Matrix, dann besitzt die \"Gleichung für selbstkonjugierte Punkte\" eine nichttriviale Lösung formula_161. Es genügt, den Fall formula_162 zu betrachten: Man kann unter den genannten Voraussetzungen die Matrix mit den im Artikel projektive Quadrik dargestellten Methoden, insbesondere durch quadratische Ergänzung formula_163 auf die Diagonalform formula_164 bringen, geometrisch gesprochen wählt man eine Orthogonalbasis des formula_25. Die zu lösende Gleichung ist dann formula_166, gleichwertig Setzt man formula_168 und betrachtet alle Elemente, die sich auf der linken Seite der Gleichung ergeben, wenn für formula_117 alle \"q\" Körperelemente eingesetzt werden, dann sind dies formula_170 verschiedene Zahlen, denn jeweils für genau zwei verschiedene Zahlen formula_171 ergibt sich derselbe Wert, die Einsetzung formula_120 liefert einen Zusätzlichen. Ist 0 unter den so dargestellten Werten, dann setzt man formula_125 und hat eine nichttriviale Lösung, ist 0 nicht darunter, sind also alle durch den Term auf der linken Seite der Gleichung (+) darstellbaren Zahlen in formula_174 enthalten, dann muss darunter auch eine Quadratzahl sein, denn formula_174 zerfällt in genau zwei Quadratklassen, die Klasse formula_176 der Quadratzahlen, die eine echte Untergruppe von formula_174 ist, und deren echte Nebenklasse formula_178, beide Klassen enthalten je formula_179 Elemente, also weniger, als sich beim Einsetzen in die linke Seite von (+) ergeben. Damit muss es wieder eine nichttriviale Lösung der Gleichung (+) für selbstkonjugierte Punkte geben. → Die genauen Anzahlen selbstkonjugierter Punkte für Polaritäten über endlichen Räumen ergeben sich in den wichtigsten Fällen aus den Sätzen über Quadratische Mengen. Es sei formula_128 – die folgenden Überlegungen gelten aber über beliebigen Körpern mit formula_157. Wir betrachten die „Geometrie“ im formula_182, die nur aus den Ursprungsgeraden, also den eindimensionalen Teilräumen besteht. Jeder Teilraum formula_183 ist durch eine „Richtung“ formula_184 gekennzeichnet. Es ist formula_185. Andererseits gilt genau für die Punkte formula_186 einer Geraden formula_183 die homogene Gleichung formula_188. Der Koeffizientenvektor formula_189 ist Normalenvektor der Geraden. Da sowohl die Richtungs- als auch die Normalenvektoren „homogen“ sind (nur bestimmt bis auf eine Multiplikation mit formula_190), ist die betrachtete Geometrie eine eindimensionale projektive Geometrie und die Zuordnung formula_191 mit formula_192 ist eine projektive, involutorische Korrelation dieser projektiven Geraden, also eine eindimensionale projektive Polarität. Beschreibt man die affine Ebene über formula_87 mit „Orthogonalität“ als eigentliche Ebene innerhalb der projektiven Ebene über formula_87, dann hat man durch diese eindimensionale projektive Polarität auf der Ferngeraden formula_89, also der Geraden mit den Koordinaten formula_196 eine projektive Invariante, die die (im beschriebenen Falle gewohnte) Orthogonalität \"projektiv\" beschreibt: Die projektive Geometrie selbst ordnet jeder Parallelenschar einen Fernpunkt als \"Richtung\" zu, die Polarinvolution ordnet jeder Richtung die zu ihr „polare“ Richtung zu, die wiederum die zu der Parallelenschar, von der man ausgegangen ist, senkrechte Schar ist.", "section_level": 2}, {"title": "Polarinvolution als Polarität auf einer Geraden.", "content": "Allgemein nennt man eine Polarität auf einer projektiven Geraden, die Teil eines (mindestens zweidimensionalen) projektiven Raumes ist, Polarinvolution. Da bei einer projektiven Geraden die Menge der Punkte zu sich selbst dual ist, ist jede Korrelation der Geraden auch eine Kollineation, jede projektive Korrelation eine Projektivität und in der Regel ist nur dieser Fall einer \"projektiven\" Korrelation auf einer Geraden \"in einem größeren projektiven Raum\" geometrisch interessant. Die eindimensionale projektive Gruppe formula_197 operiert scharf dreifach transitiv auf der Geraden formula_198, deshalb kann eine nichtidentische \"projektive\" Kollineation hier nur keinen, einen oder genau zwei Fixpunkte haben. Damit zeigt sich eine Analogie zum zweidimensionalen Fall: Die Fixelementmengen, die bei einer hyperbolischen, projektiven Polarinvolution auftreten können, bestehen aus einem „(doppelt zählenden) Punkt“ oder einem Punktepaar. Das sind genau die „Kegelschnitte“, die im eindimensionalen Raum neben der leeren Menge und der ganzen Geraden auftreten können.", "section_level": 1}, {"title": "Spezielle Polarinvolutionen.", "content": "Im Fall einer endlichen Geraden ist die Gesamtzahl der Punkte auf der Geraden formula_199 wegen der generellen Voraussetzung formula_157 gerade, da die Ordnung formula_201 der Geraden ungerade ist und der Fall \"genau eines\" Fixpunktes für eine Involution ausgeschlossen. Eine \"hyperbolische, projektive\" Polarinvolution ist aber im Allgemeinen durch die Menge ihrer Fixpunkte \"nicht\" eindeutig bestimmt, anders als im zweidimensionalen Fall eine hyperbolische, projektive Polarität durch die Menge ihrer selbst-konjugierten Punkte. Auf einer projektiven Geraden ist die Menge der Punkte zu sich selbst dual und der Begriff Korrelation fällt mit dem Begriff Kollineation zusammen. Jede Bijektion der Punktmenge (also der Punkte auf der einzigen Geraden) ist eine Korrelation. Interessant ist hier nur die Untersuchung der involutorischen, projektiven Kollineationen. Projektive „Räume“ der Dimension formula_202 (Punkte) und formula_203 (leere Menge) liefern offensichtlich nichts Interessantes. Jede mindestens dreidimensionale projektive Geometrie ist desarguesch, also als formula_204-dimensionaler Raum formula_205 über einem Schiefkörper formula_24 darstellbar. Hier kann der Begriff Korrelation fast ohne Einschränkungen übertragen werden, wenn formula_24 isomorph zu seinem Gegenring ist: formula_205 ist als Inzidenzstruktur mit den Grundgebilden Punkt, Gerade,..., Hyperebene isomorph zur dualen Struktur (Inzidenz kehrt sich dabei ggf. um). Jede bijektive Abbildung, die jedem Punkt eine Hyperebene, jeder Geraden einen formula_209-dimensionalen Teilraum usw. inzidenztreu zuordnet ist eine Korrelation. Wie im ebenen Fall gilt:", "section_level": 2}, {"title": "Verallgemeinerungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nichtdesarguessche Ebenen.", "content": "Für eine beliebige projektive Ebene formula_217 ist die duale Ebene formula_218 stets wieder eine projektive Ebene. Im Allgemeinen ist die Ebene aber nicht isomorph zu ihrer dualen Ebene. Nur wenn formula_219 ist, existiert also überhaupt eine Korrelation, dann wird sie auch so bezeichnet. Eine Korrelation existiert immer unter der folgenden Bedingung: Dann gilt über die Darstellung der Korrelation als semilineare Punktabbildung das im vorigen Abschnitt Gesagte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Korrelation ist in der projektiven Geometrie ein (Inzidenzstruktur-)Isomorphismus zwischen einer projektiven Ebene und ihrer dualen Ebene. Von der Ebene wird dabei in den wichtigsten Fällen zusätzlich gefordert, dass sie den Satz von Pappos erfüllt, also durch einen kommutativen Körper koordinatisiert werden kann. Die Darstellung und die Klassifikation von Korrelationen entsprechen weitgehend der von Kollineationen einer projektiven Ebene. Wichtige Unterschiede zu Kollineationen sind: Eine Korrelation der Ebene bildet Punkte auf Geraden und Geraden auf Punkte ab. Während Kollineationen einer projektiven Ebene immer existieren, müssen Korrelationen nicht existieren, wenn die projektive Ebene (oder allgemeiner der projektive Raum) \"nicht\" pappossch ist. ", "tgt_summary": null, "id": 741922} {"src_title": "Berlin ohne Juden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Während der drei Wochen, die zwischen dem Auftaktrennen in Brasilien und dem zweiten WM-Lauf des Jahres in Imola lagen, stellte Zakspeed ein erstes Exemplar des neuen Typ 871 fertig, welches von Martin Brundle pilotiert wurde. Ebenfalls erstmals zum Einsatz kam der neue Minardi M187 und der March 871. Das Ligier-Team konnte nach dem kurzfristig notwendig gewordenen Umbau des JS29 auf Megatron-Motoren mit den beiden Piloten René Arnoux und Piercarlo Ghinzani verspätet in die Saison einsteigen, ebenso wie das neue Team Larrousse, das mit einem Lola-Chassis und Ford-Cosworth-Saugmotor antrat. Philippe Alliot wurde als Stammfahrer unter Vertrag genommen. Gabriele Tarquini debütierte an diesem Wochenende am Steuer eines zweiten Osella.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Nachdem er die Tagesbestzeit erzielt hatte, verunglückte Nelson Piquet am ersten Trainingstag in Folge eines Reifenschadens in der schnellen \"Tamburello\"-Kurve schwer. Formel-1-Arzt Sid Watkins untersagte ihm daraufhin die Teilnahme am Rennen. Goodyear erklärte sich aus Sicherheitsgründen dazu bereit, über Nacht neue Reifen, die besser zur Streckencharakteristik passten, einzufliegen. Am Samstag sicherte sich Ayrton Senna im Lotus 99T die Pole-Position vor Nigel Mansell im Williams FW11B. Benetton-Pilot Teo Fabi und Alain Prost auf McLaren folgten in der zweiten Reihe vor den beiden Ferrari-Piloten Michele Alboreto und Gerhard Berger.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Während der zweiten Runde übernahm Mansell in der \"Tosa\"-Kurve die Spitzenposition von Ayrton Senna, der seine Pole-Position zunächst in eine Führung umgesetzt hatte. In der vierten Runde gelangte auch Prost an Senna vorbei und holte auf Mansell auf, bis er in Runde 15 aufgrund eines Elektrikdefektes aufgeben musste. Unterdessen hatte auch Alboreto Senna überholt und lag dadurch auf dem zweiten Rang. Früher als geplant stoppte Mansell an der Box, um seine Reifen wechseln zu lassen. Dadurch lagen kurzzeitig Alboreto und Senna an der Spitze, bis diese ihrerseits ihre Boxenstopps absolvierten. Riccardo Patrese lag zu diesem Zeitpunkt auf dem zweiten Rang, da er seinen Stopp erst relativ spät absolvierte. Aufgrund zu hohen Kraftstoffverbrauchs musste er sich jedoch in der Schlussphase deutlich zurückfallen lassen. Mansell siegte mit fast einer halben Minute Vorsprung vor Senna, der von einem Turbodruckverlust an Alboretos Ferrari profitierte. Der Italiener erreichte das Ziel als Dritter vor Stefan Johansson. Martin Brundle erzielte als Fünfter die beiden ersten WM-Punkte für Zakspeed. Sechster wurde Satoru Nakajima und errang somit als erster Japaner einen WM-Punkt.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von San Marino 1987 fand am 3. Mai auf dem Autodromo Dino Ferrari statt und war das zweite Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1987.", "tgt_summary": null, "id": 723111} {"src_title": "Eisenbahnunfall von Hither Green", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung besteht aus zwei Zeitsträngen, wobei der in der Vergangenheit einen möglichen Hintergrund des Jokers beleuchtet. Batman begibt sich ins Arkham Asylum, um den Joker zu treffen. Er ist vom immer währenden Kampf müde und unternimmt einen Versuch, ihm ins Gewissen zu reden, um eine unausweichliche Katastrophe abzuwenden. Allerdings stellt sich heraus, dass es nur ein geschminkter Strohmann ist, der in der Zelle des Jokers einsitzt. Der Joker ist längst geflohen. Er besetzt einen alten, verlassenen Vergnügungspark und bereitet seine Rache vor. Rückblende: Der Joker, ein namenloser, ehemaliger Ingenieur einer Chemiefabrik, versucht sich erfolglos als Comedian und lebt mit seiner schwangeren Frau in einer schäbigen Wohnung. In der Bathöhle versucht Bruce vergeblich, den Aufenthaltsort des Jokers ausfindig zu machen. Er fragt sich, wie es möglich sei, dass sich zwei Menschen, die sich nicht kennen, so hassen können. Der Joker und seine Handlanger überfallen Commissioner Gordon und seine Tochter Barbara – das ehemalige Batgirl – an ihrem Wohnort. Barbara wird vom Joker niedergeschossen, während Gordon schwer zusammengeschlagen und entführt wird. In der Vergangenheit trifft sich der Mann, der zum Joker wird, mit zwei Gangstern in einer Cocktailbar. Um seine Frau versorgen zu können, erklärt er sich einverstanden, die beiden Männer in der gleichen Nacht durch die Chemiefabrik, seinen ehemaligen Arbeitsplatz zu schleusen, damit sie die nebenan gelegene Spielkartenfabrik ausrauben können. Die Planung wird von zwei Polizisten unterbrochen, die dem Mann mitteilen, dass seine schwangere Frau durch den Kurzschluss einer Warmhaltebox für Babyflaschen getötet wurde. Dem Sinn seines Unterfangens beraubt, will er aussteigen, was die Gangster ablehnen. Gegenwart: Batman besucht die völlig verstörte Barbara im Krankenhaus. Die Kugel hat ihr Rückgrat zerschmettert, der Arzt sagt, dass sie nie wieder gehen können wird. Außerdem stellt sich heraus, dass der Joker die verletzte Barbara entkleidet und Fotos von ihr gemacht hat. Der Joker lässt Gordon von den Mitgliedern seiner Freakshow gefangen nehmen. Er wird gezwungen, nackt und angekettet in einer pervertierten Geisterbahn mitzufahren, während Bilder seiner nackten, verletzten Tochter auf riesigen Leinwänden vorgeführt werden. Er hofft, an Gordon seine Theorie zu beweisen, dass jeden normalen Menschen nur ein einziger schlechter Tag davon trennt, den Verstand zu verlieren. Nach der Fahrt mit der Geisterbahn steckt der Joker Gordon in einen Käfig, wo er ihn von seinen Freaks als naiven Durchschnittsmenschen, der zum Wahnsinn verdammt ist, verspotten lässt. Batmans Versuche, den Joker aufzuspüren, sind vergeblich. Erst ein Hinweis des Jokers selbst führt ihn in den verlassenen Vergnügungspark. Der letzte Blick in die Vergangenheit setzt am Einbruch in der Chemiefabrik noch am gleichen Tag an. Die Gangster setzen ihrem Komplizen, dem ehemaligen Ingenieur, eine spezielle rote Maske mit Umhang auf. Der Ingenieur weiß nicht, dass sie so die Aufmerksamkeit von sich ablenken und auf den sogenannten „Red Hood“ leiten wollen, einen Verbrecherboss, der praktisch jeder sein kann. Die Verbrecher werden von einem Wachmann gestellt und eine Schießerei entbrennt, die beiden Gangster lassen dabei ihr Leben. Der maskierte Mann wird vom inzwischen eingetroffenen Batman gestellt. Verängstigt springt er in einen chemischen Abwasserkanal und wird durch ein Rohr nach draußen gespült. Zu seinem Entsetzen entdeckt er, dass die Chemikalien ihn entstellt haben. Seine Haut ist nun kreideweiß, seine Lippen rubinrot, sein Mund zu einem grotesken Lächeln verzerrt und seine Haare grün gefärbt. Durch die Entstellungen und den Horror des vergangenen Tages verfällt er endgültig dem Wahnsinn. Der Joker ist geboren. Batman trifft im Vergnügungspark ein und kann Gordon aus seinem Gefängnis befreien. Der traumatisierte Mann ersucht Batman, dass dieser den Joker trotz seiner Vergehen nach Vorschrift festnehmen soll, um ihm zu beweisen, dass Gordons Moralauffassung richtig ist. Batman betritt das mit Fallen gespickte Spiegelkabinett, kann diesen aber ausweichen. Der Joker, durch Lautsprecher zugeschaltet, sinniert über die Fragilität des Lebens und den Wahnsinn, der die Welt durchzieht. Er selbst sei durch einen einzigen schlechten Tag von einem normalen Menschen zu dem verwandelt worden, was er jetzt ist. Allerdings erinnere er sich nicht mehr, wie dies genau passiert sei und bevorzugt es, mehrere Optionen zu haben, wenn es um seine Vergangenheit geht (womit es Zweifel gibt, ob die hier erzählte Hintergrundgeschichte des Jokers wirklich wahr ist, seine wahre Herkunft bleibt weiterhin mysteriös). Batman sagt dem Joker, dass Gordon durch seine psychologische Folter nicht gebrochen und seine Theorie somit nichts wert sei. Vielmehr sei der Joker aus sich selbst heraus schon immer eine kranke Kreatur gewesen. Es kommt zu einem Kampf, der sich nach draußen verlagert. Batman kann den Joker schließlich außer Gefecht setzen, als dieser Batman erschießen kann, aber eine leere Pistole zieht. Es kommt zu einem Gespräch. Batman appelliert, wie schon am Anfang der Geschichte an den Joker, ihren ewigen Krieg zu beenden, bevor einer von ihnen getötet wird und bietet ihm seine Hilfe an. Der Joker lehnt ab und macht deutlich, dass es für eine Aussöhnung längst zu spät ist. Er erzählt einen Witz über zwei Insassen einer Irrenanstalt (daher der Titel der Originalausgabe „The Killing Joke“), der als eine Metapher auf das Verhältnis zwischen ihm und Batman verstanden werden kann. Nach der Pointe beginnt er, manisch zu lachen. Vollkommen unerwartet schließt Batman sich dem Joker an und beide Charaktere lachen zusammen, während im Hintergrund der regennassen Szenerie die Streifenwagen eintreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die in 48 Seiten abgeschlossene Geschichte erschien erstmals im März 1988 bei DC Comics. Zwanzig Jahre danach kam eine überarbeitete Hardcover-Ausgabe mit Kommentaren heraus. Die erste deutsche Übersetzung wurde 1990 von Carlsen Comics veröffentlicht. Diese erschien unter dem Titel \"Lächeln, bitte!\" In dem 2005 erschienenen Band zu Batman in der Reihe \"Klassiker der Comic-Literatur\", die vom Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ausgewählt wurden, ist die Geschichte unter dem Titel \"The Killing Joke\" enthalten. Zudem veröffentlichte Panini Comics mehrmals die Geschichte. Im Jahr 2017 erschien außerdem eine überarbeitete Neuübersetzung, welche neben \"The Killing Joke\" noch die Kurzgeschichte \"An Innocent\" Guy (1996), eine doppelseitige alternative Origin Story des Jokers sowie eine Cover-Galerie enthält.", "section_level": 1}, {"title": "Analyse.", "content": "Die Geschichte setzt sich auch über seine Herkunft hinaus mit dem Charakter des „Joker“ und auch des „Batman“ auseinander. Sie zeigt, wie er auf ein einzelnes, ihn prägendes Ereignis reagiert hat. In ähnlicher Weise kam auch Batman zu seiner Berufung. Jedoch reagierte er, so Geoff Klock, indem er aus dem gewaltsamen Tod seiner Eltern einen Sinn für sein weiteres Leben zog. Der Joker reflektiert die Absurdität und Ungerechtigkeit des Lebens, die ihm widerfahren sind, in seinen Taten. So verhalten sich, wie Alan Moore selbst über den Comic sagte, Batman und der Joker spiegelbildlich zueinander und beide gleichsam verrückt. Indem der Joker selbst zugibt, sich nur noch unsicher an sein Trauma erinnern zu können, sogar widersprüchliche Erinnerungen daran zu haben, bildet er ein Moment des unzuverlässigen Erzählens in der Geschichte.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Batman: The Killing Joke war 1989 das \"Beste grafische Album\" bei den Eisner Comic Awards und Alan Moore erhielt für den Comic den Preis in der Kategorie \"Bester Autor\". In \"1001 Comics\" schreibt Andy Oliver, die Geschichte biete \"„das Portrait des Mannes, der zu Batmans Alptraum wurde.“\" Die Handlung enthalte, jenseits der Analyse der beiden bekannten Charaktere, mit dem Mord am Jahrmarktbesitzer auch die \"„grausamste [Szene] in der ganzen Geschichte des DC-Superhelden-Universums“\". Das Ende jedoch \"„klappert“\" etwas und sei vorhersehbar. Die Umsetzung durch Brian Bolland, mit \"„fotorealistischen Zeichnungen und filigranem Strich, der [...] eine erstaunliche Bildschärfe verleiht“\", \"„raffinierter Seitenarchitektur und eleganten Kameraeinstellungen“\", sei brillant gelungen und das Lesen ein Genuss. Die Verwandlung des Jokers durch Giftmüll inspirierte Tim Burton bei dessen Batman-Film mit Jack Nicholson und Michael Keaton in den Hauptrollen. Er sagte über diesen Comic außerdem: \"THE KILLING JOKE ist mein absoluter Favorit. In diesen Comic habe ich mich regelrecht verliebt.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Batman: Lächeln, bitte! (Originaltitel: \"Batman: The Killing Joke\") ist eine 1988 von Alan Moore geschriebene Graphic Novel mit Zeichnungen von Brian Bolland. Die Geschichte handelt von der Rache des Jokers an seinem Erzfeind Batman. Darüber hinaus wird eine Entstehungsgeschichte des Jokers erzählt. Die Geschichte hatte große Auswirkungen auf die Comicgemeinde. Elemente der Geschichte wurden in zahlreichen anderen Medien, wie Filmen und Videospielen verwendet. \"The Killing Joke\" belegt regelmäßig vordere Plätze bei Comic-Rankings. 2016 wurde der Comic als Zeichentrickfilm unter dem Namen von dem Filmemacher Sam Liu verfilmt.", "tgt_summary": null, "id": 1932709} {"src_title": "Sergeant Steel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Christianus Petrus Eliza Robidé van der Aa war der älteste Sohn des Rechtsanwalts Pierre Jean Baptiste Charles van der Aa und dessen Frau Francina Adriana Bartha van Peene. Er hatte mehrere Geschwister; u. a war er der Bruder des Lexikographen Abraham Jacob van der Aa. Den Namen \"Robidé\" nahm er erst später nach seiner Großmutter mütterlicherseits an. Im Dezember 1811 wurde er Doktor der beiden Rechte und fungierte daraufhin als Rechtsanwalt in Leiden in der Kanzlei seines Vaters, der bereits am 12. Mai 1812 im Alter von 41 Jahren zu Leiden verstarb. Im Juni desselben Jahres wurde er Sekretär des Bürgermeisters von Sneek und nahm 1813 im Rang eines Majors am niederländischen Aufstand gegen Napoleon teil. Im März 1814 wurde er Schriftführer des friesischen Ortes Lemmer und danach von Lemsterland. 1815 diente er freiwillig bei den niederländischen Streitkräften, als Napoleon 1815 während der Herrschaft der Hundert Tage wieder kurzzeitig in Frankreich an die Macht kam. Am 11. Juni 1816 heiratete van der Aa die Lyra-Spielerin und Dichterin Eelkje Poppes; aus der Ehe gingen drei Töchter hervor. 1818 wurde er Rechtsanwalt in der friesischen Stadt Leeuwarden. In der Folgezeit machte er sich aber vor allem als Dichter einen Namen, wobei er u. a. patriotische Lyrik und Oden für berühmte Persönlichkeiten verfasste. Nach dem Tod seiner Gattin (20. September 1828) ging er am 6. Dezember 1830 eine zweite Ehe mit Lucia Maria de Jongh ein. Mit dieser bekam er 1832 einen Sohn, Pierre Jean Baptiste Charles Robidé van der Aa. 1834 wurde er Rechtsanwalt in Arnhem und im September 1838 Richter am dortigen Bezirksgericht. Auf dem Gebiet seines schriftstellerischen Schaffens verfasste er nun weniger Gedichte, dafür vermehrt Prosawerke. Er war an einer Steigerung der Volksbildung interessiert, schrieb unter anderem gegen Alkoholmissbrauch an und wurde 1840 Schulinspektor für das erste Distrikt Gelderlands. Von 1839 bis 1847 gab er mit dem niederländischen Geistlichen und Autor Ottho Gerhard Heldring \"De Volksbode\" heraus. Nach dem Tod seiner zweiten Frau (28. August 1846) laborierte van der Aa seit 1848 an einer schweren Gehirnerkrankung und starb 1851 im Alter von knapp 60 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christianus Petrus Eliza Robidé van der Aa (* 7. Oktober 1791 in Amsterdam; † 14. Mai 1851 in Oosterbeek) war ein niederländischer Jurist, Schriftsteller und Dichter.", "tgt_summary": null, "id": 2343295} {"src_title": "Peter Anton von Clapis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Um 1817 in Frankreich: Der verwitwete irische Oberst Sir Thomas Nevil, ein passionierter Jäger, nimmt von Marseille aus zusammen mit seiner einzigen Tochter Miss Lydia einen korsischen Schoner nach Ajaccio. Auf der Fahrt machen die beiden Vergnügungsreisenden die Bekanntschaft des jungen Oberleutnants Orso Antonio della Rebbia. Orso stammt aus der Gegend um Bastia. Außer ihrer Jagdleidenschaft entdecken die beiden Militärs eine weitere Gemeinsamkeit. Bei Quatre-Bras und Waterloo standen sie sich als Feinde gegenüber. Der Oberleutnant hatte im Achtzehnten Regiment seines Vaters, des Obersten della Rebbia, für den Kaiser gekämpft. Danach war der Vater auf die Insel zurückgekehrt und nahe dem Heimatdorf Pietranera ermordet worden. Orso verurteilt „als überzeugter Liberaler“ die Vendetta, der der Vater zum Opfer gefallen ist. Die betreffenden Familienfehden der della Rebbia gegen das Haus Barricini reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Anno 1812 dann wird der Rechtsanwalt Giudice Barricini Bürgermeister des Marktfleckens Pietranera und intrigiert in mehreren Grundstücksangelegenheiten gegen Orsos Vater. Kurz vor seinem Ende, nach einem Lungenschuss am eigenen Blute erstickend, kritzelt Orsos Vater den Namen des Todesschützen in sein Notizbüchlein. Der Bürgermeister bekommt das Papier in die Hände und präsentiert der Strafverfolgungsbehörde darauf einen der meistgesuchten korsischen Banditen als Mörder. Dieser wird wenig später von Feldjägern erschossen. Orso hatte als 15-Jähriger Korsika verlassen, in Pisa die Schule besucht, war in der Fremde auf der Kriegsschule Offizier geworden und kehrt nach Jahren auf besagtem Schoner auf die Insel zurück. Er will seine Schwester verheiraten und seine kleinen Besitzungen verkaufen. Zunächst aber begeben sich Orso und Oberst Nevil von Ajaccio aus jeden Morgen zeitig auf die Jagd. Der Oberst lernt den Oberleutnant schätzen. Orsos um die 20 Jahre alte schöne Schwester Colomba holt den Bruder zu Pferde ab. Der Oberst schenkt dem Jagdgenossen zum Abschied eine großkalibrige Mantonbüchse. Orso lädt die beiden „Engländer“, wie die irischen Gäste auf Korsika heißen, nach Pietranera ein. Die Klagedichterin Colomba sinnt seit zwei Jahren schon auf Rache. In der Öffentlichkeit hatte das „große und kräftige junge Weib, das, fanatisch von seinem barbarischen Ehrgefühl besessen“, die Barricini des Mordes an dem Vater bezichtigt. Nach Colombas festem Willen soll Orso den Todesschützen richten. So kommt es auch. Mehr noch, der Oberleutnant erschießt beide Söhne des Rechtsanwalts. Zwar waren seit Orsos Heimkehr ins Dorf dem Doppelschuss mit der Mantonbüchse bereits tätliche Auseinandersetzung der beiden streitenden Parteien della Rebbia und Barricini vorausgegangen, doch das Faustrecht erweist sich in Colombas Augen als ein viel zu schwaches Mittel zum Zweck. Das energische Mädchen muss kräftig nachhelfen. Colomba gießt in der Küche Kugeln für die Manton. Insgeheim schlitzt sie dem Rappen des auf dem Festland in der Zivilisation allzu liberal geratenen Bruders hinterlistig ein Ohr auf, um sich darauf lauthals über den niederträchtigen Widerpart zu empören. Solche angebliche Beleidigung bringt Orsos kühles Blut in Wallung. Immerhin meint der Oberleutnant, er wisse den Anlass für die Ermordung seines Vaters: Rechtsanwalt Barricini habe den Vater zu Lebzeiten mit einem gefälschten Drohbrief verleumdet. Und freilich lauern die Söhne des Rechtsanwalts dem Oberleutnant auf. Der wachsame kriegserprobte Held Orso erwidert lediglich das feindliche Feuer, das ihn verwundet. Als daraufhin die Hirten der Barricini gegen die della Rebbia anrücken, tritt Colomba den „Memmen“ mit „Stolz“ und „Festigkeit“ entgegen. Dazu der Erzähler: „In Colombas Stimme und Haltung war etwas Überwältigendes und Furchtbares; bei ihrem Anblick wich die Menge erschrocken zurück...“ Und noch ein zweites Mal wirft Colomba dem Vater der beiden toten jungen Männer vor, er habe das im Todeskampf bekritzelte Blatt Papier ihres Vaters gefälscht. Mit „einem Lächeln der Verachtung auf den Lippen“ schaut sie zu, wie die Leichen ins Vaterhaus der Gegenpartei getragen werden. Orso muss sich als Geächteter zu den Banditen in die Macchie zurückziehen und wird von den Feldjägern gehetzt. Miss Lydia, inzwischen mit ihrem Vater der Einladung Orsos gefolgt, setzt sich für den Verwundeten ein. Nach ein paar Monaten wird das Verfahren gegen Orso eingestellt. Es gilt als erwiesen, der Oberleutnant hat in Notwehr gehandelt. Miss Lydia und Orso heiraten. Die Hochzeitsreise führt sie zusammen mit Sir Nevil und Colomba nach Pisa. In einer Gastwirtschaft begegnet Colomba zufällig dem Rechtsanwalt Giudice Barricini. Der Anwalt hat den Verstand verloren und ist in der Obhut von Verwandten. Als der Geistesgestörte Colomba erkennt, gibt er zu, der sterbende Oberst della Rebbia habe den Namen eines der beiden Barricini-Söhne auf die besagte Seite in das Notizbuch gekritzelt. Aber, so fragt der Kranke, warum mussten beide Söhne sterben? Colomba steht zu ihrer Rache. Sie kann nicht verzeihen.", "section_level": 1}, {"title": "Zitat.", "content": "Eine pisanische Gastwirtin zu ihrer Tochter über Colomba: „Sie hat den Bösen Blick!“", "section_level": 1}, {"title": "Form.", "content": "Der anonyme Ich-Erzähler – sicherlich handelt es sich um Prosper Mérimée – mischt sich ab und zu ein. Zum Beispiel nennt er sein Werk eine „wahrheitsgetreue Erzählung“. Er erzählt von einer Jahre zurückliegenden Zeit, etwa, wenn der Reiter Orso hinter Sümpfen verschwindet, „an deren Stelle sich heutzutage eine schöne Baumpflanzung erhebt“. Der Erzähler gibt dem Leser Einblick in seine Schreibstrategie: „Ich will hier nicht versuchen, die Empfindugen des unglücklichen jungen Mannes wiederzugeben, die so verworren waren...“ Oder er schaut über Kapitelgrenzen: „Wer diese Leute waren, wird man gleich erfahren.“ Distanz zum Erzählten ist des Erzählers Sache nicht. So ist wiederholt von Brusco, dem findigen Hund der Banditen die Rede. Schließlich ist der Vierbeiner „unser“ Hund. In dieser Schwarzweißmalerei mit Schattierungen ist Colomba ausschließlich rachedurstig, Orso wird zwischen Gut und Böse hin- und hergerissen und die drei Barricini sind als durchweg schlechte Menschen gemalt.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Colomba Carabelli TV", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "Teilweise in französischer, englischer und portugiesischer Sprache", "section_level": 1}], "src_summary": "Colomba ist eine Novelle des französischen Schriftstellers Prosper Mérimée, die am 1. Juli 1840 in dem Magazin „Revue des Deux Mondes“ erschien. Ein Jahr zuvor hatte sich der Verfasser im August und September auf Korsika, dem Ort der Handlung, aufgehalten. Thematisiert wird die korsische Vendetta. ", "tgt_summary": null, "id": 2192963} {"src_title": "Lee-Richards Annular Monoplane", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Kindheit.", "content": "Tomáš Vosolsobě wurde in Prag als einziger Sohn von Ladislav und Marie Vosolsobě geboren. Sein Vater arbeitete in einer Bank, später leitete er Industrieunternehmen, die die Bank betrieb. Aufgrund des häufigen Wechsels seines Arbeitsplatzes zog die Familie mehrmals um. Im Jahre 1947 ließ sich Tomáš Vosolsobě mit seinen Eltern in Uhříněves bei Prag nieder, wo sein Vater Direktor der Ziegelfabrik wurde. An dieser Adresse wohnte Tomáš Vosolsobě bis zum Jahre 1982. Die Kunst war ein selbstverständlicher Teil der Familie Vosolsobě; das Interesse für sie weckte bei ihm aber insbesondere der von dem akademischen Maler Jan Fořt geleitete Kunstkurs, den er während der Grundschule besuchte.", "section_level": 2}, {"title": "Studium.", "content": "Ab 1952 studierte Tomáš Vosolsobě an der Schule für angewandte Kunst in Prag, wo er Schüler in der Klasse von Demeter Livora war. Nach der Reorganisation der Schule im Jahre 1954 wurde er Schüler der Schule der bildenden Künste in Prag am Platz Hollarovo náměstí, wo er im dritten Jahrgang von Karel Tondl und im vierten Jahrgang von Karel Müller im Zeichnen und Malen unterrichtet wurde. Nach dem Abitur im Jahre 1956 wurde er zum Studium an der Akademie der bildenden Künste in Prag aufgenommen. Zuerst studierte er im Atelier für Figur- und Porträtmalerei bei Vladimír Sychra, ab dem dritten Jahrgang im Atelier von Vlastimil Rada und ab Sommersemester bei Karel Souček, bei dem er im Jahre 1962 das Studium mit einem Ehrenjahr abschloss.", "section_level": 2}, {"title": "Jahre 1963–1970.", "content": "Nach Abschluss des Studiums an der Akademie der Bildenden Künste in Prag arbeitete er als Berufskünstler, er war auch als Filmeschaffender und Werbegraphiker tätig. Im Laufe des Studiums machte sich Tomáš Vosolsobě mit der abstrakten Malerei bekannt, obwohl sich in den 1950er Jahren die Doktrin des sozialistischen Realismus durchsetzte und eine Annäherung an die zeitgenössische Kunst sehr schwer war. Stark beeinflusste Tomáš Vosolsobě ein Artikel des tschechischen Kunstkritikers und Kunsttheoretikers Jiří Padrta, der in der Revue Bildende Kunst im Jahre 1957 veröffentlicht wurde und das damalige Geschehen in der Kunstszene Westeuropas und Amerikas behandelte. Tomáš Vosolsobě schloss sich zu keiner der entstehenden unformalen Kunstgruppen an. In dieser Zeit experimentierte er und suchte nach einem eigenen Weg. Er setzte sich mit der Problematik der informellen Kunst auseinander, experimentierte mit Gießen und Spritzen von Tusche auf das Papier. In seinen Bildern traten Motive von Königen und Pfeifern aus den Spielkarten, Hunden, abstrakten Landschaften und Frauenfiguren auf. Ein wesentlicher Bestandteil seiner Werke wurde die Technik des Dekalkes, des seitenverkehrten symmetrischen Abklatsches, der ihn bereits in seinen künstlerischen Anfängen animierte und den er weiterentwickelte. Er arbeitete mit Tusche, Aquarell- und Guachefarben. Ab Mitte der 1960er Jahre erschienen in seinen Bildern auch konkrete Objekte – Papiere, Münzen, Metall- und Holzplättchen. Im Jahre 1964 hatte Tomáš Vosolsobě seine erste Einzelausstellung im Klub Mánes in Prag. Er nahm an den Vorschauen der jungen Künstler in den Jahren 1965, 1966 und 1967 in Prag und Brünn teil, die seiner Generation einzigartige Gelegenheiten der künstlerischen Konfrontation boten – die Ausstellung der Jungen 65 in ÚLUV in Prag, die Ausstellung der Jungen in der Mährischen (Moravská) Galerie in Brünn und die Ausstellung Neue Namen in der Galerie Václav Špála in Prag. Tomáš Vosolsobě war auch leidenschaftlicher Philatelist, insbesondere mit der Aerophilatelie beschäftigte er sich sehr. Außerdem widmete er sich der Plakatkunst, als Autor und Illustrator machte er in den Publikationen Gotische Kunst (Umění gotické) und Kunst der Renaissance (Umění renesance) auf sich aufmerksam, die der tschechische Staatsverlag des Kinderbuches im Jahre 1966 herausgab. Sehr nah stand ihm der Filmbereich, er war mit den tschechischen Regisseuren Karel Vachek und Jiří Menzel sowie mit dem Kameramann Jozef Ort-Šnep befreundet. Er beteiligte sich an der Entstehung der Dokumentarfilme \"Gespräche über die Landschaft\" (\"Hovory o krajině\") (1969) und \"Die Skulpturen von Vladimír Preclík\" (\"Vladimíra Preclíka sochy\") (1970) für den Kurzfilm \"Prag\". Am Ende der 1960er Jahre schloss sich eine weitere Etappe seines künstlerischen Lebens an – die Etappe des Lernens, Experimentierens und der Suche nach einem eigenen Stil.", "section_level": 2}, {"title": "1970er Jahre.", "content": "In den 1970er Jahren war in der tschechoslowakischen Kulturszene für Künstler wie Tomáš Vosolsobě kein Platz – für einen Individualisten, der auf seinem künstlerischen Ausdruck bestand und an seiner festen Lebenseinstellung festhielt. Aufgrund der Illoyalität zum kommunistischen Regime war Tomáš Vosolsobě nicht Teil der Kunstelite. Der Angelpunkt wurde für ihn die Zusammenarbeit mit dem Postmuseum in Prag, die bereits Ende der 1960er Jahre begann, als er das künstlerische Konzept der philatelistischen Exposition im Rahmen der Weltpostausstellung Praga 1968 ausarbeitete. Sukzessive wurde Tomáš Vosolsobě mit der Fotodokumentation der Sammelobjekte und des Postbetriebs beauftragt. Ein Höhepunkt seiner fotografischen Tätigkeit wurden die Porträts aus den Jahren 1977 bis 1979, die die an der Gestaltung von Briefmarken beteiligten Künstler und Radierer zeigten – František Gross, Zdeněk Sklenář, Josef Liesler und Kamil Lhoták. Die schwierige Situation führte 1982 zu seiner Ausreise in die Schweiz.", "section_level": 2}, {"title": "Schweizerische Periode.", "content": "In die Schweiz zog Tomáš Vosolsobě mit seiner Ehefrau Rita, die aus dem schweizerischen Zürich stammte. Zuerst lebten sie in Schliern bei Köniz im Kanton Bern und ab 1986 in Zürich. Er kehrte zum freien Schaffen, zum Abklatsch und der Achsensymmetrie zurück. Zuerst arbeitete er vor allem mit Gouache-Farben, später benutzte er Acrylharze auf Pavatex. Die Farben wurden intensiver. Als Reaktion auf seine Umgebung, in der er sich bewegte, wurden seine Bilder von einem sehr klaren Kolorit und von Kontrasten der Reinfarben (Rot, Grün, Gelb, Blau) beherrscht. Der klare Himmel, Farbkontraste und die Farbigkeit der südlichen Länder – Italien und Spanien, die er regelmäßig besuchte – inspirierten ihn. Seine Bilder wurden von Erfahrungen und realen Situationen beeinflusst, wie zum Beispiel von Rücklichtern der auf der Autobahn fahrenden Autos, aber auch von der Symmetrie der Barockgebäude. Er stellte vor allem in der Schweiz, aber auch in Deutschland und Italien aus, an der Realisierung der Ausstellungen beteiligte er sich auch organisatorisch. Ab 1992 besuchte er sporadisch die Tschechische Republik. Im Jahre 1993 präsentierte er seine Zeichnungen und Bilder im Postmuseum in Prag – in seiner ersten Ausstellung in Tschechien nach der Ausreise in die Schweiz. Zu der Ausstellung entwarf er sowohl einen Sonderstempel als auch einen Postkartenaufdruck. Einen Querschnitt seines Werkes stellten in den folgenden Jahren tschechische Museen und Galerien vor.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr in die Tschechische Republik.", "content": "Im Jahre 2000 kehrte er für immer in die Tschechische Republik zurück und ließ sich zusammen mit seiner Ehefrau in der mittelböhmischen Stadt Velvary nieder. Tomáš Vosolsobě widmete sich in Velvary hauptsächlich dem Ordnen und Präsentieren seines Lebenswerkes. Seine Bilder und Zeichnungen wurden im Rahmen von Einzel- und Kollektivausstellungen in einer Reihe tschechischer Museen und Galerien ausgestellt. Anfang des Jahres 2011 starb Tomáš Vosolsobě kurz vor seinem 74. Geburtstag und wurde auf dem Friedhof in Velvary bestattet. Im Jahre 2012 wurde eine gültige Briefmarke mit dem Motiv einer Zeichnung von Tomáš Vosolsobě herausgegeben. Sein künstlerischer Stil war sehr persönlich und seine Werke reagierten stets auf den Wandel der Zeit. Er war Vertreter der informellen Kunst, in seinen bildenden Werken entwickelte er das Thema der Symmetrie und einen wesentlichen Teil seiner Werke widmete er den Farbkontrasten. Er war Mitglied des Verbandes tschechoslowakischer bildender Künstler, der Union der bildenden Künstler der Tschechischen Republik und des Mittelböhmischen Verbandes der Künstler. Seine Bilder stellte er in einer Reihe von Einzel- sowie Kollektivausstellungen aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tomáš Vosolsobě (* 7. März 1937 in Prag; † 10. Januar 2011 in Slaný) war ein tschechischer Maler, Gelegenheitsfotograf und Philatelist.", "tgt_summary": null, "id": 1849137} {"src_title": "Was ist los im Zirkus Beely?", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Lee Sang-su erzielte bei internationalen Jugendturnieren mehrere Erfolge. Bei den Jugend-Asienmeisterschaften wurde er 2006 Erster mit der koreanischen Mannschaft und 2008 im Einzel. Zudem holte er bei den Jugend-Weltmeisterschaften dreimal Silber, nämlich 2007 und 2008 im Teamwettbewerb und 2008 im Doppel mit Seo Hyun-deok. Seine ersten Medaillen auf der World Tour – Gold im Einzel und Bronze im Doppel – gewann er bei den Slovenia Open im Jahr 2010, in dem er auch in die Top 100 der Weltrangliste vordrang. Im Doppel mit Seo Hyun-deok holte er auch Bronze bei den Grand Finals. Nach den Korea Open 2011, bei denen er Silber gewann, erreichte er in der Weltrangliste mit Platz 22 eine neue Bestmarke, die er erst vier Jahre später verbessern konnte. 2013 wurde er erstmals für eine WM der Erwachsenen nominiert. Hier kam er im Mixed mit Park Young-sook bis ins Endspiel. 2015 gewann er im Doppel mit Seo Hyun-deok Bronze. Seit August 2015 ist er in den Top 20 der Weltrangliste vertreten. Bei seiner ersten Team-Weltmeisterschaft 2016 erreichte er mit Südkorea das Halbfinale. Er qualifizierte sich für die Olympischen Spiele 2016, schied im Einzel aber nach einer 3:4-Niederlage gegen Adrian Crișan direkt aus. Mit der Mannschaft erreichte er nach einer Halbfinalniederlage gegen China und einer Niederlage gegen Deutschland den vierten Platz. Im Oktober nahm er zum ersten Mal am World Cup teil und erreichte das Viertelfinale. Zusammen mit Jung Young-sik, mit dem er seit 2016 im Doppel antritt, gewann er Gold bei den Grand Finals 2016 und Bronze bei der Weltmeisterschaft 2017. Dort erreichte er nach Siegen unter anderem über Zhang Jike, Vladimir Samsonov und Wong Chun Ting außerdem als einziger nicht-chinesischer Spieler das Halbfinale im Einzel, wo er gegen Fan Zhendong ausschied. Dadurch wurde er zum ersten Mal der in der Weltrangliste bestplatzierte südkoreanische Spieler. Bei den German Open im November rückte er nach Siegen unter anderem über die Top 10-Spieler Jun Mizutani und Xu Xin ins Halbfinale vor, im Dezember kam er so in der Weltrangliste zum ersten Mal auf einen Platz unter den besten 10. Durch einen 3. Platz beim Asian Cup im April 2018 qualifizierte er sich erneut für den World Cup. Mit der Mannschaft kam er bei der WM ins Halbfinale, das gegen Deutschland verloren ging.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lee Sang-su (* 13. August 1990) ist ein südkoreanischer Tischtennisspieler. Er spielt für Samsung Life Insurance. Bei Weltmeisterschaften gewann er einmal Bronze im Einzel, je zweimal Bronze im Doppel und im Team und einmal Silber im Mixed.", "tgt_summary": null, "id": 359160} {"src_title": "MEZIS", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Burg wurde im 15. Jahrhundert, wahrscheinlich um 1440, durch den Clan Crichton erbaut, der zu dieser Zeit zu den stärksten Clans der Region zählte. Bereits im Jahre 1453 schenkte \"George Crichton\" Blackness Castle dem schottischen König Jakob II., der es als Truppenstützpunkt nutzte. Aus Furcht vor einem militärischen Konflikt mit dem englischen König Heinrich VIII. ließ Jakob V. die Burg zwischen 1537 und 1543 zu einer Festungsanlage ausbauen. Die Arbeiten leitete James Hamilton of Finnart, der eine der wehrhaftesten Festungen in Schottland erschuf. Der befürchtete Krieg brach kurz nach Abschluss der Arbeiten aus und Blackness Castle sah sich landseitigem Kanonenbeschuss ausgesetzt. Im Laufe des folgenden Jahrhunderts wurde die Burg mehrfach angegriffen und belagert, hielt jedoch stets stand. Erst Oliver Cromwells Truppen konnten Blackness Castle im Jahre 1650 einnehmen. Die resultierenden Beschädigungen sind bis heute erhalten. Im Treaty of Union ist Blackness Castle als eine von vier Burgen aufgeführt, die weiterhin in Schottland unterhalten werden sollten. Bis in das 20. Jahrhundert wurde die Burg noch genutzt und diente zuletzt ab 1870 als Munitionsdepot. Zu Zeiten des Ersten Weltkriegs wurden dort noch einmal kurzzeitig Truppen stationiert und Blackness Castle anschließend dekommissioniert, in die Obhut der Denkmalpflege übergeben und zur Touristenattraktion ausgebaut. Blackness Castle diente nicht nur militärischen Zwecken. Über einen langen Zeitraum wurde es auch als Gefängnis für Gegner der Krone genutzt. Zu den Insassen von Blackness Castle zählte auch David Beaton, Kardinal und Erzbischof von Saint Andrews. Später waren dort zahlreiche Covenanters und schließlich im 18. Jahrhundert Kriegsgefangene aus den Kriegen gegen Spanien, Frankreich und die Vereinigten Staaten inhaftiert.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Blackness Castle liegt an der Spitze einer engen, felsigen Landzunge in den Firth of Forth nahe der Ortschaft Blackness an der Ostgrenze von Falkirk. Die Befestigungsmauer zeichnet grob die Umrisse eines Schiffes nach, wobei der „Bug“ nach Nordosten und das „Heck“ zum Land hin weist. Hierauf ist auch der Beiname „Das Schiff, das niemals segelte“ zurückzuführen. Insgesamt ragen drei bis zu vierstöckige Türme auf, die umgangssprachlich auch als „Maste“ bezeichnet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Blackness Castle ist eine Burg nahe der schottischen Ortschaft Blackness in der Council Area Falkirk. 1971 wurde das Bauwerk in die schottischen Denkmallisten in der höchsten Kategorie A aufgenommen. Des Weiteren ist das Bauwerk als Scheduled Monument klassifiziert.", "tgt_summary": null, "id": 703845} {"src_title": "Laguerre-Ebene", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Datsun DS (1950–1951).", "content": "Datsun erstes Nachkriegsmodell war der Datsun DA der auf dem Datsun 1121 basierte. Dieser Lkw wiederum entsprach weitestgehend dem Vorkriegsmodell Datsun 17 Truck. Aufgrund der Materialknappheit, beschränkten Finanzmittel und zugunsten einer einfachen Produktion wurde der Datsun DA nicht vom Datsun 17 abgeleitet, welcher wiederum Basis für den 17 Truck gewesen war. Der Datsun DA war daher auch ein sehr einfach und spartanisch produzierter Pkw. Ende der 1940er Jahre befand sich Japan wieder auf dem Weg der Besserung und die materiellen Engpässe gingen zu Ende. Datsun stellte daher 1950 den Datsun 4146 als Nachfolger des Datsun 1121 vor. Im Wesentlichen bestand der Unterschied durch einen neuen stärkeren Motor. Davon abgeleitet wurde dann der Datsun DS, im Grunde ein Datsun 4146 mit einer Pkw-Karosserie. Der DS unterschied sich wie der Vorgänger DA vom Ursprungsmodell Datsun 17 durch eine kurze Motorhaube und nahe an den Vordersitzen angebrachter Windschutzscheibe. Der Grund lag an der Abstammung vom 17 Truck bei welchem bereits diese Bauweise zugunsten längerer Ladefläche realisiert worden war, während der Datsun 17 noch eine signifikant längere Motorhaube und als Ergebnis eine weiter hinten im Fahrzeug angeordnete Windschutzscheibe hatte. Die Front des DS unterschied sich vom 4146 nur durch einen verchromten Kühlergrill welcher beim 4146 und dessen Vorgängermodellen sowie dem DA aus Kostengründen in Wagenfarbe lackiert war. Den Antrieb übernahm der aus dem 1121 und DA übernommene Datsun Typ 7 Vierzylinder–722–cm3–Ottomotor, jedoch durch einige Maßnahmen verändert um die Leistung auf 20 PS zu steigern. Die Kraftübertragung erfolgte mittels 3-Gang Schaltgetriebe. Vom Datsun 4146, welcher auch als Kastenwagen mit hinten angeschlagenen Selbstmördertüren produziert wurde, unterschied sich der DS neben der Karosserieform auch durch Verwendung von Chromzieraten und höherwertiger Innenausstattung. Bereits Anfang 1951 wurde die Produktion des DS wieder eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Datsun DS-2 Thrift (1951–1952).", "content": "Der 1951 gestartete Datsun DS-2 hatte nun eine völlig neue und eigenständig gestaltete Karosserie. Das Chassis stammte aber immer noch von dem mittlerweile in Datsun 5147 modernisierten 4146 Truck. 1948 war der Datsun DB gestartet welcher ursprünglich als Standard Modell positioniert war. Die Datsun DS-Serie und der Vorgänger Datsun DA wiederum war als preiswertes Einstiegsmodell positioniert. Die steigenden Ansprüche der Käufer aufgrund der zunehmenden wirtschaftlichen Erholung brachten Datsun dazu die DB Serie höherwertiger auszustatten und zu positionieren mit Einführung als Datsun deLuxe. Gleichzeitig sollte der DS nun nicht mehr als reines Billigmodell gelten und erhielt daher den Beinamen Thrift als Zeichen der Neupositionierung. Das Design der DS-2 war bedeutend moderner und erinnerte an der Front mit vier vertikalen Chromleisten im Kühlergrill und eng positionierten Scheinwerfern an einen Willys Jeep. Das eher quadratisch und kantige Styling brachte in Japan den Spitznamen Quadratisch Dandy. Der Antrieb des Fahrzeugs mit dem Datsun Typ 7 Motor und 3-Gang Getriebe blieb gleich. Geänderte Kundenanforderungen und Konkurrenzmodelle brachten bereits 1952 schon wieder die Produktionseinstellung.", "section_level": 1}, {"title": "Datsun DS-4 Thrift (1952–1953).", "content": "Der DS-4 war der Ersatz für den DS-2. Wie beim zur selben Zeit eingeführten Datsun DB-4 gab es keine Serie 3 und die einzig verfügbare Karosserievariante war eine viertürige Limousine. Mechanisch entsprach der DS-4 dem Vorgänger, verwendete jedoch ein verlängertes Chassis für die größere Karosserie. Vorne kamen hinten angeschlagene Selbstmördertüren zum Einsatz und hinten konventionell an der B-Säule angeschlagene. Neben einem aus sechs horizontalen und einer Chromspange in der Mitte bestehenden Kühlergrill trug der DS-4 nun auch den ebenfalls aus Chrom bestehenden Schriftzug Datsun auf der Vorderseite der Motorhaube. Wie der Vorgänger wurde er wieder als Datsun Thrift verkauft und auch bereits nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit Ende 1953 durch den DS-5 ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Datsun DS-5 Thrift (1953–1954).", "content": "Der Datsun DS-5 Thrift entsprach bis auf den Antrieb dem vorherigen DS-4. Während der Produktionszeit wurde lediglich 1954 der Kühlergrill geändert welcher fortan aus dreizehn dünnen verchromten Stäben bestand. Der beim DS-5 eingeführte Motor war der erste neuentwickelte Datsun Motor der Nachkriegszeit. Im Wesentlichen basierte dieser Datsun D-10 zwar auf dem Datsun Typ 7 aus der Vorkriegszeit, hatte aber neben dem auf 860 cm3 erhöhten Hubraum auch eine anders angelegte Kompression. Die Leistung stieg auf 25 PS ebenfalls wie die Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit. Der DS-5 Thrift wurde bis Mitte 1954, zuletzt parallel zum Nachfolger Datsun DS-6 Convar, produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Datsun DS-6 Convar (1954).", "content": "Die Produktion des DS-6 Convar begann in der ersten Jahreshälfte 1954 parallel zum Vorgänger DS-5 Thrift. Zu diesem unterschied sich der Convar durch eine neugestaltete Karosserie. Diese war nun wesentlich moderner als beim DS-5 Thrift. Auch vorne gab es nun konventionelle Vordertüren, die Seitenlinie war mehr gestrafft und insgesamt wirkte der DS-6 Convar kompakt. Auch diese Modellreihe wurde nur kurz bis Dezember 1954 produziert und dann durch die völlig neue Baureihe Datsun 110 ersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Datsun DS war ein Kleinwagen, den Datsun als Nachfolgemodell des Datsun DA von 1950 bis Dezember 1954 produzierte. Der völlig neu entwickelte Datsun 110 löste 1955 die Baureihe ab.", "tgt_summary": null, "id": 1582236} {"src_title": "Atalanti (Golf von Atalanti)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Soroush Lashkary, geboren am 10. Mai 1985 in Teheran, bekannt als „Hichkas“ („Niemand“) ist ein iranischer Rapper aus Teheran. Er ist einer der Vorreiter des persischen Street-Rap. Er war der Gründer der Gruppe „021“ (021 ist die Telefonvorwahl der Stadt Teheran), aus der viele bekannte iranische Rapper hervorgegangen sind. Er lebte bis zu seinem 2. Lebensjahr in Deutschland und hat fünf Geschwister. Seine Eltern kommen aus der iranischen Stadt Qazvin und sind nach Vanak (ein Stadtteil von Teheran) gezogen. Er hat Englisch studiert, wurde aber wegen seiner kulturellen Ansichten und wegen Geldprobleme exmatrikuliert. Er begann englische Songs zu covern, war aber nicht erfolgreich und begann eigene, persische Texte zu schreiben, über die sozialen Probleme der jungen Generation in Iran. Sein Name „Hichkas“ („Niemand“) hat er aus Demut gewählt, weil er für andere Leute niemand besonderes sein will. 2003 hat er seine eigene Gruppe „021“ mit dem Motto „Teheran forever“ gestartet und war dort bis 2007 aktiv. Das Album „Asphaltjungel“ (2006; ) war das erste Album von „021“. Es war ein Freestyle-Rap-Album, das auf die sozialen Probleme fokussiert war. Er versuchte, das Album im Iran offiziell zu veröffentlichen, was aber das Ministerium für Kultur und islamische Führung aufgrund der westlich und nicht Islam-orientierten Ausrichtung ablehnte. Seine Kunst wurde als vulgär bezeichnet. Daraufhin hat er es als Underground-Album im Internet zum Download freigegeben. Dies hatte eine gerichtliche Ermahnung zur Folge. Trotz des Gerichtsbeschluss hat er weiter Musik gemacht und das nächste Album mit „021“ „Dolchtanz“ (2007; ) veröffentlicht. Daraufhin wurde wegen Verbreitung unerlaubter Musik schuldig gesprochen. Dafür musste er 5.000.000 Toman (50.000.000 Iranische Rial) Kaution hinterlegen und durfte seine Musik nicht mehr verbreiten. Direkt danach hat er die Single „Ich will nicht ins Gefängnis gehen, warum stößt du mich“ (2008; ) veröffentlicht. Zwischenzeitlich war er auch als Schauspieler tätig, im Film „Perserkatzen kennt doch keiner“, der den \"Special Jury Prize\" in der Kategorie „Un Certain Regard“ bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2009 gewonnen hat. In Deutschland wurde der Film bei 3sat am 15. Juni 2011 im Original mit deutschen Untertitel ausgestrahlt. Im Film singt er den Song „Unterschied“ (). Nach der Wahl 2009 in Iran musste er das Land aufgrund seiner Äußerungen zu diesem Thema verlassen und ging nach London. In einem Interview mit Manoto TV ließ er verlauten, der Grund der Emigration sei gewesen, den persischen Rap zu entwickeln und zu verbessern und er werde zurückkehren, wenn seine Arbeit getan sei. In einem Interview mit BBC Fars gibt er vor, sich nicht für Politik zu interessieren und stellt dar, dass die islamische Revolution eine gute Sache gewesen sei, aber von einer vorigen Generation, die sich nicht auf die aktuellen Bedürfnisse der jungen Generation einstellt. Hichkas hatte auch zeitweilig eine eigene Internetseite erstellt, auf der junge Musiker ihre eigene Musik hochladen und die anderer Musiker bewerten konnten. Die Seite ist derzeit nicht mehr verfügbar. 2009 erschien das Album „Pflicht“ ().", "section_level": 1}], "src_summary": "Soroush Lashkary (; * 10. Mai 1985 in Teheran; Pseudonym: \"Hichkas\" (; „Niemand“)) ist ein iranischer Rapper. Aufgrund des Einflusses dieses Musikstils im Iran ist er als Vater des persischen Rap bekannt. Sein erstes offizielles Album, Asphaltwald, gilt als Wendepunkt im persischen Rap. Er ist auch einer der Gründer der Underground-Musikgruppe im Iran.", "tgt_summary": null, "id": 148120} {"src_title": "Anthony Fowler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Sänger Jake Morris, die Gitarristen Robby Baca und Cameron Maynard, sowie der Bassist Christopher Tilley und der Schlagzeuger Joey Baca lernten sich auf der High School kennen und gründeten 2006 die Band Achilles Rising. Nach einer Umbenennung im Jahre 2007 in At the Hands of Machines veröffentlichte die Band mit \"Sporadic Movements\" ihre Debüt-EP, welche die Band selbst vertrieb. Kurz nachdem sich die Band 2008 in The Contortionist umbenannt hatte, verließ der Sänger Jake Morris im Sommer die Band und wurde durch Dave Hoffman ersetzt, der die Band fortan neben dem Gesang auch am Keyboard unterstützte. Noch im September desselben Jahres veröffentlichte die Band ihre zweite EP, welche den Namen \"Shapeshifter\" trug. Ein Jahr später folgte mit \"Apparition\" die dritte EP der Band, mit welcher sich die Band erstmals vom Deathcore distanzierte und sich mehr dem Technical Death Metal annäherte. Im März 2010 unterschrieb die Band einen Plattenvertrag bei dem US-amerikanischen Plattenlabel Good Fight Music. Während der Aufnahmen zum ersten Studioalbum verließ der Sänger Dave Hoffman aus persönlichen Gründen die Band, woraufhin Jonathan Carpenter, ein guter Freund Hoffmans, welchen die Band bereits aus ihrer Entstehungszeit kannte und welcher bei der Produktion von der dritten EP \"Apparition\" mitgeholfen hatte, der Band hinzustieß. Ende August veröffentlichte die Band mit \"Exoplanet\" ihr Debütalbum, an welchem Jonathan Carpenter infolge des Mitgliederwechsels innerhalb eines Monats einige Veränderungen während der Aufnahmen vorgenommen hatte, um seinen eigenen Stil in das Album einzubringen. Zwischen April und Mai 2011 tourte die Band an der Seite von Arsonists Get All the Girls, A Plea for Purging und Volumes durch die USA, auf die im Sommer weitere Touren durch Nordamerika mit Bands wie Structures, Periphery und Textures folgten. Anschließend ging die Band im November mit der Band The Storm Picturesque auf ihre erste Tour außerhalb Amerikas durch Australien. Nach einer weiteren US-Tour an der Seite von Jeff Loomis, Chimp Spanner und 7 Horns 7 Eyes veröffentlichte die Band im Juli 2012 mit \"Intrinsic\" ihr zweites Studioalbum, welches im Gegensatz zu seinem Vorgänger über das französische Plattenlabel Season of Mist auch in Europa erhältlich war. Nachdem die Band im November eine Tour durch die Vereinten Nationen unter anderem mit Born of Osiris, Unearth und Obey the Brave gespielt hatte, verließ der Sänger Jonathan Carpenter die Band, nachdem er sich verlobt hatte und ein Kind erwartete. Er wurde vorübergehend von Michael Lessard von Last Chance to Reason ersetzt, welcher zwischen März und April auf zwei US-Touren mit Bands wie After the Burial, Glass Cloud und Within the Ruins als Sänger aushalf und später im Juni als neuer Sänger der Band vorgestellt wurde. Im Rahmen der Ankündigung ihres dritten Studioalbums wurde bekannt, dass Bassist Christopher Tilley, der die Band verließ, durch Jordan Eberhardt ersetzt wird und Eric Guenther die Band am Keyboard ergänzen wird. Am 16. September 2014 erschien das Album \"Language\".", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Die Band verwendet siebensaitige Gitarren, welche um einen Halbton herunter gestimmt werden (A# D# G# C# F A# D#). Die Texte auf den beiden Studioalben setzen sich mit Science-Fiction-Themen auseinander, für welche sich die gesamte Band besonders interessiert. Dabei setzten sich die Texte hauptsächlich mit der Frage auseinander, wie sich das Leben der Menschen außerhalb der Erde in ferner Zukunft gestalten wird.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Gitarrist Robby Baca und der Schlagzeuger Joey Baca sind Zwillingsbrüder.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Contortionist ist eine US-amerikanische Progressive-Metal-Band aus Indianapolis, Indiana, welche 2006 unter dem Namen Achilles Rising gegründet wurde, sich ein Jahr später in At the Hands of Machines umbenannte und seit einer weiteren Namensänderung im Jahre 2008 unter ihrem jetzigen Namen auftritt. Die Band wird der Djent-Bewegung zugeschrieben.", "tgt_summary": null, "id": 1683807} {"src_title": "Petter Eldh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Arnold liegt am nördlichen Stadtrand der Stadt Duluth, weniger als einen Kilometer nordöstlich des Flughafens. Die geografischen Koordinaten von Arnold sind 46°52′49′′ nördlicher Breite und 92°05′26′′ westlicher Länge. Der Ort erstreckt sich über eine Fläche von 30,1 km2. Das Stadtzentrum von Duluth liegt 12,4 km südlich. Die nächstgelegenen weiteren Großstädte sind Thunder Bay in der kanadischen Provinz Ontario (307 km nordöstlich) und Minneapolis, die größte Stadt Minnesotas. (262 km südwestlich). Die Mündung des Pigeon River, der die Grenze zu Kanada bildet, liegt 254 km nordöstlich.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Alle Straßen innerhalb von Arnold sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungswege. Weitere internationalen Flughäfen sind der 303 km nordöstlich gelegene Thunder Bay International Airport und der Minneapolis-Saint Paul International Airport liegt 269 km südsüdwestlich.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Arnold 2960 Menschen in 1169 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 98,3 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1169 Haushalten lebten statistisch je 2,53 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 96,4 Prozent Weißen, 0,6 Prozent Afroamerikanern, 1,0 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten sowie 0,3 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,2 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 0,7 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,6 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 65,7 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 12,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 48,1 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 67.174 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 27.752 USD. 7,9 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arnold ist eine Siedlung auf gemeindefreiem Gebiet im St. Louis County im Nordosten des US-amerikanischen Bundesstaates Minnesota. Zu statistischen Zwecken ist der Ort zu einem Census-designated place (CDP) zusammengefasst worden. Im Jahr 2010 hatte Arnold 2960 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 303794} {"src_title": "Burke (Wisconsin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Der Mittelfeldakteur Cabrera war der Sohn des Maurers Mario Cabrera und der Hausangestellten María Cristina Santana. Beide waren gebürtig aus Mercedes. Insgesamt hatte Ángel Cabrera fünf Geschwister: Angélica, Delia, José Pedro, Mario Roberto und Omar. Er stammt aus einer Familie mit Fußballbezug. Sein Vater, der auch als Mario Sandoval bekannt war, spielte seinerzeit für Olímpico und nach der Erinnerung von Ángel Cabrera beendete dieser seine fußballerische Laufbahn bei Peñarol de Mercedes. „Gorola“ Cabrera, einer der Brüder Ángel Cabreras, war bei Independiente, Olímpico und für die Departamento-Auswahl von Soriano aktiv. Sein jüngster Bruder „Tibilo“ stand sowohl in Reihen von Independiente, Juventud und ebenfalls der Departamento-Auswahl. Independiente war auch der Verein, in dem Ángel Cabrera als 14-Jähriger spielte und wo er mit der Ersten Mannschaft an der Seite seines älteren Bruders 1957 Meister wurde. Während dieser Frühphase seiner Karriere war Washington Barrenechea ein wichtiger Förderer Cabreras. Im Folgejahr wurde er in die Departamento-Auswahl Sorianos berufen, mit der er unter dem verantwortlichen Trainer Carlos Scarone die Vize-Meisterschaft gewann. Ende 1959 schloss er sich sodann dem Club Atlético Peñarol in Montevideo an, bei denen er zunächst in der Tercera División zum Einsatz kam. Für die „Aurinegros“, die in jenen Jahren von den Trainern Roberto Scarone, Bela Guttman und Roque Máspoli betreut wurden, spielte er in den Jahren 1960 bis 1964 und 1967 in der Primera División. 1960 wurde er mit 14 erzielten Treffern Torschützenkönig der Primera División und gewann den ersten von insgesamt fünf Landesmeistertiteln in seiner Zugehörigkeitszeit zu den \"Aurinegros\". In jener Saison verletzte er sich allerdings auch am Meniskus und musste operiert werden. Die weiteren Meisterschaftsehren erlangte man in den Jahren 1961, 1962, 1964 und 1967. 1961 konnte er dabei erneut 14 Torerfolge aufweisen, verpasste jedoch infolge einer Knie-Verletzung vier Spieltage und platzierte sich somit in der Torschützenliste jenen Jahres hinter Alberto Spencer, dessen Torkonto 18 Erfolge aufwies. 1960 und 1961 gewann sein Verein zudem die seinerzeit noch als \"Copa Campeones de América\" bezeichnete Copa Libertadores. Im Wettbewerb des Jahres 1961 stand er dabei sowohl in den Viertelfinal- als auch in den Halbfinalspielen jeweils in der Startaufstellung. Ein Mitwirken Cabreras in den Finalduellen mit Palmeiras blieb jedoch aus. Als weiterer Titelgewinn des Jahres 1961 ist der Sieg im Weltpokal verzeichnet, wozu Cabrera mit einem Einsatz im Hinspiel beitrug. 1962 steht für Peñarol die Teilnahme an den Finalspielen der Copa Campeones de América zu Buche, in denen der uruguayische Klub dem brasilianischen Vertreter FC Santos letztlich die Trophäe überlassen musste. Cabrera wirkte im ersten der Finalspiele mit. Das Engagement bei Peñarol war 1965 durch eine Ausleihe an die Newell’s Old Boys unterbrochen. Aus Argentinien kehrte er sodann nach Uruguay zurück und war sodann ebenfalls in Form eines Leihgeschäfts bis zur 1967 angebrochenen letzten Etappe bei den „Aurinegros“ Spieler der Montevideo Wanderers. 1967 konnte er jedoch nicht mehr an seine vorherigen Leistungen Anfang der 1960er Jahre bei den Montevideanern anknüpfen. 1968 schloss er sich in Guayaquil dem ecuadorianischen Verein Emelec an. Obwohl ihm die Möglichkeit geboten wurde, seinen Vertrag bei den Ecuadorianern um zwei Jahre zu verlängern, entschied er sich dagegen und trat im Anschluss ein Engagement beim Danubio FC an. 1970 zog er zunächst weiter zu Wanderers de Santa Lucía, um sodann abermals bei Independiente de Mercedes zu spielen. Danach holte ihn Trainer Hugo Bagnulo 1971 zu Huracán Buceo, mit dem er die erste Europa-Tournee in dessen Vereinsgeschichte absolvierte. Während dieser Tournee verlor man nur ein einziges Spiel gegen Celta de Vigo. 1972 endete seine Zeit bei den Montevideanern. Er ging zurück in seine Heimatstadt Mercedes und war dort noch bei Los Colores, Racing und Peñarol aktiv. Aufgrund zweier Knieverletzungen konnte der als kopfballstarker und beidfüßiger Spieler beschriebene Cabrera sein Leistungsniveau aus den Anfangszeiten seiner fußballerischen Laufbahn bei späteren Stationen nicht mehr erreichen. Im Alter von 34 Jahren beendete er schließlich seine aktive Karriere, nachdem er sich 1974 im Spiel gegen Olímpico verletzte.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Cabrera war auch Mitglied der A-Nationalmannschaft Uruguays, für die er zwischen dem 15. Juli 1961 und dem 6. Juni 1962 sechs Länderspiele absolvierte. Dabei schoss er zwei Länderspieltore. Er wurde im Rahmen der WM-Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1962 ebenso berücksichtigt wie auch bei einer Europatournee in der Vorbereitung auf das Turnier selbst, als er mit der Nationalmannschaft die Bundesrepublik Deutschland, Dänemark und die Tschechoslowakei besuchte. Mit der Celeste nahm er anschließend ebenfalls an der WM in Chile teil. Dort kam er im Gruppenspiel Uruguays gegen Jugoslawien zum Einsatz. Er erzielte das Führungstor, wurde jedoch nach einer Prügelei in der 71. Minute des Feldes verwiesen.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Cabrera war von 1963 bis zu seiner Scheidung 1970 verheiratet. Aus dieser Ehe stammte eine Tochter, die später nach Australien auswanderte. Der „Negro Clano“ genannte Cabrera verstarb in seinem Haus an einem Herzinfarkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ángel Cabrera, vollständiger Name Ángel Rubén Cabrera, (* 9. Oktober 1939 in Mercedes; † 15. November 2010 ebenda) war ein uruguayischer Fußballspieler.", "tgt_summary": null, "id": 2185671} {"src_title": "Arthur Champernowne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielinhalt.", "content": "Der Spieler übernimmt die Rolle eines verdeckten Ermittlers, der mit seiner Zivilstreife auf öffentlichen Straßen die Fahrzeuge von flüchtigen Verbrechern verfolgen und stellen soll. Hierbei gliedert sich der Spielablauf in zwei Phasen: Zunächst muss der Spieler versuchen, mit seinem Fahrzeug zum Verbrecherfahrzeug aufzuschließen. Ist dies erfolgt, muss der Spieler das Fluchtfahrzeug zum Anhalten bringen, indem er es durch wiederholtes Rammen bis zur Fahruntüchtigkeit beschädigt. Ist dies geschafft, gilt der Spielabschnitt als beendet. Ähnlich wie bei anderen Arcade-Rennspielen existiert eine Zeitbegrenzung für das Spiel. Zunächst stehen dem Spieler 60 Sekunden zur Verfügung, um das Zielfahrzeug einzuholen. Sobald dies geschehen ist, wird der Zähler erneut auf 60 Sekunden gesetzt, die dem Spieler nun verbleiben, um das Verbrecherfahrzeug zu beschädigen. Läuft die Zeit ab, gilt das Spiel als verloren, kann jedoch durch erneuten Münzeinwurf an gleicher Stelle fortgesetzt werden. Die gefahrenen Strecken zeichnen sich jeweils dadurch aus, das an einigen Stellen Gabelungen existieren. Wählt der Spieler hier die richtige Abzweigung, so kann er durch eine Abkürzung wesentlich schneller zum Gegnerfahrzeug aufschließen. Zusätzlich sind die Straßen von zahlreichen sonstigen Verkehrsteilnehmern bevölkert, bei denen Kollisionen mit dem Spielerfahrzeug einen empfindlichen Geschwindigkeitsverlust bedeuten. Für die gefahrene Strecke und die bei Beendigung des Levels verbliebene Zeit erhält der Spieler Punkte, die nach Spielende in eine Highscore-Tabelle eingetragen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Steuerung.", "content": "Der Spieler steuert das Fahrzeug am Automaten über Lenkrad und Pedale, wobei es den Automaten in mehreren Bauformen gab: Unter anderem existierte eine Form, in der der Spieler vor dem Automaten stand, und einen größeren Automaten, in dem sich der Spieler in ein stilisiertes Fahrzeug-Cockpit setzen konnte. Als weiteres Steuerungselement existiert ein Schalthebel, mit dem der Spieler zwischen zwei Fahrstufen wählen konnte: Der niedrige Gang bedeutete dabei gute Beschleunigung, aber eine Höchstgeschwindigkeit von lediglich 205 km/h. Im hohen Gang dagegen konnte eine Geschwindigkeit von ca. 320 km/h erreicht werden, allerdings war die Beschleunigung aus dem Stand wesentlich schlechter. Als letztes Element der Steuerung existiert ein „Nitro-Boost“. Hierbei wird das Fahrzeug kurzzeitig auf Geschwindigkeiten von über 400 km/h beschleunigt, allerdings stehen pro Level nur drei derartige Boni zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Das vom Spieler gesteuerte Fahrzeug ist ein anthrazitfarbener Porsche 928. Die jeweiligen Gegnerfahrzeuge in den einzelnen Leveln sind die folgenden: Auch der Straßenverkehr setzte sich überwiegend aus unterschiedlich kolorierten Fahrzeugen dieser Typen zusammen; der einzige andere Fahrzeugtyp war ein Toyota Hilux.", "section_level": 1}, {"title": "Umsetzungen und Nachfolger.", "content": "\"Chase H.Q.\" wurde 1989 von Ocean Software auf mehrere Heimcomputer portiert, und zwar auf ZX Spectrum, Amstrad CPC, Commodore 64, Commodore Amiga und Atari ST. Hierbei gelangte insbesondere die Spectrum-Version zu großer Bekanntheit. Portierungen auf Spielkonsolen wurden von Taito selbst veröffentlicht. Zunächst erschien 1989 eine Fassung für Nintendo Entertainment System (1989), 1991 kamen solche für Game Boy, Sega Master System und Sega Game Gear hinzu. 1992 erschienen Fassungen für die 16-Bit-Konsolen PC-Engine und Sega Mega Drive, letztere wurde unter den Titeln \"Super Chase H.Q.\" (Japan, Europa) und \"Chase H.Q. II\" (USA) veröffentlicht. Die PC-Engine-Fassung wurde 2008 für die Virtual Console der Wii angeboten. Als direkter Nachfolger gilt das 1989 veröffentlichte \"Special Criminal Investigation\". Das grundlegende Spielprinzip wurde beibehalten, allerdings wurden als zusätzliches Spielelement Schusswaffen eingeführt, mit denen die Fluchtfahrzeuge aus der Entfernung beschädigt werden konnten. Das Spielerfahrzeug in diesem Spiel war nunmehr ein Nissan 300ZX Z32 mit Targadach. Das zweite Sequel erschien 1992 und trug den Titel \"Super Chase: Criminal Termination\". Im Unterschied zu den Vorgängern wurde hier das Geschehen aus der Fahrerperspektive gezeigt. Außerdem tritt der Spieler nicht mehr gegen einzelne Gegnerfahrzeuge an, sondern gegen mehrere Fahrzeuge pro Level und sogar gegen Hubschrauber. Eine diesem Spiel sehr ähnliche Fassung wurde im selben Jahr für das Super Nintendo Entertainment System unter dem Titel \"Super Chase H.Q.\" veröffentlicht. 2007 veröffentlichte Taito ein Spiel mit dem Titel \"Chase H.Q. 2\", das jedoch ausschließlich in Japan und nur als Automatenversion erschien. Als indirekter Nachfolger der Serie gilt zudem das 1997 für Sonys PlayStation erschienene Spiel \"Ray Tracers\", das jedoch den Renncharakter mehr betonte. Außerdem wurde 1999 das Spiel \"Chase H.Q. Secret Police\" für den Game Boy Color veröffentlicht, das die Verfolgungsjagden um einen Planungsteil erweiterte, bei dem der Spieler die Verfolgung des Fluchtfahrzeuges mit mehreren Polizeistreifen auf einem Straßenplan koordinieren musste. In den 2000er-Jahren veröffentlichte ein chinesisches Programmierstudio ein PC-Spiel namens \"Chase H.Q. 2 Evolution\". Dieses Spiel hat jedoch mit der Spielereihe von Taito nichts zu tun, stattdessen war dies ein Rallye-Spiel, bei dem es sich offensichtlich um eine Bootleg-Fassung des 1998 erschienenen Sega Rally Championship 2 handelte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chase H.Q. ist ein Rennspiel, das von der japanischen Firma Taito im Jahr 1988 zunächst als Arcade-Automat veröffentlicht wurde. Aufgrund des großen Erfolges entstanden zahlreiche Portierungen für andere Computersysteme sowie mehrere Nachfolger. Kennzeichnend für das Spiel ist, dass es anders als zahlreiche Spiele des Genres kein Autorennen zum Inhalt hat, sondern Verfolgungsjagden.", "tgt_summary": null, "id": 1510657} {"src_title": "Chance Vought V-173", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersetzung.", "content": "Die Wiedererlangungs-Übersetzung ist nach Angaben der Herausgeber eine Übersetzung des griechischen Textes von Nestle-Aland (26. Auflage), weicht jedoch davon auch ab, wenn die Redaktion das für richtig hielt, „da sie sich darauf ausrichteten, aus der Sicht des größeren Zusammenhangs von Kapiteln und Büchern und ähnlichen Abschnitten der Bibel zu übersetzen“. Führende englische Übersetzungen dienten als Leitlinie. Inwiefern das auch für die deutsche Ausgabe gilt, geht aus den Ausführungen nicht hervor. Abweichungen vom Nestle-Aland-Text werden manchmal in den Fußnoten verdeutlicht. Die Wiedererlangungs-Übersetzung verfolgt nach eigenen Angaben nicht die Absicht, den Text leichter lesbar zu machen, sondern geht davon aus, dass „der Verstand Christi nicht oberflächlich oder leicht erklärt werden kann und dass der Inhalt der Bibel nicht nur durch unsere Wiedergabe besteht, sondern durch den Geist Gottes, der geistliche Worte spricht“. LSM erklärte außerdem: \"„Unsere Worte, unsere Übersetzung, muss mit geistlichen Worten sein, sonst hat der Geist Gottes, den wir unterstützen, keinen Weg, noch irgend eine Verantwortung, das Geistliche der Bibel unseren Lesern zu übermitteln. Wir geben zu, dass eine solche Übersetzung manchmal nicht einfach zu lesen oder zu verstehen ist, aber wir sind gezwungen, das vereinfachte Lesbarmachen zu opfern, damit die tiefe Wahrheit nicht verloren geht. Obwohl wir für das vereinfachte Lesbarmachen der Bibel sind, unterstützen wir, dass die Bibel sorgfältig studiert werden soll, und daher übersetzten wir sie so, dass die Feinheiten, die im Originaltext vorhanden sind, zum Ausdruck kommen.“\"", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen und Interpretationen.", "content": "Der Übersetzung ist ein umfangreicher Anmerkungsapparat (das Neue Testament hat in dieser Ausgabe einen Umfang von beinahe 1500 Seiten) mit Hinweisen, Interpretationen und Auslegungen des Bibeltextes beigefügt (siehe Textbeispiel in der Tabelle). Die Wiedererlangungs-Übersetzung bietet darüber hinaus weitere zusätzliche Informationen.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Sprachen.", "content": "Es sind Teile und vollständige Ausgaben der \"Recovery Version\" der Heiligen Bibel in anderen Sprachen vorhanden, einschließlich Chinesisch (恢復本), Französisch (Version Recouvrement), Indonesisch (Alkitab Versi Pemulihan), Japanisch (回復訳), Koreanisch (회복역), Polnisch (Przekład Odzyskiwania), Portugiesisch (Versão Restauração), Russisch (Восстановительный перевод), Spanisch (Versión Recobro) und Tagalog (Salin sa Pagbabawi).", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "2002 wurde kurz vor einem Staatsbesuch von George Bush in China ein Geschäftsmann aus Hong Kong verhaftet, Li Guangqiang, der mehrere Tausend der Bibeln nach China hatte schmuggeln wollen. Dabei waren nicht die Bibeltexte als solche umstritten, sondern die ausführlichen Kommentare von Witness Lee, die auch teilweise andere Konfessionen massiv angreifen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wiedererlangungs-Übersetzung ist eine von Living Stream Ministry (LSM) herausgegebene Bibelübersetzung, die auf die englische \"Recovery Version\" zurückgeht. In Deutschland wird sie durch den in Düsseldorf ansässigen Verein \"Lebensstrom e.V.\" vertrieben und von \"Bibeln für Europa (BfE)\" verschenkt. Die deutsche Übersetzung erschien Ende 2010 und beschränkt sich auf das Neue Testament. ", "tgt_summary": null, "id": 2297551} {"src_title": "Kreuzerhöhungskirche (Brzeg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Instapapers Bookmarking-Website, das „Read Later“-Bookmarklet, und die Artikel-Lesen-Ansicht wurden Ende 2007 gestartet und gingen am 28. Januar 2008 online. Seine Einfachheit wurde schnell von der Presse, inklusive Daring Fireball und TechCrunch, gelobt. Instapaper ist profitabel und hat kein Venture-Kapital erhalten. Während die meisten Funktionen kostenlos verfügbar sind, generiert die iOS app, ein 1 $/Monat-Abo für erweiterte Funktionen – z. B. Volltext-Suche – und Werbung auf instapaper.com die Einnahmen. Instapapers kostenlose iPhone-App (nicht mehr verfügbar) mit Offline-Lesemöglichkeit war eine der ersten Apps im App Store am 12. Juli 2008. Die kostenpflichtige \"Instapaper app,\" später in \"Instapaper Pro\" umbenannt, erschien wenig später am 26. August 2008 und brachte „tilt scrolling“, welches den Text automatisch verschiebt, wenn man das iPhone leicht nach unten oder oben kippt. Im Mai 2018 wurde die Webseite für Nutzer aus der Europäischen Union gesperrt und war über zwei Monate lang nicht mehr benutzbar. Anfang August 2018 verkündete der Dienst, nun wieder für EU-Nutzer verfügbar zu sein.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionen.", "content": "Eine Funktion „automatisch an Kindle senden“ wurde am 8. März 2009 hinzugefügt. Das Kindle-Feature wurde Ende 2011 von mehr als 60.000 Lesern benutzt. Die Instapaper-iPad-App startete zum US-Verkaufsstart des iPad am 3. April 2010 und wurde sehr positiv aufgenommen. Am 10. März 2011 wurde die Version 3.0 der App veröffentlicht, die Social-Sharing- und Browsing-Features hinzufügte. Im Verlauf von 2011 wurde die Version 4.0 veröffentlicht, die Volltextsuche für die Benutzer brachte, die das $1/Monat-Abo abgeschlossen hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Give Me Something To Read.", "content": "Am 1. Juni 2008 startete Instapaper mit “Give Me Something To Read” („Gib mir etwas zu lesen“) eine Webseite, die täglich lange, qualitativ hochwertige Artikel zeigte, die aus den meistgespeicherten Artikeln in Instapaper kamen. Statt automatisch populäre Artikel zu veröffentlichen, wie es klassische Social-News-Webseiten tun, ist „Give Me Something To Read“ \"kuratiert\". Marco Arment war der Redakteur im ersten Jahr. Am 27. Juli 2009 stellte Arment Richard Dunlop-Walters als Teilzeit-Vertragspartner an, um als Redakteur zu übernehmen. Seit März 2011 ist Dunlop-Walters Instapapers einziger Angestellter neben Arment. Die für „Give Me Something To Read“ ausgewählten Artikel werden auf der Instapaper-Webseite als „Editor’s Picks“ und in der iOS App im „Editors“-Bereich gelistet. Am 22. März 2012 wurde „Give Me Something To Read“ in „The Feature“ umbenannt.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Instapaper wurde sehr positiv von diversen Publikationen, wie der \"New York Times\", dem \"Wall Street Journal\", dem \"PC Magazine\", \"Macworld\", und \"Wired\" aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Instapaper ist ein Online-Dienst, der Artikel speichert, um diese später im Webbrowser, auf Geräten mit iOS und Android (Betriebssystem), sowie Amazon Kindles zu lesen. Nach Erstellen eines kostenlosen Kontos speichert der Dienst die Webseiten, die man per Bookmarklet auswählt, und präsentiert die darin enthaltenen Artikel in einem minimalen, fürs Lesen optimierten Layout. Der Dienst wurde 2008 von Marco Arment gegründet und hatte 2011 ca. 2 Millionen Benutzer. ", "tgt_summary": null, "id": 2251722} {"src_title": "Ripley (Kalifornien)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Anna wurde in Würzburg geboren als Tochter von Eduard Behr, eines Ladenbesitzers von bescheidener Herkunft. Von der Zeit vor ihrer Ankunft in Amerika ist nichts bekannt. Sie kam 1837 nach Amerika, wo sie zu ihrem Bruder auf einen Bauernhof in Niagara County, New York, zog. Ein Jahr später heiratete sie den Drucker Jacob Uhl (* 1806 in Würzburg). (Uhl hatte an einem Aufstand für die Demokratie 1833 in Frankfurt teilgenommen und war dafür ins Gefängnis gekommen. 1835 war es deshalb nach New York ausgewandert.) 1844 hatten sie in New York eine Druckerei gekauft, zusammen mit dem Vertrag, die „New Yorker Staats-Zeitung“ zu drucken, die einmal wöchentlich erschien. Ein Jahr später kauften sie auch die Zeitung. Anna Uhl teilte sich mit ihrem Mann die Redaktionsleitung, übernahm das Geschäftliche und half sogar beim Schriftsetzen und Drucken der Zeitung. Sie waren sehr erfolgreich, so dass die Zeitung auch in anderen Gemeinden mit größerem Anteil an Deutschen erschien. Von der 3x wöchentlichen Ausgabe erschien sie ab 1849 täglich. Uhl unterstützte die Deutsche Revolution 1848/49 in seiner Zeitung und rief zu Spenden auf. Als ihr Ehemann 1852 verstarb, war Anna in der Lage, die Zeitung allein weiterzuführen, und konnte alle Kaufangebote ablehnen. Das 5-stöckige, im Victorianischen Stil gebaute Gebäude der Staats-Zeitung befand sich am \"Printer's Square\" in der Park Row, in unmittelbarer Nachbarschaft der anderen großen New Yorker Zeitungen. Sie heiratete dann 1859 den Redaktions-Mitarbeiter Valentin Oswald Ottendorfer und gemeinsam machten sie die Staatszeitung zu einer der angesehensten Zeitungen der Vereinigten Staaten, deren Auflage in den 1870er Jahren mit denen der englischsprachigen New York Tribune und New York Times vergleichbar war. Als 1879 die Zeitung in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, veranlasste Anna, dass die Mitarbeiter der „Staats“ durch eine 10 % Dividende beteiligt wurden. Später wurde diese sogar auf 15 % erhöht. Dadurch gelangte Anna Ottendorfer zu großem Reichtum, den sie für wohltätige Zwecke einsetzte. So gab sie 1875 für den Bau eines Altenheimes für deutschstämmige Frauen in Astoria auf Long Island $100,000, das sie nach ihrer mit 26 Jahren verstorbenen Tochter Isabella benannte. Mit einem weiteren Geschenk von $35,000 wurde 1881 der \"Hermann Uhl Memorial fund\" eingerichtet, benannt nach ihrem 1881 verstorbenen Sohn, zur Unterstützung der deutschen Sprache an amerikanischen Schulen, hauptsächlich durch das German-American Teachers’ College in Milwaukee, Wisconsin. Dank ihrer Spende von $100,000 konnte das \"German Hospital of New York City\" 1882 einen neuen Pavillon für Frauen in der Seventy-seventh Street und Fourth Avenue eröffnen, und 1884 ein Leseraum Kurz vor ihrem Tod wurde ein neues Gebäude für eine deutsche Krankenhaus-Apotheke, eine Zweigstelle des German Hospital für die Versorgung von Tagespatienten an der Ninth Street und Second Avenue fertig gestellt für noch einmal den gleichen Betrag. Mit kleineren Beträgen bedachte sie andere Einrichtungen in Brooklyn, New York, in Newark, New Jersey und anderswo. In ihrem Testament vermachte sie noch einmal verschiedenen Deutsch-Amerikanische Einrichtungen mit insgesamt $250,000 sowie $ 25,000, die unter den Beschäftigten der “Staats Zeitung” aufzuteilen waren. 1883 bekam Anna von der deutschen Kaiserin eine Goldmedaille als Dank für die großzügige Spende, die sie den Flutopfern von 1882 und 1883 übersandt hatte. Anna hatte mit ihrem ersten Mann Jacob Uhl sechs Kinder, von denen zwei vor ihr starben: Die Ehe mit Oswald Ottendorfer blieb kinderlos. Anna Ottendorfer starb in ihrem Haus in der East Seventeenth Street in New York City. Ihre Beerdigung wurde von der the New York Times als die größte, die jemals für eine Frau in New York City abgehalten wurde, gewürdigt. Die Flagge des Rathauses wehte auf halbmast und über 200 Kutschen fuhren in der Prozession. Begraben wurde Anna Ottendorfer auf dem Green-Wood Cemetery in Brooklyn (Lot 4670, Section 91). Carl Schurz hielt die Grabrede. Der Kunstsammler und Kunsthistoriker Antoine Seilern und Aspang war ein Enkel ihrer jüngsten Tochter Anna.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anna Ottendorfer, geb. Behr, verw. Uhl (* 13. Februar 1815 in Würzburg; † 1. April 1884 in New York City) war eine deutsch-amerikanische Verlegerin und Philanthropin.", "tgt_summary": null, "id": 531711} {"src_title": "Tandsawer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Staples liegt im Zentrum Minnesotas, unweit des südlichen Ufers des Crow Wing River, einem rechten Nebenfluss des oberen Mississippi. Die geografischen Koordinaten von Staples sind 46°21′20′′ nördlicher Breite und 94°47′32′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 12,12 km2. Benachbarte Orte von Staples sind Motley (12,1 km östlich), Clarissa (35,9 km südsüdwestlich), Bertha (29,8 km südwestlich), Hewitt (25,4 km westlich) und Aldrich (11,5 km westnordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Fargo in North Dakota (175 km nordwestlich), Duluth am Oberen See (229 km ostnordöstlich), Minneapolis (219 km südöstlich), Minnesotas Hauptstadt Saint Paul (237 km in der gleichen Richtung) und Sioux Falls in South Dakota (402 km südwestlich). Die Grenze zu Kanada befindet sich 318 km nördlich.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Als Hauptstraße verläuft der U.S. Highway 10 durch Staples und trifft auf die Minnesota State Route 210. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Parallel zum US 10 verläuft eine Eisenbahnlinie der BNSF Railway, von der eine weitere Strecke nach Süden abzweigt. Die Strecke der BNSF wird auch für den Personenverkehr von Amtrak, genutzt, die in Staples eine Station unterhält. Mit dem \"Staples Municipal Airport\" befindet sich im nördlichen Stadtgebiet ein kleiner Flugplatz. Der nächste Regionalflughafen ist der Brainerd Lakes Regional Airport (54,3 km östlich); der nächste Großflughafen ist der Minneapolis-Saint Paul International Airport (242 km südöstlich).", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Staples 2981 Menschen in 1222 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 246 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1222 Haushalten lebten statistisch je 2,26 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,9 Prozent Weißen, 0,5 Prozent Afroamerikanern, 0,9 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,7 Prozent Asiaten sowie 0,3 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,6 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,5 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 24,1 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 54,3 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 21,6 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 52,4 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 23.948 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 15.802 USD. 33,9 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Staples ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Wadena und im Todd County im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota. Im Jahr 2010 hatte Staples 2981 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 393049} {"src_title": "Morgan ap Hywel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schiffsunglück von 1549.", "content": "Etwa im Jahre 1549, Fontaneda war zu diesem Zeitpunkt 13 Jahre alt, sollten er und sein Bruder zum Studium nach Salamanca in Spanien geschickt werden. Auf der Fahrt dorthin erlitten sie, vermutlich in einem Hurrikan, Schiffbruch. Die Überlebenden der Schiffsbesatzung und der Passagiere wurden zunächst von Indianern vom Stamm der Calusa gerettet. Später wurden sie mit Ausnahme von Fontaneda von den Calusa versklavt oder massakriert. Nach Angaben von Fontaneda gelang es ihm zu überleben, indem er für die Indianer sang und tanzte.", "section_level": 1}, {"title": "Leben unter den Indianern Floridas.", "content": "Fontaneda verbrachte die nächsten 17 Jahre unter den Calusa, Tequesta und anderen Stämmen. Hierbei erlernte er ihre Sprache und bereiste Florida. Um 1566 wurde Fontaneda durch Pedro Menéndez de Avilés, dem ersten spanischen Gouverneur Floridas und Gründer von St. Augustine, gerettet. Nach einer anderen Darstellung wurde er von den Hugenotten des Fort Caroline 1565 gerettet und konnte nach Annexion des Fort durch die Spanier wieder zu ihnen zurückkehren.", "section_level": 1}, {"title": "Weiteres Wirken.", "content": "Die nächsten Jahre diente Menéndez als Übersetzer und Führer auf seinen Expeditionen durch Florida. Erst 1569 konnte Fontaneda nach Spanien zurückkehren und das Erbe seines Vaters von der Spanischen Krone zurückbekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Memoiren.", "content": "Bekannt ist Fontaneda durch seine 1575 verfassten Memoiren. Hierin beschreibt er sein Leben unter den Indianern Floridas. Da viele Indianerstämme im südlichen Florida heute ausgestorben sind, sind seine Überlieferungen die ersten und ausführlichsten Augenzeugenberichte dieser Kulturen. Sie dienten schon Historikern der Spanier, wie Antonio de Herrera y Tordesillas als Grundlage. Seine Berichte listen 22 wichtige Städte der Calusa auf. Diese geographischen Namen sind praktisch das Einzige was von der Sprache der Calusa überliefert ist. Erstmals erwähnte er Tampa, beziehungsweise ein Dorf der Calusa an der Tampa Bay in der Nähe der Mündung des Charlotte Harbor. In seinen Memoiren schrieb Fontaneda von der Legende eines mythischen Jungbrunnen in Florida. Obwohl er selbst nicht an diese Legende glaubte, dienten seine Berichte in späterer Zeit als Basis für eine Suche nach ihm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hernando de Escalante Fontaneda (* 1536; † etwa 1575) war ein spanischer Überlebender eines Schiffsuntergangs an der Küste Floridas. Er lebte für etwa 17 Jahre unter den Indianerstämmen Floridas. Bekannt wurde er durch seine 1575 geschriebenen Memoiren, die als beste Quelle für die mittlerweile untergegangene Kultur der Calusa gelten.", "tgt_summary": null, "id": 1402941} {"src_title": "Kevin Esteve", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "\"Caporegime\" ist ein italienisches Wort für den Anführer einer Gruppe, abgeleitet von \"Kopf, Haupt\" und \"regimen\" \"Lenkung, Leitung, Regierung\". \"Capodecina\" bezeichnet den Anführer einer Zehnergruppe und ist von \"decina\" – italienisch für „zehn“ – abgeleitet. Die Begriffe stammen aus der Hierarchie in der sizilianischen Mafia und wurden der Armee des Römischen Reiches entlehnt. Allerdings hat sich auch die Cosa Nostra amerikanisiert, das heißt, der Terminus „Boss“ und andere Begriffe sind nun ebenfalls üblich. Bei der US-amerikanischen Mafia ist es üblich, den Rang auch mit „Captain“ (oder extern mit „Lieutenant“) zu bezeichnen. So wurde beispielsweise die Gambino-Familie in New York City Mitte bis Ende der 1980er Jahre vom FBI auf circa 3.000 Mitglieder geschätzt. Diese waren entsprechend der damaligen Hierarchie wie folgt organisiert: An der Spitze der Boss, dem ein Underboss als Vertreter und rechte Hand sowie ein Consigliere als Berater zugeordnet waren. Unter dem Underboss befanden sich etwa 20 Hauptleute (oder \"Caporegime\", \"Capo\", \"Capodecina\"), die jeweils eine Gruppe befehligten. Diese Gruppen bestanden aus zehn bis fünfzehn initiierten Mitgliedern. Jedem der Mitglieder waren seinerseits zehn bis fünfzehn Gefolgsleute zuzurechnen, die zwar für die Familie arbeiteten, dieser aber nicht vollwertig angehörten. Kleinere Familien wie die von St. Louis waren vielleicht ähnlich aufgebaut, hatten aber nur fünf Caporegime.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion.", "content": "Ein \"Capo\" ist immer Vollmitglied einer Mafia-Familie und übt die Führung über die einfachen Mitglieder („soldati“) aus. Im Vergleich zu einer militärischen Organisation könnte seine Funktion mit der eines Hauptmannes identifiziert werden. Allerdings sind seine Aufgaben völlig anders angelegt und motiviert. Insbesondere ist der Capo nicht nur eine Figur innerhalb einer Befehlskette, sondern er dient auch der Abschirmung der über ihm angesiedelten Führungsschicht der Familie im Sinne der Omertà. Damit können Außenstehende oder rangniedere Mitglieder die Befehlskette grundsätzlich nicht umgehen; sie werden grundsätzlich nie einen direkten Befehl aus der Führungsschicht erhalten. In der US-amerikanischen Mafia agierten die einzelnen „streetcrews“ (engl. für ‚Straßenmannschaften‘) sehr eigenständig. Sie berichten nur ihrem Capo und führen einen Teil ihrer (illegalen) Einnahmen an diesen ab. Dieser wiederum leitet Gelder weiter an höhergestellte Mitglieder. Außerdem stellt er die Kontaktstelle für Nichtmitglieder dar, da die US-amerikanischen Familien auch mit Assoziierten zusammenarbeiten, von denen vielen eine Vollmitgliedschaft auf Grund ihrer ethnischen Abstammung verwehrt bleiben wird. Mitglieder und Capos agieren grundsätzlich nur in ihrer eigenen Fraktion; die Zahl oder Existenz anderer Gruppen wird – auch innerhalb der Familien – nicht kommuniziert, da auch das der Omertà unterliegt. Ein zu genaues Nachfragen würde bereits Misstrauen erregen, und der Nachfrager sähe sich dem Verdacht ausgesetzt, ein potentieller Pentito zu sein. So wurde 1969 der Tod des Mafioso Michele Cavataio auch deshalb beschlossen, weil er die Mafia-Clans von Palermo und deren wichtigste Vertreter auf einem Lageplan verzeichnet hatte. Die Position des Capo kann ein Sprungbrett für den Aufstieg innerhalb der Familien sein; die Position ist jedoch auch latent und kann bei Unfähigkeit oder auf Grund von Machtkonstellationen innerhalb der Familie wieder verloren gehen. Dieser Austausch erfolgt nicht immer friedlich und ein Caporegime steht auch unter großem Druck potentieller Nachfolger. Der Capo Dominic Napolitano äußerte sich dazu gegenüber dem verdeckten FBI-Agenten Joseph Pistone alias Donnie Brasco: Letztendlich werden in gewisser Weise auch die Bosse selber als Capos gesehen: ein besonders einflussreiches Oberhaupt einer Familie, von dem angenommen werden kann, dass es eine dominierende Stellung gegenüber den anderen Anführern innehat oder anstrebt, wird als Capo di tutti i capi (siz-it. für Capo aller Capos) bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen und Fiktionen.", "content": "1990 wurde Paul „Paulie“ Vario – Capo der Lucchese-Familie in New York City – international durch den Film Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia bekannt, in dem er durch die Figur des \"Paul „Paulie“ Cicero\" vertreten ist. Vario wurde als einer der brutalsten Gangster New York Citys eingeschätzt. Der Film zeigt keine einzige physische Gewaltausübung von „Paulie“, veranschaulicht aber die abschottende Arbeitsweise eines Capos und das Verhältnis zu seinen Assoziierten Henry Hill und Jimmy Burke, die – im Gegensatz zu ihm – grundsätzlich nicht Vollmitglieder seiner „Familie“ werden können. In dem Mafia-Klassiker \"Der Pate\" sind die Figuren Peter Clemenza und Salvatore Tessio Capos in der Familie Corleone. In der Serie \"Die Sopranos\" steigt der Protagonist Tony Soprano vom Capo zum Underboss und schließlich zum Boss auf. Seine späteren Capos sind Paulie Gualtieri, Christopher Moltisanti, Lawrence Barese, Vito Spatafore, Carlo Gervasi, Raymond Curto und Bobby Baccalieri.", "section_level": 1}], "src_summary": "Caporegime, Capodecina beziehungsweise die Kurzform Capo bezeichnen in Mafia-Gruppen – insbesondere der sizilianischen Cosa Nostra und der US-amerikanischen La Cosa Nostra – ein hochrangiges Mitglied innerhalb der Hierarchie der Organisation.", "tgt_summary": null, "id": 1593768} {"src_title": "Dane (Town)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Eltern waren Zirkusartisten, und so hatte er bereits 1948 seinen ersten Auftritt im Zirkus, wo er als \"Wunderknabe\" Trompete und Posaune spielte. Nach seiner Schulzeit ging er von 1953 bis 1955 zum Musikhochschulstudium nach Hamburg. Anschließend ging er zum französischen Orchester von Fred Adison und Lionel Hampton. Er tourte durch Frankreich, Spanien, Nordafrika und Kanada. 1959 ging er als Aufnahmeleiter zu Polydor und Philips, ferner arbeitete er als Arrangeur für die deutschen Rundfunk-Tanzorchester von Werner Müller, Alfred Hause, Franz Thon, Adalbert Luczkowsky, William Greihs und Manfred Minnich. Seinen ersten großen Erfolg hatte er 1961 mit Yvonne Carré. Im gleichen Jahr wechselte er zum WDR, wo er für Max Greger und Kurt Henkels arrangierte. Außerdem arrangierte er für das Unterhaltungsorchester des Schweizer Radios unter Cedric Dumont. Aber bereits 1963 wechselte er zur Automatenfirma J. P. Seeburg, für die er bis 1966 3000 Titel arrangierte. Von 1967 bis 1969 arbeitete er dann als freier Produzent und Orchesterleiter für Miller International und andere Plattenfirmen, bis er 1969 einen Exklusivvertrag mit Miller International für das Orchester \"Frank Valdor\" unterzeichnete. Im Anschluss gründete er seinen eigenen Musikverlag \"Hippo Music\" in München. 1971 erfolgte dann auch die Gründung von \"Hippo Music\" in der Schweiz. Im selben Jahr erhielt er die Goldene Schallplatte für \"Frank Valdor Goes Western\". 1972 machte er erste Live-Auftritte mit dem brasilianischen Ballett, was ihm in Deutschland die Silberne Schallplatte für \"Live in Rio\" einbrachte. Im Jahr darauf konnte Miller International verkünden, dass er über drei Millionen LPs verkauft hatte. Dennoch wechselte er zu RCA, wo er 1975 einen Exklusivvertrag als Produzent und als Orchester erhielt. Im Jahr 1976 tourte er dann in der Schweiz, und 1977 hatte er seine erste Fernsehshow \"Fiesta Tropical\". Danach gründete er in Hamburg seine eigene Musikschule, die unter dem Namen \"Die Musikschule des Orchester Frank Valdor\" firmierte. Im ZDF erschien er mit der Show \"Carneval in Rio\". Seine Fernsehauftritte ließen es zu, dass er dann bei mehreren Landespressebällen aufspielte. 1982 feierte er sein 20-jähriges Bühnenjubiläum. Bis dahin hatte er 950 verschiedene Schallplatten produziert und weltweit etwa 9 Millionen Tonträger verkauft. Im Februar 1983 konnte er auch das 10-jährige Jubiläum des Orchesters und der \"Brazil-Tropicado-Show\" feiern. Er machte anschließend mehr Fernsehen, so wurde 1985 die Sendung \"Fiesta Tropical\" im Schweizer Fernsehen, bei SAT1 und im ZDF übertragen. Im selben Jahr begann seine Firma, spezielle Platten für Tanzschulen und Tanzclubs zu produzieren. Ab 1989 folgten weitere Shows im Fernsehen, u. a. bei RTL wie auch im österreichischen Fernsehen. 1992 bei seinem 30-jährigen Jubiläum hatte er bereits 1400 verschiedene LPs und CDs produziert. Er tourte weiter durch Europa und die Fernsehstudios, zu seinem 40-jährigen Jubiläum gab es an seinem Geburtstag am 27. Mai 2002 diverse Jubiläumssendungen in Fernsehen und Rundfunk. Er starb am 5. August 2013 an den Folgen eines tragischen Unfalls. Valdor spielte meist Trompete oder Posaune. Als Bandleader hatte er in den 1960ern und 1970ern mehrere Chart-Erfolge. Er arrangierte auf seinen Alben fremde Musikstücke neu, sodass diese nonstop auf Partys gespielt werden konnten (\"Dynamic Party Sound\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Frank Valdor (* 27. Mai 1937 in Hamburg; † 5. August 2013) war ein deutscher Arrangeur und Fernsehschauspieler. Er wurde 1989 Schweizer Bürger in der Ortschaft Walchwil am Zugersee im Kanton Zug, wo er zu diesem Zeitpunkt bereits 30 Jahre seinen Wohnsitz hatte.", "tgt_summary": null, "id": 2121592} {"src_title": "Shongaloo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Menahga liegt im Zentrum Minnesotas am Blueberry River, der über den Shell River und den Crow Wing River zum Einzugsgebiet des Mississippi gehört. Die geografischen Koordinaten von Menahga sind 46°45′11′′ nördlicher Breite und 95°05′59′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 10,08 km2, die sich auf 9,58 km2 Land- und 0,5 km2 Wasserfläche verteilen. Benachbarte Orte von Menahga sind Park Rapids (19,8 km nördlich) und Sebeka (14,6 km südlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Fargo in North Dakota (138 km westlich), Duluth am Oberen See (274 km östlich), Minneapolis (283 km südöstlich), Minnesotas Hauptstadt Saint Paul (301 km in der gleichen Richtung) und Sioux Falls in South Dakota (454 km südsüdwestlich). Die Grenze zu Kanada befindet sich 269 km nördlich.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Zentrum von Menahga treffen der U.S. Highway 71 und die Minnesota State Route 87 zusammen. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem Park Rapids Municipal-Konshok Field Airport befindet sich 17,6 km nördlich ein kleiner Flugplatz. Die nächsten Regionalflughäfen sind der Bemidji Regional Airport (98,5 km nördlich) und der Brainerd Lakes Regional Airport (118 km südöstlich). Die nächsten größeren Flughäfen sind der Hector International Airport in Fargo (156 km westlich) und der Minneapolis-Saint Paul International Airport (306 km südöstlich).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Menahga wurde 1891 gegründet. Benannt wurde es nach dem Ojibwe-Wort für den Blueberry River. Ein Jahr später wurde der Ort als selbstständige Kommune inkorporiert. Die ersten weißen Siedler waren in den 1870er Jahren aus dem Osten der USA in die Region gekommen, während die Mehrzahl der späteren Siedler aus Finnland kamen. 1891 wurde die Stadt an das Streckennetz der Great Northern Railway angeschlossen. Im gleichen Jahr wurde eine Poststation eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Menahga 1306 Menschen in 569 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 136,3 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 569 Haushalten lebten statistisch je 2,18 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 97,8 Prozent Weißen, 0,5 Prozent Afroamerikanern, 0,6 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,2 Prozent Asiaten sowie 0,3 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,7 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,1 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 24,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 47,5 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 28,2 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 54,1 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 31.458 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.400 USD. 14,3 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Menahga ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Wadena County im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota. Im Jahr 2010 hatte Menahga 1306 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 2220156} {"src_title": "Springhill (Louisiana)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blätter.", "content": "Bei \"Leea\"-Arten handelt es sich meist um verholzende Pflanzen, die klettern, also Lianen sind, oder selbständig aufrecht als Sträucher oder kleine Bäume wachsen, selten um große, ausdauernde krautige Pflanzen. Die Sprossachsen sind unbewehrt oder besitzen in Reihen angeordnete Stacheln. Es sind keine Sprossranken vorhanden. Die wechselständig an der Sprossachse angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die haltbaren oder vergänglichen Nebenblätter bilden am Rand des Blattstiel auffällige Flügel. Je nach Art ist die Blattspreite einfach, ein- bis vierfach gefiedert oder selten dreizählig geteilt. Die Blattoberseiten sind kahl bis flaumig mit einfachen Haaren (Trichomen) bedeckt. Die Blattunterseiten sind meist mit vergänglichen, spezialisierten, mehrzelligen, sternförmigen oder kugeligen Drüsenhaaren bedeckt. Die Blattränder sind gekerbt, gesägt oder gezähnt, wobei die Blattzähne kleine Drüsen an ihren oberen Enden besitzen.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "Die end- oder seitenständigen, aufrechten oder hängenden, zusammengesetzten, rispigen oder oft schirmrispigen Blütenstände enthalten meist viele Blüten. Anders als bei vielen Arten der Unterfamilie Vitoideae sind bei der Unterfamilie Leeoideae die Blüten immer zwittrig. Die radiärsymmetrischen Blüten sind selten vier- oder meist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die selten vier, meist fünf Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen und enden in dreieckigen Kelchlappen mit drüsigen oberen Enden. Die selten vier, meist fünf nur an ihrer Basis verwachsenen Kronblätter berühren sich ohne sich aber zu überdecken (valvat), sind oft an ihrem oberen Ende kappenförmig, bei geöffneten Blüten zurückgebogen und sind am Diskus mit der Staubblattröhre verwachsen. Der intrastaminale Diskus ist röhrig und tief becherförmig. Es ist nur der innere Staubblattkreis mit vier oder fünf fertilen Staubblättern vorhanden. Ihre hellbraunen Staubfäden sind abgeflacht und nach innen gebogen und befinden sich in der Staminodienröhre, solange die Blüten geschlossen sind und gerade bei geöffneten Blüten. Bei geschlossenen Blüten stehen die Staubbeutel auf dem Kopf und stehen bei offenen Blüten weit heraus. Bei den introrsen (manchmal scheinbar extrorsen) Staubbeuteln sind in den beiden Theken die beiden zum Blütenmittelpunkt zeigenden Pollensäcke einander genähert. Der andere Staubblattkreis ist zu einer Staminodienröhre umgebildet, deren oberes Ende fünflappig ist und untereinander verwachsen durch ein dünneres Gewebe, das wellenförmig ist; die oberen Enden der Lappen sind zurückgebogen und zweilappig. Die meist zwei oder drei, selten bis zu fünf Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, scheibenförmig Fruchtknoten verwachsen, der durch sekundäre Septen meist vier- oder sechs-, selten bis zu zehnkammerig ist; er ist manchmal teilweise im Diskus eingesunken. Je Fruchtknotenkammer sind nur eine anatrope, bitegmische und crassinucellate Samenanlage vorhanden. Die je nach Art langen bis relativ kurzen Griffel enden in einer kopfigen oder scheibenförmigen, etwas verdickten Narbe.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte und Samen.", "content": "Die abgeflacht, kugeligen, sehr trockenen Beeren färben sich bei Reife purpurfarben bis schwarz oder orangefarben und enthalten meist vier bis sechs, selten bis zu zehn Samen. Das Endosperm ist gefurcht (ruminat). Der Embryo ist im Umriss linealisch.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomensätze.", "content": "Die Chromosomengrundzahl beträgt x = (10 bis) 12. Es wurden Chromosomenzahlen von 2n = 24 oder 48 (selten 20, 22 oder 28) ermittelt.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Erstveröffentlichung der Gattung \"Leea\" erfolgte 1767 durch David van Royen in Carl von Linné: \"Systema Naturae\", 12. Auflage, Band 2, S. 608, 627. Typusart ist \"Leea aequata\" Der Gattungsname \"Leea\" ehrt James Lee, einem schottischen Gärtner, der in Hammersmith (London) wirkte und im 18. Jahrhundert viele neue entdeckte Pflanzenarten in England in Kultur nahm. Barthélemy Charles Joseph Dumortier veröffentlichte 1829 in \"Analyse des Familles de Plantes\", S. 21, 27 die Familie Leeaceae. Sie wurde als Unterfamilie Leeoideae Hermann Burmeister in die Familie Vitaceae gestellt. Der Rang als Unterfamilie oder Familie wird kontrovers diskutiert. Nach AGP III ist \"Leea\" die einzige Gattung der Unterfamilie Leeoideae innerhalb der Familie Vitaceae. Die Gattung \"Leea\" ist im tropischen und subtropischen Asien weitverbreitet, reicht bis ins Himalayagebiet und Australien, einige Arten kommen in Afrika und eine in Madagaskar vor. In China kommen zehn Arten vor, zwei davon nur dort. Es gibt etwa 34 \"Leea\"-Arten, hier die in China, Afrika sowie Madagaskar vorkommenden Arten:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "\"Leea guineensis\" (im Handel oft unter dem Namen \"Leea coccinea\") und \"Leea rubra\" werden als Zierpflanze in Parks und Gärten sowie in Räumen verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leea ist die einzige Gattung der Unterfamilie Leeoideae innerhalb der Pflanzenfamilie der Weinrebengewächse (Vitaceae). Die etwa 34 Arten sind im tropischen und subtropischen Asien weitverbreitet, reichen bis ins Himalayagebiet und Australien, zwei Arten kommen in Afrika und Madagaskar vor.", "tgt_summary": null, "id": 2057484} {"src_title": "Kategoria e Parë 1991/92", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "William Kelley besuchte die Schulen seiner Heimat. Zwischen 1828 und 1835 absolvierte er eine Lehre im Juwelierhandwerk. Dann zog er nach Boston in Massachusetts, wo er in der Juwelierbranche arbeitete. Im Jahr 1840 kehrte er nach Philadelphia zurück. Nach einem Jurastudium und seiner 1841 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in diesem Beruf zu arbeiten. In den Jahren 1845 und 1846 war er in seiner Heimat auch als Staatsanwalt tätig. Von 1846 bis 1856 fungierte er in Philadelphia als Berufungsrichter. Politisch war Kelley bis 1854 Mitglied der Demokraten. Nach der Aufhebung des Missouri-Kompromisses durch den Kansas-Nebraska Act verließ er diese Partei. Danach wurde er Gründungsmitglied der neuen Republikanischen Partei. Kelley war ein Gegner der Sklaverei. Außerdem setzte er sich sein Leben lang für Bürgerrechte, soziale Reformen und Arbeitsschutzbestimmungen ein. 1856 kandidierte er noch erfolglos für den Kongress; im Mai 1860 nahm er als Delegierter an der Republican National Convention in Chicago teil, auf der Abraham Lincoln als Präsidentschaftskandidat nominiert wurde. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1860 wurde Kelley im vierten Wahlbezirk von Pennsylvania in das US-Repräsentantenhaus in Washington gewählt, wo er am 4. März 1861 die Nachfolge von William Millward antrat. Nach 14 Wiederwahlen konnte er bis zu seinem Tod am 9. Januar 1890 im Kongress verbleiben. In diese Zeit fiel der Bürgerkrieg (1861–1865). Zwischen 1865 und 1869 war die Arbeit des Kongresses von den Spannungen zwischen den Republikanern und Präsident Andrew Johnson überschattet, die in einem nur knapp gescheiterten Amtsenthebungsverfahren gipfelten. Dieses Verfahren wurde von Kelley unterstützt. Er erlebte bis 1876 auch die Reconstruction in den geschlagenen Südstaaten. Außerdem war er einer der ersten Politiker in der Bundeshauptstadt, die die Gründung des Yellowstone-Nationalparks forderten. Während seiner Zeit im Kongress wurden zwischen 1865 und 1870 der 13., der 14. und der 15. Verfassungszusatz ratifiziert. Von 1837 bis 1873 war William Kelley Vorsitzender des Ausschusses für Gewichte und Maßeinheiten. Von 1881 bis 1883 leitete er das einflussreiche Committee on Ways and Means und ab 1889 den Handwerksausschuss. 1884 wurde er zum Mitglied der American Philosophical Society gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Darrah Kelley (* 12. April 1814 in Philadelphia, Pennsylvania; † 9. Januar 1890 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1861 und 1890 vertrat er den Bundesstaat Pennsylvania im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1902773} {"src_title": "Wälsungenblut (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Koller wuchs in einer musikalischen Pastorenfamilie auf; seine Mutter ist Musiklehrerin und auch alle seine Schwestern spielen Instrumente. Als Jugendlicher besuchte er Sommerschulen, die Brian Abrahams \"District Six\" in Ingolstadt abhielt. 1991 ging er zum Studium nach England und absolvierte an der Middlesex University ein Magisterstudium in Komposition und dann an der School of Oriental and African Studies ein weiteres Studium in Musikethnologie. Er spielte in den Gruppen von Stan Sulzmann und von Chris Batchelor, bevor er seine eigene Band \"Neverland\" (mit Bassist Dave Whitford, Saxophonist Rob Townsend und Schlagzeuger Stuart Laurence) gründete. Für sein Debütalbum \"Magic Mountain\" (1997) erweiterte er diese Formation zum Nonett. Bereits dieses erste Album brachte ihm den Ruf als einer der neuen Jazzkomponisten Großbritanniens ein, den er in den nächsten Jahren weiter ausbauen konnte. Das Folgealbum \"Lovers and Strangers\" (2001) entstand mit der Harfenistin Helen Tunstall, der Sängerin Christine Tobin und der Perkussionistin Corrina Sylvester. Kritiker John Fordham verglich das Album \"New Memories\" (2002) mit den Werken der Loose Tubes. In den nächsten Jahren arbeitete er sowohl mit Steve Lacy (\"London Ear\") und Evan Parker als auch mit Kenny Wheeler, Bob Brookmeyer und Phil Woods. Auch schrieb er für die NDR-Bigband (\"Scenic Routes\") ebenso wie für die BBC Big Band, für die WDR Big Band Köln und die hr-Bigband. Als Pianist ist er zudem in unterschiedlichen Gruppen von Michael Gibbs zu hören (und war 2007 mit diesem sowie mit Steve Swallow, Bill Frisell und Adam Nussbaum auf Tournee). Weiterhin begleitet er mit seinem Trio Gerd Dudek (\"Day & Night\", 2012). Koller gehört dem Lehrkörper des \"Birmingham Conservatoire\" an und lehrt dort Komposition, Arrangement, Repertoire und Geschichte des Jazz.", "section_level": 1}, {"title": "Preise und Auszeichnungen.", "content": "Koller gewann im Jahr 2000 den JOEY-Preis für Komponisten und erhielt mehrere Kompositionsaufträge von \"Birmingham Jazz\" und dem \"Freden International Music Festival.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Koller (* 10. November 1970 in Landshut) ist ein deutscher Jazzpianist und -komponist, der in England lebt und im Bereich des Modern Creative Jazz hervorgetreten ist.", "tgt_summary": null, "id": 2066362} {"src_title": "Ciruelo Cabral", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Hongkonger Regierung wandte für die Durchführung des Tunnelprojekts das Betreibermodell „\"Build Operate Transfer\"“, kurz „\"BOT\"“, an; für die Finanzierung und Bau war ein privatwirtschaftliches Unternehmen zuständig, das für 30 Jahre die Konzession für den Betrieb und die Einnahme von Mautgebühren erhielt. Die Konzession wurde an die damalige Cross-Harbour Tunnel Company Limited (), heute: Cross-Harbour Holdings Limited (), vergeben, die 1965 zur Durchführung des Tunnelprojekts gegründet wurde. Die Hongkonger Regierung beteiligte sich zu 20 %, um ihren Einfluss am Projekt nicht vollständig abzugeben. Der Tunnel wurde mit zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung für eine Kapazität von 80.000 Fahrzeugen entworfen. Das Projekt wurde bautechnisch von den britischen Ingenieurbüros Scott Wilson Kirkpatrick & Partners bzw. Freeman Fox & Partners gemeinsam betreut. Der Bau begann im September 1969 und sollte vier Jahre dauern. Die Konzessionszeit lief bereits ab Baubeginn, sodass der Betreiber den Bau ein Jahr schneller als geplant durchführte. Am 2. August 1972 wurde der Tunnel für den Verkehr eröffnet und kostete für PKW 5 HK$ pro Durchfahrt. Bereits nach dreieinhalb Jahren Betrieb hatte der Betreiber die Baukosten wieder eingespielt. Im Jahr 1984 führte die Hongkonger Regierung eine Steuer zusätzlich zur Mautgebühr des Betreibers ein, um den überfüllten Tunnel preislich weniger attraktiv zu gestalten. Der Preis für eine PKW-Durchfahrt betrug nun 10 HK$. Im Jahr 1993 wurde ein elektronisches System zur automatischen Abbuchung von Mautgebühren installiert. Zusammen mit Maßnahmen zur Steuerung des Verkehrsflusses konnte die Fahrzeugkapazität erhöht werden. Am 1. September 1999 lief die Konzession ab und alle Rechte fielen an die Hongkonger Regierung zurück. Die Mautgebühr wurde auf 20 HK$ für PKW erhöht. Die Regierung beauftragte die Cross-Harbour Tunnel Company, nun umbenannt zu Cross-Harbour (Holdings), den Betrieb weiter durchzuführen. Im Jahr 2010 wurde die Serco Group () mit dem Weiterbetrieb beauftragt. Am 31. Oktober 2016 gewann die Chun Wo Development Holdings Limited () bei der Ausschreibung die Konzession zum Tunnelbetrieb und Management für sechs Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Mautvergleich aller 3 Hafentunnel.", "content": "
", "section_level": 2}, {"title": "Wartung.", "content": "Die tägliche routinemäßige Wartungs- und Reparaturarbeiten der Tunnelröhre findet jeweils zum verkehrsarmen Zeitraum zur Mitternachtstunden statt. Dabei wird eine der beiden Tunnelröhre für den normalen Verkehrsbetrieb geschlossen. Bis in den frühen Morgenstunden wird in dem einzigen für den normalen Kraftfahrzeugverkehr freigegebenen Tunnelrohr auf zwei Fahrspuren in beiden Richtung zwischen der Insel Hongkong und der Halbinsel Kowloon abgewickelt. In dem anderen zur Wartung freigegebenen Tunnelrohr findet währenddessen verschiedene Wartungs- bzw. Reparaturarbeiten zur Fahrbahn und Tunnelanlage statt. Am Morgen des 27. November 2001 führte eine verspätete Freigabe des zur Wartungsarbeit geschlossenen Tunnelrohr zum Verkehrskollaps zwischen der Insel und Festland im morgendlichen Berufsverkehr Hongkongs. Ein kilometerlanger Verkehrsstau sowohl auf der Insel- als auch auf der Halbinselseite bildeten einen „Kreuz aus verstopften Fahrzeuge“ und legte stundenlang die Zubringerstraßen rundum den CHT lahm.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "In dem in April 2017 veröffentlichte Hongkonger Action-Streifen Shock Wave, ein Film um das Bombenentschärfungskommando der Hongkonger Polizei, gespielt und koproduziert von Andy Lau, ist der “CHT” einer der Haupthandlungsorte der Geschichte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Cross-Harbour Tunnel, kurz CHT, auch XHT (, kurz ) ist der erste Unterwassertunnel in Hongkong. Der 1972 eröffnete Tunnel war die erste Straßenverbindung zwischen Kowloon und Hong Kong Island. Vor der Inbetriebnahme dieser Tunnelverbindung musste der gesamte Autoverkehr, der den Victoria Harbour überquert, noch mit Hilfe von Autofähren, wie z. B. von der noch bis heute existierende Star Ferry Company, Ltd, bewältigt werden. ", "tgt_summary": null, "id": 2239689} {"src_title": "Vienna (Town)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Joshua Eilberg besuchte bis 1936 die \"Central High School\" in Philadelphia und danach die zur University of Pennsylvania gehörende Wharton School. Nach einem anschließenden Jurastudium an der Law School der Temple University in Philadelphia und seiner Zulassung als Rechtsanwalt begann er in diesem Beruf zu arbeiten. Er war außerdem Mitglied der Reserve der US Navy. Zwischen 1952 und 1954 war er in Philadelphia stellvertretender Bezirksstaatsanwalt. Gleichzeitig schlug er als Mitglied der Demokratischen Partei eine politische Laufbahn ein. Von 1954 bis 1966 saß er als Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Pennsylvania, wo er ab 1965 die demokratische Mehrheitsfraktion leitete. In den Jahren 1960, 1964 und 1968 nahm er als Delegierter an den jeweiligen Democratic National Conventions teil. Außerdem leitete er in Philadelphia einen regionalen Parteibezirk (\"Democratic ward leader\"). Bei den Kongresswahlen des Jahres 1966 wurde Eilberg im vierten Wahlbezirk von Pennsylvania in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 1967 die Nachfolge von Herman Toll antrat. Nach fünf Wiederwahlen konnte er bis zum 3. Januar 1979 sechs Legislaturperioden im Kongress absolvieren. In diese Zeit fielen unter anderem das Ende der Bürgerrechtsbewegung und des Vietnamkrieges sowie die Watergate-Affäre. Eilberg war zeitweise Vorsitzender des dem Justizausschuss angehörenden Unterausschusses für Einwanderung, Staatsbürgerschaft und Internationales Recht. Im Jahr 1978 wurde er nicht wiedergewählt. Joshua Eilbergs politische Laufbahn war nicht frei von Kontroversen. So geriet er unter den Verdacht der finanziellen Untreue im Zusammenhang mit einer Spende an ein Krankenhaus in Philadelphia. Er bekannte sich schuldig und wurde zu einer fünfjährigen Bewährungsstrafe und 10.000 Dollar Geldstrafe verurteilt. Er starb am 24. März 2004 in Philadelphia.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joshua Eilberg (* 12. Februar 1921 in Philadelphia, Pennsylvania; † 24. März 2004 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1967 und 1979 vertrat er den Bundesstaat Pennsylvania im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 77135} {"src_title": "NSB Type 22", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schule und Studium.", "content": "Nach den Grundschuljahren in Großenhain wurde Blochwitz 1616 in die Fürstenschule Schulpforte bei Naumburg (Saale) aufgenommen und erlangte hier 1622 die Hochschulreife. Anschließend und bis 1626 studierte er Medizin an der Universität Leipzig. Die Doktorwürde erhielt er am 4. Juli 1626 an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel.", "section_level": 2}, {"title": "Leben und Arbeiten.", "content": "Nach dem Studium arbeitete Blochwitz kurzzeitig in Großenhain. Möglicherweise schrieb er auch hier an seinem umfassende Werk über die „Anatomie des Holunders“. Zumindest lassen Verweise auf Patienten aus Großenhain darauf schließen. Im Jahr 1628 ließ sich Blochwitz als Stadtphysikus in Oschatz nieder.", "section_level": 2}, {"title": "Früher Tod.", "content": "Am 10. September 1629 starb Martin Blochwitz im Alter von 27 Jahren in Oschatz. Die Todesursache ist bisher nicht bekannt. In dieser Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) grassierte die Pest auch in Sachsen. Möglicherweise war auch Blochwitz erkrankt und verstarb daher so ungewöhnlich früh.", "section_level": 2}, {"title": "Die Anatomie des Holunders.", "content": "In diesem Standardwerk beschreibt Martin Blochwitz auf 298 Seiten und in drei Abteilungen die alte Kulturpflanze.", "section_level": 1}, {"title": "Würdigung.", "content": "Anlässlich der Eröffnung des Holunderschaugartens in Feldbach (Steiermark) wurde die Holunder-Neuzüchtung mit der bisherigen Bezeichnung \"Klon B2\" am 23. Mai 2013 auf den Namen \"Blochwitz\" getauft.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiedliche Schreibweise des Namens.", "content": "Der Weg des Werkes 1642 nach Königsberg in Ostpreußen und 1650 nach London und die damit verbundenen Übersetzungen erklären die unterschiedlichen Schreibweisen des Namens Blochwitz. So finden sich seine Spuren unter den Namen „Blockwich“, „Blockwitz“, „Blochwich“ und „Blochwitz“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin Blochwitz (* 1602 vermutlich in Großenhain, Kurfürstentum Sachsen; † 10. September 1629 in Oschatz, Kurfürstentum Sachsen) war ein deutscher Mediziner. Er schuf das erste und heute noch als Standard geltende Werk über den Holunder und seine Anwendung.", "tgt_summary": null, "id": 2439945} {"src_title": "Willst du", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Thomas Scott wuchs während der britischen Kolonialzeit auf. Noch als Kind kam er in das Lancaster County, wo er die öffentlichen Schulen besuchte. Nach einem anschließenden Jurastudium und seiner Zulassung als Rechtsanwalt begann er in diesem Beruf zu arbeiten. Ab 1770 war er im Westmoreland County ansässig. Im Jahr 1773 wurde er dort Friedensrichter. In den 1770er Jahren schloss er sich der amerikanischen Revolution an. 1776 wurde er Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Pennsylvania, das damals erstmals in US-amerikanischer Zeit gewählt wurde. Nach der Gründung des Washington County war Scott zwischen 1781 und 1789 als \"Prothonotary\" am dortigen Bezirksgericht angestellt. Ab 1786 war er dort auch Bezirksrichter. Im Jahr 1787 nahm er als Delegierter an der Versammlung teil, die die Verfassung der Vereinigten Staaten für Pennsylvania ratifizierte. Politisch stand er George Washington und Alexander Hamilton nahe (Pro-Administration-Fraktion). Bei den in Pennsylvania staatsweit ausgetragenen Kongresswahlen des Jahres 1789 wurde Scott für den fünften Sitz von Pennsylvania in das damals zunächst noch in New York City tagende US-Repräsentantenhaus gewählt, wo er am 4. März 1789 sein neues Mandat antrat. Da er im Jahr 1790 nicht mehr kandidierte, konnte er bis zum 3. März 1791 zunächst nur die erste Legislaturperiode des Kongresses absolvieren. Im Jahr 1791 war er nochmals Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Pennsylvania. Bei den ebenfalls staatsweiten Wahlen des Jahres 1792 wurde Scott wiederum in den Kongress gewählt, wo er zwischen dem 4. März 1793 und dem 3. März 1795 eine weitere Amtsperiode absolvieren konnte. Er starb am 2. März 1796 in Washington (Pennsylvania).", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Scott (* 1739 im Chester County, Pennsylvania; † 2. März 1796 in Washington, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1789 und 1791 sowie nochmals von 1793 bis 1795 vertrat er den Bundesstaat Pennsylvania im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 2046789} {"src_title": "Kristina Riis-Johannessen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Shiba studierte Mongolisch an der Fremdsprachenschule Osaka (京都外国語学校,Kyōto gaikokugo gakkō, heute „Kyōto University of Foreign Studies“). Er arbeitete als Journalist für die Zeitung \"Sankei Shimbun\", bevor er sich nach dem Zweiten Weltkrieg der Schriftstellerei zuwandte. Bereits mit seinem ersten Roman \"Fukurō no Shiro\" erhielt er 1959 den Naoki-Preis. In der Folge verfasste er zahlreiche, in Japan berühmte historische Romane, die in einer fünfzigbändigen Werkausgabe erschienen. In deutscher Übersetzung wurde bislang nur der Roman \"Der letzte Shogun\" (\"Saigo no Shōgun\") veröffentlicht. Mehrere seiner Romane wurden auch verfilmt. In den Jahren 1968 bis 1972 veröffentlichte er den Roman \"Saka no Ue no Kumo\" in mehreren Bänden. Zwischen 1971 und 1996 erschienen in der Zeitschrift \"Shukan Asahi\" 1.147 Reiseberichte unter dem Titel \"Kaidō o Yuku\" (), die teils für das Fernsehen bearbeitet wurden. 1966 erhielt Shiba den Kikuchi-Kan-Preis für \"Ryōma ga Yuku\", \"Kunitori Monogatari\", u. a., 1967 den Mainichi-Kunstpreis für \"Junshi\", 1968 den Osaragi-Jirō-Preis für den Roman \"Dattan Shippūroku\", 1976 den Großen Preis für japanische Literatur und den Preis der Japanischen Akademie der Künste für \"Kūkai no Fūkei\". 1981 wurde er mit dem Yomiuri-Literaturpreis für \"Hitobito no Ashioto\" ausgezeichnet, 1982 mit dem Asahi-Preis. Im Jahr 1991 wurde er als Person mit besonderen kulturellen Verdiensten geehrt und 1993 mit dem Kulturorden ausgezeichnet. \"Ryōma ga Yuku\", das ursprünglich zwischen 1962 und 1966 in der Tageszeitung \"Sankei Shimbun\" veröffentlicht wurde, verkaufte sich in Buchform mehr als 24 Millionen Mal. Insgesamt veröffentlichte er bis 2006 mehr als 600 Titel, die sich zusammen mehr als 200 Millionen Mal verkauften. Von 1986 bis 1990 leitete er die Stiftung des International Institute for Children’s Literature, Osaka. Zudem war er im Auswahlkomitee des Watsuji-Tetsurō-Kulturpreises. Zu seinen Ehren wird seit 1998 der Shiba-Ryōtarō-Preis verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Von 1973 bis 2000 erschien beim Verlag Bungei Shunjū eine 68-bändige Gesamtausgabe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Shiba Ryōtarō (; eigentlich: \"Fukuda Teiichi\" (); * 7. August 1923 in Osaka; † 12. Februar 1996 ebenda) war ein japanischer Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 599957} {"src_title": "New Glarus (Town)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der 1989 aufgetauchte Computerwurm „WANK“, der das Netzwerk der NASA angriff, wird als Werk australischer Hacker, darunter Julian Assange, dargestellt. Der Film zeigt dann die weitere Entwicklung Assanges bis zur Gründung von Wikileaks im Jahr 2006, sowie den wesentlichen Veröffentlichungen von WikiLeaks wie die der Dokumente der isländischen Kaupthing Bank (2009) oder Berichte über toxische Abfälle in der Elfenbeinküste (2009). Ein zentrales Thema stellen die Enthüllungen der Luftangriffe in Bagdad vom 12. Juli 2007 dar, bei denen etwa zwölf Personen getötet wurden. Der angeblich für die Veröffentlichungen verantwortliche PFC Bradley Manning vertraute sich dann in einem Chat dem Informanten Adrian Lamo an. Lamo informierte den US-Staatsschutz, der Manning am 26. Mai 2010 festnahm. Nachdem die schwedischen Behörden im Herbst 2010 Vergewaltigungsvorwürfe gegen Julian Assange erhoben, prüfte Großbritannien eine Auslieferung Assanges an Schweden. Nachdem alle rechtlichen Mittel gegen eine Auslieferung an Schweden ausgeschöpft waren, floh Assange im Juni 2012 in die Botschaft Ecuadors in London und bat dort um politisches Asyl, das im August 2012 bewilligt wurde. Seither lebt der WikiLeaks-Gründer in der ecuadorianischen Botschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film erhielt seitens der Kritiker überwiegend positive Rückmeldungen. So weist Rotten Tomatoes bei 81 Kritiken eine Durchschnittswertung von 91 % aus; 75 % der Besucher bewerteten den Film positiv. Metacritic weist auf Basis von 20 Kritiken eine Durchschnittswertung von 76 % aus sowie eine durchschnittliche Nutzerbewertung von 6,5 von 10 Punkten. So urteilte der Kritiker Thomas Zimmer: Julian Assange, der mit der Art seiner Darstellung im Film nicht einverstanden war, versah das Drehbuch mit eigenen Anmerkungen und Gegendarstellungen, um diese Version seinerseits im Internet zu veröffentlichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "We Steal Secrets: Die WikiLeaks Geschichte ist ein Dokumentarfilm des Regisseurs Alex Gibney aus dem Jahr 2013. Der Film behandelt die Entstehung der von Julian Assange gegründeten Enthüllungsplattform WikiLeaks und verknüpft diese mit der Lebensgeschichte des US-amerikanischen Soldaten Bradley Manning, der im Mai 2010 unter dem Verdacht verhaftet wurde, Videos und Dokumente kopiert und diese WikiLeaks zugespielt zu haben.", "tgt_summary": null, "id": 1072947} {"src_title": "Eisenbahnanschlag von Zenza", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung.", "content": "Einer der Hauptplaner war der Verleger Haig Tiriakian. In der Absicht, auf die seit 1894 andauernden Massaker an den Armeniern die Aufmerksamkeit der wichtigsten europäischen Mächte zu lenken, übernahmen 28 bewaffnete Männer und Frauen, die vornehmlich von Papken Siuni und Karekin Pastırmacıyan geleitet wurden, am 26. August 1896 um 13 Uhr Ortszeit die Bank, welche größtenteils europäisches Personal aus Großbritannien und Frankreich einstellte. Die Ottomanische Bank diente zu der Zeit sowohl für das Reich als auch für Länder West- und Nordeuropas als ein Finanzzentrum. Die Mitglieder der Armenischen Revolutionären Föderation wollten damit den Fokus auf die von Sultan Abdülhamid II. angeordneten Massaker richten. Ausgestattet mit Pistolen, Granaten, Dynamit und Handbomben, betraten die Männer und Frauen die große Halle der Ottomanischen Bank. In kleine Gruppen formiert, wurden sie von einer der Wachen angesprochen, was einen Schusswechsel mit dem Sicherheitspersonal auslöste. Die Übernahme der Bank dauerte 14 Stunden an und führte zum Tod von zehn der Angreifer, darunter Papken Siuni. Seine Rolle als Führer des Einsatzes wurde von Karekin Pastırmacıyan übernommen. Die Angreifer drohten, das gesamte Gebäude mitsamt den 150 Geiseln in die Luft zu sprengen, sollte man ihrer Forderung nach Unabhängigkeit nicht entsprechen. Sie stahlen nichts aus der Bank. Das Einschreiten französischer Diplomaten verschaffte den Attentätern freies Geleit. In der europäischen Presse wurde die Geiselnahme positiv aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Anschließende Ausschreitungen.", "content": "In den beiden folgenden Tagen wurden nach Darstellung des britischen Geschäftsträgers Tausende in der Stadt lebende Armenier von „Softas und anderen Fanatikern“ mit Keulen und Eisenstangen zu Tode geprügelt. Gemäß dem österreichischen Militärattaché in Istanbul beauftragten die zentralen osmanischen Autoritäten den Mob damit, „für die Dauer von 48 Stunden mit der Tötung von Armeniern zu beginnen, unabhängig von Alter oder Geschlecht.“ Das Morden hörte erst auf Anordnung von Sultan Abdülhamid auf. Sie töteten 6.000 Armenier. Allein für die 48 Stunden der Bankübernahme lagen die Schätzungen der Zahl der Toten zwischen 3.000 und 4.000. Drei Wochen nach der Bankübernahme fand am 15. September 1896 ein Massaker in der Stadt Eğin (\"Akn\") im östlichen Sandschak von Harput statt; Eğin wurde ausgesucht, da der Anführer der Bankbesetzer, Papken Siuni, in der Stadt geboren wurde. Laut einem Bericht des französischen Botschafters töteten osmanische Truppen „mindestens 2.000 Armenier“ in Eğin, einschließlich „vieler Frauen und Kinder“. Ein Bericht des britischen Konsuls in Harput, welcher die Zahlen eines osmanischen Beamten zitiert, konstatierte, dass 1.500 getötet wurden, darunter über 200 Frauen und Kinder. Von den 1.500 Häusern, die sich im armenischen Viertel von Eğin befanden, wurden 980 ausgeraubt und niedergebrannt. Entsprechend einem anderen Bericht des britischen Konsulats in Harput gab es einen „indirekten Befehl“ des Sultans, dass „die Armenier von Eğin für das Anzetteln von Schlägereien bestimmt seien und dass die lokalen Behörden 'die nötige Maßnahme ergreifen' sollten“. Der gleiche Bericht besagte, dass es dort keine revolutionäre Bewegung oder ähnliches gab und dass die Opfer der Massaker kein Ärgernis erregt hätten; in den Ruinen der niedergebrannten Häuser wurden einige Pistolen und Revolver gefunden. Die Vertreter der wichtigsten Mächte taten in einem Protestbrief an den Sultan ihre Missbilligung kund. Die Eğin-Massaker werden von Historikern als ein „Fall der kollektiven Bestrafung durch Massenmord“ gesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Reaktionen.", "content": "In Westeuropa überschatteten die Übergriffe auf die armenische Zivilbevölkerung die Bankübernahme selbst. Grover Cleveland, der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, verurteilte „die Wut der wahnsinnigen Bigotterie und des grausamen Fanatismus“; die „nicht seltenen Berichte über die mutwillige Zerstörung von Häusern und dem blutigen Gemetzel an Männern, Frauen und Kindern machten Märtyrer ihres christlichen Glaubens.“ Cleveland lehnte ein militärisches Eingreifen der US-amerikanischen Militärs zum Schutz der Armenier im Osmanischen Reich ab, bot stattdessen Unterkunft für „diejenigen an, die die Gefahren, welche sie in den türkischen Herrschaftsbereichen bedrohen, zu vermeiden suchen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Überfall auf die Ottomanische Bank am 26. August 1896 war die Besetzung der Ottomanischen Bank in Istanbul durch Mitglieder der Armenischen Revolutionären Föderation (Daschnaken-Partei). Diese forderten die Unabhängigkeit der Sechs Armenischen Provinzen und drohten, die Bank samt den 150 Geiseln in die Luft zu sprengen. Durch französische Intervention entkamen die Täter, ohne belangt zu werden. Als staatliche Reaktion darauf kam es in Istanbul zu blutigen Übergriffen auf Armenier, die ca. 6000 Tote forderten.", "tgt_summary": null, "id": 194155} {"src_title": "Monty on the Run", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Pincoyasturmschwalbe erreicht eine Länge von ungefähr 16 cm und ein Gewicht von 22 bis 30 g. Sie ist eine kleine Sturmschwalbenart mit langen Beinen, eckigem Schwanz und einer weißen Hufeisenzeichnung auf den Oberschwanzdecken, die typisch für die Arten der Gattung \"Oceanites\" ist. Über beide Flügelflächen verläuft ein charakteristisches, ausgeprägtes, weißes Band. Der Kopf und die Unterseite sind überwiegend schwarzbraun. Das frische Gefieder zeigt eine silbriggraue Verwaschung bei gutem Licht. Die weißen Oberschwanzdecken formen ein auffälliges Hufeisen und kontrastieren scharf mit dem schwarzbraunen Bürzel und Schwanz. Das äußerste Paar der Steuerfedern weist eine weiße Basis entlang zwei Drittel seiner Länge auf. Die Oberflügel sind schwarzbraun, ausgenommen die helleren großen und mittleren Armdecken und die inneren großen Handdecken, die durch klare weiße Säume hervorgehoben sind und zu den übrigen Oberflügeln sowohl im Flug als auch in der Ruhestellung stark kontrastieren. Im frischen Gefieder sind diese Flügelflächen am auffälligsten. Die Außenfahnen der großen Handdecken haben dünne weiße Säume. Die innersten Armschwingen und die längsten Schirmfedern haben dünnere weiße Säume. Die Unterflügel sind dunkel, abgesehen von einem kontrastierenden weißen Band entlang der großen Arm- und Handdecken. Letztere haben an den äußersten Federn einen bräunlichen Subterminalfleck.", "section_level": 1}, {"title": "Lautäußerungen.", "content": "Gruppen bei der Nahrungssuche geben ein unaufhörliches, lautes, sperlingsähnliches Geschnatter von sich.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Vorkommen wurden im Seno de Reloncavi (Reloncavi-Sund), bei Puerto Montt und in der Region des Chacao-Kanals nahe der Insel Chiloé im südlichen Zentralchile entdeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die Pincoyasturmschwalbe ist offenbar in den geschützten Innengewässern im chilenischen Fjord-System am häufigsten, wo die Wassertiefe 100 bis 200 m erreicht. Von der Hochsee-Zone sind bisher keine Aufzeichnungen bekannt. Ansammlungen vieler Exemplare bei der Nahrungssuche wurden sowohl bei ruhiger als auch bei rauer See beobachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrungsverhalten.", "content": "Die Ökologie und das Verhalten bei der Nahrungssuche sind einzigartig unter den Seeschwalben der Südhalbkugel. Hierzu zählt der sogenannte „mouse-run“, bei dem die Flügel gefaltet werden und die Läufe halb untergetaucht sind sowie wiederholtes Tauchen unter der Oberfläche bei der Nahrungssuche. Fuß-Plätschern ist üblich, dem manchmal ein Eintauchen folgt, um Nahrung unter der Wasseroberfläche zu sammeln. Manchmal tauchen die Vögel unter Wasser, in dem sie ihre Füße als Antrieb benutzen. Die Nahrungssuche erfolgt einzeln oder paarweise. An guten Futterplätzen sind sie jedoch zu mehreren Hundert zu beobachten.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzungsverhalten.", "content": "Über das Fortpflanzungsverhalten ist nichts bekannt. Anhand der Mauserdaten wird vermutet, dass die Brutsaison Anfang Oktober mit der Ankunft der Vögel in den Kolonien beginnt. Die Eiablage beginnt vermutlich Mitte November und die Jungen werden zwischen Mitte und Ende Februar flügge. Vermutlich wird ein Ei gelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Status.", "content": "Die Pincoyasturmschwalbe wurde 2014 in die Kategorie „unzureichende Datenlage“ (\"data deficient\") der IUCN Redlist aufgenommen. Der Bestand wird auf ungefähr 3000 Exemplare geschätzt. Der Seno de Reloncavi und die Chiloé-See sind geschützte Innengewässer. Fortschreitende menschliche Aktivitäten im nahegelegenen Puerto Montt könnten ein erhöhtes Risiko von Schiffsunfällen und Gewässerverschmutzung andeuten. Weitere Gefährdungen könnten von den kommerziellen Lachs- und Muschelfarmen ausgehen sowie von der Verwendung von Bojen aus Polystyrol von denen sich winzige Partikel lösen, die dann von den Seeschwalben verschluckt werden. Die Entdeckung der Nistgründe wäre ein wichtiger Schritt für einen adäquaten Schutz dieser Art.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pincoyasturmschwalbe (\"Oceanites pincoyae\") ist eine Seevogelart aus der Familie der Südlichen Sturmschwalben (Oceanitidae). Der Artname bezieht sich auf die Pincoya, einen Wassergeist aus der Chilote-Mythologie. Nachdem Seamus Enright und Michael O’Keeffe im Jahr 2009 Fotos von unidentifizierten Sturmschwalben aus den Gewässern des Chiloé-Archipels veröffentlichten, wurden diese Vögel 2011 genauer erforscht und 2013 als neue Art wissenschaftlich beschrieben.", "tgt_summary": null, "id": 1208770} {"src_title": "Milomir Kovač", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "John muss mit ansehen, wie seine Frau und seine Tochter durch maskierte Männer getötet werden. Nachdem er aufgrund schwerer Verletzungen neun Monate später aus dem Koma erwacht, kann er sich erinnern, dass der Mörder kurz nach der Tat seine Maske abgenommen hat. Auf einem Foto eines Regierungsbeamten, der ihn im Krankenhaus besucht, identifiziert John den Soldaten Luc Deveraux, der Teil des Universal-Soldier-Programms ist. John macht sich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus auf die Suche nach der eigenen Identität und nach Deveraux, um sich zu rächen. Dabei wird er von dem Universal Soldier Magnus angegriffen, den er erfolgreich abwehren kann. Durch die Striptänzerin Sarah erfährt er einige Details aus seiner Vergangenheit, an die er sich nicht erinnern kann. Deveraux plant, mithilfe einer eigenen Armee aus Universal Soldiers gegen die Regierung aufzulehnen. John wird von einem bewaffneten Soldaten zu einer Flussfahrt abgeholt und gelangt so zum Versteck von Deveraux. Deveraux hat sich in den Dschungel zurückgezogen, um seine Rebellion gegen die US-Behörden vorzubereiten. John tötet im Alleingang fast die gesamte Armee, zuletzt auch Andrew Scott und Luc Deveraux. Zum Schluss scheint John die Rolle von Deveraux angenommen zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "John Hyams übernahm für die Fortsetzung erneut die Regie. Es handelt sich um den ersten Teil der Serie, der in 3-D verfilmt wurde. Die Produktion kam weltweit nur sehr eingeschränkt in die Kinos und spielte rund 1,5 Millionen US-Dollar ein. In den Vereinigten Staaten wurden durch den DVD- bzw. Blu-ray-Verkauf rund 3,8 Millionen US-Dollar eingenommen. Die deutsche Erstaufführung fand am 23. August 2012 im Rahmen des Fantasy Filmfests statt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Universal Soldier: Day of Reckoning\" erhielt gemischte Kritiken. Bei Rotten Tomatoes erhielt er eine Bewertung von 55 %. Das Lexikon des internationalen Films urteilt, dass der Film „auf der Bildebene virtuos komponiert“ sei und ansonsten „brutales Zitatenkino“ biete. Zudem sei die Produktion gespickt mit „psychedelischen Anleihen bei \"Apocalypse Now\"“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Universal Soldier: Day of Reckoning ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 2012 von John Hyams. Der Film ist eine Fortsetzung von \"\" aus dem Jahr 2009. Hauptdarsteller sind Scott Adkins, Jean-Claude Van Damme und Dolph Lundgren.", "tgt_summary": null, "id": 1174652} {"src_title": "Mette Gravholt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "Aldo Poy, geboren 1945 in Rosario (Santa Fe), nach Buenos Aires und Córdoba drittgrößte Stadt Argentiniens, spielte während seiner gesamten fußballerischen Laufbahn für den Verein Rosario Central. Dabei wurde er im Jahre 1965 in die Profimannschaft aufgenommen und spielte dort bis ins Jahr 1974 in 292 Ligaspielen, wobei ihm 61 Torerfolge gelangen. Der Mittelfeldspieler war Teil der Mannschaft von Rosario Central, die unter Trainer Ángel Labruna, einst als Spieler Akteur der legendären \"Maquina\" von River Plate, im Jahr 1971 die erste argentinische Meisterschaft überhaupt für Rosario Central holte. Im Torneo Nacional der Primera División 1971 setzte man sich im Endspiel mit 2:1 gegen CA San Lorenzo de Almagro durch, nachdem zuvor im Halbfinale bereits Lokalrivale CA Newell’s Old Boys durch ein Tor von Aldo Poy mit 1:0 bezwungen wurde. Dieses Tor, ein Flugkopfball, wurde in Argentinien als \"La Palomita\" bekannt und ist bis heute das Markenzeichen Aldo Poys. Dadurch war man für die Copa Libertadores 1972 startberechtigt, wo das aus jedoch bereits in der Vorrunde kam, als man in der Gruppe 1 nur Zweiter wurde hinter Independiente Avellaneda und vor den beiden kolumbianischen Vertretern Independiente Santa Fe sowie Atlético Nacional, aber nur der Gruppenerste weiter kam. Auch im Ligabetrieb konnte man in der Saison 1972 nicht an die Leistungen des Vorjahres anknüpfen. 1973 gelang es dann, erneut die argentinische Meisterschaft ins Estadio Gigante de Arroyito zu holen. Nach Platz acht im Torneo Metropolitano konnte man die Finalrunde des Torneo Nacional mit zwei Punkten Vorsprung auf River Plate für sich entscheiden und damit die argentinische Meisterschaft des Nacional 1973 feiern. Doch auch diesmal folgte im Jahr darauf das frühe Ausscheiden in der Copa Libertadores als Gruppenzweiter der Vorrundengruppe 1 hinter CA Huracán sowie vor den chilenischen Mannschaften von Unión Española und CSD Colo-Colo. Im Jahr 1974 endete dann auch die aktive Zeit von Aldo Poy bei Rosario Central nach neun Jahren und zwei errungenen Meistertiteln. Das frühe Ende der Karriere mit nur 29 Jahren kam verletzungsbedingt zustande. Im Meisterschaftsspiel gegen Newell’s Old Boys verletzte er sich schwer, wurde operiert und kehrte daraufhin in den Profifußball zurück. Wenig später brach die Verletzung jedoch wieder auf, Poy musste erneut operiert werden und entschied sich in der Folge, seine fußballerische Laufbahn zu beenden.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "In den Jahren 1973 und 1974 brachte es Aldo Poy auf zwei Länderspiele für die argentinische Fußballnationalmannschaft. Ein Torerfolge gelang ihm hierbei jedoch nicht. Von Nationalcoach Vladislao Cap wurde er ins Aufgebot der Südamerikaner für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland berufen. Bei dem Turnier wurde Poy jedoch nicht eingesetzt. Die argentinische Mannschaft indes erreichte die zweite Gruppenphase, schied dort dann allerdings als Letzter hinter den Niederlanden, Brasilien und der DDR sieglos aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Aldo Pedro Poy (* 14. September 1945 in Rosario) ist ein ehemaliger argentinischer Fußballspieler. Auf Vereinsebene ausschließlich für seinen Heimatverein Rosario Central aktiv und mit zwei Meistertiteln auch durchaus erfolgreich, nahm er mit der Nationalmannschaft seines Heimatlandes auch an der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland teil.", "tgt_summary": null, "id": 989268} {"src_title": "Wem gehört Data?", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die preußische Provinz Niederschlesien im Februar 1945 von der Roten Armee besetzt und kurz darauf unter polnische Verwaltung gestellt. Soweit die Bewohner nicht aus den Städten und Dörfern geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit vertrieben und neue polnische Bewohner besiedelten die Region. Die Vertreibungen erfolgten in dem östlich der Neiße gelegenen Teil Niederschlesiens. Im deutsch-polnischen Grenzvertrag von 1990 wurde in diesem Zusammenhang ein Gewaltverzicht vereinbart. Bei der Neugliederung der Woiwodschaften 1999 wurden die historischen Grenzen Niederschlesiens teilweise wieder berücksichtigt. Der polnische Teil Niederschlesiens ist hauptsächlich in die Woiwodschaften Niederschlesien und Oppeln unterteilt, kleine Teile gehören zur Woiwodschaft Lebus. Niederschlesien entwickelt sich wirtschaftlich positiv, besonders erfolgreich ist Breslau. Die Stadt und ihre Umgebung zählen zu den beliebtesten Investitionsstandorten Polens. In Breslau entstand bis zur Inbetriebnahme im März 2012 ein neuer internationaler Terminal des Nikolaus-Kopernikus-Flughafens. Der deutsche Teil der ehemaligen Provinz Niederschlesien ist heute nach mehreren Kreisgebietsreformen auf die sächsischen Landkreise Bautzen und Görlitz sowie auf den brandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz verteilt. Kromlau, Jämlitz und Tschernitz gehörten über Jahrhunderte hinweg zum Herzogtum Sagan und waren schlesische Exklaven in der Lausitz, bis sie nach 1815 bei einer Grenzbereinigung in die Provinz Brandenburg umgegliedert wurden. Noch länger, nämlich bis 1945, gehörte Pechern – in einem über die Neiße reichenden Zipfel des Herzogtums Sagan – zu Schlesien.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Polnischer Anteil.", "content": "Die traditionelle Verkehrsachse Niederschlesiens ist die Oder sowie parallel zu ihr verlaufende Straßen. Viele Städte sind historisch an Stellen entstanden, an denen die Oder überquert werden konnte. Von Westen nach Osten verlief außerdem die Via Regia. In Nord-Süd-Richtung wird das Gebiet von der alten Bernsteinstraße durchquert. 1846 wurde die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn erbaut, die Berlin mit Breslau verband. Im Jahr 1847 wurde Görlitz aus Richtung Osten von Breslau-Kohlfurt her erreicht, wodurch eine durchgehende Verbindung von Breslau nach Dresden entstand. Die gebirgigen Regionen in Südschlesien wurden durch die Schlesische Gebirgsbahn erschlossen, im Norden wurden durch die Breslau-Schweidnitz-Freiburger Eisenbahn-Gesellschaft bedeutende Verbindungen geschaffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gewannen die Verbindungen ins polnische Kernland wie beispielsweise über Łódź oder alternativ über Posen nach Warschau sowie die Verbindung Breslau-Stettin an Bedeutung. Daneben bestehen Autobahnen und Schnellstraßen wie die A4, A8 und A18. In Zielona Góra-Babimost (Grünberg-Bomst) und Breslau bestehen Flughäfen.", "section_level": 2}, {"title": "Deutscher Anteil.", "content": "Zentrum des deutschen Anteils des ehemaligen Niederschlesiens ist Görlitz, wo die Bundesautobahn 4 die Neiße überquert. 1847 wurde die Bahnstrecke Dresden–Görlitz eröffnet. Der Bahnhof Görlitz wird von Eisenbahnverbindungen aus Berlin, Dresden und Zittau sowie von Verbindungen aus Richtung Polen erreicht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Niederschlesien (schlesisch: \"Niederschläsing\"; polnisch: \"Dolny Śląsk\") ist der nordwestliche Teil der Region Schlesien. Es erstreckt sich um den Mittellauf der Oder. Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1742 war es ein Nebenland der Krone Böhmen. Nach dem Übergang an Preußen 1742 gehörte es ab 1815 zur Provinz Schlesien, die 1919 geteilt wurde. Danach bildete es die Provinz Niederschlesien. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel es 1945 überwiegend, zusammen mit dem größten Teil Schlesiens, an Polen. Dieser größere Teil Niederschlesiens bildet heute die Woiwodschaft Niederschlesien. Der kleinere, bei Deutschland verbliebene Teil, gehört seit 1945 zu Ostsachsen. Breslau war die Hauptstadt der historischen Herzogtümer in Schlesien, der preußischen Provinz und der zwischzeitlich existierenden Woiwodschaft Breslau. Heute ist es Hauptstadt der Woiwodschaft Niederschlesien.", "tgt_summary": null, "id": 2438891} {"src_title": "The Crazy Ones", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "Die Radwimps wurden im Jahr 2001 als fünfköpfige Schülerband gegründet. Sänger Yōjirō Noda und Gitarrist Akira Kuwahara gehörten zu den Gründungsmitgliedern. Ein Jahr später hatten sie ihre ersten Liveauftritte und mit dem Lied \"Moshi mo\" gewannen sie bei einem High-School-Festival in Yokohama. Es wurde im Mai 2003 als Debütsingle in einer Auflage von 10.000 Stück veröffentlicht. Beim Indie-Label \"Newtraxx\" erschien im selben Jahr auch ihr Debütalbum mit dem Bandnamen als Titel. Damit kamen sie erstmals in die Top 100 der japanischen Oricon-Charts. Danach standen erst einmal die Schulabschlussprüfungen an und in der Folge trennten sich die Wege der Mitglieder. Nur Yōjirō und Akira führten die Band weiter und mit dem Bassisten Yūsuke Takeda und dem Schlagzeuger Satoshi Yamaguchi entstand die endgültige Formation der \"Radwimps\". Im Sommer 2004 hatten sie mit \"Kiseki\" ihre erste Chartsingle und ein Dreivierteljahr später kam auch das zweite Radwimps-Album wieder in die Albumcharts. Daraufhin nahm das Label Toshiba EMI das Quartett im November 2005 unter Vertrag. Zwei Alben später stand die Band erstmals in den Top 10 der Album- und Singlecharts und ab 2008 erreichten sie regelmäßig vordere Chartplatzierungen. Mit den Songs \"Order Made\" (2008) und \"Dada\" (2011) standen sie zweimal auf Platz 1 der Charts, dreimal in Folge erreichten sie mit den Alben fünf bis sieben Platz 2. Mehrfach wurden sie mit Gold und Platin ausgezeichnet. 2016 schrieben sie den Filmsoundtrack zum Animationsfilm \"Kimi no Na wa\" (übersetzt „Dein Name“) und erreichten mit dem Soundtrackalbum zum ersten Mal auch die Spitze der Albumcharts. Am 11. März 2012 veröffentlichten Radwimps erstmals einen nicht-kommerziellen Gedenksong an das Tōhoku-Erdbeben (bekannt durch Fukushima), das genau ein Jahr zuvor stattgefunden hatte. Auch in den folgenden vier Jahren hielten sie an diesem Datum die Tradition aufrecht und veröffentlichten weitere Songs. Das offizielle 10-jährige Bandjubiläum begingen die Radwimps 2015 und traten aus diesem Anlass erstmals auch in Deutschland auf.", "section_level": 1}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Die Besetzung besteht aus:", "section_level": 1}, {"title": "Diskographie.", "content": "Singles: Alben:", "section_level": 1}], "src_summary": "Radwimps (Eigenschreibweise \"RADWIMPS\"; von engl. \"rad\" „toll“ und \"wimps\" „Feiglinge“) ist eine japanische Rockband und dem Genre des J-Rock zuzuordnen.", "tgt_summary": null, "id": 338342} {"src_title": "Milnthorpe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Morphologie.", "content": "Erwachsene weibliche Tiere haben eine Länge von 13–17 cm und eine Breite von 460–650 μm, männliche Tiere sind kürzer, sie sind 5–7 cm lang. L1-Larven, die von den weiblichen Tieren abgegeben werden, sind 330–370 μm lang und 6–8 μm breit. Ausgewachsene Würmer zeigen typische erhöhte Längsstreifen in der Cuticula, der obersten Hautschicht.Claudio Genchi, Marco Genchi, Gabriele Petry, Eva Maria Kruedewagen, Roland Schaper: \"Evaluation of the Efficacy of Imidacloprid 10 % / Moxidectin 2.5 % (Advocate®, Advantage® Multi, Bayer) for the Prevention of \"Dirofilaria repens\" Infection in Dogs.\" In: \"Parasitology Research.\" 112, 2013, S. 81–89,. Die Streifen haben einen Abstand von 4–24 μm. Beim weiblichen Tier befindet sich die Vulva etwa 1800 μm vom Kopfende entfernt. Der Anus liegt etwa 100 μm vor dem Schwanzende. Beide Geschlechter haben unscheinbare Kopfpapillen. Am Schwanzende des Männchens befinden sich zwei kleine Schwanzflügel, die preanale und die postanale Papille sowie zwei asymmetrische Spicula, die Begattungsorgane.", "section_level": 1}, {"title": "Lebenszyklus.", "content": "Stechmücken nehmen mit dem Blut befallener Wirte infektiöse Larven (Mikrofilarien) auf. In der Stechmücke entwickeln sie sich zu Drittlarven. Die Dauer dieses Entwicklungsprozesses ist temperaturabhängig und kann von 8–10 Tagen bei 28–30 °C, 11–12 Tagen bei 24 °C und 16–20 Tagen bei 22 °C betragen. Beim Saugakt werden Drittlarven auf den neuen Wirt übertragen. Dort entwickeln sie sich zu ausgewachsenen Würmern, die das Unterhautgewebe besiedeln, sich paaren und ihrerseits wieder Mikrofilarien bilden, die im Blut befallener Wirte nachweisbar sind. Die Präpatenz ist mit 27–34 Wochen vergleichsweise lang. \"Dirofilaria repens\" kann bis zu 7 Jahre im Körper der Wirte verweilen.R. Sassnau, C. Genchi: \"Qualitative risk assessment for the endemisation of Dirofilaria repens in the state of Brandenburg (Germany) based on temperature-dependent vector competence.\" In: \"Parasitology Research.\" 112, 2013, S. 2647–2652,.", "section_level": 1}, {"title": "Wirte und Vektoren.", "content": "Der Hauptwirt von \"Dirofilaria repens\" sind Haushunde, in ihrem Körper entwickeln sich die Parasiten zu geschlechtsreifen Tieren, paaren sich und bringen Larven (Mikrofilarien) hervor. Im Blut infizierter Katzen und wildlebender Carnivora wie Füchse können nur selten Mikrofilarien nachgewiesen werden. Im Menschen paaren sich die Würmer normalerweise nicht und vermehren sich folglich nicht. Als Vektoren (Überträger und Zwischenwirte) wurden zahlreiche Mückenarten nachgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Klinisches Bild.", "content": "Der Befall mit \"D. repens\" verursacht gelegentlich Hautknoten, Schwellungen, Juckreiz, Abszesse und Haarausfall, verläuft aber oft auch völlig ohne klinische Symptome. Zur Diagnose kann die Saure-Phosphatase-Reaktion angewendet werden. Bisher ist ein Einzelfall bekannt geworden, wo eine Infektion mit \"D. repens\" bei einem 45-jährigen Mann zu einer Meningoenzephalitis geführt hat. Am 9. November 2013 berichtete Spiegel Online über einen Fall, wo ein Auge befallen war.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbreitung der Endemiegebiete in Europa nach Norden.", "content": "\"Dirofilaria repens\" kommt vor allem in Süd-, im südlichen Ost- und Westeuropa sowie in weiten Teilen Asiens und Afrikas vor. In Griechenland wurden bei Haushunden Befallsraten zwischen 7 und 22 %, in Sizilien von 2,3 % und in Frankreich von 1,3 % ermittelt. In den USA, Japan und Australien ist der Parasit nicht heimisch. Bis zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts war \"Dirofilaria repens\" in Europa vor allem im Mittelmeerraum heimisch und Erkrankungsfälle in nördlicheren Regionen waren eine Folge von Reisen in diese Gebiete. In den ersten zehn Jahren danach gab es jedoch zunehmend Berichte über Fälle von vor Ort erworbenen Infektionen in Nordosteuropa. Neben der Luftfeuchtigkeit ist die Temperatur ein wesentlicher Faktor, der die Entwicklung der Larven in der Mücke beeinflusst. Klimatische Veränderungen sind dafür verantwortlich, dass seit 2001 in Brandenburg (bis zum Verfassen der Publikation mit dem Bericht darüber im Jahr 2012) die Bedingungen für die Entwicklung der Larven von \"Dirofilaria repens\" in Mücken gegeben sind. Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Verbreitung sind infizierte Hunde, die aus den Endemiegebieten in nördlichere Länder gebracht werden, und Hunde, die sich bei Reisen in Endemiegebiete infiziert haben. Sie sorgen dafür, dass Mücken Larven aufnehmen können und den Parasiten verbreiten können. Der Mensch kann als Fehlwirt von \"Dirofilaria repens\" dienen. Während der Parasit vorher nicht in einheimischen Stechmückenarten nachgewiesen wurde, berichtete das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin 2013, dass diese Filarienart in mehreren Stechmückenfängen im Raum Eberswalde in Brandenburg in den Jahren 2011 und 2012 gefunden wurde. 2014 wurde erstmals ein Fall kutaner Dirofilariose bei einem Mann in Sachsen-Anhalt nachgewiesen, der sich nie im südlichen Europa aufgehalten hatte. Diese Funde legen den Verdacht nahe, dass die bisher in Südeuropa beheimatete Filarienart mittlerweile auch in einigen Gebieten Mitteleuropas heimisch geworden ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fadenwurm Dirofilaria repens ist ein Parasit des Unterhautgewebes von Hunden. Als Zwischenwirt und Überträger fungieren Stechmücken. Das Hauptverbreitungsgebiet des Parasiten ist Südeuropa, zunehmend werden jedoch nördlichere Teile besiedelt. Er verursacht die Kutane Dirofilariose, eine der Fadenwurminfektionen des Hundes; ein Befall des Menschen ist ebenfalls möglich.", "tgt_summary": null, "id": 839913} {"src_title": "Bronislaw Ferdynand Trentowski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Illyrer besiedelten in der Antike das Gebiet Dvigrads. Die Kroaten kamen im 7. Jahrhundert. 879 wurde sie in einem Dokument erstmals urkundlich erwähnt. Später übten die Karolinger und Ottonen hier Herrschaftsrechte aus, aber auch in zunehmendem Maße die Grafen von Görz sowie seit dem Spätmittelalter die Seemacht Venedig. 1345 wurde das Dorf vom Genueser Admiral Paganin Doria während des Krieges zwischen Genua und Venedig geplündert. Die Venezianer plünderten ihrerseits den Ort anno 1383. Erst 1413 wurde ein Adeliger aus Koper von den Venezianern als Gouverneur eingesetzt. Im 16. Jahrhundert suchten Seuchen wie die Pest oder Malaria Dvigrad heim. 1631 verließen beinahe alle Einwohner das Dorf oder starben. Nur drei Familien blieben um 1650 übrig, spätestens 1714 war der Ort verlassen. Die Gebäude verfielen daraufhin, Ruinen blieben übrig. Am besten ist die ehemalige Burg erhalten. Gegenwärtig (Stand: 2017) ist das Ruinendorf ein Touristenziel. Schutzmaßnahmen und Restaurierungen sind anhängig. Das Areal hat erst in jüngerer Zeit das Interesse der Historiker und Archäologen auf sich gezogen hat. 1997 erklärten die kroatischen Behörden die Anlage in Dvigrad zum Kulturerbe und begannen langsam mit der Sanierung und Restaurierung. In den Jahren 2001 bis 2005 fanden umfangreiche Ausgrabungen statt, die weitreichende Erkenntnisse über die Lebensformen der mittelalterlichen Menschen, das Alter und die Funktionsweisen der verbliebenen Gebäude und Befestigungsanlagen zutage gefördert haben. Das Gesamtareal erscheint in der übergeordneten Betrachtung eher untypisch für alte Burgen und gilt als einzigartiges Zeugnis einer mittelalterlichen Befestigungsanlage mit früher Siedlung. Dvigrad wurde in die Projektliste zur Wiederherstellung des gemeinsamen kulturellen Erbes in Südosteuropa aufgenommen. Derzeit dauern Forschungsarbeiten und Erhaltungsmaßnahmen an den Ruinen an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dvigrad ist eine verlassene Ruinenstadt in der Gemeinde Kanfanar im kroatischen Teil der Halbinsel Istrien. Der mittelalterliche Ort liegt im Draga-Tal. Er steht auf den Resten einer prähistorischen Siedlung und ist seit 1631 verlassen. Dvigrad war im Mittelalter aufgrund der strategisch günstigen Lage ein bedeutendes Handelszentrum in der Region. Die Fundstelle gilt als herausragendes Beispiel einer Symbiose von Sakral- und Profanbauten, Burg und frühurbaner Siedlung. Seit dem frühen Mittelalter hat sich aus ursprünglich zwei Burgen (lat. \"Duo Castra\" = kroat. \"Dvigrad\") eine festungsartige Siedlung mit etwa 1.000 Einwohnern entwickelt, die niemals zerstört, sondern erst Ende des 17. Jahrhunderts verlassen wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1258724} {"src_title": "Edward Dean Adams Power Plant", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vor dem Rennen.", "content": "Schon vor den Rennen der früheren Jahre war es zu erheblicher Kritik an den Veranstaltern der Mille Miglia gekommen, die auch in den Wochen vor den 1000 Meilen 1957 neu entflammte. Die Sicherheit von Fahrern und Zuschauern stand erneut im Mittelpunkt. Es war unmöglich auf der gesamten Strecke von Brescia nach Rom und wieder zurück alle gefährlichen Streckenteile ausreichend zu sichern. Heftig bemängelt wurde im Vorfeld auch erneut die Fülle an Startern. 1955 wurde das Rennen für Privatfahrer geöffnet, die vor allem in den kleinen Klassen in großer Menge am Start waren. Dazu kam, dass die hochgerüsteten Rennwagen von Ferrari und Maserati, wie die Ferrari 315S und 335S und der Maserati 450S für Rennen auf öffentlichen Straßen viel zu schnell waren. Der Ferrari 335S hatte einen 390 PS starken V12-Motor und erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 305 km/h. Der Maserati war ähnlich leistungsstark. In der Reihenfolge der Rennen der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1957 war die Mille Miglia der dritte Wertungslauf. Begonnen hatte die Saison Ende Januar mit dem 1000-km-Rennen von Buenos Aires, das mit dem Sieg von Masten Gregory, Eugenio Castellotti und Luigi Musso im von der US-amerikanischen Scuderia Temple Buel gemeldeten Ferrari 290MM endete. Den zweiten Saisonlauf in Sebring gewannen Juan Manuel Fangio und Jean Behra im Werks-Maserati 450S.", "section_level": 1}, {"title": "Das Rennen.", "content": "Die Mille Miglia 1957 ging in ihre Endphase, als es zum fatalen Unfall von Alfonso de Portago kam. Die Atmosphäre innerhalb der Scuderia Ferrari war schon vor dem Rennen explosiv wie selten zuvor. Enzo Ferrari hatte dem schnellen Belgier Olivier Gendebien den wendigen, aber leistungsschwachen 250 GT SWB anvertraut. De Portago fuhr den 335 Sport, von dem nur vier Stück gebaut wurden. Dieses Modell hatte einen 4,1-Liter-12-Zylinder-Motor mit vier Nockenwellen. Eigentlich sollte Gendebien den Wagen fahren und war über Enzo Ferraris Entscheidung verärgert. Mit dem GT hatte er keine Chance auf den Gesamtsieg. Bis Rom dominierte Peter Collins in einem weiteren Ferrari 335 Sport das Rennen. De Portago fuhr auffallend diszipliniert und lag bei der Wende in Rom schon drei Minuten hinter Gendebien im 3-Liter-GT. Collins hatte auf den ebenen Strecken zwischen Brescia und Verona eine ungewöhnlich hohe Durchschnittsgeschwindigkeit von 190,5 km/h erzielt, aber die alte Regel „Wer in Rom führt, gewinnt die Mille Miglia nicht“ sollte sich auch 1957 bewahrheiten. Am Kontrollpunkt kam es zu einer Szene, wie sie sich die Paparazzi nicht besser hätten ausmalen können. Als de Portago gerade wieder starten wollte, löste sich eine schöne Frau aus der Masse der Zuschauer. Die amerikanische Schauspielerin Linda Christian lief auf das Auto zu, de Portago stellte sich auf seinen Fahrersitz, küsste die Dame und jagte mit durchdrehenden Rädern unter dem Jubel des Publikums davon. Auf den Höhen des Apennin begann es zu schneien. De Portago und Beifahrer Nelson kamen problemlos durch das Schneegestöber. Erst knapp vor Bologna touchierte der Ferrari auf der regennassen Fahrbahn ein paarmal den Randstein, allerdings ohne sichtbare Schäden am Fahrzeug. Beim letzten Tankstopp in Bologna war de Portago nur Fünfter. Enzo Ferrari war vor Ort und stachelte de Portago zu schnellerer Fahrweise an. Es könne wohl nicht sein, dass Gendebien mit dem GT klar vor ihm liege. Außerdem habe der Belgier ein Problem mit der Querachse und würde wohl das Ziel in Brescia nicht erreichen. Nebenbei schleife am Wagen von Piero Taruffi, der sich beständig an Collins herangearbeitet hatte, der Unterboden. Taruffi müsse Tempo herausnehmen. Nur Collins schien unschlagbar. Das mit Spannung erwartete Duell zwischen Ferrari und Maserati blieb aus. Stirling Moss musste seinen Maserati 450 S schon nach zwölf Kilometern mit gebrochenem Bremspedal abstellen. Peter Collins, wieder mit dem Fotografen Louis Klemantaski als Beifahrer am Start, pulverisierte bis Bologna alle bisherigen Rekorde. Knapp 200 Kilometer vor dem Ziel musste er nach einem Differenzialschaden aufgeben. Jetzt schlug die große Stunde des 51 Jahre alten Piero Taruffi. Taruffi, der schon 1933 seinen ersten Podestplatz erreichen konnte, schleppte seinen angeschlagen 315 Sport mit „Samthandschuhen“ zu seinem ersten Sieg, bei der dreizehnten Teilnahme, nach Brescia. Dabei griff ihn auf den letzten Kilometern sein Teamkollege Wolfgang von Trips nicht mehr an, sondern schenkte ihm durch rücksichtsvolle Fahrweise den Sieg.", "section_level": 1}, {"title": "Der Unfall von de Portago.", "content": "Als de Portago die letzte Etappe in Angriff nehmen wollte, entdeckte ein Mechaniker ein Problem am linken Vorderrad. Ein tiefliegender Achslenker war verbogen und der Reifen schabte an der Karosserie. Ein neuer Satz Englebert-Reifen wurde herbeigerollt, aber de Portago winkte ab und fuhr weiter. Auf der flachen Strecke Richtung Mantua fuhr de Portago unglaubliche Zeiten. Der 335 lief auf der Geraden ohne Weiteres 280 km/h schnell und de Portago pilotierte den Ferrari in Höchstgeschwindigkeit nach Norden. Vor Parma passierte er den mit Motorschaden ausgefallenen Ferrari von Collins. Auf den endlos langen Alleen waren nur mehr Taruffi, Wolfgang Graf Berghe von Trips und Gendebien vor ihm. Vor Cerlango wurde die Straße kurviger, nach der Ortsausfahrt folgte eine fünf Kilometer lange Gerade nach Guidizzolo. De Portago kam mit Vollgas an, als der Wagen links einen Kilometerstein berührte und außer Kontrolle geriet. Der Ferrari prallte seitlich an einen Telegrafenmast, drehte sich um die eigene Achse und schlug mit voller Wucht rechts in einer Böschung ein. De Portago hatte keine Chance mehr, den rotierenden Wagen abzubremsen. Wie immer säumten Tausende Zuschauer die Strecke. Tragischerweise stand genau an der Unfallstelle eine Gruppe Ortsansässiger mit ihren Kindern ganz knapp am schmalen Asphaltband, als der Ferrari genau dort zu liegen kam. Es gab elf Tote: de Portago starb an den furchtbaren Schnittverletzungen, die ihm die lose Motorhaube zufügte. Sein Beifahrer und neun Einheimische, darunter fünf Kinder, starben an den Folgen des Unfalls. 20 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Schon Stunden nach dem Rennen wurde heftige Kritik laut. Der Corriere della Sera titelte in seiner Abendausgabe mit der Schlagzeile: \"Die Mille Miglia, Friedhof für Babys und Männer, Basta\". Auch der Vatikan war in heller Aufregung. Innerhalb weniger Stunden gab es in Rom in der Abgeordnetenkammer und im Senat genügend Stimmen, die sich dafür aussprachen, den Wettbewerb für immer zu verbieten. Die Medien fanden auch rasch den Schuldigen für die Tragödie: Enzo Ferrari. Die Verantwortung lag wohl eher beim Veranstalter als beim Besitzer des Rennstalls. Denn die Mille Miglia forderte schon 1938 in Bologna zehn Menschenleben, als ein Lancia Aurelia auf den Straßenbahnschienen ins Schleudern kam und in die Zuschauer kreiselte. 1954 wurde die Regel, dass nur serienmäßige Tourenwagen an der Veranstaltung teilnehmen dürfen, gelockert. Von da an wurde das Rennen von reinen Sportwagen beherrscht, die teilweise mit fast 300 km/h durch die Gegend rasten. Dessen ungeachtet wurde Enzo Ferrari nicht nur angeprangert, sondern auch von der Justiz angeklagt. Ein Auszug aus der schriftlichen Begründung: \"Enzo Ferrari, geboren in Modena am 20. [sic] Februar 1898 und hier auch wohnhaft, wird der fahrlässigen Tötung und der schweren Körperverletzung beschuldigt, weil er, als Inhaber der Firma Ferrari in Modena, die sich auf den Bau von Straßen- und Rennautos spezialisiert hat, bei der 24. Mille Miglia für die Autos seiner Scuderia, insbesondere für den Wagen mit dem Kennzeichen BO 81825 und der Startnummer 531, gefahren von Alfonso Cabeza de Vaca, Marquis de Portago, Reifen der Firma Englebert in Lüttich (Belgien) verwendet hat, die hinsichtlich ihrer Konstruktionsmerkmale und ihres Verwendungszwecks nicht für die Verwendung bei den genannten Autos geeignet waren, die im Volllastbetrieb eine Höchstgeschwindigkeit von nicht weniger als 280 km/h entwickeln, während die zuvor erwähnten Reifen höchstens eine Geschwindigkeit von 220 km/h zuließen; und weil die Reifen wegen des zu hohen Luftdrucks zu heiß liefen und dadurch die Mitte der Lauffläche beschädigt wurde, wodurch der ganze Reifen platzte und somit das Auto von der Straße abkam und den Tod von neun Zuschauern und beiden Fahrern verursachte\". Ferraris Pass wurde einbehalten und das Verfahren dauerte vier Jahre, ehe er von allen Anklagepunkten freigesprochen wurde. Wenn man Ferrari überhaupt einen Vorwurf machen konnte, dann den, dass er de Portago mit dem offensichtlich beschädigten Fahrzeug weiterfahren ließ, nachdem er ihn, zumindest indirekt, angestachelt hatte, Gendebien einzuholen. Moralische Fragen, die jedoch kein Gericht klären konnte. Es folgte der vollständige öffentliche Rückzug des Firmeneigentümers. Ferrari kam zu keinem Rennen mehr. Nur in Monza war er hin und wieder beim Training zum Großen Preis von Italien zu sehen. Die Rennveranstaltung selbst wurde 1957 zum letzten Mal in dieser Form ausgefahren.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schlussklassement.", "content": "Unfall im Training", "section_level": 2}, {"title": "Nur in der Meldeliste.", "content": "Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 24. Mille Miglia fand am 11. und 12. Mai 1957 statt und war der dritte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.", "tgt_summary": null, "id": 1353677} {"src_title": "Broch von Tappoch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Madagaskarfischer wird ungefähr 13 cm groß. Männchen erreichen ein Gewicht von 17 bis 21 g, Weibchen ein Gewicht von 17 bis 22 g. Beide Geschlechter der Nominatform sind an der Oberseite leuchtend rötlich braun. Unterrücken, Oberschwanzdecken und der Hinterkopf sind violett verwaschen. Am Nacken befindet sich ein weißer Flecken. Die Handschwingen sind schwarz. Die Unterseite ist weiß. Die Flanken sind rötlich braun. Die Iris ist dunkelbraun. Schnabel, Beine und Füße sind orangerot. Die juvenilen Vögel sind stumpfer gefärbt. Bei ihnen ist die violette Verwaschung reduziert. Der Schnabel ist schwarz mit einer hellen Spitze. Die Unterart \"dilutus\" ist heller. Bei ihr fehlt die violette Verwaschung.", "section_level": 1}, {"title": "Lautäußerungen.", "content": "Der schrille Ruf besteht aus „treet-treet“-Quietschtönen. Wenn der Madagaskarfischer aufgeschreckt wird, ertönt ein hohes, harsches „chweip“ oder „treeeee“ beim Wegfliegen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Der Lebensraum umfasst trockenes Buschland, Savannenwald sowie die Ränder und das Innere von feuchten, immergrünen Wäldern von der Küste bis in Höhenlagen von ungefähr 1500 m. Der Madagaskarfischer ist nicht auf Gewässer angewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrungsverhalten.", "content": "Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Fröschen. Weiter umfasst sie Heuschrecken (Orthoptera), Käfer (Coleoptera), Ohrwürmer (Dermaptera), Ameisen (Formicidae), Insektenlarven, Spinnen, Flohkrebse, Blattschwanzgeckos (\"Uroplatus\") und kleine Chamäleons (Chamaeleonidae). Bei der Nahrungssuche sitzt der Madagaskarfischer auf einem niedrigen Zweig im Unterholz. Ist die Beute erspäht, fliegt er hinab, schnappt sie vom Boden und fliegt zurück auf seine Sitzwarte. Die Beute wird zunächst durch Schläge auf einen Zweig getötet, bevor sie verschluckt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzungsverhalten.", "content": "Die Eiablage ist zwischen Oktober und Januar mit einem Höhepunkt zwischen November und Dezember. Der Nisttunnel ist 30 bis 35 cm lang und hat einen Durchmesser von 5 cm. Er wird in einer Erdbank errichtet, häufig am Rande eines Waldpfades. Das Gelege besteht aus vier Eiern. Beide Geschlechter brüten. Über Brutdauer und Nestlingsdauer liegen keine Informationen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Status.", "content": "Die Nominatform des Madagaskarfischers wird von BirdLife International als „nicht gefährdet“ (\"least concern\") eingestuft. Sie ist ziemlich häufig und weitverbreitet. Die Unterart aus Sakahara im trockenen Südwesten Madagaskars ist hingegen vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Sie ist nur vom Holotypus aus dem Jahr 1974 bekannt und seitdem nicht mehr wiederentdeckt worden. Die terra typica ist vollständig zerstört.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Madagaskarfischer wurde ursprünglich als \"Ispidina madagascariensis\" beschrieben. 1951 wurde er von Jean Théodore Delacour in die Gattung \"Ceyx\" gestellt. Zwei in den Jahren 2005 und 2007 veröffentlichte Studien legten jedoch nahe, dass er in die Gattung \"Corythornis\" gehört.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Madagaskarfischer (\"Corythornis madagascariensis\") ist eine Vogelart aus der Familie der Eisvögel (Alcedinidae). Er wird auch manchmal als Madagaskarzwergfischer bezeichnet, wobei sich dieser Trivialname eher für den Schwarzschnabel-Zwergfischer (\"Corythornis vintsioides\") durchgesetzt hat. Es werden zwei Unterarten unterschieden, die Nominatform \"C. m. madagascariensis\" (Linnaeus, 1766), die, ausgenommen vom Südwesten, in ganz Madagaskar vorkommt und die Unterart \"C. m. dilutus\" (Benson, 1974), von der nur ein einziges Exemplar aus der Region von Sakaraha im Südwesten Madagaskars bekannt ist.", "tgt_summary": null, "id": 2410512} {"src_title": "Ninth Air Force (1942)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Marie Zéphyrine wurde 1750 im Palast von Versailles als Tochter des Dauphins und der Dauphine von Frankreich geboren. Ihren Namen erhielt sie nach Zephyros, dem griechischen Namen für Westwind; er wurde ihr gegeben, weil sie am 26. August, dem Fest des antiken Papstes Zephyrinus, geboren wurde. Ihre Geburt wurde mit Vorsicht begrüßt; in den beiden vergangenen Jahren, 1748 und 1749, hatte Maria Josepha nämlich Fehlgeburten erlitten und sie war von schwacher Gesundheit. Ludwig XV. hatte auf einen Jungen gehofft. Als Tochter des Dauphins nahm Marie Zéphyrine den Rang einer \"Tochter von Frankreich\" ein und stand im Rang über den Töchtern des Königs, ihren Tanten. Dazu gehörten unter anderem die Herzogin von Parma, Marie Louise Élisabeth de Bourbon, und ihre Zwillingsschwester Madame Henriette. Als Mitglied der königlichen Familie hatte Marie Zéphyrine das Recht, \"Königliche Hoheit\" genannt zu werden, aber bei Hof war sie als \"Madame Royale\" oder \"la Petite Madame\" bekannt. Ihre Mutter wollte sie mit ihrem Cousin, Prinz Anton, Kurfürst von Sachsen, verheiraten. Marie Zéphyrine wurde von Marie Isabelle de Rohan erzogen. Im September 1751 bekam sie einen Bruder, Ludwig, Herzog von Burgund. Sie soll ihrer Mutter geähnelt haben, obwohl sie die Kindheit nicht überlebte. 1753 bekam sie einen weiteren Bruder namens Xavier, Herzog von Aquitanien, der bereits 1754 starb. Ihr bekanntester Bruder, der zukünftige Ludwig XVI. von Frankreich, wurde am 23. August 1754 geboren. Der zukünftige Ludwig XVIII. von Frankreich wurde im November 1755 geboren, zwei Monate nach ihrem Tod. Marie Zéphryine starb in Versailles an einem Krampfanfall in den frühen Morgenstunden des 2. September 1755, nachdem sie nur wenige Tage zuvor vom Abbé de Chabannes, dem \"aumônier du Roi\", getauft worden war. Das Mädchen wurde offiziell nicht betrauert, da in Versailles nur dann um eine Prinzessin getrauert wurde, wenn sie das 7. Lebensjahr überschritten hatte. Marie Zéphryine wurde in der königlichen Kathedrale von Saint-Denis außerhalb der Hauptstadt Paris begraben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marie Zéphyrine (* 26. August 1750 in Schloss Versailles; † 2. September 1755 in Schloss Versailles) war eine französische Prinzessin. Sie war die erste Tochter von Louis Ferdinand und Maria Josepha von Sachsen.", "tgt_summary": null, "id": 1947794} {"src_title": "Schloss Creully", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Philosophie und Ziele.", "content": "Inspiriert von Marcus Garvey, wurde die Black Guerrilla Family als eine schwarze, marxistisch-revolutionäre Organisation charakterisiert, welche sich aus Gefangenen rekrutiert. Sie wurde mit den Zielen gegründet, Rassismus zu beseitigen, die Würde der Gefangenen zu erhalten und die Regierung der Vereinigten Staaten zu stürzen.", "section_level": 1}, {"title": "Symbole.", "content": "Als Symbole, beispielsweise für Tätowierungen, nutzt die Black Guerrilla Family zwei verschiedene Motive. Das erste sind überkreuzte Säbel, Macheten, Gewehre und Schrotflinten mit den Buchstaben bzw. Zahlen \"BGF\" oder \"2.7.6\". Das zweite Motiv ist ein schwarzer Drache.", "section_level": 1}, {"title": "Verbündete und Verfeindete.", "content": "Die Black Guerrilla Family war bzw. ist mit mehreren linksgerichteten Gruppierungen verbündet, darunter der Black Liberation Army, der Symbionese Liberation Army und den Weathermen. Weitere Verbündete sind die Crips und die Gangster Disciples. Verfeindet ist die BGF mit der Aryan Brotherhood, der Mexican Mafia und dem Texas Syndicate.", "section_level": 1}, {"title": "Versuchter Mord an Fay Stender.", "content": "1979 wurde die ehemalige Anwältin der Black Guerrilla Family, Fay Stender, mit sechs Kugeln niedergeschossen. Der Schütze war Edward Glenn Brooks, ein kurz zuvor auf Bewährung entlassenes BGF-Mitglied, welcher als Grund für seine Tat den Betrug von Stender an George Jackson angab. Brooks zwang Stender ein „Geständnis“ abzugeben, bevor er auf sie schoss. Stender sagte: \"I, Fay Stender, admit I betrayed George Jackson and the prison movement when they needed me most\" („Ich, Fay Stender gestehe, dass ich George Jackson und die Gefängnisgesellschaft dann betrogen habe, als sie mich am meisten brauchten.“) Stender blieb abwärts der Taille gelähmt und behielt bleibende Schmerzen in Folge des Angriffs. Sie starb in Hongkong durch Suizid, kurz nachdem sie gegen Brooks ausgesagt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Der Mord an Huey P. Newton.", "content": "Am 22. August 1989 wurde der Mitgründer und Anführer der Black Panther Party for Self-Defense, Huey P. Newton, im 1400 Block der 9. Straße in West Oakland durch Tyrone Robinson erschossen. Der 24-Jährige war Mitglied der Black Guerrilla Family. Die Beziehung zwischen Newton und Fraktionen innerhalb der Black Guerilla Family waren seit fast zwei Jahrzehnten angespannt gewesen. Ehemalige Black Panther, welche im Gefängnis Mitglied der Black Guerilla Family wurden, waren enttäuscht von Newton, wegen der angeblich fehlenden Unterstützung für inhaftierte Black Panther. Weiterhin gab es Vorwürfe bezüglich eines angeblichen Mordes innerhalb der Black Panther gegen Newton. In seinem Buch \"Shadow of the Panther\" stellt Hugh Pearson die Behauptung auf, dass Newton cracksüchtig gewesen sei und dass er lokale BGF-Dealer erpresst habe, um kostenlos Drogen zu erhalten. Dies habe ihm die Feindschaft der Black Guerilla Family eingebracht. Tyrone Robinson wurde wegen des Mordes im August 1991 zu 32 Jahren Haft verurteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Black Guerrilla Family (auch bekannt als Black Family oder als Black Vanguard) ist eine amerikanische Gefängnis- und Straßengang, welche 1966 von George Jackson und W. L. Nolen während ihrer Inhaftierung in San Quentin gegründet wurde. Die Gang rekrutiert sich aus Afroamerikanern und hat 100 bis 300 Vollmitglieder und etwa 50.000 einfache Mitglieder.", "tgt_summary": null, "id": 468891} {"src_title": "Kleine Streifenspitzmaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Der junge Stürmer spielte zunächst bei seinem ersten Verein im Seniorenbereich, dem RKC Waalwijk, und wechselte 2010 zum AZ Alkmaar. 2012 verließ er die Niederlande und wechselte zum französischen Erstligisten Stade Brest, bei dem er sich jedoch nicht durchzusetzen vermochte; zudem stieg sein Verein als Tabellenletzter in die Ligue 2 ab. Benschop unterschrieb am 7. Juli 2013 einen bis zum 30. Juni 2014 laufenden Vertrag beim deutschen Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, bei dem er den zum 1. FSV Mainz 05 gewechselten Dani Schahin ersetzen sollte. Sein erstes Pflichtspiel für die Fortuna bestritt er am 22. Juli 2013 (1. Spieltag) beim 1:0-Sieg im Heimspiel gegen Energie Cottbus. Benschop wurde verletzungsbedingt in der 71. Minute durch Gerrit Wegkamp ersetzt. Im Laufe der Saison 2013/14 erzielte er in 28 Punktspielen 12 Tore. Fortuna Düsseldorf nutzte eine Kaufoption ind verpflichtete ihn bis zum 30. Juni 2017. Bis zur Winterpause 2014/15 war Benschop mit zehn Toren der erfolgreichste Torschütze der Fortuna. Zum 1. Juli 2015 wechselte er zum Bundesligisten Hannover 96. Beim 2:2 im Auswärtsspiel gegen Darmstadt 98 am 15. August 2015 (1. Spieltag) erzielte er mit dem Tor zum 1:1 in der 48. Minute sein erstes Bundesligator, drei Minuten nach seiner Einwechslung für Felix Klaus. Am Saisonende 2015/16 stieg er mit Hannover 96 in die 2. Bundesliga ab, am Saisonende 2016/17 wieder in die Bundesliga auf. Nach dem Auslaufen seins Vertrags bei Hannover 96 wechselte Benschop zur Saison 2018/19 zum Zweitligisten FC Ingolstadt 04, bei dem er einen Vertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2020 unterschrieb. Bei den in Abstiegsgefahr geratenen Ingolstädtern kam Benschop bis zur Winterpause unter den Trainern Stefan Leitl, Alexander Nouri, Roberto Pätzold und Jens Keller zu neun Einsätzen zumeist als Einwechselspieler, in denen er einen Treffer erzielte. Am 23. Januar 2019 kehrte Benschop in die Niederlande zurück und wechselte bis zum Saisonende auf Leihbasis zum Erstliga-Aufsteiger BV De Graafschap, für den er 14-mal auflief (3 Tore) und mit dem er am Saisonende nicht die Klasse halten konnte. Ohne Rückkehr nach Ingolstadt verblieb der Stürmer im Sommer 2019 in der ersten niederländischen Liga und unterschrieb einen Zweijahresvertrag beim FC Groningen. Am 13. Januar 2020 wurde bekannt, dass Charlison einen Vertrag bis Mai 2021 beim zyprischen Erstligisten Apollon Limassol unterzeichnet hat.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Benschop kam im März 2010 in einem Spiel für die U21-Auswahl des KNVB zum Einsatz, in dem er ein Tor erzielte. Am 10. Oktober 2017 debütierte er beim 2:1-Sieg der Nationalmannschaft von Curaçao über Katar.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Benschop ist mit der Sportmoderatorin Kamila Benschop verheiratet, die in Düsseldorf seine Dolmetscherin war. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder. Zu Ehren seines im Alter von 35 Jahren verstorbenen Vaters trägt er vorzugsweise das Trikot mit der Rückennummer \"35\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Charlison „Charlie“ Benschop (* 21. August 1989 in Willemstad, Curaçao, Niederländische Antillen) ist ein niederländischer Fußballspieler. Er steht bei Apollon Limassol unter Vertrag und spielt seit 2017 für die Nationalmannschaft des niederländischen Landes Curaçao.", "tgt_summary": null, "id": 1225184} {"src_title": "You Shook Me", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach Beendigung seines zweijährigen Militärdienstes kommt Chad zurück nach Hawaii und wird von seiner Freundin Maile Duval am Flughafen abgeholt. Gemeinsam fahren sie zum Badestrand Wiki Wiki, an dem Chad eine Strandhütte besitzt. Auf dem Weg dorthin fragt Maile, ob Chad ihr denn während der zwei Jahre immer treu war und Chad antwortet: „Na, sagen wir fast immer.“ Anschließend singt er das Lied \"Almost Always True\". Als sie sich in der Strandhütte umgezogen haben und zum Schwimmen ins Wasser gehen, werden sie von einigen hawaiianischen Freunden entdeckt, die dort gerade im Boot sitzen und musizieren. Chad steigt ins Boot und singt \"Aloha Oe\". Anschließend fragen die Freunde ihn, wie es in Neapel war und Chad sagt, dass er von dort ein Lied mitgebracht hat. Jetzt singt er \"No More\". Chad verbringt die nächsten fünf Tage in seiner Strandhütte und fährt nicht nach Hause, weil er genau weiß, was ihn dort erwartet: seine Eltern wollen ihm in der familieneigenen Ananasplantage einen Job geben, während er etwas eigenes auf die Beine stellen und Fremdenführer werden möchte. An einem dieser Abende fährt er mit Maile zu ihrer Großmutter, die ihren 87. Geburtstag feiert. Chad überreicht der Oma als Geschenk eine Spieldose, die er aus Europa mitgebracht hat und die ein europäisches Liebeslied spielt. Zur Melodie der Spieldose singt er \"Can’t Help Falling in Love\". Nachdem seine Eltern in Erfahrung gebracht haben, dass Chad wieder auf Oahu ist, muss er sich zu Hause blicken lassen, weigert sich aber, einen Job in deren \"Great Southern Hawaiian Fruit Co.\" anzutreten. Bei der für ihn veranstalteten \"Welcome Home\"-Party sieht seine Mutter zum ersten Mal seine Freundin Maile und hält sie für nicht standesgemäß. Um Maile vor einem längeren Gespräch mit den Eltern zu retten, stimmt die mit dem jungen Paar befreundete hawaiianische Band das Lied \"Rock-a-Hula Baby\" an, zu dem Chad auf die Bühne kommt und singt. Am nächsten Morgen tritt Chad einen Job bei der \"Hawaiian Island Tours\" an, für die auch Maile arbeitet, und übernimmt eine Reisegruppe, die aus einer Lehrerin und vier Studentinnen besteht. Sie fahren gemeinsam im Auto zu einer Ananasplantage und singen \"Moonlight Swim\". Am Abend besuchen sie gemeinsam eine Party und Chad singt das Lied \"Ku-u-i-po\". Beim anschließenden Fischessen wird der Hawaiianer Ito nicht satt und hat nach sechs Portionen noch immer Hunger, was Chad mit dem Lied \"Ito Eats\" kommentiert. Unmittelbar darauf folgt die Tanznummer \"Slicin‘ Sand\". Am darauffolgenden Abend besucht die Reisegruppe eine Bar, in der Chad \"Hawaiian Sunset\" singt. Im Laufe des Abends kommt es zu einem Streit zwischen Chad und einem anderen Gast, was zunächst eine Schlägerei zwischen ihnen zur Folge hat und schließlich in einer Massenschlägerei endet. Alle Teilnehmer der Schlägerei werden daraufhin ins Gefängnis gesperrt und Chad singt in seinem Kummer das Lied \"Beach Boy Blues\". Nachdem sein Vater die Kaution gezahlt hat, kommt Chad frei und kann daher am nächsten Tag mit seiner Reisegruppe die „Liebesinsel“ Kauaʻi besuchen. Während eines Rundritts auf der Insel singen sie \"Kauai – Island Of Love\". In der darauffolgenden Nacht überstürzen sich die Ereignisse: Zunächst steht die Studentin Ellie Corbett auf und klopft an Chads Tür, um ihn zu verführen. Als er sie gerade des Zimmers verweisen will, klopfen zwei weitere Studentinnen, die ihren Morgenmantel bzw. ihr Parfum vermissen, die Ellie sich ohne ihr Wissen geborgt hat. Als Chad alle davon überzeugen kann, zurück in ihre Betten zu gehen, klopft es erneut an die Tür. Diesmal ist es die Lehrerin, Mrs. Prentice, die Chad mit freudestrahlendem Gesicht berichtet, dass sie in Hawaii die Liebe ihres Lebens gefunden hat. Chad befürchtet anhand ihrer überschwänglichen Freude, dass ihre Wahl auf ihn gefallen sein könnte und die auf der anderen Seite des Fensters mithörende Ellie befürchtet dasselbe. In ihrer Enttäuschung stiehlt sie einen Jeep, mit dem sie in hohem Tempo davonfährt. Zur selben Zeit legt Mrs. Prentice ihre Arme um Chads Schulter, als die auf dem Weg zu Chad befindliche Maile die beiden durchs Fenster sieht und aus dieser Situation ebenfalls die falschen Schlüsse zieht. Wütend tritt sie den Rückzug an, während die beiden Studentinnen an Chads Tür anklopfen und von Ellies Verhalten berichten. Um sie von einer Dummheit abzuhalten, fährt Chad ihr hinterher und findet sie am Meer, wo sie sich zu ertränken droht. Chad zieht sie aus dem Wasser und trägt sie an den Strand. Beim gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen erfährt Chad, dass Mrs. Prentice sich in den älteren Jack Kelman verliebt hat. Als dieser ihm berichtet, dass Maile in einer sehr schlechten Verfassung zu sein scheint, eilt Chad zu seiner Freundin, die ihm vorwirft, ihn am vorigen Abend in Umarmung mit der Lehrerin gesehen zu haben. Als Chad ihr erzählt, dass Mrs. Prentice doch Jack Kelman liebt, schimpft Maile „Etwas besseres fällt Dir wohl nicht ein? Für wie dumm hältst Du mich eigentlich?“ und verweist ihn des Raumes. Als sie später aus dem Fenster sieht und tatsächlich Mrs. Prentice und Jack Kelman in vertrauter Umarmung vorfindet, realisiert sie, dass Chad sie doch nicht belogen hat. Nun ist der Weg frei für ihre Hochzeit, die mit dem \"Hawaiian Wedding Song\" zelebriert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Drehorte.", "content": "Der zwischen dem 17. März und 17. April 1961 innerhalb von nur einem Monat abgedrehte Film entstand an Originalschauplätzen wie dem \"Coco Palms Resort Hotel\" in Kapaʻa, der \"Coconut Coast\" und dem \"Hanauma Bay Beach Park\".", "section_level": 1}, {"title": "Anekdoten.", "content": "Nachdem Ellie am Vorabend mit ihrer Kleidung ins Wasser gegangen ist, muss sie am nächsten Morgen beim gemeinsamen Frühstück niesen. Darauf wünschen ihr – auch in der englischen Originalfassung (!) – Chad und einige der Reiseteilnehmerinnen „Gesundheit!“. In der englischen Version erklärt Chad: „That’s good when you see how many friends you got. Sneeze, and then count the \"“Gesundheit”\".“ Das deutsche Wort wird tatsächlich von einigen Menschen in den USA verwendet, wobei die wenigsten Amerikaner dessen eigentliche Bedeutung kennen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Blaues Hawaii (Originaltitel \"Blue Hawaii\") ist ein US-amerikanischer Musikfilm aus dem Jahr 1961. Es war der achte Spielfilm, in dem Elvis Presley eine Rolle übernahm und er gilt auch als Presleys erfolgreichster Film. Das Titellied des Films ist der gleichnamige englische Titel \"Blue Hawaii\".", "tgt_summary": null, "id": 648710} {"src_title": "Robert Hunter, Baron Hunter of Newington", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Das Gerät wird per HDMI bzw. Audiointerface an ein AV-Wiedergabegerät (zum Beispiel Fernsehgerät) angeschlossen und überträgt („streamt“) Audio und Video über WLAN. Die Stromversorgung erfolgt über ein USB-Kabel entweder aus dem mitgelieferten Netzteil oder einem anderen Gerät, das die für USB üblichen +5V Gleichspannung mit ausreichender Stromstärke bereitstellt. Der Benutzer kann Inhalte aus unterstützten Apps sowie mittels „Google Cast für Chrome“ auch vom Desktop-Browser Google Chrome an ein AV-Wiedergabegerät übertragen. Über die Chromecast-kompatiblen Apps steuert der Benutzer die Auswahl der Medien (Videos, Audiodateien, Fotos) und ihr Abspielverhalten. Auf dem steuernden Gerät muss eine spezielle Software (App) installiert sein (derzeit: \"Google Home\"), die von Google für die Mobil-Betriebssysteme Android und iOS angeboten wird. So gesteuert, empfängt der Chromecast Medienstreams vom Wireless Access Point, decodiert diese und leitet die Inhalte an das AV-Wiedergabegerät weiter. Während der Wiedergabe können auf dem steuernden Android-Gerät andere Aufgaben erledigt, beispielsweise Telefongespräche entgegengenommen werden. Die vom Chromecast verarbeiteten Inhalte können aus dem Internet, dem lokalen Netz (LAN) oder vom steuernden Computer bzw. Mobilgerät kommen. Zum Beispiel ist das Spiegeln eines Tabs aus dem Chrome-Desktop-Browser, des gesamten Bildschirminhalts (eines PCs oder eines mobilen Gerätes) oder das Anzeigen lokal gespeicherter Video-, Audio- und Fotodateien möglich. Es gibt auch Applikationen, um z. B. ein Quiz mit vier Antwortmöglichkeiten anzuzeigen, und Apps, die das Steuergerät als Grafiktablett nutzen, auf dem der Nutzer mit dem Finger malen kann, während das Ergebnis auf dem Fernsehgerät bzw. Monitor ausgegeben wird. Wird gerade nichts abgespielt, erscheint der Startbildschirm (\"Homescreen\"), der neben Uhrzeit und Name des Chromecasts auch bildschirmfüllend Bildschirmschoner (Landschaftsbilder) anzeigt, die periodisch wechseln. Die Ersteinrichtung und Konfiguration des Chromecast erfolgen über die Google-Home-App (früherer Name: Chromecast-App bzw. Google-Cast-App), zudem lässt sich damit auch die Lautstärke des Chromecast steuern. Mit Version 1.8.22 der Chromecast-App im Oktober 2014 kam die Funktion „Backdrop“, um die angezeigten Medien und Informationen des Sticks anzupassen. So können etwa eigene Fotos eingebunden, das örtliche Wetter angezeigt sowie Kunstgemälde, Nachrichten und Satellitenaufnahmen eingeblendet werden. „Google nutzt dazu hauseigene Dienste wie das Art Project, Maps und Google Plus.“", "section_level": 1}, {"title": "Streaming-Architektur.", "content": "Die Streaming-Architektur \"Google Home\" (bis Oktober 2016 \"Google Cast\") regelt bei Mobilgeräten die Kommunikation vom Sender zum Empfänger. Vom Steuergerät, z. B. Tablet oder Smartphone, werden nur URLs und Steuerdaten (z. B. Pausierung, Lautstärkenänderung) als „Commands“ zum Stick übertragen (außer bei Offline-Inhalten). Dieser holt die Quelle über die WLAN-Verbindung vom Internet oder dem lokalen Netzwerk. Die Übertragung eines beliebigen Bildschirminhaltes oder verschiedener Anwendungen zugleich ist nicht möglich. Im strengen Sinn handelt es sich nicht um ein Streaming-Protokoll. Es steht aus technischer Sicht nicht direkt in Konkurrenz zu Streaming-Protokollen wie Miracast oder Apple AirPlay. Technisch ist das Protokoll mit DLNA zu vergleichen. Google Cast basiert auf dem Multicast-DNS-Protokoll. In älteren Versionen kam das Protokoll DIAL (Discover And Launch Protocol) zum Einsatz, das Verfahren von UPnP nutzte.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragung von Tabs aus dem Browser Google Chrome.", "content": "Zusätzlich zur Streaming-Architektur unterstützt Chromecast eine Übertragung von geöffneten Tabs aus Google Chrome auf ein anderes Gerät (\"Tab Cast\"). Dabei wird der Inhalt direkt vom Computer zu Chromecast übertragen (ähnlich Miracast oder Apple AirPlay) mit den dadurch verbundenen Einschränkungen wie höherem Energieverbrauch und Geräte-Abhängigkeit der Wiedergabe. Über \"Tab Cast\" ist auch die Übertragung lokaler Inhalte möglich. Bei Nutzung der Funktion gibt es noch folgende Einschränkungen: Neben Übertragung eines einzelnen Tabs gibt es die Option zum Spiegeln des gesamten Bildschirminhalts eines Computers. Dies lässt sich im Chrome-Browser über das Streaming-Menü mittels der Option „Desktop streamen“ aktivieren. Auch andere Programme und die gesamte System-Oberfläche werden dabei übertragen. Audio wird nur von Computern mit Windows übertragen, macOS und Chrome OS werden nicht unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Apps und Spiele.", "content": "Unterstützte Apps waren zuerst YouTube, Netflix ohne 4K, Google Play sowie seit dem 10. Dezember 2013 Songza, Vevo, Plex, Red Bull.TV, Revision 3, PostTV, Viki, BeyondPod, RealPlayer Cloud sowie Avia. Mit der Einführung in Deutschland am 19. März 2014 bis zur Einstellung des Dienstes Ende 2016 war das Video-On-Demand-Portal Watchever als App verfügbar. Am 4. Februar 2014 veröffentlichte Google die Entwicklungsschnittstelle Chromecast-SDK, womit Chromecast-kompatible Apps entwickelt werden können. Voraussetzung dafür ist die \"Google Cast SDK Developer Console\", die 5 Euro kostet. Seitdem gibt es auch kostenlose Anwendungen zur Übertragung von Offline-Inhalten. Die erste und auch bekannteste ist die App \"AllCast\" von Koushik Dutta, der vor allem für das alternative Custom-ROM CyanogenMod bekannt ist. Die \"Cast Store App\", die einen inoffiziellen Überblick über Android-Apps mit Chromecast-Unterstützung bietet, listet inzwischen mehrere Hundert Apps und einige Spiele auf. Zu den Spielen gehören in der Bedienung meist einfache Anwendungen, beispielsweise ein Mehrspieler-Quiz oder Tic-Tac-Toe, die Fragen und Antworten bzw. das Spielfeld auf den Fernseher übertragen. Unter Verwendung von Bildschirmspiegelung (\"Screen Mirroring\") sind aber auch komplexere Oberflächen denkbar; die Entwickler-Plattform \"Rolocule\" nutzt dies sowie die Bewegungssensoren des Steuergeräts, um diesen als Controller zu benutzen. Diese Technik ähnelt stark Spielekonsolen wie Nintendo Wii oder Xbox Kinect. Als Demo-App fungiert eine Tennis-Applikation, und weitere sollen folgen – auch andere Programmierer können die verwendete Technik nutzen und solche Spiele entwickeln.", "section_level": 1}, {"title": "Markteinführung.", "content": "Das Gerät wurde in den Vereinigten Staaten ab dem 24. Juli 2013 und seit dem 19. März 2014 in 11 weiteren Ländern, darunter auch Deutschland, verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Hardware.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Generation.", "content": "Die am 23. Juli 2013 erschienene erste Generation des Chromecast basiert auf dem System-on-a-Chip 88DE3005-A1 (Marketingname: \"Armada 1500 Mini\") des bermudischen Herstellers Marvell. Das SoC ist mit einer Single-Core-Cortex-A9-CPU ausgestattet, die vermutlich mit ~800 MHz getaktet wird. Es ermöglicht die Dekodierung der Videokompressions-Formate VP8 und H.264 über Hardware-gestützte Codecs. Die drahtlose Kommunikation erfolgt über das Funkmodul \"AzureWave NH–387\" (basierend auf dem Marvell-SoC 88W8787), das WLAN nach dem Standard IEEE 802.11 b/g/n im 2,4-GHz-Band ermöglicht. Die erste Generation des Chromecast besitzt 512 MB DDR3-SDRAM (DDR3L) sowie 2 GB Flash-Speicher, beide Speicher sind nicht erweiterbar. Das Gerät besitzt einen HDMI-Anschluss der ersten Generation zum Anschluss an ein HDMI-fähiges Anzeigegerät sowie einen Micro-USB-Anschluss, der zur Stromversorgung des HDMI-Sticks dient. Am Gerät befinden sich eine LED zur Anzeige des Betriebsstatus und eine Taste zum Zurücksetzen des Chromecast. Eine Fernbedienung wird nicht mitgeliefert, da zur Bedienung ein Computer, Smartphone oder Tablet-Computer mit geeigneter Software notwendig ist. Die Modellnummer H2G2-42 ist eine Reverenz an den Roman \"Per Anhalter durch die Galaxis\" (Originaltitel: \"The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy\"), abgekürzt H2G2, sowie die darin vorkommende Definition der Zahl 42 als Antwort auf die „Ultimative Frage des Lebens, des Universums und dem ganzen Rest“. Der mitgelieferte Netzadapter trägt die Modellnummer MST3K-US, die eine Reverenz auf die US-amerikanische Fernsehserie \"Mystery Science Theater 3000\" (MST3K) ist.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Generation.", "content": "Die seit 29. September 2015 erhältliche zweite Chromecast-Generation basiert auf dem SoC Marvell 88DE3006 (Marketingname: \"Armada 1500 Mini Plus\"), welches über eine Dual-Core-Cortex-A7-CPU mit 1,2 GHz Taktfrequenz verfügt. Ebenso fällt die zweite Generation durch ein deutlich verändertes Äußeres auf. Chromecast ist nun scheibenförmig, ähnlich einem Eishockey-Puck. Über ein kurzes integriertes HDMI-Kabel wird er mit dem Fernsehgerät verbunden. Das Kabel ist flexibel und lässt sich magnetisch am Gerät fixieren, um mehr Möglichkeiten bei der Positionierung hinter dem Fernsehgerät zu bieten. Die zweite Generation verfügt über ein verbessertes Funkmodul (basierend auf dem Marvell-SoC 88W8887), welches Unterstützung für 802.11ac und 5-GHz-Bänder bietet. Neu sind auch drei adaptive Antennen im Inneren des Chromecast, die für eine bessere Signalqualität zwischen Chromecast und Wireless Access Point sorgen sollen. Das Gerät hat 512 MB Arbeitsspeicher und 256 MB Flash-Speicher. Die Modellbezeichnung NC2-6A5 der zweiten Chromecast-Generation ist eine Reverenz an die USS Enterprise NCC-1701 aus Star Trek. Das „NC2“ kann auch als „NCC“ gelesen werden, während die Hexadezimalzahl „6A5“ im Dezimalsystem „1701“ entspricht. Die zweite Generation ist erkennbar am Chrome-Logo auf dem Gerät.", "section_level": 2}, {"title": "Chromecast Audio.", "content": "Mit Einführung der zweiten Chromecast-Generation erschien mit \"Chromecast Audio\" auch eine Variante, welche nur für die Tonübertragung ausgelegt ist. Die Abmessungen und Optik der Audio-Version sind mit der des Chromecast 2 identisch, mit dem Unterschied, dass eine Rillenprägung auf der Oberseite eine Schallplatte symbolisiert. Mittels 3,5-mm-Klinkenstecker oder eines digitalen TOSLINK-Kabels (mit zusätzlichem Adapter) kann Chromecast Audio an ein Lautsprechersystem oder eine Stereoanlage angeschlossen werden und wird mittels WLAN mit einem Wiedergabegerät wie Smartphone oder Tablet verbunden. Die Stromversorgung erfolgt über ein mitgeliefertes Netzteil, welches über einen Micro-USB-Stecker an das Gerät angeschlossen wird. Die Modellbezeichnung von Chromecast Audio lautet RUX-J42 und wurde vereinzelt als Anspielung auf das Debütalbum \"Are You Experienced\" von Jimi Hendrix interpretiert. Während „RUX“ als Abkürzung für den Albumtitel gelesen werden kann, deutet „J42“ den Vornamen von Hendrix und dessen Geburtsjahr 1942 an. Es gibt jedoch keine Belege für diese Annahme. Im Januar 2019 gab Google bekannt, dass die Produktion des Chromecast Audio eingestellt wurde und nur noch Restbestände abverkauft werden. Zur Begründung gab Google an, es habe inzwischen „eine Vielzahl von Produkten, mit denen die Benutzer Audio genießen können“.", "section_level": 3}, {"title": "LAN-Adapter.", "content": "Über einen optional erhältlichen LAN-Adapter kann das Chromecast-Gerät auch unabhängig vom WLAN über Netzwerkkabel betrieben werden, was in vielen Fällen der Stabilität und Geschwindigkeit zugutekommt. Der USB-Eingang wird hierbei nicht nur für die Stromversorgung, sondern auch für die Netzwerkverbindung genutzt. Eine Stromversorgung über eine andere USB-Quelle (z. B. Fernseher) ist dann nicht mehr möglich.", "section_level": 3}, {"title": "Chromecast Ultra.", "content": "Am 4. Oktober 2016 stellte Google \"Chromecast Ultra\" vor, welcher im November 2016 erschien und ergänzend zur vorherigen Generation angeboten wird. Chromecast Ultra unterstützt das Streaming von 4K-UHD- und HDR-Inhalten. Optisch ähnelt Chromecast Ultra der zweiten Generation, ist jedoch von den Abmessungen etwas größer. Im Lieferumfang enthalten ist ein Netzteil mit integriertem LAN-Anschluss, um das Gerät auch ohne WLAN betreiben zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Generation.", "content": "Ab 9. Oktober 2018 wurde der Chromecast der Dritten Generation im US Store zum Verkauf angeboten. In Deutschland war er ab 24. Oktober 2018 im Handel verfügbar, in der Schweiz ab dem 22. Januar 2019. Der Chromecast ähnelt der zweiten Generation in der Form und den Abmessungen, des Weiteren wurde Bluetooth eingebaut. Die Dritte Generation ist erkennbar am mittig auf dem Gehäuse angebrachten Buchstaben \"G\".", "section_level": 2}, {"title": "Software.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Betriebssystem.", "content": "Auf der Pressekonferenz zur Einführung von Chromecast sagte Hugo Barra, zu diesem Zeitpunkt verantwortlicher Vizepräsident der Android-Produktentwicklung bei Google, dass auf Chromecast eine „vereinfachte Version von Chrome OS“ laufe. Später berichtete eine Gruppe von Hackern, dass das Gerät „mehr Android als Chrome OS“ sei und von der in Google TV eingebetteten Software abgeleitet wurde (die auf dem Android-Betriebssystem basiert). Wie bei Chrome-OS-Geräten werden Firmware-Aktualisierungen automatisch heruntergeladen und installiert, ohne den Nutzer zu benachrichtigen oder zu fragen.", "section_level": 2}, {"title": "Formatunterstützung.", "content": "Chromecast unterstützt diverse Medienformate; diese werden in speziellen Webseiten dargestellt, die als Empfänger (\"Receiver\") bezeichnet werden. Zu den unterstützten Bildformaten gehören BMP, GIF, JPEG, PNG sowie WebP mit einer Auflösung von bis zu 1280 mal 720 Pixel (720p); größere Bildformate werden herunterskaliert. Als Audioformate werden HE-AAC, AAC LC, MP3, Ogg Vorbis und Wave LPCM unterstützt. In Dolby Digital sowie Dolby Digital Plus kodierte Audiodaten werden über HDMI „durchgeschleift“ (Audio Passthrough) und können von geeigneten Endgeräten wie AV-Receivern dekodiert werden; andere im Heimkino-Bereich populäre Audioformate wie DTS, DTS-HD Master Audio oder Dolby TrueHD werden hingegen nicht unterstützt. Zu den von Chromecast verarbeiteten Videoformaten zählen H.264 High Profile Level 4.1 (in den Auflösungen 720p/60 und 1080p/30) sowie VP8; es werden die Videocontainer MP4, WebM und diverse Untertitel-Varianten unterstützt: Timed Text Markup Language (TTML), Web Video Text Tracks (WebVTT) und der Standard CEA-608. Die vom Chromecast genutzte Media Player Library (MPL) unterstützt Streaming-Protokolle mit adaptiven Bitraten zur Anpassung der Wiedergabequalität in Relation zur Bandbreite sowie das progressive Herunterladen von Videos; auch die Einbindung einer eigenen Komponente zur Wiedergabe ist möglich. Anders als das Android-Betriebssystem unterstützt Chromecast zahlreiche Bitraten-adaptive Formate, inklusive der dafür notwendigen Unterstützung von CORS, sowie die Digitale Rechteverwaltung (DRM): hierzu gehören MPEG-DASH mit PlayReady (Security Level 2000) und Widevine (Level 1), SmoothStreaming mit PlayReady (Security Level 2000) und Apples proprietäres HLS inklusive AES-Verschlüsselung mit 128 Bit. Alternativ ist es möglich, Videodaten progressiv herunterzuladen und anzuzeigen.", "section_level": 2}, {"title": "Protokoll zur Geräteerkennung.", "content": "Chromecast nutzt Multicast DNS zum Auffinden aktiver Cast-fähiger Geräte im aktuellen Netzwerk, auch als \"Device Discovery\" bezeichnet; es handelt sich hierbei um das Standardverfahren seit Einführung der Version 2 des Google Cast SDK. Unter dem inzwischen obsoleten Google Cast SDK in der Version 1 wurde das \"DIscovery And Launch\"-Protokoll (DIAL over SSDP) genutzt, das in der Zusammenarbeit zwischen Netflix und YouTube entstand und das Simple Service Discovery Protocol (SSDP) von Universal Plug and Play nutzt. Der nachträglich eingeführte Gastmodus ermöglicht Nutzern eine Verbindung mit dem Chromecast, ohne dass diese im Netzwerk angemeldet sein müssen, in dem sich der Chromecast befindet. Ist der Gastmodus aktiviert, sendet der Chromecast ein spezielles WLAN-Signal (\"beacon\") aus. Empfängt ein Gastgerät dieses Signal und versucht eine Verbindung mit dem Chromecast herzustellen, generiert dieser einen vierstelligen Code (PIN) und zeigt diesen auf dem Startbildschirm an; zusätzlich erzeugt der Chromecast über das Wiedergabegerät für Menschen unhörbare Ultraschall-Töne. Diese dienen zur automatischen Anmeldung, sofern das anzumeldende Gast-Gerät, diese über das eingebaute Mikrofon empfangen kann. Alternativ kann der PIN-Code auch manuell eingegeben werden. Der Gastmodus benötigt ein Android-Gerät ab Android 4.3 oder ein iOS-Gerät ab Version 7.0 sowie die aktuelle Chromecast-Firmware.", "section_level": 2}, {"title": "Unterstützte Geräte zur Bedienung.", "content": "Zur Bedienung des Chromecast ist ein Computer, Smartphone oder Tablet-Computer im selben Netzwerk (oder im Gastmodus) mit geeigneter Software notwendig. Eine autarke Nutzung, beispielsweise über eine Fernbedienung oder Bluetooth-Tastatur ist nicht vorgesehen. Auf Desktop- und Laptop-Computern wird eines der folgenden Betriebssysteme mit installiertem Google-Chrome-Browser benötigt: Die Steuerung mittels Smartphone oder Tablet-Computer ist nur auf Android- und Apple iOS-basierten Geräten möglich: Zum Einrichten des Chromecast und zum Verwenden des Gastmodus (nur auf Android 4.3 oder neuer) wird außerdem die Chromecast-App in der neusten Version benötigt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Chromecast ist die Bezeichnung für mehrere vom US-amerikanischen Unternehmen Google LLC angebotene Arten von Streaming-Media-Adaptern, die auf Basis des Protokolls \"Google Cast\" arbeiten.", "tgt_summary": null, "id": 390814} {"src_title": "Piraten in Alaska", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werke.", "content": "Über das Leben von Ibn Kullāb gibt es so gut wie keine gesicherten Informationen. Bekannt ist nur, dass er sich an den theologischen Diskussionen, die während des Kalifats von al-Ma'mūn geführt wurden, beteiligte. Wie ʿAbd al-Qāhir al-Baghdādī schreibt, hat Ibn Kullāb „die Muʿtaziliten im Kollegium \"(maǧlis)\" des Ma'mūn zertrümmert und durch seine Beredsamkeit \"(bayān)\" bloßgestellt.“ Zu den Muʿtaziliten, mit denen er in Diskussionen verwickelt war, gehörten ʿAbbād ibn Sulaimān (gest. ca. 864) aus Basra sowie Abū Sālih und Abū Mudschālid, die beide zur Bagdader Schule gehörten. Abū Sālih war ein Schüler von Bischr ibn al-Muʿtamir. Ibn Kullābs schärfster Gegner soll aber Ahmad ibn Hanbal gewesen sein. Ibn an-Nadīm erwähnt von Ibn Kullāb drei Bücher: ein „Buch über die Attribute“ \"(Kitāb aṣ-Ṣifāt)\", ein „Buch über die Erschaffung der Handlungen“ \"(Kitāb Ḫalq al-afʿāl)\" und ein Buch zur „Widerlegung der Muʿtazila“ \"(Kitāb Radd al-Muʿtazila)\". Ismāʿīl Pascha schreibt ihm außerdem eine Widerlegung der Haschwīya \"(ar-Radd ʿalā al-Ḥašwīya)\" zu. Es handelt sich aber vermutlich um eine bloße Verschreibung, denn Ibn Kullāb wird von Ibn an-Nadīm selber der Haschwīya zugeordnet. \"Haschwīya\" war ein verächtlicher Begriff für die Ashāb al-hadīth. Von Ibn Kullābs Schriften ist bis heute keine wieder aufgefunden worden, doch haben sich in Werken späterer Autoren Fragmente erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Lehre.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Attributenlehre.", "content": "Ibn Kullābs wichtigster Beitrag zur islamischen Theologie war seine spezielle Lehre von den Attributen Gottes, zu denen er auch ein eigenes Buch verfasst hat. Ibn ar-Rāwandī und der imamitische Theologe asch-Schaich al-Mufīd (948–1022) schrieben dazu Widerlegungen. Ibn Kullāb verwendete den Begriff „Attribute“ \"(ṣifāt)\" allgemein für „die Bedeutungen, die in Körpern bestehen“ \"(al-maʿānī al-qāʾima bi-l-aǧsām)\" wie Ruhe und Bewegung. Diese Bedeutungen bezeichnete er nicht nur als Attribute, sondern auch als Akzidentien \"(aʿrāḍ)\" und Sachen \"(ašyāʾ)\". Außerdem lehrte er, dass allem, womit eine Sache beschrieben wird, ein Attribut \"(ṣifa)\" zugrunde liegt, das dessen Bedeutung \"(maʿnā)\" bildet. Hinsichtlich der Namen lehrte er, dass der Name \"(ism)\" weder mit dem Benannten \"(musammā)\" identisch ist, noch mit ihm nicht identisch ist. Der Akt des Benennens sei dagegen etwas anderes als das Benannte. Nach al-Bazdawī (gest. 1099) setzte er sich damit auf der einen Seite von den übrigen Sunniten ab, die Namen und Benanntes gleichsetzten, und auf der anderen Seite von den Muʿtaziliten, die lehrten, dass Name und Benanntes nicht identisch sind. Diese Lehre übertrug Ibn Kullāb nun auch auf Gott. Er lehrte, dass es für die im Koran erwähnten Namen wie „wissend“ \"(ʿālim)\", „mächtig“ \"(qādir)\", „lebendig“ \"(ḥaiy)\", „hörend“ \"(samīʿ)\", „sehend“ \"(baṣīr)\", „stark“ \"(ʿazīz)\", „erhaben“ \"(ǧalīl)\", „gütig“ \"(karīm)\", „fortdauernd“ \"(bāqī)\", „wollend“ \"(murīd)\", „verabscheuend“ \"(kārih)\" usw. jeweils korrelierende Attribute gibt, also „Wissen“ \"(ʿilm)\", „Macht“ \"(qudra)\", „Leben“ \"(ḥayāt)\", „Gehör“ \"(samʿ)\", „Sehkraft“ \"(baṣar)\", „Stärke“ \"(ʿizza)\", „Erhabenheit“ \"(ǧalāl)\", „Güte“ \"(karam)\", „Fortdauer“ \"(baqāʾ)\", „Wille“ \"(irāda)\", „Abscheu“ \"(karāha)\" usw. Namen Gottes und Attribute Gottes setzte er insofern gleich. Gott hat seiner Meinung nach diese Namen und Attribute schon immer besessen; sie bilden seine Wesensattribute \"(ṣifāt aḏ-ḏāt)\". Auch die Freundschaft \"(wilāya)\" und Feindschaft \"(ʿadāwa)\" Gottes sowie sein Wohlgefallen \"(riḍā)\" und sein Zorn \"(saḫaṭ)\" gehören zu seinen Wesensattributen. Die von manchen Muʿtaziliten vertretene Auffassung, dass die Güte Gottes zu seinen Tatattributen \"(ṣifāt al-fiʿl)\" gehört, lehnte er ab. Gott ist nach Ibn Kullāb außerdem anfangslos \"(qadīm)\", aufgrund einer Anfangslosigkeit \"(qidam)\", die als Bedeutung in ihm besteht. Anders als später al-Aschʿarī, der acht Wesensattribute unterschied, hat Ibn Kullāb die göttlichen Attribute nicht gezählt. Hinsichtlich des Verhältnisses zwischen den Namen-Attributen und Gott lehrte Ibn Kullāb, dass sie weder mit ihm identisch noch mit ihm nicht-identisch sind. Gott ist zum Beispiel wollend durch einen Willen, von dem weder gesagt werden kann, dass er gleich Gott ist, noch, dass er nicht gleich Gott ist. Ibn Kullāb übertrug diese Formel auch auf die im Koran genannten Körperteile Gottes (Antlitz, Hände, Auge usw.), die er gleichfalls für Attribute Gottes hielt. Nur das Wesen \"(ḏāt)\" und das Selbst Gottes waren seiner Meinung nach mit Gott identisch. Was das Verhältnis zwischen den einzelnen Attributen Gottes wie Wissen und Macht anlangt, so lehrte er ebenfalls, dass sie weder miteinander identisch noch miteinander nicht-identisch sind. Allein von Gottes Willen, dass etwas sei, und seiner Abscheu dagegen, dass es nicht sei, lehrte er, dass sie miteinander identisch sind. Die Attribute Gottes können nach Ibn Kullāb keine anderen (göttlichen) Attribute annehmen, weil sie nicht in sich selbst bestehen, sondern nur in Gott. Deshalb könne auch nicht gesagt werden, dass Gottes Attribute anfangslos oder fortdauernd sind, weil die Anfangslosigkeit und die Fortdauer Bedeutungen sind, die allein in Gott bestehen. Man könne diese Attribute allenfalls als „anfangsewig“ \"(azalī)\" und „beständig“ \"(dāʾim al-wuǧūd)\" bezeichnen.", "section_level": 2}, {"title": "Die Rede Gottes und der Koran.", "content": "Im Rahmen der Diskussionen über den Koran entwickelte Ibn Kullāb eine Kompromissposition zwischen der Position der Muʿtazila, die von der Erschaffenheit des Korans ausging, und der Position der Ashāb al-hadīth, die die Unerschaffenheit des Korans lehrten, indem er zwischen der Rede Gottes und ihrer Ausdrucksform differenzierte. Ibn Kullābs Position zu dieser Frage war in eine umfassendere Theorie über die Rede \"(kalām)\" und die Rede Gottes \"(kalām Allāh)\" eingebettet. Josef van Ess vermutet, dass Ibn Kullāb diese Theorie entwickelt hat, um dadurch die Position der \"Ashāb al-hadīth\" von der Unerschaffenheit des Korans während der Verfolgungen der Mihna aufrechterhalten zu können. Rede ist nach Ibn Kullāb jegliche Form von Äußerung \"(qaul)\". Aufgrund von etwas Gebotenem kann sie Gebot \"(amr)\" sein, aufgrund von etwas Verbotenem Verbot \"(nahy)\", aufgrund von etwas Mitgeteiltem Mitteilung \"(ḫabar)\" und aufgrund von etwas Gewünschtem Wunsch \"(tamannī)\". Allerdings kann Rede auch aus diesen Kategorien herausfallen, dann ist sie nur Äußerung. Rede ist aber nach Ibn Kullāb grundsätzlich etwas Unartikuliertes. So lehrte er, dass die Rede des Menschen \"(kalām al-insān)\" eine Bedeutung ist, die in der Nafs besteht und durch Buchstaben ausgedrückt wird. Das Wort „redend“ \"(mutakallim)\" bezeichnet nach Ibn Kullāb nicht mehr, als dass jemand mit Rede begabt ist. Rede trete beobachtbar zwar nicht ohne Laute und Töne auf, sei aber nicht deswegen Rede, sondern weil sie als ein Attribut Schweigen und einen Sprachdefekt \"(āfa)\" ausschließe. Den Begriff „Rede Gottes“ verwendete Ibn Kullāb zum Einen für das Schöpfungswort \"kun\", mit dem Gott alles erschafft. Da Gott mit ihm alles erschafft, ist es undenkbar, dass dieses \"kun\" selbst erschaffen ist. Zum Anderen verwendete er den Ausdruck „Rede Gottes“ für den Koran. Er definierte nämlich den Koran als die „unerschaffene Rede Gottes“ \"(kalām Allāh ġair maḫlūq)\". Gott ist nach Ibn Kullāb schon immer ein Redender \"(mutakallim)\" gewesen. Die Rede besteht in ihm und gehört wie das Wissen und die Macht zu den Attributen seines Selbst. Diese Selbst-Rede \"(al-kalām an-nafsī)\" Gottes, die schon im Azal, also vor allen Zeiten, existierte, ist allerdings weder durch Gebot und Verbot, noch durch Mitteilung gekennzeichnet, weil diese Dinge erst in der Zeit entstanden sind. Aus diesem Grund weist Ibn Kullāb die Auffassung zurück, dass Gott immer schon ein Mitteilender oder Verbietender war. Die Rede Gottes hat seiner Auffassung nach keine Buchstaben und Laute, kann nicht aufgeteilt, gegliedert oder zerlegt werden und ist in sich nicht verschieden, sondern bildet eine einzige Bedeutung in Gott \"(maʿnā wāḥid bi-Llāh)\". Gott ist zwar von aller Ewigkeit her redend, aber nicht anredend \"(mukallim)\", weil am Anfang die Adressaten seiner Rede noch nicht existieren. Beim Koran unterschied Ibn Kullāb zwischen der Rezitation \"(qirāʾa)\" und dem Rezitierten \"(al-maqrūʾ)\", also dem Inhalt der Rezitation. Nur Letzteres ist „in Gott bestehend“ und mit dem identisch, womit Gott schon immer ein Redender war. Die Rezitation selbst dagegen ist in der Zeit erschaffen und eine Erwerbung des Menschen. Zur Veranschaulichung verweist Ibn Kullāb auf das Beispiel des Dhikr: Das, was dabei erwähnt wird, nämlich Gott, war schon immer da; der Dhikr selbst, der nicht mit Gott identisch ist, ist dagegen in der Zeit hervorgebracht \"(muḥdaṯ)\", wie es der Koran selbst in Sure 21:2 und 26:5 aussagt. Man könne zwar Gott mit unterschiedlichen Namen bezeichnen, das Bezeichnete bleibe jedoch immer gleich und unterscheide sich nicht. Auf die gleiche Weise gebe es verschiedene voneinandere abweichende Ausdrucksformen \"(ʿibārāt)\" für die Rede Gottes, während die Rede Gottes selbst immer gleich bleibe und sich nicht voneinander unterscheide. Das, was man hört, wenn jemand den Koran rezitiert, ist nach Ibn Kullāb dementsprechend nicht die Rede Gottes, sondern nur ein Ausdruck \"(ʿibāra)\" davon. Um diese These halten zu können, muss er die koranische Aussage in Sure 9:6, die zu versprechen scheint, dass jeder Gläubige die Rede Gottes hört, umdeuten: Die Aufforderung in diesem Vers, dass man dem Beigeseller Schutz gewähren solle, damit er die Rede Gottes hören könne, bedeute eigentlich, „damit er die Rede Gottes verstehen kann“, weil er nicht wirklich die Rede Gottes höre, sondern nur deren Rezitation. Nur bei Mose ließ Ibn Kullāb eine Ausnahme zu: seiner Auffassung nach hat er Gott „mit seiner Rede“ \"(bi-kalāmi-hī)\" sprechen hören. Das ergab sich aus dem koranischen Bericht über das Dornbuscherlebnis in Sure 28:30 und seiner Ausdeutung in Sure 4:164, nach der „Gott mit Mose wirklich gesprochen hat“ \"(kallama Llāhu Mūsā taklīman)\". Ibn Kullāb hat hier wahrscheinlich ein Wunder angenommen, nämlich den direkten Übergang des Redeinhalts in den Geist des Propheten. In gleicher Weise ist es nach Ibn Kullāb falsch, die Schrift \"(rasm)\" des Korans, die aus verschiedenen Buchstaben besteht, mit der „Rede Gottes“ oder einem Teil davon zu identifizieren, weil sie nur ihre Rezitation ist. Arabisch nenne man die Rede Gottes nur aus einem bestimmten Grund \"(ʿilla)\", deswegen nämlich, weil die Schrift, die ein Ausdruck davon ist und seine Rezitation ist, Arabisch ist. Auf die gleiche Weise könne man sie aber auch aus einem bestimmten Grund Hebräisch nennen, dann nämlich, wenn ihre Ausdrucksform die hebräische Schrift sei, oder Gebot, Verbot und Mitteilung, wenn die entsprechenden Gründe vorliegen.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Fragen.", "content": "Ibn Kullāb lehrte, dass es vor dem Schöpfungsakt Gottes weder Raum noch Zeit gegeben hat. Die viel diskutierte koranische Aussage in Sure 20:5: „Der Barmherzige setzte sich auf seinem Thron zurecht“ \"(ar-Raḥmānu ʿalā l-ʿarši stawā)\" legte er in seinem Buch über die Attribute so aus, dass sich Gott über dem Thron befinde, ohne ihn zu berühren. Auch meinte er, dass sich Gott über allem anderen befinde. Allerdings legte er Gott nicht auf einen bestimmten Ort fest. Aufgrund der Aussage in Sure 6:103 („Die Blicke nehmen ihn nicht wahr, werden aber von ihm wahrgenommen“) meinte Ibn Kullāb, dass Gott zwar nicht wahrgenommen, man ihn jedoch sehen könne. Hinsichtlich dieser Möglichkeit, Gott mit eigenen Augen zu sehen \"(ruʾyat Allāh bi-l-abṣār)\" sieht Abū l-Hasan al-Aschʿarī (gest. 936) eine Übereinstimmung der Positionen Ibn Kullābs mit denen der Sunniten. Der Glaube ist nach Ibn Kullāb das Bekenntnis \"(iqrār)\" zu Gott, seinen Büchern und Gesandten, unter der Bedingung, dass dieses aus Wissen \"(maʿrifa)\" und Für-Wahr-Halten im Herzen \"(taṣdīq bi-l-qalb)\" heraus erfolgt. Wenn dagegen dem Bekenntnis das Wissen um seine Richtigkeit ermangelt, ist es kein Glaube. Maßgeblich für den Status des Menschen vor Gott ist nach Ibn Kullāb sein Lebensende \"(ʿāqiba)\": Stirbt er als Muslim, so war er von Anfang ein Seliger \"(saʿīd)\" und Liebling Gottes \"(ḥabīb Allāh)\"; stirbt er hingegen als Ungläubiger, so war er von Anfang an verdammt \"(šaqī)\" und ein Feind Gottes \"(ʿadūw Allāh)\". Glaube und Unglaube sind von Gott erschaffen. Zwar war Ibn Kullāb der Auffassung, dass Gott sowohl die Entstehung der guten als auch der schlechten Dinge will, doch lehnte er es ab, im Einzelnen zu sagen, dass Gott die Widersetzlichkeiten \"(maʿāṣī)\" will, auch wenn sie zur Gesamtheit der von Gott gewollten entstehenden Dinge gehören. Dies begründete er damit, dass er im Bittgebet ähnlich verfahre, indem er Gott als „Erschaffer der Körper“ \"(ḫāliq al-aǧsām)\" bezeichne, ihn jedoch nicht im Einzelnen als Erschaffer der Affen, Schweine, des Blutes und des Unreinheiten anspreche, obwohl er zweifellos Erschaffer dieser Dinge sei. Was die Handlungstheorie anlangt, so war Ibn Kullāb der Auffassung, dass das Handlungsvermögen erst im Augenblick der Handlung von Gott erschaffen wird. Allerdings lehrte er, dass das Handlungsvermögen, das zu einer bestimmten Handlung geführt hat, im Prinzip jeweils auch die Möglichkeit zu einer Alternativhandlung \"(badal)\" bot. Auf diese Weise versuchte er, dem Vorwurf der Determiniertheit des Handelns im Sinne des Taklīf mā lā yutāq zu entgehen. Al-Aschʿarī dagegen sah hier eine einfache Übereinstimmung der Positionen Ibn Kullābs mit denen der Sunniten. Bezüglich des sogenannten \"Mutaschābih\", also der mehrdeutigen Verse des Korans, meinte Ibn Kullāb, dass allein Gott ihre Auslegung kennt. Das betrifft auch die abgetrennten Buchstaben am Anfang der Suren.", "section_level": 2}, {"title": "Einflüsse.", "content": "Die Muʿtaziliten sahen in Ibn Kullābs Attributenlehre einen schweren Verstoß gegen das islamische Einheitsbekenntnis (Tauhīd). Sie verbreiteten, Ibn Kullāb habe seine Lehre unter christlichem Einfluss entwickelt. Ibn an-Nadīm berichtet, dass Ibn Kullāb die Rede Gottes mit Gott selbst gleichsetzte; das habe ʿAbbād ibn Sulaimān dazu gebracht, zu sagen, dass er mit dieser Lehre ein Christ sei. Ein gewisser Abū l-ʿAbbās al-Baghawī, so teilt Ibn an-Nadīm weiter mit, habe den Christen Pethion im Griechenviertel auf dem Westufer von Bagdad besucht und ihn auf den bereits verstorbenen Ibn Kullāb angesprochen. Dieser habe dann gesagt: „Gott habe ʿAbdallāh selig. Er pflegte mich zu besuchen und hier in dieser Nische zu sitzen“, wobei er in eine Ecke der Kirche zeigte. Pethion habe sich dann gerühmt, dass Ibn Kullābs seine Lehren von ihm übernommen habe und schließlich gesagt: „Wenn er länger gelebt hätte, hätte er die Muslime christianisiert.“ Als al-Baghawī Pethion fragte, was er über Christus lehre, habe dieser geantwortet: „Das, was die Sunniten über den Koran lehren.“ Später wurde die Anekdote von den Muʿtaziliten noch weiter ausgesponnen: demnach wollte Ibn Kullāb der christlichen Lehre deswegen unter den Muslimen zum Sieg verhelfen, um seine Schwester zufriedenzustellen. Josef van Ess hält diese Geschichten für Erfindungen, meint jedoch, dass Ibn Kullābs Formel von der gleichzeitigen Identität und Nichtidentität ihr Vorbild tatsächlich in christlichen Spekulationen über die Trinität hatte. Er hat gezeigt, dass Ibn Kullāb mit seiner Attributenlehre allerdings vor allem auf Spekulationen früherer Denker wie Abū l-Hudhail und Hischām ibn al-Hakam aufbaute. So hat er die Formel „weder identisch noch nicht identisch“ direkt von Abū l-Hudhail übernommen, der sie allerdings nur auf das Verhältnis der einzelnen Attribute zueinander beschränkte. Und die Idee, dass Gott durch ein Wissen weiß, das weder er noch nicht er ist, ist bereits von Hischām ibn al-Hakam vertreten worden. Ibn Kullāb war aber der erste Denker, der diese Überlegungen in ein kohärentes System brachte.", "section_level": 2}, {"title": "Die kullābitische Schule.", "content": "ʿAbd al-Qāhir al-Baghdādī zählt in seinem Buch \"Uṣūl ad-Dīn\" eine ganze Reihe von Schülern Ibn Kullābs auf, darunter ʿAbd al-ʿAzīz al-Makkī al-Kattānī, der am Hofe von al-Ma'mūn die Muʿtaziliten bloßgestellt haben soll, den Exegeten al-Husain ibn al-Fadl al-Badschalī, den ʿAbdallāh ibn Tāhir nach Chorasan holte, und den Sufi al-Dschunaid (gest. 910). Auch al-Muhāsibī (gest. 857), der in der Theologie eine ähnliche Position einnahm wie er, gehörte zu seinen Schülern. Al-Aschʿarī (gest. 936) meinte, dass die meisten Lehren der Anhänger Ibn Kullābs mit dem übereinstimmen, was die Sunniten \"(ahl as-sunna)\" lehren. Er selbst verfasste eine Abhandlung zur Verteidigung von Ibn Kullābs Attributenlehre gegen die Einwendungen Ibn ar-Rāwandīs und galt in seiner Zeit als Kullābit \"(Kullābī)\". Der im 10. Jahrhundert schreibende al-Chwārizmī erwähnt eine „kullābitische Schule“ \"(Kullābīya)\", die er zusammen mit zwölf anderen Schulen zu den Muschabbiha rechnet. Damit sind solche islamische Lehrrichtungen gemeint, in denen Gott mit diesseitigen Dingen verglichen wird. Auch ʿAbd al-Dschabbār ibn Ahmad (gest. 1025) spricht viel von den Anhängern Ibn Kullābs. Nach dem Zeugnis des transoxanischen Gelehrten Abū l-Yusr al-Bazdawī (gest. 1099) bezeichneten sich die Kullābiten als \"ahl as-sunna wa-l-ǧamāʿa\", also als Sunniten. Die kullābitische Schule ging später in der aschʿaritischen Schule auf, die viele von ihren Lehren übernahm. Schon um 985 notiert Schams ad-Dīn al-Maqdisī, dass die Aschʿarīya die Kullābīya verdrängt habe.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Arabische Quellen Sekundärliteratur", "section_level": 1}], "src_summary": "Abū Muhammad ʿAbdallāh ibn Saʿīd Ibn Kullāb al-Qattān at-Tamīmī ( gest. wahrscheinlich 855) war ein islamischer Kalām-Gelehrter aus Basra, der während der Zeit der Mihna an den Diskussionen über den Koran und die Rede Gottes teilnahm und eine Attributenlehre entwickelte, die später von den Abū l-Hasan al-Aschʿarī und seinen Anhängern übernommen wurde. ʿAbd al-Qāhir al-Baghdādī (gest. 1037) zählt ihn zu den Kalām-Gelehrten der Sunniten \"(ahl as-sunna)\" in der Zeit des Kalifen al-Ma'mūn (reg. 813–833). Die von Ibn Kullāb begründete kullābitische Schule ging später in der Aschʿarīya auf. Ibn Kullāb galt als Schafiit, auch wenn er selbst keinen eigenen Beitrag zum islamischen Rechtsdenken geleistet hat.", "tgt_summary": null, "id": 1824633} {"src_title": "Pledging my Time", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Nachdem er seine Eltern davon überzeugt hatte, dass sein Klavierunterricht zu langweilig für ihn sei, bekam Richie Faulkner im Alter von neun Jahren seine erste E-Gitarre. Von Jimi Hendrix inspiriert begann er, dessen Songs nachzuspielen und hatte bereits im Alter von 13 Jahren seine ersten Auftritte in Londoner Kneipen.", "section_level": 2}, {"title": "Musikalischer Werdegang.", "content": "Richie Faulkner spielte zunächst bei Dirty Deeds und Voodoo Six, bevor er sich 2005 der Band von Lauren Harris – der Tochter des Iron-Maiden-Bassisten Steve Harris – anschloss. Es folgten Live-Auftritte bei Festivals sowie im Vorprogramm von Bands wie Iron Maiden und Within Temptation. 2008 wurde das Album \"Calm Before the Storm\" veröffentlicht. Am 20. April 2011 gab die britische Heavy-Metal-Band Judas Priest bekannt, dass deren langjähriger Gitarrist K. K. Downing die Band verlassen hat. Zugleich wurde Richie Faulkner als dessen Nachfolger präsentiert. Seinen ersten Auftritt mit Judas Priest hatte Faulkner am 25. Mai 2011, als die Band die Songs \"Living After Midnight\" und \"Breaking the Law\" in der US-Fernsehshow American Idol spielte. Am 7. Juni 2011 begann die \"Epitaph World Tour\", Faulkners erste Tournee mit Judas Priest. Von dem Abschlusskonzert der Tournee, das am 26. Mai 2012 in London stattfand, wurde eine DVD mit dem Titel \"Epitaph\" veröffentlicht. Das erste Studioalbum von Judas Priest mit Richie Faulkner erschien im Juli 2014 unter dem Titel \"Redeemer of Souls\". Gemeinsam mit Glenn Tipton und Rob Halford schrieb und arrangierte Faulkner sämtliche Songs des Albums.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Neben Jimi Hendrix zählt Richie Faulkner unter anderem die Bands UFO, Black Sabbath, Iron Maiden, Pantera und Metallica zu seinen musikalischen Einflüssen. Richie Faulkner engagierte sich auch bei weiteren Bands (Ace Mafia, Parramon) und Projekten. Für das Heavy-Metal-Album \"\" von Christopher Lee, das am 27. Mai 2013 veröffentlicht wurde, arrangierte er die Musik.", "section_level": 2}], "src_summary": "Richard Ian Faulkner (* 1. Januar 1980 in London) ist ein britischer Gitarrist und Songwriter, der seit 2011 der britischen Heavy-Metal-Band Judas Priest angehört.", "tgt_summary": null, "id": 1293049} {"src_title": "Ilias Lalaounis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Burgos besuchte die Puerto Rico Baseball Academy and High School und das Bethune-Cookman College. Er wurde beim MLB Draft 2009 in der sechsten Runde von den Milwaukee Brewers gewählt. Er wurde 2012 zum Brewers Minor League Pitcher of the Year gewählt, nachdem er bei diversen Farmteams eine 10-4 Bilanz und einen 1,95 ERA bei 28 Spielen (davon 27 Starts) gespielt hatte. Insgesamt warf er 153 Strikeouts und 49 Walkes. Zudem wurde er zum Brewers Minor League Pitcher der Monate April, Juni und Juli gewählt. Die Brewers fügten ihn daraufhin zu ihrem 40-Mann-Roster hinzu. Anfang 2013 wurde er ins puerto-ricanischen Aufgebot beim World Baseball Classic 2013 berufen und errang mit seinem Team die Silbermedaille, nachdem sie im Finale mit 0-3 gegen die Dominikanische Republik verloren hatten. Er gab sein Debüt in der MLB am 20. April 2013 gegen die Chicago Cubs, nachdem er am 19. April 2013 zum aktiven Kader hinzugefügt worden war. Sein erstes Spiel von Beginn an pitchte er am 26. April 2013 gegen die Los Angeles Dodgers. Im Mai 2013 hatte Burgos starke Probleme und gab zahlreiche Runs ab. Beim ersten Spiel gegen die Cincinnati Reds gab er in drei Innings zehn Runs ab. Beim zweiten Spiel gegen die Pittsburgh Pirates waren es drei Runs in fünf Innings, wobei er acht Hits abgab. Kurz nach dem Spiel wurde er wegen einer Schulterverletzung von den Brewers auf die Disabled List gesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Burgos ist mit seiner Frau Jossy verheiratet und hat mit ihr eine Tochter namens Pamela.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hiram Alexis Burgos (* 4. August 1987 in Cayey, Puerto Rico) ist ein puerto-ricanischer Baseballspieler in der Major League Baseball. Derzeit spielt er bei den Milwaukee Brewers auf der Position des Pitchers.", "tgt_summary": null, "id": 721713} {"src_title": "Plan for Destruction", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Vaughn Taylor machte seinen Abschluss an der Northeastern University. Bereits 1933 machte er sein Filmdebüt in \"Der Mann mit der Kamera\", doch seinen zweiten Film drehte Taylor erst im Jahre 1946, da er sich in frühen Jahren vorwiegend auf Auftritte in Radiohörspielen und Theaterstücken konzentrierte – allerdings zunächst mit so bescheidenem Erfolg, dass er sich zeitweise als bezahlter Blutspender über Wasser halten musste. Nach einem Einsatz im Zweiten Weltkrieg erwies sich das Ende der 1940er-Jahre beliebter werdende Fernsehen zur Chance für Taylor, die er nutzen konnte. In den 1950er-Jahren etablierte er sich als bekannter Fernsehdarsteller mit zahlreichen Gastrollen in Fernsehserien, hervorzuheben sind vor allem vier Auftritte in der Mysteryserie \"Twilight Zone\". Weitere Auftritte hatte er in Serienklassikern wie \"Bonanza\", \"Die Unbestechlichen\", \"Verrückter wilder Westen\" und \"Perry Mason\". Er war in den Jahren 1952 und 1953 für den Emmy Award als \"Bester Schauspieler\" nominiert. Seine große, hager wirkende Gestalt sowie sein Schnurrbart verlegten den schwarzhaarigen Charakterdarsteller häufig auf seriöse und langweilige, gelegentlich auch korrupte oder gehässige Autoritätsfiguren. Besonders häufig spielte er Richter, Vorgesetzte, Pfarrer oder Ärzte. Neben seiner Fernseharbeit entwickelte sich Taylor ab Ende der 1950er-Jahre auch im Hollywood-Film zu einem vielbeschäftigten Nebendarsteller, unter anderem als Anwalt im Musikfilm \"Jailhouse Rock – Rhythmus hinter Gittern\" (1957) an der Seite von Elvis Presley sowie in der Rolle des Diakons Davis in der Tennessee-Williams-Verfilmung \"Die Katze auf dem heißen Blechdach\" (1958) mit Elizabeth Taylor und Paul Newman in den Hauptrollen. Seine wahrscheinlich bekannteste Filmrolle erhielt er 1960 in Alfred Hitchcocks legendärem Thriller \"Psycho\": Hier verkörperte er \"George Lowery\", den Chef der später ermordeten Sekretärin Marion Crane. 1976 zog Taylor sich nach rund 175 Film- und Fernsehserien aus dem Schauspielgeschäft zurück. Er verstarb 1983 im Alter von 73 Jahren und hinterließ seine Ehefrau Ruth Moss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vaughn Everett Taylor (* 22. Februar 1910 in Boston, Massachusetts; † 26. April 1983 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1403794} {"src_title": "Nemanja Protić", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Erfolge Halle.", "content": "Wickler spielte in seiner Jugend Volleyball in seiner Heimat beim TuS Fürstenfeldbruck und beim TV Bad Tölz. 2010 wechselte er in das Juniorenteam von VCO Kempfenhausen und 2013 zum VC Olympia Berlin, mit dem er 2013/14 in der zweiten Bundesliga spielte.", "section_level": 1}, {"title": "Sportliche Erfolge Beach.", "content": "Wickler begann 2009 mit Beachvolleyball. Mit Felix Kroha wurde er 2011 in Bostalsee Deutscher U17-Meister. An der Seite des Leipzigers Niklas Rudolf gewann er 2012 die Bronzemedaille bei der U18-Europameisterschaft in Brünn. Mit dem Saarländer Moritz Reichert wurde Wickler 2013 U19-Weltmeister in Porto sowie Deutscher U20-Meister in Marl und Deutscher U19-Meister in Kiel. Seit 2014 spielte Wickler an der Seite von Armin Dollinger und belegte bei der deutschen Meisterschaft in Timmendorf Platz vier. Zusammen mit Niklas Rudolf wurde Wickler 2014 in Cesenatico U20-Europameister. Bei der deutschen Meisterschaft 2015 in Timmendorf wurden Clemens Wickler und Armin Dollinger Deutscher Meister. Wegen einer Knieverletzung konnte Wickler 2016 nur selten spielen und verpasste auch die deutsche Meisterschaft. 2017 spielte er an der Seite von Tim Holler und wurde mit ihm Deutscher Meister. Seit 2018 spielt Wickler zusammen mit Julius Thole. Thole/Wickler erhielten vom DVV den Status als „deutsches Nationalteam“ und gewannen das CEV-Satellite-Turnier in Göteborg. Auf der FIVB World Tour waren ein fünfter Platz in Ostrava und ein dritter Platz in Espinho ihre besten Ergebnisse. Mit einer Wildcard nahmen Thole/Wickler am World Tour Saisonfinale in Hamburg teil und erreichten Platz vier. Anschließend wurde Clemens Wickler zum deutschen Beachvolleyballer des Jahres 2018 gewählt. Bei der deutschen Meisterschaft 2018 am Timmendorfer Strand verteidigte er mit Julius Thole seinen Titel. Wickler gewann somit seinen dritten deutschen Meistertitel mit dem dritten unterschiedlichen Partner. 2019 starteten Thole/Wickler mit dem zweiten Platz beim 4-Sterne-Turnier in Den Haag. Bei den 4-Sterne-Turnieren in Doha und in Xiamen erreichten sie im März/April jeweils Platz neun. Im Juni wurden sie in Ostrava wie im Vorjahr Fünfte. Bei der WM 2019 in Hamburg erreichten sie das Finale, in dem sie den Russen Stojanowski/Krassilnikow unterlagen. Während sie bei der EM 2019 in Moskau den späteren Siegern Mol/Sørum unterlagen, schafften sie es am selben Ort im anschließenden 4-Sterne-Turnier mit dem dritten Platz wieder aufs Podest. Im August wurde Clemens Wickler erneut Deutschlands Beachvolleyballer des Jahres. Zum Saisonende gab es für Thole/Wickler einen fünften Platz bei der deutschen Meisterschaft und einen zweiten Platz beim World Tour Finale in Rom.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clemens Wickler (* 28. April 1995 in Starnberg) ist ein deutscher Volleyball- und Beachvolleyballspieler. Er ist deutscher Beachvolleyballer des Jahres 2018.", "tgt_summary": null, "id": 1199652} {"src_title": "Rooterberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Jeder Mensch besitzt individuelle Denkgewohnheiten und Denkweisen, die sich als Bedeutungsschemata und Bedeutungsperspektiven äußern und das tägliche Handeln beeinflussen. Bedeutungsschemata (engl. \"meaning schemes\" bzw. \"points of view\") bezeichnen spezifisches Wissen, Überzeugungen, Werturteile und Empfindungen, die sich in der Interpretation einer Erfahrung niederschlagen. Die Bedeutungsperspektiven (engl. \"meaning perspectives\" bzw. \"habits of mind\") sind den Bedeutungsschemata übergeordnet und bezeichnen ein Bündel an gewohnheitsmäßigen Erwartungen/Vorannahmen, die unsere Wahrnehmung und das Verstehen bestimmen und somit die Interpretationen einer Erfahrung beeinflussen. Zusammen bilden die Bedeutungsschemata und -perspektiven den Referenzrahmen (engl. \"frame of reference\") für unsere Interpretationen sowie Deutungen. Solche Referenzrahmen werden durch Sozialisationsprozesse erworben und im Laufe des Lebens durch Transformationen erweitert bzw. verändert. Ausgangspunkt für eine Perspektiventransformation ist ein desorientierendes Dilemma, das durch Tod, Krankheit, Scheidung, Ereignisse im Berufsleben, Ruhestand und Misserfolge, aber auch durch weniger einschneidende Erlebnisse wie eine Diskussion, ein Buch, ein Gedicht oder ein Gemälde ausgelöst werden kann. Bestehende Bedeutungsschemata geraten dadurch an ihre Grenzen, werden transformiert oder es werden neue Schemata gebildet. Im Idealfall weist der Transformationsprozess nach Mezirow zehn Phasen auf: Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es sich beim transformativen Lernprozess um einen bewussten Prozess handelt, der mit einem Dilemma beginnt und durch kritische Reflexion weiterentwickelt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Lernbegriff.", "content": "Lernen kann nach Mezirow als „Schaffung von Bedeutung“ umschrieben werden. Jeder Erfahrung, die ein Mensch macht, versucht er einen Sinn oder einen Zusammenhang zuzuschreiben. Er nimmt somit eine Interpretation des Geschehenen vor, um dem Ereignis eine Bedeutung zu geben. Diese Bedeutungen wiederum spiegeln sich in den Bedeutungsschemata und -perspektiven wider, welche das Denken, Handeln und Fühlen bestimmen und zugleich unsere Interpretationen einer neuen Situation beeinflussen. Diese Schemata und Perspektiven sind es auch, die durch neue Erfahrungen gestärkt werden oder ins Wanken geraten.", "section_level": 1}, {"title": "Vier Formen des Lernens.", "content": "Mezirow unterscheidet demnach vier Formen des Lernens: Beim Lernen anhand bestehender Bedeutungsschemata wird Wissen innerhalb eines bestehenden Bezugsrahmens hinzugewonnen, wobei die Bedeutungsschemata ausdifferenziert und verfeinert werden. An der Interpretationsweise der Welt ändert sich jedoch nichts, da die Bedeutungsperspektiven unverändert bleiben. Beim Erlernen neuer Bedeutungsschemata findet eine Erweiterung des Anwendungsbereiches vorhandener Bedeutungsperspektiven statt, wobei die Bedeutungsperspektiven nicht verändert, sondern gestärkt werden. Auch hier bleibt der Handlungsrahmen erhalten, es treten nur weitere Schemata hinzu, die eine Perspektive stützen. Bei diesen beiden Formen des Lernens findet keine Transformation statt, nur die beiden letztgenannten Lernformen werden im klassischen Sinne dem Transformativen Lernen zugeschrieben. Beim Lernen durch Transformation von Bedeutungsschemata werden die bestehenden Schemata verändert, indem etwas hinzugefügt wird oder verschiedene Schemata kombiniert werden. Bestehende Schemata werden aufgebrochen und durch neue ersetzt bzw. erweitert. Verändern sich Bedeutungsschemata grundlegend, kann sich dies auf die Bedeutungsperspektive auswirken und diese ebenfalls verändern. Das Lernen durch Transformation von Bedeutungsperspektiven ist nach Mezirow die „bedeutendste Art emanzipatorischen Lernens“ und bedarf einer kritischen Reflexion der eigenen Denkweise darüber, wie man zu seinen Bedeutungen kommt und seine Erfahrungen interpretiert. Bei einer solchen reflexiven Art des Denkens werden die Bedeutungsperspektiven infrage gestellt und verändert. Erst durch die reflexive Transformation der Bedeutungsschemata und -perspektiven wird Lernen transformativ.", "section_level": 2}, {"title": "Zentrale Elemente.", "content": "Zentrale Elemente für diese Form des Lernens sind Erfahrung, kritische Reflexion und rationaler Diskurs.", "section_level": 1}, {"title": "Erfahrung.", "content": "Menschen lernen, indem sie versuchen, die Wirklichkeit zu interpretieren und ihren Erfahrungen Bedeutungen zuzuschreiben. Erfahrungen bilden somit den Ausgangspunkt des Lernprozesses. Von den Erfahrungen hängt es zum einen ab, welche Perspektiven man gebildet hat, und zum anderen bilden sie die Grundlage für den Dialog und die Reflexion.", "section_level": 2}, {"title": "Rationaler Diskurs.", "content": "Der rationale Diskurs ist die soziale Komponente. Durch Diskurs treten Menschen in Kontakt mit ihrer Außenwelt und tauschen individuelle Erfahrungen aus und werden angeregt, ihre eigenen Bedeutungsschemata zu hinterfragen und auf ihre Gültigkeit hin zu überprüfen. Der Dialog regt das Nachdenken über Interpretationen an und begünstigt somit die kritische Reflexion.", "section_level": 2}, {"title": "Kritische Reflexion.", "content": "Durch kritische Reflexion werden feste Überzeugungen und Referenzsysteme hinterfragt. Sie dient in erster Linie der Kritik und Neubewertung der „Zweckdienlichkeit des früher Gelernten“. Mezirow unterscheidet dabei drei verschiedene Formen der Reflexion, die sich auf den Inhalt (was gedacht, wahrgenommen und gefühlt wird), den Prozess (wie gehandelt und wie dieses Handeln wahrgenommen wird) und die Prämissen (Vorannahmen: warum etwas so und nicht anders wahrgenommen wird) beziehen. Die Reflexion der Prämissen ist dabei die umfassendste Form der Reflexion, da die Annahmen, wie die Welt gedeutet wird, hinterfragt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Mezirows Theorie ist längst nicht mehr auf diesem Stand stehen geblieben, weshalb die transformative Lerntheorie auch als eine prozessorientierte Theorie bezeichnet wird, da sie sich ständig weiterentwickelt. Es kann deshalb laut Cranton/Taylor nicht mehr von dem Ansatz des transformativen Lernens gesprochen werden, sondern es existieren verschiedene Ansätze, welche die Rolle unterschiedlicher Elemente (Emotionen, Lernsettings, Theorien) in den Fokus rücken. Ein Ansatz stammt von Ed O’Sullivan, der kritisiert, dass der Mezirow’sche Ansatz zu stark die individuellen Prozesse in den Mittelpunkt rücke und die kollektiven vernachlässige. Für eine kritische, zukunftsfähige Gesellschaft sei es notwendig, kollektive Lernprozesse zu steuern und kritisch zu unterstützen. Weitere Kritik wurde von Vertretern wie Taylor, Cranton oder Dirkx an der Überbetonung der Rationalität und der kritischen Reflexion geübt, was aus ihrer Sicht zu einer Vernachlässigung der Rolle des Unterbewussten und der Emotionen führe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Transformatives Lernen (nach Mezirow) stellt einen Prozess dar, bei dem durch kritische (Selbst-) Reflexion bereits bestätigte eigene Vorannahmen (Perspektiven, Denkweisen, Denkgewohnheiten) transformiert werden, um diese sowohl zu verändern als auch zu erweitern. ", "tgt_summary": null, "id": 1996499} {"src_title": "Benjamin F. Gue", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 5. Mai 2010 legte der damalige russische Ministerpräsident Wladimir Putin den Grundstein für den modernen Stadionbau. Die Veranstaltungsstätte ist in ihrer Form einer Seerose nachempfunden. Nach einer Abstimmung im Internet über den Namen der modernen Arena setzte sich der Vorschlag \"Kasan-Arena\" mit 45 Prozent der 9477 Stimmen durch. Nach Verzögerungen und verschobener Eröffnung am 9. Mai 2013 wurde das Stadion rechtzeitig fertiggestellt zur Sommer-Universiade 2013 und am 14. Juni des Jahres eingeweiht. Anfänglich ging man von Baukosten von 5,6 Milliarden Rubel (etwa 132 Mio. Euro) aus. Letztendlich verdreifachten sich die Kosten fast auf 15,5 Milliarden Rubel (rund 465 Mio. Euro). Eine geschwungene Dachlinie, die vom Mittelpunkt der Haupt- wie Gegentribüne zu den Rängen hinter den Toren abfällt, zeichnet das Stadion aus. Ein weiteres prägnantes Merkmal ist die große LED-Medienfassade in HD-Qualität. Mit einer Breite von 150 Metern und, am höchsten Punkt, 35 Metern Höhe ist sie die weltgrößte LED-Fassade an einem Fußballstadion. Sie besitzt eine Fläche von 3.622 Quadratmeter und ist mit drei Millionen LEDs bestückt. Im November 2019 wurde das WM-Stadion von Kasan in \"Ak Bars Arena\" umbenannt. Der Namensgeber ist die Ak Bars Bank, die zur Ak Bars Holding gehört. Man hat eine Vereinbarung über eine langfristige strategische Partnerschaft zwischen der Ak Bars Bank und den Betreibern des Stadions getroffen. Im Rahmen der Vereinbarung wurde auch die Umbenennung beschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "In der früheren Kasan-Arena wurden die Eröffnungs- und die Schlussfeier der Sommer-Universiade 2013 abgehalten. Der Fußballclub Rubin Kasan wird in der Arena seine Heimspiele austragen. Im Juli 2011 konnte sich Kasan gegen das mexikanische Guadalajara und Hongkong (China) um die Austragung der Schwimmweltmeisterschaften 2015 durchsetzen. Die Schwimmwettbewerbe wurden in der Kasan-Arena ausgetragen. Dafür sollten zwei temporäre 50-Meter-Schwimmbecken im Stadion installiert werden und das so entstehende Schwimmstadion 12.000 Plätze bieten. Die Stadt Kasan war eine von 14 Bewerberstädten als Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Am 30. August 2012 gab FIFA-Präsident Sepp Blatter zusammen mit Russlands Sportminister Witali Mutko in Moskau bekannt, dass Kasan mit der Kasan-Arena neben elf weiteren Stadien Spielort des Fußball-Weltturniers sein wird. Ein Jahr vor der WM war die Arena einer von vier Schauplätzen des FIFA-Konföderationen-Pokals 2017. Am 2. März 2020 vergab die UEFA das Spiel um den UEFA Super Cup 2023 an Kasan mit dem WM-Stadion von 2018.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ak Bars Arena () ist ein Fußballstadion im Nordosten der russischen Stadt Kasan, autonome Republik Tatarstan. Die Arena liegt am Ufer der Kasanka und bietet den Besuchern zu Fußballspielen 45.093 Sitzplätze. Die Arena ersetzte das Zentralstadion von 1960 als Heimspielstätte des Fußballvereins Rubin Kasan.", "tgt_summary": null, "id": 949733} {"src_title": "Big Leaguer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Lykke Petersen begann im Alter von fünf Jahren in ihrer Heimatstadt Højby Fußball zu spielen. Im Jahr 2007 besuchte sie das Rollins College in Florida und spielte dort für die NCAA Uni-Fußball. Nach der Europameisterschaft 2013 wurde sie vom Bundesligisten FCR 2001 Duisburg verpflichtet, dessen Mannschaft sich zum Jahreswechsel 2013/14 dem MSV Duisburg anschloss. Am 26. April 2014 verkündete Lykke Petersen ihren Weggang vom MSV zum Saisonende und unterschrieb daraufhin beim Zweitligisten 1. FC Köln.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Ihr Debüt für die Nationalmannschaft gab sie beim Algarve-Cup am 4. März 2011 gegen Schweden, das ihre Mannschaft 1:3 verlor. Im Jahre 2005 wurde sie in den Kader der dänischen Nationalmannschaft für die Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2005 berufen, kam aber nicht zum Einsatz. Nach einer Knieverletzung der Stammtorwartin Heidi Johansen wurde Stina Lykke Petersen zur Nummer eins für die Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2013 in Schweden. Im Eröffnungsspiel der Europameisterschaft gegen Gastgeber Schweden wurde sie zur Heldin, als sie zwei Elfmeter (Lotta Schelin und Kosovare Asllani) halten konnte und so ihrem Team zu einem 1:1-Unentschieden verhalf. Auch im Elfmeterschießen des Viertelfinalspiels gegen Frankreich konnte sie einen Elfmeter halten, so dass Dänemark ins Halbfinale gegen Norwegen einzog, das ebenfalls im Elfmeterschießen entschieden wurde. Dort konnte sie aber keinen Elfmeter halten, während die norwegische Torhüterin Ingrid Hjelmseth zweimal erfolgreich war, wodurch Norwegen das Finale erreichte. Vier Jahre später bei der EM in den Niederlanden festigte sie Ihren Ruf als Elfmeter-Killerin. Im letzten Gruppenspiel beim 1:0-Erfolg Dänemarks gegen Norwegen hielt sie einen Strafstoß und sicherte damit Dänemark das Weiterkommen ins Viertelfinale. Im Halbfinale gegen Österreich hielt sie einen Straßstoß im Spiel, das zunächst – auch nach Verlängerung – torlos blieb. Im Elfmeterschießen hielt sie zwei weitere Strafstöße, zwei gingen über das Tor, sodass Petersen von insgesamt vier Elfmetern gegen sie in diesem Spiel keinen reinließ. Petersen wurde zur Spielerin des Spiels gewählt. Dänemark erreichte so erstmals ein EM-Finale der Frauen. Im Juni 2018 trat Lykke Petersen unmittelbar nach einem Länderspiel gegen Ungarn aus der Nationalmannschaft zurück.", "section_level": 2}], "src_summary": "Stina Lykke Petersen (* 9. Februar 1986) ist eine dänische Fußballtorhüterin, die u. a. für den 1. FC Köln und für den MSV Duisburg spielte. Von 2013 bis 2018 war sie die Nummer Eins im Tor der Dänischen Fußballnationalmannschaft der Frauen.", "tgt_summary": null, "id": 1357612} {"src_title": "Constantin Grecu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "EW (Ottomotoren).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "EW7.", "content": "Der EW7 hat einen Hubraum von 1,7 l (1749 cm3) mit einer Bohrung von 82,7 mm sowie einem Hub von 81,4 mm. Er ist Nachfolger des XU7 und des nicht aufgeladenen XU10 mit acht Ventilen. Alle EW7 haben zwei obenliegende Nockenwellen und vier Ventile pro Zylinder. Die Produktion des EW7 wurde in Europa am 1. Januar 2011 wegen fehlender Euro-5-Eignung eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "EW10.", "content": "Der EW10 hat einen Hubraum von 2,0 l (1997 cm3) mit einer Bohrung von 85 mm und einem Hub von 88 mm. Er ist Nachfolger des nicht aufgeladenen XU10 mit 16 Ventilen. Alle EW10 haben zwei obenliegende Nockenwellen und vier Ventile pro Zylinder. Eine \"HPi\" genannte Version mit Direkteinspritzung wurde 2001 im Citroën C5 und im Peugeot 406 eingeführt, aber bereits 2003 mangels Nachfrage eingestellt. Die Produktion des EW10 wurde in Europa wegen fehlender Euro-5-Eignung am 1. Januar 2010 eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "EW12.", "content": "Der EW12 hat einen Hubraum von 2,2 l (2230 cm3) mit einer Bohrung von 86 mm sowie einem Hub von 96 mm. Er hat zwei obenliegende Nockenwellen und vier Ventile pro Zylinder. Er löste den aufgeladenen XU10 ab. Die Produktion des EW12 wurde in Europa wegen fehlender Euro-5-Eignung am 1. Januar 2011 eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "DW (Dieselmotoren).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "DW8.", "content": "Der DW8 ist ein Wirbelkammer-Dieselmotor mit einem Hubraum von 1,9 l (1868 cm3) mit einer Bohrung von 82,2 mm und einem Hub von 88 mm. Er löste die nicht aufgeladenen Versionen des XUD7 und des XUD9 ab. Die Produktion des DW8 wurde aufgrund fehlender Euro-4-Eignung im Jahr 2007 eingestellt. Der DW8 wurde durch den 1,4-Liter-HDi-DV-Motor mit 50 kW (68 PS) abgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "DW10.", "content": "Der DW10 war der erste Dieselmotor von PSA mit Direkteinspritzung. Er hat einen Hubraum von 2,0 l (1997 cm3) mit einer Bohrung von 85 mm sowie einem Hub von 88 mm und löste die aufgeladenen Versionen des XUD7 und des XUD9 ab.", "section_level": 2}, {"title": "DW12.", "content": "Der DW12 hat einen Hubraum von 2,2 l (2179 cm3) mit einer Bohrung von 85 mm und einem Hub von 96 mm. Er wurde 2000 eingeführt und löste den XUD11 ab.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der PSA EW (Otto, E = Essence) und DW (Diesel) sind eine Serie von Verbrennungsmotoren, die vorwiegend in Peugeot- und Citroën-Automobilen verwendet werden. ", "tgt_summary": null, "id": 831057} {"src_title": "Aisha Lemu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach einem längeren Aufenthalt in einer Psychiatrie findet der gemütskranke Geschäftsmann Martial Pasquier wieder langsam ins Leben zurück. Er ist Mitinhaber einer Kaufhauskette, die neben dem Stammsitz in Paris zahlreiche Filialen in der Provinz hat. Privat läuft es weniger gut, existiert seine Vernunftehe doch nur noch auf dem Papier. Längst lebt seine Frau Lucie in einer Beziehung mit dem in der Firma angestellten Paul, was Martial jedoch gleichgültig hinnimmt. Von der Geschäftsführung, darunter seiner Mutter, wird Martial kritisch beäugt, da die meisten glauben, dass er nicht geheilt ist. Als er kurz nach der Entlassung aus der Klinik wieder an einer Aufsichtsratssitzung teilnimmt, wird er als Inspizient in fünf unrentable Filialen in der Provinz geschickt, da diese lange nicht überprüft wurden. Er stimmt dem emotionslos zu und beginnt seine Tour in Limoges. Vor Ort wird er von Filialleiter Raoul Fonfrin demütig empfangen, was sich bald als Heuchelei herausstellt. Dass Martial die Kassenbücher der letzten Monate einsehen will, lässt Fonfrin besonders gereizt werden, hat er doch Gelder unterschlagen. Dennoch lädt er Martial zu einem Abendessen mit seiner Frau und Freunden ein. Das Abendessen vergeht über oberflächlichem Geplauder, das Martial auf Nachfrage auch als solches bezeichnet. Dennoch ist niemand peinlich berührt. Weil er für die Nacht keine Unterkunft hat, lässt Madame Fonfrin Martial ein Zimmer in ihrem Haus herrichten. Hier lernt Martial auch das Hausmädchen der Familie, Francine, kennen. Am nächsten Tag sind die Fonfrins wiederum erleichtert, dass Martial abreisen will, doch bleibt er in der Stadt. Er mietet sich für drei Monate eine herrschaftliche Wohnung und lädt Francine ein. Nachdem beide die Nacht beieinander verbracht haben, kündigt Francine auf Martials Betreiben hin ihre Stelle bei den Fonfrins. Stattdessen lebt sie mit Martial zusammen, der ihr erlesene Kleider kauft und für ihre Freunde eine Party gibt. Ihrem Freund Fernand, mit dem Martial und Francine fortan eine Dreiecksbeziehung führen, kann er sogar eine Arbeit in Fonfrins Kaufhaus verschaffen. Gleichzeitig setzt er die Prüfung der Kassenbücher fort, bis Fonfrin ihm gesteht, Gelder in Millionenhöhe unterschlagen zu haben. Martials soziales Experiment, bei dem er selbst einen Teil seiner krankhaften Gleichgültigkeit ablegt, wird abgebrochen, als er telefonisch erfährt, dass es seiner Mutter schlecht geht. Am nächsten Tag reist er zurück nach Paris, wo er erkennen muss, dass alles nur ein Trick seiner Mutter, der Berater und Ärzte war, um ihn aus Limoges zu holen. Martial ordnet sein Leben neu: Er trennt sich von seiner Frau Lucie und geht sämtliche Kassenbücher der Firma durch. Es zeigt sich, dass Geschäftsführer Bassompierre, der der Geliebte von Martials Mutter ist, seit Jahren in die eigene Tasche gewirtschaftet hat. Martial entlässt ihn und setzt als Nachfolger Paul, den Freund seiner Frau, ein. Er selbst kündigt an, seine Anteile an der Firma aufzugeben. Er kehrt nach Limoges zurück und lässt sich mit der Hilfe von Fonfrin dort nieder. Francine hat inzwischen Fernand verlassen und lebt mit dem eifersüchtigen Kneipier Rocky zusammen. Sowohl Martial als auch Fernand sind tief betrübt über diese Entscheidung. Eines Tages treffen sich alle Freunde in Rockys Kneipe, in der Francine als Kellnerin arbeitet. Als Rocky Wein holen geht, wird er von Fernand erstochen. Martial kommt kurze Zeit später dazu und überzeugt Fernand, zu fliehen und ihm das Messer zu geben. Martial wird gemäß seiner Krankengeschichte für nicht zurechnungsfähig erklärt und erneut in die Psychiatrie eingewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Einige Tage mit mir\" wurde in Limoges, Melun und Taverny gedreht. Der Film lief am 24. August 1988 in Frankreich an und kam am 10. August 1989 auch in die deutschen Kinos. Ab 7. Mai 1990 war er auf Video erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Für den \"film-dienst\" war \"Einige Tage mit mir\" eine „durch intelligente Dialoge und leisen Humor gekennzeichnete melancholische Komödie, sorgfältig inszeniert und ausgezeichnet gespielt.“ \"Cinema\" befand, dass Regisseur Sautet mit dem Film „das Bürgertum ab[watscht]. Sein melancholisch-tragischer Film glänzt mit geschliffenen Dialogen und subtil agierenden Darstellern.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Claude Sautet wurde für \"Einige Tage mit mir\" 1988 auf dem Chicago International Film Festival für den Gold Hugo in der Kategorie Bester Langfilm nominiert. Der Film erhielt 1989 drei César-Nominierungen: Daniel Auteuil wurde in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für den Preis nominiert, Jean-Pierre Marielle in der Kategorie Bester Nebendarsteller und Dominique Lavanant als Beste Nebendarstellerin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Einige Tage mit mir ist eine französische Literaturverfilmung von Claude Sautet aus dem Jahr 1988. Sie basiert auf einem Roman von Jean-François Josselin.", "tgt_summary": null, "id": 2229559} {"src_title": "Mir Emad Ghazvini", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Bei den Arbeiten zum Musical \"Knickerbocker Holiday\" fragte einer der Stars der Show, Walter Huston, an, ob nicht auch ein Song geschrieben werde, der ihn in seiner Rolle als alternder Peter Stuyvesant musikalisch herausstellen könnte. Da Weill Huston unbekannt war, fragte er ihn in einem Telegramm nach seiner Stimmlage; Huston antwortete sehr ehrlich: „Habe überhaupt keine Stimmlage.“ Weill hörte sich daraufhin eine Radioshow an, in der Huston auftrat, um dann in wenigen Stunden mit Anderson einen schlichten, lyrischen Song mit einem Tonumfang von knapp über einer Oktave zu schreiben. Huston führte den Song im Musical, das am 19. Oktober 1938 im Ethel Barrymore Theatre Premiere hatte, auf.", "section_level": 1}, {"title": "Der Song.", "content": "Der \"September Song\" ist fast durchweg in C-Dur gehalten und in der Liedform A1 – A1 – B – A2. Die A-Teile zeichnen sich durch aufsteigende Arpeggios und Sprünge aus; im B-Teil fällt die Melodie abwechselnd in Sekunden und Terzen. Weill griff für die Komposition auf Material aus seiner Operette »Der Kuhhandel« (1935) zurück. Die Textidee baut auf einer klassischen Metapher auf, bei der das Leben von Personen in einem Jahr abgebildet wird. Zwar sei es ein langer Weg von Mai bis Dezember, der von September aus sei aber recht kurz. Anders als die geliebte (jüngere) Person hat der ältere Sänger nicht mehr viel Zeit zu verlieren und bittet daher darum, auf „Spiele der Wartens“ zu verzichten.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkungsgeschichte.", "content": "\"Knickerbocker Holidays\" war trotz guter Kritiken nur mäßig erfolgreich und wurde nach 168 Vorstellungen abgesetzt. Hustons Aufnahme des \"September Song\" gelangte hingegen im Januar 1939 in die Charts, wo es bis auf Platz zwölf vorrückte. Bing Crosby nahm den Song 1943 auf. Ihm folgte Frank Sinatra, der mit dem Stück einen Hit hatte und ihn auch später mehrfach einspielte. Neben seiner Version kamen die folgenden Coverversionen in die amerikanischen Charts: Sarah Vaughan hatte den \"September Song\" bereits seit 1946 in ihrem Programm ebenso Don Byas. Artie Shaw nahm den Song 1947 auf, ebenso The Ravens sowie in Paris Django Reinhardt. Art Tatum, Billy Eckstine und Nat King Cole spielten den Song in den frühen 1950er Jahren ein. Der Song wurde bei den Jazzmusikern immer beliebter 1954 folgte eine Version von Vaughan mit Clifford Brown und dem Flötisten Herbie Mann, 1959 Chet Baker. Rolf Kühn präsentierte den Song Mitte der 1950er Jahre auf dem Deutschen Jazzfestival. 1960 folgte Ella Fitzgerald, dann auch Rosemary Clooney, June Christy, Dee Dee Bridgewater, Peter Fessler und Anirathak. Lotte Lenya hat eine mustergültige klassische Interpretation des Songs eingespielt. Weiter liegen Instrumentalversionen von beispielsweise Sidney Bechet, Red Norvo, George Shearing, Dave Brubeck, Erroll Garner, Harry James, Earl Bostic, Art Pepper, Charles Mingus, Biréli Lagrène und Gary Burton vor. \"Tethered Moon\" (Masabumi Kikuchi, Gary Peacock, Paul Motian) entwickelten 1995 „ein wunderbares Versteckspiel im Klanggarten.“ Lou Reed interpretierte den Song für Hal Willners Tributalbum \"Lost in the Stars: The Music of Kurt Weill.\"Pascal Comelade nahm den Song mit Robert Wyatt auf; weiterhin zu erwähnen sind Versionen von Bryan Ferry (\"As Time Goes By\" 1994) oder Rod McKuen (\"Kurt Weill - The Centennial\" 2001). Jean Sablon hat 2009 eine französische Version \"J’ai peur de l’automne\" vorgelegt. Auch Patricia Kaas hat den Song ebenso wie The Young Gods oder Peter, Paul & Mary interpretiert.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung in Film und Fernsehen.", "content": "Der \"September Song\" wurde 1950 in dem Spielfilm \"September Affair\" benutzt. 1960 sang es Maurice Chevalier in dem Film \"Pepe\". Woody Allen nahm den Song in seinen Film \"Radio Days\" (1987) auf und erwähnte, dass es sich bei \"September Song\" um den besten amerikanischen Popsong handeln könnte, der je geschrieben worden sei. In dem Film \"Texasville\" (1990) interpretiert Willie Nelson den \"September Song\". Weiterhin wurde der Song in der britischen Fernseh-Serie \"May to December\" (1989 bis 1994) auf BBC One verwendet. Anjelica Huston, die Enkelin des Erstinterpreten, sang das Lied in einer Folge von NBC Smash.", "section_level": 1}], "src_summary": "September Song ist ein Lied, das Kurt Weill (Musik) und Maxwell Anderson (Text) 1938 für das Musical \"Knickerbocker Holiday\" geschrieben haben. Der Song entwickelte sich zu einem Evergreen und zum Jazzstandard; er gilt als Bestandteil des Great American Songbook.", "tgt_summary": null, "id": 2253629} {"src_title": "Warren S. Dungan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Emily Meyer, eine deutsche Amerika-Einwanderin, schließt sich im Sommer 1898 einer Gruppe Goldsucher an, die vom Süden Kanadas aus über 2500 Kilometer zu den Goldfeldern beim Klondike gelangen wollen. Organisiert und als sicher und strapazenarm angepriesen wird die Reise von Wilhelm Laser, der von den Teilnehmern Geld einzieht. Mit dabei sind der angestellte Packer und Pferdeknecht Carl Böhmer (aus Österreich-Ungarn stammend), der Journalist und Fotograf Müller, der Familienvater Rossmann und das Ehepaar Dietz als Köche. Die Reise soll über Ashcroft, Quesnel, Hazelton und Telegraph Creek zum Teslin Lake führen. Von dort soll es per Boot den Yukon River flussabwärts nach Dawson, dem Ziel der Reise, gehen. Nach einiger Zeit wird offenkundig, dass Laser den Weg gar nicht kennt. Als er in der Nacht erwischt wird, wie er sich mit dem Geld der Gruppe absetzen will, beschließt die Mehrheit, ihn am nächsten Morgen zu hängen. Meyer bindet ihn jedoch los und lässt ihn entkommen; Böhmer, der ihr zugeneigt ist, beobachtet dies, ohne es den anderen zu verraten. Der Treck verliert einen Wagen durch Speichenbruch; ein Pferd stürzt und der Koch verletzt sich dabei am Arm. Beim Zwischenhalt in Hazelton bleibt das Ehepaar Dietz auf Betreiben der Frau zurück. Für die anderen ist die Aussicht auf Goldfunde noch immer Anreiz genug, die Warnungen lokaler Siedler in den Wind zu schlagen und weiterzuziehen. In der Wildnis tritt Müller in eine Bärenfalle, doch die von seinen Reisegefährten durchgeführte Beinamputation kann ihn nicht retten. Rossmann wird verrückt und läuft nackt in den Wald, ohne wieder aufzutauchen. Meyer und Böhmer sind nun allein. Nur zaghaft geht Meyer auf die Avancen Böhmers ein, der ihr gesteht, einst jemanden getötet zu haben, als er Vieh hütete. Sie erzählt von ihrer Arbeit als Dienstmädchen in Chicago und ihrer glücklosen, geschiedenen Ehe. In Telegraph Creek, das sie nur mit Hilfe eines Indianers erreichen, legen sie eine längere Pause ein, um Kräfte zu sammeln. Doch es kommen zwei Kopfgeldjäger, die Böhmer verfolgt haben und ihn töten. Einer stirbt zuvor durch Böhmers Kugel, den anderen erschießt Meyer. Sie verabschiedet sich an Böhmers Grab von ihrer Liebschaft und zieht allein weiter.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung und Veröffentlichung.", "content": "Thomas Arslan studierte in kanadischen und amerikanischen Bibliotheken zahlreiche Berichte und Tagebücher von Teilnehmern des Goldrauschs. Die Tagebücher sind meist zu Beginn sehr ausführlich, bis die Energie der Verfasser nachließ und sie nur noch minimale Einträge vornahmen. Dabei stieß er auf Erwähnungen einer Gruppe deutscher Goldsucher. Die zahlenmäßig bedeutende deutsche Auswanderung im 19. Jahrhundert spiele in der heutigen deutschen Geschichtsschreibung aber kaum eine Rolle. Die Dreharbeiten fanden vom 14. August bis zum 29. September 2012 in Kanada statt. Nach der Premiere als der einzige deutsche Beitrag im Wettbewerb bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin im Februar 2013 kam der Film bereits am 24. Juli in die französischen Kinos, bevor er am 15. August 2013 in Deutschland anlief. Die Kinoversion ist 13 Minuten kürzer als die an der Berlinale gezeigte Fassung.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik von Dylan Carlson, dem Frontmann der Doom-Metal-Band Earth, erinnert stark an jene von Neil Young im Soundtrack zu Jim Jarmuschs groteskem Western Dead Man.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "In \"epd Film\" lobte Anke Sterneborg, Hoss spiele die Pionierin glaubwürdig, unaufgeregt wie die Einzelgänger des amerikanischen Westerns und dennoch „ganz und gar deutsch“. Für diesen Film sei entscheidend, „dass er den amerikanischen Mythen nicht hinterherhecheln muss, weil er seine amerikanische Geschichte von vornherein aus historisch verbriefter deutscher Perspektive erzählt“. Er zeige „atemberaubende Bilder“ und vermittle durch Bewegungen, Gesten und Details vieles über die Figuren und das Land. Der \"Cinema\"-Rezensent Ralf Blau war überzeugt, Arslan habe es mit dem vorhersehbaren Handlungsverlauf nicht auf Spannung abgesehen, vielmehr sei ihm das Vorhaben, das Sichtbarmachen des Gefühls, in der endlosen Landschaft kaum voranzukommen, „mit beeindruckender Konsequenz gelungen“. Für die \"Zeit\" urteilte Carolin Ströbele: „Es ist gut, wenn jemand aufbricht, um etwas Neues zu wagen.“ Erstmals befänden sich Arslans Figuren nicht in einem Wartezustand, sondern bewegten sich auf ein Ziel zu. Seine erzählerische Stärke, Emotionen spürbar zu machen, ohne sie zu visualisieren und so Spannung zu schaffen, funktioniere in \"Gold\" nicht. Zu vorhersehbar sei das schon tausendfach erzählte Genre, und den Figuren fehle eine psychische Entwicklung. „Arslan ist mit diesem Film kein Aufbruch gelungen.“ An Arslans Films würden falsche Erwartungen gerichtet, erklärte Birgit Glombitza von der \"taz\", er „musste einiges an Kritik, an Häme und noch viel mehr an Missverständnissen aushalten“. Er gehe durch die genretypischen Elemente, und die Kamera „tut die meiste Zeit so, als sehe das Kinoauge das alles zum ersten Mal“. Sie orientiere sich an der zeitgenössischen Landschaftsfotografie, was die Bilder „so naturalistisch und physisch“ mache. Arslan nehme das Western-Genre ernst. „Dabei erlernt er die Regeln des Cowboyfilms nicht nur, sondern erfindet und versteht sie auch neu. Als Genre-Greenhorn gelingt es ihm vielleicht umso überzeugender, etwas vom Ureigentlichen dieser Filmgattung zu erzählen. Nämlich von Migration, Anpassung und Isolation.“ Insgesamt habe Arslan „mit \"Gold\" dem deutschen Film einen weltweitenden Blick geschenkt“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gold ist ein deutscher Spielfilm des Regisseurs Thomas Arslan aus dem Jahr 2013. Der Western handelt von deutschstämmigen Goldsuchern, die 1898 vom Klondike-Goldrausch profitieren und ein besseres Leben für sich oder ihre Familie verwirklichen wollen. Ihre Reise durch kaum erforschte, weite Landschaften gerät entbehrungsreicher und gefährlicher als erwartet. Die Premiere des Films war bei der Berlinale 2013.", "tgt_summary": null, "id": 1967944} {"src_title": "Wysiedle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach Pausanias gab es hier einen Tempel, in dem der Seher Melampus verehrt und ihm zu Ehren alljährlich ein Fest gefeiert wurde. Eine hier gefundene Inschrift belegt die Existenz eines Herakles-Heiligtums. Im 6. Jahrhundert vor Christus wurde vermutlich eine erste Befestigung auf der Akropolis von Aigosthena errichtet. In der Folgezeit wurde die Festungsmauer erneuert und vergrößert und Mauern von der Oberstadt bis zum Hafen errichtet. 379 v. Chr., nach seinem ersten erfolgreichen Feldzug gegen Theben, zog sich Kleombrotos I. von Kreusis über die Berge nach Aigosthena zurück. Wegen sehr starker Winde mussten seine Soldaten ihre Schilde zurücklassen und einige Packesel wurden samt Gepäck ins Meer geweht. 371 v. Chr., nach der Niederlage in der Schlacht bei Leuktra, floh Archidamos III. wieder über Kreusis nach Aigosthena. Die heute noch sichtbaren Mauern stammen hauptsächlich aus dem späten 4. Jahrhundert vor Christus. Zu dieser Zeit gehörte die Stadt zum Machtbereich von Megara. 244 v. Chr. erscheint Aigosthena als eigenständige Stadt neben Megara als Mitglied im Achaiischen Bund. 234 v. Chr. wechselte die Stadt im Gegensatz zu Megara zum Böotischen Bund, wurde jedoch 192 v. Chr. nach dem Zweiten Makedonisch-Römischen Krieg wieder Mitglied im Achaiischen Bund. Athenaios berichtete im 3. Jahrhundert nach Christus, dass aus Aigisthena ein berühmter süßer Wein stammte. Nach Hierokles war die Stadt um 530 n. Chr. noch selbständig. Zu dieser Zeit wurde eine fünfschiffige Basilika errichtet. Kurze Zeit später wurde die Stadt von Slawen erobert. Im 12. Jahrhundert wurden ein Kloster und mehrere Kirchen in Aigosthena errichtet. Zur osmanischen Zeit war die Stadt unbedeutend und nur ein Leuchtturm wurde auf der Akropolis neu errichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Festung auf der Akropolis hat eine Ausdehnung von etwa 190 zu 85 Metern und die gesamte Stadt von 600 zu 200 Metern. Auf dem höchsten Punkt im Nordosten der Akropolis befindet sich das byzantinische Kloster mit Zellen und seinen beiden Kirchen, eine Panagia und eine dem Agios Georgios geweihte Kirche. Hier befindet sich auch der am besten erhaltene Turm mit einer Höhe von etwa 15 Metern. Viele der Türme waren so gebaut, dass auf ihnen zur Verteidigung hölzerne Schleudermaschinen, wie Ballisten oder Oxybelai installiert werden konnten. Auch die nördliche Mauer zum Meer ist noch gut erhalten. Etwa auf halber Strecke vom Meer zur Oberstadt befinden sich südlich dieser Mauer die Fundamente der christlichen Basilika aus dem 6. Jahrhundert mit einer Länge von etwa 25 Metern und einer Breite von 20 Metern. Über dieser wurde im 11. oder 12. Jahrhundert eine kreuzförmige Theotokos-Kapelle errichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aigosthena (, ) war eine antike griechische Hafenstadt in Attika. Sie lag am Alkionidischen Golf, einer Meeresbucht im Nordosten des Golfs von Korinth. Die Ruinen befinden sich im Ort Porto Germeno 19 Kilometer nordwestlich der Stadt Megara. Die Mauern der Stadt gehören zu den am besten erhaltenen Befestigungen aus klassischer Zeit.", "tgt_summary": null, "id": 2194004} {"src_title": "Mustafa Yamolki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1316 wurde ein Franziskanerkloster gegründet und 1532 zerstört. 1655 wurde vom Besitzer der Herrschaft Lockenhaus Graf Franz III. Nádasdy der Bau des Augustiner-Eremiten-Klosters und der barocken Pfarrkirche gestiftet. Die Ausführung erfolgte ab durch den italienischen Maurermeister Pietro Orsolini aus Siena oder Mailand. Die Grundsteinlegung erfolgte am 2. Juli 1656. Nach einer längeren Bauunterbrechung wegen der in den Seitenmauern aufgetretenen Sprünge wurde das Kirchengebäude im Jahr 1669 fertiggestellt und am 15. September geweiht.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die frühbarocke Kirche hat einen Grundriss eines langgestreckten Griechischen Kreuz mit einem untypischen großen zentralen Raum. An den Ecken des Kreuzes befinden sich in der eingezogenen Schräge vier halbrunde Nischenkapellen, welche nördlich sichtbar an der Fassade hervortreten, und südlich in der Klostermauer nicht sichtbar verbaut sind. Der Chor einen geraden Schluss. Dahinter steht die quer gestellte Sakristei. Eine breite Freitreppe führt zur dreigeschossigen Giebelfassade mit zwei steinernen Nischenfiguren und dem Doppelwappen Nádasdy-Esterházy. Südlich ist ein viergeschossiger Turm mit Zwiebelhelm angebaut. Überwölbt ist die Kirche im Emporenjoch und Chorjoch mit Tonnen mit Stichkappen, zur Mitte bei den Nischenkapellen steigt das Tonnengewölbe auf, und im Mitteljoch ist ein Kreuzgratgewölbe. Im Mitteljoch gibt es kurze Querarme mit Schildbogen. Das Kirchenschiff hat ein mächtiges profiertes verkröpftes Hauptgesims. Die ionischen Pilasterkapitelle haben Stuckdekor. Die Empore über einem Tonnengewölbe hat eine gerade Brüstung und zeigt die Inschrift \"Erectum 1656 Renovatum 1913\". Die Wandmalerei der Kirche zeigt eine scheinplastische Dekoration an den Gurten und Gewölben und zeigt zwei figurale Deckenbilder aus 1913. Unter der Empore ist links die Antoniuskapelle mit einem bemerkenswerten Schmiedeeisengitter um 1700.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Der Hochaltar aus 1656 bildet einen frontalen dreigeschossigen Aufbau über die ganze Chorwand. Das mittige Altarbild zeigt die Heiligen Eremiten Paulus und Antonius, gemalt von Georg Kéry (1675). Über den Opfergangsportalen stehen die Figuren der Heiligen Nikolaus von Bari und Nikolaus von Tolentino jeweils zwischen korinthischen Säulen. Über dem Gesims stehen die Figuren der heiligen Könige Stephan und Ladislaus und Engel. Auf dem Aufsatz stehen die Figuren Barbara, Katharina und Elisabeth und das Doppelwappen Nádasdy-Esterházy. Vergoldete Zierate sind Zutaten des Rokoko. Der freistehende Tabernakel mit dem Gnadenbild Mutter vom guten Rat mit Engelsfiguren ist aus dem 3. Viertel des 18. Jahrhunderts. Die schwarzen Seitenaltäre mit akanthusgeschmücktem Aufsatz in den östlichen Nischen tragen links zwei weiblichen Heiligenfiguren um 1660, und rechts die Figuren Joachim und Anna um 1675. Die Seitenaltäre in den westlichen Nischen zeigt links das Ölbild Donatus aus 1723 und Figuren von Ordensheiligen und oben eine plastische Ölberggruppe, und rechts die Figuren Georg und Florian mit dem Altarbild Johannes Nepomuk. Der Seitenaltar im nördlichen Querarm hat eine Mensa mit Reliquiaren und über die ganze Wand eine Stuckdekoration mit dem Ölbild \"Mariae als Regina Hungariae\" aus 1912. Der Seitenaltar im südlichen Querarm trägt eine plastischen Kreuzigungsgruppe aus dem 3. Viertel des 17. Jahrhunderts, die Fassung und die gemalte Landschaft ist aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Die Kanzel aus dem 3. Viertel des 18. Jahrhunderts trägt am Korb die Sitzfiguren Moses und Johannes der Täufer und als Relief Jonas und der Walfisch. An der Rückwand ist das Relief Sämann. Auf dem Schalldeckel sind drei Frauenfiguren Glaube Liebe Hoffnung und reiche Rokoko-Ornamentik. Zwei barocke Figuren Rochus und Sebastian hängen an den Chorpfeilern. Zwei Ölbilder aus dem 3. Viertel des 17. Jahrhunderts über der Sakristeitüre zeigen die Heiligen Sebastian und Katharina, angeblich mit den Zügen von Franz Nádasdy und Anna Juliana Esterházy. Der Beichtstuhl ist mit 1706 bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Im Jahre 2003 erhielt die Pfarrkirche mit der Stifterin Gräfin Elisabeth von Enzenberg-Esterházy eine von Rieger Orgelbau gebaute neue Orgel mit 35 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Dabei wurde Sh'ma Israel auf Pergament geschrieben von Johana Baron, welche seit 1938 in London lebt, und 1914 als Jonka Stössel in Lockenhaus geboren wurde, hinterlegt, was an die vertriebenen und vernichteten Juden von Lockenhaus erinnert. Mit Organist Wolfgang Horvath finden neben dem Musikfest \"ORGELockenhaus\" auch regelmäßig Konzerte mit \"Musica Sacra Lockenhaus\", Orgelführungen, Kinderprogramme und Festgottesdienste statt.", "section_level": 1}, {"title": "Glocken.", "content": "Eine Glocke ist mit 1539 bezeichnet. Eine Glocke goss Balthasar Herold 1669 in Wien.", "section_level": 1}, {"title": "Krypta.", "content": "Unter der Empore rechts ist der Abgang zur Grablege der Familien Nádasdy und Draskovich in der Unterkirche, gemeinsam mit den Grabstätten der ehemaligen Augustiner-Eremiten. Unter den hier bestatteten Familienmitgliedern ist besonders Franz III. Nádasdy hervorzuheben. Der niedrige dreischiffige Raum hat ein Kreuzgratgewölbe und zeigt im Chor die Wandmalerei Totentanz aus 1772. Der Altar zeigt ein Bild aus 1704 der wundertätigen Maria nach der Brunnen-Legende.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die römisch-katholische Pfarrkirche Lockenhaus steht in der Marktgemeinde Lockenhaus im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland. Die den Heiligen Nikolaus von Myra und Nikolaus von Tolentino geweihte Pfarrkirche und Wallfahrtskirche steht baulich mit dem ehemaligen Augustiner-Eremiten-Kloster verbunden weithin sichtbar etwas erhöht am Hauptplatz der Marktgemeinde. Die Kirche steht unter.", "tgt_summary": null, "id": 354974} {"src_title": "Devil in the Grove: Thurgood Marshall, the Groveland Boys, and the Dawn of a New America", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "PV 650–652.", "content": "Volvo begann bereits 1926 mit der Planung eines größeren Nachfolgers für ihre ersten Vierzylindermodelle ÖV 4 und PV 4. Der schwedische Automobilmarkt wurde damals von US-amerikanischen Modellen dominiert und Volvo brauchte einen größeren Sechszylinderwagen, um dort konkurrieren zu können. Der \"Volvo PV 651\" wurde im April 1929 eingeführt. Der neue Wagen hatte ein stärkeres Fahrgestell, das mit der stärkeren Maschine zurechtkam. Der Aufbau wurde in traditioneller Gemischtbauweise hergestellt, also mit einem Holzrahmen, der mit Blech verkleidet war. Der 3010 cm3 große \"DB\"-Motor mit siebenfach gelagerter Kurbelwelle und stehenden Ventilen war langhubig (76,2 × 110 mm) ausgelegt und 5,1:1 verdichtet. Er leistete bei 3000/min. Das Dreiganggetriebe war nicht synchronisiert. Im Frühjahr 1930 folgte der \"Volvo PV 652\" mit geänderter Innenausstattung und geändertem Armaturenbrett. Der Motor erhielt einen neuen Vergaser, aber die wichtigste Änderung war die Einführung hydraulisch betätigter Bremsen. 1931 wurde das Dreiganggetriebe durch ein ebenfalls nicht synchronisiertes Vierganggetriebe ersetzt. Im Januar 1932 erhielt der PV 652 den etwas aufgebohrten (79,4 × 110 mm) \"EB\"-Motor mit 3366 cm3Hubraum und bei 3200/min. Das Getriebe hatte wieder drei Gänge, der 2. und der 3. Gang waren synchronisiert. Volvo lieferte auch Fahrgestelle aus, auf denen Kleinlastwagen, Ambulanzwagen und Leichenwagen aufgebaut wurden. Eine kleine Zahl von Fahrzeugen der PV 650-Serie wurden auch mit zweitürigen Coupé- und Cabriolet-Karosserien ausgestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Gesamtproduktion von PV 651 / PV 652: 2176 Stück.", "section_level": 2}, {"title": "PV 653–655.", "content": "Im Herbst 1933 erhielten die Volvo-Sechszylindermodelle erneut ein stärkeres Fahrgestell mit X-förmig angeordneten Trägern, kleineren 17′′-Felgen und Ganzstahlkarosserien. Nur der Mittelteil des Daches war noch mit Kunstleder bespannt. Die Karosserien bekamen neue Kotflügel, Windschutzscheibe und Kühlergrill waren leicht nach hinten geneigt, um den Luftwiderstand zu verringern. Die Mechanik der Wagen blieb unverändert. Volvo bot zwei Versionen an: Das Standardmodell \"PV653\" und das Luxusmodell \"PV654\". Das Luxusmodell hatte eine bessere Innenausstattung, Reserveräder an beiden vorderen Kotflügeln, verchromte Hupen und doppelte Rückleuchten.", "section_level": 1}, {"title": "PV 656–659.", "content": "1935 sah das Styling der PV 650-Serie schon ziemlich altbacken aus. Die Karosserien waren im Prinzip seit 1929 gleich geblieben. Aber Volvo überarbeitete die Modelle noch einmal. Die neuen \"PV658 / PV659\"-Modelle erhielten den \"EC\"-Motor mit 3670 cm3 Hubraum, und einen Kühlergrill in leichter V-Form. Die Limousinen wurden 1936 durch das Modell PV 51 ersetzt, nur die Fahrgestelle \"PV656 / PV657\" wurden noch ein weiteres Jahr lang gebaut. Der Karosseriebaubetrieb Nordberg in Stockholm baute einige viertürige Cabriolets auf dem PV657-Chassis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Volvo PV 650-Serie war eine Reihe von PKW-Modellen, die von 1929 bis 1937 von Volvo gebaut wurde. Der Modellname stand für \"P\"erson\"V\"agn (dt.: Personenkraftwagen), 6-Zylinder-Motor, 5 Sitze; die dritte Ziffer gibt die jeweilige Version an.", "tgt_summary": null, "id": 2275977} {"src_title": "Kinlochewe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Kompletter Überblick bei: FA Cup Der FA Cup wird in Runden ausgespielt. Teilnehmen kann jede Mannschaft, die ein bestimmtes Leistungsniveau hat und ein angemessenes Spielfeld besitzt. Die Paarungen jeder Runde werden in einer offenen Auslosung ohne Setzliste ausgelost. Die zuerst gezogene Mannschaft hat Heimrecht. Endet das Spiel unentschieden, findet ein Rückspiel auf dem Platz der anderen Mannschaft statt. Endet das Rückspiel ebenfalls unentschieden geht das Spiel in Verlängerung bzw. Elfmeterschießen. Dieser Modus geht bis zur sechsten Hauptrunde. Ab dem Halbfinale gibt es nur ein Spiel ggf. mit Verlängerung und Elfmeterschießen. Einige Mannschaften sind von bestimmten Runden freigestellt: Die Halbfinalspiele finden auf neutralem Platz, das Finale im Wembley-Stadion statt. Jeder Sieger erhält eine Prämie aus den Fernsehgeldern, die nach Runde gestaffelt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptrunde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Hauptrunde.", "content": "In der ersten Hauptrunde treten die jeweils 24 Mannschaften der Football League One bzw. Two in den Wettbewerb ein. Die Auslosung der ersten Hauptrunde fand am 27. Oktober 2013 statt. Die Spiele wurden vom 8. November bis 5. Dezember 2013 ausgetragen. !Zuschauer", "section_level": 2}, {"title": "Wiederholungsspiele.", "content": "!Zuschauer", "section_level": 3}, {"title": "Zweite Hauptrunde.", "content": "Die Auslosung der zweiten Hauptrunde fand am 10. November 2013 statt. Die Spiele wurden vom 6. Dezember 2013 bis 8. Januar 2014 absolviert.!Zuschauer", "section_level": 2}, {"title": "Wiederholungsspiele.", "content": "!Zuschauer", "section_level": 3}, {"title": "Dritte Hauptrunde.", "content": "In dieser Runde treten die Mannschaften der FA Premier League (20 Teams) und die Mannschaften des Football League Championship (24 Teams) in den Wettbewerb ein. Die Auslosung der dritten Hauptrunde fand am 8. Dezember 2013 statt. Die Spiele wurden vom 4. bis 21. Januar 2014 absolviert.!Zuschauer", "section_level": 2}, {"title": "Wiederholungsspiele.", "content": "!Zuschauer", "section_level": 3}, {"title": "Vierte Hauptrunde.", "content": "Die Auslosung der vierten Hauptrunde fand am 5. Januar 2014 statt. Die Spiele werden vom 24. Januar bis 4. Februar 2014 absolviert.!Zuschauer", "section_level": 2}, {"title": "Wiederholungsspiele.", "content": "!Zuschauer", "section_level": 3}, {"title": "Fünfte Hauptrunde.", "content": "Die Auslosung der fünften Hauptrunde fand am 26. Januar 2014 statt. Die Spiele werden vom 15. bis zum 24. Februar 2014 absolviert.!Zuschauer", "section_level": 2}, {"title": "Sechste Hauptrunde (Viertelfinale).", "content": "Die Auslosung des Viertelfinales fand am 15. Februar 2014 statt. Die Spiele wurden am 8. und 9. März 2014 absolviert. !Zuschauer", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Auslosung des Halbfinales fand am 9. März 2014 statt. Die Spiele wurden am Wochenende des 12. und 13. April 2014 am Wembley-Stadion absolviert. !Zuschauer", "section_level": 2}], "src_summary": "Der FA Cup 2013/14 ist die 133. Austragung des weltweit ältesten Fußballpokalturniers The Football Association Challenge Cup, oder FA Cup. Diese Pokalsaison begann mit 737 Vereinen. ", "tgt_summary": null, "id": 1963780} {"src_title": "Chris Connolly", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Veröffentlichungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Magazinabdrucke in Spirou.", "content": "Conrad und Yann entwickelten die Serie 1979 ohne konkreten Auftrag, als beide sich in der Redaktion der Zeitschrift \"Spirou\" zu etablieren begannen. Vorbild für die zunächst nur in einer Kaserne spielenden Geschichten war der satirische Kriegsfilm \"MASH\". Erste Charakterstudien stammten von Yann, Conrad wollte für ihn die Geschichte entwerfen. Doch im Zuge der Arbeit wurde ihnen bald klar, dass sie die Aufgaben entgegengesetzt aufteilen sollten. Nachdem Conrads vorangegangene Serie \"Jason\" in \"Spirou\" Nr. 2143 zu Ende gegangen war, fragte Herausgeber Alain de Kuyssche ihn um eine neue an. Gleichzeitig äußerte er den Wunsch nach etwas in der Nachfolge von der Flieger- und Abenteuerserie \"Buck Danny\", dessen vorerst letzte Kurzgeschichte nach dem Tod des Zeichners Hubinon in Nr. 2138 erschienen war. Daraufhin erfanden die beiden kurzerhand den heldenhaften Piloten \"Chuck Willis\" als vermeintlichen Protagonisten ihrer Geschichte. Zwei nicht zur Veröffentlichung bestimmte Testseiten wurden erstellt, in denen Chuck martialisch im Pazifikeinsatz zu sehen war. Das Umschlagmotiv von \"Spirou\" Nr. 2182 von Februar 1980, in dem die erste Episode unter dem Titel \"Chuck Willis: Matricule triple zéro\" gestartet wurde, zeigte den Helden am Fallschirm hängend mit einer asiatischen Schönheit am Hals einem Krokodil in die Augen blickend. In der Geschichte im Heft jedoch, die nun in besagter Kaserne spielte, wurde er im zweiten Panel von einem Jeep überfahren und damit gleich aus der Serie geschrieben. Der Coup gelang, de Kuyssche war vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Episode wurde bis Ausgabe 2192 durchgezogen, eine zweite, \"Shukumeï\", folgte noch im selben Jahr von \"Spirou\" Nr. 2219 bis 2229. Die geplante dritte Geschichte, \"Cloaques\", wurde jedoch auf Anweisung Charles Dupuis’ nicht mehr abgedruckt. Vor allem eine Szene mit zwei barbusigen Mädchen, die mit Messern bewaffnet auf einem Schrottplatz kämpften, führte zu der Entscheidung. Sie wurde rund 17 Jahre später überarbeitet und, an den Fortgang der Serie angepasst, direkt als Album veröffentlicht. Stattdessen startete 1982 in \"Spirou\" Nr. 2297 \"Aventure en jaune\" (deutsch: \"Abenteuer in Gelb\") und damit die längste fortlaufende Geschichte der Serie, der über fünf Alben laufende sogenannte \"Hongkong-Zyklus\". Doch bot auch dieses Abenteuer für den Verleger zu viel Sex und Gewalt und wurde mitten in der Handlung in Ausgabe 2311 abgebrochen, worauf die Serie nicht mehr ins Magazin zurückkehrte.", "section_level": 2}, {"title": "Französische Albenausgaben.", "content": "Der Kleinverlag Temps Futurs brachte 1983 erstmals \"Abenteuer in Gelb\" komplett heraus. 1986 erfolgte ein erster Nachdruck davon bei Glénat und Bédéscope, welche 1987 jeweils eine Ausgabe von \"Shukumeï\" folgen ließen. In letzterem Album wurde eine Ausgabe von \"Codename: Triple Zero\" bereits angekündigt, die Serie wurde aber zuvor auch bei Glénat aufgegeben. Den Durchbruch erlangte sie dann bei Dargaud. Von 1994 bis 1996 erschienen hier zunächst jene vier Alben, die den \"Hongkong-Zyklus\" abschlossen, ebenfalls 1996 die bereits dritte Ausgabe von \"Abenteuer in Gelb\", der eine schwarz-weiße Reproduktion von \"Codename: Triple Zero\" beilag. Von 1997 bis 2000 bzw. 2002 bis 2004 folgten die jeweils drei Alben umfassenden \"Korea-\" und \"USA\"-Zyklen. Zwischen 2005 und 2010 wurde dann noch der Ableger \"Tigresse Blanche\" (deutsch: \"Die weiße Tigerin\") nachgereicht, in dem die Ausbildung der weiblichen Hauptfigur, Alix, zur rotchinesischen Spionin dargestellt wird. Diese Reihe umfasst sieben Bände, allesamt ebenfalls von Conrad gezeichnet, aber nur die ersten beiden von Yann verfasst. Später übernahm Conrads Gattin Wilbur die Arbeit am Szenario.", "section_level": 2}, {"title": "Übersetzungen ins Deutsche und andere Sprachen.", "content": "Carlsen Comics brachte von Mai 2001 bis Oktober 2002 zunächst den \"Hongkong\"- und den \"Korea\"-Zyklus als Band 1 bis 8. Im September 2003 folgte dann noch als „Band 0“ \"Shukumeï\". Das Ende des ersten Abenteuers im fünften Album gibt es in drei Versionen, die sich im Ausgang unterscheiden und jeweils ein Variantcover haben. Eine Papierschleife um die verschiedenen Ausgaben klärte über die Unterschiede auf. Das offizielle Ende, an das der Rest der Serie anschließt, weicht bereits sechs Seiten vor Schluss von den anderen ab und wurde „für Unentschlossene“ angeboten. Alternativ gab es ein glückliches Ende „für Romantiker“ sowie ein tragisches „für Fatalisten“, die sich jeweils nur in den letzten fünf Seiten unterscheiden. Der \"Amerika\"-Zyklus wurde von August 2009 bis Mai 2010 vom Verlag Finix Comics herausgegeben, der im April 2011 dann noch \"Codename: Triple Zero\" als „Band 000“ nachreichte. Ein Problem dabei war, dass diese Geschichte in \"Spirou\" in Farbe aber in vergleichsweise schlechter Druckqualität veröffentlicht wurde und danach nur noch einmal in schwarz-weiß. Für die deutsche Ausgabe wurde deshalb vom Verlagsmitarbeiter Oriol Schreibweis eine neue Kolorierung angefertigt, die sich an den Farben des Magazinabdrucks orientierte und die in der Folge auch in einem französischen Sammelband mit \"Triple Zero\" und \"Shukumeï\" Verwendung fand. \"Die weiße Tigerin\" wurde von Schreiber & Leser zwischen Mai 2008 und Januar 2011 komplett veröffentlicht. Neben dem französischen Original und der deutschen Fassung wurde die Serie ins Niederländische, Spanische, Dänische und Finnische übersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "\"Codename Triple Zero\" (\"Matricule triple zéro\").", "content": "Die drei „Helden ohne Skrupel“ schafften es als US-Soldaten während des Zweiten Weltkrieges, sich im Militärarrest vor den Kampfhandlungen zu drücken. Nun, in Friedenszeiten, soll Mac für seinen General an einem Boxkampf teilnehmen, bei dem er chancenlos ist. Der General plant in der Truppe das Gerücht streuen zu lassen, dass der Kampf geschoben ist, sodass er als einziger gegen Mac setzen und damit gewinnen kann. Soweit kommt es aber nicht, da sich der Boxkampf in einer Massenschlägerei auflöst. Kurze Zeit später wird das Trio aus dem Militärdienst entlassen. Sie gründen in New York eine Privatdetektei und werden dabei in ein Komplott des FBI verwickelt, das die Ermordung des Gouverneurs von New York zum Ziel hat. Der Anschlag erinnert in seiner Planung an das Attentat auf John F. Kennedy, geht aber schief, da sich der Attentäter, nachdem er von seiner Frau verlassen wurde, betrunken hat. Die drei Helden werden nun von den Schuldigen mit der Aufklärung des Falles betraut, da diese sie unterschätzen und die Hintergründe gegenüber dem Gouverneur vertuschen wollen. Mac, Tim und Tony schaffen es jedoch, die Affäre zumindest teilweise aufzuklären. Da sie hinterher aber ihres Lebens nicht mehr sicher sind, beschließen sie zähneknirschend, sich erneut zum Militärdienst zu verpflichten, um untertauchen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "\"Shukumeï\".", "content": "Für einen militärischen Geheimauftrag unter der Leitung eines Hauptmannes im Urwald von Borneo werden Mac, Tim und Tony von ihrem General abgestellt. Dessen Sekretärin schmuggelt sich heimlich unter das Material, da sie in Tony verliebt ist. Nach einem ersten Zusammenstoß mit heimischen Kopfjägern trifft die Truppe auf das bis dahin vom Hauptmann verschleierte Ziel der Mission: ein bruchgelandeter B-29 Bomber samt desertierter Besatzung. Am 10. August 1945, dem Tag nach Nagasaki, hatten sie den Auftrag, eine dritte Bombe über Tokio abzuwerfen. Nun sollte die Mannschaft bestraft und die Bombe wiederbeschafft werden, doch die drei Helden helfen stattdessen den Deserteuren. Der Bombe hatten diese sich ohnehin bereits über dem Philippinengraben entledigt. Die von Tony enttäuschte Sekretärin schließt sich dem Hauptmann bei der erfolglosen Verfolgung an, während die Helden sich in einem Schlauchboot aufs Meer treiben lassen. Dort werden sie vom Schmugglerschiff des schwarzen Kapitäns Mulligan aufgelesen, welches sie nach Hongkong bringen wird. Das Schiff \"Torquemada\" havariert im Oktober 1949 führerlos im Hafen von Hongkong. Es wurde von der Piratin Ching Soao, die ebenso wie Mulligan der „Triade von Yellow Ox“ angehört, um eine wertvolle Fracht beraubt: Urnen, die, wie sich erst viel später herausstellt, die verschollenen Fossilien der Peking-Menschen enthalten. Sowohl die Kuomintang unter Chiang Kai-shek als auch die GAJ von Kang Sheng sind an diesem Fund interessiert. Letzterer beauftragt Alix, einen Kontakt herzustellen. Diese fällt aber in die Hände von Oberst Lychee, der eine unabhängige dritte Partei darstellt, die von den Urnen Bescheid weiß, nicht aber deren Inhalt kennt. In einer Pause von Lychee patzen seine Schergen beim Versuch, Alix durch Folter zum Reden zu bringen. Sie wird daraufhin auch von Lychee für tot gehalten. Beim Versuch, die vermeintliche Leiche im Hafen zu beseitigen, kommen Mac, Tony und Tim dazwischen. Die Drei betreiben in Hongkong inzwischen einen Schleppkahn, mit dem sie auch zeitweise Schmuggelware zwischen Mulligans Ozeandampfer und dem Festland transportieren. Alix wird auf dem Schlepper versteckt, einer von Lychees Lakaien erkennt allerdings Mac, da dieser häufig das Bordell \"Purpur-Lotus\" frequentiert. Lychee folgt „Rosenblüte“, einer der Prostituierten, ins Kino. Da sie in Mac verliebt ist, weigert sie sich, ihn zu verraten und wird von Lychee umgebracht. Mac hingegen beginnt eine Affäre mit Alix, die auch prompt schwanger wird. „Schmalztür“, die Leiterin des Bordells, die an „Rosenblüte“ sehr gehangen hat, entwickelt einen Hass auf Mac.", "section_level": 2}, {"title": "Der \"Hongkong\"-Zyklus.", "content": "Alix, aufgrund ihres Verhältnisses zu einem „Klassenfeind“ in Ungnade gefallen, bekommt als zweite Chance den Auftrag die Arbeiter einer Fabrik für Feuerwerkskörper vom Kommunismus zu überzeugen. Da es sich dabei ausschließlich um Kinder handelt, die sie nicht ernst nehmen, und der Leiter des Werks sie sexuell nötigt, sprengt sie ihn und die Fabrik kurzerhand in die Luft und täuscht ihren Tod vor. Auf der Suche nach Mac will sie im \"Purpur-Lotus\" untertauchen, doch „Schmalztür“ sperrt sie, um sich an Mac zu rächen, im ratten-verseuchten Keller ein. Die drei „Helden ohne Skrupel“ haben indes den Missionar Pater Ze, einen Jesuiten, an Bord genommen, der in seinem Koffer die angeblichen Gebeine des Heiligen Franz Xaver führt und zu seiner Leprakolonie auf der Insel Coloane überwechseln will. Auf der Fahrt kommt der Koffer abhanden und es stellt sich heraus, dass er von einer Engländerin, die als blinde Passagierin mitgereist ist, entwendet wurde. Sie stellt nach ihrer Entdeckung klar, dass die vermeintlichen Reliquien in Wahrheit Teil der ominösen Fracht an fossilen Peking-Menschen sind. Die Gruppe beschließt, den Pater bei seiner Kolonie abzusetzen, die Engländerin, mit der Tim seine Unschuld verloren hat, mit dem vermeintlichen Franz Xaver aber nach Hongkong zu führen. Auf dem Weg werden sie jedoch von Ching Sao entführt. Da diese bald Zweifel daran hegt, für Mac und die Seinen Lösegeld zu bekommen, überlässt sie sie ihrem „Gebieter“, einer Schlange, zum „Spielen“. Doch Tim beißt der Schlange den Kopf ab und verspeist sie dann, weswegen Ching Sao ihn als neuen Gebieter ansieht. Sie verfällt ihm schon bald sexuell und wirft die eifersüchtige Engländerin über Bord, die von anderen Piraten aufgelesen wird. Deren Kapitän hat mit Ching Sao eine Rechnung offen, weil sie ihn 28 Jahre in einem engen Bambuskäfig gesperrt hat, nachdem er einst beim Geschlechtsakt versagt hatte. Daher ist er nun körperlich verkrüppelt, bewegt sich auf allen vieren und wird „der Hundemensch“ genannt. Von der Engländerin erfährt er Ching Saos derzeitigen Aufenthaltsort und beschließt, sie anzugreifen. Inzwischen hat Oberst Lychee den Schmuggler Mulligan beauftragt, einen Kontakt mit Ching Sao, die derselben Triade angehört, herzustellen. Bei ihnen ist die alte Müllfrau Schais, eine kommunistische Agentin, die immer auf Alix neidisch war. Sie hatte Lychee wegen der Ladung Peking-Menschen verfolgt, wurde aber aufgrund ihres üblen Geruchs von Mulligan entdeckt und gefangen genommen. Mulligan erhofft sich vom Treffen mit Ching Sao auch ein intimes Abenteuer und ist einigermaßen entsetzt, als er sie mit Tim vorfindet. Durch das Auftauchen des „Hundemenschen“ können die drei Helden mit Roland entfliehen, Lychee erbeutet die Urnen, und Mulligan bekommt schließlich sein Abenteuer mit Ching Sao. Oberst Lychee möchte die Urnen fürs Erste verstecken und lässt sie von den Männern des „Hundemenschen“ ausgerechnet auf Coloane vergraben, wodurch sie nach Lychees Abreise Pater Ze und seiner Kolonie in die Hände fallen. Das wird jedoch von Schais beobachtet. Lychee trifft sich mit Kang Sheng auf dessen Dschunke, um ihm die Urnen zu verkaufen. Dieser beauftragt ihn zusätzlich, die verräterische Alix zu töten, was Lychee gerne annimmt, schon um seine Reputation wieder zu erlangen, nachdem sie ihm einmal entkommen ist. Kang Sheng verrät ihm, dass sie im \"Purpur-Lotus\" untergetaucht sei. Durch Schais erfährt Kang Sheng etwas später, dass Lychee die Fossilien gar nicht mehr hat und kann ihrer habhaft werden. Seine Dschunke wird kurz darauf von Chiang Kai-sheks U-Boot manövrierunfähig geschossen. Doch Kang Sheng triumphiert, indem er auf die Urnen uriniert, wodurch Kai-shek sein Gesicht verliert bzw. seine Ahnen entehrt sieht. Er versenkt sein eigenes U-Boot samt Mannschaft, ebenso wie die Dschunke, um ohne jeden Zeugen die Urnen in eine ungewisse Zukunft zu evakuieren. Oberst Lychee richtet ein Gemetzel unter Prostituierten und Freiern des \"Purpur-Lotus\" an. Die sterbende „Schmalztür“ vertraut Mac an, dass Alix eine Tochter entbunden hat, die von „Schmalztür“ an einen Tempel verkauft wurde. Als Lychee ein Feuer legt und eine brennende Frau auf ihn zuläuft, hält er diese für Alix und will sie erstechen. Mac rennt ihn um, sodass er sich selbst das Messer in den Bauch rammt. Die verkohlten Überreste der Frau werden von Mac auf Mulligans Schiff überführt, um Hongkong den Rücken zu kehren. Erst dort bemerkt er den Irrtum und identifiziert die Leiche als eine der Prostituierten. Tim hat unterdessen sämtliche Mädchen des Tempels aufgekauft und aufs Schiff gebracht. Bis auf eines, das seltsamerweise nach Zigarren roch und welches kurz zuvor von einem kinderlosen Paar adoptiert wurde. Die drei „Helden ohne Skrupel“ sind in den Koreakrieg eingezogen worden. Der Hauptmann der Truppe beauftragt Mac, ein Konzert von Marilyn Monroe zu organisieren. Inzwischen hat der „Gong-An-Ju“ den Schamanen „Bronzepuppe“ beauftragt, einen Mordanschlag an General MacArthur durch programmierte amerikanische Kriegsgefangene vorzubereiten. Der Plan wird aber durch die Entlassung des Generals obsolet, die Kriegsgefangenen darauf exekutiert. Der GAJ hatte zuvor erneut Alix gefangen genommen und „Bronzepuppe“ hat durch Akupunktur und mit an Voodoo erinnernde Rituale des Tengrismus die Kontrolle über sie erlangt. Ihr K'i ist in einem „Ongon“, einer Art Totem, gefangen, ihr Körper eine „Ani“, ein willenloses, von Bronzepuppe über das „Ongon“ gesteuertes Werkzeug. Die „Ani“ soll nun Marilyn Monroe töten, doch während der Aktion kommt die Anweisung von Mao, kein schnelles Ende des Koreakrieges anzustreben. Der Leiter der GAJ schießt daraufhin in das „Ongon“, wodurch Alix vor Macs Augen leblos zusammenbricht.", "section_level": 2}, {"title": "Der \"Korea\"-Zyklus.", "content": "Von einem Kind erfahren die Helden von einer alten koreanischen Schamanin, einer Mudang, namens „Ist-ohne-Kinn“. Diese braucht für ihr Ritual einen Helfer, einen sogenannten Nelegan, wofür sich Mac bereit erklärt. In Trance versetzt entsteigt ihm eine Miniatur seiner selbst, die zusammen mit einer kindlichen Form von Alix in den „Ani“ steigt. Im Körper werden beide mit Kindheitsängsten von Alix und den Geistern verstorbener Gegenspieler konfrontiert. Dabei erfährt Mac von „Schmalztürs“ Geist Neues über seine Tochter: in der Vision sieht er sie gemeinsam mit ihren Adoptiveltern auf Liberty Island vor der Freiheitsstatue. Noch während des Rituals erlangt „Bronzepuppe“ mit dem reparierten „Ongon“ erneut Kontrolle über den „Ani“ und steuert ihn zu einem US-Fort. „Bronzepuppe“ plant, mithilfe der „Ani“ den Sold der US-Truppen zu stehlen, wird aber von dieser geköpft, nachdem das „Ongon“ in ein Minenfeld fällt und erneut zerstört wird. Das Ritual wird vollendet, Alix erinnert sich aber nicht mehr an Mac. Sie ist erneut zur überzeugten Kommunistin geworden, die vom „dicken imperialistischen Fettkloß“ angewidert ist und mit einem Hubschrauber davon fliegt. Mac will sie nicht aufgeben, zuvor aber nach ihrer gemeinsamen Tochter suchen. Bei einem Souvenirstand vor der Freiheitsstatue findet Mac ein nicht abgeholtes Foto mit den drei Personen aus der Vision, in der ihm „Schmalztür“ erschienen ist. Mit auf dem Bild ist ein älterer Herr, der zufällig wieder auf Liberty Island verweilt. Dieser, Colonel Bartholdi, erweist sich als Vater des Adoptivvaters von Jade. Er ist ein homophober Rancher aus New Mexico, der Mac, nachdem er ihn in einer Schlägerei beobachtet hat, auf sein Anwesen einlädt um ihn für einen geheimen Auftrag zu testen. Mac besteht diesen Test und soll für den Colonel eine vermeintlich extraterrestrische Frau schwängern, um eine Hybridrasse zu züchten. Er bezweifelt, dass die im Koma liegende Dame eine Außerirdische ist. Tatsächlich wird sie sich später als russische Agentin namens Oxana entpuppen, die mit dem UFO, das sich auf der Ranch des Colonels befindet, beim Versuch es in die Sowjetunion zu entwenden nahe Roswell abgestürzt ist. Auf Zureden von Jade wird die Agentin von Tim „wachgeküsst“ und kann von der Basis entkommen. Colonel Bartholdi entdeckt, dass seine Schwiegertochter ein Transvestit ist und erschießt daraufhin seinen eigenen Sohn. Ihm selbst wird später von Oxana das Genick gebrochen.", "section_level": 2}, {"title": "Der \"USA\"-Zyklus.", "content": "Auch die Chinesen wollen des UFOs habhaft werden und entsenden die erneut indoktrinierte Alix. Sie schafft es tatsächlich, die fliegende Untertasse zu entführen, zerstört sie aber letztendlich bei einer Bruchlandung in der Militärbasis von White Sands. Dadurch vereitelt sie indirekt den Plan, zu Testzwecken eine Trägerrakete von Wernher von Braun mit einer Wasserstoffbombe auf den Mond zu schießen. Eine Gruppe Verschwörer wollte zudem die Rakete nach Moskau fehlleiten. Letztendlich kann Alix dazu bewogen werden, ihre kommunistische Überzeugung erneut zu verraten, um mit Mac und Jade als Familie vereint zu sein.", "section_level": 2}, {"title": "Anspielungen in der Serie.", "content": "Neben den in der Figurenliste und Inhaltsangabe angeführten realen Personen, Ereignissen und modernen Mythen gibt es in der Serie noch eine Reihe weiterer historischer Anspielungen und Verweise.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption in der Presse.", "content": "Lutz Göllner betont im \"Tagesspiegel\" die Nähe der Serie zu Franquin, Peyo und Morris bzw. zur École Marcinelle im Allgemeinen. Er lobt Conrads Talent, \"den klassischen Spirou-Stil in unsere Zeit zu transferieren.\" Zu Yann meint er, dass dieser \"bei allen anarchistischen Frechheiten, sexistischen und rassistischen Scherzen, von denen weder Europäer noch Afrikaner noch Asiaten verschont bleiben [...] den Hauch romantischer Abenteuer einzufangen\" versteht.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Oriol Schreibweis: \"Ein Duo ohne Skrupel. Yanns & Conrads Debüt im SPIROU-Magazin\". In: \"Helden ohne Skrupel - Codename Triple Zero\". Finix-Comics, Hademar 2011, ISBN 978-3-941236-12-7", "section_level": 1}], "src_summary": "Helden ohne Skrupel (\"Les Innommables\") ist ein frankobelgischer Comic von Conrad und Yann. Er wird gemeinhin dem Subgenre Semifunny zugeordnet, das heißt, der Zeichenstil ist in der Funnytradition gehalten, die Geschichten behandeln allerdings auch ernstere Themen.", "tgt_summary": null, "id": 682608} {"src_title": "Underwood-Blattnase", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die Handlung dreht sich um einen kürzlich verlassenen Mann, der pessimistisch seiner Exfreundin nachtrauert und sich betrunken an verschiedene Leute wendet. Dabei wiederholt er ständig (jeweils im Refrain), wie \"großartig\" doch am Tag zuvor noch alles war und bringt so seine Verzweiflung über die aktuelle Misslage zum Ausdruck. In der ersten Strophe spricht er eine fremde Frau an und möchte ihr von seinem Leid berichten. Sie ist abgeschreckt und wenig bereit, ihm Gesellschaft zu leisten, womöglich aus Angst, er könne aufgrund seiner Verzweiflung und seiner Trunkenheit aggressiv werden. Die zweite Strophe ist an einen verheirateten Mann gerichtet. Der Sänger warnt ihn, er solle sich besser nichts auf den Bund der Ehe einbilden. Es sei schließlich nur ein Ring und seine Ehefrau werde ihn sowieso verlassen, wie Frauen es seiner Meinung nach immer tun. Außerdem fragt er ihn, ob er seiner Frau schon von „der anderen“ erzählt hätte und bietet ihm an, es für ihn zu tun, um die Trennung (die – und das ist die Grundaussage – sowieso bevorsteht) zu vereinfachen. Adressat der dritten Strophe ist zunächst ein Junge, dem der Sänger erklärt, dass es im Leben kein „Gut und Böse“ gäbe. Dann wendet er sich an die Menschen, die ihn herabwürdigend ansehen (als sei er ein Affe) und kritisiert diese dafür. Dabei betont er, dass auch sie keine Heiligen seien, sondern letztendlich auch nur eine Bande Affen. Im Kontext des Musikvideos, in dem der Künstler betrunken an der Haltestelle von vielen wartenden und umherlaufenden Menschen angestarrt und gefilmt wird, erzielen diese Zeilen eine noch größere Wirkung.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Am 22. Mai 2013 erschienen erste Amateuraufnahmen auf YouTube, die Stromae am Morgen des 21. scheinbar betrunken an einer U- und Straßenbahnstation in Brüssel herumlaufen zeigen. Die Bilder verbreiteten sich viral. Kurz darauf wurde verkündet, dass es bei der Aktion um die Aufnahmen eines Musikvideos handelte. Stromae bestätigte dies am 24. Mai 2013 in der französischen Fernsehsendung \"Ce soir ou jamais\", in der er seine neue Single „Formidable“ erstmals live zum Besten gab. Das Musikvideo, das ausschließlich mit versteckter Kamera gefilmt wurde, zeigt Stromae mit Kopfhörern betrunken an der Straßenbahnhaltestelle \"Louise\". Dabei läuft er sichtlich niedergeschlagen umher und nuschelt oder schreit immer wieder einige Zeilen des Liedes, wodurch er die Aufmerksamkeit der Passanten und einiger Polizisten erregt. Letztere sprechen ihn an, bekennen sich als Fans seiner Musik und bieten ihm an, ihn nach Hause zu fahren. Zur Verständlichkeit der nicht-frankophonen ist der ins Englische übersetzte Liedtext als Untertitel eingeblendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Formidable (zu deutsch: \"fantastisch\", \"großartig\") ist ein Lied des belgischen Sängers Stromae. Die zweite Singleauskopplung seines zweiten Albums √ (Racine carrée) wurde in Belgien am 1. Juni 2013 veröffentlicht und startete gleich auf Platz eins der dortigen Charts. Es ist seine erfolgreichste Single seit Alors on danse (2009). ", "tgt_summary": null, "id": 2408081} {"src_title": "Cystodermella", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Homer Van Meter wurde 1905 (nach anderen Quellen 1906) als Sohn von Cary B. und Julia Van Meter geboren. Er hatte noch einen Bruder und eine Schwester. In der sechsten Klasse verließ er sein Zuhause und schlug sich in Chicago als Hoteldiener und Kellner durch. 1923 wurde er nach einem Diebstahl zu einem kurzen Gefängnisaufenthalt verurteilt. 1924 wurde er nach einem weiteren Diebstahl zu einer längeren Haftstrafe verurteilt und nach einem Jahr aus dem Gefängnis entlassen. Für zwei weitere Raubüberfälle wurde er 1925 zu 10 bis 21 Jahren Gefängnis verurteilt. Im Gefängnis lernte Van Meter John Dillinger und Harry Pierpont kennen. Am 19. Mai 1933 wurde Van Meter nach mehreren Ausbruchsversuchen freigelassen. In den folgenden Monaten beging Van Meter gemeinsam mit Babyface Nelson, Tommy Carroll, John Paul Chase und Charles Fisher mehrere Banküberfälle. Nachdem Dillinger 1934 aus dem Gefängnis ausbrechen konnte, schloss er sich mit John Hamilton der Bande an. Später überfielen Van Meter und Dillinger eine Polizeistation in Warsaw, Indiana. Dillinger wurde schließlich vom FBI zum \"Staatsfeind Nr. 1\" erklärt und vom Leiter des Chicagoer Büros Melvin Purvis gesucht. Van Meter und Dillinger konnten der Polizei nach mehreren Schießereien entkommen. Bei einem Banküberfall am 3. Mai 1934 in Fostoria, Ohio, erschoss Van Meter den Polizisten Frank Culp. Am 24. Mai erschoss die Bande bei einer Polizeikontrolle in East Chicago die Polizisten Martin O'Brien und Lloyd Mulvihill. Bei einem weiteren Banküberfall in South Bend, Indiana, am 30. Juni wurde der Polizist Howard Wagner getötet. Nachdem Dillinger am 22. Juli von den FBI-Agenten Charles Winstead, Clarence O. Hurt und Herman E. Hollis in Chicago getötet worden war, floh Van Meter mit seiner Freundin Marie Comforti nach Saint Paul, Minnesota. Am 23. August wurde er vermutlich von anderen Gangstern in einen Hinterhalt gelockt und an der Kreuzung Marion Street / University Avenue von vier Polizisten gestellt. Nach einem kurzen Feuergefecht wurde Van Meter getötet. Aus seinem Körper wurden über 50 Kugeln entfernt. Laut verschiedener Aussagen trug er bei seinem Tod ca. 7000 bis 8000 US-Dollar bei sich, von denen das FBI bei der Untersuchung der Leiche nur noch 450 US-Dollar finden konnte. Das FBI vermutete, dass die beteiligten Polizisten das Geld untereinander aufgeteilt hatten. Homer Van Meter wurde auf dem Lindenwood Cemetery in Fort Wayne, Indiana, beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "In der Populärkultur.", "content": "Die populäre Radioshow \"Gang Busters\" widmete ihm 1936 eine Folge. Der Stoff wurde 1952 noch einmal für die gleichnamige Fernsehserie aufgearbeitet. In dieser wurde Van Meter vom Schauspieler Richard Crane dargestellt. In \"So enden sie alle\" aus dem Jahr 1957 wurde er von Elisha Cook verkörpert. Im Film \"Jagd auf Dillinger\" von John Milius aus dem Jahr 1973 wurde Van Meter von Harry Dean Stanton dargestellt. Im Fernsehfilm \"Die Gangsterschlacht von Kansas City\" aus dem Jahr 1975 übernahm Brion James seine Rolle. 2009 übernahm Stephen Dorff seine Rolle in Michael Manns Spielfilm \"Public Enemies\". In Stephen Kings Kurzgeschichte \"Der Tod des Jack Hamilton\", die 2002 als Teil der Sammlung \"Im Kabinett des Todes\" erschien, ist Homer Van Meter der Ich-Erzähler. Er berichtet von einer Schießerei, in die Jack Hamilton, „Johnnie“ Dillinger und er verwickelt wurden und bei der Jack Hamilton schwer verletzt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Homer Vigil Van Meter (* 3. Dezember 1905 in Fort Wayne, Indiana; † 23. August 1934 in Saint Paul, Minnesota) war ein US-amerikanischer Bankräuber der 1930er Jahre. Bekannt wurde er als Mitglied der Bande um John Dillinger.", "tgt_summary": null, "id": 2354339} {"src_title": "Barolong", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "\"Igherm\" ist auch die regionale Bezeichnung für einen Gemeinschaftsspeicher (Agadir) in der im mittleren und östlichen Antiatlas sowie im Hohen Atlas gesprochenen Taschelhit-Sprache (vgl. Igherm n'Ougdal). Die – ursprünglich vielleicht isoliert stehende – Speicherburg war folglich für die lokale und regionale Bevölkerung von derart großer identifikatorischer Bedeutung, dass ihr Name irgendwann auf den gesamten Ort übertragen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Klima.", "content": "Igherm liegt in ca. Höhe etwa 95 km nordöstlich von Tafraoute an der seit etwa 2008 durchgängig asphaltierten Straße nach Taliouine (R106). Der Ort ist auch über die R109 von Taroudannt (90 km nordwestlich) oder von Tata (ca. 110 km südöstlich) aus zu erreichen. Das Klima ist zumeist trocken und warm; Regen (ca. 150 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich in den Wintermonaten.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Bevölkerung des Ortes und der Landgemeinde besteht im Wesentlichen aus Berbern; man spricht Berberdialekte und Marokkanisches Arabisch.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Früher wuchsen in den Tallagen Dattelpalmen und auf den ehemals terrassierten, aber kargen und steinigen Böden wurde Gerste angebaut; infolge stark verminderter oder gänzlich ausbleibender Regenfälle seit den 1970er Jahren ist die Landwirtschaft in der Region jedoch fast gänzlich zum Erliegen gekommen. Die Männer suchten Arbeit als Tagelöhner oder Kleinunternehmer in den Städten des Nordens oder in Europa und so leben die Bewohner des Ortes hauptsächlich von Geldtransferleistungen. Nach der Fertigstellung der Straßen R106 und R109 hat sich Igherm jedoch zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt sowie zu einem regionalen Handelszentrum entwickelt, wodurch die Kleinstadt in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die meisten Orte in der Region haben eine Jahrhunderte zurückreichende Geschichte, die jedoch nicht durch schriftliche Zeugnisse dokumentiert ist. Die einzigen historischen Quellen sind mündliche Überlieferungen und die jahrhundertealten Agadire, die zum einen Rückschlüsse auf die halbnomadische Lebensweise der Transhumanz zulassen, zum anderen auf beständige Rivalitäten und Übergriffe der Dörfer untereinander und von umherziehenden Nomadenstämmen hinweisen. Die ursprünglichen, aus Felsgestein und Lehm erbauten, eingeschossigen Häuser mit ihren Dächern aus krummen Arganholzästen mit einer Auflage aus Stroh und Schilf und einer Abdeckung aus Erde sind seit den 1960er Jahren sukzessive allesamt aufgegeben und durch neue – in rötlichen Farbtönen gestrichene – Häuser mit Wänden aus Hohlblocksteinen und einem Fundament und Decken aus Beton ersetzt worden. Von den alten Wohnbauten ist so gut wie nichts mehr erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Der weitgehend neue Ort verfügte einstmals über zwei Agadire, von denen jedoch nur einer erhalten ist. Nach einer Restaurierung im Jahr 2005 verfügt der längsrechteckige Bau wieder über seine bis zum Jahr 1922 vorhandenen und auf Veranlassung eines Kaids zerstörten Türme. Er ist von einer ca. 1,50 m hohen und 50 cm dicken Mauer aus mörtellos gefügten Steinen umgeben. Der Kernbau ist zweigeschossig und verfügt über Gänge mit über 50 Speicherkammern zu beiden Seiten, die jeweils etwa die Maße von 2,50 m (Breite), 5,20 m (Tiefe) und 1,70 m (Höhe) haben und über eingekerbte Palmstämme oder über Leitern zu erreichen sind; vor den Zellentüren befinden sich aus dem Mauerwerk herausragende Trittsteine, wie sie an den weiter westlich gelegenen Bauten dieser Art auch als „Treppenstufen“ in den Außenwänden der Speicherkammern üblich sind. Im Innern der Speicherburg ist der Bau eines Museums zur Lebensweise und Kultur der Berber des Antiatlas geplant. Während die Agadire von Igherm und in der Umgebung des weiter südlich gelegenen Ortes Tagmoute (z. B. Aït Kine) allesamt als „Hof-Agadire“ bezeichnet werden können, gehören die westlich von Igherm gelegenen Bauten dem Typus der „Zellenagadire“ an. Die allermeisten werden jedoch nicht mehr genutzt und befinden sich in mehr oder weniger ruinösem Zustand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Igherm (auch Irherm oder Ighrem geschrieben;, ) ist ein von Berbern bewohnter Ort mit etwa 4.000 Einwohnern und eine nahezu menschenleere Landgemeinde \"(commune rurale)\" im mittleren Antiatlas in der marokkanischen Provinz Taroudannt in der Region Souss-Massa.", "tgt_summary": null, "id": 1415176} {"src_title": "Katja Andy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprünge.", "content": "Nachdem Gründer Kevin Vermaak 2002 die \"Ruta del Conquistadores\", ein MTB-Etappenrennen über drei Tage in Costa Rica, beendet hatte, verließ er London und ging nach Kapstadt. Dort plante er eine Veranstaltung ähnlich dem La Ruta, die es den Fahrern ermöglicht, die malerische Schönheit Südafrikas zu erleben. 2016 verkaufte Vermaak die Organisation an die WTC, ein Tochterunternehmen der chinesischen Wanda Group, die weltweit Radrennen, Triathlonveranstaltungen, Marathonläufe u. ä. organisiert. Kevin Vermaak übernahm in der Organisation die Verantwortung für die Entwicklung einer weltweiten Serie von Mountainbike-Rennen.", "section_level": 1}, {"title": "Rennkonzept.", "content": "Team aus zwei Personen Alle Fahrer müssen in einem Team aus zwei Personen antreten. Die Teams registrieren sich in einer von fünf verschiedenen Kategorien (Men, Ladies, Mixed, Masters oder Grand Masters). Ursprünglich wurde das Konzept der Teams entwickelt, da das Etappenrennen die Fahrer durch sehr entlegene Gegenden führt. Partner zu haben, die sich durch das Reglement umeinander kümmern müssen, erfüllt eine nützliche Sicherheitsfunktion. Der Abstand der Fahrer eines Teams darf während des Rennens maximal zwei Minuten betragen, sonst wird eine Zeitstrafe von einer Stunde verhängt. Kategorien und Trikots der Führenden Alle Fahrer sind bestrebt, Etappen zu gewinnen, aber hauptsächlich wollen sie in ihrer Kategorie gewinnen. Es gibt fünf Kategorien: Men, Ladies, Mixed (eine Frau und ein Mann), Masters (beide Fahrer müssen bis zum 31. Dezember des Jahres 40 Jahre oder älter sein) und Grand Masters (beide Fahrer müssen mindestens 50 Jahre alt sein). Die Farbe der Trikots zeigt die Kategorie der Führenden an. Gelb: Men, rostfarben: Ladies, grün: Mixed, blau: Masters sowie rosa: Grand Masters. Die Führenden jeder Kategorie werden durch Summierung der Zeiten eines Teams bei den täglichen Etappen ermittelt. Das Team mit den schnellsten Gesamtzeit erhält am Ende jeder Etappe feierlich die Trikots überreicht und darf in diesen Trikots bei der nächsten Etappe starten.", "section_level": 1}, {"title": "Sieger.", "content": "Die folgenden Teams konnten das Cape Epic in den Kategorien „Männer“, „Frauen“, „Mixed“, „Masters“ (jeweils seit 2004) und „Grand Masters“ (seit 2013) gewinnen:", "section_level": 1}, {"title": "Statistik.", "content": "Häufigste Sieger in den fünf Kategorien sind (Stand: Nach dem Cape Epic 2019):", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Absa Cape Epic ist ein jährlich in Südafrika (Westkap) stattfindendes Mountainbike-Etappenrennen und wird im internationalen Kalender der Union Cycliste Internationale ausgetragen. Zusammen mit dem Swiss Epic Graubünden und dem Pioneer Race in Neuseeland bildet es die internationale Epic Series. ", "tgt_summary": null, "id": 970712} {"src_title": "Birken-Blättling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit.", "content": "Martin Garrix lernte ab dem Alter von vier Jahren das Gitarrespielen. Als er acht Jahre alt war, fasste er den", "section_level": 2}, {"title": "2012: Musikalische Anfänge.", "content": "Um im Musikbusiness Fuß zu fassen, produzierte Martin Garrix einen Track als Ghost Producer. Wie er dem DJ Magazine 2013 verriet, wurde dieser Song, dessen Namen er nicht sagen darf, von Spinnin’ Records veröffentlicht und wurde ein großer Erfolg. „Sie [Spinnin’ Records – Anm.] fanden heraus, dass ich ihn gemacht habe, und luden mich", "section_level": 2}, {"title": "2013: Musikalischer Durchbruch, \"Animals\" & \"Wizard\".", "content": "Im Februar 2013 veröffentlichte Martin Garrix zusammen mit Sidney Samson den Track \"Torrent\", welcher auf dem Label Musical Freedom, einem Sublabel von Spinnin’ Records, erschien. Im März brachte Garrix dann gleich zwei Tracks heraus: Einen Remix des Songs \"Stellar \"von Daddy’s Groove, sowie eine Zusammenarbeit mit Jay Hardway mit dem Namen \"Error 404\". Wenige Wochen bevor Martin Garrix’ zweite Solo-Single \"Animals\" erschien, wurde noch ein Track, der in Zusammenarbeit mit TV Noise entstand und \"Just Some Loops \"heißt, veröffentlicht. Ende September erschien der Martin Garrix Remix von \"Project T\", einem Track von Sander van Doorn, Dimitri Vegas und Like Mike. Ein kommerzieller Erfolg gelang ihm mit seiner zweiten Soloveröffentlichung \"Animals\". Die Single erschien am 17. Juni 2013 und stieg bis auf Platz 3 der niederländischen Charts. In Belgien und Großbritannien erreichte sie Platz 1. Auch in anderen europäischen Ländern konnte sich \"Animals\" als Hit etablieren. Es erreichte die Top 5 in der Schweiz, in Frankreich, in Deutschland, in Österreich und in Schweden. Des Weiteren konnte das Lied eine Platzierung in den USA erlangen und wurde", "section_level": 2}, {"title": "2014: Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, weitere Erfolge.", "content": "Mit seiner Edit-Version des Bassjackers-Tracks \"Crackin\" stieg Martin Garrix in das neue Jahr ein. Mit seiner neuen Single \"Helicopter\", die am 17. Februar 2014 zusammen mit Firebeatz erschien, konnte Martin Garrix zunächst nicht an seine Erfolge mit \"Animals\" und \"Wizard\" anknüpfen. Die Single erreichte in den Niederlanden Platz 59 der Charts, in Frankreich Platz 98 und in Belgien Platz 33. In Deutschland, der Schweiz und Österreich reichte es nicht für eine Chartplatzierung. Am 5. März erschien eine neue Solo-Veröffentlichung von Martin Garrix. \"Proxy\" wurde zum kostenlosen Download auf seiner SoundCloud-Seite angeboten. Garrix wollte damit seinen Fans für die Unterstützung 2013 danken. Ende März trat er auf dem Ultra Music Festival 2014 in Miami auf. Dabei präsentierte er einige neue Songs, die im Laufe des Jahres veröffentlicht werden sollen. Darunter befinden sich auch gemeinsame Werke mit Afrojack und Dillon Francis. Am 21. April 2014 erschien \"Tremor\", eine gemeinsame Single mit Dimitri Vegas & Like Mike. Nach wenigen Tagen erreichte sie Platz 1 der Beatport-Charts und konnte insbesondere in Download-Portalen wie iTunes mit hohen", "section_level": 2}, {"title": "2015: Musikalische Neuausrichtung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfang 2015: Stilwechsel & UMF-Auftritt.", "content": "Nach dem Lied \"Virus\" begann Martin Garrix zum Jahr 2015 sich neu zu präsentieren. Am 24. Januar 2015 spielte Danny Howard beim britischen Radiosender BBC Radio 1 die Premiere von \"Forbidden Voices\", welches starke melodische Einflüsse aufweist und nicht seinem vorher typischen Big-Room-Stil entsprach. Der Song wurde ab dem 7. Februar 2015 als Dank für 10 Millionen Facebook-Likes zum kostenlosen Download angeboten. Zeitgleich erhielt Martin Garrix außerdem ein neues Logo. Anfang März 2015 wurde eine Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Sänger Usher angekündigt. Das Release erfolgte am 17. März 2015. Bereits Wochen vorher erschien ein Live-Mitschnitt von \"Don’t Look Down \"im", "section_level": 3}, {"title": "Ende 2015: Trennung von „Spinnin’ Records“.", "content": "Am 27. August 2015 verkündete Garrix über Instagram, dass seine Zusammenarbeit mit seinem Management „MusicAllstars Management“ sowie dem Label „Spinnin’ Records“ beendet sei, er jedoch bereits an neuen Projekten arbeite. Garrix gab bekannt, dass er durch die 360°-Verträge beinahe alle Rechte an seinen Liedern verloren habe. Ein Versuch, diese zurückzukaufen, wie es Steve Angello im Vorjahr bei „Columbia“ tat, scheiterte. Des Weiteren waren die Verträge ebenfalls schuld daran, dass Garrix’ Mitarbeit an Aviciis Erfolgstrack \"Waiting For Love\" nicht auf der Single erwähnt wurde. Laut seinem ausführlichen Instagram-Statement scheint sein US-amerikanischer Manager Scooter Braun nicht von der Trennung betroffen zu sein und auch seine PR-Agentur „The Media Nanny“ wird nicht erwähnt. Neuigkeiten soll es vor allem im Rahmen des Amsterdam Dance Events geben. Einen Tag nach Garrix’ Statement äußerte sich Eelko van Kooten, Mitglied von „Spinnin’ Records“, zu der ganzen Sache. Er erklärte, dass sie auf Grund seines Erfolges in den letzten Monaten im engen Kontakt zu Martijn und seinem Team standen, um die immer noch bestehenden Verträge anzupassen. Des Weiteren wären sie bereit gewesen, Martijns Wunsch zu entsprechen und die Verträge zu seinen Gunsten neu zu verhandeln. Dabei bestätigten sie auch den Wechsel des Besitzes. Dennoch entschied sich Martijn, die Zusammenarbeit unmittelbar einseitig zu beenden. Sie beschrieben die Begleitung Martijns von einem unbekannten, höchst talentierten", "section_level": 3}, {"title": "2016: Stmpd Rcrds.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfang 2016: vom House zum Future-Bass.", "content": "Am 11. März 2016 erfolgte letztlich das Release der Kollaboration mit John Martin und Michel Zitron unter dem Titel \"Now That I Found You\". Der Track konnte den Erfolg seiner letzten Lieder übertreffen und erreichte innerhalb kürzester Zeit die Download-Charts mehrerer Länder. Zudem präsentiert es die erste Veröffentlichung seines eigenen Plattenlabels „Stmpd Rcrds“. Der Name basiert auf dem englischen Wort „Stamp“, was für „Briefmarke“ steht. Inspiriert für die Namensgebung wurde er von seinem Vater, der bei einer Briefmarken-Vermarktungs-Agentur arbeitete. Bei seinem Auftritt beim Ultra Music Festival im März 2016 spielte er eine große Auswahl an neuen Liedern, darunter Produktionen mit Bebe Rexha, Avicii und den langerwarteten Titel \"Spotless\" mit Jay Hardway. Am 1. April 2016 veröffentlichte Martin über sein Plattenlabel das Lied \"Spaceships\" als Free-Download. Der Lovetrap-Song erschien unter dem Pseudonym „Area 21“, hinter dem er sich gemeinsam mit dem Rapper Maejor Ali versteckt. Eine weitere Produktion mit dem Projekt trägt den Titel \"We Did It\" und wurde ebenfalls beim Ultra Music Festival premiert. Mitte April 2016 sickerte über", "section_level": 3}, {"title": "Ende 2016: Seven-EP & DJ Mag „Nr.1 DJ“.", "content": "Im Zuge des Amsterdam Music Festivals erschienen sieben Lieder in einer Woche, die die EP „Seven“ bildeten. \"WIEE\" machte den Anfang. Es stellt nach „Bouncybob“ die zweite Kollaboration mit dem Nachwuchsproduzenten Mesto dar. \"The Sun Is Never Going Down\" erschien als zweite Single der EP. Lange Zeit wurde vermutet, dass Simon Aldred, der Sänger von Aviciis und Garrix’ \"Waiting For Love\" hinter den Vocals steckt, aber tatsächlich ist es Dawn Golden. \"Spotless\" mit Jay Hardway ist die Nummer drei der Liste. Das Lied wurde lang von den Fans erwartet und wurde schnell mit dem Lied \"Memories\" von KSHMR und den Bassjackers verglichen. \"Hold On & Believe\" bildete die vierte Single der EP und wurde gemeinsam mit The Federal Empire", "section_level": 3}, {"title": "2017: Future-Bass und Kurze „Rückkehr zum EDM“.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfang 2017: Welterfolg: \"Scared to Be Lonely\".", "content": "Beim AVA New Year’s Eve in Myanmar premierte Martin Garrix eine neue Future-Bass-Produktion. Dem Lied wurde der Titel \"Scared to Be Lonely\" hinzugeordnet und die britische Sängerin Dua Lipa als Vocalistin vermutet. Von Garrix wurde Mitte Januar 2017 beides bestätigt. Zudem wurde seit \"In the Name of Love\" erstmals wieder ein Musikvideo gedreht. Release erfolgte am 27. Januar 2017. Innerhalb einer Woche konnte das Musikvideo mehr als 10 Millionen Aufrufe verzeichnen. Das Lied startete mit ähnlichem Erfolg wie \"In the Name of Love\" und erreichte in der ersten Woche die Single-Charts zahlreicher europäischer Länder sowie die Top-100 der USA. Am", "section_level": 3}, {"title": "Sommer 2017: \"There For You\".", "content": "Teil seiner premierten Neuproduktionen vom Coachella war das Lied \"There For You\", das er gemeinsam mit dem australischen Sänger, YouTuber und Schauspieler Troye Sivan spielte. Mit dem Lied führte Garrix seinen Future-Bass-Stil fort und erhielt schnell positive Resonanz. Auf Twitter gaben Sivan und Garrix Titel und Release-Date bekannt. Am 27. Mai 2017 erschien das Lied als Single. In seiner Heimat rückte der Song in die Top-20 ein; in vielen weiteren europäischen Ländern gelang den Musikern der Sprung in die obere Charthälfte. Das Musikvideo zeigt beide Interpreten in San Francisco sowie bei ihrem gemeinsamen Live-Auftritt. Mitte Juni 2016 kündigte Martin Garrix an, dass die Veröffentlichung zweier Singles bevorstehen würde. Zum einen soll das Lied \"We Did It\" mit seinem Projekt Area", "section_level": 3}, {"title": "Herbst 2017: Erneuter Erfolg beim DJ-Mag.", "content": "Am 13. Oktober 2017 veröffentlichte Martin Garrix unter seinem Pseudonym GRX eine zweite Kollaboration mit dem Future-Bounce-Produzenten Brooks. Diese trägt den Titel \"Boomerang\" und ging ursprünglich aus einer Zusammenarbeit zwischen Brooks, Breathe Carolina, Pillface und Sänger Jason Walker hervor. Da Breathe Carolina und Pillface jedoch nicht von dem Ergebnis überzeugt waren, traten diese von dem Projekt zurück. Garrix hingegen promotete den Song seit der Veröffentlichung der ersten Demo-Version, woraufhin Brooks und er sich entschlossen, den Song gemeinsam fertig zu stellen. Dabei entstand ein komplett neuer Break, während der Drop dem der ersten Finalen Version entspricht. Nur eine Woche später veröffentlichte er als vierte Zusammenarbeit mit dem DJ-Duo Matisse & Sadko den Track \"Forever\". Ende Oktober 2017 konnte Garrix sich bei der zwanzigsten", "section_level": 3}, {"title": "Winter 2017: So Far Away.", "content": "Am 1. Dezember 2017 wurde das Lied \"So Far Away\" mit David Guetta sowie den Sängern Jamie Scott und Romy Dya veröffentlicht. Der weibliche Part wurde zur ersten Demo-Version des Liedes von Ellie Goulding übernommen. Vorab sorgten ähnlich wie bei \"Rewind Repeat It\", Label-Auseinandersetzungen für Probleme mit dem Release. Ausschlaggebend dafür war, dass Martin Garrix bei seinem Mainstage-Set beim Tomorrowland das Lied spielte, ohne sich vorher ein Einverständnis der Vertragspartner von Ellie Goulding einzuräumen. Ihr Management untersagte infolge dessen ihre weitere Beteiligung an dem Track. Für sie sprang daraufhin Sängerin Romy Dya, die durch ihre Kollaboration mit CMC$ bereits vorher auf seinem Plattenlabel aktiv war ein. Am gleichen Tag wurde ebenfalls das Lied \"Glad You Came\" veröffentlicht. Dieses war das vierte Release mit Maejor unter dem Pseudonym Area21. Im Laufe des Januars 2018 entwickelte sich \"So Far Away\" zu einem kommerziellen Erfolg. Während es unter anderem in Deutschland vorerst in der unteren Hälfte der Single-Charts zu finden war, rückte es gegen Ende des Monats bis in die Top-10 der deutschen Single-Charts vor. Ähnliche Positionen konnten auch in Finnland und den Niederlanden erreicht werden.", "section_level": 3}, {"title": "2018: Auftritt bei der Olympia & namhafte Kollaborationen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Frühjahr 2018: Like I Do.", "content": "Am 22. Februar 2018 veröffentlichte Martin Garrix eine weitere Produktion mit David Guetta. Diese trägt den Titel \"Like I Do\", für die auch Brooks ins Studio geholt wurde. Mit letzterem arbeitete Martin Garrix im Vorjahr bereits zweimal bei den Liedern \"Byte\" und \"Boomerang\" zusammen. Des Weiteren beteiligten sich Throttle, Talay Riley und Sean Douglas an dem Track. Zwar konnte der Track nicht an den Erfolg von \"So Far Away\" anschließen, vertrat andererseits aber auch einen weitaus clubtauglicheren Stil. Insgesamt wurden die Single-Charts", "section_level": 3}, {"title": "Sommer 2018: Ocean & High on Life.", "content": "Nachdem die Zusammenarbeit bereits im Oktober 2017 auf Anfrage eines Fans angekündigt wurde, veröffentlichte Garrix am 15. Juni 2018 eine Kollaboration mit dem US-amerikanischen Rapper und Sänger Khalid, der sich unter anderem mit Marshmello und dem Lied \"Silence\" einen Namen machen konnte. Mit an der Entstehung beteiligte sich auch der Songwriter Giorgio Tuinfort, der zuvor an diversen David-Guetta-Produktionen beteiligt war. Der Track trägt den Titel \"Ocean\" und bekam bereits vorab starkes Hitpotential zugesprochen. Der von Pop und Future-Bass geprägte Track erreichte in Garrix’ Heimat eine Top-10-Platzierung und in neuen weiteren Ländern die Top-20. Das offizielle Musikvideo erschien am Tag des Release’ und wurde binnen weniger Wochen über 100 Millionen Mal aufgerufen. Nach seinem Auftritt beim ersten Tomorrowland-Wochenende, gab Garrix bekannt, dass der als \"High On Life\" betitelte Closing-Track am Folgewochenende zum Zeitpunkt seines Sets veröffentlicht werden soll. Hinter dem Lied verbarg sich eine Kollaboration mit dem schwedischen", "section_level": 3}, {"title": "Herbst 2018: \"BYLAW\"-EP & \"Dreamer\".", "content": "Ab dem 15. Oktober 2018 veröffentlichte Garrix fünf Singles innerhalb von fünf Tagen mit zugehörigen Musikvideos im Zuge des Releases der EP \"Bylaw\". Der Titel setzt sich aus den Namen der auf der EP enthaltenen Lieder zusammen. So machte das Lied Breach (Walk Alone)\" den Anfang. Der Song stellt eine Kollaboration mit dem Produzenten Blinders dar. Es folgten Yottabyte\", Latency\" mit Dyro, Access\" und \"Waiting for Tomorrow\". Letztere entstand in Zusammenarbeit mit dem DJ Pierce Fulton und Linkin-Park-Mitglied Mike Shinoda. Der Track wurde bereits beim Ultra Music Festival 2016 premiert und wurde über Jahre", "section_level": 3}, {"title": "Winter 2018: \"Glitch\".", "content": "In Zusammenarbeit mit seinem Kumpel Julian Jordan erschien am 14. Dezember 2018 der EDM-Song \"Glitch\". Dem Track gelang eine Platzierung in den Beatport-Top-100 sowie mehrere Millionen Klicks auf Spotify. Ein schwarz-weißes Musikvideo zeigt die beiden Produzenten im Porträt, während die Kamera ihre Einstellung hektisch wechselt.", "section_level": 3}, {"title": "2019: \"No Sleep\" & \"Mistaken\".", "content": "Am 1. Februar 2019 veröffentlichte Martin Garrix das Lied \"No Sleep\", das den Nachfolger zu \"High on Life\" darstellte. Auch hier steuerte Bonn wieder den Gesang bei. In unter anderem Deutschland, Österreich und der Schweiz rückte er in die Charts vor. Parallel spielte er bei seinen Live-Sets wiederholt einen Song, der den Titel \"Mistaken\" trägt. Parallel zu seinem Auftritt beim Ultra Music Festival 2019 wurde das Lied bei dem Matisse & Sadko sowie Sänger Alex Aris mitwirken veröffentlicht. Neben der originalen House-Version war auch ein Club Mix enthalten, der in", "section_level": 2}, {"title": "Zusammenarbeit mit der UEFA & \"Drown\".", "content": "Nachdem der europäische Fußballverband UEFA am 18. Oktober 2019 Garrix als offiziellen Musiker der Fußball-Europameisterschaft 2020 ankündigte, sollte der Niederländer neben dem offiziellen Song der Europameisterschaft 2020, auch die offizielle Einlaufmusik sowie die Musik für alle offiziellen Übertragungen liefern. Aufgrund", "section_level": 2}, {"title": "Werbekooperationen.", "content": "2017 war Garrix das Gesicht der Marketingkampagne der Herbst-Winter-Kollektion der italienischen Modemarke \"Armani Exchange\". Die Ankündigung erfolgte im Juli 2017 zusammen mit der Veröffentlichung der Werbefotos in seinen sozialen Netzwerken. Der Werbespot, in dem das Lied \"Make Up Your Mind, Make Up Your Soul\" von ihm und Florian Picasso zu hören war, wurde im August 2017 veröffentlicht. Im", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Martin Garrix wuchs mit seinen Eltern Karin und Gerard Garritsen sowie seiner Schwester Laura (* 13. März 1998) in Amstelveen in den Niederlanden auf, wo er bis heute lebt. Zwischen 2013 und 2014 war er mit der als Model und Zeichnerin bekannten Lynn Spoor liiert. Im Herbst 2015 gab er bekannt mit der Lifestyle-Bloggerin", "section_level": 1}, {"title": "Philanthropie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fuck Cancer.", "content": "Im Mai 2016 trat Garrix als Gesicht einer Veranstaltung in Los Angeles in Erscheinung dessen", "section_level": 2}, {"title": "Magic Bus.", "content": "Im November 2016 startete Garrix seine Indien-Tour mit einem Charity Konzert in Mumbai, das von über 40.000 Leuten besucht wurde.", "section_level": 2}, {"title": "SOS Children’s Village.", "content": "Am 24. Februar 2017 wurde Garrix als „internationaler Freund“ des \"SOS Children’s Village\" in Südafrika bekanntgegeben. Hierhinter verbirgt sich eine Non-Profit-Organisation, die Unterkünfte für verwaiste, verlassene oder andere gefährdete Kinder aus der ganzen Welt anbietet. In einem Interview mit Billboard sagte er, dass es „schlimm“ wäre,", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "EPs", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin Garrix (* 14. Mai 1996 in Amstelveen; mit bürgerlichem Namen \"Martijn Gerard Garritsen\") ist ein niederländischer DJ und Musikproduzent, der im Jahre 2013 mit dem Lied \"Animals\" seinen internationalen Durchbruch hatte. Seit Beginn seiner Karriere ist er in den Bereichen der Electro- und Dirty-House-Musik aktiv, vertritt seit 2015 jedoch vermehrt melodischere Varianten des Electro-House und Future-Bass. Er ist außerdem unter seinen anderen Künstlernamen GRX (Big-Room), YTRAM (Deep- & Bass-House) und Area21 (in Zusammenarbeit mit dem Rapper Maejor Ali; Future-Bass, Hip-Hop) bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1278467} {"src_title": "Kulinkovich-Reaktion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Reinhart wurde beim \"WHL Bantam Draft 2007\" an 86. Position von den Kootenay Ice gewählt, für die er ab 2008 in der Western Hockey League spielte. Beim NHL Entry Draft 2010 wurde er in der dritten Runde an 64. Stelle von den Calgary Flames ausgewählt. In der Saison 2010/11 gewann Reinhart mit Kootenay die WHL-Meisterschaft, nachdem er mit 15 Toren bester Torschütze der Playoffs war. Im Juli 2011 unterschrieb er einen Dreijahresvertrag bei den Calgary Flames. Nach Abschluss seiner Juniorenzeit kam er in der Saison 2012/13 für die Abbotsford Heat, dem Farmteam der Flames, in der American Hockey League zum Einsatz. Im April 2013 wurde er in den Kader der Flames berufen, für die er seine ersten Spiele in der National Hockey League absolvierte. In der Saison 2013/14 wurde er im November 2013 erneut in den NHL-Kader berufen. Im Juli 2015 wurde Reinhart im Tausch gegen ein erfolgsabhängiges Viertrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2016 an die Nashville Predators abgegeben. In der Saison 2015/16 kam er ausschließlich für die Kooperationsmannschaft der Predators in der American Hockey League (AHL), die Milwaukee Admirals, zum Einsatz. Am 6. Juni 2016 gaben die Kölner Haie aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Reinharts Verpflichtung bekannt. Am 23. März 2017 gaben die Kölner Haie bekannt, dass der auslaufende Vertrag mit Reinhart nicht verlängert würde. Er kehrte daraufhin nach Nordamerika zurück und unterzeichnete im Juli einen Zwei-Wege-Vertrag bei den Ottawa Senators. In der Saison 2017/18 kam er ausschließlich in der AHL bei den Belleville Senators zum Einsatz, bevor er im Sommer 2018 keinen weiterführenden Vertrag erhielt.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Reinhart nahm für das Team Canada Pacific an der World U-17 Hockey Challenge 2009 teil und gewann mit seinem Team die Silbermedaille. Für Kanada spielte er bei der U18-Weltmeisterschaft 2010 und war dort mit 39 Strafminuten aus sechs Spielen Führender der Strafzeitenwertung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Maxwell „Max“ Reinhart (* 4. Februar 1992 in North Vancouver, British Columbia) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der zuletzt bis Juli 2018 bei den Ottawa Senators aus der National Hockey League unter Vertrag stand und für deren Farmteam, die Belleville Senators, in der American Hockey League auf der Position des Centers spielte. Er ist der Sohn des ehemaligen NHL-Profis Paul Reinhart. Seine Brüder Griffin und Sam sind ebenfalls Eishockeyspieler.", "tgt_summary": null, "id": 725753} {"src_title": "Hidalgoit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blatt.", "content": "\"Clianthus puniceus\" wächst als immergrüner, selbstständig aufrechter oder ausgebreiteter Strauch, mit mehreren Stämmen. Er ist in Bodennähe verzweigt und erreicht Wuchshöhen von 1 bis 2 Meter sowie Pflanzendurchmesser von 1 bis 2 Meter. Die Rinde der Zweige ist erst seidig flaumig behaart und dann verkahlend. Die meist zwei, selten drei dunkelgrünen Keimblätter (Kotyledonen) sind bei einer Länge von 13 bis 18 Millimeter und einer Breite von 5 bis 7 Millimeter länglich bis länglich-elliptisch. Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind 8 bis 13 Zentimeter lang sowie 0,3 bis 5 Zentimeter breit, in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel und die Blattrhachis sind zusammen bis zu 10 Zentimeter lang mit einem Durchmesser von bis zu 1,8 Millimeter und es ist eine Rinne vorhanden. Die unpaarig gefiederte Blattspreite enthält 14 bis 21 Paare Fiederblättchen, von denen die unteren ein bis zwei Paare gegenständig und die anderen wechselständig an der Rhachis angeordnet sind. Die hellgrünen Stielchen der Fiederblättchen sind 0,4 bis 0,8 Millimeter lang und spärlich bis dicht behaart. Die Fiederblättchen sind bei einer Länge von 17 bis 26 Millimeter und einer Breite von 5 bis 7 Millimeter schmal lanzettlich, schmal länglich, schmal länglich-lanzettlich bis schmal elliptisch mit stumpfer Basis und ausgerandetem oberen Ende. Die Oberseite der Fiederblättchen ist grau-grün bis oliv-grün, matt bis etwas glänzend, kahl bis moderat behaart. Der Blattrand ist flach. Die Unterseite der Fiederblättchen ist hellgrün, matt und spärlich bis dicht behaart. Die grünen, spärlich behaarten, matten Nebenblätter sind bei einer Länge von 4,5 bis 6 Millimeter und einer Breite von 2,5 bis 4,5 Millimeter lanzettlich bis schmal dreieckig.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "In einer Blattachsel können einer oder zwei hängende, traubige Blütenstände vorhanden sein. An jedem Blütenstand werden bis zu 40 Knospen gebildet, aber daraus entwickeln sich nur vier bis zehn Blüten. Blütenstandsrhachis, Blütenstiel, Trag- sowie Deckblätter sind spärlich bis dicht behaart. Die Blütenstandsrhachis weist eine Länge von bis zu 8 Zentimeter und einen Durchmesser von 0,8 bis 1,3 Millimeter auf. Die matt grünen Tragblätter sind bei einer Länge von 4 bis 5 Millimeter und einer Breite von 1,5 bis 2 Millimeter schmal dreieckig. Die hängenden Blütenstiele weisen eine Länge von 15 bis 20 Millimeter und einen Durchmesser von 0,7 bis 1 Millimeter auf. Die etwa in der Mitte der Blütenstiele inserierten Deckblätter sind bei einer Länge von 1,8 bis 1,9 Millimeter und einer Breite von 0,6 bis 0,7 Millimeter schmal lanzettlich bis schmal dreieckig. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen, Der hellgrüne Kelch ist 7 bis 8 Millimeter lang sowie 7,6 bis 8,4 Millimeter breit; er ist außen spärlich bis moderat behaart und innen kahl. Die dicht behaarten, aufrechten Kelchzähne sind bei einer Länge von 3 bis 4,5 Millimeter und an ihrer Basis einer Breite von 0,8 bis 1,2 Millimeter schmal dreieckig bis kurz pfriemlich mit behaarten Rändern. Die Farbe der fünf Kronblätter reicht von meist lachsfarben-rot bis lachsrosafarben oder selten cremefarben bis hell cremegelb und das obere Ende ist oft weiß. Die Blütenkrone besitzt die typische Form einer Schmetterlingsblüte und bei dieser Art wirkt sie wie ein Papageienschnabel. Die aufrechte, 4,8 bis 5,3 Millimeter lang genagelte Fahne ist bei einer Länge von 5,2 bis 5,5 Zentimeter sowie einer Breite von 1,7 bis 2,3 Zentimeter länglich, linealisch-länglich oder lanzettlich, biegt sich 7 bis 9 Millimeter von der Basis entfernt stark zurück, besitzt ein dunkles Farbmal an seiner Basis und ein zugespitztes oberes Ende. Die beiden 4,5 bis 5,5 Millimeter lang genagelten Flügel sind 2,6 bis 2,9 Zentimeter lang sowie 0,5 bis 1 Zentimeter breit, verjüngen sich etwas im unteren Bereich, besitzen 1,5 bis 2,2 Millimeter tiefe Öhrchen und ein spitzes bis stumpfes oberes Ende. Der 7 bis 8 Millimeter lang genagelte Kiel ist bei einer Länge von 5,7 bis 6,2 Zentimeter und einer Breite von 1,2 bis 1,6 Zentimeter eiförmig, geschnäbelt, besitzt 2,2 bis 2,7 Millimeter tiefe Öhrchen und verjüngt sich zu einem stark zugespitztem und gebogenen oberen Ende. Die zehn Staubblätter sind 4 bis 6 cm lang. Neun Staubfäden sind auf einer Länge von 2,7 bis 3,7 Zentimeter verwachsen. Der freie 4 bis 5 Zentimeter lange Staubfaden ist an seiner Basis gekrümmt. Die 1,4 bis 1,7 Millimeter langen Staubbeutel befinden sich mehr oder weniger in zwei Kreisen oder in unterschiedlichen Höhen. Der unterhalb der Staubblätter inserierte Stempel steht auf einem kahlen, 7 bis 8 Millimeter langen, leicht gekrümmten oder gebogenen Stielchen. Das einzige oberständige Fruchtblatt ist 1,5 bis 2 Zentimeter lang, kahl und enthält 50 bis 61 Samenanlagen. Der 3,5 bis 4 Zentimeter lange Griffel ist auf der oberen Seite auf etwa 1/3 seiner Länge bärtig bis zu 0,8 Millimeter lang behaart.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht und Samen.", "content": "Die hängende, haltbare Hülsenfrucht ist 5 bis 9 Zentimeter lang und 0,8 bis 2,2 Zentimeter breit, rundlich bis schwach dorsiventral im Querschnitt abgeflacht. Wenn sich die Hülsenfrucht öffnet ist sie bei einer Länge von 4 bis 7 Zentimeter sowie einer Breite von 1,8 bis 2,8 Zentimeter länglich bis verkehrt-eiförmig, leicht gebogen oder abgeflacht und enthält viele Samen. Die schwarz und oliv-grün gefleckten Samen bei einer Länge von 3 bis 3,5 Millimeter, Tiefe von 2,5 bis 3 Millimeter sowie Dicke von 1,4 bis 1,6 Millimeter nierenförmig.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomensatz.", "content": "Die Chromosomengrundzahl beträgt n = 16, es liegt Diploidie vor, also 2n = 32.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Gefährdung.", "content": "\"Clianthus puniceus\" kommt ursprünglich nur auf der Nordinsel Neuseelands vor. Sie ist in einigen Gebieten der Welt ein Neophyt. In der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN wurde 1998 \"Clianthus puniceus\" noch als „endangered“ = „stark gefährdet“ bewertet, als man der Ansicht war, dass von den noch etwa 200 natürlich wachsenden Exemplaren, die meisten davon im Te-Urewera-Nationalpark existieren, aber durch Beweidung gefährdet waren. Doch nun gilt sie als „critically endangered“ = „vom Aussterben bedroht“. Denn die meisten der bekannten Exemplare wurden von den Māori um ihre Siedlungen herum gepflanzt. Man kennt nur ein Exemplar an einem natürlichen Standort. Dieser Standort liegt in der Nähe von Kaipara Harbour und zeichnet sich durch die negativen Eigenschaften von Sommertrockenheit und starken Fraßdruck durch Vieh und wild lebende Tiere, beispielsweise Nagetiere (Rodentia) aus. Von diesem Exemplar existieren Nachkommen in Kultur.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik und botanische Geschichte.", "content": "Die Erstbeschreibung erfolgte 1832 unter dem Namen (Basionym) \"Donia punicea\" durch George Don in \"A General History of the Dichlamydeous Plants\", 2, S. 467–468. Die Neukombination zu \"Clianthus puniceus\" wurde 1835 durch Daniel Carl Solander in John Lindley: \"Edward's Botanical Register; or, Flower Garden and Shrubbery. London.\", 18, Tafel 1775 veröffentlicht. Der Gattungsname \"Clianthus\" leitet sich von den griechischen Wörtern \"kleos\" für Pracht oder Prunk ab und \"anthos\" für Blüte ab. Das Artepitheton \"puniceus\" bedeutet rötlich-purpurfarben-blutrot. So weisen beide Teile des botanischen Namens auf die auffälligen Blüten hin. Die Gattung \"Clianthus\" bestand immer nur aus wenigen Arten, lange Zeit galt sie als monotypisch. 2000 gab Heenan der bisherigen Varietät \"Clianthus puniceus\" var. \"maximus\" wieder den Rang einer Art \"Clianthus maximus\". \"Clianthus maximus\" besitzt breitere, glänzende Laubblätter und die Blüten sind größer und intensiver gefärbt als bei \"Clianthus puniceus\". Die erste Aufsammlung von \"Clianthus\" erfolgte 1769 durch Banks und Solander. Etwa 60 Jahre später diente dieses Material zur Erstbeschreibung von \"Donia punicea\". Da der Gattungsname \"Donia\" schon früher verwendet worden war, musste kurze Zeit später diese Art unter dem neuen Gattungsnamen \"Clianthus\" veröffentlicht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "\"Clianthus puniceus\" wird mit einigen Sorten (beispielsweise 'Albus', 'Kaka King') als Zierpflanze verwendet. In Parks und Gärten überschreitet \"Clianthus puniceus\" freistehend meist Wuchshöhen von 1,5 Meter nicht, aber beispielsweise an Mauern gepflanzt können auch Höhen von 5 Meter erklettert werden. Sie gedeiht in mildem Klima gut und übersteht sogar geringen Frost. Doch handelt sich bei den als Zierpflanzen kultivierten Formen meist um \"Clianthus maximus\", auch wenn sie als „\"Clianthus puniceus\"“ im Handel sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Papageienschnabel (\"Clianthus puniceus\"), auch Ruhmesblume (direkte Übersetzung des botanischen Namens) genannt, ist eine von zwei Arten der Pflanzengattung \"Clianthus\" innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie ist in Neuseeland beheimatet und wird dort englisch Kaka beak, Lobster claw, Parrot's beak und auf Māori Kōwhai-ngutu-kākā genannt.", "tgt_summary": null, "id": 648475} {"src_title": "Südstaaten-Rotfledermaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Rallenflöter ist mit 28–30 cm Körperlänge etwa amselgroß. Das Gewicht liegt zwischen 66 und 72 g. Der recht schlanke Vogel hat einen langen Hals und ist ziemlich langschwänzig und hochbeinig. Schnabel, Füße und Beine sind schwarz, die Iris ist braun. Ein Sexualdimorphismus ist nicht vorhanden. Der breite weiße Überaugenstreif beginnt kurz vor dem Auge und erstreckt sich bis auf die Halsseiten. Unterhalb desselben erstreckt sich ein breiter schwarzer Streifen von der Schnabelbasis und dem Zügel über Ohrdecken und Bartstreif, ebenfalls bis auf die Halsseiten. Darunter anschließend findet sich am Hals ein blaues, unbefiedertes Feld. Bei der Nominatform ist die Stirn lebhaft ockerfarben. Die kastanienfarbene Färbung von Scheitel, Hinterkopf und Nacken verläuft in das rötliche Braun der übrigen Oberseite. Kinn, Kehle und vorderer Hals sind lebhaft kastanienfarben. Die übrige Unterseite ist ockerbraun und an der Brust kastanienfarben, am Bauch gräulich überlaufen. Die Schwingen sind mattbraun mit goldbraunen Säumen an den Außenfahnen. Die ockerbeigen Oberflügeldecken sind ebenfalls goldbraun gesäumt; die Unterflügeldecken sind rötlich braun. Die Oberschwanzdecken sind etwas lebhafter gefärbt als die Oberseite; die Steuerfedern sind rotbraun mit ockerfarbenen Säumen. Vögel im ersten Jahr sind matter gefärbt als adulte Tiere. Die Stirn ist grau und die Kehle weiß. Die Unterseite ist braungrau.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Der namensgebende Gesang wird von einer erhöhten Position, wie etwa von einem umgefallenen, verrottenden Baumstamm aus vorgetragen. Der Vogel knickt mit den Beinen ein, senkt den Körper nach vorne ab und streckt Kopf und Hals aus. Der Schwanz ist erhoben und wird auf- und abbewegt. Einleitend werden zwei oder drei, nur aus nächster Nähe hörbare, gackernde Laute vorgebracht. Darauf folgt ein zaghaft wirkendes, monotones Pfeifen, das in der Lautstärke ansteigt. Dabei werden die nackten, blauen Felder an den Halsseiten aufgeblasen. Der vermutliche Kontaktruf wird als \"tok\" beschrieben, ein froschähnliches, gackerndes \"goink\" ist möglicherweise der Alarmruf.", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Variation.", "content": "Es werden zwei Unterarten anerkannt. Die Unterart \"E. m. borneensis\" unterscheidet sich von der Nominatform durch einen lebhafter braunen Kopf, eine – vor allem auf dem Schwanz – rötlichere Oberseite und ausgedehnteren rotbraunen Partien auf der Unterseite.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Rallenflöter lebt in ausgedehnten Primärwäldern und Forsten mit geschlossenem Kronendach, ausgeprägter Stratifikation und dichter bis relativ lockerer Krautschicht. Auch Sumpfwälder und Kerangas werden besiedelt. Die Höhenverbreitung reicht vom Flachland bis in die Randbereiche der Bergwälder. Auf der Malaiischen Halbinsel ist die Art bis in 1300 m, auf Sumatra und Borneo bis in 900 m Höhe zu finden. Der Rallenflöter ernährt sich von Insekten wie Zikaden oder Käfern. Spinnen ergänzen das Nahrungsspektrum. Die Beute wird auf dem Waldboden schreitend gesucht und bisweilen rennend verfolgt. Die Art ist recht heimlich. Bei Gefahr fliegt sie nicht auf, sondern läuft davon und sucht ein Versteck auf. Gelege wurden Ende Januar oder Anfang Februar gefunden, Jungvögel wurden im Juni beobachtet. Das Nest ist ein loser, napfförmiger Bau aus Pflanzenfasern. In einem dokumentierten Fall stand es 30 cm hoch in einer Ansammlung aus Falllaub zwischen den Stängeln einer Pflanze. Das Gelege besteht aus zwei weißen Eiern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Rallenflöter (\"Eupetes macrocerus\") ist eine Vogelart, die auf der Malaiischen Halbinsel, Sumatra und Borneo verbreitet ist. Er ist die einzige Art der Gattung Eupetes. Während er früher zu den Timalien (Timalidae) und später zu den Laufflötern (Orthonychidae) gestellt wurde, wird er heute in einer eigenen Familie Eupetidae geführt. In diese wurden bis vor kurzem einige scheinbar ähnliche Arten eingegliedert, mittlerweile wird sie aber als monotypisch angesehen. ", "tgt_summary": null, "id": 1893968} {"src_title": "Ruth Jones (Schauspielerin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "Die Ursprünge der Band liegen in der Highschoolzeit Borlands, in der er mit seinem Bruder Scott die Band Goatslayer gründete. Ein langjähriger Freund der beiden namens Kyle Weeks wirkte dort auch bald mit. Sie spielten eine Mischung aus Death/Speed/Thrash/Black Metal mit Country/Pop und verrückten Texten plus irrsinniger Pseudonyme und Verkleidung. Als Borland schließlich 1994 bei Limp Bizkit als Gitarrist einstieg, wurde das Projekt erst mal auf Eis gelegt. Mit dem zunehmenden Erfolg der Bizkits schien die Band als aufgelöst. Allerdings war an den Bühnenoutfits und Performances Borlands seine Vorliebe für das Bizarre zu erkennen. So nahm er 1998 ein Demo mit 13 Titeln auf, von denen einige später auf dem Debütalbum zu finden sein sollten. 2001 war es schließlich soweit. Das Album \"Duke Lion Fights The Terror!!\" erschien. Eine bizarre Mixtur von harten und weichen Klängen, mit einer Konzeptgeschichte rund um den \"Duke Lion\". Borland nahm das komplette Album im Alleingang auf. Unterstützt wurde er lediglich bei Soundcollagen von einigen der späteren Live-Musiker und seiner damaligen Frau Heather Borland. Produziert wurde es unter anderem von Fred Durst. Zu dem Song \"Duke Lion\" wurde ein Videoclip veröffentlicht. Borland stellte für eine kleine Club-Tour eine Live-Band aus Freunden zusammen, die 2001 unterwegs war. Ebenfalls erschien 2001 ein kleiner Kurzfilm namens \"Goatslayer - Insignia: The Beginning\" mit Borland, seinem Bruder Scott und Weeks in den Hauptrollen. Im gleichen Jahr erfolgte Borlands Split mit Limp Bizkit und Big Dumb Face schien ebenfalls am Ende zu sein. Das letzte Lebenszeichen der Band war der 2004 auf Borlands Myspace-Seite veröffentlichte Song \"Darkness Becomes\".", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Big Dumb Face lassen sich kaum in eine Sparte stecken. Jedoch wurden sie stark von Bands wie Primus, Ween und Mr. Bungle beeinflusst. Wes Borland beschrieb den Sound der Band als albern, idiotisch und bizarr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Big Dumb Face (od. \"BiGdumbFace\") ist eine von Wes Borland, dem Gitarristen von Limp Bizkit, gegründete US-amerikanische Rockband. Die Gruppe bestand zunächst nur aus Borland, der hier neben seiner Hauptband seiner Kreativität freien Lauf lassen konnte.", "tgt_summary": null, "id": 943785} {"src_title": "Hefe-Display", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahlen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Australian Sex Party.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Nachwahlen 2009.", "content": "Die Partei trat erstmals im November 2009 bei den Nachwahlen zum Repräsentantenhaus in Higgins und Bradfield an. In beiden Wahlkreisen kam sie jeweils auf über drei Prozent der Erstpräferenzen.", "section_level": 3}, {"title": "Parlamentswahlen 2010.", "content": "Zu den Parlamentswahlen 2010 trat die Partei in 6 der 150 Wahlkreise der Repräsentantenhauswahl und in allen Bundesstaaten (außer Tasmanien) sowie im Northern Territory an. Bei den Senatswahlen entfielen 250.000 Erstpräferenzen auf die ASP, entsprechend 2,04 % der Wählerstimmen. Sie wurde fünftstärkste Partei. Dabei scheiterte sie in Victoria knapp an einem Senatssitz. Nach der Wahl erklärte die Parteivorsitzende, die Sex-Partei sei „nun die größte der kleinen Parteien“: We’ve polled better than the Greens did in their first federal election and believe that our vision of Australia as the most socially progressive country in the world is equal to the Greens environmental messages of 20 years ago. Während die Sexpartei keinen Sitz gewann, konnten die Grünen durch ihre Zweitpräferenzen erstmals in allen Bundesstaaten einen Senatssitz erringen.", "section_level": 3}, {"title": "Parlamentswahlen 2013.", "content": "Bei der Parlamentswahl 2013 stellte die Sex-Partei für die Senatswahl Kandidaten in allen Bundesstaaten und für die Repräsentantenhauswahl Kandidaten in 36 Wahlkreisen.", "section_level": 3}, {"title": "Wahlen in Victoria.", "content": "Bei den Wahlen zum Oberhaus des Parlaments von Victoria am 27. November 2010 erreichte die Partei 1,9 % der Stimmen. Bei Nachwahlen 2011 in Broadmeadows und Niddrie entfielen 5 bzw. 8 % der Stimmen auf die ASP, in Melbourne 2012 6,6 %. Bei den Nachwahlen in Lyndhurst erreichte die Partei 8,4 %. Bei den Parlamentswahlen am 29. November 2014 erreichte die Partei 2,63 % und gewann damit ihren ersten Sitz im Oberhaus.", "section_level": 3}, {"title": "Parlamentswahlen 2016.", "content": "Bei der Parlamentswahl 2016 trat die Sex-Partei in mehreren Staaten zusammen mit der \"Help End Marijuana Prohibition (HEMP) Party\" an.", "section_level": 3}, {"title": "Reason Party.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Wahlen in Victoria.", "content": "Bei der Wahl am 24. November 2018 erreichte die Partei im Unterhaus 0,36 % der Stimmen und im Oberhaus mit 1,37 % der Stimmen. Der Sitz im Oberhaus konnte erfolgreich verteidigt werden.", "section_level": 3}, {"title": "Programmatik.", "content": "Von politischen Beobachtern wurde die Reason Party als libertär eingeschätzt. Sie setzt sich gegen Internet-Zensur ein und unterstützt stattdessen ein nationales Klassifikationssystem für Internetinhalte. Die Reason Party spricht sich für die Legalisierung der Abtreibung ein, für die Rechte von Homosexuellen, passive Sterbehilfe und die Legalisierung von Cannabis und anderer Drogen.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Die enge Beziehung der Partei zur Sexindustrie wird in den Medien kritisch gesehen, insbesondere die enge Verbindung mit der Eros Association. Zum Teil ist die Programmatik der Reason Party direkt auf die Interessen der Sexindustrie ausgerichtet. Zum Beispiel spricht sich die Reason Party für die Legalisierung von Spice aus, welches hauptsächlich in Sexshops verkauft wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Reason Party, bis Anfang 2018 Australian Sex Party (\"ASP\", dt. \"Australische Sex-Partei\") ist eine australische Partei. Sie wurde 2009 als Antwort auf den angeblichen zunehmenden Einfluss von religiösen Gruppen in der Politik gegründet. Die Partei wurde mit Unterstützung der Eros Association, einer Lobby-Organisation der Sexindustrie, gegründet. Parteivorsitzende ist Fiona Patten, gleichzeitig Geschäftsführerin der Eros Association. Patten beschreibt die Reason Party als Partei der Freiheitsrechte. 2014 und 2018 wurde Patten ins Oberhaus des Parlaments von Victoria gewählt.", "tgt_summary": null, "id": 782205} {"src_title": "Satz von Paley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film erzählt die Geschichte zweier Zwillingsplaneten, welche durch drei einzigartige Regeln dualer Schwerkraft miteinander verbunden sind: Während die obere Welt reich und erfolgreich ist, ist die untere Welt arm. Die obere Welt kauft billiges Öl von der unteren und verkauft im Gegenzug Strom teuer zurück. Der Kontakt zwischen den Welten ist strikt verboten und wird mit Inhaftierung bis hin zur Todesstrafe geahndet. Die einzige Verbindung ist der Großkonzern „TransWorld“, der in einem die Welten verbindenden Gebäude residiert. Adam wächst in einem Waisenhaus in der unteren Welt auf, da er seine Eltern bei einer Raffinerie-Explosion verlor. Seine einzige noch lebende Verwandte ist seine Großtante, die er jedes Wochenende besucht. Sie besitzt ein geheimes Rezept für fliegende Pfannkuchen, in die sie den Pollenstaub pinker Bienen einbäckt, die Pollen von beiden Welten gesammelt haben. Dieses Rezept wird seit Generationen in Adams Familie vererbt. Als Kind klettert Adam in den Bergen auf deren Spitzen, wo die Welten sich fast berühren. Er trifft da auf dem Gipfel Eden, ein Mädchen von der oberen Welt. Als Teenager sind beide in einer gemeinsamen Beziehung und Adam nutzt ein Seil, um Eden zu sich in die untere Welt zu holen. Eines Tages werden sie entdeckt und bei Edens Flucht in die obere Welt wird Adam angeschossen, sodass er Eden in die obere Welt fallen lässt. Er sieht sie regungslos liegen. Als er zu seiner Tante zurückkehrt, wird sie inhaftiert und ihr Haus niedergebrannt. Zehn Jahre später arbeitet Adam an einem Schwerelosigkeitsprodukt auf Basis der rosa Pollen. Zufällig erkennt er Eden im Fernsehen und sieht, dass sie lebt und jetzt bei TransWorld arbeitet. Er stellt daraufhin seine Erfindung bei TransWorld vor und wird engagiert, um eine Schönheitscreme aus den Pollen zu entwickeln. Er will dabei Eden bei TransWorld finden. In seinem Großraumbüro trifft er auf Bob, welcher sein einziger Freund bei TransWorld wird, als er ihm seltene Briefmarken von der unteren Welt mitbringt. Er will im Gegenzug Adam helfen, Eden zu kontaktieren. Mit Bobs Hilfe schafft es Adam, Eden zu treffen, indem er sich Gewichte aus der oberen Welt an den Körper schnallt und Bobs Namen verwendet. Eden jedoch leidet seit dem Sturz an Amnesie, sodass sie Adam nicht erkennt. Als die obere Materie langsam anfängt zu brennen, muss Adam wieder in die untere Welt zurück. Als Bob später gefeuert wird, hinterlässt er Adam seine ID-Card, seine Adresse sowie etwas Geld aus der oberen Welt. Als Adam Eden mit Bobs Telefon anruft, kann er sich mit Eden zu einem Date verabreden. Währenddessen wird seine Creme zu einer Revolution für die Firma. Als Adam in einer Präsentation in der Firma die Creme vorführt, erkennt Eden, dass Adam von der unteren Welt ist. Als er ihr nach der Präsentation hinterherlaufen will, kann er sie nicht finden und sucht Bob auf. Adam zeigt Bob seine Entdeckung, dass das Mischen von Materie von beiden Welten die Gravitation aufhebt und TransWorld nicht die geheime Zutat für die Creme kennt, sodass die Creme nicht produziert werden kann. Mit Bobs Hilfe kann Adam Eden wiedertreffen und sie beginnt sich an Adam zu erinnern. Jedoch wird Adam von Polizisten gesucht und muss fliehen. Wieder auf der unteren Welt geht er auf die Bergspitze seiner Jugend, wo er sich immer mit Eden getroffen hat. Auch Eden sucht die Bergspitze von ihrer Welt aus auf. Die Polizei findet die beiden erneut und Eden wird verhaftet, während Adam aus großer Höhe auf seine Welt fällt. TransWorld will die Anschuldigungen gegen Eden fallen lassen, wenn Adam ihnen im Gegenzug das Rezept gibt. Als Adam wieder in seinem alten Leben ist, begreift er, dass er Eden nie wieder sehen wird. Jedoch bittet Eden Bob um Hilfe und dieser findet Adam in der unteren Welt. Adam erkennt, dass Bob sein Rezept weiterentwickelt hat und ohne Gewichte auf der unteren Welt laufen kann. Bob erzählt Adam, dass er vor TransWorld die Creme zum Patent angemeldet hat und dass Adam ein Date hat. Adam trifft auf Eden in der unteren Welt. Sie ist von ihm mit Zwillingen schwanger. Diese Begebenheit verändert die beiden Welten, wobei nun beide den gleichen Wohlstand und Status haben.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Film wird in Frankreich vom lokalen Ableger des Filmstudios Warner Bros. vertrieben. Samuel Goldwyn Films und Millennium Entertainment sicherten sich die Rechte für den Vertrieb in Nordamerika und Lions Gate Entertainment selbige für den Vertrieb im Vereinigten Königreich. Der Film wurde ab dem 15. März 2013 in den USA anfangs nur in elf Kinos gezeigt und bereits am 23. August 2012 in Russland veröffentlicht. Am 25. Juni 2013 wurde der Film in Nordamerika auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. In Deutschland wurde der Film am 22. August veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Upside Down ist ein französisch-kanadischer Fantasyfilm aus dem Jahr 2012 von Regisseur Juan Diego Solanas. In den Hauptrollen agieren Jim Sturgess und Kirsten Dunst.", "tgt_summary": null, "id": 777469} {"src_title": "Kleine Mexikanische Blütenfledermaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Collegezeit (2007 bis 2011).", "content": "Howard ging 2007 zum Studium an die Butler University in die Hauptstadt Indianapolis seines heimatlichen US-Bundesstaates. Dort spielte er für die Hochschulmannschaft \"Bulldogs\" in der Horizon League der NCAA. Von Beginn an war er eine wertvolle Unterstützung der Mannschaft, wurde als Freshman zum „Newcomer of the Year“ der Horizon League gewählt und ein Jahr später als „Conference Player of the Year“ ausgezeichnet. Die Bulldogs gewannen in den vier Jahren mit Howard dreimal das Meisterschaftsturnier der Horizon League, einzig 2009 verlor man das Finale gegen die \"Vikings\" der Cleveland State University. Bei den letzten beiden Titelgewinnen der Bulldogs 2010 und 2011 wurde Howard zum \"Most Outstanding Player\" des Meisterschaftsturniers ernannt. In allen seinen vier Spielzeiten erreichten die Bulldogs die Qualifikation für die landesweite NCAA-Endrunde. Nachdem die Bulldogs zweimal hintereinander früh ausgeschieden waren, erreichten sie 2010 und 2011 jeweils das Finalspiel des Endrundenturniers, obwohl sie in den regionalen Gruppen der Endrunde nicht unter den ersten vier Mannschaften gesetzt waren. 2010 verloren sie das Finalspiel gegen die renommierten \"Blue Devils\" der Duke University mit zwei Punkten Unterschied und 2011 gegen die \"Huskies\" der University of Connecticut nach Halbzeitführung mit 41:53. Howard konnte sich in seiner Collegekarriere durch seinen kämpferischen Einsatz auf dem Feld beim Erlangen von Rebounds besonders auszeichnen und entwickelte zudem einen Distanzwurf von hinter der Dreipunktelinie. Nachdem er in seiner ersten NCAA-Spielzeit zunächst keinen Wurf aus solcher Entfernung abgegeben hatte, traf er in seinem Senior-Jahr von knapp vier Versuchen pro Spiel 40 % dieser Würfe, was als gute Quote für solche Art von Würfen gilt. Zudem zeichnete er sich durch Nervenstärke bei spielentscheidenden Würfen aus. Zweimal bekam Howard 2010 und 2011 den „Elite 88 Award“ (später Elite 89 Award) der Division I verliehen für den Spieler, der auf höchstem sportlichem Niveau der NCAA die besten akademischen Leistungen vorweisen konnte. Howard, der zusammen mit neun Geschwistern aufwuchs, verzichtete während seiner Collegezeit nicht auf sein altersbedingt angerostetes Fahrrad und seine gebrauchten Sportschuhe, obwohl ihm ein halbes Dutzend neuer Schuhe zur Verfügung standen, legte auch keinen übermäßigen Wert auf seine sonstige äußere Erscheinung und hatte ein besonderes Faible für Wortspiele, was ihn als Persönlichkeit neben seinen überdurchschnittlichen sportlichen und akademischen Leistungen zu einem beliebten Thema medialer Berichterstattung machte.", "section_level": 2}, {"title": "Europa (seit 2011).", "content": "Nachdem Howard trotz seiner Leistungen im NBA-Draft 2011 nicht von einer Mannschaft in der am höchsten dotierten Profiliga NBA ausgewählt worden war, startete er eine professionelle Karriere in Europa beim griechischen Spitzenklub Olympiakos aus Piräus. Hier konnte er sich nicht durchsetzen und verließ die Mannschaft im Februar 2012, bevor die Mannschaft später neben der griechischen Meisterschaft mit der ULEB Euroleague 2011/12 den höchsten Titel im europäischen Vereinsbasketball gewann. Für den Rest der Spielzeit schloss er sich dem abstiegsbedrohten Bundesligisten aus Ludwigsburg in der Basketball-Bundesliga 2011/12 an. Nach dem Klassenerhalt mit dieser Mannschaft unterschrieb Howard für die darauffolgende Spielzeit einen Vertrag bei Chorale Basket aus Roanne in der französischen LNB Pro A. Unter dem zuvor auch in Deutschland tätigen Trainer Luka Pavićević verlor die Mannschaft als Fünfte der Hauptrunde in den Play-offs um die Meisterschaft in der ersten Runde gegen Titelverteidiger Élan Chalon. Anschließend bekam Howard einen Vertrag in Ulm beim dortigen deutschen Erstligisten ratiopharm für die Basketball-Bundesliga 2013/14. Nach nur einer Spielzeit verließ er Ulm wieder und schloss sich Strasbourg IG an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Matt Howard (* 23. Januar 1989 in Connersville, Indiana) ist ein US-amerikanischer Basketballspieler. Nach dem Studium in seinem Heimatland wurde Howard Profi in Europa, wo er unter anderem in der deutschen Basketball-Bundesliga für die württembergischen Erstligisten EnBW Ludwigsburg und ratiopharm ulm spielte. Für letztere Mannschaft war er in der Basketball-Bundesliga 2013/14 aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 1695174} {"src_title": "Leonardo Renan Simões de Lacerda", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Cabildos Insulares auf den Kanarischen Inseln wurden im Jahr 1912 geschaffen. Die erste Sitzung des Cabildo Insular de Tenerife fand am 16. März 1913 im Rathaus von Santa Cruz statt. Nachdem die Institution nacheinander in verschiedenen Gebäuden untergebracht war, wurde 1934 José Enrique Marrero Regalado als offizieller Architekt des Cabildos mit dem Entwurf eines repräsentativen Verwaltungsgebäudes beauftragt. Marrero legte vier verschiedene Entwürfe vor, die er in Zusammenarbeit mit dem deutschen Architekten Rudolf Schneider erarbeitet hatte. Als zu bebauendes Grundstück war damals noch eine größere Fläche vorgesehen. Sie umfasste nicht nur das heute bebaute Gelände, sondern auch den Bereich der erst später angelegten Avenida Bravo Murillo und des ab 1946 gebauten Postamtes. Die Hauptfassade war daher nach Norden in Richtung des Platzes ausgerichtet, auf dem bis 1929 das Castillo San Cristóbal gestanden hatte. Dieser Platz wurde in die Entwürfe mit einbezogen. Bei den Plänen handelte es zwar um Gemeinschaftsarbeiten, jeweils zwei Lösungen können aber jeweils eindeutig den beteiligten Architekten zugeordnet werden. Die Entwürfe Schneiders waren rationalistisch, die Entwürfe Marreros wirkten monumental und knüpften an den Stil des von ihm entworfenen Gebäudes der Camara de Comercio an, das damals noch im Bau war und sich in Sichtweite des neu zu erstellenden Gebäudes befindet. Nachdem sich die Grundstücksverhältnisse geändert hatten, führte José Enrique Marrero Regalado eine Version seines Entwurfes aus, bei der die Haupteingangsseite schmaler ist als die Seitenfassaden.", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nordfassade.", "content": "Die Nordfassade zur Plaza de España ist die Eingangsfassade. Sie besteht aus drei Teilen, dem 50 m hohen Turm, dem Mittelrisalit mit der Eingangsarkade und dem kleinen Turm auf der Westseite.", "section_level": 2}, {"title": "Ostfassade.", "content": "Der Palacio Insular besteht heute aus zwei fünfstöckigen Gebäuden. Die dem Meer zugewandten Ostfassaden der Gebäude erscheinen, abgesehen von dem Turm identisch. Der Raum zwischen den Bauteilen wird auf dieser Seite durch eine Mauer verschlossen die dem Sockel entspricht. Im ersten Obergeschoss sind die Gebäude durch einen Gang verbunden. Beide Gebäude schließen vom Meer aus gesehen jeweils links und rechts mit einem Turm, das nördliche Gebäude rechts mit dem hohen Turm ab. Die Uhr wurde erst zehn Jahre nach der Fertigstellung des Gebäudes bestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Westfassade.", "content": "Die Westfassade des nördlichen Baukörpers entspricht der Ostfassade des südlichen Baukörpers. Die Westfassade des südlichen Baukörpers ist nicht verkleidet, sondern nur verputzt. Dabei handelt es sich nicht um einen nicht fertig ausgeführten Bauteil. Die Gebäudegröße entspricht den Plänen.", "section_level": 2}, {"title": "Südfassade.", "content": "Die Südfassade zeigt durch ihre zwei Seitentürme an, dass der südliche Baukörper tatsächlich noch schmaler geplant war als die Eingangsfassade im Norden. Das südliche Gebäude ist nur etwa halb so breit wie das nördliche Gebäude.", "section_level": 2}, {"title": "Wandgemälde.", "content": "Die etwa 200 m2 großen Wandgemälde des Gebäudes, die von dem Maler José Aguiar geschaffen wurden gelten seit dem Jahr 2002 als schützenswertes Kulturgut (Bien de Interés Cultural). Im Jahr 2017 wurde das gesamte Gebäude zum schützenswerten Kulturgut erklärt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Palacio Insular ist der Sitz des Cabildo Insular de Tenerife in Santa Cruz de Tenerife. Er wurde ab 1934 geplant und im Jahr 1940 fertiggestellt. Seine Eingangsfassade ist auf die Plaza de España ausgerichtet.", "tgt_summary": null, "id": 1659036} {"src_title": "Sterne an den Mützen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Karliwka befindet sich im Zentrum der Oblast Kirowohrad im Rajon Kropywnyzkyj südlich der Fernstraße M 13 etwa 15 km südwestlich der Oblasthauptstadt Kropywnyzkyj. Das Dorf liegt am Ufer der Suhoklija (), einem 44 km langen Nebenfluss des Inhul. Zur Landratsgemeinde zählen, neben Karliwka auch die Dörfer Hannynske () und Darjiwka ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Katharina die Große von Russland wollte die Grenzregionen des russischen Reiches mit Hilfe einer landwirtschaftlichen Bevölkerung stabilisieren. Der Einwanderungsagent Georg von Trappe rekrutierte mehr als 50 lutherische Familien aus der Danziger Gegend und führte sie zunächst mit dem Schiff nach Riga, wo sie überwinterten. Im nächsten Frühjahr ging es zu Lande mit Fuhrwerken weiter bis in die Stadt Krementschuk. Hier trennten sie sich: eine Partie begab sich nach Schwedendorf und die andere (29 Familien) nach Jelisawetgrad (dem heutigen Kropywnyzkyj), wo sie 15 Werst (~ 16 km) südwestlich der Stadt auf dem von Fürst Potjomkin gewährten Land die evangelische Mutterkolonie \"„Alt-Danzig“\" (russisch ) gründeten. Durch Todesfälle und Abzug reduzierte sich die Zahl der Familien bis auf 19 Familien. Von den 29 Familien blieben aber nur 19 im Dorf. Nach 1803 kamen weitere zehn Familien aus dem Landkreis Bütow in Hinterpommern, deren Kenntnisse in der Landwirtschaft sich als nützlich für das Dorf erwiesen. Im Jahr 1841 kamen mehrere Familien aus München, gefolgt von sieben weiteren aus Rohrbach im Jahr 1842. Ursprünglich hieß „Alt-Danzig“ nur „Danzig“, aber nachdem 1842 eine Tochterkolonie von mehreren Danziger Dorfbewohnern am Inhul 35 km von Mykolajiw entfernt gegründet wurde, wurde das ältere Dorf in „Alt-Danzig“ umbenannt und das neuere Dorf „Neu-Danzig“ genannt. Später wurde das Dorf in \"Karliwka\" () und schließlich zu Ehren der Ehefrau Lenins, Nadeschda Krupskaja in \"Krupske\" () umbenannt, dieser Name wurde am 4. Februar 2016 wieder auf den Namen Karliwka geändert.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Der sowjetische Politiker Semjon Denissowitsch Ignatjew (1904–1983) kam im Ort zur Welt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karliwka (; ; früherer deutscher Name \"„Alt-Danzig“\") ist ein Dorf im Zentrum der Ukraine mit etwa 700 Einwohnern und ist administratives Zentrum der gleichnamigen Landratsgemeinde.", "tgt_summary": null, "id": 1275645} {"src_title": "Kang Yong-hŭl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gameplay.", "content": "Der Spieler steuert einen Geheimagenten, der im Spiel selbst nur unter dem Namen „Agent 0061⁄2“ auftritt. Alle 3 Episoden haben jeweils 16 Level. Alle Level enthalten die gleiche Hauptmission: Zur Radarantenne vordringen, sie zerstören und anschließend einen Fluchtweg freisprengen, um das Level zu verlassen. Die wichtigste Neuerung in \"Secret Agent\" ist die Karte, über die der Spieler die Level beliebig auswählen kann. Die Grundidee, die Reihenfolge der Level selbst auswählen zu können, wurde bereits im Vorgängerspiel Crystal Caves umgesetzt. Das wirklich Neue an \"Secret Agent\" ist jedoch die Ansicht über eine Karte aus der Vogelperspektive. Ein Konzept, das später in sämtlichen Teilen des Apogee-Spiels Commander Keen weitergeführt wurde. Um zur Radarantenne vordringen zu können, muss „Agent 0061⁄2“ jedoch erst eine Reihe an Hindernissen überwinden: Wasserbecken, in denen Haie schwimmen, Laser-Schranken, Selbstschussanlagen, verschlossene Türen, Landminen, Wachhunde, bewaffnete Gegner, Roboter, Flugdrohnen und Cyborgs. Die Schlüssel sind über das Level verteilt. Zudem muss „Agent 0061⁄2“ eine Diskette finden, über die er die Laser-Schranke deaktivieren kann. In vielen Leveln gibt es zudem unsichtbare Plattformen, die über eine spezielle Sonnenbrille sichtbar gemacht werden können. Zudem gibt es verschiebbare Fässer, die genutzt werden können, um höher gelegene Items zu erreichen. Nachdem die Radarantenne zerstört ist, muss noch das Dynamit gefunden werden, um den Fluchtweg frei zu sprengen. Die Items bestehen überwiegend aus Highscore-Punkten. Daneben gibt es auch Munition und Spezial-Items, durch die die Spielfigur kurzfristig schneller rennen, höher springen oder schneller schießen kann. Zudem gibt es Schlüssel, eine Diskette, um den Computer für die Laser-Schranke zu knacken, sowie das Dynamit-Bündel für den Fluchtweg. Die Highscore-Items „S“, „P“ und „Y“ ergeben Extrapunkte wenn sie in der richtigen Reihenfolge eingesammelt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Secret Agent ist ein Jump’n’Run, das 1992 von Apogee in drei Episoden entwickelt und veröffentlicht wurde. Das Spiel verwendet dieselbe Engine wie sein Vorgänger Crystal Caves. Auf den Markt kam es am 1. Februar 1992. ", "tgt_summary": null, "id": 720032} {"src_title": "Emanuele Blandamura", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Tarzana ist eine der ältesten Gemeinden im San Fernando Valley. Der spanische Soldat Gaspar de Portolà war 1769 der erste Weiße, der das Valley besuchte und die heutige Gemeinde Tarzana war der zweite Ort des Valley, den er bei seinem Besuch durchquerte. Noch im selben Jahrhundert gründeten franziskanische Ordensbrüder die Mission San Fernando und das heutige Gebiet von Tarzana war ein Teil von dessen Landfläche. In den 1870er Jahren wurde die südliche Hälfte des Valley an die \"Los Angeles Farm Homestead Association\" verkauft und in den 1880er Jahren wurde das Gebiet zu einem gigantischen Weizenfeld umgestaltet. 1909 wurde das Land an die \"Los Angeles Suburban Homes Company\" verkauft, womit der Weg zur heutigen Gemeinde geebnet wurde. 1919 erwarb der Tarzan-Autor Edgar Rice Burroughs die hiesige Otis-Ranch, ließ auf deren Gelände sein neues Anwesen errichten und gab dem Landgut den Namen \"Tarzana Ranch\". Drei Jahre später kaufte Charles L. Daniels eine 1.295.008 m2 große Landfläche, die an die Tarzana Ranch grenzte. Auf diesem Gelände gründete Daniels eine neue Ortschaft namens \"Runnymede\" mit dem Ziel, Landwirte anzulocken, die sich hier niederlassen sollten. Bereits ein Jahr später stellte auch Burroughs einen Teil seines Landes für diesen Zweck zur Verfügung und innerhalb von wenigen Jahren entstand in dem Gebiet eine landwirtschaftliche Siedlung. Im Jahr 1927 beantragten die Anwohner ihr eigenes Postamt und weil es in Kalifornien bereits eine Gemeinde namens Runnymede gab, musste ein neuer Name gefunden werden. Man verständigte sich auf den Namen Tarzana und mit Wirkung vom 12. Dezember 1930 erhielt die Gemeinde ihr eigenes Postamt. Zu jener Zeit hatte die Gemeinde rund 300 Einwohner. In den 1930er und frühen 1940er Jahren wuchs die Gemeinde nur langsam, doch nach dem Zweiten Weltkrieg setzte ein wahrer Boom ein und Tarzana wuchs zur Kleinstadt heran.", "section_level": 1}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Bewohner.", "content": "Die US-amerikanische Schauspielerin Juliette Lewis wuchs auf einer Ranch in Tarzana auf und auch der Science-Fiction-Schriftsteller Larry Niven lebte eine Zeitlang in Tarzana. In Tarzana lebt Saul Friedländer mit seiner Frau Ora.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tarzana ist ein Stadtteil von Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien. Das wohlhabende Viertel mit 37.778 Einwohnern verfügt über einen hohen weißen Bevölkerungsanteil (70,7 %) und ein für die Stadt Los Angeles überdurchschnittliches Jahreseinkommen von 73.195 US-Dollar (Daten aus 2008).", "tgt_summary": null, "id": 641912} {"src_title": "Henri Schaller (Politiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Die Provinz Fquih Ben Salah grenzt im Süden an die Provinz Azilal, im Westen an die Provinz El Kelaâ des Sraghna, im Nordwesten an die Provinz Settat, im Norden an die Provinz Khouribga und im Osten an die Provinz Beni Mellal. Die Großstädte Casablanca und Marrakesch befinden sich etwa 170 km nordwestlich bzw. 180 km südwestlich.", "section_level": 2}, {"title": "Landschaft.", "content": "Die Provinz Fquih Ben Salah liegt in der fruchtbaren und landwirtschaftlich intensiv genutzten Tadla-Ebene in einer durchschnittlichen Höhe von etwa.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die Tagestemperaturen liegen im Sommer zwischen 30 und 40 °C, im Winter bei etwa 20–25 °C. Nachts sinken sie je nach Jahreszeit und Bewölkung auf 5 bis 15 °C ab. Außerhalb der vier Wintermonate (November bis Februar) fällt kaum Niederschlag.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Region hat zu keiner Zeit der marokkanischen Geschichte eine bedeutende Rolle gespielt – ihre Hauptstadt war bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein nicht mehr als ein größerer Marktflecken, der jedoch in der Kolonialzeit, vor allem aber seit der Unabhängigkeit Marokkos durch Zuwanderung immer mehr anwuchs. Die Provinz Fquih Ben Salah entstand erst im Jahre 2009 durch Abspaltung von der Provinz Beni Mellal.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Der überwiegende Teil der Bevölkerung der Stadt und der Provinz Fquih Ben Salah ist berberischen Ursprungs, doch im täglichen Umgang wird meist Marokkanisch-Arabisch gesprochen. Die Bevölkerung hat sich seit den 1970er Jahren mehr als verdoppelt, wobei der wesentliche Grund in der klimatisch und soziokulturell bedingten Landflucht liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die meisten Bewohner der vom Tourismus unberührten Provinz arbeiten in der vom Getreide- und Olivenanbau sowie von Obst- und Gemüsekulturen dominierten Landwirtschaft – entweder als selbständige Kleinbauern oder als Tagelöhner in Großbetrieben. Daneben spielen Handwerk und Kleinhandel eine gewichtige Rolle im Wirtschaftsleben der Provinz. Viele Männer sind in die Metropolen im Nordwesten Marokkos abgewandert und schicken ihren Familien regelmäßig etwas Geld.", "section_level": 1}, {"title": "Kommunen.", "content": "Die in der Provinz als Selbstverwaltungskörperschaften der örtlichen Gemeinschaft liegenden Kommunen sind in der nachfolgenden Tabelle mit der Einwohnerzahl dargestellt. Nur die ersten drei Kommunen sind als städtische Siedlungen (M = \"commune municipal\") eingestuft; weitere 13 Kommunen gelten als Landgemeinden (\"communes rurales\") und bestehen aus einer Vielzahl von Dörfern. Die Schreibweise der Kommunen nach dem Recensement 2004 weicht in einigen Fällen von der Schreibweise im \"Décret no 2-09-320 du 11 juin 2009 fixant la liste des cercles, des caïdats et des communes urbaines et rurales\" ab. Eine abweichende Schreibweise im Dekret ist in Klammern angefügt.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "In der gesamten Provinz gibt es weder landschaftlich noch kulturell interessante Sehenswürdigkeiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die etwa 3250 km2 große und ca. 450.000 Einwohner zählende Provinz Fquih Ben Salah (arabisch: إقليم الفقيه بن صالح) ist seit 2015 Teil der Region Béni Mellal-Khénifra (davor Tadla-Azilal) im Zentrum Marokkos. Die Hauptstadt der Provinz ist die gleichnamige Stadt Fkih Ben Salah.", "tgt_summary": null, "id": 282882} {"src_title": "Letaba (Fluss)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der letzte Tag im Leben des 35-jährigen Gene wird über den Filmverlauf hinweg dargestellt, der Film endet mit seinem Sprung. Interviews mit Genes Angehörigen und Aufnahmen, die Gene auf der Brücke zeigen, werden in die Dokumentation eingestreut. Die Interviewten berichten über Gene, dass er in San Francisco als Sohn einer unverheirateten Frau geboren wurde, die keine Mutter sein wollte. Als sie feststellte, dass sie schwanger war, entschied sie, ihn aufzuziehen und wurde zur wichtigsten Figur in seinem Leben. Im weiteren Verlauf wird von seiner Depression und seinen Selbstmordgedanken berichtet, die er seinen Freunden offenbarte. Diese nahmen ihn jedoch nicht ernst, weil er öfter mit diesem Thema gescherzt hatte. Seit seine Mutter an Krebs gestorben war, soll Gene vom Gedanken an Selbstmord besessen gewesen sein. Während die Filmcrew Aufnahmen machte, erschien am 11. Mai 2004 Gene auf der Brücke und spazierte rund 90 Minuten lang hin und her. Schließlich kletterte er auf das Geländer, verharrte einige Sekunden und sprang. Steel beschreibt die damalige Situation wie folgt: Weitere Interviews mit den Hinterbliebenen von: Daneben noch zwei Interviews mit: Im Abspann wird erwähnt, dass im Jahr 2004 insgesamt 24 Menschen von der Brücke in den Tod sprangen. Es folgt die Auflistung von 22 Namen mit dem jeweiligen Sterbedatum.", "section_level": 1}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Steel interviewte Verwandte und Freunde der Selbstmordopfer, ohne sie darüber zu informieren, dass er Filmaufnahmen vom Tod ihrer Angehörigen hatte. Er gibt an, dass „alle Familienmitglieder jetzt, zu diesem Zeitpunkt, den Film gesehen haben und froh darüber sind, daran teilgenommen zu haben“ Er filmte insgesamt 120 Stunden an Interviews. Das Projekt wurde geheim gehalten, um zu vermeiden, dass jemand „auf die Idee kommt, zur Brücke zu gehen und sich im Film zu verewigen“. In einem Interview mit der BBC gab Steel an, dass es zu einem Anschwellen der Springer kam, als die Todeszahl sich der Tausend näherte. Einige sprangen mit Schildern auf denen stand: \"Ich bin die 1000\" Die Kameracrew bestand aus 10 bis 12 Leuten, die für ein ganzes Jahr jeden Morgen erschienen, um die Brücke zu filmen. Die Dreharbeiten dauerten das ganze Jahr 2004 über an und endeten mit fast 10.000 Stunden Filmmaterial. Die Arbeiten führten zu einer Auseinandersetzung mit der Brückenverwaltung. Sie beschuldigte Steel, sie über seine wahren Absichten getäuscht zu haben. In seinem Antrag an die Golden Gate National Recreation Area, die die Parkgebiete in der Umgebung der Brücke verwaltet, hatte er angegeben, „das machtvolle und spektakuläre Zusammentreffen von Monument und Natur, das jeden Tag an der \"Golden Gate Bridge\" stattfindet, einfangen zu wollen.“ Die Filmemacher versuchten in jedem Fall zu intervenieren, wenn sich Selbstmordversuche abzeichneten. Nach Aussage Steels konnten dadurch sechs Sprünge verhindert werden. Auf den Vorwurf des Nachahmereffekts (copycat) angesprochen, antwortete Steel, dass die Brücke selbst das copycat-Problem ist und die Lösung nicht darin besteht, den Film nicht zu zeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Der Soundtrack von \"The Bridge\" wurde vom Britischen Filmkomponisten Alex Heffes komponiert und heißt: \"The Shadow of the Bridge\". Ingrid Michaelson war so bewegt von \"The Bridge\", dass sie einen Song mit Namen \"San Francisco\" schrieb. Das Stück wurde an Fanclub Mitglieder veröffentlicht, die ihr 2009er Album \"Everybody\" vorbestellt hatten. Der Titel erschien auf keinem Album, aber Michelson spielt ihn Live auf Tourneen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"The Bridge\" erhielt auf Rotten Tomatoes mit 66 % \"Fresh\" von insgesamt 56 Rezensionen mehrheitlich positive Kritiken. Dennoch ist das Resümee kontrovers: Weitere Stimmen", "section_level": 1}, {"title": "Sprünge von der Golden Gate Bridge.", "content": "→ siehe auch: Golden Gate Bridge, Suizide Die Golden Gate Bridge gilt weltweit als der bekannteste Ort für Selbstmorde. Durchschnittlich springt hier alle zwei Wochen ein Mensch in den Tod. Bis zum Mai 2012 waren es insgesamt über 1500 bekannt gewordene Suizide. Das Fahrbahndeck ist zirka 75 m (245 feet) über der Wasserlinie. Nach einem Fall von annähernd vier Sekunden schlagen die Springer mit rund 120 km/h (75 mph) auf dem Wasser auf. Die Wenigen, die den initialen Aufprall überleben, ertrinken größtenteils oder sterben an Unterkühlung im kalten Wasser. Im Durchschnitt überlebt nur einer von 50 den Sprung.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Bridge ist ein US-amerikanischer Dokumentarfilm von Eric Steel aus dem Jahr 2006. Er befasst sich mit Selbstmordsprüngen von der Golden Gate Bridge in San Francisco. ", "tgt_summary": null, "id": 1223410} {"src_title": "War of Attrition", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Männchen dieser Art erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 295 bis 365 mm, eine Schwanzlänge von 256 bis 381 mm, eine Hinterfußlänge von 57 bis 60,4 mm, eine Ohrenlänge von 25 bis 26,9 mm und ein Gewicht von 750 bis 755 g. Die Weibchen sind größer. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 302 bis 390 mm, eine Schwanzlänge von 270 bis 350 mm, eine Hinterfußlänge von 53 bis 64 mm, eine Ohrenlänge von 18,5 bis 28 mm und ein Gewicht von 850 bis 945 g. Die 60 mm langen Deckhaare sind weiß. Die Körperhaare sind bräunlichgrau. Um die Ohren herum sind weiße Haarbüschel. Die Fellhaare der Unterseite sind schmutzigweiß mit grauen Basen. Die Schwanzschuppen sind leicht gespitzt oder spatelförmig. Der größte Teil des Schwanzes, ungefähr 200 mm, ist weiß. Die Deckhaare der Unterart \"Hyomys goliath strobilurus\" sind gemischtfarbig. Einige sind schwarz mit weißen Spitzen, andere sind vollständig weiß. Die Ohrenbasen sind nicht weiß. Die Füße sind schwarz. Die Zitzenformel beträgt 0/2=4", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Die Goliathratte bewohnt tropische Feuchtwälder, Waldränder, alte Gärten und nachwachsende Waldgebiete in der Nähe von Dörfern in Höhenlagen zwischen 1500 m und 2800 m.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Goliathratte gräbt ihr Nest in den Boden, in Höhlen unter Baumwurzeln, unter Felsen oder unter umgefallenen Bäumen. Die Nahrung umfasst Schößlinge von wildem Bambus und Palmen und die Nüsse von wilden Schraubenbäumen. Gelegentlich fällt sie in Gärten ein. Die Fortpflanzung gilt als relativ langsam. In der Regel wird nur ein Junges geboren, wobei ein Weibchen mit einem saugenden Neugeborenen im Dezember beobachtet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Status.", "content": "Die Goliathratte wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (\"least concern\") klassifiziert. Sie gilt als nicht besonders häufig, aber auch nicht als selten. Die indigenen Völker, wie die Daribi in der Chimbu Province oder die Stämme der Cromwell Mountains jagen sie mit Hunden als Nahrungsquelle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Goliathratte (\"Hyomys goliath\") ist ein Nagetier aus der Gattung der Weißohr-Riesenratten (\"Hyomys\"). Sie kommt in den beiden Unterarten \"Hyomys goliath goliath\" und \"Hyomys goliath strobilurus \" in der Region von Mount Hagen im Westen Papua-Neuguineas bis zum äußersten Südosten der Insel sowie auf der Huon-Halbinsel vor. Wegen ihrer stattlichen Größe ist sie nach dem gleichnamigen Riesen aus dem Alten Testament benannt worden.", "tgt_summary": null, "id": 413793} {"src_title": "Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Klima.", "content": "Boulaouane liegt etwa 1 km westlich des Flusses Oum er-Rbia und etwa 65 km (Fahrtstrecke) südöstlich von El Jadida bzw. 53 km südwestlich von Settat in einer Höhe von etwa. Die im 18. Jahrhundert erbaute Festungsanlage (\"kasbah\") befindet sich auf einer Anhöhe etwa 10 km östlich des Ortes in einer Höhe von ca. und ist am besten mit einem \"Grand Taxi\" zu erreichen. Das Wetter ist meist warm und trocken; der eher spärliche Regen (ca. 335 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Bevölkerung der Gemeinde verteilt sich auf den Hauptort Boulaouane sowie eine Vielzahl kleinerer Dörfer in der Umgebung und besteht zum großen Teil aus Berbern; Personen mit arabischer Herkunft bilden eine Minderheit von etwa 15 %. Untereinander wird jedoch meist arabisch gesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Landwirtschaft steht an erster Stelle im Wirtschaftsleben der Gemeinde. Auf einem Großteil der Anbauflächen (ca. 50.000 ha) wird Weinbau betrieben. Die Trauben werden entweder auf Märkten (\"suqs\") verkauft oder in der örtlichen Kelterei zu Wein verarbeitet, der in ganz Marokko – und darüber hinaus – einen ausgezeichneten Ruf genießt, auch wenn im Koran ein Alkoholverbot verankert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Über die Geschichte des Berberdorfes ist nichts bekannt, doch erwähnt Leo Africanus im Jahr 1514 einen marokkanischen Ort namens \"Bu'l'Awan\", der mit Boulaouane gleichgesetzt wird. Im frühen 18. Jahrhundert ließ der Alawidensultan Mulai Ismail auf einem Hügel oberhalb einer Flussschleife des Oum er-Rbia eine Festung errichten, um die stets unruhigen Berberstämme der Gegend besser unter Kontrolle halten zu können.", "section_level": 1}, {"title": "Kasbah.", "content": "Die Kasbah befindet sich an der schmalsten Stelle eines etwa 150 m hohen und auf drei Seiten von einer Flussschleife des Oued Oum er-Rbia umgebenen Hügels () und war somit strategisch gut gegen Angriffe geschützt. Die zinnenbewehrten Außenmauern der auf annähernd trapezförmigem Grundriss erbauten Festung bestehen hauptsächlich aus unbehauenen Steinen. Nur für die Portaleinfassung und die Ecksteine der Türme wurden exakt behauene Steine sowie Ziegelsteine verwendet. Oberhalb des im Scheitel leicht angespitzten und entfernt an die großartigen Portalbauten der Almohaden in Rabat und Marrakesch erinnernden Eingangsportals befindet sich eine Inschrift mit der Jahreszahl 1122 islamischer Zeitrechnung (d. h. 1710/11 n. Chr.) und dem Namen des Architekten. Die vieltürmige Mauer umschließt einen Innenhof mit mehreren bereits stark zerfallenen Gebäuden: Erkennbar sind noch die Moschee mit ihrem Minarett und einem Moscheehof (\"sahn\"), ein weiterer halbzerstörter Turm, der als Wachturm interpretiert wird, sowie ein langgestreckter Raum mit einem – größtenteils eingestürzten – Tonnengewölbe, der wohl als Badehaus (\"hammam\") diente. In einer Gebäuderuine wurden Bruchstücke von Kacheln entdeckt – es wird als Palast bezeichnet. Andere Mauerreste dürften zu ehemaligen Unterkünften, Magazinen, Stallungen oder zu kleinen Geschäften gehört haben. Die Wasserversorgung wurde mittels einer großen Zisterne sichergestellt; in Zeiten großer Trockenheit musste man zum Fluss hinuntergehen, um von dort Wasser zu holen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boulaouane (, ) ist ein Ort und eine Landgemeinde (\"commune rurale\") in der Provinz El Jadida in der marokkanischen Region Casablanca-Settat.", "tgt_summary": null, "id": 1800171} {"src_title": "Giant’s Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ivan Savvidis wurde als Sohn pontischer Griechen in Santa (Georgien, Sowjetunion) geboren, hat jedoch nie die griechische Sprache erlernt. Er studierte in Rostow am Don und arbeitete anschließend in der Rostower Tabakfabrik, wo er verschiedene Positionen innehatte. 1993 wurde er deren Direktor, später erwarb er in einem Management-Buy-out die Mehrheit des Betriebs. Der Betrieb entwickelte sich in den Folgejahren unter dem Namen \"Donskoy Tabak\" zum führenden Tabakkonzern Russlands. Im Jahr 2013 stufte das Forbes Magazine Savvidis auf Platz 30 der reichsten Russen ein. Im März 2013 erlangte er zusätzlich zur russischen die griechische Staatsbürgerschaft. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Kyriaki Savvidis hat er zwei Söhne. Savvidis war von 2003 bis 2011 Abgeordneter in der russischen Duma für die Partei Einiges Russland der Oblast Rostow. Er ist Mitglied der parlamentarischen Kontaktgruppe Russland-Griechenland. Im Verband der Auslandsgriechen SAE – World Council of Hellenes Abroad ist er Präsident der Region Schwarzes Meer. Savvidis gilt als Freund von Wladimir Putin. Von 2002 bis 2005 war er Präsident des Fußballvereins FK Rostow, ebenso war er im FK SKA Rostow engagiert. Savvidis engagiert sich intensiv im Fußball und ist Besitzer und Präsident von PAOK Thessaloniki. Als im März 2018 seiner Mannschaft ein Tor aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt wurde, stürmte er mit einer Waffe am Holster auf das Spielfeld und bedrohte den Schiedsrichter. Die Staatsanwaltschaft der Hafenstadt Thessaloniki gab daraufhin einen Haftbefehl gegen ihn aus. Die griechische Meisterschaft wurde abgebrochen und erst nach drei Wochen wieder aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Vermögen.", "content": "Savvidis erwarb im Juni 2012 die Mehrheit des griechischen Fußballvereins PAOK Thessaloniki, kaufte unter anderem das Luxushotel Makedonia Pallas und Anteile am Hafen von Thessaloniki. Er kaufte 19 % des TV-Senders Mega und sein Unternehmen \"Dimera\" erwarb im Jahr 2017 die Zeitungen der Gruppe Pigassos: Ethnos und Imerissia. Nach einer gerichtlich angeordneten Strafzahlung von 19 Millionen Euro wegen Zigarettenschmuggels aus dem Jahr 2009 war die griechische Tabakfabrik SEKAP wirtschaftlich angeschlagen und Savvidis konnte sie günstig kaufen. Er beglich die Strafe jedoch nie, die sich schließlich auf 38 Millionen Euro aufsummiert hatte. Zum 1. Mai 2017 verabschiedete die griechische Regierungspartei Syriza jedoch ein Gesetz, nach dem Altbesitzer Strafen, einschließlich solcher Strafen, die wegen Schmuggels verhängt wurden, zu begleichen hätten und die neuen Besitzer von den Verbindlichkeiten befreit werden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ivan Savvidis (; ; * 27. März 1959 in Santa, Region Niederkartlien) ist ein griechisch-russischer Unternehmer und Eigentümer des Fußballvereins PAOK Thessaloniki.", "tgt_summary": null, "id": 1085611} {"src_title": "Rosickýit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Westlake liegt im Südwesten Louisianas am Ufer des Calcasieu River, unweit von dessen Mündung in den \"Calcasieu Lake\". Die Grenze zu Texas befindet sich rund 50 km westlich. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 6 km2. Benachbarte Orte von Westlake sind Moss Bluff (13,8 km nordöstlich), Lake Charles (am gegenüberliegenden Ufer des Calcasieu River am südöstlichen Stadtrand) und Sulphur (12,8 km westlich). Die nächstgelegenen Großstädte sind Lafayette (125 km östlich), Louisianas Hauptstadt Baton Rouge (214 km in der gleichen Richtung), Shreveport (298 km nördlich), Beaumont in Texas (93,7 km westlich) und Texas' größte Stadt Houston (227 km in der gleichen Richtung).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Interstate 10 und der U.S. Highway 90 verlaufen auf einem gemeinsamen Streckenabschnitt entlang der südlichen Stadtgrenze von Westlake. Daneben treffen die Louisiana Highways 378 und 379 im Stadtgebiet von Westlake zusammen. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Parallel zur I 10 verläuft eine Eisenbahnstrecke der BNSF Railway durch Westlake. Die Strecke wird auch vom Sunset Limited genutzt, einem von Los Angeles nach New Orleans verkehrenden Schnellzug von Amtrak, der im östlich benachbarten Lake Charles einen Zwischenhalt einlegt. Mit dem Lake Charles Regional Airport befindet sich 19,9 km südlich der nächste Regionalflughafen. Der nächstgelegene internationale Großflughafen ist der George Bush Intercontinental Airport in Houston (215 km westlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Westlake 4568 Menschen in 1801 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 761,3 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1801 Haushalten lebten statistisch je 2,54 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 77,2 Prozent Weißen, 19,7 Prozent Afroamerikanern, 0,5 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,3 Prozent Asiaten, 0,1 Prozent Polynesiern sowie 0,8 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 3,3 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 26,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 59,4 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 14,3 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 52,1 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 42.799 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.810 USD. 19,0 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Westlake ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Calcasieu Parish im US-amerikanischen Bundesstaat Louisiana. Im Jahr 2010 hatte Westlake 4568 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 215793} {"src_title": "Østermarie Kirke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Die Provinz El Hajeb grenzt im Süden an die Provinz Ifrane, im Südwesten an die Provinz Khénifra, im Westen an die Provinz Khémisset, im Norden an die Präfektur Meknès, im Nordosten an die Provinz Moulay Yacoub und im Osten an die Provinz Sefrou.", "section_level": 2}, {"title": "Landschaft.", "content": "Das Landschaftsprofil der zwischen den nördlichen Ausläufern des Mittleren Atlas und der Marokkanischen Meseta gelegenen Provinz ist hügelig; die höchsten Erhebungen liegen zwischen 1000 und 1500 m.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die sommerlichen Tageshöchsttemperaturen liegen bei 35 °C, selten auch darüber; im Winter liegen die Tagestemperaturen bei 20 °C. Des nachts fällt das Thermometer im Sommer je nach Bewölkung auf 20 bis 25 °C; im Winter können auch Minusgrade erreicht werden – üblicherweise sind es aber 5 bis 10 °C.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Der Anteil der berberischstämmigen Bevölkerung liegt bei 80 %; meist handelt es sich um Zuwanderer aus den Bergregionen, die ihre Heimatdörfer infolge zu geringer Niederschläge oder aus soziokulturellen Gründen verlassen haben (Landflucht). Die arabischstämmigen Männer sind meist in führenden Positionen in der Verwaltung oder als Ärzte, Anwälte, Ingenieure etc. tätig. Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt in vier kleineren Städten (El Hajeb, Aïn Taoujdate, Sabaa Aiyoun und Agourai), die andere Hälfte lebt in den 12 Landgemeinden (\"communes rurales\"), von denen einige allerdings auch schon Kleinstadtcharakter haben. In der Hauptsache wird Marokkanisch-Arabisch gesprochen; die Berberdialekte verlieren hingegen an Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Grundlage allen Wirtschaftens ist die Landwirtschaft: Angebaut werden vor allem Gerste und Weizen, aber auch Gemüse, Oliven und Obst; manchmal sieht man auch einige Weinstöcke. Während in früheren Jahrhunderten vorwiegend zum Zweck der Selbstversorgung gewirtschaftet wurde, spielt heutzutage die Produktion für die Märkte der Städte Fès und Meknès die größte Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Provinz entstand erst im Jahre 1991. Bis 2015 gehörte sie zur Region Meknès-Tafilalet.", "section_level": 1}, {"title": "Verwaltungsgliederung.", "content": "Die Provinz El Hajeb umfasst vier Munizipalitäten und 12 Kommunen:", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Stadt und Provinz El Hajeb haben keinerlei historisch oder kulturell bedeutsame Sehenswürdigkeiten. Die Stadt El Hajeb war noch in den 1950er Jahren lediglich ein kleiner Marktflecken und besteht in weiten Teilen aus Neubaugebieten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ca. 1500 km2 große und etwa 235.000 Einwohner zählende Provinz El Hajeb (, ) gehört seit 2015 zur marokkanischen Region Fès-Meknès. Die Hauptstadt der Provinz ist die Stadt El Hajeb.", "tgt_summary": null, "id": 1561752} {"src_title": "VXA", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bau des Schiffes wurde Ende der 1960er Jahre zusammen mit dem Schwesterschiff \"Sea Venture\" von der Reederei Norwegian Cruiseships bei den Nordseewerken in Auftrag gegeben. Norwegian Cruiseships gehörte je zur Hälfte dem norwegischen Reeder Øivind Lorentzen und der Osloer Reederei Fearnley & Eger. Schon während des Baus des ersten Schiffes zeigte sich eine solch massive Fehlkalkulation, dass ein Fertigbau zu den vereinbarten Bedingungen zur Schließung der Werft geführt hätte. Nachdem im Herbst 1969 mehrere Geschäftsführer der Werft wegen der hohen Millionenverluste entlassen wurden, gelang es der neuen Geschäftsführung unter dem Vorsitz Rainer Wollmann in Nachverhandlungen höhere Preise durchzusetzen, woraufhin die Schiffe weitergebaut werden konnten. Der Stapellauf der \"Island Venture\" fand am 6. März 1971 statt und die Taufe durch Rut Brandt folgte am 14. Dezember 1971 in Oslo. Am 4. Januar 1972 wurde das Schiff an den Auftraggeber Norwegian Cruiseships übergeben und ab 1972 auf Kreuzfahrten zwischen den USA und den Bermudas eingesetzt. Im April 1975 wurde das Schiff zusammen mit dem Schwesterschiff \"Sea Venture\" an \"P&O Princess Cruises\" verkauft. Das Paar wurde in \"Pacific Princess\" und \"Island Princess\" umbenannt. Die \"Island Princess\" wurde 1999 an die Hyundai Merchant Marine Company verkauft und in \" Hyundai Pungak\" umbenannt. Sie diente in der Folgezeit zum Transport südkoreanischer Pilger. Im Jahr 2001 erfolgte ein erneuter Verkauf an Fiducia Shipping und eine Umbenennung in \"Platinum\". Ende 2001 wurde die Discovery Cruises Eigentümer des Schiffs und im Jahr darauf änderte sich der Name auf \"Discovery\". Ab 2004 fuhr das Schiff unter der Regie von V Ships Leisure Sam und im Jahr 2005 wurde das Schiff auf die Gesellschaft Voyages of Discovery (All Leisure Group) übertragen. 2009 war Half Moon Island in den Südlichen Shetlandinseln Station einer Antarktis-Kreuzfahrt. Von Februar 2013 bis Oktober 2014 fuhr das Schiff für Cruise & Maritime Voyages, wo das Schiff jedoch 2015 durch die \"Azores\" ersetzt wurde. Am 6. Oktober 2014 beendete das Schiff seine letzte Reise in Bristol. Die \"Discovery\" wurde im Oktober 2014 in \"Amen\" umbenannt und in St. Kitts und Nevis registriert. Am 16. Oktober 2014 gab der Eigentümer, die All Leisure Group, den Verkauf des Schiffes an die Liberty Resources Inc. of Nassau, Bahamas bekannt, die am 14. Oktober 2014 die bevorstehende Verschrottung bekanntgab. Am 8. Dezember wurde die \"Amen\" in Alang auf den Strand gesetzt und in der Folge verschrottet.", "section_level": 1}, {"title": "Die \"Island Princess\" als „Love Boat“.", "content": "Neben der \"Pacific Princess\", die in nahezu jeder Folge der ab 1977 in den USA ausgestrahlten ABC-Serie \"Love Boat\" gezeigt wurde, sah man häufiger auch das Schwesterschiff \"Island Princess\" sowie weitere Kreuzfahrtschiffe in der Serie. Der Begriff \"Love Boat\" wurde in der Werbung von Princess Cruises sehr stark herausgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Discovery war ein Kreuzfahrtschiff, das 1970/71 von den Rheinstahl Nordseewerken in Emden als \"Island Venture\" für die Reederei Norwegian Cruiseships gebaut wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 226173} {"src_title": "Waddy Butler Wood", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Wadjda ist ein 11-jähriges Mädchen in Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens. Ihre Eltern scheinen begütert, so gibt es z. B. PlayStation oder einen illegalen ausländischen Fahrer für den riesigen Pick-up für den Weg zur Schule. Sie genießt in ihrem Leben verschiedene Freiheiten, die viele ihrer Klassenkameradinnen in dem streng islamischen Land nicht zu kennen scheinen. So hört sie im Radio westliche Rockmusik oder sie trägt Converse-Turnschuhe und Jeans unter ihrem traditionellen Gewand und lässt sich im Allgemeinen nicht leicht von ihrer Umgebung einschüchtern. Wadjda träumt davon, das schöne grüne Fahrrad zu besitzen, das sie jeden Tag vor einem Spielzeugladen auf ihrem Schulweg sieht. Ein Radrennen gegen ihren Freund Abdullah, einen Nachbarsjungen, zu fahren und zu gewinnen, ist ihr größter Traum. Jedoch gilt es für Mädchen als unschicklich, Rad zu fahren, und Wadjdas Mutter verbietet es auch ihrer Tochter. Die Frau versucht ihren Mann, der sich einen Sohn wünscht, davon abzuhalten, sich eine Zweitfrau zu nehmen. Wadjda, die erfährt, dass ihr Name im traditionsgemäß rein männlichen Familienstammbaum nicht geführt wird, macht sich dagegen auf, eigenes Geld für ihr Fahrrad zu verdienen: Sie verkauft z. B. Mixtapes und gibt die Mittlerin für eine Mitschülerin und deren Freund. Die Schulleiterin hat ein scharfes Auge auf sie, und wegen Wadjdas unkonventioneller Einstellung gegenüber den traditionellen Werten und Regeln lässt sie keine Gelegenheit zur Maßregelung aus. Während sie aber offiziell die strengen Religionsvorschriften hoch hält, ist es unter den Schülerinnen ein offenes Geheimnis, dass der Einbrecher im Haus der Schulleiterin wohl eher ihr Liebhaber gewesen ist. Nach Auffliegen ihrer Geschäfte beschließt Wadjda, an einem Koranvers-Rezitationswettbewerb teilzunehmen, denn der Hauptpreis beträgt 1000 SR in bar, was dem Mädchen den Kauf des Traumfahrrades ermöglichen würde. Wadjdas Fähigkeiten, Koranverse auswendig zu lernen, beeindruckt ihre Lehrerinnen. Als sie jedoch den Wettbewerb gewinnt und ihre Absicht kundtut, sich mit der Siegprämie ein Fahrrad zu kaufen, schockiert sie damit ihre Mitschülerinnen und insbesondere die Lehrerschaft; die Schulleiterin fällt ihr ins Wort und stellt klar, dass, weil es Mädchen sowieso verboten sei, Fahrrad zu fahren, es besser und sinnvoller sei, das Preisgeld für Palästina zu spenden. Mit dieser Ankündigung der Schulleiterin gilt dies qua Amtes als beschlossen: Die Schule wird das Geld überweisen, und Wadjda hat keine Möglichkeit, Einwände zu erheben oder ihren Anspruch einzufordern. Zu Hause angekommen findet sie nur ihren Vater vor, der auf ihre Mutter wartet. Bevor ihr Vater das Haus verlässt, bittet er sie, der Mutter auszurichten, dass er sie liebe. Nachdem sie über dem Warten auf ihre Mutter eingeschlafen ist und abends wieder aufwacht, findet sie ihre Mutter auf dem Dach des Hauses; diese erklärt Wadjda, dass es sich bei der großen Feier in der Nachbarschaft um die Hochzeit von Wadjdas Vater mit seiner neuen Zweitfrau handele. Als das Mädchen vergeblich versucht, seine Mutter zu trösten und ihr Mut zu machen, zeigt diese ihrer Tochter das grüne Fahrrad, das sie für sie gekauft hat. Bezahlt hat sie es von dem Geld, das sie eigentlich für ein neues rotes Kleid ausgeben wollte, um so für Wadjdas Vater attraktiver zu sein als potentielle Zweitfrauen-Kandidatinnen – ein Zweck, der ja nun hinfällig geworden ist. Stattdessen wolle sie dafür sorgen, dass es ihrer geliebten Tochter an nichts fehle und sich alle ihre Wünsche erfüllten. Schlussendlich gewinnt Wadjda das nun mögliche Rennen gegen ihren Freund Abdullah und begibt sich auf ihren eigenen Weg in „die große weite Welt“ hinaus – symbolisiert durch die Hauptstraße, an die sie mit ihrem Fahrrad gelangt, ohne dass von Abdullah noch etwas zu sehen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Produziert wurde der Film von Roman Paul und Gerhard Meixner, die beide mit ihrer Berliner Produktionsfirma Razor Film unter anderem auch an der Realisierung der Oscar-nominierten Filme \"Paradise Now\" und \"Waltz with Bashir\" mitgewirkt haben. Koproduzent in Saudi-Arabien war Amr Alkahtani, der aufgrund seiner Kontakte im Königreich auch die für den Film unumgängliche Genehmigung des Kulturministeriums besorgen konnte. Alkahtani produziert ansonsten mit seiner High Look Group unter anderem Serien für das saudische Fernsehen. Maßgeblich unterstützt wurde der Film durch den NDR (Redaktion Christian Granderath), den BR (Redaktion Bettina Ricklefs) und den saudischen Sender ROTANA. Fördermittel stellten die Filmförderungsanstalt (FFA), das Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB), die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) und der Filmfonds Babelsberg (ILB) zur Verfügung. Gedreht wurde der gesamte Film in Saudi-Arabien an Originalschauplätzen. Trotz der vorhandenen Genehmigung gestaltete sich die Arbeit an dem Film unter anderem aufgrund der strengen Geschlechtertrennung im Land oft schwierig. So wurden die Dreharbeiten auf der Straße teilweise von der das öffentliche Leben überwachenden Religionspolizei unterbrochen, da die Regisseurin mit einer großteils männlichen Crew drehte. Um weiteren Verzögerungen zu entgehen, führte Al Mansour die Regie manchmal über Monitor und Walkie-Talkie aus dem schwer einsehbaren Produktionswagen heraus. Bestimmt wurde der Ablauf der Dreharbeiten wie das gesamte Leben im Land vom Rhythmus der islamischen Gebetszeiten, zu denen fünfmal am Tag in Saudi-Arabien das öffentliche Leben zum Erliegen kommt. Einem Kinopublikum konnte der Film bis Ende 2017in Saudi-Arabien nicht gezeigt werden, da Kinos dort bis dahin verboten waren. Für einen Besuch der nächstgelegenen Kinos fahren Filminteressierte in Saudi-Arabien in Nachbarländer wie Bahrain oder Kuwait. Der Erfolg des Films wird als ein Grund genannt, warum im November 2014 eine Lockerung des Verbots angekündigt wurde. Als weitere Gründe gelten kommerzielle Interessen und es wird diskutiert, dass der Zugang zu moderner Unterhaltung die Jugend Saudi-Arabiens weniger anfällig für religiöse Extremisten machen soll.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Kinderbuch \"Das Mädchen Wadjda\" von Haifaa Al Mansour, übersetzt von Catrin Frischer, erschien im Herbst 2015 bei cbt. Roswitha Budeus-Budde nannte Wadjda „das stärkste Mädchen der Kinderliteratur“ des Herbstes 2015. Der Roman erhielt den DJLP 2016 in der Kategorie \"Kinderbuch\".", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Haifaa Al Mansour, Catrin Frischer (Übersetzung): \"Das Mädchen Wadjda.\", cbt München, 2015, ISBN 3570163784.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Mädchen Wadjda () ist der erste Spielfilm der saudi-arabischen Regisseurin Haifaa Al Mansour und der erste abendfüllende Film unter saudi-arabischer Regie überhaupt. Der Spielfilm gewann weltweit mehrere Filmpreise und galt bei den Filmfestspielen von Venedig 2012 als „kleine Sensation“.", "tgt_summary": null, "id": 1982013} {"src_title": "Ilie Savu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursachen.", "content": "Im Winter 1792/93 und dem darauf folgenden Frühjahr herrschte in Frankreich eine große Teuerung. Aufgrund der ständigen Ausgabe neuer Assignaten verlor dieses neue Zahlungsmittel ständig an Wert. Die Erzeuger von Lebensmitteln und Waren hatten immer weniger Interesse, ihre Produkte gegen abgewertete Assignaten einzutauschen. Getreide und andere Waren und Bedarfsgüter wurden zurückgehalten, was eine Verknappung und Verteuerung der meisten Waren bewirkte. Ein Großteil der Einwohner von Paris, besonders die unteren Volksschichten, litt Not und Hunger. Die Girondisten im Nationalkonvent, deren Vertreter in der Vergangenheit teilweise stark für die Freiheit des Handels und gegen Eingriffe des Staates in die Wirtschaft eingetreten waren, wurden für die Teuerung und den Hunger verantwortlich gemacht (u. a. der frühere girondistische Innenminister Roland). Viele girondistische Abgeordnete hatten schon vorher an Ansehen unter Jakobinern und Sansculotten eingebüßt, weil sie im Prozess gegen den König Milde gezeigt hatten (vielfach hatten sie nur für dessen Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe oder zum Tod mit aufschiebender Wirkung oder für die Todesstrafe unter Vorbehalt der Zustimmung des Volks votiert). Die schlechte Wirtschaftslage, die militärischen Rückschläge der französischen Republik in Belgien und beim Aufstand der Vendée sowie die Trägheit der Minister, darunter der beiden girondistischen Minister Étienne Clavière und Pierre Henri Lebrun-Tondu, verursachten bei vielen Sansculotten Verbitterung, Aufsässigkeit und politische Radikalisierung. Anfang März 1793 waren österreichische Truppen unter Prinz Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld (Prinz von Coburg) und Erzherzog Karl siegreich ins französisch besetzte Belgien eingefallen und hatten Tongern erobert und kurz darauf Lüttich eingenommen. Am 18. März erlitt die französische Revolutionsarmee unter ihrem Oberkommandierenden Charles-François Dumouriez bei Neerwinden gegen die österreichischen Truppen eine schwere Niederlage, was zur Folge hatte, dass ganz Belgien von den Österreichern und Preußen besetzt wurde. Als kurz darauf – Ende März 1793 – der Oberkommandierende Dumouriez im Zusammenhang mit seinen Umsturzplänen geheime Verhandlungen mit der österreichischen Armeeführung in Belgien aufnahm und am 1. April 1793 die zu ihm entsandten vier Konventsbeauftragten und den ebenfalls zu ihm entsandten Kriegsminister Pierre Riel de Beurnonville an die Österreicher auslieferte und anschließend selbst zum Feind überlief, bewirkte dieser Verrat auf Seiten der Pariser Sansculotten und Jakobiner einen sprunghaften Anstieg von Misstrauen und Feindseligkeiten gegenüber der Gironde, weil Dumouriez mit dem Wortführer der Girondisten im Konvent, dem bekannten Abgeordneten Jacques Pierre Brissot, befreundet gewesen war, und folglich Brissot und andere Girondisten mit den verräterischen Umtrieben Dumouriez in Verbindung gebracht wurden (u. a. hatte der girondistische Abgeordnete Armand Gensonné bis Dezember 1792 im Briefwechsel mit Dumouriez gestanden). Bereits am 3. April 1793 forderte Robespierre, alle Komplizen des Verräters Dumouriez, vor allem dessen Freund Brissot, vor Gericht zu stellen, und eine Woche später klagte er die Gironde heftig im Konvent wegen deren angeblicher Verstrickung in den Verrat von Dumouriez an. Kurz darauf, am 15. April 1793, überreichte eine vom Pariser Bürgermeister Jean Nicolas Pache angeführte Abordnung der hauptstädtischen Sektionen dem Konvent eine drohende Petition gegen 22 girondistische Abgeordnete, denen Föderalismus, Aufrufe zum Bürgerkrieg, Verleumdungen gegen das Volk von", "section_level": 1}, {"title": "Eskalation des Konflikts zwischen Sansculotten, Kommune und Jakobinern von Paris einerseits und den Girondisten andererseits.", "content": "Als überdies die Zwölferkommission in der Nacht vom 24. auf den 25. Mai 1793 den populären Zeitungsherausgeber Jacques René Hébert (1755–1794), der in seinem linken Blatt \"Le père Duchesne\" anti-girondistische Artikel und Aufstandsaufrufe veröffentlicht hatte, und gleich darauf die beiden linken Revolutionäre Jean-François Varlet (ein Postangestellter und bekannter Straßenredner) und Jean-Baptiste Marino, die in Versammlungen auf dem Rathaus und bei den Cordeliers unter anderem einen Aufstand gegen den Konvent und die Ausschaltung von 22 girondistischen Volksvertretern gefordert hatten, verhaften ließ, war das Maß für viele Sansculotten, Jakobiner und links stehende Mitglieder der Stadtverwaltung voll. Noch am 25. Mai 1793 erschien die", "section_level": 1}, {"title": "Erste gewaltsame Aktionen gegen den Konvent.", "content": "Nach diesen erneuten Kampfansagen rief Robespierre in einer Rede vor dem Pariser Jakobinerklub am Abend des 26. Mai unverhohlen zum Aufstand gegen die „bestochenen“ Konventsabgeordneten (Abgeordnete der Gironde) auf. Die Pariser Jakobiner erklären sich darauf im Zustand der Insurrektion gegen den Konvent und beschlossen, in Permanenz zu tagen. Nachdem es am Morgen des 27. Mai 1793 bewaffneten Unzufriedenen aus den Sektionen der Hauptstadt gelungen war, sich der äußeren Zugänge zu den Tuilerien, dem Tagungsort des Konvents, zu bemächtigten, drang eine Volksmenge der Sektion Cité bis zum Sitzungssaal des Konvents", "section_level": 1}, {"title": "Anlass des Aufstands.", "content": "In der nächsten Konventssitzung (28. Mai 1793) behauptete der Abgeordnete Jean-Denis Lanjuinais aus der Bretagne, dass die unter dem Druck der Volksmenge zu mitternächtlicher Stunde zustande gekommenen Konventsbeschlüsse ungültig seien, weil die im Saal anwesende Bevölkerung mitvotiert hätte und der Konvent nicht frei gewesen sei. Bei der daraufhin durchgeführten Abstimmung konnten die Girondisten zwar mit 279 zu 238 Stimmen die Rücknahme des umstrittenen Dekrets, das die Zwölferkommission auflöste, bewirken, jedoch zeigte das Abstimmungsergebnis, dass die Gironde nur 41 Stimmen mehr als die Bergpartei erhalten hatte (vor allem, weil ca. 140 Abgeordnete", "section_level": 1}, {"title": "Unmittelbare Aufstandsvorbereitungen.", "content": "Bereits am Folgetag (29. Mai 1793) ernannten die Sektionen Kommissare mit unbeschränkten Vollmachten, darunter den Radikalen Jean-François Varlet, der als Kommissar der Sektion „Droits de l’Homme“ den sofortigen Aufstand gegen den Konvent propagierte. Unmittelbar darauf (30. Mai 1793) beschloss die im bischöflichen Palast tagende Versammlung der Sektionskommissare (33 von 48 Pariser Sektionen waren hier durch Kommissare vertreten) den Eintritt von Paris in den Aufstand zwecks Festnahme der so genannten „Verräter“ im Konvent (Ausschaltung der Wortführer der Girondisten). Gleichwohl war die Haltung der Sektionen in der Frage, ob zum Aufstand gegriffen werden sollte, uneinheitlich. Einige Sektionen standen einem solchen Unternehmen mit Vorbehalten oder gar ablehnend gegenüber. Zum Beispiel hatten Abordnungen aus den Vorstädten Saint Antoine und Saint Marceau, darunter vor allem Vertreter der Sektionen Montreuil und Popincourt, Vorbehalte gegen den Aufstand und verlangten neue Vollmachten. Die Sektion Finistère im Faubourg Saint Marceau war überhaupt gegen jegliche Gewalt gegen den Konvent. Die Kommune, voran Bürgermeister Pache, der Generalprokurator Chaumette und", "section_level": 1}, {"title": "Der ergebnislose Aufstand vom 31. Mai 1793.", "content": "Am 31. Mai 1793 ertönte gegen 3 Uhr morgens die Sturmglocke der Kathedrale Notre-Dame de Paris und um 4 Uhr trommelten alle Tamboure mehrere Male zum Sammeln der Bürger. Gegen 6 Uhr begaben sich die Sektionskommissare aus dem bischöflichen Palast, Dobsent an der Spitze, zur Pariser Stadtverwaltung und wurden dort von Jacques René Hébert, Pierre Gaspard Chaumette und dem Pariser Bürgermeister Jean Nicolas Pache willkommen geheißen. Im Namen des Volkes verlangte und erreichte Dobsent, dass die Stadtbehörden und der Generalrat aufgelöst und neu gebildet wurden. Die Pariser Kommune schwankte zwischen Gemäßigten und Radikalen. Der revolutionäre Zentralausschuss, der größtenteils aus Anhängern Marats bestand, und der Generalrat von Paris, der überwiegend jakobinisch eingestellt war, gaben widersprechende Anweisungen. Letztendlich konnten sich jedoch die Radikalen durchsetzen. Der neu ernannte Kommandant der Nationalgarde Hanriot, der zur Gruppe der Radikalen zählte, ließ gegen 9 oder 10 Uhr morgens die Alarmkanone abfeuern und gab damit das Signal zum Aufstand. Danton verlangte darauf im Konvent die Aufhebung der Zwölferkommission. Die Pariser Kommune war jedoch uneins und konnte sich zu nichts durchringen. Erst am späten Vormittag erschien vor dem Konvent eine Abordnung, die angab, vom Generalrat der Stadt Paris entsandt zu sein. Sie verlangte die Ergreifung der Urheber der „Verschwörung“ unter den Abgeordneten. Eine zweite von Bürgermeister und Gemeinderat entsandte Abordnung widersprach der ersten, brachte eine relativ gemäßigte Haltung zum Ausdruck und näherte sich den Gemäßigten im Konvent an. Von allen Kirchen läuteten die Sturmglocken und einige Sektionen schlugen den Generalmarsch, aber der Aufstand kam trotz allem nicht richtig zum Ausbruch. Es bildeten sich nur kleine bewaffnete Gruppen und vereinzelte Eiferer durcheilten die Stadt. Da nur Wenige auf die Sturmglocken reagierten, ließ der Generalrat der Kommune diese nachmittags zum Schweigen bringen. Währenddessen verlangte der Abgeordnete Georges Couthon im Konvent – wie schon Danton – die Aufhebung der Zwölferkommission. Abordnungen, die nach und nach im Konvent eintrafen, stellten den Aufruhr in Abrede. Ein Antrag des Abgeordneten Bertrand Barère auf Aufhebung der Zwölferkommission und „Anrufung der bewaffneten Macht“ zum Schutz des Konvents wurde von der Rechten abgewiesen. Durch gezielte Falschmeldungen Marats und seiner Anhänger, welche auf den Straßen ausrufen ließen, die Sektion Butte-des-Moulins – die Sektion der Händler, Goldschmiede, Uhrmacher und Juweliere –", "section_level": 1}, {"title": "Der Aufstand vom 2. Juni 1793 und das Ende der Gironde.", "content": "Nachdem eine Abordnung der Gemeindeverwaltung und des Departements mit einer drohenden Eingabe in den Tuilerien erschienen war, beschloss der Konvent am Abend des 1. Juni 1793, dass die Kommune und alle diejenigen, die Beweisstücke gegen die beschuldigten Abgeordneten besäßen, gehalten seien, diese vorzulegen, und dass der Wohlfahrtsausschuss innerhalb von drei Tagen über die Eingabe Bericht erstatten und geeignete Maßnahmen beantragen solle. Dieser relativ lange Aufschub und die Forderung des Konvents, Tatsachenbeweise zu erbringen, brachte die Kommune dazu, dass nur mit Gewalt etwas zu erreichen sei. Radikale Revolutionäre hielten in den Sektionen und in einer Sitzung des Generalrats gegen die gemäßigten Jakobiner aufreizende Reden, beklagten die Mäßigung der jakobinischen Amtsträger und kritisierten die Schwäche und Unentschlossenheit der jakobinischen Aktionen. Auch gegen Danton wurden Klagen laut, vor allem dass seine Energie seit der Aufhebung der Zwölferkommission sehr nachgelassen habe. Schließlich kamen Radikale und Gemäßigte im Generalrat überein, in der Nacht vom ersten auf den zweiten Juni in ganz Paris durch Gemeindebeamte die Verordnungen vom 31. bei Fackelbeleuchtung und Trommelschlag öffentlich verkünden zu lassen und die Bürger aufzufordern, ihre Rechte einzufordern. Fast gleichzeitig beschloss der revolutionäre Zentralausschuss im bischöflichen Palast aufgrund eines Vorschlags Marats, den Konvent mit Truppen zu umstellen und die Abgeordneten erst aus dem Sitzungssaal zu lassen, wenn sie die 22 Girondisten per Dekret unter Anklage gestellt hätten. Am Morgen des 2. Juni 1793 traf in Paris die Nachricht von den konterrevolutionären Vorgängen in Lyon ein (Ausschaltung der jakobinischen Lyoner Kommune mit ca. 800 toten Patrioten durch Royalisten unter angeblicher Beteiligung von Girondisten). Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer und brachte das Pulverfass der brodelnden revolutionären, gegen den Konvent gerichteten Volksbewegung zur Explosion. Nachdem der Generalmarsch in allen Straßen geschlagen worden war, drang eine Menschenmenge in den Sitzungssaal des Konvents ein und forderte die vorläufige Verhaftung der „Aufwiegler“ unter den Abgeordneten (Girondisten). Der Präsident des Konvents, der Montagnard François René Mallarmé, wies dieses Ansinnen zurück und verlangte die Lieferung von Beweisen zur Entlarvung und Überführung der angeblichen Verräter im Konvent. Nach kurzer Zeit verfügte der von einer ganzen Armee Aufständischer und Nationalgardisten belagerte Konvent die Überweisung der Angelegenheit an den Wohlfahrtsausschuss. Als im Konvent ein paar Zuschauer auf den Tribünen zu den Waffen aufriefen und ein Deputierter der Rechten die vorläufige Festnahme der girondistischen Volksvertreter forderte, entstand unter den Abgeordneten nicht nur der Rechten (überwiegend Girondisten), sondern auch des Zentrums (Ebene) und eines großen Teils der Linken (Anhänger Dantons und nichtjakobinischer Berg einschließlich der Abgeordneten Henri Grégoire und Joseph Cambon) ein Entrüstungssturm. Letztendlich machte aber der jakobinische Berg – vor allem die Freunde Robespierres und die Anhänger Marats – gemeinsame Sache mit dem zentralen Aufstandsausschuss des bischöflichen Palais. Der Montagnard René Levasseur hielt eine eifernde, von Fanatismus sprühende Rede gegen die Gironde und verlangte nicht nur die vorläufige, sondern endgültige Verhaftung der girondistischen Abgeordneten. Schließlich erschien der Abgeordnete Bertrand Barère, ein Montagnard und Mitglied des Wohlfahrtsausschusses, im Konvent und verlas die Stellungnahme des Wohlfahrtsausschusses, der an Stelle einer Verhaftung einen zeitlich befristeten freiwilligen Rücktritt der beschuldigten Volksvertreter, an deren Patriotismus er appellierte, vorschlug. In der Folge bekundeten mehrere", "section_level": 1}, {"title": "Folgewirkung.", "content": "Einigen Mitgliedern der in Paris unter Hausarrest gestellten Girondisten (Barbaroux, Brissot, Grangeneuve, Lanjuinais, Mollevaut, Pétion usw.) gelang in der Folge die Flucht in ihre Heimatgebiete, von wo sie die Herrschaft des Wohlfahrtsausschusses und des unter Kontrolle der Jakobiner stehenden Konvents teilweise gewaltsam zu bekämpfen suchten, was eine weitere Eskalation der Aufstände und Bürgerkriege in den westlichen und südlichen Teilen Frankreichs bewirkte. Bereits einen Tag nach der Ermordung Marats wurden zwei Deputierte der Gironde als angebliche Mitschuldige Charlotte Cordays verhaftet und bei einem derselben ein schriftlicher Protest von 73 Abgeordneten gegen die Ausschaltung der Girondisten vom 2. Juni 1793 gefunden, welcher seitdem als prozesstaugliches Beweisstück die Köpfe seiner Unterzeichner bedrohte. Am", "section_level": 1}, {"title": "Fachtermini für den Aufstand in der französischen Historiographie.", "content": "In der französischen Geschichtsschreibung werden der Aufstand und die Aufstandsereignisse häufig als \"„journées du 31 mai et du 2 juin 1793“\" (denkwürdige Tage des 31. Mai und 2. Juni 1793), \"„journées du 31 mai au 2 juin 1793“\" (denkwürdige Tage vom 31. Mai bis 2. Juni 1793), \"„les journées d’émeute des 31 mai et 2 juin 1793“\" (die denkwürdigen Tage des Aufruhrs des 31. Mai und 2. Juni 1793) oder \"„journées insurrectionelles du 31 mai et du 2 juin 1793“\" (denkwürdige Aufstandstage des 31. Mai und des 2. Juni 1793) bezeichnet, manchmal auch als \"„les violences du 31 mai et du 2 juin 1793“\" (die Gewalttätigkeiten vom 31. Mai und 2. Juni 1793), \"„les journées révolutionnaires des 31 mai, 1er et 2 juin 1793“\" (die denkwürdigen revolutionären Tage des 31. Mai, 1. und 2. Juni 1793) oder \"„la chute des Girondins 31 mai, 1er et 2 juin 1793“\" (der Sturz der Girondisten [am] 31. Mai, 1. und 2. Juni 1793).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Aufstand der Pariser Sansculotten vom 31. Mai bis zum 2. Juni 1793 stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte der Französischen Revolution (1789–1799) dar. ", "tgt_summary": null, "id": 1610229} {"src_title": "Nicolaj Kopernikus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Grantsburg liegt im Nordwesten Wisconsins, beiderseits des Wood River, der rund 10 km westlich in den St. Croix River mündet. Dieser bildet bis zu seiner Mündung in den Mississippi die Grenze zu Minnesota. Die geografischen Koordinaten von Grantsburg sind 45°46′35′′ nördlicher Breite und 92°40′58′′ westlicher Länge. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Fläche von 7,77 km2. Benachbarte Orte von Grantsburg sind Siren (24,7 km östlich), Trade Lake (15,8 km südöstlich), Cushing (23,1 km südlich), Rock Creek in Minnesota (23,4 km westlich) und Pine City in Minnesota (28,3 km westnordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Duluth am Oberen See in Minnesota (147 km nordnordöstlich), Eau Claire (193 km südöstlich) und die Twin Cities in Minnesota (126 km südsüdwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "In Grantsburg treffen die Wisconsin State Highways 48, 70 und 87 zusammen. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. An der nordöstlichen Ortsgrenze befindet sich mit dem Grantsburg Municipal Airport ein kleiner Flugplatz. Der nächste Großflughafen ist der Minneapolis-Saint Paul International Airport (133 km südsüdwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Grantsburg 1341 Menschen in 567 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 172,6 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 567 Haushalten lebten statistisch je 2,28 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 94,6 Prozent Weißen, 1,0 Prozent Afroamerikanern, 1,3 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,5 Prozent Asiaten, 0,1 Prozent (eine Person) Polynesiern sowie 0,4 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,1 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 23,5 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 53,5 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 23,0 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 55,3 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 29.315 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 18.545 USD. 32,6 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grantsburg ist eine Gemeinde (mit dem Status „Village“) im Burnett County im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Im Jahr 2010 hatte Grantsburg 1341 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1031654} {"src_title": "Histadrut ha-No’ar ha-Owed we-ha-Lomed", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Meistens ist ein Wirkstoff ein small molecule, ein rekombinantes Protein oder ein Vektor, das eine Wirkung in Lebewesen hervorruft. Diese Wirkung erfolgt meistens durch Bindung des Wirkstoffs an ein Protein, wodurch dessen Wirkung verstärkt oder geschwächt werden kann. Die Wirkstoffe sind oftmals in Form und Ladung komplementär zu der Bindungsstelle am Protein. (Man beschreibt das Ganze mit dem Schlüssel-Schloss-Prinzip.) Wirkstoffe mit ähnlicher Form und Ladung (Strukturanaloga) besitzen meistens ähnliche Wirkungen. Das Wirkstoffdesign wird oftmals durch molekulare Modellierung wie eine PK/PD-Modellierung unterstützt. Im Gegensatz zum klassischen Hochdurchsatz-Screening von Molekül-Bibliotheken verwendet das Wirkstoffdesign Erkenntnisse über die Molekülstrukturen von Ligand und \"target\". Für ein Wirkstoffdesign muss die Aktivierung oder Hemmung eines \"targets\" mit einer Wirkung korrelieren und das \"target\" auch die Bindung eines Liganden von der Form her ermöglichen (engl. ‚Wirkstoff-Bindungsfähigkeit‘). Im engeren Sinn bezeichnet Wirkstoffdesign den Entwurf von Liganden für ein Target, das in Folge der Bindung des Pharmakophors erst eine Wirkung hervorruft. Das Wirkstoffdesign umfasst die Anpassung von Eigenschaften des Wirkstoffes wie Pharmakodynamik, effektive Dosis, (idealerweise orale) Bioverfügbarkeit, Plasmahalbwertszeit, Verstoffwechselung, protektiver Quotient, Toxizität und unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Hierfür existieren verschiedene Methoden wie die Rule of Five, die \"lipophilic efficiency\" oder \"SPORCalc\".", "section_level": 1}, {"title": "Typen.", "content": "Das Wirkstoffdesign besitzt zwei verschiedene, zum Teil auch kombinierbare Herangehensweisen, das Liganden-basierte und das Struktur-basierte Wirkstoffdesign.", "section_level": 1}, {"title": "Liganden-basiert.", "content": "Ligand-basiertes Wirkstoffdesign (auch \"indirektes Wirkstoffdesign\") verwendet Wirkstoffe, die Wirkstoffen in Form und Ladung ähneln, bei denen eine Wirkung empirisch bekannt ist. Die Wirkstoffe werden durch Hochdurchsatz-Screening identifiziert. Aus deren Molekülstruktur kann auf die Form der Bindungsstelle am \"target\" zurückgeschlossen und eine Quantitative Struktur-Wirkungs-Beziehung ermittelt werden. Dies ermöglicht eine begrenzte Vorhersage der Bindungen anderer Stoffe an diese Stelle.", "section_level": 2}, {"title": "Struktur-basiert.", "content": "Das Struktur-basierte Wirkstoffdesign (auch \"direktes Wirkstoffdesign\") basiert auf der Kenntnis der Molekülstruktur und der des \"targets\" (Proteinstruktur), die durch Kristallstrukturanalyse oder Kernspinresonanzspektroskopie gewonnen wurden. Innerhalb des Struktur-basierten Ansatzes kann ein Wirkstoff über eine Datenbanksuche identifiziert werden (sofern darin vorhanden) oder aufgrund der Kenntnis der Struktur des \"targets\" konstruiert und anschließend synthetisiert werden. Dies reduziert die durchschnittliche Anzahl an Versuchsansätzen. Beim Scaffold Hopping wird das nichtbindende Gerüst des Pharmakophors variiert.", "section_level": 2}, {"title": "Bestimmung der Bindungsstelle.", "content": "Durch Proteincharakterisierung wird die Bindungsstelle für das Pharmakophor identifiziert, z. B. ein aktives Zentrum eines Enzyms. Dabei werden die an der Bindung teilnehmenden Atome untersucht, wofür meistens die Struktur des \"targets\" bei gebundenem Liganden bestimmt wird. Die typischen Wechselwirkungen werden durch typische Atome vermittelt:", "section_level": 3}, {"title": "Ligandenfragmente.", "content": "Die Struktur des Liganden kann auch im Zuge einer Modellierung in die Formen seiner Bestandteile (Formmotive) unterteilt werden, die auch als \"Fragmente\" bezeichnet werden. Durch aufeinanderfolgendes Hinzufügen auf das erste Fragment (engl. \"\" ‚Keimling‘) wächst die Größe des so entworfenen Liganden. Zwar gibt es nur wenige Fragmente, jedoch können durch deren Kombination viele verschiedene Moleküle erzeugt werden. Zur Ermittlung der potenziellen Energiefläche werden mit Großrechnern die freie Energie der jeweiligen Bindung berechnet, um die niedrigste potentielle Energie zwischen der Bindungsfläche und dem Pharmakophor zu identifizieren. Zur Einsparung von Rechnerzeit und -kapazitäten werden die Schritte priorisiert, z. B. werden fest bindende Fragmente bei der Berechnung bevorzugt. Nach Ermittlung bindenender Fragmente für mehrere Bindungsstellen werden diese zu einem Molekül vereinigt. Die Konformation niedrigster potenzieller Energie ermöglicht eine höher affine Bindung des Liganden.", "section_level": 3}, {"title": "Bewertungsmethoden.", "content": "Das Struktur-basierte Wirkstoffdesign berechnet die optimalen Liganden vor allem in Bezug auf eine möglichst affine Bindung an das \"target\". Eine Bewertungsmethode betrachtet die mit der Anlagerung verbundene Freie Enthalpie: formula_1 die freie Enthalpie formula_2 setzt sich dabei aus vier Elementen zusammen: Für jede der freien Enthalpien bzw. Energien können unterschiedliche Berechnungsmethoden verwendet werden.", "section_level": 3}], "src_summary": "Wirkstoffdesign (auch \"Rationales Wirkstoffdesign\") bezeichnet den gezielten Entwurf von Wirkstoffen. Diese Wirkstoffe dienen unter anderem der Entwicklung von Arzneimitteln oder Pflanzenschutzmitteln. Der gezielte Entwurf von Wirkstoffen basiert auf dem Auffinden und Optimieren von Leitstrukturen, die als Teil eines Liganden an ein Target binden. Wirkstoffdesign ist eine Form des rationalen Designs.", "tgt_summary": null, "id": 2441933} {"src_title": "Acmopyle pancheri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mourer-Chauviré kam als zweites von sechs Kindern in Lyon zur Welt. Ihr Vater war Augenarzt. In Lyon besuchte sie die Grund- und Sekundarschule. 1955 erlangte sie den ersten Teil des Baccalauréats und 1956 den zweiten. Am Ende des Jahres 1956 durchlief sie ein Auswahlverfahren, nach dem sie als einzige von zehn Bewerbern einen Studienplatz an der Universität Lyon erhielt. Sie konzentrierte sich auf die Naturwissenschaften und erhielt verschiedene Diplome in Zoologie, Botanik und Geologie. Sie beschrieb einige in Afrika gefundene Vogel-Fossilien, die sonst südamerikanischen Faunen entstammen: \"Namibiavis senutae\" (2003), einen dem Hoatzin ähnlichen Vogel aus dem unteren Miozän von Namibia, und \"Lavocatavis africana\", einen Terrorvogel aus dem Eozän des südwestlichen Algerien. Beide sind nicht flugfähig (Terrorvogel) bzw. schlechte Flieger (Hoatzin), was ein biogeographisches Problem stellt. Im Fall des Terrorvogels vermuteten Mourer-Chauviré und Kollegen einen nachträglichen Flugverlust in einer konvergenten Entwicklung mit ihren südamerikanischen Vettern nach Ausbreitung von Südamerika aus oder ein Insel-Springen im damals noch 1000 km breiten Südatlantik. Mit Terrorvögeln und ihrer Systematik befasste sie sich schon in einer Reihe von Arbeiten in den 1980er Jahren. Sie studierte auch die Entwicklung der Flugunfähigkeit bei Vögeln und Vögel aus dem Eozän und Oligozän in Frankreich aus den Phosphoriten in Spaltenfüllungen in Quercy in Frankreich, zum Beispiel Eulen, Terrorvögel. 2011 beschrieb sie den frühesten Hühnervogel (Galliformes) aus Afrika, aus dem Paläogen von Namibia. 2005 stellte sie gemeinsam mit Jean-Christophe Balouet die neue Familie Sylviornithidae für das 1980 von François Poplin beschriebene fossile Großfußhuhn \"Sylviornis neocaledoniae\" aus Neukaledonien auf. Sie publizierte unter anderem mit Gerald Mayr vom Senckenburg-Museum. Unter anderem benannten sie (und Herculano Alvarenga) einen in Brasilien gefundenen Hoatzin aus dem Miozän/Oligozän (\"Hoazinavis\"). Sie arbeitete auch mit Pierce Brodkorb. 1999 stellte sie eine Theorie auf, wonach bereits von 180.000 bis 230.000 Jahren verheerende Vulkanausbrüche zu einer großen Aussterbewelle auf Réunion geführt haben. Sie hatte bis 2000 den ersten Sekretärsposten der Society of Avian Paleontology and Evolution (SAPE) inne. Ihr Nachfolger wurde Gerald Mayr. Mourer-Chauviré ist mit dem Prähistoriker Roland Mourer verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne, denen Mourer-Chauviré die fossile Papageienart \"Quercypsitta ivani\" und den fossilen Hühnervogel \"Ameripodius alexis\" gewidmet hat.", "section_level": 1}, {"title": "Dedikationsnamen.", "content": "2012 ehrten Zbigniew M. Bocheński und Kenneth Campbell Mourer-Chauviré mit der fossilen Eulenart \"Asphaltoglaux cecileae\"., deren Überreste in den Teergruben von La Brea entdeckt wurden. Weitere nach Mourer-Chauviré benannte Taxa sind \"Tyto mourerchauvireae\" Pavia, 2004 und \"Oligosylphe mourerchauvireae\" Mayr & Smith, 2002 und \"Chauvireria balcanica\" Boev, 1997. 2008 benannten die Herpetologen Edwin Nicholas Arnold und Roger Bour die ausgestorbene Skinkart \"Leiolopisma ceciliae\" von Réunion nach Cécile Mourer-Chauviré.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cécile Mourer-Chauviré (* 5. November 1939 in Lyon) ist eine französische Paläornithologin. Sie ist am Labor für Geologie der Universität Lyon.", "tgt_summary": null, "id": 1517072} {"src_title": "Kronblattloses Mastkraut", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kirche ist eine der ältesten in der venezianischen Lagune. Eine erste Kirche wird hier bereits im 7. Jahrhundert vermutet, eine weitere im 9. Jahrhundert. Traditionsgemäß wird die Stiftung der Kirche unter dem ursprüngliche Namen \"S. Mariae plebis Murianensis\" auf ein Gelübde Ottos I. zurückgeführt, nachdem dieser von einem Seesturm auf der Adria gerettet worden war. Für das Jahr 999 ist die Existenz einer Kirche belegt. Die heutige Kirche mit ihrem freistehenden, quadratischen Campanile wurde nach einem Datum im Maosaikfußboden 1140 fertiggestellt. Die Basilika war nach 1692 die Kathedrale der Bischöfe von Torcello und Murano und wurde unter Bischof Marco Guistinian stark umgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die dreischiffige Säulenbasilika besitzt sechs Joche und ein wenig hervortretendes Querschiff. Die Kirche und der Glockenturm sind aus dunkelroten, unverputztem Backsteinen gebaut worden. Die eigentliche Eingangsseite der Basilika ist nach Westen ausgerichtet. Als Schauseite für die anreisenden Gäste wurde bei dieser direkt am Meer gelegenen Kirche aber der Chorbereich der Ostseite gewählt und sehr repräsentativ gestaltet. Es wurde eine zweigeschossige Bogenkonstruktion mit auffallenden weißen Säulen errichtet. Die Arkadengliederung des Erdgeschosses wird im ersten Geschoss in der umlaufenden Galerie wiederholt. Unterhalb der Arkadenreihe befinden sich zwei Zickzackfriese in diversen Marmorarten. Die Westseite ist hingegen in der Mitte nur durch vier Lisenen gegliedert. Beim Umbau ab 1695 wurden größere Thermenfenster in den Obergaden statt der ursprünglichen Rundbogenfenster eingebrochen. Die Kirche erhielt barocke Altäre und eine allgemeine barocke Umgestaltung, die bei der Restaurierung ab 1858 rückgängig gemacht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Berühmt ist der Innenraum der Basilika für ihren farbenprächtigen, byzantinischen Mosaikboden mit aufwändigen floralen Motiven von 1140. Dieser wurde bei einer Restaurierung 1973 bis 1979 entfernt und nach Einbringung einer isolierenden Betonschicht wieder aufgebracht. Von der ursprünglichen Innenausstattung zeigt sich in der Halbkuppel des Apsisbereiches nach byzantinischem Vorbild genau wie in Torcello auf einem goldenen Mosaikgrund die einsame Gestalt der Maria. Die Reliquien des heiligen Donatus von Evorea befinden sich in einem Marmor-Sarkophag unter einer Liegeskulptur des Bischofs. Sie wurden vermutlich 1125 nach Venedig gebracht. Hinter dem Altar befinden sich vier Knochen in hängenden Drähten, bestehend aus mehr als einem Meter langen Rippen. Der Legende nach stammen diese Knochen von dem Drachen, den St. Donatus in Griechenland erschlagen hat. Es handelt sich wohl um Walknochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basilica di Santa Maria e Donato () ist eine Pfarrkirche in Murano, Venedig. Die Kirche im Patriarchat von Venedig ist der Gottesmutter Maria und dem hl. Donatus von Arezzo geweiht. Sie trägt den Titel einer Basilica minor und ist Teil des UNESCO-Welterbes Venedig und seine Lagune. Sie ist für ihr byzantinisches Mosaikpflaster aus dem zwölften Jahrhundert bekannt und zeigt die Reliquien des Donatus von Evorea.", "tgt_summary": null, "id": 1882659} {"src_title": "Parlamentswahlen in Lesotho 1985", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Mariposa liegt auf einer Höhe von 594 m in den ersten Ausläufern der Sierra Nevada. Der Ort liegt ca. 65 km südwestlich des Yosemite National Park. Der Bach Mariposa Creek fließt durch den Ort.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Der Boden im bewohnten Gebiet ist meist brauner bis rotbrauner Lehm. In weiteren Gebieten findet sich kieshaltiger Lehm. Diese Böden ermöglichen das Wachsen von dichtem Gras und Bäumen wie der Blau-Eiche, der Kalifornischen Schwarzeiche, der Digger-Kiefer oder der Gelb-Kiefer. Im Nordwesten des Ortes findet sich ein großes, wenig bewachsenes Gebiet sowie eine Steinwüste. Während des kalifornischen Goldrausches im 19. Jahrhundert wurden die örtlichen Ströme zum Goldwaschen benutzt und tiefe Minen in den Boden gebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "In Mariposa herrscht Mittelmeerklima. Die Winter sind für gewöhnlich sehr nass.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde als Minenarbeiterlager am Ufer des nur zeitweise wasserführenden Flusses Aqua Fria gegründet. Ursprünglich befand sich der Ort knapp 10 km westlich des heutigen Mariposa. Nach einer Flut im Winter 1849/50 wurde der Ort an seinen heutigen Platz verlegt. Der Umzug geschah hauptsächlich wegen des besseren Geländes und der Nähe zum Mariposa Creek, einem Bach, der für sein Goldvorkommen bekannt war. Das Goldvorkommen im kleineren Fluss Aqua Fria war schnell erschöpft. Nach dem Umzug eröffnete die große Mariposa Mine mit einem Wasserrad mit einem Durchmesser von 12 m. Die Mine sorgte für einen stabilen Arbeitsmarkt und Mariposa wurde bald als südlichster Teil der \"gold chain\" (der Goldkette) im kalifornischen Goldrausch Zentrum für viele umliegende Minen. Doch auch das Goldvorkommen des Mariposa Creek war schnell erschöpft, so dass man nun anfing unter Tage zu gehen. 1851 wurde Mariposa Hauptstadt des gleichnamigen Countys, welches zu dieser Zeit bis an die Grenzen Los Angeles' reichte. Seit 1854 besitzt Mariposa ein Gerichtsgebäude, welches bis heute genutzt wird. Damit ist es das älteste Gerichtsgebäude, welches noch in Betrieb ist, westlich der Rocky Mountains. Die im gleichen Jahr gegründete Lokalzeitung, die „Mariposa Gazette“, ist die älteste Zeitung in Kalifornien mit wöchentlichem Erscheinungsrhythmus. Der US-amerikanische Entdecker John C. Frémont besaß ein spanisches Nutzungsrecht, welches ihn zum Eigentümer des größten Teils des Montanrevieres machte. Die Durchsetzung seiner Interessen war jedoch durch die enorme Anzahl von Goldsuchern und nur wenig vorhandenen Gesetzeshütern unmöglich. Am 18. Juli 2017 wurde der gesamte Ort evakuiert, da sich ein Waldbrand gefährlich schnell in Richtung des Ortes bewegte.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Im kalifornischen Parlament wird Mariposa im 8. Senatsdistrikt durch den Republikaner Tom Berryhill und im 5. Unterhausdistrikt durch den Republikaner Frank Bigelow vertreten. Im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten wird der Ort im 4. Kongresswahlbezirk durch den Republikaner Tom McClintock repräsentiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mariposa (früher auch Aqua Fria) ist eine Kleinstadt (Census-designated place) und Verwaltungssitz des Mariposa County in Kalifornien, Vereinigte Staaten. 2010 waren dort 2173 Einwohner registriert, nach 1373 im Jahr 2000. Der Name kommt aus dem Spanischen und bedeutet \"Schmetterling\", was daher rührt, dass erste Zuwanderer Monarchfalter haben überwintern sehen.", "tgt_summary": null, "id": 2118811} {"src_title": "Ahmad Moftizadeh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Zunächst entstand im Oktober 1955 das North Alabama Citizens Council (NACC), eine Splitterorganisation der Citizens Councils of America. Diese neue Organisation hatte ihren Sitz in Birmingham (Alabama), während die Hauptorganisation in Montgomery (Alabama) saß und von Senator Sam Englehart geleitet wurde. Die Zersplitterung entstand vor allem, weil die Birmingham-Gruppe einen extremen Antisemitismus vertrat und Juden als Mitglieder ausschloss, während die Organisation in Montgomery lediglich für Rassentrennung eintrat.", "section_level": 1}, {"title": "Rockmusik und Anschlag auf Cole.", "content": "Die Gruppe lehnte Afroamerikanische Musik und Rock ’n’ Roll vehement ab und warb für den Boykott von schwarzen Sängern sowie dem Entfernen von Rockmusik aus den Jukeboxen. Ein Schild außerhalb von Asa Carters Büro lautete „Be-bop promotes Communism“ („Bepop macht Werbung für Kommunismus“). Am 10. April 1956 griffen sieben Mitglieder der Gruppe Nat King Cole an, der vor einem weißen Publikum im Municipal Auditorium in Birmingham sang. Es sollte sich dabei um einen Teil eines größeren Anschlags handeln, bei dem 100 Mitglieder der Organisation die Veranstaltungsräumlichkeiten stürmen und die Band überwältigen sollten, doch nur diese sieben Mitglieder tauchten zur abgesprochenen Uhrzeit auf. Am 18. April wurden vier Angreifer zu 180 Tagen Gefängnis und einer Geldstrafe von 100 Dollar verurteilt. Dabei handelte es sich um die Höchststrafe. Die restlichen Täter wurden zu Geldstrafen verurteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Clinton, Tennessee.", "content": "Ebenfalls im April stellte Admiral John Crommelin Carter John Kasper vor, der der NACC in Washington, D.C. angehörte. Im August und September 1956 schlossen sich beide Vereinigungen zusammen, um das Aufheben der Rassentrennung an der Clinton High School in Tennessee zu verhindern. Kasper wurde am 27. August festgenommen, da er als Rädelsführer des Aufstands identifiziert wurde, bald aber mangels Beweisens frei gelassen. Die Schulbehörde versuchte den Bundesrichter Robert Love Taylor dazu zu bewegen, ein Hausverbot auszusprechen. Dieses Verbot wurde während einer Ansprache auf dem Rasen des Gerichtsgebäudes übermittelt. Kasper setzte seine Rede fort und erklärte seinen 1000 Zuhörern, das würde ihn nicht interessieren. Daraufhin wurde er verhaftet. Er wurde für schuldig befunden, aber für eine Berufungsverhandlung da behalten. Während ein Richter darüber befinden sollte, ob er gegen Kaution entlassen werden sollte, kam Carter und sprach vor einer mittlerweile auf 1.500 Personen angewachsenen Gruppe. Am 1. und 2. September kam es zu mehreren Aufständen. Angreifer attackierten schwarze Autofahrer, schossen auf das Gerichtsgebäude und es kam zu einem Bombenanschlag auf ein schwarzes Viertel in Oliver Springs. Das kleine Polizeirevier verteidigte sich mit einer Bürgerwehr und setzte Tränengas gegen die Demonstranten ein. Gouverneur Frank G. Clement schickte die Nationalgarde und die Tennessee Highway Patrol, um die Ordnung wiederherzustellen. Eine Kaution von 10.000 Dollar wurde schließlich unter der Bedingung erlassen, dass Kasper seine Aktivitäten beenden würde. Dennoch nahm Kasper einen Monat später an einem Treffen teil, bei dem er einen Klansmen willkommen hieß. Carter und seine Gruppe gingen September 1957 nach Clinton.", "section_level": 1}, {"title": "Umorganisation und Kastration.", "content": "November 1956 nannte sich das Northern Alabama Citizens Council in den Original Ku Klux Klan of the Confederacy um. 35 Klansmen wurden am 15. November bei einem Funkenfeuer in den Klan aufgenommen. Wie spätere Klan-Organisationen war auch der Original Ku Klux Klan militärisch organisiert und liebäugelte mit einer naziaffinen Bekleidung, einem Braunhemd. Am 27. Dezember 1956 verkündete Carter den Plan sogenannte Minutemen einzusetzen, um den Montgomery Bus Boycott zu zerschlagen. Im Januar 1957 wurden Carter und vier seiner Anhänger festgenommen, weil sie an einer Schießerei zwischen einzelnen Mitgliedern beteiligt waren. Zu diesem Zeitpunkt bestand der Ku-Klux-Klan aus gerade mal 100 Mitgliedern. Der berühmteste Anschlag des Klans geschah am 2. September 1957. Um F.L. Shuttlesworths Bemühungen die Birminghamer Schulen zu desegregieren zu verhindern, entführten sechs Mitglieder des Klans den schwarzen Handwerker Judge Edward Aaron und verschleppten ihn in ein kleines, verwahrlostes Appartement in Clarkesville. Dort kastrierten sie den Mann unter den Augen des Exalted Cyclops Joe Pritchett. Sie behielten das Skrotum als Trophäe und schütteten Terpentin auf seine Wunden. Aaron wurde dann zum Sterben am Straßenrand zurückgelassen, aber von einem vorbeifahrenden Autofahrer gerettet und in das nahegelegene Krankenhaus gebracht. Joe Pritchett wurde schließlich schuldig gesprochen und zu 20 Jahren Haft verurteilt. Die Jury beriet nur 40 Minuten. Klabee Jesse Mabry, der auch an dem Angriff auf Nat King Cole beteiligt war, Bart Floyd, einer der Kastrationshelfer und Grover McCullough erhielten ähnliche Strafen. William Miller und John Griffin, die draußen Schmiere standen und erst später von dem Verbrechen erfuhren, sagten als Kronzeugen aus und wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Die Verurteilten wurden 1959 in das Gefängnis eingeliefert und sollten eigentlich mindestens ein Drittel ihrer Strafe absitzen, bevor sie zur Bewährungsanhörung durften. Nachdem allerdings George Wallace Gouverneur wurde, bekamen sie eine bevorzugte Behandlung und bereits 1963 wurden diese Bestimmungen gelockert. Mabry wurde im Februar 1964 entlassen, der Rest 1965. Dieser Justizskandal wurde in \"Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses\" (unter anderen Namen) thematisiert. Der Original Ku Klux Klan of the Confederacy löste sich 1958 auf. Asa Carter wurde Redenschreiber für George Wallace.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Der Klan gab zwischen Februar und Oktober 1956 das Blatt \"The Southerner: News of the Citizens’ Council\" heraus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Original Ku Klux Klan of the Confederacy war eine Klan-Organisation von Asa Carter, die in den späten 1950ern aktiv war. Obwohl die Gruppe nur wenige Jahre bestand, war sie für einige der schlimmsten Verbrechen in der Geschichte des Ku-Klux-Klans verantwortlich, neben einem Anschlag auf Nat King Cole, der Teilnahme an Rassenunruhen in Clinton auch an einer der wenigen Kastrationen.", "tgt_summary": null, "id": 2472864} {"src_title": "Wissenschaftliche Ergebnisse der Mars Exploration Rover Mission", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und Familie.", "content": "Onay wurde 1981 in Goslar geboren. Seine Eltern waren in den 1970er Jahren als türkische Gastarbeiter aus Istanbul nach Deutschland gekommen und betrieben ein Restaurant. Er bezeichnet sich als „liberale[n] Muslim“. Politisiert wurde er durch den Mordanschlag von Solingen 1993, bei dem Rechtsextremisten in einem Wohnhaus Feuer legten und fünf türkischstämmige Menschen starben. Seine Eltern überlegten damals, Deutschland zu verlassen; er erkannte, dass es „eine Rolle spielt, wo Menschen herkommen und wie sie aussehen“. Nachdem er das Ratsgymnasium Goslar 2000 mit dem Abitur verlassen hatte, leistete er seinen Zivildienst auf der Intensivstation des Dr.-Herbert-Nieper-Krankenhauses in Goslar ab. Anschließend studierte er von 2002 bis 2008 Rechtswissenschaften an der Leibniz Universität Hannover. Das Studium schloss er mit dem ersten juristischen Staatsexamen ab. 2009 begann Onay ein Promotionsvorhaben an der Juristischen Fakultät der Universität Bremen als Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung. Onay ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und lebt in Hannover.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Onay trat als Schüler in die SPD ein. Als Vorbild nannte er den aus seiner Heimatstadt Goslar stammenden Sigmar Gabriel. Später trat er wieder aus der SPD aus. Während seines Studiums trat er bei den Hochschulwahlen der Universität Hannover erfolgreich für den CDU-nahen Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) an und saß für diesen anschließend ein Jahr im Studierendenparlament der Universität Hannover. Von 2008 bis 2013 war er Mitarbeiter im Büro der Grünen-Politikerin und damaligen Landtagsabgeordneten Filiz Polat. 2011 bis 2014 war Onay für Bündnis 90/Die Grünen Ratsherr in Hannover und dort stellvertretender Vorsitzender der grünen Stadtratsfraktion. Von 2013 bis November 2019 war Onay Mitglied im Niedersächsischen Landtag. In der Grünen-Landtagsfraktion war er Sprecher für Innenpolitik, Kommunalpolitik, Migration und Flüchtlinge, Sport, Netzpolitik und Datenschutz sowie Ansprechpartner für islamische Verbände. Zudem war er Schriftführer und Mitglied des Landtags-Präsidiums. Nachdem er 2019 in seiner Funktion als Ansprechpartner für islamische Verbände der Grünen-Fraktion Niedersachsens ein Gespräch mit Jugendlichen einer Mitgliedsgemeinde der Schura Niedersachsen geführt hatte, wurde ein bei dieser Gelegenheit aufgenommenes Gruppenfoto auf der Website des Bundesverbandes der ATIB veröffentlicht. Onay bezeichnete diese Veröffentlichung als „mehr als irreführend“ und kündigte die Löschung des Fotos an. Am 12. Juni 2019 wurde Belit Onay auf der Mitgliederversammlung des Grünen-Stadtverbands Hannover mit 97,6 Prozent der Stimmen als Kandidat für die Oberbürgermeister-Wahl am 27. Oktober 2019 nominiert. Onay spricht sich für einen attraktiveren öffentlichen Nahverkehr und Fahrradverkehr, günstigen Wohnraum und mehr Familienzentren in Hannover aus. Den Autoverkehr will er bis 2030 aus der Innenstadt verbannen und den Radverkehr nach dem Vorbild Kopenhagens ausbauen. Weitere Schwerpunkte sind Investitionen in Bildung und der Kampf gegen Kinderarmut. Bei der Wahl zum Oberbürgermeister von Hannover am 27. Oktober 2019 erreichte Onay 60.095 Stimmen (32,2 %) und wurde mit 49 Stimmen Vorsprung knapp stimmenstärkster Kandidat vor dem von der CDU nominierten parteilosen ehemaligen Leiter von Volkswagen Nutzfahrzeuge, Eckhard Scholz (ebenfalls 32,2 %) sowie der SPD Marc Hansmann (23,5 %). Damit erreichte Onay die Stichwahl am 10. November 2019. Bei dieser setzte er sich mit einer Mehrheit von 52,9 % gegen Scholz durch, der 47,1 % der Stimmen erhielt. Am 22. November 2019 wurde Onay von Bürgermeister Thomas Hermann in sein Amt eingeführt. Er hat angekündigt, für deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum zu sorgen und eine Verkehrswende im staugeplagten Hannover voranzutreiben. Sein Landtagsmandat legte Onay nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister am 19. November 2019 nieder, Susanne Menge rückte daraufhin nach. Im März 2020 setzte er sich für die Aufnahme unbegleiteter, minderjähriger Kinder aus griechischen Flüchtlingslagern ein.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Ämter.", "content": "Onay wurde Ende 2019 vom Hauptausschuss in das Präsidium des Deutschen Städtetages gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Belit Nejat Onay (* 15. Januar 1981 in Goslar) ist ein Politiker von Bündnis 90/Die Grünen. Am 10. November 2019 wurde er zum Oberbürgermeister der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover gewählt. Sein Amt trat er zum 22. November 2019 an. Onay, der sowohl die deutsche als auch die türkische Staatsbürgerschaft besitzt, ist damit erstes Oberhaupt einer deutschen Landeshauptstadt mit Migrationshintergrund und der vierte grüne Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt. Von 2013 bis 2019 gehörte er dem Niedersächsischen Landtag an, nachdem er zuvor ab 2011 Stadtratsmitglied von Hannover gewesen war.", "tgt_summary": null, "id": 1495249} {"src_title": "Tigernán Ua Ruairc", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bestehende Rekorde.", "content": "\"Anmerkungen:\"", "section_level": 1}, {"title": "Doping und die Folgen.", "content": "Dieser Wettbewerb war mit gleich sechs Dopingfällen belastet. Leidtragende waren neben den Athletinnen, deren Medaillen und Platzierungen erst mit zum Teil mehreren Jahren Verspätung nachgereicht bzw. korrigiert wurden, die Hammerwerferinnen, denen in der Qualifikation ein Weiterkommen verwehrt wurde. Aufgrund ihrer Weiten aus dem Qualifikationswettbewerb wären folgende vier Sportlerinnen im Finale startberechtigt gewesen: Darüber hinaus wurden drei Athletinnen um die ihnen zustehenden drei zusätzlichen Würfe der besten acht Finalistinnen gebracht:", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die Qualifikationsweite betrug 71,50 m. Da nur acht Athletinnen diese Weite übertrafen (hellblau unterlegt) – darunter drei Dopingbetrügerinnen, wurde das Finalfeld mit den nächstbesten Athletinnen beider Gruppen auf insgesamt zwölf Teilnehmerinnen aufgefüllt (hellgrün unterlegt) – darunter eine weitere Dopingsünderin. So musste schließlich eine Weite von 70,48 m für die Finalteilnahme erbracht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A.", "content": "8. August 2012, 11:40 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "8. August 2012, 20:35 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "10. August 2012, 19:35 Uhr Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, acht von ihnen über die Qualifikationsweite, vier weitere über ihre Platzierungen. Allerdings wurden die Resultate von vier Athletinnen wegen Dopingbetrugs nachträglich annulliert. So waren im Finale je zwei Polinnen und Deutsche sowie je eine Teilnehmerin aus China, Frankreich, Großbritannien und Kuba vertreten. Hinzu kamen die vier Dopingsünderinnen, zwei von ihnen aus Russland, sowie je eine aus Moldawien und Weißrussland. Als Favoritinnen galten in erster Linie die Weltmeisterin von 2009 Anita Wlodarczyk aus Polen und deutsche Weltrekordlerin Betty Heidler. Mit guten Medaillenchancen ging auch die chinesische WM-Dritte von 2011 Zhang Wenxiu an den Start. Die zweite deutsche Werferin Kathrin Klaas und die Kubanerin Yipsi Moreno, Olympiasiegerin von 2008 gehörten zu den Kandidatinnen mit guten Aussichten auf vordere Platzierungen. Zu den Topfavoritinnen zählte auch die amtierende Weltmeisterin Tatjana Lyssenko, aber sie war ja gedopt und wird in der kurzen Beschreibung des Finalablaufs keine Rolle spielen. Włodarczyk übernahm im ersten Versuch mit 75,01 m die Führung. Dahinter ging es eng zu. Auf Platz zwei folgte Moreno mit 74,60 m, dahinter Heidler mit 73,90 m, die Französin Stéphanie Falzon mit 73,06 m und Zhang mit 72,96 m. Im zweiten Durchgang verbesserte sich Włodarczyk weiter auf 76,02 m, fiel dennoch auf Platz zwei zurück, da Zhang 76,34 m gelangen, das war neuer olympischen Rekord. In Runde drei verdrängte Klaas die Polin mit 76,05 m von Platz zwei. Da drei der gedopten Athletinnen unter den ersten Acht platziert waren, kam es letztlich zum Finale der besten Fünf, drei Werferinnen wurden um ihr Recht auf drei weitere Versuche betrogen. Die vierte Runde ergab keine Änderung. Im fünften Durchgang kam es dann zu einigen Irritationen, Betty Heidlers Versuch wurde aufgrund eines Softwarefehlers nicht von der elektronischen Weitenmessung erfasst. Die Weite wurde mit 72,34 m angegeben, exakt dem Resultat der nach Heidler werfenden Moldawierin Marghieva. Für die Zuschauer im Stadion und an den Fernsehern war anhand der Linienmarkierungen deutlich erkennbar gewesen, dass Heidlers Wurf erheblich weiter gewesen sein musste. Es gab längere Diskussion der Athletin, die ganz ruhig blieb, mit dem Kampfgericht. Ihr Versuch wurde nach dem Wettkampf auf 77,13 m korrigiert, der Protest der chinesischen Mannschaft abgewiesen, deren Athletin Zhang Wenxiu durch die Entscheidung von Platz zwei auf Platz drei zurückgefallen war. Włodarczyk hatte sich in diesem fünften Durchgang auf 77,10 m gesteigert und wiederum mit neuem Olympiarekord die Führung übernommen. Sie verbesserte sich mit ihrem letzten Versuch nochmals auf 77,60 m, das brachte Anita Włodarczyk am Ende den Olympiasieg. Betty Heidler gewann die Silbermedaille, Zhang Wenxiu errang Bronze. Kathrin Klaas wurde Vierte vor Yipsi Moreno und Stéphanie Falzon.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hammerwurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde am 8. und 10. August 2012 im Olympiastadion London ausgetragen. 37 Athletinnen nahmen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 171380} {"src_title": "Hierotheos Vlachos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Fernando Magalhães wurde 1878 als Sohn von Antônio Joaquim Ribeiro de Magalhães und Deolinda Magalhães geboren. Er absolvierte seinen Schulabschluss am \"Colégio Pedro II\" und studierte danach an der Medizinischen Fakultät der Universität Rio de Janeiro. Dort wurde er 1899 promoviert. Direkt im Anschluss begann seine Lehrtätigkeit als Dozent an der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Von 1915 bis 1918 leitete Magalhães die Frauenklinik von Rio de Janeiro (\"Hospital da Maternidade\"), ehe er ab 1922 planmäßiger Professor für Geburtshilfe der Universität von Rio de Janeiro wurde. In der Folgezeit engagierte sich Magalhães verstärkt in verschiedenen Bereichen von Bildung, Forschung und Politik. 1926 gründete er die Wohltätigkeitsorganisation „Pró-Matre“, die sich jahrelang für Mütter und deren Kinder einsetzte. Sowohl 1929 als auch von 1931 bis 1932 hatte er zwei Amtszeiten der Präsidentschaft der Academia Brasileira de Letras, einer brasilianischen Literaturgesellschaft, inne, der er seit 1926 angehörte (cadeira 33). Nachdem er 1930 bereits zum Direktor der gesamten Medizinischen Fakultät ernannt wurde, stand er der Universität ab 1933 als Dekan vor. Im Zuge der Rebellion der „großen Koalition der Unzufriedenen“, bei der Getúlio Vargas als neuer Präsident Brasiliens installiert wurde, wählte man Magalhães in die Verfassunggebende Versammlung, die die neue, im Juli 1934 in Kraft tretende Verfassung Brasiliens ausarbeitete. Seine wissenschaftliche Leistung beläuft sich auf über 200 Fachbeiträge sowie ein Kompendium aus sechs Bänden zur klinischen Geburtshilfe. Magalhães war zudem in diversen wissenschaftlichen Akademien und Verbänden seines Faches (\"Academia Nacional de Medicina\": nationale medizinische Akademie, \"Sociedade de Medicina e Cirurgia\": medizinisch-chirurgische Gesellschaft, \"Société Obstétrique de Paris\": obstetrische Gesellschaft von Paris) und außerhalb seines Faches (\"Conselho Nacional de Ensino\": nationaler Bildungsrat, \"Instituto Histórico Geográfico Brasileiro\": historisch-geographisches Institut Brasiliens, \"Academia das Ciências de Lisboa: Akademie der Wissenschaften von Lissabon\") vertreten. Darüber hinaus erlangte er die Ehrendoktorwürde an den Universitäten zu Lissabon und Coimbra.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fernando Augusto Ribeiro Magalhães (* 18. Februar 1878 in Rio de Janeiro; † 10. Januar 1944 ebenda) war ein brasilianischer Gynäkologe und Geburtshelfer, Hochschullehrer sowie Präsident der Academia Brasileira de Letras.", "tgt_summary": null, "id": 2104744} {"src_title": "Meine Schwester und ich (1954)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Automatisches Segeln.", "content": "Beim sogenannten \"Leerlaufsegeln\" wird bei höheren Geschwindigkeiten der Antriebsstrang abgekoppelt, sobald der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt und nicht abbremst; der Verbrennungsmotor wird dabei nicht abgeschaltet und läuft im Leerlauf weiter. Neben Segeln im Leerlauf wird bei Hybridfahrzeugen der Motor abgeschaltet, was den Verbrauch weiter reduziert.", "section_level": 1}, {"title": "Segeln mit einem konventionellen Fahrzeug.", "content": "Bei einer manuellen Kupplungsbetätigung kann die vorhandene Bewegungsenergie durch Treten der Kupplung ausgenutzt werden. Die Schubabschaltung wird durch den Standgaslauf aufgehoben. Wird die Zündung ausgeschaltet, hat das weitere Auswirkungen. Ein Abziehen des Zündschlüssels führt darüber hinaus zum Einrasten des Lenkradschlosses. Einige Fahrzeuge stellen die Funktion der Scheinwerfer oder Bremslichter ab, wenn die Zündung abgeschaltet ist. Bei Motorstillstand fällt der vom Unterdruck gespeiste Bremskraftverstärker nach mehrmaligem Betätigen der Bremse aus. Riemengetriebene Lenkhilfen (Servolenkung) fallen sofort aus. Echte Hybridfahrzeuge benutzen aus diesem Grund elektrische Lenkhilfen und elektrische Bremskraftverstärker. Schwere und höher verdichtende Motoren können beim unsanften Start über Kupplung des rollenden Fahrzeuges durch hohe Kräfte Schäden am Antriebsstrang verursachen. Ein höherer Gang verringert die Last auf dem Antriebsstrang. Durch die Zündung abgeschaltete Motorsteuergeräte verlieren die Speicher über den Drehwinkel des Motors und benötigen teils mehrere Umdrehungen der Nockenwelle um den Motor wieder mit Einspritzung und Zündzeitpunkt zu steuern. Beim Start kann durch Kaltstart kurzzeitig eine größere Menge Kraftstoff verbraucht werden als beim vergleichbaren Betrieb eines warmgelaufenen Motors. Bei Fahrzeugen mit Wandler-Automatikgetrieben können beim Segeln Schäden entstehen. Das Starten durch Anschleppen ist nicht möglich, es muss der Anlasser betätigt werden. Bei einem Turbomotor kann Segeln zu Beschädigungen am Gleitlager des Turboladers führen, da dieser den Temperaturen der Auspuffgase ausgesetzt ist und über das Motoröl gekühlt wird. Bei unsynchronisierten Getrieben, die Doppelkuppeln benötigen, kann der Gang nicht eingelegt werden, wenn die Motordrehzahl nicht der Fahrtgeschwindigkeit für diesen Gang nahe kommt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Segeln beschreibt beim Kraftfahrzeug die Funktion, während der Fahrt den Verbrennungsmotor auszuschalten und vom Antriebsstrang abzukoppeln. Dies hat den Vorteil, die vorhandene Bewegungsenergie zur Fortbewegung zu nutzen, anstatt sie in Form von Schleppleistung zu verlieren. In Hybridfahrzeugen ist diese Funktion Teil des Antriebskonzeptes, in die von der Motorsteuerung automatisch gewechselt wird. In konventionellen Schaltfahrzeugen mit Verbrennungsmotor kann die Segelfunktion eingesetzt werden. Der Stopp-Knopf zum Abstellen des Verbrennungsmotors wurde bereits auf der IAA 1979 vorgestellt, wurde aber nicht zur Standardausstattung von Fahrzeugen. Die sogenannte \"eClutch\" (elektronische Kupplung) betätigt über einen Aktuator das Kupplungspedal, wenn der Fahrer vom Gaspedal geht, selbstständig. ", "tgt_summary": null, "id": 114111} {"src_title": "Dumerils Graswurzeleule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Pathophysiologie.", "content": "Bereits bei der Verschaltung in der Netzhaut des Auges erfolgt eine Verteilung der verschiedenen Wahrnehmungsqualitäten (Farbe, Form, Bewegung) auf unterschiedliche Zelltypen. So ist vor allem das magnozelluläre System für die Wahrnehmung von Bewegungen zuständig. Unter physiologischen Bedingungen erfolgt die Weiterverarbeitung von Bewegungen und Geschwindigkeiten im visuellen Cortex. Dabei spielen vor allem die Regionen V2-V5 eine Rolle, die als assoziativer visueller Cortex der Interpretation des Gesehenen zugerechnet werden. An Primaten entdeckte man, dass vor allem das Areal V5 eine hohe Sensibilität für Bewegungen aufweist, sodass eine Schädigung dieser Region zu einer Akinetopsie führen kann. Ursache für eine Läsion kann eine Ischämie des Hirngebietes sein (z. B. durch Schlaganfall oder Hirnblutung); ebenso scheint Alzheimer einen negativen Einfluss zu haben. Da Läsionen in diesem Gebiet nicht selten sind, wird davon ausgegangen, dass das kontralaterale Areal einen einseitigen Ausfall kompensieren kann. Somit wäre eine beidseitige Schädigung vonnöten, um eine Akinetopsie zu verursachen. Zudem konnte eine Akinetopsie durch Transkranielle Magnetstimulation an V5 induziert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Charakteristika.", "content": "Patienten mit einer Akinetopsie beschreiben Bewegungen als Abfolge statischer Bilder. Dabei werden andere assoziative Leistungen wie Farbwahrnehmung, räumliches Sehen und auch die Flimmerfusionsfrequenz nicht beeinträchtigt. Im Alltag geht Akinetopsie mit einer erheblichen Beeinträchtigung einher, die vor allem die Koordination von Bewegungsabläufen wie das Eingießen von Flüssigkeiten oder das Greifen von Gegenständen stark erschwert. Außerdem haben Patienten Probleme bei der Kommunikation, da sie Lippenbewegungen und Gesichtsausdrücke nicht wahrnehmen. Die erste ausführliche Beschreibung einer Akinetopsie nahmen Zihl et al. an ihrer Patientin „L. M.“ vor. Diese beschrieb beispielsweise Kaffee beim Eingießen wie „gefroren“ und brachte die Tasse regelmäßig zum Überlaufen, da sie die Füllung nicht wahrnehmen konnte. Im Beisein von anderen fühlte sie sich unsicher, da sie das Eintreten der Personen nicht wahrnahm und diese somit einfach „erschienen“.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnose.", "content": "Die Diagnose einer Akinetopsie erweist sich meist als schwierig, da es keine standardisierten Testverfahren gibt. Heute kommen dabei vor allem computergestützte Testverfahren zum Einsatz, bei denen die Reaktion der Patienten auf Bewegungen untersucht werden. Therapie- oder Heilungsmöglichkeiten sind nach aktuellem Stand der Forschung noch nicht bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Akinetopsie (von \"a-\" „un-, nicht“; κίνησις \"kínesis\" „Bewegung“; ὄψις \"opsis\" „das Sehen“), auch: Bewegungsagnosie, wird in der Medizin und Psychologie die Beeinträchtigung oder Unfähigkeit zum Bewegungssehen oder dem Erkennen von Bewegungsrichtungen und Geschwindigkeiten bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine sehr selten auftretende neuropsychologische Störung, für die es nach aktuellem Forschungsstand noch keine Therapie- oder Heilungsmöglichkeiten gibt.", "tgt_summary": null, "id": 1078135} {"src_title": "Myroslaw Marynowytsch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "In Nordamerika wird der Q50 mit einem 3,7-Liter-V6-Ottomotor mit variabler Ventilsteuerung angeboten, der 245 kW (328 hp) leistet und ein maximales Drehmoment von 365 Nm erreicht. Für Europa wird ein 2,2-Liter-Dieselmotor von Daimler (Baureihe OM 651) mit Common-Rail-Einspritzung und 125 kW (170 PS) eingebaut. Beide können mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe oder über ein Siebenstufen-Automatikgetriebe kombiniert werden. Für beide Märkte ist ein Hybridantrieb, bestehend aus dem 225 kW (306 PS) starken 3,5-Liter-V6-Ottomotor des Nissan 350Z sowie einem 50 kW (68 PS) starken Elektromotor, erhältlich. Die Gesamtleistung beträgt 268 kW (364 PS). Die Kraft überträgt hierbei ein Automatikgetriebe. Das Hybridmodell ist auch mit Allradantrieb erhältlich. Auf dem chinesischen sowie europäischen Markt wird der Q50 mit einem zwei Liter großen Vierzylindermotor mit Turbolader, Direkteinspritzung, 155 kW (211 PS) und 350 Nm bei 1.250 bis 3.500/min angeboten, der ebenso wie der Dieselmotor der Kooperation mit Daimler (Baureihe M 274) entstammt und auch in der E-Klasse bzw. C-Klasse verwendet wird. Ende 2016 kam ein 3,0-Liter großer V6-Turbomotor mit einer Leistung von 298 kW (405 PS) auf den Markt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Zum ersten Mal in einem Serienfahrzeug gibt es im Q50 das Fahrerassistenzsystem DAS (Direct Adaptive Steering, Fahren mit adaptiver Aktivlenkung). Dieses ermöglicht den Fahrer seine persönlichen Präferenzen und die Art der Rückmeldung von der Straße einzustellen. Integraler Bestandteil des DAS ist ein Fahrspurassistent. Zur Sicherheits- und Komfortausstattung gehören außerdem die in den elektrisch klappbaren Außenspiegeln integrierten beheizten LED-Blinker. Das Audiosystem, das Navigationssystem und die Zweizonen-Klimaautomatik können über ein berührungsempfindliches Touchscreen oder Touchpad und per Sprachsteuerung bedient werden. Die weitere Serienausstattung umfasst unter anderem ein Start-Stopp-System, Bluetooth, Tempomat, Berganfahrhilfe, ein elektronisch verstellbares Fahrwerk, Regensensor, Einparkhilfe, Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), Müdigkeitswarn- und Überwachungssystem, Reifendruckwarner, Bremsassistent, Sitzheizung und sechs Airbags. Die Fahrzeugschlüssel können für vier verschiedene Fahrer und jeweils 96 Einstellungen programmiert werden. Die Preisliste in Deutschland (Stand 10/2013) beginnt bei 34.350 Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Zulassungszahlen.", "content": "Seit dem Marktstart bis einschließlich Dezember 2019 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 1.697 Q50 neu zugelassen worden. Mit 564 Einheiten war 2014 das erfolgreichste Verkaufsjahr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Q50 ist ein Pkw der Mittelklasse von Infiniti, der seit Frühjahr 2013 als Nachfolger des Infiniti G37 produziert wird. Das Fahrzeug wurde erstmals Anfang 2013 auf der Detroit Auto Show der Öffentlichkeit präsentiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1705901} {"src_title": "Julian Henderson (Bischof)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Gebaut wurde die Festung zwei Kilometer nordwestlich des Dorfes Ak-Monai (), dem heutigen Kamjanske () in der Autonomen Republik Krim im Rajon Lenine am Beginn der Arabat-Nehrung zwischen dem Sywasch und der Arabat-Bucht.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Festung hatte die Form eines unregelmäßigen Vielecks mit leistungsstarken, drei Meter dicken Mauern, zwei Tore (Haupttor und Seetor), fünf Bastionen und tiefen Gräben, die den Komplex umgaben und vielleicht mit Meerwasser über einen Verbindungskanal gefüllt waren.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Nach Pjotr I. Kjoppen existierte Arabat schon vor dem Aufkommen der Türken auf der Krim. Erstmals erwähnt wurde die Festung im Jahre 1651 in dem Buch \"Beschreibung der Ukraine\" des französischen Kartografen Guillaume le Vasseur de Beauplan. Der osmanische Schriftsteller Evliya Çelebi schrieb 1656 im fünften Band seines Reisebuches, dass die Festung vor den Kosaken und Kalmücken schützen sollte und beschrieb die Festung als \"\"ein riesiges Gebäude mit einem Turm.. fest gebaut.. eine schöne und wunderbare Waffenkammer.. Schießscharten.. Turm mit einem gewölbten, mit Brettern abgedecktem Dach.\"\" 1668 nahmen die Kosaken die Festung Arabat im Sturm und töteten alle, die dort waren. Die Kosaken eroberten noch einmal 1737 die Festung und 1771 war die Festung nicht in der Lage, dem Angriff der russischen Armee standzuhalten und fiel erneut. Nach der Annexion der Krim durch Russland wurde in der Festung eine kleine Garnison stationiert, aber die Wände und Gebäude waren veraltet und verfallen. Im Krimkrieg von 1853 bis 1856 wurde die Festung modernisiert und um zwei Bataillone und 17 Kanonen verstärkt. So wurde die Landung feindlicher Truppen auf der Arabat-Nehrung verhindert und der Schiffsverkehr feindlicher Schiffe behindert. Nach dem Krimkrieg im Jahre 1856 wurde Arabat der städtische Status aberkannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Festung Arabat (; ; aus dem Arabischen \"Rabat\" – etwa \"befestigter Platz\") ist die einzige tatarisch-türkische Festung an der Küste des Asowschen Meeres auf der ukrainischen Halbinsel Krim. Zusammen mit der Festung Perekop und der Festung Jenikale sollte sie die Krim vor feindlichen Angriffen aus dem Norden und Osten schützen.", "tgt_summary": null, "id": 279441} {"src_title": "Parabolische Untergruppe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Charles Dickerman besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und danach bis 1860 die \"Harford University\". Anschließend unterrichtete er für einige Jahre als Lehrer. Er begann ein Jurastudium, das er aber vorzeitig beendete. In den folgenden Jahren war er Buchhalter einer großen im Kohlegeschäft tätigen Firma in Beaver Meadow. Danach wurde er selbst im Kohlegeschäft tätig. 1868 eröffnete er einen Schiefersteinbruch in Bethlehem. Von 1880 bis 1899 war er Finanzvorstand einer Firma, die Eisenbahnbedarfsartikel herstellte. Gleichzeitig schlug er als Mitglied der Demokratischen Partei eine politische Laufbahn ein. Drei Jahre lang war er deren Bezirksvorsitzender im Northumberland County. Im Jahr 1891 nahm er am regionalen Parteitag der Demokraten für Pennsylvania teil; im Juni 1892 war er Delegierter zur Democratic National Convention in Chicago, auf der der ehemalige Amtsinhaber Grover Cleveland als Präsidentschaftskandidat nominiert wurde. In den 1890er Jahren stieg Dickerman auch in verschiedenen Städten Pennsylvanias in das Bankgewerbe ein. 1897 wurde er Präsident der \"First National Bank\" in Milton. Diese Funktion bekleidete er bis zu seinem Tod. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1902 wurde Dickerman im 16. Wahlbezirk von Pennsylvania in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1903 die Nachfolge des Republikaners Elias Deemer antrat. Da er im Jahr 1904 auf eine weitere Kandidatur verzichtete, konnte er bis zum 3. März 1905 nur eine Legislaturperiode im Kongress absolvieren. Im Jahr 1905 wurde Charles Dickerman von Präsident Theodore Roosevelt zum amerikanischen Delegierten auf einer Friedenskonferenz in Brüssel berufen. Ansonsten arbeitete er wieder im Bankgewerbe. Er starb am 17. Dezember 1915 in Milton, wo er auch beigesetzt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Heber Dickerman (* 3. Februar 1843 in Harford, Susquehanna County, Pennsylvania; † 17. Dezember 1915 in Milton, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1903 und 1905 vertrat er den Bundesstaat Pennsylvania im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1551986} {"src_title": "William Molloy, Baron Molloy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Demografie.", "content": "Die höchsten Anteile an Muslimen in den Gemeindebevölkerungen befinden sich vornehmlich im Westen des Landes, hauptsächlich im Siedlungsgebiet der albanischen und türkischen Minderheit. Muslime stellen in den Städten Debar, Gostivar und Tetovo die große Mehrheit in der Bevölkerung. Bedeutende Minderheiten gibt es in den Städten Struga, Kičevo, Skopje, Kumanovo und Veles.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Erste Kontakte zwischen den christlichen Bewohnern Makedoniens mit dem Islam gab es schon vor dem militärischen Einfall der Osmanen auf dem Balkan. Wandernde Derwische und Händler auf Durchreise prägten das frühe Bild der neuen Religion. Vereinzelt gründeten Erstere auch kleine Klöster. 1371 begann die schrittweise Eroberung Makedoniens durch das Osmanische Reich. 1387 fiel erstmals Thessaloniki und 1392 kam Skopje zu Fall. Schon vorher wurden jedoch Bitola und Prilep 1385 erobert. Die Region verblieb für die nachfolgenden über 500 Jahre unter der Herrschaft Konstantinopels. Die neuen Gebiete wurden in der Provinz Rumelien verwaltet. Unter der osmanischen Herrschaft genossen Christen und Juden jedoch vergleichsweise viele Rechte und wurden in ihren religiösen Tätigkeiten nicht gezielt diskriminiert. Vielmehr versuchten die Osmanen im sogenannten Millet-System die verschiedenen Religionen und Ethnien im Reich auszubalancieren, was meist auch gelang. Trotzdem verlor das Osmanische Reich im frühen 19. Jahrhundert kontinuierlich an Macht und musste immer wieder Gebietsabtretungen an seine Nachbarn machen. Der „kranke Mann am Bosporus“ büßte schließlich mit dem starken Aufkommen des Nationalismus in seinem Land viel an Macht ein. Mit der Unabhängigkeit Griechenlands (1830), Bulgariens (1870), Serbiens (1817), Montenegros (1878) und Albaniens (1912) zerbrach schließlich der islamische Staat und mit ihm die Organisation der Muslime, welche sich nun neuordnen mussten. Im Königreich Jugoslawien, das von 1918 bis 1941 bestand, waren die Muslime zunächst unter der religiösen Führung des \"reis-ul ulema\" (Großmufti) von Sarajevo vereint. Im Jahr 1930 wurde der Amtssitz des \"reis-ul ulema\" vorübergehend nach Belgrad verlagert. Die Gemeinschaft der Muslime wurde mit der Einführung von einem Gelehrtenrat (\"ulema-medžlis\") in Sarajevo für den Norden und einem in Skopje für Südserbien (einschließlich Nordmazedonien) aufgeteilt. Die offiziellen muslimischen Organisationen propagierten die hanafitische Lehrtradition des Islams, verhielten sich aber ablehnend gegenüber den vor allem im Kosovo und in Nordmazedonien verbreiteten sufischen Strömungen der Albaner. Die dortigen Sufi-Ausbildungseinrichungen (Tekken) entwickelten sich im Verborgenen zu Zentren des albanischen Nationalismus. In der Zeit der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien waren die Muslime als religiöse Gemeinschaft anerkannt und der Bau von Moscheen und Koranschulen wurde gefördert. Immerhin waren in den 1970er Jahren 12,3 Prozent der jugoslawischen Bevölkerung muslimischen Glaubens. Nach den Jugoslawienkriegen erlebte der Islam in Nordmazedonien regelrecht eine Blüte. Es entstanden und entstehen noch heute neue große Moscheen, gleichzeitig jedoch werden vor allem in ihrer Nähe mazedonisch-orthodoxe Kirchen oder illuminierte Kreuze errichtet. Dieser ethnisch-religiöse Konflikt stellte sich schon früh in der Geschichte der jungen Republik Mazedonien. Beim albanischen Aufstand 2001 eskalierte der Konflikt schließlich zwischen den christlichen Mazedoniern und den muslimischen Albanern. Seitdem hat sich die Lage deutlich beruhigt, dennoch kommt es fast jährlich zu Übergriffen auf Moscheen und Kirchen, nicht nur auf neuere, sondern auch auf ältere, kulturhistorisch und architektonisch bedeutende Bauwerke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Islam ist in Nordmazedonien nach dem Christentum die Religion mit den zweitmeisten Anhängern. Laut der Volkszählung vom Jahr 2002 zählten sich 674.015 von 2.022.547 Einwohnern zum Islam, was rund 33,33 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Nordmazedonien ist somit nach der Türkei, dem Kosovo, Albanien und Bosnien und Herzegowina das europäische Land mit dem fünftgrößten Anteil an Muslimen in seiner Bevölkerung. ", "tgt_summary": null, "id": 140725} {"src_title": "Albany State University", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Kirsopp Lake wurde als älteres von zwei überlebenden Kindern von George Anthony Kirsopp Lake, einem Arzt, and Isabel Oke Clark geboren. Sein Vater hatte schottische Wurzeln und Kirsopp war der Familienname der Großmutter väterlicherseits. Er ging zur St Paul's School in London und ging dann an das Lincoln College in Oxford, wo er sich 1891 immatrikulierte. Er begann als Exhibitioner und war Scholar der Skinners Company 1893 und schloss 1895 ab mit B.A. second class, der zweitbesten Note in Theologie. Er besuchte auch das Cuddesdon Theological College 1895. Ursprünglich wollte er Vorlesungen über Rechtswissenschaften halten und eine Karriere in der Politik verfolgen. Jedoch machte er nach einer Grippeinfektion zu früh Übungen, die sein Herz angriffen und seine Ärzte erklärten ihm, dass Jura und Politik nicht mehr in Frage kommen. Nach den Angaben seines Sohns hatte er eine zerbrechliche Konstitution und die Kirche schien ihm eine Möglichkeit zu eröffnen ein Leben zu führen, das gemäß seinen Neigungen einen gewissen Einfluss auf die Öffentlichkeit hat.", "section_level": 1}, {"title": "Kurat in England.", "content": "Nach seiner Graduierung wurde Lake 1895 ordinierter Diakon der Church of England und war Kurat, eine Art Hilfspfarrer, in Lumley, Durham, in Nordengland, wo er für die Gruben- und Minenarbeiter predigte. „Ich glaube nicht, dass die Theologie eine große Rolle in seinen Predigten gespielt hat“ erinnert sich sein Sohn, „aber er führte den Mikado auf und er erzählte immer die Geschichte des muskulösen Grubenarbeiters, der ihn vor dem Angriff eines betrunkenen Bauarbeiters aus dem Nachbarort rettete und der die Situation so kommentierte: 'Mon, he's no much to look at, but has he no a bonny tongue?!'“ (Mann, an dem ist nicht viel dran, aber er hat eine mächtige Zunge). Nach einem Dienstjahr wurde er 1896 ordinierter Priester, aber er hatte weiterhin Herzprobleme und entschied sich zum weniger harten Klima weiter im Süden nach Oxford zurückzukehren, um seine Gesundheit zu unterstützen. Er erlangte den M.A. 1897 und seit diesem Jahr war er bis 1904 Kurat an St. Mary the Virgin in Oxford, in einer viel akademischeren Umgebung. In diesen Jahren nahm er eine Arbeit an, um über die Runden zu kommen, indem er die griechischen Manuskripte der Bodleian Library katalogisierte. Diese Arbeit weckte in ihm das Interesse für das Synoptische Problem und die Fragen der Textkritik des Neuen Testaments. Er veröffentlichte ein sehr nützliches Handbuch \"The Text of the New Testament\" (1900). Ungefähr 60 Jahre später beschreibt Stephen Neill die sechste Ausgabe von 1928 als „immer noch die beste kurze Einführung zur Textkritik des Neuen Testaments, die es in irgendeiner Sprache gibt“. Es war aller Wahrscheinlichkeit nach Frederick Cornwallis Conybeare (1856–1924), Mitglied des University College in Oxford, der Lakes Entwicklung maßgeblich beeinflusst hat. Conybeare führte Lake in die Geheimnisse und Probleme der Paläographie und der Textkritik des Neuen Testaments ein. Lakes paläographische Interessen führten dazu, dass er nach mehr Manuskripten suchte. 1898 reiste er zu den Bibliotheken in Basel, Venedig und Rom. Die Früchte dieser Reise veröffentlichte er 1902 in \"Codex 1 of the Gospels and Its Allies\" (1902). Lake hatte eine Textfamilie von neutestamentlichen Manuskripten entdeckt, die heute als Familie 1 oder als \"Lake Gruppe\" bezeichnet wird. Zu dieser Familie gehören die Minuskelhandschriften 1, 118, 131 und 209. In den Sommern 1899 und 1903 (und später weiteren) unternahm er Reisen auf der Suche nach Manuskripten zu den griechischen Klöstern auf dem Athos. Er veröffentlichte 1903, 1905 und 1907 Ausgaben mehrerer Manuskripte, die er dort aufgestöbert hatte, einen Katalog aller untersuchten Manuskripte und sogar eine Geschichte der Klöster selbst 1909. 1902 gewann er den Arnold Essay Preis der Oxford University für seine Studie \"The Greek Monasteries in South Italy\", die in vier Folgen im \"Journal of Theological Studies,\" Band 4 und 5 veröffentlicht wurde. Am 10. November 1903 heiratete er Helen Courthope Forman (* 1874; † 22. Oktober 1958), die Tochter von Freda Gardiner und Sidney Mills Forman, einem Geschäftsmann aus Newcastle-upon-Tyne in Northumberland. Sie hatten zwei Kinder, Gerard Anthony Christian Kirsopp Lake (* 27. Dezember 1904; † 3. September 1972) und Agnes Freda Isabel Kirsopp Lake (31. Juli 1909; † 3. November 1993). Es war während dieser späteren Jahre seiner Amtszeit, als Lake anfing, die Lehren der Kirche anzuzweifeln und mehr in historischen und exegetischen Zusammenhängen dachte als in theologischer oder klerikaler Richtung. Sein Sohn berichtete, dass sein Vater an den Wendepunkt seines Glaubens an die Kirche kam, als sein Vikar vorschlug, dass in Vespergottesdiensten für einen Mr. Brown gebetet werden sollte, denn der Arzt hatte gerade verlauten lassen, dass es für ihn keine Hoffnung gibt. Diese Geschichte erscheint nicht eindeutig, aber sie zeigt seine Sichtweise an. Seine Tochter Agnes war da etwas direkter und benutzte das Wort „Häresie“ Diese Denkweise kann auch in der Familie verbreitet gewesen sein, denn Lake sagte Alfred North Whitehead 1922, dass sein Vater, der Arzt, als er gefragt wurde, was er meistens getan hat in seinem Leben, um das menschliche Leiden zu mildern antwortete „Anästhesie und die Zerstörung der christlichen Theologie“.", "section_level": 1}, {"title": "Professor in Leiden.", "content": "In Übereinstimmung mit diesen neuen Interessen und Aktivitäten nahm Lake 1903 einen Ruf als ordentlicher Professor für neutestamentliche Exegese an der Universität Leiden an, der ältesten Universität der Niederlande. Er lehrte dort für zehn Jahre von 1904 bis 1914. Seine Antrittsvorlesung war auf Englisch und lautete \"The Influence of Textual Criticism on the Exegesis of the New Testament.\" Am Ende der Vorlesung schaute er seine Studenten an und sagte „Es tut mir sehr leid, dass ich für ein paar Monate von meiner Unfähigkeit eure Sprache zu benutzen gehindert bin, aber ich hoffe, dass ich bis nächsten September in der Lage bin auf Niederländisch zu lehren, zumindest teilweise, obwohl es vielleicht nötig ist mich für häufige Sprachfehler und unvollkommene Aussprache zu entschuldigen.“ Er hielt sein Versprechen und lernte schnell auf Niederländisch zu lesen. Die Vorlesung wurde 1904 veröffentlicht und erwies sich als eine bahnbrechende Studie, obwohl Elliott notierte: „Es dauerte fast ein Jahrhundert für seine allgemeine These, dass Textvarianten unschätzbare Quellen zum Studium der Geschichte der Kirche sind, bis sie Früchte trug.“ Zusätzlich zu seiner Antrittsvorlesung veröffentlichte er zwei wichtige Bücher über historische und exegetische Fragen des Neuen Testaments in Leiden: \"The Historical Evidence for the Resurrection of Jesus Christ\" (1907) und \"The Earlier Epistles of St. Paul: Their Motive and Origin\" (1911). Bruce M. Metzger erklärt: „Diese Studien, besonders die letztere zeigten Lakes Fähigkeit zur Analyse und Darlegung komplexer historischer und literarischer Sachverhalte und die Fähigkeit die Rekonstruktionen der Gelehrten mit Klarheit und einer gewissen Überzeugungskraft voranzubringen.“ In dem Werk \"Historical Evidence\" setzt Lake seine Vorgehensweise fort: „Die erste Aufgabe des historischen Forschers ist die Beweisstücke zu sammeln. Die zweite ist die Glaubwürdigkeit und die Bedeutung jedes einzelnen Beweises zu diskutieren und die dritte Aufgabe ist die Ereignisse zu rekonstruieren, auf die sich die Beweise beziehen.“(S. 6) Zur Rekonstruktion sagt er: \"In jedem solchen Versuch sollte man sich erinnern, dass die Rekonstruktion einer ursprünglichen Form der Tradition aus späteren Formen und aus widersprüchlichen Inhalten genau nach den gleichen Prinzipien zu geschehen hat, wie die Rekonstruktion eines originalen Textes aus einer Anzahl von existierenden Manuskripten. In jedem Fall ist das fundamentale Problem die Zurückschiebung der Entwicklungslinie, der die verschiedenen Autoritäten gefolgt sind und die Lösung hängt hauptsächlich davon ab, dass die Fehler der Überlieferung erkannt und der Grund für ihre Existenz erklärt wird.(S. 167) Zur Schrift \"The Earlier Epistles\" schreibt Stephen Neill: „Ich glaube, dass diejenigen von uns, die Lake in jungen Jahren gelesen haben, geneigt sind zu denken, dass dieses eines der besten Bücher über das Neue Testament ist, das jemals in der englischen Sprache geschrieben wurde. Genau so sollte es gemacht werden. Unter Lakes qualifizierter Anleitung fühlen wir uns verbunden mit diesen neuen und bedrohten Gruppen von Christen, in all der Ratlosigkeit was es bedeutet ein Christ in einer nichtchristlichen Welt zu sein. Und da ist der Apostel, so sehr in Arbeitskleidung und ohne Heiligenschein. Wir spüren im Innersten die leidenschaftliche Neugier des Paulus auf bessere Neuigkeiten aus Korinth und die die leidenschaftliche Erleichterung, wenn die gute Neuigkeit ankommt.“ Das Buch brachte die Ergebnisse der deutschen Religionsgeschichtlichen Schule der englischsprachigen Welt zum ersten mal zu Ohren und alle weitere Forschung am Neuen Testament wurde von diesem Buch beeinflusst. Entsprechend dem zweiten Teil seiner Professur produzierte Lake eine Anzahl von Werken über die frühe christliche Literatur. Er war ein Mitglied eines speziellen Komitees der \"Oxford Society of Historical Theology\" und wurde beauftragt, den Text des Neuen Testaments zu erforschen, wie er bei den apostolischen Vätern überliefert wurde. Speziell war er für die Didache zuständig. Die Ergebnisse wurden 1905 publiziert. Für die Loeb Classical Library Serie bereitete er eine neue Ausgabe der griechischen Texte der apostolischen Väter vor, die im Einklang mit der Serie ausgestattet wurde mit einer gegenübergestellten englischen Übersetzung und einer kleinen Einführung. Das fertige Werk wurde in den zwei Bänden Nr. 24 und 25 in den Jahren 1912 und 1913 veröffentlicht. Im Sommer 1908 reiste er mit seiner ersten Frau Helen zur Russischen Nationalbibliothek in St. Petersburg und fotografierte den außerordentlich wichtigen Codex Sinaiticus und brachte dann 1911 das Neue Testament als Faksimile heraus, zusammen mit dem Barnabasbrief und dem Hirten des Hermas. Nach einem weiteren Besuch der Bibliothek 1913 folgte das Alte Testament im Jahr 1922. Diese Bände waren ausgestattet mit wertvollen Einführungen und galten als eine Verbesserung gegenüber den früheren Ausgaben von Tischendorf. 1913 war Lake ein favorisierter Kandidat für Vorlesungen in Theologie am Trinity College in Cambridge, aber seine unorthodoxen Sichtweisen hatten sich bis zum Meister des Trinity College Henry Montagu Butler (1833–1918) herumgesprochen und in der Konsequenz ging die Kandidatur an Frederick Tennant. Früh im Jahr 1914 versuchten einige seiner Freunde eine Berufung als Kanoniker an der Westminster Abbey zu sichern, aber der Prime Minister H. H. Asquith las Lakes Werk \"Historical Evidence\" und entschied, dass er ihn nicht nominieren könnte. Wie sein Freund H. D. A. Major erklärte, wäre Lake gerne in England geblieben, aber in seiner intellektuelle Eigenheit in Kombination mit seiner Furchtlosigkeit sie auszusprechen, war er weder ein „sicherer Kandidat“, noch ein „Ja-Sager“, ein Umstand der sich negativ in akademischen wie in kirchlichen Kreisen auswirkte.", "section_level": 1}, {"title": "Die Jahre in Harvard.", "content": "Im Herbst 1913 reiste Lake in die Vereinigten Staaten, um für ein Jahr an der Episcopal Divinity School in Cambridge, Massachusetts zu lehren und um die Lowell Vorlesungen in Boston zu halten. Gerade als er wieder nach Europa abreisen wollte, wurde ihm eine Position an der Harvard Divinity School angeboten, die er annahm. In der Ankündigung seiner Beschäftigung wurde berichtet: „Er kommt nicht, weil es eine besondere Lücke zu füllen gibt, sondern rein weil seine Fachkompetenz die Lehre in Harward stärken wird.“ Von 1914 bis 1919 war er Professor für frühe christliche Literatur. 1919 wurde er als Nachfolger des emeritierten Ephraim Emerton (1851–1935) \"Winn Professor\" auf dem Lehrstuhl für Kirchengeschichte, den er bis 1932 innehielt. Von 1915 bis 1919 war er auch Dozent für Neues Testament am Union Theological Seminary in New York City. Solange er in Harward war, arbeitete Lake an seinem monumentalen fünfbändigen Werk \"The Beginnings of Christianity\". \"Beginnings\" war ein Projekt, das seinen Ursprung hatte in Unterredungen mit F. J. Foakes-Jackson schon zu seiner Zeit in Leiden, irgendwann vor dem Jahr 1912 (Bd. V, S. vii). Es hatte das Ziel untersucht „dass das Christentum im ersten Jahrhundert eine Synthese aus griechisch-orientalischen Religionen und der jüdischen Religion im Römischen Reich erreichte. Die Predigt der Buße und des Reiches Gottes, die von Jesus begonnen wurde, ging über in den sakramentalen Kult des Jesus Christus, den Herren. Aber die Details sind komplex und verborgen. Was waren genau die Elemente dieser Synthese? Wie wurde sie ausgelöst?“ (Vol. 1, S. vii) Das Unternehmen begann an der Cambridge University in der Form eines Seminars unter der Führung von Francis Crawford Burkitt (1864–1935). Es war hauptsächlich besucht von Gelehrten der verschiedensten Richtungen, nicht nur der theologischen, sondern auch der historischen, klassischen, mathematischen und orientalischen. Lake kam häufig auf Besuch von Leiden und die Vereinigten Staaten und Kanada waren nicht unterrepräsentiert.(Bd. V, S. vii) Es wurde ein großes Projekt. Die fünf Bände, die letztlich veröffentlicht wurden, umfassen nur „Teil 1“. Wie sie erklären: „Bevor wir jedoch versuchen, diese Geschichte rekonstruieren zu können, hielten wir es für nötig, die Apostelgeschichte im Licht der modernen Bibelkritik zu studieren... Später hoffen wir auf das Thema zurückkommen zu können und die Erzählungen des Lebens Jesu, den Einfluß der Kirche auf seine Lehre und die Lehre anderer über ihn überdenken zu können.“(Bd II, S. v) Wie sich herausstellte waren sie nie in der Lage ‚zum Thema zurückzukommen‘ und das Projekt abzuschließen. In der Summe ist \"The Beginnings of Christianity\" ein monumentales Werk, die ausführlichste Untersuchung eines Buchs des Neuen Testaments in der englischsprachigen Gelehrtenwelt, schreibt William Baird.(vgl. Vol. V, S. ix). Während seiner ersten Jahre an Harvard blieb er in Kontakt mit The Churchmen's Union, einer anglikanischen Gesellschaft zur Unterstützung von liberalem religiösen Gedankengut. Er und Foakes-Jackson unterstützten H. D. A. Major bei der Organisation einer Konferenz moderner Kirchenleute (die es bis heute gibt). Die erste wurde abgehalten in Ripon, Yorkshire am 3.–6. Juli 1914. Foakes-Jackson und Lake attackierten den liberalen Protestantismus. Lake sagte, dass die Aufgabe des liberalen Christen nicht darin besteht, zurück zu den ererbten katholischen Lehren zu gehen, sondern sie anzuwenden und zu erweitern, denn wir sehen, dass sie im Ende wahr sind, solange sie nicht beschränkt werden. Die berühmteste dieser Konferenzen fand im Girton College in Cambridge am 8.–15. August 1921 statt. Ihr Thema war Christus und die Glaubensbekenntnisse und war geplant als Antwort auf den ersten Band von Lakes \"The Beginnings of Christianity\". Lake nahm nicht teil, so war es Foakes-Jackson vorbehalten, ihre Position zu verteidigen. Er erklärte, dass er und Lake glaubten, dass der Jesus, den die frühe Kirche predigte, keine „Figur mit einem einzigartigen Charme und Schönheit während seines Lebens auf der Erde war, sondern ein auferstandener Heiland sei, dessen schnelle Rückkehr zum Endgericht der Lebendigen und der Toten erwartet wurde.“ Liberale Protestanten, so argumentierte er, predigten einen Christus, der keine historische Grundlage hatte. Von 1915 bis 1931 war Lake einer der Vizepräsidenten der Vereinigung, jedoch nach 1927 grenzte er sich gegen den englischen Modernismus ab und 1932 ließ er seinen Namen von der Liste der Vizepräsidenten streichen. 1932 verursachten Lakes persönliche Affären einen ziemlichen Skandal. Am 18. August 1932 erreichte Lake in Reno die Scheidung von seiner ersten Frau Helen, von der er fünf Jahre getrennt war. Am 16. Dezember 1932 heiratete er seine frühere Studentin und Mitarbeiterin Silva Tipple New (* 18. März 1898; † 30. April 1983). Sie war 26 Jahre jünger, verheiratet und hatte vier Kinder. Sie hatten ein gemeinsames Kind, John Anthony Kirsopp (* 13. Juni 1928). Zu der Zeit war Silva Professorin für Klassische Philologie am Bryn Mawr College und eine anerkannte Gelehrte in ihrem Gebiet. Sie arbeitete ihr gesamtes restliches Leben zusammen mit Lake. Die Scheidung verursachte so einen Aufruhr, dass Lake dazu gezwungen wurde, seinen Winn Lehrstuhl am 28. September 1932 aufzugeben. Er wurde stattdessen Professor für Geschichte am Harvard College, eine Position, die er bis zu seiner Emeritierung 1938 beibehielt. Ihr wahrscheinlich bedeutendstes Projekt war eine großartige Serie von zehn großen Alben mit Faksimiles unter dem Titel \"Dated Greek Minuscule Manuscripts to the Year 1200\" (1934–1939). Diese Zusammenstellung von Reproduktionen von Manuskripten waren nach den Aufbewahrungsorten sortiert und enthielten Fotografien von ungefähr 400 Manuskripten. Es waren wichtige Veröffentlichungen, denn sie ermutigte Gelehrte über die gut bekannten Manuskripte hinauszusehen und den Wert zu erkennen, den eine umfassende Bandbreite von Textvarianten bei jeder Ausgabe des griechischen Texts darstellt. Zusammen begründeten sie 1934 eine Monographiereihe unter dem Titel \"Studies and Documents\" und sie trug 1941 einen wertvollen Band bei über \"Family 13 (The Ferrar Group)\", eine andere Familie von neutestamentlichen Manuskripten. Während der 23 Jahren in Harvard hielt er fortlaufend eine sehr beliebte Vorlesung \"The English Bible\", inoffiziell bekannt als \"English 35\". Als der die Vorlesung zum ersten Mal hielt, hatte der Kurs weniger als 40 Studenten, während seine letzte Vorlesung über 250 hatte, ein Wachstum von 625 %, wie der Harvard Crimson hinausposaunte, als angekündigt wurde, dass seine letzte Vorlesung am 16. Dezember 1937 sein sollte. Sein Buch \"An Introduction to the New Testament\" von 1937 ist ein Skelett dieser Vorlesung. Jedoch gibt es nicht das Fleisch wieder, das vom Dozenten diesem Skelett beigegeben wurde.(S. ix). Es war natürlich das Fleisch, das den Kurs so interessant machte, durch seine lebendige Vorstellung und Witz. Er selbst erklärte: „Das wichtigste Ding im Leben eines Lehrers ist nicht das Wissen über Fakten kundzutun, die viel besser in Büchern gefunden werden können, sondern eine neue Generation zu ermutigen standhaft an ihrer Vision festzuhalten und ihre eigenen Probleme in Lichte dieser Vision zu sehen, kontrolliert und begleitet von einem Verständnis für das was die Vergangenheit gemacht hat oder nicht gemacht hat.“(\"Paul, His Heritage and Legacy\", 1934, S. xii) Es scheint gewirkt zu haben bei James Luther Adams (1901–1994), einem seiner Studenten von 1924 bis 1927, denn er erinnert sich: „Es war sein besonderes Interesse historische Figuren lebendig zu machen, so dass wir ihre Bedeutung heute erkennen können und nicht nur sie zu studieren wie so viele Dinge aus einer toten Vergangenheit.“ „Eines erkannten wir alle in Kirsopp Lake“, schreibt Adams, „dass er eine Vorstellungsgabe hatte wie ein Sherlock Holmes. Er nahm ein fast kindliches Interesse beim Ausgraben unterschiedlicher Antworten zu historischen Fragen... Studenten, die sich selbst als vollkommen säkularisiert betrachteten und resistent gegen allen ‚religiösen Unsinn‘ besuchten seine Vorlesungen und hörten wie er in der Öffentlichkeit tief in in die biblischen Konzepte einstieg, in dem er seinen Ausgangspunkt bei etwas völlig imaginärem wie in einem der Gleichnisse nahm und dann damit völlig abhob, um damit zu fliegen. Die Studenten nannten diese Kurse ‚Kirsopps Fabeln‘“", "section_level": 1}, {"title": "Archäologische Expeditionen.", "content": "In späteren Jahren war Lake immer mehr an archäologischen Expeditionen beteiligt. Er hatte bemerkenswerte Fähigkeiten als Organisator und eine verblüffende Gabe, das nötige Geld aufzutreiben, um seine verschiedenen Unternehmungen zu finanzieren. Im Frühjahr 1927 reiste er mit Robert P. Blake zum Katharinenkloster auf dem Sinai, um biblische Manuskripte zu studieren. Während sie durch Kairo kamen, trafen sie den Ägyptologen Alan H. Gardiner, der ihnen vorschlug, dass sie auf dem Rückweg bei Serabit el-Chadim anhalten sollten, das in der Nachbarschaft des Klosters lag, um einige zuvor entdeckte Inschriften in einer protosinaitischen Schrift zu lokalisieren. Wie Lake in seinem Rechenschaftsbericht bemerkte „sollte angemerkt werden, dass ‚in der Nachbarschaft‘ ein relativer Begriff ist, denn ausgedrückt in Zeit und nicht in Entfernung war das Kloster ungefähr so weit von Serabit wie New York von San Francisco.“ Nach einer Reise von einer Woche auf Kamelen konnten sie den Ort und die Inschriften finden und zusätzlich zwei weitere, die zuvor nicht bekannt waren. Die Ergebnisse wurden 1928 veröffentlicht. Lake kam 1930 noch einmal her, um den Ort zu untersuchen, genauso wie den damit zusammenhängenden Hathortempel, dieses mal begleitet von Silva, seiner zukünftigen zweiten Frau, zu dieser Zeit eine Mitarbeiterin von Guggenheim, die die Fotografien machte. Die Ergebnisse wurden 1932 veröffentlicht. Eine letzte Reise machte er 1935, unglücklicherweise wurde er dabei verletzt. Er erlitt innere Verletzungen bei dem Zusammenstoß mit einem Kamel, aber er setzte die Reise fort und wurde auf einer Trage zum Gipfel des Bergs getragen. Nachdem er den Beginn der Ausgrabung beaufsichtigte, verschlechterte sich sein Zustand und er wurde mit seiner Frau eilig nach Jerusalem gebracht für medizinische Hilfe. 1929 trat Lake an John W. Crowfoot heran an die British School of Archaeology in Jerusalem (BSAJ) wegen einer gemeinsamen Ausgrabung von Samarien zusammen mit einem anderen Institut, um die frühere Ausgrabung von George A. Reisner von Harvard zu vervollständigen. Die neue Ausgrabung begann 1930 und Lake war dort für vier Grabungsperioden von 1931–1934, wiederum begleitet von Silva und Blake. Das gemeinsam Team schloss Eleasar Sukenik von der Hebrew University und Kathleen Kenyon von BSAJ mit ein. Die Ausgrabung brachte viele wichtige Ergebnisse. Im Bezug auf die Annehmlichkeiten im Camp berichtet Kenyon, dass, obwohl sie einen Hotelkoch und palästinensische Bedienstete für die Wäscherei dabei hatten, das Personal der Expedition in Zelten lebte und auf Feldbetten schlief und dass das soziale Leben der Ausgräber darin bestand am Ende des Tages Cocktails zu trinken, Bridge zu spielen und 1933 auch Jazzplatten zu hören. 1938–1939 bekam Lake zusammen mit Silva und Robert Pierce Casey von der Brown University die Erlaubnis, eine kleine Ausgrabung der Festung Van im türkischen Armenien zu machen. Er brauchte 15 Jahre für die Erlaubnis der türkischen Regierung, um die Expedition zu machen. Er erzählte der Presse, dass bis 1937 die wilden Stämme Türkisch-Armeniens, die Kurden, für die Regierung noch nicht genügend befriedet waren, um diese Reise zu empfehlen. Die Details der Expedition wurden 1939 veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Lehraufträge, Mitgliedschaften und Ehrungen.", "content": "Zusätzlich zu den Lowell-Vorlesungen, die er 1913 am Lowell Institute und an der King’s Chapel in Boston hielt, war er Haskell-Dozent am Oberlin College 1919, Ingersoll-Dozent an der Harvard Universität 1922, Ichabod-Spenzer-Dozent am Union College Schenectady 1923 und Flexner Dozent am Bryn Mawr College 1932. Lake war für zwei Semester Präsident der Society of Biblical Literature. Er war gewähltes Mitglied der American Academy of Arts and Sciences (1915), ein korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und 1941 Ehrenmitglied des Lincoln College in Oxford. Er bekam Ehrendoktorwürden von der University of St Andrews 1911, von der Universität Leiden 1922, von der University of Michigan 1926 und von der Universität Heidelberg 1936. 1936 erhielt er die Burkitt-Medaille für biblische Studien der British Academy. Lake war ein Freimaurer und eine treibende Kraft bei der Gründung der Harvard Loge AF & AM am 18. Mai 1922, die erste akademische Freimaurerloge im Land und war dort ‚Chaplain‘ Seine Freizeitbeschäftigungen waren Golf, Schach und Croquet. Lake starb durch Herzinfarkt in seinem Haus. Er wurde begraben auf dem Glen Haven Memorial Park, San Fernando in Kalifornien. Lakes Tochter Agnes Kirsopp Lake Michels war eine anerkannte klassische Philologin und Religionswissenschaftlerin. In späteren Jahren beschrieb sie den Einfluss, den er auf ihr Leben hatte: Sein Enkel Anthony Lake ist ein Diplomat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kirsopp Lake (* 7. April 1872 in Southampton, England; † 10. November 1946 in South Pasadena) war ein englischer anglikanischer Geistlicher und Theologe. ", "tgt_summary": null, "id": 1368545} {"src_title": "Augustus (Roman)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mitwirkende.", "content": "Zu den Mitwirkenden bei der Party at the Palace gehörten: Paul McCartney, Bryan Adams, Keith Airey, Brian May und Roger Taylor von Queen, Atomic Kitten, Shirley Bassey, Tony Bennett, Blue, Emma Bunton, Eric Clapton, The Corrs, Joe Cocker, Phil Collins, Ray Cooper, Ray Davies, Tony Iommi, Elton John, Tom Jones, Ladysmith Black Mambazo, Annie Lennox, Ricky Martin, Ozzy Osbourne, Mis-teeq, Cliff Richard, S Club 7, Rod Stewart, Will Young, Belinda Carlisle, Brian Wilson, Steve Winwood, Tony Vincent, Hannah Jane Fox. Ebenfalls einen Auftritt hatten die Londoner Besetzungen der Musicals \"Mamma Mia!\" und \"We Will Rock You.\"", "section_level": 1}, {"title": "Das Konzert.", "content": "Die \"Party at the Palace\" wurde in den Medien als größtes Konzert in Großbritannien seit \"Live Aid\" angepriesen. Die 12.000 Eintrittskarten waren in einer Lotterie verlost worden, an der sich mehrere Millionen Interessierte beteiligt hatten. Auf The Mall und rund um das Victoria Memorial schauten eine weitere Million Besucher dem Konzert auf Großleinwänden zu. Außerdem kamen rund 200 Millionen Fernsehzuschauer in aller Welt hinzu. Der erste Teil des Konzerts war der Popmusik vorbehalten, der zweite der Rockmusik. Zwischen den einzelnen musikalischen Darbietungen gab es kurze Comedy-Segmente von Lenny Henry, Ben Elton, Meera Syal, Nina Wadia, Ruby Wax und Dame Edna Everage. Das Konzert begann mit einem Auftritt des Queen-Gitarristen Brian May, der auf dem Dach des Buckingham Palace stehend auf seiner Red Special die Nationalhymne \"God Save the Queen\" als Gitarrensolo spielte. Zur „Hausband“, die fast alle Interpreten begleitete, gehörten u. a. Pino Palladino (Bass), Phil Collins (Schlagzeug), Phil Palmer (Gitarre) und Ray Cooper (Percussion). Weitere Musiker stammten vom Sinfonieorchester der Royal Academy of Music. Produzenten waren George Martin, Michael Kamen und Phil Ramone. Collins spielte nicht nur Schlagzeug, sondern sang auch sein eigenes Lied \"You Can’t Hurry Love\". Das Queen-Lied \"Radio Ga Ga\" wurde von Roger Taylor gesungen. Der Auftritt von S Club 7 war der letzte in der Originalbesetzung mit sieben Mitgliedern, da Paul Cattermole vor dem Konzert angekündigt hatte, die Gruppe zu verlassen. Nach dem Konzert begab sich die Königsfamilie auf die Bühne zu den versammelten Stars. Prinz Charles dankte seiner Mutter für ihre fünfzig Jahre auf dem Thron. Seine Dankesrede begann er zum Vergnügen des Publikums und zur Verwirrung der Königin mit dem berühmt gewordenen Ausspruch „Your Majesty... Mummy!“ \"(Eure Majestät... Mutti!)\" Anschließend entzündeten die Königin und der Duke of Edinburgh ein Freudenfeuer auf The Mall. Den Abschluss des Abends und des \"Golden Jubilee Weekends\" insgesamt bildete das größte Feuerwerk, das bis dahin in London stattgefunden hatte. Währenddessen wurden verschiedene Symbole auf die Wände des Buckingham Palace projiziert, darunter die Union Flag. Der Mitschnitt des Konzerts wurde später auf CD veröffentlicht, die Fernsehbilder auf DVD. Beim ersteren wurden einzelne Sequenzen herausgeschnitten, beispielsweise der Monolog von Ruby Wax, die Ankündigung Paul McCartneys durch Dame Edna sowie McCartneys spontane Vorführung von \"Her Majesty\".", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Konzerte.", "content": "Zwei Tage zuvor, am 1. Juni, hatte ebenfalls am selben Ort das \"Prom at the Palace\" stattgefunden, ein klassisches Konzert. Anlässlich des diamentenen Thronjubiläums zehn Jahre später gab es auf dem Platz vor dem Buckingham Palace erneut ein Konzert, das \"Diamond Jubilee Concert\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Party at the Palace war ein Pop- und Rock-Konzert, das am 3. Juni 2002 anlässlich des goldenen Thronjubiläums \"(Golden Jubilee)\" von Elisabeth II. stattfand. Austragungsort war der Garten des Buckingham Palace in London. Das Konzert bildete den Abschluss zum \"Golden Jubilee Weekend\", den Hauptfeierlichkeiten des Jubiläums.", "tgt_summary": null, "id": 1729550} {"src_title": "Rennechsen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In den Dokumenten des Bistums von Dunblane ist bereits für das Jahr 1210 der Beleg für einen Pfarrer auf der \"insula Macholem\" zu finden. Im Jahr 1238 erhielt Walter Comyn, Lord of Badenoch und iure uxoris auch Earl of Menteith vom Bischof von Dunblane die Erlaubnis, auf der größten Insel im See ein Kloster zu errichten. Dazu wurde ein Teil der Einkünfte aus den Gemeinden Leny, Inchmahome, Kilmadock und Linlathan verwendet, die entsprechenden Ländereien wurden dem neuen Kloster zugesprochen. Der Grund für diese Bitte sowie der nachfolgende Bau lag in der Nähe des Wohnsitzes der Lords of Badenoch, die bereits zu dieser Zeit auf der Nachbarinsel \"Inchtalla\" eine Residenz besaßen. Bei der Vergabe des Klosters wurde gegen einen weltabgewandten mönchischen Orden entschieden. Mit der Wahl der als offenherzig bekannten Augustinischen Kanoniker, die als \"Black Canons\" bereits seit 1120 in Schottland ansässig waren, erhoffte sich Walter Comyn eine Ergänzung des religiösen Lebens in diesem Bezirk. Zugleich wurde mit dieser Entscheidung dem möglichen Machtstreben des Klostervorstehers vorgebeugt; trotz großen Grundbesitzes wurde keine Abtei, sondern nur eine Priorei eingerichtet. Adam, der erste belegte Prior, schwor seinen Treueeid jedoch gegenüber dem englischen König Eduard I., \"Hammer of the Scots\" im Jahr 1296. Erst drei Besuche des schottischen Königs Robert the Bruce in den Jahren 1306, 1308 und 1310 konnten, zusammen mit entsprechenden Vergünstigungen, diese Treue nach Schottland lenken. Auch der spätere König Robert II. stattete dem Kloster im Jahr 1358 einen Besuch ab und machte dabei entsprechende Zusagen. 1508 wurde ein erfolgloser Versuch unternommen, die inzwischen reich gewordene Priorei dem Königlichen Kapitel in Stirling zuzuschlagen. Ein weiterer Versuch, sie im Jahr 1536 mit der Abtei in Jedburgh zu vereinen, scheiterte am Widerstand von Robert Erskine (Sohn des John Erskine, 5. Lord Erskine und zu dieser Zeit im Besitz der Komturei von Inchmahome Priory). 1547 wurde Königin Maria nach der für Schottland verlorenen Schlacht bei Pinkie Cleugh zusammen mit ihrer Mutter Marie de Guise kurzfristig in Inchmahome Priory in Sicherheit gebracht. Es wird zwar behauptet, dass Maria dort mit ihren Studien begonnen habe und sich für Landschaftsgärtnerei interessierte, aber ihr Kleinkindalter sowie eine Aufenthaltsdauer von nur drei Wochen machen diese Aussagen unglaubwürdig. Mit der Reformation im Jahr 1560 kam das Ende für Inchmahome Priory. Die langsam verfallende Anlage wurde, zusammen mit den Ländereien um die Abteien von Dryburgh und Cambuskenneth, im Jahr 1604 vom König an John Erskine, 19. Earl of Mar überschrieben. Im Besitz der Familie Erskine blieb sie bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, dann ging sie in das Eigentum des Marquis of Montrose über. James Graham, 6. Duke of Montrose übergab die Anlage 1926 in staatliche Aufsicht.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Inchmahome Priory entspricht in seinem Grundriss anderen Klöstern dieser Zeit. Die im Norden der Anlage gelegene Kirche ist fast 50 Meter lang, aber auffallenderweise nicht einmal 10 Meter breit. An diese sind die Sakristei, der Glockenturm und ein nördliches Seitenschiff angebaut. Südlich der Kirche liegt der Kreuzgang, an diesen angebaut sind östlich der Kapitelsaal, südöstlich das Refektorium und im Süden das Dormitorium. Mehrere Treppen weisen auf Räumlichkeiten im Obergeschoss hin.", "section_level": 1}, {"title": "Die Anlage heute.", "content": "Die Überreste von Inchmahome Priory reichen von Fundamentspuren bis hin zu doppelt mannshoch erhaltenen Mauerresten. Feine Steinmetzarbeiten in der Kirche, an der Südseite des Kreuzganges und im Kapitelsaal bezeugen den einstigen Reichtum der Priorei. Das heute am besten erhaltene Gebäude ist der Kapitelsaal, er wurde jedoch restauriert und erhielt ein neues Dach. Inchmahome Priory wird als \"category B listed building\" geführt und von Historic Scotland verwaltet. Die Anlage kann nur in den Sommermonaten von April bis Oktober besucht werden. Der Zugang zur Insel erfolgt per Boot, welches vom Anleger Menteith aus verkehrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Inchmahome Priory sind die Ruinen eines ehemaligen Augustinerklosters. Sie liegen auf der Insel gleichen Namens im Lake of Menteith in der Nähe von Aberfoyle, Stirling in Schottland. Der Name „Inchmahome“ stammt vom gälischen \"Innis MoCholmaig\" ab, wobei \"Innis\" für Insel steht und \"MoCholmaig\" auf den Heiligen Colmaig hinweist.", "tgt_summary": null, "id": 422949} {"src_title": "Titan Wars", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Beruf.", "content": "Nach ihrem Abitur am Wilhelm-Diess-Gymnasium Pocking im Jahr 1992 absolvierte Freudenstein zunächst ein Volontariat bei unserRadio Passau. 1993 begann sie ihr Studium der Geographie und Germanistik an der Universität Passau, das sie 1998 abschloss. Neben ihrem Studium absolvierte sie als Stipendiatin der Dr.-Hans-Kapfinger-Stiftung bei der \"Passauer Neuen Presse\" ein weiteres Volontariat. Nach ihrem Studium war sie als Journalistin beim Bayerischen Rundfunk und als Autorin der \"Neuen Zürcher Zeitung\" tätig. Sie wurde 2009 zur Dr. phil. promoviert mit der Arbeit \"Die Machtphysikerin gegen den Medienkanzler\", in der sie den Gender-Aspekt in der Berichterstattung zum Bundestagswahlkampf 2005 analysierte. Seit 2010 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Akademische Rätin Dozentin für Medienwissenschaft an der Universität Regensburg. 2018 wurde sie Leiterin der Zentralabteilung im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.", "section_level": 1}, {"title": "Partei- und Abgeordnetentätigkeit.", "content": "Astrid Freudenstein trat 2004 in die CSU ein, seit 2008 ist sie Stadträtin in Regensburg. Sie zog überraschend über Platz 9 der CSU-Landesliste bei der Bundestagswahl 2013 in den Deutschen Bundestag ein. Dort war sie ordentliches Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales und im Ausschuss für Kultur und Medien, sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur. Seit 2014 saß sie zudem der deutsch-kroatischen Parlamentariergruppe vor und war Mitglied im Sitzungsvorstand des Deutschen Bundestages. Inhaltlicher Schwerpunkt ihrer Arbeit im Bundestag war die Behindertenpolitik. Als Berichterstatterin der Unionsfraktion war sie maßgeblich in den Gesetzgebungsprozess zum Bundesteilhabegesetz eingebunden. In der Verkehrspolitik hat sie sich erfolgreich für die Aufnahme des 6-streifigen Ausbaus der Autobahn A3 zwischen Regensburg und Nittendorf in den Bundesverkehrswegeplan eingesetzt. Sie zählte zu den 75 Unionsabgeordneten – 68 von der CDU (26,9 % aller CDU-Abgeordneten) und 7 von der CSU (12,5 % aller CSU-Abgeordneten) – die im Juli 2017 für die Gleichgeschlechtliche Ehe stimmten. Ihren Einzug in den Deutschen Bundestag konnte sie bei der Bundestagswahl 2017 nicht wiederholen, da die CSU alle Wahlkreise gewann und kein Abgeordneter über die Landesliste in den Bundestag einziehen konnte. Allerdings rückte sie am 2. Juli 2019 für Marlene Mortler in den 19. Deutsche Bundestag nach, die bei der Europawahl 2019 ins Europäische Parlament gewählt wurde. Im 19. Bundestag gehörte sie dem Ausschuss für Arbeit und Soziales als ordentliches Mitglied an. In den Ausschüssen für Tourismus und für Gesundheit war sie stellvertretendes Mitglied. Astrid Freudenstein ist Mitglied im CSU-Bezirksvorstand Oberpfalz und im Landesvorstand der Frauen-Union Bayern. Im Oktober 2019 wurde sie zudem ins Präsidium der CSU gewählt. Am 15. März 2020 trat sie bei den Kommunalwahlen 2020 als Oberbürgermeisterkandidatin in der Stadt Regensburg an und erhielt 29,48 % der gültig abgegebenen Stimmen. Am 29. März 2020 fand die Stichwahl gegen Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD, 22,15 %) statt. Dort erreichte Freudenstein 49,26 Prozent der gültig abgegebenen Stimmen. In der konstituierenden Sitzung des Regensburger Stadtrats wurde Freudenstein zur Zweiten Bürgermeisterin gewählt. Infolgedessen verzichtete sie am 15. Mai 2020 auf ihr Bundestagsmandat und schied aus dem Bundestag aus.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Freudenstein ist römisch-katholisch, mit dem BR-Reporter Gerhard Schiechel verheiratet und hat ein Kind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Astrid Freudenstein (* 9. Oktober 1973 in Griesbach im Rottal) ist eine deutsche Politikerin (CSU), Ministerialdirektorin und seit 14. Mai 2020 die 2. Bürgermeisterin von Regensburg.", "tgt_summary": null, "id": 341459} {"src_title": "Maude Abbott", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Greenwood liegt im nordwestlichen Zentrum Wisconsins am Black River, einem linken Nebenfluss des Mississippi. Die geografischen Koordinaten von Greenwood sind 44°46′13′′ nördlicher Breite und 90°35′58′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 7,41 km2. Benachbarte Orte von Greenwood sind Longwood (13,1 km nördlich), Spencer (28,6 km östlich), Loyal (12,4 km südöstlich) und Neillsville (24,8 km südlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Green Bay (239 km östlich), Wisconsins Hauptstadt Madison (279 km südsüdöstlich), La Crosse (145 km südwestlich), Eau Claire (81,1 km westlich), die Twin Cities in Minnesota (240 km in der gleichen Richtung) und Duluth am Oberen See in Minnesota (323 km nordnordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Wisconsin State Highway 73 führt als Hauptstraße durch das Zentrum von Greenwood. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege oder innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem Neillsville Municipal Airport befindet sich 29,7 km südlich ein kleiner Flugplatz. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind der Chippewa Valley Regional Airport in Eau Claire (93,1 km westlich), der Central Wisconsin Airport in Wausau (86,3 km ostnordöstlich) und der La Crosse Regional Airport (142 km südwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Greenwood 1026 Menschen in 464 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 138,5 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 464 Haushalten lebten statistisch je 2,18 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 97,5 Prozent Weißen, 0,9 Prozent Afroamerikanern, 0,4 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,1 Prozent Asiaten sowie 0,7 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,5 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 22,5 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 55,8 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 21,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,9 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 44.375 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 21.899 USD. 7,7 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Greenwood ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Clark County im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Im Jahr 2010 hatte Greenwood 1026 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 736877} {"src_title": "Aripeka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Charles Halton besuchte die Schauspielschule Academy of Dramatic Arts in New York. 1901 gab er sein Broadwaydebüt, wo er in einem Zeitraum von fast 50 Jahren in über 35 Produktionen auftrat. Seinen ersten Film \"The Adventurer\" drehte Halton bereits im Jahre 1917, doch während der Stummfilmzeit waren seine Filmauftritte nur gelegentlicher Natur. Erst Mitte der 1930er-Jahre, als er fast 60 Jahre alt war, zog er nach Hollywood und war ab diesem Zeitpunkt ein vielbeschäftigter Nebendarsteller. Insbesondere in den 1940er-Jahren spielte er in zahlreichen bekannten Filmen sowohl größere als auch kleinere Nebenrollen. Meistens verkörperte der schmächtige Schauspieler mit der Halbglatze Autoritätsfiguren wie Anwälte, Richter, Beamte, Geschäftsmänner der Bankiers; welche häufig unliebsame Entscheidungen ausführen müssen. Viele seiner listigen, strengen oder pragmatischen Figuren handelten nach dem Prinzip „Es tut mir leid, aber es ist mein Job“. Eine seiner bekanntesten Rollen hatte er als Warschauer Theaterproduzent Dobosh in Ernst Lubitschs turbulenter Komödie \"Sein oder Nichtsein\" aus dem Jahre 1942. Von Alfred Hitchcock wurde Halton Anfang der 1940er-Jahre in gleich drei Filmen besetzt, darunter als Beamter in der Komödie \"Mr. und Mrs. Smith\", welcher die Heirat zwischen Carole Lombard und Robert Montgomery für ungültig erklärt. Während er in einigen Filmen größere Nebenrollen innehatte, blieben viele seiner kürzeren Filmauftritte in den Credits unerwähnt. Dies trifft auch auf eine seiner heute bekanntesten Rollen zu, nämlich als verhängnisvoller Bankprüfer Mr. Carter im Weihnachtsklassiker \"Ist das Leben nicht schön?\". Eine Abkehr von seinen üblichen Rollen bildete sein Auftritt im Anti-Nazi-Propagandafilm \"Enemy of Women\" (1944), wo er einen freundlichen Geschichtenerzähler im Kinder-Radioprogramm spielt, welcher von den Nationalsozialisten wegen seiner ehrenhaften Haltung inhaftiert wird. Ab den 1950er-Jahren war er auch in Gastrollen in einigen Fernsehsendungen zu sehen, gleichzeitig zog er sich zunehmend aus dem Schauspielgeschäft zurück. Sein letzter von rund 175 Filmen war \"High School Confidential!\" aus dem Jahre 1958. Charles Halton starb einen Monat nach seinem 83. Geburtstag an Hepatitis. Über sein Privatleben ist nur bekannt, dass er mit Lelah Halton verheiratet war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Halton (* 16. März 1876 in Washington, D.C.; † 16. April 1959 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1588547} {"src_title": "Charlotte Trolley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Silberhaltiges Fahlerz oder „Weißgültigerz“ (auch \"Weissgültigerz\" bzw. \"Weissgiltigerz\"), zu denen auch der Freibergit zählt, ist im Bergwerkswesen bereits früh bekannt und schriftlich mindestens seit 1562 durch Johannes Mathesius (\"Sarepta oder Bergpostille\") überliefert. Dass das silberhaltige Fahlerz aus verschiedenen Mineralen besteht, wurde erst 1795 von Martin Heinrich Klaproth und 1829 von Heinrich Rose durch chemische Analysen aufgedeckt, die an verschiedenen Mineralproben aus dem Freiberger Revier durchgeführt wurden. Klaproth führte 1795 seine chemische Analyse auf quantitativer Basis an Mineralproben aus der Himmelsfürst Fundgrube bei Brand-Erbisdorf durch. Aufgrund der Ergebnisse, nach denen die Proben zwei stark unterschiedliche Silbergehalte mit durchschnittlich 22,00 % bzw. 9,41 % aufwiesen, führte er die Unterscheidung zwischen lichtem (silberreich) und dunklem (silberarm) Weißgültigerz ein. Da in seinen Proben jedoch einerseits Kupfer fehlte und andererseits ein auffällig hoher Bleianteil von 40 bis 50 % enthalten war, kann man davon ausgehen, dass Klaproth Gemenge statt reiner Minerale untersucht hat. Rose analysierte 1829 dagegen gut ausgebildete und sehr silberreiche Fahlerz-Kristalle, die drei Jahre zuvor in der „Hab Acht Fundgrube“ (später „Beschert Glück“) bei Freiberg gefunden worden waren. Neben dem erwartungsgemäß hohen Silbergehalt von 31,29 % fand er in seinen Proben diesmal auch den für Freibergit bedeutsamen Kupfergehalt von 14,81 %. Weitere Proben aus der Neue Hoffnung Gottes Fundgrube bei Bräunsdorf (Oberschöna), dem Erzengel Michael Erbstollen bei Mohorn und aus Alt Woischitz in Böhmen wiesen einen Silbergehalt zwischen 29,43 und 32,69 % auf. Auf der Grundlage der Analysen von Rose beschrieb schließlich Karl Gustav Adalbert von Weissenbach 1831 das Mineral Freibergit unter den Bezeichnungen „Weißgiltigerz“ bzw. „Wahres Freyberger Weißgiltigerz“ als eigenständiges Mineral. Seinen bis heute gültigen Namen erhielt Freibergit allerdings erst 1853 von Gustav Adolf Kenngott, der das Mineral nach dessen Typlokalität benannte. Zwischenzeitlich wählte Ernst Friedrich Glocker (1847) für das „Lichte Weißgültigerz“ den Gattungsnamen \"Polytelit\" (von griechisch \"politelos\" für kostspielig) in Anlehnung an dessen hohen Silbergehalt und speziell für die lichten Weißgültigerze aus Freiberg die Artenbezeichnung \"Polytelites Fribergensis\" bzw. \"Freibergischer Polytelit\". Glockers Bezeichnungen setzten sich allerdings nicht durch.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "In der veralteten, aber teilweise noch gebräuchlichen gehörte der Freibergit zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung der „Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel (Selen, Tellur) = 1 : 1“, wo er zusammen mit Argentotennantit, Chaméanit, Giraudit, Goldfieldit, Hakit, Mgriit, Tennantit und Tetraedrit die „Tetraedrit-Gruppe“ mit der System-Nr. \"II/C.11\" bildete. Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Freibergit ebenfalls in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“, dort allerdings in die Abteilung der „Sulfoarsenide, Sulfoantimonide, Sulfobismuthide“. Diese ist zudem weiter unterteilt nach der Verknüpfungsart der Verbindungsbestandteile, so dass das Mineral entsprechend in der Unterabteilung der „Insel-Sulfarsenide (Neso-Sulfarsenide) usw., mit zusätzlichem Schwefel (S)“ zu finden ist, wo es zusammen mit Argentotennantit, Argentotetraedrit, Galkhait, Giraudit, Goldfieldit, Hakit, Tennantit und Tetraedrit die „Tennantitgruppe“ mit der System-Nr. \"2.GB.05\" bildet. Auch die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Freibergit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfosalze“ ein. Hier ist er zusammen mit Tetraedrit, Tennantit, Hakit, Giraudit, Goldfieldit und Argentotennantit in der „Tetraedritgruppe“ mit der System-Nr. \"03.03.06\" innerhalb der Unterabteilung der „Sulfosalze mit dem Verhältnis 3 < z/y < 4 und der Zusammensetzung (A+)i (A2+)j [ByCz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Freibergit bildet sich wie alle Fahlerze vorwiegend in hydrothermalen Lagerstätten. Daneben kann er aber auch untergeordnet in pegmatitisch-pneumatolytischen Lagerstätten und Sedimentgesteinen entstehen. Als Begleitminerale können neben Tennantit und Tetraedrit noch viele unterschiedliche Sulfide und Sulfosalze auftreten wie unter anderem Arsenopyrit, Bournonit, Chalkopyrit, Galenit, Pyrit und Sphalerit. Als eher seltene Mineralbildung kann Freibergit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein, insgesamt ist er aber wenig verbreitet. Insgesamt gelten bisher (Stand 2013) etwas mehr als 600 Fundorte als bekannt. Neben seiner Typlokalität Freiberg bzw. allgemein im Freiberger Bergrevier – reichhaltige, massige Vorkommen kennt man vor allem aus der Himmelsfürst Fundgrube – im sächsischen Erzgebirge trat das Mineral in Deutschland unter anderem noch am Hornbühl bei Waldkirch, bei Haslach im Kinzigtal und Belchen in Baden-Württemberg; in der Grube „Silberne Rose“ bei Goldkronach-Brandholz und der Fürstenzeche bei Lam in Bayern; der „Grube Rammelsberg“ bei Goslar in Niedersachsen; am Moschellandsberg und im Fischbacher Werk in Rheinland-Pfalz sowie bei Neudorf und Straßberg (Harzgerode) in Sachsen-Anhalt auf. In Österreich konnte Freibergit vor allem in den Hohen Tauern von Kärnten bis Salzburg gefunden, so unter anderem in der Goldberg-, Hafner- und Kreuzeckgruppe, aber auch bei Rotgülden in der Region Lungau (Salzburg), Kaltenegg (Gemeinde Rettenegg) und Arzberb (Weiz) in der Steiermark und bei Schwaz in Tirol gefunden werden. Der bisher einzige bekannte Fundort in der Schweiz ist das Val Minor im Kanton Graubünden. Weitere Fundorte liegen unter anderem in Ägypten, Argentinien, Aserbaidschan, Australien, Bolivien, Brasilien, Bulgarien, Chile, China, Ecuador, Finnland, Frankreich, Georgien, Ghana, Griechenland, Grönland, Indien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, Kolumbien, im Kosovo, in Marokko, Mazedonien, Mexiko, der Mongolei, Norwegen, Papua-Neuguinea, Peru, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Spanien, Südkorea, Tadschikistan, Tschechien, Tunesien, Türkei, der Ukraine, Ungarn, im Vereinigten Königreich (UK) und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA).", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Freibergit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe \"I\"3\"m\" (Raumgruppen-Nr. 217) mit dem Gitterparameter \"a\" = 10,61 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Freibergit war bei lokaler Anhäufung neben anderen Fahlerzen ein bedeutendes Erz zur Gewinnung von Kupfer und Silber. Letzteres wird inzwischen vorrangig aus silberhaltigem Galenit gewonnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Freibergit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Ag[CuFe]SbS, ist also ein Silber-Kupfer-Eisen-Sulfoantimonid. ", "tgt_summary": null, "id": 1014825} {"src_title": "Dyckesville", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Eine wohlhabende unternehmerisch tätige Familie, die aus Vater, Mutter, deren Sohn und dem jüngeren Bruder der Mutter besteht, findet in ihrem Garten ein ausgesetztes dunkelhäutiges Kind. Ursprünglich gegen den Willen des Vaters und auf Bestreben der Mutter und ihres Bruders wird das Kind aufgenommen und später die zurückkehrende Mutter des Kindes, Sarah, beschäftigt. Nach einiger Zeit versucht der Vater des Kindes, Coalhouse Walker Junior, sich mit der Mutter zu versöhnen. Bisher hatte er als Musiker keinen geregelten Lebenswandel geführt und sich dementsprechend auch nicht um das Kind gekümmert. Da er inzwischen aber eine feste Anstellung als Musiker gefunden hat und gewissen Wohlstand genießt, möchte er Sarah zurückgewinnen und sie heiraten. Ím Zuge dessen kommen sich die Familien dadurch näher. Bei einer Autofahrt wird er von mehreren rassistischen Weißen, angeführt vom Hauptmann der Feuerwache, angehalten, die ihm die Weiterfahrt verweigern. Als er mit dem Unternehmer zurückkehrt, findet er seinen Wagen mit Fäkalien verunreinigt und beschädigt vor. Walkers Versuche, sich Genugtuung zu verschaffen, scheitern, schließlich wird auch seine Frau in einem Handgemenge mit Polizisten schwer verletzt und stirbt. Daraufhin wendet Walker erstmals Gewalt an, um des Hauptmanns der Feuerwehr habhaft zu werden und an ihm Rache zu nehmen. Schließlich besetzt er – unterstützt von einigen Schwarzen sowie dem jüngeren Bruder der Mutter – die New Yorker Pierpont Morgan Library und droht mit deren Sprengung, um die Auslieferung des Feuerwehr-Hauptmanns zu erpressen. Zu Verhandlungen lässt der leitende Polizei-Offizier neben anderen den Vater anreisen, dem es schließlich gelingt, einen Handel zwischen der Polizei und Walker zu vermitteln. Gegen freies Geleit für seine Unterstützer sichert er zu, sich zu ergeben. Nachdem seine Mittäter unter Führung des jüngeren Bruders der Mutter entkommen sind, verlässt Walker mit erhobenen Händen die Bücherei und wird auf der Stelle erschossen. Auch dem Vater der Unternehmer-Familie gereicht seine Vermittlungsarbeit nicht zum Vorteil, da ihn seine Frau – die sich von ihm allein gelassen fühlt – mit ihrem Kind und ihrem Adoptiv-Kind verlässt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Name Coalhouse spielt auf die titelgebende Hauptfigur der Novelle Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist an. Ebenso wie Kohlhaas geht auch Coalhouse Walker Jr. in seinem unbedingten Streben nach Gerechtigkeit schließlich in den eigenen Untergang. Es war der letzte Filmauftritt für Filmlegende James Cagney, der zugleich nach 14 Jahren auf die Film-Leinwand zurückkehrte. Cagneys Freund und langjähriger Filmpartner Pat O’Brien absolviert ebenfalls seinen letzten Filmauftritt in einer Nebenrolle.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die New York Times lobte den Film speziell für seine Darstellerleistungen. Hellmuth Karasek würdigt in seiner Rezension des Films 1982 im Spiegel neben den darstellerischen Leistungen vor allem die Regiearbeit. Milos Forman behalte „in dem farbenprächtigen Gewusel der Totalen den Blick für das Detail, das dem Ganzen erst seinen kritischen Sinn gibt.“ Karasek kritisiert jedoch, dass in der Verfilmung von Doctorows Buchvorlage wichtige Romanfiguren „in die Abfallkiste fielen“. Dieser „leidvolle Weg eines Romans in seine verknappte Film-Version“ sei „dem Endprodukt auf der Leinwand leider noch anzusehen.“ So fehle „dem Film ‚Ragtime‘ trotz vieler eindrucksvoller Episodenrollen und trotz der einnehmenden Adrettheit, mit der Howard E. Rollins den Vorläufer der Black Panthers charakterisiert, die zentrale Figur.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde bei der Oscarverleihung 1982 unter anderem für acht Oscars nominiert, ging bei der Preisverleihung aber leer aus:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ragtime ist ein amerikanischer Film des Regisseurs Miloš Forman aus dem Jahr 1981, basierend auf dem gleichnamigen Roman von E. L. Doctorow aus dem Jahr 1975. Der Film bezieht sich auf zentrale historische Ereignisse in den USA zwischen 1906 und 1914.", "tgt_summary": null, "id": 873334} {"src_title": "Ueberreuter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "De Souza wurde im kanadischen Scarborough in der Provinz Ontario geboren und ist guyanesischer Abstammung Großväterlicherseits des Vaters. Sie besuchte von 2005 bis 2009 die St. Mary Catholic Secondary School in Pickering, Ontario. Anschließend schrieb sie sich im Herbst 2009 an der Carleton University, wo sie im Frühjahr 2013 mit einem Bachelor in Commerce abschloss. Am 5. Mai 2013 wurde sie für ihre ehrenamtliche Arbeit für den Boys & Girls Club of Ottawa und ihrer Arbeit am St. John Bosco Boy’s Orphanage in Guyana als Volunteer, mit dem Women of Influence Award 2013 ausgezeichnet. Ihre ein Jahr ältere Schwester Kayla De Souza, spielt ebenfalls aktiv Fußball und gehört neben ihr zum Nationalteam von Guyana.", "section_level": 1}, {"title": "Fußballkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "De Souza startete ihre Karriere mit sechs Jahren in der Jugend des Pickering Soccer Club, wo sie eine Zeit lang mit ihrer Schwester Kayla, sowie ihren Nationalmannschaftskolleginnen Ashlee Savona, Mariam El-Masri und Ashley Rodrigues auflief. gewann in ihrer Secondary School mit den St. Mary's Monarchs, 2007 und 2008 die LOSSA Championship, sowie 2008 die OFSAA-Silber-Medaille. Im Anschluss folgte ein Studium an der Carleton University, wo sie drei Jahre lang für das Ravens Women Soccer Team spielte. Im April 2013 wurde sie von der Carleton University mit dem Carleton Women's Varsity Soccer MVP Award 2013 ausgezeichnet. Seit ihrem Bachelorabschluss spielt sie in der W-League für Ottawa Fury.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "De Souza ist seit 2008 Nationalspielerin für Guyana und nahm 2010 für das Heimatland ihres Großvaters am Gold Cup in Kuba teil. Zudem wurde sie unter dem Vater von Ashley Rodrigues, Mark als Co-Mannschaftskapitänin ernannt. Sie spielte bislang in neun offiziellen FIFA-Länderspielen und erzielte ein Tor für die Guyanische Fußballnationalmannschaft der Frauen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Briana De Souza (* 22. Mai 1991 in Scarborough, Ontario) ist eine kanadische Fußballspielerin guyanischer Herkunft sowie Trägerin des \"Women of Influence Award\" 2013.", "tgt_summary": null, "id": 909389} {"src_title": "Avatar: Der Herr der Elemente (Comic)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorbemerkungen.", "content": "Im Unterschied zu der Bewegung gegen die Habsburgermonarchie in Österreich-Ungarn und für die Errichtung eines eigenen tschechischen Staates während des Ersten Weltkrieges, die im tschechischen wie slowakischen Sprachgebrauch „der erste Widerstand“ (\"první odboj\") genannt wird, und im Unterschied zum Widerstand nach 1948 gegen das kommunistische Regime, genannt auch „der dritte Widerstand“ (\"třetí odboj\"), wurde für die Zeit von 1939 bis 1945 in der tschechischen Literatur der Begriff „der zweite Widerstand“ (\"druhý odboj\") geprägt. Der Widerstand gegen die Expansionspolitik des Hitlerreiches führten zu verschiedenen diplomatischen Aktivitäten im Ausland, hier vor allem seitens der tschechoslowakischen Exilregierung in London. Partisanenkämpfe gegen die Wehrmacht durch die Tschechoslowakische Exilarmee sowohl an der West- wie an der Ostfront, und drittens der Widerstand auf dem Gebiet der ehemaligen Tschechoslowakei, führten im Gegenzug zu großen Bestrafungsaktionen und Massaker gegen die tschechische Bevölkerung. Präsident Edvard Beneš befand sich nach den Märzereignissen 1939 (Zerschlagung der Rest-Tschechei) mit einigen Mitarbeitern in den Vereinigten Staaten, wo er sich zuerst um die Bildung eines provisorischen „Direktoriums“ bemühte, verlegte jedoch im Sommer 1939 die Aktivitäten nach Paris, wo am 17. November der Tschechoslowakische Nationalausschuss gegründet und durch Frankreich, später auch durch Großbritannien als die Vertretung des Landes anerkannt wurde. Noch vor der Niederlage und Besetzung Frankreichs wurde eine Verlegung des Sitzes des Ausschusses nach London anvisiert und nach und nach durchgeführt. Bald wurde in London die Bereitschaft signalisiert, eine reguläre Regierung anerkennen zu wollen. Beneš' Kabinett wurde schließlich am 21. Juli 1940 als provisorische Regierung und am 18. Juli 1941 als de iure tschechoslowakische Regierung anerkannt. Diese von den Alliierten anerkannte Exilregierung, die in London die gleiche Stellung wie die Regierungen der Niederlande, Norwegens und Griechenlands genoss, trug stark dazu bei, dass die Tschechoslowakei nach dem Kriegsende in den Grenzen vor dem Münchner Abkommen wiederhergestellt werden konnte (mit der Ausnahme der Karpatenukraine). Obwohl die zeitliche Abfolge wie auch der Charakter des antinazistischen Widerstandes in den damals voneinander de facto getrennten Gebieten Protektorat Böhmen und Mähren und Slowakei unterschiedlich waren, spricht man im Allgemeinen über den „tschechoslowakischen Widerstand“. Dies betrifft sowohl die einschlägige Literatur wie auch wie offizielle Regierungsquellen von heute, die hier keine Trennung vornehmen. Der Grund dafür liegt insbesondere in der völkerrechtlichen Anerkennung dieser beiden Gebiete als eine Einheit, welche die Kontinuität des tschechoslowakischen Staates seit 1918 (bis 1993) darstellt. Präsident Beneš stellte diesbezüglich die international anerkannte sogenannte „Theorie der Rechtskontinuität“ auf, die er am 26. Juni 1940 in einer Rundfunksendung in London vorstellte. Die tschechoslowakischen Politiker gingen von dieser Kontinuität aus und beriefen sich auf sie, indem sie konsequent immer die Bezeichnung „tschechoslowakisch“ verwendeten: Tschechoslowakische Exilregierung, Tschechoslowakische Exilarmee, Tschechoslowakischer Nationalausschuss. Auch die Militärverbände hießen prinzipiell „tschechoslowakisch“ (311. Bomberstaffel der RAF: tschechisch \"311. československá bombardovací peruť RAF\", englisch \"No 311 (Czechoslovak) Bomber Squadron\"), der Vertrag über deren Einrichtung mit der Regierung des Vereinigten Königreichs sprach über die Tschechoslowakei. Auch die heutigen Regierungsstellen verwenden durchwegs die Formulierungen „(zweiter) tschechoslowakischer Widerstand“ (\"druhý československý odboj\") für diese Zeit. Die Datierung des Widerstandes während des Zweiten Weltkrieges beginnt in der Regel mit März 1939, das heißt mit der sogenannten Besetzung der Resttschechei und der Bildung des Protektorats Böhmen und Mähren, was gleichbedeutend ist mit dem faktischen Ende der tschechoslowakischen Eigenstaatlichkeit – die Zeit davor scheint die Geschichtsschreibung aus diesem Grund nicht stark zu interessieren. Dies wird von einigen Historikern in Tschechien bemängelt mit dem Hinweis darauf, dass einige der späteren Widerstandsgruppen sich schon früher formiert haben. Ebenfalls früher setzte der weitgehend unbekannte Widerstand im Sudetenland ein.", "section_level": 1}, {"title": "Der kommunistische Widerstand.", "content": "In der tschechischen Literatur wird grundsätzlich zwischen dem bürgerlichen, prowestlich orientierten Widerstand und dem kommunistischen Widerstand, d. h. den Gruppen, die durch die kommunistische Partei geleitet oder beherrscht wurden, unterschieden. Der Hintergrund ist nicht etwa auf die (auf Ressentiments basierende) Abneigung der kommunistischen Vergangenheit des Landes gegenüber zurückzuführen, sondern auf das tatsächliche Verhalten der kommunistischen Führung, das zu deren Isolation innerhalb der Widerstandsbewegung führte. Nach der Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes am 23. August 1939 vertrat die kommunistische Partei bis hin zum Sommer 1941 sowohl im Protektorat Böhmen und Mähren wie in der Slowakei die Linie der Komintern, wonach Hauptfeind Großbritannien, Frankreich und ihre Verbündeten waren; die Wiederherstellung der Vorkriegstschechoslowakei wurde durch andere Konzepte ersetzt. In der Slowakei schien zudem der Gedanke der Wiederherstellung des Vorkriegszustandes, d. h. der gemeinsamen Staatlichkeit, in den Hintergrund geraten gewesen zu sein: die slowakischen Kommunisten überlegten in der Anfangszeit sogar die Lösung einer „sowjetischen Slowakei“ einschließlich einer Eingliederung in die Sowjetunion (nach dem Beispiel der baltischen Staaten im Sommer 1940). Erst nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 änderte sich die politische Linie der Komintern und der sowjetischen Parteiführung und wurde entsprechend an die tschechischen und slowakischen Kommunisten weitergeleitet. Der Widerstand und Kampf gegen NS-Deutschland stand jetzt im Vordergrund anstatt der bisher propagierten Zielsetzung einer sozialistischen Revolution, so dass eine Kooperation zwischen dem demokratischen und dem kommunistischen Lager ermöglicht wurde, wobei gleichzeitig auch die Zusammenarbeit zwischen der Londoner Exilregierung und der kommunistischen Parteiführung im Moskauer Exil besser wurde. Die Tschechoslowakische Kommunistische Partei (KSČ) vertrat während des Krieges nur die tschechischen Kommunisten, weil die slowakischen Kommunisten sich 1939 organisatorisch verselbständigt hatten und eine eigene Partei, die Kommunistische Partei der Slowakei (KSS) gründeten. Die KSČ war die einzige tschechoslowakische politische Partei, die sich auf dem Gebiet des Protektorats illegal betätigte; sie wurde von insgesamt vier nacheinander folgenden Komitees geleitet. Zu den bekannten Persönlichkeiten zählten Julius Fučík, Jan Zika und Eduard Urx. Nach 1948 wurde die Rolle des kommunistischen Widerstandes in der Geschichtsschreibung der kommunistischen Ära in der Tschechoslowakei überbewertet und verzeichnet, einige Persönlichkeiten, beispielsweise Fučík, wurden stark heroisiert und glorifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Widerstand im Protektorat Böhmen und Mähren.", "content": "Im Protektorat Böhmen und Mähren arbeiteten mehrere Widerstandsgruppen, von denen einige noch vor der Errichtung des Protektorats aktiv waren. Dazu zählte das linksgerichtete Komitee \"Petiční výbor Věrni zůstaneme\" (Petitionsausschuss Wir bleiben treu, PVVZ), das seine Wurzel in der sozialdemokratischen „Arbeiterakademie“ (Dělnická akademie) und im „Unterstützungsausschuss für das demokratische Spanien“ (Výbor na pomoc demokratickému Španělsku) aus der Mitte der 1930er Jahre hatte, wo über 2000 tschechische und slowakische Interbrigadisten kämpften; PVVZ vereinte Sozialisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter und linksgerichtete Intellektuelle. Bereits Ende 1938 schloss sich dem Widerstand auch die Frauengruppe Ženská národní rada, welche dem Petiční výbor Věrni zůstaneme beitrat. Im Mai 1938 beteiligten sich einige von ihnen an einem gleichnamigen Ausschuss, der Unterschriften „zum Schutze der Republik gegen Hitler“ sammelte und danach informell Kontakte miteinander unterhielt. Auch die Gruppe \"Politické ústředí\" (Politische Zentrale, PÚ), die sich stark an Präsident Beneš und der Londoner Exilregierung orientierte und ursprünglich als eine Dachorganisation des Widerstands konzipiert wurde, gehörte dazu. Beneš, der am 20. Oktober 1938 ins Ausland ging, initiierte eine Gruppe von Parteipolitikern, die sich mehrmals traf, zweimal davon vor dem März 1938, aus der im Juli 1939 die Widerstandsgruppe \"Politické ústředí\" hervorging. Die gleichen Umstände begleiteten im November 1938 auch die Initiative von Arnošt Heidrich, aus der die Widerstandsgruppe \"Parsifal\" hervorging. In gewisser Hinsicht muss hier auch die kommunistische Partei genannt werden: Bereits am 9. Oktober 1938 wurde die Tätigkeit der KSČ in der Slowakei amtlich suspendiert, am 20. Oktober 1938 in Böhmen und Mähren und am 27. Dezember 1938 wurde die Partei amtlich aufgelöst. Während die Parteiführung nach Moskau (und auch nach London) emigrierte, hat sich die Partei in der Tschechoslowakei in die Illegalität begeben, ohne jedoch zuerst aktiv zu werden. Über eine ausgeprägte Widerstandstätigkeit kann man jedoch erst nach dem Einmarsch der Wehrmacht sprechen. Unmittelbar nach der Besetzung des Landes entstand auch die Widerstandsorganisation \"Obrana národa\" (Verteidigung der Nation ON), die schnell zu der damals größten Widerstandsgruppen wurde. Sie setzte sich aus Offizieren des aufgelösten Verteidigungsministeriums und der Armee einschließlich der Angehörigen des Generalstabs und des tschechoslowakischen Militärischen Nachrichtendienstes zusammen und war als eine Art Untergrundarmee einschließlich einer militärisch orientierten Organisationsstruktur konzipiert; im Umfeld der \"Obrana národa\" wirkte auch die Gruppe Tři králové (Drei Könige). Bereits Anfang 1940 wurde durch die wichtigsten Gruppen einvernehmlich eine Dachorganisation, die Gruppe \"Ústřední vedení odboje domácího\" (Zentrale Leitung des Widerstands in der Heimat, ÚVOD) gegründet, welche die verschiedenen Widerstandsgruppen vereinen und koordinieren sollte. Daneben existierten noch weitere Organisationen wie Rada tří (Rat der Drei), \"Zpravodajská brigáda\" (Nachrichtendienstliche Brigade), \"Sokolská revoluční rada\" (Revolutionsrat Die Falken), \"Národní hnutí pracující mládaže\" (Nationale Bewegung arbeitender Jugend) und etliche anderen mit einem regionalen Charakter. Im September 1941, nachdem einige Gruppen durch Verhaftungen geschwächt worden waren, wollte man aus ÚVOD einen neuen Dachverband aller Gruppen bilden, das \"Přípravný revoluční národní výbor\" (Provisorisches revolutionäres Nationalkomitee). Die angestrebte Realisierung gelang infolge der Repression nur teilweise, nachdem in Prag der Reichsprotektor Reinhard Heydrich die Macht übernommen hatte und unter anderem das Standrecht ausrief. Erst nach dem Überfall auf die Sowjetunion trat ab Juni 1941 auch der kommunistische Widerstand in Erscheinung. Nachdem bereits ab 1939 die „Parteizeitung“ illegal herausgegeben worden war, konstituierte sich im Juni 1941 eine neue illegale Parteileitung der KPTsch. Ab 1943 bildeten sich einige neue Widerstandsorganisationen, die in einigen Punkten programmatisch nahe den Vorstellungen der KPTsch standen, insbesondere die Gruppe Předvoj (Vorhut). Anfang 1945, nach mehreren Verhandlungen einiger illegaler Organisationen, kam es zur Konstituierung des Tschechischen Nationalrates, der in Zusammenarbeit mit dem entstandenen Gewerkschaftsrat die Vorbereitungen zu einem nationalen Aufstand plante und sich schließlich am Prager Aufstand beteiligte. Die Tätigkeit der Widerstandsgruppen umfasste viele Bereiche: das Sammeln von Informationen für die Exilregierung, Sabotageakte, das Organisieren von Streiks, die Herstellung und Verbreitung von illegalen Zeitschriften, den Betrieb von geheimen Sendern für den Kontakt mit Ausland (sowohl mit dem westlichen Ausland, als später auch mit der Sowjetunion; es gab unter anderem die Sender \"Sparta I\", \"Sparta II\" und \"Libuše\"), Unterstützung für die aus der Luft abgesetzten Spezialagenten aus dem Westen wie aus der Sowjetunion, Unterstützung für Verfolgte und deren Familien, Kontakte zu Partisanen, das Organisieren von Grenzübertritten, aber auch theoretische Arbeit über die künftige wirtschaftliche und politische Zukunft und Orientierung einer befreiten Tschechoslowakei. Alleine für die Zeit von März 1939 bis September 1941 sind 66 illegale Zeitungen und Zeitschriften jeder Art dokumentarisch gesichert, darunter V boj, Český kurýr, Informační služba národního osvobození und die kommunistische Zeitung Rudé právo, ferner die als Serienbroschüren getarnten \"Detektivromane\" (Umschlag eines Groschenromans mit illegalem Inhalt). Verglichen mit den Gruppen \"Obrana národa\" oder \"Politické ústředí\" blieb die schon ältere Gruppierung \"Petiční výbor Věrni zůstaneme\" (PVVZ) von den Verhaftungen am wenigsten betroffen, was die Fortsetzung ihrer theoretischen und programmatischen Arbeit ermöglichte. In der Zeit von 1939 bis 1941 bereitete PVVZ das programmatische Dokument Za Svobodu vor, das an linkssozialdemokratische Dokumente von 1933 anknüpfte. Es handelte sich nicht nur um eine Plattform des Widerstandes, sondern gezielt um Überlegungen zur Ausgestaltung einer künftigen Gesellschaft nach dem Kriegsende. Dieses Programm wurde auch auf Seiten der illegalen Presse diskutiert. Der Zeitzeuge und Historiker Václav Vrabec vergleicht es sehr positiv mit dem späteren, durch die kommunistische Partei beeinflussten Kaschauer Programm. In diesem Rahmen spielte auch die Diskussion über die Deutschen eine wichtige Rolle – über deren Anteil an der Besetzung und Repression, über deren spätere Abschiebung und die aufkeimende antideutsche Stimmung in der Bevölkerung besonders nach einigen Exzessen der Gestapo (Massaker in Lidice und Ležáky), die die Realität im Protektorat widerspiegelten (im Dokument enthalten im Kapitel „Vina a trest,“ [Die Schuld und die Strafe]). Die Widerstandsgruppen im Protektorat unterhielten enge Kontakte zu der tschechoslowakischen Exilregierung in London. Nachdem diese am 21. Juli 1940 durch Großbritannien anerkannt worden war, wurde in London kurz danach das Verteidigungsministerium unter der Leitung des Divisionsgenerals Sergěj Ingr errichtet; in die Leitung der sogenannten II. Abteilung, das heißt des militärischen Nachrichtendienstes der Exilregierung, wurde der Oberst und spätere Brigadegeneral František Moravec berufen. Diese Abteilung war zuständig für alle Kontakte zu den Widerstandsgruppen. Die Übermittlung der Informationen aus dem Protektorat betraf Berichte über den Zustand des Regimes, die Stimmung in der Bevölkerung, geplante Sabotage und ähnliche Aktionen, ferner dann aber insbesondere Informationen über Truppenbewegungen und Vorhaben der Rüstungsindustrie. Diese Berichte gingen über Funk oder Kuriere zu Händen von Moravec, dem Chef des militärischen Nachrichtendienstes, und somit praktisch auch direkt an Präsident Beneš – und waren zugleich ein wichtiges nachrichtendienstliches Material für die Alliierten und von diesen auch hoch geschätzt. Eine Zeitlang gab es gar Querverbindungen zu der Protektoratsregierung. Der am 27. April 1939 als Ministerpräsident eingesetzte General Alois Eliáš nahm Kontakte zum Widerstand auf, er hatte sogar eine Funktion in der Leitungsstruktur von \"Obrana národa\", und informierte nicht nur die Widerstandsgruppen, sondern über deren Kanäle auch die Exilregierung in London über die Lage in der Regierung und die Problematik mit den deutschen Stellen. Kurz nach der Ankunft des neuernannten stellvertretenden Reichsprotektors Reinhard Heydrich wurde er allerdings verhaftet und später hingerichtet. Die ganze Zeit war der tschechische Widerstand der Verfolgung durch die Behörden der Protektoratsmacht, vor allem der Gestapo, ausgesetzt. Es gab mehrere Verhaftungswellen, angefangen mit der sogenannten Aktion Gitter, Aktion Albrecht der Erste, besonders dann an der Jahreswende 1939/1940 (wo vor allem die Gruppen PVVZ, ON und PÚ betroffen wurden), im Frühling 1942 (ON und andere) und 1944 (PÚ und andere). Die stärkste Verhaftungswelle fand nach der sogenannten Operation Anthropoid, dem Attentat auf den Reichsprotektor Heydrich Ende Mai 1942, statt und zog sich bis zum Herbst hin. Die meisten zum Tode verurteilten Angehörigen des Widerstandes wurden in Berlin-Plötzensee hingerichtet, nachdem sie meist durch deutsche Gerichte verurteilt worden waren. Es waren insgesamt 677 Personen, und somit – nach den Deutschen – die zweitgrößte Nationalitätengruppe unter den Hingerichteten.", "section_level": 1}, {"title": "Partisanenbewegung.", "content": "Wie die Widerstandsbewegung selbst wird auch die Partisanenbewegung grundsätzlich in eine kommunistisch orientierte (beziehungsweise aus Moskau geführte) und eine nichtkommunistische, mit London in Verbindung stehende Bewegung aufgeteilt. Allerdings kam es auch zu einer Zusammenarbeit, erschwert nur durch die geographischen Gegebenheiten. Sowohl das Protektorat wie auch die Slowakei waren recht flache wie auch kleine und relativ dicht besiedelte Gebiete, wo ein Partisanenwiderstand bald an seine Grenzen stieß. Die Ausnahme waren einige gebirgige, dünn besiedelte Gebiete in der Slowakei (die Hohe und die Niedere Tatra). Im Protektorat waren es einige Regionen im Mähren. Die Entstehung der Partisanengruppen setzte in der zweiten Hälfte 1942 ein, aber erst 1944 kam es zu bedeutenderen Truppenbildungen. Außer einheimischen Bürgern, die sich verstecken mussten, und geflüchteten sowjetischen Gefangenen waren es auch als Fallschirmjäger gezielt abgesetzte Kämpfer, die sowohl aus London als auch aus Moskau hingeschickt wurden. Die Angaben über die Gesamtstärke der Partisanenverbände sind nicht genau, sie belief sich im April 1945 auf etwa 14.000 Personen, davon waren jedoch ein großer Teil befreite oder geflüchtete russische, ukrainische und weißrussische Gefangene.", "section_level": 2}, {"title": "Prager Aufstand.", "content": "Anfang Mai 1945 kam es in Böhmen und Mähren zu Aufständen gegen die deutsche Besatzungsmacht. Das Zentrum lag in Prag und der Prager Aufstand ist auch der bekannteste, zu heftigen Kämpfen kam es jedoch an vielen Orten. Der Aufstand begann am 1. Mai 1945 in Přerov und umfasste bald 37 Städte sowie 240 Gemeinden, ab dem 5. Mai 1945 auch Prag. Beteiligt auf der Seite der Aufständischen waren etwa 30.000 bewaffnete Personen in Prag und etwa 10.000 außerhalb von Prag, darunter etwa 14.000 Partisanen; sie wurden kurzzeitig durch die gut bewaffnete Russische Befreiungsarmee des Generals Wlassow in einer geschätzten Stärke von 10.000 bis 14.000 Mann unterstützt, nachdem diese die Seiten gewechselt hatte. Die Verluste betrugen rund 2.300 gefallene Kämpfer und 3.700 getötete Zivilisten in Prag und 8.000 Personen außerhalb. Mit der Befreiung Prags am 9. Mai 1945 ging der Aufstand zu Ende, vereinzelte Kämpfe gab es in einigen Gebieten, vor allem im Grenzgebiet zu Deutschland, jedoch bis zum 15. Mai 1945.", "section_level": 2}, {"title": "Widerstand in der Slowakei.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten der Opposition 1939 bis 1944.", "content": "In dem nominell unabhängigen Satellitenstaat Slowakei von 1939 bis 1945 (inoffiziell auch Slowakischer Staat genannt) dauerte es länger, bis ein Widerstand gegen die Abtrennung von der Tschechoslowakei aufkam, denn die Bevölkerung konnte sich – anders als im Protektorat Böhmen und Mähren – einer vorgetäuschten Eigenstaatlichkeit erfreuen; außerdem unterblieben Aktionen seitens der slowakischen Kommunisten (KSS). Erst nach der Etablierung des totalitären Systems in der Slowakei konnten die ersten Widerstandsgruppierungen entstehen wie die Gruppe Ursíny-Lettrich (der Politiker Ján Ursíny und Jozef Lettrich), Zaťko, oder die Gruppe Flóra aus dem Umkreis des Politikers Vavro Šrobár. Einige von ihnen gründeten später die Demokratische Partei. Die radikalste Widerstandsgruppe in der Slowakei waren die Kommunisten. Die illegale Kommunistische Partei der Slowakei (KSS), welche sich von der KSČ abgespalten hatte, war während des Zweiten Weltkrieges vermutlich die am meisten verfolgte politische Gruppe der Slowakei. Die Einstellung der slowakischen Kommunisten gegenüber der slowakischen Unabhängigkeit und der Tschechoslowakei änderte sich mehrmals und hing von dem aktuellen Standpunkt Moskaus ab. So unterstützte KSS bis zur Anerkennung der Slowakei durch die Sowjetunion im September 1939 die Restauration der Tschechoslowakei. Danach übernahmen die slowakischen Kommunisten eine Anti-Beneš-Haltung ein und forderten sogar eine „sowjetische Slowakei“. Als die Sowjetunion jedoch 1941 die tschechoslowakische Exilregierung anerkannte, trat die KSS für eine Restauration einer föderalisierten Tschechoslowakei ein. Die nach den Kommunisten bedeutendste Oppositionskraft der Slowakei waren die Agrarier, deren Anhänger meist slowakische Lutheraner waren, die sich vom katholisch dominierten Ludaken-Regime diskriminiert fühlten. Die slowakischen Agrarier hielten Kontakt mit Milan Hodža in Paris. 1940 flüchtete Ján Lichner, einer ihrer führenden Mitglieder, in den Westen und schloss sich Beneš’ Emigrantengruppe in London an. Das Verhältnis der slowakischen Agrarier zu Beneš war jedoch problematisch, da sie das Festhalten von dessen Exilregierung an einer einheitlichen tschechoslowakischen Nation für inakzeptabel hielten. 1941 und 1942 gab es wenig aktiven Widerstand in der Slowakei. Die Situation änderte sich jedoch mit der Teilnahme der Slowakei am Krieg gegen die Sowjetunion und die westlichen Alliierten. Das Bündnis mit Nazi-Deutschland im Allgemeinen und insbesondere der Krieg gegen die Sowjetunion waren unter den meisten Slowaken unpopulär, da sie die Russen und Ukrainer als ihre slawischen Landsleute betrachteten. Nach der deutschen Niederlage in Stalingrad kam es zu einer Massendesertion slowakischer Einheiten. Diese schlossen sich dann entweder der tschechoslowakischen Armee in der Sowjetunion oder russischen und ukrainischen Partisaneneinheiten an. Im Dezember 1943 einigten sich der bürgerliche Block (vor allem Agrarier) und Kommunisten im Rahmen des sogenannten Weihnachtsabkommens, eine gemeinsame Widerstandplattform namens Slowakischer Nationalrat zu gründen. Dieser wurde angeführt von drei Kommunisten – Gustáv Husák, Ladislav Novomeský, Karol Šmidke – und drei bürgerlichen – Ján Ursíny, Jozef Lettrich und Matej Josko. Auch nach der Umorientierung der Kommunisten nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion im Juni 1941 dauerte es noch lange, bis die beiden Lager, das bürgerliche und das auf Moskau orientierte kommunistische Lager, vereint gegen das Tiso-Regime vorgehen konnten. An der Jahreswende 1941–1942 scheiterte der Versuch, ein Zentrales nationales Revolutionskomitee (\"Ústřední národně revoluční výbor\") zu bilden, das verschiedene Gruppen aus beiden Lagern zusammenfassen sollte. Erst im Dezember 1943 konnten sich die Vertreter der beiden Gruppierungen verständigen, so dass man das sogenannte Weihnachtsabkommen schließen konnte, das die Grundlage für die Gründung des Slowakischen Nationalrates bildete.", "section_level": 2}, {"title": "Slowakischer Nationalaufstand.", "content": "In der Slowakei verliefen die Vorbereitungen eines bewaffneten Aufstandes vor allem in zwei Linien: die erste war die Linie des slowakischen Verteidigungsministers Ferdinand Čatloš, der seit Anfang 1944 eine Ostslowakische Armee aufbaute, welche der Roten Armee im richtigen Moment den Durchmarschweg öffnen sollte. Über Čatlošs Pläne war auch Staatspräsident Jozef Tiso informiert, welcher sich Čatloš zwar nicht anschloss, diesen aber gewähren ließ. Die zweite Linie stellten die Vorbereitungen des Generalstabschefs der Bodentruppenführung in Banská Bystrica, Oberstleutnant Ján Golian dar. Nach den ursprünglichen Plänen beider Linien sollte die Aufstandsaktion nach einer Koordination mit der Roten Armee sowie nach dem Abschluss sämtlicher Vorbereitungen beginnen. Moskau reagierte jedoch nicht auf die Angebote und vorzeitige Partisanenaktionen provozierten die Deutschen zum einschreiten. Der Aufstand, der am 29. August 1944 begann, wurde von den Angehörigen der Armee ohne jeglichen Beitrag der Kommunisten verkündet. Das Aufstandsgebiet umfasste in der Anfangsphase schätzungsweise eine Fläche von 22.000 km2 und 1,7 Millionen Einwohnern, verkleinerte sich aber aufgrund des gegnerischen Drucks rapide und umfasste Anfang Oktober 1944 nur noch etwa 7.000 km2 und 300.000 Einwohnern. Die bewaffneten Einheiten des Aufstandes bildete eine 60.000 Mann umfassende slowakische Armee sowie 18.000 politisch und organisatorisch uneinheitlicher Partisanen.", "section_level": 2}, {"title": "Widerstand im Sudetenland.", "content": "Den Widerstand im Sudetenland, das im November 1938 an das Deutsche Reich angegliedert wurde, gab es schon davor, getragen von zahlreichen Mitgliedern der sozialdemokratischen DSAP, aber auch der Kommunisten und Gewerkschaften, aus denen sich später illegale Untergrundgruppen wie Waltro oder Meerwald bildeten und hohe Verluste davongetragen haben. Insgesamt sind etwa 185 Widerstandsgruppen aus dem Sudetengebiet bekannt, die Verluste belaufen sich auf mehr als tausend Hingerichtete. In den Verzeichnissen der Spezialagenten, die aus der Luft über dem Gebiet des Protektorats ausgesetzt wurden, finden sich auch viele Sudetendeutsche. Zu den erfolgreichsten Agenten gehörte Paul Thümmel, der seit 1936 mit dem tschechoslowakischen Nachrichtendienst zusammenarbeitete. Dieses Kapitel der sudetendeutschen Geschichte ist weitgehend unbekannt und wenig erforscht. Wie der sudetendeutsche Autor Leopold Grünwald betont, hat auch die DDR-Geschichtsschreibung, obwohl das DDR-Regime zuerst von den Tausenden vertriebener Antifaschisten aus den Sudeten profitierte, lediglich über „Solidaritätsaktionen“ geschrieben und die Bedeutung des Widerstands herabgesetzt und somit unter anderem die „Kollektivschuld“, welche als der Grund für die Vertreibungen genannt wurde, gestützt. Mit der Aufarbeitung dieses geschichtlichen Abschnitts befasst sich das 2007 durch die Tschechische Akademie der Wissenschaften in Prag im Auftrag der Tschechischen Regierung gegründete Forschungsprojekt „Vergessene Helden“", "section_level": 1}, {"title": "Operationen aus der Luft.", "content": "Die erste Absetzung von Spezialagenten über dem Territorium des Protektorats, organisiert durch die Exilregierung in London, war die sogenannte Operation Benjamin in der Nacht vom 16. auf 17. April 1941. Nach der Ankunft des neuen stellvertretenden Reichsprotektors Reinhard Heydrich in Prag am 27. September 1941 wurde die Aktionen gegen den tschechoslowakischen Widerstand verstärkt. Die Struktur der Widerstandsgruppen wurde geschwächt, unter anderem wurde die wichtigste Gruppe, \"Obrana národa\", fast aufgerieben. Unter diesen Umständen entschloss sich die Exilregierung in London zu einer Intensivierung der Entsendung von Spezialeinheiten in das Protektorat mit dem Ziel, die Diversion und die Sabotagetätigkeit zu stärken wie insbesondere die Operation Wolfram. Dies gipfelte dann in der sogenannten Operation Anthropoid vom Dezember 1941 und dem folgenden Attentat auf Heydrich am 27. Mai 1942. Die über dem Protektorat aus Großbritannien abgesetzten Gruppen, insgesamt 33 mit ca. 91 Personen (und einige wenige in der Slowakei), wurden geplant durch das Innenministerium in London und durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Spezialeinheit Special Operations Executive (SOE), welche zu diesem Zweck die 138. Sonderstaffel der RAF (No 138 Special duties Squadron) verwendete; die SOE bildete eigens zu diesen Zwecken eine tschechoslowakische Abteilung (Czech Section MY, später die Central European Section), welche alle Aktionen mit der Exilregierung koordinieren sollte. An der Vorbereitung und Schulung der Agenten war ab Sommer 1941 die sogenannte „Sondergruppe D“ (\"Zvláštní skupina D\") beteiligt, welche dem tschechoslowakischen Verteidigungsministerium in London unterstellt war. Die Operationen aus der Sowjetunion im Protektorat waren häufig ungenügend vorbereitet, die sowjetischen Stellen hatten keine gute Kenntnisse über die Lage im Protektorat und die Taktik der deutschen Abwehr. Als Zieladressen dienten häufig bereits verhaftete und umgedrehte Mittelsmänner, die mit ihren Sendern im Auftrage der deutschen Abwehr die sowjetischen Stellen desorientieren konnten; so kam es zu Verhaftungen der abgesprungenen Agenten bereits kurz nach deren Ankunft, oder, weil einige über Polen abgesetzt wurden und zu Lande das Protektorat erreichen sollten, noch vor dem Betreten des Gebietes des Protektorats. Stellvertretend für die ungenügende nachrichtendienstliche Vorbereitung kann die Operation Kammler vom Oktober 1942 genannt werden: die auf fingierte Aktionen spezialisierte Abteilung der Gestapo „Quartiermacher“, die sich im Besitz der Chiffrierschlüssel befand, veranlasste unter falschem Vorwand die Entsendung des Agenten Emil Kammler, der nach dem Absprung umgehend verhaftet wurde und später im KZ Mauthausen starb. Einige Aktionen, die aus der Sowjetunion auf dem Gebiet des Protektorats durchgeführt wurden, sorgten darüber hinaus für Verstimmung zwischen der Exilregierung in London und der Sowjetunion, die als Verbündete galten. Die ersten Aktionen im Spätsommer 1941, vor allem die Aroš, die in sechs Flügen stattfand und von dem sowjetischen Militärnachrichtendienst GRU organisiert wurde, wie auch eine Operation des NKWD und eine der Tschechoslowakische Mission in Moskau, hatten offenbar zum Ziel, nicht nur Sabotageakte durchzuführen, einige scheiterten sogar. Die Exilregierung in London erfuhr dies von den Widerstandsgruppen und wandte sich scharf auch dagegen, dass ihre nachrichtendienstlichen Strukturen im Protektorat durch einen anderen Nachrichtendienst infiltriert wurden. Zusagen des sowjetischen Innenministers Beria, dies nicht zu wiederholen, wurden nicht eingehalten. Der Schwerpunkt der Aktionen, deren Ziel die Slowakei war, lag in der Stärkung der Partisanenbewegung. Einige Operationen waren sehr erfolgreich und die so entstandenen Partisanengruppen trugen dann auch den Namen der Operation, so wie beispielsweise die Gruppe Jánošík oder Jan Žižka. Spätere Aktionen standen im Zusammenhang mit dem Slowakischen Nationalaufstand.", "section_level": 1}, {"title": "Übersichten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Partisanengruppen.", "content": "Zu den aktivsten Partisanengruppen gehörten die folgenden:", "section_level": 2}, {"title": "Statistik.", "content": "Die folgenden Zahlen stammen aus einer offiziellen Quelle, dennoch sind sie nicht als endgültig zu verstehen; eine Notiz in der Quelle weist darauf hin, dass die Zahlen nur annähernd die Wirklichkeit wiedergeben und laufend ergänzt werden; offensichtlich sind hier die Gefallenen während der Maiaufstände in Prag und anderen Städten nicht voll enthalten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der tschechoslowakische Widerstand gegen den Nationalsozialismus entstand vor dem Hintergrund der Ereignisse der Jahre 1938–1939. Zwanzig Jahre nach der Gründung des Staates von Tschechen und Slowaken am 28. Oktober 1918 sah sich die Tschechoslowakei infolge des Münchner Abkommens in ihrer staatlichen Integrität bedroht. Die Tschechoslowakei konnte sich zwar auf verschiedene internationale Verträge berufen, doch stellten sich diese als untauglich heraus: die Kleine Entente, ein Vertrag mit Rumänien und Jugoslawien, sah den Bündnisfall bei einem Angriff durch das Deutsche Reich nicht vor im Gegensatz zu dem Bündnis- und Freundschaftsvertrag mit Frankreich von 1924. Frankreich war jedoch nicht in der Lage, sich dem Deutschen Reich alleine zu stellen. Ein Beistandspakt mit der Sowjetunion vom 16. Mai 1935 bestand ebenfalls, sollte jedoch nur dann in Kraft treten, wenn Frankreich seine Verpflichtungen erfüllt. Mit Großbritannien hatte die Tschechoslowakei kein Militärbündnis, betrachtete das Vereinigte Königreich jedoch als einen Verbündeten, weil es Beistandsverträge zwischen Großbritannien und Frankreich gab – die Verträge von Locarno. ", "tgt_summary": null, "id": 1376400} {"src_title": "Golden Dream", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Wieder einmal gibt die schwerreiche New Yorker Familie Bullock eine Party. Alle Familienmitglieder sind stolz darauf, zu den oberen 10.000 zu gehören und immer spleenige Einfälle zu haben. Heute soll eine Art „Straßenkehrer-Wettkampf“ veranstaltet werden: Jeder ist aufgerufen, auf der Straße etwas Verrücktes aufzusammeln und mitzubringen. Zufällig stößt die junge Irene Bullock unter einer Brücke auf ein Individuum, unrasiert, schäbig, wie so ein Strolch halt aussieht. Für 10 Dollar erklärt sich der Mann bereit, sich als „Krempel“ auf die Party mitnehmen zu lassen. Im Hause Bullock wird Gottfried – so nennt sich der Fremde – dazu bestimmt, die Gäste zu bewirten. Dabei macht er eine so gute Figur, dass sich Irene gleich in ihn verliebt und ihn auffordert, die vakante Stelle des Butlers einzunehmen. Entzückt über diese Idee zeigen sich auch Angelica Bullock, die Dame des Hauses, und Cordelia, ihre zweite Tochter. Ob so viel Mitgefühl willigt Gottfried gerne ein. Es dauert nicht lange, bis sich Cordelia alle Mühe gibt, den neuen Hausangestellten zu verführen, indem sie zum Beispiel – nur mit einem Handtuch bekleidet – um ihn herumschwänzelt. Vielleicht will sie damit auch nur ihre Schwester eifersüchtig machen! Gottfried jedenfalls lassen ihre Avancen kalt. Eines Tages taucht in der Villa Francesca auf, nicht mehr ganz jung, aber reich, schön und mehrmals geschieden, ein „männermordendes“ Biest. Kaum hat sie den Butler gesehen, gibt sie zu erkennen, dass sie ihm schon einmal begegnet ist. Eine Frau und fünf Kinder soll er sitzen gelassen haben. Schnell verwandelt sich Irenes Schwärmerei in Wut. Trotzig verkündet sie vor der ganzen Gesellschaft ihre Verlobung mit Howard, den sie überhaupt nicht leiden kann und der von seinem Glück nichts weiß. 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Im Laufe seines Betriebes wurde der Schacht immer wieder von Kohlendioxidausbrüchen heimgesucht, so dass seit der Wiederaufnahme des Salzabbaus nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1949 in der Grube Menzengraben die Vorschrift galt, Sprengungen ausschließlich von über Tage auszulösen.", "section_level": 1}, {"title": "Das Grubenunglück vom 7. Juli 1953.", "content": "Am 7. Juli 1953, um 23.24 Uhr, ereignete sich im Schacht Menzengraben ein Gasausbruch, bei dem Kohlendioxid in bis dato ungekanntem Ausmaß entwich. Drei Menschen starben, zwei Männer und eine Frau. Der Ausbruch gefährdete neben der Belegschaft der Kaligrube auch die Ortschaft Menzengraben und ihre Einwohner. Nach einer am Abend des 7. Juli 1953 von über Tage aus gezündeten Sprengung vernahmen Zeugen ein etwa 25 Minuten andauerndes ungewöhnliches Zischen, beschrieben es als ähnlich einem gleichzeitigen Dampfablassen mehrerer Lokomotiven. In Menzengraben und dem Tal der Felda breitete sich eine Kohlendioxidwolke aus. Nach Zeitzeugenberichten erreichte der Kohlendioxidausstoß auch die Nachbarorte Stadtlengsfeld und Dietlas, Gänse seien mehr als einen Kilometer weit weg tot aufgefunden worden. Es gelang, dass die durch Sirenen gewarnten Anwohner rechtzeitig ihre Wohnungen und Häuser verließen. Die vorbeiführende Feldabahn und die Fernverkehrsstraße konnten rechtzeitig gesperrt werden, um zu verhindern, dass Fahrzeugführer und der Nachtzug von Dorndorf nach Kaltennordheim in den kontaminierten Bereich einfuhren. Neben mehreren Verletzten waren durch die Folgen des Gasausbruchs drei Menschenleben zu beklagen, allesamt über Tage. Die Grube selbst wurde schwer beschädigt. Durch den abrupten Ausstoß von 1 bis 2,4 Millionen Kubikmeter Kohlendioxid entstand unter Tage ein etwa 200 Meter langer Hohlraum, dabei lösten sich etwa 100.000 Tonnen Salz-Bruch. Über Tage wurden innerhalb von mehr als 20 Minuten 1100 bis 3900 Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen, ein Rekord. Das Ereignis in Menzengraben gilt als der einzige Unfall, bei dem Menschen durch Kohlendioxid über Tage umkamen.", "section_level": 1}, {"title": "Das Unglück vom 17. April 1958.", "content": "Im April 1958 trat aus dem Kalischacht in Menzengraben erneut Kohlendioxid aus, nachdem Bergleute bei einer Erkundungsbohrung auf eine Kohlendioxidansammlung gestoßen waren. Das Gas breitete sich explosionsartig in der Strecke aus, sechs Kumpel starben. Am Morgen des 17. April 1958 setzten Mitarbeiter einer Fremdfirma eine Erkundungsbohrung, die siebte nach sechs erfolgreichen Bohrungen. Bei einer Teufe von 71,5 Metern traf die Bohrung auf Kohlendioxid. Das freigesetzte Gas stieg explosionsartig durch das Bohrmehlausfallrohr nach oben und breitete sich ebenso schnell in der Strecke aus. Während über Tage die Arbeiter der Bohrfirma sich in Sicherheit bringen konnten dehnte sich das Kohlendioxid in großer Menge in der Grube aus. Sechs Bergleute konnten sich rechtzeitig in die Schachtröhre retten, 46 Arbeiter flüchteten an einen höher gelegenen Ort unter Tage. 26 Kalikumpel waren von den flüchtenden Männern des Bohrteams gewarnt worden und konnten sich an einen höher gelegenen Punkt retten, waren aber zunächst eingeschlossen. Zwölf weitere Menschen wurden ohnmächtig aufgefunden. Grubenwehren aus Dorndorf, Merkers und Unterbreizbach wurden alarmiert und rückten mit 178 Mann an. Bereits 20 Minuten nach dem Austritt des Gases waren die ersten Helfer im Schacht, konnten allerdings sechs Arbeiter nur tot bergen.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Das zuständige Ministerium der DDR setzte eine Regierungskommission ein, um die Ursachen des Unglücks herauszufinden. Die Kommission stellte Forderungen, um die Arbeit der Bergleute künftig sicherer zu gestalten. So wurde die Ausrüstung der Bergleute mit tragbaren Gasschutzgeräten als Selbstretter veranlasst. Die Förderung von Kalisalz im Schacht Menzengraben wurde nach dem Unglück schrittweise bis 1966 eingestellt. Heute wird der Zugang in Menzengraben von der K+S AG noch als Material- und Wetterschacht genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Vorfälle.", "content": "Bei einem vergleichbaren Grubenunglück im Schacht Unterbreizbach starben am 1. Oktober 2013 drei Bergleute durch einen Kohlendioxidausbruch in 900 Metern Tiefe. Ein Ausbruch im Schacht Merkers forderte 1938 elf Menschenleben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grubenunglücke im Schacht Menzengraben ereigneten sich am 7. Juli 1953 und 17. April 1958. Bei den Kohlendioxidausbrüchen in dem Westthüringer Kalischacht Menzengraben starben insgesamt neun Menschen, drei 1953, sechs 1958. Beide Vorfälle zählen zu den größten Ausbrüchen von Kohlendioxid seit Beginn des Kalibergbaus in Deutschland.", "tgt_summary": null, "id": 2086979} {"src_title": "Sipani", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Falter.", "content": "Die Flügelspannweite der Falter beträgt 45 bis 60 Millimeter. Vorder- und Hinterflügel haben auf Ober- und Unterseite eine braune Grundfarbe. Sie sind mit einigen weißlichen Flecken versehen. Arttypisch ist der bläulich bis grünlich gefärbte Wurzelbereich auf der Flügeloberseite. Auch Thorax und Abdomen zeigen diese Farbe. Die Flügelunterseiten sind braun und nur mit sehr wenigen kleinen, weißen Flecken versehen. Auffällig sind die besonders langen Schwänze am Tornus der Hinterflügel, weshalb die Art im englischen Sprachgebrauch zuweilen auch als \"Long-tailed Skipper\" („Langschwänziger Dickkopffalter“) bezeichnet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Ei.", "content": "Die Eier sind bei der Ablage weißlich, nehmen aber schon bald eine gelbliche Farbe an und werden in Gruppen von bis zu 20 Stück meist auf der Unterseite von Blättern einer Nahrungspflanze abgelegt. Auf der Oberfläche befinden sich viele Längsrippen.", "section_level": 2}, {"title": "Raupe.", "content": "Ausgewachsene Raupen haben eine grünliche Farbe und sind mit zwei gelblichen Seitenlinien versehen. Der gesamte Körper ist sehr fein weißlich bis gelblich punktiert. Am Körperende ist ein kurzes orangefarbenes Segment erkennbar. Kopf und Nackenschild sind schwarzbraun und heben sich deutlich hervor. Am Kopf befindet sich an jeder Seite ein roter Fleck.", "section_level": 2}, {"title": "Puppe.", "content": "Die Puppen haben eine rotbraune Farbe und sind mit einer weißen, wachsartigen Puderschicht überzogen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Vorkommen.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von Florida und Texas Richtung Süden über den mittel- und südamerikanischen Kontinent. Sie kommt auch auf den Antillen und den Bahamas vor. Als Wanderfalter wurde sie zuweilen auch in nördlicher gelegenen US-amerikanischen Bundesstaaten, beispielsweise in Connecticut und Michigan nachgewiesen. \"Urbanus proteus\" besiedelt bevorzugt offene Garten- und Feldlandschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Falter fliegen in mehreren Generationen das ganze Jahr hindurch. Die Raupen ernähren sich von den Blättern verschiedener Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie leben in Nestern aus zusammengerollten und versponnenen Blättern, weshalb die Art im englischen Sprachgebrauch neben \"Long-tailed Skipper\" auch als \"Bean Leafroller\" (frei übersetzt: „Bohnen-Blattwickler“) bezeichnet wird. An Gartenbohnen (\"Phaseolus vulgaris\") können sie zuweilen schädlich werden.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Neben der Nominatform \"Urbanus proteus proteus\" wird auf Grenada und Haiti die Unterart \"Urbanus proteus domingo\" gefunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Urbanus proteus ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Dickkopffalter (Hesperiidae). Er kommt von Florida und Texas über Mittelamerika bis nach Südamerika vor.", "tgt_summary": null, "id": 1056362} {"src_title": "Avebury (Ort)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Aufgaben des Handwerksmeisters.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Entwicklungsgeschichte des modernen Handwerksmeisters nimmt ihren Anfang in der Ständegesellschaft des Heiligen Römischen Reichs im Mittelalter. Die Zünfte als Zusammenschlüsse der Handwerker vor allem in den Städten bildeten eine eigene soziale Gruppe mit festgelegten Rechten und Pflichten. Um Zugang zum Stand des „zünftigen Handwerkers“ zu erlangen, waren drei Entwicklungsstufen vorgesehen: die des Lehrlings, die des Gesellen und schließlich nach der Anfertigung eines „Meisterstücks“ und gehöriger Prüfung die Aufnahme als Meister in die Zunft. Allein dem Meister standen die vollen Zunft- und Bürgerrechte zu. Er war im Rahmen der zugewiesenen Befugnisse seines Standes selbständig tätig, beschäftige Gesellen, bildete selbst Lehrlinge aus, und beteiligte sich – in herausragender Weise in den Freien Städten – an der Verwaltung des Gemeinwesens. Trotz stetiger Anpassung an die Bedürfnisse der modernen Wirtschaftsweise im beruflichen Alltag haben sich bis heute zahlreiche Traditionen aus der frühen Zeit im Brauchtum des Handwerks erhalten. Die formale Ausbildung als Lehrling, die berufliche Qualifikation der Gesellen und die Aufstiegsausbildung zum selbständig tätigen und lehrbefugten „ehrbaren“ Meister als fachlichem Spezialisten zeichnen noch heute das Handwerk als einen der bedeutendsten Wirtschaftszweige aus. Es ist damit historisches Vorbild für das sich später entwickelnde Ausbildungswesen in der Industrie und anderen Wirtschaftszweigen, und der Handwerksmeister als solcher ist das Muster für die jüngeren Meistertitel in der Wirtschaft (s. den Artikel \"Meister\"). → \"Hauptartikel: Zunft\"", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Aufgaben.", "content": "Der heutige Handwerksmeister ist durch seine Vierfachqualifikation ein Spezialist für sein Fachgebiet – sowohl in der Fachpraxis wie auch in der Fachtheorie –, Ausbilder und Unternehmer. Er nimmt neue Verfahrens-, Informations- und Kommunikationstechniken in die eigenen Arbeitsabläufe und Leistungsangebote auf und setzt sie um. Die Nachwuchsförderung ist ein fester Bestandteil einer zukunftsorientierten Strategie. Ein Handwerksmeister kann auch als Angestellter in gehobener Position in einem Betrieb tätig sein. Die Aufgabe des Handwerksmeisters besteht unter anderem darin, die Lernbereiche (kognitiv, affektiv und psychomotorisch) des Mitarbeiters zu erkennen und effizient einzusetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zulassungsvoraussetzungen.", "content": "In der Handwerksordnung ist heute geregelt, dass Regelvoraussetzung für die Ablegung der Meisterprüfung die bestandene Gesellenprüfung im betreffenden Handwerk ist. Die früher geforderte drei- oder mehrjährige berufliche Tätigkeit als Geselle ist nach der neuen Handwerksordnung zur Ablegung der Meisterprüfung nicht mehr notwendig. Auch die Teilnahme an einem Vorbereitungskurs, wie zum Beispiel der Meisterschule, ist nicht zwingend vorgeschrieben. In der Praxis besucht allerdings der Großteil der Prüflinge zuvor eine Meister- oder Fachschule.", "section_level": 2}, {"title": "Durchführung der Prüfung.", "content": "Die Prüfung zum Handwerksmeister im jeweiligen Gewerbe gliedert sich in mehrere Prüfungsteile: Die Ausbildereignungsprüfung ist ein Teil der Meisterprüfung. Bei Ingenieuren und anderen Hochschulabsolventen kann die theoretische Fachprüfung unter bestimmten Voraussetzungen erlassen werden. Die Prüfung wird durch Meisterprüfungsausschüsse abgenommen, die als staatliche Prüfungsbehörden für die einzelnen Handwerksberufe am Sitz der Handwerkskammern (HWK) für ihren Bezirk eingerichtet sind. Der Meisterbrief wird nach der erfolgreich bestandenen Meisterprüfung („Großer Befähigungsnachweis“) verliehen. Eine erfolgreich abgelegte Meisterprüfung in einem Handwerk ist Voraussetzung zur Teilnahme an einer Prüfung der zuständigen Handwerkskammer zum Geprüften Betriebswirt nach der Handwerksordnung. Die Handwerkskammer Wiesbaden hat das Kürzel \"me.\" als Kurztitel für „Meister im Handwerk“ markenrechtlich schützen lassen. Es darf von Inhabern eines Meisterbriefs einer deutschen Handwerkskammer überall auch außerhalb des Kammerbezirks Wiesbaden als Hinweis auf ihre erworbene fachliche Qualifikation vor dem Namen geführt werden (z. B. \"me. Eva Mustermann,\" Meisterin im Goldschmiede-Handwerk). Mit dem Inkrafttreten des bundesweiten Berufsbildungsmodernisierungsgesetzes am 1. Januar 2020 können sich in Deutschland Meister nun zusätzlich Bachelor Professional nennen.", "section_level": 2}, {"title": "Europäischer Qualifikationsrahmen.", "content": "In Deutschland einigten sich Bund und Länder sowie weitere Partner im Februar 2012 darauf, an Handwerks-, Industrie- und Handelskammern erworbene Meisterbriefe im Rahmen der Erstellung des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) auf die Stufe 6 von 8 einzuordnen. Damit steht ein Meisterabschluss mit dem Bachelor (B.Eng., B.Sc.) auf der gleichen Stufe, ebenso der Techniker. Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) ordnet den Meister dem Niveau 6 zu und bewertet den Abschluss hinsichtlich seines Anspruchsniveaus als gleich\"wertig\" zum Bachelor, die beiden Qualifikationen aber nicht als gleich\"artig\". Beide Qualifikationen wurden in unterschiedlichen Bildungsbereichen erworben und unterscheiden sich sowohl hinsichtlich ihrer Kompetenz- als auch Aufgabenprofile; der DQR beseitigt diese Unterschiede nicht, vielmehr bleiben alle bisherigen Abschluss- und Qualifizierungsarten erhalten. Ebenso wird das bestehende System der nationalen Zugangsberechtigungen vom DQR nicht berührt. Insofern berechtigt ein Meisterbrief wie bisher zum direkten Zugang zum Bachelor-, nicht jedoch zum Masterstudium. Auch berühren die Zuordnungen zu den Niveaus des DQR nicht bestehende tarif- oder besoldungsrechtliche Regelungen. Zu diesem Sachverhalt veröffentlichte der VDI ein Positionspapier, welches herausstellt, dass die Meister- und Techniker-Abschlüsse dem gleichen Kompetenzniveau zum Bachelor entsprächen, jedoch nicht \"gleichartig\" seien.", "section_level": 2}, {"title": "Förderung der Aufstiegsausbildung zum Handwerksmeister.", "content": "Handwerker mit einer nach der dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) oder der Handwerksordnung (HwO) anerkannten, abgeschlossenen Erstausbildung oder einem vergleichbaren Berufsabschluss können für die Fortbildung zum Handwerksmeister eine Ausbildungsförderung nach dem Aufstiegsausbildungsförderungsgesetz (sogenanntes \"Meister-BaFöG\") erhalten. Voraussetzung ist, dass sie an einer Fortbildung teilnehmen, die gezielt auf eine entsprechende öffentlich-rechtliche Prüfung vorbereitet. Der Abschluss der Fortbildung muss über dem Niveau einer Gesellen- und Gehilfenprüfung oder eines Berufsfachschulabschlusses liegen, was bei der Meisterprüfung der Fall ist. Abschlüsse, die über dem Meister liegen (zum Beispiel Fachhochschul- oder Universitätsabschlüsse), werden auf diesem Wege nicht gefördert, hier kommen Maßnahmen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz in Betracht.", "section_level": 2}, {"title": "Stellung des Meisters im Handwerk in Deutschland.", "content": "Die Handwerksordnung schützt die Berufsbezeichnung Meister/Meisterin. Wer ohne die Meisterprüfung erfolgreich bestanden zu haben, die Berufsbezeichnung Meister/Meisterin führt, handelt ordnungswidrig und kann mit Geldbuße von bis zu 5000 € belegt werden (§§ Abs. 1 Nr. 2 und Abs. 2 i. V. mit, HwO). Die Meisterprüfung als zwingende Voraussetzung, einen Handwerksbetrieb führen zu dürfen (der sogenannte \"Große Befähigungsnachweis\"), ist in Deutschland auf bestimmte Berufe beschränkt (HwO § 1 Abs. 2, ). In den zulassungsfreien und handwerksähnlichen Berufen im Handwerk (HwO § 18 Abs. 2, ) ist seit der am 1. Januar 2004 in Kraft getretenen Novelle der Handwerksordnung eine Meisterqualifikation nicht mehr nötig, um einen Gewerbebetrieb zu eröffnen. Auch für fast alle noch zulassungspflichtigen Berufe wurden die Möglichkeiten, mit alternativen Qualifikationen den Beruf selbständig auszuüben, ausgebaut. Wenn vom Inhaber oder einem Angestellten eines solchen Betriebs die Ausbildereignungsprüfung abgelegt wurde, kann in den zulassungsfreien und handwerksähnlichen Handwerken auch ohne Meisterbrief ausgebildet werden. Die Bezeichnung \"Meisterbetrieb\" darf nach und HwO jedoch nur dann geführt werden, wenn in dem entsprechenden Handwerk der Betriebsinhaber oder ein Mitarbeiter den Meisterbrief besitzt. Die selbständigen Meister sind in Deutschland – ebenso wie die sonstigen Betreiber eines handwerklichen Gewerbes – Pflichtmitglieder in der für sie zuständigen regionalen Handwerkskammer als zuständiger Berufskammer. In den Innungen als freiwilligen Zusammenschlüssen der handwerklichen Fachgruppen, die unter anderem die Ausbildungen und Gesellenprüfungen organisieren, werden die gewählten Vorsitzenden als \"Obermeister\" oder \"Innungsmeister\" bezeichnet. (Zur Bezeichnung \"Kreishandwerksmeister\" siehe Kreishandwerkerschaft.)", "section_level": 2}, {"title": "Exkurs: Handwerksmeister in der DDR.", "content": "In der Deutschen Demokratischen Republik gab es zwei Typen des Meisters: seit Anfang der 1970er Jahre den \"Meister im volkseigenen Betrieb\" bzw. \"in der volkseigenen Industrie\" (kurz \"VE-Meister\"), dessen Tätigkeit der des vergleichbar ist, und den \"Meister im Handwerk\" in der Tradition der dreistufigen Ausbildung vom Lehrling über den Gesellen zum Meister. Prüfungs- und Ausbildungsinstanz für die Erlangung des Meisterbriefs im Handwerk waren die auch in den neuen politischen Verhältnissen fortbestehenden 14 Handwerkskammern. Sein Besitz war die Voraussetzung für die Eintragung in die Handwerksrolle und damit für die Ausübung des Berufs als Selbständiger. Seit den 1970er Jahren wuchs der politische Druck des Staates auf die selbständigen Handwerker, in Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH) einzutreten, da die wirtschaftliche Selbständigkeit als Relikt einer als „vergehend“ angesehenen Gesellschaftsordnung mit privatem Besitz der Produktionsmittel definiert wurde. Zugleich beförderte man die allmähliche Eingliederung der Produktionsgenossenschaften in die Volkseigenen Betriebe (VEB). Die Qualifikation zum Handwerksmeister verlor dadurch an Bedeutung und Attraktivität; ab 1975 gab es in den Kammern keine Meisterausbildung mehr. Aufstiegsorientierte handwerklich ausgebildete Personen konnten nur noch in den staatlicherseits geförderten Meisterkursen der Industrie den Meistertitel erlangen. Mit ihren umfänglichen Unterweisungen in den Fächern Arbeitswissenschaften, Betriebswirtschaft, Philosophie und Recht unter den Prämissen der sozialistischen Staatsideologie und ihren recht kleinteilig gegliederten beruflichen Kompetenzzuschreibungen standen diese der privatwirtschaftlich orientierten Handwerkstradition recht fern. Den Handwerkskammern wurden dort lediglich Mitwirkungsrechte zugestanden. Immerhin konnte ggf. noch auf der Meisterurkunde die Bezeichnung „Meister des Handwerks“ in der jeweiligen Fachrichtung bestätigt werden. (Naheres im Artikel \"Industriemeister\") Nach dem Einigungsvertrag vom 31. August 1990 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik stehen die in beiden Staaten erworbenen Bildungsabschlüsse, mithin auch die Meisterabschlüsse, „einander gleich und verleihen die gleichen Berechtigungen, wenn sie gleichwertig sind“ (Artikel 37, Abs. 1). Als nach der Vereinigung Deutschlands 1990 ausgebildete \"VE-Meister\" mit Berufung auf die Vereinbarungen im Einigungsvertrag die Eintragung in die Handwerksrolle und die Selbständigkeit im Handwerk anstrebten, wurde vom Bundesminister für Wirtschaft eigens eine Verordnung erlassen, die die Bedingungen für eine Anerkennung der Gleichwertigkeit, ggf. zu erbringende Weiterbildungsmaßnahmen und die Äquivalenz zu den Berufsbezeichnungen im Handwerk nach der Handwerksordnung festlegte. 89 von den insgesamt 177 vergebenen VE-Meister-Abschlussfächern konnten bestehenden Berufen des Handwerks zugeordnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Das österreichische Pendant zum deutschen Handwerksmeister ist der \"gewerbliche Meister\"; der \"Werkmeister\" in Österreich entspricht dem deutschen Industriemeister. Im Gegensatz zum Werkmeister verfügt der gewerbliche Meister auch über das notwendige kaufmännische und betriebswirtschaftliche Wissen zur selbständigen Unternehmensführung. Die Prüfungsordnungen für die einzelnen Handwerke werden von den jeweiligen Fachorganisationen der Wirtschaftskammer Österreich verantwortet. Die Meisterprüfung besteht aus fünf Modulen (fachlich-praktischer Teil, fachlich-mündlicher Teil, fachlich-schriftlicher Teil, Ausbilderprüfung und Unternehmerprüfung), die teilweise durch inhaltlich entsprechende sonstige Kenntnisnachweise ersetzt werden können. Sie wird von den Meisterprüfungsstellen der Wirtschaftskammern durchgeführt. Kurse für alle Meisterberufe veranstaltet das Wirtschaftsförderungsinstitut Österreich (WIFI), eine Schulung ist jedoch nicht vorgeschrieben; die Meisterprüfung steht jeder Person offen, die das 18. Lebensjahr vollendet hat und die geforderte berufliche Vorbildung besitzt.", "section_level": 1}, {"title": "Schweiz.", "content": "Die Meisterausbildung wurde in der Schweiz in die höhere Berufsbildung aufgenommen und findet sich darin als Berufsprüfung und höhere Fachprüfung wieder. Der Abschluss der höheren Fachprüfung und das verliehene eidgenössische Diplom gelten als äquivalent zur deutschen Meisterprüfung und zum Meisterbrief. Als wesentliche Unterschiede zu Deutschland sind festzustellen: In der Schweiz wird oft noch eine ein- oder mehrjährige berufliche Praxis nach der Lehre gefordert. In vielen Berufen ist die Ausbildung gestuft, die Zulassung zur höheren Fachprüfung setzt das Bestehen einer oder mehrerer Berufsprüfungen (zum Beispiel zwei im Elektrohandwerk) voraus. Der Besuch einer Meisterschule ist zwar nicht zwingend notwendig, der Besuch von Vorbereitungskursen aber immer empfohlen bzw. in manchen Verordnungen vorgeschrieben. Die Abschlussurkunde ist ein eidgenössisches Diplom und nicht wie in Deutschland der Meisterbrief. Die Berufsbezeichnung eines Absolventen kann (beispielsweise \"Eidgenössisch diplomierter\" \"Bootbaumeister, Zahntechnikermeister\"), muss aber nicht den Begriff \"Meister\" enthalten (beispielsweise \"Eidgenössisch diplomierter Elektroinstallateur\"). Die Bezeichnung \"eidgenössisches Diplom\" stellt insbesondere in Deutschland insofern ein Problem dar, als dort \"Diplome\" im Zusammenhang mit Berufsbezeichnungen in der Regel Hochschulabschlüssen vorbehalten sind.", "section_level": 1}, {"title": "Luxemburg.", "content": "Im Großherzogtum Luxemburg gleichen die rechtlichen Regelungen bezüglich Meisterpflicht, -ausbildung und -prüfung im Handwerk weitgehend denen in Deutschland. Zuständige Instanz für Ausbildung und Prüfung der Handwerksmeister ist die luxemburgische Handwerkskammer \"(Chambre des Métiers)\". Die Meisterausbildung erfolgt modular und berufsbegleitend über einen Zeitraum von in der Regel drei Jahren (mit einer Begrenzung auf maximal sechs Jahre). Unterrichtsprachen sind mehrheitlich Luxemburgisch und Deutsch, in geringerem Umfang Französisch, das schriftliche Lehrmaterial ist weitgehend deutsch verfasst, ergänzt durch französischsprachige Schlüsseltexte. Mit dem Meisterbrief (luxemburgisch \"Meeschterkaart,\" auf der Urkunde französisch \"Brevet de Maitrise\") wird der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung beurkundet. Berufliche Meistertitel außerhalb des Handwerks (wie Industrie- oder Landwirtschaftsmeister und im Handel) gibt es in Luxemburg nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Italien (Südtirol).", "content": "In der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol organisiert die Landesverwaltung in ihrem \"Bereich deutsche Berufsbildung\" die Ausbildung zum Meister für mehr als 70 praktische Berufe des Handwerks, der Gastronomie oder des Handels. Der Nachweis des erfolgreichen Abschlusses ist der Meisterbrief (italienisch \"diploma di maestro professionale\"). Im sonstigen Italien wird von verschiedenen Körperschaften – beispielsweise von durch Regionen oder Provinzen eigens eingesetzte Kommissionen oder durch regionale Handelskammern \"(camere di commercio)\" – unter bestimmten Voraussetzungen die Ehrenbezeichnung \"maestro artigiano\" (= Handwerksmeister) an nachgewiesen qualitätvolle Leistungsanbieter im Handwerk als Marke vergeben, ohne dass damit die Übertragung besonderer berufsrechtlicher Kompetenzen verbunden ist. In der Südtirol benachbarten Autonomen Provinz Trient, mit der zusammen es die Autonome Region Trentino-Südtirol bildet, gibt es seit 2015 eine Ausschreibungsverordnung zur Bewerbung um den Titel \"maestro artigiano\".", "section_level": 1}, {"title": "Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft).", "content": "Die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens kennt ebenfalls die Meisterausbildung. Sie richtet sich als Qualifikationsangebot an entsprechend vorgebildete Personen in zahlreichen Gewerbebereichen und ist nicht auf den klassischen Tätigkeitssektor des Handwerks beschränkt. Die Aufsichtsbehörde ist das Institut für Aus- und Weiterbildung im Mittelstand und in kleinen mittelständischen Unternehmen (IAWM).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Handwerksmeister ist der höchste klassische Berufsabschluss im Handwerk einschließlich des Kunsthandwerks und verfügt über eine jahrhundertelange Tradition. Handwerksmeister sind zur selbständigen Führung eines Handwerksbetriebs und zur Ausbildung von Lehrlingen berechtigt. ", "tgt_summary": null, "id": 373282} {"src_title": "La romanzesca e l’uomo nero", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familiäre Herkunft und Unterhausabgeordneter.", "content": "Er war der Sohn von Sir Edward Boyle, 2. Baronet, der 1909 von seinem Vater den 1904 für diesen geschaffenen Titel Baronet, of Ockham in the County of Sussex, geerbt hatte und 1915 Kommissar in Serbien war. Boyle selbst begann nach dem Besuch des Eton College ein Studium am Christ Church der University of Oxford und erbte beim Tod seines Vaters am 31. März 1945 dessen Titel als 3. Baronet. 1949 schloss er sein Studium mit einem Bachelor of Arts (B.A.) ab. Nach dem Tod seines Parteifreundes Harold Roberts am 28. September 1950 wurde Boyle als Kandidat der Conservative Party bei einer Nachwahl (\"By-election\") im Wahlkreis \"Birmingham Handsworth\" am 16. November 1950 erstmals zum Abgeordneten in das House of Commons gewählt und vertrat diesen Wahlkreis nach Wiederwahlen bei den darauf folgenden Unterhauswahlen fast zwanzig Jahre lang bis zur Wahl am 18. Juni 1970.", "section_level": 2}, {"title": "Juniorminister.", "content": "Nach dem Wahlsieg der Konservativen bei den Unterhauswahlen am 25. Oktober 1951 wurde er zunächst Parlamentarischer Privatsekretär des Parlamentarischen Unterstaatssekretärs im Luftfahrtministerium und wurde danach 1952 Parlamentarischer Privatsekretär des Verteidigungsministers. 1954 erfolgte seine Ernennung zum Parlamentarischen Sekretär im Versorgungsministerium (\"Ministry of Supply\"), ehe er zwischen als Nachfolger von Reginald Maudling 1955 und seiner Ablösung durch Derek Walker-Smith 1956 die Funktion als Wirtschaftssekretär (\"Economic Secretary\") im Schatzamt (HM Treasury) übernahm und damit den fünfthöchsten Regierungsposten in diesem Ministerium. Von seiner Funktion als Wirtschaftssekretär trat er als Vertreter des liberalen Flügels der Tories im Herbst 1956 aus Protest wegen der Sueskrise zurück. Zwei Monate später kehrte er jedoch in die Regierung zurück und war zwischen 1957 und 1959 Parlamentarischer Sekretär im Bildungsministerium (\"Ministry of Education\"). Während dieser Zeit absolvierte Boyle ein postgraduales Studium am Christ Church der University of Oxford, das er 1959 mit einem Master of Arts (M.A.) beendete. Zugleich fungierte er 1959 als Präsident der Oxford Union. 1959 wurde er Nachfolger von Jocelyn Simon als Finanzsekretär des Schatzamtes (\"Financial Secretary of the Treasury\") und bekleidete damit bis zu seiner Ablösung durch Anthony Barber 1962 das vierthöchste Amt im Schatzamt.", "section_level": 2}, {"title": "Bildungsminister.", "content": "Am 13. Juli 1962 wurde Boyle, der 1962 auch Privy Councillor wurde, von Premierminister Harold Macmillan zum Nachfolger von David Eccles als Bildungsminister (\"Minister of Education\") ernannt und behielt diesen Ministerposten bis er am 1. April 1964 von Quintin McGarel Hogg abgelöst wurde, der wiederum Minister für Bildung und Wissenschaft (\"Secretary of State for Education and Science\") war. Er selbst war zwischen dem 1. April und dem Ende der Amtszeit des neuen Premierministers Alec Douglas-Home am 16. Oktober 1964 Staatsminister im Ministerium für Bildung und Wissenschaft und damit einer der engsten Mitarbeiter von Minister Hogg. In diese Zeit fiel auch ein Erlass, dass Schulkinder im Fall eines Atomangriffs auf Großbritannien dem Unterricht fern bleiben dürfen. Seine weithin anerkannte Arbeit als Bildungsminister war geprägt von einem humanistischen Pragmatismus, der die Entwicklung der Persönlichkeit als wichtigstes Anliegen der Bildung hielt. Unter seinem die Bildungspolitik der Conservative Party der frühen 1960er Jahre prägenden Einfluss änderten die konservativen Tories ihre starre Verteidigung der klassischen Grammar Schools hin zu einer pragmatischeren Ansatz zur Neuorganisation des sekundären Bildungsbereichs. Andererseits beendete seine Ministerzeit eine zwanzigjährige Ausweitung der Versorgung, aber auch der Erwartungen an die Bildung. Nach der Wahlniederlage der Conservative Party bei den Unterhauswahlen am 15. Oktober 1964 wurde Boyle vom Parteivorsitzenden Edward Heath in dessen Schattenkabinett berufen und übernahm dort die Funktion als Sprecher der Opposition für Bildung (\"Shadow Education Secretary\"). Diese Funktion bekleidete er bis er 1969 seinen Rückzug aus der Politik ankündigte und daraufhin von Margaret Thatcher abgelöst wurde. Für seine Verdienste wurde ihm 1965 von der University of Leeds sowie von der University of Southampton jeweils ein Ehrendoktor der Rechtswissenschaften (Hon. LL.D.) verliehen. Einen weiteren Ehrendoktor der Rechtswissenschaften bekam er 1968 von der University of Bath.", "section_level": 2}, {"title": "Vizekanzler der University of Leeds und Oberhausmitglied.", "content": "Nach seinem Ausscheiden aus dem Unterhaus wurde Boyle 1970 Nachfolger von Roger Bentham Stevens als Vizekanzler der University of Leeds und übte dieses Amt bis zu seinem Tod aus. Zugleich war er zwischen 1970 und seinem Tod 1981 einer der Treuhänder (\"Trustee\") des British Museum. Durch ein Letters Patent vom 3. Juli 1970 wurde Boyle gemäß dem Life Peerages Act 1958 als Life Peer mit dem Titel \"Baron Boyle of Handsworth\", of Salehurst in the County of Sussex, Mitglied des House of Lords und gehörte diesem bis zu seinem Tod an. 1972 wurde ihm von der University of Sussex ein weiterer Ehrendoktor der Rechtswissenschaften verliehen wie auch 1981 von der University of Liverpool. 1981 wurde Baron Boyle Mitglied des aus maximal 65 Personen bestehenden Order of the Companions of Honour (CH). Während seine Peerswürde mit seinem Tode erlosch, folgte ihm sein jüngerer Bruder Richard Gurney Boyle als 4. Baronet. Ihm zu Ehren wurde die Edward Boyle Library der University of Leeds benannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Edward Charles Gurney Boyle, Baron Boyle of Handsworth CH PC (* 31. August 1923 in Kensington, London; † 28. September 1981 in Leeds, Yorkshire) war ein britischer Politiker der Conservative Party, der zwanzig Jahre lang Abgeordneter des House of Commons war und 1970 aufgrund des Life Peerages Act 1958 als Life Peer Mitglied des House of Lords wurde. Boyle prägte als Bildungsminister (\"Minister of Education\") zwischen 1962 und 1964 maßgeblich die bildungspolische Haltung der konservativen Tories zu Beginn der 1960er Jahre und war zuletzt von 1970 bis zu seinem Tod 1981 Vizekanzler der University of Leeds.", "tgt_summary": null, "id": 1048002} {"src_title": "Mourlot Studios", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Trip ist als Roadie für die amerikanische Metal-Band Metallica tätig. Als er am Stadion ankommt, wo das Konzert stattfindet, trifft er auf die einzelnen Bandmitglieder. Hierfür werden teilweise surreale Szenen eingesetzt, wie später in der Handlung auch. Kurz nach Beginn des Auftrittes in dem ausverkauften Stadion schickt ihn der Tourmanager in die Stadt, wo er einen dringenden Auftrag erledigen soll, der mit einem liegengebliebenen Lkw zu tun hat. Ab jetzt wechselt der Film immer wieder zwischen den Erlebnissen von Trip und dem gleichzeitig stattfindenden Metallica-Konzert. Weil er sich auf den Stadtplan konzentriert, übersieht Trip eine rote Ampel und bleibt nach einer Vollbremsung mit seinem Van auf der Kreuzung stehen. Sein Fahrzeug wird von einem anderen Fahrzeug gerammt und Trip schreit dessen Fahrer an. Dieser flüchtet voller Entsetzen, als er einen toten Polizisten sieht, der von einem Pferd durch die Straßen geschleift wird. Trip setzt seine Suche zu Fuß fort. Dabei gerät er in eine Straßenschlacht zwischen Aufrührern und der Polizei. Ihm fällt ein maskierter Reiter auf, der einen Aufrührer mit einem Seil an einem Laternenmast erhängt. Trip flieht vor dieser Szenerie und findet schließlich den Lkw, auf dessen Ladefläche sich die wichtige Ladung befindet, nämlich eine Tasche mit unbekanntem Inhalt. Auf seinem Weg zurück zur Konzerthalle wird er von dem maskierten Reiter und einem wütenden Mob verfolgt und schließlich gestellt. Trip setzt sich selbst in Flammen und findet sich auf dem Dach eines Hauses wieder, wo er dem maskierten Reiter allein gegenübersteht. Es gelingt ihm, ihn zu besiegen, wobei sowohl die Gebäude um sie herum als auch Metallicas Bühnenbild zerfallen. Als er das Stadion betritt, ist dieses menschenleer. Trip setzt sich auf die Zuschauertribüne und die Musiker von Metallica spielen das Instrumental \"Orion\". In der letzten Szene wird noch einmal die Tasche gezeigt, deren Inhalt ein Geheimnis bleibt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Bereits um 1997 entstand die Idee zu einem Metallica-Film und es gab erste Gespräche zwischen Lars Ulrich und IMAX. Um 2010 wurde die Idee wieder aufgegriffen, laut Lars Ulrich war der Anspruch der Band, einen Spielfilm zu machen, der vor dem Hintergrund eines Metallica-Konzertes mit realem Publikum spielt. Es folgten Gespräche mit verschiedenen Regisseuren und die Wahl fiel auf Nimród Antal, der auf Basis der Vorstellungen der Band die Figur des Roadies Trip sowie die anderen Charaktere entwickelte und ein Drehbuch verfasste. Eigens für die Live-Aufnahmen wurde eine 360-Grad-Bühne angefertigt, die 61 Meter lang und 18 Meter breit ist. Diese kam bei Auftritten von Metallica in den kanadischen Städten Edmonton und Vancouver zum Einsatz. Mit 24 Kameras wurden bei mehreren Shows so insgesamt 60 Stunden Material aufgenommen, die die Basis für die Live-Sequenzen des Films bilden. Die Auswahl der gezeigten Stücke repräsentiert neben den erfolgreichsten Liedern der Band auch die Lieblingslieder der Fans. Die Produktion des Films hat rund 32 Millionen US-Dollar gekostet.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Kritiken zum Film fielen gemischt aus. Kritisiert wurde insbesondere die Rahmenhandlung, während die Live-Szenen überwiegend positive Resonanz erfuhren. Die Zeitschrift \"Cinema\" lobt die „teils spektakuläre[n] Konzertaufnahmen in 3D“, die Rahmenhandlung jedoch sei „ein abstruses (Fantasy-)Abenteuer... auf dem Niveau sinnfreier Musikvideos“. Dagegen schreibt die Website \"kino.de\", dass die Rahmenhandlung dem Film „eine zusätzliche emotionale Komponente“ verleihe und resümiert: Das Musikmagazin \"Rock Hard\" lobt den Konzertanteil, bezeichnet aber den Spielfilmanteil als überflüssig. Der Autor bemängelt, dass sich der Erzählstrang nicht mit den Konzertausschnitten zusammenführen lasse und dass es keine sinnvolle Auflösung der Geschichte gebe:", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Das Soundtrack-Album \"Metallica Through the Never: Music from the Motion Picture\" erschien am 20. September 2013. Die Titelliste stimmt mit der Reihenfolge der live gespielten Lieder im Film überein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Metallica Through the Never ist ein amerikanischer Konzertfilm aus dem Jahr 2013. Regie führte Nimród Antal. Der Film wurde im IMAX-3D-Format gedreht und kombiniert Konzertaufnahmen der amerikanischen Metal-Band Metallica mit einer Rahmenhandlung. Die IMAX-3D-Fassung startete am 27. September 2013, die 3D-Fassung am 3. Oktober 2013. Die Kinofassung des Films spielte weltweit rund 21,2 Millionen US-Dollar ein. Ende Januar 2014 erfolgte die Veröffentlichung auf DVD sowie im 2D- und 3D-Blu-ray-Format (u. a. auch als Steelbook), bereits am 20. September 2013 erschien das Soundtrack-Album als Doppel-CD.", "tgt_summary": null, "id": 1814490} {"src_title": "Parque El Mirador", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Keskin begann seine Profifußballkarriere beim Istanbuler Traditionsverein Fenerbahçe Istanbul. Zu dieser Zeit existierte in der Türkei keine landesübergreifende Profiliga. Stattdessen existierten in den Ballungszentren wie Istanbul, Ankara und Izmir regionale Ligen, wovon die İstanbul Futbol Ligi (dt.: \"Istanbuler Fußballliga\") als die renommierteste galt. Zudem wurde ab 1936 der Versuch unternommen, mit der Türkiye Maarif Mükafatı eine Art nationale Meisterschaft zu etablieren. Eine als Turnier konzipierte und unregelmäßig veranstaltete nationalen Fußballliga der Türkei. Keskin gab sein Debüt für Fenerbahçe in der Maarif Mükafatı vom 16. April 1944 gegen Vefa Istanbul. In dieser Partie gelang Keskin auch gleich sein erstes Tor. Bis zum Saisonende am 15. Mai 1943 absolvierte Keskin drei weitere Spiele. Zur neuen Saison nahm Fenerbahçe wieder am regulären Spielbetrieb der Istanbuler Fußballliga teil. Keskin kam während der Saison 1944/45 bei lediglich einem Spiel zum Einsatz, absolvierte aber stattdessen im Pokal des Bildungsministeriums und dem Premierminister-Pokal nahezu alle Spiele seiner Mannschaft. Seine Mannschaft holte beide Pokale und wurde in der Istanbuler Fußballliga hinter dem Erzrivalen Beşiktaş Istanbul Vizemeister. Ab dem Sommer 1945 stieg Keskin zum Stammspieler auf und war mit kleinen Unterbrechungen die nächsten sechs Spielzeiten als Stürmer gesetzt. Die Saison 1945/46 beendete er mit seiner Mannschaft wieder als Vizemeister und gewann erneut den Pokal des Bildungsministeriums. Die nachfolgende Saison gelang ihm mit Fenerbahçe die Meisterschaft der Istanbuler Fußballliga und in der Saison 1947/48 die Titelverteidigung. Keskin spielte noch drei weitere Spielzeiten für Fenerbahçe und konnte in dieser Zeit mit seiner Mannschaft nur in der Spielzeit 1949/50 die Pokal des Bilgungsministeriums und den Premierminister-Pokal gewinnen. 1951 verließ Keskin Fenerbahçe und wechselte zum Stadtrivalen Adalet SK. Mit diesem Verein spielte er bis zum Sommer 1952 in der İstanbul İkinci Küme (dt.: \"Zweite Istanbuler Liga\"), in der sich u. a. auch Vereine wie Eyüpspor, Beyoğluspor, İstanbulspor, Kasımpaşa Istanbul, Topkapı Istanbul, Rami SK und Taksim SK befanden. In der Zwischenzeit wurde im Frühjahr der Fußball in Istanbul reformiert und die bisherige İstanbul Futbol Ligi (dt.: \"Istanbuler Fußballliga\") in die İstanbul Profesyonel Ligi (dt.: \"Istanbuler Profiliga\") überführt. Die erste Saison dieser neuen Liga fand von Frühjahr 1952 bis zum Sommer 1952 statt. Anschließend wurde in der zweiten Saison die Liga von acht auf zehn Mannschaften erweitert. Aus der 2. Istanbuler Liga wurden die beiden Mannschaften Adalet SK und Beyoğluspor aufgenommen, wodurch Keskin fortan mit seiner Mannschaft in dieser Liga spielte. Für Adalet spielte Keskin die nächsten sieben Spielzeiten und konnte mit seiner Mannschaft im Jahr 1955 den Atatürk-Pokal gewinnen. Mit dem Ende der Spielzeit 1957/58 beendete Keskin seine aktive Spielerlaufbahn und wurde bei Adalet Vereinsfunktionär. Bereits ein Monat später kündigte er seine Stelle als Vereinsfunktionär. Ein Jahr nach dem Ende seiner Fußballkarriere deutete Keskin einen Comeback als Spieler bei Adalat an nachdem bekannt wurde, dass Halil Özyazıcı wieder Cheftrainer bei Adalet werden sollte. So nahm Keskin nach der erneuten Einstellung Özyazıcıs am Training von Adalet teil. Später kam es doch nicht zu dem erhofften Comeback.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Keskin wurde das erste Mal im April 1948 in den Kader der türkischen Nationalmannschaft nominiert. Hier gab er im Rahmen eines Testspiels gegen die griechische Nationalmannschaft sein Länderspieldebüt. Nach diesem Spiel gehörte er in den nachfolgenden vier Jahren zu den regelmäßig nominierten Spielern und nahm mit der Nationalmannschaft an den Olympischen Sommerspielen 1948 teil. Hier erreichte Keskin mit seinem Team das Viertelfinale und scheiterte in diesem mit einer 1:3-Niederlage an Jugoslawien. Keskin absolvierte während dieses Turniers alle zwei Spiele seines Teams. Im Sommer 1949 nahm Keskin mit der Türkei am Mittelmeerpokal teil und belegt hinter der zweiten Auswahl der italienischen Nationalmannschaft den zweiten Platz. Keskin gehörte in der ersten Partie der türkischen U-21-Nationalmannschaft, die am 28. Oktober 1950 im Rahmen des Mittelmeerpokals gegen die ägyptische U-21-Nationalmannschaft gespielt wurde, zum Einsatz. Keskin wurde 1954 in den Kader der Türkei für die Weltmeisterschaft 1954 berufen. Hier belegte man am Ende der Gruppenphase punktgleich mit der deutschen Auswahl den zweiten Tabellenplatz. Obwohl man das bessere Torverhältnis hatte, wurde nach der damaligen Regelung der Gruppenzweite durch ein Entscheidungsspiel zwischen diesen beiden Teams entschieden. Diese Begegnung entschied Deutschland 7:2 für sich. Keskin absolvierte während dieses Turniers drei Spiele und erzielte in der Partie gegen die südkoreanische Nationalmannschaft das Tor zum 7:0 seiner Mannschaft. Nach der WM wurde Keskin nicht mehr für die Nationalmannschaft berücksichtigt.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Laut einer Pressemitteilung von Fenerbahçe Istanbul verstarb Keskin am 1. Oktober 2016 im Alter von 89 Jahren. Ein Tag nach seinem Tod wurde er nach dem Totengebet in der Teşvikiye-Moschee im Stadtteil Şişli auf dem Kanlıca Friedhof beigesetzt. Zu seiner Beerdigung erschienen viele Größen des türkischen Fußballs.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Mit Fenerbahçe Istanbul Mit Adalet SK Mit der türkischen Nationalmannschaft", "section_level": 1}], "src_summary": "Erol Keskin (* 2. März 1927 in Istanbul; † 1. Oktober 2016 ebenda) war ein türkischer Fußballspieler. Durch seine lange Tätigkeit für Fenerbahçe Istanbul wurde er stark mit diesem Verein assoziiert. Zudem zählte er auch zu den wichtigsten Spielern seines zweiten Vereins Adalet SK. Mit der türkischen Nationalmannschaft nahm er an der Weltmeisterschaft 1954 und an den Olympischen Sommerspielen 1948 teil.", "tgt_summary": null, "id": 1387687} {"src_title": "Ágnes Nemes Nagy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium und Zweiter Weltkrieg.", "content": "Roberts, dessen Vater ein Ältester der Presbyterian Church of Wales war, absolvierte nach dem Besuch der \"Ogwen Grammar School\" in Bethesda ein Studium der Anglistik am University College of North Wales, Bangor, das er mit einem Master of Arts (M.A.) mit Auszeichnung abschloss. Während seines Studiums gründete er gemeinsam mit dem Schriftsteller Harri Gwynn die einflussreiche patriotische linksgerichtete Gruppe \"Mudiad Gwerin\" (Volksbewegung). Nach Abschluss des Studiums wurde er 1938 Fellow an der University of Wales und unternahm während dieser Zeit bis 1939 auch Forschungsaufenthalte am King’s College London sowie in anderen Ländern Europas. Nach dem Kriegseintritt Großbritanniens in den Zweiten Weltkrieg leistete Roberts zwischen 1940 und 1941 Militärdienst in der British Army sowie danach von 1941 bis 1944 in der Heeresreserve. Während dieser Zeit war er zwischen 1941 und 1944 auch Offizier für Jugendbildung in der Grafschaft Caernarfonshire und anschließend von 1944 bis 1945 Lecturer für jugendliche Führungskräfte am University College of Swansea. Daneben moderierte er regelmäßig Rundfunksendungen zu literarischen und politischen Themen.", "section_level": 2}, {"title": "Unterhausabgeordneter.", "content": "Nach Kriegsende wurde Roberts als Kandidat der Labour Party bei den Unterhauswahlen am 5. Juli 1945 im Wahlkreis \"Caernarfonshire\" erstmals zum Abgeordneten in das House of Commons gewählt, wobei er sich Goronwy Owen durchsetzen konnte, der für die Liberal Party diesen Wahlkreis seit 1923 vertrat. Während Owen 15.637 Wählerstimmen erhielt, erzielte er selbst 22.043 Stimmen. Nach Auflösung des Wahlkreises \"Caernarfonshire\" wurde Roberts bei den Unterhauswahlen vom 23. Februar 1950 im Wahlkreis \"Caernarfon\" als Abgeordneter wiedergewählt, wobei er sich mit 18.369 Stimmen (49,1 Prozent) deutlich gegen den zweitplatzierten E. R. Thomas von der Liberal Party durchsetzen konnte, der 7791 Stimmen (20,9 Prozent) erreichte. Bei den folgenden Unterhauswahlen wurde er bis zu seiner unerwarteten Niederlage bei den Unterhauswahlen am 28. Februar 1974 wiedergewählt. Zwischen 1950 und 1956 unterstützte Roberts intensiv die Kampagne für ein eigenständiges Parlament von Wales und legte dem House of Commons im Mai 1956 die dazugehörige Petition mit 250.000 Unterschriften vor. Diese Liste beinhaltete neben seiner eigenen auch die Unterschriften der Labour-Abgeordneten T. W. Jones, Cledwyn Hughes, Tudor Watkins und S. O. Davies. Neben seiner Abgeordnetentätigkeit war er zwischen 1955 und 1959 Vorstandsvorsitzender des in Wrexham ansässigen Verlages \"Hughes a’i Fab\" sowie Mitglied der Verwaltungsräte der National Library of Wales, des National Museum Cardiff sowie der Aberystwyth University. Ferner war Roberts, der Mitglied der Fabian Society war, Mitglied des Gremiums des Unterhaussprechers der Ausschussvorsitzenden.", "section_level": 2}, {"title": "Juniorminister und Oppositionssprecher.", "content": "Nach dem Wahlsieg der Labour Party bei den Unterhauswahlen vom 15. Oktober 1964 wurde Roberts von Premierminister Harold Wilson zum Staatsminister im Ministerium für Wales ernannt und war als solcher bis zum 5. April 1966 engster Mitarbeiter des Ministers für Wales (\"Secretary of State for Wales\") James Griffiths sowie des damaligen Unterstaatssekretärs (\"Under-Secretary of State for Wales\") Harold Finch. Zeitgleich war er von 1964 bis 1966 Vorsitzender des Walisischen Wirtschaftsplanungsrates (\"Welsh Economic Planning Council\") sowie stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für die Bücherei des Unterhauses (\"House of Commons Library Committee\"). Im Rahmen einer Regierungsumbildung fungierte er zwischen April 1966 und August 1967 als Staatsminister in dem von Anthony Crosland geleiteten Ministerium für Bildung und Wissenschaft (\"Department for Education and Science\") und danach zwischen August 1967 und Oktober 1969 als Staatsminister im Außenministerium (\"Foreign Office\"), das im Oktober 1968 zum Minister für Auswärtiges und den Commonwealth of Nations (Foreign and Commonwealth Office) wurde. Während dieser Zeit gehörte er neben anderen Staatsministern wie Alun Jones, Baron Chalfont, Frederick Mulley, Hugh Foot und Malcolm Shepherd, 2. Baron Shepherd zu den engsten Mitarbeitern der damaligen Außenminister George Brown und Michael Stewart. 1967 wurde er Fellow der Royal Society of Arts (FRSA) und 1968 auch zum Privy Councillor ernannt. Zuletzt war er in der ersten Regierung von Premierminister Wilson zwischen Oktober 1969 und Juni 1970 Staatsminister im Handelsministerium (Board of Trade), dessen Präsident zu dieser Zeit Roy Mason war. Nach der Wahlniederlage der Labour Party bei den Unterhauswahlen am 18. Juni 1970 wurde Roberts von Harold Wilson in dessen Schattenkabinett berufen, in dem er Sprecher der Opposition für Auswärtige Angelegenheiten. 1972 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde (Freedom of the City) von Caernarfon verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlniederlage, Staatsminister und Oberhausmitglied.", "content": "Bei den Unterhauswahlen vom 28. Februar 1974 erlitt Roberts entgegen dem landesweiten Sieg der Labour Party eine unerwartete Niederlage gegen den Kandidaten der Plaid Cymru, Dafydd Wigley, und verlor damit nach fast 29 Jahren sein Abgeordnetenmandat im House of Commons. Unmittelbar darauf wurde er von Harold Wilson, der zum zweiten Mal Premierminister wurde, am 8. März 1974 zum Parlamentarischen Unterstaatssekretär im Außen- und Commonwealthministerium (\"Parliamentary Under-Secretary of State for Foreign and Commonwealth Affairs\") und bekleidete diese Funktion bis zum 4. Dezember 1975, und war danach bis zur Niederlage Labour Party bei den Unterhauswahlen vom 3. Mai 1979 wiederum Staatsminister in diesem Ministerium (\"Minister of State for Foreign and Commonwealth Affairs\") und gehörte als solcher zu den engsten Mitarbeitern der damaligen Außenminister James Callaghan, Anthony Crosland und David Owen. Zugleich wurde er auf Vorschlag von Premierminister Wilson durch ein Letters Patent vom 25. März 1974 als Life Peer mit dem Titel \"Baron Goronwy-Roberts\", of Caernarvon and of Ogwen in the County of Caernarvon, in den Adelsstand erhoben und gehörte bis zu seinem Tod dem House of Lords als Mitglied an. Neben seiner Tätigkeit als Staatsminister im Außenministerium fungierte er als stellvertretender Vorsitzender der regierenden Labour-Fraktion im Oberhaus (\"Deputy Leader of the House of Lords\"). Die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden den Labour-Fraktion bekleidete er auch nach dem Machtverlust nach den Unterhauswahlen vom 3. Mai 1979 und war als solcher bis zu seinem Tod stellvertretender Führer der Opposition im Oberhaus (\"Deputy Leader of the Opposition in the House of Lords\").", "section_level": 2}], "src_summary": "Goronwy Owen Roberts, Baron Goronwy-Roberts PC FRSA (* 20. September 1913 in Bethesda, Gwynedd; † 22. Juli 1981) war ein britischer Politiker der Labour Party, der 29 Jahre lang Abgeordneter des House of Commons war und 1974 als Life Peer aufgrund des Life Peerages Act 1958 Mitglied des House of Lords wurde. Während der Labour-Regierungen der Premierminister Harold Wilson und James Callaghan zwischen 1964 und 1970 sowie 1974 bis 1979 übernahm er als Staatsminister zahlreiche Juniorministerposten.", "tgt_summary": null, "id": 451323} {"src_title": "Gymnasium Bežigrad", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Splachnum sphaericum\" wächst in weichen, hellgrünen Rasen. Die Pflanzen sind einfach oder verzweigt und bis 3 Zentimeter hoch. Die oberen Blätter sind rosettenförmig angeordnet und viel größer als die unteren, entfernter stehenden. Sie sind breit eiförmig oder verkehrt eiförmig mit kurzer scharfer Spitze. Die Blattränder sind flach, unten ganzrandig und oben meist schwach gezähnt. Die Blattrippe endet in oder etwas unterhalb der Blattspitze. Die Laminazellen sind dünnwandig, hexagonal bis rhomboidisch und etwa 20 bis 50 Mikrometer breit, an den Blatträndern etwas schmäler. Die Art ist diözisch oder autözisch (Antheridien und Archegonien an verschiedenen Ästen an derselben Pflanze). Die dünne Seta ist unten rötlich, oben gelblich, geschlängelt und 1 bis 14 Zentimeter lang, die Theka (Urne, Teil der Sporenkapsel, der die Sporen enthält) kurz oval bis fast zylindrisch, die Apophyse (Kapselhals) ist anfangs grün, später schwarzrot, eiförmig bis kugelig und gewöhnlich etwas breiter als die Theka. Der Kapseldeckel ist kegelig gewölbt und kurz bespitzt. Peristomzähne sind gelb bis orange und paarig verbunden. Die glatten Sporen haben eine Größe von 7 bis 12 Mikrometer. Sporophyten sind gewöhnlich reichlich vorhanden, die Sporenreifezeit ist von Frühjahr bis Herbst.", "section_level": 1}, {"title": "Standortansprüche.", "content": "Die Art siedelt bevorzugt auf altem, zersetzten Rinderdung, manchmal auf Schaf- oder Ziegenmist an ständig nassen, lichtreichen Stellen in Mooren, Sümpfen, Quellgebieten oder lichten Waldstandorten. Seltener wächst sie auch an feuchten bis nassen Orten auf Humus oder morschem Holz. Die Bestände sind meist kleinflächig und kurzlebig.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Weltweit gibt es Vorkommen in Nordamerika, Nordost-, Ost- und Mittelasien sowie in Europa. In Nordeuropa ist das Moos weit verbreitet, die nördlichsten Funde liegen in Island und Nordskandinavien. In Mitteleuropa hat es seine Hauptverbreitung in den (ober)montanen bis alpinen Höhenlagen der Alpen, hier kommt es zerstreut vor. In den übrigen Gebieten Mitteleuropas sind nur wenige Vorkommen in den Mittelgebirgen bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kugelfrüchtige Schirmmoos (\"Splachnum sphaericum\") ist eine Laubmoos-Art aus der Familie Splachnaceae. Synonyme sind unter anderen \"Splachnum ovatum\" und \"Splachnum pedunculatum\"", "tgt_summary": null, "id": 1648715} {"src_title": "State Auditor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bruice studierte an der University of Southern California mit dem Bachelor-Abschluss 1950 und der Promotion in Biochemie 1954. Als Post-Doktorand war er als \"Lilly Fellow\" an der UCLA und ab 1955 war er Instructor und später Assistant Professor an der Yale University. 1958 wurde er Assistant Professor an der School of Medicine der Johns Hopkins University und 1960 Professor für Chemie an der Cornell University. 1964 wurde er Professor für Chemie an der UCSB. Ab 1995 hatte er dort eine Forschungsprofessur für Biochemie. Bruice veröffentlichte über 540 Arbeiten (2003). Er führte für sein Forschungsfeld den Begriff Bioorganische Chemie ein. Er befasste sich mit katalytischen Prozessen in Acyl- und Phosphat-Transferreaktionen, dem Mechanismus von Cofaktor-Reaktionen (wie Pyridoxalphosphat, Flavine, Liponsäure) und der Chemie von Metall-Porphyrin-Komplexen. Er entwickelte Kationen-Analoga von DNA und RNA, die zur Blockade von DNA und RNA Transkription dienen können, wobei die Phosphat-Brücken durch Guanidin ersetzt wurden (DNG, RNG), und Microgonotropene (MGT), die an DNA binden. Sein Labor untersuchte auch theoretisch mit Computern die Wirkungsmechanismen biologisch wichtiger Enzyme. Hier führte er den Begriff der NAC (Near Attack Conformers) ein. Weiter forschte er über den Bindungsmechanismus von immunsuppressiven Medikamenten wie FK 506 (Bindung an Calcineurin) und Rapamycin. Ziel ist es, die immunsuppressive Wirkung von der auch beobachteten Wirkung einer Verstärkung des Neuriten-Wachstums zu trennen.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Mitgliedschaften.", "content": "1992 wurde er unter den 50 meistzitierten Chemikern gelistet (für den Zeitraum 1984–1991). Er war Mitglied der National Academy of Sciences (1974), der American Academy of Arts and Sciences (1976) und der American Association for the Advancement of Science (1989). Außerdem war er Fellow der Royal Society of Chemistry (1993). 1979/80 war er Guggenheim Fellow.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Charles Bruice (* 25. August 1925 in Los Angeles; † 15. Februar 2019) war ein US-amerikanischer Chemiker, der sich mit Biochemie und Organischer Chemie befasste und Professor an der University of California, Santa Barbara (UCSB) war.", "tgt_summary": null, "id": 94928} {"src_title": "SŽD-Baureihe Ээл8", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Lord Frinton, Staatssekretär im Auswärtigen Amt unter König Georg VI., kauft seiner Angetrauten einen gelben Rolls-Royce zum Hochzeitstag. Am nächsten Tag überrascht er sie auf dem Parkplatz der Pferderennbahn in Ascot mit ihrem Geliebten in ebendiesem Fahrzeug. Schwer enttäuscht gibt er den Wagen noch am selben Tag zurück. Einige Besitzer später wird der Rolls-Royce in Genua zum Kauf angeboten. Der einfältigen Verlobten des amerikanischen Mafiosos Paolo Maltese gefällt der altmodische Wagen. Also kauft er ihn. Zusammen mit Freund Joey unternehmen sie damit Ausflüge durch mehrere italienische Städte. Als Paolo für einige Tage geschäftlich nach Miami reisen muss (und zwar per Schiff – es geht um einen kleinen Gangsterkrieg) kommt seine Verlobte Mae dem italienischen Touristenführer und Gigolo Stefano näher. Er zeigt ihr die Sehenswürdigkeiten und sorgt an den Sommerabenden für vergnügte Stunden. Entgegen seiner Gewohnheit verliebt er sich ernsthaft in die schöne, lebenslustige Amerikanerin und sie sich in ihn. Joey rät die Beziehung zu beenden, bevor Paolo zurückkehrt, um Maes und Paolos Sicherheit und Überleben zu garantieren. Wehmütig verabschiedet sich Mae von Stefano – sie lässt ihn glauben, er sei nur ihr bezahlter Gigolo gewesen – und auch von dem gelben Rolls-Royce, der Zeuge und Nest ihrer Liebe zu Paolo gewesen ist. Nun steht der Wagen in Triest zum Verkauf. Gerda Millett, eine reiche, einflussreiche, amerikanische Witwe, erwirbt ihn 1941, um damit ihre Reise zur jugoslawischen Königin fortzusetzen. Dieser diplomatische Besuch wird von Putschgerüchten und Kriegswirren überschattet. Ein Landsmann der Königin namens Davich bietet sich deshalb als Begleitschutz an. Dieser offenbart sich während der Fahrt als gesuchter Staatsfeind, als Freiheitskämpfer für sein bedrohtes Heimatland und versteckt sich kurz vor Erreichen der Grenze im Kofferraum. Vorher appelliert er unter vollem Einsatz seines Charmes an Mrs Milletts Menschlichkeit, sie möge seine Entdeckung durch Grenzbeamte mit allen ihr zu Verfügung stehenden Mitteln verhindern. Nach erfolgreicher Einschleusung gelangen sie nach Ljubljana. Hier trennen sich ihre Wege zunächst. Doch als die Stadt bombardiert wird, erdreistet sich Davich den Rolls-Royce zu beschlagnahmen, um seine Kumpane in den Bergen zu unterstützen. Gerda übernimmt die Rolle des Chauffeurs, da Davich nicht Auto fahren kann. Inmitten der Partisanen führt sie mit Davich ein karges entbehrungsreiches Leben, transportiert bewaffnete Aufständische mit ihrem luxuriös ausgestatteten Auto durch die Wälder und unterstützt somit den bewaffneten Kampf gegen die Monarchie aber vor allem gegen die angreifenden Deutschen... Mrs. Millet und Davich verbringen gemeinsam eine Nacht in dem gelben Rolls-Royce und bleiben so danach einander verbunden. Nach Triest zurückgekehrt lässt Mrs. Millet den Wagen in die USA verschiffen. Die Schlussszene zeigt den Gelben Rolls-Royce auf einem Highway.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrundinformationen.", "content": "Der Film wurde in England, Italien und Österreich gedreht. Die Studioaufnahmen erfolgten in den MGM-British-Studios von Borehamwood nahe London. Techniker der MGM-Produktionsfirma lackierten den Rolls-Royce extra für den Film mit gelber und schwarzer Farbe. Ursprünglich war die Wagenfarbe hellblau. Der Oldtimer befand sich 2004 im Besitz des kalifornischen Geschäftsmannes Neal Kirkham. Am 31. Dezember 1964 kam der Film in die britischen Kinos und am 8. April 1965 in die Lichtspieltheater der Bundesrepublik Deutschland. Die Idee, ein Auto und die Schicksale dessen verschiedener Besitzer zum Thema eines Episodenfilms zu machen, wurde bereits 1947 in Deutschland von Regisseur Helmut Käutner mit dem Trümmerfilm \"In jenen Tagen \" realisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Song \"Forget domani\", gesungen von Katyna Ranieri, gewann 1966 den \"Golden Globe\". 1965 war der Film für den BAFTA-Award in den Kategorien „Beste Kameraführung“ und „Beste Kostüme“ nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Zwiespältig urteilt der \"Evangelische Film-Beobachter\": „Drei Episoden sollen zeigen, daß Frauen nicht von einem einmal eingeschlagenen Weg abweichen können. Das ist nicht nur für den Aufwand an Darstellern zu wenig, wenngleich treffsichere Gesellschaftskritik und hie und da aufblitzende Dialoge mit Schliff für die ebenso zahlreichen Längen entschädigen. Für Erwachsene als Unterhaltung ohne Tiefgang möglich.“ Zu einer ähnlichen Einschätzung gelangt das \"Lexikon des Internationalen Films\": „In drei Episoden [...] wird die Geschichte eines Luxusautomobils an Hand von Liebesaffären seiner Benutzerinnen abwechselnd komisch oder sentimental erzählt. Leidlich unterhaltsamer Ausstattungsfilm mit Starbesetzung.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der gelbe Rolls-Royce ist ein britischer Episodenfilm von Anthony Asquith aus dem Jahr 1964. In den Hauptrollen sind zahlreiche Filmstars wie Ingrid Bergman, Shirley MacLaine, Jeanne Moreau, Alain Delon und Omar Sharif zu sehen. Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist ein Rolls-Royce. Der Film beschreibt die Erlebnisse seiner Besitzer.", "tgt_summary": null, "id": 2342813} {"src_title": "Urbano (Zuggattung)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "McNarney war Sohn eines Staatsanwaltes. Die Mutter war aktiv in der christlichen Abstinenzbewegung. Nach dem Abschluss der Militärakademie West Point 1915 wurde er Offizier. Zunächst bei der Infanterie, wechselte er 1915 zur Nachrichtentruppe. Aus dieser ging später der United States Army Air Service hervor und McNamey gehörte zu den ersten 30 Piloten. Im Jahr 1917 heiratete er und wurde mit dem amerikanischen Expeditionskorps auf den europäischen Kriegsschauplatz entsandt. Dort diente er aktiv als Pilot vorwiegend bei Beobachtungseinheiten. Als solcher war er bei einer Reihe von militärischen Operationen beteiligt. Zuletzt hatte er den Rang eines Oberstleutnants inne. Er blieb bis 1919 in Frankreich und schrieb ein Handbuch über die Luftaufklärung. Danach kehrte McNarney in die USA zurück. Zurückgestuft zum Hauptmann, war er bei der Pilotenausbildung tätig und absolvierte mit Erfolg die Ausbildung zum Generalstabsoffizier. Er diente unter anderem in der Geheimdienstabteilung des Generalstabes des Kriegsministeriums. McNarney kommandierte 1930 eine Pilotenschule und später Bombereinheiten. Zwischen 1933 und 1935 war er Ausbilder am Army War College in Washington. Danach baute er auf Langley Field, Virginia, das neue Hauptquartier des United States Army Air Corps mit auf. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde McNarney Leiter der Abteilung für Kriegsplanung im Generalstab des Kriegsministeriums. Ein Jahr später wurde er zum Oberst ernannt. Kurze Zeit später war er Mitglied im amerikanisch-kanadischen Verteidigungsausschuss. Im selben Jahr wurde er zum Brigadegeneral befördert. Als Sonderbeobachter wurde er im Mai 1941 nach London entsandt. Nach dem Überfall der Japaner auf Pearl Harbour gehörte er der Roberts-Kommission an, die dieses Ereignis untersuchte. Im Januar 1942 wurde er zum Generalmajor ernannt und wurde Mitglied einer Kommission, die das War Department nach Kriegseintritt der Vereinigten Staaten neu organisieren sollte. Im Rang eines Generalleutnants wurde er im März 1942 zum stellvertretenden Generalstabschef der U.S. Army ernannt. Dabei unterstellte er unter anderem Pläne zur Bekämpfung von U-Booten, wofür wurden besondere Bombereinheiten aufgestellt wurden. Ab Oktober 1944 war McNarney Stellvertreter des britischen Feldmarschalls Harold Alexander beim alliierten Oberkommando in Italien und zugleich Oberbefehlshaber der US-Truppen im Kriegsschauplatz Mittelmeerraum. Im März 1945 wurde er zum General befördert. Nachdem Dwight D. Eisenhower zum Generalstabschef ernannt wurde, übernahm McNarney im November 1945 dessen Position als Befehlshaber der amerikanischen Truppen in Europa. Gleichzeitig war er Militärgouverneur der amerikanischen Besatzungszone in Deutschland. Damit war er auch amerikanischer Vertreter im Alliierten Kontrollrat. Ab März 1947 war McNarney leitender Delegierter seines Landes im Militärausschuss der UNO. Danach hatte er leitende Positionen in der militärischen Materialbeschaffung und weitere Positionen inne. Im Januar 1952 trat er im Rang eines Generals der Luftwaffe in den Ruhestand. Er wechselte in die Privatwirtschaft und wurde Präsident der Consolidated Vultee Aircraft Corp. (Convair) und Präsident von General Dynamics Convair Division, nachdem Convair 1954 mit der General Dynamics verschmolzen war. Im Jahr 1958 schied er aus der Firmenleitung aus, stand aber bis zu seinem Tod weiter in enger Verbindung mit dem Unternehmen. McNarney war Träger zahlreicher aus- und inländischer Orden und Ehrenzeichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph Taggart McNarney (* 28. August 1893 in Emporium (Pennsylvania); † 1. Februar 1972 in La Jolla) war ein hochrangiger Offizier der Vereinigten Staaten. Zeitweise war er stellvertretender Generalstabschef im Kriegsministerium und stellvertretender alliierter Oberkommandierender in Italien. Zwischen November 1945 und Januar 1947 war er amerikanischer Oberkommandierender in Europa und Militärgouverneur der amerikanischen Besatzungszone in Deutschland. Später wechselte er als Präsident von Convair in die Luftfahrtindustrie.", "tgt_summary": null, "id": 1370583} {"src_title": "Emil Salomonsson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwurfs- und Baugeschichte.", "content": "Die fünf zwischen 1917 und 1925 gebauten Flottillenführer der Werft Thornycroft entstanden parallel zu den acht Flottillenführern des Admiralitäts-Entwurfs (\"Scott\"- Klasse) für der V- und W-Klasse. Die Boote unterschieden sich vom Admiralitätsentwurf durch die zwei seitlich abgeflachten Schornsteine, ein typisches Merkmal der Thornycroft-Bauten des Kriegs-Bauprogramms. Auch hatten sie Brown-Curtis-Turbinen im Unterschied zu den sonst meist verwandten Parsons-Turbinen. Thornycroft erhielt im April 1916 Aufträge für zwei Boote nach dem eigenen Entwurf, die im Januar 1918 als HMS \"Shakespeare\" und HMS \"Spenser\" in Dienst kamen. Im April 1917 wurde ein weiteres Boot bestellt, das noch vor dem Kriegsende als HMS \"Wallace\" vom Stapel, allerdings erst 1919 in Dienst gestellt werden konnte. Im April 1918 bestellte die Royal Navy nochmals vier Boote des Typs bei Thornycroft und erwog den Bau zwei weiterer Boote bei Cammell Laird, deren Bauauftrag schon frühzeitig verändert wurde. Auch der Auftrag an Thornycroft wurde halbiert und nur zwei weitere Boote kamen tatsächlich zu Wasser als HMS \"Keppel\" und HMS \"Rooke\". Diese beiden Boote wurden allerdings nicht bei Thornycroft fertiggestellt, sondern die Rümpfe nach ihrem Stapellauf 1920 zu den Marinewerften in Portsmouth und Pembroke zur Endausrüstung überführt, wo sie bis 1925 fertiggestellt wurden. Die für die Royal Navy fertiggestellten fünf Flottillenführer der \"Shakespeare\"-Klasse (HMS ́s \"Shakespeare\", \"Spenser\", \"Wallace\", \"Keppel\" und \"Broke\" ex \"Rooke\") hatten eine Länge von 329 Fuß (318 Fuß in der Wasserlinie) bei 31,5 Fuß Breite. Die drei von Thornycroft fertiggestellten Boote hatten mit ihren 40.0000 PS starken Turbinenanlagen der Bauart Brown-Curtis über 37,5 Knoten bei ihren Probefahrten erreicht. Bewaffnet waren alle Boote mit fünf 12-cm-Kanonen (4.7\"/45 (12 cm) BL Mk.I) und einer 76 mm/L45 Flugabwehrkanone Mk.VIII. Dazu kamen zwei 21-Zoll-Drillings-Torpedorohre. Von den fünf Booten verblieben nach 1936 nur HMS ́s \"Wallace\", \"Keppel\" und \"Broke\" im Dienst, von denen nur die \"Wallace\" in das Umbauprogramm für alte Zerstörer zu Geleitbooten einbezogen wurde. \"Keppel\" und \"Broke\" wurden dann während des Zweiten Weltkriegs stark modifiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgeschichte der Klasse.", "content": "Das Typschiff der Klasse, die HMS \"Shakespeare, war die erste nach dem Dichter William Shakespeare benannte Einheit der Royal Navy. Der Flottillenführer kam im Oktober 1917 in Dienst bei der Harwich Force, wo er Anfang 1918 die Kennung F.89 erhielt. Seit Dezember 1917 erfolgte der Einsatz gemeinsam mit dem gleichzeitig bestellten Schwesterschiff, HMS \"Spenser (F.90), benannt nach dem Dichter Edmund Spenser, einem Vorbild Shakespeares. Die HMS \"Shakespeare\" erhielt im Juni 1918 einen schweren Minentreffer. Bei Kriegsende waren die beiden Schwesterboote zwei der vier Flottillenführer der insgesamt 30 Boote starken 10. Zerstörerflottille, die mit acht Kreuzern des 5. Leichten Kreuzergeschwaders die Harwich Force unter Konteradmiral Sir Reginald Tyrwhitt bildete. Diese beiden ältesten Zerstörer der Klasse, die noch kurz im Ersten Weltkrieg im Einsatz waren, wurden im September 1936 an die Abbruchfirma Ward verkauft und in Jarrow bei Newcastle (\"Shakespeare\") bzw. Inverkeithing (\"Spenser\") verschrottet. Die noch in den letzten Tagen des Weltkriegs vom Stapel gelaufene HMS \"Wallace\" wurde im Herbst 1919 bei Thornycroft fertiggestellt und abgeliefert. Das nach dem Admiral James Wallace (1731–1803) benannte Boot kam zuerst in der Ostsee zum Einsatz, um die neu gegründeten Baltischen Staaten vor der Sowjetunion zu schützen. Danach diente die \"Wallace\" in der 1. Zerstörerflottille der Atlantic Fleet und kam dann im Zuge der Reduzierung der Flotte in der Nachkriegszeit in Reserve. 1938 wurde sie für den Umbau in ein Luftabwehr-Geleitboot ausgewählt, der in der Staatswerft in Devonport durchgeführt wurde. Bei diesem sogenannten WAIR-Umbau wurde fast alle Aufbauten der betroffenen Boote entfernt, ein Kessel ausgebaut und die Antriebsanlage erneuert und neue Aufbauten errichtet. Die total entfernte Bewaffnung wurde durch zwei 4 Zoll-Flugabwehr-Zwillingsgeschütze mit dazugehöriger Feuerleitanlage ersetzt. Als leichte Flugabwehrwaffen erhielten die Boote zwei Vierlings-Vickers-Maschinengewehre nebeneinander auf einer erhöhten Position hinter den Schornsteinen und vor dem hinteren Deckshaus. Dazu kam eine starke Wasserbombenbewaffnung. Der ursprünglich geplante Umbau von 36 Booten wurde nicht durchgeführt, da der Handelskrieg sich schon kurz nach Kriegsbeginn hauptsächlich auf den Mittelatlantik außerhalb der Angriffsmöglichkeiten der deutschen Luftwaffe verlagerte und die 4 Zoll-Zwillingsgeschütze nicht im gewünschten Umfang zur Verfügung standen und dann vorzugsweise in neuen Geleitzerstörern der Hunt-Klasse verbaut wurden. Neben der \"Wallace\" als einzigem Flottillenführer wurden 15 Boote der V- und W-Klasse dem WAIR-Umbau unterzogen. Der Umbau wurde bei den meisten Booten im Frieden begonnen, aber nur die HMS \"Wallace\" und die HMS \"Valorous\" waren bei Kriegsbeginn fertiggestellt. Die anderen Boote kamen bis Ende 1940 in den Dienst der Royal Navy. Die Größe des Flottillenführers erlaubte bei der \"Wallace\" den Einbau weiterer leichter Fla-Waffen. Sie hatte einige zusätzliche Lewis-Maschinengewehre im Brückenbereich und am Heck noch ein 2pdr-vierfach-„pompom“-Geschütz. Mit noch drei Kesseln konnte sie noch 30 kn erreichen. Die \"Wallace\" wurde in den Heimatgewässern getestet, am 14. Juni 1939 wieder in Dienst gestellt und im September 1939 nach Rosyth als Einsatzstation verlegt. Ihr erster Kriegseinsatz war die Aufnahme der aus der Ostsee durchgebrochen polnischen Zerstörer \"Burza\", \"Grom\" und \"Blyskawica\" zusammen mit der HMS \"Wanderer\" in der Nordsee, die zum schottischen Hafen Leith begleitet wurden. Sie diente dann, wie die anderen WAIR-Umbauten, in der Sicherung der britischen Ostküsten-Geleitzüge in der Nordsee. Ab Juni 1942 diente auf der \"Wallace\" der griechische Prinz Philip, der spätere Ehemann der britischen Königin Elisabeth II., der ab Oktober 1942 bis Anfang 1944 der erste Offizier des Bootes wurde, ehe er auf den neuen Zerstörer HMS \"Whelp\" versetzt wurde. Im Juli 1943 war die \"Wallace\" mit anderen WAIR-Umbauten zur Sicherung der Einheiten bei der alliierten Landung auf Sizilien (Operation Husky) eingesetzt. Am 16. März 1945 kollidierte die \"Wallace\" mit dem Geleitzerstörer HMS \"Farndale\" vor dem Humber. Die Reparatur des alten Bootes wurde für nicht mehr sinnvoll erachtet und die HMS \"Wallace\" zum Abbruch verkauft. Die beiden 1920 noch bei Thornycroft von Stapel gelaufenen weiteren Flottillenführer der \"Shakespeare\"-Klasse wurden zu Staatswerften zur Fertigstellung überführt. Die im September 1920 vom Stapel gelaufene HMS \"Rooke\", benannt nach dem Konteradmiral George Rooke (1650–1709), kam so in die Staatswerft in Pembroke, wo sie im April in HMS \"Broke\" umbenannt wurde. Sie nahm den Namen des im Ersten Weltkrieg eingesetzten Flottillenführers der \"Faulknor\"-Klasse wieder auf, der 1920 an den ursprünglichen Auftraggeber Chile abgeben wurde. Namensgeber der beiden Boote war der Konteradmiral Philip Broke (1776–1841). Ende Januar 1925 wurde das Boot fertiggestellt und diente von 1933 bis zum Kriegsbeginn in der „Local Destroyer Flotilla“ in Devonport. Ab Oktober 1939 bis Mai 1940 wurde es in der Geleitzugsicherung im östlichen Atlantik zu den britischen Häfen eingesetzt. Im Juni wurde sie auch bei der Räumung Frankreichs eingesetzt und gehörte zu den letzten Booten, die St. Nazaire vor der deutschen Besetzung anliefen und gehörte zu den Sicherungseinheiten einer Beschießung Cherbourgs am 10. Oktober, ehe sie wieder zur alten Aufgabe zurückkehrte. Ihre Kennung wurde von D83 in I83 verändert. Am 6. April 1941 gehörte sie zu den Einheiten, die die Besatzung des brennenden und sinkenden Hilfskreuzer \"Comorin\" (15116 BRT) weitgehend retten konnten. Im Oktober kollidierte die \"Broke\" mit dem Zerstörer HMS \"Verity \" bei der Sicherung des Geleitzuges ONS29 und erlitt erhebliche Schäden. Die notwendige Reparatur wurde zu einem erheblichen Umbau des Bootes zu einem Geleitzerstörer mit aktueller Radarausstattung zur See- wie Luftraumüberwachung genutzt. Die 12-cm-Bewaffnung wurde auf zwei Geschütze reduziert. Ab April 1942 war das Boot wieder einsatzbereit. Ab Oktober sicherte die \"Broke\" Geleitzüge zur Vorbereitung der alliierten Landungen in Nordafrika (Operation Torch) und wurde dann in Gibraltar mit dem Flottillenführer HMS \"Malcolm\" für die Landung von US-Rangern im Hafen von Algier (Operation Terminal) vorgesehen, die Zerstörungsmaßnahmen der Vichy-Truppen verhindern sollten. Beim Durchbruch durch die französischen Sicherungseinrichtungen am Abend des 8. November geriet die \"Broke\" unter Beschuss der Küstenartillerie. Nach Absetzen der Truppen (280 Mann) versuchte das schwer beschädigte Boot, das das feindliche Feuer nicht mehr erwidern konnte, sich zurückzuziehen. Der Versuch des Geleitzerstörers HMS \"Zetland\", die schwer beschädigte \"Broke\" nach Gibraltar zu schleppen, scheiterte. Nach Kollision der beiden Boote sank die HMS \"Broke\" am 9. November 1942 auf etwa 115 Seemeilen westlich von Algier. Neun Mann der \"Broke\" ließen ihr Leben bei dem Angriff auf Algier. Als letztes Schiff der Klasse kam am 15. April 1925 die nach dem Admiral Augustus Keppel (1725–1786) benannte HMS \"Keppel\" in Dienst, die 1920 zur Marinewerft in Portsmouth zur Fertigstellung überführt worden war. Im Februar 1923 war das immer noch nicht fertiggestellte Boot zur Marinewerft nach Pembroke Dock (Wales) gebracht worden, wo die Restarbeiten erledigt wurden. Der neue Flottillenführer D84 wurde zuerst bei der Mittelmeerflotte eingesetzt und verlegte im September 1926 auf die China Station. 1931 kehrte das Boot zu einer Überholung nach Großbritannien zurück, um dann erneut im Fernen Osten eingesetzt zu werden. Im Zuge der Abessinienkrise verlegte die \"Keppel\" 1935 in das Mittelmeer und kehrte 1936 in die Heimat zurück. Im Oktober 1937 wurde die \"Keppel\" außer Dienst gestellt und der Reserve zugeordnet. 1939 wurde sie im August 1939 wieder aktiviert und blieb als einziges Schiff der Klasse bis Juni 1945 aktiv. Erster Einsatzhafen der \"Keppel\" wurde Gibraltar als Flottillenführer der 13. Zerstörerflottille. Anfangs sicherte sie passierende Geleitzüge und begleitete sie ein Stück des Weges, kehrte aber immer wieder zum Einsatzhafen zurück. Im Juni 1940 lief sie nach Südfrankreich, wo aus Port-Vendres und Seta britische Zivilisten und polnische und tschechische Soldaten evakuiert wurden. Anfang Juli nahm sie dann am Angriff der Force H auf die französische Flotte in Mers-el-Kébir (Operation Catapult) teil. Auch am folgenden ersten Luftangriff der Trägerflugzeuge der HMS \"Ark Royal\" auf Cagliari nahm sie als Sicherungszerstörer teil. Ende des Monats wurde die \"Keppel\" dann zur Home Fleet verlegt. Von August bis Oktober wurde sie von der Basis Greenock zur Sicherung von Atlantikgeleitzügen eingesetzt. Nach verschiedenen Sicherungsaufgaben bei der Home Fleet kehrte der Zerstörer im Februar 1941 wieder zur Geleitzugsicherung zurück, wo er anfangs der 12. Escort Group, dann ab August der aus Londonderry operierenden 1. British Escort Group meist als Führungsboot zugeteilt war. Der Gruppe gehörten noch die Zerstörer HMS ́s \"Sabre\", \"Shikari\", \"Venomous\" sowie die ehemals US-amerikanischen \"Lincoln\" und \"Rockingham\" an, dazu kamen noch die vier Korvetten der Flower-Klasse HMS ́s \"Alisma\", \"Kingcup\", \"Sunflower\" und \"Dianella\". Am 11. November wurde die \"Keppel\" durch eine Kollision mit der \"Venomous\" schwer beschädigt und wurde dann in Newport repariert und umgebaut. Neben neue Suchgeräten erhielt sie statt des vordersten Geschützes einen Hedgehog-Werfer. Im Januar 1942 konnte die \"Keppel\" ihren Dienst bei der EG B1 wieder aufnehmen. Am 25. Juni wurde sie in Reykjavík Führungsboot der unmittelbaren Geleitzugsicherung des Nordmeergeleitzuges PQ 17 durch das Nordmeer in die Sowjetunion, dessen Sicherung nach deutschen Luftangriffen und wegen befürchtetem Angriff durch schwere deutsche Überwassereinheiten abgezogen wurde, was zur weitgehenden Vernichtung des Geleitzuges aus der Luft und durch U-Boote führte. Die \"Keppel\" verlegte nach Gibraltar und sicherte im August den Träger HMS \"Furious\" bei mehreren Vorstößen Richtung Malta zur Überführung von Flugzeugen zur angegriffenen Insel. Im September wurde die \"Keppel\" wieder zur Home Fleet verlegt und sicherte mit anderen Zerstörern die schweren Einheiten, die den Geleitzug PQ 18 schützten. Nach einem kurzen Einsatz im Atlantik erfolgte von November 1942 bis März 1943 eine Grundüberholung des Schiffes in London mit Umbau zum Geleitzerstörer. Die Bewaffnung umfasste danach nur noch zwei 12-cm-Kanonen auf den Positionen \"B\" und \"Y\", weiterhin ein 76-mm-Flak-Geschütz, zwei 20-mm-Oerlikon-Flugabwehrkanonen, zwei Abwurfschienen und vier Werfer für Wasserbomben und den Hedgehog-Mörser. Die Torpedorohre waren entfernt worden. Dazu war sie mit den neuesten Radargeräten und Ortungsgeräten ausgestattet. Im April 1943 wurde die \"Keppel\" Führungsboot der Escort Group B3 in Greenock, zu der die Zerstörer HMS \"Escapade\" und die polnische ORP \"Burza\", die Fregatte HMS \"Towy\", die britischen Korvetten HMS \"Orchis\" und \"Narcissus\" sowie die drei französischen Korvetten FFL \"Roselys\", \"Aconit\" und \"Lobelia\" der Flower-Klasse gehörten. Im Juni eskortierte die \"Keppel\" mit \"Burza\" und sechs Korvetten erstmals einen Geleitzug (KMS16, OS49) bis nach Freetown und kehrte im Juli mit SL132 und MKS16 (ab Gibraltar) wieder zurück. Danach wieder auf dem Nordatlantik eingesetzt, versenkte die \"Keppel\" bei der Verteidigung der Geleitzüge ONS 18/ON 202 am 22. September \"U 229\" auf, dessen Funk geortet worden war. Wegen der durch den Rammstoß erlittenen Schäden gab die \"Keppel\" die Führung der Escort Group ab und lief nach Behelfsreparatur in Neufundland im Geleitzug HX 259 nach Liverpool zurück und wurde bis Januar 1944 in London überholt. Sie wurde jetzt der 8th Escort Group zugeteilt, deren Aufgabe in der Sicherung der arktischen Geleitzüge nach Nordrussland bestand. Am 24. Februar 1944 gelang ihre die Versenkung von \"U 713\" auf bei der Sicherung des Geleitzuges JW 57. Am 2. April versenkte sie auch noch \"U 360\" bei der Sicherung des folgenden Geleitzuges JW 58 auf. Im Mai wurde die \"Keppel\" den Sicherungseinheiten für die Landung in der Normandie zugeteilt, kehrte aber im August wieder zu den Sicherungseinheiten für die Nordmeerkonvois zurück. Am 24. August war sie dann mit anderen Booten an der Versenkung von \"U 354\" nördlich von Murmansk auf beteiligt, wie auch am 2. September bei der Sicherung von RA 59A als \"Keppel\" mit dem alten Zerstörer HMS \"Whitehall\" und den Sloops HMS \"Mermaid\" und HMS \"Peacock\" die Versenkung von \"U 394\" westlich der Lofoten auf gelang, das von Flugzeugen der HMS \"Vindex\" entdeckt worden war. Von Februar bis April 1945 wurde die \"Keppel\" noch einmal in Glasgow überholt und war damit bei Kriegsende wieder einsatzbereit. Am 24. Juni 1945 wurde die HMS \"Keppel\" dann in Barrow außer Dienst gestellt und die Abrüstung begann. Im folgenden Monat wurde sie zum Abbruch an die Firma Ward verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Ähnliche Schiffe.", "content": "Die Royal Navy erhielt neben den Booten der \"Shakespeare\"-Klasse 1918/1919 acht ähnliche Flottillenführer vom „Admiralty type“, die auch als Scott-Klasse bezeichnet wurde. Von ihnen ging die HMS \"Scott\" schon im Ersten Weltkrieg verloren und die HMS \"Bruce\" wurde 1939 als Zielschiff versenkt. Die anderen sechs Boote überlebten, meist in der Geleitzugsicherung eingesetzt, den Zweiten Weltkrieg, darunter die seit 1933 bei der RAN eingesetzte HMAS \"Stuart\". Nach den Plänen der \"Scott\"-Klasse wurden in Spanien 18 Boote der \"Churruca\"-Klasse in drei Losen zwischen 1928 und 1951 gebaut, von denen die beiden ersten nach der Fertigstellung an Argentinien abgegeben wurden. Argentinien hatte zuvor schon drei Neubauten nach den Plänen der \"Shakespeare\"-Klasse in Großbritannien bestellt, die als → \"Mendoza\"-Klasse von J. Samuel White & Co in Cowes mit Parsons-Turbinen gebaut und 1929 abgeliefert wurden. Die drei Boote blieben bis 1962 im Dienst. Nach den Plänen der Thornycroft-Leader entstanden auf der Werft Pattison in Neapel zwei weitere Zerstörer für Rumänien. Sie erhielten allerdings schwedische Bofors-Kanonen und eine Feuerleit-Anlage von Siemens. \"Regele Ferdinand\" und \"Regina Maria\" wurden im September 1930 ausgeliefert. Die beiden Zerstörer waren im Zweiten Weltkrieg die größten Einheiten der Achsenmächte im Schwarzen Meer und mussten nach der rumänischen Kapitulation 1944 an die Sowjetunion ausgeliefert werden. 1951 erhielt Rumänien die beiden Boote zurück, die vor 1970 gestrichen wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Royal Navy erhielt fünf Boote der \"Shakespeare\"-Klasse. Es handelte sich um Flottillenführer, die von der Werft John I. Thornycroft & Company zum Ende des Ersten Weltkriegs zwischen 1917 und 1925 für den Einsatz mit den Zerstörern der V- und W- Klasse gebaut worden waren. Von ihnen waren 1939 noch drei im Dienst; die HMS \"Wallace\" war allerdings zum Flugabwehr-Geleitboot (WAIR) umgebaut. Nur die HMS \"Keppel\" überlebte den Weltkrieg. ", "tgt_summary": null, "id": 436988} {"src_title": "Mikael Dahlgren", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Brookhart erhielt 1964 seinen Bachelor-Abschluss an der Johns Hopkins University und wurde 1968 an der University of California, Los Angeles, in Organischer Chemie bei Saul Winstein promoviert („Direct observation of Carbonium ions by NMR in strong acid media“). Als Post-Doktorand und NATO Fellow war er an der University of Southampton. 1969 wurde er Associate Professor und 1976 Professor an der University of North Carolina. Ab 1990 war er dort \"William R. Kenan Jr. Professor\". Er war unter anderem Gastprofessor in Oxford (1982/83), an der University of Wisconsin, in Rennes, Toulouse, Berkeley, Marburg, Sevilla und am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim (2003). Er befasst sich mit Übergangsmetall-Komplexen in der organischen Synthese und Katalyse. Insbesondere mit neuartigen Katalysatoren (\"Late transitional metal complexes\") zur Olefin-Polymerisation, mit denen Polymere mit ungewöhnlicher Struktur aufgebaut werden können. Außerdem befasst er sich mit C-H und C-C Bindungs-Aktivierung mit Übergangsmetall-Komplexen für die Entwicklung von Katalysatoren. Er ist Mitentdecker der nach ihm benannten Brookharts Säure. Mit Malcolm L. H. Green prägte er 1983 den Begriff Agostische Wechselwirkung. 1996 wurde er Fellow der American Academy of Arts and Sciences und 2001 der National Academy of Sciences sowie der American Association for the Advancement of Science. Er ist Ehrendoktor in Rennes. 2001 war er mit einem Humboldt-Forschungspreis in Marburg. 2003 erhielt er den ACS Award in Polymer Chemistry, 2010 die Willard Gibbs Medal, war 1994 Arthur C. Cope Scholar, war 1995 Fellow der Japan Society for the Promotion of Science und erhielt 1992 den American Chemical Society Award in Organometallic Chemistry. 2000 war er Centenary Lecturer der Royal Society of Chemistry. Er war einer der Herausgeber von Organometallics. Brookhart ist seit 1965 verheiratet und hat zwei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maurice S. Brookhart (* 28. November 1942 in Cumberland (Maryland)) ist ein US-amerikanischer Chemiker, der sich mit Organischer Chemie und speziell Metallorganischer Chemie befasst.", "tgt_summary": null, "id": 1325605} {"src_title": "Gudit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rodrigos älterer Bruder Pedro González de Lara war um das Jahr 1117 zum einflussreichen Favoriten der Königin Urraca von León-Kastilien (1109–1126) aufgestiegen. Um das Bündnis des Hauses Lara mit der Königin zu vertiefen wurde Rodrigo um 1120 mit deren Schwester Sancha verheiratet. Durch die Königin protegiert wurde er in den folgenden Jahren mit mehreren Burgherrschaften \"(tenente)\" ausgestattet, wie Aguilar de Campoo, Asturias de Santillana, Castilla la Vieja, Segovia, Trasmiera und andere. Beim Herrschaftsantritt von König Alfons VII. im Jahr 1126 traten die Lara-Brüder sofort in Opposition zu diesem. Nachdem Pedro nach einer gescheiterten Belagerung von Palencia in Gefangenschaft geraten war, hatte Rodrigo die Revolte von Asturias de Santillana aus fortgeführt. Als der König im Spätsommer 1130 mit einem Heer herangezogen war, hatte Rodrigo ein Friedensgespräch mit ihm am Pisuerga vereinbart, zu dem jede Partei mit lediglich sechs Rittern erscheinen sollte. Während des Gesprächs war es nach verbalen Provokationen seitens Rodrigos zu Handgreiflichkeiten zwischen ihm und dem König gekommen. Nachdem beide von ihren Pferden gefallen waren flohen die Ritter Rodrigos, der darauf gefangen genommen wurde. Ihm wurden zunächst alle Ländereien und Titel entzogen, doch nur kurz darauf hatte er seine Unterwerfung gegenüber dem König geleistet, wahrscheinlich unter dem Eindruck des Todes seines Bruders. Er war wieder in die königlichen Dienste aufgenommen und sogar zum Statthalter von Toledo ernannt wurden. Im Jahr 1132 hatte Rodrigo an der Spitze eines großen Heeres bestehend aus Aufgeboten aus Kastilien und der Extremadura einen Feldzug gegen den Statthalter der Almoraviden von Sevilla durchgeführt, den er in einer großen Feldschlacht besiegte und tötete. Nachdem Rodrigos erste Frau bereits im Jahr 1125 gestorben war hatte er Estefanía geheiratet, eine Tochter des Grafen Ermengol V. von Urgell, die in einer Urkunde Alfons VII. vom Juni 1135 erstmals genannt wird. Am 1. April 1137 wird Rodrigo letztmals in einer königlichen Urkunde genannt, aber schon im Oktober desselben Jahres hatte er sich erneut mit dem König zerstritten, worauf er sich zum Gang in das Exil entschieden hatte. Er war nach Outremer in das Königreich Jerusalem gezogen wo er zur Sicherung der Straße von Jaffa nach Jerusalem die Burg „Toron des Chevaliers“ (heute Latrun) erbaute, die er dem Templerorden übergab. Zu einem unbekannten Zeitpunkt war er nach Spanien zurückgekehrt und hielt sich an den Höfen von Graf Raimund Berengar IV. von Barcelona, König García IV. von Navarra und dem maurischen Fürsten von Valencia auf. Als er schließlich an der Lepra erkrankt war hatte er eine zweite Pilgerreise nach Jerusalem unternommen, wo er zu einem unbekannten Zeitpunkt starb. Dies muss nach dem 24. März 1144 gewesen sein, da er in dem zu diesem Datum niedergeschrieben Testament seines Schwagers-Schwiegersohns, Graf Ermengol VI. von Urgell, zu einem der Vollstrecker eingesetzt worden war, was zugleich seine letzte urkundliche Erwähnung ist. 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Als eines Tages eine Tomate auf den Garten fällt, versucht Theo, sie zurückzuholen, begibt sich jedoch ahnungslos in Lebensgefahr, da er dem Rasenmäher immer näher kommt. Chet kann ihn noch rechtzeitig retten. Deprimiert begibt sich Theo auf eine Autobahn, wo er sich wünscht, sehr schnell zu sein. Plötzlich fällt Theo auf die Motorhaube eines Drag-Wagens. Als dieser stark beschleunigt, wird Theo in dessen Motor gesaugt, wo er mit NO in Kontakt kommt und aus den Auspuff des Drag-Wagens rausfliegt. Auf einmal unterscheidet sich Theo deutlich von den typischen Schnecken. Er kann jetzt z. B. schneller als der Blitz sein. Später wird er mit einem Jungen auf seinem Dreirad konfrontiert, wo er erstmals seine Kraft zeigt. Allerdings rollt das Dreirad auf dem Gemüsegarten (der Arbeitsplatz der Gartenschnecken) zu und zerstört ihn. Daraufhin werden Theo und Chet gefeuert. Bei der anschließenden Reise wird Chet von Krähen überfallen. Theo kann ihn noch retten, allerdings werden die beiden bald von Tito, einem Taco-Händler, mitgenommen. In einem heruntergekommenen Einkaufszentrum angekommen, lernt Turbo die Rennschnecken Checker, Bleifuß, Schneller Schatten, Flamme und Drifter kennen. Er zeigt seine Power, die er innehat, gewinnt somit den Respekt der Schnecken und nennt sich ab jetzt „Turbo“. Tito ist total beeindruckt von Turbos Fähigkeit und will ihn als Werbefigur nutzen, um neue Kunden zu gewinnen. Da die Kunden sehr begeistert sind von Turbos Kraft, meldet Tito ihn für den Indy 500 an. In Indianapolis angekommen, schafft Turbo es, sich für den Indy 500 zu qualifizieren. Als dann das Rennen beginnt, liegt Turbo aufgrund mehrerer Schwierigkeiten auf dem letzten Platz. Dann aber beeindruckte er die Zuschauer mit seinen Fähigkeiten. Dann aber lassen Turbos Kräfte nach, weil Gagné ihn gegen die Wand presst. 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Oktober 2013 anlief.", "tgt_summary": null, "id": 132544} {"src_title": "Tracey Dey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Die Bezeichnung ist ein Kofferwort aus „\"bro\"“ (umgangssprachliche Kurzform für „brother“, also Bruder oder Gleichgesinnter) und „po\"ny\"“. Zudem wurde vor allem in der Anfangszeit für weibliche Anhänger der Begriff „Pegasister“ (Kofferwort aus „\"Pega\"sus“ und „\"sister\"“, also Schwester) benutzt, der aber mittlerweile nur noch selten anzutreffen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits kurz nach der Veröffentlichung der Sendung erschienen auf der Plattform 4chan bearbeitete Ausschnitte aus der Serie, die ursprünglich eher dem Spaß als dem Anzeigen eines wirklichen Fandoms dienten. Allerdings entwickelte sich spätestens ab 2011 über das Internet und von den USA ausgehend eine internationale Fanszene mit Conventions und erwähnenswerten Werken. Das Fandom beeinflusst auch die Serie selbst: Durch ihre Initiative erhielt das Pony Derpy seinen Namen. Auch vor der Veröffentlichung der Sendung 2010 gab es Fans von Mein kleines Pony; dabei handelt es sich aber um Anhänger der alten Sendungen, die ab Mitte der 1980er-Jahre gedreht wurden. Über das Fandom erschienen der knapp anderthalbstündige Dokumentarfilm'sowie der 80-minütige Film ', an dem auch mehrere Sprecher der Serie mitwirkten. 2014 wurde der Begriff Brony in das Buch \"Wörter, die es vermutlich nie in den Duden schaffen werden\" aufgenommen. Die Episode \"The Equestranauts\" aus der Zeichentrickserie \"Bob’s Burgers\" stellt eine Hommage an das Brony-Fandom dar. Es existieren im Internet auch eigene Radiosender für Bronies, die von Fans erstellte und bearbeitete Musik senden. Seit dem 1. Januar 2015 existiert mit Brony Radio Germany ebenfalls ein Radiosender für den deutschsprachigen Raum. Der Höhepunkt der Bewegung lässt sich, nach einem zunächst steilen Zuwachs an Popularität ab Ende 2010, im Zeitraum zwischen 2011 und 2013 verorten. Seit einigen Jahren ist jedoch ein langsames Abflauen des öffentlichen Interesses zu verzeichnen, was nicht zuletzt einer generellen relativen Kurzlebigkeit von Trends in der Internetkultur geschuldet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Einstellung und Interessen.", "content": "Innerhalb der Szene sind verschiedenste Persönlichkeiten und Lebensstile anzutreffen. Die sexuelle Einstellung, wie etwa die oftmals von Außenstehenden klischeehaft mit den Fans verbundene Homosexualität, das Geschlecht oder das Alter spielen dabei beispielsweise keine oder eine nur untergeordnete Rolle. Die von einigen Fans erstellten Werke gehen oft über den eigentlichen Rahmen der Sendung hinaus. Von sogenannten Pony Music Videos – angelehnt an Anime Music Videos und geläufig als „PMV“ angekürzt – mit verschiedenen Musikrichtungen über Fan-Fiction und Creepypastas (erfundene Gruselgeschichten) bis hin zu pornografischen Inhalten ist innerhalb des Fandoms eine Reihe an medialen Inhalten anzutreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Einfluss.", "content": "Die Piratenpartei Deutschland benutzt Folgen der Sendung \"My Little Pony\", um in hitzigeren Diskussionen die Stimmung zu lockern und die beteiligten Mitglieder zu beruhigen. Dazu hat sich der Begriff \"Pony Time\" etabliert. Nach Beantragung durch ein Mitglied und erfolgreicher Abstimmung wird eine der Thematik passenden Folge abgespielt.", "section_level": 2}, {"title": "Anhänger.", "content": "An dem Herd Census 2014, bei dem insgesamt ca. 20.000 Personen vorwiegend aus dem angloamerikanischen Raum abgestimmt haben, nahmen etwa 600 Bronies aus dem deutschsprachigen Raum teil, wobei eine deutlich höhere Zahl deutschsprachiger Bronies anzunehmen ist, die im vier- bis fünfstelligen Bereich liegt. So hat das deutschsprachige Bronyforum „Bronies.de“ gut 15.000 angemeldete Mitglieder (Stand: Juni 2019). Positiv dem Fandom gegenübergestellt sind unter anderem der Mojang-Gründer Markus Persson und der Valve-Mitgründer Gabe Newell, und Popstar Miley Cyrus, die alle bestätigten, Bronies zu sein. Ein weiterer Fan der Serie ist die Komikerin Mirja Boes. International wie auch im deutschsprachigen Raum finden regelmäßig Conventions und zahlreiche Fan-Treffen („Meetups“) statt. Eine der größten Veranstaltungen in Europa ist die jährlich seit 2012 im Sommer stattfindende \"GalaCon\" in Ludwigsburg mit ca. 1300 Teilnehmern, die am 30. und 31. Juli 2016 ihr „5. Jubiläum“ feierte. Zur Organisation von Treffen haben sich in Deutschland auch mehrere, meist regional agierende Vereine gegründet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bronies sind Anhänger der von 2010 bis 2019 laufenden Animationsserie My Little Pony – Freundschaft ist Magie. Es handelt sich dabei um vorwiegend männliche, aber auch weibliche Personen, die außerhalb der eigentlichen Zielgruppe der Serie – Mädchen im Alter von 4 bis 9 Jahren – liegen. Die Idee hinter der Sendung hatte die Filmanimatorin Lauren Faust.", "tgt_summary": null, "id": 1017805} {"src_title": "Superman: Kryptons letzter Sohn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Erstmals entdeckt wurde das Mineral 1908 durch Herrn Morgenstern, den Direktor des „Kupfergrübner Stolln“ bei Sadisdorf in der sächsischen Stadt Dippoldiswalde, dem es aufgrund seiner kräftigen blauen Farbe auf der schneebedeckten Halde des Bergwerks auffiel. Da das Mineral farblich zwar den in der Gegend häufig vorkommenden Apatiten ähnelte, ohne jedoch deren Kristallgestalt aufzuweisen, schickte Morgenstern den Kristall zur Bestimmung zu Friedrich Ludwig Wilhelm Kolbeck (1860–1943) an die Bergakademie Freiberg, der es sofort als bisher unbekannte, neue Mineralart erkannte. Da er jedoch trotz eigenhändiger Suche auf den Halden nicht genug Material für eine genaue Analyse fand, konnte er nur das Kristallsystem (monoklin) und die Dichte (≈2,39 g/cm3) ermitteln. Eine zumindest qualitative, wenn auch ungenaue Analyse des Minerals gelang 1911 dem Chemiker Theodor Döring (1873–1947), Professor für angewandte Chemie an der Universität Freiberg, der zwar viel Beryllium (Be), sehr wenig Aluminium (Al) und Magnesium (Mg) sowie PO, SiO und Spuren von Kupfer (Cu), Eisen (Fe) und SO fand, jedoch kein Scandium. Er hielt das Mineral deshalb für ein Berylliumphosphat oder ein Silicophosphat des Berylliums. Dipl.-Ingenieur F. Edelmann erwähnte 1926 in seiner Beschreibung des von Morgenstern gefundenen Minerals neben einigen optischen und physikalischen Eigenschaften auch die Analyse von Döring und benannte es nach Friedrich Kolbeck als Kolbeckit. Eine genauere chemische Zusammensetzung findet sich allerdings in dem im gleichen Jahr herausgegebenen „Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen in Sachsen“ nicht. Eine weitere chemische Analyse des Materials aus Sadisdorf folgte 1932 durch H. Thurnwald und A. A. Benedetti-Pichler. Sie übersahen das Scandium und hielten das Mineral für ein Be-Al-Ca-Silicophosphat. Die korrekte chemische Zusammensetzung mit Sc[PO]·2HO wurde erst 1965 durch Mary E. Mrose über eine kurze Mitteilung unter Berufung auf nicht veröffentlichte Analysedaten bekannt. Bereits 1879 beschrieb Albrecht Schrauf ein dem Kolbeckit ähnliches Mineral aus Altenberg bei Aachen, das er als \"Eggonit\" bezeichnete. 1892 diskreditierte er jedoch selbst seine Mineralbeschreibung in einer Mitteilung an Dana, nachdem er festgestellt hatte, dass es sich um gefälschte Mineralstufen handelte. Ein weiteres, dem Kolbeckit ähnliches Mineral, beschrieben 1940 Esper S. Larsen und Arthur Montgommery, das sie bei Fairfield im US-Bundesstaat Utah fanden und als \"Sterrettit\" bezeichneten (nach Douglas B. Sterrett, der die Variscit-Lagerstätten in Utah und Nevada untersuchte). Ein Jahr später konnte jedoch F. A. Bannister mithilfe von röntgenanalytischen Untersuchungen nachweisen, dass Eggonit und Sterretit identisch sind. 1959 stellten Mary E. Mrose und B. Wappner, ebenfalls durch Röntgenanalyse, zudem fest, dass Sterretit und Eggonit mit dem Kolbeckit aus Sadisdorf und synthetisch hergestelltem ScPO·2HO weitgehend identisch sind. Aufgrund der vielfältigen Problematik bei den chemischen Analysen und verschiedenen Mineralnamen entschied schließlich die IMA/CNMNC zunächst 1965 und endgültig noch einmal 1987, dass das Mineral mit der Zusammensetzung Sc[PO]·2HO den Namen Kolbeckit erhält. Verwechslungsgefahr besteht zudem aufgrund der Ähnlichkeit des Namens mit dem synonym als \"Kolbeckin\" bezeichneten Mineral Herzenbergit.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "Bereits in der veralteten, aber teilweise noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Kolbeckit zur Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort zur Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate ohne fremde Anionen“, wo er zusammen mit Koninckit, Malhmoodit, Mansfieldit, Metavariscit, Paraskorodit, Phosphosiderit, Skorodit, Strengit, Variscit und Yanomamit die „Variscitgruppe“ mit der System-Nr. \"VII/C.09\" bildete. Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete ordnet den Kolbeckit ebenfalls in die Abteilung der „Phosphate usw. ohne zusätzliche Anionen; mit HO“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhältnis des Phosphat-, Arsenat- bzw. Vanadatkomplexes (RO) zum Kristallwassergehalt, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen; RO : HO = 1 : 2“ zu finden ist, wo es zusammen mit Metavariscit und Phosphosiderit die „Metavariscitgruppe“ mit der System-Nr. \"8.CD.05\" bildet. Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Kolbeckit in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort in die Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate etc.“ ein. Hier ist er ebenfalls zusammen mit Metavariscit und Phosphosiderit in der „Metavariscitgruppe“ mit der System-Nr. \"40.04.03\" innerhalb der Unterabteilung „Wasserhaltige Phosphate etc., mit AXO × x(HO)“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Kolbeckit kristallisiert isotyp mit Phosphosiderit im monoklinen Kristallsystem in der mit den Gitterparametern \"a\" = 5,42 Å; \"b\" = 10,19 Å; \"c\" = 8,89 Å und β = 90,8° sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. Die Kristallstruktur von Kolbeckit besteht aus PO-Tetraedern und ScO(HO)-Oktaedern, die über ihre Ecken miteinander verknüpft sind und dadurch ein dreidimensionales Gerüst bilden.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Kolbeckit bildet sich sekundär in einigen Hydrothermal-Adern und Phosphat-Lagerstätten. Je nach Fundort kann das Mineral mit Chlorit, Crandallit, Gips, Diaphorit (nicht zu verwechseln mit Diaspor!), Lithiophorit, Malhmoodit, Miargyrit, Quarz, Variscit, Vernadit und/oder Wardit vergesellschaftet sein. Als seltene Mineralbildung konnte Kolbeckit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden, wobei bisher (Stand 2013) rund 20 Fundorte als bekannt gelten. Neben seiner Typlokalität Sadisdorf in Sachsen trat das Mineral in Deutschland noch bei Trutzhofmühle in der Gemeinde Pleystein und bei Hagendorf in der Marktgemeinde Waidhaus in Bayern sowie in der Grube „Pius“ bei Schutzbach und der Grube „Schöne Aussicht“ bei Dernbach (Landkreis Neuwied) in Rheinland-Pfalz auf. Der bisher einzige bekannte Fundort in Österreich ist der Steinbruch „Schlarbaum“ bei Klausen (Gemeinde Bad Gleichenberg) in der Steiermark. Weitere bekannte Fundorte sind unter anderem Putty Beach auf der Halbinsel Woy Woy im australischen Bundesstaat New South Wales, Krásno nad Teplou (deutsch \"Schönfeld\") und Těškov in Tschechien, die Shinkolobwe Mine in der Demokratischen Republik Kongo, Vatukoula auf der Fidschi-Insel Viti Levu, Bric Colmè nahe San Giacomo in der Gemeinde Roburent in der italienischen Provinz Cuneo, der Mrima Hill in der Küstenprovinz von Kenia, Bixad (Covasna) und Baia Sprie in Rumänien, die Sn-W-Mo-Lagerstätte „Tigrinoe“ (auch \"Tigriny\") in der russischen Region Primorje (\"Primorski krai\") sowie Wilson Springs (Garland County) und Magnet Cove (Hot Spring County) in Arkansas, Fairfield im Oquirrh-Gebirge in Utah und Ladysmith (Rusk County) in Wisconsin in den Vereinigten Staaten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kolbeckit, auch als Eggonit oder Sterretit bzw. Sterrettit bekannt, ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Sc[PO]·2HO, ist also ein wasserhaltiges Scandium-Phosphat und neben dem wasserlosen Pretulit (Sc[PO]) das bisher einzige bekannte Phosphatmineral mit Scandium als Hauptkomponente. ", "tgt_summary": null, "id": 1194201} {"src_title": "Kaukauna (Town)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pjotr Kontschalowski wuchs als Sohn eines Kunstbuchverlegers in der Ukraine auf und begann seine zeichnerische Ausbildung an der Maria-Rajewskaja-Iwanowa-Zeichenschule in Charkow. Die Familie zog 1889 nach Moskau, und er besuchte während seiner Gymnasialzeit Klassen an der Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur. In Paris studierte er von 1896 bis 1898 bei Jean-Paul Laurens und Jean-Joseph Benjamin-Constant an der Académie Julian. Danach studierte er mit Unterbrechungen von 1898 bis 1907 an der Kunstakademie in Sankt Petersburg. Unter seinen Lehrern dort waren Sawinski, Hugo Salemann und Pawel Kowalewski. 1902 machte er eine Reise nach Italien, erneut 1904 und war mehrfach in Frankreich (1907–08, 1910, 1913), in Frankreich und Spanien (1912) und zusammen mit Wassili Surikow 1914 in Deutschland und Italien. Nach dem Ersten Weltkrieg konnte er 1924/25 noch einmal nach Italien und Frankreich reisen. Seit 1908 beteiligte er sich an verschiedenen Ausstellungen und Künstlergruppen: „Goldenes Vlies“, „Brüderschaft“, Welt der Kunst (1911, 1912, 1915–22) und „Neue Gesellschaft der Künstler“. In Frankreich stellte er im Salon d’Automne (1908, 1910) und Salon des Indépendants (1908, 1910–12) aus. Er gehörte 1911 zu den Gründern der Künstlergruppe Karo-Bube und war 1911 ihr Vorsitzender, schied jedoch 1916 wieder aus. Dawid Burljok, Mitgründer des Karo-Buben, zählte Kontschalowski 1913 zu den \"„Wilden“ Rußlands\" in seinem Beitrag zum Almanach \"Der Blaue Reiter\". Zusammen mit Robert Genin, Alexej Jawlensky, Wassily Kandinsky und Marianne von Werefkin nahm er 1914 an der Baltischen Ausstellung in Malmö teil. Er war bei den „Moskauer Malern“, in der Gruppe „Existenz“ (1926–27) und in der „Gesellschaft der Moskauer Künstler“ organisiert, sowie in der „Assoziation der Künstler des revolutionären Russlands“ (1926). Seit 1918 arbeitete er als Kunstlehrer an freien Kunstschulen und war 1926 bis 1929 bei Wchutemas und Wchutein als Lehrer tätig. Als Bühnenbildner hatte er seit 1905 Aufträge verschiedener Bühnen: der Simin Oper (1905, 1912), des Bolschoi-Theaters (1920–21, 1932, 1944–45) und des Stanislawski-Nemirowitsch-Dantschenko-Theaters (1921, 1932). 1932 erwarb er von der Künstlerin Anna Iwanowna Trojanowskaja den Gutshof Bugry am Rande des späteren Obninsks. Im Jahr 1922 hatte er in der Tretjakow-Galerie mit 165 Werken seine erste von bis 1951 fünfzehn Einzelausstellungen. 1922 nahm er an der Ersten Russischen Kunstausstellung in Berlin teil. Im Ausland gezeigt wurde er auch in der Exhibition of Russian Art in New York (1924) und in der Exposition internationale des Arts Décoratifs et industriels modernes in Paris (1925). In der Sowjetunion machte er größere Reisen auf die Krim, nach Nowgorod und Pskow (1925, 1926, 1928), in den Kaukasus (1927, 1935) und nach Murmansk und Archangelsk (1936). In späteren Jahren malte er im Stil des offiziell verlangten Sozialistischen Realismus. Kontschalowski wurde 1946 als Volkskünstler der RSFSR ausgezeichnet, außerdem erhielt er 1942 den Stalinpreis. 1947 wurde er Mitglied der Akademie der Künste der UdSSR. Kontschalowski war seit 1902 mit Olga, der ältesten Tochter des Malers Wassili Surikow verheiratet, sie hatten die Tochter Natalia (1903) und den Sohn Michail (1906). Unter ihren Nachkommen sind eine Reihe Künstler, sein Schwiegersohn war der sowjetische Dichter Sergei Wladimirowitsch Michalkow. Kontschalowski ist auf dem Nowodewitschi-Friedhof beerdigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pjotr Petrowitsch Kontschalowski (; * 21. Februar 1876 in Slowjansk, Russisches Kaiserreich; † 2. Februar 1956 in Moskau) war ein russischer Maler, Grafiker und Bühnenbildner.", "tgt_summary": null, "id": 1827961} {"src_title": "Yoon Yeo-jeong", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Leitung in dem von den Ustaša gegründeten Lager übernahmen Jugoslawiendeutsche (im nationalsozialistischen Sprachgebrauch \"Volksdeutsche\") als Angehörige der nationalsozialistischen Einsatzstaffel der Deutschen Mannschaft. KZ-Kommandant war Karl Heger, dessen Stellvertreter sein Bruder Willibald Heger. Der erste Transport mit 1.370 mehrheitlich jüdischen Frauen und Kindern aus dem KZ Kruščica erreichte Loborgrad im September 1941, nach anderen Quellen am 5. und 6. Oktober 1941. KZ-Kommandant Karl Heger berichtete den vorgesetzten Behörden mehrfach über Probleme mit der Ernährung, Hygiene und Überbelegung im Lager. Nach dem Ausbruch von Krankheiten sowie Läusebefall und Durchfall unter den Lagerhäftlingen ersuchte Heger darum, dass Serbinnen, Kinder und Personen über 55 Jahren in andere Lager verbracht werden. Nach Zeugenaussagen soll Karl Heger ein Kind, das ihn angerempelt hatte, mit einem Gewehrkolben erschlagen haben. Zudem gab es Berichte über die Vergewaltigung einer 16-jährigen aus Wien. Auch sollen die weiblichen Gefangenen zum Geschlechtsverkehr gezwungen worden sein. Im Herbst 1941 erlaubten die Ustascha-Behörden der jüdischen Gemeinde von Zagreb Nahrung, Kleidung und andere nützliche Dinge ins Lager zu schicken. Auch der Besuch jüdischer Ärzte wurde genehmigt. Am 8. Dezember 1941 richtete die jüdische Gemeinde von Sarajevo ein Schreiben an die Stadtverwaltung von Osijek und Zagreb, in dem sie finanzielle Hilfe für die Unterstützung der 6.700 Häftlinge von Loborgrad, Đakovo und Jasenovac anbot. Die Gesamtkosten der Lager wurden dabei mit 2.820.000 Kuna im Monat beziffert. Mit Schreiben vom 18. Dezember 1941 erlaubten die Ustascha-Behörden der jüdischen Gemeinde von Zagreb eine Sammlung von Geld, Nahrung und Kleidung für die jüdischen und serbischen Häftlinge durchzuführen. Das Lager bot nicht genügend Menschen Platz, sodass im November 1941 ein weiteres Frauenlager unweit von Lobor errichtet wurde, das sogenannte KZ Gornja Rijeka. Dorthin deportierten die Ustaša alle Serbinnen und ihre Kinder, sowie ältere Jüdinnen. Im Dezember 1941 befanden sich etwa 1.700 Frauen im Lager. Einige der Gefangenen wurden in das KZ Jasenovac deportiert, andere konnten gerettet werden, sehr viele erlagen jedoch Infektionskrankheiten wie Typhus. Im Mai 1942 wurden Serbinnen nach Deutschland zur Zwangsarbeit deportiert, sowie im August 1942 weitere Frauen ins KZ Auschwitz. Eine kleine Gruppe von Kroatinnen wurde ins KZ Stara Gradiška geschickt. Anfang Oktober 1942 wurden alle bis auf zwei Frauen in das KZ Jasenovac deportiert. Ende Oktober 1942 wurde das KZ vollständig aufgelöst. Heute erinnert nichts daran, dass im Schloss einst ein Frauen- und Kinderlager bestand. Auch auf der Website des Schlosses Loborgrad (heute eine staatliche psychiatrische Anstalt, die Psychiatrische Anstalt Loborgrad) wird kaum Bezug auf das KZ und die dort verübten Verbrechen genommen. Auf der Website der Gemeinde Lobor wird es nicht erwähnt.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Das KZ Loborgrad war Auslöser der \"Aktion Diana Budisavljević\", einer privaten Hilfsaktion, die von der österreichischen Humanistin Diana Budisavljević ins Leben gerufen wurde, als sie im Oktober 1941 von den schlechten Zuständen im KZ gehört hatte und schließlich beschloss, etwas dagegen zu unternehmen, obwohl sie und ihre Familie als gebürtige Serben durch die Ustašas gefährdet waren. Die Hilfsaktion sollte sich um die Versorgung mit Hilfsgütern sowie Freilassung und Unterbringung von befreiten Kindern und Frauen kümmern. In den Folgemonaten wurden Frauen und Kinder aus dem KZ Loborgrad freigelassen und zunächst in der Taubstummenanstalt in Zagreb untergebracht, bis es möglich war, die Rückreise in ihre Heimatorte zu organisieren. Im Laufe der Zeit gelang es, tausende serbische, jüdische und Roma-Kinder aus den Todeslagern des Ustaša-Regimes zu retten, darunter aus dem KZ Stara Gradiška, KZ Mlaka, KZ Jablanac und dem KZ Jasenovac, dem größten aller KZs in Südosteuropa.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Konzentrationslager Loborgrad (serbokroatisch \"Koncentracioni logor Loborgrad\" / Концентрациони логор Лоборград), auch KZ Lobor-Grad oder KZ Lobor, war ein von der faschistischen Ustascha gegründetes und von der nationalsozialistischen Einsatzstaffel der Deutschen Mannschaft geführtes Konzentrationslager für Frauen und Kinder auf dem Gebiet des Unabhängigen Staates Kroatien (NDH). Es wurde zwischen September 1941 und Oktober 1942 betrieben und die Gefangenen waren hauptsächlich serbische und jüdische Frauen (auch Schwangere) sowie deren Kinder und Säuglinge. ", "tgt_summary": null, "id": 2023265} {"src_title": "Two Rivers (Wisconsin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Karriere in Europa.", "content": "Sarmiento entstammte einer adligen Familie; seinem Vater Diego war 1612 der erbliche Titel eines Grafen von Salvatierra und 1625 der des Marquis von Sobroso sowie Herzog von Saviote verliehen worden. García Sarmiento diente zunächst am Hofe König Philipps IV. Er übernahm militärische Aufgaben als Hauptmann der Infanterie und der Kavallerie in der Lombardei und wurde in den Orden von Santiago aufgenommen. 1631 übernahm er den Oberbefehl der galicischen Infanterie, die für den Einsatz in Flandern vorgesehen war und 1634 ernannte ihn der König zum \"Maestre del Campo\" von Sevilla und zum Befehlshaber der dortigen spanischen Marine. Sarmiento war mit Antonia de Acuña y Guzman verheiratet.", "section_level": 1}, {"title": "Amtszeit als Vizekönig von Neuspanien.", "content": "1642 fiel der damalige Vizekönig von Neuspanien, Diego López de Pacheco Cabrera y Bobadilla am spanischen Hof in Ungnade. Dessen Cousin war als Johann IV. zum König von Portugal gekrönt worden, und die Spanier verdächtigten López de Pacheco, gemeinsame Sache mit den Portugiesen zu machen. Philipp IV. ersetzte ihn daher durch den als loyal bekannten Sarmiento. Noch bevor Sarmiento in Mexiko eintraf, hatte der Bischof von Puebla, Juan de Palafox y Mendoza, Pacheco bereits entmachtet und verhaftet sowie interimsweise das Vizekönigreich geführt. Sarmiento trat sein Amt in Mexiko im November 1642 an. In seine Amtszeit fiel eine große Flut im Jahre 1645.", "section_level": 1}, {"title": "Amtszeit als Vizekönig von Peru.", "content": "1648 ernannte ihn der König zum Vizekönig von Peru. Er übernahm das Amt in Lima am 20. September 1648. In seine Amtszeit fiel im März 1650 ein schweres Erdbeben, das die Stadt Cuzco weitgehend zerstörte. 1654 musste er neue Münzen prägen lassen, nachdem Falschmünzer nachgemachte Geldmünzen mit geringem Edelmetallgehalt in Umlauf gebracht hatten. Am 24. Februar 1655 übergab er sein Amt an seinen Nachfolger. In Folge des Krieges zwischen Spanien und England erschien die Überfahrt nach Europa zu gefährlich und so blieb Sarmiento in Lima, wo er 1659 nach einer schweren Erkrankung starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "García Sarmiento de Sotomayor y Henriquez de Luna, \"Conde de Salvatierra\", \"Marqués de Sobroso\", \"Herzog von Saviote\" (* um 1595 in La Cañiza, Galicien, Spanien; † 26. Juni 1659 in Lima) war ein spanischer Offizier und Kolonialverwalter, der als Vizekönig von Neuspanien und als Vizekönig von Peru amtierte.", "tgt_summary": null, "id": 1526690} {"src_title": "Murray Kinnell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgesehene Strafen.", "content": "Bei einer Erstverurteilung ist eine Mindestfreiheitsstrafe von 20 Jahren und eine Geldstrafe von nicht mehr als zwei Millionen US-Dollar vorgesehen, sowie die Einziehung sämtlicher Gewinne, welche aus den kriminellen Aktivitäten gewonnen wurden. 1984 wurde der Unterparagraph \"b\" hinzugefügt, welcher auch als „“ Bestimmung bekannt ist. Nach diesem müssen Personen, bei denen festgestellt wurde, dass sie als Hauptverwalter („“), Organisator oder als Anführer einer kriminellen Organisation tätig waren, welche eine große Menge Drogen vertrieben hat – zuletzt die 300-fache Menge dessen, was beim Besitz zu einer Mindeststrafe von fünf Jahren führen würde – oder welche aus dem Verkauf einen großen Gewinn gezogen haben – zuletzt 10 Millionen Brutto in einem Jahr – zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt werden. Die Strafe soll nicht ausgesetzt werden, ebenso ist eine Freilassung auf Bewährung ausgeschlossen. Personen, welche Mitglied einer unter das CCE-Gesetz fallenden kriminellen Vereinigung sind und einen Menschen vorsätzlich töten oder einen Mord beauftragen, können zum Tode verurteilt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Berühmte Fälle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Black Mafia Family.", "content": "Die Black Mafia Family war eine große Vertriebsorganisation für Kokain, welche von den Brüdern Demetrius „Big Meech“ und Terry „Southwest T“ Flenory geführt wurde. Angefangen als Crack-Dealer in ihrer High School im Südwesten von Detroit, verkauften die Flenory Brüder am Anfang der 1990er Tausende Kilogramm Kokain in mindestens 21 Bundesstaaten. Beide wurden am 12. September 2008 zu 30 Jahren verurteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Rayful Edmond III.", "content": "Rayful Edmond wurde für den Vertrieb von Tausenden Kilogramm Kokain im Gebiet von Washington, D.C. verurteilt. Sein Prozess führte zur ersten „Anonymen Jury“ in der Geschichte von Washington. Die Geschworenen saßen weiterhin aus Sicherheitsgründen im Gericht hinter Panzerglas und Edmond wurde in der Marine Corps Base Quantico inhaftiert und an jedem Prozesstag vom Militär eingeflogen.", "section_level": 2}, {"title": "Larry Hoover.", "content": "Larry Hoover war der Gründer der Gangster Disciples und war ihr mutmaßlicher Anführer bis zu seiner Inhaftierung 1973. Am 31. August 1995 wurde Hoover im Vienna Correctional Center von Bundesagenten verhaftet und zum Metropolitan Correctional Center Chicago verbracht, wo er wegen Verstößen gegen das CCE-Gesetz angeklagt wurde. Er sitzt eine lebenslange Freiheitsstrafe im Supermax-Gefängnis ADX Florence ab.", "section_level": 2}, {"title": "Tijuana-Kartell.", "content": "Die Anführer des Tijuana-Kartells, sieben Brüder und vier Schwestern, hatten dieses von Miguel Ángel Félix Gallardo geerbt, nachdem dieser 1989 wegen seiner Verwicklung in die Ermordung eines DEA-Agenten inhaftiert wurde. Gegen alle wurden Anklagen nach dem CCE-Gesetz erhoben, aufgrund des Handels mit Kokain, Heroin, Methamphetamin und Marihuana sowie diverser Morde. Alle Brüder – mit Ausnahme von Carlos Arellano Félix und Luis Fernando Arellano Félix – wurden bis heute entweder verhaftet oder von der Polizei oder im Gefängnis getötet. Luis Fernando gilt als aktuelles Oberhaupt des Kartells.", "section_level": 2}, {"title": "Augusto Falcon & Salvador Magluta.", "content": "Salvador „Sal“ Magluta and Augusto „Willy“ Falcon waren die Anführer einer der wichtigsten Kokain-Schmuggel-Organisationen in der Geschichte von Süd-Florida. Sie wurden im April 1991 vor einer Grand-Jury auf Bundesebene angeklagt, wegen eine Fülle von Verbrechen im Zusammenhang des Drogenhandels, darunter das leiten einer kriminellen Organisation. Ihnen wurde vorgeworfen, mehr als 75 Tonnen Kokain importiert und dann vertrieben zu haben. Beide wurden nach einem langen Prozess für „nicht schuldig“ befunden. Nach dem Prozess untersuchte die Staatsanwaltschaft die Finanzen von Magluta and Falcon, wobei endgültig bewiesen wurde, dass mehrere Mitglieder der Jury, darunter der Geschworenen-Hauptmann, bestochen worden waren. Magluta, Falcon, mehrere Geschworene, ihre Verbündeten und teilweise ihre Anwälte wurden wegen diverser Straftaten in Zusammenhang mit dem Prozess verurteilt. Magluta erhielt eine Freiheitsstrafe über 205 Jahre, während Falcon nur zu einer 20-jährigen Haftstrafe verurteilt wurde, nachdem er sich auf einen Handel mit der Regierung eingelassen hatte. Magluta wurde zuerst im ADX Florence inhaftiert, nachdem sein Anwalt Paul Petruzzi gegen die Bundesregierung geklagt hatte, wurde er verlegt. Magluta strengt derzeit einen neuen Prozess an, auf Basis von mehr als 40 Rechtsverstößen, welche sich in seinem Prozess ereignet haben sollen. Bundesagenten, welche in den Fall involviert waren, erklärten später, dass es nur wenige Drogenhändler gegeben habe, welche erfolgreicher waren als Magluta and Falcon.", "section_level": 2}, {"title": "Felix Mitchell.", "content": "Felix „Die Katze“ Mitchell war ein bekannter Verbrecherkönig („“) und Anführer des „69 Mob“ in Oakland. Er war ein bedeutender Heroinhändler. Auf der Höhe seiner Macht erstreckte sich sein Imperium über ganz Kalifornien und hatte Ausläufer in den Mittleren Westen. Seine Organisation brachte es auf einen monatlichen Gewinn über 400.000 US-Dollar. Felix wurde 1985 wegen Verstoßes gegen das CCE-Gesetz zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und in Leavenworth inhaftiert. Weniger als ein Jahr nach seiner Inhaftierung wurde er am 21. August 1986 in seiner Zelle erstochen, einem Tag vor seinem 32ten Geburtstag. Bei seiner Beerdigung in Oakland wurde die Holzkutsche, in welcher sich sein Sarg befand, von 10 Rolls-Royce gezogen. Zahlreiche Prominente und über 1.000 Menschen begleiteten die aufwendige Beerdigung, welche weltweit das Interesse der Medien erregte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Continuing Criminal Enterprise Statute (Umgangssprachlich auch CCE Statute oder The Kingpin Statute) ist ein Bundesgesetz der Vereinigten Staaten. Es richtet sich gegen Drogenhändler, welche für Handel in bedeutenden Rahmen verantwortlich sind. Anders als das RICO-Gesetz, welches gegen das organisierte Verbrechen allgemein gerichtet ist, richtet sich das CCE-Gesetz nur gegen große Organisationen, welche in den Drogenhandel involviert sind. ", "tgt_summary": null, "id": 1225821} {"src_title": "Grizedale Hall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Nach Besuch der Volksschule und des Realgymnasiums legte sie im Jahr 2005 die Matura mit Auszeichnung ab. Zunächst begann sie an der Universität Wien Rechtswissenschaften zu studieren, brach das Studium jedoch im Jahr 2007 ab und wechselte an die Wiener Wirtschaftsuniversität, an der sie das Studium des Wirtschaftsrechts und der internationalen Betriebswirtschaftslehre aufnahm. Das Studium schloss sie nicht ab.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "Als Grund für ihren Einstieg in die Politik nannte sie eine „Leidenschaft für das Politische“. Ihr Vater Norbert Steger, der für die FPÖ in der ersten rot-blauen Koalition Vizekanzler und Wirtschaftsminister unter Fred Sinowatz war, riet ihr von einem Einstieg in die Politik ab. Petra Steger ist seit 2008 Mitglied der FPÖ. Im Oktober 2010 wurde sie als Bezirksrätin im Wiener Gemeindebezirk Meidling vereidigt und hatte diese Position bis 2013 inne. Seit 2013 ist sie Teil der Bezirksparteileitung, und im Jahr 2014 wurde sie zur Bezirksparteiobmann-Stellvertreterin der FPÖ Meidling gewählt. Zwischen 2012 und 2016 war sie Moderatorin und Redakteurin bei \"FPÖ TV\", einem parteieigenen Propagandakanal, der Videos unter anderem auf YouTube veröffentlicht. Im Oktober 2013, nach Wahlkampfhilfe im Nationalratswahlkampf, zog Steger als freiheitliche Abgeordnete in den Nationalrat ein. Steger ist für ihre Fraktion als Sport- und Jugendsprecherin tätig. Als größte Sorge der Jugend nannte sie die eigene Zukunft und das Thema Sicherheit. Sie hält eine Aufwertung der Lehre (Lehre mit Matura) für notwendig. Mithilfe eines Bonussystems für Unternehmer sollen zusätzliche betriebliche Lehrstellen geschaffen werden. Petra Steger unterstützt ein Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst und würde sich auch ein Verbot an Schulen und Universitäten wünschen. Das wäre schon lange eine Position ihrer Partei. Österreich solle dem Beispiel anderer Staaten in Europa folgen. Auf die Frage, ob es junge Frauen schwerer in der Politik haben, antwortete sie, dass jeder, der Bereitschaft und Talent mitbringt, eine Chance in der Politik bekommen kann. Deswegen lehne sie auch Quoten ab: „Ich möchte nicht in dem Wissen auf einer Position sitzen, dass ich eine Quote erfülle. Ich möchte wissen, dass ich mir diese Position tatsächlich verdient habe.“ Im Juni 2017 sprach sie sich gegen ein von ÖVP/SPÖ beschlossenes „Sportförderungsgesetz“ aus. Während des Wahlkampfs der Nationalratswahl 2017 wirkte sie in einem FPÖ-Video im Internet mit, welches Hass im Netz gegen ihre Partei thematisierte und zeigen sollte, dass es – laut FPÖ – „vor allem die Freiheitlichen“ seien, „die mit Hasspostings überschüttet werden“.", "section_level": 2}, {"title": "Sport.", "content": "Neben ihrem Werdegang als Politikerin ist Steger auch im Sport aktiv. So ist sie als Basketball-Spielerin und Teamkapitänin beim Frauenverein Flying-Foxes SVS Post tätig, einem Verein in der ersten österreichischen Damen-Bundesliga. Mit ihrem Verein wurde sie bisher zwölf Mal in Serie österreichische Staatsmeisterin und neun Mal in Serie Siegerin im Cup. Außerdem erreichte sie dreimal den dritten Platz in der CEWL und wurde dreimal als Most Valuable Player ausgezeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Petra Steger (* 4. Oktober 1987 in Wien) ist eine österreichische Politikerin (FPÖ) und seit Oktober 2013 Abgeordnete zum österreichischen Nationalrat.", "tgt_summary": null, "id": 1208607} {"src_title": "Aquis submersus (Max Ernst)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sidaris wurde 1931 in Chicago geboren und wuchs in Shreveport, Louisiana auf, wo er die C. E. Byrd High School besuchte. Später studierte er in Dallas an der Southern Methodist University. 1950 begann er seine Karriere beim Fernsehen als Stage Manager beim Fernsehsender WFAA in Dallas. Ab Anfang der 1960er Jahre wandte er sich der Produktion von Sportsendungen zu. 1961 führte er Regie bei der ersten Folge der ABC-Show \"Wide World of Sports\". Er war an der Einführung von Techniken wie dem Instant Replay, dem Slow-Motion Replay und Split Screens bei Sportübertragungen beteiligt und etablierte die sogenannten „Honey Shots“, Nahaufnahmen von Cheerleadern und attraktiven Frauen im Publikum der Sportveranstaltungen. Für ABC produzierte er von 1964 bis 1988 auch die Übertragungen der Olympischen Spiele. Gemeinsam mit sieben weiteren Regisseuren wurde er 1969 für seine Regiearbeit bei der Übertragung der Olympischen Sommerspiele in Mexico mit einem Emmy in der Kategorie \"Outstanding Achievement in Sports Programming\" ausgezeichnet. Ab Anfang der 1970er Jahre wandte er sich der Produktion von Filmen und Fernsehserien zu. So führte er unter anderem Regie bei einer Folge der Fernsehserie \"Einsatz in Manhattan\". Für Robert Altman choreographierte er 1970 die Footballszene im Film \"MASH\". Bekannt wurde Sidaris jedoch mit seinen trashigen B-Movies, die er sehr kostengünstig und schnell produzierte. Zwischen 1973 und 1998 entstanden insgesamt zwölf Spielfilme, deren Handlung oft eher nebensächlich war und die sich stattdessen auf das Zurschaustellen von großkalibrigen Waffen und attraktiven Darstellerinnen beschränkten. Oft arbeitete Sidaris mit Playmates, zum Beispiel Roberta Vasquez, Dona Speir, Hope Marie Carlton und Cynthia Brimhall, zusammen. Nach dem finanziellen Erfolg mit \"Malibu Express\" im Jahr 1985 produzierte Sidaris bis 1993 sieben weitere Filme als lose Fortsetzungen. Die Serie bezeichnete er später als „Bullets, Bombs and Babes“. Den gleichen Titel gab er seinem 2003 veröffentlichten Buch, in dem er die Entstehung der Filme beschrieb. Am 7. März 2007 starb Sidaris in Beverly Hills an Kehlkopfkrebs. Aus der Ehe mit Arlene T. Sidaris gingen zwei Töchter und der Sohn Christian Drew Sidaris hervor, der ebenfalls als Regisseur und Schauspieler tätig wurde. Arlene Sidaris war an der Produktion aller Filme ihres Mannes beteiligt und betreibt seit seinem Tod die offizielle Andy-Sidaris-Website.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie (Auswahl).", "content": "Schauspieler", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrew „Andy“ Sidaris (* 20. Februar 1931 in Chicago, Illinois; † 7. März 2007 in Beverly Hills, Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Regisseur, Filmproduzent, Drehbuchautor und Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1535477} {"src_title": "Jacob Friedrich Gmelich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits im 15. Jahrhundert befand sich ein Tower House mit L-förmigem Grundriss auf den Ländereien. Ob es sich hierbei um den im Jahre 1453 belagerten Turm von \"Haltone\" oder ein Nachfolgebauwerk handelt, ist nicht geklärt. 1515 erwirkte \"William de Lauder\" eine königliche Genehmigung zur Befestigung seines Anwesens in \"Halton\". Mitte des 17. Jahrhunderts gelangten die Ländereien in den Besitz von Charles Maitland, 3. Earl of Lauderdale. Unter seiner Führung entstand das heutige Hatton House, in welches Fragmente des älteren Tower House integriert wurden. Zwischen 1682 und 1792 war Hatton House der Sitz der Earls of Lauderdale. Sholto John Douglas, 18. Earl of Morton erwarb das Anwesen im Jahre 1870 und vererbte es seinem Sohn Sholto Charles Douglas, Lord Aberdour. \"William Whitelaw\" war letzter Eigentümer von Hatton House, als dieses 1952 durch einen Brand vernichtet wurden. Drei Jahre später wurde die Ruine weitgehend niedergerissen.", "section_level": 1}, {"title": "Südtor.", "content": "Das heutige Südtor markierte einst die Einfahrt aus Richtung Glasgow. Es trägt die Datumsangabe 1692. Im Zuge von Umgestaltungen nach Plänen des Architekten William Henry Playfair wurde das Tor dann im Jahre 1829 an seinen heutigen Standort versetzt. Dorische Blendpfeiler flankieren den zentralen Torbogen, den ein zweiflügliges Eisentor verschließt. Darüber ist diesem ein invertierter Segmentbogen gegenübergestellt. Ein Schlussstein verbindet beide Bögen. Die Rückseite ist als Sonnenuhr gestaltet. Niedrigere Segmentbögen für Fußgänger flankieren den zentralen Bogen. Das Bauwerk ist im Register gefährdeter denkmalgeschützter Bauwerke in Schottland eingetragen. Sein Zustand wird als schlecht, jedoch bei moderater Gefährdung eingestuft.", "section_level": 1}, {"title": "Osttor.", "content": "Ein Paar verzierter Pfosten mit länglichem Grundriss markieren die Zufahrt aus östlicher Richtung. Sie stammen aus dem Jahr 1700 und bestehen aus bossierten Steinquadern, die im Schachbrettmuster angeordnet sind. Darauf sitzen gekehlte Kranzgesimse mit heraldischen Motiven.", "section_level": 1}, {"title": "Umfriedungsmauer mit Ecktürmen und Badehaus.", "content": "Die erhaltenen Fragmente stammen aus dem späten 18. Jahrhundert. An den beiden Südabschlüssen der befestigten Bruchsteinmauer erheben sich zweistöckige Türme mit quadratischem Grundriss. Ebenerdig wurden bossierte Quadersteine verwendet, während das Mauerwerk des Obergeschosses aus Harl-verputztem Bruchstein besteht. Das Gebäude ist über eine mittige Türe mit Rundbogen und Schlussstein ebenerdig zugänglich. Ein weiterer Zugang besteht im Obergeschoss. Blinde Fenster flankieren dort die Türe. Sie schließt mit einem Tympanon mit Ochsenauge ab. Auf dem Turm sitzt ein geschwungenes, schiefergedecktes Dach auf. Beide erhaltenen Türme sind nicht identisch, unterscheiden sich jedoch nur in Details. Das Badehaus tritt halbrund aus der Umfriedungsmauer heraus. Das befestigte Mauerwerk besteht aus Bruchstein, der jedoch mit Quadersteinen verkleidet ist. Gewinkelte Fenster flankieren die mittig in der südexponierten Frontseite befindliche Eingangstüre. Im Inneren verlaufen Steinbänke entlang der Wände. Das Mauerwerk ist verputzt. Das drei Meter durchmessende und 1,2 m tiefe runde Becken befindet sich an der Nordseite unterhalb eines bossierten Bogens. Die Decke ist als Gewölbe gearbeitet. Die beschriebenen Bauwerke sind im Register denkmalgeschützter Bauwerke gelistet. Der Gesamtzustand wird als schlecht bei hoher Gefährdung beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Tempel.", "content": "Der Tempel liegt in der Parkanlage westlich des Standortes des ehemaligen Hatton House. Im Schlussstein des bossierten Segmentbogens ist das Wappen der Lauderdales eingearbeitet. Jeweils zwei ionische Pilaster flankieren den Bogen. Oberhalb der rechten Blendpfeiler ist eine Plakette mit der Inschrift \"Anno dom MDC 1704\" eingelassen. Die Seitenmauern bestehen ebenso wie die rückwärtige Mauer aus freiliegendem Bruchstein. Im Innenraum mit Gewölbedecke sind wiederum Blendpfeiler verbaut. Im Register gefährdeter denkmalgeschützter Bauwerke ist der Zustand des Tempels als schlecht, jedoch bei moderater Gefährdung eingestuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hatton House, auch Haltoun House, war ein Schloss in Schottland. Ursprünglich in Midlothian gelegen, kam es durch Grenzverschiebungen zur Council Area Edinburgh. Teile des Anwesens liegen bereits auf dem Gebiet von West Lothian. Das Renaissancebauwerk wurde 1955 abgerissen. Erhalten sind lediglich wenige Fragmente, von denen drei Bauwerk als Einzeldenkmale in die schottischen Denkmallisten in der höchsten Denkmalkategorie A aufgenommen wurde. Hierbei handelt es sich um die Umfriedungsmauer mit Ecktürmen und Badehaus, das Osttor sowie das Südtor. Ein Tempel in der Parkanlage ist als Kategorie-B-Bauwerk klassifiziert.", "tgt_summary": null, "id": 2126062} {"src_title": "C. Robert Kehler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Ort Ménil-Jean liegt 16 Kilometer südwestlich der Stadt Argentan am linken Ufer des Flusses Orne und einige Kilometer flussabwärts von Écouché. An der Grenze zur Nachbargemeinde Giel-Courteilles befindet sich mit der \"Pont de la Villette\" eine Brücke über den Fluss. Die durch den Dorfkern führende Straße D781 stellt nahe dem Nachbarort La Fresnaye-au-Sauvage die Verbindung zur Hauptverkehrsachse zwischen Putanges-Pont-Écrepin und La Ferté-Macé her. Das frühere Gemeindegebiet umfasste eine Fläche von 7,04 km2 und wird neben der Orne vom Bach \"le Gue Blandin\" durchflossen. Im Verlauf der Französischen Revolution wurde die Gemeinde 1790 zuerst dem Kanton von Écouché zugeordnet. Bedingt durch die Lage zwischen den Orten Écouché und Putanges wurde die Frage nach der Zugehörigkeit neu gestellt und 1881 von der Bevölkerung die Zuordnung zum Kanton von Putanges gefordert, die am 22. Dezember 1888 gegen den Widerstand der Verwaltung erreicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Kultur.", "content": "Im 15. Jahrhundert wurde das heutige Ménil-Jean von zwei verschiedenen Lehensherren regiert. Während das erste Lehen das Dorf umfasste, bestand das zweite rund um einen feudalen Herrschaftssitz, an dessen Stelle später ein Schloss entstand. Dieses besaß eine Kapelle, die allerdings zerstört wurde. Laut einer Legende hatte es im Mittelalter eine Festung bei Ménil-Jean gegeben, was aber nicht wissenschaftlich bewiesen ist. Die alte Kirche des Ortes entstand im 12. Jahrhundert und wurde im 15. und 16. Jahrhundert stark verändert. Sie liegt rund einen halben Kilometer südlich der \"Pont de la Villette\" in einem Waldgebiet oberhalb des Orne-Ufers. Indem um das Jahr 1851 der westliche Teil des ehemals 23 Meter langen Gebetshauses entfernt wurde, wurde dieses zur Kapelle degradiert und erhielt als solche den Namen \"Notre-Dame de Pitié\". Als neue Maße ergaben sich eine Länge von acht Metern gegenüber einer Breite von 8,7 Metern. Die bauliche Form entspricht weiterhin in großen Teilen dem romanischen Stil. Das Gebäude besitzt einen Glockenturm und umfasste außen zudem einen Friedhof, auf dem jedoch keine Gräber mehr erhalten sind. Im Inneren existiert ein einziger Alter, der von einer Figur der Gottesmutter mit Kind sowie zwei weiteren Heiligen geziert. Ursprünglich standen dort auch Darstellungen zweier weiterer Heiliger, doch wurden alle drei Objekte 1979 gestohlen und einzig die der Gottesmutter wurde wiedergefunden. Neben der damaligen Hauptkirche im Wald gab es im 17. Jahrhundert mit der heutigen Ortskirche ein zweites religiöses Gebäude in der Gemeinde. Ihr Alter ist ungeklärt, auch wenn sie 1693 vom damaligen Pfarrer als „nahezu genauso alt“ wie die Kirche im Wald beschrieben wurde. Dank ihrer Lage im Ortskern trug dieser damals in Anlehnung daran den Namen \"la Chapelle\" (die Kapelle). Sie selbst führte den Namen \"Saint-Eutrope\" und wurde 1856 von der heutigen Dorfkirche \"Saint Jean-Baptiste\" abgelöst, wobei nichts von dem alten Gebäude erhalten blieb. Einzig eine Statue des Namensgebers der alten Kapelle blieb in dem aus Granitstein errichteten Neubau erhalten. Der Heilige blieb darüber hinaus bis 1939 der Patron des Dorffestes. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde die Gemeinde zum Schauplatz, als deutsche Soldaten während der Befreiung Frankreichs durch die Alliierten im Sommer 1944 in Ménil-Jean einen Schlachthof einrichteten, um den Nachschub der eigenen Truppen sicherzustellen. Zwei Zivilisten wurden von einem deutschen Panzer getötet. In der Nacht zum 18. August 1944 sprengten die Deutschen die Brücke \"Pont de la Villette\" die später wieder neu aufgebaut wurde; daneben wurden einige Häuser durch Brandbomben zerstört. Mit Wirkung vom 1. Januar 2016 wurden die bisherigen Gemeinden Chênedouit, La Forêt-Auvray, La Fresnaye-au-Sauvage, \"Ménil-Jean\", Putanges-Pont-Écrepin, Rabodanges, Les Rotours, Saint-Aubert-sur-Orne und Sainte-Croix-sur-Orne zu einer Commune nouvelle mit dem Namen Putanges-le-Lac zusammengeschlossen und haben in der neuen Gemeinde den Status einer Commune déléguée. Der Verwaltungssitz befindet sich im Ort Putanges-Pont-Écrepin. Die Gemeinde gehörte zum Arrondissement Argentan und zum Kanton Athis-de-l’Orne.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Im Jahr 1793 zählte die Gemeinde 300 Einwohner und behielt dieses Niveau einen Großteil des 19. Jahrhunderts über bei, bis es zum Ende des Jahrhunderts zu einem Einbruch kam. 1901 wurden noch 188 Bewohner erfasst und die Zahl verringerte sich weiter bis auf den Tiefstand von 79 Bürgern im Jahr 1990, dem ein deutliches Anwachsen der Bevölkerungszahl um die Jahrtausendwende herum folgte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ménil-Jean ist eine Commune déléguée in der französischen Gemeinde Putanges-le-Lac mit Einwohnern (Stand: ) im Département Orne in der Region Normandie.", "tgt_summary": null, "id": 600222} {"src_title": "Träumst du?", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche Laufbahn und Zweiter Weltkrieg.", "content": "Bruce wuchs nach dem Umzug seiner Familie von Nurbury in Donington auf und absolvierte nach dem Besuch der dortigen Grammar School eine Ausbildung zum Buchhalter. 1930 nahm er eine Tätigkeit als staatlich geprüfter Bilanzbuchhalter in London auf und engagierte sich zunächst aufgrund seiner beruflichen Beziehungen in Paddington im Ortsverband der \"Junior Imperial League\", dem Jugendverband der Conservative Party. Bei den Unterhauswahlen am 27. Oktober 1931 gehörte er zu den aktiven Unterstützern von Brendan Bracken, der als Vertreter der konservativen Tories den Wahlkreis \"Paddington North\" im Unterhaus vertrat. Nach längerer Auseinandersetzung mit seiner eigenen politischen Ausrichtung trat Bruce 1933 zunächst der ein Jahr zuvor wieder eigenständig gewordenen Independent Labour Party (ILP) bei, ehe er 1935 Mitglied des Ortsvereins \"North Paddington\" der Labour Party wurde. In dieser gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des \"Paddington Left Book Club\" und wurde in der Zeit des Spanischen Bürgerkrieges zu einem enthusiastischen Unterstützer der Frente Popular. Als solcher reagierte er heftig gegen die Entscheidung der Labour Party, die Nicht-Intervention in den Spanischen Bürgerkrieg offiziell zu unterstützen. Sein politischer Mentor dieser Zeit war der damalige \"National Agent\" (Unterhändler) der Labour Party George Shepherd, Vater von Malcolm Shepherd, zwischen 1964 und 1967 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer (\"Chief Whip\") der Labour-Fraktion im Oberhaus sowie von 1974 bis 1976 als Lordsiegelbewahrer (\"Lord Privy Seal\") Präsident des Oberhauses (\"Leader of the House of Lords\") war. Im Zweiten Weltkrieg trat Bruce im November 1939 in das Royal Corps of Signals ein und wurde dort 1942 zum Major befördert. Für seine Verdienste bei der Operation Overlord, der Landung alliierter Truppen in der Normandie im Sommer 1944, wurde er im Kriegsbericht erwähnt (Mentioned in Despatches).", "section_level": 2}, {"title": "Unterhausabgeordneter.", "content": "Bei den Unterhauswahlen am 5. Juli 1945 wurde Bruce im Wahlkreis \"Portsmouth North\", der zuvor von dem konservativen Politiker und früheren Admiral William Milbourne James vertreten wurde, zum Abgeordneten in das House of Commons gewählt. In seiner Jungfernrede (\"Maiden Speech\") sprach er am 7. November 1945 über die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki folgende Worte: Diese Rede des jungen Abgeordneten begeisterte Aneurin „Nye“ Bevan, den Gesundheitsminister (\"Minister of Health\") der damaligen Labour-Regierung unter Premierminister Clement Attlee so sehr, dass dieser ihn kurz darauf zu seinem Parlamentarischen Privatsekretär (\"Parliamentary Private Secretary\") ernannte. Diese Funktion bekleidete Bruce bis zu seinem Ausscheiden aus dem Unterhaus im Februar 1950. Nachdem sein Unterhauswahlkreis zu den Unterhauswahlen am 23. Februar 1950 aufgelöst und in dem neugeschaffenen Wahlkreis \"Portsmouth West\" aufgegangen war, schied Bruce, der 1947 Fellow des Institute of Chartered Accountants in England and Wales (FCA) wurde, aus dem House of Commons aus und nahm seine Tätigkeit als Bilanzbuchhalter wieder auf, und zwar zunächst in seiner eigenen Kanzlei, die letztlich 1977 mit \"Halpern & Woolf\" fusionierte.", "section_level": 2}, {"title": "Oberhausmitglied.", "content": "Durch ein Letters Patent vom 20. Januar 1975 wurde Bruce als Life Peer mit dem Titel \"Baron Bruce of Donington\", of Rickmansworth in the County of Hertfordshire, in den Adelsstand erhob und gehörte bis zu seinem Tod dem House of Lords als Mitglied an. In seiner Jungfernrede im Oberhaus sprach er am 18. Februar 1975 über die Armut:", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied des Europäischen Parlaments.", "content": "1975 wurde Baron Bruce außerdem Mitglied des Europäischen Parlaments als Vertreter Großbritanniens und gehörte diesem bis zur Europawahl 1979 an. Ende der 1970er Jahre war er außerdem Berichterstatter der sozialistischen Fraktion im Europäischen Parlament für den Haushalt der Europäischen Gemeinschaft. In dieser Funktion setzte sich der europaskeptische Bruce intensiv mit den Ausgaben der EG auseinander und erhielt 1977 eine Einladung von Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher und dessen Staatsminister Klaus von Dohnanyi um den EG-Haushalt zu besprechen, da die Bundesrepublik Deutschland für das zweite Halbjahr 1978 die EG-Ratspräsidentschaft übernahm. Dabei konnten die beiden deutschen Vertreter ihn nicht davon abbringen, seine massive Kritik in seinem Haushaltsbericht zu entschärfen. Allerdings kam es zum ersten Mal in der Geschichte des Europäischen Parlaments 1977 zu einer Sondersituation in den Haushaltsberatungen, als der damalige Parlamentspräsident Georges Spénale entschied, nicht Bruce als Haushaltsberichter, sondern die einzelnen Mitgliedstaaten die Resolution zum Haushalt vortragen zu lassen. Bruce war nach Angaben anderer Abgeordneter wie seinem Parteifreund Tam Dalyell so wütend und verärgert, dass er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Parlament keine Gelegenheit ausließ, um gegen die Europäische Gemeinschaft und die nach seiner Ansicht dort vorherrschende Korruption zu eifern.", "section_level": 2}], "src_summary": "Donald William Trevor Bruce, Baron Bruce of Donington FCA (* 3. Oktober 1912 in Norbury, Surrey; † 18. April 2005 in London) war ein britischer Buchhalter und Politiker der Labour Party, der fünf Jahre lang Abgeordneter des House of Commons sowie zwischen 1975 und 1979 Mitglied des Europäischen Parlaments war und 1975 als Life Peer aufgrund des Life Peerages Act 1958 Mitglied des House of Lords wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1691160} {"src_title": "Maria Padilla", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Mahakali-Höhlen liegen in den küstennahen Ausläufern der Westghats unweit eines alten Handelsweges etwa 35 km nördlich des heutigen Zentrums von Mumbai in der Vorstadt Andheri in einer Höhe von ca.. Die \"Andheri Railway Station\" oder die \"Jogeshvari Railway Station\" sind mit Vorortzügen gut zu erreichen; die restlichen ca. 3 km in östlicher Richtung sind am besten mit Taxis oder Motorrikschas zurückzulegen. Die benachbarten hinduistischen Jogeshwari-Höhlen befinden sich nur etwa 3 km (Fahrtstrecke) nordwestlich.", "section_level": 1}, {"title": "Datierung.", "content": "Bauinschriften fehlen weitestgehend – die Archäologen haben jedoch Gründe zu der Annahme, dass die 19 Höhlen in der Zeit vom 1. Jh. v. Chr. bis zum 6. Jh. n. Chr. entstanden sind. Über Auftraggeber und Stifter ist ebenfalls so gut wie nichts bekannt. Die einzige und noch dazu schlecht erhaltene Inschrift in der Verehrungshalle (\"chaitya\") ist in etwa wie folgt zu übersetzen: „Stiftung einer \"vihara\" zusammen mit seinem Bruder von Pittimba, einem Brahmanen und Gautama-Verehrer; einem Einwohner von Pachi Kama.“", "section_level": 1}, {"title": "Höhlen.", "content": "Die beiden Gruppen der Mahakali Caves (4 Höhlen im Nordwesten und 15 Höhlen im Südosten) wurden mitsamt den Pfeilern, dem Stupa, den Mönchszellen und den figürlichen Reliefs aus dem vulkanischen Granitgestein des Dekkan-Trapp herausgehauen. Sie erreichen insgesamt bei weitem nicht die architektonische und künstlerische Qualität einiger Höhlen in Ajanta und Ellora. Die meisten Höhlen liegen zum Schutz vor Hochwasser (Monsunregen) und freilaufenden Tieren leicht erhöht und sind nur über in den Fels gehauene Treppenstufen zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "In den küstennahen Ausläufern der Westghats nördlich von Mumbai finden sich noch weitere Höhlenklöster bzw. Felsentempel:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die insgesamt 19 buddhistischen Mahakali-Höhlen (Marathi: महाकाली गुंफा; ) sind auch unter dem Namen Kondivita Caves bekannt; sie gehören zu den weitgehend unbekannten und entsprechend selten besuchten Höhlenklöstern in der Umgebung von Mumbai (Indien).", "tgt_summary": null, "id": 1808226} {"src_title": "Pingsdorfer Keramik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge.", "content": "Der aus dem süditalienischen Kalabrien stammende Domenico Berardi begann seine Karriere bei Cosenza Calcio. Im Jahr 2010 besuchte er seinen Bruder, der in Modena studierte. Beim Fußballspiel mit Freunden wurde einer der Mitspieler auf sein Talent aufmerksam und ermöglichte ihm über einen Bekannten ein Probetraining bei der US Sassuolo Calcio, die den 16-Jährigen sogleich verpflichtete.", "section_level": 3}, {"title": "Profi bei Sassuolo Calcio.", "content": "Ab 2012 spielte Berardi im Profikader des Vereins und war Bestandteil der Mannschaft, die 2012/13 unter Eusebio Di Francesco Serie-B-Meister wurde und damit erstmals in der Vereinsgeschichte in die Serie A aufstieg. Der 18-jährige Berardi absolvierte dabei 37 Spiele, in denen er elf Tore erzielte. Durch seine gute Saison bei Sassuolo wurden die italienischen Topvereine auf Berardi aufmerksam. Am 2. September 2013 wurde er für neun Millionen Euro von Juventus Turin verpflichtet. Allerdings wurden 50 % der Transferrechte für 4,5 Millionen Euro für fünf Jahre an Sassuolo abgegeben; Berardi spielt die Saison 2013/14 auf Leihbasis bei Sassuolo zu Ende. Im Gegenzug wurden für 4,5 Millionen Euro 50 % der Transferrechte an Luca Marrone für zwei Jahre an Sassuolo abgegeben. Am 25. September 2013 gab Domenico Berardi beim 1:1 gegen die SSC Neapel sein Serie-A-Debüt. Wenig später, am 6. Oktober, erzielte er bei der 1:3-Niederlage gegen den FC Parma per Elfmeter sein erstes Tor in der Serie A. Am 3. November 2013 traf Berardi beim 4:3-Auswärtssieg bei Sampdoria Genua dreimal und sicherte dem emilianischen Verein damit den ersten Sieg überhaupt in Italiens höchster Spielklasse. Am 12. Januar 2014 (19. Spieltag) erzielte Berardi beim Heimspiel gegen den AC Mailand alle vier Tore zum 4:3-Sieg. Damit wurde der Stürmer nach Silvio Piola der zweitjüngste Spieler in der seit 1929 ausgetragenen Serie A, der vier Treffer in einem Spiel erzielt hatte und gleichzeitig erster Spieler, der in einer Partie gegen den AC Mailand vier Treffer markiert hatte. Im Juli 2014 wurde die Leihe für die Saison 2014/15 verlängert. Berardi spielte die Saison ähnlich stark und erzielte in 32 Ligaeinsätzen 15 Tore. Zur Saison 2015/16 wurde die Teilhabe für 10 Mio. Euro zu Gunsten von Sassuolo Calcio aufgelöst, da das Teilhabemodell der italienischen Ligen abgeschafft wurde. In derselben Saison erreichte Berardi mit Sassuolo über die Qualifikationsrunde, in der er fünf Tore erzielte, die Teilnahme an der UEFA Europa League. In der Europa-League-Saison schied der Verein später in der Gruppenrunde aus.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Von 2012 bis 2013 bestritt Berardi für die U19-Nationalmannschaft Italiens drei Spiele und erzielte einen Treffer. Ab 2014 war er regelmäßig Bestandteil der U21-Auswahl. Im Oktober 2015 wurde er von Antonio Conte für die EM-Qualifikationsspiele der italienischen Nationalmannschaft gegen Aserbaidschan und Norwegen nominiert, blieb jedoch ohne Einsatz. Sein Debüt in der A-Nationalmannschaft gab er am 31. Mai 2017 beim 8:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen San Marino.", "section_level": 2}], "src_summary": "Domenico Berardi (* 1. August 1994 in Cariati) ist ein italienischer Fußballspieler. Der Stürmer steht bei der US Sassuolo Calcio unter Vertrag und ist italienischer Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1439126} {"src_title": "Wiedergutmachungsinitiative", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Dudley Marvin wurde ungefähr drei Jahre nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges im New London County geboren. Er besuchte die \"Colchester Academy\". 1807 zog er nach Canandaigua, wo er Jura studierte. Nach dem Erhalt seiner Zulassung als Anwalt 1811 begann er in Erie (Pennsylvania) zu praktizieren. Er kehrte im selben Jahr nach Canandaigua zurück, wo er seine Tätigkeit als Anwalt fortsetzte. 1812 diente er als Lieutenant in der Miliz von New York. Er wurde mehrere Male befördert, zuletzt zum Generalmajor. Als Folge einer Zersplitterung der Demokratisch-Republikanischen Partei vor und während der Präsidentschaft von John Quincy Adams (1825–1829) schloss er sich der Adams-Clay-Fraktion an. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1822 für den 18. Kongress wurde Marvin im 26. Wahlbezirk von New York in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1823 als erster Vertreter des 26. Distrikts von New York im US-Repräsentantenhaus seinen Dienst antrat. Er schloss sich dann der Adams-Fraktion an. 1824 kandidierte er erfolgreich für den 19. Kongress. Er wurde einmal wiedergewählt und schied dann nach dem 3. März 1829 aus dem Kongress aus. Nach seiner Kongresszeit widmete er sich der Entwicklung von verschiedenen Neuerungen, welche er patentierte. 1835 zog er nach New York City und von dort 1843 nach Ripley im Chautauqua County, wo er weiter als Anwalt praktizierte. Er schloss sich in der Folgezeit der Whig Party an. Bei den Kongresswahlen des Jahres 1846 für den 30. Kongress wurde er im 31. Wahlbezirk von New York in das US-Repräsentantenhaus gewählt, wo er am 4. März 1847 die Nachfolge von Abner Lewis antrat. Er schied nach dem 3. März 1849 aus dem Kongress aus. Seine Kongresszeit war vom Mexikanisch-Amerikanischen Krieg überschattet. Danach ging er in Ripley wieder seiner Tätigkeit als Anwalt nach. Er verstarb dort ungefähr fünf Jahre vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges. Sein Leichnam wurde dann auf dem \"East Ripley Cemetery\" bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dudley Marvin (* 9. Mai 1786 in Lyme, Connecticut; † 25. Juni 1856 in Ripley, New York) war ein US-amerikanischer Jurist und Politiker. Zwischen 1823 und 1829 sowie zwischen 1847 und 1849 vertrat er den Bundesstaat New York im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 967478} {"src_title": "Lasse Vibe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Qualifying.", "content": "Beim ersten Qualifyings, das am Donnerstag stattfand, fuhr Felix Rosenqvist die schnellste Zeit vor António Félix da Costa und Alexander Sims. 90 Sekunden vor Schluss wurde die Session aufgrund eines Unfalls von Yūichi Nakayama mit der roten Flagge beendet. Lucas Wolf hatte im freien Training einen Unfall und nahm an der Session nicht teil, da sein Fahrzeug nicht rechtzeitig repariert worden war. Im zweiten Qualifyings am Freitag waren die Rundenzeiten schneller als am Tag zuvor. Das Qualifying wurde von drei roten Flaggen unterbrochen, die viele Fahrern zum Abbruch ihrer schnellen Runden zwang. Raffaele Marciello sicherte sich die Pole-Position vor Rosenqvist und Alex Lynn.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifikationsrennen.", "content": "Lynn startete von Position drei gut und setzte sich an die Spitze des Feldes. Marciello verlor von der Pole startend mehrere Positionen und lag nach der ersten Runde auf Position fünf. Rosenqvist übernahm während der ersten Runde die Führung vor Lynn, Lucas Auer, Felix da Costa und Marciello. Wegen mehrerer Unfälle wurde das Safety-Car herausgeschickt. Nach der zweiten Runde wurde die Strecke wieder freigegeben. Lynn nutzte den fliegenden Start aus und überholte Rosenqvist auf der Start-Ziel-Gerade. Auer machte einen Fahrfehler und schlug in die Streckenbegrenzung ein. Die ersten vier setzten sich vom Rest des Feldes ab. Im Mittelfeld musste Ed Jones das Rennen wegen eines Drehers beenden. Marciello setzte Felix da Costa und Rosenqvist Lynn unter Druck. Während Lynn dem Druck von Rosenqvist standhielt, war Felix da Costa nicht in der Lage Marciello hinter sich zu halten und wurde in Runde fünf von ihm überholt. In den darauffolgenden Runden setzte Lynn sich von Rosenqvist ab, während Marciello den Abstand zu Rosenqvist verringerte. Schließlich gewann Lynn vor Rosenqvist, Marciello, Felix da Costa, Pipo Derani und Sims. Sieger Lynn kommentierte das Rennen wie folgt: „Mit Blick auf das Qualifikationsrennen ist das gut, aber der Grand Prix ist eine andere Sache. Morgen zählt es. Ich muss versuchen ruhig zu bleiben und keinen Fehler zu machen.“", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Lynn startete erneut gut und behielt die Führung. Dahinter kam es zu einer Berührung zwischen Rosenqvist und Marciello, bei der sich Rosenqvist die vordere rechte Radaufhängung beschädigte und das Rennen beenden musste. Nutznießer des Zwischenfalls war Derani, der sich auf Position zwei vorarbeitete. Kurz darauf kam es zu einem weiteren Unfall, bei dem John Bryant-Meisner, Lucas Auer und Sean Gelael involviert waren. Für alle drei Fahrer war das Rennen vorzeitig beendet. Da die Rennstrecke von den Fahrzeugen und Trümmerteilen befreit werden musste, wurde das Safety-Car herausgeschickt. Es führte zu diesem Zeitpunkt Lynn vor Derani und Felix da Costa. Nach der dritten Runde wurde das Rennen wieder freigegeben. Lynn verteidigte seine Führung. Dahinter überholte Felix da Costa Derani. Marciello fuhr hinter Derani und setzte ihn mehrere Runden unter Druck. In der siebten Runde nutzte Marciello den Windschatten von Derani und überholte ihn. In der gleichen Runde machte Sun Zheng einen Fahrfehler mit anschließender Kollision mit der Streckenbegrenzung. Er musste sein Rennen beenden. Lynn hatte währenddessen seinen Vorsprung zu Felix da Costa sukzessive vergrößert. In Runde zehn kam Marciello immer näher an Felix da Costa heran. Beim Aufholen kam er jedoch in der letzten Kurve zu weit heraus und berührte mit dem linken Hinterrad die Streckenbegrenzung. Die Aufhängung wurde dabei beschädigt und Marciello fuhr unkontrolliert in die Leitplanke. Sein Rennen war daraufhin beendet. Von diesem Moment an fuhren die ersten drei Piloten ohne Zweikämpfe ihr Rennen zu Ende. Lynn gewann zum ersten Mal den Macau Grand Prix vor Felix da Costa und Derani. Dahinter komplettierten Sims, King und Jazeman Jaafar die Top-6. Die schnellste Runde fuhr Jordan King.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Macau Grand Prix 2013 war der 60. Macau Grand Prix und zum 31. Mal mit einer Formel-3-Veranstaltung. Er fand am 17. November 2013 auf dem Guia Circuit in Macau statt.", "tgt_summary": null, "id": 840889} {"src_title": "Mediakraft Networks", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ziele und Aktivitäten.", "content": "Die ICF setzt sich für eine Professionalisierung des Coachings ein. Die ICF stellt Mindestanforderungen an potentielle Mitglieder im Hinblick auf nachzuweisende Ausbildung und Erfahrung, hält für seine Mitglieder verpflichtende Ethik-Richtlinien vor, definiert vorgegebene Kernkompetenzen eines Coach und führt Zertifizierungen durch. Nach eigenen Angaben stellt die ICF-Zertifizierung, die seit 1998 durchgeführt wird, die international am weitesten verbreitete und zugleich die einzige weltweit anerkannte Coaching-Zertifizierung dar. Die Zertifizierung setzt keine Mitgliedschaft voraus. Die ICF definiert Coaching als „partnerschaftlichen und anregenden Prozess, der Menschen und Organisationen kreativ dabei unterstützt, ihr persönliches und professionelles Potential zu steigern.“ Coaching-Klienten werden als Experten ihres eigenen Lebens gesehen. ICF-Coachs arbeiten auf der Basis der Überzeugung, dass der Klient über genügend Ressourcen verfügt, seine Ziele eigenverantwortlich zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Zertifizierungen.", "content": "Aktuell gibt es knapp 15.000 ICF-zertifizierte Coachs (Stand: März 2015). Die ICF führt Zertifizierung auf drei Niveaus durch: \"Associate Practitioner\", \"Professional Practitioner\" und \"Master Practitioner\". Für jedes Zertifizierungsniveau ist festgelegt, wie jede der elf ICF-Kernkompetenzen eines Coaches in den Fähigkeiten und dem Coaching-Verhalten des Kandidaten erkennbar zu sein hat. Die Niveaus unterscheiden sich in den Kriterien betreffend der Stundenmindestzahl an anerkannter Ausbildung, an Mentoring durch andere Coachs und an eigener Erfahrung als Coach (bzgl. Erfahrung ggf. unterschieden nach bezahlten und pro bono Stunden) und betreffend der Mindestzahl an Klienten sowie in der Art der Prüfung und der Höhe der Prüfungsgebühr.", "section_level": 2}, {"title": "Mitgliedschaft im Verband.", "content": "Die ICF hat weltweit über 25.500 Mitglieder (Stand: März 2015). Voraussetzung für eine Einzelperson, Mitglied zu werden, ist, dass sie durch den ICF zertifiziert ist oder aber 60 ICF-anerkannte Coaching-Ausbildungsstunden absolviert hat oder gegenwärtig absolviert. Zudem spielen die berufliche Tätigkeit und die Erfahrung als Coach eine Rolle; gegebenenfalls erfolgt vor der Aufnahme ein persönliches Interview.", "section_level": 2}, {"title": "Programm für gegenseitiges Coaching.", "content": "2005 wurde in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Brisbane ICF Chapters in Australien ein Programm für gegenseitiges Coaching initiiert (\"Peer Coaching\", auch \"Reciprocal Peer Coaching\" und anfangs \"Contra coaching\" genannt), bei dem Coaches und Coachees über die Plattform \"ReciproCoach\" vermittelt werden. Dieses gegenseitige Coaching funktioniert wie in einem Tauschkreis: für erbrachte Coaching-Leistungen erhält der Coach die Möglichkeit, selbst bei einem anderen Coach entsprechende Leistungen zu erhalten. Die ICF koordiniert den Prozess, vermittelt die Teilnehmer untereinander und wertet ihr Feedback aus. Diese Dienstleistung waren zunächst für ICF-Mitglieder kostenfrei, aber inzwischen erhebt die ICF hierfür von allen Teilnehmern eine Gebühr.", "section_level": 2}, {"title": "Verhaltenskodex.", "content": "Die ICF und der European Mentoring and Coaching Council (EMCC) einigten sich im Juni 2011 auf den „Code of Conduct for Coaching and Mentoring“, einen gemeinsamen Verhaltenskodex für praktizierende Coaches und Mentoren und ihre jeweiligen Branchenverbände. Der Kodex dient der Selbstregulierung (Selbstverpflichtung) der Branche und umfasst Richtlinien zur Festlegung professioneller und ethischer Standards für die Berufspraxis. Er wurde im Juli 2011 als „Professional Charter for Coaching and Mentoring“ in die von der Europäischen Kommission und dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss betriebene europäische Datenbank für Selbst- und Koregulierungsinitiativen eingereicht und dort im September 2011 aufgenommen. Der Kodex stellt die erste derartige Initiative auf europäischer Ebene dar. Er wurde seitdem von zwei weiteren Coaching-Verbänden unterschrieben: der \"Association for Coaching\" (Juli 2012) und der \"Association Française de Coaching\" (Januar 2013). Der vom Kodex gesteckte Rahmen stellt Anforderungen an die Professionalität und die Qualität eines Coaches und soll zugleich die Methodenvielfalt erhalten. Aus Sicht von ICF Deutschland erleichtert der Kodex mit den vorgegebenen Anforderungen vor allem den Klienten von Coaching, ob in Unternehmen oder im privaten Umfeld, die Auswahl professionell arbeitender Coaches. Die Richtlinien definieren für Coachs und Mentoren genaue Anforderungen hinsichtlich Kompetenz und Ausbildung, kontinuierlicher beruflicher Fortbildung und Ethikstandards für die Berufsausübung. Die Richtlinien für Berufsverbände umfassen Anforderungen hinsichtlich Dem Verhaltenskodex angehängt sind die zum Beschlusszeitpunkt gültigen Fassungen der Kompetenzrahmen beider Verbände (die nach vier Niveaus aufgeteilten acht Kategorien von Kompetenzen für Coaches und Mentoren aus Sicht des EMCC und die elf ICF-Kernkompetenzen von Coaches aus Sicht des ICF) sowie ihre jeweiligen Ethikrichtlinien.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ICF wurde 1995 durch Thomas Leonard in den USA gegründet. Ursprünglich war die ICF hauptsächlich auf Nordamerika ausgerichtet. Eigenen Angaben zufolge ist sie mit mehr als 25.500 Mitgliedern in 128 Ländern (Stand: März 2015) die größte Non-Profit-Vereinigung professioneller Coachs. Leonard gründete später auch \"CoachVille\" und einen weiteren Coaching-Verband, die \"International Association of Coaches\" (IAC).", "section_level": 1}, {"title": "Struktur des Verbandes.", "content": "Die ICF wird durch einen gewählten Vorstand geleitet. Für 2015 ist Dave Wondra Präsident und Vorstandsvorsitzender der ICF. Die ICF hat zahlreiche regionale Sektionen, \"Chapters\" genannt; einige davon führen in mehreren Städten Veranstaltungen durch.", "section_level": 1}, {"title": "ICF Deutschland.", "content": "ICF Deutschland besteht seit 2001 und hat derzeit circa 350 Mitglieder. ICF Deutschland versteht den Verhaltenskodex von ICF und EMCC „auch als Einladung an andere Coaching-Berufsverbände in Deutschland, sich der freiwilligen Selbstregulierung anzuschließen und ihre Mitglieder im gleichen Maße in die Pflicht zu nehmen, wie die ICF und der EMCC dies tun.“", "section_level": 1}, {"title": "ICF Foundation.", "content": "Die ICF Foundation ist eine vom ICF getrennt aufgestellte Stiftung. Sie dient den Zwecken der Einrichtung und Aufrechterhaltung einer Freiwilligenarbeit mit pro bono Coaching-Angebote durch professionelle Coachs, der Förderung von Forschung und von Studien zum Coaching, der Gewährung von Stipendien und weiteren Zwecken. Rückwirkend zum 21. März 2005 wurde die ICF Foundation in den Vereinigten Staaten als steuerbefreit anerkannt. Im Mai 2007 führte die ICF Foundation im Auftrag einer humanitären Organisation Telefoncoachings durch; die Einnahmen aus dieser Aktivität flossen der ICF Foundation zu. Im Januar 2008 erhielt das Präsidium den Auftrag, einen Stiftungsrat einzusetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die International Coach Federation, Inc., (ICF) ist ein internationaler Coaching-Verband und ist mit über 25.500 Mitgliedern der weltweit größte Coaching-Verband. Die ICF setzt sich weltweit für eine Professionalisierung von Coaching ein, akkreditiert Ausbildungsgänge zum Coach und zertifiziert Coaches.", "tgt_summary": null, "id": 920817} {"src_title": "1. FC Baunach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Mary Robbins betreibt The Poker, einen Saloon im Wilden Westen. Als einzige Frau in der Stadt wird Mary von etlichen Verehrern umschwärmt, darunter auch vom Sheriff Jack Rance. Auf dem Weg zu einem Wohltätigkeitskonzert wird Marys Postkutsche von dem berüchtigten Outlaw Ramerez überfallen. Er verliebt sich in Mary und folgt ihr unter dem Pseudonym Lt. Johnson. Auf dem Konzert flirtet er mit der nicht abgeneigten Mary. Nach etlichen Verwicklungen finden beide schließlich ihr Glück.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "David Belasco feierte mit seinem Stück \"Das Mädchen aus dem goldenen Westen\" 1905 einen weltweiten Erfolg. Die melodramatische Geschichte um eine mutige Frau und einen Banditen wurde von Giacomo Puccini als \"La fanciulla del West\" 1910 in eine Opernfassung gebracht, die ebenfalls erfolgreich war. Es gab bereits drei Filmfassungen des Sujets, zuletzt 1930 eine Verfilmung mit Ann Harding, als sich MGM Mitte 1936 entschloss, den Stoff erneut vor die Kamera zu bringen. Louis B. Mayer sah in der Geschichte die ideale Story für das populäre Leinwandpaar Jeanette MacDonald und Nelson Eddy, die seit 1934 zu weltweiter Popularität gelangt waren. Gleichzeitig wurde die Idee verworfen, die Musik von Puccini für den Film zu verwenden, und stattdessen ein komplett neuer Score von Sigmund Romberg und Gus Kahn verwendet. Die Dreharbeiten verliefen nicht so glatt wie gewohnt, zumal MacDonald dem Vernehmen nach lieber Allan Jones, ihren Co-Star aus \"Tarantella\", an ihrer Seite haben wollte. Die Schauspielerin war zudem überzeugt, dass die Handlung veraltet und die Besetzung von Nelson Eddy als maskierter Bandit wenig glaubwürdig wäre. Am Ende erwies sich der Film als künstlerische und finanzielle Enttäuschung.", "section_level": 1}, {"title": "Kinoauswertung.", "content": "Mit Produktionskosten von 1.680.000 US-Dollar war \"Im goldenen Westen\" über 500.000 US-Dollar günstiger als \"Maienzeit\". In den USA blieb der Film deutlich hinter den bisherigen Ergebnissen des Leinwandpaares zurück und spielte mit 1.597.000 US-Dollar eine respektable, jedoch auch keine Spitzensumme ein. Hinzu kamen weitere 1.285.000 US-Dollar aus dem Ausland. Mit einem kumulierten Gesamtergebnis von 2.882.000 US-Dollar und einem Gewinn von mageren 246.000 US-Dollar wurden die hohen Erwartungen nicht erfüllt und es sollte über zwei Jahre dauern, bis das Studio erneut einen Film mit den beiden Sängern in die Kinos brachte.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Wie von den Fans erwartet, wurde in dem Film oft und ausführlich gesungen. Dabei wurde das gesamte Repertoire von Volkstümlich bis Klassisch abgedeckt. Die meisten Stücke wurden von Sigmund Romberg – Musik - und Gus Kahn – Text, für den Film komponiert. Darüber hinaus kommen die nachfolgenden Stücke zur Aufführung.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die meisten Kritiker waren bestenfalls zurückhaltend. Der generelle Konsensus war, dass die beiden Stars schlicht und ergreifend fehlbesetzt seien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Im goldenen Westen (OT: \"The Girl of the Golden West\") ist eine US-amerikanische Filmoperette aus dem Jahr 1938 und die fünfte Zusammenarbeit des populären Leinwandpaares Jeanette MacDonald und Nelson Eddy. Die Regie des Films, der vage Anleihen an dem gleichnamigen Bühnenstück von David Belasco nimmt und mit Liedern von Sigmund Romberg erweiterte wurde, führte Robert Z. Leonard. \"Im goldenen Westen\" blieb finanziell hinter den Erwartungen zurück und das Studio brachte erst Mitte 1940 wieder einen MacDonald/Eddy-Film heraus. Das Paar sollte allerdings nie wieder seine ehemalige Popularität erreichen.", "tgt_summary": null, "id": 1474096} {"src_title": "Carl Krauser", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Town of Ridgeway liegt im Südwesten Wisconsins. Der am Mississippi gelegene Schnittpunkt der drei Bundesstaaten Wisconsin, Iowa und Minnesota liegt rund 140 km nordwestlich; nach Illinois sind es rund 70 km in südlicher Richtung. Die geografischen Koordinaten des Zentrums der Town of Ridgeway sind 42°59′27′′ nördlicher Breite und 89°59′29′′ westlicher Länge. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 110,6 km2. Die Town of Ridgeway umschließt vollständig die Village of Ridgeway, ohne dass diese der Town angehört. Die Town of Ridgeway liegt im östlichen Zentrum des Iowa County und grenzt an folgende Nachbartowns:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch die Town führen in Westsüdwest-Ostnordost-Richtung auf einem gemeinsamen Streckenabschnitt die U.S. Highways 18 und 151. Durch die südwestliche Ecke der Town verläuft der Wisconsin State Highway 191. Daneben führen noch die County Highways H, Y und W durch das Gebiet der Town of Ridgeway. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen sowie teils unbefestigte Fahrwege. Parallel zur Straße US 18 / US 151 verläuft durch das Gebiet der Town of Ridgeway auf der Trasse einer ehemaligen Eisenbahnstrecke der Chicago and North Western Railway mit dem Military Ridge State Trail ein Rail Trail für Wanderer und Radfahrer. Im Winter kann der Wanderweg auch mit Schneemobilen befahren werden. Mit dem Iowa County Airport befindet sich rund 30 km westlich ein kleiner Flugplatz. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind der Dubuque Regional Airport in Iowa (rund 100 km südwestlich), der Chicago Rockford International Airport (rund 150 km südöstlich) und der Dane County Regional Airport in Wisconsins Hauptstadt Madison (rund 65 km östlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in der Town of Ridgeway 568 Menschen in 231 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 5,1 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 231 Haushalten lebten statistisch je 2,46 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 97,5 Prozent Weißen, 0,7 Prozent Afroamerikanern, 0,4 Prozent amerikanischen Ureinwohnern sowie 0,5 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,9 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,1 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 19,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 66,2 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 13,9 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 48,1 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 69.167 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 30.987 USD. 12,1 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften in der Town of Ridgeway.", "content": "Neben Streubesiedlung existiert in der Town of Ridgeway noch die gemeindefreie Siedlung Hyde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Town of Ridgeway ist eine von 14 Towns im Iowa County im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Im Jahr 2010 hatte die Town of Ridgeway 568 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 1999203} {"src_title": "Djurgårdens IF", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "John MacArthur ist der Sohn des Pastors Jack MacArthur (ein Cousin des US-Generals Douglas MacArthur). Im Alter von 29 Jahren übernahm er 1969 die \"Grace Community Church\" in Sun Valley, die er bis heute als Pastor leitet. Noch im Jahr 1969 gründete er das Werk \"Grace To You\" zur Verbreitung seiner Predigten in Form von Kassetten. Später folgte das gleichnamige Radioprogramm (Erstausstrahlung im Jahr 1977). Inzwischen dient \"Grace To You\" als Plattform für die weltweite multimediale Verbreitung der Ressourcen MacArthurs. Seit 1985 ist MacArthur zudem Präsident des \"Master’s College\" in Los Angeles (ehemals \"Los Angeles Baptist College and Seminary\"). Ein Jahr später gründete er das \"Master’s Seminary\", das sich auf dem Gelände der \"Grace Community Church\" befindet. Im Oktober 2018 gab McArthur bekannt, dass er mit Wirkung zum Mai 2020 zurücktreten würde. In seiner Jugend war MacArthur ein talentierter Sportler und American-Football-Spieler; laut eigenen Aussagen stand er vor einer Karriere im College Football. Nach einem schweren Autounfall beschloss er jedoch, sich auf die theologische Ausbildung zu konzentrieren und die sportliche Karriere nicht weiter zu verfolgen. Heute ist er passionierter Golfspieler. John MacArthur ist verheiratet, hat vier Kinder und fünfzehn Enkelkinder.", "section_level": 1}, {"title": "Theologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Predigt.", "content": "John MacArthur ist ein Verfechter der „Auslegungspredigt“. In dieser Form der Predigt werden kürzere oder längere Bibelpassagen fortlaufend ausgelegt, oft auch in Serien. Im Mittelpunkt dieser Predigten steht das eigentliche Bibelwort und seine Bedeutung. MacArthur hat seit Beginn seines Pastoraldienstes in einem Zeitraum von 43 Jahren das komplette Neue Testament ausgelegt. Das Ergebnis ist in Form seiner Bibelkommentare auch publiziert worden. MacArthur ist der Meinung, dass diese Form der Predigt nach der Bibel die einzig zulässige Form sei. John MacArthur ist ein prominenter Kritiker des „Wohlstandsevangeliums“, der Auffassung, dass materieller Wohlstand als Gunst Gottes vorherbestimmt sei bzw. im Gegenzug für religiöse Verdienste gewährt wären würde. Ablehnend äußerte er sich gegen die in Teilen der USA beliebten Fernsehprediger, denen er Geldgier und Hochstaplerei vorwarf. Beispielsweise warf er Joel Osteen von der Megakirche Lakewood Church vor, dass dieser durch falsche Versprechen von Reichtum das Evangelium ins Gegenteil verdrehe.", "section_level": 2}, {"title": "Politik.", "content": "MacArthur vertritt die Position, dass Christen sich nicht aktiv in der Politik engagieren sollten, da dies nicht der biblische und christusgemäße Weg sei, die Welt zu verändern. Dies führt er vor allem auf Jesus zurück, der sich ebenfalls nicht politisch engagierte und auf ein Königreich hingewiesen habe, das nicht von dieser Welt sei (\"In the truest sense, the moral, social, and political state of a people is irrelevant to the advance of the gospel. Jesus said that His kingdom was not of this world (John 18:36)\"). Dennoch sollte laut MacArthur ein Christ sein Wahlrecht wahrnehmen. McArthur unterstützte öffentlich Donald Trump im Wahlkampf 2016. Er erklärte er werde dabei nicht für den Kandidaten, aber eine Weltanschauung stimmen. In US-amerikanischen Medien wird John MacArthur oft als evangelikal-konservative Stimme eingeladen. Unter anderem in dieser Funktion tätigte er einige kontroverse Äußerungen. So ist für ihn die Todesstrafe biblisch begründbar (\"When Jesus told Peter, “Put your sword back into its place; for all those who take up the sword shall perish by the sword” (Matt. 26:52), he was reminding His disciple that the penalty for his killing one of Jesus’ enemies would be to perish himself through execution, which the Lord here acknowledges would be justified\"). Auch ist für MacArthur jede homosexuelle Neigung und Praxis als Sünde anzusehen. In Bezug auf die Globale Erwärmung zitierte MacArthur in einer Predigt den 2. Petrus 3,12, wo die Himmel in Flammen aufgehen sollen und kommentierte: „but you not gonna do that with your hairspray - so spray away, walk on the grass, kill a deer and drill for oil!“ (deutsch: \"das schaffst du nicht mit deinem Haarspray - also versprühe, töte Wild und bohre nach Öl!\").", "section_level": 2}], "src_summary": "John Fullerton MacArthur, Jr. (* 19. Juni 1939 in Los Angeles) ist ein US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor. Bekannt wurde er durch sein Glaubenswerk \"Grace to You\" (deutsch: \"Gnade für dich\") und seine Auftritte in der Talkshow \"Larry King Live\". In der evangelikalen Welt wurde er eine prägende Figur; dies lag neben seiner \"Studienbibel\" (mit mehr als einer Million verkauften Exemplaren weltweit. Stand 2008) auch an seinen zahlreichen Bibelkommentaren und theologischen Publikationen. Innerhalb des Evangelikalismus ist er theologisch der calvinistischen Strömung zuzuordnen.", "tgt_summary": null, "id": 208027} {"src_title": "Alternative Press Music Awards", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das MAN-Werk in Ginsheim-Gustavsburg baute in der Nachkriegszeit auf der Suche nach neuen Absatzmärkten für Stahlkonstruktionen ab 1948 Stahlhäuser in Fertigbauweise, basierend auf einem Konzept aus den 1920er Jahren. Das MAN-Stahlhaus wurde auf Anregung des Ingenieurs Heinz Bauer im Stammwerk Augsburg entwickelt und im Werk Mainz-Gustavsburg in Serie produziert. MAN baute eine Musterhaussiedlung, in der einst die höheren Angestellten wohnten, in der Nähe der Cramer-Klett-Siedlung von Gustavsburg, die im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts im Stil einer Gartenstadt mit historisierenden Elementen errichtet worden war. Zwei verschiedene Varianten wurden dort vorgestellt und sollten in Großserie weltweit exportiert werden. Die Musterhaussiedlung zeigte den Grundtyp mit einer Grundfläche von 8 m × 8 m. Die Produktion wurde nach der Herstellung von 230 Häusern 1953 eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Baugestaltung.", "content": "Die im MAN-Werk vorgefertigten Wandelemente wurden auf ein gemauertes Fundament gesetzt und mit einer Stahlrahmenkonstruktion verschraubt. Zwischen den äußeren Stahlblechen und den Hartfaserplatten im Inneren befindet sich eine Dämmung mit Glasfasermatten, deren Isolierwert einer 80 cm dicken Ziegelwand gleichgekommen sei, wie es in damaligen Werbebroschüren hieß. Die gegen Korrosion geschützten Stahlwände erhielten auf der Außenseite einen Ölfarbanstrich. Die architektonische Gestaltung ähnelte äußerlich konventionellen Steingebäuden: Die Lochfassaden mit Satteldächern und die Sprossenfenster mit Klappläden waren „ganz schlicht, aber anheimelnd und bei aller Sachlichkeit etwas für das deutsche Gemüt“, wie es der Architekt Hans Schneider in einer gutachterlichen Stellungnahme im Auftrag der MAN 1949 gefordert hatte. Der Grundtyp konnte laut Katalog mit unterschiedlichen Dachneigungen bestellt werden. Die Version mit dem steileren Dach bot Raum für ein bewohnbares Dachgeschoss. Da die Dachlast von den Außenwänden getragen wurde, konnten die Innenwände individuell errichtet werden. Es gab vier Grundrisstypen: 8 m × 8 m, 8 m × 10 m, 8 m × 13 m und 8 m × 16 m. Die einzelnen Module der Stahlhäuser wurden auf der Baustelle zusammengesetzt. Die rechteckigen Außenwandplatten bestanden aus 1 mm starkem Stahlblech mit einer Größe von 1 m × 2,51 m und wurden hochkant nebeneinander gestellt. Die Innenwände aus Hartfaser- oder Sperrholzplatten waren durch Glaswollmatten von den äußeren Stahlblechen isoliert. Die Dachkonstruktion wurde aus standardisierten Fachwerkträgern mit 8 m Länge gebildet. Der ebenfalls mit Glaswollmatten gedämmte Fußboden bestand aus Nut- und Federbohlen, die auf der modularen Stahlrahmenkonstruktion montiert wurden. Die Fenster waren mit Gegengewichten und herausziehbaren Fliegengittern versehen und konnten zum Öffnen wie in einem Eisenbahnwagen nach unten versenkt werden. Werksmäßig war eine stählerne Installationswand, in der Brauch- und Abwasserleitungen verlaufen, zwischen Küche und Bad eingebaut mit der Besonderheit, dass die Badewanne des schmalen Badezimmers platzsparend durch die Wand in den Unterschrank der Spüle hineinragte. Wandschränke bildeten die übrigen Innenwände. Die MAN-Stahlhäuser erwiesen sich aus damaliger Perspektive als qualitativ hochwertig: Aufgrund der guten Wärmedämmung, der feuerverzinkten Bauteile und der eingebrannten Anstriche kam es kaum zu Korrosions- und Kondensationsproblemen.", "section_level": 1}, {"title": "Kosten.", "content": "Ein Haus mit einfacher Ausstattung kostete damals 18.800 DM, was im Vergleich zu anderen Fertighäusern, die schon ab 3.500 DM angeboten wurden, vergleichsweise teuer war. Inklusive Sonderausstattungen wie Einbauküche, Badezimmereinrichtung und Warmwasser-Zentralheizung kostete das MAN-Stahlhaus 30.000 DM, was heute etwa Euro entspräche.", "section_level": 1}, {"title": "Erhaltene Gebäude.", "content": "In Deutschland gibt es noch etwa 40 MAN-Stahlhäuser, deren Außenwände wegen der Korrosion gelegentlich sandgestrahlt und neu lackiert werden müssen. In Ginsheim-Gustavsburg befindet sich in der Robert-Koch-Straße 17, 19, 21 und 23, Nürnberger Straße 20 und 22 sowie Müngstener Straße 4, 6, 8 und 10 ein bauhistorisch bedeutsames Ensemble mit zehn denkmalgeschützten, heute noch bewohnten MAN-Stahlhäusern, inklusive zwei Doppelhaushälften. Die 2 kleinsten haben jeweils eine Grundfläche von 64 m2, die anderen sind größer. Alle dürfen laut einem Konzept der Denkmalbehörde, im Einklang mit dem hessischen Denkmalschutzgesetz, mit modernen Erweiterungsbauten versehen werden. Die historische Bausubstanz und zeitgenössische Architektur müssen dabei erkennbar nebeneinander gestellt werden. Die zehn Häuser sind Bestandteil der Route der Industriekultur Rhein-Main Mainspitze. Vier Häuser sind in Augsburg-Oberhausen erhalten. Sie befinden sich in der Sebastianstraße 29d, e, f und i unweit der MAN-Werksgelände im Stadtbezirk Rechts der Wertach. Ein weiteres MAN-Stahlhaus steht in der Bergstraße 9 von Stadtbergen-Leitershofen. Ein MAN-Stahlhaus von 1948 wurde 2011 vom mittelfränkischen Wendelstein-Nerreth bei Nürnberg in das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim transloziert. In Nürnberg-Laufamholz sind drei Häuser des Baujahres 1951 erhalten, die als Baudenkmäler in der Bayerischen Denkmalliste ausgewiesen sind. Sie befinden sich in der Laufamholzstraße 197, 199 und 201, zwei ähnliche Häuser aus dem Jahr 1952, ebenfalls Baudenkmäler, stehen in der Bothmerstraße 43 und 45 in Nürnberg-Mögeldorf. Ein weiteres denkmalgeschütztes Haus des Baujahres 1951 steht nicht weit entfernt, am Tannenweg 28 in Schwaig bei Nürnberg. Ein Stahlhaus steht noch in Düsseldorf-Kaiserswerth. Ein Stahlhaus steht in Bergisch Gladbach-Frankenforst und wurde 2019 unter Denkmalschutz gestellt. In der Mainzer Oberstadt gab es vier MAN-Stahlhäuser, wovon noch drei An der Goldgrube 33, 35 und 43 erhalten sind (Stand: 2013). Ein MAN-Stahlhaus mit niedrigem Dach steht in der Liebermannstraße 12 in Köln-Müngersdorf. Ein weiteres denkmalgeschütztes Haus befindet sich in der Friedrich-Ebert-Straße 75 in Oppenheim. Zwei denkmalgeschützte und bewohnte MAN-Stahlhäuser aus dem Jahr 1951 befinden sich in Karlsruhe an der Langen Straße 169 und Edelsheimstraße 7a. In Stuttgart-Sillenbuch stand in der Oberwiesenstraße 8 ein bis Mitte 2016 vom Abriss bedrohtes MAN-Stahlhaus, dessen Kulturdenkmal-Eigenschaft erst geprüft und festgestellt wurde, als der Verkauf des Grundstücks, die Neubauplanung und die Finanzierung bereits in die Wege geleitet waren. Mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg konnte dennoch eine Lösung zur Erhaltung des Kulturdenkmales und seiner öffentlichen Nutzung gefunden werden: Nach einer Translozierung auf das Gelände des Hohenloher Freilandmuseums in Schwäbisch Hall-Wackershofen 2017 und damit einhergehend eine Sanierung, Restaurierung und Konservierung aller Gebäudeteile präsentiert es seit 2019 als öffentlich zugängliches Museumsgebäude den „Traum vom Wohnen 1952“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das MAN-Stahlhaus war ein Fertighaus der MAN (Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg) aus den Jahren 1948 bis 1953, von dem weltweit 230 Stück gebaut wurden.", "tgt_summary": null, "id": 943889} {"src_title": "Über-Ich und Du", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Der Schnellzug von Hastings nach London Charing Cross bestand aus zwei dieselelektrischen Triebwagen (1007 und 1017 der Baujahre 1957 und 1958) zu je sechs Wagen der Baureihe 201 in Stahlbauweise. In dem stark besetzten Zug reisten etwa 550 Fahrgäste, zahlreiche standen. Aufgrund einer Beschränkung im Lichtraumprofil von Tunneln der South Eastern Main Line durften hier nur besondere, 30 cm schmälere Fahrzeuge eingesetzt werden. Diese waren insgesamt leichter und neigten bei hohen Geschwindigkeiten zu Schlingerbewegungen. Die South Eastern Main Line, die der Zug nutzte, hatte zwar kürzlich teilweise einen neuen Oberbau erhalten, aber es gab auch noch Abschnitte, in denen ältere Schienen lagen, die aus einzelnen Stücken, die mit Laschen verbunden waren, bestanden. Im Sommer 1967 war auf der Strecke das Fahrplanangebot erhöht, die Zugfolge verdichtet und die zulässige Höchstgeschwindigkeit hinaufgesetzt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallhergang.", "content": "Gegen 21:16 Uhr befuhr der Zug mit einer Geschwindigkeit von etwa 110 km/h den Streckenabschnitt zwischen den Bahnhöfen Grove Park und Hither Green. Hier war kurz vor dem Bahnhof Hither Green ein Schienenbruch aufgetreten: An einem Schienenstoß war das Ende einer Schiene samt verbindender Lasche durchgebrochen. Die beiden ersten Fahrzeuge der Einheit passierten die Schadstelle noch unbeeinträchtigt, aber das vordere Drehgestell des dritten Wagens blieb an dem herausgebrochenen Stück der Schiene hängen und entgleiste. In diesem Zustand fuhr der Zug noch etwa 400 Meter weiter, bis das entgleiste Drehgestell in einer Weiche hängen blieb. Das führte dazu, dass nun alle Wagen – außer dem führenden – entgleisten. Die Kupplungen und Bremsschläuche rissen, so dass der vordere Wagen nach einer dadurch ausgelösten Schnellbremsung nach etwa weiteren 400 Metern zum Stehen kam. Die folgenden fünf Wagen stürzten um, bei einem wurde die Seitenwand weggerissen.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "49 Menschen starben. Außerdem wurden 78 Menschen verletzt, 27 davon schwer. Der Untersuchungsbericht stellte fest, dass der Schienenbruch auf Materialermüdung beruhte, aber auch mangelnder Streckenunterhalt mit ursächlich war. Schon in den Tagen und Wochen zuvor waren mehrere Schienenbrüche auf derselben Strecke entdeckt worden, allerdings bisher immer, bevor – wie hier – ein ganzes Schienenstück herausgebrochen war. Der Streckenunterhalt wurde in der Folge intensiviert. Da die Unfallstelle im Stadtgebiet von London lag, war Hilfe sehr schnell zur Stelle. Der erste Verletzte wurde 18 Minuten nach dem Unfall im Krankenhaus von Lewisham eingeliefert. Auch der Eisenbahnunfall von Lewisham, der sich zehn Jahre zuvor im selben Stadtteil ereignete, hatte zu einer Verbesserung des Rettungswesens beigetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Weiter wissenswert.", "content": "Unter den Überlebenden befanden sich der Sänger Robin Gibb der Bee Gees und seine künftige Frau Molly.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei dem Eisenbahnunfall von Hither Green entgleiste am 5. November 1967 vor dem Bahnhof von Hither Green aufgrund eines Schienenbruchs ein Schnellzug. 49 Menschen starben.", "tgt_summary": null, "id": 1832900} {"src_title": "SV Kickers Pforzheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Designer Ignacio Fernandez Rodriguez (IFR), vorher bei Prodrive und Mitsubishi, arbeitete insgesamt fünf Jahre mit seinem Ingenieurteam in Reus, Spanien an dem Supersportwagen, der neue Standards setzen sollte. Es handelt sich um einen Wagen mit zwei Sitzen, der klein, mit seinen gerade mal 740 Kilogramm sehr leicht und kompakt gebaut wurde. Er sollte vor allem als Demonstration dienen, was das Unternehmen Aspid technologisch im Stande ist zu leisten. So wurde auch Wert auf niedrigen CO-Ausstoß gelegt und es wurden sowohl die Standards der Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) als auch die der ECE-Homologation erfüllt. Der Aspid SS wurde erstmals 2008 im Rahmen British International Motor Show der Öffentlichkeit präsentiert. Der Name Aspid ist von der Aspisviper abgeleitet, die Kleopatra getötet haben soll. Er soll die Assoziation einer schnellen, wendigen Schlange, einer Viper oder einer Kobra, wecken.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Das Auto wurde vor allem durch mehrere Patente bekannt, die eine Besonderheit darstellen. Zum einen das sogenannt Twin Brake Disc System, also zwei Bremsen, die normalerweise in Motorrädern verbaut werden. Dazu kommt das Dual Lip Reinforcement (DLR), eine Doppelquerlenkerachse, die sich aerodynamisch einpasst. Auch das Spaceframefahrgestell ist patentiert und besteht aus Aluminium. Das Auto hat Scherentüren, das Dach ist hochklappbar. Als Motor wurde ein R4-Ottomotor aus dem Honda S2000 der mit beim Model Super Sport mit einem Kompressor von Vortech aufgeladen ist, verbaut. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt das Fahrzeug innerhalb von 2,8 Sekunden und wird bei einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h abgeregelt. Das Fahrzeug hat kein Kombiinstrument im Armaturenbrett; die Motordrehzahl und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs werden mit einem Bildschirm im abnehmbaren Lenkrad angezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Quelle:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Aspid SS ist ein Supersportwagen der von Aspid hergestellt wird. Sein Basis-Preis beträgt Euro. Es gibt zwei Modelle, den \"Sport\" und den \"Supersport\".", "tgt_summary": null, "id": 486273} {"src_title": "Stephan Hoffmann (Fußballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Jack Power, Phil Vanderkill und Cøsy Cøxx gründeten Sergeant Steel im Oktober 2007. Dabei wurden erste Demosongs im Internet veröffentlicht. Das Dreiergespann begann mit der Suche nach einem Schlagzeuger und einem zweiten Gitarristen. 2008 trafen sich Vanderkill und Chuck Boom zufällig bei einem Konzert, und sprachen über alte Zeiten und gemeinsame, vergangene Bandprojekte. Boom zog es wieder in eine musikalisch härtere Richtung, nach vielen Jahren im Jazz- und Popbereich. Nach einem Treffen mit Power waren Sergeant Steel zu viert. Zur gleichen Zeit kontaktierte Cøxx seinen Cousin Kenny King, den vor allem die Queen-Einflüsse der Band beeindruckten. Im August traten Sergeant Steel zum ersten Mal live auf. 2009 stieß Keyboarder Ben Bateman zu Sergeant Steel. Das Debütalbum \"Lovers & Maniacs\", produziert und gemischt von Jack Power, wurde in die USA gesandt. Das Mastering übernahm der Musikproduzent Beau Hill (unter anderem für Alice Cooper, Eric Clapton, Bob Dylan, Ratt, Europe tätig) in Los Angeles, Kalifornien. 2010 wurde \"Lovers & Maniacs\" als Eigenveröffentlichung auf den Markt gebracht. Das Album wurde in der internationalen Musikfachpresse bejubelt, wie zum Beispiel im deutschen Metal Hammer (Demo des Monats, Ausgabe 10/2010), Rock Hard Deutschland, Rock It! Deutschland, bei Sleaze Roxx USA und vielen anderen. Im Sommer Ronny Roxx ersetzte Cøsy Cøxx am Bass. Cøxx verließ die Band (vorübergehend) aus persönlichen Gründen, blieb der Band jedoch freundschaftlich verbunden. 2011 unterschrieb Sergeant Steel beim Musiklabel Refused Records. \"Lovers & Maniacs\" wurde am 3. Juni 2011 erneut veröffentlicht, und die Band begann mit den Aufnahmen ihres zweiten Albums. Sergeant Steel trafen hierfür den Produzenten und Mischer Michael Wagener (Metallica, Ozzy Osbourne, Janet Jackson, Mötley Crüe, Skid Row) in Nashville, Tennessee. Wagener mischte und masterte ihr zweites Album innerhalb von drei Wochen. Die Band promotete den Amerika-Trip mittels Videoblogs, Studio-Tagebüchern, einem Abschiedskonzert und einem exklusiven Musikvideo (\"A Song for America: \"Heaven Misses An Angel\"\"). Refused Records wurde jedoch kurz darauf eingestellt und die Band war wieder ohne Plattenvertrag. Im Februar 2013 veröffentlichten Sergeant Steel eine neue Single namens \"Black Wings Comin\". Dabei handelte es sich um die offizielle Hymne des EHC Black Wings Linz (Gewinner der österreichischen Eishockey-Meisterschaften 2003 und 2012). Das Mastering übernahm Peter Mew (The Beatles, Pink Floyd, Deep Purple) aus den Abbey Road Studios, London. Die Band spielte vor Deep Purple – hierfür wurde eine Special-CD namens \"Clam Rocks\" veröffentlicht – und The Sweet. Am 6. September veröffentlichten Sergeant Steel ihr zweites Album \"Men on a Mission\" und zwei Videos über ihr eigenes Musiklabel Boyz Tyme Records. Als Single wurde \"Cry Out Your Heart, Baby!\" ausgekoppelt, die auch Air Play auf Life Radio erhielt.", "section_level": 1}, {"title": "Musikstil.", "content": "Stilistisch haben sich Sergeant Steel dem traditionellen Hard Rock verschrieben, dessen Wurzeln in den 1970ern und 1980ern liegen. Oftmals werden sie mit Bands wie Queen, Bon Jovi, Aerosmith, Judas Priest, Rainbow, Guns n’ Roses und Deep Purple verglichen. Sie selbst bezeichnen sich als Österreichs „Hard Rock Band Number 1“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sergeant Steel ist eine Hard-Rock-Band aus Österreich, die im Jahr 2007 von dem Gitarristen Jack Power zusammen mit dem Sänger Phil Vanderkill und dem Bassisten Cosy Coxx gegründet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 324113} {"src_title": "Wachsblumen (Cerinthe)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Er entstammte dem italienischen Adelsgeschlecht \"de Clapis\" und war ein Schüler des Humanisten Francesco Filelfo. Peter Anton von Clapis, der sich nach seinem Heimatort öfter auch Peter Anton Finariensis nannte, lehrte an den Universitäten Dole bzw. Basel (1465). Ab 1465 spielte Clapis eine führende Rolle im Kreis humanistischer Gelehrter am Hof des Pfälzer Kurfürsten Friedrich I. in Heidelberg und spielte so eine wesentliche Rolle bei der Ausbreitung des Humanismus in Deutschland. Dem Kurfürsten dedizierte er u. a. 1464 seine Schrift \"„Dialogus de dignitate principium“\" mit einer prächtigen Widmungsseite an den Fürsten, die auch sein eigenes Familienwappen zeigt. Sie befindet sich heute in der Vatikanischen Bibliothek als \"Codex Palatina latinus 1378\". Überdies fungierte der Italiener mehrfach als Gesandter des Pfälzer Herrschers beim Papst und als Überbringer päpstlicher Botschaften nach Deutschland. Bereits 1470 wurde Clapis Propst des Andreasstiftes in Worms. 1473 bezog er als Doctor legum und Stiftsherr an St. Maria ad Gradus (Mainz) eine Jahrespension vom Kloster St. Georgenberg in Pfeddersheim. Im September 1474 erhielt Peter Anton von Clapis in Rom die Priesterweihe, nachdem er vorher nur die niederen Weihen besessen hatte. Am 20. Mai gleichen Jahres war er Kapitular am Speyerer Dom geworden, zum 10. November 1474 avancierte er hier auch zum Domkantor. Ab 1487 bekleidete von Clapis das Amt des Wormser Dompropstes und amtierte gleichzeitig als Kanzler der Universität Heidelberg, um die er sich eifrig kümmerte. Daneben war er noch Stiftsherr an St. Stephan in Mainz, Apostolischer Protonotar und ein Wohltäter des Mainzer Domes. Im Alter lebte der Priester, als Propst von St. Maria ad Gradus, in Köln, wo er auch 1512 starb. Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass an der dortigen Universität ein anderer Peter von Clapis (* ca. 1480, † 1551) als Juraprofessor wirkte, der mit ihm verwandt war (evtl. der Neffe). Er führte das gleiche Familienwappen, das 1464 schon Peter Anton von Clapis in seiner Widmungsseite an Kurfürst Friedrich von der Pfalz benutzte, und stiftete für ihn auch eine jährliche Totenmesse. Der jüngere Peter von Clapis förderte den Maler Bartholomäus Bruyn, welcher ihn öfter porträtierte bzw. in seinem Auftrag Gemälde fertigte. Peter Anton von Clapis ist mit einem Jahrgedächtnis im Seelbuch des Speyerer Domes eingetragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Peter Anton von Clapis (* um 1440 in Finale Ligure, Italien; † 14. Mai 1512 in Köln) war ein adeliger katholischer Priester, Humanist, Domherr in Worms und Speyer sowie Kanzler der Universität Heidelberg.", "tgt_summary": null, "id": 2097642} {"src_title": "Montello (Wisconsin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Harry Peel wird bei einer Abendgesellschaft von seinem alten Freund Robert Jackson angerufen. Dieser ist vor kurzem erst aus Lima heimgekehrt. Jackson berichtet ihm, dass er seine Tochter Rose, die seit ihrer Kindheit erblindet ist, in ärztliche Behandlung bringen will, in der Hoffnung auf Heilung. Inmitten des Telefonats bricht das Gespräch ab, so als sei Jackson vom Telefonhörer weggerissen worden. Der mysteriöse Anruf erfolgte aus dem Zirkus Beely, und Harry eilt sofort dorthin, um nach seinem Freund zu suchen. Doch man scheint ihn dort schon erwartet zu haben. Plötzlich stellt sich ein riesiger Tiger Harry in den Weg. Nachdem er diesen überwältigt hat, dringt Harry in den Zirkuskeller vor, wo er den leblosen Jackson findet. Als letzte Botschaft findet er Worte Jacksons an die Wand gekritzelt: Robert wollte, dass sich Harry in Zukunft um seine Tochter kümmern möge. Außerdem bittet der tote Freund Harry, nach einem im Zirkus versteckten, wichtigen Dokument zu suchen. Anita de Moran, eine Zirkustänzerin, hat Peel bei seinem heimlichen Tun beobachtet und daraufhin die Polizei verständigt. Die rauscht just in dem Moment an, als Harry mit dem toten Freund auf den Armen das Zirkusgelände verlassen will. Polizeikommissar Bull will daraufhin den mutmaßlichen Mörder Peel verhaften, doch dieser entzieht sich rasch dem polizeilichen Zugriff. Harry will nun auf eigene Faust nach dem Mörder fahnden. Wenig später taucht auch Rose Jackson, geführt von ihrem alten Diener, im Zirkus auf, weil sie ebenfalls nach ihrem Vater sucht. Sie weiß noch nicht, dass er bereits verstorben ist. Dort gerät sie jedoch in größte Gefahr, aus die sie Harry Peel befreien muss. Er bringt sie in Sicherheit, in das von Jackson ausgesuchte, auf Augenkrankheiten spezialisierte Sanatorium. Jacksons Notar teilt Harry wenig später mit, dass es sich bei jenem ominösen Dokument um einen Kreditbrief handelt. Wenn dieser in falsche Hände gerate, würde der neue Besitzer an das gesamte Jackson-Vermögen herankommen. Peel vermutet nicht zu Unrecht die Lösung des verzwickten Falles im Zirkus Beely, in dem es ganz offensichtlich nicht mit rechten Dingen zugeht. Um unauffällig Nachforschungen betreiben zu können, schmuggelt er sich dort als Artist ein. Sein wichtigster Gegenspieler ist ein unheimlicher Mann mit einer Maske, den er aufzuspüren versucht. Bei einem Zweikampf wird Peel von einem Handlanger des maskierten Schurken niedergeschlagen und verschwindet in der Versenkung unterhalb der Zirkusmanege. Doch Tausendsassa Harry kann sich wenig später wieder befreien und reißt im Endkampf dem Verbrecher die Maske vom Gesicht: es ist Allan Kean, der Geschäftsführer des Zirkusunternehmens. Er und sein Komplize werden der Polizei übergeben und das wichtige Dokument aufgespürt. Zum guten Ende kann Rose dank einer Operation bald auch wieder sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Der im Oktober und November 1926 gedrehte, zehnaktige Film besaß eine ungewöhnlich umfangreiche Länge von 3549 Metern. Er passierte die Zensurprüfung am 10. Dezember 1926 und wurde am 14. Januar 1927 in Berlins Alhambra uraufgeführt. Gedreht wurde u. a. im Circus Renz in Wien. \"Was ist los im Zirkus Beely?\" wurde als Piels 75. Film beworben; er war zugleich sein erster Großfilm mit einem Zirkus im Mittelpunkt des Geschehens. Autor Bauer verfasste hier sein 15. Drehbuch zu einem Piel-Film. Piel setzte hier als inszenatorischem Höhepunkt erstmals eine in seinen Filmen so beliebte Raufnummer mit einem Tiger ein. Diese schon ein wenig betagte und von einem bei den Dreharbeiten stets anwesenden Trainer an Menschen gewöhnte Großkatze besaß eine Länge von zweieinhalb Metern, hieß Bylard, wog etwa 273 Kilogramm und kam aus dem Leipziger Zoo. Eine weitere beeindruckende Szene ist das gemeinsame Frühstück Piels mit seinem tierischen Filmpartner: Beide sitzen gemeinsam am Tisch des Zirkusrestaurants, und Piel füttert seinen Kumpel mit Brötchen und hartgekochten Eiern. Anschließend erhält Piel dafür einen ganz speziellen Tigerkuss. Bereits zehn Jahre zuvor hatte Piel für die von ihm bediente Filmgattung gefährliche Großkatzen als Filmhöhepunkt entdeckt und erstmals eingesetzt: Von Hagenbecks Tierpark ließ er 1916 zwei mehr oder weniger ausgehungerte Löwen nach Berlin schaffen, um sie als „wilde Bestien“ in seinen Sensationsfilm \"Unter heißer Zone\" zu „vermarkten“. Auch in \"Der Reiter ohne Kopf\" war die Rauferei mit einem Löwen im Zirkus einer der Sensationshöhepunkte. 1926 hatten sich Piel und die ihn bis dahin produzierende Phoebus-Film im Streit getrennt. Daraufhin wechselte Piel noch im selben Jahr zu Heinrich Nebenzahls Nero-Film AG. Die zeigte sich generös, gab Piel bei der Erstellung seines Zirkusfilms weitgehend freie Hand und darüber hinaus ein Budget von 200.000 Reichsmark. Die Filmbauten zu \"Was ist los im Zirkus Beely?\" entwarf Ernst Lubitschs langjähriger Filmarchitekt Kurt Richter, Walter Zeiske war einer von zwei Aufnahmeleitern. In Österreich lief der Film unter dem Titel \"Die große Zirkusattraktion\". Am 24. September 2004 erlebte der Streifen seine Fernseherstausstrahlung auf ARTE.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Dieser Film besaß alle Ingredienzien einer typischen Harry-Piel-Inszenierung. Oskar Kalbus schrieb über das Erfolgsrezept des Schauspielers, Regisseur und Produzenten: \"Harry Piel, der „europäische Douglas Fairbanks“, befreit vor allen Dingen seine Sensationen von allem Krampfhaften und läßt sie stets als Inhalt und Höhepunkt einer spannenden Handlung erscheinen. Von einem Piel-Film verlangt der Zuschauer die bildgewordene Abenteuergeschichte, die sich auch in seiner eigenen Umgebung ereignen könnte und deren äußere Verlauf er mit der Erfahrung seines eigenen Gehirns mitkontrollieren kann.\" Das Filmmuseum München schreibt: „Ein Kriminalfilm aus dem Zirkusmilieu, in dem Regisseur Piel die gefährlichsten Situationen meistern muss und sich in geheimen Gängen, Fallen und Verliesen mit Raubtieren und Giftschlangen konfrontiert sieht. Die Handlung ist kompliziert, bleibt aber immer spannend und vergnüglich. Die ungewöhnliche Rasanz des Geschehens ist wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass der Film sich nur in einer für den Export bestimmten Kurzfassung erhalten hat, in der unnötige Längen und Nebenwege der Handlung konsequent entfernt wurden.“ Das Lexikon des internationalen Films schreibt: „Kriminal-Stummfilm im Zirkusmilieu, zugeschnitten auf den einst populären Star Harry Piel, der im Rausch der Geschwindigkeit, Verfolgungsjagden und Abenteuer keinen Stillstand kannte. Die Wiederentdeckung und Restaurierung des Films erweisen sich als Glückfall: hervorragend die Kameraarbeit, der ökonomische Schnitt sowie die Neuvertonung, die nuanciert Akzente setzt. So verdichtet sich der höchst unterhaltsame Film zum Porträt einer Zeit der vermeintlichen Unbekümmertheit und Nonchalance.“ Der Onlineauftritt von Cinema schreibt: „Unter wilden Tieren und dunklen Gestalten riskiert er Kopf und Kragen, als im Zirkus ein Freund ermordet wird... Kintopp-Schmankerl in viragierter (gefärbter), restaurierter Fassung.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Was ist los im Zirkus Beely? ist ein deutscher Zirkus- und Kriminalfilm von und mit Harry Piel aus dem Jahre 1927.", "tgt_summary": null, "id": 819607} {"src_title": "Astou Ndour", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergründe und Geschichte.", "content": "Die Idee zur Gründung entstand 2006 auf dem Symposium der BUKO-Pharma-Kampagne in Bielefeld. Daraufhin wurde die Initiative für unbestechliche Ärzte mit dem Namen MEZIS e.V. „Mein Essen zahl ich selbst“ im Jahr 2007 in Frankfurt am Main von acht Mitgliedern gegründet. Der Vereinssitz befindet sich im nordrhein-westfälischen Bad Salzuflen. Vorbild war die US-amerikanische Organisation No Free Lunch. Zweck des Vereins ist laut Satzung: „[...] die wissenschaftliche und unabhängige Fort- und Weiterbildung von Ärzten und Ärztinnen und anderer Heilberufe auf dem Gebiet der rationalen Arzneimitteltherapie und evidenzbasierten Medizin zu verbessern, und Schaden für Patientinnen und Patienten durch unzweckmäßige Arzneiverordnungen abzuwenden und die derzeit vorhandene intransparente und irreführende Beeinflussung des Verordnungsverhaltens offen zu legen und zurückzudrängen. Dieser Zweck soll erreicht werden durch eigene, Industrie-unabhängige, Publikationen (Druckerzeugnisse und elektronisch), beratende Tätigkeiten (für Fachjournalist/innen und Veranstalter/innen und Verantwortliche von Fortbildungsaktivitäten für die Heilberufe) sowie Öffentlichkeitsarbeit.“", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Der Verein finanziert sich über Mitgliedsbeiträge und Spenden. Im Einzelfall wird die Herkunft der Spende kritisch hinterfragt und geprüft. Abgelehnt werden Spenden oder Sponsoring von Pharmaunternehmen und ähnlichen Organisationen. Der Verein arbeitet nach den Richtlinien von Transparency International.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele und Arbeitsweise.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ziele.", "content": "Der Verein hat sich mehrere Ziele gesetzt, zuletzt aktualisiert und präzisiert in der Augsburger Erklärung anlässlich der MEZIS-Mitgliederversammlung 2014 in Augsburg:", "section_level": 3}, {"title": "Arbeitsweise.", "content": "Neben jährlichen Mitgliederversammlungen und Regionalkonferenzen arbeitet der Verein auf Bundesebene mit anderen NGOs, wie dem Verein demokratischer Ärzte und Ärztinnen, dem IPPNW, NeurologyFirst oder Transparency International zusammen. Der Verein sieht sich als Teil des weltweiten im Nofreelunch-Netzwerks, mit Partnerorganisationen in Italien oder auch Healthy Skepticism. Außerdem leistet er Aufklärungsarbeit mit Hilfe von Anhörungen im Bundestag und mit wissenschaftlichen Diskursen in Fachzeitschriften. In den Medien wird das Thema des Pharmamarketing durch Öffentlichkeitsarbeit von MEZIS verstärkt wahrgenommen. Vor Ort vernetzen Regionalgruppen die Ärzte. Eine Mailingliste steht den Mitgliedern zur Verfügung. Zudem erhalten MEZIS-Mitglieder seit 2008 dreimal im Jahr die MEZIS-Nachrichten.", "section_level": 3}, {"title": "Erfolge.", "content": "Anfang 2014 wurden die Standpunkte des Vereins zur Gesetzeslücke im Korruptionsstrafrecht bei Ärzten mehrfach in der Presse aufgenommen. Auch beim Thema Interessenkonflikte in der Medizin, extrem überteuerten Preisen bei neuen patentgeschützten Hepatitis-Medikamenten oder auch bei Fragen zum Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient im Spannungsfeld der Pharmaindustrie nahm die Presse Äußerungen des Vereins auf.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinsame Initiative Leitlinienwatch.", "content": "Zusammen mit Transparency Deutschland und NeurologyFirst hat MEZIS das Transparenzportal \"leitlinienwatch.de\" Ende 2015 gegründet. Zielsetzung dieser Initiative: „Das Projekt leitlinienwatch.de bewertet Leitlinien nach 5 Kriterien, um die Erwartungen der Ärzteschaft und der Gesellschaft an die unabhängige Erstellung von Leitlinien auszudrücken. Leitlinienwatch.de will gute und verbesserungswürdige Beispiele aufzeigen.“ Bis Juli 2016 wurden von dem Bewerter-Team bereits mehr als 100 deutsche und auch einige internationale Leitlinien bewertet, dabei wurde bei der Mehrzahl der Leitlinien Reformbedarf dokumentiert. Im August 2018 wurden die Ergebnisse der bisher analysierten 67 deutschen S3-Leitlinien unter der Mitarbeit von MEZIS in BMC Medical Ethics veröffentlicht: Zwar wurden finanzielle Interessenkonflikte von deutschen Leitlinienautoren meist offengelegt, dies blieb aber in aller Regel ohne Konsequenzen. So wurden Leitlinienautoren mit Interessenkonflikten bislang kaum zur Enthaltungen bei Abstimmungen veranlasst. Eine Autorenmehrheit mit Interessenkonflikten fand sich bei 55 % der bewerteten Leitlinien. Nur bei 9 % der Leitlinien waren die Koordinatoren frei von Interessenkonflikten. Auch bei den Recherchen zum Medizinprodukte-Skandal „Implant Files“ flossen die Bewertungsergebnisse von Leitlinienwatch zum Beispiel bei der interessenkonfliktträchtigen Leitlinie zu Herzklappen mit ein.", "section_level": 2}, {"title": "Schwerpunkt 2018: Interessenkonflikte bei Continuing Medical Education (CME).", "content": "Im Rahmen des MEZIS-Schwerpunktes konnte die CME-Arbeitsgruppe mit der „Omniawatch“-Analyse belegen, dass die ärztlichen Fortbildungsveranstaltungen eines der damals führenden CME-Anbieter Omniamed massive, nicht deklarierte Interessenkonflikte aufwiesen. Die Mehrzahl der Referenten der analysierten Omniamed-Veranstaltungen hatte Gelder von den Pharmafirmen bekommen, die diese Veranstaltungen mit im Schnitt insgesamt 100.000 bis 200.000 Euro sponserten. Des Weiteren passten die referierten Themen zu den Produkten der Sponsoren. Durch das Medienecho verweigerte die Landesärztekammer Baden-Württemberg Omniamed erstmals die CME-Zertifizierung einer ihrer Veranstaltungen in Baden-Württemberg. Auch die Landesärztekammer Münster verwehrte daraufhin drei Omniamed-Veranstaltungen die Zertifizierung wegen »mangelnder Produktneutralität«. Omniamed legte dagegen noch Widerspruch ein, zog diesen aber Ende 2018 zurück und beendete überraschend ihre Geschäftstätigkeit in Deutschland.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die gemeinnützige Organisation MEZIS „Mein Essen zahl’ ich selbst – Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte“ hat sich mit ihren deutschlandweit über 1000 meist ärztlichen Mitgliedern unter anderem zum Ziel gesetzt, den Einfluss der pharmazeutischen Industrie auf Ärzte transparenter zu machen und zu reduzieren.", "tgt_summary": null, "id": 1932386} {"src_title": "Burisma Holdings", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "\"Peace Walker\" spielt auf Costa Rica im Jahr 1974. Der Spieler steuert Big Boss, der mit seiner Söldnereinheit Militaires sans Frontières (MSF) gegen die CIA vorgeht, die auf der Insel neue Waffensysteme testet. Darunter befindet sich auch ein Waffenläufer namens Peace Walker, der ähnlich wie Metal Gear mit Atomwaffen ausgerüstet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Das Spiel teilt sich auf mehrere Ebenen auf. Militaires sans Frontières besitzt eine Hauptzentrale namens Mother Base auf einer verlassenen Forschungsplattform in der Karibik. Sie ist die zentrale Anlaufstelle des Spiels, von der aus der Spieler zu den Missionen aufbricht. Diese werden unterschieden in Missionen, die zur Haupthandlung beitragen, und Zusatzmissionen, die man mit menschlichen Mitstreitern absolvieren kann. Die Missionen sind inhaltlich eigenständig, die Vorgehensweise wirkt sich jedoch auf die Weiterentwicklung der Mother Base aus. Beispielsweise können die in den Missionen betäubten Wachsoldaten über ein Fulton Recovery System in die Mother Base gebracht werden, wo sie erst inhaftiert und dann zu eigenen Gefolgsleuten gemacht werden. Jeder Soldat besitzt dabei andere Eigenschaften. Mit dem zusätzlichen Personal können die Mother Base ausgebaut, neue Forschungen eingeleitet, Soldaten auf Missionen ausgeschickt und neue Einsätze für den Spieler freigeschaltet werden. Bei den Endgegner handelt es sich oft um militärische Fahrzeuge und Waffensysteme wie Kampf- und Schützenpanzer, Helikopter oder gepanzerte Transporter, die ebenfalls zur Stärkung der eigenen militärischen Schlagkraft erobert werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "\"Peace Walker\" wurde ursprünglich als \"Metal Gear Solid 5\" entwickelt und ist auf PSP der geistige Nachfolger von, dass bereits Elemente des Basisbaus und der Rekrutierung von feindlichen Soldaten enthielt. Dieses Konzept wurde für den bis dato letzten Ableger der Reihe, wieder aufgegriffen. \"Peace Walker\" wurde von Hideo Kojima konzipiert und entstand unter Beteiligung des Entwicklerteams von \"Metal Gear Solid 4\". Am 3. Februar 2012 veröffentlichte Konami die \"Metal Gear Solid HD Collection\" für PlayStation 3 und Xbox 360. Darin enthalten waren die Spiele \"Metal Gear\", \"Metal Gear 2\", \"Metal Gear Solid 2\" inkl. \"VR-Missionen\", \"Metal Gear Solid 3\" und eine HD-Fassung von \"Metal Gear Solid: Peace Walker\". \"Peace Walker\" wurde in dieser Version mit einem kooperativen Online-Modus ausgestattet. In der später für die PlayStation Vita unter gleichen Namen veröffentlichten Version der Sammlung war das Spiel jedoch nicht vorhanden.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Peace Walker\" wird vielfach zur Hauptreihe gezählt. Das Spiel erhielt meist positive Kritiken und hat einen Metacritic-Wert von 89. 1UP bezeichnete das Spiel als „Rettung der Serie vor sich selbst“. Vor allem die gelungene Verschmelzung von Elementen westlichen Spieledesigns (z. B. Übernahme der Kamerasteuerung über die Frontbuttons aus \"Syphon Filter\") mit östlicher Designphilosophie (z. B. die kooperative Bosskämpfe in \"Monster Hunter\") wurden als Erfolgsfaktoren bezeichnet. Im Vergleich zu vorherigen PSP-Titeln der Reihe vereinfachte \"Peace Walker\" die Steuerung und legte den Fokus nach dem weniger eindeutigen \"Metal Gear Solid 4\" wieder ausdrücklich auf heimliche und gewaltarme Vorgehensweise. In Japan wurden innerhalb von zwei Wochen 574.957 Exemplare des Spiels verkauft. Auf der Tokyo Game Show 2009 wurde \"Peace Walker\" als \"Bestes Spiel der Messe\" und \"Bestes PSP-Spiel\" ausgezeichnet. IGN zeichnete das Spiel 2010 bei den Preisverleihungen für die besten PSP-Spiele in den Kategorien Spiel des Jahres, Fesselndes Spielprinzip, Beste Optik, Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis, Beste Erzählung, Bestes Koop-Spiel und Coolste Atmosphäre aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Metal Gear Solid: Peace Walker ist ein Computerspiel der \"Metal-Gear-Solid\"-Reihe, das von Kojima Productions entwickelt und von Konami veröffentlicht wurde. Das Spiel ist wie die Vorgänger ein Stealth-Shooter und erschien am 29. April 2010 für die PlayStation Portable. Obwohl ursprünglich nur für tragbare Spielkonsole erschienen, gilt es als Teil der Hauptreihe. Im Februar 2012 wurde es als Teil der \"Metal Gear Solid HD Collection\" in einer grafisch höher aufgelösten Variante auch für PlayStation 3 und Xbox 360 veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 494765} {"src_title": "H. W. Curtiss", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bis zum Aufstieg 2012 war Alianza Petrolera eines der traditionsreichsten Teams in der zweiten kolumbianischen Liga. Der Verein war mehrfach nah am Aufstieg, scheiterte aber jeweils knapp. Da die finanzielle Situation des Vereins schwierig war, schloss er 2011 ein Abkommen mit dem Traditionsverein Atlético Nacional. Das Abkommen sieht vor, dass der Verein aus Medellín Alianza Petrolera junge Spieler ausleiht, um diesen Spielpraxis zu ermöglichen. Außerdem bezahlt Atlético Nacional das Gehalt des Trainerstabes. Das Abkommen wurde von verschiedenen Seiten im Falle eines Aufstiegs als Verstoß gegen die Statuten der DIMAYOR interpretiert. Die Verantwortlichen der beiden Verein bekräftigten aber, dass die Vereine voneinander unabhängig blieben und dass formal alle Regeln eingehalten werden. Im Juni 2012 tauchten Gerüchte auf, dass Alianza Petrolera wegen des Umbaus des eigenen Stadions nach Guarne, dem Ort des Verwaltungssitzes von Atlético Nacional, umziehen und sich in \"Alianza Oriente\" umbenennen werde. Der Verein trug dort zwar in der Rückserie 2012 seine Heimspiele aus, der Name wurde aber nicht verändert. In der Spielzeit 2012 schaffte Alianza Petrolera den Aufstieg, nur ein Jahr nach dem Beginn des Abkommens mit Atlético Nacional. Der Verein gewann das \"Torneo Finalización\" im Finale gegen Deportivo Rionegro und konnte sich auch im Meisterschaftsfinale gegen América de Cali durchsetzen. Während der Hinserie 2013 spielte der Verein dann in Yopal und die Rückserie in Floridablanca. Da das Stadion in Floridablanca erst an die Anforderungen der ersten Liga angepasst wurde, wurde spekuliert, dass der Verein sich dauerhaft in Floridablanca ansiedeln und sich in \"Alianza Fútbol Club\" umbenennen werde. Daraufhin bekräftigten aber die Verantwortlichen, dass Alianza Petrolera weiterhin in Barrancabermeja ansässig bleibe und nur auf die Fertigstellung des Stadions warte, um dorthin zurückzukehren. Im ersten Jahr in der ersten Liga spielte der Verein gegen den Abstieg, konnte diesen aber zwei Spieltage vor Schluss vermeiden. In der Copa Colombia kam Alianza Petrolera bis ins Halbfinale, schied da aber gegen den späteren Sieger Atlético Nacional aus. In der Hinserie 2014 verfehlte der Verein den Einzug in die Finalrunde nur knapp. Auch in der Rückserie 2014 war es ähnlich knapp; jeweils verpasste der Alianza Petrolera den Platz unter den besten acht Mannschaften nur aufgrund eines schlechteren Torverhältnisses. Im April 2015 kehrte Alianza Petrolera schließlich nach Barrancabermeja zurück. Dort konnte in der Rückserie 2015 auch aufgrund der besonderen Heimstärke das erste Mal der Einzug in die Finalrunde erreicht werden, in der Alianza Petrolera dann im Viertelfinale gegen Independiente Medellín ausschied. Die Hinserie 2016 war die bislang schwächste Halbserie Alianzas seit dem Aufstieg. Der Verein beendete die Ligaphase auf dem vorletzten Platz. Aufgrund der schlechten Leistung wurde im Mai der Vertrag des Trainers Óscar Upegui aufgelöst und als Nachfolger Jorge Luis Bernal eingestellt. In der Rückserie spielte Alianza konstanter, verfehlte am Ende aber knapp den Einzug in die Finalrunde. Ähnlich knapp war es in der Hinserie 2017, in der Alianza wieder den zehnten Platz erreichte und den Einzug in die Finalrunde nur um zwei Punkte verpasste. In der Finalización 2017 hatte Alianza Petrolera dann jedoch mit dem Einzug in die Finalrunde nichts zu tun und beendete die Ligaphase auf dem 18. Platz. Wegen der schlechten Leistung der Mannschaft wurde im Oktober der Trainer Jorge Luis Bernal durch den Argentinier Juan Cruz Real ersetzt. Die Apertura 2018 schloss Alianza Petrolera auf dem 15. und die Finalización 2018 auf dem 16. Platz ab. Bereits im Oktober war Cruz Real entlassen worden, woraufhin César Torres Ramírez als neuer Cheftrainer verpflichtet wurde. In der Apertura 2019 belegte Alianza Petrolera den 14. Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Alianza Petrolera absolviert seine Heimspiele im Estadio Daniel Villa Zapata. Das Stadion hat eine Kapazität von etwa 10.400 Plätzen. Während einer langen Umbauphase nach dem Aufstieg in die erste Liga trug der Verein provisorisch seine Heimspiele größtenteils im Estadio Álvaro Gómez Hurtado in Floridablanca aus, das eine Kapazität von etwa 12.000 Plätzen hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alianza Petrolera ist ein 1991 gegründeter kolumbianischer Fußballverein aus Barrancabermeja, der derzeit in der Categoría Primera A spielt. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte ist die Zweitliga-Meisterschaft 2012 und der damit verbundene Aufstieg in die erste Liga. Bis zum Aufstieg spielte der Verein seit 1992 in der zweiten Liga.", "tgt_summary": null, "id": 506440} {"src_title": "Tragödie der Liebe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blatt.", "content": "Die Sumpf-Gänsedistel wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von selten nur 0,3 bis, meist 1 bis 1,5, selten bis zu 3,5 oder mehr Meter, von bis zu 4,25 Meter Wuchshöhe gibt es Berichte. Das relativ kurze und 4 bis 5 Zentimeter dicke Rhizom ist nicht kriechend und bildet Fadenwurzeln. Der hohle Stängel ist im unteren und mittleren Bereich vierkantig; seine Basis weist einen Durchmesser von 1,5 bis 3 Zentimeter auf und ist gerillt, oft hart bis manchmal mehr oder weniger verholzt, die Verzweigung erfolgt oft erst im oberen Bereich und er ist meist mit langen Drüsenhaaren bedeckt, nur selten mehr oder weniger kahl. Die wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind immer sitzend, bläulich-grün und besitzen am pfeilförmigen Grund zugespitzte, abstehende Öhrchen. Die Größe der Laubblätter nimmt nach oben hin deutlich ab. Die untersten Laubblätter sind kahl, 15 bis 35 Zentimeter lang und 5 bis 20 Zentimeter breit und im Umriss verkehrt-lanzettlich bis lanzettlich mit pfeilförmig, stängelumfassender Spreitenbasis und spitzem oberen Ende, einfach bis fiederspaltig mit einem großen, dreieckigen bis dreieckig-lanzettlichen Endabschnitt; die Blattränder sind oft stachelig, gezähnt, wenn seitliche (ein bis drei Paare) Blattabschnitte vorhanden sind, dann sind sie lanzettlich mit spitzem oberen Ende. Die mittleren Laubblätter besitzen eine meist 15 bis über 20 cm lange und meist 2 bis 3, selten bis zu mehr als 8 Zentimeter breite Blattspreite, die länglich bis lanzettlich oder linealisch ist mit Öhrchen, die mehr oder weniger gerade, lanzettlich bis linealisch sind mit spitzem oberen Ende; sie sind meist einfach manchmal gelappt mit oft stachelig, gezähnten bis mehr oder weniger glatten Blatträndern. Die oberen Laubblätter sind relativ klein, ungeteilt sowie lanzettlich und die obersten reduziert linealisch-lanzettlich to linealisch.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstand und Blüte.", "content": "Die Blütezeit reicht in Österreich von Juli bis September. In gedrungenen, doldenrispen Gesamtblütenständen stehen viele körbchenförmige Teilblütenstände zusammen. Die relativ dünnen Körbchenstiele sind meist dicht mit borstigen bis gestielten, meist schwarzen Drüsenhaaren bedeckt. Die 9 bis über 13 Millimeter hohe Körbchenhülle (Involucrum) ist schmal bis breit glockenförmig mit zwei oder drei Reihen von Hüllblättern. Die schmutzig-dunkelgrünen, linealisch-lanzettlichen Hüllblätter besitzen ein spitzes bis zugespitztes oberes Ende und sind außen dicht bis meist spärlich mit borstigen bis gestielten, schwarzen Drüsenhaaren besetzt. Die inneren Hüllblätter sind 1 bis 2 Millimeter breit. Die Blütenkörbchen weisen einen Durchmesser von etwa 3 Zentimeter auf. Die Blütenkörbchen enthalten nur Zungenblüten, es sind meist 70 bis 90. Bei den gelben und etwa 1,2 Zentimeter langen Zungenblüten sind die Zungen etwa gleich lang wie die Kronröhren. Der Griffel ist zweiästig.", "section_level": 2}, {"title": "Frucht und Pappus.", "content": "Die strohfarbene bis gelbliche, oder bräunliche Achäne ist länglich bis schmal ellipsoid mit einer Länge von 3,5 bis 4, selten bis zu 5 Millimeter und einem Durchmesser von etwa 1 Millimeter, etwas abgeflacht, mehr oder weniger viereckig im Querschnitt (prismatisch) und besitzt auf jeder Seite vier bis fünf relativ dicken Längsrippen. Auf und zwischen den Längsrippen ist die Oberfläche der Achäne quer runzelig bis höckerig und auf jeder der vier Flächen zwischen den Längsrippen befindet sich eine stark erhabene Hauptrippe und einige Nebenrippen. Die Früchte reifen in Xinjiang zwischen Juni und September. Der Pappus ist mit einer Länge von 7 bis 9 Millimeter etwa doppelt so lange wie die Achäne. Der Pappus besteht aus weißen oder manchmal gelblich-weißen, dünnen, weichen, sehr brüchigen Borsten und fällt nach einer Weile mehr oder weniger als Ganzes ab.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomensatz.", "content": "Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18; ausgehend von der Chromosomengrundzahl der Gattung \"Sonchus\" von x = 9 liegt Diploidie vor.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "Die Sumpf-Gänsedistel ist ein Hemikryptophyt. Es erfolgt Insektenbestäubung und Selbstbestäubung. Es findet Windausbreitung, Klettausbreitung und Ameisenausbreitung statt. Die Sumpf-Gänsedistel dient folgenden Insekten als Nahrung: den beiden Minierfliegen (Agromyzidae) \"Liriomyza sonchi\" sowie \"Phytomyza horticola\", der Gallmücke (Cecidomyiidae) \"Cystiphora sonchi\", den beiden Röhrenblattläusen (Aphididae) \"Hyperomyzus lactucae\" sowie \"Hyperomyzus pallidus\" und dem Schatten-Mönch (\"Cucullia umbratica\").", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Gefährdung.", "content": "Die Sumpf-Gänsedistel eurosibirisches temperates Florenelement. Die Hauptverbreitung nach Oberdorfer ist subkontinental, ihr Schwerpunkt liegt also in osteuropäischen Laubwaldgebieten und fehlt an den Küsten ebenso wie in den asiatischen Laubwaldgebieten. Natürliche Vorkommen der Sumpf-Gänsedistel gibt es in Deutschland, Österreich, Italien, Polen, Frankreich, Belgien, in den Niederlanden, im Vereinigten Königreich (hauptsächlich in England), in Dänemark, Norwegen, Schweden, in den Baltischen Staaten, im europäischen Teil Russlands, in der Ukraine, auf der Krim, in Moldawien, Ungarn, Tschechien, in der Slowakei, in Kroatien, Serbien, Rumänien, Altai, Kasachstan, Kirgisistan, Nordkaukasus (Tschetschenien, Karatschai-Tscherkessien, Krasnodar, Stavropol), Tadschikistan, Transkaukasus (Abchasien, Adscharien, Armenien, Aserbaidschan, Georgien), in der Türkei, im Iran, in Turkmenistan, Usbekistan, Westsibirien und Xinjiang. In Spanien, Griechenland, Korsika, Sardinien und Kanada ist \"Sonchus palustris\" ein Neophyt. In Kanada gibt es nur in Ontario zwei Populationen in Cambridge 1972 und Ottawa 1992 entdeckt. Die Sumpf-Gänsedistel gedeiht in Auwäldern, nassen nährstoffreiche Staudenfluren, Moorwiesen, Röhrichten und Sümpfen. Sie ist auch salzertragend. Sie gedeiht in Österreich in der collinen Höhenstufe. Sie ist in Österreich selten und kommt im pannonischen Gebiet von Burgenland, Wien und Niederösterreich vor. In Österreich gilt die Sumpf-Gänsedistel als stark gefährdet. In Deutschland besiedelt die Sumpf-Gänsedistel Gräben, Ufer und Sumpfwiesen. An ihren Standorten bildet sie oft individuenarme Bestände. In Deutschland tritt sie im Tiefland östlich der Elbe zerstreut auf und in den tieferen Lagen der Mittelgebirge, vor allem im Einzugsgebiet des Mains findet man sie vereinzelt. In Deutschland wird sie in der Rote Liste der gefährdeten Arten von 1996 in der Vorwarnliste geführt, da Bestände zurückgehen. In Bayern gilt sie jedoch als gefährdet. Im autonomen Gebiet Xinjiang, also im äußersten Westen der Volksrepublik China, kommt \"Sonchus palustris\" an Gewässern in Höhenlagen zwischen 400 und 900 Meter vor. Die Hauptvorkommen liegen in nährstoffreichen Stauden- und ausdauernde Unkrautfluren, Nebenvorkommen gibt es in Feuchtwiesen. Die Sumpf-Gänsedistel braucht feucht-nasse, stickstoffreiche, sandige oder steinig-lockere Lehm- oder Tonböden. Sie ist eine Charakterart des Angelico-Sonchetum palustris aus dem Verband Convolvulion. Die Zeigerwerte nach Ellenberg sind: L7 = Halblichtpflanze, T6 = Mäßigwärme- bis Wärmezeiger, K6 =subkontinental, F8w = Feuchte- bis Nässezeiger, Wechselfeuchtezeiger, R7 = Schwachsäure- bis Schwachbasenzeiger, N7 = an stickstoffreichen Standorten häufiger, S1 = schwach salzertragend.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Erstveröffentlichung von \"Sonchus palustris\" erfolgte 1753 durch Carl von Linné in \"Species Plantarum\". Synonyme für \"Sonchus palustris\" sind: \"Sonchus inundatus\", \"Sonchus sespedalis\", \"Sonchus paludosus\", \"Sonchidium palustre\", \"Sonchus sagittatus\". Das Artepitheton \"palustris\" bedeutet „Sumpf-“ und bezieht sich auf den Standort. Die bei einigen Autoren als Unterart geführte \"Sonchus palustris\" subsp. \"sosnowskyi\" gilt heute meist als eigene Art \"Sonchus sosnowskyi\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sumpf-Gänsedistel (\"Sonchus palustris\") ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Gänsedisteln (\"Sonchus\") innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist im gemäßigten Eurasien weitverbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 1546849} {"src_title": "Braitenberg-Vehikel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Insel liegt etwa 1200 m östlich des Küstenorts Skala. Sie besteht aus drei Hügeln wobei der mittlere und höchste eine Höhe von 123 m erreicht. Die Insel hat eine Länge von Nord nach Süd von etwa 2,05 km und eine maximale Breite von 1,2 km. Bei der nördlichen Spitze in etwa 150 m Entfernung liegt das Inselchen Agios Nikolaos () (1,6 ha) mit einem Kirchen, das dem Heiligen Nikolaus geweiht ist. Westlich etwa 140 m entfernt liegt das Inselchen Prasonisi ( = \"grüne Insel\").", "section_level": 1}, {"title": "Benennung.", "content": "Die Insel wurde nach der mythischen Jägerin Atalante benannt und trägt den Namen mindestens seit dem 5. Jahrh. v. Chr. Wahrscheinlich wurde nach der Insel die Stadt Atalanti benannt, wobei auch die Möglichkeit besteht, dass der Name von der Stadt auf die Insel überging.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 431 v. Chr. während des Peloponnesischen Kriegs besetzte Athen die Insel Atalanti und baute sie zu einer Festung aus. Von hier aus wollte man die mit Sparta verbündete Stadt Opus bekämpfen und Raubzüge von Piraten auf das gegenüberliegende Euböa verhindern. 426 v. Chr. wurde der Stützpunkt jedoch durch ein Erdbeben zerstört und Atalanti, das ursprünglich eine Halbinsel war vom Festland abgetrennt. Laut Strabon wurde Atalanti nicht vom Festland getrennt, sondern in der Mitte in zwei Teile geteilt. Habbo Gerhard Lolling vermutete, dass zu dieser Zeit Prasonisi entstand und berichtete von Mauerreste der Schiffswerften und der Befestigungsmauern. Ein Tsunami überflutete das Land und eine Triere soll in Folge der Überschwemmung aus einer Werft über die Befestungsmauer geschleudert worden sein. Thukydides berichtete, dass die athenische Mauern teilweise zerstört wurden und zwei Schiffe auf das Land gespült wurden, wobei ein Schiff zerbrach. 421 v. Chr. nach dem Nikiasfrieden wurde die Insel Atalanti an Sparta übergeben. Beim Einfall der Galater 279 v. Chr. entsandten die Lokrer, die in der Nähe der Insel Atalanti wohnten, ein Heer von 700 Fußsoldaten unter der Führung von Meidias zu den Thermopylen. 192 v. Chr. landete Herodoros von Kios mit 30 leichten Handelsschiffen und einer Infanterie von 600 Mann auf Atalanti. Er hatte den Auftrag hier das Eintreffen der römischen Armee abzuwarten und dann der Stadt Chalkida zu Hilfe zu kommen und gegen die Römer zu verteidigen. Mit dem Beginn der Griechischen Revolution im Jahre 1821 diente Atalanti als Zufluchtsort und Stützpunkt für die griechischen Freiheitskämpfer. Ende 1821 verwüstete ein ottomanisches Heer unter Führung von Omer Vryoni und Kiose Mehmet die Stadt Atalanti und nahm die Bewohner gefangen. Die, die entkommen konnten, flohen auf die Insel Atalanti und lebten fortan in Zelten oder Hütten. 1822 breitete sich die Pest auf der Insel aus. 1824 landete die ottomanische Flotte auf der Insel, zerstörte die Behausungen und inhaftierte die Flüchtlinge. Beim Erdbeben von 1894 wurde eine frühchristliche Kirche, die an einem Ende der Insel stand, zerstört. 1910 gab es noch 4 Kirchen auf Atalanti, von denen keine erhalten blieb. Später wurde auf dem Inselchen Agios Nikolaos eine Kirche erbaut, die noch heute existiert.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "1977 wurde entschieden, durch gezielte Jagd das ökologische Gleichgewicht auf Atalanti wiederherzustellen. Außerdem wurden bestimmte Arten dort angesiedelt. Die Vegetation der Insel besteht heute hauptsächlich aus Olivenbäumen und Pistazien. Kretische Wildziegen, Fasane, Rebhühner, Kaninchen, Wachteln, Waldschnepfen, Singdrosseln und Amseln bevölkern die Insel. Rund um die Insel gibt es mehrere Fischfarmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Atalanti (, ), Atalantonisi ( ) oder Talantonisi ( ), ist eine unbewohnte kleine Insel im Golf von Atalanti in Griechenland.", "tgt_summary": null, "id": 422362} {"src_title": "Die Geier warten schon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bezeichnung.", "content": "Die Bahnstrecke wird historisch als \"Meråkerbanen\" bezeichnet. Der Name bezieht sich auf den Haltepunkt Meråker. Seit dem 6. Januar 2008 gilt der Abschnitt (Trondheim)–Hell nach einer Festlegung von Jernbaneverket als Teil der Nordlandsbane, Meråkerbanen ist seither nach dieser Definition nur noch die etwa 70 Kilometer lange Strecke (Hell)–(Storlien).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Strecke wurde etwa zeitgleich mit der Bau der \"Norrländska tvärbanan\" durch Schweden zwischen Storlien und Sundsvall von der norwegischen Regierung – Norwegen befand sich in Union mit Schweden – als so genannten \"Mellanriksbana\" vorangetrieben. Dies waren Strecken, die Norwegen und Schweden oder Schweden und Finnland verbanden. Die Strecke wurde am 17. Oktober 1881 eröffnet. Am 19. November 1940 ereignete sich ein schwerer Eisenbahnunfall nahe dem Bahnhof Hommelvik, bei dem 22 Menschen starben und etwa 45 darüber hinaus verletzt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Anschluss anderer Bahnstrecken.", "content": "Vorerst war die Bahnstrecke ein Inselbetrieb ohne Anschluss an den Rest des norwegischen bzw. schwedischen Bahnnetzes. Erst 1884 wurde die schon länger bestehende von Trondheim südgehende Dovrebahn durch Umlegung deren innerstädtischer Trasse an die Meråkerbahn angeschlossen. Die in Hell nach Norden abzweigende Nordlandbahn wurde erst ab 1902 abschnittsweise eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Nach früher eher bescheidenen Personenverkehrsangeboten auf der Strecke wurde das Angebot seit Anfang der 1990er Jahre nach und nach ausgebaut, auch wenn es keine durchgehende Verbindung von Trondheim über Östersund hinaus gibt. Im Nahverkehr verkehren zwischen Heimdal, Trondheim und Östersund seit dem 22. September 2002 täglich zwei Zugpaare des \"Nabotåget\", bis Juni 2007 betrieben von der Norges Statsbaner und der schwedischen Länstrafiken i Jämtlands län. Diese wurden durch das EU-Programm Interreg IIIA zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit teilfinanziert. Am 17. Juni 2007 übernahm Veolia Transport die Zugangebote \"Mittlinje\" in Schweden und \"Nabotåget\" in Norwegen und vereinte sie unter dem Namen \"Mittnabotåget\". Auf dem Streckenabschnitt Trondheim–Hell verkehren stündliche Nahverkehrszüge der NSB weiter nach Steinkjer \"(Trønderbanen)\" sowie Fernverkehrszüge der NSB nach Bodø. Die Bahnstrecke ist eine wichtige Strecke im norwegischen Güterverkehrsnetz in Richtung Schweden. Den Güterverkehr betreibt CargoNet. Seit November 2013 war der durchgehende Zugverkehr zwischen den Bahnhöfen Storlien und Kopperå und damit der grenzüberschreitende Verkehr zwischen Norwegen und Schweden unterbrochen. Zwischen dem Bahnhof Storlien und der norwegischen Grenze bestand aufgrund mangelnder Bauunterhaltung einer Stützmauer die Gefahr eines Hangrutsches. Personenverkehr wurde als Schienenersatzverkehr gefahren, der Güterverkehr über Südnorwegen umgeleitet. Der Oberbau wurde provisorisch fixiert, so dass seit dem 16. Januar 2015 der Abschnitt wieder befahren werden kann. Der Bahndamm soll durch einen Neubau ersetzt werden, was bis zum Dezember 2017 dauern soll. In dieser Zeit wird der durchgehende Verkehr erneut unterbrochen.", "section_level": 1}, {"title": "Zukunftsaussichten.", "content": "2006 wurde die Linienführung der Meråkerbane mit Investitionen in Höhe von 26,5 Millionen NOK und 2007 in Höhe von 30 Millionen NOK verbessert, um den Frachtverkehr auf den Straßen zwischen Trøndelag und Jämtland auf die Schiene zu verlegen. Die Achslast wurde von 20,5 Tonnen auf den heute in Norwegen üblichen Standard von 22,5 Tonnen erhöht. Gleichzeitig konnte die Geschwindigkeit der Güterzüge von 50 auf 80 km/h erhöht werden. Den größten Anteil am Frachtverkehr haben Holztransporte, vor allem für den Papierhersteller Norske Skog in Skogn. Der 4,4 Kilometer lange Gevingåsen-Tunnel wurde im August 2011 eröffnet und verkürzte die Streckenlänge um 1627 Meter. Die Meråkerbane ist eine der vier norwegischen Eisenbahnstrecken, die von der UNECE als internationale Haupttransportroute anerkannt wurden. Es war geplant, aber noch nicht endgültig beschlossen, die Strecke mit Baubeginn 2013 und Fertigstellung im Juli 2015 zu elektrifizieren. Bis 2023 soll die Strecke elektrifiziert werden. Seit dem 4. Dezember 2016 ist die Strecke zwischen Hell und Gudå durch einen Erdrutsch längerfristig unterbrochen, nachdem sie auf schwedischer Seite bereits wegen Erdbewegungen außer Betrieb genommen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Trondheim–Storlien ist eine 102 Kilometer lange eingleisige Eisenbahnstrecke zwischen Trondheim in Norwegen und Storlien in Schweden. Den Reisezugverkehr erbringt die Gesellschaft Mittnabotåget über Storlien hinaus bis Östersund. Auf der Strecke verkehren zudem Güterzüge.", "tgt_summary": null, "id": 2240856} {"src_title": "Wakefield (Michigan)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Amateurkarriere.", "content": "Anthony Fowler begann im Alter von zehn Jahren mit dem Boxsport, gewann 2007 die Britischen Kadettenmeisterschaften, 2008 und 2009 die Englischen Juniorenmeisterschaften, sowie 2010 die Englischen Elite-Meisterschaften im Weltergewicht. Zudem konnte er 2011 und 2012 jeweils die Britischen Elite-Meisterschaften im Weltergewicht für sich entscheiden. 2014 gewann er die Englischen Elite-Meisterschaften im Mittelgewicht. Seine ersten internationalen Erfolge waren der Gewinn einer Bronzemedaille im Halbweltergewicht bei den 1. EU-Meisterschaften der Kadetten 2007 in Italien, sowie die Bronzemedaille im Mittelgewicht bei den Weltmeisterschaften 2013 in Kasachstan. Bei der WM konnte er sich gegen Victor Corobcevschii aus Moldawien (3:0), Abdelmalek Rahou aus Algerien (3:0), Dmytro Mytrofanow aus der Ukraine (3:0) und Stefan Härtel aus Deutschland (2:1) durchsetzen und erreichte damit das Halbfinale gegen Schänibek Älimchanuly aus Kasachstan. Aufgrund einer Handverletzung konnte Fowler jedoch nicht zum Kampf antreten, wodurch sein Gegner durch Walkover automatisch ins Finale weiterkam. Von Juli bis August 2014 nahm er an den Commonwealth Games in Schottland teil und gewann die Goldmedaille im Mittelgewicht. Er besiegte dabei Kyriakos Spanos aus Zypern, Kieran Smith aus Schottland, Nick Abaka aus Kenia, Benny Muziyo aus Sambia und im Finale Vijender Kumar aus Indien. Beim europäischen Olympiaqualifikationsturnier in Samsun konnte er ein Ticket zur Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 lösen. Er hatte in der Vorrunde Konstantin Khvistani aus Georgien (3:0), im Achtelfinale Valeriu Sîrbu aus Moldawien (3:0) und im Viertelfinale Bogdan Juratoni aus Rumänien (2:1) besiegt, verlor im Halbfinale gegen Christian Assomo aus Frankreich (0:3), schlug aber beim Kampf um Platz 3 den Deutschen Xhek Paskali (3:0). Bei den Olympischen Spielen schied er dann im ersten Kampf gegen Schänibek Älimchanuly aus. Auswahl int. Turniersiege", "section_level": 1}, {"title": "Profikarriere.", "content": "2017 wechselte Fowler unter dem Promoter Matchroom Sport ins Profilager und gewann sein Debüt am 27. Mai in der ersten Runde gegen den Letten Arturs Geikins. Seine erste Niederlage erlitt er am 30. März 2019 beim Kampf um den Titel \"WBA International\" knapp nach Punkten gegen den ebenfalls unbesiegten Scott Fitzgerald. Am 2. August 2019 besiegte er Brian Rose (Bilanz: 31-5) einstimmig nach Punkten und wurde dadurch \"WBO Intercontinental Champion\". Den Titel \"WBA International\" gewann er am 23. November 2019 einstimmig gegen Harry Scarff (8-0).", "section_level": 1}], "src_summary": "Anthony John Fowler (* 10. März 1991 in Liverpool) ist ein englischer Profiboxer. Er ist ein Cousin des ehemaligen Fußballspielers Robbie Fowler.", "tgt_summary": null, "id": 1831379} {"src_title": "Schmetterlinge sind frei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "2003 spielte der Verein zum ersten Mal in der Categoría Primera B und trug seine Heimspiele in Cartagena aus. Zwei Jahre später zog der Verein nach Sincelejo um, kehrte aber 2006 nach Cartagena zurück. Seit 2007 spielt Expreso Rojo in Cundinamarca, erst in Fusagasugá, ab 2009 dann in Zipaquirá und ab 2011 wieder in Fusagasugá und dann in Soacha. 2013 zog der Verein nach Facatativá um, 2014 nach Girardot. In der Spielzeit 2014 verfehlte Expreso Rojo in beiden Halbserien das Erreichen der Finalrunde deutlich. Zur Spielzeit 2015 zog der Verein wieder zurück nach Zipaquirá. Zur Spielzeit 2016 änderte der Verein seinen Namen in Tigres FC, blieb aber zunächst in Zipaquirá ansässig. Zu Beginn der Saison war dann jedoch Soacha der neue Austragungsort für die Heimspiele. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte war lange Zeit das Erreichen des Halbfinals der Copa Colombia 2008, in dem Expreso Rojo gegen den Erstligisten Once Caldas ausschied. Nach der Umbenennung spielte Tigres FC 2016 die beste Spielzeit der Vereinsgeschichte und zog zunächst als Sechster in die Finalrunde ein. Dort konnte sich der Verein in einer Gruppe mit Deportivo Pereira, Leones FC und Bogotá FC durchsetzen und stieg somit erstmals in die erste kolumbianische Liga auf. Im Finale gegen América de Cali unterlag Tigres und wurde somit Vizemeister. Wegen des Aufstiegs zog der Verein nach Bogotá um. In der ersten Halbserie in der ersten Liga fand sich Tigres FC am Tabellenende wieder und beendete die Ligaphase auf dem 18. Platz. Die zweite Halbserie verlief zwar besser, dennoch konnte Tigres FC den direkten Wiederabstieg in die zweite Liga nicht verhindern. Auch nach dem Abstieg spielt Tigres weiterhin in Bogotá. In der Saison 2018 verpasste Tigres FC auf dem elften Platz den Einzug in die Finalrunde und damit auch den Wiederaufstieg. Nach der Saison wurde der Vertrag mit dem Trainer Jhon Jairo Bodmer aufgelöst. Als Nachfolger wurde Diego Díaz zum neuen Trainer. In der Apertura 2019 verpasste Tigres auf dem zehnten Platz den Einzug in die Finalrunde.", "section_level": 1}, {"title": "Stadion.", "content": "Tigres FC absolviert seine Heimspiele im Estadio Metropolitano de Techo in Bogotá. Vor dem Aufstieg verwendete der Verein das Estadio Luis Carlos Galán Sarmiento in Soacha als Heimstadion. Davor spielte der Verein als Expreso Rojo im Estadio Municipal Los Zipas in Zipaquirá, im Estadio Luis Antonio Duque in Girardot, im Estadio Jorge Torres Rocha in Facatativá, im Estadio Fernando Mazuera in Fusagasugá, im Estadio Jaime Morón León in Cartagena und im Estadio Arturo Cumplido Sierra in Sincelejo.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tigres FC, vorher Expreso Rojo, ist ein 2000 gegründeter kolumbianischer Fußballverein, der derzeit in Bogotá ansässig ist und aktuell in der Categoría Primera B spielt. Seit 2016 fungiert der Club unter dem neuen Namen.", "tgt_summary": null, "id": 1842759} {"src_title": "Das Glück (1935)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Town of Burke liegt im Süden Wisconsins, im nördlichen und nordöstlichen Vorortbereich von dessen Hauptstadt Madison. Der am Mississippi gelegene Schnittpunkt der drei Bundesstaaten Wisconsin, Iowa und Minnesota liegt rund 195 km westnordwestlich; nach Illinois sind es rund 80 km in südlicher Richtung. Die Koordinaten des geografischen Zentrums der Town of Burke sind 43°09′40′′ nördlicher Breite und 89°17′55′′ westlicher Länge. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 50,5 km2. Die Town of Burke liegt im nördlichen Zentrum des Dane County und grenzt an folgende Nachbartowns und selbständige Gemeinden:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die auf einer gemeinsamen Strecke verlaufenden Interstate Highways 39 und 90 bilden die östliche Umgehungsstraße der Stadt Madison und führen zum Teil durch das Gebiet der Town of Burke. Der U.S. Highway 151, die nordöstliche Ausfallstraße von Madison, verläuft zu einem Teil durch das Gebiet der Town of Burke. Der U.S. Highway 51 verläuft in Nord-Süd-Richtung durch das Gebiet der Town. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen sowie teils unbefestigte Fahrwege. Für den Frachtverkehr verlaufen zwei Eisenbahnstrecken der zur Canadian Pacific Railway gehörenden SOO Line Railroad durch das Gebiet der Town. Der nächste Flughafen ist der Dane County Regional Airport in Wisconsins Hauptstadt Madison (direkt hinter der Grenze der Town).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in der Town of Burke 3284 Menschen in 1244 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 65 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 1244 Haushalten lebten statistisch je 2,6 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 92,2 Prozent Weißen, 2,3 Prozent Afroamerikanern, 0,3 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 2,5 Prozent Asiaten sowie 1,0 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,7 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,6 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 23,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 64,0 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 12,1 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 49,8 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 74.500 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 30.990 USD. 3,2 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften in der Town of Burke.", "content": "Neben Streubesiedlung existiert in der Town of Burke mit Token Creek noch eine weitere gemeindefreie Siedlung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Town of Burke ist eine von 34 Towns im Dane County im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Im Jahr 2010 hatte die Town of Burke 3284 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 561088} {"src_title": "Jakiw Holowazkyj", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprünge.", "content": "Der kroatische Gruß bzw. Aufruf \"Za dom\" (Für die Heimat) ohne die Erwiderung \"Spremni!\" (Bereit!), findet sich mehrfach in der kroatischen Geschichte ohne faschistischen oder nationalistischen Hintergrund. So findet sich der Aufruf \"Za dom\" mehrfach in Paul Ritter Vitezovićs Werk \"Odiljenje sigetsko\" aus dem Jahr 1684, welches sich mit der Belagerung von Szigetvár und dem dabei gefallenen kroatischen Feldherrn Nikola Šubić Zrinski befasst.", "section_level": 1}, {"title": "Unabhängiger Staat Kroatien.", "content": "Zunächst nur Gruß der Ustascha, sollte \"Za Dom – Spremni!\" nach der Machtübernahme und Errichtung einer totalitären Diktatur in Form des Unabhängigen Staats Kroatien zum verbindlichen Gruß aller werden. Dieser von 1941 bis 1945 bestehende Ustascha-Staat war für Rassengesetze und den Genozid an verschiedenen ethnischen Gruppen, hauptsächlich Serben, Juden und Roma, und die Ermordung zahlreicher politischer Oppositioneller verantwortlich. Analog zum Hitlergruß („Deutscher Gruß“) wurde er im Sprachgebrauch der Ustascha auch als „Kroatischer Gruß“ bezeichnet und beispielsweise offizielle Schreiben an deutsche Behörden mit der Grußformel beendet. In Annäherung an das faschistische Königreich Italien und das nationalsozialistische Deutschland wurde er als gesprochener Gruß mit der Geste des erhobenen rechten Armes („Römischer Gruß“) verbunden. Er wurde auf parteiinternen und staatlichen Abzeichen, Orden und Ehrenzeichen sowie auf Schriftstücken als abschließende Grußformel (beispielsweise bei Ordensverleihungen) verwendet. Die staatliche Propaganda ließ unter anderem verlauten: sowie auch Einem deutschen Wehrmachts-Offizier der „Kroatischen Legion“ wurde über den Gruß berichtet:", "section_level": 1}, {"title": "Kroatien- und Bosnienkrieg.", "content": "Während des Kroatien- und Bosnienkriegs verwendeten einige kroatische Militäreinheiten den Wahlspruch „Za Dom!“ oder „Za Dom – Spremni!“ beispielsweise auf ihren Abzeichen. Die rechtsradikale kroatische HOS-Miliz verwendete ihn daneben verbindlich auch als gesprochenen Gruß zusammen mit der Geste des erhobenen rechten Arms.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "In den Stadien Kroatiens wird seit den 1990er Jahren regelmäßig der Ustascha-Gruß zelebriert. Nach der geglückten Qualifikation zur WM 2014 am 19. November 2013 sorgte der kroatische Nationalspieler Josip Šimunić für einen Eklat. Der Abwehrspieler nahm sich nach dem 2:0-Sieg im Rückspiel in Zagreb gegen Island das Stadion-Mikrofon und rief in Richtung der Fans fünf Mal „Za Dom“, woraufhin ihm das Publikum jeweils mit „Spremni!“ antwortete. Am darauffolgenden Wochenende riefen mehrere tausend Anhänger von Hajduk Split, die \"Torcida Split\", den Ustascha-Gruß beim Heimspiel gegen den NK Osijek im Poljud-Stadion sowie „Auf geht’s, Ustaschas!“. Der Sangesgruß war Šimunić gewidmet. Im Dezember 2013 wurde Šimunić für die öffentliche Verwendung der Grußformel bei einer Stadiondurchsage von der FIFA für die Fußballweltmeisterschaft 2014 gesperrt, mit Stadionverbot belegt und zur Zahlung von einer Geldstrafe in Höhe von 30.000 Schweizer Franken verurteilt. Die Fifa-Disziplinarkommission kam in ihrem Urteil zu dem Schluss, „dass dieser Gruß diskriminierend sei und die Würde einer Gruppe von Personen unter anderem in Bezug auf Rasse, Religion oder Herkunft verletze“. Die kroatische Justiz hatte Šimunić bereits im November 2013 zu einer Geldstrafe von umgerechnet 3200 Euro verurteilt. Zu Konzerten der umstrittenen kroatischen Rockband Thompson erscheinen Fans der Band teils in schwarzer Kleidung und anderen Symbolen der „Schwarzen Legion“ der Ustascha. Der Gruß wird dabei häufig skandiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Za Dom! (Für die Heimat!) ist ein kroatischer Schlachtruf, der erstmals im 16. Jahrhundert während der Türkenkriege verwendet wurde. Er findet sich als militärischer Gruß sowie in Rede, Literatur, Poesie, Musik und Sport. ", "tgt_summary": null, "id": 2482370} {"src_title": "Stephenson (Michigan)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wyoming.", "content": "Der Highway beginnt am östlichen Eingang des Yellowstone-Nationalparks und verläuft zunächst auf einer gemeinsamen Route mit den U.S. Highways 16 und 20. In Cody kreuzt der WY 120, außerdem zweigt hier eine Alternativroute des US 14 nach Norden ab. Nördlich von Burlington trifft die Straße auf den WY 30 und den WY 32, bis vor Greybull der U.S. Highway 310 und der WY 789 münden. In Greybull führt eine Brücke über den Bighorn River und der US 14 verläuft nun wieder allein in östlicher Richtung. Im \"Bighorn National Forest\" vereinigt sich der Highway wieder mit der Alternativroute. In Sheridan trifft der US 14 erstmals auf die Interstate 90 sowie auf den US 87. Hinter der Stadt trifft die Straße erneut auf den US 16 und verläuft gemeinsam mit diesem nach Osten und später nach Südosten. In Gillette trifft die Straße auf den WY 50, den WY 51, den WY 59 sowie erneut auf die I 90, auf deren Trasse der US 14 fortan verläuft. Ab Moorcroft verläuft die Straße wieder allein und wendet sich nach Nordosten. Nach dem aus nördlicher Richtung einmündenden WY 24 wendet sich der Verlauf der Straße nach Südosten und erreicht nach Sundance mit der Einmündung des WY 585 wieder die I 90, auf der der Highway erneut auf der gleichen Route nach Nordosten führt. Nach der Einmündung des aus nördlicher Richtung kommenden WY 111 erreicht der Highway die Grenze Wyomings zu South Dakota.", "section_level": 2}, {"title": "South Dakota.", "content": "Die Straße führt nördlich und östlich um die Black Hills herum. In Spearfish mündet der aus nördlicher Richtung kommende US 85, der am Ostrand des Ortes wieder nach Süden abbiegt. Gleichfalls biegt dort eine Alternativroute von der Interstate ab. In Whitewood kreuzt der SD 34, bis die Straße Sturgis mit dem Ende der Alternativroute erreicht. Dort kreuzt erneut der SD 34, während der SD 79 ab hier auf der gleichen Trasse mit dem US 14 und der I 90 nach Südosten verläuft. In Rapid City trifft der Highway erneut auf den US 16, der hier seinen östlichen Endpunkt erreicht. Der SD 79 verlässt hier die gemeinsame Strecke. In Wall, im Norden des Badlands-Nationalpark, mündet der von Süden kommende SD 240. Hinter dem Ort endet der gemeinsame Verlauf von I 90 und US 14, der nun in östlicher Richtung den Nationalpark verlässt. Nach den Kreuzungen mit dem SD 73 und später versetzt mit dem SD 63 beginnt ein gemeinsamer Streckenabschnitt mit dem SD 34. In South Dakotas Hauptstadt Pierre überquert der Highway den Missouri. Hier trennt sich der SD 34; der US 83 mündet von Süden kommend ein, führt gemeinsam mit dem US 14 in nordöstlicher Richtung aus der Stadt heraus und biegt nach 30 km nach Norden von der gemeinsamen Strecke ab. Nach der Kreuzung mit dem SD 47 in Highmore und dem SD 45 in Miller erreicht die Straße die versetzte Kreuzung mit dem U.S. Highway 281 bei Wolsey. In Huron kreuzt der SD 37 und wird der James River überquert. In De Smet kreuzt der SD 25 bis der Highway in Arlington auf den U.S. Highway 81 trifft und diesen versetzt kreuzt. Nach dem Passieren des Brookings Regional Airport verläuft der US 14 durch Brookings als Hauptstraße und kreuzt im Osten der Stadt die Interstate 29. Nördlich von Elkton mündet von Süden kommend der SD 13, bevor der Highway South Dakota in Richtung Minnesota verlässt.", "section_level": 2}, {"title": "Minnesota.", "content": "In Lake Benton, das am gleichnamigen See liegt, kreuzt der U.S. Highway 75. In Florence wird die Minnesota State Route 23 überquert. Nach der Kreuzung mit der MN 91 kreuzt der Highway südlich von Marshall den US 59. Nach der Kreuzung mit dem US 71 nördlich von Sanborn trifft der US 14 hinter Springfield auf den Cottonwood River. Neben der Straße führt nun eine Eisenbahnlinie der Dakota, Minnesota and Eastern Railroad. Nach der von Süden einmündenden MN 258 mündet in Sleepy Eye von Süden der MN 4 und von Norden der MN 68 ein, mit dem gemeinsam der Highway nach Osten verläuft. In New Ulm führt der hier vierspurig ausgebaute Highway am New Ulm Municipal Airport vorbei und trifft in der Stadt auf die MN 15, während die MN 68 hier die gemeinsame Strecke verlässt. Am Ostrand der Stadt überquert der US 14 über eine Brücke den Minnesota River. Nach der Einmündung von MN 99 und MN 111 in Nicollet kreuzt in Mankato der US 169. Hier mündet die MN 60 ein und verläuft fortan gemeinsam mit dem US 14. Da der Minnesota River hier einen 90-Grad-Knick macht, überquert der US 14 diesen erneut und ist ab hier vierspurig ausgebaut. Danach kreuzt die MN 22. Hinter Eagle Lake verlässt der MN 60 die gemeinsame Strecke nach Norden. Am Stadtrand von Owatonna kreuzt die Interstate 35 und den U.S. Highway 218. Weiter östlich mündet am Rand von Dodge Center von Süden die MN 56 und in Kasson von Norden die MN 57, bis der US 14 am westlichen Stadtrand von Rochester auf den ebenfalls vierspurig ausgebaute. US 52 trifft, der als westliche und südliche Umgehungsstraße der Stadt dient. Der US 14 durchquert die Stadt und kreuzt im Zentrum den US 63. In Eyota kreuzt die MN 42 und in St. Charles die MN 74. In Winona am Mississippi trifft der US 14 auf den US 61, der die südwestliche Umgehungsstraße der Stadt bildet. Von hier an verläuft der US 14 gemeinsam mit dem US 61 entlang des Mississippi in südöstliche Richtung und sind damit Bestandteil des Minnesota-Abschnitts der Great River Road. Am Great River Bluffs State Park trifft die Route erneut auf die Interstate 90 und führt erneut rund 10 km mit dieser auf der gleichen Strecke. Nördlich von La Crescent verlässt der US 14 gemeinsam mit dem US 61 wieder die Interstate und führt als Hauptstraße durch den Ort. Hier trifft die Straße auf die von Süden kommende MN 16 und überquert den Mississippi in Richtung Wisconsin.", "section_level": 2}, {"title": "Wisconsin.", "content": "Über die Mississippibrücke gelangt der US 14/61 in das Stadtgebiet von La Crosse und trifft hier auf den südlichen Endpunkt des US 53 sowie den WIS 33 und den WIS 35. Der US 14/61 verlässt die Stadt und den Mississippi in südöstlicher Richtung und kreuzt in Coon Valley den WIS 162, in Viroqua den WIS 56 und den WIS 82, bis in Readstown an der Kreuzung mit dem WIS 131 der gemeinsame Verlauf von US 14 und US 61 beendet ist. In Richland Center kreuzt der WIS 80 und nördlich von Sextonville mündet von Nordosten der WIS 58. In Gotham trifft der Highway auf den WIS 60 und verläuft nun in östlicher Richtung parallel zum Wisconsin River gemeinsam mit dem WIS 60. In Lone Rock kreuzt der WIS 130, der den Fluss überquert. In Spring Green verlässt der US 14 die gemeinsame Strecke mit dem WIS 60 und wechselt das Flussufer. In Mazomanie trifft der Highway auf den WIS 19 und den WIS 78. Gleichzeitig biegt die Straße nun nach Südosten ab und verlässt den Wisconsin River. In Middleton trifft der US 14 auf den US 12 und bildet mit diesem und den später noch hinzukommenden US 18 und 151 die westliche und südwestliche Umgehungsstraße von Madison, der Hauptstadt von Wisconsin. Der US 14 verlässt die Umgehungsstraße in südlicher Richtung, trifft in Oregon auf den von Osten einmündenden WIS 138 und in Brooklyn den von Südwesten einmündenden WIS 92. In Evansville, wo der WIS 59 und der WIS 213 einmünden, wendet sich der Verlauf des US 14 nach Südosten. Nördlich von Janesville überquert der Highway den Rock River, kreuzt den US 51, den WIS 26 und die I 39/90. Am Südostrand der Stadt trifft der US 14 auf den WIS 11 und verläuft fortan gemeinsam mit diesem nach Osten. An der Einmündung des WIS 89 biegt der US 14 im rechten Winkel nach Süden ab und verlässt damit die gemeinsame Strecke mit dem WIS 11. Nördlich von Darien kreuzt die I 43. In Walworth kreuzt der WIS 67 und danach verlässt der Highway Wisconsin in südlicher Richtung nach Illinois.", "section_level": 2}, {"title": "Illinois.", "content": "Der Highway tritt in das McHenry County ein, das schon zur Metropolregion Chicago gehört. In Harvard, wo von Westen die Illinois State Route 173 und von Süden die IL 23 einmünden, wendet sich der Verlauf wieder nach Südosten. In Woodstock trifft der US 14 auf die IL 47 und die IL 120. In Crystal Lake kreuzen nacheinander der IL 176 und der IL 31. Die Straße verläuft nun neben einer Linie der \"Union Pacific Northwest Line\" der METRA, dem S-Bahn-System von Chicago. Hinter Cary überquert der Highway den Fox River. In Barrington kreuzt die IL 59. Nach der Kreuzung mit der IL 68 verlässt der Highway in Palatine die S-Bahnstrecke und beschreibt nach Norden einen Bogen, um danach wieder neben der Strecke zu verlaufen. Kurz danach unterquert der US 14 die IL 53 und durchquert Arlington Heights. In Mount Prospect kreuzt der US 14 die IL 83 und überquert danach die IL 58. In Des Plaines kreuzt der US 45. Danach führt eine Brücke über den Des Plaines River und eine Unterführung unter die I 294. In Chicago kreuzt die I 94 und an der Einmündung in den US 41, unweit des Michigansees, ist der östliche Endpunkt des Highways erreicht.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der U.S. Highway 14 ist ein 2282 km langer in West-Ost-Richtung verlaufender Highway durch den mittleren Norden der Vereinigten Staaten. Er verläuft im Wesentlichen parallel zur Interstate 90 vom Yellowstone-Nationalpark nach Chicago.", "tgt_summary": null, "id": 545830} {"src_title": "Türkvizyon 2014", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 14. September 1903 gründete Danilo Stojanović in Kragujevac den Fußballverein FK Šumadija, nach dem SK Soko der zweite Fußballverein im Königreich Serbien. Die ersten Fußbälle hatte Stojanović aus Deutschland nach Kragujevac mitgebracht. Als Student in Mittweida erlernte er im damaligen Deutschen Reich das Fußballspielen bei einem polnischen Verein namens „Wisła“. Stojanović war so begeistert vom Fußball, dass für ihn damals schon feststand, die neue Sportart ebenfalls in seiner Heimat einzuführen. Nach seiner Rückkehr war er als Lehrer an einer Schule in Kragujevac tätig, wo er die Schüler auch das Fußballspielen lehrte. Stojanović wurde erster gewählter Präsident des Vereins und schlug auch dessen Namen vor. Der Name Šumadija steht für eine stark bewaldete Region, daher kommt auch der Name, da \"šuma\" im Serbischen „Wald“ bedeutet. Beim FK Šumadija blieb er bis 1906. Dann zog er aus beruflichen Gründen nach Belgrad, wo er bis 1910 beim SK Soko spielte. 1911 war er Gründungsmitglied des Vereins BSK, bei dem er zum Vizepräsidenten bestimmt wurde. Ein Jahr später verließ er den BSK wieder und wurde Präsident des SK Dušanovac. Mit Beginn des Balkankriegs 1912 trat er der serbischen Armee bei. Am Ende des Krieges kehrte er nach Belgrad zurück und gründete am 1. August 1913 zusammen mit einer Gruppe ehemaliger Spieler des BSK, den SK Velika Srbija. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 trat er erneut der serbischen Armee bei. Als Flüchtling kam er schließlich nach Frankreich und trainierte dort anfangs bei Olympique Marseille, ehe er anschließend für zwei Pariser Fußballvereine spielte. In Paris besaß er auch eine Werkstatt für die Herstellung von Bohrern. 1919 kehrte er zurück zum SK Velika Srbija, änderte den Vereinsnamen in SK Jugoslavija und wurde dessen Vereinspräsident. Diese Funktion übte er bis 1921 aus. 1920 war Stojanović auch maßgeblich an der Gründung des Jugoslawischen Fußballverbandes in Zagreb beteiligt und wurde zum Vizepräsidenten bestimmt. Als Trainer wurde er mit dem SK Jugoslavija zweimal Jugoslawischer Meister, ehe er den Verein 1926 verließ. Danach übte er Funktionen bei mehreren Vereinen und Organisationen aus und wurde auch erster Präsident des Belgrader Fußballverbandes. Er war Ehrenpräsident der Vereine FK Šumadija, SK Dušanovac und Roter Stern Belgrad. 1951 veröffentlichte er seine Autobiographie \"Čika Dačine Uspomene\" (dt.: \"Čika Dačas Erinnerungen\"). Nach ihm ist das Stadion Čika Dača benannt. Danilo Stojanović starb im Alter von 89 Jahren in Belgrad.", "section_level": 1}], "src_summary": "Danilo „Čika Dača“ Stojanović (* 24. Oktober 1877 in Lapovo bei Kragujevac, Königreich Serbien; † 23. April 1967 in Belgrad, Jugoslawien) war ein serbischer Fußballpionier und treibende Kraft in den Anfangsjahren des Belgrader Fußballs. Er initiierte 1903 die Gründung des FK Šumadija in Kragujevac. Außerdem war er im Jahr 1911 einer der Initiatoren für die Gründung des Belgrader Vereins BSK, sowie zwei Jahre später maßgeblich an der Gründung des SK Velika Srbija beteiligt. Er agierte im Fußball als Spieler, Torwart, Trainer und Sportfunktionär und gilt heute als einer der bedeutendsten und bekanntesten Wegbereiter des serbischen Fußballs.", "tgt_summary": null, "id": 2219038} {"src_title": "Enfants Terribles (Künstlerduo)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Definition.", "content": "Ist formula_1 die symmetrische Gruppe aller Permutationen der Menge formula_2, dann ist eine zufällige Permutation eine auf formula_1 gleichverteilte Zufallsvariable formula_4, das heißt eine Abbildung formula_5 von einem Wahrscheinlichkeitsraum formula_6, sodass für alle Permutationen formula_8 gilt. Allgemeiner können auch Permutationen beliebiger endlicher Mengen, beispielsweise Alphabete, betrachtet werden. Zur Analyse der mathematischen Eigenschaften ist jedoch eine Beschränkung auf die ersten formula_9 natürlichen Zahlen möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiel.", "content": "Die Menge formula_10 besteht aus den sechs Permutationen der Zahlen formula_11 und formula_12, in Tupeldarstellung Eine zufällige Permutation formula_4 realisiert jede dieser sechs Permutationen formula_15 mit der gleichen Wahrscheinlichkeit Wird als zugrunde liegender Wahrscheinlichkeitsraum formula_17 mit formula_18 für alle formula_15 gewählt, so kann formula_4 durch die identische Abbildung dargestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Zufälligen Permutationen zugeordnete Größen, wie die Anzahl der Fehlstände oder Zyklen, können ebenfalls als diskrete Zufallsvariablen formula_21 interpretiert werden. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung dieser Zufallsvariablen ist allerdings im Allgemeinen nicht mehr gleichverteilt. Ein wichtiges Hilfsmittel bei der Analyse dieser Wahrscheinlichkeitsverteilungen sind erzeugende Funktionen. Ist formula_22 die Wahrscheinlichkeitsfunktion, dass die Zufallsvariable formula_23 den Wert formula_24 annimmt, dann wird die zugehörige wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion durch definiert. Dabei handelt es sich hier um eine exponentiell erzeugende Funktion. Der Erwartungswert der Zufallsvariable formula_23 ist dann durch gegeben und ihre Varianz entsprechend durch Im Folgenden werden Wahrscheinlichkeitsverteilungen, Erwartungswerte und Varianzen einiger wichtiger Kenngrößen zufälliger Permutationen angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Anzahl der Fixpunkte.", "content": "Ein Fixpunkt in einer Permutation formula_29 ist eine Zahl formula_30, für die formula_31 gilt. Die Anzahl der Permutationen formula_8 mit genau formula_33 Fixpunkten wird durch die Rencontres-Zahlen formula_34 angegeben (). Die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion der Anzahl der Fixpunkte einer Permutation formula_8 hat die Form Für den Erwartungswert und die Varianz der Anzahl der Fixpunkte gilt damit und Die Anzahl der Fixpunkte in einer zufälligen Permutation ist für formula_39 asymptotisch poisson-verteilt mit Intensität formula_40.", "section_level": 2}, {"title": "Anzahl der Anstiege.", "content": "Ein Anstieg in einer Permutation formula_29 ist eine Zahl formula_42, für die formula_43 gilt. Die Anzahl der Permutationen formula_8 mit genau formula_33 Anstiegen (analog Abstiegen) wird durch die Euler-Zahlen formula_46 angegeben (). Die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion der Anzahl der Anstiege einer Permutation formula_8 hat die Form Für den Erwartungswert und die Varianz der Anzahl der Anstiege gilt damit und Die Anzahl der Anstiege in einer zufälligen Permutation ist bei entsprechender Normierung für formula_39 asymptotisch normalverteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Anzahl der Fehlstände.", "content": "Ein Fehlstand in einer Permutation formula_29 ist ein Paar formula_53, für das formula_54 und formula_55 gilt. Die Anzahl der Permutationen formula_8 mit genau formula_33 Fehlständen wird durch die McMahon-Zahlen formula_58 angegeben (). Die Wahrscheinlichkeitsfunktion der Anzahl der Fixpunkte einer Permutation formula_8 hat die Form Für den Erwartungswert und die Varianz der Anzahl der Fehlstände gilt damit und Die Anzahl der Fehlstände in einer zufälligen Permutation ist bei entsprechender Normierung für formula_39 asymptotisch normalverteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Anzahl der Zyklen.", "content": "Ein Zyklus in einer Permutation formula_29 ist eine Folge verschiedener Zahlen formula_65, für die formula_66 für formula_67 und formula_68 gilt. Jede Permutation kann vollständig in Zyklen zerlegt werden. Die Anzahl der Permutationen formula_8 mit genau formula_33 Zyklen wird durch die Stirling-Zahlen der ersten Art formula_71 angegeben (). Die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion der Anzahl der Zyklen einer Permutation formula_8 hat die Form Für den Erwartungswert und die Varianz der Anzahl der Zyklen gilt damit wobei formula_75 die formula_9-te harmonische Zahl ist, und wobei formula_78 die formula_9-te harmonische Zahl zweiter Ordnung ist. Die Anzahl der Zyklen in einer zufälligen Permutation ist bei entsprechender Normierung für formula_39 asymptotisch normalverteilt mit Erwartungswert und Varianz formula_81.", "section_level": 2}, {"title": "Erzeugung.", "content": "Eine wichtige Aufgabe bei der Untersuchung von Algorithmen, beispielsweise Sortierverfahren, im Rahmen von Monte-Carlo-Simulationen ist die Erzeugung zufälliger Permutationen auf dem Computer. Die Grundidee ist hierbei die Verwendung uniform verteilter Pseudozufallszahlen mit Hilfe geeigneter Zufallszahlengeneratoren. Diese Pseudozufallszahlen werden dann auf geeignete Weise kombiniert, sodass eine pseudozufällige Permutation entsteht.", "section_level": 1}, {"title": "Direktes Verfahren.", "content": "Bei einem direkten Ansatz wird zunächst eine aus den Zahlen von formula_82 bis formula_9 bestehende Liste betrachtet. Nach einer Ziehung einer uniform verteilten Zufallszahl zwischen formula_82 und formula_9 (einschließlich) wird das entsprechende Listenelement als die erste Zahl der Ergebnispermutation notiert und dieses Element anschließend aus der Liste gestrichen. Im nächsten Schritt wird dann eine uniform verteilte Zufallszahl zwischen formula_82 und formula_87 gezogen, das entsprechende Listenelement als zweite Zahl der Ergebnispermutation notiert und dieses Element ebenfalls wieder gestrichen. Dieses Vorgehen wird fortgesetzt, bis schließlich keine Zahl mehr in der Liste vorhanden und damit die Ergebnispermutation vollständig ist. In Pseudocode kann dieses Verfahren wie folgt implementiert werden: function randperm(n) Bei diesem Verfahren werden die Plätze der Reihe nach durchgegangen, wobei jedem Platz eine zufällig aus den jeweils noch verfügbaren Zahlen ausgewählte Zahl zugewiesen wird. Alternativ kann auch der duale Ansatz verfolgt werden, bei dem die Zahlen der Reihe nach durchgegangen werden, wobei jeder Zahl ein zufällig ausgewählter noch freier Platz zugewiesen wird. In beiden Fällen leidet die Effizienz des Verfahrens darunter, dass es aufwändig ist, ein bestimmtes Element aus einer Liste zu entfernen, beziehungsweise einen bestimmten freien Platz zu finden. In einer Standardimplementierung benötigen diese Teilaufgaben im Mittel formula_88 Operationen, sodass das Gesamtverfahren eine Laufzeitkomplexität der Ordnung aufweist. In der nebenstehenden Tabelle findet sich ein Beispiel für die Funktionsweise dieses Verfahrens bei der Erzeugung einer pseudozufälligen Permutation der Länge sechs. Die in jedem Schritt ausgewählte und damit eliminierte Zahl ist dabei durchgestrichen dargestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Fisher-Yates-Verfahren.", "content": "Eine Verbesserung stellt das Fisher-Yates-Verfahren (nach Ronald Fisher und Frank Yates) dar. Dieses Verfahren arbeitet zudem am Platz, das heißt bei einem gegebenen vorinitialisierten Feld mit den Zahlen von formula_82 bis formula_9 werden diese Zahlen schrittweise derart umsortiert, dass am Ende eine zufällige Permutation entsteht. Um die aufwändige Suche nach einer noch nicht verwendeten Zahl zu vermeiden, wird in jedem Schritt die ausgewählte Zahl ans Ende des aktuell betrachteten Teilfelds gestellt, indem sie mit der letzten noch nicht ausgewählten Zahl vertauscht wird. In Pseudocode stellt sich dieses Verfahren wie folgt dar: function randperm(n) Die Initialisierung kann dabei, wie im Codebeispiel, mit der identischen Permutation erfolgen, es kann hier aber auch eine beliebige Permutation verwendet werden, die dann entsprechend umsortiert wird. Dies macht das Verfahren speziell für Simulationsanwendungen attraktiv, bei denen die Permutationsroutine iterativ aufgerufen wird. Da die Vertauschung zweier Elemente eines Felds fester Größe mit einem konstanten Aufwand erfolgt, besitzt das Fisher-Yates-Verfahren eine Laufzeitkomplexität der Ordnung was eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem direkten Verfahren darstellt. In der nebenstehenden Tabelle wird das Verfahren ebenfalls anhand eines Beispiels illustriert, bei dem wieder eine pseudozufällige Permutation der Länge sechs erzeugt wird. Die jeweils miteinander vertauschten Zahlen sind dabei unterstrichen dargestellt. Der letzte Schritt kann auch weggelassen werden, da hier nie eine Vertauschung stattfindet. Es wurden die gleichen Zufallszahlen verwendet, wie in dem Beispiel zum direkten Verfahren, allerdings ist die Ergebnispermutation hier eine andere. Dieses Verfahren wird beispielsweise in dem numerischen Softwarepaket MATLAB als eingebaute Funktion codice_1 zur Verfügung gestellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine zufällige Permutation oder Zufallspermutation ist in der Mathematik eine zufällige Anordnung einer Menge von Objekten. Beispielsweise ist das Mischen der Karten eines Kartenspiels (im Idealfall) eine zufällige Permutation der Karten. In der Stochastik werden zufällige Permutationen als gleichverteilte Zufallsvariablen aus einem diskreten Wahrscheinlichkeitsraum angesehen, deren Werte Permutationen sind. So können auch Kennzahlen zufälliger Permutationen, wie die Anzahl der Fixpunkte, Fehlstände oder Zyklen, als diskrete Zufallsvariablen angesehen werden, deren Verteilungenen dann analysiert werden. Im Computer können pseudozufällige Permutationen effizient mit dem Fisher-Yates-Verfahren generiert werden. Zufällige Permutationen werden unter anderem bei der Analyse von Sortierverfahren, in der Kryptographie und Kodierungstheorie sowie im Rahmen randomisierter Algorithmen untersucht.", "tgt_summary": null, "id": 1535395} {"src_title": "Roman P.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Tandsawer liegt auf rund 1600 Metern Höhe in einem dicht bewaldeten Tal an einer Erdstraße (H45), die vom Kloster Tatew in südöstlicher Richtung nach Kapan führt. Die kaum befahrene „Alte-Tatew-Straße“ dient überwiegend als Verbindung zwischen den Dörfern im Tal, während der nord-südliche Fernverkehr die M2 zwischen Goris und Kapan befährt. Von Tatew überwindet die Straße einen Bergrücken mit einer Passhöhe von 1970 Metern bis zum ersten Dorf Aghwani und erreicht drei Kilometer weiter Tandsawer. Der nächste Ort im Süden heißt Werin Chotanan.", "section_level": 1}, {"title": "Ortsbild.", "content": "Bei der Volkszählung des Jahres 2001 wurde die offizielle Einwohnerzahl mit 263 angegeben. Im Januar 2009 lebten nach der amtlichen Statistik in Tandsawer 214 Einwohner. Die durchweg einfach gebauten Bauernhäuser sind von Gemüsegärten und Apfelbäumen umgeben. Zwischen ihnen liegen Heuschober und Rinderställe. Die Siedlung erstreckt sich entlang der Straße am Talhang unterhalb bewaldeter Hügelkuppen und oberhalb der als Weideland genutzten Talsenke. Direkt an der Straße blieb die 1705 datierte \"Surb Hripsime\"-Kirche („Heilige Hripsime“) erhalten. Bei der dreischiffigen Basilika gliedern zwei massive Pfeiler in jeder Reihe, die untereinander durch Rundbögen verbunden sind, den Raum in ein breites hohes Mittelschiff und zwei schmälere, niedrigere Seitenschiffe. Sie werden von einem einzigen Satteldach überdeckt, dessen Steinplatten mit Gras überwachsen sind. Dieser Bautyp ist charakteristisch für die ab dem 17. Jahrhundert in Südarmenien errichteten ländlichen Kirchen. Besonders im Gebiet Sangesur wurden im frühchristlichen Stil archaisch wirkende Pfeilerbasiliken gebaut. Zum langgezogenen Typus mit zwei Pfeilerpaaren gehören außerdem unter anderem in der Provinz Sjunik die Kirche in Alt-Chndsoresk (1665), die Klöster Haranc Anapat (1613 gegründet und 1658 durch ein Erdbeben zerstört), Mec Anapat („Große Einsiedelei“, daraufhin 1662 neu gegründet), und in der Provinz Wajoz Dsor die Muttergotteskirche von Jeghegis (1703 datiert) sowie die Klosterkirche von Schatiwank (um 1655). Die Außenwände bestehen aus grob behauenen Basalt- und Tuffsteinen, die in horizontalen Lagen vermauert sind. Ein Bauschmuck ist nicht vorhanden. Der einzige Eingang in der Mitte der Südwand wird von einem Spitzbogen eingefasst. Die Innenwände sind verputzt. Neben der halbrunden, durch ein Bema (Podest) erhöhten Altarapsis befinden sich schmale rechteckige Nebenräume. Halbhohe Trennwände in den Bogenfeldern zwischen den rückwärtigen Pfeilern und dem Westgiebel zeigen, dass der Kirchenraum in jüngster Zeit als Viehstall oder Lager genutzt wurde. Eine ähnliche, schlechter erhaltene Kirche mit dem Eingang im Westen steht im Nachbardorf Verin Khotanan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tandsawer () ist ein Dorf und eine Landgemeinde (\"hamaynkner\") mit etwa 200 Einwohnern in der südarmenischen Provinz Sjunik. In der Ortsmitte steht eine armenisch-apostolische Kirche von 1705.", "tgt_summary": null, "id": 1407331} {"src_title": "Amitron", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Morgan ap Hywel war ein Sohn von Hywel ab Iorwerth, der als walisischer Lord von Caerleon eine gewisse Autonomie unter der anglonormannischen Oberherrschaft in Südostwales bewahren konnte. Nach dem Tod seines Vaters erbte Morgan 1216 dessen Besitzungen, zu denen neben Caerleon auch \"Edlwgant\" und \"Llefenydd\" im westlichen Gwent gehörten. Diese hielt er als Vasall von William Marshal, 1. Earl of Pembroke.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Als der französische Prinz Ludwig im Krieg der Barone 1216 den englischen Thron beanspruchte und mit einem Heer in England landete, versuchte Morgan dies auszunutzen und einen Teil des Reiches seiner Vorfahren zurückzuerobern. Er griff Striguil, eine Herrschaft seines Lehnsherrn William Marshal in Gwent an. Nachdem Marshal jedoch die Franzosen in der Schlacht von Lincoln geschlagen hatte und Ludwig im September 1217 den Frieden von Lambeth schließen und England verlassen musste, eroberten Marshals Truppen Caerleon Castle, den Hauptsitz von Morgan. Morgan setzte von Machen Castle aus seinen Kampf fort, doch am 11. März 1218 musste er in Worcester einen Vertrag akzeptieren, in dem er auf Caerleon verzichtete, dass an Marshal fiel. In den nächsten Jahren versuchte Morgan hartnäckig, Caerleon wieder zu erlangen. Er versuchte seinen Anspruch vor Gericht einzuklagen, doch gegen die mächtigen Marshals hatte er nur geringe Chancen. Zwar erreichte er, dass Caerleon zwischen 1223 und 1226 direkt vom König verwaltet wurde, doch musste er 1227 gegenüber William Marshal II. erneut förmlich auf Caerleon verzichten. Eine erneute Gelegenheit, Caerleon zurück zu erlangen bot sich, als William Marshals Erbe und Bruder Richard die Gunst des englischen Königs Heinrich III. verlor und 1233 eine offene Rebellion begann. Als einziger der südwalisischen Lords kämpfte Morgan auf der Seite des Königs gegen Richard Marshal und verwüstete dessen Besitzungen in Gwent. Der König versicherte Morgan am 26. August, dass er einen Frieden mit Marshal nur schließen würde, wenn Morgan in diesen Frieden mit einbezogen würde. Morgan konnte um den 13. Oktober vor dem königlichen Gericht in Hereford erreichen, dass sein Anspruch auf Caerleon bestätigt wurde, doch der Frieden mit Marshal kam nicht zustande. In dem folgenden Bürgerkrieg unterstützte Morgan weiter den König, der am 2. Januar 1234 Morgan ersatzweise ein von Marshal besetztes Gut in Südengland anbot, solange er nicht Caerleon zurückerhalten hätte. Die Rebellion scheiterte schließlich mit dem Tod von Richard Marshal im April 1234. Dessen Bruder und Erbe Gilbert weigerte sich jedoch weiterhin, Caerleon an Morgan zu übergeben. Erst als sowohl der König wie auch Fürst Llywelyn ab Iorwerth intervenierten, erhielt Morgan Anfang 1236 Caerleon zurück. Dafür musste Morgan ap Hywel Fürst Llywelyn die Treue schwören. Trotz weiterer Anfeindungen durch Gilbert Marshal blieb Morgan bis zu seinem Tod Lord of Caerleon. Nach dem Tod von Fürst Llywelyn ab Iorwerth 1240 war Morgan neben den Fürsten von Powys, Gruffydd Maelor ap Madog und Gruffydd ap Gwenwynwyn der einzige walisische Herrscher, der im Englisch-Walisischen Krieg ab 1244 auf Seiten der Engländer stand. Morgan ap Hywel starb kinderlos, sein Erbe wurde sein Verwandter Maredudd ap Gruffudd. Der Historiker David Crouch bezeichnet Morgan ap Hywels Leben als konsequente Fortsetzung der Politik seines Vaters und Großvaters, die als Nachfahren walisischer Fürsten sich mit den Engländern verbündeten und zunehmend anglisiert wurden, anstatt sich den führenden walisischen Dynastien von Deheubarth oder Gwynedd zu unterwerfen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Morgan ap Hywel (auch \"Morgan of Caerleon\" genannt) († vor dem 15. März 1248) war ein walisischer Lord von Gwynllŵg und von Caerleon in Gwent.", "tgt_summary": null, "id": 1502220} {"src_title": "Eckhard J. Schnabel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach einem Autounfall auf dem Weg zu seiner Hochzeit mit Alex Reid landet Charles „Charlie“ Harris im Koma. Allerdings erlebt er die Geschehnisse im Krankenhaus weiterhin so, als ob er dabei sei, nur dass ihn keiner bemerkt. Seine Verlobte, ebenfalls Ärztin, und seine anderen Kollegen versuchen, sein Leben Tag für Tag zu retten. In der Zwischenzeit hat Dr. Dana Kinney seine Position als Chefarzt übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entsteht unter der Dialogregie von Frank Turba durch die Synchronfirmen \"Deutsche Synchron\" und \"SDI Media Germany\" in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Pilotfolge zur Serie, welche CTV im November 2010 bestellt hatte, schrieben Malcolm MacRury und Morwyn Brebner. Im Juni 2011 wurden Erica Durance und Michael Shanks für zwei Hauptrollen verpflichtet. Später gingen die Autoren nach Los Angeles, um einen Partner unter den vier größten amerikanischen Fernsehsendern zu finden. Letzten Endes fanden sie ihn im Sender NBC. Anfang März 2013 bestellten die Sender eine 13 Folgen umfassende erste Staffel der Serie. Beginn der Ausstrahlung der ersten Staffel war bei beiden Sendern am 7. Juni 2012. Während die Serie in den USA nur geringe Einschaltquoten erzielte und nach der elften Episode aus dem Programm des Senders genommen wurde, überzeugten die Quoten in Kanada, sodass CTV im Juli 2012 ohne NBC eine zweite Staffel der Serie bestellte. Im November wurde die Episodenanzahl der Staffel von 13 auf 18 erhöht. Rund ein Jahr später, im November 2013, bestellte CTV eine dritte Staffel der Serie mit weiteren 18 Episoden. Im November 2014 verlängerte der Sender die Serie um eine vierte Staffel. Eine fünfte Staffel wurde im Dezember 2015 bestellt. Im Oktober 2016 wurde bekannt, dass die Serie mit der fünften Staffel beendet wird. Im Finale der dritten Staffel verließ Daniel Gillies die Serie auf eigenen Wunsch, da er sich durch die Doppelbelastung durch \"Saving Hope\" und \"The Originals\" zu sehr belastet fühlte. Außerdem wollte er wegen seiner Familie nicht mehr zwischen Kanada und den USA hin und her pendeln müssen. Die Premiere der ersten Staffel fand am 7. Juni 2012 auf CTV statt und endete am 13. September 2012. Die erste Hälfte der zweiten Staffel der Serie wurde zwischen dem 25. Juni und dem 20. August 2013 ausgestrahlt. Die zweite Hälfte wurde vom 2. Januar bis zum 27. Februar 2014 gesendet. Vom 22. September 2014 bis zum 18. Februar 2015 wurde die dritte Staffel ausgestrahlt. Die vierte Staffel wurde vom 24. September 2015 bis zum 14. Februar 2016 gesendet. Am 12. März 2017 begann die Ausstrahlung der fünften und finalen Staffel. Die Ausstrahlung der ersten Staffel der Serie begann am 7. Juni 2012 auf dem Sender NBC. Dieser nahm die Serie jedoch verfrüht am 30. August 2012 nach der elften Folge aus seinem Programm. Im September 2014 erwarb Ion Television die Rechte an der Serie. Die Ausstrahlung begann daraufhin am 13. Oktober 2015. In Deutschland wird die Serie vom Pay-TV-Sender Passion ausgestrahlt. Der Sender sendet die erste Staffel der Serie seit dem 30. September 2013. Seit dem 7. Januar 2014 strahlt auch der Fernsehsender Sixx die erste Staffel aus. Die zweite Staffel der Serie ist seit dem 2. Juni 2014 auf Passion zu sehen, sowie seit dem 6. Januar 2015 auch auf sixx. Die dritte Staffel wurde erstmals vom 4. Juli bis zum 3. Oktober 2016 auf sixx ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Serie erhielt bei Metacritic einen Metascore von 49/100 basierend auf 16 Rezensionen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Saving Hope ist eine kanadische Fernsehserie des Senders CTV. Im Mittelpunkt der Serie steht Charles Harris, der Chef der Chirurgie des \"Toronto’s Hope Zion Hospital\", der auf dem Weg zu seiner Hochzeit mit der Ärztin Alex Reid einen Autounfall hat. Daraufhin fällt er ins Koma, allerdings bekommt sein Bewusstsein die Handlungen im Krankenhaus weiterhin mit. Die Serie feierte am 7. Juni 2012 sowohl auf CTV als auch auf NBC Premiere. NBC nahm die Serie jedoch nach Ausstrahlung der elften Folge aus seinem Programm, wohingegen CTV mittlerweile eine vierte Staffel der Serie ausstrahlt. ", "tgt_summary": null, "id": 1036958} {"src_title": "Schande von Basel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Minden liegt im Nordwesten des Bundesstaates Louisiana, etwa 40 Kilometer von der nördlichen Grenze zu Arkansas sowie 70 Kilometer von der westlichen Grenze zu Texas entfernt. Südwestlich der Stadt befindet sich der Lake Bistineau, der sich auf einer Länge von mehr als 30 Kilometern südwestlich zieht. Benachbarte Städte Mindens sind unter anderem Haughton (17 km südwestlich), Gibsland (18 km südöstlich), Homer (22 km nordöstlich), Shreveport (25 km westlich) und Arcadia (30 km südöstlich).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Besiedlung des Gebietes um Minden geschah durch Newitt Drew, der südlich der heutigen Stadt eine Getreidemühle und ein Sägewerk errichtete. Minden selbst wurde 1836 durch Charles Veeder aus Schenectady, New York gegründet. Er benannte die Stadt nach der deutschen Stadt Minden. Veeder verließ die Stadt während des Kalifornischen Goldrausches und lebte fortan in Bakersfield, Kalifornien. Bereits Jahre vor der Stadtgründung hat sich in diesem Gebiet eine \"Germantown\", also ein Zusammenleben ausgewanderter Deutscher, etabliert, die von allen vergleichbaren Towns die längste Geschichte hatte. Sie wurde auf dem gleichen Breitengrad errichtet, auf dem Jerusalem liegt. Diese Siedlung ist erhalten geblieben und heute Teil des \"Germantown Colony and Museum\". Während des Amerikanischen Bürgerkrieges bestand östlich Mindens ein Feldlager, das zeitweise bis zu 15.000 Soldaten beherbergte. Zu dieser Zeit diente die Stadt als Versorgungslager. Etwa 30 Soldaten, die in der Schlacht bei Mansfield getötet wurden, sind im historischen \"Minden Cemetory\" begraben, das noch vor 1843 errichtet wurde. Gouverneur Henry Watkins Allen versuchte während des Krieges, in der Stadt und dem Bundesstaat eine Selbstversorgung zu etablieren. So erhielt Minden eine Baumwollfabrik. 1864 errichtete Offizier Camille Armand Jules Marie de Polignac ein Winterquartier nahe Minden. 1887 wurde William L. Life geboren, der von 1925 an fast 50 Jahre lang den \"Webb Hardware store\" in Mindens Innenstadt führte und wegen seiner zahlreichen städtischen Aktivitäten und Leitungen als \"Father of modern Minden\" gilt. Am 13. Februar 1893 verzeichnete Minden die kälteste Temperatur, die je in Louisiana gemessen wurde: −27 °C. Die gleiche Temperatur wurde während des \"Großen Schneesturms von 1899\" erneut gemessen, in anderen Bundesstaaten sank sie sogar unter −50 °C. Während der Weltwirtschaftskrise zwischen 1928 und 1930 ging einer der beiden städtischen Banken in Konkurs. Am 1. Mai 1933 zerstörte ein Tornado etwa 20 % der Wohnbebauung der Stadt. Kurz darauf wütete ein großes Feuer im Stadtgebiet, das erneut viele Häuser sowie weite Teile der Innenstadt und der Gewerbegebiete zerstörte. Im Sommer überschwemmte ein Hochwasser etwa ein Drittel der Getreideflächen Mindens. Das Jahr 1933 wurde daraufhin auch als \"Year of Disaster\" in Minden bezeichnet. 1946 sorgte ein rassistisch motivierter Lynchmord für Vertuschungsaktionen im gesamten Parish, in die die städtische Polizei, das Sheriff-Department, der Gerichtsmediziner sowie zahlreiche städtische Bürger involviert waren.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Vom Westen in den Osten der Stadt verläuft der U.S. Highway 79, ab dem Stadtzentrum zweigt Richtung Südosten der U.S. Highway 80 ab. Westlich und südwestlich der Stadt verläuft der U.S. Highway 371. Darüber hinaus verläuft entlang der südlichen Stadtgrenze der Interstate 20, der etwa von Fort Worth in Texas bis nach Florence in South Carolina führt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Minden verfügt über eine große Anzahl verschiedener Firmen und Geschäft sowie über eine eigene Handelskammer. Darüber hinaus bestand in Minden lange Zeit eine Abfüllanlage des Getränkeherstellers The Coca-Cola Company, heute wird noch ein Verteilungszentrum betrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Die Volkszählung 2000 ergab eine Einwohnerzahl von 13.027 Menschen, verteilt auf 5166 Haushalte und 3430 Familien. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 423 Menschen pro Quadratkilometer. 52,2 % der Bevölkerung sind Schwarze, 46,3 % Weiße, 0,6 % Hispanics oder Lateinamerikaner, 0,3 % Indianer, 0,3 % Asiaten und weniger als 0,1 % Pazifische Insulaner. 0,2 % entstammten einer anderen Ethnizität, 0,7 % hatten zwei oder mehr Ethnizitäten. Das Durchschnittsalter lag bei 37 Jahren, das Pro-Kopf-Einkommen betrug mehr als 14.000 US-Dollar, womit mehr als ein Viertel der Stadtbevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebte. Bis zur Volkszählung 2010 stieg die Einwohnerzahl dezent auf 13.082 an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Minden ist eine Stadt und Parish Seat des Webster Parish im US-amerikanischen Bundesstaat Louisiana. Auf einer Fläche von über 31 Quadratkilometern leben etwa 13.000 Menschen. ", "tgt_summary": null, "id": 655504} {"src_title": "Planes Mistaken for Stars", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt mit einem Werbeclip der Firma Stratton Oakmont, in dem Werte wie Integrität, Seriosität und Stabilität vorgegaukelt werden. Ein Schnitt zeigt die Realität: Im Büro wird ein Zwergenwerfen veranstaltet. In einer Rückblende erinnert sich Jordan Belfort, der aus einfachen Verhältnissen stammt, an seine Karriere. New York, Mitte der 1980er Jahre: Der junge und ehrgeizige Belfort beginnt im Traditionsbankhaus L.F. Rothschild (s. Rothschild (Familie) als Wall Street-Börsenmakler). Er wird vom exzentrischen Mark Hanna unter die Fittiche genommen. Dieser klärt ihn schnell darüber auf, dass es nicht um das Wohl der Klienten gehe, sondern vor allem darum, über Provisionen selbst schnell reich zu werden. Außerdem führt ihn Hanna in die Welt der Drogen und der Prostitution an der Wall Street ein. Ausgerechnet an dem Tag im Jahr 1987, an dem Belfort seine Lizenz erhält und eigenständig arbeiten kann, verliert er seinen Job. Dieser Tag wird später als Schwarzer Montag bekannt, der den größten Börsencrash seit der Weltwirtschaftskrise 1929 markiert. Sein Arbeitgeber, der im neunzehnten Jahrhundert gegründet wurde, schließt. Kurz darauf wird er bei einem Vorstellungsgespräch auf den nahezu unregulierten Markt der Pennystocks aufmerksam. Diese haben, verglichen mit Provisionen von 1 Prozent bei Standardwerten, sehr hohe Provisionen von bis zu 50 Prozent. Belfort heuert bei einem kleinen, schäbigen Unternehmen auf Long Island an und hat, dank seines Verkaufstalents, bald ein sehr gutes Einkommen. Donnie Azoff, der im gleichen Wohnblock wie Belfort wohnt, wird wegen Belforts Jaguar E-Type auf dessen neuen Reichtum aufmerksam und bietet an, seinen Job als Kindermöbelverkäufer zu kündigen und für Belfort zu arbeiten. Während sie anfänglich die Pennystocks an Menschen der Arbeiterschicht verkaufen, schwenken sie bald auf wohlhabende Menschen als Zielgruppe um. Diese müssen jedoch erst über Blue Chips geködert werden, bevor sie bereit sind, in die risikoreicheren Pennystocks zu investieren. Gemeinsam mit Donnie und dessen Freunden gründet Belfort das Unternehmen „Stratton Oakmont“, das im außerbörslichen Handel tätig ist. Lediglich Brad, ein mit Donnie befreundeter Drogendealer, schließt sich dem Unternehmen nicht an, fungiert aber oft als Kontaktperson und Strohmann. Belfort macht sich bald als „Der Wolf der Wall Street“ einen Namen. Den Spitznamen bekommt er von einer Journalistin, er selbst hasst ihn am Anfang, jedoch kommen junge Börsenmakler aufgrund des Artikels in Massen zu ihm. Belfort und seine Mitarbeiter führen einen hemmungslosen Lebensstil. Selbst im Büro konsumiert man Drogen und verkehrt mit Prostituierten. Die Mitarbeiter verehren den charismatischen Belfort wie einen Guru. Auf einer Party in seinem Haus in den Hamptons lernt Jordan Belfort als Begleiterin eines Bekannten die attraktive Naomi Lapaglia kennen, auf die er sogleich ein Auge hat. Er beginnt eine Affäre mit ihr und wird von seiner Frau Teresa Petrillo erwischt. Ein paar Tage später reicht Belfort die Scheidung ein, woraufhin Naomi bei Belfort einzieht und ihn später heiratet. Seinen Junggesellenabschied feiert er mit seinen Mitarbeitern und mit Prostituierten in Las Vegas und gibt dafür zwei Millionen Dollar aus. Als Hochzeitsgeschenk bekommt Naomi eine Yacht. Um mehr Umsätze machen zu können, verlässt Stratton Oakmont immer öfter den Pfad des Legalen. Die Broker verfahren nach dem \"Pump and Dump-Prinzip\", d. h., es werden wahrheitswidrig täuschende Aussagen über Aktien getroffen, die sehr geringen Wert haben und an denen das eigene Unternehmen eine Mehrheit hält. So organisiert das Unternehmen beispielsweise den Börsengang eines befreundeten Schuhdesigners, obwohl Belfort und seine Freunde selbst 85 Prozent der Aktien halten. Das FBI in Person von Agent Patrick Denham wird auf Belfort aufmerksam und nimmt die Ermittlungen auf. Belforts Versuche, Denham zu bestechen, schlagen fehl. Aus Panik vor immensen Verlusten lassen die Gründer von Stratton Oakmont ihr Vermögen in die Schweiz schmuggeln. Einer der Freunde kennt aus Studienzeiten einen Schweizer Banker, der sie berät, wie das Vermögen am besten verwahrt werden kann. Gleichzeitig wird Belforts Drogensucht immer mehr zu einem Problem. Er kommt im Drogenrausch zur Arbeit, wichtige Gespräche und Verhandlungen werden selten im nüchternen Zustand gehalten und es geht so weit, dass er seine Tabletten systematisch einnehmen muss, um regelmäßig schlafen zu können. Eines Nachmittags trifft sich Donnie mit Brad, um ihm erneut Geld zu übergeben, das Brads slowenische Frau mit Schweizer Pass und deren Angehörige in die Schweiz schmuggeln sollen. Doch Donnie provoziert Brad so sehr, dass beide einem vorbeifahrenden Polizeiauto auffallen. Daraufhin wird Brad verhaftet. Donnie kann unerkannt wegfahren und geht anschließend von Schuldgefühlen geplagt zu Belfort. Dort zeigt er ihm eine Packung alter \"Lemmon-714\"-Tabletten, die viel stärker als die bisher benutzten wirken. Daraufhin sagt Belfort alle Termine ab und sie treffen sich zum „Feiern“ in Belforts Haus. Zuerst merken sie keine Wirkung und nehmen zu der ersten noch drei weitere Pillen. Donnie trainiert munter in der hauseigenen Kraftkammer, um seinen Kreislauf anzuregen und die Wirkung der Drogen zu beschleunigen. Dann bekommt Belfort einen Anruf seines Privatdetektivs Bo Dietl, mit dessen Hilfe er die Aktionen der FBI-Agenten überwachen will. Dietl sagt ihm, dass alle seine Telefone abgehört werden und er sofort wegfahren und ihn von einem Münztelefon aus anrufen soll. Beim Telefongespräch in einem eine Meile entfernten Clubhaus setzt die Wirkung der Drogen ein und Belfort verliert völlig die Kontrolle. Am Auto angelangt, erhält er über das Autotelefon einen Anruf von Naomi und erfährt, dass Donnie über die angezapften Telefone wichtige Informationen preisgibt. Auf der Heimfahrt zerstört er, ohne dass er es wahrnimmt, durch Karambolagen seinen weißen Lamborghini Countach. Er schafft es letztendlich, Donnie das Telefon zu entreißen, der beinahe erstickt, nachdem er im Drogenrausch zwei ganze Schinkenröllchen verschlungen hat. Belforts Anwälte und sein eigener Vater raten ihm, einen Deal mit den Behörden zu machen und als Präsident von Stratton Oakmont zurückzutreten, doch das kann Belfort nicht mit seinem Ego vereinbaren. In einer emotionalen Rede an seine Mitarbeiter zeigt er sich kampfbereit und diese feiern ihn fanatisch. Er flüchtet aus den Vereinigten Staaten und leitet das Unternehmen von der Yacht \"Naomi\" im Mittelmeer aus. Als ein weiterer Strohmann für den Geldtransport in die Schweiz, Naomis englische Tante Emma, überraschend verstirbt, will Belfort trotz der Schlechtwetter-Bedenken des Kapitäns vor der Beerdigung noch nach Genf gelangen, um dort fristgerecht die Übertragung der Millionen an ihn zu regeln. Die \"Naomi\" geht jedoch im Sturm vor der italienischen Küste unter, die Passagiere und die Besatzung können von der italienischen Küstenwache gerettet werden. Zurück in den USA wird Belfort verhaftet und für die Dauer der Untersuchungen mittels elektronischer Fußfessel unter Hausarrest gestellt. Außerdem macht er einen Drogenentzug. Als Naomi jedoch die Scheidung ankündigt, dreht er durch, schnupft Kokain, das er noch im Haus versteckt hat, schlägt Naomi und versucht vergeblich mit der gemeinsamen Tochter, für die Naomi das Sorgerecht verlangt, zu fliehen. Um einer längeren Freiheitsstrafe zu entgehen, stimmt er zu, mit den Behörden zu kooperieren und seine Freunde zu verraten. Er bekommt ein Aufnahmegerät und den Auftrag, Donnie belastende Aussagen zu entlocken. Heimlich warnt er Donnie mit einer Notiz. Kurze Zeit darauf erscheint die Polizei bei Belfort und ihm wird bewusst, dass Donnie ihn verraten hat. Belfort wird vor Gericht gestellt, da er die Vereinbarung nicht eingehalten hat. Diesmal kooperiert Belfort. Stratton Oakmont wird geschlossen, das Geld wird konfisziert, und alle, die mit Betrug oder Ähnlichem in Verbindung gebracht werden können, werden verhaftet. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis wird Belfort Motivations- und Verkaufstrainer. In Neuseeland wird er von einem Moderator Seminarteilnehmern vorgestellt, die er in der Kunst des Verkaufens schulen soll. Aber keiner der Teilnehmer zeigt ein Talent zum Verkaufen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "An der Realisierung des Films waren die Filmproduktionsgesellschaften Red Granite Pictures, Sikelia Productions, Appian Way Productions und EMJAG Productions beteiligt. Der Film wurde vom 25. August 2012 bis 12. Januar 2013 unter anderem in New York City mit einem geschätzten Filmbudget von 100 Millionen US-Dollar gedreht. Mit Rob Reiner, Jon Favreau und Spike Jonze traten insgesamt drei eher als Regisseure bekannte Filmschaffende in Nebenrollen auf. Jordan Belfort hat in der Schlussszene des Films einen Cameo-Auftritt als Moderator bei einem Motivationstraining. Bo Dietl spielt sich in dem Film selbst. Der Kinostart in den Vereinigten Staaten fand am 25. Dezember 2013 statt. In Deutschland kam der Film am 16. Januar 2014 in die Kinos. Er stieg in der ersten Woche auf Platz 1 der deutschen Kinocharts ein und hielt diese Position auch in der Folgewoche. Der Film erreichte am Startwochenende mehr als 1.000 Besucher pro Kopie und dann innerhalb von zehn Tagen mehr als eine Million Besucher, wodurch er sich in zwei Kategorien für den Bogey Award qualifizierte. Am 30. Mai 2014 veröffentlichte Universal Pictures Germany den Film auf DVD und Blu-ray Disc mit einer FSK-16-Freigabe. Der US-amerikanische Anwalt Andrew Greene verklagte Paramount Pictures im Februar 2014 auf 25 Millionen US-Dollar und verlangte gleichzeitig den sofortigen Stopp des Films. Der Grund dafür war, dass er sich im Film als Nicky Koskoff, gespielt von P. J. Byrne, falsch dargestellt sah und man sich dort ständig über sein Toupet, das er auch im echten Leben trägt, lustig machte. Im Frühjahr 2016 tauchten Indizien auf, dass die Finanzierung von \"The Wolf of Wall Street\" zu einem großen Teil aus einem malaysischen Staatsfonds abgezweigt wurde. Im Zentrum des vermutlichen Betrugs um den Staatsfonds 1 Malaysia Development Bhd (1MDB) steht Premier Najib Razak, der zugleich auch den Fonds präsidiert. Ermittler wiesen nach, dass Hunderte Millionen Dollar aus dem Fonds auf seine persönlichen Bankkonten umgeleitet wurden. 1MDB gab 2012 in zwei Tranchen Obligationen heraus, um in Malaysia in Kraftwerke investieren zu können. Ein Arm eines Staatsfonds aus Abu Dhabi, die Aabar Investment PJS, bürgte für die Rückzahlung des aufgenommenen Geldes. Im Gegenzug sollte 1MDB 1,4 Milliarden Dollar an Aabar zahlen. Diese Summe floss allerdings nicht nach Abu Dhabi, sondern an eine Offshore-Firma auf den Britischen Jungferninseln mit ähnlichem Namen: Aabar Investments PJS Ltd. Von dort ist das Geld an verschiedene Empfänger weitergeleitet worden, davon zirka 150 Millionen Dollar an die Produktionsfirma Red Granite, die einen Teils dieses Geldes vermutlich in \"The Wolf of Wall Street\" investiert hat.", "section_level": 1}, {"title": "Weiteres.", "content": "Der Film enthält Anspielungen sowohl auf die Fernsehserien Miami Vice und Der Equalizer als auch die Restaurantkette Benihana. Der Ausspruch „Goobe-Gobble... sie ist eine von uns“ ist ein Zitat aus dem Horrorfilmklassiker Freaks aus dem Jahre 1932. Auch finden sich Anspielungen auf das Buch Charlie und die Schokoladenfabrik bzw. den Oompa Loompas, wobei sie hier ausgelassen tanzen und Steve Madden sich zeigt. Des Weiteren wird der fiktive Finanzinvestor „Gordon Gekko“ aus dem Spielfilm Wall Street (1987) erwähnt. Das Lied „Mrs. Robinson“ wird bei der Durchsuchung durch das FBI eingeblendet.", "section_level": 1}, {"title": "Deutsche Synchronfassung.", "content": "Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei Interopa Film in Berlin. Das Dialogbuch verfassten Klaus Bickert und Clemens Frohmann, wobei letztgenannter zugleich die Synchronregie führte.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken. So hält der Film bei Rotten Tomatoes eine Durchschnittswertung von 79 %, basierend auf 277 Kritiken. Bei Metacritic liegt die Durchschnittswertung bei 75 %, basierend auf 47 Kritiken.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscarverleihung 2014 British Academy Film Awards 2014 Golden Globe Awards 2014 Satellite Award Detroit Film Critics Society Chicago Film Critics Association Boston Society of Film Critics AACTA International Awards 2014 Critics’ Choice Movie Awards 2014 American Film Institute Directors Guild of America Award National Board of Review Palm Springs International Film Festival 2016 belegte \"The Wolf of Wall Street\" bei einer Umfrage der BBC zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts den 78. Platz.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Wolf of Wall Street ist eine US-amerikanische Filmbiografie aus dem Jahr 2013 mit Leonardo DiCaprio, Jonah Hill und Margot Robbie in den Hauptrollen. Die Regie führte Martin Scorsese. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller des Börsenmaklers Jordan Belfort. ", "tgt_summary": null, "id": 825603} {"src_title": "Wolkenfrei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Die Town of Dane liegt im Süden Wisconsins, im nördlichen Vorortbereich von dessen Hauptstadt Madison. Der am Mississippi gelegene Schnittpunkt der drei Bundesstaaten Wisconsin, Iowa und Minnesota liegt rund 176 km westlich; nach Illinois sind es rund 95 km in südlicher Richtung. Die Koordinaten des geografischen Zentrums der Town of Dane sind 43°15′16′′ nördlicher Breite und 89°33′00′′ westlicher Länge. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 90,9 km2. Die selbstständige Gemeinde Dane wird vollständig von der Town of Dane umschlossen, ohne dass diese der Town angehört. Die Town of Dane liegt im Norden des Dane County und grenzt an folgende Nachbartowns:", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Wisconsin State Highway 113 führt durch den Osten und Nordosten der Town of Dane. Durch die äußerste südwestliche Ecke der Town verläuft der U.S. Highway 12. Daneben führen noch die County Highways P, V und Y durch die Town. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen sowie teils unbefestigte Fahrwege. Durch den Osten der Town of Dana verläuft in Nord-Süd-Richtung eine Eisenbahnstrecke der Wisconsin and Southern Railroad (WSOR), einer regionalen (Class II) Frachtverkehrsgesellschaft. Der nächste Flughafen ist der Dane County Regional Airport in Wisconsins Hauptstadt Madison (rund 25 km südwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in der Town of Dane 990 Menschen in 363 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 10,9 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 363 Haushalten lebten statistisch je 2,73 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 96,6 Prozent Weißen, 0,7 Prozent Afroamerikanern, 0,7 Prozent Asiaten sowie 0,9 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,8 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 23,7 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 62,3 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 14,0 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 45,8 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 85.250 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 36.494 USD. 1,4 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}, {"title": "Ortschaften in der Town of Dane.", "content": "Neben Streubesiedlung existieren in der Town of Dane keine weiteren Siedlungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Town of Dane ist eine von 34 Towns im Dane County im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Im Jahr 2010 hatte die Town of Dane 990 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 1842748} {"src_title": "Preston Hall (Pathhead)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Shongaloo liegt im Nordwesten des Bundesstaates Louisiana, etwa zehn Kilometer von der nördlichen Grenze zu Arkansas und 67 Kilometer von der westlichen Grenze zu Texas entfernt. Etwa 15 Kilometer westlich der Stadt liegen die beiden Seen Lake Murray und Paper Mill Pond. Nahegelegene Städte sind unter anderem Sarepta (13 km südwestlich), Haynesville (13 km östlich), Cotton Valley (15 km südwestlich), Springhill (17 km nordwestlich) und Homer (25 km südöstlich). Die nächste größere Stadt ist mit etwa 200.000 Einwohnern das 50 Kilometer südwestlich gelegene Shreveport.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "In nord-südlicher Ausrichtung wird Shongaloo vom Louisiana Highway 159 durchlaufen, der im Süden bis nach Minden führt. In der Stadtmitte kreuzt er den Louisiana Highway 2, der von Vivian im Westen bis nach Bernice führt und dort im U.S. Highway 63/U.S. Highway 167 aufgeht. Etwa 40 Kilometer südlich der Stadt verläuft der Interstate 20, der auf einer Länge von 2470 Kilometern sechs Bundesstaaten verbindet. Darüber hinaus gibt es Überlegungen, den Interstate 69 Richtung Süden zu verlängern. Er würde dann wenige Kilometer östlich der Stadt verlaufen. Über den Shreveport Regional Airport sowie den deutlich kleineren Springhill Airport besteht zudem eine Verbindung zum regionalen Flugverkehr.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Die Volkszählung 2000 ergab eine Einwohnerzahl von 162 Menschen, verteilt auf 65 Haushalte und 47 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug unter acht Menschen pro Quadratkilometer. 98,2 % der Bevölkerung waren Weiße, 0,6 % Indianer und 0,6 % Hispanics oder Lateinamerikaner. 1,2 % hatten zwei oder mehr Ethnizitäten. Auf 100 Frauen kamen 105 Männer. Das Durchschnittsalter lag bei 45 Jahren, das Pro-Kopf-Einkommen betrug fast 21.000 US-Dollar, womit etwas mehr als 10 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebte. Bis zur Volkszählung 2010 ist die Einwohnerzahl auf 182 gestiegen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Shongaloo ist eine Stadt im Webster Parish im US-amerikanischen Bundesstaat Louisiana. Auf einer Fläche von über 20 Quadratkilometern leben knapp 200 Menschen. ", "tgt_summary": null, "id": 172935} {"src_title": "Amoklauf in Las Vegas 2014", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Springhill liegt im Nordwesten des Bundesstaates Louisiana im Süden der Vereinigten Staaten, direkt an der nördlichen Grenze zu Arkansas sowie etwa 55 Kilometer von der westlichen Grenze zu Texas entfernt. Im Südwesten grenzen der Lake Murray sowie der Williams Lake mit dem angrenzenden Paper Mill Pond an die Stadt. Fünf Kilometer nordwestlich der Stadt liegt der Lake Erling in Arkansas. Nahegelegene Städte sind unter anderem Sarepta (8 km südlich), Taylor (9 km nördlich), Shongaloo (17 km südöstlich), Bradley (18 km nordwestlich) und Plain Dealing (23 km südwestlich). Die nächste größere Stadt ist mit etwa 200.000 Einwohnern das 55 Kilometer südwestlich gelegene Shreveport.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Eine erste permanente Besiedlung des Gebietes um das heutige Shonagloo wurde etwa 1818 südlich des Parish Seat in Minden verzeichnet. 1894 war das heutige Stadtgebiet als \"Barefoot\" bekannt. Eingemeindet wurde sie 1902.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Wie in allen Orten der Region war auch Springhills Wirtschaft anfangs von der Bauholzindustrie geprägt. Dies begann 1896, als die \"Pine Woods Lumber Company\" hier ein Werk errichtete. Das Stadtwachstum profitierte von dieser Ansiedlung enorm. Nach der Weltwirtschaftskrise wanderte das Unternehmen ab, die Bevölkerungszahl sank stark. Die ehemaligen Einrichtungen des Unternehmens wechselten in den Folgejahren mehrfach den Besitzer. 1937 eröffnete die International Paper Company ein Papierwerk, das den Holzabbau stärkte und die regionale Wirtschaft erneut wachsen ließ. Die folgende Errichtung einer Farm zur Holzproduktion machte Springhill zum Bauholzzentrum des nördlichen Louisiana. 1979 wurde das Papierwerk jedoch geschlossen; zusammen mit der Krise der Ölindustrie wirkte sich dies auch negativ auf die Wirtschaft aus. Bis 2007 wurde die Farm zudem an den Konkurrenten Georgia-Pacific verkauft. Heutzutage besteht nur noch das Sägewerk der \"Tucker Lumber Company\".", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "In nord-südlicher Ausrichtung verläuft der U.S. Highway 371 durch die Stadt. Er führt im Norden durch Magnolia und Prescott bis östlich von De Queen und geht im Süden im Interstate 49 auf. Er wird in der Stadtmitte vom Louisiana Highway 157 gekreuzt, der beim U.S. Highway 71 südlich von Shreveport beginnt und nördlich von Shongaloo in einer Kreuzung aufgeht. Etwa 40 Kilometer westlich der Stadt verlaufen auf gemeinsamer Trasse der Interstate 49 und der U.S. Highway 71, etwa 45 Kilometer südlich der Stadt verläuft der Interstate 20, der auf 2470 Kilometern durch sechs Bundesstaaten führt. Springhill verfügt über einen kleinen Flughafen und ist auch über den Shreveport Regional Airport an den regionalen Flugverkehr angebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Die Volkszählung 2000 ergab eine Einwohnerzahl von 5439 Menschen, verteilt auf 2258 Haushalte und 1485 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 337 Menschen pro Quadratkilometer. 73,5 % der Bevölkerung waren Weiße, 25,1 % Schwarze, 0,8 % Hispanics oder Lateinamerikaner, 0,2 % Asiaten, 0,2 % Indianer und unter 0,1 % Pazifische Insulaner. 0,3 % entstammten einer anderen Ethnizität, 0,7 % hatten zwei oder mehr Ethnizitäten. Auf 100 Frauen kamen 85 Männer. Das Durchschnittsalter lag bei 40 Jahren, das Pro-Kopf-Einkommen betrug über 17.500 US-Dollar, womit etwa 20 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebten. Bis zur Volkszählung 2010 sank die Einwohnerzahl auf 5269 Bewohner.", "section_level": 1}], "src_summary": "Springhill ist eine Stadt im Webster Parish im US-amerikanischen Bundesstaat Louisiana. Auf einer Fläche von über 16 Quadratkilometern leben knapp 5300 Menschen. ", "tgt_summary": null, "id": 1818795} {"src_title": "Neftegorsk (Sachalin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage und Ausdehnung.", "content": "Das teils bewohnte, teils landwirtschaftlich genutzte und teils unberührte Schutzgebiet erstreckt sich etwa 80 Kilometer in Nord-Süd-Richtung an der von den Flüssen Duero und Águeda gebildeten Grenze zu Portugal. Er ist durchschnittlich nur etwa 15 bis 20 Kilometer breit und umfasst eine Fläche von etwa 1060 Quadratkilometern. Auf portugiesischer Seite grenzt ein ähnlich dimensionierter Naturpark (\"Parque natural do Douro Internacional\") an.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Der Untergrund wird gebildet von sehr altem Granitgestein vulkanischen Ursprungs, das an mehreren Stellen an der Oberfläche erscheint und teilweise spektakuläre Felsformationen ausbildet. Andere Gesteine der Region sind Gneis und Schiefer.", "section_level": 2}, {"title": "Landschaft.", "content": "Das Landschaftsbild wird geprägt durch von Flüssen gebildete Schluchten, die sich im Lauf von mehreren Millionen Jahren in eine von Granitfelsen durchsetzte Hochebene eingegraben haben. Die Hänge der steil abfallenden Schuchten sind bewaldet, während auf den Hochflächen Feldbau und Weidewirtschaft betrieben wird.", "section_level": 2}, {"title": "Flüsse und Stauseen.", "content": "Das Gebiet des Naturparks wird von mehreren Flüssen durchflossen – die größten sind der Río Duero, der Río Tormes und der Río Águeda. Fünf Stauseen (\"presas\") der Duero-Stauseen (\"Saltos de Duero\") mit angeschlossenen Wasserkraftwerken mit einer Jahresleistung von etwa 5000 GWh befinden sich ganz oder teilweise auf dem Gebiet des Naturparks: Aldeadávila, Almendra, Castro, Saucelle und Villalcampo; sie werden von den Flüssen Duero und Tormes gespeist – letzterer mündet im Westen des Naturparks beim portugiesischen Ort Barca d’Alva in den Duero. Hinzu kommen drei Talsperren, die in portugiesischer Verantwortung stehen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Naturpark ist von den Städten Salamanca bzw. Zamora über verschiedene Straßen erreichbar, deren weiterer Verlauf oft nach Portugal führt. Zwischen den Orten im Park gibt es kleinere Straßenverbindungen in Nord-Süd-Richtung.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Das zumeist in Höhenlagen zwischen 600 und 800 Metern gelegene und vergleichsweise regenreiche Gebiet des Naturparks hat ein eher gemäßigtes Klima mit sommerlichen Tageshöchsttemperaturen, die nur selten Werte über 30 °C erreichen; in den Nächten kühlt es sich – je nach Bewölkung – deutlich ab. Im Winter erreichen die Tageshöchsttemperaturen 10 bis 15 °C; nachts fällt das Thermometer oft unter die Frostgrenze. Nahezu jedes Jahr fällt an einigen Tagen Schnee, der jedoch nur selten längere Zeit liegen bleibt. In den tief eingeschnittenen Flusstälern findet sich ein eher subtropisch-mediterranes Mikroklima.", "section_level": 2}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die kontinuierlich sinkenden Bevölkerungszahlen hängen in erster Linie zusammen mit dem Verlust an Arbeitsplätzen infolge der zunehmenden Mechanisierung der Landwirtschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeinden.", "content": "Provinz Salamanca Ahigal de los Aceiteros, Aldeadávila de la Ribera, Almendra, Barruecopardo, Bermellar, La Bouza, Cabeza del Caballo, Cerezal de Peñahorcada, La Fregeneda, Hinojosa de Duero, Lumbrales, Masueco, Mieza, La Peña, Pereña de la Ribera, Puerto Seguro, Saldeana, San Felices de los Gallegos, Saucelle, Sobradillo, Trabanca, Villarino de los Aires, Vilvestre und La Zarza de Pumareda Provinz Zamora Argañín, Fariza, Fermoselle, Fonfría, Gamones, Moral de Sayago, Moralina, Pino del Oro, Torregamones, Villadepera, Villalcampo, Villar del Buey und Villardiegua de la Ribera Dörfer und Weiler Badilla, Carbajosa, Castro de Alcañices, Corporario, Cozcurrita, Fuentes de Masueco, Fornillos de Fermoselle, Formariz, Mámoles, Palazuelo de Sayago, Pinilla de Fermoselle, Salto de Aldeadávila, Salto de Castro, Salto de Saucelle, Salto de Villalcampo, Tudera und Zafara", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Region ist seit alters her ausschließlich landwirtschaftlich orientiert, wobei sowohl Feldbau als auch Weidewirtschaft betrieben werden. Daneben gibt es vorwiegend im Süden vereinzelte Rebflächen sowie Oliven- und Obstbaumplantagen. In den letzten Jahrzehnten sind Einnahmen aus dem Tourismus hinzugekommen, doch aufgrund der Lage abseits aller Hauptverkehrsstraßen halten sich die Besucherzahlen des Naturparks in Grenzen: Im Jahr 2010 waren es knapp 40.000.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Vor den Römern war das Gebiet vom keltischen Volk der Vettonen besiedelt; die Römer gliederten die Gegend südlich des Duero in die Provinz Lusitania ein, während der Norden der Provinz Tarraconensis zugeschlagen wurde. Später gehörte die Region zum Westgotenreich, danach zum islamischen Al-Andalus. Die Rückeroberung (\"reconquista\") des nahezu menschenleeren Landstrichs ging weitgehend unblutig vonstatten. Nach seiner Wieder- – oder besser – Neubesiedlung (\"repoblación\") im 11. und 12. Jahrhundert war das Gebiet südlich des Duero lange Zeit zwischen dem Königreich Portugal und dem Königreich León (später dann dem Königreich Kastilien) umstritten: Im Jahr 1295 besetzte es der portugiesische König Dinis; zwei Jahre später wurde die Grenze zwischen beiden Königreichen im Vertrag von Alcañices festgelegt. Die kastilischen Könige übergaben das Gebiet um 1340 in die Obhut einzelner Grundherrn (\"señores\"), die fortan die Grenzsicherung übernahmen, bis im 15. Jahrhundert die Katholischen Könige Ferdinand und Isabella es den Herzögen von Alba übertrugen.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Auch wenn Landschaft und Natur im Vordergrund des Besucherinteresses stehen, so finden sich in der Region doch auch einige kulturhistorisch bedeutsame Artefakte wie (kelt-)iberische Tierfiguren (\"verracos\"), römische bzw. gallorömische Grabstelen sowie mittelalterliche Burgen, Kirchen und Brücken.", "section_level": 1}, {"title": "Ökosystem.", "content": "Der nur dünn besiedelte Naturpark mit seinen diversen Landschaftsformen bietet vielfältige Rückzugs- und Brutgebiete seltener Tier- und Vogelarten. Das Gebiet ist bereits seit dem Jahr 1990 als Europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen.", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Vögel Zu den Brutvögeln gehören der Weißstorch und sein selten gewordener – in Wäldern brütender – Verwandter, der Schwarzstorch sowie verschiedene Vogelarten wie Gänse- und Schmutzgeier, Stein- und Habichtsadler, Rotmilan, Wanderfalke und Uhu. Daneben finden sich verschiedene Krähenvogelarten, Felsen- und Rötelschwalben, Blaumerlen, Alpensegler etc. Säugetiere Unter den Säugetieren sind 14 Fledermausarten hervorzuheben, daneben auch die vom Aussterben bedrohten Wild- und Ginsterkatzen. Nahe den Flüssen und Stauseen leben selten gewordene Fischotter. Auch Wildschweine, der Europäische Dachs sowie verschiedene Marder- und Siebenschläferarten, Hasen etc. finden halbwegs intakte Lebensräume. Fische und Reptilien Die vielen verschiedenen Fischarten sind zumeist auf menschliches Einwirken (Schaffung von Stauseen) zurückzuführen. Andere einheimische Fisch- oder Wanderfischarten wie der Europäische Stör, Lachse und Aale sind dagegen beinahe ausgestorben. Unter den wasserliebenden Amphibien finden sich Kröten, Frösche und Molche; in den steinreichen Felsen leben Eidechsen, Schlangen und Landschildkröten.", "section_level": 2}, {"title": "Flora.", "content": "Zu den einheimischen Wildbäumen gehören Stech-Wacholder und Korkeiche, die zumeist in den geschlossenen Waldgebieten entlang der tief eingeschnittenen Flüsse gedeihen. Die flacheren Gebiete im Süden des Naturparks sind hingegen von Wein-, Oliven- und Obstbaumkulturen bedeckt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Naturpark Arribes del Duero (spanisch: Parque Natural de Arribes del Duero) ist ein am 11. April 2002 von der \"Junta de Castilla y León\" ins Leben gerufener geschützter Landschaftsraum im Westen der spanischen Provinzen Salamanca und Zamora in der Autonomen Region Kastilien-León an der Grenze zu Portugal.", "tgt_summary": null, "id": 194025} {"src_title": "Mokken-Analyse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Riis-Johannessen gewann 2004 den Slalom beim Whistler Cup und beim Trofeo Topolino. Nach Erreichen der Altersgrenze bestritt sie Ende November 2006 ihre ersten FIS-Rennen und feierte am 11. März 2007 im FIS-Riesenslalom von Norefjell ihren ersten Sieg. Im folgenden Winter kam sie erstmals Europacup zum Einsatz, konnte sich dabei allerdings nicht in den Punkterängen klassieren. Bis 2011 kam sie zu insgesamt 18 Europacupeinsätzen, wobei ihr bestes Ergebnis ein 15. Rang im Super-G von Kvitfjell am 30. November 2008 war. 2008 wurde sie dreifache Norwegische Juniorenmeisterin in Abfahrt, Super G und Super Kombination und gehörte 2009 und 2010 zum norwegischen Aufgebot für die Juniorenweltmeisterschaften, wo sie als bestes Resultat in der Abfahrt 2009 Rang 18 belegte. Bei norwegischen Meisterschaften gewann sie bislang acht Silber- (Slalom 2009, Super G 2009 bis 2011, Abfahrt 2009 und 2010, Super Kombination 2009 und 2010) sowie drei Bronzemedaillen (Super Kombination 2008, Slalom 2011, Abfahrt 2011). 2011 begann Riis-Johannessen ein Studium der Business Administration an der University of Vermont und war daher seit der Saison 2011/12 nahezu ausschließlich bei Rennen in Nordamerika am Start. Im Dezember 2011 stand sie als Dritte des Slaloms von Panorama erstmals bei einem Nor-Am Cup-Rennen auf dem Podest, der erste Sieg in dieser Rennserie gelang ihr am 17. Dezember 2013 beim Slalom in Vail. In der Saison 2015/16 gehörte sie dem norwegischen Europacupteam an, blieb verletzungsbedingt aber den gesamten Winter ohne Einsatz. 2016/17 nahm Riis-Johannessen wieder an Wettkämpfen teil und gewann am 10. Dezember 2016 mit der Kombination in Kvitfjell erstmals ein Europacuprennen. Im Verlaufe der Europacupsaison 2016/17 erzielte sie neun weitere Podestplatzierungen, darunter drei Siege, womit sie die Gesamtwertung für sich entschied. Am 29. Dezember 2016 debütierte sie beim Slalom am Semmering im Weltcup, schied jedoch im ersten Durchgang aus. Im Februar 2017 nahm sie an der Weltmeisterschaft in St. Moritz teil und erreichte dort als bestes Ergebnis Rang 21 im Super G. Die ersten Weltcuppunkte gewann sie am 10. März 2017 mit Platz 24 im Riesenslalom von Squaw Valley.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kristina Riis-Johannessen (* 5. März 1991 in Oslo) ist eine norwegische Skirennläuferin. Sie startet in sämtlichen Disziplinen, wobei ihre Stärken im Riesenslalom und Super-G liegen.", "tgt_summary": null, "id": 2443698} {"src_title": "Verbandsgemeinde Wittlich-Land", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Lisa Zimmermann, die für den Verein TV Fürth 1860 startet, begann mit sechs Jahren als Eiskunstläuferin. Als ihr jüngerer Bruder Max (deutscher Meister 2011 Freestyle) sie im Jahr 2010 zum Skifahren in einen Funpark mitnahm, war sie von Anfang an begeistert, wechselte mit 14 Jahren zum Freestyle-Skiing und gab das Eiskunstlaufen auf. Als Mitglied im deutschen Freestyle-Team wurde sie mit Fördergeldern des DOSB und der Deutschen Sporthilfe unterstützt. Zum Training fuhr sie meist nach Österreich und in die Schweiz, weil in deutschen Skigebieten das Training oft nicht möglich ist. Im Sommer trainierte sie Sprünge auf dem Trampolin sowie auf Wasserschanzen. Im Jahr 2012 gewann sie die Chill and Destroy Tour. Zur Saison 2012/13 kam Zimmermann in den A-Nationalkader und war die erste Frau, die einen „Double 12“ (Doublecork 1260) mit doppelter Überkopfdrehung und dreieinhalb Schrauben stand. Am 8. Februar 2013 in Silvaplana startete sie erstmals im Freestyle-Skiing-Weltcup. Mit Rang 18 bekam sie dort auf Anhieb ihre ersten Weltcup-Punkte. Bei den Freestyle-Skiing-Weltmeisterschaften 2013 in Voss erreichte Zimmermann im Slopestyle den 17. Platz. Wenig später wurde sie in Chiesa in Valmalenco Junioren-Weltmeisterin. Im August 2013 stand sie als Dritte in Cardrona erstmals auf einem Weltcup-Podium und sie gewann die Nine Queens. In Gstaad (Schweiz) gewann sie am 19. Januar 2014 als erste Deutsche einen Slopestyle-Weltcup. Zimmermann war für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi qualifiziert. Dort konnte sie trotz ihrer Mitfavoritenrolle keine Medaille erreichen. Im ersten Qualifikationsdurchgang stürzte sie, auch der zweite Durchgang gelang nicht fehlerfrei. Die Punktrichter beurteilten ihre Leistungen mit 67,20 Punkten, was Platz 14 bedeutete. Die Teilnahme am Finale der zwölf Besten blieb ihr damit verwehrt. Beim Slopestyle-Weltcup-Finale 2014 in Silvaplana gewann sie den letzten Wettbewerb der Saison 2013/14 und wurde Slopestyle-Gesamtweltcupsiegerin. Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Kreischberg gewann sie die Goldmedaille. Zu Beginn der Saison 2015/16 siegte sie bei den New Zealand Winter Games in Cardrona im Big Air und errang im Slopestyle den dritten Platz. Im Februar 2016 gewann sie beim U.S. Grand Prix und Weltcup in Boston und erreichte zum Saisonende den 15. Platz im Gesamtweltcup und den dritten Platz im Slopestyle-Weltcup. Nach Platz Drei beim Weltcup in Mönchengladbach und Platz Eins beim Weltcup in Mailand gewann sie bei den Winter-X-Games 2017 in Aspen die Goldmedaille im Big Air.", "section_level": 1}, {"title": "Privat.", "content": "Die in Nürnberg geborene Zimmermann, verbrachte den Großteil ihrer Kindheit im benachbarten Fürth. Im oberbayerischen Bad Aibling absolvierte sie die Realschule. Anschließend war sie Fachoberschülerin am Leistungsinternat CJD der Christophorusschulen Berchtesgaden. Der Playboy zeigte sie in einer Fotoserie. Sie hat einen jüngeren Bruder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lisa Zimmermann (* 2. März 1996 in Nürnberg) ist eine deutsche Freestyle-Skierin. 2015 war sie Weltmeisterin im Slopestyle, sie gehört der Nationalmannschaft des Deutschen Skiverbandes im Freestyle an.", "tgt_summary": null, "id": 1386470} {"src_title": "Ina Wagner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Über Herkunft und Ausbildung ist wenig bekannt. Kitson trat 1946 in die \"Rifle Brigade\" ein und diente ab 1952 in der \"Kenyan Emergency\" in der damaligen britischen Kolonie Kenia. Hier wurde er Führer von so genannten \"pseudoforces\" oder \"counter-gangs\" (Gegenbanden). Ende der 1950er Jahre diente er in der Aufstandsbekämpfung während der Malayan Emergency sowie im Oman. Von 1962 bis 1964 war er auf Zypern im Rahmen einer UN-Mission eingesetzt. 1969/70 studierte er an der Universität von Oxford, danach diente er im Nordirlandkonflikt in der 39. Infanterie-Brigade und hatte offenbar Verbindungen zur Military Reaction Force. Von 1972 bis 1974 war Kitson Kommandeur der School of Infantry, von 1978 bis 1980 des Staff College Camberley. Am 31. Dezember 1979 wurde er als Knight Commander des Order of the Bath (KCB) in den persönlichen Adelsstand erhoben und führt seither den Namenszusatz „Sir“. Von 1982 bis 1985 war er als Commander-in-Chief UK Land (CINCLAND) Oberkommandierender der britischen Landstreitkräfte, zeitweise Aide-de-Camp General von Königin Elisabeth II. Anlässlich seiner Pensionierung im Frühjahr 1985 wurde er am 31. Dezember 1984 als Knight Grand Cross in den Order of the British Empire (GBE) aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Publikationen und Thesen zur Aufstandsbekämpfung.", "content": "In seinem ersten Werk, \"Gangs and Counter-gangs\" (1960) verarbeitete er seine Erfahrungen aus Kenia. In \"Low Intensity Operations: Subversion, Insurgency and Peacekeeping\" (London 1971), das 1974 auch auf deutsch erschien (\"Im Vorfeld des Krieges. Abwehr von Subversion und Aufruhr\"), stellte Kitson die These auf, dass Großbritannien seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 lediglich in fünf konventionelle Konflikte verwickelt gewesen sei, jedoch 34 Kleinkriege, auf deren Führung die Armee nicht vorbereitet sei. Er forderte daher eine adäquate Ausbildung der Offiziere im \"Kampf gegen Subversion und Aufruhr\" sowie friedenssichernden Operationen, wobei ihm klar war, dass tradierte Abweichungen von der Vorstellung konventioneller Kriegführung nicht beliebt sein würden. Gefragt seien nicht herkömmliche Eigenschaften wie Mut, Offenheit und Angriffsgeist, sondern Schläue, Geduld und Entschlossenheit: \"Diejenigen, die diese neuen Eigenschaften nicht entwickeln können, neigen nun dazu, sich in ihr militärisches \"Schneckenhaus\" zurückzuziehen. Sie versuchen gar nicht erst zu bemerken, was um sie herum vorgeht... Sie sehnen sich nach dem Tag, an dem sie zu der ihrer Meinung nach eigentlichen Aufgabe des Soldaten zurückkehren können. Sie meinen damit, daß sie sich auf den nächsten – oder letzten – Krieg vorbereiten, anstatt den Kampf im gegenwärtigen Krieg aufzunehmen.\" Kitson, \"Im Vorfeld des Krieges\", S. 270. Offenbar aufgrund seiner Erfahrungen in Nordirland forderte Kitson eine gravierende Änderung des Verhältnisses zwischen Armee und Polizei, die traditionell vor allem die nachrichtendienstliche Aufklärung betreibt. Diese Verschiebung von der Führung der Aufstandsbekämpfung von zivilen Behörden zum Militär rief teilweise starke Kritik hervor bis hin zu dem vermutlich ungerechtfertigten Vorwurf, Kitson bereite de facto eine Militärdiktatur vor. Unabhängig davon bewirkten Kitsons Thesen nach Ian W. Beckett offenbar, dass sich die britische Armee seit den 1970er Jahren verstärkt mit Theorien zur Aufstandsbekämpfung auseinandersetzte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Frank Edward Kitson, GBE KCB (* 15. Dezember 1926) ist Autor und pensionierter General des britischen Heeres, der aufgrund seiner Publikationen zur Aufstandsbekämpfung als bedeutender Militärtheoretiker gilt.", "tgt_summary": null, "id": 898994} {"src_title": "Arjun Singh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Gegenüber dem seit 2007 geltenden Austragungsmodus gab es keine Änderungen. Das Turnier wurde mit sieben Teilnehmern ausgetragen. Neben den sechs Siegern der kontinentalen Meisterwettbewerbe auf Klubebene aus Asien (AFC), Afrika (CAF), Karibik, Nord- und Zentralamerika (CONCACAF), Südamerika (CONMEBOL), Europa (UEFA) und Ozeanien (OFC) trat auch der nationale Meister des Gastgeberlandes an, der zunächst ein Ausscheidungsspiel gegen den Sieger der OFC Champions League bestreiten musste. Sollte ein Klub aus Japan die AFC Champions League gewinnen, war statt des Meisters der japanischen Liga der am besten platzierte nichtjapanische Klub der AFC Champions League qualifiziert. Der Sieger des Ausscheidungsspieles spielte mit den Vertretern Afrikas, Asiens und der CONCACAF zwei Teilnehmer der Halbfinals aus. Für diese waren die Teilnehmer aus Europa und Südamerika bereits gesetzt und bestritten somit nur je zwei Spiele. Gespielt wurde im K.-o.-System. An elf Tagen fanden acht Spiele statt.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Teilnehmer waren die Sieger der nachfolgenden Wettbewerbe:", "section_level": 1}, {"title": "Das Turnier im Überblick.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kader des FC Barcelona.", "content": "Folgende Spieler standen im 23-Mann-Kader des FC Barcelona:", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Adidas Goldener Ball.", "content": "Der \"Goldene Ball\" für den besten Spieler des Turniers ging an Luis Suárez vom Titelträger FC Barcelona. Der \"Silberne Ball\" wurde an seinen Teamkollegen Lionel Messi verliehen. Den \"Bronzenen Ball\" erhielt der Kapitän des katalanischen Klubs, Andrés Iniesta.", "section_level": 2}, {"title": "FIFA-Fair-Play-Trophäe.", "content": "Den Fair-Play-Preis für sportlich korrektes Auftreten auf und außerhalb des Rasens erhielt der FC Barcelona.", "section_level": 2}, {"title": "Schiedsrichter.", "content": "Seitens der FIFA wurde von jedem Kontinentalverband ein Schiedsrichterteam nominiert. Lediglich die Asian Football Confederation (AFC) stellte ein zweites Team, das als Reserve bereitgehalten wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2015 (engl.: \"FIFA Club World Cup 2015\") war die zwölfte Austragung dieses weltweiten Fußballwettbewerbs für Vereinsmannschaften und fand vom 10. Dezember bis zum 20. Dezember 2015 zum siebten Mal in Japan statt. Ursprünglich hatten sich neben Japan auch Indien um die Austragung der Turniere 2015 und 2016 beworben. Am 23. April 2015 erteilte die FIFA Japan den Zuschlag.", "tgt_summary": null, "id": 78928} {"src_title": "Rolf Landsberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Katie arbeitet in New York City als Kellnerin und möchte ihre Model-Karriere in Gang bringen. Ihre Agentin legt ihr daher nahe, neue Fotografien ihrem Portfolio hinzuzufügen, da die bisherigen Fotos zu provinziell wirken. Da sich Katie keinen professionellen Fotografen leisten kann, nimmt sie die Kontaktdaten eines Studios mit, welches kostenfreie Fotografien anbietet. Die Fotografen fordern Katie auf, Nacktbilder von sich machen zu lassen, was sie jedoch verneint und das Shooting abbricht. Kurze Zeit später bringt einer der bulgarischen Fotografen, Georgy, die Fotografien zu Katies Wohnung. Sie nimmt diese an, möchte Georgy aber schnellstmöglich loswerden. Eines Nachts dringt Georgy in Katies Wohnung ein und fotografiert sie schlafend. Als Katie erwacht, versucht sie sich zuerst zu verteidigen, worauf Georgy sie vergewaltigt. Der zur Hilfe geeilte Nachbar wird vor ihren Augen von Georgy mit einem Messer ermordet. Georgy kontaktiert daraufhin die anderen zwei Bulgaren aus dem Fotostudio. Gemeinsam überführen sie Katie nach der Einflößung von Ketamin nach Sofia. Dort erwacht sie in einem Keller, wo sie erneut vergewaltigt wird. Durch eine Unaufmerksamkeit von Georgy kann Katie dem Keller entfliehen. Kurz darauf wird sie von der Polizei aufgelesen. Bei der Befragung auf der Wache stößt eine Frau hinzu, die verspricht, sich um alles Weitere zu kümmern. Diese ist jedoch in Wahrheit die Mutter von Georgy und Nicolai und bringt Katie geschickt zurück in den Keller. Im Keller wird Katie ein drittes Mal von einem zahlenden Fremden mit einem Elektrostab vergewaltigt. Die drei Entführer sperren Katie daraufhin in eine Kiste und wollen sie lebendig begraben und so töten. Die Kiste bricht jedoch durch den Boden in die Kanalisation und so wird Katie befreit. Unter anderem durch die Hilfe eines Priesters kommt Katie langsam wieder zu Kräften. Als sie vor der US-amerikanischen Botschaft steht, dreht sie jedoch um und begibt sich auf einen Rachefeldzug. Katie nimmt Georgy durch die Schlingen-Falle vom Anfang des Films gefangen und führt ihm Schnittverletzungen zu, in die sie Dreck reibt. Katie tötet Nicolay in der Toilette einer Diskothek, indem sie ihn in Fäkalien ertränkt. Den Peiniger, der sie im Keller der drei Bulgaren mit der Elektroimpulswaffe vergewaltigte, sucht sie in der Kirche auf. Als er Katie sieht, folgt er ihr in den Keller der Kirche, der an die Kanalisation angebunden ist. Sie überwältigt ihn und bindet ihn auf ein Bett, wo sie ihn durch Stromstöße brutal foltert und letztlich ermordet. Als nächstes entführt Katie Ana, welche sie zuvor zu den Peinigern zurückbrachte, und zeigt ihr den leidenden Georgy, dessen Wunden sich infiziert haben, bevor sie Ana in eine Kiste sperrt. Zuletzt bringt Katie auch noch Ivan in ihre Gewalt, fesselt ihn und reißt ihm mit einer Zange eine Brustwarze aus, bevor sie seine Hoden in einem Schraubstock zerquetscht. Katie wird, bevor sie auch Ivan umbringen kann, von dem Polizisten gefunden, der ihr zuvor helfen wollte. Er zielt mit einer Waffe auf sie. Ivan kann seine Arme befreien und beginnt, Katie zu strangulieren. Daraufhin richtet der Polizist seine Waffe auf Ivan und weist ihn an, Katie zu befreien. Weil dieser nicht gehorcht, drückt der Polizist ab und tötet Ivan mit einem Kopfschuss. Ana überlebt mit einem schweren Trauma und wird in Gewahrsam genommen. In der letzten Szene sieht man Katie zur US-Botschaft gehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "I Spit on Your Grave 2 ist ein US-amerikanischer Horrorfilm, der dem Rape-’n’-Revenge-Genre zuzurechnen ist. Es handelt sich um eine inhaltlich allein stehende Fortsetzung zu \"I Spit on Your Grave\" aus dem Jahre 2010. Steven R. Monroe führte auch bei dieser Fortsetzung Regie. 2015 entstand mit \"I Spit on Your Grave 3\" ein weiterer Film der Reihe.", "tgt_summary": null, "id": 1976684} {"src_title": "Lobet den Herren alle, die ihn ehren", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werdegang.", "content": "Kovač wurde am 21. Oktober 1962 in Foča (Jugoslawien) geboren. Im Jahr 1980 absolvierte er die medizinische Oberschule. Sein Studium an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Sarajevo schloss er als Bester seines Jahrgangs im Jahr 1987 ab und wurde mit der Goldmedaille der Universität von Sarajevo ausgezeichnet. Nach seinem Abschluss an der Universität, arbeitete er von 1987 bis 1992 als Assistenz-Professor am Institut für Pathophysiologie der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität in Sarajevo. Im Jahr 1990 schloss er die weiterführende Ausbildung im Bereich der Strahlenbiologie an der Universität von Sarajevo mit Auszeichnung ab. Er verteidigte seine wissenschaftliche Arbeit und erhielt für sie den Titel Magister der Veterinärmedizin (MSc). An der Universität Belgrad schrieb und verteidigte er seine Dissertation im Jahr 1993 und erhielt dafür den Titel Doktor der Wissenschaften (PhD). Im Jahr 1994 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Immunologie der Medizinischen Fakultät der Universität Greifswald (Deutschland). Von 1995 bis 2007 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Tierarzt mit der Tierklinik Hochmoor und der Bergischen Tierklinik - Heiligenhaus an zwei führenden Pferdekliniken in Deutschland. Im Jahr 1998 erhielt er an der Tierärztlichen Hochschule Hannover den Titel „Fachtierarzt für Pferde“. Nach dem bestandenen Staatsexamen am Fachbereich Veterinärmedizin der Universität Gießen im Jahr 2004 erhielt er die Approbation als Tierarzt. Seit 2007 arbeitet Kovač in der Tierklinik „\"New Century\"“ in Moskau als einziger Vollzeit arbeitender Pferdechirurg in der Russischen Föderation. Er begann als Erster die Durchführung von Kolik-Operationen bei Pferden. Im Laufe von sechs Jahren wurden 200 solcher Operationen mit einer Überlebensrate von über 82 % durchgeführt. Zusätzlich begann er als Erster in der Russischen Föderation, die laparoskopische Chirurgie bei Kryptorchismus und die Kryochirurgie zur Entfernung von Bauch- und Hauttumoren bei Pferden durchzuführen. Außerdem wendet er als Erster in der Russischen Föderation die PRP-Verfahren und die Kultur der mesenchymalen Stammzellen bei Behandlung von Sehnen und Bänderverletzung bei Pferden an. In Zusammenarbeit mit József Tóth wandte er als Erster in der Russischen Föderation eine Pars-Plana-Vitrektomie bei Pferden mit Equine rezidivierende Uveitis. Seit 2009 arbeitet er als führender Lehrbeauftragter der Pferdemedizin in der Moskauer Staatlichen Akademie für Veterinärmedizin und Biotechnologie, und der ersten russischen Weiterbildung-Intensivkurs für Tierärzte. Kovac schrieb insgesamt fünf Bücher über Pferdekrankheiten und ist Autor von 70 wissenschaftlichen Publikationen auf dem Gebiet der Pferdemedizin. Seine Bücher \"Kolik-Erkrankungen\" und \"Orthopädische Erkrankungen von Pferden - Moderne Methoden der Diagnose und Behandlung\" sind die ersten erschienenen Lehrbücher auf dem Gebiet der Pferdemedizin im russischsprachigen Raum. Als Lehrbücher für Studenten in Hochschulen wurden diese Bücher von dem Ministerium für Bildung in der Russischen Föderation zugelassen. Seit 2007 betätigt er sich als Journalist und schreibt für die russische Zeitschrift „Pferdewelt“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Milomir Kovač (* 21. Oktober 1962 in Foča, Jugoslawien) ist ein deutscher Fachtierarzt und Chirurg. Er beschäftigt sich mit Pferdekrankheiten und ist Autor von Lehrbüchern. Seit 2007 ist er Chefarzt an der Tierklinik „\"New Century\"“ in Moskau. Im Oktober 2013 wurde Milomir Kovač an der Moskauer Staatlichen Akademie für Veterinärmedizin und Biotechnologie der Titel des Professor „honoris causa“ verliehen, für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Pferdemedizin in der Russischen Föderation. ", "tgt_summary": null, "id": 195572} {"src_title": "Violettgraues Graueulchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Mattingly wurde in Anderson geboren, wo er auch aufwuchs. In den frühen 1950er Jahren tat er Militärdienst in der United States Air Force. Er wurde auf dem \"Hunter Army Airfield\" in Savannah in Georgia stationiert. Nach seinem Militärdienst studierte er an der Indiana University Marketing. Sein Studium schloss er 1957 mit einem Bachelor of Science ab. Anschließend war er 20 Jahre bei IBM in Georgia tätig. Er stieg dann bei IBM aus und gründete seine eigene Firma, \"M's Inc.\" In: Brunswick. Ab den frühen 1960er Jahren engagierte sich Mattingly in der Republikanischen Partei. 1966 kandidierte er erfolglos für einen Sitz im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Zwischen 1968 und 1975 war er stellvertretender Vorsitzender der Republikaner in Georgia, anschließend für zwei Jahre deren Vorsitzender. 1980 konnte er sich dann bei den Wahlen um den Senatssitz von Herman Talmadge mit knapp 30.000 Stimmen gegen den Amtsinhaber durchsetzen. Anschließend vertrat er von 1981 bis 1987 Georgia, gemeinsam mit Sam Nunn, im US-Senat. Mattingly war der erste Republikaner seit der Reconstruction, der Georgia im Senat vertrat. Während seiner Amtszeit war er Mitglied in den folgenden Ausschüssen: United States Senate Committee on Appropriations, United States Senate Committee on Banking, Housing, and Urban Affairs, United States Senate Committee on Homeland Security and Governmental Affairs, United States Congress Joint Economic Committee sowie dem United States Senate Select Committee on Ethics. Bei der Wahl 1986 konnte sich Mattingly nicht gegen seinen demokratischen Gegenkandidaten Wyche Fowler durchsetzen. Nach seinem Ausscheiden aus dem Senat wurde Mattingly 1987 von US-Präsident Ronald Reagan zum \"Assistant secretary-general for defense support for NATO\" in Brüssel berufen. 1992 wurde er von Präsident George Bush als Nachfolger von Dick Carlson zum Botschafter der Vereinigten Staaten auf den Seychellen ernannt. Er verblieb dort bis 1993. Anschließend zog er sich ins Privatleben zurück. 2000 trat er nochmal in der Öffentlichkeit in Erscheinung als er gegen Zell Miller bei der Senatswahl unterlag. Mattingly war von 1957 bis zu ihrem Tod 1997 mit Carolyn verheiratet. Gemeinsam haben beiden zwei Töchter. Seit 1998 ist er in zweiter Ehe mit Leslie verheiratet. Gemeinsam leben beide in St. Simons.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mack Francis Mattingly (* 7. Januar 1931 in Anderson, Indiana) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Von 1981 bis 1987 vertrat er den US-Bundesstaat Georgia im US-Senat.", "tgt_summary": null, "id": 2259159} {"src_title": "Martin McGartland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Großen Preis von Belgien führte Mika Häkkinen die Fahrerwertung mit sechs Punkten vor Michael Schumacher und mit 13 Punkten vor David Coulthard an. McLaren-Mercedes führte in der Konstrukteurswertung mit acht Punkten vor Ferrari und mit 95 Punkten vor Williams-BMW. Mit Michael Schumacher (zweimal), Johnny Herbert, Heinz-Harald Frentzen und David Coulthard (je einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im freien Training am Freitag erzielte Barrichello die schnellste Rundenzeit vor Schumacher und Jarno Trulli. Im Samstagstraining übernahm sein Teamkollege Michael Schumacher die Führungsposition vor Häkkinen, Barrichello selber fuhr die drittschnellste Zeit.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Im Qualifying lautete die Reihenfolge genau gleich wie im Freien Training zuvor: Michael Schumacher drehte erneut die schnellste Runde und belegte damit die Pole-Position vor Mika Häkkinen und Teamkollege Barrichello.", "section_level": 2}, {"title": "Warm Up.", "content": "Im Warm Up am Rennsontag erzielte überraschend Ricardo Zonta die schnellste Runde, zweiter wurde Mika Häkkinen vor Michael Schumacher.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Gleich nach dem Start, als sich die Autos der vor kurzem neu gestalteten ersten Schikane näherten, kollidierte Eddie Irvines Jaguar mit beiden Sauber-Fahrern, sodass sein Motor abstarb und ihn so schon früh im Rennen zur Aufgabe zwang. Ein viel schwererer Unfall wurde kurze Zeit später in der zweiten Schikane ausgelöst, als die Jordans von Jarno Trulli und Heinz-Harald Frentzen einander berührten, Trulli sich drehte und die beiden die Autos von Rubens Barrichello und David Coulthard von der Strecke rissen. Alle vier endeten im Kiesbett. Kurz darauf folgte der Arrows von Pedro de la Rosa, der ins Heck von Johnny Herberts Jaguar gekracht war; mit solcher Wucht, dass es dessen linkes Hinterrad weggerissen hatte, der Arrows in die Luft stieg und sich mehrfach überschlug. Als er den Auslaufbereich erreichte, touchierte de la Rosas Auto das von Coulthard und landete auf der Seite, gleich neben Barrichellos Ferrari. Die fünf ausgefallenen Fahrer konnten ohne körperliche Verletzungen aus Ihren Autos klettern. Herberts Auto kam um die Auslaufzone herum und er fuhr zurück an die Boxen auf drei verbliebenen Rädern. Jedoch hatte sich während des Abflugs das rechte Vorderrad von Heinz-Harald Frentzens Jordan gelöst und war in Richtung Streckenbegrenzung geflogen, wo es den 33-jährigen Feuerwehrmann Paolo Ghislimberti im Brust- und Kopfbereich traf. Ghislimberti wurde vor Ort reanimiert, erlag aber später seinen Verletzungen und wurde der erste Todesfall in der Formel 1 seit Ayrton Senna 1994 (siehe: Großer Preis von San Marino 1994). Er hinterließ eine schwangere Frau, die finanzielle Unterstützung aus einer Auktion des Verkaufs der Rennfahrer-Overalls erhielt. Die Rennkommissäre entschieden sich, das Rennen nicht abzubrechen, sondern die verbliebenen Autos hinter dem Safety Car zu führen. Dies verärgerte viele Fahrer, darunter Coulthard, der sagte, das Rennen hätte wegen der Ernsthaftigkeit des Zustandes des Feuerwehrmannes abgebrochen werden müssen. Die Safety-Car-Phase dauerte elf Runden mit Michael Schumacher in Führung und Mika Häkkinen an zweiter Position. Beide befanden sich kurz vor dem Unfall, als er passierte. Schumacher und Häkkinen benutzten beide eine 1-Stopp-Strategie, die es Schumacher ermöglichte, am Ende des Rennens vor dem Finnen zu bleiben und damit den Großen Preis von Italien das dritte Mal in fünf Jahren zu gewinnen. Dies war der 41. Sieg seiner Karriere, damit hatte er nun die zweithöchste Anzahl Gesamtsiege und genau gleich so viele wie Ayrton Senna. Häkkinen sicherte sich den zweiten Platz, Ralf Schumacher wurde dritter. In die weiteren Punkteränge fuhren Verstappen (das beste Resultat der Saison mit einem vierten Platz) 7,5 Sekunden hinter Ralf Schumacher, Alexander Wurz erzielte seine einzigen beiden WM-Punkte des Jahres mit dem fünften Platz und Ricardo Zonta wurde sechster für British American Racing. Bei der Pressekonferenz nach dem Rennen brach Michael Schumacher in Tränen aus, als er gefragt wurde, ob ihm der heutige Sieg viel bedeute, da es sein 41. war und er nun mit Ayrton Senna Gleichstand hatte. Nachdem auch Häkkinen, der ein Jahr lang Sennas Teamkollege gewesen war, sichtlich um seine Fassung rang und um eine Unterbrechung bat, wurde die Pressekonferenz bei Ralf Schumacher fortgesetzt, bis die anderen beiden sich beruhigen konnten. Schumacher wurde noch zweimal auf seinen Gefühlsausbruch angesprochen, verweigerte aber, diese Fragen zu beantworten. Schumacher zeigte sich später überrascht über die allgemeine Reaktion auf seinen Gefühlsausbruch (da sein öffentliches Auftreten sonst eher emotionslos gewesen war, waren seine Tränen vor allem in Italien größere Schlagzeilen als sein Sieg) und erklärte, dass er kurz vor dem Rennen erfahren hatte, dass sein alter Freund Willi Bergmeister einen Herzinfarkt erlitten hatte (den er allerdings überleben würde). Dazu kamen der schwere Unfall Ghislimbertis (die Fahrer wussten zu dem Zeitpunkt noch nicht von Ghislimbertis Tod), der Druck gewinnen zu müssen und schließlich die Erinnerung an Senna, die das Fass zum Überlaufen brachte. Als Konsequenz von Ghislimbertis Tod wurden die Radaufhängungen der Rennwagen verbessert, um die Räder davon abzuhalten, umherzufliegen und Fahrer, Sicherheitsbeamte und Fans in Gefahr zu bringen. 2004 wurde ein Sicherheitszaun an der Unfallstelle in der Variante Della Roggia installiert. In der Weltmeisterschaft verkürzte Michael Schumacher den Abstand zu Häkkinen auf nur noch zwei Punkte. Bei der Konstrukteurswertung holte Ferrari bis auf vier Punkte Abstand zu McLaren auf.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Italien 2000 fand am 10. September auf dem Autodromo Nazionale Monza in Monza statt und war das 14. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2000.", "tgt_summary": null, "id": 826821} {"src_title": "Guido Barilla", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Während die Enterprise einen Zwischenstopp an der Sternenbasis 173 macht, kommt der Sternenflottenoffizier und Kybernetik-Forscher Bruce Maddox an Bord des Schiffes. Er hatte sich einst als einziger gegen die Aufnahme Datas in die Sternenflotte ausgesprochen, und zwar mit der Begründung, dass Data kein fühlendes Wesen sei. Nun bittet er Picard darum, Data mitnehmen zu dürfen, um ihn im Rahmen eines Experimentes, mit dem Maddox auch auf die Erschaffung zahlreicher, Data-ähnlicher Androiden hinarbeitet, auseinanderzunehmen und die Daten aus Datas positronischem Gehirn zu kopieren. Als Picard sich mit der Begründung gegen die Bitte ausspricht, Maddox habe zu wenig Grundlagenforschung betrieben und für Data bestehe deshalb die ernste Gefahr von Beschädigungen, befiehlt Maddox Datas zwangsweise Verlegung. Von Picards alter Bekannter Philippa Louvois, der Gesetzesvertreterin der Sternenflotte auf der Raumstation, erhält Picard auf seine Bitte hin den Vorschlag, Data solle seinen Dienst quittieren, um sich seiner Verlegung und somit seiner Teilnahme an dem Experiment zu widersetzen. Data folgt dem Vorschlag und begründet gegenüber Maddox seinen Austritt aus der Sternenflotte unter anderem mit der Gefahr, dass seine persönlichen Erfahrungen das Experiment nicht überstehen könnten. Louvois’ rasch gefällte Entscheidung, dass Data Sternenflotteneigentum ist und deshalb den Dienst nicht quittieren kann, wird von Picard angefochten. Da die Raumstation noch nicht lange in Betrieb ist und Louvois somit noch nicht genügend Mitarbeiter hat, setzt sie in der umgehend anberaumten Gerichtsverhandlung Picard als Verteidiger Datas und Riker als Ankläger ein. Nach Beginn der Verhandlung kann Riker beweisen, dass Data eine Maschine ist, unter anderem, indem er ihn vorübergehend abschaltet. In einer Verhandlungspause macht Guinan Picard darauf aufmerksam, dass die Sternenflotte, sollte Maddox mit seinem Experiment erfolgreich sein, in der Lage sein würde, eine Armee von Datas zu schaffen und somit eine neue Rasse zu ihrer Verfügung hätte, bestehend aus lauter rechtlosen, jederzeit abschaltbaren Individuen. Zurück in der Verhandlung, kann Picard – auch durch Befragung von Maddox – darlegen, dass Data die Kriterien für Emotionalität erfüllt, das Vorhandensein von Selbstbewusstsein mag Maddox jedoch weder verneinen noch bejahen. Nachdem Picard davor gewarnt hat, dass sich die Sternenflotte durch das Erschaffen vieler Datas der Sklaverei schuldig machen würde, entscheidet Louvois als die Komplexität des Falles betonende Richterin, dass Data das Recht hat, für sich selbst zu entscheiden. Daraufhin widerruft Maddox seinen Befehl, Data zu Forschungszwecken zu verlegen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Auf Blu-ray erschien die Episode zusammen mit einer 15 Minuten längeren Fassung.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das von Melinda M. Snodgrass unverlangt verfasste und an Paramount verkaufte Drehbuch überzeugte die Produzenten so sehr, dass Snodgrass eine Arbeitsstelle als Story Editor bei der Produktion der Serie erhielt. Die Episode wurde zu einem Arbeitsthema mehrerer Wissenschaftler. Dazu gehören auch die Philosophieprofessoren Richard Hanley und Robert Alexy, die sich der Episode unter anderem in ihren Vorlesungen widmeten. Hanley behandelte die Frage, ob Data menschlich ist, ausführlich in seinem 1997 erschienenen Buch \"The Metaphysics of Star Trek\", welches in der zweiten Auflage 1998 unter dem Haupttitel \"Is Data Human?\" (sinngemäße Bedeutung: „Ist Data menschlich?“) erschien. Alexy spitzte in seinem 2000 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gehaltenen Vortrag die Frage, ob Data Menschenrechte zustehen, allein auf die Frage zu, ob Data eine Person ist. Diese Frage sowohl bejahend als damit auch das Gerichtsurteil in der Episode bestätigend, sah Alexy alle Kriterien der Personalität erfüllt: „Data ist intelligent, er fühlt und er hat Bewußtsein in allen drei Dimensionen der Reflexivität: der kognitiven, der volitiven und der normativen.“ Wilcox (1996) bezeichnete die Episode als „Enterprise-Variation des Dred-Scott-Falles“. Als einzige Episode der Serie wurde das Drehbuch von der Writers Guild of America für einen WGA Award nominiert, und zwar 1989 in der Kategorie \"Bestes Originaldrehbuch\". Die US-Filmzeitschrift Cinefantastique war sich sicher, dass die Episode zu Recht eine der besten Episoden der ganzen Serie sei, und bewertete sie – neben \"Zeitsprung mit Q\" – als eine von nur zwei Episoden der zweiten Staffel mit vier von vier Sternen. Unter den von Entertainment Weekly 2007 ausgewählten, 10 besten Episoden der Serie belegte \"Wem gehört Data?\" den sechsten Platz. In einer 2011 vom Forbes Magazine veröffentlichten Liste der zehn besten \"Star-Trek\"-Episoden, die künstliche Intelligenz, Transhumanismus und andere Singularitäten thematisieren, nimmt die Episode den ersten Rang ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wem gehört Data? ist die 35. Episode der US-Fernsehserie \"Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert\". Sie wurde in den USA im Februar 1989 erstmals ausgestrahlt, in Deutschland im Februar 1992. Sie handelt vom Für und Wider der Anordnung eines Kybernetikers, den Androiden Data zwangszuversetzen und im Rahmen eines Experimentes auseinanderzunehmen, um so auf die Erschaffung mehrerer gleichartiger Androiden hinzuarbeiten. Die Episode wurde von mehreren Philosophen wissenschaftlich untersucht und gehört zu den am höchsten bewerteten der Serie.", "tgt_summary": null, "id": 1968184} {"src_title": "Margit Rätzsch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Werbemanager Simon Roberts leitet seine eigene Werbeagentur mit seiner Tochter Sydney. Zu ihrer Kundschaft zählen viele internationale Größen. Allerdings meint Sydney, dass sie mehr Zeit damit verbringt, auf ihren Vater aufzupassen, als zu arbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand unter der Dialogregie von Dorette Hugo und Ursula Hugo durch die Synchronfirma \"Scalamedia GmbH\" in Berlin.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Ausstrahlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "Als Produzenten der Serie fungierten David E. Kelley und Jason Winer. Für die zentralen Hauptrollen der Serie wurden Robin Williams und Sarah Michelle Gellar verpflichtet. Für Williams war es die erste Hauptrolle in einer Fernsehserie seit \"Mork vom Ork\", in der er 31 Jahre zuvor mitgewirkt hatte, und auch seine letzte Hauptrolle in einer Fernsehserie. Für Gellar war es die erste Hauptrolle nach der Serie \"Ringer\", welche 2012 von The CW nach einer Staffel eingestellt wurde. Nachdem der Pilot zur Serie Anfang Februar 2013 vom Sender CBS in Auftrag gegeben wurde, wurde kurz darauf James Wolk als \"Zach Cropper\", Hamish Linklater als \"Andrew Kennedy\" und Amanda Setton für die Rolle der \"Lauren Slotsky\" verpflichtet. Am 10. Mai 2013 bestellte CBS die Serie offiziell. Die erste Folge der Serie wurde am 26. September 2013 hinter einer Doppelfolge der Serie \"The Big Bang Theory\" ausgestrahlt. Im Oktober 2013 erhöhte CBS die Episodenanzahl der Serie nach vier ausgestrahlten Episoden zusammen mit der von \"The Millers\" und \"Mom\" von 13 auf eine volle Staffel mit 22 Episoden. Das erste Staffelfinale, welches auch gleichzeitig das Serienfinale darstellt, wurde am 17. April 2014 gezeigt. Im Mai 2014 gab CBS die Absetzung der Serie nach nur einer Staffel bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland war die Ausstrahlung der ersten fünf Episoden ab dem 21. Mai 2014 beim Sender ProSieben zu sehen, wegen schwacher Quoten wurde die Ausstrahlung nach dem 11. Juni 2014 dann abgebrochen. Ab dem 11. August 2014 strahlte der ebenfalls zur ProSiebenSat.1-Gruppe gehörende Sender Sixx die Serie aus.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Serie erhielt bei Internet Movie Database ein Rating von 7,1/10 basierend auf mehr als 11.300 Bewertungen. Bei Metacritic wurde sie mit einem Metascore von 58/100 basierend auf 28 Rezensionen bewertet.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Crazy Ones ist eine US-amerikanische Sitcom mit Robin Williams und Sarah Michelle Gellar als Vater und Tochter in den Hauptrollen. Die Serie wurde von David E. Kelley Productions nach einer Idee von David E. Kelley produziert und wurde vom 26. September 2013 bis zum 17. April 2014 auf CBS zusammen in einem Block mit \"The Big Bang Theory\", \"The Millers\" und \"Two and a Half Men\" ausgestrahlt.", "tgt_summary": null, "id": 1799763} {"src_title": "Janka Bryl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Milnthorpe ist die Stätte einer Kirche aus dem 19. Jahrhundert, St. Thomas, die mit Blick auf The Green und The Square gebaut wurde. Vor dem Bau war Milnthorpe Teil der Pfarrei Heversham. Ursprünglich ein Hafen, war Milnthorpe ein Geschäftszentrum mit dem Fluss Bela und des Meeresarms, der jetzt nur schiffbar bis Arnside ist, und ist bis heute ein bedeutendes Handelszentrum in der Region. Die lokale Industrie umfasst Duralon Combs, ein 300 Jahre alter Kammhersteller in Familienhand, sowie Big Fish Internet Ltd., der ersten Webdesign-Agentur Großbritanniens, gegründet Anfang 1996. Daneben lebte der Ort von Tourismus, da er ein bequemer Zwischenstopp auf der A6 für Reisende auf dem Weg zum Lake District war. Im Norden liegt Levens Hall, berühmt für seine Formschnittgärten. Das Dorf war früher ein Hauptverkehrsengpass vor der Eröffnung der Autobahn M6 im Jahr 1970 und der A590/A591 Kendal Verbindungsstraße ein paar Jahre später. Das beliebte Kindergetränk Um Bongo wurde in Milnthorpe von Libbys in den 1980er Jahren hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinde.", "content": "Jedes Jahr im Juli organisiert das Milnthorper Männerforum die jährlichen Kunstausstellung in der Kirche. Milnthorpe hat eine Steelband, die sich 2005 aus dem Zusammenschluss zweier Bands, einer für Erwachsene und einer für Schüler gründete. Das denkmalgeschützte Haus Dallam Turm, bekannt für sein Hirschgehege, steht in der Nähe des Flusses Bela südwestlich von Milnthorpe. Der St. Antonius-Turm auf der Spitze des St. Antonius-Hügels nordöstlich vom Stadtzentrum, liegt mit Blick auf das Dorfzentrum und die Siedlung von Owlet Ash Fields in der Nähe von Ackenthwaite. Der Ort hat eine weiterführende Schule, die Dallam School, und eine Grundschule, genannt Milnthorpe Grundschule.", "section_level": 1}], "src_summary": "Milnthorpe ist ein größeres Dorf im Bezirk South Lakeland von Cumbria in England. Historisch ist es ein Teil von Westmorland und liegt beiderseits der Straße A6. Das Dorf hat mehrere alte Wirtshäuser und beherbergt jeden Freitag einen Markt, der auf dem Marktplatz, The Sqare genannt, stattfindet. Der Ort hatte laut der Volkszählung im Jahr 2001 2106 Einwohnern.", "tgt_summary": null, "id": 2363188} {"src_title": "Horst Boog", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bronisław Trentowski war Absolvent des Piaristen-Gymnasiums in Łuków, studierte an der Warschauer Universität Philosophie und Philologie und wurde am Gymnasium von Szczuczyn Lehrer für Lateinische Sprache, Geschichte und Polnische Literatur. Mit Ausbruch des Novemberaufstands 1830 diente er im Ulanen-Regiment und flüchtete 1831 als einer von ca. 50.000 Emigranten über Königsberg und Heidelberg nach Freiburg im Breisgau, um an der dortigen Universität zunächst als Assistenzprofessor, dann zwischen 1836 und 1840 mit erfolgter Habilitation Philosophie zu lehren. Seine Absicht, nach Polen zurückzukehren, scheiterte, als er nach reger Vortragstätigkeit 1843 aus Posen und 1848 aus Krakau ausgewiesen wurde. Zurück in Freiburg blieb er der Stadt bis zu seinem Tod 1869 treu und verfasste zahlreiche philosophische Werke und Zeitschriften. 1838 wurde er in die Freiburger Freimaurerloge Zur edlen Aussicht aufgenommen, die seine Tätigkeit in der Folge bis zum Lebensende stark prägte; er bekleidete dort engagiert die Ämter des Redners und des Stuhlmeisters.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Trentowski publizierte sein erstes Werk \"Grundlagen der universellen Philosophie\" 1837 in deutscher Sprache, während er ab 1842, beginnend mit seiner \"Chowanna\", Erstveröffentlichungen vorwiegend in polnischer Sprache abfasste. Ausgehend von einer Kritik an den Thesen des Hegelianismus und des Messianismus erzeugte Trentowski unter Berücksichtigung der schottischen und Schellings Philosophie durch Verwebung und Weiterentwicklung derselben ein neues Gerüst. Er entwickelte auch das Konzept einer idealistischen, sogenannt \"Nationalen Philosophie\", d. h. einer Philosophie, die den besonderen Eigenschaften des jeweiligen Volkes Rechnung tragen sollte. Er wurde hierin durch Cieszkowski, Liebelt und Kremer, im Besonderen aber durch den Messianisten Hoëné-Wronski gestützt. Ein Schwerpunkt seiner Philosophie war Universalität, also das Auflösen von einseitigen Deutungen, im Speziellen die Einseitigkeit der Philosophiegebäude von Realismus versus Idealismus, von Objektivismus versus Subjektivismus, von Erfahrung versus Nachdenken und von Empirismus versus Metaphysik. Er strengte sich an, im Sinne seiner freimaurerischen Erfahrungen, Brücken zwischen den scheinbaren Gegensätzen zu bauen und Synthesen zu erwirken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bronisław Ferdynand Trentowski (* 21. Januar 1808 in Opole; † 16. Juni 1869 in Freiburg im Breisgau) war ein polnischer Philosoph, Pädagoge, Journalist und Hauptvertreter der messianistischen Nationalphilosophie Polens.", "tgt_summary": null, "id": 1879239} {"src_title": "Pfisterer (Unternehmen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Nutzung der Wasserkraft bei den Niagarafällen begann um 1725 mit einer Sägemühle an den Rapids oberhalb der Fälle für Bauholz für Fort Niagara. Weitere Mühlen folgten, bis hier an den Stromschnellen staatliche Reservations eingerichtet wurden. In den 1870er Jahren wurde der Hydraulic Canal in Betrieb genommen. Dieser Fabrikkanal versorgte mehrere Mühlen, Sägereien und Zellstofffabriken mit Wasser, das zum Antrieb von Turbinen genutzt wurde. Die Kraftübertragung von den Turbinen zu den Arbeitsmaschinen erfolgte noch rein mechanisch. 1882 ging das erste Elektrizität liefernde Kraftwerk an den Niagarafällen in Betrieb. Die Anlage wurde mit Wasser aus dem Hydraulic Canal betrieben und diente ausschließlich der Erzeugung von Gleichstrom zu Beleuchtungszwecken. 1886 regte Thomas Evershed den Bau eines vier Kilometer langen Tunnels unter der Stadt an, der das Unterwasser von Industriebetrieben aufnehmen würde, die entlang des Flussufers aufzustellen wären. Für die Umsetzung des Projektes wurde die \"Niagara River Hydraulic Tunnel Power & Sewer Company\" gegründet, aber das Projekt scheiterte an der fehlenden Finanzierung. 1899 übernahm der Finanzier Edward Dean Adams, nach dem auch das Kraftwerk benannt ist, die Niagara River Hydraulic Tunnel Power & Sewer Company und formte daraus die \"Niagara Falls Power Company\". Für den Bau, die Finanzierung und den Betrieb der Anlage wurde die Tochtergesellschaft \"Cataract Construction Corporation\" in New Jersey gegründet. Ihre Aufgabe war die Planung, die Finanzierung und der Bau des Projektes. Adams gelang es für das Unternehmen namhafte Geldgeber, wie J. P. Morgan, Morris Ketchum Jesup, John Jacob Astor IV und die Vanderbilt-Familie, zu gewinnen. Adams plante von Beginn an, die erzeugte Energie auch zu anderen Städten wie zum Beispiel zum 30 km entfernten Buffalo zu transportieren, doch musste zuerst nach einer passenden Technologie für den Transport der Energie gesucht werden. Die Elektrotechnik steckte noch in den Kinderschuhen und elektrische Stromnetze waren noch nicht etabliert. Die geeignetste Methode für den Transport und die Verteilung der elektrischen Energie sollte deshalb durch die \"International Niagara Commission\" mit Sitz in London gesucht werden. Vorsitzender der Kommission war Lord Kelvin, die Mitglieder waren englische Ingenieur William Unwin, Coleman Sellers II vom Stevens Institute of Technology, Eleuthère Mascart aus Frankreich und Théodore Turrettini, Elektrotechniker aus der Schweiz. Sie untersuchte die Energieübertragung mit bereits bewährten Systemen, wie einer Druckwasserversorgung, wie sie ab 1886 in Genf verwendet wurde, oder einer Druckluftversorgung, wie sie ab 1888 in Paris verwendet wurde. Im Bereich der noch jungen Elektrotechnik wurde die Energieübertragung mit Hilfe des Transports von Bleiakkumulatoren, eines Gleichstromnetzes oder eines Wechselstromnetzes untersucht. Unabhängig von dem noch nicht gelösten Problem des Energietransportes wurde im Oktober 1890 mit dem Bau des Unterwassertunnels begonnen, der zwei Jahre später fertiggestellt wurde. 1892 wurden die Turbinen in Auftrag gegeben. Sie mussten wegen Einfuhrzöllen in den USA nach Zeichnungen der schweizerischen Turbinenfabrik Faesch und Piccard bei den I.P. Morris Eisenwerken in Philadelphia gefertigt werden. Die Turbinengrube wurde im Januar 1894 fertiggestellt. Die Cataract Construction Corporation entschied sich am 6. Mai 1893 für die Verwendung von Wechselstrom für die Energieübertragung und bestellte im Oktober 1893 die Generatoren bei Westinghouse Electric. Die Entscheidung für Wechselstrom basierte auf dessen erfolgreichen Verwendung für Übertragungsleitungen 1890 bei einem Kraftwerk an den Willamette Falls in Oregon, 1891 bei der Drehstromübertragung Lauffen–Frankfurt und bei der Ames Hydroelectric Generating Plant und der 1893 vorgesehenen Verwendung an der World’s Columbian Exposition. Das Kraftwerk nahm am 26. August 1895 den Betrieb auf. Die ersten Kunden waren die Pittsburgh Reduction Company, welche Aluminium nach dem Hall-Héroult-Prozess herstellte und die Carborundum Company, welche Siliciumcarbid als Schleifmittel herstellte. Die Versorgung erfolgte über einen 2,4 km langen Kabeltunnel aus Beton, der \"Forbes Subway\" genannt wurde. Im Juni 1896 wurde die \"Cataract Power and Conduit Company\" gegründet, die eine gemeinsame Tochtergesellschaft der Niagara Falls Power Company und von Buffalo General Electric war. Die Gesellschaft hatte die Aufgabe, den Strom aus dem Kraftwerk nach Buffalo zu übertragen und dort zu verkaufen. General Electric erhielt den Auftrag, die dazu notwendigen Transformatorenstationen in Niagara Falls und Buffalo, sowie die beiden 11-kV-Freileitung zu errichten und die rotierenden Umformersätze für die Versorgung der Straßenbahn in Buffalo zu liefern. Die Anlage nahm am 15. November 1896 den Betrieb auf. Die Transformatoren waren zwar primär- und sekundärseitig mit Schmelzsicherungen versehen, welche die Anlage aber nicht vor Kurzschlüssen schützen konnten. Somit musste beim Auftreten eines Kurzschlusses das ganze Kraftwerk stillgelegt werden, indem die Erregung bei den Generatoren abgeschaltet wurde. Später ermöglichte ein Trennschalter in der Generatorsammelschiene, entweder die Verbraucher in Niagara Falls oder diejenigen in Buffalo weiter mit Strom zu versorgen, nachdem der fehlerhafte Teil der Anlage abgetrennt wurde. Später wurden Ölschalter von General Electric eingeführt, welche in der Lage waren Kurzschlüsse abzuschalten. Der erste Kunde in Buffalo war die Straßenbahn, welche eine Leistung von ungefähr 1000 PS benötigte. Die Industrie vertraute der neuen Technik noch nicht und stellte deshalb nur zögerlich von Dampfmaschinen auf Elektromotoren um. In den ersten Jahren war deshalb die Anlage defizitär. 1900 wurde eine dritte Übertragungsleitung errichtet und die Spannung aller Übertragungsleitungen auf 22 kV erhöht, weil der Verbrauch in Buffalo stark anstieg. Im Juni 1975 wurde das Transformatorhäuschen des Kraftwerks ins National Register of Historic Places aufgenommen. Im Mai 1983 erhielt dieses Gebäude den Status eines National Historic Landmarks.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Beschreibung der Anlage.", "content": "Die Generatoren waren in zwei vom renommierten Architekturbüro McKim, Mead, and White gestalteten Maschinenhäusern aufgestellt, die sich am Einlasskanal gegenüberstanden. Die Turbinengruben der Maschinenhäuser entwässerten in den Unterwasserstollen mit hufeisenförmigen Querschnitt. Der Stollen ist zwei Kilometer lang, 6,4 m hoch und 5,7 m breit. Für dessen vierlagige Ausmauerung wurden 16 Millionen Backsteine benötigt. Das Maschinenhaus 1 an der Westseite des Einlasskanals war mit zehn Fourneyron-Turbinen nach Zeichnungen von Faesch und Piccard ausgerüstet, die je einen 5000-PS-Generator von Westinghouse Electric antrieben. Die Turbinen waren ohne Saugrohr am Grunde der 6 m breiten und 55,5 m tiefen Turbinengrube angeordnet und über einen vertikalen Wellenstrang mit dem zugehörigen Generator verbunden. Sie wiesen zwei vertikal angeordnete einander gegenüberliegende Laufräder auf, die von innen beaufschlagt wurden. Bei dieser Anordnung war es möglich, die Auflagekraft des Wellenstrangs mit dem durch das Wasser verursachten Axialdruck auf das obere Laufrad teilweise zu kompensieren. Die mechanischen Turbinenregler für die ersten drei Turbinen stammten von Faesch und Piccard, diejenigen der übrigen waren elektrischer Bauart und wurden von William Sellers, Philadelphia geliefert. Die Turbinen drehten mit 250 Umdrehungen pro Minute, dieser Wert wurde mit einer Abweichung von 2 % durch die Regler eingehalten. 1910 bis 1913 wurden die Fourneyron-Turbinen des Maschinenhauses 1 durch Francis-Turbinen ersetzt, wie sie im Maschinenhaus 2 verwendet wurden. Die mit Außenläufern ausgeführten zwölfpoligen Generatoren von Westinghouse erzeugten einen Zweiphasenwechselstrom mit einer Frequenz von 25 Hz und einer Spannung von 2,2 kV. Das Maschinenhaus 2 an der Ostseite des Einlasskanals war mit elf Francis-Turbinen von Escher Wyss, Zürich ausgerüstet. Jede Turbine verfügte über ein mit einem Saugrohr ausgerüstetes Laufrad, das von außen beaufschlagt wurde. Das Gewicht des Wellenstrangs wurde einerseits von einem mit Wasser beaufschlagten Kolben am unteren Ende des Wellenstrangs, sowie durch ein Axiallager mit Öldruckschmierung am oberen Ende getragen. Escher Wyss lieferte ebenfalls die servo-hydraulischen Turbinenregler. Die 5500-PS-Generatoren von General Electric waren von zwei verschiedenen Bauarten: sechs hatten ebenfalls Außenläufer wie diejenigen vom Maschinenhaus 1, die anderen fünf hatten eine Anordnung mit innenliegendem Läufer, welche sich später durchsetzte.", "section_level": 1}, {"title": "Übertragungsleitungen nach Buffalo.", "content": "Das Transformatorenhaus war zuerst mit zwei luftgekühlten 930-kVA-Transformatoren ausgerüstet, hergestellt von General Electric. Sie wandelten den Zweiphasenwechselstrom von den Generatoren mit der Scottschaltung in Dreiphasenwechselstrom mit 11 kV Spannung um. Die Übertragungsleitung nach Buffalo war 35 km lang und glich in ihrer Konstruktion stark einer Telegrafenleitung. Die Kupferseile wurden von stehenden Porzellan-Isolatoren auf Zedernholz-Masten getragen, die in 20 Meter Abstand aufgestellt waren. Die letzten 1200 m waren als Erdkabel ausgeführt. Die Leitung bestand aus zwei dreiphasigen Kreisen, wobei jeder in der Lage war, die ganze in Buffalo notwendige Leistung zu übertragen. Dadurch konnte eine unterbrechungsfreie Versorgung gewährleistet werden. In Buffalo waren drei 250-kVA-Transformatoren in Dreieckschaltung angeschlossen, welche zwei rotierende Umformersätze für die Stromversorgung der Straßenbahn-Fahrleitung betrieben. Bei Ausfall der Übertragungsleitung konnten die für die Straßenbahn notwendigen 550 V Gleichstrom auch mit lokalen Gleichstromgeneratoren erzeugt werden, die von Dampfmaschinen angetrieben wurden. Der Wirkungsgrad der Übertragungsleitung inklusive Transformatoren war 79,6 %. Die Leitungen wurden durch Wurts-Rollenblitzableiter vor Überspannungen geschützt, deren Wirksamkeit aber angezweifelt wurden, da sie die hohe Kurzschlussleistung des Kraftwerkes nicht bewältigen konnten. Die 1900 gebaute Übertragungsleitung wurde mit Aluminiumseilen ausgeführt, die von hängenden Isolatoren an Stahlmasten getragen wurden. Die Masten standen in 40 m Abstand. Die Erfahrung mit der ersten Leitung zeigte, dass im Winter nicht mit Eisbildung an der Leitung zu rechnen war, weshalb der Mastabstand deutlich größer gewählt werden konnte. Zur Versorgung der zweiten Leitung wurden zehn wassergekühlte Transformatoren mit Ölisolation von Westinghouse aufgestellt, die je eine Leistung von 1875 kW hatten. Der Wirkungsgrad dieser Übertragung erreichte 88,4 %.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Edward-Dean-Adams-Kraftwerk ( oder ) war ein Wasserkraftwerk in Niagara Falls im Bundesstaat New York in den Vereinigten Staaten. Das 1895 in Betrieb genommene Kraftwerk war das erste Großkraftwerk für die Erzeugung von Wechselstrom. 1904 erreichte die installierte Leistung des Kraftwerks 78,3 MW (105.000 PS). In der Rangfolge der größten Kraftwerke löste es damit das 1891 in Betrieb genommene Kraftwerk Deptford in England ab. ", "tgt_summary": null, "id": 1626968} {"src_title": "Rożyńsk Mały", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Zu Beginn der Serie Michael Steadman, der mit seinem Freund Eliot Weston eine Werbeagentur betreibt, und seine Frau Hope, die vor kurzem ihre Tochter Janey bekommen haben, leben in Philadelphia. Hope hat ihre Karriere als Journalistin unterbrochen, um Zeit für ihre kleine Tochter zu haben. Michaels Geschäftspartner Elliot ist mit Nancy verheiratet, die beiden haben zwei Kinder, Ethan und Britanny. Hopes beste Freundin ist Ellyn Warren, die als Lokalpolitikerin für die Stadt Philadelphia tätig ist. Weitere Hauptdarsteller sind Michaels Cousine, die Fotografin Melissa Steadman, und der Hochschullehrer für Englisch Gary Shepherd. Dieser ist ein enger Freund Michaels, der früher mit Melissa zusammen war. Im Laufe der Zeit tut er sich mit der Sozialarbeiterin Susannah Hart zusammen und hat mit ihr ein Kind. Einen Großteil der Handlung nehmen die wechselnden Spannungsverhältnisse zwischen den beiden Ehepaaren wie auch zwischen den jeweiligen Freunden ein. Eliot und Nancy überstehen eine Scheidung ebenso wie Nancys Krebserkrankung. Von Befürchtungen, seinen bisherigen bürgerlichen Lebensstandard der Upper middle class (mit Haus in einer guten Wohngegend und zwei Autos) nicht halten zu können, wird Michael sehr viel mehr geplagt als der sorglosere Eliot. Nachdem ihre gemeinsame Werbeagentur den Bach hinuntergeht, fangen sie beide bei der großen Agentur DAA an. Dort kommt der angepasstere Michael unter der Protektion des Leiters Miles Drentell (David Clennon) sehr gut voran, Eliot dagegen erkennt irgendwann, dass sein Talent dort verkümmern wird, und kündigt. Der ziemlich von Hope dominierte, gutmütige Michael schafft es am Ende schließlich, den ungeliebten Job bei der DAA Knall auf Fall zu kündigen. Zu dieser Zeit hat Eliot die DAA, bei der er keinen Blumentopf gewinnen konnte, bereits verlassen und ist mit Frau und Kindern nach Kalifornien gezogen, wo er als Regisseur Werbefilme dreht; Nancy ist inzwischen eine erfolgreiche Illustratorin geworden, die eigene Kinderbücher herausbringt. Garys Beziehung mit Susannah hält nicht allzu lange, sie verlässt mit dem Kind Philadelphia. Bevor sich sein neu entwickeltes freundschaftliches Verhältnis mit Ellyn in etwas Tieferes verwandeln kann (oder auch nicht), kommt Gary bei einem Autounfall ums Leben – Michael hatte er zuvor versprochen, bei Eis und Schnee nicht wie sonst mit dem Fahrrad zu fahren. Nach etwas Hin und Her kommt Ellyn mit Billy Sidel zusammen, den sie zuletzt auch heiratet. Hope erhält ein attraktives Stellenangebot und entscheidet sich, nach Washington, D.C. zu gehen. Nicht lange nach dem unerwarteten Serientod Garys wurde die Serie abgesetzt. Einige Handlungsstränge blieben weitgehend offen: etwa, ob Michaels und Hopes Ehe Bestand haben wird, und wenn ja, ob die Familie in Zukunft von Hopes Gehalt lebt, oder was mit Melissa ist, die, nachdem eines ihrer Fotos ein Plattencover für Carli Simon geziert hat, als Fotografin groß herauskommt.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Die Synchronisation der Serie wurde bei der Bavaria Synchron nach Dialogbüchern von Philip Kraus, Pierre Peters-Arnolds und Johannes Keller erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Serie gilt bis heute als eine der bahnbrechendsten der US-Fernsehgeschichte und ist in vielen \"Best-of\"-Listen enthalten, sie gewann dreizehn Emmy Awards and zwei Golden Globes. Die künstlerische Umsetzung der Zeit der sogenannten „Babyboomer“ sorgte aber auch für Kontroversen. Die Feministin Susan Faludi sah die Serie in ihrem Werk \"Backlash\" (1991) als Paradebeispiel für eine Verherrlichung der verheirateten Frau und Mutter gegenüber der Singlefrau, die als armselig und bedauernswert dargestellt werde. Die New York Times hielt es 2009 für eine der bemerkenswertesten Eigenschaften der Serie, erstmals konsequent Kindererziehung diskutiert zu haben. Die NY Times warf angesichts der Figur der von ihrem Mann betrogenen und krebskranken Nancy, die Frage auf, wie die Serie je als „sakrosankte Alternative“ aufgefasst werden konnte. Die \"Washington Post\" thematisierte 2016 die 25-jährige Wiederkehr des unvermittelten Filmtodes des beliebten Protagonisten Gary Shepard, der große Bestürzung auslöste, heutzutage kämen Serientode einer Hauptfigur alle naselang vor. Im Januar 2020 kündigte die ABC eine voraussichtliche Fortsetzung der Serie unter dem Titel \"Thirtysomething (else)\" an, wofür sie einige der früheren \"Hauptdarsteller\" wieder verpflichtet habe, andere wiederum hätten Gastauftritte. Produziert werden solle ebenfalls wieder von Marshall Herskovitz und Edward Zwick.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung in Deutschland.", "content": "Zwischen dem 27. Oktober 1991 und dem 5. Juli 1992 zeigte das Erste jeweils am späten Sonntagabend insgesamt 35 Episoden aus den Staffel 1 bis 3. Für den vergleichsweise geringeren Erfolg im deutschsprachigen Raum wird auch die unübersichtliche Ausstrahlungspraxis verantwortlich gemacht: Zum Teil wurden einzelne Episoden übersprungen, die gesendeten wiederum entsprachen nicht immer der chronologischen Reihenfolge der US-Erstausstrahlung. Ab Frühjahr 1993 begannen die Dritten Programme mit der Ausstrahlung der Serie. Dabei wurden zunächst nur die 35 Episoden gesendet, die bereits im Ersten zu sehen waren. Ab Sommer 1995 nahmen die Dritten Programme die Serie erneut in ihr Programm auf. Nun wurden erstmals weitere Episoden in deutscher Erstausstrahlung gesendet. Einige Dritte Programme (zum Beispiel der Hessische Rundfunk und der Mitteldeutsche Rundfunk) setzten die Ausstrahlung an der Stelle in der Mitte von Staffel 3 fort, an der sie beim ersten Durchlauf endete. Andere Sendeanstalten (zum Beispiel der Norddeutsche und der Westdeutsche Rundfunk) begannen die Ausstrahlung erneut ab der ersten Folge und zeigten erstmals auch die ursprünglich übersprungenen Episoden. Deswegen wurden zwischen August 1995 und Mai 1996 vereinzelte Episoden im selben Zeitraum auf zwei unterschiedlichen Sendern erstausgestrahlt, nämlich im Programm des Hessischen Rundfunks als auch im Programm des Norddeutschen Rundfunks. Bundesweit komplett war die Serie zwischen Januar 2004 und September 2005 noch einmal im Ersten zu sehen. Allerdings lag der Sendeplatz in der Nacht von Donnerstag auf Freitag gegen 2.00 Uhr, oftmals begann die Serie dabei auch wesentlich später als angekündigt aufgrund von Live-Übertragungen im Hauptabendprogramm. Im September 2016 erfolgte die Premiere im Pay-TV: RTL Passion sendete die Serie komplett im täglichen Vorabendprogramm. Erstmals erfolgte dabei eine Ausstrahlung im 16:9-Bildformat und es wurde der US-Originalvorspann verwendet und auf die Einblendung der deutschen Episodentitel verzichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die besten Jahre (Originaltitel: \"Thirtysomething\") ist eine von Marshall Herskovitz und Edward Zwick geschaffene US-amerikanische Fernsehserie, die von 1987 bis 1991 auf ABC lief und 1988 einen Emmy und einen Golden Globe gewann.", "tgt_summary": null, "id": 1231243} {"src_title": "Anton Anno", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach einem Abschluss in Literaturwissenschaft als erster Student der Filmgeschichte (bei Professor Giuseppe Fiocci) wirkte Pasinetti als Dokumentarfilmer, Filmhistoriker (mit den Veröffentlichungen „Storia del cinema“ 1939 und „Filmlexicon degli autore e delle opere“ 1948), als Kritiker für zahlreiche Periodika und ab 1937 als Dozent am Centro Sperimentale di Cinematografia, dessen Leiter er ab 1946 war. Die Retrospektive während des Filmfestivals von Venedig (die erste widmete sich 1938 der Geschichte des französischen Filmes) verdankt ihre Einrichtung der Idee Pasinettis. Als Regisseur von Kurzfilmen legte er seit 1932 seine Arbeiten vor, war jedoch insbesondere zwischen 1940 und 1948 mit einer langen Reihe von Filmen (viele über seine Heimatstadt) aktiv. Besonders bekannt wurden dreißig von Pasinetti gedrehte Filme über chirurgische Eingriffe, von denen er einige mit Pietri Lamperti zum Langfilm \"Il chirurgo opera\" zusammenfasste, der erst 1961 gezeigt wurde. 1934 inszenierte Pasinetti seinen einzigen Spielfilm, \"Il canale degli angeli\", der keine besondere Aufmerksamkeit erhielt. Zwischen 1936 und 1944 schrieb er jedoch eine nicht geringe Anzahl an Drehbüchern für Regisseure wie Amleto Palermi, Luigi Chiarini oder Giorgio Simonelli. Der als Tausendsassa bekannte Filmschaffende, der zu den bedeutendsten Figuren der Kinematografie der 1930er und 1940er Jahre gezählt wird, starb mit nur 37 Jahren. Bei vielen seiner Arbeiten stand ihm Bruder Pier Maria (* 24. Juni 1913; † 8. Juli 2006) zur Seite. Sein Dokumentarfilm \"Piazza San Marco\" wurde 1948 mit einem Silbernen Band als bestes Werk seiner Art ausgezeichnet. Nach Pasinetti sind eine Stiftung, ein Videofestival in seiner Heimatstadt und ein Saal im Palazzo del Cinema di Venezia benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Francesco Pasinetti (* 1. Juni 1911 in Venedig; † 2. April 1949 in Rom) war ein italienischer Drehbuchautor und Kurzfilmregisseur.", "tgt_summary": null, "id": 2427707} {"src_title": "Edmund Breese", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Mittelmeerraum, 1942 bis 1943.", "content": "Die Entstehung der Ninth Air Force geht auf den Zeitraum kurz nach dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg zurück. Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 ordnete US-Präsident Franklin D. Roosevelt Vergeltungsluftschläge gegen Japan an. Hierfür wurde in Fort Myers, Florida, eine Luftstreitmacht unter Oberst Harry A. Halverson aufgestellt, die aus rund 230 Mann und 23 B-24D-Langstreckenbombern bestand. Die Einheit, aus der die \"376th Bombardment Group\" hervorgehen sollte, erhielt die Codebezeichnung (für \"Halverson Project\"). Sie verließ am 20. Mai 1942 die Vereinigten Staaten in östlicher Richtung mit Ziel China, um von dort aus die japanischen Hauptinseln zu bombardieren. Als sie im Fayed (Ägypten) angekommen war, wurde ihrem Kommandeur mitgeteilt, dass die vorgesehenen Einsatzflughäfen unter die Kontrolle der Japaner geraten waren. Zur gleichen Zeit befand sich der Suez-Kanal durch die deutsch-italienische Offensive in Nordafrika (Unternehmen Theseus) in höchster Gefahr, was enorme strategische Auswirkungen gehabt hätte. Es wurde daher entschieden, im Nahen Osten zu belassen, um die britischen Truppen im Afrikafeldzug zu unterstützen. Ein Teil dieser Mission umfasste den ersten Luftangriff auf Ploiești, als am 11./12. Juni 1942 die Erdölanlagen im rumänischen Ploiești bombardiert wurden, der erste Luftangriff von US-Einheiten auf Europa. Nach einigen weiteren Missionen wurde nach der Ankunft von Lewis H. Brereton aus dem Fernen Osten am 28. Juni das Hauptquartier \"U.S. Army Middle East Air Force\" (USAMEAF) gebildet, in dem neben den von Major General Brereton befehligten B-17-Einheiten aufging. Die USAMEAF, die eng mit der britischen \"Western Desert Air Force\" zusammenarbeiteten, wurden im August 1942 verstärkt durch die Ankunft der \"98th Bombardment Group (Heavy)\"; weitere Verstärkungen folgten in Form der \"12th Bombardment Group (Medium)\" und der \"57th Fighter Group\". Im Oktober 1942, während der Vorbereitungen für die Zweite Schlacht von El Alamein, wurde innerhalb der USAMEAF das \"IX Bomber Command\" gebildet. Eine der ersten Amtshandlungen nach der Übernahme des übergeordneten Hauptquartiers \"U.S. Army Forces in the Middle East\" (USAFIME) durch Air-Force-Lieutenant-General Frank M. Andrews am 4. November war die offizielle Umbenennung der USAMEAF in \"Ninth Air Force\" am 12. November, bestehend aus dem \"IX Bomber Command\", \"IX Fighter Command\" und \"IX Air Service Command\". Das \"IX Fighter Command\" wurde ferner durch die aus den USA verlegte \"79th Fighter Group\" verstärkt. Am 4. Dezember 1942 flogen B-24 der Ninth Air Force den ersten Angriff der USAAF auf Italien mit Ziel Neapel, wobei Hafenanlagen und mehrere Schiffe beschädigt wurden. Währenddessen griffen mittlere Bomber vom Typ B-25 und P-40-Jagdflugzeuge der Ninth AF immer wieder in die Rückzugskämpfe der geschlagenen Panzerarmee Afrika durch Libyen ein. Am 15. Dezember wurden mit Sfax erstmals auch ein tunesischer Hafen angegriffen. Am Folgetag erreichten drei Staffeln der \"93d Bombardment Group (Heavy)\" Gambut in Libyen, um dem IX Bomber Command unterstellt zu werden. Wenig später wurde die aus den USA angekommene \"324th Fighter Group\" dem \"IX Fighter Command\" unterstellt. Auch Angriffe gegen Kreta wurden in diesem Zeitraum vom \"IX Bomber Command\" durchgeführt. Ab März 1943 wurden Einheiten der Ninth Air Force von tunesischen Flugplätzen aus im Tunesienfeldzug eingesetzt. Nach der deutschen Kapitulation in Tunesien am 12. Mai folgten Angriffe auf Pantelleria zur Vorbereitung der Operation Corkscrew, die am 10. Juni 1943 stattfand. Nach der Einnahme dieser Insel sowie Lampedusas wurden diese für die Vorbereitung der nächsten Stufe des Italienfeldzugs, die Invasion Siziliens, von Flugzeugen der Northwest African Air Force benutzt. Bald nach den Landungen auf Sizilien wurden die ersten Einheiten der Ninth Air Force auf eroberte Flugfelder auf der Insel verlegt. P-40-Einheiten flogen von der Insel aus vor allem Angriffe gegen Schiffs- und Transportziele. Am 1. August 1943 flogen 177 B-24 der Ninth Air Force von Bengasi aus einen der bis dahin größten Langstreckenangriffe, die Operation Tidal Wave, gegen rumänische Ölfelder. Am 13. August folgte der erste US-Luftangriff auf Österreich, als 61 B-24 die Wiener Neustädter Flugzeugwerke angriffen. Nach dem Abzug der letzten Einheiten der Achsenmächte aus Sizilien wurden von den schweren Einheiten in Vorbereitung auf die Invasion des italienischen Festlands vermehrt Flugplatzziele bei Foggia angegriffen. Am 22. August wurden in Vorbereitung auf die Verlegung der Ninth Air Force nach Großbritannien alle Jagd- und mittleren Bomber-Einheiten der Ninth Air Force der Twelfth Air Force unterstellt. Die Mehrzahl der schweren Bombereinheiten wurde in der Folge nach Großbritannien abgezogen.", "section_level": 3}, {"title": "Nordwesteuropa, 1943 bis 1945.", "content": "Am 16. Oktober 1943 wurde im Vereinigten Königreich die neue Ninth Air Force konstituiert, die aus Abgaben der Eighth Air Force gebildet wurde und neben der britischen 2nd Tactical Air Force für die taktische Luftunterstützung der alliierten Bodentruppen zuständig sein sollte. Den Befehl behielt weiterhin General Brereton. Im Winter 1943/44 wurde die Luftflotte in enormem Tempo ausgebaut, so dass sie zu Beginn der Operation Overlord über rund 5.000 Flugzeuge und über 170.000 Mann Personal verfügte. Ihre Hauptaufgaben in diesem Zeitraum waren die Unterstützung der Vorbereitungen für \"Overlord\" durch Erringung der Luftherrschaft über Nordfrankreich, Einsätze gegen Transportziele und Stellungen des Atlantikwalls sowie Einsätze im Rahmen der Operation Crossbow gegen deutsche V-Waffen-Anlagen. Am 15. Dezember übernahm das Hauptquartier Allied Expeditionary Air Force (AEAF) unter dem Briten Trafford Leigh-Mallory die taktische Kontrolle über die Ninth Air Force. Bereits während der Neuaufstellung der Ninth Air Force war das \"IX Troop Carrier Command\" gebildet worden, das für die Invasion des Kontinents die US-Luftlandetruppen transportieren sollte. Am 4. Januar 1944 wurde das \"XIX Air Support Command\" auf RAF Middle Wallop gebildet (später umbenannt in \"XIX Tactical Air Command\"). Daraus ergab sich folgende Organisation am Vorabend der Invasion: Am D-Day, dem 6. Juni 1944, flogen die Einheiten des IX Troop Carrier Command über 2.000 Einsätze zur Durchführung der Luftlandungen der 82nd und 101st Airborne Division. Jagdbomber und leichte und mittlere Bomber der Typen P-47, P-51, A-20, B-25 und B-26 flogen Angriffe gegen deutsche Stellungen, während die Luftüberlegenheit über den Invasionsstränden durch zweimotorige P-38 sichergestellt wurde. Bald folgten den Landungen der Bodentruppen die ersten Unterstützungseinheiten der Ninth Air Force und nach dem Bau bzw. der Einnahme von Flugplätzen auch fliegende Einheiten. Die Ninth Air Force unterstützte die Bodentruppen in der Schlacht um Cherbourg, dem Vordringen durch die Bocage-Landschaft und dem letztendlichen Ausbruch aus dem Landungsbrückenkopf in der Operation Cobra. Des Weiteren unterstützte sie die Briten in der Schlacht um Caen. Dabei wurden fortgeschrittene Taktiken und Maßnahmen der Boden-Luft-Koordination angewendet, die sich beim Kessel von Falaise auszahlten. Seit der Aktivierung der 12th Army Group auf dem Kontinent Anfang August war deren Unterstützung die Hauptaufgabe der Ninth Air Force. General Brereton erhielt zur gleichen Zeit den Befehl über die 1. Alliierte Luftlandearmee und wurde durch Hoyt S. Vandenberg abgelöst. Nach der Schlacht in der Normandie folgten die Schlacht um die Bretagne und die Verfolgung der deutschen Truppen durch Nordfrankreich sowie der Kessel von Mons. Allerdings überforderte der schnelle Vormarsch das alliierte Logistiksystem, was die Effektivität auch der Luftoperationen einschränkte. Bei der primär britischen Operation Market Garden, der größten Luftlandung des Krieges, waren auch Flugzeuge des IX Troop Carrier Command beteiligt. Nach dem Beginn des Einsatzes der 9. US-Armee an der Westfront Ende September 1944 wurde für deren Unterstützung das \"XXIX Tactical Air Command\" innerhalb der Ninth Air Force gebildet. Anfang November begannen großangelegte Luftangriffe des XIX TAC zur Unterstützung von General Pattons Truppen beim Kampf um Metz. Danach herrschte bis Dezember schlechtes Wetter vor, das nur wenige Einsätze zuließ. Weiter nördlich unterstützten das IX und XXIX TAC die Vorstöße der 1. US-Armee in der Schlacht im Hürtgenwald. Am 16. Dezember wurden die amerikanischen Streitkräfte trotz vorliegender Aufklärungsergebnisse durch die deutsche Ardennenoffensive überrascht. Schlechtes Wetter verhinderte zunächst einen effektiven Einsatz der alliierten taktischen Luftflotten, die jedoch in der folgenden Zeit eine entscheidende Rolle bei der Erringung der Luftüberlegenheit und der Zurückdrängung der deutschen Truppen spielten. Im Februar und März 1945 folgten Einsätze der Ninth Air Force bei den Operationen \"Grenade\", \"Lumberjack\" und \"Undertone\". Im Rahmen der Operation Plunder führten alliierte Luftlandetruppen mit Unterstützung des \"IX Troop Transport Command\" die Operation Varsity durch. Nach der Überquerung des Rheins folgte ein schneller Vormarsch durch Deutschland, der mit der deutschen Kapitulation endete.", "section_level": 3}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach dem Kriegsende folgte die zügige Demobilisierung der Ninth Air Force. Die meisten ihrer Einheiten wurden in die USA zurückverlegt und dort aufgelöst, einige blieben zu Besatzungszwecken in Deutschland und einige Transporteinheiten wurden in Frankreich stationiert. Am 2. Dezember 1945 wurde die Ninth Air Force im Hauptquartier der mittlerweile gebildeten United States Air Forces in Europe in Wiesbaden deaktiviert. Bereits am 28. März 1946 erfolgte die Reaktivierung auf dem Biggs Army Airfield in Texas. Nach einigen Verlegungen des Hauptquartiers wurde im August 1954 die Shaw Air Force Base in South Carolina bezogen. Die Ninth Air Force unterstand dem Tactical Air Command und war für die Staaten östlich des Mississippi zuständig. Häufig wurde sie zu Missionen zur Unterstützung der NATO-Verbündeten herangezogen, so während der Libanonkrise 1958 und der Berlin-Krise 1961. Während der Kuba-Krise 1962 wurde die Ninth Air Force in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Während des Vietnamkrieges wurden verschiedene Einheiten der Ninth Air Force zeitweilig detachiert und im Zuständigkeitsbereich der Pacific Air Forces in Südostasien eingesetzt. 1980 wurden Teile der Ninth Air Force der \"Rapid Deployment Joint Task Force\" zugeteilt, aus der 1983 das United States Central Command hervorging. Innerhalb dieses existierte als Subkommando die USCENTAF, deren Kommandeur bis 2009 zugleich auch Befehlshaber der Ninth Air Force war. Die Tradition der Ninth Air Force wurde dann von den United States Air Forces Central übernommen, während eine neue Ninth Air Force auf der Shaw AFB gebildet wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Ninth Air Force () war eine nummerierte Luftflotte () der United States Army Air Forces (USAAF) und der daraus hervorgegangenen United States Air Force während des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Krieges. Sie ging aus dem 1942 gebildeten Hauptquartier \"U.S. Army Middle East Air Force\" hervor und war ab Herbst 1943 auf dem nordwesteuropäischen Kriegsschauplatz aktiv. Nach dem Krieg war sie für mehrere Jahrzehnte für taktische Jäger-Einheiten an der US-Ostküste zuständig. ", "tgt_summary": null, "id": 2340696} {"src_title": "Spermodea", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Anfänge des Schlosses reichen bis ins Jahr 1047 zurück. Zu dieser Zeit herrschte Haimo von Creully () als starker Baron über Creully, Thaon, d'Evrecy und Torigni. Er war Mitanführer der Rebellion gegen seinen Lehnsherrn den jungen Wilhelm der Bastard, den späteren Wilhelm I. von England und fällt in der Schlacht von Val-ès-Dunes, die den Machterhalt Wilhelms sichert. Sein Nachfolger Robert Fitz Haimon errichtet eine Festung aus Stein. Durch Heirat seiner Tochter und Erbin Mabille wechselt das Schloss und Titel 1107 in die Hände von Robert von Caen, seinerseits Graf von Gloucester und illegitimer Sohn des englischen Königs Heinrich von Beauclerc. Sein Nachkomme Richard I. von Creully macht das Schloss zu seiner Hauptresidenz um 1147. Chreully wird als Wohnsitz im Stil eines Herrschers von hohem Rang im 12. Jahrhundert ausgebaut, zugehörig zu der damaligen Elite der normannischen Herrschaft über England. Diesen anglo-normannischen Stil findet man auch drei andren Stellen der Normandie nämlich in Beaumont-le-Richard, Bricquebec, und Barneville-la-Bertran. Bis 1682 war das Schloss im Besitz der gleichen Familie. Insgesamt residierten 22 Barone nacheinander in diesem Anwesen. Hochverschuldet verkaufte der letzte Baron von Creully, Antoine V Sillans sein Schloss an Jean-Baptiste Colbert, Finanzminister im Dienste von Ludwig dem XIV. Bis zur französischen Revolution blieb das Schloss im Besitz der Nachkommen Colberts. Danach wurde das Schloss konfisziert und anschließend Besitz reicher Eigentümer. Seit 1946 wurde das Hauptgebäude des Schlosses Besitz der Gemeinde Creully. Die Nebengebäude befinden sich in Privatbesitz.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Den Kern des Schlosses bildete eine 17 Meter hohe Empfangshalle, in der der Herrscher seine Gäste empfing. Gestützt wird der Saal durch eine Reihe von Arcaden. Zum Tal hin befindet sich das Wohnhaus auf zwei Ebenen in mehrere Abschnitte aufgeteilt, die privaten Gemächer. Im Anschluss befinden sich die Küche und andere Gemeinschaftsräume. Im 15. Jahrhundert wurde das Schloss um einen großen Wehrturm erweitert. Der große Saal wurde im 14. und 16. Jahrhundert umgebaut, die Höhe wurde halbiert und er erhielt eine Renaissance Fassade.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Creully () steht in der gleichnamigen französischen Gemeinde, im Kanton Bayeux des Département Calvados, welches zur Region Normandie gehört. ", "tgt_summary": null, "id": 1686075} {"src_title": "Varrentrapp-Reaktion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "\"You Shook Me\" hat eine einzigartige Geschichte unter Muddy Waters' Songs: Es ist der erste seiner Songs der seinen Gesang enthält, der per Overdubbing über einen existierenden Song gelegt wurde. Dieser Song ist \"Blue Guitar\", ein instrumentaler Slide-Gitarren-Blues, der während einer Aufnahmesession von Earl Hooker für Chief Records am 3. Mai 1961 aufgenommen wurde. Um die Session zu beginnen, spielten Hooker und seine Begleitband einen „Aufwärmsong“, der relativ locker aus früheren Hooker-Songs geformt wurde. Es wurde eine Aufnahme gemacht, scheinbar ohne dass Hooker dies wusste. Neben Earl Hooker (Slide-Gitarre) spielten A.C. Reed und Ernest Cotton (Tenorsaxophone), Johnny „Big Moose“ Walker (Orgel, Klavier), Ernest Johnson (E-Bass) und Bobby Little (Schlagzeug). Gelegentlich werden auch Willie Dixon (Kontrabass), Lafayette Leake oder Otis Spann (Klavier) und Casey Jones (Schlagzeug) genannt. Chief Records Besitzer und Produzent Mel London veröffentlichte den Song 1962 bei dem untergeordneten Label Age Records unter dem Titel \"Blue Guitar\", wobei er Earl Hooker als Musiker und Autor angibt. Die Single wurde in Chicago sehr popular und verkaufte sich ungewöhnlich gut für einen rein instrumentalen Blues.", "section_level": 1}, {"title": "Muddy Waters' Song.", "content": "Der Chess Records Besitzer und Produzent Leonard Chess, war sich eines größeren Potentials für den Song bewusst und trat an London von Chief Records heran, um \"Blue Guitar\" für die nächsten Muddy-Waters-Aufnahmen zu benutzen. Es wurde eine Vereinbarung getroffen und am 27. Juni 1962 nahm Muddy Waters eine Gesangsspur mit einem Text von Willie Dixon und J. B. Lenoir auf, die per Overdubbing über Hookers Aufnahmen von 1961 gelegt wurde. Trotz der Unnatürlichkeit funktionierte es überraschend gut, was zum großen Teil dem gemeinsamen musikalischen Hintergrund der Musiker geschuldet ist (beide kamen aus dem Mississippi-Delta). Chess veröffentlichte die Aufnahme unter dem Titel \"You Shook Me\". Dixons Text wird oft mit anderen Songs verglichen, die er für Chicago-Blues-Musiker geschrieben hat, wie \"I Can’t Quit You Baby\" für Otis Rush und \"Mad Love\" für Muddy Waters. \"You Shook Me\" erzählt auch von den Konsequenzen einer Affaire für einen verheirateten Mann: Für die Melodie sang Muddy Waters einfach Hookers Slide-Gitarrenstimme, was den Song unverwechselbar machte. \"You Shook Me\" ist ein moderat-langsamer 12-taktiger Blues, im 12/8-Takt und D-Dur. Obwohl \"You Shook Me\" die nationalen Charts nicht erreichte, war es erfolgreich genug, dass Leonard Chess das Prinzip wiederholen wollte. Im Oktober 1962, ließ er Muddy Waters Overdubs zu drei weiteren instrumentalen Songs von Hooker anfertigen. Einer von diesen, \"You Need Love\", war ebenfalls erfolgreich und verkaufte sich besser als Muddy Waters' Aufnahmen aus den frühen 60er Jahren. 1963 veröffentlichte in Großbritannien Pye Records diese Muddy-Waters-/Earl-Hooker-Songs auf einer EP. Die EP war sehr beliebt bei den damaligen Teenagern Jeff Beck und Jimmy Page. Manager und Produzent Giorgio Gomelsky behauptete, er habe ein Treffen arrangiert, auf dem Dixon (zusammen mit Howlin’ Wolf und Sonny Boy Williamson II.) unveröffentlichte Aufnahmen mehrerer Songs, inklusive \"You Shook Me\" und \"Little Red Rooster\", Eric Clapton, Jimmy Page, Brian Jones, John Mayall und anderen vorführte. Dixon erinnerte sich, damals viele Aufnahmen herausgegeben zu haben, die später von den Yardbirds und den Rolling Stones aufgenommen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Version der Jeff Beck Group.", "content": "Der britische Gitarrist Jeff Beck nahm \"You Shook Me\" mit der ersten Jeff-Beck-Group-Besetzung während der Sessions für das Album \"Truth\" im Mai 1968 auf. Becks Hard-Rock-Arrangement war mit seinem dynamischen Wechselspiel zwischen Becks Gitarre und Rod Stewarts Stimme ein Highlight bei den Liveauftritten. Beck benutzte eine Fuzz-Box und ein Wah-Wah-Pedal für seine ausgedehnten Fills um Stewarts Gesang wie auch für sein Solo. Der Song endet mit einem Gitarrenverstärker-Feedback, was Beck im \"Truth\"-Booklet so beschreibt: Beck-Biograph Martin Power setzt hinzu: Für die Aufnahme steuerte Studiomusiker John Paul Jones (der auf \"Becks Bolero\" und \"Happenings Ten Years Time Ago\" von den Yardbirds Bass spielt) den Orgel-Part bei, den er auch später für die Version von Led Zeppelin spielen wird. Obwohl Columbia eine 45-rpm-„Demonstration-Record“ von \"You Shook Me\" verbreitete, wurde nie eine Single für die allgemeine Öffentlichkeit veröffentlicht. Der Song ist Bestandteil von \"Truth\" und verschiedenen Jeff-Beck-Sammlungen.", "section_level": 1}, {"title": "Version von Led Zeppelin.", "content": "Die britische Rockband Led Zeppelin nahm \"You Shook Me\" für ihr Debütalbum \"Led Zeppelin\" des Jahres 1969 auf. Es wurde als ein Stück post-psychedelischen Bluesrocks, mit einer gesunden Dosis theatralischem Gesangs von Robert Plant und Gitarrenfeuerwerken von Jimmy Page beschrieben. Mit 6:28 Minuten Länge ist diese Aufnahme deutlich länger als die Aufnahmen von Muddy Waters oder Jeff Beck. Die Pausen während des Gitarrensolos ausgenommen, verwendet Led Zeppelin ein einfaches zwölftaktiges Bluesarrangement, spielt aber in einem langsameren Tempo. Während der Gesangsteile am Anfang und Ende nimmt Page Earl Hookers Slide-Gitarren-Melodie und dehnt sie mit einer großzügigen Menge von Gitarreneffekten aus, um sie Plants Gesang Note für Note anzupassen. Plant benutzt Willie Dixons Eröffnungsworte, lässt aber auch Worte von Robert Johnsons \"Stones in My Passway\" einfließen: „I have a bird that whistles and I have birds that sings“ (dt.: „Ich habe eine Vogel der pfeift und ich habe einen Vogel der singt“). Der Instrumental-Teil besteht aus drei zwölftaktigen Teilen, in den John Paul Jones (Orgel), Robert Plant (Mundharmonika) und Jimmy Page (Gitarre) Solo spielen. Die Begleitung wurde als sehr stark arrangiert beschrieben, da John Bonham den Einsatz des Beckens auf einen Schlag in jedem Takt begrenzt und die Hi-Hat unisono mit seiner Bass-Drum spielt. Jones nahm seinen Teil einmal auf der Orgel und auf einem elektrischen Klavier auf. Page benutzte gegen Ende seine „Rückwärtsecho“-Technik für Plants Stimme und die Gitarre. Die Produktionstechnik beinhaltet ein Echo, das zu hören ist, bevor der eigentliche Klang zu hören ist. Dies wird erreicht, indem das Band umgedreht wird und ein Echo auf eine separate Spur aufgenommen wird. Dann wird das Band wieder umgedreht und das Echo geht dem Klang voraus. Page hat diese Methode ursprünglich entwickelt, als er 1967 die Single \"Ten Little Indians\" mit den Yardbirds aufgenommen hatte. Wie er später erzählte: Led Zeppelin führte \"You Shook Me\" während ihrer Konzert-Touren bis Oktober 1969 auf, und danach nur noch gelegentlich, da die Band begann, immer mehr Material von den folgendem Album in ihre Live-Aufführungen einzubauen. Zwei Versionen von 1969 und 1971 sind auf ihrem Album \"BBC Session\" enthalten. Die \"Led Zeppelin DVD\" von 1970 enthält eine Aufführung aus der Royal Albert Hall. Jimmy Page führte den Song 1999 auf seiner Tour mit The Black Crowes auf. Diese Version ist auf dem Album \"Live at the Greek\" zu hören.", "section_level": 1}, {"title": "Streit um den Einfluss.", "content": "Da ihre Version neun Monate nach der von Beck veröffentlicht wurde und beide Versionen Ähnlichkeiten hatten, wurde Led Zeppelin beschuldigt, Becks Idee gestohlen zu haben. Page schrieb dies einem Zufall zu, da Beck und er ähnlichen Hintergrund und Geschmack hätten, und leugnete, Becks Version gehört zu haben. Page erklärte 1977: Dennoch bestätigte Beck 1976 während eines Interviews mit Billy Altman von NME, dass Page Peter Grant zu verschiedenen Konzerten der Jeff Beck Group begleitet hatte, als sie erstmals in Amerika gespielt hatten. Rod Stewart machte in den 80ern in einer Radio Show eine ähnliche Behauptung über Page. Beck und Stewart erinnerten sich beide daran, dass Jimmy Page auf ihrer USA-Tour mitgereist ist und offenkundig all ihr Material gehört hatte. Led-Zeppelin-Biograph Mick Wall stellt in \"When Giants Walked the Earth: A Biography of Led Zeppelin\" heraus, dass Peter Grant Jimmy Page eine Kopie von \"Truth\" gegeben hatte, Wochen bevor es veröffentlicht wurde, und, dass es unvorstellbar ist, dass John Paul Jones nicht daran gedacht hat, dass er auf der \"Truth\"-Version auch Hammond-Orgel spielt.", "section_level": 2}, {"title": "Aufführungen von erwähnenswerten Musikern.", "content": "Mehrere Blues- und Rock-Musiker haben eine Version von \"You Shook Me\" aufgenommen: The Blues Band, Willie Dixon, Etta James, B. B. King, George Lynch, Artimus Pyle, Mick Taylor, Led Zeppelin und Jeff Beck.", "section_level": 1}], "src_summary": "You Shook Me ist ein 1962 aufgenommener Blues-Song des Chicago-Blues-Musikers Muddy Waters. Die Melodie wird von Muddy Waters gesungen und unisono vom Earl Hooker auf der Slide-Gitarre gespielt. \"You Shook Me\" wurde eine von Muddy Waters' bekanntesten Singles in den frühen 60er Jahren und wurde von zahlreichen Blues- und Rock-Musikern gecovert.", "tgt_summary": null, "id": 1208728} {"src_title": "Neil Reid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Janssen wurde in New York City geboren. Sein Vater betrieb dort das Restaurant Hofbräuhaus und war der Ansicht, dass sein Sohn seine berufliche Zukunft ebenfalls im Familienbetrieb zu sehen hätte, obwohl der junge Mann eine musikalische Karriere anstrebte. Nachdem Janssen seinen gymnasialen Abschluss an der Phillips Exeter Academy erreicht hatte, musste er sich selbst um seine weitere Ausbildung kümmern, wobei er Unterstützung durch das Dartmouth College erfuhr. Das Geld für seine Ausbildung verdiente er sich als Kellner und mit dem Verkauf seiner eigenen Kompositionen. Janssen setzte seine Studien fort, indem er am New England Conservatory of Music studierte, wo die Komponisten George Chadwick und Frederick Shepherd Converse lehrten. Zusätzlich studierte er noch Klavier bei Arthur Friedheim, einem Schüler Liszts. Im Ersten Weltkrieg diente Janssen beim US-amerikanischen Militär in der Infanterie. Nach Beendigung des Krieges setzte er sein Studium fort und schloss es 1921 mit einem Bachelor-Abschluss am Dartmouth College ab. Als freier Komponist schrieb er unter anderem Jazz-Songs für die Musikverlage der Tin Pan Alley und war auch als Pianist seiner eigenen Musik tätig. Von 1925 bis 1926 komponierte er für die Ziegfeld Follies mehrere Songs, die nationale Hits wurden. Diese Einnahmen verhalfen ihm zu weiteren Studien bei Felix Weingartner in Basel und Hermann Scherchen in Straßburg. In der Folge erhielt er ein Stipendium der Juilliard School und den Preis der American Academy in Rome für seine Tondichtung fürs große Orchester mit dem Jazz-Idiom \"New Yorks Eve in New York\". Aus Engagements 1927 und 1929 wurde er frühzeitig entlassen, woraufhin er sich zu einem weiteren dreijährigen Studium an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom entschloss, wo Ottorino Respighi sein Mentor wurde. Daraus resultierten weitere neue Kompositionen einschließlich der \"Louisiana Suite\" und des Streichquartetts \"American Kaleidoscope\", aufgeführt durch das Quartetto di Roma, was zu einem Engagement mit dem Royal Orchestra von Rom führte. Dieses Verpflichtung führte ihn durch viele Städte in Europa (Berlin, Budapest, Kopenhagen, Riga, Stockholm und Turin). 1934 führte Janssen ein Konzert mit Werken von Jean Sibelius in Helsinki auf, von dem Sibelius sich begeistert zeigte. Nach seinem zweiten Konzert erhielt Janssen im März 1936 die Auszeichnung Order of the White Rose von der finnischen Regierung für seinen Beitrag zur finnischen Musik. In der Saison 1934/1935 wurde Janssen außerdem zum Leiter des New York Philharmonic Orchestra ernannt und war damit der erste in Amerika geborene Dirigent, der das Orchester leitete. Von 1937 bis 1939 leitete er dann das Baltimore Symphony Orchestra. Während dieser Zeit trat man an ihn heran, Filmmusik zu komponieren. Seine erste Komposition entstand für den Film \"Der General starb im Morgengrauen\" (1936), die eine Oscarnominierung erhielt, der nachfolgend noch fünf weitere für von ihm komponierte Filmmusik folgen sollten, und zwar für die Filme \"Blockade\" (1938), \"Zauberer der Liebe\" (1939), \"Unter schwarzer Flagge\", \"Guest in the House\" und \"Der Mann aus dem Süden\" (alle 1945). Außer für die deutsche Fernsehproduktion \"Robin Hood, der edle Ritter\", schrieb er die Musik für weitere Filme. Des Weiteren komponierte er die \"Suite Foster\" (1937), das \"Streichquartett Nr. 2\" (1938), das \"Oktett für Fünf\" (1965) und das \"Quintett für zehn Instrumente\" (1968). 1940 gründete er das Janssen Symphony Orchestra in Los Angeles, das sich zu einem Konkurrenzunternehmen des Los Angeles Philharmonic Orchestras entwickelte. Auch ein Forum für zeitgenössische Musik entstand unter Janssens Leitung. Außerdem war Janssen der Musikdirektor des Utah Symphony- und des Oregon Symphony Orchestra sowie der San Diego Philharmoniker. Im Laufe seiner Karriere hatte Janssen weitere Positionen in bekannten Orchestern inne (Toronto Symphony Orchestra, Belgrader Philharmonie, Wiener Staatsoper und Wiener Volksoper). In den frühen 1970er-Jahren kehrte der Komponist dann in die USA zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "1937 ging Janssen eine Ehe mit der Schauspielerin Ann Harding ein, die ein Kind mit in die Verbindung brachte. Die Ehe wurde 1963 geschieden. Seine zweite Ehefrau wurde Christina Heintzmann. Die Ehe hielt bis zu seinem Tod. Das Ehepaar hatte zusammen drei Kinder. Janssen starb am 19. September 1990 in Stony Brook im US-Bundesstaat New York und hinterließ neben seiner Ehefrau seine drei Kinder, zwei Schwestern, vier Enkelkinder und acht Urenkel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Werner Janssen (* 1. Juni 1899 in New York City; † 19. September 1990 in Stony Brook, New York) war ein US-amerikanischer Dirigent und Komponist der klassischen Musik sowie von Filmmusik.", "tgt_summary": null, "id": 1253235} {"src_title": "The Green Prince", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium, Zweiter Weltkrieg und Hochschullehrer.", "content": "Hunter absolvierte nach dem Besuch des \"George Watson’s College\" in Edinburgh ein Studium der Medizin an der University of Edinburgh und schloss dieses Studium 1938 mit einem Bachelor of Medicine (M.B.). Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges trat er am 3. Januar 1940 seinen Militärdienst im Rang eines Leutnants im Royal Army Medical Corps (RAMC) an. Am Anfang des Militärdienstes wurde er nach Frankreich versetzt und nahm später in Nordafrika am Afrikafeldzug teil. Zuletzt wurde er zum Major befördert und war zwischen 1944 und 1945 persönlicher Arzt von Feldmarschall Bernard Montgomery, dem Oberbefehlshaber der 21st Army Group in Nordwesteuropa. Am 9. Oktober 1945 wurde er für seine Verdienste zum Mitglied des Order of the British Empire (MBE) ernannt. Nach Kriegsende wurde Hunter 1947 Lecturer für Therapie an der University of Edinburgh und arbeitete dort eng mit Professor Derrick Dunlop zusammen, der zu dieser Zeit die führende Persönlichkeit auf dem Gebiet der Therapie in Großbritannien war. Dort erhielt er auch ein Stipendium des Commonwealth Scholarship and Fellowship Plan (CSFP) im Fach Medizin. Er wechselte daraufhin 1948 für kurze Zeit als Lecturer für klinische Medizin an die University of St Andrews, an der er kurze Zeit später zum Professor ernannt wurde und fast zwanzig Jahre lang von 1948 bis 1967 die Professur am Lehrstuhl für Materia medica, Pharmakologie und Therapie innehatte. Sein Lehrbereich befand sich ebenso in den Anfängen wie die therapeutische Anwendung von Penicilline, Streptomycin, Corticosteroide, Diuretikum, Bluttransfusionen und Elektrolytinfusionen. Hexamethonium wurde erstmals als Ganglienblocker zur wirksamen Behandlung von Hypertonie angewendet und die Antikoagulationstherapie versprach eine Vorbeugung koronarer Herzkrankheiten. Während dieser Zeit war er zugleich von 1958 bis 1962 Dekan der Fakultät für Medizin der University of St Andrews. Als es zu Beginn der 1960er Jahre durch den Arzneistoff Thalidomid zum Contergan-Skandal kam, wurde er 1963 Mitglied des Ausschusses für Medikamentensicherheit des Gesundheitsministeriums (\"Ministry of Health Committee on Safety of Drugs\"), dem er bis 1968 angehörte. Der nach dem Vorsitzenden Derrick Dunlop, seinem früheren Mentor, benannte Ausschuss sollte sicherstellen, dass vor der Vermarktung eines Medikaments durch das produzierende Pharmaunternehmen gezeigt werden sollte, dass angemessene Tests zur Darstellung der Sicherheit und Wirksamkeit erfolgt sind. Zur Sicherstellung dieser Maßnahmen wurde er Vorsitzender des Unterausschusses für klinische Versuche und trug somit dazu bei, die neuen und herausfordernden Probleme bei der Art und Weise der Vermarktung neuer Arzneimittel durch die Pharmaindustrie. Des Weiteren wurde er 1964 Mitglied des Fördermittelausschusses (\"University Grants Commission\") der University of St Andrews sowie 1966 auch Vorsitzender von dessen Medizinischen Beirates. 1967 übernahm Hunter, der 1964 Fellow der Royal Society of Edinburgh (FRSE) wurde, die Professur für Materia medica, Pharmakologie und Therapie an der University of Dundee, lehrte dort aber nur bis 1968. Dennoch wirkte er maßgeblich an den Planungen zum 1974 eröffneten \"Ninewells Hospital\" mit, einem größten Lehrkrankenhäuser Europas.", "section_level": 2}, {"title": "Vize-Kanzler und Prinzipal der University of Birmingham sowie Oberhausmitglied.", "content": "Im Anschluss wurde er 1968 Vize-Kanzler und Prinzipal der University of Birmingham und bekleidete diese Funktionen bis 1981. Zu Beginn dieser Tätigkeiten kam es wie in anderen Teilen Europas auch an der University of Birmingham zu Studentenprotesten und Besetzungen von Universitätsgebäuden, so dass Treffen des Senats im nahegelegenen \"Queen Elizabeth Hospital Birmingham\". Anschließend kam es ab 1971 zu größeren Einschnitten bei der Hochschulfinanzierung, so dass Arbeitsverträge nicht verlängert werden konnten. Die Reduzierung der Mitarbeiterzahl ging einher mit freiwilligen Kündigungen und vorzeitigen Verrentungen, die allerdings oftmals dazu führten, dass fähige Mitarbeiter gingen, die ohne Weiteres andere gut bezahlte Beschäftigungen fanden. Hunter kritisierte diese Kürzungen, da sie letztlich zu Lasten der Studenten gingen. Während dieser Zeit fungierte er zwischen 1973 und 1980 auch als Mitglied des Unabhängigen Wissenschaftlichen Ausschusses des Ministeriums für Gesundheit und soziale Sicherheit für Rauchen und Gesundheit (\"DHSS Independent Scientific Committee on Smoking and Health\"). Hunter wurde ferner am 6. November 1975 zu einem der Deputy Lieutenant (DL) des Metropolitan County West Midlands ernannt. Am 11. Juni 1977 wurde Hunter, der auch Fellow des Royal College of Physicians (FRCP) war, zum Knight Bachelor geschlagen und führte seither den Namenszusatz „Sir“. Durch ein Letters Patent vom 17. Juli 1978 wurde aufgrund Hunter des Life Peerages Act 1958 als Life Peer mit dem Titel \"Baron Hunter of Newington\", of Newington in the District of the City of Edinburgh, in den Adelsstand erhoben und gehörte bis zu seinem Tod dem House of Lords als Mitglied an. Seine offizielle Einführung (\"House of Lords\") erfolgte am 19. Juli 1978 mit Unterstützung durch John Fulton, Baron Fulton und Arthur Espie Porritt, Baron Porritt. Während seiner Mitgliedschaft im Oberhaus war er Mitglied von dessen Ausschuss für Wissenschaft und Forschung (\"Select Committee on Science and Technology\"). 1984 verlieh ihm die University of Liverpool einen Ehrendoktor der Rechtswissenschaften.", "section_level": 2}], "src_summary": "Robert Brockie Hunter, Baron Hunter of Newington Kt MBE FRCP FRSE (* 14. Juli 1915; † 24. März 1994 in Birmingham) war ein britischer Arzt und Hochschullehrer, der zwischen 1968 und 1981 Vize-Kanzler und Prinzipal der University of Birmingham war und 1978 als Life Peer aufgrund des Life Peerages Act 1958 Mitglied des House of Lords wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2256608} {"src_title": "Außenwinkelsatz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach Jahren der Abwesenheit kommt der Lachsfischer Tyler Dawson zurück in sein Heimatdorf in Alaska, wo er erst einmal Unterschlupf bei seiner Freundin Nicky Duval findet, der Besitzerin des örtlichen Hotels. Dort trifft er auch seinen alten Freund Jim Kimmerlee wieder. Dawson möchte schnell viel Geld verdienen, um sich einen eigenen Schoner zu kaufen. Als der russische Raubfischer Red Skain ihm ein Geschäft vorschlägt, womit er sein Ziel in verhältnismäßig kurzer Zeit erreichen könne, lässt Dawson sich darauf ein. Kimmerlee, der nichts von seiner Fischpiraterie weiß, nimmt ihn gegenüber Angriffen Dritter in Schutz. Windy Turlon von der örtlichen Zeitung berichtet, dass die einheimischen Fischer, einschließlich Jim Kimmerlee, Lefty Jones und weiterer Männer, sich zusammengetan haben, um den Fischpiraten, die ihre Fallen plündern, das Handwerk zu legen. Als Diane Turlon nach achtjähriger Abwesenheit ebenfalls in den kleinen Ort ihrer Kindheit zurückkehrt, bricht die alte Rivalität um ihre Gunst erneut zwischen den Freunden aus. Dawson muss sich jedoch damit abfinden, dass Diane sich für Kimmerlee entscheidet. Als er dem Freund kurz darauf zureden will, sich ihm anzuschließen, weigert dieser sich entschieden. Als einige Zeit später das Schiff des Russen Dimitri von einem Eisberg zerstört wird, rettet Kimmerlee ihm das Leben. Als Kimmerlee bemerkt, dass sein Freund Dawson die von den Fischern ausgelegten Netze plündert, warnt er ihn eindringlich, wird aber von Dawson ob seiner Warnung verspottet. Als es in der Folgezeit zu einem Zwischenfall kommt, der den Fischer Lefty Jones das Leben kostet, muss Kimmerlee zu seinem Entsetzen erkennen, dass sein Freund Tyler gemeinsame Sache mit Red Skain macht, dem Anführer der Raubfischer. Gerade als man Jim Kimberlees Geburtstag feiert, wird die Feier durch ankommende Fischer unterbrochen, die während der Beobachtung ihrer Fallen herausbekommen haben, wo Lefty Jones ermordet wurde. Diane, die die Gespräche der Fischer mitgehört hat, sabotiert daraufhin Tylers Boot, um ihn zu schützen. Er jedoch nimmt sich ein anderes Boot und fährt trotzdem hinaus. Auf See kommt es zu kämpferischen Handlungen und einer anschließenden Schießerei zwischen Fischern und Raubfischern, bei denen die russischen Fischer Boris und Serge getötet und Tyler durch einen Schuss von Jim verletzt wird. Von Schuldgefühlen geplagt, bringt Jim den Freund zu einem Arzt. Von Nicky erfährt Jim, dass Tyler nicht sauer auf ihn ist, sondern ihm sogar gegen die Raubfischer beistehen will. Obwohl noch nicht gesund, geht Tyler mit Red, dem er vorspielt, Rache an Jim üben zu wollen, auf eine letzte Fahrt. Er täuscht Red und steuert das Boot in die Klippen, wo es dem Untergang geweiht ist. Windy Turlons Zeitung berichtet anderentags, dass Taylor sich geopfert habe, um die Raubfischerei zu beenden, wodurch er sein Leben geadelt habe.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Hintergrund.", "content": "Die Filmaufnahmen entstanden in der Zeit vom 21. März bis zum 18. Juni 1938. Der Film lief in den USA am 26. August 1938 an. Die deutsche Erstaufführung erfolgte im Deutschen Reich im Februar 1939. Im Deutschen Fernsehen wurde der Film erstmals am 27. Februar 1978 vom Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt. Dort erhielt er den neuen Titel \"Raubfischer in Alaska\". Florence Barrett Willoughbys Roman war bereits zuvor für eine Verfilmung im Gespräch, wurde von RKO Pictures jedoch abgelehnt, da man dort eine zu große Ähnlichkeit zu dem 1909 erschienenen Film \"The Silver Horde\" sah. Laut einer Nachricht in der Fachzeitschrift der Filmindustrie \"The Hollywood Reporter\" wurde der zuerst vorgesehene Schauspieler George Rigaud nach bereits begonnenen Dreharbeiten durch Henry Fonda ersetzt, da Rigauds französischer Akzent zu stark für die Rolle gewesen sei, außerdem war Fred MacMurray für die Rolle des Jim und Frances Farmer für die Rolle der Diane im Gespräch. Des Weiteren war Randolph Scott für eine Hauptrolle vorgesehen, sagte aber wegen der Verpflichtung für einen anderen Film ab. Auch sollen Beulah Bondi und Polly Moran Rollen im Film gehabt haben, konnten im Endprodukt jedoch nicht ausgemacht werden. Bereits 1936 begann Henry Hathaway mit den Vorbereitungen für den ursprünglich in Farbe geplanten Film, ein Kamerateam um Richard Talmadge wurde von Paramount nach Ketchikan in Alaska beordert, um erste Szenen des Lachfischfangs zu drehen. Diese Expedition nach Alaska soll vierzehn Wochen gedauert und 80.000 ft. Filmmaterial erbracht haben. Paramount konstruierte auf dem Studiogelände einen Stahl- und Betontank, der 375.000 Gallonen Wasser fassen konnte, das für Nahaufnahmen der Boote benötigt wurde. Darüber hinaus wurden einzelne Szenen vor Ort bei Lake Arrowhead, Lake Tahoe, Balboa Island und der Küste von Südkalifornien, wo ein Fischerdorf aufgebaut wurde, gedreht. Der Film wurde dann auch für seine herausragende Leistung auf dem Gebiet spezieller Foto- und Soundeffekte mit einem Oscar ausgezeichnet. Gordon Jennings, der für die Spezialeffekte zuständig war, wurde von Jan Domela, Devereaux Jennings, Irmin Roberts und Art Smith sowie von Farciot Edouart und Loyal Griggs unterstützt. Für die Sound-Effekte zeichneten Loren L. Ryder, Harry D. Mills, Louis Mesenkop und Walter Oberst verantwortlich. Im Jahr 1954 veröffentlichte Paramount ein Remake von \"Spawn of the North\" unter dem Titel \"Alaska Seas\" mit Robert Ryan, January Sterling und Brian Keith in den Hauptrollen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Kino.de sprach von einem „handfeste[n] Action-Abenteuer“ und lobte die „an Ort und Stelle von Paramount-Kameramännern aufgenommene Kulisse Alaskas und Schiffe zermalmender brechender Eisberge.“ Die „dokumentarischen Aufnahmen von Lachszug und Landschaft“ seien „geschickt in die Studioaufnahmen eingefügt“ worden. Das Lexikon des Internationalen Films sprach von „handfeste[m] Abenteuerkino; spannend inszeniert, attraktiv fotografiert und ausgezeichnet gespielt.“ Variety kommentierte seinerzeit, dass der Film „überzeugend sei“ und eine „authentische Aufzeichnung des Lebens und der Bräuche in Alaska“ darstelle, womit er sich „verdient“ mache. Die \"United States Conference of Catholic Bishops\" war der Ansicht, dass der Regisseur Henry Hathaway \"die Arbeitswelt der Fischer gut dargestellt habe,\" befand die „melodramatische Handlung“ jedoch „weit weniger überzeugend, trotz gut inszenierter Seeschlachten gegen die Wilderer.“ Herausgehoben wurde die Besetzung der Rolle des Journalisten mit John Barrymore.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Im Jahr 1977 erfolgte eine Neusynchronisation durch die ARD:", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Auf der Oscarverleihung 1939 erhielt \"Piraten in Alaska\" (\"Spawn of the North\") einen Ehrenoscar für spezielle Toneffekt- und Filmaufnahmen. Die Auszeichnung ging im Einzelnen an:", "section_level": 1}], "src_summary": "Piraten in Alaska (Originaltitel \"Spawn of the North\") ist ein US-amerikanischer Spielfilm von 1938, bei dem Henry Hathaway Regie führte. Er handelt von den Fischern Tyler Dawson (George Raft) und Jim Kimmerlee (Henry Fonda), die in Alaska dem Lachsfang nachgehen. Ein ernster Bruch in ihrer freundschaftlichen Beziehung tritt ein, als sich Dawson mit russischen Fischpiraten einlässt, während Kimmerlee sich der lokalen Bürgerwehr anschließt. Neben Raft und Fonda spielen Dorothy Lamour und Akim Tamiroff weitere tragende Rollen. ", "tgt_summary": null, "id": 544323} {"src_title": "Otello darf nicht platzen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lalaounis wurde in Athen als Spross einer Familie geboren, die seit mehreren Generationen als Juweliere und Uhrmacher tätig war. Er studierte Wirtschaftswissenschaften und erlernte dann das Goldschmiedehandwerk im Betrieb seines Onkels. Er begann seine Laufbahn in den frühen 1940er Jahren, indem er zusammen mit Xenophon Zolotas den renommierten Familienbetrieb Zolotas übernahm. Ilias Lalaounis studierte antike Ausstellungsstücke in Museen, einerseits deren Formen andererseits aber auch viele vergessene Techniken. 1957 gründete er die griechische Juweliervereinigung und stellte seine erste Kollektion aus, die von der minoischen und mykenischen Kunst inspiriert war. Er verarbeitete hauptsächlich Gold, weniger Diamanten und Juwelen. Er ließ sich nicht nur von der minoischen, sondern auch der persischen und byzantinischen Kunst, aber auch von fernöstlichen und präkolumbianischen Formen beeinflussen. Seinem Vorbild folgten in den 1950er Jahren weitere Goldschmiede, so dass die griechischen Schmuckindustrie bedeutende Erfolge im In- und Ausland erzielen konnte. In den 1970er Jahren zeigte er einen neuen Werkzyklus mit Entwürfen und Kollektionen, die von zeitgenössischen Fertigungstechniken geprägt und von der Astronomie, Natur und Biologie inspiriert waren.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmen.", "content": "1960 verlegte er den Betrieb in die Odos Karyatidon () in Athen. Im Jahr 1968 gründete er seine eigene Firma, die Greek Gold Ilias Lalaounis SA. Das Unternehmen eröffnete Filialen in Thessaloniki und auf den griechischen Inseln Mykonos, Santorin und Korfu, in Metropolen wie London, New York, sowie in Zürich, Genf und Doha. Zu seinen Kunden gehörten Jackie Kennedy-Onassis, die Witwe des Schahs von Persien Farah Diba Pahlavi, Barbra Streisand und Königin Sophia von Spanien. Lalaounis erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Arbeit. Er war als einziger Juwelier seit 1990 Mitglied der Französischen Akademie der Schönen Künste (Académie des Beaux-Arts). Sein Unternehmen wird seit 1998 von seinen vier Töchtern geleitet. 1993 gründete Lalaounis in seinem früheren Atelier das \"Ilias Lalaounis Schmuckmuseum\", das nahe der Akropolis mit 4000 Ausstellungsstücken aus 50 Kollektionen einen Überblick über sein Werk gibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ilias Lalaounis (, * 4. Oktober 1920 in Athen; † 30. Dezember 2013 ebenda) war ein griechischer Goldschmied und Juwelier und Gründer des gleichnamigen Unternehmens.", "tgt_summary": null, "id": 2040806} {"src_title": "Klaras Fall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Kurzfilm gibt den Thesen von Karl Haushofer und dessen Geopolitik eine Hauptschuld am Zweiten Weltkrieg. Haushofer wird als Ideengeber für Adolf Hitler dargestellt. Der Film enthält sowohl Archivmaterial als auch nachgestellte und dramatisierte Szenen. Es finden sich einige historische Ungenauigkeiten in der Darstellung. So entwickelte sich die Freundschaft zwischen Heß und Haushofer bereits 1919 und Haushofer lernte Hitler kennen, als er selbst Heß im Gefängnis besuchte. Auch zog sich Haushofer nach Beginn des Zweiten Weltkriegs ins Private zurück, litt an Depressionen und war zur Entstehungszeit des Films bereits in Ungnade gefallen. Der nachfolgende Handlungsverlauf gibt daher den Film wieder und ist keine Beschreibung historischer Tatsachen. Nach dem Ersten Weltkrieg werden die Militärs degradiert und sind in der Bevölkerung nicht gut angesehen. Einige begehen sogar Selbstmord. Generalmajor Karl Haushofer gerät in eine Menschenmenge und wird verspottet. Er schwört Rache. kurz darauf ging er an die Universität Münchens und lehrt dort seine Geopolitik, die die Theorie vom Lebensraum im Osten umfasste. Nach einer Vorlesung lernt er Rudolf Heß kennen, Mitglied der NSDAP, der ihn mit Adolf Hitler bekannt macht, der nach dem gescheiterten Putschversuch 1923 in Landsberg inhaftiert war. Haushofer wird nach der Machtergreifung an die Deutsche Akademie berufen und durfte dort das geopolitische Institut leiten. Ausgehend von diesem Institut wird ein Geheimdienst gestartet, der die gesamte Welt über Austauschprogramme oder Urlaubsreisen beobachtet und Fotomaterial (Postkarten, Fotografien) nach Hause schickt. Weitere Informationen entnahm das Institut aus Magazinen und Büchern sowie über die verschiedenen Botschaften und befreundete Verbände. Haushofer legte 1939 nahe, das der Überfall auf Polen beginnen konnte und lieferte Informationen, die den Einmarsch erleichterten. Während des Films ist Haushofer mehrmals in Uniform zu sehen, wie er Offizieren die Geopolitik erklärt und Instruktionen erteilt. Von Polen aus begann Hitlers Feldzug, der vor allem durch Haushofers Forschungen so effizient wurde. Eine Szene zeigt Haushofer, wie er die Propaganda rühmt und auf die ersten Siege anstößt. Anschließend begann der Deutsch-Sowjetische Krieg. Haushofer und Hitler glaubten an einen Sieg innerhalb von sechs Wochen, doch der Krieg dauert immer länger. Durch Vermittlung von Haushofer entstand die Achse Deutschland-Japan. Der Film zeigt nun, das Haushofer sich in einigen Punkten geirrt hatte: So habe er den Widerstand einiger Länder unterschätzt und sei davon ausgegangen, das eroberte Gebiete erobert blieben. Auch habe er nicht beachtet, dass sich die Alliierten nicht nur verteidigen, sondern auch zurückschlagen würden. Der Film schließt mit einer Rede von Franklin D. Roosevelt, der die US-amerikanische Jugend zum Widerstand gegen Nazi-Deutschland aufruft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Plan for Destruction ist ein US-amerikanischer Dokumentar-Kurzfilm aus dem Jahr 1943. Er wurde bei der Oscarverleihung 1944 für den Besten Dokumentarkurzfilm nominiert. Der Film handelt von Karl Haushofers Geopolitik und seiner Rolle im Zweiten Weltkrieg. Regie führte Edward L. Cahn. Als Sprecher trat Lewis Stone auf, als Karl Haushofer ist Frank Reicher zu sehen.", "tgt_summary": null, "id": 1962054} {"src_title": "Glatte Grasschnecke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Topographie.", "content": "Der Rooterberg im engeren Sinne erstreckt sich etwa sieben Kilometer als gleichförmiger Kamm vom \"Götzetal\" westlich Udligenswils nach Nordosten bis kurz vor die A 4. Seine Kammlinie teilt sich wiederum in zwei gratartige, nur rund 300 Meter voneinander entfernte parallele Kämme, deren nordwestlicher die höchsten Erhebungen trägt. Erhebungen auf dem Hauptkamm sind (von Nordosten nach Südwesten) Michelschrüz (795 m), Ochsewald (831 m), Fusterli (836 m), der Kulminationspunkt Chare (839,6 m) und Haseberg (796 m). Nach Südwesten setzt sich, jenseits des Götzetals, diese Kammlinie im Dotteberg (749 m) und, jenseits eines etwas weniger signifikanten Einschnittes bei Adligenswil, im Hombrig (684 m) fort, bis der Höhenzug 5,5 Kilometer südwestlich des Götzetals in besiedelten, höher gelegenen Luzerner Ortsteilen allmählich ausläuft (Dreilinden 553 m, Bramberg 511 m). Nach Nordosten setzt sich die Kammlinie jenseits der Autobahn vage in Chilchberg (531 m) und der Halbinsel bei Schloss Buonas (bis 463 m) fort. Der zweite, mit maximal 651 Metern insgesamt weniger hohe Hauptkamm mit dem Meggerwald verläuft rund 2 Kilometer südöstlich parallel und ist, speziell im Nordosten, deutlich weniger stark als Kamm ausgeprägt. Er setzt sich nordöstlich der Autobahn im Chiemen (601 m) fort, der ebenfalls in einer Halbinsel des Zugersees (Gipfel mit 542 und 510 m) ausläuft. Der eigentliche Hauptkamm fällt nach Nordwesten zum Tal des Ron mit dem Rotsee, einem Nebental des Reusstals, vergleichsweise schroff ab. Zwischen Ron und Reuss verläuft im \"Hundsrügge\" ein weiterer paralleler Kamm, der jedoch mit maximal 508 Metern deutlich niedriger bleibt, aus deutlich jüngeren Gesteinen aufgebaut ist und eher als interne Erhebung des Reusstals anzusehen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Orte.", "content": "Die grösste Siedlung auf dem Rooterberg ist Adligenswil, daneben Udligenswil und Meierskappel, die am Südhang des Hauptkammes liegen. Nördlich befinden sich im Rontal Ebikon, Dierikon, Root, Gisikon und Rotkreuz. Politisch gehört der Hauptteil zum Kanton Luzern, der äusserste Norden zum Kanton Zug und der Nordosten in den Kanton Schwyz.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Der Rooterberg ist Teil der sich an vom Thunersee bis zum Bodensee hinziehenden Molassekämme, die sich orogenetisch nördlich der Alpen im Tertiär aufgefaltet haben, etwa beginnend 23 Mio. Jahre BP. In den Eiszeiten wurde das Gebiet vollständig glazial überformt, in Teilbereichen wie dem Götzetal auch fluvial (Quartär). Ein Steinbruch baut Rooter Plattensandstein ab, der lokale Bedeutung hat.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Während die Kammlagen grossteils bewaldet sind, herrscht ansonsten Weidewirtschaft vor. Wenige Strassen queren den Hauptkamm des Rooterbergs, neben den Zufahrtsstrassen nach Adligenswil die Strasse durch das Götzetal und die kleine Passstrasse am Michelschrüz, wo sich auch die Kapelle Michaelskreuz befindet.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturdenkmäler.", "content": "Auf dem Rooterberg befinden sich einige Kulturgüter nationaler Bedeutung, darunter das Schlössli Götzental in Dierikon, das Haus Otto Pfeifer in Udligenswil, den Bauernhof Hinterspichten in Meierskappel, die Piuskirche in Meggen und Schloss Meggenhorn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Rooterberg ist ein Höhenzug im Schweizer Kanton Luzern, zu kleineren Anteilen auch in den Kantonen Schwyz und Zug, der sich in zwei parallelen, in variskischer Südwest-Nordost-Richtung streichenden Kämmen von Luzern im Südwesten bis Rotkreuz im östlichen Norden und dem Zugersee im Nordosten erstreckt. Er trennt den Vierwaldstättersee im Süden vom Reusstal im Nordwesten. Seine höchste Erhebung liegt mit gut 400 Meter über dem Vierwaldstättersee und rund 425 Meter über dem Zugersee.", "tgt_summary": null, "id": 1726350} {"src_title": "Hillman Super Minx", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Landarzt Dr. Marcus ist ratlos. In seinem Dorf sterben die Menschen wie die Fliegen. Alle verstorbenen Frauen haben ein gemeinsames Merkmal: kurz zuvor waren sie in Windeseile gealtert. Dr. Marcus bittet daraufhin seinen alten Armeekameraden Captain Kronos zu sich. In dessen Gefolge befindet sich der kauzige Professor Hieronymus Grost, wie Kronos ein ausgewiesener Vampirexperte. Grost macht keinen Hehl aus seiner Auffassung, dass es sich hier klar um einen speziellen Fall von Vampirismus handelt. Während Marcus anfänglich skeptisch bleibt, belehrt ihn bald ein neuerlicher Todesfall eines Besseren. Grosts Theorie: Dieser Vampir saugt kein Blut aus ihren Opfern, sondern deren Jugend. Ein von Kronos, seiner Begleiterin Carla und Grost durchgeführter Spezialtest beweist die Richtigkeit dieser speziellen Vampirtheorie, der jedoch durch einen Augenzeugenbericht widersprochen wird. Währenddessen macht Dr. Marcus einen Hausbesuch bei der Familie seines verstorbenen Freunden Lord Durward. Er begegnet dort dessen erwachsenen Kindern Paul und Sara, nicht jedoch der Witwe Lady Durward, die bettlägerig ist und zu der er nicht vorgelassen wird. Auf dem Heimweg begegnet ihm eine merkwürdige, finstere Gestalt, an deren Lippen einige Bluttropfen hängen. Währenddessen hat sich Kronos in einer Kneipe diverser Schlägertypen unter der Führung eines gewissen Kerro zu erwehren. Diese Männer wurden von Lady Durwards Kutscher auf Kronos angesetzt, um ihn umzubringen. Ganz offensichtlich droht dem Dorf Gefahr aus dem nahe liegenden Wald, und so installieren Kronos, Prof. Grost, Carla und Dr. Marcus dort mehrere Alarmglocken für den Fall, dass der vermutete Vampir erneut zur Gemeinde vordringt. Zu diesem Zeitpunkt wird eine junge Frau von einem mächtigen Vampir angefallen und getötet. Dr. Marcus ist selbst zu einem Vampir geworden und bittet Kronos inständig, ihn zu töten. Doch der Klassiker, das Pfählen mit einem Holzpflock, funktioniert bei dieser speziellen Form von Vampirismus nicht. Und so rammt Kronos seinem alten Freund dasjenige Stahlkreuz in die Brust, das dieser stets um seinen Hals trägt. Dieser Tötungsversuch hat schließlich Erfolg. Jetzt wissen die verbliebenen Drei, wie man dieser Vampirplage wirkungsvoll zu Leibe rücken kann. Auf einem Friedhof besorgen sich Kronos und sein Kumpel Grost daraufhin ein sehr großes Kreuz aus Eisen. Einige Dorfbewohner haben sich zusammengerottet und gehen aufgebracht auf den kleinen Trupp los, weil sie glauben, dass Kronos und seine Begleiter Marcus ermordet hätten. Kronos entwaffnet die aufgebrachte Menge, und Grost schmiedet aus dem geweihten Eisenkreuz eine wirkungsvolle Waffe gegen den zu bekämpfenden Vampir: ein Schwert. Bei einem weiteren Vampirangriff sieht Kronos, wie sich eine Kutsche, die der der Familie Durward stark ähnelt, in hohem Tempo den Tatort verlässt. Kronos beschließt daraufhin, heimlich der Familie einen Besuch abzustatten, vermutet er doch, dass sich der Vampir in dem weitläufigen Anwesen versteckt hält. Er hat vor allem die junge Sara Durward in Verdacht. Während Kronos versucht, in Durward Manor einzudringen und den Dingen auf den Grund zu gehen, wählt seine Gefährtin Carla den offiziellen Weg und bitte unter einem Vorwand bei den Durwards um Zuflucht. Kronos‘ Vermutung bestätigt sich nicht; die Durward-Geschwister stehen selber unter dem Bann des Blutsaugers. Es war Lady Durward, die ihren verstorbenen Mann wieder zum Leben erweckt hat. Der dürstet nun nach Lebenselixier und bekommt von seiner Gattin Carla als verjüngenden Appetithappen angeboten. In diesem Moment springt Kronos aus seinem Versteck hervor, und spiegelt mit seinem von Grost frisch geschmiedeten Eisenkreuzschwert den hypnotischen Blick der vampiresken Lady, die in dem Zweikampf ebenso umkommt wie ihr wiederauferstandener Mann durch das Schwert. Nach getaner Arbeit machen sich Kronos und Grost zu neuen Abenteuern auf.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Captain Kronos – Vampire Hunter\" wurde unter dem Kurztitel \"Kronos\" bereits 1972 gedreht, 1973 fertiggestellt und für den Kinoeinsatz bereitgehalten, jedoch erst am 7. April 1974 uraufgeführt. Er war einer der letzten klassischen Horrorfilme der Hammer Films-Company. Das Budget betrug 160.000 ₤. Die Produktion war als Einstieg zu einer Reihe von \"Kronos\"-Filmen geplant; Hammer gab jedoch diese Idee auf, als der Kassenerfolg dieses Streifens ausblieb. Trotz beachtlicher Kritiken und der Besetzung des Deutschen Horst Janson in der Haupt- bzw. Titelrolle wurde die Produktion, eine unterhaltsame Mischung aus Horror- und Mantel-und-Degen-Film, in Deutschland nie im Kino oder im Fernsehen gezeigt. 2004 erschien \"Kronos\" als \"Captain Kronos – Vampirjäger\" in Deutschland auf DVD im Rahmen einer Hammer-Film-Edition.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Movie & Video Guide schrieb: „Unique blend of horror and swashbuckler genres follows sword-wielding stranger as he stalks new breed of vampire across European countryside. Artsy, exciting almost intoxicatingly atmospheric chiller has developed considerable following across both sides of the Atlantic; one of the best (and least typical) Hammer productions“. Halliwell‘s Film Guide charakterisierte den Film wie folgt: „Lively horror yarn with amusing asides“. Cavett Binion urteilte: „Well-photographed and cleverly directed by Brian Clemens (Dr. Jekyll & Sister Hyde), this is one of Hammer's few attempts to broaden its audience in the 1970's.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Captain Kronos – Vampirjäger (Originaltitel: \"Captain Kronos – Vampire Hunter\") ist ein britischer Horrorfilm von Brian Clemens. Erzählt wird „die Geschichte eines Vampirjägers aus dem frühen 19. Jahrhundert, Captain Kronos (Horst Janson), der mit Professor Grost (John Cater), einem Ausbruch von Vampirismus auf die Spur kommt, ehe er in den Sonnenuntergang zu neuen Abenteuern reitet.“", "tgt_summary": null, "id": 1204416} {"src_title": "Talsperre Alto Lindoso", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Auf den ersten Blick erscheint die Familie Beauchamp wie jede andere. Doch Matriarchin Joanna und ihre Schwester Wendy sind Hexen. Joanna verheimlicht dies jedoch ihren erwachsenen Töchtern Freya und Ingrid, die seit ihrer Geburt mit magischen Kräften ausgestattet sind. Freya und Ingrid sterben immer zwischen den 20–30 Lebensjahren, nachdem sie ihre Hexenkräfte entdecken und werden wiedergeboren. Jedoch hat Joanna dieses Mal die Hoffnung, dass den beiden ein langes Leben beschert wird. Freya ist eine lebenslustige junge Frau, die in einer Bar arbeitet und sich gerade erst mit dem wohlhabenden Playboy Dash Gardiner verlobt hat. Doch sie fühlt sich auch zu dem rätselhaften Killian, dem Bruder von Dash, hingezogen. Ingrid hingegen ist schüchtern und zurückhaltend und arbeitet als Bibliothekarin. Eines Tages taucht überraschend Wendy wieder auf und bringt ihrer Schwester eine Warnung mit. Diese Warnung zwingt Joanna dazu, dass sie ihren Töchtern die Wahrheit sagen muss: Sie sind unsterbliche Hexen. Das idyllische Leben in den Hamptons ist vorbei, denn ein uralter Feind in Form eines Gestaltenwandlers will die Familie Beauchamp für immer auslöschen. So liegt es an Freya und Ingrid, ihre Familie und Freunde zu retten.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Am 19. Juli 2012 bestellte Lifetime eine Pilotfolge, die auf dem Roman \"Witches of East End\" von Melissa de la Cruz basiert. Als Produzenten wurden Maggie Friedman, die auch schon bei der Hexenserie Eastwick beteiligt war, und Erwin Stoff verpflichtet. Produziert wurde sie von der Produktionsfirma Fox 21. Ende Januar 2013 bestellte man eine erste Staffel mit zehn Episoden für den Herbst 2013. Aufgrund von zufriedenstellenden Einschaltquoten gab der Sender Ende November 2013 eine zweite Staffel in Auftrag, die aus 13 Episoden bestand. Anfang November 2014 gab Lifetime die Einstellung der Serie nach zwei Staffeln und 23 Episoden bekannt. Da die Ausstrahlung der zweiten Staffel bereits beendet war, endet die Serie mit einem Cliffhanger.", "section_level": 1}, {"title": "Casting.", "content": "Am 30. August 2011 berichtet Headline Hollywood, dass Emmypreisträgerin Julia Ormond die Hauptrolle der \"Joanna Beauchamp\" erhalten hat. Für Ormond ist die Fernsehserie ihre erste Serienhauptrolle überhaupt. Einige Tage später erhielten Jenna Dewan-Tatum, Patrick Heusinger, Daniel Di Tomasso und Rachel Boston weitere Hauptrollen in der Serie. Ebenfalls im September 2012 schloss sich Nicholas Gonzalez dem Projekt an. Eine letzte Hauptrolle ging im Oktober 2012 an Mädchen Amick, die die Rolle der \"Wendy\", Joannas Schwester, verkörpern soll. Nach Serienbestellung wurden die Rollen von Heusinger und Gonzalez neu besetzt. Eric Winter ersetzte Heusinger und die Rolle von Gonzalez ging an Jason George. Virginia Madsen wurde für einen Handlungsbogen gecastet. Für die zweite Staffel wurde Christian Cooke für eine Hauptrolle und Steven Berkoff für eine Nebenrolle verpflichtet. Die Serienpremiere fand am 6. Oktober 2013 statt. Die Pilotfolge sahen 1,93 Millionen Zuschauer und sorgten für den zweitbesten Serienstart 2013 nach \"Devious Maids – Schmutzige Geheimnisse\". In den darauffolgenden Wochen blieben die Einschaltquoten ziemlich stabil. Das erste Staffelfinale lief am 15. Dezember 2013 mit 1,74 Millionen Zuschauern. Zusammen mit dem zeitversetzten Fernsehen kam die erste Staffel auf durchschnittlich 3 Millionen Zuschauer.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "Die zweite Staffel wurde zwischen dem 6. Juli und dem 5. Oktober 2014 ausgestrahlt. In England lief die Serie am 5. November 2013 auf Lifetime UK und in Australien soll sie 2014 auf dem Sender Eleven ausgestrahlt werden. Die Pilotfolge wurde am 27. April 2014 auf dem Free-TV-Fernsehsender Sixx ausgestrahlt. Die reguläre Ausstrahlung ab der zweiten Folge war vom 1. Mai bis zum 26. Juni 2014 auf demselben Sender zu sehen. Die Ausstrahlung der zweiten Staffel erfolgte vom 21. Mai 2015 bis zum 6. August 2015 auf Sixx.", "section_level": 1}], "src_summary": "Witches of East End ist eine US-amerikanische Mysteryserie, die auf dem gleichnamigen Bestseller von Melissa de la Cruz basiert. Die Fernsehserie mit Emmypreisträgerin Julia Ormond in der Hauptrolle wurde von 2013 bis 2014 für den Fernsehsender Lifetime produziert. Sie erzählt die Geschichte einer Hexe, die ihren Töchtern enthüllen muss, dass sie aus einer Familie von Hexen stammen. Die Erstausstrahlung erfolgte in den Vereinigten Staaten am 6. Oktober 2013 im Anschluss an \"Drop Dead Diva\" bei Lifetime. ", "tgt_summary": null, "id": 2129433} {"src_title": "Albert Jennings Fountain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "John „Hans“ Lobert betreibt ein Trainingslager in Florida für das Baseballteam der New York Giants. Er versucht jedes Jahr aus den vielen Spielern zwischen 18 und 22 Jahren die besten für die Minor League Baseball zu finden. Alle haben Träume und Talente, aber die Auswahl trifft immer nur ein paar Glückliche, die dann einen Vertrag über 150 Dollar pro Monat erhalten. Loberts Nichte aus New York fühlt sich zu Adam Polachuk, einem der Spieler, hingezogen und der große, ruhige Polachuk würde deshalb besonders gern zum Auswahl-Team gehören. Er hat sogar die beste Aussicht sich einen Platz im Team zu sichern. Dabei versucht er um jeden Preis zu verhindern, dass sein Vater davon erfährt, denn dieser hat für seinen Sohn die Juristenkarriere im Blick und erwartet, dass Adam sein Studium erfolgreich beendet. Als er es dann doch herausfindet verbietet er Adam weiter Baseball zu spielen. Da ein entscheidendes Spiel der \"Giants\" ansteht versucht Trainer Lobert Adams Vater zu überreden, seinen Sohn mitspielen zu lassen. Lobert hat Erfolg und Adam ist der Star des Spiels, dass die \"Giants\" dann auch durch ihn gewinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Bei \"Rottentomatoes\" erhielt der Film vorwiegend positive Kritiken: „Gradually, Adam emerges as the film's central character, as he simultaneously tries to make good for Lobert, romance Lobert's niece Christy (Vera-Ellen), and keep his dad from finding out that he's not attending law school. Though Big Leaguer was held in such low esteem by distributor MGM that it became the first Edward G. Robinson picture not to be given a regular playdate in Manhattan, the film is worth seeing today, if only for the presence of such genuine big leaguers as Al Campanis, Carl Hubbell, Bob Trocolor and Tony Ravish.“ Micheal Barrett von \"popmatters.com\" konzentrierte sich auf den Regisseur Robert Aldrich und schrieb: „This was his feature debut after a long apprenticeship and a number of TV episodes. It's generally overlooked in his filmography because he himself said it wasn't a personal work and it certainly went unnoticed. Still, it's made to order as an example of what critic Richard Combs (quoted in American Film Directors, Volume Two) called ‚the desired end of any Aldrich film, the achievement of maturity.‘“", "section_level": 1}], "src_summary": "Big Leaguer ist ein US-amerikanischer Sportfilm aus dem Jahr 1953. Er ist die erste Regiearbeit Robert Aldrichs. Die Geschichte des Films ist frei erfunden, der Charakter Hans Lobert allerdings war ein Baseballspieler. Das Budget für den Film betrug 800.000 $.", "tgt_summary": null, "id": 653893} {"src_title": "William Cowper, 1. Earl Cowper", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Grecu begann im Jahr 1995 mit dem Fußballspielen in der Fußballschule von Gheorghe Popescu. Im Jahr 2007 wechselte er zu Energia Rovinari in die Liga III, ehe ihn zu Beginn des Jahres 2008 Erstligist Pandurii Târgu Jiu verpflichtete. Dort kam er zunächst nur auf wenige Einsätze, so dass er im Sommer 2008 für ein halbes Jahr an CSM Râmnicu Vâlcea in die Liga II ausgeliehen wurde. Nach seiner Rückkehr häuften sich die Einsätze, in der Saison 2009/10 wurde er schließlich zur Stammkraft. Im Sommer 2011 verließ Grecu Târgu Jiu und wechselte zum Ligakonkurrenten Universitatea Cluj. Nachdem er dort in der gesamten Rückrunde 2011/12 nicht zum Einsatz gekommen war, schloss er sich im Sommer 2012 Petrolul Ploiești an. Auch hier kam er nur selten zum Einsatz. Den Pokalsieg seines Klubs erlebte er von der Ersatzbank aus. Anschließend wechselte er zu Dinamo Bukarest. Anfang 2015 wurde sein Vertrag aufgelöst. Kurz darauf heuerte er bei Ligakonkurrent Pandurii Târgu Jiu an. Dort kam er erstmals am Saisonende 2014/15 zum Zuge. Auch die Vorrunde 2015/16 erlebte er meist von der Ersatzbank aus. Erst in der Meisterrunde stand er häufiger in den Startformation von Trainer Eduard Iordănescu. Erst unter Petre Grigoraș kam er in der Spielzeit 2016/17 regelmäßig zum Einsatz. Ende 2016 löste er seinen Vertrag bei Pandurii auf. Nach einem halben Jahr ohne Engagement schloss er sich Aufsteiger Sepsi OSK Sfântu Gheorghe an. Dort blieb er bis Ende 2017 und ist seither ohne Klub.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Anfang 2012 wurde Grecu von Nationaltrainer Victor Pițurcă für ein Freundschaftsspiel der rumänischen Nationalmannschaft gegen Turkmenistan eingeladen und am 27. Januar 2012 über die vollen Spielzeit eingesetzt. Zum nachfolgenden Spiel gegen Uruguay am 29. Februar 2012 wurde er von Pițurcă zwar nominiert, nicht aber eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Constantin Grecu (* 8. Juni 1988 in Craiova) ist ein rumänischer Fußballspieler. Der Außenverteidiger ist seit Anfang 2018 ohne Verein.", "tgt_summary": null, "id": 1644542} {"src_title": "Klitmøller", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lemu nahm 1961 ein Bachelor-Studium des Hochchinesischen an der School of Oriental and African Studies der University of London auf; im selben Jahr konvertierte sie am 26. Dezember im Islamic Cultural Centre zum Islam. In ihrer Studentenzeit beteiligte sie sich an der Gründung der Islamic Society am College (deren erste Sekretärin sie wurde) und im Folgejahr der Federation of Students Islamic Societies in the U.K. and Eire. An ihr 1965 abgeschlossenes Chinesisch-Studium schloss sie ein einjähriges postgraduales Studium zum Lehren von Englisch als Fremdsprache am Institute of Education der University of London an, während dessen sie ihren zukünftigen Ehemann Sheikh Ahmed Lemu kennenlernte, der damals an der University of London studierte. Im August 1966, nach Erlangung ihres Postgraduate Certificate in Education, ging sie nach Kano, wo sie anderthalb Jahre an der School for Arabic Studies lehrte, an dem ihr Mann auch als Schulleiter wirkte. Im April 1968 wurde sie Sheikh Ahmed Lemus zweite Frau; mit ihm hat sie einen Sohn und eine Tochter. Von 1968 bis 1976 war sie Schulleiterin am Government Girls College in Sokoto. 1976 (dem Jahr der Gründung des Bundesstaates Niger, in dem ihr Mann auch zum Grand Qadi am Scharia-Appellationsgericht ernannt wurde) ließ sie sich in Minna nieder, wo sie bis 1978 Schulleiterin am Women’s Teacher’s College war. Mit ihrem Mann gründete sie den Islamic Education Trust, der mittlerweile in mehreren nigerianischen Bundesstaaten Zweigstellen hat und eine Bücherei, einen Verlag, Primär- und Sekundarschule, und Zentrum für Erwachsenenbildung für Frauen umfasst. Lemu war Mitglied des vom Nigerian Educational Research Council eingesetzten Islamic Studies Panel, das den nationalen islamkundlichen Lehrplan für verschiedene Schulstufen überarbeiten sollte. 1985 gründete Lemu mit anderen Musliminnen die \"Federation of Muslim Women’s Associations in Nigeria\" (FOMWAN), zu deren erster nationaler Amirah sie für vier Jahre gewählt wurde und für die sie auch nach dieser Amtszeit als Funktionärin tätig blieb. Im Verfassungsschutzbericht 2010 des Landesamtes für Verfassungsschutz Baden-Württemberg wird festgestellt, dass in einer von Lemu mit Fatima Grimm verfassten Publikation für die Wiedereinführung der Hadd-Strafen plädiert werde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aisha Bridget Lemu, auch Hajiya B. Aisha Lemu (* 1940 als Bridget A. Honey in Poole, Vereinigtes Königreich; † 5. Januar 2019 in Minna, Nigeria) war eine Britin, die seit ihrer Konversion zum Islam und Migration nach Nigeria vor allem als Religionspädagogin tätig war.", "tgt_summary": null, "id": 813102} {"src_title": "Gerd Rasp", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Im Jahr 2006 kam Varela in den Kader der ersten Mannschaft von GD Estoril Praia, die seinerzeit in der Segunda Liga spielte. Um Spielpraxis zu sammeln, wurde er Anfang 2007 für ein halbes Jahr an UD Rio Maior in die drittklassige Segunda Divisão ausgeliehen. Dort kam er regelmäßig zum Einsatz und kehrte im Sommer 2007 nach Estoril zurück. Dort kam er in der Folge häufiger zum Zuge. Zu Beginn des Jahres 2009 verließ er den Klub, da er die Chance erhielt, zu CD Trofense in die Primeira Liga zu wechseln. Mit seinem neuen Klub musste er am Saisonende in die Segunda Liga absteigen. Er blieb auch im Unterhaus in Trofa, wo er sich zum Stammspieler entwickelte, verpasste jedoch den Wiederaufstieg. Im Sommer 2011 verließ er den Klub und schloss sich CD Feirense, das stattdessen den Aufstieg erreicht hatte. Auch mit seinem neuen Klub beendete er die Saison 2011/12 auf einem Abstiegsplatz. Anschließend verließ Varela Portugal und wechselte zum FC Vaslui in die rumänische Liga 1. Mit den Westmoldauern verpasste er die angestrebte Qualifikation zur Europa League. Anfang September 2013 schloss er sich dem amtierenden Meister Steaua Bukarest an. Dort gewann er mit der Meisterschaft 2014 seinen ersten Titel, nachdem er sich in der Rückrunde als Stammkraft in der Abwehr etabliert hatte. Im Sommer 2016 wechselt er zu PAOK Thessaloniki nach Griechenland. Dort erreichte er mit seinem Team die Vizemeisterschaft 2017 und den Pokalsieg. Der Pokalerfolg konnte ein Jahr später wiederholt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Am 15. Juni 2008 bestritt Varela sein erstes Länderspiel für die kapverdische Nationalmannschaft in einem WM-Qualifikationsspiel gegen Mauritius. Er kam in den folgenden Jahren nur selten zum Einsatz, stand aber im Aufgebot für die Afrikameisterschaft 2013. Dort kam er in allen vier Spielen seines Landes zum Einsatz. Im letzten Gruppenspiel gegen Angola erzielte er beim 2:1-Sieg den Treffer zum 1:1-Ausgleich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fernando Lopes dos Santos Varela (* 26. November 1987 in Cascais) ist ein kap-verdisch-portugiesischer Fußballspieler. Der Innenverteidiger steht seit Juli 2016 bei PAOK Thessaloniki unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 890134} {"src_title": "Steinar Pedersen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "In der Kindheit lernte Mir Emad die Grundlage der islamischen Kalligrafie. In der Jugend reiste er nach Täbris, um bei dem damaligen berühmten Meister, Molla Mohammad Hosseyn Tabrizi, zu studieren. Mir Emad übte für eine lange Zeit aus den Werken der anderen Meister, wie Baba Shah Isfahani, Soltan Ali Maschhadi und besonders Mir Ali Heravi. Mir Emad reiste aus Täbris ins Osmanische Reich und in den Hedschas und kehrte dann in den Iran zurück. Nach der Rückkehr wurde er Schreiber der Bibliothek von Farhad Chan Qaramanlu, ein General von Abbas I. in Chorasan und Herat. Nach dem Mord Farhad Chans ging er nach Qazvin und zog 1599 in die Hauptstadt Isfahan. Dieses Jahr war das zwölfte Regierungsjahr von Abbas I. und der Höhepunkt der Macht und Pracht der Safawiden, deshalb zogen Künstler und Handwerker nach Isfahan, um dort Karriere zu machen. Mir Emad schrieb eine Lobpreisung in der Nastaliq-Schrift und sandte es dem König Abbas I. zu. Die Lobpreisung gefiel dem König und er lud Mir Emad an den Hofstaat ein. Er lebte 16 Jahre in Isfahan und schuf dort viele Werke. Mir Emad machte Änderungen in den Regeln der Nastaliq-Schrift. Neben Alireza Abbassi war Mir Emad der prominenteste Kalligraf am Hof. Doch später wurden aus den beiden Künstlern Rivalen und Gegner. Mit der Zeit wurde Abbassi durch den König favorisiert, was Mir Emad zunehmend frustrierte und in dazu brachte den König in seinen Gedichten zu sarkastisch zu beleidigen; denn Mir Emad sah sich gegenüber Abbassi überlegen. Durch dieses Verhalten und durch die Intrigen andere Höflinge nahm der König die sunnitische Konfession Mir Emads – das Safawidenreich war ein schiitischer Staat – als Vorwand um ihn töten zu lassen. Schließlich befahl der König dem Leiter des Schahssawan-Stammes von Qazvin, Maqsudbeyk Ghazvini, Mir Emad zu töten. Als Mir Emad eines Nachts zum Bad ging, tötete Maqsudbeyk ihn mit der Hilfe des Pöbels. Da der König zornig auf Mir Emad war, wagte niemand seine Leiche zu begraben. Erst nach einigen Tagen begrub ihn sein Lehrling, Abu Turab Isfahani. Nach dem Mord an Mir Emad überkam Reuegefühl den König. Allerdings wurde es in keinen alten Quellen erwähnt, dass Mir Emad durch den Befehl von Abbas I. getötet wurde und einige glauben, dass es eine Legende sei. Sein Grabmal befindet sich in der Maqsudbeyk-Moschee in Isfahan. Mir Emad hatte einen Sohn namens Mirza Ebrahim und eine Tochter namens Goharschad. Beide waren geschickte Kalligrafen. Nach den Städtenamen, die Mir Emad in seinen Texten und Büchern erwähnte und nach den alten Dokumenten reiste Mir Emad nach Aleppo, Damaskus, Hedschas, ins Osmanische Reich und vielleicht nach Mekka. Er hatte auch inländische Reisen nach Isfahan, Qazvin, Semnan, Damghan, Tabaristan und Chorasan unternommen.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Die Kalligrafie Mir Emads war nicht nur im Iran und am Hof der Safawiden, sondern auch am Hof des Mogulreichs und Osmanischen Reichs berühmt. Man sagt, dass man seine Werke mit Gold umtauschte und als er starb, war er so reich, dass der damalige Wesir es sich nicht leisten konnte, das Haus Mir Emads zu kaufen. Er bildete hunderte Schüler und Schülerinnen aus und die meisten von ihnen wurden ebenfalls prominente Kalligrafen. Mir Emad purifizierte den Stil der ehemaligen Kalligrafen und beseitigte Unreinheiten der Nastaliq-Schrift. Er änderte den Schnitt der Buchstaben- und Wörterteile bis zum Goldenen Schnitt in der Nastaliq-Schrift. Bei der Untersuchung der Werke Mir Emads bemerkte man, dass dieser Schnitt als ein Modell bei allen Buchstaben und Wörter existiert. Diese Schnitte hielt Mir Emad nicht nur bei den Buchstaben- und Wörterteile, sondern bei dem Zeilenabstand und Schriftrahmen ein. Er erhob die Tschalipaschreibung und Qatenegari zu einem Kunst, unabhängig von der Kalligrafie der Nastaliq-Schrift. Viele Werke Mir Emads sind in den Museen im Iran und andere Länder. Einige Werke sind in den privaten Sammlungen. Kürzlich druckten italienische und amerikanische Ästheten eine Sammlung der Werke Mir Emads. Die Sammlung wurde Kunstliebhabern durch das Metropolitan Museum zur Verfügung gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Die von Mir Emad illustrierten Werke.", "content": "Einige Werke Mir Emads waren:", "section_level": 2}], "src_summary": "Mir Emad Hassani Ghazvini (, []; * 1554 in Qazvin; † 15. August 1615 in Isfahan) war ein prominenter persischer Kalligraf und Kalligrafielehrer und der angesehenster Kalligraf der Nastaliq-Schrift.", "tgt_summary": null, "id": 2047420} {"src_title": "Schloss Mokritz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Jahr 1999 reisen die Wissenschaftler Dr. Ishiro Serizawa und Dr. Vivienne Graham von der Geheimorganisation Monarch auf die Philippinen, um ein gigantisches, hohles Skelett zu untersuchen, das bei Minenarbeiten entdeckt wurde. Daraus ist ein prähistorisches Riesenmonster geschlüpft, das wenig später ein Atomkraftwerk in Japan zerstört. Hierbei stirbt Sandra Brody, die Frau des Ingenieurs Joe Brody, die beide im Kraftwerk arbeiten. Ihr Sohn Ford Brody muss den Einsturz des Kraftwerks aus der Ferne mit ansehen. Die Katastrophe wird als Erdbebenunglück vertuscht und das Kraftwerk samt der angrenzenden Stadt zum Sperrgebiet erklärt. 15 Jahre später dient der mittlerweile erwachsene Ford Brody als Soldat in der US-Armee und hat eine Familie in San Francisco gegründet. Er wird nach Japan gerufen, nachdem sein Vater illegal in das Sperrgebiet eingedrungen ist. Joe Brody, der den offiziellen Unglückshergang nie geglaubt hat und die Wahrheit herausfinden will, überredet seinen Sohn, mit ihm die Sperrzone erneut zu betreten. Sie werden aber erwischt und zum ehemaligen Kraftwerk, mittlerweile ein großer Forschungskomplex, gebracht. In der Ruine des Kernkraftwerks hat sich das Monster verpuppt und sich von der Radioaktivität ernährt, doch nun ist es bereit zum Schlüpfen. Es bricht aus der Sperrzone aus und fliegt Richtung Osten davon. Dabei wird Joe schwer verletzt und stirbt später. Ford Brody wird von Dr. Serizawa um Hilfe gebeten. Sein Vater habe eine Art „Rufen“ des Monsters, das von nun an „Muto“ („Massiver unbekannter terrestrischer Organismus“) genannt wird, aufgezeichnet; ein Paarungsruf, wie sich herausstellt. Aus einer zweiten Puppe, die in einer Atommülldeponie in Nevada lagerte und für tot gehalten wurde, schlüpft das Weibchen. Dr. Serizawa klärt Ford über die Organisation Monarch auf, die der Erforschung der Riesenmonster dient, und er erfährt von der Existenz eines noch mächtigeren Monsters, das zugleich der natürliche Feind der Mutos ist: Godzilla. Alsbald taucht Godzilla aus dem Meer auf. In Honolulu kommt es zwischen Godzilla und dem männlichen Muto zum ersten Kampf; danach verfolgt Godzilla seinen Kontrahenten. Die Monster sind mit konventionellen Waffen nicht zu töten; das US-Militär plant – entgegen Dr. Serizawas Protest – den Einsatz von Atombomben. Da die Mutos elektromagnetische Pulse freisetzen können, sind die Bomben mit mechanischen Zeitzündern versehen, doch eine mittlerweile tickende Bombe wird vom Muto-Männchen geschnappt. In San Francisco treffen beide Monster aufeinander und paaren sich. Das Weibchen baut ein Nest, in dem es seine Eier ablegt. Die Bombe dient als Nahrung für den Nachwuchs und bedroht mit ihrer Explosion nun die ganze Stadt. Sie kann nur vor Ort entschärft werden. Als Kampfmittelbeseitiger soll Ford dabei helfen. Ford wird mit einem kleinen Soldatentrupp per Fallschirmsprung über San Francisco abgesetzt. Seit vielen Stunden tobt zwischen Godzilla und den Mutos ein erbitterter Kampf. Das Entschärfungsteam erreicht das Nest, doch die Bombe kann nicht entschärft werden. Der Sprengkopf wird deshalb zu einem Boot im Hafen getragen und soll von dort aus aufs offene Meer gebracht werden. Ford gelingt es auch, einen havarierten Tanklastwagen zu öffnen und so das Nest in Brand zu stecken und den Muto-Nachwuchs zu töten. Er kann das Boot starten und von der Stadt wegsteuern, bricht dann aber verletzt und erschöpft zusammen. Er wird in letzter Sekunde von einem Militärhubschrauber gerettet, bevor die Atombombe auf dem offenen Meer, fern der Stadt, detoniert. Godzilla besiegt am Ende beide Mutos, doch kollabiert er nach seinem Kampf. Am nächsten Tag findet Ford mit seiner Frau Elle und seinem Sohn Sam wieder zusammen. Godzilla erwacht und wird von den Menschen als „Retter der Stadt“ angesehen. Er verschwindet wieder in den Tiefen des Ozeans.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Bereits 1998 erschien ein US-amerikanischer \"Godzilla\"-Film in den Kinos, der unter der Regie von Roland Emmerich entstand und von TriStar Pictures, einer Tochterfirma der Sony Pictures Entertainment, produziert wurde. Der Film sollte den Grundstein einer neuen \"Godzilla\"-Filmreihe legen, doch die Fortsetzungen kamen nie zustande und man ließ die von Toho erworbene Lizenz im Jahr 2003 ungenutzt auslaufen. Im August 2004 verkündete Yoshimitsu Banno, seinerzeit Regisseur des \"Godzilla\"-Films \"Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster\" (1971), seine Pläne, Godzilla als 3D-IMAX-Kurzfilm erneut in die Kinos bringen zu wollen. Als Produzent wurde Kenji Okuhira genannt. Banno besaß die notwendigen Rechte und das japanische Team kam mit dem US-amerikanischen Produzenten Brian Rogers in Kontakt. Ab 2007 plante man nach Neuverhandlungen mit Toho, dem Rechteinhaber Godzillas, die Produktion eines abendfüllenden 3D-Spielfilms. Bei der Suche nach einer Filmproduktionsgesellschaft kam man schließlich zu Legendary Pictures, wo man den Stoff als Reboot umsetzen wollte.", "section_level": 2}, {"title": "Projektentwicklung.", "content": "Am 29. März 2010 gab Legendary Pictures bekannt, dass man von Toho die erforderlichen Rechte zur Produktion eines \"Godzilla\"-Films in Form eines Reboots erworben hatte. Der Film solle als Koproduktion mit Warner Bros. Pictures entstehen, deren Veröffentlichung man für das Jahr 2012 anstrebe. Neben Legendary Pictures werden Dan Lin, Roy Lee und Brian Rogers als Produzenten und Yoshimitsu Banno, Kenji Okuhira und Doug Davison als ausführende Produzenten fungieren. Im Januar 2011 wurde Gareth Edwards als Regisseur bekannt. Für Legendary Pictures übernahmen Thomas Tull und Jon Jashni die Produzentenrolle. Ende 2011 wurde klar, dass der Kinostart für das Jahr 2012 nicht eingehalten werden konnte. Laut Edwards gab es zwar viele lose Ideen, die Produktion hatte aber immer noch keine klare Form angenommen und auch die völlige Einstellung schien ihm möglich. Erst als ein rund eineinhalbminütiger Teaser bei der San Diego Comic-Con International 2012 vorgeführt wurde und dieser begeisterte Reaktionen erntete, erhielt das Filmprojekt, so Edwards, den nötigen Vorwärtsschub. Im September 2012 kündigte Legendary Pictures den US-Kinostart für den 16. Mai 2014 an und gab ferner bekannt, den Film auch in 3D in die Kinos zu bringen. Warner Bros. Pictures werde den weltweiten Verleih übernehmen, ausgenommen Japan, wo Toho für den Verleih zuständig sein werde. Als ausführende Produzenten kamen Alex Garcia und Patricia Whitcher hinzu. Etwa zwei Monate später gab die IMAX Corporation bekannt, \"Godzilla\" auch im IMAX-Format zu veröffentlichen. Das Filmbudget von 160 Millionen US-Dollar trug Legendary Pictures zu 75 Prozent. Im Januar 2013 trat Mary Parent als Produzentin seitens der Firma Disruption Entertainment in die Produktion ein, während die ursprünglichen Produzenten Dan Lin, Roy Lee und Doug Davison entlassen wurden. Dies sollte einen Rechtsstreit nach sich ziehen, da Legendary Pictures nur einen Bruchteil der ursprünglichen Vergütung, die laut den drei Produzenten mündlich vereinbart worden war, an diese auszahlen wollte.", "section_level": 2}, {"title": "Drehbuch.", "content": "Die Handlung und den ersten Drehbuchentwurf verfasste Dave Callaham. Der Entwurf wurde später von David S. Goyer innerhalb von drei bis vier Wochen in der Funktion eines Script Doctors überarbeitet. Im November 2011 wurde bekannt, dass Max Borenstein das eigentliche Drehbuch zu \"Godzilla\" schreiben wird. Borenstein stand dabei in engem Austausch mit Edwards und man wählte einen realistischen, geerdeten Ansatz. Es sollte ein ernsthafter Film werden, gemäß dem Motto, was passieren würde, sollte Godzilla tatsächlich in der realen Welt auftauchen. Damit entschied man sich bewusst gegen einen allzu witzigen oder (selbst-)ironischen Tonfall (\"siehe auch Abschnitt Themen und Motive\"). Ende 2012 beauftragte man Drew Pearce mit der Vornahme kleinerer Korrekturen, um das Alter der Figuren an den Cast anzupassen. Im Januar 2013 – zwei Monate vor Drehbeginn – wurde Frank Darabont mit der Erstellung der finalen Drehbuchfassung betraut. Laut Darabont werde Godzilla als „riesige, erschreckende Naturgewalt“ in Erscheinung treten.", "section_level": 2}, {"title": "Regie und Besetzung.", "content": "Man verpflichtete Gareth Edwards als Regisseur, wie im Januar 2011 bekannt wurde. Edwards hatte mit \"Monsters\", ebenfalls ein Monsterfilm, erst einen Spiel- bzw. Kinofilm gedreht. Hierbei betrug das Budget nur 500.000 US-Dollar und er kreierte die visuellen Effekte selbst auf seinem Laptop. Der Produzent Thomas Tull war beeindruckt, dass Edwards mit so geringen Mitteln einen visuell aufwändigen Film geschaffen hatte, und bot ihm den Regieposten an. Da Edwards nun bei einem 160 Millionen US-Dollar teuren Tentpolefilm Regie führen sollte, waren sich beide Seiten eines gewissen Risikos bewusst. Für die Hauptrolle sah man ursprünglich Joseph Gordon-Levitt vor, der jedoch aufgrund terminlicher Probleme die Rolle nicht annehmen konnte. Als Ersatz waren Henry Cavill, Scoot McNairy und Caleb Landry Jones im Gespräch. Rollenfavorit wurde dann aber Aaron Taylor-Johnson, wie man am 10. Januar 2013 erfuhr. Anfang Februar 2013 wurde bekannt, dass Bryan Cranston und Elizabeth Olsen mitspielen sollen, und Ende Februar 2013, dass Juliette Binoche in Rollenverhandlungen steht. In einer Pressemeldung vom 18. März 2013 (am Tag des Drehbeginns) bestätigten Legendary Pictures und Warner Bros. Pictures diesen Cast und gaben ferner Ken Watanabe als weiteren mitspielenden Schauspieler bekannt. Godzilla wurde zu einem gewissen Grad per Motion Capture von T.J. Storm „gespielt“. Andy Serkis hatte als bekannter Spezialist für diese Technologie eine beratende Funktion inne. Die Motion-Capture-Arbeit geschah erst während der Postproduktion und diente nur als Bewegungsvorlage für die Animatoren; die Figur wurde dann sehr wohl klassisch per Keyframeanimation animiert. Für Akira Takarada, einer der Hauptdarsteller des ersten \"Godzilla\"-Films (1954), war ein Cameoauftritt geplant. Die Szene schaffte es aber nicht in den fertigen Film. Es war Takaradas siebte Beteiligung an einem \"Godzilla\"-Film.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten begannen am 18. März 2013 in Vancouver und dauerten bis 13./14. Juli 2013. Als Kameramann fungierte Seamus McGarvey. Gedreht wurde \"Godzilla\" im Bildseitenverhältnis 2,39 : 1 mit der digitalen Kinokamera \"Arri Alexa Plus 4:3\" in Kombination mit anamorphotischen Linsen der Serie Panavision C. Für die Titelsequenz verwendete McGarvey Vintage-Objektive aus den frühen 1960er Jahren. \"Godzilla\" wurde in 2D gedreht und nachträglich in 3D konvertiert. Die Konvertierung nahmen die Studios Gener8 und Stereo D vor. Ein beträchtlicher Teil wurde in Vancouver und Umgebung aufgrund der dort ansässigen Filmstudios gedreht. Das Vancouver Convention Centre diente als Kulisse für die Flughäfen Tokio und Honolulu und das BC Place Stadium als das zur Notunterkunft umfunktionierte Stadion gegen Ende des Films. Der High View Lookout im Cypress Provincial Park war Drehort für die „Taktische Operationszentrale, Oakland, Kalifornien“. In Richmond drehte man die Mobilmachungsszene (im Film mit der Ortsangabe „Lone Pine“ versehen). Anfang Juli 2013 wurde \"on location\" auf Hawaii gedreht. Für die Aufnahme der Tsunamiszene in Waikiki engagierte man über dreihundert Statisten, die die fliehende Bevölkerung darstellen. Der Film entstand unter der Mitwirkung der U.S. Navy, die Dreharbeiten auf den Flugzeugträgern USS \"Carl Vinson\", USS \"Nimitz\" und USS \"Ronald Reagan\" gestattete. Für das Szenenbild war Owen Paterson zuständig. Insgesamt wurden 95 Sets gebaut. Die größten Studio-Sets waren das hohle Godzilla-Skelett (zu Filmbeginn) und das Muto-Nest.", "section_level": 2}, {"title": "Monsterdesign.", "content": "Roland Emmerichs Godzilla erntete seinerzeit harsche Kritik dafür, dass dieser wenig mit dem japanischen Original gemein habe. Schon bei der Ankündigung des Reboots ließ man daher durchklingen, dass man mit der Originalvorlage respektvoller umgehen werde. Toho legte eine Liste mit Figureneigenschaften vor, die berücksichtigt werden mussten. Im Gegensatz zu den japanischen Filmen, wo Godzilla traditionell von einem Darsteller im Kostüm gespielt wird, ist jener in der US-Verfilmung vollständig computeranimiert. Beim Design ließ man sich von Bären, Komodowaranen, Eidechsen, Löwen und Wölfen inspirieren. Das Design des Gesichts wurde unter anderem von Drachen, Hunden, Katzen und Adlern beeinflusst. Die Struktur der Haut bzw. Schuppen orientierte sich an erstarrter Lava. Besonders großen Wert legte Edwards auf eine ausdrucksstarke Silhouette. Am Ende sollte das von Weta Workshop erstellte digitale 3D-Godzilla-Modell von allen Seiten das optimale Aussehen zeigen. Zur Festlegung der Figurengröße ließ man verschieden große Godzilla-Modelle durch ein 3D-Stadtmodell laufen und sah sich die Wirkung an. Mit 107 (108) Metern wurde es der größte Godzilla von allen \"Godzilla\"-Filmen. Edwards nannte hierfür einen pragmatischen Grund: Die Städte und Wolkenkratzer seien im Laufe der Zeit auch immer größer geworden. Die Moving Picture Company übertrug dann die Concept Art in die fotorealistische CGI-Version Godzillas im fertigen Film. Am Godzilla-Schrei arbeiteten die Sounddesigner Erik Aadahl und Ethan Van Der Ryn etwa sechs Monate. Die endgültige Version ist die Fünfzigste, die das Team produzierte. Die Mutos stammen nicht aus dem Monster-Fundus des Studios Toho, sondern wurden für diesen Film neu entworfen. Dennoch dienten die klassischen Toho-Monster als Vorbild. Als Designgrundlage kamen unter anderem Moskitos, Insekten und Vögel in Betracht; die Stromlinienform schaute man sich von Flugzeugen ab. Die Laute der Mutos sollten sich mit eigenen Klick- und Schnattergeräuschen klar von denen Godzillas unterscheiden.", "section_level": 2}, {"title": "Visuelle Effekte.", "content": "Für die visuellen Effekte war Jim Rygiel als VFX Supervisor verantwortlich, der vor allem durch seine Arbeit an der \"Herr-der-Ringe\"-Trilogie als profilierter Effektespezialist galt. Godzilla, die Mutos und ihre Kampfszenen wurden von der Moving Picture Company (MPC) animiert, die VFX-Arbeit an der Bockbrückenszene und dem Muto-Kokon stammt von Double Negative (Dneg) und die Tsunami-Animation von Scanline. Um natürlich wirkende Bewegungen zu erhalten, entwarf man für Godzilla eigens eine Anatomie mit Skelett, Fett und Muskulatur. Für realistische Bewegungs- und Verhaltensweisen bei den Monsterkämpfen studierte man Filmaufnahmen von Tierkämpfen zwischen Bären bzw. zwischen Komodowaranen. Die MPC baute für den finalen Kampf die Innenstadt von San Francisco digital nach, in der man die keyframeanimierten Monster frei bewegen konnte. Zuvor unternahm man Touren in die Stadt und fertigte mit Gigapixelkameras hochauflösende Panoramafotos an, die als Vorlage dienten. Als besonders schwierig erwies sich die Simulation von Rauch, Schutt und Trümmern und die Interaktion der Monster mit diesen Elementen, während sie sich durch die Stadt bewegen. Die MPC verwendete hierfür eine hauseigene Simulationssoftware, die hochauflösende Simulationen von Gebäudeeinstürzen und Staubverwirbelungen ermöglichte.", "section_level": 2}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Der Soundtrack zu \"Godzilla\" umfasst 20 Titel und wurde von Alexandre Desplat komponiert. Im Wissen, dass es ein lauter Film werden würde, stellte Desplat ein großes Orchester für einen wuchtigen, voluminösen Soundtrack zusammen; auf elektronische Musikelemente sollte verzichtet werden. Im starken Maße setzte er auf Geigen, Blechblasinstrumente und Hörner, die letztendlich den stampfenden, polternden Soundtrack ergeben. Eine Sonderstellung nimmt die Fallschirmsprungszene ein, in der die Komposition \"Lux Aeterna\" von György Ligeti verwendet wird. Laut Edwards ergab sich das per Zufall: Noch während er an der Prävisualisierung der Szene arbeitete, kam ihm die Idee dazu, als er spazieren ging und sein Handy zufällig diese Musik spielte.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing.", "content": "Die Promotion des Films begann mit der San Diego Comic-Con International im Juli 2012. Hier präsentierte man das erste Teaser-Filmposter, das aber nur den Film-Schriftzug zeigte. Auch ein extra angefertigter Teaser wurde hier vorgeführt (\"siehe Abschnitt Projektentwicklung\"). Noch bis Ende 2012 erfuhr man nur wenig Neues über den Film. Mit Drehbeginn im März 2013 verstärkte sich das Marketing. Am zweiten Drehtag meldete sich Edwards mit einem „Grußvideo“ an die Fans und erste Fotos vom Set wurden veröffentlicht. Während der Dreharbeiten veröffentlichte man gelegentlich immer wieder Bilder und Filmaufnahmen vom Set. Die ersten Filmposter präsentierte man bei der San Diego Comic-Con International 2013. Die ersten Standbilder und der erste offizielle, englischsprachige Trailer wurden am 10. Dezember 2013 veröffentlicht; derselbe Trailer in deutscher Fassung am 13. Dezember 2013. Weitere offizielle Trailer folgten am 25. Februar 2014 (in deutscher Fassung am 27. Februar 2014), am 18. März 2014 (in deutscher Fassung am 27. März 2014) und am 7. April 2014. Daneben produzierte man noch eigene Trailer-Variationen für Japan und für TV-Ausstrahlungen. Die Trailer zeigen Godzilla nie komplett bzw. nur schemenhaft hinter Rauch und Staub erkennbar.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "In mehreren europäischen Ländern startete der Film am 14. Mai 2014. Der deutsche Kinostart war am 15. Mai 2014. In den Vereinigten Staaten kam der Film am 16. Mai 2014 in die Kinos. Die Heimveröffentlichung (deutschsprachige DVD, BD und 3D-BD) war am 25. September 2014. Die Erstausstrahlung im deutschsprachigen Free-TV erfolgte am Neujahrstag 2017 auf ORF eins und ProSieben. Bei Produktionskosten von 160 Millionen US-Dollar spielte der Film am Startwochenende weltweit 196 Millionen US-Dollar ein, davon 93 Millionen US-Dollar in den Vereinigten Staaten und Kanada. Die Gesamteinnahmen beliefen sich weltweit auf rund 529 Millionen US-Dollar, davon 201 Millionen US-Dollar in den USA und Kanada. Den Break-even-Point gab Legendary Pictures mit rund 380 Millionen US-Dollar an. Aufgrund des kommerziellen Erfolges arbeitet Legendary Pictures an der Fortführung in Form eines Franchises, dem \"MonsterVerse\" (\"siehe Abschnitt Godzilla als Teil des MonsterVerse\"). In der Liste der weltweit kommerziell erfolgreichsten Filme des Jahres 2014 belegt \"Godzilla\" den 14. Platz. In Deutschland zählte man knapp 960.000 Kinobesucher (Rang 36 des Jahres 2014).", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Inszenierung.", "content": "Gareth Edwards wollte \"Godzilla\" realistisch inszenieren, weshalb er viel mittels Handkamera drehen ließ. Die Kamera sollte vor allem Positionen einnehmen, von denen auch ein natürlicher Beobachter das Geschehen hätte sehen können (vom Boden, Hubschrauber etc. aus). „Unmögliche“ Perspektiven wollte er vermeiden. Oft sind Menschen im Vordergrund zu sehen, um dem Zuseher einen Größenvergleich zu geben. Der Fallschirmsprung hingegen sollte (unterlegt von György Ligetis \"Lux Aeterna\") wie ein „Sprung in die Hölle“ wirken – einschließlich Gebet des Militärpfarrers. Godzilla wird bewusst nur sparsam gezeigt. Erst nach rund einer Stunde ist dieser erstmals vollständig zu sehen und alle Godzilla-Szenen machen in Summe nur 8 bis 11 Minuten (je nach Zählweise) des Films aus. Vielmehr wollten die Filmemacher Suspense-Momente nach dem Vorbild von Steven Spielbergs Filmklassiker \"Der weiße Hai\" schaffen. Auch mehrere Filmkritiker sahen Einflüsse von Spielbergs Filmen in \"Godzilla\".", "section_level": 2}, {"title": "Themen und Motive.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Godzilla als Naturgewalt.", "content": "Für Max Borenstein stellte sich beim Schreiben des Drehbuchs die Frage, was Godzilla thematisch repräsentiert. Er sah den gemeinsamen Nenner der im Laufe der Zeit entstandenen Filme (trotz verschiedenster Themen wie Atomkriege, Alien-Invasionen, Natur- und Umweltkatastrophen oder Bioengineering) darin, dass Godzilla sich gleich einer Naturgewalt außerhalb der menschlichen Kontrolle bewege. Das wollte er aufgreifen. Trotz moderner Waffen bleibe die Menschheit machtlos und werde so an ihre Kleinheit erinnert. Edwards bezeichnete seinen Film als „Mensch-gegen-Natur“-Geschichte, in der Godzilla eine Naturgewalt repräsentiert. Er sah die Figur nicht als gut oder böse, sondern eher als Antihelden. Der Kritiker Philipp Stadelmaier schrieb: „Dieser Godzilla aber ist kein Ausdruck des kollektiven Atombombentraumas oder irgendeiner öko-politischen Botschaft mehr [..]. Er ist einfach ein Wesen, das mit dem Menschen die Erde teilt und nicht zu bezwingen ist.“ Menschen bleiben nur „Zuseher von etwas Größerem“, die Monster machen „ihren Kampf allein unter sich aus“.", "section_level": 3}, {"title": "Bezug zu realen Katastrophen.", "content": "Dass die Zerstörungsbilder an Katastrophen aus jüngerer Zeit erinnern, sei laut Edwards „kein Unfall“: „Andere Generationen hatten die Titanic oder den Blitz. Für uns sind es die Tsunamis und der 11. September.“ Viele Kritiker sahen die Zerstörung des Atomkraftwerks in der fiktiven japanischen Stadt Janjira als Referenz auf die Nuklearkatastrophe von Fukushima. Dazu sagte Edwards: „Unser Film handelt überhaupt nicht von Fukushima [...], aber ich wollte, dass er die Fragen widerspiegelt, die der Vorfall in Fukushima aufgeworfen hat.“ Laut dem Kritiker Christian Buß sei der Film wie die frühen \"Godzilla\"-Filme mit kollektiven Traumata aufgeladen: „In Hochhäuser stürzende Fluggeräte wecken Erinnerungen an 9/11; die Bilder von dem Wellenberg, der sich [...] in Honolulu auftürmt, ähneln frappierend Aufnahmen von der Tsunami-Katastrophe 2004, und natürlich denkt man bei den Trümmern des (fiktiven) AKW unweigerlich an Fukushima.“ Die Titelsequenz mit Atombombentests in den 1950er Jahren verweise laut Philipp Stadelmaier auf den ursprünglichen Kontext der \"Godzilla\"-Reihe.", "section_level": 3}, {"title": "Kritiken.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Deutschsprachige Kritiken.", "content": "Von der deutschsprachigen Kritik erhielt \"Godzilla\" positive bis gemischte Rezensionen. Mehrmals wurde Edwards‘ \"Godzilla\" als Verbeugung vor der berühmten Filmfigur gelobt. Christian Buß befand den Film auf \"Spiegel Online\" als „ethisch und ästhetisch ganz nah an der Urechse“, gleichzeitig aber frei von Nostalgie. Für Jörg Buttgereit (\"epd Film\") sei Edwards ein „sensibler Fan, der die japanischen Wurzeln und die atomare Kinderstube der Monsterikone“ bewahre. Er bleibe, so Dietmar Dath in der \"Frankfurter Allgemeine Zeitung\", dem Gojira-Kanon treu und erweise dem Monster „in jeder Hinsicht die Achtung“. Einige Kritiker sahen im Animationsstil des computeranimierten Godzillas eine Hommage an das Gummikostüm der Originalfilme. Besonderen Anklang fand auch Edwards‘ Inszenierung. Philipp Stadelmaier schrieb in der \"Süddeutsche Zeitung\" vom „wunderbaren Auftauchen und Verschwinden der Monster im Nebel und [...] tollen Variation der Distanzen“. Der Film habe „einige schlicht umwerfende Actionpanoramen“ zu bieten, so Drehli Robnik (\"filmgazette\"). Er hob die besondere Atmosphäre hervor: Christian Buß mochte die Herangehensweise an den Stoff: Nicht jeder Kritiker sah das positiv. Für Christoph Huber von der \"Presse\" werde der Film durch den „demonstrativ ernsten Ton“ zum depressiv-aggressivem Spektakel und Harald Peters sah ihn in der \"Welt\" als „weiteres Beispiel für die Nolanisierung des Actionkinos“. Bemängelt wurde auch das Drehbuch. Dies sei laut \"Süddeutsche Zeitung\" das Schwächste am Film. Für Björn Becher (\"Filmstarts.de\") gebe es „einigen Leerlauf“. Christoph Huber nannte \"Godzilla\" „einen eher einfallslosen Hollywood-Katastrophenfilm“, der hinter seinem Konkurrenten \"Pacific Rim\" zurückbleibe. Ein häufiger Kritikpunkt war mangelhafte Figurenzeichnung: Die Schauspieler werden „zwangsläufig zu ungläubigen Nebendarstellern degradiert“, für sie gebe es oft „kaum Gelegenheiten zu brillieren“. Keine Figur vermöge „wirklich zu interessieren“ und Aaron Taylor-Johnson bleibe ein „farbloser“ bzw. „reichlich hölzerner Held“. Bryan Cranston versuche laut Björn Becher (\"Filmstarts.de\") noch, die „stärksten Akzente“ zu setzen, für Harald Peters ist dessen Figur sogar „so eindimensional“ angelegt, dass er „sich nicht anders zu helfen weiß, als seine Zeilen zu schreien, flehen oder zu wimmern.“ Peters‘ Kritik in der \"Welt\" fiel negativ aus: Caspar Shaller verriss in der \"Zeit\" den Film: Godzilla werde mit Amerika und Amerika mit dem Militär gleichgesetzt. Die „riesigen Mottenmonster“ stünden für das Feindbild Asien/China. Der Film sei „plumpe Agitation“ und „krude Propaganda“.", "section_level": 2}, {"title": "Einige US-Kritiken.", "content": "Todd McCarthys Kritik im \"Hollywood Reporter\" fiel – trotz einiger Abstriche – positiv aus. \"Godzilla\" sei in handwerklicher und technischer Hinsicht ausgezeichnet gemacht, leide aber unter langweiligen Charakteren. Edwards würde seiner Titelfigur schon „zu viel“ Respekt zollen: „[..] als wäre er ein älterer Bühnenstar, der respektvoll behandelt wird, taucht der Titelheld kaum bis zum zweiten Akt auf.“ Eric Henderson vergab im \"Slant Magazine\" 3,5 von 4 möglichen Punkten: In seiner stetigen Steigerung sei \"Godzilla\" das filmische Äquivalent zu Ravels \"Boléro\", ein „kontemplatives Crescendo der Zerstörung“. Ebenfalls mit 3,5 von 4 möglichen Punkten bewertete Matt Zoller Seitz auf \"RogerEbert.com\" den Film und bezeichnete ihn als eine Kombination aus epischem Horrorfilm und Parabel über die revoltierende Natur. Er meinte: „Ich würde dem Film ernsthafte Minuspunkte geben, wenn er nicht so brillant inszeniert wäre, [...] und wenn die Filmemacher nicht alles daran setzen würden, den Randstatus der Menschen zum Teil des Weltbildes des Films zu machen [...].“ Peter Debruge fragte sich in der \"Variety\", wozu es Stars in einem Zerstörungsfilm wie \"Godzilla\" brauche. Er fand die Gewichtung zwischen den Monstern und den menschlichen Charakteren nicht gelungen. Zudem verschwende der Film zu viel Energie für eine plausible Darstellung der Ereignisse.", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzungen, Franchise.", "content": "\"Godzilla\" stellt den Auftakt einer Reihe von Monsterfilmen dar, die ein fiktives filmisches Universum, das so genannte \"MonsterVerse\", bilden. Zu dieser von Legendary Pictures produzierten und Warner Bros. Pictures verliehenen Reihe zählen weiters: Ferner gab es Spekulationen über ein Crossover zwischen \"Godzilla\" (bzw. dem \"MonsterVerse\") und \"Pacific Rim\". Der thematisch ähnlich gelagerte Film – ebenfalls eine Produktion von Legendary Pictures – kam im Jahr zuvor in die Kinos. Später ging die \"Pacific-Rim\"-Marke aber zu Universal Pictures über, was Crossoverpläne unwahrscheinlich machte.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation stammt von der Firma RC Production aus Berlin. Das Dialogbuch verfasste Klaus Bickert, für die Dialogregie war Marius Clarén zuständig.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritikenspiegel (deutschsprachig).", "content": "Positiv: Eher positiv: Eher negativ: Negativ:", "section_level": 2}], "src_summary": "Godzilla ist ein US-amerikanischer Monsterfilm des Regisseurs Gareth Edwards aus dem Jahr 2014. In der Hauptrolle spielt Aaron Taylor-Johnson, in weiteren Rollen Elizabeth Olsen, Bryan Cranston, Sally Hawkins, Juliette Binoche und Ken Watanabe. Es ist die zweite US-amerikanische Verfilmung (nach Roland Emmerichs \"Godzilla\" von 1998) des gleichnamigen Monsters aus der japanischen Filmreihe, die erstmals 1954 produziert wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2149287} {"src_title": "Montenegro de Cameros", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "1949 beruhte Floridas Wohlstand vor allem auf dem Anbau von Zitrusfrüchten. Plantagenbesitzer profitierten dabei davon, dass schwarze Arbeiter auf Basis der Jim Crow-Gesetze (auch Black Codes genannt) keine Gehaltserhöhungen durchsetzen konnten und ihr Wechsel von Arbeitsstellen erheblich erschwert war. Großen Anteil an der Durchsetzung der Jim-Crow-Gesetze, die bis zum Civil Rights Act von 1964 die Rassentrennung zementierte, hatte Willis V. McCall, ein für seine Gewalttätigkeit und seinen Rassismus bekannter Sheriff im Lake County. Als eine weiße 17-jährige Frau aus Groveland behauptete, vergewaltigt worden zu sein, wurden von McCall weitgehend willkürlich vier junge schwarze Männer der Tat beschuldigte. Ernest Thomas, einer der Beschuldigten, wurde bereits während seiner Gefangennahme erschossen. Der Ku-Klux-Klan, ein rassistischer Geheimbund, reagierte sehr schnell auf den angeblichen Vorfall und brannte unter anderem in einem Rachefeldzug Häuser, die von Schwarzen bewohnt wurden, nieder und sorgte durch sein brutales Vorgehen dafür, dass hunderte von Schwarzen in den Sümpfen des Landkreises Schutz suchten, um Vergeltungsmaßnahmen durch den Geheimbund zu entgehen. Auf Grund der relativ eindeutigen Hinweise, dass die vier Männer zu Unrecht verhaftet worden waren, entschied sich Thurgood Marshall ihre Verteidigung zu übernehmen. Der in New York City lebende Thurgood Marshall, der 1967 – knapp 20 Jahre nach dem in \"Devil in the Grove\" beschriebenen Vorfall – zum ersten afroamerikanischen Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten ernannt wurde, arbeitete 1949 für die Bürgerrechtsbewegung NAACP. Seine Kollegen empfanden seine Entscheidung als problematisch, da seine Arbeit für die Bürgerrechtsbewegung als wesentlich galt. Die NAACP konzentrierte sich in ihrer Arbeit auf Rechtsfälle, mit denen der „\"separate but equal\"“-Grundsatz angegriffen werden konnte. Nach diesem 1896 vom Obersten Gerichtshof festgelegten Grundsatz war Rassentrennung dann zulässig, wenn die den Weißen und Schwarzen zustehenden Einrichtungen gleichwertig waren. Strafrechtsfälle wie die Verteidigung der vier jungen Männer passten grundsätzlich nicht zu dieser Strategie. Marshall hielt aber an seiner Entscheidung, sich in diesen Fall einzumischen, fest, obwohl einer seiner Kollegen vom NAACP in Zusammenhang mit diesem Fall ermordet und auch er selbst mit dem Leben bedroht wurde. In ersten Gerichtsprozess wurden zwei der überlebenden Angeklagten zum Tode verurteilt, der dritte Angeklagte wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. 1951 gelang es Thurgood Marshall, dieses Urteil vom Obersten Gerichtshof aufheben zu lassen, weil Verfahrensfehler vorlagen. So hatte eine ausschließlich weiße Jury über die Angeklagten geurteilt. Auf dem Rücktransport der beiden zum Tode Verurteilten wurden einer von ihnen während eines angeblichen (und heute weitgehend bezweifelten Fluchtversuchs) durch Sheriff Willis V. McCall erschossen, der zweite schwer verletzt. Thurgood Marshall konnte zwar eine erneute Verurteilung nicht verhindern. Das Todesurteil wurde jedoch bereits 1955 in lebenslange Haft umgewandelt und Walter Irvin, als letzter Überlebender der Groveland Four, 1968 begnadigt. Gilbert King griff bei seinen Recherchen auf bislang nicht veröffentlichte Unterlagen des FBI und des NAACP zurück. Sie verdeutlichen unter anderem, dass dem FBI klar war, dass die Geständnisse der Angeklagten unter Folter erzwungen wurden, dass es aber aus unterschiedlichen Gründen am Willen mangelte, die Verantwortlichen im Lake County dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Er belegt auch eindeutig die von Rassismus aufgeheizte Atmosphäre während der Gerichtsprozesse, von der alle bedroht waren, die an der Schuld der Groveland Four zweifelten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Devil in the Grove: Thurgood Marshall, the Groveland Boys, and the Dawn of a New America ist ein 2012 veröffentlichtes Sachbuch (ISBN 978-0-0617-9228-1) des US-amerikanischen Schriftstellers Gilbert King, das im Jahr 2013 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. Es thematisiert die Verteidigung der sogenannten Groveland Four, vier afroamerikanischen Männern, die 1949 in Lake County (Florida) fälschlich der Vergewaltigung einer weißen Frau angeklagt wurden. Verteidigt wurden sie durch Thurgood Marshall, einen der einflussreichsten afroamerikanischen Juristen der USA, der heute vor allem wegen seiner Zivilrechtsklagen gegen Rassismus in Erinnerung ist. ", "tgt_summary": null, "id": 2415641} {"src_title": "Feingerippte Grasschnecke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Namensgebung.", "content": "Der Name von Kinlochewe ist auf die frühere Bezeichnung von Loch Maree zurückzuführen, das bis um 1700 als \"Loch Ewe\" bezeichnet wurde. Zur Unterscheidung von der Meeresbucht Loch Ewe erhielt Loch Maree seinen heutigen Namen, angelehnt an den Heiligen Mealrubha, auf den die Christianisierung der Gegend zurückgeführt wird. Kinlochewe behielt trotz der Umbenennung des Sees seinen Namen, der so viel wie „Kopf von Loch Ewe“ bedeutet. Der Ort wie auch die gleichnamige Kinlochewe Estate gehörte dem Clan Mackenzie.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur und Tourismus.", "content": "Kinlochewe ist ein regionaler Straßenverkehrsknoten an der A832 zwischen Ullapool, Gairloch und Achnasheen und der abzweigenden A896 nach Torridon und Shieldaig sowie zur Halbinsel Applecross. Es ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen und Klettertouren in den Bergen der Umgebung. Ausflugsziele sind auch die umliegenden Seen, vor allem Loch Maree. Nordwestlich liegt das Biosphärenreservat des Beinn Eighe, östlich das große, kaum mit öffentlichen Straßen erschlossene Gebiet der Letterewe Wilderness. Zu den weiteren Zielen für Wanderer gehören vor allem die weiteren umliegenden Munros wie etwa der Slioch, der Liathach oder der A’ Mhaighdean. Aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage weist Kinlochewe eine vorwiegend an touristischen Anforderungen orientierte Infrastruktur auf. Der Ort besitzt eine der wenigen Tankstellen in weitem Umkreis, das seit etwa 1800 bestehende „Kinlochewe Hotel“, einen Campingplatz, verschiedene Bed and Breakfasts, ein Postamt sowie einen kleinen Supermarkt. Kinlochewe besitzt zwei Kirchen, eine der Free Church of Scotland und eine der Church of Scotland. Die Einwohnerzahl liegt bei etwas über 100 Menschen, nach dem Census 1991 wie auch dem von 2001 leben 107 Menschen im 41 Haushalten im Ort. Es bestehen Busverbindungen nach Gairloch, Dingwall und Inverness.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kinlochewe (schottisch-gälisch: \"Ceann Loch Iù\") ist ein kleiner Ort in der \"Council Area\" Highland in Schottland. Er liegt in den Highlands südlich von Loch Maree und am nordwestlichen Talausgang des Glen Docherty.", "tgt_summary": null, "id": 1491675} {"src_title": "Donat Mg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Spieler startet zufällig auf der Karte, meist aber an einem Strandabschnitt in dem fiktiven post-sowjetischen Staat Chernarus (Tschernarussland) oder in Livonia (Nur in dem kostenpflichtigen DLC verfügbar), dessen Bewohner von einer ungeklärten Viruserkrankung in Zombies verwandelt wurden. Als Überlebender (engl.: Survivor) muss sich der Spieler unbewaffnet, mit wenig Vorräten versehen ins Landesinnere vorkämpfen, um Nahrung, Waffen, Munition, Survival-Ausrüstung und Medikamente zu finden. Dabei trifft er einerseits auf Zombies und andererseits auf weitere Überlebende. Letztere werden wie der Spieler selbst von anderen Mitspielern gesteuert und können somit sowohl freundlich als auch feindlich gesinnt sein. Mit freundlichen Charakteren kann man sich verbünden; von Banditen wird man überfallen und ausgeraubt. Dieser Umstand erfordert taktisches, vorausschauendes und umsichtiges Vorgehen, wodurch sich eine eigene Spannung und Stimmung entfaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "\"DayZ\" ist ein Open-World-Spiel des Genres Survival Horror, es gibt keine Spielziele im eigentlichen Sinne. Das einzige Ziel ist es, sich durchzuschlagen, um zu überleben. Der Spieler muss sich durch die 225 km2 große Spielwelt zumeist möglichst leise bewegen, da beim Gehen oder Laufen Lärm erzeugt wird, was sich in der Nähe aufhaltende Zombies anzieht. Auch laute Schüsse erregen die Aufmerksamkeit der Zombies. Durch schallgedämpfte und lautlose Waffen wie z. B. Beil, Stemmeisen oder Armbrust kann sich der Spieler jedoch auch verteidigen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Auf weiten Ebenen ist man besser für Zombies sichtbar; Ducken oder Kriechen verringert die Sichtbarkeit. Wird ein Überlebender verletzt, so muss er seine Wunden verbinden und bei hohem Blutverlust von einem anderen Spieler eine Transfusion verabreicht bekommen. Knochenbrüche müssen mit Morphium, oder einer Schiene aus Holzstöcken und Verbandmaterial versorgt werden. Nach heftigen Kämpfen und schweren Verletzungen kann der Spieler Panik oder Schmerzen bekommen. Panik wird durch ein Symbol dargestellt, während Schmerzen zu starkem Zittern führen, welches das Zielen mit der Waffe enorm erschwert. Schmerzen können mit Schmerzmitteln behandelt werden. Zudem ist es möglich, sich zu erkälten und Fieber zu bekommen. Um sich aufzuwärmen bzw. zu genesen, lassen sich Lagerfeuer entfachen, Heat Packs oder vorsorglich warme Kleidung benutzen, sofern man diese findet. Zusätzlich ist der Spieler gezwungen, regelmäßig zu essen und zu trinken, um nicht zu verhungern oder zu verdursten. Das weitläufige Terrain wird nach Süden und Osten hin durch Meer begrenzt. Überschreitet der Spieler die Grenze nach Norden oder Westen, so betritt er eine monotone Graslandschaft, die keine Spuren von Zivilisation oder Vegetation mehr aufweist. Da der Spieler in dieser endlosen Einöde auch keine Nahrung mehr auffindet, ist er früher oder später zur Umkehr gezwungen. In der Spielwelt gibt es Wettereffekte, welche auch Einfluss auf das Spielgeschehen haben. Bei Regen sinkt langsam die Körpertemperatur, was eine Erkältung oder Krankheiten wie Cholera, Dysenterie und Hepatitis hervorrufen kann; bei Sonne erwärmt sich der Spielcharakter. Des Weiteren gibt es Tag- und Nachtwechsel. Bei Nacht sorgen Taschenlampen, Bengalfeuer, Leuchtstäbe oder Nachtsichtgeräte für Sicht, wobei erstere wiederum ungewollte Aufmerksamkeit erregen können. Kommunikation mit anderen Spielern ist mittels einer Textchat- und Sprachchatfunktion oder mittels Handzeichen möglich. Der Tod der Spielfigur ist permanent. Der Spieler verliert seine Ausrüstung und fängt wieder bei Null an. Da die Leiche der Spielfigur jedoch nicht verloren geht, können sämtliche Gegenstände wieder aufgenommen werden, sofern dies nicht bereits ein anderer Spieler getan hat oder die Leiche verschwunden ist (ugs. despawnt).", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede zur Mod.", "content": "Im Gegensatz zur Mod beinhaltet die Standalone-Version unter anderem ein überarbeitetes Inventar-Interface, ein Crafting-System, neue Ausrüstungs-Zustände, aufrüstbare Waffen (auf- und absetzbare Zielfernrohre, Bajonette usw.), neue Krankheiten, die man sich zuziehen kann und Verständigungsanimationen (Handzeichen wie Winken). Zudem wurde das Nahrungssystem erweitert, bei dem man jetzt beispielsweise einen Dosenöffner oder ein Bajonett braucht, um Konserven zu öffnen und portionsweise Essen und Getränke zu sich nehmen kann. Man kann aber auch von faulem Essen erkranken. Auch ist nun bei Bluttransfusionen auf die richtige Blutgruppe zu achten. Ebenso kann man sich von anderen Spielern Blut abnehmen lassen. Neu sind auch hunderte public-domain-Bücher, die in die Spielwelt integriert wurden, und die gelesen werden können (zum Beispiel Der Krieg der Welten und Moby-Dick). Werden Areale von Zombies gesäubert, werden diese nun dort zeitweise nicht mehr nachspawnen.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Spieleentwickler Dean Hall bestätigte im August 2012, dass \"DayZ\" als eigenes Spiel weiterentwickelt wird. Die \"DayZ\"-Mod war ursprünglich nur als Technologie-Demo für diese Idee angedacht. Die fiktive Spielwelt von Chernarus wurde einer Region im Nordwesten Tschechiens nachempfunden. Die frühe Alpha-Version des Spiels wurde am 16. Dezember 2013 auf der Internetspielplattform Steam veröffentlicht und spielte am ersten Erscheinungstag umgerechnet geschätzte 4,14 Millionen Euro ein. Die Early-Access-Alpha-Version der \"DayZ\" Standalone verzeichnete bereits am ersten Veröffentlichungstag über 170.000 Käufe. Innerhalb des ersten Monats stiegen diese bis auf über 1 Million Downloads an. Eine Version für die PlayStation 4 wurde im August 2014 auf der Gamescom-Pressekonferenz von Sony angekündigt. Fahrzeuge sind auch Teil des Spiels. Eine höhere Anzahl Zombies, sowie Tiere, Jagen, Kochen, errichtbare Bauten und Ressourcen-Sammeln sollen der Alpha schrittweise durch Patches hinzugefügt werden. Dean Hall kehrte der Entwicklung von \"DayZ\" den Rücken und verließ Ende 2014 Bohemia Interactive. Gründe hierfür waren grobe Fehler im Spielkonzept, die seinen Anforderungen nicht gerecht wurden. Zudem plagte ihn das Heimweh, sodass er in seiner Heimat Neuseeland sein eigenes Entwicklerstudio namens RocketWerkz gegründet hat. Auf der E3 2015 wurde angekündigt, dass das Spiel für die Xbox One erscheinen wird. Nachdem das Spiel eigentlich Ende 2017 in die Beta-Phase übergehen sollte, haben die Entwickler nun in einem Blogeintrag vom 28. November 2017 bekannt gegeben, dass DayZ im Jahr 2018 mit der Versionsnummer 0.63 in die Beta-Phase übergehen und gleichzeitig die Early-Access-Phase (Alpha-Phase) verlassen soll. Auch wurde in der Mitteilung betont, dass die Entwicklung der Konsolen-Version weiterhin verfolgt wird, sofern die Beta der PC-Version zufriedenstellend ist. Ein explizites Datum hierzu wurde nicht genannt. Creative Director Brian Hicks verkündete im Mai 2018, dass er dem Unternehmen den Rücken kehren wird. Laut eigener Aussage \"wird er nicht mehr gebraucht\", was bei vielen Fans für Unbehagen sorgte mit der Befürchtung, DayZ würde den Early Access nicht mehr verlassen. Auf dem offiziellen Entwicklerblog kündigte das Team um Chefentwickler Eugene Harton am 7. Dezember 2018 an, dass nach fast fünf Jahren Entwicklungszeit die Standalone-Version von DayZ am 13. Dezember 2018 um 19 Uhr deutscher Zeit den Steam Early Access verlassen und damit offiziell mit der Versionsnummer 1.0 veröffentlicht werden soll. Der Kaufpreis wird bei Release auf 38 € erhöht werden. Ein Release-Teasertrailer ist ebenfalls auf dem Blogeintrag zu finden. Seit Beginn der Entwicklung wurden unter anderem 900 Bugs und Fehler behoben und eine komplett neue Grafik-Engine eingesetzt, die das Spielerlebnis verbessern soll. Die Entwickler verkündeten auch, dass das Spiel im Frühjahr 2019 aus dem Xbox Game Preview-Programm genommen wird, eine Art Vorschau für Spiele, die sich noch in der Entwicklung befinden. Am 29. Mai 2019 wurde eine Version von \"DayZ\" für die PlayStation 4 veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "DayZ ist ein Survival-Horror-Computerspiel von Bohemia Interactive und ging aus der gleichnamigen \"ArmA-2\"-Mod \"DayZ\" aus dem Jahr 2012 hervor. Die frühe Alpha-Version des Spiels wurde am 16. Dezember 2013 auf der Internetspielplattform Steam für Windows veröffentlicht. Der offizielle Releasetermin war der 13. Dezember 2018.", "tgt_summary": null, "id": 1855876} {"src_title": "Sandy Stewart", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Underwood-Blattnase ist mit einer Unterarmlänge von 31,5 bis 34,2 mm, einer Gesamtlänge von im Schnitt 67 mm und einem durchschnittlichen Gewicht von 6,6 g für Männchen und 8,5 g für Weibchen eine relativ kleine Blütenfledermaus. Wie alle Vertreter dieser Unterfamilie besitzt die Underwood-Blattnase eine verlängerte Schnauze und eine sehr lange Zunge. Zur Familie der Blattnasen gehörend besitzt sie zudem ein deutlich sichtbares Nasenblatt. Der Schwanz ist kurz und die Spitze ragt leicht aus der Schwanzflughaut heraus. Die Ohren sind klein und rund, das Fell ist schwarz-braun gefärbt, wobei die Bauchseite eine hellere Tönung aufweist.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Underwood-Blattnase ist relativ wenig bekannt. Die Art ist wie die meisten Fledermäuse nachtaktiv und ernährt sich hauptsächlich von Nektar und Pollen. Ihre Ernährungsweise macht sie daher zu einem wichtigen Bestäuber nachtblühender Pflanzen, wie zum Beispiel der \"Marcgravia\", der \"Mucuna\", der \"Calyptrogyne\", der \"Werauhia\" oder Kakteengewächsen wie \"Weberocereus tunilla\". Tagsüber hängt die Art in kleinen Gruppen in Höhlen und hohlen Baumstämmen, manchmal wahrscheinlich auch in Gebäuden. Die Weibchen gebären jeweils ein einzelnes Jungtier.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Underwood-Blattnase kommt von Zentral-Mexiko bis in das südliche Honduras, sowie in Costa Rica und grenznah in Nicaragua und im Westen Panamas vor.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die IUCN schätzt \"Hylonycteris underwoodi\" dank ihrer weiten Verbreitung und dem Vorkommen in geschützten Gebieten als ungefährdet ein.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Hylonycteris underwoodi\" wird als eigenständige Art innerhalb der monotypischen Gattung \"Hylonycteris\" eingeordnet. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Oldfield Thomas aus dem Jahr 1903, der ein Individuum aus der Umgebung von San José, der Hauptstadt von Costa Rica beschrieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Underwood-Blattnase (\"Hylonycteris underwoodi\") ist eine Fledermaus aus der Familie der Blattnasen (Phyllostomidae), die in Zentralamerika beheimatet ist. Die Gattung \"Hylonycteris\" ist monotypisch, das heißt, dass neben der Underwood-Blattnase keine weitere Art der Gattung bekannt ist. ", "tgt_summary": null, "id": 2391145} {"src_title": "Grammy Award for Best Music Film", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Miss.Tic wurde im Montmartre, dem 18. Arrondissement im migrantisch geprägten Quartier um den \"Boulevard Barbès\" geboren. Ihr Vater war ein tunesischer Immigrant und Arbeiter, ihre Mutter stammte aus bäuerlichen Verhältnissen in der Normandie. Ihre Eltern wurden mit rassistischen Stereotypisierungen konfrontiert, da sie eine sogenannte \"marriage mixte\", eine \"gemischte Ehe\" eingegangen waren. Sie wuchs vorerst im Pariser Viertel Butte aux Cailles auf, einem Arbeiterviertel, in dem auch Dichter, Künstler und Sexarbeiter wohnen. In den 1960er Jahren zog die Familie nach Orly. 1966 erlitt ihre Familie einen Autounfall, in Folge dessen ihre Mutter, ihre Großmutter und ihr Bruder verstarben. Sie selbst und ihr Vater mussten das folgende Jahr im Krankenhaus verbringen. Ab 1968 besuchte Miss.Tic das Collège in Orly. Dort wurde sie von ihren Lehrern mit Theater, Literatur und bildender Kunst in Verbindung gebracht, sie besuchte Schauspielkurse. 1972 starb ihr Vater an einem Herzinfarkt. Ihre Stiefmutter forderte von ihr, nach der 10. Klasse die Schule abzubrechen, um in ihrem Restaurant zu arbeiten. Sie zog heimlich von zu Hause aus, brach die Schule ab und finanzierte ihren Lebensunterhalt selbst. Im Verlauf der 1970er Jahre hielt sich Miss.Tic im Dunstkreis der späten Situationisten auf. Sie rezipierte Bücher wie z. B. \"Gesellschaft des Spektakels\" von Guy Debord und \"La Société de consommation\" von Jean Baudrillard, die Kapitalismus, Konsumgesellschaft, Warenförmigkeit des Lebens und Regierungstechniken kritisieren. Sie spielte Straßentheater, Performances bzw. Provokationstheater mit der Gruppe \"Zéro de Conduite\" und schrieb lyrische Texte. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie parallel dazu als Kellnerin. Ab 1981 lebte sie für zweieinhalb Jahre in den USA, zuerst in Los Angeles, später in San Francisco. Die dort blühende Hip-Hop-Bewegung mit ihren Graffiti und legal gemalten großen Wandbildern – den murals – beeinflussten Miss.Tic stark. Sie war in dieser Zeit in Künstlerkreisen unterwegs und rezipierte viel Kunst, ohne selbst künstlerisch aktiv zu sein. Sie finanzierte ihr Leben weiterhin mit wechselnden kleinen Jobs. Nach ihrer Rückkehr 1983 fand Miss.Tic auch im Pariser Stadtbild Streetart von Künstlern wie Blek le Rat vor, die für sie inspirierend wirkte. Sie nahm zu den auf der Straße Wirkenden Kontakt auf, sah zu oder half ihnen bei ihrer Arbeit. In dieser Zeit entschloss sie sich, als Grafikerin und Layouterin zu arbeiten, und absolvierte eine kurze Ausbildung dafür. Mit ihrem arabischen Familiennamen Jamil bekam sie auf Bewerbungen selten eine Antwort oder gar ein Vorstellungsgespräch. Nachdem sie geheiratet und den Namen ihres Mannes angenommen hatte, war sie als Layouterin und Grafikerin bei verschiedenen Magazinen tätig. Seit 1985 macht Miss.Tic Streetart. Miss.Tic bezieht sich positiv auf die feministische Autorin Virginie Despentes und sieht sich als Anarchistin. Sie lebt in Paris. Miss.Tics versucht, ihren bürgerlichen Namen nicht zu deutlich in der Öffentlichkeit erscheinen zu lassen:", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Im Jahr 1985 entschied sich Miss.Tic, selbst als Streetartkünstlerin aktiv zu werden. Sie schrieb inzwischen kürzere Texte, konzentrierte deren Aussage und radikalisierte ihre Sprache. Ihr erstes Motiv, das sie im öffentlichen Raum in Paris schablonierte, enthielt den lautmalerisch doppeldeutigen Text: \"J'enfile l'art mur pour bombarder des mots coers.\" (franz. ‚Ich ziehe die Rüstung/Mauer-Kunst über, um mit Herz-Wörtern die Spötter zu bombardieren.‘) Diesem Text ordnete sie ein Selbstporträt zu, das sie am Boden sitzend, die Knie haltend mit nachdenklichem Gesicht zeigt. Sie nutzte ihr Selbstporträt in der Anfangsphase, um ihre Texte zu verbildlichen. Miss.Tic verfeinerte in dieser Zeit außerdem die Typografie ihrer Schablonenschrift. Ihren Künstlernamen entlehnte sie von Miss Tick, der Zauberin aus dem Donald-Duck-Comic in der französischen Übersetzung, der gleichzeitig lautmalerisch an das Wort \"mystique\" (franz. ‚mystisch‘) anschließt. Mit fortschreitender Zeit entschied sich Miss.Tic aufgrund des technischen Aufwands gegen das Selbstporträt und verwendete stattdessen Fotos aus Frauenzeitschriften als Vorlage. Durch die Anwendung der Schablonentechnik, durch das Verwenden schwarzer Farbe und besonders durch den hinzugefügten Text bekommen diese Bilder ein anderes Aussehen und eine andere Bedeutung. Sie wurden als provozierend, aggressiv und störend wahrgenommen. Miss.Tic reflektierte das in den Medien dargestellte Frauenbild zunehmend und arbeitete diese Reflexionen in ihre Texte und Darstellungen von Frauen ein. Durch eine Zufallsbegegnung wurde die französische Modedesignerin agnès b. auf Miss.Tic aufmerksam. Sie zeigte 1986 in ihrer Galerie eine Gemeinschaftsausstellung verschiedener Streetartkünstler – darunter Miss.Tic – unter dem Motto \"vite fait – bien fait\" (schnell gemacht – gut gemacht) aus. Zur von der \"Le Monde\" postulierten \"Ecole de Blek le Rat\" wurden außer Miss.Tic die Pochoiristen Jérome Mesnager, Marie Rouffet, Thierry Gauthé, Etherno, Epsilon und Surface Active gezählt. Miss.Tic – aus proletarischem Milieu stammend – fühlte sich von diesen akademisch gebildeten Künstlern nicht richtig akzeptiert. Sie hat sich daher nie in einem Kollektiv formiert, sondern immer allein gearbeitet. Seit 1991 ist Miss.Tic mit ihren Werken auch in Galerien bzw. in der Kunstwelt vertreten. Seit 1993 veröffentlicht Miss.Tic ihre Texte bzw. Texte und Fotos ihrer Werke in Büchern, zuerst im Selbstverlag, ab 1998 in regulären Verlagen. Weiterhin illustrierte sie diverse Buchwerke. Im Jahr 1999 wurde Miss.Tic wegen ihrer Tätigkeit als Streetartkünstlerin bzw. wegen „Sachbeschädigung öffentlichen und privaten Eigentums“ zu 22.000 Francs Geldstrafe verurteilt. Da eine weitere Verurteilung eine Gefängnisstrafe nach sich gezogen hätte, entschloss sie sich, für ihr folgendes Projekt „Muses e Hommes“ als Auftragsprojekt durchzuführen und dafür wie für alle weiteren vorher Genehmigungen einzuholen. Für „Muses e Hommes“ (2000) verwendete sie Werke aus dem Louvre oder dem Musée d’Orsay als Vorlagen. Ihre Texte kommentieren die Geschichte des Bildes oder die Geschichte der Maler. „Muses et Hommes“ kritisiert männliche Dominanz in Museen. Mit „Muses et Hommes“ machte Miss.Tic einen Karrieresprung. Im Jahr 2009 wiederholte Miss.Tic „Muses et Hommes“ mit Werken aus dem Ingres-Museum in Montauban. Miss.Tic eröffnete sich im Lauf ihrer Karriere immer wieder neue Arbeitsfelder und Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Sie gestaltete das Plakat für den Film \"Die zweigeteilte Frau\" von Claude Chabrol (2007), das Plakat des Dokumentarfilms \"Les Travailleu(r)ses du sexe\" über Sexarbeiterinnen von Jean-Michel Carré (2010) und eine Reihe von Briefmarken für die französische Post anlässlich des Weltfrauentags am 8. Mai (2011). Weiterhin gestaltet sie Produkte (eine Designer-Handtasche für die Firma Lamarthe), Werbung (für einen Mietwagen-Verleih) und das Design der Straßenbahnlinie 5 von Montpellier. Ihre Aktivitäten in der Werbung stießen in der auf Nichtkommerzialität, Glaubwürdigkeit und Street Credibility basierenden Streetartszene auf Kritik, sie betreibe damit den Ausverkauf ihrer Ideale, sei mittlerweile nur noch dekorativ statt provokativ. Miss.Tic betont dagegen die Vergänglichkeit von Gegenkulturen. Für sie ist es eine Möglichkeit, mit ihrer Kunst ihren Lebensunterhalt zu verdienen:", "section_level": 1}, {"title": "Miss.Tic und der Feminismus.", "content": "Durch die Bearbeitung gängiger medialer Bilder von Frauen und deren Konnotierung mit Texten wandelt Miss.Tic die Aussagen der Vorlagen in kritische Aussagen um. Ihre Kritik dreht sich um den Platz der Frau in der Gesellschaft, männliche Dominanz im Kunstbetrieb. Für ihre sexpositive Perspektive auf Bilder von Frauen ist sie in der Vergangenheit von Feministinnen kritisiert und teilweise sogar angegriffen worden, so z. B. von Fadela Amara, einer Mitgründerin der französischen postmigrantischen feministischen Gruppe Ni Putes Ni Soumises. Ihre Werke im öffentlichen Raum wurden von pornografiekritischen Feministinnen mit Sprüchen übersprüht wie „Le porno ras-le-bol“ („Nase voll von Porno“), mit Plakaten überklebt, sie wurde in Diskussionen verbal angegriffen, ihr Werk wurde als vulgär, sexistisch und manchmal sogar pornografisch bezeichnet. Es wurde kritisiert, dass Miss.Tic die Frauen als Objekt darstelle und ihre Werke ein erniedrigendes Bild der Frau repräsentieren würden. Dabei haben diese nicht wahrgenommen, dass Miss.Tic diese Frauenbildnisse aus Mode und Werbung nicht einfach nur wiederholt, sondern sie umdeutet, kritisch hinterfragt, sie in ihren gesellschaftlichen Zusammenhang setzt und ihnen eine kritische Aussage verleiht. Ihr geht es um eine größere Sichtbarkeit von Frauen und um das Spiel mit den klischeehaften Geschlechterrollenbildern. Aufgrund der Verkennung des feministischen Gehalts von Miss.Tics Werk und aufgrund der Anfeindungen grenzt sich Miss.Tic vom Feminismus ab, Miss.Tic bezieht sich dennoch positiv auf sexpositive feministische Autorinnen wie Virginie Despentes, auf George Sand und Marguerite Duras. Anlässlich ihrer Ausstellung \"Femme de l'être\" (2011) zeigte sie Bildnisse von Patti Smith, Albertine Sarrazin, Marguerite Duras, Françoise Sagan, Colette, Christine Angot, Anaïs Nin, Amélie Nothomb, Régine Deforges, Virginia Woolf, Virginie Despentes und Simone de Beauvoir, die ihren ideengeschichtlichen Kosmos skizzieren. Sie sieht sich selbst als Anarchistin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Miss.Tic (* 20. Februar 1956 in Paris; bürgerlich \"Radhia de Ruiter\") ist eine mit Stencils (Pochoir) arbeitende französische Streetartkünstlerin, Grafikerin, Performancekünstlerin, bildende Künstlerin und Lyrikerin. Ihre Arbeiten sind seit 1985 im öffentlichen Raum von Paris und in Galerien zu sehen. Ihre Stencils fertigt sie ausschließlich in den Farben Schwarz und Rot auf unterschiedlichen Hintergründen bzw. im öffentlichen Raum. Sie zeigen meist eine weibliche Person, in direkter Nähe dazu eine mehrdeutige Wortgruppe und sind mit ihrem Signet \"Miss.Tic\" versehen. Der Font der Texte und des Signets ist charakteristisch, wurde von ihr selbst entworfen und handgeschnitten.", "tgt_summary": null, "id": 2191081} {"src_title": "John Scott, 1. Earl of Eldon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Lotus brachte erstmals den neuen Typ 107 an den Start, welcher von Johnny Herbert pilotiert wurde, während Mika Häkkinen nach wie vor mit dem 102D antrat, nachdem es an seinem Exemplar des neuen Wagens zu Getriebeproblemen gekommen war. Bei Minardi erfolgte die Premiere des neuen M192. Hinsichtlich der Fahrerbesetzungen gab es keine Veränderungen im Vergleich zum Großen Preis von Spanien zwei Wochen zuvor.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Auch das fünfte Qualifying der Saison ergab eine Pole-Position für Nigel Mansell, indem er als einziger Pilot an diesem Wochenende Runden mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von mehr als 220 km/h absolvierte. Sein Teamkollege Riccardo Patrese qualifizierte sich ebenso wie bereits an den drei ersten Rennwochenenden der laufenden Saison für die zweite Startposition. Die zweite Reihe bildeten die beiden McLaren MP4/7A von Ayrton Senna und Gerhard Berger vor den beiden Benetton B192 von Michael Schumacher und Martin Brundle sowie den beiden Ferrari F92A von Jean Alesi und Ivan Capelli. Mit Mika Häkkinen und Damon Hill verfehlten zwei spätere Weltmeister die Qualifikation.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Der erste Startversuch schlug fehl. Infolgedessen wurde die ursprünglich geplante Renndistanz um eine Runde verkürzt. Mansell gelang von der Pole-Position zum wiederholten Mal ein souveräner Start-Ziel-Sieg, der von Patrese zu einem Doppelsieg für Williams ergänzt wurde. Da Alesi sich im Gegensatz zu beiden McLaren-Piloten für eine Rennstrategie ohne zwischenzeitlichen Boxenstopp entschied, gelangte er zur Mitte des Rennens auf den dritten Rang. Capelli und Schumacher konnten das Rennen jeweils aufgrund von Fahrfehlern nicht beenden. In Runde 39 kollidierten Alesi und Berger. Beide schieden aus, wodurch Senna den dritten Rang einnahm. Martin Brundle erreichte das Ziel als Vierter vor Michele Alboreto und Pierluigi Martini.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von San Marino 1992 fand am 17. Mai auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari statt und war das fünfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1992.", "tgt_summary": null, "id": 2451896} {"src_title": "Talsperre Salamonde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gründer der Barolong war Morolong, der etwa um 1270 gelebt haben soll. Im frühen 19. Jahrhundert lebten sie nördlich des Flusses Vaal, etwa um das heutige Mahikeng in der Provinz Nordwest, und im angrenzenden Betschuanaland, seit 1966 Botswana. Dort lebt bis heute die Gruppe \"Barolong boo Ratshidi.\" Im Verlauf der Mfecane floh die Gruppe \"Barolong boo Seleka\" unter ihrem Oberhaupt Moroka II. (1795–1880) zu den Basotho unter Moshoeshoe I., der sie im Westen seines Einflussbereichs siedeln ließ. Die Barolong wurden von wesleyanischen Missionaren begleitet und gründeten den Ort Thaba Nchu. Bald kam es zu Konflikten zwischen Barolong und Basotho, da Moroka sich nicht Moshoeshoe unterwerfen wollte und stattdessen mit den Führungen von Orange River Sovereignty und nachfolgend dem Oranje-Freistaat paktierte. Nachdem der britische Resident der Orange River Sovereignty, Henry Douglas Warden, die Barolong anerkannt hatte, kam es immer wieder zu Gefechten zwischen Barolong und Basotho. Nach dem Seqiti-Krieg erhielt Thaba Nchu 1868 eine Insellage im Oranje-Freistaat. 1886 annektierte dieser das Gebiet, und Tausende Barolong flohen ostwärts nach Basutoland, wo sie im Volk der Basotho aufgingen. 1913 wurden dem Gebiet Thaba Nchu im Zuge des Natives Land Act zahlreiche Batswana aus der Umgebung zwangsweise zugeordnet. Das Gebiet war 1977 bis 1994 Teil des Homelands Bophuthatswana, zu dem auch andere südafrikanische Siedlungsgebiete der Barolong gehörten. Das traditionelle Oberhaupt in Thaba Nchu ist seit 1997 Albert Moroka, der zugleich als Richter eines traditionellen Gerichts für geringfügige Rechtssachen fungiert.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Barolong.", "content": "Sol Plaatje, geboren in Boshof bei Thaba Nchu, war 1912 Mitgründer und erster Sekretär des South African Native National Congress, dem Vorläufer des African National Congress (ANC). Auch der ANC-Präsident von 1949 bis 1952, James Sebe Moroka, ein Nachkomme Morokas II., stammte aus einem Dorf bei Thaba Nchu.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Barolong sind eine Ethnie in Südafrika und Botswana. Ihr Totem ist \"ho rola\" (deutsch „schmieden“). Sie sind mit den Bataung verwandt, gehören zu den Batswana und sprechen Setswana.", "tgt_summary": null, "id": 1919772} {"src_title": "Patrizia Nanz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Makroskopische Merkmale.", "content": "Die relativ flachen, fächerförmigen Hüte sind 2–8 cm breit und 1–2 cm dick und stehen 2–5 cm weit vom Substrat ab. Die ledrig-zähen Fruchtkörper sitzen stiellos dem Substrat an und sind halbkreis- bis nierenförmig und zum Teil etwas resupinat. Oft überlappen sie sich dachziegelartig. Die zottig- bis striegelig-filzig behaarte Oberseite ist konzentrisch gezont, sodass der Pilz fast wie eine Schmetterlings-Tramete aussieht. Die Färbung reicht von blass cremebeige über grau- bis dunkelbraun, Glanzzonen fehlen. Durch Algen kann die Oberseite auch grün verfärbt sein. Auf der Unterseite befindet sich das lamellig ausgebildete Hymenophor. Die korkig-elastischen, relativ entfernt stehenden und teilweise labyrinthisch gewundenen Lamellen sind bis 1 cm breit und radial angeordnet. Sie sind mehr oder weniger untermischt und oft gabelig verzweigt. Ihre Färbung reicht von strohgelb, über ockergelb bis graubraun. Das Sporenpulver ist weiß. Das weißliche Fleisch ist dick und elastisch bis korkig, der Geruch und Geschmack ist unauffällig.", "section_level": 2}, {"title": "Mikroskopische Merkmale.", "content": "Die zylindrischen bis allantoiden, also würstchenförmigen Sporen sind inamyloid und glatt und messen 4,5–6 × 2–3 μm.", "section_level": 2}, {"title": "Artabgrenzung.", "content": "Durch seine striegelig-filzige Hutoberseite gleicht der Birken-Blättling bei flüchtiger Betrachtung sehr der Striegeligen Tramete (\"Trametes hirsuta\"), bunt gezonte Formen können auch sehr ähnlich aussehen wie die sehr häufige Schmetterlings-Tramete (\"T. versicolor\"), doch beide Arten haben an ihrer Unterseite rundliche Röhrenmündungen. Dünne Exemplare der Buckel-Tramete (\"T. gibbosa\") können ebenfalls ähnlich sein, zumal ihr Hymenophor sehr langgestreckte und teilweise labyrinthische Röhren besitzt. Diese stehen jedoch deutlich enger und die Hutoberfläche ist nur feinsamtig. Eine gewisse Ähnlichkeit hat vielleicht noch der Zaunblättling (\"Gloeophyllum sepiarium\"). Er hat aber braunes Fleisch und eine schön orangegelbe Kante und wächst zudem bevorzugt auf Nadelholz.", "section_level": 1}, {"title": "Ökologie.", "content": "Der Birken-Blättling wächst in lichten, lückigen Laub- und Laubmischwäldern, besonders in Seggen-Buchen und Hainbuchen-Eichenwäldern, vorzugsweise an luftigen Stellen, auf Kahlschlägen, in Hainen, an sonnenexponierten Wald- und Waldwegrändern und an Waldsäumen, sowie auf Trockenrasen und in Park- und Gartenanlagen. Die Fruchtkörper wachsen an abgestorbenen Bäumen, gewöhnlich an Stümpfen, seltener auch an liegenden Stämmen, wobei der Pilz von der späten Initial- bis zur Finalphase an der Holzzersetzung beteiligt ist. Nicht selten ist er mit der ähnlichen Schmetterlings-Tramete assoziiert. Anders als es der Name vermuten lässt, ist, zumindest in Deutschland und der Schweiz, die Rotbuche mit deutlichem Abstand der Hauptwirt des Birken-Blättlings, gefolgt von Eiche und Birke. Der Pilz kommt aber auch, wenn auch seltener, auf anderen Laubbäumen vor. Die einjährigen, überwinternden Fruchtkörper kann man das ganze Jahr über finden. Die Sporulation beginnt, sobald die Jahreshöchsttemperaturen überschritten sind und die mittlere Tagestemperatur auf unter 18 °C fällt. Die Sporulationperiode dauert etwa 7–8 Monate. Die Hauptsporulationszeit liegt im Winter. Sowohl die Fruchtkörper, als auch die Sporen sind ziemlich kälteresistent. Der Pilz ist vom Tiefland bis ins Bergland verbreitet, der höchste Fundort liegt in der Schweiz bei 1480 m.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Birken-Blättling ist nahezu weltweit verbreitet und wurde in Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA), Zentralamerika (Costa Rica), Südamerika (Peru), Asien (Kleinasien, Iran, Sibirien, Kamtschatka, China, Mongolei, Japan, Nordkorea und Südkorea), Nordafrika (Marokko), Afrika (Südafrika), Australien, Neuseeland und Europa nachgewiesen, aber auf der Südhalbkugel und in den Tropen ist die Art selten. In der Holarktis ist der Pilz submeridional bis boreal weit verbreitet. Die Art scheint in ganz Europa verbreitet zu sein lediglich aus Island und Albanien gibt es keine Nachweise. Auf der Irischen Insel ist die Art sehr selten und es gibt nur wenige Fundmeldungen. In Deutschland ist der Birken-Blättling von Schleswig-Holstein und den Meeresküsten bis in die Alpen hinein weit verbreitet, wobei sich Ausdünnungs- und Verdichtungsgebiete stark abwechseln. Mindestens ebenso häufig dürfte der Pilz in den Alpenländern Schweiz, Liechtenstein und Österreich sein.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die ledrig- bis korkig-zähen Fruchtkörper sind nicht zum Verzehr geeignet. Der Weißfäuleerreger ist ein häufiger und wichtiger Holzzersetzer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der ungenießbare Birken-Blättling (\"Lenzites betulina\", syn. \"Trametes betulina\") ist eine Pilzart aus der Familie der Stielporlingsverwandten (Polyporaceae). Er wird auch Birkentramete oder Birken-Blätterporling genannt. Er sieht ähnlich aus wie die Schmetterlings-Tramete, hat aber Lamellen anstatt einer Porenschicht. Die Fruchtkörper erscheinen ganzjährig an liegendem Laubholz oder an Laubbaumstümpfen. Der Pilz ist ein häufiger Holzzersetzer und Weißfäuleerreger.", "tgt_summary": null, "id": 2364245} {"src_title": "Singer 9 Sports", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund und Wahltermin.", "content": "Seit der Verfassungsänderung von 2007 ist die Wahl des Präsidenten durch das Volk für eine Amtszeit von fünf Jahren vorgesehen (Art. 101 Abs. 1, 2 Satz 1 der Verfassung). Das neue Präsidentenwahlgesetz (PräsWahlG) trat am 26. Januar 2012 in Kraft. Nach Art. 102 Abs. 1 der Verfassung, Art. 3 Abs. 2 PräsWahlG findet die Wahl zum Präsidenten der Republik in der Regel innerhalb von sechzig Tagen vor Ablauf der Amtszeit des Amtsinhabers statt. Die Amtszeit Abdullah Güls, der 2007 noch für sieben Jahre (vgl. Übergangsart. 1 PräsWahlG) durch die Große Nationalversammlung der Türkei gewählt worden war, endet am 28. August 2014. Mitte April 2014 legte der Hohe Wahlausschuss den 10. August 2014 als Wahltag fest. In über 50 Ländern konnten im Ausland lebende Staatsbürger im ersten Wahlgang zwischen dem 31. Juli und dem 3. August abstimmen (an Grenzen, Flug- und Seehäfen vom 26. Juli bis zum 10. August). So gab es in Deutschland sieben zentrale Standorte, an denen gewählt werden konnte: diese waren das Berliner Olympiastadion, der ISS Dome in Düsseldorf und die Ballsporthalle in Frankfurt am Main. In Essen, München, Hannover und Karlsruhe wurde auf den Messe-Geländen gewählt. Alle Wahllokale waren vom 31. Juli bis 3. August 2014 geöffnet, um die Wahlunterlagen rechtzeitig in die Türkei zu bringen. Die Beteiligung mittels Briefwahl ist im türkischen Wahlrecht nicht vorgesehen. Einen entsprechenden Antrag hat das Verfassungsgericht der Republik Türkei abgelehnt. Der Wahlkampf wurde im „amerikanischen Stil“ abgehalten: So konnten Kandidaten persönliche Spenden für ihre Kampagne annehmen. Auf Einladung der türkischen Behörden und unter Berücksichtigung der im Bericht über die Mission zur Bedarfsbeurteilung (7. bis 9. Mai 2014) ausgesprochenen Empfehlung entsandte das OSZE-Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte eine begrenzte Wahlbeobachtungsmission. Die von Geert-Hinrich Ahrens geleitete Mission bestand aus einem 13-köpfigen internationalen Kernteam sowie 16 Langzeitbeobachtern.", "section_level": 1}, {"title": "Kandidaten.", "content": "Wählbar ist jeder türkische Staatsbürger, der das passive Wahlrecht zum Abgeordneten besitzt, das 40. Lebensjahr vollendet hat und über eine abgeschlossene Hochschulausbildung verfügt, Art. 101 Abs. 1 der Verfassung, Art. 6 PräsWahlG. Die Aufstellung eines Kandidaten erfolgt gemäß Art. 101 Abs. 3 Satz 1 der Verfassung, Art. 7 Abs. 1 PräsWahlG durch schriftlichen Vorschlag von mindestens 20 Parlamentsmitgliedern. Darüber hinaus können Parteien, die bei der letzten Parlamentswahl mindestens 10 Prozent der Stimmen erreicht haben, einen gemeinsamen Kandidaten bestimmen, Art. 101 Abs. 3 Satz 2 der Verfassung, Art. 7 Abs. 2 PräsWahlG. Eine etwaige Parteimitgliedschaft ruht während der Amtszeit und falls der Gewählte aus den Reihen der Abgeordneten stammen sollte, endet das Abgeordnetenmandat mit der Wahl zum Präsidenten, Art. 101 Abs. 4 der Verfassung. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan trat für die Präsidentschaft an, ohne von seinem Amt zurücktreten zu müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlausgang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis nach Provinzen.", "content": "Recep Tayyip Erdoğan erzielte schwerpunktmäßig die Mehrheit in den zentralanatolischen sowie den Schwarzmeerprovinzen. İhsanoğlu war in den meisten Küstenprovinzen der Mittelmeerregion und in Ostthrakien erfolgreich und Demirtaş erlangte die Mehrheit in den Siedlungsgebieten der Kurden.", "section_level": 2}, {"title": "Auslandsstimmen.", "content": "Neben den rund 53 Millionen Wählern in der Türkei waren rund 2,8 Millionen Auslandstürken zur Wahl aufgerufen. Von diesen gaben 232.795 ihre Stimmen ab, sodass die Beteiligung insgesamt bei 8,32 Prozent lag. Von den etwa 1,4 Millionen in Deutschland registrierten Wählern nahmen 112.705 Personen ihr Wahlrecht wahr (8,15 % Wahlbeteiligung).", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Präsidentschaftswahl in der Türkei 2014 fand am 10. August 2014 statt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Republik Türkei waren dabei die türkischen Staatsbürger aufgerufen, den neuen Präsidenten der Republik direkt zu wählen. Ein zweiter Wahlgang erwies sich als nicht erforderlich, da Recep Tayyip Erdoğan bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen erreichte.", "tgt_summary": null, "id": 1300210} {"src_title": "Kraftwerk Mundra", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Als Edukte der Kulinkovich-Reaktion dienen ein Carbonsäureester, eine Grignard-Verbindung und ein Titan(IV)-alkoholat. Es bilden sich dabei \"in situ\" Titan-Reagenzien mit einem Wasserstoffatom in β-Position. Das Titan-Reagenz kann dabei in katalytischen Mengen verwendet werden. Als Titan-Katalysatoren können beispielsweise ClTi(OiPr), Ti(OiPr), ClTi(OtBu), Ti(OtBu) verwendet werden. Typische Lösungsmittel sind EtO, THF oder Toluol. Tolerierte funktionelle Gruppen sind Ether R–O–R, Thioether R–S–R und Imine RN=CHR. Amide, primäre und sekundäre Amine und die meisten Carbamate werden unter den üblichen Reaktionsbedingungen nicht toleriert.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionsmechanismus.", "content": "Der weitläufig akzeptierte Reaktionsmechanismus geht von zwei aufeinanderfolgenden Transmetallierungen mit Grignard-Reagenzien aus. Der entstandene Titanium-Komplex disproportioniert zu einem Alkan und Titanacyclopropan 1. Die Insertion der Carbonylgruppe des Esters in die schwächste Kohlenstoff-Titan Bindung gibt das Oxatitanacyclopentan 2, welches dann zum Keton 3 umlagern kann. Zuletzt schiebt sich die Carbonylgruppe von 3 nochmals in die verbleibende Kohlenstoff-Titan Bindung, wodurch das Cyclopropanol 4 gebildet wird. Die Stabilisation des Übergangszustand dieses Schrittes, welcher zugleich der geschwindigkeitslimitierende ist, durch eine agostische Wechselwirkung des β-Wasserstoffes und Titan wird als Grund für die beobachtet Diastereoselektivität vermutet. Transmetallierung von 4 führt zu dem großteils beobachteten Produkt 5 – ein Magnesiumalkoholat, aus welchem durch Hydrolyse das gewünschte Cyclopropanolat gebildet wird.", "section_level": 1}, {"title": "de-Meijere-Variante.", "content": "Armin de Meijere \"et al.\" entwickelten eine Variante mit Amiden anstelle von Estern, wobei nun das Hauptprodukt ein Aminocyclopropan ist: Intramolekulare Varianten sind auch bekannt:", "section_level": 1}, {"title": "Szymoniak-Variante.", "content": "In der von Szymoniak \"et al.\" entwickelten Variante ist das Substrat ein Nitril und das Hauptprodukt ein Cyclopropan mit einer primären Amingruppe: Der Reaktionsmechanismus ist analog zu dem der normalen Kulinkovich-Reaktion.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kulinkovich-Reaktion ist eine Namensreaktion der Organischen Chemie zur Herstellung von Cyclopropanol-Derivaten. Sie wurde 1989 von Kulinkovich \"et al.\" entwickelt.", "tgt_summary": null, "id": 334305} {"src_title": "P. Roy Vagelos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Südstaaten-Rotfledermaus ist mit einer durchschnittlichen Gesamtlänge von 97,7 mm und einem Gewicht von 10,8 bis 13,8 g eine mittelgroße Fledermaus. Sie kann aufgrund ihrer rötlichen Fellfarbe mit der Roten Fledermaus (\"Lasiurus borealis\") verwechselt werden. \"Lasiurus seminolus\" ist jedoch eher mahagonibraun, während die Rote Fledermaus meist ziegelrot gefärbt ist. An den Daumenansätzen und den Schultern besitzt die Art weiße Flecken. Das Fell im Gesicht und um die Ohren ist generell kürzer und heller als das restliche Fell. Die Ohren selber sind kurz und rund mit einem ebenfalls abgerundeten Tragus.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Südstaaten-Rotfledermaus ist wie die meisten Fledermäuse nachtaktiv und ernährt sich von Insekten. Dabei fliegt sie hoch über den Baumkronen und fängt die Beute im Flug. Ihr Verbreitungsgebiet ist in der Regel an das Vorkommen von Spanischen Moos (\"Tillandsia usneoides\") gekoppelt, welches tagsüber häufig als Versteck bevorzugt wird. Darüber hinaus findet man die Art auch unter lockerer Baumrinde und in Blättern. \"Lasiurus seminolus\" gilt als Einzelgänger und so findet man selten mehrere Tiere am selben Hangplatz. In Ausnahmefällen hängen die Tiere in einem Abstand von mindestens 30 cm voneinander. Im Winter migriert sie wahrscheinlich wie andere Arten der Gattung \"Lasiurus\" die in gemäßigten Gebieten vorkommen in südlichere Regionen ihres Verbreitungsgebiets. \"Lasiurus seminolus\" erwacht bei wärmeren Temperaturen besonders in südlichen Gebieten aus dem Winterschlaf und begibt sich auf nächtliche Futtersuche. Generell fliegt die Art jedoch bei Temperaturen unter 18 °C nicht aus.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Wie bei anderen Vertretern der Gattung der Roten Fledermäuse paaren sich Männchen und Weibchen wahrscheinlich im Herbst. Über den Winter lagern die Weibchen die Spermien ein. Der Eisprung findet erst im Frühling statt, woraufhin die Eizelle mit den gelagerten Spermien befruchtet wird. \"Lasiurus intermedius\" wird im Schnitt mit 3,3 Embryonen trächtig, was ungewöhnlich für Fledermäuse ist, die in der Regel lediglich 1–2 Jungtiere pro Wurf gebären.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Südstaaten-Rotfledermaus kommt in den südöstlichen Vereinigten Staaten vor. Die IUCN schätzt die Art dank ihrer weiten Verbreitung und ihres Vorkommens in geschützten Gebieten als ungefährdet ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Südstaaten-Rotfledermaus (\"Lasiurus seminolus\") ist eine Fledermausart aus der Familie der Glattnasen (Vespertilionidae), die in Nord- und Zentralamerika beheimatet ist.", "tgt_summary": null, "id": 358905} {"src_title": "Erlebnisgeschenk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Benennung.", "content": "Nach den Regeln der anorganischen Nomenklatur werden bei Verbindungen mit mehreren Kationen diese in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt; demnach müsste die Verbindung eigentlich Eisenlithiumphosphat heißen. Das ist aber nicht üblich. Das Material oder die damit ausgestatteten Batterien werden manchmal mit der Abkürzung LFP bezeichnet, die von der Summenformel LiFePO abgeleitet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Lithiumeisenphosphat kommt in Form des eher seltenen Minerals Triphylin auch in der Natur vor.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Lithiumeisenphosphat wurde zuerst in Form des oben genannten Minerals Triphylin entdeckt. Dieses wurde 1834 vom deutschen Mineralogen Johann Nepomuk von Fuchs im Bayerischen Wald gefunden. Er untersuchte es und stellte dabei fest, dass Eisen, Lithium und Phosphat enthalten ist, außerdem fand er auch Mangan. Er benannte das neue Mineral. Eine von John B. Goodenough geführte Arbeitsgruppe schlug 1997 als erste die Verwendung von Lithiumeisenphosphat als Kathodenmaterial in Lithium-Ionen-Batterien vor.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinnung und Darstellung.", "content": "Ausgangsstoffe zur Darstellung von Lithiumeisenphosphat sind Lithiumcarbonat, Lithiumhydroxid oder Lithiumphosphat, sowie Eisensalze wie Eisencarbonat, Eisensulfat oder Eisenphosphat. Ein Beispiel für eine solche Umsetzung ist die Reaktion Aufgrund der steigenden technischen Bedeutung von LiFePO wurden viele verschiedene Herstellungsverfahren entwickelt: Festkörpersynthesen mit einem Kalzinierungsschritt bei 400–800 °C, oft ergänzt mit Mahlen in der Kugelmühle zur besseren Durchmischung, Hydrothermalverfahren, bei denen wässrige Lösungen unter hohem Druck verwendet wurden, so dass Temperaturen oberhalb 100 °C erreicht werden können, und Sol-Gel-Prozesse. Bei genügend hohen Synthesetemperaturen können auch die preiswerteren Eisen(III)-Salze verwendet werden, da Fe durch Kohlenstoff in der Hitze zu Fe reduziert werden kann (carbothermische Reduktion), z. B.: Lithiumeisenphosphat wird großtechnisch hergestellt, unter anderem von der Firma Phostech Lithium, die eine Tochter der Süd-Chemie wurde, welche ihrerseits 2011 von Clariant übernommen worden ist. Phostech Lithium kann allein an seinem Standort Candiac in der kanadischen Provinz Québec 2500 Tonnen LiFePO pro Jahr herstellen. Die BASF hat 2014 eine Anlage in Weimar mit einer Produktionskapazität von 3000 Tonnen LFP pro Jahr in Betrieb genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Physikalische Eigenschaften.", "content": "Die elektrische Leitfähigkeit von LiFePO ist sehr gering. Lithiumeisenphosphat kristallisiert in der Olivinstruktur. Bei tiefen Temperaturen unterhalb 50 K ist LiFePO antiferromagnetisch.", "section_level": 2}, {"title": "Chemische Eigenschaften.", "content": "Lithiumeisenphosphat ist in Salzsäure löslich. Lithium kann unter Erhalt des Kristallgitters aus Lithiumeisenphosphat extrahiert werden, dabei entsteht Eisen(III)phosphat FePO. LiFePO ist thermodynamisch sehr stabil, es gibt beim Erhitzen – im Gegensatz zu Lithiumkobaltoxid – keinen Sauerstoff ab.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung.", "content": "Lithiumeisenphosphat ist das Lithium-Speichermaterial (Kathodenmaterial) am Pluspol der Lithium-Eisenphosphat-Akkumulatoren. Beim Laden der Batterie entsteht Eisen(III)-phosphat, das beim Entladen wieder in Lithiumeisen(II)phosphat überführt wird: Die Spannung der Lithiumeisenphosphatakkumulatoren ist mit 3,3 V etwas kleiner als die anderer Lithiumionenakkumulatoren. Aufgrund der hohen Stabilität von LiFePO gelten Batterien mit diesem Material als besonders sicher. Daher werden die entsprechenden Akkumulatoren auch in Elektrofahrzeugen, z. B. in Elektrofahrrädern verwendet. Auch in einigen Elektroautos wird Lithiumeisenphosphat eingesetzt, z. B. im BYD e6.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheitshinweise.", "content": "Lithiumeisenphosphat gilt als ungiftig und daher als umweltfreundlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lithiumeisenphosphat ist eine anorganische Verbindung, die in Lithium-Eisenphosphat-Akkumulatoren zur Ladungsspeicherung verwendet wird. Sie ist ein gemischtes Phosphat des Eisens und des Lithiums und kommt zumeist als kohlenstoffhaltiges graues bis schwarzes Pulver in den Handel.", "tgt_summary": null, "id": 2157197} {"src_title": "Caroline Boissier-Butini", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Prinzip.", "content": "Wesentlich bei allen Molekularen Display-Systemen ist die Kopplung von Genotyp und Phänotyp, d. h., das zu screenende Protein wird kovalent oder nicht-kovalent durch Kompartimentierung mit der zugehörigen genetischen Information gekoppelt. Das Prinzip des molekularen Displays basiert auf dem gemeinsamen Vorkommen eines Proteins und seiner codierenden DNA auf bzw. in einem Partikel oder einer Zelle (in diesem Falle sind es Hefen), wodurch anhand der Bindung an ein bereits vorliegendes Molekül ein Interaktionspartner aus einer Mischung von transgenen Hefen isoliert und vermehrt werden kann, dessen DNA dann ebenso vorliegt. Die dem rekombinanten Oberflächenprotein entsprechende DNA-Sequenz wird anschließend extrahiert, per PCR vervielfältigt und per DNA-Sequenzierung sequenziert. Über den genetischen Code ist dann auch die Aminosäuresequenz des bindenden Proteins bekannt. Zur Identifikation eines Bindungspartners werden Genbibliotheken in das Gen \"agap2\" kloniert. Zur gerichteten Evolution wird ein Fusionsprotein des zu verändernden Proteins mit dem Oberflächenprotein Aga2p erzeugt. Aga2p sticht aus der Glykokalyx der Zellmembran von Hefen heraus und dient natürlicherweise dem Zell-Zell-Kontakt bei der Paarung von Hefen. Bei dem Fusionsprotein wurde der proteinbindende Teil des Aga2p gegen das zu verändernde oder zu identifizierende Protein ersetzt. Durch MACS oder FACS werden die an ihr Zielprotein bindenden (affinen) Zellen selektiv isoliert. Vorteile des Hefe-Displays gegenüber den \"in vitro\" und den prokaryotischen Verfahren ist die eukaryotische Glykosylierung des präsentierten Proteins und die Proteinqualitätskontrolle. Nachteile sind die zum Menschen ähnlichen, aber nicht identischen Glykosylierungen in Hefen und die vergleichsweise kleinere Genbibliothek.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Das Hefe-Display wird zur Selektion und zur gerichteten Evolution unter anderem von rekombinanten Antikörpern verwendet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Hefe-Display ist eine biochemische Methode, mit der rekombinante Proteine und Peptide anhand ihrer Bindungseigenschaften (Affinität) oder anhand ihrer katalytischen Aktivität identifiziert und evolviert werden können. Dazu werden Mitglieder einer Protein-Bibliothek auf der Zelloberfläche von Hefen präsentiert. Das Hefe-Display ist eine In-vivo-Variante des molekularen Displays.", "tgt_summary": null, "id": 1144412} {"src_title": "William D. Connor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Handlung spielt im fiktiven Amity, einer kleinen Stadt auf Long Island, die stark vom Badetourismus abhängig ist. Eines Nachts, noch vor der Badesaison, wird eine junge Touristin namens Christie Watkins von einem weißen Hai getötet. Als ihre Leiche angespült wird, ist die Todesursache offensichtlich. Police Chief Martin Brody schließt Amitys Strände, was den Widerstand des Bürgermeisters Larry Vaughan und des Stadtrates nach sich zieht. Diese wollen das Tourismusgeschäft nicht gefährden und setzen Brody und den Reporter Harry Meadows unter Druck. Meadows spielt die Sache in der Lokalzeitung herunter. Der Strand wird wieder geöffnet und der Hai tötet einen alten Mann und einen Jungen. Der Fischer Ben Gardner wird zur Jagd auf den Hai geschickt, verschwindet jedoch spurlos. Brody und Deputy Leonard Hendricks finden Gardners Boot, das offensichtlich durch einen gewaltigen Hai attackiert wurde. Im Boot findet Brody einen gewaltigen Haizahn. Brody macht sich schwere Vorwürfe und findet Vaughans Motive heraus, den Strand offen zu halten: Die Mafia hat Geld in Immobilien in Amity investiert und übt Druck auf den Bürgermeister aus. Meadows ruft den Ichthyologen Matt Hooper vom \"Woods Hole Institute\" zu Hilfe. Hoopers älterer Bruder war ein ehemaliger Geliebter von Brodys Ehefrau Ellen. Beide haben eine kurze Affäre in einem Hotelzimmer. Brody ahnt etwas und ist den Rest des Romans von dem Gedanken besessen, Hooper hätte mit seiner Frau geschlafen. Nachdem beinahe ein weiterer Junge getötet wurde, setzt sich Brody über den politischen Druck hinweg und schließt die Strände. Er heuert den Fischer Quint an, um den Hai zu töten. Brody, Quint und Hooper fahren mit Quints kleinem Boot, der \"Orca\", aufs Meer hinaus. Die drei ungleichen Männer sind untereinander zerstritten, Brody und Quint haben große Antipathien gegeneinander. Brody ist vom Gedanken besessen, dass Hooper mit Ellen geschlafen hat, und versucht einmal sogar, ihn zu erwürgen. Alle Versuche, das Tier zu töten, scheitern, und Hooper lässt sich in einem Antihaikäfig ins Wasser hinab, um dem Hai direkt Gift zu spritzen. Der Hai zerstört den Käfig und tötet Hooper. Quint ist von der Tötung des Hais besessen und harpuniert ihn mehrmals. Die letzte Harpune trifft den Hai tödlich und dieser reißt Quint mit in die Tiefe, da sich das Seil der Harpune um seinen Fuß gewickelt hat. Die beschädigte \"Orca\" sinkt und Brody paddelt auf einem Floß an Land zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Die Filmproduzenten Richard D. Zanuck und David Brown lasen den Roman bereits vor seiner Veröffentlichung und sicherten sich die Filmrechte. Die Geschichte wurde 1975 von Steven Spielberg verfilmt. Spielberg änderte einiges in der Handlung. Der Konflikt zwischen Brody und Hooper basierend auf dem Ehebruch fehlt und Hooper findet nicht den Tod. Der Film wurde ein Welterfolg und war bis Star Wars’ Erfolg (1977) der erfolgreichste Film aller Zeiten. Heute zählt das Werk als Klassiker unter den Horrorfilmen. Das ganze Genre des Tierhorrorfilms wurde durch ihn begründet. Bis 1987 erschienen insgesamt vier Filme der Reihe: Der weiße Hai (1975), Der weiße Hai 2 (1978), Der weiße Hai 3-D (1983) und Der weiße Hai – Die Abrechnung (1987).", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Als der Film herauskam, sollen bereits 5,5 Millionen Exemplare des Buches verkauft worden sein. Bis 2006 hatte sich das Buch 20 Millionen Mal verkauft. In den Jahren nach der Veröffentlichung fühlte sich Benchley schuldig am schlechten Ruf der Haie und engagierte sich stark in der Meeresschutzbewegung. In einem Artikel für das Magazin \"National Geographic\" aus dem Jahre 2000 sagte Benchley, er würde den Roman heute nicht mehr schreiben. Das Tier sei nicht böse, sondern es verwechsle gelegentlich unvorsichtige Menschen mit Beutetieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der weiße Hai ist ein Roman von Peter Benchley aus dem Jahr 1974. Im Original heißt der Roman \"Jaws\" (dt.: \"Kiefer\"). Benchley wurde durch wahre Begebenheiten, wie die Haiangriffe von Jersey Shore im Jahre 1916 inspiriert. Der Roman wurde sofort ein Erfolg und hielt sich 44 Wochen in den Bestsellerlisten. Schon im nächsten Jahr erschien die gleichnamige Verfilmung von Steven Spielberg. ", "tgt_summary": null, "id": 1863255} {"src_title": "Islamische Rechtsmaximen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "Léo begann seine Karriere 2007 bei seinem Jugendverein Grêmio und spielt derzeit für den Erstligaverein Cruzeiro EC in Belo Horizonte, Brasilien.", "section_level": 2}, {"title": "Verein.", "content": "Am 28. April 2009 hat Léo seinen Vertrag mit Grêmio bis 2012 verlängert. Aber am 18. Dezember des gleichen Jahres wurde er zu Palmeiras, im Gegenzug für den Kauf eines anderen Verteidiger, Maurício dos Santos Nascimento, verkauft. Die Ablöse für Léo betrug 6,5 Millionen Real, die für Maurício acht Millionen Real. Bei Palmeiras debütierte er am 16. Januar 2010 beim 5:1-Sieg gegen Mogi Mirim in der Staatsmeisterschaft von São Paulo. Léo erzielte dabei den zweiten Treffer für sein Team. Mitte 2010 wurde er von Cruzeiro im Austausch für den Verteidiger Leandro Amaro und einer Ablöse von 1 Mio. Real eingestellt. Das erste Pflichtspiel für Cruzeiro bestritt Leó in der Série A am 18. Spieltag der Saison 2010. Am 2. September 2010 gab er im Heimspiel gegen seinen Ex-Klub Palmeiras sein Debüt. in dem Spiel wurde Leó nach der Halbzeitpause für Caçapa eingewechselt. In derselben Saison gelang Leó auch sein erstes Pflichtspieltor für den Klub. Im Auswärtsspiel gegen den Grêmio Barueri am 30. Oktober 2010, dem 32. Spieltag, erzielte er in der 18. Minute den 0:1-Führungstreffer (Entstand-0:2). Im Juli 2018 wurde Léo für über 300 Spiele für Cruzeiro geehrt. Der Vize-Präsident von Cruzeiro gab im November 2018 bekannt, dass ein Kaufangebot für Leó durch einen mexikanischen Klub über 12 Millionen Real abgelehnt wurde. Stattdessen hat der Spieler seinen bis Ende 2020 laufenden Vertrag bis Ende 2022 verlängert.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Nach guten Leistungen im Verein und in U-23-Nationalmannschaft wurde der Spieler von Nationaltrainer Carlos Dunga für Brasilien-Kader für das Spiel gegen Schweden am 26. März 2008 in die Mannschaft berufen, kam aber nicht zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Titel.", "content": "Grêmio Cruzeiro", "section_level": 1}, {"title": "Persönliche Auszeichnungen.", "content": "Grêmio Palmeiras Cruzeiro", "section_level": 1}], "src_summary": "Leonardo Renan Simões de Lacerda, genannt Léo, (* 30. Januar 1988 in Belo Horizonte, Minas Gerais) ist ein brasilianischer Fußballspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1075358} {"src_title": "Australischer Baumwaran", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Roth wuchs in Riverside (Kalifornien) auf. Seine Eltern waren beide Rechtsanwälte. Er studierte an der New York University. Kurz vor seinem Abschluss gründete Roth 1996 zusammen mit Philippe Lehman das Plattenlabel Desco Records, das sich der Wiederbelebung von Soul und Funk verschrieb. Zu den Künstlern bei Desco gehörten zum Beispiel The Sugarman Three des Saxofonisten Neal Sugarman, die Daktaris, Vorläufer von Antibalas, die Mighty Imperials, Sharon Jones, Lee Fields und Naomi Shelton. Descos Hausband waren die Soul Providers, deren Bandleader und Bassist Roth war. Als Desco 2000 an internen Unstimmigkeiten zerbrach, nahm Roth unter anderem einen Job bei Sony Records an, um seine Schulden zahlen zu können. 2001 machte er sich wieder selbständig. Mit Neal Sugarman gründete er Daptone Records. Die ersten Veröffentlichungen des neuen Labels waren das Debütalbum von Sharon Jones & the Dap-Kings, 2001 in Barcelona aufgenommen, und das dritte Album der Sugarman Three. Sie mieteten ein Haus in Bushwick, einem der ärmlichsten Viertel von Brooklyn, das sie mit ihren Musikern selbst renovierten. In ihrem analogen Studio entstanden Aufnahmen im Soul-Stil der 1960er und frühen 1970er Jahre. Daptones Hausband, die Dap-Kings, war aus den Soul Providers entstanden, und Roth war nach wie vor der Bandleader, Bassist und Hauptkomponist. Durch den zunehmenden Erfolg von Sharon Jones wurde die Musikwelt auf die Dap-Kings aufmerksam. Kanye West sampelte \"Pick It Up, Lay It In the Cut\" von Sharon Jones & the Dap-Kings für den Song \"Brand New\" des Rappers Rhymefest. Die Dap-Kings waren am Soundtrack des Films American Gangster (2007) beteiligt. Und Mark Ronson verpflichtete sie zu den Aufnahmen des Albums \"Back to Black\" von Amy Winehouse, mit der sie anschließend auch in den Vereinigten Staaten auftraten. Für diese Zusammenarbeit gewann Roth einen Grammy als Tontechniker und eine Platin-Schallplatte. Seinen zweiten Grammy gewann Roth für \"The Road from Memphis\" von Booker T. Jones (2011), wiederum als Tontechniker.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gabriel Roth ist ein US-amerikanischer Musikproduzent, Songwriter, Musiker (Bass, Schlagzeug, Gitarre, Klavier), Bandleader, Labelbetreiber, Arrangeur und Tontechniker. Als Musiker und Produzent benutzt er auch das Pseudonym Bosco Mann. Roth gewann zwei Grammy Awards für seine Aufnahmetechnik.", "tgt_summary": null, "id": 2009848} {"src_title": "Jhonatan Souza Motta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kang graduierte von der Yŏngsaeng Mittelschule. Nach der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März im Jahr 1919 zog er über China in die Vereinigten Staaten. Er studierte Medizin an der Boston University und machte seinen Abschluss in englischer und amerikanischer Literatur an der Harvard University. Er begann zu schreiben, während er als Herausgeber für die \"Great Britain Encyclopedia\" arbeitete. Sein autobiografisches Erstlingswerk \"Das Grasdach\" (The Grass Roof [Ch'odang], 1931) ist in zwei Teile und 24 Kapitel unterteilt. Teil 1 erzählt von der Jugend des Protagonisten in Korea, bis hin zur Annektierung durch Japan im Jahr 1910. In Teil 2 nimmt der Protagonist, nun ein Student der westlichen Literatur, an der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März teil. Auf der Flucht vor der Polizei immigriert er mit Hilfe eines Missionars nach Amerika. Das Werk wurde im Jahr 1931 in den Vereinigten Staaten von Charles Scribner’s Sons veröffentlicht und wurde seitdem in mehr als zehn Sprachen übersetzt, unter anderem Deutsch und Französisch, aber nur der erste Teil erschien auf Koreanisch im Jahr 1947. Dieser auf Englisch verfasste Roman eines koreanischen Autors, der in Korea spielt, problematisiert die Definition von koreanischer Literatur, ein stark diskutiertes Thema in der August-Ausgabe von 1936 des Samcheolli Magazins. Nach seinem Debüt als Romanautor führte er seine wissenschaftlichen Forschungen an Universitäten in Rom, München und Paris fort und unterrichtete Literatur unter anderem an der Universität in New York. Zu seinen veröffentlichten Werken gehören unter anderem die Werke \"Fröhlicher Wald\" (Happy Grove [Haengbokhan Sup]) und \"Von Ost nach West\" (East goes West []), sowie das Bühnenstück \"Mord im Königshaus\" (Murder in the Royal House []). Des Weiteren übersetzte er, teilweise zusammen mit seiner Frau Francis E. Keely, diverse Werke ins Englische. Nach der Befreiung kehrte er nach Korea zurück und arbeitete als Professor am \"College of Arts and Sciences\" der Seoul National University. Vom Autor Pearl S. Buck als einer der \"Supreme intellects of the East\" gepriesen, erhielt Kang diverse Preise und Auszeichnungen, unter anderem das Guggenheim-Stipendium, den New School's Louis S. Weiss Memorial Preis für Andragogik, den Französischen Halperine Kaminsky Preis und ein Ehrendoktorat für Literatur an der Korea University. Er verstarb im Jahr 1972 in seinem Zuhause am Satellite Beach, Florida.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kang Yong-hŭl oder auch Kang Younghill (* 10. Mai 1898 in Hongwŏn, Hamgyŏng-namdo; † 2. Dezember 1972 in Florida) ist ein koreanisch-amerikanischer Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 1608447} {"src_title": "Eiskalte Verführung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Planum Boreum – \"die Nordebene\" – leitet sich ab vom Lateinischen Adjektiv \"planus\" (eben, flach) bzw. vom Altgriechischen und von \"Boreas\", das aus, dem griechischen Gott des Nordwinds \"Boreas\" entlehnt ist.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Planum Boreum liegt in einer breiten Senke (inoffiziell als \"Borealis-Becken\" bezeichnet) nördlich von 78,5° nördlicher Breite; es ist bei 88° Nord und 15° Ost zentriert. Das südlich anschließende, 1400 Kilometer breite Band der Vastitas Borealis reicht bis 54,7° nördlicher Breite herab und dominiert die Nordhemisphäre. Planum Boreum wird durch die domartigen, bis zu 2, maximal 3 Kilometer dicken Eisschichten der nördlichen Eiskappe bestimmt, die hauptsächlich aus Wassereis und etwas Staub (von fein bis grobkörnig) aufgebaut sind. Während des Nordwinters wird die Eiskappe von einer dünnen, 1 Meter mächtigen Trockeneislage (festes Kohlenstoffdioxid) verhüllt. Das Gesamtvolumen der Eiskappe beträgt 1,12 Millionen Kubikkilometer. Ihre Oberfläche ist eineinhalb mal so groß wie Texas und hat einen Durchmesser von 1200 Kilometer. Die Ausdehnung der Eismassen unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen mit einem Maximum zu Beginn des Marsfrühjahrs und einem Minimum im Spätsommer. Planum Boreum bildet eine extrem flache Senke. Berechnungen zeigen, dass es mit einer Lithosphärendicke von mehr als 300 Kilometer im Flexurgleichgewicht steht. Auffällig sind die \"Spiralfurchen\" – spiralförmige Einschnitte der Eisdecke – einschließlich des 460 km langen, bis zu 100 km breiten und etwa 2 km tiefen Grabens Chasma Boreale (). Die Spiralfurchen entstanden durch die Einwirkung katabatischer Fallwinde im Zusammenwirken mit Ablation bzw. Sublimation durch Sonneneinstrahlung. Die katabatischen Winde blasen das Eis äquatorwärts aus und lagern es an polwärts geneigten Hängen wieder ab. Die Furchen sind nahezu senkrecht zur Windrichtung angeordnet. Durch die Coriolis-Kraft werden die vom Nordpol nach Süden wehenden Winde abgelenkt, wodurch ein Spiralmuster entsteht. Im Verlauf der Zeit wandern die Spiralfurchen in Richtung Nordpol – so haben sich die im Zentralbereich liegenden Furchen in den letzten 2 Millionen Jahren um 65 Kilometer verlagert. Chasma Boreale ist ein wesentlich älteres und weit größeres Canyon, das parallel zur vorherrschenden Windrichtung verläuft. Die Oberflächenzusammensetzung der Nordpolkappe wurde im Marsfrühjahr nach der im Winter erfolgten Trockeneisakkumulation von der Umlaufbahn aus untersucht. Die vorwiegend aus Wassereis bestehenden Außenränder der Eiskappe sind mit bis zu 0,15 % Staub verunreinigt. Bei Annäherung an den Pol nimmt der Wassereisgehalt der Oberfläche ab und wird durch Trockeneis ersetzt. Gleichzeitig verringert sich auch der Staubanteil. Am Pol selbst ist die Oberfläche im Wesentlichen reines Trockeneis mit einem minimalen Anteil von 30 ppm Wassereis.", "section_level": 1}, {"title": "Markante Geländeformen.", "content": "Herausstechendstes Geländemerkmal des Planum Boreum ist zweifellos Chasma Boreale, ein riesiger Graben in der Nordpolkappe. Das 100 Kilometer breite und bis zu 2 Kilometer tiefe Canyon hat an seinen Seitenwänden das Oberflächeneis und die Nordpolschichtablagerungen freigelegt. Westlich von Chasma Boreale bildet das Planum Boreum gegenüber dem Tiefland der Vastitas Borealis eine markante Geländestufe, die gewöhnlich 250 bis 300 und stellenweise bis zu 1000 Meter Höhe erreichen kann. Weiter außerhalb löst sich diese dann in einer Ansammlung von Mesas und Trögen auf. Die südlich durch Chasma Boreale abgetrennte Eiszunge wird als Gemina Lingula bezeichnet. Südlich von Planum Boreum schließt sich das Olympia Planum an, das zwischen 85° und 75° nördlicher Breite von riesigen Sanddünenfeldern, den Olympia Undae, ausgefüllt wird. Weitere Dünenfelder sind Abalos Undae und Hyperboreae Undae. Olympia Undae, das größte dieser Felder, erstreckt sich von 100° bis 240° Länge, Abalos Undae liegt zwischen 261° und 280° Länge und Hyperboreae Undae zwischen 311° und 341° Länge.", "section_level": 1}, {"title": "Lawinen.", "content": "HiRISE konnte vier Lawinenabgänge über eine 700 Meter hohe Steilwand beobachten. Die Staubwolke feinen Suspensionsmaterials ist 180 Meter breit und erreicht vom Wandfuß aus gemessen eine Entfernung von 190 Meter. Die roten Schichten enthalten Wassereis, wohingegen die weißen Schichten aus winterlichem Kohlendioxidfrost bestehen. Die Lawine ist offensichtlich von der obersten roten Schicht abgegangen. Nachfolgeuntersuchungen sollen Klarheit über die Natur der Ablagerungen erbringen.", "section_level": 1}, {"title": "Wiederkehrende Ringwolke.", "content": "Jedes Marsjahr erscheint in etwa zum selben Zeitpunkt über der Nordpolregion eine Ringwolke von konstanter Größe. Sie bildet sich am Morgen und löst sich dann im Verlauf des Nachmittags wieder auf. Der Außendurchmesser der Wolke beträgt rund 1000 Kilometer, der Durchmesser des inneren Auges 320 Kilometer. Da diese Ringwolke wahrscheinlich Wassereis enthält, weist sie im Unterschied zu Staubstürmen eine weiße Farbe auf. Die Ringwolke ähnelt einem zyklonischen Hurrikan, zeigt aber keine Rotationsbewegung. Sie erscheint während des Nordsommers in hohen Breiten. Ihre Entstehung dürfte mit den einzigartigen klimatischen Bedingungen am Nordpol in Verbindung stehen. Zyklone auf dem Mars wurden bereits von den Viking-Sonden aufgenommen, die Ringwolke besitzt jedoch dreimal so große Ausmaße. Die Ringwolke wurde von verschiedenen Sonden registriert, unter anderen auch von Hubble im Jahr 1999 und von Mars Global Surveyor.", "section_level": 1}, {"title": "Areologie.", "content": "Der areologische Untergrund des Planum Boreum wird von Schichtablagerungen des Hesperiums gebildet (Einheit Hpu). Die Schichtpakete im Dekameterbereich sind im Talboden des Chasma Boreale und in den Rupes Tenuis aufgeschlossen. Überlagert werden sie von den Schichtablagerungen des Amazoniums (Einheit Apu), die den Hauptteil des Eisschildes aufbauen. Darüber legen sich die jungamazonischen Eislagen (Einheit lApc), die nicht mehr als 2 Meter mächtig werden. Die jungamazonischen Sanddünenformationen wie beispielsweise die Olympia Dunae (Einheit lApd) liegen außerhalb des Eisschildes. Anzutreffen sind Seif-, Barchan- und andere Dünentypen im Dekameterbereich, auch Permafrosterscheinungen sind keine Seltenheit. Sie überdecken entweder späthesperische Tieflandsedimente lHl, hesperische Schichtablagerungen Hpu, mittel- bis spätamazonische Schichtablagerungen des Eisschildes Apu oder rauhe hesperische Konstrukte Hpe der Scandia Cavi und Scandia Tholi. Dem jungamazonischen Eisschild wird ein Alter von weniger als 10 Millionen Jahren zugewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Planum Boreum wird das Gebiet um den Nordpol des Mars bezeichnet, welches von Vastitas Borealis umgürtet wird. Das Gegenstück am Südpol ist Planum Australe.", "tgt_summary": null, "id": 1886757} {"src_title": "Martin Häusler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nord-Britannien, 62 n. Chr.: Der römische Tribun Corvus überfällt mit seinen Soldaten ein aufständisches keltisches Dorf und lässt alle Einwohner töten. Nur der kleine Milo überlebt, weil er sich tot stellt. Wenig später wird Milo von Sklavenhändlern aufgegriffen. 17 Jahre später: Milo lebt als versklavter Gladiator in einer Gladiatorenschule in Londinium. Dort fällt er Graecus auf, einem Händler für Gladiatorensklaven. Graecus lässt Milo und andere Gladiatoren nach Pompeji zu der dortigen Gladiatorenschule bringen. Auf dem Weg dorthin wird die Gruppe von einer Kutsche überholt, in der Cassia, Tochter von Severus, des Stadtoberhaupts von Pompeji, auf ihrer Rückreise aus Rom sitzt. Eines der Zugpferde stürzt, bricht sich ein Bein und leidet große Schmerzen. Milo wird losgekettet und erlöst das Pferd durch Genickbruch von seinen Leiden. Cassia nimmt das Mitgefühl des Gladiators erstaunt zur Kenntnis. In der Gladiatorenschule teilt Milo die Zelle mit dem Afrikaner Atticus, Pompejis bestem Gladiator, der nach seinem nächsten Sieg freigelassen werden soll, wobei Milo als sein Gegner antreten soll. In der Nacht vor dem Kampf werden Atticus, Milo und weitere Gladiatoren zur Villa von Severus gebracht, wo sie im Rahmen eines Festes zur Schau gestellt werden und römischen Matronen zu Diensten sind. Auf dem Fest kommt es zum Streit zwischen Cassia und Corvus, der mittlerweile zum Senator aufgestiegen ist und zurzeit in Pompeji weilt. Corvus will Cassia heiraten, doch sie lehnt ab. Die Vorboten des beginnenden Vulkanausbruchs machen Cassias Lieblingspferd so nervös, dass sie Milo befiehlt, es zu beruhigen. Nachdem ihm das gelungen ist, steigt Cassia zu ihm auf das Pferd. Sie reiten davon, verfolgt von Soldaten des Senators. Um Cassia zu schützen, ergibt sich Milo. Nur die Fürsprache von Cassia bringt Corvus davon ab, Milo sofort töten zu lassen. Stattdessen wird er ausgepeitscht und zurück in die Gladiatorenschule gebracht. Am nächsten Tag wird Corvus’ Sieg in der „Schlacht“ gegen das Keltenvolk, dem Milo angehörte, zu Ehren des Senators in der Arena nachgestellt. Milo und Atticus stehen mit einigen anderen Gladiatoren als „Kelten“ auf derselben Seite und gehen als einzige Überlebende siegreich aus dem Kampf gegen die Übermacht hervor. Empört, dass die „Kelten“ gewonnen haben, will Corvus die Gladiatoren töten lassen, doch Cassia kann dies abwenden, indem sie ihm die Heirat verspricht. Corvus lässt Cassia von Soldaten in die Villa ihrer Familie bringen und dort einschließen. Nun bricht der Vesuv aus, begleitet von starken Erdbeben und einem Gesteinshagel. Die Tribünen der Arena stürzen ein und reißen viele Zuschauer in den Tod. In der ganzen Stadt bricht Panik aus, und Atticus und Milo können entkommen. Sie verabreden sich am Hafen, da Atticus die Stadt zur See verlassen will. Milo eilt zur Villa, um Cassia zu retten. Er bringt sie zurück zur Arena, um dort ein Pferd zu besorgen. Atticus entkommt mittlerweile am Hafen einem Tsunami, der alle Schiffe zerstört und Teile der Stadt überflutet. Senator Corvus, der den Einsturz der Arena überlebt hat, ergreift Cassia, kettet sie an seinem Viergespann fest und fährt mit ihr davon. Milo und Atticus besiegen Corvus’ Leibwache, die dieser auf sie angesetzt hat. Während Milo dem Senator auf einem Pferd nachsetzt, muss Atticus sich Proculus stellen, dem Anführer von Corvus’ Leibwache. Atticus, bereits tödlich verwundet, besiegt Proculus. Doch nun rast eine pyroklastische Wolke die Hänge des Vesuv hinab, erreicht Pompeji und zerstört alles auf ihrem Weg. Corvus flieht derweil vor den Naturgewalten mit Cassia in seinem Streitwagen quer durch Pompeji. Der Wagen stürzt, und Cassia, die kurz zuvor ihre Ketten lösen konnte, wird aus dem Wagen geschleudert. Milo erreicht den Unfallort und greift Corvus an. Er kann den Senator entwaffnen, kettet ihn an den Streitwagen und reitet mit Cassia davon. Corvus wird von der Glutwolke getötet. Vor der Stadt scheut das Pferd und wirft Milo und Cassia ab. Milo bedrängt Cassia, alleine weiterzureiten, da beide zusammen für das Pferd zu schwer sind. Cassia jedoch zieht es vor, bei Milo zu bleiben. Wenige Augenblicke später rast die Glutwolke über sie hinweg. Der Film endet mit dem Blick auf den Abguss der im Tuff konservierten Leichen der Liebenden.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrundinformationen.", "content": "Obwohl die Handlung des Films in Italien spielt, wurde er dennoch zwischen März und Juli 2013 in den \"Cinespace Film Studios\" im kanadischen Toronto gedreht. Koproduziert wurde er von der Constantin Film, weshalb \"Pompeii\" auch als deutscher Film gilt. Der Film zeigt den Untergang von Pompeji und richtet sich dabei nach den Angaben von Plinius. Das verwendete Stadtmodell geht auf Grabungsergebnisse und LIDAR-Aufnahmen zurück. Das Amphitheater wird korrekt mit Sonnensegeln dargestellt, wie sie von römischen Münzbildern belegt sind. Ansonsten hält er sich teilweise nicht an historische Tatsachen und enthält zahlreiche Anachronismen. Während Schlägereien zwischen Pompeanern und den Bewohnern der Nachbarstadt Nuceria belegt sind (was zu einem zehnjährigen Verbot von Gladiatorenspielen führte), war Pompeji seit 80 v. Chr. römische Kolonie. Eine anti-römische Stimmung ist seit dem Bundesgenossenkrieg nicht mehr belegt. Von Kaiser Titus sind, im Gegensatz zu seinem Nachfolger Domitian, keine Verfahren wegen Majestätsbeleidigung oder Hochverrats belegt. Ein großer Tsunami, der Schiffe an Land warf, ist in Pompeji nicht nachgewiesen. Abdrücke von im Gestein eingeschlossenen Körpern wie jene aus der Schlussszene des Films sind aus Pompeji zahlreich überliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Titel \"Like Lovers Do\" von der deutschen Pop-Sängerin Madeline Juno ist Teil des Soundtracks des Filmes. Komponiert wurde das Lied von Madeline Juno und Dave Roth. Das Lied wurde am 28. Februar 2014 veröffentlicht. Im Musikvideo zu \"Like Lovers Do\" sind Filmszenen von Pompeji zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film schneidet wegen seiner inhaltlichen Oberflächlichkeit und fehlenden Originalität bei der Umsetzung des altbekannten Stoffes in den Kritiken schlecht ab: \"serienjunkies.de\" schreibt „\"Pompeii\" verpackt den Untergang der Stadt mit ein bisschen Möchtegern-\"Gladiator\" und einer Romeo-und-Julia-Geschichte zwischen dem Sklaven und der wohlhabenden Tochter des reichen Stadtplaners. Das klappt mal gut, mal weniger gut. Bevor es zur Katastrophenfilmportion des Films kommt, bekommen die Zuschauer also einen Sandalenfilm, eine Rachegeschichte und eine etwas bemüht wirkende Liebesgeschichte zu sehen.“ In der \"Stuttgarter Zeitung\" heißt es „Die Handlung stümpert auf Nachmittags-TV-Soap-Niveau dahin, den aus der Typenkiste geholten Akteuren werden Sätze wie 'Du hast mir so gefehlt!' oder 'Unglücklich gelaufen!' zugemutet. Letzteres darf man unterstreichen, und weil der Regisseur das wohl selber ahnt, flüchtet er sich in Action und zettelt routiniert eine Gladiatorenschlacht nach der andern an.“ Die \"Münchner Abendzeitung\" kritisiert „So wirkt der Film zwar inhaltlich und durch die Dialoge ('Meine Eltern sind tot. Ich hole schon mal die Pferde') wie eine unfreiwillige Parodie, alles ist psychologisch extrem einfach gestrickt. Aber selten hat man Römerstädte und Villen so plastisch erlebt.“ Die Beurteilung durch \"Die Zeit\" fällt wie folgt aus: „Heute kommt also die nächste Version ins Kino, zeitgemäß in 3D versteht sich, mit Kit Harington (Game of Thrones) als heroischem Sklaven im Kampf gegen den schönen Klassenfeind (Emily Browning) und ihrer aller Überleben im Feuerhagel. Umgeben von Profitgier, Habsucht, Eitelkeiten spielt das handelsübliche Liebespaar seine desaströse Dramaturgie und erneut zeigt sich: Es gibt viele Wege nach Armageddon, aber alle sind ähnlich beschildert.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Pompeii ist ein kanadisch-deutscher Katastrophenfilm von Paul W. S. Anderson aus dem Jahr 2014. Eingebettet in eine fiktive Liebesgeschichte rekonstruiert der Film die Ereignisse rund um die Vernichtung der römischen Stadt Pompeji durch den Ausbruch des Vulkans Vesuv im Jahr 79 n. Chr., zur Zeit von Kaiser Titus. ", "tgt_summary": null, "id": 517102} {"src_title": "Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Gravelle, ein an Amnesie leidender Opernsänger, gewinnt in der Staatlichen Heilanstalt Rockland einiges von seinem Erinnerungsvermögen zurück, als er einen Zeitungsartikel über die Primadonna Lilly Rochelle sieht. Er überwältigt daraufhin einen Wärter und entflieht in eine regnerische Nacht. In Los Angeles bittet Inspektor Regan Charlie Chan, der gerade den Fall \"Pferderennen\" gelöst hat, um Mithilfe in diesem Fall. Als sie in Regans Büro den Fall besprechen, tritt Lilli Rochelle in Begleitung ihres Geliebten und Sängers, Enrico Barelli, ein und berichtet, dass sie eine Drohung erhalten hätte, dass sie in dieser Nacht sterben würde. Obwohl Chan und sein Assistent und Sohn, Lee Chan, eigentlich das Mitternachtsschiff nach Honolulu nehmen wollten, willigt er ein, im Backstagebereich der Oper zu sein, um zusammen mit Sergeant Kelly zu ermitteln. Kurz vor dem Beginn der abendlichen Oper erscheinen Phil Childers und seine Freundin Kitty am Hintereingang, werden aber von Kelly weggeschickt als sie ihm zu erklären versuchen, dass sie dringend Madame Lilli sehen müssen. Als Chan und Regan ankommen, streiten Lillis Ehemann Mr. Whitely und Enrico Barelli wegen Madame Lilli. Zwischenzeitlich erscheint in der Garderobe von Barellis Ehefrau Anita Gravelle. Obwohl sie erschrocken ist, weil er mutmaßlich bei einem Brand in einem Theater vor fünf Jahren ums Leben gekommen sein soll, willigt sie ein, seine Anwesenheit geheim zu halten, während er plant, Enricos Rolle auf der Bühne zu singen. Danach bedroht Gravelle Barelli, der ihn zusammen mit Lilli Rochelle vor einigen Jahren in dem brennenden Theater eingesperrt hatte. Kurz darauf singt Gravelle anstatt Barelli in dessen Kostüm das Duett mit Lilli Rochelle auf der Bühne. Madame Lilli erkennt Gravelles Stimme und bricht zusammen, nachdem Gravelle die Bühne verlassen hat. Nachdem Whitely Madame Lilli entführt hat, eilen die anderen in die Garderobe Enrico Barellis, und finden ihn dort erstochen. Während die anderen nach Gravelle suchen, betritt Phil Childers die Garderobe von Lilli Rochelle, und findet auch diese tot auf. In diesem Moment kommt Whitely zurück und hält Childers fest. Als Charlie Chan Phil Childers und Mademoiselle Kitty befragt, erzählen diese ihm, dass Kitty die Tochter von Madame Lilli aus deren vorheriger Ehe mit Gravelle ist und Lilli sich geweigert hatte, Kitty anzuerkennen, um ihre Vergangenheit geheim zu halten. Das junge Liebespaar war dort, um Lilli Rochelles Erlaubnis für eine Heirat zu erfragen, da Kitty noch nicht volljährig ist. Gravelle, der Kitty nicht kannte, war fassungslos, als er dies aus einem Versteck heraus hörte. Als Phil Childers später zu einem Treffen mit Inspektor Regan geht, bleibt Kitty allein zurück und Gravelle tritt ein. Er befragt sie vorsichtig und spielt ein Lied auf dem Klavier für sie, in der Hoffnung, dass sie die Melodie erkennt und sich an ihn erinnert. Kitty erinnert sich jedoch nicht an ihn, fällt aber vor Schreck in Ohnmacht. Daraufhin tritt Charlie Chan ein und überzeugt Gravelle an diesem Abend auf der Bühne zu singen, nachdem dieser ihm über Lilli Rochelles und Enrico Barellis Versuch ihn zu ermorden berichtet hat. Nach dem Schluss der Oper arrangiert Chan, dass Anita Barelli Madame Lillis Rolle zusammen mit Gravelle in einem leeren Theater singt. Während des Duetts, das auch das Erstechen der Rolle der Anita Barelli durch den von Gravelle gespielten Charakter einschließt, erschrickt sich Anita Barelli so sehr, dass sie schreit, was dazu führt, dass ein Polizist auf Gravelle schießt. Kurze Zeit später demonstriert Chan, dass Gravelles Messer nicht das gewesen sein kann, dass bei den Morden benutzt wurde. Er erläutert, dass es nur Anita Barelli war, die einen Zugang zu Enrico Barelli und Lilli Rochelle hatte, als diese allein und bewusstlos waren, und dass sie die einzige war, die wusste, dass Gravelle da war und ihn deshalb dafür in die Enge treiben könnte. Madame Barelli gesteht, dass es ihre Eifersucht war, die sie zum Mord ihres untreuen Ehemanns und dessen Geliebte getrieben hatte. Nachdem Anita Barelli abgeführt wurde, überzeugt Charlie Chan Kitty davon, Gravelle zu trösten, um dadurch dessen Leben zu retten. Als ein Arzt andeutet, dass die Kugel, die den Schädel Gravelles streifte, vielleicht sogar wieder den Rest von dessen Gedächtnis herstellen könnte, eilt Lee Chan herein, und gibt bekannt, dass er einen wichtigen Hinweis gefunden hätte. Wie so oft kommentiert auch dies sein Vater mit den Worten:", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der am 8. Januar 1937 in den USA uraufgeführte Film war der zweite von vier Filmen der Reihe, die von H. Bruce Humberstone inszenierte. Neben Warner Oland als Charlie Chan und Keye Luke als dessen Assistent und Sohn Lee Chan spielt Boris Karloff, der durch seine Darstellung der Titelrolle in \"Frankenstein\" (1931) bekannt wurde, die Hauptrolle. Auf die Rolle Karloffs als Frankenstein wird auch in einem Nebensatz angespielt, als der Bühnenmanager Mr. Arnold zu einem Polizisten sagt: „Diese Oper geht weiter, sogar wenn Frankenstein hereinkommen würde“ (‚This Opera goes on, even when Frankenstein walks in‘). Mit Thomas Beck spielte ein weiterer Schauspieler mit, der bereits in mehreren anderen Charlie Chan-Filmen mitwirkte. In einer kurzen „uncredited“ Nebenrolle erscheint als ein Opermitarbeiter Benson Fong, der in späteren Film als Sohn Nr. 3 Tommy Chan an der Seite von Sydney Toler als Charlie Chan ermittelt. In weiteren „uncredited“-Nebenrollen spielen unter anderem Marc Lawrence, Karl Malden als Mitarbeiter der Nervenheilanstalt, Mary Wickes und Joan Woodbury mit. Für die Musik des Films schuf Komponist mit \"Carnival\" eigens eine Kurzoper, wenngleich nur Auszüge daraus verwendet wurden. An der Herstellung des Films arbeitete als Szenenbildner auch Duncan Cramer wieder mit, der 1955 und 1956 für einen Primetime Emmy Award für die beste Artdirection in der Serie \"Four Star Playhouse\" nominiert war. Für die Kostüme war Herschel McCoy verantwortlich, der sowohl 1952 als auch 1954 jeweils für einen Oscar für das beste Kostümdesign nominiert war. Als Tontechniker arbeitete unter anderem auch Harry M. Leonard mit, der bei der Oscarverleihung 1946 eine Nominierung für den Oscar für die besten Spezialeffekte bekam.", "section_level": 1}, {"title": "Zitate.", "content": "Wie in den anderen Filmen der Reihe unterstreicht Charlie Chan seine Arbeit durch Zitate, die an chinesische Sprichwörter erinnern. Der stets höfliche und ruhig wirkende Chan bedankt sich wie üblich mit einem „Danke sehr vielmals“ (‚Thank you so much‘). Daneben taucht auch hier des Öfteren sein „Widerspruch, bitte!“ (‚Contradiction, please!‘) auf, wenn er seine abweichenden Ansichten kundtun möchte. Zu den Sprüchen Chans in diesem Film gehören unter anderem:", "section_level": 1}], "src_summary": "Charlie Chan in der Oper (Originaltitel: Charlie Chan at the Opera) ist ein von H. Bruce Humberstone inszenierter Kriminalfilm aus dem Jahr 1936, der von einem Fall des von Earl Derr Biggers erfundenen chinesischstämmigen Polizisten Charlie Chan handelt. Darin geht es um den Opernsänger Gravelle, der an Amnesie leidet. Er ist aus einer Nervenheilanstalt geflohen, in die er wegen Mordes an seiner Ehefrau und deren Liebhaber eingewiesen wurde. Der Film wurde von der 20th Century Fox mit Warner Oland in der Titelrolle sowie dem \"Frankenstein\"-Darsteller Boris Karloff und Charlotte Henry in weiteren Hauptrollen produziert. Für den Film schuf der Filmkomponist Oscar Levant die Oper \"Carnival\".", "tgt_summary": null, "id": 506889} {"src_title": "Mentawai-Gleithörnchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die beiden bisherigen Verbandsgemeinden Thaleischweiler-Fröschen und Wallhalben waren 1972 im Rahmen der ersten rheinland-pfälzischen Funktional- und Gebietsreform entstanden. Zuvor galten im damaligen Regierungsbezirk Pfalz im Wesentlichen die aus der Pfalz (Bayern) (1816–1946) stammenden Verwaltungsstrukturen. Am 28. September 2010 erließ die Landesregierung von Rheinland-Pfalz das „Erste Gesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform“ mit dem Ziel, Leistungsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Verwaltungskraft der kommunalen Strukturen zu verbessern. Bezüglich der Verbandsgemeinden wurde festgelegt, dass diese mindestens 12.000 Einwohner (Hauptwohnung am 30. Juni 2009) umfassen sollen, ansonsten bis zur Kommunalwahl 2014 mit benachbarten Verbandsgemeinden zusammengelegt werden sollen. Die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen hatte am Stichtag 11.045 Einwohner, die Verbandsgemeinde Wallhalben 7.537 Einwohner. Die sogenannte Freiwilligkeitsphase endete am 30. Juni 2012. Ein freiwilliger Zusammenschluss kam innerhalb dieser Frist nicht zustande. Im „Landesgesetz über die Bildung der neuen Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen - Wallhalben“ vom 20. Dezember 2013 wurde die Auflösung der beiden bisherigen Verbandsgemeinden zum 1. Juli 2014 verfügt. Aus ihren insgesamt 20 Gemeinden wurde gleichzeitig eine neue Verbandsgemeinde gebildet. Die neue Verbandsgemeinde führt vorläufig den Namen „Thaleischweiler-Fröschen - Wallhalben“, innerhalb eines Jahres wird vom zuständigen Landesministerium der endgültige Name festgelegt. Der Sitz der neuen Verbandsgemeinde ist Thaleischweiler-Fröschen. Die Verbandsgemeinde Wallhalben stellte gegen die Fusion einen Normenkontrollantrag an den Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz, weil sie sich in ihrer kommunalen Selbstverwaltungsgarantie verletzt sah. Im November 2015 entschied der Verfassungsgerichtshof, dass die Bildung der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen - Wallhalben verfassungsgemäß war. Mit Wirkung zum 1. Januar 2016 wurde der Name der Verbandsgemeinde durch Entscheidung des Ministers des Innern, für Sport und Infrastruktur Roger Lewentz von \"Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen - Wallhalben\" zu \"Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben\" geändert.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das heutige Gebiet der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verbandsgemeinderat.", "content": "Der neue Verbandsgemeinderat Thaleischweiler-Wallhalben besteht aus 32 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem. Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister und Beigeordnete.", "content": "Zum Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde wurde Thomas Peifer (CDU) am 8. Juni 2014 in einer Stichwahl mit 58,15 % gewählt. Seine achtjährige Amtszeit begann am 1. Juli 2014. Ihm zur Seite stehen als erster Beigeordneter Heino Schuck (SPD) und Markus Bold (CDU) als weiterer Beigeordneter.", "section_level": 2}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben ist eine Verwaltungseinheit in der Rechtsform einer Gebietskörperschaft im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören 20 eigenständige Ortsgemeinden an, der Verwaltungssitz ist in Thaleischweiler-Fröschen. Sie entstand zum 1. Juli 2014 aus dem Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Thaleischweiler-Fröschen und Wallhalben in Form einer Neubildung. Den Namen „Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben“ erhielt sie zum 1. Januar 2016.", "tgt_summary": null, "id": 645779} {"src_title": "Markus Laubenthal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge in Bled und Wechsel nach Kranj.", "content": "Klemen Pretnar erlernte das Eishockeyspiel in seiner Heimatstadt Bled, in der er auch heute noch wohnt. Dort spielte er sowohl für den Nachwuchsverein HK MK Bled, als auch für die (Semi-)Profimannschaft des HK Sportina Bled. Nach der Saison 2002/03 stellte der HK Bled den Spielbetrieb ein und Pretnar spielte zunächst weiter für seinen Nachwuchsverein, ehe er zum HK Triglav Kranj wechselte. Für diesen war er in den folgenden Jahren in der U20-Juniorenliga, der slowenischen Eishockeyliga sowie der Interliga aktiv. Dabei steigerte er seine Punktausbeute kontinuierlich und entwickelte sich zu einem Offensivverteidiger, der vor allem durch sein Passspiel überzeugt. Während der Saison 2008/09 wurde der HK Jesenice auf Pretnar aufmerksam und verpflichtete ihn für dessen Farmteam, die HD mladi Jesenice.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge in Jesenice.", "content": "Ab 2009 gehörte er fest zum Kader der Profimannschaft des HK Jesenice und gewann mit diesem 2010 und 2011 die slowenische Meisterschaft, nachdem der Verein jeweils in der regulären Saison am Spielbetrieb der Österreichischen Eishockey-Liga teilgenommen hatte. Auch den Sprung in diese Profiliga meisterte Pretnar mit Erfolg – waren es in der Saison 2009/10 noch 4 Scorerpunkte, erzielte er in der folgenden Spielzeit schon 15 Punkte.", "section_level": 2}, {"title": "Zeit in Österreich.", "content": "In der Saison 2011/12 gehörte er zu den Leistungsträgern des Teams. Im Laufe der Saison 2011/12 stand der HK Jesenice vor erheblichen finanziellen Schwierigkeiten und stellte den Spielbetrieb nach Saisonende ein. Daher war Pretnar zunächst vereinslos. 2012 wurde Pretnar kurz vor Saisonbeginn vom Villacher SV zu einem Try-Out eingeladen, bei dem dieser Cheftrainer Hannu Järvenpää durch seine Spielweise und Schnelligkeit überzeugte. Im Laufe der Saison wurde sein Vertrag vorzeitig um zwei Jahre verlängert. Nach drei Jahren in Villach wechselte Pretnar zur Saison 2015/16 innerhalb der ÖEHL zu den Vizemeistern von 2015, den Vienna Capitals. Ab Mai 2016 stand Pretnar beim HK Junost Minsk in der weißrussischen Extraliga unter Vertrag und erreichte mit diesem 2017 die weißrussische Vizemeisterschaft. Im Januar 2018 verließ er Minsk und wechselte in die Slowakei zum HC 05 Banská Bystrica, mit dem er am Saisonende den slowakischen Meistertitel gewann. Nach diesem Erfolg verließ er den HC 05 und wechselte innerhalb der slowakischen Eliteliga zum HC Košice.", "section_level": 2}, {"title": "International.", "content": "Klemen Pretnar gehörte ab den frühen 2000er Jahren den Kadern der slowenischen Nachwuchsnationalmannschaften an. 2004 nahm er mit der U18-Auswahl des Landes an der U18-Junioren-Weltmeisterschaft der Division I teil. Weitere Einsätze im Nachwuchsbereich hatte er bei den U20-Weltmeisterschaften der Division I 2005 und 2006. Im Herren-Bereich gehörte Pretnar ab 2009 zum erweiterten Nationalkader und absolvierte sein erstes großes Turnier bei der Weltmeisterschaft der Division I 2010. Bei dieser gelang mit dem ersten Platz der Aufstieg in die Top-Division. Ein Jahr später, bei der Weltmeisterschaft 2011, mussten die Slowenen jedoch den Wiederabstieg hinnehmen. 2012 nahm Pretnar nicht an der Weltmeisterschaft teil, wurde aber in den Kader für die Olympia-Qualifikation 2013 berufen. Bei diesem Qualifikationsturnier im Februar 2013 besiegten die Slowenen Weißrussland, Dänemark und die Ukraine und qualifizierten sich damit für die Olympischen Winterspiele 2014. Anschließend spielte er bei der Weltmeisterschaft 2013 in der Top-Division. Am 6. Januar 2014 wurde Pretnar für den Olympiakader der slowenischen Herren-Nationalmannschaft für die Olympischen Winterspiele in Sotschi nominiert. Dort belegte er mit den Slowenen überraschend den siebten Rang. Auch bei der Weltmeisterschaft 2015 spielte er mit seiner Mannschaft in der Top-Division. Nach dem Abstieg dort trat er 2016 in der Division I an, wo der sofortige Wiederaufstieg gelang.", "section_level": 2}], "src_summary": "Klemen Pretnar (* 31. August 1986 in Bled, SFR Jugoslawien) ist ein slowenischer Eishockeyspieler, der seit Juni 2018 beim HC Košice in der slowakischen Extraliga unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 2234612} {"src_title": "Palawan-Gleithörnchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Der Berg ist Bestandteil des uKhahlamba-Drakensberg Parks und befindet sich am südlichen Ende des Zentralstocks der Drakensberge. Dem Massiv nordwestlich vorgelagert, liegt der Champagne Castle, welcher vor dem Grenzbereich zu Lesotho abrupt abfällt. Nördlich schließt das knapp 3000 m hohe Sterkhorn an, das in östlicher Verlaufsrichtung in den höheren Cathkin Peak übergeht. Südlich grenzen zwei weitere 3000er an. Im Südwesten liegen der Njesuthi nebst Mafadi und im Südosten Monk's Cowl. Giant's Castle besteht im Wesentlichen aus einem grasigen Plateau, das durch scharfe Abrisskanten in die umliegenden Talgründe begrenzt wird. Das Bergmassiv beherbergt das Naturschutzgebiet \"Giant's Castle Game Reserve\".", "section_level": 1}, {"title": "Fauna.", "content": "Das Game Reserve des Giant’s Castle wurde 1903 errichtet und erstreckt sich über 25 km vom Höhenrücken des Giant’s Castle ausgehend bis zum Njesuthi-Fluss. Die im südafrikanischen Territorium weitverbreiteten Elen- und Rehantilopen sind hier ebenso beheimatet wie verschiedene Hornträger, der Bunt- und auch Riedbock, und Kronenducker. Es gibt dort bis zu 160 verschiedenen Vogelarten. Das Reservat gilt als einziges kleines Habitat für Bartgeier (\"Lämmergeier\") in Südafrika. Weitere Greifvögel werden durch den Schakalbussard, den Kaffernadler, den Kapgeier und den Lannerfalken repräsentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Das Bergmassiv bietet Besuchern hervorragende Wandermöglichkeiten mit ebensolchen Ausblicken. Besonders beliebt ist der \"Bushman's River Trail\". Auf viel Anklang stößt zudem die Austragung von MTB-Marathons. Diese Cross-Country-Veranstaltung findet im April eines jeden Jahres statt. In einigen Höhlen finden sich Petroglyphe der San. Diese sind hier leichter als diejenigen am Lephalale in der Waterberg-Region aufzuspüren. Am bekanntesten ist die \"Battle Cave\", einem riesigen Felsvorsprung. Die Darstellungen der San sollen \"Geistreisen\" und \"Halluzinatorische Träume\" thematisieren.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Liste von Bergen und Erhebungen in Südafrika", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Giant's Castle ist ein Berg im Gebirgszug der Drakensberge in der Provinz KwaZulu-Natal in Südafrika. Seinen Namen erhielt er, weil sein Westprofil an die Silhouette eines schlafenden Riesen erinnern soll.", "tgt_summary": null, "id": 188663} {"src_title": "Dame mit Rose", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die alte Kirche.", "content": "In einer Urkunde aus dem Jahr 1403 ist von der „östlichen Gemeinde der Heiligen Jungfrau“ die Rede, woraus man schließen kann, dass es dort eine Marienkirche gab. Die Kirche gehörte bis zur Reformation zum Erzbistum Lund und war anschließend bis ins 19. Jahrhundert hinein königlicher Besitz. Die romanische Kirche stammte wohl aus dem 13. Jahrhundert. Sie bestand aus Schiff, Chor, Apsis und einem breiten Westturm, sowie zwei etwas später angebauten Waffenhäusern südlich und nördlich des Schiffs. Die alte Kirche besteht aus Feldsteinen und Kalksteinquardern. Zum Bau wurden auch einige Runensteine verwendet, einer davon als Schwelle. Diese Runensteine befinden sich heute auf dem Friedhof neben der Kirche. Die Besonderheit des Bauwerkes war das schwere Zwillingsgewölbe des Schiffs, ein doppeltes Tonnengewölbe, das ganz aus Stein bestand und von zwei Säulen getragen wurde. Gedeckt war das Dach mit Sandstein aus Nexø. Derart massive Steindächer kommen bei irischen Kirchen häufig vor, sind aber in Skandinavien sehr selten. Tonnengewölbe in den Rundschiffen der Bornholmer Rundkirchen sind dagegen bekannt. Die Kirchenruine zeigt noch Rudimente dieser Konstruktion. Im Inneren war die Kirche im Spätmittelalter mit Fresken ausgemalt gewesen. Die Malereien wurden unter König Christian IV. 1636 teilweise erneuert. Am Rand des Friedhofs stand ein separater massiver Glockenturm, der ursprünglich auf dem Kirchhof als Torturm diente. Der Glockenturm war bereits 1871 teilweise zusammengebrochen. 1880 ergaben Untersuchungen des baulichen Zustandes des vierstöckigen Kirchturms, dass auch dieser nicht mehr sicher und eine Renovierung kaum möglich war. 1885 beschloss man der Abriss der alten Kirche und den Bau der neuen Kirche, da aufgrund der liturgischen Anforderungen auch eine Erweiterung der Kirche notwendig geworden war. Beim Abbruch des Kirchturms wurde festgestellt, dass das Fundament ursprünglich für einen schmaleren Turm gelegt worden war. Der bereits eingeleitete Abbruch der Kirche wurde jedoch auf Anweisung einer Sondererhebung der Bornholmer Kirchen zur Erhaltung der mittelalterlichen Bornholmer Kirchen gestoppt. Die Kirchenruine wurde daraufhin unter der Aufsicht des dänischen Nationalmuseums unter Denkmalschutz gestellt. Apsis, Chor und ein Teil des Kirchenschiffs blieben erhalten. Der Altaraufbau wurde in Bornholms Museum gebracht. Der Taufstein von 1250 wurde in die neue Kirche übernommen. Die Kanzel wurde aus Teilen der von König Friedrich II. gestifteten renaissancezeitlichen Kanzel der alten Kirche zusammengesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Die neue Kirche.", "content": "Die heutige \"Østermarie-Kirche\" wurde 1891 nach Entwürfen des dänischen Architekten Andreas Clemmensen im neuromanischen Stil und in der Form einer Kreuzkirche errichtet. Das schlichte Mauerwerk besteht aus geschliffenen Blöcken des dunklen \"Paradise-Granits\". Die neue Kirche befindet sich an der Stelle des alten Glockenturms. Sie wurde 1964 restauriert und von dem Bornholmer Maler Paul Høm mit einem neuen Farbschema versehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die evangelisch-lutherische Østermarie Kirke im Ort Østermarie auf der dänischen Insel Bornholm liegt ca. 5 km östlich von Østerlars und 8 km westlich von Svaneke. Bornholm hatte im Mittelalter zwei Marienkirchen. Um sie zu unterscheiden, wurde die westliche Kirche Vestermarie Kirke und die östliche Østermarie Kirke genannt. Beide gaben den umliegenden Ortschaften ihre Namen: Vestermarie und Østermarie.", "tgt_summary": null, "id": 410609} {"src_title": "Welcome Back", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktion.", "content": "Exabyte und Ecrix bezeichnen das Datenformat als „Packet Technology“ (~Paket-Technik). VXA benutzt Schrägspuraufzeichnung, bei der Datenpakete wie die Bilder beim Videorekorder in schräg verlaufenden Streifen aufgezeichnet werden. Neu an der Technik ist, dass die Pakete mit einer eindeutigen Marke, der „Packet-ID“, anfangen und mit einer „ECC“-Prüfsumme enden. Wenn ein Streifen auf das Band geschrieben wird, wird er umgehend nochmals gelesen und verglichen, ob die Aufzeichnung fehlerfrei erfolgte. Ein fehlerhaftes Paket wird wiederholt auf das Band geschrieben, ohne das Band anzuhalten und zurückzuspulen. Dazu werden die Datenpakete samt ihrer ID in einem Pufferspeicher gehalten. Im Pufferspeicher sind drei Prüfsummen hinterlegt, um die Datenintegrität sicherzustellen. Hierfür sind zwei Köpfe in der Kopftrommel. Beim Lesen können beide Köpfe benutzt werden. Schrägspuraufzeichnung bringt eine relativ niedere Bandgeschwindigkeit mit sich, die ermöglicht, das Band schneller zu stoppen.", "section_level": 1}, {"title": "Marktbereich.", "content": "VXA konkurriert hauptsächlich mit den Formaten DDS und DLT-IV. Nach Herstellerangaben ist die Lebensdauer der Medien 20000 \"passes\", was etwa 1000 vollständigen Sicherungsvorgängen entspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Formatübersicht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "VXA-3.", "content": "Exabyte brachte zwei Produktreihen der VXA-3-Technik auf den Markt: VXA-320 im Jahr 2005 und VXA-172 im Jahr 2006. VXA-172-Laufwerke sind auf 86 GB je Band begrenzt, können aber gegen Gebühr freigeschaltet werden. Sonst sind sie identisch. VXA-3 war das erste marktreife Schrägspuraufzeichnungssystem mit „MR“-Köpfen. Dies sind Dünnfilm-Magnetköpfe (TFMR), die den GMR-Effekt nutzen. Die Speichergrößen sind unkomprimiert physikalisch angegeben. Exabyte ging von einer möglichen Kompression auf 50 % aus und bewarb die Produkte damit.", "section_level": 2}, {"title": "Siehe auch.", "content": "ADR, LTO, Mammoth, QIC, DDS/DAT, SLR, Travan", "section_level": 1}], "src_summary": "VXA ist ein Datensicherungsformat für Streamer (Bandlaufwerke), ursprünglich von Ecrix entwickelt und von Tandberg Data aufgekauft, nachdem Ecrix mit Exabyte Corporation zu Exabyte Data fusioniert hatten. Nach der Übernahme am 20. November 2006 durch \"Tandberg Data\" wurde das Format nicht weiterentwickelt. VXA weist, im Vergleich zu verwandten Verfahren wie DLT und AIT, Neuerungen auf. VXA ist das erste Bandformat, das Daten in Paketen aufzeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 370636} {"src_title": "Mahamat Kamoun", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Waddy Butler Wood wurde als Sohn des aus Virginia stammenden Armee-Captains Charles Wood geboren, nachdem dieser mit seiner Frau nach Westen gezogen war. Kurz nach seiner Geburt zog die Familie wieder nach Virginia auf das Familien-Gut \"Spring Hill\". Dort lebte Wood, bis er zum Studium an das Virginia Polytechnic Institute ging. 1892 begann Wood als Architekt in Washington zu arbeiten. Sein erstes Projekte war der von der Metropolitan Railroad in Auftrag gegebene Straßenbahnschuppen \"East Capitol Streetcar Barn\" (1896). Ein Jahr später baute er den \"Georgetown Car Barn\" (auch Union Station, 1897) für die Capital Traction Company. Zur selben Zeit entwarf er einige Wohnhäuser für die Siedlung Kalorama Heights (heute Adams Morgan). 1902 gründete Wood gemeinsam mit Edward Donn Jr. und William I. Deming ein Büro (Wood, Donn and Deming). Ihnen gelang es in der Folge zahlreiche größere Aufträge der Regierung zu erhalten, weshalb das Büro rasch zu einem der erfolgreichsten der Hauptstadt aufstieg. Zu ihren Aufträgen gehörten schon bald auch Arbeiten im ganzen Land, so zum Beispiel das Portsmouth Naval Hospital in Portsmouth, Virginia, einige Wohnhäuser für hochrangige Militärs und das Bachelor Apartment House neben dem Weißen Haus. 1906 war das Büro das erste in Washington D.C., das mit dem \"Union Trust Building\" ein Hochhaus entwarf. Zu den bekanntesten Arbeiten des Büros gehört indes der 1907 entworfene Freimaurer-Tempel, das heutige \"National Museum of Women in Arts\". Als das Büro 1912 aufgelöst wurde, gründete Wood ein eigenes Büro. Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehören das Washingtoner Innenministerium und die Commercial National Bank (Washington, D.C.)", "section_level": 1}], "src_summary": "Waddy Butler Wood (* 1869 in St. Louis, Missouri; † 25. Januar 1944 nahe Warrenton, Virginia) war ein US-amerikanischer Architekt.", "tgt_summary": null, "id": 1515475} {"src_title": "Housemarque", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerkarriere.", "content": "Die Karriere von Savu begann im Jahr 1934 im Alter von 14 Jahren bei Prahova Ploiești in der zweiten rumänischen Liga, der Divizia B. Anfang 1937 wechselte er zum Spitzenklub Venus Bukarest, mit dem er die Spielzeiten 1938/39 und 1939/40 mit dem Gewinn der rumänischen Meisterschaft abschließen konnte. Nachdem der Spielbetrieb der Divizia A aufgrund des Zweiten Weltkrieges eingestellt worden war, schloss er sich Anfang 1943 UF Hunedoara an. Im Sommer 1947 wechselte Savu zum neu gegründeten Armeeklub ASA Bukarest (später \"CSCA Bukarest\"). Mit CSCA gewann er in den Jahren 1949 und 1950 zweimal den rumänischen Pokal, kam in den Finalspielen jedoch nicht zum Einsatz. Nach der Saison 1950 beendete er seine aktive Laufbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn arbeitete Savu als Fußballtrainer. Im Sommer 1954 wurde er als Nachfolger von Francisc Ronnay erstmals Trainer seines früheren Klubs CCA Bukarest. Er führte sein Team in der Saison 1954 zur Vizemeisterschaft hinter Flamura Roșie UT Arad. Zur Mitte der Spielzeit 1955 musste er seinen Platz für Ștefan Dobay räumen, dem er in der Saison 1956 beim Gewinn der rumänischen Meisterschaft assistierte. In der nachfolgenden Spielzeit war Savu erneut als Cheftrainer für CCA verantwortlich und beendete die Saison 1957/58 mit der Vizemeisterschaft punktgleich hinter Petrolul Ploiești. In der Spielzeit 1960/61 betreute Savu die erste Mannschaft seines früheren Teams Corvinul Hunedoara in der Divizia A, das Team musste jedoch als Tabellenletzter absteigen. Im Sommer 1964 wurde Savu zum dritten Mal Trainer von Steaua Bukarest. In der Saison 1965/66 kämpfte er mit seiner Mannschaft gegen den Abstieg, gewann jedoch im gleichen Jahr den rumänischen Pokal. Dieser Erfolg wurde ein Jahr später wiederholt. Anschließend wurde Savu durch Ștefan Kovács ersetzt. In der Saison 1976/77 und in der Hinrunde der Spielzeit 1978/79 betreute Savu abermals Corvinul Hunedoara, ehe er durch Mircea Lucescu abgelöst wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ilie Savu (* 9. Januar 1920 in Cornățelu; † 16. November 2010 in Bukarest) war ein rumänischer Fußballspieler und -trainer. Der Torhüter gewann mit Venus Bukarest zweimal die rumänische Meisterschaft. Als Trainer gewann er mit Steaua Bukarest in den Spielzeiten 1965/66 und 1966/67 den rumänischen Pokal.", "tgt_summary": null, "id": 960654} {"src_title": "Katharina Eleonore Behrend", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kopernikus (eigentlich Nicolaj Christiansen) wuchs als Sohn des Architekten \"Jørn Christiansen\" und seiner Frau \"Hanne Løcke Christiansen\", geborene \"Sabroe Andersen\" auf dem Lande auf. Ursprünglich wollte Kopernikus ein Landwirt werden und arbeitete in jungen Jahren als Helfer auf einem Bauernhof. Er selbst besaß bereits im Alter von 14 Jahren etwa 50 eigene Schweine und ein paar Kühe. Später nach seinem Schulabschluss gab er die Idee in der Landwirtschaft zu arbeiten jedoch wieder auf und nahm stattdessen als Erwachsener eine Stelle als Techniker am Rialto Teatret in Frederiksberg an. Er absolvierte 1994 an Schule des Odense Teater eine Schauspielausbildung und gab sich zu Beginn seiner Karriere den Künstler-Nachnamen Kopernikus in Anlehnung an den Astronomen Nikolaus Kopernikus. Anschließend trat er in verschiedenen Häusern, wie unterem im Café Teatret, Mammutteatret, Aalborg Teater, Husets Teater, Dr. Dantes Teater, Betty Nansen Teatret, Teatret ved den Sorte Hest und am Det Kongelige Teater auf. Am Gladsaxe Teater spielte er 2005 die Hauptrolle des Hans Christian Andersen in der Aufführung \"Mit eventyr\", und bekam ebenfalls eine größere Aufmerksamkeit für seinen Auftritt in Lars Noréns Theaterstück \"Personenkreis 3.1\". Seinen Durchbruch in der Filmbranche erreichte er in Jonas Elmers Werk \"Let’s Get Lost\" und ebenso eine landesweite Bekanntheit durch seinen Auftritt 1996 in der dänischen Fernsehserie \"Charlot og Charlotte\". Nicolaj Kopernikus wurde 2001 mit dem Bodil in der Kategorie Bester Nebendarsteller für seinen Auftritt in dem Film \"Bænken\" ausgezeichnet. Einen weiteren bekannten Auftritt hatte er in der Rolle als \"Vagn Skærbæk\" in Serie \"Kommissarin Lund – Das Verbrechen\". Für diesen Auftritt wurde er im Dezember 2007 mit dem Ove-Sprogøe-Preis ausgezeichnet. Des Weiteren trat Kopernikus im Radioprogramm \"Mads og monopolet\" bei dänischen Hörfunksender DR P3 auf und wirkte als dänischer Synchronsprecher in mehreren Animations- und Zeichentrickfilmen und Kinder- und Jugendfilmen mit. Kopernikus lebt seinigen Jahren zusammen mit der Choreografin und Schauspielerin Birgitte Næss-Schmidt und haben drei gemeinsame Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nicolaj Kopernikus mit Künstlernamen, eigentlicher Name Nicolaj Christiansen (* 9. August 1967 in Glostrup, Dänemark) ist ein dänischer Schauspieler und Synchronsprecher.", "tgt_summary": null, "id": 2315160} {"src_title": "Todd Karns", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Kronblattlose Mastkraut ist eine 3–10 cm hohe, einjährige, dunkelgrüne Pflanze. Die Blätter sind reichlich (zum Teil drüsig) gewimpert. Die Blütenstiele sind nach der Blüte nickend, dann wieder aufgerichtet, die weiß berandeten Kelchblätter liegen der reifen, länglichen Frucht an und sind fast so lang wie die eiförmige Kapsel, die 2 äußeren Kelchblätter sind kapuzenförmig mit aufgesetzter Stachelspitze. Häufig verwechselt wird das Kronblattlose Mastkraut mit dem sehr ähnlichen Aufrechten Mastkraut (\"Sagina micropetala\"), weshalb es in ein Aggregat \"Sagina apetala\" agg. gestellt wird. Beide unterscheiden sich vor allem in der Stellung der Kelchblätter nach der Blüte, die bei \"Sagina micropetala\" im Gegensatz zu \"Sagina apetala\" sternförmig abstehen. Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12.", "section_level": 1}, {"title": "Standorte, Verbreitung und Gefährdung in Mitteleuropa.", "content": "Das Kronblattlose Mastkraut braucht feuchten, kalkarmen, sandigen Lehmboden, der aber gut mit Stickstoff versorgt sein sollte. Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart ds Verbands Thero-Airion, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Polygonion avicularis oder im Centunculo-Anthoceretum des Verbands Nanocyperion vor. Es besiedelt Pflasterfugen, aber auch frische Brachen auf Äckern und Ödland. Es kommt vor allem in wärmeren Gegenden mit kalkarmem Gestein vor, fehlt aber in weiten Gebieten im Tiefland westlich der Elbe sowie in den mittleren und höheren Lagen der Mittelgebirge, der Alpen und im Alpenvorland. An seinen Standorten tritt es aber überall nur selten auf. Moderne Formen der Ackerbestellung ebenso wie die zunehmende Asphaltierung vor allem der kleinen Dörfer haben dem Kronblattlosen Mastkraut mancherorts das Überleben unmöglich gemacht; deswegen ist es örtlich verschwunden. Bilder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kronblattlose Mastkraut oder Wimper-Mastkraut, \"Sagina apetala\", gehört innerhalb der Familie der Nelkengewächse und der Unterfamilie Alsinoideae zur Gattung \"Sagina\".", "tgt_summary": null, "id": 1660861} {"src_title": "Antonio Garzya", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Die letzten Wahlen 1970 waren durch die BNP-Regierung annulliert worden, nachdem feststand, dass die oppositionelle Basutoland Congress Party (BCP) die Wahlen gewonnen hatte. In der Folge regierte die BNP unter Premierminister Leabua Jonathan mit harter Hand. Zahlreiche Oppositionelle wurden getötet oder gingen ins Exil. Ein Putschversuch von BCP-Politikern 1974 misslang. Daraufhin wurde die Lesotho Liberation Army (LLA) als bewaffneter Flügel eines Teils der BCP gegründet. Die Regierung setzte die Verfassung außer Kraft, löste die Nationalversammlung auf und ersetzte sie durch die \"Interim National Assembly\" aus ernannten Mitgliedern. Jonathan fühlte sich aber durch die ausländischen Geberländer, die Aktivitäten der LLA und Flügelkämpfe innerhalb der BNP unter Druck gesetzt, so dass er im Juli 1985 die Wahlen anberaumte. Die 60 Parlamentarier sollten nach dem Mehrheitswahlrecht bestimmt werden. Für Oppositionskandidaten galt die Regel, dass sie jeweils 1000 Maloti hinterlegen mussten (damals etwa das Jahresgehalt eines Primarschullehrers), die sie im Fall einer Niederlage verloren hätten, und je 500 Namen von Unterstützern vorweisen mussten. Aufgrund dieser hohen Hürden beschloss die Opposition, keine Kandidaten aufzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf.", "content": "Am \"Nomination Day,\" den man im August 1985 in jedem Wahlkreis zur offiziellen Vorstellung der Kandidaten abhielt, nahm jeweils nur der BNP-Kandidat teil.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Die 60 Kandidaten der BNP wurden offiziell als Parlamentarier bestätigt, ohne dass es zu einer Abstimmung gekommen wäre.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Die Wahl konnte die politische Lage für die Regierung nicht verbessern. Ein Teil der BNP, darunter die BNP Youth League, wandte sich immer mehr kommunistischen Mächten wie Nordkorea zu. Die Apartheid-Regierung Südafrikas verstärkte daraufhin den Druck auf Lesotho. Am 1. Januar 1986 wurden die Grenzen weitgehend abgeriegelt, so dass Lesotho isoliert war. Zwischen der südafrikanischen Regierung und Offizieren der Lesotho Defence Force wurden Gespräche geführt. Am 20. Januar stürzte das Militär unter Generalmajor Justin Metsing Lekhanya die Regierung; die südafrikanische Regierung hob die Blockade auf. Jonathan wurde unter Hausarrest gestellt und verstarb im April 1987.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Parlamentswahlen in Lesotho 1985 waren für den 17. und 18. September 1985 im Königreich Lesotho geplant. Sie wurden jedoch abgesagt, da nur die Regierungspartei Basotho National Party (BNP) Kandidaten stellte. Damit wurden alle Kandidaten Mitglied der Nationalversammlung.", "tgt_summary": null, "id": 936306} {"src_title": "Miquel Blay i Fàbregas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anfänge.", "content": "Moftizadeh war ein kurdischer Nationalist. Er wurde durch seine Forderungen nach einem autonomen Kurdistan bekannt. Er war Sohn eines Muftis aus Kurdistan. Zunächst studierte er an der Universität Teheran. Während seines Studiums stand er der Demokratischen Partei Kurdistans nahe. Nach Abschluss seines Studiums in den 1960er Jahren vertiefte er seine theologischen Kenntnisse in verschiedenen religiösen Zentren wie Halabdscha, Biyareh und Chanaqin im Irak, da die religiöse Ausbildung für Sunniten im Iran Beschränkungen unterlag. Er begann seine berufliche Tätigkeit als Freitagsprediger in Sanandadsch, predigte gegen Gewalt und Verfolgung seiner kurdischen Landsleute und erfuhr zunehmende politische Unterstützung durch seine immer größere werdende Zuhörerschaft. Im Jahr 1976 wurde er zusammen mit einigen Anhängern verhaftet, nach einigen Monaten jedoch wieder frei gelassen.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Führer während der Islamischen Revolution 1979.", "content": "Als im Jahr 1978 die politischen Spannungen im Iran zunahmen, sammelten sich um Moftizadeh eine Gruppe von Kurden, die einen kurdischen Autonomiestatus innerhalb eines demokratischen Irans forderte. Moftizadeh gründete im selben Jahr die \"Maktabe Koran\" (dt. Koran-Schule der Gedanken) in Sanandadsch. Als Anführer des kurdischen Teils der Bevölkerung von Sanandadsch geriet er in Konflikt mit konkurrierenden politischen Bewegungen, darunter kommunistischen und nationalistischen Gruppen, die ihn für seine Unterstützung islamischer Positionen kritisierten. Trotz der politischen Differenzen blieb der Kontakt zu den kommunistischen und nationalistischen sowie der säkularen Demokratische Partei Kurdistan-Iran bestehen. Nach zahlreichen Gesprächen mit Ajatollah Chomeini wurde er mit der Ankündigung zitiert, dass er Chomeinis Garantie für eine Autonomie der Kurden in der Tasche habe. Die neuen Anführer der Islamischen Republik garantierten ihm unter anderem eine gewisse Autonomie für die Kurden. Im Gegenzug verlangten sie die Unterstützung der Revolution durch ihn und seine Anhänger.", "section_level": 1}, {"title": "Verhaftung und Folter.", "content": "Nach der Islamischen Revolution erklärte Moftizadeh, dass seine Übereinkünfte mit der neuen Regierung von dieser nicht eingehalten und vollständig ignoriert würden. Deshalb unterstütze er nicht länger den Islamischen Staat. Dies führte im Gegenzug zu einer militärischen Operationen gegen den iranischen Teil Kurdistans durch die Regierung der Islamischen Republik Iran. Moftizadeh beschloss, sich aus dem Beratungsgremium zurückzuziehen. Er gab die Führerschaft über die kurdische Gruppierung auf, die er gegründet hatte. Im Jahr 1983 wurde er mit der Anschuldigung verhaftet, er verletze die nationale Sicherheit Irans und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Die Anklageschrift und die Urteilsbegründung gegen ihn wurden nicht veröffentlicht. Gouverneur (Persisch: Ostāndār) der Zentralregierung in Kordestān, damals noch zusammengelegt mit der heute abgetrennten iranischen Provinz West-Aserbaidschan, war Ali Reza Sheikh Attar, heute Botschafter Irans in Deutschland; einer seiner Berater der spätere Ostāndār von \"West-Aserbaidschan\" und noch spätere iranische Präsident Mahmud Ahmadineschad. Im Gefängnis wurde Moftizadeh brutal gefoltert. Er starb im Jahr 1993, sechs Monate (nach anderen Informationen drei Monate) nach seiner Freilassung. Freunde berichteten, dass ihm im Gefängnis nahezu alle möglichen Knochen gebrochen worden seien. Sie machten die iranische Regierung für diese Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Nach seinem Tod wurden einige seiner Anhänger, darunter Sabhani Naser und Farough Farsad, inhaftiert und ermordet. Dies sollte der Unterdrückung der kurdischen Autonomiebestrebungen, so wie sie Moftizadeh vertreten hatte, dienen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ellameh Ahmad Moftizadeh oder Achmed Mofti Zadeh (* 1933 in Sanandadsch, Iran; † 1993 in Teheran, Iran;, ) war ein kurdischer Politiker und Politikwissenschaftler sowie Repräsentant der sunnitisch-kurdischen Minderheit in der iranischen Provinz Kurdistan. Bekannt wurde er durch seine federführende Rolle bei Verhandlungen mit der Regierung nach der Islamischen Revolution, als die kurdische Minderheit auf einen unabhängigeren Status hoffte. Die Verhandlungen scheiterten und die neuen Machthaber in Teheran ließen Moftizadeh und zahlreiche seiner Anhänger verhaften. Er starb kurze Zeit nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis im Jahr 1993, nachdem er schwere Misshandlungen und Folter durchgestanden hatte.", "tgt_summary": null, "id": 1015944} {"src_title": "Winterschlaf (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wasser und Salze.", "content": "Salze sind die Produkte einer Reaktion von Säure mit einer Base (oder Alkali). Das Ergebnis ist eine neutrale Substanz und normalerweise Wasser. Die chemischen Reaktionen, die Salze erzeugen, setzen voraus, dass die beiden Komponenten in einer wässerigen Lösung zusammenkommen. Spirit und Opportunity haben herausgefunden, dass Salze häufig auf dem Mars zu finden sind. Spirit fuhr sich gegen Ende seiner Mission am Hang des Plateaus 'Home Plate' in einem mit Sand befüllten Krater fest. Als versucht wurde, den festgefahrenen Rover aus dem Sand zu befreien, wurde der Boden teilweise umgegraben. Die Fahrversuche förderten dabei hellen Boden um das linke Vorderrad zu Tage. Diese Stelle wurde 'Ulysses' genannt. Zum Vorschein kamen Sulfate, die knapp unter der Oberfläche begraben waren. Durch die Kombination der Messungen des Mößbauer-Spektrometers, des APX-Spektrometers und den Daten der PanCam konnte eine in sich konsistente Schlussfolgerung gezogen werden, dass Ulysses moderat hydrierte Eisensulfate enthält. Diese Sulfate könnten durch eine vulkanische Dampfquelle entstanden sein. Der dünne, verkrustete Boden unterhalb der Oberfläche, die am östlichen Rand von Ulysses zu Tage traten, sind mit Hämatit und Eisensulfaten angereichert. Die wahrscheinlichste Erklärung für das Auftreten von Eisensulfaten und basaltischem Sand innerhalb des Kraters ist, dass diese Mineralien von anderen Orten hierher geweht wurden und sich als Windablagerungen angesammelt haben. Dann trat episodisch neutrales bis leicht saures Wasser in den Böden in den Tälern um die Home Plate herum auf. Eine wasserhaltige Lösung sickerte dann unter die Oberfläche und hinterließ eisensulfathaltige Schichten nur wenige Zentimeter unterhalb der Oberfläche. Die sulfatreichen Ablagerungen und die verkrusteten Böden folgen der Topographie, dies gibt einen Hinweis auf die zeitliche Abfolge der Ablagerungen. Eine Schlussfolgerung kann daraufhin gezogen werden, dass Frostbildung und Schnee die hierzu notwendige Wassermenge lieferte (z. B. während einer Zeit, als die Marsachse eine höhere Neigung aufwies als heute). Spirit hatte mit seinem blockierten Rad während einer Fahrt östlich der Home Plate, im sogenannten \"Eastern Valley\", am Sol 1148 den Boden teilweise umgegraben. Zum Vorschein kam an diesem Ort, der „Gertrude Weise“ benannt wurde, eine weiße Substanz. Infrarotspektren dieser Substanz, die mit dem Mini-TES aufgenommen wurden, zeigten eine Signatur, die typisch für feinkörnig-granuläres, relativ reines amorphes, wasserhaltiges Siliziumdioxid (Opal) ist. Als wahrscheinlichstes Szenario für die Entstehung dieses Materials wird die Ablaugung eines basaltischen Gesteins durch heiße schwefelsaure wässrige Lösungen vulkanischen Ursprunges angenommen, in deren Folge sich das unter diesen Bedingungen schwerlösliche Siliziumdioxid lokal anreicherte. Solche Bildungen sind von der Erde aus der Umgebung von Fumarolen auf Hawaii bekannt. Die Entdeckung derartiger Vorkommen liefert sowohl einen Beleg für die einstige Anwesenheit flüssigen Wassers auf dem Mars als auch Hinweise darauf, dass dort lebensfreundliche Bedingungen für schwefelliebende Mikroorganismen bestanden haben könnten, wie es sie an heißen Quellen auf der Erde gibt. Zudem könnten Fossil­belege für solche Mikroben in den siliziumdioxidreichen Materialien enthalten sein, weshalb sie als bevorzugte Kandidaten für die Probenentnahme bei Missionen, im Rahmen derer Marsgestein zur Erde gebracht werden soll, vorgeschlagen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Blueberries: Mineralien, die sich in säurehaltigem Wasser bildeten.", "content": "In Meridiani Planum, in dem Opportunity landete, wurden bald kleine Kügelchen entdeckt, die den Spitznamen \"Blueberries\" bekamen. Diese sind teilweise lose über die Oberfläche verteilt, manchmal auch noch in einzelnen Steinschichten fest eingebettet. Die Verteilung der Blueberries im Gestein ist eher gleichmäßig als rein zufällig. Hier konnten Messungen mit dem Mößbauer-Spektrometer zeigen, dass diese hauptsächliche aus Hämatit bestehen. Auf der Erde bildet sich Hämatit meistens in Wasser. Wasser stellt hier Sauerstoffatome zur Verfügung, die sich mit den Eisenatomen im Mineral binden. Auf dem Mars ist es wahrscheinlich, dass (saures) Grundwasser Eisen gelöst hatte. Als es durch den Sandsteinschichten der Meridiani Ebene geflossen ist, lagerte sich das Eisen ab und es wurden diese kleinen Kügelchen gebildet. Dies muss im stehenden oder langsam fließenden Grundwasser geschehen sein, damit sich genügend Hämatit aus dem Wasser ausfällen konnte. Die Kügelchen sind in größeren Tiefen größer als solche in höher gelegenen Schichten, was nahelegt, dass die Auswirkung des Grundwassers mit wachsender Tiefe zunahm.", "section_level": 1}, {"title": "Sulfate.", "content": "Sulfate benötigten für ihre Bildung lediglich punktuell auftretende Konzentrationen von salzigem Wasser, welches zudem nicht dauerhaft über einen längeren Zeitraum auf der Planetenoberfläche aufgetreten sein muss. Kleine Spalten und Risse bilden häufig polygonale Strukturen in den freigelegten Oberflächen der Meridiani-Gesteine. Diese Risse durchziehen auch die vorhandene Gesteinsschichtung, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die Risse erst nach der Ablagerung entstanden sind. Wenn Sulfate austrocknen, so verlieren sie einen wesentlichen Teil ihres Volumens. Die gefundenen Spalten könnten dadurch entstanden sein, dass die Sulfatmineralien durch Wasserverlust ihr Volumen verkleinerten, als die Umgebungsbedingungen trockener wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Jarosit.", "content": "Zusätzlich fand Opportunity direkt an seinem Landeplatz im Eagle-Krater ein weiteres Mineral namens \"Jarosit\". Wie Hämatit bildet sich Jarosit in säurehaltigem Wasser. In Jarosit hat Wasser einen Gewichtsanteil von 10 %. Das Mineral ist daher ein mineralogischer Beweis für die Existenz von Wasser auf dem Mars. Zudem belegt es, dass in früherer Zeit Prozesse mit säurehaltigem Wasser abgelaufen sind, die unter oxidierenden Bedingungen Jarosit entstehen ließen. Das nebenstehende Spektrum, welches vom Mößbauer-Spektrometer erstellt wurde, zeigt eisenhaltige Jarosit-Mineralien im Gesteinsaufschluss namens \"El Capitain\". Die beiden gelben Spitzen im Diagramm zeigen Jarosit an, welches Wasser in Form von Hydroxyl in seiner Struktur enthält. Die Daten zeigen, dass wassergetriebene Prozesse auf dem Mars existieren oder existiert haben.", "section_level": 1}, {"title": "Spuren von aufgelösten Mineralien.", "content": "Bilder von Opportunitys PanCam und dem Microscopic Imager zeigen, dass der Aufschluss \"El Capitain\" übersät ist mit länglichen Hohlräumen (Vugs) von ca. 1 cm Länge und einer Breite von 1 bis 2 mm in unterschiedlichen Ausrichtungen. Die Hohlräume sind im Eagle Krater ungleichmäßig verteilt. In den Gesteinen, in denen sie auftreten, bedecken sie ca. 5 % der Oberfläche. Geologen ist dieses bestimmte Muster von Stellen bekannt, an denen sich salzhaltige Mineralien innerhalb von Steinen, die in salzigem Wasser liegen, ablagern. Wenn sich die Kristalle später wieder in nicht ganz so salzhaltigem Wasser auflösen bleiben diese Hohlräume (Drusen) zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Tonminerale.", "content": "Am Rand des Endeavour-Kraters suchte Opportunity nach Tonmineralen, deren Signaturen sich in spektralen Aufnahmen aus dem Orbit zeigen. Die bisher gefundenen Sulfatmineralien bildeten sich in einem Mix aus Mineralien und säurehaltigem Wasser. So eine saure Umgebung stellt eine eher schlechte Lebensgrundlage dar. Die Tonmineralien auf dem Mars bildeten sich jedoch in pH-neutralem Wasser. Dieser Fund deutet auf eine zeitweise lebensfreundlichere Umgebung hin. Für die Bildung von Tonmineralen muss auf der Marsoberfläche über einen längeren Zeitraum mit Wasser interagiert haben.", "section_level": 1}, {"title": "Karbonate.", "content": "In einem Gesteinsaufschluss namens \"Comanche\", der von Spirit im Dezember 2005 untersucht wurde, wurden ebenfalls Mineralien gefunden, die sich in neutralem Wasser gebildet hatten. Spirit untersuchte dieses Gestein mit dem Mößbauer-Spektrometer, dem MiniTES und dem APXS-Spektrometer. Im Jahr 2010 konnten Wissenschaftler anhand dieser Daten zeigen, dass ein Viertel des Gesteins aus Magnesiumeisenkarbonat besteht. Diese Konzentration ist bis zu 10-mal höher als bei jedem vorher untersuchten Stein. Karbonate entstehen unter nassen, nahezu neutralen Bedingungen, lösen sich jedoch in Säure bald wieder auf. Dieser Fund ist der erste eindeutige Hinweis der beiden Rover, dass die in früherer Zeit die Oberfläche des Mars lebensfreundlicher war als die säurehaltigen Umgebungen, die bisher gefunden wurden. Die Karbonate im Gusev Krater lagerten sich wahrscheinlich aus karbonathaltigen Lösungen unter hydrothermalen Bedingungen bei einem nahezu neutralen pH-Wert ab, in Verbindung mit vulkanischer Aktivität während der Noachischen Ära. Die Entdeckung von hoher Konzentration von Karbonaten im Comanche-Aufschluss dient als Grundlage für Klimamodelle, die CO als Treibhausgas für einen nassen und warmen Mars einschließen und nachfolgendes Ablagern von mindestens Teilen der Atmosphäre in Karbonat-Mineralien voraussagen.", "section_level": 1}, {"title": "Gips.", "content": "Der Endeavour-Krater ist 4 Milliarden Jahre alt und hat einen Durchmesser von 22 km. Nahe dem Südende des Cape York wurde von Opportunity der Odyssey-Krater erforscht. Dieser ist von einem Feld aus Felsen umgeben, die beim Einschlag ausgeworfenen wurden. Ein Fels namens \"Tisdale\" wurde hier im Detail untersucht, da er Zugriff auf älteres Gestein bot. APXS-Messungen ergaben, dass hier eine der höchsten Konzentrationen von Zink auftreten, die bisher auf dem Mars gemessen wurden. Die Aufheizung des Bodens beim Einschlag, der einen Krater in der Größe des Endeavour-Kraters hervorbrachte, war ausreichend, um hydrothermale Aktivitäten zu verursachen, wenn Wasser vorhanden ist. Im Stein Tisdale fand Opportunity Hinweise darauf, dass der ursprüngliche Einschlag Grundwasser aufgeheizt hat, welches diese Zink-Anreicherung im Stein zurückgelassen hatte. Cape York ist umgeben von einer leicht abfallenden Terrasse, die auf der westlichen Seite ca. 6 m breit ist, und ca. 20 m auf der östlichen dem Endeavour Krater zugewandten Seite. Die äußeren Teile der Terrasse auf der westlichen Seite sind freiliegende, helle dünne geschichtete Sandsteine, deren Schichtung flach in Richtung der Ebene abfällt. Diese Sandsteinschichten liegen direkt über dunkleren körnigen Sedimentgesteinen, die den inneren Rand der Terrasse bilden. Diese Anordnung wird so interpretiert, dass die \"Burns\"-Formation auf dem älteren Sediment-Material der „Shoemaker“-Formation aufliegt. Die inneren Ränder der Terrassen überlappen die Brekzien aus dem Noachischen Zeitalter, welche die inneren Hänge des Cape Yorks bilden. Das Gesteine der Terrassen sind in vielen Stellen durch helle lineare Venen durchzogen. Diese sind im vortretenden dunklen Sedimentmaterial auf der Innenseite der Terrassen leicht sichtbar. Sie treten jedoch auch in den hellen Aufschlüssen des Sandsteins der Burns-Formation auf. Messungen von 37 Venen ergaben eine durchschnittliche Breite von 2 cm und eine durchschnittliche sichtbare Länge von 33 cm. Opportunity entdeckte am Rande des Cape York diese auffälligen hellen Gesteinslinien (Venen), die näher untersucht wurden. Die Vene \"Homestake\" z. B. bildet eine nicht durchgehende Kante mit einer Breite von 1 bis 1,5 cm und ist ca. 50 cm lang. Sie steht ca. 1 cm über dem umgebenden Gestein. Sie scheint also resistenter gegen Erosion zu sein als das Gestein, in dem sie eingebettet ist. Diese Venen könnten nach dem Einschlag entstanden sein, als kälteres Wasser durch Spalten im Untergrund nahe dem Krater floss. Es lagerte sich Gips ab, welches sich entlang der Spalten als Venen ausbildete. Gips ist das häufigste Sulfatmineral auf der Erde und bleibt häufig als Rest übrig, wenn das Wasser verdampft ist. Diese hellen mineralischen Venen wurde bisher noch nirgends auf dem Mars gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Rippel: Versteinerter Ufersand.", "content": "In den Gesteinen im Eagle-Krater und im Erebus-Katze sind girlandenähnliche, rippelförmige Schrägschichtungen sichtbar. Diese Schichtungen mit nur einer Dicke von 8 bis 18 mm sind vermutlich das Ergebnis von fließendem Wasser. Die vorgefundene Anordnung von Schichten deutet auf Transport von Sedimenten durch Rippel unterhalb der Wasseroberfläche hin. Es ist bekannt, dass sich solche Ablagerungen in dieser Größe nur unter Wasser und bei Strömungsgeschwindigkeiten von wenigen Dezimetern pro Sekunde bilden. Solche wellenartigen Rippelstrukturen bilden sich auf der Erde z. B. an Sandstränden. Die im Vergleich zur Erde geringere Marsgravitation hat nur einen geringen Effekt auf den Sedimenttransport und die Größe der gefundenen Strukturen. Diese hierfür notwendigen, wahrscheinlich unkanalisierten, Wasserströmungen könnten durch die Schwerkraft des Mars angetrieben worden sein. Diese Strömungen entstanden durch immer wiederkehrende Überflutungen der Salztonebenen, die die Meridiani-Oberfläche bedeckten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die beiden Mars Rover \"Spirit\" und \"Opportunity\" haben während ihrer langen Missionsdauer etliche Hinweise gefunden, die auf das ehemalige Vorhandensein von Wasser auf dem Mars (Planet) hinweisen. Einige Entdeckungen konnten bereits von Mars Orbitern vorbereitet werden, während andere erst durch die Analyse der Gesteine vor Ort erfolgt sind. Spirit erforschte während seiner Missionszeit im Gusev Krater einen Hügel und ein ehemaliges vulkanisches Plateau namens \"Home Plate\". Opportunity fand in der Meridiani-Ebene unterschiedliche Hinweise auf eine ehemals nasse Umgebung der Marsoberfläche. ", "tgt_summary": null, "id": 1155588} {"src_title": "Türkische Fußballnationalmannschaft/Weltmeisterschaften", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vlachos studierte an der Aristoteles-Universität Thessaloniki und machte dort den Abschluss in orthodoxer Theologie. 1971 wurde er zum Diakon und 1972 zum Priester geweiht. 1988 war er Archimandrit auf dem Athos. Am 20. Juli 1995 erfolgte seine Bischofsweihe sowie seine Wahl zum Bischof von Nafpaktos. Seither ist er Bischof des Metropolitanbistums Nafpaktos und Agios Vlasios. Bischof Hierotheos unterrichtete einige Jahre Griechisch sowie orthodoxe Ethik am \"Theologischen Institut St. Johannes von Damaskus\" der Universität des Griechisch-Orthodoxen Patriarchats von Antiochien im nördlichen Libanon. Schon in seiner Jugend hat sich Bischof Hierotheos sehr mit den Väterschriften befasst und auch eine Zeitlang in den Bibliotheken des Athos recherchiert sowie Texte gesammelt. Hierbei galt sein besonderes Interesse der Theologie und Spiritualität des Gregor Palamas. Hierotheos Vlachos hat viele Bücher und Aufsätze veröffentlicht, überwiegend zu spirituellen Themen. Die meisten seiner Bücher wurden auch auf Englisch sowie weitere Sprachen übersetzt. Eines seiner wichtigsten Werke ist das Buch \"Orthodoxe Psychotherapie\". Die Theologie von Bischof Hierotheos ist stark von Johannes Romanidis beeinflusst, dem eine therapeutisch-asketische Sicht des Glaubens auf akademischem Niveau sowie eine Orientierung am Hesychasmus wichtig war. Sein in deutscher Sprache veröffentlichter Aufsatz \"Orthodoxe Spiritualität – eine kurze Einführung\" gilt als Standardtext zur orthodoxen Spiritualität. Vlachos gilt als einer der innigsten Kenner der Spiritualität von Gregor Palamas und versucht diese im Rahmen der Tradition weiterzuentwickeln.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Sein Buch \"Der Begriff der Person in der orthodoxen Tradition\" erhielt den ersten Preis der Akademie von Athen als „beste theologische Publikation der Jahre 1991 bis 1996“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hierotheos Vlachos (griechisch: Μητροπολίτης Ιερόθεος, bürgerlicher Name: Georgios Vlachos, griechisch: Γεώργιος Βλάχος, * 1945 in Ioannina, Griechenland) ist ein orthodoxer Bischof und Metropolit von Nafpaktos in der Kirche von Griechenland sowie ein bedeutender orthodoxer Theologe.", "tgt_summary": null, "id": 2222729} {"src_title": "Angkor Wat (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Henderson wurde als Sohn von Ian und Susan Henderson geboren. Er besuchte das Radley College in der Grafschaft Oxfordshire. Er studierte am Keble College der University of Oxford. Dort schloss er mit einem Master of Arts (MA Oxon), dem sog. Master of Arts (Oxbridge and Dublin), im Fach Theologie ab. Zur Vorbereitung auf sein Priesteramt besuchte er das Ridley Hall Theological College in Cambridge. 1979 wurde er zum Diakon geweiht; 1980 folgte seine Priesterweihe. Seine Priesterlaufbahn begann er von 1979 bis 1983 als Hilfsvikar (\"Assistant Curate\") an der St Mary's Church, in Islington, London in der Diözese von London. 1983 wurde er Pfarrer (\"Vicar\") an der Emmanuel Church, in Hastings und an der St Mary-in-the-Castle Church in Hastings in der Grafschaft East Sussex in der Diözese von Chichester. Von 1992 bis 2005 war er Pfarrer (\"Vicar\") an der Holy Trinity Church in Claygate in der Grafschaft Surrey. Während seiner Priesterzeit in Claygate wirkte er von 1996 bis 2001 außerdem als Landdekan (\"Rural Dean\") von Emly. 2002 wurde er Ehrenkanoniker (\"Honorary Canon\"; Domherr) an der Guildford Cathedral. 2005 wurde er Archidiakon (\"Archdeacon\"; Vorsteher eines Kirchensprengels) von Dorking. Im März 2013 wurde seine Ernennung zum 9. Bischof von Blackburn bekanntgegeben. Er wurde Nachfolger von Nicholas Reade, der am 31. Oktober 2012 in Ruhestand getreten war. Im September 2013 stimmten der Dean und das Domkapitel der Blackburn Cathedral der Ernennung Hendersons zu; die formelle öffentliche Bestätigung fand am 30. September 2013 im York Minster statt. Am 10. Oktober 2013 wurde er von John Sentamu, dem Erzbischof von York, im York Minster zum Bischof geweiht. Henderson ist ein Befürworter der Frauenordination. Seine feierliche Amtseinführung und Inthronisation fand am 19. Oktober 2013 in der Blackburn Cathedral statt. 1984 heiratete er seine Ehefrau Heather Lees. Aus der Ehe gingen zwei, mittlerweile erwachsene Kinder hervor, ein Sohn und eine Tochter. Zu seinen Freizeitaktivitäten gehören Gartenarbeit, Heimwerken und Do-it-Yourself, Spazierengehen, Lesen, Tennis und Radfahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Julian Tudor Henderson (* 23. Juli 1954) ist ein britischer anglikanischer Theologe. Er ist seit 2013 Bischof von Blackburn in der Church of England.", "tgt_summary": null, "id": 1152670} {"src_title": "Bahnhof Barth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg, Gewerkschaftsfunktionär und Kommunalpolitiker.", "content": "Molloy, Sohn eines irisch-katholischen Marineingenieurs, gewann nach dem Besuch der St. Thomas Elementary School in Swansea zwar ein Stipendium für die traditionsreiche Londoner Schauspielschule Royal Academy of Dramatic Art (RADA), besuchte diese allerdings doch nicht, sondern absolvierte ein Studium am University College Swansea. Daneben begann er sein gewerkschaftliches Engagement zwischen 1936 und 1946 als Mitglied der Transportarbeitergewerkschaft TGWU (\"Transport and General Workers’ Union\"). 1938 trat er seinen Militärdienst bei den Royal Engineers an und diente bei diesen auch während des Zweiten Weltkrieges bis 1945, wobei er zuletzt an Kampfeinsätzen in Deutschland teilnahm. Nach Kriegsende wurde Molloy Mitarbeiter im Außenministerium (Foreign Office) und engagierte sich in dieser Zeit als Gewerkschaftsfunktionär als Vorsitzender der Arbeitnehmerseite in dessen \"Whitley Council\" genannten Arbeitnehmer-/Arbeitgeberrat (\"Joint Industrial Council\") sowie als Redakteur der \"Civil Service Review\", der Gewerkschaftszeitung für den öffentlichen Dienst. 1952 verließ Molloy den öffentlichen Dienst und wurde Sekretär der Vereinigung der Bekleidungshersteller (\"Association of Clothing Contractors\") und war zugleich Redakteur von deren zweimonatlich erscheinenden Fachzeitschrift. Während dieser Zeit wurde er Mitglied der Labour Party und wurde als deren Kandidat 1954 zum Mitglied des Gemeinderates von Fulham (\"Fulham Borough Council\") gewählt und wurde 1959 auch Vorsitzender der dortigen Labour Party. Dem Fulham Borough Council gehörte er acht Jahre lang bis 1962 an.", "section_level": 2}, {"title": "Unterhausabgeordneter.", "content": "Seine Laufbahn in der nationalen Politik begann Molloy, als er bei den Unterhauswahlen vom 15. Oktober 1964 den als „ungewinnbaren“ und seit den Wahlen vom 26. Mai 1955 von John Barter von der Conservative Party gehaltenen Wahlkreis \"Ealing North\" mit nur 27 Stimmen Vorsprung knapp gewann. Während Molloy 20.809 Stimmen (43,24 Prozent) bekam, entfielen auf Barter 20.782 Wählerstimmen (43,19 Prozent). Dieser unerwartete Wahlsieg trug mit bei zur knappen Mehrheit von nur fünf Sitzen für die Labour Party, die daraufhin mit Harold Wilson nach dreizehn Jahren Opposition erstmals wieder den Premierminister stellen konnte. Seine persönlichen Wahlsieg nutzte er zur Selbstdarstellung, in dem er sagte: „Ich bin die Labour-Mehrheit!“ (‚I am Labour’s majority!‘). Den Wahlkreis vertrat Molloy nach mehreren Wiederwahlen bis zu seiner Niederlage bei den Unterhauswahlen vom 3. Mai 1979. 1965 wurde er Mitglied der Nationalen Exekutive der Labour Party, erreichte aber mit 33.000 Stimmen aus 33 Wahlkreisorganisationen nur den 27. Platz der gewählten Vorstandsmitglieder. Während seiner Mitgliedschaft im Unterhaus wurde er 1968 Mitglied des Schätzungsausschusses (\"Estimates Committee\") sowie wegen seiner proarabischen Haltung Vorsitzender des Britisch-Tunesischen Verbindungsausschusses. Darüber hinaus engagierte er sich in der Interparlamentarischen Union (IPU) sowie der Parlamentarischen Vereinigung des Commonwealth of Nations (\"Commonwealth Parliamentary Association\"). Molloy, der 1967 Fellow der Royal Geographical Society (FRGS) wurde, fungierte während der Amtszeit von Premierminister Wilson vom 1. Oktober 1969 bis zum 19. Juni 1970 als Parlamentarischer Privatsekretär (\"Parliamentary Private Secretary\") des Ministers für Post und Telekommunikation (\"Minister for Posts and Telecommunications\"), John Stonehouse. Neben seiner Unterhausmitgliedschaft war er von 1969 bis 1973 sowohl Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates als auch der Parlamentarischen Versammlung der Westeuropäischen Union (WEU).", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied des Europäischen Parlaments und Gegner von James Callaghan.", "content": "In seinen Wahlkampagnen setzte er sich zum Teil öffentlichkeitswirksam für ein Verbot der Ingewahrsamnahme von Minderjährigen in Polizeigewahrsam ein, zum anderen aber auch für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Krankenpfleger. 1974 wurde er Berater der Gewerkschaft für Beschäftigte des Gesundheitsdienstes COHSE (\"Confederation of Health Service Employees\") und trat 1975 als Vorsitzender der Parlamentarischen Gruppe der Labour Party für soziale Dienste dafür ein, stärker gegen organisierten Sozialleistungsbetrug vorzugehen. Nach dem Beitritt Großbritanniens zu den Europäischen Gemeinschaften (EG) war Molloy zwischen 1976 und 1979 auch Mitglied des Europäischen Parlaments. Während er als treuer Unterstützer von Premierminister Harold Wilson war, trat er offen gegen dessen Nachfolger James Callaghan auf und führte einen öffentlichen Protest gegen die von diesem beabsichtigte Streichung von Kinderunterstützungsleistungen an.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlniederlage und Oberhausmitglied.", "content": "Bei den Unterhauswahlen vom 3. Mai 1979 erlitt Molloy eine deutliche Wahlniederlage und schied aus dem Unterhaus aus, nachdem sein Herausforderer von den konservativen Tories, Harry Greenway, 27.524 Wählerstimmen (46,04 Prozent) bekam, während auf ihn nur 26.044 Stimmen (43,57 Prozent) entfielen. Durch ein Letters Patent vom 12. Mai 1981 wurde Molloy aufgrund des Life Peerages Act 1958 als Life Peer mit dem Titel \"Baron Molloy\", of Ealing in Greater London, in den Adelsstand erhoben und gehörte bis zu seinem Tod dem House of Lords als Mitglied an. Seine offizielle Einführung (\"House of Lords\") erfolgte am 13. Mai 1981 mit Unterstützung durch Donald Bruce, Baron Bruce of Donington, und William McCarthy, Baron McCarthy.", "section_level": 2}], "src_summary": "William „Bill“ John Molloy, Baron Molloy FRGS (* 26. Oktober 1918 in Swansea; † 26. Mai 2001) war ein britischer Gewerkschaftsfunktionär und Politiker der Labour Party, der fünfzehn Jahre lang Abgeordneter des House of Commons sowie zeitweise Mitglied des Europäischen Parlaments war und 1981 als Life Peer aufgrund des Life Peerages Act 1958 Mitglied des House of Lords wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1444911} {"src_title": "Gerald J. Popek", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Der Jesuitenpater José María Arteaga hatte den Künstler Gerardo Palmirano Navia Carvajal mit dem Bau der Statue beauftragt. Nachdem dieser ein Modell erstellt hatte, gab er das Projekt auf. Pater Arteaga kontaktierte mit dem Modell den italienischen Bildhauer Alideo Tazzioli Fontanini aus Pietrasanta, der den Auftrag unter der Bedingung annahm, ein neues Modell erstellen zu dürfen. Fontanini verlegte sein Kunstatelier in die Nähe von San Antonio. Als das neue Modell fertig war, führte sein Bruder Adelindo die statischen Berechnungen durch. Die Arbeit auf dem Hügel begann mit der Plattform aus Zement. Darauf wurde ein riesiges Holzgerüst errichtet. Alideo besuchte die Baustelle täglich, um die Arbeit zu überwachen und die Arbeiter zur Eile anzutreiben. Nach knapp vier Jahren Arbeit war das Werk vollendet. Im Newsletter der Jesuiten stand unter anderem zu lesen, dass sich die Gesamtkosten auf 170.000 Pesos beliefen. An der Einweihungsfeier nahmen rund 30.000 Personen teil.", "section_level": 1}, {"title": "Gómez’ religiöse Bildhauerei und der Tourismus.", "content": "Auf dem Weg zum Hügel mit der Christus-Statue kann man sich mit den Reliefen des Künstlers Carlos Andrés Gómez beschäftigen. Gómez hat in zweijähriger Arbeit Figuren gestaltet, die über 34 „Schluchten“ verteilt sind und sich über fünf Kilometer erstrecken. In der ersten Schlucht ist „die Existenz“ zu sehen, eine Hommage an das Leben. In der zweiten sieht man einen Mann, der über die Pacha Mama (Mutter Natur) wehklagt: ein Protest gegen die Umweltzerstörung. In der dritten ist das Leben in der Zeit nach Golgatha dargestellt, wo man die Gläubigen pilgernd begleiten kann bis zu Ostern. Im vierten Schlucht ist der „Garten Eden“ dargestellt. Die Figuren sind aus Beton und Lehm geformt, 50 Zentimeter bis zu fünf Metern hoch. Nach dem kontemplativen Gang ist der weitere Weg zum Christus vollständig asphaltiert und in gutem Zustand. Der Zutritt zum Monument ist gratis. Von acht Uhr morgens bis elf Uhr abends wird die Anlage von der Polizei überwacht. Ein Restaurant und Parkplätze sind vorhanden. Zurzeit wird die Anlage jährlich von rund 300.000 Touristen besucht. Die Statue gilt als eines der Wunder des modernen Kolumbien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Christus König in Cali (spanisch: Cristo Rey en Cali) ist eine 26 Meter hohe Christus-Statue auf dem „Kristallhügel“ (\"Cerro los Cristales\") westlich der Stadt Santiago de Cali in Kolumbien. Namengebend für den Hügel ist die große Anzahl von Quarzkristallen, die in der Umgebung gesammelt wurden. Die Statue aus Stahlbeton steht auf einem fünf Meter hohen Sockel auf 1440 m ü. M. Sie wiegt 464 Tonnen. Sie wurde am 25. Oktober 1953 anlässlich der 50-Jahre-Gedenkfeier zum Ende des Guerra de los Mil Días („Krieg der 1.000 Tage“) eingeweiht.", "tgt_summary": null, "id": 544972} {"src_title": "Diplomatie (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Direkte Qualifikation.", "content": "Für das Olympische Turnier qualifizierten sich die ersten neun Nationen der IIHF-Weltrangliste nach Abschluss der Weltmeisterschaft 2012 direkt:", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "Die Nationalmannschaften ab dem Weltranglistenplatz 10 spielten zwischen November 2012 und Februar 2013 die drei verbleibenden Plätze in einem mehrstufigen System in Qualifikationsturnieren aus. Insgesamt meldeten 24 Länder für die sieben Turniere. Der Gewinner der Vorqualifikation und die elf Nationalteams auf den Weltranglistenplätze 19 bis 29 trafen in der ersten Qualifikationsrunde in drei Gruppen à vier Mannschaften aufeinander. Die drei Gruppensieger erreichten die zweite Qualifikationsrunde, in der sie dann auf die neun Mannschaften trafen, die in der Weltrangliste die Plätze 10 bis 18 belegten. Dort wurde erneut in drei Gruppen mit jeweils vier Mannschaften gespielt. Die jeweiligen Gruppensieger qualifizierten sich schließlich für das olympische Eishockeyturnier. Unter den nichtqualifizierten Nationen bildete die Internationale Eishockey-Föderation eine Rangfolge, die auch in die IIHF-Weltrangliste 2014 einging.", "section_level": 1}, {"title": "Vorqualifikation.", "content": "Vom 17. bis 19. September 2012 wurde eine Vor-Qualifikation ausgespielt. An der Vorqualifikation nahmen die vier gemeldeten Mannschaften ab Weltranglistenplatz 31 nach Abschluss der Weltmeisterschaft 2012 teil. Die Vorqualifikation wurde in einer Gruppe ausgespielt. Die Teilnehmer dieses Turniers waren Kroatien, Serbien, Mexiko und Israel. Als Gastgeber fungierte der kroatische Verband, der das Turnier in Zagreb ausrichtete.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe K.", "content": "Das Vorqualifikationsturnier fand vom 17. bis 19. September 2012 in der kroatischen Hauptstadt Zagreb statt. Gespielt wurde im 6.300 Zuschauer fassenden Dom sportova. Der Sieger des Vorqualifikationsturnieres wurde die gastgebende Mannschaft aus Kroatien, die daher am Qualifikationsturnier der Gruppe G teilnehmen durfte.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Qualifikationsrunde.", "content": "Die erste Qualifikationsrunde fand zwischen dem 8. und 11. November 2012 statt. Dabei genossen die in der Weltrangliste Besserplatzierten das Recht, das Turnier auszurichten. Ungarn und die Ukraine machten in den Gruppen G und H von diesem Recht Gebrauch, während Großbritannien (Gruppe J) verzichtete und die Ausrichtung Japan überließ.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe G.", "content": "Die Spiele der Gruppe G der ersten Qualifikationsrunde fanden vom 9. bis 11. November 2012 in der Papp László Budapest Sportaréna in der ungarischen Hauptstadt Budapest statt.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe H.", "content": "Die Spiele der Gruppe H der ersten Qualifikationsrunde fanden vom 8. bis 11. November 2012 im Sportpalast in der ukrainischen Hauptstadt Kiew statt.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe J.", "content": "Die Spiele der Gruppe J der ersten Qualifikationsrunde fanden vom 9. bis 11. November 2012 in der Nikkō Kirifuri Eisarena im japanischen Nikkō statt.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Qualifikationsrunde.", "content": "Die zweite Qualifikationsrunde fand vom 7. bis 10. Februar 2013 statt. Dabei genossen die drei auf den ersten Platz gesetzten Mannschaften das Recht, über den Ort der Ausrichtung zu bestimmen und machten davon auch Gebrauch.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe D.", "content": "Die Spiele der Gruppe D wurden vom 7. bis 10. Februar 2013 in der neu erbauten EgeTrans Arena in Bietigheim-Bissingen, der Heimspielstätte der Bietigheim Steelers aus der 2. Eishockey-Bundesliga, ausgetragen. Die deutsche Nationalmannschaft erlebte ein historisches Debakel und verpasste erstmals in der Olympia-Geschichte auf sportlichem Weg die Teilnahme an den Winterspielen. Lediglich 1948 nahm keine Deutsche Eishockeymannschaft an Olympia teil, damals jedoch aus politischen Gründen. Österreich sicherte sich trotz einer Niederlage nach Verlängerung gegen Deutschland im letzten Spiel den ersten Platz in der Gruppe D und damit die erste Teilnahme an einem Olympischen Turnier seit 2002.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe E.", "content": "Die Spiele der Gruppe E fanden vom 7. bis 10. Februar in der Arēna Rīga, der größten Sportarena der lettischen Hauptstadt Riga, statt. Die maximal 11.000 Zuschauer fassende Halle war bei der Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren 2006 Hauptspielort sowie Spielort der Olympischen Qualifikation 2010. Lettland sicherte sich trotz einer 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen Frankreich am letzten Spieltag den ersten Platz der Gruppe E.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe F.", "content": "Die Spiele der Gruppe F fanden vom 7. bis 10. Februar 2013 in der SE Arena im dänischen Vojens statt. Das 5.000 Zuschauer fassende und 2011 erbaute Stadion ist die Heimspielstätte des dänischen Erstligisten SønderjyskE Ishockey. Im Turnierverlauf qualifizierte sich Außenseiter Slowenien überraschend für die Olympischen Winterspiele in Sotschi. Die Mannschaft von Nationaltrainer Matjaž Kopitar führte bereits nach zwei 2:1-Siegen gegen Dänemark und Weißrussland die Tabelle in der Gruppe F an und war vor dem abschließenden Spiel gegen die Ukraine, sowohl von Weißrussland, als auch dem Gastgeber aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Qualifikation zum Olympischen Eishockeyturnier der Herren 2014 wurde zwischen November 2012 und Februar 2013 ausgetragen. Zuvor hatten sich bereits neun der zwölf Teilnehmer durch ihre Platzierung in der IIHF-Weltrangliste direkt qualifiziert und mussten kein weiteres Qualifikationsturnier ausspielen. Die drei verbleibenden Plätze wurden in einem mehrstufigen System ausgespielt und schließlich von den Nationalmannschaften Österreichs, Lettlands und Sloweniens gewonnen. Die deutsche und weißrussische Nationalmannschaft, die bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver noch vertreten waren, verpassten hingegen die Qualifikation.", "tgt_summary": null, "id": 2060561} {"src_title": "Bahnhof Birkenwerder (b Berlin)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Inspiriert von dem Literaturwerk The Souls of Black Folk des amerikanischen Bürgerrechtlers und Philosophen W. E. B. Du Bois kehrte Joseph Winthrop Holley nach seinem Studium an der Lincoln University in Pennsylvania nach Albany zurück und gründete eine Schule. Dank einer 2.600 US-Dollar umfassenden Spende der Familie Rowland Hazards konnte er ein Kuratorium zusammenstellen und etwa 200.000 Quadratmeter Land erwerben. Ziel der Schule war es, der afroamerikanischen Bevölkerung eine Grundschul- und Lehrerausbildung zu ermöglichen. 1917 wurde die Schule zum \"Georgia Normal and Agricultural College\". 1932 wurde die Schule ins University-System von Georgia aufgenommen, 1943 wurde sie zum \"Albany State College\". In den frühen 1960er Jahren spielte das College eine wichtige Rolle in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, da hier das Albany Movement entstand, das unter anderem Martin Luther King Jr. in die Stadt holte. 1981 wurden erstmals Hochschulabschlüsse angeboten, 1996 erhielt das College den Status als Universität. 2004 erhielt die Universität ein neues Stadion, 2006 neue Wohneinheiten für Studenten.", "section_level": 1}, {"title": "Fachbereiche.", "content": "Die Universität unterhält vier Fachbereiche:", "section_level": 1}, {"title": "Studentenleben.", "content": "An der Albany State University bestehen etwa 60 studentische Organisationen, darunter überwiegend Bands, Chöre, religiöse Gruppierungen, Ehrenverbindungen und Studentenverbindungen. Darüber hinaus bestehen neun Studentenverbindungen: Alpha Kappa Alpha, Alpha Phi Alpha, Delta Sigma Theta, Iota Phi Theta, Kappa Alpha Psi, Omega Psi Phi, Phi Beta Sigma, Sigma Gamma Rho, Zeta Phi Beta. Das Sportangebot der Universität umfasst American Football, Basketball, Baseball, Cheerleading, Volleyball, Crosscountry und Leichtathletik.", "section_level": 1}, {"title": "Ehemalige Studierende.", "content": "Bekannte Personen, die an der Albany State University studiert haben:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Albany State University ist eine ursprünglich afroamerikanische Universität in Albany im US-Bundesstaat Georgia. Zuletzt waren etwa 4200 Studenten eingeschrieben.", "tgt_summary": null, "id": 375736} {"src_title": "Sheboygan Falls", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lacaze wurde 1860 als Sohn eines französischen Arztes und einer Kreolin geboren. Er verbrachte seine Kindheit auf Réunion auf dem elterlichen Gut bei Saint-Denis. Im Alter von 12 Jahren schickten ihn die Eltern zur Schulausbildung nach Frankreich und er besuchte die Jesuitenschule von Sarlat. Nach seinem Abschluss begann er 1879 eine Ausbildung an der Französischen Marineschule. Schnell stieg er in der französischen Marine auf: 1882 wurde er Fähnrich der Marine, 1886 Oberleutnant zur See und 1902 Fregattenkapitän. Er diente im Senegal, in Indien und in Vietnam, bevor er Marineattaché in Rom wurde, dann Stabschef von Admiral Paul-Louis Germinet. Kurzzeitig befehligte er das Schlachtschiff Masséna, wurde dann 1911 zum Konteradmiral befördert und diente als Stabschef von Marineminister Théophile Delcassé. Der Erste Weltkrieg unterbrach seine politische Karriere nur kurz: Er befehligte eine Division der Mittelmeer-Flotte und war an der Organisation der Schlacht von Gallipoli beteiligt. 1915 wurde Lacaze zum Marineminister im 5. Kabinett von Aristide Briand berufen und saß auch im 6. Kabinett von Briand. 1917 war er einige Tage kommissarisch Kriegsminister und war dann noch einmal Marineminister unter Alexandre Ribot. In dieser Zeit wurde er zum Vize-Admiral befördert. Lacaze reorganisierte die französische Marine und war entscheidend an der Abwehr deutscher U-Boote beteiligt, die den Handelsverkehr der Entente zunehmend erschwerten. Seine Strategie geriet allerdings zunehmend in die Kritik der an der Regierung beteiligten Sozialisten, sodass er im August 1917 zurücktrat und Marinepräfekt in Toulon wurde. 1922 wurde er pensioniert. Am 12. November 1936 wurde Lacaze auf den 40. Fauteuil der Académie française gewählt. Von 1945 bis zu seinem Tod im Jahr 1955 war er außerdem Präsident des Conservatoire National des Arts et Métiers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lucien Marie Jean Lacaze (* 22. Juni 1860 in Pierrefonds; † 23. März 1955 in Paris) war ein französischer Admiral und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1216859} {"src_title": "Lang lebe Charlie Countryman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Für die beiden letzten Rennen des Jahres wurde Ivan Capelli bei Ferrari durch Nicola Larini ersetzt. Jan Lammers kehrte mehr als zehn Jahre nach seinem letzten Formel-1-Auftritt beim Großen Preis von Frankreich 1982 in die Grand-Prix-Szene zurück, um den Platz von Karl Wendlinger bei March zu übernehmen. Vom Team dringend benötigte Sponsorengelder, die Lammers mitbrachte, hatten zu diesem Wechsel geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Nigel Mansell absolvierte zum 13. Mal in der laufenden Saison die schnellste Trainingsrunde. Sein Teamkollege Riccardo Patrese qualifizierte sich für den zweiten Startplatz vor den beiden McLaren-Piloten Ayrton Senna und Gerhard Berger sowie Michael Schumacher auf Benetton und den beiden Lotus-Teamkollegen Johnny Herbert und Mika Häkkinen. Wegen starken Regens waren während des zweiten Qualifikationstrainings am Samstag keine Zeitverbesserungen möglich. Die meisten Piloten verzichteten daher auf eine Teilnahme an diesem Durchgang.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Die erste Runde des Rennens beendete Mansell bereits mit rund 3,1 Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Patrese. Senna, der zunächst auf dem dritten Rang lag, schied nach zwei Umläufen wegen eines Motorschadens aus. Sein Teamkollege Berger fiel nach zehn Runden durch einen unplanmäßigen Boxenstopp hinter Schumacher, Herbert und Häkkinen zurück. Innerhalb von zwei Umläufen mussten sowohl Schumacher als auch der ihm zuvor direkt folgende Herbert aufgrund von Getriebeschäden aufgeben. Nachdem er durch Trümmerteile gefahren war, die nach einem Unfall von Maurício Gugelmin auf der Strecke lagen, legte Mansell einen Boxenstopp ein, um seine Reifen wechseln zu lassen. Dennoch lag er danach weiterhin mit rund 20 Sekunden Vorsprung in Führung vor Patrese und Berger, die bereits früher planmäßig gestoppt hatten. Martin Brundle, der sich nur für den 13. Startplatz qualifiziert hatte, lag zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem fünften Rang hinter Mika Häkkinen. Auf dem sechsten Platz folgte Érik Comas vor Andrea de Cesaris. In der 36. Runde verlangsamte Mansell absichtlich, um seinen Teamkollegen überholen zu lassen und diesen anschließend unter Druck zu setzen. Ebenso wie bereits beim Großen Preis von Italien sechs Wochen zuvor wollte er dadurch offenbar demonstrieren, dass er der überlegene Fahrer des Teams sei. In der 45. Runde schied er aufgrund eines Motorschadens aus. Patrese gewann das Rennen vor Berger und Brundle, der vom technisch bedingten Ausfall Häkkinens profitierte. Andrea de Cesaris belegte den vierten Platz vor Jean Alesi und Christian Fittipaldi.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Japan 1992 fand am 25. Oktober in Suzuka statt und war das 15. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1992.", "tgt_summary": null, "id": 2443875} {"src_title": "Wallace Reed Brode", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Cnemidophorus\"-Arten sind kleine bis mittelgroße, oft relativ bunte Echsen und erreichen Kopf-Rumpf-Längen von 10 bis maximal 15,9 cm (\"Cnemidophorus murinus\"). Ihre Pupillen sind nierenförmig. Die Zähne im hinteren Oberkiefer und im Unterkiefer sind dreispitzig und seitlich abgeflacht. \"Cnemidophorus\"-Arten sind die einzigen Schienenechsen bei denen die Männchen ein einzelnes Paar von Präanalsporen besitzen und der zum Rumpf hin gelegene (proximale) Abschnitt des Hemipenis mit kurzen Papillen besetzt ist. Weibchen der Gattung können von allen anderen Schienenechsen durch die Kombination folgender Merkmale unterschieden werden: Die ersten Supraciliaria (Teil der Kopfbeschuppung) sind lang, mit geraden ventralen Rändern, die Nasenöffnungen sind fast dreieckig bis annähernd rund, fünf reguläre Parietalia (Scheitelbeschuppung), glatte Ventralia („Bauchschuppen“) und durchgehende Reihen von gesägten Schuppen an allen fünf Zehen.", "section_level": 1}, {"title": "Parthenogenese.", "content": "Ähnlich wie bei den besser bekannten nordamerikanischen \"Aspidoscelis\"-Arten (vor 2002 auch zu \"Cnemidophorus\" gerechnet) wurden auch bei \"Cnemidophorus\" s. str. Populationen und Arten nachgewiesen, die nur aus Weibchen bestehen, d. h. sich parthenogenetisch fortpflanzen. Näher untersuchte Individuen erwiesen sich als genetisch identische Klone. Die Populationen wurden außerdem als hybridogenen Ursprungs erkannt, sie gehen also auf die Kreuzung zweier nahe verwandter Arten zurück, deren Nachkommen sich nun ungeschlechtlich weitervermehren. Diese Hybridlinien wurden als neue Arten beschrieben. So wurde die hybridogene Linie \"Cnemidophorus lemniscatus\" x \"Cnemidophorus gramivagus\" als Art \"Cnemidophorus cryptus\" beschrieben. Eine weitere Population erwies sich sogar als triploid, sie geht offensichtlich auf die Rückkreuzung dieses Hybrids mit einer Elternart (\"C. lemniscatus\") zurück. Die in Surinam und Guyana verbreitete Population wurde als Art \"Cnemidophorus pseudolemniscatus\" benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Soweit bekannt, leben alle Arten in offenen oder halboffenen Lebensräumen, zum Beispiel Savannen, sandigen Flussufern, aber auch auf menschliche Einwirkungen zurückgehenden Waldlichtungen, Kahlschlägen oder Kulturland, sie dringen entlang von Straßen in solche Lebensräume in vorher geschlossene Waldlandschaften vor. Es wird vermutet, dass das schattige Waldesinnere für ihr hohes Wärmebedürfnis nicht ausreichend ist. Im nördlichen Südamerika können Arten der Gattung zu den häufigsten Eidechsen offener Lebensräume wie Savannen gehören. Die Ernährung ist relativ unspezialisiert und umfasst Ameisen, Termiten, Heuschrecken und andere Arthropoden sowie Früchte.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Die Reptile Database listet gegenwärtig (Februar 2014) 18 zur Gattung \"Cnemidophorus\" gerechnete Arten auf. Zahlreiche früher hierher gerechnete Arten werden seit der Revision durch Harvey et al. anderen Gattungen wie \"Aspidoscelis\" oder \"Ameivula\" zugeordnet. Sie werden bei Harvey et al. vier morphologisch unterscheidbaren Gruppen zugeordnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rennechsen (\"Cnemidophorus\") sind eine Gattung kleiner bis mittelgroßer Echsen aus der süd- und mittelamerikanischen Familie der Schienenechsen (Teiidae). Neben diesen werden auch die Angehörigen der zur selben Familie gehörenden und sehr nahestehenden Gattung \"Aspidoscelis\" als Rennechsen bezeichnet, im englischen Sprachraum als \"whiptail lizards\" oder \"racerunners\".", "tgt_summary": null, "id": 2324036} {"src_title": "Bahnhof Strausberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Fedato begann das Fußballspielen bei dem FBC Unione Venedig, vielleicht auch schon dessen Vorgängerverein, der SSC Venedig. Für Venedig war er in der Jugend bis 2011 aktiv. Zudem absolvierte er bis dahin vier Spiele für die Profimannschaft, wobei ihm ein Treffer gelang. Von 2011 bis 2012 spielte Fedato für die AS Lucchese Libertas in der \"Eccellenza Toscana\". Mit Lucchese, für die Fedato in 27 Partien elf Treffer erzielte, gelang ihm die Meisterschaft in der sechsten Liga. Daraufhin wechselte er zum Zweitligisten AS Bari, für den er in eineinhalb Jahren 40 Spiele absolvierte und neun Tore erzielte. Im Januar 2014 wurde Fedato vom Erstligist Sampdoria Genua verpflichtet, jedoch umgehend an den Ligakonkurrenten Catania Calcio verliehen. Sein Serie-A-Debüt in der Saison 2013/14 gab Fedato am 9. Februar 2014 in der Partie gegen den FC Parma. Nach acht weiteren Einsätzen kehrte er zu Sampdoria zurück. In der Hinrunde der Saison 2014/15 absolvierte er jedoch nur ein Spiel für Sampdoria, sodass er im Januar 2015 erneut verliehen wurde. In der Rückrunde der Zweitligasaison 2014/15 spielte Fedato 19 Partien für den FC Modena und erzielte drei Treffer. Die Saison 2015/16 spielte Fedato in der Serie B auf Leihbasis für die AS Livorno. Auch für Livorno steuerte er drei Treffer in 19 Partien bei. Die Saison 2016/17 stand Fedato in der Hinserie für den FC Bari 1908 auf dem Platz, in der Rückserie für den FC Carpi, ohne für eine der Mannschaften einen Treffer erzielt zu haben. Aufgrund nachlassender Leistungen ließ Sampdoria Fedato ablösefrei ziehen, woraufhin dieser sich Foggia Calcio anschloss. In 17 Partien der Saison 2017/18 gelangen ihm zwei Treffer. Im August 2018 wurde Fedato an Piacenza Calcio 1919 in die Serie C verliehen, verließ die Mannschaft jedoch bereits im Januar 2019 wieder und schloss sich erneut per Leihe Trapani Calcio an.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Fedato lief im Jahr 2013 bei einem Spiel der U-20-Nationalmannschaft Italiens auf. Zudem absolvierte er noch im selben Jahr drei Partien für die U-21-Auswahl Italiens, in denen er einen Treffer erzielen konnte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Francesco Fedato (* 15. Oktober 1992 in Mirano, Italien) ist ein italienischer Fußballspieler. Der Stürmer steht bei Foggia Calcio unter Vertrag und ist aktuell an Trapani Calcio verliehen.", "tgt_summary": null, "id": 2158712} {"src_title": "Bosnisch-herzegowinische Fußballnationalmannschaft/Weltmeisterschaften", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Giulio Mancini wird 1559 als Sohn des Arztes Bartolomeo di Niccolò und Camilla di Francesco Mucci geboren. Seine schulische Ausbildung in Siena erhält er bei den Jesuiten und wahrscheinlich nimmt er 1576 noch in derselben Stadt ein Studium auf. In diesen Jahren dürfte er bereits in Kontakt mit dem Kunstsammler Ippolito Agostini gestanden haben, für den Mancini nach seiner studienbedingten Übersiedelung nach Padua mehrere Kunstwerke nach Siena schickt. Ein in Siena aufbewahrtes Konvolut von Vorlesungsmitschriften stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Mancinis Zeit in Padua. Neben der Korrespondenz mit seinem älteren Bruder Deifebo sind vor allem rege Kontakte mit dem Paduaner Medizinprofessor Girolamo Mercuriale dokumentarisch überliefert, für den Mancini 1585 auch die Redaktion der Druckausgabe von \"De decoratione\" übernimmt. 1584 wechselt Mancini nach Bologna, wo er unter anderem mit Gaspare Tagliacozzi und Ulisse Aldrovandi in regem Kontakt steht, letzterem übereignet er einen (verschollenen) Pflanzentraktat. 1586 kehrt er zunächst nach Siena zurück, ist jedoch schon im Folgejahr wieder in Bologna nachweisbar. Am 31. Januar 1587 verteidigt er seine Dissertation, am 8. Juni dieses Jahres wird er zum Arzt im Sieneser Konvent Santo Spirito ernannt und noch im selben Jahr auf einen neugeschaffenen Lehrstuhl an der Universität Siena berufen. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche medizinische Schriften, die sich allerdings nur handschriftlich – teilweise auch in Mitschriften oder Kopien – erhalten haben. Zwischen 1590 und 1591 ist Mancini eingekerkert. Wahrscheinlich wegen der – von der Forschung ungeklärten – Hintergründe der Haft, doch auch aufgrund der Verläufe der Pest lässt er sich danach zunächst in Viterbo, später in Rom nieder. Ende 1592 erhält er den Posten eines Mediziners im römischen Krankenhaus Santo Spirito in Sassia. In Rom befreundet er sich schnell mit zahlreichen Kardinälen wie Francesco Maria Del Monte an, die für ihre Kunstpatronage bekannt sind; Giulio Mancini interessiert sich insbesondere für die Werke von Caravaggio. In seinen römischen Jahren baut Mancini selbst eine nicht unbedeutende Sammlung von Kunstwerken auf: In seiner Galerie sind neben Werken Caravaggios unter anderem Gemälde von Federico Barocci, Giuseppe Cesari, Annibale und Antonio Carracci, Domenichino, Giovanni Lanfranco und Guido Reni belegt. Mit zahlreichen dieser Künstler stand Mancini in direktem Kontakt, ebenso wie mit weiteren berühmten Sammlern seiner Zeit wie Cassiano Dal Pozzo oder Vincenzo Giustiniani. Zahlreiche Schriften Mancinis zur Medizin, doch auch zur Politik, Astrologie, der Ehre, der Liebe oder dem Wesen des \"Cortegianos\" sind aus den Jahren in Rom erhalten oder zumindest dem Titel oder Gegenstand nach belegt. Seinen bedeutsamsten Traktat bilden jedoch die \"Considerazioni sulla pittura\" (\"Überlegungen zur Malerei\"), die zwar erst 1956 und 1957 ediert werden, doch schon von Zeitgenossen wie Giovanni Pietro Bellori, Carlo Cesare Malvasia und Filippo Baldinucci rezipiert werden. Die erste Phase der Niederschrift bilden die Jahre 1617 bis 1619 (noch unter dem Titel \"Discorso di pittura\"), anschließend überarbeitete Mancini selbst den Text mehrfach (mindestens bis in das Jahr 1628), so dass die \"Considerazioni\" heute in verschiedenen Redaktionen überliefert sind, die sich wiederum in zahlreichen Abschriften und Kopien erhalten haben. Neben den zahlreichen faktischen Informationen, die in diesem Traktat enthalten sind, liegt die Bedeutung der \"Considerazioni\" auch in ihrer Textgestaltung. Sie unterscheidet sich von den Vorläufern der Kunstliteratur des Cinquecentos, da sie gezielt Dilettanten und Kunstsammler anspricht und diesen Leserschichten das Handwerkszeug vermittelt, um Kunst zu beurteilen und zu klassifizieren, damit sie auf diese Weise eine Kunstsammlung aufbauen können. Am 9. August 1623 wird Giulio Mancini zum Leibarzt des neugewählten Papstes Urban VIII. ernannt, in den Folgejahren erhält er zudem zahlreiche kirchliche Würdetitel und Pfründen. Er stirbt am 22. August 1630 und wird am darauffolgenden Tag in der Kirche Santi Vincenzo e Anastasio beerdigt, im April 1633 wird sein Körper, dem testamentarischen Wunsch des Verstorbenen folgend, nach Siena überführt und dort in der Familienkapelle in San Martino bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Giulio Mancini (* 21. Februar 1559 in Siena; † 22. August 1630 in Rom) war ein italienischer Arzt, Kunsttheoretiker und Biograph vorrangig italienischer Künstler. Sein Hauptwerk stellen die \"Considerazioni sulla pittura\" dar, die erst im 20. Jahrhundert ediert wurden, jedoch bereits im frühen Seicento handschriftlich kursierten und rezipiert wurden. Die Schrift ist insbesondere eine Hauptquelle für die Biographien der Maler Caravaggio und Annibale Carracci.", "tgt_summary": null, "id": 636592} {"src_title": "Bernard Cohn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Produktion.", "content": "Angesichts des Erfolgs argentinischer Telenovelas wie \"Floricienta\" und \"Patito Feo\" und der positiven Ergebnisse, die Nickelodeon mit lateinamerikanischen Koproduktionen erzielt hatte, entschied sich Disney für die Produktion einer eigenen Telenovela. Die Serie wurde in Argentinien in Zusammenarbeit mit der lokalen Produktionsfirma Pol-Ka realisiert. Die Besetzung bildeten Schauspieler aus Lateinamerika, Spanien und Italien. Die Dreharbeiten zur ersten Staffel begannen im September 2011 in Buenos Aires und dauerten sieben Monate. \"Violetta\" wurde von Disney-Channel Lateinamerika, Europa, Naher Osten und Afrika koproduziert. Gedreht wurde in den Central-Park-Studios in Buenos Aires. \"Violetta\" wurde in HD aufgezeichnet. Am 31. Dezember 2011 strahlte der Disney-Channel Lateinamerika ein Neujahrs-TV-Special mit dem Titel \"Celebratón\" aus, in dem Martina Stoessel den Song\" Tu Resplandor\" sang. Disney Channel gab bekannt, dass \"Violetta\" 2012 ihre Premiere haben werde. Die Besetzung wurde erstmals am 22. Dezember 2011 der Öffentlichkeit präsentiert. Im März 2012 wurden die ersten Promos und Anzeigen zu \"Violetta\" veröffentlicht. Anfang April 2012 wurde das Musikvideo „En Mi Mundo“, gesungen von Martina Stoessel, auf die YouTube-Seite des lateinamerikanischen Disney-Channels hochgeladen. \"Violetta\" feierte am", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Violetta ist ein cleveres und lebhaftes, wenn auch ein wenig einsames Mädchen mit besonderem Gesangstalent. Dieses Talent hat sie von ihrer Mutter, der Opernsängerin María Saramego, geerbt, die bei einem tragischen Unfall starb, als Violetta noch sehr klein war. Violettas Vater Germán ist ein Ingenieur und Inhaber eines erfolgreiches Bauunternehmen, das auf internationale Großprojekte spezialisiert ist. Obwohl Germán streng ist, liebt er Violetta über alles. Nach dem Tod seiner Frau beschließt er, geblendet von Trauer und Schmerz, Buenos Aires zu verlassen und mit Violetta nach Madrid zu ziehen, wo er sie von der Außenwelt", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Das ursprünglich genannte „Studio 21“ heißt nun „Studio on Beat“. Nachdem Tomás nach Spanien zurückgekehrt ist, beginnt Violetta eine wunderbare Beziehung mit León, doch Diego, ein neuer Schüler, tut im Auftrag von Ludmila alles, um die beiden auseinanderzubringen. Violetta und Diego singen bei einer Live-Aufführung von YouMix ein Duett. Als Violetta stolpert, fällt sie in die Arme von Diego, der diese Gelegenheit nutzt, um Violetta vor den Augen des Publikums und Leóns zu küssen. Dieser trennt sich daraufhin von Violetta, weil er glaubt, dass der Kuss von ihr ausging. Violetta versucht alles, um León vom Gegenteil zu überzeugen. León glaubt Violetta allerdings nicht und geht nach einiger Zeit eine Beziehung", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 3.", "content": "Dank YouMix sind Violetta und die anderen nun berühmt. Sie reisen für einige Wochen durchs Land und geben eine Reihe von Konzerten. Nachdem sie wieder in Buenos Aires sind, hat León einen Motorradunfall und fällt ins Koma. Violetta besucht ihn jeden Tag im Krankenhaus und redet mit ihm in der Hoffnung, dass er wieder aufwacht. Am elften Tag nach Leóns Unfall singt sie Nuestro Camino und küsst León kurz darauf, woraufhin dieser aufwacht. Als dann ein neuer Schüler namens Alex auftaucht und sich in Violetta verliebt, reagiert León sehr eifersüchtig, was schließlich zu einem Streit zwischen ihm und Violetta führt. Als León dann auch noch Gery kennenlernt und ihr zu einem Job bei Gregorio verhilft, verschlimmert sich", "section_level": 2}, {"title": "Figuren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptfiguren.", "content": "In Staffel 2 beginnt er eine Beziehung mit Esmeralda. Später nimmt er eine Lehrtätigkeit im Studio als Pianist an, auch um Violettas Talent zu fördern. Dies tut er aber als Jeremias verkleidet, um Violetta im Auge zu haben. In der 3. Staffel verliebt er sich in Priscila Ferro, Ludmilas Mutter, und heiratet diese. Ludmila und Violetta werden Stiefschwestern sowie Freundinnen und singen auf Germáns und Priscilas Hochzeit das Lied „Si es por Amor“. Er trennt sich aber von Priscila und heiratet in der letzten Folge der 3. Staffel Angie Carrará. Violetta ist ein cleveres, lebhaftes, liebenswürdiges und sensibles Mädchen, aber auch ein wenig einsam. Sie hat ihre einzigartige und wunderschöne Stimme von ihrer Mutter María geerbt. Als sie mit ihrem Vater Germán von Spanien zurück nach Buenos Aires zieht, nimmt sie Klavierunterricht an der renommierten Musikschule „Studio on beat“. Auf der Schule findet sie neue Freunde wie Francesca, Camilla und Maxi. In der Schule verliebt sie sich in León und Tomás. Sie wird später von den beiden vor die Wahl gestellt, sich für einen von ihnen zu entscheiden. Da Violetta jedoch beide liebt, sagt sie ihnen, dass sie sich für keinen der beiden entscheidet und vorerst lieber alleine bleibt. Tomás verlässt kurz darauf das Studio 21 und kehrt nach Spanien zurück. In der 2. Staffel steht Violetta vor einem neuen Problem. Diego, ein neuer Schüler des On beat Studios, versucht alles, um Leon und Violetta auseinanderzubringen. Als er Violetta während einer Aufführung küsst, trennt sich León von ihr und geht sehr zum Leid von Violetta eine Beziehung mit Lara ein. Da Violetta verletzt ist, weil Leon mit einer anderen zusammen ist, tröstet Diego sie und kommt dann schließlich doch noch mit ihr zusammen. Violetta jedoch kann León nicht vergessen, was Diego dazu veranlasst, einige Intrigen gegen León zu spinnen, damit Violetta ihn hasst. Am Anfang geht Diegos Plan zwar auf, aber mit der Zeit kommen sich die beiden wieder näher und merken, dass sie sich noch lieben. Sie schaffen es allerdings nicht, dem anderen ihre Gefühle zu offenbaren. Kurze Zeit später trennt sich Lara von León, weil sie gemerkt hat, dass León Violetta noch liebt. Diego, León, Francesca und Violetta reisen gemeinsam mit Antonio nach Spanien. In Spanien erfährt Violetta auch von der Trennung von León und Lara. Sie ist einerseits zwar glücklich über die Trennung der beiden, hat aber andererseits auch Angst davor, wieder eine Beziehung mit León einzugehen. Als León Violetta fragt, ob sie ihn noch liebt, sagt sie ihm, dass sie keine Gefühle mehr für ihn hat und Diego der einzige ist, den sie liebt. Nachdem Violetta die Wahrheit über Diegos und Ludmilas Plan erfahren hat, trennt sie sich von ihm. Sie nähert sich daraufhin wieder León an. Als sie eine Umarmung von ihm mit Lara sieht, glaubt sie, dass die beiden wieder ein Paar sind, und geht deswegen wieder auf Distanz zu ihm. León, der nicht weiß, dass Violetta ihn zusammen mit Lara gesehen hat, gesteht ihr seine Liebe und ist mehr als verwirrt, als sie ihn, ohne jeglichen Grund zu nennen, zurückweist. Da Violetta immer noch davon ausgeht, dass die beiden zusammen sind, sagt sie Lara, dass Leon und sie zwar eine Vergangenheit miteinander haben, aber sie nicht mehr als Freunde sind und sie ihrer Beziehung zu León nicht im Weg stehen wird. Lara sagt Violetta daraufhin, dass sie und León sich getrennt haben, weil ihr klar geworden ist, dass León sie nicht liebt und Violetta schon. Kurze Zeit später kommt Violetta wieder mit León zusammen. Tomás ist gutaussehend, unkompliziert, selbstbewusst und manchmal auch ein wenig verträumt. Er kann wunderbar singen und spielt in seiner Freizeit Gitarre. Seine Lieder sind Ausdruck seiner Persönlichkeit. Er kommt eigentlich aus Spanien, ist jedoch nach Buenos Aires gezogen, obwohl sein Vater noch in Spanien lebt. Er wohnt deshalb bei seiner Tante. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete er als Pizzabote in der Restobar. Später wurde er aber wegen einiger Fehler entlassen. Kurz darauf arbeitete er als Assistent von Roberto in der Musikschule „Studio 21“. Er besuchte schließlich dank eines Stipendiums von Roberto das „Studio 21“. Gregorio kann Tomás von Anfang an überhaupt nicht leiden und versucht alles, um ihn aus dem Studio zu verdrängen. Tomás verliebt sich Hals über Kopf in Violetta. In den letzten beiden Folgen der 1. Staffel küssen sie sich, kommen jedoch nicht zusammen. Er hat eine kurze Beziehung mit Ludmila und Francesca. Am Ende der ersten Staffel kehrt er nach Spanien zurück. León ist am Anfang arrogant und ein wenig eitel, hat aber eigentlich ein gutes Herz. Noch dazu ist er einer der attraktivsten Jungen im „Studio 21“. Später, als er sich in Violetta verliebt, wird er freundlich und mitfühlend. Er ist nicht nur ein Schüler am Studio, er ist auch der beste Klavierspieler. Er hat ein großes künstlerisches Potenzial. León kommt aus einer wohlhabenden Familie und musste noch nie für sein Geld arbeiten. Sein schlechtestes Verhalten zeigt er immer in der Nähe seiner (Ex-)Freundin Ludmila. Als Ludmila sich in Tomás verliebt, will sich León an ihr rächen und verführt Violetta deshalb. Als er aber Violetta besser kennenlernt, verliebt er sich in sie, und die beiden werden ein Paar. Er trennt sich allerdings von ihr, als er merkt, dass Violetta noch immer Gefühle für Tomás hat. In der 2. Staffel hat er zunächst eine Beziehung mit Violetta. Als diese jedoch von Diego während einer Aufführung geküsst wird, trennt er sich von ihr. Er geht daraufhin eine Beziehung", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand unter der Dialogregie von Iris Artajo durch die Synchronfirma \"SDI Media Germany GmbH\" in Berlin. Die Erstausstrahlung der ersten Staffel war vom 14. Mai 2012 bis zum 26. Oktober 2012 auf dem lateinamerikanischen Sender Disney Channel zu sehen. Staffel zwei lief vom 29. April 2013 bis zum 11. Oktober 2013 auf dem lateinamerikanischen Disney Channel. Die dritte und finale Staffel war vom 28. Juli 2014 bis zum", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Soundtracks.", "content": "In Deutschland erschien das erste Album unter dem Titel \"Violetta – Der Original-Soundtrack zur TV-Serie\" am 2. Mai 2014. Das fünfte Album \"Violetta", "section_level": 2}, {"title": "Musikvideos.", "content": "Zu mehreren Songs", "section_level": 2}, {"title": "DVDs.", "content": "Seit dem 16. April 2015 erscheint die erste Staffel von Violetta auch im deutschsprachigen", "section_level": 2}, {"title": "Hörspiele.", "content": "Am 10. April und 9. Oktober 2015 erschienen jeweils sechs Folgen der 1. Staffel als Originalhörspiel bei Kiddinx. Neben den deutschen Synchronsprechern", "section_level": 2}, {"title": "Bücher.", "content": "Wie auch in anderen Länder erschienen auch in Deutschland bereits kurz nach dem Start der Serie die ersten Bücher. Fast alle Bücher", "section_level": 2}, {"title": "Magazin.", "content": "Am 10. Oktober 2012 erschien in Italien das offizielle Magazin zur Serie. Diese Zeitschrift wird monatlich unter der Leitung von Veronica Di Lisio veröffentlicht. In der Zeitschrift gibt es Interviews, unveröffentlichte Fotos und Poster zur", "section_level": 2}, {"title": "Sticker-Album.", "content": "Das Sticker-Album wurde in Italien von Panini am selben Tag wie das Magazin veröffentlicht. Die Sticker gibt es in den Magazinen oder einzeln zu kaufen. In Deutschland wurde das Sticker-Album am 26. August 2014 veröffentlicht. Genau wie in Italien wurde am gleichen Tag das erste in Serie produzierte Magazin mit einer Beilage von Stickern herausgebracht. Das Album umfasst 32 Seiten", "section_level": 2}, {"title": "App.", "content": "Im April 2013 erschien die App \"\" für Geräte mit iOS-Betriebssystem, welche auch Songs der ersten beiden Violetta-Alben beinhaltet.", "section_level": 2}, {"title": "Ableger.", "content": "\"The U-Mix Show\" ist eine 20-minütige Sendung, die wöchentlich eine Zusammenfassung der Woche und Interviews mit den Darstellern der Serie zeigt. „El V-Log de Francesca“ ist eine Webserie mit Lodovica Comello, die in ihrem Schlafzimmer spielt. Die sechzehnteilige Miniserie hatte am 10. Juni 2012 Premiere und am 22. Oktober 2012 kam die letzte Folge. Die Miniserie wurde auf dem YouTube-Kanal des Disney Channels Lateinamerika und auf dessen Webseite veröffentlicht. In Italien trägt die Sendung den Namen „Il videoblog di Francesca“, oder", "section_level": 1}, {"title": "Konzert.", "content": "Die zweite Violetta Tour \"Violetta Live 2015\" ist eine Welt-Tour, wobei das", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Violetta – Live in Concert.", "content": "\"Violetta: La Emoción del Concierto\" ist ein Kinofilm und handelt vom Live-Auftritt in Mailand. Er zeigt zudem Backstage-Momente der Show. Er kam am 2. April 2014", "section_level": 2}, {"title": "Violetta – Der Weg zum Erfolg.", "content": "\"Violetta – Der Weg zum Erfolg\" (\"Violetta: The Journey\") ist eine Dokumentation, die neben Archivmaterial und einem brandneuen", "section_level": 2}, {"title": "Quoten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "In Chile schalten durchschnittlich rund 352.000 Zuschauer zu \"Violetta\" ein. In Spanien sahen 461.000 Zuschauer die Premierenfolge, womit ein Marktanteil von 3,1 % erreicht werden konnte. Das Finale der ersten Staffel steigerte sich dem gegenüber um", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland.", "content": "In der Zielgruppe der 3 bis 13-Jährigen konnte \"Violetta\" im Juni 2014 durchschnittlich 15,5 % erreichen. Insgesamt erreichten die ersten 40 Folgen im Durchschnitt 12,6 % der", "section_level": 2}], "src_summary": "Violetta ist eine argentinische Telenovela, die zusammen von den Disney Channels aus Lateinamerika, Osteuropa, dem Mittleren Osten und Subsahara-Afrika entwickelt wurde. Sie erzählt die Geschichte einer musikalisch begabten Jugendlichen (gespielt von der argentinischen Schauspielerin Martina Stoessel), die nach einigen Jahren mit ihrem Vater von Spanien zurück nach Argentinien zieht und dort ihrem Talent als Sängerin nachgeht. Die Erstausstrahlung erfolgte am 14. Mai 2012 auf dem Disney Channel in Lateinamerika. Die deutschsprachige Erstausstrahlung erfolgte am 1. Mai 2014 auf dem Free-TV-Sender Disney Channel. ", "tgt_summary": null, "id": 2015580} {"src_title": "William Henry Perkin junior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Dasselbe Teilnehmerfeld, das zwei Wochen zuvor den Saisonauftakt in Südafrika bestritten hatte, trat auch zum zweiten WM-Lauf des Jahres in Brasilien an.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Die Williams-Piloten Alain Prost und Damon Hill qualifizierten sich für die erste Startreihe vor Ayrton Senna, Michael Schumacher, Michael Andretti und Riccardo Patrese.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Während Prost vor Senna und Hill in Führung ging, kollidierte Michael Andretti mit Gerhard Berger. Der McLaren MP4/8 flog über den Ferrari F93A hinweg und verfehlte Bergers Helm nur knapp. Anschließend schlugen beide Wagen in die Streckenbegrenzung ein. Prost verschaffte sich rasch einen Vorsprung. Sein mit identischem Material ausgestatteter Teamkollege wurde hingegen von Senna merklich aufgehalten. Erst in der elften Runde gelang Hill ein Überholmanöver gegen den Brasilianer. Wegen eines unerlaubten Manövers unter gelben Flaggen musste dieser in Runde 23 eine 10-Sekunden-Strafe in der Boxengasse verbüßen und verlor dadurch den dritten Rang an Schumacher. Als ein starker Gewitterschauer über der Strecke niederging, verlor Aguri Suzuki auf der Start-Ziel-Geraden die Kontrolle über seinen Wagen und verunglückte. Seinem Landsmann Ukyō Katayama erging es ähnlich. Die meisten Piloten steuerten schnellstmöglich die Boxengasse an, um Regenreifen montieren zu lassen. Prost überhörte einen Funkspruch, in dem er ebenfalls zum Boxenstopp aufgerufen wurde, und verlor dadurch einen Teil seines Vorsprungs, da er auf nasser Strecke eine weitere Runde auf Slicks absolvieren musste. Wenig später kollidierte er mit dem kurz zuvor verunfallten Wagen von Christian Fittipaldi. Das Safety Car wurde auf die Strecke geschickt, um die verbliebenen Fahrzeuge während der Bergungsarbeiten kontrolliert um die Strecke zu führen. Hill lag zu diesem Zeitpunkt an der Spitze vor Senna und Schumacher. Jean Alesi überholte verbotenerweise während der Safety-Car-Phase mehrere Konkurrenten. Als die Strecke abtrocknete, suchte Johnny Herbert als Erster die Box auf, um wieder Slicks aufziehen zu lassen. Diese Entscheidung erwies sich als richtig, denn er gewann dadurch mehrere Positionen. Nachdem alle Piloten ihre Reifenwechsel absolviert hatten, lag Herbert hinter Senna und Hill auf dem dritten Rang. In der drittletzten Runde wurde er jedoch von Schumacher auf den vierten Platz verwiesen. Mark Blundell wurde Fünfter vor Alessandro Zanardi. McLaren feierte seinen 100. Grand-Prix-Erfolg und Ayrton Senna seinen zweiten Heimsieg. Nachdem Senna über die Ziellinie fuhr, stürmten Fans die Strecke um Senna nahezukommen. Senna stoppte schließlich seinen Wagen auf der Reta Oposta-Gerade, um die Fans mit seinem McLaren nicht zu verletzen. Daraufhin wurde er mit dem Safety Car zusammen mit anderen Fahrern zurück an die Box gefahren.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Brasilien 1993 fand am 28. März in São Paulo statt und war das zweite Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1993.", "tgt_summary": null, "id": 1084530} {"src_title": "Bahnhof Lakeland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Eine Straßenbahn existierte in Charlotte bereits von 1891 bis zum 14. März 1938.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Am 30. August 1996 wurde die Strecke, zunächst für eine sechsmonatige Versuchsphase, in Betrieb genommen. Vorerst verkehrte die Bahn auf 1,8 Meilen Länge zwischen dem Depot in Atherton Mill und der Stonewall Street, nur an drei Abenden pro Woche und Sonntag nachmittags. Aufgrund des Erfolgs verlängerte die \"Norfolk Southern\" die Erlaubnis zur Mitbenutzung ihrer Strecke um ein weiteres Jahr. Am 28. Juni 2004 konnte, nach dem Bau einer Brücke über die Stonewall Street, ein täglicher Betrieb von Atherton Mill bis zur 9th Street eingerichtet werden. Zwischen dem 5. Februar 2006 und dem 19. April 2008 ruhte der Verkehr, da die Strecke für die im November 2007 eröffnete Stadtbahn hergerichtet wurde. Seit dem 20. April 2008 fuhren die Straßenbahnwagen nur noch bei speziellen Anlässen, der tägliche Verkehr wurde nicht wieder aufgenommen. Am 28. Juni 2010 wurde der Verkehr vollkommen eingestellt. Am 14. Juli 2015 ging die 2,4 Kilometer lange „Golden Line“ in Betrieb. Sie führt von der Haltestelle Charlotte Transportation Center / Arena zur Endstelle Hawthorne Lane & 5th Street und weist vier Zwischenhaltestellen auf. Gefahren wird täglich ganztags in einem 15- bis 20-Minuten-Takt, die Mitfahrt ist kostenlos.Blickpunkt Straßenbahn 4/2015, S. 159", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Für den Fahrbetrieb existieren drei Nachbauten des Fahrzeugtyps Birney Safety Car (vierachsige Bauart) mit den Betriebsnummern 91, 92 und 93. Sie wurden von der Gomaco Trolley Company gebaut und im Herbst 2004 ausgeliefert. Im Gegensatz zu den in Tampa, Little Rock und Memphis eingesetzten ähnlichen Wagen sind die Fahrzeuge in Charlotte, aufgrund des Mischbetriebs mit der Stadtbahn, mittlerweile mit Einholmstromabnehmern ausgestattet. Daneben gibt es drei originale Straßenbahntriebwagen, von denen jedoch zwei nie in Charlotte fuhren. Der letzte in Charlottes ehemaligem Straßenbahnbetrieb verkehrende Wagen 85 wurde 1987 wiedergefunden und zwischen 1989 und 1991 aufgearbeitet. Er wurde 1927 im Dilworth Trolley Barn in Charlotte gebaut und war eines von acht gleichartigen vierachsigen Fahrzeugen. Von 1996 bis 2006 verkehrte er auf der neuen Strecke, derzeit ist er im Schuppen des CATS am South Boulevard abgestellt. Er besitzt einen Stangenstromabnehmer und darf nur zweimal im Jahr auf der Strecke verkehren. Der Wagen 117, ein bei Brill für Asheville gebautes originales Birney Safety Car aus dem Jahr 1927, wartet im Charlotte Trolley Car Barn auf die Aufarbeitung. Der Triebwagen 1 wurde von der United Electric Car Company in Preston (England) für die Straßenbahn Piräus (Griechenland) gebaut und verkehrte dort als Wagen 60 von 1914 bis 1960. Er wurde 1985 in Athen gefunden, in Guilford (Connecticut) restauriert und 1989 nach Charlotte gebracht. Das „little red car“ befindet sich im Besitz der Historic Landmarks Commission, es wurde unterhalb der Fenster rot lackiert und erhielt, als erstes für Charlotte aufgearbeitetes Fahrzeug, die neue Betriebsnummer 1.", "section_level": 1}, {"title": "Strecke.", "content": "Die zwischen 1996 und 2010 genutzte Strecke begann stumpf an einem Prellbock an der Südwestseite der 9th Street. Der Bahnsteig war teilweise überdacht, er befand sich auf dem Planum des nördlichen Gleises der ehemaligen Eisenbahnstrecke. An der folgenden Station 7th Street erreichte die Bahn den gemeinsam mit der Lynx-Stadtbahn genutzten Abschnitt. Diese Station hat zwei Seitenbahnsteige, am nördlichen liegt ein Stumpfgleis. Nach der niveaugleichen Querung der 6th Street folgt ein x-förmiger doppelter Gleiswechsel. Die folgenden Stationen Charlotte Transportation Center und 3rd Street liegen auf Brücken über den kreuzenden Straßen. Auch die Stonewall Street und die Interstate 277 werden mittels Brücken überquert, die anschließende Morehead Street unterfahren. Ab der Station Carson verläuft die Trasse wieder weitgehend ebenerdig und quert die Straßen im selben Niveau. Kurz vor der Bland Street liegt ein einfacher Gleiswechsel. Die Strecke, die bis dahin geradlinig von Nordost nach Südwest verläuft und sämtliche Straßen rechtwinklig kreuzt, beschreibt nach der gleichnamigen Station eine langgezogene leichte Kurve in Richtung Süden. Nach der Station East/West Boulevard folgt ein weiterer Gleiswechsel, im Anschluss ein Abzweig vom stadteinwärtigen Gleis, dessen Weiche auf der kreuzenden Tremont Avenue liegt. An dieser Stelle verließ die Bahn die gemeinsam genutzte Strecke und endete kurz darauf am Einkaufszentrum Atherton Mill. Die 2015 eröffnete „Golden Line“ beginnt an der Station Charlotte Transportation Center / Arena, wo eine Gleisverbindung zur Stadtbahn besteht. Sie folgt dem rechtwinklig zur Stadtbahnstrecke verlaufenden, nahezu geradlinigen Straßenzug East Trade Street – Elizabeth Avenue und biegt kurz vor der Endhaltestelle Hawthorne Lane & 5th Street nach Nordosten ab. Die nordwestliche Wende- und Abstellanlage befindet sich unmittelbar südlich der von der Straße unterquerten Stadtbahnstation Charlotte Transportation Center. Die Straßenbahn-Endstelle liegt vor dem Gebäude Time Warner Cable Arena in der East Trade Street. An deren Südende zweigt das Verbindungsgleis zur Stadtbahn aus. Es umrundet das Arena-Gebäude und führt entlang der East 5th Street zu den Stadtbahngleisen. Die Straßenbahnstrecke verläuft zweigleisig im Straßenraum der East Trade Street und der anschließenden Elizabeth Avenue. Die Haltestellen haben Seitenbahnsteige. Nach der letzten Zwischenstation Elizabeth Avenue & Hawthorne Lane knickt die Strecke nach Nordosten ab und erreicht vor der East 5th Street ihren Endpunkt. Die drei eingesetzten Gomako-Replika 91 bis 92 sind im Depot New Bern der Stadtbahn beheimatet. Die Triebwagen Tw 1 und Tw 85, die dem Verein Charlotte Trolley gehören, dürfen nicht mehr auf die Strecke.", "section_level": 1}, {"title": "Museum.", "content": "Nahe der Station Bland Street liegt das Charlotte Trolley Powerhouse Museum. Es beherbergt mit dem 1910 gebauten Triebwagen 1339 ein stationäres Ausstellungsstück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charlotte Trolley war eine touristische Straßenbahn in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina. Eigentümer und Betreiber war \"Charlotte Area Transit System (CATS)\". Den überwiegenden Teil ihrer Strecke nutzte sie bis 2010 gemeinsam mit der blauen Linie der Stadtbahn Charlotte (\"Lynx Light Rail\") auf einer Trasse der Norfolk Southern Railway. Seit 2015 sind die Fahrzeuge auf der „CityLynx Gold Line“ im Einsatz.", "tgt_summary": null, "id": 2031043} {"src_title": "Joshua Filler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Dyckesville liegt im Osten Wisconsins auf der Door-Halbinsel, die die Green Bay vom eigentlichen Michigansee trennt. Die geografischen Koordinaten von Dyckesville sind 44°38′36′′ nördlicher Breite und 87°45′40′′ westlicher Länge. Der Ort erstreckt sich über eine Fläche von 2,7 km2 und ist zu etwa gleichen Teilen Bestandteil der Town of Green Bay des Brown County sowie der Town of Red River des Kewaunee County. Nachbarorte von Dyckesville sind Brussels (17,1 km nordöstlich), Duvall (4,9 km ostnordöstlich), Algoma an der Ostküste der Door-Halbinsel (27,8 km östlich), Casco (19,1 km südöstlich), Luxemburg (14,6 km südsüdöstlich), New Franken (16,4 km südsüdwestlich) und Green Bay (28,6 km südwestlich). Die neben Green Bay nächstgelegenen weiteren Großstädte sind Wisconsins größte Stadt Milwaukee (192 km südlich), Chicago in Illinois (338 km in der gleichen Richtung) und Wisconsins Hauptstadt Madison (254 km südwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Wisconsin State Highway 57 verläuft entlang der landseitigen Ortsgrenze von Dyckesville, während der County Highway DK als Hauptstraße durch den Ort führt. Im Zentrum mündet der aus südöstlicher Richtung kommende County Highway S ein. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Die nächsten Flughäfen sind der Austin Straubel International Airport in Green Bay (46,5 km südwestlich) und der Milwaukee Mitchell International Airport in Milwaukee (202 km südlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Dyckesville 538 Menschen in 224 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 199,3 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 224 Haushalten lebten statistisch je 2,4 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 96,8 Prozent Weißen, 0,7 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,2 Prozent (eine Person) Asiaten sowie 0,7 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 3,0 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 18,2 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 59,1 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 22,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 47,6 Prozent der Bevölkerung war weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 65.000 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 47.707 USD. 5,8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dyckesville ist eine Siedlung auf gemeindefreiem Gebiet im Brown und im Kewaunee County im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Zu statistischen Zwecken ist der Ort zu einem Census-designated place (CDP) zusammengefasst worden. Im Jahr 2010 hatte Dyckesville 538 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 917257} {"src_title": "Geschichten aus dem Fabelwald", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Golden Dream ist einer der ganz wenigen international bekannten Cocktails, dessen Ursprung unumstritten und belegbar ist, da er als Siegerdrink aus einem Mixwettbewerb hervorging. Der Barkeeper Le Roy S. Sharon (bzw. Charon) aus Los Angeles gewann damit 1959 die „U.S.A. (West Coast) Cocktail Competition“. In dem von der Barkeepervereinigung \"United Kingdom Bartender’s Guild\" (U.K.B.G.) gesponserten Wettbewerb setzte er sich gegen 62 andere Barkeeper mit seinem „Golden Dream“ durch, der aus 1 oz. Galliano und je oz. Cointreau (einem Triple Sec-Orangenlikör), Orangensaft, Sahne sowie \"Shaved Ice\" bestand, und gewann 1000 US$ und eine Reise nach London. Der Golden Dream wird auch in einer Zeitungsnotiz von 1962 erwähnt, als Leroy Charon [sic!], Barkeeper in Marineland (Kalifornien), erneut einen ersten Preis gewann, diesmal in einem Wettbewerb der \"California Bartender’s Guild\", und sich so für die Cocktail-Weltmeisterschaft der International Bartenders Association qualifizierte, die 1962 in Hamburg stattfand. 1960 veröffentlichte die U.K.B.G. die Rezeptur des Golden Dream in ihrer Publikation \"The U.K.B.G. Guide to Drinks\" im Kapitel \"Prize-Winning Cocktails\", jedoch mit einer gegenüber dem Zeitungsbericht reduzierten Menge Galliano, also nunmehr gleichen Anteilen aller Zutaten: Der Cocktail weist eine gewisse Ähnlichkeit zum Golden Cadillac auf, der ebenfalls in den 1950er Jahren entstanden war und in seiner Grundrezeptur aus Galliano, weißem (klarem) Kakaolikör und Sahne gemixt wurde, jedoch inzwischen auch häufig mit Orangensaft ergänzt wird. Beide Cocktails waren in den 1960er Jahren im Zuge der Verbreitung des italienischen Likörs Galliano in den Vereinigten Staaten sehr beliebt. Bald war der Golden Dream auch in deutschsprachigen Rezeptbüchern zu finden. Sowohl das 1974 erstmals erschienene \"Lexikon der Bar\" von Erich Bolsmann als auch das \"Handlexikon der Getränke\" aus dem Rudolf Trauner Verlag beziehen sich dabei auf Leroy Sharon und den Wettbewerb von 1959 und nennen gleiche Anteile der vier Zutaten, die stets im Shaker geschüttelt und ohne Eis in ein Cocktailglas abgeseiht werden; die gleiche Rezeptur erscheint auch bei Schmoeckel (1991) und Roth/Bernasconi (2002), wobei der Name des Barkeepers dort abweichend von den vorgenannten Quellen „Le Roy Chanon“ bzw. „Roy Shanon“ geschrieben wird. Die International Bartenders Association (IBA) führte den Golden Dream bis 2011 als \"After-Dinner-Cocktail\" in ihrer Liste der \"Official Cocktails\" (offiziellen Cocktails), seit 2011 steht er in der Kategorie \"Contemporary Classics\" („Zeitgenössische Klassiker“).", "section_level": 1}, {"title": "Zubereitung.", "content": "Die Rezeptur der IBA besteht aus je 2 cl Galliano, Triple Sec Curaçao und Orangensaft und 1 cl Sahne. Alle Zutaten werden in einem mit Eis gefüllten Cocktail-Shaker geschüttelt und anschließend in ein vorgekühltes Martiniglas abgeseiht. In Varianten werden oft die Mischungsverhältnisse verändert, zum Beispiel zu 1 cl Galliano, 3 cl Triple Sec Curaçao, 4 cl Orangensaft und 3 cl Sahne. Statt Sahne kann auch eine entsprechende Menge Vanille-Eis verwendet werden. Die Bezeichnung „Galliano“ bei den Zutaten ist allerdings nicht eindeutig, da unter der Marke heute mehrere sehr unterschiedliche Liköre vertrieben werden. Für den Golden Dream wird zwar stets gelber Galliano verwendet, jedoch wurde auch dessen Rezeptur über die Jahrzehnte mehrmals verändert und den jeweiligen Märkten angepasst. Seit 2010 wird gelber Galliano international in den Varianten \"Vanilla\" und \"L’Autentico\" vertrieben, die sich im Geschmack stark unterscheiden. Die angeblich der ursprünglichen Rezeptur angenäherte Version \"L’Autentico\" ist ein Kräuterlikör mit deutlicher Anis-Note, der jedoch lange Zeit nur in seinem Ursprungsland Italien verkauft wurde. Auf anderen Märkten, darunter auch in Deutschland, wurde bis 2008 unter der Bezeichnung \"Galliano Smooth Vanilla\" lediglich ein sehr viel milderer Vanillelikör angeboten. Wie der Galliano schmeckte, den Leroy Sharon (Charon) 1959 zur Verfügung hatte, ist nicht belegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Golden Dream ist ein alkoholischer Shortdrink, der zu den Dessert-Cocktails gehört und üblicherweise als Digestif nach dem Essen getrunken wird. Er besteht aus Galliano, Triple Sec Curaçao (Orangenlikör), Orangensaft und Sahne.", "tgt_summary": null, "id": 1461046} {"src_title": "Jack Matlock", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dübs absolvierte eine Lehre in einem Maschinen- und Werkzeuggeschäft. Mit 21 Jahren, nachdem er weitere Erfahrungen in Mainz und Aachen gesammelt hatte, wurde er Verkaufsleiter eines Maschinengeschäftes. Danach ging er nach England und wurde Betriebsleiter der \"Vulcan Foundry\", einem Lokomotivhersteller in der Nähe von Warrington, Lancashire. 1842 anglisierte er seinen Namen in Henry Dübs. Von 1842 bis 1858 arbeitete Dübs für den Lokomotivbauer \"Beyer-Peacock\" in Manchester. Er verlor 1857 seine Position als Betriebsleiter aus Gründen, die mehr in seinem Führungsstil lagen als in seinen technischen Fähigkeiten. 1858 wurde Dübs Betriebsleiter und Unternehmenspartner des in Clydeside ansässigen Maschinen- und Lokomotivbauers \"Neilson and Company\". Er löste den Betriebsleiter James Reid wegen seiner Lokomotivbaukenntnisse ab. \"Neilson and Company\" wurde zu dieser Zeit von einem allgemeinen Maschinenbaukonzern in einen auf Lokomotivbau spezialisierten Betrieb umgestaltet. 1863 beendete Dübs seine Partnerschaft bei \"Neilson and Company\" und gründete seine eigene Lokomotivbaugesellschaft. Mit Walter Neilson vereinbart er, dass dieses Werk nicht näher als drei Meilen an dessen neuen Produktionsstätte \"Hyde Park Works\" in Springburn in Glasgow liegen dürfe. Deshalb wählte Dübs die Südseite Glasgows und begann 1864 seine Produktion in Queens Park in Polmadie unter dem Namen \"Glasgow Locomotive Works\". Dübs neue Firma, \"Dübs and Company\", erwies sich bald als erfolgreich. Trotz Meinungsverschiedenheiten mit Walter Neilson von \"Neilson and Company\" erreichte Dübs, dass eine Reihe von Arbeitnehmern von Neilson für ihn arbeiteten, darunter Neilsons Chefzeichner. Außerdem bestellten eine Reihe von ehemaligen Kunden von Neilson bei Dübs. Der Dampflokomotivbau bildete das Hauptgeschäft. Dubs & Co stellte zudem Zugmaschinen und Dampfkräne her. Weiter ist bemerkenswert, dass es das erste Unternehmen war, das ab 1866 Frauen im Zeichenbüro beschäftigte. Henry Dübs starb 1876 an Bauchspeicheldrüsenkrebs im Alter von 60 Jahren. Sein Grabstein steht auf dem Glasgow Necropolis. Dübs Nachfolger als geschäftsführender Gesellschafter war William Lorimer, der 1864 dem Unternehmen beigetreten. Lorimer behielt diese Position bis 1903. Nach Dübs Tod steigerte das Unternehmen seine Exportgeschäfte. 1903 fusionierte es mit dem Lokomotivenbauer Sharp, Stewart and Company und Neilson, Reid and Company aus Manchester. Diese bildeten die North British Locomotive Company (NBL).", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Dübs (* 1816 in Guntersblum, Großherzogtum Hessen; † 24. April 1876 in Glasgow, Vereinigtes Königreich), geboren als Heinrich Dübs, war ein in Deutschland geborener britischer Kaufmann und Ingenieur. Er war der Gründer von \"Dübs and Company\", zur damaligen Zeit der zweitgrößte Lokomotivhersteller in Großbritannien.", "tgt_summary": null, "id": 2331873} {"src_title": "Mercedes-Benz M 176/M 177/M 178", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Vrána begann seine Karriere in der Jugendabteilung des \"HC Letci Letňany\" im Prager Stadtteil Letňany und durchlief dort zahlreiche Altersstufen. Nachdem er bereits als 14-Jähriger in der tschechischen U18-Liga 29 Punkte in 26 Spielen verzeichnet hatte, wechselte Vrána in die Juniorenabteilung des Linköpings HC nach Schweden. Dort erhielt er im Sommer 2011, obwohl er kein Schwedisch und kein Englisch sprach, einen dauerhaften Vertrag und lief in der folgenden Saison parallel in den beiden höchsten schwedischen U18-Junioren-Ligen auf. Am 24. September 2011 gab Vrána als 15-Jähriger außerdem sein Debüt für die U20-Mannschaft Linköpings in der J20 SuperElit und spielte in der ersten Angriffsreihe der Mannschaft. Im März 2012 erzielte er gegen Rögle BK sein erstes Tor in der höchsten schwedischen U20-Liga. Daraufhin wechselte er in der folgenden Saison dauerhaft in die J20 SuperElit und war mit 32 Punkten in ebenso vielen Spielen drittbester Scorer seiner Mannschaft. Schließlich gab Vrána am 27. Oktober 2012 sein Profidebüt für die Herren-Mannschaft des Linköpings HC in der Elitserien, wo er gemeinsam mit Mattias Weinhandl und Jonas Almtorp die zweite Reihe bildete. Im Alter von 16 Jahren und sieben Monaten war er bei seinem Debüt der jüngste Ausländer, der je in der Ligageschichte zum Einsatz kam. Im Laufe der Saison 2012/13 kam er zu insgesamt fünf Einsätzen, in denen er punkt- und straflos blieb. Im KHL Junior Draft 2013 wurde Vrána in der ersten Runde an 23. Position vom HK Sibir Nowosibirsk aus den Kontinentalen Hockey-Liga ausgewählt. Er entschied sich aber gegen einen Wechsel nach Russland und unterschrieb einen neuen Vertrag über drei Jahre in Linköping. In der folgenden Saison spielte er parallel in der J20 SuperElit und der umbenannten Svenska Hockeyligan, wo er beim Spiel gegen MODO Hockey auch sein erstes Profitor erzielte. Im Sommer 2014 wurde Vrána in der ersten Runde an 13. Position von den Washington Capitals im Rahmen des NHL Entry Draft ausgewählt und unterschrieb daraufhin einen dreijährigen Einstiegsvertrag bei den Capitals. Für die Saison 2014/15 wurde der Tscheche zunächst an Linköpings zurückverliehen und konnte sich dort mit 12 Treffern sowie 12 Torvorlagen in 44 Spielen empfehlen. Im April 2015 wechselte der Angreifer dann endgültig nach Nordamerika in die Organisation der Washington Capitals, wo er jedoch bisher hauptsächlich beim Farmteam Hershey Bears in der American Hockey League zum Einsatz kommt. Im Dezember 2016 debütierte er in der National Hockey League. Am Ende der Saison 2017/18, die er erstmals komplett in der NHL verbrachte, gewann Vrána mit den Capitals den ersten Stanley Cup der Team-Historie.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Jakub Vrána vertrat Tschechien erstmals bei der World U-17 Hockey Challenge 2012 und stand im selben Jahr auch bei der U18-Weltmeisterschaft 2012 im Aufgebot. Dort war er mit vier Toren und acht Punkten aus sechs Spielen bester Scorer seiner Mannschaft, obwohl er im Alter von 15 Jahren der mit Abstand jüngste Spieler der Tschechen war. Er vertrat sein Heimatland erneut bei den U18-Weltmeisterschaften 2013 und 2014, wo er mit acht Treffern bester Torschütze des Turniers war und mit Tschechien die Silbermedaille gewann. Bereits als 16-Jähriger wurde der Stürmer in den Kader der tschechischen Mannschaft für die U20-Weltmeisterschaft 2013 berufen und war damit der jüngste Spieler des gesamten Turniers. In sechs Spielen gelang ihm eine Torvorlage. Auch 2014 und 2015 nahm er an der Junioren-Weltmeisterschaft teil.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Tschechien bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Jakub Vrána (* 28. Februar 1996 in Prag) ist ein tschechischer Eishockeyspieler, der seit Juli 2014 bei den Washington Capitals in der National Hockey League unter Vertrag steht. Mit dem Team gewann er in den Playoffs 2018 den Stanley Cup.", "tgt_summary": null, "id": 1527024} {"src_title": "Daniel Mitterdorfer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Erwähnung des Ortes findet sich bereits im Domesday Book unter den ursprünglichen Namen \"East Kennett\" und \"West Kennett\", die bis mindestens 1086 in Gebrauch waren. Während seiner gesamten frühen Geschichte war die Abgrenzung gegen die Nachbarorte nicht klar definiert. Meist wird als Ostgrenze der Ridgeway und im Südwesten eine alte Römerstrasse angegeben. Die heutige Hauptstraße durch die Gemeinde ist die frühere Hauptverbindung zwischen Bath und London. Im 14. Jahrhundert sind ca. 130 steuerpflichtige Einwohner nachweisbar, im 19. Jahrhundert hatte der Ort ungefähr 500 Einwohner insgesamt. Avebury lag zunächst in der Umgebung der Kirche, breitete sich aber im frühen 18. Jahrhundert in den Steinkreis aus. Die Wirtschaft ist bis heute von der Landwirtschaft geprägt. Bis 1940 existierte eine kleine Schule im Ort.", "section_level": 1}, {"title": "Megalithanlagen im Ort und seiner Umgebung.", "content": "Der Steinkreis von Avebury ist eines der ausgedehntesten Megalithmonumente auf den britischen Inseln. Er besteht aus mehreren Teilen die zu unterschiedlichen Zeiten angelegt wurden. Die ältesten Erdwerke werden auf die Zeit von 3400 bis 2600 v. Chr. datiert. Die Steinkreise und Alleen stammen aus jüngeren Perioden. Seit dem 14. Jahrhundert begann die örtliche Bevölkerung, Teile der Anlagen zu entfernen, um Ackerland oder Baumaterial zu gewinnen. Die wissenschaftliche Erforschung begann 1648 mit einem Besuch und einem ersten Bericht John Aubreys, im 18. Jahrhundert beschrieb William Stukeley den damaligen Zustand, in den 1930er-Jahren unternahm der Archäologe Alexander Keiller einen ersten Versuch, Teile der Anlage wiederherzustellen. Seit 1943 wird das Gebiet vom National Trust verwaltet, seit 1986 gehört Avebury zusammen mit Stonehenge, Silbury Hill und weiteren damit verbundenen Fundstätten zum UNESCO-Welterbe. Darüber hinaus existieren in der näheren Umgebung weitere prähistorische Fundstätten wie West Kennet Long Barrow und West Kennet Avenue.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche und Dorfbrunnen.", "content": "Die Dorfkirche \"St. James\" zeigt im Kirchenschiff Bausubstanz und zwei Fenster aus dem 11. Jahrhundert. Im 13. Jahrhundert wurde sie als Allerheiligenkirche geführt, heute ist sie dem Apostel Jakobus geweiht. Der im Ort gelegene Pub \"The Red Lion\" wirbt damit, der weltweit einzige Pub zu sein, der von einem Steinkreis umgeben ist. Er wurde um den alten Dorfbrunnen herum errichtet, der heute von einer Glasplatte verschlossen ist und so als Esstisch genutzt wird. Eine Inschrift am Rand des Brunnes behauptet, wenigstens ein Dorfbewohner sei bei einem Sturz in diesen Brunnen ums Leben gekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Herrenhaus Avebury Manor.", "content": "Das Herrenhaus Avebury Manor, das mit der umfangreichen Gartenanlage am Rand des Ortes liegt, gehört zum Besitz des National Trust. Es steht auf dem Gelände eines ehemaligen Benediktinerklosters. Das mittelalterliche Kloster wurde 1114 als Tochterkloster von Saint Georges de Boscherville bei Rouen in der Normandie gegründet. Im Laufe des Hundertjährigen Krieges übertrug Henry V den Besitz des Klosters an die Kirche von Fotheringhay in Northamptonshire, die die Ländereien bis zur Auflösung der englischen Klöster im 16. Jahrhundert verwaltete.", "section_level": 1}, {"title": "Erwähnung in den Medien.", "content": "Avebury war Schauplatz der Fernsehserie \"Children of the Stones\" aus dem Jahre 1977, in der der Ort und seine Bewohner durch die Steine des Steinkreises kontrolliert wurden. Robert Goddards Roman \"Sight Unseen\" von 2005 spielt hier.", "section_level": 1}], "src_summary": "Avebury [] ist ein Ort und eine Gemeinde in Wiltshire, England. Ein großer Teil des Ortes ist von einem prähistorischen Steinkreis umgeben, der ebenfalls als Avebury bezeichnet wird. Die Gemeinde umfasst auch die benachbarten Dörfer Avebury Trusloe, Beckhampton und West Kennett.", "tgt_summary": null, "id": 2202782} {"src_title": "Johannes Zollikofer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Höfl war der Sohn eines Oberbahninspektors. Er verheiratete sich 1905 mit Julie Bever, Tochter des Lindauer Arztes Karl Bever, mit der er drei Kinder hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Militärkarriere.", "content": "Nach dem Besuch eines Humanistischen Gymnasiums trat Höfl am 15. Juli 1897 als Zweijährig-Freiwilliger und Fahnenjunker in das 20. Infanterie-Regiment „Prinz Franz“ der Bayerischen Armee ein. Dort wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 25. Juli 1899 zum Leutnant befördert. Ab Oktober 1905 diente Höfl für fünf Jahre als Bataillonsadjutant. Von 1911 bis 1914 absolvierte er die Kriegsakademie, die ihm die Qualifikation für die Höhere Adjutantur sowie für den Militär-Eisenbahn- und Referatsdienst aussprach. Bereits während des Besuchs der Akademie war Höfl am 7. Januar 1914 zum Hauptmann befördert worden. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Höfl zum Zweiten Adjutant der 2. Infanterie-Division ernannt, mit der er in Lothringen und Frankreich zum Einsatz kam. Kurzzeitig fungierte er dann von Ende September bis Mitte Oktober 1914 als Generalstabsoffizier der zusammengesetzten Brigade von Godin und kehrte dann als Kompanie-, später als Bataillonsführer zum 20. Infanterie-Regiment „Prinz Franz“ zurück. Im weiteren Kriegsverlauf hatte Höfl weitere Stabsverwendungen, zuletzt bei der 4. Armee. Für seine Leistungen war er mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes, dem Militärverdienstorden IV. Klasse mit Schwertern und Krone sowie dem Österreichischen Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration ausgezeichnet worden. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne und der Rückkehr in die Heimat wurde Höfl ab 18. Dezember 1918 als Führer des I. Bataillons des 20. Infanterie-Regiments „Prinz Franz“ verwendet. Nach der Auflösung des Regiments war er im Mai 1919 Garnisonsältester in Lindau und Führer des Freikorps Bodensee. Ende des Monats wurde er zur Inspektion der Militär-Bildungsanstalten sowie Anfang Juni 1919 zur Zentralstelle des Generalstabs versetzt. Mit Patent vom 18. Oktober 1918 wurde er zum Major befördert. Höfl wurde dann in die Vorläufige Reichswehr übernommen und war bis 14. September 1923 als Taktiklehrer an der Infanterieschule München tätig. Anschließend kehrte er in den Truppendienst zurück, kommandierte bis 12. Januar 1928 das I. Bataillons des 21. (Bayerisches) Infanterie-Regiments in Würzburg und wurde am 1. April 1924 zum Oberstleutnant befördert. Er wurde dann zum Kommandanten von Ingolstadt ernannt und in dieser Stellung am 1. Februar 1929 zum Oberst befördert. Am 30. September 1929 entband man ihn von seinem Posten und verabschiedete ihn in den Ruhestand. Er trat daraufhin in türkische Dienste über. Nach der Bildung des Heeres kehrte Höfl nach Deutschland zurück und trat zum 1. Dezember 1935 in die Wehrmacht ein. Zunächst erhielt er den Posten als Ausbildungsleiter im ostpreußischen Sensburg, war dann ab 1. Oktober 1936 für ein Jahr beim Stab des I. Armeekorps und wurde anschließend zum Landwehr-Kommandeur in Insterburg ernannt. Zum 1. Juni 1939 folgte seine Beförderung zum Generalmajor. Vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Höfl am 26. August 1939 zum Kommandeur der 206. Infanterie-Division ernannt, mit der er sich am Polen- und später am Westfeldzug beteiligte. Er kam mit seinem Großverband auch beim Überfall auf die Sowjetunion zum Einsatz, wurde am 1. Juli 1941 zum Generalleutnant befördert und für seine Leistungen am 4. Dezember 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Im April 1942 gab er die Division ab, war von Juli bis 17. Dezember 1942 Kommandeur der 39. Infanterie-Division und wurde anschließend mit der Führung des LXXXIX. Armeekorps beauftragt. Zum 30. April 1943 wurde Höfl aus der Wehrmacht verabschiedet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hugo Höfl (* 16. Juni 1878 in Regensburg; † 13. April 1957 in Weipertshausen) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.", "tgt_summary": null, "id": 1340652} {"src_title": "Dynamo-Stadion (Ufa)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Henry Kolker wurde als Sohn des gebürtig aus der Nähe von Fulda kommenden Deutschamerikaners Wilhelm Kolker (1830–1909) und seiner Ehefrau Katherina Metzger Kolker (1841–1932) geboren. Wilhelm Kolker war 1850 in die USA ausgewandert und hatte sich dort ein Einzelhandelsgeschäft aufgebaut. Über die Geburtsumstände von Henry Kolker herrscht einige Verwirrung, sowohl 1870 als auch 1874 werden etwa gleichrangig genannt. Einige Quellen gehen als Geburtsort von Quincy aus, wo die Familie Kolker lebte, andere nennen aber auch, dass er in Berlin geboren sei und sich dort bis zu seinem fünften Lebensjahr aufgehalten habe. Kolker gab sein Debüt am Broadway im Jahre 1902, wahrscheinlich war er aber auch schon zuvor einige Jahre als Schauspieler tätig gewesen. Insgesamt trat er am Broadway bis 1917 in 17 Stücken auf und gewann eine große weibliche Anhängerschaft. Er spielte an der Seite berühmter Schauspielerinnen wie Edith Wynne Matthison, Bertha Kalich und Ruth Chatterton. Er unternahm auch Tourneereisen bis nach Australien. Nachdem er den Broadway verließ, begann er als Schauspieler und Regisseur zu arbeiten. Er führte bis 1924 bei 18 Filmen Regie, darunter eine Biografie über Benjamin Disraeli mit dem Theaterstar George Arliss in der Hauptrolle, die heute als verschollen gilt. Ab Mitte der 1920er-Jahre arbeitete er ausschließlich als Schauspieler, bis 1947 hatte Kolker über 170 Filmauftritte. Die meisten seiner Auftritte waren Nebenrollen, die allerdings meistens einen Credit im Vor- oder Abspann erhielten. In der Tonfilmära trat Kolker oftmals als strenge, unfreundliche Autoritätsfigur in Erscheinung. Er spielte beispielsweise einen Staatsanwalt im Mary-Pickford-Drama \"Coquette\" (1929) neben Mary Pickford und war im Pre-Code-Film \"Baby Face\" (1933) als älterer Manager zu sehen, der der jungen Barbara Stanwyck verfällt. Seinen heute vielleicht bekanntesten Auftritt hatte er 1938 unter der Regie von George Cukor, als er den materialistisch eingestellten Vater von Katharine Hepburn in der Tragikomödie \"Die Schwester der Braut\" spielte. Gelegentlich konnte Kolker jedoch auch freundlichere Charaktere verkörpern, so als Bruder Laurence in der Shakespeare-Verfilmung \"Romeo und Julia\" (1936) neben Norma Shearer und Leslie Howard. In den 1940er-Jahren zog Kolker sich zunehmend aus dem Schauspielgeschäft zurück und spielte nur noch vereinzelt kleinere Rollen. Er war in zweiter Ehe seit 1926 mit Margaret Bruenn verheiratet, sie hatten ein Kind. Kolker starb an den Folgen eines Sturzes und wurde im Forest Lawn Memorial Park, Glendale, beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Kolker (* 13. November 1870 oder 1874 in Berlin, Deutschland oder Quincy, Illinois; † 15. Juli 1947 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Stummfilmregisseur.", "tgt_summary": null, "id": 584755} {"src_title": "Hairy Maclary", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Pawel Gubarew studierte an der Nationalen Universität Donezk, wo er einen Abschluss in Geschichtswissenschaften erwarb. Er arbeitete nach dem Studium als Angestellter einer Werbeagentur. In Werbevideos und Fotos der Donezker Firma Morozko, die Weihnachtsmänner vermittelt, schlüpfte er in die Rolle von Väterchen Frost. Gubarew ist ein Amateurboxer. Er ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Gubarew ist ein Mitglied der Neonazi-Organisation Russische Nationale Einheit (Всероссийское общественное патриотическое движение „Русское Национальное Единство“). Im Internet publiziert er laut \"Vice\" „russisch-imperialistische Tiraden“. Gubarew gilt als ein Anhänger des Panslawismus. Zuvor gehörte er der Progressiven Sozialistischen Partei der Ukraine an, die den Westen, die Vereinigten Staaten, Globalisierung und den Internationalen Währungsfonds ablehnt und für einen Beitritt in die Russische Föderation plädiert.", "section_level": 1}, {"title": "Ab 2014.", "content": "Am 1. März 2014 stürmten Aktivisten der „Volkswehr Donbass“ unter Gubarews Führung das Gebäude der Regionalverwaltung in Donezk. Sie hissten die russische Flagge und drängten die Deputierten ein „Referendum“ über die Zukunft der Oblast anzusetzen. Da diese das nicht taten, machten die Besetzer dies „an deren Stelle“ und ernannten Gubarew zum „Volksgouverneur“. Dabei wurde Gubarew als Gegenspieler von Sergei Taruta gesehen, den die Kiewer Zentralregierung kurz zuvor zum Gouverneur der Oblast bestimmt hatte. Am 6. März wurde das Gebäude rückerobert und Gubarew wurde verhaftet. Ihm drohten bis zu zehn Jahren Gefängnis. Er wurde nach Kiew gebracht, wo er zwei Monate in Untersuchungshaft verbrachte. Seine Freilassung wurde zur Hauptforderung der prorussischen Bewegung in der Region. Am 7. Mai wurde Gubarew im Austausch mit drei entführten Offizieren des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU, die in Slowjansk festgehalten wurden, freigelassen. Gubarew profilierte sich schnell als Wortführer bei kremltreuen Protesten und hatte viele Anhänger. Sein Aufstieg sei „überraschend“ gewesen. „Er repräsentierte keine Gruppe und sein Auftauchen als Organisator von Massenprotesten war total unerwartet“, sagte Donezks stellvertretender Bürgermeister Serhij Bogatschew. Inzwischen ist Gubarew Vorsitzender der Partei „Neurussland“(Partija Noworossija/PN), die am 13. Mai von Waleri Korowin, Alexander Prochanow und Alexander Dugin gegründet wurde. Am 25. Juli 2014 wurde er zusammen mit seiner Frau Jekaterina Gubarewa im Zusammenhang mit der russischen Politik zur Ukraine auf die Sanktionsliste der Europäischen Union gesetzt. In der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober 2014 wurde Gubarew auf einer Fahrt vom russischen Rostow am Don nach Donezk verletzt, nachdem sein Fahrzeug in der umkämpften Oblast Donezk unter Beschuss geriet. Er lag in einem Krankenhaus in Rostow am Don mindestens einen Tag im Koma.", "section_level": 2}], "src_summary": "Pawel Jurjewitsch Gubarew (; * 10. Februar 1983 in Sewerodonezk, Oblast Luhansk, Ukrainische SSR) ist ein ukrainischer Aktivist und Wortführer der prorussischen Bewegung in der Ostukraine.", "tgt_summary": null, "id": 2158758} {"src_title": "Kritische Geographie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Long studierte ab 1805 am Dartmouth College mit dem Bachelor-Abschluss 1809 und dem Master-Abschluss (M.A.) 1812. Dazwischen war er Lehrer in Pennsylvania und New Hampshire. Ab 1815 war er Leutnant im US Army Corps of Engineers (unter Leitung von General Joseph Swift), wobei er ein Jahr Mathematik in West Point lehrte, und ab 1816 Major unter dem Kommando von Andrew Jackson, der gerade die Briten in New Orleans besiegt hatte. 1817 leitete er eine Expedition, die den Oberlauf des Mississippi bis zu den Saint-Anthony-Fällen erkundete. 1819 heiratete er Martha Hodgkiss und leitete im selben Jahr die Yellowstone-Expedition zur Erkundung des Missouri River bis zum Yellowstone (auch Atkinson-Long Expedition nach den beiden Befehlshabern Long und Oberst Henry Atkinson – der die beteiligten Soldaten kommandierte – benannt). Sie starteten in St. Louis mit einem speziell von Long entwickelten Dampfboot. Sie kamen bis Council Bluff und errichteten dort ihr Winterquartier (\"Engineer Cantonment\"). Die Expedition erwies sich insgesamt aber als kostspieliger Fehlschlag. 1820 leitete er statt einer Fortsetzung der Erkundung des Missouri eine Expedition um Gebiete im Mittleren Westen zu erkunden, die im Louisiana Purchase an die USA gekommen waren, insbesondere suchten sie die Quellen des Arkansas River, Red River und Platte River. Dabei wurden Gebiete erkundet, die an spanisches Territorium grenzten, was damals politisch Vorrang hatte. Den Red River konnte er nicht erkunden, da er auf feindliche Indianer stieß. Wie in seiner vorherigen Expedition beschrieb er die einheimischen Indianerstämme genau. In seinem Abschlussbericht von 1820 hielt er die Prärie-Gebiete von Nebraska bis Oklahoma für unbesiedelbar (er nannte sie \"Great Desert\", Große Wüste) und empfahl sie als Puffer-Gebiet zu Kolonialmächten in Nordamerika wie Spanien, Russland und England. 1823 führte er eine Expedition in das Grenzgebiet zu Kanada, erkundete den Oberlauf des Mississippi, den Red River of the North und Minnesota River. Seine Expeditionskarten waren später wichtig für die Planung neuer Eisenbahnlinien. Neben seiner topographischen Arbeit für das Militär beriet er Eisenbahngesellschaften als Ingenieur, so beim Bau der ersten Strecken der Baltimore and Ohio Railroad. 1826 erhielt er sein erstes Patent auf eine Dampflok, dem viele weitere folgten. 1832 war er an der Gründung einer kurzlebigen Firma zur Herstellung seiner Loks beteiligt, die wegen Produktionsproblemen aufgab, und 1836 organisierte er für den Staat Maine eine Vermessung einer möglichen Eisenbahnlinie von Belfast (Maine) nach Québec, die sich aber ebenfalls zerschlug. 1837 bis 1840 war er leitender Ingenieur beim Bau der Western and Atlantic Railroad in Georgia und in dieser Zeit vom Militär beurlaubt. 1838 wurde er als Major Mitglied des neu gegründeten US Corps of Topographical Engineers, in der er 1861 Oberst wurde und gleichzeitig leitender topographischer Ingenieur der US Army. 1863 ging es wieder im US Corps of Engineers auf. Im Sezessionskrieg war er auf Seiten der Nordstaaten. Long befasste sich mit Brückenbau und entwarf 1830 die Jackson Bridge bei Baltimore, worüber er publizierte. Er entwickelte die Statik der von ihm entworfenen Fachwerkbrücken und erwarb mehrere Patente. Mit seinen Schriften über Brückenbau ist er in den USA einer der Pioniere des konstruktiven Ingenieurbaus neben Squire Whipple. Die Entwürfe und Empfehlungen von Long wurden von Karl Culmann und im 20. Jahrhundert von Stephen Timoshenko gelobt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stephen Harriman Long (* 30. Dezember 1784 in Hopkinton, New Hampshire; † 4. September 1864 in Alton, Illinois) war ein US-amerikanischer Entdecker, Geograph, Vermesser, Bau- und Eisenbahningenieur. Er erkundete den Mittleren Westen, entwarf Lokomotiven und war einer der Pioniere des konstruktiven Ingenieurbaus in den USA.", "tgt_summary": null, "id": 848787} {"src_title": "Arc Angels", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bildungsangebot.", "content": "Neben dem allgemeinen Lehrplan slowenischer Gymnasien unterrichtet das Gymnasium alternativ auch nach dem Lehrplan für ein internationales Abitur (International Baccalaureate, IB), bei dem die Ergebnisse der Schüler ständig unter Top 10 % der Welt sind. Dem Gymnasium Bežigrad angegliedert ist die internationale Schule für ausländische Schüler in Ljubljana. Unter anderem haben die Schüler auch die Möglichkeit das Deutsche Sprachdiplom (DSD II) zu erwerben.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte des heutigen Gymnasiums Bežigrad beginnt im Jahr 1908 mit der Eröffnung des deutschen Gymnasiums in Ljubljana mit mehrheitlich deutschen Lehrkräften und slowenischer Sprache als Wahlfach. Die deutsche Schule wurde schon 1918, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Österreich-Ungarischen Monarchie, geschlossen und vier Jahre später in die Realschule mit slowenischer Lehrsprache umbenannt. Das Gymnasium, das sich bis dahin in Vegova ulica (Vegova Straße) befand, zog 1936 in ein neues Gebäude im Bezirk Bežigrad, welches noch heute als zentraler Teil des Schulgebäudes dient. Das revolutionäre Objekt von Emil Navinšek war das erste korridorlose Schulgebäude der Welt. Da die Anzahl der Schüler Professoren und Klassen allmählich wuchs, wurde die Schule 1940 in die 4. staatliche Realschule und das 3. Gymnasium geteilt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Schule von der Armee besetzt, der Unterricht war weitgehend gestört, danach unterbrochen. Nach dem Krieg meldete das Gymnasium aber wieder die Vorkriegszahlen an Schülern. Im Jahr 1990, ein Jahr vor der slowenischen Unabhängigkeitserklärung, wurde das Gymnasium zum heutigen Namen umbenannt. Im gleichen Jahr hatten die Schüler das erste Mal die Möglichkeit am Unterricht nach dem Lehrplan der internationalen Abitur (International Baccalaureate) unter der Schirmherrschaft von UNESCO und Vereinigten Nationen teilzunehmen. Zwei Jahre später wurde auch die Internationale Schule eröffnet. Im Herbst 1991 wurde der neue Anbau eröffnet und so der Unterricht am Nachmittag mehrheitlich abgeschafft. 1995 endete der Bau des Sportkomplexes des Gymnasiums Bežigrad.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gymnasium Bežigrad (slowenisch: Gimnazija Bežigrad) ist ein allgemeines staatliches Gymnasium für Schüler im Alter zwischen 15 und 19 Jahren. Es ist nach dem Bezirk Bežigrad in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana benannt. ", "tgt_summary": null, "id": 2131020} {"src_title": "Funiculaire du Pic du Jer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "York City.", "content": "Stockdale begann seine Karriere in der Jugendabteilung von Huddersfield Town und wechselte im Jahr 2000 in die Jugend von York City. Er debütierte am 3. Mai 2003 im Spiel gegen Oxford United für York, als er zur Halbzeit für Michael Ingham eingewechselt wurde. Bis zum Jahr 2006 absolvierte er 23 weitere Spiele für York, inklusive zweier Leihgeschäfte zu FC Wakefield und Worksop Town.", "section_level": 2}, {"title": "FC Darlington.", "content": "Am 1. August 2006 unterzeichnete er einen Einjahresvertrag bei League Two-Verein FC Darlington. Nach einer starken Saison 2006/07 erhielt er einen Folgevertrag bis 2008.", "section_level": 2}, {"title": "FC Fulham.", "content": "Im April 2008 waren mehrere englische Erstligisten an Stockdale interessiert, darunter auch Newcastle United und Birmingham City. Den Zuschlag erhielt letztendlich der FC Fulham, bei dem Stockdale einen Zweijahresvertrag unterzeichnete. Direkt nach seiner Verpflichtung lieh Fulham ihn an den Zweitligisten Rotherham United aus. Sein Debüt für Rotherham absolvierte er im Ligaspiel gegen Bradford City. In seinem zweiten Spiel gegen Exeter City hielt er einen Elfmeter gegen Ben Watson. Sein Debüt für Fulham gab er am 13. September 2009 beim 2:1-Sieg gegen den FC Everton. In dieser Saison kam er immer dann zum Einsatz, wenn der Stammtorhüter Mark Schwarzer verletzt oder anderweitig verhindert war. Bis zum Jahr 2013 wurde Stockdale noch viermal an andere englische Vereine (Leicester City, Plymouth Argyle, Ipswich Town und Hull City) ausgeliehen. Als Felix Magath im Februar 2014 als neuer Trainer in Fulham verpflichtet wurde war Stockdale als Nummer Eins im Tor vor Maarten Stekelenburg gesetzt. Den Abstieg in aus der Premier League konnte er in dieser Saison allerdings auch in nicht verhindern.", "section_level": 2}, {"title": "Brighton & Hove Albion.", "content": "Im Juli 2014 wechselte Stockdale zum Zweitligisten Brighton & Hove Albion. Er unterzeichnete einen Dreijahresvertrag.", "section_level": 2}], "src_summary": "David Stockdale (* 20. September 1985 in Leeds) ist ein englischer Fußballtorhüter. Seit 2017 steht er in Diensten von Birmingham City.", "tgt_summary": null, "id": 1147714} {"src_title": "Colestilan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "An Sohee wurde am 27. Juni 1992 in Seoul geboren.", "section_level": 1}, {"title": "Wonder Girls.", "content": "Sie sang bei JYP Entertainment vor und wurde im Alter von 12 Jahren dort Trainee. 2007 debütierte sie in der Girlgroup Wonder Girls. Die Gruppe erreichte schnell eine hohe Beliebtheit und Bekanntheit durch ihre Hit-Songs \"Tell Me\", \"So Hot\" und \"Nobody\". 2009 versuchte sich die Gruppe im amerikanischen Markt. Dort erreichte die Single \"Nobody\" Platz 76 der Billboard-Charts. Damit waren die Wonder Girls die erste koreanische Gruppe, die es in die Charts schaffte. Auf dem südkoreanischen Markt war die Gruppe nun nicht mehr so präsent und trotz des anfänglichen Erfolges gelang der Durchbruch in den USA nicht. 2013 wurde der Vertrag zwischen JYP Entertainment und An nicht verlängert und so verließ sie schließlich die Gruppe.", "section_level": 2}, {"title": "Schauspielkarriere.", "content": "Fortan konzentrierte sich An auf ihre Schauspielkarriere. Bereits während ihrer Zeit bei den Wonder Girls spielte sie in Film und Fernsehen mit. Sie unterschrieb zunächst bei BH Entertainment. Ihr Erfolg war jedoch zunächst sehr verhalten. 2015 erzielte sie eine größere Rolle in der Fernsehserie \"Heart to Heart\" in der Rolle der kleinen Schwester des Protagonisten und aufstrebende Schauspielerin und hatte einen Cameo-Auftritt in dem Film \"C’est si bon\". Im gleichen Jahr wurde sie für den Zombiefilm \"Train to Busan\" von Yeon Sang-ho gecastet, der seine Premiere auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2016 feierte. Im September 2015 verließ sie BH Entertainment und unterschrieb bei KeyEast. Zudem wurde sie für die südkoreanische Adaption der US-Fernsehserie \"Entourage\" in einer Hauptrolle ausgewählt und ergatterte die weiblich Nebenrolle an der Seite von Lee Byung-hun und Gong Hyo-jin in dem Mystery-Thriller \"Single Rider\" von Warner Bros., der in Ende 2016 Australien gedreht wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "An Sohee (* 27. Juni 1992 in Seoul) ist eine südkoreanische Schauspielerin und Sängerin. Von 2007 bis Dezember 2013 war sie Mitglied der Girlgroup Wonder Girls von JYP Entertainment. Seitdem sie die Gruppe verlassen hat, konzentriert sie sich auf das Schauspielern.", "tgt_summary": null, "id": 863199} {"src_title": "Texas Central High-Speed Railway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bedeutung des Amtes in den verschiedenen Staaten.", "content": "In den meisten Staaten steht der \"Auditor\" einer entsprechenden Behörde vor und ist in der Regel Mitglied der Staatsregierung. In Texas wurde das Amt des \"State Auditor and Efficiency Expert\" im Jahr 1929 durch das Staatsparlament eingerichtet. Der jeweilige Amtsinhaber erhielt die Befugnis zur Kontrolle aller Rechnungsbücher und Abrechnungen der staatlichen Behörden. Ihm oblag auch die Prüfung der Effizienz der Staatsbediensteten. Ernannt wurde der \"Auditor\" durch den jeweiligen Gouverneur, der auch das Recht hatte, ihn jederzeit abzuberufen. 1943 nahm die \"Texas Legislature\" eine Verfassungsänderung vor, wonach nun die Parlamentarier den \"State Auditor\" wählten. Der Amtsinhaber musste nun auch ein zertifizierter Rechnungsprüfer sein. Diese Änderungen führten zu einer deutlich höheren Kontinuität im Amt, in dem es zuvor zahlreiche Wechsel gegeben hatte. In Minnesota ist der Posten des \"State Auditor\" ein politisches Wahlamt mit vierjähriger Amtsdauer. Nach eigener Pflichtbeschreibung ist es die Aufgabe des \"Auditor of Minnesota\", die Finanzen der Kommunalverwaltung zu überwachen, um im Interesse der Steuerzahler für ein verantwortliches Wirtschaften der Städte und Gemeinden zu sorgen. Komplex ist die Situation in Kalifornien, dem bevölkerungsreichsten und drittgrößten US-Bundesstaat. Auch hier gibt es das Amt eines \"State Auditor\", der einer unabhängigen und überparteilichen Behörde vorsteht, die ihre Prüfungen aber als externe Körperschaft vornimmt und eher einem Rechnungshof nach europäischem Verständnis gleicht. Dem steht das Amt des \"California State Controller\" gegenüber, der vom Volk gewählt wird und Mitglied der Regierung ist. Der \"State Controller\" fungiert im Kabinett des jeweiligen Gouverneurs als Chief Financial Officer und ist per Verfassung der staatliche Rechnungsprüfer und Buchhalter. Vergleichbar ist die Aufgabenteilung in Illinois. Im Staat New York stellt sich die rechtliche Lage noch einmal etwas anders dar. Hier gab es ursprünglich ebenfalls einen \"State Auditor\", der aber bereits 1797 durch einen State Comptroller ersetzt wurde. Dieser wurde vom Gouverneur ernannt und hatte die Aufgabe, die Rechnungsbücher des staatlichen Finanzministers (\"State Treasurer\") zu sichten. 1846 erwirkten die Bürger von New York durch Mehrheitsentscheid bei einem Verfassungskonvent das Recht, den \"Comptroller\" direkt zu wählen. Erster Sieger der entsprechenden Wahl war der spätere US-Präsident Millard Fillmore. Im Jahr 1926 wurde das Amt des \"New York State Treasurer\" abgeschafft; die Pflichten des Finanzministers liegen seitdem ebenfalls beim \"Comptroller\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Als State Auditor werden in den Vereinigten Staaten gewählte oder ernannte Regierungsbeamte bezeichnet, die auf Bundesstaatsebene das Amt eines staatlichen Rechnungsprüfers einnehmen. In manchen Staaten tragen diese Personen auch den Titel eines \"Comptroller\" oder \"Controller\".", "tgt_summary": null, "id": 1163759} {"src_title": "Burhanpur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Projektierung dieser Lokomotive begann zum Ende der 1920er Jahre. Es wurde eine Diesellokomotive der Bauart 1’Eo 1’ mit einer Dienstmasse von 136 t, zwei Diesel-Generator- Einheiten, und daher mit Dieselelektrischem Antrieb projektiert. Die Diesellokomotive war vorgesehen für den schweren Zugdienst, und von den Parametern war sie den damaligen Dampfloktypen FD und IS ähnlich. Die Anwendung von zwei Dieselmotoren erlaubte das Abschalten eines von ihnen abhängig von der benötigten Leistung, und gleichzeitig die Erhöhung der Zuverlässigkeit der Lokomotive, da zur damaligen Zeit die Zuverlässigkeit der Motoren noch nicht 100 % garantiert werden konnte. Die Detaillierung des Projektes wurde in Deutschland bei der Friedrich Krupp AG ausgearbeitet. Dabei wurde festgestellt, dass das angegebene Gewicht nicht eingehalten werden konnte, sodass es zur Änderung der Achsfolge in \"2’Eo1’\" kam. Gleichzeitig sollte eine Widerstandsbremse mit verwendet werden. Gebaut wurde die Lokomotive bei Krupp in den Jahren 1931–1932. Im März 1933 wurde sie in die Sowjetunion überstellt und in dem Murom-Werk vollständig zusammengebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Das Fahrzeugteil war analog der Э2 aufgebaut und bestand aus einem Rahmen, einem zweiachsigen Drehgestell und einem Gestell der Bauart Bissel. Für die Verbesserung der Einfahrt in den Gleisbogen besaß das Drehgestell einen Ausschlag von +/- 110 mm. Die zweite und vierte Antriebsachse besaßen keinen Spurkranz. Der minimal zu durchfahrende Kurvenradius betrug 150 m. Jede der beiden Diesel-Generator-Einheiten bestand aus dem 8-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor \"8V-31/37\" der Firma Sulzer mit einer Leistung von 605 kW (825 PS) bei einer Nenndrehzahl von 640/min. Seine Kurbelwelle war direkt mit der Welle des Traktionsgenerators verbunden. Der Strom in dessen Wicklungen wurde nach dem System Ward-Leonard reguliert, gleichfalls war er mit Wendepolen ausgestattet, um den Dieselmotor zu starten. Für die Speisung der Wicklungen des Generators und zum Laden der Batterie diente der Hilfsgenerator. Die fünf doppelten Traktionsfahrmotoren der Firma Sécheron waren im Rahmen gelagert und besaßen Zwangsbelüftung. Das Moment zur Übertragung auf die Treibräder wurde durch den Sécheron-Federantrieb übertragen. Das Übertragungsverhältnis betrug 1/6,8. Der Fahrschalter von dem Lokführer betrug 15 Fahrstufen.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz.", "content": "Die Diesellokomotive wurde zuerst für den Versuchsbetrieb auf der Linie Moskau – Leningrad der Oktoberbahn eingesetzt, nach Vollendung wurde sie zu dem Depot Aşgabat gegeben. Es wurde im Versuch ermittelt, dass die Dauerleistung 1050 PS bei einer Geschwindigkeit von 24 km/h bis 50 km/h, die Dauerzugkraft 21000 kp bei 12,5 km/h betrug. Bei Geschwindigkeiten über 24 km/h konnten lediglich 12000 kp ermittelt werden. Die Lokomotive war im Zugdienst eingesetzt und war eine nützliche Ergänzung zu den Diesellokomotiven der Reihe Э. Sie konnte aber nicht ihre volle Leistungsfähigkeit umsetzen, weil der größte Schwachpunkt bei ihrer Konstruktion der Sécheron-Federantrieb war. Bei diesem kam es öfters zu einzelnen Federbrüchen, wodurch die Maschine zur Reparatur abgestellt stand. Zu einer Umkonstruktion der Federtöpfe analog dem Kleinow-Federtopf-Antrieb konnte man sich offensichtlich nicht entschließen, auch wäre eine mögliche Serienproduktion der Lokomotive durch die Fertigung im Ausland problematisch geworden. So blieb es bei diesem einen Exemplar. In der Zeit des Großen Vaterländischen Krieges wurden die Lokomotive aus dem aktiven Dienst genommen und 1953 ausgemustert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lokomotive der Baureihe Э8 (deutsche Transkription E8) der Sowjetischen Eisenbahnen (SŽD) war eine breitspurige Diesellokomotive der ersten Generation, die als Besonderheit über zwei Motor-Generatoreinheiten verfügte. Die Lokomotive hatte einige Mängel, und deshalb kam es nicht zu einer Serienproduktion.", "tgt_summary": null, "id": 1281360} {"src_title": "Steve Smith (Komiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der 1,84 m große und zu seiner aktiven Zeit 90 kg schwere Spielmacher begann seine Karriere 1985 beim SKA Minsk und wurde Teil der dominierenden Mannschaft der späten 1980er-Jahre. Mit dem Armeeklub wurde er 1986, 1988 und 1989 sowjetischer Meister, gewann den Europapokal der Landesmeister 1987, 1989 und 1990 sowie den Europapokal der Pokalsieger 1988. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wechselte er 1992 in die spanische Liga ASOBAL zu BM Cuenca. Nach einer Saison schloss er sich BM Ciudad Real an, bei dem er bis 2000 blieb. In der Saison 1998/99 unterlag er im Finale des Euro-City-Cups der SG Flensburg-Handewitt. Im EHF-Pokal 1999/2000 scheiterte er im Viertelfinale am späteren Sieger RK Metković Jambo. Anschließend spielte er noch in der zweiten spanischen und französischen Liga, ehe er 2006 seine Karriere als Spieler beendete. In der Sowjetischen Nationalmannschaft debütierte Bebeschko 1990, ein Jahr nachdem er mit der Juniorenauswahl 1989 Weltmeister geworden war. Mit dem Vereinten Team der GUS gewann er bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona die Goldmedaille. Für den Olympiasieg erhielt er die Auszeichnung \"Verdienter Meister des Sports der UdSSR\" (Заслуженный мастер спорта СССР). Er bestritt 70 Länderspiele. Nach seiner aktiven Karriere übernahm Bebeschko 2006 den Trainerposten von BM Huesca und 2008 von BM Toledo. Mit dem weißrussischen Klub HC Dinamo Minsk gewann er 2010, 2011, 2012 und 2013 die weißrussische Meisterschaft sowie 2010 und 2013 den Pokal. International erreichte er die dritte Runde im EHF-Pokal 2009/10, die Gruppenphase in der EHF Champions League 2010/11, das Viertelfinale im EHF-Pokal 2011/12 und das Achtelfinale in der EHF Champions League 2012/13. Von 2013 bis Dezember 2014 trainierte er den ukrainischen Meister HK Motor Saporischschja, mit dem er in der EHF Champions League 2013/14 im Achtelfinale auf den THW Kiel traf. 2015 übernahm er das Traineramt des weißrussischen Vereins Brest GK Meschkow, der unter seiner Leitung 2016, 2017 und 2018 sowohl die weißrussische Meisterschaft als auch den weißrussischen Pokal gewann.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Serhij Bebeschko schloss eine Ausbildung am \"Staatlichen Institut für Körperkultur\" (ГИФК Государственной институт физической культуры) in Kiew ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Serhij Wassiljowitsch Bebeschko (,, * 29. Februar 1968 in Nowa Kachowka, Ukrainische SSR, Sowjetunion) ist ein ukrainischer Handballtrainer und ehemaliger Handballspieler. Er wurde zumeist auf der Position Rückraum Mitte eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 2334040} {"src_title": "SAR-Klasse 1E", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Charakteristika.", "content": "„Urbano“-Züge zeichnen sich dadurch aus, dass sie üblicherweise an allen Bahnhöfen und Haltepunkten der Strecke halten sowie eine relativ niedrige Reisegeschwindigkeit haben. Die Zuggattung umfasst weder einen gastronomischer Service noch die Möglichkeit der Sitzplatzreservierung. Urbano-Zugleistungen sind bestimmten Linien (Porto) oder Linienfamilien (Lissabon) zugeordnet, zudem besitzen sie synchrone Taktzeiten, die zwischen 10 und 60 Minuten variieren. Außerdem werden Urbano-Zuggleistungen meist von speziell dafür vorgesehenen Fahrzeugen, die für große Massen ausgelegt sind, gefahren (siehe unten). Abgesehen von einem Streckenabschnitt im Großraum Porto (Caíde—Marco de Canaveses auf der Urbano-Linie „Linha de Marco“) werden alle Urbano-Verkehre in Portugal elektrisch betrieben. Eine besondere Markenausprägung der Zuggattung, wie bei den S-Bahnsystemen in deutschsprachigen Gebieten, die eigenen Logos besitzen oder explizit mit der Zuggattung werben, ist in Portugal nicht zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Urbano-Züge werden nahezu ausschließlich durch die beiden Verkehrssparten CP Urbanos de Lisboa und CP Urbanos do Porto in Lissabon beziehungsweise Porto gefahren. Allein diese beiden Sparten boten 2008 1064 Zugfahrten mit Urbano-Zügen pro Tag an, was gut 65 Prozent aller gefahrenen Zugleistungen in Portugal in dem Jahr entsprach. Gemeinsam beförderten beide Geschäftseinheiten 2008 116 Millionen Fahrgäste, was gut 85 Prozent aller Eisenbahnfahrgäste Portugals entsprach. In Lissabon gibt es zusätzlich das private Verkehrsunternehmen Fertagus, das ebenfalls Urbano-Züge zwischen Lissabon und Setúbal betreibt. Neben den Urbano-Zügen im Großraum Lissabon und Porto, werden die Züge zwischen dem Badeort Figueira da Foz und Coimbra (über Alfarelos) ebenfalls als Urbano bezeichnet. Ursprünglich besaß das Coimbraer Netz noch zwei Urbano-Linien, von Coimbra nach Figueira da Foz (über Cantanhede, vorwiegend Ramal da Figueira da Foz) und von Coimbra nach Serpins (ausschließlich Ramal da Lousã). Beide Linien wurden jedoch wegen Streckenstilllegungen in den letzten Jahren eingestellt. Die Urbano-Zugleistungen in Coimbra werden ausschließlich von der CP-Verkehrssparte CP Regional gefahren.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Im Großraum Lissabon gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Fahrzeugtypen, die klassische Urbano-Zugleistungen fahren. Im Fahrzeugpark der CP Urbanos de Lisboa stehen Fahrzeuge der Baureihe 2300/2400 zur Verfügung, die eine relativ hohe Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h erreichen und pro Wageneinheit auf jeder Seite drei Türen besitzen. Die Baureihe war vor allem für die am stärksten genutzte Eisenbahnstrecke Portugals, die Linha de Sintra, produziert worden. Des Weiteren besitzen CP Urbanos de Lisboa und das Privatunternehmen Fertagus Doppelstockzüge der Baureihe 3500, die pro Wageneinheit über 270 Sitz- und Stehplätze verfügen und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erreichen. Außerdem werden auf der einzigen mit 1500 Volt Gleichstrom elektrifizierten Eisenbahnstrecke, der Linha de Cascais, Züge der Baureihe 3150/3250 eingesetzt. Die drei genannten Baureihen werden ausschließlich im Großraum Lissabon als Vorortzüge eingesetzt. In Porto werden größtenteils alle Urbano-Linien mit den 2002 produzierten Fahrzeugen der Baureihe 3400 gefahren. Sie sind komplett durchgängig und verfügen über etwa 1162 Sitz- und Stehplätze. Da sowohl in Porto als auch in Lissabon das Zugmaterial knapp ist, wird die eigentlich für den Regionalverkehr vorgesehene Baureihe 2240 eingesetzt. Diese wird auf der Urbano-Linie zwischen Figueira da Foz und Coimbra eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Urbano, auch comboio urbano oder comboio suburbano, ist eine Zuggattung für den Schienenpersonennahverkehr in Ballungsräumen Portugals. Sie bildet neben der Zuggattung Regional, die vornehmlich auf Nebenbahnen und in abgelegeneren Regionen gefahren wird, das Basisangebot auf den Eisenbahnstrecken in den Großräumen Portugals. Die Zuggattung ist mit der in deutschsprachigen Räumen verbreiteten S-Bahn vergleichbar.", "tgt_summary": null, "id": 2160185} {"src_title": "Helvetia (West Virginia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Salomonsson begann mit dem Fußballspielen beim \"Ekets GoIF\", den er als Jugendspieler 2004 in Richtung Ängelholms FF verließ. Beim Drittligisten avancierte er ab 2006 schnell zum Stammspieler und wurde in der Folge bei mehreren Erstligisten gehandelt. Ende 2007 stieg er unterdessen mit der Mannschaft in die zweitklassige Superettan auf. Im April 2008 verpflichtete schließlich der Erstligist Halmstads BK den Spieler zum Sommer. Letztlich blieb er auf Leihbasis bis zum Saisonende bei Ängelholms FF, wo er mit 28 Saisonspielen als Stammspieler den Aufsteiger ins Aufstiegsrennen zur Allsvenskan führt. Als Tabellenfünfter fehlen am Saisonende drei Punkte zum Erreichen des Relegationsplatzes zur höchsten Liga. Bei seinem neuen Klub war Salomonsson ebenfalls schnell Stammspieler. An der Seite von Spielern wie Tomas Žvirgždauskas, Magnus Bahne, Mikael Rosén und Michael Görlitz rutschte er mit der Mannschaft in den Abstiegskampf, die Spielzeit 2010 beendet der Klub auf Tabellenrang zwölf. Dennoch hatte der Jugendnationalspieler auch Nationaltrainer Erik Hamrén überzeugt, der ihn Anfang 2011 auf die Länderspieltournee der schwedischen Auswahlmannschaft nach Südafrika mitnahm. Dort debütierte er am 22. Januar beim 1:1-Unentschieden gegen eine aus Spielern aus der einheimischen Premier Soccer League bestehende südafrikanische Auswahlmannschaft durch Tore von Tiyane Mabunda und Tobias Hysén in der A-Nationalelf. In der anschließenden Spielzeit stand der Verein von Beginn an am Tabellenende, am Ende der Sommerwechselperiode verließ Salomonsson jedoch den Klub in Richtung IFK Göteborg. Unter dem Trainerduo Stefan Rehn und Jonas Olsson lief er in sechs Spielen bis zum Saisonende auf, unter deren Nachfolger Mikael Stahre war er ab der Spielzeit 2012 Stammspieler in der Defensive. Nach einem siebten Platz spielte der Klub in der folgenden Saison zeitweise um die Meisterschaft. Bereits im Sommer erreichte die Mannschaft das Pokalendspiel gegen Djurgårdens IF, bei dem er in der Startelf stand. In der zweiten Halbzeit wurde er für Daniel Lopes Silva ausgewechselt, die Entscheidung zugunsten seines Klubs im Elfmeterschießen verfolgte er daher abseits des Spielfeldes. Parallel erreichte er mit dem Klub den dritten Tabellenplatz in der Allsvenskan. Zum Ende des Jahres 2018 wechselte Salomonsson nach Japan zu Sanfrecce Hiroshima. Der Verein aus Hiroshima spielte in der höchsten japanischen Liga, der J1 League. 2019 absolvierte er 19 Erstligaspiele. Die Saison 2020 wurde er an den Zweitligisten Avispa Fukuoka nach Fukuoka ausgeliehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Emil Salomonsson (* 28. April 1989) ist ein schwedischer Fußballspieler. Der Defensivspieler, der mit IFK Göteborg 2013 den schwedischen Landespokal gewann, debütierte 2011 in der schwedischen Nationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1525601} {"src_title": "Qualitätszeichen Südtirol", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Dahlgren begann mit dem Fußballspielen bei \"Häljarps IF\", ehe er Anfang 1995 als Jugendspieler zu Landskrona BoIS wechselte. Dort rückte er als Nachwuchsspieler in den Profikader auf und debütierte 2003 in der höchsten schwedischen Spielklasse, war aber in den ersten Jahren nur Ergänzungsspieler. Erst nach dem Abstieg aus der Allsvenskan am Ende der Spielzeit 2005 – in den Relegationsspielen gegen den Göteborger Klub GAIS verlor man aggregiert mit 1:2 – avancierte er in der zweitklassigen Superettan zum Stammspieler. An der Seite von Lee Baxter, Pontus Segerström, Jörgen Pettersson und Karl Corneliusson stand er in der Zweitliga-Spielzeit 2006 in 23 der 30 Saisonspiele auf dem Spielfeld, als Tabellenfünfter verpasste der Verein jedoch den direkten Wiederaufstieg in die schwedische Eliteserie. Wenngleich weiterhin Stammkraft, rutschte der Klub in den beiden folgenden Jahren in die hinteren Tabellenränge ab. Nach Auslaufen seines Vertrages wechselte Dahlgren Anfang 2009 ablösefrei zu GAIS. Dort hatte der bisherige Cheftrainer Magnus Pehrsson seinen Transfer vorangetrieben, war aber vor Saisonbeginn zum dänischen Klub Aalborg BK gewechselt und durch Alexander Axén ersetzt worden. Unter diesem kam er nicht über die Rolle eines Ergänzungsspielers hinaus. Nachdem er seit Juli des Jahres nicht mehr für den Göteborger Verein in der ersten Liga aufgelaufen war, verließ er im Dezember den Verein in Richtung Ängelholms FF in die Superettan. Hier war er auf Anhieb Stammspieler und trug dazu bei, dass sich der Klub in der zweithöchsten Spielklasse etablierte. In der Spielzeit 2011 stand der Klub knapp vor dem Sprung in die Allsvenskan, an der Seite von Marcus Lindberg, Sebastian Andersson und Johan Blomberg scheiterte er mit der Mannschaft in der Relegation am Syrianska FC.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jens Mikael Dahlgren (* 19. Juli 1984 in Landskrona) ist ein schwedischer Fußballspieler. Der Abwehrspieler debütierte 2003 in der Allsvenskan.", "tgt_summary": null, "id": 2390268} {"src_title": "Aspourgos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film beginnt zur Zeit der Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2008 mit einem brutalen Angriff des Antagonisten Harlan DeGroat auf einen hilfsbereiten Besucher in einem Autokino. Der Irak-Veteran Rodney und sein Bruder Russell Baze pflegen ihren bettlägerigen Vater, können aber kaum für ihren eigenen Lebensunterhalt aufkommen. Russell arbeitet im örtlichen Stahlwerk, um mit dem Geld heimlich die Schulden seines Bruders abzubezahlen und seiner Freundin Lena ein gutes Leben zu ermöglichen. Weil Russell jedoch alkoholisiert in einen verheerenden Verkehrsunfall verwickelt wird, muss er eine längere Haftstrafe absitzen. Als Russell wieder auf freien Fuß kommt, ist der Vater tot und Lena ist von ihrem neuen Freund schwanger. Sein Bruder Rodney hat sich wegen seiner Schulden vom zwielichtigen Buchmacher John Petty zu illegalen Straßenboxkämpfen nötigen lassen. Rodney drängt den Buchmacher dazu, ihm einen letzten Kampf in einem abgelegenen Dorf in den Appalachen zu verschaffen, bevor er sich – dem Rat seines Bruders folgend – eine legale Arbeit suchen möchte. John Petty weigert sich anfangs, lässt sich schließlich aber doch von Rodney überreden. Im Vorfeld des Kampfes wird Rodney von John mit dem drogensüchtigen und gewalttätigen Harlan DeGroat bekannt gemacht. Hierbei stellt sich heraus, dass John seinerseits Schulden bei DeGroat hat und diese durch eine Manipulation des Kampfes aus der Welt schaffen möchte. Es wird vereinbart, dass Rodney den Kampf verlieren soll, was dieser trotz anfänglicher Schwierigkeiten auch tut. Nach dem Kampf fordert DeGroat ungeachtet der eingehaltenen Vereinbarung Geld von John. Dieser hat allerdings kein weiteres Geld bei sich, weswegen er und Rodney auf der Heimfahrt aufgehalten und von DeGroat erschossen werden. Die Tat kommt ans Licht, da John versehentlich mit seinem Mobiltelefon einen Freund angerufen und dessen Mailbox die Gespräche sowie den Tod Johns aufgezeichnet hat. Aus Russells Sicht besteht noch Hoffnung seinen Bruder lebend zu finden, da auf der Mailbox lediglich der Schuss auf John zu hören ist. Der Polizist Barnes, welcher der neue Freund seiner Ex-Freundin Lena ist, klärt ihn über den aktuellen Stand der Ermittlungen auf und muss Russell gegenüber zugeben, dass ihm aufgrund von unterschiedlichen Zuständigkeitsbereichen weitestgehend die Hände gebunden sind. Russell fühlt sich im Stich gelassen und begibt sich gemeinsam mit seinem Onkel Red auf die Suche nach seinem Bruder und den mutmaßlichen Tätern. Durch Recherchen in Johns Umfeld kommen sie DeGroat, der inzwischen auch von der Polizei gesucht wird, auf die Spur. Sie fahren in die Appalachen und finden DeGroats Haus. Die beiden werden jedoch von einem Streifenwagen entdeckt, welcher von Barnes angewiesen wurde, sie zu ihrem eigenen Schutz entweder festzunehmen oder bis zur Staatsgrenze zu begleiten. Wieder zu Hause, erfährt Russell eines Morgens vom Chief, dass ein Jagdhund die Leiche Rodneys in New Jersey aufgefunden hat. Russell findet in Johns Büro die Telefonnummer von DeGroat und lockt diesen in einen Hinterhalt, indem er sich als Nachfolger von John ausgibt, der dessen Schulden begleichen würde, falls er bei ihm erscheinen und das Geld holen würde. Der Anschlag auf DeGroat schlägt jedoch fehl, es gelingt ihm, in Richtung Stahlwerk zu flüchten. Hier kommt es zum Showdown zwischen Russell und DeGroat: Russell schießt dem inzwischen unbewaffneten DeGroat mit einem Jagdgewehr ins Bein und in den Bauch. Die Schüsse sorgen für einen Einsatz von Barnes, welcher zum Stahlwerk fährt und mit gezogener Waffe versucht, Russell davon abzubringen, DeGroat zu töten. Russell tötet DeGroat durch einen Kopfschuss ohne ein Einschreiten von Barnes. In der Schlussszene sitzt Russell allein am Esstisch in seinem Elternhaus.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film feierte seine Premiere beim AFI Film Festival am 9. November 2013. Nach diversen weiteren Aufführungen auf internationalen Filmfestivals kam er zunächst am 4. Dezember 2013 in ausgewählte Kinos in New York City und Los Angeles, ehe er zwei Tage später landesweit in Nordamerika in den Kinos anlief. Filmstart in Deutschland war der 3. April 2014.", "section_level": 1}], "src_summary": "Auge um Auge (im Original \"Out of the Furnace\") ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Scott Cooper aus dem Jahr 2013.", "tgt_summary": null, "id": 781919} {"src_title": "Andrew George Blair", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als junger Mann wanderte Kinnell von Großbritannien in die Vereinigten Staaten aus. Zwischen 1914 und 1930 spielte er in sechs Produktionen am Broadway, ehe er eine Filmkarriere in Hollywood einschlug. 1930 gab er sein Filmdebüt in \"Old English\" unter der Regie von Alfred E. Green. Kinnell verkörperte häufig respektable britische Gentlemans und war unter anderem in würdevoll erscheinenden Rollen als Richter, Arzt und Offizier auf der Leinwand zu sehen. Gelegentlich spielte er jedoch auch Gangster und andere zwielichtige Gestalten, so etwa in seiner heute vielleicht bekanntesten Rolle: Im Filmklassiker \"Der öffentliche Feind\" spielte er den schmierigen Kleinkriminellen Putty Nose, der Kinder zu Diebstählen verleitet und schließlich einem ehemaligen seiner Schützlinge, gespielt von James Cagney, regelrecht hingerichtet wird. Bekannt wurde Kinnell auch als Nebendarsteller an mehreren Streifen der Charlie-Chan-Filmreihe. Murray Kinnell spielte auch häufig in den Filmen seines Freundes, des Theaterstars George Arliss. Nachdem Kinnell zusammen mit Bette Davis im Film \"The Menance\" (1932) gespielt hatte, empfahl er sie seinem Freund Arliss für dessen nächsten Film \"The Man Who Played God\", der für Davis zum Durchbruch werden sollte. Somit hatte Kinnell eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Bette Davis' Karriere gespielt. Kinnell war im Hollywood der 1930er-Jahre ein erfolgreicher Charakterdarsteller, der im kurzen Zeitraum von sechs Jahren in über 70 Filmproduktionen zu sehen war. 1937 beendete Kinnell seine Filmkarriere, um anschließend als Manager bei der Schauspielgewerkschaft Screen Actors Guild zu arbeiten. 1952 ging er bei der Screen Actors Guild in den Ruhestand, zwei Jahre später starb er im Alter von 65 Jahren in Santa Barbara.", "section_level": 1}], "src_summary": "Murray Kinnell (* 24. Juli 1889 in London, England; † 11. August 1954 in Santa Barbara, Kalifornien) war ein britischer Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1733631} {"src_title": "Das Dschungelbuch (1976)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "David Ramsey wurde als eines von sechs Kindern in Detroit geboren. Erste Erfahrungen mit dem Schauspielen machte er in der Kirche in einem Theaterstück. Nach Abschluss der Mumford High School besuchte er mithilfe eines Stipendiums die University of South Carolina. Obwohl David Ramsey bereits 1987 im Film \"Der Voodoo-Fluch\" auftrat, ist er erst seit 1995 regelmäßig im Fernsehen zu sehen. So hatte er 1996 und 1997 in den Filmen \"Der verrückte Professor\", \"Die Brady Family 2\" und \"Con Air\" kleinere Rollen inne. Seine erste Hauptrolle war die des \"David Randolph\" in der auf UPN ausgestrahlten Sitcom \"Good News\", welche er zwischen 1997 und 1998 verkörperte. In den folgenden Jahren war er in mehreren Filmen zu sehen, zum Beispiel in \"Das Glücksprinzip\" als \"Sidney Parker\". Es folgten bis 2004 Gastauftritte in \"For Your Love\", \"Girlfriends\", \"The Guardian – Retter mit Herz\", \"\", \"Navy CIS\", \"One on One\", \"Crossing Jordan – Pathologin mit Profil\", \"\" und \"Charmed – Zauberhafte Hexen\". 2005 hatte er kleinere Rollen in \"Huff – Reif für die Couch\" und \"All of Us\" inne. Ein Jahr später war er in einer Hauptrolle im Film \"Über Nacht Familienvorstand\" neben Lacey Chabert zu sehen. Bis ins Jahr 2008 verkörperte Ramsey in einer wiederkehrenden Rolle der \"Will Bennett\" in der Serie \"Ghost Whisperer – Stimmen aus dem Jenseits\". Trotz all dieser Rollen erlangte er erst durch die Rolle des \"Anton Biggs\" in der Showtime-Serie \"Dexter\" Bekanntheit. Diese Rolle verkörperte er zwischen 2008 und 2009 in insgesamt 17 Folgen der Serie. Auch seine Rolle als \"Joseph\" im Film \"Mütter und Töchter\" vergrößerte seine Bekanntheit. Nach einer Hauptrolle in der kurzlebigen Serie \"Outlaw\" und Auftritten in diversen Fernsehserien, unter anderem in \"Grey’s Anatomy\", \"The Defenders\" und \"Blue Bloods – Crime Scene New York\", ist David Ramsey seit Oktober 2012 in der The-CW-Serie \"Arrow\" neben Stephen Amell, Katie Cassidy, Willa Holland, Emily Bett Rickards und Susanna Thompson zu sehen. Er verkörpert den Ex-Militär \"John Diggle\", der der Bodyguard und Helfer der Hauptfigur ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "David Ramsey (* 17. November 1971 in Detroit, Michigan) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, bekannt durch seine Rollen in den Serien \"Dexter\" und \"Arrow\".", "tgt_summary": null, "id": 690565} {"src_title": "Haltepunkt Velbert-Nierenhof", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der schwedische Maschinen- und Lokomotivhersteller Nydqvist och Holm AB erhielt 1949 eine europaweite Lizenz zum Bau von EMD-Dieselloks. Dieser überarbeitete die Konstruktion der australischen VR-Lok, wobei das engere UIC-Umgrenzungsprofil eine wesentliche Rolle spielte. Besonders das niedrige Lichtraumprofil der SNCF in Frankreich war dabei maßgeblich. Das Dach musste stärker als bei den Übersee-Lokomotiven zur nunmehr tiefer liegenden Dachseitenkante gekrümmt werden. Dies hatte Auswirkungen auf die Lage der Seitenfenster, die dadurch weiter herunter gezogen wurden. Somit mussten die Außenenden der Führerstands-Frontscheiben mehr nach unten gezogen werden, was ihnen ihr markantes, trapezförmiges Aussehen verlieh. Die typische Vorderschnauze wurde noch stärker als bei den amerikanischen und australischen Modellen geneigt, um die Stoßkräfte der in Europa üblichen Seitenpuffer besser aufnehmen zu können. Ansonsten entsprach der Entwurf bis hin zu den australischen Drehgestellen den Clyde-Ausführungen. Erster Besteller dieser Lok waren die Dänischen Staatsbahnen, die den Ersatz der Dampflokomotiven auf ihrem Streckennetz anstrebte und bereits Ende der 40er-Jahre mit GM in Kontakt stand. Sie orderte, nachdem erste Entwürfe 1951 vorlagen, im Jahr 1952 vier 133 km/h schnelle Lokomotiven dieser Bauart mit der Achsfolge (A1A)’ (A1A)’.", "section_level": 1}, {"title": "Probelok NSB Type 64.", "content": "Die norwegischen Dampflokomotiven waren meist alt und durch den Krieg verschlissen. Sie waren teuer zu betreiben und hinsichtlich der Energieumsetzung wenig effektiv. Die seit den 1920er Jahren vorhandene Option des elektrischen Antriebes war durch die Elektrifizierung der Strecken mit großen Investitionen verbunden und nur auf Strecken mit viel Verkehr profitabel. 1952 wurde geplant, in nächster Zukunft 50 % des Eisenbahnnetzes in Norwegen zu elektrifizieren und auf diesen Strecken 80 % des Verkehrs elektrisch zu befördern. Für den restlichen Verkehr und als Alternative für die Dampflokomotiven wurde 1954 ein dieselelektrische Lokomotive von Nydqvist och Holm erprobt. Die Lok wurde als \"NSB Type 64\" mit der Nohab-Fabriknummer 2246 geführt. Diese war nur für 105 km/h ausgelegt und besonders für norwegische Verhältnisse entwickelt worden. Die Lok wurde vor allem auf der Nordlandsbane getestet und stellte sich als zuverlässig heraus.", "section_level": 1}, {"title": "NSB Di 3a.", "content": "Nachdem die \"NSB Type 64 „2246“\" in Tests gegen zwei deutsche Probelokomotiven von MaK Kiel und von KHD überzeugt hatte, wurden fünf Lokomotiven bestellt, die 1957 mit der neuen Baureihenbezeichnung Di 3 ausgeliefert wurden. Insgesamt bestellte NSB 19 Lokomotiven, die bis 1958 geliefert und als \"Di 3 603\" bis \"Di 3 621\" eingereiht wurden. 1957 wurde die Probelok gekauft, die ab diesem Zeitpunkt als \"Di 3 602\" in Norwegen fuhr. Die Achsfolge der Di 3 betrug Co’ Co’. Speziell für die norwegischen Winterverhältnisse wurden die Frontscheiben mit einem Gitter als Eiszapfenschutz bei Tunnel- und Brückendurchfahrten versehen. \"Di 3 622\" und \"Di 3 623\" wurden 1960 geliefert. Sie waren ursprünglich für Finnland vorgesehen, wurden dort aber abbestellt. Sie konnten noch in der Bauphase von der in Finnland üblichen Breitspur auf Normalspur umgebaut werden. Eigentlich war für sie die neue Unterbauart \"Di 3c\" vorgesehen. Aufgrund des gleichen Aufbaus und der Achsfolge wurden sie jedoch in die Bauart \"Di 3a\" eingereiht, mit der ab diesem Zeitpunkt alle Di 3 mit der Achsfolge Co’ Co’ bezeichnet wurden, da die Bauart \"Di 3b\" dazu kam. Weitere Bauserien folgten 1965 (\"Di 3a 624 bis 629\") und 1969 (\"Di 3a 630 bis 633\"). Zur Heizung von Reisezügen waren die Lokomotiven mit Dampfkesseln ausgerüstet.", "section_level": 1}, {"title": "NSB Di 3b.", "content": "Nydqvist och Holm baute 1960 eine 143 km/h schnelle Probelok für die finnische Eisenbahn und ohne Auftrag zwei weitere, alle in der finnischen Breitspur von 1524 mm. Die VR erwarb jedoch keine dieser Loks. Nydqvist och Holm konnte die drei Loks nach Umbau auf Normalspur als Di 3b an die NSB verkaufen. Diese (A1A)’ (A1A)’-Lokomotiven trugen die Nummern \"Di 3b 641 bis 643\".", "section_level": 1}, {"title": "Einsätze.", "content": "Anfangs erfolgte der Einsatz der Di 3 auf der Dovrebane, Nordlandsbane und Gjøvik-/Bergensbane. Nach der Erneuerung einiger schwachen Brücken auf der Gudbrandalsbane konnten die Lokomotiven die Gesamtstrecke von Trondheim bis Hamar befahren. Auf der Raumabane wurden sie ab 1958 für Nachtzüge verwendet. Auf diesen Strecken waren die Di 3 und Dampfloks bis 1965 gemeinsam im Einsatz. Ende der 1960er Jahre waren 17 der Lokomotiven im Bezirk Trondheim, zwei im Bezirk Hamar und sechs im Bezirk Bergen im Einsatz. Zu dieser Zeit wurden sie auf der Rørosbane kaum verwendet, da einige zu schwache Brücken vorhanden waren. Der \"Reitanviadukten\" wurde 1960 umgebaut, damit war das Haupthindernis beseitigt. Bereits im Februar 1961 wurde der Abschnitt Oslo–Hønefoss elektrifiziert, damit konnten Schnellzüge auf der Bergensbane mit Diesel- oder Elektrotraktion gefahren werden. Gleichzeitig wurde die Nordlandsbane ständig verlängert, im Februar 1962 wurde Bodø erreicht. Die Strecke Hønefoss–Ål wurde ab dem 1. November 1962 elektrisch befahren. Daher übernahmen die Di 3 zunehmend Leistungen auf der Rørosbane und ab Mai 1964 waren sie dort fest im Einsatz. Im selben Jahr wurde die Elektrifizierung der Bergensbane abgeschlossen, womit fünf von sechs Lokomotiven für andere Strecken frei wurden. Eine Lokomotive verblieb für den Schneepflugdienst und als Ersatz in Finse stationiert. Erst 1965 mit der Auslieferung der Lokomotiven 624 bis 629 endete mit der dampfbetriebene Schnellzugbetrieb auf der Rørosbane. In den späten 1960er Jahren erfolgte die Elektrifizierung der Gudbrandsdalsbane und Dovrebane. 1967 wurde von Süden Otta und im folgenden Jahr Dombås angeschlossen. Nun konnten die Di 3-Lokomotive auf anderen Strecken eingesetzt werden. Die Valdresbane wurde verstärkt, um diese Lokomotiven einsetzen zu können. 1969 wurde die letzte Serie mit vier Lokomotiven geliefert, damit konnten die letzten Dampflokomotiven ab 1970 in untergeordnete Dienste abgegeben werden. Ebenfalls 1970 wurde die Elektrifizierung der Dovrebane abgeschlossen. Damit wurde ab diesem Zeitpunkt die vorhandene letzte Dampfreserve, eine 26c, die ständig abfahrbereit im Lokschuppen in Hamar stand, verzichtet. Die Di 3-Lokomotiven wurden auf Nordlandsbanen, Meråkerbanen, Rørosbanen, Raumabanen, Solørbanen und Valdresbanen konzentriert. Sie waren dort bis zum Einsatzende in Gebrauch. Bei den meisten Lokomotiven der NSB wurden in den 80er-Jahren die jeweils rechte Führerstandstür entfernt. Ungefähr zur gleichen Zeit wurden die Dampfheizkessel durch Hilfsdiesel mit Generator als elektrische Heizung ersetzt. Bis 1981 waren die 35 Lokomotiven ohne Konkurrenz. Dann übernahm die deutlich leistungsfähige Di 4 die Züge auf der Nordlandsbane. Auf der Valdresbahn wurde 1989 der Personenverkehr eingestellt, die Di 3 wurde weiter bis zum Sommer 1993 vor den Güterzügen eingesetzt. In den 1990er Jahren begannen die NSB nach einem Ersatz der fast 40-jährige Di 3-Loks zu suchen. Zwölf Lokomotive Di 6 (Co' Co') und 20 Lokomotiven Di 8 (Bo' Bo') sollten sie ersetzen. Die \"Di 6\" wurden an den Lieferanten zurückgegeben, weil sie sich nicht bewährten. Die \"Di 8\" übernahmen die Güterzüge von den \"Di 3\". Die verbleibenden Personenzüge wurden durch Triebwagen vom Typ BM 93 und teilweise durch BM 92 ersetzt. Im Güterverkehr wurden die NOHAB letztendlich durch die Class 66 abgelöst. Den letzten planmäßigen Reisezug führten die \"Di 3 623\" und \"Di 3 629\" am 26. Dezember 2000 auf der Rørosbane.", "section_level": 1}, {"title": "Verbleib.", "content": "Vier Lokomotiven, \"Di 3a 622, 626, 630 und 631,\" wurden 2001 an ein Gleisbauunternehmen in Italien veräußert.", "section_level": 1}, {"title": "OBAS Di 3.", "content": "Im gleichen Jahr 2001 hatte die in Narvik ansässige und 2009 in Insolvenz gegangene Ofotbanen AS (OBAS) die \"Di 3a 603, 621, 623, 629 und 632\" übernommen. Die Lokomotiven fanden dort vor allem im Güterzugverkehr und vor Bauzügen Verwendung.", "section_level": 2}, {"title": "SkJb Di 3.", "content": "Nach dem Konkurs von OBAS ging die \"Di 3a 629\" (92 76 0303 629-8 N-OBAS) am 26. Februar 2010 an die schwedische Gesellschaft Skandinaviska Jernbanor. Dort blieb sie bis 2012.", "section_level": 2}, {"title": "Rush Rail Di 3.", "content": "Rush Rail übernahm 2012 die \"Di 3a 629\". Diese stand 2014 ohne Drehgestelle im Eisenbahnmuseum der JÅÅJ in Åmål.", "section_level": 2}, {"title": "IBAB Di 3.", "content": "Ebenfalls nach dem OBAS-Konkurs übernahm am 1. Mai 2009 die Inlandsbanan AB die Lokomotiven \"Di 3a 621, 623 und 632\".", "section_level": 2}, {"title": "Trainkos 2640 003–006.", "content": "Nach der Ausmusterung in Norwegen gelangten 2001 die \"Di 3a 619 und 633\" sowie die \"Di 3b 641 und 643\" als Wiederaufbauhilfe in den Kosovo zur \"Hekurudhat e Kosovës / Kosovske Železnice\" (HK/KŽ). Nach der Aufteilung dieser Gesellschaft im September 2011 wurde sie von der Betriebsgesellschaft Trainkos eingesetzt, während \"Infrakos\" für die Bahninfrastruktur zuständig ist. Sie wurden nacheinander restauriert und bildeten teilweise das Rückgrat des dortigen Eisenbahnverkehrs. Die Lokomotiven wurden sowohl vor Güterzügen als auch im internationalen InterCity-Verkehr mit Mazedonien eingesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Museumsloks.", "content": "\"Di 3a 602\" und \"Di 3a 616\" sind im Norwegischen Eisenbahnmuseum in Hamar ausgestellt, ferner ist dort noch \"Di 3a 603\" vorhanden. \"Di 3a 602\" wurde im September 1997 vom Museum übernommen, sie wurde 2004 von der norwegischen GM-Gruppe in den Lieferzustand von 1954 restauriert. Die Lok ist einsatzbereit, wegen Platzmangel aber nur zu besonderen Anlässen im Museum zu besichtigen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Baureihe NSB Di 3 der Norges Statsbaner (NSB) sind dieselelektrische Lokomotiven für die Beförderung von Zügen auf nichtelektrifizierten Strecken. Sie lösten zuerst vor allem die als \"Dovregubben\" bekannten Dampflokomotiven des NSB Type 49 auf der Dovrebahn ab, wurden aber später auf vielen anderen Strecken eingesetzt. ", "tgt_summary": null, "id": 1859369} {"src_title": "Haltepunkt Haan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde erstmals urkundlich als die Pfarrei \"Susechz\" im Peterspfennigregister des Jahres 1326 im Dekanat Auschwitz des Bistums Krakau erwähnt. Der Ort liegt am westlichen Rand des Teilgebiets Oberschlesiens, das bis 1177/1178 zu Kleinpolen bzw. zum Herzogtum Krakau gehörte und dann zum Herzogtum Ratibor, das von den Schlesischen Piasten regiert wurde. Aus dieser Zeit rührte die bis 1821 bestehende Zugehörigkeit zum Bistum Krakau (danach im Bistum Breslau, ab 1925 im Bistum Katowice). Das Herzogtum Oppeln-Ratibor wurde 1281 nach dem Tod von Wladislaus I. von Oppeln geteilt und am Ende verblieb Suszec weiterhin beim Herzogtum Ratibor. 1327 übergab Herzog Lestko sein Herzogtum als ein Lehen an die Krone Böhmen. Nach dem Tod des Herzogs Lestko 1336 fiel es zusammen mit dem Herzogtum Ratibor als erledigtes Lehen an Böhmen. 1337 übertrug der böhmische König Johann von Luxemburg das Herzogtum Ratibor wiederum als ein Lehen an Nikolaus II. von Troppau, der dem Troppauer Zweig der Přemysliden entstammte. Dessen ältester Sohn Johann I. erhielt 1365 als Alleinerbe das Herzogtum Ratibor und begründete die Přemyslidische Stammlinie Troppau-Ratibor. Im späteren 15. Jahrhundert in der Zeit des ungarisch-böhmischen Kriegs wurde die Umgebung von Pless vom Teschener Herzog Kasimir II. beherrscht. Am 21. Februar 1517 wurde das Dorf \"Sussecz\" (das Verkaufsdokument war tschechischsprachig) mit der Freien Standesherrschaft Pleß von Kasimir II. an Alexius von Thurzo verkauft. Nach dem Tod des Königs Ludwig II. gelangte die Krone Böhmen und damit auch Schlesien 1526 an die Habsburger. Sie waren Landesherren von Schlesien in ihrer Eigenschaft als Könige von Böhmen. In der Zeit nach der Reformation konnte der Krakauer Archidiakons Krzysztof Kazimirski im Jahr 1598 das \"Villa Susiecz\" nicht visitieren, weil die Kirche in den Händen der Lutheraner war. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg und dem Vorfrieden von Breslau fiel das Dorf mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Ab 1816 gehörte es zum Kreis Pleß, mit dem es bis 1922 verbunden blieb. In der Volksabstimmung in Oberschlesien über die künftige Zugehörigkeit Oberschlesiens vom Jahre 1921 votierten 592 von 735 Wählern für Polen, 139 Stimmen votierten für Deutschland. Nach der polnischen Annexion Ostoberschlesiens 1922 gehörte Suszec zu Polen. Unterbrochen wurde dies nur durch die Besetzung Polens durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Ab dem Jahr 1950 gehörte es zur Woiwodschaft Katowice.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinde.", "content": "Zur Landgemeinde Suszec gehören sechs Ortschaften mit einem Schulzenamt: Kobielice (\"Kobielitz\"), Kryry (\"Krier\"), Mizerów (\"Miserau\"), Radostowice (\"Radostowitz\"), Rudziczka (\"Riegersdorf\") und Suszec (\"Sissetz\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Suszec ( \"Sissetz\") ist ein oberschlesisches Dorf in der Woiwodschaft Schlesien in Polen. Suszec ist Sitz der Gmina Suszec. Im Dorf befindet sich das Kohlebergwerk \"Krupiński\", welches seit 1983 Steinkohle fördert. Im Jahr 2017 wurde das Bergwerk geschlossen. ", "tgt_summary": null, "id": 878436} {"src_title": "Markus Schlacher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung und Karriere.", "content": "Kehler wuchs in Pennsylvania auf, wo er die \"Shamokin Area High School\" in Coal Township besuchte und anschließend ein Studium an der Pennsylvania State University absolvierte, das er 1974 mit einem Bachelor in Pädagogik abschloss. Während seiner Zeit an der Universität durchlief er ein Ausbildungsprogramm des Reserve Officer Training Corps und trat im April 1975 der Air Force bei, wo er als Mitglied einer \"Missile Combat Crew\" für verschiedene Typen von Interkontinentalraketen verantwortlich und in diesem Bereich bis in die beginnenden 1980er-Jahre neben anderen Aufgaben auch als Ausbilder tätig war. Kehlers weitere Ausbildung umfasst unter anderem Masterabschlüsse in \"Public Administration\" (University of Oklahoma, 1987) und \"National Security and Strategic Studies\" (Naval War College, 1995).", "section_level": 1}, {"title": "Dienst im Generalsrang.", "content": "Im Juli 2000 wurde Kehler zum Brigadegeneral befördert und kommandierte von August desselben Jahres an den \"21st Space Wing\" auf der Peterson Air Force Base, Colorado, bevor er im Mai 2002 als \"Director, National Security Space Integration\" in den Stab des stellvertretenden Secretary of the Air Force nach Washington, D.C. versetzt wurde, wo er bis Mai 2005 Dienst tat, von August 2003 an im Range eines Generalmajors. Im Anschluss folgte eine Verwendung beim USSTRATCOM, wo er unter Beförderung zum Generalleutnant von Mai 2005 an als Stellvertreter des damaligen Oberbefehlshabers General James Cartwright diente. Als dieser im August 2007 den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden des Vereinigten Generalstabs antrat, leitete Kehler das USSTRATCOM für rund zwei Monate übergangsweise, übergab das Kommando dann aber an Kevin Chilton, der zuvor das AFSPC befehligt hatte. Kehler selbst war bereits im Juli für die Nachfolge von Chilton als Befehlshaber des AFSPC nominiert worden und übernahm diesen Posten unter Beförderung zum General schließlich im Oktober. Am 28. Juni 2011 übernahm Kehler den Oberbefehl über das USSTRATCOM, wo er wiederum Kevin Chilton nachfolgte, der seinerseits in den Ruhestand trat. Das Kommando über das AFSPC hatte Kehler kurz zuvor an William Shelton abgegeben. Zum 1. Januar 2014 schied Kehler aus dem aktiven Dienst aus, sein Nachfolger am USSTRATCOM wurde Admiral Cecil D. Haney.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Auswahl der Dekorationen, sortiert in Anlehnung an die Order of Precedence of Military Awards:", "section_level": 1}], "src_summary": "Claude Robert \"Bob\" Kehler (* 7. April 1952 in Danville, Pennsylvania) ist ein ehemaliger General der United States Air Force (USAF). Kehler war vom 28. Januar 2011 bis zum 15. November 2013 Oberbefehlshaber des U.S. Strategic Command (USSTRATCOM), einem teilstreitkraftübergreifenden Funktionalkommando der Streitkräfte der Vereinigten Staaten mit Sitz auf der Offutt Air Force Base, Nebraska. Zuvor kommandierte er zwischen Oktober 2007 und Januar 2011 als Befehlshaber des Air Force Space Command (AFSPC) eines der Hauptkommandos der USAF.", "tgt_summary": null, "id": 692841} {"src_title": "Simon Oates", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung und Artwork.", "content": "Aufgenommen, komponiert und produziert wurde das Lied von den Oomph!-Mitgliedern Andreas Crap, Robert Flux und Dero Goi. Gemischt wurde die Single von Flux. Die Single wurde unter den Musiklabels GUN Records und Sony Music Entertainment veröffentlicht. Auf dem Cover der Maxi-Single ist – neben der Aufschrift des Künstlers und des Liedtitels – eine Schülerin, mit gesenktem Kopf auf den Tisch, zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung und Promotion.", "content": "Die Erstveröffentlichung der Single erfolgte am 9. Februar 2007 in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Maxi-Single beinhaltet neben der Radioversion auch eine Remixversion und das dazugehörige Musikvideo von \"Träumst du?\", sowie die Lieder \"Für immer\" und \"Augen auf! (live)\", als B-Seite. Insgesamt gibt es vier verschiedene Maxi-Singles, die sich alle durch die Anzahl an Titel und der Auswahl der B-Seiten unterscheidet. \"Träumst du\" wurde zuvor bereits in einer Solo-Version ohne Jandová aufgenommen und auf dem neunten Studioalbum \"GlaubeLiebeTod\" veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Der Liedtext zu \"Träumst du?\" ist komplett auf Deutsch verfasst. Sowohl die Musik als auch der Text wurden von Andreas Crap, Robert Flux und Dero Goi verfasst. Musikalisch bewegt sich der Song im Bereich der Neuen Deutschen Härte. Die Strophen werden vom Oomph!-Sänger Dero gesungen, der Refrain wird von Dero und Marta Jandová zusammen gesungen. Das Lied behandelt eine Verabredung zum Suizid durch einen gemeinsamen Sturz.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zu \"Träumst du?\" wurde in einem Schulgebäude gedreht. Zu sehen ist Jandová die eine sehr freizügig gekleidete Lehrerin spielt. In ihrem Unterricht verwendet sie die verbotene Prügelstrafe in sehr lasziven und zweideutigen Posen. Zwischendrin sind Ausschnitte des Hausmeisters der Schule zu sehen, der eine versteckte Kamera im Unterrichtsraum von Jandová angebracht hat und sich an ihr „aufgeilt“. Die Gesamtlänge beträgt 4:05 Minuten. Regie führte Oliver Sommer, produziert wurde es von den AVA Studios.", "section_level": 1}, {"title": "Bundesvision Song Contest 2007.", "content": "Oomph! und Marta Jandová gewannen den Bundesvision Song Contest 2007 für Niedersachsen mit neun Punkten Vorsprung vor dem für Hamburg antretenden Musiker Jan Delay mit dem Lied \"Feuer\" (138 Punkte). Während der Punktevergabe aller 16 Bundesländer setzten sich die beiden Kontrahenten schon relativ früh mit einem kleinen Abstand vor ihren Mitkonkurrenten ab, letztendlich konnten aber Oomph! und Jandová den Endspurt für sich behaupten. Neben ihrer Heimat Niedersachsen bekamen sie ebenfalls aus Rheinland-Pfalz die volle Punktzahl. Dies war die dritte Austragung des Bundesvision Song Contestes. Für Marta Jandová ist dies bereits die zweite Teilnahme bei der dritten Austragung des Bundesvision Song Contests. Bereits 2005 nahm sie zusammen mit Apocalyptica und dem Titel \"Wie weit\" für das Bundesland Baden-Württemberg teil. Sie belegten zusammen den fünften Platz mit 77 Punkten. Jeder Künstler dreht zu Promotionzwecken einen Wahlwerbespot für die Teilnahme am BuViSoco. In diesem sind Oomph! in einem Rock‘n’Roll Trainingscamp, mit einer Kiss-Coverband, in Braunschweig zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Charts und Chartplatzierungen.", "content": "\"Träumst du?\" erreichte in Deutschland Position neun der Singlecharts und konnte sich insgesamt eine Woche in den Top 10 und neun Wochen in den Charts halten. In Österreich erreichte die Single in fünf Chartwochen Position 48 der Singlecharts. Für Oomph! ist es nach \"Augen auf!\" und \"Brennende Liebe\" bereits der dritte Top-10-Erfolg in Deutschland. In Deutschland ist es ihr elfter Charterfolg, sowie der sechste in Österreich. Für Jandová ist es der erste Top-10-Erfolg in Deutschland. Nach \"Wie weit?\" ist es ihr zweiter Charterfolg in Deutschland und Österreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Träumst du? ist ein Lied der deutschen Neue Deutsche Härte-Band Oomph!, in Kooperation mit der tschechischen Sängerin Marta Jandová. Das Stück ist die zweite Singleauskopplung aus ihrem dritten Kompilationsalbum \"Delikatessen\" und Siegertitel des Bundesvision Song Contest 2007.", "tgt_summary": null, "id": 992236} {"src_title": "Robert Campbell of Glenlyon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "In der Schweiz wurden bis in die 1980er-Jahre sogenannte fürsorgerische Zwangsmassnahmen durchgeführt. Menschen, die nicht den damaligen moralischen Wertvorstellungen entsprachen, arm oder randständig waren, wurden vom Staat sogenannt administrativ versorgt. Schwerwiegende Missstände, Missbräuche und Übergriffe im Sozialbereich waren die Folge, denen die Opfer schutz- und rechtlos ausgeliefert waren. Betroffene gibt es aus verschiedensten Gründen:", "section_level": 1}, {"title": "Initiative.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Forderungen.", "content": "Die von Unternehmer Guido Fluri lancierte Wiedergutmachungsinitiative will", "section_level": 2}, {"title": "Komitee.", "content": "Die Initiative wird von einem breiten Komitee unterstützt, dem auch viele Schweizer Politiker angehören:", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "31. März 2014: Lancierung der Unterschriftensammlung für die Volksinitiative mit der Unterstützung von Politikerinnen und Politikern von rechts bis links. Um die Initiative einreichen zu können, müssen innerhalb von 18 Monaten 100'000 Unterschriften von Stimmberechtigten gesammelt werden. 1. April 2014: Offizieller Sammelbeginn 19. Juni 2014: Solidaritätsmarsch zugunsten der Initiative. In Genf wird Jean Ziegler, Vizepräsident des beratenden Ausschusses des UNO-Menschenrechtsrates, eine Petition überreicht. 19. Dezember 2014: Nach 8 Monaten Sammelzeit kann die Wiedergutmachungsinitiative mit über 110'000 gültigen Unterschriften bei den Schweizer Bundesbehörden eingereicht werden. 12. Januar 2015: Die Wiedergutmachungsinitiative ist offiziell zustande gekommen. 14. Januar 2015: Der Bundesrat lässt einen indirekten Gegenvorschlag ausarbeiten. Der Bundesrat spricht sich für einen Fonds von bis zu 300 Millionen aus. Das EJPD wird bis im Sommer 2015 eine Vernehmlassungsvorlage ausarbeiten. 27. April 2016: Der Nationalrat stimmt dem indirekten Gegenvorschlag der Regierung zur Wiedergutmachungsinitiative zu. 15. September 2016: Der Ständerat stimmt fast einstimmig dem indirekten Gegenvorschlag der Regierung zur Wiedergutmachungsinitiative zu. 10. Oktober 2016: Das Initiativkomitee zieht die Initiative unter der Bedingung zurück, dass der Gegenvorschlag in Kraft tritt. 26. Januar 2017: Die Referendumsfrist verstreicht ohne dass ein Referendum ergriffen wurde. Damit ist die Initiative endgültig zurückgezogen. 1. April 2017: Das Bundesgesetz über die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 tritt in Kraft, Betroffene können nun innerhalb eines Jahres ein Gesuch für die Gewährung eines Solidaritätsbeitrages einreichen. Ausserdem regelt das Gesetz die Akteneinsicht und die wissenschaftliche Aufarbeitung", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wiedergutmachungsinitiative forderte eine Wiedergutmachung für Verdingkinder und Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen in der Schweiz. Sie hat sowohl die wissenschaftliche Aufarbeitung zum Ziel als auch die Errichtung eines Fonds in der Höhe von 500 Millionen Schweizer Franken zugunsten der Opfer. Als indirekten Gegenvorschlag verabschiedete das Parlament das \"Bundesgesetz über die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981\", welches die Anliegen der Initiative teilweise umsetzte. Daraufhin wurde die Wiedergutmachungsinitiative zurückgezogen, und das Gesetz trat am 1. April 2017 in Kraft.", "tgt_summary": null, "id": 1933049} {"src_title": "Boris Andrejewitsch Stepanow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Vibe begann mit dem Fußballspielen bei \"AIA-Tranbjerg\", den er in Richtung Nachwuchsabteilung von Aarhus GF verließ. Dort debütierte er als Einwechselspieler im Juni 2007 in der zweitklassigen 1. Division im höherklassigen Fußball. Nachdem der Klub in die Superliga aufstieg, kam er zu keinem weiteren Einsatz. Daher wechselte er zum Jahreswechsel 2008/09 zum Drittligisten FC Fyn. Hier war er schnell Stammspieler und führte die Mannschaft mit sieben Toren in 15 Saisonspielen bis zum Saisonende zum Zweitligaaufstieg. Auch hier gehörte er zu den Leistungsträgern, bereits zu Jahresbeginn 2010 einigte er sich mit dem von Michael Schjønberg trainierten Ligakonkurrenten FC Vestsjælland auf einen Wechsel zum Sommer des Jahres. Bei seinem neuen Klub glänze Vibe ebenfalls als regelmäßiger Torschütze, in seiner ersten Spielzeit erzielte er zwölf Saisontore. Nach einem weiteren halben Jahr in der zweiten Liga verpflichtete ihn der Erstligist Sønderjysk Elitesport. Im März 2012 debütierte er bei der 0:1-Niederlage gegen Brøndby IF in der Superliga, bis zum Saisonende war er in 14 Saisonspielen sechsmal als Torschütze erfolgreich. In der Folge berief ihn Nationaltrainer Morten Olsen im August des Jahres in die dänische Nationalmannschaft, letztlich kam er aber nicht zum Einsatz. Als bester vereinsinterner Torschütze führte er den Klub in der anschließenden Spielzeit auf den achten Tabellenplatz, zudem platzierte er sich unter den ersten zehn besten Torschützen der Meisterschaft. Im Sommer 2013 wechselte Vibe ins Ausland und schloss sich dem amtierenden schwedischen Pokalsieger IFK Göteborg an. Hier konnte er in seiner ersten Halbserie nicht an seine vorherige Torgefahr anknüpfen und trug mit lediglich zwei Saisontoren zum Erreichen des dritten Tabellenplatzes bei. Umso torgefährlicher war er in der Spielzeit 2014: Mit 23 Saisontoren distanzierte er in der Torschützenliste der schwedischen Meisterschaft die 17-fach erfolgreichen Konkurrenten David Accam und Ricardo Santos deutlich und gewann den Titel des Torschützenkönigs der Allsvenskan. Zum Saisonende belegte die Mannschaft hinter Meister Malmö FF den zweiten Tabellenplatz, bereits im September des Jahres war er – knapp zwei Jahre nach seiner ersten Berufung – unter Morten Olsen bei einer 1:2-Niederlage gegen die Türkei zu seinem Debüt in der dänischen Nationalmannschaft gekommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lasse Vibe (* 22. Februar 1987 in Tranbjerg) ist ein dänischer Fußballspieler. Der Stürmer bestritt seine bisherige Laufbahn in seinem Heimatland und in Schweden.", "tgt_summary": null, "id": 501005} {"src_title": "Kinabalu-Hörnchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bau erfolgte für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Demnach erhielt Kaliningrad ein großes Stadion im Stadtzentrum, und zwar auf der Pregel-Insel Lomse. Kaliningrad ist der westlichste Austragungsort der Weltmeisterschaft. Für den Bau wurden auf der Lomse deshalb umfangreiche geologische und bautechnische Untersuchungen auf dem vorgesehenen Terrain durchgeführt. Man ging davon aus, dass für die Bauarbeiten zur zusätzlichen Befestigung des Untergrunds ein Bodenaustausch mit dem Kaliningrader Seeschifffahrtskanal nötig sein wird. Der gesamte Bauplatz wird darüber hinaus befestigt werden müssen. Am Beginn der Bauarbeiten im September 2015 wurden 12.000 Pfeiler in den Boden gesetzt, um den Bau zu stützen. Das Stadion war zunächst für 45.000 Zuschauer, auf 20.000 temporären Plätzen, konzipiert, die nach der Fußball-WM auf 25.000 Plätze reduziert werden können. Zur Kostensenkung und besseren Nachnutzung wurde die Zahl Anfang 2015, mit Genehmigung der FIFA, auf rund 35.000 Plätze reduziert. Die Kosten sollten insgesamt umgerechnet 354 Mio. Euro betragen. Neben dem Stadion mit der dazugehörigen Infrastruktur werden im Gebiet mehrere Trainingszentren in Selenogradsk und Pionerski sowie bei Gurjewsk entstehen. Im September 2015 wurde bekannt, dass der Vertrag über den Stadionbau erst Ende Oktober 2015 bzw. Anfang November 2015 unterzeichnet werde. Geplant war, dass der Bau des Stadions Ende 2014 beginnt und bis Sommer 2017 endet. Die geplante offizielle Eröffnung des WM-Stadions in Kaliningrad sollte am 22. März 2018 mit einem Testspiel zwischen der zukünftigen Heimmannschaft Baltika Kaliningrad und dem FC Schalke 04 stattfinden. Diese Partie wurde am 28. Februar – auf Empfehlung des russischen Sportministeriums – wegen der noch arktischen Temperaturen in Russland abgesagt. Vor dem 11. April 2018 sollte in den WM-Stadien kein Fußballspiel ausgetragen werden. Das Kaliningrad-Stadion war Ende März 2018 praktisch fertiggestellt, und die FIFA gab die Genehmigung für den Spielbetrieb. Nur letzte Einrichtungsgegenstände mussten noch verbaut werden. Das WM-Stadion wurde am 11. April 2018 mit der Partie Baltika Kaliningrad gegen Krylja Sowetow Samara eröffnet. Zum Eröffnungsspiel war die Zuschauerzahl zu Testzwecken auf 15.000 begrenzt. Dieser Test verlief erfolgreich, so dass größere Besucherzahlen zugelassen werden konnten.", "section_level": 1}, {"title": "Spiele der FIFA-WM 2018 in Kaliningrad.", "content": "Im Stadion wurden während der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2018 vier Spiele während der Gruppenphase ausgetragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kaliningrad-Stadion (), auch Arena Baltika genannt, ist ein Fußballstadion in der russischen Stadt Kaliningrad (die bis 1945 deutsche Stadt trug bis 1946 den Namen Königsberg). Die Anlage war einer der Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 und löste das Baltika-Stadion als Spielstätte des Fußballclubs Baltika Kaliningrad ab.", "tgt_summary": null, "id": 1843848} {"src_title": "Schwarzstreifen-Schönhörnchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die serbischsprachige Wikipedia wurde am 16. Februar 2003 zusammen mit der kroatischsprachigen Wikipedia eingerichtet. Davor gab es eine vereinigte serbokroatischsprachige Wikipedia, die weiterhin existiert. Die Hauptseite wurde am 22. April 2003 von einem unbekannten Benutzer mit der IP-Adresse (möglicherweise aus Freiburg in Deutschland) vom Englischen ins Serbische übersetzt und der Benutzer beendete die Übersetzung am 24. Mai 2003. Während des Septembers 2003 schrieb Nikola Smolenski grundlegende Artikel und in der Oktober-Ausgabe von \"Svet kompjutera\" wurde sein Artikel über Wikis und Wikipedia veröffentlicht. Bald begannen sich weitere Benutzer, sowohl angemeldete als auch anonyme, zu beteiligen. Im Oktober 2003 übersetzte Nikola Smolenski das Benutzerinterface ins Serbische.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Die serbische Sprache benutzt zwei Alphabete, das kyrillische und das lateinische Alphabet. Es gibt auch zwei offizielle Dialekte: Ekavisch und Ijekavisch. Wenn man die Schriften und die Dialekte miteinander kombiniert, gibt es vier verschiedene Varianten (ekavisches Kyrillisch, ijekavisches Kyrillisch, ekavisches Lateinisch und ijekavisches Lateinisch). Als die serbische Wikipedia gegründet wurde, benutzte sie nur das kyrillische Alphabet und beide Standarddialekte. Da jedoch beide Alphabete von serbischen Muttersprachlern gleichermaßen benutzt werden, wurden Anstrengungen unternommen, um die parallele Benutzung sowohl des kyrillischen als auch des Lateinischen Alphabetes zu ermöglichen. Der erste Versuch bestand darin, einen Bot zur dynamischen Transliteration für jeden Artikel zu verwenden. Über 1.000 Artikel wurden transliteriert, bevor die Durchführung aufgrund von technischen Schwierigkeiten gestoppt wurde. Das Konzept wurde später aufgegeben zugunsten eines Modells, das von der chinesischsprachigen Wikipedia angewendet wurde. Nach einigen Monaten wurde die Software komplettiert und nun hatte jeder Besucher die Option, zwischen beiden Alphabeten zu wählen, indem er Tabs oberhalb jedes Artikels verwendete. Es gibt spezielle Tags, die dazu verwendet werden, anzuzeigen, welche Wörter nicht transliteriert werden (beispielsweise Namen und Wörter, die in einer ausländischen Sprache geschrieben sind). Die verwendeten Anti-Transliteration-Tags sind: Obgleich es immer noch technische Probleme gibt, funktioniert die kyrillisch-lateinische Transliteration größtenteils. Die Ekavisch-Ijekavisch-Umwandlung ist allerdings sehr viel komplizierter und ihre Implementierung ist noch nicht komplett. Sie wird vermutlich ausgedehnte Tabellen von Wörtern in ekavischen und ijekaviaschen Formen erfordern. Vermutlich ist dies der erste erfolgreiche Versuch, eine Software zu entwickeln, die die parallele Arbeit in allen vier Varianten der serbischen Sprache ermöglichen.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinschaft.", "content": "Ab dem 15. Februar 2005 hatten die Mitglieder der serbischen Wikigemeinschaft regelmäßige Treffen in Belgrad (normalerweise im Belgrade Youth Center) und es gab davon mehr als hundert in den letzten vier Jahren. Am 3. Dezember 2005 gründeten sie die lokale Niederlassung der Wikimedia Foundation für Serbien und Montenegro. Das war die fünfte gegründete lokale Wikimedia-Foundation-Niederlassung in der Welt. Nach der Trennung von Serbien und Montenegro änderte die lokale Niederlassung ihren Namen in \"Wikimedia Serbien\". Wikimedia Serbien war der Gastgeber für alle vier Wikimediakonferenzen für Südosteuropa.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalte.", "content": "Die serbischsprachige Wikipedia arbeitet mit den Fakultäten der Mathematik, Organisationswissenschaften und Bergbau und Geologie der Universität Belgrad sowie der Universität Megatrend zusammen; Studenten dieser Fakultäten schreiben gelegentlich Artikel für die serbischsprachige Wikipedia. Wegen der Ähnlichkeit der serbokroatischen Sprachen (Serbisch, Kroatisch, Serbokroatisch und Bosnisch) gibt es die Möglichkeit des Kopierens und Anpassens von Artikeln von der einen in eine andere Sprachversion dieser Wikipedias. Ein weiteres serbisches Sprachprojekt, die serbischsprachigen Wikinews, hatten im Oktober 2010 mehr als 52.000 Artikel, so dass die Wikipedia-Artikel oft mit den aktuellen Nachrichten verknüpft werden können. Eine Kontroverse entstand 2006, als einige 10.000 Artikel über französische Gemeinden per Bot erstellt wurden. Das Problem bestand darin, dass solche Artikel eine Transkription benötigten und dieser Prozess langsam verlief. Ungefähr 1500 handgeschriebene Artikel, von denen einige über Themen mit Bezug auf soziale Arbeit handeln, die sogar die englischsprachige Wikipedia nicht hatte, wurden aus dem \"Lexikon der Sozialen Arbeit\" per Bot in die serbischsprachige Wikipedia geladen, nachdem ihr Autor Ivan Vidanović angeboten hatte, sie unter GFDL zu veröffentlichen. Zwischen September und Oktober 2007 wurden neue Artikel über mehr als 4300 Städte in Serbien und 1250 Städte in Montenegro per Bot erstellt. Schon existierende Artikel (über 1600 Städte aus Serbien und 80 Städte aus Montenegro) wurden manuell mit botkreierten Artikeln verschmolzen. Vom 13. bis zum 17. Juli 2009 wurden über 2400 Artikel über künstliche Satelliten aus dem sowjetischen Kosmos-Programm erstellt, und im August 2009 kamen weitere 7840 Artikel über Deep-Sky-Objekte des New General Catalogues hinzu.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die serbischsprachige Wikipedia () ist die Wikipedia in serbischer Sprache. Die serbischsprachige Wikipedia wurde am 16. Februar 2003 gegründet, am 20. November 2009 wurde der 100.000. Artikel geschrieben. Sie hatte im März 2020 über 631.000 Artikel, was sie zur größten Wikipedia einer südslawischen Sprachvarietät macht und den 20. Platz aller Wikipedia-Sprachversionen verschafft. Sie hatte etwa 260.000 Benutzer, davon 888 aktive.", "tgt_summary": null, "id": 881213} {"src_title": "Maibritt, das Mädchen von den Inseln", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Sommer 1977 beschloss das Präsidium der AS Saint-Étienne, seine Frauenfußballabteilung zu Ende Juni aufzulösen. Daraufhin gründeten die Frauen ihren eigenen Verein und nannten ihn \"Racing Club\". Der neue Klub behielt die Vereinsfarben Grün und Weiß bei. Ihre Heimspiele trugen Racings Spielerinnen in den letzten Jahren im \"Stade Léon-Nautin\" aus, das Platz für rund 1.500 Zuschauer bot. Mitte 2009 löste sich der Racing Club auf, nachdem mehr als 50 Spielerinnen und die Vollversammlung des Vereins der Rückkehr zum „großen“ Lokalrivalen ASSE zugestimmt hatten, wo man sich dank dessen Finanzkraft eine bessere Unterstützung erhoffte.", "section_level": 1}, {"title": "Ligazugehörigkeit und Erfolge.", "content": "Ab der Saison 1980/81 bis zur Mitte des Jahrzehnts erreichten Saint-Étiennes Fußballerinnen vier Mal die Endrunde um die französische Frauenmeisterschaft, die seinerzeit noch in einer Mischung aus Gruppen- und K. o.-Modus ausgetragen wurde. Darin schieden sie allerdings jeweils bereits in den Gruppenspielen der regionalen Vorrunde aus. Dann verschwand Racing für lange Zeit in unteren regionalen Ligen; erst 2004 gelang seinen Frauen der Aufstieg in eine Spielstaffel der dritten Liga, dem nur zwölf Monate später der Aufstieg in die zweite Division folgte. Dort blieb der RCSE für zwei Saisons, dann qualifizierte er sich sogar für die Division 1 Féminine, Frankreichs höchste Frauenliga. In ihrer ersten Saison (2007/08) im „fußballerischen Oberhaus“ überraschten die Neulinge mit einem vierten Platz im Abschlussklassement, den sie insbesondere ihrer Heimstärke verdankten. Dabei profitierte Racing davon, dass der Cheftrainer auf junge, talentierte Spielerinnen setzte, denen sich in Saint-Étienne die Chance auf regelmäßige Erstligaeinsätze bot. Das Jahr darauf – das letzte des Vereins – beendeten sie zwar nur als Tabellensiebte, hatten mit dem Abstieg aber erneut nichts zu tun. Im erst mit der Spielzeit 2001/02 eingeführten Landespokalwettbewerb standen Racings Frauen ab der Saison 2005/06 bis zur Auflösung des Vereins jährlich in der landesweiten Hauptrunde. 2007 (noch als Zweitdivisionär) und 2009 zogen sie dabei in die Runde der letzten acht Frauschaften ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Racing Club Saint-Étienne oder kurz RC Saint-Étienne war ein reiner Frauenfußballverein aus der französischen Stadt Saint-Étienne, der mehr als drei Jahrzehnte lang bestand.", "tgt_summary": null, "id": 762733} {"src_title": "CO2-Preis mit Klimadividende", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der italienische Geschäftsmann Rossi kommt zu spät in Lugano an. Da die Bank schon geschlossen hat, fährt er mit einer Tasche Schwarzgeld weiter. Dabei jagt er mit seinem Maserati einer geheimnisvollen schönen Motorradfahrerin hinterher, bis der Wagen auf einer abgelegenen Alpenstrasse eine Panne hat. Vom aufkreuzenden Kutscher Pilet wird er zum Schloss des Grafen De La Brunetière gefahren. Dort gerät er in die Gesellschaft des Grafen und der pensionierten Richter Lutz und Staatsanwalt Zorn; der Kutscher erweist sich als Pilet, ehemaliger Henker. Zum Zeitvertreib spielen sie alte Fälle neu durch und laden Rossi als Angeklagten zu einem Abendessen ein. Das Dienstmädchen Simonetta bringt die Speisen und Pilet schenkt ein. Vor der Runde breitet der redselige Rossi sein Leben aus, wofür ihn sein „Verteidiger“, der Graf, als schwierigen Klienten tadelt. Denn damit hat er dem „Staatsanwalt“ Zorn Angaben geliefert, die dieser gegen ihn verwendet. Rossi betrachtet sein Handeln, mit dem er aus einfachen Verhältnissen in eine höhere Stellung aufgestiegen ist, als in Italien gesellschaftlich üblich und daher nicht unmoralisch. Der „Staatsanwalt“ entwickelt eine gewagte Theorie, wonach Rossi absichtsvoll planend die Ehefrau seines ehemaligen Vorgesetzten verführt, dessen Tod durch Herzanfall provoziert und innerhalb der Firma intrigiert habe. Der Graf versucht zu Rossis Verteidigung, ihn als ungebildeten Kleinbürgerlichen darzustellen, doch Rossi weist diese Sicht zurück und gesteht, dass der Ankläger mit seiner Theorie weitgehend richtig liegt. Nachdem der Richter das Todesurteil verlesen hat, stößt man mit Champagner auf die abgeschlossene Verhandlung an, und Rossi ist höchst belustigt über den gelungenen Abend. Ins Bett gebracht, erfüllt sich seine Erwartung auf eine „letzte Nacht“ mit Simonetta nicht. Stattdessen hat er einen furchtbaren Traum, in dem ihn die Motorradfahrerin zum Schafott führt und das Urteil in Anwesenheit aller vollstreckt wird. Am Morgen bekommt er vom Schreiber, der sich als Rezeptionist des Hotels zu erkennen gibt, eine Rechnung präsentiert für das Essen, die Weine, den Prozess und geliehene Kostüme. Man händigt ihm die Schriftrolle mit dem Todesurteil aus und zum Abschied spielt im Schlosshof ein Schweizer Trachtenverein auf. Bei seiner Rückfahrt mit dem Maserati über die Alpenstraße taucht die Motorradfahrerin wieder auf und lenkt ihn zu einer nicht fertiggestellten Brücke. Die Schriftrolle rutscht unter das Bremspedal, so dass er in die Tiefe stürzt. Der Sturz erfolgt in Zeitlupe: Die Motorradfahrerin nimmt ihren Helm ab und er erkennt Simonetta. Er bricht in ein langes Gelächter aus, bis er aufprallt.", "section_level": 1}, {"title": "Themen.", "content": "\"Die schönste Soirée meines Lebens\" führte einen neuen Ton in Scolas Werk ein, „düsterer und ernster“ als zuvor. Die Komödienform erhielt groteske Züge, die Komik wurde „ausgesprochen bitter“, als Ergebnis einer „Ernüchterung gegenüber den Versprechen des Wirtschaftswunders“. Scola war als Kommunist enttäuscht, dass sich die sozialen Utopien früherer Jahre verflüchtigt hatten und in der italienischen Gesellschaft „Materialismus und Gier“ vorherrschten. Scola erklärte, in diesem Film dem bürgerlichen Aufsteiger, der Privilegien sammelt, den Prozess machen zu wollen. „Das ist ein egoistischer Mensch, ein Konservativer, ein Ausbeuter, ein Steuerhinterzieher, gierig, bestechlich und bestechend“. Aufgrund des historischen Determinismus in der marxistischen Theorie, die einen Niedergang des Bürgertums voraussagte, nannte Scola als weitere Verfehlung des Protagonisten, dass dieser sich seiner Ewigkeit sicher sei, obwohl sich seine historische Rolle dem Ende zuneige. In der Schlussszene sterbe er „munter, lachend und spottend, immer noch stolz auf seine «Unsterblichkeit»“. Nach Cornand (1979) verdankt er seinen Aufstieg „der Lüge, dem Zynismus, dem Egoismus“ und sei damit eines der „neuen Monster“, auf die Scola fünf Jahre später in \"I nuovi mostri\" wieder zu sprechen kam. Auch wenn Rossi wegen eines Verbrechens verurteilt werde, das er nicht begangen hat, könnte er vor einem moralischen Tribunal wegen etlicher anderer Taten belangt werden. Der Film enthalte einen Tadel an einer Gesellschaft, die einem wie Rossi so viel Selbstgewissheit verleihe, dass er mit Ironie, Heiterkeit und Jovialität andere für sich einnehmen könne. Arrogant seien aber auch seine Ankläger und Richter, die sich dank ihrer sozialen und verbalen Überlegenheit das Recht anmaßten, fehlerhaft zu urteilen.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitgenössische Kritiken.", "content": "Für den \"Corriere della Sera\" war es ein „gut konstruierter Film, unterhaltsam von vorn bis hinten“, in dem Scola alle grotesken Motive und satirischen Spitzen Dürrenmatts gekonnt vereinigt und an Alberto Sordis inzwischen klassische Figur des Spießers, Schmeichlers und Lügners anpasst habe. Unbeschadet einiger schwächerer Momente halte die Erzählung den langen Prozess fest zusammen, der im theatralischen Stil gemacht, aber mit köstlichen Dialogstellen geschmückt sei. Laut der \"Revue de Cinéma\" biete die Struktur von Dürrenmatts \"Panne\" einen hervorragenden Rahmen, um die Geständnisse des Protagonisten einzubetten. Es gebe viel Humor, Boshaftigkeit und Ironie, häufig Augenblicke von erstaunlicher dramatischer Dichte, die aber stellenweise abfalle. Besonders komisch gerate der Film, wenn er am Bild der Schweiz kratze. Oft würden Rossi wie auch der Zuschauer im Unklaren gelassen, wo die Grenzen des Spiels liegen, und man könne zu einer Selbstbefragung verleitet werden, denn „wir alle haben Leichen im Keller“, wie es der Ankläger im Film formuliert. „Der Film selbst ist eine heftige und erbitterte Anklage, und seine Kraft rührt von der Mischung der Tonlagen und Genres“. \"Positif\" nannte Scolas Film „unverzichtbar für alle, die das Kino für seine Schauspieler lieben.“ Das sei aber der einzige Grund, diesen Film zu empfehlen, der in einem verstaubten Stil gemacht sei und langweile. In der \"Zoom\" hieß es, Scola verkehre die Quintessenz der literarischen Vorlage: Bei Dürrenmatt erfahre der Protagonist eine innere Wandlung, so dass er sich selbst bestraft, im Film erlange er keine Einsicht und werde vom Tribunal bestraft. Fungierten die Gerichtsherren in der Erzählung als „Instanzen des Gewissens“, erschienen sie nun „als sinnlose Schemen eines absurden Theaters“. Doch ausgerechnet im „schwerfälligen, dramaturgisch in keiner Weise aufgelösten Mittelteil“ halte sich Scola genau an den literarischen Text. Leider sei Scola keine überzeugende neue Schöpfung gelungen, sondern die Verfilmung „gründlich missraten“.", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Kritiken.", "content": "In der \"Cinema\" hieß es, die „vielschichtige Inszenierung“ gehe über ein Kammerspiel hinaus, sie sei „ein raffinierter, toll gespielter Mix aus Drama, Komödie, Psychothriller und Krimi.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die schönste Soirée meines Lebens (\"La più bella serata della mia vita\") ist eine Filmkomödie und -groteske des italienischen Regisseurs Ettore Scola aus dem Jahre 1972. Sie entstand als italienisch-französische Koproduktion und ist eine freie Interpretation von Friedrich Dürrenmatts Erzählung \"Die Panne\". Scola inszenierte einen „gespielten“ Gerichtsprozess gegen einen Vertreter des als gierig begriffenen Bürgertums, der sich keiner Schuld bewusst ist. Neben dem Italiener Alberto Sordi wirkten die französischen Altdarsteller Michel Simon, Charles Vanel und, in seiner letzten Rolle, Pierre Brasseur mit. Neben Chiasso und Lugano ist der Hauptteil der Handlung in den Schweizer Alpen angesiedelt, gedreht wurde dieser jedoch im Südtiroler Ort Bruneck.", "tgt_summary": null, "id": 846712} {"src_title": "Prevost-Hörnchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historische Bedeutung.", "content": "1775 besetzten jeweils fünf Kompanien von Minutemen und anderen Milizen gemeinsam mit weiteren Männern den als Punkatasset Hill bekannten Hügel in der Nähe der Brücke. Sie empfingen mit insgesamt etwa 400 Männern einen ca. 95 Mann starken britischen Infanterieverband unter Captain Walter Laurie. Dieses war das zweite Gefecht im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.", "section_level": 1}, {"title": "Die Brücke und nahegelegene Denkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Brücke.", "content": "Die erste, 1760 errichtete Brücke wurde 1793 von Concords Stadtverwaltung abgerissen und einige hundert Yards entfernt neu gebaut. Es folgten in den Jahren 1875, 1889 und 1909 weitere Neubauten, die schließlich 1956 durch den heute noch stehenden, auf den Originalplänen basierenden Nachbau ersetzt wurden. 2005 wurde die Brücke umfassend restauriert.", "section_level": 2}, {"title": "Obelisk-Denkmal (1836).", "content": "Als im Jahr 1836 an dieser Stelle keine Brücke stand, errichteten die Einwohner von Concord am Ostufer des Flusses ein Denkmal in Form eines Obelisken. Auf der Ostseite steht folgende Inschrift: Am 4. Juli 1837, dem Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten, wurde das Denkmal eingeweiht. Zu diesem Anlass schrieb Ralph Waldo Emerson seine \"Concord Hymn\", deren erste Strophe lautet:", "section_level": 2}, {"title": "Statuen-Denkmal (1875).", "content": "Die erste Strophe der \"Concord Hymn\" ist in den hohen Granit-Sockel der von Daniel Chester French geschaffenen Statue \"Minute Man\" eingraviert. Sie wurde in Chicopee aus sieben Kanonen aus dem Sezessionskrieg gegossen, die der Kongress der Vereinigten Staaten für das Projekt zur Verfügung stellte. Die Statue wurde gemeinsam mit der 1875 neu errichteten Brücke anlässlich der Hundertjahrfeier des Gefechts am 19. April 1875 eingeweiht.", "section_level": 2}, {"title": "Grabstätte britischer Soldaten.", "content": "Der US-amerikanische Dichter James Russell Lowell schrieb 1849 das Gedicht \"Lines\" über die Gräber von zwei der drei an der Brücke gefallenen britischen Soldaten. Das Grab befindet sich an einem Steinwall am östlichen Ende der Brücke und ist mit einer Gedenkplakette markiert, die einige Zeilen aus Lowells Gedicht rezitiert.", "section_level": 2}, {"title": "Umgebung der Brücke.", "content": "Zu den natürlichen Landmarken in der Nähe der Brücke zählt der Egg Rock flussaufwärts, wo der Assabet River sich mit dem Sudbury River zum Concord River vereinigt. flussabwärts beginnt das Schutzgebiet Great Meadows National Wildlife Refuge, das in ganz Neuengland als besonders gut geeignetes Gebiet zur Vogelbeobachtung bekannt ist. Nordwestlich der Brücke liegt der Punkatasset Hill, von wo aus die kolonialen Milizen die britischen Truppen an der Brücke beobachteten. Die Brücke steht in unmittelbarer Nachbarschaft zum großen Waldgebiet Estabrook Woods, in dem sich Henry David Thoreau gerne aufhielt. 1911 errichtete Stedman Buttrick, ein Ur-Ur-Urenkel von Major John Buttrick, der einen Teil der kolonialen Truppen an der Brücke anführte, in der Nähe ein Wohnhaus. Dieses erwarb 1962 der National Park Service von der Familie und wandelte es in ein Besucherzentrum mit Büroflächen um. In direkter Nachbarschaft zur Brücke befindet sich das Haus Old Manse, in dem Emerson zeitweise aufwuchs und wo später Nathaniel Hawthorne wohnte.", "section_level": 1}, {"title": "In der Popkultur.", "content": "Die Old North Bridge bildet das historische Vorbild für eine Brücke im zum Walt Disney World Resort gehörenden Freizeitpark Magic Kingdom, die vom Cinderella Castle zum Liberty Square führt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die North Bridge, im allgemeinen Sprachgebrauch häufig als Old North Bridge bezeichnet, ist eine hölzerne Jochbrücke in Concord im Bundesstaat Massachusetts der Vereinigten Staaten. Sie überspannt den Concord River nordöstlich des Punkts, an dem er als Zusammenfluss des Assabet River und des Sudbury River beginnt, und kann heute noch von Fußgängern benutzt werden. ", "tgt_summary": null, "id": 939902} {"src_title": "Jaco the Galactic Patrolman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der in Sarajevo geborene Markota war mit seiner Familie vor den Jugoslawienkriegen nach Schweden geflüchtet, wo er unter anderem mit dem späteren polnischen Nationalspieler Maciej Lampe aufwuchs und Basketball spielte. Mit 14 Jahren ging er zurück in das ehemalige jugoslawische Staatsgebiet und wurde in der kroatischen Hauptstadt Zagreb in das Nachwuchsprogramm des Rekordmeisters KK Cibona aufgenommen. Mit 16 Jahren wurde Markota zunächst an andere Mannschaften verliehen, um im Seniorenbereich Spielpraxis zu sammeln. Ab der Saison 2004/05 gehörte Markota dann fest zum Kader des kroatischen Rekordmeisters, der sich 2006 den Meisterschaftstitel von KK Zadar zurückholen konnte. Nachdem Markota in den Vorjahren für KK Cibona bereits einzelne Kurzeinsätze im höchsten europäischen Vereinswettbewerb ULEB Euroleague hatte, war er ein Leistungsträger in der ULEB Euroleague 2005/06, als Cibona in einem Vierervergleich nur sehr knapp am Einzug in die Viertelfinal-Play-offs scheiterte. Anschließend wurde der Topscorer der U20-Europameisterschaft 2005 im NBA Draft 2006 von den San Antonio Spurs an 59. und vorletzter Stelle ausgewählt. Diese tauschten ihn zu den Milwaukee Bucks, die Markota mit 21 Jahren in ihren Kader aufnahmen. Hier kam er jedoch nur zu Kurzeinsätzen und wurde im Februar und März 2007 zu den Tulsa 66ers in die NBA Development League abgestellt. Die Bucks holten Markota zwar in ihren Kader zurück, verloren aber schließlich das Interesse an dem Nachwuchsspieler und entließen ihn vor Beginn der folgenden Saison aus seinem Vertrag. Markota kehrte nach Europa zurück und bekam in der Saison 2007/08 einen Vertrag beim BK Spartak aus dem russischen Sankt Petersburg. Hier blieb er jedoch nicht bis Saisonende, sondern wechselte stattdessen zum litauischen Meister Žalgiris aus Kaunas, der sein nationales Double aus Meisterschaft und Pokal verteidigen konnte sowie sich die Meisterschaft in der Baltic Basketball League vom Erzrivalen Lietuvos rytas Vilnius zurückholte. In der Folge war Markota, der bei der EM 2007 erstmals in einem Endrundenkader der kroatischen Herren-Nationalmannschaft gestanden hatte, auch beim Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2008 vertreten, in der Kroatien ungeschlagen blieb und sich gegen die deutsche Auswahl für die Spiele in Peking qualifizierte. Nach einer Meniskusverletzung bei diesem Turnier verpasste Markota jedoch die Teilnahme am eigentlichen olympischen Basketballturnier. Zu Beginn der folgenden Saison 2008/09 stand Markota kurzzeitig wieder im Kader von KK Cibona, bevor er nach Spanien in die Liga ACB zu ViveMenorca wechselte. Nach bereits drei Monaten wechselte er im Januar 2009 zum Ligakonkurrenten iurbentia aus Bilbao. Während Menorca den Klassenerhalt verpasste, konnte sich Bilbao auf dem achten Platz zum zweiten Mal in Folge für die Play-offs um die spanische Meisterschaft qualifizieren, in denen man gegen den regionalen Rivalen und Titelverteidiger TAU Cerámica erneut in der ersten Runde ausschied. Im Eurocup 2008/09 zog man bis in das Halbfinale ein, das gegen den russischen Vizemeister BK Chimki verloren ging. In der Saison 2009/10 reichte es unter dem neuen Namen Bizkaia Bilbao Basket in der nationalen Meisterschaft jedoch nur zum neunten Platz, was das Verpassen der Play-offs bedeutete. Im Eurocup 2009/10 erreichte man das Final Four-Turnier, das in der Halle des regionalen Konkurrenten Saski Baskonia in Vitoria-Gasteiz ausgetragen wurde. Erneut verlor man das Halbfinale, diesmal trotz des vermeintlichen Heimvorteils etwas überraschend gegen den deutschen Vertreter ALBA Berlin, so dass es im kleinen Finale nur zum dritten Platz reichte. In der Saison 2010/11 stand Markota dann beim slowenischen Rekordmeister KK Union Olimpija aus der Hauptstadt Ljubljana unter Vertrag, der zwar seinen Titel im slowenischen Pokalwettbewerb verteidigen konnte, doch beim Versuch, sich den nationalen Meisterschaftstitel vom KK Krka zurückzuholen, knapp in fünf Spielen der Finalserie scheiterte. In der ULEB Euroleague 2010/11 erreichte Olimpija zwar mit positiver Bilanz die Zwischenrunde der 16 besten Mannschaften, schied dort jedoch nach nur einem weiteren Sieg in sechs Spielen aus. In der folgenden Saison konnte der finanziell angeschlagene Verein jedoch die Gehälter nicht rechtzeitig bezahlen und Markota verließ die Mannschaft zum Jahresende. Ab Januar 2012 spielte Markota für Cibonas Lokalrivalen KK Zagreb. Der Titelverteidiger erreichte auf dem dritten Platz die Play-offs, in denen am Ende sich jedoch Cibona den Titel zurückholen konnte. In der Saison 2012/13 spielte Markota für den türkischen Meister Beşiktaş Milangaz aus Istanbul. In der ULEB Euroleague 2012/13 erreichte man zwar die Zwischenrunde der 16 besten Mannschaften, dort reichte es aber nur zu zwei Siegen in 14 Spielen. Auch in der türkischen Meisterschaft schied der Titelverteidiger nach einem sechsten Platz nach der Hauptrunde bereits in der ersten Play-off-Runde aus. Bei der EM-Endrunde 2013 erreichte Kroatien mit Markota erstmals nach 18 Jahren etwas überraschend das Halbfinale, verpasste jedoch nach Niederlagen gegen Litauen und Spanien die erste Medaille seit 1995. Nach dem andauernden Ausfall von Novica Veličković verpflichtete zu Beginn der Basketball-Bundesliga 2013/14 der deutsche Meister Brose Baskets aus Bamberg Markota als Ersatz. Nach der Rückkehr von Veličković verließ Markota bereits nach gut zwei Monaten und neun nationalen Meisterschaftsspielen den Verein wieder und kehrte nach Spanien zu Bilbao Berri zurück. Ähnlich wie Bamberg, die zu Saisonbeginn noch in der Euroleague gespielt hatten, scheiterte man jedoch im Eurocup 2013/14 diesmal bereits in der Runde der besten 32 Mannschaften. In der spanischen Meisterschaft reichte es erstmals seit dem neunten Platz 2010 nicht zu einer Play-off-Platzierung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Damir Markota (* 26. Dezember 1985 als \"Damir Omerhodžić\" in Sarajevo, SR Bosnien und Herzegowina) ist ein kroatischer Basketballspieler, der auch die schwedische Staatsbürgerschaft besitzt. Markota spielte zunächst für den kroatischen Rekordmeister KK Cibona, bevor er 2006 in die NBA „gedraftet“ wurde, wo er kurzzeitig für die Milwaukee Bucks spielte. Nach einem Jahr kehrte er nach Europa zurück und spielte für verschiedene europäische Vereine, darunter auch zu Beginn der Basketball-Bundesliga 2013/14 kurzfristig für den deutschen Meister Brose Baskets. Anschließend kehrte er zum Verein aus Bilbao in die Liga ACB zurück, für den er bereits in der Saison 2009/10 aktiv gewesen war. Neben einer Meisterschaft mit KK Cibona gewann Markota mit Žalgiris Kaunas 2008 auch die litauische Meisterschaft sowie die Baltic Basketball League. Zudem gewann Markota mit Union Olimpija 2011 den slowenischen Pokalwettbewerb.", "tgt_summary": null, "id": 30481} {"src_title": "Ameisenpicker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Basketball.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ausgehend vom Erfolg der Basketballmannschaft des 1. FC Bamberg, die heutzutage als Brose Baskets antritt und seit 1970 bis auf wenige Unterbrechungen in Deutschland erstklassig spielt, im benachbarten Oberzentrum Bamberg gründete sich 1976 auch eine Basketballabteilung im 1. FC Baunach. Bis 1988 schaffte die Herrenmannschaft den Aufstieg in die Gruppe Süd der zweiten Bundesliga. Als Neuling konnte man dort in der 2. Basketball-Bundesliga 1988/89 den dritten Platz nach der Hauptrunde belegen. In der Saison 1990/91 erreichte man gar den zweiten Platz, fiel aber wie zwei Jahre zuvor in der Aufstiegsrunde auf den vierten Platz zurück. In der folgenden Saison fiel man gar vom ersten Platz nach der Hauptrunde auf den fünften Platz zurück. In der Saison 1992/93 hielt man den zweiten Platz in der Aufstiegsrunde, war jedoch im Kampf um den Aufstieg ohne Chance gegen den Erstliga-Absteiger, regionalen Rivalen und vormaligen deutschen Meister BG Steiner Bayreuth, der den sofortigen Wiederaufstieg erreichte. In der folgenden Saison reichte es noch einmal zum dritten Platz. Der TSV Tröster aus dem angrenzenden Breitengüßbach hatte in den Vorjahren auch immer mal wieder zweitklassig gespielt, sich aber nie in der 2. Bundesliga festsetzen können. Nach dem Abstieg des TSV Tröster aus der 2. Liga 1994 bildete man eine Spielgemeinschaft mit dem 1. FC Baunach, dessen Schwerpunkt sich nach Breitengüßbach verlagerte. Die erste Herrenmannschaft des 1. FC Baunach spielte daraufhin nicht mehr in den höchsten beiden Spielklassen und wurde vom sportlichen Erfolg her zwischenzeitlich sogar von der SpVgg aus dem angrenzenden Rattelsdorf überflügelt, die ihrerseits einige Jahre in der 2. Basketball-Bundesliga spielte. In der Saison 2003/04 übernahm erneut Wolfgang Heyder das Traineramt der ersten Herrenmannschaft, der dies bereits lange Zeit während der Zweitligajahre zwischen 1989 und 1994 ausgeübt hatte. Während Heyder als Manager der Brose Baskets diese in der Folge zu ihren ersten Meistertiteln in Deutschland führen konnte, integrierte er die Baunacher Basketballer in die Spielbetriebsgesellschaft \"Franken 1st\", die für gegenseitige Kooperation der Basketballmannschaften in Franken und insbesondere im Landkreis Bamberg sorgte. Mit der ersten Herrenmannschaft stieg Trainer Heyder 2004 von der zweiten in die erste Regionalliga auf, die nach hierarchischer statt geographischer Aufteilung der 2. Basketball-Bundesliga in ProA und ProB 2007 die vierthöchste Spielklasse in Deutschland darstellte. 2010 übernahmen Timo Fuchs und Jörg Mausolf das Traineramt von Heyder, nachdem sie dieses zuvor gemeinsam mit Heyder ausgeübt hatten. Nach einem vierten Platz 2012 erreichte man 2013 schließlich die Meisterschaft in der Regionalliga Südost. Verbunden mit dem zeitgleichen Abstieg des TSV Tröster in der ProB 2012/13 „ersetzten“ daraufhin die Baunacher nun die Güßbacher als erster Kooperationspartner des deutschen Meisters Brose Baskets, der dem Aufsteiger Baunach, der in der ProB 2013/14 den Sponsorennamen Bike-Café Messingschlager annahm, verschiedene Nachwuchsspieler mittels Doppellizenz aus seinem Meisterkader abstellte. In der Saison 2013/14 konnte man sich erfolgreich als Aufsteiger etablieren und erreichte am letzten Hauptrundenspieltag doch noch den achten Platz und die Qualifikation für die Play-offs um den Aufstieg in die ProA. Hier schaffte man überraschend den Sprung ins Finale, der mit dem sportlichen Aufstiegsrecht in die zweithöchste Spielklasse verbunden ist. Zur Saison 2015/2016 erfolgte die Umbenennung von Bike-Café Messingschlager Baunach zu Baunach Young Pikes. Anfang März 2019 stand Baunachs Abstieg aus der 2. Bundesliga ProA fest. Auch ein während der Saison erfolgter Trainerwechsel hatte das nicht verhindern können. Im Anschluss an die Saison 2019/20, die aufgrund der COVID-19-Pandemie vorzeitig endete, zog sich Baunach aus der 2. Bundesliga ProB zurück. Zuvor hatte Brose Bamberg die Zusammenarbeit, in deren Rahmen im Laufe der Jahre Spieler wie Johannes Thiemann, Andreas Obst, Leon Kratzer und Louis Olinde gefördert wurden, aufgekündigt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der 1. Fußball-Club 1911 Baunach e.V. (kurz: 1. FC Baunach oder FC Baunach) ist ein Sportverein aus dem oberfränkischen Baunach. Der Verein wurde am 1. März 1911 gegründet und ist entgegen seiner Bezeichnung seit den 1970er Jahren ein Mehrsparten-Sportverein. Neben der Fußball- und der Basketballabteilung beinhaltet der Verein eine Tischtennis- und Tennisabteilung, wobei bis auf die beiden erstgenannten Abteilungen keine über eine dreistellige Mitgliederzahl verfügt; insgesamt hatte der Verein Anfang 2013 651 Mitglieder. Überregionale Bedeutung hatte in der Vergangenheit allein die Basketballabteilung, deren erste Herrenmannschaft zwischen 1988 und 1994 der 2. Basketball-Bundesliga Gruppe Süd angehörte, sowie unter verschiedenen Firmierungen seit 2013 wieder nationalen Spielklassen angehört.", "tgt_summary": null, "id": 1946723} {"src_title": "Ghetto Superstar (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Hacı Əliyev begann als Jugendlicher im Jahre 1999 mit dem Ringen, wobei er sich auf den freien Stil konzentrierte. Er gehört dem Sportclub \"Nefti Absheron Baku\" und wird hauptsächlich von Elmar Asimsadeh trainiert. Er ist 1,70 Meter groß und startete als Erwachsener bisher immer im Federgewicht bzw. seit 1. Januar 2014 in der Gewichtsklasse bis 61 kg Körpergewicht. Ringen ist z. Zt. auch sein Beruf. Seinen ersten Start auf der internationalen Ringermatte absolvierte Hacı Əliyev im Juni 2008 bei der Junioren-Europameisterschaft (Altersgruppe Kadetten) in Daugavpils. Er erkämpfte sich dort in der Gewichtsklasse bis 54 kg hinter dem Georgier Wladimer Chintschegaschwili den 2. Platz. 2010 wurde er erstmals auch bei den Senioren bei einer internationalen Meisterschaft eingesetzt und zwar bei der Europameisterschaft in seiner Heimatstadt Baku. Im Federgewicht besiegte er dabei in seinem ersten Kampf Tim Schleicher aus Deutschland, verlor aber seinen nächsten Kampf gegen Andrei Perpeliță aus Moldawien, womit er ausschied und auf den 8. Platz kam. 2011 startete er bei der Junioren-Europameisterschaft in Zrenjanin. Er erreichte dort das Finale, in dem er allerdings gegen Ömer Uzan aus der Türkei unterlag. 2012 gelang es ihm nicht, sich in der nationalen aserbaidschanischen Ausscheidung für die Olympischen Spiele in London durchzusetzen. Er scheiterte an Toğrul Əsgərov, der in London dann auch Olympiasieger wurde. Im Jahre 2013 bestritt Hacı Əliyev drei große internationale Meisterschaften. Bei der Europameisterschaft in Tiflis kam er zu einem Sieg über Jozsef Molnar aus Ungarn, verlor dann aber gegen Wladimer Chintschegaschwili und landete auf dem 8. Platz. Bei der Universiade im Juli dieses Jahres in Kasan gewann er hinter Bekchan Goigerejew aus Russland und Behnam Ehsanpour aus dem Iran eine Bronzemedaille. Bei der Weltmeisterschaft in Budapest wurde er gleich in seinem ersten Kampf von dem Iraner Masoud Mahmoud Esmailpourjouybari geschultert und erreichte deswegen nur den 30. Platz. Im April 2014 gelang ihm dann bei der Europameisterschaft in Vantaa/Finnland der erste Titelgewinn bei einer internationalen Meisterschaft. In der neuen Gewichtsklasse bis 61 kg besiegte er dabei Alexander Semisorow aus Deutschland, gegen den zu gewinnen, er nach einem schnellen Punkterückstand allerdings sehr viel investieren musste. Er siegte dann noch über Beka Lomtadse, Georgien, Wasyl Schuptar aus der Ukraine und in einem beherzt geführten und griffreichen Finale den amtierenden Weltmeister Bekchan Goigerejew. Nach zwei weiteren Turniersiegen in Dortmund und in Baku wurde Hadschi Alijew im September 2014 in Taschkent auch erstmals Weltmeister in der Gewichtsklasse bis 61 kg Körpergewicht. Auf dem Weg zu diesem Erfolg besiegte er Wasyl Schuptar, Krzysztof Bienkowski, Polen, Andrei Perpeliță, Yowlys Bonne, Kuba und Masoud Mahmoud Esmaeilpoorjouybari, gegen den er bei der Weltmeisterschaft 2013 noch verloren hatte. 2015 vertrat er sein Land beim Freistil-Welt-Cup in Los Angeles, einem Mannschaftswettbewerb. Durch seine Siege über Münir Recep Aktas, Türkei, Dzianis Maksimau, Weißrussland und Murschid Mutalimow, Russland trug er wesentlich dazu bei, dass Aserbaidschan auf den 3. Platz kam. Gegen Behnam Ehsanpouri, Iran, verlor er knapp nach Punkten. Bei den Europa Games 2015, die in Baku stattfanden, siegte er in der Gewichtsklasse bis 61 kg Körpergewicht über Wolodja Franguljan, Armenien und Nikolai Bolotnjuk, Slowakei, verlor dann gegen Alexander Bogomojew, Russland und sicherte sich in der Trostrunde mit einem Sieg über Münir Recep Aktas noch eine Bronzemedaille. Bestens vorbereitet trat Hadschi Alijew im September 2015 bei der Weltmeisterschaft in Las Vegas an. Er besiegte in der Gewichtsklasse bis 61 kg Andrei Perpeliță, Moldawien, Masakazu Kamoi, Japan, Wladimir Dubow, Bulgarien und Nomin Batbold, Mongolei und wurde damit wieder Weltmeister. Zum Abschluss der Saison siegte Hadschi Alijew im November 2015 auch beim Golden-Grand-Prix in Baku. Dabei verwies er in seiner Gewichtsklasse Iman Sadeghikoukandeh aus dem Iran, Daulet Nijasbekow aus Kasachstan und Alexander Bogomejew auf die Plätze. Bei der Europameisterschaft 2016 in Riga unterlag Hadschi Alijew im Halbfinale gegen Wladimir Chintschegaschwili aus Georgien, sicherte sich aber mit einem Sieg über Wolodja Franguljan aus Armenien noch eine Bronzemedaille. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro trainierte er in die Gewichtsklasse bis 57 kg ab. Er traf dort im Viertelfinale wieder auf Wladimir Chintschegaschwili und unterlag diesem wieder nach Punkten. In der anschließenden Trostrunde siegte er dann über Nurislan Sanajew aus Kasachstan und Wladimir Dubow aus Bulgarien und gewann damit eine olympische Bronzemedaille. Im August 2017 gewann Hadschi Alijew in der Gewichtsklasse bis 61 kg zum dritten Mal den Weltmeistertitel. Im Finale bezwang er dabei Gadschimurad Raschidow aus Russland. 2018 wechselte er in die Gewichtsklasse bis 65 kg Körpergewicht. Im April 2018 stand er in Iowa-City beim Team-Welt-Cup in der aserbaidschanischen Mannschaft. Er verlor dort gegen Alejandro Enrique Valdes Tobier aus Kuba, siegte dann über Sajatbek Okassow, Kasachstan und verlor auch gegen Logan Stieber aus den Vereinigten Staaten. Im Mai 2018 wurde Hadschi Alijew in dieser Gewichtsklasse in Kaspiisk Europameister. Im Finale bezwang er Iljas Bekbulatow aus Russland. Bei der Weltmeisterschaft in Budapest unterlag er aber schon in der Qualifikation gegen Alejandro Enrique Valdes Tobier, gegen den er schon in Iowa-City verloren hatte. Er schied damit aus und kam nur auf den 25. Platz. 2019 kam er in die alte Erfolgsspur zurück. Er wurde zunächst im April dieses Jahres in Bukarest wieder Europameister, wobei er im Finale Selahattin Kilicsallayan aus der Türkei schlug und dann siegte er im Juni 2019 bei den Europaspielen in Minsk. In Minsk schlug er im Endkampf Wladimir Chintschegaschwili. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Nur-Sultan traf er in der Qualifikation auf Gadschimurad Raschidow, gegen den er knapp nach Punkten verlor (2:4). Raschidow erreichte aber das Finale und deshalb konnte Hadschi Alijew in der Trostrunde weiterringen. In dieser besiegte er zunächst Amr Reda Ramadan aus Ägypten, verlor aber in der nächsten Runde gegen den japanischen Titelverteidiger Takuto Otoguro nach Punkten. Er schied damit aus und belegte in der Endabrechnung den 12. Platz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hacı Azər oğlu Əliyev [] (; * 21. April 1991) ist ein aserbaidschanischer Ringer. Er wurde 2014, 2015 und 2017 Weltmeister, 2014, 2018 und 2019 Europameister, siegte 2019 bei den Europaspielen und gewann bei den Olympischen Spielen 2016 eine Bronzemedaille im freien Stil in der Gewichtsklasse bis 57 kg, 61 kg bzw. 65 kg Körpergewicht.", "tgt_summary": null, "id": 593339} {"src_title": "Sandflur-Staubeule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Aufgewachsen in der Bronx galt Krauser wegen seiner trickreichen Ballfertigkeiten zu den bekannteren Spielern in der Rucker Park-Summer League im Streetball. Zudem versuchte sich Krauser auch als Boxer in zwei offiziellen Amateurkämpfen. Nachdem er schließlich an einer „Prep School“ erfolgreich seinen High School-Abschluss erreicht hatte, bekam er 2001 ein Basketballstipendium an der University of Pittsburgh. Sein Trainer zog es jedoch vor, ihn erst mit der Saison 2002/03 für Meisterschaftsspiele der Hochschulmannschaft \"Panthers\" in der damaligen Big East Conference der NCAA Division I zu melden. Nach seiner Freshman-Saison als Einwechselspieler mit knapp 20 Minuten Einsatzzeit gehörte Krauser mit über 30 Minuten Einsatzzeit pro Spiel zu den bestimmenden Spielern in der Starting Five der Panthers in den folgenden drei Jahren und zählt Stand 2014 zu den „All-Time-Top12“ der Panthers bei erzielten Punkten (1.642) und erfolgreichen Korbvorlagen (568). Gleich in Krausers erstem Spieljahr konnten sich die Panthers um Senior Brandin Knight für die Finalniederlage beim Big East-Meisterschaftsturnier gegen die \"Huskies\" der University of Connecticut aus dem Vorjahr revanchieren und den Titelverteidiger im Big East-Finalspiel 2003 entthronen. Unter dem neuen Trainer Jamie Dixon war Krauser Nachfolger auf der Spielposition von Knight, der sein Studium beendete, und die \"Panthers\", bei denen bis 2005 auch der spätere Bundesliga-Profi Chevon Troutman zu Krausers Mannschaftskameraden zählte, erreichten 2004 zum vierten Mal in Folge das Finalspiel der Big East, das bei der dritten Auflage gegen die Huskies in Folge wieder an die Mannschaft aus Connecticut ging. In der folgenden landesweiten NCAA-Endrunde erreichte man wie im Vorjahr das Achtelfinale Sweet Sixteen, in dem man den \"Cowboys\" der Oklahoma State University unterlegen war. Nachdem es 2005 nur zu einer Erstrundenniederlage in der NCAA-Endrunde gereicht hatte, verlor man als Big East-Finalist in Krausers letztem Collegejahr 2006 in der zweiten Runde überraschend gegen die Überraschungsmannschaft \"Braves\" der Bradley University. Nachdem er als Sophomore zum „Most Improved Player“ der Big East ernannt wurde und eine „Honorable Mention“ bei der Wahl der All-American-Basketballspieler 2004 erhalten hatte, wurden seine Leistungen in den folgenden beiden Spielzeiten nicht mehr so hoch bewertet, so dass er nach Studienende in der NBA-Draft 2006 von Vereinen der am höchsten dotierten Profiliga NBA nicht berücksichtigt wurde. Seinen ersten Profivertrag unterschrieb Krauser daher 2006 beim deutschen Erstligisten EWE Baskets aus Oldenburg. In der Basketball-Bundesliga 2006/07 kam Krauser als Profi-Neuling mit der Umstellung auf den europäischen, professionellen Basketball nicht zurecht, was sich auch seinen für einen Profi dürftigen Wurfquoten und einer für einen Point Guard bescheidenen „Assist-Turnover-Ratio“ widerspiegelte. Die Mannschaft verpasste auf dem neunten Platz der Abschlusstabelle den erneuten Einzug in die Play-offs um die Meisterschaft. Trotzdem war Krauser bei der anschließenden Amerikameisterschaft 2007 erstmals in einem Endrundenkader der Basketballnationalmannschaft der Amerikanischen Jungferninseln vertreten. Beim Turnier in Las Vegas kassierte man zum Auftakt eine desaströse 59:123-Niederlage, bei der man das zweite Viertel sogar gewann, gegen das sogenannte „Redeem“-Team (), wie die Auswahl des Gastgebers und Mutterlandes in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2008 bezeichnet wurde. Pikanterweise war diese Bezeichnung darauf zurückzuführen, dass die US-amerikanische Auswahl drei Jahre zuvor bei den Olympischen Spielen 2004 mit dem auf den Amerikanischen Jungferninseln geborenen damaligen Mannschaftskapitän Tim Duncan, der nicht mehr in der US-amerikanischen Nationalmannschaft antrat, drei als schmachvoll empfundene Turnierniederlagen erlitten hatte und \"nur\" die Bronzemedaille gewonnen hatte. Bei den folgenden Spielen der Amerikameisterschaft 2007 konnte sich die Auswahl der Jungferninseln bei knappen Niederlagen teilweise rehabilitieren, blieb aber ohne Sieg und verpasste auf dem letzten und zehnten Platz eine Qualifikation für die Olympischen Spiele deutlich. Krauser erhielt bei der Niederlage gegen Brasilien nur noch elf Minuten Einsatzzeit und wurde schließlich im letzten Turnierspiel gegen Venezuela gar nicht mehr eingesetzt. Anschließend kehrte Krauser in die Vereinigten Staaten zurück, wo er für die Xplosion aus seinem Studienort Pittsburgh in der Continental Basketball Association (CBA) spielte. Am Ende der Saison 2007/08 stellten die Xplosion ihren Spielbetrieb in der finanziell selbst angeschlagenen „Minor League“ CBA ein. Nachdem Krauser 2008 in der venezolanischen Liga noch für den Neuling \"Gigantes\" aus der Ciudad Guayana aktiv gewesen war, bekam er im Januar 2009 eine erneute Chance in Europa und spielte für den rumänischen Double-Gewinner CSU Asesoft aus Ploiești. Die Mannschaft konnte ihre beiden nationalen Titel 2009 verteidigen. In der Saison 2009/10 war Krauser erneut in Venezuela für die \"Gaiteros del Zulia\" aus Maracaibo aktiv. Im Nordhalbkugel-Sommer 2010 war Krauser für fünf Einsätze in NBL Neuseelands für die \"Waikato Pistons\" aus Hamilton aktiv, die am Saisonende als Titelverteidiger die Finalserie gegen die \"Wellington Saints\" verloren. In der Saison 2010/11 war erneut die LPB Venezuelas Krausers Ziel, wo er für die \"Panteras\" aus der Küstenprovinz Miranda auflief. Im Januar 2012 hatte Krauser schließlich einen Vertrag bei den \"Kebs\" aus Laval in der NBL Kanadas. In der Premierensaison der Liga erreichte man die Play-off-Halbfinalserie, die gegen die Halifax Rainmen verloren ging. Zwei Monate später wurde Krauser im Mai 2012 von der Polizei aufgegriffen, als er sich einer Verkehrskontrolle entziehen wollte, und wegen diverser Vergehen unter Anklage gestellt. Anschließend war Krauser als Basketballspieler nicht mehr professionell aktiv. Im September 2012 erklärte sich Krauser bereit, als \"Ersttäter\" an einem speziellen zweijährigen Bewährungsprogramm im US-Staat Pennsylvania teilzunehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Isaac Krauser (* 13. Mai 1981 in New York City, New York) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler, der von den Amerikanischen Jungferninseln abstammt und für dieses US-amerikanische Außengebiet als Nationalspieler in internationalen Spielen antrat. Nach dem Studium im US-amerikanischen „Mutterland“ wurde Krauser 2006 Profi zunächst in der deutschen Basketball-Bundesliga bei den EWE Baskets Oldenburg. Später gewann Krauser 2009 mit CSU Asesoft das Double in Rumänien und spielte auch in Venezuela, Neuseeland und Kanada. Zuletzt war er 2012 professionell aktiv, bevor er im Mai 2012 wegen verschiedener Vergehen unter Anklage gestellt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 648326} {"src_title": "Savoia-Marchetti S.72", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 24. April 2014 verkündete das US-amerikanische Musikmagazin \"Alternative Press\", welches sich vor allem auf Punk, Hardcore und deren Subgenres spezialisiert hat, die erstmalige Verleihung der Alternative Press Music Awards am 21. Juli 2014. \"Alternative-Press\"-Herausgeber Mike Shea kommentierte die erstmalige Austragung der Preisverleihung wie folgt: Die Awardshow wurde im \"Rock and Roll Hall of Fame Museum\" nahe dem Eriesee in Cleveland, Ohio ausgetragen. Leser stimmen in einem Online-Voting über den Preisträger in zwölf Kategorien ab. Die erstmalige Preisverleihung wurde bei \"AXS TV\" ausgestrahlt, welcher eine Reichweite von ungefähr 42 Millionen Haushalte in den Vereinigten Staaten hat. 2015 wurde mit der \"Best Music Video\" eine neue Kategorie veröffentlicht. 2015 zog die Preisverleihung um: Die APMAS wurden in der Quicken Loans Arena, dem Heimstadion des Basketball-Clubs Cleveland Cavaliers abgehalten. Das Time Magazine bezeichnete die Alternative Press Music Awards als „Grammy der alternativen Musikszene.“ Für die Austragung der Awardverleihung im Jahr 2016 wurde ein erneuter Umzug erforderlich, da die Veranstaltung zeitgleich mit der Republican National Convention welche ebenfalls in Cleveland stattfand, eine erneute Nutzung der Quicken Loans Arena unmöglich machte. So wurde entschieden die Verleihung erstmals außerhalb von Cleveland, in der Value City Arena in Columbus auszutragen. 2017 kehrte die Veranstaltung nach Cleveland zurück. Als Moderator wurde Andy Biersack von den Black Veil Brides bestätigt, nachdem in den beiden Jahren zuvor Alex Gaskarth und Jack Barakat von All Time Low die Rolle innehatten. Im Frühjahr des Folgejahres wurde angekündigt, dass die Preisverleihung erstmals im Herbst stattfinden sollte um eine Überschneidung mit der Warped Tour zu verhinden, die in diesem Sommer letztmals als Festivaltournee ausgetragen wurde. Allerdings wurde Anfang November bekannt gegeben, das im Jahr 2018 keine Awardshow veranstaltet werden wird und der zukünftige Zeitpunkt einer erneuten Austragung ungewiss ist.", "section_level": 1}, {"title": "Kategorien.", "content": "Bei den Alternative Press Music Awards wurden 2014 insgesamt 14 Preise vergeben, wovon 12 von den \"Alternative-Press-Lesern\" durch eine Online-Abstimmung beeinflusst wurden. Diese Kategorien sind: Vanguard Award: Die Auszeichnung wird an einen Künstler/Interpreten verliehen, welche die Rockmusik nachhaltig prägten, vergeben. Dieser Preis wird direkt vom Alternative Press verliehen. Icon Award: Wie der Vanguard Award, wird der Icon Award an einen Künstler/Interpreten verliehen, welche die nationale Rockszene nachhaltig prägten, verliehen. Dieser Preis wird vom Alternative Press verliehen. Künstler des Jahres: Der Preis richtet sich an den Künstler/Interpreten, welcher sich im Vorjahr besonders durch Liveauftritte und musikalische Erfolge ausgezeichnet hat. Über den späteren Preisträger stimmen die Magazinleser in einer Online-Abstimmung ab. Album des Jahres: Der Preis für das beste Album wird für das kommerziell erfolgreichste Album vergeben. Herangezogen werden unter anderem Plattenkritiken und Plattenverkäufe. Über den späteren Preisträger stimmen die Magazinleser in einer Online-Abstimmung ab. Soziales Engagement: Dieser Preis wird an den Künstler/Interpreten und deren Projekte vergeben, welcher sich im Vorjahr besonders durch soziales Engagement auf sich aufmerksam gemacht hat. Über den späteren Preisträger stimmen die Magazinleser in einer Online-Abstimmung ab. Beste Liveband: Der Preis geht an die beste Liveband des jeweiligen Vorjahres. Über den späteren Preisträger stimmen die Magazinleser in einer Online-Abstimmung ab. Bester Newcomer: Der Preis wird an den besten Newcomer vergeben. Über den späteren Preisträger stimmen die Magazinleser in einer Online-Abstimmung ab. Beste internationale Band: Der Preis geht an den besten Nicht-US-amerikanischen Künstler/Interpreten. Herangezogen werden Live-Präsenz und musikalische Erfolge des jeweiligen Vorjahres. Über den späteren Preisträger stimmen die Magazinleser in einer Online-Abstimmung ab. Lied des Jahres: Der Preis geht an das beste Lied des jeweiligen Vorjahres. Über den späteren Preisträger stimmen die Magazinleser in einer Online-Abstimmung ab. Beste Fangemeinde: Der Preis wird an den Künstler/Interpreten mit der besten Fangemeinde vergeben. Über den späteren Preisträger stimmen die Magazinleser in einer Online-Abstimmung ab. Bester Sänger: Der Preis geht an den besten Sänger des jeweiligen Vorjahres. Über den späteren Preisträger stimmen die Magazinleser in einer Online-Abstimmung ab. Beste Bassist: Der Preis geht an den besten Bassisten des jeweiligen Vorjahres. Über den späteren Preisträger stimmen die Magazinleser in einer Online-Abstimmung ab. Bester Schlagzeuger: Der Preis geht an den besten Schlagzeuger des jeweiligen Vorjahres. Über den späteren Preisträger stimmen die Magazinleser in einer Online-Abstimmung ab. Bester Gitarrist: Der Preis geht an den besten Gitarristen des jeweiligen Vorjahres. Über den späteren Preisträger stimmen die Magazinleser in einer Online-Abstimmung ab. Bei der zweiten Austragung kamen zwei neue Kategorien hinzu: Beste Underground-Band: Dieser Preis wird an die Band verliehen, welche sich im Underground den größten Namen erspielt hat. Über den späteren Preisträger stimmen die Magazinleser in einer Online-Abstimmung ab. Bestes Musikvideo: In dieser Kategorie wird das beste Musikvideo ausgezeichnet. Der Preisträger wird durch eine Online-Abstimmung ermittelt. Allerdings nicht über Alternative Press, sondern über dem Hauptsponsor (aktuell Journeys).", "section_level": 1}, {"title": "Der „Skully“.", "content": "Die Trophäe für den Gewinner jeder Kategorie wird „Skully“ genannt. Sie ähnelt einem Totenkopf und hat die Form eines Standmikrofons. Die Idee für das Aussehen der Trophäe entstand bei einem Treffen der Redaktion im Oktober des Jahres 2013. Die Form basiert auf einen Gegenstand von Chefredakteur Mike Shea, welcher von Josh Bernstein als Vorlage vorgeschlagen wurde. Entworfen und konzipiert wurde der Skully von Jason Goad und Rich Sandomeno. Letzterer war auch für die Gestaltung der Preise bei den Revolver Golden Gods Awards zuständig. Es gab mehrere Vorlagen für die Trophäe, darunter hatte eine die Form einer Walküre. Dieser Entwurf fand zwar Zuspruch wurde jedoch verworfen, da diese Vorlage einer Emmy-Trophäe ähnelte. Auch wenn das Motiv nicht ausgewählt wurde, fand es unter anderem Verwendung auf Backdrops und Werbeposter für die erste Veranstaltung der Preisverleihung. Der Skully hat eine Höhe von 9 Inches, besteht aus Nickel, Urethan, Stahl und ist verchromt.", "section_level": 1}, {"title": "Die Preisträger.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2014.", "content": "Die erstmalige Preisverleihung fand am 21. Juli 2014 in Cleveland, Ohio statt. Moderator war Mark Hoppus von Blink-182. Als musikalische Gäste traten unter anderem A Day to Remember, Misfits, Fall Out Boy, Asking Alexandria, twenty one pilots und All Time Low auf. Am 11. Juni 2014 wurden unter anderem Sleeping with Sirens, Memphis May Fire, Motionless in White und I See Stars als weitere musikalische Gäste angekündigt. Joan Jett & The Blackhearts wurden mit dem Icon Award und Billy Corgan von den Smashing Pumpkins wurde mit dem Vanguard Award ausgezeichnet. Slash wurde mit dem Guitar Legend Award geehrt. Die restlichen Preisträger wurden durch ein weltweites Online-Voting auf der Website des Magazines ermittelt. Die Gewinner des Skullys sind:", "section_level": 2}, {"title": "2015.", "content": "Am 22. Juli 2015 sollten die Alternative Press Music Awards erneut in Cleveland, Ohio vergeben werden. Das Event zog dazu auf das Gelände der Quicken Loans Arena, dem Heimstadion der Cleveland Cavaliers. Moderiert wurde die Veranstaltung von Alex Gaskarth und Jack Barakat von All Time Low. Die Gewinner des Skullys sind:", "section_level": 2}, {"title": "2016.", "content": "Im 18. Juli 2016 wurden die dritten Alternative Press Music Awards vergeben. Aufgrund der gleichzeitig in Cleveland, Ohio stattfindenden Republican National Convention, welche die Nutzung mehrerer Veranstaltungszentren der Stadt unmöglich machten, wurde der Preis erstmals in einer anderen Stadt vergeben. Die Awardverleihung fand in der Value City Arena in Columbus, Ohio statt. Wie auch im Jahr 2015 moderierten Alex Gaskarth und Jack Barakat von All Time Low den Abend. Die Skullies erhielten", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Alternative Press Music Award (kurz The AP Music Awards oder APMAS) ist ein US-amerikanischer Musikpreis, welcher 2014 erstmals vom US-amerikanischen Musikmagazin Alternative Press verliehen wird.", "tgt_summary": null, "id": 2254996} {"src_title": "Turku Student Village", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nick ist ein Gelegenheitsgauner, der versucht, sich mit dem Verkauf gestohlener antiquarischer Bücher die Schuldeneintreiber des Milieus vom Hals zu halten. Er trifft bei einem Einbruch überraschend auf den Bewohner der Villa, Curt Ledig, und dessen Tochter, die gerade in den Urlaub aufbrechen. Nick wird für den erwarteten Housesitter Franz gehalten und freundlich willkommen geheißen. Ledig überzeugt seine Familie, dass er nun doch in seiner Villa bleiben könne, zumal er in Nick ja eine Unterstützung im Krisenfall habe. In der Zwischenzeit erfährt man, dass Ledig ein renommierter, aber nicht mehr praktizierender Psychotherapeut ist, der sich in der Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs von Joseph Goebbels protegieren ließ, was er gleichermaßen zu verdrängen scheint, wie er bereit wäre, es aufzuarbeiten. Ledig beobachtet heimlich, wie Nick Bücher entfernt, um sie zu verschachern. Er beschließt darauf für sich, ihn – vorerst ohne sein Wissen – zu therapieren. Im Verlauf des Films entwickelt sich zwischen den beiden so eine Art freundschaftlicher Hassliebe, vielleicht im Sinn der Bindungstheorie. Nachdem sie von Nicks Hehlern geschlagen worden sind, befragt Ledig Nick während einer Autofahrt und arbeitet auch mit Suggestionen. Daraufhin stellt Nick neurotische Veränderungen an sich fest: So kann er etwa keine Küche mehr betreten und beginnt mit dem Auge zu zwinkern – Tics, die er Ledig quasi abgenommen hat. Bei einem Aufenthalt in Ledigs Ferien-Almhütte kommt es zum Eklat; Nick lässt sich nach einem Heilungsversprechen von Ledig bis zum Kopf eingraben, wird von diesem aber über Nacht nicht mehr befreit. Nach dieser kathartischen Erfahrung – siehe auch Katharsis (Literatur) –, die auch für Ledig nicht folgenlos bleibt, begeben sich alle Beteiligten zu einer Tagung, wo Ledig endlich öffentlich seine Vergehen in der Vergangenheit eingestehen möchte. Als er damit beginnt, werden ihm Bücher gezeigt, in denen er diese Abbitte bereits geleistet hatte. Anschließend erscheint die Hehlerbande. In der entstehenden allgemeinen Verwirrung flüchten alle in den Park des Tagungsschlosses. Ledig und Nick verstecken sich schließlich in der Hülle eines im Park landenden Heißluftballons (Sinnbild des \"Über-Ichs\"?), der schon früher im Film aufgetaucht war.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die Komödie erhielt eine Einladung in die Reihe Panorama Spezial der 64. Filmfestspiele von Berlin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Über-Ich und Du ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 2014 mit Georg Friedrich und André Wilms in den Hauptrollen. Regie führte Benjamin Heisenberg, der auch das Drehbuch zusammen mit Josef Lechner schrieb. Der Film startete am 8. Mai 2014 in den deutschen Kinos. Der Titel ist angelehnt an die gleichlautenden Begriffe aus der Psychoanalyse Sigmund Freuds.", "tgt_summary": null, "id": 2364881} {"src_title": "Lightning (Computerspielfigur)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Stammvereine.", "content": "Der SV Kickers entstand im Jahre 2011 durch die Fusion von Germania Brötzingen mit dem 1. FC Eutingen. Germania Brötzingen spielte in den 1930er Jahren vier Jahre lang in der seinerzeit erstklassigen Gauliga Baden und stellte mit Theodor Burkhardt einen deutschen Nationalspieler. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörten die Brötzinger drei Jahre lang der Amateurliga Baden an, ehe der Verein in unterklassige Ligen abrutschte. Der 1. FC Eutingen wiederum gewann im Jahre 1950 den Badischen Pokal und spielte zwei Jahre lang in der Amateurliga Baden. Die Namenswahl des Fusionsvereins war nicht unumstritten. Insbesondere die Brötzinger Mitglieder vermissten aus Traditionsgründen ihren Namen \"Germania\". Gleichzeitig verlor der Fusionsverein einige Eutinger Mitglieder, weil sie sich nicht mit dem neuen Verein identifizieren konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Fusion.", "content": "Durch die Vizemeisterschaft von Germania Brötzingen in der \"Kreisliga Pforzheim\" und dem folgenden Aufstieg in der Relegation startete der neue Verein in der \"Landesliga Mittelbaden\". Bereits zwei Jahre später stiegen die Kickers in die sechstklassige Verbandsliga Baden auf. Als Aufsteiger setzte sich die Mannschaft von Trainer Rudi Herzog gleich in der Spitzengruppe fest. Am letzten Spieltag sicherten sich die Kickers durch einen 2:1-Sieg über den SV Schwetzingen die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg. Am Ende der Oberligasaison 2014/15 stand der direkte Wiederabstieg. Eine gewisse überregionale Bekanntheit erlangte der Verein durch eine Aktion, bei der für die Rückrunde eine fast vollständig neue Mannschaft aus Spielern unterer Ligen \"gecastet\" wurde. Ein Großteil des Oberligakaders hatte zuvor nicht mehr finanziert werden können und etliche Spieler der 1. Mannschaft hatten daraufhin den Verein zur Winterpause verlassen. Seit dem Herbst 2014 wird über eine Fusion mit dem 1. CfR Pforzheim diskutiert. Am 20. Mai 2016 zog der Verein seine erste Herrenmannschaft aus der Verbandsliga Baden für die Saison 2015/16 zurück, da der Spielbetrieb nicht mehr aufrechterhalten werden könne und kündigte eine Weiterführung für die folgende Saison in der Landesliga Mittelbaden an. Da immer mehr Spieler den Verein verließen, der aufgrund seiner finanziellen Situation mit einem Schuldenstand von 144.000 Euro keine Spielergehälter und -prämien zahlen möchte, zog man sich nach Ablauf der Meldefrist komplett vom Spielbetrieb zurück. Für die Saison 2016/17 bemühte man sich, mehrere Juniorenteams aufzustellen. Ein Neustart der Herrenmannschaft erfolgte zur Saison 2017/18 in der Kreisklasse C1, in welcher man vorzeitig die Meisterschaft und den Aufstieg in die Kreisklasse B feiern konnte. Eine zweite Mannschaft spielt weiterhin in der Kreisklasse C.", "section_level": 2}, {"title": "Stadion.", "content": "Heimspielstätte des SV Kickers Pforzheim ist das \"Sportzentrum Wilferdinger Höhe\". Das ehemalige Stadion des Stammvereins Germania Brötzingen hat eine Kapazität von 3.000 Zuschauern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der SV Kickers Pforzheim (vollständiger Name: \"Sportverein Kickers Pforzheim e.V.\") ist ein Sportverein aus Pforzheim. Der Verein hat 634 Mitglieder in den Sparten Fußball, Tischtennis, Behindertensport und Modellbau. Die Vereinsfarben sind rot-weiß. Die erste Fußballmannschaft spielte nach dem Aufstieg im Jahre 2014 für eine Saison in der fünftklassigen Oberliga Baden-Württemberg.", "tgt_summary": null, "id": 339550} {"src_title": "James Willcocks", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild und Blätter.", "content": "\"Cerinthe\"-Arten wachsen als einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen. Die vegetativen Pflanzenteile sind, anders als für die Familie typisch, kahl bis fast kahl. Die wechselständig an den Stängeln angeordneten Laubblätter sind einfach und ganzrandig; oft sind sie blaugrün, bei manchen Arten mit weißen Warzen; bei einigen Arten sind sie pfeilförmig stängelumfassend.", "section_level": 2}, {"title": "Blütenstände und Blüten.", "content": "In endständigen, zymösen, oft verzweigten Blütenständen stehen mehrere Blüten zusammen. Es sind Tragblätter vorhanden. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf freien oder bis zur Hälfte ihrer Länge verwachsenen Kelchblätter sind ungleich und auf unterschiedlichen Höhen inseriert. Die fünf Kronblätter sind auf mindestens der Hälfte ihrer Länge zu einer zylindrischen Kronröhre verwachsen. Die fünf Kronlappen sind je nach Art aufrecht bis zurückgekrümmt. Die Kronblätter sind gelb und meist, besonders an ihrer Basis, purpurfarben bis rot getönt; es gibt purpurfarbene Sorten. Auf den Kronblättern sind keine Schuppen vorhanden (Unterscheidung zu nahe verwandten Gattungen). Die fünf Staubblätter überragen die Blütenkrone nicht. Die Staubfäden sind auf der halben Höhe der Kronblätter inseriert. Die zwei Fruchtblätter besitzen jeweils nur zwei Samenanlagen. Der Griffel überragt meist die Blütenkrone und endet in einer kopfigen oder ausgerandeten Narbe.", "section_level": 2}, {"title": "Früchte.", "content": "Anders als bei der Familie typisch mit vier Teilfrüchten, zerfällt die Spaltfrucht bei dieser Gattung nur in zwei Teilfrüchte, die jeweils aus zwei verwachsenen, einsamigen Nüsschen bestehen. Die zwei verwachsenen Nüsschen sind im Umriss eiförmig, dunkel-braun bis schwarz, glatt, kurz geschnäbelt und an ihrer Basis flach.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomensätze.", "content": "Je nach Sektion ist die Chromosomengrundzahl x = 8 oder 9. Bei allen Arten liegt Diploidie vor, also je nach Sektion 2n = 16 oder 2n = 18.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Verbreitung.", "content": "Die Gattung \"Cerinthe\" wurde 1753 durch Carl von Linné aufgestellt. Als Lectotypusart wurde 1929 \"Cerinthe major\" durch Albert Spear Hitchcock in \"Nomenclature: Proposals by British Botanists. London\", S. 128 festgelegt. Die Gattung \"Cerinthe\" gehört zur Tribus Lithospermeae in der Unterfamilie Boraginoideae innerhalb der Familie Boraginaceae. Das Verbreitungsgebiet der sechs bis zehn Arten erstreckt sich von Mittel-, Süd- und Osteuropa bis nach Nordafrika und Vorderasien. In Deutschland sind nur die Kleine Wachsblume und die Alpen-Wachsblume heimisch. Die Gattung \"Cerinthe\" wird in zwei Sektionen gegliedert: \"Cerinthe\" sect. \"Cerinthe\" und \"Cerinthe\" sect. \"Ceranthe\". Es gibt sechs bis zehn \"Cerinthe\"-Arten:", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Sorten weniger Arten werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten der gemäßigten Breiten verwendet. Beispiele sind Kahle Wachsblume (\"Cerinthe glabra\") und Große Wachsblume (\"Cerinthe major\"); von letzterer gibt es beispielsweise die Sorte 'Purpurascens'. Sie gelten als Bienenweide.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pflanzengattung der Wachsblumen (\"Cerinthe\") gehört zur Familie der Raublatt- oder Borretschgewächse (Boraginaceae). Die etwa zehn Arten sind vor allem im Mittelmeerraum und Mitteleuropa verbreitet. Sorten weniger Arten werden als Zierpflanzen verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 1799938} {"src_title": "Košljun", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium und berufliche Tätigkeiten.", "content": "Speakes, Sohn eines Bankmanagers, absolvierte nach dem Schulbesuch ein Studium im Fach Journalismus an der University of Mississippi und war danach Mitte der 1960er Jahre Redakteur bei Tageszeitungen im Bundesstaat Mississippi. Er wurde 1968 Pressesekretär von James Eastland, ein demokratischer US-Senator aus Mississippi. 1974 wurde er Pressesekretär des Sonderberaters von US-Präsident Richard Nixon während der Anhörungen zur Watergate-Affäre. Nach dem Rücktritt von Nixon wurde er Assistierender Pressesekretär von Präsident Gerald Ford. Während des US-Präsidentschaftswahlkampfes arbeitete er als Pressesprecher von Bob Dole, Fords „Running Mate“ der Republikanischen Partei für das Amt des US-Vizepräsidenten. Nachdem der Demokrat Jimmy Carter zum Präsidenten gewählt worden war, wurde Speakes Mitarbeiter der PR-Agentur \"Hill and Knowlton\" in Washington, D.C.", "section_level": 2}, {"title": "Kommissarischer Pressesprecher des Weißen Hauses.", "content": "Nach dem Sieg von Ronald Reagan bei der Präsidentschaftswahl 1980 wurde Speakes Mitarbeiter in dessen Übergangsteam, ehe er nach dem Amtsantritt Reagans am 20. Januar 1981 stellvertretender Pressesprecher des Weißen Hauses wurde. Er wurde kommissarischer Pressesprecher des Weißen Hauses, nachdem Pressesprecher \"(White House Press Secretary)\" James Brady beim Attentat auf Ronald Reagan am 30. März 1981 durch John Hinckley, Jr. so schwer verletzt wurde, dass er linksseitig weitgehend gelähmt war, Gedächtnislücken hatte und seine Emotionen beim Sprechen nur schlecht kontrollieren konnte. Offiziell war Brady während der gesamten Amtszeit Reagans dessen Pressesprecher. In der Praxis war er jedoch nie mehr als solcher tätig, sondern die Aufgaben wurden seither von Speakes bis 1987 als \"White House Deputy Press Secretary\" übernommen. In seiner ersten Pressekonferenz wirkte er auf die Fragen der Journalisten unvorbereitet, insbesondere als er gefragt wurde, wer während der Operation des Präsidenten die Amtsgeschäfte der US-Regierung führe, da Vizepräsident George H. W. Bush noch nicht von einer Besuchsreise in Texas nach Washington, D.C. zurückgekehrt war. Seine Antwort „Ich kann diese Frage zur jetzigen Zeit nicht beantworten“ (‚I cannot answer that question at this time‘) führte zu einer wütenden Reaktion von Außenminister Alexander Haig, der den Presseraum betrat und die denkwürdige – und verfassungsgemäß unrichtige – Aussage tat: „Zur Zeit habe ich hier im Weißen Haus die Kontrolle bis zur anstehenden Rückkehr des Vizepräsidenten, mit dem ich in enger Verbindung stehe“ (‚As of now, I am in control here in the White House, pending the return of the vice president and in close touch with him‘). Tatsächlich hätte Haig bekannt sein müssen, dass in Abwesenheit des Vizepräsidenten die verfassungsmäßige Nachfolge des Präsidenten der Vereinigten Staaten beim Sprecher des Repräsentantenhauses liegt; als Außenminister stand Haig in der Rangfolge lediglich an vierter Stelle. Auch zu späteren Anlässen war Speakes oftmals nicht informiert wie zum Beispiel während der US-Invasion in Grenada im Oktober 1983 als offensichtlich wurde, dass Präsident Reagan und der innere Führungskreis der Regierung ihn in Unkenntnis über diese Militärinvasion gelassen hatte und auch nichts unternahm, diese Unkenntnis zu überspielen. Speakes sagte dazu später, dass dieses Belügen durch den Präsidenten und dessen Führungsgruppe der Tiefpunkt seiner Amtszeit war.", "section_level": 2}, {"title": "Ausscheiden aus dem Regierungsdienst und Memoiren.", "content": "Nach seinem Ausscheiden aus dem Regierungsdienst wurde Speakes 1987 Leitender Vizepräsident für Öffentlichkeitsarbeit des Finanzdienstleistungsinstituts Merrill Lynch. Er verfasste 1988 unter dem Titel \"Speaking Out\" seine Memoiren, in denen er ausführte, dass er Reportern aufbereitete Informationen zukommen ließ, damit Präsident Reagan besser dargestellt wird. Dies führte zu einem Sturm der Entrüstung innerhalb der Medien. In \"Speaking Out\" offenbarte er, dass die innerhalb der Medien weit verbreiteten Bemerkungen, die Reagan auf dem Genfer Gipfelkonferenz (1985) gegenüber dem Generalsekretär der KPdSU, Michail Sergejewitsch Gorbatschow, machte, tatsächlich von ihm und einem Mitarbeiter stammten. Dazu gehörte auch der Satz: „Es gibt vieles, was uns trennt, aber ich glaube, dass die Welt leichter atmet, weil wir hier zusammen sprechen“ (‚There is much that divides us, but I believe the world breathes easier because we are talking here together‘). Speakes führte dazu aus, dass er diese gemachten Aussagen einbezog und verbreitete, weil er befürchtete, dass die USA ansonsten den Kampf in der Öffentlichkeitsarbeit gegen die Sowjetunion verlieren könnte. Er gab ferner preis, dass er ein Reagan zugesprochenes Zitat erfunden hatte, nachdem ein sowjetisches Kampfflugzeug eine Boeing 747 der Korean Air Lines am 1. September 1983 auf dem Flug 007 abgeschossen hatte. Laut den Memoiren war es jedoch in der Nachbetrachtung eindeutig falsch, solche Freiheiten herauszunehmen, um dieses Zitat zu erfinden. Die Enthüllungen von Speakes verursachten einen derartigen Aufruhr, dass er 1988 seinen Posten bei Merrill Lynch kündigen musste. Anschließend war er zunächst Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit bei Nortel sowie danach beim US Postal Service, ehe er 2008 in den Ruhestand trat. Helen Thomas, eine langjährige Korrespondentin der United Press International (UPI), schrieb 2000 in ihren Memoiren über seine Arbeit: Speakes starb an den Folgen der Alzheimer-Krankheit, an der er seit Juli 2009 litt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Larry Speakes (* 13. September 1939 in Cleveland, Mississippi; † 10. Januar 2014 ebenda) war ein US-amerikanischer Journalist, der während der Amtszeit von US-Präsident Ronald Reagan als \"White House Deputy Press Secretary\" sechs Jahre lang kommissarischer Pressesprecher des Weißen Hauses war.", "tgt_summary": null, "id": 1294298} {"src_title": "Ewiger Walzer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Montello liegt im südöstlichen Zentrum Wisconsins, an der Mündung des Montello River, der über den Fox River in den Michigansee mündet. Die geografischen Koordinaten von Montello sind 43°47′29′′ nördlicher Breite und 89°19′11′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 5,57 km2, die sich auf 4,95 km2 Land- und 0,62 km2 Wasserfläche verteilen. Nachbarorte von Montello sind Budsin (14,8 km nördlich), Princeton (18,4 km ostnordöstlich), Kingston (25,8 km ostsüdöstlich), Dalton (23,8 km südöstlich), Endeavor (25,6 km südwestlich), Packwaukee (12,6 km westsüdwestlich), Westfield (21,4 km nordwestlich) und Harrisville (14,2 km nordnordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Appleton (108 km nordöstlich), Green Bay am Michigansee (156 km in der gleichen Richtung), Wisconsins größte Stadt Milwaukee (171 km südöstlich), Chicago in Illinois (327 km südsüdöstlich), Rockford in Illinois (196 km südlich) und Wisconsins Hauptstadt Madison (87 km in der gleichen Richtung).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Wisconsin State Highway 23 führt als Hauptstraße in West-Ost-Richtung durch das Stadtgebiet von Montello. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Die nächsten Flughäfen sind der Dane County Regional Airport in Madison (80,8 km südlich) und der Milwaukee Mitchell International Airport in Milwaukee (182 km südöstlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Montello 1495 Menschen in 628 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 302 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 628 Haushalten lebten statistisch je 2,23 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,3 Prozent Weißen, 1,7 Prozent Afroamerikanern, 0,9 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,5 Prozent Asiaten sowie 0,4 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,2 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,9 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,2 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 55,8 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 23,0 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 50,4 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 40.299 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 21.116 USD. 10,9 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Montello ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) und Verwaltungssitz des Marquette County im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Im Jahr 2010 hatte Montello 1495 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 288477} {"src_title": "8,8-cm-KwK 43", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "Astou Ndour begann mit sieben Jahren in ihrer Geburtsstadt Dakar in ihrer Schulmannschaft mit dem Basketballsport. Im Alter von 13 Jahren wechselte sie nach Spanien, in die Jugend von CB Islas Canarias, nachdem sie dem Verein aus Las Palmas de Gran Canaria von ihrer Landsfrau \"Aminata Diop\" empfohlen worden war. Schnell machte sie sich einen Namen als eines der größten Talente des spanischen Basketballs und in der Saison 2010/11 feierte sie im Alter von nur 16 Jahren ihr Debüt in der ersten Mannschaft von CB Islas Canarias in der Liga Femenina de Baloncesto. In jener Spielzeit brachte sie es auf neun Einsätze in der ersten Division sowie fünf im Eurocup Women und spielte zumeist für das U-19-Team der Kanarinnen. In der Saison 2011/12 spielte sich Astou Ndour in die Stammmannschaft von CB Islas Canarias und beendete das Jahr mit durchschnittlich 9,7 Punkten und sieben Rebounds pro Spiel. Im Eurocup führte sie ihre Mannschaft mit 16,1 Punkten und 10,9 Rebounds bis ins Viertelfinale, wo man an Adana Botaş scheiterte. Der sportliche Durchbruch sollte ihr jedoch 2013/14 gelingen, ihre Mannschaft belegte im Grunddurchgang der spanischen Meisterschaft Platz drei und erreichte erstmals seit sieben Jahren wieder das Playoff, bei dem man im Halbfinale jedoch am späteren Meister Rivas Ecópolis scheiterte. Astou Ndour bestach mit durchschnittlich 17,8 Punkten und 13,2 Rebounds und wurde für ihre herausragenden individuellen Leistungen als MVP der Saison geehrt. Wenig später wurde sie im WNBA Draft an der 16. Stelle von den San Antonio Stars ausgewählt. Bereits im Februar dieses Jahres hatte sie die FIBA Europa als beste Juniorin des Jahres 2013 geehrt. Im Mai 2014 unterschrieb sie einen Zwei-Jahres-Vertrag beim türkischen Spitzenklub Fenerbahçe İstanbul.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Astou Ndour erwarb im Juni 2011 die spanische Staatsangehörigkeit und verzichtete auf ihren senegalesischen Pass. Bereits im Sommer dieses Jahres stand sie im Aufgebot der Spanierinnen für die U-18-Europameisterschaft, wo ihre Landesauswahl die Bronzemedaille erreichte. Auch stand sie im Team der Ibererinnen für die U-19-Weltmeisterschaft, wo ihre Mannschaft erst im Endspiel an den Vereinigten Staaten scheiterte. In beiden Wettbewerben wurde Astou Ndour ins All-Tournament Team gewählt. Nachdem sie im Jahr 2012 aufgrund einer Verletzung an keinem Nationalmannschaftsbewerb teilnehmen konnte, erreichte sie bei der U-19-WM 2013 den vierten Endrang und stand erneut im All-Tournament Team. Ihr größter Erfolg auf Nachwuchsebene gelang Astou Ndour jedoch bei der U-20-Europameisterschaft dieses Jahres. Die Spanierinnen gewannen das Turnier durch ein 59:53 im Finale gegen Italien. Sie steuerte dabei durchschnittlich 17,3 Punkte und 9,8 Rebounds bei und beendete die EM als MVP und Topscorer. Am 4. September 2014 feierte Asou Ndour in einem Testspiel gegen Serbien ihr Debüt in der spanischen A-Nationalmannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge und Ehrungen.", "content": "Spanische Nationalmannschaft Ehrungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Astou Barro Ndour Gueye (auch \"Astou Barro N’Dour Guèye\"; * 22. August 1994 in Dakar) ist eine spanische Basketballspielerin senegalesischer Herkunft. Sie ist 1,96 cm groß und wird zumeist als Power Forward oder Center eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 700466} {"src_title": "Aussie Elliott", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gas- und Ölförderung.", "content": "Nach Eigenangaben erreichte Burisma Ende 2013 eine Tagesproduktion von ca. 11.600 BOE bzw. 1,8 Mio. m3. Dies entspricht etwa neun Prozent der laufenden Gasfördermenge in der Ukraine. Burisma besitzt ein Portfolio an Explorationslizenzen für Schiefergas- und Ölfelder in allen drei ukrainischen Schlüsselregionen: im westukrainischen karpatischen Becken, im Dnepr- und Donezbecken sowie im ostukrainischen azowschen Becken von Kuban. Die Felder befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den großen Gas-Pipelines in der Ukraine und wurden vollständig mit ihnen verbunden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Burisma wurde 2002 von dem Unternehmer und späteren ukrainischen Umweltminister Mykola Slotschewskyj und von Mykola Lissin (; 1964–2011) gegründet. Die Holding kooperierte mit staatlichen Unternehmen um in das Gasgeschäft der Ukraine einzusteigen. Beide Gründer waren Parlamentsabgeordnete der Werchowna Rada für die Partei der Regionen. Über die Firmen \"LLC Esco-Pivnich\" und \"LLC Pari\" wurden 2004 erste eigene Explorationslizenzen erworben; die eigene Gasförderung startete 2005. 2006 wurde die Holdinggesellschaft \"Burisma Holdings\" auf Zypern gegründet, die später weitere Beteiligungen erwarb. Burisma Holdings ist im Besitz der zypriotischen \"Brociti Investments Limited\", die von Slotschewskyj kontrolliert wird. Von 2009 bis 2013 wuchs die Fördermenge des Konzerns in hohem Tempo. Burismas Eigentümerschaft war zeitweise unklar. Die Generalstaatsanwaltschaft nahm Ermittlungen gegen Burisma auf, da Slotschewskyj, als er Minister für natürliche Ressourcen der Ukraine war, verdächtigt wurde seine Verbindungen zum Staat unrechtmässig ausgenutzt zu haben und eigenen Firmen Explorationslizenzen erteilt hatte. Nach dem Rücktritt des Generalstaatsanwalts Wiktor Schokin und der Ernennung von Jurij Luzenko zum Generalstaatsanwalt wurden alle Verfahren gegen Burisma eingestellt. Zu Beginn der Ukraine-Krise 2013 verstärkte Burisma die Lobbytätigkeit in Washington. Es wurden zwei enge Mitarbeiter von US-Außenminister John Kerry als Lobbyisten für Burisma angestellt. 2013 startete Burisma Holdings einen größeren Managementumbau, der eine „neue Wachstumsperiode“ einleiten solle. Im Zuge dessen wurde der US-amerikanische Investmentbanker Alan Apter als Verwaltungsratsvorsitzender angestellt, mit der Aufgabe, die Corporate Governance des Unternehmens zu verbessern und ausländisches Kapital anzuziehen. Apter hat umfangreiche berufliche Erfahrungen aus Tätigkeiten in Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion. Am 12. Mai 2014 meldete Burisma, dass im Verwaltungsrat ein zusätzlicher Sitz für Hunter Biden geschaffen wurde, den Sohn des US-Vizepräsidenten Joe Biden. Dies rief im Zusammenhang mit der von den USA und der EU begrüßten Maidan-Revolution und des Krieges mit Russland ab 2014 (Krise in der Ukraine 2014) ein internationales Medienecho hervor und befeuerte Vorwürfe von Interessensverstrickungen, Korruption und Nepotismus. Vizepräsident Biden erklärte, es gebe keinen Interessenkonflikt und er unterstütze keine bestimmten Unternehmen im Land. Der Pressesprecher des Weißen Hauses unter der Präsidentschaft von Barack Obama, Jay Carney, verweigerte eine Kommentierung mit der Bemerkung, dass \"Hunter Biden und andere Mitglieder der Familie offensichtlich private Bürger\" seien. Die Aufmerksamkeit richtete sich auch auf den polnischen Ex-Staatspräsidenten Aleksander Kwaśniewski, auf Devon Archer, ehemaliger Wahlkampfmanager des damaligen US-Außenministers John Kerry und auf David J. Leiter, ehemaliger Stabschef im Senat von John Kerry. Kwaśniewski und Archer waren kurz zuvor ebenfalls in Burisma-Verwaltungsrat eingetreten (Kwaśniewski im Januar 2014, Archer im April 2014). Im Februar 2016 trat auch noch Joseph Cofer Black, der Direktor des CIA Counterterrorist Center (CTC) von 1999 bis 2002 in der George W. Bush-Administration, in den Vorstand von Burisma ein. Laut Medienberichten zahlte Burisma 2014 und 2015 insgesamt $3.4 Millionen USD an die Firma Rosemont Seneca Bohai LLC, welche Hunter Biden bis zu 50.000 USD monatlich zahlte. Hunter Biden war mit Christopher Heinz, dem Stiefsohn von John Kerry, Ko-Eigentümer von Rosemont Seneca Partners, und auch Archer war dort Partner. Heinz distanzierte sich im Folgenden von Rosemont Seneca Partners und hatte, wie er gegenüber \"The Washington Examiner\" erklärte, seit 2015 keinen Anteil mehr an dieser Firma. Biden trat 2019 aus dem Verwaltungsrat von Burisma aus, bevor sein Vater sich als Kandidat für die US-Präsidentschaft aufstellen ließ. Am 2. Juni 2016 veranstalteten Burisma und Fürst Albert II von Monaco das „International Forum on Energy Security in Europe“ im Monte Carlo Yacht Club. An der Veranstaltung nahmen unter anderem teil: Aleksander Kwaśniewski (Präsident von Polen 1995–2005), Joschka Fischer (Vizekanzler von Deutschland 1998–2005) und Andris Piebalgs (EU-Energiekommissar 2004–2009), T. J. Glauthier (US-Vize-Energieminister 1999–2001, Präsident von TJG Energy Associates), Hunter Biden (Unabhängiger Direktor von Burisma), Ireneusz Bil (Direktor der Aleksander Kwasniewski-Stiftung \"Amicus Europae\"), Jean-Arnold Vinois (Vertreter der Europäischen Kommission für Energiepolitik). Anfang 2018 gab der frühere US-Vizepräsident Biden in einem Gespräch mit \"Voice of America\" bekannt, dass der Rücktritt des Generalstaatsanwalts Schokin Bedingung für Kreditgarantien an die Ukraine in Höhe von einer Milliarde Dollar gewesen sei. Während einer Podiumsdiskussion des Council on Foreign Relations erzählte Biden, wie er den damaligen Präsidenten Poroschenko und den damaligen Regierungschef Jazenjuk, dazu brachte, den Generalstaatsanwalt Schokin zu entlassen. Biden setzte Poroschenko und Jazenjuk ein Ultimatum von nur sechs Stunden, wenn Generalstaatsanwalt Schokin nicht in der Zeit entlassen würde, würden sie einer Milliarde Dollar nicht kriegen: \"...sohn, er wurde entlassen. Und sie setzten jemanden an seine Stelle, der damals solide war.\" Im September 2019 wurde durch einen Whistleblower bekannt, dass US-Präsident Donald Trump am 25. Juli 2019 Wolodymyr Selenskyj telefonisch darum bat, Ermittlungen in Bezug auf Biden aufzunehmen, was zur „Ukraine-Affäre“ führte. Trump warf Biden vor, die ukrainische Führung unter Druck gesetzt und den Rücktritt des Generalstaatsanwalts erreicht zu haben, der gegen Burisma ermittelt hatte. Im Oktober 2019 kündigte die ukrainische Justiz an, Untersuchungen zu Korruptionsverdacht im Zusammenhang mit Burisma aufzunehmen. Es gehe dabei um Geschäfte, in die unter anderem Slotschewsky und der ukrainische Geschäftsmann Sergej Kurtschenko verwickelt sein könnten, jedoch gehe es dabei nicht um Biden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Burisma Holdings ist ein Konzern mit Hauptsitz in Limassol, Zypern, der ukrainische Erdgasvorkommen erschließt und ausbeutet. Gegenüber der Öffentlichkeit wird Burisma von der Beratungs- und PR-Firma „Bell Pottinger Private“ von Timothy Bell, Baron Bell mit Sitz in London vertreten.", "tgt_summary": null, "id": 364163} {"src_title": "Kollisionsinduzierte Dissoziation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Elise L’Esperance war die Tochter eines Arztes und studierte am Woman's Medical College der New York Infirmary for Women and Children mit dem M.D. Abschluss 1900. Danach wandte sie sich der Pädiatrie zu als Arzt im Praktikum (Internship) am Babies Hospital in New York, in einer Privatpraxis in Detroit und ab 1902 wieder in New York. Unzufrieden mit den medizinischen Möglichkeiten ihrer Zeit wandte sie sich der Forschung zu, zunächst in der Tuberkulose Kommission von New York (ab 1908), dann in der Pathologie bei James Ewing an der Cornell University, einem Onkologen. 1914 war sie ein halbes Jahr zur Fortbildung in München, wo sie über Leberkrebs forschte und worüber sie 1915 veröffentlichte. Ab 1912 war sie Instructor und ab 1920 war sie Assistant Professor an der Cornell University Medical School. 1932 machte sie ein millionschwere Erbschaft (ihres Onkels, des Eisenbahn-Magnaten und US-Senators Chauncey Depew) und gründete damit zwei onkologische Kliniken. Ein Motiv war der Krebstod ihrer Mutter 1930. Die 1937 gegründete \"Kate Depew Strang Tumor Clinic\" befasste sich speziell mit Früherkennung und Behandlung von Krebs bei Frauen, hatte nur weibliche Ärzte und war in der New York Infirmary angesiedelt. Die andere wurde von James Ewing geleitet. Viele Verfahren für die Früherkennung von Krebs wurden hier entwickelt (wie Pap-Test, Proktoskopie) und jährliche Untersuchungen angeboten. Die Kliniken dienten als Vorbild für ähnliche Krebsvorsorgekliniken in den USA. 1950 wurde sie Professor an der Cornell University. Sie unterrichtete auch am Bellevue Hospital. 1951 erhielt sie den Lasker~DeBakey Clinical Medical Research Award.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elise L’Esperance (* als Élise Depew-Strang 1878 in Yorktown, New York (Bundesstaat); † 1959 in Pelham Manor, New York) war eine US-amerikanische Medizinerin (Onkologie). Sie war eine Pionierin in der Früherkennung von Krebs und gründete auf diesem Gebiet zwei Kliniken.", "tgt_summary": null, "id": 940300} {"src_title": "Die nackte Bovary", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mechanismus.", "content": "Ein Braitenberg-Vehikel ist ein mit Sensoren ausgestattetes Fahrzeug, das sich autonom bewegen kann und durch Umweltreize, welche durch die Sensoren registriert werden, in seiner Bewegung beeinflusst wird. Obwohl ein solches Fahrzeug prinzipiell auch ein Wasser-, Luft- oder gar Raumfahrzeug sein könnte, veranschaulicht Braitenberg seine Gedankenexperimente mit einfachen, auf Rädern fahrenden Wägelchen. Diese haben am Heck ein oder zwei Antriebsräder mit jeweils eigenem Motor und am Bug einen oder mehrere Sensoren, die unterschiedliche Umweltreize wie Helligkeit, Schall oder Temperatur detektieren können. Durch eine Kopplung der Aktoren (der Antriebsmotoren) an die Sensoren werden die Antriebsräder gesteuert, wobei für diese Kopplung Varianten unterschiedlicher Komplexität betrachtet werden: Je nach Variante für die Kopplung der Sensoren und Aktoren ergibt sich ein mehr oder weniger komplexes Bewegungsverhalten des Fahrzeugs, das an (u. U. zielgerichtete) Verhaltensweisen von Lebewesen wie \"Flucht\" oder \"Aggression\" denken lässt. Aus diesem Grunde bezeichnet Braitenberg seine 14 Fahrzeugtypen auch als „Wesen“, und er zieht eine Parallele zwischen der Entwicklung seiner zunehmend komplexer werdenden Fahrzeugmodelle zur evolutionären „Entwicklung tierischer Arten“.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Wesen 2 ist mit zwei Antriebsrädern und zwei Helligkeitssensoren ausgestattet. Der Einfluss eines Sensors auf den ihm zugeordneten Antriebsmotor ist monoton-verstärkend: bei größerer Helligkeit dreht sich der Motor schneller, bei geringerer Helligkeit langsamer. Das Wesen existiert in zwei Varianten (siehe Abbildung oben): bei Wesen 2a wirkt der Sensor auf den Motor auf derselben Fahrzeugseite, bei Wesen 2b sind die Zuleitungen von den Sensoren zu den Motoren gekreuzt. Die beiden Wesen zeigen wegen der unterschiedlichen Sensor-Aktor-Kopplung gegensätzliches Verhalten: Wesen 2a scheint das Licht zu fürchten, es weicht der Lichtquelle aus und kommt erst in hinreichend dunkler Umgebung zur Ruhe, Wesen 2b wird sich der Lichtquelle zuwenden und in scheinbar aggressiver Unruhe auf sie zusteuern. Wesen 4a entspricht im Wesentlichen der Konstruktion der Wesen vom Typ 2, allerdings ist die Abhängigkeit des Motors vom korrespondierenden Sensor nun nicht mehr monoton und linear: die Motorleistung erreicht bei einer bestimmten Reizintensität ein Maximum, bei Reizstärken oberhalb oder unterhalb dieses Wertes nimmt sie nichtlinear ab. Das Bild zeigt das mögliche Verhalten von Wesen 4a in der Umgebung einer oder mehrerer Reizquellen.", "section_level": 2}, {"title": "Literatur.", "content": "\"(In der aufgeführten Literatur wird teilweise der deutsche Vorname „Valentin“ verwendet.)\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Braitenberg-Vehikel bezeichnet man ursprünglich hypothetische Roboterfahrzeuge, die 1984 von dem Südtiroler Hirnforscher, Kybernetiker und Schriftsteller Valentin Braitenberg für ein kybernetisches Gedankenexperiment ersonnen wurden. Diese sehr einfach konstruierten Fahrzeuge sind mit Sensoren ausgestattet und können autark auf Umweltreize reagieren. Dabei kann bereits durch verblüffend einfache Mechanismen ein überraschend komplexes Verhalten bewirkt werden. ", "tgt_summary": null, "id": 750705} {"src_title": "Armstrong Siddeley Deerhound", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Billy Massey und Chuck Jarvis sind seit ihrer Jugend gut befreundet, haben sich jedoch vor zwei Jahren zuletzt gesehen, als Billy die Farm verlassen hat, die Chuck zusammen mit seiner Frau Kate in der Nähe des Städtchens Cumbres betreibt. Der Film beginnt, als vier Banditen einen raffinierten Überfall auf einen Zug nach Cumbres machen. Billy spielt dabei einen Sheriff, der einen der Banditen im Zug in Handschellen dabei hat. Der Überfall gelingt, ohne das jemand verletzt wird und die Banditen können mit reichlich Beute entkommen, jedoch haben mehrere Passagiere Billy erkannt. Chuck, der inzwischen Sheriff in Cumbres geworden ist, nimmt nur mit indianischen Fährtenlesern die Verfolgung der Banditen auf. Als die Banditen die Beute teilen, soll Billy nur mit einem kleinen Teil bedacht werden. Es kommt zum Streit, wobei Billy einen der Kumpane erschießt und mit der ganzen Beute flieht. Nun wird er auch noch von den zwei übrig gebliebenen Zugräubern verfolgt, die er jedoch mit einer falschen Spur Richtung Mexiko erst einmal loswird. Da er glaubt, auch den Sheriff mit einem vorgetäuschten Absturz in eine Schlucht für zwei Tage aufzuhalten, wendet er sich zur Farm seines Freundes Chuck, wo er sich erst einmal sicher glaubt. Von dessen Frau Kate erfährt er jedoch, dass Chuck der Sheriff ist, der ihn verfolgt. Chuck trifft auch schon wenig später ein und als die beiden sich mit gezogenen Revolvern gegenüber stehen, geht Kate dazwischen und bringt Billy dazu aufzugeben. Zusammen ersinnen sie eine vermeintlich glaubhafte Geschichte, die Billy mildernde Umstände bei einer Verurteilung verschaffen soll. Als Billy in Haft sitzt und auf seinen Prozess wartet, fährt Chuck mit seiner Frau zur Erholung nach Santa Fe. Während seiner Abwesenheit ändert sich die Lage, da der Staatsanwalt nun Billy am Galgen hängen sehen will und das Billy auch sagt. Daraufhin befreit Billy sich und flüchtet abermals mit der Beute des Überfalls. Wieder setzt sich Sheriff Jarvis, diesmal allein, auf seine Fährte. Aber auch eine Gruppe Männer, die der Staatsanwalt angeheuert hat, versucht Billy zu fangen. Darunter sind auch seine beiden ehemaligen Kumpane, die immer noch die Beute aus dem Zugüberfall haben wollen. Nachdem Billy sein Pferd verloren hat, wird er vom Sheriff Jarvis gestellt. Zusammen wehren sie einen Angriff der Verfolger ab, bei dem diese getötet werden. Aber auch Billy hat es tödlich erwischt. Sheriff Chuck Jarvis bestattet ihn daraufhin im Fluss.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Die Szenenbilder stammen von Henry Bumstead und Alexander Golitzen, die Kostüme lieferte Edith Head. Drehorte des Films lagen in Abiquiú, New Mexico in den USA.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geier warten schon (Originaltitel: \"Showdown\") ist ein US-amerikanischer Western von George Seaton für die Produktionsgesellschaft Universal Pictures aus dem Jahr 1973 mit Rock Hudson und Dean Martin in den Hauptrollen. Der Film basiert auf einer Geschichte von Hank Fine.", "tgt_summary": null, "id": 1377490} {"src_title": "Internationale Filmfestspiele Berlin 2015", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Wakefield liegt im Westen der Oberen Halbinsel Michigans am zum \"Sunday Lake\" aufgestauten Little Black River, der über den Black River zum Einzugsgebiet des Oberen Sees gehört. Die Grenze zu Wisconsin befindet sich 20 km südlich. Die geografischen Koordinaten von Wakefield sind 46°28′31′′ nördlicher Breite und 89°56′24′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 22,25 km2, die sich auf 20,77 km2 Land- und 1,48 km2 Wasserflächer verteilen. Benachbarte Orte von Wakefield sind Ramsay (an der westlichen Stadtgrenze), Bessemer (9 km westlich), die Zwillingstädte Ironwood in Michigan und Hurley in Wisconsin (rund 20 km in der gleichen Richtung) sowie Marenisco (22 km südöstlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Sault Ste. Marie in der kanadischen Provinz Ontario (479 km östlich, gegenüber von Sault Ste. Marie, Michigan), Green Bay am Michigansee in Wisconsin (342 km südöstlich), Wausau in Wisconsin (192 km südlich), die Twin Cities in Minnesota (377 km südwestlich) und Duluth am Oberen See in Minnesota (192 km westnordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der U.S. Highway 2 verläuft in West-Ost-Richtung als Hauptstraße durch Wakefield. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete und teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem Gogebic-Iron County Airport befindet sich 20 km westnordwestlich der nächste Regionalflughafen. Die nächstgelegenen größeren Flughäfen sind der Duluth International Airport (201 km westnordwestlich) und der Central Wisconsin Airport bei Wausau (211 km südlich). Der nächste internationale Großflughafen ist der Minneapolis-Saint Paul International Airport (394 km südwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Wakefield 1851 Menschen in 818 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 89,1 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 818 Haushalten lebten statistisch je 2,11 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 96,8 Prozent Weißen, 0,1 Prozent Afroamerikanern, 1,1 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten sowie 0,5 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,0 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 17,1 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 56,2 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 26,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,6 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 34.856 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 20.805 USD. 17,6 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wakefield ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Gogebic County im US-amerikanischen Bundesstaat Michigan. Im Jahr 2010 hatte Wakefield 1851 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1981382} {"src_title": "Bahnhof Haltern am See", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dominikus war der Sohn eines Fischers aus der Gegend von Danzig. Mit 11 Jahren trat er in den Dienst eines Predigers. Er studierte an der Universität Krakau, wurde Erzieher, Lehrer, Schulleiter und Notar an verschiedenen Orten, u. a. in Görlitz, Gnesen, Prag und Heidelberg. Manche Quellen berichten, er sei der Trunk- und Spielsucht verfallen gewesen. Dominikus von Preußen gelangte nach Trier und trat 1409 in die Kartause St. Alban ein. Der dortige Prior Adolf von Essen († 1439) pflegte eine damals neue Form des Gebetes, genannt \"Rosarium\", die vermutlich auf seinen Ordensbruder Heinrich Eger von Kalkar (1328–1408) zurückging. Man betete eine größere Anzahl des Gebetes \"Gegrüßet seist du, Maria\" hintereinander und versenkte sich bei dem gleichförmigen, sich stets wiederholenden Gebet in betrachtende Meditation über Jesus und seine Mutter Maria. Es war ein einfaches Gebet für einfache Leute, das keine besondere Bildung oder Kenntnisse, sondern lediglich Frömmigkeit erforderte. Adolf von Essen förderte diese Gebetsweise unter den Gläubigen und machte sie weithin bekannt. Er empfahl sie auch der unter seiner geistlichen Leitung stehenden Herzogin Margarete von der Pfalz, die sie ihrerseits nach Kräften verbreitete. Da Dominikus von Preußen Schwierigkeiten hatte, sich beim Gebet selbstständig die Heilsgeheimnisse vor Augen zu führen, verfasste er (laut Überlieferung im Advent 1409) 50 Schlusssätze, sogenannte \"clausulae\", mit einem kurzen Betrachtungsaspekt, von denen man jeweils einen an das Ende jedes \"Gegrüßet seist du, Maria\" anhängte. Nach und nach bürgerten sich nur die 15 markantesten davon fest ein und sind noch heute für das Rosenkranzgebet gebräuchlich. Auf Adolf von Essen und Dominikus von Preußen sollen auch die Unterteilung in feste Abschnitte mit einer bestimmten Anzahl von \"Gegrüßet seist du, Maria\" und schließlich die Auswahl und regelmäßige Benutzung der 15 heute noch gebräuchlichen Schlusssätze zurückgehen. 1415 gründete Adolf von Essen auf Wunsch des lothringischen Herzogspaars Karl II. und Margarete von der Pfalz die Kartause \"Marienfloss\" bei Sierck-les-Bains. Er nahm seinen Schüler Dominikus dorthin mit, wo er als Vikar des Klosters wirkte. Ab 1419 lebte auch die von ihrem Mann verlassene Herzogin dort und widmete sich dem religiösen Leben. 1421 kehrten beide Kartäuser nach Trier zurück. Dominikus von Preußen wurde einer der religiösen Berater von Erzbischof Otto von Ziegenhain. 1434/35 wirkte Dominikus als Novizenmeister in der Mainzer Kartause und ab 1439, nach dem Tod Adolfs von Essen, übernahm er, als dessen Nachfolger, die Leitung der Kartause St. Alban, Trier. Dominikus von Preußen starb 1460 in der Trierer Kartause. Er hinterließ verschiedene theologische Schriften in Latein, die weitgehend noch niemals ins Deutsche übersetzt wurden. Sie enthalten u. a. biographisches Material zu ihm selbst und viele Details zur Geschichte der Kartause von Trier.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dominikus von Preußen, auch \"Dominicus Prutenus\" (* um 1384 bei Danzig; † 21. Dezember 1460 in Trier) war ein Kartäuser, geistlicher Schriftsteller und gilt als Schöpfer der heutigen Form des Rosenkranzgebetes.", "tgt_summary": null, "id": 525444} {"src_title": "Agraharam", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Jill Tanner wohnt in New York und möchte unbedingt Schauspielerin werden. Ihr neuer Nachbar, der blinde Don Baker, ist gerade von zuhause ausgezogen. Sie freunden sich schnell an und verlieben sich ineinander. Nach einer gemeinsamen Nacht taucht die fürsorgliche Mutter in der Wohnung auf, um nach dem Rechten zu sehen. Ihr missfällt die Situation, dass ihr Sohn sich mit Jill trifft. Fortan versucht Mrs. Baker alles Mögliche zu tun, Jill aus Dons Leben zu bekommen. Mrs. Baker lädt Jill zum Essen ein. Auch hier versucht sie noch, Jill davon zu überzeugen, ihren Sohn in Ruhe zu lassen. Jill reagiert sehr verärgert und möchte die Beziehung zu Don nicht aufgeben. Doch am nächsten Tag bringt Jill einen Theaterautoren mit in Dons Appartement, der ihr eine Rolle in seinem neuen Theaterstück geben will. Dons anfängliche Begeisterung ist schnell verflogen, als ihm klar wird, dass Jill nicht nur ausziehen, sondern auch ihn für diese Karrierechance verlassen möchte. Verzweifelt teilt er seiner Mutter mit, dass er ihren Wunsch erfüllen und zu ihr nach Haus zurückkehren will. Doch Mrs. Baker besteht nun darauf, dass er in seinem Appartement bleibt. Sie erinnert ihn daran, dass er schon einmal von einer Frau verlassen wurde und dass dies auch sehenden Männern widerfahre und nichts mit seiner Blindheit zu tun habe. Auch Dons Groll gegen seine Mutter, die als Autorin von Kinderbüchern über die Abenteuer eines blinden Jungen, genannt „Little Donny Dark“, verfliegt, als sie ihm erklärt, diese Bücher nur geschrieben zu haben, um ihm seine Ängste zu nehmen (z. B. vor Wasser). Dons Mutter fährt ohne ihn heim. Kurze Zeit später taucht Jill bei ihm auf und gesteht ihm ihre Liebe, sie hat ihren Gönner verlassen und bleibt bei Don. Der Film endet damit, dass Don und Jill sich weinend und lachend in den Armen halten.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Im Jahr 1969 startete \"Butterflies Are Free\" am Broadway. Es ist Gershes bekannteste und erfolgreichste Komödie, die bereits mit mehr als 1100 Vorstellungen aufgeführt wurde. Ihn inspirierte ein Zeitungsreport über einen jungen Blinden, der unbedingt erfolgreich werden wollte. Nachdem bereits das Stück am Broadway aufgeführt wurde, veröffentlichte 1972 der Mann aus Scarsdale seine Autobiografie.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die filmische Umsetzung wurde von der Produktionsfirma Frankovich Productions fertiggestellt und später durch Columbia Pictures vertrieben. Die Komödie wurden in Mono, bei einem Seitenverhältnis von 1,85:1 auf einem 35-mm-Film, aufgenommen. Obwohl die Handlung in New York spielt, wurden die Aufnahmen in San Francisco, Kalifornien durchgeführt. Der Film feierte am 6. Juli 1972 in Radio City Music Hall, New York City seine Premiere. In Westdeutschland wurde der Film am 3. November 1972 veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Lexikon des internationalen Films beschrieb die Liebeskomödie als „psychologisch simpel und streckenweise sehr sentimental“, welches durch die schauspielerische Leistung von Hawn „unterhaltsam“ machte. Im Juli 1972 schrieb Vincent Canby in der New York Times, dass der Film „nicht richtig durchdacht“ sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schmetterlinge sind frei (Originaltitel: \"Butterflies Are Free\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Milton Katselas aus dem Jahr 1972. Das Drehbuch basiert auf der gleichnamigen Komödie (1969), die Leonard Gershe ebenfalls verfasste.", "tgt_summary": null, "id": 295033} {"src_title": "Portallöwe von Maraş", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Familie.", "content": "Jakiw Fedorowitsch Holowazkyj wurde am 29. Oktober 1814 im dichtbewaldeten Nord-Ost-Galizien in dem Dorf Tschepeli in der heutigen Oblast Lwiw geboren. Die Familie Holowazkyj hat ihre Wurzeln in der Stadt Mykolajiw. Sein Großvater väterlicherseits, Iwan, war Bürgermeister von Nikolajew. Sein Vater Fedor (* 1782 in Nikolajew) war Priester der orthodox-katholischen Kirchenunion. Als Kind besuchte er die örtliche Grundschule, ging später in die Mittelschule von Lemberg und studierte dort anschließend Philosophie und Theologie. Später wurde Fedor ein strenger, aber doch sehr liebender Vater. Jakiws Mutter Fekla Wasiljewna Jakimowitsch war die Tochter eines Priesters und eine sehr fürsorgliche Ehefrau. Sie widmete sich voll und ganz der Erziehung ihrer zehn gemeinsamen Kinder, von denen drei noch in den ersten Lebensjahren starben. Als der zweitälteste überlebende Sohn der Familie hatte Holowazkyj fünf Brüder und eine Schwester. Dennoch freuten sich die Großeltern mütterlicherseits, die in Feklas Heimatort Turja lebten, wenn die Enkelkinder zu Besuch kamen. Deren Großmutter nannte sie oft „meine Derdasiki () aus Lwiw“. „Derdasiki“ ist die damalige Bezeichnung für Deutsche. Seine eigene Familie gründete Jakiw Fedorowitsch Holowazkyj 1841, als er Maria Andrejewna Buratschinskaja heiratete. Das Ehepaar hatte sechs gemeinsame Kinder, die mit ihrem Vater ihr Leben lang zufrieden waren. Sie beschrieben ihn als sehr höflichen, ruhigen und ausgewogenen Mann, der Konflikte und Streitigkeiten stets zu vermeiden versuchte. Holowazkyj seinerseits bemühte sich, seine Lebenserfahrungen und sein praktisches Wissen an den eigenen Nachwuchs weiterzugeben. Manchmal durfte eine seiner Töchter sogar fertige Arbeiten ihres Vaters auf sauberes Papier bringen. Mit seiner Ehefrau Maria spielte Jakiw gern Schach.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Im Gegensatz zu seinem Bruder Nikolaj, der ein polnisches Kindermädchen hatte, wurde Jakiw Holowazkyj von einem russischsprachigen Kindermädchen aufgezogen, da die Mutter der Auffassung war, dass Kindern das Erlernen des Polnischen, Deutschen und anderer Sprachen leichter fallen würde als die russische Aussprache. Im Alter von fünf Jahren begann die Mutter, ihren Kindern Lesen und Schreiben beizubringen. 1820 brachte der Vater ihn gemeinsam mit seinem älteren Bruder in eine Schule in Lemberg. Dort erkrankte er jedoch so schwer, dass er seine Schulbildung aussetzen musste und für ein Jahr in sein Heimatdorf zurückkehrte, wo sein Vater ihm kirchenslawisch lesen beibrachte, jedoch nicht das Schreiben, da er dies selbst nicht beherrschte. 1923 ging er zurück zur Schule in Lemberg, wurde jedoch auf Anraten des Direktors Krammer in die zweite Klasse zurück versetzt, wo er in einer Klassengemeinschaft von 120–150 Jungen ausgebildet wurde. Nachdem in einer Vertretungsstunde beim Direktor deutsche Wörter an die Tafel geschrieben wurden und Holowazkyj diese als Einziger übersetzen konnte, wurde er vom Grammatiklehrer Weiss weiter gefördert und in der zweiten und dritten Klasse einer der Besten des Fachs, sodass er in beiden Schuljahren als Prämie Bücher erhielt. Als sein Bruder Nikolaj ins Krankenhaus musste, wurden Iwan und Jakiw von einem Hauslehrer unterrichtet. Weiterhin beschäftigten sie sich selbst zusätzlich so intensiv mit der deutschen Rechtschreibung, dass sie im zweiten Schuljahr das Diktat fehlerfrei schrieben. In den Prüfungen in der zweiten und dritten Klasse erreichte Jakiw hinter seinem Bruder Iwan den zweiten Prämienplatz, der ihm deutsche Kinderbücher in mehreren Bänden einbrachte. In dieser Zeit begann er, viel zu lesen und sich selbst weiterzubilden, insbesondere in der griechischen und römischen Mythologie. 1925 wechselte er an das zweite Gymnasium, auch Dominikanisches Gymnasium genannt, an dem der Unterricht ausschließlich in deutscher Sprache stattfand. Sein Lieblingsfach war lateinische Grammatik, wogegen er in Geographie, Mathe und Geschichte Schwierigkeiten hatte. Durch vermehrte Freizeitaktivitäten verschlechterten sich seine Schulnoten, sodass er nur noch wenige sehr gute Leistungen aufweisen konnte, die für eine Prämie nicht mehr genügten. Während und infolge einer literarischen Hilfsarbeit beim Sohn seines Vermieters, Ludwig, vertiefte er sich zunehmend in Bücher, die er aus der Universitätsbibliothek Lemberg, des Ossolineums in Lemberg und aus dem Freundes-/Bekanntenkreis bezog. Er brachte sich selbst die russische Schreibschrift bei, die er einer Tabelle der deutsch-russischen Grammatik von Heym entnahm. Eigenem Wortlaut zufolge stellte dies für ihn eine neue Offenbarung dar. In den höheren Klassenstufen des Gymnasiums verbesserte er sich im lateinischen Sprachunterricht so sehr, dass er dort hauptsächlich lateinisch und seltener deutsch sprach. Auch in anderen Fächern lernte er eher praktisch und gab weniger den Wortlaut der Lehrer wieder, was dazu führte, dass diese ihm selten die volle Punktzahl erteilten. Durch den Austausch mit masurischen Gymnasiasten höherer Klassen über deren Heimat und Sprache bekam Holowazkyj den Wunsch, slawische Mundarten und Lebensweisen kennenzulernen. 1831/32 schloss er das Gymnasium ab und schrieb sich an der Philosophischen Fakultät der Universität Lemberg ein. Unterstützt wurde er durch ein ihm gewährtes Stipendium in Höhe von 80 Gulden jährlich aus dem religiösen Fond. Auch an der Universität las er während der Vorlesungen Bücher über vornehmlich russische und slawische Linguistik. Als 1834 Graf Jan Tarnowski Studenten suchte, die des Kirchenslawischen und Russischen mächtig waren, wurden Holowazkyj und sein Freund Wagilewitsch ausgewählt, um altslawische und altrussische Schriften zu untersuchen und zu beschreiben. Im Frühjahr ließen sie sich an der Universität entschuldigen und führten auf ihrem Weg durch Galizien ethnographisch-linguistische Studien durch. Zurück an der Universität musste Holowazkyj feststellen, dass er zu lange abwesend war und wiederholte das Studienjahr, wobei er dann zusätzliche fakultative Fächer wählte, z. B. Polnische Sprache oder Polnische Literatur. Im selben Jahr wechselte er zunächst an die Koschitzer Akademie, an der er das erste Jahr absolvierte, und anschließend an die Universität Budapest. 1835 kehrte er nach Lemberg an die Philosophische Fakultät zurück, die er 1841 erfolgreich abschloss.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Holowazkyj war ein gesunder und kraftvoller Mann, obwohl er sich selten schonte. Ende April 1888 holte er sich eine Lungenentzündung und erlitt nach einer Woche am den plötzlichen Tod. Dieses Ereignis erschütterte die große Masse der Bevölkerung und ging parallel zu Herzen seiner Familie, Freunde und Verehrer. Bestattet wurde Holowazkyj am auf dem orthodoxen Friedhof in der litauischen Hauptstadt Vilnius.", "section_level": 2}, {"title": "Schaffen.", "content": "Schon seit seiner Jugend sammelte Holowazkyj in Transkarpatien Volkslieder, Volksglauben und Sprichwörter und untersuchte das ländliche Alltagsleben und die historische Vergangenheit des transkarpatischen Volkes. Holowazkyj war einer der Ersten, der kroatische und serbische Lieder ins Ukrainische übersetzte. Als Schriftsteller war Holowazkyj Romantiker und Lyriker. In seinen Werken stellte er deutlich die Wirkung der Volkskunst dar. Das Gedicht \"Tuha za rodynoju\" wurde schnell zum Volkslied erhoben, welches insbesondere in der Westukraine sehr bekannt wurde. \"Vesna\", ein weiteres Gedicht, gibt die Bereitschaft und Willenskraft junger galizischer Patrioten wieder, für das Volk zu arbeiten. Holowazkyj schrieb nicht nur Poesie, sondern auch Prosa: Überarbeitungen von Volksmärchen, Sprichwörtern, Anekdoten und Fabeln, z. B. \"Rak i Vorona\", \"Vovk i babyni Teljata\", \"Dvi Myšky\", \"Džmil’ ta Bdžola\" etc. Auch war Holowazkyj als Übersetzer tätig. So übertrug er z. B. die dramatische Balladen \"Zavyst’\", \"Smert’ mylych\", \"Zaručena z vojevodoju Stepanom\", \"Asan-Agynycja\", \"Dam’’jan i jeho ljubka\" aus dem Serbischen. Mit M. Schaschkewytsch und I. Wahylewytsch gründete er eine literarische Gruppe namens „Ruska trijzja“. Zudem zeichnete er sich als bedeutender Publizist aus. Zusammen mit Schaschkewytsch arbeitete er 1834 am Sammelband \"Zorja\". 1836–1837 war er verantwortlich für den Druck des Almanaches \"Rusalka Dnistrovaja\". Dies führte aber dazu, dass er sein ganzes Leben lang von der Regierung unter Beobachtung stand. Der Almanach spielte eine große Rolle in der literarischen Entwicklung der Galizier. 1841 verlegte Holowazkyj den Sammelband der galizisch-ukrainischen Sprichwörter. 1846–1847 publizierte er zusammen mit seinem Bruder Iwan zwei Bände der literarischen Sammelbände \"Vinok rusynam na obžynky\". Diese beinhalten unter anderem Werke von Schaschkewytsch und anderen galizischen Schriftstellern wie I. Kotljarewskyj, Petro Hulak-Artemowskyj, L. Borowikowskyj, A. Metlynskyj, M. Kostomarow, S. Pysarewskyj, O. Schpyhozkyj sowie Arbeiten von kroatischen und serbischen Folkloren. In der Revolutionszeit 1848 verteidigte Holowazkyj die damals national unterdrückten galizischen Ukrainer. Deswegen veröffentlichte er 1846 den Artikel \"Über die Zustände der Russinen in Galizien\" in \"Jahrbücher für slavische Literatur, Kunst und Wissenschaft\" unter dem Pseudonym Hawrylo Rusyn. In diesem Artikel verurteilt Holowazkyj die Leibeigenschaft, die nationale Unterdrückung, verspottet die hohe Beamtenschaft und die Kirchenväter für deren Gier und Habsucht. Die Ausgabe mit diesem Artikel wurde sogleich verboten. Einige Ausgaben gelangten aber trotzdem in die Hände der Lemberger Seminaristen, die es schafften, den Artikel 150 Mal zu reproduzieren. Das galizische Volk war von Holowazkyjs Artikel sehr überzeugt. In den wissenschaftlichen Arbeiten vertrat Holowazkyj die Gesamtheit der ukrainischen Sprache für das nördlich des Dnepr, in Galizien und in Transkarpatien lebende Volk. Er war der Meinung, dass das Ukrainische unter den slawischen Sprachen sehr wichtig und bedeutungsvoll sei. Holowazkyj verbreitete die ukrainische Literatur unter den galizischen Lesern und betonte dabei ihre kulturelle Bedeutung. Der vierbändige Sammelband \"Narodni pisni Halic’koji i Uhors’koji Rusi\" leistete einen großen Beitrag zur ukrainischen Literatur. Er wurde 1878 in \"Čtenija Moskovskogo obščestva istorii i drevnostej\" veröffentlicht. Zu den wichtigen Werken von Holowazkyj zählen auch seine Arbeiten: \"Rozprava o jazyci južnorus’kim i jeho naričijach\", \"Try vstupytel’niji prepodavanija o rus’kij slovesnosti\", historische Forschungen wie \"Velyka Chorvatija, abo Galyc’ko-Karpats’ka Rus’\" und seine Forschungen als Volkswissenschaftler. 1844 kam sein umfangreiches und bedeutendes geografisches Wörterbuch \"Geografičeskij slovar’ zapadnoslavjanskich i južnoslavjanskich zemel’ i priležaščich stran\", welches zusätzlich eine geografische Karte beinhaltete, heraus. Holowazkyj selbst war der Ansicht, dass das Wörterbuch sehr beachtenswert und wichtig für die Schulbildung, Selbstbildung und den Tourismus sei.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften, Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl).", "content": "Für die Darbringung des \"Geographischen Wörterbuchs Westslawischer und Südslawischer Ländereien und angrenzender Länder\" zum Landsherren erhielt er eine Belohnung in Form eines Ringes, der mit Rubinen und Brillanten besetzt ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jakiw Fedorowytsch Holowazkyj (, ; * in Tschepeli bei Brody, Königreich Galizien und Lodomerien, Kaisertum Österreich; † in Wilna, Gouvernement Wilna, Russisches Reich) war Folklorist und Wissenschaftler der galizisch-russischen Volkskunde und Sprache, Dichter, Historiker und Professor der ukrainischen Sprache und Literatur sowie Rektor der Universität Lemberg. Zudem gilt er neben Markijan Schaschkewytsch und Iwan Wahylewytsch als Mitbegründer der literarischen Gruppe „Ruska trijza“.", "tgt_summary": null, "id": 605681} {"src_title": "Eagle Brand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "In den Sommerferien langweilen sich Phineas Flynn und sein Stiefbruder Ferb Fletcher, die in Danville in den USA leben. Also erfinden sie jeden Tag etwas, das in der Regel von Phineas ausgeheckt wird. Ihre Schwester Candace Flynn setzt alles daran, die beiden bei ihrer Mutter zu verpetzen, was ihr aber nie gelingt, da sie keine Beweise vorlegen kann. Oft ist für das Verschwinden möglicher Beweise das Haustier Perry verantwortlich, denn dieses ist ein Geheimagent und durchkreuzt als „Agent P.“ oder „Perry, das Schnabeltier“ die gemeinen Pläne des Bösewichts Dr. Heinz Doofenshmirtz und verwischt dabei durch Zufall die Spuren von Phineas’ und Ferbs Aktionen. Man bemerkt oft, dass zwischen Phineas’ und Ferbs Leben und dem von Doofenshmirtz viele Parallelen bestehen und Perry immer wieder zwischen Erzfeind und Herrchen steht.", "section_level": 1}, {"title": "Konzeption.", "content": "Die Oberflächen sowie Böden, Decken oder Wände haben oftmals ein dreieckiges Muster, welches an Phineas’ Kopfform erinnert. Es werden häufig Echtbilder eingeblendet, zum Beispiel die Erdkugel, ein Staat oder eine Alufolienkugel. Während der meisten Folgen kommen ein oder auch mehrere Songs vor, die auch ins Deutsche übersetzt wurden. Dabei fällt auf, dass zumindest einige Charaktere zusätzlich eine Gesangsstimme bekommen haben.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronisation entsteht unter der Dialogregie von Dominik Auer, Stefan Günther, Kim Hasper und Hannes Maurer in den Studios der \"Film- & Fernseh-Synchron GmbH (FFS)\" und der \"SDI Media Germany GmbH\" in München. Farina Brock war die ursprüngliche Synchronbesetzung von Candace. Sie sprach Candace noch im ersten Teil, der ersten Folge (Die Achterbahn), wurde dann aber, ab dem zweiten Teil der ersten Folge (Geburtstags(alb)träume), durch Lea Kalbhenn ersetzt. Manuel Straube, der Sprecher von Phineas, wurde in der Mitte der ersten Staffel wegen einer Stimmbandreizung durch Patrick Schröder ersetzt. Straube synchronisiert Phineas ab der zweiten Staffel wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "Die erste Folge lief auf dem Disney Channel am 17. August 2007 in den USA. Der deutsche Ableger strahlte am 22. September gleichen Jahres die erste Folge aus. Seit dem 1. Februar 2008 läuft die Serie weltweit auf dem Disney Channel. Ab 4. April 2008 folgten Ausstrahlungen durch den Sender Toon Disney. Super RTL strahlte am 15. Februar 2008 eine Episode mit 11 Minuten aus, die regelmäßige Ausstrahlung begann am 20. September 2008. 2014 endete die Ausstrahlung. Im Disney Channel in den USA liefen am 10. August 2008 vier Folgen, die optisch verändert wurden. Diese vier Episoden wurden im April 2009 auch im deutschen Disney Channel und auf Toon Disney im Rahmen von „Phineas und Ferb: Finde den Fehler“ ausgestrahlt. Eine weitere Ausstrahlung erfolgte im Januar 2010 auf der deutschen Version von Disney XD. Super RTL hat die vier Folgen und deren Fehler-Variante einzeln vom 23. bis 26. August 2010 gesendet. Die zweite Hälfte der dritten Staffel mit 21 weiteren Folgen lief in den USA ab 24. Februar 2012. Die vierte und letzte Staffel wurde vom 7. Dezember 2012 bis zum 12. Juni 2015 in den USA und vom 24. September 2013 bis zum 31. Juli 2015 auf dem deutschen Ableger Disney XD ausgestrahlt. Am 9. November 2015 wurde das eigenständige Special \"O.W.C.A. Files\" in den USA ausgestrahlt und am 24. Dezember 2015 strahlte Disney XD es mit dem Titel \"Geheimakte O.O.C.A.\" auf deutsch aus.", "section_level": 2}, {"title": "Filme.", "content": "Der Film „Quer durch die 2. Dimension“ (\"Across the 2nd Dimension\") lief am 5. August 2011 in Amerika als Disney Channel Original Movie. In Deutschland wurde die Erstausstrahlung ursprünglich für den 3. September 2011 im Disney Channel angekündigt. Dieser Termin wurde jedoch durch eine 13-minütige Vorschau ersetzt, wodurch der ganze Film seine deutsche TV-Premiere am 9. September auf Disney XD feierte. Im Film decken Phineas und Ferb Perrys geheime Identität auf und kämpfen mit ihm zusammen in einem Paralleluniversum gegen einen böseren Doofenshmirtz. Außerdem wurde ein Kinofilm zur Serie angekündigt.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "In allen Episoden, außer „Die Achterbahn“ und „Und, Action!“, taucht mindestens ein Lied auf. Diese Lieder werden nur in kleiner Anzahl von den eigentlichen deutschen Synchronsprechern gesungen. Beispielsweise in dem Lied „Gitchee, Gitchee, Goo“ wird Candace von ihrer Sprecherin Lea Kalbhenn gesungen, in anderen Liedern von Candace jedoch springt die Sängerin Omnitah Must ein. Einige Lieder werden von Thomas Amper gesungen, der auch für die musikalische Leitung der Serie verantwortlich ist.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Soundtrack zur Serie wurde in Amerika am 22. September 2009 veröffentlicht. Darauf sind 26 Songs aus der Serie sowie ein Song als Bonusmaterial zum Download enthalten. Die Lieder sind teilweise in einer längeren Version vorhanden. Eine deutsche Version des Soundtracks wurde unter Leitung von Thomas Amper produziert und ist am 23. September 2011 zusammen mit einer DVD in Deutschland erschienen.", "section_level": 2}, {"title": "Wiederkehrende Elemente.", "content": "Die Serie ist bewusst stark geprägt von wiederkehrenden Elementen und Running Gags und die meisten Folgen verlaufen nach demselben Grundschema. Abweichungen von diesen Mustern werden als Gag eingesetzt. Die folgenden Elemente kommen großteils – bis auf einzelne Folgen – in jeder Folge vor, auch wenn sie von der Aussprache oder in einzelnen Fällen auch von den Worten durchaus leicht verändert auftreten können und häufig von der Serie selbst aufs Korn genommen werden:", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Julian Miller schreibt in seiner Rezension, dass die Serie für „[...] Kinder bis zwölf Jahren [...] ein netter Zeitvertreib [...]“ sei, „[...] doch jeden jenseits dieses Alters [...] in den Wahnsinn treiben [...]“ würde. „Die Handlung der ersten Folge ist vorhersehbar und schrecklich banal. Es will einfach keine Spannung auftreten und der Humor der Serie ist insgesamt wenig subtil. Lustige Situationen werden nicht genutzt, sondern lösen sich im Nichts auf, was den Zuschauer immer mehr frustriert.“Emily Ashby hingegen lobt die Serie als “spaßigen Cartoon”. Kinder würden es „genießen, ihren Vorstellungen“ mithilfe der „verrückten Pläne der Figuren“ freien Lauf zu lassen, während ältere Zuschauer und sogar Eltern „die Scharfsinnigkeit und den intelligenten Humor der Show“ schätzen würden.", "section_level": 1}, {"title": "Crossover mit \"Schlimmer geht’s immer mit Milo Murphy\".", "content": "Die Zeichentrickserie \"Schlimmer geht’s immer mit Milo Murphy\", die ebenfalls von Dan Povenmire und Jeff Marsh erdacht wurde, ist eng mit \"Phineas und Ferb\" verbunden. In der Folge \"Sie sind unter uns!\" (\"Fungus Among Us\") aus der ersten Staffel hat Dr. Heinz Doofenshmirtz einen kurzen Auftritt. In der ersten Folge der zweiten Staffel, \"Der Phineas und Ferb Effekt\" (\"The Phineas and Ferb Effect\"), treten zahlreiche wichtige Figuren aus \"Phineas und Ferb\" auf. Zudem tritt Dr. Doofenshmirtz in der zweiten Staffel regelmäßig auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Phineas und Ferb ist eine US-amerikanische Zeichentrickserie der Walt Disney Company aus den Jahren 2007 bis 2015. Die erste Staffel umfasst 26 Episoden, die zweite 39, die dritte und vierte Staffel jeweils 35. Nach dem Serienfinale wurde das eigenständige Special \"Geheimakte O.O.C.A.\" ausgestrahlt, welches jedoch nicht das Serienfinale als Ende der Serie ablöste.", "tgt_summary": null, "id": 1012920} {"src_title": "André de la Varre", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Stephenson liegt auf der Oberen Halbinsel Michigans. Die Stadt liegt beiderseits des Little Cedar River, einem Nebenfluss des Menominee River, der bis zu seiner Mündung in die Green Bay des Michigansees die Grenze zu Wisconsin bildet. Die geografischen Koordinaten von Stephenson sind 45°24′55′′ nördlicher Breite und 87°36′27′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 2,82 km2. Nachbarorte von Stephenson sind Daggett (6,2 km nördlich) und Ingalls (4,4 km südlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Iron Mountain (80,3 km nordnordwestlich), Marquette (174 km nördlich), Sault Ste. Marie und die gleichnamige Nachbarstadt in der kanadischen Provinz Ontario (346 km ostnordöstlich), Green Bay in Wisconsin (124 km südsüdwestlich) sowie Wausau in Wisconsin (222 km westsüdwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der U.S. Highway 41 führt in Nord-Süd-Richtung durch das Stadtgebiet von Stephenson. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Für den Frachtverkehr ist die Stadt an das Streckennetz der Canadian National Railway angebunden. Mit dem Menominee-Marinette Twin County Airport befindet sich 33,5 km südlich ein kleiner Flugplatz. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind der Austin Straubel International Airport in Green Bay (129 km südsüdwestlich) und der Sawyer International Airport bei Marquette in Michigan (157 km nördlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Stephenson 862 Menschen in 358 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 305,7 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 358 Haushalten lebten statistisch je 2,24 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 97,3 Prozent Weißen, 0,1 Prozent (eine Person) Afroamerikanern, 0,3 Prozent Asiaten sowie 0,7 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,5 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,2 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,7 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 49,6 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 28,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 53,7 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 36.000 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 19.963 USD. 18,4 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stephenson ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Menominee County im US-amerikanischen Bundesstaat Michigan. Im Jahr 2010 hatte Stephenson 862 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1774742} {"src_title": "Eisenbahnunfall von Vigerslev", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Madame Beudet lebt mit ihrem Mann, einem Tuchhändler, in der französischen Provinz. Ihr Eheleben ist eintönig und unausgefüllt, sodass sie sich in Tagträumereien flüchtet. Während sie eher in sich gekehrt, musisch und empfindsam ist, ist Monsieur Beudet eine rohe Natur ohne viel Feingefühl, die gern den „Herrn im Haus“ herauskehrt. Als Madame Beudet sich einmal weigert, mit ihm eine Aufführung von „Faust“ zu besuchen, weil sie merkt, dass ihren Mann an dem Theaterstück nur das blonde Gretchen interessiert, nimmt er statt ihrer den Klavierschlüssel mit ins Theater, sodass sie nicht spielen kann – als Strafe für ihre Aufsässigkeit. Madame Beudets Mann hat zudem einen merkwürdigen Sinn für Humor. In der Schreibtischschublade versteckt er einen ungeladenen Revolver, den er sich ab und zu, wenn er seine Frau erschrecken will, an den Kopf hält, als wolle er sich erschießen. Eines Tages erträgt Madame Beudet diese Provokation nicht mehr. Heimlich steckt sie ihm eine Patrone in die Trommel seines Revolvers. Doch schon am anderen Tag tut es ihr wieder leid und sie versucht, die Waffe wieder zu entladen, was ihr jedoch nicht gelingt. Als ihr Mann den Revolverlauf beim nächsten Mal nicht wie gewöhnlich auf seinen Kopf, sondern gegen sie richtet und dann auch noch abdrückt, geht der Schuss los. Zum Glück trifft er nicht sie, sondern nur eine Vase. Nun ist es Monsieur Beudet, der denkt, seine Frau wollte Selbstmord begehen. Er gesteht ihr: „Wie sollte ich ohne dich leben können?“ Die letzte Szene zeigt Madame Beudet, wie sie schweigsam mit ihrem Mann die Straße hinuntergeht. Wieder fällt das Paar zurück in seinen Alltagstrott.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Das Bühnenstück, das dem Film zugrunde liegt, wurde am 16. April 1921 im Nouveau Théâtre in Paris uraufgeführt. Der Co-Autor André Obey war für die kinematographische Adaption verantwortlich. Kurt Tucholsky erwähnt das Stück in seinem Aufsatz „Der General in der Comédie“, den er als Ignaz Wrobel in \"Die Weltbühne\" veröffentlichte. Der Film entstand zwischen 1921 und 1922, wurde aber erst am 9. November 1923 in Paris uraufgeführt. In Deutschland hatte der Film am 28. Juni 1976 bei den 27. Internationalen Filmfestspielen Berlin seine Premiere. Dort lief er beim 7. Internationalen Forum des jungen Films im Kino „Atelier am Zoo“.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken (Auswahl).", "content": "Der Film wurde unter anderem besprochen von Emile Vuillermoz in \"Le Temps\" vom 19. Februar 1923: „Der Film ist eine außerordentliche Herausforderung gegenüber der guten Tradition unserer Studios. Es fehlt ihm die Handlung in dem Sinne, wie sie von unseren Regisseuren verstanden wird. Er enthält nur eine Aneinanderreihung von psychologischen Beobachtungen, von unbarmherziger Exaktheit zwar, aber von einer Subtilität, die mit der traditionellen Filmsprache nicht vermittelt werden kann.“ Albert Bonneau schrieb in \"Cinémagazine\" (Paris), Nr. 26 vom 29. Juni 1923: „Das berühmte Stück von Denys Amiel und André Obey konnte gar nicht besser für die Leinwand adaptiert werden. Bestimmte Bilder genießt man wegen des Humors, andere, weil die intensiven Gefühle aufs Beste mit der Ironie kontrastieren. Die Interpretation ist beachtenswert: Germaine Dermoz spielt ihre Rolle mit großem Talent. Arquillière hat einen Beudet gespielt in der besten Tradition Balzacscher Personen. Die stets amüsante Madeleine Guitty und der ausgezeichnete Schauspieler Jean d’Yd haben zwei äußerst humoristische Figuren geschaffen.“ Jean de Mirbel schrieb in \"Cinémagazine\" (Paris), Nr. 45 vom 9. Dezember 1923: „Es mußte eine große Schauspielerin gefunden werden, um die so verschiedenartigen Gefühlsregungen von Madame Beudet sichtbar zu machen. Es ist Madame Dermoz, die Wahl der Regisseurin konnte nicht besser sein. In ihrer Rolle als unverstandene, rachsüchtige Ehefrau hat diese schöne Interpretin eine Figur geschaffen, die zu den herausragendsten auf unseren Leinwänden gehört. Arquillère macht aus Beudet eine pittoreske Erscheinung. Die immer amüsante Madeleine Guitty, Jean d’Yd und Mademoiselle Grisier spielen die drei Nebenrollen voller Feingefühl. Sehr gewagte Kameraaufnahmen und Regieführung, exzellente Darstellung und die gewissenhafte Adaption haben den Film \"La Souriante Madame Beudet\" zum Erfolg geführt, ein Erfolg für Germaine Dulac und auch für Louis Aubert, der die ausgezeichnete Idee hatte, diesen Film herauszubringen.“ Der Kritiker der Kinemathek (Nr. 93, 39. Jg., Oktober 2002) schrieb: „Durch das stilbewußte Experimentieren mit einer Fülle filmischer Techniken, die von Überblendungen, die Handlung durchsetzenden Abblenden, dem Einsatz von Weichzeichner, Doppel- und Mehrfachbelichtung bis hin zu Zeitraffer- und Zeitlupenaufnahmen, beschleunigter Montage, dramatischen Lichteffekten, Bildmaskierungen, Zerrlinsen und anderen Manipulationen reichen, baut sie visuell eine äußerst dynamische Stimmung auf, um Mme. Beudets Welt der Imagination darzustellen.“", "section_level": 1}, {"title": "Wiederaufführungen.", "content": "Nachdem der Film im Jahr 2000 vom Niederländischen Filmmuseum restauriert worden war, wurde er am 9. Februar 2007 ein weiteres Mal auf dem Internationalen Filmfestival Berlin gezeigt. Arte sendete den Film am 21. April 2006 in der restaurierten Fassung und einer neuen Begleitmusik von Manfred Knaak, interpretiert durch das ensemble Kontraste. 2007 wurde der Film bei den StummFilmMusikTagen in Erlangen aufgeführt, ebenfalls mit der Musik von Manfred Knaak.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Abbildungen: Artikel:", "section_level": 1}], "src_summary": "Madame Beudets sonniges Lächeln (im Original, deutscher Alternativtitel: Das Lächeln der Madame Beudet) ist ein französischer Avantgardefilm von Germaine Dulac aus dem Jahr 1923, den Charles Delac und Marcel Vandal mit ihrer Filmgesellschaft Colisée Films produzierten. Dulac schrieb auch das Drehbuch, zu welchem ihr ein Theaterstück von Denys Amiel und André Obey als Vorlage diente. Der Film gilt als einer der ersten feministischen Stummfilme der Filmgeschichte.", "tgt_summary": null, "id": 1643925} {"src_title": "Ronnie Cocks", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Unglück.", "content": "Die Piloten des Fluges 1420 waren Kapitän Richard Buschmann, 48, und der Erste Offizier Michael Origel, 35. Buschmann war ein erfahrener Chefpilot der American Airlines mit 10.234 Flugstunden; etwa die Hälfte davon absolvierte er auf der MD-80. Der Erste Offizier Origel flog weniger als ein Jahr für die Airline. Er hatte bis zum Unfall 4.292 Flugstunden absolviert. Dem Flugunfallbericht des National Transportation Safety Boards zufolge wussten die Piloten von wechselnden Winden und einem sogenannten \"Wind Shear Alert\" wegen eines nahenden Gewitters. Ursprünglich wies die Flugsicherung die Piloten an, auf Piste 22L zu landen. Als sich jedoch die Windrichtungen rasch änderten, verlangte Buschmann, auf Piste 4R landen zu können. Als sich das Flugzeug im Landeanflug zu Landebahn 4R befand, entlud sich ein heftiges Gewitter direkt über dem Flughafen. Die letzten Informationen, welche der Fluglotse an die Piloten weitergab, besagten, dass die Winde aus 330 Grad 28 Knoten betrugen. Dies überschritt das Limit der MD-82 für Seitenwinde und bei nasser Landebahn erheblich. Mit diesem Wissen plus den zwei \"Wind Shear Alerts\" hätte der Landeanflug eigentlich abgebrochen werden müssen. Dennoch entschied sich Kapitän Buschmann, die Landung auf 4R fortzusetzen. Die Aufmerksamkeit der Piloten war durch Ermüdung sowie situativen Stress eingeschränkt, was zu mehreren Fehlern führte. Unter anderem vergaßen sie, die Automatik für das automatische Ausfahren der Störklappen zu aktivieren. Nach dem Aufsetzen sagte der Erste Offizier: „We’re down. We’re sliding“ (etwa: „Wir sind unten. Wir rutschen“). Weder bemerkten die beiden, dass die Störklappen nicht funktionierten, noch schalteten sie sie manuell ein. Aufgrund dessen hatte das Flugzeug nur etwa 15 % der üblichen Bremskraft. Schließlich verloren die Piloten die Kontrolle über die Maschine. Das Flugzeug rutschte mit großer Geschwindigkeit bis zum Ende der Landebahn, rammte zunächst einen Sicherheitszaun und schließlich ein stählernes Gerüst, an dem die Pistenbeleuchtung für Piste 22L angebracht war. Es stoppte schließlich am Ufer des Arkansas River. Solche Befestigungen sind üblicherweise so ausgelegt, dass sie im Notfall leicht brechen. Dort wurden sie aber am Flussufer errichtet und deshalb fest verankert. In diesem Fall war das fatal, da das Flugzeug beim Aufprall in mehrere große Teile auseinanderbrach und in Brand geriet. Kapitän Buschmann war auf der Stelle tot, da er von einer Beleuchtungskonstruktion der Piste 22L getroffen wurde. Zudem erlitt der Erste Offizier Origel schwere Verletzungen; außerdem verloren zehn der 139 Passagiere ihr Leben. Die 14-jährige Rachel Fuller, die schwere Verbrennungen erlitt, starb am 16. Juni, nachdem ihr Bein hatte amputiert werden müssen. Von den Mitgliedern der Kabinencrew erlitten: Von den überlebenden Passagieren erlitten:", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten der Piloten bei Gewittern.", "content": "Experten des Massachusetts Institute of Technology untersuchten in einer Studie das Landeverhalten von Piloten am Flughafen Dallas/Fort Worth. Das Augenmerk lag darauf, ob die Piloten während eines Gewitters landen. Bei 2000 Flügen, welche während eines Gewitters landen sollten, wurden zwei von drei Flugzeugen durch die Piloten gelandet, nur ein Drittel wurde umgeleitet oder flog Schleifen, bis das Gewitter vorüber war. Die Studie besagt auch, dass sich die Piloten rücksichtsloser verhielten, wenn der Flug Verspätung hatte, bei Landungen in der Nacht und wenn das voranfliegende Flugzeug in schlechtem Wetter landete. Greg Feith, Chefermittler des NTSB, sagte, er sei vom Verhalten der Piloten überrascht. Die Studie zeigte auch das branchenübliche Verhalten auf, welches zum Unfall des Fluges 1420 führte. Feith fügte hinzu, dass die Piloten möglicherweise an „get there-itis“ (etwa: „Ankomm-itis“) litten, da die Piloten wussten, dass sie dem Ende der erlaubten 14-Stunden-Schicht nahe waren.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "In der zweiten Folge der 1. Staffel der kanadischen Fernsehsendung Mayday – Alarm im Cockpit wurde eine Rekonstruktion des Unglücks in der Episode „Tödliche Eile“ gezeigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "American-Airlines-Flug 1420 war ein Linienflug vom Internationalen Flughafen Dallas/Fort Worth zum Little Rock National Airport in Arkansas. Am 1. Juni 1999 schoss die McDonnell Douglas MD-82 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N215AA, mit der der Flug durchgeführt wurde, bei der Landung in Little Rock über die Landebahn hinaus. Dabei kamen der verantwortliche Pilot und zehn Passagiere ums Leben.", "tgt_summary": null, "id": 629767} {"src_title": "Andreas Aubert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Austragungsort.", "content": "Kasan ist die Hauptstadt und größte Stadt in der Republik Tatarstan, Russland. Mit 1.143.535 Einwohnern ist sie die siebtgrößte Stadt Russlands. Kasan liegt am Zusammenfluss von Wolga und Kasanka im europäischen Teil Russlands. Die Halle Tatneft-Arena wurde 2005 eröffnet und kann bis zu 10.000 Besucher beherbergen. Für den Wettbewerb war Platz für 9.000 Zuschauer.", "section_level": 1}, {"title": "Regeln und Budgetierung.", "content": "Um zu vermeiden, dass wie im Vorjahr die Titel und Teilnehmer erst Tage vor dem Wettbewerb feststehen, war die Deadline für die Bestimmung des Teilnehmers auf den 30. September 2014 festgelegt. Geschehen konnte dies entweder durch eine öffentliche oder eine senderinterne Auswahl. Wie beim Eurovision Song Contest durften die Beiträge ab sofort keine Coverversion mehr sein, wie der ukrainische Beitrag 2013, sondern mussten für den Wettbewerb noch nicht vorher veröffentlicht worden sein. Zudem sollte jedes teilnehmende Land, auch der Gastgeber aus Tatarstan, das Semifinale am 19. November bestreiten, um ins Finale zwei Tage später einziehen zu können. Um die Republik vor der Veranstaltung zu promoten, war festgelegt, dass jeder teilnehmende Sender vorher einen Werbefilm über Tatarstan und den Wettbewerb zwischen 15 und 90 Sekunden Dauer ausstrahlen musste. Die Kosten für den Wettbewerb wurden durch die Republik Tatarstan, den austragenden Sender Maidan TV und den Rundfunk TMB sowie diverse Investoren gedeckt. Man ging von umgerechnet 2,2–2,6 Millionen Euro aus.", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Das Halbfinale fand am 19. November 2014 statt. Die Startreihenfolge wurde am 17. November 2014 ausgelost. Die zwölf bestplatzierten Länder und Regionen des Halbfinales sollten sich ursprünglich für das Finale qualifizieren. Es gab jedoch Ungereimtheiten beim Voting, wobei Bosnien & Herzegowina drei Punkte zu viel erhalten und Turkmenistan sich selbst fünf Punkte gegeben hatte. Somit hätten sich bei einem Gleichstand zwischen Bulgarien, Jakutien und Bosnien & Herzegowina die ersten beiden für das Finale qualifizieren müssen. Am 20. November 2014 wurde bekanntgegeben, dass 15 Länder im Finale teilnehmen werden, inklusive Bulgarien, Jakutien und Aserbaidschan.", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Das Finale fand am 21. November 2014 statt. 15 Länder und Regionen traten gegeneinander an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Türkvizyon 2014 (türk. \"Türk Dünyası Türkvizyon Şarkı Yarışması 2014\") war der zweite Türkvizyon Song Contest. Die Show wurde in der russischen Republik Tatarstan veranstaltet, genauer in der dortigen Hauptstadt Kasan. 25 Länder und Regionen nahmen 2014 teil. ", "tgt_summary": null, "id": 2242487} {"src_title": "Verbindlicher Vorbescheid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sutton Foster ist in Statesboro im US-Bundesstaat Georgia geboren und wuchs in Troy, Michigan auf. Mit 15 nahm sie an der Castingshow \"Star Search\" teil und bewarb sich auch als Darstellerin für den \"Mickey Mouse Club\". Sie verließ die Troy High School ohne Abschluss, diesen holte sie später nach, um auf bundesweite Tournee mit dem Musical \"The Will Rogers Follies\" zu gehen. Anschließend ging sie ein Jahr auf die Carnegie Mellon University, brach das Studium aber ab, um sich ganz auf ihre Theaterkarriere fokussieren zu können. Im Mai 2012 wurde ihr der Ehrendoktortitel von der Ball State University verliehen. Ihr älterer Bruder Hunter ist ebenfalls Theaterschauspieler.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater.", "content": "Fosters erste Rolle war 1996 als Einspringer (understudy) für Sandy Dumbrowski im Musical \"Grease\". 1997 war sie in \"Das scharlachrote Siegel\" und in \"Annie\" zu sehen. Ihre nächste Rolle war im Jahr 2000 als Ersatz für Eponine im Musical \"Les Misérables\". Sie war zunächst für eine kleinere Rolle im Musical \"Thoroughly Modern Millie\" vorgesehen. Noch während der Proben im La Jolla Playhouse in San Diego entschieden die Produzenten, ihr die Rolle als Millie zu geben. Sie ersetzte dadurch Erin Dilly. Für diese Rolle erhielt sie überwiegend positive Kritik, Howard Kissel von der \"New York Daily News\" beschrieb sie als „Newcomer Sutton Foster, die das kecke Auftreten, die helle Stimme und eine umwerfend gute Beinarbeit hat, um eine außergewöhnlich gute Millie zu sein“ (engl. „newcomer Sutton Foster, who has the pert look, the silver voice and the dazzling legwork to make an extraordinarily winning Millie“). Clive Barnes schrieb für die \"New York Post\": „Newcomer Sutton Fosters Durchbruchsrolle als Millie ist äußerst charmant, aber sie bringt den Broadway nicht so zum Funkeln und Strahlen wie ein Weihnachtsbaum an einem Mittag im Juli. Aber sie hat eine gute Stimme und ist liebenswürdig“ (engl. „Newcomer Sutton Foster’s own star turn as Millie is perfectly charming, but as a star she doesn’t twinkle, glitter or light up Broadway like a Christmas tree defying a July noon. But she has a good voice and is cutely agreeable“). \"Time Magazine\": „Sutton Foster hat das ganze Paket: mädchenhafte Unbeholfenheit gepaart mit Broadway-Schick, den Beinen und der Lunge. Foster ist eine der Hauptgründe dafür, dass die Show eine der süßesten Dinge auf dem Broadway ist“ (engl. „she’s [Sutton Foster] got the full package: girlish gawkiness and Broadway brass, the legs and the lungs. Foster is a big reason the show is just about the cutest thing to hit Broadway since Annie’s dimples, with perkily retro songs by Jeanine Tesori and clever staging by director Michael Mayer“). Foster gewann 2002 den Tony Award für die Beste Hauptdarstellerin in einem Musical, den Drama Desk Award für die Hauptdarstellerin in einem Musical, sowie den Outer Critics Circle Award für die beste Hauptdarstellerin in einem Musical. Foster spielte Jo March an der Seite von Maureen McGovern als Marmee in der Musical-Adaption des Romans \"Little Women\" von Louisa May Alcott und wurde dafür 2005 für einen Tony Award nominiert. 2006 kehrte sie zum Marquis Theatre am Broadway zurück und war dort in \"The Drowsy Chaperone\" zu sehen, einer Parodie auf Musicals der 1920er Jahre. Sie spielte die Rolle der Janet van de Graaff, einer Berühmtheit vom Broadway, die ihre Karriere an den Nagel hängt um ihr Familienleben zu genießen. Sie erhielt dafür ihre dritte Nominierung für einen Tony Award. Außerdem war Foster in Mel Brooks Musical-Adaptation des Films \"Frankenstein Junior\" zu sehen, wo sie von Oktober 2007 bis Juli 2008 das schwedische Fräulein Inga verkörperte. Sie verkörperte die Prinzessin Fiona in \"Shrek the Musical\", der Adaption des Kinofilmes \"Shrek – Der tollkühne Held\", die ab dem 14. Dezember 2008 am Broadway lief. Für diese Rolle gewann Foster 2009 ihren zweiten Outer Critics Circle Award als beste Schauspielerin in einem Musical und sie wurde zum vierten Mal für einen Tony Award nominiert. Sie spielte die Rolle letztmals am 3. Januar 2010 als sich die Show vom Broadway verabschiedete. Im Juni 2009 nahm sie an den Vorbereitungen des Musicals \"Bonnie and Clyde: A Folktale\" teil, für das auch ihr Bruder Hunter Musik komponiert. Foster gab ab Januar 2010 einen Masterkurs an der zur New York University gehörigen Tisch School of the Arts in der Abteilung für Drama. Die Kursteilnehmer wurden nach einem Vorsprechen von Sutton selbst ausgewählt. Der Kurs mündete in einem Kabarettauftritt in Joe’s Pub im Mai unter dem Titlel \"From Rodgers To Heart\". Sie unterrichtete die Klasse wieder im Herbstsemester 2010, die dann mit der Nummer \"Crazy for Gershwin\" auftrat. An der Ball State University gab Foster im Januar 2010 einen einwöchigen Masterkurs. Im September desselben Jahres unterrichtete sie weiter in der Fakultät für Theater und Tanz an dieser Universität. Im Mai 2012 wurde ihr der Ehrendoktortitel ‚Doctorate of Fine Arts‘ von der Ball State University verliehen. Foster setzte ihr Engagement für die Ball State im Oktober 2012 fort und trat bei \"The Circus in Winter\" im National Alliance for Musical Theatre’s Festival of New Musicals in den New World Stages auf. Foster machte ihr Off-Broadway-Debüt im von Paul Weitz geschriebenen Comedystück \"Trust\", das vom 23. Jusi bis zum 12. September 2010 im Second Stage Theatre aufgeführt wurde. Neben ihr waren darin auch Zach Braff, Bobby Cannavale und Ari Graynor zu sehen. Ab dem 10. März 2011 spielte Foster die Rolle der Reno Sweeney im Musical \"Anything Goes\" im Stephen Sondheim Theatre. Für diese Rolle gewann Foster ihren dritten Outer Critics Circle Award sowie ihren zweiten Drama Desk Award und Tony Award. Foster hatte ihren letzten Auftritt in diesem Spiel am 11. März 2012 und wurde anschließend von Stephanie J. Block ersetzt. Sie widmete sich daraufhin der neuen Fernsehserie \"Bunheads\", die am 11. Juni 2012 Premiere feierte. Seit März 2014 ist sie im Musical \"Violet\" zu sehen, das im American Airlines Theatre am Broadway aufgeführt wird. Foster erhielt dafür ihre fünfte Nominierung für einen Tony Award.", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehen.", "content": "2007 hatte Foster einen Auftritt in der Fernsehserie \"Johnny und die Sprites\", einer Musicalsendung für Kinder im Vorschulalter, sowie in einem drei Folgen umfassenden Handlungsstrang der HBO-Serie \"Flight of the Conchords\". 2010 absolvierte sie an der Seite von Kathy Griffin einen Gastauftritt in der Krimiserie \"\". 2014 hatte sie einen Gastauftritt als Gretchen in der Comedy-Krimiserie \"Psych\". Foster spielte die Hauptrolle in der Fernsehserie \"Bunheads\" die von 2012 bis 2013 auf ABC Family lief und in Deutschland unter dem Titel \"New in Paradise\" auf dem Disney Channel ausgestrahlt wurde. Sutton spielt darin das ehemalige Las-Vegas-Showgirl Michelle, die kurzentschlossen einen langjährigen Verehrer heiratet, mit ihm in eine Kleinstadt zieht und dort in einer Ballettschule unterrichtet. Für diese Performance wurde sie mit einem Gracie Award ausgezeichnet und für einen Critics’ Choice Television Award in der Kategorie \"Beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie\" nominiert. Die von Amy Sherman-Palladino entwickelte Serie wurde nach einer 18 Folgen umfassenden ersten Staffel eingestellt. Ende 2013 wurde sie für die Comedyserie \"Younger\" gecastet, die seit März 2015 auf TV Land ausgestrahlt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Film.", "content": "2013 war Foster als Kerry im Comedy-Thriller \"Gravy\" zu sehen, zu dem der \"Psych\"-Schauspieler James Roday das Drehbuch geschrieben hat und Regie führte. Sie hat außerdem neben Robin Williams eine Rolle im Comedy-Drama \"The Angriest Man in Brooklyn\", das im Mai 2014 in die Kinos kam.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Fosters erstes Soloalbum \"Wish\" wurde im Februar 2009 im Label Ghostlight Records veröffentlicht. Das Genre der Lieder reicht von Jazz über Pop bis zu Broadway. Um das Album zu promoten, ging Foster auf Tournee, unter anderem im Orange County Performing Arts Center in Kalifornien. Foster trat zusammen mit Seth Rudetsky am 30. August 2010 beim Benefizkonzert „They’re Playing Our Song“ in New York auf. Foster trat zur Verleihung des Kennedy-Preises 2013 neben der Schauspielerin Anna Kendrick auf, in einer Hommage an Shirley MacLaine.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Sutton Foster heiratete den Schauspieler Christian Borle, den sie auf dem College kennengelernt hat. In einem Radiointerview wurde 2010 bestätigt, dass die beiden sich getrennt haben. Die beiden bleiben dennoch befreundet und unterstützen sich gegenseitig. Im April 2012 bestätigte Foster, dass sie seit 2010 geschieden sind. Am 19. September 2013 gab Foster ihre Verlobung mit dem Drehbuchautor Ted Griffin bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sutton Lenore Foster (* 18. März 1975 in Statesboro, Georgia) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin. Bekannt wurde sie als Broadway-Darstellerin und erhielt zwei Tony Awards als beste Hauptdarstellerin in einem Musical, zum einen 2002 für ihre Rolle als Millie Dillmount in \"Thoroughly Modern Millie\" sowie 2011 für die Verkörperung von Reno Sweeney in \"Anything Goes\". Im Fernsehen spielte sie von 2011 bis 2013 die Hauptrolle in der Dramaserie \"New in Paradise\".", "tgt_summary": null, "id": 516669} {"src_title": "Shūgiin-Wahl 2014", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nana Bastrup und Matvey Slavin lernten sich im Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg kennen und haben dann eine Reihe gemeinsamer Ausstellungen und öffentlicher Aktionen in Deutschland, Dänemark und Österreich als Enfants Terribles realisiert. Im Jahr 2014–2015 haben sie das Künstlerhaus in Meinersen und im Jahr 2016 das Künstlerhaus im Schlossgarten in Cuxhaven als Stipendiaten bezogen. Seit 2015 arbeiten sie unter dem Namen Nana ET Matvey in Berlin und Kopenhagen.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Bastrup und Slavin verwenden verschiedene Techniken und Medien – Zeichnung, Malerei, Collage, Fotodruck, Skulptur und Video. Sie thematisieren Tabus und knüpfen an die Arbeiten der Dadaisten an. In Nana Bastrups Collagen und Kurzvideos geht es um Konsumwahn in der heutigen Gesellschaft. Matvey Slavin, der expressiv-realistische Maler, entwirft als Zeichner vergleichbar mit Jacques Callot eine bizarr-satirische Figurenwelt. Die sozialkritischen Arbeiten von Slavin führen in alptraumhaften Visionen die Idiotie einer Gesellschaft vor. Die Bezüge zu George Grosz und Otto Dix sind in seinen Zeichnungen zu erkennen. Die Übertreibung der Gesten und groteske Überzeichnung der dargestellten Personen bilden Merkmale seiner Werke. Gemeinsam haben sie eine Ausdrucksform erfunden, die sie \"Laufbilder\" nennen. Die \"Laufbilder\" zeigen Ausstellungssituationen, die sie erschafft haben und Ausstellungsstationen, die sie durchlaufen haben. Bastrup und Slavin verbinden dort ihre künstlerische Laufbahn, symbolische Verbindungen der Elemente und groteske Situationen. Die Verbindung von Dokumentation und Kunstwerk bezieht sich auf die eigene Laufbahn und wird fortlaufend produziert und umgearbeitet: Aufnahmen bisheriger Aktionen werden durch Collage-Eingriffe von Nana Bastrup verändert und mit den Bleistiftüberzeichnungen von Matvey Slavin im Druck auf PVC-Plane vereint. Die Arbeiten von Nana Bastrup und Matvey Slavin sind autobiografisch und von der Auseinandersetzung mit der künstlerischen Berufung und den gängigen Kunstbetrieb-Belangen geprägt. Sie sind in der Komposition und deren Zusammensetzung gleichzeitig von der Kunstgeschichte und der gegenwärtigen digitalen Medien-Welt inspiriert. Bastrup und Slavin arbeiten mit Fotodokumentation von ihren Aktionen, Alltag und Ausstellungen und bauen sie in multimediale Collagen ein. 2014 haben die Aktionskünstler in Hannover sieben kleine Kunstfiguren \"Matveys\" mit bunten Hütchen den drei Nana-Plastiken von Niki de Saint Phalle beigefügt: \"Der Verehrer\", \"Der Kritiker\", \"Der Besserwisser\", \"Der Bewunderer\", \"Der Skeptiker\", \"Der Tourist\" und \"Der Zerstörer\". Realisiert wurde die Aktion nicht nur wegen des Vornamens von Nana Bastrup, sondern auch wegen der Auseinandersetzungen, die es um die Kunstform im Hannover der 1970er Jahre gegeben hat. 2016 zeigten sie in der Berliner Ausstellung \"Popdada\" 2016 eine Auswahl von popdadaistischen Werken: Laufbilder, Mauerwerke und die Videoskulptur \"Dadakind, Kleinbruder\" 2014–2016 – die auf einem Sockel mit schwarzem Lack übergossene Kindfigur hält in einer Hand einen Bildschirm mit Video \"Popdada\" 2010–2016 am Gesicht. In der anderen ausgestreckten Hand ist eine Spielzeugpistole, mit der das Kind vor sich zielt. Mit der Ausstellung \"Popdada\" weist das Künstlerduo auf das hundertjährige Bestehen der Kunstform Dada hin. Die Intention des popdadaistischen Konzeptes ist die Welt nicht mehr wegen ihrer Konventionalität zu hinterfragen und zu parodieren, sondern wegen der Banalität und Manipulativität.", "section_level": 1}], "src_summary": "Enfants Terribles auch Nana ET Matvey ist ein Künstlerpaar bestehend aus Nana Rosenørn Holland Bastrup (kurz: Nana Bastrup) (* 1987 in Kopenhagen, Dänemark) und Matvey Slavin (* 1987 in Leningrad, Sowjetunion – heute St. Petersburg, Russland). Das Duo wurde in Hamburg im Jahr 2012 gegründet und benannt nach ihrer Aktion \"Enfants Terribles\" – eine weitergedachte Hommage an die Spinnenskulptur \"Maman\", die im Mai 2012 auf dem Außenplateau der Hamburger Kunsthalle in Hamburg platziert war. Zu der bekannten Skulptur von Louise Bourgeois haben Nana Bastrup und Matvey Slavin 16 Spinnenkinder dazugestellt.", "tgt_summary": null, "id": 907708} {"src_title": "Planet der Monster (2011)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Nach dem Abitur am Friedrich-Schiller-Gymnasium Marbach am Neckar studierte Schnabel ab 1974 an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel, wo er 1979 mit seiner Arbeit über \"Die Heilige Schrift und ihre Entstehung als Problem der protestantischen Kirche: Eine Untersuchung zum Schrift- und Inspirationsverständnis der protestantischen Theologie und Kirche\" zum Master of Theology abschloss. Im Jahr 1983 wurde er an der University of Aberdeen mit seiner Dissertation \"Law and Wisdom from Ben Sira to Paul: A Tradition Historical Enquiry into the Relation of Law, Wisdom, and Ethics\" zum Doctor of Philosophy promoviert. Von 1985 bis 1988 war Schnabel Dozent für Neues Testament, zunächst am \"Asian Theological Seminary\" und 1987/88 als Studienleiter für „Biblical Studies“ an der \"Asia Graduate School of Theology\" in Manila. Als Dozent für Neues Testament wirkte er von 1988 bis 1998 an der Freien Theologischen Akademie Gießen, von 1989 bis 1998 an der Bibelschule Wiedenest in Bergneustadt. Von 1998 bis 2012 war er Professor für Neues Testament an der Trinity Evangelical Divinity School (TEDS) in Deerfeeld/Chicago, Akron/Ohio, Cincinnati/Ohio, Columbus/Ohio, Indianapolis/Indiana und Madison/Wisconsin; seit 2012 lehrt er am Gordon-Conwell Theological Seminary in South Hamilton/Massachusetts (USA). Weitere Lehrtätigkeiten nimmt er seit 1981 als Gastdozent am \"Krakow Bible Institute\" (Polen) und seit 1983 an der Evangelische Theologische Faculteit in Leuven/Heverlee (Belgien) wahr. Als Gastprofessor lehrt er seit 2006 am \"Providence Theological Seminary\" in Otterburne (Kanada) und seit 2007 am \"Colombo Theological Seminary\" in Colombo (Sri Lanka). Seit 2010 führt er am \"Timothy Training International\" in Hongkong (China) Pastorenkurse durch. Schnabel arbeitete von 1991 bis 1998 im Vorstand des Arbeitskreises für evangelikale Theologie mit, von 1994 bis 1998 in der \"Fellowship of European Evangelical Theologians\", seit 1988 bei der Studiorum Novi Testamenti Societas, seit 1990 in der \"Tyndale Fellowship\" und seit 1998 bei der \"Evangelical Theological Society\", dem \"Institute for Biblical Research\" und der Society of Biblical Literature. Er ist stellvertretender Chefredakteur des \"Bulletin of Biblical Research\". Von 1979 bis 1981 engagierte er sich bei missionarischen Einsätzen mit Operation Mobilisation in Lateinamerika und Europa und von 1984 bis 1988 mit der Overseas Missionary Fellowship in Manila (Philippinen). Von 1981 bis 1983 arbeitete er verantwortlich in der \"Park Baptist Church\", Aberdeen (Schottland), von 1998 bis 2007 in der \"Village Church of Gurnee\" und seit 2012 an der \"First Congregational Church\" of Hamilton, Mass. mit und referierte seit 1998 am verschiedenen Orten wie der \"Arlington Heights Evangelical Free Church\" und der \"Barrington Evangelical Free Church\". Er beherrscht neben Deutsch und Englisch sechs alte Sprachen und vier weitere Sprachen, die er zu Forschungszwecken benötigt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Schnabel wurde 2003 der Johann-Tobias-Beck-Preis für seine Arbeit zur „urchristlichen Mission“ verliehen, ein 1800 Seiten umfassendes Buch, das nach Überzeugung des vergebenden Gremiums einen wesentlichen Beitrag zur Theologie aus evangelikaler Sicht darstellt. Es werde als umfassendes Kompendium neutestamentlicher Geschichte und Theologie wohl auf Jahre das Standardwerk zum Thema „Mission im Neuen Testament“ werden, so sein Laudator Heinz-Werner Neudorfer.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Eckhard J. Schnabel ist verheiratet mit Barbara. Das Paar hat zwei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eckhard J. Schnabel (* 9. Mai 1955 in Bad Cannstatt) ist ein deutscher evangelikaler Theologe und Professor für Neues Testament. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Bücher, Bibelkommentare, Fachartikel und lexikalischer Beiträge.", "tgt_summary": null, "id": 560960} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 1912/Leichtathletik – Crosslauf (Männer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere Halle.", "content": "Lehtonen begann ihre Karriere bei Oriveden Ponnistus. 1996 debütierte sie im Alter von 17 Jahren in der finnischen Nationalmannschaft. In der folgenden Saison gewann sie die finnische Meisterschaft. Außerdem wurde sie von 1996 bis 1998 dreimal Pokalsiegerin. Nach dem zweiten Platz in der Meisterschaft 1998 gab es 1999 den nächsten Titelgewinn. Anschließend ging Lehtonen von Euran Raiku zum französischen Verein La Rochette Volley. 2001 wechselte sie innerhalb Frankreichs zu RC Cannes. Mit dem Verein feierte Lehtonen, die von 2001 bis 2006 jedes Jahr als Finnlands Volleyballerin des Jahres ausgezeichnet wurde, weitere Titelgewinne. Cannes wurde von 2002 bis 2004 dreimal in Folge nationaler Meister und gewann nach dem verlorenen Finale 2002 zweimal den Pokal. Die größten Erfolge gab es im europäischen Wettbewerb. Cannes gewann 2002 die Volleyball Champions League und verteidigte den Titel in der folgenden Saison erfolgreich. 2004 wurde der Verein in der Champions League Dritter. Von 2004 bis 2006 war Lehtonen in Italien jeweils eine Saison bei Minetti Vicenza und Foppapedretti Bergamo aktiv. Mit Bergamo wurde sie 2006 italienischer Meister und Pokalsieger. Nach der Saison spielte sie noch einen Monat auf den Malediven für Vilingili Maldives. Anschließend wechselte sie zum japanischen Erstligisten NEC Tokio. In der Saison 2007/08 gewann sie mit dem türkischen Verein Vakıfbank Güneş Sigorta İstanbul den Challenge Cup. 2008 spielte Lehtonen zunächst in Italien bei Riso Scotti Pavia. Im Dezember wechselte sie jedoch zu Olympiakos Piräus. 2009/10 war sie wieder in der italienischen Liga bei Sirio Perugia aktiv. Danach wurde sie von Igtisadchi Baku verpflichtet und kam damit als erste finnische Spielerin nach Aserbaidschan. 2011/12 spielte sie bei Rebecchi Piacenza. 2012 wechselte Lehtonen innerhalb der italienischen Liga zu Crema Volley. Am Jahresende war der Verein jedoch insolvent und die Finnin kehrte zurück in ihre Heimat zu LP Kangasala. Mit dem Verein gewann sie den finnischen Pokal. Ein paar Monate später wechselte sie nach Aserbaidschan zu Azerrail Baku. Im Frühjahr zog sie sich eine Knochennekrose im Knie zu und musste lange pausieren.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere Beach.", "content": "Lehtonen spielte seit Mitte der 1990er Jahre Beachvolleyball auf nationaler Ebene. Mit Saara Loikkanen wurde sie 1998 und 1999 finnische Meisterin. 2000 wurde Lehtonen zur finnischen \"Beachvolleyballerin des Jahres\" gewählt. Nach der Saison 2001 pausierte sie mit dem Beach zugunsten ihrer internationalen Hallenkarriere. Lehtonen spielte 2006 ihr erstes internationales Beach-Turnier in Turku. 2007 trat sie mit Tanja Eteläaho und erreichte bei den Åland Open den 25. Platz. 2011 bildete sie ein neues Duo mit Taru Lahti. Der erste gemeinsame Auftritt in Åland verlief noch erfolglos. Im gleichen Jahr gewannen sie die finnische Meisterschaft. 2012 kamen Lehtonen/Lahti beim Grand Slam in Stare Jabłonki auf den 41. Platz. In Åland belegten sie den 25. Rang. Im August 2012 kündigte der finnische Verband an, dass er seine Bemühungen im Beachvolleyball verstärken wolle, um bei den Olympischen Spielen 2016 vertreten zu sein; Lehtonen solle dabei eine führende Rolle spielen. 2014 wurden Lehtonen/Lahti bei zwei CEV-Turnieren in Antalya und Baden Siebter und Fünfter. In Quartu Sant’Elena nahmen sie an der Europameisterschaft teil, schieden aber nach drei Niederlagen bereits in der Vorrunde aus. In den Folgejahren spielten Lehtonen/Lahti mit wechselndem Erfolg auf der europäischen und der World Tour. Nach einem neunten Platz bei der Weltmeisterschaft 2017 in Wien trennten sich die beiden. Seit 2018 ist die 17 Jahre jüngere Niina Ahtiainen Lehtonens Partnerin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Riikka Hannele Lehtonen (* 24. Juli 1979 in Kangasala) ist eine finnische Volleyball- und Beachvolleyballspielerin. Sie ist die bislang erfolgreichste Spielerin im finnischen Hallenvolleyball.", "tgt_summary": null, "id": 2224101} {"src_title": "Dallas Blues", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerlaufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Collegekarriere.", "content": "Dick Anderson besuchte in Boulder, Colorado, die High School. Von 1965 bis 1967 studierte er an der University of Colorado und spielte dort College Football für die \"Colorado Buffaloes\" auf der Position eines Safeties. Während seiner drei Spielzeiten konnte er zwei Universitätsrekorde brechen. Ihm gelangen 14 Interceptions und 123 Tackles. Im Jahr 1967 erfolgte die Wahl zum All American. In diesem Jahr konnte er mit seiner Mannschaft auch den Bluebonnet Bowl gegen die University of Miami mit 31:21 gewinnen. Im Jahr 1989 wurde er zusammen mit seinem Bruder Bobby Anderson in das \"University of Colorado All Century Team\" gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Profikarriere.", "content": "Richard Anderson wurde 1968 in der dritten Runde des NFL Drafts von den Miami Dolphins als 73. Spieler ausgewählt. Bereits in seinem Rookie-Spieljahr wurde er von seinem Trainer George Wilson als Starter auf der Safety-Position eingesetzt. In seinem ersten Spieljahr gelangen ihm acht Interceptions mit denen er einen Raumgewinn von 230 Yards erzielte. Dieser Wert stellte den Jahresbestwert in der American Football League (AFL) dar. Im Jahr 1970 übernahm Don Shula das Traineramt bei den Dolphins. In den nächsten Jahren sollte die Mannschaft aus Miami um Quarterback Bob Griese und Runningback Larry Csonka die American Football Conference (AFC) mitbestimmen. Anderson wurde neben seinem Safety Partner Jake Scott zu einem wichtigen Bestandteil der Defense der Mannschaft, die mit Spielern wie dem Linebacker Nick Buoniconti als \"No Name Defense\" (\"Verteidigung der Namenlosen\") in die Geschichte der NFL eingehen sollte. Während die Dolphins im Jahr 1970 noch in den Play-offs vorzeitig scheiterten, konnten sie im folgenden Jahr mit einem 27:24-Sieg über die Kansas City Chiefs in das AFC Championship Game gegen die Baltimore Colts einziehen. An dem 21:0-Sieg seiner Mannschaft hatte Anderson maßgeblichen Anteil. Ihm gelang es im dritten Spielviertel einen von Quarterback Johnny Unitas geworfenen Pass abzufangen und den Spielball über eine Distanz von 62 Yards in die gegnerische Endzone zum zwischenzeitlichen Spielstand von 14:0 zurück zu tragen. Im folgenden Super Bowl scheiterten die Dolphins dann aber an den von Tom Landry trainierten Dallas Cowboys mit 24:3. 1972 gelang Anderson der Gewinn seines zweiten AFC Titels. Im Divisional-Play-off-Spiel gegen die Cleveland Browns konnte er beim 15:0-Sieg seiner Mannschaft zwei Pässe des gegnerischen Quarterbacks abfangen. Durch einen 21:17-Sieg im folgenden AFC Championship Game über die Pittsburgh Steelers gelang den Dolphins der Einzug in den Super Bowl VII, wo sie auf die Washington Redskins trafen, die mit 14:7 unterlagen. Das Jahr 1973 wurde das erfolgreichste Jahr für Dick Anderson. Zunächst konnte er mit seiner Mannschaft erneut in die Play-offs einziehen. Beim 34:16-Sieg seiner Dolphins über die Cincinnati Bengals fing er einen Pass von Quarterback Ken Anderson ab. Mit einem 27:10-Sieg, über die von John Madden betreuten Oakland Raiders, zog die Mannschaft aus Florida in den Super Bowl VIII ein, wo sich schließlich auch die Minnesota Vikings mit 24:7 geschlagen geben mussten. Aufgrund seiner sportlichen Leistungen wurde Anderson im selben Spieljahr zum NFL Defensive Player of the Year gewählt. Er hatte in der Regular Season acht Interceptions und zwei Touchdowns erzielt. Beide Werte stellten die Ligajahresbestleistung dar. Nach der Regular Season 1974 gelang es Anderson mit seinen Dolphins zum fünften Mal in Folge in die Play-offs einzuziehen. Die Saison endete allerdings mit einem 28:26-Sieg der Raiders, wobei auch eine Interception von Anderson gegen Ken Stabler die knappe Niederlage der Dolphins nicht verhindern konnte. Die nächsten Spielrunden liefen für Richard Anderson nicht erfolgreich. Die Saison 1975 musste er aufgrund einer Verletzung komplett aussetzen. Während seines verletzungsbedingten Ausfalls nahm er das Amt des Vorsitzenden der National Football League Players Association (Gewerkschaft der NFL-Spieler) an. Das Amt übte er bis 1977 aus. In der Saison 1976 kam Anderson nur noch als Ersatzspieler zum Einsatz. Von seinen Verletzungen konnte er sich nicht mehr vollständig erholen. Er beendete daher nach der Saison 1977 seine Laufbahn.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Spielerlaufbahn.", "content": "Dick Anderson wurde nach seiner Spielerlaufbahn ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er betrieb unter anderem ein Versicherungsbüro und ein Handelsunternehmen. Von 1979 bis 1982 saß er als Demokrat im Senat von Florida.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Dick Anderson spielte dreimal im Pro Bowl, wurde dreimal zum All Pro gewählt und ist Mitglied in der College Football Hall of Fame, in der Colorado Sports Hall of Fame, in der Florida Sports Hall of Fame und im NFL 1970s All-Decade Team. Die Miami Dolphins ehren ihn in der \"Miami Dolphins Honor Roll\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard Paul „Dick“ Anderson (* 10. Februar 1946 in Midland, Michigan) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler. Er spielte als Safety in der National Football League (NFL) bei den Miami Dolphins.", "tgt_summary": null, "id": 2149222} {"src_title": "Mihály Korom", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "In der Partie trafen die beiden Anwärter auf den Schweizer Meistertitel 2006 aufeinander. Der FC Basel hatte die Tabelle der Schweizer Super League von der sechsten bis zur vorletzten (35.) Spielrunde angeführt. Drei Punkte dahinter lag der FC Zürich, der aber das bessere Torverhältnis aufwies. Aufgrund dieser Konstellation brauchte der FC Basel zumindest ein Remis, um die Meistertitel von 2003/2004 und 2004/2005 zu verteidigen und einen Titelhattrick zu erzielen. Der FC Zürich hingegen brauchte zum Gewinn der ersten Meisterschaft seit der Saison 1980/81 einen Sieg im Basler »Joggeli«. Die Favoritenrolle lag beim FC Basel, der in den vorangegangenen 59 Heimspielen unbesiegt geblieben war und auch keines der drei vorherigen Duelle mit dem FCZ in der laufenden Saison verloren hatte: einem 2:1-Heimsieg der Basler am 30. Juli 2005 folgten ein 4:2-Sieg am 16. Oktober 2005 und ein 1:1 am 12. Februar 2006 im Zürcher Letzigrund.", "section_level": 1}, {"title": "Spielverlauf.", "content": "Aggressivität und körperlicher Einsatz waren gross. Nach fünf Minuten musste FCZ-Spieler César nach einem Zusammenprall mit Reto Zanni (FCB) verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Nach etwa 15 Minuten hatte der FCZ die erste Torchance, als Gökhan Inler Basels Torhüter Pascal Zuberbühler zu einer Parade zwang. Die erste Chance für Basel hatte Zanni, der nach einem Freistoss von Mladen Petrić aus elf Metern über das Tor zielte. In der 28. Minute musste Zürich zum zweiten Mal verletzungsbedingt auswechseln, weil Raffael wegen Oberschenkelproblemen nicht mehr weiterspielen konnte. Wenige Minuten später erzielte Alhassane Keita das Führungstor für die Gäste. In der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit kam der FCB noch zu drei Möglichkeiten, scheiterte jedoch stets an Zürichs Torhüter Leoni bzw. unmittelbar vor dem Pausenpfiff am FCZ-Abwehrchef Iulian Filipescu. In der 72. Minute erzielten die Basler durch einen von Petrić direkt verwandelten Freistoss aus rund 22 Metern Torentfernung den Ausgleichstreffer. Die dreiminütige Nachspielzeit war fast zu Ende, als der Zürcher Verteidiger Florian Stahel eine Flanke nach innen schlug, die der ehemalige rumänische Nationalspieler Filipescu im Fünfmeterraum zum 1:2-Endstand verwandelte.", "section_level": 1}, {"title": "Ausschreitungen.", "content": "Unmittelbar nach dem Schlusspfiff stürmten Basler Hooligans auf das Spielfeld und verfolgten unter anderem die FCZ-Torschützen Iulian Filipescu und Alhassane Keita. Die Ausschreitungen setzten sich anschliessend auch ausserhalb des Stadions fort und dehnten sich in Richtung Innenstadt aus. Bis in die Nacht hinein ging ein grosses Polizeiaufgebot gegen Randalierer vor. Mehrere Personen mussten verletzt ins Spital eingeliefert werden und es kam zu zahlreichen Festnahmen. Die rund 500 mitgereisten FCZ-Fans konnten unbehelligt ihre Heimreise im Sonderzug nach Zürich antreten. Die Krawalle liessen 115 Verletzte und einen Sachschaden von mehr als 400'000 Franken zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Strafen.", "content": "Wenige Wochen nach dem Spiel wurden von der Disziplinarkommission der Swiss Football League die ersten Urteile gefällt. Der FC Basel wurde dazu verurteilt, die ersten beiden Heimspiele der Saison 2006/07 vor leeren Rängen zu bestreiten und in den drei darauffolgenden Heimspielen den kompletten Sektor D (die «Muttenzerkurve») geschlossen zu lassen. Ausserdem wurde eine Geldstrafe von 80'000 Franken verhängt. In der Summe war es die härteste Strafe, die bis dahin für einen Schweizer Verein ausgesprochen worden war. In dem Urteilsspruch wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dem gastgebenden Verein weder ein Verschulden noch ein Vorsatz oder Grobfahrlässigkeit angelastet werden kann. Das Urteil begründet sich ausschliesslich auf ein pflichtwidriges Verhalten des FC Basel durch Mängel in der Organisation. So waren viel zu wenig Ordner eingesetzt, die den Platzsturm nicht verhindern konnten, während die Polizei zu diesem Zeitpunkt nahezu ausschliesslich mit der Bewachung des Gäste-Sektors beschäftigt war. Zudem wirkte sich strafverschärfend aus, dass es bereits am 2. Dezember 2002 während eines Heimspiels gegen den anderen Zürcher Verein Grasshoppers (4:5) zu Ausschreitungen in der «Muttenzerkurve» gekommen war, die daraufhin in einem der folgenden Heimspiele geschlossen blieb. Der Gastverein FC Zürich wurde «wegen ungebührlichem Verhaltens seiner Fans» mit einer Geldstrafe von 30'000 Franken belegt. Im November 2008 wurden vom Basler Strafgericht 26 Personen (25 Männer und eine Frau) verurteilt, die aktiv an den Ausschreitungen innerhalb und ausserhalb des Stadions beteiligt waren. Die Höchststrafen beliefen sich auf bedingte Freiheitsstrafen von bis zu zwölf Monaten und bedingte Geldstrafen von bis zu 210 Tagessätzen mit schwerem Verschulden. Unter den Verurteilten war auch ein 25-Jähriger, der nur wegen Beteiligung an den Krawallen mit einer Geldstrafe belegt wurde, aber nicht wegen seines tätlichen Angriffs auf den Zürcher Meistertorschützen Iulian Filipescu. Diesen Vorwurf hatte das Gericht fallen lassen, weil der Angeklagte bei seinem Angriff auf einen sich aggressiv wehrenden Spieler traf und dabei selbst einen Rippenbruch erlitt.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Die Schande von Basel bildete den Ausgangspunkt einer breiten öffentlichen Diskussion in der Schweiz, wie mit gewalttätigen Fussballfans, Hooligans und Radaubrüdern im Umfeld von Sportveranstaltungen im Allgemeinen umgegangen werden soll. Am 1. Januar 2010 trat als Folge dieser Diskussion ein sogenanntes »Hooligan-Konkordat« in Kraft. Das interkantonale Konkordat ermöglicht staatliche Massnahmen gegen Gewalttäter im Umfeld von Sportveranstaltungen und definiert unter anderem das Mitführen und die Verwendung von Pyrotechnik als Gewalt im Sinne des Konkordats.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Schande von Basel wird das am 13. Mai 2006 im Rahmen der Schweizer Fussballmeisterschaft ausgetragene Spiel zwischen dem FC Basel (FCB) und dem FC Zürich (FCZ) am letzten Spieltag der Saison 2005/06 bezeichnet. Durch ein Tor in der letzten Minute der dreiminütigen Nachspielzeit zum 2:1-Auswärtssieg des FCZ machten die Zürcher ihrem Konkurrenten unmittelbar vor dem Abpfiff den schon sicher geglaubten Meistertitel streitig. Im Anschluss kam es zu einem Platzsturm von Basler Hooligans, die unter anderem auch Spieler des FCZ attackierten.", "tgt_summary": null, "id": 1600065} {"src_title": "Asienspiele 2014/Schwimmen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundlagen.", "content": "Schwertwale weisen eine individuell verschiedene Zeichnung auf, wodurch sich Individuen unterscheiden lassen. Durch genaue, jahrzehntelange Beobachtung der Tiere im Nordostpazifik, vor der Küste Kanadas und der USA, ist es gelungen, Gruppen von Tieren zu identifizieren, die unterschiedliche Verhaltensmuster aufweisen und deren soziale Verbände normalerweise keinen Kontakt miteinander haben. Genetische Untersuchungen ergaben, dass es zwischen den Gruppen kaum Genfluss gibt, ob auch morphologische Unterschiede festzumachen sind, ist umstritten. Die Populationen sind demnach möglicherweise dabei, sich zu verschiedenen Arten auseinanderzuentwickeln (sympatrische Artbildung). Nach den Beobachtungen konnten Walgruppen unterschieden werden, die in einem beschränkten Meeresgebiet verblieben („resident“), oder die durchzogen und daher nur gelegentlich zu beobachten waren („transient“). Zusätzlich gibt es Bewohner des offenen Ozeans („offshore“), die überhaupt nur ausnahmsweise in Küstennähe vorkommen. Die ortstreuen, residenten, Populationen ernähren sich überwiegend von Fisch, während für die wandernden, transienten, Meeressäuger als Beute wichtiger sind. In allen Kategorien war es möglich, Großgruppen („communities“) zu differenzieren. Die ortstreuen Tiere bilden zwei solche Gruppen, eine nördliche und eine südliche. Die Großgruppen selbst gliedern sich in dauerhaft zusammenbleibende Schulen („pods“), innerhalb derer noch Untergruppen („subpods“, „intra-pod groups“) zu unterscheiden waren. Die Southern Resident Group ist also eine der Großgruppen (communities).", "section_level": 1}, {"title": "Tierschutz.", "content": "Es ist die einzige Schwertwalpopulation, die durch den United States Fish and Wildlife Service als gefährdet eingestuft wird. Sie unterliegt dem Schutz durch den Endangered Species Act.", "section_level": 1}, {"title": "J-Clan.", "content": "Anders als andere Populationen, bestehen die Southern Resident Killer Whales nur aus einer Gruppe mit 73 Tieren, dem \"J-Clan\", der aus drei Untergruppen besteht, dem \"J-Pod\" mit 22 Tieren, \"K-Pod\" mit 17 Tieren und \"L-Pod\" mit 34 Tieren mit jeweils vier bis elf matrilinearen Abstammungslinien in jedem Pod. Im Jahr 2012 wurden zwei Kälber geboren, eins im J-Pod und eins im L-Pod. Ein 2013 geborenes Kalb überlebte nicht. Nach mehreren Jahren ohne Überlebende Kälber kam 2019 im J-Pod ein Kalb zur Welt. Der mit einem Alter von 105 Jahren älteste bekannte Schwertwal Granny gehörte zum J-Pod dieser Population. Sie starb Ende 2016.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Die Southern Resident Killer Whales fressen Fisch und bevorzugen dabei wohl den Königslachs (Chinook) gegenüber anderen Arten. Aufgrund von Beobachtung, Obduktion und Kotanalyse wurden die folgenden Vorlieben ermittelt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Southern Resident Killer Whales (SRKW) (englisch für südliche ortstreue Schwertwale) sind eine Schwertwal-Population im nordöstlichen Pazifik. Eine alternative Bezeichnung ist Orcas der Salish Sea.", "tgt_summary": null, "id": 1715833} {"src_title": "Chignin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tathergang.", "content": "Die beiden Polizisten Igor Soldo und Alyn Beck saßen am Pfingstsonntag 2014 zum Mittagessen in der Pizzeria CiCi in Las Vegas zusammen, als Jerad und Amanda Miller das Feuer auf die beiden Polizisten eröffneten und sie aus nächster Nähe erschossen. Sie stahlen die Waffen der toten Polizisten und hinterließen am Tatort einen Zettel mit den Worten „The beginning of the revolution“ („Der Beginn der Revolution“). Anschließend hüllten sie die Polizisten in die Gadsden flag mit der Aufschrift „Don’t tread on me“ („Tritt nicht auf mich“) sowie eine Hakenkreuzfahne. Die beiden flüchteten in einen Wal-Mart, wo sie mit gezogenen Waffen „Raus hier! Dies ist eine Revolution. Die Polizei kommt gleich“ brüllten. Dort erschoss Amanda Miller einen Mann, der sich an Jerad herangeschlichen hatte, sie aber nicht bemerkt hatte. Anschließend entwickelte sich eine Schießerei mit der heranrückenden Polizei, die das Paar in den hinteren Teil des Supermarkts drängte. Beide wurden mehrfach getroffen. Amanda Miller schoss anschließend auf ihren Ehemann und richtete sich dann mit einem Kopfschuss selbst. Auch ein von der Daily Mail herausgegebenes Überwachungsvideo des Supermarktes konnte bisher noch nicht klären, ob Jerad Miller an seinen Verletzungen starb oder durch die Schüsse seiner Ehefrau.", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Jerad Miller war ein mehrfach vorbestrafter Autodieb, der in zwei Bundesstaaten auffällig wurde. Seine Frau galt als „gutes Mädchen“, das ihm hörig war. Die beiden zogen wenige Monate vor der Tat nach Las Vegas und waren schon polizeilich bekannt. Das Ehepaar hatte vermutlich schon länger eine Art Selbstmordpakt beschlossen. Beide waren als militante Neonazis und Regierungsgegner bekannt, die über Facebook und diverse Pamphlete rechtsextreme Propaganda verbreiteten. Die beiden gelten als Einzeltäter, bezeichneten sich aber selbst als „Sovereign Citizen“, eine anwachsende Gruppe meist rechter Autonomer, die einen Hass auf die Regierung haben. Die beiden unterhielten Beziehungen zu Cliven Bundy, einem militanten Rancher, der sich weigerte Gebühren für seine Rinder zu bezahlen. Die Tat sei seit längerem geplant gewesen. Unter anderem hatten sie versucht ihren Nachbarn zu indoktrinieren und ein zweites „Columbine“ angekündigt. Der Nachbar tat dies jedoch als Spinnerei ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Amoklauf in Las Vegas ereignete sich am 8. Juni 2014. Dabei wurden zwei Polizisten und eine Zivilperson von einem militanten Neonazi-Ehepaar getötet. Die beiden Mörder töteten sich danach selbst.", "tgt_summary": null, "id": 775482} {"src_title": "Christian Mahler (Widerstandskämpfer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Causton war der Sohn eines Verlegers und war Mitarbeiter des von seinem Vater gegründeten Unternehmens \"Sir Joseph Causton and Sons Ltd\". Am 31. März 1880 wurde Causton als Kandidat der Liberal Party erstmals als Abgeordneter in das House of Commons gewählt und vertrat dort bis zum 24. November 1885 den Wahlkreis \"Colchester\". Am 17. Februar 1888 wurde er wiederum zum Mitglied des Unterhauses gewählt und vertrat nunmehr bis zum 15. Januar 1910 den Wahlkreis \"Southwark West\". Während der Amtszeiten der Premierminister William Ewart Gladstone und Archibald Philip Primrose, 5. Earl of Rosebery war Causton zwischen August 1892 und Juni 1895 als \"Treasurer of the Household\" im Amt des Lord Steward of the Household tätig. 1905 wurde er von Premierminister Henry Campbell-Bannerman als Generalzahlmeister \"(Paymaster General)\" in dessen Regierung berufen und bekleidete dieses Amt auch unter Campbell-Bannermans Nachfolger Herbert Henry Asquith bis zu seiner Ablösung durch Ivor Churchill Guest, Baron Ashby St Ledgers 1910. 1906 wurde er auch zum Privy Counsellor ernannt. Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung wurde Causton durch ein Letters Patent vom 13. Juli 1910 als \"Baron Southwark\", of Southwark in the County of London in den erblichen Adelsstand erhoben und gehörte damit bis zu seinem Tod dem House of Lords als Mitglied an. Er war darüber hinaus zeitweilig Lieutenant der City of London sowie 1913 Präsident der London Chamber of Commerce, der Handelskammer Londons. Da seine am 10. August 1871 mit Selina Mary Chambers, Tochter von Thomas Chambers, der 25 Jahre lang ebenfalls Unterhausabgeordneter war, geschlossene Ehe kinderlos blieb, erlosch mit seinem Tod 1929 der Adelstitel Baron Southwark.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard Knight Causton, 1. Baron Southwark (* 25. September 1843; † 23. Februar 1929) war ein britischer Politiker der Liberal Party, der 27 Jahre lang Abgeordneter des House of Commons und Paymaster General war.", "tgt_summary": null, "id": 125169} {"src_title": "Tursunsoda", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Lenoir war der Sohn von Jean-Charles-Joseph Lenoir (1687–1754) seines Zeichen \"lieutenant civil au Châtelet\" und dessen Ehefrau Marie-Anne Lenoir de Cindré (* 1708) mit der dieser seit dem Jahre 1728 verheiratet war. Lenoir begann zunächst seine Laufbahn bei Gericht und war im Jahre 1752 \"Conseiller\" am Châtelet in Paris. Dann wurde er im Jahre 1754 \"lieutenant particulier\" und im Jahre 1759 zum Leutnant, \"lieutenant criminel\" an der gleichen Institution ernannt. Später wurde er im Jahre 1765 zum \"maître des requêtes\" und schließlich im Jahre 1768 zum Präsidenten des Grand Conseil, \"président au Grand Conseil\" bestimmt. Er heiratete am 17. April 1757 seine erste Frau, die geborene Marie Nicole Denis († 1762) in Paris. Aus dieser Verbindung ging eine Tochter Anne Pauline hervor. Später am 23. Februar 1796 heiratete er erneut die geborene Sophie Elisabeth Huguenin († 1803). Als im Jahre 1774 sein Vorgänger Antoine de Sartine die Aufgaben eines Polizeioffiziers abgab, setzte man Lenoir noch im gleichen Jahr zum Polizeileutnant ein, eine Position, die er dann nach einer einjährigen Pause im Jahre 1776 bis zum Jahre 1785 erneut wieder eingenommen hatte. Seine Nachfolger waren im Jahre 1775 Joseph d’Albert y Cornella (1721–1790) und im Jahre 1785 Louis Thiroux de Crosne (1736–1794). Dies war auch der Patronage von Jean-Frédéric Phélypeaux, comte de Maurepas und Charles Alexandre de Calonne zu verdanken. In der Zeit als \"lieutenant-général de police\" trat er als entschiedener Gegner der wirtschaftspolitischen Vorstellungen des Anne Robert Jacques Turgots in Erscheinung. Vor allem kritisierte er die Liberalisierung des Getreidehandels als beeinträchtigend für die Menschen in Paris. Turgot wollte zunächst einen freien Getreidehandel durchsetzen, aber seine am 13. September 1774 unterschriebene Verfügung dazu stieß auch beim \"conseil du roi\" auf energische Opposition. Während der unruhigen Zeiten der französischen Revolution im Jahre 1792 lebte er zeitweise in der Schweiz und in der österreichischen Hauptstadt Wien. Nach dem Ende der Terrorherrschaft, \"la terreur\" und Konsolidierung des neuen französischen politischen Systems kehrte er nach Frankreich zurück und lebte in Crosne (Essonne) in der Umgebung von Paris. Ihm stand eine Rente von 4000 Francs im Jahr zur Verfügung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean-Charles-Pierre Lenoir (* 10. Dezember 1732 in Paris; † 17. November 1807 in Crosne) war ein französischer Polizeipräfekt, \"lieutenant-général de police\" und königlicher Bibliothekar, \"garde de la bibliothèque du roi\".", "tgt_summary": null, "id": 1058562} {"src_title": "István Oláh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Louis Marie Joseph Maximilien Caffarelli du Falga entspross einer adligen, ursprünglich aus Italien stammenden Familie und war das älteste von neun Kindern. Zu seinen Brüdern zählten Marie François Auguste Caffarelli du Falga (* 1766; † 1849), der ebenfalls zum General avancierte, und Louis Marie Joseph Caffarelli (* 1760; † 1845), der erster Seepräfekt von Brest wurde. Schon früh wurde Caffarelli für eine militärische Laufbahn bestimmt. Im Anschluss an den Besuch der königlichen Militärschule in Sorèze wechselte er in eine Schule des königlichen Geniekorps zu Mezières. Große Begabung zeigte er für Mathematik, erwarb sich fundierte Kenntnisse der antiken und modernen Geschichte und widmete sich auch dem Studium der Philosophie, Politik und Jurisprudenz. Nach Beendigung seiner Ausbildung in Mezières erhielt er eine Anstellung bei den Ingenieurtruppen und kam in verschiedenen Garnisonen. Während seines Aufenthalts in Calais und Dunkerque eignete er sich die Kenntnis der englischen Sprache an, lernte die Werke des irischen Schriftstellers Oliver Goldsmith sehr zu schätzen und übersetzte dessen Roman \"The Vicar of Wakefield\" ins Französische. Als sein Vater starb, hätte Caffarelli nach den Landesgesetzen des Languedoc die Hälfte des väterlichen Besitzes bekommen, verzichtete aber auf dieses Recht und teilte das Erbe gleichmäßig mit seinen Geschwistern. Er wurde dann ein gemäßigter Anhänger der Französischen Revolution, die zunächst seinen Aufstieg beschleunigte. Im April 1791 rückte er in den Rang eines Catpitaine auf und wurde im nächsten Jahr Artillerieoffizier bei der Rheinarmee. Er war der einzige höhere Offizier, der laut gegen die am 10. August 1792 erfolgte Absetzung des französischen Königs Ludwig XVI. zu protestieren wagte, weswegen er aus der Armee entlassen und auf dem Rückweg nach Falga festgenommen wurde. Dort musste er als vermeintlicher Royalist 14 Monate im Kerker absitzen. Nach seiner Freilassung arbeitete Caffarelli zunächst für das Militärkomitee in Paris und konnte auf Empfehlung von Emmanuel Joseph Sieyès im April 1795 als Chef de bataillon der Sambre- und Maasarmee wieder in den Heeresdienst eintreten. Beim im September 1795 vorgetragenen Rheinübergang unweit Düsseldorf befand er sich am linken Flügel der Armee des Generals Jean-Baptiste Kléber und trug wesentlich zum Gelingen dieser wichtigen Operation bei. Auch bei den folgenden Unternehmungen zeichnete er sich aus und fand hierdurch den Beifall und die Freundschaft von Jourdan, Bernadotte und Marceau. Als sich die französischen Truppen dann an die Nahe zurückzogen, bedrängte ein österreichisches Heer deren hinteren Linien heftig. Caffarelli nahm deshalb am 16. Dezember 1795 mit einem Infanteriebataillon auf einem günstig gelegenen Hügel Aufstellung und suchte von dort aus die österreichischen Verfolger zu hemmen und so den Rückmarsch seiner Soldaten zu sichern. An der Seite des Generals Marceau stehend zerschmetterte ihm aber am 17. Dezember eine Kanonenkugel das linke Bein. Grenadiere trugen ihn auf einer durch Musketen gebildeten Tragbahre acht Stunden lang vom Kampfschauplatz fort, ohne dass in dieser Zeit seine Wunde verbunden worden wäre. Eine medizinische Untersuchung zeigte die Notwendigkeit der Amputation der verletzten Extremität, die in Anwesenheit von Jourdan und Bernadotte durchgeführt wurde. Bald darauf kehrte Caffarelli zu seiner Wiedergenesung nach Paris zurück. Schon seit früher Jugend und selbst während des Krieges hatte sich der geistreiche Mann fortdauernd mit insbesondere mathematische, staatswissenschaftliche und philosophische Gegenstände betreffenden Studien beschäftigt. Die von ihm veröffentlichten Abhandlungen verschafften ihm bald nach seinem vorläufigen Ausscheiden aus dem aktiven Militärdienst einen Sitz im Nationalinstitut. Er regte u. a. eine Verbesserung des öffentlichen Unterrichts an. Caffarelli hatte eine Holzbeinprothese erhalten, wurde ein Vertrauter Napoleons und machte dessen Ägyptische Expedition mit. Er half bei den Vorbereitungen dieser Unternehmung mit und wurde im Mai 1798 im Rang eines Général de brigade zum Chef des Geniewesens ernannt. Im Juni 1798 wirkte bei der Unterwerfung Maltas mit und widmete sich in der Folge neben militärischen Aufgaben auch den bei dieser Expedition angestellten Forschungen. So begleitete er Dominique-Vivant Denon bei dessen Besuchen von Theben und anderen berühmten Ruinenstätten. Auch gehörte er zu den Mitgliedern der von Napoleon gegründeten Commission des sciences et des arts. Mit der Armee marschierte er durch die Wüste nach Kairo, nahm am 21. Juli 1798 an der Schlacht bei den Pyramiden teil und zog vier Tage später mit den anderen französischen Soldaten in Kairo ein. Er verbesserte die Verteidigungsanlagen dieser Stadt sowie die Anbindung Alexandrias an den Nil und trug maßgeblich zur Gründung des Institut d’Égypte bei. Im Februar 1799 beteiligte sich Caffarelli am Marsch nach Palästina und den dabei erfolgten Angriffen auf al-Arisch, Gaza, Jaffa und andere befestigte Plätze, von wo aus der Osmanen den weiteren Vorstoß der Franzosen nach Akkon zu hindern suchten. Dennoch gelang es den napoleonischen Truppen am 18. März, bis zur letztgenannten Stadt vorzurücken. Diese sollte sofort belagert werden; Caffarelli und Dammartin unternahmen am 19. März die dafür notwendige Geländebegehung. Als Caffarelli am 9. April die Schützengräben inspizierte, wurde er von einer Kugel im rechten Arm getroffen. Dieser musste amputiert werden. Napoleon war mittlerweile eng mit ihm befreundet, nahm großen Anteil an seinem Schicksal und besuchte ihn zweimal täglich. Am 27. April 1799 erlag Caffarelli den Folgen der Operation. Kurz vor seinem Tod hatte er Napoleon noch gebeten, sich seiner vier Brüder anzunehmen, welcher Bitte der französische Machthaber dann auch nachkam. Sein Ableben wurde vom ganzen Heer bedauert, das ihn als freundlichen und talentierten Mann sehr geschätzt hatte. Unweit Akkon wurde ihm ein Grabmal errichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Marie Joseph Maximilien Caffarelli du Falga (* 13. Februar 1756 im Schloss von Falga (Haute-Garonne); † 27. April 1799 nahe Akkon) war ein französischer Général de brigade.", "tgt_summary": null, "id": 293565} {"src_title": "Right-to-work-law", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit, Jugend und Studium.", "content": "Christian Blanc wurde am 17. Mai 1942 in Talence geboren. Sein Vater war Marcel Blanc, Mitglied der Résistance, Hochgradmauer, erster Stellvertreter des Bürgermeisters von Bordeaux nach der Befreiung und Händler exotischer Früchte. Christian Blanc ging in Bordeaux zur Schule und besuchte dort das Lycée Montesquieu, bevor er sich am Institut d’études politiques de Bordeaux einschrieb. Während seines Studiums engagierte er sich in der Union nationale des étudiants de France (Französisch: Nationale Union der Studenten Frankreichs) und spielte in dieser gemeinsam mit Michel Rocard eine wichtige Rolle. Gegen Ende seiner Studienzeit, von 1964 bis 1965, wurde er zum Vorsitzenden der \"Mutuelle nationale des étudiants de France\" (Französische Krankenversicherung der Studenten). Zu dieser Zeit war Blanc politisch links und träumt von der Revolution, im Sommer 1967 reiste er gemeinsam mit Marc Kravetz, später Redakteur bei Libération, nach Kuba.", "section_level": 2}, {"title": "Im Öffentlichen Dienst.", "content": "Sein Arbeitsleben begann Blanc als \"Fonctionnaire\". Er arbeitete zunächst bei der Caisse des Dépôts, dann im Ministerium für Jugend und Sport. Im September 1974 trat er in die Parti Socialiste ein und organisierte dort unter anderem den Vorwahlkampf von Michel Rocard, der dann allerdings zugunsten von François Mitterrand auf eine Kandidatur für das Amt des Präsidenten verzichtete. Von 1981 bis 1983 war er Kabinettsdirektor des Europakommissars Edgard Pisani, bevor er zum Präfekten des Départements Hautes-Pyrénées ernannt wurde. Anschließend folgte er wieder Pisani, diesmal nach Neukaledonien, wo er als Generalsekretär amtierte. 1985 kehrte er für drei Jahre nach Frankreich zurück, wo er zum Präfekten des Départements Seine-et-Marne ernannt wurde. Er kehrte 1988 als Chef einer von der französischen Regierung entsandten „Dialogmission“ nach Neukaledonien zurück, die dazu beitragen sollte, eine Lösung für den politischen Konflikt um die Unabhängigkeit zu finden, der die Insel erschütterte. In den Verhandlungen entstand das \"Matignon-Abkommen\", das Neukaledonien mehr Autonomie gewährte und im November 1988 in einem Referendum angenommen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere in der Wirtschaft.", "content": "Nach seiner Rückkehr nach Frankreich wurde Christian Blanc für drei Jahre Präsident der RATP. Er trat 1992 von diesem Posten zurück, nachdem die Regierung von Pierre Bérégovoy ihn nicht dabei unterstützte, in dem Unternehmen den Minimaldienst (\"service minimum\") einzuführen, der auch bei Streiks einen Teil der Belegschaft zur Arbeit verpflichtet hätte. Während seiner Präsidentschaft fiel die Entscheidung zum Bau der Metrolinie 14. Blanc wurde 1993, während einer schweren Krise des Unternehmens, PDG von Air France. Er setzte dort einen Rettungsplan durch, der in einer Abstimmung der Beschäftigten angenommen wurde und zur Sanierung des Unternehmens beitrug. Er trat 1997 zurück, da der Verkehrsminister, Jean-Claude Gayssot, Blancs Privatisierungspläne nicht befürwortete. Nachdem Jacques Chirac in bei Rafik Hariri empfohlen hatte, wurde Blanc von 1998 bis 1999 Berater bei der libanesischen Fluglinie Middle East Airlines. Anschließend arbeitete er als Treuhänder für die gemeinnützige \"Action contre la faim\" (Handeln gegen den Hunger) und als Präsident zweier Start-Ups, Skygate et Harmonie. Von 200 bis 2002 arbeitete er als Präsident von Merrill Lynch France. Im Rahmen seiner Tätigkeit hielt er sich am 11. September 2001 im World Trade Center in New York auf, war zum Zeitpunkt der Attentate jedoch gerade außerhalb des Gebäudes, um eine Zigarre zu rauchen.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Seine ersten politischen Erfahrungen sammelte Blanc in den 1970ern in der PS. Dort arbeitete er vor allem für Michel Rocard und trug so zu dessen Wahl zum Bürgermeister von Conflans-Sainte-Honorine bei. In einem ihrer Bücher über die Fünfte Republik berichtet die Journalistin Michèle Cotta, Blanc habe vor Journalisten laut über ein Zerwürfnis zwischen Rocard und dem ersten Sekretär der PS François Mitterrand nachgedacht. Bei den Parlamentswahlen 2002 bewarb sich Christian Blanc als Kandidat der Liste \"Énergies democrates\" (Demokratische Energien) im 3. Wahlkreis von Paris um einen Sitz in der Nationalversammlung. Er erhielt 9,63 % der Stimmen. Sechs Monate später trat Christian Blanc bei einer Nachwahl zur Nationalversammlung im 3. Wahlkreis des Départements Yvelines, die nach dem Rücktritt von Anne-Marie Idrac nötig geworden war, erneut an. Er wurde im ersten Wahlgang gewählt und schloss sich der Fraktion der UDF an. Der Premierminister Jean-Pierre Raffarin beauftragte Blanc 2003 mit einer Untersuchung zur wirtschaftlichen Entwicklung. Sechs Monate später stellte Blanc seinen Bericht \"Pour un écosystème de la croissance\" (Für ein Ökosystem des Wachstums) vor., indem er eine Reform der Hochschul- und Forschungslandschaft sowie die Schaffung von \"pôles de compétitivité\" (Wettbewerfähigkeitsspolen) vorschlug. Diese Pole sollten dank staatlicher Subventionen und besonderer Steuerregelungen in wirtschaftliche defavorisierten Regionen die Wettbewerbsfähigkeiten stärken und die Forschung in öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen verbinden. Die Regierung beauftragte daraufhin weitere Studien zu solchen Polen und schuf 2004 die gesetzlichen Grundlagen für diese. Blanc rief 2006 Jacques Chirac zum Rücktritt auf, um „16 Monate des Abwartens“ und Nichtstuns bis zur nächsten Präsidentschaftswahl zu vermeiden. Im selben Jahr gründete er mit Alain Lambert (UMP) und Jean-Marie Bockel (PS) ein „Aktionskomitee für die Modernisierung Frankreichs“ (« comité d’action pour la modernisation de la France »), das für eine „umfassende und kohärente“ Modernisierung der französischen Wirtschaft und Gesellschaft eintrat und die „Gefahren der Verschuldung“ die Notwendigkeit des Wachstums betonte. Er war Mitglied der \"Commission Pébereau\", einer Kommission unter dem Vorsitz von Michel Pébereau, die sich mit den französischen Staatsschulden beschäftigte und diese auf 2 Billionen Euro bezifferte. Von 2002 bis 2007 war Blanc außerdem Präsident von \"Énergies démocrates\" und Gründer von \"Énergies 2007\", politischen Gruppierungen, die für eine Reform des Staats und eine stärkere europäische Einigung eintraten. Blanc unterstützte Nicolas Sarkozy bei den Präsidentschaftswahlen 2007. Kurz vor den Parlamentswahlen desselben Jahres trat er der Parti social libéral européen (Europäische sozialliberale Partei), der späteren Nouveau Centre (Neue Mitte), bei. Bei den Wahlen wurde er, mit Unterstützung der UMP, im ersten Wahlgang wiedergewählt. Blanc wurde zum Vizepräsidenten der \"Nouveau Centre\" gewählt und trat für diese bei den Kommunalwahlen 2008 in Le Chesnay gegen den Amtsinhaber Philippe Brillault an. Seine Liste erzielte bei 36,28 % der Stimmen und lag damit hinter der von Brillault.", "section_level": 2}, {"title": "Staatssekretär für die Entwicklung der Hauptstadtregion und die „Zigarren-Affäre“.", "content": "Am 18. März 2008 wurde Christian Blanc zum Staatssekretär für die Entwicklung der Hauptstadtregion ernannt und gab sein Abgeordnetenmandat daraufhin auf; ihm folgte seine Vertreterin Colette Le Moal. Als Staatssekretär war er für das Projekt Grand Paris zuständig, dass die Stadt Paris enger mit ihren Vororten verknüpfen soll. Zu den Planungen gehört unter anderem Grand Paris Express, ein automatisches Metronetz, und eine Reform der Verwaltungsstruktur. Im Juni 2010 machte der \"Canard enchaîné\" publik, dass die Finanzverwaltung Blanc einer Steuerprüfung unterziehe, da sie die Korrektheit dessen Steuererklärungen aus den Jahren 2004 bis 2009 teilweise anzweifle. Kurze Zeit später deckte die satirische Wochenzeitung auf, dass Blanc Zigarren im Wert von 12.000 Euro auf Kosten des Ministeriums beschafft habe, die Meldung wird von der AFP aufgenommen und findet breiten Widerhall in den Medien. Blanc gab an, von den Zigarrenkäufen nichts gewusst zu haben und beschuldigte seinen ehemaligen Büroleiter Guillaume Jublot, die Informationen an den \"Canard enchaîné\" weitergegeben zu haben. Noch vor der Veröffentlichung des Artikels erfuhr Blanc von diesem und erstatte dem Staat zunächst 3500 Euro, nach seinem Ermessen der Wert der Zigarren, die er selbst konsumiert hatte. Auf Anraten von François Fillon erstatte er schließlich die gesamte Summe von 12.000 Euro. Aufgrund dieser Affäre geriet Blanc auch innerhalb der Regierung unter Druck. Auf direkte Aufforderung von Sarkozy und Fillon trat er schließlich, gemeinsam mit dem Staatssekretär für Kooperation und die Francophonie Alain Joyandet, am 4. Juli 2010 zurück. Die Opposition und Teile der Medien bezeichneten die Rücktritte als Bauernopfer, um nach der Bettencourt-Affäre Druck von der Regierung zu nehmen. Die Amtsgeschäfte von Blanc wurden vom Minister für den ländlichen Raum Michel Mercier übernommen. Einen Monat nach seinem Ausscheiden aus der Regierung, am 5. August 2010, wurde Blanc automatisch wieder zum Abgeordneten in der Nationalversammlung. Bei den Wahlen 2012 kandidierte er nicht erneut.", "section_level": 3}], "src_summary": "Christian Blanc (* 17. Mai 1942 in Talence (Département Gironde)) ist ein französischer Manager und Politiker. Blanc arbeitete zunächst einige Jahre im öffentlichen Dienst, unter anderem als Präfekt, bevor er in die Wirtschaft wechselte und die RATP, Air France und die französische Filiale von Merrill Lynch führte. Anschließend wechselte er in die Politik und wurde 2002 in die Nationalversammlung gewählt. Nicolas Sarkozy ernannte ihn 2008 zum Staatssekretär für die Entwicklung der Hauptstadtregion. Von diesem Posten trat Blanc 2010 zurück, nachdem bekannt geworden war, dass für sein Büro Zigarren auf Staatskosten beschafft worden waren.", "tgt_summary": null, "id": 1276114} {"src_title": "Anita (Iowa)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Teilnahme am Kreuzzug von Prinz Eduard.", "content": "Die Herkunft von Tany ist nicht genau geklärt, er stammte aus einer ritterlichen Familie und besaß Grundbesitz in Yorkshire und Northumberland im Norden Englands. Gegen Ende des Zweiten Kriegs der Barone war er ein loyaler Anhänger von König Heinrich III., dem er als königlicher Constable von Tickhill und Knaresborough Castle diente. Gegen Ende des Kriegs der Barone ließ er mehrere gefangene Rebellen nach kurzem Prozess durch Enthauptung hinrichten. 1270 nahm er am Kreuzzug des Prinzen Eduard teil. Als Kreuzfahrer stand er unter dem Schutz der Kirche und konnte so nicht mehr für die widerrechtlichen Hinrichtungen belangt werden. Während des Kreuzzugs diente er als Admiral der Flotte.", "section_level": 1}, {"title": "Dienst als Seneschall der Gascogne.", "content": "Während seiner Rückreise vom Kreuzzug reiste der nunmehrige König Eduard I. im Sommer 1273 in die südwestfranzösische Gascogne, die er als Lehen des französischen Königs besaß. Dort ernannte er Tany, der bereits 1267 Herr der Stadt Lalinde geworden war, zum Seneschall der Gascogne. Tanys Verantwortung als Seneschall war klar begrenzt, doch aufgrund seiner aggressiven Politik wurde er schon bald in zahlreiche Konflikte verwickelt, darunter in den Streit des Königs mit Gaston von Béarn und mit der Stadt Bazas, wo im Februar 1274 zwei Gefolgsleute von Tany getötet wurden. Dennoch beließ der König Tany im Amt, als er im Sommer 1274 nach England zurückreiste. Tany wurde in weitere Streitigkeiten verwickelt, die er nicht beilegen konnte. Gaston von Béarn wandte sich, da seine Klagen über Tany erfolglos blieben, an das Parlement in Paris. Auch im Bistum Dax setzte sich die Bevölkerung von Dax gewaltsam gegen Tanys Regierung zur Wehr. 1278 sandte der König seine beiden Vertrauten Otton de Grandson und Robert Burnell in die Gascogne, um die gegen Tany erhobene Vorwürfe zu untersuchen. Die zwischen Mai und September 1278 durchgeführte Untersuchung ergab, dass Tanys Herrschaft zwar streng gewesen war, ihm jedoch kein Versagen oder Bestechlichkeit vorzuwerfen sei. Er wurde durch den aus Savoyen stammenden Jean I. de Grailly abgelöst, musste sich jedoch nicht vor Gericht verantworten und verlor auch nicht die Gunst des Königs.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle während der Eroberung von Wales.", "content": "Während des zweiten Feldzugs von Eduard gegen Wales wurde Tany am 18. August 1282 zum Kommandanten der englischen Truppen auf der Insel Anglesey ernannt. Er sollte mit den dortigen englischen Truppen über eine Bootsbrücke über die Menai Strait nach Gwynedd vorstoßen und so eine zweite Front im Rücken der Waliser bilden. In der zweiten Oktoberhälfte erreichte Tany zusammen mit Roger de Clifford, William Audley und anderen Rittern Anglesey. Am 6. November setzte Tany mit seiner Armee über die Bootsbrücke über. Der Angriff erfolgte übereilt, vermutlich sollten durch den Angriff vom Erzbischof von Canterbury initiierte Friedensverhandlungen gestört werden. Am gegenüberliegenden Ufer wurden die Engländer von den Walisern angegriffen. In der darauf folgenden Schlacht an der Menai Strait wurden die englischen Truppen über die Brücke zurückgetrieben, wobei die Bootsbrücke durch die Waliser, durch Überlastung oder durch die starken Gezeiten in der Meerenge zerstört wurde. Die englischen Truppen erlitten eine schwere Niederlage, unter den über 300 getöteten oder ertrunkenen Soldaten war auch Tany.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luke de Tany († 6. November 1282 in der Menai Strait) war ein englischer Ritter und Militär, der als Seneschall der Gascogne diente.", "tgt_summary": null, "id": 616304} {"src_title": "SSVg Barmen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Siedlung lag im Norden von Sachalin, etwa 25 km von der Ostküste der Insel zum Ochotskischen Meer und gut 10 km vom Lagunensee Piltun entfernt, am Flüsschen Kadylanji. Sie befand sich knapp 700 km Luftlinie nördlich des Oblastverwaltungszentrums Juschno-Sachalinsk und knapp 70 km südlich der Stadt Ocha, zu deren Stadtkreis (ehemals Rajon) das Territorium heute gehört. Westlich an der Ortslage führt die Regionalstraße 64N-1 vorbei, die Juschno-Sachalinsk über Poronaisk mit Ocha verbindet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde 1964 als Siedlung für Erdölarbeiter unter dem Namen \"Wostok\" (russisch „Osten“) an Stelle einer existierenden temporären Arbeitersiedlung gegründet. 1970 wurde der Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen, bei gleichzeitiger Umbenennung in \"Neftegorsk\" (von russisch \"neft\" für \"Erdöl\"). Um 1970 wurden 17 fünfstöckige Plattenbauten errichtet und eine Zweigstrecke von der weiter östlich verlaufenden Hauptstrecke der Schmalspurbahn Nogliki – Ocha (im Betrieb 1953–2006) herangeführt. Am 28. Mai 1995 um 01:04 Uhr Ortszeit (27. Mai, 13:03:52 UTC) wurde der Norden Sachalins von einem schweren Erdbeben der Magnitude 7,1 M auf der Momenten-Magnituden-Skala bzw. 7,6 M auf der Oberflächenwellen-Magnituden-Skala erschüttert. Das Epizentrum lag 40 km südsüdwestlich von Neftegorsk, die Tiefe des Bebenherds betrug 11 km. Das Beben zerstörte in Neftegorsk die nicht erdbebensicher gebauten Plattenwohnhäuser, in denen sich zu dieser Zeit fast alle Einwohner aufhielten, vollständig, im Gegensatz zu einigen in anderer Bauart errichteten vorwiegend öffentlichen Gebäuden. 2040 der zu diesem Zeitpunkt knapp 3200 Einwohner kamen ums Leben, 720 wurden verletzt. Damit handelte es sich um eines der folgenschwersten Erdbeben auf dem heutigen Territorium Russlands; lediglich bei einem Beben unweit der Kurilen mit folgenden Tsunamis 1952 gab es mehr Opfer. Nach dem Beben wurde entschieden, die Siedlung nicht wieder aufzubauen. Die verbliebenen Bewohner wurden überwiegend nach Juschno-Sachalinsk, Ocha und Nogliki, zum Teil auch auf das Festland umgesiedelt. Unweit des Friedhofes, auf dem die Opfer begraben sind, stehen heute eine Gedenkstätte und eine Kapelle.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "\"Anmerkung\": 1979 und 1989 Volkszählungsdaten", "section_level": 2}], "src_summary": "Neftegorsk () war eine Siedlung städtischen Typs in der russischen Oblast Sachalin, die 1995 durch ein Erdbeben völlig zerstört und aufgegeben wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1805515} {"src_title": "Bahnhof Teltow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Strafen auf homosexuelle Handlungen.", "content": "Im Jahr 2014 erfolgte im Zuge der Angleichung des Rechts in Brunei an die Scharia die Einführung der Todesstrafe. Dabei wurde nach der Einführung der Scharia in Brunei zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen unterschieden. Muslime mussten mit einer Steinigung (Todesstrafe) rechnen, Nicht-Muslimen drohte eine Strafe bis zu 10 Jahren Haft. Zum 3. April 2019 wurde die Gesetzgebung weiter verschärft, sodass ab diesem Zeitpunkt generell die Todesstrafe für Sex zwischen Männern oder zwischen Frauen gilt. Auch sind Züchtigungen mit dem Stock oder Steinigungen dann möglich. Nach internationaler Kritik an dieser Entscheidung verteidigte Brunei in einem Brief an das Europäische Parlament seine Entscheidung und forderte „Respekt und Verständnis“ für die Strafrechtsverschärfungen.", "section_level": 1}, {"title": "LGBT-Situation.", "content": "Homosexualität wird in Brunei geheim ausgelebt. Die Universität von Brunei Darussalam konnte nur 29 Homosexuelle für eine Studie über Homosexualität in Brunei auffinden, darunter mehrere Ausländer. Die Gesellschaft gilt als transphob. Namensänderungen sowie Crossdressing und Geschlechtsangleichungen sind gesetzlich verboten. Am 11. März 2015 wurde eine transgeschlechtliche Frau zu 1000 Brunei-Dollar nach der Scharia verurteilt, weil sie Frauenkleider angezogen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Minderheiten wie Christen, Buddhisten und Homosexuelle wurden aufgefordert, sich bedeckt zu halten, weil alle Handlungen, die den Islam „beschmutzen“ könnten, hart bestraft würden. George Clooney rief zum Boykott von Hotels der Dorchester Collection, die sich im Besitz des Staatsfonds des Sultanats befindet, auf. Viele Prominente schlossen sich dem Boykott an, darunter Ellen DeGeneres und Elton John. Die UN kritisierten 2014 nach Einführung der Scharia die Praxis der Steinigungen scharf. Navi Pillay sah darin einen Verstoß gegen das Völkerrecht. Amnesty International verurteilte die neue Gesetzgebung ab 2019 und forderte Brunei auf, auf solche „unmenschlichen Strafen“ zu verzichten. Das deutsche Auswärtige Amt empfahl in seinen Reisehinweisen allen Brunei-Besuchern, die neuen Vorschriften zur Kenntnis zu nehmen. Zudem wurde die Botschafterin von Brunei, Rakiah Hj Abd Lamit, einbestellt. Außerdem gibt es Forderungen, dem Sultan von Brunei, Hassanal Bolkiah, das 1998 verliehene Bundesverdienstkreuz abzuerkennen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Homosexualität ist in Brunei illegal und wird mit Steinigung für Männer und mit bis zu 10 Jahren Haft oder 40 Peitschenhieben für Frauen bestraft. Generell gilt Homosexualität im Islam nach konservativer Interpretation als „illegitimer Geschlechtsverkehr“.", "tgt_summary": null, "id": 13758} {"src_title": "Hermenegildo González", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "\"Mastermind\" stieg in den Vereinigten Staaten auf Platz 1 der Album-Charts ein. Damit ist es die fünfte Album-Veröffentlichung von Ross, die die Spitzenposition erreichen konnte. In der ersten Woche wurden 179.215 Einheiten des Tonträgers verkauft. Die zweite Verkaufswoche endete mit 49.000 verkauften Einheiten und einer damit verbundenen Chartplatzierung auf Rang 3. Auch im Vereinigten Königreich positionierte sich die Veröffentlichung mit Platz 11 in den Album-Charts. Zudem stieg mit \"Mastermind\" erstmals ein Album von Rick Ross in die deutschen Album-Charts ein. Dort konnte Rang 89 erreicht werden.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "Aria Nejati von Hiphop.de lobte \"Mastermind\" als „\"vielleicht Rick Ross’ bestes Album\"“. Man müsse „\"für Ross’ Art empfänglich sein\"“, denn er biete „\"thematisch genau das, was man von ihm erwartet, was er kann und was man ihm ankreiden kann\"“. Insbesondere herauszuheben sei \"Sanctified\" mit Kanye West, auf dem „\"ein Gospel-Intro in einer düsteren Striphymne mündet\"“. Erinnern tue das an „\"eine ausgearbeitete Version des Yeezus-Konzepts, das in dieser Form nun auch auf normalen Rap-Alben\"“ funktioniere. Die E-Zine Laut.de bewertete \"Mastermind\" mit vier von möglichen fünf Bewertungspunkten. Redakteur David Maurer erklärte, sofern sich der Hörer darauf einlassen könne, „\"sein Hirn weitestgehend abzuschalten und lediglich den fetten Klängen aus den Boxen zu lauschen\"“, begeistere Rick Ross „\"in all seiner Einfältigkeit auch im sechsten Anlauf\"“. „\"Ausgefeiltes Storytelling\"“ gehöre nicht zu den Stärken des Rappers. So erzähle Ross etwa in \"Devil Is A Lie\" „\"keine vertrackte Geschichte über Aufstieg und Fall, über Loyalität und Hinterlistigkeit\"“, sondern nehme den Hörer „\"mit in sein abgehobenes Bonzen-Imperium aus Kokain, Geld, Macht und Luxuskarossen\"“. Die einzige Ausnahme bilde das Stück \"Nobody\", in dem der Rapper ein fehlgeschlagenes Attentat gegen ihn aus dem Januar 2013 verarbeitet. Die Produktionen von \"Blk & Wht\" und \"What A Shame\" werden von Maurer als „\"mächtige Beats\"“ beschrieben, die die „\"ideale Grundlage für [Ross’] voluminöses, gewohnt heiseres Organ\"“ darstellen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mastermind ist das sechste Album des US-amerikanischen Rappers Rick Ross. Es erschien am 3. März 2014 über die Labels \"Maybach Music\", \"Slip-n-Slide Records\" und \"Def Jam Recordings\". Als sechstes Album des Rappers erreichte \"Mastermind\" Platz 1 der US-amerikanischen Billboard 200.", "tgt_summary": null, "id": 1228047} {"src_title": "Senova D20", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land und die bisherige Verbandsgemeinde Manderscheid waren 1968 im Rahmen der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform aus mehreren aus der preußischen Zeit stammenden Ämtern entstanden. Am 28. September 2010 erließ die Landesregierung das „Erste Gesetz zur Kommunal- und Verwaltungsreform“ mit dem Ziel, Leistungsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Verwaltungskraft der kommunalen Strukturen zu verbessern. Bezüglich der Verbandsgemeinden wurde festgelegt, dass diese mindestens 12.000 Einwohner (Hauptwohnung am 30. Juni 2009) umfassen sollen. Die Verbandsgemeinde Manderscheid hatte am Stichtag 7.943 Einwohner. Innerhalb der bis zum 30. Juni 2012 befristeten sogenannten Freiwilligkeitsphase kam ein freiwilliger Zusammenschluss der Verbandsgemeinde Manderscheid mit einer benachbarten Gebietskörperschaft nicht zustande. Am 20. Dezember 2013 wurde per Landesgesetz verfügt, dass die Verbandsgemeinde Manderscheid am 1. Juli 2014 in die Verbandsgemeinde Wittlich-Land eingegliedert wurde. Beide Verbandsgemeinden hatten hierzu beim rheinland-pfälzischen Verfassungsgerichtshof in Koblenz eine Normenkontrollklage eingereicht. Am 11. Januar 2016 wurden die Klagen vom Verfassungsgerichtshof abgelehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das heutige Gebiet der Verbandsgemeinde Wittlich-Land; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verbandsgemeinderat.", "content": "Der Verbandsgemeinderat Wittlich-Land besteht aus 40 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Bürgermeister als Vorsitzendem. Die Sitzverteilung im Verbandsgemeinderat:", "section_level": 2}, {"title": "Bürgermeister.", "content": "Hauptamtlicher Bürgermeister bis 2014 war Christoph Holkenbrink, CDU. Zum Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde wurde am 8. Juni 2014 in einer Stichwahl Dennis Junk (CDU) mit 55,44 % in dieses Amt direkt gewählt. Seine achtjährige Amtszeit begann am 1. Juli 2014.", "section_level": 2}, {"title": "Wappen.", "content": "Die Wappenbeschreibung lautet: Geviert, 1: in Silber rotes Balkenkreuz, belegt mit einer silbernen Lilie, 2: in Rot zwei goldene ineinander verschlungene Ringe übereinander, 3: in Rot silbernes sechsspeichiges Rad, 4: in Gold roter Zickzackbalken, Schildbord 14-fach schwarz-silbern gestückt. Wappenbegründung: Der Verbandsgemeinderat Wittlich-Land hatte am 22. September 2016 die Einführung eines neuen Wappens für die Verbandsgemeinde beschlossen. Der Entwurf wurde mit Urkunde vom 8. November 2016 von der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich genehmigt.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Bei Hetzerath (Eifel) befindet sich der Industriepark Region Trier.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land ist eine Verwaltungseinheit in der Rechtsform einer Gebietskörperschaft im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Der Verbandsgemeinde gehören die Stadt Manderscheid sowie 44 eigenständige Ortsgemeinden an, der Verwaltungssitz ist in der Stadt Wittlich, die aber der Verbandsgemeinde nicht angehört. Im Verwaltungsgebiet leben etwa 30.000 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 555551} {"src_title": "Robert Lindneux", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verwendung.", "content": "Ursprünglich stammt der Doppelstrich aus dem Vortrag an der Tafel, wo er verwendet wird, um Buchstaben zu kennzeichnen, die in der gedruckten Vorlage fett dargestellt werden, was sich handschriftlich nur sehr aufwändig durch Ausmalen wiedergeben lässt. Entsprechend wird diese Schriftauszeichnung im Englischen auch \"\" genannt und hat auch in anderen Sprachen ähnliche Namen. In den 1960er-Jahren fanden Buchstaben mit Doppelstrich dann Einzug in gedruckte Texte, das vermutlich früheste Werk ist ein Buch über komplexe Analysis von Robert Gunning und Hugo Rossi von 1965. Einige Autoren wie etwa Jean-Pierre Serre verwenden in gedruckten Texten weiterhin gewöhnliche fette Buchstaben und verzichten ganz auf den Doppelstrich, als Bezeichnung für die wichtigsten Zahlenmengen sind Buchstaben mit Doppelstrich jedoch allgemein anerkannt. Darüber hinaus ist die Verwendung in der mathematischen Notation uneinheitlich. In der Schule ist es teilweise üblich, sämtliche Mengen mit Doppelstrich zu kennzeichnen, etwa formula_6 für den Definitionsbereich und formula_7 für die Lösungsmenge. Außerhalb der Schule werden Buchstaben mit Doppelstrich wesentlich seltener verwendet, meist sind sie Mengen mit einer bestimmten algebraischen Struktur vorbehalten. So werden die Zahlenmengen der hyperkomplexen Zahlen oft durch Buchstaben mit Doppelstrich bezeichnet, beispielsweise formula_8 für Quaternionen, formula_9 für Oktonionen und formula_10 für Sedenionen. Neben den lateinischen Großbuchstaben werden auch andere Zeichen mit Doppelstrich verwendet, so findet sich selten ein kleines i mit Doppelstrich (i) als imaginäre Einheit, die Ziffer 1 mit Doppelstrich (1) wird als Bezeichnung für die Indikatorfunktion oder auch für die Einheitsmatrix verwendet und das kleine griechische My mit Doppelstrich für die Gruppe der Einheitswurzeln.", "section_level": 1}, {"title": "Kodierung.", "content": "In LaTeX stellt das AMS-Font-Paket codice_1 den Befehl codice_2 zur Darstellung von Buchstaben mit Doppelstrich zur Verfügung. Auch andere Pakete stellen – teilweise unter dem gleichen Namen – Befehle zur Verfügung, die neben lateinischen Großbuchstaben auch andere Zeichen mit Doppelstrich darstellen können. In Unicode gab es zunächst einige ausgewählte Zeichen mit Doppelstrich im Unicodeblock Buchstabenähnliche Symbole. Mit der Version 3.1 wurde dann der Unicodeblock Mathematische alphanumerische Symbole eingeführt, der die noch fehlenden lateinischen Großbuchstaben, sämtliche lateinische Kleinbuchstaben und alle Ziffern mit Doppelstrich enthält. Außerdem gibt es seit Version 6.1 den Unicodeblock Arabische mathematische alphanumerische Symbole mit arabischen Buchstaben mit Doppelstrich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Buchstaben mit Doppelstrich sind Buchstaben, bei denen einer oder mehrere Striche des Buchstabens – häufig ein senkrechter – doppelt nachgezeichnet werden. Diese Art der Schriftauszeichnung wird in der Mathematik verwendet. Dort kommt sie vor allem in den Standardbezeichnungen der grundlegenden Zahlenbereiche vor:", "tgt_summary": null, "id": 2130980} {"src_title": "A Boy was Born", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Es handelt sich um kleine Heuschrecken mit Körperlängen zwischen knapp 2 und etwa 12 Millimeter, meist aber nur bis 4 Millimeter, die kleinen Arten sind die kleinsten Heuschrecken. Sie sind meist hell bräunlich oder gelblich, seltener auch dunkelbraun gefärbt. Alle Arten sind flügellos und haben kleine, teilweise reduzierte, flache Augen, Tympanalorgane fehlen völlig. Alle Arten besitzen aber als Tastorgane prominente Antennen, die in großen Fühlergruben eingelenkt sind, und mehrgliedrige, lange Cerci. Bei den Mundwerkzeugen ist insbesondere der Hypopharynx vergrößert und zungenförmig, er dient als Leckorgan Die Hinterschenkel sind sehr stark vergrößert, zumindest einige Arten besitzen Sprungvermögen und wurden springend beobachtet (Fluchtsprünge). Die Arten sind untereinander sehr ähnlich und meist nur genitalmorphologisch unterscheidbar.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Alle Arten leben als Inquilinen in Bauten sozialer Insekten, neben Ameisen (myrmekophil bedeutet Ameisenliebend) einige Arten bei Termiten, sie leben sowohl in Erdnestern wie auch in Nestern in Hohlräumen von Holz. Die Biologie der meisten Arten ist darüber hinaus schlecht bekannt, mehr Beobachtungen liegen vor allem von der europäischen Ameisengrille und der nordamerikanischen \"Myrmecophilus manni\" vor. Während einige Arten sehr wirtsspezifisch sind und nur bei einer einzigen Ameisenart nachgewiesen wurden, sind andere wenig wählerisch und nehmen eine Vielzahl, untereinander nicht näher verwandter, Ameisenarten als Wirte an. In einigen Fällen konnte eine genetische Differenzierung der bei verschiedenen Ameisenarten lebenden Stämme nachgewiesen werden (möglicherweise Kryptospezies), dies war aber nicht bei allen Arten der Fall. Die Art \"Myrmecophilus americanus\" wurde mit ihrem einzigen Wirt, der invasiven tropischen Art \"Paratrechina longicornis\" fast weltweit verschleppt, möglicherweise auch nach Europa. Soweit bekannt, leben Ameisengrillen als Kleptoparasiten von Nahrung der Ameisen und Beuteresten. Zumindest einige Arten können aber durch Berührungsreize zusätzlich den Fütterreflex der Ameisen auslösen (Trophallaxis). Dass auch Ameiseneier oder Brut verzehrt werden, wird gelegentlich behauptet, es liegen aber offenbar keine direkten Beobachtungen davon vor. Im Labor sind die Tiere in der Ernährung nicht wählerisch und wurden u. a. schon mit Trockenfischfutter und Ei-Honig-Gemisch gezüchtet. Gegenüber den Ameisen tarnen sie sich, indem sie als Pheromone wirkende Kohlenwasserstoffe von der Cuticula der Ameisen aufnehmen und so den Nestgeruch annehmen. Allerdings reagieren die Ameisen manchmal durchaus aggressiv auf die Grillen, wenn sie ihnen direkt begegnen, in einigen Fällen wurden Tötungen beobachtet. Die Grillen entkommen aber in der Regel, weil sie schneller und agiler sind als ihre Wirte. Die Begattung wurde nur bei \"Myrmecophilus manni\" beobachtet. Bei dieser Art markiert das Männchen einen bestimmten Platz und versucht anschließend, ein Weibchen dorthin zu bugsieren. Erreicht das Weibchen die markierte Stelle, wird es begattungsbereit und durch Übertragung einer Spermatophore befruchtet. Einige Arten, darunter vermutlich \"Myrmecophilus acervorum\" vermehren sich allerdings parthenogenetisch, bei ihnen fehlen Männchen ganz oder treten nur extrem selten auf. Nach der Eireifung legt das Weibchen mit seinem Ovipositor die Eier in geringer Tiefe (1 bis 2 Millimeter) in das Substrat innerhalb des Ameisenbaus; die Tiere sind mit ihrem weichen Legebohrer nicht dazu in der Lage, in größere Tiefe vorzudringen. Die Tiere durchlaufen fünf Nymphenstadien. Auch bei den in temperatem Klima lebenden Arten findet offenbar die Fortpflanzung fast ganzjährig statt, Nymphen und Imagines sind ganzjährig nebeneinander zu beobachten. Imagines erreichen eine Lebensdauer von zwei, möglicherweise sogar drei Jahren. Ameisengrillen wandern gelegentlich mit ihren Wirtsameisen auf den von ihnen gelegten Spuren. Auf diese Weise erreichen sie, insbesondere bei Arten mit Koloniegründung durch Nestteilung, neue Nester.", "section_level": 1}, {"title": "Phylogenie und Systematik.", "content": "Nach morphologischen Merkmalen gehören die Ameisengrillen zu den Grylloidea (Grillenartigen), vielen Bearbeitern fielen Ähnlichkeiten zur Familie Mogoplistidae auf, mit denen sie manchmal in einer eigenen Überfamilie vereint worden sind. Nach molekularen Analysen, anhand homologer DNA-Sequenzen erscheint die Zugehörigkeit zu den Grylloidea gesichert, ihre Schwestergruppe könnte auch die Familie der Maulwurfsgrillen (Gryllotalpidae) oder Grillen (Gryllidae) sein. Die Familie umfasst nur eine Unterfamilie (Myrmecophilinae) mit fünf rezenten Gattungen.", "section_level": 1}, {"title": "Fossile Nachweise.", "content": "Nur eine fossile Art wurde der Familie bisher zugewiesen, \"Araripemyrmecophilops gracilis\". Der Fund stammt als Kompressionsfossil in Kalkstein aus der kreidezeitlichen Santana-Formation von Crato, Brasilien. Sie sind etwa 112, bis 125, Millionen Jahre alt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ameisengrillen (Myrmecophilidae) sind eine Familie der Heuschrecken mit weltweit 71 Arten in 5 Gattungen. Die artenreichste und zugleich einzige in Europa vorkommende Gattung ist \"Myrmecophilus\".", "tgt_summary": null, "id": 1030207} {"src_title": "Styling Garage", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 2010 startete Samsung die Exynos-Serie mit dem \"S5PC110\" (jetzt Exynos 3 Einzel), der in seinem Samsung Galaxy S verbaut wurde. Anfang 2011 folgte der Samsung Exynos 4210, der als SoC im Samsung Galaxy S II verbaut wurde. Der Treiber-Code für den Exynos 4210 wurde der Linux-Entwicklung zur Verfügung gestellt und mit Version 3.2 im November 2011 in den Linux-Kernel integriert. Am 29. September 2011 führte Samsung den Exynos 4212 als Nachfolger des 4210 ein. Er verfügt über eine höhere Taktfrequenz und wurde mit „50 Prozent mehr 3D-Grafikleistung gegenüber der vorherigen Prozessorgeneration“ beworben. Am 30. Dezember 2011 veröffentlichte Samsung Informationen über sein bevorstehendes SoC-Modell mit einer ARM-Cortex-A15-CPU zunächst unter dem Namen \"Exynos 5250\". Dieser SoC verfügt über eine Speicherschnittstelle, die 12,8 GB/s Speicherbandbreite, Unterstützung für USB 3.0 und SATA 3 bietet. Am 26. April 2012 brachte Samsung den \"Exynos 4 Quad\" für das Samsung Galaxy S III und das Samsung Galaxy Note II heraus. Der Exynos 4 Quad-SoC benötigt 20 % weniger Energie als der SoC im Samsung Galaxy SII. 2012 änderte Samsung auch den Namen mehrerer SoCs: \"Exynos 3110\" zu \"Exynos 3 Single\", \"Exynos 4210\" zu \"Exynos 4 Dual 45 nm\", \"Exynos 4212\" zu \"Exynos 4 Dual 32 nm\" und \"Exynos 5250\" zu \"Exynos 5 Dual\" und Exynos 4 Dual 32 nm. Der im Jahr 2017 eingeführte Exynos Prozessor ist der Mehrkernprozessor (8-Kern) Exynos 8895. Dieser wird im 10nm-Verfahren produziert. Er taktet mit maximal 2,3 GHz. Der neue Prozessor ist leistungsfähiger und gleichzeitig stromsparender als der Vorgänger. Der Exynos 8895 ist im Samsung Galaxy S8 und S8+ sowie im Samsung Galaxy Note 8 verbaut. Anfang November 2019 stoppte Samsung die Produktion der Exynos-Chips, da sie gegenüber den im US-Markt verwendeten Qualcomm Snapdragon Chips deutlich schlechter abschnitten. Der geplante Exynos 9830 wird wahrscheinlich nicht mehr auf den Markt kommen. Bereits auf dem Markt befindliche oder zu weit entwickelte Chips sollen weiterverwendet werden, aber nur noch in Budget- und Mainstream-Segment. Das dort arbeitende Personal soll in andere Abteilungen verlegt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Modelliste.", "content": "Die Exynos-SoCs werden bis zum Exynos 7 aus fertigen Modulen (sogenannte \"IP-Cores\") von ARM – aus Cortex-A-Kernen sowie Mali-GPU-Bausteinen – aufgebaut und dann bei Samsung gefertigt. Ab Exynos 8 kommen CPU-Kerne zum Einsatz, die von Samsung selbst entworfen wurden. Die SoC's werden vor allem in eigenen Produkten eingesetzt, vereinzelt aber auch an andere Marken (z. B. Meizu oder Motorola) verkauft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Exynos ist der Name für eine System-on-a-Chip-Familie, deren Mikroprozessorkomponente auf der ARM-Architektur basiert. Sie wurde von Samsung für den Einsatz in Smartphones und ähnlichen mobilen Computern entwickelt.", "tgt_summary": null, "id": 905080} {"src_title": "Caledonian Railway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Rolf Landsberg wurde in einer deutsch-jüdischen Familie als der ältere von zwei Söhnen des Architekten Max Landsberg und der Ärztin Hedwig Landsberg, geb. Hamburger (1888–1956) in Berlin geboren. Sein Vater starb bereits 1930. In Berlin begann Rolf Landsberg 1927 seine Schulausbildung, zuerst in der Volksschule, dann im Heinrich-Kleist-Gymnasium. Von 1934 bis 1937 besuchte er die Quäkerschule St Christopher School in Letchworth in England. Anschließend absolvierte er ein Studium der Chemie in London, das er 1940 abschloss. Sein Bruder Peter und seine Mutter Hedwig emigrierten 1939 nach Großbritannien bzw. Brasilien. Bis 1942 wurde Rolf Landsberg in Kanada interniert, da er als Bürger eines feindlichen Staates galt. Schließlich wurde er Angehöriger der britischen Armee, und hier war er insbesondere auch als Dolmetscher in Deutschland tätig. Im Jahre 1947 verlegte er seinen Wohnsitz wieder nach Deutschland zurück und war zunächst Assistent am Institut für Physikalische Chemie der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB). Hier erfolgte 1950 seine Promotion bei Karl Friedrich Bonhoeffer zum Thema „Potenziale bei der Bildung von Niederschlagsmembranen“. Von 1952 bis 1955 war er Dozent für physikalische Chemie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. 1955 wechselte er als Dozent für physikalische Chemie an die Technische Hochschule für Chemie Leuna-Merseburg. Hier erfolgte 1958 seine Habilitation und im Jahre 1959 seine Berufung zum Professor für physikalische Chemie. Von 1962 bis 1964 war er Rektor der TH Leuna-Merseburg als Nachfolger von Heinz Schmellenmeier sowie des nur kurz amtierenden Elmar Profft. In diesem Amt folgte ihm Hans-Joachim Bittrich. Im Jahre 1964 erfolgte seine Berufung auf den Lehrstuhl für physikalische Chemie und als Direktor des Physikalisch-Chemischen Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) als Nachfolger von Robert Havemann, der aus politischen Gründen seinen Lehrstuhl vorzeitig verloren hatte. Landsberg konzentrierte die Schwerpunkte seiner Forschungsarbeiten in der physikalischen Chemie insbesondere auf die Untersuchung von Oberflächen. Hier an der HUB wirkte er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1985. Landsberg war Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) und seit 1993 der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin. Er wurde auf dem Evangelischen Laurentius-Kirchhof in Berlin-Köpenick begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Rolf Landsberg war verheiratet mit Ingeborg Landsberg (1928–2001). Das Ehepaar hatte drei Kinder: Irene, Lutz und Sonja. Sein Bruder war der deutsch-englische theoretische Physiker und angewandte Mathematiker Peter T. Landsberg (* 8. August 1922 in Berlin - † 14. Februar 2010 in Southampton).", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Rolf Landsberg (* 28. Februar 1920 in Berlin; † 27. Dezember 2003 ebenda) war ein deutscher Chemiker und Professor für physikalische Chemie. Er war von 1962 bis 1964 Rektor der Technischen Hochschule für Chemie Leuna-Merseburg.", "tgt_summary": null, "id": 1173879} {"src_title": "Eduard Meijers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die 28-jährige Elena Michaels hat mit Clayton Danvers den Partner ihres Lebens gefunden, bis ein kleiner Biss alles verändert. Nach ihrer Verwandlung zum Wolf hat sie ihre Heimat, in der sie als Waise aufwuchs, und ihren Freund verlassen, um in Toronto als Fotografin zu arbeiten. Heute ist sie die einzige weibliche Werwölfin der Welt. Mit Philip McAdams hat sie einen neuen Partner in ihrem Leben gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Als eine Mordserie nahe dem Stammsitz ihres Rudels, Stonehaven, die Bevölkerung in Atem hält, kehrt Elena widerstrebend in ihre Heimat zurück, um den Rückzugsort der Werwölfe zu schützen. Ein unbekannter Jäger bedroht ihr Rudel. Elena setzt alles daran, das Rudel zu beschützen und zu unterstützen. Dabei kommt sie sich auch wieder mit Clayton näher. Doch die beiden Welten, in denen Elena lebt – ihr freies Leben als Fotografin in der Großstadt und ihre geheime Identität als Werwolf und Teil eines Rudels voller Regeln in Stonehaven – erweisen sich zunehmend schwieriger miteinander zu vereinbaren. Die Bedrohung für ihr Rudel stellt sich schließlich als organisierter Angriff von Werwölfen heraus, die zu keinem Rudel gehören und deshalb von den Rudeln gejagt werden. Nach einem verlustreichen Kampf gelingt es, den Aufstand niederzuschlagen.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Zum Erstaunen des Rudels erfahren sie, dass neben Werwölfen auch Hexen existieren. Als ein besonders mächtiger Hexer Elenas Rudel bedroht, verbünden sie sich mit einer Gruppe von Hexen um den Hexer zu besiegen. Er nimmt Elena gefangen, um mit ihr Experimente zur Schaffung neuer weiblicher Werwölfe durchzuführen. Gemeinsam gelingt es Werwölfen und Hexen schließlich, Elena zu befreien und die Bedrohung auszuschalten.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 3.", "content": "Der Alpha des russischen Rudels, Roman Navikev, kommt nach Amerika. Er ist auf der Suche nach dem seit Jahrzehnten flüchtigen Werwolf Sasha Antonov, den er für den Tod seiner Tochter verantwortlich macht. Antonov stellt sich als Elenas leiblicher Vater heraus. Er bittet seine Tochter und ihr Rudel um Hilfe, während der russische Alpha Jeremy um Unterstützung bei der Jagd nach Antonov ersucht. Jeremy befindet sich damit in der Zwickmühle, sich entweder gegen Elena und ihren Vater entscheiden zu müssen oder durch eine Konfrontation mit dem russischen Rudel sein gesamtes Rudel in Gefahr zu bringen. Schließlich entscheidet sich Jeremy für Elena. Er versucht, zwischen Navikev und Antonov zu verhandeln und eine friedliche Lösung zu finden, dies scheitert jedoch an Navikevs überstarken Wunsch nach Rache. Auch Elenas Leben steht nun auf dem Spiel, denn auch sie ist nun als Antonovs Tochter Ziel dieser Rache. Jeremy übergibt die Rolle des Alpha an Elena und versucht, den russischen Alpha selbst zu töten, scheitert jedoch. Erst mit Hilfe dessen Sohnes gelingt es, Navikev zu töten. Als sein Sohn jedoch dessen Position als Alphas übernimmt und Jeremy und alle anderen Mitglieder von Elenas Rudel töten will, beschließt Elena, die alte Ordnung endgültig einzureißen. Sie machen die Existenz der Werwölfe bekannt und beenden damit die alte Rudel-Hierarchie. Damit ist es Elena und Clay nun möglich, ein neues, selbstbestimmtes Leben zu beginnen. Im August 2013 bestellte der Fernsehsender Space die Serie. Gedreht wird die Serie in und um Toronto. Die erste Staffel der Serie wurde zwischen dem 11. Januar und dem 5. April 2014 gesendet.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstrahlung und Produktion.", "content": "Am 22. Mai 2014 wurde die Serie um eine zweite Staffel verlängert. Die Ausstrahlung der zweiten Staffel begann bei Space am 7. Februar und wurde am 11. April 2015 beendet. Im Mai 2015 gab Space die Verlängerung um eine dritte Staffel bekannt. Die dritte Staffel soll bei Space ab dem 12. Februar 2016 ausgestrahlt werden. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Serie mit der dritten Staffel enden wird. Die Rechte an der Serie hat sich die ProSiebenSat.1 Media-Gruppe gesichert. Die erste Staffel der Serie wurde vom 15. August bis 7. November 2014 ausgestrahlt. Die zweite Staffel wurde vom 21. August bis zum 30. Oktober 2015 auf Sixx ausgestrahlt. Die finale dritte Staffel startete am 7. Oktober 2016 auf Sixx und endete mit dem Staffelfinale am 4. November 2016.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bitten ist eine kanadische Mystery-Fernsehserie, die auf der \"Otherworld\"-Buchserie von Kelley Armstrong basiert. Die Serie wird seit 2013 von Hoodwink Entertainment, No Equal Entertainment, eOne und Bell Media für den Fernsehsender Space produziert. Die Hauptrolle spielt Laura Vandervoort. Die Erstausstrahlung in Kanada erfolgte am 11. Januar 2014 bei Space. Im Dezember 2015 wurde bekannt, dass die dritte Staffel der Serie die letzte sein wird.", "tgt_summary": null, "id": 450058} {"src_title": "San Francisco (Antigua Guatemala)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In Lebemann-Aufmachung mit Frack, Cape und Zylinder kommt ein junger Mann mit dem Taxi nach einer ausgiebigen Zechtour spät nachts vor seinem Hause an. Beim Aussteigen kämpft er mit der Wagentür und dann beim Bezahlen mit dem Chauffeur. Auf dem Weg zur Haustür glaubt er, seinen Hausschlüssel vergessen zu haben und schickt sich daher an, durchs Fenster einzusteigen. Dabei steigt er in ein Goldfischglas, das unter dem Fenster steht, und kommt beinahe zu Fall, als der Teppich unter ihm wegrutscht. Als er sein Gleichgewicht wiedererlangt hat, durchsucht er seine Hosentaschen und merkt, dass er den Schlüssel doch gehabt hat. Er geht wieder zurück zum Fenster, steigt hinaus und kommt durch die Haustür wieder herein. Im Haus erweisen sich die Möbel und andere unbelebte Gegenstände für den Betrunkenen als nahezu unüberwindliche Hindernisse. Auf rutschenden Teppichen ringt er um sein Gleichgewicht und glaubt, auf Rollschuhen zu stehen. Er stürzt und landet zwischen einem Tigerfell und einem ausgestopften Luchs, vor denen er erschrickt, weil er sie für lebendig hält. Er geht hinüber zum Tisch und versucht, sich ein Glas einzuschenken, aber zuerst dreht er die Tischplatte im Kreise herum und dann schafft er es nicht, die Flüssigkeit ins Glas zu bekommen. Dann versucht er vergeblich, sich eine Zigarette anzuzünden, schließlich will er die Treppe hinauf steigen, die in sein Schlafzimmer führt. Mehrmals verfehlt er die Treppe; auch eine große Kuckucksuhr, die oben am Ende der Treppe steht, bereitet Schwierigkeiten. Seine Versuche, die Treppe zu erklimmen, werden immer einfallsreicher, ja er benutzt sogar eine Bergsteigerausrüstung dazu. Als er schließlich doch in seinem Schlafzimmer ankommt, kämpft er mit dem Klappbett, bis er es kaputtgemacht hat. Er gibt den Gedanken, in seinem Bette zu nächtigen, auf und geht ins Badezimmer. Dort steigt er in die Dusche, die er versehentlich aufdreht. Durchnäßt legt er sich in die Badewanne und schläft unter einem Handtuch ein.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Charles Chaplin hatte sich während seiner Zeit bei der Produktionsfirma Essanay zu einem echten Kinostar entwickelt. Die Konkurrenzfirma \"Mutual Co.\" warb ihn für eine damals stolze Summe ab. Bei ihr konnte Chaplin aufgrund guter Arbeitsbedingungen seinen Ruf als Star weiter ausbauen; zwölf Kurzfilme sollte er für die \"Mutual Co.\" drehen. \"One A.M.\" entstand im \"Lone Star Studio\" in Hollywood und wurde in Amerika durch die \"Mutual Co.\" vertrieben. Die Photographen waren William C. Foster und Roland Totheroh. Die Ausstattung besorgten der Requisiteur George Cleethorpe und der Szenarist E.T. Mazy. Technischer Leiter war Ed Brewer. Im Jahre 1932 kaufte Amedee van Beuren von den Van Beuren Studios die Mutual-Komödien Chaplins auf. Er unterlegte sie mit Musik von Gene Rodemich und Winston Sharples, fügte Geräuscheffekte hinzu und vertrieb sie als Tonfilme über die RKO Radio Pictures, ohne dass Chaplin rechtlich dagegen etwas unternehmen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Nach Deutschland kam dieser Kurzfilm Chaplins, wie auch seine anderen Mutual-Komödien, erst nach dem Ersten Weltkrieg. Unter den Filmen bei der Mutual-Gesellschaft befanden sich mehrere Meisterwerke: „Ein Uhr morgens“[sic], „Der Vagabund“, „Das Pfandhaus“, „Hinter der Leinwand“ u. a. (R. Payne). \"Ein Uhr nachts\", Chaplins vierter Film seiner Serie für die Mutual-Company, wurde am 7. August 1916 uraufgeführt. Berühmt geworden ist dieser Film durch die Eingangssequenz mit dem Taxifahrer, gespielt von Albert Austin und durch die glänzende Solonummer als Betrunkener – ein absoluter Höhepunkt in Chaplins Komik.\" (Filmkommunikation Thüringen). “The arrangements and objects reflect one’s habits and projects. Thus the basic joke in “One A.M.” centers on the way that Charlie acts estranged from his own house and possessions. He is not merely clumsy and so comic because drunk; he also appears comically absent-minded in a Bergsonian sense, lost in his own place and at odds with the physical objects he encounters in it, even though these objects are his possessions and their arrangement is ostensibly his.” \"Wien – Mit der Frage, „wie die Dinge aussehen mögen, wenn wir sie gerade nicht ansehen“, hat sich der kürzlich verstorbene Literaturnobelpreisträger José Saramago von Kindheit an und schließlich auch in einem seiner letzten Tagebucheinträge beschäftigt. Überrumpeln und in einem „unbeobachteten“ Moment überraschen konnte er die Dinge zu seinem Leidwesen nie. Aber er hat ihnen auch im hohen Alter unbeirrt ein Eigenleben unterstellt. Charlie Chaplin jedenfalls macht in \"One A.M.\" konkrete Erfahrungen mit seinem Hausrat. In der Slapstickkomödie aus dem Jahr 1916 kämpft er spät nachts gegen Tür, Bett und Teppich sowie ausgestopfte Wildkatzen. Der Film stimmt neben den bereits 1908 entstandenen Streifen „Hotel Elettrico“ und „Fantasmagorie“ auf eine aus den Fugen geratene menschliche Ordnung ein, der man bei den Designobjekten von ak7 mitunter auch begegnet.\" (Ivona Jelcic, Das geheime Leben der Frisierkommode, in: Tiroler Tageszeitung, 12. Oktober 2010) “Above all this film demonstrates the comic butt who not only has rendered himself impaired due to drinking, but who repeatedly makes situations worse with his clumsy choice of actions as he tries to execute simple tasks such as lighting a cigarette or walking up the stairs...” (Lawrence Howe et al., S. 10) “Falling is a main motif in ‘One A.M.’, more so than in any other Chaplin film. He falls no fewer than thirty-six times, well over once per minute. Undoubtedly this is the “technical virtuosity” Chaplin refers to, and it is impressive. Indeed, it’s hard to see how he manages to do some of these falls without injury. Each is slightly different from the others, carefully motivated by his action, and they built to an amazing series of falls down the twin staircases.” (D. Kamin S. 44) Chaplin selbst bezeichnete ‘One A.M.’ als “a pure exercise in mime and technical virtuosity with no plot or secondary characters” (Kamin S. 41). “Silent film comedy, with its childlike love of the illogical, the destructive and the anti-social, seems to suggest a form of comic revolt against the mechanisation and the uniformity of the machine age, but... a new consumer culture sought simultaneously to tame and contain these energies, redirecting them in the service of a newly emergent mass culture.” (Klappentext zu Alan Bilton: Silent Film Comedy and American Culture, 2013)", "section_level": 1}, {"title": "Wiederaufführung.", "content": "\"One A.M.\" wurde in Wien neben den Filmen „Hotel Elettrico“ und „Fantasmagorie“ auf der Ausstellung \"The Art of Design\" zitiert, die vom 2. Oktober bis 21. November 2010 im »freiraum quartier21 INTERNATIONAL, MuseumsQuartier Wien« von der tiroler Künstlergruppe \"ak7 - Contemporary Design by Contemporary Artists\" gezeigt wurde. Der Kulturkanal Arte zeigte \"One A.M.\" am 23. Dezember 2013 im Deutschen Fernsehen mit musikalischer Begleitung durch Carl Davis als Auftakt einer Charlie Chaplin-Reihe. Mehrere Verlage haben \"One A.M.\" inzwischen auf DVD in den Handel gebracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Uhr nachts (Originaltitel \"One A.M.\") ist ein US-amerikanischer Film, den Charles Chaplin 1916 für die \"Mutual Co.\" drehte. Das Drehbuch schrieb Chaplin zusammen mit Vincent Bryan und Maverick Terrell. Er besorgte auch den Schnitt. Von dem kurzen Auftritt mit Albert Austin als Taxichauffeur abgesehen, bewältigte Chaplin diesen Film als Solist. “One A.M.” war Chaplins vierter Film bei der \"Mutual Co.\" Er kam am 7. August 1916 in die amerikanischen Kinos.", "tgt_summary": null, "id": 623477} {"src_title": "María Julia Hernández", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Challes-les-Eaux liegt auf, etwa sechs Kilometer östlich vom Stadtzentrum von Chambéry. Die Gemeinde erstreckt sich am Südwestrand der Bauges, ein Kalksteinmassiv in den nördlichen französischen Voralpen. Die Fläche des 5,65 km2 großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt einer flachen Schwemmlandebene, die die beiden Gebirgsmassive Bauges und Chartreuse trennt. Dieser Teil ist dicht besiedelt und bildet zusammen mit den Nachbargemeinden einen durchgehenden Vorortbereich von Chambéry. Im Ostteil beginnt abrupt die bewaldete Steilflanke des \"Mont Saint-Michel\" am Rand der Bauges, wo das Gemeindegebiet bis auf reicht. Das Wohngebiet \"Le Puits\" liegt oberhalb des eigentlichen Ortes und war zur Zeit des französischen Königtums ein eigenständiges Dorf. Umgeben wird Challes-les-Eaux von den Nachbargemeinden Barby im Norden, Curienne im Osten, Saint-Jeoire-Prieuré im Süden, Myans im Südwesten und La Ravoire im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Gemeinde trug bis 1872 den Namen Triviers. Challes, dessen Name vermutlich auf das spätlateinische \"casula\" zurückgeht, war ein Weiler und Herrschaftssitz nördlich von Triviers, wurde jedoch nach der Entdeckung schwefelhaltiger Thermalquellen 1841 endgültig zum Zentrum der Gemeinde. Die Pfarrei gehörte im Mittelalter zum Bistum Grenoble und wurde 1110 erstmals als \"Trivers\" in dessen Urkunden erwähnt. In Challes dagegen befand sich eine kleine Herrschaft mit festem Haus. Als Teil von Savoyen gelangte die Gemeinde 1860 an Frankreich.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Challes-les-Eaux zu den mittelgroßen Gemeinden des Département Savoie. Durch die zunehmende Urbanisierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewann der Ort Bedeutung als Vorort von Chambéry und erfuhr innerhalb weniger Jahrzehnte eine Vervielfachung seiner Einwohnerzahl, welche in den Jahrhunderten zuvor gleichmäßig bei etwa 600 gelegen hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindepartnerschaft.", "content": "Mit der italienischen Gemeinde Godiasco Salice Terme in der Provinz Pavia (Lombardei) besteht seit 1997 bzw. 2000 eine Partnerschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Nachdem Challes-les-Eaux bis weit ins 20. Jahrhundert hinein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägt war, hat diese heute nur noch untergeordnete Bedeutung. Die Gemeinde ist vorwiegend eine Wohngemeinde, deren Erwerbstätige im Raum Chambéry ihrer Arbeit nachgehen. Sie zählt außerdem eine Reihe lokaler Kleinbetriebe sowie einige mittelständische Betriebe. Einer der größten Arbeitgeber ist ein privates Krankenhaus mit 260 Betten und etwa 100 Ärzten, das 2009 aus der Zusammenlegung mehrerer Kliniken entstand. Durch die Gemeinde führt die frühere Route nationale 6 (jetzt: Départementstraße 1006), die Landstraßenverbindung zwischen Chambéry und Modane. Am Westrand der Gemeinde verläuft die zweispurige Stadtautobahn von Chambéry, die in diesem Bereich noch mautfreie A43 mit Anschlussstellen in wenigen Kilometern Entfernung. Ein Teil des 1913 eröffneten Flugplatzes Chambéry-Challes-les-Eaux liegt im Gemeindegebiet. Von dort starten Segelflieger und Kleinflugzeuge. Der Passagierflughafen Chambéry-Savoie befindet sich in 16 km Entfernung. Der im Zentrum von Chambéry gelegene Bahnhof an der Bahnstrecke Culoz–Modane heißt offiziell \"Chambéry – Challes-les-Eaux\" und bietet Anschluss an das SNCF-Netz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Challes-les-Eaux ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand: ) im Département Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Arrondissement Chambéry sowie zum Kanton La Ravoire. Die Einwohner werden \"Challésien(ne)s\" genannt.", "tgt_summary": null, "id": 1327623} {"src_title": "Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Jugend.", "content": "Hineingeboren in eine streng irisch-republikanische, katholische Familie wuchs McGartland bei seiner Mutter zusammen mit seinem Bruder Joe und seinen Schwestern Elizabeth und Catherine auf. Eine Sozialwohnung in Moyard, am westlichen Stadtrand von Belfast, war sein Zuhause. Martin, Spitzname \"Marty\", besuchte die Grundschule „Vere Foster“ und später die weiterführende Schule „St. Thomas“. Er galt als Lausbub, der für verschiedene Streiche bekannt war. Moyard liegt im berühmt-berüchtigten Stadtteil Ballymurphy. Die von McGartland hautnah miterlebten Bombenanschläge und Schießereien der IRA ließen ihn nach eigener Aussage schnell erwachsen werden. Er schloss sich den älteren Jungs seines Viertels an, die die britische Armee oder auch protestantische Jugendliche durch Steinwürfe provozierten. Seine Schwester Catherine war eines von vielen Kindern, die von der IRA für das Schleusen von Waffen innerhalb des Belfaster Bezirks Ballymurphy eingesetzt wurden. Sie starb später bei einem Unfall, bei dem sie durch ein Oberlicht ihrer Schule stürzte. In seiner Zeit als Teenager war Martin mit einem obdachlosen Mann namens Oliver befreundet, der Unterschlupf im leerstehenden \"Old Broadway Cinema\" in der Falls Road fand. McGartland unterstützte den Mann mit Nahrung und Geld. McGartlands erster Job war Zeitungen austragen, danach betätigte er sich als Milchlieferant.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Agententätigkeit.", "content": "Polizeibekannt wurde er anfänglich wegen Kleinkriminalität. Aber auch die Sittenwächter der IRA wurden auf ihn aufmerksam; deren Schlägertrupps konnte er jedoch immer entkommen. Seit den späten 1970er Jahren wurden Katholiken unter Druck gesetzt, Straftaten der Sinn Féin anstatt der Polizei zu melden. Die Sinn Féin gilt als politischer Arm der IRA. So kam es, dass die IRA die Rolle eines Gesetzeshüters in den katholischen Vierteln übernahm. Angewidert von der Gewalt gegen kleinkriminelle Jugendliche seines Standes erklärte er sich im Alter von 16 Jahren bereit, der Polizei Informationen über lokale IRA-Mitglieder zu liefern. Auf diese Weise konnten etliche Angriffe auf Sicherheitskräfte verhindert werden. Bei der nordirischen Polizei (RUC) erhielt er den internen Codenamen \"Agent Carol\". Zur gleichen Zeit – 1986 – beschäftigte ihn die IRA als Wachtposten in einer Schutzgelderpressung. Seine Aufgabe war es, eine Baustelle in Ballymurphy, die unter dem Schutz der IRA stand, zu bewachen. Danach arbeitete er für ein lokales Taxiunternehmen ohne Fahrerlizenz. Einen bestimmten Anteil seiner Einnahmen musste er an die IRA abtreten. In seiner Biografie \"Fifty Dead Men Walking\" berichtet McGartland, dass er gelegentlich die Kameraden des Schlägertrupps zu ihren Einsatzorten fuhr und sie dabei über ihre Gewalttaten prahlen hörte. Viele der Opfer waren unschuldig und hatten auf irgendeine andere Weise den Zorn der IRA auf sich gezogen. Zu den Strafmaßnahmen gehörte zum Beispiel das Brechen der Beine.", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahme in die IRA.", "content": "Davy Adams, führender Kopf der IRA und Neffe des Sinn-Fein-Vorsitzenden Gerry Adams, zeigte Interesse an dem jungen McGartland und konnte ihn im Herbst 1989 als neues Mitglied gewinnen. Die Empfehlung kam von Harry Fitzsimmons, einem Jugendfreund McGartlands, den er des Öfteren durch Belfast chauffierte. Fitzsimmons war damals bereits aktiv an Sprengstoffanschlägen der IRA beteiligt. McGartlands erste Aufgabe war es, das Haus eines bekannten Ulster-Funktionärs zu überprüfen. McGartland hatte den Rang eines Lieutenant in der \"IRA Belfast Intelligence unit\". Er arbeitete hauptsächlich für Davy Adams, fuhr ihn zu Treffen oder zum Ausspähen potentieller Anschlagsziele. An McGartlands Wagen war ein spezielles Ortungsgerät angebracht. Von 1989 bis 1991 lieferte er Informationen über geplante Anschläge und sonstige IRA-Aktivitäten an die Sondereinheit der britischen Polizei, genannt \"Special Branch\". Während dieser Zeit hatte er täglich Kontakt zu IRA-Mitgliedern, sowohl zu denen, die Anschläge vorbereiteten als auch zu denen, die sie ausführten. Innerhalb der IRA konnte er zwei Jahre lang den Eindruck eines loyalen Mitglieds aufrechterhalten. Auch gelang es ihm, sein Doppelleben vor seiner Lebensgefährtin, mit der er zwei Söhne hat, geheim zu halten. Eine enge Zusammenarbeit verband ihn mit Rosena Brown, einer bedeutenden und hochgebildeten Mitarbeiterin mit dem Rang \"IRA Intelligence Officer\". Im bürgerlichen Leben war sie eine Schauspielerin aus Belfast. Während seiner Arbeit in der \"IRA Intelligence\" lernte McGartland neben den Kommandostrukturen auch interne Abläufe in Sachen Finanzierung, Waffenbeschaffung, Aufklärung und detaillierte Planung von Operationen kennen. Er fand heraus, dass IRA-Sympathisanten verschiedene öffentliche Institutionen und Unternehmen unterwanderten und sich zahlreiche IRA-Mitglieder durch die Aneignung von EDV-Kenntnissen Zugang zu Informationen über Personen des öffentlichen Lebens verschafften. Das betraf etwa Politiker, Anwälte, Richter, Sicherheitskräfte, Gefängniswärter und Paramilitärs der Gegenseite. Obwohl McGartland durch seine Informationen viele der geplanten Attentate verhinderte, einschließlich eines Sprengstoffanschlags auf zwei Lastwagen mit britischen Soldaten zwischen Stranraer und Larne, konnte er zu seinem großen Bedauern das Leben des 21-jährigen britischen Soldaten Tony Harrison nicht schützen. Die IRA erschoss Harrison im Juni 1991 in Ost-Belfast während seiner Hochzeitsvorbereitungen. McGartland steuerte zwar den Fluchtwagen der Attentäter, wurde aber so spät in die Operation eingeweiht, dass ihm keine Zeit blieb, seinen Kontaktmann bei der Polizei über die konkrete Zielperson zu informieren. Der Taxifahrer Noel Thompson, ein Sympathisant der Republikaner, welcher Harrison vom Flughafen Belfast abholte und anschließend die IRA über dessen Aufenthaltsort informierte, wurde später zu zwölf Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord verurteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Enttarnung.", "content": "Im selben Jahr, 1991, lieferte McGartland Informationen über eine geplante Massenerschießung in Charlie Heggarty’s Pub in Bangor, wo britische Soldaten nach einem Fußballspiel zwischen Gefängniswärtern oft einkehrten. Die Polizei fing daraufhin die Waffenlieferung ab, die für den Anschlag gedacht war und nahm die beiden Kuriere fest. McGartland war somit als Spion enttarnt. Aus den Aufzeichnungen des Leiters der nordirischen Polizei \"Counter-Surveillance Unit\", Ian Phoenix (†), geht hervor, dass McGartland und mehrere seiner Kontaktleute bei der Polizei davon abgeraten hatten, den Waffentransport zu stoppen. Einerseits könnten die IRA-Schützen, die den Anschlag durchführen sollen, gewarnt werden und entkommen, andererseits würde das McGartlands Leben in Gefahr bringen. Es war hinreichend bekannt, dass die Strafe für das Ausspionieren der IRA ein Verhör unter Folter und die anschließende Hinrichtung war. Sobald der Verdächtige ein erzwungenes Geständnis abgelegt hatte, wurde er durch zwei Schüsse in den Hinterkopf getötet. Dabei spielte es keine Rolle, ob sich das Opfer für schuldig oder nicht schuldig bekennt. Nachdem seine Agententätigkeit nun aufgeflogen war, entführten ihn im August 1991 Jim McCarthy (Spitzname \"Boot\") und Paul Hamilton (Spitzname \"Chico\"), zwei IRA-Männer mit Vorstrafen wegen paramilitärischer Aktivitäten. In einer Wohnung im Belfaster Randbezirk Twinbrook wurde McGartland verhört und gefoltert. In einem unbeaufsichtigten Moment gelang ihm die Flucht durch einen Sprung aus dem Fenster der Wohnung im dritten Stock, wobei er sich eine schwere Kopfverletzung zuzog. Später sagte McGartland aus, McCarthy und Hamilton seien Informanten der Polizei gewesen, basierend auf seinen persönlichen Beobachtungen während seiner Entführung. Diese Behauptungen wurden aber von beiden Männern stets vehement bestritten.", "section_level": 1}, {"title": "Leben im Exil.", "content": "McGartland siedelte nach England über und kaufte sich von den ca. 100.000 britischen Pfund, die er von der britischen Regierung erhielt, an Englands Ostküste ein Haus. Mit neuer Identität als Martin Ashe begann er im beschaulichen Whitley Bay mit seiner Lebensgefährtin Jo Asher ein neues Leben. Als Folge der Folterung leidet er an psychischen Störungen. Eine psychotherapeutische Behandlung wurde ihm entzogen, obwohl ein psychiatrischer Amtsarzt eine behandlungsbedürftige Erkrankung bescheinigte. 1992 scheiterte er bei seinem Versuch, Schmerzensgeld für seine Verletzungen zu erhalten, die er bei der Folterung durch die IRA erlitt. Es existiert allerdings ein Interview aus dem Jahr 2003, in dem er von 50.000 £ Schmerzensgeld spricht. Drei Jahre nach dem Wegzug aus seiner Heimat Nordirland erhielt seine Mutter eine makabre Beileidskarte, die Martins Tod beklagte. Im Jahr 1997 wurde seine wahre Identität durch die Polizei von Northumbria im Zuge eines Verkehrsdeliktes (Geschwindigkeitsüberschreitung) aufgedeckt, da er zu seinem Schutz mehrere Führerscheine auf verschiedene Namen ausgestellt bei sich trug. Das sollte ihm zwei Jahre später zum Verhängnis werden (siehe nachfolgender Abschnitt). McGartland wurde zu einer Geldstrafe verurteilt; der Vorwurf der Irreführung der Justiz wurde aufgrund seiner besonderen Vorgeschichte fallengelassen. Im Juni 1997 strahlte die BBC eine Fernsehdokumentation über seine Geschichte aus. Der Journalist Kevin Myers würdigt McGartland als Held und die Zeitung \"Sunday Express\" bezeichnet ihn als einen \"real-life James Bond\". 1997 veröffentlichte McGartland seine erste Biografie \"Fifty Dead Men Walking\". Der Titel beziffert die Anzahl von Leben, die er nach eigenen Angaben durch seine Informantentätigkeit retten konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Attentat.", "content": "Trotz neuer Identität spürten ihn IRA-Männer in seinem Haus auf und verletzten ihn am 17. Juni 1999 schwer durch sechs Schüsse in Brust, Bauch, Oberschenkel und Hand. Seine Nachbarn leisteten vor Ort Erste Hilfe und brachten ihn ins Krankenhaus, wo er sich auf der Intensivstation von seinen Verletzungen erholte. Nachdem klar war, dass der Anschlag von der IRA verübt worden war, wurde McGartland mit einem gepanzerten Fahrzeug in eine andere Klinik verlegt und rund um die Uhr von zwölf Polizisten bewacht. Die Gesamtkosten für medizinische Behandlung, Personenschutz und Tätersuche betrugen 1,5 Mio. £. Als Verdächtiger wurde das IRA-Mitglied Scott Monaghan vorübergehend festgenommen. Er wurde jedoch nie angeklagt; die am Tatort gewonnenen DNA-Spuren konnten ihm offensichtlich nicht zugeordnet werden. Seit seiner Ankunft in England bat McGartland die Polizei mehrfach um die Löschung seiner wahren Identität aus dem elektronischen Datenbestand, wurde jedoch stets abgewiesen. „Die Behörden haben ihm immer gesagt, er sei absolut sicher. Nun hat sich leider erwiesen, dass sie falsch lagen“, sagte sein Anwalt Nigel Dodds. Ein EDV-Spezialist wurde nach dieser Panne aus dem Polizeidienst entlassen. Eine Woche nach dem Attentat bestand im \"\" Einigkeit darüber, dass der im Karfreitagsabkommen verankerte Waffenstillstand durch den Vorfall in Whitley Bay von der IRA gebrochen wurde. Auch die Morde an dem IRA-Spion Eamon Collins und zwei Drogenhändlern im selben Halbjahr führten zu dieser Einschätzung. Der Waffenstillstand war eine Bedingung für die vorzeitige Entlassung von Untergrundkämpfern aus der Haft. Im Oktober 2000 gewann McGartland seine Klage gegen den Zeitungsverlag, der in seinen Publikationen gemutmaßt hatte, der Anschlag auf McGartland sei auf Konflikte mit lokalen kriminellen Banden zurückzuführen. Dies entspricht auch dem anfänglichen Verdacht innerhalb der Polizei Northumbria.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung seiner Familie.", "content": "Nach dem Waffenstillstand 1994 hatte McGartland Hoffnung, nach Belfast zurückkehren zu können. Als er den Sinn-Féin-Präsidenten Gerry Adams fragte, ob dies gefahrlos möglich sei, antwortete dieser nur, das sei eine Sache zwischen ihm und der IRA. McGartland gibt an, seine Familie sei von Republikanern belästigt worden. Sein Bruder Joe wurde 1996 Opfer einer brutalen Prügelattacke durch einen IRA-Schlägertrupp, in deren Folge dieser für drei Monate im Rollstuhl sitzen musste. Auch seine Schwester wurde bedroht.", "section_level": 1}, {"title": "Verleugnung durch das Innenministerium.", "content": "Obwohl er als einer der besten Agenten der Briten im Nordirlandkonflikt galt, sagte die britische Innenministerin Theresa May Anfang 2014 vor einem Gericht aus, dass sie weder bestätigen noch dementieren könne, dass McGartland jemals für den MI5 gearbeitet hat. Eine solche Erklärung gefährde sein Leben sowie die nationale Sicherheit. McGartland reagierte empört auf diese Aussage: McGartland veröffentlichte zwei Bücher über sein Leben als Undercover-Agent. Eines davon wurde verfilmt. Außerdem gibt es sechs Fernsehdokumentationen und zahlreiche Zeitungsartikel über ihn. Die Behörden haben der BBC 1997 mitgeteilt, dass er aufgrund seiner Agententätigkeit unter Zeugenschutz stehe und umgesiedelt worden sei. Es existieren Briefe, in denen britische Behörden – vertreten durch die Kanzlei Burton & Burton – gegenüber der BBC bestätigen, dass McGartland für sie unter dem Codenamen \"Agent Carol\" tätig war. Und während der MI5 in einem Schreiben eingesteht, dass McGartlands Leben ständig in Gefahr war, kommentierten sie gleichzeitig, „es sei nicht so, dass er dringend Polizeischutz oder unverzüglich eine neue Bleibe benötige“. Des Weiteren verkündete die Behörde in demselben Schreiben, McGartland erkläre sich bereit, eine neue Identität anzunehmen. Alle diese Aussagen waren mit der Polizei Northumbria abgestimmt. Der MI5 ist Mays Ministerium unterstellt, und sie selbst genehmigte McGartlands Antrag auf Zuteilung einer neuen Identität mit ihrer Unterschrift. Seine neue Identität und die seiner Lebensgefährtin werden vom MI5 zur Verfügung gestellt. Zudem kann McGartland ein Dokument vorweisen, in dem die nordirische Polizei (PSNI, vormals RUC) und die Polizei Northumbria eine Zusammenarbeit mit McGartland pauschal bestätigen und das vom MI5 nach dem Attentat vom 17. Juni unterzeichnet wurde. Da er keinen Anspruch auf staatliche Sozialleistungen hatte, unterstützte ihn der MI5 anfangs finanziell. Diese Hilfe wurde zurückgezogen, nachdem McGartland dem Belfast Telegraph ein Interview gegeben hatte. McGartlands Reaktion: „Die Weigerung, meine Rolle als Informant zu bestätigen oder zu dementieren, ist nur ein Trick, um die Verantwortung des Staates gegenüber jemandem, der sein Leben für ihn auf’s Spiel gesetzt hat, von sich zu weisen.“", "section_level": 1}, {"title": "Film.", "content": "Im Jahre 2009 wurde der Film \"Fifty Dead Men Walking\" von Kari Skogland veröffentlicht, der grob auf McGartlands Biografie basiert. Der Brite Jim Sturgess ist in der Rolle McGartlands zu sehen. McGartland selbst distanziert sich von dem Werk mit folgenden Worten: Weiterhin kritisiert er, dass die Regisseurin sich von der IRA habe beraten lassen. Er befürchtet, die IRA könne Einfluss auf die Dreharbeiten genommen haben. Kari Skogland bestreitet das. Neben ehemaligen IRA-Mitgliedern waren auch Vertreter der Polizei RUC am Set beratend für sie tätig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin McGartland (* 30. Januar 1970 in Belfast) ist ein ehemaliger Angehöriger der Irish Republican Army, kurz IRA, der sich als Agent vom britischen Geheimdienst MI5 anwerben ließ. Nach seiner Enttarnung als Spion durch IRA-Genossen im Jahre 1991 wurde er auf die britische Hauptinsel gebracht. Dort lebte er acht Jahre unbehelligt unter neuem Namen. Ein Attentat überlebte er 1999 schwer verletzt, seither wechselt er seine Identität und seinen Wohnsitz regelmäßig.", "tgt_summary": null, "id": 1642277} {"src_title": "Dieter Grau (Raketentechniker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Guido Barilla ist der Sohn von Pietro Barilla junior, einem Enkel des gleichnamigen Unternehmensgründers. Er hat drei Geschwister: Luca, Paolo und Emanuela, alle haben Aufgaben im Familienunternehmen übernommen. Guido Barilla besuchte in Parma das Gymnasium, studierte dann Philosophie. 1982 trat er in die Tochtergesellschaft Barilla France des Familienunternehmens ein. Ab 1984 erweiterte er seine Kenntnisse durch Tätigkeiten bei verschiedenen Lebensmittelunternehmen in den Vereinigten Staaten. Nach seiner Rückkehr war er für die internationale Expansion der Unternehmensgruppe Barilla zuständig und erhielt einen Sitz im Aufsichtsrat der Barilla Holding. 1988 wurde er stellvertretender Vorsitzender im Vorstand der Holding, seit dem Tod seines Vaters 1993 ist er deren Präsident. Ebenso ist er Präsident des Kernunternehmens der Barilla-Gruppe, der Aktiengesellschaft \"Barilla G. e R. fratelli\". Ab dem Jahr 2000 war er für zwei Jahre Beauftragter für Bildung und Erziehung beim italienischen Arbeitgeberverband Confindustria. Im Jahr 2013 führte Guido Barilla ein Interview mit dem italienischen Sender Radio24, dessen Betreiber mehrheitlich in Besitz der Confindustria ist. Er sagte darin, das Unternehmen werde niemals Werbung mit Homosexuellen schalten und wenn ihnen das nicht gefalle, sollten sie eben Nudeln anderer Hersteller kaufen. Diese Stellungnahme führte zu internationalen Protesten und Boykottaufrufen. Daraufhin stellte er klar, er denke zwar anders als Homosexuelle, respektiere sie und auch Schwulenehen aber Werbe-Zielgruppe seines Unternehmens sei jedoch die klassische Familie, in der die Frau eine fundamentale Rolle habe. In seiner Funktion als Unternehmenschef leitet Guido Barilla auch die familieneigene Sammlung moderner Kunst, die bereits Pietro Barilla begründete (nicht zu verwechseln mit der Porzellansammlung von Giovanni und Gabriella Barilla). Guido Barilla hat zwei Kinder aus seiner ersten Ehe mit Federica Marchini (Schwester des Polospielers, Unternehmers und Politikers Alfio Marchini) und drei Kinder aus seiner späteren Ehe mit Nicoletta Marassi. Er wohnt zeitweise in der Schweiz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Guido Maria Barilla (* 30. Juli 1958 in Parma) ist ein italienischer Unternehmer der Lebensmittelindustrie. Er ist Vorstandsvorsitzender des international agierenden Teigwarenherstellers Barilla.", "tgt_summary": null, "id": 2151430} {"src_title": "Robert Tannahill", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von der Unternehmensgründung bis 1945.", "content": "1921 gründete Karl Pfisterer in Stuttgart die „Karl Pfisterer, Fabrik elektrotechnischer Spezialartikel“. Der erste Firmensitz befand sich im Stadtteil Untertürkheim in der Kelterstraße. In dieser Zeit der Elektrifizierung traten immer wieder Schwierigkeiten mit metallenen Verbindungselementen von Leitern auf. Auf dieses Problem konzentrierte sich der gelernte Elektroinstallateur Karl Pfisterer und entwickelte eine verbesserte Stromarmatur. Die Nachfrage nach den Pfisterer-Armaturen stieg stetig. Der Betrieb wuchs bis 1927 auf 54 Mitarbeiter an und zog um in die Augsburger Straße 375, dem Firmensitz für die nächsten 60 Jahre. 1937 erweiterte Karl Pfisterer sein Geschäftsfeld auf Hochspannungs-Freileitungsarmaturen und Schaltanlagenklemmtechnik. Eine Abspannklemme für Stahl-Alu-Seile ließ er sich patentrechtlich schützen. Außerdem entwickelte Karl Pfisterer die Buntmetall-Schmiedetechnik und erwarb erste Prüfmaschinen für eigene Entwicklungsversuche. 1940 nahm das Unternehmen die Rechtsform einer KG an. 1942 starb der Firmengründer Karl Pfisterer. Sein Sohn, Walter Pfisterer, führte als persönlich haftender Gesellschafter und alleiniger Geschäftsführer die Arbeit seines Vaters fort. Bei einem der Luftangriffe auf Stuttgart wurde am 9. Dezember 1944 die Produktionsstätte in Stuttgart-Untertürkheim völlig zerstört.", "section_level": 2}, {"title": "Von der Nachkriegszeit bis heute.", "content": "Der Wiederaufbau des Unternehmens erfolgte in den 1950er-Jahren. 1954 wurde eine neue Fabrik in der Inselstraße in Stuttgart-Untertürkheim fertiggestellt. Mit der Firma SEFAG im schweizerischen Malters entstand 1957 die erste Auslandsniederlassung. Der Einstieg in die großtechnische Verwendung von Kunststoffen begann 1962 mit dem neuen Werk in Winterbach. 1968 erfand Pfisterer die Schraubkompaktklemme, die ab Ende der 1960er-Jahre für alle Neubauten in Deutschland zum technischen Standard wurde beim Anschluss an unterirdisch verlegte Stromnetze. Ein Jahr später erhielt Pfisterer das Patent auf kompakte Schaltleisten für die Niederspannungsverteilung und setzte diese in die für die damalige Zeit neuartigen Kunststoffverteilerschränke ein. 1971 trat mit Karl-Heinz Pfisterer dem Sohn von Walter Pfisterer, die dritte Generation der Familie in das Unternehmen ein. Pfisterer verstärkte in den 1970er-Jahren sein Engagement im Ausland. Das internationale Renommee im Freileitungsbau führte zu einem außergewöhnlichen Auftrag: Um die Elemente des Glasdaches im Münchner Olympiastadion zusammenzufügen, entwickelte und fertigte Pfisterer spezielle Verbindungselemente. 1975, im Jahr des 50. Firmenjubiläums, erhielt Pfisterer das Patent auf das Kabelanschluss-System Connex für Mittelspannungsanwendungen. Damit wurde es möglich, Mittelspannungs-Verbindungen mit werkseitig geprüften Komponenten modular aufzubauen. In Winterbach entstand 1986 die Pfisterer Holding AG. Nach einer Umstrukturierung wurde der Sitz der Hauptverwaltung in Stuttgart-Untertürkheim angesiedelt, die Teilefertigung in Gussenstadt und die Montage in Winterbach. Neue Anwendungsfelder kamen im Jahr 2000 hinzu. Pfisterer erweiterte seine Aktivitäten auf Verkehrstechnik, neue Energien und industrielle Anwendungen. In der Bahntechnik wurde erstmals das Niederspannungssystem Plug eingesetzt, das hohe Ströme bei widrigen Umgebungsbedingungen überträgt. 2001 gab Pfisterer den Standort in Stuttgart-Untertürkheim auf und verlegte die Firmenzentrale nach Winterbach. Die Pfisterer-Gruppe konzentrierte 2004 ihre Geschäftsgebiete in den vier länderüber, Freileitungssysteme (Malters/Schweiz) und Fahrleitungssysteme (Barcelona/Spanien). 2015 stieß Pfisterer das umfassende Investitions- und Wachstumsprogramm „Next Level“ an. In diesem Zuge entsteht ein neuer Produktionsstandort im tschechischen Kádan. Durch den Erwerb von Lapp Insulators, einem der größten Anbieter von Hochspannungsisolatoren aus Porzellan und Verbundstoffen, erlangte die Firmengruppe eine führende Position auf dem Weltmarkt für Hochspannungsisolatoren. Auch das von Pfisterer neu entwickelte hybride Energiesystem Crosspower wurde 2015 zum ersten Mal in der Praxis eingesetzt. Das intelligente Managementsystem balanciert die unterschiedliche Stromerzeugung aus Windturbinen, Solarzellen und Dieselgeneratoren aus und macht damit eine zuverlässige, dezentrale Stromversorgung aus regenerativen Quellen möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmensstruktur.", "content": "Neben dem Hauptsitz der Firmenzentrale in Winterbach betreibt die Pfisterer-Gruppe Produktionsstätten in Europa, Nord- und Südamerika und Südafrika sowie Vertriebsniederlassungen in 18 LändernEuropas, Asiens, Afrikas, Südamerikas und den USA. Das Unternehmen befindet sich bis heute zu 100 Prozent im Besitz der Familie Pfisterer. Karl-Heinz Pfisterer gehört dem Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft an.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "Das Sortiment der Pfisterer-Gruppe umfasst Produkte, Systeme und Dienstleistungen zum Aufbau von Energienetzen. Damit deckt Pfisterer als einer von wenigen Herstellern weltweit den gesamten Weg von der Energieerzeugung bis zur Energieverteilung ab. Zur Produktpalette von Pfisterer zählen im Wesentlichen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pfisterer Unternehmensgruppe ist ein weltweit tätiger Hersteller von Hochspannungskabelgarnituren und Systemanbieter im Bereich der Energieinfrastruktur. Rund 2.700 Mitarbeiter entwickeln, produzieren und vertreiben Bauteile und Komplettlösungen für alle Schnittstellen in den Bereichen Niederspannung, Mittelspannung, Hochspannung und Höchstspannung. Die Produkte für alle Spannungsebenen von 110 V bis 1.100 kV werden u. a. in Stromnetzen, Offshore-Windkraftanlagen, Fahrleitungen elektrischer Eisenbahnen, Freileitungen sowie als Anschluss- und Verbindungskomponenten in industriellen Antrieben eingesetzt. Das deutsch-schweizerische Familienunternehmen, zu dem auch Lapp Insulators gehört, ist in 18 Ländern vertreten.", "tgt_summary": null, "id": 1277007} {"src_title": "Luca Turin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Brooklyn, 1957: Der unscheinbare Rudolf Abel lebt als Kunstmaler in den Vereinigten Staaten, arbeitet jedoch im Geheimen als Spion für die Sowjetunion. Seine Tätigkeit ist den Behörden allerdings bekannt. So wird Abel beschattet, verhaftet und angeklagt. Die Beweislast ist erdrückend. Spionage ist ein Kapitalverbrechen, doch der Rechtsstaat stellt dem Angeklagten Abel einen Pflichtverteidiger: James Donovan, einen erfahrenen Versicherungsanwalt, der sich in seinem ersten Spionagefall jedoch sehr unwohl fühlt. Donovan nimmt sich des Falls Abels eher widerwillig, aber pflichtbewusst und verantwortungsvoll an. Nach mehreren Gesprächen mit Abel fallen Donovan Rechtsbrüche bei der Verhaftung auf. So hat es nie einen Durchsuchungsbefehl gegeben, sämtliche sichergestellte Beweismittel aus Abels Wohnung dürften somit nicht vor Gericht gelten. Auch argumentiert er gegenüber dem Richter Mortimer Byers, dass Abel ein Ausländer sei (offiziell ist er als britischer Staatsbürger registriert), somit also nicht wegen Landesverrats angeklagt werden könne. Byers entgegnet, dass die Interessen der USA Vorrang gegenüber derartigen Überlegungen haben müssten. Abel wird von der Jury und Richter Byers schuldig gesprochen. Vor der Verkündung des Strafmaßes kann Donovan den Richter allerdings in einer privaten Unterredung davon überzeugen, statt der Todesstrafe eine lange Gefängnisstrafe zu verhängen, um Abel für einen Austausch in Reserve zu halten, falls einmal ein US-Bürger in der UdSSR der Spionage beschuldigt werden sollte. Abel wird zu 30 Jahren Haft verurteilt. Nach der Urteilsverkündung brechen Tumulte unter den Zuschauern aus, die ein Todesurteil fordern. Donovan legt wegen der unrechtmäßig erlangten Beweise Revision vor dem obersten Bundesgericht ein. Er verliert zwar knapp (4:5 Richterstimmen), doch sieht er sich Anfeindungen aus der Bevölkerung und in der Presse ausgesetzt, da er sich über seine Aufgabe als Pflichtverteidiger hinaus für den Spion Abel einsetzt. Unbekannte Täter beschießen sogar sein Haus und ein Polizist droht ihm Prügel an. Zur gleichen Zeit lässt die U.S. Air Force in enger Kooperation mit der CIA Spionageflüge in sehr großer Höhe über der Sowjetunion durchführen; die Flugzeuge starten auf einer US-Basis bei Peschawar in Pakistan. Am 1. Mai 1960 wird dabei der Pilot Francis Gary Powers abgeschossen. Er schafft es nicht mehr, den Selbstzerstörungsmechanismus seiner Lockheed U-2 zu aktivieren, und nutzt auch nicht die tödliche Giftnadel, obwohl ihm dies im Vorbereitungskurs für den Einsatz aufgetragen worden ist. So wird Powers von einem sowjetischen Militärgericht als Spion verurteilt: zehn Jahre Haft, die ersten drei davon in einem Gefängnis, dann in einem Arbeitslager. Im Gefängnis wird er Opfer von Folter durch Schlafentzug, damit er den sowjetischen Geheimdiensten technische Informationen über sein Flugzeug verrät. Donovan nimmt von der CIA den Auftrag an, als Unterhändler nach Ost-Berlin zu reisen und in der sowjetischen Botschaft einen Austausch von Abel gegen Powers auszuhandeln. Unmittelbar vor Donovans Ankunft wird jedoch mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen. Zeuge davon wird der amerikanische Student Frederic Pryor, welcher gerade in West-Berlin seine Dissertation im Fach Wirtschaftswissenschaften über die kommunistische Wirtschaftspolitik vollendet hat. Pryor, der sich im Moment der Abriegelung der Grenze im Ost-Sektor befindet, zudem einen Fotoapparat und seine Doktorarbeit bei sich trägt, wird ebenfalls als Spion bezeichnet und inhaftiert. Donovan und der mitgereiste CIA-Agent Hoffman erfahren dies erst in Berlin. Hoffman fordert von Donovan, sich lediglich für Powers einzusetzen, da dessen Freilassung von wesentlich größerem Interesse für die CIA sei. Donovan fährt mit der S-Bahn nach Ostberlin, wird in der sowjetischen Botschaft Unter den Linden von dem stellvertretenden Gesandten empfangen (welcher von Hoffman später als Chef der Osteuropa-Abteilung des KGB identifiziert wird) und fordert die Freilassung beider Amerikaner. Da sich Pryor jedoch im Gewahrsam der DDR und nicht der sowjetischen Behörden befindet, erklärt sich der Sowjetdiplomat für nicht zuständig. Doch nennt er Donovan als Ansprechpartner Wolfgang Vogel, einen von der DDR-Führung zu Verhandlungen legitimierten Anwalt, der sich besonderer Privilegien erfreut. So fährt er einen neuen Sportwagen aus dem neutralen Westen, einen schwedischen Volvo P1800, er wird für Geschwindigkeitsüberschreitungen in Ost-Berlin nicht bestraft und darf ohne Beschränkungen in den Westteil der Stadt fahren. Durch viel Überredungsarbeit gelingt es Donovan, die Freilassung beider Amerikaner zu erwirken. Er ignoriert dabei die Forderung Vogels, dass die US-Regierung die DDR als souveränen Staat anerkennen möge; in der sowjetischen Botschaft verweist er darauf, dass ein Scheitern der Verhandlungen auch künftige Austauschaktionen unmöglich machen würde. Doch beharrt die DDR-Führung darauf, als vorgeblich souveräner Staat Pryor direkt den Amerikanern zu übergeben. Die drei Seiten einigen sich schließlich darauf, dass Pryor am Checkpoint Charlie die Demarkationslinie überqueren soll, während Abel und Powers gleichzeitig über die Glienicker Brücke ausgetauscht werden sollen. Am 10. Februar 1962 wird am frühen Morgen 5.30 Uhr der Austausch abgewickelt; es kommt dabei zu einer Verzögerung, weil Vogel mit Pryor verspätet am Checkpoint Charlie eintrifft. Abel und Donovan treffen an der Brücke ein letztes Mal aufeinander; Abel dankt seinem Anwalt für alle seine Mühen und teilt ihm mit, dass er ihm ein Bild überlassen wolle, das er in der Haft gemalt habe. Es handelt sich um ein Porträt Donovans. Dieser kehrt mit Powers in die USA zurück. Dort wird er in den Medien als Held dargestellt. Der Film endet mit einer Szene, in der Donovan Jugendliche beim Überklettern eines Zaunes beobachtet und sich dadurch an Todesschüsse an der Berliner Mauer erinnert fühlt, deren Zeuge er wurde. Die Einblendung im Abspann informiert, dass Donovan auch nach der Invasion der Schweinebucht, von Präsident Kennedy beauftragt, als Unterhändler fungierte und dabei bei der neuen kubanischen Führung unter Fidel Castro anstatt der ursprünglich avisierten rund 1100 mehr als 9000 Freilassungen erreichte.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Bridge of Spies\" ist eine amerikanisch-deutsche Koproduktion. Das in Potsdam ansässige Studio Babelsberg fungierte als Koproduzent und ausführender Produzent. 400 Mitarbeiter der Babelsberger Filmcrew arbeiteten monatelang, um von Oktober bis Dezember 2014 die 1960er Jahre wieder aufleben zu lassen. 150 Kulissenbauer erstellten Dekorationen in den Ateliers des Filmstudios in Babelsberg und ergänzten Motive im Freien. So wurde neben Straßenzügen in Breslau und New York der namensgebende Originalschauplatz, die Glienicker Brücke an der Havel, durch das Studio Babelsberg präpariert und fünf Tage lang für den Auto-, Fußgänger- und Fahrradverkehr komplett gesperrt. Weitere Drehorte waren Schloss Marquardt in Potsdam, die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und der ehemalige Flughafen Berlin-Tempelhof. Die S-Bahnszenen entstanden im S-Bahn-Werk am Bahnhof Erkner mit Unterstützung des Vereins Historische S-Bahn. 800 im Raum Berlin-Brandenburg gesuchte Komparsen komplettierten die Bilder. Am 28. November 2014 besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Einladung der Studio Babelsberg AG das Filmset vor Ort an der Glienicker Brücke. Zahlreiche Medien berichteten öffentlichkeitswirksam vom dortigen Zusammentreffen der deutschen Regierungschefin mit Studio-Chef Carl Woebcken, Produzent Henning Molfenter, Regisseur Steven Spielberg und Hauptdarsteller Tom Hanks. Auch deutsche Schauspieler wie Sebastian Koch, Michael Schenk, Burghart Klaußner, Maximilian Mauff und weitere sind beteiligt. Neben dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF) förderten auch die MFG Filmförderung und das Medienboard Berlin-Brandenburg das Projekt. Der Film ist der erste seit Jahrzehnten von Spielberg, bei dem nicht John Williams für die Filmmusik verantwortlich ist. Aus gesundheitlichen Gründen stand er nicht zur Verfügung. Das Studio Babelsberg bedankte sich nach den Dreharbeiten bei den Potsdamer und Berliner Bürgern für das Verständnis um die Sperrung der Havelüberquerung mit einem großen Plakat an der Brückenkonstruktion.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronfassung wurde von der \"FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH\" aus Berlin erstellt; das Buch stammt von Alexander Löwe, Dialogregie führte Dietmar Wunder.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Von der Deutschen Film- und Medienbewertung wurde der Film mit dem Prädikat \"besonders wertvoll\" versehen. In der Begründung heißt es: „Spielberg gelingt es in seinem Film auf überzeugende Weise, sowohl den Zeitgeist des Kalten Krieges wie auch den Look jener Zeit spürbar zu machen. Auf diese Weise entsteht das detailgetreue und liebevolle Bild einer Zeit, deren politische Grabenkämpfe bei genauerer Betrachtung gar nicht so weit von den Konflikten unserer Tage entfernt sind.“ Laut dem Branchenmagazin „Variety“ könnten einige Aufnahmen „Ikonen der Filmgeschichte“ werden. Die Zeitschrift verweist auch auf die Schlussszene auf der Glienicker Brücke: Sie könne auch aus einem modernen Western-Film stammen.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscarverleihung 2016 Golden Globe Awards 2016 British Academy Film Awards 2016 Screen Actors Guild Awards 2016 Saturn Awards 2016 Hollywood Film Awards 2015 New York Film Critics Circle Awards 2015", "section_level": 2}], "src_summary": "Bridge of Spies – Der Unterhändler (Originaltitel: \"Bridge of Spies\") ist ein US-amerikanisch-deutscher Spielfilm von Steven Spielberg aus dem Jahr 2015, der am 4. Oktober 2015 auf dem 53. New York Film Festival uraufgeführt wurde und am 16. Oktober 2015 in die amerikanischen Kinos kam. Der Kinostart in Deutschland war am 26. November 2015. ", "tgt_summary": null, "id": 663571} {"src_title": "Wir glauben all an einen Gott", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage und Verkehrsanbindung.", "content": "Rożyńsk Mały liegt im Tal der Goldap (polnisch: Gołdapa), elf Kilometer südwestlich der Kreisstadt Gołdap an einer Nebenstraße, die Boćwinka \"(Bodschwingken\", 1938 bis 1945 \"Herandstal)\" an der Woiwodschaftsstraße 650 über Jany \"(Groß Jahnen)\" und Jagoczany \"(Jagotschen\", 1938 bis 1945 \"Gleisgarben)\" mit Mażucie \"(Masutschen\", 1938 bis 1945 \"Oberhof)\" an der polnisch-russischen Staatsgrenze verbindet. Eine Bahnanbindung besteht nicht.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das kleine einst \"Klein Rosinsko\" genannte Dorf bestand vor 1945 im Wesentlichen aus zwei großen Höfen und einer Dampfmühle. 1874 wurde es in den neu errichteten Amtsbezirk Grabowen (zwischen 1938 und 1945 hieß der Ort \"Arnswald\", heute polnisch: Grabowo) eingegliedert. Dieser gehörte bis 1945 zum Kreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 waren in Klein Rosinsko 88 Einwohner registriert. Ihre Zahl verringerte sich bis 1933 auf 81 und belief sich 1939 noch auf 58. Am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – des Jahres 1938 wurde der Ort aus politisch-ideologischen Gründen der Vermeidung fremdländisch klingender Ortsnamen in „Bergershof“ umbenannt. Im Jahre 1945 kam der Ort in Kriegsfolge mit dem ganzen südlichen Ostpreußen zu Polen. Unter dem polnischen Namen Rożyńsk Mały ist der Ort heute eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Gołdap im Powiat Gołdapski der Woiwodschaft Ermland-Masuren (von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki).", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1945 war Klein Rosinsko bzw. Bergershof mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel der Kirche in Rogahlen (ab 1938: \"Gahlen\", heute polnisch: Rogale) eingepfarrt. Sie gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen/Angerapp innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Hier ansässige katholische Kirchenglieder unterstanden der Pfarrei in Goldap (Gołdap). Seit 1945 sind die Einwohner von Rożyńsk Mały fast ausnahmslos katholisch. Ihre Kirche ist jetzt die damals evangelische Kirche in Rogale \"(Rogahlen\"/\"Gahlen)\" in der Pfarrei Żabin \"(Klein Szabienen/Schabienen\", 1938 bis 1945 \"Kleintautersee)\". Sie ist Teil des Dekanats Gołdap im Bistum Ełk der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören zur Kirchengemeinde in Gołdap, einer Filialgemeinde der Pfarrei in Suwałki \"(Suwalken)\" in der Diözese Masuren der Evangelisch-Autgsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rożyńsk Mały () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Stadt- und Landgemeinde Gołdap \"(Goldap)\" im Kreis Gołdap.", "tgt_summary": null, "id": 1773126} {"src_title": "Gosford House", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Anno, Sohn eines Theaterdieners, absolvierte zunächst eine Lehre als Blecharbeiter. 1856 stieg er in den Beruf seines verstorbenen Vaters am Stadttheater Aachen ein. 1860 war er Inspizient am Stadttheater Köln, dort übernahm er erste kleine Rollen. 1859 hatte er sein erstes Engagement als jugendlicher Komiker am Stadttheater Elberfeld. Es folgten Stationen an den Theatern von Heidelberg, Pforzheim, Offenbach am Main und Kreuznach. 1862 nahm er ein Engagement am Stadttheater Basel, 1863/1864 ein Gast-Engagement bei dem sächsischen Theater-Verbund \"Vereinigte Theater Plauen / Zwickau / Glauchau / Meerane\" an. 1866 war er Charakterkomiker in Detmold. Von 1867 bis 1872 spielte er an einem Varieté-Theater in Berlin und war danach bis 1874 Regisseur und erster Komiker am Stadttheater Köln. Es folgten Breslau (1874) und Hamburg (1875). Von 1876 bis 1880 spielte er am Hoftheater in Sankt Petersburg. Danach ging er nach Dresden und wurde dort \"Königlicher Hofschauspieler\". 1884 übernahm er die Leitung des Berliner Residenztheaters, 1887 wurde er schließlich Direktor des Königlichen Schauspielhauses in Berlin und 1889 künstlerischer und technischer Leiter des Lessingtheaters in Berlin. Verheiratet war er ab 1876 mit der Schauspielerin Charlotte Frohn († 1888), danach mit der Schauspielerin Lilli Petri (bürgerlicher Name \"Amalie Peterson\"; * 10. August 1863 in Köln; † 20. September 1915 in Baden bei Wien). Anton Anno starb am 1. Dezember 1893 im Alter von 55 Jahren in Berlin während einer Grippewelle. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof I der Jerusalems- und Neuen Kirche vor dem Halleschen Tor. Sein Grab ist nicht erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anton Anno (19. März 1838 in Aachen – 1. Dezember 1893 in Berlin) war ein deutscher Theaterschauspieler, Theaterregisseur, Theaterdirektor und Dramatiker.", "tgt_summary": null, "id": 1011581} {"src_title": "Whiting (Vermont)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Gehäuse sind kugelig mit niedrig-kegeligem Apex. Sie messen 1,5 bis 3 mm in der Höhe und 1,9 bis 2,3 mm in der Breite. Die bis sechs mäßig gewölbten Windungen nehmen langsam und regelmäßig zu. Sie sind durch seichte Nähte voneinander absetzt. Die embryonalen Windungen sind auf der Oberfläche sehr fein granuliert. Die späteren Windungen tragen feine, lamellate Rippchen bestehend aus Periostrakum. Die Mündung ist halbmondförmig, der Mündungsrand ist dünn und nicht umgeschlagen. Der Nabel ist offen und eng zylindrisch. Die bisher anatomisch untersuchten Arten der Gattung waren aphallisch, d. h. im zwittrigen Geschlechtsapparat sind die männlichen Ausführgänge reduziert. Der Stiel der Spermathek ist mäßig kurz, die Blase länglich-eiförmig.", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Arten der Gattung sind in West-, Mittel- und Nordeuropa verbreitet. In Norwegen reicht das Verbreitungsgebiet bis auf 64° nördliche Breite. Im Südwesten Europas gibt es Vorkommen in Portugal und Nordspanien. Im Osten werden Vorkommen in Lettland berichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise der \"Spermodea\"-Arten ist wenig bekannt. Bisher wurden nur wenige Exemplare anatomisch untersucht, und diese Exemplare waren aphallisch, d. h., dass sich die Tiere nur durch Selbstbefruchtung fortpflanzen können. Es bleibt aber abzuwarten, ob dies für alle rezenten Arten gilt, oder ob nicht doch in einigen Arten jeweils ein geringer Prozentsatz der Population euphallisch ist, wie bei anderen Arten der Grasschnecken.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Das Taxon \"Spermodea\" wurde 1902 von Carl Agardh Westerlund vorgeschlagen. Er stellte zwei Arten dazu: \"Helix lamellata\" Jeffreys, 1830 und \"Helix spermatia\" Castro, 1887. Henry Augustus Pilsbry bestimmte 1926 \"Helix lamellata\" Jeffreys, 1830 zur Typusart. Derzeit werden folgende Arten zur Gattung gestellt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Spermodea ist eine Gattung der Schnecken aus der Familie der Grasschnecken (Valloniidae); die Familie gehört zur Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Die ältesten Arten der Gattung stammen aus dem Oberen Oligozän (Paläogen).", "tgt_summary": null, "id": 710787} {"src_title": "Ulderico Sergo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Formulierung des Satzes.", "content": "Der \"Außenwinkelsatz\" der euklidischen Geometrie besagt, dass der Außenwinkel an einer Ecke eines Dreiecks stets gleich der Summe der Innenwinkel an den beiden anderen Ecken ist; beispielsweise ist in einem Dreieck formula_1 die Summe der Innenwinkel an den Ecken formula_2 und formula_3 gleich dem Außenwinkel an der Ecke formula_4.", "section_level": 1}, {"title": "Beweis.", "content": "Der Außenwinkelsatz ist eine einfache Folgerung aus dem Satz von der Winkelsumme, denn für die mit formula_5, formula_6 und formula_7 bezeichneten (Innen-)Winkel des formula_8 gilt formula_9, und somit auch formula_10; wie denn für den Außenwinkel formula_11 an der Ecke formula_2 gilt, dass er als Ergänzungswinkel zum Innenwinkel formula_5 einen Betrag von formula_14 hat. Womit man prompt den Außenwinkelsatz erhält: Analog beweist man formula_16 und formula_17.", "section_level": 1}, {"title": "Schwacher Außenwinkelsatz.", "content": "Der \"schwache Außenwinkelsatz\", auch als \"Satz vom Außenwinkel\" bezeichnet, sagt: In Formeln: Es folgt, dass jeder Innenwinkel stets strikt kleiner als jeder der beiden nichtanliegenden Außenwinkel ist.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehung zwischen Außenwinkelsatz und schwachem Außenwinkelsatz.", "content": "Der schwache Außenwinkelsatz folgt offensichtlich aus dem Außenwinkelsatz. Man kann ihn aber auch ohne Benutzung des Außenwinkelsatzes mittels Kosinussatz und Cauchy-Schwarz-Ungleichung beweisen und dann den Außenwinkelsatz unter Hinzunahme des Parallelenaxioms aus dem schwachen Außenwinkelsatz herleiten. Aus dem Parallelenaxiom und dem schwachen Außenwinkelsatz folgt nämlich, dass die Innenwinkelsumme im Dreieck 180° beträgt, woraus sich dann mit dem oben angeführten Beweis der Außenwinkelsatz in seiner starken Form ergibt.", "section_level": 2}, {"title": "Folgerungen.", "content": "Der Außenwinkelsatz – selbst in seiner ohne Annahme des Parallelenaxioms gültigen \"schwachen Form\" – zieht eine Reihe von Folgerungen nach sich, von denen die Folgenden oft genannt werden: Aus dem (unter Annahme des Parallelenaxioms geltenden) Außenwinkelsatz ergibt sich, wenn man die übliche Winkelmessung in Grad zugrunde legt und zugleich für jeden Eckpunkt als Außenwinkel immer nur einen der beiden Nebenwinkel des zugehörigen Innenwinkels berücksichtigt, unmittelbar eine weitere Folgerung: Diese Folgerung lässt sich noch verallgemeinern. Denn in der euklidischen Ebene hat die entsprechende Aussage darüber hinaus sogar Gültigkeit für alle konvexen Vielecke – unabhängig von der Anzahl der Eckpunkte: Letzteres Resultat wird vereinzelt ebenfalls als Außenwinkelsatz bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Der Außenwinkelsatz in der absoluten Geometrie.", "content": "Der Beweis des schwachen Außenwinkelsatzes beruht nicht auf dem Parallelenaxiom und er gehört damit zu den Sätzen der \"absoluten Elementargeometrie\". (Als absolute Geometrie werden diejenigen Teile der euklidischen Geometrie bezeichnet, die das Parallelenaxiom nicht benötigen und die deshalb auch in nichteuklidischen Geometrien wie z. B. der hyperbolischen Geometrie gültig sind.) In David Hilberts Grundlagen der Geometrie tritt der schwache Außenwinkelsatz als Satz vom Außenwinkel auf. Laut Hilbert ist er ein „fundamentaler Satz, der schon bei Euklid eine wichtige Rolle spielt und aus dem eine Reihe wichtiger Tatsachen folgt“. Der Außenwinkelsatz ist zum schwachen Außenwinkelsatz logisch äquivalent, wenn man zusätzlich zu den Axiomen der absoluten Geometrie auch das Parallelenaxiom verwendet. In der Literatur zur absoluten Geometrie wird teilweise auch der schwache Außenwinkelsatz als \"Außenwinkelsatz\" (oder auch \"Erster Satz zum Außenwinkel\") bezeichnet, der Außenwinkelsatz dann als \"Starker Außenwinkelsatz\" (oder auch \"Zweiter Satz vom Außenwinkel\"). Beim schwachen Außenwinkelsatz spielt der \"Größenvergleich zweier Winkel\" eine wesentliche Rolle. Gemäß Hilbert gilt grundsätzlich, dass je zwei Winkel entweder \"gleich\", also kongruent, sind oder \"ungleich\", wobei letzterenfalls von beiden einer \"strikt kleiner\" ist als der andere, welcher dann der \"strikt größere\" ist, oder umgekehrt. Dabei wird von \"gestreckten Winkeln\" und \"überstumpfen Winkeln\" abgesehen. Man erreicht unter diesen Rahmenbedingungen den Größenvergleich zweier Winkel mittels \"Antragen\", wobei der eine Winkel an einen Schenkel des anderen im \"Scheitelpunkt\" angetragen wird in der Weise, dass sich das \"Innere\" des angetragenen Winkels mit dem \"Inneren\" des anderen in dem gemeinsamen Schenkel und noch weiteren Punkte überschneidet. Die Entscheidung hinsichtlich der Größenfrage richtet sich dann danach, ob der \"freie Schenkel\" des angetragenen Winkels ganz im Inneren des anderen Winkels liegt oder nicht. Der angetragene Winkel ist im ersten Falle der kleinere, im gegenteiligen Falle der größere. Lassen sich auf diesem Wege die Inneren beider Winkel sogar \"zur Deckung bringen\", sind beide Winkel gleich; anderenfalls sind sie ungleich.", "section_level": 1}, {"title": "Der Außenwinkelsatz in nichteuklidischen Geometrien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hyperbolische Geometrie.", "content": "Wie in jeder auf den Axiomen Euklids (ohne Parallelenaxiom) beruhenden Geometrie gilt auch in der hyperbolischen Geometrie der schwache Außenwinkelsatz. Hingegen gilt der Außenwinkelsatz in seiner starken Form in der hyperbolischen Geometrie nicht, stattdessen hat man den sogenannten verschärften Außenwinkelsatz in der hyperbolischen Geometrie: Dieser verschärfte Außenwinkelsatz wird auch Außenwinkelsatz der Lobatschewski-Geometrie genannt, da er auf dem Lobatschewskischen Parallelenaxiom beruht, welches der hyperbolischen Geometrie zugrunde liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Elliptische Geometrie.", "content": "In der elliptischen Geometrie gibt es \"keinen\" dem Außenwinkelsatz entsprechenden Satz. Allerdings lassen sich in der Kugelgeometrie für eulersche Kugeldreiecke manche der oben dargestellten Folgerungen ziehen wie etwa die oben angegebene Dreiecksungleichung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Außenwinkelsatz () ist ein Lehrsatz der Geometrie, der besagt, dass jeder Außenwinkel eines Dreiecks so groß ist wie die beiden nicht anliegenden Innenwinkel zusammen. Er wurde erstmals im 3. Jh. v. Chr. als Satz 32 in Buch 1 der Elemente Euklids bewiesen.", "tgt_summary": null, "id": 1367987} {"src_title": "Verführung am Meer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Đoković begann mit dem Fußballspielen im Alter von acht Jahren bei ADO Den Haag. Mit 16 Jahren wechselte er zu Excelsior Rotterdam, ein Jahr später in die Jugend von Sparta Rotterdam. Im Jahr 2009 verpflichtete ihn der slowakische Erstligist Spartak Trnava. Dort kam er lediglich auf einen Einsatz und verließ den Klub im Sommer 2010 zum slowenischen Klub HNK Gorica, wo er nicht zum Zuge kam. Anfang 2011 wechselte er zu AC Monza in die italienische Lega Pro. Im Sommer 2011 nahm ihn Erstligist AC Cesena unter Vertrag. In der Saison 2011/12 kam er bei 15 Einsätzen meist als Einwechselspieler in die Partien. Nach dem Abstieg blieb er dem Klub erhalten. Nach einer Spielzeit in der Serie B wechselte er im Sommer 2013 zum FC Bologna, wurde aber umgehend für eine Saison an CFR Cluj in die rumänische Liga 1 ausgeliehen. Nach seiner Zeit beim korsischen Verein Gazélec FC Ajaccio wurde er am 15. Oktober 2016 nach kurzer Unterbrechung vom Zweitligisten Greuther Fürth bis zum Saisonende verpflichtet. Ende Januar 2017 wurde bekannt, dass Đoković zum italienischen Verein Spezia Calcio wechselt. In La Spezia spielte er mit seiner Mannschaft in der Serie B um den Aufstieg, schied in den Play-Off-Spielen aber gegen den späteren Aufsteiger Benevento Calcio aus. Im Sommer 2017 verließ er den Klub wieder und schloss sich dem amtierenden kroatischen Meister HNK Rijeka an. Dort konnte er sich nicht durchsetzen und kam nur zu zwei Einsätzen in der Liga und einem Einsatz in der Champions-League-Qualifikation. Anfang September 2017 verpflichtete ihn sein früherer Klub CFR Cluj. Dort konnte er am Ende der Saison 2017/18 die rumänische Meisterschaft gewinnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Damjan Đoković (* 18. April 1990 in Zagreb, SFR Jugoslawien) ist ein kroatischer Fußballspieler. Er steht seit September 2017 bei CFR Cluj unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 679567} {"src_title": "John Hare, 1. Viscount Blakenham", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Das Stück spielt in einer Hotelsuite in Cleveland, Ohio im Jahr 1934.", "section_level": 1}, {"title": "1. Akt.", "content": "\"Henry Saunders\", Direktor der Cleveland Grand Opera, erwartet ängstlich die Ankunft von Tito Merelli, dem weltbekannten italienischen Operntenor. Merelli kommt nach Cleveland, um die Titelrolle in Giuseppe Verdis Oper Otello zu singen. Das wäre das größte Ereignis in der Geschichte der Cleveland Grand Opera. Saunders bedrängt seinen Assistenten \"Max\", darauf zu achten, dass Merelli direkt von seiner Suite zur Probe und pünktlich zur Aufführung kommt, da Merelli als unzuverlässig gilt. \"Maggie\", die Tochter von Saunders und Teilzeitfreundin von Max, ist ein Fan von Tito Merelli und hofft ihn zu sehen, da sie ihn glühend verehrt. \"Tito\" kommt in Begleitung seiner heißblütigen Frau \"Maria\" im Hotel an. Maria ist eifersüchtig, weil Tito mit anderen Frauen flirtet. Maggie versucht zumindest ein Autogramm von Tito zu bekommen. Da ihr Vater ihr das verbot, versteckt sie sich, als sie Stimmen hört, im Schrank, wo sie von Maria entdeckt wird. Maria schreibt ihrem Mann einen Abschiedsbrief und verlässt das Hotel. Im Wohnraum gibt Max Tito einen Beruhigungstrank, damit er sich vor der Aufführung beruhigt, weiß jedoch nicht, dass Tito schon eine doppelte Dosis Beruhigungsmittel genommen hat. Max ist ein aufstrebender Opernsänger, der aber vor Publikum nicht singen kann. Tito gibt Max eine Gesangsstunde, macht mit ihm Auflockerungsübungen und zeigt ihm mit Selbstvertrauen zu singen. Tito und Max singen ein Duett aus Verdis Don Carlos. Tito legt sich im Schlafzimmer kurz nieder. Vor der Aufführung will Max Tito wecken, doch durch die Beruhigungsmittel gelingt das nicht. Wegen des Abschiedsbriefes von Maria, den er für den von Tito hält, glaubt Max an Selbstmord. Saunders gerät wegen dieser Nachricht in Panik – wie soll er die Eintrittsgelder zurückerstatten? „Warum musste er sich vor der Aufführung töten. Er hätte doch bis morgen warten können!“ Saunders hat einen Plan: Niemand weiß, dass Tito tot ist. Im Kostüm und mit der Schminke des Mohren wird keiner etwas bemerken, wenn Max die Rolle spielt. Erst morgen verkündet man Titos Tod. Saunders und Max verlassen die Bühne und Tito erwacht.", "section_level": 2}, {"title": "2. Akt.", "content": "Saunders und Max kommen in die Hotelsuite. Die Otello-Aufführung war ein großer Erfolg. Niemand ahnte, dass Max und nicht Tito gesungen hat. Doch ein Anruf der Polizei beendet die Jubelstimmung. Ein Irrer versuchte während der Vorstellung als Otello verkleidet in die Oper zu kommen. Er schlug einen Polizisten, der versuchte ihn aufzuhalten, und entkam. Saunders sagt Max, dass er schnell das Kostüm ausziehen und sich abschminken soll, während er hinuntergeht, um mit der Polizei zu sprechen. Als Max im Schlafzimmer Tito nicht findet, verlässt er noch immer im Kostüm die Suite, um Saunders zu warnen. Da kommt Tito Merelli in die Hotelsuite, ebenfalls als Otello verkleidet. Außer sich und auf der Flucht vor der Polizei, da er der „Irre“ ist. Noch verwunderter ist er, als Diana ihn zur grandiosen Aufführung beglückwünscht und ihm dabei im Schlafzimmer in die Arme fällt. In der Zwischenzeit kommt Max in das Wohnzimmer, wo er von Maggie umarmt wird, die ihn für Tito hält. Nach turbulenten Verwechselungen kommt Maria zurück ins Hotel. Schnell wird Diana im Bad versteckt. Tito umarmt seine Frau und verlässt das Hotel. Maggie erkennt, dass ihr Tito in Wirklichkeit Max ist. Sie küssen sich und der Vorhang fällt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Otello darf nicht platzen (englisch: \"Lend Me a Tenor\") ist eine Komödie von Ken Ludwig. Das Stück wurde am 6. März 1986 im West End Theatre in London uraufgeführt. Es erhielt neun Nominierungen für den Tony Award und gewann anlässlich der Broadwayaufführung 1989 den Preis für den besten Hauptdarsteller (Philip Bosco) und beste Regie (Jerry Zaks). Das Stück wurde in 16 Sprachen übersetzt und in 25 Ländern aufgeführt. 2010 kam es als Musical \"Lend Me A Tenor\" mit Musik von Brad Carroll und Text von Peter Sham auf die Bühne. 2015 hatte die Fortsetzung \"Das Geheimnis der drei Tenöre\" (\"A Comedy of Tenors\"), ebenso von Ken Ludwig verfasst, in Cleveland ihre Uraufführung.", "tgt_summary": null, "id": 488762} {"src_title": "Ashikaga-Schule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Nach einer herausragenden Basketballkarriere an der High School nahm Delle Donne 2008 zunächst ein Stipendium an der für ihr Basketballprogramm renommierten University of Connecticut an. Nach nur wenigen Tagen kehrte sie jedoch aus persönlichen Gründen in ihre Heimat Delaware zurück und begann ein Studium an der University of Delaware, für deren Volleyballmannschaft sie spielte. Erst im folgenden Jahr nahm Delle Donne wieder an Basketballspielen teil. Obwohl 2010 bei ihr die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose diagnostiziert wurde, erzielte sie in ihrer NCAA-Karriere mehr als 3000 Punkte, was nur acht anderen Spielerinnen vor ihr gelungen war. Zudem gewann sie bei der Universiade 2011 mit der US-amerikanischen Auswahl die Goldmedaille. Bei der WNBA Draft 2013 wurde Delle Donne an 2. Stelle von den Chicago Sky ausgewählt. Als erster Liganeuling überhaupt erhielt sie bei der Wahl für das WNBA All-Star Game die meisten Stimmen der Fans. Am Ende der Spielzeit wurde Delle Donne einstimmig zum WNBA Rookie of the Year gewählt. Während die Sky zuvor noch nie die Play-offs erreicht hatten, wurden sie diesmal Erster der Eastern Conference, schieden jedoch anschließend in der ersten Runde aus. In der Saison 2014 musste sie aufgrund ihrer Borreliose-Erkrankung eine längere Wettkampfpause einlegen. Gegen Saisonende griff sie jedoch wieder ins Spielgeschehen ein und erzielte in der entscheidenden Partie der ersten Play-off-Runde gegen die topgesetzten Atlanta Dream 34 Punkte, darunter den spielentscheidenden Wurf. Im weiteren Verlauf der Play-offs durch eine Rückenverletzung beeinträchtigt, erreichte sie mit den Sky die Finalserie, wo Chicago jedoch den Phoenix Mercury unterlegen war. 2015 wurde Delle Donne mit dem WNBA Most Valuable Player Award ausgezeichnet, unterlag aber mit Chicago in der ersten Runde der Play-offs den Indiana Fever. Bei den Olympischen Spielen 2016 gewann sie mit der US-amerikanischen Auswahl den Titel.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Donne heiratete am 4. November 2017 ihre Lebensgefährtin Amanda Clifton, mit der sie seit dem 2. Juni 2016 verlobt war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elena Delle Donne (* 5. September 1989 in Wilmington, Delaware) ist eine US-amerikanische Basketballspielerin. Mit 196 cm so groß gewachsen wie viele Center-Spielerinnen, entspricht ihre Spielweise der eines Guards oder Forwards. Seit 2013 ist Delle Donne in der WNBA aktiv, seit 2017 für die Washington Mystics.", "tgt_summary": null, "id": 1922742} {"src_title": "Al-Aschʿath ibn Qais", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mark I.", "content": "Die neue Modellreihe wurde im Oktober 1961 aufgelegt und verschaffte der Rootes-Gruppe und besonders der Marke Hillman eine größere Präsenz in der Mittelklasse. Ursprünglich sollte der Super Minx den Minx ersetzen, schien dann aber für diesen Zweck etwas zu groß. Ab Mai 1962 gab es von dem ursprünglich nur als Limousine angebotenen Fahrzeug einen Kombi und ab Juni 1962 ein zweitüriges Cabriolet. Das Cabriolet wurde nie in nennenswerten Stückzahlen verkauft und so entstand das letzte Exemplar im Juni 1964, vor der Vorstellung des Super Minx Mark III. Der Wagen wurde von einem Rootes-Vierzylinder-Reihenmotor mit 1592 cm3 Hubraum mit 62 bhp (46 kW) Leistung angetrieben, der mit 1390 cm3 Hubraum erstmals 1953 angeboten wurde. Der erste Super Minx hatte einen Graugusszylinderkopf, aber bei späteren Modelle wurde er durch einen Aluminiumzylinderkopf ersetzt. Vorne hatte der Super Minx Einzelradaufhängung an Doppelquerlenkern mit Schraubenfedern und einem Stabilisator, die angetriebene Hinterachse hing an Längsblattfedern. Die Wagen hatten rundum Lockheed-Trommelbremsen mit 229 mm Durchmesser und einen Bremskraftverstärker. Die Kugelumlauflenkung war, wie damals allgemein üblich, nicht servounterstützt. Eine mit Kunstleder („Vynide“) bezogene Frontsitzbank gehörte zur Grundausstattung, Einzelsitze waren auf Wunsch gegen Aufpreis lieferbar. Ebenfalls zur Grundausstattung gehörte die Heizung, aber das Radio war Sonderausstattung. Es gab ein- und zweifarbige Lackierungen. Das handgeschaltete Vierganggetriebe war in den oberen drei Gängen synchronisiert und wurde mit einem Mittelschalthebel bedient. Eine „Smiths-Easydrive“-Automatik gab es auf Wunsch gegen Aufpreis.", "section_level": 1}, {"title": "Mark II.", "content": "Ein Jahr nach dem Produktionsbeginn des Wagens wurde im Oktober 1962 die Mark-II-Version vorgestellt. Schmiernippel gab es nun nicht mehr, die Trommelbremsen vorne waren durch größere Scheibenbremsen ersetzt und die Hinterachsübersetzung geändert. Bei den Wagen mit Automatikgetriebe gab es die Borg-Warner-35-Automatik anstatt der Smith Easydrive.", "section_level": 1}, {"title": "Mark III.", "content": "1964 erschien der Mark III mit geänderter Karosserie. Statt der Panoramaheckscheibe gab es zusätzliche Seitenfenster hinter den hinteren Türen.", "section_level": 1}, {"title": "Mark IV.", "content": "Der auf der \"London Motor Show\" im Oktober 1965 vorgestellte Mark IV hatte einen Motor mit auf 1725 cm3 vergrößertem Hubraum, der 65 bhp (48 kW) leistete.", "section_level": 1}, {"title": "Verwandte Modelle.", "content": "Wie bei Rootes üblich, wurde das Modell nicht nur als Hillman Super Minx, sondern auch unter anderen Markennamen verkauft. Die Marke Singer bot den \"Singer Vogue\" an, und zwar ab Juli 1961, vier Monate vor der Vorstellung der Hillman Super Minx. Ab 1963 gab es von Humber den \"Humber Sceptre\". Die Namen Singer Vogue und Humber Sceptre wurden nach Auslaufen der Super-Minx-basierten Modelle auf die jeweiligen Nachfolger (Rootes Arrow) übertragen. Der Humber Sceptre wurde als viertüriger Nachfolger des Sunbeam Rapier entwickelt, aber vor seiner Vorstellung in einen Humber umgewandelt, während der zweitürige Rapier bis 1967 unverändert weitergebaut wurde. Anders als die Hillman- und Singer-Versionen behielt der Super-Minx-basierte Humber Sceptre seine Panoramawindschutzscheibe, sein Panoramarückfenster, Heckflossen und seine Dachkonstruktion bis zur Ablösung 1967 durch einen Nachfolger auf Basis des Hillman Hunter. Die einzelnen Modelle unterschieden sich geringfügig, wobei der Singer im Markt etwas höher als der Hillman positioniert war. Er wartete mit Extras wie Doppelscheinwerfern auf. Der Humber stand am oberen Ende der Reihe, was an die alte Rolle der Marke als Hersteller von gehobenen und Oberklassemodellen erinnerte. Die Form des Sceptre erinnerte an die der früheren, großen Humber. Die Sceptre Mark I und Mark Ia hatten einen Kühlergrill und eine Front, die sich nur wenig von denen des Singer Vogue unterschieden, sowie eine größere Panoramawindschutzscheibe, eine hinten abgesenkte Dachlinie und größere Heckflossen. Eigentlich sollte der Sceptre bis kurz vor seiner Vorstellung als Humber eine Sportlimousine werden, daher seine guten Fahrleistungen im Vergleich mit anderen Humber-Modellen. Den Humber gab es auch bei seinem Erscheinen mit einem leistungsfähigeren 1,6-Liter-Motor mit 80 bhp (60 kW) und später mit einem 1,7-Liter-Motor mit 85 bhp (63 kW). Frühe Modelle mit 1,6-Liter-Motor hatten zwei Zenith-Fallstromvergaser, während die späteren 1,6- und 1,7-Liter-Motoren mit einem doppelten Solex-Fallstromvergaser ausgestattet waren. Die beiden Zenith-Vergaser waren schwierig einzustellen. Weitere Veränderungen waren ein wassergekühlter Ansaugkrümmer, geänderte Ventilsteuerzeiten und stärkere Ventilfedern, um ein einwandfreies Schließen der Ventile bei hohen Drehzahlen zu gewährleisten. Der spätere H120-Motor mit 107 bhp (80 kW) beruht auf einem Tausch beider Einheiten und sieht sehr ähnlich aus. Er bietet eine Leistungssteigerung für ein schon schnelles Auto. Die Innenausstattung des Sceptre enthielt eine umfangreiche Instrumentierung, wie etwa einen Drehzahlmesser, der bis 6000/min reichte, ein Vierganggetriebe mit Mittelschalthebel und selbstabschaltendem Overdrive. Dieser Overdrive für den dritten und vierten Gang wurde mit einem Lenkstockhebel bedient und sorgte für insgesamt sechs Fahrstufen. Die Overdrivesperre in den unteren beiden Gängen konnte abgeschaltet werden, was Rootes oft bei Wettbewerbsfahrzeugen tat, zum Beispiel für Rallyes. Zusätzlich war der Sceptre von Anfang an mit einem Bremskraftverstärker und – unüblich für 1963 – Scheibenbremsen vorne mit 254 mm Durchmesser ausgestattet. Die Mark-I- und Mark-Ia-Modelle waren nicht mit Automatikgetriebe erhältlich, erst der Mark II hatte auf Wunsch ein dreistufiges Automatikgetriebe mit Kick-Down-Funktion. Der Aufpreis für dieses Automatikgetriebe war geringer als üblich, weil der Overdrive der handgeschalteten Wagen wegfiel. Vom kleineren Hillman Minx gab es ebenfalls eine Singer-Variante, den Singer Gazelle, aber keine Humber-Variante, mit Ausnahme des \"Humber 80\" in Neuseeland. Dort gab es auch den \"Humber 90\" als Variante des Super Minx. Eine Ableitung des Minx für Humber wäre auch untypisch klein für einen Humber gewesen; im Gegenzug gab es eine sportliche Ableitung des Minx für Sunbeam, den Sunbeam Rapier, aber keine des Super Minx. Zusätzlich zum Super Minx stellte Rootes Australia von 1963 bis 1966 auch Varianten des Singer Vogue als \"Humber Vogue\" und \"Humber Vogue Sports\" her. Mindestens sechs Prototypen des Humber Sceptre wurden mit dem gleichen Motor wie der Sunbeam Tiger, einem 4,7-Liter-V8-Motor von Ford, gebaut. Zu einer Serienfertigung kam es nicht. Es wäre eine sehr leistungsfähige Sportlimousine mit wenig Konkurrenz in ihrer Klasse geworden. Ein Prototyp blieb erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Nachfolger.", "content": "Die Super-Minx-Limousine und ihre Singer-Verwandten wurden durch die \"Rootes-Arrow-Modelle\" ersetzt, die als Hillman Hunter und Singer Vogue zur \"London Motor Show\" im Oktober 1966 herauskamen. Allerdings wurde der Hunter anfangs nur als Limousine angeboten und so blieb der Super-Minx-Kombi bis April 1967 in Produktion.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hillman Super Minx ist ein Mittelklasse-Pkw, den Hillman, eine Marke der Rootes-Gruppe, von 1961 bis 1967 baute. Er ist eine etwas größere Version des Hillman Minx, die gleichzeitig mit den Audax-Modellen des Minx angeboten wurde.", "tgt_summary": null, "id": 892330} {"src_title": "Kronenbrücke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Absperrbauwerk.", "content": "Das Absperrbauwerk ist eine doppelt gekrümmte Bogenstaumauer aus Beton mit einer Höhe von 110 m über der Gründungssohle. Die Mauerkrone liegt auf einer Höhe von 339 m über dem Meeresspiegel. Die Länge der Mauerkrone beträgt 297 (bzw. 298) m und das Volumen des Bauwerks 308.500 (bzw. 309.000) m3. Die Dicke der Staumauer beträgt an der Sohle 21 m und an der Krone 4 m. Die Staumauer verfügt sowohl über einen Grundablass als auch über zwei Hochwasserentlastungen mit jeweils drei Toren, die sich auf der rechten Seite der Staumauer befinden. Über den Grundablass können maximal 400 m3/s abgeleitet werden, über die Hochwasserentlastung können durch unterirdische Stollen maximal 2760 m3/s abgeführt werden. Das Bemessungshochwasser liegt bei 3500 m3/s; die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieses Ereignisses wurde mit einmal in 1000 Jahren bestimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Stausee.", "content": "Beim normalen Stauziel von 338 m (maximal 339 m bei Hochwasser) erstreckt sich der Stausee über eine Fläche von rund 1,05 (bzw. 1,072) km2 und fasst 379,01 Mio. m3 Wasser – davon können 347,91 (bzw. 270) Mio. m3 zur Stromerzeugung genutzt werden. Das minimale Stauziel, bei dem die Maschinen noch betrieben werden können, liegt bei 280 m. Mit den nutzbaren 347,9 Mio. m3 Wasser können 224,6 Mio. kWh erzeugt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kraftwerk.", "content": "Das Pumpspeicherkraftwerk Alto-Lindoso ist mit einer installierten Leistung von 630 (bzw. 634) MW eines der größten Wasserkraftwerke Portugals. Die durchschnittliche Jahreserzeugung liegt bei 948 (bzw. 909,6, 910 oder 933,8) Mio. kWh. Das Maschinenhaus befindet sich in einer Kaverne 350 m unter der Erde. Es ist mit der Schaltanlage durch einen Schacht (Durchmesser 6,80 m) verbunden. Die zwei Turbinen des Kraftwerks leisten jede maximal 315 (bzw. 317) MW und die zugehörigen Generatoren 350 MVA. Die Nenndrehzahl der Turbinen liegt bei 214/min (bzw. 214,3). Die Generatoren haben eine Nennspannung von 18 kV. Die beiden Maschinen können innerhalb von 90 Sekunden ans Netz gehen. Das Kavernenkraftwerk ist durch einen 4,88 km langen Tunnel mit dem Stausee der Talsperre Touvedo verbunden, der als Unterbecken dient. Die minimale Fallhöhe beträgt 227 m, die maximale 288 m. Der maximale Durchfluss liegt bei 125 m3/s. In der Schaltanlage stehen sechs einphasige Leistungstransformatoren, die die Generatorspannung von 18 kV auf 400 kV hochtransformieren. Eine 400-kV-Leitung führt zum Umspannwerk in Riba de Ave, eine weitere nach Spanien. Das Kraftwerk ist im Besitz der CPPE und wird auch von der CPPE betrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Talsperre Alto-Lindoso () liegt in der Region Nord Portugals im Distrikt Viana do Castelo nahe der Ortschaft Lindoso. Sie staut den Fluss Lima zu einem Stausee (port. \"Albufeira da Barragem do Alto-Lindoso\") auf. Die Grenze zu Spanien läuft zunächst entlang des Lima und dann durch den Stausee. ", "tgt_summary": null, "id": 2481258} {"src_title": "Tannbach – Schicksal eines Dorfes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach Beginn des Studiums der Mathematik und Physik an der LMU München 1980–81 studierte Rasp 1981–1987 Medizin. Im Jahr 1985 Eintritt in das Forschungslabor der HNO-Klinik der LMU München. 1987 trat er als wissenschaftlicher Assistent in die HNO-Klinik der LMU-München ein. Im selben Jahr erfolgte die Approbation. 1989 wurde er mit \"magna cum laude\" über das Thema \"Primärstruktur und inhibitorische Eigenschaften der aktiven Sequenz des ovinen Inter-alpha-Trypsin-inhibitors\" promoviert. 1992 schloss er die Ausbildung zum Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde ab. 1994 wurde er Oberarzt und habilitierte sich 1995 zu lokaler Immundiagnostik im Nasensekret. Rasp befasste sich in der Folge am Aufbau einer Arbeitsgruppe mit der Betreuung von 21 Promotionen und bis dato zwei Habilitationen. Die Feststellung der Lehrbefähigung als Dr. med. habil. und die Ernennung zum Privatdozent erfolgte 1997. Im selben Jahr erfolgte die Übernahme der Cochlea Implantation an der HNO-Klinik und in der Folge die aktive Mitarbeit und der Aufbau des Teams mit einer Verfünffachung der Fallzahlen. 2001 wurde er leitender Oberarzt. 2003 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. 2005 wurde er ärztlicher Direktor der HNO-Klinik im Katharinenhospital Stuttgart. 2008 wurde er zum Vorstand der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten berufen und 2013 Dekan für Forschungsangelegenheiten der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg. Auslandsaufenthalte für Weiterbildung unternahm Rasp 1996 in Amsterdam (Rhinoplastik), 1998 Zürich (Schädelbasischirurgie), 2000 Miami (Mittelohrchirurgie und Cochlea-Implantierung) und 2004 in New Orleans (Schädelbasischirurgie).", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftlicher Beitrag.", "content": "Rasp unternahm zunächst experimentelle Arbeit mit der Sequenzierung der Aktiven Sequenz des ovinen Inter-Alpha-Trypsininhibitors. Später fokussierte er sich auf Themen in der Allergologie und Rhinologie. Der Schwerpunkt der Forschung lag in der Analyse des lokalen Sekrets und Gewebes, vor allem in Hinsicht auf Entzündungsmechanismen. Hierzu entstand auch die Hauptmenge der Publikationen. Die wissenschaftliche Kooperation mit dem Team an der HNO-Klinik der LMU-München ergab ebenfalls gemeinsame Publikationen und Studienteilnahmen. Die Habilitationsschrift befasste sich mit dem Thema \"Klinische Untersuchung von Entzündungsparametern zur lokalen Immundiagnostik an der Nasenschleimhaut\". Im Rahmen der klinischen Tätigkeit in München, Stuttgart und Salzburg nahm Rasp an einem Forschungsnetzwerk zu Paragagliomen unter Hartmut Neumann in Freiburg teil. In Salzburg erfolgte der Aufbau einer neurootologischen Arbeitsgruppe.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften in nationalen und internationalen wissenschaftlichen Vereinigungen.", "content": "Rasp ist oder war Mitglied im Beirat bzw. Redaktionsausschuss folgender wissenschaftlicher Zeitschriften:", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Auszeichnungen.", "content": "1996 Auszeichnung der Website mit dem Editor's choice award von LOOK SMART für die erste Website in der Deutschen Hals-, Nasen- Ohrenheilkunde", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerd Rasp (* 10. Mai 1960 in Bad Reichenhall) ist ein deutscher Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde mit den Zusatzbezeichnungen plastische Operationen und Allergologie, Universitätsprofessor, Vorstand der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten und Dekan für Forschungsangelegenheiten der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg. Er ist bekannt für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Nasenheilkunde (Rhinologie) und Mittelohrchirurgie.", "tgt_summary": null, "id": 724014} {"src_title": "Park Szczytnicki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Porto Acre wurde 1899 von der bolivianischen Regierung als \"Puerto Alonso\" gegründet (nach dem damaligen bolivianischen Präsidenten Severo Fernandez Alonso Caballero), als das Gebiet Acre Teil Boliviens war, jedoch von brasilianischen Kautschuksammlern bewohnt war. Die Stadtgründung sollte den bolivianischen Gebietsanspruch unterstützen, was jedoch misslang. Im Acre-Krieg kam es zu Gefechten rund um die Stadt. Zwischen 1899 und 1903 war sie als \"Cidade do Acre\" die Hauptstadt der erklärten Republik Acre. Ab 1903 wurde das Gebiet endgültig von Brasilien beherrscht und die Stadt in Porto Acre umbenannt. Aus der Zeit des Kautschukbooms sind bis heute einige Gebäude erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Stadtverwaltung.", "content": "Stadtpräfekt (Exekutive) ist nach der Kommunalwahl 2016 für die Amtszeit 2017 bis 2020 Bené Nascimento von dem Partido Republicano da Ordem Social (PROS), der seinen Amtsvorgänger Carlinhos da Saúde von dem Partido da Social Democracia Brasileira (PSDB) ablöste. Die Legislative liegt bei der Câmara Municipal (Munizipkammer), der Stadtverordnetenkammer. Der Ort ist gleichzeitig Sitz des gleichnamigen Distrikts \"Distrito de Porto Acre\".", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Porto Acre hat neben der Funktion als kleiner Binnenflusshafen heute eine landwirtschaftliche Bedeutung. Der Ort und der zugehörige Distrikt ist überwiegend noch ein ländliches und bewaldetes Gebiet und ein regionales Zentrum der Schweinezucht. Mit den Gemeinden Acrelândia, Bujari, Capixaba, Plácido de Castro, Rio Branco und Senador Guiomard bildete sie von 1989 bis 2017 die geostatistische Mikroregion \"Rio Branco\" des IBGE, diese wiederum bildete mit den Mikroregionen \"Brasileia\" und \"Sena Madureira\" die Mesoregion \"Vale do Acre\", eine der beiden Mesoregionen in Acre.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Von Südwesten von Rio Branco herkommend führt die 55 km lange Staatsstraße AC-010 bis Porto Acre. Der internationale Hauptstadt-Flughafen Rio Branco liegt rund 70 km entfernt. Ein wichtiger Transportweg bildet der Rio Acre, der in der Regenzeit von Januar bis Mai auch noch weiter aufwärts bis in den Bundesstaat Amazonas führt. Nach Süden und Westen berührt er die Städte Rio Branco, Xapuri, Epitaciolândia, Cobija in Bolivien, Assis Brasil und Iñapari in Peru.", "section_level": 1}], "src_summary": "Porto Acre, amtlich \"Município de Porto Acre\", ist eine Kleinstadt im brasilianischen Bundesstaat Acre. Sie liegt am linken Ufer des Rio Acre im Nordosten des Bundesstaates ca. 58 km nördlich der Hauptstadt Rio Branco. ", "tgt_summary": null, "id": 1195046} {"src_title": "Abby Leach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Soweit heute feststellbar, liegt in Urkunden die erste Nennung von Mokritz als \"geslos\" im Jahr 1444 sowie als \"sicz\" im Jahr 1451 vor. 1474 wird von einem \"castrum nomine Mokruz\" gesprochen. Als erster Gesamteigentümer (per Kaufvertrag abgeschlossen am 4. August 1560 mit Lucas Zäckl und Franz Tacho) tritt Vizebanus Ambrož Gregorijanec auf. Die Herren von Gregorijanec (Gregorianitsch) starben 1610 aus, und die Herrschaft Mokritz gelangte über verschiedene Erbfolgen in den Familien Moscon, Draschkovich, Erdödy, Gallenberg schließlich 1727 ins Eigentum der Familie von Auersperg. Weitere Besitzer von Mokritz: Die Verbindung Auersperg-Gagern brachte mit sich, dass große Geister des 19. Jahrhunderts wie z. B. Theodor Mommsen und Anastasius Grün (ein Auersperg Vetter des Schlossherrn Gustav Graf von Auersperg) in Mokritz ein uns aus gingen. Während des Ersten Weltkriegs verkaufte Nicolaus Freiherr von Gagern, Bruder von \"Hans\" Moritz Heinrich Freiherr von Gagern (Künstler) und von \"Friedrich\" Heinrich Karl Gustav Max Freiherr von Gagern (Schriftsteller), die Hälfte des Nachlasses an Graf Economo aus Trieste; zwischen 1915 und 1922 waren die beiden Familien die Miteigentümer von Mokritz. In der Folge verkaufte Graf Economo seine Hälfte an Milan Prpič, einen Holzhändler. Der Holzindustrielle Berger aus Agram übernahm das Schloss am 1. August 1923 zur Gänze und verkaufte es 1937 weiter an das Erzbistum Agram, welches das Schloss als Seminar und Sommersitz für Kardinal Stepinac nutzte und vorbildlich erhielt und renovierte. Im Jahr 1941 wurde die Burg von der deutschen Wehrmacht besetzt. Nach dem Krieg, im Jahr 1945, wurde Mokritz verstaatlicht. Heute wird Mokritz als Schlosshotel und Golfplatz von der Terme Čatež verwaltet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Schloss Mokritz (Burg Mokrice) steht in Slowenien auf einer Anhöhe am Fuße des Gorjanci-Hügellandes (Žumberak-Gebirge), das hier in das Save-Tal abfällt, im Grenzgebiet zu Kroatien in der Nähe des Ortes Jesenice na Dolenjskem bei Brežice. Die 1444 erstmals urkundlich erwähnte mittelalterliche Burganlage wurde im 16. Jh. umgebaut. Es entstand eine Burg mit vier verschiedenen Flügeln, die einen unregelmäßigen vierseitigen Arkadeninnenhof umschließen. Die Burganlage wird von hervorspringenden Rundtürmen beschützt. Im Hof befindet sich ein Steinbrunnen mit einer Krone aus Schmiedeeisen und mit Statuen der vier Jahreszeiten, die aus dem Park an diesen Ort gebracht wurden. Mokritz war nebenbei ein großer Gutsbetrieb mit eigener Säge und Waldwirtschaft (gut 900 Hektar im Sichelburger Wald), Meierei, Teichwirtschaft und Obst- bzw. Weinbau, dem erst die Reblaus um 1900 ein Ende setzt. Der Mokritzer Sandstein fand Verwendung in vielen Großbauten des kaiserlichen Wiens (Votivkirche, Börse, Rathaus, Kunsthistorisches Museum usw.)", "tgt_summary": null, "id": 1206134} {"src_title": "J. Mayo Williams", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Bildung.", "content": "Adam Ulam entstammte einer polnisch-jüdischen Mittelstandsfamilie. Sein Vater war ein Rechtsanwalt in Lemberg, der ältere Bruder Stanisław Marcin (1909–1984), ein Mathematiker, war beim Manhattan-Projekt und der Entwicklung der Wasserstoffbombe beteiligt. Adam emigrierte im August 1939, kurz vor dem Überfall auf Polen, in die Vereinigten Staaten. Seine Hinterbliebenen kamen beim Holocaust in der Heimat um. Er schloss das Studium an der Brown University als Bachelor (BA) im Jahr 1943 ab, lehrte an der University of Wisconsin–Madison und promovierte 1947 zum \"Doctor of Philosophy\" (Ph. D.) an der Harvard University in Massachusetts. Im Jahr 1949 wurde ihm die US-amerikanische Staatsbürgerschaft verliehen. 1965 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences und 1989 in die American Philosophical Society gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliches Wirken.", "content": "Von 1973 bis 1974 sowie von 1980 bis 1992 wirkte er als Direktor am \"Russischen Forschungszentrum\" (Russian Research Center). Seit 1959 war er Professor für Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaften an der Harvard University und von 1953 bis 1955 Mitarbeiter am \"Zentrum für Internationale Studien\" (Center for International Studies) am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Ulam wirkte rund 45 Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Forscher, Berater und Hochschullehrer bis zur Pensionierung 1992 an der Harvard University. Er verfasste über 20 Monografien u. a. über Wladimir Iljitsch Lenin, Josef Stalin, Leo Trotzki, Josip Broz Tito, Alexander Herzen, Aleksandr Solzhenitsyn, Sergei Mironowitsch Kirow sowie über den Marxismus, Kommunismus, Kominform und Bolschewismus, die Russische Revolutionen 1917, den Titoismus und den Kalten Krieg.", "section_level": 2}], "src_summary": "Adam Bruno Ulam (* 8. April 1922 in Lemberg, Polen; † 28. März 2000 in Cambridge, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Politikwissenschafter, Neuzeithistoriker und Hochschullehrer.", "tgt_summary": null, "id": 1444966} {"src_title": "Seeschlacht von Kopenhagen (1428)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Künstlerische Laufbahn.", "content": "Mit der Musikszene kam Sandy Stewart schon mit 14 Jahren in Berührung, als sie in ihrer Heimatstadt Philadelphia in der Musikshow einer lokalen Fernsehstation auftrat. Mit 16 sang sie regelmäßig in einer Jazz-Sendung des NBC-Radioprogramms unter anderem mit dem Pianisten Dick Hyman und dem Bassisten Eddie Safranski. Ab 1952 begann Sandy Stewart Schallplatten aufzunehmen, wurde von den Produzenten aber auf anspruchslose Unterhaltungsmusik festgelegt. 1958 nahm sie mit dem Arrangeur Ray Ellis mehrere Titel für \"East West\" auf. Zu den Begleitmusikern dieser Session gehörten King Curtis (ts), Dick Hyman (p), Al Caiola, Everett Barksdale (git), Wendell Marshall (kb), Panama Francis(dr). 1962 war sie Bandvokalistin bei Benny Goodman. Während ihrer gesamten Schallplattenlaufbahn bekam sie nie einen langfristigen Plattenvertrag, obwohl sie mehrere Singles bei namhaften Plattenfirmen wie 20th Century, Okeh, Atco oder United Artists herausbrachte. Ihr einziger Titel, der es in die Hot 100 von Billbord schaffte, war der \"Song My Coloring Book\", der von Don Costa produziert, 1962 von der Plattenfirma Colpix veröffentlicht wurde. Er war zehn Wochen in den Hot 100 vertreten und erreichte mit Platz 20 seine beste Notierung. Trotz ihrer mäßigen Plattenerfolge hatte Stewart zahlreiche Auftritte in Fernsehshows bei Perry Como, Ed Sullivan und Johnny Carson, sowie in den Nightclubs von Las Vegas. Nach ihrer Heirat mit Morris Charlap, dem Komponisten von Peter Pan, zog sie sich für Jahre aus dem Musikgeschäft zurück. Erst ab Mitte der 1980er Jahre wurde sie wieder mit verschiedenen Projekten in der Musikszene tätig, so zum Beispiel mit dem Album \"Sandy Stewart and Family\" oder einem Album mit Songs von Jerome Kern. 2005 nahm sie 67-jährig ein Album mit ihrem Sohn, dem Jazzpianisten Bill Charlap, auf. Neben ihren Schallplattenaktivitäten war Sandy Stewart auch im Film und Fernsehen tätig. Um ein mehrjähriges Engagement in der \"Ernie–Kovacs–Fernsehshow\" wahrnehmen zu können, war sie 1954 von Philadelphia nach New York umgezogen. 1959 übernahm sie eine Hauptrolle in dem Musikfilm \"Go, Johnny, Go!\" In Deutschland war sie in den synchronisierten Filmen \"White Nights – Nacht der Entscheidung\" (1986) und \"Mr. Wrong – Der Traummann wird zum Alptraum\" (1996) zu sehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sandy Stewart (* 10. Juli 1937 als \"Sandra Galitz\" in Philadelphia, Pennsylvania) ist eine US-amerikanische Sängerin, die hauptsächlich in der Popmusikszene aktiv war.", "tgt_summary": null, "id": 967931} {"src_title": "Griechische Evangelische Kirche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "2009 wurde Martinot-Lagarde französischer Juniorenmeister im 60-Meter-Hürdenlauf und Vizejuniorenmeister über 110 Meter Hürden. Bei den Junioreneuropameisterschaften in Novi Sad belegte er im 110-Meter-Hürdenlauf den vierten Rang. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2010 im kanadischen Moncton sicherte er sich in 13,52 Sekunden den Titel. In der Saison 2011 erzielte er verletzungsbedingt keine nennenswerten Resultate. Das Jahr 2012 begann für Martinot-Lagarde vielversprechend. Er wurde französischer Hallenmeister über 60 Meter Hürden und gewann bei den Hallenweltmeisterschaften in Istanbul die Bronzemedaille hinter dem US-Amerikaner Aries Merritt und dem Chinesen Liu Xiang. Im Mai warf ihn jedoch eine Oberschenkelverletzung zurück, so dass er die Qualifikation für die Europameisterschaften in Helsinki wie auch für die Olympischen Spiele in London verpasste. 2013 verteidigte Martinot-Lagarde seinen nationalen Meistertitel im 60-Meter-Hürdenlauf erfolgreich. Bei den Halleneuropameisterschaften in Göteborg wurde er Dritter hinter dem Russen Sergei Schubenkow und dem Italiener Paolo Dal Molin. Mit einer persönlichen Bestleistung von 13,41 Sekunden über 110 Meter Hürden in die Saison gestartet, steigerte er sich bis auf 13,12 Sekunden, gelaufen Anfang Juli beim Meeting Areva in Paris. Bei den Weltmeisterschaften in Moskau schied er allerdings mit 13,63 Sekunden bereits im Vorlauf aus. Auch die Saison 2014 begann für Martinot-Lagarde wieder mit starken Leistungen in der Halle. Im 60-Meter-Hürdenlauf verbesserte er sich auf 7,45 Sekunden, wurde erneut französischer Meister und gewann bei den Hallenweltmeisterschaften in Sopot die Silbermedaille hinter dem US-Amerikaner Omo Osaghae. Im Freien zeigte er sich gegenüber den Vorjahren stark verbessert. Über 110 Meter Hürden siegte er unter anderem beim Prefontaine Classic in Eugene, bei den Bislett Games in Oslo und bei der Athletissima in Lausanne. Außerdem wurde er in dieser Disziplin erstmals französischer Meister. Bei seinem Sieg beim Herculis in Monaco erzielte er eine Zeit von 12,95 Sekunden und unterbot damit den französischen Rekord von Ladji Doucouré um zwei Hundertstelsekunden. In der Folge reiste er als Favorit zu den Europameisterschaften in Zürich an, blieb dort jedoch mit dem dritten Platz in 13,29 Sekunden hinter den Erwartungen zurück. Ursprünglich war er nur Vierter geworden, rückte aber nach der Disqualifikation seines Landsmanns Dimitri Bascou auf den Bronzerang vor. Bei den Halleneuropameisterschaften 2015 in Prag siegte Martinot-Lagarde über 60 Meter Hürden in 7,49 Sekunden vor seinen Landsleuten Bascou und Wilhem Belocian. Auch sein Start in die Freiluftsaison verlief sehr erfolgreich. Beim \"Prefontaine Classic\" siegte er in der zwischenzeitlichen Weltjahresbestleistung von 13,06 Sekunden vor dem Olympiasieger Aries Merritt. Außerdem wurde er beim London Grand Prix Zweiter hinter dem ehemaligen Weltmeister Jason Richardson aus den Vereinigten Staaten. Bei den Weltmeisterschaften in Peking belegte er den vierten Rang und verpasste somit eine Medaille. 2016 holte Martinot-Lagarde bei den Hallenweltmeisterschaften in Portland wie schon zwei Jahre zuvor in Sopot erneut die Silbermedaille. Dabei musste er sich nur dem späteren Olympiasieger Omar McLeod aus Jamaika geschlagen geben. In der Freiluftsaison produzierte er wechselhafte Ergebnisse. Nach einem sechsten Platz beim Prefontaine Classic gelang ihm bei der Golden Gala in Rom als Zweiter wieder eine Podestplatzierung. Bei den französischen Meisterschaften in Angers wiederum erreichte er nach einem Fehler an der siebten Hürde lediglich einen enttäuschenden sechsten Platz. Seine Saisonbestleistung erzielte er mit 13,17 Sekunden als Drittplatzierter beim Herculis. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro belegte er in 13,29 Sekunden den vierten Rang. 2017 gewann Martinot-Lagarde bei den Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften über 60 Meter Hürden die Silbermedaille hinter dem Briten Andrew Pozzi. Eine Verletzung im Mittelfußknochen zwang ihn, auf den Rest der Saison zu verzichten. Bei den Hallenweltmeisterschaften 2018 in Birmingham belegte er im 60-Meter-Hürdenlauf den fünften Platz. Seinen bis dahin bedeutendsten internationalen Erfolg feierte er mit dem Titelgewinn bei den Europameisterschaften in Berlin. Im Finale über 110 Meter Hürden setzte er sich mit einem Vorsprung von nur zwei Tausendstelsekunden gegen den Favoriten Sergei Schubenkow aus Russland durch. 2019 holte Martinot-Lagarde bei den Halleneuropameisterschaften in Glasgow die Silbermedaille im 60-Meter-Hürdenlauf. Bei den Weltmeisterschaften in Doha gewann er über 110 Meter Hürden die Bronzemedaille hinter dem US-Amerikaner Grant Holloway und dem unter neutraler Flagge startenden Russen Sergei Schubenkow.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pascal Martinot-Lagarde (* 22. September 1991 in Saint-Maur-des-Fossés) ist ein französischer Leichtathlet, der sich auf den Hürdenlauf spezialisiert hat. Mit einer Zeit von 12,95 Sekunden hält er den französischen Rekord im 110-Meter-Hürdenlauf. Sein älterer Bruder Thomas ist ebenfalls ein erfolgreicher Hürdenläufer.", "tgt_summary": null, "id": 1754804} {"src_title": "Top Ten Club", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund und Geschichte.", "content": "Die seit 1958 verliehenen Grammy Awards (eigentlich Grammophone Awards) werden jährlich in zahlreichen Kategorien von der National Academy of Recording Arts and Sciences (NARAS) in den Vereinigten Staaten von Amerika vergeben, um künstlerische Leistung, technische Kompetenz und hervorragende Gesamtleistung ohne Rücksicht auf die Album-Verkäufe oder Chart-Position zu ehren. Der Grammy Award for Best Music Film wurde 1984 als Best Video Album neben dem Grammy Award for Best Music Video als einer von zwei Nachfolgern des 1982 und 1983 vergebenen Grammy Award for Video of the Year eingeführt und wechselte seitdem mehrfach seinen Namen: Er wird vergeben an Darsteller, Regisseure und Produzenten von qualitativ hochwertigen längeren Musikvideos und Musikfilmen, darunter Dokumentar- und Konzertfilmen. 1988 und 1989 wurden die Kriterien für diese Kategorie verändert und der Preis wurde in zwei Kategorien als Best Concept Music Video und Best Performance Music Video vergeben. 1990 wurde die ursprüngliche Form wieder hergestellt. Vorausgesetzt werden mindestens 51 % Musikanteil der darstellenden Künstler. Der Preis wurde je zweimal an die Musiker Madonna und Sting vergeben, die diesen Preis als Darsteller damit am häufigsten bekamen; Madonna war insgesamt viermal nominiert. Der Regisseur David Mallet ist der einzige Regisseur, der den Preis ebenfalls zweimal erhielt. Am häufigsten nominiert, ohne den Preis erhalten zu haben, waren die Eurythmics mit drei Nominierungen.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinner und Nominierte.", "content": "In den Jahren 1984 und 1985 wurden nur die Darsteller mit dem Preis ausgezeichnet. 1986 wurde dann neben den Künstlern auch der Regisseur und seit 1987 auch die Produzenten ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Grammy Award for Best Music Film (bis 2013 bekannt als Best Long Form Music Video) ist ein Musikpreis, der seit 1984 unter wechselnden Bezeichnungen bei den jährlich stattfindenden Grammy Awards verliehen wird. Ausgezeichnet werden Musikfilme, wobei der Preis gegenüber dem Grammy Award for Best Music Video für Musikvideos einzelner Songs abgegrenzt wird.", "tgt_summary": null, "id": 536241} {"src_title": "Honda Indy Toronto 2014", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Spáňov befindet sich in der Neugedeiner Furche (\"Kdyňská brázda\"). Im Osten erheben sich die Bílka (453 m), der Slupný (601 m) und der Rýzmberk (680 m), südöstlich der Klepný (556 m). Östlich liegt der Teich Novodvorský rybník. Durch den Ort führt die Bahnstrecke Janovice nad Úhlavou–Domažlice, am nordöstlichen Ortsrand verläuft die Straße I/22 zwischen Domažlice und Klatovy. Nachbarorte sind Sedlice und Zahořany im Norden, Levcův Mlýn, Stanětice und Oprechtice im Nordosten, Nový Dvůr und Starý Dvůr im Osten, Kout na Šumavě und Starec im Südosten, Bělohrad, Štítovky und Nový Klíčov im Süden, Starý Klíčov im Südwesten, Mrákov, Stráž, Nevolice und Smolov im Westen sowie Domažlice und Bořice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes erfolgte im Jahre 1372 als Sitz des Vladiken Sudivoj von Spáňov. Zu den nachfolgenden Besitzern gehörten Otík von Tisová sowie die Spaňovský von Lisov. Im 15. Jahrhundert kaufte die Stadt Taus das Dorf. Wegen der Teilnahme am Ständeaufstand gegen die Habsburger wurden die Güter der Stadt 1547 durch König Ferdinand I. konfisziert. Danach gehörte das Gut der Böhmischen Kammer und zum Ende des 16. Jahrhunderts zur Herrschaft Riesenberg, bis es die Stadt wieder erwarb. Gepfarrt war Spáňov zur Pfarrkirche Mariä Verkündung in der Unteren Vorstadt von Taus. In der berní rula von 1654 sind für Spáňov acht Bauern, zwei Chalupner, ein Gärtner und ein Schäfer ausgewiesen. In der Mitte des 18. Jahrhunderts bestand das Dorf aus 16 Anwesen. Der Schulunterricht erfolgte ab 1794 in der von Johann Philipp von Stadion gegründeten Filialpfarrschule in Kauth. Im Jahre 1839 lebten in Spáňov 232 Personen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Spáňov ein Tauser Ratsdorf. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaft bildete \"Spaňov\"/\"Spanow\" ab 1850 mit dem Ortsteil \"Smolov\"/\"Smolov\" eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Taus. Ab 1868 gehörte die Gemeinde zum Bezirk Taus. Im Zuge der Errichtung der Eisenbahn von Taus nach Brünn erhielt der Ort 1888 einen Haltepunkt. Die Namensform \"Spáňov\" ist seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts gebräuchlich. Im Jahre 1900 lebten in den 39 Häusern von Spáňov 209 Personen. Die Straße nach Mrákov wurde 1912 gebaut. 1961 wurde Smolov nach Mrákov umgemeindet. Zwischen 1985 und 1990 gehörte Spáňov als Ortsteil zu Kout na Šumavě.", "section_level": 1}], "src_summary": "Spáňov (deutsch \"Spanow\", früher auch \"Spaniow\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt fünf Kilometer südöstlich von Domažlice und gehört zum Okres Domažlice.", "tgt_summary": null, "id": 193692} {"src_title": "Crewe Hall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Mittelpunkt der Serie steht das Ermittlungsteam der Mordkommission rund um Detective Angie Flynn. Diese ist eine alleinerziehende Mutter, die Familie und Beruf unter einen Hut bekommen muss. Die Serie ist nach dem Prinzip der invertierten Detektivgeschichte aufgebaut. Motive zeigt dem Zuschauer bereits zu Anfang der Folge das Opfer und dessen Mörder. Im Verlauf jeder Folge wird geklärt, welches Motiv der Täter hatte und in welchem Verhältnis er zum Opfer stand.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entsteht durch die Synchronfirma \"FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH\" in München nach einem Dialogbuch von Christine, Patrick Roche und Simon Mora und unter der Dialogregie von Hartmut Neugebauer und Simon Mora (ab Staffel 4).", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Nach der Verpflichtung Kristin Lehmans für die zentrale Hauptrolle begannen die Dreharbeiten zur ersten Staffel der Serie am 17. September 2012. Kurz vor Ende der ersten Staffel der Serie bestellte CTV eine dreizehnteilige zweite Staffel der Serie. Im September 2013 wurden Warren Christie und Valerie Tian für weitere Hauptrollen in der Serie verpflichtet. Die Dreharbeiten zur zweiten Staffel dauerten von September 2013 bis Januar 2014. Auf Grund von gestiegenen und sehr hohen Einschaltquoten bestellte CTV im Mai 2014 eine dritte Staffel der Serie in Form von weiteren 13 Episoden. Am 1. Juni 2015 wurde die Serie um eine vierte Staffel verlängert. Mitte Februar 2016, nach dem Ende der Produktion der vierten Staffel, stellte CTV die Produktion der Serie ein. In Kanada startete die erste Staffel der Serie am 3. Februar 2013 nach dem Super Bowl. Die erste Folge der Serie wurde von 1,23 Millionen Zuschauer gesehen. Insgesamt verfolgten die erste Staffel der Serie durchschnittlich 1,1 Millionen Zuschauer, was die Serie zur meistgesehenen Fernsehserie der Season 2012/2013 in Kanada machte. Die Ausstrahlung dieser Staffel endete am 16. Mai 2013. Die zweite Staffel der Serie wurde vom 6. März bis zum 29. Mai 2014 ausgestrahlt und von durchschnittlich 1,3 Millionen Zuschauer gesehen. Die Ausstrahlung der dritten Staffel erfolgt seit dem 8. März 2015 bis voraussichtlich zum 7. Juni 2015. Bereits Ende Januar 2013, noch vor Ausstrahlung der ersten Folge der Serie in Kanada, sicherte sich ABC die Ausstrahlungsrechte der Serie in den Vereinigten Staaten als Ersatz für die Serie \"Weird Desk\". Die erste Staffel der Serie wurde vom 20. Mai bis zum 29. August 2013 ausgestrahlt und von durchschnittlich 4,70 Millionen Zuschauern verfolgt. Die Ausstrahlung der zweiten Staffel begann am 21. Mai 2014. Die Serie wird in Deutschland auf dem Pay-TV-Sender TNT Serie ausgestrahlt. Die erste Staffel wurde zwischen dem 19. August und dem 11. November 2013 gesendet. Die zweite Staffel wurde vom 30. September bis zum 23. Dezember 2014 ausgestrahlt. Die dritte Staffel lief vom 13. November bis zum 1. Dezember 2015. Die finale vierte Staffel soll ab dem 12. November 2016 ausgestrahlt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstrahlung.", "content": "Im Free-TV läuft die Serie bei VOX, die erste Staffel startete am 5. Januar 2015, nahm die Serie aber nach sechs Folgen aus dem Programm. Vom 3. Februar bis zum 1. Juni 2016 setzte VOX die Ausstrahlung mit den restlichen Folgen der ersten Staffel und der zweite Staffel fort. In Österreich wird die erste Staffel der Serie seit dem 16. April 2014 auf dem Free-TV-Sender Puls 4 ausgestrahlt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Fernsehserie wurde bei Metacritic mit einem Metascore von 50/100 basierend auf 14 Rezensionen bewertet. Chris Popp von booknerds.de schrieb „Was bei \"Motive\" bereits während der ersten Episode auffällt, ist, dass der Fokus auf das Wesentliche gerichtet ist, nämlich auf den Fall an sich. [...] Das mag vielleicht nicht unbedingt revolutionär oder innovativ sein, doch es ist auf gewisse Weise erfrischend und dürfte vor allem jene Krimiserienfans erfreuen, denen die Basics wichtiger sind als das Drumherum, das in manchen Serien doch gerne mal überhand nimmt.“ Des Weiteren findet er, dass „letzten Endes [...] eine überwiegend spannende Procedural-Serie erschaffen [wurde], die mit dem Verzicht auf sämtlichen Firlefanz wohl eine der puristischsten dieses noch jungen Jahrzehnts ist, denn hier ist Krimi wieder Krimi – und das, obwohl man bereits den Bösewicht, der nicht selten das eigentliche Opfer ist, bereits nach zwei Minuten kennt. Diese erste Staffel macht auf jeden Fall Lust auf eine weitere.“ Loryn Pörschke von Serienjunkies.de hat ebenfalls viele lobende Worte für die Serie übrig. In ihrem Review zur Pilotfolge schrieb sie, dass „die ersten zwei Szenen der Pilotepisode der Serie \"Motive\" [...] jeweils einen zusammenhanglosen Blick in das Leben des Mörders und seines Opfers [werfen]. Mit der dritten Szenerie lernt der Zuschauer Detective Angie Flynn (Kristin Lehman, The Killing) kennen. Zumindest die dritte Bekanntschaft könnte der Beginn einer längeren Freundschaft werden. Denn mit der Serie \"Motive\" bringt der Sender CTV einen Krimi der anderen Art an den Start und umgarnt Krimifans, die sich mit gut gemachten Procedurals anfreunden können aber sich etwas Abwechslung von den üblichen Verdächtigen wünschen.“ Insgesamt ist sie der Meinung, dass „der düstere Erzählton mit einem Sinn für Humor sicher so manchen Krimifan vor die Mattscheibe [lockt]. Und das Konzept, das auf dem Papier schon interessant wirkt, enttäuscht auch in der praktischen Umsetzung nicht.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Motive ist eine kanadische Krimiserie des Senders CTV. Die Serie wurde zum ersten Mal nach dem Super Bowl XLVII ausgestrahlt und erreichte 1,23 Millionen Zuschauer. Damit war die Serie die erfolgreichste kanadische Fernsehserie der Saison 2012/13. In den USA wurden die ersten beiden Staffeln der Serie im Sommerprogramm von ABC ausgestrahlt. Aufgrund schwacher Quoten entschied man sich, die dritte Staffel nicht auszustrahlen. Diese und weitere Staffeln waren stattdessen beim Sender USA Network zu sehen. Eine Ausstrahlung der 3. Staffel war ab 1. April 2016 geplant. Eine vierte Staffel wurde von März bis August 2016 beim Sender CTV ausgestrahlt.", "tgt_summary": null, "id": 1765279} {"src_title": "Charles L. McNary", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Sparta liegt im mittleren Westen Wisconsins beiderseits des La Crosse River, einem linken Nebenfluss des die Grenze zu Minnesota bildenden Mississippi. Die geografischen Koordinaten von Sparta sind 43°56′39′′ nördlicher Breite und 90°48′46′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 17,09 km2 und wird von den Towns Sparta (im Westen) und Angelo (im Osten) umgeben, ohne einer davon anzugehören. Nachbarorte von Sparta sind Cataract (17,8 km nördlich), Angelo (an der nordöstlichen Stadtgrenze), Tomah (28,1 km östlich), Norwalk (22,9 km südöstlich), Leon (8,3 km südlich), Rockland (11,5 km südwestlich) und Burns (15,5 km westlich). Am östlichen Stadtrand von Sparta befindet sich mit \"FortMcCoy\" eine Garnison der U.S. Army. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Wausau (184 km nordöstlich), Wisconsins größte Stadt Milwaukee (295 km westsüdwestlich), Wisconsins Hauptstadt Madison (184 km südöstlich), Rockford in Illinois (294 km in der gleichen Richtung), die Quad Cities in Illinois und Iowa (304 km südlich), La Crosse am Mississippi (45,9 km westsüdwestlich), Rochester in Minnesota (156 km westlich) und die Twin Cities in Minnesota (270 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Interstate 90 verläuft entlang des südlichen Stadtrandes von Sparta. Im Stadtzentrum treffen die Wisconsin State Highways 16, 21, 27 und 71 zusammen. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Durch Sparta verläuft eine Eisenbahnlinie für den Frachtverkehr der Canadian Pacific Railway (CPR). In Sparta treffen der Elroy-Sparta State Trail und der La Crosse River State Trail zusammen, zwei auf der Trasse einer ehemaligen Eisenbahnstrecke der früheren Chicago and North Western Railway verlaufende Rail Trails für Wanderer und Radfahrer. Im Winter können die Wanderwege auch mit Schneemobilen befahren werden. Mit dem \"Sparta/Fort McCoy Airport\" befindet sich 8 km westlich von Sparta ein in Besitz der U.S. Army befindlicher Flugplatz, der auch für zivile Nutzung (Allgemeine Luftfahrt) geöffnet ist. Der nächstgelegene Verkehrsflughafen ist der La Crosse Regional Airport (43,4 km westsüdwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Sparta 9522 Menschen in 3986 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 557,2 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 3986 Haushalten lebten statistisch je 2,32 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 92,2 Prozent Weißen, 1,5 Prozent Afroamerikanern, 0,6 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,5 Prozent Asiaten, 0,1 Prozent Polynesiern sowie 3,5 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,6 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 6,8 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 24,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 60,5 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 14,6 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,2 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 41.132 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 20.518 USD. 14,9 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sparta ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) und Verwaltungssitz des Monroe County im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Im Jahr 2010 hatte Sparta 9522 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 2372005} {"src_title": "Christian Bregazzi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Patrizia Nanz wuchs zweisprachig (deutsch-italienisch) in München auf. Von 1984 bis 1990 studierte sie – unterstützt durch die Bayerische Hochbegabtenförderung – Philosophie an der Jesuitenhochschule S.J. sowie Philosophie, Geschichte und Literaturwissenschaft in München, Mailand und Frankfurt am Main. Gleichzeitig absolvierte sie eine journalistische Ausbildung am Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses und hospitierte bei verschiedenen Tageszeitungen (u. a. im Feuilleton der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“). Sie beendete das Studium mit einer sprachphilosophischen Arbeit bei Jürgen Habermas. Von 1991 an hat sie viele Jahre als Wissenschafts- und Sachbuchlektorin beim S. Fischer Verlag und bei Giangiacomo Feltrinelli Editore (Mailand) gearbeitet. Nach einem Forschungssemester bei Charles Taylor an der McGill Universität (Montreal) nahm sie 1997 ein politikwissenschaftliches Promotionsstudium am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz auf. Patrizia Nanz promovierte mit einer Arbeit über Europäische Öffentlichkeit: „Europolis. Constitutional patriotism beyond the nation-state“ (Jury: Philippe C. Schmitter, Jürgen Habermas, Charles Sabel, Peter Wagner). Nach Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn und als Marie-Curie-Post-doc-Fellow zum Thema „Democracy, Deliberation and Learning at the Transnational Level: Risk Regulation in the European Union and the World Trade Organisation“ am \"Centre for the Study of Democracy\" an der Westminster University (London) ist sie seit 2002 Professorin an der Universität Bremen (Schwerpunkt Politische Theorie). 2003 war sie Gastwissenschaftlerin am MIT (Cambridge, Mass.), 2002 Fellow am Hanse-Wissenschaftskolleg in Delmenhorst und 2005/2006 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungstätigkeit und Wirken.", "content": "Patrizia Nanz' thematische Schwerpunkte sind das politische Projekt Europa, die gesellschaftliche Rolle und Verantwortung von Wissenschaft, die Weiterentwicklung der Demokratie und Partizipationsforschung insbesondere zu Themen wie Klimawandel, Biotechnologie, Energiewende, Endlager. Sie leitete von 2002 bis 2010 das Forschungsprojekt „Partizipation und Legitimation in internationalen Organisationen“ im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereichs „Staatlichkeit im Wandel“ an der Universität Bremen (ab 2006 zusammen mit Jens Steffek). Von 2005 bis 2009 verantwortete sie den deutschen Teil des Forschungsprojekts „Giving New Subjects a Voice: Migrants, Organisations and Integration into the Health Care System“, finanziert von der Volkswagenstiftung. Von 2007 bis 2010 leitete sie das Forschungsprojekt \"Fundamental Rights in the European Union\" im Rahmen des europäischen Forschungsnetzwerks \"Resources, Rights and Capabilities: In Search of Social Foundations for Europe\" (CAPRIGHT), finanziert von der Europäischen Union. 2009 gründete Patrizia Nanz (mit Archon Fung, Mark Warren u. a.) die Wiki-Plattform \"participedia\", eine Datenbank für demokratische Innovationen weltweit. Sie ist seither Mitglied des Lenkungsausschusses. Von 2011 bis 2013 war sie Teil des vom \"Social Science and Humanities Research Council of Canada\" geförderten Projekts „Participedia: Strengthening an emerging global partnership“. Seit 2013 leitet sie zusammen mit Klaus Töpfer (IASS Potsdam) und Claus Leggewie (KWI) das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt \"Demoenergie\". Dabei geht es u. a. darum, dialogorientierte Bürgerbeteiligungverfahren in Konflikt- und Mobilisierungssituationen im Rahmen des Trassenneubaus, z. B. am Ostbayernring, zu konzipieren, durchzuführen und zu evaluieren. Am IASS leitet sie die Forschungsprojekte Futurisierung von Politik, Narrative und Bilder der Nachhaltigkeit, Umsetzung des Pariser Abkommens, Governance der Ozeane, Ko-Kreation und zeitgemäße Politikberatung sowie das Projekt sozialer Strukturwandel und responsive Politikberatung in der Lausitz. Patrizia Nanz ist Mitglied des Kuratoriums der Umwelt-Akademie München und des Fachbeirats Bildung und Diskurse des Goethe Instituts. Außerdem ist sie Mitglied des Kuratoriums Europäisches Forum Alpbach sowie Mitglied des „Scientific Committee“ des \"World Forum for Democracy\" (Europarat). Sie berät unter anderem Unternehmen, Behörden und Regierungen in verschiedenen europäischen Ländern.", "section_level": 1}, {"title": "Kohleausstieg in Deutschland.", "content": "Im Rahmen einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist Patrizia Nanz auch an einem Projekt zum Kohleausstieg in der Lausitz beteiligt. Nanz und das IASS analysieren in ihrem Projekt „Sozialer Strukturwandel und responsive Politikberatung in der Lausitz“ die überregionalen Gelegenheiten für einen demokratisch gestalteten und sozial gerechten Strukturwandel in der Lausitz und entwickeln in diesem Kontext unter anderem Vorschläge für die Strukturierung regionaler Kooperationsprozesse. Die interdisziplinäre Forschungsgruppe beschäftigt sich mit den Spannungsfeldern und Möglichkeiten eines demokratischen und nachhaltigen Strukturwandels unter der Berücksichtigung des historischen und politischen Hintergrunds sowie der Einbeziehung der Menschen in der Region. Die Erkenntnisse des Projekts stehen politischen und gesellschaftlichen Akteuren zur Verfügung und fließen in die Arbeit der „Zukunftswerkstatt Lausitz“ mit ein, die das IASS-Projekt begleitet.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030.", "content": "Patrizia Nanz ist Ko-Vorsitzende der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030. Die 2017 gegründete Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 leistet Beiträge zu den Umsetzungsprozessen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie im Kontext der Agenda 2030 und deren 17 nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs). Ihr Ziele sind: Bündelung bestehenden Wissens für politische Umsetzungsprozesse sowie Rückkopplung von Forschungsbedarfen mit der Wissenschaft, Zusammenarbeit fördern für eine breite Aktivierung der Wissenschaft für Nachhaltigkeit, kritisch-konstruktive Begleitung von Nachhaltigkeitspolitik aus der Perspektive der Wissenschaft, Intensivierung des Dialogs und neue Partnerschaften zwischen den unterschiedlichen Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu Nachhaltigkeitsfragen. Die Plattform arbeitet transdisziplinär und wissenschaftlich unabhängig, und sie ist systematisch eingebunden in den Steuerungs-, Dialog- und Umsetzungsprozess der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaft in bedrohten Zeiten.", "content": "Patrizia Nanz beschäftigt sich mit den gegenwärtigen Krisen von Demokratie und Wissenschaft. Populistischen Bewegungen schlagen Kapital aus jenen Legitimitätskrisen demokratischer Systeme, die die sozialwissenschaftliche Forschung schon länger beobachtet. Zugleich befindet sich auch die Wissenschaft in der Krise, von der die Rede über ‚Alternative Fakten‘ oder ‚Post-Truth‘ nur die Spitze des Eisbergs sind. Vor diesem Hintergrund forscht Nanz zu Transformationen des Wissenschaftssystems, insbesondere zu Formen der Generierung von gesellschaftlich relevantem und gemeinwohlorientiertem Wissen mit Akteuren der Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft (z. B. Ko-Kreation). Dabei erprobt sie auch sogenannte thinking spaces, neue Formen der Koproduktion langfristiger Zukünfte zwischen Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Partizipation, Beteiligung.", "content": "Patrizia Nanz vertritt, wie Claus Leggewie und weitere, den Ansatz einer Partizipation durch eine Beteiligung von wenigen, zufällig ausgewählten Bürgern, (z. B. Bürgerrat), die Lösungsvorschläge zu Zukunftsfragen erarbeiten. Die Gremien sind konsultativ und erfordern eine Bestätigung eines demokratisch legitimierten Gemeinderats, Landtags oder Bundestags. Dieser Ansatz ist mit der Planungszelle nach Peter Dienel verwandt. 2020 erschien das Buch „Reconstructing Democracy“ (Harvard University Press), in dem Patrizia Nanz gemeinsam mit Charles Taylor und Madeleine Beaubien Taylor anhand von lokalen Beispielen beschreibt, wie Demokratien in Transformationen durch eine Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern neu belebt werden kann. Darüber hinaus vertritt sie aktuell jedoch die Meinung, dass eine Ergänzung der repräsentativen Demokratie durch Bürgerbeteiligung allein nicht ausreicht, um der Krise der Demokratie zu begegnen. Wenn das Vertrauen in die Demokratie als Staatsform schwindet, wie Umfragen zeigen, gilt es zuallererst deren Glaubwürdigkeit zu stärken: durch eine Politik, die sich langfristige Ziele setzt und dafür Verantwortung übernimmt. Wenn die offene Gesellschaft überleben will, muss sie demokratische Grundrechte und -werte offensiv vertreten und sich um eine funktionierende breite Öffentlichkeit, Gemeinsinn und Zusammenhalt bemühen. Nanz fordert als eine (Teil-)Lösung zukünftige Verantwortungsträger in Europa so auszubilden, dass sie ethisch tragfähige und unterschiedliche Wissensformen integrierende Entscheidungen treffen können.", "section_level": 2}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Hannah Arendt: \"Wahrheit und Politik.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Patrizia Nanz (* 9. Juli 1965 in Stuttgart) ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin und Expertin für Demokratie, transformative Wissenschaft und nachhaltige Entwicklung. ", "tgt_summary": null, "id": 29858} {"src_title": "Die Unersättlichen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Styling der damaligen Le-Mans-Rennfahrzeuge beeinflusste das Design des 9 Sports. Der Wagen war als Zweisitzer ausgelegt, konnte aber für kurze Strecken bis zu zwei weitere Passagiere aufnehmen. Diese saßen fast aufrecht und hatten nicht viel Platz, insbesondere nicht für ihre Beine. Angetrieben wurde der 9 Sports von einem Vierzylinder-Reihenmotor mit obenliegender Nockenwelle und 60 mm Bohrung, der von zwei SU-Fallstromvergasern gespeist wurde. Das sehr eng gestufte Getriebe ließ den Wagen eher für Geländewettbewerbe als geeignet erscheinen, wo es eher auf Drehmoment und Beschleunigung ankam als auf Höchstgeschwindigkeit. Die starren Achsen waren an halbelliptischen Blattfedern aufgehängt und mit großen, einstellbaren Reibungsstoßdämpfern von \"Andre Hartford\" bedämpft. Die serienmäßigen hydraulisch betätigten Trommelbremsen mit 254 mm Durchmesser von \"Lockheed\" bremsten das Fahrzeug nur durchschnittlich gut ab. Der 9 Sports entwickelte 35 bhp (26 kW) bei 4500/min. und erreichte bei umgeklappter Windschutzscheibe eine Höchstgeschwindigkeit von 105,7 km/h. War die Windschutzscheibe aufgestellt, so sank die erzielbare Höchstgeschwindigkeit nur leicht auf 102,5 km/h. Die Dauergeschwindigkeit lag bei ca. 80 km/h. Mit seinen vielen edlen Einbauten war der Singer 9 Sports ein Blickfang: ein Lenkrad von \"Ashby Brooklands\", Polsterung in Möbelqualität und ein Mahagoni-Armaturenbrett. Der serienmäßig ausgestattete Wagen kostete £ 185 und übertraf damit seine nächsten Konkurrenten in Preis, Qualität und Fahrleistungen. Bereits Ende 1933 lief die Fertigung aus. 1935 ersetzte ihn der 9 Le Mans.", "section_level": 1}, {"title": "Sporterfolge.", "content": "Der 9 Sports war der erste Sportwagen, der einen größeren Fankreis hatte. In relativ kurzer Zeit wurde er für seine guten Fahrleistungen bekannt. Darüber hinaus pries man ihn für sein Aussehen. Die ersten Exemplare nahmen erfolglos an den letzten Rennen des Herbstes 1932 teil. Neun Stück von ihnen schlugen sich aber sehr gut und brachten an Weihnachten 1932 die 8 besten Plätze im \"London-Exeter-Rennen\" nach Hause. Einem größeren Publikum wurde der 9 Sports im 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1933 bekannt, als ein von \"Barnes\" und \"Langley\" gelenkter Wagen das erste britische Auto mit weniger als 1000 cm3 und Saugmotor wurde, das zum \"Rudge-Whitworth Biennial Cup\" zugelassen wurde. Die leichten Änderungen dieses Exemplar gegenüber dem Serienmodell erschöpften sich in einem mild getunten Motor mit höherer Verdichtung, größeren Scheinwerfern, veränderten Getriebeübersetzungen und einem Langstreckenbenzintank, der die Sitzplätze der Fondpassagiere mit beanspruchte. Zusammen mit anderen Singer-Modellen nahm der 9 Sports an anderen interessanten Langstrecken-Zuverlässigkeitswettbewerben teil. Ein Team von drei 9 Sports-Serienmodellen erreichte einige der höchsten Alpenpässe beim \"Alpine-6-Days-Trial\". Die gesamte Singer-Flotte erreichte den 2. Platz bei den Fahrzeugen bis 1100 cm3 Hubraum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Singer 9 Sports ist ein Roadster, den der britische Automobilhersteller Singer nur im Jahre 1933 herstellte. Der im Herbst 1932 vorgestellte Wagen entstand auf Basis des Zweisitzers der Singer-9-Baureihe. Anders als die anderen Singer-Modelle aus Birmingham wurde der 9 Sports in Coventry gebaut.", "tgt_summary": null, "id": 1694362} {"src_title": "Urheberrecht (Europäische Union)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kraftwerksblöcke.", "content": "Das Kraftwerk besteht aus insgesamt neun Blöcken unterschiedlicher Leistung, die von 2009 bis 2012 in Betrieb gingen. Die Kessel der Blöcke 1 bis 4 wurden von Babcock & Wilcox (B&W) geliefert, die Turbinen und Generatoren dafür stammen von \"Beijing Beizhong\" (BB). Die Kessel der Blöcke 5 bis 9 wurden von \"Harbin Boiler\" (HB) geliefert, die Turbinen und Generatoren dafür stammen von \"Dongfang\" (DF). Die folgende Tabelle gibt einen Überblick: Für den Betrieb der vier 330-MW-Blöcke müssen 4,8 Mio. t Kohle pro Jahr importiert werden, für die ersten beiden 660-MW-Blöcke 4,2 Mio. t und für die restlichen drei 660-MW-Blöcke werden 6,4 Mio. t Kohle pro Jahr aus dem Bundesstaat Odisha bezogen. Alle 660-MW-Blöcke verwenden superkritische Dampferzeuger (: siehe Überkritisches Wasser), um den Wirkungsgrad zu erhöhen. Das Kraftwerk wurde dafür als erstes weltweit von der UNFCCC zertifiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die importierte Steinkohle wird per Schiff aus Bunyu, Indonesien angeliefert. Das Kraftwerk verfügt deshalb über einen eigenen Pier, der etwa 5 km vom Kraftwerk entfernt ist. Der von der Firma Adani betriebene Kohlehafen in Mundra ist der größte in Asien. Eine bipolare HGÜ-Leitung mit einer Betriebsspannung von 500 kV und mit einer Länge von ca. 1000 km verbindet das Kraftwerk Adani Mundra mit Mahendragarh im Bundesstaat Haryana. Die Leitung kann maximal 2,5 GW übertragen und wurde von Siemens errichtet. Im Dezember 2013 übertraf das Kraftwerk erstmals seine konzipierte Höchstleistung und stellte mit 4,644 GW einen neuen Rekord auf. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Kraftwerk Tata Mundra.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kraftwerk Adani Mundra ist ein Kohlekraftwerk in Indien, das am Arabischen Meer nahe der Stadt Mundra im Bundesstaat Gujarat gelegen ist. ", "tgt_summary": null, "id": 2049963} {"src_title": "Ants Laaneots", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Lucas Hedges wurde als Sohn des Schriftstellers, Drehbuchautors und Filmregisseurs Peter Hedges (* 1962) und der Dichterin Susan Bruce (Titman) geboren. Einen ersten kleinen Filmeinsatz vermittelte ihm sein Vater 2007 als Marlene Lawstons Tanzpartner in seinem romantischen Drama \"Dan – Mitten im Leben!\" Im Jahre 2012 begann der Junge dann ernsthaft mit der Schauspielerei. Es folgten Rollen in Wes Andersons Drama \"Moonrise Kingdom\" und in Dante Ariolas Kinoproduktion \"Ein tolles Leben\". 2013 spielte er in dem Film \"Labor Day\" von Jason Reitman die Rolle des Richard und der Regisseur Terry Gilliam gab ihm die Rolle des Bob in seinem Fantasy-Drama The Zero Theorem neben Schauspielern wie Christoph Waltz, Mélanie Thierry und David Thewlis. Der Regisseur Wes Anderson gab ihm 2014 erneut einen kleinen Part in seiner Kinokomödie \"Grand Budapest Hotel\". Darüber hinaus sah man ihn 2014 noch in dem Drama \"Kill the Messenger\" von Michael Cuesta. 2016 verkörperte er in Kenneth Lonergans Filmdrama \"Manchester by the Sea\" die Rolle des Patrick. Diese brachte ihm 2017 eine Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller ein. Neben seiner Tätigkeit beim Film trat er 2012 auch in dem prominent besetzten Fernsehdrama \"The Corrections\" neben Schauspielern wie Maggie Gyllenhaal, Ewan McGregor, Rhys Ifans, Chris Cooper oder Dianne Wiest auf. 2017 wurde er in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) aufgenommen, die jährlich die Oscars vergibt. In der deutschen Synchronisation wird er derzeit meistens von Patrick Baehr oder Marco Eßer gesprochen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Oscar Golden Globe Award British Academy Film Award Screen Actors Guild Award Critics’ Choice Movie Award", "section_level": 1}], "src_summary": "Lucas Hedges (* 12. Dezember 1996 in Brooklyn, New York City) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Er spielte Rollen in Filmen wie \"Labor Day\", \"The Zero Theorem\", \"Grand Budapest Hotel\", \"Kill the Messenger\" oder \"Manchester by the Sea\".", "tgt_summary": null, "id": 2132034} {"src_title": "United-Air-Lines-Flug 610", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Trainerkarriere.", "content": "Jardim, Sohn portugiesischer Auswanderer, wurde in Venezuela geboren, verbrachte jedoch seine Kindheit und Jugend auf der portugiesischen Insel Madeira. Nach Trainerstationen bei AD Camacha, GD Chaves sowie SC Beira-Mar konnte Jardim bei Sporting Braga seine ersten Erfolge in der Primeira Liga feiern, als er das Team aus dem portugiesischen Norden auf den dritten Meisterschaftsrang führte. Weitere Engagements beim griechischen Serienmeister Olympiakos Piräus sowie dem portugiesischen Hauptstadt-Klub Sporting Lissabon folgten. Am 10. Juni 2014 wurde Leonardo Jardim als neuer Trainer der AS Monaco vorgestellt. Er hat einen Zweijahresvertrag plus einjähriger Option unterschrieben und trat damit die Nachfolge des Italieners Claudio Ranieri an. Im Mai 2015 wurde sein Vertrag bei Monaco bis 2019 verlängert. Der Höhepunkt seiner Amtszeit war der Gewinn der Meisterschaft in der Saison 2016/17 sowie das Erreichen des Halbfinals der UEFA Champions League in derselben Spielzeit. Unter Jardim gelang es, junge Spieler wie Thomas Lemar, Fabinho (beide 2018), Kylian Mbappé, Benjamin Mendy, Bernardo Silva, Tiemoué Bakayoko (alle 2017), Anthony Martial, Geoffrey Kondogbia, Layvin Kurzawa und Yannick Carrasco (alle 2015) zu entwickeln und mit hohen Erlösen zu transferieren. Dieser Transferpolitik musste jedoch in sportlicher Hinsicht zusehends Rechnung getragen werden: Nach der Meistersaison samt Erreichen des Champions-League-Halbfinals erreichte das Team in der Saison 2017/18 mit 13 Punkten Rückstand auf den Meister Paris Saint-Germain den zweiten Platz und schied in der Champions League in der Gruppenphase aus. Nach neun Spieltagen der Saison 2018/19 stand das Team mit sechs Punkten auf dem drittletzten Tabellenplatz, woraufhin Jardim am 11. Oktober 2018 entlassen wurde. Nachdem sein Nachfolger Thierry Henry in zwölf Ligaspielen nur zwei Siege eingefahren hatte, kehrte Jardim Ende Januar 2019 als Cheftrainer zur AS Monaco zurück. Jardim gelang in der Folge zwar der Klassenerhalt, kurz vor Jahresende wurde er auf dem siebten Tabellenplatz liegend aber erneut entlassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "José Leonardo Nunes Alves Sousa Jardim (* 1. August 1974 in Barcelona, Venezuela) ist ein portugiesischer Fußballtrainer. Zuletzt war er Cheftrainer der AS Monaco.", "tgt_summary": null, "id": 1821852} {"src_title": "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!/Staffel 9", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berufliche Laufbahn.", "content": "Hunton wurde in der Nähe von Warrenton geboren und besuchte später die New Baltimore Academy wo er Rechtswissenschaften studierte. Er erhielt im Jahre 1843 die Zulassung als Rechtsanwalt und begann in Brentsville zu arbeiten. Ab 1849 bis 1861 arbeitete er als Staatsanwalt für den Prince William County. 1861 wurde er Mitglied der \"Virginia convention\" in Richmond. Eppa Hunton diente in der Virginia-Miliz zuerst als Oberst und später als General. In der Konföderierten Armee trat er als Oberst des \"8. Virginia Infanterie-Regiments\" auf und wurde nach der Schlacht von Gettysburg zum Brigadegeneral ernannt und leistete bis zum Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs seinen Dienst.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Als Mitglied der Demokratischen Partei wurde er in den 43. Kongress gewählt und saß dort vom 4. März 1873 bis zum 3. März 1881 in den folgenden drei Kongressen. In seiner Amtszeit präsidierte er den Ausschuss für \"Revolutionary Pensions\" (44. Kongress) und den Ausschuss für den District of Columbia (46. Kongress). Auf eine Wiederwahl im Jahre 1880 verzichtete er. Im Jahre 1877 wurde er in die fünfzehn-köpfige Kommission bestellt, welche über das Ausgehen der Präsidentschaftswahl 1876 zu entscheiden hatten. Die durch den Tod des Senators John S. Barbour entstandene Vakanz im US-Senat wurde durch Hunton wahrgenommen. Somit vertrat er seinen Staat vom 28. Mai 1892 bis zum 3. März 1895 im Senat. Für eine Wiederwahl im Jahre 1894 stellte er sich jedoch nicht mehr zur Verfügung. Eppa Hunton starb am 11. Oktober 1908 in Richmond und wurde auf dem Hollywood Cemetery beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eppa Hunton (* 22. September 1822 in Warrenton, Virginia; † 11. Oktober 1908 in Richmond, Virginia) war ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei). Er vertrat den Bundesstaat Virginia im US-Senat.", "tgt_summary": null, "id": 390097} {"src_title": "Australische Fußballnationalmannschaft der Frauen/Weltmeisterschaften", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gubarewa beschuchte eine Oberschule in Kachowka, die sie 2000 abschloss. Anschließend studierte sie an der Nationalen Technischen Universität Donezk, wo sie 2005 ihren Abschluss machte. Dort lernte sie ihren zukünftigen Ehemann Pawel Jurjewitsch Gubarew kennen. Das Paar hat drei Kinder. Gabarewa malt und ihre Bilder wurden in einer Galerie in Donezk ausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Ukraine-Krieg.", "content": "Nachdem Guberewas Ehemann Pawel, der sich zum „Volksgouverneur“ von Donezk erkannt hatte, Anfang März in Donezk verhaftet und nach Kiew gebracht wurde, floh Gubarewa mit ihren Kindern nach Rostow am Don. Dort leitete sie Schmuggellieferungen aus Russland nach Donezk. Sie behauptete, es handele sich um humanitäre Güter und diese Vorräte kämen ausschließlich von „privaten Spendern“. Dass dabei auch militärische Ausrüstung geliefert wurde, bestritt sie. Ein Teil der Hilfsgüter wurde an das Igor Strelkow unterstellte „Bataillon Noworossija“ geliefert. Sie wurde von Alexander Dugin beraten. Er versicherte ihr, dass Russland die Separatisten voll unterstütze und die Unabhängigkeit der Süd- und Ostukraine anstrebe. Alle örtlichen Politiker, die an der nächsten ukrainischen Präsidentschaftswahl teilnehmen, sollten als Verräter angesehen werden, so Dugin. Außerdem riet er Gubarewa, auf keine Kompromisse mit Kiew einzugehen, sondern radikal zu handeln. Im April 2014 wurde Gubarewa zur „Ministerin für Auswärtige Angelegenheiten“ der „Volksrepublik Donezk“ ernannt. Am 25. Juli 2014 wurde sie zusammen mit ihrem Ehemann im Zusammenhang mit der russischen Politik zur Ukraine auf die Sanktionsliste der Europäischen Union gesetzt. Ihr wird vorgeworfen, die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine zu untergraben und dass ihr Bankkonto zur Finanzierung illegaler Separatistengruppen genutzt werde. Am 5. August 2014 verhängte auch die Schweiz Sanktionen gegen Gubarewa, gefolgt von Kanada am 6. August 2014. Laut RIA Novosti wurde Guberewa im August 2014 aus unbekannten Gründen als „Minister für Auswärtige Angelegenheiten“ ersetzt. Ihr Nachfolger wurde der ehemalige Vizepräsident Transnistriens Alexander Karaman. Zuvor sei sie von „Premierminister“ Alexander Borodai wegen unvollständiger dienstlicher Eignung verwarnt worden. Nachdem Gubarewas Ehemann Pawel, der auch der Vorsitzende der Partei „Neurussland“ (Partija Noworossija/PN) ist, bei einem Beschuss seines Autos verletzt worden war, kündigte Gubarewa am folgenden Tag an, dass sie vorübergehend an Pawels Stelle zur kommissarischen Vorsitzenden der Partei ernannt worden sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jekaterina Jurjewna Gubarewa (, * 5. Juli 1983 in Kachowka, Oblast Cherson, Ukrainische SSR) ist die ehemalige „Ministerin für Auswärtige Angelegenheiten“ der international nicht anerkannten „Volksrepublik Donezk“. Sie ist die Ehefrau von Pawel Gubarew.", "tgt_summary": null, "id": 373147} {"src_title": "Jakobethanischer Stil", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Mit seiner Schulmannschaft an der \"Norcross High School\" im gleichnamigen Ort in Georgia gewann Lawal zweimal die Staatsmeisterschaften von Georgia und wurde zum Ende seiner Schulzeit 2007 als „Gatorade Player of the Year“ des Staates ausgezeichnet. Anschließend wurde er auch zum \"McDonald’s All-American Game\" 2007 eingeladen, bei dem er mit der Auswahl des Ostens knapp mit zwei Punkten Unterschied verlor. Nachdem er einen Studienplatz am Georgia Institute of Technology angenommen hatte, spielte er ab 2007 für die Hochschulmannschaft \"Yellow Jackets\" in der Atlantic Coast Conference (ACC) der NCAA. 2010 verloren die Yellow Jackets das Endspiel im Meisterschaftsturnier der ACC gegen die \"Blue Devils\" der Duke University, die anschließend auch den Titel im landesweiten NCAA-Endrundenturnier gewinnen konnten, in dem die Yellow Jackets in der zweiten Runde an den \"Buckeyes\" der Ohio State University scheiterten. Nachdem Lawal bereits ein Jahr zuvor erst kurz vor dem Entry Draft der NBA seinen Namen von der Liste zurückgezogen hatte, meldete er sich dann bereits nach drei Jahren in der NCAA als Junior zum NBA-Draft 2010 an, bei dem er an 46. Position von den Phoenix Suns ausgewählt wurde. Zu Beginn der NBA 2010/11 sendeten die Suns Mitte November 2010 Lawal an ihr Farmteam Iowa Energy in der NBA Development League (D-League). In einem Monat hatte Lawal zehn Einsätze für die Energy in der D-League, bevor er Mitte Dezember von den Suns zurück in ihren Kader geholt wurde. Für die Suns hatte er dann einen zweiminütigen Kurzeinsatz, bevor er sich Anfang Januar 2011 das Kreuzband riss. Nach der Verletzungspause spielte er während des Lockouts der NBA zu Beginn der Saison 2011/12 für den polnischen Erstligisten Zastal aus Zielona Góra in der Polska Liga Koszykówki. Nach dem Ende des Lockouts kehrte Lawal zunächst nach Phoenix (Arizona) zurück, bevor er von den Suns noch vor dem verspäteten Saisonbeginn Mitte Dezember 2011 aus seinem Vertrag entlassen wurde. Nachdem er es auch bei den San Antonio Spurs nicht in den Kader geschafft hatte, wurde er zunächst von den \"Xinjiang Flying Tigers\" aus Ürümqi für die Chinese Basketball Association verpflichtet. Noch vor den Play-offs dieser Liga wurde er hier jedoch durch seinen späteren Nationalmannschaftskollegen Ike Diogu ersetzt. Im März 2012 hatte Lawal dann drei weitere Einsätze für Zastal Zielona Góra in Polen, bevor er einen Vertrag bis Saisonende bei Chorale Basket aus Roanne in der französischen LNB Pro A bekam. Hier kam er jedoch nur auf vier weitere Einsätze, nachdem Chorale in der ersten Play-off-Runde gegen den späteren Titelgewinner Élan Chalon scheiterte. Für die Saison 2012/13 bekam Lawal einen Vertrag bei Virtus Acea aus der italienischen Hauptstadt Rom. Nach zwei Jahren, in denen die Römer die italienischen Play-offs verpasst hatten, erreichte man auf dem dritten Platz die Finalrunde um den Titelgewinn, in der man bis in die Finalserie gegen Serienmeister Montepaschi Siena einzog. Die Mannschaft aus der Toskana behielten zum vorerst letzten Mal die Oberhand und feierte ihren siebten Titelerfolg in Serie. Mit guten individuellen Statistiken von durchschnittlich knapp 14 Punkten und mehr als acht Rebounds pro Spiel weckte Lawal auch wieder das Interesse von NBA-Klubs und war bei den New York Knicks im Gespräch, bei denen bereits sein Mannschaftskamerad vom College Iman Shumpert spielte. Doch Lawal unterschrieb zunächst einen Vertrag beim lettischen Meister VEF Riga, nachdem er im Juli 2013 noch in der \"National Basketball League of China\" für Liu Sui aus Guangzhou aktiv gewesen war. Nach der Teilnahme an der Afrikameisterschaft 2013, bei der die nigerianische Basketballnationalmannschaft auf dem siebten Platz die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2014 verpasste, provozierte Lawal jedoch die Vertragsauflösung, nachdem er nicht für den Klub an der Qualifikationsrunde für den höchstrangigen europäischen Vereinswettbewerb ULEB Euroleague 2013/14 teilnahm. Stattdessen unterschrieb er einen Vertrag bei den Philadelphia 76ers, bei denen er seinen nigerianischen Landsmann Solomon Alabi ersetzte. Doch ähnlich wie zuvor schon der deutsche Nationalspieler Tim Ohlbrecht wurde Lawal kurz vor Saisonstart noch im gleichen Monat von den 76ers wieder aus seinem Vertrag entlassen. Anfang November 2013 kehrte Lawal daraufhin nach Italien zurück, wo er einen Vertrag beim Rekordmeister Olimpia Armani aus Mailand unterschrieb. In der Euroleague 2013/14 erreichte Mailand vergleichsweise problemlos die Viertelfinal-Play-offs, in denen man im ersten Spiel Heimrecht gegen Maccabi Tel Aviv hatte und daher favorisiert auf das Erreichen des Final Four war, das vor heimischem Publikum im Mailänder Mediolanum Forum ausgetragen wurde. Doch Maccabi gewann die Serie und konnte auch beim Final Four in Mailand triumphieren, wo man den Titel gewann. In der italienischen Meisterschaft erreichte Mailand die Finalserie, in der man nach zwei Siegen in den letzten beiden Spielen der Serie über sieben Spiele Titelverteidiger Siena entthronen konnte. Zur folgenden Saison wechselte Lawal in die Türkiye Basketbol Ligi zum Erstliga-Rückkehrer Trabzonspor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gani Oladimeji Lawal jr. (* 7. November 1988 in College Park, Georgia) ist ein US-amerikanisch-nigerianischer Basketballspieler. Nach dem Studium in seinem Geburtsland hatte Lawal eine kurze Karriere in der am höchsten dotierten Profiliga NBA, bevor er zunächst seine Karriere in Polen, der Volksrepublik China, Frankreich, Italien, der Türkei und seit 2015 in Griechenland fortsetzte. Zuvor hatte er 2014 die italienische Meisterschaft mit Rekordmeister Olimpia Armani Mailand gewonnen. Als nigerianischer Nationalspieler nahm Lawal an der Afrikameisterschaft 2013 teil.", "tgt_summary": null, "id": 1260698} {"src_title": "Katja Esson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Im Jahr 1872 kam William Connor mit seinen Eltern aus seiner kanadischen Heimat nach Wisconsin, wo sich die Familie auf einer Farm im Wood County niederließ. Er besuchte die öffentlichen Schulen seiner neuen Heimat und die \"State Normal School\" in Oshkosh. Seit 1895 lebte er in Marshfield, wo er erfolgreich als Unternehmer in der Holzbranche arbeitete. Dabei gründete er mehrere Städte in Wisconsin und Michigan, die aus Arbeitscamps seines Unternehmens hervorgingen. Gleichzeitig schlug er als Mitglied der Republikanischen Partei eine politische Laufbahn ein. 20 Jahre lang saß er im Bezirksrat des Wood County. Dabei hatte er zwei Mal den Vorsitz dieses Gremiums inne. Zwischen 1892 und 1904 war er mehrfach Delegierter auf den regionalen republikanischen Parteitagen für Wisconsin. Im Jahr 1904 war er auch als Delegierter für die Republican National Convention vorgesehen. Aus innerparteilichen Gründen, er gehörte damals einer nicht erwünschten Minderheit innerhalb der Partei an, wurde er aber dort nicht zugelassen. Dessen ungeachtet war er zwischen 1904 und 1908 republikanischer Staatsvorsitzender für Wisconsin. 1906 wurde Connor an der Seite von James O. Davidson zum Vizegouverneur von Wisconsin gewählt. Dieses Amt bekleidete er zwischen 1907 und 1909. Dabei war er Stellvertreter des Gouverneurs und Vorsitzender des Staatssenats. Nach dem Ende seiner Zeit als Vizegouverneur zog er sich aus der Staatspolitik zurück und setzte seine geschäftliche Laufbahn fort. Außerdem war er Kurator einiger Schulen. William Connor starb am 20. November 1944 in Phoenix. Er war der Großvater von Melvin R. Laird der unter anderem Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten war.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Duncan Connor (* 24. März 1864 in Stratford, Ontario, Kanada; † 20. November 1944 in Phoenix, Arizona) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1907 und 1909 war er Vizegouverneur des Bundesstaates Wisconsin.", "tgt_summary": null, "id": 1275355} {"src_title": "Kenneth Lipper", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Rechtsmaximen wurden bereits in frühen Fiqh-Werken behandelt. Der Hanafit Abū l-Hasan ʿUbaidallāh ibn al-Husain al-Karchī (gest. 952) stellte derartige Maximen erstmals in einem eigenen Buch zusammen, allerdings bezeichnete er die einzelnen Maximen nicht als \"qāʿida\", sondern als \"aṣl\" („Grundsatz“ pl. \"uṣūl\"). Dementsprechend wird sein Werk auch unter dem Titel \"Uṣūl al-Karḫī\" („Die Grundsätze al-Karchīs“) überliefert. Während al-Karchī insgesamt 39 Maximen auflistete, wird von seinem tranxoxanischen Zeitgenossen, dem hanafitischen Qādī Abū Tāhir ad-Dabbās, berichtet, dass er die gesamten Regeln des hanafitischen Madhhabs auf 17 Grundmaximen zurückführte. Die ursprüngliche Subsumption der Rechtsmaximen unter dem Begriff der \"uṣūl\" veranlasste den späteren hanafitischen Gelehrten Ibn Nudschaim (gest. 1563) zu der Behauptung, dass Maximen und Usūl al-fiqh in Wahrheit identisch seien (\"fa-hiya uṣūlu l-fiqh fī l-ḥaqīqa\"). Einige der Rechtsmaximen wurden unmittelbar aus Koranversen oder Hadithen extrahiert, andere durch Induktion (\"istiqrāʾ\") aus den früheren Werken über die Rechtsanwendungen (\"furūʿ\") gewonnen. Das Verhältnis zwischen Rechtsmaximen und Hadithen war allerdings in einigen Fällen auch zirkulär. Joseph Schacht konnte zeigen, dass verschiedene Hadithe, die in die kanonischen Sammlungen übernommen wurden, so zum Beispiel \"Keine Schädigung und keine schädigende Vergeltung\" (\"lā darar wa-lā dirār\"), ursprünglich Rechtsmaximen waren und erst nachträglich zu Prophetenworten erklärt wurden. Auch der für das islamische Strafrecht so wichtige Hadith „Wendet die Hadd-Strafen durch Ungewissheiten ab“ (\"idraʾū l-ḥudūd bi-š-šubuhāt\") war ursprünglich nur eine Rechtsmaxime. Im 13. Jahrhundert stellte der ägyptische Schāfiʿit ʿIzz ad-Dīn Ibn ʿAbd as-Salām as-Sulamī (gest. 1262) ein Buch zu Rechtsmaximen zusammen, in dem er für sie erstmals den Begriff \"qawāʿid\" verwendete. Damit ergab sich eine wissenschaftliche Ausdifferenzierung zwischen den beiden Unterdisziplinen „Rechtsmaximen“ und Usūl al-fiqh, die vorher nicht klar getrennt waren. Im 14. Jahrhundert folgten der Malikit Abū ʿAbdallāh al-Maqqarī (gest. 1357) und Hanbalit Ibn Radschab (gest. 1393) mit der Abfassung eigener \"Qawāʿid\"-Werke, in denen sie die Rechtsmaximen ihrer Lehrtraditionen zusammenstellten. Ein weiteres Werk zu den mālikitischen Rechtsmaximen verfasste später Ahmad al-Wanscharīsī (gest. 1508). Es hat den Titel „Darlegung der Methoden zur Erreichung der Maximen des Imam Mālik“ (\"Īḍāḥ al-masālik ila qawāʿid al-imām Mālik\"). Während viele spätere Rechtsbücher mit \"Qawāʿid\" im Titel diesen Begriff nur in einem sehr ungenauen Sinn verwendeten, verschob sich die Behandlung der Rechtsmaximen ab dem 14. Jahrhundert in ein anderes Textgenre, nämlich Bücher, die den Ausdruck \"al-Ašbāh wa-n-naẓāʾir\" („Ähnlichkeiten und Ebenbilder“) im Titel führten. Sie behandelten Rechtsprobleme, die von ihrem Erscheinungsbild gleichartig sind, aber nach Ansicht der Rechtsgelehrten nur zum Teil eine gleichartige Beurteilung verdienen. Diejenigen Rechtsprobleme, die eine gleichartige Beurteilung erfahren sollten, wurden als \"ašbāh\" bezeichnet, die anderen als \"nazāʾir\". Die Rechtsmaximen wurden in diesen Werken jeweils aus dem Vergleich der \"ašbāh\" abgeleitet. Zu den muslimischen Gelehrten, die eigenständige Werke zu dem Problem der \"ašbāh\" und \"nazāʾir\" verfassten und darin die Rechtsmaximen behandelten, gehörten die Schāfiʿiten Ibn al-Wakīl (gest. 1317), Tādsch ad-Dīn as-Subkī (gest. 1370) und Dschalāl ad-Dīn as-Suyūtī (gest. 1505) sowie der Hanafit Ibn Nudschaim (gest. 1563). Als in den 1870er Jahren im Osmanischen Reich das islamische Recht unter Federführung von Ahmed Cevdet Pascha in der sogenannten Mecelle-i Aḥkām-i ʿAdlīye kodifiziert wurde, nahm man in den einführenden Teil dieses Gesetzbuchs einen Abschnitt mit 99 Rechtsmaximen (Artikel 2 bis 100) auf. Dieser Maximenkatalog fußt im Wesentlichen auf der Liste der Maximen in Ibn Nudschaims Buch \"al-Ašbāh wa-n-naẓāʾir\". Er wurde in den folgenden Jahrzehnten mehrfach kommentiert, so unter anderem von dem syrischen Rechtsgelehrten Ahmad az-Zarqāʾ (gest. 1938). In der Gegenwart spielen die Rechtsmaximen vor allem bei der Entwicklung des Regelsystems für das Islamische Finanzwesen eine wichtige Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Abgrenzungen, Überschneidungen und Klassifizierungen.", "content": "Nach außen hin werden die Rechtsmaximen (\"al-qawāʿid al-fiqhīya\"), die für alle Felder der Normenlehre gelten, von den Regeln, die nur auf einem Rechtsfeld (z. B. Eherecht, Tahāra o. ä.) Geltung beanspruchen und als \"ḍawābiṭ\" (sing. \"ḍābiṭa\") bezeichnet werden, abgegrenzt. Inhaltliche Überschneidungen ergeben sich mit dem Konzept der sogenannten \"Zwecke der Scharia\" (\"maqāṣid aš-šarīʿa\"), die ein Set von wenigen Regeln darstellen, auf die sich alle anderen Normen des Islam zurückführen lassen sollen. Innerhalb der Rechtsmaximen wird zwischen allgemeingültigen Maximen (\"qawāʿid kullīya\") und grundsätzlichen Maximen (\"qawāʿid aġlabīya bzw. akṯarīya\") unterschieden. Der Unterschied besteht darin, dass bei grundsätzlichen Maximen angenommen wird, dass sie in bestimmten Ausnahmefällen keine Geltung beanspruchen können. Das Qawāʿid- Werk von al-Wanscharīsī (gest. 1508) führte zum Beispiel 17 allgemeingültige Maximen und 101 Wahrscheinlichkeitsmaximen auf. Einige Rechtsgelehrte meinten sogar, dass derartige Maximen ohnehin immer nur einen Wahrscheinlichkeitswert hätten. Viele von den Rechtsmaximen sind in ihrer Gültigkeit auf einen bestimmten Madhhab beschränkt. Daneben gibt es aber auch einige Maximen, die von allen Schulen anerkannt werden. Dies gilt insbesondere für die sogenannten fünf Maximen (\"al-qawāʿid al-ḫams\"), die als Ensemble seit dem 14. Jahrhundert bezeugt sind und auch als die „großen universalen Maximen“ (\"al-qawāʿid al-kullīya al-kubrā\") bezeichnet werden. In den \"Ašbāh-wa-naẓāʾir\"-Büchern werden sie meist gleich am Anfang behandelt. Ihre große Bedeutung kommt auch in dem bekannten Grundsatz zum Ausdruck, dass die islamische Rechtswissenschaft auf fünf Dingen errichtet sei, sowie auch der Islam auf fünf Dingen errichtet sei (\"buniya l-Islāmu ʿalā ḫamsin wa-l-fiqhu ʿalā ḫams\") Insgesamt gibt es mehrere hundert Rechtsmaximen, viele von ihnen liegen inhaltlich so nah aneinander, dass sich Überschneidungen ergeben. Das hat einige Gelehrte dazu gebracht, zwischen Primär- und Sekundär-Maximen zu unterscheiden. Als „Sekundär-Maximen“ (\"qawāʿid firʿīya\") gelten solche Maximen, die sich aus anderen ableiten lassen oder diese spezifizieren. In dem einführenden Teil der Mecelle sind die Sekundär-Maximen jeweils hinter den maßgeblichen Primär-Maximen aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Die fünf großen Maximen und ihre Sekundär-Maximen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "„Die Dinge sind nach ihren Zwecken zu beurteilen“.", "content": "Der erste Grundsatz „Die Dinge sind nach ihren Zwecken zu beurteilen“ (\"al-umūru bi-maqāṣidi-hā\"), der in etwa der lateinischen Maxime \"Omne actum ab intentione agentis est judicandum\" entspricht, bedeutet, dass sich die Güte bzw. Schlechtigkeit einer Handlung nicht aus ihr selbst ergibt, sondern sich nur durch Berücksichtigung der dahinter stehenden Absicht ermessen lässt. Er stützt sich auf den bekannten Hadith „Die Handlungen sind allein nach den Absichten zu beurteilen“ (\"innamā l-aʿmāl bi-n-nīyāt\"). Angewendet wird diese Maxime, die in Art. 2 der osmanischen Mecelle aufgenommen wurde, zum Beispiel auf den Finder einer Sache. Nimmt er diese Sache mit der Absicht mit, davon Besitz zu ergreifen, ist er für die Schädigungen, die von der Sache ausgehen, verantwortlich. Hat er diese Absicht dagegen beim Mitnehmen nicht, ist er für diese Schäden nicht verantwortlich. Als ein Sekundär-Prinzip dieser Maxime gilt der Grundsatz „Bei Verträgen sind die Absichten und Bedeutungen maßgeblich, nicht die Ausdrücke und Formeln“ (\"al-ʿibra fī l-ʿuqūd li-l-maqāṣid wa-l-maʿānī lā li-l-alfāẓ wa-l-mabānī\"). Er entspricht Art. 3 der osmanischen Mecelle.", "section_level": 2}, {"title": "„Gewissheit schwindet nicht durch Zweifel“.", "content": "Der Grundsatz „Gewissheit schwindet nicht durch Zweifel“ (\"al-yaqīnu lā yazūlu bi-š-šakk\"), bzw. „Gewissheit wird nicht durch Zweifel beseitigt“ (\"al-yaqīnu lā yuzālu bi-š-šakk\") bedeutet, dass ein Sachverhalt, nachdem seine Feststellung erfolgt ist, auch bei einer Anzweiflung so lange als gegeben angenommen wird, bis das Gegenteil bewiesen ist. Er entspricht in etwa der lateinischen Maxime \"Stabit praesumptio donec probetur in contrarium\". Als textliche Grundlage gilt Sure 10:36: „Siehe, die Mutmaßung kann die Wahrheit in nichts ersetzen.“ Die Maxime, die al-Karchī an den Anfang seiner \"uṣūl\"-Sammlung stellte, wurde als Artikel 4 in die Mecelle aufgenommen. In Bezug auf die rituelle Reinheit wird aus diesem Grundsatz abgeleitet, dass eine Person, wenn sie die kleine Waschung vollzogen hat und ihr Zweifel am Fortdauern des Reinheitszustands kommen, diesen so lange als gegeben annehmen darf, bis das Gegenteil bewiesen ist. Sekundär-Prinzipien dieser Maxime sind die Grundsätze „Die Regel ist das Fortdauern des Zustands in der Weise, wie er bestand“ (\"al-aṣlu l-baqāʾu mā kāna ʿalā mā kāna\") und „Die Regel ist die Annahme der Schuldlosigkeit“ (\"al-aṣlu barāʾat aḏ-ḏimma\"), die Artikel 5 und 8 der Mecelle bilden. Manche moderne muslimische Wissenschaftler halten auch den Grundsatz „Erlaubtheit ist bei den Dingen die Regel“ (\"al-aṣlu fī l-ašyāʾi l-ibāḥa\") für ein Supplementär-Prinzip dieser Maxime. Eine Einschränkung erfahren diese Maximen allerdings durch den Grundsatz „Schaden generiert keinen Präzedenzfall“ (\"aḍ-ḍararu lā yakūnu qadīman\"), in der Mecelle Artikel 7. Er bedeutet, dass bei Schädigungen aus einer längeren Duldung nicht deren Erlaubtheit abgeleitet werden darf. Im weiteren Sinne gehört auch der Grundsatz „Ein Idschtihād wird nicht durch einen anderen Idschtihād aufgehoben“ (\"al-iǧtihādu lā yunqaḍu bi-miṯli-hī\") dem Umkreis dieser Maxime zu. Er wird auf einen Ausspruch von ʿUmar ibn al-Chattāb zurückgeführt und bildet Artikel 16 der Mecelle.", "section_level": 2}, {"title": "„Beschwerlichkeit zieht Erleichterung nach sich“.", "content": "Der Grundsatz „Beschwerlichkeit zieht Erleichterung nach sich“ (\"al-mašaqqatu taǧlubu t-taisīr\") wird aus Sure 2:185 „Gott will es euch leicht machen, nicht schwer“ und Sure 5:6 „Gott will euch nichts auferlegen, was euch bedrückt“ abgeleitet und ist als Art. 17 in die Mecelle aufgenommen worden. Erleichterung (\"taisīr\") soll bei dieser Maxime im Sinne einer Ruchsa gewährt werden, die bei Vorliegen einer Zwangslage zugestanden wird. Als Arten der Beschwerlichkeit, die Erleichterung nach sich zieht, wurden mangelnde Geschäftsfähigkeit (\"naqṣ\"), Unwissenheit (\"ǧahl\"), Krankheit (\"maraḍ\"), Reise (\"safar\"), Vergesslichkeit (\"nisyān\"), Zwang (\"ikrāh\") und allgemeine Notlage (\"ʿumūm al-balwā\") anerkannt. Inhaltliche Überschneidungen ergeben sich mit der Rechtsmaxime „Zwangslagen machen die verbotenen Dinge erlaubt“ (\"aḍ-ḍarūrāt tubīḥ al-maḥẓūrāt\"), die als Art. 21 in die Mecelle aufgenommen wurde und in etwa dem Grundsatz „Not kennt kein Verbot“ bzw. \"Necessitas non habet legem\" entspricht. Sie wurde durch den Grundsatz „Notwendigkeit ist nach ihrem Ausmaß zu veranschlagen“ (\"aḍ-ḍarūra tuqaddar bi-qadri-hā\") spezifiziert und durch den Grundsatz „Was aufgrund eines Entschuldigungsgrundes zulässig ist, wird durch dessen Schwinden hinfällig“ (\"mā ǧāza li-ʿuḏrin baṭala bi-zawāli-hī\") eingeschränkt, die Art. 22 und 23 der Mecelle bilden. Der letztgenannte Grundsatz bringt beispielsweise mit sich, dass beim Auffinden von Wasser die Ersatzabreibung mit Staub nicht mehr erlaubt ist.", "section_level": 2}, {"title": "„Schaden ist abzuwenden“.", "content": "Der Grundsatz „Schaden ist abzuwenden“ (\"aḍ-ḍararu yuzāl\"), der Art. 20 der Mecelle entspricht, wurde aus dem überlieferten Prophetenwort \"Keine Schädigung und keine schädigende Vergeltung\" (\"lā darar wa-lā dirār\") abgeleitet. Eingeschränkt wird diese Maxime allerdings durch den Grundsatz „Schaden ist nicht durch einen anderen Schaden zu beenden“ (\"aḍ-ḍarar lā yuzālu bi-ḍarar\"), der Art. 25 der Mecelle entspricht. Dieser Grundsatz bedeutet, dass ein eigener Nachteil nicht durch die Schädigung Dritter abgewendet werden darf, etwa indem man einem anderen Hungerleidenden Essen wegnimmt. Weitere Spezifizierungen erfährt der Grundsatz durch die Rechtsmaximen: „Ein privater Nachteil ist hinzunehmen, um einen öffentlichen Nachteil abzuwenden“ (\"yutaḥammalu ḍ-ḍararu l-ḫāṣṣu li-dafʿi ḍararin ʿāmm\") und „Der Schaden ist mit verhältnismäßigen Mitteln abzuwenden\" (\"aḍ-ḍararu yudfaʿu bi-qadri l-imkān\"), die als Artikel 26 und 31 in die Mecelle aufgenommen wurden. Wenn ein Schaden und ein Nutzen sich genau die Waage halten, soll die Regel gelten: „Die Abwehr von Übeln ist der Gewinnung von Vorteilen vorzuziehen“ (\"darʿ al-mafāsid muqaddam ʿalā ǧalb al-maṣāliḥ\"), die Art. 30 der Mecelle entspricht.", "section_level": 2}, {"title": "„Die Gewohnheit hat rechtliche Autorität“.", "content": "Die Maxime „Die Gewohnheit hat rechtliche Autorität“ (\"al-ʿādatu muḥakkama\") wurde als Art. 36 in die Mecelle aufgenommen. Als Gewohnheit (\"ʿāda\") gelten bei diesem Grundsatz alle Regeln, die in einem Beruf, in einer sozialen Gruppe oder einer Kultur wiederholt angewandt werden. Die Maxime wurde aus einem längeren Grundsatz extrahiert, den Abū l-Hasan al-Karchī in seinem Usūl-Werk aufführt. Er lautet: „Die Norm ist, dass eine Frage oder Rede entsprechend dem zu verstehen ist, was allgemein und überwiegend gilt, nicht nach dem, was verstreut und selten ist. Und die Norm ist, dass die Antwort auf die Frage entsprechend dem zu verstehen ist, was unter den Leuten an ihrem Ort anerkannt ist.“; Manche muslimische Gelehrte setzen die Maxime dagegen zu dem Ausspruch „Was die Muslime für gut erachten, ist auch in den Augen Gottes gut“ (\"mā raʾā-hu l-muslimūn ḥasanan fa-hwa ʿinda Llāhi ḥasanun\") von ʿAbdallāh ibn Masʿūd in Beziehung, der auch als ein Hadith überliefert wird. Inhaltliche Überschneidungen ergeben sich zu den beiden Grundsätzen „Der Gebrauch der Leute ist ein Argument, nach dem man sich richten muss“ (\"istiʿmālu n-nāsi ḥuǧǧatun yaǧibu l-ʿamalu bi-hā\") und „Festlegung durch ʿUrf ist wie eine Festlegung durch heiligen Textbeleg zu beurteilen“ (\"At-taʿyīn bi-l-ʿurf ka-t-taʿyīn bi-n-naṣṣ\"), die als Artikel 37 und 45 in die Mecelle aufgenommen wurden. Hermeneutisch wird der Grundsatz durch die Maxime „Die eigentliche Bedeutung der Wörter wird zugunsten der gewohnheitsmäßigen Bedeutung übergangen“ (\"al-ḥaqīqatu tutraku bi-dalālat al-ʿāda\") ergänzt (Art. 40 der Mecelle).", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung des Konzepts auf die Sufik.", "content": "Nach dem Modell der juristischen Qawāʿid-Bücher stellte im 15. Jahrhundert der nordafrikanische Schadhiliyya-Scheich Ahmad Zarrūq (gest. 1493) ein Werk zu den Prinzipien der Sufik (\"qawāʿid at-taṣauwuf\") zusammen. Sein Ziel war dabei, Scharia und mystische „Wahrheit“ (\"ḥaqīqa\") zu versöhnen. Er führte die gesamten Regeln der Sufik auf die folgenden fünf Prinzipien zurück:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Rechtsmaximen ( von sing. \"qāʿida fiqhīya\") werden im Islam eine Anzahl von prägnanten Formeln bezeichnet, die grundlegende Prinzipien der Normenlehre zusammenfassen und bei der Beurteilung von Rechtsfragen Anwendung finden. Viele dieser Maximen haben eine rhythmische Form und weisen Alliterationen auf. Allgemein schlägt sich in ihnen der Leitgedanke eines zu erhaltenden „Gemeinwohls“ (\"maṣlaḥa\") nieder. Die Rechtsmaximen, die neben den Usūl al-fiqh und den Rechtsanwendungen (\"furūʿ\") einen eigenen Wissensbereich der islamischen Normenlehre bilden, stehen auf dem Lehrplan fast aller Scharia-Fakultäten, und ihre Beherrschung gilt als Qualifikationskriterium für die Befähigung zum Idschtihād.", "tgt_summary": null, "id": 1054788} {"src_title": "RŽD-Baureihe Pa1", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Körperbau, Aussehen.", "content": "Der Australische Baumwaran kann ausgewachsen eine Gesamtkörperlänge von bis zu 75 cm erreichen. Vom Habitus ähnelt der Australische Baumwaran stark den anderen Vertretern der Prasinus-Gruppe. Zu den anderen Arten bestehen jedoch Unterschiede bei den Schuppenmerkmalen. Dieses äußerliche Merkmal sorgte für den Art-Status von Varanus keithhornei. Die Grundfärbung der Schuppen auf der Oberseite ist mattschwarz. Die Kopfschuppen sind relativ groß und glatt. Manche Scutum oculare sind vergrößert, aber weisen kaum Unterschiede zu den Interocularia auf. Das nach oben und außen gerichtete Nasenloch befindet sich näher zur Schnauzenspitze als zum Auge. Um die Körpermitte sind 75-90 Schuppenreihen angeordnet. Der Schwanz ist seitlich ein wenig zusammengedrückt, ohne dass ein sichtbarer Kiel vorhanden ist. Einen leichten Kiel haben jedoch die Schwanzschuppen, welche in regelmäßigen Ringen angeordnet sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Verbreitung des Australischen Baumwarans beschränkt sich auf ein kleines Gebiet in der Iron Range und der McIlwraith Range auf der Kap-York-Halbinsel im äußersten Norden Queenslands. IRWIN 1994 beobachtete 4 Tiere in dem Gebiet der Iron Range. 3 dieser Tiere wurden dabei gefangen, als sie sich vermutlich bei der Nahrungssuche im Laub auf dem Boden aufhielten. Das vierte Tier befand sich auf einem Baum in einer Höhe von 5 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die erste Nachweisung dieser Art erfolgte von CZECHURA (1980). Aber erst SPRACKLAND (1991b) hat bei einer taxonomischen Überarbeitung bei der Art eine Verbindung zur Prasinus-Gruppe festgestellt. Der Australische Baumwaran ist somit der erste und bisher einzige bekannte Vertreter der Prasinus-Gruppe, der auf dem Festland Australiens endemisch ist. Sprackland hatte jedoch übersehen, das WELLS & WELLINGTON (1985) dieser Art schon den wissenschaftlichen Namen V. keithhornei gegeben hatten. Somit gilt der von SPRACKLAND eingeführte Name \"Varanus teriae\" als ein Synonym von V. keithhornei. In der englischen Sprache ist Varanus keithhornei unter den Namen \"canopy goanna\", \"blue-nosed goanna\" und \"Nesbit River monitor\" bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Australische Baumwaran (\"Varanus keithhornei\") ist eine Art der Warane, die endemisch in Nordostaustralien ist. Sie wird zu der Untergattung \"Euprepiosaurus\" gezählt, wo sie die einzige Art der \"V. prasinus\"-Gruppe auf dem australischen Festland ist. Die Erstbeschreibung dieser Art erfolgte durch Wells & Wellington, 1985.", "tgt_summary": null, "id": 537434} {"src_title": "Die Fastnachtsbeichte (1960)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Desertion 1953.", "content": "Der überzeugte Antikommunist No trat – trotz geheimer Fluchtpläne – der nordkoreanischen Marineakademie bei, um in den Genuss einer Hochschulausbildung zu kommen. Er bestand die Ausbildung als einer von 80 Kadetten und wurde in die nordkoreanische Luftwaffe übernommen, um in der Mandschurei von sowjetischen Trainern zum Kampfpiloten geschult zu werden. Durch zahlreiche Artikel über seine Flugkünste und seine Begeisterung für den Kommunismus in Zeitungen und Parteimagazinen erlangte er zu diesem Zeitpunkt eine gewisse Berühmtheit. Später sagte er, dass er „eine gigantische Lüge lebte, da er sich unter dem schützenden Gewand des kommunistischen Staats versteckte“. Am Morgen des 21. September 1953 flog der damals 21-jährige No vom Flughafen Sunan bei Pjöngjang zum unweit der Grenze am 38. Breitengrad gelegenen Stützpunkt Kimpo. Sein Flug über die Grenze blieb dabei zunächst unbemerkt, da die US-Radaranlagen kurzzeitig für eine routinemäßige Wartung abgeschaltet worden waren. In Südkorea sah er auch seine Mutter wieder, die bereits 1951 aus dem Norden geflüchtet war. No erhielt später eine Belohnung von 100.000 Dollar für die Übergabe des feindlichen Flugzeugtyps, die von den USA in der Operation Moolah ausgeschrieben worden war. Von dieser will er aber nichts gewusst haben, er sei „krank und müde von der roten Betrügerei“ geflohen.", "section_level": 1}, {"title": "Weiteres Leben.", "content": "Im Jahr 1954 emigrierte No in die Vereinigten Staaten, wo er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft beantragte, seinen Namen in Kenneth H. Rowe ändern ließ und Maschinenbau und Elektrotechnik an der University of Delaware studierte. Später war er als Luftfahrtingenieur für namhafte Unternehmen wie General Motors, Boeing oder General Electric tätig. No heiratete eine nordkoreanische Auswanderin, mit der er zwei Söhne und eine Tochter hat.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Im November 1950 führte die Sowjetunion die Kampfjets der MiG-15-Reihe ein. Auf Seiten der Nato waren diese vor allem wegen ihrer fortschrittlichen Konstruktion bekannt und gefürchtet. Im April 1953 setzten die USA daher eine Belohnung in Höhe von 100.000 US-Dollar (damals 420.000 DM, in heutiger Kaufkraft rund Euro) für den ersten Piloten des Ostblocks und seiner Verbündeten, der eine unversehrte MiG in den Besitz der US-Armee brachte, aus, um diese einer umfassenden technischen Analyse und Flugauswertung zu unterziehen. Nos MiG-15bis wurde nach Okinawa gebracht, wo „Tom“ Collins und Maj. „Chuck“ Yeager die ersten Testflüge absolvierten. Das Flugzeug wurde daraufhin demontiert und im Dezember 1953 – wieder zusammengebaut – zur Wright-Patterson Air Force Base geflogen. Zwar boten die USA eine Rückgabe der MiG an seinen rechtmäßigen Besitzer an, doch erhob kein Land Anspruch auf das Flugzeug, so dass es 1957 dem Nationalmuseum der US Air Force überlassen wurde. No veröffentlichte 1996 das Buch „Eine MiG-15 in die Freiheit“ (im engl. Original: \"„A MiG-15 to Freedom“\"), in dem er von seinem Leben in Nordkorea und seiner Desertion schreibt. Sein Überlaufen fand auch Eingang in eine Mission im Videospiel \"Chuck Yeager‘s Air Combat\".", "section_level": 1}], "src_summary": "No Kum-sok (später Kenneth H. Rowe, * 10. Januar 1932 in Sinhung, Nordkorea) ist ein ehemaliger Leutnant der nordkoreanischen Luftwaffe. Er lief am 21. September 1953 mit seiner MiG-15bis, einer Version der MiG-15, zu den Südkoreanern über und brachte so den ersten Kampfjet dieses Typs in den Besitz der NATO-Staaten und deren Verbündeten.", "tgt_summary": null, "id": 1655827} {"src_title": "Carnivore (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Akinkunmi wurde in Ibadan geboren und gehört ursprünglich dem Volk der Yoruba an. Bis zu seinem 8. Lebensjahr lebte er mit seinem Vater, danach zog er in den Norden Nigerias, wo er auch zur Schule ging. Nachdem sein Vater in Pension gegangen war, ging er zurück nach Ibadan und ließ sich in der Baptist Day School einschreiben, welche er 1949 abschloss. 1950 ging er in die Ibadan Grammar School (IGS), wo er einen sehr guten Abschluss erreichen konnte. 1955 verließ er die IGS und arbeitete als Landwirtschaftsexperte in einem Sekretariat in Ibadan als Staatsbeamter. Dort arbeitete er ein paar Jahre, bevor er in die Norwood Technical College in London aufgenommen wurde, wo er Elektrotechnik studiert hat. Während seines Studiums in London entwarf er die heutige Flagge Nigerias. 1963 kehrte er in seine Heimat zurück und arbeitet fortan wieder als Landwirtschaftsexperte in Ibadan. 1994 pensionierte er schließlich.", "section_level": 1}, {"title": "Entwurf der Flagge.", "content": "Akinkunmi entwarf die Flagge Nigerias erstmals in London. Die Idee dazu kam ihm während eines Fluges über seinem grünen Heimatland, von dem er beeindruckt war. Bei einem Wettbewerb, in dem 2.870 Vorschläge eingingen, ging seine Flagge als erster Platz hervor. Für den Entwurf erhielt er eine Prämie von 100 Pfund. Über den Wettbewerb wurde Akinkunmi in einer Bücherei aufmerksam. Ursprünglich enthielt die von ihm entworfene Flagge eine rote Sonne in der Mitte, die wurde vom Auswahlkomitee jedoch entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Er ist verheiratet und hat Kinder, er trägt stets die Farben der Flagge, die er entworfen hat. Außerdem hat er sein Haus grün-weiß angestrichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Taiwo Akinkunmi (* 10. Mai 1936) ist ein ehemaliger nigerianischer Staatsbeamter. Berühmt geworden ist er durch die heutige Flagge Nigerias, die er entworfen hat. In Nigeria wird er deswegen auch \"Mr. Flag Man (zu deutsch: Herr Flaggen-Mann)\" genannt.", "tgt_summary": null, "id": 450565} {"src_title": "John P. Connarn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der 1,83 Meter große Defensivakteur Souza Motta stand zu Beginn seiner Karriere von der Apertura 2009 bis in die Clausura 2011 im Kader des Erstligisten Liverpool Montevideo. Bei den Montevideanern bestritt er in der Saison 2009/10 vier und in der Spielzeit 2010/11 26 Partien in der Primera División. Ein Tor erzielte er nicht. Zudem kam er in zwei Begegnungen der Copa Libertadores zum Einsatz. 2011 schloss er sich Boca Unidos an, kam aber in der Saison 2011/12 in der Primera B Nacional nicht zum Zug. 2012 kehrte er nach Uruguay zurück. Dort lief er in der Spielzeit 2011/12 noch 13-mal für den Erstligisten Rampla Juniors auf (kein Tor). 2013 folgte eine Ausleihe zu Club Atlético Progreso. 14 Erstligabegegnungen (kein Tor) bestritt er bei dem Verein aus Montevideo in der Saison 2012/13. Zur Apertura 2013 wechselte Souza Motta zum Erstligisten Cerro Largo FC. Dort absolvierte er in der Spielzeit 2013/14 16 Spiele in der Primera División und erzielte einen Treffer. Der Klub aus Melo stieg am Saisonende in die Segunda División ab. Souza Motta wechselte im August 2014 zum Zweitligisten Villa Teresa, mit dem er am Ende der Spielzeit 2014/15 in die Primera División aufstieg. Dazu trug er mit 19 Ligaeinsätzen (vier Tore) bei. In der Erstligasaison 2015/16 wurde er 28-mal (zwei Tore) eingesetzt. Anfang Juli 2016 begann er ein Engagement bei Deportivo Táchira. Für die Venezolaner absolvierte er sechs Erstligaspiele (kein Tor). Mitte Februar 2017 kehrte er zu Villa Teresa zurück und wurde bislang (Stand: 24. Juli 2017) in 13 Zweitligapartien (kein Tor) eingesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jhonatan Souza Motta, vollständiger Name Jhonatan Daniel Souza Motta Montero, (* 7. März 1989 in Salto) ist ein uruguayischer Fußballspieler.", "tgt_summary": null, "id": 27535} {"src_title": "Die Brücke (Iain Banks)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Hugo Olivera Castro, der nur „HO“ genannt werden will, wird gerade wegen Körperverletzung am Liebhaber seiner Mutter zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro verurteilt. Auf dem Rückweg ist er mit seiner Triumph Thruxton 07 unterwegs und trifft Babi Alcazar, die er mit einem billigen Spruch anmacht. Diese zeigt ihm die kalte Schulter und fährt in ihrer Limousine weg. H hat sich seit dem Tag, an dem er seine Mutter bei seinem Nachbarn erwischt hat, in einen Bad-Boy verwandelt. Er nimmt an illegalen Straßenrennen teil und misst sich mit anderen Bikern in einem Klimmzüge-Wettbewerb. Die Clique beschließen, die Party von den reichen Teenagern zu stürmen, die in der Nähe stattfindet. Dort trifft er Babi wieder, macht sie erneut an und bekommt von ihr einen Milchshake ins Gesicht. Daraufhin kommt es zu Rangeleien zwischen den Bikern und Partygästen. In dem folgenden Chaos nimmt H Babi und springt mit ihr in den Pool. Babi ist wütend und sauer, da ihr Valentino-Kleid ruiniert ist. H findet, dass sie ohne Kleid viel besser aussehen würde. Zur selben Zeit stiehlt Hs Freund Pollo Babis Freundin Katina ihr wöchentliches Taschengeld. Trotz Aufforderung weigert sich Pollo, das Geld zurückzugeben und bietet stattdessen ein Mittagessen mit ihr an, das er mit Katinas Geld bezahlen würde. Babis Ex-Freund Chico, der die Auseinandersetzung mit H mitbekommen hat, ruft die Polizei und die Biker verschwinden. Er begleitet Babi nach Hause. Auf dem Weg dorthin werden sie von H und seiner Clique verfolgt und das gemietete Auto von Chico wird angegriffen. Sie schaffen es, die Biker abzuhängen und halten an einem Parkplatz. Dort werden sie von H erneut angegriffen, der Chico schlägt. Babi gerät in Panik und stoppt ein vorbeifahrendes Auto. Der Fahrer eilt Chico zur Hilfe, wird aber von H ebenfalls niedergeschlagen. Der Fahrer sowie Chico schaffen es in ihre Autos und flüchten. Babi bleibt keine andere Wahl als bei H auf dem Motorrad mitzufahren. Vor der Haustür werden sie von Babis Mutter Rafaela abgefangen, die nicht begeistert ist, dass ihre Tochter von einem Biker auf einem Motorrad heimgebracht wurde. Am nächsten Tag gesteht Katina, dass sie und Pollo sich treffen und dass er sie zu einem der Straßenrennen mitnehmen wird. Sie bittet Babi um Rückendeckung, die sich darauf einlässt. Am Tag des Rennens eilt Babi ihrer Freundin zur Hilfe, als deren Mutter sie angerufen hat. Sie trifft dort auf H, der sie erneut provoziert. Um ihm zu beweisen, dass sie keine Spießerin ist, lässt sie sich auf das Straßenrennen ein. Sie wird die Beifahrerin von Chino. Bevor das Rennen beendet werden kann, kommt die Polizei. Babi wird fast verhaftet, aber H kann sie gerade noch retten. Dabei kommen sich die beiden näher. Am nächsten Tag ist Babis Bild von der Flucht in der Zeitung und H klebt ihr dieses Bild in ihr Zimmer. Auch Rafaela sieht das Bild in der Zeitung und ist nicht begeistert. Babi jedoch trifft H in einem Nachtclub und die beiden tanzen miteinander. Es kommt zu einem Kuss. Als Babi nach Hause kommt, wird sie von ihrer Mutter mit dem Zeitungsartikel konfrontiert. Babi redet sich raus. Daraufhin beschließt sie den nächsten Tag die Schule zu schwänzen und lieber mit H um die Häuser zu ziehen. Die beiden fahren an den Strand, jedoch trifft H auf seine Mutter und die Wut kommt wieder hoch. Babi gelingt es, H wieder zu beruhigen. Er erzählt ihr alles und somit ist Babi die erste, die die ganze Wahrheit kennt. Die beiden genießen den Tag am Strand, und es kommt beinahe zum Sex. Daheim fälscht sie die Unterschrift ihrer Mutter und gibt dies bei ihrer Lehrerin ab. Diese jedoch hat bereits mit Rafaela gesprochen. Babis Lüge ist somit aufgeflogen und sie wird von ihrer Mutter gebeten, den neuen Nachbarn Gustavo die Gegend zu zeigen, obwohl Babi darauf keine Lust hat. Gemeinsam mit Katina geht sie wieder zum Straßenrennen. Dort trifft sie auf Mara, eine Affäre von H, die erzählt, dass sie heißen Sex mit H in den letzten Nächte hatte. Babi ist wütend und es kommt zu einem Kampf zwischen den beiden. H löst die beiden voneinander und er verspricht ihr, dass er sie nie anlügen oder verletzen würde. Um ihren Sieg über Mara zu feiern, lässt sich Babi ein „H“ auf ihren Bauch stechen. Da Rafaela und ihr Mann Claudio sich Sorgen um Babi machen, trifft sich Claudio mit H. Dabei mach H ihm deutlich, dass Babi ihm viel bedeutet und dass er sie nicht verletzen wird. Babi, H, Pollo und Katina verbringen viel Zeit miteinander. Eines Tages kommt es zum ersten Sex zwischen H und Babi, die dabei ihre Jungfräulichkeit verliert. H, der nicht will, dass Babi Ärger mit ihrer Lehrerin bekommt, erpresst diese, indem er und Pollo ihren Hund entführen. Währenddessen streicht Rafaela das Taschengeld von Babi und diese muss daraufhin babysitten. Um mehr Zeit alleine zu haben, muss Pollo das Babysitten übernehmen. Da er aber noch andere aus der Biker-Clique einlädt, endet das Babysitten im Chaos und Babi wirft Hugo, Pollo und alle anderen raus. Um sich bei Babi zu entschuldigen, kocht H ein romantisches Abendessen. Als Babi auftaucht, beschuldigt sie ihn oder einer seiner Freunde des Diebstahles, da ein wertvoller Ring ihrer Mutter fehlt. H macht sich auf zur Biker-Szene auf und glaubt, dass Chino den Ring geklaut hat. Er prügelt auf ihn ein, bevor Mia gesteht, den Ring geklaut zu haben. H gibt Babi den Ring zurück und diese sagt am nächsten Tag nicht gegen H im Gericht aus. Sie stellt ihm außerdem das Ultimatum, dass sie nie wieder für ihn lügen wird und dass sie keine Lügen mehr haben will. H verspricht ihr das. Babi schließt die Schule mit Bestnoten ab. Als sie sich bei ihrer Lehrerin bedanken will, erkennt sie, dass H diese erpresst hat. Babi ist enttäuscht und trennt sich von H. Daraufhin hat sie keine Lust mehr auf ihre Geburtstagsparty und bereitet sich lustlos mit Katinas Hilfe für den Abend vor. Katina erzählt ihr dabei, dass sie und Pollo am Straßenrennen teilnehmen werden und den Hauptgewinn gewinnen wollen, um ein neues und eigenes Leben beginnen zu können. H verspricht Pollo, bei dem Rennen dabei zu sein. Er taucht jedoch auf Babis Party auf und versöhnt sich mit ihr. Als jedoch Gustavo versehentlich sein Getränk auf Babi kippt, rastet H aus und schlägt auf ihn ein. Zur selben Zeit wartet Pollo auf H, da dieser nicht kommt, bereitet er sich mit Katina aufs Straßenrennen vor. Die beiden verunglücken dabei und Pollo stirbt. Babi und H, die während der Party davon erfahren haben, eilen zum Unglücksort und H trauert um seinen Freund. Babi versucht ihn zu trösten, merkt aber, dass dies sinnlos ist. H läuft ihr nach, sie schreit ihn an, dass er sie nicht berühren soll. Sie wirft ihm vor, dass er sich um niemanden kümmert und dass ihm alles egal sei. Außerdem sagt sie ihm, dass er Schuld am Tod von Pollo ist. Er ohrfeigt sie daraufhin. Babi ist fassungslos sowie verletzt und geht. Einige Monate später führt Babi eine Beziehung mit Gustavo und bewegt sich nun in einer anderen Gesellschaft. Sie hat kein Kontakt mehr zu Katina, die seit dem Tod von Pollo deprimiert ist. Diese besucht H zu Weihnachten und schenkt ihm ein Bild von Pollo und ihm. Außerdem fragt sie ihn, ob er noch Kontakt zu Babi hat. Dies verneint er. H beschließt noch einen letzten Versuch um Babi zurückzugewinnen. Er ruft bei ihr Zuhause an, jedoch geht nur Rafaela ans Telefon. Diese erzählt ihrer Tochter nichts von dem Telefonat mit H. Sie sieht ihn jedoch, als sie mit Gustavo das Haus verlässt. H hat erkannt, dass er alles zerstört hat und beschließt, nach London zu gehen. Seine letzte Worte sind, dass er noch nie vor Babi das Gefühl hatte, dass er drei Meter über dem Himmel ist.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Aufgrund des großen Erfolges des Filmes erschien 2012 die Fortsetzung \"Ich steh auf dich\" (Originaltitel: \"Tengo ganas de ti\"), der erneut auf dem gleichnamigen Roman von Federico Moccia. In den Hauptrollen sind erneut Mario Casas als \"Hugo „HO“ Olivera Castro\" und María Valverde als \"Babi Alcázar\" zu sehen. Clara Lago übernimmt die neue Hauptrolle der \"Ginger\". Auch die Fortsetzung basiert auf dem italienischen Original \"Ho voglia di te\" von 2007.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronbearbeitung entstand bei RRP Media GmbH in Berlin. Das Synchronregie verfassten Rainer Raschewski und Ursula Hugo.", "section_level": 1}], "src_summary": "Drei Meter über dem Himmel (Originaltitel: \"Tres metros sobre el cielo\") ist ein spanischer Spielfilm aus dem Jahr 2010. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Federico Moccia. \"Drei Meter über dem Himmel\" lief am 3. Dezember 2010 in den spanischen Kinos an und wurde am 11. Juli 2014 in Deutschland auf DVD veröffentlicht. Der Film ist ein Remake des italienischen Kultfilms \"Tre metri sopra il cielo\" von 2004.", "tgt_summary": null, "id": 1201044} {"src_title": "Zerstörer Typ G 101", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "William Ogden wurde in der kleinen Gemeinde Walton geboren. Noch als Jugendlicher übernahm er nach dem Tod seines Vaters dessen Immobilienfirma. Dabei arbeitete er mit seinem Schwager Charles Butler zusammen. Unter anderem waren sie am Bau eines neuen Gebäudes für die New York University beteiligt. Politisch war Ogden Mitglied der Demokratischen Partei. Im Jahr 1835 saß er für kurze Zeit als Abgeordneter in der New York State Assembly. Noch im selben Jahr kam er nach Chicago, wo er den Verkauf von Land, das sein Schwager aufgekauft hatte, überwachte. Der dabei erzielte Gewinn überzeugte ihn, ab 1836 permanent dort zu bleiben. Dabei war er an der Ausarbeitung der Stadtcharta beteiligt. Als im Jahr 1837 Chicago offiziell zur Stadt erhoben wurde, wurde William Ogden zu deren erstem Bürgermeister gewählt. Dieses Amt bekleidete er zwischen 1837 und 1838. Sein Hauptinteresse galt dem Ausbau der Infrastruktur der neuen Stadt. Dazu setzte er sich unter anderem für den Bau des Illinois and Michigan Canal ein, in den er auch privat investierte. Für die Finanzierung des Aufbaus der innerörtlichen Infrastruktur musste er städtische Steuern erheben. Als diese nicht ausreichten, beschaffte er sich Geld aus seiner New Yorker Heimat, das seine dortigen Partner in Chicago investierten. Er vertrat auch die Meinung, dass die Wirtschaft und die Regierung eng zusammenarbeiten sollten. In Chicago wurde Ogden bald ein reicher Mann. Er wurde unter anderem Präsident der \"Michigan Steam Boat Company\" und einer lokalen Brauerei. Ferner leitete er das Rush Medical College und stieg in das Bankgewerbe ein. Ogden stellte auch den Baugrund für die \"Holy Name Cathedral\" in Chicago zur Verfügung. Seit 1847 war er im Eisenbahngeschäft. Dabei sah er die Vorteile einer Anbindung der Stadt nicht nur an den Osten, sondern auch an die ländlichen Gebiete im mittleren Westen. Durch die Eisenbahn sollten landwirtschaftliche Produkte leichter in die Stadt transportiert werden. Da die Finanzierung des Projekts ins Stocken geriet, musste er die Eisenbahn mit Hilfe von Anleihen aus der Bevölkerung finanzieren. Im Jahr 1848 begann der Bau der Galena and Chicago Union Railroad, die von Anfang an Gewinne einfuhr und später bis nach Wisconsin erweitert wurde. In den folgenden Jahren betätigte sich Ogden weiterhin erfolgreich in der Eisenbahnbranche. 1862 wurde er Präsident der Union Pacific Railroad. 1871 erlitt Ogden einen wirtschaftlichen Rückschlag, als durch das große Feuer in Chicago ein Großteil seiner dortigen Besitzungen zerstört wurde. Am selben Tag brannte auch eine ihm gehörende Holzfirma in Wisconsin ab. Allerdings hat er diese Rückschläge finanziell verkraftet. Seit Anfang der 1860er Jahre lebte er in New York City. Dort gehörten bekannte nationale Persönlichkeiten zu seinem Freundeskreis. Politisch war er im Jahr 1860 zu den Republikanern übergetreten, deren Haltung zur Sklaverei er unterstützte. Nach einem Disput mit Präsident Abraham Lincoln über die Emanzipations-Proklamation, die er für verfrüht hielt, verließ er die Partei wieder. Er starb am 3. August 1877 in New York.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "William Butler Ogden (* 15. Juni 1805 in Walton, Delaware County, New York; † 3. August 1877 in New York City) war ein US-amerikanischer Politiker. In den Jahren 1837 und 1838 war er Bürgermeister der Stadt Chicago.", "tgt_summary": null, "id": 1139902} {"src_title": "Talsperre Murwani", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Jerry Davies, aus äußerst einfachen Verhältnissen stammend, führt die Polizei zu einer im Schnee vergrabenen Leiche. Seine Freundin Barbara Hoffman, eine ehemalige Prostituierte, hatte ihn gebeten, ihr bei der Beseitigung der Leiche zu helfen. Sie hat angeblich keine Ahnung, wie der Tote in ihre Wohnung gelangte. Man wolle ihr einen Mord in die Schuhe schieben, weil sie vor kurzem die Zusammenarbeit mit ihrem Zuhälter aufkündigte, mutmaßt sie. Gewissensbisse trieben Jerry zur Polizei. Ab jetzt wird in Rückblenden erzählt, wie Barbara zum Schein eine Beziehung mit ihrem Freier Harry Berge eingeht. Als Domina genießt sie es, den unattraktiven Harry zu erniedrigen und um den Finger zu wickeln. Er stellt sie seinen Kollegen als seine Verlobte vor, ändert sein Testament noch vor der Hochzeit zu ihren Gunsten. Gleichzeitig unterhält Barbara eine Liebesbeziehung zu Gerald Davies, dem eingangs erwähnten Jerry, dem sie vorgaukelt, das unrühmliche Leben einer Prostituierten hinter sich gelassen zu haben. Barbara, blutjung und einstige Musterschülerin mit einem IQ von 145 geht weiter anschaffen. Da die Polizei einen Streit im Rotlichtmilieu vermutet, befragt sie Barbaras früheren Zuhälter Ken Curtis. Der packt aus. Barbaras Pech ist, dass sie bei einem gemütlichen Zusammensein mit ihm und seinen kriminellen Freunden unverblümt und voller Geltungsdrang prahlte, wie eiskalt und berechnend sie es auf Harrys Lebensversicherung im Wert von 350.000 $ abgesehen hat. Jerry – durch die Ermittlungen der Polizei misstrauisch geworden – entdeckt, dass Barbara weiterhin Freier trifft und ist enttäuscht. Auch er wird eines Tages tot im Badezimmer seiner Wohnung gefunden, neben ihm ein leeres Tablettenröhrchen. Barbara wird des Mordes an Harry Berge schuldig gesprochen. In Harrys Leichnam wurde Zyankali gefunden. Sie bestreitet die Tat bis zuletzt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Drehorte waren die Kleinstadt Scotia (New York) und die Universitätsstadt Schenectady, dort insbesondere das Union College. Das Budget wird auf 1 Mio. $ geschätzt. Um die Geschichte verfilmen zu können, erwarben die Produzentinnen im Vorfeld die Rechte an der Romanvorlage. Da Barbara Hoffman keine Interviews gibt, war es für die Filmemacher schwierig, etwas über ihr Wesen und ihr Motiv herauszufinden. Sie mussten sich also diesbezüglich ihrer Phantasie bedienen. Die pure Orientierung an den Ermittlungsakten hätte der Geschichte den Esprit genommen. Der Mordprozess gegen Barbara Hoffman war der erste in der Geschichte der USA, der im Fernsehen übertragen wurde. Amy Adams war für die Hauptrolle vorgesehen, sagte aber wegen Terminüberschneidung mit den Dreharbeiten zum Disney-Film \"Verwünscht\" ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eiskalte Verführung ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm des Regisseurs Eric Mandelbaum aus dem Jahr 2009. Seine Handlung basiert auf einem wahren Fall und Karl Harters Buch \"Winter of Frozen Dreams\".", "tgt_summary": null, "id": 497429} {"src_title": "Stefan Grimme", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Häusler begann in den 1990er Jahren als autodidaktischer Designer seine Karriere und entwarf in den Folgejahren als Art-Direktor u. a. Bücher und Kalender für die Rolling Stones, Backstreet Boys oder N’Sync und viele weitere Künstler (Spice Girls, Echt, Modern Talking, Aqua, Bed & Breakfast etc.). Ab 2000 hat Häusler sein kreatives Spektrum erweitert und begann mit der Arbeit als Regisseur für Musikvideos von Rock-Bands wie Tito & Tarantula, Helloween, Krokus und Gotthard sowie Pop-Acts wie Sweetbox und weiteren. Er drehte Musik-Dokumentationen z. B. über die US-amerikanische Schauspielerin und Pop-Sängerin Hilary Duff, mit der er viele Jahre eine Zusammenarbeit betrieb und auch mehrere CD-Covers für sie entwarf. Über die Arbeit als Regisseur und Art-Direktor kam Häusler zu Kontakten im US-amerikanischen Markt und erweiterte erneut sein Betätigungsfeld, diesmal zur Fotografie, was Häusler dazu veranlasste seit 2004 hauptsächlich als Fotograf tätig zu sein. Er arbeitet viel in Los Angeles, wo er seit 2008 seinen Zweitwohnsitz hat, pendelt aber regelmäßig zwischen den USA und Deutschland. Als Fotograf bekannt wurde Häusler seitdem vor allem für seine Porträts von Musikern wie Meat Loaf, Lemmy Kilmister von Motörhead, Brian May, oder auch Schauspielern wie Terry Crews, Danny Trejo oder Uwe Ochsenknecht, Models wie Olivia Palermo und Johannes Hübel, von den Popstars Britney Spears und Jessica Sutta von den Pussycat Dolls sowie Musikacts wie Bon Jovi, Queen, Nikka Costa, Alex (Max) Band, Eva Simons, R5, Kitty Kat, Helloween, Gotthard oder Slayer. Seine Bilder werden in CD-Artworks, Büchern, Kalendern sowie Magazinen und weiteren PR-Medien veröffentlicht. Häusler arbeitet auch mit Kunden aus Werbung und Sport. Im Juni 2011 hat Häusler für die Mode- und Lifestyle-Zeitschrift Grazia anlässlich des Openings der Berlin Fashion Week mit einem selbst entwickelten 3D-Lichtfeld-Kamerasystem (Plenoptische Kamera) Models in 3D in Lebensgröße fotografiert; die Bilder können ohne 3D-Brillen betrachtet werden. Über seine Entwicklungen in der 3D-Fotografie hat Häusler Vorträge bei Adobe Inc. in San Jose oder beim Pasadena Art Center College of Design gehalten, des Weiteren wurde in Zeitschriften wie \"Page\" und \"Photographie\" darüber berichtet und Adobe zeigte seine Arbeiten im Rahmen des PhotoshopAndYou-Events 2011 in San Francisco. Im Frühjahr 2014 hat Häusler seine erste Foto-Ausstellung unter seinem Namen in Deutschland gezeigt: Zu Gunsten der Peter Maffay Stiftung präsentierte er in Heidelberg sein bisheriges fotografisches Schaffen und fotografierte hierfür auch Porträts deutscher Künstler wie Bülent Ceylan, Kaya Yanar und Doro Pesch sowie deutscher Schauspieler wie Andreas Hoppe und Manou Lubowski sowie die internationalen Musiker Lordi aus Finnland und Brian May, Gitarrist der Band Queen. Beim Eröffnungsabend der Ausstellung traten u. a. auch der Sänger der Band Toto, Bobby Kimball, sowie die Sängerin Doro Pesch auf. Im Dezember 2014 inszenierte die Substrate FineArt Gallery in Los Angeles zusammen mit Häusler die Ausstellung L.A. ICONIC’S, welche Fotografien Häuslers mit vorwiegend US-amerikanischen Künstlern sowie sein gesammeltes fotografisches Schaffen der letzten Jahre in Los Angeles zeigte. Prominente wie Terry Crews, Meat Loaf, R5, Motörhead und viele weitere unterstützten Häusler bei diesem Projekt. Im September und Oktober 2016 hat Häusler das Ausstellungsprojekt „The Martin Häusler Sanctum Soho Photography Takeover“ in London gezeigt. Hierfür hat Häusler ein Boutique-Hotel in der Innenstadt Londons mit seinen Musiker- und Schauspielerporträts vorübergehend in eine Galerie umgestaltet. Im Mai 2018 hat Häusler das Ausstellungsprojekt \"Cuban Beauty\" zum ersten Mal gezeigt und einen gleichnamigen Foto-Bildband veröffentlicht. Es ist das erste Ausstellungsprojekt, in dem Häusler keine berühmten Persönlichkeiten zeigt, sondern Porträts junger kubanischer Models, die er an verschiedenen Orten der Insel inszeniert und fotografiert hat. Häusler ist Teil der US-TV-Reality-Serie \"Livin’ Lozada\", welche ab Juli 2015 auf OWN TV erstausgestrahlt wurde. Er ist in mehreren Folgen als Fotograf der Serien-Stars Evelyn Lozada und ihrer Tochter Shaniece Hairston zu sehen. Die Serie spielt an diversen Drehorten in Los Angeles, USA. Häusler realisiert neben seiner Arbeit als Fotograf auch Projekte als Regisseur für Musikvideos oder Werbeclips und als Art-Direktor bzw. Designer. Er entwarf 2016 die digitalen Bühnenbilder für Tabaluga „Es lebe die Freundschaft“ und 2017 die Show-Visuals für die „Crazy World Tour“ der Scorpions sowie für die „Peter Maffay MTV Unplugged Tour 2018“ von Peter Maffay und die „Live 2019/2020“ Tour von Udo Lindenberg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin Häusler (* 24. Januar 1971 in Heidelberg) ist ein deutscher Fotograf, Regisseur von Musikvideos und Art-Direktor. In den USA und im englischsprachigen Ausland nutzt er für Veröffentlichungen seiner Arbeiten die angepasste Schreibweise seines Namens Martin Hausler.", "tgt_summary": null, "id": 139637} {"src_title": "Barrett Martineau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Quellen.", "content": "Livingston ermittelte mindestens 53 mittelalterliche Quellen, die Hinweise auf die Schlacht enthalten, darunter wichtige Beschreibungen in der \"Angelsächsischen Chronik\", den Schriften des anglo-normannischen Geschichtsschreibers Wilhelm von Malmesbury, den \"Annalen von Clonmacnoise\" und Snorri Sturlusons \"Egils saga\", dessen Antiheld, Söldner und Skalde Egill Skallagrímsson Æthelstan als treuer Krieger diente.", "section_level": 1}, {"title": "Die Hintergründe.", "content": "In den 870er Jahren eroberte eine Wikingerarmee, das sogenannte Große Heidnische Heer, alle angelsächsischen Königreiche bis auf Wessex. Alfred dem Großen, König von Wessex, und seinen Nachkommen gelang es, diese Gebiete nach und nach zurückerobern, unter anderem durch den Bau von befestigten Burgen, den \"burhs\". Allerdings wurden die ehemaligen Reiche nicht wieder selbstständig, sondern zu Grafschaften innerhalb des neuen Königreichs England, das dadurch zum mächtigsten Faktor der Britischen Insel heranwuchs. Wichtigste Gegenspieler Englands waren das schottische Königreich Alba im Norden der Insel, das gälische Königreich Strathclyde im Nordwesten Englands, das dynastisch mit Schottland verbunden war, und das Königreich Jórvík im Nordosten, das sich weiterhin in der Hand der Nordmänner befand. 921 eroberte Sitric Cáech, der nordisch-gälische Herrscher von Dublin, auch das Königreich Jorvik. In einem politischen Schachzug verheiratete Æthelstan im Jahre 926 seine Schwester mit Sitric Cáech und erhob Anspruch auf seinen Thron, als Cáech im Jahr darauf starb. Dazu musste er aber Cáechs Verwandten und Nachfolger Guthfrith vertreiben und die Wikinger 927 bei York schlagen. Nach Æthelstans Sieg erkannten König Konstantin von Schottland, König Hywel Dda von Deheubarth, Ealdorman Ealdred von Northumbria und König Owen von Strathclyde (oder Morgan ab Owain von Gwent) Æthelstans Oberhoheit in Eamont nahe Penrith an. Er wurde zum König der Engländer ausgerufen, und es folgte eine relativ friedliche Zeit. Æthelstans erfolgreiche Invasion Schottlands im Jahre 934 erfolgte, so vermutet Johannes von Worcester, weil König Konstantin vertragsbrüchig wurde. Obwohl sie zeit ihres Lebens verfeindet waren, muss die Bedrohung durch Æthelstan groß genug gewesen sein, um eine Allianz zwischen dem König von Dublin Olaf Guthfrithsson, dem König von Schottland Konstantin II. und dem König von Strathclyde Owen I. entstehen zu lassen. Livingston merkt dazu an, \"dass sie für dieses eine gemeinsame Ziel alle politischen, kulturellen, historischen und auch religiösen Differenzen beiseite schieben mussten, und ihr Ziel war die Vernichtung Æthelstans.\" Nachdem er einen rivalisierenden nordischen König im August 937 bei Limerick besiegt hatte, dessen Name in altirischen Dokumenten als Amlaíb Cenncairech verzeichnet ist, überquerte Olaf Guthfrithsson mit seiner Armee die Irische See, um sich mit den Streitkräften von Konstantin und Owen zu vereinigen, was darauf schließen lässt, dass die Schlacht bei Brunanburh wahrscheinlich Anfang Oktober jenes Jahres stattfand. Livingston vermutet, dass die eindringenden Armeen England in zwei Wellen erreichten: Konstantin und Owen kamen aus dem Norden, möglicherweise in einige frühe Scharmützel mit Æthelstan-treuen Kräften verwickelt, während sie der Römerstraße durch Lancashires Ebenen zwischen Carlisle und Manchester folgten, auf der Olafs Streitkräfte unterwegs zu ihnen stießen. Es ist möglich, spekuliert Livingston weiter, dass das zukünftige Schlachtfeld bei Brunanburh in stillem Einvernehmen mit Æthelstan gewählt wurde: \"Eine Auseinandersetzung war nicht zu vermeiden, und der Sieger gewann England.\"", "section_level": 1}, {"title": "Die Schlacht.", "content": "Die mittelalterlichen Berichte über die Schlacht sind zu ungewiss, als dass man ihren Ablauf mit Sicherheit nachvollziehen könnte, aber die Quellen beschreiben sie übereinstimmend als ein gewalttätiges und blutiges Zusammentreffen, selbst unter Berücksichtigung der Kriegsführung des Mittelalters. Das berühmte Gedicht über die Schlacht in der \"Angelsächsischen Chronik\", aufgezeichnet in Altenglisch, der Sprache der angelsächsischen Bewohner Englands, rühmt am Anfang die beiden englischen Helden und nennt den Ort der Schlacht: Brunanburh. Her Æþelstan cyning, eorla dryhten, beorna beaggifa, and his broþor eac, Eadmund æþeling, ealdorlangne tir geslogon æt sæcce sweorda ecgum ymbe Brunanburh. Bordweal clufan, heowan heaþolinde hamora lafan, afaran Eadweardes,... Einst erlangten König Æthelstan, Herr der Grafen, Ringgeber der Männer, und auch sein Bruder Prinz Edmund, ewigen Ruhm; erkämpft in der Schlacht mit der Schärfe des Schwertes bei Brunanburh. Sie zersplitterten den Schildwall, zerschlugen die hölzernen Schilde mit Äxten, die Söhne Edwards,... Das Gedicht erzählt dann vom Sieg der Helden und von der Niederlage der Eindringlinge. Einige Zeilen lassen darauf schließen, dass sich die Schlacht über die Dauer eines ganzen Tages erstreckte. Am Ende stand der Tod von fünf Königen und sieben von Olafs Grafen, dazu noch (oder darunter) Konstantins Sohn Cellach: ... Fife lægun on þam campstede cyningas geonge, sweordum aswefede, swelce seofene eac eorlas Anlafes, unrim herges, flotan and Sceotta. Þær geflemed wearð Norðmanna bregu, nede gebeded, to lides stefne litle weorode; cread cnear on flot, cyning ut gewat on fealene flod, feorh generede. Swelce þær eac se froda mid fleame com on his cyþþe norð, Constantinus, har hilderinc, hreman ne þorfte mæca gemanan; he wæs his mæga sceard, freonda gefylled on folcstede, beslagen æt sæcce, and his sunu forlet on wælstowe wundun forgrunden, geongne æt guðe.... ... Fünf lagen (tot) auf dem Schlachtfeld, junge Könige, schlafen geschickt durch das Schwert, dazu noch sieben von Anlafs Grafen, unzählige des Heeres, Schiffsleute und Schotten. Da wurde vertrieben der Herrscher der Nordmänner, der Not gehorchend, zum Bug des Schiffes; mit wenig Besatzung drängte er das Schiff in See, der König fuhr hinaus in die düsteren Fluten um sein Leben zu retten. Ebenso wandte sich auch der Alte zur Flucht zu seiner Heimat im Norden. Konstantin, der grauhaarige Kämpe, konnte nicht jubeln über das große Treffen; er war seiner Verwandten beraubt, seine Freunde niedergemacht auf dem Schlachtfeld, getötet im Kampf, und seinen Sohn ließ er zurück auf der Walstatt von Wunden zerschunden, (zu) jung in der Schlacht.... \"Æthelweards Chronik\", im Jahre 975 oder später fertiggestellt, erwähnt, dass die Schlacht bei den Menschen jener Zeit noch immer „der große Krieg“ genannt wurde. Auch dieses Gedicht bestätigt am Ende nochmals die Einmaligkeit der Schlacht. Zuvor kehren die siegreichen Helden nach Hause zurück und die Invasoren sterben praktisch ein zweites Mal, indem ihre unbestatteten Körper den wilden Tieren zum Fraß dienen: wilce þa gebroþer begen ætsamne, cyning and æþeling, cyþþe sohton, Wesseaxena land, wiges hremige. Letan him behindan hræw bryttian saluwigpadan, þone sweartan hræfn, hyrnednebban, and þone hasupadan, earn æftan hwit, æses brucan, grædigne guðhafoc and þæt græge deor, wulf on wealde. Ne wearð wæl mare on þis eiglande æfre gieta folces gefylled beforan þissum sweordes ecgum, þæs þe us secgað bec, ealde uðwitan, siþþan eastan hider Engle and Seaxe up becoman, ofer brad brimu Brytene sohtan, wlance wigsmiþas, Wealas ofercoman, eorlas arhwate eard begeatan. Auch die Brüder, beide zusammen, König und Prinz, kehrten in ihre Heimat zurück, in das Westsächsische Land, die Schlacht rühmend. Hinter sich ließen sie die Leichen, überlassen dem dunkelgekleideten, dem schwarzen Raben, dem spitzschnäbligen und aschfarbenen, dem weißschwänzigen Adler, der das Aas verzehrt, dem hungrigen kampfstarken Habicht und dem grauen Tier, dem Wolf aus dem Wald. Nie gab es ein größeres Gemetzel auf dieser Insel, niemals wieder (und) nie zuvor wurden so viele Menschen getötet durch die Schärfe des Schwertes, so erzählen uns die Bücher und die alten Weisen, seit von Osten hierher Angeln und Sachsen herüber kamen, über die breite See Britannien zu suchen, prächtige Schlachtenschmiede, die die Kelten überwanden, stolze Herren, die das Land in Besitz nahmen. Die \"Annalen von Ulster\" beschreiben die Schlacht in ähnlicher Weise: Die ausführlichste Liste über jene, die in der Schlacht getötet wurden, ist in den \"Annalen von Clonmacnoise\" enthalten. Sie benennt etliche Könige und Prinzen.", "section_level": 1}, {"title": "Der Ort der Schlacht.", "content": "Die Ortsbezeichnung der Schlacht erscheint in den Quellen in den unterschiedlichsten Formen: \"Brunanburh\" (in der \"Angelsächsischen Chronik\", in der \"Chronik\" von Johannes von Worcester oder in darauf aufbauenden Beschreibungen), \"Brunandune\" (in \"Aethelweards Chronik\"), \"Brunnanwerc\" oder \"Bruneford\" oder \"Weondune\" (bei Symeon von Durham und darauf aufbauenden Beschreibungen), \"Brunefeld\" oder \"Bruneford\" (bei Wilhelm von Malmesbury und darauf aufbauenden Beschreibungen), \"Duinbrunde\" (in schottischen Überlieferungen), \"Brun\" (in walisischen Überlieferungen), \"plaines of othlynn\" (in den \"Annalen von Clonmacnoise\") und \"Vinheithr\" (in \"Egils Saga\") und verschiedene andere. Der Name \"Bromborough\", eine Ortschaft in der Metropolitan Borough of Wirral, könnte vom altenglischen \"Brunanburh\" abgeleitet sein (was so viel wie „Bruns Burg“ bedeutet). Da der Ort vielleicht niemals mit Sicherheit gefunden werden kann, wurden weitere Anhaltspunkte für die Verbindung von Brunanburh mit Bromborough geprüft, die ihre Beweiskraft aus Geschichte, Volkskunde und Literatur herleiten. Nach Michael Livingston findet die These, die für einen Ort auf der Wirral-Halbinsel spricht, große Unterstützung unter den heutigen Historikern. Zusätzliche onomastische Argumente wurden herangezogen, um einen Bezug zwischen \"Dingesmere\" (einer Ortsbezeichnung, die in Verbindung mit der Schlacht in der \"Angelsächsischen Chronik\" genannt wird) und \"Thingwall\" auf dem Wirral herzustellen, was ebenfalls die Brunanburh-Bromborough-These erhärten soll. Weil die frühesten Quellen in der \"Angelsächsischen Chronik\" berichten, dass die Schlacht „ymbe Brunanburh“ („bei Brunanburh“) stattgefunden haben soll, wurden zahlreiche Orte auf dem Wirral nahe Bromborough als möglicher Kampfplatz aufgeboten, einschließlich des Brackenwood-Golfplatzes in Bebington / Wirral. Obwohl heute anscheinend viele Wissenschaftler eine „nahe Bromborough“-Lage billigen, wurden in der Vergangenheit Dutzende von anderen denkbaren Schauplätzen vorgeschlagen. Paul Hill hat über dreißig Möglichkeiten ermittelt, von denen einige immer noch von lokalen Interessengruppen (siehe Diskussion zu Shelfield Hill weiter unten) oder von Einzelpersonen verteidigt werden. Die Vermutung, dass es sich bei den Gegnern von Bromborough um Vertreter einer Randmeinung handelt, ist allerdings irreführend. Michael Wood, ein angesehener Historiker, der vor kurzem einen Artikel im \"Yorkshire Archaeological Journal\" veröffentlicht hat, kritisiert die Argumente für Bromborough und schlägt einen Ort in der Nähe des Flusses Went in South Yorkshire vor. Andrew Breeze ist ein führender Philologe, der in einem demnächst erscheinenden Artikel für Lanchester plädiert und behauptet, die etymologischen Argumente für Bromborough seien fehlerhaft. Kevin Halloran hat mehrere Artikel über jenen Zeitraum in führenden akademischen Zeitschriften veröffentlicht, plädiert für eine Lage im Süden von Schottland und hat eine Reihe von detaillierten Kritikpunkten bezüglich Bromborough aufgezeigt. Tim Clarkson hat eine Reihe von vielbeachteten Büchern über Strathclyde veröffentlicht und hat angemerkt, dass die logistischen Kapazitäten der nördlichen Königreiche von Alba und Strathclyde für einen Feldzug so weit in den Süden (bis zum Wirral) nicht ausgereicht hätten. Die anderen Alternativen sind: Dies sind nicht die einzigen genannten Orte, aber diejenigen, die am häufigsten im Gespräch sind.", "section_level": 1}, {"title": "Die Auswirkungen.", "content": "Æthelstans Sieg über die vereinigte nordisch-gälische Armee sicherte ihm England als vollständig vereinigtes Königreich. Jedoch war er militärisch geschwächt, und die Schlacht zwang alle beteiligten Parteien der Britischen Inseln, sich in ihren jeweiligen Positionen zu konsolidieren. Die Schlacht bei Brunanburh hat noch immer eine große Präsenz in Malmesbury, Wiltshire, 320 km südlich von allen vorgeschlagenen Orten. Die Einwohnerschaft von Malmesbury kämpfte für König Æthelstan, und er gewährte ihnen fünf Hides Land (2,4 km2) und machte sie alle zu Freimännern. Es wurde eine Organisation gegründet, die noch heute existiert: die \"Warden and Freemen of Malmesbury\", und in ihren Zeremonien wird an Æthelstan erinnert. Als Æthelstan starb, wurde sein Leichnam von Gloucester nach Malmesbury überführt und dort begraben.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Schlacht bei Brunanburh im Jahre 937 siegte die Armee des Königreichs England unter Führung von König Æthelstan und seinem Bruder Edmund über die vereinten Armeen von Olaf Guthfrithsson, nordisch-gälischer König von Dublin, Konstantin II., König von Alba, und Owen I., König von Strathclyde. Obwohl heute relativ unbekannt, gilt sie als „größte einzelne Schlacht in der angelsächsischen Geschichte vor der Schlacht bei Hastings“. Michael Livingston behauptet, dass Brunanburh „das Erwachsenwerden der englischen Identität markiert“. Der Ort der Schlacht ist nicht bekannt, die moderne Forschung vermutet jedoch, dass sie wahrscheinlich irgendwo auf der Wirral-Halbinsel stattgefunden hat. ", "tgt_summary": null, "id": 1717311} {"src_title": "Zermezeele", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "\"Bremer Kunstpreis\" und \"Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen\".", "content": "Der \"Bremer Kunstpreis\" (1985–1991) beziehungsweise der \"Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen\" (seit 1993) wird seit 1985 vom Stifterkreis für den Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen getragen. Der Stifterkreis wurde 1985 als Träger des Kunstpreises von Mitgliedern des Kunstvereins in Bremen gegründet. Der Zusammenschluss bildet innerhalb des Kunstvereins einen eigenständigen, nicht-rechtsfähigen Verband. Der Kreis bezweckt die Stiftung eines Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen, durch den alle zwei Jahre im deutschen Sprachraum lebende Künstler ausgezeichnet werden sollen: Künstler, die bisher in der Öffentlichkeit noch nicht die Würdigung erfahren haben, wie sie der Qualität ihrer Werke entspricht. Eine bestimmte künstlerische Richtung ist dabei nicht maßgebend. Der Stifterkreis beruft eine zehnköpfige Vorschlagskommission, deren Mitglied auch der Stifterkreis ist. Jedes Mitglied dieser Kommission benennt jeweils einen Künstler für die alle zwei Jahre stattfindende Gruppenausstellung. Am Ende der Ausstellung bestimmen die Mitglieder der Jury (die nicht Mitglieder der Vorschlagskommission sein dürfen) den/die Preisträger/in. Der \"Bremer Kunstpreis\" beziehungsweise der \"Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen\" sind Nachfolger des zwischen 1954 und 1983 vergebenen \"Kunstpreis der Böttcherstraße\".", "section_level": 1}, {"title": "Ausstellungen und Preisträger.", "content": "Vom \"Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen\" von 1993 bis heute und \"Bremer Kunstpreis\" von 1985 bis 1991:", "section_level": 2}, {"title": "Gründungsgeschichte des \"Kunstpreis der Böttcherstraße\" (1954–1983).", "content": "Der \"Kunstpreis der Böttcherstraße\" wurde mit Urkunde vom 6. Oktober 1954 durch die HAG AG in Bremen gestiftet. Der Preis war zunächst mit DM 5.000 dotiert und konnte 1972 auf DM 10.000 und 1977 auf DM 15.000 erhöht werden. Der Preis wurde jährlich an deutsche bildende Künstler verliehen. Die Absicht war es, nicht ein schon bestehendes Gesamtwerk auszuzeichnen, sondern die Auszeichnung sollte der Förderung des künstlerischen Nachwuchses dienen. Die Vorschläge für die Kandidaten kamen zunächst aus dem Kreis der Jurymitglieder, die dann den Preisträger nominierten. Später wurde dieses Verfahren durch die Schaffung einer Vorschlagskommission derart geändert, dass sich nunmehr der Kreis der Kandidaten unabhängig von der Jury bildete. Hierdurch wurde eine weitgehende Neutralität bei der Kandidatenwahl erreicht. Nach der Übernahme und Eingliederung der HAG AG in die internationale Firmengruppe General Foods (heute Mondelēz International) im Jahre 1979 wurden der Kunstpreis und seine Ausstellungskosten noch bis zum Jahre 1982 von der HAG AG finanziell getragen. Im Jahre 1981 trennte sich jedoch die HAG AG von der Böttcherstraße GmbH und die Böttcherstraße ging in Familienbesitz über. So wurde der Kunstpreis der Böttcherstraße letztmals 1983 vergeben. Um den Preis weiterhin vergeben zu können, gründete sich innerhalb des Kunstvereins in Bremen ein Zusammenschluss von Mitgliedern, die als Stifterkreis die Finanzierung und Ausrichtung des Preises übernehmen. Mit dem neuen Träger wurde der Kunstpreis 1985 umbenannt in \"Bremer Kunstpreis\" und 1993 in \"Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen zählt zu den traditionsreichsten und zugleich bedeutendsten Auszeichnungen für Kunst der Gegenwart in Deutschland. Er wurde 1954 zum ersten Mal vergeben. Im Zweijahresrhythmus nominieren zehn Kuratoren unabhängig voneinander je einen Künstler oder eine Künstlerin aus dem deutschsprachigen Raum, deren Positionen im Rahmen einer Wettbewerbsausstellung in der Kunsthalle Bremen präsentiert werden. Auf Grundlage der Ausstellung ermittelt eine fünfköpfige internationale Jury während der Ausstellungslaufzeit den/die Preisträger/in. ", "tgt_summary": null, "id": 556661} {"src_title": "Sikorki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Mentawai-Gleithörnchen erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 18 bis 20 Zentimetern sowie eine Schwanzlänge von etwa 18 Zentimetern. Die Rückenfärbung ist dunkelbraun mit einem fast schwarzen Schwanz, die Bauchseite ist heller braun. Die Ohren sind unbehaart, die Weibchen haben zwei Paar Zitzen in der Leistenregion. Wie alle Gleithörnchen hat es eine behaarte Flughaut, die Hand- und Fußgelenke miteinander verbindet und durch eine Hautfalte zwischen den Hinterbeinen und dem Schwanzansatz vergrößert wird. Die Flughaut ist muskulös und am Rand verstärkt, sie kann entsprechend angespannt und erschlafft werden, um die Richtung des Gleitflugs zu kontrollieren.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Mentawai-Gleithörnchen ist endemisch auf den zu Indonesien gehörenden Mentawai-Inseln südöstlich von Sumatra. Die Verbreitung ist dabei auf die beiden Inseln Sipora und Nordpagai begrenzt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise des Gleithörnchens liegen nur sehr wenige Daten vor. Der Lebensraum liegt im Flachland im tropischen bis subtropischen Primärwald bis in Höhen von etwa 500 Metern. Wie andere Arten ist es wahrscheinlich strikt baumlebend und nachtaktiv. Gemeinsam mit dem Sipora-Gleithörnchen (\"Hylopetes sipora\"), dem Siberut-Gleithörnchen (\"Petinomys lugens\"), dem Mentawai-Hörnchen (\"Callosciurus melanogaster\"), \"Leopoldamys siporanus\", \"Maxomys pagensis\", \"Chiropodomys karlkoopmani\", \"Rattus lugens\", dem Mentawai-Baumhörnchen (\"Sundasciurus fraterculus\") und dem Mentawai-Dreistreifenhörnchen (\"Lariscus obscurus\") stellt das Mentawai-Gleithörnchen die endemische Nagetierfauna der Mentawai-Inseln dar.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Mentawai-Gleithörnchen gilt als eigenständige Art innerhalb der Gattung \"Iomys\", die als zweite Art das Horsfield-Gleithörnchen (\"Iomys horsfieldii\") enthält. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Frederick Nutter Chasen und Cecil Boden Kloss in den Proceedings of the Zoological Society of London im Jahr 1928 und wurde anhand von Individuen von der Insel Sipora durchgeführt. Innerhalb der Art werden keine Unterarten unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Bestand, Gefährdung und Schutz.", "content": "Das Mentawai-Gleithörnchen wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund seines kleinen Verbreitungsgebietes von weniger als 5,000 km, wobei sich alle Individuen in weniger als fünf Gebieten aufhalten, sowie der andauernden Bestandsabnahme und der Reduzierung verfügbarer Lebensräume als bedroht (endangered) eingestuft. Eine Sammlungsexpedition des National Museum of Indonesia im Jahr 1991 war nicht in der Lage, Individuen dieser Art zu finden und es ist möglich, dass eine Einordnung als vom Aussterben bedrohte Art notwendig ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Mentawai-Gleithörnchen (\"Iomys sipora\") ist ein Gleithörnchen aus der nur zwei Arten umfassenden Gattung \"Iomys\". Es ist endemisch auf zwei der zu Indonesien gehörenden Mentawai-Inseln südöstlich von Sumatra.", "tgt_summary": null, "id": 74113} {"src_title": "Pierre Charles Alexandre Louis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Militärische Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und erste Verwendungen.", "content": "Laubenthal trat 1982 als Grundwehrdienstleistender beim Panzerbataillon 33 in Neustadt am Rübenberge (Luttmersen) in die Bundeswehr ein. Es schloss sich von 1983 bis 1985 die Ausbildung zum Reserveoffizier und Offizier der Panzertruppe an der Offizierschule des Heeres in Hannover und der Panzertruppenschule in Munster an. Von 1985 bis 1989 wurde Laubenthal als Zugführeroffizier wiederum im Panzerbataillon 33 in Neustadt am Rübenberge eingesetzt. Es folgten Verwendungen als Stabsoffizier S 2 (Militärisches Nachrichtenwesen) im Panzerbataillon 33 sowie als Adjutant des Kommandeurs 1. Panzerdivision in Hannover. In dieser Verwendung auch von Januar bis Juli 1991 Verwendung als Stabsoffizier S 2 im Wachregiment (später Jägerbataillon 1) in Berlin. Von 1991 bis 1993 Einsatz als Jugendoffizier in Schwerin. Von 1993 bis 1997 folgten zwei Verwendungen als Kompaniechef der 4. und der 6. (Unteroffizierlehrkompanie) beim Panzerbataillon 203 in Hemer. Von 1997 bis 1999 nahm Laubenthal am 40. Generalstabslehrgang (Heer) an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg teil.", "section_level": 2}, {"title": "Dienst als Stabsoffizier.", "content": "Die erste Verwendung als Stabsoffizier führte Laubenthal als Grundsatzdezernent für Operationsführung an das Heeresamt (Abteilung I) in Köln. Anschließend nahm er am Advanced Command & Staff Course (Class 5) am Joint Services Command & Staff College in Shrivenham, Großbritannien teil. Dies war mit einem Studium \"Defence Studies\" am King's College in London verbunden, welches er als Master of Arts abschloss. Von 2003 bis 2005 war er Kommandeur des Panzerbataillons 203 in Hemer. Es folgte eine ministerielle Verwendung als Referent V 1 \"NATO und UN-Einsatzgrundlagen\" im Führungsstab der Streitkräfte sowie als Offizier im Generalstabsdienst beim Chef des Stabes des Führungsstabes des Heeres im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn. Von 2007 bis 2008 war Laubenthal Abteilungsleiter G3 \"Planung, Organisation, Ausbildung und Übungen\" der Division Luftbewegliche Operationen in Veitshöchheim. Von 2008 bis 2010 war er Gruppenleiter G3 \"Einsatz\" und dann Abteilungsleiter G3 im Heeresführungskommando in Koblenz. Von 2010 bis 2012 schloss sich eine weitere ministerielle Verwendung als Arbeitsbereichsleiter \"Europäische Sicherheitspolitik, bilaterale Beziehungen zu europäischen und afrikanischen Staaten\" im Planungsstab des Bundesministers der Verteidigung sowie Referatsleiter Pol II 1 \"Strategische Leitlinien Bundeswehr; Zentrale Aufgaben\" in der Abteilung Politik im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin an.", "section_level": 2}, {"title": "Dienst als General.", "content": "Vom 1. September 2012 bis 31. Juli 2014 war Laubenthal Kommandeur der Panzerbrigade 12 \"Oberpfalz\" in Amberg. Von August 2014 bis Januar 2016 war Laubenthal Chef des Stabes der US Army Europe in Wiesbaden. Damit wurde erstmals einem deutschen General diese Aufgabe übertragen. Sein Nachfolger auf diesem Dienstposten wurde Brigadegeneral Kai Rohrschneider. Zur Verabschiedung wurde er mit dem Legion of Merit ausgezeichnet. Am 16. Februar 2017 übernahm Laubenthal den Dienstposten als Kommandeur der 1. Panzerdivision von Generalmajor Johann Langenegger. Auf diesem Dienstposten erhielt er auch die Beförderung zum Generalmajor. Als Nachfolger von Generalleutnant Klaus von Heimendahl wurde Laubenthal zum 1. Mai 2018 Abteilungsleiter \"Führung Streitkräfte\" im Bundesministerium der Verteidigung. Auf diesem Dienstposten erhielt er, kurz darauf, auch die Ernennung zum Generalleutnant. Seit dem 1. April 2020 ist Laubenthal Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr als Nachfolger von Vizeadmiral Joachim Rühle.", "section_level": 2}], "src_summary": "Markus Laubenthal (* 4. Dezember 1962 in Aachen) ist ein Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr und seit dem 1. April 2020 stellvertretender Generalinspekteur der Bundeswehr.", "tgt_summary": null, "id": 169466} {"src_title": "Gestehen Sie, Dr. Corda!", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Palawan-Gleithörnchen erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 26 bis 28 Zentimetern, eine Schwanzlänge von etwa 31 Zentimetern und ein Gewicht von etwa 530 Gramm. Die Rückenfärbung ist meliert graubraun, die Kehle und die Bauchseite sind weiß bis grauweiß. Der Schwanz ist zweifarbig mit einem helleren Braun oberseits und einem dunkleren Braun unterseits, die Farben gehen unscharf ineinander über. Die Ohren sind groß und dünn behaart, sie sind dunkelbraun gefärbt. Wie alle Gleithörnchen hat es eine behaarte Gleithaut, die Hand- und Fußgelenke miteinander verbindet und durch eine Hautfalte zwischen den Hinterbeinen und dem Schwanzansatz vergrößert wird. Die Gleithaut ist muskulös und am Rand verstärkt, sie kann entsprechend angespannt und erschlafft werden, um die Richtung des Gleitflugs zu kontrollieren.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Palawan-Gleithörnchen kommt ausschließlich und damit endemisch auf den philippinischen Inseln Palawan und Bancalan vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise des Gleithörnchens liegen nur sehr wenige Daten vor. Der Lebensraum liegt im Flachland im tropischen bis subtropischen Primär- und Sekundärwald. Wie andere Arten ist es baumlebend und nachtaktiv. Es lebt vor allem in alten Baumbeständen und nutzt Baumhöhlen als Nestraum. Gegenüber Lebensraumveränderungen und vor allem selektiver Holzentnahme ist es vergleichsweise unempfindlich.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Palawan-Gleithörnchen wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung der Pfeilschwanz-Gleithörnchen (\"Hylopetes\") eingeordnet, die insgesamt neun Arten enthält. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung unter dem Namen \"Sciuropterus nigripes\" stammt von Oldfield Thomas aus dem Jahr 1893 anhand eines Individuums von der Insel Palawan. 1908 beschrieb Thomas die Gattung \"Hylopetes\" und ordnete ihr diese und andere Arten zu. Eine weitere Unterart \"H. n. elassodontus\"wurde 1918 von Wilfred Hudson Osgood beschrieben. Innerhalb der Art werden zwei Unterarten unterschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Bestand, Gefährdung und Schutz.", "content": "Das Palawan-Gleithörnchen ist in seinem Verbreitungsgebiet vergleichsweise häufig, wobei es an seinen charakteristischen Kommunikationslauten erkannt werden kann. Es wird allerdings aufgrund des vergleichsweise kleinen Verbreitungsgebietes von weniger als 20.000 km von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als potenziell gefährdet („near threatened“) gelistet. Zugleich gehen die Bestände der Art aufgrund des Holzeinschlags und der damit verbundenen Lebensraumverschlechterung auf den philippinischen Inseln zurück. Als Hauptgefährdungsursache wird entsprechend der Lebensraumverlust durch Abholzung und die Umwandlung von Wäldern in landwirtschaftliche Flächen angesehen. Eine gelegentliche Bejagung als Fleischlieferant sowie Wildfänge für den Heimtierhandel werden als geringe Einflüsse auf die Bestandsgröße eingeordnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Palawan-Gleithörnchen (\"Hylopetes nigripes\") ist ein Gleithörnchen aus der Gattung der Pfeilschwanz-Gleithörnchen (\"Hylopetes\"). Die Art kommt ausschließlich auf den philippinischen Inseln Palawan und Bancalan vor.", "tgt_summary": null, "id": 1995737} {"src_title": "Bryan Patterson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Greene studierte Maschinenbau an der University of Vermont mit dem Bachelor-Abschluss 1976 und erwarb einen Master-Abschluss in Schiffbau (Naval Architecture) am MIT im Jahr 1978. Im Jahr 1988 erwarb sie einen zweiten Master-Abschluss in Informatik von der University of California, Berkeley. Sie war Ingenieurin bei Tandem Computers, Hewlett-Packard und Sybase. Sie war Gründerin und CEO von Vxtreme, die 1997 von Microsoft übernommen wurden. Im Jahr 1998 gründeten Greene, Rosenblum, Scott Devine, Edward Wang und Edouard Bugnion VMware, eine Firma für Software-Simulationsprogramme und Greene war seit der Gründung deren CEO. Dezember 2003 wurde die Firma von der EMC Corporation übernommen (deren Executive Vice President Greene wurde) und Greene wurde am 8. Juli 2008 als Präsident und CEO überraschend entlassen (als die Erlöse auf ein jährliches Wachstum von knapp unter 50 Prozent fielen) und durch den Ex-Microsoft Manager Paul Maritz ersetzt. Die Nachricht von ihrer Entlassung ließ den Aktienkurs um rund ein Viertel einbrechen und mit ihr verließen aus Solidarität drei weitere Führungskräfte die Firma, darunter ihr Ehemann Mendel Rosenblum. Seit August 2006 ist Greene Mitglied des Aufsichtsrats (Board of Directors) bei Intuit, einer Firma für Finanzsoftware, und seit 2012 auch bei Google im Aufsichtsrat. 2013 gründete sie das Startup Datrium Storage, die VMware Konkurrenz/EMC machen soll. Sie ist mit dem Informatiker Mendel Rosenblum verheiratet, den sie in Berkeley kennenlernte und mit dem sie zwei Kinder hat. Im Jahr 2011 stiftete Greene zusammen mit ihrem Mann Mendel Rosenblum 3 Millionen Dollar für die \"Marvin-Rosenblum-Professur für Mathematik\" an der Universität von Virginia zu Ehren von Rosenblums Vater Marvin Rosenblum, der an der Universität 45 Jahre unterrichtete. In ihrer Jugend war sie erfolgreiche Seglerin und Windsurferin (US National Double handed Dinghy Champion für Frauen 1976 und dreifache Gewinnerin des San Francisco Classic für Frauen, ein Windsurf-Rennen über große Distanz). Sie war Mitorganisatorin der ersten Windsurfing-Weltmeisterschaft 1974 und entwarf früher auch Windsurf-Equipment in Hawaii. Sie ist Mitglied der MIT Corporation. 2018 wurde sie in die National Academy of Engineering gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Diane B. Greene (* 1955 in Rochester, New York) ist eine US-amerikanische Unternehmerin und Ingenieurin. Sie war mit ihrem Ehemann Mendel Rosenblum einer der Gründer von VMware und 1998 bis 2000 deren CEO und ist im Aufsichtsrat von Google.", "tgt_summary": null, "id": 1314526} {"src_title": "Gretchen Corbett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Chalkidona liegt in der Zentralmakedonischen Tiefebene beiderseits des Flusses Axios, der sich in Chalkidona in sein Mündungsdelta auffächert und das Gemeindegebiet etwa 15 Kilometer vor seiner Mündung verlässt. Einige Kilometer westlich von Gefyra befindet sich der Ellis-Damm, der den Axios zur Bewässerung für die Landwirtschaft aufstaut. Er hat ein Feuchtgebiet mit einigen Flussinseln entstehen lassen, die neben einer reichen Wildfauna auch wildlebende Pferde beheimatet und die Teil eines Natura-2000-Gebiets sind, das den gesamten Axios und die Mündungsgebiete weiterer Flüsse umfasst. Der Loudias berührt das Gebiet westlich und bildet die Grenze zur benachbarten Gemeinde Alexandria, südlich trennt die Gemeinde Delta Chalkidona von der Ägäis. Weitere Nachbargemeinden sind westlich Pella, im Norden Peonia und Kilkis sowie Oreokastro östlich.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Prähistorische Besiedlung von Jungsteinzeit bis Eisenzeit wurde in der Gegend von Koufalia nachgewiesen, eine der Siedlungen war bis in die Römerzeit bewohnt und entspricht möglicherweise der antiken Stadt Ichnai (). Das Gebiet lag damals noch an der Ägäisküste. Makedonische Gräber aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. wurden zwischen Gefyra und Agios Athanasios ausgegraben. Seit der Gründung Thessalonikis gehörte das Gebiet zum bäuerlichen Umland der Stadt, die römische Via Egnatia querte den Axios bei Gefyra und verband die Gegend mit der Metropole. Die Bevölkerung im Gebiet von Chalkidona war im 19. Jahrhundert überwiegend slawisch-orthodox und türkisch-muslimisch und wurde zwischen 1913 und 1928 infolge der Balkankriege, des Ersten Weltkriegs und des Griechisch-Türkischen Krieges nahezu komplett ausgetauscht. So leben zum Beispiel in Koufalia noch heute zu rund 80 Prozent Nachkommen griechischer Flüchtlinge aus Topolowgrad, Mesimvria ist der griechische Name der Stadt Nesebar. Das Dorf Yaylacık (gr. \"Gialiatzik\" oder \"Giailatzik\") nahm rund 150 Flüchtlingsfamilien aus Kadıköy auf und wurde 1926 nach dessen griechischem Namen in \"Chalkidon\" umbenannt, was 2011 auch zum Namen der Großgemeinde wurde. Alle Ortsnamen wurden zwischen 1926 und 1928 durch griechische ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Im Dorf Gefyra, vor 1926 \"Topsin\" bzw. \"Topçular,\" wurde 1999 vom griechischen Verteidigungsministerium ein Herrenhaus erworben, das Kronprinz Konstantin während des Ersten Balkankriegs vom 6. bis 9. November als Hauptquartier diente und in dem am durch Hasan Tahsin Paşa die Kapitulation Thessalonikis unterzeichnet wurde. Das Gebäude wurde zu einem Museum der Balkankriege umgestaltet; 2006 wurden Tahsins Gebeine im Hof des Museums beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Chalkidona liegt an der Kreuzung der alten Nationalstraße 2 als Ost-West-Verbindung mit der Autobahn 1, die den Axios entlang weiter nach Mazedonien führt und die wesentliche Nord-Süd-Verbindung Griechenlands ist. Parallel zur Nationalstraße verläuft südlich der Gemeinde mit der A 2 die nordgriechische Hauptverbindung in Ost-West-Richtung. Die aus Norden kommende Zugstrecke, die die Verbindung nach Mitteleuropa darstellt, teilt sich bei Gefyra in die Strecke nach Athen südlich und die Strecke über Thessaloniki nach Edirne östlich, durchfährt den Bahnhof Gefyra jedoch ohne Halt. Der Flughafen Thessaloniki liegt rund 58 Straßenkilometer südöstlich von Chalkidona.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Bis 1997 gliederte sich Chalkidona in 14 selbständige Gemeinden. Sie wurden zunächst zu den Gemeinden Agios Athanasios, Chalkidona und Koufalia fusioniert, die mit dem Kallikratis-Programm 2010 zu einer Gemeinde vereinigt wurden. Die 14 Altgemeinden haben seit 2011 den Status von Stadtbezirken (Ez. gr. \"dimotiki kinotita,\" ab 2000 Einwohnern) bzw. Ortsgemeinschaften \"(topiki kinotita)\" – und wählen einen Rat als Lokalvertretung. Die Einwohnerzahlen stammen aus dem Ergebnis der Volkszählung 2011.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chalkidona (, Katharevousa \"Chalkidon\" Χαλκηδών) ist eine griechische Gemeinde rund 30 km nordwestlich von Thessaloniki. Sie wurde zum 1. Januar 2011 aus drei Gemeinden gebildet und umfasst 17 Kleinstädte und Dörfer. Verwaltungssitz und größte Siedlung ist die Kleinstadt Koufalia mit knapp 8000 Einwohnern.", "tgt_summary": null, "id": 1297958} {"src_title": "Satou Sabally", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Sargents Biograf Olson hat die Familie Burckhardt als eine typische Familie von Emigranten bezeichnet, die kurz aus dem Dunkel auftauchen, weil sie für eine bestimmte Zeit mit dem Leben von historisch bedeutsamen Personen verknüpft sind und die dann wieder im Dunkeln verschwinden. Edward Burckhardt war Schweizer, Mary Elizabeth Tomes Burckhardt war eine in Europa lebende US-Amerikanerin. Ihre Töchter Valerie und Charlotte Louise wurden 1859 beziehungsweise 1863 geboren. Sie gehörten in der ersten Hälfte der 1880er Jahre zu dem Bekanntenkreis des Malers James Carroll Beckwith und seines Freundes Sargent. Zwischen 1880 und 1885 malte John Singer Sargent jedes Mitglied der Familie, inklusive eines Porträts des Hundes von Louise. Valerie Burckhardt heiratete 1880 Harold Hadden, und von da an schien Mary Elizabeth Tome Burckhardt alles daran zu setzen, auch ihre zweite Tochter zu verheiraten und zwar mit Sargent. Der gutaussehende Sargent stand zu dem Zeitpunkt am Anfang einer vielversprechenden Karriere und schien in ihren Augen der geeignete Ehemann zu sein. Die sich sehr allmählich entwickelnde Beziehung zwischen den beiden ist vor allem durch die Tagebucheinträge Beckwith und Briefe von Sargents Schwester Emily an ihre Jugendfreundin Violet Paget belegt. Emily Sargent bezeichnete die Versuche von Mrs. Burkhardt, die beiden miteinander zu verkuppeln, unter anderem als abscheulich. Im Sommer 1881 schien ihr Vorhaben jedoch erfolgreich zu sein, Sargent und Louise verbrachten während eines Landaufenthalts der Familie in Fontainebleau und später in der Nähe von Étretat viel Zeit miteinander, so dass von vielen aus dem Umkreis von Sargent und Beckwith eine Verlobung der beiden erwartet wurde. Mit der Rückkehr von Sargent nach Paris kühlte die Beziehung jedoch wieder ab. Das Porträt von Charlotte Louise Burckhardt entstand in dieser Phase der Beziehung. Stanley Olson weist darauf hin, dass Porträts von Freunden eine für Sargent typische Freundschaftsgeste war. Allerdings ist die Größe des Porträts ungewöhnlich. Es wurde während des Salon de Paris im Jahre 1882 unter dem Titel \"Portrait de Mlle ***\" gezeigt und nährte das Gerücht einer bevorstehenden Verlobung. Mrs. Burckhardt erhielt anschließend das überlebensgroße Porträt von Sargent geschenkt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausführung.", "content": "\"Dame mit Rose\" entstand wenige Jahre nachdem Sargent von einer Studienreise aus Spanien zurückgekehrt war, wo er sich unter anderem ausführlich mit dem spanischen Maler Diego Velázquez auseinandergesetzt hat. Dessen Einfluss ist in den zeitnah entstandenen Gemälden \"Die Töchter des Edward Darley Boit\" und \"El Jaleo\" deutlich erkennbar. Auch in \"Dame mit Rose\" ist dieser Einfluss deutlich erkennbar. Charlotte Louise Burckhardt ist in einer Pose gezeigt, die an Velazquez erinnert. Auch die Farbwahl mit den starken Kontrasten von Schwarz und Weiß, der fast monochrome Hintergrund und das Inkarnat erinnern an diesen spanischen Maler.", "section_level": 1}, {"title": "Der Salon de Paris des Jahres 1882.", "content": "Sargent stellte während des Salon de Paris des Jahres 1882 sein großformatiges Porträt \"Dame mit Rose\" gemeinsam mit dem gleichfalls großformatigen \"El Jaleo\" aus. Wie schon während des Salon de Paris im Jahre 1880 war es eine bewusste Entscheidung von Sargent, nicht nur ein Porträt, sondern auch ein Genre-Bild auszustellen. Sargents Ruhm als hervorragender Porträtist hatte in den vorangegangenen Jahren stetig zugenommen. Mit \"El Jaleo\" und \"Dame mit Rose\" wollte Sargent seine Vielseitigkeit erneut unter Beweis stellen. Die Entscheidung erwies sich als richtig. Beide Gemälde wurden in der französischen Öffentlichkeit wohlwollend diskutiert und in Zeitungen und Monatszeitschriften wiedergegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Provenienz.", "content": "\"Portrait de Mlle***\", das sehr bald unter der Bezeichnung \"Dame mit Rose\" bekannt wurde, blieb im Familienbesitz der Burckhardts. Louise Burckhardt heiratete im September 1889 Arthur Roger Ackley. Louise starb 18 Monate nach der Hochzeit. Das Porträt wurde von Mary Elizabeth Tome Burckhardt testamentarisch nach ihrem Tod 1899 an ihre älteste Tochter Valerie Hadden vermacht, die es 1932 dem Metropolitan Museum of Art übergab, wo es in Galerie 771 Teil der ständigen Ausstellung ist. Gleichfalls dort ausgestellt ist das Sargent-Porträt \"Madame X\", das Sargent zwei Jahre nach \"Dame mit Rose\" während des \"Salon de Paris\" ausstellte. Anders als \"Dame mit Rose\" war Sargent mit diesem Gemälde kein Erfolg beschienen. Es wurde von der Öffentlichkeit und der Kritik sehr kontrovers aufgenommen. Der Misserfolg dieser Ausstellung trug wesentlich dazu bei, dass Sargent seinen Lebensmittelpunkt nach London verlegte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dame mit Rose, auch Lady with the Rose oder Portrait de Mlle ***, ist ein Porträt des US-amerikanischen Malers John Singer Sargent. Es entstand im Jahre 1882 und zeigt die zu dem Zeitpunkt 19-jährige Charlotte Louise Burckhardt. Das Porträt wurde 1882 gemeinsam mit Sargents Gemälde \"El Jaleo\" während des \"Salon de Paris\" gezeigt und führte unter anderem dazu, dass Sargent von Margaret Stuyvesant Rutherford mit dem Porträt \"Mrs. Henry White\" beauftragte wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1848559} {"src_title": "Honey Encryption", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nach der Veröffentlichung des Vorgängeralbums \"Double Up\", das sich vergleichsweise schlecht verkaufte, zog Mase nach Atlanta, um Pastor zu werden. Nach fünfjähriger Amtsausübung und dem Erhalten eines Ehrendoktortitels der Theologie für seinen Einsatz in seiner eigens gegründeten Kirchengemeinde gab er Anfang des Jahres 2004 öffentlich bekannt, dass er an einem neuen Comeback-Album arbeite, das noch im selben Jahr erscheinen sollte. Dabei kündigte er ebenfalls an, dass das Album keineswegs theologisch belehrend sein wird, wie zuvor öfters vermutet.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Album erreichte in den Vereinigten Staaten den vierten Platz der Albumcharts, und konnte sich zwölf Wochen in den Charts halten. In Deutschland (# 71), der Schweiz (# 65) und Großbritannien (# 68) kam das Album nicht unter die Top 50. In der Rezension der New York Times schrieb Kelefa Sanneh, dass das Album insgesamt eine laue Sammlung an Liedern sei und man von seinen Prediger-Zeiten etwas mehr musikalische Leidenschaft hätte erwarten können. Die Bibel erwähne Mase nur in halbherzigen Vergleichen, wie beispielsweise „I’m back like Moses to bring the law“ (zu deutsch: „Ich bin zurück wie Moses, um das Gesetz zu bringen“). Mase sei zwar zurück, dennoch sei laut Sanneh seine Zeit längst vorbei. Steve ‚Flash‘ Juon von \"rapreviews.com\" war nicht erfreut über das Comeback von Mase. Er verurteilte die schwache Atemkontrolle, die Mikrofon-Technik und die Audioqualität. Seine Beats hätten zwar genügend Bass, um mit dem Kopf mitzunicken, dennoch habe sich sein Sound seit seiner Blütezeit kein bisschen weiterentwickelt und stecke immer noch in den 90er-Jahren fest. Laut Juon sei es das beste für Mase sich wieder der Theologie zuzuwenden und nicht mehr zu rappen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Welcome Back ist das dritte Studioalbum des US-amerikanischen Rappers Mase. Es erschien am 24. August 2004 und kennzeichnete das Ende einer fünfjährigen künstlerischen Pause seit dem 1999 erschienenen Album \"Double Up\".", "tgt_summary": null, "id": 2165505} {"src_title": "Karl Heinrich Menges", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mahamat Kamoun entstammt einer regional einflussreichen Familie im Stamm der Runga. Er studierte in den 1980er Jahren Volkswirtschaftslehre in Bangui, Abidjan und Paris. Er arbeitete zunächst als Finanzexperte in verantwortlicher Positionen im Ministerium für Finanzen und Budget und von 2000 bis 2006 als Inspektor der Finanzen, danach als Generaldirektor des Schatzamtes unter dem im März 2013 von Séléka-Rebellen gestürzten Staatspräsidenten François Bozizé. Später war er sowohl Berater eines früheren Anführers der Séléka, Michel Djotodia, der sich 2013 zeitweise zum Präsidenten erklärt hatte, als auch Sonderberater der Interimspräsidentin Catherine Samba-Panza. 2007 wurde Kamoun für ein Jahr Mitglied des Board of Directors (Verwaltungsrat) der Entwicklungsbank der Zentralafrikanischen Staaten (BDEAC), um ab Ende 2007 an der Boston University in den Vereinigten Staaten seinem Postgraduate-Abschluss in Entwicklungsökonomie zu machen. Am 10. August 2014 ernannte ihn Samba-Panza per Dekret zum Nachfolger des zurückgetretenen André Nzapayeké im Amt des Premierministers der gegenwärtigen Übergangsregierung. Wenige Tage später stellte er seine 30-köpfige Regierungsmannschaft vor, von denen zwölf auch schon zuvor ein Ministeramt bekleidet hatten. Samba-Panza hatte nach der im Juli 2014 erfolgten Unterzeichnung eines Friedensabkommens in Brazzaville zwischen den muslimisch dominierten Séléka-Rebellen und christlich dominierten Anti-Balaka-Milizen eine Regierung mit breiterer politischer, ethnischer und religiöser Vielfalt gefordert und hat selbst die Aufgabe, dies umzusetzen. Kamoun erklärte dort der Presse, er „wolle eine integrative Regierung, die alle Lebenskräfte der Nation zusammen halte“; die Séléka-Rebellen distanzierten sich jedoch von der neuen Regierung. Nach der Vereidigung des neuen Präsidenten Faustin Archange Touadera wurde er am 2. April 2016 durch Simplice Sarandji abgelöst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mahamat Kamoun (* 13. November 1961 in Ndélé, Zentralafrikanische Republik) war vom 10. August 2014 bis zum 2. April 2016 Premierminister der Zentralafrikanischen Republik. Er ist parteilos und war der erste Muslim in diesem Amt seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahre 1960.", "tgt_summary": null, "id": 2051529} {"src_title": "Chateau Tongariro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Fulgora laternaria\" erreicht eine Körpergröße von 65 bis 105 Millimeter und ist damit für eine Zikade ungewöhnlich groß. Die Grundfarbe ist gelbbraun mit diffuser dunkler Zeichnung und kleinen weißen Flecken, die auf Wachsausscheidungen zurückgehen. Die Vorderflügel (Tegmina) sind etwas durchscheinend opak, im Spitzenteil mit zahlreichen Queradern, die fast runde Zellen abteilen. Die Hinterflügel tragen in der Vorderhälfte einen auffallenden großen Augenfleck, der im Zentrum eine weiße Zeichnung trägt, die an eine Pupille erinnert. Der Kopf besitzt vor den Augen eine große blasenförmige, etwas langgestreckte, zu den Enden hin schmaler werdende Erweiterung, deren Gestalt bei Ansicht von oben mit einer Erdnuss verglichen wurde, diese trägt basal an den Seiten jeweils ein kleines Zähnchen. Ihre Länge beträgt etwa 28 Millimeter. Das Aussehen in Seitenansicht wurde mit dem Kopf eines Alligators, mit Zahnreihe sowie falschen Augen, verglichen. Die Art ist von den anderen sieben Arten der Gattung an der Form des Kopffortsatzes unterscheidbar.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Art lebt im tropischen Südamerika östlich der Anden und in Mittelamerika, so in Brasilien, Peru, Honduras, Panama, Guatemala, Costa Rica.", "section_level": 1}, {"title": "Biologie und Lebensweise.", "content": "Trotz der auffallenden Körpergestalt und dadurch bedingten langen Bekanntheit der Art ist ihre Lebensweise nur lückenhaft erforscht. Die Art lebt, wie alle Arten der Gattung, im Stammbereich und in den Baumkronen von Laubbaumarten im tropischen Regenwald. Weibchen legen hier auch ihre Eigelege ab, die von einer schaumartigen, erhärtenden Masse umgeben werden. Die Nymphen leben im selben Lebensraum wie die Imagines. Vermutlich gibt es nur eine Generation im Jahr (monovoltin). Die Imagines sind nachtaktiv; nachts fliegen sie gelegentlich künstliche Lichtquellen an. Als Wirtsarten der Tiere werden folgende Baumarten angegeben: \"Simarouba amara\" (Marupá, Fam. Simaroubaceae), \"Zanthoxylum\" sp. (Fam. Rutaceae), \"Hymenaea oblongifolia\" und \"Hymenaea coubaril\" (Guapinol, Fam. Fabaceae). Alle befallenen Arten besitzen entweder bitteres Harz oder Milchsaft. Die Tiere bevorzugen in auffallender Weise einzelne Bäume der Art, auf denen sie manchmal viele Jahre in Folge gefunden werden können, während die meisten anderen Individuen unbesiedelt bleiben. Die Funktion des auffallenden Kopffortsatzes könnte als eine Form der Mimikry in der Feindvermeidung liegen. In der Seitenansicht ähnelt das Tier dadurch baumlebenden Eidechsen, zum Beispiel \"Plica plica\", mit denen sie zusammen vorkommt. Möglicherweise werden sie deshalb von den Eidechsen für Artgenossen gehalten und deshalb bei der Jagd ignoriert. Gleichsam der Feindvermeidung dienen die Augenflecken auf den Hinterflügeln. Das Insekt ist bei Ansicht von oben recht gut getarnt und ähnelt den Flechtenüberzügen auf Baumstämmen. Entdeckt es dennoch ein Vogel, werden die Augenflecken plötzlich präsentiert, um den Angreifer zu erschrecken.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte, populäre Mythen.", "content": "\"Fulgora laternaria\" wurde in Europa bekannt durch die Abbildung in dem berühmten Werk Metamorphosis insectorum Surinamensium (1705) von Maria Sibylla Merian. Die Art wurde jedoch bereits von N. Grew 1681 abgebildet und beschrieben. In der Beschreibung Merians findet sich auch die Angabe, der Kopffortsatz der Art verfüge über Leuchtvermögen. Diese irrtümliche Angabe wurde seitdem Jahrhunderte von einem Werk in das nächste durch Abschreiben weitertradiert. Ihr verdankt die Art den populären Namen „Laternenträger“ ebenso den wissenschaftlichen Gattungs- wie auch Artnamen („Fulgora“ ist der lateinische Name der für Blitze zuständigen Göttin). Die Legende geht vermutlich auf den britischen Forscher Nehemiah Grew zurück, der eine Angabe im \"Insectorum theatrum\" von Thomas Muffet (1634) missverstanden hatte. Die Angabe ist inzwischen zweifelsfrei widerlegt, nach einer biochemischen Untersuchung verfügt \"Fulgora\" nicht über die zur Biolumineszenz erforderliche Enzymausstattung. In Südamerika ist die auffallende Art bei der Bevölkerung weithin bekannt und bis heute Gegenstand zahlreicher Mythen. Zu den erzählten Geschichten gehört u. a.: Die Art trage ein tödliches Gift, welches sowohl die Pflanzen, an denen sie sauge umbringe, wie auch durch einen Giftstich Menschen und Tiere, die ihr zu nahe kämen. Als Giftstachel gilt dabei der Saugrüssel der Tiere, mit dem sie aber tatsächlich zur Ernährung Pflanzenleitbahnen (Phloem) anstechen. Besonders gefürchtet ist, dass die Tiere wahllos zustechen würden, da sie blind seien. Die einzige Rettung, mit der ein von der Zikade Gestochener das Leben retten könne, sei, binnen 24 Stunden Geschlechtsverkehr zu haben. Von Personen mit übermäßigem sexuellen Appetit heiße es, sie wären \"picado par la machaca\", vom Laternenträger gestochen. Die Bekanntheit der Art zeigt sich schon an den zahlreichen brasilianischen Trivialnamen, deren wichtigste auf die Tupí-Guaraní-Sprachen zurückgehen. Das Aussehen der Zikaden wird häufig mit Schlangen in Verbindung gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Die Art wurde von Carl von Linné als \"Cicada laternaria\" erstbeschrieben. Sie wurde durch Beschluss der ICZN zur Typusart der Gattung \"Fulgora\" Linnaeus, 1767 erklärt, um die Stabilität der Namensverwendung zu erhalten. Die Gattung \"Fulgora\" umfasst 8 Arten, möglicherweise auch 10, plus drei fossile. Synonyme zu \"Fulgora laternaria\" sind \"Fulgora servillei\" Spinola, \"Fulgora phosphorea\" Müller. Die Falschschreibung \"Fulgora lanternaria\" war zeitweise weit verbreitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fulgora laternaria, deutsch manchmal „Laternenträger“ genannt, ist eine Zikadenart des tropischen Süd- und Mittelamerika. Der Art wurde früher irrtümlich Leuchtvermögen zugesprochen. Sie ist auffallend durch ihre Körpergröße und aufgrund des bizarren Kopffortsatzes, der in Seitenansicht an ein Reptil erinnert.", "tgt_summary": null, "id": 329069} {"src_title": "Ferenc József Koháry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Heinrich war der älteste Sohn des Grafen Heinrich I. von Nassau-Beilstein und dessen Frau Meyna (Imagina) von Westerburg († um 1380). Noch zu Lebzeiten seines Vaters war Heinrich an der Regierung der Teilgrafschaft beteiligt. Nach des Vaters Tod um 1378/80 übernahmen Heinrich und sein Bruder Reinhard die Regierung. Heinrich erhielt das Schloss Beilstein und nahm den Titel \"Herr zu Beilstein\" an. Reinhard erhielt das Schloss Liebenscheid. Die Grafschaft Nassau-Beilstein blieb jedoch ungeteilt. Nach seinem Regierungsantritt gelang es Heinrich, die finanzielle Lage der Grafschaft zu verbessern und zahlreiche Ansprüche, die sein Vater verpfändet hatte, wieder einzulösen. Im Streit um die Herrschaft Heinsberg, einem Erbe seiner Großmutter Adelheid von Heinsberg und Blankenburg, konnte er von Wilhelm von Jülich 1380 Ausgleichszahlungen in Form einer jährlichen Rente erhalten. Diese Rente, 50 Goldgulden aus der blankenbergischen Herbstbede, erhielt das Haus Nassau-Beilstein bis zu dessen erlöschen. Ebenfalls gelang es Heinrich, die von Nassau beanspruchten Hoheitsrechte über die Herrschaft zum Westerwald gegen Westerburg und Runkel verteidigen. Heinrich war 1406 auf dem Mainzer Reichstag anwesend. Hier gehörte er zu den Reichsständen, die zwischen König Ruprecht und dem Marbacher Bund einen Kompromiss aushandeln sollten. Er starb wahrscheinlich kurz nach dem 12. Oktober 1412. Sein Erbe fiel an seine beiden Söhne Johann und Wilhelm. Diese regierten zunächst gemeinsam mit seinem Bruder Reinhard, der jedoch ab 1412 nicht mehr urkundlich erwähnt ist. Heinrich wurde im Mainzer Dom begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Heinrich war bereits vor 1383 mit Katharina von Randerode verheiratet. Das Paar hatte fünf Kinder:", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinrich II. von Nassau-Beilstein (* 29. September 1374; † kurz nach dem 12. Oktober 1412) war von 1378/80 bis zu seinem Tod Graf von Nassau-Beilstein. Er regierte die Grafschaft gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Reinhard (* 1377; † vor 1414/18).", "tgt_summary": null, "id": 1564368} {"src_title": "Radio Bikini", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Studenten Nic, Jonah, und Haley befinden sich mit dem Auto auf der Reise zu Haleys neuem Studienort. Sie werden dabei über das Internet von einem ihnen bisher persönlich nicht bekannten Hacker verfolgt, der sich als Nomad ausgibt und ihnen Live- und Schnappschuss-Bilder ihrer Reise sendet. Die beiden technikkundigen Männer fühlen sich herausgefordert und ermitteln durch eine Fangschaltung den mutmaßlichen Standort des Hackers, der zuvor schon erfolgreich in das Rechennetz ihrer international renommierten Universität eingebrochen war und die Tat als von Nic und Jonah verübt hat aussehen lassen. Sie beschließen aus Neugier und dem Wunsch, den talentierten Hacker zu stellen, die Reise durch einen Abstecher zur ermittelten Adresse zu unterbrechen. Als sie in der Nacht dort ankommen, finden sie ein verlassen scheinendes Haus vor. Während Nic und Jonah das Haus erkunden, lassen sie Haley im verschlossenen Auto zurück. Als sie durch Schreie alarmiert zum Auto zurückkehren, sind die Türen geöffnet und Haley verschwunden. In diesem Moment verlieren die Jugendlichen das Bewusstsein. Sie wachen nach unbestimmter Zeit in einem Anstaltsgebäude auf, das Merkmale von Krankenhaus und Gefängnis vereint. Sie tragen eine eintätowierte Ziffernfolge, die an eine IPv4-Adresse erinnert und werden offenbar von stets in Schutzanzügen gekleideten Menschen gefangen gehalten. Diese erklären Nic, er und seine Freunde seien Außerirdischen begegnet und dadurch möglicherweise noch verseucht. Der schon zuvor gehbehinderte Nic kann nicht gehen und benutzt zunächst einen Rollstuhl. Er wird zu ihm sinnlos erscheinenden Interviews von einem gleichbleibenden Betreuer-Team gezwungen. Zu Jonah, den er nicht zu Gesicht bekommt, hält er über das Lüftungssystem vermeintlich Kontakt und bespricht mit ihm Ausbruchspläne. Er versucht diese, selbst im Rollstuhl sitzend und mit Haley im Krankenbett im Schlepptau, umzusetzen, scheitert jedoch. Nic und Jonah fühlen sich körperlich geschwächt, können den Zustand aber nur schwer beschreiben. Als die im Koma liegende Haley wieder erwacht und Nic dabei aus dem Krankenbett fällt, muss er entdecken, dass seine kompletten Beine durch komplexe bewegliche Prothesen ersetzt wurden, die den Eindruck nichtirdischer Technologie erwecken. Die Betreuer erklären ihm, sie hätten ihm das bisher nicht gesagt, da sie ihn erst behutsam an seinen neuen Körperzustand heranführen wollten. Er ist außer sich und es gelingt ihm diesmal, mit Haley die Anlage zu verlassen. Es stellt sich heraus, dass der Komplex unterirdisch in einem menschenarmen und Prärie-artigen Gebiet angelegt ist. Auf der Flucht zu Fuß, per Anhalter und später mit einem gestohlenen Lkw müssen sie feststellen, dass sie das Flusstal, das die Gegend tief durchschneidet, scheinbar nirgends überqueren können. Nach einem Tag treffen sie auf Jonah, der sie damit konfrontiert, dass die Städte und Siedlungen, die auf den auffindbaren Karten eingezeichnet sind, alle gar nicht zu existieren scheinen. Sie wähnen sich in einer isolierten Gegend und schließen auf die Militärbasis Area 51, der außerirdische Kontakte nachgesagt werden. Während ihres Umherirrens wird das Trio bereits von dem Team aus der Anstalt – weiterhin in Schutzanzügen – verfolgt. Zugleich wird Nic und Jonah zusehends bewusst, dass sie durch die ihnen eingepflanzten Prothesen zu übermenschlichen Kräften fähig sind. Sie starten einen Angriff auf eine der scheinbaren offiziellen Zufahrten des Geländes, die als der einzige Ausweg aus dem Gebiet erscheint und von bewaffneten Einheiten bewacht wird. Jonah opfert sich dabei, indem er, um Nic und Haley das Weiterkommen zu ermöglichen, die den Lkw fixierenden und aus Beton bestehenden Wegfahrsperren (Poller) mit der Hand zertrümmert und mit einem Faustschlag die ganze Erde des Ortes zum Beben bringt. Er überwältigt dadurch kurzzeitig einen Teil der Bewaffneten. Es bleibt offen, ob er danach überlebt oder erschossen wird, was aber aufgrund eines vorherigen Treffers in die Brust wahrscheinlich ist. Der Erfolg des Ausbruchs von Nic und Haley ist jedoch nur von kurzer Dauer. Das weiterhin in Schutzanzüge gekleidete Team aus der Anstalt versperrt ihnen den Weg kurz vor der wohl einzigen Brücke über das Flusstal. Ein Nagelbrett bringt den Lkw zum Überschlag. Die schwer verletzte Haley wird durch einen Teil des Teams sofort abtransportiert und es wird Nic erklärt, dass er sie nicht mehr wieder sehen werde. Nic erkennt auf dem Schutzanzug seiner Hauptbezugsperson aus dem Betreuer-Team den Namen Damon und schließt zutreffend, dass er den vermeintlichen Hacker Nomad (Damon rückwärts) vor sich hat. Dieser gratuliert Nic als einer besonders gelungenen Kombination aus menschlichem Willen und außerirdischer Technologie. Nic wird sich erneut seiner gewonnenen Kräfte gewahr, durchbricht die Absperrungen und rennt mit einer menschenunmöglichen, die Schallmauer durchbrechenden Geschwindigkeit über die lange Brücke. Seine wuchtigen Tritte lassen den Beton der Fahrbahn unter ihm aufreißen und aufstauben. Am Ende der Brücke durchbricht er unerwartet eine von dieser Seite aus nicht sichtbare Wand und landet in einem dunklen Raum, wie hinter einer Kulisse. Durch das Loch in der Wand kann er auf die Szenerie in der Prärie zurückblicken und ist zunächst verwirrt. Damon nimmt den Helm seines Schutzanzuges ab und zeigt Nic, dass er in Wahrheit kein Mensch, sondern nur die technische Imitation eines Menschen ist. Es stellt sich heraus, dass die ganze Umgebung der Nachbau eines begrenzten kleinen irdischen Landschaftsteils auf einer außerirdischen Basis im Weltraum ist, weit ab von der Erde.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film erhielt insgesamt gemischte Kritiken. Auf der Filmkritikwebsite Rotten Tomatoes sind 55 % der Kritiken positiv bei insgesamt 66 Kritiken. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 5,6/10. Im Fazit heißt es: „Regisseur William Eubank hat sicherlich gute Ideen und eine beeindruckende technische Expertise; unglücklicherweise verschwendet \"The Signal\" das Potenzial in einer dürftigen Geschichte.“ Bei Metacritic erhält der Film eine Bewertung von 53 %, basierend auf 30 Kritiken. Der film-dienst urteilte, dass der „geringbudgetierte Science-Fiction-Film [...] formal durchaus Qualitäten“ aufweise, allerdings sei er inhaltlich „wenig innovativ“ und irritiere „durch wilde Handlungssprünge“. Zudem bediene er sich „bei den üblichen Genremustern“. Die Filmzeitschrift Cinema bezeichnete \"The Signal\" als einen Film „von einer außergewöhnlichen Bildsprache“, der „eindeutige Erklärungen bewusst vermeidet und eine klaustrophobische Spannung aufbaut“. In Die Zeit heißt es, Eubank säe Ungewissheiten, statt Fakten zu schaffen, und sei „dabei spürbar von der Twilight-Zone-Serie inspiriert, aber auch von Regisseuren wie Stanley Kubrick und David Lynch, die in ihren Filmen ein ungreifbares Unwohlsein verbreiten, eine alptraumhafte Beklemmung“. In der Berliner Zeitung wird vor allem das Set-Design gelobt. Eubank hätte zudem einen „sehr persönlichen Film“ gemacht, der „weniger eine Alternative zu, als eine Visitenkarte für Hollywood“ sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Signal ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Thriller von William Eubank aus dem Jahr 2014. Der Film hatte seine Premiere auf dem Sundance Film Festival und wurde am 13. Juni 2014 in den USA veröffentlicht. Der Kinostart in Deutschland war am 10. Juli 2014.", "tgt_summary": null, "id": 1055840} {"src_title": "Broughton Archipelago Marine Provincial Park", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Früherer Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung, Unternehmerkarriere und politische Anfänge.", "content": "Wolf stammt aus der Stadt York im Bundesstaat Pennsylvania, wo er 1948 geboren wurde. Im Jahr 1972 erhielt er am Dartmouth College einen \"Bachelor of Arts\". An der University of London erwarb er im Jahr 1978 den \"Master of Arts\", 1982 folgte der Doktor der Philosophie. Während seiner Studienzeit gehörte er den Friedenscorps an, für das er zwei Jahre in Indien verbrachte. Nach seiner akademischen Laufbahn begann Wolf eine Tätigkeit im Familienunternehmen \"The Wolf Organization\", das sich auf die Herstellung von Küchen spezialisiert hat. Nachdem er bereits in einer Kommission zur Beratung der Staatsregierung von Pennsylvania in wirtschaftlichen Fragen tätig gewesen war, wurde Wolf im April 2007 von Gouverneur Ed Rendell zum Minister für Staatseinnahmen \"(Secretary of Revenue of Pennsylvania)\" ernannt. Diesen Posten bekleidete er bis November 2008. Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung des Bundesstaates plante er zunächst, sich im Jahr 2010 für das Gouverneursamt zu bewerben. Wolf entschied sich jedoch dagegen, nachdem er seine einige Jahre zuvor verkaufte Firma, die inzwischen vor dem Bankrott stand, wieder zurück in den Familienbesitz geholt hatte und die Unternehmensleitung übernommen hatte. In den folgenden Jahren gelang ihm die Neustrukturierung des Unternehmens.", "section_level": 2}, {"title": "Kandidatur als Gouverneur von Pennsylvania 2014.", "content": "Im April 2013 kündigte Tom Wolf seine Kandidatur für das Amt des Gouverneurs seines Heimatstaates an. In seinen Wahlkampf investierte er rund zehn Millionen US-Dollar, er erhielt weitere fünf Millionen Dollar an Spenden. Im Dezember 2013 legte er aufgrund seiner Wahlkampagne den Posten als Chef des Familienunternehmens nieder. Am 20. Mai 2014 fanden in Pennsylvania die parteiinternen Vorwahlen \"(primary elections)\" statt. Wolf konnte sich bei der Vorwahl der Demokraten mit knapp 58 Prozent der Stimmen durchsetzen, womit er als deren Kandidat nominiert wurde. Bei den demokratischen Vorwahlen um das Amt Vizegouverneurs siegte der Staatssenator Mike Stack. Obwohl die Vorwahlen für beide Ämter getrennt stattfinden, standen Wolf und Stack als Duo auf dem Stimmzettel bei der eigentlichen Wahl. Bei der Gouverneurswahl am 4. November 2014 triumphierte Wolf über den republikanischen Amtsinhaber Tom Corbett mit 54,9 Prozent der Stimmen. Seit den Vorwahlen im Mai 2014 konnte Wolf alle Meinungsumfragen mit zum Teil deutlichem Abstand anführen, auch wenn es seinem Kontrahenten gelang, seine Werte zu verbessern. Politische Beobachter führten Wolfs Sieg, der national von eher ungünstigen Verhältnissen für seine Partei begleitet war, auf die Stimmung gegen Gouverneur Corbett zurück, der durch seine umfassenden Einsparmaßnahmen sowie gesellschaftspolitische Kontroversen bei vielen Wählern in Ungnade gefallen war. In seinem Wahlprogramm forderte Wolf unter anderem die Einführung einer Steuer für die Fracking-Industrie. So sollen nach seinem Willen Erlöse aus dem durch Fracking gewonnen Erdgas mit einem fünfprozentigen Steuersatz belegt werden. Des Weiteren sprach er sich für Steuererhöhungen bei den oberen Einkommen aus. Die Erlöse aus den Mehreinnahmen sollen nach Wolfs Vorstellungen dem Bildungsetat und einem verstärkten Umweltschutz zugutekommen. Ferner forderte Wolf eine Anhebung des Mindestlohns in Pennsylvania von 7,25 auf 10 US-Dollar pro Stunde. Sowohl bei den Vorwahlen als auch dem Hauptwahlkampf präsentierte sich Wolf durch seinen Werdegang als Unternehmer als \"Outsider\" beziehungsweise unkonventionellen Kandidaten, da sich Geschäftsinhaber aufgrund der größeren Wirtschaftsfreundlichkeit traditionell eher in der Republikanischen Partei politisch engagieren. Sich selbst beschrieb er als \"different kind of leader\" („eine andere Art von politischem Führer“). Allerdings konnte er nach seiner Nominierung als demokratischer Kandidat auch auf den Rückhalt der Gewerkschaften setzen. Besonders Lehrergewerkschaften, die Corbetts Politik entschieden ablehnten, engagierten sich im Wahlkampf stark für Wolf. Zuletzt erhielt er auch Unterstützung von US-Präsident Barack Obama sowie dem früheren Präsidenten Bill Clinton und dessen Frau Hillary Clinton, die mehrere Auftritte mit Wolf absolvierten. Der durch seine frühere Tätigkeit als Unternehmer zum Millionär gewordene Wolf kündigte am Tag nach seinem Wahlsieg an, das Gehalt des Gouverneurs nicht anzunehmen. Dies ist bei vermögenden Politikern inzwischen nicht unüblich. Der ebenfalls neu gewählte Gouverneur von Illinois, Bruce Rauner von den Republikanern, kündigte selbiges an. Ferner erklärte Wolf, für die Kosten der Feierlichkeiten zu seiner Vereidigung sowie seinen Personenschutz als Gouverneur selbst aufkommen zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur von Pennsylvania.", "content": "Am 20. Januar 2015 wurde Tom Wolf vor dem Kapitol in Harrisburg zum 47. Gouverneur des Bundesstaates Pennsylvania vereidigt. Wenige Stunden zuvor wurde bereits Mike Stack in sein Amt als Vizegouverneur eingeführt. Bei der Gesetzgebung ist Wolf auf eine Zusammenarbeit mit den Republikanern angewiesen, die in beiden Kammern der Pennsylvania General Assembly (dem bundesstaatlichen Parlament) auch nach den Wahlen von 2014 ihre Mehrheiten verteidigen konnten. Allerdings reichen diese Mehrheiten nicht aus, ohne die Demokraten ein Veto des Regierungschefs mit zwei Dritteln der Stimmen zurückweisen zu können. Bei seiner Amtseinführung erklärten sowohl Wolf als auch das republikanische Führungspersonal, konstruktiv zusammenarbeiten zu wollen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschafts- und Finanzpolitik.", "content": "Im April 2015 legte Wolf einen Haushaltsplan vor, der unter anderem eine Erhöhung der bundesstaatlichen Zuschüsse für den Bildungsetat vorsah. Wolf hatte im Wahlkampf 2014 den Republikanern vorgeworfen, nicht ausreichend in das Bildungssystem zu investieren. Die Verhandlungen zwischen der Regierung und dem von den Republikanern dominierten Parlament über einen Haushalt verliefen jedoch ohne konkrete Ergebnisse. Im Juni 2015 verabschiedete die republikanische Mehrheit ein eigenes Budget. Gouverneur Wolf legte gegen diese Vorlage sein Veto ein. Er begründete dies mit den aus seiner Sicht zu geringen Ausgaben für Bildung. Auch die von Wolf geforderte Anhebung einiger Steuern wurde im Haushaltsplan der Republikaner nicht berücksichtigt. Des Weiteren kritisierte Wolf, die geplanten Ausgaben der Republikaner seien nicht solide gegenfinanziert und somit ein ausgeglichener Haushalt in Gefahr. Wolf möchte an einem Etat ohne neue Schulden, wie unter Corbett, festhalten, jedoch die Mittel mit anderen Priorisierungen verteilen. Die republikanische Opposition warf dem Gouverneur vor, sich nicht ausreichend auf die Gegenseite zubewegt zu haben. Ferner habe Pennsylvania damit seit 1. Juli keinen gültigen Haushalt. Am 1. Juli 2015 legte Gouverneur Wolf außerdem sein Veto gegen ein Gesetz ein, das den vom Bundesstaat Pennsylvania betriebenen Wein- und Likörverkauf privatisieren soll. Dieses Vorhaben war ein zentrales Anliegen seines Vorgängers Tom Corbett gewesen. Dennoch konnte sich während dessen Regierungszeit die Legislative nicht auf ein Gesetz verständigen, da auch eine Reihe Republikaner eine Privatisierung kritisch sah. Erst nach den Wahlen 2014, mit der sich trotz Corbetts Abwahl die Mehrheit der Republikaner im Parlament vergrößerte, waren die Befürworter in der Lage, die Vorlage zu verabschieden. Während Befürworter des Vorhabens durch die Privatisierung mehr Verbraucherfreiheit sehen, argumentieren der Gouverneur und Vertreter seiner Partei mit einem zu erwartenden Preisanstieg für Konsumenten. Im Juni 2016 unterzeichnete der Gouverneur dann einen mit den Republikanern ausgehandelten Kompromiss, mit dem der bis dato limitierte Verkauf von Alkohol liberalisiert wurde und so den Konsumten ein weitaus größeres Angebot zur Verfügung stellt. Dadurch werden auch bis zu 150 Millionen US-Dollar pro Jahr mehr an Steuereinnahmen erwartet.", "section_level": 2}, {"title": "Umweltschutz und Fracking.", "content": "Wolf gilt als moderater Befürworter von Fracking. Er sieht durch diese umstrittene Methode zur Gewinnung von Erdgas ökonomische Vorteile sowie eine größere Unabhängigkeit bei der Energiegewinnung für sein Land. Dennoch spricht er sich für umfassende Regulierungen aus; so möchte er Fracking geographisch begrenzen, um dem Umweltschutz Rechnung zu tragen. Auch befürwortet er die Einführung einer gesonderten Gewinnsteuer auf Frackinggewinne. Eine solche Abgabe, die in den meisten anderen US-Bundesstaaten schon existiert, soll nach dem Willen des Gouverneurs bis 2017 eingeführt werden. Eine Reihe republikanischer Abgeordnete kündigten an, die Pläne zu prüfen und ließen Zustimmung erkennen. Die Einnahmen aus der Steuer sollen nach Wolfs Plänen priorisiert in Bildung und Umweltschutz investiert werden. Am 29. Januar 2015 erließ Wolf eine Verfügung, mit der alle State Parks sowie sämtliche vom Bundesstaat verwalteten Waldgebiete mit einem Frackingmoratorium belegt sind. Damit setzte er eine entsprechende Direktive seines Vorgängers aus, der die von Gouverneur Ed Rendell eingeführten Beschränkungen erst im Frühjahr 2014 für aufgehoben erklärte. Vor allem Umweltschutzverbände begrüßten Wolfs Entscheidung.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitspolitik.", "content": "Wolf, der die im Jahr 2010 von US-Präsident Barack Obama durchgesetzte Gesundheitsreform unterstützt, erklärte im Februar 2015, das Gesundheitsfürsorgeprogramm Medicaid in Pennsylvania ausweiten zu wollen. Damit sollen vor allem einkommensschwache Amerikaner von mehr staatlichen Leistungen im Gesundheitsbereich profitieren. Auch soll jeder Bürger krankenversichert werden. Mit seinem Vorstoß verwarf er größtenteils das von seinem Vorgänger Corbett initiierte Konzept \"Healthy PA\" (auch „CorbettCare“ genannt), das eine höhere Eigenbeteiligung fordert, um die Kosten für den Bundesstaat zu begrenzen. Leistungen, die bereits durch \"Healthy PA\" erbracht wurden, bleiben unberührt. Da die bisherige Gesetzgebung dem Gouverneur als Chef der Exekutive Gestaltungsspielraum lässt, braucht Wolf dafür nicht die Zustimmung der republikanisch dominierten Legislative. Mit dem Vorstoß setzt er ein zentrales Wahlkampfversprechen von 2014 um.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaftspolitik.", "content": "Am 13. Februar 2015 setzte Gouverneur Wolf die Todesstrafe in Pennsylvania aus (‘moratorium’). Bereits während seiner Wahlkampagne hatte der Todesstrafengegner erklärt, keine Hinrichtungsverfügungen (‘execution warrants’) gegenzuzeichnen, was die Staatsverfassung zur Voraussetzung jeder Hinrichtung erhoben hat. Obwohl seine Vorgänger von beiden Parteien solche Verfügungen erlassen hatten, ist aufgrund diverser juristischer Prüfungen seit 1999 in Pennsylvania kein Häftling mehr hingerichtet worden. Wolf gilt außerdem als Befürworter der Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Er begrüßte das Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA vom Juni 2015, die gleichgeschlechtliche Ehe landesweit zuzulassen. Ein Verbot der sogenannten Homoehe in Pennsylvania wurde schon im Vorjahr vom Obersten Gericht des Bundesstaates für verfassungswidrig erklärt. Im April 2016 unterzeichnete Wolf, nach Verhandlungen mit den republikanischen Abgeordneten in Staatssenat und Repräsentantenhaus, zur Legalisierung von Cannabis zu medizinischen Zwecken. Der Gouverneur favorisiert eigentlich eine vollständige Legalisierung und einen staatlichen regulieren Verkauf, doch die republikanische Mehrheit in der General Assembly lehnt dies zum Großteil ab.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroverse um Ämterbesetzungen 2015.", "content": "Bereits an seinem ersten Tag im Amt sorgte Wolf für öffentliches Aufsehen, als er unter anderem den Direktor des pennsylvanischen Staatsarchivs, Erik Arneson, von seinem Posten suspendierte. Arneson war wenige Wochen zuvor von Gouverneur Corbett berufen worden. Da dieser Posten auf sechs Jahre zwar durch den Gouverneur besetzt wird, aber eine vorzeitige Entlassung nicht explizit vorgesehen ist, wurde Wolfs Amtshandlung von den Republikanern und Kommentatoren als politisch und rechtlich fragwürdig angesehen. Am 26. Januar reichten Arneson sowie einige republikanische Parlamentsmitglieder Klage gegen den neuen Gouverneur ein. Wolf begründete seine Entscheidung mit dem Nominierungsprozess durch die Vorgängerregierung, der die gesetzlich erforderliche Transparenz habe vermissen lassen. Außerdem verwies er auf eine ähnliche Entscheidung vom republikanischen Gouverneur Tom Ridge aus dem Jahr 2000, die gerichtlich als rechtskonform bewertet wurde. Republikanische Politiker warfen Wolf politische Motive vor. Die letztliche Entscheidung über Arnesons Verbleib im Amt obliegt damit dem Staatsgerichtshof Pennsylvanias. Ende Februar kamen republikanische Abgeordnete und Wolf überein, dass ein Teil der Nominierungen für Führungspositionen in bundesstaatlichen Ämtern und Behörden seines Vorgängers vom Staatssenat bestätigt werden, während die andere Hälfte von Wolf besetzt wird. Zuvor waren sich der Gouverneur und die republikanische Parlamentsmehrheit uneinig, wie mit den von Corbett nominierten aber noch nicht bestätigten Kandidaten umzugehen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Maßnahmen gegen Lobbyismus.", "content": "Zu den wichtigsten Anliegen von Tom Wolf zählt die Bekämpfung von Lobbyismus im Staatsapparat. Eine von Wolfs ersten Amtshandlungen am 20. Januar 2015 war der Erlass einer Executive Order, die es sämtlichen Angestellten der bundesstaatlichen Exekutive verbietet, Geschenke von Externen anzunehmen. Zudem müssen Mitglieder seiner Regierung ihre Ausgaben monatlich veröffentlichen. Am 14. Februar 2018 unterzeichnete der Gouverneur ein Gesetz, mit dem sich sämtliche Lobbyisten in Harrisburg in einem Register eintragen lassen müssen. Das Staatsministerium des Bundesstaates muss entsprechende Eintragungen binnen einer Woche veröffentlichen. Mit dieser Maßnahme zur Informationsfreiheit soll die Transparenz innerhalb des Staatsapparates verbessert werden. Bei Verstößen gegen die Meldefristen drohen entsprechenden Firmen und Vereinigungen Bußgelder die im Zuge des Gesetzes deutlich erhöht wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneurswahl 2018.", "content": "Im Herbst 2017 bestätigte Wolf, sich bei der Gouverneurswahl am 6. November 2018 um eine zweite Amtszeit zu bewerben. Bei der parteiinternen Vorwahl am 15. Mai 2018 wurde Wolf ohne Gegenkandidaten erneut als Kandidat der Demokraten aufgestellt. Bei der getrennt stattfindenden Primary für den Posten des Vizegouverneurs wurde Wolfs bisheriger Stellvertreter Mike Stack deutlich besiegt. Stack war zuletzt durch eine Reihe von Kontroversen im Umgang mit seinen Mitarbeitern in die Kritik geraten und hatte sich mit Wolf überworfen. Nominiert als sein \"Running Mate\" wurde der Bürgermeister von Braddock John Fetterman, der dem linken Parteiflügel angehört. Bei der eigentlichen Gouverneurswahl traf Wolf auf den republikanischen Staatssenator Scott Wagner, den er mit 57,7 % der Stimmen deutlich besiegte. Für Wagner votierten 40,8 % der Wähler. Aufgrund seiner soliden Zustimmungswerte und der zurückgegangenen Popularität von US-Präsident Donald Trump sowie der Schwäche seines Herausforderers ging Wolf laut politischen Beobachtern als klarer Favorit in die Abstimmung. Wolfs zweite Amtszeit begann offiziell am 15. Januar 2019.", "section_level": 2}, {"title": "Privatleben.", "content": "Tom Wolf ist seit 1975 mit seiner Frau Frances verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Er gehört der Evangelisch-methodistischen Kirche an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Westerman „Tom“ Wolf (* 17. November 1948 in York, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Politiker und Unternehmer. Seit dem 20. Januar 2015 ist er Gouverneur des Bundesstaates Pennsylvania. Wolf gehört der Demokratischen Partei an.", "tgt_summary": null, "id": 2130579} {"src_title": "Redyki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Roscoe Todd Karns wurde als eines von zwei Kindern des Charakterschauspielers Roscoe Karns und seiner Ehefrau Mary M. Fraso geboren. Die Eltern hatten ein Jahr vor seiner Geburt geheiratet und blieben bis zu Roscoe Karns Tod im Jahre 1970 verheiratet. Um sich von seinem bekannten Vater zu unterscheiden, ließ Roscoe Todd Karns bei seinen Filmauftritten den ersten Vornamen wegfallen. Er begann seine Laufbahn als Schauspieler Anfang der 1940er-Jahre mit der Rolle des Harry Land in der \"Andy Hardy\"-Filmreihe an der Seite von Mickey Rooney. Allerdings wurde seine Filmkarriere bereits nach nur drei Filmen von einem Einsatz im Zweiten Weltkrieg bei den United States Army Air Corps unterbrochen. Sein erster Film nach Kriegsende war \"Ist das Leben nicht schön?\" (1946), in welchem er in seiner wohl bekanntesten Rolle James Stewarts jüngeren Bruder Harry Bailey verkörperte. Im selben Jahr heiratete er seine Ehefrau Katherine Karns, sie blieben bis zu seinem Tod verheiratet. Der Filmklassiker \"Ist das Leben nicht schön?\" – welcher damals ein Flop an den Kinokassen war und erst Jahrzehnte später Popularität durch Ausstrahlungen im US-Fernsehen gewann – brachte Karns allerdings keinen Karriereschub. Stattdessen musste er sich in den folgenden Jahren meistens mit kleinen Nebenrollen in Filmen begnügen, etwa in \"Die Caine war ihr Schicksal\" (1954). In den 1950er-Jahren kam er zu einigen Gastrollen im Fernsehen und spielte den Sidekick seines Vaters in der Detektivserie \"Rocky King, Inside Detective\". Mitte der 1950er-Jahre zog er sich aus dem Film- und Fernsehgeschäft zurück. 1971 zog er mit seiner Ehefrau und ihren drei Kindern nach Mexiko, wo er das englischsprachige Theater „The Lakeside Little Theater“ öffnete. Er arbeitete dort bis zu seinem Tod als Theaterproduzent und Regisseur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roscoe Todd Karns (* 15. Januar 1921 in Hollywood, Kalifornien; † 5. Februar 2000 in Ajijic, Jalisco, Mexiko) war ein US-amerikanischer Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 964068} {"src_title": "LNER-Klasse V2", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Dražovice befindet sich in den Šumavské podhůří (\"Böhmerwaldvorland\") im Tal des Baches Nezdický potok. Nördlich erhebt sich die Zbečná (570 m), im Nordosten der Kolmanův vrch (541 m), östlich der Vápenný vrch (548 m) und die Pálená hora (697 m), im Südosten der Bíreč (617 m) und der Háj (570 m), südlich der Na Homoli (513 m) und der Borovkův vršek (540 m), südwestlich der Sedlo (902 m) und der Chocholatý vrch (728 m), im Westen der Vyšoblak (568 m) sowie nordwestlich der Háj (640 m). Gegen Norden liegen die Teiche Chobot und Malkovec, westlich der Podhrázský dražovický rybník. Durch den Ort führt die Staatsstraße II/171 zwischen Sušice und Čkyně. Nachbarorte sind Budětice, Čepice, Čímice und Žichovice im Norden, Bešetín, Podolí, Lázna, Bílenice und Damětice im Nordosten, Krejnice, Mačice und Bukovník im Osten, Žihobce, Podskalí und Věštín im Südosten, Dolejší Mlýn, Záplatův Mlýn, Rozsedly, Napajedla, Šimanov, V Chalupách und Kadešice im Süden, Pod Hrází, Albrechtice, Milčice, Záluží und Divišov im Südwesten, Vrabcov, Chocholice, Rok und U Lip im Westen sowie Podmokly und Velká Chmelná im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes und der Feste erfolgte im Jahre 1356 als Sitz des Vladiken Míky von Dražovice. Nachfolgender Besitzer war zum Ende des 14. Jahrhunderts Buden von Dražovice, danach folgten Vojtěch und Janek von Dražovice. Im Jahre 1430 wurde Mikuláš von Dražovice erwähnt, der als Stammvater des Zweigs Cerhenský von Dražovice gilt. Mit Dluhomil von Dražovice wurde 1445 letztmals ein aus der örtlichen Vladikenfamilien stammender Besitzer des Gutes erwähnt. Danach wurde das Gut Dražovice wahrscheinlich mit einem anderen umliegenden Gut verbunden. In der Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte das Gut Jan Kalenice von Kalenice, er ließ wahrscheinlich zwischen 1530 und 1540 die neue Feste errichten. 1548 verkaufte er die Feste Dražovice mit dem Hof und Dorf an Břetislav Švihovský von Riesenberg. Später erwarb Marjána von Říčany das Gut; sie veräußerte die Feste, das Haus und das Dorf Dražovice 1581 an Jan Markwart Kotz von Dobrz. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass zu dieser Zeit auch noch die Alte Feste bestand. 1656 kaufte Michael Markgraf von Clavesana das Gut Dražovice auf und schlug es seiner Herrschaft Žichovice zu. Später gehörte die Herrschaft Albrecht Wilhelm von Kolowrat-Krakowsky, dessen Sohn Franz die Herrschaft 1707 an Johann Philipp von Lamberg veräußerte. Dieser erwarb im Jahr darauf noch die Herrschaft Raby und 1710 die Herrschaft Žihobce. Ihn beerbte Franz Anton Reichsfürst von Lamberg, der die vereinigten Güter im Jahre 1716 zu einem Fideikommiss erhob. Danach folgte 1760 dessen Sohn Johann Friedrich Reichsfürst von Lamberg, der 1797 ohne Nachkommen verstarb. Durch das Erlöschen der reichsfürstlichen Linie fielen deren Würde, Güter und Ämter 1804 an Johann Friedrichs Neffen Karl Eugen († 1831) aus der jüngeren Linie der Lamberger, der damit zum Reichsfürsten von Lamberg, Freiherrn von Ortenegg und Ottenstein auf Stöckern und Amerang erhoben wurde. Sein ältester Sohn Gustav Joachim Fürst von Lamberg trat das Erbe 1834 an. Im Jahre 1838 bestand \"Dražowitz\" aus 60 Häusern mit 423 tschechischsprachigen Einwohnern. Im Ort gab es einen Meierhof, ein Wirtshaus, zwei Mühlen und eine Brettsäge. Pfarrort war Žihobetz. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Dražowitz immer der Fideikommissherrschaft Schichowitz samt den Gütern Raby, Budietitz, Žihobetz und Stradal untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Dražejovice\" / \"Dražowitz\" ab 1850 mit dem Ortsteil \"Bešetín\" / \"Beschetin\" eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Schüttenhofen. Ab 1868 gehörte die Gemeinde zum Bezirk Schüttenhofen. Seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts wird \"Dražovice\" als tschechischer Ortsname verwendet. Im Zuge der Aufhebung des Okres Sušice wurde Dražovice 1960 dem Okres Klatovy zugeordnet. Zwischen 1980 und 1990 war das Dorf nach Žihobce eingemeindet. Seit dem 24. November 1990 besteht die Gemeinde Dražovice wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Dražovice sind keine Ortsteile ausgewiesen. Grundsiedlungseinheiten sind Dražovice (\"Draschowitz\") und Pod Hrází (\"Podhari\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Dražovice (deutsch \"Draschowitz\", früher \"Dražowitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sieben Kilometer östlich von Sušice und gehört zum Okres Klatovy.", "tgt_summary": null, "id": 331878} {"src_title": "Conrad Vogt-Svendsen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Reedsburg liegt im mittleren Südwesten Wisconsins beiderseits des Baraboo River, der über den Wisconsin River zum Stromgebiet des Mississippi gehört. Die geografischen Koordinaten von Reedsburg sind 43°31′57′′ nördlicher Breite und 90°00′09′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 15,36 km2 und wird fast vollständig von der Town of Reedsburg umgeben, ohne dieser anzugehören. Nachbarorte von Reedsburg sind Lyndon Station (24,8 km nordnordöstlich), Wisconsin Dells (25,9 km nordöstlich), Lake Delton (23,3 km ostnordöstlich), Baraboo (25,5 km ostsüdöstlich), North Freedom (18 km südöstlich), Loganville (12,4 km südsüdwestlich), Lime Ridge (17,9 km südwestlich), Ironton (12,5 km westlich), Cazenovia (19,5 km in der gleichen Richtung) und La Valle (12,4 km nordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind La Crosse (134 km westnordwestlich), Eau Claire (210 km nordwestlich), Wausau (188 km nordnordöstlich), Appleton (192 km ostnordöstlich), Green Bay am Michigansee (235 km in der gleichen Richtung), Wisconsins größte Stadt Milwaukee (215 km ostsüdöstlich), Wisconsins Hauptstadt Madison (90,3 km südöstlich), Rockford in Illinois (194 km südsüdöstlich), die Quad Cities in Iowa und Illinois (266 km südlich) und Cedar Rapids in Iowa (267 km südwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Stadtgebiet von Reedsburg treffen die Wisconsin State Routes 23 und 33 zusammen. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. In Reedsburg endet eine aus südöstlicher Richtung kommende Eisenbahnlinie für den Frachtverkehr der Wisconsin and Southern Railroad (WSOR). Reedsburg ist der südöstliche Endpunkt des 400 State Trail, ein auf der Trasse einer ehemaligen Eisenbahnstrecke verlaufender Rail Trail für Wanderer, Reiter und Radfahrer. Im Winter kann der Wanderweg auch mit Langlaufski und Schneemobilen befahren werden. Mit dem \"Reedsburg Municipal Airport\" befindet sich im südöstlichen Stadtgebiet ein kleiner Flugplatz. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind der La Crosse Regional Airport (135 km westnordwestlich), der Dubuque Regional Airport in Dubuque, Iowa (165 km südsüdwestlich) und der Dane County Regional Airport in Madison (98,4 km östlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Reedsburg 9200 Menschen in 3795 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 599 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 3795 Haushalten lebten statistisch je 2,41 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 95,3 Prozent Weißen, 0,6 Prozent Afroamerikanern, 1,0 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten sowie 1,6 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 4,3 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 27,0 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 58,1 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 14,9 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,6 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 43.418 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 21.790 USD. 13,2 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Reedsburg ist eine Stadt (mit dem Status „City“) im Sauk County im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Im Jahr 2010 hatte Reedsburg 9200 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 104244} {"src_title": "Joseph Gormley, Baron Gormley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Protagonist von \"Winterschlaf\" ist der ehemalige Schauspieler Aydın, der in der anatolischen Provinz ein Hotel führt, Kolumnen für die Lokalzeitung schreibt und seit langer Zeit ein Buch über die Geschichte des türkischen Theaters plant, ohne je einen Satz davon geschrieben zu haben. Er ist wohlhabend und gebildet, behandelt aber die Menschen in seiner Umgebung herablassend und belehrend. Aydın ist zu sehr von sich eingenommen, um zu bemerken, dass er damit auf Ablehnung stößt. Doch mit dem einsetzenden Winter treten die Konflikte mit seinem Umfeld offen zutage. Der schwelende Konflikt mit einer in Not geratenen Familie, die die Miete für eins von Aydıns Häusern nicht mehr aufbringen kann, interessiert ihn nur soweit, als dass er ihn zu philosophischen Abhandlungen über Armut, Kultur und Moral anregt. Mehr und mehr verwickelt er sich in endlose Wortgefechte über Gerechtigkeit, Schuld und Moral mit seiner Schwester Necla und seiner jungen Frau Nihal, die beide von ihm abhängig sind, an ihrer sinnlosen Existenz in der Einsamkeit der Provinz verzweifeln und ihm die Schuld daran geben, aber den Schritt in ein eigenes Leben nicht wagen. Den Versuch seiner Frau, sich in der Nachbarschaft wohltätig zu engagieren, macht Aydın zunichte, nachdem sie ihm erklärt hat, dass sie seine Beteiligung daran nicht wünscht. Desillusioniert gibt er vor, nach Istanbul zu gehen. Tatsächlich schlüpft er aber bei dem befreundeten alten Bauern Suavi in der Umgebung unter. Währenddessen bietet Nihal der verarmten Familie viel Geld zur Bezahlung ihrer Schulden an. Das Familienoberhaupt Ismail jedoch glaubt, dass sie dadurch nur ihr schlechtes Gewissen reinwaschen will, und wirft das Geld mit gekränktem Stolz ins Feuer. Nihal bricht verzweifelt in Tränen aus. Während eines Trinkgelages von Aydın, Suavi und dem Dorflehrer Levent stellt sich heraus, das auch diese beiden Menschen einsam und vom Leben enttäuscht sind. Aydın kehrt daraufhin zu seiner Schwester und seiner Frau zurück. In einem inneren Monolog erkennt er die Sinnlosigkeit und Ausweglosigkeit seiner Existenz. Am Ende sieht man, wie Aydın beginnt, sein Buch zu schreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Susanne Ostwald schrieb in der Neuen Zürcher Zeitung zur Vergabe der Goldenen Palme an \"Winterschlaf\": „Das hochintelligente Konversationsstück hat brillante Dialoge, hervorragende Darsteller und ist ungemein souverän inszeniert.“ Hannah Pilarczyk schrieb im Spiegel: „Mit seinem majestätischen Drei-Stunden-Drama \"Winter Sleep\" bestätigt Nuri Bilge Ceylan seinen Ruf als Meister des subtilen Sittenbilds seiner türkischen Heimat. [...] Zusammen mit seiner Ehefrau Ebru, die wie schon bei ‚Once Upon A Time‘ auch hier das Drehbuch mitverfasste, triumphiert Ceylan als einer der herausragenden Dialogschreiber seiner Zeit.“ Dan Fainaru vom Screen International befand, dass die Besetzung von \"Winterschlaf\" mit einer solchen Präzision und Gefühl spiele, dass selbst Bergman applaudiert hätte. Michael Sennhauser bemerkte in SRF Online: „\"Winter Sleep\" ist für Ceylans Verhältnisse ein überraschend redseliger Film. Andauernd wird Moral verhandelt, Gerechtigkeit und richtiges Handeln. Und andauernd passiert das Gegenteil. [...] \"Winter Sleep\" ist wieder einmal einer jener Filme, deren grausame Schönheit lange genug nachwirkt, um sie zu einem Teil des eigenen Lebens zu machen“. Michael Kienzl schrieb in Critic.de: „In fein orchestrierten Streitsymphonien widmet sich Nuri Bilge Ceylan komplexen Machtverhältnissen. [...] Immer wieder findet Ceylan einen Weg, stereotype Konflikte auf spannende Weise aufzulösen.“ Epd Film lobte \"Winterschlaf\". Für ihre „herbe, sehr langsam sich entfaltende Charakterstudie“ haben die beiden Autoren sich „von den Werken Tschechows inspirieren lassen. Die epische Breite wie die Tiefe, mit der sie Machtstrukturen analysieren,“ atme „aber auch den Geist der Königsdramen Shakespeares“. Die „geradezu chirurgische Präzision, mit der die Isolation von Menschen innerhalb ihrer Beziehungen wie mit einem Skalpell Stück für Stück offengelegt“ werde, erinnere an Ingmar Bergman.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Neben der Goldenen Palme auf den Filmfestspielen von Cannes gewann \"Winterschlaf\" dort auch den FIPRESCI-Preis. Im selben Jahr folgten drei Nominierungen für den Europäischen Filmpreis (Film, Regie, Drehbuch).", "section_level": 1}], "src_summary": "Winterschlaf (Originaltitel: \"Kış Uykusu\") ist ein türkischer Spielfilm von Nuri Bilge Ceylan aus dem Jahr 2014. Das in Kappadokien angesiedelte Drama wurde beim Filmfestival von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 2418608} {"src_title": "Kaimai Range", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Serie folgt Steven Universe, der in der Küstenstadt Strandstadt in der Obhut der drei „Crystal Gems“ Garnet, Amethyst und Pearl aufwächst – drei Wesen, die ihre magischen Kräfte zum Schutz der Erde vor Monstern einsetzen. Mit der Zeit wird klar, dass die Gems und Monster, welche ihrerseits korrumpierte Gems sind, zu den Hinterbliebenen eines lange vergangenen interstellaren Krieges gehören. Während die Serie die Hintergründe dieses Krieges aufrollt, widmet sie sich den Jugenderlebnissen von Steven mit seinem Vater Greg Universe, seiner Freundin Connie und den anderen Menschen in Strandstadt, ebenso wie der Geschichte von Stevens Mutter Rose Quartz, einer Gem, die ihre Existenz aufgab, um Steven hervorbringen zu können. Im Laufe der Serie stellt sich heraus, dass sie Pink Diamond war. Die Diamonds wiederum sind die Matriarchinnen der Gems. Während der Serie wird auch die Bedeutung der Diamonds (bestehend aus Pink, Blue, Yellow und White Diamond) weiter erläutert. Am Ende der fünften Staffel heilt Steven die korrumpierten Gems mit Hilfe der Diamonds, so dass diese wieder ihre wahren Gestalten annehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "Steven ist zur Hälfte Mensch und Hälfte Gem. Er lebt mit den drei Gems Garnet, Amethyst und Pearl im Tempel. Zusammen bilden sie die „Crystal Gems“ und beschützen die Erde. Seine Mutter, Rose Quartz starb, als sie ihr Leben für Stevens opferte. Sein Vater Greg Universe besitzt die örtliche Waschanlage. Steven kann per Gedankenkraft einen Schutzschild errichten und hoch springen. Außerdem ist er ungewöhnlich kräftig für einen Jungen seines Alters. Nach dem Tod von Rose übernahm sie die Leitung der Crystal Gems. Sie wirkt emotionslos. Im Lauf der Serie stellt sich heraus, dass sie eine Gem-Fusion der Gems Ruby, die sehr viele Emotionen zeigt, und der ruhigen Sapphire ist. Durch diese Fusion hat sie zwei Gemsteine, die sie in ihren Handinnenflächen trägt. Ihre Waffen sind ein Paar Handschuhe. Amethyst ist ein Gem, der aus dem Kindergarten der Erde stammt. Sie ist sehr unordentlich, deswegen gleicht ihr Raum im Tempel einer Müllhalde. Ihre Waffe ist eine Peitsche und sie trägt ihren Gemstein in der Brust. Obwohl Gems eigentlich keine Nahrung benötigen, liebt sie es, zu essen, wobei sie vor allem Junkfood bevorzugt. Pearl empfindet sehr viel für Rose und kannte anfangs als einzige das Geheimnis ihrer Identität. Sie ist sehr ordnungsliebend und streitet sich deswegen sehr oft mit Amethyst. Aus ihrem Gemstein, den sie auf der Stirn trägt, kann sie ihre Waffe, einen Speer beschwören. Sie war die Gegenspielerin der Crystal Gems, im Laufe der Serie wechselt sie aber die Seite und freundet sich mit ihnen an. Sie kommt von der Gem-Heimatwelt und sollte im Auftrag von Yellow Diamond den Zustand des Clusters der sich in der Erde befindet, überprüfen. Im Gegensatz zu den meisten Gems ist sie körperlich eher schwach und verwendete anfangs elektronische Teile, die an ihrem Körper angebracht waren. Nachdem sie eine Freundin Stevens wurde, fand sie heraus, dass sie die Macht besitzt, metallische Gegenstände schweben zu lassen. Sie ist Stevens Freundin und eine sehr begabte Schwertkämpferin. Ihre Eltern sind sehr streng und wissen nicht, was Steven und die „Crystal Gems“ tun. Im Laufe der Serie erhält sie von Steven das Schwert von Rose, damit sie ihn beschützen kann. Sie hatte eine Sehschwäche, die von Steven geheilt wird und trug noch einige Zeit nur das Gestell, bis sie sich mit ihrer Mutter ausgesprochen hat. Sie ist ein Gem aus der Gem-Heimatwelt, der tausende Jahre in einem Spiegel gefangen war weil man sie für einen Heimat Gem hielt. Zuerst war sie sehr aggressiv gegenüber den Crystal Gems eingestellt, da sie daran Schuld waren, dass Lapis nicht aus dem Spiegel befreit wurde. Sie freundete sich aber im Laufe der Serie mit den Crystal Gems an und lebt zurzeit mit Peridot in einer Scheune. Den Crystal Gems gegenüber ist sie neutral eingestellt, wobei sie aber vor allem mit Peridot und Steven befreundet ist. Löwe Dieser rosa Löwe folgt Steven seit einer Begegnung während einer Gem-Mission. Er scheint viel über Steven zu wissen, ist aber nicht immer verlässlich. In seiner Mähne befindet sich ein weites Land, in dessen Mitte sich ein Baum befindet, wo Besitztümer von Rose angebracht sind. Da dieser Ort für Gems gemacht ist, gibt es dort auch keinen Sauerstoff. Löwe kann schnell rennen und durch sein Gebrüll ein Portal errichten, durch das man warpen kann. Die Gems werden von 4 Diamonds regiert. Das auffälligste Merkmal von ihnen ist, dass sie viel größer sind als die anderen Gems und demzufolge auch mächtiger. Es existieren Blue Diamond, Yellow Diamond, Pink Diamond und White Diamond. Jede von ihnen hat eine eigene Pearl als Dienerin. Als Pink Diamond die Erde übernehmen sollte, fing sie an, das Leben zu lieben und täuschte in Gestalt von Rose Quartz ihre Zersplitterung vor. Dies bestürtzte die anderen Diamonds, insbesondere Blue Diamond, die eine mütterliche Freundin von ihr war. Erst in der fünften Staffel kommt die Wahrheit ans Licht und Steven kann sogar White Diamond überzeugen, gerechter zu herrschen.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Serie wird bei der SDI Media Germany in Berlin vertont. Marieke Oeffinger schreibt die Dialogbücher, Tatjana Kopp führt die Dialogregie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Steven Universe ist eine US-amerikanische Zeichentrickserie, die von Rebecca Sugar für Cartoon Network geschaffen wurde. Es ist die Coming-of-Age-Geschichte des Jungen Steven Universe, der in der fiktiven Stadt Strandstadt gemeinsam mit den „Crystal Gems“, Garnet, Amethyst und Pearl, drei magischen humanoiden Außerirdischen, lebt. Steven, Halb-Gem, Halb-Mensch, bestreitet gemeinsam mit ihnen und seinen Freunden Abenteuer und hilft den Gems die Erde vor ihrem eigenen Volk zu beschützen. Die erste Folge wurde am 4. November 2013 in den USA ausgestrahlt, im deutschen Sprachraum feierte sie am 23. August 2014 Premiere. ", "tgt_summary": null, "id": 1545268} {"src_title": "William Robinson (Politiker, 1693)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nachdem die Familie Chase in ein abgelegenes Haus mitten im Nirgendwo von Detroit umzieht, wird Arkin O’Brien angeheuert, um die Fenster und Türen zu reparieren. Später trifft er seine Tochter und seine Frau, die Schulden bei einem gefährlichen Kredithai hat und Geld benötigt. Sein Wochenverdienst ist nicht hoch genug, um ihre Schulden begleichen zu können. Arkin O’Brien plant den Safe von seinem Arbeitgeber Michael Chase in der Nacht auszurauben, um das notwendige Geld zu beschaffen. Doch er ist nicht allein, ein maskierter sadistischer Serienmörder, genannt „Der Collector“, hat die Familie in seine Gewalt gebracht, das Haus mit Fallen gespickt und alles verriegelt. Arkin kann nicht verhindern, dass die meisten Familienmitglieder gefoltert und ermordet werden. Einzig der jüngsten Tochter Hannah gelingt es, sich vor dem maskierten Mörder zu verstecken. O’Brien versucht einen Ausweg aus dem tödlichen Haus zu finden, um sein Leben und die kleine Hannah zu retten. Er gerät selbst in die Fänge des Killers und wird von diesem gefoltert, kann sich aber befreien. Schließlich gelingt ihm mit Hannah die Flucht, auf der er jedoch von einem Polizeiwagen angefahren und schwer verletzt wird. O’Brien wird in einem Rettungswagen zum Krankenhaus abtransportiert. Der Wagen verunfallt und der Film endet damit, dass der „Collector“ O’Brien aus dem Rettungswagen entführt und mit ihm in einem weißen Lieferwagen davonfährt.", "section_level": 1}, {"title": "Zensur in Deutschland.", "content": "Die FSK vergab die 18er Freigabe erst nach mehreren Zensurschnitten, sodass am 28. Mai 2010 nur eine geschnittene Fassung des Filmes veröffentlicht wurde. Dabei mussten viele entscheidende Szenen herausgeschnitten werden, wodurch die Gewaltspitzen des Films deutlich verkürzt sind. Insgesamt wurden 21 Schnitte eingesetzt, die die Laufzeit um 1 Minute und 57 Sekunden verkürzen. Nach einer nachträglich eingereichten Prüfung bei der SPIO wurde das schwere SPIO/JK Siegel \"strafrechtlich unbedenklich\" erteilt, sodass am 25. Februar 2011 eine unzensierte Fassung des Films veröffentlicht wurde. Die Indizierung der ungeschnittenen Fassung erfolgte im September 2016.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"The Collector\" erreicht bei Metacritic einen Metascore von 29/100 Punkten, basierend auf 11 Kritiken. Bei Rotten Tomatoes sind 30 % der Kritiken positiv. Die Durchschnittsbewertung liegt bei 4,2/10 Punkten, basierend auf 69 Kritiken. Der film-dienst bezeichnet \"The Collector\" als „Abstoßender Torture-Porn-Thriller voller Gewalttätigkeiten“. Stefan Ludwig von Filmstarts stellt fest, dass bei The Collector „die unmittelbare Spannung der einzelnen Szenen“ für Regisseur Marcus Dunstan „hier wichtiger als der große dramaturgische Bogen“ ist. Auch „Großartige Überraschungen bietet die Handlung nicht“, da recht schnell zu erahnen ist „wie das Katz-und-Maus-Spiel in „The Collector“ ausgeht“. Er findet aber, dass man „dank der kompetent inszenierten Straight-Forward-Action auf der Leinwand“ auf die kleineren Schwächen erst „bei genauerem Hinsehen“ stößt.", "section_level": 1}, {"title": "DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung.", "content": "Deutschland:", "section_level": 1}], "src_summary": "The Collector – He Always Takes One ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 2009. Anfangs sollte es ein Prequel zur \"Saw\"-Reihe werden, jedoch entschied man sich dagegen und schloss stattdessen einen Vertrag mit dem Drehbuchautor für \"Saw IV\", V und VI ab. Dennoch gibt es einige Ähnlichkeiten zu den Saw-Filmen. 2012 erschien die Fortsetzung \"The Collection – The Collector 2\".", "tgt_summary": null, "id": 120230} {"src_title": "Maria: The Virgin Witch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "\"Diplomatie\" schildert, weitgehend in Form eines Kammerspiels und angelehnt an reale Vorgänge, vor allem ein fiktives Wortduell zwischen dem deutschen General Dietrich von Choltitz und dem schwedischen Generalkonsul in Frankreich Raoul Nordling. Das nächtliche Gespräch findet im Gebäude der deutschen Stadtkommandantur statt, dem Luxushotel Meurice, und zieht sich bis in den Morgen. Der General hatte drei Wochen zuvor von Hitler den „Trümmerfeldbefehl“ erhalten. Zu Beginn der Handlung gegen vier Uhr früh lässt er sich die Ausführung der Vorbereitungsmaßnahmen bestätigen: Alle Seinebrücken im Raum Paris außer der zentralen Pont Neuf sowie die wichtigsten der das Stadtbild prägenden Gebäude sind vermint; die Trümmer der zentral auszulösenden Sprengung sollen den Fluss stauen und ohne Rücksicht auf Zivilisten große Gebiete überschwemmen. Als von Choltitz allein ist, tritt der schwedische Konsul Nordling durch eine Geheimtür ins Zimmer und versucht, Paris' Zerstörung durch Diplomatie zu verhindern. Der Stadtkommandant ist völlig überrascht, behandelt den Eindringling aber mit Respekt und lässt sich auf einen Dialog ein. Anfänglich zeigt er sich fest entschlossen, den Befehl durchzuführen und lässt zwischenzeitlich vom Sprengkommando aufgegriffene Widerständler umgehend standrechtlich erschießen. Nordling aber lässt sich in seinem Vorhaben nicht beirren, während die Position seines Gegenübers zögerlich ins Wanken zu geraten droht und sich die Erteilung des Ausführungsbefehls mangels Verbindung zum Sprengkommando hinauszögert. Zwischenzeitlich erscheinen im Auftrag Heinrich Himmlers SS-Offiziere im Hotel, um im letzten Moment Kunstschätze wie den Teppich von Bayeux aus dem Louvre zu stehlen, nicht aber die Mona Lisa, wie von Choltitz auf seine Nachfrage hin irritiert erfährt. In ihrem aussichtslosen Vorhaben abgewiesen verweisen die SS-Leute süffisant auf die von Hitler eigens erlassene Sippenhaftung für von Choltitz' Familie. Zurück bei Nordling zeigt sich der Stadtkommandant spürbar verängstigt. Der Konsul verspricht ihm die Rettung der Familie aus Baden-Baden in die neutrale Schweiz. Draußen hat längst der Morgen begonnen, als Nordling den bei einem Asthmaanfall hilflosen von Choltitz zu dessen Verwunderung das Leben rettet. Dann steht endlich die Funkverbindung zum Sprengkommando bereit, die Kämpfe toben schon in unmittelbarer Nähe. Nordling ist mit auf dem Dach, als von Choltitz' letzter Befehl die Operation schließlich absagt. Zurück im Büro beglückwünscht ihn der Konsul mit einem Whisky als „Retter von Paris“. Bevor er die Szenerie verlässt, erhält er den nötigen Passierschein sowie als Erkennungszeichen für von Choltitz' Frau dessen Ehering. Unmittelbar danach erweist sich Nordlings Versprechen als Täuschungsmanöver. Von Choltitz ergibt sich mit seinen letzten Soldaten dem Schicksal, historische Filmaufnahmen werden eingeblendet. Schließlich wird er durch US-Truppen gefangen genommen. Ein Hotelangestellter, offenbar Vertreter der Résistance, beobachtet dies, zündet sich eine amerikanische Zigarette an und beglückwünscht den hinzutretenden Nordling. Der wiegt nachdenklich von Choltitz' Ehering in seinen Fingern, bevor dann beide zu Fuß zum Rathaus gehen, wo Charles de Gaulle Nordling erwartet.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde vom 19. August bis zum 21. September 2013 in Paris gedreht. Beide Hauptdarsteller spielten zuvor bereits im gleichnamigen Theaterstück, welches ab Anfang 2011 im \"Théâtre de la Madeleine\" in Paris' gleichnamigen Viertel aufgeführt wurde. Zum Erkennen der dramatischen Bearbeitung des Zerstörungsbefehls in Schlöndorffs Film eignet sich der Vergleich mit dem mit großer Starbesetzung im Jahr 1964 von Lapierre und Collins gedrehten Kriegsfilm \"Brennt Paris?\" Das erfolgreiche Theaterstück war insoweit eine Reprise. Im Abspann heißt es, Nordling und von Choltitz hätten sich nur noch einmal, und zwar 1955, erneut in Paris wieder getroffen. Dabei habe der Konsul seine in nur einem Exemplar geprägte „Ehrenmedaille“ an den General weiter geschenkt, die auf der Rückseite zeige, „wie Paris seine Ketten bricht“. Von Choltitz' Familie war der Sippenhaft entgangen und auch von den alliierten Kriegsgegnern verschont worden.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Schlöndorffs Werk erhielt überwiegend sehr positive Bewertungen. So nannten es Klaus Lesche für das Erste „Ein kluges Kammerspiel“ über „die Beharrlichkeit eines Einzelnen“ und Heike Mund für die Deutsche Welle „ein spannendes Kammerspiel fürs Kino“. Lars Friedrich bescheinigte „dem Paris-Enthusiasten Schlöndorff“ für den NDR gar „ein grandioses Spätwerk“. Und die Deutsche Film- und Medienbewertung fand, \"Diplomatie\" sei ein „konzentriert erzählter, spannender und komplexer Film“ und „dazu eine großartige Lektion über die Kraft und Macht der Diplomatie.“ Auch Harald Jähner in der Frankfurter Rundschau befand das Rededuell als „durchaus gut gemacht“, das Thema allerdings „für die Standards des Kammerspiels (...) eigentlich zu groß“ und „die Rettung von Paris war in Wahrheit von viel mehr Faktoren bedingt und letztlich viel spannender“. Insgesamt sei „der kühne Griff der dramaturgischen Reduktion (...) schneidig, ein Triumph aber ist er nicht.“ Eher neutral urteilte Daniel Sander für Spiegel Online einen „Film, der verstehen will, ohne zu behaupten, alles verstanden zu haben.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Diplomatie ist ein Filmdrama von Volker Schlöndorff aus dem Jahr 2014 über die nicht erfolgte Zerstörung von Paris 1944. In den Hauptrollen treten Niels Arestrup als Stadtkommandant von Choltitz und André Dussollier als Konsul Nordling auf. Der Film beruht auf dem gleichnamigen Bühnenstück von Cyril Gély, erstmals 2011 im Théâtre de la Madeleine mit denselben Hauptdarstellern aufgeführt. Er verdichtet das historische Geschehen um die Libération, die Befreiung von Paris, auf die letzten 24 Stunden der realen Ereignisse. ", "tgt_summary": null, "id": 609966} {"src_title": "Unter zehn Flaggen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Bahnhof liegt in der Gemeinde Birkenwerder nördlich von Berlin an der Berliner Nordbahn am Streckenkilometer 19,4 (gezählt vom ehemaligen Nordbahnhof in Berlin an der Eberswalder Straße). Die Strecke verläuft dort etwa in Nord-Süd-Richtung. Etwa 800 Meter westlich liegt der alte Dorfkern von Birkenwerder mit der Dorfkirche. Der Berliner Außenring kreuzt die Nordbahn etwa einen Kilometer südlich des Bahnhofs. Mehrere Verbindungskurven verknüpfen den Bahnhof mit dem Außenring sowohl in Richtung Osten als auch Richtung Westen. Bis 1927 hieß die Station nur \"Birkenwerder\", danach erhielt sie den Namenszusatz \"(b Berlin)\". Der Bahnhof Birkenwerder befindet sich im Tarifbereich Berlin C des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Der südliche Abschnitt der Berliner Nordbahn wurde am 10. Juli 1877 eröffnet. Nach Eröffnung verkehrten drei Zugpaare am Tag zwischen Berlin und Oranienburg, zwei davon weiter bis Neubrandenburg. Birkenwerder war Halt aller Züge. Für den Vorortverkehr um Berlin wurden weniger Monate nach Streckeneröffnung zusätzlich sogenannte \"Omnibuszüge\" eingeführt; Ende des Jahres 1877 verkehrten drei solcher Züge zwischen Berlin und Oranienburg und zurück. Mit dem Anwachsen des Vorortverkehrs wurde die Strecke zwischen Berlin und Oranienburg in den Jahren 1890/1891 zweigleisig ausgebaut und zum 1. Oktober 1891 ein verbilligter Vororttarif zwischen beiden Städten eingeführt. In diesem Jahr stieg die Zahl der täglichen Vorortzugpaare auf diesem Abschnitt von 8 auf 13. 1892 war der Bahnhof Birkenwerder als Bahnhof 3. Klasse genannt, er besaß zwölf Weichen und eine feste Laderampe sowie einen Privatanschluss. In den folgenden Jahren stieg die Zahl der Züge weiter deutlich an. Vor dem Ersten Weltkrieg verkehrten die Vorortzüge etwa ein- bis zweimal stündlich.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnhofsneubau.", "content": "Nach Kriegsende war klar, dass die Strecke an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen war. Schon Ende 1918 begannen, zunächst als Notstandsmaßnahme, die Arbeiten für den viergleisigen Ausbau zwischen Frohnau und Birkenwerder mit getrennten Anlagen für den Fern- und Vorortverkehr. Die Strecke wurde dabei neu trassiert und alle niveaugleichen Bahnübergänge beseitigt und durch Über- bzw. Unterführungen ersetzt. Im Bereich Birkenwerder verlief die Strecke im Einschnitt. Der Bahnhof Birkenwerder wurde nach Süden verlegt und erhielt ein neues Empfangsgebäude. Im Jahr 1925 wurden die Gleise der Vorortbahn mit einer seitlich befestigten Stromschiene versehen, von der die Stromabnehmer der neuen Elektrotriebzüge den Gleichstrom zum Antrieb abnehmen konnten. Die Aufnahme des elektrischen Zugbetriebs von Berlin über Hohen Neuendorf erfolgte am 5. Juni zunächst bis Birkenwerder, der Abschnitt bis zum Bahnhof Oranienburg folgte Anfang Oktober. Wenig später setzte sich die Bezeichnung „S-Bahn“ für die Vorortstrecke durch. Zunächst fuhren die Züge bis zum Stettiner Bahnhof in Berlin. Nach der Inbetriebnahme des Berliner Nord-Süd-Tunnels im Jahr 1939 verkehrten die S-Bahn-Züge von der Nordbahn durch den Tunnel bis Berlin-Wannsee, genau wie die heutige S-Bahn-Linie S1.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Nach einer kurzen Unterbrechung zum Kriegsende wurde der S-Bahn-Betrieb am 18. August 1945 wieder aufgenommen. Aufgrund zerstörter oder als Reparationsleistung an die Sowjetunion demontierter Infrastruktur musste mehrere Jahre lang improvisiert werden. Da Fern- und S-Bahn-Verkehr nördlich von Birkenwerder sich ein einziges Gleis teilen mussten und die Kreuzungsgleise abgebaut worden waren, mussten nordwärts fahrende Züge zunächst im Bahnhof Birkenwerder ins Kehrgleis fahren, die Durchfahrt des Gegenzuges abwarten und anschließend zurücksetzen. Im Zug der deutschen und Berliner Teilung wurde zur Umfahrung West-Berlins der Berliner Außenring gebaut, der bald auch dem Personenverkehr diente. Züge aus Oranienburg zum Außenring hielten im Bahnhof Birkenwerder. Nach dem Bau der Berliner Mauer im Jahr 1961 wurde der direkte S-Bahn-Verkehr von Oranienburg und Birkenwerder nach Berlin unterbrochen. Einige Monate später wurde der Berliner Außenring provisorisch für den S-Bahn-Verkehr mit einer Stromschiene versehen und die S-Bahn-Züge nach Berlin nahmen fortan diesen Weg. Fast 30 Jahre lang, von der Zeit kurz nach Mauerbau bis Anfang der 1990er Jahre, blieb der Personenverkehr im Bahnhof nahezu unverändert. Die Gleichstrom-S-Bahn-Züge fuhren im 20-Minuten-Takt von Oranienburg über Birkenwerder, Hohen Neuendorf Blankenburg, Ostkreuz zum Flughafen Schönefeld; im Abend- und Wochenendverkehr teilweise auch nach Spindlersfeld. „Mit Dampf“ (später mit Diesel-, ab 1984 mit Wechselstromlokomotiven) „betriebene S-Bahn-Züge“ fuhren etwa stündlich auf dem nordwestlichen Teil des Berliner Außenrings von Falkenhagen (Kr Nauen) (teilweise bereits von Nauen oder Potsdam kommend) nach Birkenwerder und zurück. Hinzu kamen einige Züge zu den Schichtwechselzeiten von Hennigsdorf über Birkenwerder nach Oranienburg, teilweise weiter in Richtung Norden. 1983 wurden die Fernbahngleise im Bereich des Bahnhofs Birkenwerder elektrifiziert. Damit der Nahverkehr weiterhin am S-Bahnsteig halten konnte, wurden die Bahnsteiggleise und die dahinter liegenden Kehrgleise ebenfalls mit einer Oberleitung überspannt. Um gleichzeitige Fahrten von Regionalzügen und S-Bahnen zu ermöglichen, ist die Oberleitung in diesem Abschnitt dauerhaft eingeschaltet, aber galvanisch von der Einspeisung des übrigen Netzes getrennt. Die Rückleiter sind sowohl an das Gleich- als auch an das Wechselstromnetz angeschlossen. Nach der Wiedervereinigung ging im Mai 1992 wieder die S-Bahn-Strecke zwischen Hohen Neuendorf und Frohnau und damit die direkte Verbindung zur Berliner Innenstadt in Betrieb. Seitdem verkehrt die Linie S1 von Oranienburg über Birkenwerder und den Nord-Süd-Tunnel nach Berlin-Wannsee im 20-Minuten-Takt. Auch der Außenring blieb weiterhin im 20-Minuten-Takt von S-Bahn-Zügen (zunächst der Linie S10, später S8) bedient, die allerdings erst in Birkenwerder und nicht mehr in Oranienburg beginnen. Im Jahr 2014 wurde die Kehranlage nördlich des Bahnhofs erneuert und hierbei von drei auf zwei Gleise umgebaut. Heute verkehrt die Linie S8 von Birkenwerder über Hohen Neuendorf, den Außenring und Blankenburg nach Berlin-Grünau und Zeuthen. Wie die S1 verkehrt auch diese Linie alle 20 Minuten mit einigen Ausdünnungen des Angebots im Abendverkehr. Im Regionalverkehr fährt montags bis freitags die Linie RB 20 von Oranienburg bis Potsdam im Stundentakt.", "section_level": 2}, {"title": "Anlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Empfangsgebäude.", "content": "Das Empfangsgebäude des 1924 eröffneten neuen Bahnhofs liegt über den Gleisen, die in einem Einschnitt verlegt sind. Das Streckengleis in Richtung Berlin unterquert das Gebäude. Das Empfangsgebäude besteht aus zwei Etagen über den Gleisen unterhalb und einer Etage oberhalb des Straßenniveaus, hinzu kommt ein Dachgeschoss im Walmdach. Architekt des Gebäudes war Richard Brademann, von dem eine Reihe von weiteren Bahnhöfen der Berliner S-Bahn stammen. Neben dem zeitgleich entstandenen Empfangsgebäude in Bahnhof Hohen Neuendorf (b Berlin) und dem nicht mehr erhaltenen Gebäude des Bahnhofs Warschauer Straße zählt es zu den frühesten Bahnhofsbauten von Brademann. In der damaligen Presse hieß es: Das aus roten Ziegeln errichtete Dach kontrastierte mit dem ursprünglich gelben Anstrich der Wände. Die Abfertigungsanlagen wurden im zur Straße liegenden Geschoss eingerichtet, von dort führt eine Treppe auf den Bahnsteig. Der Zugang führt von der Straße auf der Westseite der Brücke direkt ins Gebäude; ein Zugang über Stege von der Brücke aus wurde bei späteren Sanierungsarbeiten abgebaut. In den Untergeschossen entstanden ein Stellwerk und Diensträume. Die Straßenseite ist durch fünf Türöffnungen gegliedert, die drei Eingangstüren in die Bahnhofshalle sind mit Klinkerfassaden abgesetzt, dazwischen sind zwei Türen zu einem Ladengeschäft. Das ursprüngliche Empfangsgebäude ist erhalten geblieben. Der Schriftzug „Bahnhof Birkenwerder“ entspricht noch dem Original. Anstelle des kleinen Dachfensters lag früher eine Fledermausgaube. Es steht nördlich des heutigen Empfangsgebäudes auf der Westseite der Gleisanlagen und wird privat genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Stellwerke.", "content": "Neben dem 1924 im Empfangsgebäude eingerichteten Stellwerk \"Bis\" existierte in Höhe des ehemaligen Empfangsgebäudes ein weiteres Stellwerk \"Bib\". Die Stellwerke sollten um 1944/45 durch einen Nachfolger der Bauart \"K44\" ersetzt werden, dessen Entwicklung bei den Vereinigten Eisenbahn-Signalwerken (VES) vorangetrieben wurde. Die Verschlüsse der einzelnen Fahrwegelemente wie Weichen und Signalen sollten bei dieser Bauart durch Relais sichergestellt werden. Die Bedienhebel waren auf einem Stelltisch der Gleistopographie entsprechend angeordnet werden, die Einstellung der Fahrstraßen wäre durch Bedienung einer Anfangs- und Zieltaste erfolgt. Das Prinzip entsprach somit den späteren Gleisbildstellwerken. Das Vorhaben wurde kriegsbedingt nicht umgesetzt, der Stelltisch und Teile der Relaisanlage kamen nach dem Krieg nach Georgsmarienhütte, wo die VES ein Werk unterhielt. K44-Relais fanden sich später bei den ersten Gleisbildstellwerken beider Bahnverwaltungen wieder. Die Reichsbahn nahm 1963 ein Gleisbildstellwerk der Bauart GS II DR in Betrieb, das die beiden älteren Stellwerke ersetzte.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnsteige und Gleise.", "content": "Der Bahnhof umfasst neben dem Fernbahnhof \"Birkenwerder (b Berlin)\" die Bahnhofsteile \"Birkenwerder (b Berlin) (S-Bahn)\" und \"Birkenwerder Nord\". Der S-Bahnhof verfügt über einen Mittelbahnsteig mit zwei Bahnsteiggleisen (Gleise 4 und 6). Sie dienen sowohl dem S-Bahn und dem Regionalverkehr. Nördlich der Bahnsteiggleise befanden sich drei Kehrgleise (Gleise 14, 16 und 18) und ein Stumpfgleis mit Wasserkran (Gleis 12). 2014/2015 wurde die Kehranlage umgebaut; seitdem besteht sie nur noch aus zwei Abstellgleisen. Der Fernbahnhof verfügt neben den durchgehenden Hauptgleisen 1 (nach Oranienburg) und 2 (nach Hohen Neuendorf) über das östlich gelegenen Kreuzungs- und Überholgleis 3 und weiteren daran angeschlossenen Abstell- und Ladegleisen. Der S-Bahnhof und Fernbahnhof sind über zwei Weichenstraßen miteinander verbunden, eine direkte Fahrt über die kurze Kurve von Schönfließ in den S-Bahnhof ist nicht möglich. Neben den Bahnsteiggleisen 4 und 6 sind die Kehrgleise und das Wasserkrangleis zusätzlich mit einer Oberleitung für den Wechselstrombetrieb ausgerüstet. Der Rückleiter ist sowohl an das Gleich- als auch an das Wechselstromnetz angeschlossen. Durch diesen Verbundbetrieb ist es möglich, gleichzeitige Fahrten von Gleich- und Wechselstromfahrzeugen durchzuführen. Je nach Fahrstraße wird jeweils nur ein Zugsicherungssystem angesprochen, entweder der Streckenanschlag der S-Bahn oder der PZB-Magnet der Fernbahn. Bei Teilfahrstraßen, die beide Systeme betreffen, etwa aus den Kehrgleisen zum Bahnsteig, sprechen beide Sicherungssysteme an. Die Einspeisung der Oberleitung im Verbundabschnitt ist von der Einspeisung im übrigen Netz galvanisch getrennt, in den Verbindungsgleisen besteht jeweils ein rund drei Meter langes neutrales Zwischenstück. Wechselstromfahrzeuge müssen diesen Abschnitt bei ausgeschaltetem Hauptschalter mit Schwung durchfahren. Da der Verbundabschnitt zudem nur über eine begrenzte Einspeiseleistung verfügt, liegt die Oberstrombegrenzung bei 200 Ampere. Für Wechselstromfahrzeuge besteht daher ein Heizverbot. Die Station ist als eine von 20 sogenannten Stammbahnhöfen der Berliner S-Bahn mit einer örtlichen Aufsicht besetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Strecken.", "content": "Birkenwerder liegt an folgenden Strecken, angegeben sind die VzG-Streckennummern: Die beiden kurzen Kurven verlaufen nordwestlich und nordöstlich der Kreuzung von Nordbahn und Außenring. Die langen Kurven nutzen eine Gleisschleife südöstlich der Kreuzung.", "section_level": 2}, {"title": "Rote Brücke.", "content": "Die Brücke wurde im Jahr 1925 eingeweiht und führt im nördlichen Bahnhofsteil über die Gleise, eine Verbindung zum Bahnsteig besteht nicht. Ihren Namen erhielt die Fußgängerbrücke aufgrund ihres ursprünglichen Anstrichs. Sie steht unter Denkmalschutz.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Birkenwerder (b Berlin) liegt in der Gemeinde Birkenwerder im Landkreis Oberhavel in Brandenburg an der Berliner Nordbahn. Die 1877 eröffnete Station wurde im Jahr 1924 nach Süden verlegt, aus jener Zeit stammt das von Richard Brademann entworfene Empfangsgebäude. Die Station wird seit Mitte der 1920er Jahre von den Zügen der Berliner S-Bahn bedient. Anfang der 1950er Jahre entstanden Verbindungsstrecken zum Berliner Außenring. Seitdem ist Birkenwerder auch Umsteigebahnhof zwischen den Zügen von und zum Außenring und S-Bahn-Zügen in Richtung Oranienburg und Berlin. Eine technische Besonderheit des Bahnhofs sind Gleise die sowohl mit dem Fahrleitungssystem der S-Bahn (Gleichstrom über Stromschiene) als auch der Fernbahn (Wechselstrom über Oberleitung) elektrifiziert sind. ", "tgt_summary": null, "id": 1628079} {"src_title": "Zisternen von Tawila", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nachdem Charlie Countrymans Mutter vor seinen Augen im Krankenbett gestorben ist, versuchte er den Schmerz mit Tabletten zu unterdrücken. Nachdem er eine kleine Überdosis genommen hat, sieht er plötzlich seine Mutter wieder, die ihn bittet, einfach mal an ihrer Stelle nach Bukarest zu reisen. Dort kommt er nicht nur mit Drogen in Kontakt, sondern trifft auch noch die unwiderstehliche Gabi. Doch die Liebe, die er für sie empfindet, hat neben den schönen Momenten auch eine Schattenseite. Denn ihr Ex-Ehemann Nigel, ein psychotischer Gangsterboss, hat keinen Gefallen daran und Charlie muss sich bald die Frage stellen, ob er tatsächlich bereit ist, für Gabi zu sterben.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten zum Film fanden zwischen Mai und Juni 2012 statt. Gedreht wurde in Chicago und gemäß dem Setting in Bukarest. Für möglichst realistische Szenen in dem Film nahm Shia LaBeouf LSD.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der film-dienst bezeichnet \"Lang Lebe Charlie Countryman\" als „Genre-Fingerübung, die sich auf Klischees verlässt statt Originalität zu entfalten“. Dennoch findet der Kritiker „Angesichts der hochkarätigen Besetzung und des selbst ironischen Gestus“, dass der Film „doch noch einigen Unterhaltungswert“ bietet. Der Cinema Kritiker sieht \"Lang Lebe Charlie Countryman\" als „Hypnotischer Mix aus Drogenthriller und Charakterporträt, in dem die seelischen Abgründe der Hauptfigur zum Motor einer zarten Lovestory werden“ \"Lang Lebe Charlie Countryman\" erreicht bei Metacritic einen Metascore von 31/100 Punkten, basierend auf 20 Kritiken. Lediglich 29 Prozent der Kritiken bei Rotten Tomatoes sind positiv, daher wird der Film als „rotten“ () eingestuft. Die Durchschnittsbewertung liegt bei 4,1/10 Punkten, basierend auf 63 Bewertungen.", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Der Film konnte weltweit rund 440.000 US-Dollar einspielen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lang lebe Charlie Countryman (Originaltitel \"The Necessary Death of Charlie Countryman\") ist ein Romantik-Thriller mit komödiantischen Elementen aus dem Jahr 2013 unter der Regie von Fredrik Bond.", "tgt_summary": null, "id": 2477644} {"src_title": "Musica e dischi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "Elvis Manu spielte in seiner Jugend für verschiedene Vereine, unter anderem für die Jugendabteilung von Feyenoord Rotterdam. Dort begann er in der Saison 2011/12 auch seine Profikarriere in der Eredivisie und gab sein Ligadebüt am 26. Februar 2012 gegen PSV Eindhoven. Ein Großteil der Zeit, in der er bei Feyenoord Rotterdam unter Vertrag stand, verbrachte er jedoch als Leihspieler bei anderen Vereinen. So wurde er bereits zum Start der Saison 2012/13 mit vier weiteren Spielern an Excelsior Rotterdam in die zweite Liga ausgeliehen. Hier bestritt er im Laufe der Saison 20 Ligaspiele und schoss dabei acht Tore. Zur Saison 2013/14 kehrte Manu wieder zu Feyenoord Rotterdam zurück, wurde jedoch am 9. Januar 2014 erneut verliehen, diesmal innerhalb der Eredivisie an SC Cambuur-Leeuwarden, wo er bis zum Ende der Saison 15 Partien absolvierte und dabei fünf Tore schoss. Nachdem Manu zwei Jahre lang verliehen war, kehrte er zur Saison 2014/15 wieder zu Feyenoord Rotterdam zurück, wo er noch den Rest der Saison verbrachte. Insgesamt bestritt Manu für Feyenoord Rotterdam 32 Spiele und schoss dabei acht Tore. Zur Saison 2015/2016 wechselte Elvis Manu zu Brighton & Hove Albion in die Football League Championship, der zweiten englischen Liga. Hier bestritt er sein Debütspiel am 19. September 2015 beim 0:0-Unentschieden gegen die Wolverhampton Wanderers. Bisher hatte Manu acht Einsätze für seinen Verein. Am 1. Februar 2016 wurde Manu innerhalb der zweiten Liga nach Huddersfield Town verliehen, wo er einen befristeten Vertrag bis Mai erhielt. Hier gab er am 6. Februar 2016 sein Debüt beim 2:1-Sieg gegen Preston North End. Zur Saison 2017/18 wurde er vom türkischen Erstligisten Gençlerbirliği Ankara verpflichtet. In dieser Saison erzielte Manu in 24 Spielen vier Tore und wechselte im Sommer 2018 zu Akhisarspor. Er war ein Bestandteil jener Mannschaft die mit den Gewinn des Türkischen Supercups 2018 und der Pokalfinalteilnahme 2018/19 die wichtigsten Erfolge der Vereinsgeschichte realisierte.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "2008 debütierte Manu international bei den U16-Junioren der Niederlande. Bis 2014 durchlief er dann die U-17, die U-19, die U-20 und die U21-Nationalmannschaft der Niederlande. Insgesamt bestritt der 18 Länderspiele für die Niederlande und schoss dabei zwei Tore. Seitdem er jedoch am 24. Juni 2015 die ghanaische Staatsbürgerschaft annahm, ist er jetzt berechtigt für Ghana zu spielen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Elvis Manu (* 13. August 1993 in Dordrecht) ist ein in den Niederlanden geborener ghanaischer Fußballspieler, der auf der Position des Mittelfeldspielers agiert.", "tgt_summary": null, "id": 1051826} {"src_title": "Akaflieg Braunschweig SB 8", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde befindet sich im Bergland Kysucká vrchovina im in der West-Ost-Richtung ausgedehnten Tal des Baches \"Povinský potok\", der in die Kysuca mündet. Das Gemeindegebiet ist bis auf die unmittelbare Umgebung des Ortes zumeist mit Nadelbäumen bewaldet und von braunen Waldböden bedeckt. Das Ortszentrum liegt auf einer Höhe von und ist dreieinhalb Kilometer von Kysucké Nové Mesto sowie 14 Kilometer von Žilina entfernt. Östlich des Hauptortes liegt die denkmalgeschützte Siedlung Tatarovci. Nachbargemeinden sind Kysucký Lieskovec und Lodno im Norden, kurz Radôstka im Nordosten, Lutiše im Osten, Horný Vadičov im Südosten und Kysucké Nové Mesto im Süden und Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort wurde zum ersten Mal 1438 als \"Povina\" schriftlich erwähnt und gehörte damals zum Herrschaftsgut von Budatín. 1598 standen hier eine Mühle und zehn Häuser, 1787 hatte die Ortschaft 88 Häuser und 559 Einwohner. 1828 zählte man 104 Häuser und 920 Einwohner, die in der Forstwirtschaft, Viehhaltung, als Drahtbinder, Haushandwerker, Hausierer Hirten und Korbmacher beschäftigt waren. Bis 1918 gehörte der im Komitat Trentschin liegende Ort zum Königreich Ungarn und kam danach zur Tschechoslowakei beziehungsweise heute Slowakei. Noch im Jahre 1930 gab es im Ort insgesamt 30 Korbmacher. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es zum Ausbau des Ortes, die Einwohner arbeiteten in Industriewerken rund um Kysuce sowie in Ostrava.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung 2011 wohnten in Povina 1145 Einwohner, davon 1118 Slowaken, sieben Roma, zwei Russen und jeweils ein Mährer, Tscheche und Ukrainer; ein Einwohner gab eine andere Ethnie an. 14 Einwohner machten diesbezüglich keine Angabe. 982 Einwohner bekannten sich zur römisch-katholischen Kirche, fünf Einwohner zur orthodoxen Kirche, vier Einwohner zur evangelischen Kirche A. B. und jeweils ein Einwohner zur Brüderkirche, zur evangelisch-methodistischen Kirche, zur griechisch-katholischen Kirche sowie zur kongregationalistischen Kirche; ein Einwohner bekannte sich zu einer anderen Konfession. 42 Einwohner waren konfessionslos und bei 107 Einwohnern wurde die Konfession nicht ermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Povina (bis 1927 „Povína“; ungarisch \"Gerebes\" – bis 1907 \"Povina\") ist eine Gemeinde im Nordwesten der Slowakei mit Einwohnern (Stand ) und liegt im Okres Kysucké Nové Mesto, einem Kreis des Žilinský kraj, und zugleich in der traditionellen Landschaft Kysuce.", "tgt_summary": null, "id": 568048} {"src_title": "Willy Wiedmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ursula, die eine Enkelin des böhmischen Königs Georg von Podiebrad war, entstammte dem Adelsgeschlecht Podiebrad. Ihre Eltern waren Herzog Viktorin von Münsterberg und Troppau (1443–1500) und Margarete (Alena Margherita) Palaiologina de Montferrat († 1496 oder nach 1500). Als Waise wuchs sie bei ihrer Tante Sidonie von Böhmen (1449–1510) am Hof ihres Cousins, des albertinischen sächsischen Herzogs Georg des Bärtigen (1471–1539), in Dresden auf. Um 1508/10 trat Ursula als Kind auf Wunsch ihrer Tante Sidonie in das Magdalenerinnen-Kloster in Freiberg ein und legte die Ordensgelübde ab. Von ihren Mitschwestern wurde sie „\"das freuichen\"“ genannt. Aus dem Kloster korrespondierte sie mit ihrer Tante 2. Grades Herzogin Margarethe von Anhalt, durch Geburt Herzogin von Münsterberg. Vermutlich wurde Ursula von Münsterberg durch Lorenz Soranus († 1531), bis etwa 1526 Lektor am Freiberger Franziskanerkloster, mit den Schriften Martin Luthers bekannt. Auch der aus Leipzig vertriebene Magister Andreas Bodenschatz († 1553), der seit 1526 als Prediger des Magdalenerinnen-Klosters in Freiberg wirkte, war evangelisch gesinnt. Katharina von Mecklenburg (1487–1561), die Frau ihres – damals noch katholischen – Cousins Heinrich des Frommen von Sachsen (1473–1541), ließ zudem offenbar lutherische Bücher in das Kloster schmuggeln. Am 6. Oktober 1528 verließ Ursula von Münsterberg unter dem Einfluss der Reformation zusammen mit Dorothea Tanberg (Thannsberg) (* um 1510; † nach 1548) aus Freiberg und Margaretha Volckmar aus Leipzig das Kloster. Eine weitere Nonne, Katharina Wildeck († nach 1538), Tochter oder Nichte des Zwickauer Ratsherren Hans Wildeck († 1529), hatte sich ursprünglich der Flucht anschließen wollen, aber ihren Entschluss geändert. Ursula von Münsterberg floh in das ernestinische Kurfürstentum Sachsen über Leisnig, wo sie bei Pfarrer Dominikus Beyer (1477–1552) – einem früheren Freiberger Franziskaner – Unterschlupf fand, nach Wittenberg. Ursula von Münsterberg veröffentlichte eine kurz vor dem Verlassen des Klosters im April 1528 abgefasste Schrift, in der sie ihren Austritt in 69 Artikeln rechtfertigte. Martin Luther berichtete Nikolaus Hausmann am 29. Juni und 5. August brieflich von der geplanten und Georg Spalatin am 20. Oktober 1528 von der durchgeführten Flucht und schrieb ein Nachwort (Sendschreiben) zur Schrift der Herzogin. Wahrscheinlich sind seine handschriftlichen 15 Thesen „\"Das clauster leben vnchristlich vnd schedlich sey\"“ von 1528 (ein verändernder Auszug aus „\"De votis monasticis\"“ (= „Von den Mönchsgelübden“) von 1521) eine Reaktion auf die Klosterflucht Ursulas. Mit dem Zwickauer Stadtschreiber Stephan Roth wechselten Ursula von Münsterberg und Dorothea Tanberg 1528–1530 mehrere Briefe, in denen es unter anderem um das Schicksal der im Kloster zurückgelassenen Nonne Katharina Wildeck ging. Die albertinischen Herzöge Georg der Bärtige und Heinrich der Fromme von Sachsen intervenierten vergeblich bei ihrem ernestinischen Vetter Kurfürst Johann dem Beständigen von Sachsen (1468–1532), der sich weigerte, ihnen ihre „Muhme“ – die entflohene Herzogin – auszuliefern. Die Flucht Ursulas von Münsterberg fiel in die Zeit eines Konflikts zwischen Georg dem Bärtigen und Johann dem Beständigen während der sog. „Packschen Händel“. Herzogin Margarethe von Anhalt versuchte brieflich, ihre Nichte zur Rückkehr in das Kloster zu bewegen. Das Jungfrauenkloster St. Maria Magdalena zur Buße (auch: Jakobskloster) in Freiberg wurde im Januar 1529 einer strengen Visitation unterzogen. Im Januar 1529 reiste Ursula von Münsterberg nach Marienwerder zu ihrer Schwester Apollonia (* vor 1496 oder 1500; † 1529), die seit 1528 mit dem dortigen Bischof Erhard von Queis verheiratet war. Ihre Schwester starb zwei Monate später im März desselben Jahres im Kindbett nach der Geburt ihrer Tochter Maria (* 1529; † 1538), ihr Schwager im September 1529. Herzog Albrecht von Preußen nahm die verwaiste Tochter Maria seiner „mumb“ Apollonia „neben unser muhmen“ Ursula von Münsterberg zu sich nach Königsberg. Er war ein Schwager von Apollonias und Ursulas Vetter Herzog Friedrich II., Herzog von Liegnitz und Brieg, und von Georg dem Bärtigen von Sachsen. 1530 hielt sich Ursula von Münsterberg in Liegnitz bei ihrem Vetter Friedrich II. auf und suchte noch im selben Jahr bei Äbtissin Elisabeth von Weida um Aufnahme in das freiweltliche Damenstift Gernrode nach. Wahrscheinlich erfolgte die Anfrage erst nach dem Tod ihrer streng altgläubigen Tante Margarethe von Münsterberg († 28. Juni 1530), die als Regentin des Fürstentums Anhalt-Dessau die Erbschutzvogtei über das Stift wahrgenommen hatte. Die Äbtissin sicherte in ihrer Antwort „hilf unnd fursehung“ zu; Friedrich II. von Liegnitz, der darum in einem Schreiben an den Ansbacher Kanzler Georg Vogler (* 1486/87; † 1550) gebeten hatte, und sein Schwager Markgraf Georg „der Fromme“ von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach – verheiratet mit Hedwig von Münsterberg-Oels (1508–1531) – verwandten sich anlässlich des Augsburger Reichstags 1530 beim sächsischen Kurfürsten Johann dem Beständigen für die Herzogin. Bis 1532 ist Ursulas von Münsterberg Anwesenheit in Liegnitz belegt. Ihr letztes Lebenszeichen ist ein Brief an Friedrich II. in Liegnitz vom Februar 1534 ohne Angabe des Absendeortes, in dem sie von ihrem schlechten Gesundheitszustand berichtet und letztwillige Verfügungen trifft. Ursulas von Münsterberg Schrift stand von 1596 bis 1900 auf dem Index Librorum Prohibitorum, erst unter Papst Leo XIII. verschwand dort ihr Name. Ursula von Münsterberg wird gelegentlich verwechselt mit ihren Cousinen Ursula von Münsterberg-Oels (1498–1545), Tochter des Herzogs Albrecht I. von Münsterberg-Oels (1468–1511), verheiratet seit 1517 mit Heinrich Švihovský von Riesenberg († 1551), oder Ursula von Münsterberg-Frankenstein (1505–1539), Tochter von Herzog Karl I. von Münsterberg-Oels-Frankenstein (1476–1536), verheiratet mit Hieronymus von Bieberstein († 1549).", "section_level": 1}], "src_summary": "Ursula von Münsterberg, Herzogin von Münsterberg und Troppau sowie Gräfin von Glatz (, auch \"Voršila Minstrberská, kněžna a Kladská hraběnka\"; * um 1491/95 oder 1499 vermutlich in Teschen; † nach 2. Februar 1534 vermutlich im Stift Gernrode oder in Liegnitz) war eine katholische Nonne des Ordens der Magdalenerinnen und später evangelische Schriftstellerin.", "tgt_summary": null, "id": 197495} {"src_title": "Zopfli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Bahnhof liegt in West-Ost-Richtung, in flachem Gelände, mehrere Kilometer südlich des Stadtkerns im Strausberger Ortsteil \"Vorstadt\". Das Gelände um den Bahnhof ist ein Verkehrsknotenpunkt von Straßenbahn, Bus, Berliner S-Bahn und Regionalbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Abschnitt von Berlin nach Küstrin der Preußischen Ostbahn wurde 1867 eröffnet, verlief aber mehrere Kilometer südlich der Stadt. Strausberg erhielt einen Bahnhof mit gemauertem Empfangsgebäude und zwei Seitenbahnsteigen, um das Gelände entwickelte sich der Ortsteil \"Vorstadt\". Die etwa sechs Kilometer lange Verbindung mit dem Stadtzentrum wurde ab 1893 von der Strausberger Eisenbahn geschaffen. Deren Züge begannen und endeten am Kleinbahnhof nahe dem Bahnhofsvorplatz, von dort existierte eine Gleisverbindung zur Staatsbahn. Am 20. September 1896 ging südlich der Gleisanlagen der Staatsbahn der Bahnhof der Strausberg-Herzfelder Kleinbahn in Betrieb. Er hatte Weichenverbindungen zu Staatsbahn, mit der er sich die Ladestraße teilte, und wies neben umfangreichem Güterverkehr bis 1962 auch Personenverkehr auf. 1967 wurde die Strecke von Strausberg nach Herzfelde stillgelegt. 1924 entstand westlich des Bahnhofsgebäudes ein überdachter Mittelbahnsteig, die Vorortzüge aus Berlin endeten dort auf dem nördlichen Gleis. Während die bis dato existierenden Gleise von Gleis 1 am Hausbahnsteig ausgehend nach Süden hin durchnummeriert waren, erhielten die neuen Gleise die Nummern 9 und 8. Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis September 1945 war der Verkehr an allen Bahnsteiggleisen unterbrochen. 1948 wurde die Strecke mit seitlicher Stromschiene elektrifiziert, der Bahnhof wurde am 31. Oktober jenes Jahres zu einem der Endbahnhöfe der elektrisch betriebenen Berliner S-Bahn. Aus militärischen Gründen wurde 1955 die Bahnstrecke Strausberg–Strausberg Nord eröffnet. Sie fädelt westlich des Hausbahnsteigs aus der Fernstrecke aus und diente vorrangig dem Güterverkehr. Der Personenverkehr wurde im Anschluss an die Züge aus Berlin ab dem Bahnhof Strausberg zunächst mit Dieseltriebwagen durchgeführt. Im darauf folgenden Jahr wurde diese Strecke ebenfalls elektrifiziert, am 3. Juni 1956 fuhr erstmals ein planmäßiger S-Bahn-Zug vom Bahnhof Strausberg nach Strausberg Nord. Der Bahnsteig in Richtung Küstrin wurde im Zuge der Weiterführung der S-Bahn aufgegeben, das südliche Vorortgleis mit dem Hauptgleis Richtung Berlin verknüpft. Zwölf Jahre lang pendelten S-Bahn-Züge auf der Neubaustrecke, im Bahnhof Strausberg musste nach wie vor umgestiegen werden. Am 26. Mai 1968 fuhr erstmals ein durchgehender Zug im regulären Fahrgastverkehr von Berlin bis Strausberg Nord. Aufgrund seiner Nähe zur Barnim-Kaserne und damit zu den dort stationierten Luftwaffenausbildungskompanien war der Bahnhof auch ein wichtiger Knotenpunkt für die Bundeswehr. Alle drei Monate kamen hier bis zu 900 neue Wehrpflichtige an und legten dann nur noch den kurzen Weg über die Überführung der Gleisanlage zur Kaserne zurück, um ihren Dienst an der Waffe anzutreten. Dies endet mit der Aussetzung der Wehrpflicht und der Auflösung der in der Barnim-Kaserne stationierten Einheiten im Jahre 2012. Ende der 1990er Jahre wurde die Überdachung des S-Bahnsteigs abgerissen und durch vier gläserne Wartehallen ersetzt. Die Gleisverbindung zur Strausberger Eisenbahn wurde mittlerweile entfernt. Ende 2015 wurde die nach Strausberg Nord führende S-Bahn-Strecke um einen zweigleisigen Begegnungsabschnitt erweitert. Hierdurch wurde es möglich, statt vormals alle 40 Minuten nun im 20-Minuten-Takt nach Strausberg Nord zu fahren. Außerhalb der Hauptverkehrszeiten bleibt es beim 40-Minuten-Abstand. 8,5 Millionen Euro hat das Land Brandenburg hierfür investiert. Zur Erhöhung der Durchlässigkeit bei der S-Bahn und der Fahrplanstabilität auch bei der Regionalbahn wurden die Gleis- und Bahnsteiganlagen im Jahr 2017 umfangreich umgebaut. Etwa 70 % der Gleisanlagen wurden erneuert und nicht mehr benötigte Gleise und Weichen zurückgebaut. S-Bahn und Regionalbahn, die sich zuvor das Gleis 1 am Hausbahnsteig teilen mussten, wurden entflochten. Hierfür entstand für die Regionalbahnen ein neuer Bahnsteig parallel zum vorhandenen S-Bahnsteig. Die Güterzug-Überholgleise wurden in westlicher Richtung um ca. 200 Meter verlängert. Der Regionalbahnsteig wurde als Kombi-Bahnsteig für Regional- und S-Bahnen gestaltet, der Ende September 2017 in Betrieb ging. Dort halten die Regionalzüge auf der Südseite (Gleis 2, Bahnsteighöhe 55 cm), die Nordseite mit 96 cm hoher Bahnsteigkante liegt am vorhandenen S-Bahn-Gleis 8. Somit entstand für die S-Bahn eine Art Spanische Lösung mit Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten auf beiden Seiten. Zwischen S-Bahn und Regionalbahn kann nun am selben Bahnsteig über Rampen und Treppen umgestiegen werden. Der schrankengesicherte Zugang zu diesem Bahnsteig erfolgt an dessen östlichem Ende. Die Kante des vorhandenen S-Bahnsteigs musste infolgedessen in westliche Richtung um mehrere Meter verlängert werden. Der bisher von den Regionalzügen genutzte Hausbahnsteig am Gleis 1 wurde östlich des Empfangsgebäudes im Rahmen der Baumaßnahmen abgerissen. Die umgebauten Gleisanlagen gingen im November 2018 endgültig in Betrieb. Seitdem ist der S-Bahnhof Strausberg an das elektronische Stellwerk Strausberg angeschlossen, welches bisher ausschließlich den Bereich Hegermühle steuerte. Der Bedienplatz des Fahrdienstleiters befindet sich bis zur Erweiterung der Betriebszentrale Halensee im Gebäudes des ehem. Stellwerks B2. Außerdem ist der Bahnhof nun mit dem Zugbeeinflussungssystem S-Bahn Berlin (ZBS) ausgerüstet.", "section_level": 1}, {"title": "Anbindung.", "content": "Die S-Bahnen der Linie S5 fahren den Bahnhof im 20-Minuten-Takt an, bis Dezember 2015 endete jeder zweite Zug auf dem nördlichen Gleis am S-Bahnsteig. Die durchgehenden Züge nach Strausberg Nord halten am südlichen Gleis. Sie wechseln dann auf das Gleis 1 und passieren den Hausbahnsteig ohne Halt. In fußläufiger Entfernung befindet sich die Straßenbahnendhaltestelle der Strausberger Eisenbahn (Linie 89 im Tarifbereich C des Tarifgebiets Berlin).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Strausberg, inoffiziell und für den Bahnhof der Strausberger Eisenbahn auch Bahnhof Strausberg Vorstadt, liegt an der Preußischen Ostbahn. Er befindet sich im südlichen Stadtgebiet von Strausberg, wird von Regionalzügen und der Linie S5 der S-Bahn Berlin angefahren und liegt im Tarifbereich C des Tarifgebiets Berlin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB).", "tgt_summary": null, "id": 458286} {"src_title": "Berg-Ferkelhörnchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Statistik (Angaben inkl. 2018: 21 Weltmeisterschaften; Prozentangaben sind gerundet)", "section_level": 1}, {"title": "WM-Turniere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "WM 1994 in den Vereinigten Staaten.", "content": "Bosnien-Herzegowina hatte zwar 1992 die Unabhängigkeit erlangt, der 1992 gegründete Bosnisch-herzegowinische Fußballverband war aber erst 1996 in die FIFA aufgenommen worden und konnte daher nicht an der Qualifikation für die WM 1994 teilnehmen. Jugoslawien, das in Gruppe 5 gelost wurde, wurde vor Beginn der Qualifikation aufgrund von UN-Sanktionen ausgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "WM 1998.", "content": "Die Mannschaft nahm erstmals an der Qualifikation für die zweite WM in Frankreich teil und wurde in der Gruppe 1 mit Dänemark, Kroatien, Griechenland und Slowenien nur Gruppenvierter. Das erste WM-Qualifikationsspiel am 1. September 1996 fand in Griechenland statt und wurde mit 0:3 verloren. Am 10. November 1996 gelang dann mit einem 2:1 in Slowenien der erste Sieg in einem WM-Qualifikationsspiel. Ein 3:0 gegen Gruppensieger Dänemark und ein 1:0 im Heimspiel gegen Slowenien waren dann nicht genug um sich zu qualifizieren, da alle anderen Spiele verloren wurden.", "section_level": 2}, {"title": "WM 2002.", "content": "Auch für die erste WM in Asien konnte sich Bosnien-Herzegowina nicht qualifizieren. Spanien, Österreich und Israel platzierten sich vor Bosnien-Herzegowina, das lediglich Liechtenstein noch hinter sich lassen konnte und nur gegen die Liechtensteiner gewann.", "section_level": 2}, {"title": "WM 2006.", "content": "Etwas besser verlief die Qualifikation für die zweite WM in Deutschland. Nur Serbien & Montenegro und Spanien konnten sich vor Bosnien-Herzegowina platzieren. Belgien, Litauen und San Marino folgten auf den weiteren Plätzen. Gegen Spanien gelangen sogar zwei Unentschieden.", "section_level": 2}, {"title": "2010 in Südafrika.", "content": "In der Qualifikation für die erste WM in Afrika belegte Bosnien-Herzegowina hinter dem in zehn Spielen siegreichen Europameister Spanien den zweiten Platz und erreichte damit die Relegationsspiele der Gruppenzweiten. Die früheren WM-Teilnehmer Türkei und Belgien sowie Estland und Armenien hatten das Nachsehen. Gegen Estland gelang dabei mit dem 7:0 einer der beiden höchsten Siege. In den Play-off-Begegnungen verlor Bosnien-Herzegowina dann zweimal mit 0:1 gegen Portugal.", "section_level": 2}, {"title": "2014 in Brasilien.", "content": "Vier Jahre später gelang die erste Qualifikation für ein großes Turnier. Im März 2010 hatte Safet Sušić die Mannschaft übernommen. In einer Gruppe mit Griechenland, der Slowakei, Litauen, Lettland und Liechtenstein setzte sich Bosnien-Herzegowina punktgleich mit Griechenland, aber der besseren Tordifferenz wegen, als Gruppensieger durch und qualifizierte sich für die zweite WM in Brasilien. Beim 8:1 gegen Liechtenstein erzielte die Mannschaft die meisten Tore in ihrer kurzen Länderspielgeschichte und einen der beiden höchsten Siege. Insgesamt erzielte die Mannschaft 30 Tore, von denen Edin Džeko ein Drittel erzielte, womit er zweitbester Torschütze in Europa war. Nur drei Spieler (Deon McCaulay (Belize), Robin van Persie (Niederlande) und Luis Suárez (Uruguay)) erzielten ein Tor mehr. Die Auslosung bescherte dann zwar mit Ex-Weltmeister Argentinien einen dicken Brocken, aber die anderen beiden Gegner Iran und Nigeria erschienen als höchstens gleich stark. Das Auftaktspiel gegen Argentinien wurde dann auch mit 1:2 verloren, wobei Sead Kolašinac in der dritten Minute ein Eigentor unterlief und Vedad Ibišević das erste WM-Tor für Bosnien-Herzegowina erzielte. Aber mit einer 0:1-Niederlage gegen Afrikameister Nigeria wurden die Chancen auf den Achtelfinaleinzug verspielt. Mit einem 3:1 gegen den Iran gelang dann zumindest der erste WM-Sieg. Sušić blieb zunächst im Amt, wurde aber nach einer 0:3-Niederlage in der Qualifikation für die EM 2016 gegen Israel im November 2014 entlassen. Sein Nachfolger wurde Mehmed Baždarević.", "section_level": 2}, {"title": "2018 in Russland.", "content": "In der Qualifikation, die im September 2016 startete, traf die Mannschaft auf Belgien, Griechenland, Estland und Zypern. Nach drei Heimsiegen, einem Remis in Griechenland und einer Niederlage in Belgien lagen die Bosnier nach der Hälfte der Spiele auf dem dritten Platz. In der zweiten Hälfte konnte die Mannschaft dann nur noch in Faro/Loulé gegen Gibraltar und am letzten Spieltag in Estland gewinnen. Da die Griechen, mit denen die Mannschaft um den zweiten Platz hinter Belgien rang, aber zeitgleich gegen Gibraltar gewann, blieb es beim dritten Platz. Die Griechen konnten sich dann in den Playoff-Spielen der Gruppenzweiten nicht gegen Kroatien durchsetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anteil der im Ausland spielenden Spieler im WM-Kader.", "content": "Legionäre stellten im ersten WM-Kader den Großteil der Spieler. Nur ein Spieler, der dritte Torhüter Asmir Avdukić war dabei, der in Bosnien-Herzegowina spielte.", "section_level": 2}, {"title": "Bei Weltmeisterschaften gesperrte Spieler.", "content": "Bisher wurde noch kein Spieler gesperrt.", "section_level": 2}, {"title": "Spiele.", "content": "Bosnien-Herzegowina bestritt bisher drei WM-Spiele, davon wurde eins gewonnen und zwei verloren.", "section_level": 1}, {"title": "Höchste Siege und Niederlagen.", "content": "Die Mannschaft erzielte ihre höchsten Siege gegen folgende Länder bei WM-Turnieren: Gegen folgende Länder kassierte die Mannschaft ihre höchsten Niederlagen bei WM-Turnieren:", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Artikel beinhaltet eine ausführliche Darstellung der bosnisch-herzegowinischen Fußballnationalmannschaft bei Fußball-Weltmeisterschaften. Bosnien-Herzegowina nahm bisher erst einmal an Weltmeisterschaften teil. Auf dem Gebiet des heutigen Bosnien-Herzegowina geborene Spieler standen bei früheren WM-Turnieren schon in der jugoslawischen Mannschaft. Die Erfolge der jugoslawischen Mannschaft wurden aber von der FIFA zunächst der nur noch aus Serbien und Montenegro bestehenden Bundesrepublik Jugoslawien, die im Jahr 1998 unter diesem Namen ebenfalls und im Jahr 2006 als Serbien und Montenegro teilnahm und nun Serbien zugerechnet, das erstmals im Jahr 2010 teilnahm.", "tgt_summary": null, "id": 482758} {"src_title": "Richard Poore", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die drei Umwelt-Aktivisten Josh, Dena und Harmon planen, als symbolische Aktion gegen die Ausbeutung der Natur im US-Bundesstaat Oregon einen Staudamm zu sprengen. Das Vorhaben läuft perfekt nach Plan: Sie kaufen ein gebrauchtes Motorboot, dazu Düngemittel zur Herstellung von Sprengstoff, platzieren das Boot mit 750 kg Sprengstoff sowie einem Zeitzünder direkt am Staudamm, mitten in der Nacht, um keine Menschen zu gefährden. Die Sprengung gelingt, und die Gruppe trennt sich wie verabredet sofort. Das Geschehen ist natürlich am Tag darauf in allen Medien, zumal, von den dreien völlig unerwartet, ein Camper vermisst wird. Dessen Leiche wird einige Tage später aufgefunden, er hatte flussabwärts des Dammes am Ufer gezeltet und wurde von der Flutwelle des Dammbruchs mitgerissen. Die Gewissheit, einen Menschen getötet zu haben, wenn auch unabsichtlich, trifft die drei ganz unterschiedlich. Der abgebrühte Harmon zeigt sich nicht weiter berührt und scheint das in Kauf genommen zu haben. Josh igelt sich ein und ist kaum noch ansprechbar. Dena gerät in eine Depression und macht, um sich zu erleichtern, einer Freundin gegenüber Andeutungen – es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie es nicht mehr aushält. Aus Angst vor einem Geständnis von ihr besucht Josh sie, wobei die Situation schnell eskaliert, bis er sie schließlich erwürgt und anschließend untertauchen muss. Der Film endet offen: Josh bewirbt sich als Verkäufer in einem Outdoor-Laden, um ein neues Leben zu beginnen. Er wirkt dabei vollkommen zerfahren.", "section_level": 1}, {"title": "Uraufführung.", "content": "Der Film hatte seine Uraufführung bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2013 im Wettbewerb am 31. August 2013.", "section_level": 1}], "src_summary": "Night Moves ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 2013. Regie führte Kelly Reichardt, die zusammen mit Jonathan Raymond auch das Drehbuch schrieb.", "tgt_summary": null, "id": 286975} {"src_title": "Mitromorphidae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war der Sohn von William Henry Perkin, in dessen Privatlabor er mit Chemie vertraut wurde, und Bruder von Arthur George Perkin. Ab 1877 studierte er am Royal College of Chemistry und ab 1880 an der Universität Würzburg, wo er bei Johannes Wislicenus promoviert wurde. Danach war er Assistent an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei Adolf von Baeyer, bei dem er habilitierte und 1883 Privatdozent wurde. 1886 ging er zurück nach England, war kurz am Owens College in Manchester (der späteren Victoria University), wurde 1887 Professor am Heriot-Watt-College in Edinburgh und 1892 als Nachfolger von Carl Schorlemmer Professor für organische Chemie am Owens College. Perkin baute dort eine Schule der Organischen Chemie von internationalem Ruf auf. Das Labor errichtete er nach dem Vorbild von dem von von Baeyer in München. Es steht noch heute direkt neben dem 1895 von dem Chemiker und Industriellen Edward Schunck gestifteten Labor (Schuncks Privatlabor, das Stein für Stein abgetragen und an der Universität neu zusammengesetzt wurde). 1913 wurde er Professor in Oxford als Nachfolger von William Odling. Ein Grund für den Wechsel nach Oxford war eine geplante Änderung der Politik der Universität in Manchester bezüglich der Zusammenarbeit mit der Industrie, auf die Perkin viel Wert legte und die Perkin Einkommensverluste beschert hätten. In Oxford war er zunächst in dem veralteten Labor von Odling. Es entstanden aber bald neue und Perkin trug dazu bei, dass die Studenten für ihre Abschlüsse an die aktuelle Forschung herangeführt wurde. Er konnte aber in Oxford nicht vollständig an die Erfolge seiner Schule Organischer Chemie in Manchester anknüpfen, da in Oxford heftige Konkurrenz besonders zur Physikalischen Chemie bestand (u. a. Frederick Soddy). Im Ersten Weltkrieg befasste er sich mit der industriellen Synthese von Farbstoffen, nachdem die deutschen Lieferanten ausfielen. Er war im Beratungsgremium von British Dyes Limited und ab 1924 in dessen Leitung, gab das aber schon 1925 wieder auf um sich der Forschung zu widmen. Er befasste sich auch mit der Chemie von Naturstoffen (Campher, Terpene, Alkaloide, Farbstoffe des Brasilholzes). Bekannt ist er für die Synthese von (Alicyclischen) Kohlenstoffringen mit 3, 4, 5 oder 7 Kohlenstoffatomen. Die Existenz solcher Ringe mit weniger als 6 C-Atomen widersprach der damaligen Lehrmeinung, weshalb er auch aus dem Labor von Adolf von Baeyer in München ausschied, wo er diese Forschungen 1883 bis 1885 unternahm – er blieb aber lebenslang mit Baeyer befreundet. In diesem Zusammenhang ist auch eine Variante der Malonestersynthese nach ihm benannt, bei der ein Ring aus 5 Kohlenstoffatomen im Molekül gebildet wird. Er schrieb Lehrbücher mit seinem Schwager Frederic Stanley Kipping, z. B. \"Organic Chemistry\" (1899). Zu seinen Schülern gehörten die Nobelpreisträger Walter Norman Haworth und Robert Robinson, sowie Chaim Weizmann, Frank Pyman und Eduard Hope. In Manchester war er mit Chaim Weizmann befreundet, geriet mit diesem aber in Streit über die Vergärung von Stärke zu Isoamylalkohol, was zu Weizmanns Entlassung in Manchester führte. Die Substanz war als Ausgangspunkt für Synthesekautschuk wirtschaftlich relevant. Im Ersten Weltkrieg gab er 1917 eine Gedenk-Vorlesung für Adolf von Baeyer. Das Chemiegebäude der Heriot-Watt-Universität ist nach ihm benannt. Er war Fellow der Royal Society, Mitglied der Académie des sciences und der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Uppsala, erhielt 1904 die Davy Medal und 1925 die Royal Medal. 1913 bis 1916 war er Präsident der Chemical Society und erhielt 1916 deren Longstaff Medal. 1910 wurde er Ehrendoktor in Edinburgh. 1906 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften und 1911 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt. 1919 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences aufgenommen. 1888 heiratete er Mina Holland. Die Ehe blieb kinderlos. Neben Frederick Kipping war auch Arthur Lapworth sein Schwager. Sie heirateten Schwestern, was Gegenstand eines Buches von Eugene G. Rochow war.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Henry Perkin junior (* 17. Juni 1860 in Sudbury; † 17. September 1929 in Oxford) war ein britischer Chemiker (Organische Chemie).", "tgt_summary": null, "id": 2423430} {"src_title": "Dohee – Weglaufen kann jeder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das erste Bahnhofsgebäude Lakelands wurde von der South Florida Railroad von 1884 bis 1886 aus Holz erbaut und brannte 1901 nieder. Das im Folgejahr wieder aufgebaute Gebäude erwies sich jedoch bald als zu klein und wurde daher von der Atlantic Coast Line Railroad im Jahre 1910 durch ein größeres Steingebäude ersetzt. Auch dieses Gebäude erlitt im November 1918 einen Brandschaden und wurde im Januar 1919 nach Restauration wiedereröffnet. Das im Jahr 1960 eröffnete Bahnhofsgebäude ging nach der Fusion der Seaboard Coast Line Railroad mit der Seaboard Air Line Railroad 1967 in deren Besitz über. Erst 2008, zehn Jahre nach Fertigstellung des jetzigen Bahnhofsgebäudes knapp zwei Kilometer westlich, wurde es abgerissen. Die Bahnsteige der früheren Station sind jedoch weiterhin zu sehen. Bis 1979 hielt hier noch der \"Champion\", ein einstiger Konkurrent des \"Silver Star\" auf der Strecke von New York City nach Miami. In den letzten Jahren war der Bahnhof Bestandteil von Planungen einer Hochgeschwindigkeitstrasse von Tampa über Lakeland und Orlando nach Miami. Die Pläne wurden von Gouverneur Rick Scott im März 2011 jedoch eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Anbindung.", "content": "Der Bahnhof wird von der Bahngesellschaft Amtrak bedient und befindet sich zentral im Stadtzentrum Lakelands. Von hier fährt der \"Silver Star\" in einem Abstecher nach Tampa und wieder hierher zurück, um seine Reise anschließend entweder nach New York oder Miami fortzusetzen. Je nachdem, wohin eine Reise gebucht wird, wird entweder der Bahnhofscode LAK (Norden) oder LKL (Süden) verwendet. Der Bahnhof Lakeland ist der einzige in den gesamten USA, der zwei Bahnhofscodes besitzt. Die Fernbusgesellschaft Amtrak Thruway Motorcoach bietet darüber hinaus Direktverbindungen nach Orlando, Tampa, Pinellas Park, Bradenton, Sarasota, Port Charlotte und Fort Myers sowie nach Dade City, Wildwood, The Villages, Ocala, Gainesville, Waldo und Jacksonville an. Die Busgesellschaft Citrus Connection gewährleistet den Nahverkehr innerhalb Lakelands sowie nach Auburndale, Winter Haven und Bartow.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Lakeland ist ein Bahnhof im Fernverkehr und wird von Amtrak betrieben. Er befindet sich in Lakeland im Polk County in Florida.", "tgt_summary": null, "id": 1648330} {"src_title": "Elizabeth Smart-Gilmour", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Rennen.", "content": "Im Gegensatz zum Vorjahr war der \"Große Preis von Spanien\" 1927 wieder das eigentliche Grande Épreuve der traditionellen Rennwoche von San Sebastián und wurde als Lauf zur Automobilweltmeisterschaft entsprechend nach den Bestimmungen der \"Internationalen Rennformel\" ausgetragen. Dagegen fand das Formula-Libre-Rennen an gleicher Stelle dieses Mal eine Woche vorher unter dem Titel des Großen Preises von San Sebastián statt. Nachdem man zuvor noch den französischen Grand Prix mangels Erfolgsaussichten ausgelassen hatte, rechnete sich Bugatti – nach dem zwischenzeitlich Rückzug von Talbot aus dem Grand-Prix-Sport einziger verbliebener ernsthafter Gegner für Delage – mit dem handlichen Bugatti Type 39A auf dem kurvenreichen und schlecht ausgebauten klassischen Straßenkurs von Lasarte bessere Chancen aus, um gegen die ansonsten übermächtig erscheinenden Delage Type 15 S 8 zu bestehen. Zudem hatten man die Möglichkeit des Formula-Libre-Rennens genutzt, um nicht nur die Fahrer auf die Strecke einzustimmen, sondern gleichzeitig auch die öffentliche Präsentation des neuen Bugatti Royale mit einen Dreifachsieg von Emilio Materassi, André Dubonnet und Caberto Conelli – gegen unterklassige Konkurrenz – werbewirksam zu untermalen. In der Tat geriet das Delage-Team anschließend in einem der bis dahin spannendsten Rennen der Grand-Prix-Geschichte zum einzigen Mal in dieser Saison wirklich ernsthaft in Bedrängnis. Allein Top-Pilot Robert Benoist gelang es, sich nach dem fliegend ausgeführten Start vor das Bugatti-Trio zu setzen, während seine Teamkollegen Edmond Bourlier und André Morel dahinter Mühe hatten, überhaupt den Anschluss zu halten. Mehr Teilnehmer waren insgesamt auch gar nicht gestartet, abgesehen vom Maserati des einheimischen Fahrers Joaquin Palacio, bei dem es sich in Wirklichkeit um einen reinen Privateinsatz handelte, und der schon nach ein paar wenigen Runden das Rennen nach großem Rückstand frühzeitig beenden musste. Nachdem Materassi in der siebten Runde kurz von der Strecke abgekommen war, konnte Benoist seinen Vorsprung zwar zunächst etwas vergrößern, aber etwa zur Hälfte des Rennens musste er einen außerplanmäßigen Boxenstopp einlegen, um die Zündkerzen zu wechseln. Materassi konnte hierdurch vorbeiziehen, aber nachdem auch er noch einmal zum Reifenwechsel anhalten musste, kam er gerade noch unmittelbar vor Benoist wieder zurück auf die Strecke. Vier Runden lang tobte nun ein spannender Rad-an-Rad-Kampf, bei dem zunächst Benoist, dann zur Überraschung aller aber doch auch wieder Materassi die Nase vorn hatte. Um das Tempo mitgehen zu können, musste der Italiener aber mit letztem Einsatz fahren, was ihm in der 31. Runde schließlich zum Verhängnis wurde. An derselben Stelle wie zuvor nahm er eine Kurve zu schnell und verlor die Kontrolle über das Auto, das sich glücklicherweise nicht überschlug, aber nach dem Aufprall auf eine Mauer mit abgerissenen Rädern strandete. Benoist konnte dahinter gerade noch die Strecke verlassen, um einer Kollision zu entgehen, verbrachte aber anschließend einige Minuten an der Box, um sich von dem dem Schock wieder zu erholen. Sein Vorsprung auf Conelli und Louis Chiron – der das Auto von Dubonnet in der Zwischenzeit übernommen hatte – war jedoch groß genug, um das Rennen nun trotzdem noch sicher nach Hause zu fahren. Chiron dagegen hatte kurz vor Schluss auch seinerseits noch einen Unfall, aber immerhin konnte Conelli als Zweiter den Delage von Bourlier hinter sich lassen, der als Dritter und Letzter die Schlussrunde noch allein zu Ende fahren musste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der IV. Große Preis von Spanien fand am 31. Juli 1927 auf dem Circuito Lasarte bei San Sebastián statt und war Wertungslauf zur dritten Automobilweltmeisterschaft. ", "tgt_summary": null, "id": 1938895} {"src_title": "The Arcade (Massachusetts)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2004–2014: Anfänge und Jugend.", "content": "Joshua Filler begann im Alter von sieben Jahren mit dem Billardspielen. 2009 wurde er mit der deutschen Schülermannschaft Vizeeuropameister. Bei der deutschen Meisterschaft der Herren erreichte er den dreizehnten Platz im 9-Ball. Nachdem er 2010 bei der deutschen Jugend-Meisterschaft nicht über einen fünften Platz im 8-Ball hinaus gekommen war, schied er bei den Herren im 9-Ball-Viertelfinale gegen Juri Pisklov aus. Im Februar 2011 erreichte er bei den French Open erstmals die Finalrunde eines Euro-Tour-Turniers und verlor im Sechzehntelfinale gegen den Portugiesen Manuel Gama. Wenige Monate später gelang es ihm, als erster Spieler überhaupt, in einem Jahr Deutscher Jugend-Meister in allen vier Disziplinen (8-Ball, 9-Ball, 10-Ball und 14/1 endlos) zu werden. Im August 2011 wurde er mit der deutschen Schülermannschaft Europameister. Zudem wurde er Vizeeuropameister der Schüler im 8-Ball und im 9-Ball. Im September 2011 schied Filler bei der Junioren-Weltmeisterschaft sieglos aus. Einen Monat später erreichte er das Viertelfinale der 10-Ball-Bundesmeisterschaft der Herren. Bei der deutschen Meisterschaft 2011 belegte er den neunten Platz im 9-Ball. 2012 gelang es ihm, drei seiner deutschen Meistertitel der B-Jugend zu verteidigen, lediglich im 9-Ball verlor er das Finale gegen Raphael Wahl. Darüber hinaus wurde er 8-Ball- und 10-Ball-Europameister der Schüler sowie Vizeeuropameister im 14/1 endlos, durch eine Finalniederlage gegen Wahl, und mit der Mannschaft. Bei der deutschen Meisterschaft der Herren gewann er drei Bronzemedaillen. Das 14/1-Halbfinale verlor er gegen den späteren Deutschen Meister Andreas Roschkowsky, im 8-Ball unterlag er Marlin Köhler mit 7:8 und im 10-Ball erneut Roschkowsky. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2012 erreichte er das Viertelfinale und unterlag dort Berk Mehmetcik mit 5:9. 2013 wurde Filler Deutscher B-Jugend-Meister im 9-Ball, Zweiter im 8-Ball und Dritter im 14/1 endlos, sowie Schülereuropameister in den Disziplinen 8-Ball und 14/1 endlos. Im 9-Ball erreichte er den dritten Platz. 2014 gewann er die Deutsche Meisterschaft der A-Jugend in den Disziplinen 14/1 endlos, 9-Ball sowie 10-Ball und belegte im 8-Ball den dritten Platz. Im 10-Ball und im 14/1 endlos wurde er 2014 Junioreneuropameister, im 9-Ball-Halbfinale verlor er gegen den späteren Europameister Raphael Wahl. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft schied er erneut im Viertelfinale aus. Bei den Slovenian Open 2014 unterlag er im Sechzehntelfinale dem Österreicher Albin Ouschan.", "section_level": 2}, {"title": "2015–2016: Nationale Erfolge.", "content": "Im April 2015 wurde Filler Deutscher U-19-Meister im 8-Ball und Vizemeister im 14/1 endlos. Beim 9-Ball-Wettbewerb wurde er wegen unsportlichen Verhaltens disqualifiziert, nachdem er das Halbfinale gegen Jannik Schmitt gewonnen hatte. Im Juli 2015 erreichte er das Viertelfinale des World 14.1 Tournament und unterlag dort dem Philippiner Warren Kiamco. Bei den Austrian Open 2015 gewann er seine erste Euro-Tour-Medaille; nachdem er unter anderem die früheren Europameister Stephan Cohen und Marcus Chamat sowie Sebastian Ludwig besiegt hatte, verlor er das Finale mit 7:9 gegen Niels Feijen. Im November 2015 wurde Filler erstmals Deutscher Meister der Herren. Nachdem er sowohl das Viertelfinale gegen Manuel Ederer als auch das Halbfinale gegen Sascha Jülichmanns mit einer 125er-Serie in der zweiten Aufnahme gewonnen hatte, besiegte er Raphael Wahl im 14/1-endlos-Finale mit 125:88. Anschließend wurde er durch einen 8:3-Sieg gegen Geronimo Weißenberger Deutscher 8-Ball-Meister und schied im Achtelfinale des 9-Ball-Wettbewerbs gegen Kevin Becker aus. Am Schlusstag der deutschen Meisterschaft gewann er im Finale gegen Juri Pisklov zudem den Titel im 10-Ball. Im Januar 2016 schied Filler beim Finalturnier der German Tour 2015, die er als Erstplatzierter der Gesamtrangliste beendet hatte, im Achtelfinale gegen Sebastian Staab aus. Drei Monate später nahm er erstmals an der Herren-Europameisterschaft teil. Er wurde von der Deutschen Billard-Union für die Wettbewerbe im 8-Ball und 9-Ball nominiert. Nachdem er im 8-Ball in der Runde der letzten 64 gegen Mats Schjetne ausgeschieden war, gelang ihm im 9-Ball der Einzug ins Finale, in dem er dem Spanier Francisco Sánchez mit 3:9 unterlag. Wenige Tage später schied er bei den Austrian Open 2016 im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger Mark Gray aus. Im Juni 2016 gewann er im Finale gegen Nikos Ekonomopoulos den 10-Ball-Wettbewerb des Deurne City Classics. Im August 2016 nahm Filler in Doha zum ersten Mal an der 9-Ball-Weltmeisterschaft teil. Nach einer Auftaktniederlage gegen Dang Jinhu, besiegte er den Algerier Abder Rehman Mebarki mit 9:0, bevor er schließlich mit 3:9 gegen den späteren Halbfinalisten Cheng Yu-hsuan verlor und somit in der Vorrunde ausschied. Bei den Albanian Open 2016 erreichte er das Finale, in dem er dem Polen Mateusz Śniegocki jedoch mit 4:9 unterlag. Im November 2016 schied er bei den erstmals ausgetragenen Kuwait Open in der Vorrunde aus. Bei der deutschen Meisterschaft 2016 gewann er die Bronzemedaille im 8-Ball und, nach einem 9:4-Finalsieg gegen André Lackner, den Titel im 9-Ball. Nach seinen drei Titelgewinnen im Vorjahr war er damit der erste Spieler bei den Herren, der in allen vier Disziplinen Deutscher Meister wurde. Ende November zog er bei den Treviso Open 2016 zum dritten Mal auf der Euro-Tour ins Endspiel ein und unterlag dem Spanier David Alcaide mit 6:9.", "section_level": 2}, {"title": "2017: Internationaler Durchbruch.", "content": "Im Januar 2017 schied Filler beim Finalturnier der German Tour 2016, bei der er Ranglistenzweiter geworden war, in der Runde der letzten 32 gegen Klaudio Kerec aus. Bei den Italian Open 2017 schied er ebenfalls im Sechzehntelfinale aus, er unterlag dem Russen Sergei Luzker mit 8:9. An der EM 2017 konnte er aus schulischen Gründen nicht teilnehmen. Bei den im Anschluss an die EM ausgetragenen Portugal Open 2017 erreichte er das Viertelfinale, in dem er mit 8:9 gegen Mark Gray verlor. Durch den Viertelfinaleinzug erreichte er, da Gray im Halbfinale ausschied, den zweiten Platz in der Einjahresrangliste der Euro-Tour und qualifizierte sich damit für den 9-Ball-Wettbewerb der World Games 2017 in Breslau. Bei den Austrian Open 2017 zog er zum fünften Mal in ein Euro-Tour-Halbfinale ein und unterlag dem Spanier Francisco Sánchez mit 7:9. Im Juni 2017 gewann er zum ersten Mal ein Weltranglistenturnier, als er im Finale der China Open den Taiwaner Chang Jung-Lin mit 11:6 besiegte. Mit 19 Jahren ist er der bislang jüngste Sieger des Turniers in Shanghai. Im Juli 2017 schied er bei den World Games in der ersten Runde mit 5:11 gegen den späteren Goldmedaillengewinner Carlo Biado aus. Wenig später gewann er bei der erstmals ausgetragenen U23-Europameisterschaft beide Wettbewerbe. Im 8-Ball gewann er das Endspiel gegen den Portugiesen Samuel Santos mit 8:2, im 9-Ball-Finale besiegte er den Litauer Pijus Labutis nach einem 1:4-Rückstand mit 9:7. Bei den US Open 2017 wurde er Neunter. Im November 2017 kam er bei der deutschen Meisterschaft nicht über das Achtelfinale hinaus. Wenige Tage später erreichte er beim Accu-Stats-Event in New Jersey einen zweiten und einen dritten Platz. Bei der 9-Ball-Weltmeisterschaft 2017 zog er mit Siegen gegen Damianos Giallourakis und Kong Dejing erstmals in die Finalrunde ein. Anschließend besiegte er Ahmad Naiem und Mateusz Śniegocki, bevor er sich im Achtelfinale dem Myanmaren Maung Maung mit 6:11 geschlagen geben musste.", "section_level": 2}, {"title": "2018: Weltmeistertitel.", "content": "Anfang 2018 wurde Filler beim 9-Ball-Wettbewerb des Derby City Classic Fünfter. Im März 2018 nahm er zum ersten Mal am World Pool Masters teil. Bei dem Einladungsturnier in Gibraltar schied er jedoch in der ersten Runde gegen Jayson Shaw aus (5:8). Wenig später gewann er in Uppsala durch einen 11:4-Finalsieg gegen Tomas Larsson die Interpool Open. Ebenfalls im Finale gegen Larsson sicherte er sich den Titel beim Sideevent, der Interpool 10-Ball Challenge. Bei den Sankt Johann im Pongau Open 2018 erreichte er das Viertelfinale. Im Juni 2018 gelang ihm sein erster Turniersieg auf der World Pool Series. Nachdem er bei seiner ersten Teilnahme im April sieglos ausgeschieden war, verlor er beim Rasson 10-Ball Masters sein Auftaktspiel gegen Shane van Boening. Anschließend kämpfte er sich jedoch mit sieben Siegen in Folge bis ins Finale, in dem er sich mit 17:10 gegen Alexander Kazakis durchsetzte. Im Sommer 2018 spielte Filler zum zweiten Mal bei der Herren-Europameisterschaft. Er wurde für die Disziplinen 10-Ball, 8-Ball und 9-Ball nominiert. Gleich beim ersten der drei Wettbewerbe zog er ins Endspiel ein, nachdem er unter anderem gegen die früheren Europameister Tomasz Kapłan und Ruslan Tschinachow gewonnen hatte. In seinem zweiten EM-Finale besiegte er den früheren Weltmeister Albin Ouschan mit 8:5 und wurde somit 10-Ball-Europameister. Im 8-Ball erreichte er das Halbfinale, in dem er dem Polen Konrad Juszczyszyn mit 6:8 unterlag. Nachdem er bereits in der ersten K.-o.-Runde Niels Feijen besiegt hatte, kam es im 9-Ball-Viertelfinale zur Neuauflage des EM-Finales von 2016, in dem sich Filler nun mit 9:8 gegen Francisco Sánchez revanchierte. Im Halbfinale scheiterte Filler jedoch knapp am späteren Europameister Konrad Juszczyszyn (8:9). Im Anschluss an die EM kam Filler bei den Veldhoven Open ins Achtelfinale, wohingegen er dieselbe Runde beim dritten WPS-Turnier des Jahres wenige Tage später mit einer Niederlage im entscheidenden Vorrundenspiel gegen Petri Makkonen verpasste. Anfang September kam es im Sechzehntelfinale der China Open zur Neuauflage des Vorjahresfinales, bei der dem Taiwaner Chang Jung-Lin mit einem 11:7-Sieg die Revanche gelang. Nachdem er bei den Leende Open bereits in der Vorrunde ausgeschieden war, erreichte Filler bei den beiden letzten Euro-Tour-Turnieren 2018 (Klagenfurt Open und Treviso Open) das Viertelfinale. Im Dezember 2018 folgte Fillers dritte Teilnahme an der 9-Ball-Weltmeisterschaft. In Doha besiegte er unter anderem Nick Malai, Robbie Capito, Albin Ouschan sowie Alexander Kazakis und zog schließlich ins Finale ein, in dem er sich gegen den Titelverteidiger Carlo Biado mit 13:10 durchsetzte. Nach Oliver Ortmann (1995), Ralf Souquet (1996) und Thorsten Hohmann (2003, 2013) wurde er als vierter Deutscher Weltmeister im 9-Ball. Mit 21 Jahren, 2 Monaten und 18 Tagen war er zudem nach Wu Jiaqing (2005) der bis dahin zweitjüngste WM-Sieger im 9-Ball.", "section_level": 2}, {"title": "2019: US-Open-Sieg.", "content": "In das Jahr 2019 startete Filler mit einem weiteren Erfolg. In New York gewann er durch einen 17:11-Endspielsieg gegen Ralf Souquet das Finalturnier der World Pool Series 2018. Wenige Tage später kam er beim 9-Ball-Hauptturnier des Derby City Classic hingegen nicht über Rang 65 hinaus. Bei den Sideevents erzielte er bessere Ergebnisse. So wurde er etwa Zweiter bei der 10-Ball-Challenge und Fünfter bei der Straight Pool Challenge. Im Februar 2019 zog Filler zum vierten Mal in das Finale eines Euro-Tour-Turniers ein. Nach drei Finalniederlagen sicherte er sich nun im Endspiel gegen den Russen Ruslan Tschinachow mit 9:7 seinen ersten Sieg. Beim World Pool Masters 2019 musste er wie im Vorjahr eine Auftaktniederlage hinnehmen, diesmal gegen Albin Ouschan (6:7). Im April 2019 zog Filler in Las Vegas, nachdem er unter anderem Titelverteidiger Jayson Shaw besiegt hatte, ins Finale der US Open ein. Dort traf er auf den Chinesen Wu Jiaqing, gegen den er sich mit 13:10 durchsetzte und somit als zweiter Deutscher nach Ralf Souquet (2002) die US Open gewann. Bei der 10-Ball-Weltmeisterschaft 2019 in Las Vegas erreichte Filler zum zweiten Mal ein WM-Finale. Nachdem er im Halbfinale Titelverteidiger Ko Pin-yi mit 10:8 besiegt hatte, musste er sich im Endspiel dessen jüngeren Bruder Ko Ping-chung mit 7:10 geschlagen geben. Er war der erste Deutsche, der eine Medaille bei der 10-Ball-WM gewann.", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaftskarriere.", "content": "Mit dem PBC Schwerte 87 stieg Filler 2013 in die 2. Bundesliga sowie 2014 in die 1. Bundesliga auf und belegte dabei jeweils den ersten Platz in der Einzelwertung. In der Saison 2014/15 wurde er mit den Schwertern Deutscher Meister und erreichte erneut den ersten Platz der Einzelwertung. In der folgenden Spielzeit erreichte er mit dem Verein den dritten Platz. Anschließend wechselte er zum Bundesligaaufsteiger 1. PBC Sankt Augustin. In der Saison 2016/17 gewann Filler am ersten Ligawochenende drei seiner vier Einzelpartien. Nachdem er seine Teilnahme am zweiten Ligawochenende aus schulischen Gründen absagen musste, teilte der Verein im Dezember 2016 mit, dass der Vertrag „in beiderseitigem Interesse“ aufgelöst worden sei, nachdem Filler den Vertrag gekündigt habe, da er sich im Verein nicht wohlfühle. Filler kehrte anschließend zum PBC Schwerte zurück, wegen des Vereinswechsels war er jedoch erst wieder in der Saison 2017/18 in der Liga spielberechtigt. Nach einem vierten Platz mit Schwerte wechselte er im Sommer 2018 erneut nach Sankt Augustin und wurde dort in der ersten Saison Deutscher Meister. Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde er 2016 Europameister. Zwei Jahre später schied er mit dem Team in der Vorrunde aus. 2017 gehörte er beim Mosconi Cup mit 20 Jahren als bislang jüngster Teilnehmer dem europäischen Team an und löste damit den Rekord von Ronnie O’Sullivan ab, der 1996 im Alter von 21 Jahren teilgenommen hatte. Beim 11:4-Sieg Europas gegen die USA gewann Filler seine fünf Spiele (die Mannschaftsbegegnung sowie zwei Doppel und zwei Einzel) – darunter das entscheidende Match, in dem er Dennis Hatch mit 5:3 besiegte – und erhielt als erster Deutscher die Auszeichnung als Most Valuable Player. Ein Jahr später wurde er nicht nominiert. Beim World Cup of Pool war Filler 2018 erstmals dabei. Er bildete gemeinsam mit Ralf Souquet das deutsche Team, das im Achtelfinale gegen die Chinesen Kong Dejing und Wang Ming ausschied.", "section_level": 2}, {"title": "Snooker.", "content": "Mit dem BC Schwarz-Blau Horst-Emscher spielt Filler seit der Saison 2015/16 in der 1. Snooker-Bundesliga.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Er ist verheiratet mit der Poolbillardspielerin Pia Filler.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joshua Filler (* 2. Oktober 1997) ist ein deutscher Poolbillardspieler aus Bönen. Er wurde 2018 Weltmeister in der Disziplin 9-Ball. Zuvor hatte er 2017 als bislang jüngster Spieler die China Open gewonnen und war 2018 Europameister im 10-Ball geworden. 2019 gewann er die US Open und wurde Vizeweltmeister im 10-Ball. ", "tgt_summary": null, "id": 2348390} {"src_title": "Redhouse Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Reglement.", "content": "Erstmals seit 1931 enthielt die für 1934 verabschiedete \"Internationale Grand-Prix-Formel\" wieder konkrete technische Bestimmungen, die bei den Rennfahrzeugen einzuhalten waren. Die wesentlichste Restriktion war die Festlegung eines maximalen Leergewichts für die Wagen (ohne Fahrer, Reifen oder Flüssigkeiten) von 750 kg, wodurch man eine weitere ungezügelte Steigerung der Motorengrößen und damit der Geschwindigkeiten – letztlich vergebens – zu verhindern hoffte. Die Wagen mussten außerdem im Bereich des Cockpits eine Mindestbreite von 85 cm aufweisen, während die Zusammensetzung des Treibstoffs völlig freigegeben wurde. Für die offiziellen \"Internationalen Grand-Prix-Rennen\" galt weiterhin die Vorgabe einer Mindestdistanz von 500 km, wovon allerdings der \"Große Preis von Monaco\", wie schon im Vorjahr, wegen seiner besonderen Streckencharakteristik ausgenommen wurde. Beim \"Großen Preis von Deutschland\" auf dem Nürburgring mussten letztmals bereits überrundete Teilnehmer nach der Zieldurchfahrt des Siegers die vorgegebene Rundenzahl noch zu Ende fahren. Bei den übrigen Grand-Prix-Rennen kamen dagegen nun alle Fahrer in die Wertung, die nach dem Abwinken des Führenden die Ziellinie aus eigener Kraft überquerten, selbst wenn sie noch nicht die volle Renndistanz absolviert hatten und eigentlich noch weitere Runden zu fahren gehabt hätten. Ausgefallene Wagen wurden dagegen üblicherweise nicht gewertet, selbst wenn sie bereits eine größere Distanz bzw. mehr Runden zurückgelegt hatten als manche der am Ende noch gewerteten Teilnehmer. Bis auf den Großen Preis von Monaco, wo die Startpositionen wie im Vorjahr anhand der erzielten Trainingszeiten vergeben wurden, wurden die Startaufstellungen zu den übrigen Grandes Épreuves weiterhin mittels Losverfahren vergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Saisonbeschreibung.", "content": "Aus Sorge um die ungezügelte Steigerung der Motorleistungen hatte die AIACR auf ihrem jährlichen Treffen im Oktober 1932 entschieden, in die \"Internationale Rennformel\" für 1934 wieder technische Bestimmungen aufzunehmen, um die Freiheit der Konstrukteure von Grand-Prix-Rennwagen einzuschränken. Aufgrund der Erfahrungen aus 1926 sollten jedoch die aktiven Hersteller Alfa Romeo, Maserati und Bugatti nicht zu sehr verprellt werden, so dass man sich bei der Festsetzung der Regularien grundsätzlich an den bereits existierenden Grand-Prix-Modellen orientierte. Als Ergebnis kam eine Begrenzung des Leergewichts der Wagen ohne Fahrer, Reifen, Treibstoff, Kühlwasser und andere Flüssigkeiten von 750 kg heraus, womit man allenfalls nur noch ein moderates Anwachsen der Motorengrößen für möglich hielt. Diese Erwartung schien sich zunächst zu bestätigen, denn zu Saisonbeginn traten die drei Hersteller weiterhin mit ihren Vorjahresmodellen an, die nur, so weit es im Einzelfall erforderlich war, durch einfache Modifikationen im Cockpitbereich auf die erforderliche Mindestbreite gebracht worden waren, so dass der Rennbetrieb zunächst gegenüber dem Vorjahr nahezu ohne merkliche Änderungen weiterlief. Lediglich für einige Exemplare des Alfa Romeo Tipo B war der Hubraum der Motoren innerhalb der Gewichtsgrenze leicht von 2,6 auf 2,9 Liter angehoben worden und die Scuderia Ferrari, die mit dem mittlerweile verstaatlichten Alfa-Romeo-Konzern bereits im Vorjahr ein Abkommen über den Einsatz der Werksrennwagen geschlossen hatte, sah sich damit nach den Erfolgen der beiden vorangegangenen Jahre auch angesichts des bevorstehenden Einstiegs der beiden deutschen Rennställe weiterhin gut gerüstet. Um aus der Rekordzahl an angesetzten Rennen ein Maximum an Erfolgen und damit auch an Start- und Preisgeldern herauszuholen, hatte das Team eine ebenso zahlenmäßig stattliche wie auch fahrerisch hochkarätig besetzte Mannschaft um die beiden Spitzenpiloten Louis Chiron und Achille Varzi sowie den stark aufkommenden Nachwuchsfahrer Guy Moll zusammengestellt. Neben Carlo Felice Trossi, der nun auch die Firmenanteile der beiden Mitbegründer der Scuderia, Augusto und Alfredo Caniato, übernommen hatte, sowie dem erfahrenen Marcel Lehoux als Freund und Mentor von Moll fuhren in der Saison noch zahlreiche weitere Stamm- und Ergänzungsfahrer für das Team. Damit war es bei Terminüberschneidungen möglich, die Mannschaft zu teilen, um an mehreren Orten gleichzeitig erfolgreich sein zu können. In der Tat konnten die Alfa-Romeo-Fahrer unmittelbar nach dem Auftaktsieg von Moll beim ersten \"Grande Épreuve\" der Saison, dem ersten Rennen nach der neuen Formel, in Monaco gleich noch sechs weitere Rennen in direkter Folge gewinnen und bis zum Saisonende kamen noch neun weitere Erfolge hinzu. Bei Bugatti mussten sich die Stammfahrer René Dreyfus, Jean-Pierre Wimille, Robert Benoist und Antonio Brivio wie auch der sporadisch für das Team startende Tazio Nuvolari – dies war neben Maserati seine zweite Option – dagegen zunächst noch in Geduld üben, bis zum Heimrennen beim \"Großen Preis von Frankreich\" eine auf 3,3 Liter Hubraum vergrößerte Version des Bugatti Type 59 zur Verfügung stand. Als einzige immer noch zweisitzig ausgelegte und rundum noch mit Seilzugbremsen ausgerüstete Grand-Prix-Konstruktion war das Modell jedoch gegenüber den italienischen Konkurrenten zunehmend ins Hintertreffen geraten und wirkte beim Erscheinen der neuen Rennwagen aus Deutschland schließlich endgültig völlig veraltet. Allein dem Fernbleiben der Deutschen und dem gleichzeitigen Totalausfall der beiden gestarteten Alfa Romeos beim \"Großen Preis von Belgien\" zur Mitte der Saison war es zu verdanken, dass der Name Bugatti ein letztes Mal in der bis dahin so erfolgreichen Firmengeschichte in die Siegerliste eines \"Internationalen Grand Prix\" eingetragen werden konnte. Auch Maserati rutschte nach dem kurzen Höhenflug zur Mitte der Vorsaison, der ohnehin in erster Linie dem fahrerischen Können von Tazio Nuvolari zu verdanken war, nun doch wieder zusehends ins Mittelfeld ab. Reglementbedingt und um der geringen Verwindungssteifigkeit des extrem schmal gebauten 1933er Modells entgegenzuwirken, wurden die neuen Maserati 8CM wahlweise mit breiteren Rahmen ausgeliefert, was jedoch zur Entschärfung der Probleme mit dem Mindestgewicht kaum beitrug. Eine moderne vollständige Neukonstruktion war für die Kunden dieses kleinen italienischen Rennwagenbauers nicht in Sicht und auch der neue Sechszylindermotor vom Typ Maserati 6C-34, der als Übergangslösung für den Einbau in das alte Chassis angeboten wurde, stand erst zum Saisonende zur Verfügung. Obendrein zog sich Nuvolari als einziger im Maserati-Lager verbliebener Spitzenfahrer gleich im zweiten Rennen der Saison in Alessandria bei einem schweren Unfall einen Beinbruch zu, durch den er mehrere Wochen lang außer Gefecht gesetzt wurde. So konnte lediglich Philippe Étancelin, der ebenfalls einen älteren \"8CM\" fuhr, als einziger unter den vorwiegend privat antretenden Maserati-Fahrern einigermaßen passable Resultate bei weniger bedeutenden Veranstaltungen erzielen, bevor der wieder genesene Nuvolari am Saisonende in den beiden Rennen von Modena und Neapel mit dem neuen Sechszylinder doch noch zwei Siege über die Ferrari-Mannschaft erringen konnte. Angesichts der bis dahin nur schwachen Konkurrenz war für die erfolgsgewohnte \"Scuderia Ferrari\" das starke Abschneiden der der beiden neuen deutschen Teams von Mercedes-Benz und der Auto Union in der zweiten Saisonhälfte eine unangenehme Überraschung. Zwar wurde ein Premierensieg der silberfarbenen deutschen Rennwagen gleich bei ihrem ersten Auftritt auf der Avus noch von Kinderkrankheiten verhindert. Nachdem die Rennwagen von Mercedes-Benz noch vor dem Start wegen technischer Probleme wieder zurückgezogen worden waren, hatte Auto-Union-Fahrer Hans Stuck bis zu seinem Ausscheiden den größten Teil des Rennens angeführt. Erst danach konnte Guy Moll mit seinem für diesen äußerst schnellen Hochgeschwindigkeitskurs speziell mit einer Stromlinienkarosserie versehenen Alfa Romeo nach seinem Monaco-Sieg hier den zweiten großen Erfolg seiner jungen Karriere einfahren. Später in der Saison kam er bei einem Rennunfall in Pescara ums Leben, was für das Team einen schweren Rückschlag bedeutete. Und spätestens nach den Siegen von Manfred von Brauchitsch beim ersten Mercedes-Start der Saison zum Eifelrennen auf dem Nürburgring wie auch wenig später dem Erfolg von Stuck an gleicher Stelle beim \"Großen Preis von Deutschland\" war trotz eines Alfa-Romeo-Dreifachsiegs von Chiron, Varzi und Moll beim \"großen Preis von Frankreich\" klar, dass mit den Silberpfeilen eine mehr als ernst zu nehmende Konkurrenz erwachsen war, an der bis zum Saisonende kein Weg mehr vorbeiführen würde. Nicht zuletzt dank staatlicher Förderung – beide deutschen Unternehmen profitierten direkt von einem mit anfangs je 225.000 Reichsmark (entspricht heute ca. Euro) dotierten speziellen Förderprogramm des autofreundlich eingestellten Hitler-Regimes wie auch indirekt in erheblichem Umfang unter anderem durch das neue Rüstungsprogramm – war es vor allem bei Daimler-Benz nach der vorübergehenden, durch die vorangegangene Weltwirtschaftskrise bedingten Abstinenz gelungen, gleich bei der Rückkehr in den Grand-Prix-Sport unmittelbar neue Maßstäbe bezüglich Technologie und Perfektion zu setzen. Dem Entwicklungsteam um Chefkonstrukteur Hans Nibel war es nicht nur gelungen, mit dem 3,4-Liter-Reihenachtzylinder von über 300 PS Leistung den stärksten Motor unter den Grand-Prix-Herstellern im Rahmen der neuen 750-kg-Formel zu entwickeln, mit Einzelradaufhängung rundum und optimaler Gewichtsverteilung dank der neuartigen Transaxle-Bauweise wurde mit dem Mercedes-Benz W 25 erstmals seit den 1920er Jahren im Rennwagenbau wieder ein bedeutender Fortschritt bezüglich Fahrwerkstechnik und Straßenlage erzielt. Wie es sich für Deutschlands traditionsreichsten Rennstall geziemte, war auch die fahrerische Besetzung entsprechend: Weil zu Beginn der Saison noch nicht sicher abzusehen war, ob und wann der langjährige Spitzenfahrer Rudolf Caracciola nach seinem Vorjahresunfall beim Großen Preis von Monaco wieder in der Lage sein würde, auf seinem bisherigen Niveau einen Grand-Prix-Wagen zu steuern, war der bei Alfa Romeo zuletzt sehr unzufriedene Italiener Luigi Fagioli verpflichtet worden, der endlich seine Chance sah, die Nummer-1-Position in einem Spitzenteam einzunehmen. Ihm zur Seite stand zunächst der ebenso ehrgeizige wie draufgängerische Manfred von Brauchitsch – Sieger des Avusrennens von 1932 –, bevor dann auch Caracciola, trotz noch nicht völliger Genesung und unter starken Schmerzen fahrend, doch wieder vorzeitig ins Cockpit seines Rennwagens zurückkehrte. Das Verhältnis der drei Fahrer untereinander war damit von Anfang an von einer starken Rivalität geprägt, die in der Folgezeit regelmäßig zu stärkeren Belastungsproben im Team führte. Besonders Fagioli fühlte sich immer wieder durch die von Rennleiter Alfred Neubauer vorgegebene Stallregie benachteiligt, so gleich bei seinem ersten Start für das Team beim Eifelrennen auf dem Nürburgring, wo er über die Bevorzugung von Brauchitschs so verärgert gewesen sein soll, dass er seinen Wagen kurzerhand einfach auf der Strecke abstellte. Noch größeres Aufsehen erregten die neuen Auto-Union-Rennwagen, die mit ihrer damals als \"Heckmotor\"-Bauweise bezeichneten Auslegung kaum noch etwas mit der bis dahin gängigen Vorstellung eines „Rennwagens“ zu tun hatten. Wie selten in der Grand-Prix-Geschichte gelang es damit dem sächsischen Automobilkonzern, sich als absolute Neueinsteiger direkt aus dem Stand in die internationale Spitzengruppe zu katapultieren. Dabei war das Unternehmen – ein Zusammenschluss von DKW, Wanderer, Audi und Horch – überhaupt erst zwei Jahre vorher gegründet worden. Um dem jungen Konzern eine bessere Bekanntheit zu verschaffen, erschien eine Beteiligung auf höchster motorsportlicher Ebene als geeignetes Mittel. So kam ein Abkommen mit dem bekannten Konstrukteur Ferdinand Porsche zustande, der nach seiner langjährigen Tätigkeit in Diensten von Daimler-Benz, wo unter anderem unter seiner Leitung die erfolgreiche S-/SS-/SSK-/SSKL-Modellreihe entstanden war, jetzt als unabhängiger Konstrukteur mit seinem Partner Adolf Rosenberger bereits seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Geldgeber für sein Projekt eines \"Reichsrennwagens\" war. Dafür griffen sie das Grundprinzip des bereits 1924 bei Benz & Cie. entstandenen Tropfenwagens mit hinter dem Fahrersitz angeordnetem Motor, Stromlinienkarosserie und Einzelradaufhängung auf, mit dem Rosenberger Mitte der 1920er Jahre selbst eine Zeit lang bei Wettbewerben angetreten war. Porsches Konzept bestand darin, dank extremer Gewichtseinsparung – neben der bauartbedingt erheblich kürzeren Antriebswelle und der neuartigen Rohrrahmenbauweise für das Chassis wurde auch ein Motorblock aus Leichtmetall verwendet – innerhalb des vorgegebenen Gewichtslimits einen möglichst großen Motor in dem Wagen unterzubringen, bei dem unter Verzicht auf Mehrventiltechnik und Beschränkung auf eine einzige gemeinsame obenliegende Nockenwelle für beide Zylinderbänke nicht maximale Drehzahl und Leistungsausbeute im Vordergrund standen, sondern der Schwerpunkt auf Elastizität, günstigen Drehmomentverlauf und vor allem ein optimales Leistungsgewicht gelegt wurde. Mit 4,4 Liter Hubraum erreichte der Sechzehnzylinder-V-Motor seines \"P-Wagens\" („P“ wie „Porsche“) Dimensionen, wie man sie bis dahin nur bei den \"Monsterrennwagen\" der \"formelfreien\" Zeit, wie dem Bugatti Type 54 oder den doppelmotorigen Modellen Alfa Romeo Tipo A und Maserati V5 gesehen hatte. Genau eine solche Entwicklung sollte jedoch mit der Einführung der Gewichtsformel verhindert werden! Einziger wirklicher Spitzenfahrer des von Rennleiter Willy Walb geführten Teams, das trotz ebenfalls staatlicher Förderung im Verhältnis zu Daimler-Benz über deutlich weniger Mittel verfügte, war Hans Stuck, der mit seinen souverän herausgefahrenen Siegen in den Großen Preisen von Deutschland und der Schweiz sowie beim Masaryk-Rennen in der Tschechoslowakei in den Kreis der absoluten Grand-Prix-Elite aufrückte. Dabei galt der neuartige Auto-Union-Rennwagen ob seiner ungewohnten Auslegung in Fahrerkreisen als extrem schwer zu fahren. Weitere Erfolge, wie z. B. ein durchaus möglicher Dreifachsieg beim Großen Preis von Italien, wurden jedoch durch Konstruktionsfehler – in diesem Fall hatte die aus Gewichtsgründen direkt durch die Chassisrohre geleitete Kühlerflüssigkeit eine zu starke Aufheizung des Cockpits bewirkt – und andere Kinderkrankheiten verhindert. Auch das Mercedes-Team musste sich den richtigen Umgang mit der hochgezüchteten neuen Technik erst noch erarbeiten und dabei immer wieder Detailprobleme ausräumen. In der zweiten Saisonhälfte kamen die Silberpfeile aber immer besser ins Fahrt. Bei der Coppa Acerbo von Pescara behielt Fagioli nach einem verbissenen Kampf mit der Alfa-Romeo-Mannschaft, der mit dem tödlichen Unfall von Alfa Romeos Hoffnungsträger Guy Moll endete, am Ende die Oberhand. Auch beim Großen Preis von Italien ging Fagioli als Erster durchs Ziel, nachdem es hier zunächst noch nach einem weiteren sicheren Sieg für Stuck ausgesehen hatte. Einen ähnlichen Verlauf nahm auch der Große Preis von Spanien, wo Fagioli nach dem frühen Ausfall Stucks erneut mit großem Vorsprung vor seinem Stallgefährten Caracciola und dem Rest des Felds siegte. Mit je zwei Siegen bei \"Internationalen Großen Preisen\" von Alfa Romeo (Moll und Chiron in Monaco und Frankreich), Auto Union (Stuck in Deutschland und in der Schweiz) und Mercedes (Caracciola/Fagioli gemeinsam in Italien und Fagioli allein in Spanien) war damit zumindest auf dem Papier kein Team als eindeutiger Sieger aus der Saison hervorgegangen. Auch bei den anderen wichtigen internationalen Rennen waren mit Siegen für Alfa Romeo in Tripoli (Varzi) und auf der AVUS (Moll), Mercedes-Benz beim Eifelrennen (von Brauchitsch) und in Pescara (Fagioli) sowie Stuck für die Auto Union in Brünn die Erfolge einigermaßen gleichmäßig verteilt, wobei die Scuderia Ferrari jedoch dank der Teilnahme an den vielen weiteren regionalen Rennveranstaltungen alles in allem mit großem Abstand das meiste Start- und Preisgeld einfahren konnte. Mit Achille Varzi war es auch ein Alfa-Romeo-Pilot, der nach diesem Kriterium als erfolgreichster Einzelfahrer abgeschnitten hatte und gleichzeitig auch die italienische Meisterschaft erringen konnte. Die Formkurve sprach allerdings deutlich zugunsten der beiden deutschen Teams. In der Literatur werden außerdem bisweilen Louis Chiron oder Hans Stuck für 1934 als Europameister geführt. Das beruht jedoch zumeist auf persönlichen Berechnungen einiger Motorsportjournalisten. Ein solches Championnat wurde erst in der Saison 1935 wieder durchgeführt. Nach dem desaströsen Verlauf der Vorsaison war schließlich auch das Jahr 1934 von einer Reihe tragischer Ereignisse überschattet. Mit Carlo Pedrazzini (Alessandria), Giovanni Alloatti (Targa Florio), Emil Frankl (Eifelrennen), Jean Gaupillat (Dieppe), Guy Moll (Pescara), Hugh Hamilton (GP Schweiz) und Josef Brázdil (Brno) kamen insgesamt sieben Fahrer während eines Rennens oder einer Trainingssitzung am Steuer ihrer Grand-Prix-Rennwagen ums Leben. Daneben kam es zu einer weiteren Reihe von Unfällen mit schweren Verletzungsfolgen, darunter Tazio Nuvolari (Alessandria), Manfred von Brauchitsch (GP Deutschland) und Jean Bénéjean (Peronne). Mit Bénéjean, dem in der Folge ein Bein amputiert werden musste, und Brázdil, dessen Tod beim Rennen in Brno sich unter ganz mysteriösen Umständen ereignete – nach seiner Inhaftierung wegen finanzieller Unstimmigkeiten um die Bezahlung seines Rennwagens war er kurzfristig freigekommen, um an Training und Rennen teilnehmen zu können – waren darunter auffälligerweise zwei ganz besonders unerfahrene Fahrer vertreten, die beide noch nie einen Grand-Prix-Wagen bewegt hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Rennkalender.", "content": "Die Saison umfasste sechs Grandes Épreuves. Daneben wurden in diesem Jahr noch etwa 30 weitere wichtige internationale Rennen für Grand-Prix-Wagen ausgerichtet, was häufig zu unvermeidlichen Terminkollisionen zwischen den verschiedenen Veranstaltungen führte.", "section_level": 1}], "src_summary": "In der Grand-Prix-Saison 1934 wurde von der AIACR erneut keine Grand-Prix-Europameisterschaft ausgeschrieben. Dafür fand in diesem Jahr mit den Großen Preisen von Monaco in Monte Carlo, Frankreich in Linas-Montlhéry, Deutschland auf dem Nürburgring, Belgien in Spa-Francorchamps, Italien in Monza und Spanien in Lasarte eine neue Rekordzahl von sechs Grandes Épreuves statt. Dazu kam mit dem Großen Preis der Schweiz noch ein weiterer offizieller \"Internationaler Grand Prix\" hinzu, der jedoch noch nicht in die höchste Rennkategorie mit aufgenommen worden war. Außerdem wurden in diesem Jahr noch über 20 weitere wichtige internationale Rennen ausgerichtet, unter denen vor allem die Rennen von Tripolis, auf der Berliner AVUS, Pescara und das Masaryk-Rennen in Brünn (Tschechoslowakei) herausragten. Im Unterschied zu den \"Grandes Épreuves\" war den jeweiligen Veranstaltern die Anwendung der \"Internationalen Formel\" nicht zwingend vorgeschrieben, auch wenn letztlich doch größtenteils das gleiche Wagenmaterial zum Einsatz kam. Bei einer so großen Zahl von Rennen – so viele wie in noch keiner Saison zuvor – waren Terminkollisionen unvermeidlich. ", "tgt_summary": null, "id": 459366} {"src_title": "Kalimantan-Langur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das \"Hôtel Drouot\" wurde am 1. Juni 1852 gegründet. Die Straße, in der das Gebäude liegt und nach der es benannt wurde, bezieht sich auf den Grafen Antoine Drouot. In den Jahren 1976 bis 1980 wurde das bestehende Gebäude abgerissen und nach den Plänen von Jean-Jacques Fernier und André Biro neu erbaut. Während der Bauzeit fanden die Versteigerungen im früheren Gare d’Orsay statt, dem heutigen Kunstmuseum. Seit 1999 informieren in jeder der drei Etagen Monitore über die Ausstellungen und laufenden Versteigerungen. Das Pariser Hôtel Drouot war lange Zeit das wichtigste Zentrum weltweit für die Versteigerung von Kunstwerken. In der Gegenwart nehmen diese Position die international agierenden britischen Auktionshäuser Sotheby’s und Christie’s ein. Am 10. Juli 2000 war das seit langer Zeit bestehende Monopol, dass in Frankreich stattfindende Auktionen nur im Hôtel Drouot abgehalten werden dürfen, durch einen Gerichtsbeschluss gefallen. Das größte Auktionshaus in Frankreich hat täglich rund 5000 Besucher und zählt jährlich etwa Verkäufe von 600.000 Objekten. Die Auktionen werden täglich von 14 bis 18 Uhr außer Sonntag abgehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Auktionen (Auswahl).", "content": "Bekannte Verkäufe waren unter anderem Gemälde aus den Ateliers von Eugène Delacroix und Ingres (1864, 1867), Gemälde aus dem Nachlass von Gustave Courbet (1881), der Nachlass von Édouard Manet (1884), die Sammlung der Brüder Goncourt (1897), das Atelier von Edgar Degas, die Erinnerungs- und Schmuckstücke des Zaren Alexander II. Aus jüngerer Zeit zählen der Nachlass von Fürstin Soraya, Brassaï und Marcel Marceau (2009), die Sammlung Jacques Prévert (Juni 2010) sowie Erinnerungsstücke und Strohhüte von Maurice Chevalier (Dezember 2013) zu den bekannten Verkäufen. Der Nachlass des französischen Surrealisten André Breton wurde im April des Jahres 2003 versteigert, Näheres findet sich im Artikel über Breton.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Hôtel Drouot ist ein großes Auktionshaus in Paris, das unter anderem Kunstwerke, Schmuck, Antiquitäten, Bücher, Luxusbekleidung und Jahrgangsweine versteigert. \"Drouot S.A\" ist die Aktiengesellschaft, die das \"Hôtel Drouot\" betreibt und der sich 74 Versteigerer angeschlossen haben. ", "tgt_summary": null, "id": 1863657} {"src_title": "Alicia im Ort der Wunder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Bei jedem Band kommen neue Figuren hinzu, so dass es jeweils um den Umgang mit den neuen Figuren geht. Dies wird auch in den einzelnen Titeln der Bände deutlich, die folglich immer länger werden. Im ersten Teil verlassen die Tiere ihre Heimat und gelangen im zweiten Band dann in den Fabelwald, wo sie die Zwerge treffen, mit denen sie sich anfreunden. Im dritten Teil kommt der Riese Rotbart ins Dorf der Zwerge und bringt sie am Ende des Bandes in den Wald der Großen Fee. Diese sendet zu Beginn des vierten Teiles sechs Feen ins Zwergendorf, wo diese ihren Urlaub verbringen sollen. Während ihres Aufenthalts dort gehen einige der Feen verloren oder verlieren sogar ihr Leben. 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An manchen Stellen wird eine Unterhaltung comichaft geführt; sodass etwa nur die Kommentare gezeigt werden, ohne die Sprecher zu nennen; was auch dazu führen soll, sich die Bilder genau anzusehen.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Serien.", "content": "Weitere Bücher schließen an die Fabelwald-Bände an oder stellen eigenständige Werke dar. Tony Wolf wird darin jeweils als Illustrator genannt, nicht aber als Texter. Serie: „Eine abenteuerliche Reise um die Welt“ (\"Eine abenteuerliche Reise; Der geheimnisvolle Urwald; Ein Königreich aus Stein; Samarkand, die Stadt der Wunder; Schiffbruch auf hoher See; Im blauen Reich der Meerjungfrau\")", "section_level": 1}], "src_summary": "Geschichten aus dem Fabelwald ist eine Kinderbuchreihe von Tony Wolf (Pseudonym für \"Antonio Lupatelli\", geboren 1930 in Busseto/Italien), die er 1983 verfasste und illustrierte. Die Bücher wurden zuerst im Mondo Verlag, später auch vom Isis Verlag und vom Eco Verlag herausgegeben.", "tgt_summary": null, "id": 1653363} {"src_title": "Neulandschule Laaerberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Matlock studierte an der Duke University, wo die Lektüre von Dostojewski sein Interesse an russischer Kultur weckte. Nach einem Abschluss an der Columbia University und einer Tätigkeit als Russisch-Lehrer am Dartmouth College trat Matlock 1956 in den auswärtigen Dienst ein. Seine erste Verwendung war ab 1961 die Botschaft in Moskau; anschließend diente er in Afrika. 1974 kehrte er als Gesandter zurück nach Moskau, und 1981 als Chargé d’affaires. Reagan ernannte ihn zum Botschafter für die Tschechoslowakei und berief ihn 1983 in den National Security Council, um eine Verhandlungsstrategie zur Beendigung des Wettrüstens zu entwickeln. Unter Gorbatschow wurden die Verhandlungen und Gipfeltreffen (Genfer Gipfelkonferenz (1985) und Gipfeltreffen in Reykjavík (1986)) wiederaufgenommen, und Matlock wurde 1987 zum Botschafter in Moskau ernannt. 1991 trat er in den Ruhestand. Nach seinem Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst veröffentlichte Matlock \"Autopsy on an Empire\" über das Ende der Sowjetunion, gefolgt von seiner Beschreibung des Endes des Kalten Krieges, \"Reagan and Gorbachev: How the Cold War Ended\". Matlock wurde ins Institute for Advanced Study aufgenommen und lehrte Diplomatie an mehreren Hochschulen in Neuengland. 1998 wurde er in die American Philosophical Society aufgenommen. Mit seiner Frau Rebecca lebt er in Princeton.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik an der Politik der USA.", "content": "Nach seiner Verabschiedung aus Regierungsämtern äußerte Matlock gelegentlich mit anderen Fachleuten Kritik an der Politik der USA. Am 26. Juni 1997 gehörte er zu den Unterzeichnern eines offenen Briefs an Bill Clinton, in dem die Pläne für die Osterweiterung der NATO kritisiert wurden. Der Brief führte als Gründe an, dass durch die Osterweiterung Europa erneut geteilt würde und die Demokratisierung und Öffnung Russlands geschwächt würden. Eine Begründung, die er bei der Stellungnahme vor dem Senate Foreign Relations Committee abgab, lag in der Befürchtung, dass die NATO-Erweiterung zu Rückschlägen in der nuklearen Abrüstung führen und so das Risiko terroristischer Anschläge mit Hilfe von Nuklearwaffen vergrößern würde. In einem Interview mit der taz vom 10. September 2014 äußerte Matlock, es sei „ein Fehler (gewesen), die NATO in den Osten auszudehnen – und die Art und Weise, wie das geschehen ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass das Ende des Kalten Kriegs kein westlicher Sieg war.“ Er bezog sich hauptsächlich auf die Erweiterung auf Länder wie Bulgarien und Rumänien, für die kein Sicherheitsinteresse wie für die baltischen Staaten oder Polen ausschlaggebend gewesen sei. Matlock hält die Politik Putins im Ukraine-Konflikt für eine klar vorhersehbare und aus den Sicherheitsinteressen Russlands heraus verständliche Reaktion auf eine Folge von Provokationen des Westens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jack Foust Matlock jr. (* 1. Oktober 1929 in Greensboro, North Carolina) ist ein amerikanischer Diplomat und Historiker. Er diente als Botschafter der Vereinigten Staaten in der Tschechoslowakei sowie von 1987 bis 1991 in der Sowjetunion.", "tgt_summary": null, "id": 1584539} {"src_title": "Kaneshige Tōyō", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Chancellor wuchs in Norfolk, Virginia auf und besuchte die Matthew Fontaine Maury High School, wo er neben Basketball auch American Football als Quarterback und Safety spielte. In seinem letzten Schuljahr konnte er mehr als 2.000 geworfene und 500 gelaufene Yards für sich verbuchen und führte seine Mannschaft zu zehn Siegen bei zwei Niederlagen. Er wurde zum Most Valuable Player (MVP) seines Teams und in mehrere Mannschaften des Jahres gewählt. Bei der Bewertung der Highschool-Spieler für College Football wurde er auf der Liste der größten Talente Virginias an Position 21 geführt.", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "Chancellor besuchte ab 2006 die Virginia Tech, um Bildungsforschung zu studieren. Er trainierte zuerst als Quarterback, bevor er noch vor Saisonbeginn zum Cornerback umfunktioniert wurde. Als Freshman kam er in allen 13 Spielen zum Einsatz und ihm gelangen dabei neun Tackles, zwei verhinderte Pässe und eine Interception. 2007 war er Stammspieler als Strong Safety und kam außerdem in den Special Teams zum Einsatz. In 14 Spielen hatte er 79 Tackles, sieben verteidigte Pässe und eine Interception. Vor der Saison 2008 wechselte er zum dritten Mal am College die Position und spielte als Free Safety. Wieder kam er in allen 14 Spielen zum Einsatz und verbuchte 52 Tackles, zwei Interceptions, fünf verteidigte Pässe, sieben geblockte Pässe, zwei eroberte und ein erzwungenes Fumble. Nach der Spielzeit entschied er sich gegen eine Teilnahme am NFL Draft 2009 und blieb für ein weiteres Jahr an der Virginia Tech. CBS Sports bewertete Chancellor vor dem Draft 2010 als drittbesten aller 126 Free Safeties und werteten ihn als Drittrundenpick – gewählt wurde er schließlich in der fünften Runde. Sein Defensive-Backs-Coach am College sagte über ihn, dass er das Potenzial zum besten Safety in der Geschichte der Virginia Tech (\"greatest safety in Virginia Tech history\") habe. Als sein Vorbild bezeichnete er Sean Taylor, den ehemaligen Safety der Washington Redskins, auf Grund der ähnlichen Körpergröße, welche eher untypisch für diese Position ist.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "Kam Chancellor wurde im NFL Draft 2010 von den Seattle Seahawks in der fünften Runde als 133. Spieler ausgewählt. In seiner Rookie-Saison war er kein Stammspieler, kam aber in allen 16 Spielen zum Einsatz. Die Saison 2011 begann Chancellor als Starting-Strong-Safety und ersetzte den Routinier Lawyer Milloy. Er zeigte starke Leistungen und verbuchte die zweitmeisten Tackles und Interceptions im Team. Dies verschaffte ihm einen Platz im Pro Bowl 2012. 2012 gelang ihm mit 101 Tackles in 16 Spielen eine Karriere-Bestleistung. Mit seinem Team erreichte er die Play-offs und schied in den Divisional-Play-offs gegen die Atlanta Falcons aus. Vor der Saison 2013 verlängerte er für 28 Millionen US-Dollar seinen Vertrag bis 2017. In derselben Spielzeit wurde er wieder für den Pro Bowl nominiert, erreichte mit Seattle den Super Bowl XLVIII und konnte mit einer Interception und neun Tackles zum deutlichen 43:8-Sieg über die Denver Broncos beitragen. In der Saison 2014 bestätigte Chancellor seine guten Leistungen und wurde zum dritten Mal in den Pro Bowl gewählt. Mit den Seahawks erreichte er den Super Bowl XLIX. Obwohl er sich wenige Tage vor dem Spiel einen Kreuzbandriss zuzog, absolvierte er den Großteil des Endspiels, welches er mit Seattle knapp mit 24:28 gegen die New England Patriots verlor. Im Jahr 2015 äußerte Chancellor seine Unzufriedenheit mit seinen Vertragsbedingungen, pokerte deswegen um eine vorzeitige Vertragsverlängerung und verweigerte Trainings- und Spielbetrieb. Daher verpasste er die ersten beiden Spiele, die die Seahawks beide verloren. Nach seiner Rückkehr ins Team beendete Seattle die Saison mit 10:6 und erreichte über eine Wild-Card die Play-Offs. In der Divisional Round unterlag man den Carolina Panthers mit 24:31. Chancellor wurde in der Saison erneut in den Pro Bowl berufen. In der Saison 2016 erreichte Chancellor 47 Tackles and 2 Interceptions. Er wurde von den NFL-Spielern auf Rang 34 unter den Top 100 der Saison gewählt. Am 1. August 2017 unterzeichnete Chancellor einen 3-Jahresvertrag über 36 Millionen US-Dollar, davon wurden 25 Millionen Dollar garantiert. Nachdem er in Woche 10 eine schwere Halsverletzung erlitt, fiel er für den Rest der Saison aus. Dennoch wurde er in den Pro Bowl als Ersatz-Safety berufen. Am 1. Juli 2018 gab Chancellor seinen verletzungsbedingten Rücktritt vom Profisport bekannt. Er blieb aber auf dem Roster, da sein Vertrag ihm 6,8 Millionen Dollar für 2018 und eine Verletzungsentschädigung von 5,2 Millionen Dollar für 2019 garantierte. Am 9. Mai 2019 wurde er auf Grund eines nicht bestandenen medizinischen Checks entlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Spielstil.", "content": "Kam Chancellor war zu seiner aktiven Zeit mit 191 cm Körpergröße bei einem Gewicht von 105 kg einer der größten und schwersten Safeties der NFL. Er galt als einer der härtesten Tackler der NFL (\"one of the NFL's hardest hitters\"), wobei ihm das fast ausschließlich mit regelkonformen Mitteln gelang. In Kombination mit dem kleineren, wendigen Free Safety der Seahawks, Earl Thomas, bildete er eines der besten Safety-Duos in der NFL.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kameron Darnel „Kam“ Chancellor (* 3. April 1988 in Norfolk, Virginia) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Safetys, der für die Seattle Seahawks in der National Football League (NFL) spielte. Chancellor spielte College Football an der Virginia Tech, bevor er von den Seahawks in der 5. Runde des NFL Draft 2010 ausgewählt wurde. Er wurde vier Mal in den Pro Bowl gewählt und gewann mit den Seahawks den Super Bowl XLVIII. Er war Mitglied der Legion of Boom.", "tgt_summary": null, "id": 594230} {"src_title": "Erinnerungsort Olympia-Attentat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Grundmotor.", "content": "Die V8-Motoren sind von den Vierzylinder-Reihenmotoren der Baureihe M 133 abgeleitet. Zwei Zylinderblöcke sind mit dem Kurbelgehäuse zusammengefasst. Die Zylinderabmessungen wurden beibehalten, der Hubraum beträgt daher 3982 cm3 (2 x 1991 cm3) mit einer Bohrung von 83 mm und einem Hub von 92 mm, bei einem Zylinderabstand von 90 mm. Das Verdichtungsverhältnis beträgt 10,5. Zur Gewichts- und Reibungsreduzierung werden Aluminium-Schmiedekolben verwendet, und statt herkömmlicher Zylinderlaufbuchsen haben die Zylinderlaufbahnen des Aluminium-Kurbelgehäuses eine extrem harte und verschleißfeste, nur ca. 0,1 bis 0,15 mm dicke Beschichtung aus Eisen und Kohlenstoff. Diese wird durch Lichtbogenspritzen aufgebracht und dann annähernd spiegelglatt gehont. Reibung und Verschleiß können durch diese \"NANOSLIDE®\"-Technik halbiert werden. Die vier obenliegenden, verstellbaren Nockenwellen werden von einer Steuerkette angetriebenen und betätigen über Rollenschlepphebel jeweils 4 Ventile pro Zylinder. Auch die Kühlmittelpumpe wird über die Steuerkette angetrieben. Mit einer Förderleistung von bis zu 420 l/min sorgt sie zusammen mit dem dreistufig schaltenden Thermostat für die Wärmeregulierung. Der M 176 sowie die im E 63 eingesetzten Varianten des M 177 verfügen seit 2017 über eine Zylinderabschaltung im Teillastbereich (900/min–3250/min (M 176) bzw. 1000/min–3250/min (M 177)). Dabei werden die Zylinder 2, 3, 5 und 8 stillgelegt, indem die Einlass- und Auslassventile über einen Null-Hub-Nocken nicht mehr geöffnet werden. Gleichzeitig werden Kraftstoffzufuhr und Zündung dieser Zylinder deaktiviert. Die Zylinderabschaltung ist nur in den Fahrprogrammen \"Economy\" und \"Comfort\" aktiv.", "section_level": 2}, {"title": "Aufladung und Abgas.", "content": "Die beiden Abgasturbolader erzeugen maximal 1,2 bar Ladedruck und sind für ein gutes Ansprechen dicht an den Auslässen zwischen den Zylinderköpfen montiert. Außerdem wird hierdurch die Wärmeabfuhr aus dem Motorraum verbessert und das Aggregat baut schmaler. Der Ladungswechsel erfolgt damit erstmals bei einem Mercedes-Benz-Motor von außen in das Innere des „V“. Zwei in einen separaten Kühlmittelkreislauf eingebundene Ladeluftkühler senken die Temperatur der verdichteten Ladeluft auf Werte, die maximal 25 °C über denen der Umgebungsluft liegen. Alle Varianten erfüllen die Abgasnorm EU6. Der M 176 verfügt seit 2017 serienmäßig über einen Partikelfilter in der Abgasanlage am Unterboden des Fahrzeugs.", "section_level": 2}, {"title": "Einspritzung.", "content": "Der Kraftstoff wird mit bis zu 200 bar Druck über Piezo-Injektoren strahlgeführt direkt vor die Zündkerzen in die Brennräume eingespritzt.", "section_level": 2}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "M 178 DE 40 AL*.", "content": "* Die Motorbezeichnung ist wie folgt verschlüsselt: M = Motor (Otto), Baureihe = 3 stellig, DE = Direkteinspritzung, Hubraum = Deziliter (gerundet), A = Abgasturbolader, L = Ladeluftkühlung", "section_level": 2}], "src_summary": "M 176, M 177 und M 178 sind Baumuster einer Motorbaureihe der Mercedes-Benz Tochtergesellschaft Mercedes-AMG, die Anfang Februar 2015 im Mercedes-AMG C 63 (\"M 177\") und Anfang März 2015 im Mercedes-AMG GT (\"M 178\") eingeführt wurden. Die im Mercedes-Benz G 500 verbaute Variante (\"M 176\") hatte im Juni 2015 Markteinführung. Es handelt sich um aufgeladene Ottomotoren mit acht Zylindern in V-Anordnung und 90° Zylinderbankwinkel. ", "tgt_summary": null, "id": 1672426} {"src_title": "TCR (Tourenwagen)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Daniel Mitterdorfer entstammt der Nachwuchsabteilung des HC Innsbruck, für den er bereits als 14-Jähriger in der höchsten österreichischen U20-Liga debütierte. Mit erst 16 Jahren absolvierte er in der Saison 2005/06 seine ersten Spiele in der Österreichischen Eishockey-Liga. In der Saison 2007/08 war er neben seinen Einsätzen für den HCI zeitweilig auch für Hämeenlinnan Pallokerho in der höchsten finnischen Juniorenliga aktiv. Nach Saisonende 2008 verließ er die tiroler Landeshauptstadt und wechselte zum EC Red Bull Salzburg. Mit dem Verein konnte er 2010 die österreichische Juniorenmeisterschaft, sondern im selben Jahr und auch 2011 den Meistertitel bei den Herren erringen. Nach diesen Erfolgen wechselte er zur Saison 2011/12 zum EHC Linz. Mit der Mannschaft gewann er auf Anhieb erneut den nationalen Meistertitel. Zudem wurde er im Dezember 2011 von den Fans der Liga zum EBEL-YoungStar des Monats Dezember 2011 gewählt. Im Dezember 2015 wechselte er zu Lempäälän Kisa in die Mestis, die zweithöchste finnische Spielklasse. In der Saison 2016/17 spielte Mitterdorfer wieder für den HC Innsbruck, ehe er im Juli 2017 seine Karriere im Alter von 28 Jahren beendete, um sich beruflich neu zu orientieren. Insgesamt absolvierte Mitterdorfer 411 Einsätze inklusive Play-offs in der Erste Bank Eishockey Liga für den HC Innsbruck, den EC Red Bull Salzburg und die Black Wings Linz. Dabei gewann er dreimal die österreichische Meisterschaft. Seit August 2017 spielt er im Amateurbereich für den EHC Kundl in der Tiroler Eliteliga.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Mitterdorfer spielte für Österreich im Juniorenbereich bei den U20-Weltmeisterschaften der Division I 2008 und 2009, als dem Team aus dem Alpenland nach fünf Jahren der Zweitklassigkeit der Aufstieg in die Top-Division gelang. Sein Debüt in der Herren-Nationalmannschaft gab er am 12. November 2010 beim 4:3-Erfolg gegen Frankreich im ungarischen Székesfehérvár. Den ersten Einsatz bei einer Weltmeisterschaft bekam er in der Division I der Eishockey-Weltmeisterschaft 2014. Dort erreichte er mit der Österreichischen Mannschaft den Aufstieg in die Top-Division, aus der er mit seinem Team bei der Weltmeisterschaft 2015 allerdings umgehend wieder abstieg. Zudem vertrat er seine Farben bei der Olympiaqualifikation für die Winterspiele in Pyeongchang 2018.", "section_level": 2}], "src_summary": "Daniel Mitterdorfer (* 25. Juli 1989 in Rum) ist ein ehemaliger österreichischer Profi-Eishockeyspieler, der im Laufe seiner Karriere über 400 Einsätze in der höchsten österreichischen Eishockeyliga absolviert hat und dreimal die Österreichische Meisterschaft gewann. Zudem absolvierte er über 60 Länderspiele für die Österreichische Eishockeynationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 2316365} {"src_title": "Kurznasen-Elefantenspitzmaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Johannes Zollikofer von Altenklingen wurde in St. Gallen geboren, er studierte in Zürich und Basel. Als Zwanzigjähriger wurde er als deutscher Prediger nach Genf berufen. In Oxford und Cambridge setzte er seine Studien fort. Als Diakon wirkte er in St. Leonhard und St. Gallen, als Pfarrer und Kämmerer in Herisau in Appenzell Ausserrhoden. Er war Autor, Übersetzer und Herausgeber mehrerer Bücher. Zollikofer war, laut der \"Stemmatologia Sangallensis\" von Johann Jacob Scherrer (1653–1733) in den Jahren 1653 bis 1692 Prediger, 1653–1654 deutscher Adjunkt in Genf, 1655–1655 deutscher Helfer in Amsterdam, 1657–1692 \"Synodalis\", 1657–1666 Diakon zu St. Leonhard, 1657–1692 \"Collega Disputat.\", 1657–1692 \"Collega music.\", 1660–1660 \"Bußner Coll.\" theol. I, 1665–1665 \"Bußner Coll.\" theol. II, 1666–1692 Pfarrer in Herisau, (der 13. nach der Reformation), 1667–1692 \"Synodalis\" von Ausserrhoden, 1671–1692 \"Camerarius\" von Ausserrhoden und 1684–1692 \"Ordinari\" Eherichter von Ausserrhoden. Zollikofers Predigt \"Der unseligen Unholden elender Zustand\", gehalten am 5. Mai 1689 in Herisau, gedruckt im selben Jahr in St. Gallen, fusst auf dem Werk \"Magiologia. Christliche Warnung für dem Aberglauben und der Zauberei\" von Bartholomäus Anhorn dem Jüngeren, in welchem eine kritische Darstellung magischer Praktiken erfolgt. Im Umfeld von Zollikofers Äusserungen erfolgten Hexenprozesse und -tötungen. Sein 1691 in erster Auflage erschienener \"Himmlischer Weyhrauch-Schatz\" erlangte über 150 Jahre hin Beliebtheit als Erbauungsbuch. \"H. Johannes Zollikofer, Pfarrer\" lautet neben anderen die Inschrift an einer 1679 gegossenen Glocke der Kirche Herisau.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Johannes Zollikofer war ein Sohn des Georg Zollikofer (1591–1634) und der Judith Schobinger. Er heiratete am 3. November 1657 Catharina Gonzenbach (1631–1672), eine Tochter des Heinrich Gonzenbach und der Sabina Zwicker. Er hatte mit ihr 1663 ein Töchterlein, das ungetauft starb, und 1665 eine Tochter Judith. In zweiter Ehe heiratete er am 11. Juni 1672 Susanna Zollikofer (1644–1685 in Herisau), eine Tochter des Niklaus Zollikofer und der Benigna Zollikofer und hatte mit ihr vier Kinder: Magdalena (1673–1700 in Amsterdam), Georg Niklaus (1676–1706 in Ostindien), den jung verstorbenen Johannes (* 1681) sowie einen weiteren Johannes (* 1683). In dritter Ehe heiratete er am 15. Juni 1686 Elisabeth Zollikofer (1656–1694), Tochter des David Zollikofer und der Elisabeth Högger und hatte mit ihr drei Kinder: David (* 1688), Elisabeth (1690–1694) und Gottlieb (1691).", "section_level": 2}], "src_summary": "Johannes Zollikofer von und zu Altenklingen (* 29. Dezember 1633 in St. Gallen; † 23. April 1692 in Herisau) war ein Schweizer reformierter Pfarrer.", "tgt_summary": null, "id": 1750266} {"src_title": "Engineering and Technology History Wiki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kritik.", "content": "Der Veranstalter und das Format des Continentalcups sahen sich herber Kritik ausgesetzt. Ein wesentlicher Kritikpunkt war die auf mangelnde Zuschauer zurückzuführende schlechte Atmosphäre im Stadion. Es wurden keine offiziellen Zuschauerzahlen veröffentlicht, die Stadionränge wurden jedoch als „menschenleer“ beschrieben. Das Fachmagazin \"Leichtathletik\" nannte den Continentalcup „das zuschauerärmste und stimmungsschwächste Weltereignis in der Geschichte der Leichtathletik“. Auch werfe der Wettkampf damit kein gutes Licht auf die Welt der Leichtathletik, sondern sei eher Antiwerbung für den Sport. Der IAAF-Vize-Präsident Serhij Bubka räumte Defizite bei der Öffentlichkeitsarbeit vor Ort ein und versprach den Veranstaltern, in Zukunft mehr Unterstützung zuteilwerden zu lassen. Außerdem wurde die Geldpolitik kritisiert. Die ausgeschütteten Preisgelder von 2,9 Millionen US-Dollar waren wesentlich höher als bei Diamond-League-Meetings. Im Vergleich dazu nahmen allerdings weitaus weniger Top-Stars teil und in Anbetracht des Athletenbudgets fielen auch die Leistungen mäßig aus. Zudem konnten die hohen Ausgaben nicht annähernd durch Ticket-Einnahmen gedeckt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Austragungsmodus.", "content": "Vier kontinentale Teams traten gegeneinander an: Amerika, Afrika, Asia/Pacific (Asien und Ozeanien) und Europa. In jedem Einzelwettbewerb konkurrierten pro Kontinent zwei Athleten, die aus jeweils zwei unterschiedlichen Ländern stammen mussten. Grundsätzlich durften Athleten in mehreren Disziplinen antreten, ein Doppelstart im 3000- und 5000-Meter-Lauf war jedoch nicht zulässig. In den Staffelwettbewerben stellte jeder Kontinent eine Mannschaft. Pro Wettbewerb wurden Punkte nach folgenden Schlüssel vergeben: Zur Ermittlung der Siegermannschaft wurden die Punkte aus allen 40 Wettbewerben addiert.", "section_level": 1}, {"title": "Preisgeldstruktur.", "content": "Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 2,9 Millionen US-Dollar ausgeschüttet. Sie verteilten sich wie folgt:", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Männer.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "100-Meter-Lauf.", "content": "13. September, 20:50 Uhr Wind: -0,1 m/s", "section_level": 3}, {"title": "200-Meter-Lauf.", "content": "14. September, 19:45 Uhr Wind: 0,2 m/s", "section_level": 3}, {"title": "400-Meter-Lauf.", "content": "13. September, 20:25 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "800-Meter-Lauf.", "content": "14. September, 20:30 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "1500-Meter-Lauf.", "content": "13. September, 21:00 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "3000-Meter-Lauf.", "content": "14. September, 19:15 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "5000-Meter-Lauf.", "content": "13. September, 19:30 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "110-Meter-Hürdenlauf.", "content": "14. September, 18:45 Uhr Wind: 0,1 m/s", "section_level": 3}, {"title": "400-Meter-Hürdenlauf.", "content": "13. September, 19:00 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "3000-Meter-Hindernislauf.", "content": "14. September, 18:15 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "4-mal-100-Meter-Staffel.", "content": "13. September, 21:55 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "4-mal-400-Meter-Staffel.", "content": "14. September, 20:55 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Hochsprung.", "content": "13. September, 20:15", "section_level": 3}, {"title": "Stabhochsprung.", "content": "14. September, 17:40 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Weitsprung.", "content": "13. September, 20:45 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Dreisprung.", "content": "14. September, 17:45 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Kugelstoßen.", "content": "13. September, 19:35 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Diskuswurf.", "content": "14. September, 18:50 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Hammerwurf.", "content": "13. September, 18:30 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Speerwurf.", "content": "14. September, 20:10 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Frauen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "100-Meter-Lauf.", "content": "13. September, 20:40 Uhr Wind: -1,5 m/s", "section_level": 3}, {"title": "200-Meter-Lauf.", "content": "14. September, 19:35 Uhr Wind: 0,3 m/s", "section_level": 3}, {"title": "400-Meter-Lauf.", "content": "13. September, 20:10 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "800-Meter-Lauf.", "content": "13. September, 19:55 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "1500-Meter-Lauf.", "content": "14. September, 19:00 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "3000-Meter-Lauf.", "content": "13. September, 21:20 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "5000-Meter-Lauf.", "content": "14. September, 20:00 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "100-Meter-Hürdenlauf.", "content": "14. September, 18:35 Uhr Wind: 0,7 m/s", "section_level": 3}, {"title": "400-Meter-Hürdenlauf.", "content": "13. September, 19:15 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "3000-Meter-Hindernislauf.", "content": "14. September, 17:50 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "4-mal-100-Meter-Staffel.", "content": "13. September, 21:40 Uhr Die afrikanische Stafette wurde disqualifiziert, weil die letzten beiden Läuferinnen sich den Stab außerhalb der Wechselzone übergaben.", "section_level": 3}, {"title": "4-mal-400-Meter-Staffel.", "content": "14. September, 20:40 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Hochsprung.", "content": "14. September, 19:10 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Stabhochsprung.", "content": "13. September, 18:40 Uhr", "section_level": 3}, {"title": "Weitsprung.", "content": "14. 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Insgesamt wurden 40 Wettbewerbe, jeweils 20 für Männer und Frauen, im Stade de Marrakech ausgetragen.", "tgt_summary": null, "id": 97525} {"src_title": "John Perrot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bertoia besuchte im Alter von 15 Jahren seinen Bruder in Detroit, Michigan und entschied sich, dort zu bleiben. In der Detroiter Cass Technical High School nahm er Unterricht sowohl in Kunst als auch in Design und erlernte das Handwerk des Juweliers. 1936 besuchte er die Kunstschule der \"Detroit Society of Arts and Crafts\" (heute das \"College for Creative Studies\"). 1938 erhielt Bertoia ein Stipendium für die Cranbrook Academy of Art wo er Architekten wie Walter Gropius und Edmund Bacon und die späteren Designer Ray Eames und Charles Eames zum ersten Mal traf. 1939 begann er mit einer Werkstatt, in welcher er unter anderem Metallbearbeitung und Schmuckherstellung lehrte. Während des Zweiten Weltkriegs ging er nach seiner Heirat mit Brigitta Valentiner nach Kalifornien, um bis Kriegsende für Charles und Ray Eames zu arbeiten, die für eine Möbelfabrik tätig waren. Bertoia zog 1950 nach Pennsylvania, um ein eigenes Studio einzurichten. Es begann seine Arbeit für Hans Knoll, in der unter anderem fünf Entwürfe für Sitzgelegenheiten entstanden. Einer davon ist als Diamond Chair berühmt geworden. Nach einem Rechtsstreit mit der Möbelfirma Herman Miller und leichten Veränderungen am Metallgewebe des Sitzes wurde der Diamond Chair ein Verkaufserfolg und er wird bis heute bei der Firma Knoll hergestellt. Die Lizenzeinnahmen aus seinen Sesseln erlaubten Bertoia sich nur noch auf seine bildhauerischen Arbeiten und seine Klangskulpturen zu konzentrieren. Mit diesen Skulpturen produzierte er auch einige Langspielplatten mit dem Titel \"Sonambient\". Klangskulpturen des Künstlers befinden sich unter anderem im Besitz von US-amerikanischen Museen wie dem Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, D.C., das Kemper Museum of Contemporary Art, Kansas City, Missouri, dem Philadelphia Museum of Art oder dem Walker Art Center in Minneapolis, Minnesota, und von Privatpersonen wie Lord Palumbo, in dessen von Frank Lloyd Wright gebautem Haus Kentuck Knob in Pennsylvania.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Bertoia und Brigitta Valentiner hatten drei Kinder. Brigitta starb 2007 im Alter von 87 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Harry Bertoia (* 10. März 1915 im Ortsteil San Lorenzo von Arzene, Königreich Italien; † 6. November 1978 in Barto (Pennsylvania), USA) war ein italoamerikanischer Künstler, Tonkunst-Bildhauer und Möbeldesigner.", "tgt_summary": null, "id": 1960220} {"src_title": "Alexander Berghaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Florești liegt nahe der Schnellstraße M2, die von der Landeshauptstadt Chișinău über Orhei nach Norden führt. 40 Kilometer nördlich von Florești erreicht die M2 Soroca und zehn Kilometer weiter die ukrainische Grenze. Die größte Stadt Nordmoldaus, Bălți, liegt rund 40 Kilometer westlich von Florești entlang der R13. Die R18 führt von Florești nach Süden bis zur 53 Kilometer entfernten Kleinstadt Sîngerei, dem Hauptort des angrenzenden gleichnamigen Landkreises (Rajon). Der Bahnhof von Florești liegt an der zwischen 1892 und 1894 eingeweihten und relativ häufig befahrenen Strecke zwischen Rîbnița im Osten, Bălți, Ocnița und Larga im Nordwesten an der ukrainischen Grenze. Am südlichen Stadtrand fließt der Răut vorbei, ein rechter Nebenfluss des Nistru. Der mäandernde Răut wird von Florești flussaufwärts über das sich westlich anschließende Dorf Mărculești hinaus bis zum Dorf Prajila aufgestaut. Der Florești-Stausee \"(Lacul de acumulare Florești)\" reguliert die jahreszeitlich schwankende Wassermenge und dient überwiegend der Feldbewässerung; an seinen Ufern bilden sich stellenweise Sumpfgebiete. Florești liegt im klimatischen Bereich der Waldsteppenzone des nördlichen Moldau mit durchschnittlichen Jahresniederschlägen bis um 500 Millimeter. Die Umgebung ist flach bis leicht wellig. Auf den Feldern werden überwiegend Getreide, Sonnenblumen und ferner Tabak angebaut, die Steppengrasflächen dienen als Weideland.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Archäologischer Fundort.", "content": "Im 7. Jahrtausend v. Chr. wanderten Ackerbau treibende Völker von der Balkanhalbinsel nach Norden in die südosteuropäische Region ein. Sie lebten sesshaft und bauten Häuser aus Holzstangen und Lehm. Zu diesen neolithischen Kulturen zwischen der unteren Donau und den Karpaten gehörte ab dem 5. Jahrtausend auf dem Gebiet Moldaus die Cucuteni-Trypolje-Kultur. Der in den 1950er Jahren ausgegrabene Fundort Florești I gilt als mögliche Übergangsstufe von der älteren Boian-Kultur zur beginnenden Phase Precucuteni. In Moldau sind Florești I und III sowie Rogozany und Putinesti I die wesentlichen Ausgrabungsstätten für die Phase Precucuteni II. Die größte freigelegte Siedlung dieses Typs ist Talianki in der Zentralukraine. Manche Funde ähneln auch denen von Okopi und Bernaschiwka in der Westukraine. Die Hälfte der Funde aus Florești I bestehen aus grober Gebrauchskeramik ohne Dekoration: Schalen und Schüsseln mit flachem Boden. Die zweite Gruppe beinhaltet Essgeschirr mit geschwungenen Gravuren, teilweise mit roten oder weißen Inkrustationen und roter Bemalung auf schwarzem Grund.", "section_level": 2}, {"title": "Moderner Ort.", "content": "Der Ortsname Florești ist vom rumänischen Wort \"floare\" „Blüte“ abgeleitet. Im 17. Jahrhundert war Florești im Besitz der Familie des Bojaren (Adelstitel) Miron Costin (1633–1691). Costin war Politiker im Fürstentum Moldau und verfasste als Geschichtsschreiber eine Chronik der Region Moldau. Während der Zeit der Moldauischen Sozialistischen Sowjetrepublik (MSSR) wurde Florești zu einem Industriestandort ausgebaut. Durch die mit der Unabhängigkeit 1991 einsetzende Wirtschaftskrise wurden große Fabrikanlagen aus den 1950er bis 1970er Jahren unrentabel und zerfielen zu Bauruinen. Zwei Jahre nach der Unabhängigkeit Moldaus besaß im Jahr 1993 der Raion Florești nach einer Berechnung 76.987 Einwohner. Durch die Verwaltungsreform von 1999 wurde der Raion Florești zu einem Teil des größeren Județ (Landkreis) Soroca. Eine Aufspaltung der Landkreise zurück zu kleineren Raions \"(raioane)\" erfolgte 2003.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtbild.", "content": "Bei der Volkszählung 2004 lebten 13.164 Einwohner in der Stadt. Davon bezeichneten sich 10.468 als Moldauer (89,5 Prozent), 1332 als Ukrainer (10,1 Prozent), 1015 als Russen (7,7 Prozent), 119 als Rumänen (0,9 Prozent), 55 als Roma, 22 als Bulgaren, 17 als Juden, 15 als Gagausen und 14 als Polen. Von der Abzweigung an der M2 führt die R13 rund vier Kilometer nach Westen am Răut entlang bis in die Stadt und umgeht das Zentrum in einem großen Bogen an der Nordseite. Das Geschäftszentrum mit einem Marktbereich für Kleider und Haushaltswaren befindet sich im Süden in der Nähe des Bahnhofs und des angrenzenden Busbahnhofs. Von der dortigen Einkaufsstraße, der \"Strada 31 August 1989,\" zweigt die zentrale Nord-Süd-Achse \"Strada Ștefan cel Mare\" nach Norden ab. An diesen beiden Straßen befinden sich neben den meisten Geschäften auch mehrere Banken. Der größte Teil der Stadt liegt nördlich des Răut, eine Brücke führt über den Fluss zum südlichen Vorort Vărvăreuca. Östlich der Innenstadt schließt sich das Industrieviertel an. Es gibt einige höhere Schulen und ein Kreiskrankenhaus. Mehrere Minibuslinien (Marschrutkas) verbinden die Innenstadt mit der näheren Umgebung. Florești ist ein Zentrum der Leichtindustrie und Nahrungsmittelproduktion. Das größte Unternehmen der Stadt ist die 1958 zur Herstellung von Glasflaschen gegründete Glasfabrik \"SA Cristal Flor\". Seit 2005 wird über deren Insolvenz verhandelt. Einige der Fabrikhallen befinden sich in ruinösem Zustand. Weitere Firmen sind die Konservenfabrik \"Natur Bravo,\" in der Obst und Gemüse verarbeitet werden, der Milchverarbeitungsbetrieb \"Pro Milk\" und die Kleiderfabrik \"Floriana Fasion\" im Ort Tîrgul Vertiujeni. Die Keksfabrik \"Nefis,\" die 1997 in Florești mit der Produktion begann, exportiert Dauerbackwaren und Konfekt in zahlreiche europäische Länder und nach Übersee. Vom 19. Jahrhundert bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts gab es einen kleinen jüdischen Friedhof. Auf etwa 7500 Quadratmeter Fläche befinden sich noch über 1500 Grabsteine, von denen die meisten umgestürzt, zerbrochen oder überwachsen sind. Der Friedhof ist noch in Gebrauch, wird aber nicht regelmäßig gepflegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Florești ist das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajon im Nordosten der Republik Moldau. Die 131 Kilometer nördlich von Chișinău gelegene Stadt hat etwa 19.700 Einwohner (Berechnung zum 1. Januar 2014). Florești ist ein Zentrum der Leicht- und Lebensmittelindustrie. ", "tgt_summary": null, "id": 1971343} {"src_title": "Kisljarka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Publikationsgeschichte.", "content": "Das erste Buch von Lynley Dodd mit dem Titel \"\"Hairy Maclary from Donaldson's Dairy\"\" erschien 1983, wurde ausgesprochen beliebt und machte die Autorin in Neuseeland zu einer Kinderbuchlegende. Seitdem folgten elf weitere Bücher mit Geschichten und Abenteuern des kleinen Hundes Hairy Maclary und seinen Freunden, und neun Bücher, in denen seine Freunde jeweils die Hauptrollen spielten. Auch im Ausland sind ihre Bücher bereits bekannt. Im Mai 2014 wurde das erste Hairy Maclary Buch zum ersten Mal in herausgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Format.", "content": "Die Bücher sind in flüssigem Versmaß geschrieben. Der Text wird von Dodds plakativen und bunten Illustrationen ergänzt. Wort und Bild sind von gleicher Wichtigkeit, um die Aufmerksamkeit der jungen Leser zu halten. Normalerweise sind die Bücher im „Hardcover“ veröffentlicht. Das macht es für kleine Kinder leichter, die Bücher zu halten und anzuschauen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkaufszahlen.", "content": "In Neuseeland wurden mehr als 40.000 Exemplare verkauft. Das macht Lynley Dodd zu einer der beliebtesten neuseeländischen Kinderbuchautoren aller Zeiten. Der weltweite Umsatz der Bücher nähert sich sieben Millionen Exemplare.", "section_level": 2}, {"title": "Handlung.", "content": "Die Bücher beschreiben die Alltagsabenteuer von Hairy Maclary und seinen Hundefreunden. Die Handlungen sind einfach; oft drehen sie sich um Hairy Maclarys Probleme mit den lokalen Katzen.", "section_level": 1}, {"title": "Figuren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hairy Maclary.", "content": "Hairy Maclary ist der Protagonist der meisten (aber nicht aller) Geschichten. Er ist klein aber beherzt. Sein Fell ist lang und ungepflegt; er hat kleine Knopfaugen. Trotz seiner geringen Größe ist Hairy Maclary sehr lebhaft. Er trappelt unbeschwert durch die Stadt, die gut in den Abbildungen festgehalten wird. Er ist immer bereit für Unfug mit seinen Freunden und mit den Katzen der Stadt.", "section_level": 2}, {"title": "Andere Figuren.", "content": "Die Namen der Hunde enthalten englische Reime und Wortspiele, die nicht leicht zu übersetzen sind. In der Regel beziehen sich die Wortspiele auf die physischen Eigenschaften der Hunde. Wiederkehrende Figuren sind Hercules Morse (ein Mastiff), Bottomley Potts (ein Dalmatiner), Muffin McClay (ein alter englischer Schäferhund), Bitzer Maloney (ein Windhund) und Schnitzel von Krumm (ein Dackel). Die Katzen Scarface Claw und Slinky Malinki sind die Feinde der Hunde in vielen der Geschichten. In späteren Büchern tritt auch Zachary Quack, ein munteres, kleines Entlein auf. Die Figuren werden nicht vermenschlicht; sie verhalten sich völlig gemäß ihrer tierischen Eigenschaften als Hunde und Katzen. Sie sprechen nicht, sondern die Geschichten werden durch die gereimten Erzählungen und die Illustrationen erzählt.", "section_level": 2}, {"title": "Rahmen und kultureller Hintergrund.", "content": "Die Geschichten handeln in den Straßen und dem Park in der Nähe von Donaldsons Dairy. Die in den Abbildungen dargestellten Szenen sind typisch für kleine neuseeländische Städte und Vororte. Eine „Dairy“ ist in Neuseeland ein kleiner Laden, der alltägliche Sachen wie Brot, Milch und Zeitungen verkauft. Es gibt eine „Dairy“ in jeder Nachbarschaft, die heimeligen Szenen in den Büchern sind neuseeländischen Kindern also wohlbekannt. Dies ermöglicht es ihnen, sich mit den Figuren und Szenen zu identifizieren, und ist ohne Zweifel ein Teil des Reizes der Bücher.", "section_level": 1}, {"title": "Adaptionen.", "content": "Hairy Maclary, seine Freunde und Feinde existieren mittlerweile nicht mehr nur in ihren Büchern. Einige der Geschichten wurden als Audio-Bücher produziert. Im Jahr 1997 produzierte das neuseeländische Unternehmen Gnome Productions eine Reihe von zehn kurzen 5 minütigen Animationsfilmen auf der Grundlage der Bücher. Im Jahr 2010 wurde eine Bühnenaufführung der Geschichte produziert: “Hairy Maclary und seine Freunde.” Sie wurde zum ersten Mal auf dem Edinburgh Fringe Festival aufgeführt, wo sie sehr beliebt war: die Aufführung fand vor einem ausverkauften Haus statt und musste wegen des großen Erfolges verlängert werden. Das Theaterstück hatte großen Erfolg in Großbritannien und Australien und kam 2013 anlässlich Hairy Maclarys 30. Geburtstag nach Neuseeland. Die Show war beliebt bei neuseeländischen Kindern und Erwachsenen, obwohl eine Kritikerin bemerkte, dass Hairy Maclary, eine neuseeländische Kultfigur, jetzt ‘zu Britisch’ sei.", "section_level": 1}, {"title": "Hairy Maclary Webseite.", "content": "Hairy Maclary hat seine eigene Webseite mit Spielen, Aktivitäten, detaillierten Charakterbeschreibungen, Informationen darüber, wie man die Bücher kaufen kann, und herunterladbares Material für eine Hairy Maclary Motto-Partys.", "section_level": 1}, {"title": "Skulptur.", "content": "Ein Hairy-Maclary-SkulpturProjekt ist in Planung und seine Einweihung in Tauranga, Lynley Dodds Heimatstadt, steht kurz bevor. Die Skulptur ist aus Bronze und enthält die meisten Figuren der Bücher. Sie wird in der Nähe eines Kinderspielplatzes installiert werden und soll “die geliebten Figuren zum Leben bringen und wird ein Vermächtnis für die kommenden Generationen hinterlassen.”", "section_level": 1}], "src_summary": "Hairy Maclary, ein kleiner, schwarzer und dreckiger Hund, ist die Hauptfigur in einer Reihe von gleichnamigen Kinderbüchern der neuseeländischen Autorin Lynley Dodd. Seit der Veröffentlichung des ersten Buches im Jahr 1983 sind die Bücher bei mehreren Generationen von neuseeländischen Kindern beliebt. Die Autorin macht keine genauen Angaben über die Hunderasse ihres Protagonisten. Er besitzt einige Kennzeichen eines Terriers, könnte aber auch ein Affenpinscher oder eine Rassenmischung sein.", "tgt_summary": null, "id": 1864440} {"src_title": "Motorradanhänger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Begriff.", "content": "Der Begriff \"Critical geography\" trat etwa Ende der 1980er Jahre als Selbstbezeichnung von Vertretern tendenziell links-emanzipatorischer, politisch engagierter Ansätze in der angloamerikanischen Geographie (vornehmlich der Humangeographie) in Erscheinung. „Kritik“ wird dabei grundsätzlich im Sinne der Kritischen Theorie als Gesellschaftskritik und somit als Grundlage für Werturteile verstanden, explizite Bezüge auf Vertreter der Frankfurter Schule sind jedoch selten. Während eine Übersetzung als \"Kritische Geographie\" gebräuchlich ist, wird der bereits zuvor aufgekommene Begriff der \"radical geography\" im deutschen Sprachraum im Original belassen, da „radikal“ stärker mit der Fremdzuschreibung des Radikalismus als mit der Selbstzuschreibung der Radikalität konnotiert ist (zumal eine der \"radical geography\" vergleichbare Bewegung nicht stattgefunden hatte). Das Verhältnis der beiden Strömungen zueinander ist umstritten, wobei die Ansicht am weitesten verbreitet ist, dass die kritische Geographie letztendlich eine um postmodernistische und poststrukturalistische Einflüsse erweiterte Fortführung der durch die \"radical geography\" begründeten Ansätze darstellt. Nichtsdestotrotz findet der Begriff der \"radical geography\" auch gerade als bewusste Opposition zur sich als Mainstream verstehenden \"Critical Geography\" Verwendung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufer.", "content": "Die traditionelle Geographie, die bis weit ins 20. Jahrhundert praktiziert wurde, war weitgehend von der Vorstellung geprägt, dass die natürliche Umgebung einer menschlichen Gesellschaft deren Kultur determiniert. Zwar waren mit Élisée Reclus und Pjotr Kropotkin zwei bedeutende Geographen Anarchisten, dies hatte jedoch nur wenig Einfluss auf das gesellschaftspolitische Selbstverständnis der geographischen Forschung. Eine als Länder- und Landschaftskunde verstandene Geographie ignorierte weitgehend die kapitalistische Inwertsetzung natürlicher Ressourcen durch industrielle Produktion und die mit ihr einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen. Sozialtheorie wurde nur insoweit betrieben, wie sich im Sinne der Geopolitik daraus nationale Herrschafts- und Expansionsansprüche als quasi-natürlich ableiten ließen. Nur wenige kritische Stimmen wie der Sinologe Karl August Wittfogel 1929 oder auch einige japanische Geographen versuchten, die mangelnde theoretische Grundlegung der Geopolitik offenzulegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, verstärkt ab Ende der 1950er Jahre, gaben daher Vertreter der sogenannten „quantitativen Revolution“ insbesondere in den Vereinigten Staaten der Relevanz des Fachs eine neue Deutung, indem sie mittels neuer, mathematischer Methoden den geographischen Raum als Erklärungsfaktor für gesellschaftspolitische Problemstellungen erschlossen. Gleichzeitig blieb jedoch eine stärkere sozialtheoretische Fundierung zunächst aus.", "section_level": 2}, {"title": "Radical Geography.", "content": "Mit den gesellschaftlichen Umwälzungen in vielen westlichen Ländern ab Ende der 1960er Jahre rückten jedoch auch in der Geographie die sozialen, insbesondere ökonomischen, Ursprünge räumlicher Unterschiede in den Mittelpunkt des Interesses. Während allerdings einige Protagonisten dieses neuerlichen Paradigmenwechsels wie David Harvey komplett mit der quantitativen Neuorientierung brachen, die das Fach erst kurz zuvor erlebt hatte, kombinierten andere wie etwa William Bunge und James Morris Blaut diese Ansätze im Zuge kartographischer Darstellungen. Unter dem Herausgeber Richard Peet entwickelte sich die 1969 gegründete Zeitschrift \"Antipode\" zum Sprachrohr dieser „Radical Geography“ genannten Bewegung. Auch wenn in ihrer Breitenwirkung nicht mit der der US-amerikanischen \"Radical Geography\" vergleichbar, entwickelte sich auch in vielen anderen Ländern, insbesondere im Mittelmeerraum und in Lateinamerika, eine vornehmlich marxistisch orientierte Kritik an der bisherigen geographischen Forschung. Neben dem Brasilianer Milton Santos oder dem Italiener Lucio Gambi ist hier vor allem Yves Lacoste zu nennen, der etwa die Verstrickungen der Geographie in militärische Operationen aufzeigte. Ohnehin waren in Frankreich bereits zuvor wichtige Fachvertreter Anhänger marxistischer Ideen gewesen, jedoch ohne dass dies großen Einfluss auf die theoretische Basis des Fachs gehabt hätte. Daneben entstand in Ländern des Ostblocks wie der Sowjetunion und der DDR eine vornehmlich wirtschaftsgeographische Interpretation des Marxismus.", "section_level": 2}, {"title": "Kritische Geographie.", "content": "Doch auch die \"Radical Geography\" war zunächst nur eine von mehreren tendenziell emanzipatorischen Strömungen, die zu dieser Zeit im angloamerikanischen Raum entstanden. So beschäftigten sich die \"Welfare Geography\" und die \"Humanistic Geography\" mehr mit der Distributions- als der Produktionsseite kapitalistischer Wirtschaft und mit der Lebenssituation benachteiligter Gesellschaftsgruppen. Auch entstand die Feministische Geographie zu dieser Zeit, und kulturelle Faktoren wie Rassismus, von der \"Radical Geography\" zwischenzeitlich vernachlässigt, rückten ins Forschungsinteresse. So entwickelte sich im Laufe der 1980er Jahre eine breiter aufgestellte Kritische Geographie, deren sozialtheoretischer Kern jedoch der Marxismus und deren Weiterentwicklungen blieben. Zudem erlangten mehrere ihrer Vertreter, allen voran Harvey, über das Fach hinaus in den Sozialwissenschaften Bedeutung. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, wurden neue Zeitschriften wie \"Environment and Planning D: Society and Space\" (1983) gegründet, während die \"Antipode\" seit 1986 durch einen kommerziellen Verlag herausgegeben wird. Nicht zuletzt in Reaktion auf das Aufkommen neoliberaler Wirtschaftspolitik (Thatcherismus, Reaganomics) bildete sich gleichzeitig eine zweite Generation marxistisch orientierter Geographen um Neil Smith, Erik Swyngedouw, etwas später auch Don Mitchell und Jamie Peck heran, die vor allem zwei Forschungsschwerpunkte vertiefte: Erstens die Frage, inwiefern bestimmte Maßstabsebenen (\"scales\") durch politische Macht in einem Gebiet überhaupt erst produziert werden, zweitens die Frage nach der Rolle von Arbeitnehmern für ungleiche räumliche Entwicklungen. 1997 wurde mit der \"International Critical Geography Group\" eine Institution gegründet, die den internationalen Austausch in der weitgehend anglophon dominierten Kritischen Geographie fördern soll. Erneut erfolgte auch die Neugründung von Zeitschriften: \"ACME: An International E-Journal for Critical Geographies\" 2002 und \"Human Geography: A New Journal of Radical Geography\" 2008, letztere wiederum herausgegeben von Richard Peet.", "section_level": 2}, {"title": "Deutschsprachiger Raum.", "content": "Im deutschsprachigen Raum erlangte die Kritische Geographie längst nicht denselben, quasi-hegemonialen Status wie etwa im angloamerikanischen Raum, sondern blieb auf einzelne Werke und studentische Initiativen beschränkt. Unter einer (politisch) „engagierten Geographie“ wurde letztendlich eine auf die Belange von Raumordnung und -planung ausgerichtete Forschung verstanden, und der ursprünglich neomarxistische Ansatz der Regulationstheorie weitgehend seiner politischen Konnotationen enthoben. Seit den 2000er Jahren ist jedoch eine gewisse Hinwendung zu kritischen Themenstellungen durch Vertreter wie Bernd Belina, Georg Glasze und Michael Janoschka festzustellen.", "section_level": 1}, {"title": "Themenfelder.", "content": "Der grundsätzliche Ansatz einer sozialtheoretisch fundierten, das heißt ideologiefreien geographischen Forschung liegt darin, den geographischen Raum in Abhängigkeit zu den jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnissen zu betrachten. Ihr Gegenstand ist somit die gesellschaftliche Produktion von Raum im Sinne des Soziologen Henri Lefebvre, die in (räumlich) ungleichen Entwicklungen gemäß Neil Smith resultiert. Insofern befasst sich Kritische Geographie gerade mit der gesellschaftlich bedingten Entstehung von Räumen aller Maßstabsebenen, seien es Staaten (Kritische Geopolitik), Regionen oder Städte. Aber auch vermeintlich naturgegebene Ebenen wie die Landschaft oder der menschliche Körper gehören zu den Forschungsgegenständen. Insbesondere im deutschen Sprachraum ist zudem in Anlehnung an die Kritische Kriminologie eine kritische Kriminalgeographie entstanden. Auch die Politische Ökologie wurde in erster Linie durch Vertreter der Kritischen Geographie begründet. Sie beschäftigt sich mit der Inwertsetzung des Naturraums im Rahmen kapitalistischer Produktion. Eine explizit kritische physische Geographie besteht jedoch bislang nicht bzw. ist in der Entstehung begriffen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Während im angloamerikanischen Kontext die Kritische Geographie so weit definiert ist, dass fraglich bleibt, was der Begriff denn erfasst und was nicht, stellt sich im deutschsprachigen Kontext umgekehrt die Frage, ob die Geographie überhaupt dazu geeignet ist, letztlich polit-ökonomische Fragestellungen zu bearbeiten. Ein weiterer Kritikpunkt besteht in der Nichterfüllung der ursprünglich ausgerufen gesellschaftspolitischen Ziele. Im Zuge der akademischen Etablierung blieben marginalisierte gesellschaftliche Gruppen weiterhin außen vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Kritische Geographie werden zusammenfassend Strömungen innerhalb der Geographie bezeichnet, die sich kritisch mit dem Zusammenhang von gesellschaftlichen Entwicklungen und dem geographischen Raum auseinandersetzen. Sie entstand als eine Kritik am Geodeterminismus und der Raumwissenschaft („spatial approach“), den beiden zuvor in der Geographie paradigmatischen Ansätzen. Während die kritische Geographie in der englischsprachigen Humangeographie den akademischen Mainstream bildet, stellt sie in der physischen Geographie und generell im deutschsprachigen Bereich weitgehend eine Randerscheinung dar.", "tgt_summary": null, "id": 347989} {"src_title": "Arttu Luttinen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge und Vorgängerbauten.", "content": "Compiègne fand in den von Gregor von Tours im 6. Jahrhundert verfassten \"Zehn Bücher Geschichten\" () als erstmals Erwähnung. Eine erste Residenz der westfränkischen Könige in Compiègne ist durch zahlreiche Urkunden bekannt. Sie stammte vielleicht schon aus der Zeit Chlodwigs I. und war vermutlich aus Holz erbaut. Chlothar I. starb 561 in dieser in Compiègne. Im Laufe des 7. Jahrhunderts gewann die mehrheitlich als Jagdhaus genutzte immer mehr an Bedeutung und wuchs zu einer königlichen Pfalz heran, die in den Quellen genannt wurde. Dagobert I. bewahrte dort seinen Königsschatz auf, den seine Söhne im Jahr 639", "section_level": 2}, {"title": "Mittelalterlicher Neubau am heutigen Standort.", "content": "\"Royallieu\" war für eine angemessene Hofhaltung des Königs nicht nur zu klein, sondern auch zu unsicher, weil es außerhalb der schützenden Stadtmauern lag. Karl V. entschloss sich deshalb dazu, eine neue, größere Residenz in Compiègne zu errichten. Zu diesem Zweck kaufte er 1374 von der Abtei Saint-Corneille ein Grundstück im nordöstlichen Bereich der Stadt und gab den Befehl, nicht nur die Stadtmauern weiter zu verstärken, sondern auch auf dem erworbenen Land einen Neubau zu errichten. Dieser war beim Tod Karls im Jahr 1380 nicht vollständig fertig und stand dort, wo sich auch das heutige Schloss befindet. Es handelte sich um eine Anlage, deren vier unregelmäßig angeordnete Flügel einen Innenhof umschlossen. Die schlichten Bauten nahmen ungefähr jenen Platz ein, der heute durch den \"Ehrenhof\" belegt", "section_level": 2}, {"title": "Umgestaltung und Erweiterung zum klassizistischen Schloss.", "content": "13 weitere Jahre lang war die Anlage ungenutzt, ehe 1728 Ludwig XV. erstmals nach Compiègne kam. Wie sein Großvater war er ein leidenschaftlicher Jäger, und weil es ihm dort so ausnehmend gut gefiel, hielt er sich fortan alljährlich für ein bis zwei Sommermonate zur Jagd in Compiègne auf. Ludwigs Frau Maria Leszczyńska teilte die Liebe ihres Mannes für die Anlage, sie war auch ihre bevorzugte Residenz. Die im Kern immer noch mittelalterlichen Gebäude waren aber gänzlich unmodern und unkomfortabel, deshalb beauftragte Ludwig XV. Robert de Cotte im Jahr 1729 mit Entwürfen für einen Neubau. De Cottes Pläne sahen ein Schloss vor, das einen Grundriss in der Form eines Andreaskreuzes besaß und damit Ähnlichkeit zum Schloss Stupinigi in Turin aufwies, doch der Vorschlag wurde niemals realisiert. Stattdessen ließ Ludwig XV. ab 1733 erst einmal einige Renovierungen im Inneren der bestehenden Anlage unter der Führung von Nicholas d’Orbay vornehmen und gab de Cottes Nachfolger als erster Architekt des Königs (), Jacques V. Gabriel, den Auftrag, einen", "section_level": 2}, {"title": "Erste Republik und napoleonische Zeit.", "content": "Ludwig XVI. beabsichtigte, Compiègne zu seiner Hauptresidenz zu machen. Die französischen Kronjuwelen waren bereits in das Schloss gebracht worden, aber der Ausbruch der Französischen Revolution machte dem König einen Strich durch die Rechnung. Im August 1792 wurde ihm die Verfügungsgewalt über das Schloss entzogen und an das Innenministerium übertragen. Die Wirren der Revolutionsjahre überstand die Anlage – im Gegensatz zu vielen anderen Königsresidenzen – vollkommen unbeschadet. Als man 1798 plante, im Schloss das „Fest der Souveränität des Volkes“ () zu feiern, mussten die Organisatoren feststellen, dass der Palast dafür ungeeignet war, weil noch allerorten die Fleur-de-Lys, das Symbol der französischen Monarchie, zu sehen war. 1793 bis 1794 waren Kranke und Verletzte der Nordarmee im Schloss untergebracht, anschließend wurde das Mobiliar in der Zeit vom 20. Mai bis zum 13. September 1795 komplett verkauft. Auch die Kunstwerke sollten entfernt und in den Louvre gebracht werden, doch das", "section_level": 2}, {"title": "Restauration und Julimonarchie.", "content": "Nach seiner Rückkehr aus dem englischen Exil machte Ludwig XVIII. Ende April 1814 auf seinem Weg nach Paris für kurze Zeit Station im Schloss Compiègne. In seinem Gefolge befand sich Ludwigs Nichte Marie Thérèse Charlotte de Bourbon, Herzogin von Angoulême und Tochter Ludwigs XVI., die schon in ihren Kindertagen im Schloss gewohnt hatte. Dort empfing der neue König auch den russischen Zaren Alexander I., ehe er am 2. Mai seinen Weg in die Hauptstadt fortsetzte. Ludwig XVIII. war es auch, der damit begann, die napoleonischen Symbole am architektonischen Dekor des Schlosses entfernen zu lassen, jedoch wurde dies nie vollständig durchgeführt, sodass", "section_level": 2}, {"title": "Erneute Blüte im Zweiten Kaiserreich.", "content": "Zu Beginn der Zweiten Republik wurde Schloss Compiègne 1848 Nationaleigentum, und fortan kümmerte sich ein eingesetzter staatlicher Verwalter darum. Es entstand der Plan, aus dem Schloss ein staatliches Rentnerheim zu machen, doch dieser wurde nie umgesetzt. Der damalige Staatspräsident und spätere Kaiser Charles Louis Napoléon ließ die Gebäude zur Besichtigung freigeben, und so zählten die historischen Appartements im Jahr 1849 schon 2000 Besucher. Ein Jahr nach seinem Staatsstreich weilte der neue Kaiser der Franzosen im Dezember 1852 für einen ersten längeren Aufenthalt in Compiègne. Unter den eingeladenen und mitgereisten Gästen befand sich auch eine junge spanische Gräfin namens Eugénie de Montijo, die Napoléon", "section_level": 2}, {"title": "Die ersten Jahre der Dritten Republik.", "content": "Der Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges und die damit einhergehende Proklamation der Dritten Republik bescherten den Bauplänen Napoleons III. und den ausgelassenen Veranstaltungen in Compiègne ein jähes Ende. Im August wurde ein Lazarett mit insgesamt 300 Betten im Schloss eingerichtet. Es belegte alle größeren Räume der Anlage inklusive \"Saal der Wachen\", \"Ballgalerie\" und \"Natoire-Galerie\", wurde aber nie in Betrieb genommen, denn am 20. September 1870 nahmen 300 preußische Soldaten Compiègne ein und besetzten das Schloss für acht Tage. Bei ihrem Abzug nahmen sie zahlreiche Einrichtungsgegenstände mit, darunter auch 900 Wolldecken. Am 20. November bezogen der preußische General Kurt von Manteuffel und sein Generalstab in der Anlage Quartier und blieben dort bis zum 12. März 1871. Während ihres Aufenthalts bedienten sie sich an den noch im Schloss gelagerten Vorräten, unter anderem tranken sie 12.400 Flaschen Wein. Die preußischen Truppen blieben", "section_level": 2}, {"title": "Das 20. Jahrhundert.", "content": "Während des Ersten Weltkriegs schlug der britische Feldmarschall French ab dem 27. August 1914 mit seinem Stab für drei Tage seine Zelte im Schloss auf, flüchtete dann aber vor anrückenden deutschen Truppen, die Compiègne am 2. September besetzten. Doch auch die deutschen Soldaten blieben nicht lange, denn schon am 12./13. September wurden sie von französischen Dragonern wieder vertrieben. Die französischen Streitkräfte betrieben ab Oktober im Schloss ein Lazarett mit 400 Betten, das dort bis zum 26. März 1917 eingerichtet war. Dann wich dieses dem (GQG), dem Oberkommando der französischen Armee, welches das Schloss im April 1917 bezog und dort bis zum 25. März 1918 blieb, ehe es weiter nach Provins zog. Sowohl unter General Robert Nivelle als auch unter Philippe Pétain diente das einstige Schlafgemach der Königin Marie Antoinette als Arbeitszimmer. Nach dem Weggang des GQG wurde die Schlossanlage als Hauptquartier der 3. französischen Armee unter General Georges Louis Humbert genutzt. Am 1. September 1918 beschädigten Bombentreffer den Schlosskomplex schwer, allerdings kam die wertvolle Inneneinrichtung nicht zu Schaden, denn diese war ab August 1915 nach Bombenangriffen im März des Jahres nach Paris in Sicherheit gebracht worden.", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Das Äußere.", "content": "Der Schlosskomplex besitzt einen grob dreieckigen Grundriss und nimmt eine Fläche von über zwei Hektar ein. Die zahlreichen Gebäudeflügel gruppieren sich um fünf große und zwei kleine Innenhöfe, den \"Ehrenhof\" (), den, den \"Hof der Bäder\" (), den, den \"Kapellenhof\" (), den heute überdachten \"Küchenhof\" () und den \"Orangeriehof\" (), der früher auch genannt wurde. Obwohl mehrheitlich zur Zeit Ludwigs XVI., also im Rokoko, errichtet, zeigt die Architektur die Merkmale des Louis-quinze und damit eine schmucklose Strenge. Alle Gebäudetrakte besitzen drei Stockwerke: ein rustiziertes Erdgeschoss, eine Beletage und ein niedriges Mezzaningeschoss mit flachem Satteldach und Balustrade. Die einzelnen Geschosse sind durch Gesimse voneinander abgesetzt. An der", "section_level": 2}, {"title": "Innenräume.", "content": "Die Innenräume präsentieren sich dem Besucher heute mehrheitlich im Zustand des Ersten und Zweiten Kaiserreichs. Von der Original-Ausstattung aus der Zeit Ludwigs XV. ist praktisch nichts mehr erhalten, denn sein Nachfolger ließ die Einrichtung in der Zeit von 1782 bis 1786 vollständig überarbeiten. Nur einige Paneele der weiß gestrichenen Täfelung haben die Zeit bis heute überdauert, weil sie unter Ludwig XVI. an unwichtige und deshalb wenig frequentierte Stellen versetzt wurden. Zwar rührten Ludwig XVI. und seine Frau Marie Antoinette nicht am einfachen weißen Anstrich der Wände und Wandverkleidungen, um den Räumen einen hellen und frischen Ausdruck zu verleihen, jedoch wurden auf Initiative des damaligen (), Thierry de Ville-d’Avray, einige Vergoldungen vorgenommen, weil ihm die damalige Einrichtung zu schlicht erschien. Die Ausstattung aus jener Zeit ist nur noch im \"Spielsalon der Königin\", dem \"Kartensalon\", dem \"Beratungskabinett\" und dem \"Saal der Wachen\" erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Appartement des Kaisers.", "content": "Das \"Appartement des Kaisers\" (), im Ancien Régime \"Appartement des Königs\" () genannt, ist der zentrale Teil der Wohnflügel. Es ist die einzige Partie, die während der rund 260-jährigen Schlossgeschichte niemals umgewidmet wurde, sondern immer Wohn- und Repräsentationsraum des jeweiligen Souveräns war. Die Raumfolge beginnt mit einem großen Vorzimmer (), das früher einmal genannt wurde. In der vor-napoleonischen Ära diente es als gemeinsames Vorzimmer für die Appartements des Königs und der Königin, weswegen es auch unter der Bezeichnung \"Doppelvorzimmer\" () bekannt war. Der Raum ist mit einem Kamin aus rotem Marmor ausgestattet, der auf das 17. Jahrhundert datiert und somit noch aus der Vorgängeranlage des heutigen Schlosses stammt. Über dem Kamin hängt ein Porträt Ludwigs XVI. im Krönungsornat, eine Kopie des Gemäldes von Antoine-François Callet. An einer der Längsseiten hängt das allegorische Gemälde \"Neptun oder der Triumph der Marine\" von Pierre Mignard, das dieser 1684 für Versailles anfertigte. Dort hing es im Vorzimmer der Königin, ehe es 1739 nach Compiègne kam. Vom Vorzimmer", "section_level": 3}, {"title": "Appartement der Kaiserin.", "content": "Das \"Appartement der Kaiserin\" () schließt sich nördlich dem \"Appartement des Kaisers\" an. Ursprünglich wurde diese Raumfolge durch den Dauphin Louis Ferdinand und seine Frau Maria Josepha von Sachsen genutzt. Nach dem Tod Louis Ferdinands 1765 bezogen dort seine vier Schwestern Quartier, ehe die Zimmer vorübergehend zum Appartement für Königin Marie Antoinette umgewandelt wurden. Unter Napoleon wohnte dort seine Frau Marie-Louise. Ab 1815 durch die Herzogin von Angoulême genutzt, folgte in der Zeit Karls X. dessen verwitwete Schwiegertochter Maria Karolina von Neapel-Sizilien als Bewohnerin, ehe in der Zeit Louis-Philippes wieder die Königin einzog und im Zweiten Kaiserreich schließlich Kaiserin Eugénie das Appartement belegte. Alle Räume – mit Ausnahme des \"Musiksalons\" – wurden in ihrem Zustand des Ersten Kaiserreichs wiederhergestellt. Erster Raum des Appartements ist die sogenannte \"Hirschgalerie\" (), die seit dem Ersten Kaiserreich als Vorzimmer für das \"Appartement der Kaiserin\" dient. Von dort gelangt der Besucher in die \"Galerie der Jagden\" (). Dieser Raum wurde unter Napoleon 1808 als Gemäldegalerie eingerichtet, in der 35 Werke aus dem Louvre ausgestellt wurden. 1832 tauschte König Louis-Philippe diese Gemälde gegen 24 Arbeiten Charles Antoine Coypels, weswegen der Raum zu jener", "section_level": 3}, {"title": "Appartement des Königs von Rom.", "content": "Im \"Ehrenhof\" existiert rechter Hand in der Mitte des Südost-Flügels ein Nebeneingang zu den historischen Appartements. Hinter diesem liegt ein Treppenhaus mit der \"Treppe der Königin\" (). Seit dem Ersten Kaiserreich trägt sie aufgrund einer Apollon-Statue in einer Nische auf dem Treppenabsatz auch den Namen \"Apollontreppe\" (). Sie wurde 1784 nach Entwürfen von Louis Le Dreux de la Châtre fertiggestellt und besitzt ein schmiedeeisernes Geländer, das von dem aus Compiègne stammenden Schmied Raguet angefertigt und zwei Jahre später installiert wurde. Über die Treppe gelangt der Besucher zum ehemaligen \"Appartement der Königin\", das heute \"Appartement des Königs von Rom\" () genannt wird. Zur Zeit Ludwigs XVI. wurde dieser Bereich des Schlosses von seiner Frau Marie Antoinette bewohnt. Napoleon brachte dort im", "section_level": 3}, {"title": "Prinzliches Doppelappartement.", "content": "Von der \"Treppe der Königin\" ist auch das \"Prinzliche Doppelappartement\" () erreichbar. Außerdem besitzt dieses eine Verbindung zum \"Appartement des Königs von Rom\". Der Grund dafür ist darin zu suchen, dass die Räume zur Zeit Marie Antoinettes für deren beiden Kinder, den Dauphin Louis Charles de Bourbon und seine Schwester Marie Thérèse Charlotte, bestimmt waren. Napoleon richtete die Zimmer 1807 neu ein, um dort ein ausländisches Prinzenpaar beherbergen zu können. Seit jener Zeit trägt die Raumfolge ihren heutigen Namen, denn zu ihr gehörten zwei Schlafzimmer. 1808 war ein Teil des Appartements durch die spanische Ex-Königin Maria Luise von Bourbon-Parma belegt. 1810 nutzten Napoleons jüngerer Bruder Jérôme Bonaparte und seine Frau Katharina von Württemberg die Räume, und erneut noch einmal vom 14. November 1813 bis zum 10. Januar 1814, nachdem sie aus ihrem Königreich Westphalen vertrieben worden waren. Ihnen folgten während der Herrschaft Karls X. zuerst der Herzog und die Herzogin von Berry, Charles Ferdinand d’Artois und Maria Karolina von Neapel-Sizilien, dann Marie Thérèse Charlotte de Bourbon, die damit dieselben Zimmer wie in ihrer Kindheit bewohnte. Während der Julimonarchie", "section_level": 3}, {"title": "Sonstige Räume.", "content": "Vom \"Ehrenhof\" betritt der Besucher durch das Hauptportal ein Vestibül, das \"Säulengalerie\" () genannt wird. Die 53,6 × 12 Meter messende Halle nimmt das gesamte Erdgeschoss dieses Flügels ein. Sie wird durch zwei Reihen toskanischer Säulen in drei Schiffe unterteilt und besitzt eine Decke mit einer flachen Tonne. Die schwarzen und weißen Fliesen des Fußbodens sind in einem geometrischen Muster verlegt. Im 18. Jahrhundert war die \"Säulengalerie\" vollkommen leer und schmucklos. Erst während des Ersten Kaiserreichs wurden 1808 die heutigen acht Büsten von römischen Kaisern und Kaiserinnen aufgestellt. Die Beleuchtung erfolgt nicht durch Elektrizität, sondern durch vier große Leuchter mit Öllampen. Das Vestibül führt zu einer zweiläufigen Ehrentreppe, die \"Treppe des Königs\" ( oder ) genannt wird. Sie besitzt ein kunstvoll gefertigtes, schmiedeeisernes Geländer aus dem 18. Jahrhundert, das wie im Fall der \"Treppe der Königin\" nach Entwürfen Louis Le Dreux de la Châtres von dem Schmied Raguet angefertigt wurde. Es ist mit Silber und Gold überzogen. Unter Napoleon wurde das Dekor des Treppenhauses nach Entwürfen von Charles Percier und Pierre-François-Léonard Fontaine verändert und die Decke erhöht. Deren Bemalung stammt aus den Werkstätten Dubois und Redouté. Auf dem Treppenabsatz steht ein gallo-römischer Sarkophag, der früher in der Abteikirche Saint-Corneille als Taufbecken genutzt wurde. Die \"Treppe des Königs\" verbindet das Vestibül im Erdgeschoss mit dem \"Saal der Wachen\" () in der Beletage. Dieser Raum wurde ab 1960 im Zustand der Zeit Ludwigs XVI. restauriert. Im Ersten Kaiserreich trug er den Namen \"Galerie der Minister\" (), weil dort zehn Porträtgemälde französischer Minister aufgehängt waren. Das Gesims des tonnengewölbten Saals ruht auf einem Fries aus Helmen in Form von aufgerissenen Löwenmäulern, zwischen denen sich Fleur-de-Lys befinden. Das Skulpturendekor stammt von Pierre-Nicolas Beauvallet, so auch die Pilaster an den Wänden, deren Kanneluren die Form von Lanzen besitzen. Ebenso fertigte Beauvallet die beiden Reliefs über den Türen, die mythologische Figuren zeigen. Eine der beiden Türen im \"Saal der Wachen\" führt nach Durchqueren eines Vorraums zur Schlosskapelle. Sie ist ein Nachfolgebau der an gleicher Stelle durch Karl V. errichteten Kapelle. Gemessen an der Größe der gesamten Schlossanlage ist dieser Kirchenbau vergleichsweise klein. Eine größere Kapelle wurde zwar im 18. Jahrhundert durch Ange-Jacques Gabriel geplant, aber niemals verwirklicht. Während des Ersten Kaiserreichs wurde die Ausstattung nach Entwürfen von Louis Martin Berthault durch Ambroise Joseph Thélène überarbeitet. Die Mehrheit ihrer heutigen Ausstattung erhielt die Kapelle während der Julimonarchie, als König Louis-Philippe anlässlich der Hochzeit seiner Tochter Louise an den Längsseiten Emporen mit vergoldetem Mobiliar installieren und neue Glasfenster einsetzen ließ. Diese stammen aus der", "section_level": 3}, {"title": "Schlosspark und -garten.", "content": "Schon für das 16. Jahrhundert ist in Compiègne ein unter Karl IX. angelegter Schlossgarten überliefert. Ludwig XIV. ließ 1684 – als eine der wenigen von ihm an der Anlage vorgenommenen Veränderungen – in einem der Schlosshöfe einen kleinen Barockgarten, den, anlegen, der aber späteren Umbauten zum Opfer fiel. Die Grunddisposition des heutigen Schlossgartens, der \"Kleiner Park\" () genannt wird und östlich des Schlosskomplexes liegt, geht jedoch auf einen Entwurf Ange-Jacques Gabriels aus der Mitte des 18. Jahrhunderts zurück, der von den Gartenanlagen in Marly inspiriert war. Wegen finanzieller Schwierigkeiten wurde der Plan nie vollständig umgesetzt, und der Garten war bei Ausbruch der Französischen Revolution auch noch nicht beendet. Gabriels Pläne sahen ein 700 × 280 Meter großes", "section_level": 2}, {"title": "Museen.", "content": "Das Schloss kann auf eine lange Tradition als Museum zurückblicken. Schon 1874 wurde dort ein Museum zur Khmer-Kultur eingerichtet. Es folgte ein archäologisches Museum im \"Saal der Wachen\", in dem Funde aus den durch Napoleon III. initiierten Grabungen rund um Compiègne zu sehen waren. Außerdem befanden sich zeitweilig zwei Galerien im Schloss. All diese Institutionen wurden wieder geschlossen oder zogen um. Heute befinden sich drei neue Museen in dem Gebäudekomplex. Im Erdgeschoss des \"Marschallsflügels\" öffnete 1953 ein Interieurmuseum seine Pforten, welches das Zweite französische Kaiserreich zum Thema hat. Die Ausstellung war lange Jahre vorbereitet worden, schon seit 1942 war man damit beschäftigt. Die schlosseigenen Exponate wurden durch eine Sammlung aus Malmaison und eine Kollektion Louis Napoléon Bonapartes ergänzt und vergrößert. So widmet sich die Ausstellung hauptsächlich drei Themen rund um diese Zeit: zum ersten Kaiser Napoleon III. und seiner Familie, zum zweiten dem Hofleben im Zweiten Kaiserreich und zum dritten der Kunst und Kultur unter Napoleon III. Zu den Exponaten gehören zahlreiche Gemälde, darunter Franz Xaver Winterhalters \"Die Kaiserin Eugénie umgeben von ihren Hofdamen\". Weitere in der Ausstellung vertretende Maler sind Édouard Dubufe, Paul Baudry, Eugène Giraud, Joseph Meissonnier und Honoré Daumier. Des Weiteren sind die Skizzen Thomas Coutures zu seinem Monumentalgemälde, das die Taufe des kaiserlichen Prinzen darstellt, zu sehen. Neben Gemälden werden auch zahlreiche Skulpturen gezeigt. Zu den wichtigsten darunter zählen die unvollendete Marmorbüste Napoleons III. von dem Bildhauer Jean-Baptiste Carpeaux sowie dessen Bronzestatue \"Der kaiserliche Prinz und sein Hund Nero\". Außerdem zeigt die Ausstellung Möbel, Tapeten und Vorhänge sowie weitere Kunstobjekte aus jener Epoche. Ein Raum der insgesamt 15 ist vollständig Prinzessin Mathilde, der Cousine Napoleons III., gewidmet. In fünf Räumen mit Vitrinen befindet sich eine Ausstellung zur ehemaligen Kaiserin Eugénie de Montijo. Die Exponate stammen vornehmlich aus der Sammlung des Ehepaars Ferrand, das sie 1951 der Stadt vermachte. Darunter befinden sich viele Stücke aus dem Besitz der Kaiserin aus der Zeit ihres englischen Exils, aber auch Andenken an ihren in Afrika gefallenen Sohn. Auf Initiative des Touring Club de France wurde 1927 auf zwei Etagen im einstigen \"Küchenflügel\", im \"Küchenhof\" sowie in den beiden ihn nördlich und südlich begrenzenden Gebäudeflügeln ein Museum zu jeglicher Art von Fortbewegungsmitteln und ihrer Entwicklung eröffnet. Zu den Exponaten zählen zahlreiche Zweiräder wie zum Beispiel eine Draisine von 1817 sowie ein Veloziped von Pierre Michaux aus dem Jahr 1861. Im überdachten \"Küchenhof\" ist eine große Sammlung an Kutschen (Berlinen, Coupés, Kaleschen) zu sehen, die vor allem Geschenke adliger Familien, zum Beispiel der Cossé-Brissacs, der La Rochefoucaulds und des Hauses Orléans-Braganza, an das Museum waren oder aus der Kutschensammlung des stammten. Dem Besucher werden unter anderem die Reisekutsche des spanischen Königs aus der Zeit um 1740 und eine Berline präsentiert, die der französische Präsident Félix Faure für den Empfang der Zaren 1896 bauen ließ. Ein weiterer Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit dem Automobil und seiner Geschichte. Zu sehen sind unter anderem die \"Mancelle\" von Amédée Bollée aus dem Jahr 1878, ein Exemplar des ersten französischen Automobils mit Daimler-Vier-Takt-Motor, dem legendären P2D von Panhard & Levassor von Juni 1891, und das \"La Jamais Contente\" von Camille Jenatzy, ein über 100 km/h schneller Elektro-Rekordwagen aus dem Jahr 1899. Weitere Besonderheiten der Sammlung sind ein Halbkettenfahrzeug der Firma Citroën, das bei einer Afrika-Expedition im Jahr 1927 zum Einsatz kam, und ein Wagen der Firma Delahaye, welcher der Herzogin von Uzès, Marie-Thérèse d’Albert de Luynes, gehörte. Sie war 1898 die erste Frau in Frankreich, die selbst ein Auto steuerte. Mit seinen über 130 verschiedenen Fortbewegungsmitteln aus dem 18. und 19. Jahrhundert und den rund 30 Automobilen zählt das Museum zu den fünf wichtigsten Sammlungen dieser Art in Europa.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schloss Compiègne ( oder auch ) ist eine klassizistische Schlossanlage in der französischen Stadt Compiègne im Département Oise in Nordfrankreich. Die weitläufige Anlage war nach Versailles und Fontainebleau die wichtigste Herrscherresidenz Frankreichs, in der sich die französischen Könige traditionell einige Tage auf dem Weg von und zu ihrer Krönung in Reims aufhielten. Der Schlosskomplex wurde am 24. Oktober 1994 als Monument historique unter Denkmalschutz gestellt. ", "tgt_summary": null, "id": 1233990} {"src_title": "Robert Carney", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Infolge der Marienerscheinung von Lourdes im Jahre 1858 kam es zu einem anhaltenden Strom von Pilgern, die den Wallfahrtsort besuchten. Dies brachte den Ingenieur Alphonse Chambrelent auf die Idee, dem Stadtrat von Lourdes den Bau einer Seilbahn auf den Gipfel des Pic du Jer vorzuschlagen, um damit den religiös motivierten Tourismus um eine Art Naturtourismus zu erweitern und dazu die lokale Bergwelt zu nutzen. Nachdem eine Konzession mit einer Laufzeit von 75 Jahren eingeholt und die Compagnie du Funiculaire du Pic ins Leben gerufen wurde, begannen im August 1898 die Bauarbeiten unter der Leitung des Ingenieurs Pierre Médebielle. Die Bauzeit betrug nur zirka acht Monate und man verwendete die modernste Technik der Zeit. Zum Materialtransport verwendete man eine Materialseilbahn mit einer Kapazität von zirka 50 Tonnen Gestein, Sand und Holz pro Tag. Zur Sprengung von Einschnitten und Galerien wurde das Doppelte der normalen Menge an Dynamit verwendet. Die Arbeiten verliefen ohne größere Zwischenfälle und wurden im Dezember 1899 abgeschlossen. Nach einer kurzen Testphase wurde die Seilbahn am 16. Juni 1900 eröffnet. Sie war damit nach der Funiculaire du Capucin die zweite Seilbahn in Frankreich, die für rein touristische Zwecke errichtet wurde. Bis 1953 beförderte die Seilbahn bereits 5 Millionen Besucher. Obwohl die Anlage ganzjährig betrieben wurde, war der Andrang mit bis zu 3000 Personen pro Tag in der Sommermonaten am größten. Im Jahr 1954 wurden zum ersten Mal Umbaumaßnahmen nötig, vor allem in Hinblick auf den erwarteten Ansturm zum hundertjährigen Jubiläum der Marienerscheinung. Dabei wurden die Antriebsmotoren der Seilwinden erneuert und die hölzernen Aufbauten der beiden Wagen durch neue in Ganzmetallbauweise ersetzt. Die Arbeiten wurden 1975 abgeschlossen. Die infolge des Zweiten Weltkriegs verlängerte Konzession der Gründergesellschaft lief 1986 aus und die Seilbahn ging in das Eigentum der Stadt Lourdes über. Am 25. Januar 1996 wurde die Bahn an eine neue Betreibergesellschaft, die Société Pyrénéenne de Gestion, kurz Sopygest, übergeben. Zwischen 1995 und 1997 wurde die Anlage komplett überholt, ebenso im Jahr 2004. Am 16. Oktober 2007 wurde die Betreibergesellschaft liquidiert und die Seilbahn ging erneut an die Stadt Lourdes. Die Anlage ist vom März bis November in Betrieb und transportiert jährlich zirka 700.000 Personen.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Der talseitige Zugang zur Seilbahn befindet sich am Stadtrand von Lourdes, an der Straße nach Cauterets. In der Nähe der Anlage befand sich bis 1930 ein Halt der Straßenbahn Lourdes und bis 1975 ein Haltepunkt der inzwischen stillgelegten Nebenbahn Lourdes-Pierrefitte-Nestalas. Der Zugang zum Gleis besteht aus einem schmiedeeisernen Tor aus der Bauzeit und einem großen Parkplatz für Autos, Reisebusse und Linienbusse, die die Seilbahn mit dem Stadtzentrum verbinden.", "section_level": 2}, {"title": "Talstation.", "content": "Die Talstation befindet sich in einer Höhe von 415 Metern und besteht aus insgesamt drei Gebäuden, allesamt aus Stein und mit Satteldächern. Die beiden kleineren beherbergen den Stationsvorsteher und ein Kraftwerk, während sich im größeren die eigentliche Station befinden. Im Inneren des Stationsgebäudes mit der Einrichtung vom Anfang des 20. Jahrhunderts befinden sich der Ticketschalter und mehrere Geschäfte. An einer der Innenwände befindet sich ein Wandgemälde der Höhle im Berg, die auch besichtigt werden kann. Der Wartesaal mit dem Einstieg wird von vier großen Fenstern erhellt.", "section_level": 2}, {"title": "Bergstation.", "content": "Die Bergstation befindet sich auf 889 Metern und besteht aus zwei Gebäuden. Im ersten befinden sich der Einstieg und der Wartesaal... Im zweiten, quer zur Bahn stehenden Gebäude befinden sich neben dem Maschinenraum auch Geschäfte. Die Strecke hat eine Länge von 1110 Metern und überwindet in 15 Minuten einen Höhenunterschied von 473 Metern. Das Gleis verläuft einspurig mit einer Ausweiche auf halber Strecke, hat eine Spurweite von einem Meter, eine Länge von zwölf Metern und ein Gewicht von 22 Kilogramm. Die Traktion erfolgte schon immer elektrisch. Ursprünglich wurde sie vom Kraftwerk in Lugagnan gespeist, seit 1935 von dem in Latour.", "section_level": 2}, {"title": "Technisches.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Antrieb.", "content": "Die beiden Kabinen sind im Betrieb fest mit einem 32 Millimeter starken Drahtseil verbunden, das in der oberen Station mittels Seilscheibe umgelenkt wird. Es wurde das zuletzt 2007 erneuert. Die Leergewichte beider Kabinen heben sich in etwa auf. Der Elektromotor mit einer Leistung von 136 Kilowatt (185 PS) ist für den Fall bemessen, dass eine Kabine voll besetzt nach oben befördert und die andere leer herabgelassen werden muss. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt elf Kilometer in der Stunde.", "section_level": 2}, {"title": "Wagen.", "content": "Ursprünglich hatte die Bahn hölzerne Wagen, die maximal 50 Passagiere fassen konnten. Die aktuell verwendeten Wagen wurden 1954 von der Firma Soulé gebaut und zuletzt 1996 technisch überholt. Sie haben ein Gewicht von fünf Tonnen und sind jeweils in fünf Abteile mit Türen auf beiden Seiten unterteilt. Jedes Abteil kann acht sitzende und acht stehende Fahrgäste aufnehmen, insgesamt also 80 Personen pro Wagen. Der zugehörige Führerstand befindet sich innerhalb des Passagierraums.", "section_level": 2}, {"title": "Streckenverlauf.", "content": "Die Fahrt beginnt im Tal mit einem 27-prozentigen Anstieg, überwindet eine kurze Metallbrücke und fährt nach einer Kurve in ein Waldstück. Es folgt ein gerader, in den Berg eingeschnittener Abschnitt auf dem sich die Steigung auf 39 Prozent erhöht und ein erster, 75 Meter langer Tunnel mit einer Steigung von 43 Prozent. Als nächstes erreicht der Zug ein 188 Meter langes Viadukt, das vollständig aus Granit gebaut wurde und neun Bögen mit einem Radius von acht Metern und zwei kleinere mit einem Radius von zweieinhalb Metern überspannt. Das Viadukt, auf dem es ursprünglich eine Haltestelle mit einem kleinen Imbiss gab, hat eine Neigung von 48 Prozent und trägt die Ausweiche. Nach dem Viadukt steigt die Neigung konstant an, bis sie 56 Prozent erreicht. Danach fährt die Seilbahn noch 400 Meter geradeaus durch einen 10 Meter tiefen Einschnitt, durchfährt einen 65 Meter langen Tunnel und erreicht nach einem 40 Meter kurzen Viadukt die Bergstation.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Funiculaire du Pic du Jer ist eine Standseilbahn, die von der Stadt Lourdes auf den Pic du Jer in 889 Metern Höhe führt.", "tgt_summary": null, "id": 94839} {"src_title": "UWI Blackbirds", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Pharmakologie.", "content": "Colestilan ist ein polymerbasiertes Anionen-Austauscherharz, das vom Körper nicht resorbiert werden kann. Aufgrund seiner positiven Ladung bindet es im Magen-Darm-Trakt die aus Nahrung freigesetzten Phosphat-Anionen und wird dann ausgeschieden. Colestilan ist dabei in der Lage, Phosphat in einem weiten pH-Bereich zwischen 3 und 11 zu binden. Darüber hinaus werden auch andere Anionen wie z. B. Gallensäuren an Colestilan gebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Darreichungsform.", "content": "Colestilan ist in einer Dosierung von einem Gramm als Filmtablette sowie als Granulat in Sachets mit 2 bzw. 3 Gramm Inhalt erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsgebiete.", "content": "Colestilan ist in der EU seit April 2013 zur Behandlung von Hyperphosphatämie bei erwachsenen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD Stadium 5D) zugelassen, die eine Hämo- oder Peritonealdialyse erhalten. In Japan ist Colestilan seit 1999 zur Behandlung der Hypercholesterolämie zugelassen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirksamkeit.", "content": "Die phosphatbindende Wirksamkeit und Sicherheit von Colestilan wurde in 21 klinischen Studien der Phase I-III getestet, darunter Studien mit über 1400 Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz und Hyperphosphatämie. Dabei zeigte sich, dass der Wirkstoff den Serum-Phosphatspiegel und das Kalzium-Phosphat-Ionenprodukt signifikant reduzieren kann. In den Studien zeigten sich darüber hinaus zusätzliche Effekte auf andere Stoffwechselparameter. So senkte Colestilan ab einer Dosierung von 6 g pro Tag den LDL-Cholesterin-Spiegel signifikant, ohne dabei das HDL-Cholesterin zu beeinflussen. Auch die Harnsäurewerte verringerten sich gegenüber einem Placebo. Colestilan hat zudem offenbar einen günstigen Einfluss auf zu hohe HbA1c-Werte: Während es bei Patienten mit einem HbA1c über 7,0 % zu einer Reduktion um bis 0,9 % führte, bewirkte es bei Nicht-Diabetikern mit einem normalen Wert unter 6,0 % keine Senkung. Die Kassenärztlichen Bundesvereinigung sieht keinen belegten Zusatznutzen bei der Behandlung der Hyperphosphatämie bei Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung gegenüber Sevelamer oder Lanthancarbonat. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat in der gesetzlich vorgeschriebenen Nutzenbewertung nach Marktzutritt in Deutschland festgestellt, dass ein Zusatznutzen nicht belegt sei.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Die Nebenwirkungen von Colestilan sind dosisabhängig und meist mild bis moderat ausgeprägt. Häufigste Nebenwirkungen, die bei bis zu 10 % aller Patienten auftreten sind Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen.", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Nutzenbewertung.", "content": "In Deutschland müssen seit 2011 neu zugelassene Medikamente mit neuen Wirkstoffen gemäß SGB V einer „frühen Nutzenbewertung“ durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) unterzogen werden, wenn der pharmazeutische Hersteller einen höheren Verkaufspreis als nur den Festbetrag erzielen möchte. Nur wenn ein Zusatznutzen besteht, kann der Arzneimittelhersteller mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen einen Preis aushandeln. Die Dossierbewertungen, auf deren Basis der G-BA seine Beschlüsse fasst, erstellt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). In der 2013 erfolgten frühen Nutzenbewertung wurde Colestilan zur Behandlung der Hyperphosphatämie bei Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung im Stadium 5, die sich einer Hämodialyse oder Peritonealdialyse unterziehen, verglichen mit kalziumhaltigen Phosphatbindern oder Sevelamer oder Lanthankarbonat. Gemäß G-BA-Beschluss ist ein Zusatznutzen gegenüber dieser zweckmäßigen Vergleichstherapie nicht belegt.", "section_level": 1}, {"title": "Handelsnamen.", "content": "Colestilan wird von Mitsubishi Tanabe Pharma hergestellt. BindRen (D, A, CH), Cholebine (JP)", "section_level": 1}], "src_summary": "Colestilan ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Phosphatbinder, der bei Dialysepatienten zur Senkung zu hoher Phosphatspiegel im Blut (Hyperphosphatämie) eingesetzt wird, dem größten Risikofaktor für Sterblichkeit bei chronischer Nierenerkrankung. ", "tgt_summary": null, "id": 607726} {"src_title": "El Gringo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Text und Musik.", "content": "Der dunkle vierstimmige Anfangssatz (\"Langsam und ausdrucksvoll\") in d-Moll umkreist die Frage menschlichen Leidens. Brahms, der mit der madrigalischen Deutung von Texten vertraut war, griff mit dem Buch Hiob auf einen zentralen Weisheitstext der Bibel zurück, aus dessen dritten Kapitel er eine längere Passage vertonte. Prosodisch folgte er den Worten und passte die Intervalle, Dissonanzen und rhythmischen Feinheiten dem Gehalt der religiösen Aussagen an. Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen, und das Leben den betrübten Herzen, die des Todes warten und kommt nicht, und grüben ihn wohl aus dem Verborgenen, die sich fast freuen und sind fröhlich, daß sie das Grab bekommen, und dem Manne, deß Weg verborgen ist, und Gott vor ihm denselben bedecket? Der Satz beginnt und endet mit der Warum-Frage der Theodizee. Gleich zu Beginn wird das Warum aus dem Klagelied mit markanten Akkorden ausgerufen, ohne dass der Hörer zunächst erfährt, wonach gefragt wird. Während die erste Frage (forte) von D-Dur ins schwebende g-Moll führt, leitet die zweite, dynamisch zurückgenommen, von A-Dur nach d-Moll. Auf die zweite Silbe schließt sich der zentrale Satz unmittelbar an: „Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen, und das Leben den betrübten Herzen.“ Die Spannung der Fragen wird im Wort „Licht“ in Takt 5 nur scheinbar gelöst, da ihm eine verminderte Quinte unterliegt. Die Dissonanzen geben dem Gewebe eine Stimmung der Unsicherheit, die sich ab Takt 7 in dem metrisch variablen Kontrapunkt „und das Leben den betrübten Herzen“ fortsetzt und sich harmonisch von der Ausgangstonart d-Moll bis fis-Moll entwickelt. Die übersichtliche Gliederung sowie die Polyphonie der Komposition erinnern an einen neobarocken Chorsatz. Die nach den zwei Fragen folgenden ersten 17 Takte bilden einen Kanon, in dessen Verlauf die einzelnen Stimmen Sopran, Alt, Tenor und Bass jeweils auf der Dominante der vorherigen einsetzen, woraus sich die Folge d – a – e – h – fis mit einer kontrapunktischen Konsequenz ergibt, die sich auch in den Vokalwerken Bachs nur selten findet. Es folgen zwei weitere „Warum-Fragen“ (Takte 25, 27), die dritte Wiederholung reißt die Frage nicht mehr ungeduldig an, sondern wird gleichsam erstaunt über drei Taktschläge gehalten. Nun lockert sich die Struktur, der Satz verliert seine polyphone Strenge und barockisierende Tendenz. Es folgt eine nahezu homophone, breit strömende und romantisch anmutende Musik. Wird im ersten Teil nach dem Sinn des Leidens und Sterbens gefragt, der letztlich offenbleibt, deuten sich in den folgenden drei Abschnitten aus den \"Klageliedern Jeremias\", dem \"Brief des Jakobus\" und Martin Luthers Choral \"Mit Fried und Freud ich fahr dahin\" zwar andere Perspektiven an; die Grundfragen werden indes nicht beantwortet. Lasset uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel. Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben. Die Geduld Hiob habt ihr gehöret, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen; denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer. Mit Fried und Freud ich fahr dahin, in Gottes Willen, Getrost ist mir mein Herz und Sinn, sanft und stille. Wie Gott mir verheißen hat: der Tod ist mir Schlaf worden. In den Mittelsätzen (\"Wenig bewegter\", \"Langsam und sanft\") erhöhte Brahms die Stimmen auf sechs und gestaltete das Melos überwiegend diatonisch und die Faktur spannungsärmer. Er orientierte sich hier nicht am Kontrapunkt Bachs, sondern an altklassischer Vokalpholyphonie. Luthers Choral hatte Bach in seiner Kantate Mit Fried und Freud ich fahr dahin, BWV 125 verwendet. Wie der erste Teil ist der Schlusschoral an der für Bach typischen Vierstimmigkeit ausgerichtet und harmonisch durch den dorischen Modus geprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund und Besonderheiten.", "content": "Auch im letzten Abschnitt stellt Brahms den Hörer vor die Grundfrage der Theodizee. Mag der Tod vom Elend der Welt erlösen, wird ein eschatologischer Ausweg mit den zeitgenössischen kompositorischen Mitteln letztlich nicht mehr zu formulieren sein. Christologische Bezüge fehlen in dem langsam und leise ausklingenden Choral ebenso wie versöhnende Hinweise auf Transzendenz. Urs Fässler bezeichnet das Werk als „kleines deutsches Requiem“. Für ihn lässt Brahms die Frage nach dem Sinn des Leidens und Sterbens in diesem Werk musikalisch offen, was für eine Motette auffällig sei. Zwar habe auch Bach diesen Bereich aufgegriffen, etwa in der Motette für acht Singstimmen \"Komm, Jesu, komm\" (BWV 229) oder in der frühen Kantate \"Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit\" („Actus tragicus“) – „Herr lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen“, ein Werk, das Brahms studiert hatte und in Wien aufführen konnte. Aus der barocken Glaubensgewissheit der Erlösung habe Bach die Fragen zwar eindringlich aufgeworfen, sei aber stets im Rhetorischen geblieben und nicht zum existentiellen Zweifel vorgedrungen. Für Brahms hingegen bleibe dem Menschen lediglich die Hoffnung auf ein „Mysterium“, das sich nicht rational erschließen, sondern nur demütig finden lasse, eine Haltung, die sich im zweiten Teil seiner Motette in den Worten des Neuen Testaments widerspiegele: „Lasset uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel“ oder „Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben“. Auch mit diesen Worten ist die Motette innerlich mit der zentralen Aussage des Trostes aus dem Deutschen Requiem verbunden: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ () Philipp Spitta zögerte zunächst, die Widmung zu akzeptieren. Vermutlich verband er die Überlieferung des finalen Choralsatzes mit der Erneuerung der protestantischen Liturgie, eine Haltung, die ihn von Brahms unterschied. Da der Komponist auch dem Bach-Enthusiasmus des Musikwissenschaftlers nicht folgen wollte, überdachte er seine Widmung später. Schon zu Lebzeiten wurde der religiöse Hintergrund des Komponisten thematisiert. So bewertete Heinrich von Herzogenberg sein Œuvre als Zeugnis eines „kern-protestantischen und tiefreligiösen Mannes“. Während der Vorbereitungen zur Uraufführung des Deutschen Requiems bemerkte Carl Martin Reinthaler in einem Briefwechsel mit Brahms, dass in der Textzusammenstellung der Hinweis auf Christus fehle. Brahms ging nicht näher darauf ein und antwortete lediglich, er habe auf diese Verweise „mit allem Wissen und Willen“ verzichtet. Da die geistlichen Werke des Komponisten auf eine liturgische Bindung verzichten und nicht im kirchlichen Auftrag komponiert wurden, wohnt ihnen die Querständigkeit autonomer Kunst inne, die im 19. Jahrhundert im Zuge der Säkularisierung zunehmend an Bedeutung gewann. Brahms war durch Robert Schumanns überschwänglichen Artikel \"Neue Bahnen\", der am 25. Oktober 1853 in der Neuen Zeitschrift für Musik veröffentlicht worden war, bereits sehr früh mit einer gleichsam kunstreligiösen Erwartungshaltung konfrontiert und in die Rolle des musikalischen Messias gedrängt worden. Er selbst widersetzte sich der religiösen Erhöhung der Kunst und verwendete in diesem Zusammenhang etwa gegenüber Clara Schumann den Begriff \"Menschenwerk\". Im Spannungsfeld zwischen Liberalismus und politischem Katholizismus, in Wien etwa durch den Antisemiten Albert Wiesinger vertreten, wurde er dem liberalen Lager zugerechnet. Brahms selbst räumte ein, den inneren „Theologen... nicht los werden“ zu können, charakterisierte seine Textauswahl auf der anderen Seite indes als ketzerisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen? (op. 74, Nr. 1) ist eine Motette für gemischten Chor \"a cappella\" von Johannes Brahms, die er im Juni 1878 komponierte und 1879 veröffentlichte. Er widmete sie dem Musikwissenschaftler Philipp Spitta und bezeichnete sie gegenüber Vinzenz Lachner als „kleine Abhandlung über das große ‚Warum‘“. ", "tgt_summary": null, "id": 466279} {"src_title": "Zhao Xintong", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Obwohl Texas keinen starken Markt für den Öffentlichen Verkehr hat, gibt es einige günstige Faktoren für den Zug: Houston und Dallas gehören zu den am schnellsten wachsenden Städten in den Vereinigten Staaten, der Luftraum über Texas ist bereits sehr ausgelastet und die Grundstückspreise sind relativ günstig. In den ersten Präsentationen von 2014 war geplant, dass das Projekt 2021 eröffnet werden könnte. Die private Projektgesellschaft hat eine Umweltverträglichkeitsstudie in Auftrag gegeben. In dessen Verlauf wurden die ursprünglichen neun Trassen auf zwei mögliche Varianten reduziert. Die „“ legt die Trasse weitgehend parallel zu einer existierenden Trasse von Hochspannungsmasten, in deren Nähe schon jetzt wenig Besiedlung zu finden ist. Die „“ übernimmt eine Trasse der Eisenbahngesellschaft BNSF und baut diese aus. Beide Strecken liegen eng beieinander im gleichen Korridor wie die Interstate 45. Derzeit wird die „Utility Route“ favorisiert, und seit April 2015 gibt es in den Ortschaften entlang der Strecke Informationsveranstaltungen. In Houston wird statt der Trasse entlang der Strommasten vom Bürgermeister eine Trassierung entlang des innerstädtisch breit ausgebauten Interstate 10-Korridors bevorzugt. Die Umweltverträglichkeitsstudie wurde bei der Eisenbahnbehörde zur Prüfung eingereicht, und wird dort voraussichtlich Ende 2015 zur öffentlichen Kommentierung ausgelegt. Während die Politik in den Ballungsräumen von Houston und Dallas-Fort-Worth das Projekt befürwortet, sind vor allem die ländlichen Kreise dazwischen dagegen. Diese befürchten das Zerschneiden einer ansonsten traditionellen Landschaft mit der typisch texanischen Rinderzucht. Die Projektgesellschaft plant daher, von den 240 Meilen über 100 Meilen aufzuständern. Es werden keine genauen Kosten genannt, die geographischen Gegebenheiten erlauben jedoch eine natürlich flache Streckenführung. Der japanische Betreiber JR Central hat 10 Milliarden US-Dollar für die Finanzierung schon zugesagt. An einigen Stellen werden 16 Milliarden US-Dollar für das Projekt angegeben. Allerdings wird derzeit noch über Enteignungsrechte debattiert, denn tatsächlich möchte man den vollständigen Landerwerb sogar vermeiden, und nur Oberflächenrechte (praktisch ständige Wegerechte gegen Kompensation) einfordern. Das ist eine Variante der „“-Rechte, sodass etwa die schon existierenden Strommasten die möglichen Rechte der Eigner an Bodenschätzen wie etwa Erdöl nicht angreifen.", "section_level": 1}, {"title": "Errichtung.", "content": "Die Regierung unter Präsident Trump hat schon zu Beginn der Amtszeit im Januar 2017 das Projekt unterstützt, und es in die Liste der bevorzugten Infrastrukturprojekte aufgenommen. Im Juni 2017 wurde dann der Baubeginn für 2018 gemeldet. Im August 2018 Zeitpunkt wurde die Fluor Corporation als Planungsgesellschaft berufen, die den Bau leiten wird. Im September 2018 erhielt die Firma einen Kreditrahmen von 300 Millionen Dollar für die Erstellung der Bauplanungen. Im Oktober 2018 beauftragte diese dann Salini Impregilo als Bauunternehmen zur Erstellung der Trasse bis zum Rohbau (Brücken, Dämme, Entwässerung). Die Firma gab an, schon 2019 beginnen zu können, was eine Fertigstellung bis 2024 ermöglicht. Im November 2018 wurde allerdings bekannt, dass die Aufsichtsbehörde den Termin für den Bescheid im März 2020 listet. Sofern der NEPA Prozess nicht beschleunigt werden kann, würden dann die Bauarbeiten tatsächlich starten und könnten 5 bis 6 Jahre dauern. Im Konzept von 2017 ist vorgesehen, den Bahnhof in Dallas auf einer Brache im Stadtteil Cedars zu errichten, der sich südlich angrenzend zur Innenstadt (Downtown) von Dallas befindet. Die Stadt Houston hat in einer Übereinkunft zur Zusammenarbeit notiert, dass sie den neuen Bahnhof an das Nahverkehrsnetz anschließen wird, und sieht diesen im Bereich südlich der U.S. 290, westlich vom Loop 610 und nördlich der Interstate 10, und damit ebenfalls in der Nähe der Innenstadt. Der Bau der Zwischenstation im Brazos Valley ist ebenfalls noch nicht geklärt. Ebenso ist unklar, ob es einen direkten Übergang zum Dallas-Fort Worth Core Express Service gibt, einem staatlichen Plan eines Hochgeschwindigkeitszuges zwischen Dallas und Fort Worth. Vorgesehene Bauflächen der Bahnhöfe:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Texas Central High-Speed Railway, abgekürzt TCR, oder auch The Bullet Train, ist ein privates Hochgeschwindigkeitsbahnprojekt, um die etwa 390 km (240 Meilen) lange Strecke zwischen Houston und Dallas zu überwinden. Der Zug soll auf der Shinkansen basieren und wäre, nachdem Central Japan Railway sich schon lange um den amerikanischen Markt bemüht, der erste Export der Shinkansen in die Vereinigten Staaten. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei 330 km/h (205 M/h) liegen und die Strecke so in weniger als 90 Minuten absolviert werden. Um die Landschaft nicht unnötig zu zerschneiden, wird fast die Hälfte der Strecke aufgeständert. In Houston und Dallas sind Flächen in der Nähe der Innenstadt für die Bahnhöfe vorgesehen, die eine Anbindung an deren Nahverkehr erlauben.", "tgt_summary": null, "id": 742447} {"src_title": "Joe Holmes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Burhanpur liegt am Fluss Tapti etwa 340 km (Fahrtstrecke) südwestlich der Millionenstadt Bhopal in einer Höhe von ca. 250 m ü. d. M. Die Stadt Aurangabad (Maharashtra) ist weitere 225 km in südwestlicher Richtung entfernt. Für indische Verhältnisse ist das Klima eher gemäßigt; Regen (ca. 810 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich in den sommerlichen Monsunmonaten.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Offizielle Bevölkerungsstatistiken werden erst seit 1991 geführt und veröffentlicht. Die Bevölkerung von Burhanpur besteht hauptsächlich aus Moslems (ca. 50,5 %) und Hindus (ca. 45,5 %); die restlichen 4 % entfallen auf Jains, Sikhs, Christen und Buddhisten. Wie bei Volkszählungen in Indien üblich übersteigt der männliche Bevölkerungsteil den weiblichen um etwa 5 %. Man spricht zumeist Hindi.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Traditionell bildet die Landwirtschaft in den Dörfern der Umgebung noch immer die Grundlage allen Wirtschaftens, wobei der Anbau von Baumwolle und deren Weiterverarbeitung zu Stoffen und Textilien eine wichtige Rolle im gesamten Distrikt spielen. Ende des 20. Jahrhunderts entstand eine Fabrik zur Herstellung von Röhren.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bei Ausgrabungen im Fortbereich (\"Shahi Qila\") und in der etwa 20 km nördlich gelegenen Festung Asirgarh wurden Funde aus vorchristlicher Zeit gemacht. Als Gründungsjahr der Stadt gilt jedoch das Jahr 1380, als ein Sultan der über das Sultanat Khandesh (heute in etwa flächengleich mit dem Distrikt Khandesh im Nordwesten Maharashtras) regierenden Faruqi-Dynastie die günstige Lage über einer Biegung des Flusses Tapti entdeckte und den Platz zur Hauptstadt des Sultanats erhob. Der Ort wurde nach dem muslimischen Sufi-Heiligen \"Burhan-ud-Din\" benannt. Im 15. Jahrhundert stattete der Sultan \"Miran Adil Khan II.\" (reg. 1457–1501) den Ort mit einer Fülle von Bauten aus. Burhanpur wurde ein wichtiger Handelsplatz und Standort für Textilfabrikation. Raja Ali Khan (reg. 1576–1596) unterwarf sich ein Jahr nach seinem Regierungsantritt nominell der Vormacht der Moguln, die die Stadt als strategischen Platz für die weitere Unterwerfung des Dekkan nutzen wollten. Sein Sohn Bahadur Khan (reg. 1596–1600) erkannte jedoch den Mogulherrscher Akbar I. nicht als seinen Lehnsherrn an, woraufhin dieser eine Armee entsandte und die Stadt am 8. April 1600 ohne Blutvergießen einnehmen konnte. Im Jahr 1601 annektierte Akbar das Sultanat offiziell und machte seinen Sohn Parviz zu dessen Gouverneur (\"subahdar\"). Auch die späteren Mogul-Herrscher, allen voran Shah Jahan, der von seinem Vater Jahangir zum Gouverneur des Dekkan ernannt worden war, weilten oft in der Stadt, in der Mumtaz Mahal, die Lieblingsfrau Shah Jahans, im Jahr 1631 bei der Geburt ihres 14. Kindes verstarb. Aurangzebs Söhne Muhammad Azam Shah und Alam Shah, der spätere Großmogul Bahadur Shah I., wurden hier geboren. Im Jahr 1681 eroberte der hinduistische Marathenherrscher Sambhaji, der Sohn und Nachfolger Shivajis, die Stadt und ließ deren muslimische Bevölkerung grausam foltern und töten. Auch die glanzvollen Paläste und der Hafen wurden zerstört. Einige Jahre später gelang es Aurangzeb, Sambhaji gefangen zu nehmen und wegen der in Burhanpur verübten Gräueltaten hinzurichten. Später kam die Stadt zum Reich der in Gwalior herrschenden Scindia-Dynastie und danach fiel sie an die Briten, die sie im Zweiten Marathenkrieg im Jahre 1803 eroberten und sie fortan \"Brampore\" nannten. Im Rahmen der geographischen Neuordnung Indiens nach der Unabhängigkeit 1947, kam Burhanpur zu Madhya Pradesh.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "In Burhanpur und seiner Umgebung stehen zahlreiche Grab-, Memorial- und Moscheebauten aus der Mogulzeit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Burhanpur ist eine indische Großstadt mit etwa 220.000 Einwohnern im Süden des Bundesstaats Madhya Pradesh nahe der Grenze zu Maharashtra. Burhanpur ist die Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts.", "tgt_summary": null, "id": 171985} {"src_title": "Alison White", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "1085 hatten sich die Fürstentümer Terebowlja, Swenigorod und Peremyschl aus dem Fürstentum Wolhynien herausgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung 1124.", "content": "1124 bildete Wassilko Rostislawitsch das Fürstentum Halitsch aus dem Fürstentum Terebowlja und gab es seinem Sohn Iwan Wassilkowitsch. 1141 vereinigte Wladimir Wolodarowitsch, Fürst von Peremyschl beide Fürstentümer. 1144 besetzte Iwan Berladnik, Fürst von Swenigorod, Halitsch. Nach dessen Sturz und Tod wurden beide zusammengeführt. 1153 folgte Jaroslaw Osmomysl seinem Vater. Er war durch Heirat dynastisch mit dem Großfürstentum Kiew verbunden und erweiterte das Gebiet des Fürstentums bis zur unteren Donau.", "section_level": 2}, {"title": "Machtkämpfe 1187–1189.", "content": "Nach dessen Tod 1187 kam es zu längeren Kämpfen um seine Nachfolge. Sein Sohn Oleg wurde von den Bojaren nicht als rechtmäßiger Nachkomme akzeptiert. Sie riefen 1188 Fürst Roman von Wolhynien als neuen Fürsten. Dieser wurde vom ungarischen König Béla vertrieben, der seinen Sohn Andreas zum Fürsten von Halitsch machte. 1189 eroberte schließlich Wladimir, ein weiterer Sohn von Fürst Jaroslaw mit Hilfe von Kaiser Friedrich Barbarossa das Fürstentum seines Vaters.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigung zum Fürstentum Galizien-Wolhynien.", "content": "1199 eroberte Roman nach dem Tod Wladimirs Jaroslawitschs das Fürstentum Halitsch endgültig und begründete das Fürstentum Halitsch-Wolhynien mit Sitz in Halitsch.", "section_level": 2}, {"title": "Machtkämpfe 1205–1238.", "content": "Nach dessen Tod 1205 konnten sich seine minderjährigen Sóhne nicht dauerhaft als Fürsten halten. Der Fürstenthron war Streitobjekt zwischen verschiedenen Fürstenlinien der Kiewer Rus und der ungarischen Krone.", "section_level": 2}, {"title": "Ungarisches Königtum für Halitsch.", "content": "1205 hatte sich König Andreas II. als \"König von Galizien und Lodomerien\" (\"Rex Galiciae et Lodomeriae\") bezeichnet, ohne jedoch eine reale Herrschaft in Halitsch oder Wolhynien zu haben. 1214 konnte er seinen Sohn Koloman zum Fürsten von Galizien machen und ihn sogar 1215 (oder 1216) zum \"König von Galizien und Lodomerien\" durch Erzbischof Johannes von Esztergom krönen lassen. Nachdem er 1221 endgültig die Herrschaft wieder abgeben musste, konnte 1227 sein Bruder Andreas noch einmal eine ungarische Herrschaft in Galizien erringen. 1233 wurde er dann von Daniel Romanowitsch von Galizien endgültig vertrieben.", "section_level": 2}, {"title": "Daniel von Galizien 1238–1264.", "content": "Seit 1238 herrschte Daniel von Galizien dauerhaft bis zu seinem Tod 1264 und brachte dem Fürstentum Stabilität und Stärke.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Fürstentum Galizien (altrussisch \"Галицкоє кънѧжьство\", ukrainisch \"Галицьке князівство\"/Halyz'ke knjasiwsstwo) war ein Fürstentum der Kiewer Rus um die namensgebende Burg Halitsch (\"Galitsch\") von 1124 bis 1199 und 1205 bis 1238 in der heutigen Ukraine. Danach wurde es Teil des Fürstentum Galizien-Wolhynien. ", "tgt_summary": null, "id": 1033897} {"src_title": "Teddy Gardner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In der Nachkriegszeit entwickelte sich die Südtiroler Wirtschaft sehr rasch. Produkte aus Südtirol wurden zunehmend auch außerhalb der Grenzen der Region geschätzt. Zum Zweck der regionalen Wirtschaftsförderung wurde eine Schutzmarke Südtirol eingeführt. Mit dem Inkrafttreten des Zweiten Autonomiestatutes Südtirols im Jahr 1972 wurden weitreichende Kompetenzen der Wirtschaftsförderung an das Land Südtirol übertragen. Die Landesregierung betraute die Handelskammer Bozen mit den neuen Aufgaben. So wurde 1976 die Schutzmarke Südtirol entwickelt, die eine starke kollektive Vermarktung ermöglichte. Es gab die Schutzmarke in roter, grüner und blauer Version. Damals handelte es sich um das erste Qualitätszeichen in Europa. Zunächst begann man mit dem Marketing und der Absatzförderung der Südtiroler Produkte Apfel und Wein, baute die Palette der Produkte aber stetig weiter aus. Im Jahre 2004 wurde die Dachmarke Südtirol ins Leben gerufen und so lag es auf der Hand, auch die Schutzmarke dahingehend anzupassen. Ein einheitlicher Auftritt wurde kreiert. 2005 entstand das Zeichen „Qualität Südtirol“. Die versprochene hohe Qualität rückt in der Kommunikation in den Vordergrund. Produkte, die das Qualitätszeichen tragen, seien Garanten für geprüfte Qualität aus Südtirol.", "section_level": 1}, {"title": "Versprechen des Qualitätszeichens.", "content": "Dem Konsumenten soll das Qualitätszeichen als Erkennungsmerkmal dienen: es kommuniziert das Versprechen der Herstellung gemäß objektiver Qualitätskriterien. Alle Produkte mit dem Qualitätszeichen Südtirol müssen folgende Punkte einhalten:", "section_level": 1}, {"title": "Gesetzlicher Rahmen.", "content": "Das Qualitätszeichen entspricht den restriktiven Vorgaben des EU-Rechts und wurde von der Europäischen Kommission 2005 genehmigt. Geregelt wird es durch das Landesgesetz Nr. 12/2005. Träger und Inhaber des Qualitätszeichens ist die Autonome Provinz Bozen.", "section_level": 1}, {"title": "Kontrollen.", "content": "Das Qualitätszeichen Südtirol darf für land- und ernährungswirtschaftliche Erzeugnisse verwendet werden, die den Vorgaben und strengen Kriterien des jeweiligen Pflichtenheftes entsprechen. Die Hersteller werden regelmäßig von unabhängigen Kontrolleuren besucht, die die Einhaltung der Herstellungsvorgaben kontrollieren.", "section_level": 1}, {"title": "Produktgruppen.", "content": "Bis heute sind es 16 Produkte bzw. Produktgruppen, die das Qualitätszeichen Südtirol tragen dürfen (Stand Oktober 2014):", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Qualitätszeichen „Qualität Südtirol“ ist ein regionales Gütezeichen, das vom Land Südtirol getragen wird. Es verspricht geprüfte Qualität bei landwirtschaftlichen Produkten und Lebensmitteln aus Südtirol. Es wird für Produkte Südtiroler Herkunft vergeben. Die Bedingungen des Siegels in Bezug auf die Qualität gehen über den gesetzlichen Standard hinaus. Unabhängige und zertifizierte Kontrollstellen prüfen die Einhaltung der Qualitätsvorschriften.", "tgt_summary": null, "id": 1143721} {"src_title": "Sprinkles Cupcakes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Geschichte ist eine quasi feministische Abwandlung des \"Faust\"-Stoffes, die Fausto Maria Martini 1915 in ein Gedicht gefasst hatte. Alba d’Oltrevita, eine alternde Dame aus dem Hochadel, verpfändet ihre Seele dem Teufel, der ihr dafür ihre Jugend wiedergeben soll. Denn um sie werben zwei Brüder, Tristano und Sergio, wobei Sergio damit droht, sich umzubringen, wenn sie ihn nicht erhört. Sie aber ist an Sergio gar nicht interessiert, sondern bereitet die Hochzeit mit Tristano vor. Erst als sich Sergio tatsächlich das Leben nimmt, kehren Gefühle wie Reue und Liebe zu ihr zurück. Nun ist sie auch bereit, ihre Vergänglichkeit zu akzeptieren. In diesem Augenblick aber zieht Mephisto sein Versprechen, ihr die Jugend wiederzugeben, zurück, da sie den Vertrag gebrochen habe. Sie verfällt zusehends. Im Schleier geht sie als Sergios Braut ihrem Ende entgegen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Fausto Maria Martini war ein Dichter, Dramaturg und Literaturkritiker aus der Schule der \"Crepuscolari\", der „Dichter der Dämmerung“, die ästhetisierend und mit Sinn für das Tragische den hoffnungslosen Niedergang der bürgerlichen Kultur besangen. Grundlage für den Film bildete ein langes Versgedicht von Martini, das nicht nur als Drehbuch diente, sondern auch an die Zuschauer als eine Art Opernlibretto verkauft wurde. Mit diesem „Poema cine-musicale“ – so der Untertitel – sollte die kulturelle Aura des Konzert- und Opernbetriebes ins Kino eingeführt werden, um so neue Publikumsschichten zu gewinnen. Der Turiner Nino Oxilia, der seit 1913 Filme drehte, wollte wiederum das Konzept des Gesamtkunstwerkes, wie es Richard Wagner vorschwebte, auf den Film anwenden; hier sollten alle Kunstrichtungen, Dichtung, Musik, Kinematographie unter einem Dach vereinigt wirken. \"Rhapsodie des Satans\" war Oxilias letzter Film. Er fiel als Kriegsfreiwilliger 1917 in der ersten Piaveschlacht am Monte Grappa. Der Film entstand im Winter 1914 auf 1915. Zwar wurde er in einer Privatvorführung Anfang 1915 von den Zuschauern mit großer Begeisterung aufgenommen, doch eine Veröffentlichung wurde ihm aus nicht geklärten Gründen verweigert. Erst nach heftigen Schnitten kam er in Italien im Juli 1917 in die Kinos. In Deutschland wurde er erst nach dem Ersten Weltkrieg im April 1922 uraufgeführt, wobei er am 19. April 1922 der Prüfstelle in einer Originallänge von 4 Akten (949 Metern) vorlag und unter der Nr. 5713 mit einem Jugendverbot belegt wurde. uraufgeführt. Dort wurde er von der Universum-Film A.G. verliehen. Er lief auch unter anderem in Spanien, Portugal, Frankreich und den Vereinigten Staaten. Der durch seinen Operneinakter \"Cavalleria rusticana\" 1889 über Nacht zum Star der italienischen Opernszene gewordene Komponist Pietro Mascagni schrieb eine bildsynchrone symphonische Begleitmusik. Diese sei „weder ‚reine‘ Musik noch sinfonische Dichtung. Es handelt sich vielmehr um eine für den Film zugeschnittene Musik, die eine außerordentliche expressive Qualität besitzt.“ Bei seiner Uraufführung im \"Augusteo\" am 3. Juli 1917 dirigierte Mascagni selbst das Orchester im Kino. Eine neue Musikfassung zu \"Rhapsodie des Satans\" für Violine und elektrische Guitarre erarbeitete 2014 der Komponist Gabrio Taglietti. Sie wurde bei der Aufführung des Films im Februar 2014 im Auditorium der Musikhochschule zu Mantua von den Musikern Giacomo Baldelli, Maurizio Carrettin und Vittorio Soana live gespielt; die Verse von Fausto Maria Martini rezitierte der Schauspieler Dario Cantarelli. Die Uraufführungs-Kopie war viragiert und in Teilen handkoloriert. Das Besondere war dabei eine Kombination von monochromer Einfärbung sowie „Schablonenkolorierung einzelner Bildpartien, was wiederum eine außergewöhnliche Palette von Farbnuancen im Film ergibt“. Galt die viragierte Fassung lange Zeit als verschollen, wurde Mitte der 1990er-Jahre in der Cinémathèque Suisse in Lausanne eine Nitrokopie in den originalen Farben des Werks entdeckt, die alle damals bekannten Färbungs-Verfahren enthält. Im Jahr 1996 wurde \"Rhapsodie des Satans\" durch das Speziallabor L’Immagine Ritrovata der Cineteca di Bologna unter Zuhilfenahme von Archivbeständen der Cineteca Italiana di Milano und der Cinémathèque Suisse, Lausanne restauriert. Von der Originallänge von 905 Metern konnten in der restaurierten Fassung 850 Meter erhalten werden. Auch die ursprüngliche Farbgebung ließ sich wiederherstellen. Der Kulturkanal \"Arte\" zeigte den Film als Deutsch-Französische Erstausstrahlung am 1. Juni 2007 im deutschen Fernsehen. Die Originalmusik wurde von der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter dem Dirigat von Frank Strobel eingespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Anthony Kobal nannt \"Rhapsodie des Satans\" „eine der besten Leistungen, die das frühe italienische Kino hervorgebracht hat“ und ein Höhepunkt der später so genannten „Frackfilme“ („tail coat film“). Für andere Kritiker war es eine „originelle... Verfilmung der ‚Faust‘-Sage“, wobei Mascagni sich mit der Filmmusik an Wagners \"Tristan\" anlehne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rhapsodie des Satans ist ein italienisches Stummfilm-Melodram, das Nino Oxilia für die \"Società Italiana Cines\" drehte. Das Drehbuch schrieb Alberto Fassini nach einem Gedicht von Fausto Maria Martini (1886–1931) aus dem Jahr 1915. Die Filmmusik komponierte Pietro Mascagni, einer der wichtigsten Vertreter des \"Verismo\". Die Hauptrolle spielte die italienische Stummfilmdiva Lyda Borelli. Der Film wurde aufgrund verschiedener Hindernisse erst 1917 uraufgeführt.", "tgt_summary": null, "id": 626366} {"src_title": "Ira (Vermont)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Tegtmeier studierte eigenen Angaben zufolge Literaturwissenschaft. Von 1979 bis 1981 unterhielt er in Bonn einen Buchladen für okkulte Literatur.", "section_level": 1}, {"title": "Neubildung der Fraternitas Saturni und der Illuminaten von Thanateros.", "content": "In den frühen 1980er Jahren initiierte Tegtmeier eine Neubildung der okkulten Vereinigung Fraternitas Saturni (FS) mithilfe einiger FS-Mitglieder niederen Grades, die noch den alten Namen FS führten. Dazu wurden bisherige ideologische Versatzstücke der FS mit der sogenannten Chaosmagie vermischt. Diesen Synkretismus diverser magischer Lehren und Praktiken griff das Führungsmitglied des Temple of Set, Stephen Flowers, auf und verarbeitete das Material in seinem 1990 auch auf deutsch erschienenen Buch \"Fire and Ice\", Tegtmeier ist seit dem 15. März 1984 Mitglied der FS, nahm den Ordensnamen \"Scorpio\" an und absolvierte bereits zwei Monate nach seiner Aufnahme den 12° (einen Meistergrad). Nach Unstimmigkeiten mit den beiden Altmeistern Herbert Fink und Benz trat Benz zurück. Der ihn ersetzende Großmeister \"Babacan\" hielt Tegtmeier für unerträglich und veranlasste seine Verbannung aus der Loge. Tegtmeier leistete gegen seinen Rauswurf erfolgreich Widerstand und versuchte daraufhin die Fraternitas Saturni aufzulösen, was misslang. Gemäß dem „Lexikon des Geheimwissens“ begründete und propagierte er die „Pragmatische Magie“. Tegtmeier war 1978 Mitbegründer der Illuminaten von Thanateros, für die er eine Übersetzung von Peter J. Carrolls \"Liber Null\" anfertigte. 1996 gründete das Ehepaar Frankl-Rietti mit Unterstützung Tegtmeiers das O.T.O.-Derivat \"OTO-Foundation\".", "section_level": 2}, {"title": "Verlagstätigkeiten.", "content": "Er gründete den \"Verlag Ralph Tegtmeier\" und den Verlag \"Edition Magus\", über die er Bücher, mitunter pseudonym, publizierte. In der \"Edition Magus\" erschienen u. a. Bücher über Magie, Satanismus und Hexenwesen. 1994 verlegte er im \"Verlag Ralph Tegtmeier\" das von einem Autor unter dem Pseudonym \"E. R. Carmin\" verfasste Buch \"Das schwarze Reich. Geheimgesellschaften und Politik im 20. Jahrhundert\". Tegtmeier gab die Zeitschrift \"Anubis\" heraus, die mit dem Untertitel „Zeitschrift für praktische Magie und Psychonautik“ erschien. Er arbeitete außerdem als Übersetzer für den Bastei-Verlag, für den er zahlreiche Übersetzungen von Science-Fiction- und Fantasy-Literatur anfertigte. Unter anderem war er Übersetzer der Fantasy-Autoren Piers Anthony, Alan Dean Foster und Robert Asprin. Er wohnt heute in Belgien und hat weitere Firmen angemeldet, die sich u. a. mit Seminarorganisation und Internetsoftware beschäftigen.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Historiker Marco Pasi beschreibt Tegtmeier als prominente Persönlichkeit in deutschen, okkultistischen und von Aleister Crowley geprägten Kreisen. Tegtmeiers Crowley-Monographie erwähnt Pasi als für sich genommen interessant, da sie sich mit Crowleys Einflussnahmeversuchen auf die Politik beschäftige und einen sachlichen Versuch darstelle, Crowley in den Kontext seiner Epoche zu stellen, dem Wandel der spätviktorianischen Gesellschaft in die edwardsche Gesellschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnung.", "content": "1995 Kurd-Laßwitz-Preis, Ian McDonald, Schere schneidet Papier wickelt Stein, beste Übersetzung", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Als Ralph Tegtmeier Als Frater V∴D∴ Als Viktor Sobek Übersetzungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Ralph Tegtmeier (geboren am 1. November 1952 in Kairo, Ägypten), auch bekannt unter seinem Pseudonym Frater V∴D∴, (lat. \"Vbique Daemon / Vbique Devs\" = „Der Dämon und Gott sind in allem“) ist ein esoterischer Schriftsteller. Er ist seit 1984 Mitglied der Loge Fraternitas Saturni, die er mit geprägt hat, und einer der Gründer der deutschen Sektion der Illuminaten von Thanateros.", "tgt_summary": null, "id": 1781101} {"src_title": "Naulakha", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang, Forschung und Lehre.", "content": "Dewatripont studierte Volkswirtschaftslehre an der Université libre de Bruxelles (ULB). Nach seinem Bachelor of Arts 1981 und Master of Arts 1982 ging er in die USA an die Harvard University. Dort erhielt er 1986 seinen PhD, bereits im Jahr zuvor war er als Forscher an die Université libre zurückgekehrt. 1988 ging er als Assistenzprofessor ans Massachusetts Institute of Technology, ab 1990 war er wiederum Lehrbeauftragter an der Université libre. 1994 wurde er dort zum ordentlichen Professor berufen. Im Mai 2011 wurde Dewatripont für eine Amtszeit von 6 Jahren zum Direktor der Belgischen Nationalbank berufen. Parallel nahm er weitere Mandate und Ämter auf, zum Beispiel sitzt er seit Juni 2011 im Basel Committee on Banking Supervision, war zwischen Juni 2011 und Dezember 2013 bei der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde und ab Juni 2011 bis Oktober 2013 zunächst als stellvertretendes und später Vollmitglied bei der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung. Seit März 2012 ist er Mitglied im Hohen Finanzrat. Mit Übernahme der Tätigkeiten bei der Nationalbank wurde er zum außerordentlichen Professor an der ULB. Bereits 2005 war er für ein Jahr Vorsitzender der Europäischen Ökonomischen Vereinigung. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit Dewatriponts stehen Fragestellungen zur Vertragstheorie und zu Organizational Behavior insbesondere im Bereich der Finanzindustrie. Für seine Arbeit wurde Dewatripont mehrfach ausgezeichnet, darunter finden sich der 1998 verliehene Francqui-Preis und der 2003 verliehene Yrjö-Jahnsson-Preis. 2009 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Die folgende Auflistung gibt von Dewatripont veröffentlichte Bücher wieder, zudem hat er zahlreiche Zeitschriftenartikel und Arbeitspapiere verfasst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mathias François Dewatripont (* 27. Dezember 1959 in Brüssel) ist ein belgischer Wirtschaftswissenschaftler. Im Juni 2014 übernahm er das Amt des Vizegouverneurs der Belgischen Nationalbank.", "tgt_summary": null, "id": 1399229} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 1936/Leichtathletik – Speerwurf (Männer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Vorgängerin war die 1880 gegründete Zeitung \"L’Électeur\" („der Wähler“), das offizielle Organ der Liberalen Partei Kanadas und der Parti libéral du Québec. Zu den Mitbegründern gehörten Wilfrid Laurier und Honoré Mercier, die späteren Premierminister Kanadas und der Provinz Québec. Wegen der wiederholten Publikation kirchenkritischer Artikel verbot das Erzbistum Québec den katholischen Gläubigen am 27. Dezember 1896, die Zeitung zu lesen. Um das Verbot zu umgehen, wurde \"L’Électeur\" umgehend eingestellt; am darauf folgenden Tag erschien die Erstausgabe von \"Le Soleil\". Über ein halbes Jahrhundert verbreitete die Zeitung explizit liberales Gedankengut. 1957 gelangte \"Le Soleil\" in den Besitz des Unternehmers Oscar Gilbert und die Zeitung war nicht länger offizielles Parteiorgan. Unter der Leitung seiner Söhne Gabriel und Guy wurde die Zeitung einer grundlegenden Modernisierung unterzogen. So war \"Le Soleil\" war die erste Zeitung Québecs, die den Fotosatz anstelle des traditionellen Bleisatzes einführte. In den 1960er Jahren überstieg die Auflage 100.000 Exemplare, in den 1970er Jahren wurde mit über 150.000 Exemplaren der Höhepunkt erreicht. Paul Desmarais, der Besitzer der Power Corporation, wollte 1973 die profitable Zeitung erwerben. Weil er dadurch 70 % des französischsprachigen Zeitungsmarktes kontrolliert hätte, löste dies politischen Widerstand aus. Premierminister Robert Bourassa drohte mit dem Erlass eines Sondergesetzes. Stattdessen verkaufte die Familie Gilbert die Zeitung an den Unimédia-Konzern. Redaktion und Angestellte streikten vom 30. August 1977 bis zum 8. Juli 1978. Dies hatte einen starken Rückgang der Auflage zur Folge, wovon das Konkurrenzblatt \"Le Journal de Québec\" profitierte. 1987 wurde die Zeitung an die Hollinger-Holding von Conrad Black verkauft. 1994 investierte der neue Besitzer 32 Millionen Dollar in eine Zeitungsdruckerei. Der Verkauf des Redaktionsgebäudes und der Umzug in weniger teure Räume trugen dazu bei, die Lancierung der National Post zu finanzieren. Im Jahr 2000 konnte Paul Desmarais seinen lange gehegten Wunsch verwirklichen: Gesca, eine Tochtergesellschaft der Power Corporation, kaufte der Hollinger-Holding die Zeitung ab. 2006 wurde das Zeitungsformat von Broadsheet auf Tabloid umgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Le Soleil („die Sonne“) ist eine französischsprachige Tageszeitung, die in der kanadischen Stadt Québec herausgegeben wird. Sie erscheint täglich im Tabloid-Format (bis 2006 im Broadsheet-Format). Die Zeitung ist im Besitz von \"Gesca Limitée\", einer Tochtergesellschaft der Power Corporation of Canada. ", "tgt_summary": null, "id": 2476424} {"src_title": "Barkowo (Gołdap)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "1987.", "content": "Teodoro Escamilla – Liebeszauber \"(El amor brujo)\"", "section_level": 1}, {"title": "1988.", "content": "Fernando Arribas – Divinas palabras", "section_level": 1}, {"title": "1989.", "content": "Carlos Suárez Morilla – Remando al viento", "section_level": 1}, {"title": "1990.", "content": "José Luis Alcaine – Twisted Obsession (\"El sueño del mono loco\")", "section_level": 1}, {"title": "1991.", "content": "Alfredo F. Mayo – Briefe von Alou \"(Las cartas de Alou)\"", "section_level": 1}, {"title": "1992.", "content": "Javier Aguirresarobe – Beltenebros", "section_level": 1}, {"title": "1993.", "content": "José Luis Alcaine – Belle Epoque (\"Belle epoque\")", "section_level": 1}, {"title": "1994.", "content": "José Luis Alcaine – El pájaro de la felicidad", "section_level": 1}, {"title": "1995.", "content": "Manuel Rojas – Canción de cuna", "section_level": 1}, {"title": "1996.", "content": "Javier Aguirresarobe – Antártida", "section_level": 1}, {"title": "1997.", "content": "Javier Aguirresarobe – El perro del hortelano", "section_level": 1}, {"title": "1998.", "content": "Jaume Peracaula – El color de las nubes", "section_level": 1}, {"title": "1999.", "content": "Juan Ruiz Anchía – Mararía", "section_level": 1}, {"title": "2000.", "content": "Vittorio Storaro – Goya \"(Goya en Burdeos)\"", "section_level": 1}, {"title": "2001.", "content": "Raúl Pérez Cubero – You’re the One (una historia de entonces)", "section_level": 1}, {"title": "2002.", "content": "Javier Aguirresarobe – The Others", "section_level": 1}, {"title": "2003.", "content": "José Luis Alcaine – El caballero Don Quijote", "section_level": 1}, {"title": "2004.", "content": "Javier Aguirresarobe – Soldados de Salamina", "section_level": 1}, {"title": "2005.", "content": "Javier Aguirresarobe – Das Meer in mir \"(Mar adentro)\"", "section_level": 1}, {"title": "2006.", "content": "Esther García Rodríguez – Das geheime Leben der Worte \"(La Vida secreta de las palabras)\"", "section_level": 1}, {"title": "2007.", "content": "Guillermo Navarro – Pans Labyrinth \"(El laberinto del fauno)\"", "section_level": 1}, {"title": "2008.", "content": "José Luis Alcaine – Las 13 rosas", "section_level": 1}, {"title": "2009.", "content": "Paco Femenia – Las Bandidas – Kann Rache schön sein! \"(Solo quiero caminar)\"", "section_level": 1}, {"title": "2010.", "content": "Xavi Giménez – Agora – Die Säulen des Himmels \"(Agora)\"", "section_level": 1}, {"title": "2011.", "content": "Antonio Riestra – Pa negre", "section_level": 1}, {"title": "2012.", "content": "Juan Ruiz Anchía – Blackthorn", "section_level": 1}, {"title": "2013.", "content": "Kiko de la Rica – Blancanieves", "section_level": 1}, {"title": "2014.", "content": "Pau Esteve Birba – Caníbal", "section_level": 1}, {"title": "2015.", "content": "Álex Catalán – La isla mínima – Mörderland \"(La isla mínima)\"", "section_level": 1}, {"title": "2016.", "content": "Miguel Ángel Amoedo – La novia", "section_level": 1}, {"title": "2017.", "content": "Óscar Faura – Sieben Minuten nach Mitternacht \"(A Monster Calls)\"", "section_level": 1}, {"title": "2018.", "content": "Javier Agirre – Handia", "section_level": 1}], "src_summary": "Goya: Beste Kamera (Mejor dirección de fotografía) Gewinner und Nominierte in der Kategorie \"Beste Kamera\" seit der ersten Verleihung des nationalen spanischen Filmpreises in dieser Kategorie 1987. Die unten aufgeführten Filme werden mit ihrem deutschen Verleihtitel (sofern ermittelbar) angegeben, danach folgt in Klammern in kursiver Schrift der spanische Originaltitel. Javier Aguirresarobe ist mit sechs Auszeichnungen Rekordhalter.", "tgt_summary": null, "id": 267476} {"src_title": "Perham (Maine)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsanwalt, Oppositionsführer und Premierminister von New Brunswick.", "content": "Blair absolvierte nach dem Schulbesuch ein Studium der Rechtswissenschaften und war nach Abschluss des Studiums als Rechtsanwalt sowie als Lecturer tätig. Für seine anwaltlichen Verdienste wurde er später zum Kronanwalt \"(King’s Counsel)\" ernannt. Im Juni 1878 wurde er als Kandidat der Liberal Party of New Brunswick erstmals als Mitglied in die Legislativversammlung von New Brunswick gewählt und vertrat dort zunächst den Wahlkreis \"York County\" sowie zuletzt seit 1892 den Wahlkreis \"York County\". Während dieser Zeit war er zwischen Februar 1879 und März 1883 als Vorsitzender der Fraktion der Liberal Party Oppositionsführer in der Legislativversammlung und damit parlamentarischer Gegenspieler der damaligen Premierminister John James Fraser und Daniel Lionel Hanington von der Conservative Party. Am 3. März 1883 wurde Blair als Nachfolger von Daniel Lionel Hanington schließlich selbst Premierminister von New Brunswick und übte dieses Amt mehr als dreizehn Jahre lang bis zum 16. Juli 1896 aus. Zugleich fungierte er in dieser Zeit als Attorney General dieser Provinz Kanadas. Während seiner Amtszeit führte er die Liberalen mehrmals erfolgreich bei der Wahl zur Legislativversammlung am 26. April 1886, am 20. Januar 1890, im Oktober 1892 sowie 1895. Die Liberalen erreichten dabei zwischen 25 und 33 Sitze in der 41-köpfigen Versammlung beziehungsweise zuletzt 34 der 46 Sitze bei der Wahl 1895 und konnten die Konservativen dabei jeweils deutlich übertreffen, auf die nur 8 Sitze (1886) und maximal 15 Sitze (1890) entfielen. Damit verfügte Blair jeweils über komfortable absolute Mehrheiten. Sein Nachfolger als Premierminister New Brunswicks wurde am 17. Juli 1896 James Mitchell.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesminister und Unterhausabgeordneter.", "content": "Nach dem Ende seiner Amtszeit als Premierminister von New Brunswick wechselte Blair in die Bundespolitik und wurde am 20. Juli 1896 von Premierminister Wilfrid Laurier als Minister für Eisenbahnen und Kanäle in das 8. kanadische Kabinett berufen. Von diesem Ministeramt trat er am 20. Juli 1903 wegen seiner abweichenden Meinung bezüglich der transkontinentalen Eisenbahnprojekte der Canadian Pacific Railway. Kurz nach seiner Berufung in das Bundeskabinett wurde er für die Liberale Partei Kanadas am 25. August 1896 bei einer Nachwahl in dem in New Brunswick gelegenen Wahlkreis \"Sunbury-Queen’s\" erstmals zum Mitglied des Unterhauses gewählt und vertrat dort seit der Unterhauswahl vom 7. November 1900 bis zu seinem freiwilligen Mandatsverzicht am 28. Dezember 1903 den ebenfalls den ebenfalls in New Brunswick gelegenen Wahlkreis \"City of St. John\". Henry Albert Harper, ein enger Freund des damaligen Vize-Arbeitsministers und späteren Premierministers William Lyon Mackenzie King, starb im Dezember 1901 beim vergeblichen Versuch, die Tochter von Eisenbahnminister Blair zu retten, die beim Eislaufen in den Ottawa River gefallen war. King regte daraufhin an, zu Harpers Ehren eine Statue zu errichten. Die ihm nachempfundene Galahad-Statue wurde 1905 beim Haupteingang des Parlamentsgebäudes enthüllt. Im darauf folgenden Jahr schrieb King eine heroisierende Biografie über Harper. Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Unterhaus wurde er am 24. Dezember 1903 Vorsitzender einer Bundeskommission zur Untersuchung der Organisationsmethoden und Systeme bei den Eisenbahnen in den USA und bekleidete diese Funktion bis 1904. Vier Tage später wurde er mit seinem Ausscheiden aus dem Unterhaus am 28. Dezember 1903 Chefkommissar und damit Vorsitzender der kanadischen Eisenbahnkommission und bekleidete diese Funktion bis zu seinem Tod am 25. Januar 1907. Sein damaliger Stellvertreter war Michel Esdras Bernier, der zuvor Minister für Inlandsteuern im 8. kanadischen Kabinett war. Blair war der Großvater mütterlicherseits von Francis Andrew Brewin, der zwischen 1962 und 1978 ebenfalls Unterhausmitglied war. Sein Urenkel John F. Brewin war von 1988 bis 1993 auch Mitglied des Unterhauses.", "section_level": 2}], "src_summary": "Andrew George Blair PC KC (* 7. März 1844 in Fredericton, New Brunswick; † 25. Januar 1907) war ein kanadischer Politiker der Liberalen Partei. Zwischen 1883 und 1896 amtierte er als Premierminister der Provinz New Brunswick. Anschließend war er von 1896 bis 1903 Abgeordneter des Unterhauses und hatte im 8. kanadischen Kabinett von Premierminister Wilfrid Laurier das Amt des Ministers für Eisenbahnen und Kanäle inne.", "tgt_summary": null, "id": 24341} {"src_title": "Jedermanns Weib", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Eines Nachts begegnet einer Wolfsfamilie im indischen Dschungel ein Junge Namens Mowgli und das Rudel nimmt das verwaiste Kleinkind auf. Der heimliche Herrscher des Dschungels ist der gefährliche Tiger Shir Khan, dieser sieht in dem heranwachsenden Menschenkind einen Konkurrenten um die Macht. Als er die Alphawölfin auffordert, ihr das Kind zu übergeben, prophezeit diese ihm, dass Mowgli ihn eines Tages erlegen würde. So reift Mowgli in dem Rudel bis zur Manneskraft. Shir Khan gelingt es, einige Wölfe des Rudels davon zu überzeugen, dass Mowgli nicht als Rudelmitglied taugt. Diese Wölfe wollen dann, dass Mowgli das Rudel verlässt. Seine besten Freunde, der schwarze Panther Baghira und der Bär Balu raten Mowgli dazu, sich mit Feuer zu bewaffnen, um seine Feinde bekämpfen zu können. Mowgli entwendet daraufhin aus dem Menschendorf eine brennende Fackel, mit der er bei der nächsten Rudelversammlung nicht nur Shir Khan, sondern auch die abtrünnigen Wölfe in die Flucht schlägt. Darauf macht er sich auf den Weg zum Menschendorf, um dort mit seinesgleichen zu leben.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Im Gegensatz zur fröhlich-bunten Disneyverfilmung hält sich dieser Film genau an die Buchvorlage, weshalb er auch etwas düster wirkt. Im Gegensatz zu den anderen Filmversionen wird Shir Khan hier jedoch als weißer Tiger dargestellt, obwohl dies aus dem Buch nicht hervorgeht. Die alte Ruinenstadt, in der die Affen leben, und die Schlange Kaa kommen im Film nicht vor. Den Filmvertrieb übernahm CBS im Jahr 1976. Der Film wurde am 11. Februar 1976 das erste Mal im Fernsehen ausgestrahlt. Seit 2007 hat Lions Gate Films Home Entertainment die Rechte für den DVD-Vertrieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Dschungelbuch (orig. \"Mowgli’s Brother’s\") ist ein US-amerikanischer Kurzfilm von Chuck Jones aus dem Jahr 1976. Er handelt vom ersten Teil der Mowgli-Geschichten aus Rudyard Kiplings \"Das Dschungelbuch\".", "tgt_summary": null, "id": 924465} {"src_title": "William Cotts, 1. Baronet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Setting.", "content": "In einer dystopischen, märchenhaften Zukunftsvision nach dem vierten Weltkrieg ist die Gesellschaft des im ehemaligen Amerika liegenden Landes Illéa in Kasten eingeteilt. Die höchste Kaste, bezeichnet mit der Zahl Eins, ist dabei für die königliche Familie reserviert, die niedrigste Kaste für Arbeitslose, Waisenkinder und Behinderte. Die Kasten bestimmen den gesellschaftlichen Status der Personen und bestimmen, welche Arbeiten verrichtet werden dürfen. Ein Aufstieg oder Abstieg der Kasten ist durch Heirat und auf königlichen Befehl möglich. Dabei richtet sich die Kastenordnung vornehmlich nach der männlichen Seite, sollten Mädchen einen Ehemann finden, der einer höheren Kaste angehört, steigen sie durch die Heirat automatisch in dieselbe Kaste auf; sollte der Ehemann einer niedrigeren Kaste angehören, so steigt die Braut ab. Ein Ziel vieler Familien niedrigerer Kasten ist es daher, ihre Töchter möglichst günstig mit Männer aus höheren Kasten zu verheiraten, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Denn auch wenn es nicht festgesetzt ist, so richtet sich der Wohlstand des Individuums durchaus nach der Kaste, was auch daran liegt, dass die profitablen Berufe nur den Mitgliedern höherer Kasten vorbehalten sind. Eine Ausnahme dieser inoffiziellen Regelung bietet sich nur für erfolgreiche Mitglieder der unteren Kasten, die sich die Angehörigkeit einer höheren Kaste erkaufen können.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung Teil 1.", "content": "America Singer, eine der fünften Kaste angehörende Geigenspielerin und Sängerin, lebt mit ihren Eltern sowie ihren jüngeren Geschwistern in Illéa. Auch wenn ihre Familie nicht reich ist, können sie sich doch recht gut über Wasser halten. Die finanzielle Lage der Familie reicht aus, um eine benachbarte Familie, die der sechsten Kaste angehört, zu unterstützen. Mit dem Sohn dieser Familie führt America eine geheime Liebesbeziehung. Auch wenn America Aspen gerne heiraten würde, zögert dieser aus Angst, America ein schlechteres Leben zu geben, als sie bislang hat. Eine Heirat würde für America die Herabstufung in die sechste Kaste bedeuten. Als der Prinz von Illéa, Maxon Schreave, neunzehn wird, beginnt die traditionelle \"Selection\". Diese bezeichnet einen Auswahlprozess für die zukünftige Braut und später auch Königin. Unabhängig von der Kastenangehörigkeit kann sich jedes Mädchen zwischen sechzehn bis zwanzig auf einen Lostopf bewerben, aus dem dann nach dem Prinzip des Zufalls fünfunddreißig Mädchen gezogen werden. Die erwählten Mädchen leben fortan gemeinsam im Palast und konkurrieren um die Hand des Prinzen sowie um die Krone. Nach einem Streit zwischen Aspen und America beendet Aspen die Beziehung, da er sich aufgrund seiner finanziellen Umstände nicht in der Lage fühlt, für America sorgen zu können. Daraufhin gibt America dem Druck ihrer Familie nach und schreibt sie sich für die Selection ein. Vor allem ihre Mutter unterstützt dies, da sie gute Chancen für ihre hübsche Tochter sieht, das Herz des Prinzen zu erobern und so die ganze Familie in die erste Kaste aufsteigen zu lassen. Im Palast angekommen, fühlt sich America eingesperrt und alleine gelassen. Am ersten Abend versucht sie deshalb panisch in die Gärten des Palasts zu gelangen, was ihr aber von der Palastwache unterboten wird. Wie der Zufall es möchte, hört der Prinz das Gespräch zwischen America und der Palastwache und gibt ihr die Erlaubnis, die Gärten zu betreten. Er versucht, America zu trösten und ihr das Gefühl zu geben, im Palast willkommen zu sein. Dabei bezeichnet er sie immer wieder mit \"meine Liebe\", einem Kosenamen, der die noch immer Aspen nachhängende America in Rage bringt. In Tränen aufgelöst behandelt sie den Prinzen nicht mit dem Respekt, der ihm gebührt. America erhielt durch ihren Gartenbesuch die Möglichkeit, als Erste mit dem Prinzen zu sprechen und ihn mit ihrer Widerspenstigkeit von sich zu überzeugen. So beschließt der Prinz am nächsten Morgen, als er noch vor dem Frühstück einen Großteil der Mädchen auf Basis der ersten Eindrucks wieder nach Hause schickt, America im Palast zu behalten. America ist damit die einzige Fünf, die noch im Palast verbleibt. Hier macht sich America schnell Freunde (Marlee Tames), aber auch Feinde (Celeste Newsome). Ihre einzigartige Persönlichkeit wird von Prinz Maxon entdeckt, aber sie macht deutlich, dass sie kein Interesse an einer Heirat hat. Maxon ist davon sehr getroffen, ist America doch die erste Bewerberin, die er küsst und diejenige, in die er sich verliebt hat. Trotzdem möchte America im Palast verbleiben, da zu Hause Aspen auf sie wartet und sie sich nicht in der Lage fühlt, ihm entgegenzutreten, und da ihre Familie großzügige finanzielle Unterstützung vom Palast bekommt, solange sie noch im Rennen ist. Maxon und America gehen darauf einen Deal ein: America darf im Palast verbleiben und berät ihn im Gegenzug, was die anderen Bewerberinnen angeht. Im Laufe der Zeit kommen America und Maxon einander näher und werden Freunde. Obwohl America Aspen noch immer liebt, merkt sie, dass sie auch dem Prinzen gegenüber nicht gleichgültig sein kann. Dieser scheint ganz anders zu sein, als sie sich es vorgestellt hat; er verurteilt sie nicht an ihrer Herkunft, sondern bewundert sie eher für ihren Überlebenswillen. Neben der sich entwickelnden Romanze ergibt sich ein zweiter Nebenplot. Immer wieder attackieren Rebellen, die sich gegen das monarchische Regime auflehnen, den Palast. Aufgrund der wiederholten Rebellenattacken verlassen einige Mädchen aus Angst den Palast. Als die Konkurrenz immer stärker wird, bemerkt America, dass sie eifersüchtig auf die anderen Mädchen ist, wenn diese Zeit mit Maxon verbringen. In diesem Konflikt der Gefühle tritt Aspen erneut auf, der, nachdem er für den Militärdienst eingezogen wurde, als neuer Wachposten im Palast arbeitet. Entgegen dem Verbot, während der Zeit im Palast andere Beziehungen außer zum Prinzen zu haben, trifft sie sich immer wieder mit Aspen. Dieser ist nun als Palastwache in die zweite Kaste aufgestiegen, sodass er sich nun in der Lage fühlt, America heiraten und für sie sorgen zu können. Für America ist die Lage nicht einfach, da ihre zwei großen Lieben heimlich um sie konkurrieren. Nach einem weiteren, sehr aggressiven Rebellenangriff beschließt Maxon, die Zahl der übrigen Mädchen auf sechs zu reduzieren. Damit eröffnet er die nächste Phase des Wettbewerbs, in dem nur noch die sogenannte Elite im Palast verbleibt. America ist unter diesen sechs, da Maxon hofft, sie doch noch für ihn gewinnen zu können. Er weiß, dass America mit gebrochenem Herzen im Palast eintraf und möchte ihr Zeit geben, sich davon zu erholen. Auch wenn er nicht weiß, dass Aspen Americas Liebhaber vor der Selection war und sich damit seine Chancen, sie für ihn zu gewinnen drastisch verringert haben, beschließt er, auch den anderen Mädchen einen Chance zu geben. Da America nun Teil der Elite ist und merkt, dass sie um Maxon kämpfen muss, beschließt sie, ihre romantische Beziehung zu Aspen einzustellen. Aspen lässt sich jedoch nicht so leicht abtun, denn er beschließt, um America zu kämpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezension.", "content": "Publishers Weekly gab dem Buch eine positive Rezension und lobte die Figur der America. Auch School Library Journal, MTV und Booklist vergaben positive Rezensionen, wogegen Kirkus Reviews den Roman scharf kritisierte. Der AV Club vergab eine überwiegend positive Rezension mit der Bemerkung, dass es eine Art „Abklatsch“ von Die Tribute von Panem sei, aber zumindest unterhaltsam, außerdem erinnere die Geschichte ein wenig an den Bachelor.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung Teil 2-Die Elite.", "content": "America hat es geschafft: sie ist eine der sechs Finalistinnen im Prinzessinnen-Casting von Illeá. Es sieht sogar so aus, als wäre sie die Favoritin von Prinz Maxon. Doch gerade als sie sich für ihn und das schwere Amt der Prinzessin entscheiden will, geht auf einmal alles schief. Maxon scheint doch nicht der Mann zu sein, für den sie ihn gehalten hat und immer mehr zeigt sich, dass America noch lange nicht bereit ist für das höfische Leben und seine Fallstricke. Wem kann sie vertrauen? Was suchen die Rebellen, die immer wieder in den Palast eindringen? Und wem gehört nun ihr Herz: Aspen oder Maxon?", "section_level": 1}, {"title": "Handlung Teil 3-Der Erwählte.", "content": "35 perfekte Mädchen waren angetreten. Nun geht das Casting in die letzte Runde: Vier Mädchen träumen von der Krone Illeás und einer Märchenhochzeit. America ist noch immer die Favoritin von Prinz Maxon, doch auch ihre Jugendliebe Aspen umwirbt sie noch immer heftig. Sie zögert, denn sie liebt beide. Doch jetzt ist der Moment der Entscheidung gekommen: America hat ihr Herz vergeben, mit allen Konsequenzen. Komme, was wolle...", "section_level": 1}, {"title": "Rezension - Selection, Der Erwählte.", "content": "Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel veröffentlichte, nachdem sich Kiera Kass Roman auf den ersten Platz der Spiegel-Bestsellerliste vorarbeitete, einen Artikel namens \"Unterwerfung für Mädchen\". In diesem kritisierten die Autoren, dass das von Kiera Cass präsentierte Frauenbild altmodisch und die Traumwelt im Palast eigentlich für eine ungerechte, ungleiche und unmoderne Gesellschaft stünde. Die Rezension schloss damit, das Buch als eine \"guilty pleasure\" Lektüre zu nehmen und sich an den fantasievollen, teilweise über Seiten ausschweifenden Beschreibungen der Kleider zu erfreuen.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung Teil 4-Die Kronprinzessin.", "content": "In diesem Buch geht es um Eadlyn Schreave, die Älteste der Kinder von Maxon und America. Sie soll den Thron besteigen, aber nicht allein. Da sie mit Jungs nicht ganz so viele Kontakte hat, überreden ihre Eltern sie dazu, dass sie ein Casting veranstalten soll, um das Volk glücklich zu machen. Sie zieht von einer Vielzahl an Bewerbern 35 heraus. Leider ist auch Kile Woodwork (Sohn von Marlee und Carter Woodwork) einer der gezogenen Kandidaten. Sie kennt ihn schon von klein auf und kann ihn nicht besonders leiden, was ihm aber genauso geht. Da Eadlyn ein sehr kühler Mensch ist, glaubt sie nicht an die Liebe und versucht vor ihrem männlichen Besuch überaus verschlossen zu wirken. Bis Kile irgendwann bei einem arrangierten Date ihre Aufmerksamkeit gewinnt und er ihr sozusagen hilft, das alles durchzustehen. Durch die Bindung mit Kile fällt ihr auf, dass die Männer zum Teil ziemlich nett sind. So baut sie auch eine engere Bindung zu dem aus Swendway stammenden Henry Jaakoppi auf. Einziges Problem: Henry spricht ausschließlich Finnisch, weshalb eine Kommunikation nur über seinen Übersetzer Erik funktioniert. Alles läuft gut und nach und nach schickt sie die Männer nach Hause, die sich immer höflich für ihre Ehrlichkeit bedanken und gehen, bis eines Tages Eadlyns Bruder mit seiner geliebten Camille einfach abhaut und nur einen Brief hinterlässt, in welchem steht, dass er Camille heiraten wird. Eadlyn bricht zusammen, sie fühlt sich allein. Ahren war der einzige, dem sie vollkommen vertrauen konnte, ihr bester Freund und doch ihr Bruder. Erst abends bekommt sie mit, dass ihre Mutter einen Herzinfarkt hatte und in Lebensgefahr schwebt. Sie läuft so schnell sie kann zum Krankenflügel und findet nur ihren in Tränen aufgelösten Vater. Sie hat ihn noch nie so erlebt und sie erkennt, dass die Hochzeit ihrer Eltern nicht Zwang, sondern Liebe war. Aber dass schlimmste für sie ist, dass sie in der Zeit des Castings zu ihrer Mutter nicht besonders nett war. Sie weiß nicht, was sie ohne ihre Mutter oder Ahren, obwohl sie ihn gerade hasst, machen soll.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung Teil 5-Die Krone.", "content": "Viermal schon hat uns Kiera Cass in das Königreich Illeá mitgenommen, auf die Suche nach der einen große Liebe. Nun heißt es Abschied nehmen. Als das Casting begann, war Eadlyn wild entschlossen, sich nicht zu verlieben und keinen der Bewerber an sich heranzulassen. Doch heimlich mogelten sich fünf davon doch in ihr Herz: Henri, der charmante Thronfolger, und sein Übersetzer Erik. Der aufmerksame und rücksichtsvolle Hale. Der selbstsichere und attraktive Ean. Und natürlich Kile, Eadlyns Lieblingsfeind aus Sandkastenzeiten, der sie ärgerlicherweise immer wieder aus der Reserve lockt. Am Ende des Castings wird Eadlyn trotz all ihrer Vorsätze ihr Herz verloren haben.", "section_level": 1}, {"title": "Kurz Info zu Kiera Cass.", "content": "Kiera Cass wurde in South Carolina, USA, geboren und lebt heute mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Virginia. Die Idee zu den ›Selection‹-Romanen kam ihr, als sie darüber nachdachte, ob Aschenputtel den Prinzen wirklich heiraten wollte – oder ob ein freier Abend und ein wunderschönes Kleid nicht auch gereicht hätten... Mit ihren ›Selection‹-Romanen hat es Kiera Cass weltweit auf die Bestseller-Listen geschafft.", "section_level": 1}, {"title": "Filmadaption und Fernsehserie.", "content": "2012 kündigte Cass an, dass CW die Filmrechte der Serie erworben habe, um die Bücher als Fernsehserie zu verfilmen. In der Serie hätte Aimee Teegarden die Rolle der America Singer übernommen und ein Pilotfilm wurde gedreht. Die Serie erhielt jedoch kein grünes Licht. Ein zweiter Pilotfilm mit Yael Grobglas in der Hauptrolle wurde CW vorgelegt, aber wurde ebenfalls abgelehnt. Im April 2015 wurde bekanntgegeben, dass Warner Bros. die Filmrechte des Buchs erworben hat. Denise Di Novi und Alison Greenspan von DiNovi Pictures’ werden neben Pouya Shahbazian als Produzenten an dem Film arbeiten. Katie Lovejoy wird das Drehbuch schreiben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Selection (englischer Originaltitel: \"The Selection\") ist ein Jugendroman von Kiera Cass und das erste Buch der \"Selection\"-Pentalogie. Das Buch wurde erstmals im April 2012 im HarperTeen Verlag veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung von Angela Stein erschien im Februar 2013.", "tgt_summary": null, "id": 1533961} {"src_title": "No. 1 (Royal Red and Blue)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Meisterschaft.", "content": "1992 war die Sportwagen-Weltmeisterschaft auf einem Tiefpunkt angelangt. Schon 1991 litt die Serie unter einem Mangel an Teilnehmern, sodass die Verantwortlichen der FIA 1992 ursprünglich keine Weltmeisterschaft durchführen wollten. Nach mehrmaliger Urgenz aus dem Vorstand des französischen Automobilherstellers Peugeot lenkte die FIA ein. Unter dem Vorstandsvorsitz von Jean Boillot wurde 1990 der Peugeot 905 vorgestellt. Ziel des auf mehrere Jahre angelegten Projekts, war neben dem Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans auch der Gewinn der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Nachdem man sich 1991 Jaguar geschlagen geben musste, sollte 1992 der Erfolg folgen. Eine Absage der Meisterschaft hätte beim Ausleben des Titels für Peugeot einen erheblichen finanziellen Verlust bedeutet, da die Marketingaktivitäten des Konzerns auf Erfolge im Motorsport aufbauten. Als Peugeot versicherte sich bei anderen Hersteller um ein Engagement zu bemühen, ließ sich die FIA umstimmen. Das Ende der Meisterschaft wurde bereits mit der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1989 eingeleitet. Von den Änderungen betroffen war sowohl das sportliche wie das technische Reglement der Gruppe C. Für die Saison 1989 reduzierte die FIA die Mindestdistanz der bisherigen Langstreckenrennen von 1.000 auf 480 Kilometer, 1991 dann auf 430 Kilometer. Ebenfalls 1989 wurde der bisherige Grundsatz einer Verbrauchsformel aufgegeben. Stattdessen sollten Gruppe-C-Fahrzeuge fortan von 3,5-Liter-Saugmotoren angetrieben werden. Dies entsprach dem damaligen Stand der Formel 1, in der ab 1989 Turbomotoren verboten waren. Die Gruppe C2 entfiel ersatzlos. Motorenhersteller wie Mercedes-Benz gaben fortan ihr Engagement im Sportwagenrennsport auf und belieferten stattdessen Formel-1-Teams mit Motoren. Für Privatteams war eine erfolgreiche Teilnahme an der Sportwagen-WM vor dem Hintergrund, dass \"de facto\" Formel-1-Technik eingesetzt werden musste, nicht mehr finanzierbar. Mitunter wird gemutmaßt, die FIA habe zu Beginn der Neunzigerjahre durch ihre Reglementänderungen die Gruppe C bewusst unattraktiv werden lassen, da diese in der Publikums- und Mediengunst gegenüber der Formel-1-Weltmeisterschaft (ebenfalls veranstaltet von der FIA) zu einer inzwischen übermächtigen Konkurrenz geworden sei. Jaguar hatte sich mit dem Ende der Saison 1991 zurückgezogen, gab aber XJR-14-Chassis an Mazdaspeed ab. Dort wurde aus den Fahrgestellen der Mazda MXR-01 mit einem V10-Judd-Motor. Mazda bot dieses Fahrzeug Privatteams an. Bei Sauber hatte man nach Problemen mit dem Motor, die Entwicklung des Mercedes-Benz C292 aufgegeben, sodass neben dem Peugeot nur der Toyota TS010 als Werkswagen übrig blieb. Viele andere Projekte, wie der BRM P351 blieben Stückwerk. Von den vorerst geplanten 10 Rennveranstaltungen wurden nur sechs ausgetragen. Punkte für die ersten zehn wurden wie folgt vergeben: 20-15-12-10-8-6-4-3-2-1. Teams die mehrere Fahrzeuge gemeldet hatten, erhielten nur Punkte für das am besten Platzierte. Außerdem musste der jeweilige Wagen für alle Weltmeisterschaftsläufe gemeldet sein. Fahrer erhielten nur dann Punkte wenn der Wagen mindestens 90 % der Distanz des Siegerteams zurückgelegt hatte und sie mindestens 30 % der Renndistanz am Steuer saßen. Peugeot gewann überlegen die Markenwertung, Yannick Dalmas und Derek Warwick wurden Fahrerweltmeister.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sportwagen-Weltmeisterschaft 1992 war die 40. und letzte Saison dieser Meisterschaft. Sie begann am 26. Januar und endete am 18. Oktober 1992.", "tgt_summary": null, "id": 1296441} {"src_title": "Melanotaenia fluviatilis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Schlacher begann seine Karriere in der Nachwuchsabteilung des Villacher SV. Bereits als 16-Jähriger debütierte er für die Kärntner in der Österreichischen Eishockey-Liga und gewann mit ihnen 2006 die österreichische Landesmeisterschaft. Im Anschluss wechselte er nach Schweden, wo er beim Skellefteå AIK nicht nur in der J20 SuperElit, der höchsten Nachwuchsspielklasse des Landes, spielte, sondern auch neun Spiele in der Elitserien der Herren absolvierte. Nach nur einem Jahr im hohen Norden zog es ihn wieder in seine alpenländische Heimat zurück und er schloss sich für vier Jahre dem EHC Linz an. Nach einem einjährigen Intermezzo beim EC Red Bull Salzburg, mit dem er die European Trophy 2011 gewann, wechselte er 2012 zu den Vienna Capitals in die österreichische Hauptstadt, für die er bis 2015 spielte. Dabei wurde er von Tommy Samuelsson vom Stürmer zum Verteidiger umgeschult. Im Juli 2015 kehrte er zu seinem Heimatverein zurück.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für sein Heimatland spielte Schlacher bei der U18-Weltmeisterschaft der Division I 2005 sowie den U20-Weltmeisterschaften der Division I 2006 und 2007, als er zum besten Stürmer des Turniers gewählt wurde. Sein Debüt in der Herren-Nationalmannschaft gab Schlacher am 11. Februar 2010 im italienischen Asiago beim 4:3-Erfolg nach Verlängerung im Freundschaftsspiel gegen Frankreich. An einer Weltmeisterschaft nahm er erstmals 2014 teil, als ihm beim Turnier der Division I in Goyang mit der österreichischen Equipe der Wiederaufstieg in die Top-Division gelang. Nachdem die Österreicher 2015 ohne Schlacher wieder abgestiegen waren, spielte er bei den Weltmeisterschaften 2016 und 2017 erneut in der Division I. Bei der Weltmeisterschaft 2018 spielte Schlacher zum ersten Mal in der Top-Division. Dabei gelang der Mannschaft aus dem Alpenland erstmals seit 2004 wieder der Klassenerhalt im Weltmeisterschaftsoberhaus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Markus Schlacher (* 23. August 1987 in Villach) ist ein österreichischer Eishockeyspieler, der seit Juli 2015 beim EC VSV in der Österreichischen Eishockey-Liga unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 750767} {"src_title": "Colo (Iowa)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Simon Oates wurde 1932 als Arthur Charles Oates im östlichen Londoner Stadtteil Canning Town geboren. Während seiner Jugendzeit machte er zuerst eine Ausbildung zum Heizungsingenieur für die Firma seines Vaters, bevor er eine Karriere als Schauspieler begann. Nach seinem Militärdienst im \"Intelligence Corps\" wurde er in den 1950er Jahren Theatermitarbeiter und war unter anderem für einige Jahre Hauptdarsteller im \"York Theatre Royal\", später erschien Simon Oates 1971 auch als John Steed in der Bühnenadaption von \"The Avengers\" neben Sue Lloyd und Kate O’Mara. Darüber hinaus spielte Oates auch am Londoner West End z. B. in dem Francis Durbridge-Thriller \"Suddenly at Home\". Oates arbeitete intensiv im Theater in Großbritannien, dem West End und im Laufe seiner Karriere sowohl als Schauspieler als auch als Theaterregisseur. Für einige Zeit lebte er auch in Kanada, wo er ein Tourneetheater betrieb. Seine Fernsehkarriere begann im Jahre 1959 mit einem Auftritt in der Serie \"BBC Sunday-Night Theatre\". Zu den zahlreichen weiteren Serienauftritten von Simon Oates zählten von 1959 bis zum Jahre 1993 unter anderem: \"Armchair Theatre\", \"Mit Schirm, Charme und Melone\", \"Der Mann mit dem Koffer\", \"Department S\", \"Jason King\", \"Die Profis\", \"Remington Steele\" oder \"Jim Bergerac ermittelt\". Komplexere TV-Rollen spielte er als der Duke of Buckingham 1966 bis 1967 in der Fernsehminiserie \"The Three Musketeers\" unter der Regie von Peter Hammond nach dem Roman von Alexandre Dumas, des Weiteren in der Agentenserie \"The Spies\" wo er von 1966 an in 15 Episoden den Charakter des Anthony Kelly verkörperte und in der Fernsehserie \"Doomwatch\" in den Jahren 1970 bis 1972 wo er in 29 Episoden den Part des Dr. John Ridge spielte. Simon Oates beendete seine Film- und Fernsehkarriere im Jahr 1993 mit einem Auftritt in der \"Comedy Playhouse\". Er verstarb am 20. Mai 2009 im Alter von 77 Jahren in Eastbourne in der Grafschaft East Sussex. Sein Sohn Justin Brett aus der Ehe mit dem Fotomodel Jaki Eastoe wurde ebenfalls Schauspieler. 1971 wurde Simon Oates kurzzeitig ernsthaft für die Rolle als James Bond-Nachfolger von George Lazenby für die Bond-Produktion \"Diamantenfieber\" gehandelt, nachdem Sean Connery aber seine Rückkehr als 007-Agent verkündete, war Oates aus dem Rennen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Simon Oates (* 6. Januar 1932 in London als \"Arthur Charles Oates\"; † 20. Mai 2009 in Eastbourne, East Sussex) war ein britischer Schauspieler in Film, Fernsehen und Theater. Seine Schauspielerkarriere umfasste mehr als 40 Auftritte in Kinofilmen und Fernsehserien. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rolle des Dr. John Ridge in der BBC-Serie \"Doomwatch\" zu Beginn der 1970er Jahre.", "tgt_summary": null, "id": 571212} {"src_title": "Paul R. Williams", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technische Daten.", "content": "Die Deutschen Werke Kiel waren die erste Werft, die nach dem Ersten Weltkrieg wieder U-Boote für die Reichsmarine baute. Basierend auf ersten Gesprächen im Jahr 1932 wurde zwei Jahre später ein Vertrag über den Bau kleiner U-Boote geschlossen, die ab 1935 in getarnten Montagehallen unter Geheimhaltung gefertigt wurden. Ansonsten waren die Kapazitäten der Werft aber mit dem Bau von Großkampfschiffen ausgelastet. Sofort nach Kriegsbeginn wurde die Werft schließlich wieder in das U-Bootbauprogramm der Kriegsmarine miteinbezogen und war für den jährlichen Ausstoß von zwölf Booten des Typs VII C vorgesehen. Ein Boot dieses Typs, der wegen seiner Verwendbarkeit auch „Atlantikboot“ genannt wurde, war 67,1 m lang und 6,2 m breit. Die Höchstgeschwindigkeit bei dieselgetriebener Überwasserfahrt betrug 17 kn. Zwei Elektromotoren mit je 375 PS Leistung ermöglichten unter Wasser eine Fahrt von 7,6 kn. Am Turm trug \"U 456\" als Bootswappen einen Spielwürfel mit obenliegender 6, der von einem Hufeisen gerahmt war.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz und Geschichte.", "content": "\"U 456\" patrouillierte hauptsächlich im Nordmeer und operierte dort gegen die Konvois der Alliierten, die zur Versorgung der Sowjetunion entlang der Eisgrenze zu den Häfen Murmansk und Archangelsk liefen.", "section_level": 1}, {"title": "\"HMS Edinburgh\".", "content": "Die HMS Edinburgh gehörte zur Sicherung des Geleitzugs QP 11 der mit hauptsächlich in Ballast fahrenden Schiffen von Murmansk aus in Richtung Schottland unterwegs war. Der britische Kreuzer hatte sowjetisches Gold an Bord, das als Bezahlung für die mit vormaligen Geleitzügen gelieferten amerikanischen Waren und Kriegsgüter gedacht war. Es gelang Kommandant Teichert, den Kreuzer am 30. April 1942 mit einem Torpedo derart erheblich zu beschädigen, dass das britische Schiff nicht mehr zu eigenständigen Manövern in der Lage war und in Schlepp genommen werden musste. Beim Versuch der Alliierten, die \"Edinburgh\" zu bergen wurde der Kreuzer von deutschen Seestreitkräften erneut attackiert und musste schließlich aufgegeben werden. Die Edinburgh und ihre wertvolle Fracht wurde von dem britischen Zerstörer \"HMS Foresight\" mit einem Torpedofangschuss versenkt.", "section_level": 2}, {"title": "Versenkung.", "content": "\"U 456\" befand sich nordwestlich von Cabo Ortegal in der Nähe des Geleitzugs HX 237, als es von einem Liberator-Bomber trotz schlechter Sicht entdeckt und angegriffen wurde. Das britische Flugzeug warf einen akustisch gesteuerten Fido-Torpedo ab, der das inzwischen abgetauchte Boot beschädigte, woraufhin sich Kommandant Teichert offensichtlich entschloss, \"U 456\" auftauchen zu lassen; denn die Besatzung der Liberator beobachteten, dass das U-Boot an die Wasseroberfläche kam. Der Pilot unterrichtete einen Zerstörer aus der Bewachung von HX 237, der an der angegebenen Stelle allerdings kein U-Boot mehr vorfand. \"U 456\" war das erste deutsche U-Boot, das von einem der neuartigen akustischen Torpedos versenkt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Alternative Theorien.", "content": "Lange Zeit wurde die Versenkung von \"U 456\" einem kombinierten Angriff der britischen Fregatte \"HMS Lagan\" und der kanadischen Korvette \"HMCS Drumheller\" zugeschrieben. Inzwischen gilt als gesichert, dass deren erfolgreiche Attacke zur annähernd selben Zeit einem anderen U-Boot galt. Tatsächlich versenkten sie \"U 753\".", "section_level": 2}], "src_summary": "U 456 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C, ein sogenanntes „Atlantikboot“. Es wurde von der Kriegsmarine im U-Boot-Krieg des Zweiten Weltkriegs hauptsächlich im Nordmeer gegen die dort fahrenden Nordmeergeleitzüge eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 2333947} {"src_title": "Unknown User", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Robert Campbell wurde 1630 als Sohn von Archibald Campbell, des 4. Laird of Glenlyon und Angehörigen des Clans Campbell, in Glen Lyon geboren. Von seinem Vater erbte er Meggernie Castle in Glen Lyon, das er mit großem Aufwand ausbaute und erweiterte. 1663 heiratete er Helen Lindsay. Das Paar hatte drei Söhne und vier Töchter. Der aufwändige Ausbau sowie Trunk- und Spielsucht führten dazu, dass Campbell sich allmählich tief verschuldete. 1684 musste er fast seinen ganzen Besitz an den Earl of Tullibardine verkaufen, lediglich der kleinere Besitz \"Chesthill\" am Talausgang von Glen Lyon verblieb ihm noch. 1689 wurde dieser Besitz von den jakobitischen MacIains of Glencoe, Verwandten des Clan MacDonald of Glencoe, der mit den Campbells seit langem verfeindet war, nach der Schlacht von Dunkeld geplündert. Im gleichen Jahr verpflichtete er sich aus Geldmangel im fortgeschrittenen Alter von 59 Jahren als Offizier im \"Earl of Argyll's Regiment of Foot\" und erhielt den Rang eines Captains. Nach der Glorious Revolution rebellierten viele schottische Hochlandclans gegen die neue Regierung von König William III. (in Schottland William II.) und Königin Mary II., wurden aber mehrfach militärisch besiegt. Im August 1691 bot der König schließlich den Clanchefs eine Amnestie an, wenn sie ihm bis Ende des Jahres die Treue schworen. Alastair MacDonald of Glencoe versäumte diese Frist, worauf die Regierung beschloss, an ihm ein Exempel zu statuieren. Captain Campbell, der seit Ende Januar 1692 mit etwa 120 Soldaten seines Regiments bei den MacDonalds in Glencoe einquartiert war, erhielt am 12. Februar den Befehl überbracht, alle MacDonalds zu töten. Er führte diesen Befehl im Massaker von Glencoe aus. 38 Männer, darunter auch Alastair Mac Donald, wurden von den Soldaten umgebracht, etwa die gleiche Anzahl an MacDonalds kam auf der Flucht im Schneesturm ums Leben. Das Massaker führte zu großer öffentlicher Empörung und John Dalrymple, 1st Earl of Stair, der Secretary of State für Schottland, musste zurücktreten. Robert Campbell wurde mit seinem Regiment 1695 im Pfälzischen Erbfolgekrieg eingesetzt und kämpfte in den spanischen Niederlanden. Das Regiment wurde allerdings von den Franzosen bei Diksmuide gefangen genommen. Campbell entging damit einer juristischen Verfolgung. Schon seine Versetzung nach Flandern erfolgt wenige Tage, nachdem das Schottische Parlament eine Kommission zur Untersuchung des Massakers eingesetzt hatte. Der nach Abschluss der Untersuchung durch die Kommission erteilte Befehl, ihn zurück nach Schottland zu bringen, erreichte ihn wahrscheinlich nicht mehr. Robert Campbell starb am 2. August 1696 in Brügge, angeblich als Alkoholiker in der Gosse. Ein Teil seiner Nachkommen sah schließlich den „Fluch von Glencoe“ auf der Familie liegen. Keiner seiner Enkel heiratete und die Familie starb mit dem Tod seines letzten Enkels Ende des 18. Jahrhunderts aus. Der Familienbesitz, den Campbells Sohn Iain allmählich wieder zurückgewonnen hatte, fiel an entfernte Verwandte, deren Nachkommen ihn 1885 an Donald Currie verkauften.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Campbell, 5. Laird of Glenlyon (* 1630; † 2. August 1696 in Brügge), war ein schottischer Adliger und Militär. Bekannt wurde er als kommandierender Offizier der Regierungstruppen, die 1692 das Massaker von Glencoe verübten.", "tgt_summary": null, "id": 1439667} {"src_title": "Juchnajcie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Boris Stepanow begann als Jugendlicher mit dem Boxen. Er gehörte dem Arbeiter-Sportclub \"Trud Moskau\" an. Er war relativ leicht und kämpfte zu Beginn seiner Laufbahn im Fliegengewicht und ab Mitte 1951 im Bantamgewicht. Er verfügte über eine sehr hohe Schlagkraft, mit der er viele Kämpfe vorzeitig gewann. Erstmals machte er bei der sowjetischen Meisterschaft 1950 nachhaltig auf sich aufmerksam, als er im Fliegengewicht hinter Anatoli Bulakow und Lew Segalowitsch den 3. Platz belegte. 1951 kam er bei der sowjetischen Meisterschaft im Fliegengewicht bereits in das Finale, in dem er allerdings gegen Anatoli Bulakow unterlag. Im August 1951 erfolgte sein erster Einsatz bei einer großen internationalen Veranstaltung, den 3. Welt-Festspielen der Jugend und Studenten in Berlin (Ost). Bereits im Bantamgewicht startend, gewann er dort mit einem Sieg im Finale über Istvan Horvath aus Ungarn. 1952 erscheint Boris Stepanow in keinen Ergebnislisten. 1953 wurde er aber mit einem Sieg im Finale über W. Dadajew erstmals sowjetischer Meister. Im Mai 1953 vertrat er die sowjetischen Farben bei der Europameisterschaft in Warschau. Er siegte dort im Bantamgewicht über Tomislav Srdanovic, Jugoslawien und Wasil Borissow, Bulgarien nach Punkten und landete im Halbfinale einen K.O.-Sieg in der 2. Runde über John McNally aus Irland. Im Finale unterlag er Zenon Stefaniuk aus Polen nach Punkten und wurde damit Vize-Europameister. Im August 1953 gewann er bei den 4. Welt-Festspielen der Jugend und Studenten in Bukarest erneut den Wettkampf im Bantamgewicht. Im Finale besiegte er dabei Otto Bostieg aus Rumänien. Nach seinem sowjetischen Meistertitel 1953 gewann Boris Stepanow diesen Titel in den Jahren 1954 bis 1957 im Bantamgewicht viermal in Folge. 1957 besiegte er dabei im Finale Oleg Grigorjew nach Punkten, gegen den er im Finale 1958 verlor. 1960 gewann er dann mit einem Punktsieg über Oleg Grigorjew zum sechstenmal und letztmals den sowjetischen Meistertitel. Trotz seiner Titelgewinne in den Jahren 1957 und 1960 wurde ihm in diesen Jahren bei internationalen Meisterschaften Oleg Grigorjew vorgezogen, der 1960 auch Olympiasieger wurde. Boris Stepanow war 1955 bei der Europameisterschaft in Berlin am Start und siegte dort über Alphonse Halimi, Frankreich, Simon Alexandrow, Bulgarien und Wolfgang Schwarz, Bundesrepublik Deutschland jeweils nach Punkten. Im Finale verlor er aber wieder gegen Zenon Stefaniuk und wurde erneut Vize-Europameister. Im Dezember 1956 startete er bei den Olympischen Spielen in Melbourne im Bantamgewicht. Er verlor dort aber bereits in seinem ersten Kammpf (Achtelfinale) gegen Freddie Gilroy aus Irland durch K.O. in der 3. Runde. Duplizität der Ereignisse, auch sein Bezwinger von den Europameisterschaften 1953 und 1955 Zenon Stefaniuk schied in Melbourne bereits im Achtelfinale aus. Olympiasieger wurde der Berliner Wolfgang Behrendt aus der gesamtdeutschen Mannschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boris Andrejewitsch Stepanow (; * 22. August 1930 in Moskau; † 28. Dezember 2007) war ein sowjetischer Boxer. Er wurde 1953 und 1955 jeweils Vize-Europameister der Amateure im Bantamgewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1072152} {"src_title": "Sokoły (Gołdap)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Kinabalu-Hörnchen erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 23 bis 25 Zentimetern und ein Gewicht von etwa 370 Gramm. Der Schwanz erreicht eine Länge von etwa 24 bis 25 Zentimetern und ist damit etwa ebenso lang wie der Restkörper. Das Rückenfell der Tiere ist schwarzgrau gefärbt. Die Unterseite ist matt dunkelrot mit einer dunklen schwarzen Linie in der Mitte. Die Bauch- und die Rückenseite sind durch kurze, helle Seitenlinien voneinander abgegrenzt. Auf dem Gesicht und den Beinen befinden sich rötliche Einfärbungen im ansonsten grauen Fell.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Kinabalu-Hörnchen kommt im Norden der Insel Borneo in den malaiischen Bundesstaaten Sabah und Sarawak sowie dem Grenzgebiet des indonesischen Teils Kalimantan vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise des Kinabalu-Hörnchens liegen nur sehr wenige Daten und Beobachtungen vor. Als Lebensraum nutzt es vor allem die Eichen- und Nebelwälder des Hochlandes zwischen 300 und 1800 Metern Höhe. Die Art ist wie alle anderen Arten der Gattung primär baumlebend (arboricol), kommt jedoch selten auch auf den Boden. Sie ernährt sich wahrscheinlich ebenfalls vor allem von Pflanzen, seltener auch von Insekten.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Kinabalu-Hörnchen wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung der Echten Schönhörnchen (\"Callosciurus\") eingeordnet, die aus 15 Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Lewis Bonhote aus dem Jahr 1901, der die Art vom Mount Kinabalu in der malaiischen Provinz Sabah beschrieb. Innerhalb der Art werden neben der Nominatform keine weiteren Unterarten unterschieden. Nach anderen Autoren wird \"C. baulensis baramensis\" in Sabah mit einem leicht gesprenkelten Fell als Unterart von der Nominatform abgetrennt.", "section_level": 1}, {"title": "Status, Bedrohung und Schutz.", "content": "Das Kinabalu-Hörnchen wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund des vergleichsweise großen Verbreitungsgebietes, seines Vorkommens in Schutzgebieten und aufgrund der wahrscheinlich relativ stabilen Bestände als nicht gefährdet (Least Concern) eingeordnet. Konkrete Risiken für die Bestände sind nicht bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kinabalu-Hörnchen (\"Callosciurus baluensis\") ist eine Hörnchenart aus der Gattung der Echten Schönhörnchen (\"Callosciurus\"). Sie kommt im Norden der Insel Borneo vor.", "tgt_summary": null, "id": 426482} {"src_title": "Arne Rettedal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Schwarzstreifen-Schönhörnchen erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 18 bis 20 Zentimetern und ein Gewicht von etwa 200 bis 240 Gramm. Der Schwanz erreicht eine Länge von etwa 16 bis 18 Zentimetern und ist damit etwas kürzer als der Restkörper. Die Rückenfärbung der Tiere ist meliert schwarz und sandbraun, die Schultern sind etwas mehr braun. Die Bauchseite ist grau. An der Seite verlaufen zwei Streifen, der obere davon hell sandbraun und der untere deutlich schwarz.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Schwarzstreifen-Schönhörnchen kommt im Süden Thailands und auf der malaiischen Halbinsel sowie auf Java, Sumatra und einigen angrenzenden Inseln vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Revierverteilung.", "content": "Das Schwarzstreifen-Schönhörnchen ist wie alle anderen Arten der Gattung primär baumlebend (arboricol). Es kommt in verschiedenen Waldlebensräumen vor, von primären Regenwaldgebieten bis zu Sekundärwäldern und lebt im Blattwerk der Bäume. Bei Untersuchungen im Krau Wildlife Reserve in Pahang, Malaysia, wurde festgestellt, dass die Bestandszahl etwa 25 % der des Bananenhörnchens (\"Callosciurus notatus\") beträgt. Die Bestandsdichte beträgt dort etwa fünf Individuen pro 100 Hektar. In anthropogen gestörten Gebieten ist seine Bestandsdichte etwa doppelt so hoch wie in Primärwäldern. Die Reviergröße eines Weibchens im Ula Gombak Forest Reserve in Selangor wird auf 1,4 bis 2 Hektar geschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Ernährung und Verhalten.", "content": "Das Hörnchen ernährt sich vor allem von Pflanzen, insbesondere Früchten, sowie zu einem signifikanten Anteil von Insekten. Auf Bedrohungen durch terrestrische Prädatoren reagieren die Tiere mit einem sich wiederholenden, stakkato-artigen Bellen und Schwanzwedeln, wodurch andere Hörnchen reagieren, indem sie in die Bäume klettern und sich still verhalten. Auf fliegende Prädatoren reagieren die Tiere dagegen mit einem kurzen Bellen, wenn die Greifvögel weiter entfernt sind, und mit einem Rassellaut bei nahen Greifvögeln. Auf diese Warnung reagieren andere in der Nähe befindliche Hörnchen mit einer Starre oder sie rasseln ebenfalls. Auf Schlangen reagiert das Tier mit einem Quieken, worauf Artgenossen motiviert werden, die Schlange gemeinsam anzugreifen und zu vertreiben (hassen).", "section_level": 2}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Das vom Schwarzstreifen-Schönhörnchen gebaute Nest entspricht dem des Graubauchhörnchens (\"C caniceps\") und besteht aus einer äußeren Schicht aus Zweigen und rauen Blättern und einer inneren Schicht aus weichem Material. Bei einer Untersuchung von 1948 bis 1952 wurden während des gesamten Jahres trächtige Weibchen gefangen, die meisten zwischen April und Juni und am seltensten zwischen Oktober und Dezember. Die Wurfgröße beträgt ein bis vier Jungtiere, im Durchschnitt 2,2.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Das Schwarzstreifen-Schönhörnchen wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung der Echten Schönhörnchen (\"Callosciurus\") eingeordnet, die aus 15 Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Thomas Walker Horsfield aus dem Jahr 1824, der die Art anhand eines Individuums aus dem Westen der Insel Java beschrieb. Innerhalb der Art werden mit der Nominatform vier Unterarten unterschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Status, Bedrohung und Schutz.", "content": "Das Schwarzstreifen-Schönhörnchen wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als potenziell gefährdet (Near Threatened) eingeordnet. Die Art nutzt aufgrund der zunehmenden Lebensraumveränderungen und der Fragmentierung vor allem Sekundärwälder und Waldrandgebiete. Über die konkrete Lebensraumnutzung liegen nur unzureichende Daten vor und falls es sich um eine Flachlandart handelt, könnte sie sehr empfindlich auf zunehmende Lebensraumveränderungen reagieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Schwarzstreifen-Schönhörnchen (\"Callosciurus nigrovittatus\") ist eine Hörnchenart aus der Gattung der Echten Schönhörnchen (\"Callosciurus\"). Sie kommt in Südostasien im Süden Thailands und auf der malaiischen Halbinsel sowie auf Java, Sumatra und einigen angrenzenden Inseln vor.", "tgt_summary": null, "id": 1123433} {"src_title": "Finn T. Isaksen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Struktur.", "content": "Das Fee-and-dividend-System wird von seinen Befürwortern als Möglichkeit gesehen, der Wirtschaft und Gesellschaft eine Chance zu einem geordneten Übergang in ein postfossiles Zeitalter zu geben. So würden der Wirtschaft durch die steigende Belastung fossiler Energieträger weitere Anreize gegeben, mit weniger dieser Energie auszukommen und verstärkt alternative Techniken zu entwickeln. Die Bürger erhielten mit der Dividende ebenfalls einen Anreiz weniger fossile Energie zu verbrauchen. Denn wer weniger an Abgaben in den allgemeinen Topf einzahlt als der durchschnittliche Verbraucher, bekommt dennoch die für alle gleiche Rückvergütung ausgezahlt. Dies kann als eine Art finanzieller „Ausgleich“ für einen vergleichsweise sparsamen Umgang mit fossiler Energie verstanden werden. Wer hingegen überdurchschnittlich viel fossile Energien nutzt, zahlt über die Abgaben mehr in den allgemeinen Topf ein, als durch die Rückvergütung ausgeschüttet wird. In vielen Fällen dürfte das System so zu einer Umverteilung von einkommens- und konsumstärkeren Schichten hin zu einkommens- und konsumschwächeren Schichten führen.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Umsetzbarkeit.", "content": "Da fossile Energien fast immer zentralisiert abgebaut oder importiert werden (Bsp. Braunkohletagebau, Petroleumhafen, Kohlefrachter) ließe sich die Abgabe am einfachsten an diesen zentralen Punkten erheben. Hierzu wäre nur sehr wenig zusätzliche Verwaltung nötig. Dies gilt auch für die Rückverteilung auf alle Bürger, da diese automatisiert und ohne weitere Einzelfallprüfung „pro Kopf“ erfolgen soll. Die regelmäßige Erhöhung der Abgabe könnte an aktuelle Ergebnisse der Klimaforschung angepasst werden.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Unterstützung.", "content": "Die Einführung einer CO-Steuer in den USA mit vollständiger Rückverteilung der Einnahme in pro Bürger gleicher Höhe forderten mehr als 3500 US-Ökonomen, darunter 27 Nobelpreisträger und vier ehemalige Vorsitzende der Federal Reserve, in einer Erklärung, die im Januar 2019 im Wall Street Journal veröffentlicht wurde. Eine solche Steuer sei „der kosteneffektivste Hebel, um Kohlendioxid-Emissionen zu reduzieren“, so die Ökonomen. Die Klimadividende würde maximale Fairness und politische Machbarkeit gewährleisten. Für ein \"Fee and dividend\" in den USA setzt sich u. a. die Klimaschutzorganisation Citizens’ Climate Lobby (CCL) ein. Der Vorschlag der Citizens' Climate Lobby wurde am 24. Januar 2019 als Energy Innovation and Carbon Dividend Act (H.R. 768) im US-Repräsentantenhaus eingebracht und wird dort in verschiedenen Ausschüssen und Unterausschüssen behandelt. Mit James E. Hansen spricht sich auch einer der bekanntesten Klimaforscher für \"fee and dividend\" aus. Der Vorsitzende des Risikokapital-Investors Roda Group Dan Miller spricht sich in einem TED Talk 2014 für die Einführung eines Fee-and-dividend-Systems aus. Seit 2015 gibt es auch in Deutschland mehrere aktive Gruppen der Bürgerlobby Klimaschutz (CCL-D), die politische Entscheidungsträger über das Prinzip eines Fee-and-dividend-Systems informieren. In Europa existiert zwar, anders als beispielsweise in den USA, bereits ein Emissionsrechtehandel, dieser wird durch die günstige Verfügbarkeit der Zertifikate am Markt und seiner Beschränkung auf einzelne Sektoren wie z. B. Kraftwerke seiner geplanten Lenkungsaufgabe derzeit allerdings kaum gerecht. Die Bürgerlobby Klimaschutz plädiert deshalb für einen stufenweisen Übergang zu einem Fee-and-dividend-System.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "In der Schweiz gibt es seit Januar 2008 eine Lenkungsabgabe zur Reduktion der CO-Emissionen aus Heizöl, Kohle und Erdgas für die Gebäudeheizung. Die Einnahmen werden größtenteils gleichmäßig an alle Eidgenossen rückvergütet. Die Abgabe lässt jedoch z. B. die Emissionen aus dem Transportsektor noch unberücksichtigt. Über klimaschädliche Produkte hinaus werden in der Schweiz mit der VOC-Abgabe auch leicht flüchtige organische Lösungsmittel (VOC) gegenüber umweltfreundlicheren Substanzen für die Konsumenten verteuert und die Einnahmen ebenfalls rückverteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die Gruppe \"Climate Lobby\" sammelt Kritik zu den Bereichen Wirtschaft und Finanzen und geht auf diese ihrerseits kritisch ein. Zu den behandelten Kritikpunkten gehörten im Jahr 2016 beispielsweise folgende:", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein CO-Preis mit Klimadividende (englisch: Carbon Fee and Dividend), auch Energiegeld oder – seltener und etwas missverständlich – Ökobonus genannt, bezeichnet eine für den Staat einkommensneutrale Abgabe auf die kohlenstoffbasierten Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas, die vollständig an die Bürger ausgeschüttet wird. Das System stellt einen Alternativvorschlag zum Emissionshandel nach der Cap-and-Trade-Methode oder zur CO-Besteuerung ohne Rückverteilung dar. ", "tgt_summary": null, "id": 548126} {"src_title": "Tm3 (2019)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Ternopillja liegt im Westen der Ukraine, etwa 24 km südlich der Oblasthauptstadt Lwiw (früher Lemberg) im Norden des Rajons Mykolajiw; die Rajonshauptstadt Mykolajiw ist 12 Kilometer südöstlich gelegen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und Entwicklung bis 1939.", "content": "Mit der ersten Teilung von Polen-Litauen 1772 kamen die „Königreiche Galizien und Lodomerien“ an Österreich. Kaiser Joseph II. ließ 1782 in Südwest-Deutschland für die Kolonisierung Galiziens werben und versprach dabei Landeigentum nebst Haus, Scheune und Vieh sowie Freiheit von Fronarbeit und Kriegsdienst (Einwanderer und älteste Söhne) und auch für 10 Jahre von Abgaben und Steuern. Dornfeld wurde ab Herbst 1785 errichtet – ein Brunnen erinnert noch an dieses erste Jahr. Benannt wurde es nach 'Edler von Dornfeld', einem österreichischen Gubernialrat im Ansiedlungsstab. Nach einer Zwischeneinquartierung in Szczerzec (heute Schtschyrez) bezogen die in der Mehrzahl protestantischen (und einige mennonitischen) Kolonisten ab 1786 Dornfeld; im Juli 1786 war die Besiedlung abgeschlossen. Damals verlieh der Kaiser der Kolonie bei einem Besuch den kaiserlichen Doppeladler für ihr Wappen. Dornfeld war Zentrum des Pfarrsprengels - mit den Gemeinden Neu-Chrusno (Chorosno) im Norden, Reichenbach (heute Teil von Krassiw) und Lindenfeld (heute Lypiwka) im Osten sowie Einsiedel (heute Odynoke), Falkenstein (heute Sokoliwka) und Rosenberg (heute Teil von Schtschyrez) im Westen. Die Gemeinden zählten sich zur Evangelische Superintendentur A. B. Galizien. Die 100-Jahr-Feier wurde wegen Arbeiten an der Kirche auf das Jahr 1888 verlegt, auch weil im Juli 1788 der erste Dornfelder Pfarrer sein Amt angetreten hatte. Für die 150-Jahr-Feier einigte man sich jedoch mit Bezug auf das erste Ansiedlungspatent von Kaiser Joseph II. auf das Jahr 1931; die Feier fand in Dornfeld am Sonntag, den 12. Juli statt. Ab 1909 gründeten Georg Faust und Karl Bechtloff im Auftrag des Deutschen Volksrates Raiffeisenkassen, zunächst in Dornfeld und Rosenberg, nach und nach auch in den meisten anderen deutschen Gemeinden Galiziens, insgesamt 41 Kassen. Die Kassen wurden am 1. November 1910 im 'Verband deutscher landwirtschaftlicher Genossenschaften in Galizien' zusammengeschlossen, der bis zur Verlegung nach Lemberg (1914) seinen Sitz in Dornfeld hatte. Verwaltungstechnisch war der Ort ab 1867 der \"Bezirkshauptmannschaft Lemberg\" zugeordnet, der Sitz des Gerichtsbezirks war Szczerzec. Die Bewohner flohen am 1. September 1914 vor der russischen Besetzung. Sie kehrten teilweise ins bis zum 24. Juni 1915 russisch besetzte Dorf zurück, teilweise aber auch erst im Dezember 1915 nach der Entsetzung. In Dornfeld wurden 22 Gehöfte ganz oder partiell eingeäschert; außer den zerstörten Gehöften hinterließen die Russen ein 'weithin von Schützengräben zerwühltes und aufgegrabenes Feld.’ Einem anderen Bericht zufolge waren '40 Häuser niedergebrannt - die Russen hatten die Bewohner gezwungen, an den Schanzen mitzuarbeiten, wenn auch gegen Bezahlung.' Mit der Auflösung der Habsburger Monarchie im November 1918 begann auch für das ehemalige Kronland Galizien eine neue Epoche. Nach dem folgenden Polnisch-Ukrainischen Krieg war das ehemalige Galizien ab 16. Juli 1919 Teil des polnischen Staates. Während der Zeit des Zweiten Polnischen Republik war der Ort ab 1934 ein Teil der \"Gmina Ostrów\" im \"Powiat Lemberg\", Woiwodschaft Lemberg. 1920 gründete Pfarrer Fritz Seefeldt in Dornfeld eine Volkshochschule (am 3. März 1921 eröffnet); sie bestand bis zu dessen Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1933.", "section_level": 2}, {"title": "Umsiedlung der Deutschen 1939.", "content": "Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gab es viele Verhaftungen. Die Kämpfe in Galizien fanden mit der Kapitulation von Lemberg vor den Russen am 22. September 1939 ein vorläufiges Ende; das ehemalige Ostgalizien wurde nun als Westukraine bezeichnet. Mit dem deutsch-sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag wurde in einem vertraulichen Protokoll die Umsiedlung der Deutschen vorbereitet; am 6. Oktober bekanntgegeben und ab 8. Dezember 1939 von einem Umsiedlungskommando unter Leitung des SS-Standartenführers Hoffmeyer, für das Gebiet Lemberg von SS-Sturmbannführer Dr. Friedrich Scholz, Hans Koch und Rudolf Niemczyk organisiert. Die große Abwanderung der Dornfelder selbst begann genau an Weihnachten 1939 in eisiger Kälte. Am 26. Januar 1940 überquerte der letzte Treck die Sanbrücke in Przemyśl. Die Frauen und Kinder wurden mit Zügen in Lager überführt, Ziel war vorerst ein Lager in Bad Schandau (bzw. für das Diakonissenhaus aus Stanislau in Pirna). Die Männer fuhren mit dem Treck und wurden zunächst in der Nähe von Lodz untergebracht. Im Laufe der nächsten Monate wurden die Dornfelder nach dem Warthegau überführt und dort angesiedelt, nachdem man die Polen vertrieben hatte. Damit war die Umsiedlungsaktion abgeschlossen, die über 54.000 Deutsche aus Ostgalizien in die deutsch besetzten polnischen Gebiete zunächst in die Nähe von Lodz und dann in den Warthegau brachte. Als im Frühjahr 1945 der Zusammenbruch nahte, mussten sie aber von dort wieder fliehen und alles im Stich lassen. In der neuen orthodoxen Kirche von Dornfeld wurde 2009 eine Erinnerungstafel angebracht, auf der die bis 1939 ansässigen Bewohner der einzelnen Grundstücke verzeichnet sind. Der letzte evangelische Pfarrer war dort Arnold Jaki. Auf dem Friedhof erinnert eine Gedenksäule aus dem Jahr 2000 ebenfalls an die ehemaligen Bewohner. Beides wurde vom Hilfskomitee der Galiziendeutschen verwirklicht und gemeinsam mit der Bevölkerung eingeweiht.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Die Zeit im Zweiten Weltkrieg war besonders in Osteuropa durch gewaltsame Umwälzungen einschließlich systematischer Judenpogrome (Aktion Reinhardt) gekennzeichnet. - Die Westukraine gehörte seit Juni 1941 zum deutschen Generalgouvernement, genauer dem Distrikt Galizien. Am 18. Juni 1943 traf in Dornfeld wieder ein Zug vieler Wagen ein, auf denen deutsche Familien – diesmal evakuierte Russlanddeutsche aus dem Kaukasus und dem Donezbecken um Stalino, circa 50 Familien – ihre Habe in eine neue Heimat zu bringen hofften. Dafür waren die zwischenzeitlich dort ansässigen Polen und Ukrainer vertrieben worden. Es wurde wieder Land verteilt, auch entstand ein Staatsgut, welches von einem Stützpunktleiter verwaltet wurde, der im Pfarrhaus residierte. Zusammen mit 180 zwangsrekrutierten ukrainischen Landarbeitern waren es jetzt etwa 400 Einwohner in Dornfeld, und auch die umliegenden Dörfer waren wieder von Deutschen besiedelt, doch nach einer ersten Rückzugsorder im April 1944, die kurzfristig widerrufen wurde, musste Dornfeld im Herbst schließlich wieder verlassen werden - die dritte Evakuierung.", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Dornfeld, eine der stattlichsten Kolonien, ist fast im Quadrat angelegt. Zwei Längs- und zwei Quergassen kreuzen sich und lassen einen großen Platz in der Mitte frei, um den 12 Wirtschaften herum gelagert sind und in dessen Mitte – vom großen baumbestandenen Kirchplatz umgeben – die Kirche liegt. Von der Kirche entspringen die vier ‚Kirchwege’, die nach Osten ins deutsche Haus (ursprünglich die Schulzenwirtschaft), nach Süden in das frühere Bürgermeisterhaus, nach Westen in die Schule und nach Norden ins Pfarrhaus mit dem Volkshochschulheim münden. An der Südostecke des inneren Feldes wurde 1938 eine Mühle errichtet - außer der Kirche das höchste Gebäude im Ort. Weiter im Norden liegt ein Löschwasserteich und jenseits dessen der alte deutsche Friedhof (vergleiche den Ortsplan auf der Erinnerungstafel). Im Südosten südlich der Straße nach Krassiw (bzw. Krasów) schließt sich Dobrjany an. Die Struktur der deutschen Siedlungen wurde in Zusammenarbeit der Universitäten Mainz und Lwiw (Lemberg) erforscht; Dornfeld wird als Beispiel für ein regelmäßiges ‚Neunfelderdorf‘ angeführt. An den vier Seiten des inneren Feldes (ca. 250 × 250 m) liegen außen je fünf Höfe; an den vier Ecken sind jeweils die beiden Straßen etwa gleich weit verlängert; die westlichen und östlichen Felder sind aber 2 Höfe schmäler als die mittleren. Ursprünglich waren 89 Hofstellen einschließlich Schule und Kirche geplant - nach Brigidau die zweitgrößte Kolonie im damaligen Ostgalizien. Später entstanden im Norden und Süden und durch Teilungen ca. 40 zusätzliche Stellen. Einwohner: Von 387 im Jahr 1806 ansteigend auf 1342 (1869) und zurückgehend auf 573 in 1930.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Zur gleichnamigen Landratsgemeinde Ternopillja zählten bis 2015 auch das Nachbardorf \"Dobrjany\" (früher polnisch Dobrzany), am 5. September 2015 wurde das Dorf ein Teil der neugegründeten \"Landgemeinde Trostjanez\". 2001 wohnten in Ternopillja 473 Einwohner – davon ca. 250 Einwohner (53 %) unter 40 Jahre alt. Je 20 % sind nach 1990 bzw. vor 1950 geboren. Auf dem Kirchplatz ist 2003 eine orthodoxe Kirche errichtet worden. Auch das Tor mit den Glocken ist wieder aufgebaut worden. Das alte Pfarrhaus steht heute (2014) leer und ist baufällig, besonders der Volkshochschul-Anbau. Nebenan sind zwei stattliche Neubauten entstanden. In der Mühle wurde vor einigen Jahren noch Getreide gemahlen. Das alte Schulhaus im Westen ist frisch renoviert und wird als Altbauteil der staatlichen Mittelschule genutzt – unter anderem mit einem Computer-Übungsraum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ternopillja (ukrainisch ; russisch /\"\", deutsch \"Dornfeld\") ist ein Dorf in der westlichen Ukraine. Der früher \"Dornfeld\" genannte Ort war ein deutsches Kolonistendorf im ehemaligen österreichischen Königreich Galizien (seit 1854: Kronland), das bis heute seine Anlage aus dem Jahr 1785 gut erkennen lässt. Es war bis Ende 1939 und nochmals von 1943 bis 1944 von Deutschen besiedelt. Es bestehen noch Beziehungen zum Hilfskomitee der Galiziendeutschen.", "tgt_summary": null, "id": 1061818} {"src_title": "Pedro Bispo Moreira Júnior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vegetative Merkmale.", "content": "Die Linsen-Wicke wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 65 Zentimetern. Die Wurzelausbildung ist schwach, aber es wird eine kräftige Hauptwurzel gebildet. Die kantigen, zerstreut behaarten bis verkahlenden Stängel sind aufrecht oder aufsteigend, einfach oder von der Basis bis nach oben hin verzweigt. Die gefiederten Laubblätter sind 5 meist 10 bis 15 Zentimeter lang und viel länger als die Internodien. An der kahlen oder zerstreut behaarten Blattrhachis befinden sich leicht versetzt 8 bis 15 Paare an Fiederblättchen. Die Blattrhachis endet nicht mit einer Ranke, sondern mit einer Stachelspitze. Die Fiederblättchen sind bei einer Länge von 5, meist 15 bis 17 Millimetern sowie einer Breite von 1 meist 4,5 bis 5 Millimetern verkehrt-lanzettlich oder linealisch mit ausgerandetem oder stumpfem und kurz bespitztem oberen Ende. Es liegt Fieder- und Netznervatur vor. Die relativ kleinen Nebenblätter sind bei einer Länge von 4 bis 8 Millimetern sowie einer Breite von 0,5 bis 2 Millimetern lanzettlich, halbspießförmig und manchmal gezähnt.", "section_level": 2}, {"title": "Generative Merkmale.", "content": "Die Blütezeit reicht je nach Standort von April bis Mai oder Juli. Es ist ein 2 bis 3 Zentimeter langer Blütenstandsschaft vorhanden. Die traubigen Blütenstände sind mit einer Länge von 2,5 bis 5 Zentimetern deutlich kürzer als die sie tragenden Laubblätter und enthalten zwei bis vier gestielte, nickende Blüten. Die Blütenstandsrhachis ist 1,5 bis 4 Zentimeter lang. Der Blütenstiel ist 1 bis 2 Millimeter lang. Die zwittrigen Blüten sind bei einer Länge von 7 bis 8 Millimetern zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Die alle etwa gleich langen Kelchzähne sind pfriemlich schmal und etwas länger (1,5- bis 3-mal) als die 2,5 bis 3 Millimeter lange Kelchröhre, die zehn Nerven aufweist. Der kahle Kelch ist mit einer Länge von 6 bis 7,5 Millimetern viel kürzer als die Krone und besitzt eine asymmetrische Basis sowie einen schiefen Schlund. Die fünf hell-rosafarbenen Kronblätter stehen in Form der typischen Schmetterlingsblüte zusammen. Die gelblich-weiße Fahne besitzt eine lilafarbene Zeichnungen und ist bei einer Länge von 7 bis 9 Millimetern sowie einer Breite von 4,4 bis 5,6 Millimetern verkehrt-eiförmig-länglich. Die Flügel sind auf ihre Rückseite hell-lilafarben. Die Staubbeutel sind bei einer Länge von 0,2 bis 0,3 Millimetern länglich. Das einzige Fruchtblatt ist kahl. Die hängenden, kahlen Hülsenfrüchte sind bei einer Länge von 15 bis 22 Millimetern sowie einer Breite von 4 bis 5 Millimeter länglich, vorn kurz geschnäbelt und zwischen den zwei bis vier Samen perlschnurförmig etwas eingeschnürt. Die gelb-braunen bis rötlich-grauen, bei längerer Lagerung sich dunkler färbenden, teilweise dunkle Flecken aufweisenden Samen besitzen einen Durchmesser von 3,5 bis 5,5 Millimetern, sind kahl, glatt bis grubig, groß und meist auffallend dreikantig mit bei einer Länge von etwa 1 Millimeter ovalem Nabel. Die Tausendkornmasse beträgt 20 bis 60 g.", "section_level": 2}, {"title": "Chromosomensatz.", "content": "Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7; es liegt Diploidie vor mit einer Chromosomenzahl von 2n = 14.", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "Die Blüten werden häufig von Bienen besucht. Es erfolgt Fremd-, aber meist Selbstbefruchtung.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Linsen-Wicke umfasst Anatolien, den nördlichen Irak sowie das Anti-Libanon-Gebirge in Syrien und den Libanon.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) \"Ervum ervilia\" durch Carl von Linné in \"Species Plantarum\", 2, Seite 738. Die Neukombination zu \"Vicia ervilia\" wurde 1802 durch Carl Ludwig Willdenow in \"Species Plantarum\", Editio quarta, 3, 2, Seite 1103 veröffentlicht. Das Artepitheton \"ervilia\" bezieht sich auf den römischen Name einer Hülsenfrucht-Art. Ein weiteres Synonym für \"Vicia ervilia\" ist \"Lens pygmaea\" \"Vicia ervilia\" gehört zur Sektion \"Ervilia\" aus der Gattung \"Vicia\".", "section_level": 1}, {"title": "Trivialnamen in anderen Sprachen.", "content": "In anderen Sprachen gibt es die Trivialnamen: \"bitter vetch\" (englisch), \"gavdaneh\" (persisch), \"kersannah\" (arabisch), \"yero\" (spanisch), \"rovi\" (griechisch) und \"burçak\" (türkisch).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte als Kulturpflanze und Nutzung.", "content": "In Marokko, Spanien und der Türkei wird die Linsen-Wicke noch als Futterpflanze für Wiederkäuer angebaut. Anbau und Ernte sind einfach und die Linsen-Wicke gedeiht auch auf wenig tiefgründigen, alkalischen Böden. Wenn die Schoten entfernt werden, ähneln die Samen der Linsen-Wicke denen der Linse (\"Lens culinaris\"). Für den menschlichen Verzehr müssen jedoch die enthaltenen Bitterstoffe durch mehrmaliges Erneuern des Kochwassers entfernt werden. Die Samen werden in Suppen gegessen. Die Bitterstoffe lassen sich in Cyanogene Glycoside, Canavanin und verschiedene Proteine des Typs Trypsin-Inhibitoren differenzieren. Da seit vielen Jahrzehnten meist Lebensmittel zur Verfügung stehen, die einfacher zu verarbeiten sind, wird die Linsen-Wicke regional nur von den ärmsten sozialen Klassen oder in Notzeiten verzehrt. Plinius der Ältere erwähnte, dass die Linsen-Wicke ebenso wie andere Wicken-Arten (\"Vicia\") von medizinischem Interesse waren und zitierte dabei die Schriften von Augustus in denen der römische Kaiser festhielt, dass er aufgrund des Verzehrs der Linsen-Wicke gesundet sei (Naturalis Historia 18.38). In früherer Zeit fand das aus dem Erbsenmehl der Linsen-Wicke gewonnene „Bohnenmehl“ ebenso medizinische Verwendung wie das Bohnenmehl der Ackerbohne oder der Gartenbohne. Diese Hülsenfrucht ist ein besonders gutes Futterkonzentrat für Schafe und Rinder, während Schweine und Pferde die Bitterstoffe eben so wenig vertragen wie der Mensch. Anders ist es bei den Wiederkäuern wie Rinder, Ziegen und Schafen, diese vertragen die Hülsenfruchtbestandteile sehr gut. Seitdem sich der Ackerbau in der Levante entwickelte, wurde der Nährwert aller Pflanzenteile von den Bauern geschätzt. Spuren der frühesten Züchtungen fanden sich in verschiedenen archäologischen Stätten in der Türkei, deren Alter nach der Radiocarbonmethode auf das 7. und 6. vorchristliche Jahrtausend geschätzt wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Linsen-Wicke (\"Vicia ervilia\"), auch genannt Wicklinse, Steinlinse, Bitter-Wicke, Erwenlinse, Erfe oder Ervilie, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wicken (\"Vicia\") in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie gehört zu den ersten Ackerpflanzen, die zur Zeit der Neolithischen Revolution (Bandkeramische Kultur) von Menschen angebaut wurden.", "tgt_summary": null, "id": 11758} {"src_title": "The Amorettes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Nachwuchsrapper Diamond hofft auf seinen großen Durchbruch muss sich aber als Gangster über Wasser halten und die Aufnahme-Zeit im Studio finanzieren. Gemeinsam mit seinem besten Kumpel Gage arbeitet er für den Gangsterboss Mr. B unter anderem als Drogenkurier. Diamond würde gerne aus der Kriminalität aussteigen und sich ganz auf die Musik konzentrieren, bleibt aber stets loyal zu Gage, der im Gegenzug alles tut seinem Freund zu helfen indem er ihn promotet und als Manager auftritt. Bei den Drogengeschäften geraten die beiden regelmäßig in Schießereien, die sie aber jedes Mal gut überstehen. Diamonds Freundin Kia beklagt, dass dieser sich weigert Verantwortung zu übernehmen und auch seine schwerkranke Mutter vergleicht ihn mit seinem Vater, der die Familie früh verließ. Gleichzeitig lehnt sie jede finanzielle Unterstützung ab, da sie um die Herkunft des Geldes weiß. Kia wird schwanger und trennt sich von Diamond, dem sie mangelnde Unterstützung vorwirft. Bald darauf verstirbt die Mutter. Bei der Beerdigung taucht plötzlich Diamonds Vater Cliff auf, der zugibt keine Unterkunft zu haben. Diamond nimmt nach einigem zögern bei sich auf. Eines Abends begegnen die beiden in einem Nachtclub dem Musikproduzenten Mr. White, der sie aber abblitzen lässt und ein fertiges Demotape sehen will, bevor er in Diamond investiert. Gage ist darüber entzürnt und beschließt das Debütalbum selbst zu finanzieren. Das Kapital dafür beschafft er bei einem Raubüberfall auf einen wohlhabenden Clubbesucher Seamus. Dabei benutzt er seine Freundin als Lockvogel. Anschließend erschießt Gage den Mann um, wie üblich, keine Zeugen zu hinterlassen. Obwohl er außerhalb der Autorität von Mr. B handelt, geht er davon aus, dass Seamus keine Verbindung zum Organisierten Verbrechen hat und der Überfall deshalb keine Konsequenzen haben wird. Mit dem erbeuteten Geld, können die beiden Freunde genug Miete für das Studio bezahlen und die Arbeit am Album schreitet voran. Cliff, selbst ein Musiker, bemängelt allerdings, dass die Musik zu künstlich klinge und zeigt seinem Sohn die Vorzüge klassischer Musikinstrumente. Bald ist das Album fertig und bereit zur Veröffentlichung. Mr. B hat inzwischen herausgefunden, wer Seamus überfallen hat und verlangt die Beute von Gage zurück. Weil dieser sie nicht mehr hat, verlangt er die Rechte an Diamonds Album als Entschädigung. Er organisiert ein Treffen mit Gage, Diamond und Mr. White, doch Diamond weigert sich einen Künstlervertrag mit Mr. White zu unterschreiben. Gage hat einen letzten Plan um sich und seinen Freund zu retten: er hat über die Jahre Kokain unterschlagen, dass er nun verkaufen will um dadurch die Schuld bei Mr. B zu begleichen. Der Deal geht allerdings wieder einmal schief. Die beiden geraten in einen Hinterhalt. Sie können sich zwar befreien und die Angreifer erschießen, jedoch bekommen sie nicht die benötigten 100.000 US-Dollar. Auf dem Weg nach draußen findet Gage eine schwangere Frau, die er als potentielle Zeugin erschießen will. Diamond kann ihn davon überzeugen, sie am Leben zu lassen. Trotzdem sagt er sich nun endgültig von Gage und dem kriminellen Leben los. Er versöhnt sich mit Kia, wirft seine Waffen in den Fluss und kehrt zurück ins Studio. Mr. B gibt sich mit dem Geld, das Gage ihm bringt, nicht zufrieden. Er lässt Gage zusammenschlagen, ordnet dessen Exekution an und macht sich mit ein paar Männern auf den Weg ins Studio. Dort nimmt er die Masterbänder an sich und zwingt Diamond, sie ihm vorzuspielen. Der Studiobesitzer Marshall wird beim Versuch der Gegenwehr erschossen. Gage hat währenddessen seine Bewacher überwältigt und kommt blutüberströmt ebenfalls in das Studio. Den finalen Schusswechsel überlebt nur Diamond, Gage, Cliff und Mr. B kommen ums Leben. Ein Jahr später besucht Diamond, inzwischen Vater und erfolgreicher Musiker, gemeinsam mit Kia das Grab von Gage.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde im Sommer 1999 hauptsächlich in Toronto gedreht. Von New Line Cinema vermarktet, kam er am 6. September 2000 in die Kinos. Er erwies sich trotz der hochkarätigen Besetzung als Flop und spielte nur einen Bruchteil der Produktionskosten ein.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Ghetto Superstar\" erhielt überwiegen schlechte Bewertungen von Kritikern und Publikum. Er wurde bei den Golden Reel Awards in der Kategorie \"Best Sound Editing\" nominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ghetto Superstar (Alternativtitel: \"Turn It Up – Auf dem Weg nach oben\"; Originaltitel: \"Turn It Up\") ist ein US-amerikanischer Film des kanadischen Regisseurs Robert Adetuyi, der auch das Drehbuch schrieb. Die Hauptrollen spielen Pras Michel und Ja Rule. Der Film vereint Elemente von Gangster-, Musik- und Buddy-Movie.", "tgt_summary": null, "id": 1011284} {"src_title": "Grenze zwischen Botswana und Südafrika", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Falter.", "content": "Die Flügelspannweite der Falter beträgt 25 bis 30 Millimeter. Die Vorderflügeloberseite zeigt eine blaugraue bis aschgraue oder braungraue Grundfarbe. Vom etwas aufgehellten Vorderrand heben sich deutlich einige dunkle Flecke ab. Die Nierenmakel ist meist undeutlich, die Ringmakel zu einem schwarzen Punkt reduziert. Die Querlinien sind dunkel, jedoch meist undeutlich. Die zeichnungslose Hinterflügeloberseite ist von weißlicher Farbe und in Richtung Saum etwas verdunkelt.", "section_level": 2}, {"title": "Ei.", "content": "Das Ei hat eine halbkugelige Form, eine weißliche Farbe sowie einen hellbraunen Mittelfleck und eine gleichfarbige Binde. Die Oberfläche zeigt bis zu 30 unregelmäßige Längsrippen, von denen ungefähr die Hälfte die Mikropylzone erreicht. Außerdem sind gut ausgebildete Querrippen vorhanden.", "section_level": 2}, {"title": "Raupe.", "content": "Ausgewachsene Raupen haben eine graubraune bis rotbraune Farbe. Die Seitenlinien sind dunkel, Stigmen und Kopf sind schwarz.", "section_level": 2}, {"title": "Ähnliche Arten.", "content": "In den nördlichen Vorkommensgebieten ist die Art nahezu unverwechselbar, in den südlichen Bereichen ist eine Unterscheidung von den dort vorkommenden, äußerlich ähnlichen \"Caradrina\"-Arten mittels einer genitalmorphologischen Untersuchung möglich.", "section_level": 2}, {"title": "Unterarten.", "content": "Die folgenden Unterarten sind bekannt:", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Sandflur-Staubeule kommt in Mitteleuropa und der Mittelmeerregion meist lokal vor. Die östliche Ausdehnung erstreckt sich bis zum Ural, die südliche bis in den Mittleren Osten. Auf Malta lebt die Unterart \"Caradrina selini djebli\". Hauptlebensraum der Art sind sandige Heiden, Trockenrasenflächen, Felshalden sowie Kiefern- und Mischwälder.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die nachtaktiven Falter bilden zwei Generationen pro Jahr, die von Mai bis Juli sowie im Süden zusätzlich von August bis Oktober anzutreffen sind. Sie fliegen künstliche Lichtquellen an. Bezüglich der Nahrungspflanzen der Raupen besteht noch Klärungsbedarf. Erfolgreiche Zuchten wurden mit Löwenzahn durchgeführt. Die Raupen überwintern.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Die Sandflur-Staubeule kommt in allen deutschen Bundesländern in unterschiedlicher Anzahl vor. In Baden-Württemberg wird sie in der Roten Liste gefährdeter Arten auf der „Vorwarnliste“ geführt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Sandflur-Staubeule (\"Caradrina selini\"), zuweilen auch als Blaugraue Seidenglanzeule bezeichnet, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae).", "tgt_summary": null, "id": 1496431} {"src_title": "Crawford Howell Toy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In den Jahren 1836 bis 1838 wurden an der Stelle zwei Hängebrücken für Fußgänger errichtet, die \"Passerelle de Constantine\" über den linken und die \"Passerelle Damiette\" über den rechten Flussarm. Die letztere wurde während der Februarrevolution 1848 zerstört, die erste stürzte 1872 aufgrund eines korrosionsbedingten Seilbruchs ein. Entsprechend der von Haussmann entwickelten Stadtplanung wurden 1876 die beiden Brücken nach den Plänen von Gustave Brosselin und Paul Vaudrey erbaut und 1877 eröffnet. Sie wurde nach Maximilien de Béthune, duc de Sully benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die 159 m lange Brücke über den linken Arm der Seine hat drei gusseiserne Segmentbögen mit Spannweiten von 46 + 49 + 46 m, die sich an steinernen Pfeilern und Widerlagern abstützen. Sie ist 20 m breit, davon entfallen 12 m auf die Fahrbahn und je 4 m auf die beiden Gehwege. Die Brücke über den schmalen rechten Flussarm hat einen gusseisernen Segmentbogen mit einer Spannweite von 42 m zwischen massiven steinernen Widerlagern, an die sich außen noch je ein gemauerter Rundbogen mit 15 m Weite anschließt. Auch sie ist 20 m breit. Auf dem äußeren Bogenträger ist neben dem Widerlager die Markierung der Gießerei von Henri Joret zu erkennen: \"H. Joret et Cie Constructeurs a Paris Entrepreneurs. / 1875 / Fonderies de la Cie de Terre-Noire La Voulte et Besseges.\" Beide Brücken liegen in einer Achse, überqueren die Flussarme dadurch in (unterschiedlichen) schiefen Winkeln, während die Widerlager und Pfeiler nach den Flussarmen ausgerichtet sind. Die Brückenfelder sind daher nicht rechtwinklig, sondern haben den Grundriss eines Parallelogramms.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pont de Sully (auch \"Pont Sully\") ist der Name zweier eigenständiger Brücken in Paris, die in einer geraden Linie die beiden durch die südliche Spitze der Île Saint-Louis getrennten Arme der Seine überqueren. Sie verbinden den Boulevard Saint-Germain auf dem linken Seineufer mit dem \"Boulevard Henri IV\" auf dem rechten Ufer. Die nächste Brücke flussaufwärts ist die Pont d’Austerlitz, flussabwärts folgen die Pont de la Tournelle über den linken und die Pont Marie über den rechten Arm der Seine. ", "tgt_summary": null, "id": 1894338} {"src_title": "Boćwinka (Kruklanki)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die italienische Luftwaffe beauftragte 1930 SIAI mit dem Bau eines schweren Bombers. Die von Alessandro Marchetti konstruierte S.72 wurde als Prototyp gebaut und danach exportiert, Italien bevorzugte die SM.82. Marchetti entwarf die S.72 als Bomber, der auch Transportaufgaben erfüllen sollte. Die Maschine konnte jedoch als schwerer Bomber für die Regia Aeronautica wegen der zu geringen Bombenlast nicht überzeugen. Der 1932 fertiggestellte und erprobte Prototyp hatte drei Alfa-Romeo-Pegasus-II-Motoren mit je 550 PS. Der Waffenschacht konnte bis zu 1000 kg Bomben aufnehmen oder als Passagierkabine für 20 Passagiere umgerüstet werden. Die S.72 stellte zwei neue Weltrekorde auf. Am 12. Mai 1933 stiegen die Piloten di Mauro und Olivari mit einer Zuladung von 2000 kg auf 8438 m. Am 15. Juni 1933 stiegen die Piloten Tivezna und Korompai mit einer Nutzlast von 5000 kg auf 6272 m. Bei den weiteren Tests der Regia Aeronautica wurde beschlossen, das Projekt S.72 zugunsten der SM.82 einzustellen. Der Prototyp wurde nach Einsätzen in Afrika an China verschenkt und überbrückte beim Überführungsflug ohne Probleme 15.000 km. Als die S.72 in China angekommen war, wurde sie sogleich eingesetzt und war an einer spektakulären Rettungsaktion des Generals Chiang Kai Shek und dessen Stabes beteiligt. Erfreut über die Leistungen, die diese Maschine ermöglichte, bestellte Chiang Kai Shek 30 (oder nur 20) Exemplare als Bomber für die eigene Luftwaffe. Sechs der 30 Maschinen wurden in Teilen per Seeweg nach Nan Chang in China gebracht und dort zusammengesetzt. Die S.72 wurden im Kampf gegen Japan eingesetzt. Alle 6 chinesischen S.72 wurden 1937 bei einem japanischen Luftangriff zerstört.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Die S.72 war ein dreimotoriger Schulterdecker mit einer Normalnutzlast von 1000 kg. Die Maschine bestand hauptsächlich aus Metall. Die Flugzeugzelle war aus geschweißten Stahlrohren gefertigt und der Rumpf wurde teilweise mit Metallblechen beplankt und teilweise mit Stoff bespannt. Das Leitwerk war ebenfalls zum Teil mit Stoff bespannt. Die Tragflächen waren mit Sperrholz verkleidet. Die drei 9-Zylinder-Sternmotoren Alfa Romeo Pegasus II mit je 550 PS wurden in Lizenz von Bristol gefertigt und hatten einen Kompressor, um für die maximale Startleistung sorgen zu können. Der Einbau eines Piaggio P. IX wurde in der Serie nicht mehr vorgenommen. Die S.72 konnte zwei Zusatztanks an den Tragflächen mitführen, die während des Fluges abgeworfen werden konnten. Die chinesische Serie erhielt einen Vierblattpropeller. Die Bewaffnung bestand aus drei Maschinengewehren, ein MG rechts und links sowie ein MG im unteren Heck. Die S.72 konnte mit zwei 20-mm-Bugkanonen ausgerüstet werden. Der Waffenschacht fasste 1000 kg Bomben und konnte leicht in eine Passagierkabine für 20 Personen umgewandelt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Savoia Marchetti S.72 (auch SIAI S.72) war ein dreimotoriger Schulterdecker, der als Bomber und Transportflugzeug ab 1930 entwickelt wurde. Die italienische Luftwaffe entschied sich dann aber für die SM.82.", "tgt_summary": null, "id": 785878} {"src_title": "Robert Wallace (Politiker, 1831)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1. Tag (Freitag, 14. November).", "content": "Sébastien Ogier mit Beifahrer Julien Ingrassia (Volkswagen) sicherten sich vier der acht Wertungsprüfungen und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (Volkswagen) die anderen vier. Nach acht gefahrenen WPs am ersten Tag lag Ogier mit 6,6 Sekunden vor Latvala. Dahinter Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen mit dem Ford Fiesta von M-Sport. Es herrschten nasse, schlammige und rutschige Bedienungen für die Fahrer. Auf der zweiten Wertungsprüfung bremste Andreas Mikkelsen/Ola Floene (Volkswagen) nach einer Kuppe zu spät, sie rutschten in einen Graben und beschädigten sich die Radaufhängung. Mikkelsen musste daraufhin die abschließenden sechs Prüfungen auslaßen. Das Duo kehrt unter dem Rallye-2-Reglement am Samstag wieder in die Rallye zurück.", "section_level": 2}, {"title": "2. Tag (Samstag, 15. November).", "content": "Jari-Matti Latvala rutsche, beim Versuch den Rückstand auf Ogier zu verkleinern, von der Strecke und verlor rund drei Minuten. Er fiel vom zweiten auf den zehnten Rang zurück. Latvala konnte weiterfahren und machte anschließend zwei Positionen gut. Der Schnellste des Tages war Andreas Mikkelsen. Er kehrte nach dem Ausrutscher am Vortag unter dem Rallye-2-Reglement in den Wettbewerb zurück und absolvierte fünf der neun Wertungsprüfungen des Tages mit der Bestzeit. Vierzehn der 17 WPs gingen in Wales bisher an Volkswagen. Mikko Hirvonen gewann die 15. Wertungsprüfung und liegt auf dem zweiten Rang. Nach dem Rücktritt per Ende 2014 peilt das Duo Hirvonen/Jarmo Lehtinen einen Podestplatz an bei der letzten Rallye in dessen Laufbahn. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia führten nach dem zwei Tagen die Rallye mit deutlichem Vorsprung an. Die alten und neuen Weltmeister verwalteten ihren Vorsprung von rund einer Minute und sie mussten kein Risiko eingehen.", "section_level": 2}, {"title": "3. Tag (Samstag, 16. November).", "content": "Sébastien Ogier hatte die Rallye-Weltmeisterschaft 2014 mit einem Sieg beendet. Der Franzose gewann und feierte damit beim 13. und letzten Lauf des Jahres seinen achten Saisonsieg. Nach 23 Wertungsprüfungen hatte Ogier einen Vorsprung von 40,1 Sekunden auf Mikko Hirvonen, seine Karriere ging somit erfolgreich auf dem Siegerpodest zu Ende. Auf Rang drei kam Mads Østberg ins Ziel. Mit Rang sechs sicherte sich Nasser Al-Attiyah den Titel in der WRC2. Zitat Mikko Hirvonen: \"«Ich bin so glücklich. Meine Karriere hätte nicht besser enden können. Es war ein großer Kampf. Ich werde sicherlich manches vermissen, muss aber vor allem vielen Menschen danken.»\"", "section_level": 2}, {"title": "Meldeliste.", "content": "Nicht als WRC, WRC-2 und WRC-3 gemeldete Fahrzeuge wurden in dieser Liste nicht erfasst.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrerwertung nach der Rallye.", "content": "Das Punktesystem für die ersten zehn Fahrer ist 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1. Für die Power-Stage erhalten die drei schnellsten Fahrer jeweils 3-2-1 Bonuspunkte für die Fahrer-Weltmeisterschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Medien (Deutsch).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Web.", "content": "Die offizielle Webseite der Rallye-WM, wrc.com, berichtete täglich live von der Veranstaltung. Neu wird die Webseite auch in Deutsch unterhalten. Die Webseiten rallye-magazin.de, volkswagen-motorsport.de und motorsport-total.com hielten, nebst anderen Magazinen, die Rallye-Interessierten auf dem Laufenden.", "section_level": 2}, {"title": "Fernsehen.", "content": "Sport1 und Sport 1+ brachte am Freitag, Samstag und Sonntag einen 30 Minuten-Tagesbericht. ServusTV sendete am Montag nach der Rallye eine 60-minütige Zusammenfassung im Spätabendprogramm. Motors TV sendete am Freitag, Samstag und Sonntag einen 25-minütigen Tagesbericht und in der Woche nach der Rallye eine rund 45-minütige Zusammenfassung, die mehrfach wiederholt wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 70. Rallye Großbritannien (Wales) fand vom 14. bis zum 16. November 2014 statt. Insgesamt wurden 22 Wertungsprüfungen auf Schotter gefahren.", "tgt_summary": null, "id": 219219} {"src_title": "Der Flug zur Hölle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Rolle in \"Final Fantasy XIII\".", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund von Final Fantasy.", "content": "Die \"Final-Fantasy-XIII-\"Spieletrilogie, in der die Figur Lightning eine bedeutende Rolle einnimmt, ist ein Teil der \"Fabula-Nova-Crystallis\"-Saga, zu der auch \"Final Fantasy Type-0\" und \"Final Fantasy XV\" gehören. In den beiden letztgenannten Spielen kommt Lightning allerdings nicht vor. \"Final Fantasy XIII\" spielt auf den fiktiven Welten \"Grand Pulse\" und \"Cocoon\", wobei letzterer der Haupthandlungsort ist. Bei Cocoon handelt es sich dabei um eine künstliche Sphäre, welche über Grand Pulse schwebt und von dem \"Sanktum\", einer theokratischen Regierung kontrolliert wird. Beide Welten werden von Wesen mit gottähnlichen Kräften, sogenannten \"Fal’Cie\", behütet. Diese kontrollieren die Naturgewalten und haben die Fähigkeit, bestimmte Menschen auf Cocoon und Grand Pulse zu ihren Dienern, die als \"L’Cie\" bezeichnet werden, zu ernennen. Diese erhalten ein Mal, welches eine der beiden Welten repräsentiert, sowie eine Aufgabe, die es zu erfüllen gilt. Diese Aufgabe wird den Betroffenen in einer Vision erteilt. Wird sie rechtzeitig erledigt, verwandeln sich die Auserwählten in Kristalle und erlangen der Legende nach ewiges Leben. Sollte die Aufgabe scheitern, werden sie zur Strafe in geistlose Monster verwandelt. Einige hundert Jahre vor Beginn der Geschichte des Spieles fand ein Krieg zwischen Cocoon und Pulse statt. Bei diesem schlugen die Pulse-L’Cie ein großes Loch in Cocoon. Seitdem lebten die Bewohner Cocoons in Angst vor einer weiteren Invasion, welche das Sanktum nutzt, um an der Macht zu bleiben.", "section_level": 2}, {"title": "Fiktive Biographie.", "content": "Claire Farrons Eltern starben als sie noch ein Kind war. Über ihren Vater weiß sie nichts und ihre Mutter verstarb als sie 15 war. Kurz darauf nahm sie ihr Pseudonym \"Lightning\" an. Da sie keine weiteren erwachsenen Angehörigen hat, kümmerte sie sich alleine um ihre kleine Schwester Serah. Sie brach die Schule ab und ging zur Armee, wo sie schnell zum Offizier aufstieg. Jedoch trat sie später aus der Armee aus, um ihre Schwester zu retten. Sie ging freiwillig zur Purgation, eine von der Regierung geplante Deportation der Bevölkerung, um diese unwissentlich zu exekutieren, nachdem in Bodhum, einer Stadt in Cocoon, ein \"Pulse\"-L’Cie gefunden wurde. Auf dem Weg zur Purgation traf sie auf Sazh Katzroy, einen ehemaligen Piloten, welcher versuchte, die Bestimmung seines Sohnes Dajh zu finden. Lightning versuchte, auf dem Weg zur Purgation ihre Schwester zu finden, welche inzwischen zum Feind Cocoons erklärt wurde. Lightning fand Serah im Residuum, doch kurz darauf verwandelte sich Serah in einen Kristall, was für Lightning gleichbedeutend mit dem Tod war. Aus Rache versuchte sie, mit einer Gruppe bestehend aus Snow Villiers, Hope Estheim und Sazh Katzroy das Überwesen Anima zu töten, was nicht gelang. Dieses verwandelte Lightning und die restliche Gruppe gegen ihren Willen in \"L’Cie\". Sie wurden daraufhin ebenfalls zu Feinden Cocoons erklärt. Nachdem sie mit der Gruppe Cocoon verlassen und auf Grand Pulse landen konnte, schaffte sie es, den Sanktum-Fal’Cie Orphanus – welcher auf brutalste Weise versuchte seine Bestimmung vernichtet zu werden, da er zwischen Leben und Tod stand – zu töten und Cocoon zu retten. Während sie und der Rest der Gruppe – außer Fang und Vanille – von der Verwandlung befreit wurden, machte sie sich auf die Suche nach den beiden. Lightning verschwand und wurde nach Walhalla gebracht, um dort die Göttin \"Etro\" vor \"Caius Ballad\", einem unsterblichen Mann, welcher Etro verfluchte, zu beschützen. Mit Caius’ Tod starben auch Etro und Serah, das Chaos wurde aus Walhalla freigesetzt und Lightning verwandelte sich zu Kristall. 500 Jahre später wurde sie von der Gottheit \"Bhunivelze\" wiedererweckt, um so viele Seelen wie möglich für die neue Welt, die er erschaffen will, zu sammeln. Im Gegenzug versprach ihr Bhunivelze, dass er ihre kleine Schwester wiederbeleben würde. Als sie herausfindet, das Bhunivelze Serahs Seele gestohlen und ihre eigenen Erinnerungen manipuliert hat, beschloss sie, ihn zu hintergehen und zu töten. Sie gab ihr menschliches Dasein auf und besiegte Bhunivelze. Lightning erlebte danach die Entstehung eines neuen Universums.", "section_level": 2}, {"title": "Charakterisierung.", "content": "Lightning wird als zielstrebig, präzise und konsequent beschrieben. Im Spiel wird diese Geradlinigkeit als Schroffheit oder Kälte interpretiert. Sie gilt als Einzelgängerin. Ihr Pseudonym legte sie sich an, um ihre Vergangenheit und Trauer zu verdrängen. Ihr kühler und introvertierter Charakter stellt eine Fassade dar, um ihr verletztes Inneres nicht preisgeben zu müssen. Außerdem kämpft sie gegen ihre Bestimmung, ein \"L’Cie\" und damit ein Feind ihrer Heimat Cocoon zu sein, und ihre Schuld, Serahs Geschichte nicht geglaubt zu haben, an. Ihre Gefühlskälte kommt aufgrund des Dranges andere Menschen schützen müssen und ihre Angst es nicht zu können zustande. Aus diesem Grund fällt es Lightning sehr schwer eine Beziehung zu den anderen Charakteren, außer ihrer kleinen Schwester, aufzubauen.", "section_level": 2}, {"title": "Verhältnis zu den anderen Figuren.", "content": "Lightning wird als Einzelgängerin bezeichnet und sieht die anderen Protagonisten zunächst als Last an. Erst im weiteren Verlauf des Spieles schafft sie es, eine emotionale Bindung zu Hope aufzubauen. Ihre Beziehung zu Snow Villiers, einem anderen Protagonisten des Spiels, wird als angespannt beschrieben, da Lightning ihn dafür verantwortlich macht, dass ihre kleine Schwester zu einem L’Cie wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Figur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Motoru Toriyama wollte einen weiblichen Charakter, welcher noch nie zuvor in einem \"Final-Fantasy\"-Spiel existiert hat: Ein Charakter mit athletischem Körper und weniger weiblicher Natur. Toriyama gab Tetsuya Nomura, welcher den Charakter Lightnings entwerfen sollte, vor, wie sie auszusehen habe. Er sollte sie wie eine „weibliche Version von Cloud Strife aus \"Final Fantasy VII\"“ aussehen lassen. In einem späteren Interview sagte Toriyama, dass die einzige Ähnlichkeit zwischen beiden Charakteren ihre Vergangenheit sei. Beide waren beim Militär aktiv und zeigen eine „kalte Persönlichkeit“ auf. Nomura zeigte sich bereits für die Designs der Charaktere früherer \"Final-Fantasy\"-Spiele verantwortlich. Für Lightning gab es mehrere Entwurfsvorschläge, auch von anderen Mitarbeitern der Spieleserie, jedoch wurde Nomuras Design ausgewählt. Aufgrund der grafischen Kapazitäten war Nomura in der Lage seinem Entwurf weitere Details einzubauen. Ihre Haarfarbe und das Haarstyling sollten ihre feminine Seite verdeutlichen und ein Gegensatz zu ihrem athletischen Aussehen darstellen. Im zweiten Teil der Serie, \"Final Fantasy XIII-2\" wurde Lightning von Isamo Kamikokuryo entworfen.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "In der japanischen Ausgabe der Spiele-Trilogie wird Lightning von Maaya Sakamoto, in der englischsprachigen Version von Ali Hillis synchronisiert. Sakamoto sagte, dass sie von Lightning beeindruckt war. Laut Sakamoto war die Darstellung Lightnings als Frau auf der einen und als professionelle Kämpferin auf der anderen Seite schwierig. Yoshinori Kitasi war der Meinung, dass Sakamotos Stimme dazu beigetragen habe, die Weiblichkeit Lightnings besser zu verkörpern. Ali Hillis erhielt die Synchronsprecherrolle, nachdem sie wenige Passagen aus dem Drehbuch des Charakters vorgetragen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "\"Final Fantasy XIII\".", "content": "Noch in der Entstehungsphase von \"Final Fantasy XIII\" beschrieb Todd Ciolek vom Anime News Network Lightning als „geschäftsmäßig kühl“ und zeigte sich von dem Charakter nicht überzeugt. Nach der Fertigstellung des Spiels bezeichnete Ciolek ihren Charakter als „zu distanziert kalt, auch obwohl die Autoren des Spiels versucht haben, eine wirkliche spannende Geschichte über sie zu verfassen.“ Allerdings war er auch der Meinung, dass Lightning mit dem Verlauf der Geschichte innerhalb des Spiels einen anspruchsvolleren Charakter erhalte. Wesley Yin-Poole von VideoGamer.com beschrieb sie lediglich als eine „weibliche Version von Cloud Strife“, ein Protagonist aus einem früheren Titel der Spieleserie. Auf 1UP hieß es, dass sie den „typisch mürrischen Square-Enix-Charakter verkörpere.“ Kevin VanOrd von GameSpot hingegen beschrieb Lightning als eine „liebenswerte, willensstarke Schönheit.“ Die britische Ausgabe des Spiele-Magazins IGN war der Meinung, dass sich ihr Charakter im Vergleich zu Hope oder Snow „konstant selbst beliebt“ mache, auch wenn sich ihre Lebensgeschichte in „einer gewöhnlichen Welle festfahre.“ Carolyn Gudmundson vom GamesRadar zeigte sich wenig begeistert: Sie eröffnete, dass die Figur „eindimensional und langweilig wirke, obwohl ihre Geschichte umfangreich ist“. Christian Nutt von Gamasutra schrieb, dass ihre Beziehung zu den übrigen Charakteren des Spiels, Lightning mehr Menschlichkeit in ihrer Hintergrundgeschichte verleihe.", "section_level": 3}, {"title": "\"Final Fantasy XIII-2\".", "content": "Joe Juba vom Game Informer zeigte sich enttäuscht, dass Lightning in \"Final Fantasy XIII-2\" lediglich eine Begleitrolle zugunsten der anderen Figuren Serah und Hope erhielt. Auch Alexa Ray Corriea von \"DualShockers\" vertrat diese Meinung. Sie sagte, dass die Fans des ersten Spiels enttäuscht sein würden, dass Lightning nicht mehr Hauptfigur des Spiels sei, auch wenn die spielbaren Charaktere interessant seien. Simon Parkin, Kritiker bei Eurogamer, schrieb, dass die Geschichte des Spiels unter dem Fehlen ihrer Zielstrebigkeit leide. VanOrd fügte hinzu, dass er enttäuscht sei, dass Charaktere wie Lightning und Caius Ballad kaum in den Zwischensequenzen zu sehen waren, da er diese im Vergleich mit den Protagonisten des Spiels stärkere Persönlichkeiten seien.", "section_level": 3}, {"title": "\"Lightning Returns: Final Fantasy XIII\".", "content": "Am dritten Teil der Spieleserie, \"Lightning Returns: Final Fantasy XIII,\" kritisierte Juba, dass die Geschichte Lightnings größere Mängel aufweise. Auch ihre weiter ausgeprägte Gefühlskälte mache sie regelrecht unsympathisch. VanOrd behauptete, dass Lightning nicht mehr interessant wirke und ihr Stoizismus es schwieriger für den Spieler macht, sich in den Charakter zu versetzen. Dave Riley vom \"Anime News Network\" hingegen beschrieb die stoische Attitüde – ausgenommen in den beiden vorherigen Spielen – als einer „Dienerin Gottes“ passend. Auf \"USGamer.com\" hieß es, dass sie aufgrund des Nichtzeigens ihrer Personalität „regelrecht apathisch“ wirke. Im Gegensatz dazu schrieb ein anderer Kritiker auf einem ähnlichen Portal, dass es ein paar Nebenaufgaben im Spiel gebe, die helfen, ihr etwas Persönlichkeit zu verschaffen und etwas Sympathie zu erwecken. Auf \"Destructoid\" hieß es, dass ihre „Maskerade und die Dialoge“ ihren Charakter „aufhellen“ würden: Es wurde argumentiert, dass es Elemente im Spiel gebe, die sie weniger „flach und leblos“ wirken lassen, was eine Verbesserung sei.", "section_level": 3}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "In einer Liste der zehn besten Charaktere der gesamten Spieleserie von VideoGamer.com wurde Lightning auf Platz 6 gewählt; Kritiker Yin Poole schreibt, das Lightning auf ihre eigene Art und Weise ein interessanter Charakter sei, obwohl viele Gemeinsamkeiten zu Cloud bestehen. Im Jahr 2011 wurde sie in eine Liste der besten Charaktere der Serie von IGN aufgenommen. Sie wurde in einer ähnlichen von der \"GameZone\" erstellten Bestenliste auf Platz acht gelistet. \"Cheat Code Central\" listet Lightning als eine der besten weiblichen Spielecharaktere auf. In einer Bestenliste der „heißesten weiblichen Spielecharaktere“ von \"AfterEllen\" wurde Lightning Zweitplatzierte. In einer Auflistung der „Videospiel-Helden des Jahres 2010“ von Game Informer wurde sie auf Platz 8 gewählt. Lightning wurde zudem in zwei Listen des US-amerikanischen Magazins \"Complex\" aufgenommen. Sie belegte Platz 19 der besten Charaktere der gesamten Videospielserie und Platz 39 der besten Videospiel-Heldinnen aller Zeiten. Im Jahr 2010 wurde sie vom Famitsu, einem japanischen Videospiel-Magazin, auf Platz 34 der bekanntesten Videospiel-Charaktere in Japan gewählt. Ein Jahr zuvor erhielt sie eine Auszeichnung bei den Famitsu Awards als „bester Charakter“, ebenfalls verliehen durch das Famitsu-Magazin. In einer Umfrage von Square Enix wurde sie 2013 als meist gemochte weibliche Figur der gesamten \"Final-Fantasy\"-Serie gewählt. Im gleichen Jahr wurde sie mit dem \"Dengeki PlayStation Award\" als „bester Videospiel-Charakter“ in \"Lightning Returns: Final Fantasy XIII\" ausgezeichnet. Auf der Penny Arcade Expo wurde sie, ebenfalls im Jahr 2013 von Journalisten und Spieleentwicklern, als drittbester weiblicher Videospielcharakter in japanischen und westlichen Rollenspielen gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Auftritte außerhalb des Hauptvideospiels.", "content": "Lightning ist Bestandteil eines Minispiels in \"\". In dem Third-Person-Rollenspiel-Shooter \"The 3rd Birthday\" kann das Outfit von Lightning freigeschaltet und von der Protagonistin des Spiels, Aya Brea, getragen werden. Maaya Sakamoto, welche beide Charaktere auf der japanischen Spieleversion synchronisierte, nahm Aya Stimme so auf, dass sie wie Lightning klingt, wenn ihr Outfit getragen wird. Lightning ist ein spielbarer Charakter bei \"Theatrhythm Final Fantasy\" und dem Nachfolger \"\". Im MMORPG \"\" war es möglich im Rahmen einer einmalig ausführbaren Quest auf Lightning zu treffen und bei erfolgreichen Bestehen Gegenstände aus Final Fantasy XIII – Outfits und Waffen von Snow Villiers und eben Lightning – zu erhalten. Dabei richteten sich die erhaltenen Gegenstände an dem Geschlecht des gespielten Charakters in Final Fantasy XIV: A Realm Reborn. Dieses Event wurde gestartet um das Anfang 2014 erschienene Spiel \"\" zu bewerben. Eine Schauspielerin spielte die Rolle \"Lightnings\" während Asia Game Show 2013. Im April 2012 verkleideten sich Models unter anderem als Lightning und andere Protagonisten des Spiels \"Final Fantasy XIII-2\" um Mode von Prada zu bewerben. Die Bilder des Fotoshootings wurden in einem 12-seitigen Spezial im britischen Fashion-Magazin \"Arena Homme +\" veröffentlicht. Lightning ist Teil des neuen Fashion-Films \"Series 4\" von Modedesigner Louis Vuitton. Es wird spekuliert, ob Lightning im Spiel \"Kingdom Hearts III\" – dessen Veröffentlichung noch unklar ist – in Erscheinung treten wird.", "section_level": 2}, {"title": "Merchandise.", "content": "Für die Spieletrilogie wurden mehrere Merchandising-Produkte produziert, darunter auch spezifische Produkte über die Protagonistin des Spiels, Lightning. Zwei Produkte, die durch sie inspiriert wurden, sind Halsketten und ein Damenparfüm namens \"Lightning eau de Toilette\". Es gibt drei verschiedene Actionfiguren von Lightning, allesamt hergestellt von Play Arts Kai, ein Unternehmen, dass bereits in der Vergangenheit oft Spielfiguren für die \"Final-Fantasy\"-Serie entworfen hat. Auch ist sie im Sammelkartenspiel zu Final Fantasy dabei. Sie wurde zudem auf dem Verpackungen sämtlicher Lebensmittelprodukte der japanischen Firma Ezaki Glico abgebildet. Basierend auf der Videospielreihe existieren derzeit die drei Bücher \"Final Fantasy XIII – Episode Null: Das Versprechen\", \"Final Fantasy XIII-2: Fragmente – Der Anfang \" und \"Final Fantasy XIII-2: Fragmente – Rückblick\", welche teilweise aus der Sicht Lightnings verfasst wurden. Im deutschsprachigen Raum erschienen die Romane über Panini Books.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lightning (\"jap.:\" ライトニング) ist eine der Hauptfiguren der Spieleserie \"Final Fantasy\". Sie ist die Protagonistin in \"Final Fantasy XIII\" und \"\". Sie ist zudem ein Charakter in \"Final Fantasy XIII-2\" und \"\". Es wird spekuliert, dass Lightning auch in zukünftigen Teilen der Final-Fantasy-Serie zu sehen sein soll, allerdings als Gastcharakter. ", "tgt_summary": null, "id": 754881} {"src_title": "Edward Coke, 7. Earl of Leicester", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Geboren in Santiago de Cuba als erstes Kind spanischer Eltern, die aus der heutigen Dominikanischen Republik stammten, verbrachte José María Heredia einen Großteil seiner Kindheit an zahlreichen Orten in der karibischen Region, so in der damaligen spanischen Kolonie Florida, in Santo Domingo und in Venezuela, wo sein Vater als hoher Beamter der spanischen Regierung und Richter tätig war. 1816 legte er an der Universität Caracas eine Lateinprüfung ab. Seit 1818 studierte er in Havanna Jura, seit 1819 in Mexiko-Stadt. Nach der Ermordung seines Vaters im Oktober 1820 kehrte er nach Kuba zurück, wurde von seinem Onkel unterstützt und arbeitete kurze Zeit als Anwalt. Auf Grund seiner Aktivitäten zur Erlangung der Unabhängigkeit, als Teilnehmer einer Verschwörung und weil er als Freimaurer Verfolgung befürchten musste, verbrachte er einen großen Teil seines Lebens seit 1823 im Exil in den USA und seit 1825 im unabhängig gewordenen Mexiko. Dort diente er als Offizier, war Abgeordneter und seit 1833 Professor für Literatur und Geschichte, Sekretär des Generals Santa Anna und Minister. Er arbeitete als Übersetzer und bei zahlreichen mexikanischen Literaturmagazinen mit und überarbeitete den Entwurf für das neue mexikanische Strafrecht. Von einem spanischen Gericht wurde Heredia 1831 in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Nachdem er seinen Unabhängigkeitsideen öffentlich abschwor – nicht zuletzt aufgrund der Erfahrung des nachrevolutionären Chaos in Mexiko –, durfte er 1836 nach Kuba zurückkehren. Dort traf er sich wieder mit Gleichgesinnten, unter anderem mit seinem ehemaligen Mentor Domingo del Monte, doch seine Freunde kritisierten seine Distanzierung von der Unabhängigkeitsbewegung. Er wurde schon nach vier Monaten wieder des Landes verwiesen und kehrte im Februar 1837 schwerkrank nach Mexiko zurückkehrte. Dort starb er 1839 an Tuberkulose. Seine sterblichen Überreste wurden 1847 in ein Gemeinschaftsgrab geworfen; es gibt kein Grab mit seinem Namen. Seine Witwe Jacoba Yáñez Echeverría starb vier Tage nach ihrer Rückkehr aus dem Exil 1844 im Alter von 33 Jahren in Matanzas. Das Paar hinterließ zwei Kinder, José de Jesús Heredia (1836–1926) und Loreto Heredia de Lamadrid (1829–1910). Zwei weitere Töchter und ein Sohn starben schon als kleine Kinder. Seine Mutter starb 1857 in Kuba. Heredias Geburtshaus ist als Museum und Galerie eingerichtet. An der Hauswand ist die \"Oda a Niágara\" eingelassen. Ebenso befindet sich eine Bronzetafel mit Versen aus dieser Ode an den Niagarafällen.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Heredia gilt als erster großer romantischer Dichter des amerikanischen Kontinents und als einer der wichtigsten spanischsprachigen Dichter der Epoche. Oft wird er als kubanischer Nationaldichter betrachtet; seine Bedeutung wird mit der Walt Whitmans für Nordamerika verglichen. Seine patriotischen Verse wie \"La estrella de Cuba\" („Der Stern Kubas“) werden oft zitiert. Die ältesten erhaltenen und datierbaren Gedichte Heredias’ stammen aus dem Jahr 1817. Zu seinen wichtigsten Werken gehören seine ebenso musikalischen wie melancholischen Oden. Die bekanntesten sind \"En el Teocali de Cholua\" (1820), welche nach der Besichtigung der mexikanischen Tempelruinen der Azteken entstand, sowie \"Oda a Niágara\" (1824), in der er seine Eindrücke von den Niagarafällen beschreibt. Heredia verfasste auch Sonette und Dramen, teils in Anlehnung an europäische Werke. Er übersetzte während seines Aufenthalts in New York den Ossian ins Spanische und trug damit zur Begeisterung für das Mittelalter in Lateinamerika bei. Außerdem übersetzte er Werke von Thomas Moore, Lord Byron, Walter Scott, Daniel Webster, Voltaire und Goethe. Die ihm gelegentlich zugeschriebene Autorenschaft des 1826 anonym erschienenen historischen Romans \"Jicoténcal\" ist sehr zweifelhaft; vermutlich war dessen Autor der katholische Priester Félix Varela (1788–1853). Leonardo Padura behandelt in seinem Roman \"La novela de mi vida\" das Leben Heredias in faktengestützter, doch weitgehend fiktiver Form.", "section_level": 1}], "src_summary": "José María Heredia y Heredia (* 31. Dezember 1803 in Santiago de Cuba; † 7. Mai 1839 in Mexiko-Stadt) war ein kubanischer Poet. Zusammen mit Gertrudis Gómez de Avellaneda gehörte er zu den bedeutendsten Vertretern der kubanischen Romantik des 19. Jahrhunderts.", "tgt_summary": null, "id": 2356597} {"src_title": "Terraplane Blues", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Bei einem Gastspiel in Sankt Petersburg liegen Johann Strauss die Frauen zu Füßen und überhäufen ihn mit Geschenken. Er jedoch hat nur Augen für die junge Olga, die wiederum von ihren Eltern mit Gregor Alexandrowitsch verlobt wurde. Vor allem der Vater ist gegen die Beziehung seiner Tochter zu Johann Strauss, ändert seine Meinung jedoch, als er ihn spielen hört. Kurzerhand wird Johann Strauss mit Olga verlobt, was wiederum Johanns Musikern nicht passt. Aus Angst, ihn in Sankt Petersburg zurücklassen zu müssen, entführen sie ihn in die österreichische Botschaft. Hier erkennt schließlich auch Olgas Vater, dass Johann Strauss und seine Musik nach Wien gehören. In Wien sieht Johann Strauss in einem Café eine geheimnisvolle Dame, der er schnell eine Melodie komponiert, die sein Kammerdiener Leibrock ihr zusteckt. Wenig später wird Johann Strauss in die Villa des Barons Todesco zu einem Maskenball eingeladen. Hier trifft er die Unbekannte wieder. Es handelt sich um Sängerin Henriette Treffz, die mit Baron Todesco zusammenlebt. Sie trennt sich von Todesco und heiratet Johann Strauss. Sie ist es, die Strauss zum Komponieren von Operetten bringt, und ist an seiner Seite, als Kaiser Franz Josef den Komponisten zum Hofball-Musikdirektor ernennt. Der Kaiser ist erfreut, in Strauss einen Gegenpart zum französischen Jacques Offenbach zu haben. Als dieser nach Wien kommt, können erst beide Komponisten selbst die Tumulte in den Caféhäusern beruhigen, liefern sich die Anhänger beider Lager doch lautstarke Wortgefechte und die Stücke, die die Caféhauskapellen spielen sollen. Für seine Operette \"Das Spitzentuch der Königin\" besetzt Strauss auf Anraten seiner Frau Maria Geistinger mit der Hauptrolle. Er verliebt sich in sie und ist bei ihr, während seine Frau zuhause infolge eines Herzinfarkts stirbt. Mit seinem Kammerdiener zieht sich Johann Strauss aus der Öffentlichkeit zurück. Bei einem Abend der Fürstin Metternich spielt er einige Zeit später das Lied \"Brüderlein fein\", das von Alexander Girardi und der Schauspielerin und Sängerin Adele vorgetragen wird. Adele liebt Johann Strauss und wird seine Frau. Sie pflegt ihn, als er einige Jahre später schwer krank wird, und ist an seiner Seite, als er stirbt. Am Tag seines Todes dirigiert sein Bruder Eduard Strauß gerade ein Jubiläumskonzert. Als Kammerdiener Leibrock ihm vom Tod seines Bruders berichtet, unterbricht er das Programm und spielt den \"Donauwalzer\". Die Gäste des Konzerts erheben sich langsam von ihrem Sitzen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Ewiger Walzer\" beruht auf einer Vorlage von Hanns Marschall und Ruth Charlotte Silbermann. Der Film wurde in den Bavaria-Ateliers München-Geiselgasteig sowie in Wien gedreht. Zu sehen sind der Prater, die Hofburg, Schloss Schönbrunn und das Raimundtheater Die Kostüme schuf Herbert Ploberger, die Filmbauten stammen von Franz Bi und Bruno Monden. Produzent C. W. Tetting übernahm zugleich die Produktionsleitung. \"Ewiger Walzer\" erlebte am 17. Dezember 1954 in München seine Premiere. Er lief am 17. April 1960 erstmals in der ARD im bundesdeutschen Fernsehen und wurde am 15. November 1969 auch auf DFF 2 im Fernsehen der DDR ausgestrahlt. Im Februar 2013 erschien der Film auf DVD.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die FBL verlieh dem Film das Prädikat \"wertvoll\".", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film sei „Altwiener Pracht und Rührung, von Paul Verhoeven auf der farbigen Breitwand behaglich arrangiert“, befand \"Der Spiegel\" anlässlich der Filmpremiere 1954. Die \"Filmblätter\" bezeichneten \"Ewiger Walzer\" als einen „deutsche[n] Film, der sich in der Welt sehen lassen kann“, und hoben die „schwungvolle Choreographie von Sabine Ress“ besonders hervor. Der \"film-dienst\" nannte \"Ewiger Walzer\" eine „festlich dekorative Produktion mit einschmeichelnden Melodien und Bernard Wicki als interessanter Fehlbesetzung in der Hauptrolle.“ Für \"Cinema\" war der Film eine „Kitsch-Bio“ und „opulenter Schmalz im Dreivierteltakt“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ewiger Walzer – Langtitel \"Ewiger Walzer – Frauen um Johann Strauß\" bzw. \"Ewiger Walzer – Die Strauß-Dynastie\", Wiederaufführungstitel auch \"Der ewige Walzer\" – ist eine deutsche Filmbiografie von Paul Verhoeven aus dem Jahr 1954.", "tgt_summary": null, "id": 1779491} {"src_title": "Christian L. Poorman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mia Love wurde als Tochter haitianischer Eltern in Brooklyn (New York) geboren. Die Eltern waren beide 1974 in die Vereinigten Staaten eingewandert. Sie studierte darstellende Künste an der University of Hartford in Connecticut. Sie zog nach Utah, trat vom katholischen zum mormonischen Glauben über und heiratete den früheren Missionar Jason Love.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Love wurde 2003 in den Gemeinderat von Saratoga Springs gewählt. 2009 wurde sie Bürgermeisterin der Stadt. Sie war die republikanische Kandidatin für den vierten Wahlbezirk Utahs bei der Wahl 2012, unterlag aber mit einem Stimmenanteil von 48,5 gegen 48,8 Prozent äußerst knapp dem bisherigen Mandatsinhaber der Demokraten Jim Matheson. Nach Mathesons Verzicht auf eine erneute Kandidatur gewann sie den nun freigewordenen Sitz bei der Wahl 2014. Sie gewann die Wiederwahl 2016 in dem Bezirk, der die südlichen Vorstädte von Salt Lake City umfasst. Love wurde als zukünftiger Star ihrer Partei gehandelt und stand für deren Reaktion auf die größere Diversifizierung der Gesellschaft. Als einzige Republikanerin gehörte sie dem Congressional Black Caucus an und distanzierte sich im Wahlkampf 2016 von Donald Trump, indem sie nicht bei der Republican National Convention erschien und Trump nach der Access-Hollywood-Affäre („Pussygate“) sowie nach dessen Bemerkung, Entwicklungsländer wie unter anderem ihr Herkunftsland Haiti seien „Scheißlochländer“ (shithole countries) als rassistisch kritisierte. Bei der Wahl 2018 trat der Demokrat Ben McAdams gegen sie an. Bei den für die Demokraten generell günstigen Halbzeitwahlen nach Präsident Trumps Wahlsieg 2016 galt McAdams, der beliebte bisherige Bürgermeister des Salt Lake County, als ernsthafter Herausforderer Loves. Sie war als einzige Mandatsinhaberin aus Utah gefährdet, zumal Trump bei der Präsidentschaftswahl in diesem Bezirk nur 39 Prozent der Stimmen erhalten hatte (Clinton 32 Prozent, der Rest ging an den Unabhängigen Evan McMullin). Ähnlich hohe Spendeneinnahmen und knappe Umfragevorsprünge Loves deuteten auf eine enge Wahl, sodass viele Beobachter diese als völlig offen einschätzen. Im September 2018 erklärte sich Love bereit, einen Teil der 1,15 Millionen an Spendeneinnahmen ihres Wahlkampfs an die Federal Election Commission abzuführen. Die Einnahmen hatte ihre Wahlkampagne unter Verletzung der gesetzlichen Obergrenzen als Spenden für eine potenzielle Vorwahl deklariert, obwohl sie bereits Ende April 2018 in einer Parteiversammlung die Nominierung erreichte, kein Gegenkandidat ersichtlich war und sie auch keine Vorbereitungen für eine Vorwahl getroffen hat. Die progressive Non-Profit-Organisation \"Alliance for a Better Utah\" reichte daraufhin eine Beschwerde gegen Love ein, während McAdams ihr vorwarf, die Regeln unfair zu ihrem Vorteil ausgenutzt zu haben („gaming the system“). McAdams besiegte Love knapp mit 50,1 zu 49,9 Prozent der Stimmen, was erst nach zwei Wochen Auszählung und einer gerichtlichen Verfügung feststand. Präsident Trump hatte bereits am Wahlabend, als McAdams knapp führte, gesagt, Love habe Trump „keine Liebe“ gezeigt und deshalb verloren. Sie schied zum 3. Januar 2019 aus dem Kongress aus. In ihrer Erklärung zur Niederlage sagte Love, Trump sei zu Beziehungen nicht in der Lage, sondern nur zu bequemen Geschäftsverhandlungen (convenient transactions). Das sei nicht ausreichend für Politik. Sie werde sich nicht aus der Öffentlichkeit zurückziehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ludmya „Mia“ Bourdeau Love (* 6. Dezember 1975 in New York City) ist eine amerikanische Politikerin der Republikanischen Partei. Von 2015 bis 2019 gehörte sie dem Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten für den 4. Kongresswahlbezirk Utahs an und war die erste schwarze Republikanerin und die erste Person haitianischer Abstammung im Kongress.", "tgt_summary": null, "id": 203958} {"src_title": "Grüne Bohnenmuschel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Andronikos Dukas Angelos war ein Sohn des Admirals \"Konstantin Angelos\" und der \"Theodora Komnena\", einer Tochter von Kaiser Alexios I. und Irene Dukaina. Er war somit ein Neffe Johannes’ II. und ein Cousin Manuels I. Andronikos hatte sechs Geschwister, darunter die Brüder Johannes und Alexios. Spätestens seit 1155 war er verheiratet mit \"Euphrosyne\" († 1195), Tochter (oder Nichte) des \"Theodoros Kastamonnites\", mit der er sechs Söhne (Konstantin, Johannes, Alexios III., \"Theodoros\", \"Andronikos, \"Isaak II.) und mindestens zwei Töchter \"(Theodora, Irene)\" hatte. Unter Manuel I. trat Andronikos Angelos als kaiserlicher Botschafter im Königreich Jerusalem auf und diente als Militärführer in Kleinasien. 1176 war er an der Schlacht bei Myriokephalon beteiligt, in der das byzantinische Heer gegen den Seldschukensultan Kılıç Arslan II. eine folgenschwere Niederlage erlitt. Als sich im Frühjahr 1182 Andronikos Komnenos anschickte, die lateinerfreundliche Regentschaft der Witwe Manuels I., Maria von Antiochia, und des \"Protosebastos\" Alexios Komnenos zu beenden, schloss sich Andronikos Angelos nach einer Niederlage seiner Truppen bei Charax in Bithynien dem Prätendenten an. Zusammen mit dem ebenfalls übergelaufenen \"Megas Dux\" Andronikos Kontostephanos ermöglichte er ihm den Einzug in Konstantinopel. Andronikos I. entpuppte sich alsbald als brutaler Willkürherrscher, der sich nach der Machtergreifung umgehend der Beseitigung möglicher Rivalen widmete. Das gewaltsame Vorgehen gegen die führenden Aristokratenfamilien führte zu einer Serie von Aufständen ranghoher Militärs, die noch unter Manuel I. Karriere gemacht hatten. Im Frühjahr 1183 wurden Andronikos Angelos und Andronikos Kontostephanos beschuldigt, sich gegen den Kaiser verschworen zu haben. Während Kontostephanos gefasst und geblendet wurde, konnten Andronikos Angelos und seine Söhne nach Kleinasien fliehen (mit Ausnahme von Konstantin, der ebenfalls geblendet wurde). Isaak und Theodoros Angelos waren im Frühjahr 1184 zusammen mit Theodoros Kantakuzenos die führenden Köpfe der Rebellion in Nikaia und Prusa, die von Andronikos I. mit militärischer Gewalt niedergeschlagen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andronikos Dukas Angelos (; † nach 12. Dezember 1185) war ein byzantinischer General und Diplomat unter den Kaisern Manuel I., Alexios II. und Andronikos I.", "tgt_summary": null, "id": 367416} {"src_title": "Keinen Groschen für die Ewigkeit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Emma Bovary ist eine junge Frau, die einen sehr viel älteren Mann, den Landarzt Charles Bovary, geheiratet hat. In dieser Ehe findet sie jedoch keine Erfüllung. Ihr Mann ist rund um die Uhr mit seinen Patienten beschäftigt und hat kaum Zeit für seine hübsche Gattin und beider kleine Tochter. Emma fühlt sich immer mehr vernachlässigt. Dabei hat sie einst so viel vom Leben erwartet. All ihre Träume, Hoffnungen und Sehnsüchte liefen darauf hinaus, ein Leben voller Aufregungen und Erfüllung zu verbringen. Um wenigstens etwas Abwechslung zu bekommen, bittet sie ihren Mann, mit ihr auf einen Ball zu gehen. Tatsächlich blüht Emma dort ein wenig auf und wird sogleich von einem dort anwesenden Mann begehrt. Umso mehr drängt Emma Charles, endlich die schlichte Gegend mit der armseligen Arztpraxis, mit der er obendrein viel zu wenig verdient, zu verlassen, damit beide nach Paris gehen können. Dann wird Charles eines Tages endlich eine Arztstelle im nahe Paris gelegenen Joinville angeboten. Emma beginnt jetzt ein Leben zu führen, das mit Charles’ Gehalt nicht mehr zu finanzieren ist. Bald schuldet sie dem Modesalonbesitzer Adolphe Lheureus, der ihr mehrere Kredite gewährt, eine beträchtliche Geldsumme. Eines Tages lernt Emma bei einem Notfall in Charles Behandlungszimmer den blonden Gutsbesitzer Rudolf Boulanger kennen. Bei beiden ist es Liebe und Leidenschaft auf den ersten Blick: Rudolf ist alles, was Charles nicht ist: weltgewandt und attraktiv, eine männliche und kraftstrotzende Erscheinung vom Scheitel bis zur Sohle. Emma will ihrem Mann zwar treu bleiben, doch Rudolf wirbt um sie, und bald ist es um die schwarzhaarige Schönheit geschehen. Bei einem Besuch auf dessen Gutshof geraten Emma und Rudolf in ein Unwetter. Sie werden durchnässt und finden Unterschlupf in einem Stall. Schließlich gibt Emma ihren Widerstand auf, beide fallen übereinander her und schlafen miteinander. Doch diese von großer Leidenschaft getragene Affäre steht unter einem schlechten Stern. Adolphe, bei dem Emma mittlerweile mit 7000 Francs verschuldet ist, setzt die junge Frau nunmehr unter Druck. Emma unterschreibt einen Schuldschein. Als ihr Mann in der folgenden Nacht wieder zu einem Notfall reitet, kann Emma gar nicht schnell genug dem Heim entfliehen, um in Rudolfs Armen zu landen. Wieder verbringen beide eine Liebesnacht auf Rudolfs Gut. Als sie am frühen Morgen von Rudolfs Bett zurück ins heimatliche Haus läuft, wird sie dabei von Adolphe beobachtet. Der setzt ihr nun die Daumenschrauben an. Wohl wissend, dass Emma ihren Mann betrügt, fordert er das ihm geschuldete Geld zurück, das sie nicht hat. Stattdessen würde er sich aber auch mit sexuellen Gefälligkeiten bezahlen lassen. Diese Aufdringlichkeit weist Emma entschieden zurück und schlägt Adolphe ins Gesicht. Emma und Rudolf beschließen, miteinander durchzubrennen und wollen sich in Paris treffen. Emma will jedoch Rudolfs Drängen nicht sofort nachgeben und ihrem Mann zuerst beichten, dass sie sich von ihm trennen wird. Kaum wieder daheim erhält Emma von Rudolf einen Brief, in dem er schreibt, dass sich beide nicht mehr sehen können. Offensichtlich hat er es sich anders überlegt. Emma ist am Boden zerstört. Monate später. Nur schwer hat sich Emma mit Rudolfs ruhmlosen Abgang abgefunden. Emma und ihr Ehemann scheinen sich in ihrer Ehe arrangiert zu haben. Er arbeitet, und sie gibt sich jungen Liebhabern wie Leon hin, der sie schon seit geraumer Zeit anschwärmt. Eines Tages begegnet sie auf dem Flur eines Hotels, wo sie mit Leon geschlafen hatte, Adolphe. Dieser weiß somit, dass Emma ihrem Mann auch weiterhin Hörner aufsetzt. Emma erzählt Leon von dem Modesalonbesitzer und dass dieser sie ordentlich unter Druck setze. Nunmehr seien ihre Schulden ihm gegenüber auf 20.000 Francs angewachsen. Sie wolle ihr geerbtes Haus in Dieppe verkaufen, um Adolphe auf diese Weise endlich loszuwerden. Doch dies benötige Zeit. Emma versucht Leon dazu zu verleiten, dass er aus dem Safe seines sehr vermögenden Onkels das dringend benötigte Geld entwendet. Leon verspricht, ihr zu helfen. Währenddessen muss Emmas Mann Charles feststellen, dass ihn seine Frau belügt. Per Zufall hat er erfahren, dass sie nicht im Städtchen Verdillon bei Madame Volaire war, wo sie angeblich regelmäßig Klavierunterricht genommen habe. Charles befürchtet zu Recht, dass seine Frau ihn mit jemand anderem betrügt. Emma gerät in immer größere Schwierigkeiten. Lheureus erklärt ihr, dass er ihre Schuldscheine entgegen seinem einstigen Versprechen weiterverkauft habe, da sie ihm sexuell nicht gefällig sein wollte. Zutiefst verzweifelt verlässt Emma die für sie völlig unbefriedigend verlaufende Unterhaltung mit dem ihr widerwärtig gewordenen Mann. In ihrer größten Verzweiflung geht sie zu Rudolf, doch die von ihr augenblicklich benötigten 8000 Francs kann er nicht sofort aufbringen. Enttäuscht geht Emma wieder. Nun bleibt ihr nichts anderes mehr übrig, als zu Lheureus zu gehen und sich ihm sexuell auszuliefern, in der Hoffnung, dass er dafür die weitergereichten Schuldscheine zurückkauft und vernichtet. Alphonse Lheureus lässt sich auf diesen Handel ein, und Emma gibt sich ihm voller Selbstekel hin. Danach fühlt sie sich derart beschmutzt, dass sie sich das Leben nehmen will. Im letzten Moment erkennt Emma Bovary aber, dass ihre eigentliche Erlösung darin liegt, ihr Leben weiterzuleben und zu ändern.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Der von dem Schauspieler Roger Fritz in deutsch-italienischer Zusammenarbeit produzierte und in Italien gedrehte Streifen passierte am 11. September 1969 die FSK-Prüfung und wurde nur für Erwachsene (ab 18) zugelassen. Die Uraufführung fand am 10. Oktober 1969 statt, die italienische Erstaufführung am 1. Dezember 1969. Für den zur Drehzeit 67-jährigen Regisseur Hans Schott-Schöbinger, der für den internationalen Verkauf des Streifens das vermarktungsfähigere Pseudonym John Scott wählte, war dies der letzte Film. Harald A. Hoeller war Herstellungsleiter, die Filmbauten entwarf Nino Borghi.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die nackte Bovary ist ein deutsch-italienisches Gesellschaftsdrama nach dem Roman \"Madame Bovary\" von Gustave Flaubert aus dem Jahre 1969. Die Titelrolle spielt der Erotikfilmstar der 1970er Jahre Edwige Fenech.", "tgt_summary": null, "id": 631901} {"src_title": "Villa Grazioli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Offizielle Sektionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Internationaler Wettbewerb.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Jury.", "content": "Jurypräsident der Berlinale 2015 war Darren Aronofsky. Der US-amerikanische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent wurde von Berlinale-Direktor Kosslick als einer der „herausragenden Protagonisten des zeitgenössischen Autorenkinos“ gepriesen, der in seiner künstlerischen Herangehensweise immer wieder die filmische Sprache und deren ästhetische Möglichkeiten auslote. Aronofsky drehte Filme über Realitätsverlust und das Leben am Rand der Gesellschaft. Großen Erfolg erregte er mit dem Drama \"The Wrestler\" (Goldener Löwe von Venedig 2008) und dem im Ballett-Milieu angesiedelten Psychothriller \"Black Swan\" (Oscar-Nominierung 2011) in denen er wiederholt der Strapazierfähigkeit und Verletzbarkeit des menschlichen Körpers nachspürte. Laut Fachkritik widmet er sich in seinem Werk der „Abgründe der menschlichen Psyche“ und dem „Elend des wirklichen Lebens“. „Bei der Berlinale gibt es immer spannende und faszinierende Filme. Ich freue mich darauf, die jüngsten Werke großartiger Filmemacher in einer der tollsten Städte der Welt zu sehen“, so Aronofksy, der in der Vergangenheit nie eine seiner Regiearbeiten bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin vorgestellt hatte. Er war 2001 Mitglied der Jury des Sundance Film Festival, die \"Inside a Skinhead\" zum besten Spielfilm auswählte. 2011 kürte Aronofsky als Jurypräsident der Internationalen Filmfestspiele von Venedig Alexander Sokurows \"Faust\" zum Sieger. Dem Jurypräsidenten standen bei der Vergabe der Preise mehrere Jurymitglieder zur Seite: Daniel Brühl, Bong Joon-ho, Martha De Laurentiis, Claudia Llosa, Audrey Tautou und Matthew Weiner.", "section_level": 3}, {"title": "Filme.", "content": "Außer Konkurrenz", "section_level": 3}, {"title": "Berlinale Shorts.", "content": "In der Reihe \"Berlinale Shorts\" werden Spiel-, Dokumentar-, Experimental- und Animationsfilme mit einer Maximallänge von 30 Minuten (inkl. Abspann) gezeigt. Internationale Beiträge dürfen vor der Berlinale-Aufführung noch nicht außerhalb ihres Entstehungslandes gezeigt worden sein; deutsche Beiträge müssen Weltpremieren sein. Kuratorin der Berlinale Shorts ist seit 2007 die freie Autorin und Filmregisseurin Maike Mia Höhne. Der Internationalen Kurzfilmjury gehörten 2015 der türkische Künstler Halil Altındere, die indische Filmemacherin Madhusree Dutta und Wahyuni A. Hadi aus Singapur an, die Executive Director des Singapore International Film Festival ist. Neben dem Goldenen Bär für den besten Kurzfilm und dem Silbernen Bär vergab die Jury die Nominierung für den Europäischen Kurzfilmpreis und erstmals 2015 den Audi Short Film Award. Die Beiträge des Kurzfilmwettbewerbs 2015:", "section_level": 2}, {"title": "Berlinale Special.", "content": "Im Berlinale Special 2015 feierte \"Fifty Shades of Grey\" nach dem gleichnamigen Bestseller von E. L. James seine internationale Premiere. Die Leinwandadaption entstand in Zusammenarbeit mit der Buchautorin unter der Regie von Sam Taylor-Johnson, nach einem Drehbuch von Kelly Marcel. In den Hauptrollen sind Jamie Dornan und Dakota Johnson zu sehen. 2015 wurden im Format \"Berlinale Special Series\" auch Uraufführungen von Fernsehserien wie Bloodline, Better Call Saul, 1983 gezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Panorama.", "content": "Seit 1992 ist der Regisseur und Drehbuchautor Wieland Speck Kurator der Panorama-Sektion, die aktuelle Entwicklungen im Arthouse-Kino präsentiert und sich insbesondere Autorenfilmen verschrieben hat.", "section_level": 2}, {"title": "Forum.", "content": "Das 45. Forum der Berlinale hatte insgesamt 43 Filme im Programm, darunter 31 Weltpremieren. Eröffnet wurde es im Jahr 2015 mit dem Film \"The Forbidden Room\" von Guy Maddin. Leiter der Sektion, bereits seit Juni 2001, ist der Politikwissenschaftler und Journalist Christoph Terhechte. Die Filme des 45. Forums waren: Darüber hinaus wurde im Rahmen des \"Forum Special\" der mexikanische Film \"Cuatro contra el mundo\" des Regisseurs Alejandro Galindo gezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Forum Expanded.", "content": "Das \"Forum Expanded\" feierte im Rahmen der 65. Berlinale sein zehnjähriges Jubiläum. Im Jahr 2015 wurde erstmals das komplette Programm in der Akademie der Künste gezeigt, nachdem sie bis 1999 schon einmal zu den Spielorten der Berlinale gehörte. Das Kino Arsenal und die Botschaft von Kanada blieben als weitere Spielorte bestehen. Die Reihe \"Forum Expanded\" untersucht das Verhältnis des Kinos zu anderen Kunstformen. Sie wird unter der Leitung von Stefanie Schulte Strathaus kuratiert. Unter dem Programmtitel \"To the Sound of the Closing Door\" wurden 2015 Arbeiten gezeigt, die sich den Augenblicken widmen, wenn Türen sich schließen und potenziell neue Möglichkeiten eröffnen: \"„Sie fragen, in welchen Momenten neue Projekte und Utopien entstehen können und wie historische Brüche und Umwälzungen Visionen von und Erwartungen an die Zukunft generieren.“\" Zur Eröffnung in der Akademie der Künste präsentierten die Palästinenser Lara Khaldi und Yazan Khalili ihre Performance \"Love Letters to a Union: The Falling Comrades\". Wie schon 2014 wurde auch im Jahr 2015 der \"Think:Film Award\" an Arbeiten aus dem Programm des \"Forum-Expanded\" verliehen. Die Auszeichnung besteht in der Einladung zu Vorführungen in Berlin und Kairo und wird von der Allianz Kulturstiftung finanziert.", "section_level": 2}, {"title": "Perspektive Deutsches Kino.", "content": "Die Sektion \"Perspektive Deutsches Kino\" fördert vielversprechende Regie-Talente. Sie zeigt Trends beim deutschen Film-Nachwuchs und eröffnet einen Blick auf die zukünftige Entwicklung des deutschen Kinos. Hierfür werden Spiel- und Dokumentarfilme des jüngsten Jahrgangs ab einer Länge von 20 Minuten ausgewählt. Die Auswahl nimmt die Kultur- und Theaterwissenschaftlerin Linda Söffker vor, die seit 2010 Leiterin der Sektion ist. Janna Ji Wonders wurde am Eröffnungsabend mit dem \"Made-in-Germany–Förderpreis Perspektive Deutsches Kino\" für junge Filmemacher ausgezeichnet. Ausgewählte Filme 2015 Reihe: Gast der Perspektive Deutsches Kino", "section_level": 2}, {"title": "Generation.", "content": "Filme, die in den Wettbewerben \"Generation Kplus\" und \"Generation 14plus\" antreten, stehen in Zusammenhang mit der Erfahrungswelt von Kindern und Jugendlichen, sowohl inhaltlich als auch formal. Es werden zum Einen Filme gezeigt, die sich ausdrücklich an Kinder- und Jugendliche richten. Zum Anderen sind Filme im Programm, die in ihrer Zielgruppenansprache offen sind und sich für ein junges Publikum eignen. Die Jury dieser Sektion besteht aus elf Kindern zwischen 11 und 14 Jahren sowie sieben Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren. Als Preise werden die Gläsernen Bären für die besten Lang- und Kurzfilme sowie die Preise der Internationalen Jury vergeben. Leiterin der Sektion \"Generation\" ist seit 2008 die gebürtige Neuseeländerin Maryanne Redpath.", "section_level": 2}, {"title": "Generation 14plus.", "content": "Darüber hinaus waren in dieser Sektion drei weitere Spielfilme als Sondervorführungen sowie 19 Kurzfilme zu sehen. Von der Jugendjury wurde der schwedische Film \"Flocken (Flocking)\" von Beata Gårdeler mit dem Gläsernen Bären bedacht. Für den besten Kurzfilm erhielt Petros Silvestros für \"A Confession\" einen weiteren Gläsernen Bären.", "section_level": 3}, {"title": "Generation Kplus.", "content": "Die Kinderjury wählte \"Stella\" als Sieger des Gläsernen Bären.", "section_level": 3}, {"title": "Retrospektive, Berlinale Classics und Hommage.", "content": "Seit 1977 werden in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinemathek filmhistorische Retrospektiven auf der Berlinale veranstaltet. 2015 wurden unter dem Titel \"Glorious Technicolor\" ca. 30 restaurierte Technicolor-Filme aus den Anfängen bis ins Jahr 1953 gezeigt, darunter sechs Produktionen aus Großbritannien. In Zusammenarbeit mit dem Museum of Modern Art und dem Österreichischen Filmmuseum wird die Filmreihe auch in Wien (April 2015) und New York (Sommer 2015) präsentiert. Daneben waren in der Reihe \"Berlinale Classics\" wieder neue Restaurierungen von Filmklassikern und wiederentdeckten Werke im Programm. Hierzu gehörten mit \"Varieté\" von Ewald André Dupont, \"Jahrgang 45\" von Jürgen Böttcher und \"9 Leben hat die Katze\" von Ula Stöckl im Jahr 2015 drei deutsche Filme. Eine Werkschau widmete sich im 65. Jahr der Berlinale als „Hommage“ dem Schaffen von Wim Wenders, der mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Preisträger.", "content": "Internationaler Wettbewerb Berlinale Shorts Erstlingsfilm Generation Unabhängige Jurys Ehrenpreise", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 65. Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) fanden vom 5. bis 15. Februar 2015 statt. Sie zählen gemeinsam mit Cannes und Venedig zu den bedeutendsten Filmfestivals der Welt und standen 2015 zum 14. Mal unter der Leitung von Dieter Kosslick. Der Film \"Taxi Teheran (Taxi)\" des iranischen Regisseurs Jafar Panahi erhielt den Goldenen Bären. ", "tgt_summary": null, "id": 2197578} {"src_title": "Hide and Seek – Kein Entkommen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Aufbau.", "content": "Der Bahnhof liegt südlich der Halterner Innenstadt in Höhe des Streckenkilometers 26,0 der Bahnstrecke von Wanne-Eickel nach Hamburg. Das Empfangsgebäude befindet sich am Roost-Warendin-Platz, der das südliche Ende der Bahnhofstraße bildet. In unmittelbarer Nähe stehen nordöstlich das Stellwerk Hf sowie südwestlich die ehemaligen Ladeeinrichtungen, in denen sich die Radstation befindet. Auf der Freifläche zwischen Empfangsgebäude und Stellwerk liegen die Bushaltestellen der \"Vestischen\" sowie einzelne Kurzzeitparkplätze. Weitere Parkmöglichkeiten gibt es westlich des Empfangsgebäudes auf der Freifläche zwischen den Gleisanlagen und der Annabergstraße. Die Flächen werden vom ehemaligen Ringlokschuppen im Westen begrenzt. Die Hauptgleise liegen in Südwest-Nordost-Richtung. Das südwestliche Einfahrsignal 92 A in Fahrtrichtung Hamburg steht unmittelbar nördlich der Lippebrücke, das Einfahrsignal 92 F der Gegenrichtung östlich der Überführung der Bundesstraße 58. Die Entfernung zwischen beiden Signalen beträgt rund 2,4 Kilometer bei einer maximalen Breite der Bahntrasse von rund 50 Metern. Der Bahnhof verfügt über drei Bahnsteiggleise. Gleis 1 ist der Hausbahnsteig. Dieser weist eine Nutzlänge von 186 Metern auf. Seine Höhe beträgt im vorderen (südwestlichen) Teil 96 Zentimeter und im hinteren Bereich 20 Zentimeter. Hier wenden die Züge der S-Bahn-Linie S 9 sowie der HVZ-Verstärker der Linie RE 42. Die Gleise 2 und 3 liegen an einem teilüberdachten Mittelbahnsteig. Der Bahnsteig hat eine Höhe von 38 Zentimetern bei einer Länge von 408 Metern (Gleis 2) beziehungsweise 345 Metern (Gleis 3). Nur der Bahnsteig zu Gleis 1 ist über eine Rampe zu erreichen, einen Aufzug oder ähnliche technische Einrichtungen gibt es hier nicht. Das Reisezentrum im Bahnhof wurde im Oktober 2019 geschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bau und Eröffnung (bis 1874).", "content": "Zu Beginn der 1860er Jahre reichte die französische Gesellschaft \"Études et Travaux de Chemins de Fer\" unter Federführung der Bankiersfamilie Rothschild erste konkrete Pläne für eine Eisenbahnverbindung zwischen Paris und Hamburg ein. Den ersten, 1862 genehmigten Vorarbeiten folgten alsbald Zusagen seitens des Königreiche Preußen sowie der Stadtstaaten Bremen und Hamburg, über deren Gebiet die Bahn verlaufen sollte. Das Königreich Hannover äußerte hingegen Bedenken gegen die Bahn. Einerseits widerstrebte dem Land die Bau- und Betriebsführung durch eine private Gesellschaft, andererseits bestanden militärisch begründete Widerstände gegen eine feste Elbquerung zwischen Hamburg und Harburg. Mit dem Aufflammen des Deutsch-Deutschen Krieges 1866 zog sich die französische Planungsgesellschaft aus dem Projekt zurück. Die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) übernahm daraufhin das Projekt in nahezu identischer Ausführung. Infolge der Neuordnung der politischen Landkarte Deutschlands – Preußen annektierte Hannover – stand einer Umsetzung damit nichts mehr im Wege. Neben der Hamburg-Venloer Bahn sahen die Pläne eine Zweigbahn von Haltern nach Pluto (später Wanne) vor, um die Abfuhr von Ruhrkohlen nach Hamburg und Bremen zu ermöglichen. Am 28. Mai 1866 erteilte der preußische Staat der CME die Konzession für die Abschnitte von Venlo bis Münster sowie von Haltern nach Pluto. Die Bauarbeiten begannen im März 1868 und dauerten annähernd zwei Jahre an. Am 1. Januar 1870 nahm die CME den Verkehr zwischen Pluto und Münster auf. Der Halterner Bahnhof ging zeitgleich mit der Strecke in Betrieb. Da die Eröffnung des Venloer Astes noch ausstand, verfügte die Station zunächst über provisorische Holzfachwerkgebäude für die Reisenden- und Güterabfertigung. Die Inbetriebnahme der Venloer Bahn ließ zunächst auf sich warten. Die CME bescheinigte der Verbindung abseits der Besiedlung keine große Rendite und spekulierte darauf, nach ausreichender Zeit von den Bauverpflichtungen befreit zu werden. Die Situation veränderte sich, als mit der Noord-Brabantsch-Duitsche Spoorweg-Maatschappij (Nord-Brabant-Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft; NBDE) Pläne für eine Strecke von Boxtel nach Kleve aufkamen. Hintergrund war die Einrichtung einer internationalen Schnellzugverbindung zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich über Vlissingen. Mit dieser Verbindung war die Venloer Bahn ausreichend ausgelastet, sodass die CME Ende 1871 mit den erforderlichen Arbeiten begann. Die Inbetriebnahme der Zweigbahn nach Wesel fand am 1. März 1874 statt. Die Fortführung über den Rhein nach Venlo folgte zum Jahresende. Die Boxteler Bahn ging vier Jahre darauf am 1. Juli 1878 in Betrieb.", "section_level": 2}, {"title": "Privat- und Länderbahnzeit (1874–1920).", "content": "Seit 1873 verfügte der Halterner Bahnhof über fünf Haupt- und Nebengleise, 1874 kam ein sechstes Gleis hinzu. Im Jahr darauf erweiterte die CME das Empfangsgebäude um weitere Räume, wodurch das Gebäude auf annähernd die doppelte Größe anwuchs. Ab 1877 verfügte der Bahnhof über zwei Gleisanschlüsse zu einer Dampfsägemühle sowie zu einer Sandgrube. Letztere war nur kurze Zeit in Betrieb. Zu dieser Zeit versahen 21 Stationsbeamte ihren Dienst auf der Betriebsstelle. Anfang der 1880er Jahre bauten die Preußischen Staatseisenbahnen als Nachfolger der CME die Strecke zwischen Wanne und Münster zweigleisig aus. Einhergehend entstand im westlichen Bahnhofsbereich eine Rangieranlage. Ein erster Lokschuppen aus der Eröffnungszeit wich zur gleichen Zeit einem Neubau mit acht Ständen mit einer Länge von jeweils 20 Metern. Später folgte die Erweiterung des Bahnhofsgeländes bis zur Lippe. Haltern diente zunehmend als Vorbahnhof für die Rangierbahnhöfe des Ruhrgebiets. 1894 erfolgte die Umbenennung des Bahnhofs in \"Haltern (Westf)\". Ein Jahr darauf änderte sich die Direktionszugehörigkeit. Mit der Verstaatlichung der CME im Jahr 1881 trat an ihre Stelle die Königliche Eisenbahndirektion zu Cöln rechtsrheinisch. 1895 fand eine erneute Umstrukturierung statt. Haltern lag nun innerhalb der neu geschaffenen KED Münster (Westf). Den nächsten größeren Umbau erfuhr der Bahnhof zur Jahrhundertwende. Westlich des Empfangsgebäudes entstand 1899 ein neuer und vergrößerter Güterschuppen, daran anschließend folgte bis 1901 ein Bahnbetriebswerk. Kernstück der Anlage war ein neunständiger Ringlokschuppen, hinzu kamen Bekohlungsanlagen und ein Wasserturm. Ein zweiter Wasserturm östlich des Empfangsgebäudes folgte 1903. Für die Betriebsbeamten entstand nordwestlich des Bahnhofs eine Wohnsiedlung. Den Abschluss bildete der Neubau des Empfangsgebäudes im Jahr 1905. Auf der Ostseite konzentrierten sich nun die Abstellgleise für den Güterverkehr, daran angeschlossen waren mehrere Anschlussgleise zu den umliegenden Betrieben. Dem Personenverkehr standen vier Bahnsteiggleise zur Verfügung: ein Mittelbahnsteig für den Durchgangsverkehr von Münster nach Wanne und zurück, ein Hausbahnsteig für durchgehende Züge nach Wesel sowie ein Stumpfgleis für die Nahverkehrszüge nach Wesel.", "section_level": 2}, {"title": "Reichsbahnzeit (1920–1949).", "content": "Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges folgte Anfang 1923 die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen. Da die Lippe die nördliche Grenze des besetzten Gebietes darstellte, wurde die Strecke nach Wanne-Eickel unterbrochen. Die 1920 geschaffene Deutsche Reichsbahn verlagerte daher den Verkehr von und nach den Niederlanden sowie in Richtung Münster über die Venloer Bahn. Einen Monat später ging das Aufkommen in Haltern wieder zurück, nachdem die Franzosen den unteren Bahnhofsteil von Hervest-Dorsten ebenfalls besetzten und so die Venloer Bahn unterbrochen wurde. Ab Dezember 1923 gab es wieder erste durchgehende Züge von Haltern sowohl in Richtung Wanne-Eickel als auch Wesel. Während des Zweiten Weltkrieges erlitt der Bahnhof bis Anfang 1945 kaum Schäden. Die Luftangriffe konzentrierten sich auf die umliegenden Ziele oder die Bahnstrecken als solche. Der erste größere Angriff erfolgte am 21. Februar 1945. Neben 23 Toten und 61 Verletzten wurden vor allem die Stellwerke getroffen. Es folgten weitere Luftangriffe bis zum 22. März 1945, seitdem ruhte der Bahnverkehr. Insgesamt hielten sich die Schäden dennoch in Grenzen, da die Bahnmeisterei nach den Angriffen die Schadensbeseitigung veranlasste. Hierbei kamen etwa 250 Zwangsarbeiter zum Einsatz, über die die Bahnmeisterei verfügte. Alliierte Truppen erreichten die Stadt in der Nacht vom 29. auf den 30. März 1945. Die ersten Nachkriegswochen waren von einem starken Militärverkehr in der Relation Wesel – Haltern – Münster geprägt. Der Verkehr von und nach Wanne war infolge der gesprengten Brücken über die Lippe und den Wesel-Datteln-Kanal noch unterbrochen, konnte aber im selben Jahr mit zwei provisorischen Übergängen über die Gewässer wieder aufgenommen werden. Dieser Zustand hielt sich bis 1948. Die ab Mitte 1945 verkehrenden zivilen Personenzüge nutzte insbesondere die Bevölkerung des Ruhrgebiets für Hamsterfahrten in das Münsterland. Da Haltern an der Grenze zwischen der Reichsbahndirektion Münster (Westf) und der Reichsbahndirektion Essen lag, fanden hier die erforderlichen Lokwechsel statt.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesbahnzeit (1949–1994).", "content": "Während die Bedeutung der Venloer Bahn infolge der Streckenunterbrechung bei Wesel zur Nebenbahn sank, stieg der Verkehr auf der Verbindung Münster – Wanne-Eickel umso stärker an. Dennoch bemühte sich die Deutsche Bundesbahn um Einsparungen. So wurde Mitte der 1950er Jahre das beim Bahnbetriebswerk (Bw) gelegene Stellwerk Hl nach einem Unfall aufgegeben und die Weichen auf Handbetrieb umgestellt. Am 28. September 1962 endete zudem der Personenverkehr auf der Venloer Bahn; der Gütertransport konnte sich noch einige Jahrzehnte halten. Ende September 1963 ging das Stellwerk Hf in Betrieb. Das Spurplan-Stellwerk ersetzte die bestehenden sechs mechanischen Stellwerke. Am 1. Oktober 1963 nahm die Bundesbahn auf dem Abschnitt Recklinghausen – Haltern den elektrischen Betrieb auf. Die feierliche Umstellung fand einen Tag darauf im Beisein des damaligen Bundesbahnpräsidenten Heinz Maria Oeftering statt. Die weitere Elektrifizierung bis Osnabrück erfolgte am 12. September 1966. Nach der durchgehenden Elektrifizierung war ein Lokwechsel vor Ort nicht mehr erforderlich, so dass das Bw mit der Zeit aufgegeben werden konnte. Ab dem Jahr 1968 ging eine weitere Strecke nach Süden Haltern: Die von der Stadt Essen im Jahr 1903 erstmals vorgeschlagene Bahn sollte von dort über Marl und Buer weiter in Richtung Essen führen. Da sich die angrenzenden Gemeinden über den Verlauf des Südabschnitts uneinig waren, verzögerte sich die Umsetzung des Vorhabens um mehrere Jahrzehnte. Der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk griff das Projekt in den 1920er Jahren erstmals auf und forcierte dessen Umsetzung als Verkehrsband Nr. 9 (V9). Die eingleisige Hauptbahn beginnt aber nicht unmittelbar am Bahnhof Haltern, sondern an der südlich gelegenen Blockstelle Lippe, die zur Abzweigstelle ausgebaut wurde. 20 Jahre nach Inbetriebnahme der V9 legte die Bundesbahn die Venloer Bahn still, vier Jahre darauf begann der Abbau der Strecke. Das Einfahrsignal nach Haltern blieb hingegen noch einige Jahre bis zur Umstellung der Signale auf das Ks-Signalsystem erhalten.", "section_level": 2}, {"title": "Jüngere Vergangenheit (seit 1994).", "content": "Nach einer ersten Rationalisierung Mitte der 1980er Jahre erfolgte Mitte der 1990er Jahre der weitere Rückbau. Die Talgleise am Ablaufberg wurden komplett aufgegeben und das zugehörige Rangierstellwerk Hr abgerissen. Die Anzahl der durchgehenden Hauptgleise wurde auf acht reduziert. Nicht mehr benötigte Räumlichkeiten vermietete die Deutsche Bahn an private Unternehmen. In das Empfangsgebäude zogen so diverse Dienstleiter und Händler ein, der ehemalige Güterschuppen wird als Radstation genutzt. 1998 erfolgte der Anschluss der Münsteraner Strecke an das Elektronische Stellwerk (ESTW) in Dülmen. Im gleichen Jahr erreichte die S-Bahn Rhein-Ruhr den Bahnhof. Mit der Elektrifizierung der Strecke wurde die bisherige Nahverkehrslinie N9 als Linie S9 nach Essen-Steele neu eingerichtet. Im Vorfeld wurde hierzu die Bahnsteiganlage umgebaut. Das bisher genutzte Stumpfgleis wurde entfernt und der Hausbahnsteig auf die erforderliche Höhe von 96 Zentimetern angehoben. Am 14. Dezember 2003 wurde sie über die \"Niederbergische Bahn\" nach Wuppertal verlängert. Dem Durchgangsverkehr stehen weiterhin die Gleise 2 und 3 am Mittelbahnsteig zur Verfügung. Um sich touristisch besser vermarkten zu können, beschloss die Stadt Haltern 2001 die Umbenennung in \"Haltern am See\"; der Namenszusatz nimmt Bezug auf den Halterner Stausee. Zwei Jahre darauf passte die Deutsche Bahn den Bahnhofsnamen zum Fahrplanwechsel 2003 entsprechend an.", "section_level": 2}, {"title": "Anlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stellwerke.", "content": "Die Strecken der CME verfügten zunächst über keine Stellwerke. Die Bedienung der Weichen und Signale erfolgte vor Ort durch Weichensteller. Den Auftrag zum Umstellen gab der Fahrdienstleiter telegrafisch an die Stellbuden, die gleichzeitig als Unterstand dienten. 1873 verfügte der Bahnhof Haltern über 35 Weichen, die von sechs Weichenstellbuden aus bedient wurden. Mit dem Ausbau des Bahnhofs zur Jahrhundertwende errichteten die Preußischen Staatsbahnen die ersten Stellwerke, die eine zentrale Bedienung der Weichen und Signale ermöglichten. Die Bezeichnung der Stellwerke richtete sich nach der Lage innerhalb des Bahnhofs. Der Fahrdienstleiter hatte seinen Posten in der Zugleitung am Mittelbahnsteig. Ihm unterstellt waren die sechs Weichenwärter-Stellwerke Hn (\"H\"altern \"N\"ord), Ho (\"H\"altern \"O\"st), Hs (\"H\"altern \"S\"üd), Hw (\"H\"altern \"W\"est), Hmg (\"H\"altern \"M\"ittel\"g\"ruppe) und Hl (\"H\"altern \"L\"okschuppen). 1947 kam das Rangierstellwerk Hr am Ablaufberg hinzu. Das Stellwerk Hl wurde Mitte der 1950er Jahre aufgegeben und die Weichen auf Handbetrieb umgestellt. Zuvor war ein Lokführer mit seinem Fahrzeug in das Stellwerksfundament gefahren. Anfang der 1960er Jahre ersetzte die Bundesbahn die noch vorhandenen Stellwerke durch das Zentralstellwerk Hf (\"H\"altern \"F\"ahrdienstleiter). Das Relaisstellwerk der Bauart SpDrL30 von Standard Elektrik Lorenz übernahm die Aufgaben der alten Weichenwärterstellwerke mit Ausnahme des Rangierstellwerks. Gleichzeitig ersetzte es die Blockstelle Annaberg südlich der Bahnhofsausfahrt nach Wanne-Eickel. Seit 1986 befand sich zudem die Abzweigstelle Lippe mit einem separaten Stelltisch der Bauart SpDrL60 in der Fernstellung. Zuvor befand sich hier ein Relaisstellwerk der Bauart DrS2 von Siemens. Mitte der 1990er Jahre waren die Lorenz-Stellwerke auf der Strecke zwischen Wanne-Eickel und Münster nur noch übergangsweise zugelassen. Die Deutsche Bahn veranlasste daher den Neubau eines Elektronischen Stellwerks (ESTW) im Bahnhof Dülmen, von wo aus die gesamte Strecke überwacht werden sollte. Gleichzeitig baute sie die Betriebsstellen, so auch den Bahnhof Haltern, zurück. Das Rangierstellwerk Hr war hiervon nicht mehr betroffen, es wurde 1994 abgerissen. Das ESTW der Bauart L90 ging am 25. Oktober 1998 in Betrieb. Das Stellwerk Hf dient seither als Bereichsrechnerraum (ESTW-A) für das Stellwerk Dülmen Df (ESTW-Z), der Bahnhof Haltern und die Abzweigstelle Marl Lippe werden von hier aus ferngesteuert.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnbetriebswerk.", "content": "Bereits mit der Eröffnung verfügte der Bahnhof auf der Ostseite über einen vierständigen Lokschuppen mit vorgelagerter Drehscheibe. Mit der Eröffnung der Venloer Bahn wurde der Schuppen auf acht Stände erweitert. Anfang der 1880er Jahre wurde dieser Bau durch einen ebenfalls achtständigen Ringlokschuppen ersetzt. Dieser fasste Platz für bis zu 20 Meter lange Lokomotiven. Der zweite Schuppen hatte nach 20 Jahren ebenfalls ausgedient. Die KED Münster ließ die Lokbehandlungsanlagen auf der Westseite des Bahnhofs neu errichten, währenddessen auf der Ostseite Aufstellgleise für den Güterverkehr Platz fanden. Das neu errichtete Bw umfasste einen neunständigen Ringlokschuppen mit vorgelagerter Drehscheibe. Hinzu kamen zwei Wassertürme und eine Bekohlungsanlage. In unmittelbarer Nähe zum Bw entstand an der Annabergstraße eine Wohnsiedlung. Da die Bediensteten oftmals rußgeschwärzt von der Arbeit kamen, bürgerte sich hierfür die Bezeichnung „Negerdorf“ ein. Im Jahr 1950 wurde der Lokschuppen um vier Stände erweitert, hinzu kamen außerdem drei Freistände. In den 1950er Jahren waren im Bw Haltern durchschnittlich 25–30 Lokomotiven stationiert. Davon waren 18 Maschinen der Baureihe 50 und fünf Maschinen der Baureihe 78 zugeordnet. Hinzu kamen einzelne Exemplare der Baureihen 55, 91, 93 und 94. Mit der durchgehenden Elektrifizierung im Jahr 1966 wurde es zunehmend ruhiger im Bw. Bereits 1955 löste die Bundesbahn das Werk als eigenständige Dienststelle auf. Bis 1974 fungierte es daher als Außenstelle des Bw Münster 1, seither als Lokführer-Meldestelle. Da das Bw nur über Dampfheizungen zum Vorheizen von Personenzügen verfügte, waren in den 1970er Jahren einzelne ältere E-Loks in Haltern zum Vorheizen mit Elektroheizung abgestellt, nachgewiesen ist der Einsatz von zwei Lokomotiven der Baureihe 152 als Heizlok. Der nicht mehr benötigte Lokschuppen wurde Mitte der 1970er Jahre an die Raiffeisen-Genossenschaften verkauft. Um 1980 ließ die Bundesbahn beide Wassertürme abreißen, um 1990 folgten die Drehscheibe und der Kohlenbansen. Die zuführenden Gleise wurden weitestgehend entfernt. Im Jahr 2014 nutzten ein Ersatzteilhändler für Kraftfahrzeuge sowie ein Industriebetrieb für Schallschutz das Gelände.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Personenverkehr.", "content": "Bereits vor der Inbetriebnahme der Venloer Bahn war der CME klar, dass diese Strecke hinter ihren Erwartungen zurückbleiben würde. Der überregionale Verkehr konzentrierte sich daher vornehmlich auf die „Zweigbahn“ nach Wanne, wohingegen die „Hauptbahn“ nach Venlo vorwiegend lokalen Verkehr aufwies. Die Auslastung erhöhte sich erst mit der Inbetriebnahme der Boxteler Bahn der NBDE im Jahr 1878. Der Sommerfahrplan 1880 verzeichnete insgesamt sechs Zugpaare in der Relation Münster – Haltern – Wanne und vier Zugpaare auf der Venloer Bahn zwischen Haltern und Wesel. Es bestanden teils direkte Verbindungen nach Hamburg und Bremen, in das Ruhrgebiet und nach Köln sowie nach Venlo, Vlissingen und über die Fähre auch nach London. Zwischen 1897 und 1911 fuhren die „Blauen Brabanter“ der NBDE bis Haltern zum Lokwechsel durch, später verkehrten die Züge weiter nach Münster, womit der Halt entfiel. Neben direkten Fährzügen zwischen Berlin und London fuhren einzelne Kurswagen bis Brüssel oder Wien. Vor dem Ersten Weltkrieg verzeichnete der Bahnhof acht Zugpaare von und nach Wesel, 14 Zugpaare in Richtung Münster sowie 20 Zugpaare von und nach Wanne. Von den Schnellzügen, die Haltern passierten, hielten das Zugpaar D 92/93 und D 98/99. Die auf die Venloer Bahn übergehenden Züge fuhren hingegen durch. Mit Kriegsbeginn ging das Angebot deutlich zurück, der internationale Verkehr nach den Niederlanden kam infolge der Grenzschließung vorläufig zum Erliegen. Im November 1914 konnte indes ein erstes Zugpaar (D 115/116) von Hannover nach Vlissingen eingerichtet werden, das auch in Haltern Station machte. Nach Kriegsende erfuhr Haltern mehr und mehr die Funktion eines Anschlussbahnhofs zur Venloer Bahn. Durch den Konkurs der NBDE ging der internationale Verkehr auf der Venloer Bahn zurück, die neu gegründete Deutsche Reichsbahn wickelte den Grenzverkehr über die Bahnstrecke Almelo–Salzbergen mit Bentheim als Grenzbahnhof ab. Das Fahrplanangebot pendelte sich mit Ausnahme dieser Verbindungen etwa auf das Vorkriegsniveau ein. Der Sommerfahrplan 1939 wies annähernd 50 Zugpaare mit Halt in Haltern aus, acht davon fuhren zwischen Haltern und Wesel. Vier Züge (D 92/95/96/97) verkehrten als Schnellzug zwischen Westerland beziehungsweise Flensburg und Frankfurt am Main. Der einzige auf der Venloer Bahn durchgehende Zug war der nachmittägliche Eilzug E 132 von Münster nach Bocholt. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg weiter zu einer wichtigen Magistrale im westdeutschen Fernverkehr. Obwohl die Anzahl der Fernzüge auf der Strecke stetig zunahm, hielten weiterhin nur einzelne Schnellzüge in Haltern. Das Fahrplanangebot auf der Venloer Bahn nahm zudem rapide ab und sank von sieben Zugpaaren im Jahr 1950 auf zwei werktägliche Zugpaare Mitte der 1950er Jahre. 1958 bot die Bundesbahn auf der Strecke Haltern – Wesel ein Eilzugpaar an, das mit Uerdinger Schienenbussen gefahren wurde, stellte das Angebot aber nach kurzer Zeit wieder ein. 1962 kam der Verkehr auf dieser Verbindung gänzlich zum Erliegen. Sechs Jahre darauf ergab sich mit der V9-Strecke eine neue Nahverkehrsanbindung in Richtung Ruhrgebiet, insbesondere den Norden Gelsenkirchens, nach Gladbeck und Bottrop. Der Verkehr nach dem Ruhrgebiet entwickelte sich auch in der Folgezeit stärker gegenüber der Verbindung gen Norden. Ab dem 1. Januar 1980 lag der Bahnhof im Tarifgebiet des neu gegründeten Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Im Winterfahrplan 1984/85 bedienten 16 Zugpaare Haltern über die V9 sowie 30 Zugpaare aus Richtung Wanne-Eickel und Essen Hauptbahnhof. In Richtung Münster fuhren täglich neun Eilzugpaare, drei davon verkehrten auch über Bottrop. Hinzu kamen drei Schnellzugpaare aus dem Emsland oder Wilhelmshaven in Richtung Essen und Köln. Mit der Einführung des Integralen Taktfahrplans in Nordrhein-Westfalen im Mai 1998 wurden die Eilzüge zu Regional-Express und ab 2002 über Essen hinaus bis Mönchengladbach Hbf verlängert. Die Nahverkehrszüge zwischen Haltern und Essen fuhren seit 1998 als Regionalbahn bereits ab Münster. Gleichzeitig wurden die Nahverkehrszüge nach Bottrop in das S-Bahnnetz Rhein-Ruhr einbezogen. Im Fahrplanjahr 2020 wird der Bahnhof Haltern am See ausschließlich von Zügen des Nahverkehrs bedient. Es verkehren der RE 2 \"Rhein-Haard-Express\" ( Düsseldorf Hauptbahnhof), der RE 42 \"Niers-Haard-Express\" ( Mönchengladbach Hauptbahnhof) sowie die S 9 ( Wuppertal Hauptbahnhof). Die Linie RE 2 verkehrt auf ihrer gesamten Länge im Stundentakt, die Linie RE 42 verkehrt zwischen Münster und Essen halbstündlich sowie im Stundentakt weiter nach Mönchengladbach. Zusätzlich besteht mit der Linie S 9 eine stündliche Verbindung nach Bottrop, Essen und Wuppertal. Am Bahnhof befindet sich ein Busbahnhof der Vestischen Straßenbahnen. Von hier aus bestehen Direktverbindungen in die Halterner Ortsteile Flaesheim, Hamm-Bossendorf, Hullern, Lavesum Lippramsdorf und Sythen sowie nach Datteln, Marl und die Dorstener Ortsteile Hervest und Wulfen.", "section_level": 2}, {"title": "Güterverkehr.", "content": "Gegen Ende der 1870er Jahre verfügte der Halterner Bahnhof über zwei Anschlussgleise zu einem Dampfsägewerk sowie zu einer Sandgrube, letzteres blieb nur kurzzeitig in Betrieb. Entsprechend machte die Holzverladung zunächst den Großteil des Güterumschlags aus. Zwischen Münster, Haltern und Wanne fuhren täglich sechs Güterzüge, die vor allem Ruhrkohlen in Richtung der Hansestädte beförderten. Hinzu kamen zwei Nahgüterzüge auf der Venloer Bahn. Ab den 1880er Jahren diente der Bahnhof vermehrt als Entlastung für die Rangierbahnhöfe des Ruhrgebiets. Die aus Richtung Münster kommenden Züge wurden vor Ort über den Ablaufberg zerlegt und die Wagen anschließend zu ihren Bestimmungsbahnhöfen weiter gefahren. Da ein Großteil der Wagen weiter nach Süden fuhr, waren mehrere Talgleise ausschließlich mit Ausfahrten in diese Richtung ausgestattet. Bis in die 1950er Jahre verfuhr die Direktion Münster auf diese Weise, betroffen waren vor allem der Transport von Eilgütern, Fisch und Vieh. Der Güterumschlag nahm zu Beginn der 1960er Jahre rapide ab, da infolge der Elektrifizierung die meisten Güterzüge durchfuhren. Der Ablaufbetrieb wurde daraufhin eingestellt. Der Umschlag konzentrierte sich seither wieder auf die vorhandenen Gleisanschlüsse, etwa zu einem nahegelegenen Rohrwerk. Vereinzelt findet noch Holzverladung im Bahnhof statt.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "NRWbahnarchiv von André Joost:", "section_level": 1}], "src_summary": "Haltern am See ist ein Bahnhof in der Stadt Haltern am See im nordrhein-westfälischen Kreis Recklinghausen. Die Betriebsstelle liegt am Streckenkilometer 26,0 der Hauptstrecke von Wanne-Eickel Hauptbahnhof nach Hamburg Hauptbahnhof (VzG-Strecke 2200) und war ehemals Ausgangspunkt der Zweigstrecke über Büderich nach Venlo (VzG-Strecke 2202). Beide Strecken zusammen sind als Hamburg-Venloer Bahn bekannt und wurde bis zum Zweiten Weltkrieg von internationalen Schnellzügen befahren, die auch Station in Haltern machten. Darüber hinaus wurde im Bahnhof Haltern bis zur Jahrtausendwende die Vorsortierung von Güterzügen in Richtung Ruhrgebiet vorgenommen. Seit 1998 ist er zudem in das Netz der S-Bahn Rhein-Ruhr integriert.", "tgt_summary": null, "id": 521803} {"src_title": "Tony Dunne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bis ins 20. Jahrhundert hinein waren den Angehörigen der indischen Priesterkaste körperliche Arbeiten untersagt; sie lebten mithin von den mehr oder weniger großzügigen Geldspenden und anderen Opfergaben (z. B. Speisen, Obst, Milch etc.) der gläubigen Tempelbesucher, die von der jeweiligen Gottheit Hilfe in familiären Notlagen (z. B. bei Geburt, Krankheit und Tod) erwarteten, die sie ohne die Mitwirkung der Brahmanen nicht erlangen konnten. Die älteste Erwähnung und Beschreibung eines \"Agraharams\" stammt aus dem Werk \"Perumbanatruppadai\" der Sangam-Periode (ca. 4. Jahrhundert). Hier heißt es unter anderem: Eine weitere Erwähnung der Stiftung eines – nicht mehr existierenden – \"Agraharam\" bezieht sich auf das 4. Jahrhundert und stammt aus einer berühmten Pfeilerinschrift aus der Blütezeit der Kadamba-Dynastie in Talagunda, Karnataka. Heutzutage sind Brahmanen auch beruflich oder gewerblich tätig; die \"Agraharams\" haben folglich ihre Bedeutung in hohem Maße verloren. Manchmal wird der Name noch als Bezeichnung für gemeinschaftliche Wohnkomplexe verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Anlage und Architektur.", "content": "\"Agraharams\" waren oft beidseitig bebaute geradlinige Straßenzüge, die zu einem Tempel hinführen, der sozusagen die Arbeitsstelle und somit die Einnahmequelle der Brahmanen bildete. In manchen Fällen befand sich an dem einen Straßenende ein Shiva-Tempel und am anderen einer für Vishnu. \"Agraharams\" bildeten somit eine Art Spalier aus vergleichsweise noblen Häusern, die sich von den einfachen Holz- oder Lehmhütten der meisten übrigen Dorfbewohner abhoben. Einige Häuser verfügten sogar über eine von Holzpfosten gestützte Vorhalle (Portikus), die den besonderen Charakter dieser Bauten noch hervorhob.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele.", "content": "Da die meisten Dörfer lediglich \"Agrahara\" heißen, sind im Folgenden in der Regel nur die Namen der Bezirke (\"tehsils\" oder \"mandals\") genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Kerala.", "content": "Kalpathi, Kuzhalmannam, Thiruvananthapuram", "section_level": 2}, {"title": "Karnataka.", "content": "Agrahara (bei Baragur), Arkalgud, Arsikere, Channarayapatna, Chiknayakanhalli, Chintamani, Holalkere, Hosadurga, Hunsur, Kadur, Kanakapura, Koratagere, Malur, Nuggehalli, Sandur, Shrirangapattana, Sira, Srinivaspur, Bachahalli, Palya, Somarasanahalli, Vaddahalli, Valagerehalli, Konappana Agrahara", "section_level": 2}, {"title": "Tamil Nadu.", "content": "Agraharam, Annalagraharam, Ganapathi, Kallidaikurichi, Kondayyampettai, Pallipalayam, Pudupalaiyam, Kolinjivadi, Thuvariman, Malapattu Agraharam, Ravanasamudram", "section_level": 2}, {"title": "Andhra Pradesh.", "content": "Kannuru, Siddavaram", "section_level": 2}], "src_summary": "Agraharam oder Agrahara (Sanskrit: अग्रहार agrahāra m.; Tamil: அக்கிறஹாரம்; Telugu: అగ్రహారం; Kannada: ಅಗ್ರಹಾರ) bezeichnet in Südindien ein Stück Land, welches ein Brahmane im indischen Mittelalter vom König zum Lebensunterhalt zugewiesen oder geschenkt bekam. Es befand sich zumeist in der Nachbarschaft eines Tempels und anderer Grundstücke derselben Art, so dass mit dem Begriff auch ein Brahmanendorf oder ein Brahmanenviertel bzw. eine Brahmanenstraße innerhalb einer kleinen Stadt gemeint sein kann. Der Bestandteil \"Agrahara\" findet sich in etlichen Dorfnamen in den Bundesstaaten Kerala, Karnataka, Tamil Nadu und Andhra Pradesh. ", "tgt_summary": null, "id": 599764} {"src_title": "Loewner-Halbordnung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Vigerslev ist heute ein Ortsteil des westlichen Stadtteils Valby von Kopenhagen. Der Bahnhof, der damals den Namen „Vigerslev“ trug und der dem Unfall seinen Namen gab, trägt heute den Namen „Hvidovre“ und ist ein Halt im Kopenhagener S-Bahn-Netz. Die Unfallstelle selbst, die westlich des Bahnhofs lag, befand sich im Bereich des heutigen S-Bahn-Halts „Rødovre“. Das war damals Acker- und Gartenland außerhalb des bebauten Siedlungsbereichs.", "section_level": 2}, {"title": "Die Züge.", "content": "Der Zug Nr. 168 von Kalundborg nach Kopenhagen Hauptbahnhof war an diesem Abend wegen der starken Auslastung der Strecke mit einer Verspätung von etwa 15 Minuten unterwegs. Der Zug führte 11 Wagen. Am Schluss des Zuges liefen die stark besetzten Personenwagen 3. Klasse, alle mit Holzaufbau. Dem Zug Nr. 168 folgte ein Sonderzug, der Feuerwehrausrüstung nach Køge transportierte, wo sie zur Bekämpfung eines Großbrandes dringend benötigt wurde. Diesem Sonderzug folgte ein zusätzlich eingeschobener Schnellzug, Nr. 8064, von Korsør, ebenfalls nach Kopenhagen Hauptbahnhof. Dieser wurde von der Schnellzuglokomotive P 904, 1907/08 bei Hanomag in Hannover gebaut und bis zu 120 km/h schnell, gezogen. Der Lokomotive des Schnellzugs folgte ein zweiachsiger Postwagen, ein vierachsiger Gepäckwagen und eine Reihe vierachsiger Personenwagen.", "section_level": 2}, {"title": "Unfallhergang.", "content": "Der Zug Nr. 168 hielt – entgegen dem Fahrplan – gegen 20:50 Uhr, kurz nach dem Durchfahren des Bahnhofs von Vigerslev, an. Wie sich herausstellte, hatte ein achtjähriger Junge während der Fahrt die Außentür eines Abteilwagens geöffnet, war hinausgefallen und ein Mitreisender hatte die Notbremse gezogen. Der Zug musste nun zurücksetzten, um den Jungen zu finden. Der Fahrdienstleiter entschied aber, dass der Zug mit der Feuerwehrausrüstung Priorität habe, signalisierte diesem „Fahrt frei“, ließ den liegengebliebenen Zug Nr. 168 im Bahnhof stehen und sagte dessen Lokomotivführer, dass er, sobald der Zug mit der Feuerwehrausrüstung in den Bahnhof eingefahren sei, zurücksetzen und nach dem abgestürzten Jungen suchen sollte. Nachdem der Zug mit der Feuerwehrausrüstung in den Bahnhof eingefahren war, setzte Zug Nr. 168 über das Einfahrsignal des Bahnhofs zurück in das Streckengleis in Richtung Bahnhof Brøndbyøster. Der Fahrdienstleiter dachte in diesem Moment nur an den Zug mit der Feuerwehrausrüstung und blockte zum Bahnhof Brøndbyøster zurück, bemerkte aber sehr schnell den Fehler. Er versuchte sofort den Bahnhof Brøndbyøster zu erreichen, was aber zunächst nicht gelang, da der dortige Fahrdienstleiter die Durchfahrt des Schnellzugs beobachtete. Nachdem der Fahrdienstleiter in Vigerslev mit dem in Brøndbyøster telefoniert und die Gefahr erkannt hatte, schnappte er sich eine rote Signal-Laterne, rannte zum Lokführer des Zuges Nr. 168 und befahl ihm sofort loszufahren. Der Lokomotivführer des Zuges Nr. 168 tat das auch, allerdings beschleunigen Dampflokomotiven verhältnismäßig langsam. Der Zug Nr. 168 hatte etwa 130 Meter vor dem Einfahrsignal des Bahnhofs Vigerslev in Richtung Brøndbyøster gestanden. Der verunglückte Junge war neben der Strecke gefunden worden. Er lebte, hatte sich aber beide Beine gebrochen. Der Fahrdienstleiter von Vigerslev rannte weiter in Richtung Brøndbyøster, um den Schnellzug mit dem roten Warnlicht anzuhalten. Aber der Schnellzug näherte sich bereits. Obwohl das „Halt“ zeigende Einfahrsignal für den Lokomotivführer des Schnellzugs Nr. 8064 erkennbar war, ebenso wie die rote Zugschlussleuchte des Zuges Nr. 168 und der Fahrdienstleiter mit einer rot leuchtenden Signallampe auf den Schnellzug zu lief, bremste dessen Lokomotivführer nicht, wie die Reisenden in dem Zug später bezeugten. Mit voller Streckengeschwindigkeit fuhr der Schnellzug Nr. 8064 auf den nur langsam anfahrenden Zug Nr. 168 um 21:01 Uhr auf. Die letzten fünf Wagen des Zuges wurden vollständig zertrümmert, hier starben 30 Reisende. Die Reste der Wagen stürzten zum Teil eine 8 Meter hohe Böschung hinunter. Auf den übrigen Trümmern kamen die Schnellzuglokomotive und die drei vorderen Wagen ihres Zuges schwer beschädigt zum Stehen. In den Wagen des Schnellzugs starben 8 Reisende. Lokomotivführer und Heizer der Schnellzuglokomotive wurden durch aus dem Kessel austretendes Wasser so stark verbrüht, dass sie noch an der Unfallstelle starben.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Insgesamt starben 40 Menschen, 58 wurden darüber hinaus verletzt, 27 davon schwer. Nach der Zahl der Opfer war das der schwerste Eisenbahnunfall in Dänemark. Der Sachschaden betrug 1,2 Mio. Dänische Kronen. Da der Unfall außerhalb des Bahnhofs geschah, war die Unfallstelle unbeleuchtet, was die Bergungsarbeiten sehr erschwerte. Lange Zeit war die einzige Beleuchtung, die dafür zur Verfügung stand, das Spitzensignal der Lokomotive des Feuerwehr-Gerätezuges, die dafür an die Unfallstelle gefahren wurde. Der Fahrdienstleiter wurde 1920 zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Schnellzuglokomotive P 904 konnte wieder repariert werden, wurde 1943 in PR 904 umbezeichnet, erlitt bei einem Frontalzusammenstoß mit einer anderen Lokomotive 1951 Totalschaden und wurde anschließend ausgemustert. Ein Treibradsatz der Lokomotive ist heute auf dem Freigelände des \"Forstadsmuseet\" in Brøndbyøster ausgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Eisenbahnunfall von Vigerslev war ein Auffahrunfall und ereignete sich am 1. November 1919, einem Samstag, in Vigerslev, Dänemark. 40 Menschen starben. Es ist der schwerste Eisenbahnunfall in der Geschichte Dänemarks.", "tgt_summary": null, "id": 1364238} {"src_title": "UrbanArt Biennale", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahlsystem.", "content": "Die Assembleia da República bestand aus 230 Abgeordneten, wovon 226 von den Wahlberechtigten in Portugal und vier von den im Ausland registrierten Portugiesen gewählt wurden. Die Wahlkreiseinteilung folgte der Verwaltungsgliederung Portugals. Die 18 Distrikte des portugiesischen Festlandes sowie die Azoren und Madeira bildeten jeweils einen Wahlkreis. Auf diese 20 Wahlkreise wurden 226 Sitze gemäß der Zahl ihrer Wahlberechtigten nach dem D’Hondt-Verfahren verteilt. Für die im Ausland registrierten Portugiesen bestanden zwei Wahlkreise (Europa und Rest der Welt). Die Größe der Wahlkreise war sehr unterschiedlich. Die mit Abstand größten Wahlkreise waren Lissabon (47 Sitze) und Porto (39 Sitze). Dagegen hatten die zehn kleinsten Wahlkreise in Portugal nur jeweils zwei bis sechs Sitze. Im Vergleich zur letzten Wahl 2011 gab es nur zwei Änderungen. Der Wahlkreis Santarém verlor einen Sitz (insgesamt 9 statt 10), und der Wahlkreis Setúbal gewann einen Sitz (18 statt 17). Jeder Wähler hatte eine Stimme zur Wahl einer Parteiliste. Innerhalb jedes Wahlkreise wurden die Sitze nach dem D’Hondt-Verfahren verteilt. Innerhalb der Liste wurden die Sitze nach der Reihenfolge in der Liste vergeben. Es gab keine gesetzliche Sperrklausel. Daraus folgte, dass in Lissabon nur etwa zwei Prozent der Stimmen für ein Mandat erforderlich waren, in den kleinen Wahlkreisen hingegen deutlich über zehn Prozent.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangslage.", "content": "Vor der Wahl waren folgende Parteien im Parlament vertreten: Bei der Wahl 2015 traten PSD und CDS-PP in allen Wahlkreisen außer Azoren und Madeira mit einer gemeinsamen Liste unter dem Namen \"Portugal à Frente\" (deutsch: \"Vorwärts Portugal\") an. In der politischen Landschaft abseits der etablierten, im Parlament vertretenen Parteien gründeten sich zahlreiche Kleinparteien, die um die Gunst der Wähler kämpften. Mit Nós, Cidadãos!, Juntos pelo Povo, Partido Unido dos Reformados e Pensionistas und der Listenverbindung \"AGIR\" (bestehend aus Partido Trabalhista Português und vor einigen Jahren vom BE abgespaltenen Movimento Alternativa Socialista) sind diese vor allem dem linken bis linkspopulistischen Spektrum zuzuordnen. Während bei der Europawahl 2014 die Partido da Terra noch mit einem Sitz im Europaparlament reüssierte, verlor diese bereits nur nach dem Parteiaustritt ihres Europaabgeordneten und Zugpferdes António Marinho e Pinto. Dieser gründete eine eigene Partei Partido Democrático Republicano und trat ebenfalls bei der Wahl an. Auch die von Rui Tavares, ehemaliges Mitglied des Bloco de Esquerda, gegründete Partei LIVRE/Tempo de Avançar trat erstmals bei der Wahl an. Rechtspopulistische oder rechtsextreme Parteien – wie beispielsweise bei anderen Wahlen in europäischen Ländern – haben und hatten abseits des Centro Democrático e Social – Partido Popular und der Kleinpartei Partido Nacional Renovador in Portugal keine Bedeutung. Insgesamt registrierte die Nationale Wahlkommission 3456 Kandidaten für die 22 Wahlkreise. In Lissabon traten 705 Kandidaten an, in den beiden Auslandswahlkreisen jeweils 30.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlkampfthemen.", "content": "Hauptthema des Wahlkampfes war die künftige Wirtschaftspolitik. Portugal wurde von der Krise im Euroraum ab 2007 schwer getroffen, erlebte einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf maximal 16,5 % im Durchschnitt des Jahres 2013 und der Staatsverschuldung auf 130 % des Bruttoinlandprodukts in den Jahren 2013 und 2014. In den Jahren 2011 bis 2013 schrumpfte die Gesamtwirtschaftsleistung. Im Jahr 2011 musste sich das Land unter den sogenannten Euro-Rettungsschirm begeben, um weiter zahlungsfähig zu bleiben. Die Kreditgeber verlangten als Gegenleistung Sparmaßnahmen zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte, die auf erhebliche Proteste im Land stießen und mehrere Regierungskrisen auslösten. Seit 2014 bessern sich die Wirtschaftsindikatoren wieder. 2014 wurde die Rezession überwunden und das Wirtschaftswachstum betrug 0,9 %. Für 2015 und 2016 erwarten Wirtschaftsanalysten ein Wachstum von jeweils ungefähr 1,6 %. Im Mai 2014 konnte Portugal den Euro-Rettungsschirm wieder verlassen. Die Arbeitslosenquote sank im Jahr 2014 erstmals seit Jahren wieder, auf einen Wert von 14,1 %. Dazu trug offenbar auch der Umstand bei, dass in den Jahren 2011 bis 2014 485.000 Menschen aus Portugal emigriert sind. In der Parteienszene Portugals gibt es keine größere Protestpartei, die mit SYRIZA in Griechenland oder Podemos im benachbarten Spanien vergleichbar wäre. Unter den großen Parteien besteht ein Grundkonsens, dass Wirtschaftsreformen und eine Politik der Ausgabendämpfung notwendig sind. Allerdings werden die Akzente anders gesetzt. Die amtierende Mitte-rechts-Regierung unter Pedro Passos Coelho intendierte die bisherige Politik unverändert fortzuführen, die oppositionellen Sozialisten unter António Costa verlangten ein Ende der Austeritätspolitik und moderate Ausgabensteigerungen. Den Umfragen zufolge schafften es die Sozialisten jedoch nicht, trotz der Unzufriedenheiten eine Wechselstimmung unter der Wählerschaft herbeizuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnis.", "content": "Nach Auszählung aller Stimmen erreichten PSD und CDS-PP gemeinsam nur 38,5 Prozent der Stimmen. Die Sozialisten kamen auf 32,4 Prozent, der \"Bloco de Esquerda\" auf 10,2 und der Wahlblock aus PCP und PEV auf 8,3 Prozent. In der Mandatsverteilung kam \"Portugal à Frente\" zwar auf ein deutlich stärkeres Ergebnis, verfehlte aber mit 107 Sitzen klar die absolute Mehrheit. Als Wahlgewinner des Abends galt vor allem der Bloco de Esquerda, der sein bestes Ergebnis seit seiner Gründung verzeichnen und damit erstmals die Listenverbindung aus Kommunisten und Grünen (CDU) überholen konnte. Die CDU konnte dennoch ihr bestes Ergebnis seit der Wahl 2002 verzeichnen. Das Wahlergebnis führte zunächst zu einer Patt-Situation im Parlament. Die bisherige Regierungskoalition aus PSD und CDS-PP konnte ihre Mehrheit nicht verteidigen, die PS konnte keine eigene absolute Mehrheit erringen. Daher ergaben sich nur zwei tatsächliche Optionen für eine Regierungsbildung: Entweder eine große Koalition („Bloco Central“) bestehend aus PSD/CDS-PP und PS sowie eine Mitte-links-Regierung bestehend aus PS, BE und CDU.", "section_level": 1}, {"title": "Regierungsbildung.", "content": "Als das Verfehlen der absoluten Mehrheit durch \"Portugal à Frente\" feststand, kündigte Ministerpräsident und PàF-Spitzenkandidat Passos Coelho an, Gespräche mit der sozialistischen Partei aufnehmen zu wollen, um eine „politische Krise“ in Portugal zu vermeiden. Der Kandidat der Sozialisten, António Costa, äußerte sich nicht klar zu seinen Plänen bei der Regierungsbildung, während Vertreter der beiden kleineren linken Parteien BE und CDU die Sozialisten aufforderten, eine Regierung zu bilden, und ihre Unterstützung dafür anboten. Am Abend des 6. Oktober 2015 teilte Staatspräsident Aníbal Cavaco Silva in einer Fernsehansprache mit, er habe Premierminister Passos Coelho mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt, und forderte eine Regierung, die „politische Stabilität und Regierbarkeit“ und „Kontinuität in den Beziehungen zur EU und zur NATO“ garantiere. Insbesondere diese Forderungen empfanden BE und CDU als eine Ausbootung ihrer Machtposition. Zuvor hatten allerdings alle linken Parteien im Parlament, auch die am Wahlabend noch zurückhaltende PS, erklärt, sie würden eine Minderheitsregierung von PSD und CDS-PP nicht mittragen. Am 13. Oktober fand ein Gespräch zwischen \"Portugal à Frente\" und den Sozialisten über eine Regierungsbildung statt, das aber scheiterte. Parallel nahmen die Sozialistische Partei, der Linksblock und die beiden Mitgliedsparteien des Bündnisses CDU, die Portugiesische Kommunistische Partei und die Ökologische Partei \"Die Grünen\", die zusammen im Parlament über eine absolute Mehrheit verfügen, Verhandlungen über eine gemeinsame Regierung auf. Eine solche wäre die erste linke Koalitionsregierung seit der Einführung der Verfassung von 1976. Knackpunkte einer möglichen Mitte-links-Koalition könnten die Beziehungen zur Europäischen Union, die Beibehaltung des Euro und die Mitgliedschaft in der NATO sein. Am Abend des 22. Oktober beauftragte Cavaco Silva ungeachtet der gescheiterten Gespräche zwischen \"Portugal à frente\" und PS ein zweites Mal Passos Coelho mit der Bildung einer Regierung. Er begründete dies damit, dass Passos Coelho „der Chef der Koalition [...], die die Wahl vom 4. Oktober gewonnen“ habe, sei. Die drei linken Parteien kündigten daraufhin ein Misstrauensvotum an. Am 23. Oktober bekräftigten die linken Parteien ihren Willen zur Zusammenarbeit dadurch, dass sie den Sozialisten Eduardo Ferro Rodrigues gemeinsam gegen einen Kandidaten von \"Portugal à frente\" zum Parlamentspräsidenten wählten. Am 10. November 2015 stimmten 123 der 230 Parlamentsabgeordneten bei einem Misstrauensvotum gegen Coelho und seine Regierung. Nach dem erfolgreichen Misstrauensvotum gegen Passos Coelho erhob der Vorsitzende der Sozialisten, Costa, Anspruch auf die Ernennung zum Regierungschef. Schon vor der Vertrauensabstimmung hatten die drei linken Parteien eine Einigung auf eine gemeinsame Regierungsbildung bekanntgegeben. Am 23. November knüpfte Staatspräsident Cavaco die Ernennung Costas zum Premierminister an Bedingungen. Unter anderem verlangte er von Costa eine Erklärung, eine Minderheitsregierung der Sozialisten für die gesamte Legislaturperiode bilden zu wollen. Außerdem solle Costa darlegen, wie die Verpflichtungen bezüglich der im Euro-Raum vertraglich vereinbarten Budgetdisziplin erfüllt würden und wie die Haushaltspläne, insbesondere für 2016, aussehen sollten. Cavaco wünschte sich zudem Garantien bezüglich der Erfüllung nationaler Verpflichtungen gegenüber „Organisationen der kollektiven Verteidigung“, also vor allem gegenüber der NATO. Am 24. November ernannte der Staatspräsident schließlich Costa nach einem erneuten Gespräch zum Premierminister. Dieser kündigte an, eine sozialistische Minderheitsregierung zu bilden, also keine Koalition, sondern nur eine Zusammenarbeit mit den beiden anderen linken Parteien einzugehen. Am 26. November wurde die neue Regierung vereidigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Parlamentswahl in Portugal 2015 fand am 4. Oktober 2015 statt. Gewählt wurden die Abgeordneten der Assembleia da República für die vierjährige Legislaturperiode bis 2019. Dabei verlor die amtierende Regierung unter Premierminister Pedro Passos Coelho die absolute Mehrheit im Parlament. Das Wahlbündnis von PSD und CDS, Portugal à Frente \"(Vorwärts Portugal)\", blieb aber die relativ stärkste Kraft. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 57 Prozent.", "tgt_summary": null, "id": 826617} {"src_title": "The Race Club", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Ronnie Cocks startete seine Laufbahn bei Gżira United, für die er bereits im Alter von 13 Jahren zu seinem Debüt in der zweiten Liga gegen die Żejtun Corinthians kam. Vor der Saison 1963/64 wechselte er zu den Sliema Wanderers, bei denen er mehr als ein Jahrzehnt lang unter Vertrag stand. Dazwischen absolvierte er 1967 ein einjähriges Gastspiel in der nur in jener Saison existierenden NPSL, einer damaligen US-Profiliga, in der er für die \"Pittsburgh Phantoms\" spielte. Anschließend verbrachte er noch einige Monate bei den in der NASL spielenden San Diego Toros, bevor er zu den Sliema Wanderers zurückkehrte. Zur Saison 1975/76 wurde Cocks an den Zweitligisten Ħamrun Spartans verkauft, mit dem ihm der sofortige Aufstieg in die erste Liga gelang. 1978 schloss er sich den Pietà Hotspurs an, bevor er zu seinem ersten Verein Gżira United zurückkehrte, in dessen Reihen er seine aktive Laufbahn ausklingen ließ. Sein schönstes Erlebnis als Vereinsspieler ist mit seinem Tor verbunden, das er in der zweiten Runde des Europapokals der Landesmeister 1971/72 nach nur 30 Sekunden zur 1:0-Führung gegen Celtic Glasgow erzielte.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Insgesamt bestritt Cocks zwanzig Länderspieleinsätze für die maltesische Nationalmannschaft, von denen ihm vor allem das Spiel in Wembley gegen England (0:5) am 12. Mai 1971 in besonderer Erinnerung blieb, als ihm die Ehre zuteilwurde, seine Mannschaft als Kapitän auf den „heiligen Rasen“ zu führen. Ebenfalls von besonderer Erinnerung sind für ihn die beiden 1:0-Siege gegen Libyen, weil das erste Spiel am 13. Februar 1966 der erste Länderspielsieg einer offiziellen maltesischen Fußballauswahlmannschaft war und er beim zweiten Sieg nur sechs Wochen später den entscheidenden Treffer erzielte, der zugleich sein einziges Länderspieltor war.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ronnie Cocks (* 1. August 1943 in Gżira, Malta; † 16. Mai 2017 ebenda) war ein maltesischer Fußballspieler auf der Position eines Stürmers. Cocks war zweimal Torschützenkönig der maltesischen Liga und wurde in der Saison 1965/66 zum Fußballer des Jahres in Malta gewählt. Nach seiner aktiven Karriere arbeitete Cocks rund zwanzig Jahre als Trainer.", "tgt_summary": null, "id": 1952745} {"src_title": "Die Hemmungslosen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Andreas Aubert wurde als Sohn des Philologen Ludvig Cesar Martin Aubert (1807–1887) und seiner Frau Ida Dorothea Maribo (1811–1900) in Christiania geboren. Er besuchte von 1869 bis 1871 die Statens håndverks-og kunstindustriskole bevor er Theologie studierte und 1877 einen Abschluss als cand.theol. erlangte. 1878 bis 1895 arbeitete Aubert als Lehrer an Aars und Voss. In den Ferien unternahm er Studienreisen nach Paris, Deutschland und Italien. 1886 heiratete er Martha Johanne Védastine Moe (1855–1933). 1895 gewann er mit grundlegenden Studien zur Kunst des Malers Johan Christian Clausen Dahl ein jährliches Regierungsstipendium, das ihm gestattete, seine Laufbahn als Lehrer zu beenden und sich der Kunstkritik sowie kunsthistorischen Forschung zu widmen.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Aubert schrieb seine ersten Kunstkritiken im Jahr 1878 und dann regelmäßig bis 1882 für das Morgenbladet, später in Aftenposten. Er erwarb sich einen Ruf als einer der wichtigsten norwegischen Kunstkritiker. Seine Neigung galt dem Naturalismus mit Raum für den subjektiven Ausdruck der Poesie. Aubert war ein Anwalt für ein unverwechselbares norwegisches Gefühl in der neuen Freilichtmalerei, insbesondere der Fleskumsommeren Künstlergruppe. Er beriet den Kunstsammler Olaf Schou und ermunterte die Osloer National Galerie zum Ankauf von Bildern Edvard Munchs. Zudem stand er in regem Austausch mit dem norwegischen Künstler Gerhard Munthe. Die umfangreichste kunsthistorische Arbeit Auberts behandelt den Maler Johan Christian Clausen Dahl, über dessen Leben und Werk er 1896 seine Dissertation verfasste. Studien entstanden auch zu Edvard Munch, Pierre Puvis de Chavannes, Arnold Böcklin, Max Klinger, Gabriel von Max, Thomas Fearnley, Gerhard Munthe und Vilhelm Hammershøi. Die Künstler der psychologischen orientierten Malerei beschrieb er als „Neurastheniker“. Es entstand anlässlich der Weltausstellung in Paris 1889 eine Reihe von Aufsätzen über die französische Malerei, den Impressionismus, Claude Monet und Jean-François Millet. Aubert entdeckte zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Werk des Malers Caspar David Friedrich wieder. Er legte die ersten Grundlagen für die neuere Friedrich-Forschung. Seine fragmentarisch gebliebene Biografie über den Romantiker wurde 1915 posthum unter dem Titel \"Gott, Freiheit, Vaterland\" mit einem patriotisch vereinnahmenden Vorwort veröffentlicht und als Appell an den Durchhaltewillen der deutschen im Ersten Weltkrieg genutzt. Aubert interpretierte Friedrichs Kunst als Verkörperung des \"nordisch-romantischen Naturgefühls\". Sein Interesse erstreckte sich auch auf andere Maler der Romantik wie etwa Philipp Otto Runge. In den Kreisen der deutschen Kunsthistoriker des frühen 20. Jahrhunderts war Aubert eine bekannte Persönlichkeit. Unter anderem stand er im Austausch mit Alfred Lichtwark, Julius Meier-Graefe und Bruno Cassirer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fredrik Ludvig Andreas Vibe Aubert (* 28. Januar 1851 in Christiania; † 10. Mai 1913 ebenda) war ein norwegischer Kunsthistoriker und Kunstkritiker. Er gilt als der Wiederentdecker des Werkes von Caspar David Friedrich im 20. Jahrhundert.", "tgt_summary": null, "id": 1937479} {"src_title": "VII: Sturm und Drang", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung des Wettbewerbs.", "content": "Am 9. Juli wurden insgesamt sieben Vorläufe durchgeführt. Die auf den ersten beiden Plätzen eingelaufenen Athleten qualifizierten sich für das Finale, das am folgenden Tag stattfand.", "section_level": 1}, {"title": "Vorlauf.", "content": "Datum: 9. Juli 1912 Für die nächste Runde qualifizierten sich die jeweils ersten beiden Läufer. Die Zeiten der einzelnen Starter sind nicht vollständig überliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Datum: 10. Juli 1912 Im Finale übernahm zunächst der Olympiasieger von 1908, Mel Sheppard, die Spitze. Zwischenzeitlich ging nun Henri Arnaud nach vorne. Zu Beginn der letzten Runde forcierte Abel Kiviat, aber Norman Taber, Arnold Jackson, John Paul Jones und zunächst auch Sheppard, der dann aber zurückfiel, konnten folgen. Dramatisch wurde es auf den letzten 50 Metern. Die drei US-Amerikaner lagen vorn, ließen dann eine Lücke, in die Jackson stieß, der zum Schluss mit Taber um den Sieg kämpfte. Erst die Zielfotografie konnte anschließend darüber entscheiden, wer von beiden gewonnen hatte. Diese Technik wurde in diesem Rennen erstmals bei Olympischen Spielen zur Ermittlung des Siegers zurate gezogen. Arnold Jackson verbesserte mit 3:56,8 min den bis dahin bestehenden olympischen Rekord um eine Sekunde. Die Läufer bis einschließlich Platz fünf unterboten den alten Olympiarekord. Zu diesem Rennen gibt es in den verschiedenen Quellen ab Platz sechs voneinander abweichende Ergebnisse, die z. T. völlig anders aussehen als hier dargestellt. Was tatsächlich stimmt, ist kaum mehr nachvollziehbar. Da es nach der hier gewählten Variante auch Zeitangaben gibt, könnte sie diejenige mit der höchsten Wahrscheinlichkeit auf eine einigermaßen Korrektheit sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 1500-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm wurde am 9. und 10. Juli 1912 im Stockholmer Olympiastadion ausgetragen. 45 Athleten nahmen daran teil. ", "tgt_summary": null, "id": 1373070} {"src_title": "Girl on the Train (Roman)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bedeutung.", "content": "Mit der Auskunft will sich der Antragsteller in der Regel Rechtssicherheit bei geplanten Investitionen oder Umstrukturierungen verschaffen. Der Steuerpflichtige legt dar, welchen Sachverhalt er zu verwirklichen beabsichtigt, welchen steuerrechtlichen Standpunkt er dazu vertritt, formuliert bestimmte Rechtsfragen und ersucht um Auskunft, wie die Behörde diesen Sachverhalt steuerlich beurteilt. Die Steuerbehörde erteilt nach Prüfung der Rechtslage dem Steuerpflichtigen eine schriftliche Auskunft, an die sie bei der steuerlichen Veranlagung gebunden ist, wenn der später verwirklichte Sachverhalt von dem der Auskunft zugrunde gelegten nicht oder nur unwesentlich abweicht.", "section_level": 1}, {"title": "Wirkung.", "content": "Verbindliche Vorbescheide haben einen hohen Stellenwert im internationalen Steuerwettbewerb, zumal in einer globalisierten Welt alle potentiellen Standorte um Investoren konkurrieren. Aus rechtsstaatlicher Sicht werden steuerrechtliche Vorbescheide kontrovers diskutiert, zuletzt im Rahmen der Luxemburg-Leaks. Insbesondere verlangt das Gleichbehandlungsgebot, dass alle Steuersubjekte vor dem Staat gleich behandelt werden. Da Vorbescheide nicht öffentlich zugänglich sind, ist dies – im Gegensatz zu für jedermann gültigen Steuergesetzen, Doppelbesteuerungsabkommen oder Weisungen – nicht nachprüfbar. Von offizieller Seite gibt es denn auch kaum Auskünfte zu Anzahl oder Art von Rulings. Entsprechend stehen Rulings in der Kritik, in nicht gerechtfertigter Weise zur Steigerung des Standortvorteils verwendet zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Verbreitung.", "content": "Entsprechende Regelungen finden sich beispielsweise in der Schweiz, in Deutschland, in Irland, den Niederlanden, Belgien oder Singapur.", "section_level": 1}, {"title": "Reformbestrebungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Europäische Union.", "content": "Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union tauschen momentan nur sehr begrenzt Informationen über Steuervorbescheide aus. Jeder Mitgliedstaat entscheidet nach eigenem Ermessen, ob ein Bescheid für einen anderen Mitgliedstaat von Belang sein könnte. Daher wissen die Mitgliedstaaten oft nicht, dass von einem anderen Staat in der EU ein Steuervorbescheid erteilt worden ist, der sich auf ihre eigene Steuerbasis auswirken könnte. Manche Unternehmen machen sich diesen Mangel an Transparenz zunutze, um ihren Steueranteil zu kürzen. Die Europäische Kommission strebt daher eine Harmonisierung der nationalen Steuersysteme, insbesondere bei der Unternehmensbesteuerung an, um einen wettbewerbswidrigen Missbrauch von Steuervorentscheidungen durch Rechtsflucht zu verhindern. Dazu sollen eine gemeinsame Grundlage für die Bemessung der Körperschaftssteuer geschaffen sowie der automatische Informationsaustausch zwischen den nationalen Steuerbehörden durch einheitliche Transparenzstandards bei grenzüberschreitenden Steuervorentscheidungen verbessert werden. Im Februar 2015 hat das Europäische Parlament einen Sonderausschuss beschlossen, um \"Steuervorbescheide und andere Maßnahmen ähnlicher Art oder Wirkung\" in den EU-Ländern zu untersuchen und Empfehlungen für die Zukunft abzugeben. Im Oktober 2015 einigten sich die EU-Mitgliedsstaaten auf eine Richtlinie zum automatischen Austausch von Steuervorbescheiden. Mit Umsetzung der Richtlinie bis Ende 2016 werden die Mitgliedstaaten nicht länger nach freiem Ermessen über Inhalt, Zeitpunkt und Adressat der Informationsweitergabe entscheiden können. Durch die damit ermöglichten gegenseitigen Kontrollen soll es den Steuerbehörden künftig schwerer fallen, einzelnen Unternehmen eine steuerliche Vorzugsbehandlung anzubieten. Davon verspricht sich die EU einen gesünderen Steuerwettbewerb.", "section_level": 2}, {"title": "OECD.", "content": "Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hatte 2014 einen Aktionsplan entwickelt, um internationale Standards zur Besteuerung von Unternehmenseinkünften auf internationaler Ebene abzustimmen, den der damalige EU-Kommissar für Steuern und Zollunion, Audit und Betrugsbekämpfung Algirdas Šemeta begrüßte. Das sog. BEPS-Projekt (\"Base Erosion and Profit Shifting\", dt. Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung) wurde im Oktober 2015 abgeschlossen. Der konkrete Umsetzungsbedarf in Deutschland wird gegenwärtig geprüft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ein verbindlicher Vorbescheid, auch'oder'(von englisch \"\" = entscheiden), ist eine verbindliche Auskunft einer Steuerbehörde gegenüber einer juristischen oder natürlichen Person betreffend deren Besteuerung. In Deutschland wird auch von einer verbindlichen Auskunft gesprochen.", "tgt_summary": null, "id": 946916} {"src_title": "Wadsworth Falls State Park", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "José Gayà wurde 1995 in dem kleinen Ort Pedreguer, Alicante in der Valencianischen Gemeinschaft geboren. Beim FC Valencia begann er mit dem Fußball spielen und durchlief die Jugendabteilung des Vereins. 2012 debütierte er im Seniorenbereich, als er für die \"Mestalla\", die zweite Mannschaft des FC Valencia, bei einem Spiel in der drittklassigen Segunda División B eingewechselt wurde. In der Saison 2011/12 blieb es allerdings bei diesem einen Einsatz. In den kommenden Spielzeiten 2012/13 (18 Einsätze, 1 Tor) und 2013/14 (26 Einsätze, 2 Tore) lief er dann regelmäßig für die \"Mestalla\" auf. Bereits am 30. Oktober 2012 spielte er auch erstmals für die erste Mannschaft, beim 2:0-Erfolg gegen UE Llagostera in der 2. Runde des Copa del Rey kam er über die volle Spielzeit zum Einsatz. Im Laufe der Saison 2012/13 saß er bei mehreren Partien der Liga und der UEFA Champions League auf der Ersatzbank, kam jedoch vorerst zu keinem weiteren Einsatz. In der Spielzeit 2013/14 wurde er weiter an die erste Mannschaft herangeführt und debütierte schließlich am 12. Dezember 2013 in der UEFA Europa League und am 27. April 2014 gegen Atlético Madrid auch in der Primera División. Seit der Saison 2014/15 gehört Gayà fest zum Kader der ersten Mannschaft des FC Valencia und hat sich als Stammspieler auf der linken Abwehrseite etabliert.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Gayà durchlief alle spanischen Jugendnationalmannschaften ab der U-17-Auswahl. Bei der U-20-Weltmeisterschaft 2013, die in der Türkei stattfand, gehörte er zum Kader der spanischen U-20-Auswahl und kam beim 2:1-Sieg im Gruppenspiel gegen den späteren Turniersieger Frankreich auch zu einem Einsatz. Wenige Tage nach Ende der U-20-WM nahm er auch an der U-19-Europameisterschaft 2013 teil, bei der er drei Partien absolvierte. Am 9. September 2014 debütierte Gayà im EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich für die U-21-Nationalmannschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "José Luis Gayà Peña (* 25. Mai 1995 in Pedreguer, Valencianische Gemeinschaft) ist ein spanischer Fußballspieler, der beim FC Valencia unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 1733197} {"src_title": "Michał Białk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Als Ergebnis der Shūgiin-Wahl 2012 regiert eine Koalition aus Liberaldemokratischer Partei (LDP) und Kōmeitō unter Führung von Premierminister Shinzō Abe (LDP). Seit der Wahl 2013 zum Rätehaus (Sangiin), dem Oberhaus des Parlaments, verfügt die Regierung über Mehrheiten in beiden Parlamentskammern. Das Kabinett genoss lange relativ hohe Zustimmungswerte in Umfragen, während die Opposition ihre Neuformierung nach dem Zusammenbruch der Demokratischen Partei (DPJ) 2012, der größten Oppositionspartei, noch nicht abgeschlossen hat. Angesichts der relativ hohen Zustimmungswerte der Regierung galten Doppelwahlen zum Parlament (\"Shū-San double senkyo\"; kam bisher nur 1980 und 1986 vor) im Sommer 2016 lange als wahrscheinlich. Im Herbst 2014 unterschritten die Zustimmungswerte zum Kabinett deutlich die 50-%-Marke. Während der Diskussion über den Zeitpunkt der für Oktober 2015 geplanten Umsetzung der zweiten Stufe der 2012 von beiden großen Parteien beschlossenen Verdopplung der Mehrwertsteuer stellte Abe in Aussicht, dass er die Steuererhöhung um anderthalb Jahre verschieben möchte und das Unterhaus des Parlaments auflösen will, um bei Neuwahlen möglicherweise schon im Dezember 2014 die Zustimmung der Bürger einzuholen.", "section_level": 1}, {"title": "Kandidaten, Parteien und Nominierungsstrategie.", "content": "Nach der Ankündigung der Unterhausauflösung durch Premierminister Abe während des G-20-Gipfels in Australien arbeiteten die Parteien an der Aufstellung von Kandidaten, die bürgerliche Opposition (insb. DPJ, Ishin, Minna) verhandelte auch über eine mögliche gemeinsame Wahlstrategie in möglichst vielen Wahlkreisen, dabei beschloss die Minna no Tō im erneuten Richtungsstreit zwischen Oppositionskurs bzw. dem Vorsitzenden Asao und Annäherung an die Regierung bzw. dem Ex-Vorsitzenden Watanabe ihre Auflösung. Trotz der Koordinationsversuche gab es eine Reihe von Wahlkreisen, in denen mehrere Kandidaten der größeren nicht kommunistischen Oppositionsparteien gegeneinander antraten. In einigen anderen Wahlkreisen wiederum standen jeweils nur ein LDP-Kandidat und ein Kommunist zur Wahl.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Die Wahlbeteiligung betrug 52,66 % im Mehrheitswahlsegment und 52,65 % im Verhältniswahlsegment und erreichte damit den niedrigsten Wert bei Unterhauswahlen der Nachkriegsgeschichte. Die Regierungskoalition verteidigte ihre Zweidrittelmehrheit im Unterhaus, Shinzō Abe wurde am 24. Dezember 2014, als das 188. Parlament (ein dreitägiges Sonderparlament) zusammenkam, zum dritten Mal zum Premierminister gewählt. Unter den Oppositionsparteien verlor die Jisedai no Tō die meisten ihrer Sitze, leichte Gewinne verzeichnete die Demokratische, deutliche die Kommunistische Partei mit einer annähernden Verdreifachung ihrer Sitze und ihrem ersten Wahlkreiserfolg (Okinawa 1) seit 1996. In Okinawa gingen alle vier Sitze der Einzelwahlkreise an Kandidaten, die sich gegen die US-amerikanischen Militärstützpunkte auf der Insel aussprechen, die LDP verlor dabei ihre drei Sitze. Die voraussichtliche Sitzverteilung ist:", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Der Vorsitzende der Demokratischen Partei, Banri Kaieda, verlor 2014 nicht nur wie schon 2012 seinen Wahlkreis (Tokio 1) an die Liberaldemokratin Miki Yamada, sondern verpasste mit seinem diesmal zu schwachen Wahlkreisergebnis (\"sekihairitsu\" 83 %) auch eine Wiederwahl über die demokratische Verhältniswahlliste im Block Tokio, auf der er bei drei Sitzen für die Demokraten nur den vierten Platz erreichte. Er erklärte am Tag nach der Wahl seinen Rücktritt vom Parteivorsitz. Zum Nachfolger wurde im Januar 2015 Katsuya Okada gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Shūgiin-Wahl 2014, formell die 47. allgemeine Wahl der Abgeordneten im Shūgiin (), zur Bestimmung der Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses (Shūgiin), des Unterhauses des nationalen Parlaments (Kokkai) in Japan, fand am 14. Dezember 2014 statt. Die amtliche Bekanntmachung (\"kōji\"; gesetzlicher Wahlkampfauftakt, regulärer Meldeschluss für Kandidaten und Verhältniswahllisten, Möglichkeit zur vorzeitigen Stimmabgabe) erfolgte damit am 2. Dezember. Für die Neuwahl war das Shūgiin während des 187. Kokkai am 21. November auf Grundlage von Artikel 7 der Verfassung aufgelöst worden. ", "tgt_summary": null, "id": 224399} {"src_title": "Czerwony Dwór (Kowale Oleckie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Juniorennationalmannschaften.", "content": "Fleming nahm mit der kanadischen U-17-Nationalmannschaft an der CONCACAF-Meisterschaft 2013 teil. Die kanadische Auswahl erreichte das Finale, das sie im Elfmeterschießen gegen Mexiko verlor. Fleming erzielte während des Turniers drei Tore und wurde mit dem Goldenen Ball als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet. Im folgenden Jahr führte sie die U-17-Mannschaft als Kapitänin bis ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft. Ihr selber gelang dabei ein Tor gegen die deutsche Auswahl. Bei der U-20-Weltmeisterschaft 2014 stand Fleming in drei von vier Spielen der kanadischen Mannschaft auf dem Platz, schied jedoch im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister aus Deutschland aus. Mit der U-23-Mannschaft nahm sie an den Panamerikanischen Spielen 2015 in ihrer Heimat teil, bei der die Kanadierinnen den vierten Platz belegten. Dabei erzielte sie im mit 1:2 verlorenen Spiel um die Bronzemedaille das Tor für Kanada.", "section_level": 2}, {"title": "A-Nationalmannschaft.", "content": "Ihr Debüt für die kanadische A-Nationalmannschaft gab Fleming am 15. Dezember 2013 im Alter von 15 Jahren gegen Chile. Bei einem Vier-Nationen-Turnier Anfang 2015 kam Fleming in allen drei Spielen zum Einsatz und konnte mit der kanadischen Mannschaft das Turnier für sich entscheiden. Beim Zypern-Cup 2015 erzielte sie im Spiel gegen Schottland in der dritten Spielminute ihr erstes Länderspieltor und damit die 1:0-Führung (Endstand 2:0). Fleming nahm als jüngste Spielerin ihres Teams an der WM 2015 im eigenen Land teil. Sie kam dabei in zwei Spielen zum Einsatz und erreichte mit der Mannschaft das Viertelfinale. Im Dezember 2015 nahm sie am Viernationenturnier in Brasilien teil, bei dem Kanada den zweiten Platz belegte. Sie gehörte auch zum Kader für das Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2016, bei dem sich Kanada für die Olympischen Spiele qualifizierte. Beim Frauenfußballturnier der Olympischen Spiele 2016 konnte sie mit Kanada schließlich die Bronzemedaille gewinnen, nachdem die Mannschaft vorher im Halbfinale gegen Deutschland ausgeschieden war. Am 25. Mai 2019 wurde sie für die WM 2019 nominiert. Sie kam in den vier Spielen der Kanadierinnen zum Einsatz und verpasste dabei keine Minute, schied aber mit ihrer Mannschaft im Achtelfinale gegen den späteren Dritten Schweden aus. Im Gruppenspiel gegen Neuseeland erzielte sie ihr erstes WM-Tor.", "section_level": 2}, {"title": "UCLA Bruins.", "content": "In ihrer ersten Saison für das College Team der University of California Los Angeles erzielte Fleming 11 Tore und bereitete 5 weitere Tore vor, womit sie in ihrem ersten Jahr für die Bruins die Top-Scorerin ihrer Mannschaft war. 2017 führte sie die Bruins ins Finale des College-Cup, welches mit 2:3 gegen die Stanford Cardinals verloren ging. In dieser Saison erzielte sie insgesamt 6 Tore und bereitete 8 weitere vor, zudem war sie einer von drei Mannschaftskapitänen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jessie Fleming (* 11. März 1998 in London, Ontario) ist eine kanadische Fußballspielerin. Sie ist nach Kara Lang die zweitjüngste Spielerin, die bisher für die kanadische Fußballnationalmannschaft gespielt hat.", "tgt_summary": null, "id": 930373} {"src_title": "Mark Z. Jacobson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bestehende Rekorde.", "content": "Smithsons Einstellung seines eigenen Weltrekords von 1908 wurde nach der Gründung des Weltleichtathletikverbandes IAAF 1912 nachträglich anerkannt.", "section_level": 1}, {"title": "Durchführung des Wettbewerbs.", "content": "Am 11. Juli gab es 11 Vorläufe. Die beiden besten Läufer jedes Durchganges erreichten das Halbfinale, das am gleichen Tag durchgeführt wurde. In diesen sechs Halbfinalläufen konnte sich nur der jeweilige Sieger für das Finale am 12. Juli qualifizieren. Was die Organisatoren sich bei dieser Form der Abwicklung gedacht haben, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Die einzelnen Vorläufe waren bzgl. der Teilnehmerzahl völlig unterschiedlich besetzt. Zwei Rennen wurden mit drei Athleten ausgetragen, bei allen restlichen Läufen waren nur zwei Sportler am Start, die für ein Weiterkommen natürlich nur ins Ziel kommen mussten. Ein Vorlauf wurde sogar mit nur einem einzigen Hürdensprinter ausgetragen. Von den 22 angetretenen Athleten schieden nur zwei aus, für die allerdings ohne Weiteres in einem der späteren Halbfinals Platz gewesen wäre.", "section_level": 1}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Datum: 11. Juli 1912", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Datum: 11. Juli 1912", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Datum: 12. Juli 1912 Das Finale wurde von fünf US-Amerikanern und einem Briten bestritten. John Nicholson und James Wendell führten bis zur Hälfte des Rennens, an der achten Hürde stürzte Nicholson. Fred Kelly ging an Wendell vorbei und gewann die Goldmedaille. Wie aus den Zeiten ersichtlich, waren die Abstände der Läufer im Ziel klein. Das Niveau war insgesamt hoch, Forrest Smithsons Weltrekord wurde nur um eine Zehntelsekunde verfehlt. Es war der vierte Dreifacherfolg von US-Athleten in dieser Disziplin in Folge und der fünfte Olympiasieg eines US-Athleten im fünften olympischen Rennen. Von den bisher 14 Medaillen – 1896 hatte es nur zwei Starter gegeben – wurden 13 von Läufern aus den USA gewonnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 110-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm wurde am 11. und 12. Juli 1912 im Stockholmer Olympiastadion ausgetragen. 22 Athleten nahmen daran teil. ", "tgt_summary": null, "id": 790336} {"src_title": "Bahnhof Aumühle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Eine Forschergruppe um Dr. Karen Fast entdeckt die Möglichkeit, mit einem Gerät in fremde Dimensionen und Parallelwelten zu schauen. Während einer Demonstration des Experiments, bei dem Senator Jackson Crenshaw sowie mehrere Militärs anwesend sind, kommt es zu einem Unfall und der gesamte Präsentationsraum wird durch ein Dimensionstor in eine Parallelwelt katapultiert. Während alle Anwesenden ohnmächtig sind, erwacht Colonel Sam Synn und beobachtet ein katzengroßes, unbekanntes Wesen dabei, wie es einem der Anwesenden einen Arm abreisst und dann flieht. Synn kann das Wesen töten und präsentiert es der Gruppe, danach erklärt er die Räume als Quarantänebereich, den niemand verlassen darf. Senator Crenshaw widersetzt sich dem Befehl und öffnet den Ausgang, der in einen Wald führt – und noch während er sich umschaut, wird er von einem dinosaurierartigen Wesen angegriffen und in zwei Teile zerrissen. Lex Michaels stirbt an einer Herzattacke, der Rest der Gruppe verbarrikadiert sich und berät das weitere Vorgehen. Auf einer Erkundung des Waldes nahe der Forschungsstation treffen die Wissenschaftler auf bekannte Pflanzen- und Pilzarten, kurz danach wird die Gruppe erneut von dem unbekannten Wesen angegriffen. Private Jordan Reid wird bei diesem Angriff getötet, die restliche Gruppe kann sich mit Ausnahme von Lieutenant Rivers retten. Dieser gerät in eine Treibsandgrube und muss von Synn und Dr. Fast gerettet werden. Die Wissenschaftler erklären, dass der einzige Weg zurück über den Dimensionsbetrachter möglich ist, der jedoch defekt ist und Wasser zur Energiegewinnung braucht. In der Zwischenzeit beschäftigen sich der Geschäftsmann Al Icia und Josh Burk mit dem toten kleinen Tier und stechen es versehentlich an, worauf ein Säurestrahl austritt und Icia tötet. Dr. Jillian O’Hara kommentiert dies mit dem Satz „Nicht das Alien pieksen“. Die Überlebenden gehen auf die Suche nach Wasser und finden dieses in Form eines Bachs, werden jedoch immer wieder von zwei Monstern angegriffen, die in der Nähe ein Nest haben, wobei weitere Personen sterben. Nachdem sie in einiger Entfernung einen Turm sehen, der eindeutig gebaut wurde, trennt sich Dr. Fast von den anderen, um dort nach intelligenten Wesen zu suchen. Synn, Dr. O’Hara und ihr Assistent Brian Murphy sowie Lieutenant Rivers versuchen als letzte Überlebende, die Maschine mit Wasser zu füllen und stellen dann fest, dass das Kühlsystem leckt. Zur Reparatur wollen sie Ammoniak benutzen, was sich im Blut der Monster findet. Auch Rivers und Murphy sterben bei dem Versuch, Rivers gelingt es jedoch aufgespießt an einem Baum auf einen Zahn des Monsters eine Bombe zu zünden und das Monster zu verletzen. Das zweite Monster wird von Synn mit Hilfe eines Eis vom Nest weggelockt und springt dem Ei, das Synn in einen Krater wirft, hinterher. Das verletzte Monster greift derweil Dr. Fast an, die festgestellt hatte, dass der Turm auch aus ihrer Dimension stammte und ebenfalls in die neue Dimension transportiert wurde. Colonel Synn und Dr. O ́Hara können das Gerät reparieren und mit diesem aus der Dimension fliehen. Am Ende landen sie vermeintlich in ihrer Ursprungsdimension, wobei dies unklar bleibt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde 2011 als Fernsehfilm der Filmfirmen Syfy und MNG films als 24. Film der Maneater-Filmserie gedreht. Die Aufnahmen wurden dabei vor allem in Irland gedreht. Die Veröffentlichung fand am 9. April 2011 in den Vereinigten Staaten statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Planet der Monster (Originaltitel: \"Ferocious Planet\"; auch \"The Other Side\" oder \"Alien Gateway\") ist ein amerikanischer Science-Fiction- und Horrorfilm aus dem Jahr 2011 von Billy O’Brien.", "tgt_summary": null, "id": 1720822} {"src_title": "Alashan-Ziesel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Streckenlänge.", "content": "Die Länge des Laufes von Stockholm wird in vielen Quellen mit ca. 8000 Metern angegeben. Dies erscheint allerdings aufgrund der erzielten Zeiten nur schwer nachvollziehbar, denn dann müssten die Teilnehmer eher über die Strecke geschlichen als gelaufen sein. Auch der Vergleich mit den Zeiten, die bei den Olympischen Spielen 1920 erzielt wurden, macht deutlich, dass die Strecke hier in Stockholm erheblich länger gewesen sein muss. Diese Annahme deckt sich auch mit der Streckenbeschreibung, aus der hervorgeht, dass die Summe zweier Teilstrecken außerhalb des Stadions schon alleine 8000 Meter ergibt.", "section_level": 1}, {"title": "Durchführung des Wettbewerbs.", "content": "Der Start des Rennens erfolgte im Olympiastadion. Die Läufer legten eine Viertelrunde zurück und liefen dann in nördlicher Richtung weiter. Es folgte ein 4000 Meter langer Querfeldeinkurs, anschließend ging es zurück ins Stadion. Hier legten die Läufer eine Stadionrunde zurück und liefen den Kurs ein zweites Mal. Nach Ankunft im Stadium war eine weitere Stadionrunde zu laufen.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelwertung.", "content": "Datum: 15. Juli 1912 Zunächst gab es wie über 5000 Meter den Zweikampf zwischen Hannes Kolehmainen und Jean Bouin. Der Franzose verlor dann etwas überraschend schon auf der Strecke den Kontakt, obwohl er eigentlich als Spezialist für solche Rennen galt. U. a. hatte er den Cross der Nationen 1911 und 1912 gewonnen. Anschließend gab Bouin auf und Kolehmainen gewann mit mehr als einer halben Minute Vorsprung. Hannes Kolehmainen gewann in diesem Rennen seine dritte Goldmedaille bei den Spielen von 1912. Hinzu kam noch die Silbermedaille in der Teamwertung. Damit war er der zweiterfolgreichste Teilnehmer bei diesen Spielen hinter dem schwedischen Sportschützen Vilhelm Carlberg.", "section_level": 1}, {"title": "Mannschaftswertung.", "content": "Gewertet wurde wie im 3000-Meter-Mannschaftslauf die reine Platzierung der jeweils besten drei eines Landes. Diese Platzierungen wurden addiert, die Reihenfolge ergab sich aus den jeweils niedrigsten Summen. Die Mannschaft mit den wenigsten Punkten wurde Olympiasieger. Insgesamt kamen fünf Mannschaften – Dänemark, Finnland, Großbritannien, Norwegen und Schweden – in die Wertung. Sie wiesen die erforderliche Mindestanzahl von drei Läufern im Ziel auf. Deutschland, Frankreich, Österreich und Südafrika mit jeweils einem Starter konnten nicht berücksichtigt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Crosslauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm wurde am 15. Juli 1912 ausgetragen. 45 Athleten nahmen daran teil. Start und Ziel war das Olympiastadion. Es war das erste Mal, dass bei Olympischen Spielen ein Crosslauf absolviert wurde. Bei diesem Rennen wurde nicht nur der Einzelsieger ermittelt, es gab auch eine Mannschaftswertung. Die Disziplin stand bis einschließlich 1924 auf dem olympischen Programm und wurde anschließend wieder gestrichen. ", "tgt_summary": null, "id": 2422002} {"src_title": "Violettstirn-Brillantkolibri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Der \"Dallas Blues\" gehört zu den ersten echten Blues-Titeln in der 12-taktigen Liedform AAB, die veröffentlicht wurden; zuvor erschienen Anthony Maggios „I Got the Blues“ 1908, bei dem jedoch auf einen 12-taktige Bluesteil in G-Dur eine Passage in g-moll mit typischen Ragtimeformen folgt, und „Oh! You Beautiful Doll“, ein Tin-Pan-Alley-Song von 1911, dessen erste Strophe ein zwölftaktiger Blues ist. 1912 erschienen zwei weitere Songs, in deren Titel „Blues“ vorkam, „Baby Seals Blues“ (August 1912), eine Vaudeville-Nummer von Arthur „Baby“ Seales, und „The Memphis Blues“ von W. C. Handy (September 1912). Nach Ansicht von Samuel Charters war keiner der früheren Songs ein genuiner Bluessong. Der 1918 von Lloyd Garrett geschriebene Text stellte die Zuneigung des Sängers für Dallas dar: Nach den Forschungen von Samuel Charters, der Hart Wand für sein Buch \"The Country Blues\" (1959) interviewte, brachte dieser den Song einer befreundeten Pianistin, Annabelle Robbins, die die Musik für ihn arrangierte. Charters erwähnt, dass der Songtitel von einem Arbeiter des Vaters von Wand stammte, der dazu bemerkte, der Song würde ihm „den Blues geben, nach Dallas zurückzukehren.“ Kurz nach der ersten Veröffentlichung durch Hart A. Wand in Oklahoma City wurde er am Mississippi häufig gespielt, und fortan landesweit bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahmen.", "content": "\"Dallas Blues\" wurde 1917 von Marie Cahill aufgenommen (Victor 55081). Eine erste Aufnahme im Bereich des Jazz erlebte der Titel am 7. Oktober 1918 durch Wilbur Sweatman ́s Original Jazz Band (Columbia A-2633), gefolgt von Einspielungen den 1920er-Jahren u. a. von Bob Fuller, Fred Hall, Lucille Hegamin, Maggie Jones und Lee Morse., im Blues u. a. von Bobby Leecan und Robert Cooksey (\"The South Street Trio\"). Der Song \"Dallas Blues\" wurde nun häufig, obwohl er als Blues in einem langsamen Tempo verfasst wurde, häufig im Stil des Ragtime oder Dixieland Jazz gespielt. Anfang der 1930er Jahre war der Titel im Repertoire von Tanzorchestern und Jazzbands. Louis Armstrong hatte mit seiner Version (Okeh Records 8774) 1930 einen Charterfolg in den Vereinigten Staaten. 1931 kam Ted Lewis mit Sänger Fats Waller mit dem Titel in der Hitparade auf Platz 7. In diesem Jahrzehnt wurde \"Dallas Blues\" u. a. auch von Andy Kirk, dem Casa Loma Orchestra, Isham Jones, Wingy Manone, George Hall sowie Woody Herman and His Orchestra (mit der Bandvokalistin Mary Ann McCall) eingespielt. In Europa wurde der Song erstmals von \"The Berry's\", einer Zürcher Band um den Schlagzeuger Berry Peritz (1941) und von \"Dick Willebrandts en zijn Radio Orkest\" (1943) aufgenommen. In späteren Jahren wurde \"Dallas Blues\" u. a. auch von Red Nichols, Humphrey Lyttelton, Lu Watters, George Lewis, Ken Colyer, Turk Murphy, Acker Bilk und Max Collie interpretiert. Im Bereich des Jazz wird er von Tom Lord in 175 Coverversionen gelistet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dallas Blues ist ein Blues-Titel, für dessen Melodie 1912 Hart A. Wand das Copyright erhielt und zu dem Lloyd Garrett vor 1918 einen Text verfasste. Der Song wurde ab den 1930er-Jahren durch zahlreiche Aufnahmen zu einem Jazzstandard, vor allem im Traditional Jazz.", "tgt_summary": null, "id": 948556} {"src_title": "Bujor Hălmăgeanu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Männer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "50 m Freistil.", "content": "Das Finale wurde am 23. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "100 m Freistil.", "content": "Das Finale wurde am 25. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "200 m Freistil.", "content": "Das Finale wurde am 21. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "400 m Freistil.", "content": "Das Finale wurde am 23. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "1500 m Freistil.", "content": "Das Finale wurde am 26. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "50 m Schmetterling.", "content": "Das Finale wurde am 25. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "100 m Schmetterling.", "content": "Das Finale wurde am 24. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "200 m Schmetterling.", "content": "Das Finale wurde am 21. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "50 m Brust.", "content": "Das Finale wurde am 26. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "100 m Brust.", "content": "Das Finale wurde am 24. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "200 m Brust.", "content": "Das Finale wurde am 23. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "50 m Rücken.", "content": "Das Finale wurde am 22. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "100 m Rücken.", "content": "Das Finale wurde am 21. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "200 m Rücken.", "content": "Das Finale wurde am 25. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "200 m Lagen.", "content": "Das Finale wurde am 22. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "400 m Lagen.", "content": "Das Finale wurde am 24. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "4 × 100 m Freistil-Staffel.", "content": "Das Finale wurde am 24. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "4 × 200 m Freistil-Staffel.", "content": "Das Finale wurde am 22. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "4 × 100 m Lagen-Staffel.", "content": "Das Finale wurde am 26. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Frauen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "50 m Freistil.", "content": "Das Finale wurde am 26. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "100 m Freistil.", "content": "Das Finale wurde am 22. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "200 m Freistil.", "content": "Das Finale wurde am 24. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "400 m Freistil.", "content": "Das Finale wurde am 21. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "800 m Freistil.", "content": "Das Finale wurde am 25. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "50 m Schmetterling.", "content": "Das Finale wurde am 22. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "100 m Schmetterling.", "content": "Das Finale wurde am 23. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "200 m Schmetterling.", "content": "Das Finale wurde am 24. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "50 m Brust.", "content": "Das Finale wurde am 25. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "100 m Brust.", "content": "Das Finale wurde am 21. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "200 m Brust.", "content": "Das Finale wurde am 22. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "50 m Rücken.", "content": "Das Finale wurde am 23. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "100 m Rücken.", "content": "Das Finale wurde am 24. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "200 m Rücken.", "content": "Das Finale wurde am 26. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "200 m Lagen.", "content": "Das Finale wurde am 26. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "400 m Lagen.", "content": "Das Finale wurde am 23. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "4 × 100 m Freistil-Staffel.", "content": "Das Finale wurde am 21. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "4 × 200 m Freistil-Staffel.", "content": "Das Finale wurde am 23. September ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "4 × 100 m Lagen-Staffel.", "content": "Das Finale wurde am 25. September ausgetragen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bei den Asienspielen 2014 in Incheon, Südkorea wurden vom 21. bis 26. September 2014 38 Wettbewerbe im Schwimmen ausgetragen, je 19 für Frauen und Männer.", "tgt_summary": null, "id": 2326405} {"src_title": "Brandt-Ziesel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Statistik nach Raketentyp.", "content": "Stand der Liste: 13. Juni 2020", "section_level": 1}, {"title": "Startliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geplante Starts.", "content": "Stand der Liste: 20. Juni 2020 Die Datumsangaben verstehen sich als Planungen oder Erwartungen für den frühestmöglichen Starttermin. Häufig verschieben sich die Starts noch auf ein späteres Datum. Von den geplanten Starts der Starlink-Satellitenkonstellation ist nur eine Mindestanzahl aufgeführt. Je nachdem, wie viele freie Slots sich zwischen den auszuführenden Kundenaufträgen ergeben, möchte SpaceX im Jahr 2020 bis zu 24 Starlink-Starts durchführen.", "section_level": 2}, {"title": "Einzelne Starts im Detail.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2012: CRS-1, Cassiope.", "content": "Beim Start der ersten CRS-Mission am 8. Oktober 2012 fiel nach einer Minute und 19 Sekunden das Triebwerk Nr. 1 der ersten Stufe aus. Durch verlängerte Brennzeiten von erster und zweiter Stufe konnte das Dragon-Raumschiff dennoch auf der geplanten Bahn ausgesetzt werden. Für den Weiterflug in die geplante Umlaufbahn von Orbcomm FM44 wären Sicherheitsregeln für die ISS verletzt worden. So wurde er absichtlich in einer nicht geplanten niedrigeren Umlaufbahn ausgesetzt. Orbcomm FM44 ist inzwischen wieder in die Erdatmosphäre eingetreten und verglüht. Der Forschungssatellit Cassiope wurde am 29. September 2013 mit der ersten Falcon 9 der Version 1.1 gestartet. Es handelte sich auch um den erste Falcon-Start von der Vandenberg Air Force Base. Die bei diesem Start erstmals geplante Wiederzündung der Zweitstufe, welche für den nächsten geplanten Start in einen geostationären Transferorbit unbedingt erforderlich war, konnte nicht erfolgreich durchgeführt werden. Auf die Mission von CASSIOPE hatte das allerdings keinen Einfluss, da die Testzündung nach der Freisetzung der Nutzlast erfolgte.", "section_level": 2}, {"title": "2013: SES 8.", "content": "Mit dem Kommunikationssatelliten SES 8 brachte am 3. Dezember 2013 zum ersten Mal eine Falcon 9 einen Satelliten in einen geostationären Transferorbit (GTO). Die Zweitstufe musste nach einer Freiflugphase ihr Triebwerk erneut zünden, um in den hochelliptischen geostationären Transferorbit (GTO) zu gelangen, das konnte bisher aber noch nicht erfolgreich getestet werden. Die Nutzlast manövriert sich anschließend mit ihren eigenen Triebwerken aus dem GTO in ihren geostationären Zielorbit (GEO). Der erste Startversuch am 25. November wurde wegen technischer Probleme wenige Minuten vor dem Start abgebrochen. Auch der zweite Startversuch am 28. November scheiterte; die Triebwerke zündeten auf der Startrampe, wurden aber wegen ungleichmäßigem Schubaufbaus automatisch wieder abgeschaltet. Die Rakete wurde von den Halteklammern auf der Rampe gehalten und nicht freigegeben. Der Start erfolgte dann am 3. Dezember 2013 und der geplante Orbit war 295 km × 80.000 km × 20,75° Inklination, tatsächlich erreichter Orbit auf dem die Nutzlast ausgesetzt wurde 395,4 km × 79.325,3 km × 20,51°.", "section_level": 2}, {"title": "2014: Thaicom 6, CRS-3.", "content": "Wie bereits bei SES 8 wich auch beim zweiten GTO-Start mit Thaicom 6 am 6. Januar 2014 das Perigäum des tatsächlich erreichten Orbits auffällig stark vom vorher angegebenen Zielorbit ab. Vor dem Start wurde ein Orbit von 295 km × 90000 km × 22,5° angegeben, erreicht wurde aber laut NORAD ein Orbit mit einem etwa 80 km höheren Perigäum: 375,9 km × 89492,2 km × 22,46°. In einer nach dem Start von SpaceX veröffentlichten Pressemitteilung wurde jedoch berichtet, dass der vor dem Start veröffentlichte Zielorbit exakt getroffen worden sei. Die Bahnabweichung des Starts hatte allerdings keine negativen Auswirkungen auf die Nutzlast; das erhöhte Perigäum ist für den Satelliten energetisch sogar günstiger, um seinen geostationären Zielorbit zu erreichen. Beim dritten regulären ISS-Versorgungsflug mit der Dragonkapsel am 18. April 2014 hatte die Erststufe der Falcon 9 erstmals die ausfahrbaren Landebeine zu Testzwecken für die zukünftig geplante Wiederverwendung der Erststufe installiert. Nach dem Abtrennen der ersten Stufe drehte sich diese um 180°, mit den Triebwerken in Flugrichtung, und zündete drei ihrer Haupttriebwerke erneut, um Geschwindigkeit abzubauen und um die Belastungen beim Wiedereintritt zu verringern. Die Stufe fiel mit dem Triebwerksblock voraus kontrolliert Richtung Ozean; kurz vor dem Auftreffen auf der Wasseroberfläche wurde das mittlere Triebwerk gezündet um abzubremsen sowie die Landebeine ausgefahren. Die Stufe setzte kontrolliert auf der Wasseroberfläche auf, wurde dann jedoch vermutlich durch den starken Seegang zerstört. Wegen der widrigen Bedingungen am Ort der Wasserung konnten auch keine Schiffe die Landung beobachten bzw. die Stufe bergen, die Telemetriedaten bzw. ein Video, das die Stufe beim Abstieg sendete, bestätigten jedoch den erfolgreichen Verlauf des Tests.", "section_level": 2}, {"title": "2015: DSCOVR.", "content": "Beim Start des Erdbeobachtungssatelliten DSCOVR am 11. Februar 2015 wurde von der Oberstufe die bisher höchste Geschwindigkeit einer Falcon 9 erzielt. Um die Nutzlast in einen hochelliptischen Transferorbit einzuschiessen, dessen Apogäum bei über 1.000.000 km lag, musste die Stufe fast Fluchtgeschwindigkeit erreichen. Aus diesem hochelliptischen Transferorbit manövriert sich die Nutzlast selbstständig zu ihrem Zielorbit, dem Lagrange-Punkt L. Der Start wurde wegen schlechtem Wetter und technischen Problemen mehrfach abgebrochen und verschoben, ehe am 11. Februar gestartet werden konnte. Allerdings konnte die geplante Landung der Erststufe auf einer Plattform auf hoher See wegen starkem Wellengang nicht durchgeführt werden.", "section_level": 2}, {"title": "2018: CRS-16.", "content": "Der zunächst für den 4. Dezember 2018 geplante Start des ISS-Versorgungsflugs CRS-16 wurde um einen Tag verschoben, um verdorbenes Mäusefutter in der Ladung zu ersetzen. Zwar verlief dann der Start am 5. Dezember erfolgreich, jedoch fiel beim Rückflug der Falcon-9-Erststufe zum Landeplatz – kurz vor der Abbremsung durch den \"Reentry Burn\" – die Hydraulik der Gitterflossen-Steuerung aus. Dadurch geriet die Raketenstufe in Rollbewegungen. Ein automatisches Sicherheitssystem sorgte dafür, dass sie vom Land fernblieb. Einige Kilometer vor der Küste von Florida setzte sie kontrolliert auf dem Meer auf und fiel um. Die Falcon-9-Erststufe verfügt auch über eine Geländekarte mit Bauwerken, denen sie bei einem spät auftretenden Landeproblem nach Möglichkeit ausweichen würde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Liste der Falcon-9- und Falcon-Heavy-Raketenstarts umfasst alle absolvierten und geplanten Starts der Trägerraketen Falcon 9 und Falcon Heavy des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX, sowie detaillierte Beschreibungen einiger Starts. ", "tgt_summary": null, "id": 92852} {"src_title": "Freedom Ride (Australien)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "Im Mai 2004 kündigte der kanadische Computerspielentwickler BioWare erstmals die Arbeiten an einem Rollenspiel namens \"Dragon Age\" an und präsentierte auf der Computerspielfachmesse E3 eine erste Demo des Spiels. BioWare-Gründer Ray Muzyka bezeichnete das Spiel dabei als „geistigen Nachfolger zu \"Baldur’s Gate\"“, BioWares erfolgreicher Rollenspielreihe auf Grundlage des \"Dungeons-&-Dragons\"-Regelwerks. Anders als die meisten vorherigen BioWare-Spiele sollte \"Dragon Age\" jedoch auf einem vollständig selbst entwickelten Hintergrundszenario aufbauen. Das Entwicklerstudio beschrieb es als düstere, heldenhafte Fantasy (engl.: \"dark heroic fantasy\") und gab als Einfluss unter anderem die Romanreihe \"Das Lied von Eis und Feuer\" von George R. R. Martin an. Das Spiel blieb über mehrere Jahre in Entwicklung, während dieser Zeit wurde das Studio im Januar 2008 vom US-amerikanischen Publisher Electronic Arts übernommen. Es erschien schließlich im November 2009 unter dem Titel \"Dragon Age: Origins\" für", "section_level": 1}, {"title": "Spielwelt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Thedas.", "content": "Thedas, entstanden aus dem Akronym The Dragon Age Setting (engl. für \"das Dragon-Age-Szenario\"), ist ein Kontinent auf der Südhalbkugel der Fantasywelt und zentraler Schauplatz der Computerspielreihe. In Thedas liegen die Reiche Ferelden, Orlais, Anderfels, Nevarra, Antiva, Rivain, die Freien Marschen und das Tevinter-Imperium. Er wird hauptsächlich bewohnt von einem Völkergemisch aus Menschen, Elfen und Zwergen, wobei die Menschen vorherrschend sind. Das elfische Reich, das einst in Thedas existierte, wurde durch die Ankunft der Menschen aus dem Norden vollkommen zerstört und seine Kultur nahezu vergessen. Die Elfen verloren ihre Unsterblichkeit und gelten bei den Menschen inzwischen als minderwertig, offener Rassismus ist an der Tagesordnung. Sie werden oftmals als Sklaven gehalten oder fristen in den Städten der Menschen ein Dasein als Bürger zweiter Klasse. Einige Elfen versuchen dieser Unterdrückung zu entfliehen und ein selbstbestimmtes", "section_level": 2}, {"title": "Par Vollen.", "content": "Das von den Einwohnern Thedas' auch als „der besetzte Norden“ bezeichnete Par Vollen ist", "section_level": 2}, {"title": "Das Nichts.", "content": "Das „Nichts“ (engl.: The Fade) ist eine magische Parallelwelt zu Thedas. Sie galt als Aufenthaltsort des Schöpfergottes, des Erbauers, als er alten Legenden gemäß noch in der Goldenen Stadt lebte. Heute finden sich dort vor allem die Geister der Verstorbenen und machthungrige Dämonen, die in die Welt von Thedas einzudringen", "section_level": 2}, {"title": "Gruppierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Kirche.", "content": "Die Kirche des Erbauers (engl.: \"The Chantry\") ist die vorherrschende Religion in Thedas. Der Erbauer gilt dabei als Schöpfergott, der sich irgendwann wegen der Verfehlungen seiner Geschöpfe aus der Welt zurückzog und seither nicht mehr in Erscheinung trat. Einzig während der Vorherrschaft der Magier des Tevinter Imperiums über ganz Thedas offenbarte er sich der Kriegerin Andraste, der er seine Wiederkehr ankündigte, sofern die ganze Welt zum Glauben an ihn zurückkehren sollte. Andraste drängte darauf nach Ende der ersten Verderbnis mit einem großen Heer den Einfluss des Tevinter-Imperiums und deren Glaube an die sieben Alten Götter zurück, wobei", "section_level": 2}, {"title": "Der Orden der Templer.", "content": "Der Orden der Templer (engl.: \"Templar Order\") war lange Zeit der militärische Arm der Kirche. Er wurde nach dem Bündnisschluss der Inquisition mit der Kirche des Erbauers gegründet, um die Magie zu kontrollieren, die die erste Verderbnis herbeigeführt hatte. Die Ritter des Ordens kontrollierten seither die Magier in abgeschlossenen Einrichtungen, den sog. Zirkeln. So sollte das Credo der Kirche gewahrt werden, dass die Magie den Menschen dienen, nicht über sie herrschen solle. Die Templer spürten alle magiebegabten Personen auf und brachten sie zur Ausbildung und Kontrolle in die Zirkel. Dort sollten sie insbesondere verhindern, dass Magier in Verbindung mit Dämonen treten und von diesen unterworfen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Zirkel der Magi.", "content": "Da die Magieraristokratie von Tevinter verantwortlich für die Erschaffung der dunklen Brut war, werden Magier gemeinhin als Bedrohung wahrgenommen. Die Haltung der Kirche ist, dass die Magie existiere, um den Menschen zu dienen, nicht um über sie zu herrschen. Seit Andrastes Sieg über die Magier von Tevinter lebte die Mehrzahl der Magier daher langezeit abgeschieden von der restlichen Welt in geschlossenen Konventen, den sogenannten Zirkeln (engl.: \"Circle of Magi\"), wo sie ihre Fähigkeiten trainierten und darin geschult wurden, den Verlockungen der Dämonen des", "section_level": 2}, {"title": "Die dunkle Brut.", "content": "Gemäß der Spielwelt-Mythologie drangen die herrschenden Magier des Imperiums Tevinter auf der Suche nach einem mächtigen magischen Ort, der Goldenen Stadt, der Wohnstätte des Erbauers, einst mit Hilfe der Blutmagie ins Nichts ein. Dort wurden sie zwar fündig, doch machten sie durch den Aufenthalt eine Verwandlung durch und wurden nach Thedas zurückgeschleudert, aus ihnen wurden die Ersten der dunklen Brut (engl.: \"Dark Spawn\"). Da sie das Tageslicht nicht ertrugen, zogen sie sich unter die Erde zurück. Dort stießen sie auf Dumat, einen der sieben alten Götter, den sie befreiten und der anschließend in Gestalt eines Drachen als erster", "section_level": 2}, {"title": "Die Grauen Wächter.", "content": "Der Orden der Grauen Wächter (engl.: \"Grey Wardens\") wurde ursprünglich gegründet, um der Bedrohung durch die erste Verderbnis entgegenzutreten. Durch konventionelle Waffen und Magie konnte die dunkle Brut jedoch nicht zurückgeschlagen werden; erst mit Hilfe der Blutmagie wurde schließlich ein Weg gefunden. Wer ein Grauer Wächter werden wollte, musste seither als Initiationsritus das normalerweise giftige Blut einer dunklen Brut trinken. Überlebte er dieses Zeremoniell, war er künftig mit der Brut auf übernatürliche Weise verbunden, konnte ihre Anwesenheit spüren und ihre telepathische Kommunikation verstehen. Auch ist es nur einem Grauen Wächter möglich, einen Erzdämonen zu töten, da dessen Seele nach", "section_level": 2}, {"title": "Die Sucher der Wahrheit.", "content": "Die Sucher der Wahrheit (engl.: \"Seekers of the Truth\") waren ursprünglich eine Kontroll- und Schutzorganisation der Kirche gegen innere und äußere Feinde. Sie waren, wie auch der Templerorden, dem Oberhaupt der Kirche unterstellt und galten als deren rechte Hand. Ihre Hauptaufgabe bestand in der Kontrolle des Templerordens und", "section_level": 2}, {"title": "Inquisition.", "content": "Die ursprüngliche Inquisition entstand nach der ersten Verderbnis, um die Gefahren durch Magie und Ketzertum zu bekämpfen. Nach Verhandlungen mit der Kirche unterstellte sie sich im Vertrag von Nevarra der Leitung der Kirche. Aus ihr gingen schließlich der Templerorden und die Sucher der Wahrheit hervor, die im Auftrag", "section_level": 2}, {"title": "Qunari.", "content": "Der Begriff Qunari steht für \"Volk des Qun\". Im engeren Sinn bezeichnet er das Volk der gehörnten Kossith, umfasst eigentlich jedoch alle Gläubigen des Quns. Zu den Anhängern des Quns können beispielsweise auch Mitglieder der Menschen, Elfen oder Zwerge zählen, doch werden die Kossith als die ursprünglichen und dominanten Vertreter dieser Gruppierung wahrgenommen. Das Qun ist ein Ehrenkodex, der von seinen Anhängern strenge", "section_level": 2}, {"title": "Hauptreihe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dragon Age: Origins.", "content": "Der erste Titel spielt im Königreich Ferelden und thematisiert den Ausbruch der fünften Verderbnis. Der Spielercharakter steht für einen erst kürzlich rekrutierten Grauen Wächtern. Durch den Verrat des königlichen Vertrauten Loghain unterliegt das vereinigte Heer des Königreichs Ferelden und der Grauen Wächter bei Ostagar den Horden der dunklen Brut. Dabei finden der König und nahezu alle Vertreter der Grauen Wächter den Tod. Als einer der", "section_level": 2}, {"title": "Dragon Age 2.", "content": "Der zweite Titel handelt von Hawke, dem wahlweise männlichen oder weiblichen Spielercharakter und Champion von Kirkwall. Hawke befindet sich mit der Familie auf der Flucht aus Lothering, als es zeitgleich mit den Ereignissen von \"Dragon Age: Origins\" von der dunklen Brut überrannt wird. Der Weg der Flüchtenden führt nach Kirkwall, wo sich Hawke über einen erzählerischen Zeitraum von mehreren Jahren vom einfachen Schmuggler/Schläger zum Helden und Retter", "section_level": 2}, {"title": "Dragon Age: Inquisition.", "content": "Der dritte Titel der Hauptreihe spielt nach dem Ausbruch des Krieges zwischen Templern und Magiern. Im Zentrum der Erzählung steht das Eindringen einer Dämonenarmee in Thedas durch die sogenannte Bresche (engl. \"The Breach\"), die die Dimensionsgrenzen zwischen Thedas und dem Nichts einreißt. Sie entsteht aus einer magischen Explosion, die ausgerechnet die von der Kirche initiierten Friedensverhandlungen zwischen Templern und Magier zerstört und die Gruppierungen mit einem Schlag ihrer führenden Köpfe beraubt. Geschwächt durch die anhaltenden", "section_level": 2}, {"title": "Dragon Age 4.", "content": "Auf den Game Awards 2018 im Dezember des gleichen Jahres gab BioWare mit einem kurzen Teaser Trailer bekannt, dass man nun am vierten Teil der Reihe arbeitet. Laut eines Blogeintrages von BioWare wurde zudem erklärt, dass an dem Spiel ein neu zusammengestelltes Team mit", "section_level": 2}, {"title": "Ableger.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dragon Age: Journeys.", "content": "\"Dragon Age: Journeys\" wurde von EA2D als Ableger zu \"Dragon Age: Origins\" entwickelt. Es handelt sich um ein im Browser gespieltes Rollenspiel, das auf Adobe Flash basiert. Sämtliche Entwicklungsarbeiten von EA2D in Eigenverantwortung durchgeführt, in Absprache mit dem BioWare-Entwicklungsteam zur Wahrung der Konsistenz des Serienhintergrunds. Das Konzept wurde maßgeblich von Daniel Stradwick, Schöpfer des Indietitels \"Monster’s Den\", entwickelt, das optische Design wurde von Adam Phillips (\"Brackenwood\") verantwortet. Geleitet wurde die Produktion von Mark Spenner und Pete Hawley, die das Spiel gegenüber dem US-Magazin Gamepro als eigenständig und nicht als Begleitprodukt verstanden wissen wollten, mit dem sie eine breite Kundenbasis anzusprechen hofften. Das", "section_level": 2}, {"title": "Dragon Age: Legends.", "content": "\"Dragon Age: Legends\" wurde von EA2D als Begleitprodukt zu \"Dragon Age 2\" entwickelt. Es handelte sich um ein browserbasiertes Social Game auf der Grundlage von Flash, das am 16. März 2011 zunächst exklusiv für Facebook veröffentlicht wurde, später auch für Google+. Das Spiel war kostenlos, beinhaltete aber auch Bezahloptionen, mit denen ein schnellerer Spielfortschritt erreicht werden konnte (Free-to-play). Das spielerische Konzept stammte von Soren Johnson (\"Civilization IV\"), BioWare war beim Entwurf der Handlung mit eingebunden. Wie bereits in \"Journey\" konnten Spieler auch in \"Legends\" Bonusgegenstände für den Haupttitel \"Dragon Age 2\" freischalten. Zu Beginn erstellte der Spieler einen menschlichen Krieger-, Magier- oder Schurkencharakter. Mit diesem zog er entlang einer vorgegebenen, manchmal sich verzweigenden Strecke, bis er auf gegnerische Kreaturen traf. Zu dem anschließenden, rundenbasierten Kampf konnte der Spieler Personen aus seiner Freundesliste, die das Spiel ebenfalls spielten, einladen. Nach dem Gefecht bedurfte es jedoch einer gewissen Wartezeit, bevor diese Freunde wieder", "section_level": 2}, {"title": "Heroes of Dragon Age.", "content": "\"Heroes of Dragon Age\", entwickelt von EA Capital Games (vormals Klicknation bzw. BioWare Sacramento), ist ein Free-to-play-Spiel für Android- und iOS-Geräte, das im Dezember 2013 veröffentlicht wurde. Das Spiel besteht aus rundenbasierten Kämpfen, verknüpft mit dem Spielprinzipien eines Sammelkartenspiels. Es basiert auf bekannten Elementen und Figuren der Serie auf, verzichtet jedoch auf eine durchgängige Handlung. Stattdessen werden die Kämpfe mit einer rudimentären Rahmenhandlung lose verbunden, die sich meist an Motiven", "section_level": 2}, {"title": "Dragon Age: The Last Court.", "content": "\"Dragon Age: The Last Court\" wurde als ein in die \"Dragon Age Keep\" integriertes Browserspiel am 8. November 2014, kurz vor der Verkaufsstart von \"Dragon Age: Inquisition\", veröffentlicht. Das von Failbetter Games entwickelte Spiel", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dragon Age Keep.", "content": "Die \"Dragon Age Keep\" ist eine mit der Online-Vertriebsplattform Origin verknüpfte Online-Anwendung. Sie ermöglicht seit", "section_level": 2}, {"title": "Verfilmungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Dragon Age: Redemption.", "content": "\"Redemption\" ist eine Webserie, die Zusammenarbeit mit der Schauspielerin Felicia Day entstand und über die Hauptfigur Tallis inhaltlich mit der Downloaderweiterung \"Mark of the Assassin\" für \"Dragon Age 2\" verknüpft ist. Die elfische Meuchelmörderin", "section_level": 2}, {"title": "Dragon Age: Dawn of the Seeker.", "content": "\"Dawn of the Seeker\" ist eine Animeverfilmung des amerikanischen Filmvertriebs Funimation, nach Regie von Fumihiko Sori. Er knüpft an die Thematik der zunehmenden Spannungen zwischen den Magiern und dem Orden der Templer an, die auch in \"Dragon Age 2\" behandelt wurden. Im Mittelpunkt steht die jungen Tempelritterin Cassandra Pentaghast, die", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Produkte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pen-&-Paper-Rollenspiel.", "content": "Der Verlag Green Ronin Publishing kündigte im Mai 2009 in Kooperation mit BioWare die Veröffentlichung einer Pen-&Paper-Produktreihe zu \"Dragon Age: Origins\" an. In einem Interview erklärte BioWare-Produzent Mark Darrah dies als Schritt im Ausbau der Marke zu einem umfangreichen Franchise, um ein breiteres Publikum anzusprechen. BioWare unterstützte Green Ronin demnach bei der inhaltlichen Gestaltung. Vermarktet wird das Rollenspiel unter dem Titel \"Dragon Age – Dark Fantasy Roleplaying\". Es baut auf einem neu entwickelten Regelwerk, der Adventure Game Engine, auf, das von Verlagsleiter Chris Pramas besonders mit Blick auf den leichten Einstieg für Spieler konzipiert wurde, die zuvor noch nie Pen & Paper gespielt haben. Der Kern des Konzepts sah die Entwicklung von vier Boxen vor, die jeweils die Entwicklung über fünf Charakterlevel abdecken sollten, mit Materialien für Spieler, Spielleiter, zum Hintergrund und einem Abenteuer. Die Grundlagen entstanden bereits während der Entwicklungsarbeiten von \"Origins\", als das endgültige Design des", "section_level": 2}, {"title": "Actionfiguren.", "content": "Im Januar 2010 kündigte DC Unlimited, ein Tochterunternehmen von DC Comics, die Veröffentlichung von Actionfiguren zu \"Dragon Age:", "section_level": 2}], "src_summary": "Dragon Age ist ein Computerspielfranchise des kanadischen Entwicklerstudios BioWare, das auf dem Kontinent Thedas einer mittelalterlich inspirierten Fantasywelt angesiedelt ist. Beginnend mit \"\" aus dem Jahr 2009 bildete sich um die Hauptreihe aus Computer-Rollenspielen ein Franchise mit weiteren Computerspielen und Ablegern im Bereich Comic, Buch, Film und Pen-&-Paper-Rollenspiel. Die Markenrechte liegen beim US-amerikanischen Computerspielhersteller Electronic Arts, der BioWare im Januar 2008 übernommen hatte.", "tgt_summary": null, "id": 2461736} {"src_title": "Jane Ash Poitras", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Shell Rock liegt im mittleren Nordosten Iowas am Shell Rock River, der über den \"West Fork Cedar River\", den Cedar River und den Iowa River zum Stromgebiet des Mississippi gehört. Dieser bildet rund 140 km östlich die Grenze Iowas zu Wisconsin und Illinois. Die Grenze zu Minnesota verläuft rund 100 km nördlich von Shell Rock. Die geografischen Koordinaten von Shell Rock sind 42°42′37′′ nördlicher Breite und 92°34′59′′ westlicher Länge. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 4,3 km2 und ist die größte Ortschaft innerhalb der Shell Rock Township. Nachbarorte von Shell Rock sind Plainfield (20,5 km nordnordöstlich), Waverly (10,8 km östlich), Janesville (17,7 km südöstlich), New Hartford (18,6 km südsüdwestlich), Allison (21,4 km westnordwestlich) und Clarksville (14,1 km nordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Dubuque an der Schnittstelle der Staaten Iowa, Wisconsin und Illinois (180 km ostsüdöstlich), Waterloo (41 km südöstlich), Cedar Rapids (127 km südöstlich), die Quad Cities in Iowa und Illinois (255 km in der gleichen Richtung), Iowas Hauptstadt Des Moines (184 km südwestlich), die Twin Cities in Minnesota (Minneapolis und Saint Paul) (300 km nordnordwestlich), Rochester in Minnesota (178 km nördlich), La Crosse in Wisconsin (220 km nordöstlich) und Wisconsins Hauptstadt Madison (321 km östlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Iowa State Highway 3 führt aus nordwestlicher Richtung kommend in das Stadtgebiet von Shell Rock hinein, beschreibt dort einen Bogen und führt in östlicher Richtung wieder aus der Stadt hinaus. Etwa 4 km östlich der Stadt kreuzt der zum Freeway ausgebaute U.S. Highway 218, der hier mit dem Iowa State Highway 27 auf einem gemeinsamen Streckenabschnitt verläuft. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Eine Eisenbahnlinie für den Frachtverkehr der Iowa Interstate Railroad (IAIS) führt in Nordwest-Südost-Richtung durch das Stadtgebiet von Shell Rock. Durch Shell Rock verläuft entlang des Shell Rock River auf der Trasse einer ehemaligen Eisenbahnstrecke mit dem Rolling Prairie Trail ein Rail Trail für Wanderer und Radfahrer. Mit dem \"Waverly Municipal Airport\" befindet sich 9,4 km nordöstlich ein kleiner Flugplatz. Der nächste Verkehrsflughafen ist der 33 km südsüdöstlich gelegene Waterloo Regional Airport, von wo aus durch Zubringerflüge mehrerer Fluggesellschaften Anschluss an die Großflughäfen Chicago O’Hare und Minneapolis-Saint Paul besteht.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Shell Rock 1296 Menschen in 554 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 301,4 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 554 Haushalten lebten statistisch je 2,26 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 97,5 Prozent Weißen, 0,4 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,2 Prozent Asiaten sowie 0,3 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,6 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 1,2 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,3 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 59,0 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 19,7 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,0 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 50.509 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 24.977 USD. 7,8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Shell Rock ist eine Kleinstadt (mit dem Status „City“) im Butler County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Shell Rock 1296 Einwohner, deren Zahl sich bis 2013 auf 1335 erhöhte.", "tgt_summary": null, "id": 81092} {"src_title": "Bahnstrecke Bisezhai–Shiping", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Mitte des 19. Jahrhunderts in Saumur an der Loire: An ihrem 13. Geburtstag machen die benachbarten Familien der Eugénie Grandet ihre Aufwartung. Während die weltgewandte Bankiersgattin Lucienne des Grassins ihren Sohn Adolphe mit der jungen Böttcherstochter verheiraten will, setzt Abbé Cruchot seinen Neffen auf Eugénie an, denn Eugénies Vater, ein Geizhals, hat ein beträchtliches Vermögen angehäuft. An diesem Abend taucht auch Eugénies Cousin Charles auf. Nach dem Selbstmord seines bankrotten Vaters sucht er Hilfe bei den Grandets. Als Monsieur Grandet die finanzielle Lage von Charles erkennt, schickt er ihn fort. Doch Eugénie, die sich in ihren Cousin verliebt hat, gibt ihm ihr erspartes Geld. Als Vater Grandet das erfährt, sperrt er Eugénie ein, seine Frau stirbt darüber vor Kummer. Nach dem Tod des Geizhalses Grandet intrigieren die Des Grassins und Cruchots weiterhin um das Vermögen der Erbin.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Jean-Daniel Verhaeghes Verfilmung des Romans von Balzac erhielt mehrere \"7 d’or\", einer Auszeichnung für den französischen Fernsehfilm. Die Hauptrollen des Films sind exzellent besetzt: Jean Carmet spielt den Vater der Heldin, die von Alexandra London verkörpert wird. Mit Dominique Labourier als Mutter Eugénies sowie Claude Jade und Pierre Vernier als Intrigen spinnendem Ehepaar Des Grassins ist das elegante Ensemble einer der Vorzüge des in Ausstattung und seinem Ton präzisen Films. Das Filmlexikon schreibt: „Erneute Verfilmung eines der berühmtesten Romane der Weltliteratur, der am Einzelschicksal den sozialen Wandel einer Gesellschaft und dessen Folgen beschreibt. Der Film zeichnet den Egoismus der Personen ebenso wie das schwer einzuordnende Wesen der vermögenden Braut, die zwischen Opferbereitschaft, Leidenschaft und Herablassung schwankt.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Eugénie Grandet ist ein französischer Film aus dem Jahr 1994 von Jean-Daniel Verhaeghe nach dem Roman \"Eugénie Grandet\" von Honoré de Balzac.", "tgt_summary": null, "id": 1977556} {"src_title": "Laurentia McLachlan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Rockwell City liegt im nordwestlichen Zentrum Iowas. Der am Missouri gelegene Schnittpunkt der drei Bundesstaaten Iowa, Nebraska und South Dakota liegt rund 160 km westlich von Rockwell City. Die Grenze zu Minnesota verläuft 135 km nördlich der Stadt. Die geografischen Koordinaten von Rockwell City sind 42°23′43′′ nördlicher Breite und 94°38′02′′ westlicher Länge. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 10,93 km2 und verteilt sich über die Center und die Twin Lakes Township. Nachbarorte von Rockwell City sind Manson (23 km nordöstlich), Knierim (21,7 km ostnordöstlich), Somers (19,3 km östlich), Rinard (18,9 km südöstlich), Lohrville (21,6 km südsüdöstlich), Lake City (22,6 km südwestlich) und Pomeroy (21 km nordnordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind die Twin Cities in Minnesota (Minneapolis und Saint Paul) (373 km nordnordöstlich), Rochester in Minnesota (333 km nordöstlich), Cedar Rapids (283 km ostsüdöstlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (167 km südöstlich), Kansas City in Missouri (411 km südlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (214 km südwestlich), Sioux City (154 km westlich) und South Dakotas größte Stadt Sioux Falls (286 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der in West-Ost-Richtung verlaufende U.S. Highway 20 führt in etwa 4 km Entfernung nördlich an der Stadt vorbei. Der Iowa State Highway 4 bildet die südwestliche Stadtgrenze von Rockwell City. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Von Nordwest nach Südost führt eine Eisenbahnlinie für den Frachtverkehr der Canadian National Railway (CN) durch das Stadtgebiet von Rockwell City. Der nächste Flughafen ist der 177 km südöstlich gelegene Des Moines International Airport.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Rockwell City 1709 Menschen in 773 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 156,4 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 773 Haushalten lebten statistisch je 2,14 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,4 Prozent Weißen, 0,2 Prozent Afroamerikanern, 0,1 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten sowie 0,1 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 0,8 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 0,4 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 21,8 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 52,8 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 25,4 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 53,4 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 43.594 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 21.210 USD. 16,7 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rockwell City ist eine Stadt (mit dem Status „City“) und Verwaltungssitz des Calhoun County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Im Jahr 2010 hatte Rockwell City 1709 Einwohner, deren Zahl sich bis 2013 auf 2160 erhöhte.", "tgt_summary": null, "id": 2441003} {"src_title": "Machulince", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 30 bis 33,5 cm, haben einen 32 bis 45 cm langen Schwanz und erreichen ein Gewicht von 0,5 bis 1,3 kg. Die Hinterfußlänge liegt bei 6,4 bis 7,1 cm. Das Fell ist kurz und weich. Das hell- bis dunkelbraune Rückenfell wird durch eine deutliche Linie vom weißlichen bis cremefarbenen Bauchfell getrennt. Die Schnauze ist lang und zugespitzt. Die Backentaschen sind gut entwickelt. Die Ohren sind relativ lang. Dunkle Augenringe, wie sie für andere \"Cricetomys\"-Arten typisch sind, fehlen. Die Beine sind relativ kurz. An den Vorderpfoten hat die Emin-Riesenhamsterratte vier Zehen und hinten fünf. Die vordere Schwanzhälfte ist dunkel gefärbt, die hintere weiß.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Die Emin-Riesenhamsterratte kommt in verschiedenen Waldhabitaten vor, ist nachtaktiv und verbringt den Tag in einem selbst gegrabenen Erdbau. Sie ist vorwiegend bodenbewohnend (terrestrisch) kann aber auch gut klettern. Sie ernährt sich vor allem von Früchten, Palmnüssen und Samen. Nahrung wird auch auf Vorrat im Erdbau verstaut. Über ihre Fortpflanzungsbiologie ist nur wenig bekannt. Die Weibchen bekommen nach einer Tragzeit von etwa 42 Tagen pro Wurf zwei bis vier Jungtiere. In menschlicher Obhut wurden Emin-Riesenhamsterratten vier jahre alt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Emin-Riesenhamsterratte wurde im Jahr 1910 durch den britischen Zoologen Robert Charles Wroughton als Unterart der Gambia-Riesenhamsterratte (\"Cricetomys gambianus\") erstmals wissenschaftlich beschrieben. Heute gilt sie als eigenständige Art. Molekularbiologische Untersuchungen zeigen allerdings das sich unter der Bezeichnung \"Cricetomys emini\" drei bis vier kryptische Arten verbergen, die morphologisch nicht unterscheidbar sind, sich genetisch jedoch unterscheiden lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Da für diese Art keinerlei Gefährdungen bekannt sind, sie weit verbreitet ist und auch in Schutzgebieten vorkommt, stuft die IUCN diese Art als (\"Least Concern\") ungefährdet ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Emin-Riesenhamsterratte (\"Cricetomys emini\") kommt in West- und Zentralafrika von Sierra Leone im Westen bis Uganda, Ruanda und Burundi im Osten, den Norden Angolas im Süden und auf der Insel Bioko vor.", "tgt_summary": null, "id": 2043670} {"src_title": "Nancy H. Rogers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Chignin liegt auf, etwa 9 km südöstlich der Präfektur Chambéry und 43 km nordnordöstlich der Stadt Grenoble (Luftlinie). Das Dorf liegt oberhalb der Talfurche von Chambéry am Südrand der Bauges, ein voralpines Kalksteinmassiv, zu dessen Regionalem Naturpark Massif des Bauges (frz.: \"Parc naturel régional du Massif des Bauges\") das Gemeindegebiet gehört. Nachbargemeinden von Chignin sind", "section_level": 2}, {"title": "Topographie.", "content": "Die Fläche des 8,32 km großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Bauges-Massiv an den Hängen von dessen südlichstem Bergrücken. Die Gipfelkette mit der \"Roche Blanche\" und dem \"Roc de Tormery\" auf diesem Bergrücken markiert die östliche Gemeindegrenze und bildet mit die höchste Erhebung von Chignin. Von dort fällt das bewaldete Gelände steil und gleichmäßig ab bis auf eine Höhe von etwa, unterhalb der sich das Siedlungsgebiet und die Weinberge von Chignins auf einer leicht reliefierten Geländestufe anschließen. Auf einer Höhe von erreicht der Gemeindeboden schließlich die Talfurche von Chambéry, von der ein mehrere Kilometer langer und einige Hundert Meter breiter Streifen noch zur Gemeinde gehört. Bedingt durch den porösen Untergrund des Kalkmassivs gibt es keine nennenswerten Fließgewässer im Bereich der Gemeinde. Ein kleiner Bach am Boden der Talfurche markiert die westliche Gemeindegrenze.", "section_level": 2}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Zu Chignin gehören neben dem eigentlichen Ortskern auch mehrere Weilersiedlungen und Gehöfte, darunter:", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gemeindegebiet von Chignin war bereits zur Römerzeit besiedelt, was durch Funde von Gräbern, Münzen und Grundrissen einer gallorömischen Villa belegt ist. Im Mittelalter erschien der Ort erstmals um 1100 als \"Capella de castro Chinino\" und \"Ecclesia de Chinino\" in den Urkunden. Der Ortsname geht auf einen Familiennamen zurück und bedeutet so viel wie Gut des \"Canius\". Aus einer Urkunde von 1244 geht hervor, dass sich das ursprüngliche Chignin im Bereich des heutigen \"Château des Favraz\" auf dem Boden der Gemeinde Saint-Jeoire-Prieuré befand. In Chignin bestand im Mittelalter und unter der Oberhoheit des Hauses Savoyen-Piemont eine Herrschaft, die zuerst einer gleichnamigen Familie \"de Chignin\" gehörte und später mehrfach den Besitzer wechselte. Diese Herrschaft war bereits im 13. Jahrhundert befestigt durch eine Anordnung von Wehrtürmen, von denen heute noch sieben erhalten sind. Chignin besaß zusammen mit Les Marches einen gemeinsamen Bahnhof an der 1857 eröffneten Bahnstrecke Culoz–Modane. Nach einer länger andauernden Funktion als Haltepunkt wurde er Ende des 20. Jahrhunderts stillgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Die landschaftlichen Sehenswürdigkeiten von Chignin sind die flächendeckenden Weinberge rund um die Ortsteile sowie die steil aufragende Randkette der Bauges, die mit Wanderwegen erschlossen ist und Ausblicke bietet sowohl über die Talfurchen von Chambéry und vom Grésivaudan wie auch in das Innere des Bauges-Massivs. Die mittelalterlichen Türme von Chignin sind als Monument historique eingeschrieben. Getrennt stehend umschließen sie ein Gebiet von etwa fünf Hektar und sind in unterschiedlichem Zustand erhalten. Ihre genaue Funktion ist unklar.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Mit Einwohnern (Stand ) gehört Chignin zu den kleinen Gemeinden des Département Savoie. Nachdem die Einwohnerzahl seit dem Ende des 19. Jahrhunderts rückläufig war, kehrte sich die Entwicklung in den 1980er Jahren um. Seit der Zeit wird wieder eine Bevölkerungszunahme verzeichnet. Die Ortsbewohner von Chignin heißen auf Französisch \"Chignerain(e)s\".", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weinbau.", "content": "Chignin war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Von Bedeutung ist heute insbesondere der Weinbau auf dem sanft nach Südwesten abfallenden Gelände am Fuß der Bauges. Als Teil der Weinbauregion Savoie gilt allgemein für Weiß-, Rosé- und Rotweine verschiedener Rebsorten die AOC Vin de Savoie. Chignin ist das Zentrum zweier weiterer, strenger gefasster Herkunftsbezeichnungen für Weine, die von der Traubenernte bis zur Abfüllung in den zugelassenen Orten hergestellt werden. Die eine ist \"Vin de Savoie Chignin\" für Weißweine mit Jacquère als Hauptrebsorte (mindestens 80 % des weißen Rebbestandes) und für Rotweine mit Gamay, Mondeuse und Spätburgunder als Hauptrebsorten (zusammen mindestens 90 % des roten Rebbestandes). Die zweite Herkunftsbezeichnung ist \"Vin de Savoie Chignin-Bergeron\" und gilt für einen sortenreinen Roussanne, eine seltene Rebsorte mit lokalem Namen \"Bergeron\". Im Gegensatz zur ersten ist die AOC Chignin-Bergeron nicht ausschließlich in Chignin gültig, sondern umfasst den gesamten Südfuß der Bauges im Bereich von Francin und Montmélian.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Daneben gibt es heute verschiedene Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Pendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung, vor allem im Raum Chambéry, ihrer Arbeit nachgehen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Ortschaft ist verkehrsmäßig gut erschlossen. Durch den Ortsteil \"Haut de la Gare\" führt die Departementsstraße D1006, die ehemalige Nationalstraße N6 zwischen Chambéry und Modane. Der nächste Autobahnanschluss an die hier mautpflichtige A43 liegen direkt an der Gemeindegrenze zu Les Marches. Neben der Autobahn verläuft die Bahnstrecke Culoz–Modane, deren nächstgelegener Bahnhof sich im Zentrum von Chambéry befindet. Zum Großraum Chambéry gehört außerdem der Passagierflughafen Chambéry-Savoie, er ist 23 km von Chignin entfernt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Chignin ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Kanton Montmélian im Arrondissement Chambéry und ist Mitglied im Gemeindeverband \"Cœur de Savoie\".", "tgt_summary": null, "id": 1806608} {"src_title": "Reisfeldmaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Oláh arbeitete zunächst in der Fabrik seines Vaters und anschließend als Schuhmachergeselle, ehe er 1947 ein Lehramtsstudium am \"Református Kollégium\" in Debrecen begann. Dieses brach er jedoch ab, nachdem er im Herbst 1947 eine Ausbildung zum Offizier an der Offiziersschule des Heeres \"Lajos Kossuth\" begann, die er 1949 als Leutnant abschloss. 1945 trat er der Kommunistischen Partei KMP \"(Kommunisták Magyarországi Pártja)\" sowie 1948 der Partei der Ungarischen Werktätigen MDP \"(Magyar Dolgozók Pártja)\" bei. Nach Verwendungen innerhalb des Heeres absolvierte er zwischen 1952 und 1954 die Militärakademie \"(Honvéd Akadémia)\" und war danach zuerst stellvertretender Kommandeur sowie von November 1955 bis 1957 Kommandeur des Ausbildungsbataillons \"Franz II. Rákóczi\". Nach einer anschließenden weiteren Ausbildung an der Militärschule \"Máté Zalka\" wurde Oláh 1958 Kommandeur einer Division und 1959 zum Oberst \"(Ezredes)\" befördert. Nachdem er 1964 auch einen Ausbildungsgang an der Militärakademie des Generalstabs der Streitkräfte der UdSSR beendet hatte, fungierte er zwischen 1964 und 1966 zunächst als stellvertretender Leiter und danach vom 8. September 1966 bis zum 9. Januar 1973 als Leiter der Ausbildungsabteilung der Ungarischen Volksarmee \"(Magyar Néphadsereg)\". Zugleich wurde er im September 1966 zum Generalmajor befördert. Am 9. Januar 1973 wurde Oláh als Nachfolger von Generaloberst Károly Csémi zum Chef des Generalstabes der Volksarmee ernannt und erhielt zugleich seine Beförderung zum Generalleutnant \"(Vezérőrnagy)\". Das Amt des Generalstabschefs bekleidete er bis zum 6. Dezember 1984 und wurde während dieser Zeit am 22. März 1975 auf dem XI. Parteikongress auch zum Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der MSZMP gewählt, dem er bis zu seinem Tod angehörte. Zugleich war er aufgrund seiner Funktion als Chef des Generalstabes auch Mitglied des Komitees für Landesverteidigung \"(Honvédelmi Bizottság)\". 1980 erfolgte seine Beförderung zum Generaloberst \"(Vezérezredes)\" und er bekleidete zugleich zwischen 1982 und seinem Tod die Position als Vizepräsident der Allianz der ungarischen Widerstandskämpfer und Antifaschisten \"(Magyar Ellenállók és Antifasiszták Szövetsége)\". Nach einer Umbildung des Kabinetts von Ministerpräsident György Lázár wurde er am 6. Dezember 1984 Minister für Landesverteidigung \"(Honvédelmi Miniszter)\" und damit Nachfolger von Armeegeneral Lajos Czinege. Das Amt des Verteidigungsministers übte er ebenfalls bis zu seinem Tod am 15. Dezember 1985 aus und wurde noch im September 1985 zum Armeegeneral \"(Hadseregtábornok)\" befördert. Nach seinem Tod wurde Generalleutnant Ferenc Kárpáti neuer Minister für Landesverteidigung.", "section_level": 1}], "src_summary": "István Oláh (* 16. Dezember 1926 in Nádudvar, Komitat Hajdú-Bihar; † 15. Dezember 1985 in Budapest) war ein ungarischer Armeegeneral und Politiker der Partei der Ungarischen Werktätigen MDP \"(Magyar Dolgozók Pártja)\" sowie schließlich der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei MSZMP \"(Magyar Szocialista Munkáspárt)\", der unter anderem zwischen 1984 und seinem Tod 1985 Minister für Landesverteidigung war.", "tgt_summary": null, "id": 835237} {"src_title": "Teardrop-Anhänger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geltungsbereiche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bundesebene.", "content": "Die bekannteste gesetzliche Regelung auf Bundesebene ist der Taft-Hartley Act, dessen offizielle Bezeichnung \"Labor-Management Relations Act\" lautet. Dieses Gesetz wurde 1947 vom Kongress verabschiedet, der zu diesem Zeitpunkt republikanisch dominiert war. Da auch eine Reihe von Abgeordneten der Demokraten zustimmten, war das Veto des demokratischen Präsidenten Harry S. Truman mit Zweidrittelmehrheit überstimmt worden. Im \"Taft-Hartley Act\" werden zwar den Gewerkschaften einige Rechte eingeräumt, im Wesentlichen aber beschneidet es deren Möglichkeiten zu agieren. Das Gesetz verbot insbesondere die Praxis des „closed shop“, wonach ein Unternehmen nur Mitglieder einer bestimmten Gewerkschaft anstellen darf, sodass Nichtmitglieder von bestimmten Arbeitsplätzen de facto ausgeschlossen waren. Gesetzlich verboten wurde eine „unfaire Gewerkschaftspraxis“ – eine Formulierung mit viel Deutungsspielraum. Außerdem wurde den Gewerkschaften die politische Betätigung untersagt. Ebenso zwang das Gesetz Gewerkschaftsführern eine Bestätigung ab, in der diese ausdrücklich erklären mussten, dass sie keine Kommunisten seien. Dem Präsidenten wurde es aufgrund dieses Gesetzes gestattet, Streiks – sofern diese ein nationales Interesse gefährden könnten – zum Zwecke der Beruhigung für eine Periode von 80 Tagen gerichtlich unterbinden zu lassen.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesstaaten.", "content": "25 der 50 US-Bundesstaaten haben derzeit Right-to-work-Gesetze. In sieben Staaten sind diese sogar in der Verfassung verankert, in Nebraska doppelt: sowohl in der Verfassung als auch in einem einfachen Gesetz. Right-to-work-Gesetze verbieten Gewerkschaften die Erhebung von verpflichtenden Mitgliedsgebühren, womit entsprechende Zwangsgebühren abgeschafft werden. Auch dürfen diesen Gesetzen zufolge keine Bewerber für einen Arbeitsplatz abgelehnt werden, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind. Die „Recht-auf-Arbeit“-Gesetze führen dazu, dass die Einnahmen der Arbeitnehmervertretungen merklich zurückgehen, was nach Auffassung der Gewerkschaft auch den Effekt hat, dass weniger effizient höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder verhandelt werden können. Right-to-work-Gesetze gehen fast ausschließlich von republikanischen Gouverneuren und Abgeordneten in den Parlamenten aus, während Politiker der Demokratischen Partei entsprechende Gesetze meist ablehnen. Im Frühjahr 2011 beispielsweise verabschiedeten die beiden von Republikanern beherrschten Parlamentskammern des Bundesstaates New Hampshire ein Right-to-work-law, das der demokratische Gouverneur John Lynch mit einem Veto stoppte. Ein Überstimmungsversuch scheiterte. In Ohio wurde im November 2011 ein entsprechendes Gesetz durch einen Volksentscheid gekippt, nachdem die Gegner von Right-to-work ausreichend Unterschriften für solch eine Bürgerbefragung gesammelt hatten. Bundesstaaten mit Right-to-work-Gesetzen sind:", "section_level": 2}, {"title": "Debatten und Kritik.", "content": "Right-to-work-Gesetze sind meist Gegenstand von scharfen politischen Kontroversen und haben eine polarisierende Wirkung in der Öffentlichkeit. Gegner von Right-to-work argumentieren, es handele sich um die Zurückdrängung von Gewerkschaften, indem diese finanziell geschwächt werden sollen. Damit seien automatisch Einschränkungen für Arbeitnehmerrechte verbunden, wohingegen diese Regelungen mehr Durchsetzungmöglichkeiten von Interessen der Arbeitgeberseite zur Folge hätten. Befürworter von „Recht-auf-Arbeit“-Gesetzen halten dagegen, jeder Arbeitnehmer müsste das Recht haben, sich für oder gegen die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft zu entscheiden. Außerdem würden Zwangsgebühren an Gewerkschaften die Schaffung neuer Arbeitsplätze und damit Wirtschaftswachstum erschweren. Im Januar 2012 ergab eine landesweite Umfrage, dass sich 74 Prozent der US-Bürger zu Gunsten von Right-to-work-Gesetzen aussprechen. Während der parlamentarischen Beratung in Michigan 2013 ergab sich ein gemischteres Bild: In einer Befragung gaben 43 Prozent der Bürger an, ein entsprechendes Gesetz wäre sinnvoll für die Wirtschaft, während 41 Prozent der Auffassung waren, es würde mehr schaden als nützen. In Ohio konnte bisher als einzigem Staat ein solches Gesetz per Bürgerentscheid gekippt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Right-to-work-law werden in den Vereinigten Staaten verschiedene Gesetze bezeichnet, die eine Machtbeschränkung von Gewerkschaften zum Ziel haben. Damit sollen unter anderem Arbeitsverhältnisse, die eine Gewerkschaftsmitgliedschaft zur Voraussetzung haben (Closed Shop), verhindert werden, ebenso wie Auflagen für Arbeitnehmer, Gewerkschaftsbeiträge entrichten zu müssen, um in den Genuss von tarifvertraglich ausgehandelten Leistungen zu kommen (Trittbrettfahrerproblem). ", "tgt_summary": null, "id": 1450019} {"src_title": "Ned Luke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Verein wurde im Jahre 1906 als \"SC Germania Rott\" gegründet. Dieser Verein fusionierte später mit dem \"FC Olympia Barmen\" zum \"Barmer Spielverein 06\", der am 20. August 1920 mit dem \"SV 07 Carnap\" zur SSVg Barmen fusionierte. Zwischen 1929 und 1939 nannte sich der Verein \"SG Blau-Gelb Wuppertal\", bevor er zu seinem alten Namen zurückkehrte. Zwischen 1943 und 1945 bildeten die Barmer zusammen mit \"TuRa Wuppertal\" und Schwarz-Weiß Wuppertal die Kriegsspielgemeinschaft \"KSG Wuppertal-Barmen\". Im Jahre 1927 stand die SSVg vor dem Aufstieg in die seinerzeit erstklassige \"1. Bezirksklasse Berg/Mark\", verlor aber das Entscheidungsspiel um den Aufstieg gegen \"Viktoria Düsseldorf\". Ein Jahr später klappte es mit dem Sprung in die erste Liga, wo die SSVg auf Anhieb Vizemeister hinter Fortuna Düsseldorf wurde. Nach einigen Jahren in der Spitzengruppe verpasste die Mannschaft 1933 die Qualifikation für die neu geschaffene Gauliga Niederrhein. 1935 erreichte die SSVg die Aufstiegsrunde zur Gauliga, scheiterte aber an TuRU Düsseldorf und Union 02 Hamborn. 1944 erreichte die KSG Wuppertal-Barmen erneut die Aufstiegsrunde, wo die Mannschaft am VfB 03 Hilden scheiterte. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörten die Barmer 1947 zu den Gründungsmitgliedern der Landesliga Niederrhein, der seinerzeit höchsten Amateurliga. Aus dieser stieg die SSVg prompt ab und wurde ein Jahr später in die Kreisklasse durchgereicht. Dem direkten Wiederaufstieg folgte der Durchmarsch in die Landesliga in der Saison 1950/51. Ein Jahr später stieg die SSVg erneut ab und musste im Jahre 1957 erneut den Gang in die Kreisklasse antreten. Zwei Jahre später gelang der Wiederaufstieg in die Bezirksklasse, dem erneut der direkte Durchmarsch in die Landesliga folgte. In der Saison 1964/65 erreichten die Barmer mit Rang drei den sportlichen Zenit, ehe es ein Jahr später erneut in die Bezirksklasse hinunter ging. Am 11. Juni 1970 fusionierte die SSVg Barmen mit Viktoria Wuppertal, dem \"VfB Wuppertal\" und \"Eintracht Wuppertal\" zum ASV Wuppertal.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die SSVg Barmen (offiziell: \"Sport- und Spielvereinigung Barmen e. V.\") war ein Sportverein aus dem Wuppertaler Stadtteil Barmen. Die erste Fußballmannschaft spielte vier Jahre in der höchsten niederrheinischen Amateurliga.", "tgt_summary": null, "id": 1779899} {"src_title": "Der Schattenfürst", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Bahnhof liegt südlich von Berlin an der Kreuzung der Bahnstrecke Berlin–Halle mit der Mahlower Straße etwa drei Kilometer östlich der Innenstadt von Teltow im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg. Ursprünglich wurde die Station weit außerhalb der Stadt auf freiem Feld errichtet, mittlerweile ist das Gebiet zwischen Stadt und Bahnhof vor allem mit Siedlungshäusern bebaut. Der Ort Heinersdorf liegt zwei Kilometer weiter östlich jenseits der Kreisgrenze zum Landkreis Teltow-Fläming und die zu Teltow gehörende Siedlung Sigridshorst etwa einen Kilometer weiter nördlich.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Stadt Teltow erhielt zunächst keinen Anschluss an die 1840 eröffnete Strecke der Anhalter Bahn, die einige Kilometer östlich an der Stadt vorbeiführte. In Richtung Bahnhof Zehlendorf an der Stammbahn wurde eine Linie der Personen-Post eingerichtet. 1872 hieß es, dass die Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft eine Verbindung von Lichterfelde über Teltow und Stahnsdorf nach Potsdam planen würde, jedoch wurde dieses Projekt nicht verwirklicht. Im Jahr 1888 erhielt Teltow Anschluss an die \"Dampfstraßenbahn Gross-Lichterfelde (Anhalter Bahnhof) – Seehof – Teltow\", welche 1906 Teil der Teltower Kreisbahnen und im Folgejahr elektrifiziert wurde. 1889 gab es erneut Planungen für eine Bahnstrecke von Potsdam über Teltow nach Berlin-Köpenick, die damals ebenfalls nicht verwirklicht wurden. Erst später entstanden einzelne Abschnitte der Umgehungsbahn, die jedoch nicht direkt über Teltow führten. In der zweiten Hälfte der 1890er Jahre wuchsen die Bestrebungen in der Stadt Teltow hinsichtlich eines Anschlusses an eine vollwertige Eisenbahn. Entsprechende Gesuche wurden an die Königliche Eisenbahn-Direktion Halle gerichtet, die für die Anhalter Bahn zuständig war. Nachdem seitens der Stadt und von umliegenden Grundeigentümern das benötigte Gelände der Bahngesellschaft kostenfrei übergeben wurde, konnten die Bauarbeiten beginnen.", "section_level": 2}, {"title": "Bahnhof Teltow.", "content": "Am 1. Oktober 1901 wurde der Bahnhof Teltow für den Gesamtverkehr eröffnet. Das Verkehrsaufkommen entwickelte sich gut, namentlich der Güterverkehr wuchs rasch an. Im Personenverkehr wurde der Bahnhof von Anfang an von allen auf der Strecke fahrenden Personenzügen bedient, 1904 verkehrten zehn bis zwölf Züge in jede Richtung. 1909 ging die Teltower Industriebahn (später \"Teltower Eisenbahn\") in Betrieb, die den Bahnhof mit verschiedenen Industriebetrieben der Stadt und mit dem Hafen am 1906 eröffneten Teltowkanal verband. Anfang der 1910er Jahre wurden die Bahnhofsanlagen und das Empfangsgebäude erweitert. 1923 wechselte die Zuständigkeit für die Bahnanlagen im Bereich Teltow von der Eisenbahndirektion/Reichsbahndirektion Halle auf die Reichsbahndirektion Berlin. Mehrfach hatte es Planungen gegeben, die Anhalter Bahn im Bereich Teltow viergleisig auszubauen und separate Vorortgleise anzulegen. Bis in die 1930er Jahre hatte sich die Bebauung der Stadt Teltow schrittweise bis zum Teltower Bahnhof ausgedehnt. 1938 wurde der Berliner Vororttarif nach Teltow erweitert, ohne dass es jedoch damals separate Vorortzüge gegeben hätte.", "section_level": 2}, {"title": "Umbauten um 1940.", "content": "Im Zuge der Germania-Pläne der Nationalsozialisten, teilweise auf älteren Planungen beruhend, gab es in den 1930er Jahren vielfältige Überlegungen zur Umgestaltung der Bahnanlagen im Raum Berlin, von denen auch der Raum Teltow betroffen war. Teilweise wurden diese Projekte in Angriff genommen. Für den Güterverkehr war ein neuer Verschiebebahnhof Großbeeren geplant, der sich zwischen den Bahnhöfen Großbeeren und Teltow auf der Ostseite der Gleisanlagen der Anhalter Bahn erstrecken sollte. In diesem Zusammenhang wurde anstelle alter Planungen für die Umgehungsbahn südlich um Berlin mit einer Führung etwa im Verlauf des späteren Berliner Außenrings ein weiter nördlicher verlaufender Güteraußenring geplant. Am 16. Dezember 1940 wurde der vorläufige Güteraußenring zwischen dem Bahnhof Teltow und Biesenhorst (westlich des Bahnhofs Berlin-Kaulsdorf an der Ostbahn) eröffnet. Bereits 1939 war ein Baubetriebsgleis in Betrieb gegangen, das vom Bahnhof Großbeeren nach Tempelhof führte und für die Bauarbeiten beim Rangierbahnhof Großbeeren und beim geplanten Bahnbetriebswerk Lichterfelde Süd gebraucht wurde. Der Hilfsrangierbahnhof Großbeeren ging 1941 in Betrieb. Infolge des Krieges wurden diese Projekte nur provisorisch ausgeführt, weitere Baumaßnahmen wie etwa die westliche Verlängerung des Güteraußenrings nördlich von Teltow über Stahnsdorf nach Potsdam unterblieben bis auf wenige Anfangsarbeiten. Weitere Arbeiten betrafen die eigentliche Anhalter Bahn. Hier gab es Bauarbeiten zur Trennung von Vorort- und Ferngleisen, verbunden mit einer Verlegung der Gleise aus dem Geländeniveau in Dammlage. Bereits 1919 gab es Berichte über Erdarbeiten zur Hochlegung der Anhalter Bahn zwischen Lichterfelde und Großbeeren. Danach stockten die Arbeiten jedoch für fast 20 Jahre, bis sie 1938 wieder aufgenommen worden waren. 1943 ging die separate Vorortstrecke von Berlin-Lichterfelde Ost bis Ludwigsfelde in Betrieb, der elektrische S-Bahn-Betrieb aus der Innenstadt endete jedoch am Bahnhof Lichterfelde Süd. Teltow wurde seitdem nur noch von den Vorortzügen bedient, die durchgehenden Personenzüge auf der Anhalter Bahn hielten erst wieder in Ludwigsfelde.", "section_level": 2}, {"title": "Nach Ende des Zweiten Weltkrieges.", "content": "Der Vorortverkehr von Lichterfelde nach Ludwigsfelde wurde nach Kriegsende erst am 24. Dezember 1945 wieder aufgenommen. Nördlich des Bahnhofs Teltow verlief die Grenze zwischen der Sowjetischen Besatzungszone und dem amerikanischen Sektor Berlins, später die zwischen der DDR und West-Berlin. Ein Großteil der Gleisanlagen des Bahnhofs und der Strecken in dessen Umfeld ging nach Kriegsende als Reparationsleistung an die Sowjetunion oder wurden als Ersatz für anderswo abgebaute Strecken gebraucht. Von 1950 an wurden die Reisenden der Züge nach Berlin im Bahnhof Teltow kontrolliert, wofür ein abgebautes Gleis wiederaufgebaut wurde. Zum 7. Juli 1951 war der Gleichstrombetrieb der Berliner S-Bahn von Lichterfelde Süd nach Teltow verlängert worden. In diesem Zusammenhang ging die separate Vorortstrecke von Teltow nach Ludwigsfelde außer Betrieb. Zum 18. Mai 1952 wurde der Fernverkehr in Richtung West-Berlin eingestellt und die Gleisanlagen abgebaut. Der Bahnhof Teltow war damit in beide Richtungen – abgesehen vom S-Bahn-Gleis – nur noch über das frühere Baubetriebsgleis zu erreichen, das bereits während des Krieges mit einem provisorischen Bahnsteig versehen worden war. Hinzu kam eine Kehranlage für die seit 1951 in Teltow endenden Ludwigsfelder Vorortzüge. Bis Mitte der 1950er Jahre gab es noch sporadischen Güterverkehr in Richtung West-Berlin, 1960 wurde endgültig festgelegt, dass über Teltow keine Züge mehr nach West-Berlin fahren sollten. Die Gleichstromstrecke der S-Bahn wurde von einem fahrbaren Gleichrichterwerk in Berlin-Lichterfelde mit Strom versorgt. Ein stationäres Werk am Bahnhof Teltow war in Bau und sollte 1961 in Betrieb gehen.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Mauerbau.", "content": "Der Mauerbau trennte die Bahnstrecke zwischen Teltow und Lichterfelde komplett. Die verbliebenen Gleise der S-Bahn sowie das Gütergleis wurden abgebaut, die Brücke der S-Bahn über die Mahlower Straße wurde demontiert. Das Gleichrichterwerk ging nicht mehr in Betrieb. Der Bahnhof Teltow war somit nur noch von Ludwigsfelde aus sowie über eine Verbindungskurve beim Bahnhof Genshagener Heide vom Berliner Außenring aus Richtung Westen zu erreichen. Seine Aufgaben im Personenverkehr nahmen stark ab, da sowohl Berlin als auch Potsdam per Bahn nur mit großen Umwegen zu erreichen waren. Es verblieb ein zunächst reger, später ausgedünnter Zugverkehr in Richtung Ludwigsfelde (1962: 14 Züge, 1989: 6–8 Züge pro Tag und Richtung), teilweise wurden die Züge direkt weiter in Richtung Jüterbog geführt. Direkt nach dem Mauerbau gab es noch zwei Zugpaare im Berufsverkehr über Genshagener Heide nach Berlin. 1963 wurden sie eingestellt, es verblieb noch ein Frühzugpaar nach Genshagener Heide, das bis 1983 verkehrte. Die Hauptlast des Personenverkehrs trugen Busse, die Potsdam über Stadt und Bahnhof Teltow mit dem Bahnhof Zentralflughafen Berlin-Schönefeld verbanden. In den 1980er Jahren verkehrten sie alle 30 Minuten, zwischen dem Bahnhof Teltow und Potsdam werktags sogar alle 15 Minuten. Am 30. Juli 1982 wurde der elektrische Betrieb im Bahnhof Teltow aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung nach 1990.", "content": "Bereits bald nach Fall der Berliner Mauer war gefordert worden, den S-Bahn-Verkehr nach Teltow wiederaufzunehmen. Jedoch gab es lange Diskussionen, ob statt des stadtfernen Bahnhofs Teltow besser Planungen aus den 1930er Jahren wieder aufgenommen werden sollten, wonach die Stadt Teltow mit einer neuen Strecke und einem zentrumsnäheren Halt erschlossen würde. Erst 1997 stimmte das Bundesverkehrsministerium zu, diese Strecke zu finanzieren. Am 24. Februar 2005 ging die Bahnstrecke Berlin-Lichterfelde Süd–Teltow Stadt mit dem Bahnhof Teltow Stadt in Betrieb. Der alte Bahnhof Teltow wurde weiterhin im Personenverkehr ausschließlich mit Regionalzügen aus Richtung Ludwigsfelde bedient, das Angebot wurde ab Mai 1993 auf einen Stundentakt verdichtet. Am 24. Mai 1998 wurde der Personenverkehr in Teltow eingestellt, da die Bauarbeiten für den Wiederaufbau der Anhalter Bahn nach Berlin begonnen hatten, bereits ein Jahr vorher war die Fahrleitung demontiert worden. Am 28. Mai 2006 ging die wiederaufgebaute Strecke und der neue Bahnhof Teltow in Betrieb. Er wurde wieder in Hochlage errichtet, Teile des alten Bahnhofs verblieben für den Güterverkehr. Der Bahnhof Teltow wird im Fahrplanjahr 2016 stündlich von der Linie RE 4 von Ludwigsfelde über Berlin nach Rathenow bedient. In Tagesrandlagen verkehrt diese Linie nicht, dafür halten dann im Bahnhof Teltow die Züge der Linie RE 3, die tagsüber durchfahren.", "section_level": 2}, {"title": "Anlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der erste Bahnhof Teltow.", "content": "Zunächst besaß der Bahnhof zwei Außenbahnsteige an den beiden Streckengleisen und auf der Westseite einige Gleise für den Güterverkehr. Als Empfangsgebäude diente ein kleines Gebäude aus Holzfachwerk und Ziegeln. Nach der Erweiterung kamen Überholungsgleise hinzu, zunächst eins in Richtung Halle, spätestens 1920 eins in Richtung Berlin. 1931 gab es umfangreiche Güterverkehrsanlagen auf der Westseite der Gleise. Der Güterschuppen war neben dem Empfangsgebäude angeordnet. Südlich davon gab es eine Reihe von Rangiergleisen, von denen die Teltower Industriebahn erreicht wurde. Das Stellwerk Tlo lag an der Ostseite der Gleisanlagen direkt an der Machnower Straße.", "section_level": 2}, {"title": "Nach 1940.", "content": "Der Damm für die Vorort- und Ferngleise entstand auf der Westseite der Gleisanlagen auf der Fläche der früheren Güterverkehrsanlagen und des Empfangsgebäudes. Östlich davon wurde auf Geländeniveau der Baubetriebsbahnhof angelegt, wo der Güterverkehr abgefertigt wurde. Der Vorortbahnsteig war über einen Tunnel zu erreichen, der zunächst nur einen Ausgang auf die Westseite erhielt. Nachdem nach dem Zweiten Weltkrieg die Züge in Richtung Ludwigsfelde im früheren Baubetriebsbahnhof endeten, wurde der Tunnel 1952 auf die Ostseite der Gleise verlängert. Am Zugang zum unteren Bahnsteig wurde ein kleines, barackenartiges Empfangsgebäude errichtet. Nach dem Bau der Berliner Mauer wurden die Gleisanlagen der S-Bahn und die Brücke über die Machnower Straße demontiert. Der Damm und der unter ihm durchführende Tunnel blieben bis zum erneuten Bahnhofsumbau Ende der 1990er Jahre erhalten. Der Bahnhof besaß danach einen Bahnsteig mit zwei Bahnsteigkanten für die Reisezüge. Östlich davon lagen die Güterverkehrsanlagen mit zwei Bahnsteiggleisen.", "section_level": 2}, {"title": "Heutige Situation.", "content": "Der Durchgangsbahnhof liegt in Hochlage an der Mahlower Straße, die von den Gleisen überquert wird. Er besteht aus zwei bahnsteiglosen Durchgangsgleisen, an die sich auf beiden Seiten je ein Gleis mit einem Außenbahnsteig südlich der Straße anschließt. Östlich der Durchgangsgleise liegen auf Geländeniveau einige Gleise für den Güterverkehr. Diese sind erst im Bahnhof Großbeeren an die Anhalter Bahn angeschlossen, der Güterbahnhof gilt als Bahnhofsteil von Großbeeren. Südwestlich des Bahnhofs liegen noch einige Gleisreste der Teltower Industriebahn, die nicht mehr mit der Hauptstrecke verbunden sind.", "section_level": 2}, {"title": "Anbindung an die Teltower Eisenbahn.", "content": "Die Strecke der Teltower Eisenbahn führte vom Bahnhof Teltow südlich und westlich an der Stadt Teltow vorbei zum Teltower Hafen im Bereich der Oderstraße am Teltowkanal. Die Anbindung dieser Güterstrecke an den Bahnhof wurde mehrfach grundlegend verändert. Ursprünglich zweigte sie am Südende des Bahnhofs von der Anhalter Bahn nach Südwesten ab. Der um 1940 gebaute Damm für die Vorort- und die geplanten Ferngleise trennte jedoch diese Verbindung. Stattdessen wurde eine neue Strecke gebaut, die nördlich des Bahnhofs nach Nordwesten abzweigte und unter den Gleisen der Hauptstrecke nach Berlin geführt wurde. In Sigridshorst sollte eine Verbindung zu einer westlichen Verlängerung des Güteraußenrings entstehen, die ebenso wie ein S-Bahn-Anschluss dort nicht in Angriff genommen wurde. Die Züge der Teltower Eisenbahn wechselten in Sigridshorst die Fahrtrichtung und fuhren westlich am Bahnhof Teltow entlang der Bahnstrecke, bis sie wieder ihre angestammte Strecke erreichten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bahndamm südlich von Teltow nicht mehr benötigt und teilweise abgetragen. Da die durchgehende Verbindung von Teltow in Richtung Norden durch die Grenzziehung nur noch eingeschränkt, später gar nicht mehr benutzbar war, wurde die Teltower Eisenbahn am Südkopf des Bahnhofs Teltow nach Süden in Richtung Bahnhof Großbeeren angebunden.", "section_level": 2}, {"title": "Gleichrichterwerk.", "content": "Denkmalgeschützt ist das „Gleichrichterwerk mit Hofpflasterung und Zufahrtsstraße sowie anschließendem gepflasterten Abschnitt der Bahnstraße“. Es liegt auf der Westseite der Gleisanlagen. Es ist um 1960 errichtet worden und war im Sommer 1961 fast fertiggestellt worden. Als Folge des Mauerbaus war die S-Bahn-Strecke unterbrochen und das Gleichrichterwerk damit überflüssig geworden. Die technischen Einrichtungen wurden in der Folge demontiert. Der Hochbau des Werkes blieb erhalten und wird heute von einer Kindereinrichtung genutzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Bahnhof Teltow liegt in der gleichnamigen Stadt an der Anhalter Bahn südlich von Berlin und wurde 1901 eröffnet. Seitdem wurde die Station mehrfach grundlegend umgebaut. Der Bahnhof diente dem Regional- und Güterverkehr und war von 1950 bis 1961 Endstation einer Strecke der S-Bahn Berlin. Durch den Mauerbau 1961 wurde die direkte Verbindung nach Berlin unterbrochen und erst 2006 wieder eröffnet. ", "tgt_summary": null, "id": 1667987} {"src_title": "Hambros Bank", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Nachweise.", "content": "Ein Zeitabschnitt extremer Dürre, der vor 4200 Jahren erfolgte, kann deutlich für Nordafrika, den Nahen Osten, das Rote Meer, die Arabische Halbinsel, den Indischen Subkontinent und für das Innere Nordamerikas nachgewiesen werden. Zum selben Zeitpunkt stießen die Gletscher im Westen Kanadas erneut vor. Weitere Indizien finden sich in italienischen Höhlenablagerungen, in der Eiskappe des Kilimanjaro und im Gletschereis der Anden. Diese Dürreperiode, die in Mesopotamien erst um 2150 v. Chr. richtig zur Entfaltung kam und mit einer Abkühlung im Nordatlantikraum korrelierbar ist, wurde auch mit dem Bond-Ereignis 3 in Verbindung gebracht. Inwieweit es sich um ein einheitliches globales Ereignis handelte oder verschiedene, regional und zeitlich auseinanderliegende Klimaereignisse als 4,2-ka-BP-Ereignis bezeichnet werden, ist auch Ende der 2010er Jahre noch Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung und Diskussion.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altes Reich in Ägypten.", "content": "Um 2150 v. Chr. erlebte das Alte Reich eine Reihe außergewöhnlich niedriger Nilfluten, die zu einem Zusammenbruch der zentralen Regierungsgewalt führten. Hungersnöte, soziale Wirren und gesellschaftliche Auflösungserscheinungen waren die Folge. Großprojekte wie der Pyramidenbau kamen zum Erliegen. Erst nach 40 Jahren konnte in einigen Gauen die alte Ordnung wiederhergestellt werden. Nach einem Wandel im Selbstverständnis des Pharaonentums gelang schließlich die Wiedervereinigung, die von fähigen Provinzbeamten, Rechtsprechung, Bewässerungsprojekten und einer Reform in der Verwaltung getragen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Mesopotamien.", "content": "Die Dürre in Mesopotamien steht möglicherweise mit kühleren Oberflächentemperaturen im Nordatlantik in ursächlichem Zusammenhang (Bond-Ereignis 3). Moderne Messungen zeigen, dass deutliche (mehr als 50 %) Verringerungen des Jahresniederschlags in Mesopotamien immer dann erfolgen, wenn die Oberflächentemperaturen im subpolaren Nordwestatlantik anomale Abkühlungen erfahren. Der aus dem östlichen Mittelmeerraum stammende Niederschlag im Einzugsgebiet von Euphrat und Tigris erfolgt im Winter und wird durch die Höhenlage Ostanatoliens bedingt. Das Reich von Akkade, das unter Sargon von Akkad um 2300 v. Chr. geschaffen worden war – nach Ägypten, dessen Vereinigung bereits um 3080 v. Chr. erfolgt war, der zweite flächendeckende Territorialstaat der Geschichte – erfuhr aufgrund der extrem langanhaltenden Trockenheit seinen unaufhaltsamen Niedergang. Archäologisch kann nachgewiesen werden, dass um 2170 v. Chr. die landwirtschaftlich genutzten Ebenen Nordmesopotamiens aufgegeben wurden und als Folge ein Flüchtlingsstrom nach Süden einsetzte. Um diesen Zustrom von Nomaden zu unterbinden, wurde in Zentralmesopotamien eine 180 Kilometer lange Mauer, der \"Amurriterdamm\", errichtet. Das von ständigen Attacken demoralisierte akkadische Heer wurde 2150 v. Chr. von den aus dem Zagros kommenden Gutäern letztendlich besiegt, welche dann 2115 v. Chr. die Hauptstadt Akkad einnahmen und zerstörten. Gegen Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. lässt sich im gesamten Nahen Osten ein deutlicher Wandel in der Landwirtschaft beobachten. Erst gegen 1900 v. Chr., gut 200 Jahre nach dem Zusammenbruch des Akkadischen Reichs, wurden die nördlichen Ebenen von kleineren, sesshaften Gruppen wiederbesiedelt.", "section_level": 2}, {"title": "Arabische Halbinsel.", "content": "Am Persischen Golf kann das 4,2-Kilojahr-Ereignis an einem drastischen Wandel im Siedlungsbau, im Keramikstil und in den Grabanlagen erkannt werden. Die Dürre des 22. Jahrhunderts v. Chr. bedeutete das Ende für die Umm-an-Nar-Kultur und den Übergang zur Wadi-Suq-Kultur.", "section_level": 2}, {"title": "China.", "content": "In Zentralchina dürfte die Dürre für den Zusammenbruch der neolithischen Kulturen gegen Ende des 3. Jahrtausends verantwortlich gewesen sein. Am Mittellauf des Gelben Flusses ereigneten sich zu diesem Zeitpunkt eine Reihe außergewöhnlicher Überschwemmungen. Im Becken des Yishu in Shandong wurde die blühende Longshan-Kultur von Temperaturstürzen heimgesucht, welche eine drastische Verringerung der Reisproduktion nach sich zogen. Die Lebensmittelverknappung bewirkte ihrerseits einen deutlichen Bevölkerungsrückgang, der in einer weitaus niedrigeren Anzahl archäologischer Fundstätten Ausdruck findet. Gegen 2000 v. Chr. wurde die Longshan-Kultur von der Yueshi-Kultur verdrängt, die im Vergleich mit ihrem Vorgänger unterentwickelte und wesentlich einfachere Merkmale aufweist.", "section_level": 2}, {"title": "Mauritius.", "content": "Untersuchungen ergaben, dass etwa 2200 v. Chr. für etwa 50 Jahre auf der Insel Mauritius große Trockenheit herrschte; wahrscheinlich weil der übliche Monsunregen fehlte.", "section_level": 2}], "src_summary": "Als 4,2-Kilojahr-Ereignis, kurz \"4,2-ka-Ereignis\" oder 4,2-ka-BP-Ereignis, wird ein Klimaereignis oder der Zusammenhang mehrerer Klimaereignisse bezeichnet, die sich vor etwa 4200 Jahren (kurz 4,2 ka BP, d. h. 4,2-tausend Jahre vor 1950) ereigneten. In verschiedenen Regionen vor allem der Nordhemisphäre wurden für diesen Zeitraum Hinweise auf Phasen einer Abkühlung und ungewöhnlicher Trockenheit gefunden. Nach zahlreichen Hypothesen über die Auswirkungen des 4,2-ka-BP-Ereignisses auf die damals bestehenden Kulturen dürfte es einer der folgenreichsten Klimaeinschnitte des Holozäns gewesen sein. ", "tgt_summary": null, "id": 2062504} {"src_title": "Michelle Heyman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Die Familie des Hermengildo González zählte im mittelalterlichen Königreich Galicien zu den ältesten und mächtigsten Geschlechtern des Hochadels, da es bereits im neunten Jahrhundert im Besitz der Grafschaft Deza (heute „Comarca del Deza“ in der Provinz Pontevedra in der Autonomen Gemeinschaft Galicien) aufscheint. Der erste historisch fassbare Vorfahre des Hauses war Afonso Betóte, Graf von Deza, der 899 am Konzil zu Oviedo teilnahm († nach 7. Mai 899) und mit Mendes von Asturien, einer Tochter des Hermengildo Perez von Asturien († nach 885) aus dem Haus der Könige von Asturien verheiratet war. Hermengildo González selbst war ein Enkel des Grafen Alfonso Betóte und ein Sohn des Gonzalo Betótez (portugiesisch : Gonçalo Afonso Betote) († nach 936) Graf von Deza, der mit Tereza Ériz de Lugo(† um 926), einer Tochter des Ero Fernández Graf von Lugo (im Königreich Galicien) verheiratet war. Hermengildo hatte mehrere Geschwister, darunter den Bruder Graf Pelayo González (ca. † 959) und die Schwester Argonta González, die durch ihre Ehe mit Ordoño II. König von Galicien (910–924) und König von León (914–924) für zwei Jahre zur Königin wurde, jedoch dann verstoßen wurde und ohne Nachkommen verstarb.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Über den Lebenslauf des Hermengildo González sind nur wenige Daten bekannt. Er wurde Ende des neunten Jahrhunderts während der Herrschaft von Alfons III. dem Großen, der als König von León, König von Galicien und König von Asturien von 866 bis 910 regierte, geboren und wuchs wohl in der Residenz der Grafen von Deza in Lalin (Stadt im Norden der Provinz Pontevedra im Nordwesten Spaniens), der Hauptstadt ihrer Grafschaft, auf. In seiner Jugend erlebte er 907 den Aufstand der Söhne von König Alfons III. gegen ihren Vater und 910 die Aufteilung des Königreiches unter den Söhnen des Königs in drei Teile. Der zweitälteste Sohn des Königs, Ordoño II. (910–924) wurde 910 zum König von Galicien – und damit zum Landesherren der Grafen von Deza – wobei es ihm 914 gelang, seinen Herrschaftsbereich um das Königreich León zu vergrößern, wobei er die Hauptstadt seines Reiches nach León verlegte.", "section_level": 2}, {"title": "Beziehung zu König Ordoño II..", "content": "Es waren schwierige Zeiten, in denen Hermenegildo in jüngeren Jahren lebte, denn König Ordoño II. stand fast ohne Unterbrechung im Kampf mit den Truppen von Abd ar-Rahman III. der von 912 bis 928 achter Emir und von 929 bis 961 erster Kalif von Córdoba regierte und sich nach innerer Konsolidierung seines Reiches der Rückgewinnung der durch die Reconquista an die Christen verlorener Territorien widmete. Es kam praktisch jährlich zu Militärexpeditionen der Christen in muslimische Gebiete und in Erwiderung zu mehr oder weniger umfangreichen Vorstößen der Mauren. Da Hermenegildo der Sohn eines der mächtigsten Vasallen des Königs Ordoño war, ist davon auszugehen, dass er in Erfüllung seiner Lehenspflicht an den Militäraktionen des Königs teilnahm, auch wenn sich dies wegen der dürftigen urkundlichen Nachrichten im Einzelnen nicht belegen lässt. Die Wichtigsten Höhepunkte dieser Kämpfe waren: Die im Jahre 917 für das Königreich León siegreiche Schlacht bei Castramoros (San Esteban de Gormaz) und die – verlorene – Schlacht von Valdejunquera am 26. Juli 920. König Ordoño II. stand der Familie Hermenegildos nicht nur als Landesfürst, sondern auch durch familiäre Beziehungen nahe, da er sich im Jahre 922 in zweiter Ehe mit einer väterlichen Tante Hermenegildos, Aragonta González, vermählte. Allerdings hielt diese Ehe nicht lange, da König Ordoño seine Ehefrau verstieß, angeblich „da sie ihm nicht gefiel“. Der tatsächliche Grund der Trennung dürfte aber politisch gewesen sein, da sich Ordoño II. 923 mit der Infantin Sancha Sánchez von Navarra, der Tochter seines Verbündeten im Kampf gegen die Mauren, Sancho I. Garcés König von Navarra (905–925) vermählte, um die Allianz der beiden Staaten gegen die Mauren weiter zu stärken.", "section_level": 2}, {"title": "Graf von Portugal und Graf von Deza.", "content": "Hermengildo González tritt urkundlich erstmals im Jahre 926 im Zusammenhang mit einer wesentlichen Wende in seinem Leben auf. Dies, da er in dieser Urkunde vom 23. Februar 926 als Ehemann der Mumadona Dias (spanisch: Muniadona Díaz), der 4. Gräfin von PORTUGAL (924–950) (+ nach 4. Dezember 968) aufscheint. Diese Ehe wurde zwischen 915 und 925 geschlossen, wobei Hermengildo González spätestens ab 926 zum Mitregenten der Grafschaft Portugal wurde. Im Dezember 928 bestätigt Hermengildo Gonzalez im Kloster São Mamede von Lorvão (Gemeinde im portugiesischen Kreis Penacova im Distrikt Coimbra) eine fromme Stiftung seiner Schwiegermutter Onecca für den Infanten Bermudo Ordóñez, ihren Onkel, der 928 im Exil in Coimbra verstorben war. Nach dem Tod seines Vaters Gonzalo Alfonso Betótes im Jahre 929 folgte Hermengildo diesem auch als Graf von Deza nach, was ihm zum mächtigsten Grafen im Nordwesten der Iberischen Halbinsel machte.", "section_level": 2}, {"title": "Tod und Nachleben.", "content": "Graf Hermengildo lässt sich bis 943 urkundlich nachweisen, verschwindet aber dann aus den Aufzeichnungen. Er dürfte jedoch noch einige Zeit gelebt haben, da seine Witwe und seine Kinder erst am 1. August 950 sein Erbe aufteilten. Bei der Aufteilung des Erbes des Grafen Hermenegildo fiel die Herrschaft Vimaranes (heute die Stadt Guimarães im Norden von Portugal im Distrikt Braga, etwa 45 km nordöstlich von Porto) an seine Tochter Onecca, die auf Wunsch ihrer Mutter Mumadona, der Witwe ihres Vaters, diese gegen einen anderen Besitz eintauschte. Mumadona ließ dort nach 950 als fromme Stiftung zur Erinnerung ein Kloster errichten. Um das Kloster vor den wiederkehrenden Überfällen von Normannen oder Mauren zu schützen, veranlasste sie dort einige Jahre später die Errichtung einer Burg, des Castelo de Vimaranes, das vor 968 fertiggestellt wurde. Diese Burg, die danach Residenz der Grafen von Portugal war und daher mit dem Beginn des portugiesischen Nationalbewusstseins eng verbunden ist, erinnert – erheblich umgebaut und restauriert – bis heute an die Gräfin Mumadona und an ihren Gemahl, Hermengildo González.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Mendo I Gonçalves, wie Hermengildo González in Portugal oft genannt wird, heiratete vermutlich zwischen 915 und 920, jedenfalls aber vor dem 23. Februar 926 – dem Datum, an dem er urkundlich als Ehemann auftritt – Mumadona Dias (spanisch: Muniadona Díaz) († 968), die reichste Frau im Nordosten der Iberischen Halbinsel, die von 924 bis 950 als 4. Gräfin von Portugal regierte. Diese Grafschaft umfasste damals nicht nur das ursprüngliche Gebiet, sondern auch das der späteren Grafschaft Coimbra. Sie war eine Tochter des Diogo Fernandes (Diego Fernández) († vor 1. Dezember 928) Graf im Königreich León und der Gräfin Onecca, die vermutlich aus dem Haus der Könige von Navarra stammte. Nachkommen", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Grafschaft Portucale", "section_level": 1}], "src_summary": "Hermenegildo González in portugiesisch: Hermenegildo Gonçalves oder auch Mendo I Gonçalves und in Urkunden Ermegildus Gundisaluis genannt († 943/950) war ein Magnat und Graf von Deza im Königreich Galicien, der durch seine Ehe mit Munadona Díaz (portugiesisch : Mumadona Dias), die von 924 bis 950 die 4. Gräfin von Portugal war, von vor 926 bis 943/50 zum (mitregierenden) Grafen von Portugal. Durch seine Nachkommen wurde er zum Stammvater des dritten Hauses der Grafen von Portugal sowie zum Vorfahren bedeutender portugiesischer Adelsfamilien.", "tgt_summary": null, "id": 1219454} {"src_title": "Chōshi-Bahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundlegendes.", "content": "Obwohl das Design des Fahrzeugs sehr an die Mercedes-Benz A-Klasse erinnert, ist die verwendete Technik die der ersten Generation des Smart Forfour. Die Optik selbst stellt eine Kopie der ersten Mercedes-Benz B-Klasse dar. Solche Mischungen erfreuen sich auf dem chinesischen Markt steigender Beliebtheit, sind in der Automobilgeschichte selbst aber bereits seit den 1930ern ein immer wiederkehrendes Phänomen, weswegen die chinesische Regierung Plagiatsvorwürfe aus vielerlei Gründen im Sand verlaufen lässt und die Verantwortung an die chinesischen Hersteller abwälzt. Für den D20 sieht die BAW nur die Modelle sowie den Smart Forfour als Konkurrenten an. Im Gegensatz zu seinem Schwestermodell, der E-Serie, gibt es den D20 ausschließlich als Kleinwagen. Es gibt ihn hier allerdings auch als Mini-SUV mit der Zusatzbezeichnung Cross. Es stehen zwei Motorisierungen zur Wahl. So gibt es den L4-Motor wahlweise mit einem Hubraum von 1332 cm3 und einer Leistung von 75 kW oder einem Hubraum von 1499 cm3 bei einer Leistung von 85 kW. Der Verbrauch wird mit 6,2 bis 6,5 Liter auf 100 km beim 5-Gang-Schaltgetriebe und 7 Liter auf 100 km bei der 4-Stufen-Automatik angegeben. Den D20 gibt es in 12 verschiedenen Ausstattungslinien.", "section_level": 1}, {"title": "Elektrovarianten.", "content": "Die batterieelektrisch angetriebenen Modellvarianten „Beijing Auto Senova EV160 BEV“ sowie „EV200 BEV“ basieren beide auf der Senova-D20-Basiskonstruktion. Die Senova-Modellfamilie wird im Chinesischen \"Shenbao\" genannt.", "section_level": 1}, {"title": "EV160.", "content": "Die batterieelektrisch angetriebene Modellvariante „Beijing Auto Senova EV160 BEV“ ist eine Schwestermodellvariante zum „Beijing Auto Senova EV200 BEV“, wobei letztere im Dezember 2014 auf den chinesischen Markt gekommen ist. Die vorliegende Modellvariante „EV160 BEV“ ist gleichermaßen irgendwann in China vermarktet worden, eventuell sogar zeitgleich mit der des „EV200 BEV“. Der Elektroantrieb besteht aus einem E-Motor mit einer Motorleistung von 53 kW, also 72 PS, sowie einer Lithium-Ionen-Traktionsbatterie mit einer Ladekapazität von 25,6 kWh. Die Traktionsbatteriezellen und die Batterietechnik wurde von der Firma \"SK Innovation\" aus Südkorea zugeliefert. Die Reichweite beträgt gemäß chinesischem Testzyklus \"China specific drive cycle for emissions and fuel consumption test v1\", bei dem eine Maximalgeschwindigkeit von 60 km/h während des Prüfvorgangs auftritt, 160 Kilometer. So wird es zumindest vom Hersteller angegeben. Das Spitzendrehmoment des Antriebs beträgt 180 Newtonmeter. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h beträgt circa 13 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ungefähr 125 km/h.", "section_level": 2}, {"title": "EV200.", "content": "Im Dezember 2014 ist eine batterieelektrisch angetriebene Variante des Modells namens „Beijing Auto Senova EV200 BEV“ auf den chinesischen Markt gebracht worden. Deren Elektroantrieb besitzt eine Motorleistung von 53 kW, also 72 PS. Zu den Grundkomponenten des Elektroantriebs gehört auch eine Traktionsbatterie mit einer Ladekapazität von 30,4 kWh. Die Traktionsbatteriezellen und die Batterietechnik stammt auch hier von \"SK Innovation\". Die Reichweite beträgt gemäß chinesischem Testzyklus \"China specific drive cycle for emissions and fuel consumption test v1\", bei dem eine Maximalgeschwindigkeit von 60 km/h während des Prüfvorgangs auftritt, 200 Kilometer. So wird es zumindest vom Hersteller angegeben. Das Spitzendrehmoment des Antriebs beträgt – wie bei der Schwestermodellvariante – 180 Newtonmeter. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h beträgt ebenfalls circa 13 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ungefähr 125 km/h. Der Neupreis dieser Variante in Basisausstattung betrug etwa 226,900 Yuan.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mit dem Kompaktmodell Senova D20 bietet der chinesische Automobilhersteller Beijing Automobile Works seit dem Januar 2014 einen luxuriöser ausgestatteten Ableger seiner Beijing E-Serie an.", "tgt_summary": null, "id": 2421302} {"src_title": "Flugunfall der Miami Airline (1951)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lindneux’ Familienname ist französischen Ursprungs. Die Familie seines Vaters, seines Zeichens Seidenhändler, migrierte in dessen Kindheit aus Frankreich in die Schweiz und auch seine Mutter war gebürtige Französin. Nachdem seine Eltern in den 1860er Jahren in die Vereinigten Staaten übergesiedelt waren, kam Lindneux in New York City zur Welt. Beide Elternteile verstarben früh; die Erziehung übernahm seine Tante, die ihn dreisprachig (Englisch, Französisch und Deutsch) aufzog. Schon in der Kindheit entdeckte diese sein künstlerisches Talent, besorgte ihm einen Mallehrer und ermöglichte ihm die Ausbildung in Europa.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und Jahre in Europa.", "content": "Im Alter von 16 Jahren ging Lindneux zunächst an die Kunstakademie Düsseldorf, wo er die Klasse von Benjamin Vautier besuchte. Zu dieser Zeit reiste er 1889 nach Paris, um dort die Völkerschau Buffalo Bills zu sehen, der mit einem Tross an Indianern, Cowboys und Tieren durch ganz Europa tourte. Hier wurde Lindneux’ Interesse am Leben zur Zeit des Wilden Westens geweckt wurde. Von 1890 bis 1892 studierte er an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris und 1884 ein Semester lang bei Franz Stuck an der Akademie der Bildenden Künste München. Im Anschluss arbeitete er für verschiedene Künstlern in mehreren europäischen Städten, bevor er nach einjährigem Aufenthalt in London im Jahr 1898 in Vereinigten Staaten zurückkehrte, um am Spanisch-Amerikanischen Krieg teilzunehmen, der bei seiner Ankunft in New York aber bereits beendet war.", "section_level": 2}, {"title": "Jahre in den Vereinigten Staaten.", "content": "In Boston finanzierte Lindneux seinen Lebensunterhalt durch Porträtmalerei und ging 1899 kurzfristig nach Denver in der Hoffnung, dort das erleben zu können, was er auf der Völkerschau in Paris gesehen hatte. Unerfüllter Hoffnung zog er weiter nach Billings, Montana. Seitdem immer wieder als Trapper, Pferdewirt und Cowboy tätig, lernte er das Leben kennen, das seine Motive prägen sollte. Zu dieser Zeit lernte er auch Charles M. Russell kennen, der ihm anriet, zurück nach New York zu gehen, um seine Bilder besser verkaufen zu können. Diesen Rat beherzigte Lindneux und ging nach Brooklyn. Allerdings blieb der erwartete Verkaufserfolg aus, weshalb er sich mit Werbemalerei durchschlagen musste. Beim Besuch der \"Pawnee Bill’s Great Far East Show\" im Jahr 1908 lernte er den Wild-West-Showstar, der im realen Leben den Namen \"Gordon William Lillie\" (1860–1942) trug, persönlich kennen. Dieser machte Lindneux auch mit dessen Idol Buffalo Bill bekannt, den er noch am Folgetag im Original porträtieren durfte. Bereits 1889 nach dem Besuch der Völkerschau in Paris hatte Lindneux Buffalo Bill auf einem Pferd gemalt, wobei ihm ein Bild von Rosa Bonheur als Vorlage diente. 1915 ging wieder nach Billings zurück. Ein Jahr darauf heiratete die bereits in New York kennengelernte Gertrude Anna Helen, geborene Tenzer (1891–1971). 1917 zogen beide nach Wyoming. 1918 ließen sie sich dauerhaft in Denver nieder, wo Lindneux sich voll und ganz seiner künstlerischen Tätigkeit widmen konnte. Aus der Ehe mit Gertrude ging die gemeinsame Tochter Marcella Roberta, verheiratete Millard (1921–1982), hervor.", "section_level": 2}, {"title": "Westernmalerei.", "content": "In seinen Werken konzentrierte er sich auf historische Figuren, insbesondere auf nordamerikanische Ureinwohner und Tiere, aber auch auf Landschaften und historische Ereignisse wie Schlachten oder beispielsweise das Sand-Creek-Massaker. Sein bekanntestes Werk ist ein lebensgroßes Gemälde mit Buffalo Bill auf dessen Lieblingspferd „Isham“. Es ist zu sehen im Buffalo Bill Museum am Lookout Mountain westlich von Denver, dort wo sich auch Buffalo Bills Grabstätte befindet. Ebenso sehr bekannt ist „The Trail of Tears“ (1942), das die Vertreibung der Cherokee aus dem fruchtbaren südöstlichen Waldland der Vereinigten Staaten in das eher karge Indianer-Territorium im heutigen Bundesstaat Oklahoma („Pfad der Tränen“) dokumentiert. Es befindet sich heute im Besitz des Woolaroc Museums in Bartlesville, das von Frank Phillips (1873–1950), dem Mitgründer der Phillips Petroleum Company gegründet wurde. Weitere Werke befinden sich im Besitz des Colorado History Museums in Denver, das von der Colorado Historical Society (CHS) verwaltet wird, im Gilcrease Museum in Tulsa, im Whitney Museum of American Art in Manhattan und im National Museum of Wildlife Art, Jackson Hole.", "section_level": 2}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "Lindneux war Mitglied der Royal Society of British Artists. Zudem ist die Ehrenmitgliedschaft im Cowboy Club München bekannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Robert Ottokar Lindneux (* 11. Dezember 1871 in New York City; † 24. November 1970 in Denver) war ein US-amerikanischer Porträt- und Genremaler.", "tgt_summary": null, "id": 1427273} {"src_title": "Funktionallogische Programmierung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die drei ersten Schiffe und deren Namensgebung.", "content": "Das erste im Jahr 2014 im Atlantik in Dienst gestellte Schiff, ein Umbau des 87,8 Meter langen und 30,5 Meter breiten Frachtschiffes Marmac 300, trug ursprünglich nur den Namen \"Autonomous spaceport drone ship\". Im Januar 2015 teilte SpaceX-CEO Elon Musk in einem Tweet mit, dass das erste Schiff künftig \"Just Read the Instructions\" heißen wird und verwendete den bisherigen Namen nun als Bezeichnung für die Schiffsklasse. Der Hintergrund dieses Namenswechsels wurde klar, als er am gleichen Tag mitteilte, dass ergänzend zu dem ersten an der Ostküste der USA stationierten Schiff ein weiteres Drohnenschiff an der Westküste der USA, also für den Pazifischen Ozean, gebaut werde. Dieses erhielt später den Namen \"Of Course I Still Love You\". Beide Namen sind der Science-Fiction-Geschichte Das Spiel Azad des schottischen Autors Iain Banks entnommen. Im Laufe des Jahres 2015 beschloss SpaceX, das erste ASDS \"Just Read the Instructions\" durch das ursprünglich für die Westküste vorgesehene und konstruktiv verbesserte Schiff \"Of Course I Still Love You\" zu ersetzen. Der erste Einsatz sollte der siebte Versorgungsflug von SpaceX zur ISS am 28. Juni 2015 sein, wozu es aber nicht kam, weil die Rakete beim Steigflug explodierte. Für die Westküste sollte ein Umbau des Lastkahns Marmac 303 eingesetzt werden, der den Namen \"Just Read the Instructions\" übernahm. Der Heimathafen des ASDS \"Of Course I Still Love You\" (Umbau Marmac 304) an der US-Ostküste ist Jacksonville, der Heimathafen des ASDS \"Just Read the Instructions\" (Umbau Marmac 303) an der Westküste Los Angeles, dort der AltaSea campus, San Pedro. Im Februar 2018 informierte Musk darüber, dass ein drittes Drohnenschiff mit dem Namen \"A Shortfall of Gravitas\" in Bau sei. Es soll in Florida stationiert werden, um eine höhere Landerate von Falcon-9-Erststufen und eine synchrone Wasserlandung der beiden Seitenbooster der Falcon Heavy zu ermöglichen. Der Name des Schiffs ist eine Anspielung auf \"Experiencing A Significant Gravitas Shortfall\", Name eines Raumschiffs in Iain Banks' \"Culture\"-Universum.", "section_level": 1}, {"title": "Schiffskonzept, Bauart und Betriebsweise.", "content": "Das langfristige Ziel von SpaceX ist, beide Stufen einer Rakete wieder am Startplatz landen zu lassen. Mit der Nutzung einer auf dem Ozean schwimmenden Landeplattform wurde in der Testphase der Technik die Gefährdung von Menschen vermieden, die beim Scheitern einer kontrollierten Rückkehr über bewohntem Land zu befürchten wäre. Der Gründer und CEO von SpaceX, Elon Musk, schätzte vorab die Erfolgswahrscheinlichkeit des ersten Landeversuches mit 50 Prozent, im ersten Jahr der Tests mit 80 Prozent. Da eine landende Raketenstufe mit dem nach unten gerichteten Triebwerksstrahl bei der Abbremsung ein erhebliches Risiko für eine Besatzung der Plattform darstellen würde und auch von Fehlschlägen bis hin zu Abstürzen auf die Plattform auszugehen war, wurde die Plattform unbemannt ausgeführt. Das erste Autonomous spaceport drone ship erhielt beim Umbau des Marmac 300 ein Landedeck, das etwa 90 Meter lang und 50 Meter breit ist. Außerdem kann es seitdem ca. 15.000 Kubikmeter Ballastwasser aufnehmen, was die Lage der Plattform stabilisiert. Die Falcon 9 benötigt zum Landen eine ca. 22 Meter breite Fläche, so dass beim Aufsetzen auf die schwimmende Plattform eine sehr genaue Steuerung sowohl der Rakete als auch des Schiffs erforderlich ist. Deshalb ist das Autonomous spaceport drone ship mit vier durch Dieselmotoren angetriebenen Propellergondeln (Portable Dynamic Positioning System) der US-Firma Thrustmaster ausgestattet. Mit Hilfe von GPS-Ortung kann es seine Position damit selbstständig gegen Wind und Wasserströmungen halten. Selbst bei Sturm soll die Landeplattform nicht weiter als 3 Meter von der vorgesehenen Position abweichen. Darüber hinaus verfügt das Schiff über keinen eigenen Antrieb und wird zu seinem Einsatzort geschleppt. Nach einem Sturm, der größere Beschädigungen verursachte, wurde die Plattform im März und April 2015 umgebaut. Unter anderem wurden zwei Schubeinheiten durch stärkere ersetzt (jetzt jeweils etwa 1000 PS) und eine Wellenbrecherwand installiert.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Landetests.", "content": "SpaceX verwendete für die Tests Raketenstufen, die ohnehin bereits für kommerzielle Satellitenstarts oder für die von ihr im Auftrag der NASA ausgeführten Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation (ISS) starteten. Diese vom Auftraggeber bezahlten Raketen wurden zusätzlich mit der Landesteuerung und ausfahrbaren Landebeinen ausgestattet. Anschließend war damals (ca. 2014) vorgesehen, zukünftig gelandete Raketenstufen versuchsweise aufzutanken und wieder zu starten. Schon im Vorfeld, z. B. im April und Juli 2014, hatte SpaceX beim Start zweier kommerzieller Satellitenmissionen, z. B. für Orbcomm, die erste Stufe versuchsweise kontrolliert landen lassen. Damals jedoch einfach direkt auf der Wasseroberfläche des Ozeans, in dem die Stufen dann versanken.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Versuch: SpaceX CRS-5.", "content": "Für den ersten Landeversuch auf einem Schiff wurde der fünfte Versorgungsflug von SpaceX mit dem Frachtraumschiff Dragon zur ISS (SpaceX CRS-5) ausgewählt, der am 10. Januar 2015; 9:47 UTC startete. Das Schiff war bei dem Versuch etwa 320 km nordöstlich vom Startplatz der Cape Canaveral Air Force Station bei 30,8 Grad nördlicher Breite und 78,1 Grad westlicher Länge stationiert. Die erste Raketenstufe konnte nach der Trennung wieder wie beabsichtigt in die Atmosphäre zurückgesteuert werden und erreichte auch das Landeschiff. Sie zerschellte jedoch bei der Landung. Laut Elon Musk hatte man 10 % Hydraulikflüssigkeit zu wenig an Bord, so dass die oben an der Rakete montierten vier Gitterflossen ihre Stabilisierungs- und Steuerungsfunktion verloren. Die Landeplattform wurde nur leicht beschädigt.", "section_level": 2}, {"title": "2. Versuch: Start des Deep Space Climate Observatory.", "content": "Am 11. Februar 2015 startete SpaceX mit einer Falcon-9-Rakete im Auftrag der USAF das NASA- und NOAA-Projekt Deep Space Climate Observatory und wollte den zweiten Landeversuch unternehmen. Ein starker Sturm im Landegebiet erlaubte es jedoch nicht, das Drohnenschiff einzusetzen. Es gelang aber, die Rakete mit einer Abweichung von nur 10 Metern zur ursprünglich vorgesehenen Position zu steuern.", "section_level": 2}, {"title": "3. Versuch: SpaceX CRS-6.", "content": "Bei dem sechsten Versorgungsflug zur ISS gelang der Start der Falcon 9 am 14. April 2015 um 20:10:41 UTC. Die erste Stufe erreichte wie beim ersten Test das Autonomous spaceport drone ship mit dem neuen Namen \"Just Read the Instructions\". Die erste Stufe kam aber nach einem Anflug, bei dem sie stark um die Senkrechte torkelte, schräg auf und zerschellte.", "section_level": 2}, {"title": "4. Versuch: SpaceX CRS-7 (ausgefallen).", "content": "Bei dem nach der Planung siebten Versorgungsflug zur ISS explodierte am 28. Juni 2015 die eingesetzte Falcon 9 kurz nach dem Start. Damit entfiel der Rückkehrversuch, bei dem zum ersten Mal das zweite ASDS, \"Of Course I Still Love You\", eingesetzt werden sollte.", "section_level": 2}, {"title": "5. Versuch: Jason-3.", "content": "Am 17. Januar 2016 startete die letzte Falcon 9 der Version 1.1 mit dem Erdbeobachtungssatelliten Jason 3 an Bord von der Vandenberg Air Force Base. Der Satellit wurde erfolgreich in den Orbit transportiert. Die Startparameter hätten eine Rückkehr der Erststufe zum Startplatz prinzipiell erlaubt, es wurde jedoch nicht rechtzeitig eine Genehmigung von der zuständigen Umweltbehörde für die Landlandung erteilt. Daher wurde eine Schiffslandung auf dem Pazifik geplant. Bei der Landung gab eines der vier Landebeine nach, mutmaßlich war es nicht in der geöffneten Position eingerastet. Daraufhin kippte die Raketenstufe auf der Landeplattform um und wurde weitestgehend zerstört. Bilder zeigten, dass der Triebwerksblock auf dem Deck liegen geblieben war.", "section_level": 2}, {"title": "6. Versuch: SES-9.", "content": "Für den Start von SES-9 am 4. März 2016 wurde von SpaceX aufgrund der Startparameter eine sehr geringe Erfolgswahrscheinlichkeit vorausgesagt. Es wurden im Gegensatz zu den bisherigen Versuchen mit einem Triebwerk drei Triebwerke zum Abbremsen genutzt. Die Landung misslang und \"Of Course I Still Love You\" kehrte beschädigt, u. a. mit einem Loch im Deck und einigen Trümmern der Rakete auf dem Deck in den Hafen zurück.", "section_level": 2}, {"title": "7. Versuch: CRS-8.", "content": "Am 8. April 2016 wurde eine Falcon 9 zu einer Versorgungsmission zur ISS gestartet. 9 Minuten und 10 Sekunden nach dem erfolgreichen Start setzte die Erststufe aufrecht auf \"Of Course I Still Love You\" auf. Erstmals war somit eine erfolgreiche und sichere Landung einer Erststufe auf einem Autonomous spaceport drone ship gelungen. Nach der erfolgreichen Landung wurde ein Trupp Schweißer auf der Landeplattform abgesetzt, die die Klappstützen auf der Stahlplattform festschweißten, damit die knapp 50 Meter hohe Rakete bei Seegang nicht umkippt.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere ausgewählte Einsätze.", "content": "Die Liste der Falcon-Raketenstarts enthält Angaben zu allen Landeorten und -schiffen.", "section_level": 1}, {"title": "Erster erfolgreicher Einsatz einer wiederverwerteten Erststufe: Mission SES-10 am 30. März 2017.", "content": "Mit der wiederaufgearbeiteten Erststufe der Falcon 9 der Mission SpaceX CRS-8 vom 8. April 2016 gelang am 30. März 2017 bei der Mission SES-10 sowohl der Transport der Zweitstufe und der Nutzlast, dem namensgebenden Kommunikationssatelliten SES-10, in den Weltraum, als auch eine erneute Landung auf einem der beiden Autonomous spaceport drone ship von SpaceX, der \"Of Course I Still Love You\" im Atlantischen Ozean. Der Start der Rakete erfolgte zuvor vom Kennedy Space Center Launch Complex 39a.", "section_level": 1}, {"title": "Patentstreit.", "content": "Im August 2014 griff SpaceX ein Patent seines Wettbewerbers Blue Origin an, der sich im Besitz von Amazon-Gründer Jeff Bezos befindet, in dem das Unternehmen das Konzept beschreibt, eine Raketenstufe auf einem Seeschiff zu landen. SpaceX verwies in seinem juristischen Angriff auf Entwürfe für seegestützte Landeplattformen für Raketen, die älter als das Patent von Blue Origin von 2009 seien. Was Blue Origin als komplexe Entwicklung beschreibe, sei bestenfalls ein alter Hut. Die Anfechtung war letztlich erfolgreich.", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Links zur Schiffstechnik und zur Strategie von SpaceX.", "content": "zur Strategie von SpaceX, die mit der Landeplattform verfolgt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Links zu den Einsätzen in der Entwicklungsphase der Rückkehrtechnik.", "content": "zum ersten Einsatz am 10. Januar 2015 zum dritten Versuch am 14. April 2015", "section_level": 2}], "src_summary": "Unbemannte schwimmende Landeplattformen sind Spezialschiffe, die in der Raumfahrt zur kontrollierten Landung wiederverwendbarer Raketenstufen und deren Rücktransport eingesetzt werden. Die erste Plattform dieser Art wurde von dem amerikanischen Raumfahrtunternehmen SpaceX entwickelt und 2014 in Dienst gestellt, die zweite 2015. Eine dritte ist im Bau. SpaceX bezeichnet diese Schiffsklasse als \"Autonomous spaceport drone ship\". Ähnliche Landeplattformen sind für die Rakete New Glenn von Blue Origin und die chinesische CZ-8 geplant. Die Schiffe sind Bestandteil der Strategie, die Kosten der Raumfahrt durch die Wiederverwendung von Raketen und Raumfahrzeugen stark zu senken. ", "tgt_summary": null, "id": 1852947} {"src_title": "Tarot (1986)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Einsatz.", "content": "Eine Kampfwagenkanone, die in ein sogenanntes Sturmgeschütz eingebaut worden ist, wurde als Sturmkanone bezeichnet. Die 7,5-cm-KwK 40 ist also auch als 7,5-cm-StuK 40 in Erscheinung getreten, um die Feinde zu verwirren. Die Entwicklung dieser Waffe geht im Wesentlichen auf die bereits einsatzerprobte und bewährte Panzerabwehrkanone 7,5-cm-PaK 40 zurück. Aus Gründen der begrenzten Staumöglichkeiten für die Munition im Gefechtsfahrzeug wurde die kürzere Kartusche 75 × 495 mm R anstatt der bei der 7,5-cm-PaK 40 üblichen 75 × 714 mm R PaK-Granatpatrone verwendet. Die Kanone wurde in den Kaliberlängen L/43 (Rohrlänge 3.225 mm) oder L/48 (Rohrlänge 3.600 mm) hergestellt. Gemeinsam mit der PaK 40 gehörte die KwK 40 oder StuK 40 zu den am häufigsten eingesetzten Waffen zur Bekämpfung gepanzerter Ziele der deutschen Wehrmacht. Die Version L/43 war die Hauptwaffe des Panzers IV von April 1942 bis Juni 1943. Dort wurden die etwa 225 zur Auslieferung gelangten Kanonen der Ausführung F2 mit einer Mündungsbremse ausgestattet. Bis 1945 kam es immer wieder zu Änderungen zwecks Kampfwertsteigerung. Mündungsbremse PaK 40 / KwK 40 (Detailansicht): Exakte Angaben bezüglich Ausrüstungsvarianten mit den beiden unterschiedlichen Kaliberlängen sind heute kaum nachvollziehbar, weil die zugänglichen Quellen zum Teil Unterschiede aufweisen. So kam es selbst innerhalb einzelner Ausführungsvarianten von Sonderkraftfahrzeugen durch Modernisierung und Nachrüstung zu Abweichungen. So wurden beispielsweise nur rund 120 StG III / Ausführung F mit der Kaliberlänge L/43 ausgestattet; die restlichen 246 Waffensysteme kamen bereits mit L/48 zum Einsatz. Die StG III / Ausführungen F/8 und G waren ebenfalls mit der L/48-Kanone ausgerüstet. Die 780 Originaleinheiten des Jagdpanzers IV waren mit der PaK 39 Ausführung L/48 bewaffnet; die späteren Jagdpanzer IV/70 trugen die StuK 42 L/70. Das 375 mm längere Rohr der L/48-Ausführung hatte bessere Leistungen bei der Bekämpfung gepanzerter Ziele, weshalb diese Waffe seit etwa 1942 und bis zum Ende des Krieges zur Standardausrüstung wurde. Die Kanone besaß einen elektrischen Feuermechanismus mit halbautomatischem Verschluss. Die bis zum Kriegsende verwendete Patronenmunition hatte weiterhin einheitlich das Kaliber 75 × 495 mm R (R = Rand-Kartusche).", "section_level": 1}, {"title": "Munitionsarten.", "content": "Mit dieser Kanone konnten unter Verwendung der 75 × 495 mm Randkartusche im Wesentlichen die folgenden Munitionstypen verschossen werden. Mittlere Durchschlagskraft gegen homogene, gewalzte Panzerstahlplatten bei einem Auftreffwinkel von 30° zur Vertikalen des Panzerfahrzeugs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 7,5-cm-KwK 40 war eine vielseitig verwendete Kampfwagenkanone (kurz: KwK), die mit der Kaliberlänge L/43 als Hauptbewaffnung/Turmkanone im mittleren Panzerkampfwagen Panzer IV (z. B. Ausf. F) eingebaut wurde, aber auch im Sturmgeschütz III (z. B. Ausf. G) mit der Kaliberlänge L/48 als Sturmkanone (kurz: StuK) im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.", "tgt_summary": null, "id": 677529} {"src_title": "Arunachal Congress", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Termin.", "content": "Nach Art. 26 und 27 B-VG muss die Wahl im Regelfall in den letzten dreißig Tagen vor Ablauf des fünften Jahres nach dem Beginn der vorangehenden Legislaturperiode an einem Sonntag oder Feiertag stattfinden. Diese begann am 29. Oktober 2013, sodass der Wahltermin zwischen dem 29. September und dem 28. Oktober 2018 hätte liegen müssen. Dieser Termin wurde allerdings aufgrund der frühzeitigen Auflösung des Nationalrates obsolet. Eine frühere Wahl nach vorzeitiger Auflösung des Nationalrats ist möglich. Eine solche Auflösung kann entweder vom Bundespräsidenten auf Vorschlag der Bundesregierung oder vom Nationalrat selbst mit einfacher Mehrheit beschlossen werden. Im Fall einer Auflösung durch den Bundespräsidenten muss die Neuwahl so stattfinden, dass der Nationalrat spätestens hundert Tage nach seiner Auflösung wieder zusammentreten kann. Bei einer Selbstauflösung legt der Nationalrat selbst per Gesetz fest, wann die Neuwahlen stattfinden. 18 der 25 bisherigen Legislaturperioden endeten durch eine solche Selbstauflösung des Nationalrats. Ende 2014 wurde aufgrund eines Konflikts innerhalb der Regierungskoalition über eine Steuerreform auch über eine vorzeitige Auflösung des Nationalrats diskutiert. Letztlich einigten sich die Regierungsparteien jedoch Mitte 2015 über die Steuerreform, womit auch die mögliche Auflösung des Parlaments erstmal nicht mehr im Raum stand. In den folgenden eineinhalb Jahren wurde jedoch immer wieder über eine vorzeitige Neuwahl diskutiert. Aufgrund der Differenzen zwischen den Regierungsparteien SPÖ und ÖVP sowie des Rücktritts von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner beantragten die Oppositionsparteien im Nationalrat eine vorzeitige Neuwahl. SPÖ und ÖVP schlossen sich dem am 15. Mai 2017 an. Am 16. Mai 2017 wurde nach Gesprächen der Chefs aller Parteien der 15. Oktober 2017 festgelegt, nachdem auch der 8. Oktober 2017 als möglicher Termin genannt wurde. Der Beschluss der Verkürzung der Legislaturperiode wurde auf Initiative der Oppositionsparteien allerdings vorbehaltlich einer Fristsetzung gefasst, der formale Auflösungsbeschluss erfolgte erst am 17. Juli. Der Grund dafür war, dass bei einer sofortigen Einbringung auch der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Eurofighter-Affäre, dessen erste Sitzung nur wenige Tage vor Mitterlehners Rücktrittsankündigung stattgefunden hatte, umgehend zu beenden gewesen wäre. Im Bundesland Tirol wurde im selben Wahlgang mit der Nationalratswahl eine Volksbefragung über eine mögliche Bewerbung Innsbrucks und Tirols um die Olympischen Winterspiele 2026 durchgeführt. In Krems an der Donau (Niederösterreich) fanden gleichzeitig mit der Nationalratswahl die regulären Gemeinderatswahlen statt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangslage.", "content": "Bei der Nationalratswahl 2013 verloren die beiden Parteien der regierenden Großen Koalition, SPÖ und ÖVP, an Stimmen und erzielten ihr bislang jeweils schlechtestes Ergebnis in der Geschichte der Zweiten Republik. Sie blieben jedoch stärkste und zweitstärkste Kraft und konnten ihr Regierungsbündnis fortsetzen, zunächst mit Bundeskanzler Werner Faymann in der Bundesregierung Faymann II, nach dessen Rücktritt im Mai 2016 mit Christian Kern als dessen Nachfolger im Bundeskanzleramt und auch als SPÖ-Parteiobmann in der Bundesregierung Kern. Die FPÖ und die Grünen gewannen Sitze hinzu; die NEOS und das Team Stronach konnten erstmals die Vierprozenthürde überwinden. Das BZÖ schied mit 3,5 % der Stimmen aus dem Nationalrat aus. Im Laufe der Wahlperiode kam es zu mehreren Wechseln von Abgeordneten zwischen den Klubs (Fraktionen) (siehe Liste der Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat (XXV. Gesetzgebungsperiode)). Aus dem Team Stronach traten sieben der anfangs elf Mitglieder aus, wodurch der Klubstatus 2017 verloren ging. Die ÖVP gewann zeitweise fünf, nach einem Wiederaustritt zuletzt vier Parlamentarier hinzu. Die NEOS und die SPÖ verloren einen Mandatar. Die FPÖ verlor vier Mitglieder und bekam zwei vom Team Stronach. Den Klub der Grünen verließen drei Mitglieder. Im August 2017 waren 14 „wilde“, also klubfreie Abgeordnete im Nationalrat, wobei vier dieser Klubfreien zur FPS-FLÖ gehören bzw. für diese kandidieren (Rupert Doppler, Barbara Rosenkranz, Martina Schenk und Gerhard Schmid). Vier Abgeordnete gehören zur Liste Peter Pilz (Daniela Holzinger-Vogtenhuber, Peter Pilz, Bruno Rossmann und Wolfgang Zinggl). Drei der vier verbliebenen Abgeordneten des Team Stronach, das 2017 nicht mehr zur Wahl antrat, ermöglichten durch ihre Unterschrift die Kandidatur der „Weißen“.", "section_level": 1}, {"title": "Kandidierende Wahlparteien und Listen.", "content": "Um bei der Nationalratswahl antreten zu können, mussten Wahlparteien bis zum 18. August (17 Uhr) entweder die Unterschriften von drei Abgeordneten zum Nationalrat oder 2600 gültige Unterstützungserklärungen von wahlberechtigten Bürgern vorlegen. Wahlparteien können auch nur in einzelnen Bundesländern antreten, dazu mussten diese je nach Bundesland zwischen 100 und 500 gültige Unterstützungserklärungen einreichen. Insgesamt traten 16 Parteien an, sechs davon nur in einzelnen Bundesländern, österreichweit standen zehn Bewerber auf den Stimmzetteln.", "section_level": 1}, {"title": "Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ).", "content": "Spitzenkandidat der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) war Kanzler Christian Kern. Auf Platz zwei der Bundesliste stand die Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner. Anfang August wurde das Wahlprogramm präsentiert. Es orientiert sich an den schon im Jänner 2017 von Christian Kern präsentierten SPÖ-Grundsatzprogramm „Plan A“. Das Programm unterteilt sich in neun Kapitel (Arbeit, Wirtschaft, Bildung, Gesundheit & Alter, Frauen, Zusammenleben, Staat & Politik, Lebenswertes Österreich und Europa & Welt). Der Slogan lautet: „Das Programm für Wohlstand, Sicherheit & gute Laune“.", "section_level": 2}, {"title": "Liste Sebastian Kurz – Die neue Volkspartei (ÖVP).", "content": "Die Österreichische Volkspartei trat als Liste ihres Spitzenkandidaten Sebastian Kurz an, behielt aber als Kurzbezeichnung ÖVP. Auf den weiteren Plätzen der Bundesliste folgten Elisabeth Köstinger, Josef Moser, Gaby Schwarz, Efgani Dönmez, Maria Großbauer, Rudolf Taschner, Tanja Graf, Karl Mahrer und Kira Grünberg. Der erste Teil des Wahlprogramms, vorgestellt am 4. September 2017, trug den Titel „Neue Gerechtigkeit & Verantwortung“ und versprach Steuersenkungen, ein Eintreten gegen Vermögens- und Erbschaftssteuern und ein „Mindestsicherung light“ für Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft. Bereits im Juni 2017 hatte Kurz angekündigt, dass er Steuerentlastungen im Ausmaß von 12 bis 14 Milliarden Euro pro Jahr anstrebe, gegenfinanziert durch Einsparungen bei „Bürokratie und fehlgeleiteten Sozialleistungen“, dabei vor allem Kinderbeihilfe (eigentl. Familienbeihilfe) und Mindestsicherung an ausländische Staatsbürger. Der zweite Teil des Programms, präsentiert neun Tage später, umfasste Wirtschaft, Bildung, Forschung, Kultur und Umwelt. Die Schulpflicht soll durch eine „Bildungspflicht“ ersetzt werden. Kinder sollen „sinnerfassend lesen können und die Grundrechnungsarten beherrschen“, ansonsten soll die Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr verlängert werden. Außerdem soll es ein verpflichtendes zweites Kindergartenjahr für Kinder geben, die nicht ausreichend Deutsch beherrschen. Für geringe Einkommen sollen Sozialversicherungsbeiträge reduziert werden. Man spricht sich für Bürokratieabbau und Deregulierungsmaßnahmen aus. Den dritten Teil des Wahlprogramms präsentierte Kurz am 27. September 2017 die Themen „Ordnung und Sicherheit“. Wer illegal nach Österreich einreist, soll in das Herkunftsland zurückgestellt werden. Falls die Person Schutz braucht, soll sie in ein \"Protection Center\" in einem Drittstaat gebracht werden. Es wird ein verbessertes Punktesystem für legale Zuwanderung gefordert. Bezüglich Staatsreform forderte man eine klare Aufteilung der Kompetenzen bei Bund, Länder und Gemeinden sowie mehr Steuerautonomie für die Bundesländer. Weiters werden Strukturreformen in der EU gefordert, eine Umsetzung des Sicherheitspakets sowie härtere Strafen bei Gewalt gegen Frauen und bei Hetze.", "section_level": 2}, {"title": "Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ).", "content": "Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) ging mit ihrem seit 2005 amtierenden Parteichef Heinz-Christian Strache in die Wahl, gefolgt von Norbert Hofer. Der Leitspruch der FPÖ im Wahlkampf 2017 lautete \"Fairness\".", "section_level": 2}, {"title": "Die Grünen – Die Grüne Alternative (GRÜNE).", "content": "Spitzenkandidatin der Grünen (GRÜNE) war Ulrike Lunacek, zu jener Zeit Delegationsleiterin der österreichischen Grünen im Europaparlament. Neue Parteichefin wurde nach dem Rücktritt von Eva Glawischnig im Mai 2017 Ingrid Felipe.", "section_level": 2}, {"title": "Das neue Österreich gemeinsam mit Irmgard Griss, Bürgerinnen und Bürger für Freiheit und Verantwortung (NEOS).", "content": "Die 2013 erstmals in den Nationalrat eingezogene liberale Partei NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum (NEOS) traten mit Parteichef Matthias Strolz und der unabhängigen ehemaligen Bundespräsidentschaftskandidatin Irmgard Griss an der Spitze an.", "section_level": 2}, {"title": "Kommunistische Partei Österreichs und Plattform PLUS – offene Liste (KPÖ).", "content": "Die Kommunistische Partei Österreichs trat im Wahlbündnis mit den Jungen Grünen als \"Kommunistische Partei Österreichs und Plattform PLUS – offene Liste\" bundesweit an. Spitzenkandidat war Mirko Messner, auf dem zweiten Listenplatz kandidierte die ehemalige Vorsitzende der Jungen Grünen Flora Petrik.", "section_level": 2}, {"title": "Freie Liste Österreich & FPS Liste Dr. Karl Schnell (FLÖ).", "content": "Die Freie Partei Salzburg, eine Abspaltung der FPÖ in Salzburg, trat bundesweit als Freie Liste Österreich an. Neben den beiden Nationalratsabgeordneten der FPS wurde die Liste von Christoph Hagen (Team Stronach) unterstützt. Die Spitzenkandidatur übernahm am 27. August 2017 die ehemalige Bundespräsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz, der Parteigründer Karl Schnell auf Listenplatz Nummer Zwei.", "section_level": 2}, {"title": "Liste Peter Pilz (PILZ).", "content": "Der aus dem Grünen Klub ausgetretene Peter Pilz präsentierte am 25. Juli 2017 seine eigene Wahlpartei Liste Peter Pilz. Als Parteifarbe wählte Pilz Transparent, räumte jedoch ein, dass dies bei der Darstellung in den Medien eine Herausforderung sein könnte: Anfang August gab Pilz auch die Gründung der politischen Partei \"Liste Peter Pilz\" bekannt. Die Parteigründung sieht er als einen reinen Formalakt, da seine Liste sonst nach der Wahl keine Parteienförderung beziehen könnte. Über die vier Gründungsparteimitglieder hinaus sollen keine weiteren Mitglieder aufgenommen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Liste Roland Düringer – Meine Stimme GILT (GILT).", "content": "Roland Düringers Liste \"Meine Stimme Gilt\" (Eigenschreibweise \"G!LT\") sammelte 4.500 Unterstützungserklärungen und erreichte damit die bundesweit notwendige Zahl von 2.600 Unterschriften für die Kandidatur. Intern per Auslosung wurde der 70-jährige Pensionist und Esoteriker Günther Lassi zum Spitzenkandidaten bestimmt. Nachdem nach Einreichung der Wahllisten bei den Wahlbehörden in den Medien darüber berichtet worden war, dass er auf seiner Website einen Link zu dem antisemitischen Pamphlet \"Protokolle der Weisen von Zion\" bereitgestellt hatte, gab die Liste Gilt am 30. August per Aussendung bekannt, dass Lassi seinen „unwiderruflichen“ Verzicht auf die Kandidatur erklärt hat, um dem „Demokratieprojekt Gilt“ nicht zu schaden. Rechtlich ist ein solcher Rückzug nur ein symbolischer Akt, da die betreffende Bundesliste nach Einreichung nicht mehr geändert werden kann und Lassi – hätte die Liste Gilt den Einzug in das Parlament geschafft – erst nach der Wahl auf sein Mandat verzichten hätte können. Nach Lassis Rückzug folgt mit dem Pensionisten Josef Schelling der Listenzweite als neuer Spitzenkandidat nach. Tatsächlich waren die Kandidaten danach nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten und wurden vom Gilt-Pressesprecher Philipp Schmidt abgeschirmt: Pressetermine wurden von Roland Düringer absolviert.", "section_level": 2}, {"title": "DIE WEISSEN – Das Recht geht vom Volk aus. Wir alle entscheiden in Österreich. Die Volksbewegung. (WEIẞE).", "content": "Die Weißen sahen sich in der Weiterentwicklung des mit ähnlichen Zielen im Jahr 1994 gegründeten Vereins \"ACHT – Verein zur Stärkung der grundverfassungsrechtlichen Maximen,\" dessen Vorstand in Personalunion mit dem Vorstand der Wahlpartei, Thomas Rathammer als Obmann (Bundesliste Platz 2) und Karl-Heinz Plankel als Vizeobmann (Bundesliste Platz 3), geführt ist. Als Sprecherin des Vorstands der Weißen fungierte Isabella Heydarfadai, die als Spitzenkandidatin (Bundesliste Platz 1) zur Wahl antrat. Die Weißen wurden von drei Nationalratsabgeordneten des 2017 nicht mehr antretenden Team Stronach unterstützt, wodurch sie ohne Sammlung von Unterstützungserklärungen zur Nationalratswahl in allen Wahlkreisen antreten konnten: Neben Ulla Weigerstorfer und Waltraud Dietrich war dies auch Leopold Steinbichler, der als einziger der drei für die Weißen kandidierte (Bundesliste Platz 5).", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Listen.", "content": "Folgende Wahlparteien kandidierten nur in einzelnen Bundesländern: Das 2013 mit einem Ergebnis von 5,7 % in den Nationalrat eingezogene Team Stronach trat nicht zur Wahl an. Da es zur Wahl noch im Nationalrat vertreten war, blieb die ihm vorbehaltene Spalte 5 am Stimmzettel nach § 49 der Nationalratswahlordnung leer. Ebenso trat das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) nicht mehr an, welches 2013 mit 3,5 % aus dem Parlament ausgeschieden war.", "section_level": 2}, {"title": "TV-Konfrontationen.", "content": "Im ORF wurden im Vorfeld der Nationalratswahl gezeigt. Im Privatfernsehen gab es ebenfalls zehn TV-Konfrontatonen plus eine Elefantenrunde auf Puls 4; eine weitere Elefantenrunde auf ATV, sowie fünf Einzelgespräche mit den Spitzenkandidaten auf ATV. Hinzu kommen fünf Ausgaben von \"Talk im Hangar-7\" auf Servus TV, zu denen je ein Spitzenkandidat geladen ist, der mit Vertretern der Zivilgesellschaft diskutiert. Die „Bundesländerzeitungen“ (\"Oberösterreichische Nachrichten,\" \"Salzburger Nachrichten,\" \"Kleine Zeitung,\" \"Tiroler Tageszeitung,\" \"Vorarlberger Nachrichten\") und \"Die Presse\" organisierten gemeinsam ein „Dreierduell“ zwischen Kern, Kurz und Strache, das im Radiosender Ö1 zu hören war und zeitversetzt auch auf ORF III ausgestrahlt wurde. Der Boulevardnachrichtensender Oe24.at lud alle Spitzenkandidaten zu Einzelgesprächen ein; SPÖ-Chef Kern sagte am Tag des Gesprächs ab, da die Schwesterzeitung \"Österreich\" eine ihr zugespielte interne Analyse von Kerns Schwächen im Volltext veröffentlicht hatte. Das Blatt habe mit seinen Formulierungen „persönliche Grenzen überschritten“, erklärte Kern. Ein geplantes Radioduell zwischen Kern und Kurz sagte wiederum letzterer wegen eines informellen EU-Außenministertreffens in Tallinn ab, weil kein Ersatztermin gefunden werden konnte. Die Formulierung „Ein Satz noch...“ war in den TV-Konfrontationen und sonstigen Interviewsendungen immer wieder zu hören. Er stehe nach Ansicht der Forschungsstelle für Österreichisches Deutsch, die ihn zum Unspruch des Jahres kürte, „stellvertretend für die zahlreichen Unarten der Gesprächsführung politischer Akteure, indem auf die Äußerung nicht bloß ein Satz, sondern oft noch ein ganzer Vortrag folgte, wie auch, dass sich die GesprächspartnerInnen einander ständig unterbrachen usw.“", "section_level": 1}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "Bereits vor dem Neuwahlbeschluss im Mai 2017 stand während der 25. Legislaturperiode mehrfach ein vorzeitiges Ende der SPÖ-ÖVP-Koalition in den Medien zur Diskussion. Ein neues Arbeitsabkommen der SPÖ/ÖVP-Koalition wurde im Jänner 2017 verkündet, wobei Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) sich zunächst weigerte, das Übereinkommen zu unterzeichnen. Er begründete es damit, sich nur für seinen Kompetenzbereich zuständig zu fühlen, wofür er auch von Vertretern der ÖVP wie Andreas Khol kritisiert wurde. Nachdem die SPÖ begann, um Wähler in den mittleren Einkommensklassen zu werben, publizierte die ÖVP Ende April 2017 mit dem damaligen Generalsekretär Werner Amon eine als „Rot-Grün Manifest“ betitelte Broschüre, auf deren Titelblatt Bundeskanzler Kern (SPÖ) in einer an sowjetische Propagandaplakate der Soz Art erinnernden Grafik mit Hammer und Sichel dargestellt und in der vor einer „linken Wende in Österreich“ und einer „Rückkehr in die links-linke Gedankenwelt der kommunistischen Gründerväter Marx und Lenin“ gewarnt wurde. Anfänglich wurde erklärt, die Broschüre würde im Internet über die Sozialen Medien wie Facebook an den Mittelstand verteilt. Später betonte Amon, dass es sich um eine „Argumentationshilfe“ für ÖVP-Funktionäre handelte. In den Medien wurde diese Broschüre als weiteres Indiz für baldige Neuwahlen gewertet. Mit dem Rücktritt von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) am 10. Mai, nach Einschätzung unter anderem der Tageszeitung \"Die Presse\", weil er „frustriert sei über die Zusammenarbeit in der Regierung, die Querschüsse in der Partei [...], Inszenierungen auf der einen Seite‘“ durch Kern sowie „Provokationen auf der anderen, also Innenminister Wolfgang Sobotka“, und weil er „keine Lust“ mehr hatte, „die Übergangslösung für Sebastian Kurz zu spielen“, wurde es als sicher angesehen, dass die Koalition nun am Ende sei. Am 14. Mai bestimmte der ÖVP-Parteivorstand Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz zum designierten Bundesparteiobmann. Die Nachfolge Mitterlehners auch in der Funktion des Vizekanzlers anzutreten lehnte er ab, dieses Amt übernahm Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP). Der Neuwahlantrag wurde am 15. Mai von den Oppositionsparteien im Nationalrat eingebracht und mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP angenommen. Bundeskanzler Kern kündigte daraufhin ein „freies Spiel der Kräfte“ an, die ÖVP bleibe zwar erster Ansprechpartner, aber es sollten so auch parlamentarische Abstimmungen mit Mehrheiten abseits der SPÖ-ÖVP-Koalition möglich werden. Kurz erklärte, er wolle mit seiner Partei nicht die SPÖ überstimmen und weiterarbeiten, was Kern in Anbetracht der Aufkündigung der Koalition durch die ÖVP als „unglaubwürdiges Angebot“ bezeichnete. Am 28. Juni stimmten FPÖ, Grüne und Neos dem SPÖ-Vorschlag zur Erhöhung des Universitäten-Budgets zu. Die ÖVP stimmte dagegen, weil sie die Erhöhung nur zusammen mit strengeren Zugangsregelungen beschließen wollte. Gemeinsam und mit den Stimmen der Grünen beschlossen SPÖ und ÖVP eine Novelle des Ökostrom-Gesetzes. Ein gemeinsamer Antrag von SPÖ, Grünen und NEOS zur gleichgeschlechtlichen Ehe wurde hingegen durch ÖVP, FPÖ und Team Stronach verhindert. Tags darauf wurde der gemeinsame Antrag von SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grünen und Team Stronach zur Abschaffung des Pflegeregresses von Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) eingebracht und mit breiter Mehrheit angenommen. Kurz hatte das wenige Tage zuvor noch abgelehnt. Rupert Doppler (parteilos, zuvor FPÖ) merkte dazu an, „so ein Vorwahlkampf könne auch etwas Gutes haben“. Offiziell starteten SPÖ und Grüne am 7. September ihre Wahlkämpfe. Nachdem Kurz bereits Anfang Juni mit einer Reihe von „Österreich-Gesprächen“ begonnen hatte, bei denen er an verschiedenen Orten im ganzen Land mit Vertretern verschiedener Berufsgruppen zusammentreffen wollte, um die Ergebnisse in sein Wahlprogramm einfließen zu lassen, begann die ÖVP ihren Wahlkampf als letzte Parlamentspartei offiziell am 23. September. Die SPÖ gab Ende September 6,5 Millionen € als Wahlkampfbudget an. Die ÖVP betonte, die gesetzliche Wahlkampfkostenobergrenze (7 Millionen Euro) einhalten zu wollen. Die Neos beschlossen Ende Juni ein Budget von 2,5 Mio. €. Die Liste PILZ bezifferte ihr Budget Anfang September mit 200.000 € und unterstrich ihren minimalistischen Wahlkampf mit nur einem einzigen Wahlplakat. Ende August veröffentlichte Heinz-Christian Strache in einem Interview mit oe24.TV ein mutmaßliches „Strategiepapier“ aus dem Jahr 2016, in dem beschrieben wird, wie Kurz die Führung der ÖVP übernehmen sollte und dann in einen Wahlkampf gehen könnte. Eine Reihe entsprechender Unterlagen, von strategischen Überlegungen zur Positionierung über ein „Projekt Ballhausplatz“ bis zu Grundlagen eines Wahlprogrammes, machte die Wochenzeitung \"Falter\" Mitte September publik. An der Erstellung sollen unter anderem drei enge Mitarbeiter von Kurz im Außenministeriums mitgewirkt haben. Von der ÖVP wurde die Echtheit der Unterlagen in Frage gestellt und von Kurz’ Sprecher darauf verwiesen, dass immer wieder Vorschläge von außen herangetragen wurden, „auch zur Vorbereitung auf eine Obmannschaft in einer Partei, in der in der Vergangenheit alle paar Monate eine Obmanndebatte stattgefunden hat“. Später wurde erklärt, dass Teile der Papiere vom „Team Kurz“ stammten, andere, wie das als „Projekt Ballhausplatz“ betitelte, hingegen nicht. Als \"Kanzlermacher\" und als Stratege hinter dem Wahlkampf von Sebastian Kurz und seiner Neuen Volkspartei gilt Philipp Maderthaner. Der Wiener Unternehmer nutzte Elemente aus vorhergehenden US-Wahlkämpfen und aus seiner \"Movement Campaigning Methode\", um eine breite Bewegung rundum die Partei und den Spitzenkandidaten aufzubauen. Unter anderem konnten sie mehr als 2.000.000 Euro an Spenden für den Wahlkampf lukrieren. Der offizielle Wahlkampfslogan der SPÖ „Hol dir, was dir zusteht“ stieß aufgrund seiner klassenkämpferischen Aggressivität vor allem in konservativen Medien auf Kritik. Von Beginn an lag die SPÖ in den Umfragen deutlich hinter der ÖVP und ungefähr gleichauf mit der FPÖ. Auch war der SPÖ-Wahlkampf durch zahlreiche Störungen und Pannen gekennzeichnet. So kam es auf Grund von Unstimmigkeiten in Kerns Wahlkampfteam sogar zu Handgreiflichkeiten. Kurze Zeit später trat der bisherige Kampagnenleiter Stefan Sengl zurück. Am 14. August wurde der von Christian Kern bereits im Herbst 2016 angeheuerte Kampagnenspezialist Tal Silberstein in Israel verhaftet. Die SPÖ beendete daraufhin sofort die Zusammenarbeit. Christian Kern erklärte, Silberstein habe nur eine Nebenrolle im Wahlkampf gespielt und vor allem Statistiken ausgewertet. Die ÖVP hatte bereits im März 2017 wegen der Anheuerung Silbersteins Anfragen an die SPÖ gerichtet, da Silberstein als Spezialist für sogenanntes \"Dirty Campaigning\" galt. Nach der Trennung von Silberstein wurde von Kern betont, dass der Berater nicht in die Entwicklung des Slogans involviert war. Veröffentlichungen Anfang Oktober belegen allerdings, dass Silberstein daran beteiligt war. Am 25. September erklärte Kern einen Anzeigen- und Interviewboykott von Seiten der SPÖ gegenüber der Boulevardzeitung \"Österreich,\" da diese Papiere veröffentlicht hatte, die ihn, begleitet von Bildmontagen, abschätzig charakterisierten. Laut \"Österreich\" soll der entlassene SPÖ-Berater Tal Silberstein dieses „Psychogramm“ von einem ehemaligen SP-Mitarbeiter erhalten haben. Wie es zu der Zeitung kam, ist, wie auch bei den später im Wahlkampf von dem Magazin \"profil\" und der Tageszeitung \"Die Presse\" aufgegriffenen SPÖ-internen Unterlagen, nicht bekannt. Kern warf der Zeitung eine Kampagne gegen seine Person vor. Silberstein-Affäre Nach ersten Berichten Mitte Juli wurde der Wahlkampf ab Ende September vollends von der Kontroverse um anonym geführte Facebook-Gruppen überschattet, die als Teil einer „Schmutzkübelkampagne“ aufgefasst wurden. Dabei wurde bekannt, dass zwei Facebook-Seiten namens \"Die Wahrheit über Sebastian Kurz\" und \"Wir für Sebastian Kurz\" vom SPÖ-Berater Tal Silberstein und einem von ihm angeheuerten Team betrieben wurden. \"Die Wahrheit über Sebastian Kurz\" enthielt zahlreiche mitunter auch rassistische und antisemitische Schmähungen gegen den ÖVP-Kandidaten. So sollte der Eindruck entstehen, dass sie von Personen aus FPÖ-nahen Kreisen betrieben würde, um so auch diese Partei zu diskreditieren. \"Wir für Sebastian Kurz\" gab sich wiederum als Fan-Seite des ÖVP-Kandidaten aus und zielte darauf ab, durch Übertreibung der politischen Ziele des VP-Kandidaten gemäßigte Sympathisanten abzuschrecken. Für das Kontrollversagen übernahm SPÖ-Wahlkampfleiter Georg Niedermühlbichler die Verantwortung und trat zurück, verwies jedoch darauf nichts von Silbersteins Aktivitäten gewusst zu haben. Auch Christian Kern beteuerte, dass Silberstein die Facebook-Seiten ohne sein Wissen betrieben habe und erklärte, dass man sein Vertrauen missbraucht habe. Beide Facebook-Seiten verschwanden jedoch am selben Tag aus dem Netz. Am 2. Oktober berichtete das Nachrichtenmagazin Profil, dass die SPÖ bei der Werbeagentur GGK MullenLowe in Wien Negativ-Videospots über Sebastian Kurz in Auftrag gegeben habe. Die SPÖ erklärte daraufhin, die Videos seien nur für den „internen Gebrauch“ gedacht gewesen. Eines der Videos tauchte jedoch auf der Facebook-Seite \"Die Wahrheit über Sebastian Kurz\" auf. Am 3. Oktober veröffentlichten \"Die Presse\" und \"Profil\" zeitgleich zugespielte Informationen, wonach nach Silbersteins Verhaftung der SPÖ-Kampagnenleiter Paul Pöchhacker die Facebook-Seiten und das Team weitergeführt hatte. Auch dieses Mal erklärte Christian Kern, nichts von den Facebook-Aktivitäten gewusst zu haben. Pöchhacker wurde umgehend suspendiert. Zur Aufklärung der Affäre Silberstein setzte Christian Kern eine interne \"Task Force\" unter der Leitung von Christoph Matznetter ein, der auch neuer SPÖ-Geschäftsführer wurde. Außerdem ließ er den (nicht unterschriebenen) Vertrag mit Silberstein veröffentlichen. Aus diesem ging jedoch hervor, dass Tal Silberstein um 536.000 € engagiert worden war, wovon die SPÖ ankündigte 131.000 € zurückzuverlangen. Seither wird einerseits diskutiert, wie weit die Verantwortung in die SPÖ hineinreicht, andererseits wirft die SPÖ der ÖVP vor, ihre Kampagne unterwandert zu haben. Letzteres weist die ÖVP zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Umfragen.", "content": "Im Lauf der Legislaturperiode gewann die FPÖ in Meinungsforschungsumfragen für die Nationalratswahl an Zustimmung. Ende 2014 lag sie mit den Regierungsparteien etwa gleichauf, ab Mitte 2015 sahen Umfragen sie kontinuierlich als stärkste Kraft. Nach dem Amtsantritt von Christian Kern als Bundeskanzler im Mai 2016 begann die SPÖ allerdings, den Abstand zur FPÖ wieder zu verringern. Im Frühjahr 2017 lagen beide Parteien etwa gleichauf, während die ÖVP hinter ihnen zurückfiel. Nach der Übernahme der ÖVP-Spitze durch Sebastian Kurz gewann die ÖVP wieder an Zustimmung; zuletzt lag sie in den Umfragen auf dem ersten Platz bei über 30 Prozent. Dahinter lagen SPÖ und FPÖ, die laut letzten Umfragen um den zweiten Platz konkurrierten. Die Grünen, denen zunächst noch leichte Zugewinne prognostiziert wurden, verloren in den Umfragen nach dem Rücktritt Eva Glawischnigs im Mai und verstärkt durch den Austritt Peter Pilz’ im Juni 2017 kontinuierlich an Zustimmung und lagen vor der Wahl im Bereich von sieben bis vier Prozent. NEOS erlebte zu Beginn der Legislaturperiode ein Umfragehoch im niedrigen zweistelligen Bereich, zuletzt sahen Umfragen sie in etwa auf Höhe ihres Ergebnisses von 2013. Das Team Stronach verlor im Lauf der Legislaturperiode fast völlig an Zustimmung. Parteivorsitzender Frank Stronach hatte bereits 2016 angekündigt, dass er nicht mehr für eine Kandidatur zur Verfügung stehe. Ende Juni 2017 gab der Parlamentsklub des Team Stronach bekannt, bei der Nationalratswahl nicht mehr zu kandidieren. Der Ende Juli 2017 gegründeten Liste Peter Pilz wurde ein knapper Einzug in den Nationalrat prognostiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Tabelle der Umfragen seit Jänner 2017.", "content": "Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse der regelmäßig durchgeführten Sonntagsfragen im Einzelnen, umgekehrt chronologisch gelistet nach dem letzten Umfragetag. Die Schwankungsbreite wird mit 3 bis 5 % angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Am 19. Oktober 2017 gegen 23:00 Uhr (nach Auszählung der wahlkreisfremden Wahlkarten) verkündete Innenminister Wolfgang Sobotka das vorläufige amtliche Endergebnis. Zuvor waren am Wahltag die Urnenstimmen, und am 16. Oktober die Briefwahlstimmen gezählt worden. Am 31. Oktober wurde das amtliche Endergebnis von der Bundeswahlbehörde verlautbart.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlkampfkosten.", "content": "Im Oktober 2018 wurde bekannt, dass ÖVP, FPÖ und SPÖ die Wahlkampfkostenobergrenze zwischen dem Stichtag der Wahl (25. Juli 2017) und dem Wahltag (15. Oktober 2017) von sieben Millionen Euro überschritten hatten. Die ÖVP meldete an den Rechnungshof Wahlkampfkosten von rund 13 Millionen Euro, die FPÖ 10,7 und die SPÖ rund 7,4 Millionen Euro. NEOS meldete rund 1,8 Millionen Euro an den Rechnungshof, die Liste Pilz etwa 300.000 Euro, womit die Kosten pro Wählerstimme der Liste 1,5 Euro betrugen. Über den Stichtag hinaus kommunizierten NEOS gesamte Wahlkampfkosten von rund 2,65 Millionen Euro. Der \"Unabhängige Parteien-Transparenz-Senat\" verhängte am 15. Jänner 2020 für die Überschreitung der erlaubten Wahlkampfkosten um 5,96 Millionen eine Geldbuße in Höhe von 800.000 Euro über die ÖVP. Wie hoch die Sanktionen für FPÖ (Überschreitung 3,72 Millionen) und SPÖ (Überschreitung 0,38 Millionen) ausfallen werden, ist noch nicht bekannt (Stand 15. Jänner 2020).", "section_level": 2}, {"title": "Koalitionsmöglichkeiten.", "content": "Das Wahlergebnis ermöglichte eine Regierungsbildung nur durch Koalition von zumindest zwei der drei größten Parteien: Theoretisch hätte auch die Möglichkeit einer Minderheitsregierung (z. B. der ÖVP) mit Duldung bzw. Unterstützung von ein oder mehr Parteien bestanden. Diese Regierungsform hat allerdings in Österreich keine Tradition und wurde bislang nur einmal (Bundesregierung Kreisky I, 1970–71) für eine Übergangszeit von eineinhalb Jahren genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Konsequenzen.", "content": "Bereits am Wahlabend kündigte Bundespräsident Alexander Van der Bellen seine Absicht an, den Chef der stimmenstärksten Partei, Sebastian Kurz, mit der Regierungsbildung zu beauftragen – sobald das endgültige amtliche Wahlergebnis vorliegen werde, was am 20. Oktober geschah. Am Tag nach der Wahl beschloss der Bundesvorstand der SPÖ, Gespräche mit ÖVP und FPÖ zu suchen. Zwei Tage nach der Wahl beschloss die Bundesregierung ihre Demission, wurde vom Bundespräsidenten jedoch gleichzeitig, wie üblich, mit der Fortführung der Amtsgeschäfte, bis zur Bildung einer neuen Regierung, beauftragt. Ebenfalls am Dienstag nach dem Wahlsonntag, nachdem sich nach Auszählung des Großteils der Wahlkarten (bis auf 36.893 in fremden Wahlkreisen abgegebenen) herausgestellt hatte, dass Die Grünen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht dem künftigen Nationalrat angehören werden, erklärten die bisherige Bundesparteivorsitzende Ingrid Felipe und die Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek ihren Rücktritt. Felipe blieb aber Tiroler Landesvorsitzende und führte auch die Tiroler Grünen in die Landtagswahlen 2018. Lunacek zog sich aus dem Europa-Parlament und aus der Politik zurück. Felipes Funktion wurde interimistisch von ihrem Stellvertreter Werner Kogler übernommen. Nachrücker Lunaceks im EU-Parlament ist der steirische Biobauer Thomas Waitz. Der Grüne Klub im österreichischen Parlament wurde binnen drei Wochen abgewickelt, was rund 90 Mitarbeiter und 21 Abgeordnete betraf. Den Grünen fehlten schlussendlich 10.160 Stimmen, um einen erneuten Einzug ins Parlament zu schaffen. Am selben Tag, dem 17. Oktober 2017, gab auch der langjährige Nationalratsabgeordnete und frühere SPÖ-Klubchef Josef Cap seinen Rückzug aus der Politik bekannt, nachdem er mit seinem Vorzugsstimmenwahlkampf in Wien-Nordwest gescheitert war. Der Wiener Vizebürgermeister Johann Gudenus, der auf der Wiener Landesliste der FPÖ kandidiert hatte, und Peter Pilz nahmen ihre Nationalratsmandate vorerst nicht an. Außerdem verzichteten Hans Peter Doskozil (Nachrückerin Klaudia Friedl), Veronika Matiasek, Beate Meinl-Reisinger (Nachrückerin Stephanie Krisper), Norbert Nemeth (Nachrückerin Jessi Lintl) und Hans Jörg Schelling (Nachrückerin Michaela Steinacker) auf ihre Mandate. Die konstituierende Sitzung des neugewählten Nationalrates erfolgte am 9. November 2017. Am 25. Oktober begannen die Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ, diesen waren Sondierungsgespräche zwischen Sebastian Kurz und Vertretern aller ins Parlament gewählten Parteien vorausgegangen. Neben einer übergeordneten Steuerungsgruppe wurde in fünf Clustergruppen und 25 Fachgruppen verhandelt. Insgesamt bestehen die Untergruppen der Verhandlungsteams von ÖVP und FPÖ aus 140 Personen. Am 18. Dezember 2017 ist die Bundesregierung Kurz I vom Bundespräsidenten ernannt und angelobt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Unregelmäßigkeiten, Pannen.", "content": "In der Gemeinde Koblach (Vorarlberg) sind 36 Briefwahlkarten am Wahlwochenende in den Briefkasten der Gemeinde eingeworfen worden und erst am Sonntag dort entdeckt worden. Der Wahlakt der Gemeinde wurde erst nach 17.00 Uhr an die Bezirkswahlbehörde Feldkirch übermittelt. Die 36 Briefwahlstimmen können daher nicht berücksichtigt werden – ein Missgeschick der Gemeinde. Primär ist es Aufgabe der Wähler, ihre Wahlkarten fristgerecht, also bis 17:00 des Wahltags, an die Bezirkswahlbehörde zuzustellen. In Zukunft sollen Gemeinden die Wähler darauf hinweisen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 26. Nationalratswahl in Österreich fand am 15. Oktober 2017 statt. Zuvor war die XXV. Legislaturperiode, die regulär im Herbst 2018 zu Ende gegangen wäre, durch Beschluss des Nationalrates verkürzt worden. ", "tgt_summary": null, "id": 239442} {"src_title": "Molwyn Joseph", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Zhang wechselte 2006 von \"Beijing Black Horse\" in die Jugend von Beijing Guoan. Dort rückte er 2009 zur ersten Mannschaft auf, die in der Chinese Super League spielt. In seiner ersten Saison konnte er mit dem Verein die Meisterschaft gewinnen. In der Saison 2012 wurde er als bester junger Spieler ausgezeichnet und in den Jahren 2013 und 2014 jeweils in das Team der Saison gewählt. Am 1. Januar 2015 wechselte Zhang in die Bundesliga zum VfL Wolfsburg und wurde zum elften Chinesen im deutschen Profifußball. Er unterschrieb einen Vertrag über zweieinhalb Jahre bis zum 30. Juni 2017 und erhielt die Rückennummer 29. Zhangs Vorstellung wurde live im chinesischen Staatsfernsehen übertragen und erreichte in der Spitze 44 Mio. Zuschauer. Bereits einen Tag zuvor erschien die Website des VfL Wolfsburg in chinesischer Sprache. In den Medien wurde der Wechsel teilweise als PR-Gag von Volkswagen bezeichnet, da der Klub zeitgleich eine Sponsoringpartnerschaft mit Linglong Tire – einem der größten Reifenhersteller Chinas – bekannt gab. Nachdem Zhang anfangs nicht berücksichtigt worden war, saß er an den letzten drei Spieltagen jeweils auf der Ersatzbank, kam aber – wie beim Gewinn des DFB-Pokals – nicht zum Einsatz. Für die zweite Mannschaft (U23) war Zhang als Nicht-EU-Ausländer nicht spielberechtigt. Im Sommer 2015 kehrte Zhang zu Beijing Guoan zurück und kam bis Saisonende in elf Spielen zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Nachdem Zhang bereits für die U20- und U23-Nationalmannschaft des chinesischen Fußballverbands im Einsatz gewesen war, kam er am 26. März 2011 bei einem 2:2 gegen Costa Rica zu seinem Debüt in der A-Nationalmannschaft. Sein erstes Tor erzielte er am 6. September 2013 beim 6:1-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Singapur.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Beijing Guoan VfL Wolfsburg", "section_level": 2}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Zhang Xizhe (; * 23. Januar 1991 in Wuhan, Hubei) ist ein chinesischer Fußballspieler. Der Mittelfeldspieler steht bei Beijing Guoan unter Vertrag und ist chinesischer Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 694988} {"src_title": "Russell Cowley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Eduard Meijers war der Sohn des Marinearztes Isidor Meijers (* 2. Dezember 1838 in Hoorn) und seiner Ehefrau Julie Wolff (* 15. Mai 1847 in Den Haag; † 21. Februar 1933 in Amsterdam). Er durchlief die Grundschule und absolvierte eine weitere Ausbildung am Gymnasium in Amsterdam. Nach bestandenem Abitur studierte er ab 1897 an der Universität von Amsterdam Jura, wo Johannes Fredericus Houwing (* 17. April 1857 in Blolzijl; † 10. März 1921 in Doorn) sein prägender Lehrer wurde. Am 3. April 1903 promovierte er in Amsterdam mit dem Thema \"Dogmatische rechtswetenschap\" (deutsch: \"Dogmatische Rechtswissenschaft\") zum Doktor der Rechte. Anschließend war er als Anwalt tätig, arbeitete ab 1905 im Zentralbüro für Sozialwesen unter Marie Willem Frederik Treub (* 30. November 1858 in Voorschooten; † 24. Juli 1931 in Den Haag) und wurde 1906 abermals Anwalt in Amsterdam. Als solcher engagierte er sich als Redakteur der Zeitschrift \"Sociaal Weekblad\" und gründete die Zeitschrift \"Rechterlijke beslissingen inzake de Wet op de Arbeidsovereenkomst\", welche bis 1942 bestand. 1909 wurde er für die linksliberalen Partei Vrijzinnig Democratische Bond in den Stadtrat von Amsterdam gewählt. Er schrieb zahlreiche Zeitschriftenartikel zu politischen und kulturellen Themen und war an vielen Publikationen beteiligt. Auch war er der erste Jurist in den Niederlanden, der regelmäßig Kommentare zu Entscheidungen des Hohen Rates der Niederlande veröffentlichte. Am 9. August 1910 wurde er auf die Professur für niederländisches Bürgerliches Recht und internationales Privatrecht an die Universität Leiden berufen. Am 2. November 1910 hielt er seine Antrittsvorlesung über \"De taak der rechtswetenschap ten aanzien der vrije rechtspraak\" (deutsch: \"Die Aufgabe der Rechtswissenschaften in Bezug auf die freie Rechtsprechung\"). Meijers bekleidete zahlreiche Ämter über die Universität hinaus. Er war Vorsitzender der niederländischen Juristenvereinigung und gehörte dem Vorstand der niederländischen Rechtsanwaltskammer an, zeitweilig war er deren Vorsitzender. 1914 wurde er Mitglied der Maatschappij der Nederlandse Letterkunde (Gesellschaft für niederländische Literatur) in Leiden. 1920 wurde er in die Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften berufen. Auch der Koninklijke Vlaamse Academie voor Wetenschappen, Letteren en Schone Kunsten van België gehörte er an. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande im Zweiten Weltkrieg wurde Meijers aufgrund seiner jüdischen Herkunft am 23. November 1940 von seiner Professur entlassen. Sein einstiger Schüler Rudolph Cleveringa hielt daraufhin am 26. November 1940 eine flammende Rede gegen die Entlassung der jüdischer Wissenschaftler an der Universität Leiden. Dies half allerdings Meijers nicht weiter. Am 7. August 1942 wurden er und seine Familie im Durchgangslager Westerbork interniert und am 4. September 1944 nach Theresienstadt deportiert. 1944 wurde Meijers in den Ältestenrat von Theresienstadt berufen und erklärte sich nach der Befreiung am 8. Mai 1945, nicht ohne Widerstand aus den eigenen Reihen, zum Sprecher der Überlebenden der „Nation der Niederländer“ in Theresienstadt. Er nahm Kontakt zum niederländischen Königshaus auf und half, die Repatriierung der holländischen Juden in die Heimat zu organisieren. Nach der Befreiung von Theresienstadt durch die Rote Armee kehrte er in die Niederlande zurück. In Leiden wurde der nationalsozialistische Beschluß zur Entlassung aus dem Hochschuldienst aufgehoben. So konnte er sein Lehramt bis zu seiner Emeritierung am 18. September 1950 fortsetzen. 1947 wurde er von Königin Wilhelmina beauftragt, ein neues Bürgerliches Gesetzbuch für die Niederlande zu erstellen, eine Aufgabe, an der er bis zu seinem Tod im Jahre 1954 mitarbeitete. Der erste Teil (Bücher 1 bis 4) des Entwurfes für das neue Bürgerliche Gesetzbuch erschien 1954, kurz nach seinem Tod, im Druck.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Eduard Meijers verheiratete sich am 12. August 1909 in Amsterdam mit Tony Gottschalk (* 11. Juni 1885 in Amsterdam; † 2. Januar 1977 in Leiden), die Tochter des Robert Gottschalk (* 9. Mai 1856 in Essen/Deutschland; † 27. Oktober 1948 in Leiden) und dessen Frau Olga Heijmann (* 11. Mai 1861 in Dortmund/Deutschland; † 25. Dezember 1940 in Amsterdam). Aus der Ehe stammen vier Töchter:", "section_level": 1}], "src_summary": "Eduard Maurits Meijers (* 10. Januar 1880 in Den Helder; † 25. Juni 1954 in Leiden) war ein Hochschullehrer für Jura an der Universität Leiden. Er legte die Grundlagen für das heute in den Niederlanden gültige Burgerlijk Wetboek (\"Bürgerliches Gesetzbuch\").", "tgt_summary": null, "id": 1357775} {"src_title": "Kindergesichter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "İsmayılov hatte 1961 ein Studium an der Fakultät für Philologie der Staatlichen Universität Aserbaidschan abgeschlossen. Anschließend studierte er von 1963 bis 1965 an der Fakultät für Regie des Theaterinstituts Aserbaidschan, wo er ein Student des Regisseurs Mehdi Mammadov und des Schauspielers Rza Tahmasib war. Von 1961 bis 1977 war er Lehrer und Direktor der Schule Tschomachtur und Mitarbeiter der Zeitung „Scharg Gapisi“ des Innenministeriums. In der Zeit von 1977 bis 1994 war er der Lektor, Hauptlektor, Dozent und Professor des Lehrstuhls für Literatur der Staatlichen Universität Nachitschewan.", "section_level": 1}, {"title": "Tätigkeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pädagogische Tätigkeit.", "content": "Er hat im Jahre 1961 die Staatliche Universität Aserbaidschan abgeschlossen und mit der pädagogischen Tätigkeit in achtjähriger Schule in seinem Dorf Tschomachtur begonnen. Mit dem Beginn der pädagogischen Tätigkeit in achtjähriger Schule hat er 1974 bis 1977 aufgrund eigener Initiative die achtjährige Schule in Mittelschulbildung verwandelt, sowie für die Errichtung und Ausrüstung verschiedene Leistungen erbracht. Im Jahre 1977 wurde er durch das Parteikomitee der Region Nachitschewan an das Staatliche Pädagogische Institut Nachitschewan berufen, dort war er Lehrer, Hauptlektor, Dozent und Professor des Lehrstuhls für Literatur (bis 1994).", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliche Tätigkeit.", "content": "Im Jahre 1969 war er Dissertant des Literaturinstituts Nizami der Wissenschaftlichen Akademie Aserbaidschan UdSSR. Unter der wissenschaftlichen Betreuung des Vize-Rektors, Dadaschzada Mammad Arif schloss er 1974 die Dissertationsarbeit über das Thema „Historische Dramen von Huseyn Javid“ („Prophet“, „Topal Teymur“, „Sayawusch“, „Chayyam“) erfolgreich ab. 1982 begann er mit der wissenschaftlichen Forschung über das Thema „Schaffen von Huseyn Javid und Demonismustradition in der Weltliteratur“ des wissenschaftlichen Rats des Literaturinstituts Nizami. In diesem Thema wurde gegen Meinungsinhaber bezüglich der Ereignisse der Jahre 1905 bis 1917 um die Entstehung des Aserbaidschanischen Romantizismus in der Literaturwissenschaft, den Beginn des Romantizismus von Huseyn Javid ab Philosophie Zarvan (Avesta), „Tanzimat-Literaztur“ hinsichtlich der philosophisch-ästhetischen Werte, dem Schaffen und Leben dieses Dichters im Demonismuskontext erforscht. Diese Forschungsarbeit wurde als Fortführung des Schaffens Huseyn Javid und Entwicklungsphasen des Weltromantismus durchgeführt. Ajdar Ismayilov hat die Idee-Philosophie, künstlerisch-mythologische Wurzel des Schaffens Huseyn Javid interpretiert, allgemeine und nationale Züge des Dichters erforscht.", "section_level": 2}, {"title": "Gesellschaftlich-politische Tätigkeit.", "content": "In der ersten Auflage der Zeitung „Scharur Doyuschur“ hatte er im November 1990 die aggressive Politik des Kreml beschrieben und seinen Artikel \"Truppen des Reichtums an den Grenzen von Nachitschewan\" veröffentlicht. Am 21. April 1992 hatte er die Versammlung der Einwohner Scharur wegen der Präsidentenwahlen der Republik Aserbaidschan organisiert und die Kandidatur des Heydar Aliyew vorgeschlagen. Diese Ansammlung war der Beginn des Kampfes der Republik Aserbaidschan für Freiheit. Gemäß dem Beschluss vom 22. April 1992 der Versammlung wurde Nachitschewan alle Art der Unterstützung geleistet und die Gesellschaft „Alinja“ gegründet. Er ist am 9. Dezember 1992 in der Zeitung „SAS“ der Partei Neues Aserbaidschan unter der Devise „Volk ist Leader unseres Volkes“ aufgetreten. Am 12. Dezember 1992 gründete Ismayilow Ajdar die Initiativgruppe der Anhänger von Heydar Aliyew. Im Dezember 1992 hatte Ajdar Ismayilov nach einer Einladung von Aktivisten der Volksfrontpartei an einem Treffen in Nachitschewan, Ordubad und Julfa in der Türkei teilgenommen (es handelte sich um Terroristen aus der Nähe der Nationalen Versammlung, die die Vernichtung des Heydar Aliyew beabsichtigten) und arglistige Handlungen gegen Heydar Aliyew verhindert. İsmayılov hatte eine Bitte von 45 Personen aus dem Dorf Bannanyar des Bezirkes Julja am 7. Februar 1993 Heydar Aliyew übermittelt und mitgeteilt, dass er beim Bedarf die Initiativgruppe „Anhänger Heydar Aliyew“ gründen könnte. Die Volksfrontpartei Julfa erlaubte nicht, dass Mitglieder der Partei Neues Aserbaidschan eine solche Gruppe gegründet hätten. Weiterhin war er beteiligt an Meetings anlässlich der staatlichen Umwälzung auf dem Platz Azadlyg mit der Teilnahme von tausenden Menschen durch Hinweis vom 5. Oktober 1994 des Präsidenten Heydar Aliyew.", "section_level": 2}], "src_summary": "Əjdər İsmayılov (auch \"Ajdar Ismayilov\", vollständiger Name: \"Əjdər Tağı oğlu İsmayılov\"; * 23. April 1938 in Tschomachtur, Bezirk Scharur, Autonome Republik Nachitschewan, Aserbaidschan, UdSSR) ist ein aserbaidschanischer Historiker, Philologe und Politiker der Partei Neues Aserbaidschan.", "tgt_summary": null, "id": 2355995} {"src_title": "Peter Van Brugh Livingston", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die im Kern aus Ziegelsteinen errichtete und anschließend verputzte bzw. stuckierte Kirche der Franziskaner wurde bereits kurz nach dem Umzug von der von einer Schlammlawine des Vulkans Agua zerstörten zweiten Hauptstadt Guatemalas, der Ciudad Vieja (eigentlich \"La Muy Noble y Leal Ciudad de Santiago de los Caballeros de Goathemala\"), nach Antigua im Jahre 1543 gegründet. Doch auch hier blieben Kirche und Kloster nicht von Naturkatastrophen (Erdbeben von 1565 und 1689) verschont, und so mussten die Klostergebäude immer wieder ausgebessert und zum Teil auch neuerbaut werden. Der heutige Kirchenbau stammt in seiner Grundsubstanz aus der Zeit um 1700; er wurde jedoch nach wiederkehrenden Zerstörungen durch die Erdbeben von 1717, 1751 und letztlich 1773 aufgegeben. Erst nach umfangreichen Reparaturarbeiten, der kompletten Rekonstruktion der Gewölbe aus Stahlbeton und der Rückkehr einiger Brüder in den 1960er Jahren wurde der Bau wieder für Gottesdienste freigegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Wie bei vielen Kirchen Antiguas blieb nach dem schweren Erdbeben von 1773 die – von zwei mächtigen Türmen flankierte – Fassade der Kirche halbwegs unversehrt – ihre markanten Kennzeichen sind ein Hanbsburger-Doppeladler über dem Mittelportal sowie vier übereinander gestellte Doppelsäulenpaare, welche überdies um eine imaginäre innere Achse gedreht sind (sogenannte Salomonische Säulen). In den dazwischen befindlichen Nischen befinden sich Statuen franziskanischer Märtyrer und Heiliger. Das Giebelfeld ist neueren Datums. Während vom rechten Turm nur noch Ruinen stehen, zeigt der linke die für Antigua typische massiv-gedrungene Ansicht, bei der auf einem dekorlosen Untergeschoss ein reichverziertes Glockengeschoss ruht, das möglicherweise in einer Kuppel endete. Das einschiffige Langhaus der Kirche ist gewölbt; über der Vierung erhebt sich eine rekonstruierte und von vier Fenstern belichtete Kuppel, deren Pendentifs Bildnisse der vier Evangelisten zeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Langhaus und Querhaus beherbergen mehrere sehenswerte Altarretabel, die jedoch zumeist aus anderen Kirchen dorthin gebracht wurden, da die eigenen Altäre bei dem Erdbeben von 1773 zerstört oder aber einige Jahre später in die neuerbaute Klosterkirche in Guatemala-Stadt transferiert wurden. In einer Kapelle des linken Querhausarms befindet sich die mit einer Vielzahl von Votivbildern und -tafeln geschmückte Grablege des Franziskaners Pedro Betancourt (1626–1667), der gemeinhin nur „Hermano Pedro“ (Bruder Pedro) genannt wird. Zu seinen Lebzeiten setzte er sich für die Armen und Kranken der Stadt ein, was der Überlieferung zufolge sogar so weit ging, dass er wie ein Hund ihre Wunden leckte, was angeblich der Heilung förderlich war. Schließlich sammelten die Bewohner der Stadt aber doch Geld für das Hospital San Pedro, das noch besteht. Papst Johannes Paul II. sprach Bruder Pedro im Jahre 2002 von heilig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ehemalige Klosterkirche San Francisco el Grande in Antigua, der alten Hauptstadt Guatemalas, war die Hauptkirche der Franziskaner in Mittelamerika.", "tgt_summary": null, "id": 884479} {"src_title": "Familienjuwelen (Central Intelligence Agency)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Skelin ruderte bei den Weltmeisterschaften 1995 im kroatischen Achter und belegte den dreizehnten Platz. Bei den Olympischen Spielen 1996 platzierte er sich mit dem Vierer ohne Steuermann als Sieger des B-Finales auf dem siebten Rang. Nachdem er 1997 zusammen mit Denis Boban im Zweier ohne Steuermann unterwegs war, gelang Skelin 1998 im Vierer mit Steuermann sein erster Weltcup-Sieg. Bei den Weltmeisterschaften in Köln gewannen Denis Boban, Igor Boraska, Tihomir Franković, Siniša Skelin und Steuermann Ratko Cvitanić die Silbermedaille hinter dem australischen Boot. Bei den Weltmeisterschaften 1999 versuchten sich die vier Ruderer ohne ihren Steuermann in der olympischen Bootsklasse Vierer ohne Steuermann für die Olympischen Spiele 2000 zu qualifizieren, was mit dem Erreichen des C-Finales nicht gelang. In der Saison 2000 gewann der kroatische Achter die erste Weltcup-Regatta. Bei den Olympischen Spielen in Sydney siegten die Briten vor den Australiern, die Kroaten mit Igor Francetić, Tihomir Franković, Tomislav Smoljanović, Nikša Skelin, Siniša Skelin, Krešimir Čuljak, Igor Boraska, Branimir Vujević und Steuermann Silvijo Petriško erhielten die Bronzemedaille. Im Jahr darauf gewann der auf zwei Positionen umbesetzte kroatische Achter mit Oliver Martinov, Damir Vučičić, Tomislav Smoljanović, Nikša Skelin, Siniša Skelin, Krešimir Čuljak, Igor Boraska, Branimir Vujević und Silvijo Petriško bei den Weltmeisterschaften in Luzern die Silbermedaille hinter den Rumänen. 2002 wechselten die Gebrüder Skelin in den Zweier ohne Steuermann und belegten im Weltcup hintereinander den vierten, den dritten und den ersten Platz. Bei den Weltmeisterschaften in Sevilla siegten die Briten vor den Südafrikanern und den kroatischen Brüdern. Im Jahr darauf gewannen die Skelins bei den Weltmeisterschaften in Mailand Silber hinter den Australiern und vor den Südafrikanern und auch bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen siegten die Australier vor den Kroaten und den Südafrikanern. 2005 gewannen die Gebrüder Skelin die erste Weltcup-Regatta und belegten bei den anderen beiden Rennen jeweils den zweiten Platz, bei den Weltmeisterschaften in Gifu erreichten sie zwar das A-Finale, kamen dort aber als Sechste und Letzte ins Ziel. In den folgenden Jahren konnten die Brüder zwar im Weltcup vordere Platzierungen erreichen, erreichten aber beim Saisonhöhepunkt nicht mehr das A-Finale, sondern wurden Zehnte bei den Weltmeisterschaften 2007 und Zwölfte bei den Olympischen Spielen 2008. Der 1,96 m große Siniša Skelin ruderte für \"HVK Gusar\" aus seiner Heimatstadt Split.", "section_level": 1}], "src_summary": "Siniša Skelin (* 14. Juli 1974 in Split) ist ein ehemaliger kroatischer Ruderer, der bei vier Olympiateilnahmen zwei Medaillen gewann.", "tgt_summary": null, "id": 2167562} {"src_title": "Der Jugendrichter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Grau schloss 1937 ein Studium der Elektrotechnik an der Technischen Universität Berlin ab. Er fand Beschäftigung bei Siemens, wo er mit der Konstruktion von Stromnetzen befasst war. 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und im Instandsetzungsdienst eingesetzt. Siemens erreichte nach kurzer Zeit jedoch seine Freistellung vom Kriegsdienst und schickte ihn nach Peenemünde. In der dortigen Heeresversuchsanstalt arbeitete Grau an der Entwicklung der Elektrik für Raketensysteme mit. 1943 wurde Grau erneut zur Wehrmacht eingezogen und für vier Monate in Russland eingesetzt. Anschließend kehrte er nach Peenemünde zurück, um unter Wernher von Braun an der Raketenentwicklung zu arbeiten. Im Prüfstand VII war er mit der Fehlerbeseitigung bei der V2-Rakete sowie den Abschussvorbereitungen befasst. Zwischenzeitlich war Grau auch zur Mittelwerk GmbH abgeordnet, die mit Häftlingen des KZ Mittelbau-Dora die V1- und V2-Raketen montierte. Er sollte dort im Auftrag von Brauns herausfinden, warum es in Peenemünde immer wieder zu Ausfällen und Defekten der Raketen kam. Grau stellte fest, dass Häftlinge die Raketen sabotierten. Sie hätten gewusst, wo sie Schrauben manipulieren mussten, um Fehlfunktionen der Raketen hervorzurufen. Grau gab später an, einen Bericht über die Sabotage eingereicht zu haben. Inwiefern sein Bericht zu Hinrichtungen von Gefangenen führte, bleibt unklar. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Grau zu den deutschen Wissenschaftlern um von Braun, die vom US-Militär im Rahmen der „Operation Paperclip“ in die USA geholt wurden, um an der Raketenentwicklung weiterzuarbeiten. Im Januar 1946 kam er nach Fort Bliss in Texas, wo er für das amerikanische Raketenprogramm Lenksysteme und Elektrik für Raketen entwickelte. 1950 zog er mit dem Raketenprogramm nach Huntsville, Alabama weiter. Dort arbeitete er für die \"Army Ballistic Missile Agency\". 1954 erhielt Grau die amerikanische Staatsbürgerschaft. Wernher von Braun holte Grau als Direktor des „Quality and Reliability Laboratory“ 1960 zur NASA. Damit war Grau im Marshall Space Flight Center für die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Raketentechnik zuständig. Während seiner Ägide wurden die bemannten Raumfahrtprogramme Mercury, Gemini und Apollo durchgeführt. 1973 ging er in den Ruhestand. Bis zu seinem Tod lebte er in Huntsville. 1985 wurde bekannt, dass das amerikanische Office of Special Investigations, das bereits gegen Arthur Rudolph wegen der Verwicklung in Kriegsverbrechen ermittelt hatte, auch gegen Grau und Günther Haukohl Ermittlungen aufgenommen hatte. Grau war Mitglied des \"American Institute of Aeronautics and Astronautics\" und der \"American Society of Quality Control\". Unter anderem wurde er mit dem „NASA Apollo Achievement Award“ und der „NASA Exceptional Service Medal“ ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dieter E. Grau (* 24. April 1913 in Berlin; † 17. Dezember 2014 in Huntsville, Alabama) war ein deutsch-amerikanischer Raketentechniker. Er arbeitete bereits während des Zweiten Weltkriegs unter Wernher von Braun in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde an der Entwicklung von Großraketen mit. Das amerikanische Militär holte ihn 1946 in die USA. Nach Gründung der NASA zeichnete er dort ab 1960 als einer der wichtigsten Mitarbeiter von Brauns für die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Raketensysteme verantwortlich, mit denen unter anderem die bemannten Mondlandungen realisiert wurden.", "tgt_summary": null, "id": 2060846} {"src_title": "Enrique Carrión", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Der 1,82 Meter große Stürmer wurde als Sohn eines nigerianischen Vaters und einer englischen Mutter in Basingstoke geboren und begann seine Karriere 2004 beim Jugendverein FC Chelsea. Während der Saison 2013/14 absolvierte er 25 Ligaspiele und schoss 20 Tore für das Reserveteam des Vereines. Am 18. Oktober 2014, während der Verletzungspause von Diego Costa, wurde Solanke in den Kader für das Spiel gegen Crystal Palace nominiert, welches der Verein jedoch verlor. In der gleichen Woche, am 21. Oktober, gab er sein Debüt in der UEFA Champions League. Beim 6:0-Sieg gegen den slowenischen Verein NK Maribor, in der UEFA Champions League, wurde er in der 73. Minute eingesetzt. Er ist damit der jüngste Champions-League-Spieler in der Geschichte des Vereines. Im August 2015 wurde Solanke für die gesamte Saison an den niederländischen Verein Vitesse Arnheim verliehen. Dort kam er zu insgesamt 25 Einsätzen, 21 Mal stand er dabei in der Startelf. In dieser Zeit erzielte Solanke sieben Tore und bereitete ein Tor vor. Nach der Saison kehrte Solanke zum FC Chelsea zurück, um sich dort in die erste Mannschaft zu spielen. Dies gelang dem Stürmer jedoch nicht, so wurde er in der Premier League nur ein Mal für das Kader nominiert, zwei weitere Aufgebote für die erste Mannschaft folgten im EFL Cup. Trotz drei Aufgeboten kam er zu keinem einzigen Einsatz. In der Premier League 2 kam Solanke in der Saison 2016/17 zu fünf Einsätzen. Dabei erzielte der Stürmer zwei Tore. Am 30. Mai 2017 wurde bekannt, dass Solanke zu Beginn der Saison 2017/18 zum FC Liverpool wechseln wird. Nach 21 Premier-League-Einsätzen für die \"Reds\" wechselte Solanke Anfang Januar 2019 für eine Ablösegebühr von 21,2 Millionen Euro zum Ligakonkurrenten AFC Bournemouth.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Im November 2017 debütierte Solanke in einem Freundschaftsspiel gegen Brasilien in der englischen A-Nationalmannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Titel und Ehrungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Jugend", "section_level": 2}, {"title": "Verein.", "content": "FC Chelsea", "section_level": 2}], "src_summary": "Dominic Ayodele Solanke-Mitchell (* 14. September 1997 in Basingstoke) ist ein englischer Fußballspieler nigerianischer Abstammung, der beim AFC Bournemouth unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 2328193} {"src_title": "Prudhoe Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Vermutlich abgeleitet von einem alten Ritual zu Ehren der keltischen Göttin Rhiannon, war die Mari Lwyd weit verbreitet in Wales, aber beschränkt sich heute auf den Süden und Südosten des Landes, insbesondere Glamorgan und Gwent. Die Methodistische Erweckung in Wales und der Einfluss der Abstinenzbewegung in Wales während der Industriellen Revolution führte zum Niedergang der Tradition, da sie zunehmend den Ruf der Trunkenheit bekam und die Kirche den heidnischen Hintergrund ablehnte. Der Einfluss der Kirche war es auch, der in einigen Gegenden den Brauch abänderte, sodass das Repertoire der Sänger um Weihnachtslieder ergänzt wurde. Die Tradition begann in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zu verblassen und war während des Zweiten Weltkriegs nahezu ausgestorben. Heutzutage versuchen einige Heimatvereine in Llantrisant, Llangynwyd, Cowbridge und anderswo die Tradition wieder zu beleben.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Mari Lwyd besteht aus einem Pferdeschädel (manchmal aus Holz oder wenn Kinder den Brauch ausüben, aus Pappe), der am Ende eines Holzstabs fixiert ist. Ein weißes Laken, das am Ende des Schädels befestigt ist, verdeckt den Stab und die Person, die die Mari trägt. Manchmal sind zwei schwarze Ohren an das Laken angenäht. Die Augenhöhlen sind oft mit grünen Flaschenböden oder anderem farbigen Material ausgefüllt. Manchmal ist der Unterkiefer mit Federn befestigt, sodass der „Betreiber“ der Mari nach Passanten oder Hauseigentümern schnappen kann. Gewöhnlich sind farbige Bänder am Schädel befestigt und kleine Glöckchen an den Zügeln (sofern vorhanden) an denen die Mari geführt wird. Der Brauch begann üblicherweise beim Morgengrauen und ging bis spät in die Nacht. Heutzutage startet er manchmal sogar noch früher am Tag (wie in Llangynwyd, wo er um 2 Uhr morgens am Neujahrstag beginnt). Während der Zeremonie wird der Schädel durch die Straßen des Ortes getragen. Die Gruppe hält vor jedem Haus und singt traditionelle Lieder. Manchmal enthält der Gesang einen Reim-Wettbewerb zwischen der Mari-Gruppe und den Bewohnern des Hauses, die sich gegenseitig mit improvisierten Versen herausfordern, bis eine Seite aufgibt. Einmal im Haus, geht die Unterhaltung weiter, indem die Mari wiehernd herumläuft und mit dem Kiefer schnappt, Chaos anrichtet und Kindern (und womöglich sogar Erwachsenen) Angst einjagt, während der Führer vorgibt, dass er versucht, sie zu bändigen. Die Gruppe spielt Musik und unterhält den Hauseigentümer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mari Lwyd (englisch \"Grey Mare\", deutsch etwa \"Graue Stute\") ist ein walisischer Mittwinter-Brauch zur Neujahrsfeier, der aber ursprünglich während einer Zeitspanne von Weihnachten bis Ende Januar stattfand. Es handelt sich um ein glückbringendes Ritual, bei dem die Teilnehmer eine als Pferd verkleidete Person von Haus zu Haus begleiten und an jeder Tür Lieder singen in der Hoffnung, eingelassen und mit Essen und Getränken belohnt zu werden.", "tgt_summary": null, "id": 1194999} {"src_title": "Rallye Polen 2015", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Turin ist das Kind argentinisch-italienischer Eltern, er wuchs in Frankreich, Italien und der Schweiz auf. Er studierte am University College London (UCL) Physiologie und Biophysik und wurde dort promoviert. 1988 begann Turin bei Henri Korn am Institut Pasteur zu arbeiten. Er verlor seine Stellung, nachdem er Korn vorgeworfen hatte, dass einige seiner Forschungsergebnisse auf Fälschungen beruhten. Später arbeitete er an den National Institutes of Health in North Carolina. Danach zog er nach London und unterrichtete Biophysik am University College London. 2001 wurde er als Technischer Leiter bei der eben gegründeten Firma Flexitral in Chantilly (Virginia) angestellt. 2009 bis 2011 forschte er am Massachusetts Institute of Technology (MIT), von 2011 bis 2013 am \"Alexander Fleming Biomedical Sciences Research Center\" in Athen, 2014 war er Gastprofessor am Institut für Theoretische Physik der Universität Ulm.", "section_level": 1}, {"title": "Geruchswahrnehmung durch Schwingungen.", "content": "Turin griff eine Theorie von Malcolm Dyson (1938) auf, dass der Geruchssinn nicht durch Formerkennung mittels Rezeptoren funktioniere, sondern wie ein Spektrometer, d. h., dass Gerüche aufgrund der unterschiedlichen Schwingungsfrequenzen von Molekülen unterschieden werden. Die Theorie ist jedoch umstritten. Eine wichtige Folge dieser These wäre der Isotopeneffekt, dass z. B. die gewöhnliche und die deuterierte Variante einer Verbindung aufgrund der unterschiedlichen Schwingungsfrequenz auch unterschiedlich riechen müssten – trotz der gleichen Form. Haffenden u. a. zeigten 2001 in einer Studie, dass Menschen den Geruch von gewöhnlichem und von deuteriertem Benzaldehyd unterscheiden können 2011 veröffentlichten Turin und seine Kollegen einen Artikel in PNAS, dass Fruchtfliegen zwischen Geruchsstoffen und deren deuterierten Varianten unterscheiden können. 2013 veröffentlichten Turin und seine Kollegen eine Studie in PLoS ONE, dass Menschen gewöhnliches und deuteriertes Moschus leicht am Geruch unterscheiden können. Dabei gibt es einen Schwellenwert, erst ab einem Anteil von 14 Deuterium-Atomen, d. h. einer 50%igen Deuterierung, können Menschen den Duft unterscheiden. Nach Turin ist der Geruchssinn eine biologische Methode der Spektroskopie und wäre daher ein Beispiel für Quantenbiologie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luca Turin (* 20. November 1953 in Beirut) ist ein italienischer Biophysiker und Autor, der sich mit dem Geruchssinn, Parfumerie und der Riechstoffbranche befasst.", "tgt_summary": null, "id": 1738648} {"src_title": "Gayaneh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Drei handschriftliche Quellen – die älteste um 1400 – überliefern ein einstrophiges lateinisches Credolied \"Credo in Deum Patrem omnipotentem\" mit einer deutschen Version \"Wir glauben all an einen Gott, Schöpfer Himmels und der Erden\". Eine der Quellen bietet auch die Melodie. Luther ließ sich von dieser Strophe anregen, übernahm die Melodie und die ersten beiden Textzeilen, schuf aber im Übrigen ein vollständig neues dreistrophiges Lied, das in der reformatorischen deutschen Messe die Stelle des lateinischen Credo einnehmen sollte. So ging es in alle frühen lutherischen Gottesdienstordnungen ein.", "section_level": 1}, {"title": "Form.", "content": "Jede der drei Strophen besteht aus zehn achtsilbigen Zeilen. Dabei sind die Zeilen 1, 3, 9 und 10 jambisch und reimen männlich, die Zeilen 2, 4, 5, 6, 7 und 8 trochäisch und reimen weiblich.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Das Lied widmet jeder der drei göttlichen Personen eine gleich lange Strophe. Demzufolge enthält die erste Strophe, über die knappen Inhalte des Nizänums und des Apostolikums hinaus, genuin lutherische Aussagen über die Vatergüte und Fürsorge Gottes, wie sie sich ähnlich in der Credoerläuterung seines Kleinen Katechismus finden. Die Christus-Strophe hält sich eng an die altkirchlichen Bekenntnisse, wobei die Zeile „gleicher Gott von Macht und Ehren“ das nizänische „consubstantialem Patri“ wiedergibt. Die Einschaltung „im Glauben“ (Zeile 7) entspricht Luthers Kernanliegen. Auch die Heilig-Geist-Strophe bringt die wesentlichen Aussagen der altkirchlichen Vorlagen. Für „unam sanctam catholicam ecclesiam“ steht „die ganz Christenheit auf Erden [...] in \"einem\" Sinn“. In den Zeilen 3 und 4 sind paulinisch-lutherische Aussagen über das Wirken des Geistes ergänzt.", "section_level": 1}, {"title": "Heute gebräuchlicher Text.", "content": " Wir glauben all an einen Gott, Schöpfer Himmels und der Erden, der sich zum Vater geben hat, dass wir seine Kinder werden. Er will uns allzeit ernähren, Leib und Seel auch wohl bewahren; allem Unfall will er wehren, kein Leid soll uns widerfahren. Er sorget für uns, hüt’ und wacht; es steht alles in seiner Macht. Wir glauben auch an Jesus Christ, seinen Sohn und unsern Herren, der ewig bei dem Vater ist, gleicher Gott von Macht und Ehren, von Maria, der Jungfrauen, ist ein wahrer Mensch geboren durch den Heilgen Geist im Glauben; für uns, die wir warn verloren, am Kreuz gestorben und vom Tod wieder auferstanden durch Gott. Wir glauben an den Heilgen Geist, Gott mit Vater und dem Sohne, der aller Schwachen Tröster heißt und mit Gaben zieret schöne, die ganz Christenheit auf Erden hält in einem Sinn gar eben; hier all Sünd vergeben werden, das Fleisch soll auch wieder leben. Nach diesem Elend ist bereit’ uns ein Leben in Ewigkeit. Amen. ", "section_level": 1}, {"title": "Melodie.", "content": "Die weit ausschwingende im transponierten dorischen Modus mit einem Tonumfang von b bis d\" und zahlreichen, teilweise langen Melismen hat hohe ästhetische Qualität, ist aber für eine Gottesdienstgemeinde nicht leicht zu singen und wurde in der Rezeptionsgeschichte vielfach vereinfacht. Neben anderen Barockkomponisten bearbeiteten sie Heinrich Schütz (\"Kleine Geistliche Konzerte\" I, SWV 303) und Johann Sebastian Bach (Clavierübung III, BWV 680 und 681).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kirchenlied Wir glauben all an einen Gott schrieb Martin Luther 1524 als Paraphrase des Credo. Die Melodie geht auf eine Urform aus dem 15. Jahrhundert zurück. Das Lied ist im Evangelischen Gesangbuch in der Rubrik \"Liturgische Gesänge\" eine der beiden Liedalternativen zum Glaubensbekenntnis (Nr. 183).", "tgt_summary": null, "id": 1350666} {"src_title": "Colenso (Südafrika)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Mittelpunkt der Serie stehen die Opfer von Stalking und die Polizisten des LAPDs im Bereich der „Threat Assessment Unit“ (TAU) aus Los Angeles. Jegliche Formen von Stalking, egal ob bei Promis oder bei normalen Bürgern, denen die ungesunde Besessenheit ihrer Mitmenschen Probleme macht und von denen sie annehmen müssen, dass davon eine Gefahr für sie ausgeht, wird von ihnen ernst genommen. Leiterin der Ermittlungseinheit ist Detective Beth Davis, die den etwas überheblichen Detective Jack Larsen zugeteilt bekommen hat, der von der Mordkommission in New York nach Los Angeles versetzt wurde. Zum Team gehören weiterhin die erfahrene Ermittlerin Detective Janice Lawrence und der junge Detective Ben Caldwell, der sich Hoffnungen auf die Stelle gemacht hat, die Jack Larsen nun bekommen hat. Die Serie endet mit einem Cliffhanger, da ihre Einstellung erst nach der Fertigstellung der ersten Staffel beschlossen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nebenbesetzung.", "content": "Die deutsche Synchronisation übernahm Arena Synchron. Das Dialogbuch schrieb Eva Schaaf, Dialogregie führte Nicolás Artajo. In den Vereinigten Staaten startete die Serie am 1. Oktober 2014 hinter dem Auftakt der zehnten Staffel von \"Criminal Minds\" auf CBS. Ende Oktober bestellte der Sender weitere Episoden der Serie. Letztendlich wird die erste Staffel aus 20 Episoden bestehen. Im Februar 2015 wurde nach 17 Folgen die Ausstrahlung der Serie zugunsten von \"\" unterbrochen. Die restlichen drei Episoden werden vom 27. April bis zum 18. Mai 2015 ausgestrahlt. Die Serie wurde im Mai 2015 nach einer Staffel eingestellt. Die deutschsprachige Erstausstrahlung der ersten Staffel startete am 27. Januar 2015 auf dem Pay-TV-Sender Sat.1 emotions. Im Free-TV begann die Serie am 5. Februar 2015 auf Sat.1 ebenfalls, wie in den Vereinigten Staaten, hinter dem Auftakt der zehnten Staffel von \"Criminal Minds\".", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Stalker erhielt auf Rotten Tomatoes eine Bewertung von 21 % und auf Metacritic von 17 %. Die FAZ bemängelte, dass die Auftaktfolge nach Schema F konzipiert worden sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stalker ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die vom 1. Oktober 2014 bis zum 18. Mai 2015 vom Sender CBS ausgestrahlt wurde. Die deutschsprachige Erstausstrahlung begann am 27. Januar 2015 auf Sat.1 emotions.", "tgt_summary": null, "id": 955789} {"src_title": "László Ferenczy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Whiting liegt westlich der Green Mountains in der fruchtbaren Ebene am Ostufer des Lake Champlain. Es ist in erster Linie landwirtschaftlich und zur Milchviehwirtschaft genutzt. Das Gelände ist weitgehend flach und ohne nennenswerten Erhebungen; der wichtigste Fluss ist der Otter Creek, der weite Teile der Westgrenze der Town bildet. Die Oberfläche ist eben, ohne nennenswerte Erhebungen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Alle Angaben als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die mittlere Durchschnittstemperatur in Whiting liegt zwischen −7,8 °C (18 °Fahrenheit) im Januar und 20,6 °C (69 °Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 10 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Mitte Oktober und Mitte Mai liegen mit mehr als fünfeinhalb Metern etwa doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA, die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA, die Werte für den Zeitraum September bis Dezember sogar deutlich darunter.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Whiting gehört zu den Landvergabe durch Gouverneur Benning Wentworth, den New Hampshire Grants. Es wurde am 6. August 1763 an eine Gruppe von 49 Interessenten um den Col. John Whiting aus Wrentham in Massachusetts verkauft und umfasste eine Fläche von etwa 9000 acres (etwa 36 km2). Die Besiedlung erfolgte verzögert; erst 1772 entstand der erste Hausbau; für Juni 1773 ist der Zuzug einer ersten Familie registriert. Die Besiedlung wurde, wie in den Gemeinden der Umgebung auch, bei Beginn des Unabhängigkeitskrieges unterbrochen, die Siedler evakuiert. Nach dem Ende der Feldzüge wurde die Besiedlung aber unverzüglich wieder aufgenommen. 1785 fand die konstituierende Stadtversammlung statt. Whiting wurde von Anbeginn bis zum heutigen Tag überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Der Otter Creek konnte wegen geringen Fischbesatzes nicht zum Fischen genutzt werden: Durch die Fälle in Vergennes und Middlebury konnten Speisefische weder aus dem Lake Champlain noch aus dem Oberlauf des Flusses einwandern. Eine Expedition im Februar 1819 verbrachte eine Reihe von lebend gefangenen Fischen aus dem Lake Champlain in den Otter Creek oberhalb der Fälle bei Vergennes. Von den vielen Arten von Fischen, die auf diese Weise in den Fluss eingebracht worden waren, überlebte nur eine einzige die ersten Monate: Hechte. Von ihnen konnten bereits 1823 auf rund 2 Meilen Länge (etwa 3,5 km) 500 pound (etwa 200 Kilogramm) gefangen werden. Im Bürgerkrieg wurden 42 Soldaten in Whiting für Dienstzeiten zwischen neun Monaten und drei Jahren verpflichtet, davon 15 vor der Mobilmachung von 1863. Die Anzahl der Verwundeten und Gefallenen ist nicht dokumentiert. Mit dem Bau der Bahnstrecken durch Vermont (ab Ende der 1840er Jahre) begann auch in Whiting eine langsame, auch durch die Eröffnung der Bahnstrecke Leicester–Ticonderoga im Jahr 1871 nur vorübergehend gebremste Abwanderung aus der Ortschaft. Offenbar waren überwiegend die Gebiete im Westen mit ihren verheißungsvollen landwirtschaftlichen Nutzflächen das Ziel; von Abwanderungen in die Metropolen an der Ostküste ist nur selten die Rede. Whiting verblieb dadurch in einem rein landwirtschaftlich genutzten Status. Als 1953 der Betrieb auf der Bahnstrecke eingestellt wurde änderte sich daran nichts; einzig der Transport der Produkte wurde auf die Landstraße verlagert. Bis auf den heutigen Tag ist die Landwirtschaft die bei weitem wichtigste Verdienstquelle in Whiting.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "1799 wurde die erste Gemeinde in Whiting gegründet, gemeinsam von Baptisten und Kongretionalisten Ihr gemeinsames \"Meeting House\" wurde zwischen 1811 und 1823 erbaut. 1828 kam auch eine methodistische Gemeinde dazu. Von diesen Glaubensgemeinschaften existiert heute nur noch die baptistische unter dem Namen \"Whiting Community Church\".", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Whiting ist über die Vermont State Route 73 und die Vermont State Route 30 im Norden an Cornwall und Middlebury angeschlossen, im Süden an Sudbury. Bahnanschlüsse oder Flughäfen fehlen in der Umgebung.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Der Ort verfügt, neben den üblichen städtischen Einrichtungen und der Grundschule, über keine öffentlichen Einrichtungen. Die nächstgelegenen Krankenhäuser sind das \"Porter Medical Center\" in Middlebury und das \"Moses-Ludington Hospital\" in Ticonderoga.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Whiting gehört mit Brandon, Chittenden, Goshen, Leicester, Mendon, Pittsford und Sudbury zur \"Rutland Northeast Supervisory Union\". In Whiting ist eine sechszügige Grundschule, die \"Whiting Elementary School\", angesiedelt. Für weiterführende Schulen müssen die umliegenden Gemeinden, insbesondere Middlebury, angefahren werden. Die \"Whiting Free Library\" befindet sich an der North Street in Whiting.", "section_level": 2}], "src_summary": "Whiting ist eine \"Town\" im Addison County des Bundesstaates Vermont in den Vereinigten Staaten mit 419 Einwohnern (laut Volkszählung von 2010).", "tgt_summary": null, "id": 1089383} {"src_title": "Bradford and Foster Brook Railway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1977–1983.", "content": "Der 1,70 Meter große Stürmer begann seine Karriere 1977 beim Verein Ferroviário AC, bei dem er während seiner ersten Spielzeit noch nicht an Ligaspielen teilnahm. Seine ersten Ligaspiele bestritt er beim Verein AA Ponte Preta, mit dem er acht torlose Ligaspiele absolvierte. Im zweiten Jahr absolvierte er keine Ligaspiele mehr beim Verein. Nach zwei Spielzeiten wechselte er zum Verein Botafogo, wo er für drei Jahre unter Vertrag stand. In seinem ersten Jahr absolvierte er noch keine Ligaspiele, seine ersten 18 Ligaspiele mit sieben Toren bestritt er 1981. Im letzten Jahr stand er für 14 Ligaspiele unter Vertrag und traf sechsmal ins Tor. Nach drei Jahren beim Verein kündigte er den Vertrag und wechselte zum Verein Náutico Capibaribe, bei dem er einen Vertrag für zwei Jahre unterzeichnete. 1983 absolvierte er 18 Ligaspiele und erzielte elf Tore. Im zweiten und letzten Jahr nahm er an neun Ligaspielen teil und konnte vier Pässe ins Tor befördern.", "section_level": 2}, {"title": "1983–1989.", "content": "Im gleichen Jahr wechselte er zum Verein Portuguesa, bei dem er im ersten Jahr jedoch keine Ligaspiele absolvierte. Neun Ligaspiele bestritt er im zweiten Jahr und konnte zwei Pässe ins Tor treffen. 1985 unterzeichnete Mirandinha einen Vertrag, nahm jedoch nicht an Ligaspielen teil. Im nächsten Jahr wechselte er für zwei Jahre zum Verein Palmeiras São Paulo, für den er im ersten Jahr 26 Ligaspiele absolvierte und 21 Pässe ins Tor beförderte. Im zweiten Jahr beim Verein bestritt er keine Ligaspiele und wechselte für zwei Saisons zum englischen Verein Newcastle United. An 26 Ligaspielen nahm er in der ersten Saison teil und schoss elf Tore. In der Saison 1988/89 absolvierte er 28 Ligaspiele und traf neunmal ins Tor. Nach zwei Saisons in England kehrte er wieder zum Verein Palmeiras São Paulo zurück und stand für zwei weitere Jahre unter Vertrag. Während des Jahres 1988 bestritt er neun Ligaspiele und traf einmal ins Tor, im zweiten nahm er an sieben teil und konnte wieder ein Tor erzielen.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 1990.", "content": "In der Saison 1990/91 wechselte er für eine Spielzeit zum portugiesischen Verein Belenenses Lissabon, für den er während der Saison drei Ligaspiele bestritt und zwei Pässe ins Tor beförderte. Nach der Spielzeit in Portugal wechselte er wieder nach Brasilien zum Verein Corinthians São Paulo, stand für sieben Ligaspiele unter Vertrag und erzielte ein Tor. Im Jahre 1991 unterschrieb Mirandinha einen Vertrag beim Verein Fortaleza EC, für den er jedoch nicht an Ligaspielen teilnahm. 1992 wechselte er für drei Jahre nach Japan und seine erste Station war der Verein Shimizu S-Pulse, bei dem er jedoch nicht für Ligaspiele unter Vertrag stand. Das einzige Jahr, in dem er für Ligaspiele unter Vertrag stand, war das Jahr 1993, als er beim Verein Shonan Bellmare unterzeichnete. Während der Spielzeit stand er für 18 Ligaspiele unter Vertrag und traf zwölfmal ins Tor. Im zweiten Jahr nahm er an keinen Ligaspielen teil. Sein letztes Jahr als Fußballspieler verbrachte er ohne Ligaspiele beim brasilianischen Verein Fortaleza EC.", "section_level": 2}, {"title": "Trainerkarriere.", "content": "1996 unterschrieb er für eine Spielzeit einen Trainervertrag beim Verein Ferroviário Atlético Clube (CE). Von 1997 bis 1999 war er bei den Vereinen Botafogo (DF), Hajer Club, Goiânia EC und Atlético Rio Negro Clube unter Vertrag. Von 1999 bis 2000 unterschrieb er einen Vertrag beim Verein Al-Raed. In den Jahren von 2000 bis 2005 unterzeichnete er jeweils für eine Spielzeit, ein Jahr, einen Vertrag bei den Vereinen Nacional FC, Atlético Rio Negro Clube, EC Flamengo, Hajer Club (beide 2002), Ríver Atlético Clube, Kedah FA und Cascavel Clube Recreativo. Im Jahre 2006 stand er für drei Vereine, Libermorro FC, CE Nova Esperança und bereits zum dritten Mal beim Verein Atlético Rio Negro Clube unter Vertrag. Seine restliche Karriere stand er für die Vereine Libermorro FC, Fortaleza EC, Hajer Club und 2010, in seinem letzten Jahr als Trainer beim Verein Ferroviário Atlético Clube (CE) unter Vertrag.", "section_level": 2}], "src_summary": "Francisco Ernandi Lima da Silva, besser bekannt als Mirandinha, (* 2. Juli 1959 in Chaval, Brasilien) ist ein ehemaliger brasilianischer Fußballspieler.", "tgt_summary": null, "id": 10498} {"src_title": "James L. Wells", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Tomas und Ebba, ein junges, erfolgreiches schwedisches Ehepaar, sind mit ihren Kindern Vera und Harry zum Skifahren in einem luxuriösen Ferienhotel in Frankreich. Die wunderschöne Idylle wird nur getrübt durch gelegentliche laute Knallgeräusche von den umliegenden Hängen, mit denen instabile Schneemassen zum kontrollierten Lawinenabgang gebracht werden sollen. Beim Essen auf einer Terrasse des Hotels mit Aussicht auf die nahen, schneebedeckten Berghänge kann die Familie staunend eine solche Staublawine mitverfolgen. Jedoch kommen die Schneemassen schnell näher, und aus Staunen wird Panik, als die Lawine schließlich über die Terrasse hereinbricht. Alle springen auf und fliehen, wobei Ebba bei den Kindern bleibt und sie zum Ausgang der Terrasse drängt, während Tomas alleine wegrennt und seine Frau und Kinder zurücklässt. Zum Glück erweist sich die Staublawine als relativ harmlos. Ebba und die Kinder setzen sich wieder an den Tisch, dann gesellt sich auch Tomas zu ihnen und versucht mit einem verlegenen „Na, das war vielleicht was?“ zur Normalität zurückzukehren. Doch Ebba antwortet darauf nicht, sieht ihn nicht an, wirkt verwirrt und nachdenklich. Später, bei einem Gespräch mit einer alten Freundin und deren amerikanischer Urlaubsbekanntschaft, erzählt Ebba auf Englisch von der Situation mit der Lawine. Es zeigt sich, dass Tomas die Szene anders interpretiert als seine Frau. Er leugnet oder ihm scheint nicht wirklich bewusst zu sein, dass er weggelaufen ist und seine Familie im Stich gelassen hat. Auf Schwedisch ergänzt er, dass er gar nicht in Skischuhen rennen könne. Ebba reagiert mit stiller Wut, sie isoliert sich ein wenig von der Familie und macht einen Skiausflug auf eigene Faust. Sie trifft sich mit ihrer Freundin, mit der sie gemeinsam am Vorabend zu Abend gegessen haben, zum Kaffee, als sich die Freundin von einem anderen Mann verabschiedet. Ebba konfrontiert ihre Freundin mit ihrer Promiskuität, fragt sie, ob sie ihren Mann und ihre Kinder liebe. Ihre Freundin sagt, dass sie eine offene Beziehung mit ihrem Mann führe und dass sie froh sei, wenn er eine Frau für großartigen Sex finde, wenn er bei ihr sei. Als Ebba energischer wird, rät die Freundin, sich nicht zu streiten, und geht. Auch die Kinder spüren die wachsende Spannung zwischen den Eltern, so platzt etwa der kleine Harry einmal heraus: „Ich habe Angst, dass ihr euch scheiden lasst!“ Mats und Fanni, ein befreundetes Paar, treffen ebenfalls in dem Hotel ein. Zwischen den vier Erwachsenen kommt es nach einigen Gläsern Wein noch einmal zu einer Unterhaltung, die sich um die Lawinensituation dreht. Als Tomas weiterhin bestreitet, weggelaufen zu sein, fordert Ebba, sich die Szene auf einem Handy anzusehen, mit dem sie die Staublawine gefilmt hatten. Der widerstrebende Tomas muss nun einsehen, dass er tatsächlich weggelaufen ist. Mats versucht, zwischen Tomas und Ebba zu vermitteln, er argumentiert unter anderem mit dem Beispiel des Fährunglücks der Estonia, dass nun mal nicht jeder ein Held sei. Fanni sagt, dass sie vermutet, Mats würde sich in einer solchen Situation ähnlich verhalten. Mats zeigt sich irritiert. Tomas ist seine offensichtlich gewordene Panikreaktion nun sehr peinlich. Als sie wieder allein im Hotelzimmer sind, beginnt er zu weinen, setzt sich auf den Fußboden und steigert sich nach und nach in einen nicht enden wollenden Weinkrampf hinein. Die Kinder kommen dazu, die ihren Vater noch nie so gesehen haben, sind völlig verwirrt und versuchen, ihn mit Umarmungen zu trösten. Ebba sitzt unschlüssig daneben und erklärt nur „Euer Papa ist ein bisschen traurig“, bis Vera zu ihr kommt und auch sie drängt, Tomas mit zu trösten. Am letzten Tag des Urlaubs unternimmt die Familie noch einmal einen Skiausflug. Dabei geraten sie in dichten Nebel. Tomas, mit den Kindern, vermisst plötzlich Ebba, die nicht mehr zu sehen ist. Ganz schwach hört er schließlich ihre Hilferufe. Er befiehlt den Kindern, hier auf ihn zu warten, stapft in den Nebel davon. Nach einer Weile kommt er wieder zurück, auf seinen Armen trägt er die nur scheinbar verletzte Ebba. Selbstbewusst erklärt er seinen Kindern, dass nun alles in Ordnung sei. Bei der Rückreise im Skibus über den Gebirgspass zeigt der Fahrer des Busses eine äußerst unsichere Fahrweise. Unruhe breitet sich unter den Fahrgästen aus, und Ebba fordert den Busfahrer auf, sie aussteigen zu lassen. Nachdem sie mehr und mehr in Panik gerät, gibt der Fahrer ihrer Aufforderung nach und öffnet die Türen. Sie verlässt als erste den Bus, während andere Reisende versuchen, mit aller Kraft nach draußen zu gelangen. Tomas steckt mitten im Gewühl, als Mats die anderen auffordert, langsam und besonnen aus dem Bus zu steigen, damit keine Panik ausbricht. In der hereinbrechenden Dämmerung läuft die Gruppe den einsamen Gebirgspass herunter.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten fanden in Les Arcs statt, einem Skigebiet in den Savoyer Alpen. Außerdem wurden einige Szenen am Stilfser Joch in Südtirol gedreht. Die Innenaufnahmen entstanden im 5-Sterne-Hotel \"Copperhill Mountain Lodge\" im schwedischen Skigebiet Åre.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film erreichte eine Wertung von 93 % bei Rotten Tomatoes und von 87/100 bei Metacritic. Beim Toronto International Film Festival 2014 wurde \"Höhere Gewalt\" in der Sektion \"Special Presentations\" gezeigt. Er war nominiert für den Nordischen Filmpreis 2014 und den Europäischen Filmpreis 2014. Ferner wurde er als schwedischer Beitrag zur Verleihung des Preises für den besten fremdsprachigen Film beim Academy Award 2014 ausgewählt und war für die Golden Globe Awards 2015 nominiert, wiederum als bester ausländischer Film. Epd Film vergab 4 von 5 Sternen und urteilte, „dass Ruben Östlund [...] die Kämpfe der Protagonisten um das männliche Rollenbild, um Vertrauen und Beziehungsmodelle mit unbestechlicher Genauigkeit und einem erfrischenden, bisweilen schwarzen Humor“ seziere. Der gesamte Cast beeindrucke „durch feine und glaubwürdige Darstellungen, die in ihrer Lebensnähe durchaus ungemütlich“ würden.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Beim Cannes Filmfestival 2014 erhielt \"Höhere Gewalt\" den \"Preis der Jury\" in der Sektion Un Certain Regard.", "section_level": 1}, {"title": "Neuverfilmung.", "content": "2020 wurde mit \"Downhill\" eine US-amerikanische Neuverfilmung veröffentlicht. Die Regie übernahmen Jim Rash und Nat Faxon, die auch für das Drehbuch verantwortlich zeichneten, in den Hauptrollen sind Julia Louis-Dreyfus und Will Ferrell zu sehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Höhere Gewalt (Originaltitel: \"Turist\", internationaler Titel: \"Force Majeure\") ist ein schwedisches Filmdrama des Regisseurs und Drehbuchautors Ruben Östlund aus dem Jahr 2014.", "tgt_summary": null, "id": 126820} {"src_title": "Neurojurisprudenz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des Schiffes.", "content": "Das Schiff wurde als Geleitzerstörer am 28. Juli 1940 im Rahmen des britischen Kriegshaushalts von 1940 bei Fairfield in Govan zusammen mit einem weiteren Schiff vom Typ III der Hunt-Klasse bestellt. Dies waren für die Bauwerft die einzigen Aufträge für Geleitzerstörer dieser Klasse. Die Kiellegung des 2. Auftrages mit der Baunummer 695 erfolgte am 16. Januar 1941 und durch einen Luftangriff auf die Werft am 13. März 1941 (sog. Clydebank-Blitz) verzögerte sich die Fertigstellung der im Bau befindlichen Geleitzerstörer. Vom Stapel lief die Baunummer 695 am 27. April 1942 als \"Haldon\" nach dem am 3. Februar 1943 vom Stapel gelaufenen Schwesterschiff \"Goathland\" (L17). 1942 hatte die Royal Navy Schwierigkeiten in der Bemannung ihrer Schiffe und gab daher Schiffe an die alliierten Marinen ab. Dieses Verfahren hatte schon im Mai 1940 begonnen, als der Zerstörer \"Garland\" der polnischen Marine zur Verfügung gestellt worden war. Die Briten hatten den Seestreitkräften der freien Franzosen ab Mai 1941 neun Korvetten der Flower-Klasse zur Verfügung gestellt, die bei der Fertigstellung direkt übernommen wurden und von denen zwei schon 1942 auf dem Nordatlantik verloren gingen. Sie boten 1942 auch die Übernahme von Hunt-Zerstörern an, wie sie inzwischen von den Polen, Norwegern und Griechen übernommen worden waren. So übernahmen im Dezember 1942 die Seestreitkräfte der Freien Franzosen die fast fertige HMS \"Haldon\" als \"La Combattante\", die allerdings ein Einzelschiff unter französischer Flagge blieb, obwohl anfangs die Übertragung zwei weiterer Schiffe erwogen wurde. Eingesetzt wurde das Schiff im Verbund mit britischen und norwegischen Schwesterschiffen im Kanal und der Nordsee.", "section_level": 1}, {"title": "Einsätze.", "content": "Über Scapa Flow und leichtere Einsätze in der Irischen See verlegte die \"La Combattante\" zur britischen 1. Zerstörerflottille in Portsmouth, in der sie neben anderen Hunt-Zerstörern, darunter den norwegischen \"Eskdale\" und \"Glaisdale\" eingesetzt wurde. bei ihrem ersten Einsatz am 23. März 1943 zum Schutz eines Konvois im Ärmelkanal rettete sie die 68-köpfige Besatzung des Liberty-Schiffes \"Stell Traveller\" nach einem Minentreffer. Hauptaufgabe der Flottille war die Sicherung von Küstenkonvois. Daneben retteten die Schiffe auch häufig Flugzeugbesatzungen nach Notlandungen im Kanal. In der Nacht zum 20. April 1944 wehrten die Hunt-Zerstörer \"La Combattante\" und \"Middleton\" einen Angriff der 5. und 9. S-Boot-Flottille mit elf Booten auf einen von ihnen geschützten Konvoi ab und verfolgten diese. S 144 lief dadurch bei Calais auf Grund. In der Nacht zum 26. April 1944 spürten \"La Combattante\" und die Fregatte HMS \"Rowley\" eine Gruppe deutscher Schnellboote auf; der \"La Combattante\" gelang die Versenkung von \"S 147\" und die Beschädigung eines weiteren Bootes. In der Nacht zum 13. Mai versuchten die 5. und 9. S-Flottille mit zehn Booten erneut, ein Küstengeleit nahe Selsey Bill anzugreifen. Frühzeitig durch Radar geortet, stellten die Fregatte \"Stayner\", die Korvette \"Gentian\", vier MTBs und die \"La Combattante\" die anmarschierenden Schnellboote. Das französische Schiff versenkte dabei \"S 141\", auf der Marineassistenzarzt Klaus Dönitz, der ältere Sohn des Befehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Dönitz, fiel. Zwei weitere Boote, \"S 100\" und \"S 142\", wurden beschädigt. Am 28. Mai versenkte die \"La Combattante\" erneut einen Radarkontakt; es handelte sich allerdings um das britische \"MTB 732\", das mit \"MTB 739\" von einer nicht angezeigten Sondermission zurückkehrte. Bei der Landung in der Normandie war die \"La Combattante\" der „Force E“ mit zwei britischen Kreuzern, fünf britischen und zwei kanadischen Flottenzerstörern und vier Hunt-Zerstörern im Landungsbereich Juno der kanadischen Truppen zugeteilt. Auf dem Anmarsch vom Solent sicherte sie mit HMS \"Stevenstone\" (L16), \"Venus\" (R50) den Angriffskonvoi \"J 9\" von zehn Panzer-Landungsschiffen durch einen geräumten Zufahrtsweg. Sie verblieb im Landungsbereich, um Artillerie- und Flugabwehrunterstützung zu leisten. Am 13. Juni 1944 kehrte General de Gaulle auf der \"La Combattante\" erstmals kurz nach Frankreich zurück. Er nutzte den von alliierter Seite geplanten kurzen Truppenbesuch im Invasionsbereich zum Besuch der ersten befreiten französischen Stadt (Bayeux), wo er am 14. Juni 1944 eine Rede hielt, auf die Legalität seiner Exilregierung verwies und alliierten Plänen einer Militärregierung (Allied Military Government for Occupied Territories) sowie einer alliierten Währung eine Absage erteilte und eine französische Verwaltung unter François Coulet einrichtete. Danach kehrte de Gaulle auf der \"La Combattante\" nach Großbritannien zurück. In der Nacht zum 8. Juli griffen Schnellboote aus Le Havre die Sicherungszerstörer im Landungsbereich vor der Normandie, darunter \"La Combattante\", an, ohne erhebliche Schäden zu verursachen. In der Nacht zum 26. August 1944 gehörte die \"La Combattante\" zu den alliierten Einheiten, die bei Fécamp die 8. Artillerieträger-Flottille angriffen und vier Artillerieträger versenkten und weitere schwer beschädigten. Am 28. gehörte sie zu den Einheiten, die erneut vor Fécamp die 14. Räumboot-Flottille nach einem Minenlegeeinsatz stellten, einen U-Jäger versenkten, aber nur eines der sieben Räumboote beschädigten.", "section_level": 2}, {"title": "Das Ende der \"La Combattante\".", "content": "Am 23. Februar 1945 führte die \"La Combattante\" eine Überwachungsfahrt auf der Innenseite der Outer Dowsing Shoal in einem geräumten Schifffahrtsweg durch, als sie gegen 23:45 Uhr auf der Höhe des East Dudgeon-Feuerschiffs vor Cromer auf eine Mine lief und sofort in zwei Teile zerbrach. Der vordere Teil sank sofort auf der Position 53o22'N, 01o01'O. Der hintere Teil trieb noch eine kurze Zeit im Strom, ehe er auf der Position 53o20'52\"N, 01o01'33\"O ebenfalls sank. 68 Mann der 185 an Bord verloren ihr Leben, darunter zwei Mann der Royal Navy. 117 Mann konnten von den britischen Motortorpedobooten \"MTB 763\" und \"MTB 770\" gerettet werden. Der \"La Combattante\" wurde eine der 24 Grundminen zum Verhängnis, die von der deutschen 2. Schnellboot-Flottille in der Nacht vom 29./30. Januar 1945 auf den Zufahrtswegen zum Humber gelegt worden waren. Meist wurde der Untergang der \"La Combattante\" dem deutschen Kleinst-U-Boot \"U 5330\" vom Typ Seehund unter Leutnant Sparbrodt zugerechnet. Bei der von Sparbrodt als versenkt gemeldeten Korvette vor der Küste von Kent dürfte es sich aber um den britischen Kabelleger \"Alert\" (941 BRT) gehandelt haben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die \"La Combattante\" (L19) war ein Geleitzerstörer der britischen Hunt-Klasse vom Typ III, der für die britische Royal Navy gebaut worden war. Das Schiff wurde 1942 von den Freien Französischen Streitkräften in Dienst genommen und unter britischem Oberbefehl eingesetzt. Das im Kanal und später in der Nordsee eingesetzte Schiff war mehrfach in Gefechte mit deutschen Schnellbooten verwickelt und versenkte in der Nacht zum 13. Mai 1944 \"S 141\", auf dem der Sohn Klaus des Befehlshabers der Kriegsmarine, Admiral Dönitz, fiel. Die \"La Combattante\" lief am 23. Februar 1945 kurz vor Mitternacht nördlich der Humber-Mündung bei nahe dem East Dudgeon-Feuerschiff auf eine durch deutsche Schnellboote gelegte Mine, zerbrach in zwei Teile, die beide in kurzer Zeit sanken. 68 der 185 Mann an Bord starben.", "tgt_summary": null, "id": 1251580} {"src_title": "Schweizer Fussballnationalmannschaft/Europameisterschaften", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Violettkappenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 8,7 cm, wobei der gerade Schnabel 1,8 cm lang ist. Der rosafarbene Unterschnabel weist schwarze Flecken auf. Die Männchen schimmern überwiegend grün, wobei sie einen strahlend blauen Oberkopf haben. Nahe der Kloake haben sie ein Büschel mit weißen Federn. Der leicht gegabelte Schwanz ist kastanienrot gefärbt und von breiten goldbronzenen Säumen und Flecken durchzogen. Die Oberseite der Weibchen ist leuchtend grün. Die Unterseite ist überwiegend weiß, wird aber an der Kehle von grauen bis grünen Flecken durchzogen. Auch an den Seiten finden sich grüne Flecken. Die Unterschwanzdecken sind grün, wobei auch sie die weißen Büschel nahe der Kloake aufweisen. Der kastanienrote Schwanz ist breit bronzegrün gesäumt und hat ein bronzefarbenes subterminales Band.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Über das Verhalten dieser Kolibris ist relativ wenig bekannt. Meist halten sich die Vögel in den mittleren bis unteren Straten innerhalb von Wäldern auf. Sie scheinen von quiekenden Geräuschen deutlich mehr angezogen zu werden, als dies bei anderen Kolibriarten der Fall ist. Ihren Nektar holen sie sich an blühenden Gebüschen wie Salbei, oder auch an Büschen der zu den Akanthusgewächsen gehörenden Gattung \"Pachystachis\", der zu den Rötegewächsen gehörenden Gattung \"Palicourea\" oder der zu den Heidekrautgewächsen gehörenden Gattung \"Psammisia\".", "section_level": 1}, {"title": "Lautäußerungen.", "content": "Alexander Wetmore beschrieb den Ruf der Männchen als tiefes, äußerst schnelles Zwitschern.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet.", "content": "Die Art kommt in den feuchten Wäldern und Waldrändern der östlichen Provinz Colón z. B. am Cerro Bruja, dem westlichen Teil von San Blas am Cerro Brewster, in der Provinz Panamá Oeste am Cerro Azul und Cerro Jefe sowie im Osten der Provinz Darién am Cerro Tacarcuna vor. Bei neueren Forschungsarbeiten wurden Violettkappenkolibris auch erstmals in der Serranía de Majé beobachtet. In Kolumbien kommen sie in Höhen zwischen 600 und 1400 Metern an den Osthängen des grenzüberschreitenden Cerro Tacarcuna vor.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Forschungsgeschichte.", "content": "Am 23. März 1911 sammelte Edward Alphonso Goldman am Cerro Azul im Nordwesten des Distrikts Chepo das Typusexemplar, das Edward William Nelson unter dem heutigen Namen \"Goldmania violiceps\" beschrieb. Der Name der neu geschaffenen Gattung wurde ihrem Entdecker gewidmet. Das Artepitheton »violiceps« setzt sich aus den lateinischen Worten »viola« für »violettfarben« und »-ceps, caput« »-gekrönt, Kopf« zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Es ist bisher keine Unterart des Violettkappenkolibris bekannt. Die Art gilt deshalb als monotypisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Violettkappenkolibri (\"Goldmania violiceps\"), manchmal auch Goldmankolibri genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein kleines Verbreitungsgebiet in Panama und Kolumbien. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (\"Least Concern\") eingeschätzt.", "tgt_summary": null, "id": 465575} {"src_title": "Border Song", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "De Courcillon wurde in Dangeau geboren und ist berühmt für seine Tagebücher, die er von 1684 bis zu seinem Tode 1720 führte. In diesen Memoiren sind viele Fakten über die Regierungszeit Ludwig XIV. enthalten, die aufschlussreiche Einblicke in die Welt am Hofe des Sonnenkönigs und seine Gedankenwelt bieten. Er ist der Bruder von Louis de Courcillon de Dangeau und wurde in eine calvinistische Familie geboren. Bereits in seinen frühen Jahren konvertierte er jedoch zum römisch-katholischen Glauben. Dangeau heiratete Anne Françoise Morin am 11. Mai 1670 mit der er eine Tochter, Marie Anne Jeanne de Courcillon, hatte, die Honoré Charles d'Albert de Luynes heiratete. Das Kind aus dieser Verbindung seiner Tochter, Charles Louis d'Albert de Luynes wurde der Herzog von Luynes. Am 26. März 1686 heiratete Dangeau in Versailles erneut, diesmal Sophia Maria Wilhelmine zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Tochter von Graf Ferdinand Karl zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort (1616–1672) und Anna-Maria von Fürstenberg (1634–1705). Aus dieser zweiten Ehe ging ein Sohn namens Philippe Egon de Courcillon hervor, der mit Françoise de Pompadour verheiratet war. Die Tochter aus dieser Verbindung, Marie Sophie de Courcillon, Enkelin Dangeaus, war die Ehefrau von Charles François d'Albert d'Ailly, Herzog von Picquigny und 5. Herzog von Chaulnes, Sohn des Louis Auguste d'Albert d'Ailly mit welchem sie eine Tochter, Marie-Thérèse hatte, die im Kindesalter verstorben ist. Als Witwe heiratete sie Hercule Mériadec de Rohan, Fürst von Soubise und Herzog von Rohan-Rohan. Aus dieser Verbindung gab es keine weiteren Nachkommen.", "section_level": 1}, {"title": "Offizier und Diplomat.", "content": "Erste Bekanntheit erfuhr Dangeau aufgrund seiner Fähigkeiten im Kartenspiel. Die Redewendung „jouer à la Dangeau“ wurde damals so bekannt, dass Ludwig XIV. auf ihn aufmerksam wurde. Der Aufmerksamkeit des Königs verdankte Dangeau seine Ernennung zum Obersten des Regiments des Königs und begleitete diesen als Adjutant auf allen seinen Feldzügen. Bereits zwei Jahre später wurde Dangeau zum Gouverneur der Touraine ernannt. In der Folge führte er mehrere diplomatische Missionen im Auftrag seines Königs durch, die ihn nach Trier, Mainz und Modena führten. Hierfür erhielt er die Würde eines Baron de Bressuire.", "section_level": 1}, {"title": "Schriftsteller.", "content": "Als Patron der Schriftsteller schloss er unter anderem Freundschaft mit Nicolas Boileau, welcher ihm seine Satire über den Adel (\"Satire sur la noblesse\") widmete. La Bruyère stellte seine Wesenszüge in „Pamphile“ dar. Obwohl Dangeau bisher noch nichts veröffentlicht hatte, wurde er 1667 an die Académie Française berufen. 1704 wurde er Ehrenmitglied der Académie des sciences de l'Institut de France (französische Akademie der Wissenschaften) und 1706 deren Präsident. Auszüge seiner Tagebücher über sein tägliches Leben am Hof von Versailles (geführt von 1684 bis 1720) wurden erstmals von Voltaire 1770 und 1817 von Madame de Genlis sowie 1818 von Pierre Édouard Lémontey veröffentlicht. Die vollständigen 19 Tagebücher, auch „Journal de la cour de Louis XIV“ genannt, erschienen erstmals zwischen 1854 und 1860.", "section_level": 1}, {"title": "Großmeister des Lazarusordens.", "content": "Als Großmeister des Lazarusordens (1693–1720) erreichte Dangeau die Schaffung von Erbkommenden (\"Commanderies graduelles masculines et perpètuelles\") durch königliches Dekret, welches von König Ludwig XIV. von Frankreich am 9. Dezember 1693 ausgestellt wurde. Eine Besonderheit in den Ritterorden, sind Erbkommenden ausschließlich dem Großmeister des Lazarusordens unterstellt und der jeweilige regierende Komtur (Erbkomtur genannt) muss der Familie des ersten Erbkomturs angehören; damit sind die Söhne eines Erbkomturs per Geburtsrecht Mitglieder des Lazarusordens. Dangeau errichtete auf Basis dieses königlichen Dekrets (Ludwig XIV. war der Protektor des Lazarusordens) die folgenden Erbkommenden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Philippe de Courcillon, Marquis de Dangeau (* 21. September 1638 auf Schloss Dangeau; † 9. September 1720 in Paris) war ein französischer Offizier, Diplomat und Autor sowie der Großmeister des Lazarusordens.", "tgt_summary": null, "id": 630053} {"src_title": "Alexandru Papană", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Holzbrücke (bis 1869).", "content": "An der Stelle der heutigen Brücke befand sich schon im Mittelalter ein Holzsteg. Dieser war Teil der Handelsstraße von Frankfurt nach Basel, die vom Martinstor kommend entlang der heutigen Garten- und Kronenstraße verlief.", "section_level": 2}, {"title": "Gartenstraßenbrücke (1869–1903).", "content": "Die Holzbrücke wurde schließlich 1869 durch eine Eisenkonstruktion mit Steinunterbau ersetzt. Sie erreichte allerdings nicht die erwünschte Standfestigkeit und musste bereits drei Jahre später, nachdem sie infolge eines Dreisamhochwassers einstürzte, wieder aufgebaut werden. 1876 wurde sie über die neu angelegte Werderstraße (heute: Werthmannstraße) mit der Bertoldstraße verbunden. Um die Jahrhundertwende erschien den Stadtplanern die etwa 10 Meter breite Brücke wegen des zunehmend stärker werdenden Verkehrs als \"reichlich schmal\". Auch wenn das Jahrhunderthochwasser im Jahre 1896 – anders als bei der Schwabentorbrücke – vergleichsweise glimpflich ablief, zeigten Unterspülungen, dass das damalige Bauwerk nicht zur Abführung großer Wassermassen geeignet war. Der Bürgerausschuss des Stadtrates beschloss daher die Erneuerung von insgesamt sechs Dreisamquerungen sowie zusätzliche Investitionen in die Ufersicherung.", "section_level": 2}, {"title": "Friedrichsbrücke (1903–1967).", "content": "Die neue, 267.000 Mark teure Brücke wurde 1903 eingeweiht und erhielt anlässlich des 50. Thronjubiläums des Großherzogs Friedrich I. den Namen Friedrichsbrücke. Die 16,5 Meter breite Brücke bestand aus drei Segmenten, die zwar gemeinsame Widerlager nutzten, sonst aber vollkommen getrennt errichtet wurden. Dies wurde angewandt, um Erschütterungen der Fahrbahn nicht auf die Gehwege zu übertragen. Das von den Gebrüdern Armbrüster hergestellte Jugendstil-Geländer bestand aus kunstvollen Motiven einheimischer Bäume und Sträucher, deren Äste bis zu den Stützbogen der eisernen Brückenkonstruktion reichten. In der Geländermitte wurde das Großherzogliche bzw. Freiburger Wappen angebracht. Den Abschluss bildeten mächtige Drachen und mit Löwenköpfen verzierte Laternenträger aus weißem Sandstein. Im Volksmund wurde das Bauwerk daher auch als \"Schwiegermutterbrücke\" bezeichnet. Das Geländer wurde beim Bau der Nachfolgerbrücke abgetragen und später für die Schnewlinbrücke verwendet. Mit ihm übertrug sich auch der Spitzname.", "section_level": 2}, {"title": "Ovalförmige Doppelbrücke (1967–2015).", "content": "1963 beschloss der Stadtrat den Neubau als ovalförmige Doppelbrücke. Im Zusammenhang damit standen Konzepte zur \"Autogerechten Stadt\", die neben dem Bau des Zubringer Mitte einen vierspurigen Ausbau der Kronenstraße zur Anbindung der Innenstadt vorsahen. 1967 wurde die erste Brücke für 1,4 Millionen D-Mark fertiggestellt. Sie querte die Dreisam westlich der Friedrichsbrücke und wurde zunächst parallel zu dieser betrieben. Der Stadtrat entschied sich letztlich, auch die angerostete und zu schwach ausgelegte Friedrichsbrücke für 1,67 Millionen D-Mark neu zu errichten und ließ deren Fundamente sprengen. Die komplette Doppelbrücke wurde schließlich 1969 unter dem Namen Kronenbrücke dem Verkehr übergeben. Aufgrund ihrer ovalen Form erhielt sie im Volksmund den Namen \"Elefantenklo\".", "section_level": 2}, {"title": "Abriss (2015–2017).", "content": "Da es aus statischen Gründen nicht möglich war, die Gleise der geplanten Straßenbahnstrecke über das bestehende Bauwerk zu führen, wurde im Rahmen des Gesamtprojektes „Umgestaltung Rotteckring“ der Abriss und anschließende Neubau der sanierungsbedürftigen Brücke beschlossen. Die Brücke war daher seit 2. Februar 2015 für den Kraftfahrzeugverkehr nicht mehr befahrbar. Für Fußgänger und Radfahrer wurde östlich der Kronenbrücke vom Technischen Hilfswerk eine Behelfsbrücke installiert, die am 22. Juni 2015 freigegeben wurde. Im Dezember 2015 wurde mit dem Abriss begonnen. Dabei wurden alte unbekannte Fundamente gefunden. Wegen einer Gashochdruckleitung und falscher Berechnung des Volumens der alten Brücke (1800 statt 1100 Kubikmeter) verzögerten sich Abriss und Neubau.", "section_level": 3}, {"title": "Neubau (2017–2018).", "content": "Mit einem Jahr Verzug wurde im März 2017 mit dem eigentlichen Neubau begonnen. Die neue Brücke ist nicht mehr aus Spannbeton, sondern aus Stahlbeton mit einem Stahlunterbau mit Knoten aus Gussstahl. Das ist ungewöhnlich für die Ausdehnung von 40 mal 40 Meter. Die Lichtöffnung in der Mitte der neuen Brücke ist nicht mehr so oval wie bei der alten. Nachdem die neuen Widerlager errichtet wurden kamen ab März 2017 acht Schwerlasttransporter aus Steinach am Brenner mit jeweils einem Stahldreieck mit den Maßen 16 Meter Länge, 5,5 Meter Breite, fast 4 Meter Höhe und etwa 25 Tonnen schwer, die mit einem Autokran passgenau eingesetzt wurden. Mit Verbindungsrohren quer über die Dreisam wurden sie an den Knoten angeschweißt. Im April begannen die Schalungsarbeiten für die Betonierung. In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 2017 wurde während 13 Stunden mit 70 Arbeitern die Kronenbrücke betoniert. 150 Ladungen Transportbeton à 20 Tonnen, das entspricht 1.200 Kubikmeter, wurden verarbeitet. Ursprünglich sollte in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni betoniert werden, aber da war es zu heiß. Vier Wochen dauerte anschließend die Trocknung und Aushärtung des Betons. Nach Abdichtung, Geländermontage und Freigabe für Fußgänger und Radfahrer wurde Anfang Dezember die Behelfsbrücke abgebaut. Anschließend wurde die Radwegrampe an der Südostecke gebaut. Während im Sommer 2018 begonnen wurde die Fahrbahndecken an den Anschlüssen zu asphaltieren, begann darunter die Verblendung der Widerlager mit Natursteinen, wie schon bei der vorigen Brücke. Und ebenso sprühten Unbekannte Graffiti auf die Natursteine. Die Stadt erstattete Anzeige. Auf die Frage der Badischen Zeitung, ob man sich diese 170.000 Euro teure Arbeit nicht sparen könne, antwortete die Sprecherin der Stadtverwaltung, dass auch die alte Brücke so verkleidet war. Es würde jetzt ein Schutz auf die Steine aufgetragen, dass sie leichter zu reinigen seien. Am 12. Dezember 2018 wurde die Brücke für den Kfz-Verkehr freigegeben werden. Am 10. Februar 2019 fuhr erstmals eine Bahn über die Brücke und ab 11. begann die VAG mit Schulungen ihrer Stadtbahnfahrer auf der neuen Strecke, die am 16. März 2019 fahrplanmäßig in Betrieb ging. Nachts ist die neue Brücke u. a. blau beleuchtet. Über ein Jahr nach Fertigstellung streiten sich die Stadt und die Freiburger Verkehrs AG mit der Baufirma Wolff & Müller um die Kosten, die sie für zu hoch halten. Zahlen nennt niemand, doch es handelt sich um einen Betrag im unteren siebenstelligen Bereich. Falls erforderlich, geht der Streit vor Gericht.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Fotos der Badischen Zeitung", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kronenbrücke ist eine der beiden ältesten Brücken in Freiburg im Breisgau. Der Holzsteg über die Dreisam wurde 1869 durch eine Eisenkonstruktion ersetzt. 1902 wurde die Brücke nach Hochwasserschäden als Friedrichsbrücke neu eröffnet. Im Zuge des autogerechten Innenstadtrings wurde das Bauwerk durch eine ovalförmige Doppelbrücke ersetzt. Da die Konstruktion für die geplante Stadtbahntrasse nicht geeignet war, wurde eine neue Brücke gebaut, die Ende 2018 für den Individualverkehr freigegeben wurde.", "tgt_summary": null, "id": 576955} {"src_title": "Richard W. Thorington", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Der erste Teil \"Der Morgen nach dem Krieg\" (Erstausstrahlung am 4. Januar 2015) handelt von den letzten Kriegstagen und von der Eroberung durch US-amerikanische Truppen. Am Ende des Filmes wird Tannbach vollständig von den Sowjets übernommen. Der zweite Teil \"Die Enteignung\" (Erstausstrahlung am 5. Januar 2015) handelt von der Zeit der sowjetischen Besatzung, bis schließlich durch die Potsdamer Konferenz das Dorf in einen sowjetischen und einen US-amerikanischen Teil aufgeteilt wird, ebenso wie Deutschland, Berlin und Mödlareuth. Es fällt das Wort Klein-Berlin. Der dritte Teil \"Mein Land, dein Land\" (Erstausstrahlung am 7. Januar 2015) handelt von der Zeit der endgültigen Teilung des Dorfes im Jahr 1952. Seine Bewohner leben jetzt in zwei Staaten.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Der vierte Teil \"Schatten des Krieges\" (Erstausstrahlung am 8. Januar 2018) handelt vom beginnenden Kalten Krieg, der Aufrüstung und wie die letzten Bauernhöfe im „sozialistischen Frühling“ 1960 zwangskollektiviert wurden. Der fünfte Teil \"Frieden aus Stein\" (Erstausstrahlung am 10. Januar 2018) spielt 1961 und erzählt von Ereignissen im Jahr des Mauerbaus. Der sechste Teil \"Traum von Frühling\" (Erstausstrahlung am 11. Januar 2018) spielt während des Prager Frühlings im Jahre 1968. Die Ereignisse werden auch in Ost-Tannbach verfolgt.", "section_level": 2}, {"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Namensgebung.", "content": "Der Handlungsort Tannbach ist ein fiktives Dorf. Der Bach, der die beiden Hälften trennt, trägt jedoch den Namen des realen Tannbachs, der mitten in Mödlareuth den Verlauf der innerdeutschen Grenze markierte.", "section_level": 2}, {"title": "Drehorte.", "content": "Gedreht wurde der Mehrteiler hauptsächlich in Běsno (deutsch: Wießen), einem Ortsteil von Kryry (Tschechien), westlich von Prag. Als Drehort für Gut Striesow diente das Schloss in Hubenov bei Kralovice. Einige Szenen entstanden im Oberfränkischen Bauernhofmuseum Kleinlosnitz.", "section_level": 2}, {"title": "Hauptfiguren (Auswahl).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Georg von Striesow.", "content": "Der Graf und Großgrundbesitzer kehrt zu Beginn des Films als Fahnenflüchtiger heim von der Front, schweigt aber über seine Erlebnisse. Er muss im Versteck zusehen, wie seine Frau Caroline von Striesow in den letzten Kriegstagen auf ihrem Gutshof von den Nationalsozialisten öffentlich erschossen wird, weil sie ihn nicht verraten will. Am Ende des ersten Teils wird er als Kriegsgefangener nach Frankreich deportiert und kehrt im zweiten Teil nach einem Jahr zurück. Er wird – wie alle Großgrundbesitzer, die 100 Hektar oder mehr Grundbesitz haben – entschädigungslos enteignet und ihm wird verboten, sich seinem ehemaligen Gut auf weniger als 50 Kilometer zu nähern (siehe Bodenreform in Deutschland). Am Ende des zweiten Teils flieht von Striesow in den Westen. Im dritten Teil offenbart sich seine Geschichte als Major bei der Wehrmacht. So konfrontiert ein zurückgekehrter Kriegsgefangener ihn mit seinen Befehlen, für Partisanenangriffe Vergeltung an der Zivilbevölkerung zu üben. Graf von Striesow bereut seine Taten und ist ein entschiedener Gegner des Sozialismus, was er häufig seiner Tochter und seinem Schwiegersohn zeigt. Sein Sohn aus zweiter Ehe, Artur, unternimmt 1968 einen Selbstmordversuch mit der Einnahme von Tabletten.", "section_level": 2}, {"title": "Anna Erler, geborene von Striesow.", "content": "Anna ist die Tochter von Caroline und Georg von Striesow. Nachdem ihre Mutter erschossen und ihr Vater gefangen genommen worden ist, ist sie für den Hof verantwortlich. Später wird dieser jedoch enteignet, wodurch Anna alles verliert. Sie heiratet auf ostdeutschem Gebiet den überzeugten Kommunisten Friedrich Erler, der während des Krieges Zuflucht auf dem Hof ihrer Eltern gefunden hat, und teilt dessen Ideale. Sie leben mit dem gemeinsamen Sohn Felix und Lothar auf einem kleinen, selbst gebauten Hof, dem Erlenhof, nachdem ihr Erbe enteignet worden ist. Nach dem Tod ihres Mannes Friedrich bei einem Brand auf einem landwirtschaftlichen Betrieb wendet sich Erler freundschaftlich dem Pfarrer des Dorfes zu und lässt ihre beiden Töchter Kathrin und Charlotte taufen.", "section_level": 2}, {"title": "Kathrin Erler.", "content": "Kathrin Erler wohnt Anfang 1968 bei ihrer Mutter Anna Erler. Sie steht der DDR-Führung infolge des Prager Frühlings kritisch gegenüber und ist ebenso gegenüber ihrer Mutter kritisch eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Felix Erler.", "content": "Felix Erler ist der Sohn von Anna und Friedrich Erler. Er dient Anfang 1968 bei der Nationalen Volksarmee und versucht zu desertieren, da er den Einmarsch in die Tschechoslowakei zur Niederschlagung der aufkommenden Demokratisierungsbestrebungen (Prager Frühling) und als Folge einen Krieg befürchtet. Er findet kurzfristig Unterschlupf bei Pastor Herder, wird aber von seiner Mutter bei der Polizei gemeldet und in Haft genommen. Er wird zu einem Jahr Kasernenarrest verurteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Liesbeth Erler.", "content": "Liesbeth Erler ist Schneiderin. Während des Krieges rettete sie den jungen Juden Lothar Erler, indem sie ihn als ihr eigenes Kind ausgab. Mit Lothar und ihrem leiblichen Sohn Friedrich Erler ist sie aus Berlin geflohen und fand im Striesow-Hof Zuflucht. Sie hat aber zu viel erlebt, um noch an Ideale zu glauben. Eine Szene im Film zeigt sie in der Auseinandersetzung mit ihrem Sohn, in dem sie ihm vorhersagt, dass auch das kommunistische Ideal, wie einst das völkische, zur Hölle statt zum Himmel werden wird. Ihren Mut beweist sie im lebensgefährlichen Schmuggeln lebensnotwendiger Güter über die Zonengrenze. Sie verlässt im zweiten Teil die sowjetische Zone und geht als Schneiderin nach New York, kommt aber zur Taufe ihres Enkels Felix Erler zurück nach Ostdeutschland. Da die Taufe in der Tannbacher Kirche auf westdeutschem Boden stattfindet, bleibt sie nach der Taufe auf dieser Seite der Grenze, da sie, im Gegensatz zu ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter, begründete Angst vor einer Verhaftung bei Rückkehr in die DDR hat.", "section_level": 2}, {"title": "Friedrich Erler.", "content": "Der Sohn von Liesbeth Erler ist ein junger Mann, der von Berlin mit seiner Mutter und Lothar Erler nach Tannbach geflohen war. Hier lernt er seine spätere Frau Anna von Striesow kennen, mit der er drei Kinder haben wird. Im Zuge der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone werden ihm fünf Hektar Land zugeteilt, die zum ehemaligen Besitz der von Striesows gehörten. Friedrich, der vor allem durch Konrad Werner Gefallen am neuen System findet, ist von den Idealen des Kommunismus noch überzeugt. Während seine Mutter Liesbeth Erler in den Kriegsjahren gelernt hat, dass zu hohe Ideale eher die Hölle als den Himmel darstellen, eifert er noch dieser Überzeugung nach. Bei einem Brand auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Ostteil des Dorfes kommt Friedrich Ende der 1950er Jahre ums Leben.", "section_level": 2}, {"title": "Lothar Erler.", "content": "Lothar ist der jüdische Ziehsohn von Liesbeth Erler und pflegt zu Friedrich ein brüderliches Verhältnis. Er hat seine Eltern im Konzentrationslager Auschwitz verloren. Bei der Bodenreform erhält er fünf Hektar Land für sich, das er mit Friedrichs Ackerland zusammenlegt. Sie bauen darauf den „Erlerhof“. Lothar ist später als Schmuggler und Fluchthelfer aktiv. Er ist ein sehr beliebter Mensch und wird von fast allen gemocht. Am Ende des dritten Teils wird er bei einem illegalen Grenzübertritt erschossen. Von offizieller ostdeutscher Seite heißt es, dass die westdeutschen Grenzschutztruppen ihn getötet hätten. In diesem Glauben werden auch Friedrich und seine Frau Anna Erler gelassen.", "section_level": 2}, {"title": "Hilde Vöckler.", "content": "Hilde schämt sich, dass ihr unehelicher Sohn Horst, dessen Vater Franz Schober ist, die Gräfin Caroline von Striesow ermorden ließ. Als er einige Wochen nach Kriegsende in das Dorf zurück kehrt, verrät sie ihn an die amerikanischen Besatzer. Sie möchte gegen Franz Schober aussagen, wird aber von Adolph Herrmann daran gehindert. Sie beherbergt Anna von Striesow, als diese eigentlich ihr ehemaliges Gut verlassen müsste, und wird Geliebte von Konrad Werner, als dieser nach Anna sucht. Sie eröffnet eine Pension, die Flüchtlinge beherbergt, bis ihr das von Adolph Herrmann verboten wird. Daraufhin arbeitet sie im Dorfladen. Da Hilde als „politisch unzuverlässig“ eingeschätzt wird, wird sie am Ende des dritten Teils mit anderen Bewohnern durch die „Aktion Ungeziefer“ zwangsumgesiedelt. In den 1950er Jahren arbeitet sie als Näherin in einem Werk in Ost-Berlin, das für das Versandunternehmen von Striesows arbeitet. Sie wird von der Stasi verhaftet, weil sie eine Kollegin deckt, die Sabotage in dem Werk begangen hat.", "section_level": 2}, {"title": "Horst Vöckler.", "content": "Als die Gräfin weiße Laken aufhängen lässt, um vor den herannahenden amerikanischen Truppen zu kapitulieren, wird der SS-Untersturmführer Horst Vöckler von seinem Vater Franz aufgefordert, er möge doch in Tannbach für Ordnung sorgen. In den letzten Kriegsminuten, ehe die amerikanische Armee das Dorf erreicht, lässt er die Gräfin erschießen. Später flieht er und versteckt sich in der Nähe des Dorfes, wird aber von seiner Mutter Hilde Vöckler verraten und von der amerikanischen Armee gefangen genommen. Horst Vöckler, in den 1950er Jahren inzwischen vom Nazi zum BND-Agenten geworden, führt eine heimliche Beziehung mit Walter Imhoff, den er liebt. Anfang der 1960er Jahre wird er von einer Hotelbesitzerin wegen „Unzucht“ (Verstoß gegen § 175 StGB, den „Schwulenparagraph“) angezeigt und von der Polizei verhaftet. In den folgenden Jahren lebt er in Südamerika und kehrt 1968 nach Deutschland zurück, um seine Mutter aus der Haft in Ostdeutschland zu befreien.", "section_level": 2}, {"title": "Franz Schober.", "content": "Franz Schober, der selbst nach der Niederlage noch Adolf Hitler mit in sein Tischgebet einschließt und Mitglied der NSDAP war, stiftet zunächst Horst Vöckler an, für Ordnung zu sorgen, kooperiert anschließend mit der amerikanischen Besatzungstruppe und wird später von den Russen vor dem Lager bewahrt. Nach einer Grenzkorrektur findet er sich mit dem Hof seiner Familie auf der Westseite wieder. Er ist der Prototyp eines Opportunisten, der sich einer Strafe entziehen kann. 1968 erleidet Franz Schober einen Schlaganfall.", "section_level": 2}, {"title": "Heinrich Schober.", "content": "Der Sohn von Franz Schober wird wegen seiner Körperbehinderung von seinem Vater nie voll anerkannt, entwendet dessen Parteibuch und erpresst sich damit das Hoferbe. Er weiß, dass Theresas erstes Kind nicht von ihm ist, aber er lässt den französischen Kindsvater laufen, als sein Vater Franz ihn erschießen will. Er rettet seine Frau Theresa und seine Eltern vor der Deportation, weil er einige Grundstücke vor der Bodenreform verschenkt, so dass der Hof kleiner als 100 Hektar ist, aber mit 85 Hektar immer noch viel größer als die fünf Hektar, die die Neubauern bei der Bodenreform zugeteilt bekommen.", "section_level": 2}, {"title": "Konrad Werner.", "content": "Er ist ein aus der Sowjetunion zurückgekehrter Kommunist und wird Geliebter von Hilde Vöckler. Als Landrat hat er die Obergewalt über das Dorf auf ostdeutscher Seite. Er wirkt vor allem bei der Bodenreform, also der Enteignung der Großgrundbesitzer mit, wird jedoch als Idealist mit menschlichen Regungen zum Ende des dritten Teils zunehmend von Adolph Herrmann, einem Apparatschik der Stasi abgelöst, der vor dem Krieg Mitglied der NSDAP war.", "section_level": 2}, {"title": "Theresa Schober, geborene Prantl.", "content": "Als sie ein Kind von einem französischen Kriegsarbeiter erwartet, heiratet sie den körperbehinderten Heinrich Schober, obwohl sie ihn nicht liebt, damit sie und ihr Kind Christa versorgt sind, und bekommt noch ein Kind, Emil, mit ihm. Das Verhältnis zum Schwiegervater bleibt angespannt und sie gibt Georg von Striesow heimlich das von Heinrich entwendete Parteibuch von Franz Schober, um ihn als alten Nazi zu enttarnen. Durch die Heirat wird sie zur Westbürgerin, während ihr Vater Hubertus Karriere bei den DDR-Grenztruppen macht und den Bau des Grenzzauns leitet. In den 1950er Jahren verliert sie ihren kleinen Sohn Emil, der beim Spielen eine Handgranate entdeckt. 1968 beschließt sie Franz Schober, der einen Schlaganfall hatte, zu pflegen.", "section_level": 2}, {"title": "Altbauer Otto Mader.", "content": "Als Großbauer sträubt er sich gegen die Enteignung und den Beitritt zur LPG. Durch ihn erfährt Friedrich, wer seinen Bruder wirklich getötet hat. Ende der 1950er Jahre steckt er seinen Hof in Brand und begeht Suizid. Der ihm zur Hilfe eilende Friedrich Erler kommt ebenso in dem Feuer ums Leben.", "section_level": 2}, {"title": "Rosemarie von Striesow, geborene Czerni.", "content": "Die Ost-Berlinerin lernt im noch frei zugänglichen West-Berlin Georg von Striesow kennen und folgt ihm nach West-Tannbach. Als in der Ostzone aufgewachsene Frau befremden sie die patriarchalen Sitten im Westen; so befremdet es sie, dass sie als unverheiratete Frau nicht eingestellt wird oder ohne die Erlaubnis ihres Mannes nicht arbeiten darf. Das Versandunternehmen für Textilien lernt durch ihre Vermittlung, dass man in der „Zone“ billiger produzieren kann. Czerni heiratet Georg von Striesow und arbeitet erfolgreich am wirtschaftlichen Erfolg des Versandunternehmens in den 1950er Jahren und Anfang der 1960er Jahre. In den folgenden Jahren beginnt sie ein heimliches Verhältnis mit dem Reporter Gustl Schober. Sie arbeitet in all den Jahren als Stasi-Agentin im Striesow-Konzern, da sie wegen ihres Bruders Kurt erpresst wird, dessen Leben sie schützen will.", "section_level": 2}, {"title": "Wolfgang Herder.", "content": "Herder ist Pastor und aus Überzeugung in den Osten gewechselt. Die Dorfkirche liegt auf der bayerischen Seite, und so muss er in Tannbach eine neue Kirche errichten, wenn er eine christliche Gemeinde aufbauen will. Nach dem Tod Friedrichs findet Anna Erler durch ihn im Glauben Halt.", "section_level": 2}, {"title": "Christa Schober.", "content": "Christa ist die uneheliche Tochter von Theresa Schober und dem französischen Kriegsarbeiter Philippe, der während des Krieges als Knecht auf dem Striesow-Hof gearbeitet hat. Sie erfährt zu Beginn der zweiten Staffel, dass Heinrich Schober nicht ihr leiblicher Vater ist. Als der ihr zur Aufsicht überlassene jüngere Bruder Emil durch einen Unfall mit einer im Wald deponierten Handgranate ums Leben kommt, wird sie für seinen Tod mitverantwortlich gemacht. Nach einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit ihrem Stiefvater und wiederholt unangepasstem Verhalten wird sie der Fürsorgeerziehung überstellt. 1968 wohnt sie wieder bei ihrer Familie und arbeitet in der Gastwirtschaft. Sie ist seit 1967 mit Walter Imhoff, dem ehemaligen Geliebten von Horst Vöckler, verheiratet.", "section_level": 2}, {"title": "Gustl Schober.", "content": "Als Reporter schreibt er über die Stay-behind-Organisation der NATO und wird von seinem Halbbruder Horst Vöckler, inzwischen vom Nazi zum BND-Agenten geworden, aufgefordert, dies zu unterlassen. Vöckler droht ihm mit Schwierigkeiten, doch Gustl lässt sich nicht entmutigen und kündigt an, notfalls seine Recherchen dem \"Spiegel\" vorzulegen.", "section_level": 2}, {"title": "Walter Imhoff.", "content": "Als Teil der westlichen Grenztruppen wachsen in ihm die Zweifel an seiner Tätigkeit. Er ist heimlicher Geliebter von Horst Vöckler, wendet sich aber später von ihm ab und heiratet Christa Schober.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die ersten drei Teile erreichten bei der Erstausstrahlung 2015 im Schnitt je 6,55 Millionen Fernsehzuschauer. \"FAZ\"-Rezensent Michael Hanfeld urteilte 2015: „fünf Stunden Geschichtsfernsehen, bei dem man am Ende tatsächlich eine Ahnung davon bekommt, wie nicht nur der Eiserne Vorhang fiel, sondern eine Mauer in den Köpfen entstand. Es ist aber leider nur eine Ahnung.“ Auf Kritik, insbesondere in Franken, stieß die Verwendung des oberbayerischen statt des ostfränkischen Dialekts im Film, da sich auf bayerischer Seite der thüringisch-bayerischen Grenze Franken und nicht Oberbayern befindet.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Bambi-Verleihung 2015 Auszeichnung der Deutschen Akademie für Fernsehen 2015 Bayerischer Fernsehpreis 2015 Shanghai International TV Festival 2015 Deutscher Fernsehpreis 2016 Jupiter-Wahl 2016 Banff World Media Festival 2016 Festival de Télévision de Monte-Carlo 2016", "section_level": 1}], "src_summary": "Der sechsteilige ZDF-Fernsehfilm Tannbach – Schicksal eines Dorfes handelt in zwei Staffeln von dem fiktiven Dorf „Tannbach“ an der bayerisch-thüringischen Grenze und seiner Entwicklung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Da das Dorf teils im „Osten“ und teils im „Westen“ liegt, weil der Tannbach zur Grenze erklärt wurde, findet sich in ihm das Schicksal der Bevölkerung des geteilten Deutschlands zur Zeit des Kalten Krieges wieder. Reales Vorbild für „Tannbach“ war das Dorf Mödlareuth.", "tgt_summary": null, "id": 1031958} {"src_title": "Nix (Paketmanager)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "\"Five Nights at Freddy’s 2\" ist handlungstechnisch ein Prequel. Die hier erzählten Ereignisse spielen chronologisch also noch vor den Ereignissen aus dem ersten Teil. Der Spieler schlüpft in die Rolle von \"Jeremy Fitzgerald\", der über eine Zeitungsannonce eine Stelle als Nachtwächter in der erst kürzlich wiedereröffneten Pizzeria \"Freddy Fazbear's Pizza\" angenommen hat. Bereits in der ersten Nacht erhält er einen Anruf mit einer auf Band gesprochenen Nachricht eines Unbekannten, der als \"Phone Guy\" bezeichnet wird. Der Anrufer begrüßt Fitzgerald und erzählt ihm von den Animatronics. Diese sollen sich nachts verselbstständigen, durch die Pizzeria laufen und hartnäckig das Büro des Nachtwächters aufsuchen. Er erklärt dies damit, dass sie programmiert seien, Geräuschen zu folgen, welche in der Nacht nur aus dem Büro kämen. Außerdem seien die Animatronics mit der neuesten Gesichtserkennungssoftware ausgestattet, die zum Beispiel gesuchte Kriminelle erkennen und sofort über Polizeifunk melden könne. Die Animatronic-Softwares seien zusätzlich darauf programmiert worden, dass nach Ladenschließung keine Personen mehr anwesend sein dürfen. Daher sei es denkbar, dass die Animatronics den Wächter für ein unkostümiertes Endoskelett halten, was sie dazu verleiten könne, ihn mit Gewalt in eines der Ersatzkostüme zu zwängen. Dies könne zum Tod des Opfers führen. Deshalb werde Fitzgerald eine Freddy-Fazbear-Maske spendiert, um die Animatronics zu täuschen. In einem der Räume befinde sich außerdem eine Spieluhr, die immer wieder aufgezogen werden müsse, um einen bestimmten Animatronic abzulenken und zu \"beschäftigen\". In jeder der folgenden Nächte, mit Ausnahme der siebten, klingelt das Telefon erneut, jedes Mal ertönt eine Bandansage. Phone Guy teilt in diesen Aufnahmen mit, was derzeit tagsüber in der Pizzeria geschieht. In der vierten Nacht berichtet er, die Animatronics hätten angefangen, sich „sonderbar zu verhalten“, indem sie Kindern gegenüber umgänglich und fröhlich seien, jeden Erwachsenen hingegen „einfach nur anstarr[t]en und sich nicht mehr reg[t]en“. Es sei eine polizeiliche Untersuchung gegen den Betrieb eingeleitet worden und die Pizzeria werde möglicherweise vorübergehend geschlossen. In der fünften Nacht bestätigt Phone Guy die Schließung des Lokals. In dieser Zeit dürfe niemand, vor allem keine „ehemaligen Mitarbeiter“, den Laden betreten. Phone Guy informiert Fitzgerald zudem darüber, dass er möglicherweise bald in der Tagesschicht arbeiten werde, da es dort nun eine freie Position gebe. In der sechsten Nacht klingt der Anrufer geradezu verblüfft darüber, dass Fitzgerald wieder zur Nachtschicht erschienen ist. Er berichtet, dass ein gelbes Ersatzkostüm unerlaubt entwendet und getragen worden sei und die Animatronics nun „überhaupt nicht mehr richtig funktionieren“ würden. Er bittet Fitzgerald, doch bitte uniformiert zur nächsten Tagschicht, der letzten vor der Schließung der Pizzeria, zu erscheinen und dafür zu sorgen, dass die Animatronics niemandem gefährlich werden könnten. In der siebten Nacht wird ein neuer Nachtwächter namens \"Fritz Smith\" eingestellt, dessen Rolle der Spieler ebenfalls übernimmt. Dieser wird allerdings gefeuert, weil er sich unerlaubt an den Animatronics zu schaffen gemacht hat und laut Kündigungsschreiben \"stinkt\". Hinweise darauf, dass die Handlung von \"Five Nights at Freddy’s 2\" vor dem ersten Teil spielt, liefern die Gespräche mit Phone Guy. Diesen ist zu entnehmen, dass die merkwürdigen Vorkommnisse um die Animatronics gerade erst begonnen haben. Überdies lassen seine Bemerkungen den Schluss zu, dass einer der Angestellten verschwunden sein muss, da der Spieler überraschend dessen Tagschicht bei einem Kindergeburtstag übernehmen soll. Auch klingt Phone Guy noch nicht so nervös wie im ersten Spieleteil. Ein weiterer, wichtiger Hinweis auf den wahren Ereigniszeitraum sind die Lohnschecks, die Fitzgerald am Ende der fünften und sechsten Nacht überreicht werden. Auf ihnen ist als Aushändigungsdatum das Jahr 1987 angegeben, während Phone Guy im ersten Teil einen in der Vergangenheit liegenden „Biss von ’87“ erwähnt, nach dem entschieden wurde, die Animatronics nicht mehr frei herumlaufen zu lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Charaktere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Menschen.", "content": "In \"Five Nights at Freddy’s 2\" gibt es vier Protagonisten: \"Jeremy Fitzgerald\" und \"Fritz Smith\", deren Rolle der Spieler übernimmt, \"Phone Guy\", der hin und wieder Tipps gibt und das leitende Unternehmen, \"Freddy Fazbear Entertainment\", dessen Rolle allerdings zweifelhaft ist.", "section_level": 2}, {"title": "Animatronics.", "content": "In \"Five Nights at Freddy’s 2\" gibt es elf anthropomorphe Animatronics sowie einige Zusatzcharaktere. Allen Gegnern ist gemeinsam, dass sie sich nicht bewegen wenn sie beobachtet werden, außer sie führen einen Jumpscare aus. Die einzige Ausnahme ist \"Toy Bonnie\". In \"Five Nights at Freddy’s 2\" sind alle Animatronics aus dem ersten Spieleteil in einem stark beschädigten Zustand vertreten, zusammen mit ihren modernisierte Gegenstücken, welche \"Toy\"-Animatronics genannt werden. Zwei weitere Animatronics sind komplett neu.", "section_level": 2}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "\"Five Nights at Freddy’s 2\" gehört dem Genre des Survival Horrors an. Der Spieler soll nicht nur durch Jumpscares erschreckt, sondern auch durch das gezielte und geschickte Schüren von Angst und Paranoia herausgefordert und unterhalten werden. Ziel des Spiels ist es, fünf Nächte zu überleben. Zwei weitere Nächte stehen als Bonus-Level zur Verfügung, wobei die sechste Nacht deutlich schwieriger als die vorhergehenden ist, während der Spieler in der siebten Nacht den Schwierigkeitsgrad für zehn Animatronics individuell einstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Steuerung.", "content": "\"Five Nights at Freddy’s 2\" kann sowohl auf Windows-PCs, Linux-PCs, Android-fähigen Geräten und/oder iOS-Rechnern gespielt werden. Die Steuerung findet bei Windows und Linux per Mausklick und Tastatur statt, bei Android, Windows Phone und iOS per Touchscreen und bei den Konsolenversionen über die jeweiligen Knöpfe und Tasten.", "section_level": 2}, {"title": "Spielregeln.", "content": "Gespielt wird im Einzelspielermodus aus der Egoperspektive. Der Spieler befindet sich in einem Büro, von dem aus er das Geschehen steuert. Per Tastaturbedienung kann er zwischen Büro und dem kleinen Überwachungsmonitor seines Tablets wechseln. Auf dem Überwachungsmonitor kann zwischen mehreren Überwachungskameras gewechselt werden. Ansonsten ist die Sicht des Spielers auf den linken und rechten Belüftungsschacht des Büros, sowie auf den Hauptflur beschränkt, er kann seine Räumlichkeit nicht verlassen. Jede Nachtschicht beginnt um 12:00 Uhr Mitternacht und endet um 6:00 Uhr morgens. In Echtzeit dauert eine Nacht in den Windows- und Linux-Versionen jeweils etwa acht bis neun Minuten, in den Android-, Windows Phone- und iOS-Versionen sind es nur knapp fünf bis sechs Minuten. Der Spieler muss sowohl die beiden Belüftungsschächte, den Hauptflur als auch die Überwachungsbildschirme im Auge behalten. Die Animatronics nähern sich auf verschiedene Weise dem Büro und versuchen, den Spieler zu überfallen. Über die Überwachungskameras kann der Spieler die Routen nachverfolgen, die die Animatronics bei ihrer Nachtwanderung durch das Gebäude nehmen. Bewegt sich der Animatronic, der gerade auf dem Bildschirm zu sehen ist, wird die zugehörige Kamera kurz abgeschaltet. Der Spieler muss eine eigens für ihn bereitgestellte Freddy-Maske aufsetzen, sobald einer der Animatronics im Büro oder im Belüftungsschacht erscheint. Es steht außerdem eine Taschenlampe zur Verfügung, mit der der Flur ausgeleuchtet werden kann. Allerdings ist der Batterievorrat für jede Nacht begrenzt und mit jeder Nacht leeren sich die Batterien immer schneller. Des Weiteren muss der Spieler eine Spieluhr, die auf einer der Kamerabildschirme zu sehen ist, kontinuierlich aufziehen. Wird dies vernachlässigt, hört die Spieluhr auf Musik zu spielen und der Charakter \"The Puppet\" erwacht, welcher durch kein anderes Mittel aufgehalten werden kann. Ist sämtlicher Batteriestrom aufgebraucht, können Flur und Belüftungsschächte nicht mehr beleuchtet werden, was es unmöglich macht den Animatronic \"Foxy\" aufzuhalten. Schafft einer der Animatronics es den Wächter zu ergreifen, kommt es zu einem Jumpscare, der den Angriff dieses Animatronics auf den Spieler zeigt. Der Game-over-Bildschirm zeigt die Freddy-Maske aus der Sicht des Wächters. \"Freddy Fazbear\" ist zu erkennen, wie er den Spieler anstarrt.", "section_level": 2}, {"title": "Minispiele.", "content": "In \"Five Nights at Freddy’s 2\" gibt es Minispiele, die zufällig nach einem Jumpscare starten können. Die Grafik der Minispiele ist jener des Atari 2600 nachempfunden. Während der Minispiele schlüpft der Spieler in die Rolle von einem Charakter der Serie und muss bestimmte Aufgaben erfüllen. Die Minispiele detaillieren wichtige Momente aus der Handlung der Serie. Die Steuerung erfolgt in allen Spieleversionen über die Tastatur oder über den Touchscreen, durch das Drücken der Tasten „W“, „S“, „A“ und „D“ kann der Spieler die Richtung bestimmen. Folgende Minispiele gibt es (Namen sind inoffiziell):", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklungsgeschichte.", "content": "\"Five Nights at Freddy’s 2\" wurde von dem Spieledesigner Scott Cawthon erdacht und programmiert, nachdem der erste Spieleteil ein Überraschungserfolg war. Ursprünglich war eine Veröffentlichung und Freigabe erst zu Beginn des Jahres 2015 vorgesehen. Das Spiel wurde am 12. September 2014 durch ein Poster auf Cawthons Website angekündigt. Über die folgenden Tage erschienen mehrere weitere Bilder. Zum 10. November hin wurde ein Trailer auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht. Am 11. November wurde das Spiel über die Internet-Vertriebsplattform Desura veröffentlicht. Bis zum 6. Dezember wurden alle mobile Versionen herausgegeben, am 31. Dezember kam eine Linux-fähige Version beider Spieleteile heraus. Alle Vollversionen des Spiels sind kostenpflichtig. Am 29. Oktober 2019 wurden überarbeitete Versionen des Spiels für Android und iOS rausgegeben, die von Clickteam entwickelt wurden, der Firma die die Spielengine entwickelt hat auf der \"Five Nights at Freddy’s 2\" basiert. Dieselbe Firma entwickelte auch die Konsolenports des Spiels, welche am 29. November 2019 erschienen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spielekritiken.", "content": "\"Five Nights at Freddy’s 2\" erhielt sowohl positive als auch gemischte Kritiken. Die Spielereview-Plattform \"Gamerankings.com\" vergab 66,25 % von möglichen 100 %, basierend auf bislang vier unabhängigen Reviews. Für die iOS-Version vergab \"Gamerankings.com\" bislang 75 % von möglichen 100 %, basierend auf bislang zwei unabhängigen Reviews. Spielekritiker Nic Rowen lobte besonders das beim Durchspielen aufkommende Gefühl, einem „beklemmenden Katz-und-Maus-Spiel hilflos ausgeliefert“ zu sein. Er hob außerdem positiv hervor, dass es Spaß mache, anderen Spielern zuzusehen, wenn sie „wie kleine Mädchen bei jedem Jump-scare kreischen“. Rowen vergab dem Spiel 7 von 10 möglichen Punkten. Bedauert wurde lediglich der übermäßige Schwierigkeitsgrad, der besonders Anfängern reichlich Frust bescheren könne. Auch wurde es als schade empfunden, dass sich \"Five Nights at Freddy's 2\" zu sehr an seinem Vorgänger orientiere und von der Storyline her nicht allzu viel Neues anbiete.", "section_level": 2}, {"title": "Adaptionen.", "content": "Ähnlich wie die fiktive Figur „Slenderman“, so haben auch beide Teile von \"Five Nights at Freddy's\" Eingang in das populäre Indie-Open-World-Spiel „Minecraft“ gefunden. Dort können Spieler wahlweise im Einzel- oder Multiplayermodus eine dreidimensionale Nachbildung von „Freddy Fazbear's Pizzeria“ erkunden, wobei sie den Animatronics ausweichen müssen. Ein ähnlicher Spieleableger ist „Five Nights at Freddy's 2 - Gmod“. Der sogenannte „Garry's Mod“ (so die volle Bezeichnung) ist ein Spieleserver, der diverse Spiele in 3D-Animationen umwandelt und Einzelspielermodi und Multispielermodi anbietet. Der Spieler kann \"Five Nights at Freddy's\" somit nun auch dreidimensional spielen. Genau wie im Originalspiel, so müssen die Abenteurer den Animatronics entkommen, können sich aber auch gegenseitig „bekriegen“. Auf dem Video-Kanal YouTube entwickeln sich sogenannte Let’s-Play-Videos zu beiden \"Five Nights at Freddy’s\"-Teilen zu einem regelrechten Hype.", "section_level": 2}], "src_summary": "Five Nights at Freddy’s 2 (deutsch etwa: \"Fünf Nächte bei Freddys 2\"; oft mit FNAF 2 bzw. FNaF-2 abgekürzt) ist ein Indie-Survival-Horrorspiel und der Nachfolger von \"Five Nights at Freddy’s\". Es wurde von Scott Cawthon erdacht und über die Internet-Vertriebsplattform Desura am 11. November 2014 erstveröffentlicht. Versionen des Spiels wurden für Windows, iOS, Android, Windows Phone und Linux entwickelt. Am 2. März 2015 kam der dritte Teil Five Nights at Freddy’s 3 heraus und am 23. Juni 2015 folgte der als finales Kapitel beschriebene vierte Teil Five Nights at Freddy’s 4. Am 31. Oktober 2019 wurde Five Nights at Freddys 2 aktualisiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1967867} {"src_title": "Daniel Colman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jean Cabut gewann im Alter von zwölf Jahren einen Wettbewerb der Wochenzeitung \"Cœurs vaillants\", was ihm ein Fahrrad und die Veröffentlichung seiner Zeichnung einbrachte. Er fuhr mit dem Zeichnen fort und veröffentlichte seine ersten Illustrationen 1954 in der regionalen Tageszeitung \"l’Union de Reims\". In Paris studierte Cabut Kunst an der École Estienne. Cabut arbeitete in dieser Zeit zudem für Jazz Hot (er illustrierte später auch die Jazz-Anthologie \"Cabu chez Nocturne\" und die Cover einiger Jazzplatten). Seine Karriere wurde durch den Algerienkrieg behindert. Jean Cabut wurde zur Armee eingezogen und stellte für 27 Monate seine Fähigkeiten der Armeezeitung \"Le Bled\" (Das Hinterland) mit Sitz im algerischen Constantine zur Verfügung, für die auch Philippe Labro und Francis Veber zeichneten. Er veröffentlichte insbesondere die Serie \"La Fille du colonel\" (deutsch: \"Die Tochter des Oberst\"). Cabu wurde ein überzeugter antimilitaristischer Aktivist und pflegte eine anarchistische Vision der Gesellschaft, die er in seinen Zeichnungen umsetzte. Seine Figur des Adjutanten Kronenbourg wurde durch diese Zeit inspiriert. Cabu arbeitete während seiner Militärzeit auch für das Magazin \"Paris Match\". 1960, nach Ende des Militärdienstes, zeichnete er immer für verschiedene Zeitungen, darunter \"l’Enragé\"; kurzlebige Veröffentlichungen druckten nur Karikaturen. Anschließend trat Cabu der Zeitschrift \"Hara-Kiri\" bei, die von François Cavanna und Georges Bernier (genannt „Professeur Choron“) gegründet wurde, wo er eine Umgebung fand, die mit seinen Ideen übereinstimmte, und wo er auf andere talentierte Zeichner wie Gébé, Fred, Wolinski oder Reiser traf. Seit 1962 arbeitete Cabu auch beim Comicmagazin \"Pilote\" mit. Er war der erste von mehreren Künstlern, die von René Goscinny vom \"Hara-Kiri\" abgeworben worden waren und neue Themen und grafische Formen ins \"Pilote\" brachten. Ab 1964 schuf er hier den Comic \"Le Grand Duduche\" (deutsch: \"Der große Duduche\") um einen ungeschickten Gymnasiasten, der durch Cabus Erinnerungen an seine Gymnasialzeit in Châlons inspiriert war und gegen autoritäre Strukturen und Kleinbürgerlichkeit aufbegehrt. Inhaltlich griff er damit der 68er-Bewegung vor. Später entstand im gleichen Magazin die Serie \"Beauf\" (deutsch: \"blöder Spießer, Dumpfbacke\", eigentlich \"Schwager\", vom französischen Wort beau-frêre). Cabu begann als Pressezeichner zu arbeiten, für die Tageszeitung \"Paris Presse\" bis zu deren Einstellung und über den Ben-Barka-Prozess 1966 für \"Le Figaro\". 1968 erhielt er den \"Crayon d’or\" (deutsch: \"Goldener Bleistift\") für Pressezeichnungen, der ihm von Pierre Dac überreicht wurde. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Zeichnergruppe des Wochenblattes \"Hara-Kiri Hebdo\", eines Ablegers von \"Hara-Kiri\", und nach dessen Verbot 1970 Zeichner bei \"Charlie Hebdo\" im Umfang von zwei Seiten pro Woche. 1972 verließ Cabu gemeinsam mit Jean-Marc Reiser \"Pilote\", wegen Konflikten zwischen der künstlerischen Freiheit und den Zwängen einer an ein großes Publikum gerichteten Zeitschrift. \"Le Grand Duduche\" setzte er von da an in \"Charlie Hebdo\" fort. Cabu hatte großen Erfolg in den 1970er und 1980er Jahren und veröffentlichte zahlreiche Alben. 1979 publizierte er auch im Antikriegs-Journal der pazifistischen Union. Dann wandte er sich der politischen Karikatur zu und zeichnete ab 1982 für das neue \"Charlie Hebdo\" und für \"Le Canard enchaîné\", wo er 1995 die Figur des \"Beauf\" aktualisierte. Von Jacqueline Joubert engagiert, trat Cabu ebenfalls in der Jugendsendung \"Récré A2\" auf: Er fertigte Schnellzeichnungen an und war Teil der Animateure um die Moderatorin Dorothée. 1982 arbeitete Cabu für die drei französischen Fernsehsender FR3, Antenne 2 und TF1 – dort für die Sendung \"Droit de réponse\" (deutsch: \"Gegendarstellung\") mit Moderator Michel Polac. Er veröffentlichte 1986 \"Le Nez de Dorothée\" (deutsch: \"Dorothées Nase\"), eine Auswahl seiner Zeichnungen für \"Récré A2\". Sein Bekanntheitsgrad brachte ihm einen biografischen Artikel in der 1985er Ausgabe des \"Le Petit Robert des noms propres\" ein. Jean Cabut wurde am 7. Januar 2015 bei dem Anschlag auf die Satirezeitschrift \"Charlie Hebdo\" getötet. Er wurde in Châlons-en-Champagne beigesetzt. Cabut war der Vater des Sängers Mano Solo.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean Cabut, Pseudonym Cabu (* 13. Januar 1938 in Châlons-en-Champagne; † 7. Januar 2015 in Paris), war ein französischer Comiczeichner, Cartoonist und Karikaturist. Er wurde bei dem Terroranschlag auf die Redaktion des Magazins Charlie Hebdo ermordet.", "tgt_summary": null, "id": 1348584} {"src_title": "Alexander Szurmay", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Parkanlage besteht aus zwei Teilen, dem nördlichen und dem südlichen Abschnitt. Diese werden von der \"ulica Adama Mickiewicza\" durchtrennt. Der nördliche entspricht dem ältesten Teil des Parks. Dieser wurde 1785 um die ehemalige Residenz von Fürst Friedrich Ludwig von Hohenlohe-Ingelfingen angelegt. Während der napoleonischen Kriege wurde der Park 1806 verwüstet. 1815 erwarb die Stadt Breslau die Grünanlage. Nachdem der Park in Richtung Süden erweitert worden war, wurde dieser zwischen 1865 und 1867 durch den Berliner Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné zu einem englischen Landschaftspark umgebaut. Zwischen 1909 und 1912 wurde im südlichen Teil der Parkanlage der japanische Garten angelegt. 1911 wurde das Joseph-von-Eichendorff-Denkmal aufgestellt. Für die Jahrhundertausstellung entstand an der südwestlichen Grenze zum Park bis 1913 das Gelände der Jahrhunderthalle, die heute ein Teil der Breslauer Messe ist. Im gleichen Jahr wurde im südlichen Teil die Johannes-Nepomuk-Kirche aufgebaut. Dabei handelt es sich um eine Schrotholzkirche, die aus dem 17. Jahrhundert stammt. Ursprünglich stammt diese Kirche aus dem oberschlesischen Koźle (\"Cosel\"). Im Nordosten findet man das Olympiagelände, das zwischen 1925 und 1929 erbaut wurde. Südöstlich grenzte der Botanische Schulgarten an, dessen Fläche heute in den Park einbezogen wurde. Im Südosten grenzt der Park an die 1928/29 erbaute Werkbundsiedlung in Breslau-Grüneiche (heute Dąbie). Das 1905 erbaute Denkmal für Friedrich Schiller wurde nach 1945 zerstört. Dieses wurde 1995 zum 190. Todestag von Schiller wieder an alter Stelle aufgestellt. Nach 1945 wurde das Joseph-von-Eichendorff-Denkmal eingeschmolzen. Dieses wurde ebenfalls rekonstruiert, steht aber nun im Botanischen Garten auf der Dominsel. Den Sockel des alten Denkmals findet man noch heute im Park.", "section_level": 1}, {"title": "Japanischer Garten.", "content": "Der Japanische Garten liegt im südlichen Teil der Parkanlage. Er wurde zwischen 1909 und 1912 anlässlich der Jahrhundertausstellung angelegt. Er grenzt im Norden an die \"ulica Adama Mickiewicza\" und im Süden an die Jahrhunderthalle. Nachdem die Ausstellung geschlossen wurde, wurden die Pavillons im Garten abgebaut. Die Gartenkompensation blieb erhalten, verfiel aber im Laufe der Zeit. 1995 wurde der Garten mit Hilfe der japanischen Botschaft in Polen wieder rekonstruiert. Beim Oderhochwasser 1997 wurde der Garten zerstört und 1999 wieder aufgebaut. Der Park heißt \"Hakkoen\", was so viel wie „Weiß-Rot-Garten“ heißt, eine Anspielung auf die Farben der polnischen und japanischen Flagge. Im Park sind viele Ornamente im japanischen Stil vorzufinden, darunter der Pavillon Azumaya, eine Teichanlage mit offenem Aussichtspavillon, und die Eingangstore.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Park Szczytnicki (\"dt. Scheitniger Park\") ist eine Parkanlage in Breslau. Die größte innenstädtische Parkanlage mit über 100 Hektar Gesamtfläche liegt östlich der Breslauer Altstadt. Benannt wurde sie nach dem Stadtteil Breslau-Scheitnig (heute \"Szczytniki\").", "tgt_summary": null, "id": 1438313} {"src_title": "Marianne Bernadotte von Wisborg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Abigail „Abby“ Leach, die Tochter von Marcus (1818–1910) und Eliza Paris Bourne Leach (1824–1887), erhielt in ihrer Jugend eine gute Schulbildung und unterrichtete ab 1872 Griechisch an verschiedenen Schulen: Von 1872 bis 1873 an der Brockton High School, von 1873 bis 1878 am Oread Institute, wo sie 1876 zur \"Preceptress\" ernannt wurde. Sie strebte ein Studium an der Harvard University an, an der damals die Immatrikulation von Frauen nicht vorgesehen war. Leach erreichte jedoch 1878, dass sie Vorlesungen bei den Professoren William Watson Goodwin, Francis James Child und James B. Greenough besuchen durfte. Nachdem die Presse auf ihren Fall aufmerksam geworden war, verlangten mehr Frauen nach einem Studium an der Harvard University. Schließlich gründete 1879 der Pädagoge und Bankier Arthur Gilman den \"Harvard Annex\" für die akademische Frauenbildung. Aus diesem \"Harvard Annex\" entstand später Radcliffe College. Leach setzte ihr Studium bis 1882 fort und unterrichtete nebenbei von 1880 bis 1883 an einer Lateinschule für Mädchen. 1883 erhielt Leach eine akademische Stelle als Griechischlehrerin am Vassar College in Poughkeepsie, wo sie ihr Leben lang tätig war. Dieses College verlieh ihr 1885 ehrenhalber den Bachelor- und Mastergrad (A. B. und A. M.). Von 1886 bis 1887 unternahm Leach ihre erste Bildungsreise nach Europa, bereiste Italien, Sizilien und Griechenland und besuchte Vorlesungen an der Universität Leipzig. Sie kehrte später oft in die Mittelmeerländer zurück und bereiste auch Ägypten. Am Vassar College wurde sie 1888 zum Assistant Professor of Greek ernannt, 1896 zum Professor of Greek. Als entschiedene Verfechterin der höheren Bildung für Frauen und als akademische Lehrerin war Leach in Fachkreisen sehr angesehen. Von 1888 bis zu ihrem Tod gehörte sie der Leitungskommission der American School of Classical Studies at Athens an (als damals einziges weibliches Mitglied). Im Jahr 1899/1900 war sie Präsidentin der American Philological Association, im Jahr 1900/1901 Präsidentin der Association of Collegiate Alumnae. Ihre Publikationen befassten sich vor allem mit Fragen der Hochschulorganisation, der Frauenbildung und der griechischen Geistesgeschichte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abby Leach (* 28. Mai 1855 in Brockton, Massachusetts; † 29. Dezember 1918 in Poughkeepsie, New York) war eine US-amerikanische klassische Philologin und Hochschullehrerin. Sie war die erste Studentin an der Harvard University und lehrte von 1883 bis zu ihrem Tod am Vassar College.", "tgt_summary": null, "id": 562220} {"src_title": "Martin T. Orne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einem kargen Neubaukomplex wohnt ein kleiner Junge mit seiner Mutter. Morgens geht sie zur Arbeit und er in die Schule. Eines sonnigen Tages will der Junge nach der Schule Milch holen. Auf dem Weg zum Händler kommt er an einem Rummel vorbei. An einem Stand gibt es ein Glücksrad, bei dem man Aquariumsfische gewinnen kann, unter anderen einen Goldfisch. Der Junge ist versucht, das Milchgeld dafür aufzuwenden, bestimmt sich jedoch um. Auf dem Rückweg macht er dort wieder halt. Ein stämmiger Mann hat gerade gewonnen und möchte den Goldfisch haben, der sich jedoch nicht fangen lässt. Bei der Jagd nach dem Goldfisch kommt die Milchflasche des Jungen zu Fall, woraufhin der Mann den Jungen entschädigt. Einen Teil des Geldes setzt der Junge auf Herz und gewinnt somit den Goldfisch, der nun freiwillig in den Kescher schwimmt. Zuhause wird der Goldfisch in eine Aquarium neben dem Vogelkäfig placiert. Während der Junge in der Schule ist, ahmen Fisch und Vogel die Bewegungen des jeweils anderen nach, ein jeder in seinem Element. Hierbei trägt es sich doch zu, dass der Fisch bei einem Sprung aus der Schale fällt. Im selben Augenblick kommt die Hofkatze in die Wohnung und verzehrt sich nach dem Vogel im Käfig. Als sie den Fisch erblickt, ist sie nicht allzu interessiert. Kurz bevor der Junge nach Hause kommt, befördert sie doch den Fisch zurück in das Aquarium und verlässt die Wohnung.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Im Film hört man keine Sprache, stattdessen wird die Handlung mit Musik untermalt. Es ist ein Farbfilm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Histoire d’un poisson rouge, der deutsche lautet Abenteuer eines Goldfisches, ist ein französischer Kurzfilm. Der von Jacques Cousteau produzierte Film wurde 1959 mit dem Prix spécial du Jury beim Festival de Cannes ausgezeichnet. Im darauffolgenden Jahr gewann er einen Oscar in der Kategorie \"Bester Kurzfilm\".", "tgt_summary": null, "id": 388955} {"src_title": "Perry (Florida)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die Veröffentlichung von \"Tumbleweed Connection\" änderte nichts daran, dass sich John in England weiterhin unerkannt in der Öffentlichkeit bewegen konnte, obwohl das Album dort einen erfolgreichen Platz 2 der Album Charts erreichte. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde es dagegen kaum zur Kenntnis genommen. Für die USA unternahm John jedoch noch vor der Veröffentlichung eine Promotion-Tour, die an einem heißen Tag und nach einem achtstündigen Flug in der Economy-Klasse, nicht wie er hoffte in einer klimatisierten Limousine begann, sondern in einem roten, englischen Doppeldeckerbus mit dem Schriftzug „Elton John has arrived“ (dt. Elton John ist angekommen). Die dreiwöchige Tour begann in Los Angeles, Kalifornien, USA im Troubadour Club auf dem Santa Monica Boulevard. Der Publicityberater Norm Winter sorgte dafür, dass genügend meinungsprägende Künstler und Medienvertreter anwesend waren. John gab auch Lieder des noch nicht veröffentlichten Albums \"Tumbleweed Connection\" zum Besten und war nach fünf gesungenen Lieder von der Interesselosigkeit des Publikums genervt, das sich während des Konzertes weiterhin unterhielt. Mit den Worten „If you won’t listen, perhaps you’ll bloody well listen to this!“ (dt. Wenn ihr nicht zuhört, vielleicht hört ihr euch verdammt noch mal das an!) kickte er mit dem Fuß seinen Klavierstuhl weg und bearbeitete das Klavier wie Jerry Lee Lewis (das Live-Album \"17-11-70\" gibt einen sehr guten Eindruck seiner damaligen Bühnenpräsenz). Die dann aufkommende Begeisterung spiegelte sich auch in einem Zeitungsartikel der Los Angeles Times vom 27. August 1970 wider, der mit „Elton John New Rock Talent“ überschrieben war, und wurde zum Grundstein seines Erfolges in den USA und des bald darauf erscheinenden Albums \"Tumbleweed Connection\".", "section_level": 1}, {"title": "Rezension.", "content": "Mit den Texten für \"Tumbleweed Connection\" zelebrierte Taupin seine Kindheitsliebe für den amerikanischen Westen. Nahezu jedes Lied griff dieses Gefühl für Cowboys und mexikanische Grenze auf. Die Lyrik wimmelte von Begriffen wie Eisenbahn, Flussboot, Höllenfeuerpredigern und Schaukelstühlen. Taupin mischte diese Atmosphäre mit seinen eigenen Erfahrungen aus Lincolnshire in England, über Kuhställe, Getreidefelder, Eichhörnchen und Nachtschwalben, wo auch der Baum mit dem Engel stand („you tell me there’s an angel in your tree“ – Burn down the Mission), unter dem er tagträumte. Die Stimmung war durchweg volkstümlich und bodenständig, garniert mit Jodeln und Rebellenschrei. Nur zwei Lieder waren nicht im Geiste Buffalo Bills geschrieben: \"Amoreena\", ein impressionistisches Idyll à la Renoir, und Lesley Duncans \"Love Song\", den John für sein Album erneut einspielte.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Für alle Titel komponierte Elton John die Musik, die Texte schrieb Bernie Taupin, sofern kein anderer Hinweis gegeben wird.", "section_level": 1}, {"title": "Charts.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Single.", "content": "Trotz exzellenter Kritiken und stetig guter Verkaufszahlen des Albums gab es keine Singleauskopplung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das in nostalgischem Sepia gehaltene Coverbild des Konzeptalbums „Tumbleweed Connection“ zeigte scheinbar einen verschlafenen Bahnhof im sonnendurchfluteten Süden der USA und passte ausgezeichnet zu Bernie Taupins amerikanisierter Lyrik über Landleben, Soldaten und Revolverhelden. ", "tgt_summary": null, "id": 2199069} {"src_title": "Reinhold Strassmann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Seegefechte vor Kopenhagen.", "content": "Um den 1426 ausgebrochenen Krieg zwischen der dänisch dominierten Kalmarer Union und der Hanse siegreich beenden zu können, planten die \"wendischen\" Hansestädte einen Angriff auf die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Die Stadt sollte von einem Landungsheer erobert und geplündert werden sowie die im Hafen liegende dänisch-schwedische Kriegsflotte von den Hanseschiffen eingeschlossen und vernichtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Angriff im April 1428.", "content": "Im März 1428 versammelte die Hanse eine gemeinsame Flotte mit angeblich 260 (größeren und kleineren) Schiffen und 12.000 Söldnern vor Wismar. Nach Beilegung interner Streitigkeiten zwischen Lübeck und Stralsund brachen die Kriegsschiffe auf und erschienen an Ostern vor Kopenhagen. Zehn Schiffe waren mit Steinen und Kalk beladen eigens zu dem Zweck, sie vor dem Hafen zu versenken und so die dänische Flotte zu blockieren. Die Dänen waren jedoch vorbereitet – ihre Hauptstadt war gut befestigt worden, der Hafen wurde gesperrt. In Vertretung des abwesenden Königs Erik VII. leitete Königin Philippa die Verteidigung \"(vgl. die Verteidigung Stockholms durch Königin Christina 1501/02).\" Massiver Artilleriebeschuss von Landseite brachte Unordnung in die Reihen der Hanseschiffe. Einige der steinbeladenen Schiffe konnten daher nicht quer zur Fahrrinne des Hafens versenkt werden, sondern sanken längs in der Fahrrinne. Dänische Schiffe konnten an ihnen vorbeisegeln und gingen unter dem Schutz der Landbatterien sogar zum Angriff auf die Hanseflotte über. Da die Blockade misslungen und somit sowohl die Vernichtung der dänischen Flotte als auch die Landung unmöglich geworden war, zogen sich die Hanseschiffe zurück und verheerten stattdessen in den folgenden Tagen und Wochen die Küsten Seelands und Schonens.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Angriff im Juni 1428.", "content": "Für einen zweiten Angriff führte die Hanseflotte nunmehr 40 steinbeladene Blockadeschiffe mit. Insgesamt stachen bis zu 80 Schiffe mit 6.800 Söldnern in See. Auch die Transportschiffe waren diesmal mit Artillerie ausgerüstet. Statt der einst geplanten Eroberung Kopenhagens war nunmehr die Ausschaltung der dänischen Flotte vorrangiges Ziel. Unter dem Schutz der Schiffsartillerie gelang es der Hanseflotte, die 40 Schiffe wie vorgesehen zu versenken, und die im Hafen eingeschlossene dänische Flotte zu bombardieren. Dabei kam erstmals auch eine Art schwimmende Batterie, ein Floß mit großkalibrigen Geschützen, zum Einsatz. Die Seeschlacht vor Kopenhagen war das erste Seegefecht in Nordeuropa, bei dem weitreichende Schiffsartillerie zum Einsatz kam.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "Auf dem Rückweg plünderte die Hanseflotte die dänische Insel Bornholm. Die dänisch-schwedische Flotte war zwar schwer getroffen worden, aber zumindest einige der durch die versenkten Wracks im Kopenhagener Hafen blockierten Kriegsschiffe waren nur leicht beschädigt. Drei dänische Schiffe hatten sogar entkommen können. Bereits kurz nach dem Angriff waren schon sieben Schiffe wieder flottgemacht und die Flotte wurde mit weiteren schwedischen Schiffen aufgefüllt bzw. wiederhergestellt. Schon Ende Juli 1428 errang Eriks neue Flotte vor Kullen einen Sieg über die mit der Hanse und Holstein verbündeten Vitalienbrüder.", "section_level": 1}], "src_summary": "In zwei Seegefechten vor Kopenhagen wurde im Frühjahr 1428 die im Hafen liegende dänische Flotte von Kriegsschiffen aus sechs Hansestädten vernichtet. Zunächst war ein erster Angriff an Ostern gescheitert, am 15. Juni dann war der Angriff der Hanse erfolgreich. Erstmals in der Geschichte Nordeuropas wurde dabei Schiffsartillerie auf größere Entfernung eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 1614627} {"src_title": "Challenge Cup 2013", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die \"Griechische Evangelische Kirche\" sieht sich in der Nachfolge der Reformbestrebungen der Syrischen Dynastie im 8. Jahrhundert und von Patriarch Kyrillos Loukaris im 17. Jahrhundert, der das Neue Testament in die damalige griechische Sprache übersetzte und sich dabei am Calvinismus orientierte. Darüber hinaus bezieht sie sich auf die theologischen Ansätze von Adamantios Korais (Αδαμάντιος Κοραής), Theoklitos Farmakidis (Θεόκλητος Φαρμακίδης) und Neofytos Vamvas (Νεόφυτος Βάμβας) zur Erneuerung der Orthodoxen Kirche.", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge.", "content": "Die ersten Ansätze für die Gründung einer Evangelischen Gemeinschaft in Griechenland geschahen 1828 mit der Einreise des Missionars Jonas King. Wesentlich für die Arbeit der Griechischen Evangelischen Kirche wurde das Jahr 1858. In diesem Jahr wurde das erste Mal die Zeitschrift Astir tis Anatolis (Αστήρ της Ανατολής – Stern des Ostens) von dem Arzt und Theologen Michail Kalopothakis herausgegeben. 1871 wurde in Athen die Erste Griechische Evangelische Kirche (Α' Ελληνική Ευαγγελική Εκκλησία – Proti Elliniki Evangeliki Ekklisia) gebaut, gegenüber dem Olympieion (Athen), wo sie sich bis heute befindet. Bald darauf entstanden Gemeinden in Thessaloniki, Piräus, Volos und in Ioannina. 1883 hielten die Gemeinden die erste \"Synode der Evangelischen Kirchen\" (Σύνοδος των Ευαγγελικών Εκκλησιών) in Volos ab. Auf dieser Synode gründeten sie ihren Verband. Eine andere evangelische Bewegung entstand wenig später unter den Griechen im Pontos, ab etwa 1867 in Kleinasien. In dieser Zeit entstanden Gemeinden im Pontos, in Kappadokien, in der Umgebung von Izmir (Σμύρνη) und in Konstantinopel. Die bedeutendste Persönlichkeit der kleinasiatischen Gemeinden war Xenofon Moschou (Ξενοφών Μόσχου). In Kleinasien wurden die evangelischen Griechen von den Türken vertrieben und bekämpft und viele bezeugten ihren Glauben mit dem Leben, beispielsweise Paulos Pavlidis (Παύλος Παυλίδης) aus Kayseri und \"Charalambos Bostandzoglou\" (Χαράλαμπος Μποσταντζόγλου) aus Adana in Kilikien.", "section_level": 2}, {"title": "Während der Kleinasiatischen Katastrophe.", "content": "1922, als während der \"Kleinasiatischen Katastrophe\" (Μικρασιατική καταστροφή) die griechische Bevölkerung vertrieben wurde, flüchteten die evangelischen Griechen entweder in die bestehenden Gemeinden auf dem griechischen Festland oder gründeten selbst neue Gemeinden an den Orten, an die es sie verschlug. Die größte dieser Gemeinden entstand in Katerini, wo auch der Flüchtlingsverein \"Synikismos Evangelikon\" (Συνοικισμός Ευαγγελικών) gegründet wurde. 1924 entstand ein Verband, der alle Gemeinden umfasste und aus dem 1938 auf einer Synode die Griechische Evangelische Kirche als eine Einheit geschaffen wurde, die bis heute besteht.", "section_level": 2}, {"title": "Theologie.", "content": "Die Griechische Evangelische Kirche hält die Heilige Schrift für ihre höchste und endgültige Autorität in Fragen des Glaubens und Lebens., und benutzt als Credo das Nicäno-Konstantinopolitanum ohne den Filioque-Zusatz. Sie vertritt eine konservative, bzw. orthodoxe Theologie, beispielsweise in Bezug auf die Dreifaltigkeit, die Göttlichkeit Jesu Christi und stimmt in allen wesentlichen Fragen mit den anderen christlichen Kirchen überein. Sie steht den presbyterianischen und reformierten Kirchen besonders nahe. Die gleichen Schwerpunkte der Lehre zeichnen sie als „evangelische“ Kirche aus, wie man aus den folgenden Hauptsätzen leicht sehen kann: Die Zusammenfassung des Glaubensbekenntnisses ist sehr eng an das Bekenntnis von Westminster angelehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Ökumenische Beziehungen.", "content": "Die Kirche ist der ökumenischen Bewegung zutiefst verbunden. Ihr Verbreitungsgebiet deckt sich mit dem der Kirche von Griechenland, und die Beziehungen sind mittlerweile – je nach Personal vor Ort – freundlich. Gute Beziehungen bestehen vor allem zu den Waldensern, und die Kirche ist in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, der Konferenz Europäischer Kirchen, der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen und dem Ökumenischen Rat der Kirchen vertreten. In Griechenland gehört sie zum Gesamtgriechischen Evangelischen Verein (Πανελλήνιος Ευαγγελικός Σύνδεσμος – Panellinios Evangelikos Syndesmos), der evangelische Kirchen, Kirchen der Pfingstbewegung und der Brüderbewegung vereint.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Die Generalsynode der Kirche tagt zweimal jährlich. Sie besteht aus den Mitgliedern der zwei regionalen Synoden: der „Südlichen“ (Νότια) und der „Nördlichen“ (Βόρεια), die aus den Pastoren und Ältesten der insgesamt 23 Gemeinden zusammengesetzt sind. In den Vereinigten Staaten gibt es die \"Synode von Nordamerika\" (η Σύνοδος της Βορείου Αμερικής). Vorsitzender der Synode ist einer der Pastoren, momentan Meletis Meletiadis. Die Kirche hat ca. 5–6.000 Mitglieder und 30 Kirchen. Die größten Gemeinden befinden sich in Athen (Erste Griechische Evangelische Kirche, Zweite Griechische Evangelische Kirche) und in Katherini (ca. 1.500 Mitglieder).", "section_level": 1}, {"title": "Die Ε.Ε.Ε. im Ausland.", "content": "Die Griechische Evangelische Kirche unternimmt Missionsarbeit im Westen Albaniens und in Bulgarien. Darüber hinaus gibt es Gemeinden in Zypern, Deutschland, Kanada und den Vereinigten Staaten. Pastor der Griechischen Evangelischen Kirche in Deutschland ist Savvas Karipidis (seit 1963).", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten.", "content": "Hauptaktivitäten sind neben der Gemeindearbeit diakonische und ökologische Programme. Seit mehreren Jahren vor allem auch Flüchtlingsarbeit in Athen. Darüber hinaus betreibt sie Entwöhnungsbehandlungen bei Abhängigkeitserkrankungen, ein Altenheim, und ein Frauenhaus. Dazu gehört auch das Begleitprogramm \"Kathari Poli\" (Καθαρή Πόλη, Saubere Stadt), verschiedene Workshops und Musikfestivals. Sie führt auch Freizeitcamps für Kinder und Jugendliche im \"Argos Zodhiates Bible Camp\" in Leptokarya (Λεπτοκαρυά) und in Kalamos durch. Für die Forschung zur Geschichte der Evangelischen Bewegung in Griechenland unterhält sie das \"Griechische Historische Evangelische Archiv\" (Ελληνικό Ιστορικό Ευαγγελικό Αρχείο – elliniko istoriko evangeliko archeio). 2010 wurde als Leuchtturmprojekt der Ersten Evangelischen Gemeinde in Athen ein Gemeindegründungsprojekt in einem sozialen Brennpunktgebiet in Athen (Exarchia) ins Leben gerufen. Darüber hinaus entstehen aus dem Umfeld der Kirche immer wieder soziale Projekte wie \"O Kerameas\" (Ο Κεραμεας) oder der Hilfsverein \"Cheiria voithias\" (χειρα βοηθειας). Besonderes Gewicht legt die Kirche auf die Katechetik und Jugendarbeit (Κίνηση Ευαγγελικής Νεολαίας – kinisi evangelikis neoleas). 2008 wurde das Griechische Historische Evangelische Archiv gegründet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Griechische Evangelische Kirche (, E. E. E.) ist eine reformierte Kirche. Sie ist die erste evangelische Gemeinde, die in Griechenland entstanden ist.", "tgt_summary": null, "id": 831811} {"src_title": "Petrus Alamire", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "An der \"Reeperbahn\" 136 war Anfang des 20. Jahrhunderts längere Zeit die Lokalität \"Grand Hippodrom und Café\" von Carl Richter. Später hieß sie \"Hippodrom\" (nicht zu verwechseln mit dem \"Hippodrom\" in der \"Großen Freiheit\" von Willi Bartels ́ Vater Hermann) und gehörte zusammen mit der \"Hippo-Klause\" Herbert Eckhorn. 1960 entschloss sich der Erbe des \"Hippodroms\", Peter Eckhorn (* 12. Februar 1939 in Hamburg; † 19. Mai 1979), das \"Hippodrom\" zu schließen, es umzubauen, um es mit neuem Namen als Musikclub neu zu eröffnen. Nach einer kurzen Umbauphase war dies geschehen. Der \"Top Ten Club\" wurde am 31. Oktober 1960 von Peter Eckhorn und seinem Geschäftsführer Horst Fascher eröffnet. Nach Unstimmigkeiten trennte sich kurz darauf Peter Eckhorn von Horst Fascher, der dann als Kellner in einem Lokal in der \"Großen Freiheit\" arbeitete und dort Manfred Weissleder überredete, aus dessen ehemaligen Stern-Kino einen Musikclub zu machen, den Star-Club, dessen Geschäftsführer er dann wurde.", "section_level": 1}, {"title": "The Beatles.", "content": "The Beatles, die bis zum 31. Dezember 1960 bei Bruno Koschmider, dem Eigentümer vom Kaiserkeller unter Vertrag standen, besuchten oft, wenn sie nicht spielten, Tony Sheridan, der mit seinen \"The Jets\" im \"Top Ten Club\" auftrat. Dabei spielten sie auch mal gelegentlich zusammen, was Bruno Koschmider erfuhr. Am 21. November 1960 wurde George Harrison von der Polizei nach England abgeschoben, weil er mit seinen 17 Jahren zu jung war, um nach Mitternacht in einem Nachtclub zu arbeiten. Es wird vermutet, dass es Bruno Koschmider war, der der Polizei den Tipp gab, weil er sich darüber ärgerte, dass die Beatles dem Kaiserkeller untreu wurden und zum \"Top Ten Club\" wechseln wollten. George Harrison musste zurück nach Liverpool reisen. Am nur wenige Stunden alten 29. November wurden Paul McCartney und Pete Best wegen versuchter Brandstiftung verhaftet. Sie sollen einen Wandteppich oder eine Gardinenschnur angesteckt haben, als sie ihr persönliches Hab und Gut in Bruno Koschmiders \"Bambi-Kino\", in dessen Nebenraum sie immer schliefen, zusammen gepackt hatten, um es in den \"Top Ten Club\" zu bringen. Sie verbrachten die restliche Nacht in einer Zelle der Davidwache und wurden am Morgen wieder entlassen. Kurze Zeit später wurden sie erneut verhaftet und erfuhren, dass sie Deutschland verlassen sollten. Bevor sie abgeschoben wurden, schlossen sie mit Peter Eckhorn einen Vertrag, um ab April nächsten Jahres im \"Top Ten Club\" aufzutreten zu können. Am Abend des 30. November 1960 flogen beide zurück nach London, und reisten von da aus weiter nach Liverpool. Pete Best musste sein Schlagzeug in Hamburg zurücklassen. Aufgrund einer Anzeige von Bruno Koschmider, vermutlich wegen Vertragsbruch, wurde auch John Lennon und Stuart Sutcliffe von der Polizei gesucht. Am 10. Dezember 1960 kehrte John Lennon nach England zurück, nachdem er sich für mehr als eine Woche versteckt hatte. Stuart Sutcliffe blieb noch bis Februar bei seiner Freundin Astrid Kirchherr in Hamburg. Die Beatles traten danach vom 1. April bis zum 1. Juli 1961 im \"Top Ten Club\" mit Tony Sheridan auf. Es wurden zweiundneunzig Nächte, in denen die Beatles und Tony Sheridan ohne Unterbrechung im Top Ten Club auftraten. Genau sollen es 503 Stunden auf der Bühne gewesen sein. Sie spielten sieben Stunden pro Abend, am Wochenende acht Stunden. Nach jeder Stunde gab es eine Pause von fünfzehn Minuten. Im \"Top Ten Club\" befanden sich während eines Auftrittes eines Abends der Musikproduzent Bert Kaempfert, sowie der Musikverleger Alfred K. Schacht, die Tony Sheridan und die Beatles \"entdeckten\" und unter Vertrag nahmen. Am 22. und 23. Juni wurden für Polydor mehrere Titel in der Friedrich-Ebert-Halle mit Tony Sheridan und den Beatles aufgenommen, die aufgrund eines Einwandes der Plattenfirma bei dieser Aufnahme als \"Beat Brothers\" in Erscheinung traten. Darunter war der Titel My Bonnie, den sie bei ihren Auftritten im \"Top Ten Club\" auch spielten. Stuart Sutcliffe war bei der Aufnahme und den letzten Auftritten im \"Top Ten Club\" nicht dabei. Er verließ die Band im Juni 1961. Peter Brüchmann dokumentierte 1961 den Besuch der Beatles im \"Top Ten Club\". Die Reportage erschien aber erst 1966 in der Quick. Gerd Mingram fotografierte die \"Beatles\" eher zufällig, als er im Auftrag einer Gewerkschaftszeitung im \"Top Ten Club\" Fotos machte. Einige der Fotos verkaufte er Mitte der siebziger Jahre für 30.000 Pfund an Paul McCartney. Eigentlich wollten die Beatles 1962 auch im \"Top Ten Club\" auftreten, doch der Eigentümer des neuen \"Star-Club\", Manfred Weissleder, und sein Geschäftsführer Horst Fascher hatten Peter Eckhorn so lange überboten, bis der Beatles-Manager Brian Epstein schließlich, statt den \"Top Ten Club\", den \"Star-Club\" vorzog.", "section_level": 2}, {"title": "Bands.", "content": "Bekannte Bands, die hier auftraten waren unter anderem \"The Jets\" (mit Tony Sheridan), Gerry & the Pacemakers, The Beatles & Tony Sheridan, Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich, \"The Nightsounds\" (mit Albert Lee), \"Alex Harvey’s Big Soul Band\" (mit Alex Harvey), \"The Mastersounds\" (mit Isabella Bond), \"The Tramps\" (Ex-Mitglieder von \"King Size Taylor And The Dominoes\", die auch mit Isabella Bond auftraten), Bluesology (mit Reg Dwight aka Elton John), \"The Smokeless Zone\" (mit Deke Leonard), \"Paddy, Klaus and Gibson\" (mit Klaus Voormann), \"The Magic Lanterns\" (mit Jimmy Bilsbury), The Liverbirds, Freddie & the Dreamers, The Monks und Cisco and his Dynamites. Von 1984 bis 1994 war der Betreiber des \"Top Ten Club\" Kalle Schwensen. In der Zeit spielten auch Bands. Nur so zum Spaß traten auch Freunde von ihm auf, wenn sie da waren, unter anderen die Scorpions, Duff McKagan von Guns N' Roses, Richie Sambora von Bon Jovi, Udo Lindenberg, The Rattles und Tony Sheridan. 1992 starb ein Zuhälter namens \"Bobby\" durch einen Querschläger im Eingangsbereich des \"Top Ten Club\".", "section_level": 2}, {"title": "Zeit danach.", "content": "Ab 1994 folgten ca. zehn Besitzerwechsel, und genauso oft wechselten auch die Namen. Die Namen lauteten \"MC-Music Club\", \"neuer Top Ten Club\", \"Soap Opera\", \"The Irish Harp\", \"La Cage\" (1997 bis 2001), \"Titty Twister\" (in Anlehnung an die Bar \"Titty Twister\" in dem Film From Dusk Till Dawn) (2002 bis 2003), \"Golden Stars\" (2003), \"Glam\" (2003 bis 2005) und \"La Rocca\" (2005 bis 2006) Seit 2008 lautet der Name \"moondoo\", und der Betreiber ist die \"Lago Bay Betriebsgesellschaft mbH\". Der Eigentümer der Immobilie Reeperbahn 136 ist seit vielen Jahren ein Immobilienkaufmann, der am Starnberger See residiert und weltweit agiert. 1994 wurde für den Film Backbeat der Londoner Club \"Dome\" im Stadtteil \"Tufnell Park\" im Bezirk London Borough of Islington in den \"Top Ten Club\" verwandelt.", "section_level": 2}, {"title": "Tonträger.", "content": "\"Live recording from the Top Ten Beat Club, Hamburg, Reeperbahn\" – Die Schallplatten wurden im \"Top Ten Club\" aufgenommen und sind von Decca Records, bis auf die eine israelische Pressung, die von dem Label \"Pax\" ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Top Ten Club war ein Musikclub im Hamburger Stadtteil St.Pauli an der \"Reeperbahn\" 136, der am 31. Oktober 1960 eröffnet wurde und bis 1994 den Namen behielt. 1961 traten The Beatles im \"Top Ten Club\" 92-mal auf.", "tgt_summary": null, "id": 1967182} {"src_title": "Bahnhof Kreiensen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einsatz.", "content": "Zu Beginn ihrer Einsatzzeit bespannten die Lokomotiven der Serie die namhaften Reisezüge der Region Süd-West, ausgehend vom Pariser Bahnhof Austerlitz in Richtung Toulouse und Bordeaux. Am bekanntesten sind ihre Einsätze vor dem Schnellzug \"Le Capitole\" zwischen Paris und Toulouse. Er war der erste Zug in Europa, der planmäßig mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h verkehrte. Die sechs speziell für den Capitole ausgerüsteten BB 9200 (Spitzname \"BB rouges\") waren die ersten Schnellfahrlokomotiven (Höchstgeschwindigkeit über 160 km/h) der SNCF im planmäßigen Fernverkehr. Die BB 9200 gelangten bald im gesamten Südwesten Frankreichs zum Einsatz. Ausgehend vom Pariser Gare de Lyon bespannten die Maschinen auch zahlreiche Züge auf dem südöstlichen Netz der SNCF. Mit Ablieferung der Lokomotiven der stärkeren Baureihe CC 6500 mussten sie ihre prestigeträchtigen Dienste an diese Serie abtreten. Spätestens mit Ablieferung der BB 7200 und der Inbetriebnahme des TGV Atlantique wurden sie in untergeordnete Reisezug- und Güterzugdienste verdrängt. Aufgrund ihres Alters und der gesunkenen Nachfrage im Güterverkehr kamen die verbliebenen 48 Maschinen ab dem Jahr 2003 vollständig im Regionalverkehr zum Einsatz. Im Dezember 2010 endete auch der Einsatz im Reisezugverkehr der letzten zehn verbliebenen Lokomotiven, welche im Regionalverkehr zwischen den Regionen Île de France und Centre Dienst taten. Mit Stand 1. Januar 2015 befinden sich noch drei Maschinen im Bestand der SNCF. Sie sind jedoch nicht mehr aus eigener Kraft einsatzfähig, sondern werden lediglich zur Entfernung von Reif von der Fahrleitung vorgehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Technisches.", "content": "Die vier Fahrmotoren des Typs GLM 931 B sind zwangsventiliert. Jeder überträgt das Drehmoment mit einem einseitigen Kardanantrieb auf seinen Radradsatz. Die beiden Scherenstromabnehmer des Typ B 2, befinden sich über dem Drehpunkt der Drehgestelle, und die Schleifstückmitte hat somit auch einen Abstand von 9.200 mm. Der Führerstand überragt den Pufferbalken bis zu 195mm. Denn der Wagenkasten ist 15.400 mm lang, der Abstand der Pufferbalken beträgt aber nur 15.010 mm. Es sind 595 mm lange Puffer verbaut, was eine Länge über Puffer von 16.200 mm ergibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die BB 9200 ist eine französische Elektrolokomotivbaureihe für den Einsatz auf dem Gleichstromnetz der SNCF mit 1,5 kV. Die Lokomotiven wurden von Creusot-Loire, Jeumont-Schneider und CEM in den Jahren 1957 bis 1964 gebaut. ", "tgt_summary": null, "id": 2302157} {"src_title": "Kaschmirzwergschnäpper", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühere Jahre und politischer Aufstieg.", "content": "Charles McNary kam 1874 in Salem, der Hauptstaat des US-Bundesstaates Oregon, zur Welt. Er war das neunte von zehn Kindern und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Sein Vater Hugh McNary war Farmer, seine Mutter Hausfrau. Sie starb jedoch bereits 1878. 1883 wurde McNary durch den Tod des Vaters zum Waisen im Alter von neun Jahren. Allerdings kamen für ihn und die jüngeren Kinder der Familie folgend die älteren Geschwister auf. Als Teenager und junger Mann trug er zunächst mit Farmarbeiten und als Zeitungsbote zum finanziellen Auskommen der Familie bei. Im Jahre 1896 siedelte er für ein Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in den Nachbarbundesstaat Kalifornien um. Allerdings kehrte er auf Bitten der Familie 1898 wieder nach Oregon zurück. Privat bildete er sich auf Bestreben eines Bruders dennoch in Rechtswissenschaften weiter; später erhielt McNary dann auch die Zulassung als Anwalt. Im Jahr 1904 unterstützte er seinen Bruder John, der zum Bezirksstaatsanwalt gewählt werden wollte. Nach dem Wahlsieg erhielt McNary eine Schlüsselfunktion im Büro seines Bruders. Zu dieser Zeit schloss er sich der Republikanischen Partei an, wo er sich dem (heute nicht mehr vorhandenen) progressiven Flügel der Partei zurechnete (wie auch der US-Präsident Theodore Roosevelt). McNary unterstützte daher viele Reformen, die in dieser Zeit von vielen progressiven Politikern auf Bundes- und Bundesstaatsebene initiiert wurden, wie beispielsweise die Reduzierung der täglichen Arbeitszeit auf acht Stunden oder die Einführung von Volksentscheiden. Im Jahr 1913 wurde McNary von Oswald West, dem Gouverneur von Oregon, zum Richter am Staatsgerichtshof des Bundesstaates ernannt. West und McNary waren bereits seit mehreren Jahren persönlich befreundet, obwohl West der Demokratischen Partei angehörte. 1916 wurde er zum Vorsitzenden \"(Chairman)\" der Republikanischen Parteiorganisation in Oregon gewählt. Da er sich auch gegenüber dem konservativen Parteiflügel kompromissbereit zeigte, wurde als annehmbare Besetzung für beide Strömungen innerhalb der Partei angesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Senator.", "content": "Am 23. Mai 1917 starb US-Senator Harry Lane. Für den Rest der bis Anfang 1919 andauernden Amtszeit hatte Gouverneur James Withycombe einen Nachfolger zu ernennen. Der Gouverneur nominierte McNary daraufhin für die Nachfolge; der legte am 29. Mai den Eid zum neuen Senator ab. Im November 1918, als die nächste turnusgemäße Wahl anstand, wurde er für volle sechs Jahre gewählt. Er besiegte dabei seinen Freund, den Demokraten und Ex-Gouverneur Oswald West. Beide blieben jedoch weiterhin befreundet. Da parallel auch eine Nachwahlwahl für den Rest der laufenden Amtszeit (bis März 1919) abgehalten wurde, musste er am 5. November 1918 den Sitz kurzzeitig an den Ex-Senator Frederick W. Mulkey abgeben. Da Mulkey jedoch am 17. Dezember des Jahres wieder zurücktrat, ernannte ihn Gouverneur Withycombie abermals zum Senator für den Rest der Wahlperiode. Im März 1919 trat McNary dann sein Mandat als gewählter Senator an. Die Wähler Oregons bestätigten ihn 1924, 1930, 1936 sowie 1942 im Amt. 1919 stellte McNary sich gegen die Parteilinie und unterstützte den vom demokratischen Präsidenten Woodrow Wilson forcierten Beitritt der USA zum Völkerbund. Er forderte nur geringfügige Änderungen an Wilsons Konzept. Die republikanische Mehrheit im Senat, die vorwiegend aus Isolationisten bestand, ließ die Ratifizierung des von Wilson vorgelegten Beitritts aber scheitern. Seine Freundschaft zum Fraktionschef Henry Cabot Lodge, einen Gegner des Völkerbundes, brachte McNary in mehrere Schlüsselrollen in verschiedenen Senatsausschüssen. Im Jahr 1922 bot Präsident Warren G. Harding McNary den Posten des Innenministers an; doch er lehnte ab, da er einen Verbleib im Senat vorzog. Nach den für seine Partei katastrophal verlaufenen Wahlen von 1932 wurde McNary mit Zusammentritt des neuen Kongresses Anfang 1933 zum republikanischen Fraktionsvorsitzenden gewählt. Allerdings war diesem Posten deutlich weniger Einfluss beschieden als es bei seinem Vorgänger der Fall war, nachdem sich die Demokraten solide Mehrheiten im Kongress sicherten und Franklin D. Roosevelt Präsident wurde. In den ersten Jahren von Roosevelts Regierung unterstützte McNary einen Großteil der Reformen des New Deal. Auch weigerte er sich zum Leidwesen des konservativen Parteiflügels, republikanische Senatoren auf eine reaktionärere Linie zu bringen, die Roosevelts Politik mittrugen. Vor dem Eintritt seines Landes in den Zweiten Weltkrieg Ende 1941 stimmte er für militärische Hilfe (Leih- und Pachtgesetz) für das Vereinigte Königreich und die Sowjetunion, die sich im Krieg mit dem nationalsozialistisch regierten Deutschen Reich befanden. Ein militärisches Eingreifen seines Landes lehnte der Senator aus Oregon hingegen bis zum Angriff auf Pearl Harbor ab. Trotz der verschiedenen Parteizugehörigkeit und Unstimmigkeiten in manchen Fragen bestand zwischen McNary und Präsident Roosevelt eine überaus große persönliche Wertschätzung. Falls er während des Zweiten Weltkrieges im Rahmen einer Wahlplattform der nationalen Einheit mit einem republikanischen Vizekandidaten antreten würde (ähnlich wie Abraham Lincoln 1864 mit der National Union Party), so erklärte Roosevelt in Hintergrundgesprächen, würde seine Wahl auf McNary fallen.", "section_level": 2}, {"title": "Vizepräsidentschaftskandidatur 1940.", "content": "Im Sommer 1940 wurde McNary auf dem republikanischen Parteitag zum Anwärter für das Amt des Vizepräsidenten aufgestellt. Er schien zu Präsidentschaftskandidat Wendell Willkie eine sinnvolle Ergänzung: Anders als der Jurist und politische Quereinsteiger Willkie hatte er eine jahrzehntelange politische Erfahrung vorzuweisen. Auch stammte von der Westküste, während Willkie aus dem Osten des Landes war. Beide waren jedoch im moderaten bis liberalen Parteiflügel zu verorten: Die republikanische Wahlplattform wandte sich im Kern nicht gegen die New-Deal-Reformen, allerdings sollten die Effizienz der Programme gesteigert und Bürokratie abgebaut werden. Im November 1940 mussten sich Willkie und McNary jedoch Präsident Roosevelt, der mit der Tradition brach und für eine dritte Amtszeit antrat, und dessen Vizekandidaten Henry A. Wallace geschlagen geben (54,7 gegen 44,8 Prozent beim \"Popular Vote\", bzw. 449 zu 82 Wahlmänner). Auch in McNarys Heimatstaat Oregon verpasste das republikanische Gespann eine Stimmenmehrheit und damit die Elektoren, die der Staat zu vergeben hatte. Lediglich im Mittleren Westen und Teilen Neuenglands schnitten Willkie und McNary stark ab.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Im Jahr 1943 wurde bei McNary ein Gehirntumor diagnostiziert. Obwohl er sich in Florida erfolgreich einer Operation unterzog, starb er am 25. Februar 1944 im Alter von 69 Jahren, nachdem der Krebs noch in anderen Stellen gestreut hatte. Sein Leichnam wurde daraufhin noch einige Tage im Staatskapitol von Oregon aufgebahrt, bevor er in Salem beigesetzt wurde. Nachdem im Oktober 1944 auch Wendell Willkie starb, war es das einzige Mal in der amerikanischen Geschichte, dass sowohl der Präsidentschafts- als auch Vizepräsidentschaftskandidat einer großen Partei während der Amtsperiode starben, für die sie zur Wahl angetreten waren. Nach seinem Tod wurde Guy Cordon vom Gouverneur Earl Snell zum Nachfolger McNarys im Senat ernannt. Die Fraktionsführung übernahm Robert A. Taft.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "McNary heiratete 1902 seine erste Frau Jessie Breyman. Jessie starb jedoch 1918 bei einem Unfall; die Ehe blieb kinderlos. 1923 heiratete er ein zweites Mal. McNarys zweite Ehefrau Cornelia Woodburn Morton war vor der Heirat seine Sekretärin gewesen. Auch aus dieser Ehe gingen keine Kinder hervor, allerdings adoptierten sie 1935 ein Mädchen namens Charlotte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Charles Linza McNary (* 12. Juni 1874 in Salem, Oregon; † 25. Februar 1944 in Fort Lauderdale, Florida) war ein US-amerikanischer Politiker. Er gehörte der Republikanischen Partei an und vertrat mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung Ende 1918 von 1917 bis zu seinem Tod 1944 den Bundesstaat Oregon im US-Senat. Im Senat war außerdem seit dem Jahr 1933 Vorsitzender der republikanischen Fraktion. Bei der Präsidentschaftswahl 1940 war McNary Kandidat seiner Partei für das Amt des Vizepräsidenten.", "tgt_summary": null, "id": 60548} {"src_title": "Denny Urban", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Nurkić wuchs in Živinice als Sohn eines Polizeibeamten auf. Er wurde vom bosnischen Sportagenten Enes Trnovčević entdeckt, der ihn nach Slowenien brachte, wo er seine Juniorenkarriere bei KK Zlatorog Laško begann. Er wurde dann zu KK Union Olimpija verliehen, wo er überzeugen konnte und wechselte 2012 als Profi zu KK Cedevita nach Kroatien. Nachdem er zunächst nur wenig Spielzeit sah, wurde er 2014 zu KK Zadar verliehen, wo ihm unter Trainer Jasmin Repeša der Durchbruch gelang. In der Adria-Liga gelangen Nurkić 11,6 Punkte und 5,6 Rebounds im Schnitt in nur 16,3 Minuten Einsatzzeit. Nurkić entschloss sich für den NBA-Draft 2014 anzumelden und wurde an 16. Stelle von den Chicago Bulls ausgewählt. Die Bulls schlossen jedoch eine Vereinbarung mit den Denver Nuggets, worin Nurkić, zusammen mit den Draftrechten an Gary Harris, für die Draftrechte an Doug McDermott eingetauscht wurde. Nurkić gab am 29. Oktober 2014 sein NBA-Debüt gegen die Detroit Pistons. Beim 89-79 Sieg erzielte er 5 Punkte und holte 8 Rebounds. Nach dem Transfer des nominellen Nuggets-Center Timofey Mozgov rückte Nurkić in die Startaufstellung der Nuggets auf. So gelang ihm am 1. Januar 2015 sein erstes Double-Double mit 10 Punkten und 10 Rebounds gegen die Chicago Bulls. Nurkić wurde am Ende der Saison in das NBA All-Rookie Second Team berufen. Aufgrund von Verletzung absolvierte er in der Saison 2015–16 nur 32 Spiele und kam auf 8,2 Punkte und 5,5 Rebounds. Im Februar 2017 wurde Nurkić für Mason Plumlee und einen Draftpick, zu den Portland Trail Blazers transferiert. Am 25. März 2019 verletzte er sich im Spiel gegen die Brooklyn Nets (148:144 OT) schwer. Bei der Landung brach er sich nach einem Rebound-Versuch das Schien- und Wadenbein seines linken Beines. Jusuf Nurkić wurde auf einer Trage vom Spielfeld gefahren und anschließend ins Krankenhaus gebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Nurkić spielte schon für die U-18 der bosnischen Auswahl und wurde MVP der U-18-Basketballeuropameisterschaft der Division B 2012, als er 19,4 Punkte und 13,3 Rebounds pro Spiel auflegte. Ebenso war er MVP der U-20-Europameisterschaft Division B im Jahre 2014. Er erzielte 21,0 Punkte und 12,0 Rebounds und holte mit Bosnien den Titel. Sein Debüt für das A-Team gab er erstmals bei der Qualifikation zur EM-Endrunde 2013 im Jahre 2013. Bosnien und Herzegowina qualifizierten sich jedoch nicht für die Endrunde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jusuf Nurkić (* 23. August 1994 in Živinice) ist ein bosnisch-herzegowinischer Basketballspieler, der aktuell bei den Portland Trail Blazers in der NBA unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 1418154} {"src_title": "Hermann Jochade", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Deutsche Übersetzung der „Chronica de origine antiquorum Pictorum“ (A-Text).", "content": "Übersetzt von Klaus Herrmann 1. Bericht über den Ursprung der Pikten: \"Die Pikten haben ihren Namen in ihrer eigenen Sprache von ihren bemalten Körpern; dies liegt daran, dass sie, indem sie scharfe Eisenwerkzeuge und Tinte verwenden, mit Tattoos verschiedener Formen gekennzeichnet sind. Die Schotten, die nun fälschlicherweise Iren genannt werden, sind (gewissermaßen) Skythen, weil sie aus der skythischen Region kamen und dort ihren Ursprung hatten; oder sie haben ihren Namen von Scotta, der Tochter des Pharao, des Königs von Ägypten, die, wie die Geschichte verläuft, die Königin der Schotten war. Es ist als eine Tatsache bekannt, dass die Briten im dritten Zeitalter der Welt nach Britannien kamen. Die Skythen jedoch, das sind die Schotten, nahmen im vierten Zeitalter Besitz von Schottland oder Irland.\" \"Die Skythen werden mit weißen Haaren aufgrund des beständigen Schnees geboren; und die Farbe des gleichen Haars gibt den Menschen einen Namen, und daher werden sie Albaner genannt: von ihnen leiten die Schotten und Pikten ihren Ursprung ab. In ihren Augen befindet sich eine helle, d.h. farbige Pupille eines solchen Ausmaßes, dass sie in der Nacht besser als am Tag sehen können. Darüber hinaus waren die Albaner Nachbarn der Amazonen. Man glaubt, dass die Goten nach Magog, den Sohn von Japheth, benannt werden, wegen der Ähnlichkeit der Endsilbe; sie, die die alten Griechen Geten nannten, anstatt Goten. Sie waren eine mutige und sehr mächtige Rasse, stolz, mit kräftigen Körpern, und schlugen Terror mit ihrer Art Rüstung. Lucan schrieb über sie:\" \"‚Lass die Daker von dieser Seite drängen, lass die Geten die Spanier auf der anderen Seite angreifen.’\" \"Die Daker jedoch waren Nachkommen der Goten: und man glaubt, dass sie Daker oder vielleicht Dager genannt werden, weil sie vom Stammbaum der Goten abgeleitet werden: über sie schrieb er:\" \"‚Du wirst den ganzen Weg nach Norden bis zu den Dakern gehen’.\" \"Die Skythen und Goten leiten ihre Herkunft von Magog ab. Skythien und auch Gotien sollen nach dem gleichen Magog, Sohn von Japheth, benannt sein: dessen Land war einst riesig, denn es reichte von Indien im Osten, bis zum Norden, durch die Sumpfgebiete von Meotidas, zwischen der Donau und dem Meer, bis zu den Grenzen Germaniens. Danach verkleinerte es sich von dem Teil des Ostens, wo der Siricus Ozean beginnt, bis zum Kaspischen Meer, das Richtung Westen liegt. Von dort im Süden fiel eine Region bis nahe an das Kaukasusgebirge weg, wo Hircania darunter im Westen liegt: es besaß zur gleichen Zeit viele Stämme, die aufgrund der Unfruchtbarkeit des Landes weit entfernt wanderten, von denen einige das Land bestellten, während andere unnatürlich und als Wilde lebten, vom Fleisch und Blut des Menschen.\" \"Viele Regionen Skythiens sind üppig, viele sind jedoch unbewohnbar. Denn während es in den meisten Orten reichlich Gold und Edelsteine gibt, gehen Menschen aber wegen der Schrecklichkeit der Griffins selten dorthin. Dies ist jedoch die Quelle der allerbesten Smaragde. Skythien hat auch dunkelblaue Steine [Lapislazuli?] und die reinsten Kristalle. Es gibt auch große Flüsse, den Oscorim, Phasis und Araxes. Das niedrigere Skythien ist die erste Region in Europa, die sich von den Sümpfen von Meotidis, beginnend zwischen der Donau und dem nördlichen Ozean, bis nach Germanien erstreckt: Dieses Land soll in der Regel wegen der wilden Stämme, die es bewohnen, barbarisch sein. Der erste Teil davon ist Alania, das sich bis zu den Meotidas-Sümpfen erstreckt. Danach kommt Dakien, wo sich auch Gotien befindet. Dann Germanien, wo die Sueben ein sehr großes Gebiet bewohnen. In einigen Regionen des asiatischen Skythien gibt es Leute, die glauben, sie seien Nachkommen von Jason: sie werden mit weißem Haar geboren aufgrund des immerwährenden Schnees. Das ist genug über diese Dinge.\" 2. Liste der Könige der Pikten: \"Cruidne, der Sohn von Cinge, Vater der Pikten, der auf dieser Insel lebte, herrschte für 100 Jahre. Er hatte sieben Söhne. Dies sind ihre Namen: Fib, Fidach, Floclaid, Fortrenn, Got, Ce, Circinn.\" \"Circin regierte 40\" \"Fidach 40\" \"Fortrenn 70\" \"Floclaid 30\" \"Got 12\" \"Ce 15\" \"Fibaid 24\" \"Gede olgudach 80\" \"Denbecan [oder Oenbecan] 100\" \"Olfinecta 60\" \"Guidid gaed brechach 50\" \"Gest gurcich 40\" \"Wurgest 30\" \"Brude bont, von dem an 30 Brudes Irland und Albany für den Zeitraum von 150 Jahren beherrschten, regierte selbst 48 Jahre lang. Sie waren:\" \"Brude pant. Brude urpant. Brude leo. Brude uleo.\" \"Brude gant. Brude urgant. Brude gnith. Brude urgnith.\" \"Brude fecir. Brude urfecir. Brude cal. Brude urcal.\" \"Brude cint. Brude urcint. Brude fet. Brude urfet.\" \"Bruder u. Brude eru. Brude gart et urgart.\" \"Brude cinid. Brude urcnid. Brude uip. Brude uruip.\" \"Brude grid. Brude urgrid. Brude mund. Brude urmund.\" \"Gilgidi regierte für 150 Jahre.\" \"Tharain 100 Jahre\" \"Morleo 15\" \"Deocilunon 40\" \"Cimoiod, Sohn von Arcois 7\" \"Deoord 50\" \"Bliesbltituth 5\" \"Dectotric, Bruder von Diu 40\" \"Usconbuts 30\" \"Carvorst 40\" \"Deo Ardivois 20\" \"Vist 50\" \"Ru 100\" \"Gartnaith loc selbst, von dem 3 Garnarts regierten, herrschte für 9 Jahre.\" \"Breth, Sohn von Buthut, 7.\" \"Vipoig namet regierte 30 Jahre lang.\" \"Canutulachama regierte 4 Jahre lang.\" \"Vuradech vecla regierte 2 Jahre lang.\" \"Gartnait diuberr regierte 40 Jahre lang.\" \"Talorc, Sohn von Achivir, regierte 75 Jahre lang.\" \"Drust, Sohn von Erp, regierte für 100 Jahre und kämpfte 100 Schlachten; im 19. Jahr seiner Herrschaft kam St. Patrick, der Bischof, auf die Insel Irland.\" \"Talorc, Sohn von Aniel, herrschte 4 Jahre lang.\" \"Necton morbet, der Sohn von Erip, herrschte 24 Jahre lang. Im dritten Jahr seiner Herrschaft ging Darlugdach, die Äbtissin von Kildare, um Christi Willen von Irland nach Britannien ins Exil. Im zweiten Jahr nach ihrer Ankunft weihte Necton Abernethy Gott und die Heilige Brigit in Gegenwart von Darlugdach, die über dieses Angebot das Halleluja sang.\" \"Und so bot Necton der Große, Sohn des Wirp, König aller piktischen Provinzen, Abernethy der Heiligen Brigid bis zum Tag des Gerichts an, zusammen mit seinen Territorien, die sich vom Stein in Apurfeirt bis zum Stein bei Ceirfuill, d. h. Lethfoss, und von dort auf höhere Lagen bis Athan erstrecken. Dies ist der Grund für seine Schenkung. Necton, der im Exil lebte, nachdem ihn sein Bruder Drust vertrieben hatte, ging den ganzen Weg nach Irland und ersuchte die Heilige Brigid, in seinem Namen eine Bitte an Gott zu richten. Als sie jedoch für ihn betete, sagte sie: ‚Wenn Du in Deine Heimat zurückkehrst, wird sich der Herr Deiner erbarmen: Du wirst das Reich der Pikten im Frieden übernehmen.’\" \"Drest Gurthinmoch regierte 30 Jahre lang.\" \"Galanan Erilich regierte 12 Jahre lang.\" \"Zwei Drest, das heißt, Drest, der Sohn von Girom, und Drest, der Sohn von Vudrost, herrschten gemeinsam für 5 Jahre.\" \"Drest, der Sohn von Girom regierte alleine 5 Jahre lang.\" \"Gartnart, Sohn von Girom, regierte 7 Jahre lang.\" \"Cailtram, Sohn von Girom, regierte 1 Jahr lang.\" \"Talorc, Sohn von Muircholaich, regierte 11 Jahre lang.\" \"Drest, Sohn von Munait, regierte 1 Jahr lang.\" \"Galam cennaleph, regierte 1 Jahr lang.\" \"Mit Brude 1 Jahr lang.\" \"Brude, der Sohn von Mailcon, regierte 30 Jahre lang. Im 8. Jahr seiner Herrschaft wurde er vom heiligen Columban getauft.\" \"Gartnart, Sohn von Dolmech, regierte 11 Jahre lang.\" \"Nechtan, Enkel von Uerb, regierte 20 Jahre lang.\" \"Kenneth, Sohn von Lutrin, regierte 19 Jahre lang.\" \"Gartnart, Sohn von Wid, regierte 4 Jahre lang.\" \"Brude, Sohn von Wid, regierte 5 Jahre lang.\" \"Talorc, deren Bruder, regierte 12 Jahre lang.\" \"Talorcan, Sohn von Eanfrith, regierte 4 Jahre lang.\" \"Gartnait, der Sohn von Donald, regierte 61⁄2 Jahre lang.\" \"Drest, sein Bruder, herrschte 7 Jahre lang.\" \"Brude, Sohn von Beli, regierte 21 Jahre lang.\" \"Tarain, Sohn von Entfidich, regierte 4 Jahre lang.\" \"Brude, Sohn von Derelei, regierte 11 Jahre lang.\" \"Nechtan, Sohn von Derelei, regierte 15 Jahre lang.\" \"Drest und Alpín regierten zusammen 5 Jahre lang.\" \"Óengus, Sohn von Fergus, regierte 30 Jahre lang.\" \"Brude, Sohn von Fergus, regierte 2 Jahre lang.\" \"Kenneth, Sohn von Vuredech, regierte 12 Jahre lang.\" \"Elpin, Sohn von Vuroid, regierte 3 1⁄2 Jahre lang.\" \"Drest, Sohn von Talorcan, regierte 4 oder 5 Jahre lang.\" \"Talorcan, Sohn von Óengus, regierte 21⁄2 Jahre lang.\" \"Conall, Sohn von Tarla, regierte 5 Jahre lang.\" \"Konstantin, Sohn von Fergus, regierte 35 Jahre lang.\" \"Óengus, Sohn von Fergus, regierte 12 Jahre lang.\" \"Drest, der Sohn von Konstantin, und Talorcan, Sohn von Vuthoil, regierten zusammen 3 Jahre lang.\" \"Owen, Sohn von Óengus, regierte 3 Jahre lang.\" \"Vurad, Sohn von Bargoit, regierte 3 Jahre und Bred ein Jahr lang.\" \"Kenneth, Sohn von Vurad - 1 Jahr\" \"Brude, Sohn von Vuthoil - 2 Jahre\" \"Drust, Sohn von Vurad - 3 Jahre\" 3. Chronik der Könige von Alba: \"Und so regierte Kenneth, der Sohn des Alpín, der Herausragendste der Schotten, 16 Jahre lang erfolgreich das Piktland. Allerdings wurde das Piktland nach den Pikten benannt, das, wie wir sagten, Kenneth zerstörte. Denn Gott geruhte sie, um sie für die Schuld ihrer Bosheit zu bestrafen, sich von ihrem Erbe zu entfremden und gleichgültig zu werden, weil sie nicht nur den Gottesdienst des Herrn und die Pflichten verachtet haben, sondern auch nicht bereit waren, nach dem Gesetz der Vorurteilslosigkeit anderen gegenüber gleich zu gelten. In der Tat übernahm er zwei Jahre, bevor er ins Piktland kam, das Königreich Dalriada. Im 7. Jahr seiner Herrschaft überführte er die Gebeine des heiligen Columban in die Kirche, die er baute, und er griff sechsmal Sachsen an; und er ließ Dunbar niederbrennen und Melrose einnehmen. Doch die Briten brannten Dunblane nieder, und die Dänen verwüsteten das Piktland bis Clunie und Dunkeld. Schließlich starb er an einem Tumor, vor den Iden des Februars, am 3. Tag der Woche, im Palast von Forteviot.\" \"Donald, sein Bruder, hielt das gleiche Königreich 4 Jahre lang inne. In seiner Zeit schufen die Gälen die Rechte und Gesetze des Königreichs von Áed, des Sohnes von Eochaid, mit ihrem eigenen König in Forteviot. Er starb an den Iden des Aprils im Palast von Cinn Belachior.\" \"Konstantin, der Sohn von Kenneth, regierte 16 Jahre lang. Während seines ersten Jahres starb Máel Sechnaill, der König der Iren; und Áed, der Sohn von Niall, übernahm sein Königreich; und nach zwei Jahren verwüstete Olaf mit seinen Fremden das Piktland und verweilte dort von den Kalenden des Januars bis zum Fest des heiligen Patrick. Ferner im dritten Jahr wurde Olaf, während er den Tribut einzog, von Konstantin getötet. In seinem 14. Jahr, kurze Zeit, nachdem zwischen den Dänen und den Schotten eine Schlacht bei Dollar ausgetragen worden war, wurden die Schotten bei Atholl vernichtet. Die Normannen verbrachten ein ganzes Jahr im Piktland.\" \"Áedh hielt den Thron für 1 Jahr besetzt. Die Kürze seiner Herrschaft hat nichts Denkwürdiges zur Geschichte hinterlassen; aber er wurde in der Stadt Nrurim getötet.\" \"Andererseits herrschte Eochaid, der Sohn von Rhun, der König der Briten, Enkel von Kenneth über seine Tochter, 11 Jahre lang. Allerdings berichten andere, dass Giric, der Sohn von (?), zu dieser Zeit herrschte, weil er Lehrer und „erster Minister“ Eochaids wurde. In seinem zweiten Jahr starb Áed, der Sohn von Niall; und in seinem 9. Jahr, genau am Tag des heiligen Ciricius, gab es eine Sonnenfinsternis. Eochaid wurde damals zusammen mit seinem ‚Ziehsohn’ aus dem Königreich geworfen.\" \"Donald, der Sohn von Konstantin, saß für 11 Jahre auf dem Thron. Seinerzeit verwüsteten die Normannen das Piktland. Während seiner Herrschaft kämpfte er eine Schlacht bei Innisibsolian zwischen den Dänen und den Schotten: die Schotten waren die Sieger. Dunottar wurde von den Fremden zerstört.\" \"Konstantin, der Sohn des Áed, hielt den Thron für 40 Jahre inne. In seinem dritten Jahr überfielen die Normannen Dunkeld und alle von Alba. Im darauf folgenden Jahr allerdings wurden die Normannen in Strathearn geschlagen, und in seinem 6. Jahr schworen König Konstantin und Bischof Cellach auf dem Hügel des Glaubens, in der Nähe der Königsstadt Scone, die Gesetze und Lehren des Glaubens, und die Rechte der Kirchen und Evangelien in gleicher Weise mit den Schotten zu schützen. Diesem Tag verdankt der Hügel seinen Namen, d. h. der ‚Hill of Credulity’. Und in seinem 8. Jahr starb der ausgezeichnetste König und Erzbischof der Iren unter den Laigin, d. h. Cormac, der Sohn von Cuilennán. Dort starben auch während seiner Herrschaft Donald, der König der Briten, und Donald, der Sohn von Áed, König von Ailech; und Flann, der Sohn von Máel Sechnaill, starb, und Niall, der Sohn von Áed, der 3 Jahre lang nach Flann herrschte, etc.\" \"In seinem 18. Jahr wurde zwischen Konstantin und Rægnald eine Schlacht bei Tinemore ausgetragen, und die Schotten gewannen. In seinem 34. Jahr fand auch die Schlacht von Duinbrunde statt, in der der Sohn von Konstantin fiel. Und nach einem Jahr starb Dubucan, der Sohn von Indrechtaig, Mormaer von Angus. Æthelstan, der Sohn von Edward, König der Sachsen, und Eochaid, der Sohn von Alpín, starben. Und gebrechlich in seinem hohen Alter, nahm er den Stab und wurde dem Herrn treu ergeben: und er vertraute das Reich Malcolm, dem Sohn von Donald, an.\" \"Malcolm, der Sohn von Donald, herrschte 11 Jahre lang. Mit seinem Heer rückte er auf Moray vor und tötete Cellach. Im 7. Jahr seiner Herrschaft überfiel er die Engländer bis zum Fluss Tees und ergriff eine große Zahl Menschen und viele Rinderherden: Die Schotten nannten diesen Raub den ‚Raub der Albidi’ oder ‚der Nainndisi’. Andere sagen aber, Konstantin hätte diesen Überfall verübt und vom König, d. h. Malcolm, verlangt, dass er ihm für eine Woche die Befehlsgewalt über die Armee geben solle, damit er die Engländer besuchen könne. Bei all dem ist die Wahrheit, dass es nicht Malcolm war, der den Überfall verübte, sondern Konstantin, wie gesagt, stiftete ihn an. Konstantin jedoch starb im 10. Jahr der Herrschaft (von Malcolm) unter der Krone der Umkehr im guten Greisenalter. Und die Bevölkerung von Mearns tötete Malcolm in Fodresach, das in Claideom liegt.\" \"Indulf hielt den Thron 8 Jahre lang besetzt. In seiner Zeit wurde Edinburgh evakuiert und bis auf den heutigen Tag von den Schotten verlassen. Eine Wikinger-Flotte wurde von Buchan zerstört\". \"Niger, der Sohn von Malcolm, herrschte 5 Jahre lang. Bischof Fothach wurde zur letzten Ruhe gebettet. Es gab eine Schlacht zwischen Niger und Caniculus oberhalb von Crup Ridge, in der Niger den Sieg davontrug, in der Duncan, der Abt von Dunkeld, und Dubdon, der Gouverneur von Atholl, beide fielen. Niger wurde vom Thron vertrieben, und Caniculus hielt ihn für eine kurze Zeit inne. Donald, der Sohn von Cairill, starb.\" \"Cuilén herrschte 5 Jahre lang. Marcan, der Sohn von Breodalaig, wurde in der Kirche St. Michael getötet. Leot und Sluagadach wurden Rom überlassen. Bischof Máel Brigte ruhte. Cellach, der Sohn von Ferdalaig, herrschte. Máel Brigte, der Sohn von Dubican, starb. Cuilén und sein Bruder Eochaid wurden von den Briten getötet.\" \"Kenneth, der Sohn von Malcolm herrschte für [...] Jahre. Er überfiel regelmäßig Britainnien in Teilen. Kenneth’s Infanterie wurden mit dem größtem Gemetzel in Moin Vacornar ausgelöscht. Die Schotten plünderten Sachsen bis Stainmore, und Cluiam, und Stangna Dera’m. Kenneth jedoch befestigte die Ufer der Furten in Forthin. Nach einem Jahr ging Kenneth hin und überfiel Sachsen, und brachte den Sohn des Königs der Sachsen als Gefangenen zurück. Er war es, der die große Stadt Brechin dem Herrn hergab.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Piktische Chronik ist ein Name, der oft durch (vor allem ältere) Historiker einer pseudo-historischen Darstellung der Könige der Pikten zugeschrieben wurde. Sie beginnt viele Tausende Jahre, bevor Geschichte im Land der Pikten aufgezeichnet wurde, und endete, nachdem das Piktland von Schottland einverleibt wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 962824} {"src_title": "Philip Watts", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bestrebungen das Urheberrecht in der Europäischen Union zu harmonisieren sind bereits Mitte der 1970er Jahre vorhanden. Konkrete Schritte wurden durch das \"Grünbuch über Urheberrecht und die technologische Herausforderung – Urheberrechtsfragen, die sofortiges Handeln erfordern\" (1988), getätigt. Dieses stand am Anfang der Entwicklung zur Harmonisierung des Urheberrechtes. Daraufhin folgten sodann die weiteren konkreten Überlegungen und gesetzgeberischen Schritte auf europäischer Ebene; beispielsweise eine Zusammenfassung der wichtigsten Rechtsakte und Dokumente zum EU-Urheberrecht von der Kommission auf ihrer Webseite. EU-Urheberrechtsform 2019: Dazwischen wurden zur Orientierung auch immer wieder Grünbücher veröffentlicht (Beispiele): Auf internationaler Ebene wurde (Beispiele): Da das EU-Urheberrecht inzwischen als Bremse für die wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung erkannt wird, wird auch auf EU-Ebene eine Reform angedacht. So wollte z. B. Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft bis September 2015 einen Entwurf für ein modernisiertes europäisches Urheberrecht vorlegen. Bereits 2012 hatte Neelie Kroes in ihrer Funktion als EU-Kommissarin für die Digitale Agenda die zurzeit geltenden Urheberrechtsbestimmungen in der EU als ein wesentliches Hindernis für die Forschung, die Wirtschaft und die Kultur bezeichnet. Die Kommission hat Ende 2013 eine öffentliche Konsultation zur Änderung des EU-Urheberrechtes eingeleitet und hierzu einen Report veröffentlicht. Am 12. September 2018 stimmte das Europäische Parlament dem umstrittenen EU-Kommissionsentwurf für eine neue EU-Urheberrechtsreform zu. \"Siehe auch:\" Kritik an der RL 2011/77/EU.", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Entwicklung.", "content": "Der Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments (JURI) und der Ausschuss für Kultur und Bildung (CULT) des EU-Parlaments führten am 11. November 2014 eine öffentliche Anhörung zur Zukunft des Urheberrechts durch. Die EU-Abgeordnete der Piratenpartei, Julia Reda, hat am 20. Januar 2015 im Rechtsausschuss des EU-Parlaments einen Initiativberichtsentwurf zur Umsetzung der Urheberrechtsrichtlinie 2001/29/EG zu einem EU-Urheberrecht vorgestellt. Danach soll das EU-Urheberrecht noch weiter vereinheitlicht werden und unmittelbar in jedem Mitgliedstaat gelten. Dies würde entweder die Erlassung einer Verordnung bedingen, wozu derzeit keine Rechtssetzungs­ermächtigung der EU besteht oder den Abschluss eines völkerrechtlichen Vertrages außerhalb des Rechtsrahmens der Europäischen Union zwischen allen Unionsmitgliedstaaten oder eine Änderung der Gemeinschaftsverträge. Julia Reda hat auch vorgeschlagen, dass das Urheberrecht dadurch flexibler werden soll, und die Schutzfrist wieder auf 50 Jahre nach dem Tod des Urhebers beschränkt werde. Auch sollen E-Books künftig kopiert und von Bibliotheken verliehen werden dürfen. Die Panoramafreiheit soll, ähnlich wie in Deutschland oder Österreich, unionsweit normiert werden und das Zitatrecht auch auf audiovisuelle Medien erweitert werden. Gegen die Intention der Berichterstatterin, der Piratin Julia Reda, wurde jedoch im Rechtsausschuss dann u. a. die Panoramafreiheit eingeschränkt und zur Abstimmung gebracht, wogegen zahlreiche negative Stellungnahmen der Zivilgesellschaft erhoben wurden. Ein vollharmonisiertes Europäisches Urheberrecht würde wohl eine Mischung der Urheberrechte aus den verschiedenen Rechtsfamilien: und des darstellen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgewählte Urheberrechtsgrundsätze in der Europäischen Union.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erschöpfungsgrundsatz.", "content": "Innerhalb der Europäischen Union gilt grundsätzlich der Erschöpfungsgrundsatz. Wurde innerhalb der Europäischen Union ein urheberrechtlich geschütztes Werk zulässigerweise mit Zustimmung des Urhebers in Verkehr gebracht, so kann er den Vertrieb nicht untersagen (Beispiel: Wird ein Buch vom Autor in Verkehr gebracht, z. B. über einen Verlag, so ist jeder Buchhändler oder sonstige Verkaufseinrichtung in der Europäischen Union berechtigt, dieses Buch anzubieten und zu verkaufen). Für die Einfuhr aus Drittstaaten, in denen ein Urheber ein Werk in Verkehr gebracht hat, jedoch gelten wiederum Sonderregeln (siehe z. B. Parallelimporte). Der in den Urheberrechtsnormen der Europäischen Union vorgesehene Erschöpfungsgrundsatz sorgt im Ergebnis dafür, dass die Unionsmitgliedstaaten eine internationale Erschöpfung nicht mehr vorsehen dürfen. Zum Urheberrecht und Urheberrechtsschutz sind eine Vielzahl von Urteilen des Europäischen Gerichtshofs ergangen. Siehe beispielsweise (chronologisch, Auswahl von Grundsatzentscheidungen):", "section_level": 2}, {"title": "Schutzfrist.", "content": "Die Schutzfristen in den einzelnen Unionsmitgliedstaaten können von diesen grundsätzlich selbst festgelegt werden, jedoch darf der Schutzfristenvergleich nicht zu einer Diskriminierung anderer Unionsbürger aus Gründen der Staatsangehörigkeit führen. Mindestschutzdauer ist gemäß Berner Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst fünfzig Jahre über den Tod des Urhebers (\"post mortem auctoris\") hinaus. Den Unionsmitgliedstaaten, die auch alle gleichzeitig Mitgliedstaaten des Berner Übereinkommens sind, steht es offen, diese Zeitspanne zu verlängern. Diese Schutzfrist wurde 1993 durch die EU-weite Harmonisierung des Urheberrechtsschutzes (Richtlinie 2006/116/EG) auch auf 70 Jahre verlängert. Sonderregelungen gelten für Drittstaaten und Urheber, die nicht Unionsbürger sind.", "section_level": 2}, {"title": "Panoramafreiheit.", "content": "Durch die Gewährung der Panoramafreiheit können Einschränkungen des Urheberrechts beseitigt werden, die es z. B. ansonsten verbieten würden, urheberrechtlich geschützte Werke (zum Beispiel Gebäude), die von öffentlichen Verkehrswegen aus zu sehen sind, zu fotografieren, wenn dafür nicht zuvor die Genehmigung des Urhebers des Werkes vorliegt. Die Richtlinie 2001/29/EG überlässt es den Unionsmitgliedstaaten, ob und wie weit sie die Panoramafreiheit in ihrem Hoheitsgebiet gewähren oder nicht. Eine Vereinheitlichung der Regelungen in allen Unionsmitgliedstaaten zu Lasten der Panoramafreiheit wurde am 9. Juli 2015 vom Europäischen Parlament abgelehnt.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtsgrundlagen der Europäischen Union zum Urheberrecht.", "content": "Rechtsakte der Europäischen Union stützten bzw. stützen sich teilweise auf: da keine direkte Ermächtigung zur Regelung des Urheberrechtes der EU in den Gemeinschaftsverträgen verankert ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das harmonisierte Urheberrecht in der Europäischen Union ist eng der Warenverkehrs- und Dienstleistungsfreiheit der EU verknüpft. Daraus leitet sich auch die Hauptrechtssetzungsbefugnis der Europäischen Union im Bereich des Urheberrechtes und der verwandten Schutzrechte ab, da solche Rechte den Binnenmarkt behindern könnten.", "tgt_summary": null, "id": 426941} {"src_title": "Salt and Fire", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Motiv: Leda mit dem Schwan.", "content": "Der griechischen Sage zufolge verliebte sich Zeus in Leda und näherte sich ihr in der Gestalt eines Schwanes und schwängerte sie. Doch auch Ledas Mann Tyndareos schlief in dieser Nacht mit ihr. Leda gebar zwei Eier mit vier Kindern – Helena, Polydeukes (lateinisch Pollux), Klytaimnestra und Kastor. In einigen Versionen ist es nur Helena, die aus einem Ei schlüpft, in anderen werden Kastor und Polydeukes aus demselben Ei geboren. In der Kunstgeschichte war Leda mit dem Schwan lange ein beliebtes erotisches Motiv. Ein weiteres berühmtes Gemälde der Leda schuf Michelangelo um 1530; es ging aber ebenfalls verloren. Von Leonardo da Vinci sind zwei Bildkompositionen einer Leda mit dem Schwan überliefert. Der frühere Entwurf zeigt Leda kniend in der Bildmitte, dem Betrachter zugewandt, sich mit der rechten Hand abstützend, das linke Bein aufgestellt. Mit der Linken umfasst Leda den Hals des rechts neben ihr stehenden Schwans, wobei sich die überlieferten Skizzen darin unterscheiden, dass Leda sich mit ihrem Kopf dem Schwan einmal zuneigt, das andere Mal leicht abwendet. Im linken Vordergrund sind zwischen Gräsern und Blättern angedeutet Eierschalen sowie vier Putten zu erkennen. Die jüngere Bildkomposition zeigt Leda stehend, den Oberkörper dem rechts danebenstehenden Schwan zugeneigt, den sie mit beiden Händen umfasst, das zur Seite geneigte Gesicht ist dem Betrachter zugewandt, der Blick gesenkt. Der Schwan blickt Leda mit zurückgelegtem Kopf an. Anders als bei dem früheren Entwurf steht der Schwan erhöht, so dass sein Kopf trotz des weit nach hinten gebogenen Halses bis zur Schulter Ledas reicht. Die Flügel des Schwans sind weit ausgebreitet, mit seinem rechten Flügel umfasst der Schwan Ledas Körper und rahmt ihn dadurch ein. Die erhaltenen Kopien zeigen jeweils die Bildfassung der stehenden Leda, wobei im linken Vordergrund teils nur zwei Putten mit einem geschlossenen Ei, teils vier Putten mit zerbrochenen Eierschalen dargestellt sind (Helena, Pollux, Kastor und Klytaimnestra). Im Bildhintergrund erscheint jeweils eine idealisierte Landschaft, wie sie zu dieser Zeit typischerweise dargestellt wurde und sich z. B. auch im Hintergrund der Mona Lisa oder der Anna selbdritt findet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Gemäldes.", "content": "Es ist kein originales Gemälde erhalten, lediglich Kopien anderer Künstler und zeichnerische Studien und Skizzen Leonardos sind überliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Früher Entwurf: Kniende Leda.", "content": "Leonardos älteste Zeichnungen, die als Vorstudien einem Leda-Gemälde zugeordnet werden können, werden auf das Jahr 1504 datiert. Sie zeigen einen knienden weiblichen Akt. Diese Studien werden heute in der Bibliothek von Windsor Castle aufbewahrt. Zwei weitere, wohl etwas jüngere, Zeichnungen zeigen Leda, die sich einem Schwan zuwendet, neben einem Ei und die sich erhebende Leda neben zwei geöffneten Eierschalen. Es ist unbekannt, ob Leonardo die Bildidee der knienden Leda tatsächlich in einem Gemälde umsetzte.", "section_level": 2}, {"title": "Späterer Entwurf: Stehende Leda.", "content": "Zwischen 1505 und 1507 lassen sich drei weitere Skizzen Leonardos datieren, die eine stehende Leda zeigen. Vermutlich verfeinerte Leonardo hiermit seine Bildkomposition für das vermutlich vor 1510 ausgeführte Gemälde. Die Bildkomposition mit der stehenden Leda wurde damit auch Vorbild für die verschiedenen erhaltenen Kopien. Das originale Gemälde soll sich 1625 im Schloss Fontainebleau befunden haben, wo es noch 1692 in den Bestandslisten geführt wird. Danach verliert sich die Spur des Gemäldes.", "section_level": 2}, {"title": "Kopien.", "content": "Es sind heute mehrere Bilder bekannt, von denen man annimmt, dass sie die verschollene Vorlage wiedergeben könnten. Sämtliche Kopien weichen in Details der Komposition mehr oder weniger stark voneinander ab. Das einzige erhaltene Gemälde, das Leonardos Entwürfe einer knienden Leda aufnimmt, ist die heute in Kassel bewahrte \"Kniende Leda mit ihren Kindern\" des Leonardo-Schülers Giampietrino. Eine frühe, auf 1510–1513 datierte Kopie eines Gemäldes, das die stehende Leda mit dem Schwan zeigt, die sogenannte \"Spiridon-Leda\" soll aus dem Atelier Leonards von dem Maler Francesco Melzi stammen, sie wird heute in den Uffizien in Florenz aufbewahrt. Eine weitere, lange Zeit Leonardo zugeschriebene Kopie des Gemäldes der stehenden Leda mit dem Schwan, Öl auf Leinwand im Format 112 × 86 cm, entstanden 1510–1515, befindet sich heute in der Galleria Borghese. Sie weist große Ähnlichkeit mit einer im Louvre aufbewahrten Rötelzeichnung auf, die ebenfalls direkt nach dem Gemälde Leonardos entstanden sein könnte. Eine der Kopien weicht stark vom Original ab, indem dort die Figur des zum Schwan verwandelten Zeus durch eine Darstellung Cupidos, der auf einem Schemel steht, ersetzt ist. Die Figur der Leda, in dieser Version zur Venus umgedeutet, ist jedoch in Haltung und Ausdruck sehr ähnlich den übrigen überlieferten Kopien und Skizzen dargestellt. Anders als dort ist die Szene hier jedoch nicht in freier Natur bzw. einer idealisierten Landschaft, sondern in einem Innenraum mit ornamental gestalteten Bodenfließen angesiedelt. Dieses Gemälde, Öl auf Holz im Format 112 × 60 cm, das von dem italienischen Maler Giampietrino geschaffen wurde, der dem Kreis um Leonardo da Vinci zugerechnet wird, wird auf 1510–1520 datiert und befindet sich heute in einer Privatsammlung in Mailand. Eine weitere näher am Original erstellte Kopie Giampietrinos befindet sich in der Sammlung C. Gibbs in London.", "section_level": 1}, {"title": "Spiridon-Leda.", "content": "Die heute als \"Spiridon-Leda\" bezeichnete Kopie aus dem Kreis der Leonardo-Schüler wurde erstmals bei einer Ausstellung 1874 in Paris als Teil der Sammlung des Marquis de la Rozière erwähnt. Die Familie de la Rozière vererbte das Gemälde an den Freiherrn von Roublé, dessen Witwe es an Ludovico Spiridon verkaufte. 1939 zeigte die Gräfin Margherita Gallotti-Spiridon „ihre Leda“ auf einer Leonardo-Ausstellung in Mailand. Kurz darauf weckte das Gemälde Adolf Hitlers Interesse, der es 1941 durch den Prinzen Philipp von Hessen von der Gräfin kaufen und nach Deutschland bringen ließ. Die Amerikaner fanden es dort bei Kriegsende vor. 1948 wurde die Spiridon-Leda zusammen mit dem Diskobolos auf Vermittlung des Unterhändlers Rodolfo Siviero an Italien retourniert, denn die italienische Regierung betrachtete Ankäufe italienischer Kunstwerke während der NS-Zeit als illegale Exporte, da Mussolini sich über die strengen Ausfuhrgesetze hinweggesetzt hatte. Die Amerikaner betrachteten diese Kunstwerke ihrerseits als Kriegsbeute, die sie der italienischen Regierung als Ersatz für andere zerstörte Werte oder Objekte zuerkannten und übergaben. Die italienische Regierung gab die Kunstwerke, soweit es sich um „Raubgut“ handelte, an die rechtmäßigen Eigentümer zurück. Im Fall der Spiridon-Leda versuchte die Gräfin Spiridon ebenfalls, das Werk zurückzuerhalten und gab an, sie habe dies erheblich unter Wert verkaufen müssen. Wie sich später herausstellte, hatte Gräfin Spiridon jedoch einen weit höheren Kaufpreis erhalten, als zunächst angegeben. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Gräfin sich selbst um den Verkauf des Gemäldes bemüht hatte, und dass der verlangte Kaufpreis voll bezahlt worden war. Mit einem „\"Nun-sei-bedankt-mein-lieber-Führer\"“-Brief habe die Gräfin ein handschriftliches Schreiben Hitlers beantwortet. Gräfin Spiridon wurde daraufhin wegen Betruges angeklagt. Heute befindet sich das Gemälde im Besitz des italienischen Staates, es wird in den Uffizien in Florenz aufbewahrt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leda mit dem Schwan war ein Gemälde des Leonardo da Vinci, das die mythologische Königstochter Leda mit einem Schwan zeigte. Das Gemälde, von dem möglicherweise auch mehrere von Leonardo geschaffene Versionen existiert haben, ist nicht erhalten.", "tgt_summary": null, "id": 2176144} {"src_title": "Stadnica", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Bristol liegt etwa 60 km westlich von Tallahassee. Im Westen von Bristol fließt der Apalachicola River an der Stadt vorbei.", "section_level": 1}, {"title": "Demographische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung 2010 verteilten sich die damaligen 996 Einwohner auf 302 Haushalte. Die Bevölkerungsdichte lag bei 237,1 Einw./km2. 82,2 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 9,5 % als Afroamerikaner, 1,3 % als Indianer und 0,2 % als Asian Americans. 5,1 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 1,6 % zu mehreren Ethnien an. 7,5 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Im Jahr 2010 lebten in 34,0 % aller Haushalte Kinder unter 18 Jahren sowie 32,6 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 63,8 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme). Die durchschnittliche Größe eines Haushalts lag bei 2,47 Personen und die durchschnittliche Familiengröße bei 3,11 Personen. 26,9 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 25,3 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 25,7 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 21,7 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 38 Jahre. 49,6 % der Bevölkerung waren männlich und 50,4 % weiblich. Das durchschnittliche Jahreseinkommen lag bei 33.906 $, dabei lebten 33,0 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Im Jahr 2000 war Englisch die Muttersprache von 91,22 % der Bevölkerung und spanisch sprachen 8,78 %.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Der Torreya State Park und die Yon Mound and Village Site sind im \"National Register of Historic Places\" gelistet.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "In Bristol mündet die Florida State Road 12 in die Florida State Road 20. Der nächste Flughafen ist der Tallahassee International Airport (rund 65 km östlich).", "section_level": 1}], "src_summary": "Bristol ist eine Stadt und zudem der \"County Seat\" des Liberty County im US-Bundesstaat Florida mit 996 Einwohnern (Stand: 2010).", "tgt_summary": null, "id": 38942} {"src_title": "Der Springer von Pontresina", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Gangster Malankov lässt einen Buchhalter entführen und zwingt ihn, den Safe im Büro von Stuart St. John zu öffnen, für den der Buchhalter arbeitet und der Malankov Geld schuldet. Der Safe ist jedoch leer. Malankov ruft St. John an und erschießt dann den Buchhalter als „letzte Mahnung“. Bryan Mills überrascht seine Tochter Kim mit einem vorzeitigen Geburtstagsgeschenk. Kim ist ungewollt schwanger und verheimlicht diese Neuigkeit vor ihrem Vater und vor ihrem Freund. Am Abend besucht Lenore, Bryans Exfrau, ihn in dessen Appartement und erzählt ihm von ihren Eheproblemen mit Stuart St. John. Bryan und Lenore haben noch Gefühle für einander, beschließen aber, eine normale Freundschaft weiterzuführen. Bryan gibt Lenore einen Zweitschlüssel seiner Wohnung, so dass sie sich dorthin zurückziehen kann, falls es ihr schlecht geht. Am nächsten Tag trifft Kim sich mit ihrem Vater in der Absicht, ihm von der Schwangerschaft zu erzählen, bringt es jedoch nicht fertig. Am Abend kommt Stuart zu Bryans Appartement und bittet ihn, von Lenore Abstand zu halten, worauf Bryan einwilligt. Am Morgen darauf erhält Bryan nach dem Joggen eine Nachricht von Lenores Handy, er möge sich mit ihr in seiner Wohnung treffen. Bryan besorgt Bagels und findet bei seiner Rückkehr ein blutiges Messer im Flur und Lenore mit aufgeschlitzter Kehle in seinem Bett. Kurz darauf erscheinen zwei Polizisten, um ihn festzunehmen. Bryan überwältigt die Polizisten und flieht aus seiner Wohnung. Weitere Polizeikräfte erscheinen und verfolgen Bryan, doch der kann sie nach einer Flucht durch benachbarte Gärten und einem Sprung in die Kanalisation abhängen. Später ruft Bryan Kim an und erzählt ihr von Lenores Tod und dass er die Schuldigen finden wird. Auch Sam wird von Bryan kontaktiert und gefragt, ob ein altes Versteck noch aktiv sei. Bryan taucht vorerst dort unter. Inzwischen hat Inspektor Franck Dotzler den Mordfall an Lenore St. John übernommen und untersucht Bryans Umfeld und Vergangenheit, findet aber nichts Brauchbares und kein klares Motiv. Bryan dringt derweil in die Gerichtsmedizin ein und entnimmt einige Haare von Lenores Leichnam. Danach liest er die GPS-Daten aus Lenores Auto aus, welches im Polizeiparkhaus steht. Die Zivilbeamten Garcia und Smith suchen derweil nach Bryan und befinden sich ebenfalls im Parkhaus. Bryan kann unbemerkt entkommen und aus den GPS-Daten herauslesen, dass Lenore sich kurz vor ihrem Tod an einer Tankstelle außerhalb von Los Angeles befand. Bei der Tankstelle angekommen, gibt Bryan sich als Detektiv des LAPD aus, um Zugang zu den Aufnahmen der Überwachungskameras zu erhalten. Dort sieht er, wie unbekannte Männer Lenore entführen, von denen einer ein auffälliges Sterntattoo trägt. Garcia und Smith erscheinen ebenfalls in der Tankstelle, da auch sie die GPS-Daten ausgelesen haben. Sie entdecken Bryan, und dieser lässt sich festnehmen. Dotzler hat inzwischen erkannt, welche Fähigkeiten Bryan besitzt, und warnt die Polizisten des Konvois, in dem sich der verhaftete Bryan befindet. Die Polizisten halten die Warnung für übertrieben, werden jedoch eines Besseren belehrt, als Bryan, der sich zwischenzeitlich von seinen Handschellen befreit hat, das Polizeiauto unter seine Kontrolle bringt. Während seiner Flucht, bei der er eine Massenkarambolage auf dem Highway verursacht, liest er den SMS-Verkehr aus seinem Handy und dem von Lenore auf dem Polizeicomputer aus. Danach entdecken ihn weitere Polizeiwagen, und Bryan flüchtet in ein Parkhaus. Er fährt mit dem gestohlenen Polizeiwagen rückwärts in einen Aufzugsschacht, wobei der Wagen explodiert, doch Bryan überlebt den Sturz. Kurze Zeit später meldet er sich bei Inspektor Dotzler und bittet ihn um zwei Tage, damit er seine Unschuld beweisen könne. Dotzler glaubt ihm, lehnt jedoch weitere Verhandlungen ab, da er nach dem Gesetz verpflichtet sei, Bryan zu verhaften. Bryan übergibt die Daten an Sam, der sie auswerten soll. Außerdem bittet Bryan um seine verdeckte Teilnahme bei Lenores Beerdigung. Sam, der an Bryans Stelle teilnimmt, kann sich mit Kim unterhalten und gibt ihr die Anweisung, alles wie sonst auch zu tun, da sie durch die Polizei überwacht werde. In einem Lebensmittelladen besorgt sie sich wie immer einen Trinkjoghurt, an dem ein Zettel von Bryan angebracht ist, auf welchem sie aufgefordert wird, den Joghurt noch im Laden zu trinken. Später im Hörsaal wird Kim schlecht und sie begibt sich auf eine Toilette, in der Bryan bereits auf sie wartet. Bryan findet eine Wanze bei Kim und stört sie, so dass niemand die beiden abhören kann. Garcia folgt inzwischen Kim bis zur Toilette, da er auch Bryan dort vermutet. Kim erzählt Bryan von ihrer Schwangerschaft und dass Stuart von Bodyguards bewacht wird. Mittlerweile trifft Inspektor Dotzler ebenfalls mit einer Polizeieinheit auf dem Campus ein, um Bryan festzunehmen, doch der löst die Sprinkleranlage aus und kann im aufkommenden Durcheinander entkommen. Kim wird von Dotzler wegen Behinderung der Ermittlungen zur Rede gestellt, anschließend aber wieder freigelassen. Bryan verfolgt derweil Stuarts Konvoi, der Los Angeles verlässt. Jedoch drängt ein weiterer Wagen Bryans Fahrzeug von der Straße, so dass dieser eine Klippe hinunterstürzt und explodiert. Bryan konnte sich vorher aus dem Fahrzeug retten und überlebt so den Anschlag. Er kapert ein anderes vorbeifahrendes Fahrzeug und findet die Männer in einem Kiosk. Er greift sie an und tötet alle. Danach dringt er in Stuarts zweites Haus ein und verschleppt ihn. Unter Folter gesteht Stuart, Geschäfte mit dem Gangster Oleg Malankov gemacht zu haben. Bei dem letzten Deal konnte Stuart ihn jedoch nicht bezahlen, weswegen dieser Lenore aus Rache ermordet hatte. Bryan erkennt, dass Kim in Stuarts Haus in Gefahr ist, und holt sie mit Sam, Bernie und Casey ab. Stuart lässt sich darauf ein, Malankov zu kontaktieren, damit Bryan an ihn herankommt. Mit Hilfe von Sam und Kim dringen Stuart und Bryan in Malankovs Parkhaus ein und können die Sicherheitsleute überlisten. Bryan begibt sich in Malankovs Penthouse, tötet alle Wachen und kann Malankov während eines Zweikampfs tödlich verletzen. Sterbend erklärt Malankov, dass sie beide von Stuart getäuscht wurden. Derweil im Parkhaus schießt Stuart Sam nieder und flieht, mit Kim als Geisel, zum Santa Monica Airport, damit er mit seinem Privatjet und einer Lebensversicherung von Lenore über zwölf Millionen Dollar das Land verlassen kann. Bryan verfolgt die beiden mit Malankovs Porsche zum Flughafen. Währenddessen wird Inspektor Dotzler über die Lebensversicherung informiert und kontaktiert Bryan. Dieser ist jedoch gezwungen, Kim ohne Dotzlers Hilfe zu retten. Kurz bevor Stuart mit seinem Jet abheben kann, rast Bryan mit dem Porsche in das Fahrwerk und kann so den Start verhindern. Nach einem kurzen Handgemenge, bei dem Bryan Stuart ankündigt, er werde ihn nach dessen Entlassung aus dem Gefängnis erwarten, schlägt er den Mörder nieder und befreit Kim. Stuart wird von der eintreffenden Polizei verhaftet. Nach einem kurzen Gespräch mit Inspektor Dotzler wird Bryan wieder freigelassen. Er unterhält sich anschließend mit Kim und Jimy am Strand über ihre Zukunft mit Kims Kind. Kim und Jimy wollen das Baby, falls es ein Mädchen wird, Lenore nennen. Bryan sagt den beiden seine volle Unterstützung zu.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nachdem \"96 Hours – Taken 2\" in die Kinos kam, erklärte Liam Neeson, dass eine Fortsetzung unmöglich sei. 20th Century Fox beauftragte die beiden Autoren Luc Besson und Robert Mark Kamen, nach einem erfolgreichen Einspielergebnis, eine weitere Fortsetzung zu schreiben. Die Geschichte sollte in eine andere Richtung gehen. 2014 wurde bekannt, dass Liam Neeson, Maggie Grace, Famke Janssen und die anderen Charaktere wieder ihre Rollen annehmen würden. Auch das Regieangebot stand noch aus, dennoch übernahm Olivier Megaton ein weiteres Mal Regie. Leland Orser, Jon Gries und David Warshofsky übernahmen wieder ihre Rollen als Bryans Freunde. Forest Whitaker wurde als Inspektor Franck Dotzler besetzt, Jonny Weston als Kims Freund und Sam Spruell als den Bösewicht Malankov. Die Dreharbeiten begannen im März 2014 in Los Angeles und Atlanta. Die Kosten beliefen sich auf 48 Millionen US-Dollar. In den USA spielte der Film rund 89 Millionen US-Dollar ein. Der Film spielte 326 Millionen US-Dollar weltweit ein.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Erneut übernahm Nathaniel Méchaly die Komposition zum Soundtrack des Filmes, welcher eine Gesamtlänge von 1:08:50 enthält und am 5. Januar 2015 von EuropaCorp veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Auszeichnungen", "section_level": 1}], "src_summary": "96 Hours – Taken 3 (Originaltitel: \"Taken 3\"; als Leetspeak: \"TAK3N\") ist ein Film des Regisseurs Olivier Megaton aus dem Jahr 2014 mit Liam Neeson in der Hauptrolle. Der Film führt die 2008 und 2012 veröffentlichten Actionfilme \"96 Hours\" und \"96 Hours – Taken 2\" fort.", "tgt_summary": null, "id": 2422010} {"src_title": "Calder Valley Line", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "wurde 1924 als Sohn der Eheleute'und'in, Australien geboren. Als er zwei Jahre als war, zogen seine Eltern nach Neuseeland und siedelten in. Dort besuchte er im Stadtteil die Schule und machte anschließend an der ', einer privaten Schule für Jungen, seinen -Abschluss. Mit 17 Jahren zum Militärdienst berufen, nahm er als (Unterfeldwebel) am Zweiten Weltkrieg teil und beendete seinen Militärdienst als Unterleutnant bei der'(Freiwilligen-Reserve der Marine).", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "1950 heiratete Beattie \", Tochter einer befreundeten Familie seiner Eltern. Aus der Ehe gingen vier Töchter und drei Söhne hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Berufliche und politische Karriere.", "content": "Zurück in Auckland studierte er Rechtswissenschaft an der und schloss dort sein Studium im Jahr 1948 ab. Anschließend arbeitete er als und und gab Vorlesungen an der Universität, an der er vormals studiert hatte. 1964 wurde er in den berufen, wurde 1965 Präsident der'und Mitglied des ', bevor er 1969 zum Richter am aufstieg. Von 1977 bis 1978 saß er der \" vor. 1980 wurde er zum 14. Generalgouverneur von Neuseeland berufen, trat das Amt am 6. November 1980 an und hielt es bis zum 10. November 1985. Von 1986 bis 1990 saß er der jährlich in einem anderen Ort stattfindenden Festveranstaltung'vor und wurde 1990 Schirmherr des '. Des Weiteren engagiert er sich für den Sport und war zeitweise Präsident des New Zealand Olympic Committee und Präsident der \"\".", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse um seine Person.", "content": "Bereits kurz nach der Amtsübernahme entstand eine Kontroverse zwischen Beatties Frau, ihm und der Regierung um die Renovierung des Government House in Wellington, nachdem das Paar festgestellt hatte, dass 300.000 NZ$ zuvor nicht ausgegeben wurden und sie deshalb für eine weitere Renovierung des Hauses die Unterstützergruppe FROTH Friends Of The House gründeten. Die nächste Kontroverse entstand 1981 durch die Tour des südafrikanischen Springbok-Rugby-Teams durch Neuseeland. Beattie wurde von einer Delegation von Vertretern der Kirchen, der Gewerkschaften und verschiedener ethnischer Gruppen aufgefordert, die Tour des Teams, das für Apartheid und Rassismus in Südafrika stand, zu verbieten. Beattie versprach sich an die Regierung zu wenden, kam aber in Konflikt mit dem Premierminister Robert Muldoon und seinem Kabinett, die die Tour unterstützten. Demonstrationen vor dem Amtssitz des Generalgouverneurs und Konflikte zum Waitangi Day machten seine Amtszeit nicht leichter. Eine letzte große Kontroverse um seine Person entstand durch den Kauf von zwei Mercedes-Limousinen im Werte von 250.000 NZ$ kurz vor Ablauf seiner Amtszeit, zwar legal, aber von Politikern heftig kritisiert. Man rechnete ihm vor, dass ein normaler Arbeiter rund 71⁄2Jahre dafür arbeiten müsste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir GCMG, GCVO, QSO, QC (* 29. Februar 1924 in, Australien; † 4. Februar 2001 in, Neuseeland) war Rechtsanwalt, Richter am in Neuseeland und von 1980 bis 1985 der 14. Generalgouverneur von Neuseeland.", "tgt_summary": null, "id": 2264312} {"src_title": "John Woodworth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "In der Architektur sind abgeflachte, gespitzte Tudorbögen, leichtere Steinstäbe um Fenster und Türen, gemeißelte Detaillierungen im Ziegelmauerwerk, steile Dachgiebel, oft auch Terracottaziegelmauerwerk, Balustraden und Brüstungen, Pfeiler, die Terrassen stützen und hohe Kamine, wie im elisabethanischen Stil, charakteristisch. Beispiele für diesen Baustil sind das Harlaxton Manor in Lincolnshire, Mentmore Towers in Buckinghamshire und Sandringham House in Norfolk. In der Ausschreibung für das neue Parlamentsgebäude in London im Juni 1835 gab man entweder den neogotischen oder den elisabethanischen Baustil auf. Der neogotische Baustil war als britischer Nationalstil damals noch keineswegs besiegelt, auch nicht für die größten und bekanntesten Bauvorhaben. So führte die Ausschreibung gleichzeitig die Möglichkeit eines „neoelisabethanischen“ Stils ein. Von den 97 eingereichten Vorschlägen bezeichneten sich sechs als „elisabethanisch“. Im Jahre 1838, als der neogotische Baustil im Vereinigten Königreich schon gut eingeführt war, veröffentlichte Joseph Nash, der im Architekturbüro von A.W.N. Pugin im Entwurf gotischer Details ausgebildet worden war, auf eigene Rechnung das lithografierte Album \"Architecture of the Middle Ages: Drawn from Nature and on Stone\". Auf der Suche nach einer Fortsetzung erweiterte Nash sein Angebot altertumsforscherischer Themen mit seiner nächsten Lithografie-Serie namens \"The Mansions of England in the Olden Time\" 1839–1849. Dort illustrierte er Herrenhäuser im Tudorstil und im jakobinischen Stil genau, außen wie innen, machte sie mit Möblierungen und Bewohnern in Halskrausen und Verdugados lebendig, also zu einer Quintessenz von „Merrie olde England“. Ein Textband begleitete den vierten und letzten Lithographieband 1849, aber Nashs pittoreske Illustrationen machten den Stil populär und schufen einen Bedarf an Variationen der englischen Renaissance, die die Essenz des wiederauflebenden „jakobethanischen“ Vokabulars war. Zwei junge Architekten, die schon Gebäude im jakobethanischen Stil planten, waren James Pennethorne und Anthony Salvin, die beide später zum Ritter geschlagen wurden. Salvins Harlaxton Manor bei Grantham (Lincolnshire), dessen erste Bauabschnitte 1837 fertiggestellt wurden, ist ein gutes Beispiel, das diesen Baustil geradezu definiert. Der jakobethanische Neustil überlebte das Ende des 19. Jahrhunderts und wurde für die ersten 20 Jahre des 20. Jahrhunderts Teil des Repertoires professioneller Bauleute. Neben seiner Ursprungsregion des Vereinigten Königreiches wurde dieser Baustil sowohl in Kanada als auch in den gesamten USA für grobe „adlige“ Wohnstätten in einem freien Renaissancestil in dieser Zeit beliebt. Ein wichtiger Anhänger des jakobethanischen Stils in Großbritannien war T.G. Jackson. Beispiele seiner Tätigkeit findet man in Gebäuden im früheren britischen Empire, wie z. B. dem Rashtrapati Niwas, der Lodge des indischen Vizekönigs in Shimla.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Später erwies sich der Ausdruck „jakobethanischer Stil“ auch als sinnvoll für literarische Studien, die die Kontinuität der englischen Literatur in dem halben Jahrhundert von 1575 bis 1625 betonen. Zum Beispiel fällt der Tod der Königin Elisabeth I. mitten in Shakespeares Karriere als Dramaturg: Er ist sowohl ein \"elisabethanischer\" als auch ein \"jakobinischer\" Autor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der jakobethanische Stil wurde 1933 von John Betjeman definiert, um eine britische Neorenaissance-Architektur zu beschreiben, die Ende der 1820er-Jahre in England populär war und ihre Inspiration und ihre Stilelemente hauptsächlich aus den englischen Renaissancebaustilen der elisabethanischen und jakobinischen Architektur zog. Betjeman definierte den Stil ursprünglich folgendermaßen: ", "tgt_summary": null, "id": 85330} {"src_title": "Ruwenzori-Schwarzstirnducker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Esson wuchs in Hamburg-Poppenbüttel auf. Mit 21 zog sie nach Miami, um zu studieren. 1990 erwarb sie einen Bachelor in \"Motion Pictures and Theater\" an der Universität Miami. Bei einer Reise nach Havanna lernte sie den kubanischen Maler Tomas Esson kennen, den sie später heiratete. Mit 25 zog sie mit ihm zurück nach Hamburg, doch sie stießen dort auf viele Vorurteile. Nach drei Monaten kehrten sie nach Miami zurück. Als Katja Esson 28 Jahre alt war, zog sie nach New York. Esson lebt im New Yorker Stadtteil Brooklyn.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Nach ihrem Studium in Miami arbeitete sie zunächst als Regieassistentin bei deutschen Spielfilmproduktionen und in Miamis Musikvideobranche. Einer ihrer ersten eigenen Filme war eine Dokumentation über in die USA emigrierte kubanische Künstler. Nach dem Umzug nach New York drehte sie zunächst dokumentarische Porträts und Werbefilme. Seit dem Jahr 2000 dreht sie eigene Filme als Regisseurin und Autorin. Bisher realisierte sie 18 Film- und Fernsehproduktionen. Bei fast allen ihrer Produktionen ist sie gleichzeitig Autorin. Ihr Film \"Vertical Traveler\" (deutscher Titel: \"Die Reise nach oben\") erzählt in essayistischer Weise von der nicht wegzudenkenden Rolle der Fahrstühle für die Weltstadt New York. Dabei folgt der Film einem alten, aus Kuba immigrierten Ingenieur zu den Fahrstühlen berühmter New Yorker Hochhäuser, die er sein Leben lang betreut hat, inklusive des dampfbetriebenen Lifts des Flatiron Building. \"Ferry Tales\" nimmt den Zuschauer mit auf das Damenklo der New Yorker Staten Island Ferry, das für eine lose Clique von berufstätigen Frauen zu einem sozialen Mikrokosmos geworden ist, beherrscht von Make-up, Tratsch und intimsten Problemgesprächen. An dem Film wirkten noch andere deutsche Frauen mit, die zu dieser Zeit in New York lebten: Corinna Sager, Sabine Schenk, Cassis Staudt, Martina Radwan und Sabine Hoffmann. Ihr Film \"A Hole in the Sky\" (deutscher Titel: \"New York im Schatten der Türme\") ist ein Porträt der Stadt New York fünf Jahre nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center. Er wurde im Ersten (ARD) ausgestrahlt. \"Hooker, Harlot, Whore - The Oldest Profession\" (deutscher Titel: \"Das Älteste Gewerbe\") beschäftigt sich mit der Geschichte der Prostitution und lässt heutige Prostituierte zu Wort kommen, die mit großer Offenheit von ihrer Situation und ihrem Beruf berichten. Essons Film \"Skydancer\" (deutscher Titel \"Die Himmelsläufer von New York\") schildert das Leben indianischer Hochhaus-Stahlbauer aus dem Stamm der Mohawk zwischen Großstadt und Reservat. Das sehr persönliche Porträt zweier Familien beleuchtet den Kontrast zwischen ihrer Rolle als moderne US-Bürger und dem Wunsch, eine eigene, traditionelle Identität zu leben und wiederherzustellen. \"Backroads\" (deutscher Titel: \"Legendäre Straßen Amerikas\") ist ein Format, das von Esson mit konzipiert wurde, bestehend aus fünf Dokumentationen, die historischen Autostraßen durch US-amerikanisches Hinterland folgen. Aus vielen kleinen Porträts und skurrilen Anekdoten entsteht dabei, oft mit leicht ironischem Unterton, ein Bild amerikanischer Geschichte und Kultur. Essons Filme beschäftigen sich immer wieder mit US-amerikanischen Themen und beleuchten ungewöhnliche Aspekte des sozialen und gesellschaftlichen Lebens. Dabei verbindet sich ihre Insider-Kenntnis der US-amerikanischen und insbesondere der New Yorker Kultur und Gesellschaft mit der Distanz der Außenperspektive. Die meisten ihrer Filme wurden und werden im deutschen Fernsehen gezeigt, vor allem auf Arte. Ihre Filme sind auch auf US-amerikanischen Sendern wie HBO und PBS vertreten sowie im internationalen Fernsehen. 2004 gründete sie ihre eigene Produktionsfirma \"Penelope Pictures\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Katja Esson (geboren als Katja Kümmerle im Jahr 1965 oder 1966) ist eine in New York lebende deutsche Dokumentarfilmerin und Autorin. Ihr Film \"Ferry Tales\" wurde bei der Oscarverleihung 2004 für einen Oscar in der Kategorie \"Bester Dokumentar-Kurzfilm\" nominiert.", "tgt_summary": null, "id": 681327} {"src_title": "Simon Ostrovsky", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung und Veröffentlichung.", "content": "Carnivore war bereits seit 1983 in der Region um New York City aktiv, Zentrum war der Club CBGB. Dessen Buchungsmanagerin Connie Barnett wurde von Cees Wessels, Eigentümer von Roadrunner Records, als Talent-Scout engagiert. Barnett war zugleich Managerin von Carnivore und Whiplash und verhalf diesen beiden Bands 1985 so zu einem Plattenvertrag bei Roadrunner. Carnivore hatte in der Zeit vor dem Plattenvertrag ausreichend Lieder für ein Album geschrieben, \"World Wars III & IV\" sowie \"Carnivore\" waren bereits auf dem 1984er Demo enthalten. Das Grundgerüst der Stücke stammte ebenso wie die Texte von Sänger Peter Steele, die Arrangements nahmen er und Louie Beateaux vor, da Carnivore während der Entstehung der Lieder zeitweise keinen festen Gitarristen hatte. Die Aufnahmen zum Album fanden im Juli 1985 in einem Tonstudio in Manhattan unter Leitung von Musikproduzent Norman Dunn über Nacht statt. Mit dem Ergebnis war insbesondere Steele unzufrieden, er empfand seinen Gesang zu sehr in den Vordergrund gemischt und die Gitarrenarbeit von Keith Alexander ungenügend, weshalb im ersten Mix nur Bass, Schlagzeug und Gesang zu hören waren. Aus diesem Grund ließ die Band das Album auf eigene Kosten nochmals abmischen. \"Carnivore\" erschien Ende 1985 in Europa und Anfang 1986 in Nordamerika. Das Cover stammte von dem New Yorker Künstler Seán Taggart. Die Veröffentlichung fand wenig Aufmerksamkeit, so konnten in den USA nur rund 5.000 Alben verkauft werden.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Album wurde von Fans und Kritikern in musikalischer Hinsicht positiv aufgenommen, Joachim Prein vom \"Rock Hard\" bewertete es mit 8,5 von 10 Punkten. Laut Eduardo Rivadavia von \"Allmusic\" hebt die Mischung aus Hardcore und Metal das Album aus der Masse der gleichartigen Veröffentlichungen der 1980er Jahre hervor. Für Irritationen sorgten die Texte des Albums, die seinerzeit als menschenverachtend und frauenfeindlich angesehen wurden. Johannes Paul Köhler vom Magazin \"Deaf Forever\" bezeichnete sie 2014 als „Arien der Verrohung“ und für Rivadavia war das Überstrapazieren von Themen wie Weltkrieg und genretypischer Klischees in den Texten typisch für den amerikanischen Metal der 1980er Jahre. Sänger Peter Steele bezeichnete das Image der Band später als „(bitterböse) Ironie“. Auch Schlagzeuger Louie Beateaux betont, dass Carnivore nie eine politische Band war, dass die auf dem Cover abgebildeten Triskelen als Swastika missverstanden werden könnten, sei nicht beabsichtigt gewesen.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Bonustracks der Wiederveröffentlichung (2008, Metal Mind):", "section_level": 1}], "src_summary": "Carnivore ist das Debütalbum der US-amerikanischen Thrash-Metal-Band Carnivore. Es erschien Ende 1985 bei Roadrunner Records und gehört heute zu den bedeutendsten Frühwerken des Thrash Metal. Das Musikmagazin \"Rock Hard\" führte es 2009 auf seiner Liste \"250 Thrash-Alben, die man kennen sollte\", für Ian Christe gehört es zu den 15 wichtigsten Veröffentlichungen des Genres in den 1980er Jahren. Das Magazin \"Revolver\" zählt es zu den 14 Thrash-Metal-Alben, die man besitzen muss.", "tgt_summary": null, "id": 951219} {"src_title": "Arend (Lokomotive)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Formale Struktur.", "content": "\"Die Brücke\" umfasst 310 Seiten, die sich in die beiden großen Kapitel \"Metamorphose\" und \"Metamorpheus\" gliedern. Die zwei Kapitel sind zunächst numerisch von eins bis vier und danach in sechs verschiedene Erdzeitalter benennende Unterkapitel unterteilt. Gerahmt werden die beiden Abschnitte vom einleitenden Koma und der abschließenden Coda.", "section_level": 1}, {"title": "Themen.", "content": "\"Die Brücke\" handelt von der unkonventionellen Liebes- respektive Dreiecksbeziehung zwischen dem Ingenieur Alex, der Slawistin Andrea und deren Pariser Liebhaber Gustave. Eine soziale Aufstiegskarriere im Schottland der 1970er Jahre wird beschrieben, zu Hochzeiten des Kalten Krieges und der Thatcher-Ära, die das brutale Aufeinanderprallen von Hippieträumen und politischen Realitäten versinnbildlicht. Fragen von Identitätsfindung und Persönlichkeitsbildung werden innerhalb der Problematik eines Komapatienten besprochen. Nicht zuletzt geht es um Traumkonstrukte und Allmachtsphantasien und natürlich um Brücken, als praktische und symbolische Verbindung zwischen zwei Punkten.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "\"Die Brücke\" wird aus der Perspektive dreier Protagonisten erzählt – John Orr, Alex und ein namenloser Barbarenkrieger. Die drei repräsentieren jeweils verschiedene Aspekte des im Koma liegenden Nichterzählers, sind also letztlich eine Person. Im Roman sind die drei Perspektiven vielfach verschränkt. Hier werden sie weitgehend linear wiedergegeben. Alex ist eine realistische Person, deren Lebensgeschichte ebenso erzählt wird. Er wurde in Glasgow geboren, studierte Geologie und Ingenieurwissenschaft an der Universität von Edinburgh, verliebt sich in Andrea Cramond und lebt mit ihr dauerhaft in einer offenen Beziehung. Während Andrea aus einer wohlhabenden Mittelklassefamilie stammt schämt sich Alex manchmal seiner Herkunft aus der Arbeiterklasse, was aber letzten Endes seinen Ehrgeiz befördert. Er steigt zum Mitinhaber eines prosperierenden Ingenieursbüro auf, leidet aber unter den politischen Verhältnissen des Kalten Krieges und der Thatcher-Ära. Dass Gustave, der französische Liebhaber von Andrea, an MS erkrankt und sie immer mehr Zeit in Paris verbringt, macht sein Leben nicht unbedingt leichter. Nach einem sentimentalen Alkohol und Cannabis geschwängerten Treffen mit einem alten Freund in Fife fährt \"Alex\", wider besseres Wissen, mit dem Auto nach Hause. Auf der Fahrt, beim Überqueren der Forth Road Bridge, überkommt ihn plötzlich, wie eine Vision, die Schönheit und Stärke der benachbarten Forth Railway Bridge. Er verliert die Kontrolle über das Auto und kracht, fast ungebremst, in einen auf dem Seitenstreifen geparkten Wagen. Im Krankenhaus fällt er in ein Koma und resümiert dort sein bisheriges Leben. John Orr erwacht, ohne Erinnerungen, auf einer imaginären Brücke, die im Gegensatz zu ihrem realen Vorbild ohne Anfang und Ende zu sein scheint und zudem mit ganzen Völkerscharen besiedelt ist. Laut Aussage von Dr. Joyce, seinem behandelnden Arzt, wurde er halb ertrunken am Fuße eines Brückenpfeilers aus dem Wasser gefischt. Die Gesellschaft auf der Brücke ist eine Klassengesellschaft. So lange John Orr bei seinem prominenten Arzt in Behandlung ist, gehört er zum privilegierten Teil der Gesellschaft und lebt ein luxuriöses, bequemes Leben. Als er sich dem Versuch widersetzt, seine Amnesie mit Hilfe von Hypnose zu kurieren, fällt er in Ungnade und wird in die proletarische Unterwelt der Brücke verbannt. John Orrs Leben stürzt zunehmend ins Chaos. Nachdem er bei einem schweren Zugunglück den Sanitätern beisteht, schläft er im Hospitalzug ein und fährt mit bis ans Ende der Brücke und weit darüber hinaus. Er landet auf dem Festland in einem vom Krieg verwüsteten Landstrich, wird schließlich selbst rekrutiert und kommt erneut auf einen Zug, wo er als Ordonnanz irgendeiner Militärführung Dienst tut. Das Ende seiner Reise führt ihn wieder an den Anfang der Brücke, die allerdings weitgehend zerstört zu sein scheint. John Orr steht vor der Entscheidung aufzuwachen bzw. sich zu erinnern oder sich endgültig im Phantastischen zu verlieren. Die freudianische Theorie zugrunde gelegt, die das Bewusstsein in \"Ich\" – \"Es\" und \"Über-Ich\" gliedert, repräsentiert \"der Barbar\" im Roman eindeutig das \"Es\". Angeleitet von einem überheblichen Schutzgeist, der auf seiner Schulter hockt, hackt und schlachtet sich \"der Barbar\" im Stil eines klassischen Hack&Slay durch eine extrem surreale Realität. Nachdem er verschiedene Hexen und Zauberer niedergemetzelt hat, steigt er in die Unterwelt hinab und zerstört dort verschiedene antike Mythen. Er tötet den Adler, der Prometheus Leber frisst worauf Prometheus an einer krankhaften Leberwucherung verendet. Er rollt mit Sisyphos den Stein auf den Berg und verkeilt ihn dort, was aus Sisyphos einen tatsächlich glücklichen Menschen werden lässt. Er versteinert Charon mit dem abgeschlagenen Kopf der Medusa, köpft den hundertköpfigen Zerberus und findet schließlich, in einem leeren Palast einen bewusstlosen Mann im Krankenbett, umgeben von Monitoren. Bevor er ihn umbringen kann warnt ihn eine Frauenstimme, das nicht zu tun, irgendwann würde er nämlich dieser Mann sein. Tatsächlich lässt er den Mann in Ruhe und verlässt die Unterwelt ohne Beute. Bei seinem nächsten Auftritt ist \"der Barbar\" 300 Jahre älter und wartet auf den Tod. Er sitzt in einem Raumschiff auf einem fremden Planeten und wird von einem jungen blonden Krieger attackiert. Mit dem Todesstoß allerdings transferiert der Schutzgeist das Bewusstsein des alten Barbaren in den Körper des Jungen und alles beginnt von vorne. Im Original lässt Banks \"den Barbaren\" im tiefsten schottischen Dialekt erzählen, eine Technik die, sieben Jahre vorher, Irvine Welsh in seinem Roman Trainspotting eingeführt hat. In der deutschen Übersetzung wird der Verfremdungseffekt hauptsächlich durch eine krude Rechtschreibung wiedergegeben. Zum Beispiel urteilt \"der Barbar\" über seinen Schutzgeist: „Allerdinx wie ich sachte seit es bei mier ist geht es mier gut unt es hat mier eine Menge neue Wörter beigebracht so daß ich jetzt fiel gebildeter bin als früher.“ (S. 82) In der abschließenden Coda diskutiert ein innerer Monolog das Pro und Contra einer Rückkehr ins wirkliche Leben. Letztlich ist es der Geruch von Andrea Cramond, die neben seinem Krankenbett sitzt, der Alex aus dem Koma herauslockt. Auf ihr freundliches „Willkommen“ entgegnet er allerdings mit einem eher zweifelnden „Ach, ja?“.", "section_level": 1}, {"title": "Anspielungen und Symbole.", "content": "Einige Figuren des Romans sind Anspielungen auf reale Personen, die am Bau der Forth-Eisenbahnbrücke beteiligt waren. Chefingenieur Arrol verkörpert den Inhaber der Baufirma, Sir William Arrol. Die Ingenieure Baker und Fowler erinnern an die beiden Hauptarchitekten der Brücke Sir Benjamin Baker und Sir John Fowler.", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Bedeutung und Kritik.", "content": "Iain Banks selbst schätzte \"Die Brücke\" als seinen persönlichen Favoriten innerhalb seines Œuvres ein: „I think \"The Bridge\" is the best of my books.“ Kafkaesk und vielschichtig ist es vielleicht der Non-Science-Fiction-Roman von Banks, der am nächsten an seinem Kultur-Zyklus angesiedelt ist, vor allem, wenn man bedenkt, dass am Schluss sogar eine Messer-Rakete eine Rolle spielt. Wie auch immer, Banks meint dazu: „Daß eine Messer-Rakete für die Puristen ausreicht, um \"Die Brücke\" als Kultur-Roman zu definieren; – dürftig würde ich sagen.“ „\"Die Brücke\"... ist ein Roman, den Englischlehrer unbedingt als weiterführenden Lesestoff für ihre älteren Schüler empfehlen sollten.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Brücke ist ein phantastischer Roman des schottischen Schriftstellers Iain Banks und erschien erstmals 1986 unter dem englischen Titel \"The Bridge\". Die deutsche Erstausgabe wurde 1993 bei Heyne, München, herausgegeben. Übersetzt hat den Text Rosemarie Hundertmark.", "tgt_summary": null, "id": 1168769} {"src_title": "7,5-cm-Kanone 1903 L 30", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Berlin ePrix führte Nelson Piquet jr. in der Fahrerwertung mit zwei Punkten vor Sébastien Buemi und mit zehn Punkten vor Lucas di Grassi. In der Teamwertung hatte e.dams 63 Punkte Vorsprung auf Dragon Racing und 64 Punkte Vorsprung auf Audi Sport Abt. Andretti-Pilot Scott Speed musste den Moskau ePrix auslassen, da er für Andretti bei den X-Games in Austin im Rallycross antrat. Für ihn fuhr Justin Wilson, der sein Debüt in der Formel E gab. Charles Pic, der bei NEXTEV TCR die letzten vier Rennen bestritten hatte, wurde durch Antonio García ersetzt. Buemi, di Grassi und Piquet erhielten einen sogenannten \"FanBoost\", sie durften im Rennen die Leistung jedes ihrer beiden Wagen für maximal fünf Sekunden von 150 kW (204 PS) auf 180 kW (245 PS) erhöhen. Piquet erhielt seinen vierten \"FanBoost\" in Folge, Buemi und di Grassi erhielten jeweils ihren zweiten. Damit erhielten zum ersten Mal in der FIA-Formel-E-Meisterschaft alle drei Erstplatzierten der Fahrerwertung einen \"FanBoost\".", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Buemi war im ersten freien Training mit einer Rundenzeit von 1:10,402 Minuten Schnellster vor Nicolas Prost und Bruno Senna. Das Training musste unterbrochen werden, nachdem Sam Bird ein Rad verloren hatte. Loïc Duval drehte sich und schlug in die Streckenbegrenzung ein, dabei beschädigte er den Frontflügel seines Wagens. Die Bestzeit im zweiten freien Training fuhr erneut Buemi in 1:09,985 Minuten vor Jean-Éric Vergne und Piquet. Duval drehte sich und beschädigte sich bei erneut den Frontflügel bei einem Einschlag in die Streckenbegrenzung.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying begann um 12:00 Uhr und fand in vier Gruppen zu je fünf Fahrern statt, jede Gruppe hatte 10 Minuten Zeit, eine schnelle Runde zu setzen. Vergne fuhr in 1:09,429 Minuten die schnellste Zeit vor Piquet und di Grassi und erhielt damit die drei Bonuspunkte für die Pole-Position. Es war seine dritte Pole-Position. Stéphane Sarrazin wurde disqualifiziert, da sein Team den Feuerlöscher gewechselt und damit gegen die Parc-fermé-Regeln verstoßen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Das Rennen ging über 35 Runden. Vor dem Rennen gab es keine Einführungsrunde, die Fahrzeuge standen in der Startaufstellung drei Reihen hinter ihren eigentlichen Positionen und rollten vor dem Start auf diese vor. Vergne hatte beim Start mit durchdrehenden Rädern zu kämpfen, so dass Piquet beim Anbremsen der ersten Kurve in Führung ging. Daniel Abt startete gut und ging an Jérôme D’Ambrosio und Nicolas Prost vorbei. Nach der ersten Runde führte Piquet vor Vergne, di Grassi, Buemi, Abt, D’Ambrosio, Prost, Nick Heidfeld, Sam Bird und Salvador Durán. Piquet konnte sich an der Spitze absetzen, Abt verlor den Anschluss an Buemi. D’Ambrosio griff Abt mehrmals an, es gelang ihm jedoch nicht, zu überholen. Bird kam bereits nach acht Runden zum Fahrzeugwechsel an die Box, nach dem Wechsel lag er unmittelbar vor Piquet und wurde überrundet. In Runde zehn ging Jaime Alguersuari an Antonio García vorbei und lag nun auf Rang 13. António Félix da Costa griff Jarno Trulli beim Anbremsen von \"Kurve sieben\" an, Trulli musste die Schikane auslassen und behielt seinen Platz. Alguersuari ging in Runde 14 auch an Wilson vorbei. In Runde 16 griff Félix da Costa erneut Trulli beim Anbremsen von \"Kurve sieben\" an, Trulli ließ wieder die Schikane aus und blieb vorne. Alguersuari ging am Ende von Runde 16 als erster Fahrer zum regulären Fahrzeugwechsel an die Box. Die Mindestzeit der Boxenstopps betrug 59 Sekunden. In Runde 17 nutzte Buemi seinen \"FanBoost\", um di Grassi anzugreifen, der sich seinerseits mit seinem \"FanBoost\" verteidigte. Piquet nutzte in dieser Runde ebenfalls seinen \"FanBoost\" und ging zum Fahrzeugwechsel an die Box, genau wie Trulli, Félix da Costa und García. Senna drehte sich in \"Kurve eins\" und schlug rückwärts in die Streckenbegrenzung ein, dabei verlor er seinen Heckspoiler und musste in langsamer Fahrt zur Box zurückfahren. Eine Runde später gingen Vergne, di Grassi, Abt, D’Ambrosio, Prost, Durán, Wilson und Karun Chandhok an die Box. Buemi führte vor Heidfeld, Duval und Sarrazin. Di Grassi ging durch einen schnelleren Fahrzeugtausch an Vergne vorbei. D’Ambrosio verlor viele Positionen, da sein Boxenstopp 31 Sekunden länger als die Mindestzeit dauerte. Buemi, Heidfeld, Duval und Sarrazin kamen eine Runde später an die Box. Das e.dams-Team ging fälschlicherweise von einer Mindestboxenstoppzeit von 68 Sekunden aus und schickte Buemi, genau wie eine Runde zuvor Prost, zu spät wieder auf die Strecke. Bei der Ausfahrt aus der Box kollidierte Buemi fast mit Heidfeld. Sarrazin wurde zu früh zurück auf die Strecke zurückgeschickt, seine Boxenstoppzeit betrug nur 58 Sekunden. Hierfür erhielt er kurz darauf eine Durchfahrtstrafe. Nach den Boxenstopps führte Piquet mit fünf Sekunden Vorsprung vor di Grassi, Vergne, Buemi, Heidfeld, Abt, Durán, Prost, Alguersuari und Trulli. Das Duell Trulli gegen Félix da Costa ging auch nach den Boxenstopps weiter, in Runde 23 ging Félix da Costa vorbei. Beim Anbremsen von \"Kurve sieben\" griff auch Wilson Trulli an, der auch dieses Mal die Schikane ausließ und vorne blieb. Alguersuari erhielt eine Durchfahrtstrafe, da er zu viel Energie verbraucht hatte. Bird gab das Rennen auf, da die Energie bei seinem Fahrzeug verbraucht war. Heidfeld fuhr in Runde 25 die bis dahin schnellste Runde des Rennens, gemeinsam mit Buemi holte er deutlich auf Vergne auf. Zwei Runden später fuhr Buemi die schnellste Rennrunde. Senna erhielt eine Durchfahrtstrafe, da er in der Boxengasse zu schnell gefahren war. Sarrazin drehte sich beim Angriff auf Alguersuari in Runde 29, konnte aber weiterfahren. Duval griff in Runde 32 Wilson an, verbremste sich dabei jedoch und fuhr auf Trulli auf. Dabei verlor Trulli seinen Heckflügel, Duvals beschädigte sich seinen Frontflügel. Trulli gab daraufhin das Rennen auf. Buemi hatte am Beginn der letzten Runde auf Vergne aufgeschlossen und setzte ihn unter Druck. In der letzten Runde ging er an Vergne vorbei, dabei berührten sich die Fahrzeuge. Buemi ließ die Schikane aus und verlangsamte, um Vergne wieder vorbeizulassen. Dieser ging jedoch nicht vorbei und wurde noch von Heidfeld überholt, der beim Anbremsen von \"Kurve elf\" noch leicht mit Buemi kollidierte. Félix da Costa ging in der letzten Runde noch an Prost vorbei. Buemi erhielt im Anschluss an das Rennen eine Durchfahrtstrafe für die unsichere Freigabe beim Boxenstopp, die in eine 29-Sekunden-Zeitstrafe umgewandelt wurde. Er fiel so auf Rang neun zurück. Piquet gewann das Rennen vor di Grassi und Heidfeld. Die Top-10 komplettierten Vergne, Abt, Durán, Félix da Costa, Prost, Buemi und Wilson. Die zwei Punkte für die schnellste Rennrunde gingen an Buemi. Mit seinem zweiten Sieg konnte Piquet die Führung in der Meisterschaft ausbauen, di Grassi übernahm Rang zwei vor Buemi. Außer diesen Fahrern hatten nur noch Prost, D’Ambrosio und Bird theoretische Chancen auf den Titel. In der Teamwertung blieb e.dams vorne, Audi Sport Abt übernahm den zweiten und NEXTEV TCR den dritten Platz. Sechs Teams hatten noch theoretische Titelchancen.", "section_level": 2}, {"title": "Meldeliste.", "content": "Alle Teams und Fahrer verwenden das Fahrzeug Spark-Renault SRT_01E und Reifen von Michelin.", "section_level": 1}, {"title": "Meisterschaftsstände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e). Zusätzlich gab es drei Punkte für die Pole-Position und zwei Punkte für die schnellste Rennrunde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Moskau ePrix 2015 (offiziell: 2015 Formula E DHL Moscow ePrix) fand am 6. Juni auf der Formel-E-Rennstrecke Moskau in Moskau, Russland statt und war das neunte Rennen der FIA-Formel-E-Meisterschaft 2014/15. Es handelte sich um den ersten Moskau ePrix und um das dritte Rennen der FIA-Formel-E-Meisterschaft in Europa.", "tgt_summary": null, "id": 1953460} {"src_title": "Communications Workers of America", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Bernardo Silva spielte bereits in der Jugend für Benfica Lissabon. Nach Ende seiner A-Jugendzeit rückte er in den Kader der zweiten Mannschaft auf, die in der Segunda Liga spielt. Am 10. August 2013 debütierte er beim 0:0 gegen CD Trofense. Sein erstes Tor erzielte er am 23. September 2013 beim 3:1-Sieg gegen Sporting Braga B zur 3:0-Führung in der 51. Spielminute. Am 10. Mai 2014 kam er bei der 1:2-Niederlage gegen den FC Porto zu seinem einzigen Einsatz für die erste Mannschaft in der Primeira Liga. Zur Saison 2014/15 wurde er an die AS Monaco in die Ligue 1 verliehen. Im Januar 2015 verpflichteten die Monegassen Silva fest und statteten ihn mit einem Vertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2019 aus. Mit dem Verein gewann er in der Spielzeit 2016/17 die französische Meisterschaft und erreichte das Halbfinale der UEFA Champions League. Zur Saison 2017/18 wechselte Silva zu Manchester City in die englische Premier League. Mit dem Verein gewann er am 25. Februar 2018 nach einem 3:0-Sieg im Finale gegen den FC Arsenal den Ligapokal und am Saisonende die Meisterschaft. Sein Vertrag in Manchester läuft bis 2025.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Bernardo Silva nahm mit der portugiesischen U19-Nationalmannschaft im Sommer 2013 an der U19-Europameisterschaft in Litauen teil und scheiterte mit seiner Mannschaft im Halbfinale an Serbien. Am 15. Oktober 2013 debütierte er beim 2:0-Sieg in Aserbaidschan für die U21-Auswahl. Bei seinem zweiten Einsatz am 18. November 2013 erzielte er beim 4:3-Sieg in Israel zwei Tore. Am 31. März 2015 kam er im Rahmen eines Freundschaftsspiels gegen Kap Verde (0:2) erstmals in der A-Nationalmannschaft zum Einsatz. Für die U21-Europameisterschaft in Tschechien wurde er im Sommer 2015 in den portugiesischen Kader berufen. Er erreichte mit der Mannschaft das Finale, in dem sie Schweden im Elfmeterschießen unterlag, und wurde in die Mannschaft des Turniers berufen. Am 1. September 2016 erzielte Silva beim 5:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Gibraltar sein erstes A-Länderspieltor. Im Sommer 2017 nahm er mit der Mannschaft am FIFA-Konföderationen-Pokal 2017 in Russland teil und belegte mit ihr den dritten Platz. Im Mai 2018 wurde er von Nationaltrainer Fernando Santos in den Kader für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland berufen. Im Turnier kam Silva in allen vier Spielen seiner Mannschaft zum Einsatz, die im Achtelfinale mit 1:2 an Uruguay scheiterte. Im Juni 2019 gewann Silva mit der Nationalmannschaft die UEFA Nations League 2018/19 und wurde zudem als bester Spieler der Endrunde ausgezeichnet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bernardo Mota Veiga de Carvalho e Silva (* 10. August 1994 in Lissabon), kurz Bernardo Silva, ist ein portugiesischer Fußballspieler. Der Rechtsaußen steht bei Manchester City unter Vertrag und ist portugiesischer Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1302314} {"src_title": "Paramylodon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Nach seinem Abitur 1982 an der Gaußschule in Braunschweig studierte Grimme von 1984 bis 1989 Chemie an der Technischen Universitat Braunschweig, wo er 1991 mit einer theoretischen und experimentellen Doktorarbeit zur CIDNP-Spektroskopie und Photochemie promovierte. Er habilitierte sich 1997 in Theoretischer Chemie an der Universität Bonn bei Sigrid Peyerimhoff. Im Jahr 2000 folgte er einem Ruf an die Universität Münster auf den Lehrstuhl für Theoretische Organische Chemie.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgebiet.", "content": "Grimme entwickelt Methoden aus der Quantenmechanik zur Berechnung der Elektronen- und räumlichen Struktur großer Moleküle und ihrer spektroskopischen Eigenschaften. In enger Zusammenarbeit mit experimentell arbeitenden Chemikern und Physikern werden Experimente interpretiert und z. B. chemische Reaktionsmechanismen aufgeklärt. Seine methodischen Arbeiten basieren überwiegend auf der Dichtefunktionaltheorie. Die von ihm entwickelten Näherungsverfahren für die komplizierten quantenmechanischen Gleichungen werden weltweit in Standard-Software verwendet. Sein Spezialgebiet sind die Beschreibung von nicht-kovalenten oder Dispersions-Wechselwirkungen, Methoden zur Berechnung von elektronischen Anregungsspektren und die genaue Thermochemie von Molekülreaktionen in kondensierter Phase.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "1997 wurde Grimme der Bennigsen-Foerder-Preis des Landes Nordrhein-Westfalen und das Dozentenstipendium des Fonds der Chemischen Industrie verliehen. Im Jahr 2010 erhielt er den Lise-Meitner Lectureship Award der Universität Jerusalem. 2011 wurde er in die Akademie der Wissenschaften und Künste des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen. 2013 erhielt er die renommierte Schrödinger-Medaille der World Association of Theoretical and Computational Chemists (WATOC) und wurde in die International Academy of Quantum Molecular Science aufgenommen. Im Jahr 2014 wurde er von Thomson Reuters in einer Liste von weltweit nur 300 Chemikern als „highly cited chemist“ für die Jahre 2002–2012 geführt. 2015 erhielt er für seine Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Theoretischen Chemie den von der DFG verliehenen Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis, der mit 2,5 Millionen Euro dotiert ist. 2018 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldia gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stefan Grimme (* 4. September 1963 in Braunschweig) ist ein deutscher theoretischer Chemiker. Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit ist die Berechnung der Elektronenstruktur großer Moleküle. Seit 2011 ist er Professor im Mulliken Center for Theoretical Chemistry an der Universität Bonn.", "tgt_summary": null, "id": 398767} {"src_title": "Monroe Street Bridge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 50 Kilometer nordöstlich von Stettin und 9 Kilometer nördlich von Naugard entfernt. Nachbarorte sind im Westen Grabin \"(Gräwenhagen)\", im Norden Szczytniki \"(Schnittriege)\", im Nordosten Wierzchy \"(Vierhof)\", im Südosten Orzechowo \"(Düsterbeck)\", im Süden Glicko \"(Glietzig)\" und im Südwesten Bochlin \"(Rehhagen)\". Es befindet sich etwa 40 Meter über dem Meeresspiegel.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Zuge der Völkerwanderung während des 5. Jahrhunderts verließen die germanischen Bewohner die Gegend. Stattdessen ließen sich nun die Slawen oder Wenden in Pommern nieder. Während die Germanen unabhängig verstreut einzelne Gehöfte bewohnten, drängten sich die neuen Bewohner in Dörfern zusammen. Dabei entstand auch das Dorf Zickerke. Den Wenden war ein offener Sinn für die Natur eigen und so wussten sie ihren Dörfern passende Namen zu geben: Zickerke ist nach seiner Bodenbeschaffenheit benannt worden, denn \"Szczerk\" heißt Kieselerde oder Sandboden. Zickerke blieb, genauso wie ganz Pommern, nicht von Übergriffen durch Deutsche, Dänen und Polen verschont. Anfang des 12. Jahrhunderts unterstand die Gegend dem Polenkönig Boleslaus Schiefmund, der mit Hilfe des Bischofs Otto von Bamberg das Christentum verbreitete. Im 13. Jahrhundert schließlich wurde die Germanisierung von den christlichen Klöstern vorangetrieben, weil der deutsche Bauer mit seinen eisernen Geräten dem Acker mehr Frucht abgewinnen konnte. Unter den zahlreichen Edeln, die sich dem Zuge nach Osten anschlossen, befand sich auch Graf Otto von Eberstein, ein Neffe Bischofs Hermann (aus dem thüringischen Geschlecht der Grafen von Gleichen), der seit 1252 an der Spitze des Stifts stand. Im Januar 1274 erteilte Bischof Hermann Graf Otto von Eberstein die Belehnung mit der Burg und der Stadt Naugard sowie 700 Hufen zu denen die Dörfer Langkafel, Minten, Zickerke, Döringshagen, Glietzig und Düsterbeck gehörten. Um die Erträge seines Besitzes zu erhöhen, schuf 1566 Graf Ludwig III. von Eberstein (der Prunkliebende) unter anderem das Vorwerk \"Zum Fier\", das spätere Vierhof. Zu Vierhof wurden auch zwei Hufen, etliche Katen und Wurten, etliche Äcker, etwas Land und Wiesen von Zickerke zum neuen Bauwerk gelegt (Bauernlegen). Da Graf Ludwig III. von Eberstein seine Schulden an Albrecht von Quitzow nicht zurückzahlen konnte, gingen die Dörfer Zickerke mit dem Vorwerk, Trutzlatz, Barkow, Döringshagen und Düsterbeck 1575 als Pfand an die Quitzows. Anfang des 17. Jahrhunderts wird zum ersten Mal die Familie Schmeling als ritterliche Afterlehnsleute auf Zickerke erwähnt. Außerdem besaßen die Mellins einen kleinen Teil von Zickerke. Gemeinsam mit weiteren Afterlehnsleuten aus der Umgebung beschwerten sie sich bei den herzoglichen Behörden über die anmaßende Behandlung durch Graf Albrecht III. von Eberstein. Im Zuge des Schwedisch-Polnischen Krieges (1655–1660) wurde auf kurfürstlichen Befehl das Lehnsaufgebot gestellt. Christoph Schmeling beschwerte dich gemeinsam mit Christian Zastrow zu Glietzig, dass die Forderung eines ganzen Lehnpferdes pro Lehn zu hoch gesetzt sei, da ihre Lehnen fast verdorben und wüst seien. 1676 starben die Schmelings auf Zickerke aus. Da bereits 1663 der letzte männliche Erbe der Ebersteiner Christoph Ludwig gestorben war, ging Zickerke nun an den Herzog Ernst Bogislaw von Croy, dem bereits am 17. Februar 1665 durch den großen Kurfürsten die Herrschaft über Naugard und Teilen Massows verliehen worden war. 1700 wurde in Zickerke durch einen Küster \"Schule gehalten\". Die Kinder kamen jedoch nur im Winter, da sie ansonsten zur Feldarbeit geschickt wurden. Um die Lage der Bauern erträglicher zu gestalten, hob König Friedrich Wilhelm I. am 22. März 1719 die Leibeigenschaft auf. Im Jahr 1723 beschloss er dann, seine Ämter in Generalpacht zu vergeben. Das Amt Naugard besaß 25 dienstpflichtige Dörfer und 16 Vorwerke zu denen auch das Dorf Zickerke und das Vorwerk Zickerke gehörte. Außerdem erwog der König den Rückkauf ehemaliger Ritterhufe in Zickerke, die einst von den Grafen veräußert worden waren. Da die \"Güter im Sande\" lagen, also nur wenig Ertrag abwarfen, verschob er diese Entscheidung bis etwa 1735. Um die Lage der Amtsbauern zu verbessern, wurden von Friedrich dem Großen ab 1765 einige Vorwerke abgebaut. Dazu gehörte 1775 auch das Vorwerk Zickerke. Auf einer kleinen Erhebung in der Mitte des Dorfes entstand 1834 die Kirche, so wie sie in ihren Grundzügen auch heute noch zu finden ist: ein Fachwerkbau mit rechteckigem Grundriss aus Eichenholz. Auf der Westseite ein Turm, dessen Unterbau aus Findlingen besteht und einem hölzernen Oberbau, der nach dem Naugarder Schema gebaut wurde. Umrundet wird die Kirche und die alte Schule von einem Straßenring. Um 1850 wurde der Ort Rehage/Rehhagen an dem nebengelegenen königlichen Forst angelegt. Zickerke hatte in dem Forst das Hüterecht besessen und erhielt nun als Abfindung für die Rodung des Forstes diesen Ort zugewiesen. Um 1870 gab es in Zickerke 16 Bauernhöfen, einen Kossattenhof, einen Pfarrbauer, vier Büdnereien, vier Einliegerkaten, die Schulzenamtgrundstücke, zwei Hirtenhäuser, eine Schmiede, die Kirchengrundstücke und die Schulgrundstücke. Zusammen mit der Kolonie Rehhagen zählte Zickerke 375 Einwohner in 63 Wohnhäusern. Die Kirche ist eine Filiale von Döringshagen zu der das Gut Vierhof, Rehhagen und das ritterschaftliche Dorf Glietzig eingepfarrt sind. In die Schule gingen 47 Jungen und 47 Mädchen, also 94 Kinder. Der Lehrer ist zugleich der Küster und erhält von der Gemeinde ein festes Gehalt. Schulgeld wurde nicht erhoben. Im Zuge der Germanisierung im 13. Jahrhundert kamen wohl Menschen aus dem Frankenland nach Zickerke. Die von ihnen mitgebrachte Art der Hofanlagen hat sich über Jahrhunderte erhalten: Das Wohnhaus steht von der Straße abgerückt. Zwischen Straße und Wohnhaus befinden sich rechtwinklig dazu links und rechts die Wirtschaftsgebäude. Anfang der 1930er Jahre war Zickerke eine Landgemeinde im Landkreis Naugard der preußischen Provinz Pommern. 1925 gab es 507 Einwohner, von denen 265 männlich und 242 weiblich waren und die in 101 Haushaltungen lebten. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Bald darauf wurde das Dorf unter polnische Verwaltung gestellt. In Zickerke setzte nun die Zuwanderung polnischer Zivilisten ein. Das deutsche Dorf Zickerke erhielt den polnischen Ortsnamen \"Sikorki\". In der darauf folgenden Zeit wurden die Einwohner vertrieben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sikorki ( Zickerke) ist ein Dorf in der Gmina Nowogard \"(Landgemeinde Naugard)\" im Powiat Goleniowski \"(Gollnower Kreis)\" der polnischen Woiwodschaft Westpommern.", "tgt_summary": null, "id": 1075408} {"src_title": "Budziska Leśne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Louis kam in Ay in der Champagne als Sohn eines Weinhändlers zur Welt. Er wuchs während der Französischen Revolution auf. Zuerst wollte er Recht studieren, wechselte dann aber zur Medizin, deren Studium er 1813 abschloss. Er studierte zuerst in Reims später in Paris. Louis heiratete spät, der einzige Sohn starb 1854 noch im Kindesalter an Tuberkulose. Louis zog sich im selben Jahr von der ärztlichen Praxis zurück. Charles Sumner, der Louis am Hôtel-Dieu de Paris besuchte und bei seinem Unterricht beobachtete, beschreibt ihn als einen \"großen Mann, with a countenance that seems quite passive.\" Louis unterrichtete auch am Hôpital de la Salpêtrière in Paris. Oliver Wendell Holmes, Sr. war einer seiner Studenten.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung.", "content": "Nach seinem Studienabschluss begleitete Louis den Compte de Saint-Priest, einen Freund der Familie, nach Russland und reiste mehrere Jahre mit ihm, bevor er sich 1816 in Odessa niederließ und während vier Jahren erfolgreich eine Privatpraxis führte. Ein Ausbruch der Diphtherie 1820 ließ ihn erkennen, dass sein medizinisches Wissen ungenügend war. Er kehrte nach Paris zurück, wo er, zunächst ohne Bezahlung, sieben Jahre in einem Hospital arbeitete. Er durchlief zunächst das „Hôpital de la Charité“, dann das „Hôpital de la Pitié“ und später das „Hôtel-Dieu“. Dort sammelte er jeweils die Krankengeschichten von tausenden von Patienten und nahm hunderte von Autopsien vor. Er publizierte Studien zur Behandlung der Tuberkulose(1825) und des Typhus (1829) und entwickelte die \"Numerische Methode\" zur Beurteilung der Wirksamkeit von Behandlungen.", "section_level": 1}, {"title": "Numerische Methode.", "content": "Louis begann ab dem Jahr 1823 die Resultate seiner Forschungen zu unterschiedlichen Krankheiten zu publizieren. Er analysierte die in seinen Fallstudien und Autopsien gesammelten Informationen numerisch. Im 19. Jahrhundert vertrat der französische Arzt François-Joseph-Victor Broussais die einflussreiche These, dass Fieber durch die Entzündung von Organen entstünde und durch Aderlass wirksam behandelt werden könne. Louis widersprach 1828 mit der Publikation eines Textes über den Gegenstand (1834 erweitert zu einer langen Abhandlung im American Journal of Medical Sciences, unter dem Titel \"An essay on clinical instruction\"), die die Unwirksamkeit des Aderlasses bei der Behandlung der Lungenentzündung nachwies. Louis' Ansicht wurde von den Ärzten der damaligen Zeit heftig bekämpft. Diese waren nicht gewillt, zur Bestimmung der Wirksamkeit einer Behandlung auf die Resultate von Studien zu warten und auf nachweislich unwirksame Behandlungen zu verzichten. Dennoch wurden Louis' Methoden nach und nach akzeptiert als Ärzte begannen, die Vorteile der „numerischen Methode“ zu erkennen, da sie die Objektivität der Ansichten und die Behandlungsergebnisse verbesserte. Die \"numerische Methode\" benutzte die Durchschnittswerte von Gruppen von Patienten mit einer bestimmten Krankheit, um im Einzelfall zu bestimmen, wie behandelt werden muss. Louis betonte die Bedeutung der Vergleichbarkeit von Patienten über die bloße Krankheitsdiagnose hinaus; er versuchte Faktoren wie Alter, Ernährungszustand, Krankheitsschwere und andere laufende Behandlungen neben dem Aderlass zu berücksichtigen. Louis erkannte auch die Bedeutung des Vergleichs von Populationen in Abgrenzung zu individuellen Vergleichen. Er glaubte, dass sich die Unterschiede zwischen individuellen Patienten in den Durchschnittswerten aufheben würden. Allerdings hatte er das Konzept der Zufallsstichprobe und der randomisierten kontrollierten Studie damals noch nicht gekannt. Seine Gegner argumentierten, dass die individuellen Fälle zu unterschiedlich seien, um zu statistisch sinnvollen Gruppen gemittelt werden zu können; Louis entgegnete, in dem er darauf hinwies, dass auch individuelle Fälle gemeinsame Eigenschaften hätten, und dass mit der Behauptung, jeder Fall sei einzigartig, die Medizin niemals Fortschritte machen würde. Louis war sich bewusst, dass seine eigenen Studien zu wenige Fälle einschlossen, um sichere Erkenntnisse daraus ziehen zu können. Sein Nachfolger erklärte später, dass wenn einmal 500 Fälle akkumuliert seien, Gewissheit erzielt werden könnte. Louis erste Studie mit seiner neuen Methode war die Behandlung durch Aderlass bei einer Gruppe von 77 Patienten mit einer sehr ähnlichen Form der Lungenentzündung. Er bestimmte Zeitpunkts des Beginns, Dauer, sowie die Sterberaten der Krankheit; und ob der Aderlass entweder früh (1–4 Tage seit dem Beginn der Krankheit) oder spät (5–9 Tage) im Verlauf vorgenommen wurde. Basierend darauf fand Louis, dass diejenigen, die früh behandelt wurden, sich früher erholten, aber eine höhere Sterberate aufwiesen. Daraus schloss er, dass Aderlass nur in den späten Stadien der Krankheit wirksam sei. Die Auswirkungen der Louis'schen Untersuchungen auf die Praxis des Aderlasses in der damaligen Medizin ist schwer zu beurteilen, da diese Praxis schon am Sinken war, als er seine Ergebnisse veröffentlichte. Es ist wenig bekannt über die Ausbildung von Louis in Mathematik und Medizin oder wie er seine \"numerische Methode\" entwickelte. Zur Zeit seiner Tätigkeit war der Mathematiker Pierre-Simon Laplace extrem einflussreich, dieser hatte das Konzept der Korrelation in die Wissenschaft eingeführt; Louis könnte sich darauf gestützt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Vermächtnis.", "content": "Louis verglich in weiteren, ähnlichen prä-epidemiologischen Studien exponierte versus nicht-exponierte Patienten, um die Beziehung zwischen Krankheit und Ätiologie aufzuklären, zum Beispiel beim Emphysem. Für seine Arbeiten zur numerischen Methode wurde Louis zum ständigen Vorsitzenden der Gesellschaft für Medizinische Beobachtung gewählt, die von seinen Schülern gegründet worden war. Louis wird auch zugesprochen, die Erhebung der Anamnese standardisiert zu haben, beginnend mit Fragen zur Gesundheit ganz allgemein, fortschreitend mit spezifischen Fragen zu einzelnen Symptomen. Louis war Mentor von Oliver Wendell Holmes, Sr. während der Ausbildung in Paris und beeinflusste dessen skeptische Haltung stark.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1849 wählte man ihn in die American Academy of Arts and Sciences. 1853 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pierre Charles Alexandre Louis (* 14. April 1787 in Ay in der Champagne; † 22. August 1872 in Paris) war ein französischer Arzt und Pathologe. Er ist bekannt für seine Studien über Tuberkulose, Typhus, und Pneumonie, sein größter Betrag an die Medizin war die Entwicklung der „Numerischen Methode“ als Vorläufer der Epidemiologie und der modernen klinischen Studie.", "tgt_summary": null, "id": 357357} {"src_title": "Sebastian Wille", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Corbett wurde 1945 als Tochter des Ehepaars Henry Ladd, Jr. und Katherine Minahen (Coney) Corbett in Camp Sherman im Bundesstaat Oregon geboren. In den späten 1960er-Jahren studierte Corbett an der Carnegie Mellon University (ehemals Pittsburgh Carnegie Tech) das Fach Drama. Ihr Schauspieldebüt am Theater gab sie als Desdemona beim Oregon Shakespeare Festival in Ashland im Stück Othello. Sie arbeitete danach in verschiedenen regionalen Theatern, darunter das Long Wharf Theater, das Berkshire Theatre Festival, das Eugene O'Neill Festival, Seattle Repertory Theatre und das Repertory Theatre von New Orleans. Nach ihrem Umzug nach New York trat sie auch am Broadway auf. Corbetts erste Kinorolle spielte sie 1969 in Paul Williams Komödie \"Out of It\" neben Schauspielern wie Barry Gordon und Jon Voight. Weitere Parts auf der Leinwand hatte sie unter anderem 1971 in dem Horrorfilm \"Grauen um Jessica\" von Regisseur John D. Hancock, 1980 in dem Science Fiction Film \"PSI Factor\" an der Seite von Peter Mark Richman, 1981 in Bob Clavers Horrorfilm \"King Kobra\" neben Fritz Weaver oder 2011 in Chel Whites Thriller \"Bucksville\". Seit Ende der 1960er Jahre war sie auch eine vielbeschäftigte Darstellerin in vielen US-amerikanischen Fernsehfilmen und Fernsehserien wie \"Love Is a Many Splendored Thing\" (1967), \"Kojak – Einsatz in Manhattan\" (1973), \"Der Chef\" (1974), \"Rauchende Colts\" (1974), \"Hawaii Fünf-Null\" (1975), \"Notruf California\" (1975–1976), \"Die Zwei mit dem Dreh\" (1976), \"Barnaby Jones\" (1978), \"Magnum\" (1981–1983), \"Trapper John, M.D.\" (1982), \"Simon & Simon\" (1985), \"Mord ist ihr Hobby\" (1986), \"21 Jump Street – Tatort Klassenzimmer\" (1987), \"Hunter\" (1990) oder \"Portlandia\" (2013–2015). Komplexere TV-Rollen spielte sie als Anwältin Beth Davenport von 1974 bis 1978 in 33 Episoden der Krimiserie \"Detektiv Rockford – Anruf genügt\" an der Seite von James Garner. Mitte bis Ende der 1990er Jahre gab sie darüber hinaus einige Gastrollenauftritte in ihrem Part als Anwältin in mehreren einzelnen Rockford-Fernsehfilmen. Gretchen Corbett ist die Mutter der Schauspielerin Winslow Corbett (* 1979).", "section_level": 1}], "src_summary": "Gretchen Hoyt Corbett (* 13. August 1945 in Camp Sherman, Oregon) ist eine US-amerikanische Schauspielerin bei Film, Fernsehen und Theater. Sie spielte unter anderem in Filmen wie \"Out of It\", \"Grauen um Jessica\", \"PSI Factor\", \"King Kobra\" oder \"Bucksville\". International bekannt wurde sie vor allem Mitte der 1970er-Jahre durch die Krimiserie \"Detektiv Rockford – Anruf genügt\", in der sie die Anwältin Beth Davenport verkörperte.", "tgt_summary": null, "id": 157476} {"src_title": "Rocksaumtheorie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Seit 1923 suchte die Verwaltung des \"Tongariro National Park\" einen Standort für ein 100-Betten-Gästehaus, um den Tourismus im neu gegründeten Nationalpark zu fördern. 1925 bot die neuseeländische Regierung an, an jedes Privatunternehmen Land zu verpachten und bis zu £ 40.000 Kredit zu vergeben, das ein Hotel an der Stelle errichten und betreiben würde. Rodolph Lysaght Wigley (1881–1946) nahm als geschäftsführender Direktor der Mount Cook Tourist Company die Herausforderung an. Er gründete die \"Tongariro Park Tourist Company\" mit der Absicht, ein Hotel und umliegende Skihütten zu bauen. Er brachte die Gesellschaft an die Börse, erzielte aber nur Zeichnungen in Höhe von £ 30.000. Die Gesellschaft schloss am 9. November 1928 einen Pachtvertrag mit der Regierung ab. Danach musste das Gebäude bis zum 31. März 1930 (nur 17 Monate später) errichtet werden und es durfte nicht weniger als £ 40.000 und nicht mehr als £60.000 kosten. Da bislang nur £ 30.000 an Anteilen verkauft werden konnten, schloss Wigley Ende 1928 einen Vertrag mit der Baufirma Fletcher Construction ab. Dieser beinhaltete, dass das Unternehmen Anteile in Höhe von £ 15.000 der \"Tongariro Park Tourist Company\" erwirbt. Der Entwurf des \"Chateau\" stammt von dem in Timaru ansässigen Architekten Herbert Hall (1880–1939), der den Entwurf an das kanadische Hotel Château Lake Louise anlehnte und ein georgianisches Bauwerk mit vier Stockwerken und Erdgeschoss entwarf. Der Grundstein wurde am 10. Januar 1929 gelegt. Die Firma Fletchers setzte mehr als 80 Arbeitskräfte ein. Ihnen wurden freie Unterkunft und eine kostenlose Suite für die, die bis zum Ende des Projektes blieben, angeboten. Die meisten Arbeiter wurden im Gefängnis von Waikune rekrutiert, das in der Nähe des Bauplatzes lag. Der Baukörper besteht aus einem Stahlbetonskelett, das mit Ziegel verblendet ist. Das oberste Geschoss ist aus Holz errichtet. Das Gebäude wurde für Gäste am 1. August 1929, noch unmöbliert, eröffnet. Die offizielle Einweihung fand am 13. November 1929 statt. Zu diesem Zeitpunkt hatte \"Fletcher Construction\" immer noch Außenstände von £ 28.000. Die gesamten Baukosten betrugen £ 88.000 (also deutlich mehr als die Obergrenze von £ 60.000). Davon entfielen auf das Hotel selbst £ 78.000. Auf Verlangen der \"Tourist Company\" wurden weitere £ 10.000 in hölzerne Nebengebäude, eine Garage und einen Golfplatz vor dem Hotel investiert. Der Golfplatz wurde von einem im inhaftieren Architekten entworfenen und von Gefängnisinsassen angelegt. Wigley hatte Fletchers verleitet zu glauben, dass die Mehrausgaben durch die \"Mount Cook Tourist Company\" erstattet würden. Wegen der nun folgenden Wirtschaftskrise weigerte man sich aber zu zahlen. James Fletcher, der Inhaber der Baufirma, forderte von Premierminister Joseph Ward, das Regierungsdarlehen auf £ 60.000 aufzustocken. Ward stimmte zu und Fletcher erhielt eine Zusage von Wigley, dass der größte Teil dieser Geldspritze zur Bezahlung der Ausstände an Fletchersgehen würde. Die \"Tongariro Park Tourist Company\" steckte damals in ernsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die nicht verbessert wurden, als man reichlich in die Ausstattung des Hotels investierte. Wigley reichte nur £ 10.000 des Geldes an die Baufirma weiter. Die beginnende Wirtschaftskrise machte Hoffnungen auf einen einsetzenden Touristenboom zunichte. Um ihre Außenstände einzutreiben, stellte Fletchers die \"Tongariro Park Tourist Company\" im Februar 1931 unter Konkursverwaltung, übernahm die Kontrolle über das Hotel und betrieb es 3 Monate, bevor man sich mit einem Verlust von £ 19.000 aus dem Geschäft zurückzog, darunter waren £ 1000 Verlust während der 3 Monate als Eigentümer des Hotels. Das Hotel wurde vom \"National Park Board\" übernommen und damit verstaatlicht. Das Chateau wurde von der Regierung als Notunterkunft genutzt, als ein Erdbeben ein Krankenhaus in Wellington zerstört hatte, Es diente als Erholungs- und Rehabilitationszentrum für Mitglieder der Luftstreitkräfte, die im Zweiten Weltkrieg gedient hatten. 1948 eröffnete das Chateau nach einer Renovierung wieder, um Besuchern des Mount Ruapehu und des Tongariro National Park Unterkunft zu bieten. Im Jahr 1957 ging die Kontrolle an die Tourist Hotel Corporation (THC) über, die auch das \"Whakapapa Skifield\" entwickelte. 1990 wurde das Hotel im Rahmen von Privatisierungen an die \"Kah New Zealand Limited\" eine Tochter des malaisischen Investors \"Oriental Holdings Berhad\" (OHB) verkauft. Der neue Eigentümer investierte drei Millionen NZ$ in die Renovierung. Das Skigebiet wurde an ein anderes Unternehmen verkauft. Im Jahre 2005 wurde für 6 Millionen NZ$ ein neuer fünfstöckiger Flügel mit 40 Räumen eröffnet. Dieser kopiert äußerlich das Aussehen des ursprünglichen Bauwerkes. Um Störungen der Gäste zu vermeiden, wurde ein skandinavisches System der Modulbauweise verwendet. Die in Auckland gebauten Räume wurden mit dem LKW angeliefert und mit dem Kran montiert. Im obersten Stockwerk wurde eine \"Präsidentensuite\" eingerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Energieversorgung.", "content": "Ursprünglich wurde der Komplex durch eine Kohleheizung mit Heizwärme und Warmwasser versorgt. Außerdem gab es ein 100 kW- Wasserkraftwerk am \"Whakapapanui Stream\" für die Stromversorgung. In den frühen 1950er Jahren wurde die Energieversorgung unzureichend. Im Juni 1952 forderte das vom \"King Country Electric Power Board,\" eine Stromversorgung für 500 bis 600 kW zum Chateau zu legen. Eine 8,5 Meilen lange Freileitung mit 11 kV Spannung wurde 1955 in Betrieb genommen. Diese versorgt neben dem Chateau das \"Whakapapa Ski Field\" und mehrerer Berghütte am Mount Ruapehu. In den frühen 1960ern wurde zur Erhöhung der Versorgungssicherheit eine zweite, parallele Trasse gebaut und 1964 in Betrieb genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Baudenkmal.", "content": "Das Bauwerk wurde am 6. September 1996 vom New Zealand Historic Places Trust unter Nummer 7318 als \"Historic Place Category 1\" registriert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Chateau Tongariro ist ein als Baudenkmal registriertes neuseeländisches Hotel. Es liegt im der Region im Tongariro National Park im Vorland des Mount Ruapehu und in Sichtweite der beiden anderen Vulkangipfel Mount Tongariro und Mount Ngauruhoe. In der Nähe befindet sich das Skigebiet \"Whakapapa skifield\".", "tgt_summary": null, "id": 996211} {"src_title": "Richard Wülker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "1946 hatten die USA Medienvertreter aus aller Welt eingeladen, um mit den Atomwaffentests ihre Überlegenheit zu demonstrieren. Die meist jungen Soldaten wähnten sich im Hawaii-Urlaub mit Freibier und Eis. Der erste Test „Able“ aus der Luft in einer Entfernung von 20 Meilen wurde enttäuscht aufgenommen, da ohne spürbare Wirkung. Der zweite Test „Baker“ unter Wasser hatte jedoch unerwartet drastische Folgen, sodass der dritte Test „Charlie“ abgesagt wurde. In Folge von „Baker“ waren die Inseln für Jahrzehnte unbewohnbar und Tausende Menschen verstrahlt. Auf der Insel Rongdrik, auf der man die Bewohner von Bikini in Sicherheit gebracht hatte, fiel radioaktiver Schnee, der sie so schwer verstrahlte, dass vielen die Schilddrüse entfernt werden musste. Ihrer Heimat beraubt, lebten sie in den folgenden Jahrzehnten über die Marshallinseln verstreut. Die Folgen der Atomwaffentests trafen auch die US-Soldaten selbst. Der US-Soldat John Smitherman hatte nach den Crossroads-Tests geschwollene Beine. Ihm wurde 1977 das linke Bein abgenommen, ein Jahr später auch das rechte. 1978 musste er am Knie operiert werden, wenig später schwoll seine Hand an. Er starb 1983 an Krebs, kurz nach den Dreharbeiten zum Film.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Wie schon bei \"The Atomic Café\" (1982) wurde für den Film Archivmaterial aus der Zeit des Kalten Krieges verwendet, das teils gerade erst aus der Geheimhaltung entlassen worden war. Neben Mitschnitten von Original-Radiosendungen wurden insbesondere Originalaufnahmen der Atombombenexplosionen verwendet. Im Gegensatz zum Film \"Atomic Café\", bei dem Produzent Kevin Rafferty maßgeblich beteiligt war, ist \"Radio Bikini\" jedoch „keine skurrile Zusammenstellung der absurdesten Schutzmaßnahmen aus dem Kalten Krieg“, sondern eine „erschütternde Dokumentation“. \"Radio Bikini\" lief in 25 Ländern im Fernsehen, unter anderem als Episode der Emmy-prämierten TV-Serie \"The American Experience\", und ist heute nur noch aus den USA auf DVD zu beziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "In der Festivalbesprechung des Sundance Film Festivals sprach Mitchell W. Block von einem „bewegenden und kraftvollen Film“. Die Los Angeles Times schrieb, der Film sei eine „in jeder Hinsicht herausragende Leistung“ sowie „ein außergewöhnlich scharfsinniger, packender und informativer Dokumentarfilm“. Er präsentiere sich mit „unterschwelliger Schuldzuweisung“, doch seine „zugrunde liegende Leidenschaft“ brenne sich „in unser Gedächtnis und unsere Seelen“ ein. L.A. Weekly schrieb, \"Radio Bikini\" sei ein „grandioser Dokumentarfilm“ und „brilliant geschnitten“. Das Tragische an dem Film sei der Wahrheitsgehalt der „Dr. Strangelove“-Ironien. Die London Times resümierte, der Film sei eine „bemerkenswerte dokumentarische Collage“. Die „beängstigende Schönheit der Explosionen“ hätte „nicht einmal Busby Berkeley besser umsetzen können“.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Neben der Oscar-Nominierung erhielt der Film den \"Golden Gate Award\" beim San Francisco Film Festival sowie den \"Silver Hugo\" beim Chicago International Film Festival. Darüber hinaus bekam \"Radio Bikini\" den \"Erik Barnouw Award\" der \"Organization of American Historians\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Radio Bikini ist ein US-amerikanisch-britischer Dokumentarfilm von Robert Stone aus dem Jahr 1988. Der Film dokumentiert die Kernwaffentests in der Umgebung des Bikini-Atolls während der Operation Crossroads im Jahr 1946 und deren Auswirkungen auf die indigene Bevölkerung sowie die US-Soldaten selbst. ", "tgt_summary": null, "id": 2091072} {"src_title": "Gjesvær", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "\"Rondeau\" bezeichnet im weiteren Sinn eine ganze Gruppe verwandter Gedichtformen, zu denen auch Triolett, Rondel und Roundel gehören, die sämtlich aus mittelalterlichen französischen Liedformen (\"rondets\" oder \"rondets de carole\") entstanden sind. Ab der Renaissance nahmen die musikalischen und die literarischen Formen eine getrennte Entwicklung und als klassische Gedichtform etablierte sich das 15-zeilige \"Rondeau\". Beispiele sind François Villons \"Mort, j'appelle de ta rigeur\" und Clément Marots \"Au bon vieulx temps\". Hier das Gedicht von Villon als Beispiel der 13-zeiligen Form: Mort, j’appelle de ta rigueur, Qui m’as ma maistresse ravie, Et n’es pas encore assouvie, Se tu ne me tiens en langueur. Onc puis n’euz force ne vigueur ; Mais que te nuysoit-elle en vie, Deux estions, et n’avions qu’ung cueur ; S’il est mort, force est que devie, Voire, ou que je vive sans vie, Comme les images, par cueur, Im 16. Jahrhundert verschwand das Rondeau vorübergehend, wurde dann aber im 17. Jahrhundert von den Preziösen und vor allem Vincent Voiture wieder verwendet. Im 19. Jahrhundert wurde die Form von Théodore de Banville wiederbelebt. Dessen Muster wurde dann von englischen Dichtern wie Henry Austin Dobson, Edmund Gosse, William Ernest Henley, Ernest Dowson, Thomas Hardy und Robert Bridges übernommen und in Amerika von Paul Laurence Dunbar (\"We Wear the Mask\"). Das sicherlich bekannteste Rondeau und eines der (zumindest im angelsächsischen Raum) bekanntesten Gedichte überhaupt ist \"In Flanders Fields\" des Kanadiers John McCrae, in dem dieser 1915 seine Trauer über im Weltkrieg gefallene Kameraden verarbeitete: In Flanders fields the poppies blow Between the crosses, row on row, That mark our place; and in the sky The larks, still bravely singing, fly Scarce heard amid the guns below. We are the dead. Short days ago We lived, felt dawn, saw sunset glow, Loved, and were loved, and now we lie In Flanders fields. Take up our quarrel with the foe: To you from failing hands we throw The torch; be yours to hold it high. If ye break faith with us who die We shall not sleep, though poppies grow In Flanders fields. Das Gedicht war so populär, dass die in der ersten Zeile genannten, auf den flandrischen Gräberfeldern blühenden \"poppies\" (Klatschmohn) zum Symbol wurden und am Remembrance Day, dem 11. November, im Knopfloch getragen wurden und werden (\"Remembrance Poppy\"), weshalb der Tag auch \"Poppy Day\" genannt wird. 2001 erschien das Gedicht auf der kanadischen 10-Dollar-Note. In der deutschen Dichtung erscheinen Nachbildungen der französischen Form ab dem 16. Jahrhundert und vor allem dann bei den Barockdichtern, neben Weckherlin ist hier Johann Fischart, Justus Georg Schottelius, Johann Klaj und Philipp von Zesen zu nennen. Die deutschen Namen der Form wechseln: \"Ringelgedicht\", \"Ringel-Ode\", \"Ringelreimung\", \"Rundum\", \"Rundreim\" und \"Serpentinum Carmen\" („Schlangengedicht“). Die von dem Anakreontiker Johann Nikolaus Götz als \"Rondeau\" bezeichneten Gedichte allerdings sind eigentlich der Form nach Rondels. Auch die in diesem Zusammenhang gelegentlich genannten freie Übersetzungen von Albert Girauds \"Pierrot lunaire\" durch Otto Erich Hartleben sind keine Rondeaus, sondern eine dem Rondel ähnliche 13-zeilige Form mit dem Schema, wobei x für Reimwaisen und A bzw. B für identisch wiederholte Zeilen steht.", "section_level": 1}, {"title": "Rondeau redoublé.", "content": "Eine komplexe Sonderform des Rondeau ist das \"Rondeau redoublé\" („gedoppeltes Rondeau“, auch \"rondeau parfait\" „vollkommenes Rondeau“). Es besteht auf sechs Vierzeilern, also aus 24 Versen insgesamt mit zwei Reimen. Dabei erscheinen die Verse des ersten Vierzeilers als Schlussverse der folgenden vier Vierzeiler. Am Schluss des letzten Vierzeilers folgt das \"rentrement\". Das Reimschema ist also: Beispiele der durchweg seltenen Form finden sich in der französischen Dichtung bei Thomas Sébillet, Clément Marot, Antoinette Deshoulières, Jean de La Fontaine und Théodore de Banville. Als Beispiel \"Rondeau redoublé\" von La Fontaine: Im angelsächsischen Raum gibt es Beispiele bei Dorothy Parker (\"Rondeau Redoublé (And Scarcely Worth the Trouble, At That)\") und Louis Untermeyer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Rondeau ist in der französischen Verslehre eine Gedichtform mit mindestens 8, meist aber 10 oder 13 acht- bis elfsilbigen Versen und nur zwei Reimen. Das Gedicht besteht aus drei Versgruppen, wobei die Anfangsworte des ersten Verses nach der zweiten Gruppe und am Ende als ungereimter Refrain (franz. \"rentrement\") wiederholt werden. Zählt man die \"rentrements\" mit, so hat das Rondeau 12 oder 15 Zeilen. Das Reimschema ist in der 15-zeiligen Form dabei bezeichnet R den Refrain. Das Reimschema der 13-zeiligen Form ist ", "tgt_summary": null, "id": 255590} {"src_title": "Just Nuisance", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Alle Stachelratten gehören zwar in die Unterordnung der Stachelschweinverwandten (Hystricomorpha), die Arten der Atlantischen Stachelratten besitzen aber im Gegensatz zu einer Vielzahl ihrer Verwandten keine Stacheln. In Größe und Aussehen ähneln sie eher Ratten, mit denen sie aber nicht näher verwandt sind. Ihre Färbung ist unterseits weiß. Seitlich sind die Deckhaare grau bis braun und heller als auf dem Rücken, wo besonders lange Grannenhaare ein dichtes, dunkles Haarkleid bilden. Die Kopf-Rumpf-Länge adulter Tiere beträgt zwischen 17 und 23 Zentimetern. Die Länge des Schwanzes kann je nach Art 82 bis 106 Prozent der Kopf-Rumpf-Länge umfassen. Von den Kurzstachelratten (Gattung \"Proechimys\") sind sie nur durch einige anatomische Merkmale klar zu unterscheiden. Dazu gehören besondere Zahnbildungen und die Form der Schädelkapsel. Die Atlantischen Stachelratten besitzen keine Knochenkämme auf der Schädeldecke. Die Paukenblase ist durch dünne knöcherne Scheidewände unterteilt. Zur Unterscheidung der einzelnen Arten wird auch die Form des Penisknochens der Männchen herangezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Bis auf eine Art sind alle Atlantikstachelratten in der Mata Atlântica, dem Atlantischen Regenwald im Südosten Brasiliens verbreitet. Eine Ausnahme bildet die Yonenaga-Atlantikstachelratte, die in der Ufervegetation des Rio São Francisco weiter westlich im Landesinneren vorkommt. Das Verbreitungsgebiet der Atlantikstachelratten umfasst die brasilianischen Bundesstaaten Bahia, Minas Gerais, Espírito Santo, Rio de Janeiro, São Paulo und Paraná. Die Weißstachel-Atlantikstachelratte (\"Trinomys albispinus)\" besetzt dabei die nördlichen, Ihering-Atlantikstachelratte (\"Trinomys iheringi\") die südlichen Ausläufer des Verbreitungsgebietes. Im Gegensatz dazu reicht das Verbreitungsgebiet der Gattung der Kurzstachelratten, zu denen die Atlantikstachelratten früher gezählt wurden, von Honduras in Mittelamerika über den gesamten Regenwald des Amazonasbeckens bis Paraguay. Bisher wurden noch keine Vorkommen der Atlantikstachelratten oberhalb der Montanen Höhenstufe, die zwischen 500 und 1400 Metern über dem Meeresspiegel liegt, beobachtet.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Obwohl Oldfield Thomas schon im Jahr 1921 die \"Trinomys\"-Arten von den übrigen Arten der Gattung \"Proechimys\" unterschied, etablierte er für diese nur eine Untergattung. Als Typusart bestimmte er die Weißstachel-Atlantik-Stachelratte (\"Trinomys albispinus)\". Erst molekularbiologische Studien von Márcia C. Lara ab 1994 haben gezeigt, dass \"Proechimys\" keine monophyletische Gattung ist. Daraufhin schlug Lara die Ausgliederung der Untergattung \"Trinomys\" als eigene Gattung vor. Gleichzeitig wurden einige Unterarten zu Arten erhoben.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Derzeit werden 11 Arten unterschieden, Unterarten sind eingerückt aufgeführt: \"Trinomys eliasi\", \"Trinomys moojeni\" und \"Trinomys yonenagae\" werden als „stark gefährdet“ \"(Endangered)\" eingestuft, von \"Trinomys mirapitanga\" und \"Trinomys paratus\" gibt es „keine ausreichenden Daten“ \"(Data Deficient)\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Atlantikstachelratten (\"Trinomys\") sind eine Nagetier-Gattung aus der Familie der Stachelratten (Echimyidae). Sie kommen ausschließlich in den Atlantischen Regenwäldern an der Südostküste Brasiliens vor.", "tgt_summary": null, "id": 265665} {"src_title": "Claude V. Ricketts", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Redyki liegt im äußersten Nordosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren unmittelbar an der Grenze zur Woiwodschaft Podlachien, die hier in etwa den Verlauf der einstigen Grenze zwischen dem Deutschen Reich und Polen aufnimmt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die heutige kleine Siedlung (polnisch: osada) Redyki wurde bereits vor 1590 gegründet und hatte im Laufe der Jahrhunderte Namen wie \"Ridicklauken\" (nach 1590) oder \"Reddigken\" (nach 1785). Im Jahre 1874 kam Reddicken zum neu errichteten Amtsbezirk Dobawen, der – 1939 in „Amtsbezirk Dobauen“ umbenannt – bis 1945 bestand und zum Kreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 waren in Reddicken 62 Einwohner gemeldet, deren Zahl bis 1933 auf 71 anstieg und 1939 noch 72 betrug. In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Bezeichnung „Redyki“. Heute ist der kleine Ort eine Ortschaft im Verbund der Gmina Dubeninki im Powiat Gołdapski in der Woiwodschaft Ermland-Masuren.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Die mehrheitlich evangelische Bevölkerung Reddickens war vor 1945 in das Kirchspiel der Kirche Szittkehmen (der Ort hieß zwischen 1936 und 1938: \"Schittkehmen\", 1938 bis 1945: \"Wehrkirchen\", polnisch: Żytkiejmy) im Kirchenkreis Goldap innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Die wenigen katholische Kirchenglieder waren zur Pfarrkirche nach Goldap im Bistum Ermland hin orientiert. Heute betrachtet die überwiegend katholische Einwohnerschaft Redykis das einst evangelische Gotteshaus in Żytkiejmy als ihre Pfarrkirche, die jetzt zum Dekanat Filipów im Bistum Ełk \"(Lyck)\" der Katholischen Kirche in Polen gehört. Die evangelischen Einwohner sind in die Kirchengemeinde in Gołdap eingegliedert, einer Filialgemeinde der Pfarrei in Suwałki in der Diözese Masuren der Evangelisch-lutherischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Redyki ist über eine Nebenstraße zu erreichen, die unweit Żerdziny \"(Serteggen\", 1938 bis 1945 \"Serteck)\" nahe Żytkiejmy von der Woiwodschaftsstraße 651 in südlicher Richtung abzweigt. Eine Bahnanbindung besteht nicht mehr, seit die Bahnstrecke Gumbinnen–Goldap mit der nächstgelegenen Bahnstation in Żytkiejmy gleich nach 1945 in Kriegsfolge außer Betrieb gestellt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Redyki () ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Landgemeinde Dubeninki \"(Dubeningken\", 1938 bis 1945 \"Dubeningen)\" im Kreis Gołdap \"(Goldap)\".", "tgt_summary": null, "id": 1072162} {"src_title": "The Voice of Germany/Staffel 5", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Ledezma schloss 1973 die Sekundarschule in seiner Heimatstadt ab, anschließend studierte er Rechtswissenschaft an der Universidad Santa María in Caracas und wurde nach dem Abschluss 1982 Rechtsanwalt. Er hatte sich schon während des Studiums der damals regierenden Partei \"Acción Democrática\" (AD) angeschlossen, für die er von 1979 bis 1984 Abgeordneter im Parlament seines Heimatstaates Guárico war. Von 1984 bis 1994 hatte Ledezma einen Sitz für Guárico im venezolanischen Parlament, von 1994 bis 1995 war er dort Senator für Guárico. Von Januar 1996 bis August 2000 war er Bürgermeister des Hauptstadtdistrikts von Caracas, Libertador. Nachdem 1999 der Versuch gescheitert war, den Vorsitz der AD zu übernehmen, gründete Ledezma 2000 eine neue Partei, die \"Alianza Bravo Pueblo\", deren Vorsitzender er ist (Stand 2015). Neben eigenen weiteren Studien zur öffentlichen Verwaltung profilierte sich Ledezma in den folgenden Jahren bis 2008 als außerparlamentarischer Kritiker der Politik des Präsidenten Hugo Chávez. 2008 trat Ledezma für seine neue Partei als Bürgermeisterkandidat für Caracas gegen Chávez’ Parteigänger an und gewann die Wahl. Die Reaktion des Staatspräsidenten und des von der PSUV dominierten Parlaments bestand darin, die Rechte des Hauptstadtbürgermeisters weitgehend zu beschneiden. 2013 wurde Ledezma wiedergewählt. 2015 wurde er des Amtes enthoben und verhaftet.", "section_level": 1}, {"title": "Verhaftungen.", "content": "Am 19. Februar 2015 wurde Ledezma in seinem Büro von bewaffneten Uniformierten festgenommen, eine Woche nachdem er gemeinsam mit den Oppositionspolitikern Leopoldo López und Maria Corina Machado am Jahrestag der Unruhen des Jahres 2014 einen „Aufruf an die Venezolaner für ein Nationales Abkommen zum Wechsel“ veröffentlicht hatte. Darin wurde zu einem „friedlichen Übergang“ der Maduro-Regierung aufgerufen, die in ihrer „Endphase“ sei. Nach Aussagen des Sprechers seiner Partei \"Alianza Bravo Pueblo\", Hector Urgelles, gehörten die Bewaffneten zum venezolanischen Geheimdienst SEBIN. Staatspräsident Maduro bestätigte die Festnahme persönlich in einer Rundfunk- und Fernsehansprache am Abend des 19. Februar. Er begründete die Aktion mit Vorwürfen, der Bürgermeister habe einen Putsch gegen die Regierung geplant. Am folgenden Tag wurde Ledezma von der Generalstaatsanwaltschaft wegen konspirativer Vorbereitung von Gewalttaten gegen die Regierung angeklagt. Sein Anwalt kündigte an, dass er „alle zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen“ werde, um die Haft aufheben zu lassen. In einem Brief aus dem Gefängnis forderte Ledezma den Rücktritt des Staatspräsidenten und rief die Oppositionsparteien zur Einigkeit und zur Fortsetzung des Widerstands gegen die Regierungspolitik auf. In einer Hintergrundinformation der BBC wurde Ledezmas Verhaftung in die Auseinandersetzungen der venezolanischen Innenpolitik eingeordnet: im Februar 2015 sahen sich von 76 oppositionellen Bürgermeistern im Amt 33 einer Anklage gegenüber. Die Haft Ledezmas wurde aus gesundheitlichen Gründen im Februar 2016 in Hausarrest umgewandelt. In der Nacht auf den 1. August 2017 wurde er, gleichzeitig mit Leopoldo López, erneut durch den Geheimdienst SEBIN festgenommen und ohne Haftbefehl abgeführt, nachdem er am Vorabend einen Aufruf veröffentlicht hatte, friedlich gegen die umstrittenen Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung vom 31. Juli 2017 zu protestieren. Am 4. August wurde er wieder in den Hausarrest entlassen. López blieb dagegen weiterhin in Haft.", "section_level": 1}, {"title": "Flucht nach Europa.", "content": "Am 17. November 2017 entzog sich Ledezma schließlich dem Hausarrest und floh außer Landes, zunächst nach Kolumbien, anschließend in die spanische Hauptstadt Madrid, wo er nach Medienberichten am darauffolgenden Tag eintraf. Er kündigte an, weiter für einen politischen Wandel in seinem Heimatland kämpfen zu wollen. Nach Einschätzung von María Corina Machado war diese Entscheidung auch im Zusammenhang damit zu sehen, dass Ledezma weiterhin kompromisslos den Rücktritt Maduros forderte. Er fühlte sich demnach bedroht, weil er sich von den meisten anderen Oppositionsparteien distanziert hatte, die sich bereit zeigten, Gespräche mit der Regierung aufzunehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antonio José Ledezma Díaz (geboren am 1. Mai 1955 in San Juan de los Morros, Guárico) ist ein venezolanischer Politiker. Seit 2008 war Ledezma gewählter Bürgermeister von Caracas, der Hauptstadt Venezuelas. 2015 wurde er des Amtes enthoben. ", "tgt_summary": null, "id": 2459686} {"src_title": "Paul Temple und der Fall Marquis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Jeļena Ostapenko gewann zwischen 2012 und 2015 auf Turnieren des ITF Women’s Circuit sieben Einzel- und acht Doppeltitel. 2014 siegte sie im Juniorinnen-Wettbewerb von Wimbledon. Im gleichen Jahr gewann sie mit ihrer Partnerin Akvilė Paražinskaitė aus Litauen bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2014 die Bronzemedaille. Im Sommer 2015 stand sie erstmals unter den Top 100, nachdem sie beim $75.000-Turnier in Rokietnica das Endspiel erreicht hatte. Im September des Jahres zog sie auch beim WTA-Turnier in Québec ins Finale ein. In Wimbledon und bei den US Open erreichte sie 2015 jeweils die zweite Runde. 2017 stand sie bei den Australian Open erstmals in der dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers. Damit verbesserte sie sich in der Weltrangliste auf Platz 33. Bei den Turnieren von Charleston und Prag erreichte sie ein weiteres WTA-Finale bzw. -Halbfinale. Bei den French Open gelang der Ungesetzten nach Siegen über Samantha Stosur, Caroline Wozniacki und ihre frühere Doppelpartnerin Timea Bacsinszky dann überraschend der Einzug ins Einzelfinale. Damit war sie die erste Spielerin aus Lettland im Finale eines Major-Turniers, die erste ungesetzte French-Open-Finalistin seit 1983 sowie die jüngste Endspielteilnehmerin bei einem Grand-Slam-Turnier seit Caroline Wozniacki bei den US Open im Jahr 2009. Ostapenko, die bis dahin noch keinen Titel auf der WTA Tour gewonnen hatte, besiegte im Endspiel von Roland Garros Simona Halep in drei Sätzen und verbesserte sich damit in der Weltrangliste auf Platz 12. Im September 2017 gewann sie schließlich auch den Titel in Seoul; im Finale der Korea Open besiegte sie Beatriz Haddad Maia glatt mit 6:1 und 6:4. Erstmals qualifizierte sie sich für die WTA Championships am Saisonende, kam dort aber nicht über die Gruppenphase hinaus. In der Weltrangliste erreichte sie am 9. Oktober mit Platz 7 ein neues Karrierehoch. Nach der Saison wurde sie zu Lettlands Sportlerin des Jahres gewählt. Seit 2013 absolvierte Ostapenko zudem 38 Partien für die lettische Fed-Cup-Mannschaft. Sie gewann 13 ihrer 22 Fed-Cup-Einzel, im Doppel stehen zwölf Siege und vier Niederlagen zu Buche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeļena Ostapenko (* 8. Juni 1997 in Riga) ist eine lettische Tennisspielerin. 2017 gewann sie als Ungesetzte den Titel bei den French Open.", "tgt_summary": null, "id": 895736} {"src_title": "Stephen Miller (Leichtathlet)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wirken in Hamburg.", "content": "Conrad Vogt-Svendsen beendet 1933 seine Schulausbildung mit dem „Examen Artium“, das zum Studium berechtigte. Er nahm an der Universität Oslo das Studium der Theologie auf und schloss es 1940 mit einem Examen ab. Von 1942 bis 1945 war er als Hilfspastor gemeinsam mit Arne Berge an der norwegischen Seemannskirche in Hamburg tätig und betreute von dort aus norwegische Justizgefangene in deutschen Strafvollzugsanstalten. Im Oktober 1942 hatte die Anzahl der in der Strafanstalt Fuhlsbüttel inhaftierten norwegischen Häftlinge mit 469 einen Höchststand erreicht. Nach langwierigem Bemühen gestattete die Leitung der Haftanstalten nun, dass die in Hamburg amtierenden norwegischen Seemannspastoren „als Vertreter der Angehörigen“ die Häftlinge besuchen durften. Wie bei allen anderen Häftlingen wurden diese Besuche durch Aufsichtspersonal überwacht. Es sollte Gespräche über den Kriegsverlauf, aber auch seelsorgerische Betätigungen unterbinden. Als sprachkundige Briefzensorin und ab Mai 1943 als einzige Bewacherin der Besucher von norwegischen Häftlingen war Hiltgunt Zassenhaus eingesetzt. Diese jedoch kooperierte mit den Seemannspastoren, duldete den Austausch von Nachrichten sowie seelsorgerische Handlungen und half ihnen aktiv beim Einschmuggeln von Schreibmaterial, Medikamenten, Tabak und Lebensmitteln. Nach den schweren Bombenangriffen auf Hamburg wurden viele norwegische Häftlinge verlegt, so etwa in die Justizvollzugsanstalt Glasmoor, in die Justizvollzugsanstalt Bützow, nach Rendsburg und Neumünster, zur Arbeit in den Außenkommandos Büchen und Schülp bei Nortorf, ab 1944 auch nach Cottbus und Bautzen. Weibliche Zivilgefangene waren in der Justizvollzugsanstalt Lübeck („Lauerhof“) oder in Kiel inhaftiert. Vogt-Svendsen forschte nach, in welche Stätten seine Schützlinge verlegt worden waren, und unternahm unter schwierigen Umständen weite Reisen, um sie weiter betreuen zu können. Gegen Kriegsende gab er seine Informationen über norwegische und dänische Justizgefangene in deutschen Lagern und Strafvollzugsanstalten an das Schwedische Rote Kreuz weiter. Durch diese Angaben konnten 735 Gefangene in die Rettungsaktion einbezogen werden. Die „einzigartige, systematische, eine ganze Häftlingsgruppe umfassende Hilfs- und Widerstandstätigkeit“ fand breite Anerkennung. Conrad Vogt-Svendsen wurde mit dem Sankt-Olav-Orden ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Nach dem Krieg.", "content": "Von 1945 bis 1947 war Conrad Vogt-Svendsen als Seemannspastor in Mobile (Alabama) tätig, daraufhin bis 1951 in gleicher Position in Genua. Danach übernahm er die Leitung einer Heimstätte für Gehörlose in Nordstrand (Oslo); 1968 wurde er zur geistlichen Betreuung aller Gehörlosen in Norwegen berufen. Er förderte die Entwicklung einer Zeichensprache für Gehörlose und war in zahlreichen nationalen und internationalen Organisationen engagiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Conrad Vogt-Svendsen (* 6. März 1914 in Kristiania/Oslo; † 1. Dezember 1973) war ein norwegischer Seemannspastor, der im Zweiten Weltkrieg von Hamburg aus norwegische Häftlinge betreute, die meist wegen Widerstandshandlungen gegen die deutsche Besatzungsmacht von Wehrmachtsgerichten verurteilt worden waren. Durch seine Angaben konnten 735 Gefangene in die Rettungsaktion der Weißen Busse einbezogen werden.", "tgt_summary": null, "id": 1559966} {"src_title": "Heinz Hentschke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Gormley wuchs als eines von sieben Kindern in schwierigen Familienverhältnissen auf; sein Vater trank und war gewalttätig. Im Alter von 14 Jahren begann er, ebenso wie der Vater, unter Tage in einem Kohlebergwerk zu arbeiten. Den Beruf des Bergmanns übte er fast dreißig Jahre lang aktiv aus. Er engagierte sich schon bald in der National Union of Mineworkers (NMU), der britischen Gewerkschaft, die die Interessen der Bergmänner vertritt. 1957 stieg er ins nationale Exekutivkommittee der Interessensvertretung auf. Zu diesem Zeitpunkt war er das einzige Komiteemitglied, das tatsächlich noch aktiv im Bergbau tätig war. Ab 1961 war Gormley Generalsekretär der NMU für die Nordwestregion. Auch in der Labour Party brachte er sich ein und war von 1963 bis 1973 auch hier Mitglied des nationalen Exekutivkomitees. 1968 versuchte er, auch landesweiter Generalsekretär seiner Gewerkschaft zu werden, war bei den Wahlen jedoch gegen den Schotten Lawrence Daly unterlegen. 1969 wurde ihm der Orden Order of the British Empire in der Ausführung Officer verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Als Präsident der NMU.", "content": "Im Gegensatz zu vielen anderen treibenden Kräften in der NMU war Gormley kein Kommunist und versuchte zeitlebens, den Einfluss des stark linken Lagers auf die Gewerkschaftspolitik klein zu halten. 1971 trat er bei den Präsidentschaftswahlen gegen den schottischen Kommunisten Mick McGahey an, welchen er bezwingen konnte. Somit wurde Gormley als Nachfolger von Sidney Ford Präsident der NMU. Unter seiner Präsidentschaft fanden die landesweiten Bergarbeiterstreiks von 1972 und 1974 statt. Beide endeten mit einem großen Erfolg für die Minenarbeiter und sorgten dafür, dass der Beruf des Bergmanns an die Spitze der britischen Gehaltslisten wanderte. Die etwa 240.000 Bergarbeiter, die dem Streikaufruf damals folgten, erwiesen sich auch als politische Macht; so wird allgemein anerkannt, dass der Streik von 1974 letztendlich zum Ende der Regierungszeit des konservativen Premierministers Edward Heath führte. Zuletzt konnte Gormley im Jahr 1981 einen größeren Erfolg für seine Gewerkschaft verbuchen, als er die britische Regierung unter Margaret Thatcher dazu zwang, von Bergwerksschließungen vorerst abzusehen. Dadurch verpasste er der Karriere des damaligen Energieministers David Howell zeitweise einen Knick. Den Aufstieg von Arthur Scargill, der politisch deutlich weiter links ausgerichtet war, innerhalb der Gewerkschaftsgremien sah Gormley mit Sorge. Er konnte jedoch nicht verhindern, dass dieser ihn im April 1982 als Gewerkschaftspräsident ablöste. Unter Scargill bestritt die NMU den großen Bergarbeiterstreik von 1984/85, dessen ergebnisloses Ende den Abstieg der NMU in die Bedeutungslosigkeit einleitete.", "section_level": 2}, {"title": "Späte Jahre.", "content": "Bereits 1978 hatte der damalige Premierminister James Callaghan die Queen gebeten, Gormley zum Ritter zu schlagen, doch dieser lehnte die Ehrung mit der Begründung ab, er wolle lieber als Life Peer ins House of Lords einziehen. Damit stellte er sich klar gegen den Vorsitzenden der Labour Party, Michael Foot, der die ungewählte Kammer des Parlaments lieber abgeschafft gesehen hätte. 1982 wurde ihm sein Wunsch schließlich erfüllt und er wurde zum \"Baron Gormley, of Ashton-in-Makerfield in Greater Manchester\" ernannt. Im britischen Oberhaus konnte er sich jedoch nur bis 1984 aktiv einbringen, da er aufgrund eines Schlaganfalls nur noch schwer sprechen konnte. In der Folgezeit erlitt Gormley weitere Schlaganfälle, welche zu Lähmungserscheinungen führten. Er starb im Alter von 75 Jahren in seinem Haus in Wigan an Krebs. Gormley war seit 1937 verheiratet und hatte zwei Kinder.", "section_level": 2}], "src_summary": "Joseph „Joe“ Gormley, Baron Gormley, OBE (* 5. Juli 1917 in Ashton-in-Makerfield, Lancashire; † 27. Mai 1993 in Wigan, Greater Manchester) war ein britischer Bergmann, Gewerkschaftsfunktionär und Life Peer. Von 1971 bis 1982 war er Präsident der britischen Bergbaugewerkschaft NMU.", "tgt_summary": null, "id": 1303946} {"src_title": "Universitätsbibliothek Amsterdam", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung des Kollektives.", "content": "3Steps wurde im Oktober 1998 in Gießen (Hessen) von Kai H. Krieger, Uwe H. Krieger und Joachim Pitt als Graffiti und Street Art Kollektiv gegründet. In den Jahren 2005 bis 2010 erfolgten Teilnahmen an internationalen Street Art und \"Kunstfestivals\" in Europa und den USA. 2006 organisierte und kuratierte 3Steps in Wetzlar das Graffiti-Festival \"Big Jam\" und das Mural Art Festival \"Optical Confusion\" mit internationalen Größen der jungen Kunst-Szene. Nach Beendigung des akademischen Studienweges gründeten die Mitglieder von 3Steps in 2012 ein Atelier und Kreativstudio in Gießen. Dies war die Neuausrichtung ihres Schaffens in der bildenden Kunst. Im selben Jahr folgte die Etablierung des Kulturprojektes River Tales. Am 5. November 2014 wurde 3Steps von der Bundesregierung in Berlin für seine künstlerischen Visionen und sein unternehmerisches Handeln in der Kreativbranche mit dem Preis und Titel \"Kultur- und Kreativpilot Deutschland\" ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Kurz-Vita der Künstler.", "content": "Die drei Gründer des Kollektives wurden 1980 in Gießen geboren und besuchten seit 1994 gemeinsam die Liebigschule Gießen. \"Kai H. Krieger\" alias \"SiveOne\" entdeckte 1997 seine Leidenschaft für Graffiti Art und Street Art. Er studierte von 2000 bis 2006 Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Von 2006 bis 2012 absolvierte er an dortiger Universität ebenfalls sein Doktorandenstudium und promovierte als Dr. rer. pol. zum Thema Guerilla Marketing im Jahr 2012 an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht. Für seine Dissertation erhielt der den Nachwuchspreis des BVM 2012. Seit 2012 arbeitet er als freischaffender Künstler, ist Gründer einer Kreativagentur und Kurator des Kulturprojektes \"River Tales\". \"Uwe H. Krieger\" alias \"Doc Nova\" entdeckte 1997 sein Interesse für Graffiti Art und Street Art. Mitte der 2000er Jahre etablierte er eine Agentur für Graffiti Kunst und Mural Art. Er studierte in den Jahren 2001 bis 2008 Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen und in Zürich. Von 2008 bis 2011 promovierte er zum Doktor der Humanmedizin Dr. med. im Jahr 2012 an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Uwe H. Krieger ist freischaffender Künstler, Arzt, Mit-Gründer einer Kreativagentur und Co-Kurator des Kulturprojektes River Tales. \"Joachim Pitt\" alias \"Mr. Flash\" kam 1998 über Breakdance und die Hip-Hop-Subkultur zur Graffiti Art und Street Art. Von 2001 bis 2009 studierte er Informatik an der Technischen Universität Darmstadt. Im Zeitraum von 2008 bis 2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Informationsverwaltung und Interaktive Systeme am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) an der TU Darmstadt. Seit 2012 arbeitet er als freischaffender Künstler, ist Informatiker sowie Kurator des Kulturprojektes River Tales. Die Künstler des Kollektivs sind Mitglieder im BBK Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler via den Regionalverband BBK Frankfurt des BBK Hessen.", "section_level": 2}, {"title": "Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Arbeiten.", "content": "Im Laufe der 2000er entwickelte sich der Stil von 3Steps vom klassischen New York Style-Writing rasch zu großformatigen Wandgemälden, sogenannten Murals. Seither hinterließen 3Steps Arbeiten auf dem gesamten Globus, von Gießen und Wetzlar aus über München und Berlin bis nach London, Mailand, Venedig, L. A. und New York.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeiten ab 2010.", "content": "Der heutige Stil von 3Steps beinhaltet Einflüsse von Street Art sowie des Style-Writing, des Fotorealismus, der Druckgrafik und der Pop Art. Die jungen Arbeiten von 3Steps sind zeitgenössische Reflexionen der heutigen Welt, die durch wechselnde Umwelten aus Realität, Fiktion, Werbung, Medien und Wunschwelten geprägt ist. Zentraler Gegenstand der Werke von 3Steps sind Motive, die dem Betrachter eine besondere Geschichte erzählen. Gestalterisch greifen 3Steps dazu Charaktere, Momente und Szenen des Alltäglichen als bedeutende Elemente auf. Inhaltlich setzt sich das Kollektiv mit der Kontroverse von realen Parallelwelten auseinander. Das Portfolio von 3Steps umfasst Arbeiten von großformatiger Mural Art über Street Art, Gemälden auf Holz und Leinwand, Fotografien und Drucke bis hin zu Installationen. 3Steps bedienen sich vielfältigen Techniken der kreativen urbanen Ausdrucksformen: Wandmalerei mit Wandfarbe und Spraydosen, Schablonen-Technik (Stencil), Installationen oder dem Kleistern von Plakaten (Paste-up).", "section_level": 2}, {"title": "Historische Persönlichkeiten.", "content": "Seit Anfang der 2000er Jahre stellt 3Steps in Portraits immer wieder historische Persönlichkeiten der Zeitgeschichte dar, wie Justus von Liebig an der Justus-Liebig-Universität Gießen oder Juri Gagarin an der Technischen Hochschule Mittelhessen. Hierzu gehören seit 2012 auch Gemälde auf Holz im Pop Art und Street Art Stil von Justus von Liebig, Johann Wolfgang von Goethe und Charlotte Buff sowie die Goethes Romanfigur Werther, Georg Büchner und Luise Büchner oder August Bebel.", "section_level": 2}, {"title": "Trabant S601 zum Tag der Deutschen Einheit.", "content": "Zum Tag der Deutschen Einheit in 2012 schufen 3Steps eine Trabant-S601-Installation in kräftigen Farben. In der Installation wurden Geschichten und Erlebnisse von Bürgern zum Mauerfall und der ersten Reise von Ost nach West nach der Öffnung der Grenze verarbeitet.", "section_level": 2}, {"title": "River Tales.", "content": "3Steps ist Initiator und Kurator des internationalen Kulturfestivals \"River Tales\" | \"Flussgeschichten\".", "section_level": 2}, {"title": "Das Werk Spyglass als viraler Hit.", "content": "Die Street Art Arbeit Spyglass des 3Steps Kollektivs wurde unter anderem durch einen Social-Media-Post des Werkes durch den Star-DJ David Guetta zu einem viralen Hit im Internet. Innerhalb kürzester Zeit wurde das Werk von über 200.000 Menschen auf dem sozialen Netzwerk Instagram gelikt – mit steigender Tendenz von 2015 bis heute.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen, Förderungen und Sammlungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliche Sammlungen.", "content": "Werke von 3Steps sind Bestandteil folgender Sammlungen:", "section_level": 2}], "src_summary": "3Steps [] ist ein Künstlerkollektiv der Zwillinge Kai Harald und Uwe Harald Krieger (* 15. März 1980 in Gießen) sowie von Joachim Pitt (* 8. Dezember 1980 in Gießen). ", "tgt_summary": null, "id": 1210625} {"src_title": "Norbert Klassen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium und Manager.", "content": "Langman begann nach dem Besuch der Grundschule und dem Gymnasialabschluss am \"Christelijk Lyceum\" in Harderwijk nahm er 1947 ein Studium im Fach Recht der Niederlande an der Freien Universität Amsterdam auf, das er am 2. November 1950 cum laude abschloss. Daneben absolvierte er dort bis Juli 1951 auch ein Studium der Wirtschaftswissenschaften. Im Januar 1951 nahm er seine berufliche Laufbahn als Sekretär des Vorstandes der Supermarktkette \"Simon de Wit\" auf und war nach Ableistung eines Militärdienstes zwischen 1953 und 1955 in verschiedenen leitenden Funktionen bei dem Schiffbauunternehmen KMS \"(Koninklijke Maatschappij „De Schelde“ Scheepswerf en Machinefabriek)\" tätig, und zwar bis März 1965 als Sekretär des Vorstandes und danach zwischen März 1965 und dem 1. Dezember 1967 als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KMS. Im Anschluss fungierte er vom 1. Dezember 1967 bis zum 6. Juli 1971 als Direktor der Stiftung der Niederländischen Schiffbauindustrie. 1969 gehörte er in dieser Funktion zu den Beratern der Regierung als es während einer Schiffbaukrise von Fusionen einzelner Werften zur \"Verolme Verenigde Scheepswerven\" (VVSW) kam und setzte dadurch mit Impulse in regional-ökonomischen Angelegenheiten.", "section_level": 2}, {"title": "Hochschullehrer, Wirtschaftsminister und Bankmanager.", "content": "Neben diesen Tätigkeiten in der Wirtschaft lehrte Langman vom 1. September 1964 bis zum 1. Januar 1970 zunächst als außerordentlicher Professor sowie anschließend zwischen dem 1. Januar 1970 bis zum 6. Juli 1971 als Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Niederländischen Wirtschaftshochschule zu Rotterdam. Während seiner Lehrtätigkeit befasste er sich insbesondere mit Umweltproblemen. Am 6. Juli 1971 wurde Langman, der erst kurz zuvor Mitglied der Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD) geworden war, von Ministerpräsident Barend Biesheuvel zum Wirtschaftsminister \"(Minister van Economische Zaken)\" tätig und bekleidete diese Funktion bis zum 11. Mai 1973. Während seiner Amtszeit als Wirtschaftsminister entschied sich die Niederlande zur Beteiligung an dem Bau des Kernkraftwerk Kalkar. Für seine langjährigen Verdienste wurde ihm am 8. Juni 1973 das Ritterkreuz des Orden vom Niederländischen Löwen verliehen. Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung wurde er im Juni 1973 Vorstandsmitglied der N.V. Algemene Bank Nederland (ABN) und gehörte diesem bis zum 1. März 1991 an als sie zusammen mit der AMRO Bank \"(Amsterdamsche Rotterdamsche Bank)\" zur weltweit agierenden ABN AMRO fusionierte. Neben dieser Tätigkeit engagierte sich Langman zwischen November 1976 und Januar 2006 mehr als 29 Jahre lang als Vorsitzender des Kuratoriums der nach dem am 6. April 1945 im KZ Bergen-Belsen umgekommenen Professor für Völkerrecht an der Universität Leiden und Vorsitzenden der \"Liberale Staatspartij\", Benjamin Marius Telders, benannten \"Prof.Mr. B.M. Teldersstichting\". Er wurde ferner am 28. Februar 1991 zum Kommandeur des Orden von Oranien-Nassau ernannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hartgert „Harrie“ Langman (* 23. Februar 1931 in Akkrum, Utingeradeel, Provinz Friesland; † 1. August 2016 in Drachten) war ein niederländischer Wirtschaftsmanager, Wirtschaftswissenschaftler, Hochschullehrer und Politiker der Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD), der zwischen 1971 und 1973 Wirtschaftsminister im Kabinett von Ministerpräsident Barend Biesheuvel war. 1969 gehörte er zu den Beratern der Regierung als es während einer Schiffbaukrise zu Fusionen einzelner Werften zur Verolme Verenigde Scheepswerven (VVSW) kam und setzte dadurch mit Impulse in regional-ökonomischen Angelegenheiten. Während seiner Amtszeit als Wirtschaftsminister entschied sich die Niederlande zur Beteiligung an dem Bau des Kernkraftwerk Kalkar. Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung war er als Bankmanager tätig und engagierte sich 30 Jahre lang als Vorsitzender der liberalen Benjamin Marius Telders-Stiftung.", "tgt_summary": null, "id": 1463869} {"src_title": "Radkiejmy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie, Studium und Kommunalpolitiker.", "content": "Geertsema stammte aus einer Familie von Unternehmern und Politikern und war der Sohn von Johan Herman Geertsema, einem Mitinhaber des Bankhauses \"Geertsema, Feith en Co.\" in Groningen. Sein Urgroßvater Johan Herman Geertsema war sowohl Mitglied der Ersten als auch der Zweiten Kammer der Generalstaaten, zwei Mal Innenminister sowie zwischen 1878 und 1893 Kommissar des Königs der Provinz Overijssel, während seiner Großvater Wilhelm Jacob Geertsema mit Unterbrechungen zehn Jahre Mitglied der Zweiten Kammer war. Sein Großonkel Carel Coenraad Geertsema war von 1893 bis 1917 Kommissar der Königin der Provinz Groningen sowie ebenfalls mehrere Jahre Mitglied der Ersten Kammer. Molly Geertsema selbst besuchte zunächst von 1924 bis 1930 die Privatschule \"Instituut Wolters\" sowie danach das \"Tweede Gymnasium\" in Den Haag, an dem er 1937 seinen Gymnasialabschluss erwarb. 1937 nahm er ein Studium im Fach Recht der Niederlande an der Rijksuniversiteit Leiden auf, das er am 25. Juni 1947 abschloss. Bereits während seines Studiums nahm er 1942 eine Tätigkeit als Verwaltungsbeamter im Gemeindesekretariat von Oegstgeest auf. Während seines Studiums engagierte er sich zwischen 1945 und 1946 als Vorsitzender des Niederländischen Studentenrates \"(Nederlandse Studentenraad)\". Nach Abschluss des Studiums arbeitete er von 1947 bis zum 1. März 1953 als Repetent für Bürgerliches Recht an der Universität Leiden. Seine politische Laufbahn begann Geertsema, der zunächst der Partij van de Vrijheid (PvdV) sowie seit dem 24. Januar 1948 der Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD) angehörte, in der Kommunalpolitik, und war während dieser Zeit von 1948 bis März 1953 Sekretär des VVD-Verbandes von Leiden. Daneben war er zunächst vom 28. August 1950 bis zum 3. März 1953 als Mitglied des Gemeinderates von Leiden sowie anschließend zwischen dem 1. März 1953 bis zum 1. Mai 1957 als Bürgermeister von Warffum.", "section_level": 2}, {"title": "Abgeordneter, Fraktionsvorsitzender und Bürgermeister von Wassenaar.", "content": "Am 1. Mai 1957 wurde Geertsema Leiter der Abteilung für öffentlichrechtliche Betriebsorganisationen im Innenministerium und war dort bis März 1959 tätig. Daneben engagierte er sich weiterhin in der Kommunalpolitik und vertrat vom 2. September 1958 bis zum 1. April 1961 die VVD als Mitglied im Stadtrat von Den Haag. Als Kandidat der VVD wurde er am 20. März 1959 erstmals zum Mitglied der Zweiten Kammer der Generalstaaten gewählt, der er bis zum 6. Juli 1971 angehörte. In dieser Zeit war er zwischen dem 14. Juli 1963 und dem 12. März 1966 sowie erneut vom 1. Oktober 1969 bis zum 6. Juli 1971 Vorsitzender der Fraktion der VVD. Zwischenzeitlich war er zwischen dem 12. März 1966 und dem 1. Oktober 1969 Stellvertreter Vorsitzender der VVD-Fraktion. Neben seiner Parlamentszugehörigkeit fungierte Geertsema fast zehn Jahre lang vom 1. April 1961 bis zum 16. Januar 1971 als Bürgermeister von Wassenaar. Für seine langjährigen Verdienste wurde ihm am 29. April 1970 das Ritterkreuz des Ordens vom Niederländischen Löwen verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Minister, Kommissar der Königin und Senator.", "content": "Am 1. Oktober 1969 wurde Geertsema Politischer Führer der VVD und bekleidete diese Funktion bis zum 23. September 1972 und war als solcher Spitzenkandidat seiner Partei bei den Parlamentswahlen 1971. Innerhalb der liberalen VVD vertrat er linke Ansichten und setzte sich neben einer Zusammenarbeit mit der Partij van de Arbeid (PvdA) für die Rechte von Homosexuellen ein. Ministerpräsident Barend Biesheuvel berief ihn am 6. Juli 1971 als Vize-Ministerpräsident \"(Viceminister-President)\" und Innenminister \"(Minister van Binnenlandse Zaken)\" in dessen Kabinett, dem er bis zum 11. Mai 1973 angehörte. Daneben fungierte er zwischen dem 1. Januar und dem 11. Mai 1973 als Minister mit der Zuständigkeit für die Koordinierung der Angelegenheiten von Suriname und den Niederländischen Antillen. Er wurde ferner nach seinem Ausscheiden aus der Regierung am 8. Juni 1973 zum Kommandeur des Ordens von Oranien-Nassau ernannt. Geertsema, der vom 7. Februar bis zum 5. Mai 1973 sowie erneut zwischen dem 28. Mai und dem 9. November 1973 Mitglied der Zweiten Kammer der Generalstaaten war, wurde am 9. November 1973 von Königin Juliana zum Kommissar der Königin \"(Commissaris van de Koningin)\" in der Provinz Gelderland ernannt. Dieses Amt bekleidete er offiziell nach seinem Amtsantritt am 1. Dezember 1973 bis zum 1. November 1983. 1980 war er Vorsitzender der Programmkommission der VVD, die das sogenannte \"Liberaal Mainifest\" erarbeitete. Kurz vor Beendigung seiner Tätigkeit als Kommissar der Königin wurde Geertsema am 14. Oktober 1983 zum Großoffizier des Ordens von Oranien-Nassau ernannt. Im Anschluss wurde er für die VVD am 13. September 1983 auch noch Mitglied der Zweiten Kammer der Generalstaaten und gehörte dem Senat des niederländischen Parlaments bis zum 23. Juni 1987 an.", "section_level": 2}], "src_summary": "Willem Jacob „Molly“ Geertsema (* 18. Oktober 1918 in Utrecht; † 27. Juni 1991 in Wassenaar, Provinz Zuid-Holland) war ein niederländischer Jurist und Politiker der Partij van de Vrijheid (PvdV) sowie später der Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD), der sowohl Mitglied der Zweiten Kammer als auch später der Ersten Kammer der Generalstaaten sowie Bürgermeister von Warffum und Wassenaar war. Er war zwischen 1971 und 1973 Vize-Ministerpräsident und Innenminister im Kabinett von Ministerpräsident Barend Biesheuvel und danach von 1973 bis 1983 Kommissarin der Königin für die Provinz Gelderland. Innerhalb der liberalen VVD vertrat er linke Ansichten und setzte sich neben einer Zusammenarbeit mit der Partij van de Arbeid (PvdA) für die Rechte von Homosexuellen ein.", "tgt_summary": null, "id": 1228285} {"src_title": "Südafrikanische Cricket-Nationalmannschaft in den West Indies in der Saison 2010", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Berichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Zum zweiten Mal nach 1962 wurde der Große Preis von Mexiko ausgetragen, das erste Mal im Rahmen der Automobil-Weltmeisterschaft. Den Sieg beim Rennen zuvor teilten sich Jim Clark und Trevor Taylor auf einem Lotus. Der Große Preis von Mexiko wurde in den folgenden Jahren fester Bestandteil des Rennkalenders, allerdings gab es mehrere Unterbrechungen von längeren Zeiträumen, in denen der Grand Prix nicht ausgetragen wurde. Die Rennstrecke hieß Magdalena Mixhuca, wurde später aber nach den beiden Brüdern Ricardo Rodríguez und Pedro Rodríguez umbenannt. Ricardo Rodríguez starb beim Rennen im Vorjahr durch einen Trainingsunfall. Pedro Rodríguez beendete bei Lotus die Saison und wechselte im folgenden Jahr zu Ferrari. Mehrere Teams beendeten nach dem Großen Preis von Mexiko die Saison und meldeten sich nicht mehr für den zwei Monate später stattfindenden Großen Preis von Südafrika. British Racing Partnership qualifizierte sich ein letztes Mal, Jim Hall fuhr dabei sein letztes Rennen in der Automobil-Weltmeisterschaft. Für das Team folgten zwei weitere Meldungen 1964. Bei Reg Parnell Racing waren Masten Gregory, Hap Sharp und Chris Amon gemeldet. Amon blieb auch in der folgenden Saison beim Team, Sharp wechselte zum Rob Walker Racing Team, Gregory kehrte nach einem Jahr Pause 1965 zur Scuderia Centro Sud zurück. Auch Automobili Turismo e Sport beendete die Saison, Phil Hill wechselte anschließend zu Cooper, Giancarlo Baghetti bestritt in den nächsten Jahren nur noch vereinzelte Rennen für andere Teams. Frank Dochnal war das einzige Mal im Rahmen der Automobil-Weltmeisterschaft für einen Grand Prix gemeldet, er fuhr einen privaten Cooper T51. Moisés Solana debütierte bei der Scuderia Centro Sud und fuhr einen BRM P57. Das Besondere an dieser Rennteilnahme war seine Startnummer 13, die vorher noch kein anderer Fahrer in der Automobil-Weltmeisterschaft hatte. Auf die Vergabe dieser Zahl wurde seit 1926 in der Regel verzichtet, weil sie als unglücksbringend angesehen wurde und einige tödliche Unfälle in der Vorkriegszeit mit ihr in Verbindung gebracht wurden. Solana blieb bis zur Formel-1-Saison 2014 der einzige Pilot mit dieser Startnummer, der sich für ein Rennen qualifizierte, bevor Pastor Maldonado die 13 als seine permante Startnummer festlegte. In der Fahrerwertung führte Clark uneinholbar vor Richie Ginther und den punktgleichen Graham Hill und John Surtees. Auch die Konstrukteurswertung war bereits zugunsten von Lotus entschieden, das Team führte vor B.R.M. und Ferrari.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Clark dominierte das Training und war mit über einer Sekunde Vorsprung der Schnellste. Es war seine sechste Pole-Position der Saison. John Surtees wurde mit einer Zehntelsekunde Vorsprung Zweiter vor Graham Hill. Mit Dan Gurney auf Brabham lagen vier verschiedene Konstrukteure auf den ersten vier Startplätzen. Im Mittelfeld belegte Richie Ginther Rang fünf, Lorenzo Bandini auf Ferrari qualifizierte sich auf Platz sieben zwischen den beiden Cooper. Mit Jo Bonnier und Jo Siffert folgten zwei Fahrer mit Kundenfahrzeugen. Die ersten zehn wurden von Jack Brabham komplettiert. Wagen der Konstrukteure Lola Cars, A.T.S. und Porsche qualifizierten sich im hinteren Feld. Dochnal qualifizierte sich, beschädigte den Wagen aber bei einem Unfall und nahm deshalb nicht am Rennen teil.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Clark ging nach dem Start in Führung und dominierte anschließend das Rennen. Bereits in den ersten Rennrunden baute er sich einen Vorsprung von mehr als acht Sekunden auf die Konkurrenz auf. Gurney verbesserte sich vom vierten Startplatz auf Rang zwei vor Surtees, der schon früh im Rennen Handlingprobleme mit seinem Ferrari hatte. In Runde 19 fuhr er an die Box, um die Aufhängung reparieren zu lassen. Dabei ließ er den Motor absterben und musste angeschoben werden, um das Rennen fortsetzen zu können. Diese unerlaubte Hilfeleistung seiner Mechaniker wurde von der Rennleitung mit der Disqualifikation geahndet. Dies war die einzige Disqualifikation in Surtees Karriere. Mit Tony Maggs, Baghetti, Trevor Taylor und Bruce McLaren schieden im Laufe des Rennens vier Fahrer mit Motorschaden aus. Bei Gregory, Rodríguez und Phil Hill war ein Aufhängungsschaden der Ausfallgrund, Amon und Bandini fielen ebenfalls mit technischen Defekten aus. Es erreichte somit kein Ferrari und auch kein A.T.S. das Ziel. Für das Lotus-Werksteam verblieb nur Clark im Rennen, der seinen Vorsprung auf die Konkurrenz auf über eine Minute ausbaute. Durch die zahlreichen Ausfälle der Kontrahenten verbesserte sich Brabham auf den zweiten Platz, nachdem er von Startplatz zehn gestartet war. Er profitierte dabei auch davon, dass Graham Hill Getriebeprobleme hatte und Gurney mit einer fehlerhaften Benzinzufuhr zurückfiel. Clark gewann das Rennen überlegen und erzielte neben der Pole-Position auch die schnellste Rennrunde. Da er außerdem alle Runden anführte, erzielte er den dritten Grand Slam der Saison. Dies gelang vor ihm nur Alberto Ascari 1952. Es war Clarks sechster Saisonsieg, womit er den Rekord von Ascari und Juan Manuel Fangio einstellte. Bedingt durch die Streichresultateregelung erzielte Clark mit diesen sechs Siegen die maximal mögliche Punktzahl von 54 Zählern in der Fahrerwertung und auch Lotus hatte die maximale Anzahl Zähler in der Konstrukteurswertung erreicht. Brabham wurde Zweiter und erreichte seinen einzigen Podestplatz der Saison. Zuletzt war er beim Großen Preis von Portugal 1960 unter den ersten drei. Ginther wurde Dritter und blieb auf dem zweiten Rang der Fahrerwertung, sein Vorsprung auf den Teamkollegen Graham Hill, der im Rennen Vierter wurde, betrug vier Punkte. Bonnier erhielt Punkte für Platz fünf, Gurney für Rang sechs.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkte. Es zählten nur die sechs besten Ergebnisse aus zehn Rennen. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Mexiko 1963 fand am 27. Oktober 1963 auf dem Magdalena Mixhuca bei Mexiko-Stadt statt und war das neunte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1963.", "tgt_summary": null, "id": 434346} {"src_title": "Gryżewo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "William Robinson, Sohn von Mary Allen und Rowland Robinson, wurde während der Kolonialzeit im Washington County geboren. Sein Vater wanderte verhältnismäßig spät nach Rhode Island ein. Er segelte von Cumberland (England) los und kam 1675 in Newport (Newport County) an. Über die Jugendjahre von William Robinson ist nichts bekannt. Robinson diente 1724 zuerst in einem öffentlichen Amt. Er wurde \"Deputy\" in South Kingstown und diente dann in Folge acht Amtszeiten. 1735 und 1741 war er Speaker im Abgeordnetenhaus. Robinson wurde 1742 zusammen mit vier anderen durch die Assembly berufen, um festzustellen, ob der Teil von Newport mit Wäldern, wo zumeist Farmer lebten, von dem kompakten Teil von Newport, wo zumeist Kaufleute und Geschäftsleute lebten, abgesondert werden sollte. Im folgenden Jahr wurde der Teil von Newport mit Wäldern die neue Town Middletown. Robinson wurde 1745 Vizegouverneur der Kolonie und bekleidete den Posten eine einjährige Amtszeit lang. Er wurde dann 1747 für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Beide Male diente er unter Gouverneur Gideon Wanton. Robinson war zweimal verheiratet. Er heiratete zuerst Martha Potter, Tochter von Sarah Wilson und John Potter. Das Paar bekam fünf gemeinsame Kinder. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete er Abigail Gardiner, Witwe von Caleb Hazard, und Tochter von Abigail Remington und William Gardiner. Das Paar bekam acht gemeinsame Kinder. Robinson verstarb am 19. September 1751 in South Kingstown. Er hinterließ ein sehr großes Anwesen in Wert von mehr als 21.000 Pfund Sterling. Sein Leichnam wurde auf dem Familienfriedhof in der Nähe der Village Narragansett Pier beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Robinson (* 26. Januar 1693 in South Kingstown, Rhode Island; † 19. September 1751 ebenda) war ein Vizegouverneur (\"Deputy Governor\") der Colony of Rhode Island and Providence Plantations.", "tgt_summary": null, "id": 1927783} {"src_title": "Rafael Bush", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.", "content": "Sie wurde im Jahre 1887 von einer Gruppe aus Studenten der Universität Genf in der Schweiz gegründet. Sie hatte zunächst den Charakter einer Geheimgesellschaft. Ihr Anführer war Avetis Nazarbekian. Ziel der Gruppierung war, die armenischen Provinzen aus dem osmanischen Reich herauszulösen und einen unabhängigen armenischen Staat zu schaffen, der zu einer künftigen sozialistischen Welt gehören sollte. Obwohl marxistisch ausgerichtet, wurde auch der Gebrauch terroristischer Mittel befürwortet, um ihr Ziel zu erreichen. Als gangbare Methoden erwählte die Gruppe „Propaganda, Agitation, Terror, Organisation und Bauern- und Arbeiteraktionen“. Sie plante nicht nur Attentate auf osmanische Würdenträger, sondern auch auf Armenier, die mit der osmanischen Regierung kooperierten und daher als „Spione und Verräter“ angesehen wurden. Die Partei hatte zunächst keinen offiziellen Namen. Sie wurde nach dem Namen ihrer Zeitung bezeichnet, die \"Huntschak\" (oder \"Hntschak\", armenisch für „Glocke“ oder „Fanfare“) hieß, und ab November 1887 in Genf erschien. Erst ab 1890 trat sie als „Revolutionäre Huntschak-Partei“ auf. Am 27. Juli 1890 organisierten die Mitglieder Harutiun Jangülian, Mihran Damadian und Hampartsum Boyadjian die Kumkapı-Proteste in Istanbul. Der Zeytun-Widerstand 1896 und 1915 wurde ebenso wie der Widerstand von Şebinkarahisar von der Huntschak-Partei organisiert. Viele Mitglieder der Partei wurden während des Völkermordes an den Armeniern getötet. Bekannt geworden ist unter anderem die Hinrichtung von 20 Aktivisten am 15. Juni 1915. Prominente Mitglieder waren unter anderem Levon Larents, Smbat Biurat, Murat von Sivas und Antranik Pascha.", "section_level": 2}, {"title": "Im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert.", "content": "Nach der Unabhängigkeit Armeniens von der Sowjetunion konnte sich die Partei wieder offiziell in Armenien registrieren, was sie 1991 tat. Noch in den 1990ern musste die Publikation der parteinahen Zeitung \"Huntschak Hajastani\" wegen finanzieller Probleme wieder eingestellt werden. Die Partei suchte Mitte der 1990er Jahre die Kooperation mit der damals dominierenden Armenischen Allnationalen Bewegung und befürwortete die Regierungsführung durch Lewon Ter-Petrosjan. Später unterstützte sie Robert Kotscharjan, bis sich die Partei einer Allianz von 16 Parteien anschloss, um Kotscharjans Hauptrivalen Stepan Demirtschjan bei der Präsidentenwahl 2003 zu unterstützen, was innerparteilich umstritten war. In diesem Jahr trat der Parteivorsitzende George Hakobian zurück. Außer in Armenien ist die Partei auch im Libanon aktiv, wo viele Armenier leben. Dort ist sie mit 2 Sitzen im Parlament vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "Abgeordnete in der armenischen Nationalversammlung (seit 1990).", "content": "Quelle: Webseite der Nationalversammlung", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sozialdemokratische Huntschak-Partei (, abgekürzt ՍԴՀԿ bzw. SDHK,, ) ist die älteste armenische politische Partei und war die erste sozialistische Partei im Osmanischen Reich und in Persien. Sie ist neben der Demokratisch-Liberalen Partei und der Armenischen Revolutionären Föderation eine der drei großen westarmenischen Parteien.", "tgt_summary": null, "id": 1601824} {"src_title": "Der Dicke und der Dünne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Nach dem Großen Preis von China führte Lewis Hamilton in der Fahrerwertung mit 13 Punkten Vorsprung vor Sebastian Vettel und mit 17 Punkten vor Nico Rosberg. In der Konstrukteurswertung führte Mercedes mit 40 Punkten vor Ferrari und mit 71 Punkten vor Williams. Beim Großen Preis von Bahrain stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen \"P Zero Medium\" (weiß) und \"P Zero Soft\" (gelb), sowie für Nässe \"Cinturato Intermediates\" (grün) und \"Cinturato Full-Wets\" (blau) zur Verfügung. Die DRS-Zonen blieben im Vergleich zum Vorjahr unverändert, der Messpunkt für die erste Zone befand sich zehn Meter vor Kurve 9, die Zone selbst begann am Ende der Gegengeraden, genau 50 Meter nach Kurve 10. Der Messpunkt für die zweite DRS-Zone befand sich 108 Meter vor Kurve 14, aktiviert werden durfte das DRS dann auf der Start-Ziel-Geraden, 270 Meter nach Kurve 15. Marcus Ericsson, Pastor Maldonado (fünf), Sergio Pérez (vier), Jenson Button, Romain Grosjean, Nico Hülkenberg und Roberto Merhi (jeweils zwei) gingen mit Strafpunkten ins Rennwochenende. Mit Fernando Alonso (dreimal), Felipe Massa, Vettel (jeweils zweimal), Button und Hamilton (jeweils einmal) traten fünf ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Als Rennkommissare fungierten José Abed (MEX), Mazen Al Hilli (BRN), Paul Gutjahr (CHE) und Mika Salo (FIN).", "section_level": 2}, {"title": "Freies Training.", "content": "Im ersten freien Training fuhr Kimi Räikkönen in 1:37,827 Minuten die Bestzeit vor Vettel und Valtteri Bottas. Button konnte keine gezeitete Runde fahren, ihm starb auf seiner zweiten Runde beim Anbremsen der ersten Kurve der Motor ab und er drehte sich. Rosberg war mit einer Rundenzeit von 1:34,647 Minuten Schnellster im zweiten freien Training vor Hamilton und Räikkönen. In Kurve eins kam es wegen eines nicht korrekt befestigten Vorderrads bei Vettel zu einer Kollision mit Pérez, das Training musste anschließend unterbrochen werden, damit die Trümmer von Vettels Frontflügel geborgen werden konnten. Räikkönen erhielt eine Verwarnung durch die Rennkommissare, da er Ericsson, der am Ende der Boxengasse eine Startübung durchführte, regelwidrig auf der linken Seite überholt hatte. Im dritten freien Training war Hamilton mit einer Zeit von 1:34,599 Minuten Schnellster vor Vettel und Rosberg.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Hamilton war am schnellsten. Button rollte mit einem technischen Defekt aus, ohne eine Zeit zu setzen und qualifizierte sich damit nicht für den Grand Prix. Die Rennkommissare erlaubten ihm, vom letzten Platz zu starten, da er im freien Training ausreichend schnell war. Die Manor-Piloten sowie Maldonado und Daniil Kwjat schieden aus. Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Hamilton war erneut Schnellster. Max Verstappen, Alonso, beide Sauber-Piloten und Pérez schafften es nicht in den letzten Teil des Zeitentrainings. Der finale Abschnitt ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Hamilton fuhr die Bestzeit vor Vettel und Rosberg. Er errang damit die vierte Pole-Position im vierten Saisonrennen.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Button, der zuvor in jeder Trainingseinheit technische Probleme beklagte, startete aufgrund eines Defektes am ERS nicht zum Rennen. Beim Start in die Einführungsrunde blieb Massa stehen, er musste das Rennen aus der Boxengasse aufnehmen. Carlos Sainz jr. fuhr die Einführungsrunde um fast 15 Sekunden zu langsam und erhielt eine Fünf-Sekunden-Strafe. Maldonado startete eine Reihe zu weit hinten und erhielt ebenfalls eine Fünf-Sekunden-Strafe. Hamilton startete am besten, Vettel musste sich gegen den besser gestarteten Rosberg verteidigen. Räikkönen nutzte diese Situation aus und ging an Rosberg vorbei. Max Verstappen kollidierte mit Maldonado und beschädigte sich dabei seinen Frontflügel. Rosberg ging in der vierten Runde an Räikkönen vorbei und holte auf Vettel auf. In der neunten Runde ging er nach einem Fahrfehler von Vettel auch an diesem vorbei. In der elften Runde kamen die ersten Fahrer zum Reifenwechsel an die Box. Als erster Fahrer der Spitzengruppe wechselte Vettel in Runde 13 die Reifen. Eine Runde später ging Rosberg an die Box, Vettel war jedoch auf den neuen Reifen so schnell gefahren, dass er nun vor Rosberg lag. Hamilton ging eine weitere Runde später an die Box und kam unmittelbar vor Vettel und Rosberg auf die Strecke zurück. Bei der Anfahrt auf Kurve eins ging Rosberg an Vettel vorbei. Die Führung hatte Räikkönen übernommen, der in Runde 17 in die Box ging und als einziger Fahrer der Spitzengruppe auf die härtere Reifenmischung wechselte. Nach den ersten Boxenstopps kam es zu einer Kollision zwischen Maldonado und Massa, hierbei wurde der Diffusor von Massa beschädigt. In Runde 31 musste Sainz seinen Wagen mit einem technischen Defekt abstellen. In Runde 33 kam Vettel an die Box und wechselte auf die härtere Reifenmischung, genau wie Hamilton eine und Rosberg zwei Runden später. Rosberg fiel nach seinem Boxenstopp erneut hinter Vettel zurück. Vettel beging in der Runde nach Rosbergs Boxenstopp einen Fahrfehler in Kurve 15, Rosberg nutze dies aus und ging vorbei. Da sich Vettel seinen Frontflügel beschädigt hatte, musste er eine Runde später zum Wechsel an die Box. In Runde 40 übernahm Hamilton die Führung von Räikkönen, der noch nicht zu seinem zweiten Stopp an der Box gewesen war. Verstappen gab zu diesem Zeitpunkt das Rennen an der Box auf. Am Ende der Runde kam Räikkönen an die Box und fiel auf Rang drei zurück, er hatte 19 Sekunden Rückstand auf Rosberg. Er verkürzte mit deutlich schnelleren Rundenzeiten, teilweise bis zu drei Sekunden, den Rückstand auf Rosberg schnell. Vettel lief auf Bottas auf, schaffte es jedoch nicht, ihn zu überholen. In der vorletzten Runde bekam Rosberg Bremsprobleme und musste Räikkönen, der zuvor unmittelbar hinter ihm fuhr, kampflos passieren lassen. Wenige Meter vor der Ziellinie erlitt Ricciardo einen Motorschaden, er rollte jedoch noch über die Ziellinie und blieb auf dem sechsten Platz. Hamilton gewann das Rennen vor Räikkönen und Rosberg. Die Top 10 komplettierten Bottas, Vettel, Ricciardo, Grosjean, Pérez, Kwjat und Massa. Somit stand mit Räikkönen zum ersten Mal im Jahr 2015 ein anderer Fahrer auf dem Podium als beim ersten Rennen. Für Räikkönen war es der erste Podiumsplatz seit dem Großen Preis von Korea 2013 und der erste als Ferrari-Pilot seit dem Großen Preis von Italien 2009. Hamilton konnte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung damit ausbauen, Rosberg übernahm Platz zwei von Vettel, der auf Platz drei zurückfiel. In der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Bahrain 2015 (offiziell 2015 Formula 1 Gulf Air Bahrain Grand Prix) fand am 19. April auf dem Bahrain International Circuit in as-Sachir statt und war das vierte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2015.", "tgt_summary": null, "id": 594306} {"src_title": "Herbert Wise (Regisseur, 1924)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung.", "content": "Gardner \"“Mike”\" Cowles, Jr. (1903–1985), Chefredakteur der Tageszeitungen \"The Des Moines Register\" und \"The Des Moines Tribune\", gründete Look gemeinsam mit seinem Bruder John Anfang 1937. Sitz der Redaktion war in der noblen Einkaufsstraße Madison Avenue Nr. 488 in New York. Die Zeitschrift erreichte auf Anhieb eine Auflage von 705.000 verkauften Exemplaren. Binnen Wochen stieg die Auflage auf eine Million. Die ersten fünf Nummern erschienen als Monatszeitschrift und enthielten keine Werbung. Für die späteren Ausgaben wurde, beginnend mit dem 11. Mai 1937, zum zweiwöchentlichen Rhythmus gewechselt.", "section_level": 1}, {"title": "Format.", "content": "Das ungewöhnliche Format (rund 28 × 35,5 cm) der ersten Ausgaben ermöglichte besonders flexibles Gestalten. So konnten einzelne Fotos oder Fotoreportagen mit längeren Bildunterschriften oder kürzeren Artikeln versehen werden. Das Konzept richtete sich an eine breitere Leserschaft als die des Konkurrenzmagazins Life und versprach in seiner Werbung, die Interessen der ganzen Familie und der Geschäftswelt einzubeziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Prominente Mitarbeiter.", "content": "Filmregisseur und Drehbuchautor Stanley Kubrick begann seine Karriere bei Look. Schon als Schüler brachte er seine Amateuraufnahmen in die Redaktion. Als Achtzehnjähriger bekam er eine Festanstellung als Fotograf. Die Zeitschrift druckte über dreihundert seiner Bilder, ehe Kubrick seinen ersten kleinen Dokumentarfilm drehte. Diese Fotos werden heute von der Library of Congress und dem Museum of the City of New York verwahrt. Weitere bekannte Fotografen, die für Look arbeiteten, waren Peter Basch, René Burri, Will McBride, Max Scheler, Ylla und Tony Vaccaro. Von 1963 an arbeitete der in den USA populäre Maler und Illustrator Norman Rockwell für Look. Er hatte zuvor in 40 Jahren über 300 Titelbilder für die Saturday Evening Post gestaltet und das \"Boys' Life-Magazin\" des größten amerikanischen Pfadfinderverbandes Boy Scouts of America illustriert.", "section_level": 1}, {"title": "Auflage.", "content": "1948 betrug die verkaufte Auflage pro Ausgabe 2.9 Millionen Stück. 1954 stieg sie auf 3,7 Millionen. Die größte Auflage erreichte der Verlag 1966 mit rund 80 Millionen Exemplaren. 1969 waren es nur noch 7,5 Millionen. Die höchsten Werbeeinnahmen erzielte die Zeitschrift 1966 mit rund 80 Millionen Dollar. Damit war \"Look\" nach \"Life.\" die zweitgrößte großformatige Publikums-Zeitschrift der USA, gefolgt von der \"The Saturday Evening Post\", die 1969 schließen musste und \"Collier's\", die nur bis 1956 bestand.", "section_level": 1}, {"title": "Das Ende.", "content": "Mit der Ausbreitung der Fernsehberichterstattung begann der Niedergang der großformatigen Zeitschriften. Auch bei \"Look\" gingen die Werbeeinnahmen zurück, die Postgebühren stiegen, dazu kam eine wenig effektive Geschäftsführung. Das Jahr 1970 brachte einen Verlust von 5 Millionen Dollar. Die letzte Ausgabe von \"Look\" erschien am 19. Oktober 1971. Die Auflage betrug noch 6,5 Millionen. Das wertvolle Archiv mit rund fünf Millionen Fotoarbeiten ging als Geschenk an die Forschungsbibliothek \"Library of Congress\" in Washington, D.C.", "section_level": 1}, {"title": "Danach.", "content": "1979 versuchte der Verlag \"Hachette Filipachi Medias\" vergeblich, an alte Erfolge anzuknüpfen. Er brachte \"Look, The Picture Newsmagazine\" als zweiwöchentlich erscheinende Zeitschrift heraus. Nach einem Jahr musste auch dieses Blatt aufgegeben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Außenwirkung.", "content": "Look wurde in einer Reihe von Filmen erwähnt, etwa in: Auch in einigen Fernsehserien fand die Zeitschrift Erwähnung, so in: In der Literatur:", "section_level": 1}], "src_summary": "Look war ein US-amerikanisches Magazin mit breiter Themenpalette. Es wurde von 1937 bis 1971 in Des Moines im Bundesstaat Iowa in zweiwöchentlichem Rhythmus herausgegeben. Die großformatige Publikumszeitschrift legte vor allem Wert auf qualitätvolle Fotos, Artikel kamen erst an zweiter Stelle. Look konkurrierte mit der Zeitschrift Life, die einige Monate früher erstmals erschien und 1972 ihr Erscheinen einstellen musste.", "tgt_summary": null, "id": 2074682} {"src_title": "Roman Anatoljewitsch Silantjew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Magazin wurde vom Journalisten Aldo Mario De Luigi gegründet, der davor in der Werbebranche und beim Label \"VCM\" (Vorgänger von \"EMI Italiana\") tätig war. Die erste Ausgabe erschien im Oktober 1945 unter dem Namen \"Musica\", ab der Novemberausgabe lautete der Titel hingegen \"Musica e dischi\". De Luigi war zugleich Herausgeber, Chefredakteur und anfangs einziger Redakteur. Zunächst war das Monatsmagazin im Tageszeitungsformat gehalten und umfasste lediglich vier Seiten. Es etablierte sich als Branchenblatt der aufkommenden Phonoindustrie und mit steigender Abonnentenzahl wuchs auch die Zahl der Mitarbeiter. Als erstes italienisches Medium begann \"Musica e dischi\" Ende der 50er-Jahre, wöchentliche Musikcharts zu erstellen, die ab 1960 zunächst nur im amerikanischen Billboard-Magazin veröffentlicht wurden, seit 1963 auch in Italien. Diese wurden zum Teil auch von der Associazione Fonografici Italiani (AFI), dem Zusammenschluss der unabhängigen Musikproduzenten Italiens, gesponsert. Der Seitenumfang war in der Zwischenzeit deutlich angestiegen und auch der Vierfarbendruck war eingeführt worden. Ab den 60er-Jahren erschien zusätzlich zum Magazin die Jahrespublikation \"Chi & Dove\", ein Adressenverzeichnis von Vertretern der Musikindustrie. 1968 übernahm nach dem Tod des Gründers dessen Sohn Mario De Luigi das Magazin. Weitere Angebote waren Ende der 70er das dreimonatlich erscheinende Sonderheft \"Musica & Nastri\", das sich mit der neuen Tonband-Technik befasste, sowie seit 1985 \"MusicaBanca\", eine Song- und Albendatenbank. Erst 1986 stieg \"Musica e dischi\" vom Tageszeitungs- auf ein handlicheres Magazin-Format um. Gleichzeitig wurde der reine Abonnementvertrieb auf den Verkauf an ausgewählten Verkaufsstellen ausgedehnt. Zu diesem Zeitpunkt belief sich die Anzahl der Abonnenten im In- und Ausland auf 15.000. 1996 schließlich wurde das grafische Erscheinungsbild modernisiert und das bis zuletzt beibehaltene \"M&D\"-Logo eingeführt. Seit 1999 verfügt das Magazin über eine Internetseite, seit 2007 wurde online zudem das Wochenmagazin \"MD online\" veröffentlicht. Ab den 2000er-Jahren war auch die Redaktion von \"Musica e dischi\" von der Krise der Musikindustrie betroffen, stellte schließlich 2010 das Magazin ein und verlagerte sämtliche Aktivitäten ins Internet. Ab März des Jahres wurden Monats- und Wochenmagazin nur noch online veröffentlicht. Im Mai 2014, 70 Jahre nach der Gründung, gab Mario De Luigi die endgültige Einstellung sämtlicher Aktivitäten bekannt. Die Website wurde in der Folge zu einem zahlungspflichtigen Archiv umgebaut. Anfang 2018 verstarb De Luigi, woraufhin auch das Internetangebot stillgelegt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Charts.", "content": "Bereits seit den 50er-Jahren erstellte \"Musica e dischi\" monatliche Liedcharts, ab 1960 wurden sie im Wochenrhythmus ermittelt (Veröffentlichung als \"Discopress\"). 1970 kamen erstmals Albencharts dazu, zunächst monatlich, ab Woche 18 ebenfalls im Wochenrhythmus. Mehrfach arbeitete M&D auch mit dem Berufsverband der unabhängigen Musikproduzenten, der \"Associazione fonografici italiani\", zusammen, zuletzt 2004. Die Anzahl der Positionen wechselte und belief sich bei Einstellung des Magazins 2014 auf 50 (Singles) bzw. 100 (Alben). Zuletzt veröffentlichte \"Musica e dischi\" neben den Single- und Albencharts monatlich auch spezielle Listen für Indie-, Klassik- und Jazz-Alben sowie für „gedruckte“ Musik (Noten und musikbezogene Buchveröffentlichungen). Die Charts werden weiterhin fortgeführt und anhand wöchentlicher Befragungen ausgewählter Händler (zufällige Stichproben von 100 Verkaufsstellen aus 300) ermittelt. Seit Mitte 2018 erfolgt die Veröffentlichung über HitParadeItalia.", "section_level": 1}], "src_summary": "Musica e dischi (italienisch für „Musik und Platten/CDs“), kurz M&D, war ein italienisches Musikmagazin, das von 1945 bis 2014 bestand. Es war vor allem für die wöchentliche Erstellung von Musikcharts bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 2297600} {"src_title": "Röya", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Auslegung der SB 8 begann 1964 mit dem Ziel, ein Leistungssegelflugzeug für die Offene Klasse mit geringer Flächenbelastung für die meteorologischen Bedingungen Mitteleuropas zu schaffen. Da das Flugzeug innerhalb des Vereins eingesetzt werden sollte, musste es durch den Pilot leicht zu handhaben sein; eine bequeme Sitzposition und gute Sicht besaßen hohe Priorität. Ein Modell im Maßstab 1:6,5 wurde im großen Windkanal der DFL vermessen und 1967 und 1968 am Institut für Flugzeugbau und Leichtbau der TH Braunschweig an einem Proberumpf statische Belastungsversuche durchgeführt. Mitte 1966 war die Konstruktion abgeschlossen und Baubeginn, am 25. April 1967 folgte der Erstflug der SB 8 V1 mit Helmut Treiber. Aufgrund ausgezeichneter Flugeigenschaften und -leistungen entstand ein zweites Exemplar. Die SB 8 V2 hatte eine deutlich steifere und schwerere Tragfläche, da die erste zum Flattern neigte. Flugleistungsmessungen der V1 wurden im Vergleichsflug mit dem DLR-Cirrus 1968 und 1991 im Vergleich mit der DG-300/17 beim Idaflieg-Sommertreffen in Aalen-Elchingen durchgeführt, 1968 mit der SB 8 V2 in Braunschweig.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Flügel, Rumpf und Leitwerk bestanden aus einem erstmals angewandten Voll-Sandwich mit GFK auf beiden Seiten des Stützstoffes aus Balsaholz. Das Flugzeug hat 18 Meter spannende Tragflächen mit Kastenholm (außen I-förmig), Balsarippen und eine GFK-Torsionsschale mit Balsa-Längsleisten. Je Flügelhälfte gibt es drei Antriebe für die Wölbklappe und zwei für das Querruder; dreifachgelagerte doppelstöckige Bremsklappen fahren nach oben und unten aus. Die Verbindung der beiden in Zunge und Gabel auslaufenden Holme entspricht der von SB 6 und SB 7. Der Rumpf ist hinter dem aufrecht sitzenden Piloten stark eingeschnürt. Im Bereich des Rumpf-Tragflächen-Übergangs sind die Spante aus Kiefer-Sperrholz gebaut. Eine Balsa-GFK-Röhre mit Beulspanten trägt ein T-Leitwerk mit gedämpftem Höhen- und Seitenleitwerk. Das Seitenruder ist stoffbespannt. Das große Hauptrad war über eine Kurbel, Kettentrieb und Seil, später über Stoßstangen einfahrbar.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Nach der Flugerprobung wurde die SB 8 V1, D-6015, genutzt, um Deformationen des neuartigen Verbundwerkstoffs GFK während des Fluges zu bestimmen. Die bei einer Geschwindigkeit von 145 km/h bei der Wölbklappenstellung +10° gemessene maximale Torsion betrug 3,3° und die Durchbiegung am Randbogen dabei 10 cm nach unten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die SB 8 ist ein einsitziges Segelflugzeug der Akaflieg Braunschweig. Der Erstflug erfolgte am 25. April 1967 auf dem Flughafen Braunschweig.", "tgt_summary": null, "id": 1445654} {"src_title": "Wilhelm Heering", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der seit einem Jahr verheiratete Ryan nimmt seinen Bruder Roman in seinem Haus auf, welcher kürzlich aus dem Gefängnis entlassen wurde. Ryans Frau Jess fühlt sich äußerst unwohl in Romans Gegenwart. Sein Benehmen macht ihr Angst. Eines Tages haben die Brüder einen schweren Autounfall. Jess ist am Boden zerstört, hatte sie doch immer Angst, ihren Mann zu verlieren. Aber noch besteht Hoffnung. Beide Männer liegen im Koma. Roman erwacht nach einem Jahr aus dem Koma, da er leichtere Verletzungen davontrug. Die Ärzte behandeln seine Wahnvorstellungen und seine Amnesie, dann wird er entlassen. Jess soll ihn wieder in ihrem Haus aufnehmen, eine vertraute Umgebung soll helfen das Gedächtnis zu reaktivieren. Missmutig gewährt sie Roman Unterschlupf. Roman beginnt Ryans Verhaltensweisen zu kopieren, sodass man bald von einem Identitätswechsel sprechen kann. Jess’ Abwehrverhalten schwindet nach einiger Zeit. Ryans sanftes Wesen, seine liebevolle Art, seine romantische Ader, seine Anhänglichkeit kommen in Roman zum Vorschein und stimmen sie schließlich um. Sie sieht in Roman nun ihren Mann. Mit seiner früheren Freundin Casey kann Roman nichts mehr anfangen. Sie ist ihm nach eigener Aussage vollkommen unbekannt. Er liebt nun Jess. Als Jessica ihm endgültig vertraut und sogar ein gemeinsames Kind unterwegs ist, kommen wieder Romans grobe Wesenszüge zum Vorschein. Er tötet seine eifersüchtige Exfreundin Casey und wird anschließend auch gewalttätig gegenüber Jess. Diese kann ihn mit einem spitzen Werkzeug töten, während Roman dabei ist, sie im Atelier ihres Mannes zu würgen. Die Schwangerschaft beendet Jess ohne Probleme – das Baby kommt gesund zur Welt. Und bei Ryan besteht wieder Grund zur Hoffnung. Sein Zustand ist stabil.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Gedreht wurde im kanadischen Vancouver. Nach der Fertigstellung des Films im Jahr 2007 verzögerte sich die Veröffentlichung durch das Insolvenzverfahren der Yari Film Group, sodass man sich letztendlich für einen Verkauf als DVD entschied. 2010 startete der Vertrieb in Deutschland. Im Bonusmaterial ist ein alternatives Ende enthalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Possession – Die Angst stirbt nie ist die US-amerikanische Neuverfilmung des südkoreanischen Mystery-Thrillers \"Addicted\" (Originaltitel: \"Jungdok\"). Das Remake ist das erste englischsprachige Filmprojekt des schwedischen Regie-Duos Bergvall/Sandquist.", "tgt_summary": null, "id": 446714} {"src_title": "Martin Onslow Forster", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Ort liegt an der Grenze zwischen dem Pogórze Wielickie im Norden und den Beskid Makowski (Makower oder Mittelbeskiden) im Süden. Die Lanckorońska-Berg (552 m) dominiert die Landschaft des Orts. Die Nachbarorte sind Brody im Nordwesten, Jastrzębia im Osten, Skawinki im Süden, Leśnica im Südwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Zunächst wurde im Jahre 1359 (eine Abschrift aus dem 19. Jahrhundert) die \"Landiscoronese castrum\" (Burg Lanckorona) erstmals urkundlich erwähnt. Frühere angegebene Erwähnungen im Jahre 1336 oder als \"villa Hartmanni\" (siehe Przeciszów bei Zator) sind falsch. Zwei Jahre später gab der König Kasimir der Große die Erlaubnis für die Gründung der Stadt. Im Jahre 1366 erhielt die Stadt \"Lanczkoruna\" das Magdeburger Recht. Die Burg schützte die Grenze Polens gegen das Herzogtum Auschwitz (ab 1445 das Herzogtum Zator), das unter der Lehnsherrschaft des Königreichs Böhmen seit 1327 war, gegenüber der schlesischen Burg \"Barwałd\". Der Name \"Lanckorona\" ist vom deutschstämmigen Namen der Burg abgeleitet und bedeutet \"Landskrone\". Schon die erste Erwähnung des Namens der Stadt als \"Lanczkoruna\" (1366) ist polonisiert. Seit dem späteren 14./früheren 15. Jahrhundert bis zu den Teilungen Polens war die Burg Lanckorona der Sitz einer Starostei im Kreis Szczyrzyc in der Woiwodschaft Krakau. Am 23. Mai 1771 fand dort die Schlacht bei Lanckorona statt, die eine der bedeutendsten Zusammenstöße polnischer und russischer Truppen im Krieg der Konföderation von Bar war. Bei der Ersten Teilung Polens kam Lanckorona 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804). Die Starostei wurde verstaatlicht. Im Jahr 1780 hatte die Stadt 681 Einwohner, die Vorstadt 950 Einwohner. Nach der Eingemeindung der Vorstadt hatte Lanckorona zwischen 1300 und 1400 Einwohnern. Ab 1782 gehörte die Stadt zum Myslenicer Kreis, ab 1819 mit dem Sitz in Wadowice. 1918, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie, kam Lanckorona zur Zweiten Polnischen Republik. Unterbrochen wurde dies durch die deutsche Besetzung Polens durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Es gehörte dann zum Distrikt Krakau im Generalgouvernement. Im Jahre 1933 verlor Lanckorona wegen der stagnierten Entwicklung das Stadtrecht. Von 1975 bis 1998 gehörte Lanckorona zur Woiwodschaft Bielsko-Biała.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeinde.", "content": "Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Lanckorona gehören fünf weitere Dörfer mit einem Schulzenamt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lanckorona ist eine ehemalige Stadt (bis 1933), jetzt ein Dorf im Powiat Wadowicki der Woiwodschaft Kleinpolen in Polen. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 6200 Einwohnern.", "tgt_summary": null, "id": 496107} {"src_title": "Hans Herbert Jöris", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Richard Poore war ein unehelicher Sohn von Richard of Ilchester, der gelegentlich auch \"Le Poer\" genannt wurde. Der Name von Richards Mutter und auch, wann er geboren wurde, ist nicht überliefert. Möglicherweise wurde Richard um 1150 geboren. Er hatte einen Bruder, Herbert Poor, der ebenfalls Geistlicher und 1194 Bischof von Salisbury wurde. Ihr Vater war spätestens ab 1156 königlicher Beamter und Richter, bis er 1173 Bischof von Winchester wurde. Richard erhielt eine geistliche Ausbildung und studierte an der Universität von Paris, wo Stephen Langton, der spätere Erzbischof von Canterbury, zu seinen Lehrern gehörte. Der Chronist Matthew Paris lobte Poore später als Mann von sowohl beispielloser Frömmigkeit wie auch von hoher Bildung. Poores Vater starb 1173, er hinterließ seinen Söhnen Besitzungen in Winchester, Hampshire und London.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Geistlicher während der Regierung von Johann Ohneland.", "content": "Unterstützt von seinen Verwandten stieg Poore trotz seiner unehelichen Geburt spätestens ab den 1190er Jahren schnell in hohe kirchliche Ämter auf. Nachdem sein Bruder Herbert 1194 Bischof von Salisbury geworden war, wurde Richard bald Archidiakon von Dorset und 1197 Dekan von Salisbury. Dazu hielt er zwei Pfründen in Salisbury. Für seine Herkunft und seine Ämterhäufung erhielt er im Januar 1206 einen päpstlichen Dispens. 1204 war er auch einer der Kandidaten für die vakante Diözese Winchester, doch schließlich wurde auf Wunsch von König Johann Ohneland dessen Vertrauter Peter des Roches zum Bischof gewählt. Als Gegner des Königs ging Richard nach der Verhängung des Interdikts über England 1208 ins französische Exil. Er lehrte in Paris Theologie, ehe er nach Aufhebung des Interdikts 1213 nach England zurückkehren konnte. Durch das Interdikt waren mehrere englische Bistümer vakant geblieben, doch als Schüler Langtons hatte Richard nicht das Vertrauen des Königs und des Papstes, der durch die Übertragung Englands als Lehen an ihn zum Verbündeten des Königs geworden war. Der König und der Papst wünschten sich als Bischöfe für die vakanten Bistümer vor allem Kandidaten, die die Politik des Königs unterstützen würden. Zwar war Richard 1213 vom Kathedralpriorat der reichen Diözese Durham zum Bischof gewählt worden, doch musste er auf Druck des Papstes erneut zugunsten eines Kandidaten des Königs, John de Gray, auf die Wahl verzichten. Stattdessen wurde er Anfang 1215 zum Bischof von Chichester gewählt und bereits am 25. Januar 1215 in Reading zum Bischof geweiht.", "section_level": 1}, {"title": "Bischof von Chichester.", "content": "Kurz nach Poores Wahl kam es in England zur Rebellion der Barone gegen den König, die erst zur Anerkennung der Magna Carta und anschließend zum Ersten Krieg der Barone führte. Richard war einer der Zeugen der Anerkennung der Magna Carta durch den König, doch während des Bürgerkriegs nahm er im November 1215 zunächst am vierten Laterankonzil in Rom teil und unterstützte nach seiner Rückkehr letztlich den König. Kurz vor seinem Tod im Oktober 1216 ernannte der König ihn zu einem seiner Testamentsvollstrecker. Poore nahm nicht an der Krönung von Johanns minderjährigem Sohn Heinrich III. in Gloucester teil. Einen Monat später jedoch bezeugte er in Bristol die Anerkennung der Magna Carta durch den Regenten William Marshal und dem päpstlichen Legaten Guala Bicchieri.", "section_level": 1}, {"title": "Bischof von Salisbury.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wahl zum Bischof.", "content": "Nach dem Tod seines Bruders Herbert veranlasste Legat Guala am 9. Mai 1217, dass Poore die Verwaltung von dessen Diözese Salisbury übernehmen sollte. Kurz darauf wurde Poore auch formell vom Kathedralkapitel zum neuen Bischof von Salisbury gewählt. Wenig später erfolgte die Bestätigung der Wahl durch den König und am 27. Juni wurden ihm die Temporalien übergeben.", "section_level": 2}, {"title": "Unterstützer der Regierung.", "content": "Im August 1217 war Poore zusammen mit den Bischöfen Jocelin of Wells und Peter des Roches bei der Schlacht von Sandwich anwesend, in der eine französische Flotte, die Verstärkungen nach England bringen sollte, entscheidend geschlagen wurde. Diese Schlacht entschied den Krieg der Barone zugunsten der königlichen Partei. Die Bischöfe sollen den Gefallenen, die für die Freiheit Englands gekämpft hatten, die Absolution erteilt haben. Von 1218 bis 1219 diente Poore als reisender Richter in Oxfordshire, Berkshire und Hampshire. In den folgenden Jahren stand Poore weiter im Dienst des minderjährigen Königs, für den ein Regentschaftsrat die Regierung führte. Als 1223 Peter des Roches, Earl Ranulf of Chester und Falkes de Bréauté ihren Einfluss im Regentschaftsrat verloren, wurden der Justiciar Hubert de Burgh, Jocelin of Wells und Poore mit Billigung von Erzbischof Stephen Langton zu Führern der neuen Regierung. Diese vier Männer waren für die Vertreibung von Bréauté und zahlreichen anderen Baronen verantwortlich, die sich 1223 geweigert hatten, die Autorität des jungen Königs anzuerkennen. Diesem war von Papst Honorius III. bestätigt worden, dass er zur Kontrolle der Regierung in der Lage sei und dass die Barone ihm die königlichen Burgen zurückgeben sollten. 1224 löste Poore Peter des Roches als Verwalter von Winchester, Portchester und Southampton ab. Ende 1224 erreichten Poore und seine Mitstreiter eine Aussöhnung mit ihren Gegnern, wobei sie vermutlich verhindern wollten, dass der Papst einen neuen päpstlichen Legaten für England ernannte. 1225 wurde Poore ermächtigt, einen der beiden Beamten des Schatzamtes zu ernennen, die für die Erhebung der Steuer des \"Fünfzehnten\" verantwortlich waren. Als er 1228 Bischof von Durham wurde, zog sich Poore von der Regierung und vom Königshof zurück. Als Peter des Roches 1232 nach England zurückkehrte und Hubert de Burgh stürzte, mussten sich Poore und Jocelin of Wells im Dezember 1232 für ihre Rolle bei der Erhebung des Fünfzehnten 1225 verantworten. Bis Februar 1234 waren er und Jocelin noch einmal im Schatzamt tätig, ehe sie sie sich wegen Konflikten mit Peter des Roches, der wenig später gestürzt wurde, wieder aus der Regierung zurückzogen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirken als Kirchenreformer.", "content": "Poore war nicht nur politisch tätig, sondern auch ein engagierter und reformorientierter Geistlicher. Noch vor seiner Wahl zum Bischof ließ er während seiner Tätigkeit in Salisbury das \"Institutio\" von Bischof Osmund von Sées vollenden, das die Aufgaben und Privilegien der Ämter des Kathedralkapitels von Salisbury beschreibt. Vermutlich erstellte er auch das \"Ordinale\", ein Handbuch zur Feier von Gottesdiensten. Um 1210 schrieb Poore das \"Consuetudinarium\", eine Ergänzung und ein Kommentar zum Institutio und zum Ordinale. Das Ordinale und das Consuetudinarium bildeten zusammen eine Anleitung für den Sarum-Usus. Diese Form des Gottesdienstes wurde von mehren anderen englischen Diözesen übernommen und war deshalb im 13. Jahrhundert in England weitverbreitet. Der Sarum-Usus hatte noch lange Einfluss auf die weitere Gestaltung der Gottesdienste. Als Schüler von Stephen Langton betonte Poore auch die Bedeutung von Buße und Beichte. Er drängte in Frankreich \"Robert of Flamborough\", der als Kanoniker in Paris lebte, sein \"Liber poenitentialis\", eines der ersten Bußsummen, zu verfassen. Als Teilnehmer des Vierten Laterankonzils hatte Poore wesentlichen Anteil, die auf diesem Konzil beschlossenen Kirchenreformen in England zu verbreiten. Dazu erwarb sich Poore einen guten Ruf als Richter in kirchlichen Streitfällen. 1214 wurde er vom Papst beauftragt, den Anspruch des Priors von Dunstable auf die Mitbestimmung bei der Wahl des Abtes von Bury St Edmunds zu entscheiden. Als Bischof von Chichester sollte er Konflikte in der Diözese Salisbury lösen, und als Bischof von Salisbury musste er über zahlreiche Streitfälle innerhalb der Diözese entscheiden. Auch außerhalb der Diözese war er als Richter tätig, beispielsweise im Konflikt zwischen dem Konvent von Coventry und dem Kathedralpriorat von Lichfield über das Recht zur Wahl des Bischofs von Lichfield und Coventry.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeit als Bischof von Salisbury.", "content": "Als Bischof von Salisbury setzte sich Poore wie viele andere damalige Prälaten für eine Reform der Kirche ein. Dabei erwies sich Poore nicht nur als gebildeter Theologe und engagierter Seelsorger, sondern auch als fähiger Verwalter. 1219 erließ er ausführliche Regeln für Abingdon Abbey, und zwischen 1217 und 1219 erließ er die vermutlich ersten Diözesanstatuten in England. Diese Regeln, die später noch erweitert wurden, betonen die Bedeutung der Buße, regelten aber auch die Ausbildung und das Verhalten der Geistlichen. Sie dienten als Vorbild für die Statuten zahlreicher anderer englischer Diözesen einschließlich der Erzbistümer Canterbury und York. Dazu ordnete Poore eine Erfassung der kirchlichen Besitzungen an, womit er die Grundlage für die Aufteilung der Besitzungen in die des Bischofs und die des Kathedralkapitels legte.", "section_level": 2}, {"title": "Beginn des Baus der Kathedrale von Salisbury.", "content": "Nachdem bereits sein Bruder Herbert eine Verlegung des Bischofssitzes geplant hatte, erhielt Poore 1217 von Papst Honorius III. die Erlaubnis, den Bischofssitz zu verlegen und anstelle der kleinen und beengt gelegenen Kathedrale von Old Sarum drei Kilometer südlich eine neue Kathedrale von Salisbury zu bauen. Für diesen Bau konnte er am 28. April 1220 den Grundstein legen. Poore war die treibende Kraft für die Errichtung der Kirche, die sich durch ihre relative Schlichtheit wesentlich von anderen damaligen Kathedralen, wie beispielsweise der Kathedrale von Lincoln unterscheidet. Der Grundriss entsprach den Anforderungen, die der Sarum-Usus für Prozessionen stellte. Auch die Ausschmückung der Lady Chapel wurde durch den Sarum-Usus bestimmt. Die Kathedrale gilt als Hauptwerk des Early English Style. 1225 wurde der östliche Teil der Kathedrale geweiht, und bereits 1266, keine dreißig Jahre nach Poores Tod wurde der Bau vollendet.", "section_level": 2}, {"title": "Förderung der Heiligenverehrung.", "content": "1218 war Poore bei der Überführung der Reliquien des heiligen Wulfstan in der Kathedrale von Worcester und 1220 bei der Überführung der Reliquien des heiligen Thomas in der Kathedrale von Canterbury zugegen gewesen. Bei der geheimen Überprüfung der Gebeine des heiligen Thomas durfte er als einziger Bischof seinen ehemaligen Lehrer Stephen Langton, den Erzbischof von Canterbury unterstützen. An der Überführung der Gebeine des heiligen Thomas waren noch zwei weitere Kanoniker aus Salisbury führend beteiligt, von denen Elias of Dereham wohl den Schrein für den Heiligen entworfen hatte. Angeregt durch diese Vorbilder begann Poore die Verehrung von lokalen Heiligen in Salisbury zu fördern. 1226 ließ er die Gräber von Osmund von Sées, Roger und Jocelin de Bohun, der ersten drei Bischöfe von Salisbury, von Old Sarum in die neue Kathedrale verlegen. Im Juli 1228 beantragte er bei Papst Gregor IX. die Kanonisation von Osmund, des ersten Bischofs von Salisbury. Das Grab von Osmund wurde in der Folge zum Ziel einer volkstümlicher Verehrung, doch trotz Poores Bestrebungen erfolgte die offizielle Heiligsprechung erst nach über 200 Jahren 1457.", "section_level": 2}, {"title": "Bischof von Durham.", "content": "Am 9. Mai 1228 wurde Poore erneut zum Bischof von Durham gewählt. In Durham war nach dem Tod von Richard Marsh 1226 keine Wahl eines neuen Bischofs bestätigt worden. Marsh war wegen des Anspruchs, als Bischof eine Visitation des Kathedralpriorats von Durham durchführen zu können, mit diesem zutiefst zerstritten gewesen. Wie bereits zwischen 1220 und 1223 hatten die Mönche des Kathedralpriorats deswegen 1226 erneut an den Papst appelliert. Poore wurde deshalb von einer Delegation des Kathedralpriorats am Papsthof gewählt. Bereits am 14. Mai 1228 erfolgte die Bestätigung der Wahl durch Papst Gregor IX. Am 22. Juli 1228 wurden Poore die Temporalien der reichen Diözese Durham übergeben, und am 4. September 1228 wurde er in der Kathedrale von Durham inthronisiert. Fast unmittelbar nach seiner Ankunft in Durham versuchte Poore den Konflikt mit dem Kathedralpriorat zu lösen. 1228 entwarf er eine \"Le Convenit\" genannte Vereinbarung, in der er den Mönchen die freie Wahl ihres Priors und zahlreiche andere Rechte und Privilegien zugestand. Im Gegensatz dazu erneuerte er den Anspruch der Bischöfe auf das Recht einer Visitation. Diese Vereinbarung wurde von den Mönchen akzeptiert. Obwohl sie sehr detailliert geschrieben worden war und selbst strittige Fragen wie die Rechte an gestrandeten Schiffen oder den Zugang zu Wasserquellen über bischöflichem Grund regelte, konnte sie dennoch nicht alle Streitfragen lösen. Die Vereinbarung blieb aber bis zur Auflösung des Kathedralpriorats im 16. Jahrhundert die Grundlage für die Ansprüche der Mönche gegenüber den Bischöfen von Durham. Obwohl also die Streitigkeiten zwischen Mönchen und Bischof andauerten, konnte Poore noch weitere Streitfragen, wie die konkurrierenden Ansprüche des Kathedralpriorats und des Archidiakons von Durham auf Patronatsrechte an mehreren Kirchen lösen. Dazu erwies sich Poore auch als Bischof von Durham als engagierter und gewissenhafter Seelsorger. Nach dem Vorbild seiner Statuten von Salisbury erließ er erweiterte Statuten für die Diözese Durham. Für die Kathedrale von Durham ließ er Pläne für die \"Kapelle der neun Altäre\" entwerfen, die den Chor der Kathedrale im Osten abschließt. Die Kapelle wurde zwar erst nach Poores Tod ab 1242 erbaut, doch ihre Architektur wurde klar von der Kathedrale von Salisbury beeinflusst. Als kirchlicher Richter schlichtete er 1235 zusammen mit dem königlichen Richter William Raleigh einen Streit zwischen Bischof Jocelin von Bath und Wells und den Rittern \"Thomas Maudut\" und \"Nicholas Avenel\" über die Recht an einer Pfründe an der Kathedrale von Wells. Noch 1237 war er erneut Zeuge der Bestätigung der Magna Carta durch den König. Poore starb auf dem bischöflichen Gut Tarrant Keyneston in Dorset. Gelegentlich wird behauptet, dass er in Durham oder in Salisbury begraben wurde, doch vermutlich wurde er seinem Wunsch gemäß auf dem Kirchhof von Tarrant Keyneston oder in der von ihm gegründeten Zisterzienserinnenabtei Tarrant beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard Poore (auch \"Poor\", \"Poor\" oder \"Poer\", latinisiert \"Ricardus Pauper\", genannt auch \"Ric(h)ardus Anglicus\"; † 15. April 1237 in Tarrant Keyneston) war ein englischer Prälat. Ab 1215 war er Bischof von Chichester, ab 1217 Bischof von Salisbury. Während der Minderjährigkeit von König Heinrich III. gehörte er zu den führenden Mitgliedern der Regierung, doch vor allem wurde er als Kirchenreformer bekannt. 1228 wurde er Bischof von Durham.", "tgt_summary": null, "id": 576887} {"src_title": "Sigismund Bacstrom", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Das Mineral wurde 1962 von Eugene S. Rooseboom entdeckt und beschrieben. Er nahm bei der Entdeckung explizit Bezug auf eine Synthese von CuS, die bereits 1958 S. Djurle gelungen war. Allerdings schrieb er von CuS, also ein Kupfersulfid mit einem höheren Kupferanteil. Nachdem Roosemboom das Mineral nun in der Natur entdeckt hatte, benannte er das Mineral nach S. Djurle \"Djurleite\" (englische Schreibweise). Rooseboom benannte als Hauptproblem bei der Entdeckung von Djurleit, es von Chalkosin (chemisch CuS) zu unterscheiden. 1967 wurde das Mineral von der International Mineralogical Association (IMA) anerkannt.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "Bereits in der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen gehörte der Djurleit zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung der „Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur > 1 : 1“, wo er zusammen mit Anilith, Chalkosin, Digenit, Geerit, Roxbyit, Spionkopit und Yarrowit die „Kupfersulfidgruppe“ mit der System-Nr. \"II/B.01\" bildete. Die seit 2001 gültige und von der IMA verwendete ordnet den Djurleit ebenfalls in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Metallsulfide, M : S > 1 : 1 (hauptsächlich 2 : 1)“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „mit Kupfer (Cu), Silber (Ag), Gold (Au)“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe \"2.BA.05b\" bildet. Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Djurleit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfidminerale“ ein. Hier ist er zusammen mit Anilith, Chalkosin, Digenit, Geerit, Roxbyit und Spionkopit in der „Chalkosingruppe (Formel: CuS)“ mit der System-Nr. \"02.04.07\" innerhalb der Unterabteilung „“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Djurleit kristallisiert monoklin in der mit den Gitterparametern \"a\" = 26,897 Å, \"b\" = 15,745 Å, \"c\" = 13,565 Å und β = 90,13° sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle. Er bildet Zwillinge, die 60° verdreht sind, an der Fläche [100] aus.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Djurleit ist klassischerweise mit anderen Kupfer-, Eisen- und Kupfereisensulfiden vergemeinschaftet, beobachtet wurden Digenit (CuS), Bornit (CuFeS), Chalcocit (CuS), Chalkopyrit (CuFeS), Anilith (CuS) und Pyrit (FeS). Fundorte von Djurleit gibt es überall auf der Welt, es wurden (Stand 2015) 282 Fundstellen berichtet. Diese befinden sich in Argentinien, im Atlantischen Ozean, Australien, Österreich, Belgien, Brasilien, Bulgarien, Kanada, Chile, China, Tschechien, der Demokratischen Republik Kongo, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Grönland, Ungarn, Indien, Indonesien, Irland, Italien, Japan, Kasachstan, Mexiko, Namibia, Norwegen, Papua-Neuguinea, Peru, auf den Philippinen, in Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Serbien, in der Slowakei, in Spanien, Schweden, der Schweiz, Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika.", "section_level": 1}], "src_summary": "Djurleit ist ein mäßig häufiges Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CuS bzw. CuS, also einer Verbindung der Elemente Kupfer und Schwefel. Es bildet kompakte, kurze, prismatische Kristalle bis 1,5 cm Größe. Mit einer Mohshärte von 2,5 bis 3 gehört es zu den weichen Materialien, die sich mit einer Kupfermünze ritzen lassen.", "tgt_summary": null, "id": 1681049} {"src_title": "Horst Schüler-Springorum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Serizawas wurde 1895 als zweitältester Sohn von insgesamt sieben Kindern des Großhändlers für Kimonostoffe Ōishi Kakujirō in Shizuoka geboren. Nach dem Abschluss der Mittelschule in Shizuoka besuchte er die Höhere Technische Schule Tokio (heute: Technische Hochschule Tokio), wo er Industriedesign studierte. 1917 heiratete er Serizawa Toyoto und änderte seinen Familiennamen. 1927 las er die Abhandlung \"Kōgei no michi\" (, etwa \"Wege des Kunsthandwerks\") des Philosophen und Gründers der Volkskunstbewegung Yanagi Muneyoshi, die ihn beeindruckte und die zu einem lebenslangen Austausch der beiden führte. 1928 besuchte Serizawa eine Ausstellung auf Okinawa, wo er die traditionelle Färbetechnik \"Bingata\" () kennenlernte. 1931 übernahm er die Gestaltung des Einbandes für die Zeitschrift \"Kōgei\" (), der zentralen Publikation der Volkskunstbewegung. Vier Jahre später bezog er im Stadtteil Kamata in der Präfektur Tokio ein Atelier und begann die Bingata Färbung zu erlernen. Von 1949 an unterrichtete er an der Frauenkunsthochschule in Suginami. 1955 gründete er eine Firma für Färberei. Ein Jahr darauf, im April 1956, wurde Serizawa zum „Lebenden Nationalschatz“ ernannt. 1976 stellte er auf Einladung der französischen Regierung im Grand Palais in Paris seine Werke aus. Im selben Jahr wurde er als Person mit besonderen kulturellen Verdiensten ausgezeichnet. Serizawa starb 1984 im Alter von 88 Jahren. Weitere Auszeichnungen waren die Ehrenmedaille am violetten Band 1966, der Orden des Heiligen Schatzes (4. Verdienstklasse bzw. Offizier 1970 und postum 2. Verdienstklasse bzw. Großoffizier 1984). Serizawas Verdienst besteht in der Originalität der Muster, Pflanzen-, Tier-, Menschen- und Landschaftsmotive, die er mit traditionellen Techniken des Kunsthandwerks wie den Edo-Mustern und dem Katagami etc. zu einem eigentümlichen japanische Stil verband. Dazu entwickelte er die Technik des Kataezome, einer Technik zum Färben insbesondere von Papier mittels Schablonen (\"katagami\"). Naben Papier und Textilien färbte er auch Gegenstände wie Noren, Bettzeug, Glas, Bücher, Wandschirme und Kalender.", "section_level": 1}], "src_summary": "Serizawa Keisuke (, Kyūjitai: ; * 13. Mai 1895 in Aoi-ku, (heute: Shizuoka) in der Präfektur Shizuoka; † 5. April 1984) war ein japanischer Färber, Kunsthandwerker und Vater des Archäologen Serizawa Chōsuke. Er wurde als Person mit besonderen kulturellen Verdiensten geehrt, wurde 1956 als Lebender Nationalschatz für das Wichtige immaterielle Kulturgut „Färben mittels Kataezome-Technik“ () deklariert und Ehrenbürger der Stadt Shizuoka. Zudem war er maßgeblich an der „Volkskunstbewegung“ (, \"Mingei Undō\") beteiligt.", "tgt_summary": null, "id": 1879458} {"src_title": "Indische Cricket-Nationalmannschaft in Südafrika in der Saison 2010/11", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Polizistin Lee Young-nam wird von Seoul in die Stadt Yeosu versetzt und übernimmt dort den Posten der Polizeichefin. Gleich zu Anfang fällt ihr das Mädchen Do-hee auf, das von ihren Mitschülern und ihrem Vater geschlagen wird. Nachdem ihr Vater Yong-ha nicht aufhört, sie zu schlagen, nimmt Young-nam das Mädchen bei sich bis zum Sommer auf, um sich um sie zu kümmern und vor ihrem Vater zu beschützen. So erlebt das Mädchen erstmals ein normales Leben, ohne ständig geschlagen und beschimpft zu werden. Eines Tages kommt Young-nams Freundin aus Seoul. Als sich beide küssen, fährt Yong-ha mit seinem Auto vorbei und sieht beide. Anfangs sagt er nichts, doch als Young-nam Do-hee mit dem Ende der Sommerferien zurückschickt, erzählt er seiner Tochter, dass Young-nam lesbisch sei. So zeigt Yong-ha Young-nam an mit dem Vorwurf des Missbrauchs an Do-hee. Auf der Polizeistation sagt Do-hee gegen Young-nam aus und so kommt letztere ins Gefängnis. Als Do-hee diese Konsequenzen erfährt, dass Young-nam im Gefängnis ist, ihr Vater aber nicht, täuscht sie in der Nacht vor, von ihrem Vater vergewaltigt zu werden. Die Polizei nimmt ihn fest, Do-hee revidiert ihre Aussage über Young-nam gegenüber der Polizei, so dass diese wieder frei kommt. Zum Schluss verlassen beide gemeinsam die Stadt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Dohee\" erhielt überwiegend positive Kritiken. Auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2014 lief der Film im Programm \"Un Certain Regard\" und erhielt stehende Ovationen. Nach Maggie Lee nehme der Film einen weiblichen Blickpunkt auf weibliche Beziehungen ein. Lee lobte die Leistung der Hauptdarsteller und bezeichnet Kim Sae-ron als „elektrisierend“. Pierce Conran beschrieb den Film als „sorgfältig ausgeführt und bestückt mit Metaphern“ und „koreanisches Kino vom Feinsten“. Außerdem sei July Jung ein großes Nachwuchstalent als Regisseurin. Jung sagte, sie wollte einen Film mit einsamen Personen machen und zeigen, wie sich diese gegenseitig besänftigen. Nach Claire Lee zeige der Film eindringlich soziale Aspekte der koreanischen Gesellschaft, einschließlich Homosexualität, Themen ländlicher Regionen sowie Immigration und Arbeit. Clarence Tsuis (\"The Hollywood Reporter\") Kritik fiel mäßig aus. Der Film vermeide zwar Sensationalismus und befasse sich gleich mit mehreren sozialen Themen, doch sei Baes Leistung fast ausdruckslos. Peter Bradshaw vom \"Guardian\" gab dem Film 3 von 5 Sternen. Der Film könne auch der Pilot für eine sehr düstere Fernsehserie sein. Tara Brady von der \"Irish Times\" war euphorischer und vergab 4 Sterne für den Film. Dabei lobte sie die Kameraführung von Kim Hyun-seok. Für Paul Byrnes von der \"Sydney Morning Herald\" kritisiere \"A Girl at My Door\" das Patriarchat in Südkorea. Der Film sei eine der größten Überraschungen in Cannes im Jahr 2014 gewesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dohee – Weglaufen kann jeder (Originaltitel: \"Dohui-ya\", häufig auch \"Dohee-ya\", international auch: A Girl at My Door) ist das Filmdebüt der südkoreanischen Regisseurin July Jung aus dem Jahr 2014.", "tgt_summary": null, "id": 2076964} {"src_title": "Winnie Nanyondo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Das im Hinblick auf seine Größe und die architektonischen Details hervorstechendste Gebäude der Umgebung steht auf der Westseite der Circuit Avenue im Zentrum des Gewerbegebiets von Oak Bluffs.", "section_level": 1}, {"title": "Außengestaltung.", "content": "Es weist in seiner ursprünglichen Ausgestaltung einen quadratischen Grundriss auf und verfügt über drei Stockwerke, die ebenso wie das Dach aus Holz auf einem steinernen Fundament errichtet wurden. Auf der Rückseite wurde 1981 ein einstöckiger Anbau hinzugefügt; kleinere Anbauten auf der Nordseite stammen aus den Jahren 1880 und 1980. Ein offener Durchgang führt ebenerdig von der Circuit Avenue durch die Mitte bis auf die Hinterseite des Gebäudes. Das zweistufige Satteldach ist mit Schindeln aus Zedernholz gedeckt, und auch die Seiten des Gebäudes sind mit Holzschindeln verkleidet. Die ersten beiden Etagen erstrecken sich über drei Joche, während das oberste Stockwerk ein einzelnes Joch in der Mitte des Gebäudes bildet und über ein steiles Satteldach verfügt. Die zweigeteilten, hölzernen Schiebefenster sind weitgehend symmetrisch über das Gebäude verteilt. Die östliche Fassade wird von einem über alle drei Stockwerke aufragenden Vorbau dominiert, der auf jeder Etage eine Veranda bildet und mit gotischen Details – unter anderem kunstvoll geschnitzte Ortgänge und Balustraden – verziert ist. Im Erdgeschoss befinden sich jeweils links und rechts des Durchgangs Schaufenster dort ansässiger Geschäfte. Bereits seit 1890 ragt das nördliche der beiden Geschäfte bis zu den Stützen des Vorbaus. Der Eingang und die Schaufenster wurden im Laufe der Jahre mehrmals verändert, bis sie um 1980 jeglichen historischen Bezug verloren hatten. 1981 wurden sie im Rahmen eines umfangreichen Restaurierungsprogramms gemeinsam mit weiteren Teilen des Hauses wieder in ihr ursprüngliches Aussehen zurückversetzt. Die Fassade des südlichen Geschäfts besteht aus einer großen, einteiligen Schaufensterscheibe und einem Seiteneingang mit einer verglasten Holztür. Im ersten Stock befindet sich in der Mitte ein Eingang mit einer spitzbogenförmigen Doppeltür, die zu beiden Seiten unmittelbar anschließend von kleineren Fenstern flankiert wird. Links und rechts der Tür befinden sich zudem Schiebefenster zu den dahinterliegenden Räumen. Den oberen Abschluss aller drei Öffnungen bilden überstehende Giebeldreiecke mit ausgeschnittenen Ornamenten. Im dritten Stock befindet sich über dem zentral platzierten Eingang ein Rundfenster. Die Tür wird von zwei schmalen Schiebefenstern flankiert. Die anderen Seiten des Gebäudes sind weitaus weniger aufwendig gestaltet und weisen kaum Verzierungen auf.", "section_level": 2}, {"title": "Innengestaltung.", "content": "Die Originalpläne der Raumaufteilung im Erdgeschoss des Gebäudes sind nicht erhalten. Es ist jedoch bekannt, dass sich bereits 1884 im Erdgeschoss mehrere Handelsgeschäfte angesiedelt hatten; während sich auf der Nordseite des Durchgangs ein einziges Geschäft befand, gab es auf der Südseite drei kleinere Räume, die wahrscheinlich von unterschiedlichen Mietern belegt waren. Die Verkaufsräume wurden mit den Jahren fortwährend verändert sowie Wände hinzugefügt bzw. entfernt. Heute weist der südliche Bereich wieder drei einzelne Geschäftsräume auf, die in ihrer Aufteilung dem historischen Vorbild entsprechen. Der zentrale Treppenaufgang ist im Original erhalten und wurde 1981 ebenfalls restauriert. Der Geschäftsbereich nördlich des Durchgangs ist in zwei Räume aufgeteilt, in denen sich heute ein Restaurant befindet. Für die beiden oberen Stockwerke sind die ursprünglichen Baupläne noch weitgehend verfügbar. Aus ihnen ist zu entnehmen, dass dort höchstwahrscheinlich Büroräume angesiedelt waren. 1980 wurde die erste Etage in ein Apartment umgewandelt und der dritte Stock in kleinere Räume aufgeteilt. Im Zuge der Restaurierung wurde das erste Stockwerk 1981 in zwei Apartments unterteilt, wobei ein wesentliches Ziel in der Wiederherstellung der ursprünglichen Optik bestand. Im dritten Stock wurde ein einzelnes Apartment eingerichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Historische Bedeutung.", "content": "Das Gebäude stammt aus der Zeit der Stadtgründung und ist neben der Union Chapel eines von nur noch zwei in Oak Bluffs verbliebenen Bauwerken des Architekten und Erfinders Samuel Pratt. Es ist ein herausragendes Beispiel für die viktorianisch-gotische Architektur, da es alle wichtigen Designmerkmale dieses Stils aufweist. Dazu gehören insbesondere der mehrstöckige Vorbau mit geschnitzten Ornamenten an den Balustraden, die reich verzierten Fenstergiebel, die geschnitzten Ortgänge und die verschnörkelten Bögen. Kommerziell erfolgreich war Pratt allerdings mit der Erfindung und Patentierung einer Nähmaschine. Vor 1866 gab es dort, wo sich heute die Stadt Oak Bluffs befindet, nichts außer einem bereits 1835 eingerichteten, berühmt-berüchtigten Methodisten-Camp bei Wesleyan Grove. In den 1860er Jahren zog dieser eine große Zahl von Besuchern der Mittelschicht an, die aus Boston und den umgebenden Städten kamen und den Ort als Sommerfrische nutzten; 1868 gab es bereits rund 600 vermietete Zelt- und Wohngrundstücke. 1866 wurde daher von sechs Personen, von denen vier von der Insel stammten, die \"Oak Bluff Land & Wharf Company\" gegründet, um diese Anzugskraft durch Gründung eines säkularen Urlaubsortes in wirtschaftlichen Profit zu verwandeln. Die Gesellschaft erwarb von ihrem Mitgründer Shubael Norton ein großes Grundstück, das unmittelbar an das Gebiet der Methodisten angrenzte. 1867 errichtete das Unternehmen einen kleinen Schiffsanleger im Nantucket Sound und teilte das ihr zur Verfügung stehende Land in insgesamt 1000 einzelne Parzellen auf. Sie engagierten den Bostoner Landschaftsarchitekten Robert Morris Copeland, um die Straßen und das grundsätzliche Layout der neuen Gemeinde zu entwerfen. Copeland war bis zu diesem Zeitpunkt vor allem bekannt für Friedhöfe in Concord, Waltham und Gloucester, die er in den 1850er Jahren gemeinsam mit H. W. S. Cleveland entworfen hatte. Sein Entwurf für Oak Bluffs (bis 1907 \"Cottage City\") war möglicherweise die erste, in jedem Fall jedoch eine der ersten Planungsarbeiten für Wohngebiete in den USA überhaupt. Die Gründung der Land & Wharf Company führte bei den Methodisten zu Befürchtungen, dass die Gelassenheit und Zweckbestimmung des Camps durch die säkularen Aktivitäten in der unmittelbaren Nachbarschaft kompromittiert werden könnten. Sie drohten damit, das Camp zu verlegen, konnten jedoch von der Gesellschaft durch die Zusicherung beruhigt werden, die Baugrundstücke nur unter notariell festgehaltenen Einschränkungen – von denen einige bis heute gültig sind – zu verkaufen. So durften die Grundstücke ausschließlich zur Errichtung von Familien-Wohnhäusern genutzt werden, der Konzessionsgeber behielt das Recht auf Verweigerung oder Wiederverkauf, kein Alkohol durfte hergestellt oder verkauft werden und Glücksspiel, die Herstellung von Gütern sowie der Handel waren verboten. Zudem wurde der heilige Sabbat bewahrt, indem Sonntags keine Schiffe anlegen durften und Restaurants geschlossen bleiben mussten. In den ersten beiden Jahren verkauften sich die Grundstücke allerdings nur langsam, so dass 1867 erst fünf Häuser errichtet worden waren. 1868 folgten weitere sieben Häuser und 30 Zelte, 1869 konnten dann 60 neue Häuser gebaut werden. Die von den Methodisten errichteten Häuser im gotischen Stil wurden von den neuen Siedlern zum Vorbild genommen, sodass die meisten der Häuser in Oak Bluffs ebenfalls diesen Stil aufwiesen. Um 1870 hatte die Land & Wharf Company so viel Vertrauen in ihr Vorhaben gewonnen, dass sie damit begann, selbst Häuser zu errichten. Das erste in dieser Reihe war das 1871 fertiggestellte und ebenfalls von Samuel Pratt entworfene The Arcade, in dem das Unternehmen seine Büroräume einrichtete und von dort den Aufbau der Stadt steuerte. Der ebenerdige Durchgang in der Mitte des Gebäudes verband das Methodisten-Camp mit dem Zentrum des Gewerbegebiets von Oak Bluffs. Das Gebäude The Arcade hatte vielfach wechselnde Eigentümer, bis es 1922 vollständig in das Eigentum von William H. Pearson überging. Es war das erste Haus im späteren Gewerbegebiet der Stadt und ist bis heute das herausragendste Gebäude an der Circuit Avenue. Von 1879 bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts enthielt es die örtliche Poststation, später auch die Bibliothek und mehrfach wechselnde Geschäfte. Bis heute wird es als Geschäftsgebäude genutzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Arcade ist ein 1871 errichtetes Gebäude in Oak Bluffs im Bundesstaat Massachusetts der Vereinigten Staaten. Es wurde 1994 in das National Register of Historic Places aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 583911} {"src_title": "Food Defense", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Möglicherweise besteht, ähnlich wie bei dem Ballencrieff Granary, eine Verbindung zwischen Redhouse Castle und einem im 13. Jahrhundert gegründeten, dem heiligen Cuthbert geweihten Spital nahe Ballencrieff. Die ältesten Teile des Tower House stammen aus dem späten 16. Jahrhundert, als sich die Ländereien im Besitz des Clans Douglas befanden. Wahrscheinlich vor 1607, als die Ländereien \"John Laing\" zufielen, war die Südflanke in heutigem Ausmaße fertiggestellt. Laing fügte die komplexere Nordseite hinzu, bevor das Tower House durch Heirat an den Clan Hamilton fiel. Im Nachklang des Zweiten Jakobitenaufstands verloren die Hamiltons Teile ihrer Güter, darunter auch Redhouse Castle. Das Tower House fiel Patrick Murray, 2. Lord Elibank zu und ist seitdem ungenutzt. 1825 wurde es in die Ländereien von Gosford House integriert. In den 1990er Jahren wurde die Ruine stabilisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Ruine von Redhouse Castle liegt an dem Bach \"Redhouse Burn\" rund zwei Kilometer östlich von Longniddry. Das vierstöckige Tower House nimmt eine Fläche von 15 m × 10 m ein und ist teilweise bis zu einer Höhe von elf Metern erhalten. An der Südostseite vorgelagert ist ein befestigter Hof. Das Mauerwerk besteht aus Bruchstein vom roten Sandstein. Der Eingang befindet sich an der Südseite. Er ist mit Gesimse mit der Inschrift „NISI DOMINUS FRUSTRA“ sowie den Initialen „MIL“ und „RD“ gestaltet. Im Unterschied zu den ältesten Gebäudeteilen untergliedern an der Erweiterung aus dem 17. Jahrhundert an der Nord- und Westseite gekehlte Gurtgesimse die Fassaden horizontal. An der Nordostkante kragt eine Ecktourelle aus. An der Südseite ist eine Wappenplatte eingelassen. Die Giebel sind als Staffelgiebel gestaltet. Das Eingangsportal auf den Vorhof besteht aus einem profilierten Rundbogen.", "section_level": 1}, {"title": "Taubenhaus.", "content": "Das Taubenhaus wurde im frühen 17. Jahrhundert hinzugefügt. Das Bauwerk aus rotem Sandstein ist in die Befestigungsmauer des Hofes integriert. Das Mauerwerk ist mit zwei Gurtgesimsen gestaltet und war einst mit Harl verputzt. Eine massive Mauer teilt das Gebäudeinnere mittig. Über zwei Türen im ersten Obergeschoss an der Südseite sind die Räume zugänglich. Sie umfassten einst jeweils 399 Nistkästen. An der Nordseite wurde später ein Anbau hinzugefügt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Redhouse Castle, ehemals auch Red Spittal, ist die Ruine eines Tower House nahe der schottischen Ortschaft Longniddry in der Council Area East Lothian. Die Anlage ist als Scheduled Monument denkmalgeschützt. Eine ehemalige Aufnahme in die schottischen Denkmallisten in der höchsten Kategorie A wurde 2015 aufgehoben.", "tgt_summary": null, "id": 163948} {"src_title": "Johannes Salmonsson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die unerfahrene und idealistische Absolventin der Theaterwissenschaften Alicia kommt mit dem Auftrag in den abgeschiedenen und ominösen Ort Maravillas de Novera, dort eine Laientheatergruppe aufzubauen. Bald erfährt sie, dass die sich allesamt seltsam verhaltenden Ortsbewohner sich dort nicht freiwillig aufhalten, sondern aufgrund von moralischen Verfehlungen zwangsweise nach Maravillas verbannt worden sind. Der Ort wird vom diktatorischen Direktor eines großen Sanatoriums beherrscht, der seine Patienten mit einem zwangsweise verabreichten, übelriechenden „Heilwasser“ gefügig macht und manipuliert. Alicia lehnt es ab, sich den absurden Umständen anzupassen, versucht vergeblich, Widerstand gegen die vielfältigen Zwänge zu organisieren, und ergreift schließlich die Flucht.", "section_level": 1}, {"title": "Kulturpolitische Kontroverse in Kuba.", "content": "Der Film wurde im Februar 1991 auf der Berlinale uraufgeführt, wo er internationale Anerkennung fand, und gelangte erst im Juni 1991 für wenige Vorstellungen zur Aufführung in Havanna, bevor er nach nur drei Tagen auf Beschluss der Behörden zurückgezogen wurde. \"Alicia im Ort der Wunder\" wurde angesichts seiner satirisch überzeichneten Referenzen zur kubanischen Gesellschaftsrealität in mehreren Rezensionen, die in staatlich kontrollierten Medien erschienen, als „konterrevolutionär“ bezeichnet. Den ersten von mehreren Artikeln, die den Film und seine Autoren scharf attackierten, verfasste der spätere Außenminister Bruno Rodríguez Parrilla, damals Chefredakteur der Zeitung \"Juventud Rebelde\". Die politischen Angriffe auf die Filmemacher lösten in Kuba eine heftige Kontroverse zwischen Kulturschaffenden und Regierungsvertretern aus, in deren Folge die Aufführung und Ausstrahlung der Komödie für lange Zeit verboten blieb. Die kubanische Regierung kündigte als Reaktion auf den Film ihren Plan an, das 1959 gegründete staatliche Filminstitut ICAIC, das den Film produziert hatte, als eigenständige Institution aufzulösen. Seine Aktivitäten und Mitarbeiter sollten der Rundfunkbehörde Instituto Cubano de Radio y Televisión (ICRT) zugeordnet werden, die der unmittelbaren Verantwortung der Abteilung für Revolutionäre Orientierung (DOR) beim Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Kubas untersteht. Gegen diesen Plan erhob sich breiter Protest der kubanischen Kulturschaffenden und ICAIC-Direktor Julio García Espinosa trat von seinem Posten zurück. Sein Vorgänger, der ICAIC-Gründungsdirektor Alfredo Guevara, wurde zunächst als Vermittler von seinem Posten als UNESCO-Botschafter in Paris zurückbeordert, bevor er erneut die Leitung des Filminstituts übernahm, dessen Abwicklung er verhindern konnte. Im Dezember 1991 sorgte Guevara für eine weitere Aufführung des Films vor geladenen Zuschauern beim von ihm geführten Internationalen Festival des Neuen Lateinamerikanischen Films.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "\"Alicia im Ort der Wunder\" des kubanischen Politikwissenschaftlers und Filmemachers Daniel Díaz Torres ist eine schräge, in vielerlei Hinsicht provokante Satire mit derben Hieben sowohl auf eine als wunderbar ausgewiesene Gesellschaft und ein repressives, kontrollmächtiges politisches System als auch auf die ambivalente Rolle der Kirche. Marie Anderson auf Kinozeit.de „\"Alicia im Ort der Wunder\" ist einer der polemischsten Filme, die im revolutionären Kuba seit den 60er Jahren realisiert wurde.“ Juan Antonio González in \"Cinemómetro\", Caracas, Venezuela „Das ist ein Festessen für Liebhaber der Satire und ein Fest für die begeisterten Anhänger des Absurden.“ Christopher Harris in \"The Globe and Mail\" „In Kategorien wie Auseinandersetzung entspricht \"Alicia im Ort der Wunder\" für das kubanische Kino dem, was \"Geburt einer Nation\" für das [US-]amerikanische Kino bedeutet: Der kontroverseste Spielfilm in der Geschichte des Landes.“ Dennis West in \"Cineaste\", Vol. XX, No. 1, USA „Ohne Zweifel der am meisten kommentierte, diskutierte und hinterfragte Film des gegenwärtigen kubanischen Kinos.“ \"Cinemateca Uruguaya\", Heft 1993 „\"Alicia im Ort der Wunder\" ist eine begeisternde Collage sozialen und politischen Kommentars.“ \"Filmfest Chicago Magazin\", 29th. Chicago International Film Fest „Seit P.M. hat kein Film mehr solche internen Auseinandersetzungen ausgelöst wie dieser Film, der bisher die größten Besucherzahlen beim Festival angezogen hat... Während \"Alicia\" nur die letzte Welle neuerer kubanischer Komödien ist, ist ein surrealistischer Stil nah an dem Geist und den Absichten von Tomás Gutiérrez Aleas schwarzer Komödie \"Tod eines Bürokraten\".“ Francisco Gonzalez in \"The San Juan Star\", Puerto Rico, 1993", "section_level": 1}], "src_summary": "Alicia im Ort der Wunder ist ein kubanischer Film des Regisseurs Daniel Díaz Torres aus dem Jahre 1991. Der Titel spielt auf Lewis Carrolls Erzählung \"Alice im Wunderland\" an. Der Film wurde kurz nach seiner kubanischen Premiere verboten, was zu heftigen Kontroversen führte. Auf der Berlinale 1991 wurde \"Alicia im Ort der Wunder\" mit dem Friedensfilmpreis ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 644212} {"src_title": "Garel vom blühenden Tal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1947 mietete der \"Verein Neulandschulsiedlung\" das kriegsbeschädigte ehemalige Klostergebäude der Eucharistiner und begann mit dem Wiederaufbau des Gebäudes. Das ehemalige Konvikt wurde als Internat eingerichtet und Schüler konnten von dort weg Schulen in Wien besuchen. Mit dem Direktor Eduard Foltin wurde 1948 mit zwei Klassen einer Volksschule als Expositur der Neulandschule Grinzing begonnen. Mit dem Direktor Josef Reichard wurde 1950 eine Hauptschule eingerichtet. Von 1952 bis 1954 wurde die \"Villa Mendelssohn\" in Rindbach in Ebensee als Sommerschule und für Landschulwochen angemietet. Von 1954 bis 1964 wurde im ehemaligen Hotel Bauer in Bad Ischl als Schul- und Internatsgebäude mit einem großen Parkgelände gemietet, in dem Volksschulklassen und die Unterstufe eines Realgymnasium geführt wurde. 1950 erfolgte mit Direktor Fritz Hamp die Gründung eines Realgymnasiums mit der Unterstufe als Expositur in Bad Ischl und der Oberstufe als Aufbauschule am Laaerberg. Ab 1967 wurde die Hauptschule schrittweise aufgelassen und stattdessen die Unterstufe des Realgymnasiums am Laaerberg aufgebaut. Ab 1959 wurden Grundstücke erworben und 1972 auch das ehemalige Eucharistinerkloster gekauft. Von 1972 bis 1974 wurde die Schule baulich mit einem Turnsaal und Klassenräumen erweitert. Aufgrund eines Beschlusses der Wiener Diözesansynode 1969–1971 wurde vom Erzbischof Kardinal Franz König mit einem Errichtungsdekret das Institut Neulandschulen gegründet. 1984 wurde Weihbischof Helmut Krätzl zum Rektor des Institutes Neulandschulen bestellt. Von 1994 bis 1997 erfolgte ein weiterer Ausbau der Schule, welcher 1997 von Weihbischof Helmut Krätzl geweiht wurde. 1995 wurde wieder eine Hauptschule und heutige Kooperative Mittelschule begonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Rektoratskirche.", "content": "Die Klosterkirche Maria Mutter des Erbarmens (1929–1947) der Eucharistiner und ehemalige Pfarrkirche Unsere Liebe Frau vom Allerheiligsten Sakrament (1937–1986) als schlichte Saalkirche mit einer Apsis in neoromanischen Stil ist baulich mit dem ehemaligen Kloster mit der heutigen Nutzung als Neulandschule verbunden. Beides wurde von 1928 bis 1929 nach den Plänen des Architekten Bruno Buchwieser senior erbaut, wobei jedoch nur der westliche Flügel eines symmetrisch geplanten Klosters errichtet wurde. Die schlichte Fassade hat ein Ädikulaportal. Über der Vorhalle mit drei geschnitzten Holztüren aus der Bauzeit befindet sich die Empore. Die Empore zeigt sich zum Langhaus mit Rundbogenarkaden. Der dreijochige Saalraum hat eine Holzbalkendecke. Eine Statute zeigt den Gründer der Kongregation, Pater Pierre Julien Eymard, mit dem Attribut Monstranz in Händen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Neulandschule Laaerberg ist ein Schulzentrum vom Institut Neulandschulen der katholischen Neulandbewegung beim Laaer Berg in der Ludwig-von-Höhnel-Gasse im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten. Die Schule beinhaltet eine Volksschule, eine Kooperative Mittelschule, ein Gymnasium und Realgymnasium und ein Tagesheim.", "tgt_summary": null, "id": 1777328} {"src_title": "Stanley Woods", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Tōyō wurde als ältester Sohn von Baiyō Kaneshige (wirklicher Name: Shinsaburō) unter seinem wirklichen Namen Isamu Kaneshige in Bizen geboren. Nach dem Abschluss der Normalschule in Inbe 1910 wurde er von seinem Vater bis zu dessen Tod 1916 in der Töpferkunst ausgebildet. Von 1918 an beschäftigte er sich mit farbiger Bizen-Keramik (, \"iroe Bizen\"). In dieser Zeit nahm er auch den Namen Tōyō an und nahm den Glauben der neuen Shintō-Religion Ōmoto an. Um die Grundlagen für Teegeschirr zu erlernen, trat er in eine Teeschule der Omotesenke Richtung ein. Von 1922 an fertigte er erste Teeschalen. Nachdem er 1921 bereits mit einem deutschen Muffelofen experimentiert hatte, es jedoch zu Deformationen des Brennguts gekommen war, gelang ihm 1928 mit einem holzkohlebefeuerten Ofen ein Kompromiss aus Muffelofen und den in Bizen verwendeten Brennöfen. Das Jahr 1928 sollte ereignisreich bleiben, denn 1928 starb zudem Tōyōs Mutter, er heiratete Ayako Agino und er überreichte dem Tennō mehrere Kunstkeramiken, darunter ein Onigawara-Dachziegel mit einer Taube als Schmuck. Ein Jahr später wurde seine älteste Tochter Tsuneko geboren, 1931 dann seine zweite Tochter Yukie. 1938 eröffnete er seine erste Einzelausstellung in Osaka. Zusammen mit dem Töpfer und späteren Politiker Handeishi Kawakita (1878–1963), Toyozō Arakawa und Kyūsetsu Miwa X. gründete er 1942 die Karahine Gesellschaft. 1949 überbringt er Naohi Deguchi, der dritten Tochter des Ōmoto Gründers Teeschalen, Wassergefäße (\"mizusashi\") und Sakeflaschen mit eingeritzten Verzierungen. 1955 war er an der Gründung der japanische Gesellschaft für Kunsthandwerk (, \"Nihon Kōgeikai\") beteiligt. 1956 wurde Tōyō Kaneshige für seine Bizen-Keramiken zum Lebenden Nationalschatz ernannt. Im gleich Jahr noch stellte er im Art Institute of Chicago anlässlich einer Ausstellung zu zeitgenössischer japanischer Kunstkeramik gemeinsam mit fünf weiteren Töpfern aus. Im Sommersemester 1954 und 56 hielt sich Tōyō als Dozent an der Universität Hawaii auf. Zeit seines Lebens suchte er den internationalen Austausch, etwa mit dem englischen Töpfer Bernard Howell Leach. 1956 erhielt Kaneshige die Ehrenmedaille am violetten Band. 1967 verstarb Kaneshige im Alter von 71 Jahren im Staatlichen Krankenhaus Okayama. Postum wurde ihm der Orden der Aufgehenden Sonne (Verdienstklasse Offizier) verliehen. 1981 wurde zu seinem Andenken der Kaneshige Tōyō Preis eingerichtet. Tōyō Kaneshige gebührt das Verdienst der Bizen-Keramik, die Mitte der Edo-Zeit durch die auf den Markt drängenden Imari- () und Kutani-Porzellane () an Beliebtheit einbüßte, durch seine Gestaltung zu neuer Bedeutung und Blüte verholfen zu haben. Zudem bildete er viele Töpfer in der Kunst Bizen-Keramiken herzustellen aus. Auch sein jüngerer Bruder Sozan (1909–1995), sein ältester Sohn Michiaki (1934–1995) und sein dritter Sohn Kōsuke (* 1943) sind Kunstkeramiker.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kaneshige Tōyō (; * 3. Januar 1896 in Inbe, Bizen, Präfektur Okayama; † 6. November 1967) ist ein japanischer Töpfer und Keramikkünstler. Er wurde 1956 als Lebender Nationalschatz für das Wichtige immaterielle Kulturgut „Keramikherstellung“ deklariert.", "tgt_summary": null, "id": 750231} {"src_title": "Clarion River", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Erinnerungsort ist als horizontaler Einschnitt in einen der Hügel im nördlichen Olympiapark in München Milbertshofen-Am Hart angelegt. Nach Osten ist der Lindenhügel geschlossen, zu allen anderen Seiten öffnet er sich für Besucher und bietet Sichtachsen zu den Tatorten. Der zur Umgebung hin etwas abgesenkte Innenraum ist 2,50 Meter hoch, der Hügel darüber etwa 1,50 Meter höher. In der Gedenkstätte erinnern zwölf Informationstafeln und persönliche Gegenstände an die Opfer des Anschlags. Dies waren die israelischen Olympia-Teilnehmer sowie der deutsche Polizist Darüber hinaus informiert eine elf Meter breite, mit Sicherheitsglas geschützte Medienwand in einem Zehn-Minuten-Loop darüber, „was wir vom Attentat wissen, was nach intensiven Recherchen zusammengetragen worden ist“. Das deutschsprachige Video mit englischen Untertiteln läuft täglich zwischen 8 und 22 Uhr. Die videoüberwachte Gedenkstätte ist Tag und Nacht geöffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Anlässlich des 40. Jahrestages des Olympia-Attentats vom 5. und 6. September 1972, bei dem elf israelische Sportler und ein Münchner Polizist von palästinensischen Terroristen ermordet wurden, kündigte der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer an, gemeinsam mit der Landeshauptstadt München einen Erinnerungsort zu errichten. Im Mittelpunkt der Darstellung sollen dabei die Biografien der ermordeten Sportler stehen. Finanziell unterstützt wurde dieses Vorhaben von der Landeshauptstadt München, dem Deutschen Olympischen Sportbund und dem Internationalen Olympischen Komitee. Das wissenschaftliche Konzept wurde von Werner Karg (Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit), Bernhard Purin (Jüdisches Museum München) und Jörg Skriebeleit (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg) erarbeitet. Bei einem 2014 durchgeführten gestalterischen Auswahlverfahren ging das Architekturbüro Brückner & Brückner als Sieger hervor. Ab Herbst 2014 erhoben Anwohner des Studentendorfs (damals Olympiadorf) Proteste gegen eine zu nahe an ihren Wohnungen geplanten Standort des Erinnerungsortes und gründeten eine Bürgerinitiative. Der Freistaat reagierte darauf mit einer Verlegung des Standortes zum Lindenhügel, südlich des Kolehmainenweges, etwa 250 Meter südwestlich des U-Bahnhofs Olympiazentrum im Nordteil des Olympiaparks. Bei der Grundsteinlegung wurde in Anwesenheit des israelischen Generalkonsuls Dan Sharam und der israelischen Vize-Außenministerin Tzipi Hotovely eine bronzefarbene Kapsel gefüllt. Darin befinden sich eine Grundsteinurkunde, eine bayerische und eine israelische Tageszeitung sowie Euros und Schekel. In Fürstenfeldbruck ist eine weitere Gedenkstätte geplant. Der Landtag stellte hierfür 20.000 € für die Konzeption zur Verfügung. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 1,676 Millionen Euro, wovon die Stadt München 419.000 Euro beisteuerte. Die übrigen Mittel kamen vom Freistaat Bayern, vom Bund sowie vom IOC und einer US-Stiftung. Am 6. September 2017 wurde die Gedenkstätte im Beisein von Angehörigen der Opfer sowie dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und Israels Staatspräsidenten Reuven Rivlin offiziell eröffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Erinnerungsort Olympia-Attentat (auch \"Gedenkort Einschnitt\" genannt) ist eine Gedenkstätte für die zwölf Opfer des Anschlags auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Sommerspielen in München am 5. September 1972. In der Nähe des Haupt-Tatortes im damaligen Olympiadorf gelegen, informiert sie multimedial über die elf Sportler und den Polizisten, die bei dem Attentat getötet wurden, sowie über dessen Verlauf. Der Pavillon in einem Geländeeinschnitt wurde am 6. September 2017 in Anwesenheit u. a. der Staatspräsidenten Rivlin (Israel) und Steinmeier (Deutschland) eröffnet. Der Gedenkort ist eine Einrichtung des Freistaates Bayern. Er soll „Bewusstseinsstiftung und Sensibilisierung gegenüber den allgegenwärtigen Gefahren für unsere Freiheit und unsere Demokratie“ schaffen.", "tgt_summary": null, "id": 2467440} {"src_title": "Itō Jakuchū", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Laufe des Jahres 2014 wurden Pläne für eine neue Tourenwagenserie bekannt, die unterhalb der WTCC angesiedelt werden sollte. Ähnlich wie im Formel- oder Motorrad-Bereich wollte die FIA ursprünglich eine Pyramide aus TC1-, TC2- und TC3-Tourenwagen schaffen. Von diesen Plänen trat man jedoch zurück und positionierte das in TCR umbenannte neue Format als kostengünstige Alternative zur WTCC. Das technische Reglement der neuen Rennserie bilden Markenpokal-Rennwagen, die über eine Balance of Performance auf ein einheitliches Leistungsniveau nivelliert werden. Das Basiskonzept bildet der Seat-Leon-Supercopa-Markenpokal-Rennwagen. Dieser war bereits im European Touring Car Cup zwischen 2014 und 2015 in der Single-Make-Trophy neben den TC2-Tourenwagen startberechtigt. Damit griff man das Konzept der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft von Ende der 1980er-Jahre auf. Damals übernahm die DTM das FIA-Gruppe-A-Reglement mit verschiedenen Motorhubraumklassen und führte über ein Handicap-Reglement die „klassenlose Gesellschaft“ ein. 2015 startete die \"TCR International Series\" in ihre erste Saison. Es folgten weitere internationale, regionale und nationale Rennserien. In Deutschland existiert seit 2016 die \"TCR Germany\", die mit teilweise über 40 eingeschriebenen Fahrzeugen zu den größten Starterfeldern weltweit gehört. Aufgrund des weltweiten Erfolgs der TCR-Rennserien übernahm auch die FIA dieses Reglement: Zwischen 2006 und 2007 war bereits der ETC-Cup mit TCR-vergleichbaren Tourenwagen ausgetragen worden. Zur Saison 2018 fusionierte die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) mit der TCR International Series zum FIA-Tourenwagen-Weltcup (WTCR) und übernahm die TCR-Regeln.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Regularien.", "content": "Am 15. September 2014, wurden erstmals die technischen Regularien veröffentlicht und 22. Januar 2016 nochmal überarbeitet. Das Konzept sieht markenpokal­ähnliche Fahrzeuge vor, die über eine Balance of Performance auf ein ähnliches Leistungsniveau angeglichen werden. Als Vorlage diente der Markenpokal-Rennwagen des Seat Leon Supercopa. Dabei wurde das erfolgreiche Konzept der GT3-Sportwagen auf den Tourenwagen-Sport übertragen, bei dem ursprünglich der Porsche 911 GT3 Cup aus dem Porsche Carrera Cup als Basisfahrzeug diente. Ähnlich erfolgreich war bereits Ende der 1980er-Jahre die Deutsche Tourenwagen Meisterschaft mit dem Konzept der „klassengleichen Gesellschaft“. Damals wurden die verschiedenen Hubraumklassen des FIA-Gruppe-A-Reglements über ein Handicap-Reglement auf ein Leistungsniveau gebracht. Während das sportliche Reglement in den TCR-Rennserien den Organisatoren freigestellt ist und damit sowohl Sprint- als auch Langstreckenrennen möglich sind, ist das technische Reglement fest vorgeschrieben und muss überall identisch sein. Damit soll sichergestellt werden, dass die Autos ohne große Umbauten vielseitig einsetzbar sind. Fahrzeuge in der TCR International Series kosteten inklusive Motor zwischen 70.000 und 100.000 Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Zugelassene Fahrzeuge.", "content": "Einmal im Jahr findet vor Saisonstart ein von der TCR-Organisation WSC ausgerufener Test statt, bei dem die Balance of Performance aller TCR-Fahrzeuge für sämtliche internationale, regionale und nationale TCR-Serien festgelegt wird. Neben statischen Leistungsmessungen auf Prüfständen werden die Autos auch auf der Rennstrecke gefahren, um die Leistungsdaten zu vergleichen. Zusätzlich zu den Fahrern der verschiedenen Marken führt ein unabhängiger Pilot Vergleichstests mit allen Fahrzeugen durch. Durch die Balance of Performance werden die Unterschiede der verschiedenen Fahrzeugkonzepte auf ein einheitliches Niveau angeglichen. Dies erfolgt vor allem über eine Anpassung des Fahrzeuggewichts und der maximalen Motorleistung. Beim Test arbeiten die Technikexperten der TCR-Organisation WSC mit den Experten des Automobil-Weltverbands FIA zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "E-TCR.", "content": "Kurz vor dem Auto-Salon in Genf 2018 stellte der TCR-Rechteinhaber WSC ein neues Konzept für eine E-TCR vor, in der rein elektrisch angetriebene Tourenwagen fahren sollen. Zeitgleich präsentierte Seat auf dem Genfer Auto-Salon mit dem Cupra E-Racer ein dazu passendes Rennfahrzeug. Der Cupra E-Racer basiert auf dem Seat Leon TCR. Im Gegensatz zu den herkömmlichen TCR-Autos werden bei den E-TCR-Fahrzeugen die Hinterräder angetrieben, und das über eine Kraftübertragung, die ohne Gangschaltung auskommt. Zum Einsatz kommen hierbei vier E-Motoren, die paarweise an den Hinterrädern montiert sind. Das Antriebsmoment fließt über ein Einganggetriebe direkt an die Hinterräder. Die Elektromotoren besitzen dabei eine maximale Drehzahl von 12000min. Der gesamte Antriebsstrang mit vier Motoren soll eine Dauerleistung von 300 kW (408 PS) abgeben. Kurzfristig soll auch eine Spitzenleistung von bis zu 500 kW (680 PS) abrufbar sein. Dies sind 242 kW (330 PS) mehr, als die TCR-Version des Cupra mit Benzinantrieb üblicherweise vorweisen kann. Seine Beschleunigung ist mit 3,2 Sekunden von Null auf 100 km/h sowie 8,2 Sekunden von Null auf 200 km/h angegeben. Zudem soll eine Höchstgeschwindigkeit von über 270 km/h möglich sein. Das Modell ist außerdem mit einem Energierückgewinnungssystem ausgestattet. Als Energiespeicher dient eine Batterie, die aus 6.072 Zellen zusammengesetzt wurde und die es auf ein Gewicht von rund 450 Kilogramm bringt, das rund ein Drittel des Fahrzeuggesamtgewichts ausmacht. Die Batteriekapazität beträgt 65 Kilowattstunden. Als Ladezeit gibt Seat 40 Minuten an. Für einen optimalen Schwerpunkt sitzt die Batterie im Fahrzeugboden. Im Vergleich zum konventionell angetriebenen Cupra TCR wiegt der Cupra e-Racer etwa 400 Kilogramm mehr. Der komplette Antriebsstrang und die Batterien sollen in der E-TCR Einheitsbauteile sein, die in die Chassis von vier- oder fünftürigen Tourenwagen eingebaut werden können. Im Seat Cupra E-Racer, der auf dem Leon TCR basiert, soll der Antriebsstrang 2018 getestet werden, außerdem sind Werbeauftritte geplant. Im Rahmen des Saisonfinales der TCR Europe 2018 absolvierte der ehemalige WTCC-Pilot Jordi Gené zur ersten öffentlichen Vorführungen des Cupra e-Racers eine Reihe von Demonstrationsrunden auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona. Der Leiter der WSC, Marcello Lotti, stellte währenddessen das neue Serienkonzept für die erste vollelektrische Mehrmarken-Tourenwagenserie ETCR vor, die im Jahr 2020 debütieren soll.", "section_level": 1}, {"title": "TCR-Rennserien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "TCR International Series.", "content": "Die TCR International Series wurde erstmals 2015 ausgetragen und von Marcello Lotti, dem ehemaligen Promoter der Tourenwagen-Weltmeisterschaft, promotet. Die TCR International Series war eine vergleichsweise günstige, weltweit ausgetragene Meisterschaft. Sie fand in Asien und Europa statt und wurde zum Teil im Rahmen der Formel-1-Weltmeisterschaft ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Tourenwagen-Weltcup (WTCR).", "content": "Seit der Saison 2018 wird der FIA-Tourenwagen-Weltcup (WTCR) ausgetragen. Dieser ging aus der Fusion der TCR International Series mit der Tourenwagen-Weltmeisterschaft hervor. Beim technischen Reglement der Tourenwagen wird das TCR-(TCN2-)Reglement übernommen. Da das TCR-Konzept Kundensport vorsieht, sind in der WTCR keine Werksteams möglich. Dadurch konnte die FIA den Weltmeisterschaftsstatus nicht weiter ausschreiben.", "section_level": 2}, {"title": "TCR Germany.", "content": "In der Saison 2016 debütierte die vom ADAC und Engstler Motorsport ausgerichtete TCR Germany in Deutschland. Sie findet im Rahmen des ADAC Masters Weekend statt und startete auch im Rahmen der deutschen Rennen der TCR International Series in der Motorsport Arena Oschersleben. Die Renndistanz der zwei Läufe pro Wochenende beträgt jeweils 30 Minuten. Der Erfolg der TCR Germany führte in der Saison 2017 zu einem Teilnehmerfeld von teilweise über 40 Fahrzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "VLN.", "content": "Die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring schreibt seit der Saison 2017 eine eigene Klasse für TCR-Fahrzeuge aus. Bereits in der Saison 2016 waren einige TCR-Autos in der VLN in der Klasse SP3T gestartet. Obwohl die TCR-Fahrzeuge leistungsmäßig auf dem Papier den angestammten SP3T-Fahrzeugen unterlegen waren, konnten einige Klassensiege mit TCR-Fahrzeugen eingefahren werden. An den TCR-Autos, die in der Regel für Sprintrennen entwickelt wurden, sind für den Langstreckeneinsatz auf der Nordschleife nur wenige Anpassungen notwendig. Die VLN hat in enger Zusammenarbeit mit der Engstler Motorsport GmbH, die die Rechteinhaber der TCR in Deutschland ist, die Eckdaten des Reglements für die VLN-Klasse erarbeitet.", "section_level": 2}], "src_summary": "TCR (Touring Car Racing) bezeichnet eine Tourenwagen-Spezifikation im Automobilsport. Das technische Reglement folgt dem Konzept der GT3-Rennwagen, bei denen Leistungsunterschiede der Rennfahrzeuge über eine Balance of Performance ausgeglichen werden. Es gibt diverse Rennserien, die nach dem TCR-Reglement ausgetragen werden. Die erste war die TCR International Series, die im Jahr 2015 ihre Premierensaison absolvierte. Viele weitere regionale und nationale Meisterschaften folgten.", "tgt_summary": null, "id": 1907089} {"src_title": "Thomas Thynne (Politiker, um 1648)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Traer liegt im mittleren Osten Iowas am rechten Ufer des Wolf Creek, der über den Cedar River und den Iowa River zum Stromsystem des Mississippi gehört. Dieser bildet rund 180 km östlich die Grenze zu Illinois. Die Grenze Iowas zu Minnesota verläuft rund 150 km nördlich; die Nordgrenze Missouris befindet sich rund 200 km südlich. Die geografischen Koordinaten von Traer sind 42°11′37′′ nördlicher Breite und 92°27′56′′ westlicher Länge. Die Stadt erstreckt sich über eine Fläche von 3,06 km2 und bildet das Zentrum der Perry Township. Nachbarorte von Traer sind Buckingham (8,8 km nördlich), Hudson (24,2 km in der gleichen Richtung), Dysart (14,6 km ostsüdöstlich), Clutier (17,9 km südsüdöstlich), Garwin (28 km südwestlich), Gladbrook (23,4 km westlich) und Reinbeck (25,8 km nordwestlich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind Rochester in Minnesota (219 km nördlich), Waterloo (37,6 km nordnordöstlich), Dubuque an der Schnittstelle der Staaten Iowa, Wisconsin und Illinois (180 km ostnordöstlich), Wisconsins Hauptstadt Madison (326 km in der gleichen Richtung), Rockford in Illinois (323 km östlich), Cedar Rapids (85,3 km ostsüdöstlich), die Quad Cities in Iowa und Illinois (209 km in der gleichen Richtung), Iowas frühere Hauptstadt Iowa City (130 km südöstlich), Columbia in Missouri (411 km südlich), Kansas City in Missouri (444 km südsüdwestlich), Iowas Hauptstadt Des Moines (137 km westsüdwestlich), Nebraskas größte Stadt Omaha (360 km westsüdwestlich), Sioux City (360 km westlich) und die Twin Cities (Minneapolis und St. Paul) in Minnesota (364 km nordnordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der \"U.S. Highway\" 63 führt in Nord-Süd-Richtung als Hauptstraße durch das Stadtgebiet von Traer und trifft im Stadtzentrum an dessen westlichen Endpunkt auf den \"Iowa Highway\" 8. Alle weiteren Straßen sind untergeordnete Landstraßen, teils unbefestigte Fahrwege sowie innerörtliche Verbindungsstraßen. Mit dem \"Traer Municipal Airport\" befindet sich am nordöstlichen Stadtrand ein kleiner Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt. Die nächsten Verkehrsflughäfen sind der Waterloo Regional Airport (48 km nördlich), der Eastern Iowa Airport von Cedar Rapids (93 km südöstlich) und der Des Moines International Airport (147 km westsüdwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Traer 1703 Menschen in 693 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 556,5 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 693 Haushalten lebten statistisch je 2,35 Personen. Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 98,0 Prozent Weißen, 0,2 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 0,4 Prozent Asiaten, 0,1 Prozent Polynesiern sowie 0,1 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,1 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 0,8 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung. 23,7 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 51,2 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 25,1 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 52,4 Prozent der Bevölkerung waren weiblich. Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 49.792 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 24.608 USD. 8,4 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Traer ist eine Kleinstadt (mit dem Status \"City\") im Tama County im US-amerikanischen Bundesstaat Iowa. Bei der Volkszählung im Jahr 2010 hatte Traer 1703 Einwohner, deren Zahl sich bis 2013 auf 1677 verringerte.", "tgt_summary": null, "id": 985370} {"src_title": "Carl Parrot", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die Strecke beginnt in Grodzisk Mazowiecki an der Bahnstrecke Warszawa–Katowice und verläuft südwärts über die Betriebsbahnhöfe Szeligi (km 23,542), von dem eine Verbindungskurve zur Bahnstrecke Skierniewice–Łuków besteht, und Idzikowice (km 80,608), von dem Verbindungskurven zur Bahnstrecke Tomaszów Mazowiecki–Radom bestehen, zum Bahnhof Opoczno Południe (km 92,142). Weiter verläuft die Strecke über Włoszczczowa Północ (km 154,390), wo Verbindungsgleise zur Bahnstrecke Kielce–Fosowskie bestehen, und den Betriebsbahnhof Psary, von dem eine Verbindungskurve zur Bahnstrecke Koniecpol–Kozłów besteht, nach Zawiercie, wo die Strecke wieder auf die Bahnstrecke Warszawa–Katowice trifft.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbauzustand.", "content": "Die Strecke ist durchgehend zweigleisig und elektrifiziert. Für Personenzüge beträgt die Höchstgeschwindigkeit bis zum Kilometerpunkt 78,516 200 km/h, bis zum Kilometerpunkt 156,496 bei Włoszczowa 160 km/h, außer im Betriebsbahnhof Idzikowice (120 km/h), bis zum Kilometerpunkt 214,800 200 km/h, dann noch 110–160 km/h. Für Güterzüge beträgt die Höchstgeschwindigkeit fast durchgängig 120 km/h.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Verkehr.", "content": "Der erste Abschnitt, Idzikowice–Zawiercie wurde am 26. September 1974 von den Polnischen Staatseisenbahnen eröffnet. Bis zum 12. September 1975 wurde der Abschnitt Włoszczowa–Zawiercie elektrifiziert. Der elektrische Betrieb Idzikowice–Włoszczowa war ab 25. Februar 1976 möglich, der auf der Fortsetzung nach Norden bis Szeligi war ab dem 18. Juni 1977, der auf der weiteren Fortsetzung nach Grodzisk Mazowiecki ab dem 28. Dezember des Jahres. In den vergangenen Jahren wurde die Strecke saniert, dabei auch ETCS installiert. Auf der Strecke wurden einige Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt. Seit Dezember 2014 fahren Triebzüge der PKP-Baureihe ED250 mit einer Geschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde über die Strecke. Dies ist das erste Mal, dass in den EU-Erweiterungsgebieten von 2004 eine solch große Geschwindigkeit regulär erreicht wird. Im Personenverkehr verkehren ausschließlich Fernzüge. Diese kommen aus Richtung Warschau und fahren entweder über Zawiercie hinaus weiter Richtung Kattowitz oder aber biegen hinter Włoszczowa auf die Bahnstrecke Kozłów–Koniecpol Richtung Krakau ab. Bei weitem nicht alle Züge halten in Opoczno Południowe und Włoszczowa Północ. Im Dezember 2009 wurde der Auftrag zur Ausrüstung der Strecke mit ETCS Level 1 vergeben. Die Strecke war die erste mit ETCS auszurüstende Strecken in Polen und sollte nach der im Juni 2011 vorgesehenen ETCS-Inbetriebnahme mit Geschwindigkeiten bis 200 km/h befahren werden. Die Inbetriebnahme ist erfolgt. Der Bau einer Verbindungskurve von Włoszczowa Północ Richtung Kielce ist bis 2020 geplant, um Kielce schneller als über die Bahnstrecke Warschau–Krakau an Warschau anzubinden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Grodzisk Mazowiecki–Zawiercie, auch \"Zentrale Eisenbahnmagistrale\" (polnisch \"Centralna Magistrala Kolejowa\") genannt, ist eine durchgehend zweigleisige und elektrifizierte Eisenbahnstrecke in den polnischen Woiwodschaften Masowien, Łódź, Heiligkreuz und Schlesien. Sie dient als Schnellfahrstrecke zwischen Warschau und Südpolen.", "tgt_summary": null, "id": 630818} {"src_title": "Internetüberwachung in der Schweiz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Jugend.", "content": "Perrot wurde vermutlich im südwestwalisischen Haroldston als Sohn von Sir \"Thomas Perrot\" und seiner Frau \"Mary Berkeley\" geboren. Die Angaben über sein Geburtsjahr sind unterschiedlich und reichen von 1527 bis 1530. Seine Mutter, eine Tochter von James Berkeley aus Thornbury, war eine königliche Hofdame, und da ihr Ehemann anlässlich seiner Hochzeit von König Heinrich VIII. zum Ritter geschlagen wurde, wird oft gemutmaßt, dass Perrot ein unehelicher Sohn des Königs war. Für diese Annahme gibt es aber keine Belege. Sir Thomas Perrot starb bereits 1531. Seine Witwe heiratete in zweiter Ehe Thomas Jones aus Abermarlais in Carmarthenshire. Seine Mutter bekam mit ihrem zweiten Mann weitere Kinder, darunter Henry und Richard Jones. John Perrot wurde nach eigenen Angaben in St Davids erzogen. Im Alter von 18 Jahren kam er in den Haushalt von William Paulet, 1. Marquess of Winchester und so an den Königshof.", "section_level": 1}, {"title": "Höfling und Exil in Frankreich.", "content": "Der junge Perrot genoss die Gunst des alten Königs Heinrich VIII. Bereits 1547 vertrat er Carmarthenshire als Knight of the Shire im House of Commons. Heinrichs Sohn und Nachfolger Eduard VI. schlug ihn am 17. November 1549 zum Knight of the Bath. Von 1551 bis 1552 war Perrot Sheriff von Pembrokeshire. Während der Herrschaft von Eduards Halbschwester Königin Maria war er im Oktober 1553 und 1555 Abgeordneter für Sandwich. Er unterstützte jedoch nicht den Versuch der Rekatholisierung Englands und verbarg verfolgte Protestanten in seinem Haus in Haroldston. Er wurde jedoch denunziert, verhaftet und kurze Zeit im Fleet-Gefängnis gefangen gehalten. Nach seiner Freilassung ging er ins Exil und diente unter dem 1. Earl of Pembroke in Frankreich, wo er 1557 an der Schlacht bei St. Quentin teilnahm. Der Earl of Pembroke ermöglichte ihm 1558 den Erwerb von Carew Castle in Pembrokeshire, das er zu seinem Hauptwohnsitz ausbaute. Kurz vor dem Tod von Königin Maria kehrte er nach England zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg zum mächtigsten Mann von Pembrokeshire.", "content": "Mit der Thronbesteigung von Marias Halbschwester Elisabeth I. wurde Perrot ein Günstling der Königin. Er gehörte zu den vier Höflingen, die den Baldachin während ihrer Krönung trugen. Die Königin erließ ihm eine Schuldstrafe und übertrug ihm rasch wichtige und einträgliche Ämter in der Verwaltung von Pembrokeshire. 1559 wurde er Verwalter der Besitzungen von Narberth und St Clears Castle, dazu erhielt er weiteren Grundbesitz in Wales und in England. 1561 musste er sich jedoch vor der Star Chamber verantworten, weil er sich widerrechtlich Besitzungen der aufgelösten Priorei von Haverfordwest angeeignet hätte. Von der Star Chamber wurden seine Besitzungen jedoch bestätigt. Dazu konnte er 1561 erfolgreich Ansprüche auf Besitzungen des 1531 enteigneten Rhys ap Gruffydd FitzUrien geltend machen, der mit seinem Vater verwandt gewesen war. Bei der Parlamentswahl 1559 wurde er wahrscheinlich durch Intervention des 2. Earl of Bedford, unter dem er in Frankreich gedient hatte, als Abgeordneter für Wareham gewählt. Bei der nächsten Wahl wurde er 1563 Knight of the Shire für Pembrokeshire. Von 1560 bis 1561 war er Bürgermeister von Haverfordwest. 1562 ernannte die Königin ihn zum Vize-Admiral der Küste von Südwestwales und zum Aufseher des Gefängnisses von Haverfordwest. Durch diese und weitere Ämter war er zum mächtigsten Mann in Pembrokeshire geworden, doch machte er sich durch seine Vielzahl von Ämtern, aber auch durch sein ungezügeltes Temperament zahlreiche Feinde, darunter die Familie \"Philipps\" von Picton Castle, die Familie \"Owen\" aus Henllys und die Familie \"Barlech\" aus Slebech. Dennoch wurde er 1570 erneut für ein Jahr Bürgermeister von Haverfordwest.", "section_level": 1}, {"title": "Lord President von Munster in Irland.", "content": "Nach dem Vorbild von Connaught ernannte die Königin Perrot 1571 zum \"Lord President\" der irischen Provinz Munster. Damit war er auch Befehlshaber der dortigen englischen Truppen und schlug in wechselvollen Expeditionen die erste Desmond-Rebellion nieder. Perrot ging unbarmherzig gegen die Rebellen vor und ließ innerhalb von zwei Jahren 1000 Rebellen hinrichten, bis sich James Fitzmaurice Fitzgerald im Februar 1573 ergab. Im Juli 1573 musste er jedoch wegen seiner schlechten Gesundheit nach Wales zurückkehren. Während seiner Abwesenheit in Irland hatten seine Gegner in Haverfordwest bei der Parlamentswahl 1571 einen Gegenkandidaten aufgestellt. Dennoch wurde dank seines Einflusses Perrots Gefolgsmann \"John Wogan\" gewählt. Bei der Wahl von 1572 wurde jedoch \"William Philipps\", der Kandidat seiner Gegner gewählt, worauf es über ein Jahr lang zu gewalttätigen Übergriffen seiner Anhänger, der Familien Wogan und Bowens auf seine Gegner in Haverfordwest kam. Von Irland aus schickte Perrot entlassene Soldaten nach Haverfordwest, damit sie dort seine Anhänger unterstützten. Philipps starb 1573, und in einer Nachwahl wurde wieder John Wogan als Abgeordneter gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Grundbesitzer in Wales.", "content": "Nach seiner Rückkehr aus Irland lebte Perrot während der nächsten zehn Jahre als Landadliger auf seinen walisischen Gütern. Als Vize-Admiral war er 1574 durch Sir \"William Morgan\" aus \"Pencoed\" abgelöst worden, dessen Stellvertreter in Westengland \"Richard Vaughan\" aus \"Whitland\" war. Perrot dagegen wurde 1575 vom Privy Council zum Vorsitzenden einer Kommission zur Bekämpfung der Piraterie an den Küsten von Pembrokeshire ernannt. Dadurch kam es zu fortwährenden Kompetenzstreitereien mit Richard Vaughan. Im September 1579 wurde er Kommandeur eines kleinen Geschwaders von fünf Schiffen, darunter der Revenge, das die Piraterie bekämpfen und die Landung von spanischen Schiffe an der Westküste von Irland verhindern sollte. Er konnte während seiner Unternehmung jedoch nur ein Piratenschiff aufbringen. Da auch der Ausbau der Küstenbefestigungen zum Schutz von Milford Haven stockte, beschuldigten ihn seine Gegner vor Gericht der Untätigkeit. Perrot wurde zwar freigesprochen, doch wurde er in den nächsten Jahren wiederholt Ziel von Anschuldigungen. Er wurde jedoch vom Earl of Leicester gedeckt, der zwei seiner Gegner wegen Verleumdung inhaftieren ließ. Während dieser Zeit konnte Perrot seinen Grundbesitz weiter ausbauen. Bereits 1575 hatte ihm die Königin Laugharne Castle in Carmarthenshire übergeben, das er zu einem Landhaus umbaute. 1581 musste das Privy Council einen Streit zwischen ihm und Griffith Rice, dem Sohn von Gruffydd ap Rhys FitzUrien und Ehemann von Perrots Halbschwester Elinor Jones schlichten. Als Perrot weitere Besitzungen im Osten von Pembrokeshire erwarb, musste er sich erneut vor der Star Chamber verantworten. In einer ganz anderen Mission wurde er 1582 vom Privy Council beauftragt, Unregelmäßigkeiten in der Diözese Saint David’s zu untersuchen, gegen dessen Bischof \"Marmaduke Middleton\" zahlreiche Anschuldigungen vorlagen. Die Untersuchungen gegen Middleton zogen sich bis 1592 hin, ehe dieser als Bischof abgesetzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Lord Deputy von Irland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Expedition nach Ulster.", "content": "1584 wurde Perrot als Nachfolger von Arthur Grey, 14. Baron Grey de Wilton Lord Deputy von Irland. Seine Amtszeit verlief ähnlich turbulent wie seine Tätigkeit in Munster. Nach seiner Einsetzung unternahm er eine Rundreise, während der sich ihm die Lords von Connaught und Thomond unterwarfen. Er setzte \"Sir Richard Bingham\" als Lord President von Connaught und Sir John Norreys als Lord President von Munster in ihre Ämter ein, und er war auf dem Weg von Limerick nach Cork, als er erfuhr, dass eine große Anzahl von Schotten von den Hebriden in Nordirland gelandet war. Norreys hielt die Größe der feindlichen Streitmacht für übertrieben, doch Perrot entschloss sich, nach Dublin zurückzukehren. Am 26. August brach er zusammen mit den Earls of Ormonde und Thomond sowie mit Norreys nach Ulster auf. In Newry erfuhren sie, dass die Schotten bei der Nachricht von ihrem Anmarsch Irland wieder verlassen hätten. Mehrere irische Adlige wie \"Turlough Luineach O’Neill\" stellten ihm Geiseln, doch Perrot beschloss, hart durchzugreifen und den schottisch-irischen \"MacDonnell-Clan\" aus Antrim zu vertreiben. Er teilte seine Armee in zwei Abteilungen auf. Die eine Hälfte unter dem Kommando des Earl of Ormonde und von Norreys rückte auf dem linken Ufer des Bann vor, während die zweite Abteilung unter seinem Kommando durch Clandeboye vorrückte. Am 14. September 1584 erreichte er Dunluce Castle, das sich nach kurzer Verteidigung ergab. Sorley Boy MacDonnell flüchtete nach Schottland. Ein Angriff auf Rathlin O’Birne Island scheiterte wegen stürmischen Wetters, und angesichts des nahenden Winters zog sich Perrot nach Dublin zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Streitereien in Dublin.", "content": "In Dublin plante Perrot, die St. Patrick’s Cathedral in ein Gerichtsgebäude umzuwandeln, während die Häuser der Domherren von Rechtsanwälten genutzt werden sollten. Die Einkünfte der Kirche sollten für die Einrichtung von zwei Colleges dienen. Dieser Plan rief natürlich den Widerstand von Erzbischof Adam Loftus hervor. Am 3. Januar 1585 teilte Loftus ihm mit, dass er erhebliche Einwände gegen die Pläne hätte, doch Perrot lehnte es ab, mit dem Erzbischof über seine Pläne zu diskutieren, worauf die beiden lebenslang verfeindet blieben. Perrot konnte seinen Plan dennoch nicht umsetzen. Ein weiterer Plan von ihm war der Bau von sieben Städten, sieben Brücken und sieben Festungen, um Irland zu beherrschen. Er wollte diesen überdimensionierten Plan dem Parlament vorlegen, was von Francis Walsingham vereitelt wurde. Als Perrot einen weiteren Feldzug nach Nordirland plante, wurde dieser von der Königin untersagt. Am 26. April 1686 wurde das irische Parlament nach 16-jähriger Unterbrechung erstmals wieder einberufen. Perrots Versuch, das Parlament zu leiten, scheiterte völlig. Seine Gesetzesentwürfe wurden abgelehnt, so dass er nur noch das Parlament vertagen konnte. Daraufhin wollte er seinen Feldzugsplan nach Nordirland wieder aufnehmen und brach am 16. Juli 1586 nach Ulster auf. Bereits bei Dungannon musste er wegen schlechten Wetters den Feldzug abbrechen und kehrte Anfang September nach Dublin zurück. Wenige Wochen später wurde Dunluce Castle von Sorley Boy zurückerobert. Perrot bat um seine Ablösung und musste schließlich Sorley Boy nachgeben und mit ihm Frieden schließen. Hugh O' Neil, 3. Earl of Tyrone hatte zuerst Perrot in Ulster unterstützt, aber dabei selbst seine Macht ausgedehnt. Als er plante, seine Tochter mit Hugh Roe O’Donnell zu verheiraten, schritt Perrot ein und kerkerte O’Donnell 1587 in Dublin Castle ein. Erst nachdem Perrot Irland verlassen hatte, konnte O' Neil ihn wieder befreien.", "section_level": 2}, {"title": "Scheitern in Irland.", "content": "Am 26. April 1586 trat das Parlament erneut zusammen, verabschiedete die Gesetzte zur Beschlagnahmung der Besitzungen des Earl of Desmond und des Viscount Baltinglass und wurde am 14. Mai 1586 wieder aufgelöst. Perrots Verhältnis zu den anderen englischen Mitgliedern des Council of Ireland, vor allem zu Erzbischof Loftus und zu Richter Wallop, und schließlich auch zu Geoffrey Fenton war zunehmend belastet. Er konnte nur auf die Unterstützung der Anwälte \"Nicholas White\" und \"Lucas Dillon\" zählen, die jedoch nur geringen Einfluss hatten. Mit dem alten Marshal Sir Nicholas Bagnall hatte Perrot einen heftigen Streit. Sir John Norreys beklagte sich schon länger über seine tyrannische Amtsführung, und auch Sir Richard Bingham machte Perrot sich zum Feind. Als Anfang September 1586 durch Ermunterung der \"Burkes\" aus dem County Mayo eine große Anzahl Schotten in Connaught einfiel, bat Bingham um Verstärkungen. Perrot führte daraufhin selbst eine Streitmacht nach Connaught. Nachdem er Mullingar erreicht hatte, erfuhr er, dass Bingham die Schotten bei \"Ardnaree\" geschlagen und über den River Moy zurückgetrieben hatte. Anstatt seinen Feldzug abzubrechen, marschierte Perrot nach Galway weiter. Als das Council die hohen Kosten des Feldzugs kritisierte, reagierte er verärgert und undiplomatisch. Im Januar 1587 ließ er Geoffrey Fenton wegen Schulden verhaften und ins Gefängnis bringen. Die Königin selbst setzte Fenton wieder frei. Nach einem weiteren Streit mit Bingham legte Perrot am 15. Mai 1587 im Council sein Amt nieder. Perrots Nachfolger als Lord Deputy wurde Sir \"William FitzWilliam\", der jedoch erst im Frühjahr 1588 in Irland eintraf. Erst am 30. Juni 1588 konnte Perrot ihm das Amt übergeben und brach am 2. Juli nach Milford Haven in Wales auf.", "section_level": 2}, {"title": "Sturz und Tod.", "content": "Angesichts der Bedrohung durch die spanische Armada ernannte der Earl of Pembroke als Vorsitzender des Council of the Marches Perrot nach seiner Rückkehr aus Irland zu seinem Vertreter. Dies erleichterte Perrot, bei der Parlamentswahl von 1589 als Abgeordneter für Haverfordwest gewählt zu werden. Am 10. Februar 1589 wurde er dazu Mitglied des Privy Council, und bestärkt durch diese Stellung engagierte er sich stärker als zuvor im House of Commons. Dennoch sank ab Mitte des Jahres sein Einfluss. Sein Gönner, der Earl of Leicester war tot, und der Earl of Essex, der neue Favorit der Königin, stand auf der Seite seiner Gegner in Wales, obwohl seine Schwester mit Perrots Sohn verheiratet war. Bereits in Irland hatten seine Gegner Gerüchte über Perrots mangelnde Loyalität gestreut, die wahrscheinlich von Erzbischof Loftus an die Königin weitergegeben wurden. Zum Beweis seines Verrats wurden gefälschte Briefe vorgebracht, doch Perrots zahlreiche Feinde beschuldigten ihn auch der Beleidigung der Königin. Zu seinen Feinden zählte auch Lordkanzler Christopher Hatton, dessen Tochter Elizabeth er verführt haben soll. Wahrscheinlich war die Beschuldigung des Hochverrats haltlos, doch sein Fall wurde vor dem Privy Council verhandelt. Ab März 1591 wurde er im Tower of London inhaftiert. Nach einjähriger Haft wurde er am 27. April 1592 von Robert Cecil, Thomas Sackville, Henry Carey und weiteren Richtern des Hochverrats für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Die Königin zögerte vermutlich, dass Urteil vollstrecken zu lassen, und schließlich starb Perrot eines natürlichen Todes im Tower. Seine Leiche wurde am 26. September 1592 untersucht.", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Nachkommen.", "content": "Er heiratete Anne († September 1553), eine Tochter von Sir Thomas Cheyney aus Shurland in Kent. Er hatte mir einen Sohn: 1566 heiratete er in zweiter Ehe Jane, eine Tochter von Hugh Prust aus Hartland in Devon und Witwe von Sir Lewis Pollard aus Oakford. Er hatte mit ihr drei Kinder: Daneben hatte er mehrere uneheliche Kinder, darunter: Perrots Witwe Jane erhielt ein lebenslanges Nutzungsrecht von Carew Castle. Trotz seiner Verurteilung seines Vaters erhielt Thomas Perrot nach sechs Monaten den Großteil der Besitzungen zugesprochen, er starb jedoch bereits 1594. Sowohl Thomas wie auch der uneheliche Sohn James starben ohne überlebende männlichen Nachkommen. 1580 hatte Perrot der Stadt Haverfordwest Grundbesitz gestiftet, der heute noch als \"Perrot Trust\" bekannt ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir John Perrot (* 1527/1530 in Haroldston House, Haroldston St Issell's; † vor 26. September 1592 im Tower of London) war ein englischer Politiker und Militär. Von 1584 bis 1588 war er Lord Deputy of Ireland.", "tgt_summary": null, "id": 793176} {"src_title": "Windsor Castle (Schiff, 1960)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Valle begann im Alter von sechs Jahren, Klavier zu lernen. Die erste erfolgreiche Aufnahme von ihm und seinem Bruder Paulo Sergio, der für ihn die Texte schrieb, war \"Sonho de Maria\", aufgenommen vom Tamba Trio im Jahr 1963. Mit den später gleichfalls berühmten Edu Lobo und Dori Caymmi gründete er ein Trio. Im Jahr 1966 erreichte Valles erfolgreichster Song, Summer Samba (auch unter \"So Nice\" oder \"Samba de verão\" bekannt), Platz zwei der US-Charts. Allein in den USA wurden anschließend mindestens 80 Versionen des Liedes aufgenommen. Im Jahr 1963 nahm Valle seine erste LP „Samba demais“ auf mit den Eigenkompositionen „Amor de nada“, „Razão do amor“, „Tudo de você“, „Sonho de Maria“, „E vem o sol“ und „Ainda mais lindo“, alle mit Texten von Paulo Sérgio Valle. Außerdem enthielt das Album die Songs „Vivo sonhando“ (Tom Jobim), „Moça flor“, (Durval Ferreira / Lula Freire), „Canção pequenina“ (Pingarilho), „Ela é carioca“ (Tom Jobim / Vinícius de Moraes), „Ilusão à toa“ (Johnny Alf) und „A morte de um Deus de sal“ (Roberto Menescal / Ronaldo Bôscoli). Das Album wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Zu dieser Zeit begann Valle Konzerte zu geben. Somit gab er sein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität von Rio de Janeiro im zweiten Jahr auf. 1965 erschien sein zweites Album „O compositor e o cantor Marcos Valle“ („Der Komponist und Sänger Marcos Valle“) mit den Songs „Gente“, „Preciso aprender a ser só“, „Samba de verão“, „A resposta“ und „Deus brasileiro“, alle wieder in Zusammenarbeit mit Paulo Sérgio Valle entstanden. Außerdem reiste Valle in die Vereinigten Staaten, wo er während sieben Monaten lang der Band von Sérgio Mendes, Brasil'65, angehörte, mit der er in Nachtclubs, an Universitäten und in der TV-Show von Andy Williams auftrat. Danach kehrte er nach Brasilien zurück. Im Jahr 1966 erreichte Walter Wanderleys Aufnahme von „Summer Samba“ Platz 2 der US-Charts. In diesem Jahr begann Valle auch mit Aufnahmen zu seiner dritten LP, die er jedoch nicht beendete. Stattdessen kehrte er im folgenden Jahr in die Vereinigten Staaten zurück und nahm dort die Instrumental-LP „Braziliance! A música de Marcos Valle“ auf. Im selben Jahr veröffentlichte Valle eine weitere LP, „Samba’68“, auf dem Verve-Label. Sie enthielt einige seiner größten Erfolge, neben dem schon erwähnten Summer Samba auch Crickets Sing for Ana Maria und Batucada. Eumir Deodato sorgte für die Arrangements, während Norman Gimbel, der schon Tom Jobims Garota de Ipanema („The Girl from Ipanema“) ins Englische übertragen hatte, die englischen Texte des Albums schrieb, das sich anschließend sehr gut verkaufte. Trotzdem zog es Valle aus Heimweh zurück nach Rio; auch befürchtete er, in den USA für den Vietnam-Krieg rekrutiert zu werden. 1968 nahm Valle in Brasilien die LP „Viola Enluarada“ auf, bei der Milton Nascimento mitwirkte. Die 1969 darauf folgende LP „Mustang cor de sangue“ kennzeichnet die Abkehr Valles vom puren Bossa nova und die Hinwendung zu moderneren Stilen. Der auf dem Album enthaltene Instrumentaltitel „Azimuth“ wurde Namensgeber des brasilianischen Trios Azymuth. Die Texte von Paulo Sérgio wurden nun kritischer, auch wenn das nicht immer gewürdigt wurde, galten die blonden Valle-Brüder doch samt ihrer deutschen Abstammung und der Herkunft aus besserem Hause als elitär. In den siebziger Jahren arbeitete Valle hauptsächlich an Soundtracks und Jingles für Telenovelas. 1970 erschien das nur mit „Marcos Valle“ betitelte Album, das auch als das „Bett-Album“ bekannt ist, da Valle auf dem Cover in einem Bett liegend zu sehen ist. Die Musik darauf ist weitaus mehr psychedelischer Pop und Soul als Bossa nova. Diese Tendenz setzt sich auf den folgenden Alben Garra (1971), Vento Sul (1972), Previsão do tempo (1973) und Marcos Valle (1974) fort. Zwischen 1975 und 1980 lebte Valle wieder in den USA. Dort arbeitete er an Alben von Sarah Vaughan sowie Airto Moreira und begann eine musikalische Partnerschaft mit Leon Ware, der seinerseits wiederum Songs für Michael Jackson oder Marvin Gaye geschrieben hatte. Die Zuwendung Valles zur schwarzen US-amerikanischen Musik zeigte sich am 1981 aufgenommenen „A Paraíba não é Chicago“, das sich auf dem Album „Vontade de rever você“ befindet: Dort vermischen sich typische Soul- und Funk-Sounds wie das Hohner Clavinet mit traditionellen brasilianischen Rhythmen und Klängen wie dem Akkordeon. Der Titel bedeutet auf Deutsch „Paraíba (ein Bundesstaat im Nordosten Brasiliens) ist nicht Chicago“. Einen kleinen Hit konnte Valle mit dem Disco-Song „Estrelar“ auf dem wieder nur mit „Marcos Valle“ betitelten Album von 1983 landen. Auch der 1984 erschienene und stark vom Stil der 80er beeinflusste Song „Bicicleta“ konnte sich in den Charts platzieren. Nichtsdestotrotz wurde es um den einstigen Bossa Nova-Star stiller; das 1986 erschienene Album „Tempo da gente“ erfuhr nur wenig Resonanz und blieb lange die letzte Marcos Valle-Aufnahme. Dann aber brachten die 90er-Jahre eine Retrowelle mit sich, die auch alte Marcos Valle-Aufnahmen plötzlich wieder gefragt machten, selbst in angesagten Diskotheken. Easy Listening und Electro Beats vermischten sich zum Brazilectro. Insbesondere „Crickets Sing for Ana Maria“ wurde von Londoner Diskotheken ausgehend zum Clubhit in Europa. Valle wurde aus der Versenkung geholt und ist seither wieder musikalisch produktiv. 1999 erschien mit „Nova Bossa Nova“ seine erste Studioaufnahme seit 1986 beim auf brasilianische Musik spezialisierten britischen Label Far Out Recordings. Das Album ist auf eben jene Clubszene zugeschnitten, der Valle sein Comeback verdankte. Es enthält tanzbare Rhythmen von Bossa Nova bis House; dominierendes Instrument ist das Fender Rhodes Piano. Auch „Escape“ von 2001 und „Contrasts“ von 2004 schlagen in diese Kerbe. Seit jener Zeit tourt Valle wieder regelmäßig durch Europa, begleitet von seiner Frau Patrícia Alví, die ihn dabei gesanglich unterstützt. Das 2005 aufgenommene „Jet Samba“ enthält neue Instrumentalversionen von zum Teil älteren Kompositionen. Valle zeigt sich darauf in erster Linie als brillanter Pianist. „Estática“ von 2010 dagegen knüpft an die Alben der 70er an und spart nicht mit Streicher- und Bläsersätzen. 2013 erschien ein gemeinsames Album mit der amerikanischen Jazz-Sängerin Stacey Kent mit dem Titel „Ao Vivo 50 Anos“, der auf Valles 50-jährige Bühnenkarriere anspielt.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "\"Summer Samba\" wurde in mehr als 180 Versionen von verschiedenen Künstlern aufgenommen, unter anderem von Ex-Spice Girl Emma Bunton, Diana Krall und Astrud Gilberto. Valle ist zum vierten Mal verheiratet und hat drei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marcos Kostenbader Valle (* 14. September 1943 in Rio de Janeiro) ist ein brasilianischer Komponist, Sänger, Gitarrist und Pianist, der zunächst der so genannten zweiten Generation des Bossa Nova angehörte. Im späteren Verlauf seiner Karriere wandte sich Valle Stilen wie Soul, Funk, MPB (Música Popular do Brasil) und Brazilectro zu.", "tgt_summary": null, "id": 1529192} {"src_title": "Binärblob", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Berghaus studierte 1970–1976 Humanmedizin an der Universität des Saarlandes in Homburg, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und an der Freien Universität Berlin. 1978 nach der Medizinalassistentenzeit erfolgte die Approbation als Arzt. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Klinikums Steglitz (Benjamin Franklin) der FU Berlin. 1981 wurde er an der FU Berlin zum Dr. med. promoviert mit einer Arbeit über die Entwicklung der Methoden zur physiologischen Wertbestimmung von Digitalispräparaten. 1981–83 erfolgen Auslandsaufenthalte zur rekonstruktiven Kopf-Hals-Chirurgie in Lausanne, Chicago und New York. 1983 erhielt Berghaus die Anerkennung als Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. 1986 wurde er leitender Oberarzt an der HNO-Klinik des Klinikums Steglitz, FU Berlin. 1986 wurde er an der FU Berlin habilitiert und 1990 dort Professor (Klinikum Steglitz). Von 1993 bis 2003 war Berghaus Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten, Gesichts- und Halschirurgie und Inhaber des Lehrstuhls für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1994 war er dort Studiendekan der Medizinischen Fakultät und 1996–98 Prodekan. Von 2003 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2017 war er Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde am Klinikum der Universität München und Inhaber des Lehrstuhls für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an der LMU München.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliche Schwerpunkte.", "content": "In seiner Habilitationsarbeit (1986) hat sich Berghaus mit der Entwicklung eines prothetischen Trachealersatzes sowie von Ohrmuschelgerüsten aus porösem Polyethylen (PE) für die rekonstruktive Chirurgie beschäftigt. Solche PE-Gerüste haben sich im Laufe der Folgejahre als Alternative zum bereits etablierten autogenen Rippenknorpel für die Ohrrekonstruktion bei Mikrotie und anderen Ohrdeformitäten entwickelt und finden international Anwendung. Seine Kenntnisse auf dem Gebiet der Implantate für die Kopf-Hals-Chirurgie hat Berghaus 1992 in einem Hauptreferat für die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde zusammenfassend dargestellt. Ferner entwickelte Berghaus als Alternative zu den etablierten starren Goldimplantaten erstmals flexible Platin-Ketten-Implantate (Deutsches Patent zusammen mit Thomas Schrom) für die Rehabilitation der Oberlidfunktion bei Fazialisparese (sogenanntes „Lid-loading“). Auch im Rahmen der Rhinochirurgie hat Berghaus die Verwendung von Implantatmaterialien untersucht. Im Zusammenhang mit seinem besonderen Interesse für die Rhinoplastik hat er kontinuierlich an der Neu- und Weiterentwicklung operativer Techniken und der instrumentellen Ausstattung gearbeitet (Instrumente für die Rhinoplastik; deutsche und internationale Patente). Seit 1982 hat sich Berghaus verstärkt für die Ablösung der klassischen Tracheotomie durch das epithelisierte \"Vogelnest\"-Tracheostoma (Tracheostomie) eingesetzt und dessen Vorteile im Film und in Veröffentlichungen deutlich gemacht. Für die Fragestellung der chirurgischen Stimmanhebung bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen hat Berghaus 1993 mit der modifizierten Cricothyroidopexie (Erhöhung der Spannung der Stimmbänder) eine erfolgreiche und risikoarme Operationstechnik in Deutschland propagiert, die seither zunehmend Anwendung findet. Als in vielfacher Hinsicht vorteilhaften Zugang zur frontalen und zentralen Schädelbasis hat Berghaus 1987 das sog. ‚Midfacial degloving‘ in Deutschland eingeführt, wie es in USA bereits praktiziert wurde. Auf dem Gebiet der Onkologie / Onkochirurgie hat Berghaus 1993 gemeinsam mit Wolfgang Draf im Hauptreferat „Tumoren und Chirurgie der frontalen Schädelbasis“ für die Deutsche HNO-Gesellschaft die Übersichtsdarstellung der hier vorkommenden Tumoren übernommen. Neben der Rhinoplastik ist ein weiterer Schwerpunkt seines Interesses die Ohrmuschelkorrektur, hier vor allem auch die als schwierig geltende Nachkorrektur bei unbefriedigendem Resultat einer Erstoperation. 1996 veröffentlichte Berghaus mit den Koautoren Gerhard Rettinger und Gerhard Böhme ein Lehrbuch der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, das sich durch breite Darstellung der Thematik und neuartige didaktische Gestaltung hervorhob.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Berghaus (* 9. Januar 1952 in Leverkusen) ist ein deutscher Otorhinolaryngologe und war Inhaber des Lehrstuhls für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Sein Spezialgebiet ist die ästhetische und rekonstruktive Kopf-Hals-Chirurgie.", "tgt_summary": null, "id": 2230774} {"src_title": "Ram Kapse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Auf einem Bauernhof in der kleinen Gemeinde Lassay-les-Châteaux im westfranzösischen Département Mayenne lebt eine vierköpfige Familie, bestehend aus der 16-jährigen Paula, ihrem Bruder Quentin sowie den Eltern Rodolphe und Gigi. Bis auf Paula sind alle Familienmitglieder gehörlos. Die gehörlosen Mitglieder der Familie kommunizieren in Gebärdensprache, die auch Paula von klein auf gelernt hat. Aus diesem Grund ist Paulas Hilfe sowohl als Hörende als auch als Dolmetscherin in vielen Alltagssituationen unerlässlich, was für das Mädchen nicht immer ganz einfach ist. Beim Verkauf des auf dem Hof selbst hergestellten Käse auf dem Markt gibt es eine Arbeitsteilung: die Mutter lächelt und verpackt, Paula redet und ihr Bruder kassiert. Die Situation wird nicht leichter, als Paulas Vater Bürgermeister werden will. Paula muss nun auch auf den Wahlversammlungen dolmetschen. Weil Paulas „Schwarm“ Gabriel dem Schulchor beitritt, will auch sie dort singen. Beim Vorsingen entdeckt der Musiklehrer Paulas Gesangstalent und ermutigt sie, beim Pariser Radiosender \"Radio France\" vorzusingen und Gesang zu studieren. Sie müsse allerdings hart arbeiten und jeden Tag mit dem Lehrer proben. Paula setzt alles daran, regelmäßig am Gesangsunterricht teilzunehmen. Als aber eines Tages ein Fernsehsender über die Bürgermeisterkandidatur berichten will und auf dem Hof der Béliers dreht, kommt sie zu spät zur Probe. Der Musiklehrer lässt sie trotz strömendem Regen vor verschlossener Türe stehen und Paula radelt verzweifelt wieder heim. Am Ende des Schuljahres wird der Schulchor ein Konzert geben und Paula und Gabriel sollen ein Duett singen. Weil ihre Darbietung dem Lehrer nicht leidenschaftlich genug ist, sollen die beiden bei der ersten Gesangsprobe miteinander tanzen. Später will Gabriel zum Üben zu Paula nach Hause kommen, was Paula in helle Aufregung versetzt. Mitten in der Probe setzt ihre erste Regel ein. Als Paula ihre Familie über ihren Plan informiert, sich in Paris auf ein Gesangsstudium zu bewerben, wirft ihre Mutter ihr vor, sie wolle die Familie im Stich lassen. Zudem sagt Gigi, sie selbst hasse alle Leute, die nicht gehörlos seien, und sie habe versucht, Paula wie eine Gehörlose zu erziehen. Daraufhin will Paula ihre Pläne begraben, um den Eltern weiter zur Seite stehen zu können. Paula schlägt vor, dass ihre Freundin Mathilde auf dem Markt helfen soll. Dazu muss Mathilde die Gebärdensprache lernen, die ihr Paulas Bruder nur zu gerne beibringen will. Während des Unterrichts – bei Kerzenlicht – kommen sich die beiden näher, und Quentin erleidet einen anaphylaktischen Schock, da er allergisch auf das im Kondom enthaltene Latex reagiert. Auf dem Markt ist Mathilde keine große Hilfe. Das Konzert des Schulchors mit dem Duett ist ein voller Erfolg. Paulas Eltern sitzen mit im Publikum und, obwohl sie nichts hören können, beginnt immerhin Rodolphe zu ahnen, mit welcher Leidenschaft Paula dem Gesang zugetan ist. Früh am nächsten Morgen weckt der Vater sie und gemeinsam mit der Familie fahren sie nach Paris, wo Paula um zehn Uhr vorsingen soll. Gabriel fährt mit dem Musiklehrer hinterher. Paula singt, von ihrem Musiklehrer am Flügel begleitet, vor der Jury und gebärdet den Liedtext für ihre Familie oben auf der Tribüne. Das Lied handelt von einem Kind, das sein Elternhaus verlässt. Sie wird angenommen, verabschiedet sich von Bruder und Eltern und läuft vor Glück strahlend zum Auto.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Für das Dialogbuch und die Dialogregie im Auftrag der Christa Kistner Synchronproduktion GmbH Potsdam war Susanna Bonaséwicz zuständig.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der \"film-dienst\" bezeichnete den Film als „gefühlsbetonte Komödie, die weniger durch inhaltliche Originalität als durch ihre warmherzig gezeichneten Figuren“ überzeuge. Die „versierten Darsteller, vor allem aber die fulminante Hauptdarstellerin“ überdeckten „kleinere Handlungsschwächen und einige weniger gelungene Einfälle“. Birgit Roschy von \"epd Film\" vergab drei von fünf Sternen und beurteilte dieses „Coming-of-Age eines Provinzmädchens“ als einen Film, nach dem „man das Kino in bester Laune“ verlasse, „obwohl das Gezeigte reichlich platt“ sei. Die vielen „Handlungslöcher“ würden durch ein „Hand in Hand von Burleske, Drama und Musik“ wettgemacht. Die \"Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)\" gab dem Film das Prädikat „Besonders wertvoll“, unter anderem mit der Begründung, dass „ein altes Thema – die Schmerzen des Erwachsenwerdens für Kinder und Eltern – auf liebenswerte Weise variiert“ werde.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Der Schauspieler des Sohnes Quentin, Luca Gelberg, ist auch im echten Leben gehörlos. Die anderen Schauspieler der Familie, François Damiens, Karin Viard und Louane mussten die Französische Gebärdensprache erst für den Film erlernen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "César 2015 Prix Lumières Europäischer Filmpreis 2015", "section_level": 1}], "src_summary": "Verstehen Sie die Béliers? (Originaltitel: \"La famille Bélier\") ist eine französische Filmkomödie von Éric Lartigau aus dem Jahr 2014. Sie thematisiert das Leben einer gehörlosen Familie, die im Alltag auf die Hilfe der hörenden Tochter angewiesen ist. Als diese ein Gesangsstipendium erhält und nach Paris gehen will, wird die Abhängigkeit zum Problem. Filmstart in Frankreich war am 17. Dezember 2014, in Deutschland am 5. März 2015 und am 12. März in den Kinos der Deutschschweiz.", "tgt_summary": null, "id": 1705449} {"src_title": "Die tödliche Falle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "Kisljarka wird in Eichenfässer gefüllt und erhält dann eine gelbe Tönung. Der Alkoholgehalt des Getränks beträgt 40–45 %. Nach der Methode dieser Herstellung ähnelt Kisljarka farblich dem Mondschein. Der Weingeist wird durch die Destillation von Traubenmost bis zu eineinhalb Jahre in Fässern gealtert und anschließend mit Zuckersaft versetzt. Vor der Abfüllung wird Wasser hinzugefügt und auf 40 % eingestellt. Es gibt drei Arten von Kisljarka:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "In Dagestan wurde seit jeher Wein erzeugt, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung muslimischen Glaubens ist. Im 19. Jahrhundert, unter Zar Alexander II. (1818–1881), wurden dort in geeigneten Lagen neue, französische Rebsorten und Kellertechniken eingeführt. Aus dem bei der Weinerzeugung anfallenden Trester wurde hochprozentiger Schnaps gebrannt und im Rahmen eines Branntweinmonopols durch die dort lebende georgische Fürstenfamilie Zizianow vermarktet. Die Produkte dieser lokalen Brennereien erreichten bereits Anfang des 19. Jahrhunderts einen hohen Bekanntheitsgrad, etwa als „Dienst“-Schnaps der im Kaukasus stationierten russischen Einheiten. Darüber fand Kisljarka auch Erwähnung in der klassischen russischen Literatur, etwa in Werken von Tolstoi und Leskow. 1880 gründete der Armenier David Saradschew, der in Westeuropa Chemie studiert hatte, die „Kisljarkaer Cognac-Werke“ (russ.: „Кизлярский коньячный завод“). Sie erzeugen noch heute – neben Weinbränden – den klassischen Kisljarka. Dieser wird in Flaschen mit dem Porträt des Heerführers Bagration (1765–1812), dessen Geschlecht mit dem Ort Kisljar verbunden ist, abgefüllt und ist in allen größeren russischen Städten erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Geschmack und Trinkstärke.", "content": "Kisljarka wird zwischen sechs Monaten und mehreren Jahren in Fässern aus kaukasischer Traubeneiche gelagert. Dadurch erhält er eine goldgelbe Farbe und eine ausgeprägte Vanillenote. Er wird mit 45 % Alkoholgehalt – und damit 5 % über der von Mendelejew zumindest für Wodka als optimal erkannten Trinkstärke – auf den Markt gebracht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kisljarka (russisch Кизлярка) ist ein traditioneller russischer Tresterbrand. Der Name stammt aus der Stadt Kisljar in Dagestan. Die Branntweinstärke beträgt 40–45 %. Die Herstellung erfolgt durch die Kisljarski konjatschny sawod.", "tgt_summary": null, "id": 1194450} {"src_title": "Alfons von Kastilien", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das \"Grätzer\" entstand durch die Brautradition in der polnischen Stadt Grodzisk Wielkopolski, die mit dem Namen Grätz von 1815 bis 1918 zum Königreich Preußen gehörte. Bier gebraut wurde in Grodisze bereits im 13. Jahrhundert. 1601 wurde eine Brau-Gilde gebildet. Ende des 18. Jahrhunderts gab es 53 Brauereien in der Stadt, die drei bekanntesten Brauereien waren die herrschaftliche Brauerei im Schloßgarten, die Klosterbrauerei im jetzigen Schulhof und die Stadtbrauerei auf dem Alten Markt. In der Stadtbrauerei betrieb die aus 52 Mitgliedern bestehende Innung das Brauereigewerbe. 1804 baute die neue Innung, der viele deutsche Brauer wie Gumpert, Kutzner und Bähnisch angehörten, eine neue Brauerei mitten auf dem Alten Markt. Sie entnahmen das Wasser aus dem dort stehenden Stadtbrunnen. 1828 pachtete der Brauer Bähnisch die Klosterbrauerei und braute nun für eigene Rechnung. 1837 baute Bähnisch die erste eigene Brauerei. In der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts exportierte man das Grätzer Bier nicht nur in europäische Staaten, sondern auch nach Südafrika, Ceylon und China. Am Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts betrug die Produktionsmenge der verbliebenen fünf Grätzer Brauereien 100.000 Hektoliter jährlich. Gleichzeitig wurde Grätzer zu der Zeit auch in anderen Regionen gebraut, in Berlin beispielsweise von der Hochschulbrauerei und der Monopol-Brauerei. In der Zwischenkriegszeit war Antoni Thum als Geschäftsführer der Vereinigten Grätzer Brauereien der bekannteste Grätzer Brauer. 2011 bildete sich in der Polnischen Hausbrauervereinigung eine \"Kommission zur Wiederbelebung des Grätzer Biers\". Seit Mai 2015 wird in Grodzisk Wielkopolski wieder das Bier gebraut und auf dem Markt als \"Piwo z Grodziska\" (Bier aus Grätz) angeboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Grätzer (Grodzisz / Grodziskie) ist eine Weizen-Biersorte, die im Unterschied zu den meisten anderen Weizen- und Weißbieren zu 100 % mit Weizenmalz gebraut wird. Zur Besonderheit dieser Biersorte gehört, dass das Malz mit Eichenholz geräuchert wird, das Bier aber trotzdem eine goldgelbe Farbe hat. Das durchschnittliche Alkoholvolumen der Biere im Grätzer Stil liegt bei 2,6 – 3,6 %.", "tgt_summary": null, "id": 1345306} {"src_title": "Gisela João", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Bereits in den Anfängen der Motorisierung um 1900 wurden Motorräder auch als Zugmaschinen genutzt, um die begrenzten Transportkapazitäten des Zweirades mit einem Vorsteck- oder Anhängewagen zu erweitern. Für ein Verbindungsgelenk zwischen Motorrad und Anhänger erhielt Jean Trancle-Armand bereits 1896 in den USA ein Patent. In dieser Pionierzeit konkurrierte der Anhänger mit dem Beiwagen, der sich im Bereich der Personenbeförderung als die zweckmäßigere Lösung durchsetzte. Im Zweiten Weltkrieg wurden ab 1941 Anhänger mit bis zu 350 kg Gesamtgewicht hinter den Wehrmachtsgespannen eingesetzt. Die schweren Zündapp KS 750 und BMW R 75 hatten den sogenannten Einheitsprotzhaken, eine Bolzenkupplung, um mit diesen geländegängigen Maschinen leichte Anhänger oder Geschütze ziehen zu können. In der DDR wurde seit 1957 mit dem Campi für 420 Mark der passende Anhänger zu den Rollern Berlin, Troll und Wiesel angeboten. In Westdeutschland gab es zur gleichen Zeit ähnliche Modelle unter den Namen Campingboy und Camping-chen von Baudisch, Camping Rolly (Schumacher & Co), Flott (Calberlah), Campo (MWF), Trip (Faho) und Elan (Vögtle & Zeller). Der tschechische Hersteller Jawa bot mit den Einspuranhängern vom Typ PAV-40 und PAV-41 in den 1960er Jahren zusätzlichen Gepäckraum an, der Camping und Urlaubsreisen zu zweit auch mit kleineren Motorrädern oder Rollern ermöglichte. Ein Motorrad war für viele Menschen, die sich kein Auto leisten konnten, zu dieser Zeit das Alltagsfahrzeug.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "In Asien, wo Fahrräder und kleine Motorräder als Transportmittel große Bedeutung haben, sind Anhänger zum Lasten- und Personentransport weit verbreitet. In Europa und Amerika, wo das Motorrad in erster Linie ein Freizeit- und Urlaubsfahrzeug ist, schaffen Anhänger Motorradfahrern die Möglichkeit, auf Reisen mehr Gepäck mitzunehmen. Hersteller wie Schuring, EZS oder Watsonian bieten neben den Anhängern – bevorzugt für schwere Motorräder wie die Honda Gold Wing und Pan European – auch die notwendigen Anhängerkupplungen an. In den Vereinigten Staaten bauen Hersteller wie Tailwind und Bushtec Motorradanhänger; kleine Faltwohnwagen (Pop-up-camper) für ein oder zwei Personen gibt es dort von verschiedenen Anbietern. Außerdem hat der Bau von Teardrop-Anhängern, die von kleineren Autos und Motorrädern gezogen werden, eine lange Tradition. In Deutschland spielen Motorradanhänger nur eine geringe Rolle im Straßenverkehr. Nach Ansicht von Andreas Schmidt, dem aktuell einzigen deutschen Hersteller, liegt ein wesentlicher Grund für die geringe Verbreitung von Motorradanhängern in Deutschland in der Geschwindigkeitsbeschränkung. Diese individuellen Einzelfertigungen von Anhängern werden nicht nur zum Gepäcktransport, sondern zum Beispiel auch als Werbeträger genutzt. Die deutsche Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung beschreibt Maße und Gewichte von Anhängern. Anhänger mit einer Betriebserlaubnis hinter Krafträdern können als zulassungs- und versicherungsfreie Anhänger mit einem Wiederholungskennzeichen gefahren werden.", "section_level": 2}, {"title": "Technischer Aufbau.", "content": "Motorradanhänger sind mit einer lösbaren Anhängerkupplung mit dem Zugfahrzeug verbunden und haben eine Achse mit ein oder zwei Rädern. Meist ist der Aufbau an einem Rahmen befestigt, aber auch selbsttragende Schalenaufbauten (Monocoques) sind möglich. Verschiedene Aufbauformen wie Plattformen oder Kästen zum Lastentransport werden angeboten. Hydraulische Stoßdämpfer sind nicht vorgeschrieben, können jedoch die Fahrstabilität verbessern. Das Eigengewicht eines Einspuranhängers liegt üblicherweise unter 40 kg, bei Einachsanhängern sind es meist über 55 kg, das zulässige Gesamtgewicht liegt zwischen 80 und 300 kg.", "section_level": 1}, {"title": "Einspuranhänger.", "content": "Motorradanhänger können als Einspuranhänger mit nur einem Rad gebaut werden. Diese legen sich mit dem Motorrad in die Kurve. Dazu ist eine spezielle Anhängerkupplung mit einem Kreuzgelenk notwendig, das nur eine Auf- und Abbewegung bei unebener Fahrbahn und ein Abknicken senkrecht zur Längsachse bei Kurvenfahrt erlaubt und den Anhänger dabei stets in der gleichen Schräglage wie das Zweirad hält. Diese Bauform ist nur bei leichten Anhängern anzutreffen, da je nach Position des Anhängerrades bis zur Hälfte des Gesamtgewichtes auf dem Heck des Motorrades lastet. Die Federung wird bei einem Einspuranhänger meist als ein- oder zweiarmige Schwinge mit Federbein umgesetzt, wie vom Hinterrad eines Motorrades bekannt. Die Räder sind vorwiegend Roller- oder Motorradräder.", "section_level": 2}, {"title": "Einachsanhänger.", "content": "Wird der Motorradanhänger konventionell mit einer Achse und zwei Rädern gebaut, bietet eine Kugelkupplung hinter dem Hinterrad die einfachste Verbindung, damit der Anhänger waagerecht bleibt, wenn das Zugfahrzeug sich in die Kurve legt. Als Sonderform wurde in Deutschland ein Sattelauflieger mit einer 50-mm-Kupplungskugel statt eines Beifahrersitzes hinter dem Fahrer des Motorrades zugelassen. Die Räder sind meistens Acht- oder Zehn-Zoll-Standardräder, wie bei kleinen PKW-Anhängern. In den USA und Kanada werden zweirädrige Anhänger meist mit sehr langen Deichseln, Starrachsen und Blattfedern ausgerüstet, in Europa üblicherweise mit Gummifederachsen. Tailwind bietet in den USA seine patentierte, gefederte und gedämpfte Duoflex-Deichsel an, die Nickbewegungen des Anhängers ausgleicht, sodass die Einflüsse auf das Zugfahrzeug geringer werden. Ein doppelachsiger Anhänger gilt in Deutschland nach dem Gesetz als einachsig, wenn der Abstand der Achsen weniger als 100 cm beträgt.", "section_level": 2}, {"title": "Aufbauformen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kastenanhänger.", "content": "Lastenanhänger mit einem offenen oder mit einem Deckel verschließbaren Kastenaufbau aus glasfaserverstärktem Kunststoff, Aluminium- oder Stahlblech sind die häufigste Aufbauform und werden in Europa und Amerika zum Transport von Gepäck oder Haustieren genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "Plattformanhänger.", "content": "Offene Plattformanhänger zum Transport von Kisten oder sperrigen Ladegütern sind in weiten Teilen Asiens als Transportmittel im Alltag von Kleinunternehmern unverzichtbar und werden in Europa auch mit einem Rad angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Faltwohnwagen.", "content": "Kleine Faltwohnwagen, wie der Mini Mate oder der Kompact Kamp, die zusätzlich zum Gepäcktransport im Anhängerkasten darüber ein aufklappbares Zelt und Matratzen für ein oder zwei Personen bieten, werden in den USA und Kanada von vielen Anbietern verkauft. In Deutschland werden hinter Gespannen aber auch größere Zeltklapp-Wohnwagen wie zum Beispiel Rhön Universal oder Klappfix gezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Wohnwagen.", "content": "Geschlossene Wohnwagen wie der 140 kg leichte Calypso und der Mini-Airstream-Auflieger mit einem Meter Breite, speziell für den Gebrauch hinter Motorrädern mit Schlafplätzen für ein oder zwei Personen, werden in Europa vereinzelt von versierten Tüftlern gebaut und vom TÜV mit einer Betriebserlaubnis versehen. Der schwedische Goldbrand-Wohnwagen ist sogar 125 cm breit.", "section_level": 2}, {"title": "Teardrop-Anhänger.", "content": "Leichte Teardrop-Anhänger aus Sperrholz oder Aluminium zum Ziehen hinter kleinen Autos oder Motorrädern haben in den USA schon seit den 1930er Jahren Tradition und werden von Kleinserienherstellern oder nach Bauplänen im Amateurbau gefertigt. Diese kleinen Schlafwagen (ab 1,3 m × 2,6 m Grundfläche) bieten durch die fehlende Breitenbeschränkung und außenliegende Räder großzügigere Liegeflächen und Kippsicherheit. Sie sind meist mit einer Außenküche unter der Heckklappe des Anhängers ausgestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Kupplungssysteme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kugelkopfkupplung.", "content": "In Europa ist die standardisierte 50-mm-Kugelkopfkupplung mit E-geprüfter Kupplungskugel weit verbreitet. In den USA sind Kugelköpfe mit einem Durchmesser von 1 1⁄4 Zoll oder 1 7⁄8 Zoll üblich, die nicht zu europäischen Zugeinrichtungen passen. Kugelkupplungen lassen eine Drehbewegung von mehr als 50 Grad nach beiden Seiten zu. Für die Honda Goldwing gibt es auch unter dem Koffersystem verdeckt installierte Anhängerkupplungen, bei denen nur die abnehmbare Kupplungskugel sichtbar ist.", "section_level": 2}, {"title": "Kreuzgelenkkupplung.", "content": "Jawa verband seine einrädrigen PAV-Nachläufer mit einem Kreuzgelenk mit der Zugmaschine und der DDR-Rolleranhänger Campi nutzte dieselbe Technik. Der deutsche Hersteller moppedhänger entwickelte diese Kupplung weiter, um den Einradanhänger leichter vom Motorrad trennen zu können und auch schwere Anhänger sicher und abschließbar mit der Zugmaschine zu verbinden.", "section_level": 2}, {"title": "Bolzenkupplung.", "content": "In den Vereinigten Staaten werden alternativ zur Kugel vereinzelt Bolzenkupplungen verwendet, bei denen ein Ring auf der Deichselseite auf einen senkrechten Bolzen am Heck des Motorrades gehängt und mit einer Sicherung oben auf dem Bolzen fixiert wird. Dazu sind zwingend drehbare Deichseln notwendig, die aber auch in Kombination mit Kugelkupplungen eingesetzt werden können, um Beschädigungen der Zugvorrichtung bei Stürzen oder beim Umfallen des Motorrades zu verhindern.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrische Verbindung und Beleuchtung.", "content": "In Europa werden wie beim PKW genormte 7-polige oder 13-polige Anhängersteckdosen verbaut, in Amerika gibt es eine Vielzahl nicht genormter Verbindungsstecker. Zwei Rückleuchten, zwei Bremsleuchten, zwei rote dreieckige Rückstrahler sowie eine Kennzeichenbeleuchtung sind im deutschsprachigen Raum vorgeschrieben, Fahrtrichtungsanzeiger sind nur erforderlich, wenn der Anhänger die Blinker des Zugfahrzeuges verdeckt. Für die seitliche Kenntlichmachung ist auf beiden Seiten mindestens ein gelber, nicht dreieckiger Rückstrahler vorgeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Bremssysteme am Anhänger.", "content": "In der Regel haben Anhänger hinter Motorrädern wegen ihres geringen Gewichtes keine eigenen Bremsen. Die Auflaufbremse ist in Europa sehr selten, weil sie das Eigengewicht des Anhängers erhöht und geprüft werden muss. Andererseits kann man sich im Einzelfall für gebremste Anhänger eine höhere Anhängelast beim ziehenden Motorrad genehmigen lassen (in Deutschland: Begutachtung durch eine Technische Prüfstelle oder Bescheinigung einer amtlich anerkannten Überwachungsorganisation). In den USA gibt es elektrisch betätigte Anhängerbremsen, die über Steuereinheiten mit Trägheitssensoren oder den Kontakt des Bremslichtschalters aktiviert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Grundlagen in Deutschland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anhängerkupplungen an Motorrädern.", "content": "In Deutschland muss ein Motorrad eine vom TÜV oder der DEKRA abgenommene und bei der Zulassungsstelle in die Fahrzeugpapiere eingetragene Anhängerzugvorrichtung haben, um einen Anhänger ziehen zu dürfen. Entgegen der Auskunft einiger Kfz-Prüfstellen ist eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Motorradherstellers nicht notwendig und wird von ihm nicht erteilt. Die Prüfstelle kann die Anhängerkupplung gemäß einem TP-Gutachten nach § 22 a StVZO und § 13 der Fahrzeug-Zulassungs-Verordnung (FZV) prüfen und die Anbauabnahme am Motorrad nach § 21 und § 19 StVZO durchführen. Die Straßenverkehrszulassungsordnung beschränkt die Anhängelast für ungebremste Anhänger auf das Leergewicht des Motorrades plus 75 kg für den Fahrer geteilt durch zwei. Das bedeutet, dass beispielsweise ein schweres Tourenmotorrad mit 325 kg Leergewicht einen Anhänger mit einer Gesamtmasse von maximal 200 kg ziehen darf. Für gebremste Anhänger kann die Prüfstelle eine höhere Anhängelast genehmigen.", "section_level": 2}, {"title": "Zulassung oder Betriebserlaubnis von Motorradanhängern.", "content": "Motorräder dürfen in Deutschland sowohl zugelassene Anhänger als auch zulassungsfreie Motorradanhänger ziehen, die mit einem ungestempelten Folgekennzeichen mit der gleichen Zahlenkombination wie eines der Zugfahrzeuge des Eigners geführt werden können. Diese Motorradanhänger sind zulassungs- und versicherungsfrei, müssen jedoch von einer Fahrzeugprüfstelle nach § 13 EG-FGV geprüft werden, erhalten im Vorfeld von der Kfz-Prüfstelle eine Fahrzeug-Identifizierungsnummer und mit der Abnahme eine Betriebserlaubnis. Sie unterliegen nicht der zweijährigen Pflicht zur Hauptuntersuchung. Diese Betriebserlaubnis muss von der Kfz-Zulassungsstelle abgestempelt werden. Um das Verfahren erfolgreich zu durchlaufen, empfiehlt es sich, vorher mit Technischer Prüfstelle und Zulassungsstelle die Realisierbarkeit zu prüfen, da viele Dienststellen diese Sonderform und die gesetzlichen Grundlagen nicht kennen. Die Breite eines Motorradanhängers darf 100 cm nicht überschreiten, für die maximale Länge und Höhe gelten die allgemeinen Beschränkungen für Fahrzeuge aller Art. Zulassungs- und versicherungsfreie Motorradanhänger dürfen nicht von PKWs gezogen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrerlaubnisrecht.", "content": "Für das Führen von Anhängern hinter Motorrädern ist keine zusätzliche Fahrerlaubnis nötig, es genügt der Motorradführerschein.", "section_level": 2}, {"title": "60-km/h-Regelung in Deutschland.", "content": "In Deutschland gilt für Motorräder mit Anhängern das generelle Tempolimit von 60 km/h außerhalb geschlossener Ortschaften, auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen, festgeschrieben durch § 3 und § 18 StVO, was insbesondere auf der Autobahn zu einer erheblichen Gefahr für die nachfolgenden Kraftfahrzeuge werden kann. Mehrmals wurden Petitionen zur Aufhebung dieser Geschwindigkeitsbeschränkung in Deutschland angeregt, zuletzt im Januar 2014: In der Begründung der Ablehnung wird vom Petitionsausschuss auf die vom Bundestag eingeholte Stellungnahme der Motorradhersteller verwiesen, aus deren Sicht es für die Aufhebung dieses Tempolimits keine Notwendigkeit gäbe und dass die von ihnen produzierten Fahrzeuge grundsätzlich nicht für den Betrieb mit Anhänger geeignet seien. Der Industrie-Verband Motorrad (IVM) habe auf Anfrage des Bundesverkehrsministeriums keine Erkenntnisse zur Fahrdynamik von Hängergespannen, daneben gäbe es aus Sicht des IVM auch keinen Markt für Motorradanhänger in Deutschland.", "section_level": 2}, {"title": "Motorradgespanne mit Anhänger.", "content": "Die rechtlichen Bestimmungen für Motorradgespanne mit Anhänger entsprechen in Deutschland im Wesentlichen denen für Motorräder mit Anhänger. Durch das erhöhte Leergewicht kann ein Motorradgespann einen Anhänger mit größerer Masse ziehen. Für deutsche Gespannfahrer mit einer mittig zwischen Motorrad und Seitenwagen angebrachten Anhängerkupplung gibt es die Möglichkeit, eine Ausnahmegenehmigung des Regierungspräsidiums nach § 70 StVZO zu erlangen. Damit kann nach positiver Beurteilung durch eine Fahrzeugprüfstelle im Einzelfall eine Ausnahme von § 32 StVZO genehmigt und eine größere Anhängerbreite als ein Meter beim Motorradgespann eingetragen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtliche Grundlagen in Österreich.", "content": "In Österreich dürfen nach § 104 Kraftfahrgesetz (KFG) von Krafträdern nur leichte, zum Verkehr zugelassene Anhänger der Klasse O1 gezogen werden. Diese Hänger dürfen nicht breiter sein als das Motorrad und sie müssen mit einer sicheren Anhängerkupplung mit dem Zugfahrzeug verbunden sein. Das doppelte Gesamtgewicht des Anhängers darf, wie in Deutschland, das um 75 kg erhöhte Leergewicht des Motorrades nicht überschreiten. Wenn die Breite des Hängers 80 cm nicht übersteigt, muss er mit nur einer der sonst für Anhänger vorgeschriebenen Leuchten ausgerüstet sein. Der dreieckige Rückstrahler muss von den Lichtaustrittsflächen der Leuchten getrennt und so angebracht sein, dass eine Spitze des gleichseitigen Dreiecks nach oben gerichtet ist. Dieser Rückstrahler muss mit dem Fahrzeug dauernd fest verbunden sein. Beim Ziehen eines leichten Anhängers darf die Geschwindigkeit von 100 km/h nicht überschritten werden.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Grundlagen in der Schweiz.", "content": "Die Höchstgeschwindigkeit für Motorräder mit Anhänger beträgt 80 km/h. Eine eigene Autobahnvignette ist für starre Anhänger(in der Regel Einradanhänger), Anhänger und Seitenwagen von Motorrädern nach der Richtlinie 15-01 Nationalstrassenabgabe nicht notwendig.", "section_level": 1}, {"title": "Rechtliche Situation in anderen Ländern.", "content": "Tempolimits in km/h für Motorräder mit Anhänger in anderen Ländern auf Landstraßen und in Klammern auf Autobahnen (Stand: November 2018): In Italien dürfen dort zugelassene Motorräder keine Anhänger ziehen. Das wurde durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 10. Februar 2009 bestätigt. Nach dem Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr von 1968 haben EU-Staaten das Recht, Anhängern hinter Krafträdern die Zulassung zu verweigern. Die Italienische Republik... stellt jedoch klar... dass in anderen Mitgliedstaaten zugelassenen Krafträdern gestattet sei, im italienischen Hoheitsgebiet einen Anhänger mitzuführen, da sie sich im internationalen Verkehr im Sinne des genannten Übereinkommens befänden.", "section_level": 1}, {"title": "Treffen und Szene.", "content": "In Deutschland findet jährlich seit 2005 am ersten Juniwochenende das einzige bekannte Motorradanhängertreffen im hessischen Schotten statt. Wegen der Schließung des Motorradtreffs Falltorhaus wird das Treffen 2019 erstmals im Caravan Park im benachbarten Ort Laubach sein. Auf dem größten Seitenwagentreffen in Europa, dem EGT mit über 1000 Teilnehmern, sind jedes Jahr Motorradanhänger in großer Zahl zu finden. Dort findet ein reger Erfahrungsaustausch, besonders über die Handhabung der rechtlichen Rahmenbedingungen durch die verschiedenen Zulassungsbehörden, statt. In Deutschland werden Anhänger oft hinter Honda Gold Wings gezogen. Im deutschen Goldwing-Forum schreiben die Fahrer über ihre Erfahrungen. Die in USA und Europa vertriebenen Gespanne des russischen Herstellers URAL sind in Deutschland seit 2010 grundsätzlich mit einer Zulassung für Anhängerbetrieb versehen. Die amerikanischen und kanadischen Motorradfahrer mit Lastenanhängern und Faltwohnwagen tauschen ihre Erfahrungen in einem speziellen Trailerforum auf motocampers.com aus, und das amerikanische Honda-ST-Forum hat eine eigene Anhängerabteilung mit vielen Erfahrungsberichten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Motorradanhänger ist ein Anhänger, der von einem Motorrad gezogen wird. „Anhänger hinter Krafträdern“ unterliegen in Deutschland besonderen zulassungs-, versicherungs- und verkehrsrechtlichen Regelungen, die sich von denen für PKW-Anhänger unterscheiden. Es gibt diese Anhänger in vielen unterschiedlichen Bauformen. Nur sehr wenige Motorräder sind mit einer Anhängerkupplung nachgerüstet, und verglichen mit Autoanhängern ist die Anzahl der Motorradanhänger sehr gering.", "tgt_summary": null, "id": 952582} {"src_title": "Iliesa Delana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Rennen.", "content": "Das zweite \"Grande Épreuve\" der Saison erzielte gegenüber dem Großen Preis von Italien mit einem Feld von 23 Wagen sogar noch einmal eine deutliche Steigerung. Noch stärkeres Anzeichen für die beginnende Gesundung der \"offiziellen Grand-Prix-Rennen\" nach der Abschaffung beinahe jeglicher technischer Restriktionen für die Wagen war jedoch die Teilnahme aller drei offizieller Werksmannschaften von Bugatti, Alfa Romeo und Maserati mit jeweils drei Wagen – eine vergleichbare Besetzung hatte seit 1914 kein französischer \"Grand Prix\" mehr gesehen. Bugatti setzte dabei für das Heimrennen mit Louis Chiron und Achille Varzi die wohl stärkste Fahrerpaarung der Saison auf dem neuen Erfolgsmodell Bugatti Type 51 mit DOHC-Reihenachtyzlinder von 2,3 Litern Hubraum ein. Zwei weitere baugleiche Wagen wurden mit Albert Divo und Guy Bouriat sowie William Grover-Williams (unter dem Pseudonym „W. Williams“) und Caberto Conelli besetzt. „Williams“ dürfte seinen Einsatz als offizieller Werksfahrer der Vermittlung des Kontakts zum britischen Reifenhersteller Dunlop zu verdanken haben, nachdem sich im Training mit den verwendeten Michelin-Reifen ein weiteres Debakel abgezeichnet hatte. Auch Alfa Romeo trat mit drei seiner neuesten Grand-Prix-Rennwagen von ebenfalls 2,3 Litern Hubraum an, die nach dem vorangegangenen Erfolg beim italienischen Grand Prix als Typ Alfa Romeo „Monza“ in die Geschichte eingegangen sind. Die Fahrerpaarungen lauteten dieses Mal Giuseppe Campari/Baconin Borzacchini, Tazio Nuvolari/Giovanni Minozzi und schließlich Ferdinando Minoia/Goffredo Zehender. Die einzige echte Neuheit kam jedoch dieses Mal von Maserati, wo man nach den enttäuschenden Ergebnissen zum Saisonbeginn in der Zwischenzeit den Motor eines der drei Tipo 26M auf 2,8 Liter Hu8braum aufgebohrt hatte. Dieses Auto wurde in Montlhéry Luigi Fagioli und Ernesto Maserati zur Verfügung gestellt, während die Paarungen René Dreyfus/Pietro Ghersi und Clemente Biondetti/Luigi Parenti dagegen mit der seit dem Vorjahr praktisch unveränderten 2,5-Liter-Version des \"26M\" vorlieb nehmen mussten. Mit Rudolf Caracciola und Otto Merz mit ihrem von der Mercedes-Benz-Werksmannschaft betreuten mächtigen Mercedes SSKL-Rennsportwagen mit 7,1-Liter-Reihensechszylinder war daneben zum ersten Mal seit dem Ersten Weltkrieg auch wieder eine deutsche Mannschaft bei einem französischen Grand Prix am Start. Der Rest des Felds setzte sich schließlich aus Privatfahrern zusammen, die trotz der Länge des Rennens meist ohne größere Boxencrew auskommen mussten und allein schon deswegen nur eher geringe Erfolgsaussichten besaßen. Vor einer Rekordkulisse von über 100.000 Zuschauern startete Fagioli auf dem neuen Maserati am besten und führte den Pulk durch die erste Runde. Bald konnte er sich zusammen mit Chiron (Bugatti) etwas absetzen und in der Folge boten die beiden immerhin etwa eine Stunde lang einen packenden Kampf um der Spitze, bei dem die Führung einige Male wechselte. Mit einigem Abstand waren auch dahinter der Maserati von Dreyfus/Ghersi mit den beiden übrigen Werks-Bugattis von Divo/Bouriat und „Williams“/Conelli noch eng beisammen, während die Alfa Romeo dem hohen Anfangstempo nicht ganz folgen konnten oder wollten. Mit zunehmender Renndauer wurden jedoch die Bremsen immer mehr zum Thema, deren erstes Opfer der Maserati von Fagioli/Ernesto Maserati wurde. Nun trat der große Vorteil der Bugattis zutage, wo die Bremstrommeln in den Leichtmetallfelgen der Räder fest integriert waren, so dass sie bei jedem Reifenwechsel gleich automatisch mit ausgetauscht wurden. Bei Maserati und Alfa Romeo nahm dagegen allein das Erneuern der Beläge jeweils mehrere Minuten in Anspruch, ganz zu schweigen von einem vollständigen Wechsel der Bremstrommel. Beim Maserati von Dreyfus/Ghersi musste schließlich sogar Teile der Bremsanlage aus dem stillgelegten Auto von Fagioli/Maserati eingebaut werden, dennoch fiel auch dieser Wagen nun immer weiter zurück. So lagen schließlich zum Ende der sechsten Rennstunde die drei Bugattis mit einer Runde Vorsprung auf den Alfa Romeo von Nuvolari/Minozzi gemeinsam in Front, der bald darauf durch den Ausfall von „Williams“/Conelli allerdings auf Rang drei vorrücken konnte. Aber auch im Lager von Alfa Romeo wurde die Bremsensituation nun zunehmend kritisch, so dass sich bald nur noch Campari/Borzacchini mit mehreren Runden Rückstand auf Verfolgung der beiden Bugatti befanden, während das Auto von Nuvolari/Minozzi nun sogar hinter den privat eingesetzten Maserati der beiden Briten „Tim“ Birkin und George Eyston zurückfiel. Wie beim Rennen zuvor in Monza hatte das Publikum in der Zwischenzeit längst mit der Abwanderung begonnen, als 40 Minuten vor Rennende auch der zweitplatzierte Bugatti von Divo/Bouriat die Fahrt mit einer gerissenen Motorhalterung nicht mehr fortsetzen konnte. Um den sicheren Sieg nicht doch noch zu gefährden, wurde daraufhin für Varzi im letzten verbliebenen Wagen des Teams der Schongang verordnet, dennoch konnte er nach Ablauf der zehn Stunden am Ende die Linie noch mit drei Runden Vorsprung auf den Alfa Romeo von Campari/Borzacchini überqueren. Dritte wurden Biondetti/Parenti auf Maserati, denen es kurz vor Schluss gelungen war, ihre britischen Markenkollegen Birkin/Eyston noch abzufangen. Auf Rang fünf folgte Robert Sénéchal auf seinem ehemaligen Grand-Prix-Delage aus 1927, der das Rennen ganz allein durchgefahren hatte und dabei wie üblich durch seinen bekannt spektakulären Fahrstil – der auch ihm selbst stets großen Spaß bereitete – besonders aufgefallen war.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rennergebnis.", "content": "Luigi Fagioli", "section_level": 2}], "src_summary": "Der XVII. Große Preis von Frankreich (nominell \"XXV Grand Prix de l’Automobile Club de France\") fand am 21. Juni 1931 auf dem 12,5 km langen Autodrome de Linas-Montlhéry in Frankreich statt. Als Grande Épreuve war er Wertungslauf zur Grand-Prix-Europameisterschaft 1931 und wurde gemäß den dafür geltenden Bestimmungen ohne vorgegebene Rennformel für die Wagen (einzuhalten war lediglich eine Mindestbreite von 100 cm) über eine Renndauer von 10 Stunden ausgetragen, wobei sich jeweils zwei Piloten am Steuer eines Wagens abwechselten. ", "tgt_summary": null, "id": 812365} {"src_title": "Río Esmeraldas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2012–2015: Erste Erfolge als Amateur.", "content": "Im Juni 2012 machte Zhao Xintong erstmals international auf sich aufmerksam, als er das Achtelfinale des PTC-Turniers in Zhangjiagang erreichte und dort dem Engländer Stephen Lee nur knapp mit 3:4 unterlag. Einen Monat später schaffte er es ins Viertelfinale der U21-Weltmeisterschaft, das er mit 3:6 gegen Hammad Miah verlor. Im September desselben Jahres nahm er als Wildcardspieler am Shanghai Masters teil, schied jedoch bereits in der Wildcardrunde aus. Wenige Tage später erreichte er die zweite Runde des PTC-Events in Yixing. Im Oktober 2012 erreichte Zhao durch einen Wildcardrunden-Sieg gegen Ken Doherty bei der International Championship erstmals die Finalrunde eines vollen Weltranglistenturniers. In der ersten Runde verlor er jedoch mit 5:6 gegen Matthew Stevens. Anschließend erreichte Zhao in der Saison 2012/13 noch die zweite Runde des PTC-Turniers in Zhengzhou, sowie die Finalrunde der Haikou World Open und der China Open 2013, bei denen er jeweils in der ersten Runde ausschied. Im Mai 2013 gelang ihm der Einzug ins Halbfinale der Asienmeisterschaft, das er jedoch gegen den späteren Asienmeister Saleh Mohammadi mit 3:6 verlor. In der Saison 2013/14 schied Zhao beim Wuxi Classic und beim Shanghai Masters jeweils in der Wildcardrunde aus, bevor er bei den Zhengzhou Open 2013 die Runde der letzten 32 erreichte. Dort unterlag er jedoch dem späteren Turniersieger Liang Wenbo mit 0:4. Im Oktober 2013 erzielte Zhao mit dem Erreichen des Achtelfinals der International Championship sein bislang bestes Ergebnis bei einem vollen Ranglistenturnier. Einen Monat später gelang ihm der Einzug ins Finale der Amateur-Weltmeisterschaft. Dort unterlag er jedoch seinem Landsmann Zhou Yuelong mit 4:8 und verpasste somit knapp einen Profi-Platz auf der Main Tour 2014/15. Bei den China Open 2014 erreichte Zhao erneut per Wildcard die Finalrunde, schied aber in der Runde der letzten 64 gegen den Waliser Michael White aus. Im Mai 2014 schaffte er es ins Halbfinale der U21-Weltmeisterschaft und verlor nur knapp mit 6:7 gegen den Iren Josh Boileau. Im Juni 2014 erreichte Zhao beim Wuxi Classic zum zweiten Mal das Achtelfinale eines Weltranglistenturniers. Er unterlag dort jedoch dem Engländer Shaun Murphy mit 2:5. Im selben Jahr erreichte er zudem das Achtelfinale des Shanghai Masters, die Runde der letzten 32 bei der International Championship und das Halbfinale der Amateur-WM. Im März 2015 gelang Zhao bei den China Open erneut als Wildcardspieler der Einzug in die Runde der letzten 64. Dort schied er gegen den Waliser Mark Williams aus.", "section_level": 2}, {"title": "2015/16: Amateurspieler auf der Main Tour.", "content": "Am Saisonende versuchte er, sich über die Q-School für die Main Tour zu qualifizieren. Beim zweiten Turnier erreichte er das entscheidende Finale seiner Gruppe. Dreimal ging er gegen Duane Jones in Führung und verlor nach dreimaligem Ausgleich den Entscheidungsframe mit 60:67 Punkten. Trotz verpasster Qualifikation durfte er über die Order of Merit des Turniers als Amateur an den Qualifikationsturnieren einer Reihe von Weltranglistenturnieren der Saison 2015/16 teilnehmen. Bei den Australian Open erreichte er die dritte von vier Runden, bei der International Championship gab es nur ein Qualifikationsspiel, das er gegen Stuart Carrington mit 6:0 gewann und so erneut in die Finalrunde eines großen Turniers einzog. Dort spielte er im Erstrundenmatch gegen John Higgins mit 142 Punkten das höchste Break des Turniers, unterlag dem späteren Sieger des Turniers aber dennoch mit 2:6. Im November 2015 erreichte er zum zweiten Mal das Finale der Amateur-Weltmeisterschaft und verlor dieses mit 6:8 gegen den Inder Pankaj Advani. Im Dezember 2015 nahm er erstmals an der UK Championship teil, schied jedoch in der ersten Runde gegen Mark Allen aus. Wenige Tage später besiegte er in der Qualifikation zum German Masters 2016 seinen Landsmann Cao Yupeng und qualifizierte sich anschließend durch einen 5:1-Sieg gegen den Amateurspieler Ashley Hugill zum ersten Mal für das in Berlin stattfindende Weltranglistenturnier. Bei der Hauptrunde im Februar 2016 verlor er in der Runde der letzten 32 mit 2:5 gegen den späteren Finalisten Luca Brecel. Wenige Tage später schied er in der Qualifikation der China Open gegen Ben Woollaston aus. Bei den Welsh Open 2016, bei denen es keine Qualifikationsrunde gab, unterlag er in der ersten Runde dem Engländer Mark Davis. Als Finalist der Amateur-WM 2015 wurde Zhao von der WPBSA zur, im April 2016 stattfindenden, Qualifikation der Profi-Weltmeisterschaft eingeladen. Dort besiegte er in der ersten Runde nach einem 2:6-Rückstand den Engländer Rod Lawler mit 10:9, bevor er in der zweiten Runde, trotz einer 6:3-Führung nach der ersten Session, mit 8:10 gegen Kurt Maflin ausschied.", "section_level": 2}, {"title": "2016/17: Erste Saison als Profi.", "content": "Im Mai 2016 erhielt Zhao als Amateur-Vizeweltmeister von 2015 einen Main-Tour-Platz für die folgenden beiden Spielzeiten, da der eigentlich qualifizierte Weltmeister Pankaj Advani auf seinen Platz verzichtete. In seine erste Profisaison startete er mit einem 4:3-Sieg gegen Tom Ford in der Qualifikation zu den Indian Open. Sein erster größerer Erfolg als Profi war das Erreichen der Runde der letzten 32 beim Riga Masters. Zwei Wochen später schied er hingegen beim Hauptturnier der Indian Open in Hyderabad in der Runde der letzten 64 gegen Gary Wilson aus. Auch beim Paul Hunter Classic 2016 und bei den English Open 2016 erreichte er die Runde der letzten 64. Bei dem Turnier in Manchester unterlag er dem mehrmaligen Weltmeister Ronnie O’Sullivan mit 3:4. Bei der International Championship 2016 und der UK Championship 2016 schaffte er es ebenfalls in die Runde der letzten 64. Im Dezember 2016 qualifizierte er sich durch einen 5:1-Sieg gegen den früheren Weltmeister John Higgins für die Hauptrunde des German Masters 2017. In Berlin besiegte er Akani Songsermsawad mit 5:0 und zog zum vierten Mal bei einem Ranglistenturnier in die Runde der letzten 16 ein. Bei seinem ersten Profi-Achtelfinale außerhalb Chinas ging er gegen Allister Carter zunächst in Führung, musste sich ihm aber schließlich mit 4:5 geschlagen geben. Im weiteren Saisonverlauf gelangen ihm noch drei Siege, davon einer beim Snooker Shoot-Out und zwei bei den Gibraltar Open. In der Qualifikation zur WM 2017 traf er in der ersten Runde auf Mark Williams, den am höchsten gesetzten Teilnehmer der Qualifikation. Gegen den Waliser konnte er einen 0:4-Rückstand zu einem 4:4 ausgleichen und ging mit 7:5 in Führung, bevor er schließlich mit 7:10 verlor. Seine erste Profisaison schloss er in der Weltrangliste auf dem 87. Platz ab.", "section_level": 2}, {"title": "2017/18: Zweite Profisaison.", "content": "In der Saison 2017/18 schied er bei den ersten beiden Turnieren in der Qualifikationsrunde aus. Bei der CVB International Challenge war er Teil des chinesischen Teams, das mit 6:29 (Frames) gegen Großbritannien verlor. Beim Paul Hunter Classic 2017 erreichte Zhao das Achtelfinale, in dem er mit 2:4 gegen den späteren Finalisten Shaun Murphy ausschied. Es war bis zur WM sein bestes Ergebnis bei einem Ranglistenturnier in dieser Spielzeit. Anfang September 2017 ging er bei den Indian Open in der Runde der letzten 64 gegen den späteren Turniersieger John Higgins mit 2:0 in Führung, musste sich dem Schotten aber schließlich mit 3:4 geschlagen geben. Kurz darauf gewann er bei den Asian Indoor & Martial Arts Games 2017 durch einen 4:2-Finalsieg gegen Hossein Vafaei die Goldmedaille im Einzel und gemeinsam mit Yan Bingtao und Zhou Yuelong die Bronzemedaille im Team. Bis zur WM kam er in dieser Spielzeit bei fünf weiteren vollwertigen Ranglistenturnieren unter die besten 64, darunter das European Masters 2017 sowie die International Championship 2017 und die UK Championship 2017, bei denen er an Mark Selby, Mark Allen beziehungsweise Marco Fu scheiterte. Bei den Gibraltar Open 2018, dem zweiten Pro-Am-Turnier der Saison, gelangte er in die Runde der letzten 32, in der er seinem Landsmann Zhang Yong unterlag. Weil er bei den großen Ranglistenturnieren aber nie über die zweite Runde hinauskam, bewegte er sich in der Weltrangliste nicht von Stelle. Er begann die Saison als Nummer 72 und beendete sie auf Platz 77 und verlor deshalb seinen Profistatus.", "section_level": 2}, {"title": "2018/19: Erster Einzug ins Crucible.", "content": "Der Chinese nahm im Mai 2018 erneut an der Q School teil und beim zweiten Turnier gelang ihm die sofortige Wiederqualifikation für die Main Tour. Gegen Dechawat Poomjaeng setzte er sich im Entscheidungsspiel mit 4:1 durch. Zu Beginn seiner dritten Profisaison besiegte er beim Riga Masters unter anderem Shaun Murphy und erreichte das Achtelfinale. Nachdem er bei den World Open in die Runde der letzten 64 gekommen war, zog er bei der China Championship durch Siege gegen Anthony McGill, Fergal O’Brien und den amtierenden Weltmeister Mark Williams erstmals in das Viertelfinale eines Ranglistenturniers ein. In der Runde der besten 8 setzte er sich anschließend mit 5:4 gegen Barry Hawkins durch und erreichte so erstmals das Halbfinale, in dem er sich jedoch dem Weltranglistenersten Mark Selby mit 4:6 geschlagen geben musste. Bei der International Championship 2018 erreichte er die Runde der letzten 32 und verlor gegen seinen Landsmann Ding Junhui (4:6). Neben Erstrundenniederlagen bei den Northern Ireland Open und der UK Championship sowie dem Qualifikations-Aus beim German Masters 2019 folgte bis zum Jahresende das Erreichen des Sechzehntelfinales bei den Scottish Open 2018, in dem er erneut gegen Ding Junhui verlor (3:4). Anfang 2019 erhielt Zhao als einer der besten 32 Spieler der ersten Saisonhälfte erstmals einen Startplatz beim World Grand Prix, bei dem er jedoch sein Auftaktspiel gegen Stuart Bingham mit 1:4 verlor. Wenig später kam er bei den Welsh Open, nachdem er unter anderem Alexander Ursenbacher besiegt hatte, zum zweiten Mal in ein Viertelfinale. Er traf erneut auf Stuart Bingham, dem er nun mit 2:5 unterlag. Bis zum Saisonende erreichte er noch zweimal die Runde der letzten 32 (Snooker Shoot-Out 2019, Indian Open 2019) und scheiterte bei den China Open zum vierten Mal in Folge in der Qualifikation. In der Qualifikation zur Weltmeisterschaft setzte er sich gegen Adam Lilley (10:2), Noppon Saengkham (10:5) und Matthew Selt (10:4) durch und schaffte damit im vierten Anlauf erstmals den Einzug in die WM-Endrunde im Crucible Theatre. In Sheffield traf er in der ersten Runde auf den dreimaligen Weltmeister Mark Selby, gegen den Zhao zwischenzeitlich mit 3:0, 5:1 und 6:5 geführt hatte, bevor der Engländer die Partie drehte und sich schließlich mit 10:7 durchsetzte. Durch das Erreichen der WM-Endrunde verbesserte sich Zhao zum Saisonende in der Weltrangliste auf den 59. Platz und kam damit erstmals in die Top 64.", "section_level": 2}, {"title": "2019/20: Vierte Profisaison.", "content": "Seine vierte Profisaison begann für Zhao mit zwei frühen Niederlagen. Erst bei der China Championship 2019 kam er über die Runde der letzten 64 hinaus und gelangte, nachdem er unter anderem Ding Junhui besiegt hatte, ins Achtelfinale, in dem er knapp gegen Barry Hawkins (4:5) verlor. Drei Wochen später kam er auch bei den English Open unter die besten 16 und scheiterte diesmal an David Gilbert (1:4). Nachdem er bei den World Open in der Runde der letzten 64 ausgeschieden war, erneut gegen Gilbert, und bei den Northern Ireland Open bereits sein Auftaktspiel verloren hatte, erreichte er bei der UK Championship erstmals das Sechzehntelfinale, in dem er sich Stuart Bingham mit 1:6 geschlagen geben musste. Beim letzten Turnier des Jahres 2019, den Scottish Open, folgte eine weitere Erstrundenniederlage. Wenige Tage später besiegte Zhao in der Qualifikation zum German Masters 2020 den Titelverteidiger Kyren Wilson (5:4). Zu Beginn des Jahres 2020 erreichte er beim European Masters zum dritten Mal in der Saison ein Achtelfinale und musste sich diesmal Gary Wilson mit 1:5 geschlagen geben.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "In seiner Autobiographie schrieb der frühere Weltmeister Steve Davis über Zhao Xintong, der ihn in der Wildcardrunde der International Championship 2013 besiegt hatte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Zhao Xintong (; * 3. April 1997 in Xi’an) ist ein chinesischer Snookerspieler. Er spielt seit 2016 als Profi auf der Main Tour und gewann 2017 die Goldmedaille bei den Asian Indoor & Martial Arts Games.", "tgt_summary": null, "id": 399382} {"src_title": "Colinet de Lannoy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Operationen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2014.", "content": "Eine Auswahl der diversen Bodenübungen, die im Rahmen von Operation Atlantic Resolve im Jahr 2014 durchgeführt wurden:", "section_level": 2}, {"title": "2015.", "content": "Die Atlantic Resolve untergeordnete \"Operation Dragoon Ride\" begann am 21. März 2015 an der NATO-Ostgrenze im Baltikum. Nach einem Manöver wurde das 2. Cavalry Regiment der US-Armee auf dem Landweg in seine Heimatbasis Vilseck (Bayern) rückverlegt. Der Konvoi aus verschiedenem Militärgerät legte einen Weg von rund 1800 Kilometern unter anderem durch Polen und Tschechien zurück und endete Anfang April 2015 in Bayern. Auf der Strecke wurden diverse Militärübungen abgehalten, die mit den jeweiligen Gastgeberländern abgesprochen waren. Koordiniert wurde die umfangreiche Truppenrotation von der US-Armee in Europa. Die Militärkolonne startete am 22. März 2015 in Estland. Sie bestand aus Radpanzern einer Stryker-Einheit der US-Armee. Zunächst machte die Kolonne in den estnischen Städten Türi und Pärnu halt. Auf Marktplätzen wurde der Bevölkerung Gelegenheit gegeben, die Militärfahrzeuge zu besichtigen und mit den Soldaten zu sprechen.", "section_level": 2}, {"title": "2016.", "content": "2016 wurden vorübergehend zwölf Erdkampfflugzeuge vom Typ Fairchild-Republic A-10 auf dem Luftwaffenstützpunkt Ämari in Estland stationiert, der im Rahmen des Air Policing Baltikum mit Abfangjägern der NATO-Partner belegt ist. Darüber hinaus beteiligten sich zwölf Maschinen vom Typ Lockheed Martin F-22 an Übungen in Polen, Litauen und Rumänien.", "section_level": 2}, {"title": "2017.", "content": "Im Rahmen der Operation Atlantic Resolve wird eine komplette US-Kampfbrigade, das 3rd Armored Brigade Combat Team (ABCT) der 4. US-Infanteriedivision, aus Fort Carson über Beaumont (Texas), Bremerhaven und Polen an den nördlichen Teil der NATO-Ostgrenze verlegt. Am 6. Januar 2017 traf ein erstes Transportschiff mit militärischer Ausrüstung in Bremerhaven ein. Neben dem Frachtschiff \"Resolve\" sind die US-Frachter \"Freedom\" und \"Endurance\" des Unternehmens American Roll-on Roll-off Carrier (ARC) beteiligt. Insgesamt handelt es sich dabei um 3.500 Soldaten und 446 Kettenfahrzeuge, die zunächst nach Polen verlegt werden und ab Februar 2017 ins Baltikum, nach Bulgarien, Rumänien sowie zum US-Stützpunkt Grafenwöhr in der Oberpfalz verteilt werden. Ab Februar 2017 werden zusätzlich 60 Transport- und Kampfhubschrauber zusammen mit 1.800 Soldaten in Illesheim erwartet, die zeitweise in Lettland, Polen und Rumänien stationiert werden. Parallel zur Operation Atlantic Resolve baut die NATO vier Bataillone mit insgesamt 4.000 Soldaten auf, darunter mehrere Hundert US-Soldaten, die in Polen und dem Baltikum stationiert werden. Die NATO-Präsenz wird außerdem durch ein deutsches Bataillon mit bis zu 500 Soldaten in Litauen nördlich der sogenannten Suwalki-Lücke gestärkt. Die Truppenverlegungen im Januar 2017 wurden von der Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht, dem AfD-Vizevorsitzenden Alexander Gauland und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kritisiert; die CDU und Teile der Grünen äußerten sich verständnisvoll.", "section_level": 2}, {"title": "2018.", "content": "Im Mai und Juni 2018 durchquerten US-Truppen im Zuge der Operation „Atlantic Resolve“ verschiedene Bundesländer, insbesondere Brandenburg. Sie wurden in Nato-Ländern in Ost- und Mitteleuropa verlegt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Operation Atlantic Resolve (OAR) ist eine 2014 begonnene und von den Vereinigten Staaten durchgeführte Operation zur Unterstützung und Bestärkung der NATO-Alliierten in Europa im Rahmen der European Reassurance Initiative (ERI). Mit ihr soll auf den Konflikt in der Ukraine und die Intervention durch Russland reagiert werden. Sie stellt keine NATO-Operation dar, sondern wird von den USA bilateral im Rahmen der European Reassurance Initiative durchgeführt. ", "tgt_summary": null, "id": 942625} {"src_title": "Marcel Hilßner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bourguet war der Sohn hugenottischer Flüchtlinge. Sein Vater Jean war ein wohlhabender Kaufmann, der mit seiner Familie nach dem Edikt von Nantes erst nach Genf und dann nach Zürich ging und dort Manufakturen für Luxusgüter gründete. Bourguet ging in Zürich kurz 1688 zur Schule (Kollegium), um dann in das Familiengeschäft einzutreten. Er bereiste zuerst 1697 und 1699 Italien, wo er sich fortbildete und bei einem Rabbi Hebräisch lernte. Er war später noch häufig in Italien und lebte 1711 bis 1715 in Venedig und studierte in dieser Zeit bei Jakob Hermann in Padua und eventuell bei Bernardino Zendrini. 1702 heiratete er Susanne Jourdan, ebenfalls eine Hugenottin. Nach Vertreibung der hugenottischen Flüchtlinge aus Zürich lebte er in Bern und dann in Neuchâtel (Neuenburg), wo er 1704 Bürger wurde und einen Gelehrtenkreis von Naturwissenschaftlern um sich sammelte. Um 1715 gab er seinen Beruf als Geschäftsmann zunehmend auf und musste 1721 in Basel und Genf bankrott erklären, wonach er seine Sammlungen verkaufen musste. 1715 zog er endgültig nach Neuchâtel und verliess danach kaum noch die Schweiz (ausser einer Reise nach Holland 1725 um Probleme mit dem Druck seiner Bücher zu klären). Auf Drängen seiner Freunde bewarb er sich 1717 um eine Rechtsprofessur in Lausanne, zog das aber zurück. Seine Gesundheit liess ab 1718 nach. Er gab Privatunterricht in Neuenburg, hielt dort öffentliche Vorlesungen und wurde 1731 in Neuenburg Professor für Mathematik und Philosophie auf einem für ihn geschaffenen Lehrstuhl (damals hatte die Stadt allerdings keine Universität). Bourguet ist bekannt als früher Geologe, der sich mit der Natur von Fossilien befasste, die er wie John Woodward als marine Lebewesen und Relikte einer grossen Flut sah. Die Flut führte nach ihm zu einer Auflösung der vorherigen Welt und Neubildung von Gebirgen. Er verglich die detaillierte Struktur von Fossilien wie Ammoniten oder Nummuliten mit der zum Beispiel von Stalaktiten oder Mineralien, was nach ihm deutlich ihren organischen Ursprung bewies. Er betonte aber auch, dass sie aus demselben Material wie das umgebende Gestein bestehen. Er sammelte ab 1708 in der Schweizer Jura Fossilien und später in Italien. Seine Abhandlung über Versteinerungen enthält Abbildungen selbst gesammelter Fossilien und solcher aus den Werken von Karl Niklaus Lang und Johann Jakob Scheuchzer. Das Buch enthält auch eine Bibliographie zur Paläontologie und eine Liste von Fundstellen. Bourguet, der viele Sprachen beherrschte, befasste sich auch mit Numismatik und Archäologie, unter anderem versuchte er sich an der Entzifferung des Etruskischen, was ihn vor allem zu seiner Zeit bekannt machte. Er vertrat die Ansicht eines gemeinsamen Ursprungs aller Menschen und Sprachen (mit dem Hebräischen als Ursprache). Er sammelte seltene Bücher (unter anderem Bibeln in fast fünfzig Sprachen, die er auch zum Sprachstudium nutzte), Antiquitäten und archäologische Funde. Er befasste sich in seiner Zeit in Italien 1711 bis 1715 mit dem Infinitesimalkalkül von Gottfried Wilhelm Leibniz und korrespondierte mit diesem unter anderem über chinesische Binärzahlen. Er war 1728 Mitgründer der in Genf erschienenen \"Bibliothèque italique\" und 1732 des \"Mercure suisse\" (später \"Journal helvetique\"). Er korrespondierte mit Gottfried Wilhelm Leibniz, Johann I Bernoulli, Johann Jakob Scheuchzer, Gian Girolamo Zannichelli, Antonio Vallisneri und René-Antoine Ferchault de Réaumur und war Mitglied der Akademien in Berlin (1731), Paris und der \"etruskischen Akademie\" in Cortona (Toskana).", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "Er veröffentlichte auch Artikel anonym oder unter dem Pseudonym Philaléthe oder Philanthrope.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Bourguet (* 23. April 1678 in Nîmes; † 31. Dezember 1742 in Neuchâtel) war ein Neuenburger Universalgelehrter, bekannt für frühe Beiträge zur Geologie und Paläontologie.", "tgt_summary": null, "id": 77451} {"src_title": "Windward Performance Perlan II", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die 42-jährige Witwe Alice beobachtet in Monte Carlo einen jungen Mann von erschreckender Spielleidenschaft, der sich im Casino völlig ruiniert. Sie bewahrt Thomas vor dem Selbstmord und verbringt mit ihm in einem Rausch hilfsbereiten Mitleids eine Nacht im Hotel. Am Morgen reagiert Alice darauf mit Scham und Entsetzen. Bestrebt, die Sache zu einem guten Ende zu bringen, trifft sie sich tagsüber nochmals mit dem jungen Mann, der sie jetzt in überströmender Dankbarkeit wie eine mütterliche Heilige verehrt. Und gerade das verletzt diese Frau und weckt in ihr mehr als mütterliche Liebe. Heimlich bereitet sie sich vor, zusammen mit Thomas im gleichen Zug abzureisen und bei ihm zu bleiben. Als sie dann schließlich den Bahnhof erreicht, ist der Zug bereits abgefahren. Und zu ihrer Enttäuschung, ihn als Mann verloren zu haben, gesellt sich eine noch viel herbere: als sie, Erinnerung suchend, erneut das Spielcasino betritt, spielt ihr Schützling, der doch sogar in einer Kirche inbrünstig dem Glücksspiel auf ewig abgeschworen hatte, mit dem für seine Heimfahrt von Alice vorgeschossenen Geld. Schlimmer noch: Er gibt es ihr in wildem Aufbegehren von einem vorübergehenden Gewinn zurück und demütigt sie tief vor allen Gästen des Casinos.", "section_level": 1}, {"title": "Unterschiede zur Novelle.", "content": "Während in der literarischen Vorlage die Handlung um das Jahr 1880 spielt, ist im Film das Geschehen zur Zeit des Ersten Weltkrieges angesiedelt. Aus dem jungen österreichischen Diplomatenanwärter mit polnischen Wurzeln haben die Drehbuchautoren einen in den Motiven etwas verwaschenen deutschen Deserteur gemacht. Schließlich ist aus der für Stefan Zweig wesensmäßig nicht unwichtigen kühlen Schottin in der Besetzung mit Danielle Darrieux eine warmherzige Französin geworden, die schon nach der Nacht verwirrt-glücklich wie auf einen unverhofften Seitensprung reagiert.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der \"Evangelische Filmbeobachter\" fasste seine Meinung so zusammen: „Stefan Zweigs meisterhafte Novelle geriet als erster Langfilm eines jungen französischen Regisseurs für Kenner der literarischen Vorlage durch manche innere Umgestaltung unbefriedigend bis enttäuschend. Für andere Zuschauer bietet er ab 16 kultiviert-sentimentale Unterhaltung.“ Eine bessere Meinung von dem Werk hat dagegen das \"Lexikon des Internationalen Films\". Es zog folgendes Fazit: „Elegante Verfilmung einer Novelle von Stefan Zweig, in Fotografie und Darstellung hervorragend: Die von melancholischer Poesie beherrschte Zeichnung einer untergehenden Epoche.“", "section_level": 1}], "src_summary": "24 Stunden aus dem Leben einer Frau (Originaltitel: \"Vingt-quatre heures de la vie d’une femme\") ist ein französisch-deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1968 von Dominique Delouche, der auch – zusammen mit Paul Hengge, Eberhard Keindorff, Marie-France Rivière, Johanna Sibelius und Albert Valentin – das Drehbuch verfasste. Es beruht auf der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig. Die Hauptrollen sind mit Danielle Darrieux und Robert Hoffmann besetzt. Zum ersten Mal gezeigt werden sollte der Film im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 1968, die für die Zeit vom 10. bis 24. Mai 1968 geplant waren. Nachdem diese jedoch abgebrochen worden waren, fand seine Premiere am 7. Juni 1968 in Deutschland statt. In Frankreich konnte man das Werk erstmals am 25. Dezember 1968 auf der Leinwand sehen. ", "tgt_summary": null, "id": 1658420} {"src_title": "Silvano Poropat", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Delrio absolvierte ein Medizinstudium an der Universität Modena und spezialisierte sich danach auf Endokrinologie. Er war Hochschullehrer an der Universität Modena und Reggio Emilia. Als Mitglied der christdemokratischen Partito Popolare Italiano (PPI) zog er 1999 in den Stadtrat von Reggio Emilia ein. Im folgenden Jahr wurde er in das Regionalparlament der Region Emilia-Romagna gewählt, wo er den Gesundheits- und Sozialausschuss leitete. Die PPI ging 2002 in der Partei Democrazia è Libertà – La Margherita auf. Im Juni 2004 gewann Delrio die Bürgermeisterwahl in Reggio Emilia als Kandidat des Mitte-links-Bündnisses L’Ulivo im ersten Wahlgang mit 63 %. Damit war er der erste nicht kommunistische Bürgermeister seit 1945 in dieser traditionell „roten“ Stadt (allerdings wurde er im Rahmen des L’Ulivo-Bündnisses auch von den Nachfolgeparteien der PCI unterstützt). Im Juni 2009 wurde er, mittlerweile als Mitglied der Partito Democratico, in diesem Amt bestätigt – wiederum im ersten Wahlgang mit 52,5 % der Stimmen. 2011 folgte er Sergio Chiamparino an der Spitze der Vereinigung italienischer Gemeinden (ANCI) nach. Am 28. April 2013 wurde Delrio im Kabinett Letta Minister für regionale Angelegenheiten, ab dem folgenden 26. Juni erhielt er auch die Zuständigkeit für Sport. Im Kabinett Renzi übernahm er am 22. Februar 2014 den Posten des ranghöchsten Staatssekretärs im Amt des Ministerpräsidenten und wurde damit wichtigster Mitarbeiter Matteo Renzis. Nach dem Rücktritt von Infrastruktur- und Verkehrsminister Maurizio Lupi übernahm er dessen Amt am 2. April 2015. Bei den Parlamentswahlen in Italien 2018 errang Delrio im Wahlkreis seiner Heimatstadt ein Direktmandat für die Abgeordnetenkammer. Delrio heiratete seine Frau Anna Maria, als er 22 war. Sie haben fünf Töchter und vier Söhne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Graziano Delrio (* 27. April 1960 in Reggio nell’Emilia) ist ein italienischer Politiker der Partito Democratico (PD). Er war von 2004 bis 2013 Bürgermeister seiner Heimatstadt, anschließend Staatssekretär und Minister der italienischen Regierung. Vom 2. April 2015 bis zum 1. Juni 2018 war er Minister für Infrastruktur und Verkehr.", "tgt_summary": null, "id": 1139743} {"src_title": "Chaim Grinberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Teddy Gardner begann als Jugendlicher mit dem Boxen. Genaueres über seine Anfänge ist aber nicht bekannt. Schon mit 16 Jahren wurde er Berufsboxer und blieb dies über den langen Zeitraum von 14 Jahren. Daneben betätigte er sich als Gastwirt in West Hartlepool, da er, vor allem in den Jahren bis 1950, von seinen Gagen als Berufsboxer kaum leben konnte. Seine großen sportlichen Erfolge erzielte er praktisch erst in den Jahren von 1949 bis 1952.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Berufsboxer.", "content": "Teddy Gardner bestritt seinen ersten Profikampf am 23. Mai 1938 in West Hartlepool und kam dabei im Fliegengewicht zu einem K.O.-Sieg in der 4. Runde über Jack Herbert. Bis 1940 kämpfte er dann regelmäßig gegen britische Gegner in West Hartlepool, Middlesbrough, Sunderland und Newcastle. 1941 und 1942 war er inaktiv und 1943 und 1944 bestritt er nur drei Kämpfe, die er gewann. Von Juli bis November 1945 boxte er fünfmal in Bangalore, Indien, wobei er vier Kämpfe gewann. In den Jahren 1946 bis 1949 kämpfte er sich in der britischen Rangliste langsam aber stetig nach oben und erhielt am 13. Dezember 1949 die Chance, in Kensington gegen seinen englischen Landsmann Danny O’Sullivan um den vakanten britischen Bantamgewichtsmeistertitel (BBBofC British Bantamweight Title) zu boxen. Er hatte allerdings Pech, denn er verlor diesen Kampf durch Technischen K. o. in der 9. Runde, weil er wegen einer klaffenden Augenbrauenwunde (Cut) nicht mehr weiterboxen konnte. Am 13. Februar 1950 boxte er in Newcastle gegen den Kanadier Fernando Gagnon um das Herausforderungsrecht an den Commonwealth-(British Empire)-Meister im Bantamgewicht. Er verlor diesen Kampf aber durch Technischen K. o. in der 4. Runde. Danach gelangen ihm aber eine Reihe von wichtigen Siegen gegen starke Gegner. So besiegte er am 30. Oktober 1950 in Newcastle Dickie O’Sullivan nach Punkten, am 22. Januar 1951 schlug er den Franzosen Honore Pratesi und am 19. Februar 1951 auch dessen Landsmann Louis Skena nach Punkten. Am 8. Oktober 1951 schlug er in Newcastle den Schotten Vic Herman nach zwölf Runden nach Punkten. Bei diesem Kampf ging es um das Herausforderungsrecht an den Commonwealth-(British Empire)-Meister im Fliegengewicht. Durch diese Siege wurde Teddy Gardner im Box-Fachblatt \"The Ring\" in der Weltrangliste des Novembers 1951 hinter Terry Allen und vor Vic Herman und dem australischen Meister Taffy Hancock auf Platz 2 geführt. Louis Skena nahm in dieser Rangliste Platz 7 ein. NBA-Weltmeister war zu diesem Zeitpunkt der Hawaiianer Dado Marino. Teddy Gardner erhielt dann am 18. Februar 1952 die Chance in Newcastle gegen Louis Skena um den EBU-Europameistertitel im Fliegengewicht, der durch den Rücktritt des bisherigen Europameisters Jean Sneyers aus Belgien vakant geworden war, zu boxen. Er gewann diesen Kampf durch K. o. in der 6. Runde und durfte sich damit als neuer Europameister feiern lassen. Vier Wochen später, am 17. März 1952, verteidigte Teddy Gardner den Europameistertitel in der St.-James-Hall in Newcastle gegen Ex-Weltmeister Terry Allen, in einem Kampf, in dem es außerdem um den britischen Meistertitel und um den Commonwealth-(British Empire)-Fliegengewichtsmeistertitel ging. Der Kampf verlief völlig ausgeglichen und der mit der alleinigen Entscheidungsbefugnis ausgestattete Ringrichter Peter Muir aus Glasgow entschied auf Punktsieg von Teddy Gardner. Teddy Gardner stand damit mit 30 Jahren auf dem Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn. Am 28. April 1952 besiegte er in Newcastle den französischen Ex-Europameister Maurice Sandeyron nach zehn Runden nach Punkten. Am 30. Juni 1952 verteidigte er in West Hartlepool seinen Europameistertitel gegen den Italiener Otello Belardinelli nach 15 Runden mit einem Punktsieg erfolgreich. In der Weltrangliste von \"The Ring\" wurde er Ende Juni 1952 im Fliegengewicht hinter Yoshio Shirai aus Japan und Tammy Campos aus den Philippinen auf Platz 3 geführt. Terry Allen und Vic Herman folgten auf den nächsten Plätzen. Weltmeister war immer noch Dado Marino. Am 8. September 1952 verteidigte Teddy Gardner den Commonwealth-(British Empire)-Titel in Newcastle gegen den Südafrikaner Jake Tuli (Jakob N'Tuli). Er verlor diesen Kampf gegen den wesentlich jüngeren Tuli durch Technischen K. o. in der zwölften Runde, nachdem er mehrmals den Boden aufsuchen musste. Nach dieser schweren Niederlage legte er kurz danach auch den britischen Meistertitel und den Europameistertitel im Fliegengewicht nieder und beendete seine Laufbahn.", "section_level": 2}], "src_summary": "Teddy Gardner (* 27. Januar 1922 in West Hartlepool, County Durham, Vereinigtes Königreich; † 1977) war ein britischer Boxer. Er war Europameister der Berufsboxer im Fliegengewicht.", "tgt_summary": null, "id": 1772580} {"src_title": "David Canary", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "2002 besuchten Candace Nelson und ihr Ehemann Charles Nelson, beide zu der Zeit Bankkaufleute in Kalifornien, New York und probierten dort unter anderem die Cupcakes der Magnolia Bakery. Die Magnolia Bakery galt damals bereits als ein Ursprungsort des Cupcake-Trends, der seit Ende der 1990er Jahre in New York zu beobachten war. Die Magnolia Bakery und die dort hergestellten Cupcakes tauchten am 9. Juli 2000 erstmals kurz in der Episode \"Hindernislauf\" (\"No Ifs, Ands, or Butts\") der Serie Sex and the City auf. Darin gibt es eine Szene der beiden Schauspielerinnen Sarah Jessica Parker und Cynthia Nixon, die sie auf einer Bank vor der Magnolia Bakery zeigt, wobei Parker einen Cupcake verzehrt. Die Szene ist nur 20 Sekunden lang, gilt aber als ursächlich dafür, dass sich die Vorliebe für Cupcakes zu einem US-weiten Trend entwickelte und letztlich auch die Magnolia Bakery einem breiten Publikum bekannt machte. Für Candace Nelson war der Besuch der Anlass, sich selbst auf die Herstellung von Cupcakes zu spezialisieren. Nelson hatte einen Backkurs besucht und danach zunächst versucht, sich auf Torten für spezielle Anlässe zu spezialisieren. Die Nelsons ließen sich einen minimalistischen Laden entwerfen. Das Design des Logos und der Verpackungen stammte von einem früheren Angestellten von Martha Stewart unter Mitwirkung der Grafikdesigner Kevin Hagen und David Irvin. Am 13. April 2005 eröffneten die Nelsons Sprinkles erste Filiale in Beverly Hills und waren nach drei Stunden bereits ausverkauft. Nelsons legen sehr viel Wert darauf, ausschließlich mit hochwertigen Rohstoffen zu arbeiten. Der Erfolg der Bäckerei ist auch darauf zurückzuführen, dass Nelson sehr früh Kunden unter Prominenten aus Film und Fernsehen fand. Zu den bekannten Kunden zählen Oprah Winfrey, Barbra Streisand, Tyra Banks, Katie Holmes, Paris Hilton, Blake Lively, Ryan Seacrest und Tom Cruise. Der Kontakt zu Oprah Winfrey kam über Barbra Streisand zu Stande, die zu den ersten Kunden von Sprinkles Cupcakes gehörte. Sie schickte Winfrey eine Box der Cupcakes dieser Bäckerei zu. Dies führte zu einer Einladung in die Sendung \"Breakfast with Oprah\", wo die Moderatorin gerne von ihr als gut befundene Delikatessen vorstellt. Der Auftritt in der Sendung führte dazu, dass die Verkaufszahlen der Beverly-Hills-Filiale um 50 Prozent zunahmen. Die Bäckerei verkaufte zu dem Zeitpunkt 1500 Cupcakes täglich. Sprinkles Cupcakes wurden auch in anderen US-weit ausgestrahlten Sendungen vorgestellt, darunter in \"The Today Show\" und \"Nightline\" und in der Sendung \"The Girls Next Door\". Sprinkles Cupcakes ist auch dafür bekannt, ihre Markenrechte gegenüber anderen Cupcake-Bäckereien mit Entschiedenheit durchzusetzen. Die Firma führte mehrere Prozesse, um andere Bäckereien daran zu hindern, den Begriff \"Sprinkles\" im Namen zu führen, den Rosaton zu nutzen, in denen die Läden und Verpackungen des Unternehmens gehalten sind oder ähnlich wie Sprinkles mit zwei verschiedengroßen Fondantpunkten zu dekorieren.", "section_level": 1}, {"title": "Filialen und Vertriebskonzepte.", "content": "Sprinkles Cupcakes hat in den USA mittlerweile 17 Filialen. Neben Beverly Hills finden sich Filialen in Chicago, Dallas, Georgetown, Los Angeles, Houston, La Jolla, New York, Palo Alto, Scottsdale, Arizona, Las Vegas, Atlanta und Newport Beach. Zeitweilig planten die Eigentümer, 15 weitere Filialen zu eröffnen und Niederlassungen auch in London und Tokyo zu gründen. Die Nelsons nutzen innovative Vertriebskonzepte. So nutzen sie an mehreren Orten Automaten, die gegen Geld oder Kreditkarte Cupcakes ausgeben, und nannten diese Automaten in Anlehnung an die US-amerikanische Bezeichnung für Geldautomaten \"Cupcake ATM\". Mit einem speziell ausgebauten Lieferwagen können sie ihre Automaten bedarfsgerecht mit Cupcakes beschicken. Auch dieses Fahrzeug wurde publizitätswirksam \"Sprinklesmobile\" benannt. Seit 2007 vertreiben sie außerdem Backmischungen in den USA und Kanada.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sprinkles Cupcakes ist eine ursprünglich in Beverly Hills, Kalifornien gegründete Bäckerei. Sie gilt als die erste, die sich ausschließlich auf die Herstellung von Cupcakes spezialisiert hat. Die Bäckereikette ist in den Vereinigten Staaten bekannt, weil die Gründerin Candace Nelson unter anderem Jurorin der Sendung Cupcake Wars ist. Zu den Kunden der Bäckerei gehören außerdem zahlreiche Prominente aus Film und Fernsehen, die sich zum Teil öffentlich zu ihrer Vorliebe für Produkte dieser Bäckerei geäußert haben.", "tgt_summary": null, "id": 1837453} {"src_title": "Confederação do Desporto de Portugal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Rennen.", "content": "Der \"Grand Prix de l’ACF\" von 1929 blieb trotz seines traditionsreichen Titels ein weitgehend unbedeutendes Rennen. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass der ACF jüngst die Nummerierung geändert hatte und das Rennen nun statt als 15. nun als seinen insgesamt 23. Grand Prix führte. Man hatte kurzerhand die alljährlichen klassischen Stadt-zu-Stadt-Rennen der Pionierjahre zwischen 1895 und 1903 rückwirkend in diese Liste aufgenommen, obwohl die Veranstaltungen noch eher nationalen Charakter besessen hatten und der ACF zum Zeitpunkt seines angeblich „ersten Grand Prix“ 1895 noch gar nicht gegründet worden war. Allerdings hätte das Rennen von 1929 eine gewisse Aufwertung durchaus nötig gehabt, denn das Teilnehmerfeld war eigentlich eines Grand-Prix-Rennens unwürdig und setzte sich auch nur aus französischen Teams und fast ausschließlich aus französischen Fahrern zusammen. Die Ursachen lagen einerseits darin, dass nach dem Ausstieg zahlreicher Automobilfirmen zum Ende der Grand-Prix-Saison 1927 im Prinzip mit Bugatti und Maserati nur zwei Hersteller im Grand-Prix-Sport verblieben waren und der junge italienische Rennstall sich noch dazu vorwiegend auf die Rennen auf heimischen Boden beschränkte. Andererseits trug sicherlich auch die ungeschickte Entscheidung für eine Verbrauchsformel erheblich dazu bei, mögliche Interessenten zu verschrecken. So bewirkte die ungewöhnliche Rennformel, bei der es nicht allein auf bloße Motorenstärke und Geschwindigkeit ankam, dass nun auch ganz andere Fahrzeugtypen zu sehen waren, als man es ansonsten bei Grand-Prix-Rennen erwartet hätte. So traten neben den drei favorisierten Type-35B-Werkswagen des Bugatti-Teams mit dem Fahrer-Trio Albert Divo, „W. Williams“ (unter diesem Pseudonym startete der in Frankreich lebende Engländer William Grover-Williams) und Caberto Conelli – gleichzeitig die einzigen beiden Ausländer im Feld – erstmals seit 1914 auch wieder die Peugeot-Werke mit zwei schon 1925 für solche Art Rennen konzipierten Modellen des Typs Peugeot 174 S mit André Boillot (Bruder des legendären Vorkriegshelden Georges Boillot) und Guy Bouriat am Steuer, die mehr einem Sport- als einem Rennwagen glichen. Eine sehr ungewöhnliche Kreation brachte auch der Fahrer „Georges Philippe“ – hinter diesem Pseudonym verbarg sich der französische Baron Philippe de Rothschild – in Form eines zahmen, aber mächtigen Bugatti Type 44 Tourenwagens an den Start, von dem diverse Karosserieteile zur Gewichtserleichterung entfernt worden waren. Komplettiert wurde das Feld schließlich durch weitere Bugatti-35-Varianten in den Händen privater Fahrer sowie zwei alten, aber stark modifizierten Ballot-Rennwagen aus den Jahren 1920 und 1921. Um den Anblick der Wagen noch ungewöhnlicher zu machen, war dem Reglement entsprechend bei allen das gewohnte, normalerweise bootsförmig gestaltete Heck entfernt und durch einen tonnenförmigen Einheitstank mit riesiger Füllstandsanzeige darauf und mit einem Ersatzrad dahinter ersetzt worden. Der Preis des Tanks samt seiner 85 Liter flüssigen Inhalts, der vor dem Rennen eingefüllt und anschließend versiegelt wurde, war immerhin mit der Teilnahmegebühr von 5.000 Francs schon abgedeckt, die selbst jedoch sicher auch nicht gerade hilfreich dafür war, Teilnehmer anzulocken. Obwohl schließlich von den 18 gemeldeten Wagen noch ganze 11 zum Start erschienen, wurde das Rennen überraschenderweise doch noch zu einer einigermaßen unterhaltsamen Angelegenheit. Schuld daran war Boillot, der mit seinem Peugeot mit den Bugatti nicht nur überraschend gut mithalten, sondern sogar die ersten fünf Runden hindurch die Spitze behaupten konnte, bevor er schließlich von „Williams“ überholt wurde. Aber auch danach war er noch nicht geschlagen und so wechselte die Führung noch zweimal hin und her, bis der Peugeot-Fahrer in der zwölften Runde einen kurzen Boxenstopp einlegen musste, weil sich ein Kabel gelöst hatte. Obwohl danach auch Conelli für kurze Zeit an ihm vorbeigegangen war, kämpfte sich Boillot wieder auf den zweiten Rang zurück, bevor dann die Positionen für eine Weile bezogen waren, weil die Fahrer nun aufs Sprit sparen achteten. Erst gegen Rennende kam noch einmal etwas Spannung auf, weil Boillot während eines kurzen Regenschauers Boden auf „Williams“ gut machte. Der Brite war jedoch über den Stand des Rennens gut informiert und konnte so den Abstand zu seinem Konkurrenten sicher kontrollieren, während dieser noch einmal von Conelli stark unter Druck geriet, der am Ende nur acht Sekunden hinter Boillot als Dritter über die Linie ging. Eine Untersuchung der Wagen nach dem Rennen ergab, dass jeder der Klassierten noch mindestens acht Liter Treibstoff im Tank hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der XXIII. Große Preis von Frankreich (\"XXIII Grand Prix de l’Automobile Club de France\") fand am 30. Juni 1929 auf dem langen Circuit de la Sarthe bei Le Mans in Frankreich statt. Es war in diesem Jahr das einzige Grande Épreuve, das nach der geltenden \"Internationalen Grand-Prix-Rennformel\" (Maximaler Verbrauch 14 kg Kraftstoff und Öl pro 100 km, Motorengröße mindestens 1100 cm3 Hubraum, Minimalgewicht der zweisitzigen Wagen 900 kg, Mindestbreite 100 cm, Renndistanz mindestens 600 km) durchgeführt wurde und war ursprünglich als Wertungslauf zur damaligen Automobilweltmeisterschaft vorgesehen. Das Rennen wurde über 37 Runden à 16,340 km ausgetragen, was einer Gesamtdistanz von 604,580 km entsprach. ", "tgt_summary": null, "id": 1756769} {"src_title": "Abid Ali Jaferbhai", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung des Wettbewerbs.", "content": "Die Athleten begannen mit einer Qualifikationsrunde. Um sich für das Halbfinale zu qualifizieren, mussten die Teilnehmer mindestens 60,00 Meter schaffen. Im Halbfinale hatte jeder Teilnehmer drei Versuche. Die besten sechs Athleten qualifizierten sich dann für weitere drei Versuche im Finale. Dabei ging das Resultat des Halbfinales mit in das Endresultat ein. Alle Teilwettkämpfe wurden am 6. August ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "6. August 1936, 10.30 Uhr Wetterbedingungen: bedeckt, 16 °C, Rückenwind bei ca. 2,4 m/s.", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "6. August 1936, 15.15 Uhr Wetterbedingungen: aufklarend, 18 °C, Rückenwind von ca. 1,9 m/s.", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "6. August 1936 Wetterbedingungen: aufklarend, 18 °C, Rückenwind von ca. 1,9 m/s. Die Weltrangliste von 1936 führte der Finne Matti Järvinen mit seiner Weltrekordweite von 77,23 m mit deutlichem Vorsprung an. Dahinter lagen Werfer aus Finnland, Deutschland, Polen und Schweden mit knappen Abständen untereinander. Järvinen, auch Olympiasieger von 1932 war wegen einer Rückenverletzung nicht in der Verfassung für ganz große Weiten und landete schließlich auf Platz fünf. Der Weltranglistenzweite Yrjö Nikkanen übertraf im zweiten Durchgang als erster die 70-Meter-Marke, was auch seinem Landsmann Kalervo Toivonen im fünften Versuch gelang. Doch Gerhard Stöck, der im Kugelstoßen bereits die Bronzemedaille gewonnen hatte, erwischte ebenfalls in Durchgang fünf einen guten Wind und nutzte die Bedingungen zu einem Wurf auf 71,84 m, was ihm als Weltranglistendritten den Olympiasieg vor den beiden Finnen einbrachte. Stöck profitierte davon, die Windbedingungen richtig eingeschätzt und den Speer flach abgeworfen zu haben. Gerhard Stöck schaffte den ersten deutschen Olympiasieg und zugleich den ersten Medaillengewinn für Deutschland im Speerwurf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Speerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin wurde am 6. August 1936 im Olympiastadion Berlin ausgetragen. 29 Athleten nahmen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 730623} {"src_title": "Satish Chandra Agarwal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Barkowo liegt linksseitig des Flüsschens Goldap (polnisch: Gołdapa) im Nordosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, acht Kilometer westlich der Kreisstadt Gołdap \"(Goldap)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits vor 1539 wurde der kleine, damals \"Barckaw\" genannte Ort gegründet und wurde später \"Barskeynen\" (vor 1580), \"Bareken\" (vor 1596) und \"Barkehmen\" (bis 1938) genannt. Im Jahre 1874 wurde er in den neu errichteten Amtsbezirk Ballupönen (polnisch \"Bałupiany\") eingegliedert, der vor 1908 in den Amtsbezirk Grilskehmen (polnisch \"Grygieliszki\") umdirigiert wurde und – 1939 umbenannt in \"Amtsbezirk Grilsen\" – bis 1945 zum Kreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Es waren 267 Einwohner, die im Jahre 1910 in Barkehmen lebten. Ihre Zahl verringerte sich bis 1933 auf 249 und belief sich 1939 noch auf 247. Um den fremdländisch klingenden Ortsnamen \"Barkehmen\" aus politisch-ideologischen Gründen auszulöschen, wurde das Dorf am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) des Jahres 1938 in \"Barkau\" umbenannt. In Kriegsfolge kam es dann 1945 mit dem südlichen Ostpreußen zu Polen und heißt seither \"Barkowo\". Heute ist es Sitz eines Schulzenamtes (polnisch \"Sołectwo\") und ein Ortsteil der Stadt- und Landgemeinde Gołdap im Powiat Gołdapski, bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "Barkehmen wie auch Barkowo waren und sind kirchlich nach Gołdap hin orientiert. Vor 1945 gehörte die mehrheitlich evangelische Bevölkerung zum Kirchspiel der Kirchen in Goldap im Kirchenkreis Goldap in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union, während die Katholiken zur Goldaper Pfarrkirche, damals im Bistum Ermland gelegen, ausgerichtet waren. Heute ist der größte Teil der Einwohnerschaft Barkowos katholisch. Die Pfarrkirche in Gołdap ist jetzt dem Dekanat Gołdap im Bistum Ełk \"(Lyck)\" der Katholischen Kirche in Polen zugeordnet. Die evangelische Kirche in der Kreisstadt ist jetzt Filialkirche der Pfarrei Suwałki in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Barkowo liegt ein wenig abseits des Verkehrsgeschehens an einer kleinen Nebenstraße, die Skocze (\"Skötschen\", 1938–1945 \"Grönfleet\") mit Łobody \"(Liegetrocken)\" verbindet. Eine Bahnanbindung hat nie bestanden. Das Dorf wird gerne von Sportschiffern aufgesucht, die hier die Goldap für sich als bemerkenswerte Kanustrecke entdeckt haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Barkowo () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Stadt- und Landgemeinde Gołdap \"(Goldap)\" im Kreis Gołdap gehört.", "tgt_summary": null, "id": 162022} {"src_title": "RAF Leconfield", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hauptrunde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Turnierverlauf.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1. Runde.", "content": "In der ersten Runde scheiterten mit Stephen Maguire, Ricky Walden und Mark Williams lediglich drei gesetzte Spieler. Maguire schied im dritten Jahr in Folge mit 9:10 in der ersten Runde aus. Vor allem der an Position 4 gesetzte Neil Robertson und Ronnie O’Sullivan (2) setzten sich souverän durch, während Ding Junhui (3) gegen Mark Davis einen 4:0-Rückstand aufholte und der Titelverteidiger Mark Selby (1) gegen Kurt Maflin sogar in den Entscheidungsframe musste. Für Aufsehen sorgte O’Sullivan, der seine drückenden Schuhe schließlich auszog und einen Frame in Socken zu Ende spielte. Er wurde für diesen Verstoß gegen die Kleiderordnung nicht vom Schiedsrichter verwarnt und lieh sich nach dem Frame Ersatzschuhe. Ali Carter wurde vom Weltsnookerverband auf Position 13 gesetzt, obwohl er in der Weltrangliste schlechter platziert war. Damit profitierte er von einer Regelung, die im Zuge der Erkrankung von Paul Hunter eingeführt worden war: Spielern, die auf Grund einer Erkrankung längere Zeit auf der Main Tour fehlen, wird seitdem ihre Weltranglistenposition für ein Jahr lang „eingefroren“, um ihnen den Wiedereinstieg zu erleichtern.", "section_level": 3}, {"title": "2. Runde.", "content": "Mark Selby ereilte der „Fluch des Crucible“, als er sein Zweitrunden-Match gegen Anthony McGill verlor. Ansonsten setzten sich alle Favoriten durch, wobei der Sieg von Barry Hawkins gegen Mark Allen am knappsten ausfiel. Hawkins lag mit 8:11 zurück, gewann fünf Frames in Folge und damit das Match mit 13:11. O’Sullivan wurde – wie schon im Halbfinale der WM 2013 – wegen einer obszönen Geste vom Schiedsrichter verwarnt.", "section_level": 3}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Publikumsliebling McGill beendete sein Crucible-Debüt mit einer Niederlage gegen Shaun Murphy. Barry Hawkins setzte sich in einer umkämpften Partie erst im Entscheidungsframe gegen Neil Robertson durch und erreichte damit sein drittes WM-Halbfinale in Folge. Judd Trump beeindruckte mit einer starken Leistung und dem für ihn typischen aggressiven Spielstil gegen den chancenlosen Ding Junhui und galt anschließend als Topfavorit auf den Titel, während Stuart Bingham sich überraschend für die Viertelfinal-Niederlage gegen O’Sullivan 2013 revanchierte. O’Sullivan wirkte die gesamte Partie über unkonzentriert und machte viele leichte Fehler. Bingham nutzte seine Chancen dagegen konsequent und zog zum ersten Mal in seiner 20-jährigen Profikarriere in ein WM-Halbfinale ein. Auch in dieser Partie sorgte O’Sullivan wieder für Diskussionen, als er seine Kreide auf den Tisch legte, um die Position von Pink auszumessen, was abermals durch Schiedsrichter Terry Camilleri nicht sanktioniert wurde. Unter anderem Ken Doherty bezeichnete die Aktion via Twitter als eindeutiges Foul. Vom Weltsnookerverband wurde nach Auswertung der Videoaufzeichnungen und des Matchberichtes von Camilleri eine Mitteilung herausgegeben, in der klargestellt wurde, dass es sich eindeutig um ein mit sieben Strafpunkten zu ahndendes Foul gehandelt habe. Eine nachträgliche Bestrafung des Spielers oder Schiedsrichters wurde ausgeschlossen.", "section_level": 3}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Shaun Murphy ging gegen Barry Hawkins schnell mit 3:0 in Führung und stand kurz vor dem vierten Framegewinn, als es zu einer kuriosen Situation kam: Murphy lag nach Punkten knapp zurück und lochte die letzte schwarze Kugel, womit er den Frame gewonnen hätte. Allerdings fiel dabei der Spielball. So gewann Hawkins durch die sieben Foulpunkte seinen ersten Frame. Trotzdem zog Murphy auf 10:2 und 14:3 davon, bevor Hawkins seinerseits vier Frames in Folge gewann. Letztendlich setzte sich Murphy klar mit 17:9 durch und erreichte nach 2005 und 2009 sein drittes WM-Finale. Im zweiten Halbfinale war Judd Trump nach seiner Leistung gegen Ding Junhui der klare Favorit. Von den ersten vier Frames gewannen beide Spieler je zwei, dann erarbeitete sich Bingham eine kleine Führung von bis zu drei Frames, die er bis in die dritte Session behauptete. In der dritten Session glich Trump noch einmal zum 9:9 aus, bevor Bingham vier Frames in Folge gewann. Im 23. Frame zeigten beide Spieler ihre taktischen Fähigkeiten und lieferten sich ein Safety- und Snooker-Duell. Bingham gab 36 Foulpunkte ab und Trump gewann den Frame knapp. In der vierten Session kämpfte sich Trump wieder heran und glich schließlich mit zwei Centuries in Folge zum 16:16 aus. Im Entscheidungsframe sicherte sich Bingham unter anderem durch eine von den Medien als „brillant“ bezeichnete Kombination seinen ersten Finaleinzug bei der WM.", "section_level": 3}, {"title": "Finale.", "content": "Shaun Murphy ging als leichter Favorit ins Finale und gewann auch die ersten drei Frames mit jeweils hohen Breaks. Bingham gestaltete die Session dennoch ausgeglichen und holte zum 4:4 auf. In der Abendsession zeigte sich ein ähnliches Bild: Murphy holte vier Frames zum 8:4, Bingham konterte mit drei Framegewinnen, wobei er im 14. Frame das 84. Centurybreak der WM spielte und damit einen neuen Rekord aufstellte. Am Ende des ersten Final-Tages führte Murphy knapp mit 9:8. In der dritten Session leistete sich Murphy mehrere leichte Fehler, die Bingham konsequent nutzte. So verpasste Murphy einige lange Einsteiger, eine Qualität, die ihn im bisherigen Turnierverlauf noch ausgezeichnet hatte. Bingham setzte sich ab und ging mit einer 14:11-Führung in die vierte Session. Dort kämpfte Murphy sich noch einmal heran und schaffte den 15:15-Ausgleich. Bemerkenswert war Binghams Break von 102 Punkten im 27. Frame, bei dem das Bild äußerst schwierig lag. Rolf Kalb bezeichnete dieses Break als „Break des Turniers“. Im 31. Frame sah Murphy schon wie der sichere Sieger aus, lochte dann aber im Endspiel auf die Farben die gelbe Kugel nicht vom Spot. In der Folge entwickelte sich ein intensives Safety- und Snooker-Duell, in dem Bingham sich langsam Vorteile erarbeitete. Einen Snooker-Escape schaffte Murphy erst im achten Versuch. Nach 60 Minuten Framedauer bat Bingham zur Erheiterung des Publikums den Schiedsrichter darum, den Saal kurz verlassen zu dürfen, nach einer Pause von etwa zwei Minuten wurde der Frame fortgesetzt. Bingham zwang Murphy, der bereits Foulpunkte benötigte, zum Lochen der blauen Kugel, bevor er selbst Pink nach über 64 Minuten zum Framegewinn lochte. Bingham sagte später, nach dem 15:15-Ausgleich habe er gedacht, das Match nun zu verlieren, der 31. Frame habe ihn aber wieder ruhig werden lassen. Murphy wirkte in der Folge angeschlagen und Bingham gewann auch den nächsten Frame. Im 33. Frame versuchte Murphy noch einmal alles, in dem er eine lange rote Kugel aggressiv anging. Die Kugel fiel auch, allerdings durch einen Fluke und Murphy hatte keine Stellung auf eine Farbe. Kurze Zeit später verpasste er noch einmal eine ähnliche rote Kugel, diesmal öffnete er aber das Bild komplett und ließ einen leichten Einstieg für Bingham liegen. Dieser hatte keine Mühe und holte sich mit einem 88er-Break seinen ersten Weltmeistertitel. Die Qualität des Finals wurde von Kommentatoren und Experten als durchgehend hoch angesehen (30 Breaks von mindestens 50 Punkten, darunter 6 Centurybreaks), besonders Binghams Ruhe und Comeback-Fähigkeiten wurden hervorgehoben. Murphy sagte nach dem Finale: „Es gibt keinen Spieler auf der Welt der diesen Titel mehr verdient hätte als Stuart.“ John Parrot meinte: „Es hätte nicht an einen netteren Menschen gehen können [...] Er hat das Turnier seines Lebens gespielt.“ Steve Davis sagte: „Als er am Ende fokussiert sein musste, war er ruhiger als alle anderen im Raum. Es zeigt sich, dass auch nette Typen Gewinner sein können.“", "section_level": 3}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Top 16 der Weltrangliste waren für das Hauptturnier gesetzt, ihre 16 Herausforderer wurden über die Qualifikation ermittelt. Die Qualifikationsrunden fanden vom 8. bis 15. April 2015 im \"Ponds Forge International Sports Centre\" in Sheffield statt. Sämtliche Partien wurden im Best-of-19-Modus gespielt. Im Gegensatz zu den Vorjahren waren nicht bestimmte Spieler aufgrund ihrer Weltranglistenposition für die höheren Qualifikationsrunden gesetzt. Alle 128 Bewerber für das Hauptturnier traten in der ersten Runde an und ermittelten danach in zwei weiteren Ausscheidungsrunden die 16 Spieler für das \"Crucible\". 103 Spieler waren als Profis der Main Tour für die erste Runde gesetzt. Um das Starterfeld aufzufüllen, durften Verbände und Turnierveranstalter weitere 25 Amateurspieler nominieren. Darunter waren die Frauenweltmeisterin Reanne Evans, der deutsche Nachwuchsspieler Lukas Kleckers und der Deutsch-Brasilianer Itaro Santos, aber auch Ex-Profis wie Daniel Wells und Adam Duffy. Duffy war der einzige Amateur, der es bis in Runde 3 schaffte, außer ihm überstand nur Darryl Hill als Amateur die erste Runde. Der topgesetzte Waliser Michael White scheiterte in Runde 2 an Craig Steadman, der anschließend gegen Jamie Burnett seine erste Teilnahme an einer WM-Endrunde perfekt machte. Seine zweite Endrundenteilnahme schaffte der Chinese Zhang Anda, der als Nummer 97 der Weltrangliste der am niedrigsten platzierte Spieler im Crucible ist. Mit seinem Landsmann Liang Wenbo besiegte er in Runde 3 in einem knappen Match einen weiteren Topspieler. Außer ihm schafften mit dem für Norwegen startenden Kurt Maflin und dem Finnen Robin Hull noch zwei weitere Spieler die Qualifikation, die nicht aus dem Vereinigten Königreich stammen.", "section_level": 2}, {"title": "Century Breaks.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptrunde.", "content": "Bei dieser Weltmeisterschaft wurde ein neuer Rekord bei der Anzahl der Century Breaks erzielt. Mit 86 Breaks von 100 oder mehr Punkten wurden drei mehr erzielt als bei der WM 2009. Fünf Spieler erreichten mindestens zehn Centuries. Die Prämie für das höchste Break des Turniers teilten sich Stuart Bingham und Neil Robertson (je 145), der allein vier der fünf höchsten Breaks spielte.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifikationsrunde.", "content": "Von den 128 angetretenen Qualifikanten erzielten 51 mindestens ein Break von 100 Punkten oder mehr, 81 Centurys wurden gespielt. Gleich drei Spieler erzielten 140 Punkte, sie mussten sich die Prämie von 1000 Pfund teilen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Betfred-Snookerweltmeisterschaft 2015 war die 78. Austragung der Weltmeisterschaft im Snooker. Sie fand vom 18. April bis 4. Mai 2015 im Crucible Theatre in Sheffield statt und bildete den Abschluss der Saison 2014/15. ", "tgt_summary": null, "id": 2343441} {"src_title": "Joseph Tydings", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat Perham eine Fläche von 94,9 km2, wovon 94,6 km2 aus Land und 0,3 km2 aus Gewässern bestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Perham liegt im Nordosten des Aroostook Countys. Auf dem Gebiet der Town liegt der Salmon Brook Lake. Der See und das anliegende Marschland sind ein Naturschutzgebiet. Im Norden grenzt der \"Mud Lake\" an Perham. Mehrere kleinere Flüsse fließen in südlicher Richtung durch Perham. Die Oberfläche ist eher eben, ohne größere Erhebungen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben. Im Westen Perhams liegen Gebiete, die nicht zur Besiedlung vorgesehen sind und keiner Verwaltung unterstehen. Sie sind allerdings zur späteren Verwendung oder für Großprojekte (z. B. dem Verlegen von Hochspannungstrassen von Elektrizitätswerken) in systematische Parzellen unterteilt.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Im Norden von Perham liegt die Ansiedlung \"Hanford\" (auch Hanford Siding), zentral liegt \"Spaulding\" (auch Spaulding Siding) und im Süden \"Perham\".", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die mittlere Durchschnittstemperatur in Perham liegt zwischen −11,7 °C (11° Fahrenheit) im Januar und 18,3 °C (65° Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 10 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Oktober und Mai liegen mit über fünfeinhalb Metern knapp doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA, die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Perham wurde 1856 besiedelt. Zu den ersten Siedlern gehörten die Familien McIntire, Blacksmith und Reverend Morse. Zuvor gab es nur Holzfällercamps des Holzfällers John Goddard. Später siedelten sich, kommend über Woodland schwedische Familien in diesem Gebiet an. Offiziell organisiert wurde Perham 1867 zunächst als Plantation. Die ursprüngliche Bezeichnung für dieses Gebiet war \"Township No. 14, Fourth Range West of the Easterly Line of the State\" (T14 R4 WELS). Als town wurde der Ort 1897 anerkannt. Die Stadt ist nach dem Gouverneur Sidney Perham benannt. Holzfällerei und Landwirtschaft haben den Ort geprägt. In Perham gab es diverse Mühlen, auch wurde Ahornsirup und Zucker produziert. Der Ort lag früher an einer Trasse der Bangor and Aroostook Railroad, das ehemalige Gleisbett wird jetzt als Wanderweg (Bangor and Aroostook Trail) genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Maine State Route 218 verläuft aus Süden kommend in zunächst in nördlicher Richtung durch die Town, verlässt sie in Höhe des Zentrums in östliche Richtung und mündet in Caribou auf dem U.S. Highway 1.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Es gbit in Perham keine öffentliche Bücherei. Die nächstgelegene befindet sich in Caribou. Das nächstgelegene Krankenhaus für die Bewohner von Perham befindet sich in Caribou.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Perham gehört mit Wade und Washburn zur \"MSAD 45\". Den Schulkindern stehen im Schulbezirk folgende Schulen zur Verfügung:", "section_level": 2}], "src_summary": "Perham ist eine Town im Aroostook County des Bundesstaates Maine in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2010 lebten dort 386 Einwohner in 190 Haushalten auf einer Fläche von 94,9 km2.", "tgt_summary": null, "id": 1956120} {"src_title": "Bristol Type 173", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Zwillinge Michael und Wenzel Schellenberg sind zwei komplett unterschiedliche Charaktere, haben aber beide in der Sprengstofffabrik des Fabrikanten Raucheisen einen Arbeitsplatz gefunden. Wenzel ist charakterlich wie mental das absolute Gegenteil zu Michael. Als kleiner Sekretär beim alten Raucheisen ist er nur um sein eigenes Fortkommen bemüht, während Michael weit über den eigenen Tellerrand hinausschaut und stets um das Wohlergehen anderer bemüht ist. Trotzdem verlieren beide eines Tages ihren Job: Wenzel wegen einer kleinen Verspätung, die der Alte nicht durchgehen lässt, Michael, der als Ingenieur einige Verantwortung trägt, weil er es nicht länger mit seinen Moralvorstellungen in Einklang bringen kann, Massenvernichtungswaffen herzustellen. Dann kommt es zu einer gewaltigen Explosion im Werksgelände, und über 200 Arbeiter verlieren dabei ihr Leben. Dieses Ereignis wird zum zentralen Wendepunkt im Leben der Brüder Schellenberg. Während Wenzel fortan nur noch schnell zu viel Geld kommen will und deshalb an der Börse zu spekulieren beginnt, möchte Michael seine karitative Ader ausleben, und seine Kraft den Armen, Verzweifelten und anderen hilfsbedürftigen Menschen widmen. Als Ingenieur hat er das Wissen, wie man für Arbeitslose eine humane Siedlungsstätte hochzieht. Wenzels Genusssucht führt auch im Privatleben zu manchen Verirrungen. Er lernt die arbeitslose Schauspielerin Jenny Florian kennen und lieben, deren Freund Georg bei der Fabrikexplosion schwer verletzt wurde, und verschafft der jungen, hübschen Frau ein Theaterengagement. Alsbald aber lässt er von ihr ab und wendet sich der kalten Esther Raucheisen zu, der etwas bizarren Tochter seines ehemaligen Chefs. Die porzellanhafte Erscheinung Esther ist eine dunkle Seele und durch ebensolche Geschäfte ihres Geliebten Kaczinsky in Schwierigkeiten geraten. Esther und Wenzel ergänzen sich ideal, sie sind beide berechnend, kalt und nicht wirklich zu tiefen Emotionen imstande. Wenzel verspricht Esther, dass er ihr helfen werde, wenn sie ihn im Gegenzug heirate. Die berechnende Fabrikantentochter willigt ein... und die Ehe wird ein höchst liebloses Unterfangen. Denn die unnahbare Esther verweigert ihrem Parvenu-Ehemann die ehelichen Pflichten und setzt ihr Verhältnis mit dem Ganoven Kaczinsky heimlich fort. Eines Tages erfährt Wenzel von dem anhaltenden Betrug, und es kommt zu einer Katastrophe: In Rage erwürgt der gehörnte Wenzel seine treulose Gattin und verfällt dem Wahnsinn. Nach der Mordtat wird er in einen vergitterten Irrenanstaltswagen fortgebracht. Währenddessen hat die von ihm verlassene Jenny ein heimeliges Plätzchen in Michaels Siedlungskolonie gefunden. Zum Schluss wandert Wenzel im Büßergewand durch eine verschneite Landschaft in Richtung Siedlungsanlage, um dort Abbitte zu leisten.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Die Brüder Schellenberg\" entstand von September 1925 bis Januar 1926 auf dem UFA-Freigelände von Neubabelsberg. Der Film passierte die Zensur am 11. März 1926 und wurde am 22. März 1926 im Berliner Ufa-Palast am Zoo uraufgeführt. Ein Jugendverbot wurde ausgesprochen. Die Filmbauten entwarf Karl Görge, Helmar Lerski sorgte durch den Einsatz des Schüfftan-Verfahrens für die Spezialaufnahmen der im November 1925 entstandenen Szenen mit dem Fabrikband. Ernö Rapée dirigierte Werner Richard Heymanns Kinokomposition bei der Premiere. Heymann gab hier sein Filmdebüt, für den 18-jährigen Werner Fuetterer war dies seine erste Beschäftigung beim deutschen Film.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Brüder Schellenberg ist ein deutscher Stummfilm aus dem Jahr 1926 von Karl Grune mit Conrad Veidt in einer Doppelrolle. Das Drehbuch schrieb Grune zusammen mit Willy Haas nach dem gleichnamigen Roman von Bernhard Kellermann.", "tgt_summary": null, "id": 1757672} {"src_title": "Somdet Phra Nyanasamvara Suvaddhana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Cotts wurde 1871 als einziges Kind von \"William Cotts\" und \"Sarah Muir\" geboren. Er betätigte sich im Kolonialwarenhandel, wozu er eigene Schiffe einsetzte. Des Weiteren besaß er eine Kohlemine. Während des Ersten Weltkriegs war Cotts um die Anwerbung von Soldaten in Südafrika bemüht. Er wurde mit dem Order of the British Empire im Rang eines Knight Commanders und mit dem Order of Saint John im Rang eines \"Officers\" ausgezeichnet. Er war als Justice of the Peace in London, Sussex sowie im Borough of Hampstead eingesetzt. Am 15. Juni 1921 wurde ihm in der Baronetage of the United Kingdom der erbliche Adelstitel eines Baronet, of Coldharbour Wood in the Parish of Reigate in the County of Sussex, verliehen. Als er im Jahre 1932 verstarb, erbte sein älterer Sohn William Campbell Cotts (1902–1964) seinen Adelstitel.", "section_level": 1}, {"title": "Politischer Werdegang.", "content": "Bei den Unterhauswahlen 1918 bewarb sich Cotts als Kandidat der Coalition Liberals um das Mandat des neugeschaffenen Wahlkreises Western Isles. Bei einer Differenz von 390 Stimmen konnte er sich jedoch nicht gegen den Kandidaten der Liberal Party, Donald Murray, durchsetzen und verpasste damit den Einzug in das britische Unterhaus. Bei den folgenden Unterhauswahlen 1922 kandidierte Cotts abermals gegen Murray, diesmal jedoch für die National Liberal Party. Er galt als Favorit William Lever, 1. Viscount Leverhulmes, dem Eigentümer der Insel. Überraschend setzte sich Cotts mit einer Differenz von 939 Stimmen gegen Murray durch. Murray schied aus dem Unterhaus aus und trat zu keiner weiteren Wahl an. Als Gründe für Murrays Niederlage wurde sowohl seine fehlende Anbindung durch seine lange Abwesenheit infolge seiner parlamentarischen Tätigkeit genannt, als auch sein oppositionelles Verhalten zu Levers Plänen, die zunehmend Zustimmung unter den Inselbewohnern fanden. Zu den folgenden Wahlen 1923 trat Cotts nicht mehr an und schied aus dem britischen Unterhaus aus. Das Mandat des Wahlkreises errang der liberale Kandidat Alexander Livingstone.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir William Dingwall Mitchell Cotts, 1. Baronet (* 15. Juli 1871; † 20. Juni 1932) war ein schottischer Reeder und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1588011} {"src_title": "Anton Lang (Botaniker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Herbert besuchte Cuthbert regelmäßig jedes Jahr auf Lindisfarne mit der Bitte um geistliche Unterweisung. Im Jahr 686 war Cuthbert jedoch in Carlisle, um dort Königin Eomenburg, die Witwe des kurz zuvor im Krieg gefallenen Königs Ecgfrith von Northumbria zur Nonne zu weihen. Herbert traf Cuthbert deshalb in Carlisle. Cuthbert, der bereits in einer Vision den Tod des Königs korrekt vorhergesehen hatte, erklärte Herbert bei diesem Treffen in Carlisle, dies sei ihre letzte Begegnung, Herbert möge ihm alles sagen und ihn alles fragen, was er noch wollte, denn er, Cuthbert, würde sterben. Herbert bat daraufhin darum, dass sie beide gleichzeitig vor Gott erscheinen mögen. Cuthbert versicherte Herbert daraufhin nach einem Gebet, dass dieser Wunsch gewährt würde. Herbert verließ Cuthbert und erkrankte nach seiner Rückkehr in seine Einsiedelei schwer. Er starb am 20. März 687 am selben Tag wie Cuthbert. Sein Gedenktag fällt daher mit dem Cuthberts zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Verehrung.", "content": "Thomas Appleby, der Bischof von Carlisle, ordnete 1374 an, dass der Vicar von Crosthwaite jedes Jahr am 13. April eine Messe in dessen Einsiedelei halten solle und gewährte jedem, der an dieser Messe teilnahm, einen Ablass von 40 Tagen. Heute wird von der Kirchengemeinde Our Lady of the Lakes and St Charles in Keswick alljährlich eine Wallfahrt zum hl. Herbert organisiert, die jedoch wegen des besseren Wetters im Sommer stattfindet. Die Kirche St Herberts in Chadderton ist dem Patrozinium des hl. Herbert von Derwentwater unterstellt. Die Gemeinde unternimmt seit 1983 jährlich im März eines Jahres eine Wallfahrt zur Einsiedelei des Heiligen.", "section_level": 1}, {"title": "Einsiedelei.", "content": "Herbert wählte als Ort für seine Einsiedelei eine Insel im Derwent Water, die als \"St. Herbert’s Island\" bekannt ist. () Von der Einsiedelei sind noch Reste auf der Insel erkennbar. Überreste eines etwa sechs Meter langen Gebäudes gelten als die frühere Kapelle, während ein deutlich kleineres Gebäude als Wohnraum betrachtet wird. Auf der Insel befindet sich heute eine kleine vom Besitzer der Insel Wilfrid Lawson errichtete Grotte, die als „New Hermitage“ bezeichnet wird. Ein Ufervorsprung am östlichen Ufer von Derwent Water wird als Friars Crag bezeichnet.() Dies soll der Punkt sein, von dem aus Mönche zur Insel übersetzten.", "section_level": 1}, {"title": "Erwähnung in der Literatur.", "content": "William Wordsworth schrieb die Widmung \"For the spot where the hermitage stood on St. Herbert’s Island, Derwentwater\" für die Insel. Beatrix Potter erwähnt St. Herbert’s Island in der Geschichte vom Eichhörnchen Nutkin, in der die Figur Old Brown zur Owl Island segelt. In Melvyn Braggs Roman \"Credo\", der im England des 7. Jahrhunderts spielt, taucht Herbert von Derwentwater als „Erebert“ auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Herbert von Derwent Water(† 20. März 687) war ein angelsächsischer Mönch und Einsiedler, der als Heiliger verehrt wird. Über das Leben von Herbert von Derwent Water, über das nur bekannt ist, dass er ein Freund und Schüler von Cuthbert von Lindisfarne war, berichtet der Kirchenlehrer Beda Venerabilis.", "tgt_summary": null, "id": 2228215} {"src_title": "Kalna (Indien)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Darstellung und Gewinnung.", "content": "Beim Wacker-Hoechst-Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus Ethen fällt Chloracetaldehyd als Nebenprodukt an. Wasserfreier Chloracetaldehyd kann durch die Oxidation von α-Chlorhydrin mittels Periodat erhalten werden. Ebenfalls kann der Aldehyd auch in guter Ausbeute durch die Pyrolyse von Chlorethylencarbonat gewonnen werden. Eine gezielte Synthese durch die α-Chlorierung von Acetaldehyd ist ebenfalls bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Chloracetaldehyd ist eine farblose, stechend riechende Flüssigkeit, die unter Normaldruck bei 85 °C siedet. Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend log(P) = A−(B/(T+C)) (P in Torr, T in °C) mit A = 7,26359, B = 1338,8586 und C = 220,432 im Temperaturbereich von −7 bis 107 °C. Die kritischen Größen lauten für die kritische Temperatur 282 °C, für den kritischen Druck 53,7 bar, für das kritische Volumen 0,201 l·mol und für die kritische Dichte 0,3905 g·cm. Die Verbindung ist in Wasser unter Hydratbildung sowie in üblichen organischen Lösungsmitteln gut löslich. In Wasser wird ein auch als Hemihydrat bezeichnetes dimeres Acetal, chemisch 1,1'-Dihydroxy-2,2'-dichlordiethylether gebildet. Diese Verbindung bildet farblose Kristalle, die zwischen 43 und 50 °C schmelzen und bei 84 °C scheinbar sieden, wobei der Zerfall in den Ausgangsaldehyd und Wasser erfolgt. Die Löslichkeit in Wasser ist durch den Gehalt an der Hemihydratverbindung bestimmt. Die Hemihydratverbindung lässt sich in Gegenwart von konzentrierter Schwefelsäure zum Trichlorparaldehyd (2,4,6-Trichlormethyl-1,3,5-trioxan), dem Trimeren des Chloracetaldehyds, zyklisieren. Das Trimer bildet farblose Kristalle, die bei 88–89 °C schmelzen. Durch eine azeotrope Dehydratisierung kann aus der Hemihydratverbindung das Tetramer Tetrachlormetaldehyd (2,4,6,8-Tetrakis(chlormethyl)-1,3,5,7-tetroxocan) erhalten werden. Die Verbindung bildet farblose Kristalle, die bei 65–67 °C schmelzen bzw. sich bei einem Druck von 1,3 Pa bei 127–130 °C verdampfen lassen. Die wasserfreien Verbindung neigt bei der Lagerung bei Raumtemperatur zur Bildung von Trimeren, Tetrameren und Polymeren mit einer Polyoxymethylenstruktur. Chloracetaldehyd bildet bei erhöhter Temperatur entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Mit einem Flammpunkt von 70 °C gilt die Substanz als schwer entflammbar. Der Explosionsbereich liegt zwischen 3,9 Vol.‐% als untere Explosionsgrenze (UEG) und 9,0 Vol.‐% als obere Explosionsgrenze (OEG).", "section_level": 1}, {"title": "Toxikologie und Arbeitsschutz.", "content": "Der Kontakt mit der Verbindung in flüssiger oder dampfförmiger Form kann zu einer zu starken Reizung bis zu einer Verätzung der Augen, der Atemwege und der Haut führen. Die Bildung eines Lungenödems kann nicht ausgeschlossen werden. Der LD-Wert (Ratte, oral) beträgt 75 mg·kg.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Chloracetaldehyd wird als vielseitiges Start- oder Zwischenprodukt in der organischen Synthese verwendet. In der Synthese von Heterocyclen wie z. B. für Pyrrole, Furane, Thiophene, Imidazole, Oxazoline, Thiazoline, Thiazole oder Indole ist die Verbindung eine wichtige Ausgangssubstanz. Chloracetaldehyd kommt als Rohstoff für die Herstellung von Arzneimitteln, Insektiziden, Fungiziden, Desinfektionsmitteln, Farbstoffen, Härtern von Epoxidharzen und Antistatika zum Einsatz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chloracetaldehyd ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Aldehyde. Er ist neben dem Dichloracetaldehyd und Trichloracetaldehyd einer der drei möglichen chlorierten Acetaldehyde. Die Verbindung bildet ein relativ stabiles Aldehydhydrat ClCHCH(OH).", "tgt_summary": null, "id": 486841} {"src_title": "Michail Christoforowitsch Tschailachjan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ausstellung im Art Institute of Chicago war Rothkos erste Einzelausstellung in einem der großen US-amerikanischen Museen für zeitgenössische Kunst. Die Ausstellung mit dem Titel \"Recent Paintings by Mark Rothko\" wurde von Katherine Kuh (1904–1994) kuratiert und von Oktober 1954 bis Februar 1955 gezeigt. Benannt waren die Bilder numerisch von 1 bis 8 mit einem in Klammern gesetzten Zusatz der in dem jeweiligen Bild dominanten Farben. Rothko selbst, der auch die Farbe der Wände bestimmt hatte, hatte die Bilder für die Ausstellung ausgewählt und war bei der Hängung beteiligt. Vier der in der Ausstellung gezeigten Bilder befinden sich heute in öffentlichen Museen, dem Teheraner Museum für Zeitgenössische Kunst, dem Guggenheim-Museum Bilbao, der Phillips Collection in Washington D.C. und dem Whitney Museum of American Art. Je ein Bild gehört Rothkos Kindern Christopher Rothko und Kate Rothko Prizel. Außer \"No. 1 (Royal Red and Blue)\" befindet sich noch ein weiteres Bild in Privatbesitz. 1969 verkaufte Rothko das Bild an die Marlborough A.G., Liechtenstein/Marlborough-Gerson Gallery Inc. in New York, die nach Rothkos Tod in einen Betrugsskandal mit den beiden Rothko-Erben verwickelt war. Nach mehreren Besitzerwechseln, wurde das Bild 1982 von einem bisher unbekannten Privatsammler erworben, der es nach rund 30 Jahren in seinem Besitz 2012 bei Sotheby's zur Versteigerung einreichte. Der Schätzpreis zu diesem Datum lag zwischen 30 und 50 Millionen $. Das Bild befindet sich jetzt in einer unbekannten privaten Kunstsammlung.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Auf einem blassroten Untergrund des hochformatigen Bildes sind drei querrechteckige Farbfelder übereinander gestapelt. Auf das blaue untere Farbfeld, dicht gefolgt von einem rosafarbenen Feld, ist das größte der Felder in einer satten orangeroten Farbe aufgeschichtet. In unregelmäßigen Abständen fließen unter dem Blau einzelne tiefrote Rinnsale heraus, die aus dem Auftrag der noch unverdünnten nassen Farbe des mittleren Feldes zu stammen scheinen und die Spuren am unteren Bildrand hinterlassen. Der breite und lockere Pinselduktus ist in allen Farbfeldern erkennbar, so dass es zu einer Vielfalt von feinsten farblichen Abstufungen kommt. Es gibt keine klaren Begrenzungen, alle Farbflächen scheinen sich an ihren Rändern aufzulösen, so dass der blassere Untergrund hier und da zum Vorschein kommt, mit dem Effekt, dass die Farbflächen über dem Bildgrund zu schweben scheinen. In den Maßen ist die Summe der Seitenlinien der beiden unteren Felder nur knapp größer als die Seitenlinie des oberen Feldes. Das Bild ist auf der Rückseite signiert und datiert mit \"#1, 1954\".", "section_level": 1}], "src_summary": "No. 1 (Royal Red and Blue) ist ein Gemälde von Mark Rothko. Das Bild, das 2012 bei Sotheby’s für 75,1 Millionen Dollar an einen Telefonbieter versteigert wurde, gehört mit \"Orange, Red, Yellow\" und \"White Center (Yellow, Pink and Lavender on Rose)\" zu den drei Bildern Rothkos, die zwischen 2007 und 2012 auf Auktionen Spitzenpreise zwischen 72,8 und 86 Millionen Dollar erzielt haben. \"No. 1 (Royal Red and Blue)\" ist das erste aus einer Reihe von acht Bildern, die 1954 in einer Einzelausstellung im Art Institute of Chicago gezeigt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 922813} {"src_title": "Ruby, Don’t Take Your Love to Town", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Melanotaenia fluviatilis\" hat einen mäßig gestreckten Körper, ist seitlich stark abgeflacht und wird für gewöhnlich zehn bis elf cm lang. Farblich ist die Art relativ variabel. Der Rücken ist bläulich oder blaugrünlich. Ein undeutliches Längsband auf der Mitte der matt silbrigen Körperseiten ist oft nicht sichtbar. Die hintere Körperhälfte ist unten mit kleinen, roten Punktreihen gemustert, ebenso die Schwanzflosse. Rücken-, After- und Bauchflossen sind schwarz gesäumt und haben ein rotes bis bräunliches Punkte- oder Strichelmuster. Bei weiblichen Fischen ist die Flossenmusterung schwächer ausgeprägt. Der Kiemendeckel zeigt einen kräftigen roten Fleck. Die Iris ist goldfarben.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "\"Melanotaenia fluviatilis\" lebt in langsam fließenden Flüssen und Bächen und in stehenden Gewässern wie Seen, Teichen, seltener in Sümpfen. Die Wasserqualität in seinem Lebensraum ist im Allgemeinen gut, das Wasser ist klar und sonnendurchflutet. Die Temperatur liegt zwischen 18 und 28 °C, im Winter kann sie in den südlichen Regionen des Verbreitungsgebietes auf 10 bis 15 °C fallen. Fällt sie unterhalb von 10 °C kann es zu einem drastischen Fischsterben kommen. Die Art lebt in großen Schwärmen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Melanotaenia fluviatilis\" wurde 1878 durch den französischen Forschungsreisenden Francis de La Porte de Castelnau als \"Aristeus fluviatilis\" beschrieben, später aber der Gattung \"Melanotaenia\" zugeordnet. 1982 synonymisierten Allen & Cross die Art mit \"Melanotaenia splendida\", sie blieb aber eine gültige Unterart. Seit 1986 wird sie wieder als eigenständige Art geführt. \"Melanotaenia fluviatilis\" ist sehr nah mit dem Karmin-Regenbogenfisch (\"Melanotaenia duboulayi\") aus der Küstenregion des südöstlichen Queensland und von Fraser Island verwandt, von dessen Verbreitungsgebiet er durch eine Wasserscheide getrennt ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Melanotaenia fluviatilis (Latein: „fluviatilis“ = zum Fluss gehörend, im Fluss lebend), im deutschen Rotgesprenkelter Regenbogenfisch, Australischer Perlmutterfisch oder, wegen eines roten Flecks auf dem Kiemendeckel, einfach Rotohr genannt, ist eine Süßwasserfischart aus der Familie der Regenbogenfische (Melanotaeniidae). Sie kommt im südöstlichen Australien im Flusssystem von Darling und Murray River, sowie in Flüssen der Küstenregion des nördlichen New South Wales und des südlichen Queensland östlich der Great Dividing Range vor. \"Melanotaenia fluviatilis\" ist damit die am weitesten südlich vorkommende Regenbogenfischart.", "tgt_summary": null, "id": 2317178} {"src_title": "Stefano Giliati", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Margit Eugenie (Gitta) Mallász ist 1907 in eine österreichisch-ungarische Familie geboren. Ihr Vater war Offizier des ungarischen Militärs und ihre Mutter war Österreicherin. Als Jugendliche besucht sie die Schule für Kunstdekoration in Budapest, wo sie sich mit Hanna Dallos anfreundet. Als gute Schwimmerin gewinnt sie die Bronzemedaille in der 4 × 100 m-Freistil-Staffel bei den Schwimmeuropameisterschaften 1931 in Paris. So lernt sie Lili Strausz kennen, die Yoga lehrt und massiert. Gegen 1934 fängt Gitta Mallász wieder zu malen an und arbeitet zusammen mit Hanna Dallos in der Werkstatt, die diese mit ihrem Mann Joseph Kreutzer in Buda in der Ilonka Szabo Straße führt. Da der Antisemitismus in Horthy-Ungarn wächst, ist sie es, die Aristokratin, die die Aufträge einholt, die dann von Hanna Dallos und Joseph Kreutzer ausgeführt werden. Beide sind Juden, Lili Strausz auch.", "section_level": 1}, {"title": "1939–1944.", "content": "Der Zweite Weltkrieg bricht aus. Die Stimmung wird schwer und angstvoll. Das Ehepaar mietet ein kleines Haus im Umland von Budapest. Gitta Mallász und Lili Strausz kommen dazu. So wird ein Quartett von jungen, anspruchsvollen Leuten geboren, die nach Spiritualität suchen. Eines Tages, Gitta Mallász spricht mit Hanna Dallos über ihre Gedanken, warnt diese sie, dass sie jetzt nicht mehr redet. Es ist der 25. Juni 1943. In diesem Moment fängt \"Die Antwort der Engel\" an: 17 Monate lang erhalten sie eine spirituelle Lehre, die von Hanna Dallos überbracht wird. Sie endet in einer ehemaligen Schule, zu einer Werkstatt für Militärbekleidung geworden, um Hunderte von Juden zu retten. Diese Werkstatt wird von Gitta Mallász geleitet, um ihre Freunde zu beschützen. Aber im Ungarn von 1944 schließt sich der Teufelskreis der Nazis um sie. Joseph Kreutzer wird am 3. Juni deportiert, Hanna Dallos und Lili Strausz kommen am 2. Dezember nach Ravensbrück – ohne Wiederkehr. Gitta Mallász ist alleine mit ihren kleinen schwarzen Heften, in denen die Lehren aufgeschrieben wurden.", "section_level": 2}, {"title": "1945–1960.", "content": "Gitta Mallász übernimmt das zerstörte Atelier ihrer Freundin Adrienn Frankovszky in der Batthyanyi Straße 4. Später wird sie Kostümzeichnerin, Dekorateurin und Interpret der Allami Népi Együttes (Nationale Folkloregruppe) von Rabai Miklos. Trotz ihres beruflichen Erfolges beschreibt sie sich in diesen Jahren als umherziehender Kadaver. 1960 „wählt sie die Freiheit“ und lässt sich in Frankreich nieder.", "section_level": 2}, {"title": "1960–1992.", "content": "Damit ihre Familie nicht belästigt wird, schließt sie zuvor eine Scheinehe mit Laci Walder, einem kommunistischen Juden, bei den Internationalen Brigaden. Es wird eine Liebesheirat. Zusammen mit ihrem Mann, Hélène Boyer und vielen Freunden widmet sie sich ihrer Aufgabe: die Übersetzung der Lehren. Die Veröffentlichung lässt auf sich warten. Aber der Schriftsteller Claude Mettra, der Produzent bei France Culture ist, widmet Gitta Mallász und ihrem spirituellen Abenteuer am 22. März 1976 eine Radiosendung. Die Wirkung ist gewaltig. Kurz danach wird der Text vom Aubier Verlag veröffentlicht. Dank einer Sendung von France Inter mit dem bekannten Interviewer Jacques Chancel am 10. März 1977 wird sie auch der breiten Masse bekannt gemacht. Laci Walder stirbt 1982. Gitta Mallász weigert sich hartnäckig, ein Guru zu werden, obwohl alles sie dazu einlädt. Aber im Juni 1983 löst eine Einladung zur Konferenz im Carl Gustav Jung Institut in Zürich aus: von dieser Konferenz an bis zum Ende ihres Lebens widmet Gitta Mallász sich den Erklärungen der „Antwort der Engel“ und warnt vor falschen Interpretationen bei ihren Konferenzen, oder in den Büchern dieser Erklärungen. 1988 bricht sie bei einem schweren Unfall beide Handgelenke. Sie verlässt also ihr kleines Haus im Périgord, um im Ampuis, in der Côte Rôtie, umgeben von Weinreben, bei Bernard und Patricia Montaud zu leben, mit denen sie eine enge Freundschaft verbindet. Seit 1985 organisiert dieser ihre Konferenzen. Sie lebt friedvoll dort in ihren letzten Jahren, schreibt ihre letzten Bücher und erteilt mit Freude die „Lehre der Engel“. Sie stirbt am 25. Mai 1992. Ihre Asche wird in die Rhone gestreut. Wie ihre Freunde hat auch sie keine Grabstätte.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Posthum wurde ihr von Yad Vashem 2011 der Titel „Gerechte unter den Völkern“ verliehen, weil sie 1944 während ihrer Leitung der Werkstatt für Militäruniformen in Katalin, Budapest, hunderte von jüdischen Frauen und Kinder gerettet hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Kunstwerk.", "content": "Gitta Mallász arbeitet zuerst in Hanna Dallos Atelier für Dekorations- und Kunstgraphik in Budapest. Dort produziert sie Plakate und Werbe- oder Tourismusdokumente und illustriert Bücher und Wunschkarten. Nach dem Krieg gründet sie ihr eigenes Atelier, in dem eine große Palette ihrer Arbeiten verwirklicht wird. In den fünfziger Jahren arbeitet sie als Kostümdesignerin für das Volksensemble des ungarischen Staates. In Frankreich in den sechziger Jahren illustriert sie Schallplattenhüllen und Kinderbücher und bemalt Möbel in ungarischem Stil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gitta Mallász, verheiratet \"Gitta Walder\", (* 21. Juni 1907 in Ljubljana, Österreich-Ungarn; † 25. Mai 1992 in Ampuis, Frankreich) war eine ungarische Grafikerin, Malerin sowie Autorin und eine Gerechte unter den Völkern.", "tgt_summary": null, "id": 1327766} {"src_title": "Tobias Mullen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Chancellor war ein Sohn des Offiziers Edward Chancellor (1828–1907) und dessen Ehefrau Anne Helen Todd (1843–1912). Als Absolvent der Royal Military Academy Woolwich kam Chancellor zu den Royal Engineers. Nachdem er einige Zeit in Großbritannien stationiert war, kam er um 1900 nach Afghanistan. Nach einem kurzen Aufenthalt dort konnte Chancellor nach Großbritannien zurückkehren und bekam eine Anstellung beim Colonial Defence Committee. Am 6. Juni 1903 heiratete er in der St Marylebone Parish Church in Marylebone Mary Elizabeth Howard (1881–1976), mit der er im Laufe der Ehe drei Kinder hatte: Christopher (1904–1989), der später Journalist wurde, Elizabeth Rosemary (* 1906), die spätere Ehefrau von William Elliot (1896–1971) und Robert Duff (1921–2010), den späteren Ornithologen. Mit Wirkung vom 13. September 1911 berief man ihn zum 20. Gouverneur von Mauritius. Dieses Amt hatte er bis 1916 inne und wechselte im Anschluss daran in gleicher Position nach Trinidad und Tobago. 1921 kehrte Chancellor nach London zurück und arbeitete 1922 und 1923 beim Committee of Imperial Defence. Anschließend übernahm er als erster Gouverneur die Regierungsgeschäfte von Südrhodesien. Dieses Amt hatte er bis 1928 inne und wurde dann – als Nachfolger von Sir Harry Luke (1884–1969) – Hochkommissar von Palästina. Gerade seine Erfahrungen von dort wurden 1930 die maßgebliche Basis von \"Passfields Weissbuch\". Mit diesem Weißbuch sollte der Balfour-Deklaration neue Bedeutung verschafft werden. 1931 verließ Chancellor Palästina und kehrte nach Großbritannien zurück. In London hatte er noch einige Ämter inne, aber bald schon zog er sich ins Privatleben zurück. Er ließ sich in Shieldhill nieder und starb dort am 31. Juli 1952.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir John Robert Chancellor (* 20. Oktober 1870 in Edinburgh; † 31. Juli 1952 in Shieldhill, Lanarkshire) war ein britischer Offizier und Beamter der Kolonialverwaltung.", "tgt_summary": null, "id": 1691585} {"src_title": "Blüten, Gauner und die Nacht von Nizza", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Nach ihrem Schulabschluss ging Budanowa nach Moskau und arbeitete zunächst in einer Fabrik in Fili. Später erlernte sie bei einem Luftsportverein das Fliegen und arbeitete danach selber als Fluglehrerin. Im September 1941 erlernte sie in Saratow die Bedienung eines Jak-1-Flugzeugs und wurde dem nur aus Frauen bestehenden 586. Jagdfliegerregiment zugeteilt. Am 15. April 1942 verteidigte Budanowa Saratow in einer Luftschlacht. Am 10. September wechselte sie zum 437. Jagdfliegerregiment. Am 2. Oktober vereitelte Budanowa zusammen mit anderen sowjetischen Jagdfliegern während einer Patrouille in der Region Wolgograd die Bombardierung eines Bahnhofes durch eine Gruppe deutscher Ju-88-Bomber. Am 6. Oktober erlangte Budanowa ihren ersten Einzelluftsieg. Im November schoss sie unter anderem zwei Bf-109-Flugzeuge ab und wurde zum Leutnant befördert. Im Januar 1943 wurde sie zum 73. Gardejagdfliegerregiment versetzt und kämpfte dabei an der Seite von Lidija Litwjak in Luftschlachten über Stalingrad. Am 23. Februar wurde Budanowa der Orden des Roten Sterns verliehen. Nach weiteren Luftsiegen wurde ihr im Juni der Orden des Großen Vaterländischen Krieges I. Klasse verliehen. Sie starb am 19. Juli, als sie bei einem Luftkampf in der Nähe des Dorfes Nowokrasnowka bei Antrazit im Kampf gegen drei Bf 109 unterlag. Sie wurde im Randbezirk des Dorfes Nowokrasnowka begraben. Das sowjetische Kommando schlug nach Budanowas Tod vor, ihr den Titel Held der Sowjetunion zu verleihen, allerdings hat sie diese Auszeichnung nie erhalten. Insgesamt hatte Budanowa 266 Luftkämpfe absolviert und erzielte 5 kollektive und 6 individuelle Abschusserfolge. Mit elf Abschüssen ist sie (nach Lidija Litwjak) die zweiterfolgreichste sowjetische Jagdfliegerin. Am 1. Oktober 1993 wurde ihr posthum der Titel Held der Russischen Föderation „für Mut und Heldentum im Großen Vaterländischen Krieg“ verliehen. Am Gebäude einer Mittelschule im Filjowski Park ist eine Budanowa gewidmete Gedenktafel angebracht. Außerdem ist eine Straße in Kunzewo nach ihr benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jekaterina Wassiljewna Budanowa (, * 7. Dezember 1916 in Konopljanka, Gouvernement Smolensk, Russisches Kaiserreich; † 19. Juli 1943 bei Nowokrasnowka, Oblast Lugansk, Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik) war eine sowjetische Jagdfliegerin.", "tgt_summary": null, "id": 1429452} {"src_title": "Dwight Morrow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Juchnajcie liegt im Nordosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren am Ostufer der Goldap (polnisch: Gołdapa). Die Kreisstadt Gołdap \"(Goldap)\" liegt neuen Kilometer in nordöstlicher Richtung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits vor 1567 wurde das damals \"Jugnikeim\" genannte Dorf gegründet. In der Folgezeit erhielt es Namensformen wie \"Jugneitschen\", \"Jucknaitschen\" (nach 1732), \"Jucknaytschen\" (nach 1750) sowie \"Juckneitschen\" (bis 1935). Vor 1945 handelte es sich um ein weit gestreutes Dorf. Von 1874 bis 1945 war Juckneitschen in den Amtsbezirk Grabowen (polnisch: Grabowo) eingegliedert, der – 1939 in „Amtsbezirk Arnswald“ umbenannt – zum Kreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Die Zahl der Einwohner Juckneitschens im Jahre 1910 betrug 281. Sie stieg bis 1933 auf 306 und belief sich 1939 auf 287. Am 5. Oktober 1935 wurde Juckneitschen in „Steinhagen (Ostpr.)“ umbenannt. Im Jahre 1945 kam es in Kriegsfolge mit dem südlichen Ostpreußen zu Polen und heißt seitdem „Juchnajcie“. Heute ist der Ort Sitz eines Schulzenamtes (polnisch: Sołectwo) und eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Gołdap im Powiat Gołdapski, bis 1998 zur Woiwodschaft Suwałki, seither zur Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "Vor 1945 war die Bevölkerung Juckneitschens resp. Steinhagens fast ausnahmslos evangelischer Konfession und in das Kirchspiel der Kirche in Rogahlen (1938 bis 1945: Gahlen, polnisch: Rogale) eingepfarrt. Diese war Teil des Kirchenkreises Darkehmen/Angerapp innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Die nur wenigen Katholiken waren zur Pfarrkirche in Goldap im Bistum Ermland hin orientiert. Nach 1945 verkehrten sich die Verhältnisse: in Juchnajcie ist die Einwohnerschaft mehrheitlich katholisch und gehört zu Rogale in der neu errichteten Pfarrei in Żabin im Dekanat Gołdap im Bistum Ełk \"(Lyck)\" der Katholischen Kirche in Polen. Die wenigen evangelischen Kirchenglieder gehören zur Kirchengemeinde in Gołdap, einer Filialgemeinde der Pfarrei in Suwałki in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Juchnajcie liegt ein wenig abseits an einer Nebenstraße, die – parallel zur Woiwodschaftsstraße 650 (einstige deutsche Reichsstraße 136) – von der Kreisstadt Gołdap über Skocze \"(Skötschen\", 1938 bis 1945 \"Grönfleet)\" nach Rożyńsk Mały \"(Klein Rosinsko\", 1938 bis 1945 \"Bergersdorf)\" und Boćwinka \"(Bodschwingken\", 1938 bis 1945 \"Herandstal)\" führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Juchnajcie () ist ein kleines Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Stadt- und Landgemeinde Gołdap \"(Goldap)\" im Kreis Gołdap gehört.", "tgt_summary": null, "id": 780615} {"src_title": "Thomas Joseph Toolen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Sokoły liegt im Nordosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren am Ostufer der Goldap (polnisch: Gołdapa). Die Kreisstadt Gołdap \"(Goldap)\" ist in zehn Kilometern in nordöstlicher Richtung zu erreichen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der ehedem \"Sokollen\" genannte kleine Ort fand seine erste Erwähnung im Jahre 1567. Es handelt sich um ein Dorf mit ein paar kleinen Höfen. Zwischen 1874 und 1945 war Sokollen in den Amtsbezirk Grabowen (polnisch: Grabowo) eingegliedert, der – 1939 in „Amtsbezirk Arnwald“ umbenannt – zum Kreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. In Sokollen betrug im Jahre 1910 die Zahl der Einwohner 45. Sie stand im Jahre 1933 bei 44 und belief sich 1939 auf 37. Am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) im Jahre 1938 wurde Sokollen aus politisch-ideologischen Gründen zur Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Hainholz (Ostpr.)“ umbenannt. 1945 kam das Dorf in Kriegsfolge mit dem südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Sokoły“. Heute ist das kleine Dorf eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Gołdap im Powiat Gołdapski, bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Sokollen bzw. Hainholz war mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung vor 1945 in das Kirchspiel der Kirche in Rogahlen (1938 bis 1945: Gahlen, polnisch: Rogale) eingepfarrt und gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen/Angerapp innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Die Pfarrgemeinde der wenigen Katholiken hatte ihren Sitz in Goldap im Bistum Ermland. Heute sind die kirchlichen Verhältnisse umgekehrt: die mehrheitlich katholische Bevölkerung Sokołys gehört zu Rogale in der neu gebildeten Pfarrei Żabin \"(Klein Szabienen/Schabienen\", 1938 bis 1945 \"Kleinlautersee)\" im Dekanat Gołdap im Bistum Ełk der Katholischen Kirche in Polen. Die wenigen evangelischen Kirchenglieder gehören zur Kirchengemeinde in Gołdap, einer Filialgemeinde der Pfarrei in Suwałki in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Sokoły liegt ein wenig abseits vom Verkehrsgeschehen an einer untergeordneten Nebenstraße, die die Kreisstadt Gołdap und Skocze \"(Skötschen\", 1938 bis 1945 \"Grönfleet)\" mit Rożyńsk Mały \"(Klein Rosinsko\", 1938 bis 1945 \"Bergershof)\" und Boćwinka \"(Bodschwingken\", 1938 bis 1945 \"Herandstal)\" an der Woiwodschaftsstraße 650 (ehemalige deutsche Reichsstraße 136) verbindet. Eine Bahnanbindung besteht nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sokoły () ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Stadt- und Landgemeinde Gołdap \"(Goldap)\" im Kreis Gołdap.", "tgt_summary": null, "id": 2315516} {"src_title": "Chauncey Depew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Während des Baath-Regimes.", "content": "Vor der Invasion des Irak von 2003 und dem Sturz von Saddam Hussein war Haji Bakr Oberst der irakischen Armee gewesen, welcher die Entwicklung von Waffen betrieben und in den Nachrichtendiensten von Saddams Luftabwehrkorps gearbeitet hatte. Laut Hisham al-Hashimi, einem irakischen Journalisten, dessen Vetter mit Haji Bakr diente, war er eine Zeitlang auf dem Militärflughafen in al-Habbaniyya stationiert. Laut irakischem Nachrichtendienst schloss er sich al-Qaida im Irak an und beteiligte sich am irakischen Aufstand.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Invasion des Irak.", "content": "Inhaftiert von amerikanischen Truppen saß Haji Bakr im Arrest in Camp Bucca, neben Männern, die später die oberste Führung der ISIS bilden sollten, darunter Abu Muslim al-Turkmani, Abu Abdulrahman al Bilawi und der zukünftige Anführer Abu Bakr al-Baghdadi. Nach seiner Entlassung wurde er ein hochrangiger Führer im Islamischen Staat im Irak und leitete den Militärrat der Gruppe nach der Tötung der obersten Befehlshaber Abu Abdullah ar-Raschid al-Baghdadi und Abu Ayyub al-Masri durch US-Streitkräfte im Jahre 2010. Haji Bakr spielte eine einflussreiche Rolle bei der Entscheidung zugunsten al-Baghdadis als nächsten ISIS-Anführers und er organisierte eine interne Säuberung, welche mit zahlreichen Morden einherging, zum Zwecke der Festigung von al-Baghdadis Macht über die Gruppe. Haji Bakr wurde Anfang Januar 2014 in der nordsyrischen Stadt Tall Rifaat von Mitgliedern der Syrischen-Märtyrer-Brigaden, welche nicht um seine Bedeutung wussten, zur Zeit des Konflikts zwischen ISIS und anderen syrischen Rebellengruppen getötet. Nach Haji Bakrs Tod stieg Abu Abdulrahman al Bilawi zum Anführer des ISIS-Militärrats auf. Al-Bilawi (1971–2014) war auch ein ehemaliger Hauptmann in der Armee und wurde in dieser Position im ISIS-Militärrat von noch einem weiteren früheren Offizier aus Saddams Armee, Oberst Abu Ayman al-Iraqi, abgelöst.", "section_level": 2}], "src_summary": "Samir Abed al-Mohammed al-Khleifawi († Januar 2014 in Tall Rifaat, Syrien), besser bekannt unter dem Kampfnamen Haji Bakr (Hadschi Bakr), war ein ehemaliger irakischer Militäroffizier und von 2010 bis 2014 der oberste Stratege der Terrormiliz Islamischer Staat. ", "tgt_summary": null, "id": 889900} {"src_title": "Gastromantie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Isaksen, Sohn des Landwirts Torgeir Isaksen und dessen Ehefrau Anne Cesilie Strekerud, begann nach dem Besuch der Volks- und Mittelschule in Drøbak und dem Abschluss des \"Ski Gymnas\" 1944 eine Ausbildung an der Landwirtschaftsschule in Sem. Ein darauf folgendes Studium der Agrarwissenschaften an der Norwegischen Landwirtschaftshochschule \"(Norges landbrukshøgskole)\" schloss er 1950 als Agronom ab. Im Abschluss war er zwischen 1951 und 1952 für ein Jahr mit einem Forschungsstipendium am Agrarökonomischen Institut NLI \"(Norges landbruksøkonomiske institutt)\" und danach von 1953 bis 1960 erst Berater und später Direktor der Gesellschaft für Umweltschutz, ehe er zwischen 1960 und 1987 Geschäftsführender Direktor der Norwegischen Fleisch- und Speckzentrale \"(Norges Kjøtt- og Fleskesentral)\" war. Für seine Verdienste wurde er unter anderem 1959 mit der Königlichen Verdienstmedaille in Gold sowie 1960 mit der Verdienstmedaille der Königlichen Gesellschaft für Umweltschutz ausgezeichnet. Darüber hinaus übernahm er mehrere Funktion in der Privatwirtschaft und war zwischen 1968 und 1974 Vorsitzender des Aufsichtsrates der zu Norsk Hydro gehörenden Aluminiumwerkes in Årdal und Sunndal \"(A/S Årdal og Sunndal Verk)\" und zugleich von 1968 bis 1981 Vorsitzender des Kontrollausschusses sowie anschließend zwischen 1974 und 1981 Vorsitzender der Unternehmensversammlungen des A/S Årdal og Sunndal Verk. In dieser Zeit war er zwischen 1968 und 1971 auch Vorsitzender des Schulrates. In der Legislaturperiode 1977/81 war er Vararepresentant für das Storting im Fylke Akershus. Daneben engagierte er sich zwischen 1963 und 1983 als Vorsitzender der Direktion der Osloer Dampfküchen \"(Christiania Dampkjøkken)\" und war ebenfalls von 1971 bis 1981 Vorstandsvorsitzender der Osloer Volksrestaurants sowie zwischen 1979 und 1982 Vorsitzender der Gruppe Fleisch in der Internationalen Föderation landwirtschaftlicher Produzenten. Isaken fungierte ferner zwischen 1981 und 1983 als Vorsitzender des Aufsichtsrates des Landwirtschaftsverlages \"(Landbruksforlaget)\" und ferner 1982 als Vorsitzender des Aufsichtsrates der \"Bøndernes Bank\", dessen Vize-Vorsitzender er zuvor zwischen 1975 und 1982 war. Am 8. Juni 1983 wurde Isaksen bei einer Kabinettsumbildung als Nachfolger von Johan Christen Løken von Ministerpräsident Kåre Willoch als Landwirtschaftsminister \"(Landbruksminister)\" in dessen Kabinett berufen und bekleidete diese Funktion bis zur Ablösung durch seinen Parteifreund Svein Sundsbø im Rahmen einer neuen Kabinettsumbildung am 4. Oktober 1985.", "section_level": 1}], "src_summary": "Finn Trond Isaksen (* 26. April 1924 in Frogn, Fylke Akershus; † 29. September 1987) war ein norwegischer Politiker der Senterpartiet, der zwischen 1983 und 1985 Landwirtschaftsminister in der Regierung von Ministerpräsident Kåre Willoch war.", "tgt_summary": null, "id": 1134226} {"src_title": "Hirafuku Hyakusui", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Habitus.", "content": "Die Dunkelfuß-Elefantenspitzmaus ist ein mittelgroßer Vertreter der Elefantenspitzmäuse und ähnelt äußerlich der Dunklen Elefantenspitzmaus (\"Elephantulus fuscus\"), ist aber etwas größer als diese. Sie besitzt eine Kopf-Rumpf-Länge von 12,6 bis 14,8 cm und eine Schwanzlänge von 8,6 bis 10 cm. Untersuchte Individuen aus Uganda wiesen eine Kopf-Rumpf-Länge von 11 bis 12 cm auf und einen 8 bis 9 cm langen Schwanz. Somit ist der Schwanz mit nur 65 bis 75 % der Länge des restlichen Körpers der vergleichsweise kürzeste innerhalb der Gattung. Das Gewicht variiert von 52 bis 77 g. Im äußerlichen Erscheinungsbild entspricht die Dunkelfuß-Elefantenspitzmaus den anderen Elefantenspitzmäusen. Sie zeichnet sich durch einen großen Kopf mit rüsselartig verlängerter Nase und gegenüber den langen Hinterbeinen sehr kurzen Vorderbeinen aus. Das Rückenfell ist weich, die einzelnen Haare sind dunkelgrau bis schwarz, nur die Spitzen zeigen eine braune Farbe. Dadurch erscheint die Rückenseite dunkelbraun, zahlreiche längere und schwarzspitzige Haare geben ihr aber einen gesättigt-dunklen Farbton. An den Körperseiten hellt das Fell etwas auf, das Bauchfell ist grauweiß. Ebenso ist der Schwanz zweifarbig und oberseits dunkel, unterseits etwas heller. An der Schwanzspitze ist kein Büschel aus verlängerten Haaren ausgebildet wie er bei einigen südafrikanischen Arten vorkommt. Die Ohren werden mit 20 bis 22 mm moderat lang, ihre Spitzen sind abgerundet. Der Supratragus ist nach hinten gedreht und deutlich aufgebläht, auffallend stärker als bei der Dunklen Elefantenspitzmaus und der Kurznasen-Elefantenspitzmaus (\"Elephantulus brachyrhynchus\"); das Merkmal dient zur Unterscheidung der drei Arten. Hinter den Ohren tritt abweichend von der Kurznasen-Elefantenspitzmaus kein dunkler Farbfleck auf. Die Augen sind groß und von einem undeutlichen, helleren bis weißlichen Augenring umgeben, der manchmal auch nur fleckenartig ausgebildet ist. Lippen und Kinn zeigen eine hellere Färbung. Die Vorder- und Hinterfüße bestehen aus jeweils fünf Strahlen, die Krallen tragen. Der Hinterfuß ist weniger stark gestreckt als bei anderen Elefantenspitzmäusen und wird 25 bis 28 mm lang.", "section_level": 2}, {"title": "Schädel- und Gebissmerkmale.", "content": "Der Schädel wird 35,6 bis 36,6 mm lang und an den Jochbögen 16,9 bis 17,9 mm breit. Insgesamt erscheint er sehr schmal. Das Gebiss umfasst 42 Zähne und zeigt folgende Zahnformel: formula_1. Die Ausbildung eines dritten, allerdings kleinen Molaren im Unterkiefer ist ungewöhnlich für die heutigen Elefantenspitzmäuse und kommt so nur noch bei der Dunklen und der Kurznasen-Elefantenspitzmaus vor. Im vorderen Gebiss sind die drei Schneidezähne annähernd gleich groß. Der Eckzahn ähnelt den hinteren Backenzähnen (\"molariform\"). Er ist von den Schneidezähnen durch ein im Vergleich zur Dunklen Elefantenspitzmaus längeres Diastema getrennt, das die Basislänge des Eckzahns übertrifft. Die gesamte obere Zahnreihe weist eine Länge von 17,8 bis 18,9 mm auf.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Dunkelfuß-Elefantenspitzmaus nimmt eine nur kleine Fläche im östlichen und zentralen Afrika ein. Es erstreckt sich vom Südwesten des Sudan (Südsudan) über den Nordosten der Demokratischen Republik Kongo bis in den Norden von Uganda, ein etwas abseits gelegener Nachweis liegt weiter südlich am Mount Elgon. Ein angenommenes Vorkommen im äußersten Osten der Zentralafrikanischen Republik konnte bisher nicht bestätigt werden. Die Art ist durch ihr Verbreitungsgebiet an die nördlichen und westlichen Regenwald-Savannen-Mosaik-Landschaften gebunden. Der bevorzugte Lebensraum umfasst überwiegend offene Waldsavannen. Die Dunkelfuß-Elefantenspitzmaus ist eher selten, allerdings wird von einem regional gehäufteren Vorkommen in der Demokratischen Republik Kongo berichtet. Zu den Verbreitungsgebieten der Kurznasen- und der Rotbraunen Elefantenspitzmaus (\"Elephantulus rufescens\") bestehen nur marginale Überschneidungen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Lebensweise der Dunkelfuß-Elefantenspitzmaus ist weitgehend unerforscht, lediglich von einem Weibchen aus der Demokratischen Republik Kongo ist bekannt, dass es einen Embryo trug.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Dunkelfuß-Elefantenspitzmaus ist eine eigenständige Art aus der Gattung der Elefantenspitzmäuse (\"Elephantulus\"), die insgesamt zehn Arten umfasst. Die Elefantenspitzmäuse sind über weite Teile des südlichen und östlichen Afrikas verbreitet. Sie gehören zur Familie der Rüsselspringer (Macroscelididae) innerhalb der gleichnamigen Ordnung (Macroscelidea). Familie und Ordnung werden durch überwiegend kleinere Tiere repräsentiert, die endemisch in Afrika leben. Sie können in zwei Unterfamilien aufgeteilt werden. Eine der beiden Unterfamilien stellen die Rhynchocyoninae dar, die mit den Rüsselhündchen (\"Rhynchocyon\") aus nur einer Gattung bestehen und somit monotypisch sind. Sie schließen die größten Vertreter ein, die überwiegend an dicht bewaldete Habitate angepasst sind. Die zweite Unterfamilie wird durch die Macroscelidinae gebildet. Ihr gehören neben den Elefantenspitzmäusen auch die Rüsselratte (\"Petrodromus\"), die Nordafrikanische Elefantenspitzmaus (\"Petrosaltator\") und die Arten der Gattung \"Macroscelides\" an. Die Vertreter dieser Gruppe bewohnen zumeist trockenere und offenere Landschaften und können somit sowohl in Savannen als auch in wüstenartigen Regionen angetroffen werden. Mit Hilfe molekulargenetischer Untersuchungen konnte eine Auftrennung der beiden Unterfamilien im Oberen Oligozän vor etwa 26 Millionen Jahren ermittelt werden. Die Macroscelidinae begannen sich im Mittleren Miozän vor rund 13,9 Millionen Jahren stärker zu diversifizieren. Zusätzlich erbrachten die molekulargenetischen Untersuchungen, dass die Elefantenspitzmäuse derzeit eine paraphyletische Gruppe darstellen. Aufgezeigt wird dies durch die Tiefe Einbettung von \"Petrosaltator\", \"Petrodromus\" und \"Macroscelides\" in die Gattung \"Elephantulus\". Allerdings unterstützen die Analysen die enge Verwandtschaft einer Gruppe überwiegend im südlichen und östlichen verbreiteter Arten. Die genaue Stellung der Dunkelfuß-Elefantenspitzmaus innerhalb der Gattung konnte aber nicht ermittelt werden, sie bildet jedoch zusammen mit der Dunklen Elefantenspitzmaus (\"Elephantulus fuscus\") eine allopatrische Gruppe. Aufgrund der Ausprägung eines dritten Unterkiefermolaren wurde ursprünglich eine enge Beziehung der beiden Arten zur Kurznasen-Elefantenspitzmaus (\"Elephantulus brachyrhynchus\") angenommen, was die genetischen Untersuchungen aber nicht bestätigen konnten. Zeitweise galten die Dunkelfuß- und die Dunkle Elefantenspitzmaus aufgrund des dritten hinteren Backenzahnes im Unterkiefer als artgleich mit der Kurznasen-Elefantenspitzmaus. Ebenso diente das Merkmal dazu, im Jahr 1906 die Gattung \"Nasilio\" von \"Elephantulus\" abzusetzen (beide Gattungen unterschieden sich zudem aufgrund ihrer weniger geschwollenen Paukenblasen von \"Macroscelides\"). Die Typusart von \"Nasilio\" stellte dabei die Kurznasen-Elefantenspitzmaus dar. Eine Revision der Rüsselspringer im Jahr 1968 vereinte aber \"Nasilio\" wieder mit \"Elephantulus\", darüber hinaus erkannte sie die Dunkelfuß-Elefantenspitzmaus als eigenständige Art an. Unterarten sind nicht bekannt, ebenso liegen bisher keine fossilen Nachweise vor. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung der Dunkelfuß-Elefantenspitzmaus führte Oldfield Thomas im Jahr 1894 durch. Er verwendete dabei die Bezeichnung \"Macroscelides fuscipes\". Das Exemplar, dass ihm bei der Beschreibung zur Verfügung stand, war ein nicht ausgewachsenes Weibchen mit 10,2 cm Körper- und 7,6 cm Schwanzlänge, das noch die Milchzähne besaß. Allerdings fand es Thomas aufgrund der abweichenden Fellfärbung, des kurzen Schwanzes und der kurzen Hinterfüße als gerechtfertigt, die neue Art aufzustellen. Als Typuslokalität gab er \"N'doruma\" im Gebiet der lokalen Volksgruppe der Azande in der heutigen Demokratischen Republik Kongo an.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung und Schutz.", "content": "Möglicherweise ist der Bestand der Dunkelfuß-Elefantenspitzmaus nicht gefährdet, da der bevorzugte Lebensraum nur wenig von Menschen beeinflusst ist und genutzt wird. Aufgrund des nur beschränkten Verbreitungsgebietes und der sehr geringen Informationen über die Art stuft die IUCN sie unter „ungenügende Datengrundlage“ (\"data deficient\") ein. Die Dunkelfuß-Elefantenspitzmaus ist in einzelnen geschützten Gebieten präsent.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dunkelfuß-Elefantenspitzmaus (\"Elephantulus fuscipes\"), auch Dunkelfuß-Rüsselspringer oder Schwarzfuß-Elefantenspitzmaus, ist eine Art aus der Gattung der Elefantenspitzmäuse. Ihr Verbreitungsgebiet liegt im östlichen und zentralen Afrika, es ist aber nicht sehr ausgedehnt. Der Lebensraum besteht aus offenen Waldsavannen. Die Art gleicht anderen Vertretern der Gattung und zeichnet sich wie diese durch eine rüsselsartig verlängerte Nase sowie gegenüber den langen Hinterbeinen nur kurzen Vorderbeinen aus. Über die Lebensweise der Dunkelfuß-Elefantenspitzmaus liegen kaum Hinweise vor. Sie wurde 1894 wissenschaftlich eingeführt, einige Zeit lang galt sie aber als identisch mit der Kurznasen-Elefantenspitzmaus. Daten über den Bestand und dessen mögliche Gefährdung sind bisher nicht erhoben worden.", "tgt_summary": null, "id": 354342} {"src_title": "Der Günstling von Schönbrunn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die Streitkräfte der Alliierten waren beträchtlich verstärkt worden und belagerten die befestigten Städte San Sebastián und Pamplona, die beide von den Franzosen gehalten wurden. Der neue französische Oberkommandierende, der Maréchal Soult, marschierte auf Napoleons Befehl mit drei Kolonnen durch die Pyrenäen, um die Belagerungsringe aufzubrechen und den Eingeschlossenen so zur Hilfe zu kommen. Die Franzosen waren zunächst im Vorteil, aber das unzugängliche Gelände und der sich versteifende Widerstand der Engländer und Portugiesen behinderten ihr Vorwärtskommen zusehends. Die Hauptkolonne, etwa 30.000 Mann stark, stand unter dem direkten Befehl von Soult und marschierte auf Sorauren. Die zahlenmäßig weit unterlegenen Briten hielten sich zunächst zurück und bezogen auf einem Hügelkamm Stellung. Am 27. Juli inspizierte Wellington seine Linien und sprach den Truppen Mut zu. Verstärkungen würden am nächsten Tag eintreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Schlacht.", "content": "Unterhalb des Hügelkamms tobte eine verlustreiche und blutige Schlacht. Die Verteidiger hielten die Franzosen auf Abstand, bis am Mittag die Verstärkungen auf der Bildfläche erschienen. Der alliierte Personalbestand erhöhte sich damit auf 24.000 Mann. Wellington setzte die Verstärkungen auf den rechten Flügel der Franzosen an, als diese Truppen die französischen Linien erreichten, befahl Soult den Rückzug.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Die Franzosen hatten Verluste in Höhe von 4000 Mann zu beklagen, während die Engländer nur 2600 Mann an Gefallenen und Verwundeten zu verzeichnen hatten. Zwei weitere Gefechte folgten am nächsten Tag, als die Franzosen nochmals versuchten, sich zwischen die Truppen von Wellington und die Belagerer von San Sebastian zu schieben. Bei Tolosa gelang es dem General Rowland Hill, diesen Versuch abzuweisen. Bei dem daran anschließenden, nächtlichen Rückzug verloren die Franzosen weitere 3500 Mann. Nachdem sein Angriffsschwung gebrochen war, zog sich Soult auf französisches Gebiet zurück und bereitete sich auf eine britische Offensive vor. 10.000 Männern unter dem Kommando von Général de division Lubin Martin Vandermaesen drohte bei Bera die Einkreisung, die Briten konnten das jedoch wegen Versorgungsproblemen nicht durchführen und Vandermaesen gelang es, sich abzusetzen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht bei Sorauren war eine Reihe von Gefechten im Spanischen Unabhängigkeitskrieg und dauerte vom 28. Juli bis zum 1. August 1813. Der Ort der Kampfhandlung lag in der Nähe der kleinen Stadt Sorauren bei Pamplona. Beteiligt waren französische Kräfte unter dem Kommando von Nicolas Jean-de-Dieu Soult, der das belagerte San Sebastian befreien wollte und alliierte (englische, spanische und portugiesische) Truppen unter dem Kommando von Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington.", "tgt_summary": null, "id": 1189289} {"src_title": "Hans Rebel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Pedro Júnior erlernte das Fußballspielen in der Jugendmannschaft von Vila Nova FC in Goiânia. Hier unterschrieb er 2005 auch seinen ersten Profivertrag. Im gleichen Jahr wurde er an Grêmio Porto Alegre ausgeliehen. Über die brasilianischen Stationen Cruzeiro Belo Horizonte und AD São Caetano wechselte er Mitte 2007 nach Japan. Hier unterschrieb er einen Vertrag bei Ōmiya Ardija in Ōmiya-ku. Der Verein spielte in der höchsten Liga des Landes, der J1 League. Anfang 2009 wechselte er für acht Monate zu Albirex Niigata nach Niigata. In den folgenden Jahren spielte er für die japanischen Clubs Gamba Osaka und FC Tokyo. 2012 ging er wieder in seine Heimat, wo er für die Vereine AD São Caetano und Vila Nova FC spielte. 2013 zog es ihn wieder nach Asien. Hier unterschrieb er einen Vertrag bei Jeju United in Südkorea. Der Club aus Jeju-si spielte in der ersten Liga, der K League 1. Nach einem Jahr ging er wieder nach Japan. Hier nahm in Vissel Kōbe unter Vertrag. Der Club aus Kōbe spielte in der ersten Liga, der J1 League. 2017 unterzeichnete er einen Vertrag beim Ligakonkurrenten Kashima Antlers in Kashima. Mitte 2018 wechselte er nach China, wo er sich dem Zweitligisten Wuhan Zall aus Wuhan auf Leihbasis anschloss. Mit dem Club wurde er 2018 Meister der China League One und stieg somit in die erste Liga, der Chinese Super League auf. 2019 ging er wieder in seine Heimat, wo er von Fortaleza EC, einem Verein, der in Ceará beheimatet ist, unter Vertrag genommen wurde. Nach sechs Wochen wechselte er wieder nach Asien, wo er einen Vertrag beim thailändischen Erstligisten Buriram United in Buriram unterschrieb. Nach 15 Spielen in der Thai League wechselte er nach der Hinserie in die Vereinigte Arabische Emirate. Hier nahm ihn der in der UAE First Division League, der zweiten Liga des Landes, spielende Khor Fakkan Club unter Vertrag. 2020 ging er wieder nach Thailand. Hier unterschrieb er einen Vertrag beim Erstligisten Samut Prakan City FC in Samut Prakan.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Vila Nova FC Grêmio Porto Alegre Sport Recife FC Tokyo J2 League Kashima Antlers Wuhan Zall", "section_level": 1}], "src_summary": "Pedro Bispo Moreira Júnior (* 29. Januar 1987 in Santana do Araguaia), auch als Pedro Júnior bekannt, ist ein brasilianischer Fußballspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1030147} {"src_title": "Marion (Alabama)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Band wurde im Jahre 2010 von der Schlagzeugerin Hannah McKay und der Gitarristin Gill Montgomery gegründet. Beide Musikerinnen studierten zu dieser Zeit Musik am Stevenson College in Edinburgh und waren Fans von AC/DC und Classic Rock. Nachdem die Band einige namentlich unbekannte Bassisten in ihren Reihen hatte schloss sich später Hannahs jüngere Schwester Heather McKay der Band an. Den Bandnamen fanden Gill Montgomery und ihr Freund in einem Buch für Babynamen. Bereits im Dezember 2010 nahm die Band in Eigenregie mit dem Produzenten Allan Forsyth ihr Debütalbum \"Haulin’ Ass\" auf, das ein Jahr später in Eigenregie veröffentlicht wurde. The Amorettes wurden bei den „Scottish New Music Awards“ als Band des Jahres ausgezeichnet. In den folgenden Jahren spielte die Band unzählige Konzerte im Vereinigten Königreich und eröffneten dabei für Bands und Künstler wie Sebastian Bach, den Black Star Riders, Gun, W.A.S.P. oder den L.A. Guns. Im Jahre 2014 wurden die Amorettes vom Plattenlabel Off Yer Rocka unter Vertrag genommen und spielte beim Bloodstock Open Air. Mit dem Produzenten Chris Tsangarides, der bereits mit Judas Priest oder Depeche Mode gearbeitet hat, nahm die Band ihr zweites Studioalbum \"Game On\" auf. Das Album wurde im März 2015 veröffentlicht. The Amorettes tourten zeitgleich im Vorprogramm von Europe und den Black Star Riders. Ein Jahr später folgte das dritte Studioalbum \"White Hot Heat\", dass vom Thunder-Gitarristen Luke Morley produziert wurde. Darüber hinaus schrieben Morley und der Black-Star-Riders-Sänger Ricky Warwick einige Lieder für die Band. Am 6. April 2018 erschien das vierte Studioalbum \"Born to Break\", dass erneut von Luke Morley produziert wurde. Am 25. Februar 2019 gab die Band den Ausstieg von Heather und Hannah McKay bekannt. Am 7. März 2019 wurde bekannt, dass für die bevorstehende Tour von der Band Tequila Mockingbyrd die beiden Musikerinnen Jacinta Jaye (Bass) und Josie O'Toole (Drums) sowie von der Band Aaron Buchanan & The Cult Classic die Gitarristin Laurie Buchanan die Band ergänzen. Umgekehrt werden die vier Musikerinnen auch gemeinsam die Auftritte von Tequila Mockingbyrd bestreiten. Am 25. Juli 2019 spielte die Band als Vorgruppe vor Airbourne am Blue Balls Festival in Luzern, Schweiz. Zudem spielte die Band, teilweise als Vorband von The Quireboys, an diversen Festivals in Grossbritannien, Frankreich, Belgien und Niederlanden.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "The Amorettes spielen klassischen, von Bands wie AC/DC, Van Halen oder Mötley Crüe beeinflussten Hard Rock. Von Seiten der Presse wurden The Amorettes als „weibliche Ramones“ oder „Airbourne mit Joan Jett als Sängerin“ bezeichnet. Laut Gill Montgomery wollten die Musikerinnen die Lücke schließen, die nach der Auflösung von rein weiblichen Rockbands wie The Runaways oder Rock Goddess entstanden ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Amorettes sind eine schottische Classic-/Hard-Rock-Band aus Edinburgh. Die Band steht bei dem Plattenlabel Off Yer Rocka unter Vertrag und hat bislang vier Studioalben veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 529832} {"src_title": "InformNapalm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Während ihres Studiums an der University of California, Los Angeles spielte Dahlkemper von 2011 bis 2014 für die dortige Universitätsmannschaft der \"UCLA Bruins\" und lief parallel dazu im Jahr 2013 bei der W-League-Franchise Pali Blues und im Folgejahr bei deren Nachfolger Los Angeles Blues auf. Beide Mannschaften konnten jeweils das Finalspiel der W-League für sich entscheiden. Anfang 2015 wurde Dahlkemper beim College-Draft der NWSL in der ersten Runde an Position drei von den Flash verpflichtet. Ihr Ligadebüt gab sie am 12. April 2015 gegen den Seattle Reign FC. In der Saison 2016 gewann Dahlkemper mit den Flash erstmals die Meisterschaft in der NWSL.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Dahlkemper kam 2014 und 2015 im Rahmen des Sechs-Nationen-Turniers in La Manga zu insgesamt fünf Einsätzen in der US-amerikanischen U-23-Nationalmannschaft. Im März 2016 war sie teil der U-23-Nationalmannschaft beim jährlichen Istrien-Cup und absolvierte drei weitere Spiele. Am 19. Oktober 2016 debütierte Dahlkemper bei einem Freundschaftsspiel gegen die Schweiz in der A-Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten. 2017 kam sie zu elf Einsätzen und 2018 in 17 von 20 Spielen zum Einsatz, so bei den gewonnenen SheBelieves Cup, Tournament of Nations und CONCACAF Women’s Gold Cup 2018, mit dem sich die USA für die WM 2019 qualifizierten. Am 1. Mai 2019 wurde sie für die WM 2019 nominiert. Bei der WM wurde sie als eine von vier Spielerinnen des Kaders in allen sieben Spielen eingesetzt. Dabei verpasste sie nur beim Gruppenspiel gegen Chile, bei dem die meisten Stammspielerinnen geschont wurden, die letzten acht Minuten, als eine weitere Ersatzspielerin für sie eingewechselt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Dahlkemper war 2017 bis 2019 mit dem deutschen Baseballspieler Max Kepler liiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abigail Lynn Dahlkemper (* 13. Mai 1993 in Lancaster, Pennsylvania) ist eine US-amerikanische Fußballspielerin, die seit der Saison 2017 bei den North Carolina Courage in der National Women’s Soccer League unter Vertrag steht. Mit der Frauen-Fußballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten gewann sie 2019 den WM-Titel.", "tgt_summary": null, "id": 1688430} {"src_title": "Małgorzata Hołub-Kowalik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Park ist nach Peter Lougheed benannt, der von 1971 bis 1985 Premierminister der Provinz Alberta war. Vor der Umbenennung hieß der Park \"Kananaskis Provincial Park\".", "section_level": 1}, {"title": "Geologie und Landschaftsform.", "content": "Die Gebirgsformationen liegen in der Region zwischen 1600 m auf dem Grund des Kananaskis-Tals und über 3000 m entlang der Reihe der Spitzen der kontinentalen Wasserscheide (Great Divide), der Wasserscheide zwischen dem Osten und dem Westen Nordamerikas. Zerklüftete Felsen und langgestreckte Bergrücken aus Kalkstein, Dolomit und Schiefer sind vorherrschend. Hinzu kommen Aufschlüsse aus Sandstein, Schluffstein und Kohle. Mehrere große Überschiebungen sind erkennbar. Bedeutende fossile Überreste wurden am 3218 m hohen Mount Rae entdeckt, der jenseits der Ostgrenze des Parks liegt. Faltungsprozesse sind am 3180 m hohen Mount Foch und am 3173 m hohen Mount Sarrail im Peter-Lougheed-Park belegbar. Der Park birgt 23 Gletscher, viele u-förmige Täler, Talkessel, Moränen und andere glaziale Erscheinungen. Zahlreiche Erd- und Felsrutsche lassen sich belegen, wie etwa am Mount Palliser, bei dem 8 Millionen m3 abrutschten, und am Mount Indefatigable (2670 m). Permafrostboden gibt es am Ptarmigan Cirque und am Mount Sparrowhawk (3121 m). Untersuchungen des Bodens erwiesen fünf Bodentypen im Park, nämlich Alfisol (auf gut entwässernden rohen Geschiebemergel lagern unter Nadelwald), Braunerde (Brunisol; auf gut entwässernden Presseishügeln unter Nadelwaldvegetation), Regosol, dazu organische Ablagerungen und Gleye.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "In den tiefer liegenden Gebieten des Parks findet man Küsten-Kiefer (\"Pinus contorta\"), was auf Waldbrände in den Jahren 1858, 1890, 1904 und 1920 zurückzuführen ist. In den höheren Lagen dominieren hingegen wieder alpine Tannenarten und Engelmann-Fichten. In den Tallagen und den unteren Hängen traten bisher etwa alle 150 Jahre größere Waldbrände auf. Bewaldete Feuchtgebiete sind in den tieferen Lagen von Küstenkiefern dominiert, Englemannfichten und sub-alpinen Tannenarten. In wenigen Gebieten wachsen Weiden, doch meist dominieren Amerikanische Strauch-Birke (bog birch), niedrigere Weiden, Sauergrasgewächse und Moose. Die Strauchebene wird von Büffelbeeren beherrscht, die für die Bären überaus wichtig sind. Die höheren Regionen werden wiederum von Weiden beherrscht. An der Waldgrenze herrschen alpine Tannenarten und Lärchenwälder vor, insbesondere an den Nordostenhängen. Dazu zählen die etwa 700 Jahre alten Lärchenwälder im Maude-Lawson- und im Little-Highwood-Gebiet. Am Nordende der King Creek gorge, der King-Creek-Schlucht, im unteren Hanggebiet des Mount Indefatigable und am Nordufer des Upper Kananaskis Lake finden sich drei isolierte Bestände von Douglasien, ebenso wie an der Süd- und der Ostseite der Kananaskis Range. Verstreute Bestände der Westamerikanischen Lärche finden sich am südwestlichen Ufer des Upper Kananaskis Lake und im Zwischenseengebiet. Oberhalb von 2300 m findet sich alpine Vegetation. Flechten bedeckte Felsen, mattenartige Vegetation, Wiesen, Büsche und Krummholz herrschen hier vor. Wallis et al. (1987) und Brunton (1978 und 1979) legten erstmals Listen seltener Arten an. Zu den Huftieren zählen die häufigeren Maultierhirsche und die weniger häufigen Weißwedelhirsche, Wapitis (elk); in geringerer Zahl auch Elche (moose), Dickhornschafe, (vor allem um Opal und Misty Ranges, aber auch in der Kananaskis Range, insbesondere im French Valley, im Burstall und im Upper Kananaskis River Valley), und vielleicht 100 bis 120 Schneeziegen. Zu den großen Fleischfressern zählen, Puma (cougar) und Wolf, ebenso wie kleinere Arten, wie Vielfraß, Kanadischer Luchs und Kojote. Die alpinen und subalpinen Arten umfassen Murmeltiere, \"Ochotona\" (Pika) und \"Urocitellus columbianus\" (Columbian gound squirrel) und Goldmantel-Ziesel. Die Zahl der Grizzlybären wurde im Kananaskis Country auf 50 bis 75 geschätzt (Stand: 2006), wobei der Park für die Reproduktion von großer Bedeutung ist. Da die Bären im Juli und August auf der Suche nach Büffelbeeren in die Täler wandern, kommt es vielfach zu Begegnungen mit Menschen. Daher wurde der \"Kananaskis Country Bear Management Plan\" aufgelegt. Verbreitet sind auch Schwarzbären und Wölfe.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Kananaskis-Tal wurde spätestens um 6000 v. Chr. von Menschen aufgesucht, wie sich an mehreren Fundstätten entlang des Highway 40 belegen ließ. Im Bereich des Eau-Claire-Zeltplatzes im benachbarten Spray Valley Provincial Park ließ sich eine kontinuierliche Nutzung über sieben Jahrtausende nachweisen. Dabei wanderten verschiedene Gruppen aus weitem Umkreis, etwa aus Idaho, im Sommer durch die Region. Das galt auch für Angehörige der First Nations aus British Columbia (wahrscheinlich Kootenai und Binnen-Salish), die auch zum Handeln hierher kamen. 1977 waren bereits 53 Fundstätten im Peter-Lougheed-Park bekannt. Stoney (Nakoda) suchten das Gebiet zum Jagen und Sammeln, für Zeremonien und zur Visionssuche seit dem 17. Jahrhundert auf. Im 17. Jahrhundert dehnten sich die Gletscher im Zuge einer Kleinen Eiszeit stark aus; sie erreichten vielfach ihre maximale Ausdehnung – wie verbliebene Moränen belegen. Eine weitere Ausdehnungsphase folgte im frühen 18. Jahrhundert. Dafür liegen jedoch nur wenige Belege vor; im Gegensatz zur Expansionsphase Mitte des 19. Jahrhunderts, aus der die meisten Moränen stammen. Seither ziehen sich die Gletscher zurück. Ab 1854 drang eine erste europäische Expedition unter James Sinclair, entweder über das südliche Kananaskis oder den Elk-Pass, in das Gebiet vor. John Palliser führte eine wissenschaftliche Expedition im Jahr 1858. George Dawson vom Geological Survey of Canada untersuchte die Region 1881 und 1884; es folgte eine ausgiebigere Untersuchung im Jahr 1903. Schon bald standen Stromgewinnung durch Stauseen, sowie Holzgewinnung im Vordergrund. Bis 1969 wurde Gips an der Baumgrenze am Mount Invincible gewonnen, wo im Jahr 1991 wieder Bäume angepflanzt wurden. Seit den 1980er Jahren wurden Straßen angelegt, so dass Touristen die Region leichter erreichen können. \"Fur Management Areas\" sowohl im Peter-Lougheed- als auch im Spray-Valley-Park sollen die Fallenstellerei regeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Peter Lougheed Provincial Park ist ein 513,06 km2 großer Naturpark im Südwesten der kanadischen Provinz Alberta, an der Grenze zu British Columbia. Er ist Teil eines größeren Parksystems in den Rocky Mountains westlich von Calgary, dem sogenannten Kananaskis Country. Den Kern des Parks, der zugleich der größte Provinzpark Albertas ist, bildet das Gebiet um zwei große Seen, den Upper Kananaskis Lake und den Lower Kananaskis Lake, also den Oberen und den Unteren Kananaskis-See. Im Westen, ebenfalls in Alberta, liegt unmittelbar der Elbow-Sheep Wildland Provincial Park, im Norden schließt sich der Spray Valley Provincial Park an und im Nordwesten der Banff-Nationalpark. Jenseits der Grenze zu British Columbia grenzt der Park unmittelbar in Süden an den Elk Lakes Provincial Park und im Südwesten an den Height of the Rockies Provincial Park. ", "tgt_summary": null, "id": 1836145} {"src_title": "Verschwörung der Herzen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Danny DeKeyser wurde in Detroit geboren und wuchs in Macomb auf, ein Ort des Macomb County in der Metropolregion Detroit. Er besuchte die \"De La Salle Collegiate High School\" in Warren und hat sechs Geschwister. Im Juniorenbereich spielte er allerdings nicht für die \"Pilots\" seiner High School, sondern war im \"Compuware Youth Program\" von 2006 bis 2008 aktiv. Im Anschluss verließ er den Großraum Detroit und schloss sich den \"Trail Smoke Eaters\" aus Trail in der kanadischen British Columbia Hockey League an. Nachdem er dort die Saison 2008/09 verbracht und 25 Scorerpunkte in 58 Spielen erzielt hatte, wechselte der Verteidiger zurück in die Vereinigten Staaten zu den \"Sioux City Musketeers\" aus der United States Hockey League, der höchsten US-amerikanischen Juniorenliga.", "section_level": 2}, {"title": "Western Michigan University.", "content": "Nach einem Jahr in Sioux City nahm er ein Stipendium für die Western Michigan University an, begann ein Studium der Kommunikationswissenschaften und spielte fortan für die \"Western Michigan Broncos\" in der Central Collegiate Hockey Association (CCHA). Bereits als Freshman wurde er nach Punkten zweitbester Verteidiger des Teams und am Ende der Saison ins \"CCHA All-Rookie Team\" gewählt. Sein Durchbruch gelang ihm in der Saison 2011/12, als die Mannschaft erstmals die Playoffs der CCHA gewann und er selbst als \"CCHA Best Defensive Defenseman\" ausgezeichnet und ins \"CCHA Second All-Star Team\" gewählt wurde. Darüber hinaus berief man ihn ins \"NCAA (West) Second All-American Team\"; ein Erfolg, den er im Jahr darauf wiederholen konnte, ebenso wie die Auszeichnung als bester Defensivverteidiger. 2013 wählte man ihn auch ins \"CCHA First All-Star Team\". Trotz all dieser Auszeichnungen wurde DeKeyser in keinem NHL Entry Draft ausgewählt, sodass die Detroit Red Wings im März 2013 die Gelegenheit nutzten, ihn als Free Agent zu verpflichten.", "section_level": 2}, {"title": "Detroit Red Wings.", "content": "Bereits eine Woche nach der Vertragsunterzeichnung debütierte der Verteidiger in der National Hockey League (NHL) und kam bis zum Saisonende auf elf Einsätze und eine Torvorlage. Zudem stand er in zwei Playoff-Spielen für die Red Wings auf dem Eis, ehe er an die Grand Rapids Griffins, das Farmteam der Red Wings aus der American Hockey League (AHL), abgegeben wurde. Auch in Grand Rapids nahm DeKeyser an den Playoffs teil, absolvierte sechs Spiele und gewann mit der Mannschaft in der Folge den Calder Cup. Mit Beginn der Saison 2013/14 hatte sich der US-Amerikaner im NHL-Aufgebot der Red Wings etabliert und kam in seiner Rookie-Saison auf 23 Scorerpunkte, was ihn zum zweitbesten Verteidiger der Red Wings machte. Nach der Saison wurde er als von der Organisation der Red Wings als Rookie des Jahres ausgezeichnet. Zudem wurde er in die Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten berufen und nahm infolgedessen an der Weltmeisterschaft 2014 teil, bei der das Team den sechsten Platz belegte. In der Saison 2014/15 stand DeKeyser in nahezu allen Spielen auf dem Eis und führte die gesamte Liga (im Februar 2015) in zugelassenen Torchancen pro Spiel an, so kam der Gegner mit ihm als Abwehrspieler auf dem Eis nur zu 19,6 Torchancen pro Spiel.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die USA bei:", "section_level": 2}, {"title": "Engagement.", "content": "DeKeyser rief das Programm „DeKeyser’s Hometown Heroes“ ins Leben, in dessen Rahmen er aktive oder pensionierte Soldaten zu Heimspielen der Red Wings einlädt. Zudem besuchte er Wehrdienstleistende in Kasernen und gab dort Autogrammstunden. Darüber hinaus engagiert er sich für den \"Kids’ Food Basket\", eine Organisation zur Bekämpfung von Kinderarmut bzw. -hunger in Michigan.", "section_level": 1}], "src_summary": "Daniel Christopher „Danny“ DeKeyser (* 7. März 1990 in Detroit, Michigan) ist ein US-amerikanischer Eishockeyspieler, der seit März 2013 bei den Detroit Red Wings in der National Hockey League unter Vertrag steht und für diese auf der Position des Verteidigers spielt.", "tgt_summary": null, "id": 806697} {"src_title": "Fairey Delta 1", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In der fiktiven iranischen Stadt \"Bad City\" lebt der junge Arash bei seinem drogensüchtigen Vater Hossein. Weitere Figuren sind ein Drogendealer, eine Prostituierte und ein Kind. In diese kleine Welt tritt eine mysteriöse junge Frau im Tschador. Zunächst erscheint und verschwindet sie unvermittelt aus den Schatten der Stadt. Der Dealer nimmt sie mit in seine Wohnung, wo sie zunächst passiv wirkt; dann aber fährt sie Reißzähne aus und beißt ihm einen Finger ab, bevor sie über ihn herfällt und seinen Körper aussaugt. Arash kommt kurz danach in die Wohnung des Dealers, sieht, wie die namenlose junge Frau das Haus verlässt, findet die Leiche und nimmt einen Koffer voll Drogen und Geld mit. Von nun an versorgt Arash seinen Vater mit Drogen und dealt auch damit. Er trifft die Frau im Tschador wieder, als er nach einer Kostümparty im Dracula-Kostüm unter Drogeneinfluss nach Hause wankt. Sie nimmt ihn in ihre Kellerwohnung mit, wo sich eine Beziehung andeutet. Im weiteren Verlauf steht die junge Frau im Mittelpunkt der Handlung. Sie setzt den kleinen Jungen unter Druck und nimmt ihm sein Skateboard ab. Sie gleitet darauf noch unheimlicher und leiser durch Lichter und Schatten. Sie hat Kontakt zu verschiedenen Personen. Die Einzige jedoch, mit der sie sich unterhält, ist die Prostituierte; sie empfiehlt ihr, sich darauf zu besinnen, was sie selbst wirklich wolle. Als die junge Frau die Prostituierte neben Arash Vater entdeckt und erkennt, dass beide unter Drogen stehen und Arash Vater die Prostituierte gezwungen hat, die Drogen zu nehmen, tötet sie den Mann und lässt gemeinsam mit der Prostituierten die Leiche verschwinden. Am nächsten Morgen findet der junge Arash die Leiche seines Vaters und will gemeinsam mit dem Mädchen aus der Stadt verschwinden. Während er auf das Mädchen in der Wohnung wartet, entdeckt er die Katze, die der Vater kurz zuvor mitgenommen hat. Obwohl er zunächst zögert, entscheidet Arash sich, mit der Frau und dem Koffer voll Drogen und Geld in die Nacht davonzufahren.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund und Produktion.", "content": "Ana Lily Amirpour wurde in England geboren und wuchs in den USA auf, wo sie die Filmakademie der University of California, Los Angeles abschloss. Sie dreht nach eigenen Angaben seit ihrem zwölften Lebensjahr Filme und hatte vor \"A Girl Walks Home Alone at Night\" nur an Kurzfilmprojekten gearbeitet. Darunter war auch ein Kurzfilm mit gleichem Titel, mit dem sie den Kurzfilmpreis beim jährlichen Festival des iranischen Films in Los Angeles gewann. Einige Nebendarsteller des Kurzfilms spielen auch in der abendfüllenden Version mit. Beide Filme beruhen auf einer gleichnamigen Graphic Novel von Amirpour, die bereits das Motiv eines weiblichen iranischen Vampirs im Tschador auf einem Skateboard nutzt. Für ihr Debüt mit einem abendfüllenden Film bekam sie Gelder von mehreren Produktionsgesellschaften, darunter auch von SpectreVision von Elijah Wood. Nach dem Erfolg in Sundance übernahm das Film-Unternehmen von VICE-Medien zusammen mit 20th Century Fox den Vertrieb. Gedreht wurde in Schwarz-Weiß in der kalifornischen Ölstadt Taft. Die Originalsprache des Films ist Farsi, alle Beteiligen stammen aus der exil-iranischen Community. Arash Marandi, der Darsteller des Arash, lebt in Hamburg.", "section_level": 1}, {"title": "Analyse.", "content": "Die Tiefpumpen der Ölstadt Taft und eine nur nachts gezeigte Industrieanlage prägen die Stimmung des Films. Spätestens wenn die junge Frau teils alleine, teils zusammen mit Arash immer wieder die Leichen ihrer Opfer in einen Graben außerhalb der Stadt wirft, der schon voll von menschlichen Körpern ist, wird der Film jedoch ortlos und im Irrealen angesiedelt. Immer wieder wird die Geschichte in Zeitlupe erzählt, die Angriffe der Vampirin auf ihre Opfer sind hingegen im Zeitraffer. Lange Einstellungen mit sparsamen Dialogen oder gar ohne Worte prägen den Film. Vermittelt werden die Szenen durch den Soundtrack, der elektronische Musik mit starken Einflüssen aus dem Nahen Osten zwischen 80er-Jahre-Anklängen bis Hipstertum der 2010er Jahre einführt. Der Film macht Anleihen bei berühmten Filmszenen. So lehnt Arash in der Eröffnungssequenz in einem weißen T-Shirt lässig an einem Lattenzaun wie James Dean und fährt einen 1957er Ford Thunderbird. Die mysteriöse Frau trägt einen quergestreiften Pullover wie Jean Seberg in Außer Atem.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film wurde in Sundance begeistert aufgenommen und von Kritikern als sofortiger Klassiker bezeichnet. Im Film werden Zitate aus den 1950er Jahren, den 1980ern und der Postmoderne verortet. Zum Vergleich werden Quentin Tarantino, Aki Kaurismäki und Jim Jarmusch genauso herangezogen wie Musikvideos. Der Titel wird als Provokation der iranischen Gesellschaftsordnung interpretiert. Schon die Vorstellung, dass ein Mädchen nachts alleine nach Hause geht, verletze die Regeln der iranischen Theokratie. Dargestellt werde eine junge Frau, die sich gegen die von ihr wahrgenommene Ungerechtigkeit wehrt und die Machtverhältnisse der Geschlechter umkehrt. Der Kontrast zwischen dem iranischen Kulturkreis und der feministischen Vampirstory wird geringer, wenn man die betonte ethnische Ausrichtung als Marketingidee der Regisseurin und ihres Teams ansieht, denn ihr familiärer Hintergrund ist eben nur Hintergrund, während sie selbst und alle Mitwirkenden in westlichen Gesellschaften aufgewachsen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Adaption.", "content": "Die belgische Band The Black Heart Rebellion hat einen alternativen Soundtrack zum Film geschrieben und diesen zusammen mit dem Film mehrfach live aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "A Girl Walks Home Alone at Night ist ein feministischer Vampirfilm der iranisch-amerikanischen Regisseurin und Drehbuchautorin Ana Lily Amirpour aus dem Jahr 2014. Er wurde zuerst im Januar 2014 auf dem Sundance Film Festival gezeigt, bevor er am 21. November 2014 in den USA anlief. In Deutschland kam er am 23. April 2015 in die Kinos.", "tgt_summary": null, "id": 978388} {"src_title": "The Ecleftic: 2 Sides II a Book", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Shizhens Großvater war ein herumreisender Landarzt (liying genannt), sein Vater Li Yanwen ebenfalls Arzt, aber auf einer angeseheneren Stufe als Verfasser mehrerer Bücher (zum Beispiel über Ginseng, Hautausschläge und Pulsdiagnose). Sein Heimatort im Kreis Qichun in der Provinz Hubei am Yangtze ist noch heute als Anbauort von Heilkräutern bekannt. Auf Wunsch seines Vaters versuchte Shizhen die nächste Stufe des sozialen Aufstiegs in China zu nehmen und nahm an den strengen Prüfungen für den Staatsdienst als Beamten-Gelehrter teil (für die man ein ausgezeichnetes Wissen der konfuzianischen Klassiker haben musste), in denen er aber auch nach zweimaliger Wiederholung durchfiel. Er ging danach bei seinem Vater in die Lehre und praktizierte als Arzt. Als er um die 30 Jahre alt war hatte er schon ein beträchtliches Ansehen als Arzt, und als er einen Prinzen des Staates Chu heilte, wurde er doch noch 1543 in dessen Hauptstadt Wuchang in den Staatsdienst aufgenommen und wurde sogar 1544 bis 1549 an der Kaiserlichen Medizinischen Akademie in Peking angestellt. Das gab er aber wieder auf um wieder als Arzt zu praktizieren. Da er in seiner Zeit im Staatsdienst Zugang zu vielen wertvollen medizinischen Büchern hatte (in seinem Kompendium führt er rund 800 Schriften auf) und in diesen auf Widersprüche stieß, beschloss er selbst ein medizinisches Kompendium zu schreiben, wozu er über 30 Jahre brauchte, da er das Buch dreimal umschrieb (der erste Entwurf war 1578 fertig, der zweite 1580, der dritte 1587). Mit dem zweiten Entwurf ging er nach Nanjing, um das Buch, das er privat ohne offiziellen Auftrag erstellt hatte, dem damals berühmten Gelehrten Wang Shi Zhen zu zeigen, der auch Justizminister war. Wang Shi Zhen war von dem Buch sehr beeindruckt, schrieb ein Vorwort und sorgte für die Publikation. Shizhen starb vor der Veröffentlichung, die 1596 erfolgte. Sie wurde von seinem ältesten Sohn beaufsichtigt, sein Enkel steuerte die vielen Illustrationen bei. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern klassifizierte er die tierischen, pflanzlichen und mineralischen Medikamente viel genauer und gab an, für welche Krankheiten und in welcher Dosis sie zu verwenden sind, wie sie zuzubereiten sind, Fehler in früheren Büchern und viele weitere Informationen. Aufgeführt wurden 1892 Substanzen (jeweils mit lexikalischem Eintrag), von denen rund 400 vorher nicht in der Literatur erwähnt wurden. Damit verbunden gab er rund 11.000 Rezepte an. In dem Buch finden sich auch wertvolle Informationen zu anderen Teilen der Kenntnisse der chinesischen Wissenschaft, wie Geologie, Mineralogie, Botanik, Chemie und Alchemie, Zoologie, Metallurgie, Astronomie, Geographie. Neben Kenntnissen aus Büchern ließ er auch viele eigene Erfahrungen und in Kontakt mit Kollegen und der Bevölkerung erworbene Erkenntnisse einfließen. Sein Buch machte im Gegensatz zu seinen Vorgängern in der chinesischen Medizin nicht das Herz, sondern das Gehirn zum beherrschenden Organ des Menschen. Das Buch hat rund 1160 Illustrationen. Es sind nur 6 originale Exemplare der Ausgabe von 1596 bekannt (eines in der Library of Congress, zwei in China, drei in Japan, das Berliner Exemplar wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört), es folgten aber weitere Auflagen (so 1603 mit zwei anderen Werken von Shizhen, ihr folgten die meisten späteren Ausgaben, und 1640 eine Ausgabe mit besseren Illustrationen) und es wurde in viele Sprachen übersetzt und bis in die Gegenwart in der traditionellen chinesischen Medizin benutzt. Shizhen schrieb noch viele weitere Werke, von denen nur zwei erhalten sind: \"Die Pulslehre des Bin Hu\" (Bīnhú Màixué 濒 湖 脉 学) (1564) und \"Untersuchungen über die acht außerordentlichen Gefäße\" (Qíjīng Bāmài Kăo 奇 经 八 脉 考) (1572). Die Wiener Privatuniversität TCM Privatuniversität Li Shi Zhen für traditionelle chinesische Medizin war nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Li Shizhen (; auch Li Binhu; Zì: Dongbi (); * 1518 in Qichun, Chinesisches Kaiserreich; † 1593) war ein chinesischer Arzt, Gelehrter, Pharmazeut, Botaniker der Ming-Dynastie und Verfasser einer umfangreichen medizinisch-pharmazeutischen Enzyklopädie, des \"Bencao Gangmu (Große Enzyklopädie der Materia Medica)\".", "tgt_summary": null, "id": 873333} {"src_title": "Club der roten Bänder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "College.", "content": "Hieß es zunächst, Cooks werde für die University of California, Los Angeles (UCLA) antreten, entschied er sich schließlich für die Oregon State University. Für deren Team, die Beavers, spielte er von 2011 bis 2013, wobei er besonders in der letzten Saison überaus erfolgreich war. Er hatte maßgeblichen Anteil am Gewinn des Hawaii Bowls und hielt in diesem Jahr in der Pacific-12 Conference die Rekorde für die meisten Passfänge (128), die meisten gefangenen Yards (1730) sowie die meisten Touchdowns (16). Dafür wurde er als bester Wide Receiver im College Football mit dem Fred Biletnikoff Award ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "New Orleans Saints.", "content": "Brandin Cooks war der 1. Pick der Saints beim NFL Draft 2014. Er konnte als Rookie die hohen Erwartungen durchaus erfüllen, bevor er sich in der elften Woche den Daumen brach und so die Saison verletzungsbedingt vorzeitig beenden musste. In der Saison 2015 gelangen ihm erstmals über 1000 Yards Raumgewinn durch Passfänge und er war mit 9 Touchdowns der erfolgreichste Scorer seines Teams. Auch 2016 konnte er sich erneut verbessern und 1.173 Yards erzielen.", "section_level": 2}, {"title": "New England Patriots.", "content": "Am 10. März 2017 kam es zu einem Tauschgeschäft (\"Trade\") zwischen den Saints und den New England Patriots: Cooks und ein Viertrundenpick gegen einen Erst- und Drittrundenpick im Draft 2017. Nach der Regular Season 2017 erreichte Cooks mit den Patriots die Play-offs, wurde in deren Verlauf Meister der AFC und zog erstmals in den Super Bowl (LII) ein.", "section_level": 2}, {"title": "Los Angeles Rams.", "content": "Am 3. April 2018 tauschten die Los Angeles Rams ihren Erst- und Sechstrundenpick im NFL Draft 2018 gegen Cooks und einen Viertrundenpick der Patriots. Cooks verließ die Patriots also nach nur einer Saison und sollte bei den Rams den abgegangenen Wide Receiver Sammy Watkins ersetzen.", "section_level": 2}, {"title": "Houston Texans.", "content": "Am 9. April 2020 einigten sich die Rams mit den Houston Texans auf einen Trade von Cooks und einem Viertrundenpick 2022 gegen den Zweitrundenpick der Texans im Draft 2020.", "section_level": 2}], "src_summary": "Brandin Cooks (* 25. September 1993 in Stockton, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer American-Football-Spieler in der National Football League (NFL). Er spielt für die Houston Texans als Wide Receiver.", "tgt_summary": null, "id": 752684} {"src_title": "Zoölogisch Museum Amsterdam", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Klassische Mukluks und Kamiks.", "content": "Die Fußbekleidung der Eskimos ist so beschaffen, dass sie aus den verfügbaren, gut wärmenden Fellen einen optimalen Schutz vor der Kälte bildet. Eine warme und effektive Fußbekleidung ist bei den in vielen Wohngebieten der Eskimos herrschenden Umweltbedingungen mit extremer Kälte bei oft schweren Stürmen überlebensnotwendig. Selbst kleine Öffnungen durch aufgegangene Nähte können zu partiellen Erfrierungen führen. Die Stiefel müssen verschiedenen Anforderungen gerecht werden, die Frauen in ihren Wohnstätten benötigen anderes Schuhwerk als der Jäger, der oft stundenlang auf dem Eis vor einem Wasserloch ausharrt. Diesen unterschiedlichen Gegebenheiten wird zum Teil dadurch begegnet, dass mehrere Schichten übereinander getragen werden, deren Anzahl man bei wärmerer Witterung verringern kann. Die Fußbekleidung besteht aus einer Kombination aus Fellstrümpfen, Slippern und Stiefeln, die aus unterschiedlichen Fellen und in verschiedenen Stilen gefertigt sind. Die Anzahl der Schichten schwankt je nach Wetter, Region, Aktivität und der kulturellen Zugehörigkeit. Robbenstiefel haben unterschiedliche Schafthöhen. Sie können bis zur Wadenmitte hinaufreichen, bis zum Oberschenkel und bei im Wasser zu tragenden Stiefeln sogar bis zur Brust. Die Stiefel sind, zusammen mit der übrigen traditionellen Kleidung, den Eskimos auch unter kulturellen Gesichtspunkten wichtig. Die älteren Frauen geben ihre Traditionen mündlich an die jüngeren Näherinnen weiter, die an den althergebrachten Ritualen und Teilungsbräuchen interessiert sind. Während der Gebrauch der Pelzparkas sehr stark zurückgegangen ist, sie werden vor allem bei festlichen Anlässen getragen, haben Kamiks und Mukluks bei kaltem und nassen Wetter ihre Überlegenheit gegenüber südlichem Schuhwerk gezeigt und sind noch viel in Gebrauch.", "section_level": 1}, {"title": "Materialien.", "content": "Ursprünglich nutzten die Eskimos für ihre Fußbekleidung nur Felle, und zwar die Fellarten, die in ihrer Gegend verfügbar waren. Das waren vor allem wasserdichte Robbenfelle, dickhaarige Felle der Karibus und der Eisbären, flachhaarige aber haltbare Karibubeine, bei auf Inseln lebenden Stämmen auch die Bälge von Vögeln. Für Fußbekleidung wurden die Häute meist mit dem wärmenden Haar verarbeitet, aber auch Überschuhe von geschorenem oder gerupftem Fell waren in Gebrauch. Im feuchten und klammen Frühling und Herbst wurden Karibustiefel mit Robbenfellsohlen bevorzugt. Weitere Materialien waren je nach Vorkommen: Elchhäute, Belugawal-Häute, Wolfsfelle, Vielfraßfelle, Bisamfelle, Felle des arktischen Erdhörnchens, Polarfuchsfelle und Rotfuchsfelle. Mit dem Eintreffen von Walfängern, Pelztierjägern und Händlern aus dem Süden kamen Textilien als zusätzliche Materialien nicht nur für Fußbekleidung hinzu. Fabrikmäßig hergestellte Stiefel aus Gummi oder Plastik werden von den meisten Jägern nicht gern getragen, da sich in ihnen, im Gegensatz zu den porösen Fellstiefeln, die Körperausdünstung staut.", "section_level": 1}, {"title": "Herstellung.", "content": "Die Eskimo-Fußbekleidung ist so beschaffen, dass sie aus den verfügbaren, gut wärmenden Fellen einen optimalen Schutz vor der Kälte bildet, gleichzeitig soll sie durch ihre Gestaltung die kulturellen Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen zum Ausdruck bringen. Die Übergänge dabei sind durchaus fließend, durch den Wechsel einer Näherin in eine benachbarte Gemeinde bringt sie oft auch ihre bisherigen Kenntnisse dort mit ein. Die Anfertigung der Kleidung, einschließlich der Fußbekleidung, ist traditionell auch heute noch Aufgabe der Frauen, während die Männer als Jäger sich in der klassischen Rollenverteilung um die Nahrungsbeschaffung kümmerten. In der Jagdhauptsaison war das Nähen verschiedentlich durch Tabus untersagt und die Frauen halfen bei der Nahrungsvorsorge. Die Herstellung der klassischen Fußbekleidung ist langdauernd und aufwändig. Der Arbeitsprozess der Stiefelfertigung besteht aus dem Präparieren der Häute, dem Entwerfen der Schnittmuster, dem Zuschneiden und dem Zusammennähen der Fellteile. Als Werkzeuge dienen das Frauenmesser Ulu, Schabeklingen, Schabeplatten, Spannrahmen, Nadeln, Fingerhüte, Sehnen oder Fäden und Stiefelspanner. Auf dem Schabebrett wird das Fett und das lose Gewebe des Robbenfelles entfernt. Nach einigen Waschvorgängen wird es zum Trocknen in einen Rahmen gespannt. Durch verschiedene Arbeitsmethoden, vor allem dem Walken, früher gehörte vor allem das Weichkauen dazu, werden die Felle geschmeidig gemacht, in manchen Gegenden auch noch einmal unter der Zugabe von Chemikalien gewässert. Für wasserdichte Feuchtwetter-Kamiks werden auch Robbenfelle durch Scheren enthaart, früher wurde das Haar verschiedentlich durch Ausrupfen entfernt. Die Arten der Zurichtung sind regional recht unterschiedlich. Die heute in der gesamten Arktis ebenfalls gebrauchten, industriell gegerbten Felle sind für bestimmte Verwendungen weniger geeignet, da sie in der Regel weniger Fett im Leder enthalten und damit weniger wasserdicht sind. Regional wird das Fell anschließend auch gefärbt oder in der Vorfrühlingssonne bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gebleicht. Mit Abweichungen erfolgt die Zubereitung der Karibufelle in der Art der Robbenfelle. Die Grundbestandteile der Fußbekleidung sind Oberleder, Sohle und Schaft. Bei den Sohlen gibt es drei Grundtypen: harte gefaltete (bootsförmig), weiche gefaltete und glatte, ohne Falten. Beim Oberleder sind es fünf Varianten: den ganzen Fuß umfassend, halb um den Fuß herumreichend, die Spitze des Fußes bedeckend, sich bis zur Wade hinauf erstreckend und mit dem Schaft ein gemeinsames Teil bildend. Die Schäfte werden hauptsächlich in sechs Höhen gefertigt: bis zum Knöchel, bis Wadenmitte, bis unters Knie, kniehoch, überkniehoch und oberschenkelhoch. Diese verschiedenen Typen von Sohle, Oberleder, eventuell einem Seitenstreifen und dem Schaft können vielfältig kombiniert werden. Erfahrene Näherinnen zeichnen die Muster freihändig auf das Fell auf, üblich ist heute das Auftragen mit vorher angefertigten oder weitergereichten, wiederverwendbaren Schablonen. Dies können alte, überlieferte oder neu entworfene Formen sein. Vor dem Nähen wird das Fell einige Zeit eingeweicht, oder aber es werden nur die Nahtkanten feucht gehalten. In den 1990er Jahren wurde meist noch mit Nadel und Faden genäht, seltener mit der Maschine. Genäht wird von rechts nach links, mit etwa fünf bis sechs Schlingstichen pro Zentimeter. Wichtig ist, die Nähte so straff wie möglich und damit wasserdicht zu machen. Sohlenlöcher in behaarten Fellen werden durch Aufsetzen eines Fellflickens repariert, wobei der Faden von innen kommend den Flicken nicht völlig durchstechen darf, damit er beim Tragen nicht verschleißt.", "section_level": 1}, {"title": "Mukluk und Kamik als Handelsbezeichnungen.", "content": "Die Bezeichnungen Mukluk und Kamik wurden inzwischen von industriellen Herstellen von Schuhwerk für ihre, oft nicht den Eskimostiefeln entsprechenden Produkte übernommen, Kamik als eingetragenes Warenzeichen für Outdoorschuhe. Der Versuch der Inuit, ihre meist auf klassischen Vorbildern beruhenden Muster als geistiges Eigentum für sich schützen zu lassen, blieb wohl ohne Erfolg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eskimostiefel oder Inuitstiefel sind eine heute noch wesentliche Fußbekleidung der Bevölkerung der arktischen Region. Die dort dafür gebräuchlichen Namen Kamik und Mukluk stammen aus der Sprache Inuktitut und bedeuten einfach nur „Stiefel“. ", "tgt_summary": null, "id": 1467289} {"src_title": "FC Vujadin Boškov", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dezember 1943. Fünf Soldaten einer amerikanischen Kampftruppe erhalten den lang ersehnten Urlaub von der San-Pietro-Front in Italien. Sergeant Joe Peterson sucht das Grab eines Kameraden, der hier in der Nähe sein Leben ließ. Zufällig trifft er auf eine junge Frau, die sich ihm als Leutnant des weiblichen US-Hilfscorps vorstellt. Hier draußen unter einem Baum will sie für ein paar Minuten die Grausamkeiten des Krieges vergessen. Als Peterson eine Weile mit ihr geplaudert hat und sie einladen will, lehnt sie ab. An einem andern Tag trifft er die Dame erneut, diesmal bei der Poststelle. Weil Joe inzwischen zum Leutnant befördert worden ist, lädt Eleanor ihn in ein kleines Café ein. Dort entgeht ihr nicht, dass Major Blackford seinem Leutnant zuflüstert, seine wenigen Urlaubstage nicht an ein so kühles Mädchen zu verschwenden. Daraufhin verlässt diese fluchtartig das Lokal. Joe eilt ihr nach und lädt sie zu einer Stadtrundfahrt ein. Dabei erzählen sie sich gegenseitig aus ihrem früheren Leben. Tags darauf wird Joes Truppe vorzeitig an die Front zurückbefohlen. Als sich Joe von Eleanor verabschiedet, bittet er sie, seine Frau zu werden – und zu seiner Überraschung erhält er ein „Ja“. Die Kampfhandlungen an der Front gestalten sich für Joe anders als früher. Er ist nicht mehr der wagemutige Haudegen, vielmehr hat er jetzt Angst, weil ihm Eleanor nicht aus dem Kopf geht. Durch einen Fehler, den er verschuldet hat, wird Major Blackfords Panzer von feindlichem Geschütz getroffen und fliegt durch die Luft. Blackford findet den Tod; Joe kommt mit einer Verwundung davon. Nachdem er aus dem Lazarett entlassen worden ist, heiratet er Eleanor. Die beiden verleben ein paar glückliche Wochen, aber Joe kann einfach nicht vergessen, dass er Blackfords Tod verschuldet hat. Deshalb zieht es ihn zu seinen Kriegskameraden an die Front zurück. Eleanor erhält die Nachricht, dass ihr Mann vermisst wird und mit großer Wahrscheinlichkeit gefallen ist. Dies aber will die junge Frau nicht glauben. Sie zögert nicht lange und macht sich auf die Suche nach Joe in der Nähe der Front.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films zieht folgendes Fazit: „Der letzte Weltkrieg, Schauplatz Italien, als versimpelter Hintergrund für eine handwerklich versiert gefilmte Liebes- und Ehegeschichte.“ In seiner später erschienen Online-Ausgabe heißt es: „Handwerklich versiert in Szene gesetzt, aber vor allzu romantisierter Kriegskulisse.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Keinen Groschen für die Ewigkeit (Originaltitel: \"Force of Arms\") ist ein US-amerikanischer Spielfilm in Schwarzweiß von Michael Curtiz aus dem Jahr 1951. Das Drehbuch verfasste Orin Jannings. Es basiert auf einer Erzählung von Richard Tregaskis. Die Hauptrollen sind mit William Holden, Nancy Olson und Frank Lovejoy besetzt. In den USA konnte man den Film erstmals am 13. August 1951 auf der Leinwand sehen, in der Bundesrepublik Deutschland erst am 22. Mai 1959.", "tgt_summary": null, "id": 835227} {"src_title": "Bartini A-57", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der koreanische Familienvater Seong-soo, Besitzer eines Cafés, leidet an Wahnvorstellungen sowie Putz-, Wasch- und Ordnungszwang, führt aber ansonsten ein gutbürgerliches Leben mit seiner Frau und zwei Kindern. Der Hausmeister seines Bruders kontaktiert ihn eines Tages, weil Seong-chul verschwand, ohne die Miete weiter zu zahlen. Seong-soo soll das Apartment, das sich im Hafenviertel befindet, räumen. Zu seiner Überraschung findet er Kleidung und Drogerieartikel, die auf die Anwesenheit einer Frau hindeuten. Er beginnt mit Nachforschungen. Während er die Nachbarn in dem heruntergekommenen Wohnblock nacheinander befragt, kommt es zu einem Fiasko. Eine junge Mutter (Joo-hee) rastet aus, als sie hört, um welchen Mieter es geht. Er belästigte angeblich in der Vergangenheit ihre 6-jährige Tochter, sodass ihr noch heute angst und bange wird. Außerdem entdeckt Seong-soo winzige in die Wand geritzte Symbole unter jedem Namensschild, die er bei seinem Rundgang dank seiner Kombinationsgabe deuten lernt. Die Zeichen benennen die Anzahl und das Geschlecht der jeweiligen Mieter jedes Apartments. Unterdessen geraten seine Frau und seine Kinder zuhause in eine gefährliche Situation. Eine mit Motorradhelm vermummte Gestalt lauert ihnen in der Tiefgarage auf und versucht gewaltsam in ihr luxuriöses Apartment einzudringen. Ihre Hilferufe und daraufhin erscheinende Nachbarn schlagen den Angreifer in die Flucht. Dieses dramatische Ereignis verschlimmert in der Folge Seong-soos Waschzwang und auch seine Albträume. Erinnerungen an seine Kindheit werden wach. Mit seinem Bruder verbindet ihn ein schreckliches Erlebnis. Als Siebenjähriger beging er Verrat an seinem Bruder, seitdem plagen ihn Schuldgefühle. Seong-soo fürchtet die Rache seines Bruders. Ein zweites Mal durchsucht er Seong-chuls kleines Apartment. Diesmal findet er auf der verglasten Loggia einen getarnten Durchgang zur Nachbarwohnung. Kaum hat er in der Nachbarwohnung eine in Folie verpackte Frauenleiche entdeckt, da wird er unversehens von dem besagten vermummten Mann attackiert, kann aber schwer verletzt fliehen. Zuflucht findet er in der unweit entfernt liegenden Wohnung von Pyeong-hwa und ihrer verstörten Mutter Joo-hee. Ihre Mutter sei arbeiten, sagt das Mädchen. Als Seong-soo das mit reichlich Spielzeug und Handys gefüllte Spielzimmer der Kleinen sieht, überkommt ihn ein ungutes Gefühl. Man könnte meinen, dies sei der geheime Lagerraum eines Taschen- oder Ladendiebes. Auch sein eigenes Handy ist darunter. Dann entdeckt Seong-soo im Wandschrank eine weitere Leiche, wieder eng mit Klarsichtfolie umwickelt. Nun wird ihm klar, dass Pyeong-hwas Mutter die wahre Täterin ist, die in einer Motorradkluft ihre Taten begeht. Ohne Skrupel mordet sie, um ihrer Tochter und sich ein komfortables Leben zu ermöglichen. Seong-soos Wohnungsschlüssel und Kreditkarten nahm sie an sich, als er seinen Mantel kurz unbeaufsichtigt im Zimmer liegen ließ. Damit ist es für sie ein Leichtes, Zugang zu Seong-soos Wohnung zu bekommen. Dort schlägt sie Seong-soos Frau nieder und richtet sich mit ihrer Tochter häuslich ein. Die Kleine ist begeistert von so viel Luxus. Häufige Wohnungswechsel ist sie gewohnt, denn ihre Mutter übernimmt gelegentlich die Wohnungen ihrer Opfer. Immer noch im Hafenviertel, fürchtet Seong-soo um das Leben seiner Familie und fährt mit seinem Auto zu seinem Apartmenthaus. In der Wohnung liefert er sich einen Zweikampf mit der Täterin. Als sie ihn im Showdown würgt, sieht er sich als letzten Ausweg genötigt, mit einem gerade noch erreichbaren Feuerzeug Dinge in Brand zu stecken, um die Wahnsinnige abzulenken. Joo-hee lässt tatsächlich von ihm ab und kommt in den Flammen um, die sich rasch ausbreiten. Die eintreffende Polizei kann nur noch Schadensbilanz ziehen. Seong-soo siedelt mit seiner Familie in die USA über, um größtmöglichen Abstand zu gewinnen. Vorher beerdigt er noch seinen Bruder, dessen Leiche in Frischhaltefolie gewickelt wochenlang im Wandschrank der Mörderin Joo-hee lagerte. In der letzten Szene sieht man, dass sich Pyeong-hwa im Wandschrank des renovierten Luxusapartments versteckt hält, in das gerade neue Bewohner einziehen.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "Der Film kostete die Produzenten 2,5 Mrd. Won (umgerechnet etwa 2,5 Mio. US-Dollar) und spielte in den Kinos ca. 35 Mio. US-Dollar ein. 2016 erschien ein chinesischsprachiges Remake mit dem gleichen englischsprachigen Titel (), das den Plot nur leicht abwandelte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hide and Seek (Originaltitel: ) ist ein südkoreanischer Thriller aus dem Jahr 2013. Huh Jung schrieb das Drehbuch und führte Regie.", "tgt_summary": null, "id": 452381} {"src_title": "Der blaue Nachtfalter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "Der in der irischen Hauptstadt geborene Dunne gewann bereits als 18-Jähriger mit dem FC Shelbourne den FAI Cup. Dabei fiel er auch Matt Busby auf, der sich als Trainer von Manchester United mitten in der Neuaufbauphase in Folge des Münchner Flugzeugunglücks 1958 befand. Die Ablösesumme für Dunne, der als Außenverteidiger gleichsam durch schnörkelloses Spiel und Schnelligkeit überzeugte, betrug 5.000 Pfund. Dunne, der letztlich erfolgreich die Nachfolge von Roger Byrne antrat, debütierte für „United“ am 15. Oktober 1960 gegen den damals amtierenden Meister FC Burnley in der First Division. Die Partie endete mit einer 3:5-Niederlage und der Einsatz war einer von nur vieren in der Saison 1960/61. Eine Verletzung seines Landsmanns Noel Cantwell sorgte im November 1961 dafür, dass sich Dunne regelmäßiger beweisen durfte und am Ende waren es in der Saison 1961/62 bereits 35 Pflichtspiele, die er absolvierte. Ein Jahr später gewann er mit dem FA Cup seinen ersten bedeutenden Titel. Bei dem Finalerfolg gegen Leicester City war er einer von drei Iren – gemeinsam mit dem Kapitän Noel Cantwell und Johnny Giles. Zugute kam ihm dabei auch, dass er nicht auf der linken Außenbahn spielen konnte, sondern bei Bedarf auch rechts aufhalf. Damit war er im Rennen um die englische Meisterschaft in der Regel erste Wahl und auf dem Weg zum Titel 1965 verpasste er keine einzige Partie. Knapp ein Jahr später schoss er am 4. Mai 1966 beim 3:3 auswärts gegen West Bromwich Albion sein erstes Ligator für Manchester United. Es sollte in seiner Karriere nur noch ein weiteres folgen und das war 19 Monate später gegen Newcastle United – ebenfalls bei einem Auswärtsremis. Im Heimstadion Old Trafford war ihm kein Tor vergönnt und seine geringe Torausbeute war darauf zurückzuführen, dass er seine Rolle sehr defensiv interpretierte und selten zu Offensivläufen ansetzte. Nach dem zweiten englischen Meistertitel 1967 feierte er im Jahr darauf den größten Erfolg in seiner Karriere. Insgesamt absolvierte Dunne 49 Pflichtspiele, darunter auch alle Partien im europäischen Landesmeisterwettbewerb. Am 29. Mai 1968 war er neben seinem irischen Landsmann Shay Brennan sowie dem Nordiren George Best Teil der siegreichen Mannschaft, die Benfica Lissabon im Wembley-Stadion besiegte. Dunne galt als einer der Schlüssel im Defensivspiel des Klubs, da er mit seiner Schnelligkeit nur selten von gegnerischen Flügelspielern überlaufen werden konnte und dazu über hohe Antizipationsfähigkeiten verfügte. Dieser sportliche Höhepunkt markierte einen Wendepunkt in Dunnes Laufbahn. Zunächst trat sein Trainer und Förderer Matt Busby 1969 als Trainer von Manchester United zurück. Fortan hatte er es innerhalb kurzer Zeit mit mehreren Nachfolgern zu tun, die da Wilf McGuinness, erneut Matt Busby, Frank O’Farrell und Tommy Docherty hießen. Während sich seine Leistungen weiterhin durch Konstanz auszeichneten, zeigte die Formkurve des Vereins insgesamt deutlich nach unten. Nach der Verpflichtung des Schotten Docherty bestritt Dunne nur noch vier Partien für United, die letzte davon am 17. Februar 1973 gegen Ipswich Town an der Portman Road. Ablösefrei ließ ihn die sportliche Leitung dann zu Beginn der Saison 1973/74 zu den Bolton Wanderers weiterziehen. Nicht wenige im eigenen Anhang bedauerten diese Entscheidung und mutmaßten, dass mit Dunne der Abstieg 1974 hätte vermieden werden können. In Bolton, das gerade erst aus der dritten Liga aufgestiegen war, stand Dunne noch 166 Mal in einem Ligaspiel in der Startelf. Dabei zeigte er unter Trainer Ian Greaves, der ebenfalls bei Manchester United Außenverteidiger gewesen war, weiter Leistungen auf gutem Niveau und er war Stammspieler in einer Mannschaft, der 1978 der Aufstieg in die höchste englische Spielklasse und im Jahr darauf dort der sichere Klassenerhalt gelang. Dunne beendete anschließend seine Profilaufbahn in England. Im Sommer 1979 war er noch kurz in der nordamerikanischen NASL für Detroit Express unterwegs. Zu Beginn der 1980er-Jahre war Dunne in Norwegen kurze Zeit Trainer des unterklassigen Steinkjer FK, bevor er 1984 zurück in England in Altrincham eine Driving Range eröffnete. Er starb im Juni 2020 im Alter von 78 Jahren.", "section_level": 2}, {"title": "Irische Nationalmannschaft.", "content": "Seinen ersten Auftritt für die irische A-Nationalmannschaft hatte Dunne am 8. April 1962 anlässlich eines Freundschaftsspiels gegen Österreich, das im heimischen Dalymount Park mit 2:3 verloren ging – an seiner Seite agierte mit Noel Cantwell ein Mitspieler von Manchester United als Mittelstürmer. In der Folgezeit waren seine Kameraden aus Manchester (Noel Cantwell und Shay Brennan) Konkurrenten um die Positionen in der irischen Auswahl. So erscheint seine Anzahl von insgesamt 33 Länderspielen vor dem Hintergrund seiner mehr als 700 Pflichtspiele im Verein als sehr gering. Dies lag angeblich auch daran, dass sein Trainer Matt Busby empfindlich auf eine Verletzung seines Schützling nach einer Länderspielreise reagiert hatte und dem folgendes Zitat zugeschrieben wurde: „Die lassen das laufen wie einen Micky-Maus-Klub. Sie können die anderen haben, aber dich können sie nicht haben.“ Ihm gelang kein einziges Tor für Irland, was wiederum zu seiner Spielweise im Verein passte. Letztmals absolvierte er am 29. Oktober 1975 gegen die Türkei ein Länderspiel. Die Partie anlässlich der Qualifikation für die Europameisterschaft 1976 endete mit einem 4:0-Sieg und alle vier Tore erzielte Don Givens.", "section_level": 2}], "src_summary": "Anthony Peter „Tony“ Dunne (* 24. Juli 1941 in Dublin; † 8. Juni 2020) war ein irischer Fußballspieler und -trainer. Der zumeist auf der linken Seite eingesetzte Außenverteidiger war in den 1960er-Jahren Stammspieler in der Mannschaft von Manchester United, die 1963 den FA Cup, zweimal die englische Meisterschaft (1965 und 1967) sowie 1968 den Europapokal der Landesmeister gewann.", "tgt_summary": null, "id": 2246251} {"src_title": "Das Duell (Tschechow)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Geschildert werden einige Szenen – vor allem solche amouröser Natur – aus dem Leben der englischen Königin (1533–1603). Elisabeth befindet sich in einer delikaten Dreiecksbeziehung mit dem Earl of Essex und der Gräfin von Nottingham. Die Königin gibt dem Earl einen Ring mit dem königlichen Siegel und verspricht ihm, so er jemals in Not sein sollte, dass dieses Schmuckstück ihn retten werde, sollte es zurück in ihre Hände gelangen. Eines Tages ist es soweit und die Königin und Graf Essex haben sich derart überworfen, dass der Earl im Tower of London eingekerkert wird. Um sein Leben zu retten, entsendet Elisabeth I. die Gräfin von Nottingham, um vom Unglücklichen den Siegelring zurückzuverlangen. Nur durch diese Bitte einer Gunstgewährung, befindet die Queen, könne sie auch das Leben von Essex retten. Doch dieser hat auch seinen Stolz und will, da er sich im Recht fühlt, nicht durch diese Art Gnadenerweisung sein Leben geschont sehen und wirft daher den Ring einfach fort. Damit macht er es seiner einstigen Geliebten unmöglich, etwas anderes zu tun als sein Todesurteil zu unterzeichnen. Die Königin ist untröstlich, als sie erfährt, wie sich der Earl entschieden hat, muss nun aber ihren eigenen Gesetzen folgen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Königin Elisabeth von England\" feierte vermutlich seine Uraufführung am 12. Juli 1912 in New York City. Im darauf folgenden Monat lief der Monumentalfilm auch im heimatlichen Frankreich sowie im Mutterland der Titelheldin, Großbritannien an. In Österreich-Ungarn konnte man den Streifen am 3. Dezember 1912 erstmals sehen. Dort wurde \"La reine Elisabeth\" im Wiener Elite-Kino vor einem geladenen Publikum mit dem Titel \"Königin Elisabeth von England\" gezeigt. Eine deutsche Erstaufführung ist nicht auszumachen. Der amerikanische Nickelodeon-Betreiber Adolph Zukor kaufte 1912 den Franzosen die Filmrechte für den US-amerikanischen Markt für eine (für damalige Verhältnisse) beträchtliche Dollarsumme ab. Dann brachte er den Film in reguläre Lichtspieltheater jenseits des Nickelodeonbetriebs heraus und verlangte pro Eintrittskarte die für damalige Verhältnisse stolze Summe von 25 Cent. Dennoch waren alle Plätze stets ausverkauft, nicht zuletzt deshalb, weil Zukor bei den Interessierten, die selbst im hintersten Winkel der USA den Namen Sarah Bernhardt schon einmal gehört hatte, den Eindruck hinterließ, dass in dieser neuen Einrichtung „Kino“ die weltberühmte französische Künstlerin persönlich auftreten würde. „Damit war die Jahrmarkt-Periode des amerikanischen Films zu Ende“. Mit seiner Lizenz für „La reine Elisabeth“ soll Zukor insgesamt 80.000 $ eingenommen haben, den Grundstock für seine Firmengründung Famous Players Film Company, dem Vorläufer der Paramount Pictures.", "section_level": 1}], "src_summary": "Königin Elisabeth von England ist ein französischer Ausstattungs- und Monumentalstummfilm der das Leben von Elisabeth I., Königin von England zeigt. Elisabeth I. ist auch bekannt unter den Namen \"The Virgin Queen\", \"The Maiden Queen\" („Die jungfräuliche Königin“) ", "tgt_summary": null, "id": 27477} {"src_title": "Grand Hotel National (Luzern)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung des Wettbewerbs.", "content": "Die Athleten traten am 27. November zu vier Vorläufen an. Die jeweils drei bestplatzierten Läufer qualifizierten sich für das Halbfinal. Die beiden Vorentscheidungen und das Finale wurden am 28. November durchgeführt. Aus den Halbfinals erreichten die jeweils ersten Drei das Finale.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan.", "content": "27. November, 15.20 Uhr: Vorläufe 28. November, 14.30 Uhr: Halbfinale 28. November, 16.05 Uhr: Finale", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufe.", "content": "Datum: 27. November 1956, ab 15.20 Uhr", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Datum: 28. November 1956, ab 14.30 Uhr", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Datum: 28. November 1956, 16.05 Uhr Als Weltrekordhalter war Jack Davis favorisiert für den Olympiasieg. Im Finale ging Teamkamerad Lee Calhoun in Führung. Davis war nahe dran, doch konnte er nie die Lücke schließen. Der Vorsprung war mit drei Hundertstelsekunden äußerst knapp. Schon 1952 hatte Davis den Olympiasieg um nur neun Hundertstelsekunden verpasst, damals verlor er gegen Harrison Dillard. Wie vier Jahre zuvor stellten die beiden schnellsten Läufer einen neuen olympischen Rekord auf und wieder reichte es für Jack Davis nicht zur Goldmedaille. Bronze ging an den dritten US-Amerikaner Joel Shankle vor dem Deutschen Martin Lauer, der am nächsten Tag zum Zehnkampf antrat und dort Platz fünf erreichte. Lee Calhoun gewann im 13. olympischen Finale die elfte Goldmedaille für die USA. Es war der insgesamt siebte Dreifacherfolg der USA über 110 Meter Hürden, der dritte davon in Folge. Von 38 Medaillen – 1896 hatte es keinen dritten Platz gegeben – gewannen US-Läufer alleine 31.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 110-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne wurde am 27. und 28. November 1956 im Melbourne Cricket Ground ausgetragen. 24 Athleten nahmen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 274635} {"src_title": "Banburismus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Philippe Bergeron beschrieb die Character animation mit den Worten: „\"(...) Tony de Peltrie, about a piano player who is recollecting his glory days (...) Tony is not all that life-like in appearance, but the animation is so realistic that by the end of the short, you are really feeling for him.\"“ „\"(...) Tony de Peltrie ist ein Pianist, der sich an seine glorreichen Tage erinnert (...) Tony ist gar nicht so lebensecht im Aussehen, aber die Animation ist so realistisch, dass Sie am Ende der kurzen Story wirklich Mitgefühle für ihn haben.\"“ Der Film porträtiert die letzten Momente seiner Karriere aus der Sicht des Pianisten. Nun alleingelassen und nostalgisch träumend lässt Tony in seiner ihm eigenen Art die Vergangenheit wieder aufleben, bevor er sich auflöst. Von Melancholie über freudige Erinnerung bis zum traurigen Ende reicht die Palette seiner Gefühle.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die vier Co-Direktoren waren junge Programmierer und erstellten die Computeranimation in Eigenregie. Daniel Langlois hatte eine Ausbildung als Designer und Computer-Animateur für Filme und war Künstler und Programmierer im Team. Das Gesicht und der Körper wurden von Langlois als Tonmodelle geformt und entsprechend dem gewünschten Gefühlsausdruck neu modelliert. Das Gesicht erhielt jedes Mal ein neues Netz aus schwarzen Linien mit Kontrollpunkten aufgezeichnet, die für die Animation erforderlich waren. Für die Software-Entwicklung und interaktive Kreation arbeitete das Team mit dem 3-D interaktiven Grafikprogramm TAARNA und den Mainframe Computern CDC CYBER 835, 855. Der Animationsfilm ist 8 Minuten lang. Ein Bild mit dem Mainframe zu berechnen, dauerte damals fünf Minuten. Ein RASTER TECHNOLOGIES ONE/25S Bildschirm mit einer 24er Karte, die eine Palette von 16 Millionen Farbtönen hatte, war der Arbeitsmonitor. Die Bildauflösung des Monitors betrug 512 × 512 Punkte. Die Bilder wurden mit einer viermal höheren Auflösung berechnet, sodass kein Treppenstufeneffekt entstand. Zur Umwandlung des Gesichtes und des Körpers von analog zu digital wurde ein GRADICON Digitizer verwendet. Für die Probe- und Filmaufnahmen wurde eine BOLEX 16 mm und eine ANIMATION OXBERRY 35 mm Kamera eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Auf der \"12. SIGGRAPH Film & Video Show\" in San Francisco im Juli 1985 wurde der Film von Philippe Bergeron und Pierre Lachapelle zum ersten Mal präsentiert. Bergeron hielt auf der Konferenz den Vortrag \"Controlling Facial Expressions and Body Movements in the Computer-Generated Animated Short Tony De Peltrie\".", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Kritiker und das Publikum waren von dem Film \"Tony de Peltrie\" begeistert. Er erhielt weltweit über 20 Auszeichnungen und in Hunderten von Zeitschriften erschienen Berichte. In der Woche nach der Vorführung in San Francisco schloss das Time Magazine einen zweiseitigen Artikel über das Festival mit den Worten:", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftlicher Erfolg.", "content": "Typischerweise wird der Erfolg eines Filmes in Dollars bemessen, die von den Besuchern an der Kasse bezahlt werden. Bei dem nicht für den Profit an der Kasse produzierten Film zeigte sich sein Erfolg einige Jahre später. Der Film ist einer der Faktoren, dass Montreal zu einem der weltweiten Zentren der Computerspiel-Industrie wurde. Der Animationsfilm \"Tony de Peltrie\" wurde mit Mainframe Computern erstellt. Es war damals noch sehr aufwändig, da jede Änderung erneut programmiert werden musste. Philippe Bergeron erzählte 2012 in einem Video, wie mühselig und frustrierend diese Arbeit war. Dabei spricht er darüber, dass Daniel Langlois das auch so sah und bereits davon sprach, das ändern zu wollen. Langlois programmierte nach der Fertigstellung des Films deshalb zusammen mit zwei Programmierern ein neues Programm und gründete die Firma \"Softimage\" in Montreal, Quebec. Das Programm \"Softimage|3D\" und seine weiteren Entwicklungen avancierten in den 1990er-Jahren zu einem Industriestandard. George Borshukov, zuständig für die Spezialeffekte des Films \"Matrix\", sagte dazu: „\"Without SOFTIMAGE|3D and mental ray, specifically, those phenomenal bullet time backgrounds just wouldn't have been possible.\"“ (Übersetzung: „\"Ohne SOFTIMAGE|3D und Mental Ray, wären speziell jene phänomenalen Bullet Time Hintergründe einfach nicht möglich gewesen.\"“) Die Spezialeffekte für Blockbuster wie \"Jurassic Park\" oder \"Matrix\" und viele weitere Filme wurden damit produziert. Ebenfalls setzten und setzen Hersteller von Computerspielen die Programme von Softimage ein. Für Ubisoft gehörte zu den Gründen, die nordamerikanische Hauptniederlassung 1997 in Montreal zu etablieren, dass Softimage in der Stadt ansässig war und dort Französisch und Englisch gesprochen wird. Ubisoft Montreal startete 1997 mit 50 Mitarbeitern und ist 2015 das weltweit größte Studio zur Entwicklung und Herstellung von Computerspielen. Beschäftigt wurden 2014 bereits über 2.700 Mitarbeiter. Mitte 2015 ist auf \"gamedevmap\" eine Liste von 52 kleinen und großen Firmen in Montreal zu finden, die im Bereich PC-Spiele arbeiten. Die Stadt Montreal profitiert seit damals von dem kleinen Animationsfilm \"Tony de Peltrie\" des Teams frankophoner Quebecer.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "\"Tony de Peltrie\" gewann mehrere internationale Auszeichnungen und Preise:", "section_level": 1}], "src_summary": "Tony de Peltrie ist ein kanadischer Computeranimationsfilm aus dem Jahr 1985. Der Kurzfilm zeigt den ersten mit Computern animierten menschlichen Charakter, bei welchem Emotionen durch Mimik und Gestik dargestellt und so die Gefühle der Betrachter angesprochen wurden. Der Film wurde ab 1982 an der französischsprachigen Universität Montreal produziert. Die vier Mitglieder des Teams, Pierre Lachapelle (auch Produktion), Philippe Bergeron, Pierre Robidoux und Daniel Langlois, werden gleichberechtigt als Regisseure genannt.", "tgt_summary": null, "id": 2226658} {"src_title": "Jim Doran", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach einem Vorfall bei einem Auftritt für den Präsidenten im Kennedy Center werden den Barden Bellas weitere A-cappella-Auftritte untersagt. Somit fällt auch ihre Tour ins Wasser, und sie werden durch die deutsche Gruppe \"Das Sound Machine\" ersetzt. Um ihren guten Ruf wiederherzustellen, wollen die Bellas bei den Weltmeisterschaften der A-cappella-Ensembles in Kopenhagen antreten. Sie engagieren ein neues Gruppenmitglied, Emily, Tochter einer früheren Bella. Währenddessen macht Beca ein Praktikum bei einem Musikproduzenten und schafft es am Ende durch Hilfe von Emily, die eigene Songs schreibt, vom Musikproduzenten unter Vertrag genommen zu werden. Bei der Weltmeisterschaft gewinnen die Barden Bellas und dürfen nun wieder auftreten. Fat Amy und Bumper gestehen sich ihre Liebe und Benji und Emily kommen ebenfalls zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Pitch Perfect 2\" erhielt mäßige bis positive Kritiken. Bei Rotten Tomatoes hält der Filme 66 % positive Bewertungen, basierend auf 177 Kritiken. Bei Metacritic erreichte der Film 63 von 100 Punkten, basierend auf 6 Kritiken. Der Kritiker von Filmstarts.de bezeichnete den Film einerseits als „unterhaltsam“ andererseits aber auch als „minimal originell“. Der Film sei „mehr eine Neuauflage als eine Fortsetzung des Überraschungserfolgs“. Der Film-dienst sah im Film eine „zwar vorhersehbare, dennoch recht unterhaltsame Fortsetzung“, deren „banale Handlung“ durch „schwungvoll interpretierte Musiksequenzen ausgeglichen“ wird. Die Leistungen der „charismatischen Darstellerinnen“ seien „überzeugend“.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Soundtrack zu \"Pitch Perfect 2\" erschien am 17. Mai 2015 bei Universal Music. Er enthält vorwiegend Coversongs, die von den Filmdarstellern interpretiert werden, aber unter anderem auch den als Single ausgekoppelten Track \"Flashlight\" von Jessie J. Mit 107.000 verkauften Einheiten stieg das Album direkt auf Platz 1 in die Billboard 200 ein. In Deutschland platzierte es sich auf Platz 12, in der Schweiz auf Platz 26 und in Österreich auf Platz 11 der nationalen Albumcharts.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Der Film wurde bei der RC Production Kunze & Wunder vertont. Tobias Neumann schrieb das Dialogbuch, Nana Spier führte die Dialogregie.", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Im April 2015 bestätigte Rebel Wilson, dass die Vorbereitungen zu einem dritten Teil der Filmreihe begonnen haben und sie in diesem erneut als \"Fat Amy\" vor der Kamera stehen wird. \"Pitch Perfect 3\" lief am 21. Dezember 2017 in den deutschen Kinos an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pitch Perfect 2 ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2015. Der Film ist die Fortsetzung von \"Pitch Perfect\" aus dem Jahr 2012. Die Regie übernahm die bereits aus dem ersten Teil bekannte Schauspielerin Elizabeth Banks. ", "tgt_summary": null, "id": 1600826} {"src_title": "Popioły (Budry)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 2011 fand erstmals eine Ausstellung unter dem Titel \"Urban Art – Graffiti 21. New York, Paris, Berlin, Völklingen\" in der Möllerhalle der Weltkulturerbestätte Völklinger Hütte statt. Die Idee dazu hatte der Generaldirektor der Hütte, der Kunsthistoriker, Museumspädagoge und Kulturmanager Meinrad Maria Grewenig. Er bemerkte als einer der ersten seiner Zunft, dass abseits der banalen Graffiti-Schmierereien in der urbanen Welt immer häufiger künstlerisch gestaltete Graffiti, die häufig eine anspruchsvolle Ausstattung besaßen, im Öffentlichen Raum präsent waren. Grewenig hatte sich bereits im Vorfeld der Biennale mit der Pop- und Op-Art auseinandergesetzt und deren Einfluss auf Urban Art in etlichen umfassenden Ausstellungen im Weltkulturerbe Völklinger Hütte beleuchtet. Beeinflusst wurde Grewenigs Idee einer Biennale zum Thema Urban Art auch durch eine künstlerische Besonderheit in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken. Am innerstädtischen Erholungsgebiet Staden verläuft entlang der Saar die Stadtautobahn. Unterhalb dieser Schnellstraße wurde auf der Betonwand zwischen Autobahn und Leinpfad eine 450 Meter lange Graffitifläche legalisiert, die als eine der größten zusammenhängenden legalen Sprühflächen Deutschlands gilt. Sie wurde bei zwei Meetings (2002 und 2005) von international bekannten Künstlern bemalt. Einer dieser prominenten Graffiti-Künstler war der Saarbrücker Patrick Jungfleisch, Künstlername Reso. Ihn konnte Grewenig für sein Vorhaben, eine Biennale zu installieren, als Berater und Akteur gewinnen. Reso vermittelte auch die notwendigen Künstlerkontakte, da er tief in der weltweiten Urban-Art-Szene verwurzelt war.", "section_level": 1}, {"title": "Konzept.", "content": "Die UrbanArt Biennale bietet eine umfassende Darstellung der noch jungen Kunstrichtung Urban Art. Sie dokumentiert den Umbruch in dieser Kunst auf dem Weg von der Straße in die Museen. Jede Biennale ist einem speziellen Themenschwerpunkt gewidmet, seien es geografische, künstlerische oder personenbezogene Schwerpunkte. Den Kern der jeweiligen Biennale bilden umfangreiche Ausstellungen internationaler Urban-Art-Künstler, die in den riesigen Hallen und ehemaligen Arbeitsräumen wie auch im Freigelände der ehemaligen Völklinger Hütte präsentiert werden. Den zentralen Ausstellungsort der Biennale bildet in dem ehemaligen Eisenwerk die sogenannte Möllerhalle, die über eine Ausstellungsfläche von über 10.000 m2 verfügt. Ihre rostbraunen Staubwände und die für Besucher begehbaren Siloeinbuchtungen erzeugen das gewünschte Spannungsverhältnis zwischen den Urban-Art-Kunstwerken und der rauen Industriearchitektur des Eisenwerks.", "section_level": 1}, {"title": "UrbanArt Parcours.", "content": "Erstmals in der noch jungen Geschichte der Biennale wurde die zentrale Ausstellung in der Möllerhalle im Jahr 2013 um eine Open-Air-Galerie von 100.000 m2 Freifläche ergänzt, den „UrbanArt-Parcours“. Das nördliche Außengelände der ehemaligen Hütte, auf dem sich die Kokerei befand, umfasst einen Freiluftbereich, „Paradies“ genannt. Bewusst und gewollt darf sich in diesem Landschaftsgarten die Natur ohne menschliche Eingriffe entfalten, so dass zwischen dem von Industriearchitektur geprägten Außenbild der monumentalen Hütte und dem von der Natur zurückeroberten Gelände ein reizvoller Spannungsbogen entstand. In dieses Umfeld montieren Urban-Art-Künstler Installationen, die in besonderer Weise mit dem naturbelassenen Standort korrespondieren und eine Synthese von Großtechnik und Natur bilden. Der „UrbanArt-Parcours“ soll im Rahmen aller zukünftigen Biennalen erweitert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2011.", "content": "2011 wurde erstmals eine große Ausstellung mit dem Titel \"Urban Art – Graffiti 21 New York, Paris, Berlin, Völklingen\" präsentiert. Die Präsentation in der Völklinger Hütte, damals noch kein Zentrum der Urban Art, wollte einen Überblick geben über die Vielfalt der zeitgenössischen Streetart. Als Glücksfall erwies es sich, dass zeitgleich mit der Völklinger Ausstellung die inhaltlich ähnliche und Maßstäbe setzende Präsentation \"Art in the streets\" in dem renommierten Museum of Contemporary Art, Los Angeles stattfand. Die internationale Kunstwelt – Museen, Galerien und Fachmedien – berichtete intensiv über beide Ausstellungen. Dadurch geriet Völklingen mit seinem neuen Projekt rasch in den Fokus der internationalen Kunstbeobachter. Teilnehmende Künstler:", "section_level": 2}, {"title": "2013.", "content": "„Von der Straße zur Kultur“ nennt Meinrad Maria Grewenig den Transformationsprozess, dem sich die erste Biennale 2013 schwerpunktmäßig widmete. Die Anfänge der Streetart – Graffiti, Urban Knitting, Adbusting u. a. – waren ursprünglich Zeichen einer wie auch immer verstandenen Protesthaltung. Sie wurden von den Besitzern der bemalten Flächen, also von privaten wie auch öffentlichen Eigentümern, als Beschädigung ihres Besitzstandes empfunden. Der Staat reagierte mit Kriminalisierung und Verfolgung der „Sachbeschädiger“. Im Laufe der Jahre hatten sich die Rahmenbedingungen dieser Kunstform nachhaltig verändert: sie wurde mobil, ortsungebunden und vom kulturellen Umfeld akzeptiert. Auch für den musealen Betrieb wurde und wird die neue Kunstrichtung interessant. Grewenig prophezeit der Urban Art, sie werde „... als Signet des beginnenden 21. Jahrhunderts museumswürdig werden. Die UrbanArt wird auf diesem Weg das Museum verändern.“ Teilnehmende Künstler:", "section_level": 2}, {"title": "2015.", "content": "Die zweite Biennale wurde am 29. März 2015 eröffnet und endete am 1. November des gleichen Jahres. Nach wie vor war es oberstes Ziel der Biennale 2015, eine Werkschau über die internationale Urban-Art-Szene zu vermitteln. Dabei wurden diesmal auch bewusst junge Künstler, die noch nicht über die gleiche Reputation wie die Stars der Szene verfügen, eingeladen, um ihnen ein internationales Forum für ihr Schaffen zu bieten. Mit über 80 Künstlern aus 21 Ländern und sechs Kontinenten wuchs die Ausstellung gegenüber dem Jahr 2013 um das Doppelte an. Weiterhin kamen neue Räume (Stellwerke-Haus und Kohleturm) hinzu. Mit Urban-Art-Kunstwerken aus dem arabischen Raum und insbesondere aus Ägypten setzte die Biennale 2015 erstmals einen Länderschwerpunkt. Im „Arabischen Frühling“ wurden Graffiti und andere Formen der Streetart als Ausdrucksmittel des Kampfes gegen Repressionen, soziale Missstände und für eine freie Meinungsäußerung in den arabischen Staaten und besonders in Ägypten genutzt. Dies wurde in dem deutschen Dokumentarfilm Art War von Marco Wilms in beeindruckender Weise dargelegt. Weiterhin zeigte die Biennale Arbeiten, die sich mit dem Islamistischen Terrorismus und dem Anschlag von Paris („Charlie Hebdo“) auseinandersetzten. Der „Parcours“ der 2015er Biennale wurde durch neue Installationen, wie beispielsweise das 25 Meter hohe Baumgraffito des französischen Künstlers Ludo, aufgewertet Teilnehmende Künstler:", "section_level": 2}, {"title": "2017.", "content": "Die vierte Biennale fand statt vom 9. April 2017 bis zum 5. November 2017. Über 100 internationale Künstler aus 17 Ländern und vier Kontinenten zeigten insgesamt 150 Arbeiten. Ein Schwerpunkt der Biennale 2017 war das Projekt „UrbanArt 2.0“, das sich um avantgardistische Arbeiten unter Verwendung von IT-Technik dreht. Ein zweiter Schwerpunkt beleuchtete die süd- und mittelamerikanische Urban-Art-Szene in den Ländern Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexiko und Venezuela. Im Rahmen der Biennale entstanden 20 ortsfeste Installationen. Zudem wurde im Verlauf der Ausstellung eine Ringvorlesung mit internationalen Fachleuten zu den aktuellen wissenschaftlichen Positionen der Urban Art angeboten. Teilnehmende Künstler:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die UrbanArt Biennale ist eine zweijährliche Ausstellung, die sich mit Urban Art befasst. Ziel der Biennale ist es, aktuelle Positionen dieser Kunstrichtung zu beleuchten, ihre Entwicklung zu dokumentieren und einen Überblick über die Weltszene der Urban Art zu geben. Austragungsort der Ausstellung ist das Europäische Zentrum für Kunst und Industriekultur in der UNESCO-Weltkulturerbestätte Völklinger Hütte im saarländischen Völklingen. ", "tgt_summary": null, "id": 166857} {"src_title": "Blue Room", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Film spielt in Schweden Ende der 1950er Jahre. Er schildert einige Lebenswege so genannter Halbstarker. Weit draußen vor der Stadt hat die Gruppe ihr Clublokal. Schlimm ergeht es dem, der gegen die ungeschriebenen Gesetze dieser Clique verstößt. Als besonders rücksichtslos gilt Rolf. Der betrachtet Bibbi als sein Eigentum. Als diese ausschert und eigene Wege gehen will, wird sie von ihren „Freunden“ kurzerhand aus dem Tanzlokal, in dem sie ein Stelldichein mit einem älteren Herrn hat, herausgerissen, in den Kofferraum eines Autos verfrachtet, zu einem Sumpf gefahren und in diesen hineingeworfen. Lars ist ein etwas schüchterner Junge, der aus gutem Hause stammt. Als er von Bibbis Bestrafung gehört hat, fährt er gleich zu dem Sumpf und holt das Mädchen heraus. In einem nahegelegenen See nehmen die beiden ein Bad. Danach wechselt Bibbi zu Hause die Kleidung. Anschließend will Lars mit seinem neuen Schwarm irgendwohin fahren, nur nicht zu den anderen. Pech ist nur, dass Bibbis Handtasche noch in Rolfs Wagen liegt. So kommen die beiden nicht umhin, nochmals das Clublokal anzusteuern. Kaum sind sie dort, kommt es zu einer Schlägerei zwischen Rolf und Lars, bei der Rolf als Sieger hervorgeht. Dadurch hat er Bibbi nach den Gesetzen der Clique zurückerobert. Als Rolf merkt, dass ihm Lars mit seinem Wagen folgt, stellt er seinem Rivalen eine Falle. Er wählt einen Weg, der über eine Landebrücke in einen See führt. Kurz vor der Brücke bremst er am Straßenrand scharf ab. Weil Lars diese Straße fremd ist, steuert er sein Auto direkt in den See. Rolf und Bibbi steigen aus und starren auf die Luftblasen, die von dem sinkenden Auto aufsteigen. Wütend beschimpft Bibbi Rolf als Mörder; rasch steigt sie in dessen Auto und rast davon.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films enthält sich einer Wertung und bemerkt lediglich, der Film schildere ein Sittenbild schwedischer Halbwüchsiger, die sich daheim nicht zu Hause fühlen können, mit Verführung, Streit um ein Mädchen und abschließend dem üblichen Autounfall.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hemmungslosen (Originaltitel: \"Raggare!\", auf Deutsch: \"Halbstarke!\") ist ein schwedischer Spielfilm in Schwarzweiß von Olle Hellbom aus dem Jahr 1959. Der Regisseur verfasste auch das Drehbuch. Die Hauptrollen sind mit Christina Schollin, Bill Magnusson und Hans Wahlgren besetzt. In Schweden konnte man den Film erstmals am 13. November 1959 auf der Leinwand sehen, in der Bundesrepublik Deutschland am 25. März 1960.", "tgt_summary": null, "id": 2226194} {"src_title": "Bruno Saile", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Rachel, eine alkoholkranke, arbeitslose Frau Anfang 30, wohnt in Ashbury, einem Vorort von London. Damit ihre Vermieterin und Mitbewohnerin Cynthia nicht bemerkt, dass sie schon vor Monaten ihren Job aufgrund ihrer Alkoholkrankheit verloren hat, nimmt sie jeden Morgen um 8.04 Uhr den Regionalzug nach London. Dabei passiert sie auch ihre ehemalige Nachbarschaft. Während Rachel versucht, nicht auf ihr früheres Haus zu schauen, wo ihr Ex-Mann Tom mit seiner neuen Frau Anna und der gemeinsamen Tochter wohnt, fantasiert sie über das perfekte Leben eines Pärchens ein paar Häuser weiter. Rachel hat ihnen einen Beruf, Eigenschaften und sogar Namen gegeben: Jess und Jason. Eines Tages sieht sie, wie Jess einen anderen Mann küsst. Kurz darauf erfährt Rachel durch die Medien vom Verschwinden einer Frau namens Megan, die von ihr Jess genannt wurde. Rachel wird von der Polizei kontaktiert, da sie sich am Abend des Verschwindens in der unmittelbaren Nähe aufhielt. Grund hierfür war, dass Rachel, wenn sie stark betrunken ist, Tom zu kontaktieren versucht. Obwohl sie seit ein paar Jahren getrennt sind, liebt sie ihn immer noch, und brach sogar einmal in Toms Haus ein und entfernte sich mit dessen Tochter. Rachel wollte selbst gern Kinder haben, als dies nicht gelang, suchte sie Trost im Alkohol, was Konsequenzen für ihre Ehe hatte. Tom begann eine Affäre mit Anna und trennte sich schließlich von Rachel. An dem Abend von Megans Verschwinden sahen Anna und Tom Rachel in der Nachbarschaft und erzählten der Polizei davon, doch kann Rachel der Polizei nicht helfen, hat sie außer blauen Flecken und zwei Kopfverletzungen doch nur noch vage Erinnerungen von ihrem Treiben. Sie berichtet jedoch von dem Kuss, der Kamal Abdic, Megans Psychologen in den Fokus der Ermittlungen rückt. Im Rausch kontaktiert Rachel auch Scott, Megans Ehemann, woraufhin zwischen den beiden eine kurzzeitige Affäre entsteht. In der Zwischenzeit stellt sich heraus, dass Megan mit Kamal eine Affäre hatte, zudem wird ihre Leiche im nahegelegenen Corly gefunden. Sie wurde ermordet. Bei der Obduktion wird festgestellt, dass Megan schwanger war, doch weder von Scott noch von Kamal. Anna und Rachel finden unabhängig voneinander heraus, dass Tom der Vater des Kindes war. Rachel, weil sie sich wieder erinnern kann, Tom und Megan zusammen am Mordabend gesehen zu haben, und Anna, weil sie Megans Telefon in Toms Sporttasche fand. Als Rachel Anna überzeugen will, Tom zu verlassen, überrascht dieser die beiden bei sich zu Hause. Er gesteht den Mord und versucht, nun auch Rachel zu ermorden. Während Anna ihn zunächst gewähren lässt, ruft sie letztlich doch die Polizei. Rachel gelingt es, aus dem Haus zu fliehen. Da Tom ihr folgt, wehrt sie sich mit einem Korkenzieher, den sie ihm in den Hals rammt. Anna hilft nach, um sicherzustellen, dass Tom an der Verletzung stirbt. Beim Verhör durch die Polizei decken die beiden Frauen sich gegenseitig. Einen Monat später, auf dem Weg in die Ferien, sieht Rachel vom Zug aus, dass beide Häuser zum Verkauf stehen. Schließlich besucht sie Megans Grab. Alkohol hat sie seit ein paar Wochen nicht mehr angerührt.", "section_level": 1}, {"title": "Verfilmung.", "content": "Im Oktober 2016 wurde die gleichnamige Verfilmung mit Emily Blunt in der Hauptrolle veröffentlicht. Die Regie übernahm Tate Taylor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Girl on the Train. Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich. (Originaltitel: \"The Girl on the Train\") ist ein Roman der britischen Autorin Paula Hawkins aus dem Jahr 2015. Der Thriller wurde in den Vereinigten Staaten von Penguin Books veröffentlicht und kam innerhalb kurzer Zeit auf die Bestseller-Liste der New York Times. ", "tgt_summary": null, "id": 924584} {"src_title": "Kurgan von Maikop", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werdegang.", "content": "Michał Białk studierte in Freiburg, Amsterdam, Paris, Rostock und Wien. Er erhielt ein Stipendium der renommierten Peter Fuld Stiftung Frankfurt sowie den Preis für junge Künstler der Stiftung Pro Europa im Europäischen Parlament in Straßburg. Er arbeitete unter anderem mit Elza Kolodin, Matthias Kirschnereit und Oleg Maisenberg zusammen. Mit 17 Jahren gewann er 1999 den Internationalen Chopin Wettbewerb in Ankara und sorgte damit für Aufsehen. Es folgten weitere Preise bei internationalen Wettbewerben in Frankreich, Italien und Spanien. Michał Białk konzertiert seit seinem Debüt an der Krakauer Philharmonie regelmäßig in vielen Ländern Europas und der Welt u. a. im Wiener Musikverein, im Stadtcasino Basel, im Konserthuset in Stockholm oder im Salle Cortot in Paris, beim Festival International de Colmar und beim Schleswig Holstein Musik Festival. Er tritt als Solist mit Orchestern wie z. B. Wiener Kammerorchester, Hamburger Philharmoniker, Tokyo Philharmonic Orchestra, Bilkent Symphony Orchestra und Hamburger Symphoniker auf. Zu seinen Partnern zählen Nathan Brock, Markus Lehtinen, Maciej Niesiolowski, Simon Hewett, Stefan Vladar und Marek Pijarowski. Mit dem Hamburg Ballett John Neumeier übernahm Michał Białk den Soloklavierpart bei mehreren Balletten des Ausnahmechoreographen: Kameliendame, Lieder der Nacht, Vaslaw, Old Friends, Bernstein Serenade, Endstation Sehnsucht, Chopin Dances und Beethoven Projekt. Mehrmals ging er mit der Hamburger Companie auf Tour – so z. B. ins Festspielhaus Baden-Baden, zum Festival dei Due Mondi in Spoleto, ins Bunka Kaikan in Tokyo, ins Joyce Theater in New York und ins Wiener Theater an der Wien. Unter der Leitung von Markus Lehtinen wirkte Michał Białk außerdem als Solist an der Wiener Staatsoper im Ballett \"Before Nightfall\" (Bohuslav Martinu – Doppelkonzert für zwei Streichorchester, Klavier und Pauken H271, Orchester der Wiener Staatsoper und Wiener Staatsballett) mit.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michał Białk (* 4. März 1982 in Krakau) ist ein polnischer Pianist. Neben seiner solistischen Konzerttätigkeit arbeitet er regelmäßig mit dem Hamburg Ballett John Neumeier. Seine Interpretationen werden häufig für ihre emotionale Tiefe, bestechende technische Sicherheit sowie künstlerische Wahrhaftigkeit gelobt.", "tgt_summary": null, "id": 1862180} {"src_title": "Z 43", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Czerwony Dwór liegt im Nordosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren an der Nordspitze des Jezioro Szwałk Wielki \"(Großer Schwalgsee)\" im Osten des Borkener Forsts (auch: Borker Heide, polnisch: Puszcza Borecka). Die einstige Kreisstadt Goldap (polnisch: Gołdap) liegt 21 Kilometer nördlich, die jetzige Kreisstadt Olecko \"(Marggrabowa\", 1928–1945 \"Treuburg)\" 22 Kilometer südwestlich.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der kleine Ort, der später durch sein Forstamt und die Oberförsterei Bedeutung gewann, wurde vor 1742 gegründet. Bis 1750 hieß er \"Rothe Heide\", nach 1785 \"Rothenbude\", nach 1818 \"Rotebude\" und dann bis 1945 \"Rothebude\". Am 18. März 1874 wurde der Amtsbezirk \"Forstrevier Rothebude\" gebildet, der am 28. Februar 1935 in \"Amtsbezirk Rothebude\" umbenannt wurde und zeit seines Bestehens zum Kreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Die Landgemeinde Rothebude verzeichnete 76 Einwohner im Jahr 1910, der Gutsbezirk Oberförsterei Rothebude im gleichen Jahre 33. Ihre Zahl betrug im Jahr 1933 insgesamt 124 und im Jahr 1939 bereits 155. In Kriegsfolge kam Rothebude 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Ortsbezeichnung \"Czerwony Dwór\", was „Roter Hof“ bedeutet. Heute ist Czerwony Dwór eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Kowale Oleckie im Powiat Olecki, bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Amtsbezirk Forstrevier Rothebude / Rothebude (1874–1945).", "content": "Zum einst \"Königliches Forstrevier Rothebude\" genannten Amtsbezirk und dem späteren \"Amtsbezirk Rothebude\" gehörten drei Ortsbezirke, die im Laufe der Zeit untereinander strukturell verändert wurden: Am 14. Oktober 1931 wurde das 1930 erbaute Forstsekretärsgehöft Waldkater (polnisch Leśny Zakątek) aus dem Gutsbezirk Borker Heide (Goldap-Anteil) in die Landgemeinde Rothebude umgegliedert. Am 19. Mai 1933 erfolgte eine ebensolche Umgliederung des 1931 erbauten Hilfsförsterdienstgehöfts Theerofen (polnisch Koniszki) in die Landgemeinde Kalniszki \"(Kallnischken\", 1938–1945 \"Kunzmannsrode)\". Am 1. Oktober 1944 bildeten den Amtsbezirk Rothebude: die Gemeinden Kunzmannsrode (teilweise) und Rothebude sowie der Gutsbezirk Borker Heide, Anteil Kreis Goldap, Forst.", "section_level": 2}, {"title": "Schulzenamt (Sołectwo) Czerwony Dwór.", "content": "Czerwony Dwór ist Sitz eines Schulzenamtes, dem acht Orte bzw. Ortschaften (Forstämter) zugeordnet sind:", "section_level": 2}, {"title": "Religion.", "content": "Evangelischerseits war Rothebude vor 1945 in das Kirchspiel der Kirche zu Grabowen (1938–1945 Arnswald, polnisch Grabowo) eingepfarrt, die zum Kirchenkreis Goldap in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Die katholischen Kirchenglieder waren zur Pfarrkirche in Goldap im damaligen Bistum Ermland hin orientiert. Eine neu errichtete Kirche in Czerwony Dwór, die als Filialkirche zur neu gebildeten Pfarrei in Cichy \"(Czychen\", 1938–1945 \"Bolken)\" im Bistum Ełk der Katholischen Kirche in Polen gehört, ist nunmehr Gotteshaus der Katholiken. Die evangelischen Kirchenglieder gehören jetzt nach Gołdap, wo die Kirche eine Filialkirche der Pfarrei in Suwałki in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen ist.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Czerwony Dwór bildet einen Kreuzungspunkt für mehrere Nebenstraßen, von denen die Verbindungsstraße von Kowale Oleckie \"(Kowahlen\", 1938–1945 \"Reimannswalde)\" über Leśny Zakątek \"(Waldkater)\" und Kruklanki \"(Kruglanken)\" nach Spytkowo \"(Spirgsten)\" die bedeutendere ist. Sie verbindet zugleich zwei Nord-Süd-Verkehrsachsen: die Landesstraße DK 65 (einstige deutsche Reichsstraße 132) und die Landesstraße DK 63 (Reichsstraße 131). Innerorts treffen zwei Nebenstraßen auf die Hauptstraße: aus nordwestlicher Richtung von Boćwinka \"(Alt Bodschwingken\", 1938–1945 \"Alt Herandstal)\" und der Woiwodschaftsstraße DW 650 (Reichsstraße 136) sowie aus südöstlicher Richtung von Cichy \"(Czychen\", 1938–1945 \"Bolken)\". Eine Bahnanbindung besteht nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Czerwony Dwór () ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, der zur Landgemeinde Kowale Oleckie \"(Kowahlen\", 1938–1945 \"Reimannswalde)\" im Kreis Olecko \"(Oletzko / Treuburg)\" gehört.", "tgt_summary": null, "id": 844592} {"src_title": "Góry (Budry)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Gomez rückte zur Saison 2014/15 bei Charlton Athletic von der Jugend in den Kader der ersten Mannschaft auf. Am 19. August 2014 gab er beim 3:2-Sieg im Heimspiel gegen Derby County sein Debüt in der Football League Championship. Zur Saison 2015/16 wechselte Gomez zum FC Liverpool. Sein Trainer Brendan Rodgers stellte ihn in der Innenverteidigung oder als linken Außenverteidiger auf. Am 13. Oktober 2015 erlitt Gomez im Spiel für die englische U21 gegen Kasachstan einen Kreuzbandriss. Exakt ein Jahr später stieg er am 13. Oktober 2016 wieder bei Liverpool in das Mannschaftstraining ein. In der Spielzeit 2018/19 gewann Gomez mit Liverpool die UEFA Champions League. Im Dezember 2019 konnte er mit Liverpool die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2019 gegen Flamengo Rio de Janeiro mit 1:0 nach Verlängerung gewinnen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Im November 2012 absolvierte Gomez gegen Wales (1:0) und Schottland (1:0) zwei Spiele für die U16-Auswahl des englischen Fußballverbands. Am 8. Februar kam er im Rahmen des Algarve-Cups in Portugal bei der 1:2-Niederlage gegen Deutschland zu seinem ersten Einsatz für die U17-Nationalmannschaft. 2014 nahm er mit der Auswahl an der U17-Europameisterschaft auf Malta teil und gewann mit seiner Mannschaft den Titel. Zudem wurde er in die Mannschaft des Turniers gewählt. Insgesamt spielte Gomez 19-mal für die U17. Im September 2015 kam er dreimal für die U21-Auswahl zum Einsatz. Am 10. November 2017 debütierte Gomez beim 0:0 im Freundschaftsspiel gegen Deutschland in der A-Nationalmannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "FC Liverpool Nationalmannschaft", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Gomez ist der Sohn eines gambischen Vaters und einer spanischstämmigen englischen Mutter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Joseph „Joe“ Dave Gomez (* 23. Mai 1997 in Lewisham, London) ist ein englischer Fußballspieler. Der Innenverteidiger steht beim FC Liverpool unter Vertrag und ist englischer Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 718966} {"src_title": "Adam Blacklaw", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie und Ausbildung.", "content": "Ada Colau i Ballano wuchs im Stadtteil El Guinardó in Barcelona auf. Sie lebte mit ihren drei Schwestern bei ihrer Mutter, einer Verkäuferin, und deren Partner; von ihrem Vater, einem Werbefotografen, war die Mutter getrennt. Die Großeltern beiderseits waren als spanische Binnenmigranten nach Katalonien gezogen. Colau schloss ihre Schulbildung an der Academia Febrer ab und studierte in den 1990er Jahren an der Universität Barcelona und während eines Erasmus-Aufenthaltes in Mailand Philosophie ohne Abschluss. Anschließend arbeitete sie in den Bereichen der Kommunikation, audiovisueller Produktion und Übersetzung, Anfang der 2000er Jahre wirkte Colau kurzzeitig als Schauspielerin in der Antena 3-Fernsehserie \"Dos + una\" mit. Der Lebensgefährte Ada Colaus ist seit 2007 der PAH-Aktivist und Ökonom Adrià Alemany; sie haben einen Sohn.", "section_level": 1}, {"title": "Aktivistin.", "content": "Nachdem Colau bereits in der Grundschulzeit mit ihrer Mutter an sozialen Initiativen teilgenommen und als Teil einer „aktivistischen Generation“ gegen den Golfkrieg protestiert hatte, engagierte sie sich ab 2001 als politische Aktivistin, in der Globalisierungskritik, gegen den Irakkrieg und während der spanischen Immobilienblase gegen extreme Preissteigerungen, unter anderem in der Hausbesetzerbewegung „okupa“. Ihr Interesse verschob sich von globalen hin zu lokalen Schwierigkeiten der Stadt. Seit 2007 arbeitet sie im \"Observatorio DESC\", einem Sozial- und Forschungsprojekt, das für die Anerkennung sozialer Rechte eintritt. Sie organisierte dafür eine Reihe von Seminaren, Kursen und Tagungen, u. a. mit David Harvey, veröffentlichte mehrere Bücher und verknüpfte ihre Arbeit mit dem HABITAT-Programm der UNO. Im Zuge der Finanzkrise ab 2007 nach der Immobilienblase in Spanien in den 2000er Jahren gründete sie im Februar 2009 die Plataforma de Afectados por la Hipoteca (PAH) mit, um den Opfern der Immobilienspekulation gegen Zwangsräumungen zu helfen. Sie blieb bis zum Frühjahr 2014 Sprecherin dieser Plattform, die 2013 mit dem Europäischen Bürgerpreis des Europaparlaments ausgezeichnet wurde. 2013 wurde sie in dieser Rolle bekannt, als sie vor dem spanischen und europäischen Parlament an Anhörungen zu dem Thema teilnahm. Ende Juni 2014 gehörte sie zu den Gründern der Bürgerplattform \"Barcelona en Comú\", die verschiedene zivilgesellschaftliche Gruppen und Initiativen zusammenschloss, um bei der Kommunalwahl im Mai 2015 mit dem Ziel anzutreten, eine handlungsfähige politische Mehrheit zu gewinnen und die politischen Verhältnisse von Grund auf zu verändern. Statt der bisher üblichen „abgehobenen“ repräsentativen Politik sollten Aktivisten demnach unmittelbar in den politischen Prozess eingreifen können und deren bisherige Zersplitterung überwinden. Entsprechende Anfragen der linken Parteien CUP und ICV hatte Colau zuvor abgelehnt. Ihre Bewegung wurde von Pablo Iglesias und dessen spanienweiter Sammelbewegung Podemos unterstützt und stellte sich gegen die Korruption und Verkrustung der bisherigen Eliten, denen sie mafiöse Strukturen unterstellte. Priorität sollen demnach die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Bekämpfung von Ungleichheit und Armut in der Stadt haben. Colau nannte als weiteres Ziel Transparenz und Sparsamkeit in der Stadtverwaltung und kündigte an, ihr Gehalt als Oberbürgermeisterin auf 2.200 Euro im Monat zu begrenzen sowie Dienstwagen und Spesen abzuschaffen. Außerdem solle die Stadt weg von Massentourismus, multinationalen Konzernen und Verelendung ganzer Stadtquartierte entwickelt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Politikerin.", "content": "\"Barcelona en Comú\" erreichte bei der Kommunalwahl am 24. Mai 2015 die meisten Sitze im Stadtrat mit etwa 170.000 Stimmen und damit den Sieg über die liberalkonservative Convergència i Unió, die von Korruptionsskandalen gekennzeichnet war, mit etwa 150.000 Stimmen. Sie selbst besiegte in der Oberbürgermeisterwahl deren Spitzenkandidaten, den bisherigen Amtsinhaber Xavier Trias, was Colau als einen Sieg Davids gegen Goliat bezeichnete. Colau hatte das Referendum am 1. Oktober 2017 über die Unabhängigkeit Kataloniens nicht unterstützt. Zugleich warf sie der konservativen Regierung in Madrid unter Mariano Rajoy vor, jahrelang den Dialog mit der katalanischen Führung verweigert zu haben, und kritisierte scharf den Einsatz der spanischen Polizei gegen das Referendum. Dennoch erklärte sie am 10. Oktober 2017 vor dem katalanischen Regionalparlament, das Ergebnis des Referendums sei keine Grundlage für eine einseitige Unabhängigkeitserklärung; sie appellierte angesichts der Zuspitzung des Konfliktes an Puigdemont und Rajoy, „keine weiteren Entscheidungen zu treffen, die einen Dialog zerstören.“ Für die Kommunalwahlen von Mai 2019 kandidierte Colau erneut, obgleich die Zustimmung in der Bevölkerung Barcelonas für ihre Politik im Frühjahr 2019 auf einem Tiefstand war; in einer Meinungsumfrage im Februar 2019 sank die Zustimmungsrate auf 26,5 %. Der Kommunalrat von Barcelona stimmte Ende März 2019 zum 8. Mal mehrheitlich für eine Rüge der Verwaltung durch Colau; vorgeworfen werden ihr u. a. Mängel in der Wohnungspolitik und der öffentlichen Sicherheit. Bei den im Mai 2019 stattgefundenen Kommunalwahlen unterlag Barcelona en Comú von Colau mit 20,7 % knapp der ebenfalls linken separatistischen ERC mit 21,3 % von Ernest Maragall; beide Fraktionen halten somit jeweils 10 von insgesamt 41 Stadträten. Im Juni 2019 wurde sie mit der Unterstützung der Sozialisten (PSC) und eines Teils der überparteilichen Fraktion von Manuel Valls, die die Ernennung von Ernest Maragall zu verhindern suchten, erneut zur Bürgermeisterin gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ada Colau i Ballano [] (* 3. März 1974 in Barcelona) ist eine katalanische Aktivistin und seit Juni 2015 Bürgermeisterin ihrer Heimatstadt Barcelona. Die links-alternative Plattform Barcelona en Comú, die auch von der links-populistischen Podemos unterstützt wurde, errang mit ihr als Spitzenkandidatin eine knappe Mehrheit bei den Kommunalwahlen 2015; im Juni 2019 errang sie knapp ein zweites Mandat.", "tgt_summary": null, "id": 836838} {"src_title": "What Can I Say After I Say I’m Sorry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Brandt-Ziesel erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 16,5 bis 21,0 Zentimetern bei einem Gewicht von etwa 140 bis 440 Gramm. Der Schwanz wird 3,1 bis 5,5 Zentimeter lang und ist damit wie bei allen Zieseln deutlich kürzer als der restliche Körper. Der Hinterfuß wird 29 bis 38 Millimeter lang, die Ohrlänge beträgt 5 bis 9 Millimeter. Die Art ist relativ klein verglichen mit anderen Zieseln und besitzt einen sehr kurzen Schwanz, der nur etwa ein Fünftel der Körpergröße ausmacht. Die Rückenfarbe ist ockerfarben bis gelblich braun mit einzelnen kleinen und hellen Flecken. Der Schwanz ist rostrot bis hellgelb gefärbt. Um die Augen befindet sich ein heller Augenring, darüber und darunter liegen deutliche rostrote Flecken. Der Schädel hat eine Gesamtlänge von 45 bis 48 Millimetern. Die Art besitzt wie alle Arten der Gattung im Oberkiefer pro Hälfte einen zu einem Nagezahn ausgebildeten Schneidezahn (Incisivus), dem eine Zahnlücke (Diastema) folgt. Hierauf folgen zwei Prämolare und drei Molare. Im Unterkiefer besitzen die Tiere dagegen nur einen Prämolar. Insgesamt verfügen die Tiere damit über ein Gebiss aus 22 Zähnen. Der Schädel ist rund, die Paukenhöhle ist breit und kurz. Die Nasenbeine sind langgezogen und schmal.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Brandt-Ziesel kommt in China nur im Nordosten des Autonomen Gebiets Xinjiang sowie in Kasachstan entlang der chinesischen Grenze entlang des Tian Shan und der Grenze zu Kirgisistan im Südosten vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Brandt-Ziesel ist ein tagaktives Erdhörnchen, über das nur wenige Informationen vorliegen. Es lebt wahrscheinlich vor allem in trockenen Steppen und Gebüschlandschaften und ernährt sich von unterschiedlichen Pflanzenteilen, abhängig von deren Verfügbarkeit. Dabei können die Tiere auf der Nahrungssuche auch in Gebüsche klettern oder im Boden graben. Sie sind sozial und verbringen viel Zeit in ihren Bauen, in denen sie bei tiefen Temperaturen ihren Winterschlaf und bei hohen Temperaturen ihre Sommerruhe halten. Bei sehr hohen Sommertemperaturen bauen sie ihre Baue unter schattenspendenden Gebüschen. Anders als andere Ziesel stehen die Tiere selten auf den Hinterbeinen und ihre Kommunikation besteht aus eher leisen Pfeiftönen. Gegenüber den nahe verwandten Arten im Norden Chinas, dem Alashan-Ziesel (\"S. alashanicus\") und dem Blassen Ziesel (\"Spermophilus pallidicauda\"), ist die Verbreitung allopatrisch, sie überlappt also nicht mit der der anderen Arten.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Brandt-Ziesel wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung der Ziesel (\"Spermophilus\") eingeordnet, die nach aktuellem Stand nach einer Revision der Gattung aus 15 Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Johann Friedrich von Brandt aus dem Jahr 1843, der damals in Russland wirkte. Er beschrieb die Art anhand von Individuen aus der südlichen Alashan in China. Ursprünglich wurde er als Unterart des Rotwangenziesels (\"Spermophilus erythrogenys\") betrachtet. Innerhalb der Art werden neben der Nominatform zumeist keine Unterarten unterschieden. Smith & Yan Xie 2009 unterscheiden allerdings für den chinesischen Teil des Verbreitungsgebietes drei Unterarten: \"S. b. brevicauda\" (Nominatform) im Altai, \"S. b. carruthersi\" im Nordosten von Xinjiang und \"S. b. iliensis\" im Nordwesten des Verbreitungsgebietes im Bereich des Flussus Ili.", "section_level": 1}, {"title": "Status, Bedrohung und Schutz.", "content": "Der Brandt-Ziesel wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (Least concern) eingeordnet. Begründet wird dies durch das vergleichsweise große Verbreitungsgebiet und das häufige Vorkommen der Art, konkrete Bestandsgrößen sind allerdings nicht bekannt. Potenzielle bestandsgefährdende Gefahren für diese Art bestehen nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Brandt-Ziesel (\"Spermophilus brevicauda\") ist eine Hörnchenart aus der Gattung der Ziesel (\"Spermophilus\"). Er kommt im südöstlichen Kasachstan und im äußersten Nordosten der Volksrepublik China vor.", "tgt_summary": null, "id": 1556370} {"src_title": "Elizabeth Klarer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gen und Protein.", "content": "Das Gen für HLA-G liegt – wie die übrigen HLA-Gene – im Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) auf dem kurzen Arm von Chromosom 6. Im Unterschied zu den äußerst polymorphen klassischen humanen Leukozytenantigenen der Familie HLA-Ia (HLA-A und HLA-B) ist sein Polymorphismus begrenzt, d. h. es gibt nur wenige Allele (sog. Oligomorphie). Es gibt sieben Isoformen, darunter vier mit einer Transmembrandomäne, die folglich membrangebunden vorliegen (HLA-G1 bis HLA-G4), und drei lösliche, denen diese Domäne fehlt (HLA-G5, HLA-G6 und HLA-G7). Aus membrangebundenen Isoformen können zudem lösliche Proteine werden, wenn Metalloproteasen die Transmembrandomänen abspalten. Das fertige Protein besteht aus einer α-Untereinheit mit drei α-Domänen und ggf. einer Transmembrandomäne sowie einem angelagerten β2-Mikroglobulin. Einige der Isoformen können sich zu Dimeren zusammenlagern.", "section_level": 1}, {"title": "Expression.", "content": "Während fast alle Körperzellen HLA-Ia-Moleküle exprimieren, ist die Expression von HLA-G strikt begrenzt. Das Gen wird vor allem während einer Schwangerschaft in Trophoblastenzellen abgelesen, die sich in der Plazenta an der Grenze zwischen fetalem und mütterlichem Gewebe befinden. Auch an anderen sogenannten immunprivilegierten Orten, an denen Abwehrreaktionen gehemmt werden müssen, damit ein Organ oder Gewebe ordnungsgemäß arbeiten kann, trägt HLA-G zur Immunmodulation bei – etwa in der Hornhaut und in der Nagelmatrix. Die Zellen des Thymus und der Bauchspeicheldrüse, Monozyten und die Vorläuferzellen von Erythrozyten und Endothelzellen exprimieren ebenfalls HLA-G. Unter pathologischen Bedingungen wird HLA-G auch andernorts exprimiert, insbesondere in virenbefallenen Zellen oder in Tumoren. Auch in chronisch entzündetem Gewebe ist die HLA-G-Produktion erhöht, etwa in der Zerebrospinalflüssigkeit vieler Patienten mit Multipler Sklerose. Nach einer Transplantation kann ebenfalls örtlich HLA-G exprimiert werden, was die Abstoßungsreaktion dämpft.", "section_level": 1}, {"title": "Mechanismus.", "content": "Bereits die geringe Zahl der Allele weist auf einen grundlegend anderen Wirkmechanismus hin als bei den klassischen HLA-Molekülen: Während die hochgradig polymorphen HLA-A- und HLA-B-Moleküle zahllose unterschiedliche Antigene binden und sie auf der Oberfläche nahezu aller Zelltypen den cytotoxischen T-Zellen präsentieren, bindet HLA-G keine Antigene. Vielmehr binden sowohl die membrangebundenen als auch die löslichen Formen direkt an mindestens vier spezifische inhibitorische Rezeptoren auf verschiedenen Zellen des Immunsystems. So hemmen sie die Aktivität von natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), cytotoxischen T-Zellen, B-Zellen und anderen antigenpräsentierenden Zellen wie Makrophagen. Die Immunmodulation erfolgt auf mehreren Wegen. So werden etwa cytotoxische T-Zellen und natürliche Killerzellen inaktiviert und zur Apoptose, also zum programmierten Zelltod angeregt, CD4+-T-Zellen an der Vermehrung und B-Zellen an der Reifung gehindert. Durch die Hemmung der Entstehung und Aktivierung von entzündungsfördernden Typ-1-T-Helferzellen wird das Immunsystem in Richtung der Typ-2-T-Helferzellen polarisiert. Außerdem regt HLA-G die Bildung immuntoleranzfördernder regulatorischer T-Zellen und dendritischer Zellen an, die das entzündungshemmende Interleukin IL-10 ausschütten. Da IL-10 seinerseits die Expression von HLA-G fördert, kann es zu einer positiven Rückkopplung kommen, die die Entzündungshemmung stabilisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion unter physiologischen Bedingungen.", "content": "Während der Schwangerschaft produziert der sogenannte Zytotrophoblast (ein Teil des Trophoblasten) HLA-G, das an inhibitorische Rezeptoren auf verschiedenen mütterlichen Immunzellen in der Plazenta, vor allem natürliche Killerzellen, bindet und so die Zerstörung des fetalen Gewebes verhindert. Dieses würde sonst wegen seiner zur Hälfte väterlichen Gene als semiallogenes Gewebe vom mütterlichen Immunsystem angegriffen. Außerdem regt das HLA-G den Um- und Ausbau des Blutgefäß-Netzwerks in der Gebärmutter an, das zur Nährstoffversorgung des Fetus nötig ist. Unterstützt wird HLA-G dabei von HLA-E und HLA-F, zwei weiteren, weniger gut erforschten Proteinen der HLA-Ib-Familie.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion unter pathologischen Bedingungen.", "content": "Viele Tumoren tarnen sich gewissermaßen als Feten, indem sie HLA-G exprimieren, und werden folglich vom Immunsystem nicht attackiert, obwohl ihre sonstigen Oberflächenmarker sie als gefährlich ausweisen. Auch Viren können in ihren Wirtszellen eine HLA-G-Expression starten, damit die befallenen Zellen nicht vom Immunsystem zerstört werden. Bei einigen chronischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen ist im Blut der Betroffenen entweder mehr oder aber weniger lösliches HLA-G nachzuweisen als bei Gesunden. Als Ursache kommen bestimmte Genvarianten infrage. Zum Beispiel ist bei einer Variante an einem Ende des Gens eine 14 Basenpaare lange Sequenz eingefügt, die bei der anderen Variante fehlt. Die Sequenz beeinflusst die Stabilität der Boten-RNA, die von der DNA abgelesen wird, und damit die Menge an neu produziertem HLA-G. Bei Lupus erythematodes etwa ist das längere Allel häufiger vertreten als in der Allgemeinbevölkerung, und Patienten, die diese Variante von beiden Eltern geerbt haben, leiden unter stärkeren Symptomen als solche, die von einem Elternteil das kürzere Allel geerbt haben. Allerdings ist der bloße Nachweis von HLA-G in einem erkrankten Gewebe noch kein Nachweis einer Mitverursachung der Erkrankung. Insbesondere bei denjenigen Autoimmunerkrankungen, die durch autoreaktive Typ-1-T-Helferzellen geprägt sind, kann die HLA-G-Expression auch dazu dienen, die chronische Entzündung durch Hemmung der Typ-1-T-Helferzellen und eine Polarisierung in Richtung der Typ-2-Helferzellen zu dämpfen. Das gilt beispielsweise für Typ-1-Diabetes und Multiple Sklerose.", "section_level": 1}], "src_summary": "HLA-G ist ein immunregulatorisches Protein aus der HLA-Ib-Familie, das heißt aus der Familie der nicht-klassischen humanen Leukozytenantigene der Klasse I. Seine Hauptfunktion ist die Immunmodulation, insbesondere während der Schwangerschaft, in der es natürliche Killerzellen und cytotoxische T-Zellen durch Bindung an inhibitorische (also aktivitätshemmende) Rezeptoren davon abhält, das Gewebe des Fetus anzugreifen.", "tgt_summary": null, "id": 1296392} {"src_title": "Moncrieffe v. Holder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Gemeinde befindet sich im Nordostteil des Hügellands Žitavská pahorkatina, einem Teil des größeren Donauhügellands, am Fuße des Gebirges Pohronský Inovec. Zudem liegt sie an der oberen Žitava, deshalb trägt die umliegende Landschaft den Namen \"Horné Požitavie\" (deutsch etwa Oberes Žitava-Tal). Das Ortszentrum liegt auf einer Höhe von und ist vier Kilometer von Zlaté Moravce sowie 33 Kilometer von Nitra entfernt. Nachbargemeinden sind Hostie im Norden, Obyce im Nordosten und Osten, Žitavany im Süden und Topoľčianky im Westen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Machulince wurde zum ersten Mal 1275 als \"Mohala\" schriftlich erwähnt, als Ladislaus IV. den Ort an das Herrschaftsgebiet der Burg Barsch übertrug. 1388 kam er zum Herrschaftsgebiet der Burg Hrušov, teilweise war das Dorf zudem im Besitz des Benediktinerklosters von Hronský Beňadik. Einige Namen aus der frühen Neuzeit sind \"Mahwlencze\" (1564) und \"Mahwlincz\" (1600). Während der Türkenkriege war Machulince gegenüber den Osmanen tributpflichtig, wie zum Beispiel im Jahr 1564, als eine Steuer von 31⁄2 Porta fällig war. 1600 gab es 15 versteuerte Häuser, ein Jahr später schon 21 Häuser und eine Mühle. 1643 wurde Machulince von den Osmanen in Mitleidenschaft gezogen. 1720 wohnten im Dorf 20 Steuerpflichtige, 1828 zählte man 50 Häuser und 326 Einwohner. Bis 1918 gehörte der im Komitat Bars liegende Ort zum Königreich Ungarn und kam danach zur Tschechoslowakei beziehungsweise heute Slowakei.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Gemäß der Volkszählung 2011 wohnten in Machulince 1043 Einwohner, davon 1024 Slowaken und 5 Tschechen. 14 Einwohner machten keine Angabe zur Ethnie. 948 Einwohner bekannten sich zur römisch-katholischen Kirche, jeweils 4 Einwohner zur Evangelischen Kirche A. B. und zur Pfingstbewegung, 2 Einwohner zu den Zeugen Jehovas und 1 Einwohner zum Bahaitum; 2 Einwohner bekannten sich zu einer anderen Konfession. 45 Einwohner waren konfessionslos und bei 37 Einwohnern wurde die Konfession nicht ermittelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Machulince (deutsch \"Mahulintz\", ungarisch \"Maholány\") ist eine Gemeinde in der West-Mitte der Slowakei mit Einwohnern (Stand ), die zum Kreis Okres Zlaté Moravce, einem Teil des Nitriansky kraj, gehört und in der traditionellen Landschaft Tekov liegt.", "tgt_summary": null, "id": 753445} {"src_title": "Neuseeländische Cricket-Nationalmannschaft in Australien in der Saison 2015/16", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Nancy Hardin Rogers, Tochter von Martha Wood und Clifford Morris Hardin, wurde ungefähr drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Lansing geboren. Über ihre Jugendjahre ist nicht bekannt. Sie besuchte die University of Kansas in Lawrence, wo sie 1969 ihren Abschluss mit einem Bachelor of Arts machte. 1972 folgte ein Juris Doctor an der Yale University. Ihre Zulassung als Anwältin erfolgte 1972 in Ohio, 1973 am 6. Gerichtsbezirk des United States Court of Appeals, 1974 am United States District Court for the Northern District of Ohio und 1975 in Washington, D.C. und am United States District Court for the Southern District of Ohio. Zwischen 1972 und 1974 war sie als Referendarin bei US-Bezirksrichter Thomas D. Lambros in Cleveland tätig und zwischen 1974 und 1975 als Personalrechtsanwältin für die \"Cleveland Legal Aid Society.\" Danach war sie zwischen 1975 und 1976 Gastprofessorin am College of Law der Ohio State University. Rogers war von 1976 bis 1978 und von 1983 bis 1989 als Gastprofessorin, von 1981 bis 1983 als Assistenzprofessorin und von 1989 bis 1992 als Privatdozentin an der Ohio State University tätig. Von 1992 bis 1997 ging sie einem Beschäftigungsverhältnis als Professorin und stellvertretender Dekan für akademische Angelegenheiten an der Ohio State University nach. Dann war sie von 1995 bis 2001 als \"Joseph S. Platt-Porter, Wright, Morris & Arthur Professor of Law\" tätig. Während dieser Zeit war sie von 1999 bis 2001 auch als stellvertretende Provost für akademische Angelegenheiten an der Ohio State University tätig. Ferner war sie 2000 Gastprofessorin für Jura an der Harvard Law School. Zwischen 2001 und 2008 fungierte sie dann als Dekan am Moritz College of Law und hatte dort seit 2001 die Leitung bei außergerichtlicher Streitbeilegung. Rogers war 2007 Vorsitzende bei der \"Association of American Law Schools\" und saß fünf Jahre lang in deren \"Executive Committee.\" Sie saß neun Jahre lang im \"Board of Directors\" der \"Legal Services Corporation.\" Für diese Stellung ist eine präsidiale Ernennung und die Bestätigung durch den US-Senat notwendig. Rogers war eine von fünf Kommissaren aus Ohio, die an der \"National Conference of Commissioners of Uniform State Laws\" teilnahmen. Die Amtszeit beträgt sieben Jahre und erfordert eine Ernennung durch den Gouverneur. Sie fungierte als Reporter beim \"Conference’s Uniform Mediation Act.\" Ferner hatte sie den Vorsitz im \"Judicial Advisory Committee,\" der die Kandidaten für das United States District Court for the Northern District of Ohio für die US-Senatoren Sherrod Brown und George Voinovich prüfte. Rogers war von 2008 bis 2009 kommissarische Attorney General von Ohio. Sie saß zwischen 1991 und 2002 im Beirat vom \"World Arbitration and Mediation Report\" (WAMR) und war zwischen 1994 und 2002 für das \"Dispute Resolution Magazine\" tätig.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nancy Hardin Rogers (* 18. September 1948 in Lansing, Michigan) ist eine US-amerikanische Juristin und Politikerin der Demokratischen Partei. Sie war von 2008 bis 2009 kommissarische Attorney General von Ohio. Ferner lehrt und schreibt sie im Bereich der Streitbeilegung. In diesem Zusammenhang verfasste sie mehrere Bücher mit und Artikel zu Fachzeitschriften.", "tgt_summary": null, "id": 1806584} {"src_title": "In the Shade of the Old Apple Tree", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium, Solicitor und Offizier.", "content": "Hamer war der Sohn des aus England eingewanderten Solicitor Hubert Hamer und dessen Ehefrau Elizabeth Anne MacLuckie. Sein jüngerer Bruder David Hamer war ebenfalls Politiker der Liberal Party und zwischen 1969 und 1974 sowie erneut zwischen 1975 und 1977 Mitglied des Australischen Repräsentantenhauses für den Wahlkreis \"Isaacs\" sowie danach von 1978 bis 1990 als Vertreter des Bundesstaates Victoria Mitglied des Australischen Senats. Er absolvierte nach dem Besuch der Grammar Schools in Melbourne und Geelong ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Melbourne, das er mit einem Master of Laws (LL. M.) abschloss. Nach seiner anwaltlichen Zulassung nahm er 1940 ebenfalls eine Tätigkeit als Solicitor auf. Diese Tätigkeit gab er jedoch im Zweiten Weltkrieg zunächst auf, um zwischen 1940 und 1945 Militärdienst in der Australian Imperial Force (AIF) abzuleisten. Er nahm in der Folgezeit an den Schlachten bei Tobruk, der ersten und zweiten Schlacht von El Alamein, den Kämpfen um Neuguinea, der Operation Overlord sowie den Planungen zur Überquerung des Rheins gegen Ende des Zweiten Weltkrieges teil und wurde zuletzt zum Major befördert. Nach Kriegsende nahm er seine Tätigkeit als Solictor wieder auf und wurde Partner der Anwaltskanzlei \"Smith & Emmerton\". Daneben war er Direktor verschiedener Unternehmen wie der \"Gas Supply Co. Ltd\", der \"General Foods Corporation Ltd\", der \"Moulded Products Australasia Ltd\", der \"Nylex Corporation Ltd\" sowie der \"Yorkshire Chemical Co.\" Zugleich engagierte sich Hamer zwischen 1948 und 1972 als Vizepräsident des Swinburne Technical College sowie von 1948 bis 1972 Mitglied des Beirates des \"Royal Children’s Hospital\". Darüber hinaus blieb Hamer dem Militärverbunden und war zwischen 1954 und 1958 Commanding Officer des zur \"Citizens Military Forces\" gehörenden \"Victorian Scottish Regiment\". Für seine langjährigen Verdienste in dieser Reservearmee wurde ihm die Efficiency Decoration (ED) verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied des \"Legislative Council\" und Minister.", "content": "Seine politische Laufbahn begann Hamer, der 1947 Mitglied der Liberal Country Party in South Camberwell beitrat, als er 21. Juni 1958 Mitglied des \"Legislative Council\" wurde, des Oberhauses des Parlaments von Victoria, und vertrat in diesem bis zu seinem Mandatsverzicht am 17. März 1971 die Interessen von \"East Yarra\". Zu Beginn seiner Parlamentszugehörigkeit war er zwischen 1958 und 1961 Mitglied des Büchereiausschusses sowie des Qualifikationsausschusses sowie im Anschluss von 1961 bis 1962 Mitglied des Revisionsausschusses für Rechtsstatuten. Zeitgleich engagierte er sich von 1958 bis 1970 als Mitglied des Beirates der Universität Melbourne sowie zwischen 1958 und 1972 als Vize-Vorsitzender des Ausschusses für Kindeswohlfahrt von Canterbury. Im September 1962 berief Premierminister Henry Bolte als Einwanderungsminister \"(Minister of Immigration)\" sowie Vize-Chefsekretär des Kabinetts und Vize-Generalstaatsanwalt in die Regierung des Bundesstaates Victoria und übte diese Ämter bis Juli 1964 aus. Im Rahmen einer Kabinettsumbildung übernahm er dann im Juli 1964 das Amt des Ministers für Kommunalverwaltung \"(Minister for Local Government)\", das er bis zum April 1971 innehatte.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied der \"Legislative Assembly\" und Vize-Premierminister.", "content": "Bei einer Nachwahl \"(By-election)\" wurde Hamer am 17. April 1971 im Wahlkreis \"Kew\" zum Mitglied der \"Legislative Assembly\" gewählt, dem Unterhaus des Parlaments von Victoria, und gehörte diesem bis zu seinem Rücktritt am 17. Juli 1981 an. Zugleich wurde er im April 1972 Vize-Premierminister und Chefsekretär in der Regierung von Premierminister Bolte und übernahm zugleich die Funktion als stellvertretender Vorsitzender der Liberal Party von Victoria.", "section_level": 2}, {"title": "Premierminister von Victoria 1972 bis 1981.", "content": "Nach dem Rücktritt von Henry Bolte wurde Hamer am 23. August 1972 dessen Nachfolger als Premierminister und übte dieses Amt bis zu seinem Rücktritt am 5. Juni 1981 aus. Zugleich übernahm er das Amt des Vorsitzenden der Liberal Party und bekleidete auch diese Funktion bis zu seinem Rücktritt am 5. Juni 1981. In seiner Regierung übernahm er zugleich zwischen August 1972 und Mai 1979 die Ämter als Finanzminister \"(Treasurer)\" sowie als Minister für die Künste \"(Minister of the Arts)\".", "section_level": 2}, {"title": "Wahlsieg 1973 und 1976.", "content": "Bei den Wahlen vom 19. Mai 1973 konnte Hamer, der zwischen 1974 und 1997 auch Treuhänder des Melbourne Cricket Ground (MCG) war, das Wahlergebnis der Liberal Party im Vergleich zur letzten Wahl vom 30. Mai 1970 weiter verbessern. Die Liberal Party erzielte 803.382 Stimmen (42,34 Prozent) und verfügte damit bei einem Zuwachs von 5,64 Prozentpunkten und einem Zugewinn von 4 Sitzen über 46 Mandate und damit in der 73-köpfigen Legislativversammlung über eine deutliche absolute Mehrheit. Die Australian Labor Party unter Clyde Holding kam auf 789.561 Stimmen (41,61 Prozent) und verlor trotz eines geringen Zuwachses von 0,19 Prozentpunkten vier Sitze, so dass sie nur noch 18 Abgeordnete stellen konnte. Auf den dritten Platz kam die Country Party von Peter Ross-Edwards, die 144.818 Wählerstimmen (5,96 Prozent) erzielte und weiterhin über acht Abgeordneter verfügte, während ein weiteres Mandat an einen Parteilosen ging. Die Wahlen vom 20. März 1976 bestätigten die Vormachtstellung von Hamers Liberal Party mehr als deutlich: Bei 939.481 Stimmen (45,87 Prozent) gewann sie bei einem Zuwachs von 3,53 Prozentpunkten weitere sechs Sitze hinzu und stellte nunmehr 52 Abgeordnete in der auf 81 Mandate erweiterten Legislative Assembly. Holdings Labor Party erzielte 869.021 Wählerstimmen (42,43 Prozent) und kam bei einem leichten Zuwachs von 0,82 Prozentpunkten auf 21 Mandate, so dass sie nun drei Abgeordnete mehr stellen konnte. Die National Party unter Ross-Edwards bekam mit 144.818 Stimmen (7,07 Prozent) das exakt gleiche Ergebnis wie 1973, verlor aber trotz eines Zuwachses von 1,13 Prozentpunkten einen ihrer Abgeordneten, so dass sie nur noch mit sieben Mandaten vertreten war. Ein Mandat ging wiederum an einen parteilosen Politiker. Während dieser Zeit ernannte Hamer 1976 Richard McGarvie, den von 1992 bis 1997 amtierenden Gouverneur von Victoria, zum Richter am Obersten Gerichtshof von Victoria \"(Supreme Court of Victoria)\".", "section_level": 3}, {"title": "Wahlsieg 1979 und Rücktritt als Premierminister 1981.", "content": "Die Wahlen vom 5. Mai 1979 führten zu erheblichen Verlusten auf Seiten der Liberal Party von Hamer: Sie kam diesmal auf 881.366 Stimmen (41,44 Prozent) und verloren bei 4,44 Prozentpunkten elf ihrer Mandate und verfügten aufgrund des geltenden Wahlrechts mit 41 der 81 Abgeordneten in der Legislativversammlung nur noch über eine denkbar knappe absolvute Mehrheit von einer Stimme. Die Labor Party unter ihrem neuen Vorsitzenden Frank Wilkes gewann zwar 962.123 Stimmen (45,23 Prozentpunkte) und bei einem Zuwachs von 2,80 Prozentpunkten auch elf Mandate hinzu, stellte aber wegen des Wahlreichts nur 32 Abgeordnete. Die National Party von Peter Ross-Edwards kam auf 119.385 Stimmen (5,61 Prozent), stellte aber trotz eines Verlustes von 1,46 Prozentpunkten einen Abgeordneten mehr und damit acht Abgeordnete. Nach der Wahl übernahm Hamer zwischen Mai 1979 und Februar 1981 auch das Amt des Minister für staatliche Entwicklung, Dezentralisierung und Tourismus \"(Minister of State Development, Decentralisation and Tourism)\", das er im März 1981 erneut übernahm. Zugleich bekleidete er im März 1981 auch das Amt des Ministers für wirtschaftliche Entwicklung \"(Minister of Economic Development)\". Am 5. Juni 1981 trat Hamer nach fast neunjähriger Amtszeit als Premierminister zurück und übergab dieses Amt an den bisherigen Vize-Premierminister Lindsay Thompson, der auch neuer Vorsitzender der Liberal Party wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Rückzug aus dem politischen Leben und späteres Engagement.", "content": "Nach seinem Rückzug aus dem politischen Leben übernahm er Funktion in der Wirtschaft und war seit 1981 Vorstandsvorsitzender der Reederei \"Burns Philp\" sowie seit 1982 auch des in Queensland ansässigen Unternehmens \"Jojoba International Ltd\". Daneben engagierte sich Hamer, der 1982 zum Knight Commander des Order of St. Michael and St. George (KCMG) geschlagen wurde und fortan den Namenszusatz „Sir“ führte sowie einen Ehrendoktor des Rechtswissenschaft (Hon. LL.D.) der Melbourne erhielt, von 1981 bis 1995 als Präsident und Vorsitzender des Beirates der Victorian Opera in Melbourne, zwischen 1982 und 1984 als Vize-Vorsitzender des Werribee Park und war seit 1982 auch Fellow des Trinity College der Universität Melbourne. Ferner war er seit 1982 Präsident des \"Victorian College of the Arts\", seit 1988 Präsident des Internationalen Kammermusikwettbewerbs von Melbourne sowie zwischen 1989 und 1992 Präsident des australischen Verbandes von \"Save the Children International\". Des Weiteren engagierte sich Hamer, der 1992 Companion des Order of Australia (AC) wurde und auch einen Ehrendoktor (Hon. D.Univ.) der Swinburne University of Technology erhielt, seit 1992 als Präsident der Freunde der Royal Botanic Gardens in Melbourne, seit 1994 als Präsident des Beratungsgremiums für Krebs- und Herzerkrankungen, seit 1995 als Präsident der \"National Heritage Foundation\" sowie schließlich seit 1999 auch als Vorsitzender des 1995 gegründeten National Institute of Circus Arts (NICA). Ihm zu Ehren wurde der \"Sir Rupert Hamer Garden\", ein Ausstellungskomplex des Heide Museum of Modern Art benannt. Aus seiner am 4. März 1944 mit April Felicity Mackintosh geschlossenen Ehe gingen drei Söhne und zwei Töchter hervor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sir Rupert James „Dick“ Hamer AC KCMG ED (* 29. Juli 1916 in Kew, Melbourne, Victoria; † 23. März 2004 ebenda) war ein australischer Politiker der Liberal Party of Australia (LPA), der zwischen 1972 und 1981 der 39. Premierminister von Victoria war.", "tgt_summary": null, "id": 319716} {"src_title": "Monica Byrne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte im Mittelalter.", "content": "Man ist nicht sicher, ob vor der normannischen Eroberung Englands an dieser Stelle bereits eine Burg stand. Sollte dies der Fall gewesen sein, so war diese Burg kleiner und sehr viel einfacher gehalten als die nach der Invasion in angelsächsischer Bauweise errichtete. Die erste normannische Burg war eine hölzerne Motte und wurde 1067, ein Jahr nach der Schlacht bei Hastings, auf Befehl von Wilhelm dem Eroberer erbaut. Während der Regentschaft von Heinrich II. wurde diese Holzburg durch eine deutlich wehrhaftere Steinburg ersetzt. Dies war eine imposante und komplexe Konstruktion, die später aus einer oberen Kernburg am höchsten Punkt des \"Castle Rock\", einer mittleren Kernburg nördlich davon, die die königlichen Wohnräume enthielt, und einer großen Vorburg im Osten bestand. Jahrhunderte lang war Nottingham Castle eine der wichtigsten Burgen in England, gleichermaßen für den Hochadel und die königliche Familie. Die Burg lag an einer strategisch wichtigen Position in der Nähe eines Übergangs über den River Trent. Auch war sie als Ort für Vergnügungen bekannt, da sie in der Nähe der königlichen Jagdgründe beim Dorf \"Tideswell\", des Königs „Speisekammer“ im königlichen Wald des Peak District, und ebenso in der Nähe der königlichen Wälder von Barnsdale und Sherwood lag. Die Burg hatte auch ihren eigenen Rehpark unmittelbar westlich der Anlage; das Gelände heißt heute noch „The Park“. Während König Richard Löwenherz mit einer großen Zahl englischer Adliger auf dem dritten Kreuzzug war, wurde Nottingham Castle von Unterstützern des Prinzen Johann, so auch vom Sheriff von Nottingham, besetzt. In der Legende von Robin Hood spielt sich der letzte Kampf zwischen dem Sheriff und dem gesetzlosen Helden auf Nottingham Castle ab. Im März 1194 fand eine historische Schlacht auf Nottingham Castle statt, ein Teil der Kampagne des zurückgekehrten Königs Richard Löwenherz, die Rebellion von Prinz Johann niederzuschlagen. König Richard belagerte die Burg und setzte dabei eine Belagerungsmaschinerie ein, wie er sie bereits auf seinem Kreuzzug angewendet hatte. Auf der Burg fand der entscheidende Angriff statt. Ranulf de Blondeville, 4. Earl of Chester, und David von Schottland, 8. Earl of Huntingdon, halfen Richard. Die Besatzung der Burg ergab sich nach nur wenigen Tagen. Kurz vor seinem 18. Geburtstag führte der spätere König Eduard III. mit der Hilfe einiger treuer Gefährten unter der Leitung von \"Sir William Montagu\" einen Staatsstreich (am 19. Oktober 1330) gegen seine Mutter Isabelle de France und ihren Geliebten, Roger Mortimer, 1. Earl of March, auf Nottingham Castle. Beide agierten während Eduards Jugendjahren als Regenten, nachdem sie seinen Vater, Eduard II., auf Berkeley Castle umgebracht hatten. William Montagu und seine Gefährten wurden von \"William Eland\", Kastellan und Verseher von Mortimers Burgen begleitet, der die Lage eines Geheimtunnels kannte, der sie bis zu einer normalerweise verschlossenen Tür weiter oben in der Burg führte. In der dunklen Nacht des 19. Oktober 1330 betraten Montagu und seine Gefährten den Tunnel, stiegen bis zur Tür hinauf, die von Eduard III. oder einem vertrauenswürdigen Diener aufgeschlossen worden war, brachten Mortimers Leibgarde um und überwältigten Mortimer selbst. Mortimer wurde gefesselt und geknebelt, zusammen mit der Königin Mutter Isabelle aus dem Tunnel geführt und verhaftet. Mortimer schickte man in den Tower of London und henkte ihn einen Monat später. Isabelle de France wurde zum Rücktritt gezwungen und auf Castle Rising Castle verbannt. Mit diesen dramatischen Ereignissen begann die Regentschaft Eduards III.", "section_level": 1}, {"title": "Königliche Residenz.", "content": "Eduard III. nutzte Nottingham Castle als Residenz und hielt Parlamentssitzungen ab. 1346 wurde David II. von Schottland hier gefangen gehalten. 1365 ließ Eduard III. durch den Bau eines neuen Turmes an der Westseite der mittleren Kernburg und eines neuen Gefängnisses unter dem High Tower die Burg erweitern. 1376 wurde \"Peter de la Mare\", Speaker des House of Commons, in Nottingham Castle inhaftiert, weil er sich „unberechtigte Freiheiten mit dem Namen von Alice Perrers, der Geliebten des Königs, herausgenommen hatte“. Im Jahre 1387 wurde ein Staatskonzil auf der Burg abgehalten. Richard II. beorderte 1392 den Lord Mayor of London mit Ratsherren und Sheriffs auf die Burg und hielt ein weiteres Staatskonzil ab, um die Londoner zu demütigen. Der letzte dokumentierte Aufenthalt Richards II. auf Nottingham Castle war 1397, als er ein weiteres Konzil abhielt. Von 1403 bis 1437 war die Burg die Hauptresidenz der Königin Heinrichs IV., Johanna. Nach Aufgabe dieser Residenz vernachlässigte man die Unterhaltung der Burg. Erst in den Rosenkriegen begann man wieder, Nottingham Castle als militärische Festung zu nutzen. Eduard IV. rief sich selbst in Nottingham zum König aus und 1476 befahl er den Bau eines neuen Turmes und königlicher Gemächer. Dies beschrieb John Leland 1540 als: \"“the most beautifulest part and gallant building for lodging (...) a right sumptuous piece of stone work.”\" (dt.: \"„der am meisten schönste (?) Teil und ein stattliches Wohngebäude (...) ein wirklich prachtvolles Stück Maurerkunst.“\") In der Regierungszeit König Heinrichs VII. blieb die Burg eine königliche Festung. Heinrich VIII. bestellte neue Bildwirkereien für die Burg, bevor er Nottingham im August 1511 besuchte. Bis 1536 ließ der König die Burg weiter befestigen und die Garnison von wenigen Dutzend Mann auf einige Hundert Mann verstärken. 1538 wies der Konstabler, Thomas Manners auf die Notwendigkeit von Unterhaltungsmaßnahmen hin. Ein Bericht von 1525 bemerkte, dass es viel „Verfall und Ruinen auf der besagten Burg“ gäbe und \"“part of the roof of the Great Hall is fallen down. Also the new building there is in dekay of timber, lead and glass.”\" (dt.: \"„ein Teil des Daches des Rittersaales ist eingestürzt. Auch im neuen Gebäude gibt es Verfall an Holz, Blei und Glas“\"", "section_level": 2}, {"title": "Bürgerkrieg.", "content": "Um 1600 wurde die Burg als königliche Residenz aufgegeben. Im 16. Jahrhundert war sie durch den Einsatz der Artillerie größtenteils nutzlos geworden. Kurze Zeit nach Ausbruch des englischen Bürgerkrieges war die Burg nach einer Reihe von Scharmützeln in der Gegend bereits halb verfallen. Zu Beginn des Bürgerkrieges, im August 1642, wählte Karl I. Nottingham als Sammelpunkt seiner Armeen, aber bald nach seiner Abreise wurde der Castle Rock als Verteidigungsstellung der Parlamentaristen befestigt. Unter dem Befehl von John Hutchinson schlugen sie etliche royalistische Attacken zurück; sie waren die letzte Gruppe, die die Burg halten konnte. Nach der Hinrichtung Karls I. 1649 wurde die Burg geschleift, damit sie als solche nicht mehr nutzbar war.", "section_level": 2}, {"title": "Das heutige „Herzogliche Herrenhaus“.", "content": "Nach der Restauration von Karl II. 1660 wurde das heutige „Herzogliche Herrenhaus“ auf Geheiß von Henry Cavendish, 2. Duke of Newcastle, von 1674 bis 1679 auf dem Fundamenten der früheren Burg errichtet. Trotz der Zerstörung des Donjons und der Befestigungen der oberen Kernburg blieben einige aus dem Fels gebrochene Zellen und mittelalterliche Spitzbögen unter dem Herrenhaus zusammen mit einem langen Gang zum Fuß des Felsens (\"Mortimer's Hole\" genannt) bis heute erhalten. Durch diesen Gang gibt es geführte Touren, die auf der Burg beginnen und am \"Brewhouse Yard\" enden. Der Baumeister des Herrenhauses war \"Samuel Marsh\" aus Lincoln, der für den Herzog auch an Bolsover Castle arbeitete. Man sagt, dass seine Konstruktionen stark von Rubens' Gravierungen in dessen Buch \"Palazzi di Genova\" beeinflusst gewesen seien. Das herzogliche Herrenhaus ist ein seltenes englisches Beispiel für den Manierismus. Aber mit dem Aufkommen der industriellen Revolution, die Nottingham den Ruf, die schlimmsten Slums im gesamten britischen Empire mit Ausnahme von Indien zu haben, einbrachte, verlor das Herrenhaus seine Attraktivität für die Herzöge. Als die Bewohner dieser Slums 1831 gegen den Widerstand des Herzogs von Newcastle gegen den Reform Act 1832 rebellierten, brannten sie das Herrenhaus nieder. Die originalen Außentreppen an der Ostfassade des Herrenhauses wurden später abgerissen, um für die Paraden der \"Robin Hood Rifles\" Platz zu schaffen. Das Herrenhaus blieb eine Brandruine, bis es 1875 von \"Thomas Chambers Hine\" restauriert und 1878 vom Prince of Wales, dem späteren König Eduard VII., als \"Nottingham Castle Museum\" eröffnet wurde. Es war die erste städtische Kunstgalerie des Vereinigten Königreiches außerhalb von London. Die neuen Innenräume hielten sich nicht an die alte Stockwerks- und Fensteraufteilung, damit eine von oben belichtete Gemäldegalerie nach dem Muster der großen Galerie im Louvre entstehen konnte. Die neuen, aufdringlichen, geneigten Dächer ließen abseitige Kommentare hochkommen und die Wände wurden einige Jahre später erhöht und von einer durchbrochenen Steinbalustrade gekrönt, was die Proportionen der Fassaden änderte. Hinter der Balustrade befand sich ein Laufsteg über den Bleidächern, der den Besuchern ursprünglich einen Spaziergang über die Dächer mit Ausblicken auf die Stadt und das Trent-Tal ermöglichte. Das Torhaus der mittelalterlichen Burg und ein großer Teil der Burgmauern der Vorburg behielt man als Gartenmauer des herzoglichen Herrenhauses. Der nördlichste Teil der Vorburg allerdings ging verloren, als man als man in den 1830er-Jahren eine Zufahrtsstraße zum \"Park Estate\" an der Stelle des früheren Rehparks baute. Dieser Teil des Burganwesens wurde später für die Erweiterung des \"Nottingham General Hospital\" genutzt. Der größte Teil der Mauern der äußeren Befestigungen, die heute noch sichtbar sind, stammen aus einer Rekonstruktion aus dem Zeitalter Eduards VII. Am Weihnachtstag 1996 führte ein Erdrutsch, der durch eine gebrochene Wasserleitung ausgelöst wurde, dazu, dass 80 Tonnen Erde und erhaltene Mauern von der rekonstruierten Terrasse beim Herrenhaus bis zum Fuß des Castle Rock fielen. So kamen Überreste der originalen Burgfundamente und der Felsgrund zum Vorschein. Nach langen Diskussionen über den besten Erhaltungs- und Restaurierungsvorschlag wurde die Terrasse 2005 mit ihrer traditionellen Steinfassade wieder aufgebaut. Sie verdeckt ein Betonfundament, das den Besuchern den Zugang zum mittelalterlichen Mauerwerk ermöglicht. Die Terrasse bietet eine großartige Fernsicht auf den Süden der Stadt und tauchte auch in \"Samstagnacht bis Sonntagmorgen\" (1960) auf, einem bahnbrechenden Film über die sich ändernde Geisteshaltung Jugendlicher in der sich ändernden industriellen Gesellschaft Ende der 1950er-Jahre. Eine Zeichnung des herzoglichen Herrenhauses war auf Millionen von Päckchen mit Rolltabak oder Zigaretten von John Player & Sons, einer Firma aus Nottingham, zu sehen. Auf den meisten Päckchen rahmten die Worte „Nottingham Castle“ und „Trade Mark“ das Bild der wenig festungsgleichen Gebäude ein. Dies führte dazu, dass der Romanautor Ian Fleming in seiner Novelle \"Thunderball\" „diese außergewöhnliche Marke mit einem Puppenhaus, das in Schokoladencreme schwimmt und unter dem „Nottingham Castle“ steht,“ erwähnt, wohl wissend, dass seinen britischen Lesern dieses Bild wohlbekannt war.", "section_level": 1}, {"title": "Nottingham Castle Museum.", "content": "Das herzogliche Herrenhaus dient auch heute noch als Museum und Kunstgalerie. Man findet dort den größten Teil der Kunst- und Dkorativkunstsammlungen der Stadt Nottingham und ihrer Umgebung, sowie das Regimentsmuseum der \"Sherwood Foresters\". Man kann heute Eintrittskarten erwerben, die sowohl für das \"Nottingham Castle Museum\" als auch für das \"Museum of Nottingham Life\" am \"Brewhouse Yard\" am Fuße des Castle Rock in fünf Bauernhöfen aus dem 17. Jahrhundert gültig sind. Bemerkenswerte Ausstellungsstücke des Sammlungen sind: Zusätzlich listet das \"Nottingham Castle Victoria Cross Memorial\", das am 7. Mai 2010 eingeweiht wurde, Albert Ball und 19 weitere Empfänger des Victoria-Kreuzes in Nottingham auf. 2005 war die Burg der einzige Ort außerhalb der USA, an dem die Wanderausstellung \"Waking Dreams\" von präraffaelitischer Kunst gezeigt wurde. Die Ausstellung zog Besucher aus ganz Europa an und verschaffte dem Nottingham Castle Museum internationale Anerkennung als Kunstgalerie.", "section_level": 1}, {"title": "Die lange Galerie.", "content": "Kunstgegenstände aus Großbritannien und Kontinentaleuropa werden in der langen Galerie der Burg ausgestellt. Darunter sind Werke von Künstlern aus Nottinghamshire, wie Thomas Barber, Richard Parkes Bonington, Henry Dawson, Paul Sandby und John Rawson Walker. Werke aus dem 20. Jahrhundert stammen von Edward Burra, Tristram Hillier, Ivon Hitchens, Dame Laura Knight, Harold Knight, Lawrence Stephen Lowry, William Nicholson, Ben Nicholson, Winifred Nicholson, Stanley Spencer, Matthew Smith und Edward Wadsworth.", "section_level": 2}, {"title": "Veranstaltungen.", "content": "Auf Nottingham Castle finden eine Reihe jährlicher Veranstaltungen statt. Dies sind z. B. das \"Nottingham Beer Festival\" und das \"Robin Hood Pageant\". 2008 fand dort sogar ein Treffen statt, auf dem man den Weltrekord der meisten als Robin Hood verkleideten Menschen zu brechen versuchte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nottingham Castle ist eine Burgruine in Nottingham, der Hauptstadt der englischen Grafschaft Nottinghamshire. Die Burg wurde auf einem natürlichen Felsvorsprung namens \"Castle Rock\" mit 39 Meter hohen, steilen Klippen an der Süd- und Westseite errichtet. Im Mittelalter war sie eine wichtige königliche Festung und gelegentlich besuchte sie auch der König. Bereits ab dem 16. Jahrhundert verfiel sie nach und nach und wurde 1649 größtenteils abgerissen. Henry Cavendish, 2. Duke of Newcastle, ließ später ein Herrenhaus auf dem Anwesen errichten. Dieses wurde 1831 von Aufständischen niedergebrannt und wurde von den Herzögen als Brandruine erhalten. Später wurde es als Kunstgalerie und Museum wieder aufgebaut und ist so heute noch erhalten. Von der ursprünglichen Burg ist nur wenig heute noch erhalten, aber es gibt ausreichend Überreste, die die Auslegung erahnen lassen.", "tgt_summary": null, "id": 1973771} {"src_title": "Kalam (Swat)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Privatleben.", "content": "Ned Luke hat vier Geschwister. Sein Großvater Paul Birch war ebenfalls Schauspieler. 1977 machte er seinen Abschluss bei der Danville High School. Später studierte er an der Universität von Illinois in Champaign. Seit dem 12. November 1997 ist Luke mit Amy Sax, einer Yoga-Lehrerin und Schauspielerin, verheiratet. Er hat einen Sohn, welcher 2002 geboren wurde. Mit seiner Familie lebt er in Westchester County, New York.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Ned Luke hatte seine erste große Rolle als Synchronsprecher bei dem Zeichentrickfilm \"Rover Dangerfield\". In den 1990er und 2000er Jahren spielte er in mehreren Fernsehsendungen und Filmen kleine Nebenrollen, oft als Polizist. 2007 beschloss Luke, eine Auszeit von der Schauspielerei zu nehmen, um sich der Erziehung seines Sohnes zu widmen. Gemeinsam mit seiner Familie zog er von Los Angeles zurück in seine Heimatstadt Danville, wo er ein Restaurant mit seinem Bruder eröffnete. Nach zwei Jahren beschloss er, wieder zur Schauspielerei zurückzukehren und zog mit seiner Familie nach New York City. Dort schlug ihm sein Agent vor, er solle als einer der Protagonisten für das Videospiel \"Grand Theft Auto V\" vorsprechen, dies wurde von Luke jedoch zunächst abgelehnt. Trotzdem nahm Luke sich die Zeit, um das Drehbuch zu lesen, von dem er sich letztlich doch überzeugen ließ. So übernahm Luke die Rolle von \"Michael De Santa\", einem ehemaligen Bankräuber mit Eheproblemen. Seine Rolle als Michael De Santa verhalf ihm zu internationaler Bekanntheit, da das Spiel sich sehr gut verkaufte. 2017 bekam Luke erstmals in seiner Karriere eine Hauptrolle in einem Kinofilm, im Horrorfilm \"American Gothic\" verkörpert er \"Bill Milner\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Ned Luke (* 4. Oktober 1958 in Danville, Illinois) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Synchronsprecher. Luke war lange Zeit Schauspieler in kleineren Nebenrollen, bis er durch seine Rolle als \"Michael De Santa\" bei dem Videospiel \"Grand Theft Auto V\" internationale Bekanntheit erlangte.", "tgt_summary": null, "id": 517397} {"src_title": "Daniela Diaz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Gegründet wurde die Bank 1839 von dem dänischen Kaufmann und Bankier Carl Joachim Hambro unter dem Namen C. J. Hambro & Son in London. Im Laufe der 1850er-Jahre finanzierte das Unternehmen mehrere Darlehen der Regierung des Vereinigten Königreichs und wuchs infolgedessen stark. Nach dem Ersten Weltkrieg fusionierte die Bank 1921 mit der zu Stockholms Enskilda Bank gehörenden British Bank of Northern Commerce und firmierte ab sofort als \"Hambros Bank\". Das fortschreitende Wachstum des Unternehmens machte den Bau einer neuen Hauptniederlassung in der Bishopsgate nötig, die 1926 bezogen wurde und bis 1988 als Hauptsitz diente. Während der Weltwirtschaftskrise brach das Geschäft im internationalen Zahlungsverkehr weitgehend ein und die Hambros Bank konzentrierte sich auf die Vergabe von Krediten im Vereinigten Königreich sowie auf die Geschäfte in Skandinavien. Während des Zweiten Weltkriegs stellte Charles Jocelyn Hambro, ein Urenkel des Firmengründers, die Finanzierung der norwegischen Exilregierung sicher. Auch stand er der Special Operations Executive vor. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte sich die Hambros Bank als \"Diamanten-Bank\" einen Namen. Dank der Finanzierung des Diamanthandels stieg das Unternehmen bis Mitte der 1960er-Jahre zu einer der führenden Banken in Europa auf. 1967 wurde das Geschäft auf Offshore-Finanzplätze ausgeweitet und Büros auf Jersey und Guernsey wurden eröffnet um Steuervorteile für Kunden zu sichern. In den 1970er-Jahren weitete die Bank ihre Geschäfte auf die Bereiche Vermögensverwaltung und Versicherungen aus. Mit einer Niederlassung in Gibraltar, die 1981 eröffnet wurde, schloss die Bank die Expansion im Offshore-Bereich ab.", "section_level": 1}, {"title": "Krisen und Auflösung.", "content": "Die Krise der Schifffahrtsindustrie in den 1970er-Jahren traf die Bank hart. Wegen der engen Geschäftsverbindung zum Reeder Hilmar Reksten musste sich das Unternehmen über mehr als zwei Jahrzehnte in gerichtlichen Verfahren unter anderem mit den Insolvenzverwaltern des Reeders auseinandersetzen. 1986 wurde die Stiftung der Familie Hambro, die Mehrheitseignerin der Bank war, aufgelöst. Während ein Teil der Familienmitglieder weiterhin für und mit der Bank zusammenarbeitete, wandte sich der andere Teil anderen Geschäften zu. So nahm der Einfluss der Familie innerhalb der Bankengruppe stark ab. Ende der 1990er-Jahre hatte die Bank insgesamt 1.400 Mitarbeiter, wovon 900 in der Hauptniederlassung in London beschäftigt waren. Im Februar 1998 empfahl der Aufsichtsrat den Verkauf des Unternehmens an die französische Bankengruppe Société Générale. Die Anteilseigner stimmten dem Verkauf für 300 Millionen Pfund zu. Der Bereich Private Equity wie auch das Investmentgeschäft waren hiervon ausgenommen und wurden später an die südafrikanische Investec Bank veräußert.", "section_level": 1}, {"title": "Spin-offs.", "content": "Mit dem Verkauf des Unternehmens bildeten sich mehrere Spin-offs. Das bekannteste der neuen Unternehmen ist Getty Images, dessen Gründer Mark Getty und Jonathan Klein zuvor bei Hambros beschäftigt waren. Auch Petropavlovsk PLC, ein börsennotiertes Unternehmen im Bereich des Goldabbaus geht auf die Hambros Finanzgruppe zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Hambros Bank war eine britische Bank mit Hauptsitz in London. Die Bank war besonders im Bereich des internationalen Zahlungsverkehrs und im Investmentbanking aktiv. Sie war auf anglo-skandinavische Geschäfte spezialisiert und finanzierte lange Zeit als alleinige Bank die Geschäfte der Königreiche in Skandinavien. 1998 wurde die Bank an die französische Bankengruppe Société Générale verkauft. Die Hambros Bank besteht heute als Teil des Privatkundengeschäfts der Société Générale fort, das nach der Verschmelzung mit der Investmentbank Kleinwort Benson im November 2016 unter dem Namen SG Kleinwort Hambros Bank Ltd firmiert sowie als \"J.O Hambro Capital Management\", \"Rupert Hambro & Partners\" und \"EC Hambro Rabben and Partners\".", "tgt_summary": null, "id": 226212} {"src_title": "Hugh Bigod (Justiciar)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geboren in Litchfield (Connecticut), war John Pierpont als Lehrer, Anwalt, Kaufmann und Geistlicher tätig. In 1816 begann er seine religiöse Arbeit als Theologie-Student, zuerst in Baltimore und später in Harvard. Dann nahm einer eine Berufung als Pastor an der Hollis Street Church in Boston (1819–1845) an. Während seiner Amtszeit war Pierpont maßgeblich an der Gründung der Bostoner English Classical School in 1821 beteiligt und fand landesweit als Lehrer Beachtung. Er veröffentlichte zwei bekannte Früh-Schullektüren der USA, \"The American First Class Book\" (1823) und \"The National Reader\" (1827). Aber Pierponts spätere Jahre an der Hollis Street Church waren durch Gegensätze geprägt. Durch sein soziales Engagement für Mäßigung und Abschaffung der Sklaverei verärgerte er einige Gemeindemitglieder und gab, nach einem langen öffentlichen Kampf, schließlich seine Stelle in 1845 auf. Nach seinem Rücktritt diente Pierpont als Pastor an einer Unitarier-Kirche in Troy, New York (1845–1849) und führte dann die First Parish Church (Unitarian) in Medford, Massachusetts (1849–1856). Er bewarb sich als Gouverneur für Massachusetts während der 1840er als Kandidat für die Liberty Party sowie in 1850 Kandidat der Free Soil Party für das US-Repräsentantenhaus. Nach zweiwöchigem Dienst als 76-jährlicher Militär-Kaplan bei der 22nd Massachusetts Volunteer Infantry während des Bürgerkriegs wurde Pierpont in das Finanzministerium nach Washington berufen, wo er bis kurz vor seinem Tode (1861) tätig war. Er starb 1866 in Medford, Massachusetts. John Pierpont war auch der Großvater mütterlicherseits des Bankiers J. Pierpont Morgan. Für weitere Genealogie-Informationen siehe 20>16232 in \"PIERPONT (PIERREPONT[E], PIERPOINT, etc.) GENEALOGIES, With Focus on the New England Pier(re)ponts of America.\"", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Werke.", "content": "Pierpont machte sich literarisch einen Namen durch sein Buch \"Airs of Palestine: A Poem\" (1816), wiederveröffentlicht als Sammelband unter dem gleichen Namen in 1840. Er veröffentlichte auch moralische Literatur wie \"Cold Water Melodies\" und \"Washington Songster\" (comp. 1842). Außerdem ist er evtl. der anonyme Co-Autor von \"The Drunkard; or, The Fallen Saved\" (1844), welches W. H. Smith zugeschrieben wird, einem Schauspieler und Inspizient in Moses Kimballs Boston Museum (theatre). \"The Drunkard\" wurde schnell zu einem der bekanntesten Bühnenstücke der Mäßigungsbewegung in den USA. Pierponts viele veröffentlichte Predigten enthalten unter anderem \"The Burning of the Ephesian Letters\" (1833), \"Jesus Christ Not a Literal Sacrifice\" (1834), \"New Heavens and a New Earth\" (1837), \"Moral Rule of Political Action\" (1839), \"National Humiliation\" (1840), und \"A Discourse on the Covenant with Judas\" (1842). Mit Veröffentlichung von \"Phrenology and the Scriptures\" (1850) wurde Pierpont nicht nur als Reform-Dozent, sondern auch als Experte für Phrenologie und Spiritualismus bekannt. Pierpont war ein wichtiger Einfluss für reformoffene Vorkriegs-Lyriker. Zusammen mit John Greenleaf Whittiers Lyrik wurden Pierponts Gedichte regelmäßig bei öffentlichen Anti-Sklaverei-Treffen verlesen. Oliver Johnson, ein führender Anti-Sklaverei-Verleger und Kollege von Garrison, veröffentlichte Pierponts \"Anti-Slavery Poems\" in 1843. Die Sammlung enthält Gedichte die überwiegend in den Gedicht-Kolumnen von \"The Liberator\" und \"The National Anti-Slavery Standard\" veröffentlicht wurden. Pierponts Schriften wurden auch in viele Sammlungen über Anti-Sklaverei-Lyrik aufgenommen, wie William Allens \"Autographs of Freedom\" (1853). John Pierpont ist nicht der Autor des Weihnachtslieds \"Jingle Bells\" wie fälschlicherweise durch Robert Fulghum in seiner Aufsatz-Sammlung \"It Was on Fire When I Lay Down on It\" (1989) angegeben. \"Jingle Bells\" wurde von seinem Sohn James Lord Pierpont geschrieben, der in Savannah (Georgia) lebte, Soldat bei den Alliierten während des Bürgerkriegs war und Lieder für die Vereinigten Staaten von Amerika schrieb, wie z. B. auch \"Our Battle Flag\", \"Strike for the South\" und \"We Conquer or Die\".", "section_level": 1}], "src_summary": "John Pierpont (* 6. April 1785 in Litchfield; † 27. August 1866 in Medford) war ein US-amerikanischer Lyriker, der später auch als Lehrer, Rechtsanwalt, Kaufmann, und Geistlicher der Unitarier tätig war. Sein bekanntestes Gedicht heißt \"The Airs of Palestine\".", "tgt_summary": null, "id": 744811} {"src_title": "John Schank", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "PKP Intercity wurde 2001 als eine Tochtergesellschaft der PKP gegründet. Eine 50-jährige Konzession ermöglichte es den woiwodschafts- und länderübergreifenden Personenverkehr am 1. September 2001 aufzunehmen. Die Tochtergesellschaft beschäftigte in ihrer Anfangszeit ungefähr 1500 Mitarbeiter. Am 28. April 2005 wurde die mehrheitliche Beteiligung am Schlaf- und Speisewagenbetreiber \"WARS\" übernommen. Im Zuge einer Reform wurde PKP Intercity Anfang 2008 zu einer Aktiengesellschaft. Zudem erbte das Unternehmen im Dezember 2008 die Fernverkehrssparte der zerschlagenen PKP Przewozy Regionalne. Die Aktiengesellschaft erhielt einen Teil des Wagenparks und übernahm 4070 Mitarbeiter sowie 1850 weitere vom Logistikunternehmen PKP Cargo. Daraus ergab sich ein Anstieg der Beförderungsleistung an Passagieren von 14,7 Mio. (2008) auf 51,7 Mio. (2009). Seit der Reform war ein systematischer Passagierrückgang bis einschließlich 2014 zu beobachten, wohingegen die vorherigen vier Jahre eine steigende Tendenz aufwiesen. Mit dem Jahr 2015 verzeichnet PKP IC wieder einen Zuwachs. Nach der Übernahme rutschte das Unternehmen in die roten Zahlen. Durch enorme Zugverspätungen während des starken Winters im Dezember 2010 kam das Unternehmen in die Kritik. Daraus ergaben sich mit der Entlassung von Verkehrsvizeminister Juliusz Engelhardt, dem Geschäftsführer der PKP-Gruppe Andrzej Wach und dem damaligen Vorsitzenden von PKP Intercity Grzegorz Mędza ebenfalls personelle Konsequenzen. Am 21. Februar 2011 wurde eine Vereinbarung mit dem Infrastrukturministerium getroffen, die eine Subventionierung des nationalen Verkehrs für die nächsten zehn Jahren vorsieht. En détail soll der Staat für 299 Mio. Personenkilometer 4,5 Mrd. Złoty bezahlen. Seit dem Entstehen ist PKP Intercity neuen Konkurrenzprodukten ausgesetzt. So steht im Low Cost Preissegment der Interregio von Przewozy Regionalne in direkter Konkurrenz zum TLK. Durch den Ausbau des Autobahn- und Schnellstraßennetzes verstärkte sich außerdem die Rivalität mit Fernbusunternehmen, wie \"Polski Bus\". All dies bewegte das Unternehmen dazu, sein stark degressives Preissystem zu verändern.", "section_level": 1}, {"title": "Personenfernverkehr.", "content": "In der Anfangsphase betrieb das Unternehmen die Zugkategorien Express, InterCity, EuroCity und EuroNight. 2002 kam die Nachtzugmarke Nocny Express hinzu. Zwei Jahre später folgte InterRegion für die Schnellzüge. Am 4. April 2005 wurden beide Kategorien unter dem Namen Tanie Linie Kolejowe (TLK) zusammengefasst. Mit Reservierungspflicht und besserem Wagenmaterial sollte sich ein Konkurrenzprodukt zu den Zügen von Przewozy Regionalne etablieren. Im gleichen Jahr entstand der Express InterCity aus dem Zusammenschluss von Express und InterCity. Im Dezember 2014 kamen die Kategorien Express InterCity Premium und InterCity hinzu.", "section_level": 1}, {"title": "Express InterCity Premium.", "content": "Die Marke Express InterCity Premium gibt es seit dem 14. Dezember 2014. Sie wird ausschließlich durch Hochgeschwindigkeitszüge der Baureihe ED250 bedient; diese verbinden mit Warschau, Gdingen, Danzig, Kattowitz, Krakau und Breslau die wichtigsten Städte. Die Züge sind klimatisiert, ermöglichen eine Beförderung von Fahrrädern und besitzen einen Bistrobereich. Fahrgäste kommen in Genuss von kostenlosen Kleinigkeiten. Zukünftig soll Internet angeboten werden. Im Gegensatz zu den anderen Zuggattungen ist ein Fahrkartenvertrieb im Zug nicht vorgesehen.", "section_level": 2}, {"title": "Express InterCity.", "content": "Der Express InterCity wird aus dem neuesten Wagenmaterial zusammengesetzt und verkehrt unter einer Reisehöchstgeschwindigkeit von bis zu 160 km/h. In allen Express InterCity-Zügen befindet sich planmäßig ein von WARS bedienter Speise- oder Barwagen. Reisende können darüber hinaus kostenloses WLAN nutzen. In einigen Zügen befinden sich außerdem sogenannte Businessabteile, welche für die Beförderung von Rollstuhlfahrern und Fahrrädern ausgelegt sind. Ebenfalls verkehren kindgerechte Reisezugwagen mit Spielzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "InterCity.", "content": "Die Marke InterCity kam mit dem Fahrplanwechsel 2014/15 und umfasst neues beziehungsweise modernisiertes Wagenmaterial, das von der Europäischen Union teilweise finanziert wurde. Vorgesehene Einsatzstrecken sind Przemyśl – Stettin und Breslau – Gdingen. Die Züge sind mit ergonomischen Sitzen, Klimatisierung und Telefonsignalverstärker ausgestattet und führen ausschließlich Bistrowagen. Die Preislage ist dabei identisch mit den TLK-Zügen. Seit Ende 2015 wurde das Angebot durch je 20 Elektrotriebwagen der Baureihen ED160 und ED161 ergänzt. Diese Zugkategorie wird im Gegensatz zu EIC und EIP nicht eigenfinanziert, sondern durch Bestellungen vom Infrastrukturministerium bezuschusst.", "section_level": 2}, {"title": "Twoje Linie Kolejowe.", "content": "Die Zugkategorie TLK ist qualitativ die niedrigste, welche von PKP Intercity betrieben wird. Folglich ist das Preisniveau unter den Zuggattungen EIP/EIC angesiedelt. Der Fahrplan 2014/15 sah 266 Züge dieser Marke vor, die ungefähr 350 Bahnstationen bedienten. Seit Dezember 2014 wird anstatt Bar- und Speisewagen nur ein sogenannter „Snack-Caddy“ mitgeführt. Erstmals im April 2005 gegründet, wurden anfangs mit Tanie Linie Kolejowe () zwölf tägliche Verbindungen betrieben. Ende 2009 stieg nach der Übernahme aller Schnellzüge die Anzahl von 24 auf 377. Am 1. Januar 2011 folgte die Umbenennung in Twoje Linie Kolejowe (). Langfristig soll diese Marke komplett durch die Gattung Intercity ersetzt werden. Auch diese Züge werden vom Infrastrukturministerium subventioniert.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Verbindungen.", "content": "Das Unternehmen betreibt mit EuroCity und EuroNight sowie grenzüberschreitenden Schnellzügen auch internationale Zugverbindungen. Die EuroCity-Züge entsprechen dem Standard des Express InterCity.", "section_level": 2}, {"title": "Intercity Bus.", "content": "PKP Intercity bietet auch ein Netz aus Busverbindungen unter der Marke \"Intercity Bus\" an. Sie kommen bei Streckenmodernisierungsarbeiten als Personenersatzverkehr zum Einsatz, oder ergänzen das Angebot zu Touristengebiete. Ende 2014 wurde der ganze Zugverkehr zwischen Warschau und Białystok aufgrund von grundlegenden Sanierungsarbeiten mit den Busverbindungen kompensiert.", "section_level": 2}, {"title": "Wagenpark.", "content": "Nach der Neugründung von PKP Intercity wurden ihr 1300 Reisezugwagen durch die Muttergesellschaft bereitgestellt. Diese umfassen Reisezugwagen (UIC-X und UIC-Z) sowie Gepäck-, Speise-, Liege- und Schlafwagen. Letztere gingen in vollem Umfang an PKP Intercity über. Da PKP Intercity zu diesem Zeitpunkt keine Lokomotiven oder Triebwagen besaß wurden diese je nach Bedarf von PKP Cargo ausgeliehen. Im weiteren Verlauf erweiterte die Gesellschaft sukzessive ihren Wagenpark. Zwischen 2001 und 2003 kamen 17 fabrikneue Reisezugwagen des Typs 154Aa und sieben Wagen des Typs 152Aa hinzu. Neu angeschafftes Wagenmaterial ermöglichte es den internationalen Zug \"Jan Kiepura\" wieder als \"EuroNight\" zu kategorisieren. Die Höchstgeschwindigkeit auf deutschem Gebiet konnte dadurch auf 200 km/h angehoben werden. PKP kaufte dazu zehn Schlafwagen vom Typ 305Ad. und ließ vier Reisezugwagen von 152A auf 152Az (\"sleeperette\") umbauen 2008 wurde ein Teil der Lokomotiven von der Güterverkehrssparte PKP Cargo übernommen. Am 8. April 2008 schloss PKP Intercity einen Vertrag mit H. Cegielski – Poznań über die Lieferung von 17 Reisezugwagen (HCP Z1) für die Verkehre der Zugkategorien EIC und EC ab. Wegen Verspätungen wurde der Lieferumfang auf 14 Stück reduziert. Im selben Jahr folgte ein Auftrag an Siemens Mobility über die Lieferung von zehn Mehrsystemlokomotiven der Baureihe Siemens ES64U4, welche die Baureihenbezeichnung EU44 \"Husarz\" erhielten. Zusammen mit der Übernahme der Schnellzugverkehre am 1. Dezember 2008 kam PKP Intercity in Besitz von Lokomotiven der Baureihen EU07, EP07, SU45, Elektrotriebwagen vom Typ ED74 \"Bydgostia\" und 1830 Personenwagen. Nach dem Beitritt Polens in die Europäische Union bot sich im Rahmen von Strukturfonds die Möglichkeit zur Teilfinanzierung von Neuanschaffungen. Für den Zeitraum von 2009 bis 2012 plante man den Kauf von 20 Hochgeschwindigkeitszügen, 36 Triebwagen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und ein 360 Reisezugwagen umfassendes Modernisierungsprogramm. Am 30. Mai 2011 unterschrieb PKP Intercity mit der Firma Alstom einen Vertrag über die Lieferung von 20 siebenteiligen Hochgeschwindigkeitszügen der Baureihe ED250. Der Auftrag sah ebenfalls den Bau einer Instandhaltungshalle in Warschau vor. Alstom verpflichtete sich zur regelmäßigen Wartung dieser Züge über einen Zeitraum von 17 Jahren. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 2.110 Mio. Złoty, wovon 317 und 28 Mio. Złoty durch den Strukturfond \"POIiŚ\" getragen wurden. Einen fünfzigprozentigen Zuschuss lehnte die Europäische Kommission ab. Die für den Pendolino übliche Neigetechnik wurde nicht bestellt, obwohl die Bahnstrecke zwischen Danzig und Warschau dafür ausgelegt ist. Als Begründung gab das Unternehmen einen zu geringen Fahrzeitgewinn in Betracht der Mehrkosten an. 2011 führte die Firma ZNTK Oleśnica im Auftrag der PKP Intercity eine komplexe Modernisierung der Lokomotive EU07 durch. Durch asynchrone Motoren konnte die Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h auf 160 km/h angehoben werden. Der gleiche Hersteller bekam im Juni 2013 den Auftrag zwei weitere EU07-Lokomotiven auf die Plattform EU07A umzubauen. Am 23. Juli 2012 unterschrieb man einen Vertrag über die Modernisierung von 68 Reisezugwagen, die für die Strecke Przemyśl – Wrocław – Szczecin vorgesehen sind. Folgende Unternehmen gewannen Teillose: H. Cegielski – Poznań (20 Wagen), ein Konsortium bestehend aus Pesa und ZNTK „Mińsk Mazowiecki“ (38 Wagen) sowie Newag (10 Wagen). Pesa und ZNTK „Mińsk Mazowiecki“ erhielten im August des gleichen Jahres den Auftrag zur Modernisierung von 115 weiteren Reisezugwagen, welcher einen Monat später noch einmal um 35 erweitert wurde. Insgesamt wurden 218 Reisezugwagen zur Modernisierung in Auftrag gegeben. Der Gesamtwert beträgt 594 Mio. Złoty und beinhaltet des Weiteren zehn Fahrzeuge zur Instandhaltung. Davon werden 320 Mio. Złoty von der EU getragen. Am 18. Oktober 2012 bestellte PKP Intercity von H. Cegielski – Poznań 25 fabrikneuen Wagen des Typs Z1 für den Verkehr zwischen Wrocław und Gdynia. Die Auftragswert beträgt 164 Mio. Złoty, wovon 84 Mio. Złoty von einem Fond der Europäischen Union teilfinanziert wird. Im September 2013 gab PKP Intercity der Firma Newag in Auftrag, 20 Diesellokomotiven der Baureihe SM42 zu modernisieren. Sie sind für Verkehre auf nichtelektrifizierten Bahnstrecken sowie für Rangierfahrten vorgesehen. Der gesamte Auftragswert beträgt 77 Mio. Złoty. Davon trägt die EU 44 Mio. Złoty. Der Verkehrsbetrieb unterzeichnete am 18. November 2013 einen Vertrag über die Lieferung von 20 achtteiligen Triebwagen des Typs ED160 \"FLIRT 3\" durch das Konsortium aus Stadler Rail und Newag. Am 23. Mai 2014 wurde mit Pesa die Lieferung von 20 achtteiligen Elektrotriebwagen der Baureihe ED161 \"Dart\" vereinbart. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf je 1.157 Mio. Złoty (davon 658 Mio. durch die EU getragen) und 1.009 Mio. Złoty (davon 574 Mio. durch die EU getragen). Im Dezember 2013 wurde ein Durchschnittsalter elektrischer Fahrzeugen auf 30 Jahre und nicht elektrischer Fahrzeugen auf 28 Jahre taxiert. Im Juli 2014 wurde ein Auftrag an Pesa über die Lieferung von zehn neuen Diesellokomotiven der Baureihe 111dB Gama (SU160) vergeben. Der Auftragswert beträgt 166 Mio. Złoty, wovon die Europäische Union 94 Mio. Złoty teilfinanziert. Am 16. Januar 2015 bestellte PKP Intercity bei der Firma Corail fünf Spezialfahrzeuge, die im Stande sind sowohl auf Gleisen, als auch auf der Straße zu fahren. Am 15. Mai 2015 wurde mit H. Cegielski – Poznań die Lieferung von 20 fabrikneuen Reisezugwagen des Typs Z1 vereinbart. Sie sind für die Zugkategorie EIC bestimmt und kosten 148 Mio. Złoty. Der EU-Fördertopf \"POIiŚ\" übernimmt davon 60 Mio. Złoty.", "section_level": 1}, {"title": "Auflistung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Reisezugwagen.", "content": "Am 31. Dezember 2013 besaß das Unternehmen 2681 Reisezugwagen; 60,9 % waren 2. Klassewagen und 22,2 % 1. Klassewagen. 492 davon waren klimatisiert; 64,33 % ermöglichten eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und 5,95 % von 200 km/h. Das Durchschnittsalter betrug 28 Jahre. Im Juni 2014 war das Unternehmen im Besitz von 1500 einsatzfähigen Wagen, wovon 518 klimatisiert waren.", "section_level": 3}, {"title": "Leasing.", "content": "Durch Zusammenarbeit kommen bei PKP Intercity in einigen Fällen Lokomotiven ausländischer Verkehrsunternehmen zum Einsatz. Bei Engpässen kam es in der Vergangenheit zu Anmietungen von Elektro- und Diesellokomotiven. Das Unternehmen testet ebenfalls neue Lokomotiven. In der Vergangenheit kam beispielsweise die Siemens Vectron (2012), oder die 111Ed \"Gama\" von Pesa zum Einsatz.", "section_level": 3}, {"title": "Sonstiges.", "content": "2007 wurde die unternehmenseigene Zeitschrift \"W Podróży\" erstmals herausgegeben. Auch öffnete die erste VIP-Lounge im Bahnhof Warszawa Centralna, die später um Kraków Główny und Wrocław Główny ausgeweitet wurde. Ende 2014 entschloss man sich dieses Angebot nicht mehr weiterzuverfolgen. 2009 begann in Warszawa Centralna der Verkauf von Fahrkarten über Ticketautomaten. Seit Anfang 2012 könne Passagiere über den Dienst InfoPasażer, Verspätungen und Sitzbelegung einzelner Züge verfolgen. Im Januar 2014 wurde mit T-Mobile Polska ein Vertrag für die Einrichtung von Internet und einem multimedialen Angebot in einem Teil der Fahrzeugflotte unterzeichnet. Vom 16. bis zum 20. November 2014 kam es wegen der Umstellung auf ein dynamisches System zu Ausfällen, was den Fahrkartenverkauf einschränkte. Ab Dezember 2014 können Tickets zudem mit Smartphone über das System \"Sky Cash\" erworben werden. Anfang 2015 wurde die Zusammenarbeit mit Google bekannt gegeben; seitdem erscheinen die Zugverbindungen auch über Google Maps. Im Februar 2015 wurde mit 37 Poststellen ein neuer Verkaufskanal über drei Monaten als Pilotprojekt getestet. PKP IC schaltet Werbung über Fernsehen, Radio, Zeitung und Internet. Seit 2011 existiert ebenfalls ein offizielles Profil des Unternehmens auf \"Facebook\". Einige Lokomotiven werden des Weiteren zu Werbezwecken verwendet: Das Unternehmen ermöglichte mehrfach modernisiertes oder neues Wagenmaterial an großen Bahnhöfen zu besichtigen. Im Mai 2015 gab der ehemalige Geschäftsführer der PKP-Gruppe Jakub Karnowski bekannt, dass man die Privatisierung von PKP Intercity bis 2017 oder 2018 anstrebe.", "section_level": 2}], "src_summary": "PKP Intercity (PKPIC) ist ein polnisches, auf den Personenfernverkehr spezialisiertes Verkehrsunternehmen mit Sitz in Warschau. Das Unternehmen bietet in Form von Twoje Linie Kolejowe und InterCity preisgünstige Schnellzüge sowie hochwertigen Fernverkehr (Express InterCity, EuroCity und Express InterCity Premium) an. Auch Schlaf- und Liegewagen finden sich im Produktportfolio wieder. ", "tgt_summary": null, "id": 1379332} {"src_title": "Boyz 4 Now", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Amalie Raiffeisen wurde am frühen Morgen des 2. August 1846 als erstes von sieben Kindern des damaligen Bürgermeisters von Weyerbusch, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, und dessen Frau Emilie geboren. F.W. Raiffeisen war Gott dankbar für die Geburt seiner Tochter. In den ersten Lebensjahren übernahm ihre Mutter alleine die Erziehung der Tochter und der nachfolgenden Kinder. Erst als Amalie und ihre Geschwister etwas älter waren, beteiligte sich ihr beruflich stark beanspruchter Vater ebenfalls daran. Es war den Eltern wichtig, ihre Kinder zu Ordnung und einem planmäßigen Tagesablauf zu erziehen. Amalie musste, sobald sie dazu in der Lage war, abends einen Arbeitsplan für den darauffolgenden Tag aufstellen. Darin musste sie alle Tätigkeiten des Tages festhalten, wobei sie vom Vater festgelegte Zeiten nach Erledigung der sonstigen Tätigkeiten freihalten durfte. War sie für einen oder mehrere Tage nicht zu Hause, musste sie auch für diese Tage Pläne anfertigen. Ihr Vater legte dabei Wert darauf, dass seine Kinder alle eingeplanten Arbeiten erledigten, wobei die Kinder auch Tätigkeiten, die normalerweise nur von Dienstmädchen erledigt wurden, übernehmen mussten. Gleichzeitig legte Raiffeisen Wert auf eine standesgemäße und solide Ausbildung seiner Töchter. Amalie besuchte nach der Volksschule die Höhere Töchterschule. Auch während des Schulbesuchs dort musste sie weitere Aufgaben und Putzarbeiten der Dienstmädchen miterledigen und auch im Garten, insbesondere beim Anbau von Kartoffeln, mithelfen. Friedrich Wilhelm Raiffeisen strebte an, seine Lebensführung am Gebot der christlichen Nächstenliebe auszurichten. Seine Kinder, darunter Amalie als Älteste zuerst, mussten sich eine arme Familie in der näheren Umgebung suchen, für deren Unterhalt und Wohlergehen sie dann verantwortlich waren. Um dies zu erreichen, mussten sie bei wohlhabenderen Familien Sachleistungen und Geld sammeln und den von ihnen betreuten Familien persönlich übergeben. Auch Raiffeisens Familie lebte in einfachen und sparsamen Verhältnissen. Das Bürgermeistergehalt des Vaters war kaum ausreichend für den Unterhalt der großen Familie. Geprägt wurde das Familienleben auch durch Krankheiten beider Elternteile. Ihr Vater war schon 1845 wegen seines Augenleidens aus dem Militär ausgeschieden. Die Sehfähigkeit verschlechterte sich trotz regelmäßiger Kuraufenthalte stetig und führte schließlich zur Blindheit. Ihre Mutter litt unter einer chronischen Herzschwäche. Nach der Geburt ihres letzten Kindes 1859, welches nach kurzer Zeit verstarb, schlossen konsultierte Ärzte eine vollständige Genesung von Emilie Raiffeisen aus. Bis zu ihrem Tod am 27. Juli 1863 blieb sie kränklich und geschwächt. In einem im selben Jahr verfassten Testament befürchtete F.W. Raiffeisen, dass seine Kinder frühzeitig zu Vollwaisen werden könnten, da er sich selbst von einem schweren Typhusanfall noch nicht vollständig erholt hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Wirken in der Raiffeisenorganisation ihres Vaters.", "content": "Nach dem Tod der Mutter übernahm Amalie im Alter von 17 Jahren als älteste Tochter deren Aufgaben im Haushalt und bei der Erziehung der jüngeren Geschwister. Die Sehkraft ihres Vaters hatte sich infolge der Typhuserkrankung stark verschlechtert. Am 2. September 1856 schrieb ihm Landrat Friedrich Wilhelm von Runkel, dass ihr Vater sich wohl seine Schreiben von Bürogehilfen und Amalia vorlesen lasse, weil er nicht mehr lesen könne. Da er selbst nicht mehr sehe, was er unterschreibt, versetzte ihn der Landrat zum 21. September 1865 in den Ruhestand. Aufgrund der kurzen Dienstzeit erhielt Raiffeisen nur ein geringes Ruhegehalt, woraus sich für die Familie existenzielle finanzielle Probleme ergaben, zumal es ihm aufgrund der häufigen Kuraufenthalte und seiner Hilfsbereitschaft gegenüber Bedürftigen in Notlagen nicht möglich gewesen war, während seiner Dienstzeit Rücklagen zu bilden. Zur Aufbesserung des Einkommens gründete er eine Zigarrenfabrik, die er aber nach kurzer Zeit wegen mangelnder Rentabilität wieder aufgab, und danach einen Weinhandel. Im täglichen Geschäft war er auf die Hilfe von Amalie angewiesen. 1864 hatte Friedrich Wilhelm Raiffeisen den „Heddesdorfer Darlehensverein“ gegründet. Seine dabei gemachten Erfahrungen in Verbindung mit seinem vorherigen Wirken in Weyerbusch und der Bürgermeisterei Flammersfeld veröffentlichte er 1866 in der ersten Auflage von „Die Darlehnskassen-Vereine als Mittel zur Abhilfe der Noth der ländlichen Bevölkerung sowie auch der städtischen Handwerker und Arbeiter“. Er diktierte und Amalie schrieb das 227 Seiten starke Buch. Nachdem ihr Vater nach dem Druck des Buches wieder zu einem Kuraufenthalt musste, war Amalie sowohl für den Haushalt als auch den Weinhandel weitestgehend alleine verantwortlich. In einem Brief schrieb Raiffeisen 1867 an seine Kinder, wie sehr es ihn belaste, selbst so wenig zum Einkommen beizutragen. Er bat sie, im Falle seines Todes alle Schulden zurückzuzahlen. Amalie kümmerte sich, solange sie alleine verantwortlich im Haushalt war, weiter um die Verwirklichung der Genossenschaftsidee. Ihr Biograf Walter Koch nimmt an, dass sie in ihrem jungen Alter damit oft überfordert war und dies ein Grund für F.W. Raiffeisens Heirat mit der Witwe Maria Penserot im Jahr 1868 war. Die zweite Auflage von Raiffeisens Buch erschien 1872 mit einem Umfang von 352 Seiten. Auch die komplette Neubearbeitung wurde von Amalie nach Diktat ihres Vaters geschrieben. In der ersten Raiffeisen-Biografie, die der zeitweilige Angestellte Martin Faßbender verfasst hatte, wird der Tagesablauf zu dieser Zeit so beschrieben, dass früh aufgestanden wurde und als erstes in einer gemeinsamen Hausandacht die Tageslosung der Herrnhuter Brüdergemeine ausgegeben wurde. Nach einem kärglichen Frühstück und einem kurzen Spaziergang erledigte Friedrich Wilhelm mit Amalie die Korrespondenz und widmete sich der Neubearbeitung seines Buchs. Wegen der eher im Verborgenen stattfindenden täglichen Schreibarbeit wurde Amalie von ihrem Vater zu der Zeit als „Geheimsekretär“ bezeichnet. Zu ihrer Entlastung und als potentiellen Nachfolger ließ er seinen Sohn Rudolf zum Kaufmann ausbilden. Somit war ein geringeres Arbeitspensum für Amalie absehbar, obwohl ihre Schwester Carolina 1872 heiratete und den Haushalt verließ. Rudolf wurde allerdings zum 1. Oktober 1876 als Einjährig-Freiwilliger zum Militärdienst einberufen. Die Kosten für seinen Aufenthalt in der Kaserne belasteten die Familie. Raiffeisen sah sich gezwungen, für seinen Weinhandel einen Geschäftsführer einzustellen. Ein Verkauf des Handels scheiterte an zu geringen Geboten. Aus bisher nicht erforschten Gründen hatte Rudolf während seiner Militärzeit seinen Ruf ruiniert und konnte danach nicht nach Hause zurückkehren. Einem Ratschlag von Amalie folgend wanderte er Ende 1877 aus. Eine Arbeitsentlastung für Amalie war daher vorerst nicht absehbar. Amalie pflegte Brieffreundschaften bis nach England. In einem erhaltenen Brief aus dem Jahr 1877 schreibt sie von ihrer Kinderliebe und dem Wunsch nach eigenen. Am 15. Mai 1878 heiratete ihre Schwester Bertha und verließ das elterliche Haus. Amalie blieb mit ihrem Vater allein zurück. 1880 plante Friedrich Wilhelm Raiffeisen, eine neue Firma zu gründen, in die er sein gesamtes Vermögen einbringen wollte. Es kam zu einem Familienstreit, als er dazu von seinen Kindern verlangte, auf das mütterliche Erbteil zu verzichten. Bis Oktober 1881 überzeugt er seine drei Töchter, darunter Amalie als Erste, von seinem Vorhaben. Rudolf und Bertha hatten zwischenzeitlich jeden Kontakt zu ihm abgebrochen, was Rudolf auch in der Folgezeit beibehielt. Das Problem, wer die Nachfolge in der Familie antreten sollte, wurde dadurch wieder drängender. 1880 wurde Martin Faßbender, der später die erste Biografie Raiffeisens schrieb, angestellt, auch um die geistige Nachfolge von Friedrich Wilhelm Raiffeisen anzutreten. Faßbender kündigte nach zwei Jahren, weil er keine Möglichkeit sah, eigene Ideen zu verwirklichen. Obwohl es eine nach außen einvernehmliche Trennung war, hat Faßbender später heftig gegen Raiffeisen agitiert. Für Amalie war dies eine einschneidende Änderung im Leben. Faßbender schrieb später über die Familie, dass der Vater seine Tochter zwar innig liebe, es ihm aber nicht möglich war, sie als Wesen mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen wahrzunehmen, so dass er dadurch ihr Lebensglück sehr beeinträchtigen würde. Faßbender hatte im Haus der Familie Raiffeisen gewohnt und es ist davon auszugehen, dass er sich in Amalie verliebt hatte und sie heiraten wollte. Zu der Zeit gab es schon heftige Differenzen zwischen Raiffeisen und Faßbender über die weitere Entwicklung des Genossenschaftswesens und der Vater verbot seiner Tochter eine Hochzeit mit Faßbender. Als dieser ging, hatte Raiffeisen ernste Sorgen, Amalie zu verlieren, und es wurde ihm bewusst, wie sehr er von ihr – er nannte sie sein „Augenlicht“ – abhängig war. Ein weiterer Grund für das Eheverbot könnte darin gesehen werden, dass Raiffeisen für seine Genossenschaftsvereine plante, sie in einen Brüderorden umzuwandeln, der aus reiner Nächstenliebe handeln sollte. Die Familie lebte nach der Losung der Herrnhuter Brüdergemeine und F.W. Raiffeisen kannte überkonfessionelle christliche Gemeinschaften. Auch katholische Pfarrer wie der Schweizer Johann Traber waren schon früh an der Verbreitung des genossenschaftlichen Gedankens zur Behebung der ländlichen Armut beteiligt. Er selbst kam als Ordensoberer nicht in Frage, da er schon zweimal verheiratet war und in seiner Grundkonzeption die Ehelosigkeit für die Ordensangehörigen vorsah. Walter Koch geht davon aus, dass er in Faßbender den zukünftigen Ordensoberen, gemeinsam mit Amalie als oberster Ordensschwester, sah. Die von Amalie zu erledigende Korrespondenz nahm zu. 1881 war es ihr nicht möglich, wie in den Vorjahren ihre Verwandtschaft zu besuchen. In einem Brief an ihre Schwester Caroline beschwert sie sich im November 1881 darüber, dass ihr die Arbeit immer schwerer falle, sie dauerhaft übermüdet sei und ihr Vater ihr alles verbiete. Die gleichzeitigen Streitereien ihres Vaters mit ihren Geschwistern, der Weggang von Faßbender und die Mehrarbeit durch die neu zu bearbeitende 4. Auflage von Raiffeisens Buch überforderten sie derart, dass sie eine Aussprache mit ihrem Vater suchte. Da dieser ihre Bedürfnisse nicht verstand, resignierte sie völlig. Obwohl es ihr schwer fiel, fügte sie sich ihrem vom Vater dominierten Schicksal, ohne noch einmal dagegen anzukämpfen oder gar das Elternhaus zu verlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Jahre und früher Tod.", "content": "Ende 1887 kehrte ihr Bruder Rudolf aus Spanien kommend wieder in sein Geburtshaus zurück und erklärte, dass er fest entschlossen sei, das väterliche Werk fortzusetzen und gemeinsam daran zu arbeiten. Friedrich Wilhelm ging mit neuem Elan an die weitere Arbeit und mutete sich wohl zu viel zu. Plötzlich und unerwartet verstarb er am 11. März 1888. Von seinem Privatbesitz erbte Amalie 7/24 des Erbes und als Vorausvermächtnis für ihre zwanzig Jahre lang geleisteten Dienste das gesamte bewegliche Inventar des Hauses sowie zwei Lebensversicherungen im Wert von jeweils 1000 Talern. Nach dem Tod ihres Vaters sortierte sie dessen Korrespondenz, soweit sie sich in ihrem Besitz befand. Einen kleinen Teil davon stellte sie Martin Faßbender zur Verfügung, während sie den größten Teil verbrannte. Ob sie nach dem Tod des Vaters weiter als Sekretärin und Schreibkraft arbeitete, ist nicht bekannt. Sie blieb allerdings bis an ihr Lebensende Teilhaberin der letzten väterlichen Firma „Raiffeisen & Cons“ und versuchte ihren Bruder zu unterstützen. Dabei musste sie miterleben, wie dieser aus persönlichen und wirtschaftlichen Machtinteressen aus seinem Amt gedrängt wurde. Aufgrund ihrer Erziehung und Lebensgeschichte wehrte sie sich als Mitgesellschafterin nicht dagegen, dass ihr Bruder zum 28. November 1892 aus der Firma verdrängt wurde. Amalie lebte bis zu ihrem Tod, am 11. Januar 1897, in Heddesdorf. Als Todesursache steht im Sterberegister der Gemeinde Brustwassersucht. Mit ihrem Tod schied der letzte Angehörige der Familie Raiffeisen aus der Genossenschaftsorganisation aus. Sie wurde auf dem alten Friedhof Heddesdorf im selben Grab wie ihr Vater beerdigt.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen und Erinnerung.", "content": "Amalie Raiffeisen hatte das Preußische Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen erhalten. F.W. Raiffeisen beschrieb sie 1884 in einem Brief, als seine „kräftige, liebevolle Stütze, als seine Beraterin bei Sorgen und Mühen aller Art und als sein Trost in trüben Zeiten., deren Leben sein Herz mit Dank gegenüber Gott und auch ihr gegenüber erfülle“. Über das Leben von Amalie Raiffeisen gab es, abgesehen von einer kurzen biografischen Notiz im Raiffeisen-Genossenschaftskalender von 1950, keinerlei umfassende Forschungen, obwohl ihr Stellenwert für die erfolgreiche Umsetzung des Genossenschaftsgedankens in sämtlichen Biografien zu ihrem Vater ausdrücklich hervorgehoben wurde. Umfangreicher wurde erstmals 1995 von Walter Koch zu ihr in dessen Selbstverlag publiziert. Der Text wurde im selben Jahr, gekürzt um einige Zitate und Dokumente, vom Frauenbüro Neuwied in einer Biografiensammlung herausgegeben. Koch nannte F. W. Raiffeisen abhängig von Amalie, welche dessen Wünsche zwar erfühlte, dadurch aber große seelische Qualen hatte. Insbesondere der Eheverzicht sei ihr sehr schwer gefallen. Werner Abresch nannte Amalie 1968 in seinem Buch \"F. W. Raiffeisen, Zukunft gewinnen, Ein großes Leben in Bildern und Dokumenten\" das zweite Ich ihres Vaters. Sie habe sich mit seinem Lebenswerk identifiziert und sei ihm Beraterin und Vertraute gewesen. „Ihr selbst habe das manches Opfer abverlangt, welches sie aber gerne zu geben bereit gewesen sei“. Michael Klein schrieb, dass Amalies Lebensglück von ihrem Vater für die Bewegung geopfert wurde. Im Gebäude der Volkshochschule Neuwied gibt es den \"Amalie-Raiffeisen-Saal\". Der Westerwälder Heimatforscher Hans-Georg Holzhauer ließ 2013 ein gemeinsames Porträt von Amalie mit ihrem Vater anfertigen. Angesichts der seiner Meinung nach zu geringen Würdigung ihres Lebens überreichte er im selben Jahr an den damaligen Bundestagspräsident Norbert Lammert eine Petition, dieses Doppelporträt als Motiv für eine Briefmarke zum 200. Geburtstag und 120. Todestag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen im Jahr 2018 zu nehmen. Der Vorschlag wurde nicht umgesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Amalie Justine Caroline Raiffeisen (* 2. August 1846 in Weyerbusch; † 11. Januar 1897 in Heddesdorf) war eine unverzichtbare Hilfe ihres Vaters, des deutschen Sozialreformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Da dieser zu Beginn der 1860er Jahre nahezu erblindete, unterstützte sie ihn bei der Erledigung des Schriftverkehrs zur Gründung der genossenschaftlichen Bewegung im Deutschen Reich. ", "tgt_summary": null, "id": 2375739} {"src_title": "Crazy Rhythm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Die südlich von Sydney geborene Heyman begann 2008 beim Sydney FC, für den sie in der ersten Saison aber nur zu drei Einsätzen kam. Als Vierter der Punktspielrunde verlor Sydney dann im Halbfinale, bei dem Heyman nicht mitwirkte im Elfmeterschießen gegen Queensland Roar. Nach der Saison wechselste sie zu den Central Coast Mariners. Die erst ein Jahr zuvor aufgestellte Frauenmannschaft aus einem nördlichen Vorort von Sydney stand am Ende der Spielzeit auf dem zweiten Tabellenplatz. Damit zogen sie 2009 erstmals in die Play-offs ein. Im Halbfinale traf das Team auf Brisbane Roar, die vormaligen Queensland Roar. Im heimischen Stadium unterlagen die Central Coast Mariners den Brisbane Roars mit 0:1. Heyman, die zuvor in 11 Punktspielen 11 Tore erzielt hatte und damit beste Torschützin der Saison sowie Spielerin des Jahres war, konnte nur durch eine Gelbe Karte auf sich aufmerksam machen. Aufgrund fehlender Finanzmittel beendete der Verein nach der Saison sein Engagement im Frauenfußball und stellte den Spielbetrieb ein. Heyman wechselte daraufhin zum Hauptstadtclub Canberra United. Mit Canberra wurde die Punktspielrunde als Dritter abgeschlossen und Heyman war mit acht Toren zweitbeste Torschützin der Saison. Im Playoffhalbfinale trafen sie auf Brisbane Roar. In einem turbulenten Spiel erzielte sie in der 97. Minute den Treffer zum 2:2-Endstand. Das Spiel war damit aber noch nicht beendet, ein Elfmeterschießen musste über den Finaleinzug entscheiden. Die in der 111. Minute ausgewechselte Heyman gehörte nicht zu den Schützinnen, von denen zwei Spielerinnen ihrer Mannschaft aber nur eine aus Brisbane das Tor nicht trafen. Canberra war damit ausgeschieden. Die Saison 2011/12 schloss Canberra auf dem 1. Platz ab, woran Heyman mit 15 Toren als beste Saisontorschützin maßgeblichen Anteil hatte. Auch im Halbfinale gegen Melbourne Victory schoss sie den 1:0-Siegtreffer und sorgte so für den Finaleinzug. Im Grand Final gegen den Dauerrivalen aus Queensland sorgte sie mit zwei Toren beim 3:2 für den ersten Finaltriumph der Hauptstädter. Damit war sie auch für europäische Vereine attraktiv und in der Spielpause der australischen Liga ging sie für fünf Monate nach Dänemark. Dort spielte sie für Brøndby IF u. a. in der UEFA Women’s Champions League 2011/12 im Viertelfinale gegen Titelverteidiger Olympique Lyon. Beide Spiele im März 2012 gingen aber mit 0:4 verloren. In der Saison 2012/13 erzielte sie dann für Canberra in 11 Spielen nur zwei Tore und Canberra verpasste als Fünfter die Playoffs. In der folgenden Saison gehörte sie dann mit sieben Toren in 11 Spielen zu den drei zweitbesten Torschützinnen, was maßgeblich dazu beitrug, dass Canberra die Saison auf Platz 1 beendete. Im Halbfinale der Playoffs gegen die Queenslander ging sie dann aber leer aus und Canberra verlor mit 1:2. 2014 sorgte sie dann mit sechs Toren in der Punktspielrunde, dass Canberra erneut bis ins Grand Final vorstieß. Beim 3:1 gegen Perth Glory ging sie zwar leer aus, aber zum zweiten Mal wurde sie australischer Meister. Anfang Juli 2015 wechselte sie zum NWSL-Teilnehmer Western New York Flash. Nach einer Saison kehrte sie zurück nach Canberra, wo sie bis 2018 blieb um dann zu Adelaide United zu wechseln.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Ihre Leistungen in der W-League machte sie dann auch für Nationaltrainer Tom Sermanni interessant. Am 3. März 2010 wurde sie im Spiel gegen Nordkorea erstmals in der Nationalmannschaft eingewechselt. Für die WM 2011 wurde sie aber nicht nominiert. Bis zur Fußball-Asienmeisterschaft der Frauen 2014, für die sie dann wieder nominiert wurde, erzielte sie in 13 weiteren Länderspielen vier Tore. Bei der Meisterschaft, bei der Australien den Titel nicht verteidigen konnte, wurde sie in zwei Gruppenspielen sowie dem Halbfinale und Finale eingesetzt, sie blieb aber ohne Torerfolg. Mit dem Halbfinaleinzug hatte sich Australien bereits für die WM 2015 qualifiziert. Im März 2015 nahm sie mit Australien am Zypern-Cup 2015 teil, wo sie in allen vier Spielen in der Startelf stand und beim 6:2 im Spiel um Platz 5 gegen Tschechien das zwischenzeitliche 4:1 erzielte. Am 12. Mai 2015 wurde sie für den australischen WM-Kader 2015 nominiert. Mit einer Körpergröße von 1,80 m war sie die größte Spielerin im australischen Kader. Im letzten Testspiel vor der WM erzielte sie beim 11:0 gegen Vietnam in der ersten Halbzeit drei Tore und zeigte sich dann optimisch, dass Australien die WM gewinnen könne. Bei der WM kam sie in den fünf Spielen zum Einsatz, wobei sie dreimal ein- und zweimal ausgewechselt wurde. Ein Tor konnte sie nicht erzielen. Im Viertelfinale schieden sie durch eine 0:1-Niederlage gegen Titelverteidiger Japan aus. Bei den Olympischen Spielen 2016 wurde sie in den vier Spielen eingesetzt, im Viertelfinale schieden sie gegen Gastgeber Brasilien im Elfmeterschießen aus, wobei sie zu den erfolgreichen australischen Schützinnen gehörte. Für die Fußball-Asienmeisterschaft der Frauen 2018 wurde sie nominiert, kam aber nicht zum Einsatz. Im Mai 2019 erklärte sie ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft nachdem die verletzungsbedingt nicht für die WM 2019 nominiert wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Heymann lebt offen homosexuell in Australien.", "section_level": 2}], "src_summary": "Michelle Pearl Heyman (* 4. Juli 1988 in Shellharbour, New South Wales, Australien) ist eine australische Fußballnationalspielerin, die auf der Mittelstürmerposition spielt. Im Januar 2012 und Dezember 2014 gewann sie mit Canberra United das Grand Final um die australische Meisterschaft. Von 2010 bis 2019 spielte sie für die australische Fußballnationalmannschaft der Frauen.", "tgt_summary": null, "id": 518121} {"src_title": "Hossein Ensan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Jugend.", "content": "Antonio de Toledo kam als einziger Sohn von Pedro Álvarez de Toledo y Leiva und María Luisa de Salazar y Enríquez de Navarra in Spanien zur Welt. Sein Vater wurde als erster \"Marqués de Mancera\" 1623 in den erblichen Adelsstand erhoben; Antonio erbte diesen Titel nach dessen Tod. Über sein Geburtsjahr gibt es unterschiedliche Angaben, wobei das Jahr 1608 als das Unwahrscheinlichste erscheint, da Antonio de Toledo damit ein Alter von 107 Jahren erreicht hätte, was für Europäer in dieser Epoche extrem ungewöhnlich erscheint. Als sein Vater 1639 zum Vizekönig von Peru ernannt wurde, reiste die Familie mit ihm nach Südamerika. Antonio de Toledo verbrachte also seine Jugend in Peru. Er trat dort in die königlich spanische Marine ein (ein weiteres Argument, das für das Geburtsjahr 1620 oder 1625 spricht, denn sonst hätte er seine Militärkarriere erst in seinen Dreißigern begonnen). In der spanischen Marine kämpfte er vorrangig gegen holländische Piraten, die zu jener Zeit die Seewege und -häfen in der Karibik und am Pazifik bedrohten. Hierarchisch stieg er bis zum Galeerengeneral auf.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere in Europa.", "content": "Mit Ende der Amtszeit seines Vaters kehrte auch Antonio 1648 nach Europa zurück. Er wurde zum Kammerherrn am spanischen Hof ernannt und diente dem König in diplomatischen Missionen in der Republik Venedig sowie an verschiedenen Stationen in Deutschland, wo er die spanischen Interessen im Nachgang des Dreißigjährigen Krieges vertrat. Im Anschluss war er wieder militärisch tätig und befahl spanische Schiffe im Kampf gegen niederländische und britische Freibeuter. Toledo galt als enger Vertrauter von König Philipp IV.", "section_level": 1}, {"title": "Amtszeit in Neuspanien.", "content": "1664 ernannte ihn der König trotz Bedenken wegen seiner schwachen Gesundheit zum Vizekönig von Neuspanien. Am 15. Oktober 1664 hielt Toledo seinen feierlichen Einzug in Mexiko-Stadt. Zu dieser Zeit wusste er nicht, dass sein Förderer Philipp IV. am 17. September 1664 gestorben war. Er fand die Staatsfinanzen der Kolonie in schlechter Verfassung, da die fortdauernden Kämpfe gegen britische Freibeuter den Haushalt ebenso belastet hatten wie die Abgaben in Richtung Spanien. Toledo senkte daher die Ausgaben, ordnete gleichzeitig aber Investitionen in Schiffe für die Küstenwache an, um den Schutz vor Piratenangriffen zu verbessern. Zu dieser Zeit machte etwa Henry Morgan die Karibik unsicher und hatte mehrere spanische Häfen überfallen und niedergebrannt. Innenpolitisch setzte er die Bemühungen zur Entwässerung der Stadt und des Hochtals von Mexiko-Stadt fort. Seine Frau, Leonor de Carreto, nahm die junge Juana de Asbaje y Ramírez unter ihre Fittiche und sorgte für ihre Ausbildung. Später sollte sie als Juana Inés de la Cruz zur gefeierten Dichterin Mexikos werden. Unter Toledos Amtszeit wurde der Ausbau der Kathedrale von Mexiko-Stadt abgeschlossen; die feierliche Einweihung fand am 24. Juni 1666 statt. Neuspanien litt unter seiner Herrschaft, wie bereits unter seinen Vorgängern, unter wirtschaftlichen Problemen. Trotz seiner bescheidenen Amtsführung musste sich Toledo zweier Anklagen der Real Audiencia erwehren, die ihm missbräuchlichen Umgang mit den Staatsfinanzen vorwarfen. 1666 erbat er wegen seines schlechten Gesundheitszustandes die Ablösung, die ihm aber erst im Jahre 1672 gewährt wurde. Er übergab das Amt an seinen Nachfolger Pedro Nuño Colón de Portugal. Auf der Rückreise nach Europa starb seine Frau, die in Puebla begraben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Späte Jahre in Spanien.", "content": "1691 wurde er in den Staatsrat (\"Consejo de Estado\") in Madrid berufen. Nach dem Tode Karls II. stand er zunächst auf Seiten einer österreichischen Nachfolge durch Erzherzog Karl im Spanischen Erbfolgekrieg, wechselte später aber auf die Seite der Bourbonen, die durch Philipp von Anjou vertreten waren. Nach dem Sieg Philipps wurde er, nachdem er für seine pro-bourbonische Einstellung zunächst in allgemeine Ungnade gefallen war, in 1706 in das spanische Regierungskabinett aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antonio Sebastián de Toledo Molina y Salazar, \"Markgraf\" (spanisch: marqués) \"von Mancera\" (* 1625 (nach anderen Angaben: 1620 oder 1608) in Madrid, Spanien; † 1715 in Spanien) war ein spanischer Offizier und Kolonialverwalter, der als Vizekönig von Neuspanien amtierte.", "tgt_summary": null, "id": 795955} {"src_title": "Angelus Geraldini", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unfallhergang.", "content": "Die Curtiss C-46 (Kennzeichen: N1678M) der Charterfluggesellschaft \"Miami Airline Inc.\" startete um 15:03 Uhr Ortszeit in Newark zu einem außerplanmäßigen Flug nach Tampa (Florida). Kurz nach dem Abheben von der Startbahn 28 sahen die Fluglotsen im Kontrollturm, dass die nur langsam steigende Maschine eine helle Rauchfahne hinter sich herzog, die von der rechten Flugzeugseite ausging. Die Lotsen informierten die Piloten und erteilten ihnen eine Landefreigabe für alle Bahnen, ohne dass eine Antwort erfolgte. Die Rauchentwicklung wurde ebenso von einem Flugkapitän der Gesellschaft bemerkt, der den Start vom Boden aus verfolgte. Weil dieser von einer überhitzten Bremse ausging, nahm er telefonischen Kontakt zum Kontrollturm auf und bat darum, der Besatzung mitzuteilen, dass sie das Fahrwerk nicht einziehen sollte. Die Anweisung wurde von den Fluglotsen weitergeleitet, woraufhin die Piloten das bereits eingezogene Fahrwerk wieder ausfuhren. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Maschine rund 6,5 Kilometer (4 Meilen) vom Flughafen entfernt in einer Höhe von höchstens 100 Metern (300 Fuß). Nach dem Ausfahren des Fahrwerks wurde der Rauch zunehmend dunkler und intensiver. Die Lotsen im Kontrollturm sowie Personen am Boden beobachteten, dass Flammen unterhalb des rechten Triebwerks aus dem geöffneten Fahrwerkschacht schlugen. Die Piloten versuchten wahrscheinlich erst zu diesem Zeitpunkt den Brand zu bekämpfen, indem sie die Treibstoffzufuhr zum rechten Triebwerk unterbrachen und dessen Feuerlöscheinrichtung betätigten. Weil das Feuer die Ölleitungen des Motors zerstört hatte, gelang es ihnen danach nicht, den Propeller des Triebwerks vollständig in Segelstellung zu bringen. Während die Curtiss C-46 mit nur einem funktionstüchtigen Motor zunehmend an Geschwindigkeit und Flughöhe verlor, ging sie in eine weite Linkskurve über. Es blieb unklar, ob die Piloten diese Kurve gezielt einleiteten, um die Landebahn 06 in Newark anzusteuern. In einer Flughöhe von etwa 60 Metern (200 Fuß) war die Geschwindigkeit so weit abgesunken, dass ein Strömungsabriss einsetzte. Die Maschine rollte 90 Grad um die Längsachse nach links, kippte in einen Sturzflug ab und streifte mit ihrer nach unten gerichteten linken Tragfläche ein Hausdach. Im Anschluss kollidierte das Flugzeug mit einem weiteren Gebäude und schlug schließlich in Rückenfluglage am Ufer des Elizabeth Rivers auf. Der Absturz erfolgte um 15:09 Uhr Ortszeit, sechs Minuten nachdem die Maschine gestartet war. Rettungskräften gelang es, die brennenden Wrackteile innerhalb von siebzehn Minuten zu löschen. Sie fanden keine überlebenden Insassen. Eine unbeteiligte Person am Boden wurde schwer verletzt. Laut anderen Angaben verstarb auch diese Person zu einem späteren Zeitpunkt.", "section_level": 1}, {"title": "Unfallursache.", "content": "Das rechte Triebwerk war wenige Tage vor dem Unfall ausgetauscht worden. Die Ermittler stellten fest, dass in diesem Motor fünfzehn Haltebolzen des Zylinders Nr. 10 infolge von Materialermüdung gebrochen waren. Die Ursache lag in der Verwendung von falschen Befestigungsmuttern. Wahrscheinlich brach der Großteil der Bolzen während die Maschine auf der Startbahn beschleunigte und die Triebwerke auf Startleistung liefen. Der Zylinder löste sich teilweise vom Motorblock, woraufhin vermutlich Motoröl und/oder Treibstoff austrat und sich entzündete. Weil die Piloten das Fahrwerk kurz nach dem Abheben einfuhren, blieb der Brand zunächst auf den vorderen Triebwerksbereich begrenzt. Der beschädigte Motor lieferte nur eine verringerte Leistung, so dass der Steigflug flacher als üblich ausgeführt werden musste. Eine Reihe von Indizien deutete darauf hin, dass einzelne Bolzen bereits gebrochen waren und der Zylinder leckte, als die Maschine für den Flug nach Tampa vorbereitet wurde. Zeugen berichteten von frischen Ölspuren auf den Kühlluftklappen (cowl flaps) sowie von einer leichten Rauchentwicklung, die beim Warmlaufen der Motoren vom rechten Triebwerk ausging. Ebenso war auffällig, dass dieses Triebwerk deutlich mehr Öl verbrauchte und vor dem Abflug mit der doppelten Menge nachbefüllt werden musste, obwohl es im Vergleich zum linken Motor deutlich weniger Betriebsstunden aufwies. Das Öffnen der Fahrwerkschächte verschlimmerte die Situation erheblich. Die einströmende Luft führte zu einer schlagartigen Ausbreitung des Brandes unterhalb der Triebwerksverkleidung, wodurch die in diesem Bereich verlaufenden Leitungen zerstört wurden und Flammen nach hinten aus dem Schacht schlugen. Zudem hob der Luftstrom die Wirkung der mit Kohlenstoffdioxid gefüllten Feuerlöscher auf, so dass die Brandbekämpfung erfolglos blieb. Augenzeugen gaben an, dass die Flammen für einen kurzen Moment verschwanden, bevor sie erneut sichtbar wurden. Der Hersteller \"Curtiss\" hatte im Fall eines Motorbrandes ausdrücklich festgelegt, dass das Fahrwerk vor dem Auslösen der Feuerlöschanlage einzufahren sei. Das ausgefahrene Fahrwerk sowie der mitdrehende Propeller des defekten Triebwerks erhöhten den Luftwiderstand des Flugzeugs und bewirkten einen zunehmenden Geschwindigkeitsverlust in niedriger Flughöhe, der schließlich zum Strömungsabriss führte. Ferner stellte man fest, dass das Höchstabfluggewicht der Maschine um etwa 53 kg (117 lb) überschritten wurde. An Bord befand sich eine zusätzliche Person, ein dienstfreihabender Kopilot, der nicht in der Passagierliste aufgeführt war. Eine Überprüfung von Firmenunterlagen der \"Miami Airline\" ergab, dass zuvor auch auf anderen Flügen die Gewichtsobergrenzen nicht eingehalten wurden. Daneben kritisierten die Ermittler die Pilotenschulungen der Gesellschaft. Die Trainingsprogramme für eventuelle Notfälle wurden als unzureichend eingestuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Flugunfall der Miami Airline ereignete sich am 16. Dezember 1951, als eine Curtiss C-46 nach dem Start vom Newark Metropolitan Airport infolge eines Strömungsabrisses abstürzte. Vorausgegangen war ein Triebwerksbrand. Bei dem Unglück kamen alle 56 Insassen ums Leben. Eine weitere Person am Boden wurde schwer verletzt. Zu diesem Zeitpunkt war es der zweitschwerste Flugunfall in den Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 1242134} {"src_title": "Indomalayische Pinselschwanz-Baummaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Klofáč war der Sohn eines Schneiders und absolvierte das Gymnasium in Deutschbrod. Da ihm nach Ablegen der Matura die Mittel für ein Weiterstudium fehlten, wurde er zunächst Hilfslehrer, bevor er 1897 ein Studium der Philosophie an der tschechischen Abteilung der Karls-Universität Prag begann. Er arbeitete zwischen 1890 und 1898 in der Redaktion der Národní listy und stieg alsbald zu einer bedeutenden Persönlichkeit der tschechischen politischen Kreise auf. Politisch war Klofáč ab ca. 1893 bei der tschechisch-fortschrittlichen Bewegung aktiv und bemühte sich um die Unterstützung für die Jungtschechen in der Arbeiterschaft. Nachdem die tschechischen Sozialdemokraten gegen das Staatsrecht und gegen die Sprachenverordnungen von 1897 auftraten, verstärkte er seine Bemühungen um national gesinnte Arbeiter, woraus 1898 die Česká strana národně sociální (ČSNS; Tschechische national-soziale Partei) entstand. Klofáč wurde deren erster Vorsitzender und blieb bis 1938 in dieser Funktion. Er gründete 1901 die Tageszeitung \"České slovo\" („Tschechisches Wort“), die als Parteiorgan der Tschechischen national-sozialen Partei diente und war Druckereibesitzer in Prag. Er galt als Volkstribun und konnte vor allem eine Anhängerschaft unter den kleinbürgerlichen Schichten gewinnen. Klofáč gehörte zwischen 1901 und 1918 dem Österreichischen Abgeordnetenhaus an und war von 1908 bis 1913 Abgeordneter zum Böhmischen Landtag. Er war Kritiker der österreichisch-ungarischen Außenpolitik und setzte sich bereits ab 1904 für eine aktive Kooperation mit Russland ein. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Klofáč wegen des Verdachts des Hochverrats inhaftiert. Nach seiner Entlassung wurde er Vizepräsident des Tschechischen Verbandes im Reichsrat, 1918 Vizepräsident des Prager Nationalausschusses. In der Tschechoslowakei fungierte er in der Folge von 1918 bis 1920 als erster tschechoslowakischer Minister für nationale Verteidigung und bis 1938 als Vizepräsident des Senats der Tschechoslowakischen Republik. Von 1925 bis 1926 war er sogar dessen Präsident. Klofáč stimmte 1938 für die Liquidation seiner Partei, die in der Folge in die gleichgeschaltete Strana národní jednoty („Partei der Nationalen Einheit“) eingegliedert wurde. Seit den 1920er Jahren lebte er in Dobříkov, wo er auf dem Burgstall neben dem Forsthaus die Villa Klofáč erbauen ließ. 1927 kaufte Klofáč die Verfall preisgegebene Schrotholzkirche von Cholmovec in Karpatenrussland für 16.000 Tschechoslowakische Kronen und ließ sie 1930 nach Dobříkov umsetzen. Klofáč war zwei Mal verheiratet, seine erste Frau hieß Amalie, seine zweite Gemahlin war deren Schwester Růžena. Klofáč hatte drei Kinder, Jaroslav (1892–1917), Milena (1894–1919) und Zdenek (* 1895). Im Forsthaus Dobříkov wurde 1997 eine Gedenkstätte für Klofáč eingerichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Václav Jaroslav Klofáč (* 21. September 1868 in Deutschbrod (Německý Brod); † 10. Juli 1942 in Dobříkov) war ein tschechischer Politiker und Journalist.", "tgt_summary": null, "id": 622103} {"src_title": "Sichuan-Waldmaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründung.", "content": "Die Selbstachtungsbewegung wurde 1926 von S. Ramanathan (1896–1970) gegründet. Ramanathan war ein junger nichtbrahmanischer Jurist und zu dem Zeitpunkt noch Mitglied des Indischen Nationalkongresses, der unter der Führung Mahatma Gandhis für die indische Unabhängigkeit eintrat. Ramanathan war Vorsitzender der von Gandhi gegründeten All India Spinners’ Association, die die Produktion von Khadi (handgesponnener Baumwolle) als Alternative zu der von den britischen Kolonialherren eingeführten Importware propagierte. Wie viele andere nichtbrahmanische Kongress-Politiker in Tamil Nadu war Ramanathan aber von der Dominanz der Brahmanen in der Kongresspartei und von den Positionen Gandhis, der das orthodoxe Kastensystem verteidigte, enttäuscht. Daher gründete er 1926 die Selbstachtungsbewegung als sozialreformerische Organisation. Den Vorsitz trug er E. V. Ramasami (alias Periyar, 1879–1973) an, der zu jener Zeit der einflussreichste nichtbrahmanische Kongress-Politiker in Tamil Nadu war, sich aber ebenfalls von der Partei entfremdet hatte. Auch die meisten anderen Gründungsmitglieder der Selbstachtungsbewegung rekrutierten sich aus der Kongresspartei. Die Selbstachtungsbewegung war anfangs nicht sehr aktiv, ehe E. V. Ramasami, ebenso wie S. Ramanathan, 1927 aus der Kongresspartei austrat. Von nun an konzentrierte sich Ramasami auf die Selbstachtungsbewegung und machte sie zum Vehikel seiner sozialreformerischen Agenda. Die Selbstachtungsbewegung wuchs schnell zu einer mitgliederstarken Organisation. Bereits 1928 hatte sie um die sechzig Zweigstellen in allen tamilischsprachigen Distrikten der Provinz Madras und etwa 4.000 Mitglieder. Bis 1933 stieg die Anzahl auf 117 Zweigstellen mit über 10.000 Mitgliedern an. Die Selbstachtungsbewegung war nicht in das parteipolitische Geschäft eingebunden, sondern agierte mit öffentlichen Kampagnen und propagandistischen Aktivitäten. Als Sprachrohr diente ihr dabei eine Reihe von Zeitschriften: E. V. Ramasami gab bereits seit 1924 die Zeitschrift \"Kudi Arasu\" („Volksherrschaft“) sowie ab 1935 die \"Viduthalai\" („Freiheit“), beide in tamilischer Sprache, heraus. Um auch die Englisch sprechenden gebildeten Schichten zu erreichen, gründete S. Ramanathan die 1928 englischsprachige Zeitschrift \"Revolt\".", "section_level": 1}, {"title": "Ideologische Festigung unter E. V. Ramasami.", "content": "Die Ideologie der Selbstachtungsbewegung wurde im Wesentlichen von ihrem Vorsitzenden E. V. Ramasami bestimmt. Ramasami widersetzte sich der postulierten gesellschaftlichen Dominanz der Brahmanen, die nach dem normativen Varna-Modell die höchste Stellung im Kastensystem innehaben. Daher forderte er, das Kastenwesen, auf dem aus seiner Sicht die brahmanische Dominanz beruhte, abzuschaffen. Ebenso lehnte er den Hinduismus als Grundlage des Kastensystems ab und kritisierte die hinduistische Mythologie wie das Epos \"Ramayana\". Anstelle der von brahmanischen Priestern durchgeführten Rituale versuchte er areligiöse Zeremonien wie die sogenannten „Selbstachtungsheiraten“ (\"self-respect marriages\") einzuführen. Seinen Anti-Brahmanismus verknüpfte Ramasami mit den zu jener Zeit vorherrschenden Diskursen über Arier und Draviden: Ausgehend von der These, das Kastensystem sei begründet worden, als die von außen nach Indien eingewanderten Arier die eingeborenen Draviden unterjocht und zu Niedrigkastigen erklärt hatten, betrachtete Ramasami die Brahmanen als Arier und die Nichtbrahmanen als Draviden. Er lehnte die Sanskrit-Sprache ebenso als arisch ab wie alle kulturellen Einflüsse aus dem „arischen“ Nordindien. 1929 fand in Chingleput die erste provinzweite „Selbstachtungskonferenz“ statt, bei der unter anderem beschlossen wurde, dass alle Mitglieder der Selbstachtungsbewegung als Zeichen der Ablehnung des Kastenwesens ihre Nachnamen, die auf die Zugehörigkeit zu einer Kaste verwiesen, ablegen würden. Zudem wurde eine Resolution verabschiedet, in der die Nichtbrahmanen aufgefordert wurden, keine Tempel mehr zu besuchen, in denen brahmanische Priester tätig sind. Dies führte zu erbitterten Gegenreaktionen auf Seiten der Brahmanen, aber auch unter orthodoxen Nichtbrahmanen, die der Selbstachtungsbewegung Atheismus vorwarfen. Gleichwohl setzte die Selbstachtungsbewegung in den frühen 1930er Jahren ihre antireligiöse Propaganda fort und weitete sie auch auf andere Religionen wie das Christentum aus. Zugleich wandte sie sich verstärkt klassenkämpferischen Positionen zu und begann einen Kommunismus nach sowjetischem Vorbild zu propagieren. 1937 organisierte die Selbstachtungsbewegung Massenproteste gegen den Beschluss der Kongress-geführten Regierung von Madras, die nordindische Sprache Hindi als Pflichtfach in den Schulen der Provinz einzuführen. Während die Kongresspartei das Hindi als gesamtindische Lingua franca propagierte, betrachteten die Anhänger der Selbstachtungsbewegung das Hindi als arische Sprache und ihre Einführung als brahmanisch-nordindische Verschwörung gegen das Tamil. E. V. Ramasami war eine treibende Kraft der Proteste und wurde deshalb zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Im Zusammenhang mit den Anti-Hindi-Protesten begann die Selbstachtungsbewegung tamilisch-nationalistische Positionen zu vertreten. 1938 erhob E. V. Ramasami die Forderung nach einem unabhängigen Dravidenstaat: Analog zu der zu jener Zeit von der Muslimliga geforderten Gründung Pakistans sollten die Draviden einen eigenen Staat Dravida Nadu („dravidisches Land“) bekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Verhältnis zur Justice Party und Fusion zur Dravidar Kazhagam.", "content": "Parallel zur Selbstachtungsbewegung existierte in jener Zeit die Justice Party, eine politische Partei, die ebenfalls ein dezidiert antibrahmanisches Programm vertrat und die dravidische Identität der Nichtbrahmanen propagierte. Die Justice Party war in ihrer Ideologie aber weniger radikal als die Selbstachtungsbewegung. Zudem wurde sie vor allem von Angehörigen nichtbrahmanischer Elite-Kasten getragen, während die Selbstachtungsbewegung auch unter den unteren Gesellschaftsschichten Anhänger fand. Gleichwohl gab es personelle Schnittmengen zwischen Selbstachtungsbewegung und Justice Party. E. V. Ramasami selbst hatte sich 1935 der Justice Party zugewandt. Dies führte dazu, dass S. Ramanathan, der Ramasamis Unterstützung der Justice Party nicht guthieß, aus der Selbstachtungsbewegung austrat. Nachdem die Justice Party, die seit 1930 die Regierung der Provinz Madras gestellt hatte, 1937 bei den Wahlen zum Provinzparlament eine vernichtende Niederlage gegen die Kongresspartei erlitten hatte, hoffte sie von der breiten Popularität der Selbstachtungsbewegung profitieren zu können. 1938 wurde E. V. Ramasami, der zu diesem Zeitpunkt wegen seiner Beteiligung an den Anti-Hindi-Protesten in Haft saß, zum Vorsitzenden der Justice Party gewählt. Ramasami formte daraufhin die Justice Party nach seinen Vorstellungen um und setzte durch, dass sich die Selbstachtungsbewegung und die Justice Party 1944 zur Organisation Dravidar Kazhagam (DK, „Bund der Draviden“) vereinigten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Selbstachtungsbewegung (englisch: \"Self-Respect Movement\", Tamil: \"Cuyamariyātai Iyakkam\" [] oder \"Taṉmāṉa Iyakkam\" []) oder Selbstachtungsliga (englisch: \"Self-Respect League\") war eine von 1926 bis 1944 bestehende sozialreformerische Organisation im heutigen indischen Bundesstaat Tamil Nadu. Sie wurde von E. V. Ramasami (Periyar) geführt und ist der Dravidischen Bewegung zuzurechnen. Die Selbstachtungsbewegung wandte sich gegen das Kastensystem und die postulierte gesellschaftliche Übermacht der Brahmanen. Sie vertrat das Ziel, den tamilischen Nichtbrahmanen ein Gefühl von „Selbstachtung“ auf Grundlage ihrer dravidischen Identität zu verschaffen. 1944 fusionierte die Selbstachtungsbewegung mit der Justice Party zur Organisation Dravidar Kazhagam.", "tgt_summary": null, "id": 61948} {"src_title": "Sapieniec (Pozezdrze)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Willy Borsus, Sohn eines Landwirts, begann zunächst ein Hochschulstudium in Rechtswissenschaften (IESN in Namur) und belegte eine Weiterbildung in europäischem Sozialrecht. Anschließend wurde er parlamentarischer Mitarbeiter von Charles Cornet d’Elzius (PRL, heute MR). Eingestiegen in die aktive Politik ist Borsus zunächst auf lokaler Ebene. 1988 wurde er in den Gemeinderat von Somme-Leuze gewählt, 1994 wurde er dort Bürgermeister. Im selben Jahr wurde er auch in den Provinzialrat von Namur gewählt. Borsus nahm 2001 im Kabinett des damaligen wallonischen Raumordnungsministers Michel Foret (MR) eine Stelle als Berater an, bis er 2004 ins Wallonische Parlament gewählt wurde. Dort übernahm er 2009 den Fraktionsvorsitz der oppositionellen MR. Innerhalb der MR gehörte Borsus zur „Renaissance-Gruppe“, die nach den Föderalwahlen von 2009, bei denen die MR herbe Verluste einstecken musste, den Rücktritt des damaligen Vizepremiers, Finanzministers und MR-Vorsitzenden Didier Reynders forderte. Er ist seitdem Vizevorsitzender der MR. Als nach den Föderalwahlen vom 25. Mai 2014 die MR als einzige französischsprachige Partei der Regierung unter Premierminister Charles Michel (MR) beitrat, übernahm Borsus das Amt des Ministers für den Mittelstand, für Selbständige, KMU, Landwirtschaft und soziale Integration. Im Gegenzug gab er seine lokalen Ämter ab. Im Juni 2017 entzog die cdH in der Region Wallonien der regierenden PS-cdH-Koalition unter Ministerpräsident Paul Magnette (PS) das Vertrauen; sie beantragte zusammen mit der MR ein konstruktives Misstrauensvotum zur Bildung einer neuen MR-cdH-Regierung („Blaue Orange“) ein. In dieser Regierung wurde Borsus am 28. Juli 2017 schließlich Ministerpräsident. Sein Ministeramt in der Föderalregierung überließ er Denis Ducarme (MR).", "section_level": 1}], "src_summary": "Willy Borsus (* 4. April 1962 in Pessoux bei Ciney) ist ein belgischer Politiker der Partei Mouvement Réformateur (MR). Er ist Ministerpräsident der Wallonie. Davor war er Föderalminister für den Mittelstand, für Selbständige, KMU, Landwirtschaft und soziale Integration in der Regierung Michel. Borsus ist seit 2004 Abgeordneter des Wallonischen Parlaments und des Parlaments der Französischen Gemeinschaft. Von 1994 bis 2014 war er Bürgermeister von Somme-Leuze.", "tgt_summary": null, "id": 1495543} {"src_title": "Buckton Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dunja lebte mit ihrem Vater, dem Postmeister, in einer einsamen russischen Gegend, wohin sich nur selten jemand verirrte. Nur hin und wieder kamen Reisende vorbei, die ihre Pferde versorgten oder wechselten, um dann weiterzuziehen. Seit geraumer Zeit ist es noch einsamer um den alten Mann geworden, denn Dunja lebt nicht mehr. Hin und wieder findet der Postmeister jemanden, der ihm zuhört, wenn er die Geschichte seiner von ihm über alles geliebten Tochter erzählt. Auch heute hält eine Kutsche, der ein Offizier entsteigt, der seine Stube betritt. Er grübelt, woher er den alten Mann kenne. Wie Schuppen fällt es ihm von den Augen, als dieser den Namen \"Dunja\" ausspricht. Bei dem Offizier handelt es sich um Mitja, und die Geschichte um Dunja kennt er sehr genau, denn mit der jungen bezaubernden Frau verband ihn einst eine große Liebe. Dunja war von außergewöhnlicher Schönheit, und viele Männer verliebten sich beim ersten Anblick in sie. Eines Tages kam Rittmeister Minski in die kleine Poststation und war ebenfalls fasziniert von der jungen Frau. Er setzte ihr Flausen in den Kopf und bewog sie dazu, mit nach Sankt Petersburg zu gehen. Für den einfach gestrickten Postmeister war klar, dass der vornehme Herr seine Dunja heiraten werde, also ließ er sie ziehen, um ihrem Glück nicht im Wege zu stehen. Tatsächlich gestaltete sich Dunjas neues Leben in der prunkvollen Umgebung erst einmal märchenhaft. Minski erfüllte ihr jeden Wunsch und überhäufte sie mit Geschenken. Von seinem locker hingeworfenen Versprechen, Dunja zu heiraten, wollte er jedoch nichts mehr wissen. Er sprach von Standesunterschieden und davon, dass eine Heirat mit einer einfachen Postmeisterstochter nicht nur seiner Karriere abträglich wäre. Es kam noch schlimmer, als Gewohnheit eintrat und Dunja ihm gleichgültig wurde. Sie wurde unter den Offizieren herumgereicht und wehrte sich nicht ernsthaft, da sie sich schon zu sehr an ihr sorgloses Leben im Luxus gewöhnt hatte. Dann jedoch begegnete sie dem Fähnrich Mitja, der es ehrlich mit ihr meinte und den auch Dunja aufrichtig liebte. Sie suchte Zuflucht bei ihrer ehemaligen Näherin Elisabeth, um ein neues Leben zu beginnen. Mitja sollte nichts davon erfahren, wie sie in letzter Zeit gelebt hatte. Dem Postmeister wurde inzwischen von Reisenden zugetragen, wie seine Dunja in Petersburg lebte. Er verließ daraufhin zum ersten Mal seine Poststation, um in die ferne Stadt zu reisen und seine Tochter zur Rede zu stellen. Als Dunja erfuhr, dass der Vater unterwegs war, sah sie nur einen Ausweg und wandte sich an Minski. Dem fiel nichts anderes ein, als dem alten Manne eine Komödie vorzuspielen und eine gestellte Hochzeit zu arrangieren. Der Postmeister glaubte das, was er sah, und war glücklich. Das Fest war fast schon vorbei, als drei weitere Gäste eintrafen, unter ihnen Mitja, der die Braut voller Entsetzen anblickte, seine Dunja! Ihre Erklärungen wollte er nicht hören. Er brach mit Dunja. Der Postmeister hatte von dem Vorfall nicht mitbekommen. Er reiste am nächsten Morgen mit dem stolzen Gefühl ab, dass seine Tochter es in die höhere Gesellschaft geschafft habe. Dass Dunja sich nur wenige Stunden später erschossen hatte, erfuhr er nicht, für ihn ist sie gestorben, als sie gerade besonders glücklich war. Er glaubt sogar, Gott habe ihm die Tochter genommen, weil er zu stolz auf sie gewesen sei. Als der Postmeister zu Ende erzählt hat und mit einem Lächeln auf den Lippen einschläft, steht Mitja wehmütig auf und schließt leise die Tür hinter sich.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Dunja\" wurde in den Ateliers der Wien-Film GmbH, Sievering und Rosenhügel gedreht, die Außenaufnahmen entstanden in Wien und Umgebung sowie im Burgenland. Der Film lief am 22. Dezember 1955 in den Kinos der Bundesrepublik Deutschland an. In Österreich firmierte er auch unter dem alternativen Titel \"Der Postmeister\". Die Filmbauten schuf Fritz Maurischat, die Kostüme entwarf Edith Almoslino, für die Choreografie zeichnete Dia Luca verantwortlich. Walter Tjaden hatte die Produktionsleitung. Es handelt sich um eine Produktion der Sascha-Film Produktions-Gesellschaft mbH. Der Verleih des Films erfolgte durch Herzog-Film.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Für das \"Lexikon des internationalen Films\" handelte es sich um ein „oberflächlich vergröbertes Remake des Films \"Der Postmeister\" (Österreich 1940)“. Die Filmzeitschrift \"Cinema\" war der Ansicht, dass Co-Autor Johannes Mario Simmel die Romanvorlage „in Kitsch“ verwandelt habe, was zu dem Fazit führt: „So banalisiert man Weltliteratur.“ Die \"Fernsehzeitschrift prisma\" sprach von einem „gefühlvoll inszenierte[n] Melodram“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dunja ist ein österreichisches Filmmelodram, welches sehr frei nach der Novelle \"Der Postmeister\" von Puschkin entstand. Unter der Regie von Josef von Báky verkörpert Eva Bartok die Titelrolle. Rittmeister Minski wird von Ivan Desny, der Fähnrich Mitja von Karlheinz Böhm und der Postmeister von Walter Richter gespielt.", "tgt_summary": null, "id": 349757} {"src_title": "Wasserverband Westdeutsche Kanäle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung des Wettbewerbs.", "content": "Die Athletinnen traten am 15. Oktober zu insgesamt sechs Vorläufen an. Die jeweils besten fünf Starterinnen qualifizierten sich für das Viertelfinale am gleichen Tag. Hieraus erreichten die jeweils besten vier Läuferinnen die nächste Runde, das Halbfinale, das wie das Finale am 16. Oktober stattfand. Die jeweils besten vier Athletinnen qualifizierten sich für das Finale.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan.", "content": "15. Oktober, 10.00 Uhr: Vorläufe 15. Oktober, 14.30 Uhr: Viertelfinale 16. Oktober, 14.00 Uhr: Halbfinale 16. Oktober, 16.20 Uhr: Finale Anmerkung: Alle Zeiten sind Ortszeit Tokio (UTC + 9) Die für die nächste Runde qualifizierten Athletinnen sind hellblau unterlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufe.", "content": "Datum: 15. Oktober 1964, ab 10.00 Uhr Wetterbedingungen: heiter, 20–21 °C, Luftfeuchtigkeit ca. 60 %", "section_level": 1}, {"title": "Vorlauf 1.", "content": "Wind: +2,01 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 2.", "content": "Wind: +1,29 m/s Simin Safamehr war die erste Frau aus dem Iran, die an Olympischen Spielen teilnahm.", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 3.", "content": "Wind: −0,73 m/s Im Offiziellen Bericht ist keine Siegeszeit für Ewa Kłobukowska angegeben. Die Datenbank SportsReference gibt hingegen sowohl die hier aufgelistete handgestoppte sowie elektronisch gemessene Zeit an. Die offizielle handgestoppte Zeit wird identisch in der u.g. Literatur von Ekkehard zur Megede aufgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 4.", "content": "Wind: +0,43 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 5.", "content": "Wind: +3,26 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Vorlauf 6.", "content": "Wind: +0,90 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Datum: 15. Oktober 1964, ab 14.30 Uhr Wetterbedingungen: heiter, ca. 23 °C, Luftfeuchtigkeit ca. 42 %", "section_level": 1}, {"title": "Lauf 1.", "content": "Wind: +0,22 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 2.", "content": "Wind: +1,15 m/s Die elektronisch gemessenen Zeiten sind nicht bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 3.", "content": "Wind: +3,66 m/s Die elektronisch gemessenen Zeiten sind nicht bekannt", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 4.", "content": "Wind: +1,89 m/s Die elektronisch gemessenen Zeiten sind nicht bekannt", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Datum: 16. Oktober 1964, ab 14.00 Uhr Wetterbedingungen: heiter, ca. 22 °C, Luftfeuchtigkeit ca. 43 %", "section_level": 1}, {"title": "Lauf 1.", "content": "Wind: +0,20 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 2.", "content": "Wind: +1,37 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Datum: 16. Oktober 1964, 16.20 Uhr Wind: −1,25 m/s Wetterbedingungen: heiter, ca. 20 °C, Luftfeuchtigkeit ca. 44 % Favoritin war die US-Läuferin Edith McGuire, die die US-Ausscheidungen gewonnen hatte. Wyomia Tuys, ebenfalls USA, wurden Medaillenchancen eingeräumt, aber McGuire wurde eindeutig höher eingeschätzt. Das änderte sich allerdings im Viertelfinale, als Tuys Wilma Rudolphs Weltrekord egalisierte und gleichzeitig einen neuen olympischen Rekord Rekord aufstellte. Im Finale traf eine US-Übermacht mit drei Läuferinnen auf zwei Polinnen, eine Britin und eine Australierin. Die vor diesen Spielen favorisierte Edith McGuire musste sich klar geschlagen mit Silber zufriedengeben. Den ersten Olympiasieg ihrer Karriere holte sich die beeindruckende Wyomia Tyus. Ein Gegenwind – 1,25 Meter pro Sekunde – war verantwortlich dafür, dass es keine besseren Zeiten gab. Einen Dreifacherfolg der USA verhinderte die Polin Ewa Kłobukowska mit ihrer Bronzemedaille.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 100-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio wurde am 15. und 16. Oktober 1964 im Olympiastadion Tokio ausgetragen. 44 Athletinnen nahmen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 331291} {"src_title": "Einheitlichkeit (Patentrecht)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie und Ausbildung.", "content": "Seine schulische Ausbildung erhielt Joseph zunächst an der \"Cedar Hall Moravian Church School\" in seinem Heimatort. Später wechselte er an die \"Seventh Day Adventist and Otto’s Comprehensive Schools\" um sie schließlich an der Princess Margaret School abzuschließen. Hieran schloss sich ab 1969 ein Studium in den Vereinigten Staaten an, das Joseph 1974 abschloss. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Beruflicher Werdegang und politische Karriere.", "content": "Nach dem Abschluss seines Studiums arbeitete Joseph in der Ölbranche. Seine politische Karriere begann er bei den Unterhauswahlen 1984. Als Kandidat der Antigua Labour Party konnte er den Wahlkampf im Wahlkreis St. Mary's North mit einer deutlichen Mehrheit für sich entscheiden. Nach diesem Erfolg wurde er von Premierminister Vere Cornwall Bird zum Minister ohne Geschäftsbereich ernannt. Im Jahr 1991 übernahm er den Posten des Ministers für Finanzen und Handelssachen. Als solcher war er mitverantwortlich für die Umschuldung der Staatsschulden von Antigua und Barbuda. In den Jahren 1991 bis 1993 gelang es Joseph durch Sparmaßnahmen die Staatsverschuldung zu reduzieren und die Einführung einer Einkommensteuer zu verhindern. 1996 geriet Joseph unter Druck, da er einem Bekannten geholfen hatte, unter Umgehung der Zollvorschriften ein Auto nach Antigua und Barbuda einzuführen. Dies führte am 22. September 1996 zu seinem Rücktritt als Finanzminister. Seinen Sitz im Parlament behielt er jedoch. Ende 1997 wurde er als Minister für Umwelt und Planungsangelegenheiten bereits wieder in das Kabinett berufen. Nachdem er bei den Unterhauswahlen 1999 seinen Sitz erneut verteidigt hatte, übernahm er das Resort Gesundheit und Soziales. Wenig später wechselte er in das Ministerium für Tourismus und Umwelt. Während seiner Zeit als Tourismusminister vervielfachte sich die Anzahl der angebotenen Hotelzimmer. Auch nahmen mit Air Jamaica und Air Luxor im Jahr 2002 zwei Fluggesellschaften Flüge nach Antigua und Barbuda wieder auf, nachdem ihnen Joseph finanzielle Unterstützung zugesagt hatte. Im folgenden Jahr spielte Joseph bei der Absetzung von Premierminister Bird eine entscheidende Rolle. Nachdem zuvor schon mehrere Regierungsmitglieder von ihren Posten zurückgetreten waren, führte die Drohung Josephs, seinen Posten ebenfalls zur Verfügung zu stellen, zum Rücktritt des Premierministers. Kurze Zeit später übernahm Joseph neben dem Tourismusresort auch dasjenige für Investitionsförderung und wirtschaftliche Entwicklung. Ende 2003 geriet Joseph erneut in die Kritik, da er von Allen Stanford Geld erhalten hatte. Dies hatte für ihn letztlich aber keine Konsequenzen. Bei den Unterhauswahlen 2004 verlor er seinen Sitz an den Kandidaten der United Progressive Party. Die deutliche Niederlage seiner Partei bei dieser Wahl resultierte in einer Führungskrise. In Folge dieser konnte sich Joseph bei den Wahlen zum Parteivorsitz im Jahr 2005 gegen Vere Bird, Jr. durchsetzen. Bei den Unterhauswahlen 2009 gelang es ihm, seinen Sitz im Parlament mit einer Mehrheit von nur 21 zurückzuerobern. Am 1. Mai 2009 nahm Joseph an einem Protestmarsch gegen die Regierung teil, wurde festgenommen und zu einer Geldstrafe verurteilt. Bei den Unterhauswahlen 2014 gelang Joseph erneut der Einzug ins Parlament. Seit dem 18. Juni 2014 verantwortet er das Resort für Gesundheit und Umwelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Molwyn Morgorson Joseph (* im 20. Jahrhundert in Jennings) ist ein aus Antigua und Barbuda stammender Politiker der Antigua Labour Party. Er gehört mit Unterbrechungen seit 1984 dem Repräsentantenhaus an.", "tgt_summary": null, "id": 2139049} {"src_title": "Arne Schönbohm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Russell Cowley begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei Swindon Chill, wo er schon als 17-Jähriger in der English Premier Ice Hockey League debütierte. Im Folgejahr, die Chills hatten sich inzwischen in Swindon Phoenix umbenannt, gewann er mit seiner Mannschaft die Hauptrunde der EPIHL, schied aber bereits im Playoff-Halbfinale gegen die Romford Raiders aus. Gleichzeitig spielte er auch für das Nachwuchsteam Swindon Cougars in der britischen U20-Liga. Nachdem er die Spielzeit 2001/02 noch bei seinem nunmehr Swindon Lynx genannten Stammverein begonnen hatte, wechselte er bereits im Spätherbst 2001 zu Coventry Blaze, wo er anschließend den Großteil seiner Karriere verbrachte. Zunächst spielte er mit dem Team aus den West Midlands in der British National League. Nachdem diese 2003 gewonnen werden konnte, wechselte er mit seiner Mannschaft in die Elite Ice Hockey League, die höchste Spielklasse des Königreichs, über. 2005 wurde Cowley mit Coventry Blaze als Hauptrundensieger der EIHL erstmals britischer Meister und gewann zudem auch die EIHL-Playoffs und den Challenge Cup. 2006 wechselte er für ein Jahr zu den Cardiff Devils. Mit den Walisern konnte er 2007 ebenfalls die britische Meisterschaft, den Challenge Cup und erstmals den Knockout Cup gewinnen. Anschließend kehrte er nach Coventry zurück und gewann 2008 und 2010 erneut die britische Meisterschaft. Zudem konnte 2008 auch der Knockout Cup gewonnen werden. 2015 gewann er mit seinem Team zehn Jahre nach dem ersten Erfolg zum zweiten Mal die Playoffs der Elite Ice Hockey League. Nach 15 Jahren im Trikot des Teams aus den West Midlands beendete er 2017 seine Karriere im Alter von 35 Jahren. Der Klub erklärte, seine Trikotnummer 17 nicht wieder zu vergeben.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für Großbritannien nahm Cowley im Juniorenbereich an der Europa-Division I der U18-Weltmeisterschaft 2000 und der Division II der U18-Weltmeisterschaft 2001 sowie den Turnieren der Division II der U20-Weltmeisterschaften 2001, 2002 und 2003 teil. Im Seniorenbereich stand er im Aufgebot seines Landes bei den Weltmeisterschaften der Division I 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2015, 2016 und 2017. 2011 brachte er seine Farben beim abschließenden Spiel gegen Polen mit 2:1 in Führung und hielt damit die Hoffnung auf den ersten Aufstieg in die Top-Division seit dem Abstieg 1994 aufrecht. Am Ende scheiterten die Briten jedoch an Kasachstan, da die Asiaten ihr letztes Spiel gegen die Ukraine nach einem 1:2-Rückstand noch drehen konnten. Zudem nahm Cowley für Großbritannien an den Qualifikationsturnieren für die Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010 und in Pyeongchang 2018 teil.", "section_level": 2}], "src_summary": "Russell Cowley (* 12. August 1982 in Edmonton, Alberta, Kanada) ist ein ehemaliger britischer Eishockeyspieler, der 15 Jahre bei Coventry Blaze in der Elite Ice Hockey League unter Vertrag stand und mit dem Klub insgesamt dreimal britischer Meister wurde. Einen vierten Titel errang er mit den Cardiff Devils.", "tgt_summary": null, "id": 494431} {"src_title": "Innozenz Giesel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Nuno da Cunha e Ataíde wurde als jüngstes von fünf Kindern des Luis da Cunha e Ataíde, 7. Herr von Povolide, und dessen Gattin Guiomar de Lancastre geboren. Er studierte an der Universität Coimbra, dort erlangte er den \"magister artium\" und ein Lizentiat in Kanonischem Recht.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchliche Laufbahn.", "content": "Nach seiner Priesterweihe wurde er Domherr in Coimbra und in Lissabon. Er war Kommandant des Christusordens und Kammerherr von König Dom Pedro II., Staatsrat für religiöse Fragen und Abgesandter des Heiligen Offiziums in Portugal. Er wurde Großinquisitor in Lissabon. Einen Ruf auf den Bischofssitz von Elvas lehnte er ab, er war vom 15. September 1704 bis zum 14. Dezember 1705 Elekt von Elvas, ohne den Bischofssitz je einzunehmen. Am 14. Dezember 1705 wurde er zum Titularbischof von \"Targa\" ernannt und empfing am 14. März 1706 in der königlichen Kapelle in Lissabon die Bischofsweihe durch Alvaro de Abranches, Bischof von Leiria; Mitkonsekratoren waren Antonio de Vasconcellos, Bischof von Coimbra und Antonio de Saldanha, Bischof von Portalegre. Am 30. Juli 1707 wurde Nuno da Cunha e Ataíde Generalinquisitor von Portugal. Er gehörte dem Staatsrat von König João V. an. Im Konsistorium vom 18. Mai 1712 erhob ihn Papst Clemens XI. zum Kardinal. Zum Konklave 1721 kam er am 21. Mai 1721 zusammen mit Kardinal José Pereira de Lacerda im Hafen von Livorno an, als die beiden Kardinäle Rom erreichten, war jedoch der neue Papst Innozenz XIII. bereits gewählt. Da Cuna empfing am 16. Juni 1721 den Kardinalshut sowie die Titelkirche \"Santa Anastasia\". An den Konklaven von 1724, 1730 und 1740 nahm er nicht teil.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Nuno da Cunha e Ataíde starb am 3. Dezember (oder am 15. Dezember, das Datum wird unterschiedlich angegeben) 1750 in Lissabon. Aufgebahrt und bestattet wurden seine sterblichen Überreste in der Dominikanerkirche in Lissabon, die beim Erdbeben von 1755 stark zerstört wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nuno da Cunha e Ataíde (* 8. Dezember 1664 in Lissabon; † 3. oder 15. Dezember 1750 ebenda) war ein portugiesischer Geistlicher und Kardinal der Römischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 893244} {"src_title": "Rollston", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dem Bürgermeister des kleinen Bergdorfes Saint-Luc im Wallis, Pierre Amsler, stirbt seine Frau; er bleibt mit seinen beiden Kindern allein zurück. Sein Sohn Jean ist beinahe zehn Jahre alt, seine Tochter Pierette ist erst fünf. Sie vermag das Ereignis noch nicht recht zu verstehen; für ihren Bruder dagegen ist es ein harter Schlag. Mit dem Pfarrer geht er in die Berge, um mit seinem Leid fertigzuwerden. Pierre, der im Hause wieder eine Frau braucht, tut sich übers Jahr mit Jeanne zusammen, einer jungen Witwe aus dem Dorfe, die auch eine Tochter, Arlette, in die Familie mitbringt. Der kleine Jean aber nimmt seinem Vater die neue Verbindung übel und mag auch die Liebe, die ihm die Stiefmutter entgegenbringt, nicht annehmen. Seine Stiefschwester Arlette empfindet er als Eindringling und will sie loswerden. Sein Hass verleitet ihn zu einer schlimmen Tat. Unter einem Vorwand lockt er sie aus dem Haus in den Schnee, wo sie erfrieren soll. Als Arlette durch die Wachsamkeit der Bergler gefunden wird, muss Jean dem Vater seine Schuld gestehen. Dieser behandelt ihn fortan noch gleichgültiger als vorher. Da will sich Jean, gepeinigt von Reue, das Leben nehmen und stürzt sich in den Fluss, aus dem ihn aber seine Stiefmutter ziehen und so ins Leben zurückholen kann. Und auch seine Zuneigung kann sie gewinnen: zum ersten Mal nennt er sie \"Maman\"...", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten nahmen dreieinhalb Monate für die Außenszenen in Anspruch; dazu kamen noch zwei Wochen im Studio. Die Aufnahmen wurden in der Südschweiz im Oberwallis, in den Dörfern Saint-Luc und Grimentz, gedreht. Das Kamerateam bestand aus Léonce-Henri Burel, der auch für Abel Gance und später Robert Bresson arbeitete, und seinem Kameraassistenten Paul Parguel. Die Produktion leitete Charles Schuepbach. Obwohl der Film schon 1923 gedreht worden war, dauerte es wegen eines Streits mit der Verleihfirma noch fast zwei Jahre, bis er ins Kino kam. Den Verleih für Frankreich übernahm schliesslich Pathé. Die Premiere für die Deutsch-Schweiz fand in Genf am 8. Mai 1925 im Saal Alhambra, für die Welsch-Schweiz in Lausanne am 2. Oktober 1925 im \"Modern Cinema\" statt. Die französische Erstaufführung erlebte \"Visages d'Enfants\" am 24. Januar 1925 in Paris im Gaumont-Palast. Der Film wurde auch in Deutschland und Österreich, Grossbritannien, Spanien, Portugal und Polen aufgeführt. Nach Japan kam er erst am 17. Dezember 1927. Dort erklärte ihn die Filmzeitschrift \"Kinema Junpō\" zum „besten europäischen Film des Jahres 1925“. In den Vereinigten Staaten zeigte man ihn unter dem Titel \"Faces of Children\" am 29. Juni 1926 in New York City, in Großbritannien hieß er schlicht \"Mother\". In Deutschland wurde er in einer Bearbeitung durch Richard Hutter, die eine Länge von 2 337 Metern aufwies, durch die Hirschel-Sofar-Film-Verleih GmbH (Nr.: 11 382, 30/09/25) unter dem Titel \"Die aus erster Ehe\" vertrieben, kam aber auch unter den Titeln \"Nach dem Tode der Mutter\" beziehungsweise \"Kindergesichter\" in die Kinos. In Österreich hieß er \"Die Stimme des Blutes\".", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Publikumsreaktion und Aufführungsgeschichte.", "content": "Das zeitgenössische Publikum konnte mit \"Visages d’enfants\" nichts anfangen: Trotz guter Kritiken wurde der Film ein schwerer Misserfolg an den Kinokassen. Es blieb einzige Arbeit der Lausanner Produzenten Dimitri de Zoubaleff und Arthur-Adrien Porchet. Das Negativ des Films war lange verschwunden. 1993 wurde unter Beteiligung des Niederländischen Filmmuseums, der Cinémathèque Royale de Belgique, der Cinémathèque Française und des Gosfilmofond Moskau im Rahmen des Media-Programmes der Europäischen Union eine restaurierte und kolorierte Fassung des Films hergestellt. Der Kultursender Arte strahlte \"Visages d'enfants\" im deutschen Fernsehen am 13. April 2012 in restaurierter und kolorierter Fassung mit den originalen, aber deutsch untertitelten Zwischentiteln und mit einer neu komponierten Begleitmusik von Antonio Coppola aus. Die Cinémathèque Suisse brachte 2013 den Film auf DVD heraus.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken und Analyse.", "content": "Laut den Solothurner Filmtagen war \"Visages d’enfants\" „das erste Meisterwerk des Schweizer Films“. Der Film hätte seinerzeit ein Novum dargestellt, denn „der ganze Film ist aus der Sicht eines zehnjährigen Buben erzählt. Der Filmmacher hat es geschafft, diesem traurigen Thema eine Botschaft der Hoffnung abzugewinnen, die auch heute noch die jungen Zuschauer anspricht.“ (Solothurner Filmtage 28. Januar 2014) Die Schweizer Internetseite \"Molodeshnaya\" schreibt: “Das Dorf ist Dreh- und Angelpunkt des Lebens, gegen Aussen ist man abgeschottet durch die Berge. Die Familie als nächstkleinere Einheit ist hier in ihren Grundfesten bedroht, weil sich das Kind nicht einordnen will. Es ist kein Akt der Rebellion, sondern einer des Herzens. Der Bub, famos gespielt vom Pariser Strassenjungen Jean Forest, den Jacques Feyder für seinen vorherigen Film \"Crainquebille\" entdeckt hatte, empfindet Leid und Einsamkeit. Etwas, was ihm der Vater nicht goutiert. Für ihn muss das Leben weitergehen, und man mag es ihm nicht einmal verübeln, angesichts der Umstände. Doch Feyder und seine Ehefrau Françoise Rosay, die zusammen das Drehbuch schrieben, klagen die Kälte und Härte an, die mit dieser Pflichterfüllung einhergehen. \"Visages d'enfants\" ist ein Manifest für mehr Menschlichkeit, auch in harten Situationen.” James Travers führt die Szene, in der die Kinder miteinander essen und sich streiten, als Beispiel für Feyders Beobachtungsgabe an, die sich in seiner Aufmerksamkeit auch auf Kleinigkeiten zeige. Ihr Naturalismus verleihe dem Film eine eigenartige Empfindung von Zeitlosigkeit. Tobias Knebe schrieb 2010 in der Süddeutschen Zeitung, das Schauspiel in \"Kindergesichter\" sei von „fast schockierender Modernität, die auf jegliche Ausrufezeichen in ihrer Performance verzichten: Erwachsene, die ihre Emotionen oft gar nicht oder nur verhalten zeigen, Kinder, die wie wirkliche Kinder lachen, zanken, schmollen und träumen und mit einer Liebe und Sicherheit inszeniert sind, die seitdem auch nicht mehr übertroffen wurde.“ Der Film habe „die Kraft, jedes Publikum zu bewegen - und zwar so, als wäre er nicht vor mehr als achtzig Jahren entstanden, sondern heute. Und genauso faszinierend sehen die Bilder aus.“ Vielfach bemerkten Kritiker auch die Einbeziehung der Natur in den Film. Grégory Cavatino weist darauf hin, dass Feyder die Landschaft und die Natur als Mitspieler in seine Handlung einbettet, wie dies im schwedischen Kino durch Victor Sjöström geschah. So filmte Feyders Chéfoperateur Léonce-Henri Burel den Abgang einer Lawine spektakulär aus dem Blickwinkel der Lawine. Als Beispiel für die Einführung filmtechnischer Neuerungen nennt er die tatsächlich bei Nacht gedrehten Aufnahmen vom Zusammentreffen der Bergler auf ihrer Suche nach der kleinen Arlette mit dem Abgang der Lawine. Zu einer Zeit, da es üblich war, Nachtaufnahmen bei Tag zu filmen und dafür dann den Film grün oder blau zu färben, läßt er die Szene nur durch die Fackeln beleuchten, welche die Bergler mit sich führen. Cavatino nennt die Szene “ein Wunder und eine wahre Augenlust”, den ganzen Film “ein wertvolles und unersetzliches Kinostück, ein Kunstwerk”. Tobias Knebe in der Süddeutschen Zeitung schrieb, die Bilder seien „oft von dichter, leuchtender Schönheit, doch diese Schönheit wird niemals ausgestellt. Jedem Regisseur würde man verzeihen, wenn er den Fokus kurz von seinen Darstellern und seiner Geschichte nähme, um beispielsweise einen spektakulären Gipfel in den Blick zu rücken - und fast jeder würde es tun. Aber nicht Feyder!“. Den Einfluß von David Wark Griffith auf die Auflösung des Handlungsverlaufs wurde ebenfalls gesehen, unter anderem in der Sequenz, in welcher der Junge sich, vom schlechten Gewissen getrieben, in den Fluss stürzt und von der Stiefmutter vor dem sicheren Tod in der Strömung gerettet wird. Diese Szene steht möglicherweise in Zusammenhang mit Griffiths Meisterwerk \"Way Down East\" (1920), welches mit Verspätung 1922 in Paris aufgeführt worden war, nur wenige Monate, bevor Feyder mit der Abfassung seines Drehbuches begonnen hatte. Den Kritikern, die das \"Happy End\" als Zugeständnis an die Kinokasse deuten, wurde entgegen gehalten, dass selten die Auflösung eines filmischen Konfliktes so meisterhaft vorbereitet und eingesetzt worden sei, unter anderem in der feinfühlig verwendeten und häufig wiederkehrenden Symbolik von Wasser in Feyders Bergler-Drama. In dieser Meinung trifft er sich mit Daniel Hermsdorf, der ebenfalls auf die Wassersymbolik bei Feyder weist, zusätzlich aber auch noch auf den fetischisierenden Gebrauch, den der Junge von der Photographie und der Brosche seiner verstorbenen Mutter macht, und die Art, wie Feyder ihn ins Bild fasst. Als Beispiel für Feyders filmsprachlich sensitiven Einsatz der Kinotechnik führt Hermsdorf die Doppelbelichtung an, mit welcher er die Sorge der Stiefmutter um den Jungen visualisiert, indem er ihr Gesicht mit Bildern des reißenden Flusses überlagert, und interpretiert sie als letzte symbolische Vorstufe zu dem Bild, in dem sie ihn nach geglückter Rettung in die Arme nimmt und so das neu gewonnene Vertrauen bekräftigt.", "section_level": 2}, {"title": "Weblinks.", "content": "Abbildungen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Kindergesichter ist der deutsche Titel des französisch-schweizerischen Stummfilmdramas \"Visages d’enfants\". Jacques Feyder realisierte es 1923 nach einem Drehbuch, das er zusammen mit seiner Frau, der Schauspielerin Françoise Rosay, geschrieben hatte, für die Pariser \"Société des Grands Films\" und die Produzenten Dimitri De Zoubaloff und Arthur-Adrien Porchet. Der Film kam jedoch erst 1925 in die Kinos.", "tgt_summary": null, "id": 2271521} {"src_title": "Osney", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Im Jahre 1947 entwarf Clark M. Clifford den National Security Act. Mit dem Gesetz wurde die Neuausrichtung der amerikanischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf institutioneller Ebene vollzogen. Es war zugleich die Charta zur Grundlage der neu geschaffenen CIA, des ersten Nachrichtendienstes der Vereinigten Staaten in Friedenszeiten. Der Politikwissenschaftler John Prados vom National Security Archive führt dazu aus, dass die Charta, als sie 1947 geschrieben wurde, dem Dienst ausdrücklich keine Polizeigewalt gab und ebenso ausdrücklich verbot, innerhalb der Vereinigten Staaten aktiv zu werden. Im August 1964 veranlasste der „Tonkin-Zwischenfall“ im Golf von Tonkin die US-Regierung, durch Entsendung von Truppen in den Vietnamkrieg einzugreifen. Der Kriegseinsatz war jedoch umstritten. Schon vor Kriegseintritt hatte die CIA Einsätze wie Operation 34A durchgeführt, um im Rahmen der antikommunistischen Rollback-Politik von Präsidenten John F. Kennedy, die durch seinen Nachfolger Lyndon B. Johnson fortgesetzt wurde, Vietnam nicht dem Kommunismus preiszugeben. Mit den Ereignissen ab Beginn der Tet-Offensive im Januar 1968 bis in den September kam es zur Neubewertung des Kriegseinsatzes in der amerikanischen Öffentlichkeit. Auch sorgte die Enthüllung von US-Kriegsverbrechen im vietnamesischen Dorf Mỹ Lai durch den investigativen Journalisten Seymour Hersh ab November 1969 für einen Meinungsumschwung (siehe Massaker von Mỹ Lai). Zudem machten die Aufdeckungen durch die Pentagon-Papiere am 13. Juni 1971 Schlagzeilen, die die heimliche Geschichte des Vietnamkriegs beleuchteten. Die CIA war überdies an Überwachungen der Antikriegsbewegung beteiligt, die gegen den Vietnamkrieg protestierte und in ihrem Ansinnen eines Abzugs der US-Truppen aus Vietnam bestärkt wurde. Anfang 1971 erreichte die verheimlichte Überwachung innerhalb des Regierungsapparats unter Präsident Richard Nixon einen Höhepunkt; das Staatsoberhaupt wie auch Henry Kissinger, als Berater des Präsidenten zuständig für die „nationale Sicherheit“, hörten engste Berater und Journalisten ab. Richard Nixon beauftragte seinen leitenden Mitarbeiter für innenpolitische Angelegenheiten, John Ehrlichman, eine Gruppe aufzustellen, um undichte Stellen aufzuspüren, an denen Insiderwissen über Regierungsaktivitäten nach außen drang. Diese sind in den Vereinigten Staaten bekannt als die „Plumbers“ (dt. Klempner). Am 17. Juni 1972 wurde CIA-Direktor Richard Helms informiert, dass in die Landeszentrale der Demokratischen Partei am Watergate in der Hauptstadt Washington eingebrochen worden war. Der ehemalige CIA-Mitarbeiter James McCord war in der Gruppe von Einbrechern. Auch Howard Hunt, ebenso Ehemaliger, sei in den Einbruch verstrickt, lautete die Nachricht. McCord war Experte für elektronische Spionage und arbeitete wie Hunt für Präsident Nixon im „Plumbers“-Team. Hierauf informierte Helms das Federal Bureau of Investigation (FBI). Er teilte dem Behördenleiter mit, dass es sich nicht um eine CIA-Operation handele. Am 23. Juni erteilte Richard Nixon der CIA den Befehl, unter Berufung auf die „nationale Sicherheit“ die Untersuchungen des FBI abzublocken. Das FBI ließ die Ermittlungen trotz eindringlicher Worte der CIA nicht fallen, es bestand auf eine schriftliche Anordnung dafür, die der Konsequenzen von Spuren wegen nicht erstellt wurde. Die Einbrecher wurden angeklagt und forderten Schweigegeld. Nixons Berater John Dean schlug daraufhin vor, aus schwarzen Kassen der CIA eine Million US-Dollar zu zahlen. Helms verweigerte diesen Vorschlag. Das FBI nahm die Ermittlungen nach einer Woche Stillstand wieder auf. McCord erhielt die Order auszusagen, er hätte im Auftrag der CIA gehandelt. Die CIA sollte die Konsequenzen für die Taten der „Plumbers“ tragen, der Präsident würde begnadigen. Am 20. Juni erschien in der \"Washington Post\" ein Artikel, der die Spur zum Oval Office als Initiator des Einbruchs verfolgte und das Weiße Haus verantwortlich machte, also den Präsidenten Nixon. Die Beweise waren noch sehr dünn, obgleich ein Insider hierfür Wissen preisgab. Das Hausblatt Washingtons, die \"Post\", verfolgte die Verfahren; allen voran die investigativen Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein; sie bildeten damit die Grundlage für eine wachsende öffentliche Meinung über die in diesem Zusammenhang im Weiteren aufgedeckten Geschehnisse. Am 7. November 1972 gewann Richard Nixon die Wiederwahl zur zweiten Amtszeit. Unzufrieden mit der Arbeit der CIA und ihrem Leiter Richard Helms, eine Verschwörung gegen ihn vermutend und in der Absicht, die Behörde umzustrukturieren, entließ Nixon den Leiter am 20. November. Zum neuen CIA-Direktor berief Nixon am Tag darauf James R. Schlesinger, der ihm von Kissinger am 9. November für die Position vorgeschlagen worden war. Am 10. Januar 1973 begannen die Gerichtsprozesse gegen die Einbrecher. Alle mit Ausnahme von McCord und Liddy plädierten auf schuldig, und alle wurden der Verschwörung, des Einbruchs und des Abhörens für schuldig befunden. Die Verfahren eskalierten; der vorsitzende Richter sprach 30-jährige Freiheitsstrafen aus, deutete aber an, im Gegenzug für sachdienliche Zeugenaussagen die Urteile überdenken zu wollen. McCord arbeitete daraufhin mit der Justiz zusammen, beschuldigte das Komitee zur Wiederwahl des Präsidenten und gab zu, einen Meineid geleistet zu haben. Wären die Angeklagten schuldig gesprochen worden, so hätte die Watergate-Affäre nicht den Status eines Skandals erreicht. Auf den Einbruch war bis zu diesem Zeitpunkt nur die \"Washington Post\" eingegangen. Am 14. Januar 1973 änderte sich dies, da es Seymour Hersh gelang, an seiner Redaktion vorbei einen Headline-Artikel in der \"New York Times\" zu platzieren. Hersh schrieb allein bei der \"Times\" 40 weitere Artikel über das gesamte Jahr zur Affäre und war nur wenige Schritte hinter den Reportern der \"Post\". Den etablierten Zeitungen folgend, nahmen weitere Medien die Berichterstattung auf; es wurde über die in Bruchstücke verstreuten Details berichtet. Schlesinger war der Überzeugung, über alles informiert zu sein, was die CIA zur Watergate-Affäre kannte. Schockiert wurde er jedoch durch ein Protokoll, welches ihm das Gegenteil klarmachte. Howard Hunt war im August 1971 an einem Einbruch in die Praxis eines Psychiaters von Daniel Ellsberg beteiligt gewesen. Das Eindringen zielte darauf ab, diskreditierende Beweise zum geistigen Zustand des Anti-Vietnamkriegs-Aktivisten zu finden. Ellsberg hatte zwei Monate zuvor die Pentagon-Papiere den Medien zugespielt. Weitere Nachforschungen zeigten, dass Bilder zur Ausforschung der Praxis für die Vorbereitung des Einbruchs in CIA-Filmlabors entwickelt worden waren. Des Weiteren tauchte ein Brief von James McCord adressiert an die CIA auf, der als Erpressung des Präsidenten der Vereinigten Staaten ausgelegt werden konnte. Am 9. Mai 1973 fasste Schlesinger den Entschluss, der zu seinem „Vermächtnis mit Sprengkraft“ wurde, und erteilte die Anweisung zum Zusammentragen der so genannten \"Familienjuwelen\": Ebenfalls an diesem Tag brach das Kabinett Präsident Nixons weg, da die Watergate-Affäre mittlerweile zum Skandal wurde. Wenige Stunden nach Ausgabe der Anweisung erfuhr William Colby, dass Nixons Justizminister Richard G. Kleindienst seinen Rücktritt eingereicht hatte, dass der Verteidigungsminister Elliot L. Richardson es ihm gleichtat und auch Schlesinger seinen Posten räumte. Am 17. Mai 1973 begann der Senat der Vereinigten Staaten mit seiner Untersuchung im Watergate-Ausschuss (eigentlicher Name: \"Senate Select Committee on Presidential Campaign Activities\"). William Colby, der 1971 \"executive director of the CIA\" geworden war, fiel das Amt als CIA-Direktor in Vertretung zu. Es gab ein solches Durcheinander, dass er erst im September 1973 auf die neue Position vereidigt wurde. Die treibenden Pressekräfte von \"Times\" und \"Post\", also Woodward, Bernstein und Hersh, drangen unter Berufung auf anonyme Quellen immer tiefer in das Geflecht der Verstrickungen ein. Hauptinformant der Zeitung \"Post\" war die Quelle „\"Deep Throat\"“, deren wahre Identität erst am 31. Mai 2005 in der Zeitschrift \"Vanity Fair\" offenbart wurde. Es war Mark Felt, in dieser Zeit Nummer zwei des FBI. John Dean, Rechtsberater von Präsident Nixon, sagte im Juni 1973 vor dem Watergate-Untersuchungsausschuss aus. Die Presse, so etwa Hersh, berichtete über seine Verwicklungen in den Einbruch bei Ellsberg. Ebenfalls im Juni schockierte Alexander Butterfield Amerika. Im Untersuchungsausschuss teilte er mit, dass Präsident Nixon Gesprächsmitschnitte im Oval Office machen ließ. Zuerst verweigerte Nixon die Herausgabe der Mitschnitte, musste sie nach Gerichtsverfahren aber zugänglich machen. Die Bänder, die das Geschehen vom 23. Juni wiedergeben, wurden als „Smoking-Gun-Tapes“ bekannt und lassen Nixons Mitwissen um die Verwicklung von Regierungsangestellten in den Einbruch sowie die Einleitung der Vertuschungsversuche erkennen. Wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit wurde Vizepräsident Spiro Agnew am 10. Oktober 1973 zum Rücktritt gedrängt; sein Nachfolger wurde Gerald Ford. Noch im selben Monat gestand Agnew ein, dass er 29.500 US-Dollar Einkommen nicht versteuert hatte, es handelte sich dabei um Bestechungsgeld, als er Gouverneur des Bundesstaates Maryland wurde. Im Februar 1974 wurden Forderungen nach einem Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Nixon laut; der Justizausschuss begann die Prüfung. Der Watergate-Ausschuss veröffentlichte seinen siebenbändigen Bericht mit 1250 Seiten am 27. Juni 1974. Am 9. August 1974 trat Richard Nixon zurück, um der Enthebung zuvorzukommen. Die an die CIA gegebene Anweisung, unter Berufung auf die „nationale Sicherheit“ die Untersuchungen zu behindern, war letztlich zu viel. Gerald Ford wurde gemäß der Verfassung Präsident. Ford gab Nixon eine Begnadigung (im Englischen als Pardon bezeichnet) mit der Proklamation 4311 am 8. September 1974. Damit verbunden war eine volle und bedingungslose Befreiung von Strafverfolgung für „alle Verstöße gegen die Vereinigten Staaten“, die Nixon „begangen hat oder begangen haben mag.“ Der Akt der Vergebung, um die Nation zusammenzuführen, wurde kontrovers aufgenommen. Fords Popularität fiel nach Umfragen von 71 auf 49 Prozent. Ford beließ William Colby im Amt des CIA-Direktors, der auf der Ende 1973 fertiggestellten 693-lose-Seiten-Aktensammlung festsaß. Eine vollständige Aufdeckung der \"Familienjuwelen\" bedrohte die Existenz der CIA in der von der Watergate-Affäre geprägten Zeit. Der für Gegenspionage zuständige CIA-Agent James Jesus Angleton erklärte in einer Befragung, warum dieser „Giftschrank“ der CIA nicht vollständig vernichtet worden sei: „Es ist undenkbar, dass ein geheimes Werkzeug der Regierung allen offiziellen Befehlen dieser Regierung Folge leistet.“", "section_level": 1}, {"title": "Durchsickern und offizielle Veröffentlichung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erstes öffentliches Bekanntwerden.", "content": "Seymour Hersh, ein investigativer Journalist, kam bereits 1974 bei seinen Nachforschungen zum Watergate-Skandal den \"Familienjuwelen\" sehr nah. Er hatte monatelang die Eckdaten der Geschichte zusammengetragen, die zum ersten öffentlichen Bekanntwerden der \"Familienjuwelen\" der CIA führte. Im Zuge seiner Recherche von Überwachungen der Antikriegs-Aktivisten, die sich gegen die US-amerikanische Beteiligung am Vietnamkrieg engagierten (amerikanische direkte Beteiligung mit Truppen in den 1960er Jahren bis 1975) hatte er ein Telefonat mit CIA-Direktor William Colby. In diesem sagte Hersh, dass er eine Story hätte, die größer wäre als das Massaker von Mỹ Lai. Colby notierte zum Gespräch, dass Hersh bluffte. Als Hersh kurz darauf durch anonyme Quellen von Colbys Gesprächsnotiz erfuhr, versicherte er ihm in einem weiteren Telefonat, dass er nicht bluffte. Daraufhin gewährte Colby ihm ein lange verwehrtes Interview, welches sie am 20. Dezember führten. Hersh beschrieb darin die Überwachungen als „massiv“, was Colby als übertrieben abtat. Er meinte:. Er scheiterte aber mit dem Versuch, die Überwachung als bedeutungslosen Vorgang abzutun. Colby schnitt die Unterhaltung heimlich mit. Zwei Tage nach dem Interview veröffentlichte Hersh in der \"New York Times\" den Leitartikel: \"Huge C.I.A. operation reported in U.S. against antiwar forces, other dissidents in Nixon years\", in dem er berichtete:", "section_level": 2}, {"title": "Folgen des Artikels in der New York Times.", "content": "Am 4. Januar diskutierte Präsident Gerald Ford mit seinem Kabinett das weitere Vorgehen. Richard Helms warnte den Präsidenten: In Folge des Bekanntwerdens einzelner Details durch den Artikel von Hersh machte William Colby den CIA-Mitarbeiter James Jesus Angleton zum „Sündenbock“, um die CIA als Institution zu schützen. Angletons Tarnung wurde aufgedeckt. Es wurde bekannt gemacht, dass er zuvor 20 Jahre lang zusammen mit dem FBI private Briefpost geöffnet hatte sowie mit illegalen inneramerikanischen Überwachungen betraut war. Colby ließ am Weihnachtsabend Henry Kissinger eine fünfseitige Zusammenfassung zukommen. Kissinger beredete sich mit Präsident Ford und es wurde das Justizministerium in Kenntnis gesetzt, namentlich Laurence H. Silberman, dem Ford anbot, die CIA als Direktor zu führen; Silberman lehnte ab. Vertreter der US-Regierung sahen sich vor dem Hintergrund der Veröffentlichung zum Vietnamkrieg, zur Watergate-Affaire und nun der Anschuldigungen im Zusammenhang mit den \"Familienjuwelen\" gezwungen, selber Ermittlungen einzuleiten. Direkt aufgrund der Veröffentlichungen Hershs entstanden drei Untersuchungsausschüsse: die Rockefeller-Kommission, das Church Committee und das Nedzi Committee, welches durch Umstrukturierung zum Pike Committee wurde. Insgesamt gab es zu dieser Zeit damit acht laufende Untersuchungen und Anhörungen zur CIA. Donald Rumsfeld, von Ford zum Verteidigungsminister berufen, machte den Vorschlag, die Rockefeller-Kommission zur Abwehr aller anderen Untersuchungen einzusetzen. Er, Kissinger und Ford stimmten darin überein, dass Schadensbegrenzung das Wichtigste sei. Am 16. Januar 1975 empfing der Präsident Medienvertreter des Landes. Er beschwor sie, im „nationalen Interesse“ und zum Schutz des Rufs der amerikanischen Präsidenten seit Harry S. Truman sei es unerwünscht, die Themen der Kommission in aller Öffentlichkeit „breitzutreten“. In den Ausschüssen vermied man es weitestgehend, auf die \"Familienjuwelen\" einzugehen. Die eigentliche Aktensammlung stand den Kommissionen nicht zur Verfügung. Lediglich Operation CHAOS wurde in größerem Umfang öffentlich diskutiert. Dennoch gingen die Kommissionen einer Vielzahl an nachrichtendienstlichen Aktivitäten nicht nur der CIA nach, sondern befassten sich mit der gesamten US-Intelligence Community (dt. Geheimdienstgemeinschaft) also auch der NSA sowie dem FBI. Wie der Church-Report den Fokus auf das Thema Vorbeugung von Missbrauch von Geheimdiensten legte, wurde über das Ausmaß eine Debatte angestoßen, die die Frage behandelt: Wie viel Information sollte der Öffentlichkeit für eine Diskussion zur Verfügung gestellt werden? Dies geschah in Anbetracht der Tatsache, dass die Offenbarung von internen Abläufen der Gegenspionage anderer Länder zum Vorteil gereichen würde. Eine Gesetzesinitiative zur Ahndung von Geheimnisverrat an ausländische Dienste kam deshalb nicht zustande. Die Medien zweifelten den im Raum stehenden Gesetzesvorschlag an, da sie diesen als Angriff auf Whistleblower, also ihre Quellen, sahen. Für eine „Überwachung von außerhalb“ (eng. „\"outside oversight\"“), was einer Prüfung durch Außenstehende entspricht, wurde überlegt, eine neue Institution zu schaffen. Dies geschah jedoch nicht; stattdessen sprach sich die Regierung für die Wahrnehmung der Aufsicht durch das President’s Intelligence Advisory Board (PIAB) aus und erteilte diesem zusätzliche Kompetenzen. Der Kongressabgeordnete Otis G. Pike regte in der nach ihm benannten Kommission zusammen mit Samuel A. Adams eine öffentliche Debatte über den Wert der Nachrichtendienste an. Man diskutierte die Verlässlichkeit von Einschätzungen der Dienste und deren Nutzen für Entscheidungen. Die Untersuchung der Ausschüsse hatten die Einrichtung des United States Senate Select Committee on Intelligence (SSCI) sowie des United States House Permanent Select Committee on Intelligence (HPSCI) als ständigen Geheimdienstausschuss des Senats und des Repräsentantenhauses im Kongress zur Folge. Präsident Gerald Ford verbot sogenannte \"Executive Actions\" (politische Morde bzw. extralegale Hinrichtung) per Erlass \"EO 11905\" vom 18. Februar 1976, nach dem im Church Committee die CIA-Mordpläne an Staatsmännern und weiteren Personen wie Fidel Castro untersucht wurden. Präsident Jimmy Carter leitete eine Abschwächung des Erlasses mit der \"EO 12036\" ein. Das Verbot von politischen Morden wurde vom Amtsnachfolger Ronald Reagan 1981 zuerst bekräftigt, er schwächte es aber in einem weiteren Schritt durch die Executive Order \"12333\" ab.", "section_level": 2}, {"title": "Leaks und in Teilen geschwärzte offizielle Veröffentlichung 2007.", "content": "Weitere Informationen kamen in Salamitaktik an die Öffentlichkeit, jedoch wurden Anfragen von Journalisten und Historikern von der CIA verweigert. Selbst den Zugang zu den Dokumenten unter Berufung auf den neu geschaffenen Freedom of Information Act blockte die Behörde ab. Erst am 25. Juni 2007 wurde die Aktensammlung freigegeben, nachdem CIA-Direktor Michael Hayden dies anlässlich des Treffens der \"Vereinigung von Historikern für auswärtige amerikanische Beziehungen\" angekündigt hatte. Die CIA ließ die Dokumentensammlung dem National Security Archive mit folgenden Worten zukommen: Ihre Veröffentlichung erweckt Medieninteresse über die gesamte Welt hinweg. Die Zusammenfassung des National Security Archive kommentiert mit den eröffnenden Worten: Bereits am 25. Juni veröffentlichte die CIA eine auf ihrer Seite einsehbare Bildversion der Dokumente. Das National Security Archive stellte einen Tag später eine Datei mit durchsuchbarem Text als 27 MB-Download zur Verfügung. Im Zuge der Veröffentlichung der \"Familienjuwelen\" publizierte das National Security Archive mehrere Gesprächsmitschriften, so etwa das Memorandum des Briefings vom 3. Januar 1975. Darin beschrieben ist, wie William Colby Präsident Ford in Kenntnis setzte. Die Mitschrift des Gesprächs vom Folgetag, in dem Kissingers Reaktion dokumentiert ist, wurde ebenfalls zur Verfügung gestellt. Ergänzend wurde das Memorandum des Folgegesprächs von Colby mit Kissinger vom 20. Februar 1975 in der Sache \"Anschuldigungen wegen Ausspähungen\" publiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die Familienjuwelen sind nach Meinung von John Prados bedeutsam wegen des ihnen zugrunde liegenden Missbrauchs. Die Untersuchungen, die die Verfehlungen aufarbeiteten, erschufen ein System formeller Aufsicht über Nachrichtendienste. Nach Ansicht von Prados sind die Familienjuwelen zur Metapher geworden für eine bestimmte Kategorie von Operationen, die ordnungsgemäße Grenzen überschreiten. Die \"Familienjuwelen\" der Central Intelligence Agency sind ein kleiner Teil von Dokumenten, die zur allgemeinen Einsicht freigegeben wurden. Präsident Richard Nixon verfügte 1972 die \"Executive Order on security classification\", der zufolge Dokumente nach 10 Jahren freigegeben werden sollten, jedoch bevorrechtigte der Erlass Behörden, Dokumente davon auszunehmen. Das Dekret verfügte die Freigabe nach weiteren 30 Jahren Frist, außer die Führung der Regierungsinstitution beschloss Anderslautendes. In Folge legten Behörden Archive für ihre Dokumente an, deklassifizierten sie aber oftmals nicht. 1995 setzte Präsident Bill Clinton die Executive Order \"12958\" in Kraft, die bei der CIA etwa 27 Millionen Seiten Dokumentenmaterial offenlegen ließ. Diese befinden sich in der Mehrzahl bei der National Archives and Records Administration (NARA) nahe Washington in der University of Maryland, College Park. Bis 1995 hatten sich geschätzt 700 Millionen Seiten an behördlichen Dokumenten ergeben, die nicht von den Institutionen freigegeben wurden. Der Erlass führte eine „automatische Freigabe“ nach Ablauf von 25 Jahren ein. Erneut gab es aber auch Einschränkungen.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "In der Presse wird die Seitenanzahl der \"Familienjuwelen\" der Central Intelligence Agency mit 700 respektive 702 Seiten angegeben, in solchen Fällen ist die Version gemeint, die von der CIA dem National Security Archive übergeben wurde. Der Inhalt der geschwärzten Seiten ist in Teilen durch andere Veröffentlichungen freier dokumentiert als in der Freigabe des Jahres 2007. Ein Memorandum zum Meeting am 31. Dezember 1974 von CIA-Direktor William Colby mit den Vertretern des Justizministeriums stellt mögliche strafrechtlich relevante Sachverhalte dar und gibt einen Themenüberblick des 693-Seiten-Reports: Weitere interessante Themen nach Einschätzung des National Security Archive sind:", "section_level": 1}, {"title": "Erwähnung deutscher Teilstaaten in der Aktensammlung.", "content": "Unter den 693 Seiten der Dokumentensammlung befindet sich ein Abschnitt von fünf Seiten, der die Lage in der DDR im Juli 1953 dokumentiert. Es wird darin auf die Ereignisse eingegangen, die zum Aufstand des 17. Juni hinführten: „Die Sowjetunion hat in Ostdeutschland ihren ersten Test bestanden, indem sie es sich verkniffen hat, ihren aufmüpfigen Satellitenstaat zur Vergeltung gleich niederzuschlagen.“", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen auf die Veröffentlichung in 2007.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Implikation.", "content": "Der Journalist Siegfried Buschschlüter stellt in einem Artikel für das Deutschlandradio fest, dass durch die Dokumente die Ansicht von unabhängigen US-Historikern bestätigt werde, dass die CIA keine eigenmächtigen Handlungen vornahm, sondern stets von den jeweiligen Präsidenten beauftragt wurde. Wie etwa beispielsweise die Anweisung Lyndon B. Johnsons an CIA-Direktor Helms, Beweise zu liefern, die Antikriegsaktivisten seien von kommunistischen Staaten gesteuert, auch gegen Helms’ Einwand, der dies als ungesetzlich einschätzte. Die Auslandsredaktion der \"Neuen Zürcher Zeitung\" (NZZ) stellt fest, dass Zeitungskommentatoren das von CIA-Direktor Michael Hayden „gezeichnete Bild einer geläuterten Behörde“ anzweifelten. Der kubanische Präsident Fidel Castro, mehrmals Ziel politischer Mordversuche, schrieb am 1. Juli 2007 in der kubanischen Zeitung Juventud Rebelde, die USA seien eine „Killer-Maschine“. Er fügte hinzu, die Enthüllung der Dokumente sei ein Versuch der Verschleierung. Verschiedene Geheimdienst-Experten, Historiker und Journalisten sind ebenso der Auffassung, dass die Veröffentlichung der Aktensammlung eine Ablenkung darstellte von der zu diesem Zeitpunkt stattfindenden Kontroverse, die im Zusammenhang mit dem „Krieg gegen den Terror“ geführt wurde und sich auf Aspekte wie etwa Foltervorwürfe in Geheimgefängnissen (siehe auch Abu Ghuraib, Black Sites und Waterboarding), den Abhörprogrammen von Telefonaten und E-Mails sowie einem repressiven Polizeistaat bezog. Die NZZ etwa befand, dass die Geheimdienste in einer rechtlichen Grauzone operieren würden. Die National Security Agency habe ohne richterliche Genehmigung in 2007 geltende Abhörgesetze übertreten. Spätere Direktoren der CIA hätten dann vielleicht einmal Dinge zu beurteilen, „die die CIA nicht hätte tun sollen.“", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Stimmen.", "content": "Timothy S. Hardy vom Zentrum für Geheimdienstforschung der CIA meinte, dass nach den Aufdeckungen die Nachrichtendienst-Reformen nicht berücksichtigten, dass der Einfluss des Präsidenten auf die Geheimdienste nicht zu gering war, sondern vielmehr zu viel Macht auf sie ausgeübt werden konnte. Historiker und Geheimdienstexperten sind über die Schwärzung der 2007 stattgefundenen Herausgabe enttäuscht. Der Journalist David Corn schrieb Mitte 2007 in \"The Nation\", dass ein „Haupt-Juwel“ fehle und geheimgehalten bliebe. Er meint: Hayden, der die Familienjuwelen veröffentlichte, verdiene etwas Anerkennung. Er mag die Öffentlichkeit glauben machen, dass die CIA eine andere wäre, die Veröffentlichung zeige aber, dass es immer noch Geheimnisse aus der Vergangenheit gäbe. Nur die Wächter der CIA wissen, welche Juwelen noch begraben liegen. Amy Zegart, Professorin des Center for International Security and Cooperation (dt. Zentrum für internationale Sicherheit und Zusammenarbeit) der Stanford University schrieb: „angesichts all dieser in einem Dokument aufgezeigten illegalen Aktivitäten sind die verdeckten Abschnitte umso beunruhigender.“ Siegfried Buschschlüter meinte, dass, „so aufschlussreich die freigegebenen Dokumente aus jenen Tagen auch sein mögen [...] durch umfangreiche [...] Schwärzungen nur ein[...] Ausschnitt“ zu sehen sei und dieser neue Fragen aufwerfe. In der \"New York Times\" stellte der über die Nachrichtendienstgemeinschaft der Vereinigten Staaten berichtende Journalist Scott Shane 2007 fest, dass ein Vergleich des Falls Juri Nossenko zu heutigen Fällen schwer vermeidbar wäre. Die Behörde hielte fast 100 Verdächtige in Übersee fest. Der Politikwissenschaftler David M. Barrett ist der Auffassung, dass wir „nicht alles [wissen], was die CIA heute so tut, aber [ihm] scheint, wir haben schon genügend Hinweise, um anzunehmen, dass sie heute nicht anders arbeitet.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Familienjuwelen (oder „Kronjuwelen“ beziehungsweise „Familienschmuck“, bekannt in den USA als „family jewels“) ist der informelle Name einer Aktensammlung von Berichten über illegale und moralisch bedenkliche Aktivitäten des amerikanischen Geheimdienstes Central Intelligence Agency (CIA). Die Sammlung besteht aus insgesamt 693 Seiten über meist ungesetzliche Operationen der Behörde, welche im Zeitraum der 1950er bis Mitte der 1970er Jahre ausgeführt wurden. Ihre Existenz wurde in der Vorweihnachtszeit des Jahres 1974 nach kleinteiligem Zusammentragen von Bestandteilen über Monate hinweg durch den Investigativjournalisten und Muckraker Seymour Hersh in einem Headline-Artikel der \"New York Times\" der Öffentlichkeit erstmals offenbart. ", "tgt_summary": null, "id": 1064155} {"src_title": "Floors Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Bürstenschwanz-Rattenkänguru erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 28,9 bis 36 cm, eine Schwanzlänge von 25 bis 36 cm und ein Gewicht 0,8 bis 1,8 kg. Das Rückenfell ist graubraun, das Bauchfell ist heller gelblichgrau. Über die Hüften verläuft ein blasser Streifen. Gesicht, Gliedmaßen und Schwanz sind bräunlich. Der Schwanz ist an der Unterseite hell und wird zum Ende hin dunkler. Zur Spitze hin weist die Oberseite des Schwanzes ein hervorstehendes, dunkles, bürstenartiges Fellbüschel auf. Der diploide Chromosomensatz beträgt 22.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet.", "content": "Das Bürstenschwanz-Rattenkänguru war ursprünglich in den trockenen und halbtrockenen Lebensräumen im südlichen und nordwestlichen Australien weit verbreitet. Das natürliche Verbreitungsgebiet dieser Art war zweigeteilt. Der südliche Teil erstreckte sich über den Südwesten von Western Australia über die Nullarbor-Ebene im Süden von South Australia und nordwestlich über den Bundesstaat Victoria bis zur Great Dividing Range in der Zentralregion von New South Wales. Der nördliche Teil umfasste Pilbara in Western Australia, die Große Sandwüste und die Große Victoria-Wüste im Norden von South Australia sowie die Tanamiwüste im Northern Territory. Anfang der 1970er Jahre war das Verbreitungsgebiet auf drei kleine Areale im Südwesten von Western Australia geschrumpft. Seitdem finden Wiederansiedlungsprojekte statt, wo neue Populationen in Western Australia sowie in South Australia und New South Wales aufgebaut werden. Vorkommen des Östlichen Bürstenschwanz-Rattenkängurus sind aus den Bundesstaaten South Australia, Victoria und New South Wales sowie von der Insel St. Francis Island im Nuyts Archipel in der Großen Australischen Bucht bekannt. Ein Exemplar, das Carl Sophus Lumholtz 1884 bei Coomooboolaroo im Dawson Valley in Queensland sammelte, wurde anfänglich für die westliche Unterart des Bürstenschwanz-Rattenkänguru gehalten. Bei einer Untersuchung von Lumholtz’ Exemplar im Jahr 1967 fand Norman Arthur Wakefield heraus, dass es sich vom Bürstenschwanz-Rattenkänguru unterscheidet und so verwendete er es als Typusmaterial für eine neue Art, die er als Nördliches Bürstenrattenkänguru (\"Bettongia tropica\") erstbeschrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Das Bürstenschwanz-Rattenkänguru bewohnt trockene Hartlaubwald- und Waldlandgebiete mit dichtem Unterholz von Meereshöhe bis in Höhenlagen von 300 m. In der Vergangenheit kam es in einem größeren Bereich von trockenen und halbtrockenen Lebensräumen vor, darunter Spinifex-Grasland, Mallee und Buschland. Es bevorzugt gut entwässerte Böden.", "section_level": 1}, {"title": "Nahrungsverhalten.", "content": "Das Bürstenschwanz-Rattenkänguru ernährt sich überwiegend von Pilzen, wobei vor allem die trüffelartigen Pilze bevorzugt werden. Die unterirdischen Fruchtkörper werden mit den starken Krallen der Vorderfüße ausgegraben. Diese Pilze können die Rattenkängurus nur indirekt verdauen. In einem Teil ihres Magens werden die Pilze durch Bakterien zersetzt, die die Nährstoffe produzieren, die im Rest des Magens und im Dünndarm verdaut werden. Als das Bürstenschwanz-Rattenkänguru noch weit verbreitet war, hat es wahrscheinlich eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Pilzsporen in den Wüstenökosystemen gespielt. Weitere Nahrungsbestandteile sind Wurzeln, Knollen, Samen, Pflanzenexsudate und Wirbellose. Es bestehen jahreszeitliche und geographische Unterschiede hinsichtlich der Nahrungsaufnahme, die das verfügbare Angebot an Pilzen widerspiegeln. Ferner ist bekannt, dass sie Zwischenspeicher für Samen anlegen und dass sie keinen Zugang zu freiem Wasser benötigen.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzungsverhalten.", "content": "Die Weibchen erreichen die Geschlechtsreife mit zehn Monaten, die Männchen mit zwölf Monaten. Die Weibchen können sich fortlaufend fortpflanzen, mit einem Jungen pro Wurf und bis zu drei Jungen pro Jahr. Bei den Weibchen kommt es zur embryonalen Keimruhe. Gewöhnlich paaren sie sich wenige Stunden nach der Geburt des ersten Embryos erneut. Der Sexualzyklus dauert 22 bis 23 Tage und die Tragzeit 21 Tage. Nach der Geburt verbringt das Junge drei bis fünf Monate im Beutel der Mutter. Nach vier bis fünf Monaten ist es entwöhnt. Nach der Entwöhnung verbringt das Junge noch einige Monate in der Nestzone der Mutter, bis es das Revier verlässt.", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitätsmuster.", "content": "Das Bürstenschwanz-Rattenkänguru ist nachtaktiv. Es verbringt den Tag alleine in seinem Nest, geht in der Nacht oder manchmal bei Abenddämmerung auf Nahrungssuche und kehrt vor Anbruch der Morgendämmerung in sein Nest zurück. Die aufwendigen Nester sind gut versteckt. Sie werden in einer flachen Mulde errichtet, die sich unter dichter Vegetation oder an der Basis von Büschen oder Tussock-Gräsern befindet. Die eiförmigen Nester haben nur einen Eingang. Die Außenschicht besteht aus Gras und Rinde. Der Innenraum wird mit fein zerkleinertem Pflanzenmaterial ausgekleidet. Zum Transport des Nestmaterials wird der geringelte Schwanz mit der pinselartigen Spitze verwendet. Die Bürstenschwanz-Rattenkängurus haben mehrere Nester in ihrem Revier, davon können gelegentlich drei bis vier Nester auf einmal in Gebrauch sein. Der Nestgebrauch ist zufällig, wobei sich die Tiere selten mehr als drei Tage in einem Nest aufhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Wanderungen und Sozialverhalten.", "content": "Das Bürstenschwanz-Rattenkänguru lebt vornehmlich als Einzelgänger. Sowohl die Männchen als auch die Weibchen verhalten sich sehr aggressiv gegenüber Geschlechtsgenossen. Männchen beanspruchen Revierareale von 28 bis 43 Hektar, die Weibchen Areale von 15 bis 28 Hektar. Die Reviergrößen variieren je nach Lebensraumqualität und Bestandsdichte. In den Revieren befindet sich eine Kernnestzone von zwei bis vier Hektar, die sich zum Teil zwischen den Geschlechtern überlappen kann, bei männlichen Geschlechtsgenossen jedoch nicht. In den größeren Futterplätzen gibt es eine größere Überlappung, sowohl innerhalb als auch zwischen den Geschlechtern. Die Männchen wandern mehr als die Weibchen, wobei einzelne Exemplare Entfernungen bis zu 9 km zurückgelegt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Aussterben des Östlichen Bürstenschwanz-Rattenkängurus.", "content": "Mitte des 19. Jahrhunderts war das Östliche Bürstenschwanz-Rattenkänguru in New South Wales und South Australia noch häufig zu beobachten. So schrieb John Gould 1863 in einem zeitgenössischen Beitrag: Gould fügte weiter hinzu, dass die Aborigines nur selten an den Grasnestern im Boden vorbeigingen, ohne sie zu entdecken. So war es ihnen möglich, die schlafenden Tiere fast ausnahmslos durch das Werfen der Kampfaxt oder der schweren Keule zu töten. Charles W. Brazenor bemerkte im März 1937, dass das Bürstenschwanz-Rattenkänguru letztmals 1857 in Victoria beobachtet wurde und dass sich wenige Museumsexemplare aus Victoria im Nationalmuseum von Melbourne befinden. Im Februar 1937 kommentierte Albert Sherbourne LeSeouf und im April desselben Jahres bemerkte Ellis Le Geyt Troughton 1924 schilderte Frederic Wood Jones (1879–1954) das Aussterben des Bürstenrattenkängurus auf St. Francis Island in der Großen Australischen Bucht. Er hielt diese Tiere, von denen keine Museumsproben existieren, für eine eigenständige, unbeschriebene Form \"Bettongia sp.\" 1958 wurde die Population von St. Francis Island nach einer Neubewertung durch Hedley Herbert Finlayson (1895–1991) der östlichen Unterart des Bürstenschwanz-Rattenkängurus zugeordnet. Wood Jones bemerkte in seinen Aufzeichnungen: Gegen 1900 war die Population auf St. Francis Island ausgelöscht. In South Australia, wo die Händler noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dutzende Exemplare zu neun Pence pro Kopf in Adelaide an Sonntagnachmittagen verkauften, ist das Bürstenschwanz-Rattenkänguru seit 1923 verschwunden.", "section_level": 1}, {"title": "Status des Westlichen Bürstenschwanz-Rattenkängurus.", "content": "Nach Angaben des Zoologen Guy Chester Shortridge aus dem Jahr 1910 soll das Westliche Bürstenschwanz-Rattenkänguru zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch sehr häufig im Südwesten Australiens vorgekommen sein. Zu Beginn der 1970er Jahre überlebte es nur noch in drei kleinen Arealen im Südwesten von Western Australia, im Dryandra Woodland, im Perup Nature Reserve und im Tutanning Nature Reserve. Der Rückgang des Bürstenschwanz-Rattenkängurus hatte verschiedene Ursachen, darunter die Auswirkungen durch Weidevieh, Lebensraumveränderung durch landwirtschaftliche Nutzung, Nachstellung durch eingeschleppte Beutegreifer wie Rotfüchse und Hauskatzen und vermutlich durch die veränderten Verläufe von Buschfeuern. Dank der umfangreichen Beseitigung der Rotfüchse erhöhte sich die Population in dieser Region wieder. In der Folgezeit fanden 46 Wiederansiedlungsprojekte in Western Australia statt, darunter im Batalling Forest, im Boyagin Nature Reserve, im Julimar Conservation Park, im Lake Magenta Nature Reserve, im Shannon National Park, im Wellington National Park, im Kalbarri National Park, im François Peron National Park, im Karakamia Wildlife Sanctuary und im Paruna Wildlife Sanctuary. In South Australia werden seit 1979 Wiederansiedlungsprogramme durchgeführt, darunter die erste auf Bird Club Island nahe Port Augusta. Sechs Bürstenschwanz-Rattenkängurus wurden auf die Insel gebracht, jedoch starben alle Tiere innerhalb von 17 Monaten durch die Nachstellung von eingeschleppten Beutegreifern. Zehn Tiere, die 1982 im Baird Bay Island Conservation Park ausgewildert wurden, starben wegen der Nachstellung durch Rotfüchse. Zwischen 1981 und 1987 wurden insgesamt 128 Bürstenschwanz-Rattenkängurus im Saint Francis Conservation Park angesiedelt. Das Programm schien auch zunächst erfolgreich zu verlaufen, nach einem Jahr waren jedoch alle Tiere verendet. Mögliche Gründe könnten die übermäßige Konkurrenz durch Nasenbeutler oder die Plünderung durch Rautenpythons gewesen sein. Die erste erfolgreich verlaufende Wiederansiedlung in South Australia begann 1983 auf Wedge Island. Von 36 Exemplaren, die anfangs auf die Insel gebracht wurden, stieg die Population bis zum Jahr 2000 auf fünf bis sechstausend Tiere. In den 1990er Jahren begann die Wiederansiedlung von Bürstenschwanz-Rattenkängurus in eingezäunten Naturschutzgebieten auf dem Festland. 1991 wurden achtzig Tiere im Yookamurra Sanctuary angesiedelt, wo der Bestand bis zum Jahr 2000 auf etwa zweihundert Tiere anstieg. 1994 wurden 67 Bürstenschwanz-Rattenkängurus aus Western Australia im Venus Bay Conservation Park ausgewildert. Dieses Schutzgebiet befindet sich auf der Eyre-Halbinsel zwischen den Orten Streaky Bay und Elliston und umfasst eine Fläche von 1.460 Hektar. Der Park ist durch Wiederansiedlungsprogramme von vier Arten bekannt geworden, darunter befinden sich neben dem Bürstenschwanz-Rattenkänguru der Langschwanztriel, die Große Häschenratte und der Große Kaninchennasenbeutler. Im Jahr 2000 gab es schätzungsweise fünfhundert Bürstenschwanz-Rattenkängurus im Venus Bay Conservation Park. 1999 wurden 45 Tiere aus diesem Park zum Aufbau einer neuen Population im Lincoln National Park in South Australia angesiedelt. Alle Tiere überlebten das erste Jahr. 28 Tiere wurden von Wedge Island in den Flinders Ranges National Park gebracht, von denen etwa 15 das erste Jahr überlebten. In New South Wales fanden Wiederansiedlungsprogramme im Yathong Nature Reserve, im Scotia Wildlife Sanctuary und im Genaren Hills Sanctuary statt. Die erste Gruppe von Bürstenschwanz-Rattenkängurus wurde 1998 im Genaren Hills Sanctuary ausgewildert, die zweite im Jahr 1999. Dank einer großangelegten Fuchsbeseitigung erholten sich die Bestände so gut, dass das Bürstenschwanz-Rattenkänguru im Jahr 1996 von den Staats- und Commonwealth-Listen gefährdeter Arten Australiens gestrichen werden konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Population auf rund 250.000 Individuen angewachsen. Ab 2001 ging die Bestandsrate jedoch auf dem Festland um 25 bis 95 Prozent pro Jahr und zwischen 2005 und 2007 um 90 Prozent zurück. Die Inselpopulationen blieben offenbar stabil. Schätzungen gehen davon aus, dass die Bestände zwischen 2001 und 2006 insgesamt um 70 bis 80 Prozent auf 8.000 bis 15.000 Exemplare gesunken sind. Die Rückgänge setzen sich fort und es gibt keine klaren Anzeichen für eine Erholung der Populationen. Die Gründe dafür bleiben rätselhaft. Vermutlich könnte die Nachstellung durch Hauskatzen oder die Beeinträchtigung durch Infektionen dabei eine Rolle gespielt haben. 2008 wurde das Bürstenschwanz-Rattenkänguru von der IUCN in die Kategorie „vom Aussterben bedroht“ (\"critically endangered\") klassifiziert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Bürstenschwanz-Rattenkänguru (\"Bettongia penicillata\"), auch als Bürstenrattenkänguru oder Pinselschwanz-Rattenkänguru bezeichnet, ist ein Beutelsäuger aus der Familie der Rattenkängurus (Potoroidae). Es werden zwei Unterarten unterschieden, das Östliche Bürstenschwanz-Rattenkänguru (\"Bettongia penicillata penicillata\"), das seit 1923 als ausgestorben gilt, und das Westliche Bürstenschwanz-Rattenkänguru (\"Bettongia penicillata ogilbyi\"), das in Australien als Woylie bezeichnet wird. Der englische Trivialname leitet sich vom Begriff \"walyu\" aus der Sprache der Noongar-Aborigines ab. Die östliche Unterart wurde 1837 von John Edward Gray und die westliche 1841 von George Robert Waterhouse beschrieben, der sie nach dem britischen Naturforscher William Ogilby benannte.", "tgt_summary": null, "id": 1531279} {"src_title": "Alan Pryce-Jones", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Jugendrichter Dr. Ferdinand Bluhme ist für sein Einfühlungsvermögen bekannt. Bei Anwälten ist er besonders beliebt, da seine Auflagen gegenüber jugendlichen Straftätern bekannterweise eher milde ausfallen. Umso mehr überrascht es, dass er bei der jungen Inge Schumann, die ihrem Freund Kurt bei einem Erpressungsversuch zur Seite stand, keine Gnade kennt und ihr volle acht Monate Freiheitsentzug auferlegt. Was zu diesem Zeitpunkt nur er weiß, ist der Umstand, dass er mit dieser vermeintlichen Härte des Urteils einzig im Sinn hat, Inge dem kriminellen Umfeld, in welches sie, für ihn offensichtlich, ihr Freund hineingezogen hat, zu entziehen. Er will ihr auf diese Weise Abstand verschaffen und die Chance, dass sie sich nicht noch weiter in den kriminellen Abgrund ziehen lässt, vergrößern. Inge jedoch versteht diese harte Strafe nicht und kündigt angesichts dieser Auflage ihren Selbstmord an. Angesichts dieser Äußerung von Inge überdenkt Bluhme sein Urteil. Er überlegt, wie er sein Ziel, die junge Inge außerhalb ihres bisherigen, kriminellen Umfeldes halten kann, ohne sie ins Gefängnis verweisen zu müssen. Ihm kommt die Idee, dass er Inge in der Pension unterbringen könnte, in der er selbst auch wohnt. Somit könnte er ihre Handlungen beobachten und weitere Straftaten im Vorfeld verhindern. Er wandelt die ihr auferlegte Strafe in eine Bewährungsstrafe um, unter der Auflage, dass Inge diese Pension bezieht. Inge folgt bereitwillig dem Urteil. In der Pension angekommen, erweckt die attraktive Inge das Interesse der anderen männlichen Bewohner. Die Handlung erfährt eine Wendung, als Inge sich ein bisschen in ihren Richter verliebt hat. Ihr ehemaliger Freund Kurt bekommt das mit und versucht Inges Gefühle für Richter Bluhme dafür auszunutzen, ihn zu erpressen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Der Film kam am 11. Februar 1960 in die deutschen Kinos. Weitere Erscheinungstermine (im Ausland) waren der 23. Januar 1961 in Schweden (dort unter dem Titel \"Lockfågeln\"), der 24. März 1961 in Finnland (dort unter dem Titel \"Nuorison houkutukset\"), der 23. Juni 1961 in Dänemark (dort unter dem Titel \"Anklaget ungdom\"), der 15. Februar 1963 in Mexiko (dort unter dem Titel \"Caminos equivocados\") und der 15. Juni 1964 in den Vereinigten Staaten (New York) (dort unter dem Titel \"Judge and Juvenile\").", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Jugendrichter ist ein Filmdrama des Regisseurs Paul Verhoeven aus dem Jahr 1960. In der Hauptrolle verkörpert Heinz Rühmann den für die Probleme der jugendlichen Straftäter, bzw. deren Vergehen, verständnisvollen und einfühlsamen Jugendrichter Ferdinand Bluhme.", "tgt_summary": null, "id": 1073070} {"src_title": "Thomas Farrell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Enrique Carrión boxte in der Normalauslage und bestritt im Laufe seiner Karriere 361 Amateurkämpfe, von denen er 335 gewann. Er wurde 1986, 1988, 1989, 1990, 1993, 1995, 1998 und 1999 Kubanischer Meister, wobei ihm auch Siege gegen die Spitzentalente Waldemar Font, Joel Casamayor, Mario Kindelán und Ramón Ledón gelangen. Sein erster international bedeutender Erfolg war der Gewinn der Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften 1989 in Moskau. Er besiegte auf dem Weg zum Titel Benjamin Falcon aus Mexiko (32:1), Katsuyuki Matsushima aus Japan (28:2), Adrian Marcut aus Rumänien (35:12), Li Yon-Ho aus Nordkorea (11:6) und im Finale den späteren dreifachen Weltmeister Serafim Todorow aus Bulgarien (19:12). 1990 folgte der Gewinn der Goldmedaille beim Weltcup in Bombay, als er im Finalkampf erneut Serafim Todorow besiegen konnte. Im August 1991 nahm er an den Panamerikanischen Spielen in Kuba teil und sicherte sich erneut eine Goldmedaille. Daraufhin startete er im November bei den Weltmeisterschaften in Sydney, wo er durch Siege unter anderem gegen Wayne McCullough und Li Gwang-sik ins Finale vordrang, dort aber diesmal gegen Serafim Todorow ausschied und somit die Silbermedaille gewann. Im Mai 1993 gewann er bei den Weltmeisterschaften in Tampere erneut die Silbermedaille, nachdem er im Finale erneut von Todorow ausgepunktet worden war. Bei der WM war ihm auch ein Sieg gegen Ramaz Paliani gelungen. Im November desselben Jahres gewann er die Zentralamerika- und Karibikspiele in Puerto Rico. 1994 gewann er Silber bei den Goodwill Games in Sankt Petersburg und 1998 Gold beim Weltcup in Peking; er schlug dabei im Finale den Olympiateilnehmer Sontaya Wongprates. Ebenfalls 1998 konnte er erneut die Zentralamerika- und Karibikspiele in Venezuela gewinnen. Darüber hinaus ist er Turniersieger bei Wettkämpfen in Tschechien, Bulgarien und Deutschland. Seine Teilnahme an Olympischen Spielen scheiterte 1988 durch Boykott der kubanischen Mannschaft, 1992 durch Verletzung, sowie 1996 und 2000 durch Sperrung aufgrund positiver Dopingtests.", "section_level": 1}], "src_summary": "Enrique Carrión Olivares (* 11. Oktober 1967) ist ein ehemaliger kubanischer Amateurboxer im Bantamgewicht und Federgewicht. Er gehörte zu den weltbesten Boxern zwischen 1989 und 1999.", "tgt_summary": null, "id": 777903} {"src_title": "Mansfield Parkyns", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technische Daten.", "content": "\"U 632\" gehörte zum siebten Bauauftrag der von Seiten der Kriegsmarine an die Hamburger Blohm und Voss Werft erging. Dieser Bauauftrag umfasste 24 U-Boote – \"U 611\" bis \"U 634\" – alle vom Typ VII C. Ein solches Boot war 67 m lang und verdrängte unter Wasser 865 m3. Es verfügte über zwei Dieselmotoren, die über Wasser eine Geschwindigkeit von 17 kn (= 31,5 km/h) ermöglichten. Bei der Unterwasserfahrt trieben zwei Elektromotoren das Boot zu einer Geschwindigkeit von 7,6 Knoten (= 14,1 km/h) an. Die Bewaffnung bestand bis 1944 aus einer 8,8 cm Kanone und einer 2,0 cm Flak an Deck sowie vier Bugtorpedorohren und einem Hecktorpedorohr. Üblicherweise führte ein VII C-Boot 14 Torpedos mit sich. \"U 632\" wurde am 4. September 1941 bei Blohm und Voss auf Kiel gelegt und lief am 27. Mai 1942 vom Stapel. Das Wappen des Bootes stellte einen Säge- oder Schwertfisch dar, der ein Schiff attackiert.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatz und Geschichte.", "content": "Von Indienststellung bis zum 31. Dezember 1942 gehörte \"U 632\" zur 5. U-Boot Flottille in Kiel und unternahm Ausbildungsfahrten in der Ostsee zum Training der Besatzung. Ab dem 1. Januar 1943 war das Boot der 1. U-Flottille unterstellt, die in Brest stationiert war. Dieser Flottille gehörte \"U 632\" bis zu seiner Versenkung an. Das Boot war im Verlauf seiner Dienstzeit mehreren U-Bootgruppen zugeteilt, die nach den Maßgaben der von Karl Dönitz entwickelten Rudeltaktik Jagd auf alliierte Geleitzüge machten.", "section_level": 1}, {"title": "\"Falke\" und \"Landsknecht\".", "content": "Am 29. Dezember 1942 lief Kommandant Karpf mit \"U 632\" zu seiner ersten Feindfahrt mit diesem Boot aus der Marinebasis von Marvika bei Kristiansand aus. Das Boot war der U-Bootgruppe \"Falke\" zugeteilt, die südlich von Grönland nach alliierten Geleitzügen suchte. Am 9. Januar entdeckte Karpf einen Konvoi und führte durch Peilzeichen weitere deutsche U-Boote heran, bevor er am folgenden Tag zum Angriff überging. Kommandant Karpf meldete am 10. Januar die Versenkung eines Schiffes mit geschätzten 15.000 BRT, die allerdings nicht bestätigt werden konnte. \"U 632\" befand sich bereits auf der Fahrt zum neuen Stützpunkt Brest an der nordfranzösischen Atlantikküste, als sich eine weitere Gelegenheit für einen Angriff ergab. Am 22. Januar war die U-Bootgruppe \"Falke\" aufgelöst worden. Ein Teil der Gruppe, der aus Booten bestand, die noch ausreichend Brennstoff für weitere Aktionen hatten, bildete die U-Bootgruppe \"Haudegen\". \"U 632\" war nun hingegen der Gruppe \"Landsknecht\" zugeteilt, die aus ehemaligen \"Falke\"-Booten gebildet worden war, deren Brennstoff nicht mehr lange ausreichen würde, und die daher bald gezwungen waren, zu ihren Stützpunkten zurückzukehren. Max Teichert, Kommandant von \"U 456\", einem dieser \"Landsknecht\"-Boote, hatte im Mittelatlantik einen großen Geleitzug aufgespürt, der sich mit 58 Schiffen auf dem Weg von Nordamerika nach Großbritannien befand. Kommandant Karpf versenkte einen Nachzügler dieses Geleitzugs. \"U 632\" erreichte den neuen Stützpunkt Brest am 14. Februar 1943.", "section_level": 2}, {"title": "\"Seeteufel\" und \"Löwenherz\".", "content": "Mitte März des Jahres 1943 ermittelte der B-Dienst Erkenntnisse über einen Geleitzug, der von Nordamerika aus im letzten Drittel des Monats Island südlich passieren sollte. Die U-Bootführung stellte eine U-Bootgruppe namens \"Seeteufel\" zusammen, die ab dem 21. März in diesem Seegebiet patrouillierte. Dieser U-Bootgruppe wurde auch \"U 632\" zugeteilt, dass am 15. März von Brest aus zu seiner zweiten Unternehmung ausgelaufen war. Obwohl dieses Seegebiet in den nächsten Tagen von mehreren Konvois passiert wurde, gelang nur einem der hier eingesetzten 34 deutschen U-Boote eine Versenkung. Am 28. März entwickelte sich der Sturm, der in diesem Seegebiet tobte, zu einem Orkan. Bei der U-Bootführung gingen nur noch fragmentarische Meldungen der eingesetzten Boote ein, die zudem zum Teil wenig Aussagekraft hatten. \"U 632\" meldete beispielsweise einen „Tanker mit Luftsicherung“. Ende März brach die U-Bootführung die Operation ab. \"U 632\" wurde mit zwölf weiteren Booten zur U-Bootgruppe \"Löwenherz\" zusammengefasst und südöstlich von Grönland postiert. Als \"U 530\" am 4. April einen Konvoi meldete, entwickelte sich in diesem Seegebiet eine mehrtägige Geleitzugschlacht. HX 231 hatte Nordamerika am 25. März verlassen und war mit 61 Schiffen auf dem Weg nach Großbritannien. Der Geleitschutz bestand aus einem Zerstörer, einer Fregatte und vier Korvetten. In der Nacht zum 5. April gelang es drei deutschen U-Booten, die Geleitsicherung zu durchdringen und je ein Schiff zu versenken. Am nächsten Tag wurden der Geleitschutz durch Flugsicherung verstärkt, und nur einem U-Boot gelang eine weitere Versenkung. \"U 632\" hatte sich während des Gefechts hinter dem Geleitzug positioniert. In der Nacht zum 6. April gelang Kommandant Karpf die Versenkung eines Nachzüglers.", "section_level": 2}, {"title": "Versenkung.", "content": "Am Nachmittag des 6. April meldete Kommandant Karpf einen Torpedotreffer bei einem Zerstörer erzielt zu haben. Er hatte auf die Korvette HMS \"Alisma\", gezielt, diese aber verfehlt. Das aufgetaucht fahrende \"U 632\" wurde anschließend von einem Liberator-Bomber entdeckt und angegriffen. Das britische Flugzeug flog zwei Angriffe auf das abtauchende Boot und warf insgesamt fünf Wasserbomben. An der Stelle, wo \"U 632\" getaucht war, schwamm kurz darauf ein großer Ölteppich auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "U 632 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C der ehemaligen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Es wurde bei Geleitzugschlachten im Nord- und Mittelatlantik eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 2380765} {"src_title": "Alexander Hamilton-Gordon (General, 1859)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Umfravilles.", "content": "Archäologische Ausgrabungen haben gezeigt, dass die erste Burg an dieser Stelle eine normannische Motte war, die irgendwann in der Mitte des 11. Jahrhunderts errichtet wurde. Nach der normannischen Eroberung Englands brachte die Familie \"Umfraville\" die Burg unter ihre Kontrolle. Robert de Umfraville erhielt formal von König Heinrich I. die Baronie Prudhoe, aber es ist wahrscheinlich, dass die Unfravilles Prudhoe Ende des 11. Jahrhunderts bereits erhalten hatten. Die Familie (vermutlich Robert) ersetzte die hölzernen Palisaden anfangs durch einen massiven Wall aus Lehm und Steinen und ließ später eine steinerne Kurtine und ein Torhaus bauen. 1173 marschierten die schottischen Truppen Wilhelms des Löwen im Nordosten Englands ein und Wilhelm selbst beanspruchte das Earldom von Northumberland. Der Kopf der Familie Umfraville, Odinel II, verweigerte ihm die Gefolgschaft, worauf die schottische Armee Prudhoe Castle einzunehmen versuchte. Der Versuch scheiterte, weil die Schotten nicht auf eine längere Belagerung eingerichtet waren. Im Folgejahr griff Wilhelm die Burg erneut an, musste aber feststellen, das Odinel die Garnison verstärkt hatte, und so zog die schottische Armee nach einer nur drei Tage dauernden Belagerung weiter. Nach dieser Belagerung ließ Odinel die Befestigungen weiter ausbauen und einen Rittersaal und einen steinernen Donjon hinzufügen. Odinel II starb 1182 und sein Sohn Richard folgte ihm nach. Richard war einer der Barone, die sich gegen König Johann Ohneland stellten, und verlor so seine Besitzungen an die Krone. Sie blieben bis 1217, ein Jahr nach dem Tod des Königs, konfisziert. Richard starb 1226 und wurde von seinem Sohn Gilbert beerbt, dem wiederum dessen Sohn, ebenfalls Gilbert, nachfolgte. Von seiner Mutter erbte dieser Gilbert den Titel eines Earl of Angus und weitläufige Ländereien in Schottland, verbrachte aber weiterhin einige Zeit auf Prudhoe Castle. Gilbert nahm an dem Konflikt zwischen Heinrich III. und seinen Baronen teil, ebenso wie an den schottischen Kriegszügen von Eduard I. Er starb 1307 und sein Sohn, Robert de Umfraville, 8. Earl of Angus folgte ihm nach. 1314 wurde Robert von den Schotten nach der Schlacht von Bannockburn gefangengesetzt, aber bald wieder freigelassen, wenn er auch den Titel eines Earls of Angus und seine schottischen Besitzungen verlor. 1316 gewährte König Eduard II. Robert 700 Mark, um eine Garnison von 40 Bewaffneten und 80 leichten Reitern in Prudhoe zu unterhalten. 1381 starb der letzte der Linie, Gilbert de Umfraville, 9. Earl of Angus, ohne Nachkommen. Seine Witwe heiratete Henry Percy, 1. Earl of Northumberland. Nach ihrem Tod 1398 fiel die Burg an die Familie Percy.", "section_level": 1}, {"title": "Die Percys.", "content": "Die Percys ließen kurz nach Übernahme der Burg einen neuen Rittersaal bauen. Henry Percy, 1. Earl of Northumberland, kämpfte gegen König Heinrich IV. und nahm an der Schlacht von Shrewsbury teil, wofür er angeklagt und seine Ländereien, einschließlich Prudhoe Castle, 1405 zu Gunsten der Krone konfisziert wurden. Im selben Jahr wurde die Burg dem späteren Duke of Bedford, einem Sohn von Heinrich IV., zu Lehen gegeben. Die Burg blieb bis zum Tod des Herzogs 1435 in dessen Händen und fiel dann an die Krone zurück. Die Percys erlangten ihr Eigentum an Prudhoe Castle 1440, nach einem längeren Gerichtsverfahren, wieder zurück. Aber Henry Percy, 3. Earl of Northumberland, kämpfte in den Rosenkriegen auf der Seite des Hauses Lancaster und fiel 1461 in der Schlacht von Towton. 1462 gab König Eduard IV. Prudhoe Castle seinem jüngeren Bruder George, dem Duke of Clarence, zu Lehen. Letzterer besaß die Burg nur kurz, bevor sie der König \"Lord Montague\" zu Lehen gab. Im Jahre 1470 wurde die Burg an Henry Percy, 4. Earl of Northumberland, zurückgegeben. Der Hauptsitz der Percys war Alnwick Castle, und Prudhoe Castle war zumeist verpachtet. Im Jahre 1528 aber residierte Henry Percy, 6. Earl of Northumberland, auf der Burg und später tat es ihm sein Bruder, \"Sir Thomas Percy\" gleich. Sowohl der Earl als auch Sir Thomas waren 1536 entscheidend in die Pilgrimage of Grace verwickelt und beide wurden auch wegen Verrats verurteilt und exekutiert. Ihre Ländereien wurden von der Krone konfisziert und im August 1537 wurde in einer Urkunde festgestellt, dass Prudhoe Castle bewohnbare Häuser und Türme in ihren Mauern habe, aber sie etwas heruntergekommen seien und Reparaturen im Wert von £ 20 benötigten. Etwa 1557 wurde die Burg erneut zurückgegeben, und zwar an Thomas Percy, 7. Earl of Northumberland. Im Jahre 1569 wurde dieser für seine Teilnahme am Rising of the North verurteilt, konnte zwar entkommen, wurde aber erneut gefangengesetzt und 1572 exekutiert. Die Burg wurde danach mehrfach verpachtet und diente den Adligen ab den 1660er-Jahren nicht mehr als Residenz. 1776 wurde sie als ruinös beschrieben. Von 1808 bis 1817 ließ Hugh Percy, 2. Duke of Northumberland, umfangreiche Reparaturen am alten Mauerwerk ausführen und die alten Wohngebäude innerhalb der Mauern durch ein georgianisches Herrenhaus anschließend an den Donjon ersetzen. 1966 übergaben die Percys die Burg an die Krone. Heute wird sie von English Heritage verwaltet und ist öffentlich zugänglich.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Burg steht auf einer etwa 45 m hohen Hügelkette am Südufer des Tyne. Zum Teil ist sie von einem tiefen Burggraben umschlossen. Das Gelände fällt nach Norden steil zum Fluss hin ab. Der Haupteingang zur Burg befindet sich auf der Südseite. Der Mühlenteich zur Linken und die Ruine einer Wassermühle zur Rechten flankieren den Weg zur Burg. Durch eine Barbakane aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts tritt man in die Burg ein. Durch das Torhaus vom Anfang des 12. Jahrhunderts führt der Weg in die Vorburg, wo man die Überreste verschiedener Gebäude findet. An der Nordseite, gegen die Kurtine, befinden sich die Reste des Rittersaals, der 18 m × 14 m groß war und den die Percys nach Übernahme der Burg bauen ließen. Ende des 15. Jahrhunderts wurde der neue Rittersaal westlich anschließend gebaut und ersetzte den alten. An der Westseite des äußeren Hofes liegt das Herrenhaus aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Dort sind heute ein Andenkengeschäft und Ausstellungsräume untergebracht. Am Südende des Herrenhauses befindet sich der Torweg zur Kernburg. Das wichtigste Gebäude der Kernburg ist der Donjon aus dem 12. Jahrhundert. Er hat 3 Meter dicke Wände und seine Innenabmessungen betragen 7,3 m × 6,1 m. Er hatte ursprünglich zwei Stockwerke unter einem doppelt gedeckten Dach.", "section_level": 1}], "src_summary": "Prudhoe Castle ist eine Burgruine aus dem Mittelalter, die am Südufer des Tyne in der Stadt \"Prudhoe\" in der englischen Grafschaft Northumberland liegt. Sie gilt als Scheduled Monument und English Heritage hat sie als historisches Gebäude I. Grades gelistet.", "tgt_summary": null, "id": 897787} {"src_title": "Das Paradies im Schnee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Im Jahr 2011 hatte Colenso 6.388 Einwohner (Volkszählung 2011), einschließlich des Townships Inyanzeni im Osten des Ortes. Am häufigsten wird isiZulu gesprochen. Die Stadt liegt in einer Flussschleife am Südufer des Tugela. Lesotho liegt rund 75 Kilometer südwestlich. Nahegelegene Städte sind Ladysmith 20 Kilometer nördlich und Estcourt rund 30 Kilometer südlich. Weenen liegt rund 30 Kilometer östlich.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Colenso wurde 1855 an einer strategisch wichtigen Furt des Tugela gegründet. Der Ort wurde nach John William Colenso benannt, der zum Zeitpunkt der Gründung erster anglikanischer Bischof des Bistums Natal war. Colenso lag an der Verbindung von Durban und Pretoria, damals Hauptstadt der Südafrikanischen Republik. 1879 wurde die Furt durch die \"Bulwer Bridge\" ersetzt, die bis heute erhalten ist. 1886 entstand die Eisenbahnstrecke Durban–Ladysmith mit einer den Tugela querenden Brücke bei Colenso. Die Strecke wurde später Richtung Johannesburg verlängert. Im Jahr 1899 fand westlich des Ortes die Schlacht von Colenso als Teil des Zweiten Burenkrieges statt, bei der britische Verbände gegen die burischen Truppen unterlagen. 1922 wurde ein Kohlekraftwerk erbaut, das bis 1985 in Betrieb war und bis heute mit seinen drei Kühltürmen die Silhouette der Stadt prägt. Colenso erhielt 1958 Gemeindestatus. 2018 wurden zwischen Colenso und Weenen bei einem Anschlag auf einen Kleinbus zwölf Taxifahrer erschossen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Verkehr.", "content": "Colenso liegt an der Fernstraße R74, die Colenso unter anderem mit Harrismith im Nordwesten und KwaDukuza am Indischen Ozean verbindet, und der R103, die von Colenso Richtung Norden nach Ladysmith führt. Die N3 führt südlich an Colenso vorbei. Colenso liegt an der Bahnstrecke Durban–Johannesburg, die im Personen- und Güterverkehr bedient wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Colenso (auf isiZulu: \"eSkipeni;\" deutsch etwa „Platz des Bootes“) ist eine Stadt in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal. Sie liegt in der Gemeinde Alfred Duma im Distrikt Uthukela.", "tgt_summary": null, "id": 2007411} {"src_title": "Stefanie in Rio", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "László Ferenczy war Soldat im Ersten Weltkrieg, trat 1920 der ungarische Gendarmerie bei und war in Debrecen stationiert. Nach der ungarischen Rückgewinnung großer Teile der Slowakei im Ersten Wiener Schiedsspruch wurde er ab November 1940 bis Juli 1942 als Polizeioffizier in Košice eingesetzt. Nach der deutschen Besetzung Besetzung Ungarns im März 1944 wurde Ferenczy Verbindungsmann zum vom SD in Budapest eingerichteten Eichmann-Kommando. Die von Edmund Veesenmayer und Adolf Eichmann mit dem ungarischen Innenminister Andor Jaross ausgehandelte Deportation der ungarischen Juden nach Auschwitz wurde von Jaross' Staatssekretären László Endre und László Baky geleitet und operativ von der Gendarmerie ausgeführt. Derweil unterstützte der kleine Stab Eichmanns (150 Personen) die Ghettoisierung der Juden durch die ungarische Gendarmerie und übernahm die Transportzüge am Zwischenhalt in Košice. Von seinem Kommandoort in Munkács und seinem Büro in der Semmelweis-Straße in Budapest leitete Ferenczy, wie er es in seinen zweitägigen abgegebenen Berichten festgehalten hat, in der Zeit vom 15. Mai bis 7. Juni 1944 im Norden und Osten Ungarns die Ghettoisierung und Deportation von 289.357 Juden mit 92 Eisenbahnzügen. Nach einem Bericht des Botschafters Edmund Veesenmayer wurden in dieser Zeit insgesamt über 437.000 Juden aus Ungarn und seinen Herrschaftsbereichen deportiert. Ferenczy schrieb in seinen Berichten, dass die Juden in Auschwitz einer „Selektion“ unterzogen würden. Die Deportationen wurden von der im Juli 1944 eingesetzten Regierung Géza Lakatos gestoppt, Jaross und seine Staatssekretäre Endre und Baky am 7. August aus dem Amt entlassen, und Ferenczy änderte seine Taktik. Er verhandelte nun mit dem Budapester Judenrat über Erleichterungen und die Ausgabe von Pässen und versuchte sich damit einen Leumund für die Nachkriegszeit zu verschaffen. Als die Regierung Lakatos und der Reichsverweser Miklós Horthy im August 1944 geheime Waffenstillstandverhandlungen mit den Alliierten begannen, wurde am 15. Oktober 1944 vom deutschen Botschafter Veesenmayer ein Staatsstreich lanciert. Von der nun eingesetzten Marionettenregierung unter der Führung des Pfeilkreuzlers Ferenc Szálasi wurde Ferenczy als „Generalbevollmächtigter für die Judenfrage“ eingesetzt. Die Deportationen sollten wieder anlaufen, was aber angesichts des Kriegsverlaufs von den Deutschen gestoppt wurde. Ein Teil der Budapester Juden wurde von Ferenczy auf Fußmärsche nach Westen befohlen, um dort bei den Erdarbeiten des Südostwalls als Zwangsarbeiter eingesetzt zu werden. 1945 floh Ferenczy mit Mitgliedern der Pfeilkreuzlerregierung ins Deutsche Reich. Er wurde dort von den Amerikanern festgenommen und von diesen an Ungarn ausgeliefert, da die \"Drei Mächte\" in der Moskauer Deklaration vom 1. November 1943 vereinbart hatten, dass alle Kriegsverbrecher, außer den Hauptkriegsverbrechern, in den Ländern vor Gericht gestellt werden sollten, in denen sie ihre Verbrechen begangen hatten. Ferenczy wurde wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor einem ungarischen Volkstribunal angeklagt, zum Tode verurteilt und gehängt.", "section_level": 1}], "src_summary": "László Ferenczy (geboren am 9. März 1898 in Felsővisó, Österreich-Ungarn; gestorben am 31. Mai 1946 in Budapest) war im Zweiten Weltkrieg ein ungarischer Polizeioffizier im Rang eines Oberstleutnants und ein Täter des Holocaust.", "tgt_summary": null, "id": 1718922} {"src_title": "Yunier Dorticos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Antonio Despuig y Dameto wurde als Sohn des spanischen Grafen Ramón Despuig geboren und zunächst an einer Jesuitenschule unterrichtet. Ab 1762 studierte er Philosophie und Kirchenrecht an der Universität von Mallorca. Nachdem er 1771 zum Subdiakon geweiht wurde, empfing er am 3. Juli 1774 die Priesterweihe. 1783 wurde Despuig Rektor der Universität von Mallorca. Für das Königreich Aragón wurde er im Mai 1785 zum Auditor an der Römischen Rota berufen. Papst Pius VI. ernannte ihn am 26. September 1791 zum Bischof von Orihuela. Die Bischofsweihe empfing er drei Tage später durch Kardinal Francesco Saverio de Zelada; Mitkonsekratoren waren Francesco Saverio Passari, Titularerzbischof von \"Larissa in Thessalia\", und Gregorio Bandi, Titularerzbischof von \"Edessa in Osrhoëne\". Am 1. Juni 1795 wurde Antonio Despuig Erzbischof von Valencia, wo er nach der Verhaftung seines Vorgängers Francisco Fabián y Fuero bereits im Vorjahr die Amtsgeschäfte übernommen hatte. Da die Situation für ihn in Valencia unruhig war, wurde er bereits im Dezember 1795 ins Erzbistum Sevilla versetzt. König Karl IV. entsandte ihn 1796 in diplomatischer Mission zu Pius VI. Im Januar 1799 ernannte dieser ihn zum Lateinischen Patriarchen von Antiochia. Papst Pius VII. nahm ihn im Konsistorium vom 11. Juli 1803 als Kardinalpriester von \"San Callisto\" ins Kardinalskollegium auf. 1809 wurde er von den Franzosen unter Napoleon Bonaparte aus Rom vertrieben. Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes erlaubte ihm der Kaiser 1810 die Rückkehr nach Italien. Im selben Jahr wurde er von Pius VII. zum Kämmerer des Heiligen Kardinalskollegiums ernannt. Kardinal Despuig zog sich nach Lucca zurück, wo er 1813 starb. 1993 wurden seine Gebeine nach Palma de Mallorca überführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antonio Despuig y Dameto (* 30. März 1745 in Palma; † 2. Mai 1813 in Lucca) war ein spanischer Erzbischof und Kardinal.", "tgt_summary": null, "id": 560482} {"src_title": "Jean Philippe Vogel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "James Lee Wells wurde während der Wirtschaftskrise von 1837 in West Farms, damals noch eine Town im Westchester County, geboren und wuchs dort auf. Seine Kindheit war vom Mexikanisch-Amerikanischen Krieg überschattet. 1874 wurde West Farms ein Teil des Bronx District, der später dem New York County beigefügt und zu der 23. und 24. Wards wurde. Seit 1898 ist West Farms ein Viertel im Borough Bronx von New York City. Wells graduierte 1865 am Columbia College. Seine Studienzeit war vom Bürgerkrieg überschattet. Er war dann als Immobilienmakler und Auktionator tätig. 1879 saß er für den 1. Bezirk (Westchester County) in der New York State Assembly und 1880 für den 24. Bezirk (New York County). Wells saß von 1881 bis 1883 im \"Board of Aldermen\" von New York City. 1892 saß er erneut für den 24. Bezirk in der New York State Assembly. Im Juni 1895 ernannte ihn der Bürgermeister William Lafayette Strong für die restliche Amtszeit von John Whalen zum \"Commissioner of Taxes and Assessments\" – ein Posten, den er bis 1899 innehatte. Der Bürgermeister Seth Low ernannte ihn dann zum Präsidenten der \"Tax Commission.\" Die Republikanische Partei und die Citizens Union nominierten ihn für den Posten als Borough President der Bronx. Bei der folgenden Wahl erlitt er aber eine Niederlage. Wells nahm 1912, 1920 und 1924 als Delegierter an den Republican National Conventions teil. 1914 wurde er zum Treasurer of State von New York gewählt und 1916 sowie 1918 wiedergewählt. Wells war Präsident vom \"North Side Board of Trade,\" ein Direktor der \"Twenty-third Ward Bank,\" ein Trustee der \"Dollar Savings Bank\" und Präsident der \"Real Estate Auctioneers' Association of New York City.\" Er verstarb in seinem Heim in der \"277 Alexander Avenue\" in der Bronx. Seine Tochter, Edith Wells, heiratete Reverend Charles C. Harriman, der 1908 Rector der \"St. Ann's Church\" in der Bronx war. Sie verstarb dort drei Jahre später im Alter von 23 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Lee Wells (* 1843 in New York City; † 5. September 1928 ebenda) war ein US-amerikanischer Geschäftsmann und Politiker. Er war von 1915 bis 1921 Treasurer of State von New York. Ferner war er als Father of The Bronx bekannt, ein Spitzname, den ihm die Handelskammer der Bronx im Mai 1921 verlieh.", "tgt_summary": null, "id": 609984} {"src_title": "SL2", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Die vorgetragene Geschichte aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts beruhe auf einer wahren Begebenheit, die Puschkin von seinem Freund Pawel Woinowitsch Naschtschokin erfahren habe. Natürlich hat Puschkin die Namen et cetera geändert: Zwei gleichaltrige Nachbarn – adelige Gutsherren – hatten einst im selben Regiment gedient. Nun haben sich die beiden Witwer als Veteranen auf ihre Güter zurückgezogen. Jeder der beiden hat ein Kind – der reiche General a. D. Kirila Petrowitsch Trojekurow auf dem riesengroßen Gut Pokrowskoje die 17-jährige schöne Tochter Marja Kirilowna, Mascha genannt und der verarmte Gardeoberleutnant Andrej Gawrilowitsch Dubrowskij auf dem kleinen Gut Kistenjowka den dreiundzwanzig Jahre alten Sohn Wladimir Dubrowskij. Letzterer dient in einem Petersburger Gardeinfanterieregiment. Ein finanzielles Hilfsangebot Trojekurows hatte der alte Dubrowskij abgelehnt, weil er lieber unabhängig bleiben wollte. Einer Lappalie wegen zerstreiten sich die beiden alten Freunde. Trojekurow bringt daraufhin durch widerwärtige juristische Kniffe den Gutsbesitz Dubrowskijs an sich. Der alte Dubrowskij versteht die Welt nicht mehr. Sein Geist verwirrt sich. Nach zwölf Jahren Abwesenheit eilt Wladimir Dubrowskij auf diese Hiobsbotschaft hin an das Krankenbett des Vaters. Trojekurows Versöhnungsversuch kommt zu spät. Den ehemaligen alten Freund Dubrowskij trifft der Schlag und er stirbt. Eine Beamtenschar vom Gericht betritt Kistenjowka und übernimmt das Gut für Trojekurow. Der junge Wladimir Dubrowskij steht mittellos da. Der Schmied Archip sperrt sämtliche angereiste Beamten im Kistenjowkaer Herrenhaus ein und Wladimir zündet das Haus an. Alle Beamten kommen um. Der Kreispolizeichef ermittelt in dem Mordfall und kann die beiden Brandstifter nicht finden. Trojekurows Tochter Mascha verliebt sich in ihren französischen Hauslehrer Deforges. Mascha und Deforges tanzen zusammen auf einem Ball Walzer. Aber der Hauslehrer ist Wladimir Dubrowskij. Wladimir hatte den echten Franzosen abgefangen, bevor er Pokrowskoje betreten hatte, mit einem Batzen Geld abgefunden und nach Frankreich zurückgeschickt. Der alte Kirila Trojekurow hält große Stücke auf den neuen Hauslehrer, weil dieser ein tollkühner Jäger ist. Dubrowskij muss zurück zu seiner Räuberbande und gesteht Mascha zum Abschied, wer er ist. Das Mädchen schreit auf. Dubrowskij kann Mascha beruhigen. Er hat dem alten Trojekurow inzwischen verziehen. Auf Geheiß des Vaters soll Mascha einen fünfzigjährigen reichen Weltmann heiraten – den Nachbarn Fürst Werejskij. Der Fürst gebietet auf dem Gut Arbatowo am Ufer der Wolga über dreitausend Bauern. Puschkin schreibt: „... die Ehe mit ihm schreckte sie wie ein Schafott, wie das Grab.“ Mascha trifft sich mit Dubrowskij. Natürlich könnte sie der Räuberhauptmann von dem „greisen Freier“ befreien, doch die Braut will kein Blutvergießen und sagt zu Dubrowskij: „... kommen Sie und holen Sie mich – ich werde Ihre Frau werden.“ Trojekurow entgeht nichts auf seinem Gut. Die Eheschließung Maschas mit dem Fürsten wird von Trojekurow in aller Eile erzwungen: Der Geistliche richtet die übliche Frage an das Paar. Mascha bleibt die Antwort schuldig. Trotzdem beendet der Geistliche die Zeremonie. Die Ehe ist unwiderruflich geschlossen. Der Überfall Dubrowskijs auf die Hochzeitskutsche während der Fahrt von der Kirche nach Hause hat keinerlei Wirkung. Mascha sieht sich als Fürstin Werejskij. Dubrowskij schlägt später noch einen bewaffneten Angriff der Staatsmacht auf sein Räuberlager zurück, löst seine Räuberbande auf und geht ins Ausland. Alle Räuber sind inzwischen wohlhabend geworden.", "section_level": 1}, {"title": "Form.", "content": "Der Erzähler – er spricht in der ersten Person Plural – hilft dem Leser, wenn er im dritten der neunzehn ausgeführten Kapitel des Romanfragments schreibt: „Doch es ist Zeit, den Leser mit dem eigentlichen Helden unserer Erzählung bekannt zu machen: Wladimir Dubrowskij...“ Und im achten Kapitel: „Der Leser hat wahrscheinlich schon erraten, daß die Tochter Kirila Petrowitschs, über die wir bisher nur wenige Worte verloren, die Heldin unserer Erzählung ist.“ Puschkin vermeidet streckenweise das langweilige Erzählen streng entlang der kontinuierlichen Zeitskala. Indem er die Identität des Hauslehrers Deforges mit dem Räuberhauptmann Wladimir Dubrowskij tröpfchenweise preisgibt, unterhält er den Leser mit einem Überraschungseffekt. Mehr noch, Puschkin lässt einen nachdenkenden Leser erkennen: Das Stilmittel ist in dem Fall das Hereinholen fehlender Information durch Nacherzählen zu solchem Betreff: Wer ist der Hauslehrer eigentlich? Wie schlich er sich zu Mascha ins Gut Pokrowskoje?", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Einflüsse.", "content": "Der Roman steht in der Nachfolge von Schillers Drama „Die Räuber“ und Kleists Novelle „Michael Kohlhaas“. Noch wichtiger sind allerdings Heinrich Zschokkes Geheimbundroman „Abällino der große Bandit“ (1793; später auch als Drama) und vor allem der mehrbändige Räuberroman „Rinaldo Rinaldini“ (1799–1801) von Christian August Vulpius. Auf letzteren nimmt Puschkin direkt Bezug, indem Dubrowskij im 13. Kapitel vom Fürsten Werejskijals als „Rinaldo“ bezeichnet wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dubrowskij () ist ein unvollendeter Räuberroman des russischen Nationaldichters Alexander Puschkin, der – in den Jahren 1832 und 1833 entstanden – 1841 im zehnten Band der postumen Werkausgabe erschien. Nathalie von Bessels Übertragung ins Deutsche wurde 1893 in Breslau im Band 66 der Zeitschrift \"Nord und Süd\" publiziert.", "tgt_summary": null, "id": 189952} {"src_title": "Alte Moschee von Tirana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Turniere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "EM 1960.", "content": "An der ersten Fussball-Europameisterschaft 1960, die noch als „Europapokal der Nationen“ ausgetragen wurde, nahm die Schweiz nicht teil.", "section_level": 2}, {"title": "EM 1964.", "content": "Vier Jahre später wollten dann mehr Mannschaften als 1960 teilnahmen, darunter auch die Schweiz. Daher wurde dem Achtelfinale eine Vorrunde vorgeschaltet. Die Schweiz musste gegen die Niederlande antreten. Am 11. November 1962 bestritt die von Karl Rappan trainierte Schweiz in Amsterdam ihr erstes EM-Qualifikationsspiel, wobei Charles Hertig mit dem zwischenzeitlichen 1:1 das erste Qualifikationstor für die Schweizer gelang. Die Niederländer konnten aber noch zwei Tore nachlegen und mit 3:1 gewinnen. Das 1:1 im Rückspiel vier Monate später reichte dann nicht zum Weiterkommen. Die Niederlande scheiterte dann im Achtelfinale überraschend an Luxemburg, das im Viertelfinale erst in einem Entscheidungsspiel an Dänemark scheiterte.", "section_level": 2}, {"title": "EM 1968.", "content": "Für die Fussball-Europameisterschaft 1968 wurden in der Qualifikation erstmals Gruppenspiele angesetzt. Die Schweiz, die nun vom 1938er-Weltmeister, dem Italiener Alfredo Foni trainiert wurde, musste gegen Italien, Rumänien und Zypern antreten. Der Schweiz gelangen zwar hohe Siege gegen Rumänien (7:1, wobei Erwin Ballabio den erkrankten Foni vertrat) und Zypern (5:0) und ein 2:2 gegen Italien, aber es wurden auch mit 0:4 in Italien und 1:2 in Zypern die beiden letzten Spiele verloren. Daher sprang am Ende nur Platz 3 heraus. Italien wurde Gruppensieger, qualifizierte sich dann für die Endrunde, durfte diese ausrichten und wurde auch Dank Losglück Europameister. Fonis Arbeit als Nationaltrainer endete mit der verpassten Qualifikation.", "section_level": 2}, {"title": "EM 1972.", "content": "Für die EM-Endrunde 1972 konnte sich die nun von Louis Maurer trainierte Schweiz auch nicht qualifizieren. In einer Gruppe mit Ex-Weltmeister England, Griechenland und Malta lieferten sie sich mit England lange einen Kampf um Platz 1, verloren aber das Heimspiel gegen die Engländer mit 2:3 und erreichten im Rückspiel nur ein 1:1. Da England dann das letzte Spiel in Griechenland gewann, wurden die Briten Gruppensieger. Im Viertelfinale scheiterten sie dann aber an Deutschland, das dann bei der Endrunde erstmals den Titel holte. Maurer trat nach dem Aus in der Qualifikation aus seinem laufenden Vertrag trotz positiver Stimmen in der Schweizer Öffentlichkeit zurück.", "section_level": 2}, {"title": "EM 1976.", "content": "1976 wurde die Endrunde letztmals mit vier Mannschaften ausgetragen, die nun von René Hüssy trainierte Schweiz scheiterte wieder bereits in der Gruppenphase, diesmal an der Sowjetunion, Irland und der Türkei. Dabei konnte die Schweiz nur das Heimspiel gegen Irland gewinnen, was letztlich dafür verantwortlich war, dass Irland nur Zweiter hinter der UdSSR wurde. Die Schweiz, der ansonsten nur noch ein 1:1 im Heimspiel gegen die Türkei gelang, wurde Gruppenletzter. Die UdSSR scheiterte dann im Viertelfinale am späteren Europameister Tschechoslowakei, der den Titel im Penaltyschiessen gegen Titelverteidiger Deutschland gewann.", "section_level": 2}, {"title": "EM 1980.", "content": "In der Qualifikation für die Europameisterschaft in Italien, die erstmals mit acht Mannschaften ausgetragen wurde, trafen die Schweizer auf die Niederländer, die 1978 wieder das WM-Finale verloren hatten und seit 1977 ohne Johan Cruyff auskommen mussten, sowie Polen, die DDR und Island. Die von Roger Vonlanthen trainierten Schweizer konnten nur beide Spiele gegen Island gewinnen, das auch alle anderen Spiele verlor, und wurde wieder nur Vierter. Nach einem 0:3 gegen die Niederlande trat Vonlanthen zurück, seinem Nachfolger Léon Walker gelang es aber nicht, das Blatt zu wenden. Gruppensieger Niederlande fuhr zur EM, scheiterte dort aber am späteren Europameister Deutschland.", "section_level": 2}, {"title": "EM 1984.", "content": "In der Qualifikation vier Jahre später traf die nun von Paul Wolfisberg trainierte Schweiz auf Vizeeuropameister Belgien, die DDR sowie Schottland und verlor gleich das erste Spiel in Belgien mit 0:3. Zwar wurde dann nur noch in der DDR (ebenfalls 0:3) verloren, aber zwei Remis und zwei Siege reichten nur zum zweiten Platz. Belgien war damit für die EM-Endrunde qualifiziert, in Frankreich schieden sie aber bereits in der Gruppenphase aus.", "section_level": 2}, {"title": "EM 1988.", "content": "Gegner in der Qualifikation für die EM 1988 waren erneut Italien, Portugal, Schweden und Malta. Die Schweiz wurde nun von Daniel Jeandupeux trainiert. Wieder verloren die Schweizer das erste Spiel, diesmal in Schweden mit 0:2, kamen dann gegen Portugal nur zu einem 1:1 und verloren in Italien mit 2:3. Damit hatten sie die Qualifikation bereits verpasst, denn am Ende hatten sie als Vierter sechs Punkte weniger als Italien. Italien erreichte dann bei der Endrunde das Halbfinale, verlor dieses aber gegen die UdSSR. Jeandupeux blieb zunächst im Amt, nach der verpassten Qualifikation für die WM 1990 übernahm dann Uli Stielike das Amt, für den es die erste Trainerstation war.", "section_level": 2}, {"title": "EM 1992.", "content": "Die Qualifikation für die EM 1992 brachte dann auch noch nicht den ersehnten Erfolg. Gegen Schottland, Rumänien, Bulgarien und San Marino, das erstmals teilnahm und alle Spiele verlor, gab es in dieser ausgeglichenen Gruppe einen lange offenen Kampf um das EM-Ticket. Die Schweiz verpasste dieses dann letztendlich durch ein 0:1 in Rumänien am letzten Spieltag, womit beide punktgleich waren, aber einen Punkt weniger als die Schotten hatten. Diese waren damit erstmals qualifiziert, scheiterten aber bei der Endrunde in der Gruppenphase. Mit der verpassten Qualifikation endete die Amtszeit von Stielike, sein Nachfolger wurde der Engländer Roy Hodgson, der die Schweiz 28 Jahre nach der letzten WM-Teilnahme zur WM 1994 führte.", "section_level": 2}, {"title": "EM 1996.", "content": "Für die EM 1996, die erstmals mit 16 Mannschaften ausgetragen wurde, konnte sich dann auch die Schweiz erstmals qualifizieren. In einer Gruppe mit der Türkei, Schweden, Ungarn und Irland belegten sie am Ende Platz 1, den sie sich durch ein 3:0 gegen Ungarn im letzten Spiel sicherten. Die Türkei qualifizierte sich als drittbester Gruppenzweiter ebenfalls erstmals für die EM. Nach der erfolgreichen Qualifikation wechselte Hodgson als Trainer zu Inter Mailand, sein Nachfolger wurde der Portugiese Artur Jorge. Bei der EM durften die Schweizer das Eröffnungsspiel gegen Gastgeber England bestreiten und sicherten sich durch einen von Kubilay Türkyılmaz verwandelten Handelfmeter den ersten Punkt in einem EM-Spiel. Dies blieb aber der einzige Punkt und das einzige Tor, denn die beden anderen Gruppenspiele gegen die Niederlande und Schottland wurden mit 0:2 bzw. 0:1 verloren. Als Gruppenletzter verabschiedete sich die Schweiz dann für acht Jahre von der EM-Bühne und die Amtszeit von Jorge endete.", "section_level": 2}, {"title": "EM 2000.", "content": "Nach der verpassten Qualifikation für die WM 1998 hatte Gilbert Gress das Amt des Nationaltrainers von Rolf Fringer übernommen. Für die EM 2000 musste sich die Schweiz in einer Gruppe mit Italien, Dänemark, Wales und Weissrussland qualifizieren. Während die beiden letztgenannten nichts mit dem Ausgang zu tun hatten, lieferten sich die drei erstgenannten lange einen offenen Kampf. Diesen entschied im letzten Spiel Italien mit einem 0:0 in Weissrussland zu seinen Gunsten, wodurch die Italiener einen Punkt mehr hatten als die punktgleichen Dänen und Schweizer. Die Verlängerung des Vertrages von Gress scheiterte dann an Gress' Lohnforderung. Dänemark nutzte dann die Playoffspiele gegen Israel, um sich ebenfalls zu qualifizieren. Bei der Endrunde erreichte Italien dann zum zweiten Mal das Finale, verlor dies aber gegen Weltmeister Frankreich durch ein Golden Goal. Dänemark scheiterte in der Gruppenphase.", "section_level": 2}, {"title": "EM 2004.", "content": "Die Qualifikation für die EM 2004 verlief dann wieder erfolgreich. Im August 2001 hatte das Schweizer Fussballidol Jakob «Köbi» Kuhn das Amt des Nationaltrainers übernommen, nachdem es dem Argentinier Enzo Trossero nicht gelungen war, die Schweiz zur WM 2002 zu führen. In einer Gruppe mit Russland, die Irland, Albanien und Georgien hatten die Schweizer am Ende einen Punkt mehr als Russland, den sie sich durch ein 2:0 im letzten Spiel gegen Irland sicherten. Russland setzte sich dann aber in den Playoffs der Gruppenzweiten gegen Wales durch und fuhr ebenfalls zur EM. In Portugal trafen die Schweizer im ersten Gruppenspiel auf Kroatien und erreichten mit dem 0:0 den einzigen Punkt, wobei sie 40 Minuten in Unterzahl spielten. Denn gegen England und Titelverteidiger Frankreich folgten 0:3- bzw. 1:3-Niederlagen – gegen England auch wieder 30 Minuten lang in Unterzahl. Dabei wurde Johan Vonlanthen im Spiel gegen Frankreich mit 18 Jahren und 141 Tagen jüngster EM-Torschütze. Als Gruppenletzter fuhr die Schweiz nach Hause, konnte aber schon für die nächste EM planen.", "section_level": 2}, {"title": "EM 2008.", "content": "Nach den vergeblichen Versuchen, die Zusage für die alleinige EM-Ausrichtung und zusammen mit Ungarn zu erhalten, hatte sich Österreich für die Bewerbung um die EM 2008 mit der Schweiz zusammengetan und gemeinsam hatten sie Erfolg: am 12. Dezember 2002 erhielten sie den Zuschlag für die Austragung der Europameisterschaft 2008. Damit mussten sich beide nicht für die EM qualifizieren, wodurch Österreich erstmals und die Schweiz zum dritten Mal startberechtigt war. Die Schweiz hatte sich auch 2006 für die WM qualifiziert und war dort im Achtelfinale unglücklich durch Penaltyschiessen ausgeschieden. Nach der EM nutzte sie die Zeit bis zur EM-Endrunde für Testspiele, in denen neun Siege – u. a. gegen die Niederlande – bei einem Remis (gegen Argentinien) und neun Niederlagen (darunter zweimal gegen Deutschland und einmal gegen Brasilien) gelangen. Bei der Endrunde wurden die Schweiz, Österreich, Titelverteidiger Griechenland und die Niederlande – als Mannschaft mit dem besten UEFA-Koeffizienten – als Gruppenköpfe gesetzt und die Schweiz gezielt der Gruppe zugeordnet, die in Basel spielte. Zugelost wurden Tschechien, die Türkei und Portugal. Im Eröffnungsspiel gegen Tschechien verloren sie nicht nur mit 0:1, sondern auch Mannschaftskapitän Alexander Frei, der sich kurz vor der Halbzeitpause einen Innenbandabriss am Knie zuzog und damit für die restliche EM ausfiel. Im zweiten Spiel gegen die Türkei brachte Hakan Yakin die Schweizer zwar mit 1:0 in Führung, den Türken gelang aber in der zweiten Halbzeit zunächst der Ausgleich und dann in der Nachspielzeit noch der Siegtreffer. Im letzten Spiel gegen bereits für das Viertelfinale qualifizierte Portugiesen, die einige Stammspieler schonten und fünf zuvor nicht eingesetzte Spieler aufboten, gelang dann in einem harten Spiel mit je vier Gelben Karten für beide Mannschaften, der erste Sieg in einem EM-Spiel. Dabei erzielte Hakan Yakin beide Tore, womit er mit insgesamt drei Toren bester EM-Torschütze der Schweiz ist und zusammen mit drei anderen Spielern zweitbester Torschütze des Turniers war. Mit dem EM-Aus endete die Amtszeit von Jakob Kuhn, sein Nachfolger wurde Ottmar Hitzfeld, der die Schweiz zur WM 2010 führte, die dort als einzige Mannschaft den späteren Weltmeister Spanien schlagen konnte, aber in der Vorrunde ausschied.", "section_level": 2}, {"title": "EM 2012.", "content": "In der Qualifikation für die EM 2012 traf die Schweiz wieder mal auf England, zudem Montenegro, Wales und Bulgarien. Die Schweiz startete mit einer 1:3-Heimniederlage gegen England und einem 0:1 in Montenegro und hatte damit am Ende sieben Punkte weniger als Gruppensieger England, womit nur der dritte Platz heraussprang. Montenegro scheiterte als Gruppenzweiter an Tschechien und war damit ebenfalls nicht qualifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "EM 2016.", "content": "An der EM nahmen erstmals 24 Mannschaften teil. Für die Auslosung der Qualifikationsgruppen, die am 23. Februar 2014 erfolgte, waren die Schweizer in Topf 2 gesetzt. Die Schweiz wurde in Gruppe E mit England gelost. Aus den anderen Töpfen wurden zugelost: Slowenien, Estland, Litauen und San Marino. Die beiden Gruppenersten qualifizierten sich direkt für die EM-Endrunde. Wäre die drittplatzierte Mannschaft bester Gruppendritter geworden, wäre sie ebenfalls direkt qualifiziert. Die übrigen Gruppendritten spielten in Playoffs vier weitere Teilnehmer aus. Nach der WM 2014 hatte der in Sarajevo geborene Vladimir Petković das Amt des zurückgetretenen Ottmar Hitzfeld übernommen. Die Schweizer begannen die Qualifikation mit einer 0:2-Heimniederlage gegen England und einem 0:1 in Slowenien, gewannen dann aber vier Spiele und lagen vor den letzten Spielen im Herbst 2015 auf Platz 2. Diesen und damit die direkte Qualifikation festigten sie durch ein 7:0 gegen San Marino am vorletzten Spieltag. Für die Gruppenauslosung am 12. Dezember 2015 war die Schweiz aufgrund des UEFA-Koeffizienten Topf 2 zugeordnet und konnte daher bereits in der Gruppenphase auf Gastgeber Frankreich, Titelverteidiger Spanien oder Weltmeister Deutschland, aber nicht die Nachbarn Italien und Österreich treffen, die ebenfalls in Topf 2 waren. Die Schweiz wurde der Gruppe mit Frankreich zugelost, gegen das im letzten Gruppenspiel ein torloses Remis zum zweiten Platz reichte. Weitere Gruppengegner waren Albanien, gegen das das Auftaktspiel mit 1:0 gewonnen wurde und die Rumänen, von denen man sich mit einem 1:1 trennte. Im Achtelfinale trafen die Schweizer auf Polen, den Zweiten der Gruppe C. Die Schweizer gerieten in der 39. Minute durch einen Konter in Rückstand, dominierten danach weitgehend das Spiel, konnten aber mehrere Torchancen nicht nutzen. Erst in der 82. Minute gelang Xherdan Shaqiri in einer Mischung aus Fall- und Seitfallzieher der sehenswerte Ausgleich. Auch in den letzten Minuten und der anschließenden Verlängerung blieben sie die dominierendere Mannschaft, konnten aber kein weiteres Tor erzielen. Im Elfmeterschießen schoss dann Granit Xhaka weit neben das Tor, wogegen alle anderen Schützen trafen und die Schweiz damit ausschied.", "section_level": 2}, {"title": "EM 2021.", "content": "Die EM 2021 wird nicht in einem Land, sondern verschiedenen Spielorten in Europa, mit dem Finale im Londoner Wembley-Stadion ausgetragen. Die Schweiz hatte sich zunächst mit dem St. Jakob-Park in Basel um die Austragung von Spielen beworben, die Bewerbung dann aber zurückgezogen. Als Ausrichter wären die Schweizer aber auch nicht direkt qualifiziert und mussten sich wie alle anderen Mannschaften qualifizieren. Gegner in der Qualifikation waren der Europameister von 1992 Dänemark, Irland, Georgien und Gibraltar. Die Schweizer starteten mit einem 2:0-Sieg in Georgien, mussten dann im nächsten Spiel gegen Dänemark nach 3:0-Führung in der Nachspielzeit noch den Ausgleich hinnehmen. Da sie weder in Irland (1:1) noch Dänemark (0:1) gewannen, war trotz der Heimsiege gegen Gibraltar (4:0), Irland (2:0) und Georgien (1:0) die Qualifikation bis zum letzten Spieltag offen. Durch ein 6:1 in Gibraltar wurden sie aber Gruppensieger und qualifizierten sich damit direkt für die Endrunde. Bei der Auslosung am 30. November 2019 wurden die Schweizer in die Gruppe A mit Italien, ihrem bisher häufigsten Gegner gelost, gegen das sie in Rom spielen werden. Weitere Gegner sind die Türkei und Wales im aserbaidschanischen Baku.", "section_level": 2}, {"title": "Spieler mit den meisten Toren bei Europameisterschaften.", "content": "Stand: 25. Juni 2016", "section_level": 1}, {"title": "Anteil der im Ausland spielenden Spieler im EM-Kader.", "content": "Legionäre stellten im ersten EM-Kader noch die Minderheit, bei den beiden folgenden aber das grösste Kontingent. Stand: 25. Juni 2016", "section_level": 1}, {"title": "Spiele.", "content": "Die Schweizer bestritten bisher 13 EM-Spiele, davon wurden nur zwei gewonnen, sechs verloren und fünf endeten remis. Ein Spiel musste verlängert werden und wurde im Elfmeterschießen verloren. Die Schweizer nahmen zweimal am Eröffnungsspiel der EM teil, einmal gegen den und einmal als Gastgeber. Sie spielten einmal gegen den Titelverteidiger, aber noch nie gegen den späteren Europameister. Keines der bisherigen Spiele bedeutete die höchste Niederlage oder den höchsten Sieg gegen diese Länder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Artikel beinhaltet eine ausführliche Darstellung der Schweizer Fussballnationalmannschaft bei Europameisterschaften. Die Schweiz konnte sich dreimal qualifizieren, nahm einmal als automatisch qualifizierter Co-Gastgeber teil und liegt in der ewigen Bestenliste auf dem 18. Platz.", "tgt_summary": null, "id": 272606} {"src_title": "George Hitchcock", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "„Border Song“ wird häufig als Gospelballade bezeichnet und die Parallelen zu den Edwin Hawkins Singers und ihrem Hit „Oh Happy Day“ sind nicht zuletzt wegen des Chorbegleitgesangs unüberhörbar. Paul Gambaccini veröffentlichte 1975 „A Conversation with Elton John and Bernie Taupin“ (dt. „Ein Unterhaltung mit Elton John und Bernie Taupin“). Darin wird John zitiert, er habe den dritten Vers von „Border Song“ selbst verfasst und nur deshalb hinzugefügt, da ihm das Lied zu kurz erschien. Die Frage, warum manche Personen aus dem Text antisemitische Tendenzen heraus lesen würden, beantwortete Taupin lachend und sagte „Don’t ask me why, I don’t know. Most of my friends are Jewish. I married one.“ (dt. „Frag mich nicht warum, ich weiß es nicht. Die meisten meiner Freunde sind Juden. Ich heiratete eine.“). Tatsächlich war seine erste Frau Maxine später die Inspiration für das Lied „Tiny Dancer“ auf dem Album „Madman Across the Water“. Ein viertel Jahrhundert später hatte John eine plausiblere Erklärung für die Geschichte zum Lied. Er erzählte Elizabeth Rosenthal bei deren Recherche zum Buch „His Song: The Musical Journey of Elton John“, wie sehr der Landjunge Taupin sich in der Großstadt London fremd fühlte und so oft es ging seine ländliche Heimat besuchte. Die gleiche gefühlte Entfremdung inspirierte Taupin später zum Text von „Tell Me When the Whistle Blows“, veröffentlicht auf dem Album „Captain Fantastic and the Brown Dirt Cowboy“. Auch wenn „Border Song“ nicht in den britischen Charts auftauchte, erhielt John dennoch eine Einladung in die BBC-TV-Sendung „Top of the Pops“. Im Studio traf er auf Dusty Springfield, deren Fan er als Teenager war. Dusty zeigte sich zum Titel „Border Song“ überschwänglich und begeistert. Später sagte John darüber „this made my year“ (dt. „das war das Beste in diesem Jahr“).", "section_level": 1}, {"title": "Rezension.", "content": "Mit dem Titel „Border Song“ zog John erstmals im größeren Umfang öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Besonders sein Auftritt 1970 in der BBC-TV-Sendung „Top of the Pops“ trug dazu bei. Die Zeitschrift „The New Musical Express“ nannte John „a big talent who sounds as if he has lived in Nashville all his life“ (dt. „ein großes Talent, das klingt, als hätte er sein gesamtes Leben in Nashville verbracht“). Richard Williams, einer der angesehensten Kritiker für Pop und Jazz seiner Zeit in Großbritannien, erkannte als einer der ersten Johns Potential. Im „Melody Maker“ veröffentlichte er einen Artikel, sprach über die ausgezeichnete Produktion und die wirklich großartige Aufnahme. Schließlich dankte er John für seinen Auftritt bei „Top of the Pops“, den er als einen „Atemzug frischer Luft“ bezeichnete. Den gesamten Artikel titelte er mit „Is this the year of Elton John?“ (dt. „Ist dies das Jahr von Elton John?“).", "section_level": 1}, {"title": "B-Seite.", "content": "Die Rückseite der Single füllte der Titel “Bad Side of the Moon”. Dieses Lied war nicht Bestandteil des damals veröffentlichten Albums „Elton John“. Die kanadische Rockband April Wine spielte es 1972 für ihr Album „On Record“ ein und veröffentlichte es als zweite Single daraus.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Titel erreichte keinen Goldstatus.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretationen anderer Künstler.", "content": "Die R&B/Soul/Gospel-Sängerin Dorothy Morrison nahm den Titel 1970 für ihre Langspielplatte „Brand New Day“ auf. 1971 spielte Aretha Franklin das Lied unter dem Titel „Holy Moses“ für ihr Album „Young, Gifted and Black“ ein und erreichte in den USA die Top 40. The 5th Dimension interpretierten eine Version für ihr Album “Individually & Collectively” aus dem Jahr 1972. Eric Clapton sang 1991 “Border Song” für die CD “Two Rooms: Celebrating the Songs of Elton John & Bernie Taupin”. Eine Aufnahme von Aretha Franklin gemeinsam mit Elton John wurde 1993 veröffentlicht. 1996 spielte Sophie B. Hawkins den Titel für den Film “The Associate” ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Border Song (dt. „Grenzlied“) ist ein Musiktitel des britischen Sängers und Komponisten Elton John, der Liedtext wurde von Bernie Taupin geschrieben. ", "tgt_summary": null, "id": 520073} {"src_title": "Arthur Coke Burnell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bobsport und Kunstflug.", "content": "Alexandru Papană war ein Sohn des rumänischen Generals Ion Papană und trat der rumänischen Luftwaffe bei, wo er bis zum Leutnant befördert wurde. Er betätigte sich in vielen Sportarten, darunter Tennis, Fechten und Fußball; so spielte er als Torhüter beim Fußballclub Colțea Bukarest. 1928 erwarb er seine Fluglizenz. Papană betrieb auch Bobsport, 1928 und 1931 wurde er rumänischer Meister. 1932 startete er gemeinsam mit einem befreundeten Piloten, Dumitru Hubert, bei den Olympischen Spielen in Lake Placid und belegte den vierten Platz. Die beiden Sportler nahmen auch mit Ulise Petrescu und Alexandru Ionescu an den olympischen Rennen im Viererbob teil; das rumänische Team belegte Rang sechs. Im Jahr darauf wurden Papană und Hubert in Schreiberhau Weltmeister im Zweierbob. Bei den Bob-Weltmeisterschaften im Jahr darauf errangen sie die Bronzemedaille. Im August 1934 verunglückte Hubert mit seinem Flugzeug tödlich bei einer Flugschau in Brașov vor 10.000 Zuschauern. Seine Maschine kollidierte in der Luft mit einer anderen, und er war auf der Stelle tot. Auch Papană flog regelmäßig bei Flugschauen, absolvierte Langflüge und stellte mehrere Flugrekorde nach Entfernung und Höhe auf. Mit dem Auto fuhr er von Bukarest nach Brașov einen Geschwindigkeitsrekord. Am 11. September 1935, kurz nach dem Start zu einem geplanten Nachtflug von Bukarest nach Tokio, brach ein Feuer an Bord des Flugzeuges aus. Papanăs Mitpilot, Kapitän Alexandru Popiteanu, rettete sich per Fallschirm. Papană selbst, der den Befehl zum Absprung gegeben hatte, blieb zurück und versuchte das Flugzeug zu retten, musste aber schließlich aus 300 Metern auch abspringen. Beide Piloten wurden wegen dieses Vorfalls mit der Goldnadel des \"Caterpillar Clubs\" des Fallschirmproduzenten Irvin ausgezeichnet. Dies war nur eine von mehreren lebensgefährlichen Situationen in seinem Leben. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin nahm Papană als einziger Rumäne an einem Wettbewerb für Flugakrobatik teil, dem \"Internationalen Kunstflugwettbewerb\". Gewinner und somit inoffizieller Weltmeister wurde der Deutsche Otto Heinrich Graf von Hagenburg, Papană belegte Platz zwölf und wurde von Charles Lindbergh persönlich beglückwünscht. Anschließend erhielt er eine Einladung zur \"Los Angeles Aerobatics Championship\", die er annahm. Gemeinsam mit seinem Flugzeug, einer Bücker Jungmeister mit der Registrierung YR-PAX und eine von zwei Maschinen ihres Typs, reiste er an Bord des Luftschiffes Hindenburg von Frankfurt nach New York.", "section_level": 2}, {"title": "Als Kunstflieger und Pilot in den USA.", "content": "Bei den \"Cleveland Air Races\" im Jahre 1937 bestritten Papană und Graf Hagenburg einen Schau-Kampf, beide in Bücker-Jungmeister-Flugzeugen, Papană auf YR-PAX und Hagenburg auf D-EEHO. Papană legte einen tiefen Rückenflug vor den Tribünen vor, und als Hagenburg es ihm nachmachen wollte, streifte seine Maschine den Boden, und sie ging zu Bruch. Hagenburg selbst verletzte sich kaum. Papană lieh daraufhin Hagenburg seine Maschine, damit dieser den Wettbewerb beenden konnte. 1937 plante Papană aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums von Lindberghs Atlantik-Flug einen Flug von New York nach Bukarest und bestellte dafür ein neues Flugzeug, eine Bellanca. Zur Finanzierung dieses Fluges fand in Rumänien eine Sammelaktion statt, und König Carol II. sowie die Regierung unterstützten das Vorhaben. Das Flugzeug sollte das rumänische Luftfahrzeugkennzeichen YR-AHA und den Eigennamen „Alba Iulia 1918“ erhalten, zur Erinnerung an das Votum am 1. Dezember 1918, durch welches Siebenbürgen von Ungarn zu Rumänien kam. Zahlreiche technische Pannen und Unfälle bei den Vorbereitungen vereitelten jedoch dieses Vorhaben. Im Januar 1940 wurde die YR-Pax auf dem Flughafen von Chicago vom Propeller einer Boeing P-12 beschädigt. Alex Papană gelang es in letzter Minute, sein Flugzeug verlassen, ohne verletzt zu werden. Papană war in erster Ehe mit Dina Isvoranu verheiratet. 1938 ließ sich das Ehepaar scheiden, nur um kurz darauf in Reno erneut zu heiraten. Noch im selben Jahr starb Dina Papană bei der Geburt der gemeinsamen Tochter Dina; das Kind überlebte. Offenbar aus Schmerz über diesen Verlust begab sich Papană im November 1938 allein auf eine Wanderung in den Südkarpaten nahe Sinaia und musste halb erfroren von einem Militärtrupp gerettet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Testpilot und Unternehmer.", "content": "Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs verließ Papană Rumänien, ging nach Frankreich und bewarb sich als Pilot bei der französischen Armee. Als zur Bedingung gemacht wurde, dass er seine rumänische Staatsangehörigkeit aufgebe, verließ er Frankreich und reiste per Schiff in die USA. Dort erreichte ihn ein Einberufungsbefehl für die rumänische Armee. Als er diesem nicht folgte, wurde ihm wegen \"Ungehorsams\" von einem Militärgericht in Rumänien sein Offiziersrang abgesprochen. Ein Angebot, für die United States Army Air Forces zu fliegen, lehnte er ebenfalls ab, weil er auch dafür seine rumänische Nationalität hätte aufgeben müssen. Während des Kriegs arbeitete Papană als Fluglehrer und Testpilot und absolvierte ein Studium zum Flugingenieur am \"San Francisco Polytechnic College\". Ab 1944 war er für die Northrop Corporation tätig, wo er neben anderen Maschinen die \"Black Widow\" P-61 testete, das erste US-amerikanische Kampfflugzeug speziell für die Nacht. 1945 wurde er im US-amerikanischen Flugmagazin \"Flying\" als Vizepräsident der \"Aircraft Testing Co.\" vorgestellt, eines Unternehmens, das er kurz zuvor gegründet hatte. Im März desselben Jahres ging Alexandru Papană in Beverly Hills eine zweite Ehe ein. Er hatte seine Frau Jean während seiner Zeit bei Northrop kennengelernt, als diese auf dem Flugfeld von Hawthorne im Tower arbeitete. Jean Papană wollte sich im Frühjahr 1946 von ihrem Mann wieder scheiden lassen und reiste zu diesem Zwecke nach Las Vegas. Im April 1946 wurde Papanăs Auto, in dem sich ein Abschiedsbrief an seine Frau befand, außerhalb von Las Vegas verlassen auf einem Highway gefunden; nach intensiver Suche wurden sein Leichnam und zwei weitere Abschiedsbriefe sechs Tage später in der Wüste von Nevada entdeckt. Er hatte sich mit Gift das Leben genommen und offenbar einen langen, qualvollen Tod erlitten. In einem seiner Abschiedsbriefe bat er darum, dass seine Asche aus einem Flugzeug über der Wüste verstreut werde. Seine Frau berichtete den Behörden, Papană habe sich während ihrer Ehe in einem hochgradig nervösen Zustand befunden und immer wieder damit gedroht, sie und sich selbst umzubringen, selbst am Tag ihrer Eheschließung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Alexandru „Alex“ Papană (* 18. Oktober 1906 in Bukarest; † 17. April 1946 in Las Vegas) war ein rumänischer Pilot und Bobfahrer. 1933 wurde er gemeinsam mit Dumitru Hubert Weltmeister im Zweierbob.", "tgt_summary": null, "id": 830423} {"src_title": "Alan Landsburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Off-Season.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "NBA-Draft.", "content": "Der \"NBA-Draft 2015\" fand am 25. Juni 2015 im Barclays Center in Brooklyn, New York statt. Vor Beginn des Drafts galten die beiden Center Jahlil Okafor und Karl-Anthony Towns als Topfavoriten auf den \"First Pick\".", "section_level": 2}, {"title": "Spielerwechsel.", "content": "Vereinswechsel beginnen in der Regel mit der Trade-Phase, in der die Verträge der Spieler unter den Teams getauscht werden. Am 1. Juli 2015 begann die Free-Agency-Phase, in der Spieler, deren Vertrag ausgelaufen ist oder nicht verlängert wurde, mit den Teams verhandeln konnten. Dabei konnten sie entweder einen neuen Vertrag bei ihrem aktuellen Verein unterschreiben oder ab dem 9. Juli 2015 einen Vertrag mit einem anderen Team unterzeichnen. Die meistdiskutierten Spielerwechsel sind:", "section_level": 2}, {"title": "Vertragsverlängerungen und -erneuerungen.", "content": "Die meistdiskutierten Vertragsverlängerungen in der Off-Season 2015 waren:", "section_level": 2}, {"title": "Regular Season.", "content": "Die Regular Season begann am 27. Oktober 2015 im United Center mit dem Spiel der Chicago Bulls gegen die Cleveland Cavaliers. Zeitgleich fand in der Philips Arena das Spiel der Atlanta Hawks und der Detroit Pistons statt. Wenig später startete der amtierende Meister in die Saison, als die Golden State Warriors zuhause in der Oracle Arena die New Orleans Pelicans empfingen.", "section_level": 1}, {"title": "Endstände.", "content": "\" DR = Divisionranking, CR = Conferenceranking, S = Siege, N = Niederlagen, PCT = prozentualer Sieganteil\"", "section_level": 2}, {"title": "Western Conference.", "content": "Mit dem Sieg gegen die Denver Nuggets am 22. November, ihrem 15. der laufenden Saison, stellten die amtierenden Meister Golden State Warriors den NBA-Rekord für die meisten Siege zu Beginn der Saison ein. Sie wurden während dieser Serie von Interims-Trainer Luke Walton trainiert, weil ihr Head Coach Steve Kerr sich von einer Rücken-OP erholte. Am 12. Dezember handelten die Milwaukee Bucks den Warriors in deren 25. Spiel die erste Saison-Niederlage ein. Im Spiel gegen die New York Knicks am 16. Dezember kam Ricky Rubio einem Quadruple-Double sehr nahe – er beendete das Spiel mit 9 Punkten, 10 Rebounds, 12 Assists und 8 Steals. Nach der Hälfte der Saison hatten zwei Mannschaften – die Warriors und die San Antonio Spurs – jeweils mindestens 35 Siege. Dies war das erste Mal in der Liga-Geschichte, dass zwei Mannschaften in ihren ersten 41 Spielen so viele Siege einfuhren. Im Finals-Rematch am Martin Luther King Day zwischen den Warriors und den Cleveland Cavaliers gewannen die amtierenden Meister in Cleveland überraschend deutlich mit 132:98. Es war die höchste Heimniederlage in LeBron James’ Karriere. Am 25. Januar 2016 kam es zur ersten Saison-Begegnung zwischen den beiden „historisch guten“ Mannschaften der Warriors und der Spurs. Die Warriors gewannen gegen die ohne Tim Duncan spielenden Spurs überraschend deutlich mit 120:90. Am selben Tag warf DeMarcus Cousins im Spiel gegen die Charlotte Hornets 56 Punkte, was das beste Einzelergebnis der laufenden Saison war. Einen Monat später wurde Cousins’ Ergebnis von Anthony Davis überboten, der im Spiel gegen die Detroit Pistons 59 Punkte und 20 Rebounds erreichte. Bis zum All-Star-Break Mitte Februar zeichnete sich die Tabellensituation relativ deutlich ab: mit den Warriors, Spurs und Oklahoma City Thunder belegten drei Teams mit deutlichem Vorsprung die Spitzenplätze, während die enttäuschenden Houston Rockets sowie die Überraschungsteams aus Utah und Portland sich ein Rennen um die Play-offs lieferten. Am 27. Februar schafften es die Warriors, sich für die Play-offs zu qualifizieren – sie siegten in einem Verlängerungsspiel gegen die Thunder mit 121:118, während die neuntplatzierten Rockets am selben Abend gegen die Spurs verloren. Stephen Curry traf in dem Spiel 12 Dreier (NBA-Rekord). Am 19. März revanchierten sich die Spurs für ihre Niederlage gegen die Warriors vom Januar und gewannen mit 87:79. Damit haben die beiden Mannschaften die meisten Regular-Season-Heimsiegen in Folge mit Warriors 50, Spurs 45. Allerdings verloren die Spurs zwei Tage später in Charlotte in einem Spiel, in dem sie einen 23-Vorsprung verspielten, was Gregg Popovichs negativen Rekord darstellte. Die Heim-Serie der Warriors endete am 1. April nach 54 Siegen in Folge mit einer Niederlage gegen die Boston Celtics. Die Serie der Spurs dauerte bis zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften an – am 10. April gewannen die Warriors in San Antonio mit 92:86, es war die erste Heimniederlage der Spurs im 40. Saisonspiel. Gleichzeitig stellten die Warriors damit den Rekord der Chicago Bulls aus der Saison 95/96 für die meisten Saisonsiege (72) ein. Am letzten Spieltag schafften es die Warriors noch, mit einem Sieg gegen die Memphis Grizzlies mit 73 Regular-Season-Siegen einen neuen Rekord aufzustellen. Am selben Tag warf Kobe Bryant im letzten Spiel seiner Karriere gegen die Utah Jazz 60 Punkte.", "section_level": 2}, {"title": "Eastern Conference.", "content": "Nachdem sie zu Beginn der Saison 2014/15 17 Niederlagen in Folge verzeichneten, starteten die Philadelphia 76ers mit 18 Niederlagen in die neue Saison. Da sie am Ende der vergangenen Saison die letzten 10 Spiele verloren hatten, betrug die negative Serie \"de facto\" 28 Spiele. Erst in ihrem 19. Spiel konnten sich die Sixers gegen die Los Angeles Lakers erfolgreich durchsetzen. Über lange Zeit war die Tabellensituation in der Eastern Conference sehr ausgeglichen – zwar setzten sich die Cleveland Cavaliers und dann auch die Toronto Raptors relativ bald recht deutlich von den anderen Mannschaften ab, doch auf den Plätzen 3–11 kam es zu ständigen Rotationen. Dabei gab es sowohl positive als auch negative Überraschungsteams, insbesondere die Boston Celtics, die lange den 3. Platz in der Konferenz belegten, sowie die Milwaukee Bucks, die vor allem in der ersten Saisonhälfte enttäuschten.", "section_level": 2}, {"title": "Monatliche Auszeichnungen.", "content": "Zu den Ausgezeichneten dieser regulären Saison gehörten:", "section_level": 2}, {"title": "Post Season (Playoffs).", "content": "Alle Play-off-Runden wurden im Best-of-Seven-Modus gespielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die NBA Saison 2015/16 stellte die 70. Spielzeit der National Basketball Association dar. Meister wurden zum ersten Mal die Cleveland Cavaliers, die sich im Finale gegen den Titelverteidiger Golden State Warriors durchsetzen konnten. ", "tgt_summary": null, "id": 1479496} {"src_title": "Symbole der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "1959 erlangte Thorington seinen Bachelor of Arts in Biologie an der Princeton University. 1963 graduierte er zum Master of Arts in Biologie an der Harvard University. 1964 wurde er mit der Dissertation \"The biology of rodent tails: A Study of form and function\" zum Ph.D. promoviert. Anschließend arbeitete er bis 1969 als Primatologe am Harvard University Regional Primate Center in Southborough, Massachusetts und forschte im südamerikanischen Regenwald. 1976 wurde Morbus Charcot-Marie-Tooth bei ihm diagnostiziert, was zu einer Tetraplegie führte und eine weitere Arbeit in den Tropen verhinderte. Von 1969 bis 1976 war er stellvertretender Kurator für Säugetiere am National Museum of Natural History der Smithsonian Institution in Washington, D.C. Ab 1976 übernahm er die Leitung der mammalogischen Abteilung, wo er eine Sammlung von 30.000 Hörnchenexemplaren kuratierte. Seit seinem Ruhestand im Jahr 2009 war er Curator emeritus. Sein Nachfolger wurde im Dezember 2009 Kristofer Helgen. Von Anfang bis Mitte der 1970er Jahre war Thorington Vorsitzender des Committee on Conservation of Nonhuman Primates, wo er sich für den Schutz neotropischer Primaten engagierte. Neben zahlreichen Fachartikeln, die unter anderen im \"Journal of Mammalogy\", im \"Journal of Vertebrate Paleontology\" und im \"Journal of Mammalian Evolution\" veröffentlicht wurden, und einigen Büchern war Thorington an mehreren Buchkapiteln beteiligt. So war er für das Standardwerk \"Mammal Species of the World\" aus dem Jahr 2005 für den Abschnitt über die Hörnchen (Sciuridae) verantwortlich. Für das sechsbändige Werk \"Mammals of Africa\" von Jonathan Kingdon aus dem Jahr 2013 verfasste er den Familienartikel über die Hörnchen, den Gattungsartikel über die Gleitbilche (\"Idiurus\") sowie mehrere Artbeiträge. Weitere Forschungsfelder umfassten die Riesengleiter (Dermoptera), die Gleithörnchen (Pteromyini) und die Gleitbeutler (Petauridae). Daneben beteiligte er sich an paläontologischen Veröffentlichungen, etwa 1984 mit Robert J. Emry an einem Vergleich der bis dahin ältesten bekannten Hörnchengattung \"Protosciurus\" und den Fossilien von \"Protosciurus jeffersoni\", heute \"Douglassciurus jeffersoni\", mit rezent lebenden Baumhörnchen. Emry und dessen Kollege William W. Korth benannten 2007 das fossile \"Hesperopetes thoringtoni\" als eine von drei neuen Arten nach Richard W. Thorington. Thorington war Mitglied bei der American Society of Mammalogists. Er starb am 24. Februar 2017 im Alter von 79 Jahren an den Folgen einer bakteriellen Blutinfektion.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard Wainwright Thorington, Jr. (* 24. Dezember 1937 in Philadelphia; † 24. Februar 2017 in Bethesda, Maryland), auch als Dick Thorington bekannt, war ein US-amerikanischer Mammaloge. Seine Forschungsschwerpunkte waren die Hörnchen und die Neuweltaffen.", "tgt_summary": null, "id": 48218} {"src_title": "Fußball-Weltmeisterschaft 2030", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Nix.", "content": "Nix-Pakete werden unter Nutzung einer „faulen“, rein funktionalen Sprache konfiguriert, die extra für diesen Zweck entworfen wurde. Shell-Skripte und andere externe Programme (z. B. make) können genutzt werden, um Pakete zu kompilieren. Dabei erlaubt diese Sprache präzise Abhängigkeitsüberwachungen. Kryptografische Hash-Werte geben die exakten Build- und Laufzeitabhängigkeiten für jedes Paket an und jedes Quellcode- oder Binärpaket wird über einen solchen Hash repräsentiert, wodurch Repositories ein Cache von Paketen, indiziert von einem kryptografischen Hash, darstellen. Abhängigkeiten werden von einer Systemfunktionalität aufgelöst, die dem Hardlinken ähnelt. Die Version einer Software wird solange nicht entfernt, bis kein Paket mehr auf sie verweist. Dies kann zwar zu größerem Speicherverbrauch führen, aber macht alle Upgrades sicher (eine Garantie, dass keine bestehende Applikation die Funktionstüchtigkeit aufgibt) und atomar. Es erlaubt außerdem, mehrere Versionen beliebiger Pakete, auch wenn sie sich nur um Parameter unterscheiden, ohne Interferenzen nebeneinander zu betreiben. Nix basiert auf einer eigenen Ordnerstruktur zum Installieren von Paketen. Jedes Paket wird in ein Unterverzeichnis des Nix-Verzeichnisses installiert. Bei der Benennung der Ordner werden verschiedenen Versionen eines Pakets Hash-Werte dem Paketnamen vorangestellt, um sie identifizieren zu können. Nix kann mit einigen Vorbehalten als Paketmanager auf einem bestehenden Betriebssystem genutzt werden, wie beispielsweise einer Linux-Distribution. Außerdem lässt sich Nix nutzen, um jedwede Art von Dateikonfigurationen zu warten, so z. B. Serverkonfigurationen zusätzlich zum Paketmanagement im engen Sinne. Im Gegensatz zu herkömmlichen Paketmanagern unterstützt Nix so genannte Profile. Ein Profil ist eine Umgebung in der bestimmte Pakete installiert sind. Profile ermöglichen es schnell zwischen unterschiedlichen Versionen installierter Software zu wechseln. Jeder Benutzer (auch nicht Administrator) kann Profile anlegen und in diesen Software installieren. Nix kann auch mit Paketen von anderen Paketmanagern, wie z. B. Bower oder Cabal, umgehen.", "section_level": 1}, {"title": "Software im Umfeld von Nix.", "content": "NixOS ist eine Linux-Distribution, die Nix für die Verwaltung der Software nutzt. Dies zieht sich konsequent durch die Distribution. NixOS verwendet im Gegensatz zu GuixSD Systemd. GNU Guix Das GNU-Projekt kündigte im November 2012 die erste Veröffentlichung von GNU Guix (genauso ausgesprochen wie „geeks“), einem funktionalen Paketmanager, der auf Nix' Prinzipien aufbaut und unter anderem Guile Scheme APIs bereitstellt, an. Dieses Projekt wurde im Juni 2012 von Ludovic Courtès, einem der „GNU Guile hackers“ gestartet. GNU Guix wird hauptsächlich in der Linuxdistribution „GuixSD“ eingesetzt. Hydra Ist eine Continuous-Integration-Software, welche automatisiert Nixpaketen bauen und testen kann. NixOps Ist ein DevOps-Tool welches es erlaubt durch Nix-Expressions beschriebene Systeme z. B. auf Amazon EC2 zu deployen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nix ist ein Paketmanager für unixoide Systeme und mit RPM, APT und vielen anderen Paketmanagern vergleichbar. Er ist in der Lage, die Installation von Paketen (benannte und mit Versionen versehene Gruppen von Dateien, z. B. Software oder deren Konfigurationsdaten) zu kontrollieren. Im Gegensatz zu fast allen anderen Paketmanagern ist Nix für den Einsatz in verschiedenen Distributionen und Betriebssystemen (zur Zeit Linux und OS X) vorgesehen. Nix verwaltet ausschließlich deterministische Kompilate. Die Entwicklung von Nix wird von der Nix Foundation, einer Stiftung niederländischen Rechts, vorangetrieben. Diese richtet auch die NixCon, eine Konferenz zu Nix aus.", "tgt_summary": null, "id": 978871} {"src_title": "Aubrey Jones", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Persönliches.", "content": "Colman stammt aus Holden in Massachusetts. Er lebt in Rio de Janeiro.", "section_level": 1}, {"title": "Pokerkarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Werdegang.", "content": "Colman spielt online unter den Nicknames \"mrGR33N13 (PokerStars)\" und \"riyyc225 (Full Tilt Poker)\" und hat aus Cash Games einen Profit von knapp 250.000 US-Dollar aufzuweisen. Seit 2008 nimmt er auch regelmäßig an renommierten Live-Turnieren teil. Im September 2010 war Colman erstmals bei einem Event der \"World Series of Poker\" (WSOP) im Rio All-Suite Hotel and Casino in Las Vegas erfolgreich und belegte bei der in London ausgetragenen \"WSOP Europe\" bei einem \"Six-Handed\"-Turnier der Variante \"No Limit Hold’em\" den 14. Platz für umgerechnet rund 10.000 Dollar Preisgeld. Im September 2011 cashte er zum ersten Mal beim Main Event der \"World Poker Tour\" (WPT) in Atlantic City und erhielt für seinen zehnten Platz mehr als 50.000 Dollar. Im April 2014 gewann Colman das \"Super High Roller\" im Rahmen der \"European Poker Tour\" (EPT) in Monte-Carlo mit einer Siegprämie von über 1,5 Millionen Euro. Bei der WSOP 2014 belegte Colman den dritten Platz bei der \"Heads-Up Championship\" für über 100.000 Dollar und spielte anschließend das \"Big One for One Drop\", das einen Buy-in von einer Million Dollar erforderte. Dort setzte er sich gegen 41 andere Spieler durch und gewann das finale \"Heads-Up\" gegen den Kanadier Daniel Negreanu. Dafür erhielt Colman eine Siegprämie von über 15 Millionen Dollar sowie ein Bracelet. Da Colman nach seinem Erfolg keine Reaktion zeigte und sich nicht über das gewonnene Geld zu freuen schien, gab es viel Kritik von den Medien, auf die er rund einen Monat später via Twitter mit den Worten „I am actually 100% certain in who I am.“ antwortete. Mitte Juli 2014 erreichte Colman beim ersten im Aria Resort & Casino in Las Vegas ausgetragenen \"Aria Super High Roller\" den Finaltisch und beendete das Turnier als Dritter für knapp 800.000 Dollar. Beim \"Super High Roller\" der EPT in Barcelona landete er nur einen Monat später auf dem zweiten Platz für knapp 850.000 Euro. Ende August 2014 gewann Colman das Main Event der \"Seminole Hard Rock Poker Open\" in Hollywood mit einer Siegprämie von knapp 1,5 Millionen Dollar. Anfang Oktober 2014 entschied er auch das \"Alpha8\" in London für sich und erhielt dafür weitere 950.000 Dollar. Vom \"Card Player Magazine\" wurde Colman anschließend mit dem \"Player of the Year Award 2014\" ausgezeichnet. Im Februar 2015 erhielt er bei den \"American Poker Awards\" in Beverly Hills ebenfalls die Auszeichnung als Spieler des Jahres 2014, da er über das Jahr hinweg die meisten Punkte im \"Global Poker Index\" gesammelt hatte. Ende Juni 2015 wurde Colman Dritter beim \"High Roller for One Drop\" der WSOP 2015 und erhielt dafür über 1,5 Millionen Dollar. Anfang Januar 2016 landete er bei der \"Triton Super High Roller Series\" auf den Philippinen auf dem sechsten Platz für rund 500.000 Dollar Preisgeld. Bei der ersten Austragung der \"PokerStars Championship\" erreichte Colman beim \"Super-High-Roller\"-Event im Januar 2017 auf den Bahamas den Finaltisch und beendete das Turnier auf dem dritten Platz für 760.000 Dollar. Im Februar 2017 gewann er auf den Philippinen das \"Six-Handed\"-Event der \"Triton Super High Roller Series\" für rund 470.000 Dollar. Sein bis dato letztes Preisgeld gewann Colman im Dezember 2017 beim WPT-Main-Event im Hotel Bellagio in Las Vegas.", "section_level": 2}], "src_summary": "Daniel „Dan“ Alan Colman (* 11. Juli 1990 in Holden, Massachusetts) ist ein professioneller US-amerikanischer Pokerspieler. Colman hat sich mit Poker bei Live-Turnieren knapp 29 Millionen US-Dollar erspielt. Sein größter Erfolg war der Sieg beim \"Big One for One Drop\" der \"World Series of Poker\" im Juli 2014.", "tgt_summary": null, "id": 1329236} {"src_title": "Trigarium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überlappungsfortpflanzung.", "content": "Das Beschreiben einer Spur lässt einen schmalen, aber ausreichenden Streifen der vorhergehenden Spur stehen, überschreibt aber die Folgespur(en), so dass die Folgespur, sofern sie Daten enthält, ebenfalls erneut geschrieben werden muss; so pflanzt sich die Notwendigkeit, die Daten aufzufrischen, immer weiter in Richtung der Folgespuren fort. Um zu vermeiden, dass (ab der Änderungsstelle) der gesamte SMR-Bereich der Festplatte erneuert werden muss, wird in regelmäßigen Abständen eine Lücke vorgesehen, an der die Überlappungsfortpflanzung stoppt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschwindigkeit und Verwaltung.", "content": "Das notwendige Auffrischen von Nachbarspuren reduziert im Allgemeinen die Schreibgeschwindigkeit. Daher besitzen SMR-Festplatten einen Bereich (meist in der schnellen Außenzone), der nicht-überlappend beschrieben wird und als Cache dient; die dort zwischengelagerten Daten werden erst in einer Ruhepause in den SMR-Bereich übertragen. Festplatten, die diese SMR-Aufzeichnung intern verwalten \"(),\" verstecken diese komplexen Vorgänge und behandeln sie selbst mittels ihrer Firmware – sie bieten dieselbe Standard-Schnittstelle wie alle anderen üblichen Festplatten. Bei \"()\" SMR-Festplatten hingegen muss das Betriebssystem bzw. dessen Gerätetreiber entsprechend agieren und darf eine Spur nur beschreiben, wenn keine vorhandenen folgenden Daten betroffen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Seagate liefert SMR-Festplatten seit September 2013, zum Beispiel das für Serveranwendungen ausgelegte Laufwerk \"ST8000AS0003\" (2018, 8 TB). Die ersten Laufwerke 2013 erzielten eine Erhöhung der Speicherkapazität um ca. 25 % im Vergleich zu Festplatten mit anderen Speicherverfahren. Im September 2014 kündigte HGST ein 10-TB-Laufwerk an, das mit Helium gefüllt ist und ebenfalls Shingled Magnetic Recording verwendet. Daneben konnte durch Recherchen von Fachzeitschriften im April 2020 gezeigt werden, dass alle großen Hersteller Festplatten mit SMR vertreiben, ohne dies zu kennzeichnen. Aufgrund der verminderten Schreibleistung und möglichen Inkompatibilitäten im RAID-Verbund mit anderen Festplatten ohne SMR-Technologie (der Controller vermutet aufgrund der geringen Geschwindigkeit einen Defekt) wird die fehlende Kennzeichnung kritisiert. Bei folgenden Produktserien konnte der Einsatz von SMR ohne Kennzeichnung nachgewiesen werden:", "section_level": 1}, {"title": "Alternative Entwicklungen.", "content": "Andere Ansätze, die Speicherdichte von Festplatten zu erhöhen, sind beispielsweise (Bit-)Patterned media oder das Befüllen der Festplatte mit Helium, um einen kleineren Abstand der Köpfe von der Oberfläche zu ermöglichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "' (') (\":\" (Dach-)Schindel) ist eine Technik zur Datenspeicherung auf magnetischen Datenträgern, die in Festplatten (HDDs) verwendet wird, um die Speicherdichte und die Gesamt-Speicherkapazität eines Laufwerks in Relation zu dem üblichen Aufzeichnungsverfahren Perpendicular Recording (PMR, auch bekannt als Conventional Magnetic Recording CMR) zu erhöhen. Vorherige Verfahren speichern Daten, indem \"separate\" magnetische Spuren nebeneinander geschrieben werden; beim Shingled Recording hingegen wird eine Spur so geschrieben, dass sie einen Teil der danebenliegenden Spur überlappt, wodurch die Nebenspur dünner wird – das erlaubt eine höhere Spurdichte. Das Überlappen ähnelt dem von Dachschindeln, die daher namensgebend für das Verfahren waren. Dieser Verfahrensansatz wurde gewählt, da physikalische Beschränkungen verhindern, dass der elektromagnetische Schreibkopf einer Festplatte ebenso klein wie der Lesekopf sein kann – beim Shingled Recording darf er größer sein.", "tgt_summary": null, "id": 393277} {"src_title": "George Airey Kirkpatrick", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Szurmay war Sohn des Bahnbeamten Michael Szurmay und der Josefa Schäfer; ab 1895 verheiratet mit Erna Szenóner. Er wurde 1860 in der Grafschaft Caraș-Severin geboren. Von 1871 bis 1874 besuchte er die Oberrealschule in Szegedin und ab 1882 die Ludovika-Akademie in Budapest.", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Laufbahn.", "content": "Seine militärische Laufbahn begann er 1882 als gemeiner Soldat im Honvéd-Infanterie-Bataillon Nr. 18 in Lugosch. 1884 wurde er nach Abschluss seiner Offiziersausbildung als Leutnant ausgemustert. Von 1886 bis 1887 besuchte er Offizierskurse an der Ludovika-Akademie und von 1887 bis 1889 absolvierte er die Kriegsschule in Wien. Nach Beendigung seiner Ausbildung zum Generalstabsoffizier wurde er 1889 als Oberleutnant in den Stabsdienst beim IV. Korps berufen. Ab 1890 diente er im königlich ungarischen Verteidigungsministerium, 1891 übernahm er eine Abteilung im Eisenbahnamt. 1892 zum Hauptmann ernannt, diente er ab 1898 als Major und Bataillonskommandant im Honvedregiment Nr. 4 in Oradea. Im Jahr 1899 erneut ins Verteidigungsministerium berufen, arbeitete er im folgenden Jahr als Leiter der Generalstabsabteilung. 1903 zum Oberstleutnant und 1905 zum Oberst befördert, erhielt er das Kommando über das Honved-Regiment Nr. 20 in Nagykanizsa. Ab Herbst 1907 wieder im Verteidigungsministerium tätig, stieg er dort zum Sektionschef auf und wurde am 18. Dezember 1910 zum Generalmajor befördert. Mit der Ernennung zum Feldmarschallleutnant am 11. Mai 1914 fungierte er nach Beginn des Ersten Weltkrieges ab Oktober 1914 als Staatssekretär im Honved-Verteidigungsministerium.", "section_level": 2}, {"title": "Im Ersten Weltkrieg.", "content": "Im November 1914 wurde Szurmay nach dem Rückzug der k.u.k. Truppen aus Galizien auf den Karpatenkamm mit der Führung der 38. Honved-Infanteriedivision betraut. Ab 5. Dezember 1914 verhinderte die zum Korps Szurmay verstärkte Einheit den Durchbruch der russischen 8. Armee am Uschok-Pass. Am 8. Dezember erhielt die 3. Armee unter Boroević den Angriffsbefehl zum Vorstoß nach Nord mit dem Ziel, die belagerte Festung Przemyśl zu entsetzen. Infolge der Angriffe zwischen Limanowa und Lapanow erhielt ihr linker Flügel – die Gruppe Surmay den Befehl von Süden her in Flanke und Rücken der bei Neusandez durchgebrochenen Russen zu stoßen und die abgebrochene Verbindung mit dem rechten Flügel der 4. Armee wiederherzustellen. Der Angriff Brussilows am 28. Dezember brachte am Neujahrestag den Verlust des Uschok-Passes, aber nicht den erhofften Durchbruch nach Nordungarn. Anfang 1915 wurde die Gruppe mit der 53. Honved-Division unter General Ronay-Horvath verstärkt, das Kommando über die 38. Honved-Division wurde General Stephan Bartheldy übertragen. Am 22. Januar 1915 erfolgte der österreichische Gegenangriff aus dem Ungtal, der am 27. zur Rückeroberung des Passes führte. Szurmays Angriff blieb dann vor der Linie Borynia-Ostry liegen, wo rechts das Eingreifen der deutschen Südarmee eine neuerliche Krise verhinderte. Im März 1915 verstärkte General Brussilow seinerseits die eigenen Durchbruchsversuche gegen die jetzt am Uschok-Pass verteidigende k.u.k. 2. Armee, am 14. März stand das Corps Szurmay dicht vor dem Zusammenbruch. Am 2. April wurden Szurmays Truppen direkt der Südarmee unterstellt und diese Verstärkung festigte die Abwehrfront. Ende Mai 1915 führte dann der Durchbruch von Gorlice-Tarnow zum Rückzug der Russen vor der Karpatenfront. Danach im Rahmen der 1. Armee eingesetzt, war das Korps Szurmay mit der 7. und 40. Division über die alte Landesgrenze bei Sokal zum Vorgehen auf Swinjuchi bestimmt. Für die Verteidigung des Uschok-Passes erhielt er bei seiner Erhebung in den Freiherrnstand den Namenszusatz „von Uzsok“ zuerkannt. Am 4. Juni 1916 begann die Brussilow-Offensive, als die Front der k.u.k. 4. Armee bei Luzk zerbrach, wurde auch Surmays Korps (70. Honved- und 7. Infanteriedivision) vom russischen XL. Armeekorps bis zum 7. Juni überrannt und auf die Ikwa zurückgeworfen. Am 15. September startete die russische 8. Armee neue Angriffe, Szurmays Corps war wieder mehr als 30 Kilometer zurückgedrängt. Sein Corps blieb bis Oktober unter ständigem Druck, bis das Eingreifen deutscher Verstärkungen die Lage meistern konnte. Szurmay blieb bis zum Februar 1917 in seiner Position, dann wurde er außer Dienst gestellt, sein jetzt als k.u.k. XXIV. Korps unbenannter Großverband erhielt mit FML Lukas einen neuen Kommandierenden General. Im August 1917 wurde er mit dem Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet und 1918 zum Inhaber des Honvéd-Regimentes Nr. 20 ernannt. Am 19. Februar 1917 erfolgte seine Ernennung zum kgl. ung. Landesverteidigungsminister, am 21. August 1917 wurde er zum General der Infanterie befördert. Im Oktober 1918 trat er von der Position als Honvedminister zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Krieg.", "content": "Nach der Revolution in Ungarn am 23. Februar 1919 beauftragte Premierminister Karolyi den Innenminister wegen Bedrohung der Errungenschaften der bürgerlichen Revolution, zur Verhaftung Szurmays. Im Februar 1919 wurde er auf Geheiß der Berinkey-Regierung in St. Gotthard (Szentgotthárd) interniert. Während der Herrschaft der Räterepublik wurde er zusammen mit József Szterényi von Brassó in Budapest gefangen gehalten. Nach dem Ende der Räteregierung fungierte Szurmay bis Ende 1919 noch als Verbindungsoffizier der französischen Militärmission in Ungarn. 1921 wurde er pensioniert und lebte danach in Budapest, zuletzt wirkte er als Militärschriftsteller. Neben militärhistorischen Werken arbeitete er an Schriften über die Jagd, Reptilien und beschäftigte sich zuletzt auch mit Okkultismus. 1929 erhielt er den Titel \"vitéz\" und trat den Vitézi Rend Ritterorden bei, ab 1927 war er auch Mitglied des Oberhauses. 1941 wurde er noch zum königlich-ungarischen Generalobersten ernannt, starb er 1945 im Alter von 85 Jahren. Die Beisetzung erfolgte am Kerepesi-Friedhof in Budapest.", "section_level": 2}], "src_summary": "Alexander Szurmay, seit 1917 Baron Szurmay de Uzsok (ungarisch \"Sandor Szurmay\") (* 19. Dezember 1860 in Boksánbánya; † 26. Februar 1945 in Budapest) war ein österreichisch-ungarischer General der Infanterie, ungarischer Landesverteidigungsminister, zuletzt königlich-ungarischer Generaloberst.", "tgt_summary": null, "id": 194523} {"src_title": "Philipp Aschenwald", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Orne wurde 1927 in Wien als Sohn der Psychiaterin Martha (Brunner) Orne und des Chirurgen Frank Orne geboren. 1938 musste Ornes Familie angesichts des Machtantritts der Nationalsozialisten Österreich verlassen und emigrierte in die USA. Sie ließen sich erst in New York City nieder, wo Martin T. Orne die Bronx High School of Science besuchte. Dann übersiedelte die Familie nach Boston, wo M.T. Orne an der Harvard University ein Bakkalaureat und 1958 ein Doktorat in Psychologie erwarb und an der Tufts University 1955 sein Medizinstudium als M.D. abschloss. Seine Psychiatrieausbildung absolvierte Orne 1957–1960 am Massachusetts Mental Health Center. Orne unterrichtete und forschte erst an der Harvard Medical School (1962–1964) und am Department of Psychology der University of California. 1967 wurde er als Professor an das Department of Psychiatry der University of Pennsylvania Medical School berufen, an der er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1996 und darüber hinaus lehrte und forschte. Orne starb im 72. Lebensjahr. Seine Hinterbliebenen sind seine Frau Emily Carota Orne, Psychologieforscherin an der University of Pennsylvania und enge Mitarbeiterin ihres Mannes über viele Jahre, sein Sohn Franklin und seine Tochter Tracy.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Auf dem Gebiet der psychologischen Forschung wurde Orne vor allem über seine Arbeiten zum Aufforderungscharakter bzw. den \"Demand Characteristics\" der Situation im psychologischen Experiment für die Versuchsteilnehmer bekannt, die Züge einer Rollenspiel-Situation aufweist und gravierende methodische Probleme für die heute so genannte Ökologische Validität von psychologischen Experimentalforschungen aufwirft (siehe dazu auch die Ausführungen zur Reaktivität und zum Rollenspiel in der psychologischen Forschung). Weitere Schwerpunkte waren seine zahlreichen Forschungsarbeiten zur Hypnose und Hypnosetherapie sowie die forensische Psychologie und Psychiatrie. Dazu liegt von ihm eine Vielzahl von Fachartikeln und Buchbeiträgen vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Martin Theodore Orne (* 16. Oktober 1927 in Wien, Österreich; † 11. Februar 2000 in Paoli (Pennsylvania), USA) war ein austro-amerikanischer Psychologe, und Psychiater. Er lehrte an der University of Pennsylvania und machte sich einen Namen vor allem in den Bereichen der psychologischen Forschungsmethoden, der klinischen Psychologie und der Hypnose.", "tgt_summary": null, "id": 1534288} {"src_title": "C. Ronald Kahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Perry liegt etwa 90 km südöstlich von Tallahassee.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Vor 1875 wurde der Ort \"Rosehead\" genannt und anschließend in \"Perrytown\" umbenannt. Die Umbenennung erfolgte zu Ehren von Madison S. Perry, dem vierten Gouverneur Floridas. Später wurde der Namensteil \"town\" fallen gelassen. 1903 wurde Perry offiziell zur City erhoben. 1904 erbaute die South Georgia Railroad eine Bahnstrecke von Greenville nach Perry und 1909 errichtete die Atlantic Coast Line Railroad eine Bahnverbindung von Perry nach Newberry sowie 1928 eine weitere Strecke nach Monticello, was Perry zu einem bedeutenden Knotenpunkt machte. Heute operiert die Georgia and Florida Railway im Frachtverkehr auf der Strecke von Perry über Greenville bis Adel in Georgia, die Strecken nach Monticello und Newberry dagegen wurden stillgelegt. Weite Teile der stillgelegten Strecken um Perry wurden mittlerweile zum Nature Coast State Trail umfunktioniert.", "section_level": 1}, {"title": "Demographische Daten.", "content": "Laut der Volkszählung 2010 verteilten sich die damaligen 7017 Einwohner auf 2844 Haushalte. Die Bevölkerungsdichte lag bei 291,2 Einw./km2. 55,0 % der Bevölkerung bezeichneten sich als Weiße, 40,1 % als Afroamerikaner, 0,5 % als Indianer und 1,4 % als Asian Americans. 0,9 % gaben die Angehörigkeit zu einer anderen Ethnie und 2,1 % zu mehreren Ethnien an. 2,2 % der Bevölkerung bestand aus Hispanics oder Latinos. Im Jahr 2010 lebten in 32,5 % aller Haushalte Kinder unter 18 Jahren sowie 30,5 % aller Haushalte Personen mit mindestens 65 Jahren. 64,9 % der Haushalte waren Familienhaushalte (bestehend aus verheirateten Paaren mit oder ohne Nachkommen bzw. einem Elternteil mit Nachkomme). Die durchschnittliche Größe eines Haushalts lag bei 2,49 Personen und die durchschnittliche Familiengröße bei 3,09 Personen. 28,0 % der Bevölkerung waren jünger als 20 Jahre, 23,0 % waren 20 bis 39 Jahre alt, 26,6 % waren 40 bis 59 Jahre alt und 22,5 % waren mindestens 60 Jahre alt. Das mittlere Alter betrug 39 Jahre. 46,6 % der Bevölkerung waren männlich und 53,4 % weiblich. Das durchschnittliche Jahreseinkommen lag bei 31.789 $, dabei lebten 26,5 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Im Jahr 2000 war Englisch die Muttersprache von 97,13 % der Bevölkerung, spanisch sprachen 2,10 % und 0,78 % sprachen deutsch.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Das Old Perry Post Office und das Old Taylor County Jail sind im \"National Register of Historic Places\" gelistet.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Perry wird von den U.S. Highways 19, 27, 98 und 221 sowie von den Florida State Roads 20 und 30 durchquert. Der nächste Flughafen ist der Tallahassee International Airport (rund 90 km nordwestlich).", "section_level": 1}, {"title": "Kriminalität.", "content": "Die Kriminalitätsrate lag im Jahr 2010 mit 706 Punkten (US-Durchschnitt: 266 Punkte) im hohen Bereich. Es gab einen Mord, 16 Vergewaltigungen, acht Raubüberfälle, 86 Körperverletzungen, 92 Einbrüche, 156 Diebstähle, einen Autodiebstahl und drei Brandstiftungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Perry ist eine Stadt und zudem der \"County Seat\" des Taylor County im US-Bundesstaat Florida mit 7017 Einwohnern (Stand: 2010).", "tgt_summary": null, "id": 1408499} {"src_title": "John L. Hines", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Strassmann war ein Sohn des Gerichtsmediziners Fritz Strassmann. Er studierte nach dem Abitur am Kaiserin Augusta Gymnasium in Charlottenburg ab 1911 Mathematik, Physik und Philosophie in Berlin und Marburg. Strassmann diente im Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger beim 1. Garde-Dragoner Regiment und dann bei der Infanterie und wurde durch einen Granatsplitter so schwer verletzt, dass er in seiner Gesundheit bleibend beeinträchtigt war und immer wieder Sanatorien in der Schweiz besuchen musste. Trotz seiner Verletzung blieb er weiter Soldat in einer Maschinengewehr-Kompanie und war dann bei der Königlichen Landesaufnahme in Berlin. 1919 heiratete er und setzte das Studium in Berlin fort. Er wurde November 1923 an der Universität Marburg unter Kurt Hensel mit Auszeichnung promoviert. Der Titel der Dissertation war \"Zur Theorie der p-adischen Zahlen. Das Gausssche Fundamentaltheorem und die einem p-adischen Körper enthaltenen Einheitswurzeln\". Nach der Promotion war er beim Bankhaus Baruch Strauss in Marburg. 1936 verlor er aufgrund der rassistischen Politik der Nationalsozialisten seine Anstellung als Versicherungsmathematiker bei der Allianz. Er lehnte es ab, das nationalsozialistische Deutschland zu verlassen, da er seinen nach einem Schlaganfall ans Bett gefesselten Vater pflegte, bereitete sich aber auf die Auswanderung vor. Sein Bruder Georg emigrierte 1938 und auch Verwandte, die Strassmann bei sich aufnahm, entkamen noch 1939. Als sein Vater 1940 starb, war es zu spät auszuwandern. 1941 musste er zwangsweise sein Haus verkaufen und kam ins Ghetto im Bayerischen Viertel. Er konnte zweimal der Deportation entgehen, da seine Frau, eine Krankenschwester, die ihn im Ersten Weltkrieg pflegte und von der er getrennt lebte, jedes Mal aus Freiburg anreiste um sich für ihn zu verwenden. Strassmann wurde 1944 ins KZ Theresienstadt deportiert. Am 23. Oktober 1944 wurde er von Theresienstadt ins KZ Auschwitz verbracht, wo er bald darauf ermordet wurde, „...nackt in einem Betonraum dem einströmenden Zyklon B ausgesetzt...“. Der Satz von Strassmann ist das p-adische Analogon des Identitätssatzes für Potenzreihen im Komplexen. Er wurde von Strassmann 1928 veröffentlicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Reinhold Strassmann (oder Straßmann) (geboren 24. Januar 1893 in Berlin; gestorben Ende Oktober 1944 im KZ Auschwitz) war ein deutscher Mathematiker.", "tgt_summary": null, "id": 2360340} {"src_title": "Kamienna Struga", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Stiefsohn eines jüdischen Kaufmanns besuchte Straucher das Gymnasium in Czernowitz. Ab 1872 studierte er Rechtswissenschaft an der Universität Wien. Die Franz-Josephs-Universität in Czernowitz promovierte ihn 1880 zum Dr. jur. Als Rechtsanwalt in Czernowitz wurde er 1882 in den Vorstand der dortigen jüdischen Kultusgemeinde gewählt. Mit zwei kurzen Unterbrechungen war er von 1904 bis 1928 ihr Präsident. Über 46 Jahre, von 1884 bis 1930, saß er (mit Unterbrechungen) im Gemeinderat. Von 1900 bis 1918 war er Abgeordneter im Bukowiner Landtag in Österreich-Ungarn. Von 1897 bis 1914 war er Abgeordneter zum Reichsrat Cisleithaniens. Er war zunächst unabhängiger Mandatar; ab 1907 bildete er mit Adolf Stand, Heinrich Gabel und Arthur Mahler den Jüdischen Klub, dem er bis 1911 vorsaß. Weitere Funktionen hatte er als Stadtanwalt von Czernowitz, als Direktor und Anwalt der Bukowinaer Sparkasse, als Verwaltungsrat der Aktien-Bierbrauereigesellschaft, als Mitglied des Landesschulrats (ab 1905) sowie der Handels- und Gewerbekammer Czernowitz (ab 1904). Bereits 1901 hatte er mit Mayer Ebner den Jüdischen Volksverein gegründet. Ab 1906 war er Vorsitzender der Jüdischen Nationalpartei. 1909 gründete er die Zeitschrift „Die Volkswehr“. Straucher hatte sich 1899 für die Revision des Urteils im Ritualmordprozeß gegen Leopold Hilsner eingesetzt. Er warb für einen jüdischen Diasporanationalismus, d. h. für eine Anerkennung der Juden als Nation, grenzte sich aber vom politischen Zionismus ab. Als Gegner des Jiddisch verweigerte er 1908 den Organisatoren der jüdischen Sprachkonferenz das Jüdische Nationalhaus in Czernowitz als Tagungsort. Ab 1911 stand er in Konfrontation zu den Zionisten um Leon Kellner und Mayer Ebner. Im Ersten Weltkrieg floh er vor der russischen Besetzung nach Wien und lebte dort bis 1919. In das nunmehr rumänische Cernăuţi (Černivci) zurückgekehrt nahm er seine Tätigkeit bei der Kultusgemeinde wieder auf. Von 1920 bis 1932 war er Abgeordneter zum Parlament Großrumäniens.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benno Straucher (* 11. August 1854 in Rohozna, Bukowina, Kaisertum Österreich; † 5. November 1940 in Czernowitz, Rumänien) war ein österreichisch-rumänischer Jurist und Politiker. Jahrzehntelang dominierte er die politischen Vertretungen der Juden in der Bukowina.", "tgt_summary": null, "id": 120196} {"src_title": "Ernest A. Janson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erste Qualifikationsrunde.", "content": "Die Auslosung der ersten und zweiten Qualifikationsrunde fand am 10. Oktober 2012 im Carrwood Park in Leeds durch Damian Clayton und Martin Coyd statt. Die Spiele fanden zwischen dem 27. Oktober und dem 13. November statt.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Qualifikationsrunde.", "content": "Die Zweite Qualifikationsrunde fand zwischen dem 3. und 17. November statt.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Runde.", "content": "Die Auslosung der ersten Runde fand am 29. Oktober im Sitz der RFL in Leeds statt. Die Heimmannschaften wurden dabei von Paul Kilbride ausgelöst, einem ehemaligen Spieler und die Auswärtsmannschaften von Chris Rostron, dem General Manager der Organisation \"Rugby League Cares\". Die Spiele fanden zwischen dem 1. und 10. Dezember statt. Da das Spiel zwischen Millom und Blackbrook insgesamt viermal verschoben worden war, wurde das Spiel abgesagt und Blackbrook erhielt als Auswärtsmannschaft ein Freilos für die zweite Runde.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Runde.", "content": "Die Auslosung der zweiten Runde fand am 18. Januar 2013 im Millom Rugby League Club statt. Sie fand durch Gary Kelly, ein Mitglied des Clubs, und Peter Lupton, einen ehemaligen Spieler, statt. Die Spiele fanden alle am 9. März statt.", "section_level": 1}, {"title": "Dritte Runde.", "content": "Die Auslosung fand am 13. März im Pavillon des Iffley Road Sports Ground in Oxford statt. Sie fand durch den Schauspieler Kevin Whately und Bruce Ray, den Communications Director von Carlsberg UK, statt (Tetley's ist Teil der Carlsberg Group). Die dritte Runde war die erste, an der Zweit- und Drittligisten teilnahmen. Die Spiele fanden am 6. und 7. April statt.", "section_level": 1}, {"title": "Vierte Runde.", "content": "Die Auslosung der vierten Runde fand am 8. April um 15:30 Uhr im Halliwell Jones Stadium in Warrington statt. Sie fand erneut mit Bruce Ray, dem Communications Director von Carlsberg UK statt, diesmal mit Alex Murphy, einem ehemaligen Spieler und Mitglied in der Rugby League Hall of Fame, als Partner. Sie wurde auf BBC Radio 5 Live übertragen. Die vierte Runde war die erste, an der die Super-League-Mannschaften teilnahmen. Das Spiel zwischen den Hull Kingston Rovers und St Helens wurde auf BBC One übertragen.", "section_level": 1}, {"title": "Fünfte Runde.", "content": "Die Auslosung der fünften Runde fand am 22. April um 15:30 Uhr durch Billy Boston, einen ehemaligen Spieler, statt und wurde auf BBC Radio 5 Live übertragen. Die Spiele fanden zwischen dem 10. und dem 12. Mai statt. Das Spiel zwischen den Huddersfield Giants und den Leeds Rhinos wurde auf BBC One übertragen.", "section_level": 1}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Die Auslosung der Viertelfinale fand am 18. Mai durch die Moderatoren Louise Minchin und Charlie Stayt im Rahmen der Show BBC Breakfast statt. Die Spiele fanden zwischen dem 12. und 15. Juli statt. Zwei wurden auf BBC Two übertragen, während die beiden anderen auf Sky Sports übertragen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Auslosung der Halbfinale fand am 14. Juli nach dem Spiel zwischen Warrington und Huddersfield durch die ehemaligen Spieler Des Drummond und Henderson Gill statt und wurde auf BBC Two übertragen.", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Das Finale wurde auf BBC One übertragen. Matty Smith wurde als Man of the Match mit der Lance Todd Trophy ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Challenge Cup 2013 (aus Sponsoringgründen auch als Tetley's Challenge Cup 2013 bezeichnet) war die 112. Ausgabe des jährlichen Rugby-League-Turniers Challenge Cup. Im Finale gewannen die Wigan Warriors 16:0 gegen den Hull FC und gewannen damit das Turnier zum 19. mal.", "tgt_summary": null, "id": 1317851} {"src_title": "Andreas Reuter (Informatiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Petrus Alamire, ursprünglicher Name Peter Imhoff, entstammt einer Nürnberger Kaufmannsfamilie, kam aber schon in jungen Jahren in die „spanischen Niederlande“ (das heutige Belgien und Holland zusammen). Sein Pseudonym \"Alamire\" ist die übliche Bezeichnung in der Renaissance für den Ton A, der nach dem Tonnamen die Solmisationssilben für diesen Ton in den drei Hexachorden auf C, F und G enthält: „la“, „mi“ und „re“. Petrus Alamire erhielt 1496/97 seine frühesten bekannten Aufträge von der Bruderschaft \"Zu Unsrer Lieben Frau\" in ’s-Hertogenbosch, wo sein besonderes Geschick für das Schreiben von Noten erstmals besonders geschätzt wurde. Für die Kollegiatkirche des gleichen Ordens in Antwerpen, wo sich außer der Familie Imhoff noch viele deutsche Kaufleute niedergelassen hatten, hat er in den Jahren 1498 bis 1499 ein \"Sanckboek\" (Gesangbuch) angefertigt. Es war dies die Ära, in welcher der Zuwachs der musikalischen Kreativität in den Niederlanden seinen Höhepunkt erreichte und diese Region mehr Komponisten hervorbrachte als das ganze übrige Europa zusammen; diese Komponisten wanderten in andere Gebiete aus, besonders an aristokratische und königliche Höfe, welche die Mittel für ihre Beschäftigung hatten. Im Jahr 1503 wird Antwerpen direkt als sein Wohnort genannt, wo er für die Anfertigung von \"ung grant libre de musicke\" für Philipp den Schönen von Burgund Geld bekam; außerdem bestätigt hier die Bezeichnung \"Alman\" seine deutsche Abstammung. Weitere Dokumente aus den Jahren 1505, 1506 und 1509, die in Zusammenhang mit Antwerpener Grundstücken und Häusern stehen, bestätigen seinen Aufenthalt und den seiner Frau \"Katlyne van der Meeren\" in dieser Stadt. Hier verfertigte seine Schreibwerkstatt im Jahr 1511 Handschriften für Kaiser Maximilian I. sowie zwischen 1512/13 und 1516/17 für die Antwerpener Kirche \"Zu Unsrer Lieben Frau\" und die dort niedergelassene Bruderschaft. Aus einer Antwerpener Akte von 1516 geht hervor, dass das Ehepaar in diesem Jahr bereits in Mecheln wohnte. Hier residierte Margarete von Österreich, Regentin der Niederlande, die Alamire in einem Brief an ihren Vater auch als Sänger bezeichnete; ein Wirken als Sänger ergibt sich auch aus einem Brief von \"Cuthbert Dunstal\" an König Heinrich VIII. von England. Die Korrespondenz des englischen Hofes dieser Zeit belegt aber auch die Tätigkeit von Petrus Alamire als politischer Agent und Spion für den englischen König. Zwischen 1515 und 1518 war es seine Aufgabe, zusammen mit dem flämischen Posaunenspieler Hans Nagel († 1531) vor allem die Aktivitäten des verbannten englischen Thronanwärtes und Rivalen von Heinrich VIII., Richard de la Pole (1480–1525), Herzog von Suffolk, der sich in Metz aufhielt, auszukundschaften. Einige Zeit später entstand am englischen Hof der Verdacht, dass Alamire auch eine Gegenspionage für de la Pole und die Franzosen betrieb, so dass die Korrespondenz mit dem englischen Hof endete. Im Auftrag des burgundisch-habsburgischen Hofs hielt sich Alamire von 1518 bis 1519 mehrmals am Hof von Kurfürst Friedrich dem Weisen zu Sachsen-Wittenberg auf. Das Ziel war, die Stimme des Kurfürsten für die Wahl Karls zum Kaiser zu gewinnen. So gelangten einige prachtvolle Chorbücher als „Werbegeschenke“ an den sächsischen Hof. Alamire fungierte in dieser Zeit auch als Kurier zwischen Privatpersonen, so in den Jahren 1517 bis 1519 zwischen dem Sekretär Friedrichs des Weisen, Georg Spalatinus, und Erasmus von Rotterdam. Weitere Musikhandschriften Alamires gingen an Maria von Ungarn, an Karl V. nach Spanien, an den Papst und eventuell auch an Wilhelm von Bayern. Weitere Bücher aus seiner Werkstatt erhielten zwischen 1519 und 1521 verschiedene Bruderschaften und Kollegiatkirchen in Antwerpen und zwischen 1530 und 1532 in's-Hertogenbosch. Auch sind prominente Privatpersonen als Empfänger seiner Werke bekannt geworden, so der Bankier Raymund Fugger († 1535) und der Amsterdamer Bankier Pompejus Occo, der als niederländischer Handelsagent des dänischen Königs wirkte. Auffallend ist eine Zahlung an Valentijn Maeckelen aus Mecheln und an Alamire für eine Unterweisung im Bergbau. Eine weitere luxuriöse Handschrift aus seiner Werkstatt hat Pompejus Occo in seiner Funktion als \"kapelbewaarder\" der Heiligen Stätte in Amsterdam dieser als Leihgabe überlassen. Eine Tätigkeit Alamires als Instrumentenhändler bis an sein Lebensende geht aus einer Lieferung einer \"koker fluyten\" (Köcher- oder Futteralflöte) und zweier \"schalmeye pypen\" (Schalmeien) an die Stadt Mecheln 1533/34 hervor. Petrus Alamire ist am 26. Juni 1536 in Mecheln verstorben, nachdem er eine Pensionszahlung von Margarete von Ungarn erhalten hatte; seine Frau starb im Geschäftsjahr 1537/38 ebenfalls in Mecheln.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Aus der Schreibwerkstatt von Petrus Alamire sind 48 Einzelhandschriften und zwölf Sammlungen von gesonderten Folios und Fragmenten überliefert, die zusammen einen umfangreichen Komplex bilden. Außer den gewöhnlichen Manuskripten gibt es hier noch eine ganze Reiche von prachtvollen Exemplaren, die sozusagen für den „Export“ bestimmt waren und wegen der herausragenden Illustration und Kalligraphie die ästhetische Phantasie ansprechen. Typisch für Alamires Handschriften sind die beigefügten Abbildungen grotesker Männerköpfe, die mit besonderen Attributen versehen sind, wie einem Schloss auf dem Mund oder einer Stimmgabel auf dem Antlitz oder ähnlichem. Untersuchungen haben ergeben, dass mehr als drei Schreiber für Alamire gearbeitet haben. Er behielt jedoch die Leitung, machte Korrekturen und setzte am Schluss seine Signatur. Seine Handschriften sind mehrheitlich Chorbücher und enthalten vorrangig geistliche Werke von Pierre de la Rue (Lieblingskomponist von Margarete von Österreich) sowie von dessen Zeitgenossen Heinrich Isaac, Jacob Obrecht, Johannes Ockeghem, Josquin Desprez, Matthaeus Pipelare, Jean Mouton, Adrian Willaert und Antoine de Févin. Die musikgeschichtliche Bedeutung Alamires beruht auf der Schaffung des homogensten und vielschichtigsten Komplexes kostbarer und wertvoller Musikhandschriften der Niederlande mit über 850 Kompositionen, darunter vielen Unikaten. Seine einzige namentlich erhaltene Komposition, eine Variation des Liedes T’Andernaken, ist an drei Orten überliefert, die mit ihm direkt oder indirekt in Verbindung standen (Kopenhagen, Wien und Wittenberg). Jedoch lässt Alamires offensichtliches Können und seine Erfahrung vermuten, dass viele weitere anonyme Werke seiner Zeit auf ihn zurückgehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Petrus Alamire (Peter Imhoff) (* um 1470 in Nürnberg; † 26. Juni 1536 in Mecheln) war ein deutscher Notenkopist, Musikalienhändler, Sänger und Komponist der Renaissance, der im franko-flämischen Raum tätig war.", "tgt_summary": null, "id": 36688} {"src_title": "Noblella", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ellen Fehling ist eine junge, attraktive Dame, die ohne ihre leiblichen Eltern bei ihrem Onkel von Falck und seiner Ehefrau aufgewachsen ist. Sie ist finanziell unabhängig und verliebt in einen Mann, der ihr die Heirat versprochen hat. Als es den Pflegeeltern klar wird, dass ihr \"Kind\" bald heiraten wird, müssen diese jedoch eine Wahrheit ans Licht bringen, die sie bisher gegenüber ihrer Nichte nicht ausgesprochen haben: Der leibliche Vater von Ellen ist ein des Mordes an seiner geschiedenen Ehefrau verdächtiger Straftäter, der seit der Geburt von Ellen inhaftiert ist. Davon in Kenntnis gesetzt, beschließt Ellen, ihren Vater im Zuchthaus zu besuchen, um ihm in seiner Situation eventuell helfen zu können. Darauf widerruft ihr Verlobter sein Eheversprechen und der Einzige, der jetzt noch zu Ellen hält, ist der junge Rechtsanwalt Dr. Nohl. Gemeinsam beginnen sie, die Tatvorwürfe gegen ihren leiblichen Vater aufzuarbeiten und stoßen dabei auf einen Tatumstand, der besonders heikel ist: Offenbar gab es damals eine tragische Verwechslung und ihr Vater hat in der Folge den Mord freiwillig gestanden, obwohl er diesen gar nicht begangen hatte. Der Fall wird aufgeklärt, ihr Vater wird aus dem Gefängnis entlassen und Ellen hat in dem jungen Anwalt den geeigneten Ehemann gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Der Film wurde am 4. Oktober 1935 im Berliner Gloria-Palast uraufgeführt. In die österreichischen Kinos kam er am 8. November 1935. In Brasilien wurde er unter dem Titel \"O Dominó Verde\" in den dortigen Kinos gezeigt. Die Dreharbeiten fanden im Zeitraum Juli bis August 1935 in München am Tegernsee statt. Die Filmbauten entwarfen Otto Hunte und Willy Schiller. Die Liedtexte schrieb Hans Fritz Beckmann.", "section_level": 1}, {"title": "Zensur.", "content": "Das NS-Regime überprüfte den Film auf eventuell dem Regime abträgliche Inhalte und legte ihm im Rahmen der damals üblichen Filmzensur mit dem Beschluss \"B.40230\" am 3. Oktober 1935 ein Jugendverbot auf.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Unter dem Titel \"Le domino vert\" wurde der Film zeitgleich in französischer Sprache gedreht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der grüne Domino ist ein Filmdrama des Regisseurs Herbert Selpin aus dem Jahr 1935. Die Literaturverfilmung basiert auf dem Roman \"Fall Claasen\" des Schriftstellers Erich Ebermayer. In einer Doppelrolle verkörpert Brigitte Horney die junge, attraktive Ellen Fehling und deren Mutter.", "tgt_summary": null, "id": 2092178} {"src_title": "Margaret Profet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Bahnhof in dem im Braunschweiger Territorium liegenden Orte Kreiensen wurde 1854 eingerichtet. Er bestand aus Stationsgebäude, Nebengebäude und Güterschuppen, sowie als Erweiterung aus Nebenanlagen. Er wurde zu eng, als 1865 die Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen dazukam. 1866 waren auch die Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg, die aus dem Herzogtum Braunschweig kam, und die Bahnstrecke Vienenburg–Goslar angeschlossen, sodass 1886 der Neubau des Bahnhofsgebäudes begann. Reliefs des Braunschweiger Löwen an der Ostseite und ein Preußischer Adler an der Westseite spiegeln die gemeinsame hannoversch-braunschweigische Nutzung wider – direkt nördlich und südlich befand sich die seit 1866 preußische Provinz Hannover. Baumeister Richard Herzig ließ dafür 35.000 gelbe und rote Verblendziegel sowie 110.000 Hintermauererungsziegel anliefern. Da die Schienen zwei Ortslagen Kreiensens trennten, wurde eine Fußgängerbrücke errichtet. Sie wurde nach dem Baukonzept des Max Möller mit fischbauchförmigen Tragrippen aufgeführt bei Spannweiten von 124 m und 58 m. 1923 kam es im Nachtverkehr zu einem Auffahrunfall zwischen zwei Zügen, wobei 47 Personen umkamen. Am 19. November 1956 wurde hier das erste Spurplanstellwerk der Welt von Siemens installiert, für das ein neues Gebäude südlich des Empfangsgebäudes errichtet wurde. Es konnte die Aufgaben von sechs Stellwerken alten Typs übernehmen. Zwei Fahrdienstleiter bedienten je eine Bahnhofshälfte des Keilbahnhofes, die nur an der Südseite durch drei Gleise verbunden waren. Am 13. November 2011 wurde das aus der Betriebszentrale Hannover ferngesteuerte elektronische Stellwerk in Betrieb genommen. 2014 wurden die Bahnsteige und Überdachungen renoviert. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 wurde der Bahnhof Kreiensen vom IC zum ICE-Verkehrshalt, mit vier ICE-Halten.", "section_level": 1}, {"title": "Empfangsgebäude.", "content": "Nach Plänen von Hubert Stier wurde das Empfangsgebäude 1886 bis 1889 erbaut für die Hannöversche Südbahn. Dieses Gebäude aus der Zeit des Wilhelminismus ist ein Ziegelbau, dessen Fassaden mit Fliesen verkleidet sind. Andere Formsteintypen finden sich in Bogenprofilen und Gesimsen. Formale Gestaltungsmittel sind an den Fassaden nur sparsam eingesetzt. Die Verkleidung mit den ockerfarbenen Keramikfliesen schließt an den Pfeilern mit verschiedenen Terrakottareliefs ab. Sockel und Gesimse sind aus Sandstein. Durch seine äußere Monumentalität greift das Bauwerk nicht das Ortsbild, sondern die Bedeutung als Bahnknotenpunkt auf. Im Inneren wurde ein Fürstenzimmer eingebaut, in dem es 1889 zu einem Treffen des Otto von Bismarck mit dem Zar Alexander III. (Russland) kam. 1959 entstanden die Bahnhofsszenen aus Charkow in der Stalingradverfilmung \"Hunde, wollt ihr ewig leben\" von Frank Wisbar auf dem Bahnhof Kreiensen. Das Empfangsgebäude und dessen Durchgang zwischen Ost- und Westseite ist deutlich erkennbar. Eine Versteigerung von der DB Station&Service in private Hand fand im September 2016 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Anlagen.", "content": "Der Bahnhof ist als Keilbahnhof angelegt. Verbindungen zwischen beiden Strecken gibt es nur im Süden des Bahnhofes. Die Strecke nach Altenbeken kreuzt die Hannöversche Südbahn im Süden auf einer Überführung. Die Westseite an der Südbahn verfügt über den Hausbahnsteig und einen Inselbahnsteig, der durch eine Unterführung mit Treppe und Aufzug erreicht werden kann. Die Ostseite hat den Hausbahnsteig und einen Zwischenbahnsteig, der höhengleich erreicht wird. Außerdem gibt es nördlich drei Kopfgleise Richtung Seesen, von denen heute eines einen Bahnsteig hat. Daneben gibt es noch Durchfahrtsgleise ohne Bahnsteig und Nebengleise. Viele Nebengleise sind inzwischen stillgelegt und teilweise abgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "Kreiensen Ost.", "content": "Östlich des Bahnhofes lag das Bahnhofsgebäude der 1899 eröffneten Kreisbahn Osterode–Kreiensen. Diese Bahn war in 750-mm-Spur ausgeführt. Zwischen den Normalspur- und den Schmalspurgleisen lagen zwei Rollbock-Gruben und auch eine Umladebühne. Am zweistöckigen Empfangsgebäude gab es einen Bahnsteig, von dort führte eine Fußgängerbrücke zum Staatsbahnhof. 1943 wurde ein Dreischienengleis bis Kalefeld verlegt. Die Normalspur fädelte kurz vor dem Schmalspurbahnhof aus und führte direkt in den Normalspurteil des Bahnhofes. Der Schmalspurbetrieb wurde 1963 eingestellt, das Normalspurgleis bis Kalefeld wurde noch bis 2007 bedient, dann wurde der Verkehr wegen einer Gleisunterspülung eingestellt. Ein Reststück dient heute noch als Ausziehgleis. Das Bahnhofgebäude und der Lokschuppen wurden abgerissen, ein ehemaliger Busschuppen ist auf dem Gelände den Verfall preisgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Der Betrieb umfasst Güter- und Personenverkehrszüge. Der Bahnhof dient als Umsteigebahnhof. Angefahren wird er im Personenverkehr von der Deutschen Bahn, der NordWestBahn und der Metronom Eisenbahngesellschaft, zu Rangierzwecken auch von der Ilmebahn. Zudem ist er eine Busstation im Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen. Bis auf einige ICE-Züge halten nur noch Züge des Nahverkehrs. Ehemals war der Bahnhof auch eine wichtige Station im Fernverkehr und ein Knotenpunkt im Gepäck- und Postverkehr. Im Norden des Bahnhofgeländes gibt es eine heute noch vorhandene Umschlaghalle. Im Güterverkehr ist der Bahnhof seit Anfang 2018 Rangierbahnhof für die in regelmäßigen Abständen verkehrenden Holzganzzüge von und nach Langelsheim bzw. Stadtoldendorf. Ziele dieser Holzzüge sind in der Regel: Augsburg, Wörgl, Wismar, Bad Kleinen, Ingolstadt sowie Plauen/Vogtl. Zusätzlich verkehrt morgens ein einzelnes Zugpaar der DB Regio Nord über Bad Gandersheim, Seesen und Salzgitter-Bad nach Braunschweig Hbf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Kreiensen ist ein Keilbahnhof in Kreiensen in Niedersachsen und neben den Bahnhöfen Einbeck-Salzderhelden und \"Einbeck Mitte\" sowie dem Haltepunkt \"Einbeck Otto-Hahn-Straße\" einer der vier Bahnstationen der Stadt Einbeck.", "tgt_summary": null, "id": 2174999} {"src_title": "Black Rose (englische Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nachdem am türkische Streitkräfte die griechische Besatzungszone von Smyrna mitsamt der Stadt einnahmen und damit der griechische Kleinasien-Feldzug endete, begann zwei Tage später ein Putsch durch wesentliche Teile der griechischen Streitkräfte (Revolution des 11. September 1922). Diese venizelistischen Kräfte unter Nikolaos Plastiras, Stylianos Gonatas und Theodoros Pangalos zwangen König Konstantin I. am zur zweiten Abdankung und bildeten ein Revolutionskomitee. Neuer König wurde sein Sohn, Kronprinz Georg. Am 20. Oktober 1923 putschten royalistische Teile der griechischen Streitkräfte unter Beteiligung von Ioannis Metaxas gegen das Revolutionskomitee (Bewegung Leonardopoulos–Gargalidis). Diese Konterrevolution wurde am Folgetag durch venizelistische Militärs unter General Pangalos und Georgios Kondylis niedergeschlagen. In Folge dessen boykottierten die royalistischen Parteien die Wahlen vom 16. Dezember 1923 und die venizelistischen Parteien, allen voran die Liberale Partei, gewannen die Wahlen. Drei Tage nach der Wahl, am 19. Dezember, kam König Georg II. der Aufforderung des Revolutionskomitees, das Land zu verlassen, nach – eine Abdankung verweigerte er. Das Komitee ernannte Pavlos Koundouriotis zum Vizekönig, der diese Funktion bereits 1920 ausübte. Nachdem Pangalos und Kondylis offen mit Putsch gedroht hatten, setzte sich in der Liberalen Partei Alexandros Papanastasiou, der Führer des radikalen Parteiflügels, durch und am 25. März 1924 setzte die Nationalversammlung, die sich zuvor in der Frage der Staatsform uneinig war, den König ab, rief die Republik aus und wählte den bisherigen Vizekönig Koundouriotis zum Präsidenten. Außerdem wurde eine Abstimmung für den 13. April 1924 angekündigt, die die Umwandlung in eine Republik bestätigen sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgang.", "content": "Mit Wirkung zum 1. Mai 1924 wurde Griechenland damit zur Republik.", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen.", "content": "Griechenland übernahm den Gregorianischen Kalender am 1. März 1923 (die letzten 13 Februartage entfielen).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das griechische Referendum 1924 war ein am 13. April 1924 im Königreich Griechenland abgehaltenes Referendum. Die Abstimmung sollte die Proklamation der Republik vom 25. März 1924 bestätigen. Diese Bestätigung erfolgte mit 69,96 % der gültigen Stimmen.", "tgt_summary": null, "id": 2271490} {"src_title": "U-Bahnhof Universität Essen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Kaschmirzwergschnäpper erreicht mit 13 cm Körperlänge etwa die Größe eines Trauerschnäppers und wiegt 9–12 g. Die Iris ist braun. Der Oberschnabel ist braun, der Unterschnabel gelblich. Die Beine und Füße sind dunkelbraun. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich. Bei adulten Männchen im Brutkleid sind Stirn, Zügel, Augenpartie und Halsseiten grau. Die übrige Oberseite ist umbrafarben, am Bürzel jedoch etwas mehr aschfarben. Die Partie von der Kehle über die Brust ist ziegelrot bis orange. Sie wird von einer schwarzen Linie eingefasst, die von der Schnabelbasis bis zu den Brustseiten reicht und dort etwas breiter ist. An Oberbauch und Flanken läuft die orange Färbung zum weißlichen Unterbauch hin aus, die Unterschwanzdecken sind beige, die Schenkel aschfarben gefärbt. Die Kleinen Armdecken sind umbrabraun mit grauer Tönung, die Schwingen und übrigen Oberflügeldecken dunkelbraun mit helleren Säumen. Unterflügeldecken und Achselfedern sind beige und zum Flügelrand hin weißlich. Oberschwanzdecken und Steuerfedern sind schwärzlich. Die drei äußeren Steuerfederpaare sind an der Basis weiß, das danebenliegende nur an der Basis der Außenfahne. Das Schlichtkleid des Männchens wurde bislang nicht beschrieben. Vermutlich ist die orange Kehl- und Brustpartie weniger ausgedehnt. Die Oberseite des Weibchens ist mehr hellbraun als die des Männchens. Die Gesichtspartie ist gräulich-weiß, Kinn und Kehle sind weißbeige. Brust und Flanken sind rötlich-beige verwaschen, die übrige Unterseite ist weiß. Eine graue Tönung am Bürzel fehlt. Unterflügeldecken und Achselfedern sind gelblich. Vögel im Jugendkleid sind dunkelbraun mit gelblichbeiger Fleckung und schwärzlichem Schwanz. Immature Vögel ähneln dem Weibchen.", "section_level": 1}, {"title": "Stimme.", "content": "Der Gesang ist eine kurze, zwitschernd melodiöse Strophe, die am Ende etwas aufsteigt und englisch als \"sweet-eat, sweet-eat-did-he\" umschrieben wurde. Das Rufrepertoire besteht aus einem tiefen Schnarren, einem scharfen \"tschak\" und einem hohen \"wiep\". Diese Rufe werden auch oft gereiht.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Kaschmirzwergschnäpper brütet vorwiegend in Laubwäldern aus Walnussbäumen, \"Prunus\"-Arten und Weiden. Insbesondere Bestände mit dichtem Unterwuchs aus \"Parrotia persica\" und Haseln werden bevorzugt. Bisweilen besiedelt die Art auch Mischwälder oder halboffene Lebensräume. Die Höhenverbreitung liegt zwischen 1800 und 2700 m. Die Nahrung besteht aus Insekten und ähnelt vermutlich der des Zwergschnäppers. Sie wird unterhalb des schattigen Kronendachs von Warten aus erjagt, die meist unter 6 m hoch liegen. Im Winterquartier wurde auch eine Nahrungssuche am Boden beobachtet. Die Brutzeit beginnt ab der zweiten Maihälfte, meist aber im Juni. Vermutlich besteht eine monogame Saisonehe. Das Nest ist ein unordentlicher Napf aus Blättern, Moos und Rindenfasern und wird mit Haaren und Federn ausgekleidet. Es steht meist 1–3 m, seltener bis zu 12 m hoch in kleinen Baumhöhlungen oder Rindenspalten. Das Gelege umfasst vier bis fünf, selten nur drei Eier. Der Kaschmirzwergschnäpper ist ein Zugvogel, dessen Überwinterungsgebiete auf Sri Lanka und vermutlich in den indischen Westghats liegen. Der kurze Zug erfolgt ab September und führt über den Indischen Subkontinent. In Westindien ist die Art ab September/Oktober, auf Sri Lanka ab Oktober festzustellen. Auf dem Zug und im Winterquartier ist die Art in Gärten, Teeplantagen und an Waldrändern zu finden. Die Höhenverbreitung reicht auf Sri Lanka bis 900 m. Im Frühjahr trifft die Art ab der zweiten Aprilhälfte in den Brutgebieten ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kaschmirzwergschnäpper (\"Ficedula subrubra\") ist eine Singvogelart aus der Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae), die ein sehr kleines Areal im nordwestlichen Himalaya besiedelt. Es reicht vom Neelum Valley in Asad Kaschmir im Nordosten Pakistans über die Kazinag-Bergkette bis ins Pir Panjal in Himachal Pradesh im Nordwesten Indiens. Aufgrund ihres kleinen Verbreitungsgebiets wird die Art von der IUCN als gefährdet (\"vulnerable\") angesehen. Sie ist vor allem durch Lebensraumverluste und -fragmentierung bedroht. Die Bestandsentwicklung ist negativ.", "tgt_summary": null, "id": 1224168} {"src_title": "Owen O’Malley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Anfänge im Collegehockey.", "content": "Denny Urban wuchs zusammen mit seinen zwei Schwestern in seiner Geburtsstadt Pittsburgh, Pennsylvania auf. Im benachbarten Ohio, bei den \"Mahoning Valley Phantoms\", absolvierte er seine ersten Ligaspiele in der NAHL. Dort konnte er mit guten Leistungen überzeugen und wurde von den \"Omaha Lancers\" beim \"USHL Entry Draft\" an neunter Position ausgewählt. In der ungewohnten Umgebung, rund 1500 Kilometer von seinem Elternhaus entfernt, konnte Urban die ihn in gesetzten Erwartungen nicht erfüllen und wechselte nach nur einem halben Jahr ins näher gelegene Columbus, zu den \"Ohio Junior Blue Jackets\". Zur Saison 2007/08 begann er ein Studium im Hauptfach Buchhaltung an der Robert Morris University in seiner Heimatstadt Pittsburgh, wo er für das dortige Eishockeyteam, die \"Robert Morris Colonials\" in der CHA spielte, bis die Mannschaft 2010 in die AHA wechselte. In seinen vier Jahren an der Universität stand er dreimal im All-Star-Team seiner Division und wurde 2011 zum besten Verteidiger gekürt. Des Weiteren stellte Urban den Rekord für die meisterzielten Punkte eines Verteidigers an der Robert Morris University auf.", "section_level": 2}, {"title": "Jahre in der ECHL und AHL.", "content": "Nur kurz nach der Beendigung seines Studiums unterschrieb Urban einen Try-Out-Vertrag bis zum Saisonende bei den Reading Royals aus der ECHL. Er konnte überzeugen und wurde daraufhin auch in den Play-offs eingesetzt. Es folgten eineinhalb weitere Jahre bei dem Team aus dem Osten Pennsylvanias, bis Urban im Dezember 2012 ein Angebot der höherklassigen Worcester Sharks aus der AHL annahm. Sein anfänglicher Leihvertrag wurde nach zwei Wochen in einen festen Kontrakt bis zum Saisonende umgewandelt. Dieser wurde allerdings nicht verlängert und Urban wechselte zum Ligakonkurrenten San Antonio Rampage, der ihn bei einem Spielertausch im Februar 2013 an die Springfield Falcons, ebenfalls aus der AHL, abgab. Zum Ende der Saison 2014/15 wurde der Verteidiger zum Kooperationspartner Kalamazoo Wings aus der ECHL geschickt um diese in der Saisonschlussphase und den Play-offs zu verstärken.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel nach Europa.", "content": "Zur Saison 2015/16 entschied sich Urban für einen Wechsel zu den Straubing Tigers in die DEL, seine erste Profistation außerhalb Nordamerikas. Nach einer Saison trennten sich jedoch die Wege des niederbayerischen Teams und Urbans.", "section_level": 2}, {"title": "Spielweise.", "content": "Denny Urban gilt als Offensivverteidiger, der aufgrund seiner Statur manchmal Schwächen in der Defensive zeigt. Der Rechtsschütze spielt diszipliniert, weshalb er nur selten aufgrund unnötiger Zeitstrafen auf der Strafbank Platz nimmt. Jason Dunham, der sportliche Leiter der Straubing Tigers sagt über ihn: \"„Er ist technisch gut, kann einen schnellen ersten Pass spielen, kann die Scheibe gut laufen lassen und hat Erfahrung im Powerplay, wo er fast seine gesamte Karriere über gespielt hat.“\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Dennis R. „Denny“ Urban (* 28. Juni 1988 in Pittsburgh, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Eishockeyspieler, der zuletzt bei den Straubing Tigers aus der Deutschen Eishockey Liga unter Vertrag stand.", "tgt_summary": null, "id": 173573} {"src_title": "Kerem ile Aslı", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Hermann Jochade wuchs im Landkreis Holzminden auf. Sein Vater arbeitete als Schachtmeister im Eisenbahn. Hermann Jochade besuchte eine Volksschule und nahm anschließend eine Stelle bei der Märkischen Eisenbahn an. Danach absolvierte er eine Berufsausbildung zum Former bei einer Eisengießerei in Lüneburg und wurde 1891 Mitglied im Zentralverein der deutschen Former und der SPD. Nachdem er den Militärdienst abgeleistet hatte, ging er für kurze Zeit an die Kieler Howaldtswerft. Da Jochade an einem Arbeiterstreik teilgenommen hatte, wurde er entlassen und ging im Mai 1899 nach Hamburg. Dort engagierte er sich in der Gewerkschaft, die ihn in das Hamburger Gewerkschaftskartell entsandt. Ab 1900 war Jochade Mitglied des leitenden Ausschusses des Zentralvereins der deutschen Former und Berufsgenossen. Ende 1900 wurde Jochade arbeitslos und fand eine neue Stelle bei der Gewerkschaftsdruckerei von Fr. Meyer, die ihren Sitz in Hamburg-Eilbek hatte. Jochade berichtete als deutscher Vertrauensmann über die Organisation deutscher Former an das Internationale Former-Sekretariat, das seinen Sitz in Paris hatte. Jochade verfasste auch Beiträge für das Blatt \"Glück auf\" des Formerverbands. Nachdem sich die Former dem Deutschen Metallarbeiter-Verband angeschlossen hatten, endete Jochades Tätigkeiten für die Gewerkschaft 1901. 1901 ernannte der Verband der Eisenbahner Deutschlands Jochade zum Redakteur der Verbandszeitschrift \"Weckruf der Eisenbahner\". Ein Jahr später übernahm Jochade den Verbandsvorsitz und behielt ihn, unterbrochen von einer halbjährigen Haftstrafe, bis 1906. Jochade schrieb kritisch, deckte Probleme auf und erwähnte die Namen der dafür verantwortlichen Personen. Aus diesem Grund wurde er mehrfach verklagt und verurteilt. Seit 1901 sammelte Jochade Belege über die mit Entlassungen verbundenen Zug- und Arbeitsunfälle sowie Lohnkürzungen. Diese wollte er Landtags- und Reichstagsabgeordneten zukommen lassen. Als Jochade die Schrift 1904 publizierte, wurde diese umgehend verboten, wenngleich sich Parlamentarier der SPD aufgrund der Materialsammlung mit den Belangen der Eisenbahner beschäftigten. 1904 nahm Jochade als Delegierter am internationalen Kongress der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) in Amsterdam teil. Während des Kongresses wurde Hamburg als Hauptsitz des ITF gewählt. Jochade übernahm hier bis 1916 die Stelle des Sekretärs und publizierte ab 1906 regelmäßig das dreisprachige \"Korrespondenzblatt\". Somit versuchte er, den Zusammenhalt der beteiligten Organisationen zu fördern. 1909 ersetzte er das Blatt durch wöchentlich verfasste Berichte, die in deutscher, englischer, französischer, schwedischer, spanischer und italienischer Sprache erschienen. Jochade fungierte bis zum Zusammenschluss der Eisenbahnergewerkschaft mit dem Deutschen Transportarbeiterverband 1908 als Vertrauensmann von international organisierten Eisenbahnern. Mit dem Zusammenschluss 1908 wechselte Jochade an den neuen Sitz des ITF in Berlin. 1913 galt der ITF mit einer 700.000 Mitgliedern als drittgrößter internationaler Zusammenschluss von Gewerkschaften, wofür Hermann Jochade maßgeblich mitverantwortlich war. Während des Ersten Weltkriegs unterstützte Jochade die Kriegsziele seines Heimatlandes und leistete Kriegsdienst als Soldat. Sowohl während des Kriegs als auch in der Folgezeit setzte er sich weiterhin für die Belange der Gewerkschaften ein. 1916 stimmten die Militärbehörden seiner Wahl in den Vorstand des Deutschen Eisenbahnerverbands zu. 1919 beteiligte sich Jochade am Wiederaufbau des ITF und leitete dessen „literarische Abteilung“, deren Buchhandlung preisgünstige Belletristik anbot. Während der Weimarer Republik beteiligte sich Jochade, der als gemäßigter Gewerkschafter galt, nicht an den Auseinandersetzungen innerhalb der Gewerkschaften. Jochade bevorzugte Tarifverhandlungen anstelle von Streiks. Die Wiederwahl als Gewerkschaftsvorsitzender gewann Jochade 1922 mit deutlicher Mehrheit. Er engagierte sich weiterhin in internationalen Gremien und in der Bildungsarbeit. 1925 schloss sich die Eisenbahner-Gewerkschaft mit der Reichsgewerkschaft deutscher Eisenbahnbeamten und -anwärter zum Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands zusammen. Hermann Jochade blieb weiterhin Vorsitzender der Gewerkschaft. Ende März 1933 musste er, vermutlich auf Drängen von Vorstandsmitgliedern, alle Ämter niederlegen. Jochade beteiligte sich aktiv am Widerstandskampf gegen das NS-Regime. Unter anderem war er Mitglied der Illegalen \"Reichsleitung der Gewerkschaften\". Zudem soll Jochade einen Teil des Vermögens, das er aus dem Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands gesichert hatte, nach dessen Zerschlagung ins Ausland gebracht haben. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Hermann Jochade in das KZ Sachsenhausen verschleppt, wo er Ende September 1939 vermutlich ermordet wurde. Seit 2010 erinnert ein Stolperstein in Berlin-Karlshorst an Hermann Jochade.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hermann Jochade (* 7. Juli 1876 in Neuhaus im Solling; † 29. September 1939 im KZ Sachsenhausen) war ein deutscher Gewerkschaftsfunktionär und Sekretär der Internationalen Transportarbeiter-Föderation.", "tgt_summary": null, "id": 1025984} {"src_title": "Flüchtlingspolitik (Deutschland)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Watts wurde in eine Familie mit einer langen Tradition von Schiffsbaumeistern geboren. Er erlernte das Schiffsbauhandwerk im Royal Dockyard in Portsmouth und wurde im Alter von 20 Jahren für einen vierjährigen Kurs in die \"Royal School of Naval Architecture and Marine Engineering\" in South Kensington aufgenommen. Später arbeitete er unter anderem unter William Froude für die Admiralität. Anfang der 1880er Jahre wurde er \"Constructor in charge\" im Chatham Dockyard, bevor er 1885 eine zivile Stellung als \"General Manager\" und \"Naval Architect\" bei der Werft von Sir William George Armstrong in Elswick annahm. Hier machte er sich über die nächsten 17 Jahre einen Namen als Konstrukteur unter anderem der „Elswick-Kreuzer“, die für den Verkauf an ausländische Marinen bestimmt waren. 1902 wurde Watts dann als Nachfolger von William Henry White zum \"Director of Naval Construction\" der Admiralität berufen. Unter dem Ersten Seelord (ab 1904) John Arbuthnot Fisher erfuhr das britische Schiffbauprogramm eine bemerkenswerte Neuorientierung, was sich im Bau der \"HMS Dreadnought\" von 1906 und einer ganzen Reihe von Dreadnought-Schlachtschiffen und Schlachtkreuzern danach niederschlug. Fast alle während der Skagerrakschlacht von der britischen Seite eingesetzten Großkampfschiffe wurden unter der Aufsicht von Watts gebaut. Nach seinem Ausscheiden als \"Director of Naval Construction\" 1912 blieb er noch einige Zeit als Berater für die Admiralität tätig. Vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs kehrte er zu Armstrong-Whitworth zurück, wo er Generaldirektor des Unternehmens wurde. Watts war seit 1900 Mitglied der Royal Society und war zeitweise deren Vizepräsident. Außerdem war er Gründungsmitglied der Society for Nautical Research sowie Mitglied der Institution of Civil Engineers und der Royal Institution of Naval Architects. 1918 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Académie des sciences aufgenommen. Er starb 1926 im Alter von 79 Jahren in seiner Wohnung in Chelsea an einer Lungenentzündung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Philip Watts KCB, FRS (* 30. Mai 1846 in Deptford, Kent; † 15. März 1926 in London) war ein britischer Schiffbauingenieur und Director of Naval Construction zur Zeit des deutsch-britischen Flottenwettrüstens am Vorabend des Ersten Weltkriegs.", "tgt_summary": null, "id": 1552653} {"src_title": "Mac Dalgleish", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Forscherin Laura Sommerfeld reist nach Südamerika, um im Auftrag der Vereinten Nationen eine mysteriöse Umweltkatastrophe am bolivianischen Diablo Blanco zu untersuchen. Am Flughafen werden die Professorin und die Kollegen, die sie begleiten, entführt und auf eine Hazienda verschleppt. Durch eine Begegnung mit zwei blinden Jungen wird sie auf die Umweltverschmutzung in Bolivien aufmerksam und auf die sich immer weiter ausbreitenden Salzseen. Sie erkennt, dass Matt Riley, der CEO eines mächtigen Konsortiums, für diese Umweltkatastrophe verantwortlich ist. Als sie vom drohenden Ausbruch eines nahegelegenen Supervulkans erfährt, muss sie sich mit ihrem Widersacher zusammentun, um eine Naturkatastrophe globalen Ausmaßes zu verhindern.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Dreharbeiten begannen im April 2015 und fanden in 4200 Metern Höhe in den Salztonebenen Salar de Uyuni im Süden Boliviens statt, der mit mehr als 10.000 Quadratkilometern größten Salzwüste der Erde. Die Dreharbeiten endeten am 19. Mai 2015. In dieser Gegend existieren tatsächlich Supervulkane, wie der aktive Uturuncu und vier weitere Calderen wie die Vilama-Caldera. Am 1. Februar 2016 wurde bekannt, dass das unabhängige Plattenlabel Winter & Winter am 18. März 2016 ein Soundtrack-Album zum Film veröffentlichen wird. Darauf enthalten ist die Musik von Ernst Reijseger, der mit Herzog bereits bei den Filmen \"Die Höhle der vergessenen Träume\", \"The White Diamond\", \"The Wild Blue Yonder\" und \"Ein fürsorglicher Sohn\" zusammengearbeitet hatte. Produziert wurde der Film von der Construction Filmproduktion, Skellig Rock und Benaroya Pictures. Koproduzenten waren das ZDF und Arte France Cinema. Der Film feierte am 12. Juni 2016 im Rahmen des Internationalen Filmfestivals von Shanghai seine Premiere. Im Oktober 2016 erfolgte eine Vorstellung im Rahmen der Internationalen Hofer Filmtage. Am 8. Dezember 2016 kam der Film im Programm des Camino Filmverleihs in die deutschen Kinos. Ein Kinostart in den USA erfolgt am 7. April 2017.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film konnte bislang 40 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen. Deborah Young von \"The Hollywood Reporter\" resümiert: Zu viel Salz, zu wenig Pfeffer. Oliver Kaever von \"Spiegel Online\" sagt über Ferres, diese sei ihrer Rolle einfach nicht gewachsen und habe kein erkennbares dramatisches Register. Sie wirke in jeder Szene einfach nur genervt und schlecht gelaunt, so Kaever, doch sei es nicht ihre Schuld, dass der Film nicht funktioniere, sondern die von Herzog. Der Regisseur verfolge weder eine Idee, noch erzähle er eine Geschichte, und zu einer filmischen Form finde er auch nicht. Kaevers Kollegin Hannah Pilarczyk meint hingegen, so herrlich entfesselt wie \"Salt and Fire\" sei schon lang kein Werk eines deutschen Filmemachers mehr gewesen. Andreas Busche von \"Die Zeit\" erkennt im Film eine Erzählung von der Allmacht der Natur, von der Herzog fasziniert ist, und hebt hier insbesondere die zweite Hälfte des Films hervor. In der offenen Landschaft fühle sich der Regisseur merklich wohler als in geschlossenen Räumen.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Internationales Filmfestival Shanghai 2016", "section_level": 2}], "src_summary": "Salt and Fire ist ein Thriller mit romantischen Elementen, bei dem Werner Herzog sowohl Regie führte als auch das Drehbuch schrieb. \"Salt and Fire\" basiert auf der Kurzgeschichte \"Aral\" des US-amerikanischen Autors Tom Bissell. ", "tgt_summary": null, "id": 1488394} {"src_title": "Johannes Dukas Palaiologos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Stadnica liegt an der Goldap () im Nordosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die einstige Kreisstadt Angerburg () liegt 22 Kilometer in östlicher Richtung, die heutige Powiathauptstadt Gołdap \"(Goldap)\" 16 Kilometer in nordwestlicher Richtung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1828 wurde das damalige \"Wilhelmshof\" gegründet, und bald war ein großes Vorwerk entstanden – etwas mehr als ein Kilometer südwestlich des Gutes Sperling (). Bis zum Jahre 1930 gehörte es zum Gutsbezirk Sperling im Kreis Angerburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1930 kam Wilhelmshof mit Sperling zur Landgemeinde Benkheim (), deren Ortsteil es bis 1945 war. Im Jahre 1945 kam in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen zu Polen. Wilhelmshof erhielt die polnische Bezeichnung „Stadnica“ und ist heute dem Schulzenamt () Wróbel \"(Sperling)\" zugeordnet. So eingebunden ist Stadnica heute ein Teil der Landgemeinde Banie Mazurskie, die zum Powiat Gołdapski in der Woiwodschaft Ermland-Masuren gehört.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Wilhelmshof war über den Gutsbezirk Sperling bis 1945 in das evangelische Kirchspiel der Kirche in Benkheim im Kirchenkreis Angerburg innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Die zuständige katholische Pfarrkirche war die in Goldap im Bistum Ermland. Heute ist die Situation umgekehrt: Stadnica ist Teil der neu errichteten katholischen Pfarrgemeinde Banie Mazurskie im Dekanat Gołdap im Bistum Ełk \"(Lyck)\" der Katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Kirchenglieder gehören zur Kirche in Gołdap, einer Filialgemeinde von Suwałki in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Stadnica liegt verkehrsgünstig an der polnischen Woiwodschaftsstraße 650 (einstige deutsche Reichsstraße 136), die die drei Kreisgebiete Kętrzyn, Węgorzewo und Gołdap verbindet. Bis 1945 war Benkheim die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Angerburg–Goldap, die nicht mehr betrieben wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stadnica () ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Landgemeinde Banie Mazurskie \"(Benkheim)\" im Powiat Gołdapski (Kreis \"Goldap\").", "tgt_summary": null, "id": 2407457} {"src_title": "Jonny Star", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mitte der 1950er Jahre untersuchte die US Army die potentiellen Einsatzmöglichkeiten von VTOL-Geräten, die in Kampfzonen die Aufgaben von Hubschraubern übernehmen könnten, aber einfacher und billiger herzustellen sein sollten. Zu den interessantesten dieser alternativen Flugzeuge gehörten eine Reihe von leichten Luftfahrzeugen, die nach Ansicht der Army die Vielseitigkeit und leichte Handhabbarkeit eines Jeeps mit der Möglichkeit verbinden sollte, gefährliches oder schwieriges Terrain überfliegen zu können. Die Planung sah ein einfaches, robustes und leicht zu bedienendes Fahrzeug vor, das sowohl den Schwebflug beherrschen als sich auch im Vorwärtsflug mit einer ausreichenden Geschwindigkeit in geringer Höhe bewegen sollte. Konkret war für Flüge über mehrere Stunden der Transport einer Nutzlast von 450 kg in einer Marschflughöhe von 1,5 bis 3,6 m (5 bis 12 ft) gefordert. Die Anfrage der US Army veranlasste einige Unternehmen, entsprechende Vorschläge einzureichen. Anfang 1957 erhielten die Chrysler Corporation, Curtiss-Wright und Piasecki jeweils einen Vertrag zur Entwicklung von Prototypen. Curtiss-Wright erhielt 1957 den Auftrag der US-Army zur Entwicklung und Ersterprobung von zwei Prototypen, die schließlich als VZ-7AP bezeichnet wurden (s. a. Bezeichnungssystem für Luftfahrzeuge der US Army von 1956 bis 1962). Der Entwurf der Maschine stammte von der Santa Barbara Division des Unternehmens, die vorher als Aerophysics Development Corporation zu Studebaker-Packard gehörte. Die Auslieferung der beiden Fahrzeuge mit den Army/USAF-Seriennummern 58-5508 und 5509 fand Mitte 1958 statt. Wie die VZ-6 besaß auch die VZ-7 eine ausgesprochen einfachen Aufbau, der im Wesentlichen aus einem zentralen rechteckigen Kastenrahmen bestand, an dem an den Seiten jeweils zwei, über Fernwellen angetriebene Zweiblatt-Propeller angebracht waren. Im Grundriss gesehen, saßen die vier Propeller an den Ecken eines Quadrats. Diese Auslegung wird heute als Quadrocopter bezeichnet. Auf dem zentralen Rahmen befand sich der Pilotensitz, die Flugsteuerung, die Tanks für Treib- und Schmierstoffe und das 425 WPS leistende Triebwerk, eine Wellenturbine des Musters Turboméca Artouste IIB. Die Propeller hatten anfänglich jeweils eine sie umgebende Schutzvorrichtung in Form eines Rohres, das aber während der Flugerprobung entfernt wurde. Das Steuerungssystem war sehr einfach ausgelegt. Steigen und Sinken erfolgte über die kollektive Pitchsteuerung der Propellerblätter, die über einen normalen Steuerknüppel betätigt wurde. Dieser erlaubte auch Richtungsänderungen durch differentielle Änderungen des kollektiven Pitchs. Die Steuerung um die Hochachse erfolgte über Pedale, wodurch bewegliche, im Abgasstrom des Triebwerks angeordnete Leitbleche verstellt werden konnten. Beide VZ-7 zeigten sowohl in der Werkserprobung als auch bei der Evaluierung durch die Army gute Ergebnisse. Die Handhabung war einfach und es war ein stabiler Schwebeflug möglich. Jedoch konnten die Anforderungen der Army bezüglich Höhe und Geschwindigkeit nicht erreicht werden, was letztendlich dazu führte, dass beide Maschinen Mitte 1960 an den Hersteller zurückgegeben wurden. Die VZ-7 mit der Seriennummer 58-5508 befindet sich heute im United States Army Aviation Museum in Fort Rucker, wird aber derzeit (2015) dort nicht ausgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Curtiss-Wright VZ-7 war ein experimentelles VTOL-Flugzeug des US-amerikanischen Herstellers Curtiss-Wright Corporation aus den 1950er Jahren. Wegen der konstruktiven Auslegung als Quadrocopter kann das Luftfahrzeug auch den Hubschraubern zugeordnet werden. Wie die VZ-6 und VZ-8 wurde die VZ-7 im Rahmen des \"Flying-Jeep\"-Wettbewerbs entwickelt.", "tgt_summary": null, "id": 2146321} {"src_title": "Culham Lock", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2011: Casting der Girlgroup.", "content": "Im Mai 2011 casteten der Musikproduzent Shinsadong Tiger und das Unternehmen AB Entertainment (heute: Gamgak Entertainment) einige Nachwuchskünstler von JYP Entertainment, um eine neue Girlgroup zu bilden. Yuji war die erste, die sich der neuen Girlgroup von AB Entertainment anschloss, als JYPs eigene Girlgroup, die aus Yuji, Hani, Song Ji-eun (von der Girlgroup Secret), und Hyolyn (von der Girlgroup Sistar) bestand, bereits vor ihrem Debüt scheiterte. Yuji nahm Kontakt zu den JYP-Nachwuchskünstlern Hani, Haeryeong, und Junghwa auf, damit sie am Casting der neuen Girlgroup von AB teilnahmen, und die drei wurden anschließend in die Girlgroup aufgenommen. Das fünfte Bandmitglied wurde LE, eine vom Musikproduzenten Shinsadong entdeckte Untergrundrapperin und Songwriterin, die unter dem Namen Elly auftrat. Dami, die bereits als Nachwuchskünstlerin bei AB tätig war, wurde das sechste und letzte Mitglied der Musikgruppe. Ursprünglich wurde die Girlgroup „WT“ genannt, ein Akronym für „Who's That“. Einige Monate vor ihrem Debüt änderte die Musikgruppe ihren Namen in „EXID“, ein Akronym für „Exceed in Dream“. Im Dezember 2011 wirkte LE an Huh Gaks Single \"Whenever You Play That Song\" mit, die sich als Hitsingle in den koreanischen Singlecharts platzieren konnte. EXID sollte im Januar 2012 ihr Debüt haben, das aber um einen Monat auf Februar verschoben werden musste, weil LE sich bei den Proben dafür eine Beinverletzung zuzog.", "section_level": 2}, {"title": "2012: Debüt der Band, Änderungen im Lineup, EP \"Hippity Hop\" und Single \"Every Night\".", "content": "Am 3. Februar 2012 kündigte AB an, dass EXID Debüt die Single \"Whoz That Girl\" sein würde. Videoteasers, die Soloauftritte verschiedener Gruppenmitglieder zeigten, wurden im Anschluss online veröffentlicht. Die erste Download-Single von EXID war am 16. Februar 2012 \"Holla\". Ihren ersten Auftritt hatte die Girlgroup in der Fernsehsendung \"M! Countdown\". Danach war sie in \"Music Core\" und \"Inkigayo\" zu sehen. Ihr Debütlied \"Whoz That Girl\" hatte eine Spitzenplatzierung von 36 in den Gaon Chart und verkaufte sich 840.000-mal als Download. Im April 2012 kündigte AB Entertainment an, dass die Gründungsmitglieder Yuji, Dami, und Haeryeong EXID verlassen würden. AB Entertainment ließ in seiner Presseerklärung verlauten, dass Yuji und Dami die Musikgruppe verlassen würden, um sich auf ihr Studium zu konzentrieren, während Haeryeong eine Schauspielkarriere verfolgen wolle. Sie wurden von Solji, einem früheren Mitglied des Musikdous 2NB, und Hyelin, die bereits ursprünglich als Mitglied von EXID vorgesehen war, aber dann doch nicht berücksichtigt wurde, ersetzt. Mit den neuen Mitgliedern hatte EXID im August 2012 ihr Comeback mit der Single \"I Feel Good\" und brachten ihre erste EP \"Hippity Hop\" heraus. \"Hippity Hop\" hatte ihr Debüt als Nummer 13 der Gaon Albums Charts und verkaufte sich 1.500-mal. Am 2. Oktober 2012 kam die neue Download-Single \"Every Night\" heraus, eine alternative Version von LEs selbstgeschriebenem Lied \"Phone Call\", das auf der Debüt-EP von EXID enthalten war. \"Every Night\" hatte ein Debüt auf Platz 43 der Gaon Singles Charts und verkaufte sich 105.000-mal als Download. Am 11. Oktober 2012 veröffentlichte EXID ihr Lied \"Hey Boy\" als Teil des Soundtracks für MBCs Sitcom, \"The Thousandth Man\". Das Lied war die weibliche Version von B1A4s Haupttitellied, \"Hey Girl\". Musikproduzent Shinsadong Tiger rearrangierte das Lied im Reggaestil, um einen anderen Zugang zur Originalversion von B1A4 zu ermöglichen. Am 30. November 2012 wurde bekannt, dass EXID zusammen mit Big Star und D-Unit ein gemeinsames Album erarbeiten, das zusätzlich zu einem besonderen Konzert am Jahresende erscheinen soll. Das Konzert wurde unter dem Titel „The Bugs Show Vol. 1“, am 22. Dezember 2012 in der V-Hall in Hongdae in Seoul, South Korea veranstaltet. Am 6. Dezember 2012 gewann EXID den Rookie Award der 20. „Korea Culture & Entertainment Awards“. In ihrer Dankesrede sagte die Girlgroup: „Wir sind so glücklich und fühlen uns geehrt, dass wir so einen bedeutsamen Award erhalten haben Wir werden weiter unser Bestes geben und wachsen.“ (“We are so happy and honored to receive such a meaningful award. We will continue to try our best and grow.”)", "section_level": 2}, {"title": "2013-Januar 2015 : \"Dasoni\", \"Up & Down\" und zunehmende Popularität.", "content": "Am 8. Februar 2013 veröffentlichte EXID die Single \"Up & Down\" aus dem Soundtrack zur Fernsehserie \"Don-ui Hwasin\" und es wurde angekündigt, dass Hani and Solji sich außerhalb von EXID an einer eigenständigen Band mit dem Namen \"Dasoni\" beteiligen würden. Dasoni brachte ihre Debütsingle \"Goodbye\" am 15. Februar 2013 auf den Markt, die auch das Lied \"Said So Often\" enthielt. Im Juni 2014 wurde bekanntgegeben, dass die Mitglieder einen Exklusivvertrag mit Yedang Entertainment unterzeichnet hätten und ihr Comeback mit Shinsadong Tiger vorbereiteten, der die Produktion ihres Albums übernehmen würde. Am 24. August 2014 hatte die Girlgroup EXID ihren Comebackauftritt in der Ilchi Art Hall, wo sie ihr neues Lied \"Up & Down\" darbot. Das Lied wurde am 27. August 2014 herausgebracht und hatte anfänglich nur eine schlechte Chartplatzierung und schaffte es nicht unter die Top 100 der Gaon-Digital-Charts; die Spitzenplatzierung war 94. Jedoch gewann das Lied Ende November 2014 allmählich an Beliebtheit, als ein Fanvideo von Hani, das zeigte, wie sie das Lied vortrug, sich viral in den südkoreanischen sozialen Netzwerken verbreitete. Ihr Fanvideo wurde bis Mitte Dezember 2014 mehr als 15 Millionen Mal angesehen. Das führte dazu, dass das Lied in die Charts zurückkehrte, es bis in die Top 10 schaffte und schließlich die Spitze der Charts eroberte. Aufgrund des Erfolges ging EXID in mehrere Musiksendungen, um \"Up and Down\" zu bewerben. Das Lied wurde anschließend für den ersten Platz bei \"Show! Music Core\", \"The Music Trend\" und \"M Countdown\" nominiert, von denen es den letzteren am 8. Januar 2015 gewinnen konnte. Das war die erste Auszeichnung mit dem \"M Countdown\" für EXID. Am 9. Januar 2015 gewann die Band ihren ersten Public Broadcast Music Program Award von \"Music Bank\" von KBS. Nach dem \"Music-Bank\"-Gewinn folgte der Sieg bei \"Inkigayo\" von SBS am 11. Januar 2015.", "section_level": 2}, {"title": "Nach Januar 2015: \"Ah Yeah\".", "content": "Am 6. April 2015 wurde von Yedang Entertainment ein Musikvideo-Teaser für EXIDs Titellied \"Ah Yeah\" von ihrem zweiten Minialbum veröffentlicht, der ihren beliebten Upbeat und das Sexy-Konzept fortführt. Das vollständige Musikvideo wurde am 13. April 2015 erstmals gezeigt. Die Gruppe hatte eine eigene Fernsehsendung, EXID's Showtime (MBC).", "section_level": 2}, {"title": "Charterfolge.", "content": "Ihre Single \"Up & Down\" stand im Januar 2015 auf dem ersten Platz der südkoreanischen Charts. Die Single \"Ah Yeah\" erreichte 2015 Platz 2 der südkoreanischen Charts.", "section_level": 1}], "src_summary": "EXID (Hangeul: ) ist eine südkoreanische Girlgroup bestehend aus fünf Mitgliedern, die 2011 von AB Entertainment gegründet wurde und seit Juni 2014 bei Banana Culture Entertainment unter Vertrag ist.", "tgt_summary": null, "id": 1529097} {"src_title": "Auferstehungskathedrale (Korça)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Betrieb und Fahrzeugeinsatz.", "content": "Die Personenzugverbindungen werden von Northern Rail auf folgenden Zugläufen erbracht: In Fahrplänen werden diese Routen üblicherweise zusammen mit der Huddersfield Line und den York & Selby Lines aufgeführt, so dass ein durchgängiger Verkehr von Küste zu Küste angezeigt wird. Die Bedienung innerhalb von West Yorkshire wird von West Yorkshire Metro bezuschusst. Deren Fahrausweise (einschließlich der Zeitkarten) gelten auf der Route nach Blackpool zwischen Leeds und Hebden Bridge und auf der Route nach Manchester zwischen Leeds und Walsden.", "section_level": 1}, {"title": "Benutzte Strecken und Stationen.", "content": "Vor 1923 gehörten die befahrenen Strecken von Leeds bis Bradford der Great Northern Railway, der Rest der Lancashire and Yorkshire Railway (L&YR) mit Ausnahme des letzten Abschnitts der Strecke vor Huddersfield, die Eigentum der London and North Western Railway (LNWR) war. Zahlreiche Stationen an den befahrenen Strecken sind im Lauf der Zeit geschlossen worden. Details sind den Artikeln über die einzelnen Strecken zu entnehmen. Hier sind nur die gegenwärtig bedienten oder in naher Zukunft geplanten Halte aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Leeds – Bradford Interchange.", "content": "Dieser Abschnitt ist Teil der Strecken zwischen Leeds und Bradford.", "section_level": 2}, {"title": "Halifax – Huddersfield.", "content": "Dieser Abschnitt wurde im Jahr 2000 zusammen mit der Station Brighouse wiedereröffnet, wobei ein kurzer Streckenabschnitt verlegt wurde, um Huddersfield direkt anfahren zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Todmorden – Blackburn.", "content": "Die Strecke von Todmorden nach Burnley wurde am 12. November 1849 von der Manchester and Leeds Railway eröffnet. Der Abschnitt von Burnley nach Preston wurde von der East Lancashire Railway erbaut und abschnittsweise zwischen 1846 und 1848 eröffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Blackburn – Preston.", "content": "Diese Strecke wird auch von der East Lancashire Line benutzt und war historisch Teil der East Lancashire Railway.", "section_level": 2}, {"title": "Preston – Blackpool.", "content": "Die Route verzweigt sich in Kirkham and Wesham nach Blackpool North und Blackpool South. In ihrer Gesamtheit sind die Strecken als Blackpool Branch Lines bekannt.", "section_level": 2}, {"title": "Zeitweilige Unterbrechung.", "content": "Von November 2013 bis März 2014 war Holme Tunnel zwischen Hebden Bridge und Burnley Manchester Road für insgesamt 20 Wochen wegen Bauarbeiten geschlossen und während dieser Zeit Schienenersatzverkehr eingerichtet worden. Dies war notwendig gewesen, weil Bodenbewegungen den Tunnelquerschnitt verformt hatten. Die Kosten wurden mit 16.3 Millionen Pfund veranschlagt. Seit der Wiedereröffnung am 24. März 2014 kann der Tunnel mit 45 mph (72 km/h) befahren werden.", "section_level": 1}, {"title": "Jüngste Entwicklungen.", "content": "Network Rail beabsichtigt Verbesserungen an den befahrenen Strecken im Rahmen des \"Northern Hub\"-Plans, die eine häufigere Bedienung ermöglichen sollen. Einige Zugfahrten über Bradford sollen nach Chester, Crewe, Liverpool und Manchester Airport verlängert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Low Moor und Elland.", "content": "Der Halt in Low Moor zwischen Bradford Interchange and Halifax wurde im April 2017 wiedereröffnet. Die Wiedereröffnung der Station in Elland wird untersucht.", "section_level": 2}, {"title": "Todmorden Curve.", "content": "Die \"Todmorden Curve\", eine etwa 500 m lange Verbindung zwischen Hall Royd Junction bei Todmorden und der Strecke nach Burnley, war 1972 abgebaut worden. Sie hatte direkte Zugfahrten zwischen Manchester nach Burnley über Todmorden gestattet. Lancashire County Council räumte ihrer Wiederherstellung hohe Priorität ein. Im März 2010 wurden die Kosten dazu von der Regierung mit 7 Millionen Pfund veranschlagt, und die Notwendigkeit anfänglicher Subventionen für den Zugverkehr festgestellt. Network Rail erklärte sich im Oktober 2010 bereit, die Schlussgutachten des Plans zu finanzieren. Die Schlussfolgerung im Mai 2011 lautete, dass die Wiederherstellung der Verbindungskurve praktikabel wäre, aber nicht auf der ursprünglichen Trasse, die zu enge Kurvenradien aufwies. Stattdessen wurde eine alternative Streckenführung vorgeschlagen. Am 31. Oktober 2011 wurde das Projekt durch den stellvertretenden Premierminister freigegeben. Die Bauarbeiten begannen im Sommer 2013. Die Kurve sollte zum Fahrplanwechsel im Mai 2014 betriebsbereit sein. Gleisarbeiten und Überprüfung waren im Mai 2014 beendet, und am 17. Mai 2015 wurde der regelmäßige Betrieb aufgenommen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Calder Valley Line, früher als Caldervale Line bekannt, ist eine Eisenbahnroute in Nordengland, die die Großstädte Leeds und Manchester und die Küstenstadt Blackpool miteinander verbindet. Sie benutzt die nördlichste der drei die Pennines kreuzenden Eisenbahnstrecken und ist die langsamere der beiden Bahnverbindungen zwischen Leeds und Manchester. ", "tgt_summary": null, "id": 2052741} {"src_title": "Conference on World Affairs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "College.", "content": "Sweezy spielte im College Football 35 Spiele in der Defensive Line für die \"North Carolina State Wolfpacks\". In seinem letzten Jahr wurde er zum Kapitän der Defense gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "Sweezy wurden keine hohen Chancen eingeräumt, im NFL Draft ausgewählt zu werden. Der Trainer der Offensive Line der Seahawks, Tom Cable, hielt jedoch viel von Sweezy, worauf – nach Absprache mit anderen Verantwortlichen – Sweezy in der siebten Runde des Drafts ausgewählt wurde. Dadurch kam er in ein Team mit seinem ehemaligen Teamkollegen Russell Wilson. Sweezy wurde nach seiner Verpflichtung vom Defensive Lineman zum Offensive Guard umgeschult. In seiner ersten Saison war er bei insgesamt 13 Spielen dabei, davon drei als Starter, wo er John Moffitt ersetzte. In seiner zweiten Saison startete er in 13 Spielen der Regular Season und in allen Spielen der Play-offs. Die Saison schlossen die Seahawks mit dem Sieg im Super Bowl XLVIII ab. Die Saison 2014 war die erste Saison, in der er in jedem Spiel als Starter eingesetzt wurde. Sweezy und die Seahawks wurden Meister der National Football Conference (NFC), verloren jedoch den Super Bowl XLIX gegen die New England Patriots. Am 9. März 2016 unterschrieb Sweezy bei den Tampa Bay Buccaneers. Er verpasste jedoch die ganze Saison, da er sich von einer Operation erholte. 2017 spielte Sweezy als einziger Offensive Lineman der Buccaneers jeden offensiven Snap, ehe er sich am 15. Spieltag eine Beinverletzung zuzog. Am 20. Dezember 2017 wurde er deshalb auf der Injured Reserve List platziert. Am 29. Juni 2018 wurde Sweezy von den Buccaneers entlassen. Am 1. August 2018 wurde Sweezy erneut von den Seattle Seahawks unter Vertrag genommen. Am 15. März 2019 unterschrieb er einen Zweijahresvertrag bei den Arizona Cardinals.", "section_level": 1}], "src_summary": "Justin Ross „J. R.“ Sweezy (* 8. April 1989 in Mooresville, North Carolina) ist ein US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Guards. Er spielte bislang für die Tampa Bay Buccaneers und die Seattle Seahawks in der National Football League (NFL). Derzeit steht er bei den Arizona Cardinals unter Vertrag. Im NFL Draft 2012 wurde er von den Seahawks als 225. Spieler ausgewählt.", "tgt_summary": null, "id": 1834653} {"src_title": "Fuchū (Aki)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Ascues spielte bis 2010 in der Jugendmannschaft von Alianza Lima. Am 15. Mai 2011 debütierte er beim 2:0-Sieg bei Sport Huancayo in der peruanischen Primera División. Sein erstes Tor erzielte er am 19. Mai 2012 im Heimspiel gegen die Sport Boys zum 2:1-Endstand in der 90. Minute. Zur Saison 2012/13 wechselte Ascues zur zweiten Mannschaft von Benfica Lissabon in die zweite portugiesische Liga. Er kam in der Spielzeit auf 22 Einsätze, verließ den Verein zu Saisonende jedoch wieder und schloss sich dem griechischen Erstligisten Panetolikos an. Dieser verlieh ihn im Januar 2014 an Universidad San Martín aus Lima. Nach seiner Rückkehr im Februar 2015 spielte er den Rest der Saison beim FBC Melgar. Zur Saison 2014/15 wechselte Ascues zum VfL Wolfsburg in die deutsche Bundesliga. Er unterschrieb einen Vertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2018. Am 3. April 2016 wurde er bei der 0:3-Auswärtsniederlage gegen Bayer 04 Leverkusen in der 82. Minute für Robin Knoche eingewechselt und gab sein Bundesligadebüt. Nachdem Ascues in der Hinrunde der Spielzeit 2016/17 nur einmal im DFB-Pokal zum Einsatz gekommen war, wurde er im Januar 2017 bis Saisonende an seinen ehemaligen Verein FBC Melgar verliehen. Anschließend kehrte Ascues zu Alianza Lima zurück. Mitte August 2018 wurde er bis Jahresende an Orlando City in die Major League Soccer verliehen und anschließend fest verpflichtet. Im Januar 2020 kehrte Ascues erneut zu seinem Jugendverein Alianza Lima zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Ascues spielte im Jahr 2011 dreimal für die peruanische U20-Nationalmannschaft. Am 6. August 2014 debütierte er beim 3:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Panama in der A-Nationalmannschaft, bei dem er zwei Tore erzielte. Im Sommer 2015 spielte er mit der Mannschaft bei der Copa América in Chile. Ascues kam in allen sechs Spielen seiner Mannschaft zum Einsatz und erreichte mit ihr den dritten Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Nationalmannschaft", "section_level": 1}], "src_summary": "Carlos Antonio Ascues Ávila (* 19. Juni 1992 in Caracas, Venezuela) ist ein peruanischer Fußballspieler, der auch die venezolanische Staatsbürgerschaft besitzt. Der defensive Mittelfeldspieler, der auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden kann, steht bei Alianza Lima unter Vertrag und ist peruanischer Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 676622} {"src_title": "Wilhelm Henschel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "John Woodworth, Sohn von Rachel Fitch und des späteren Senators von New York, Robert Woodworth, wurde während der Regierungszeit von König George III. im Rensselaer County geboren. Seine Jugendjahre waren vom Unabhängigkeitskrieg geprägt. Er studierte Jura bei John Lansing junior am Yale College. Seinen Abschluss machte er 1788 und seine Zulassung als Anwalt erhielt er 1791. Woodworth heiratete Catharine Westerlo (1778–1846). Sie war die Schwester von Rensselaer Westerlo und Halbschwester von Stephen Van Rensselaer III., beide Kongressabgeordnete für New York. Er praktizierte in Troy. 1792 wurde er zum \"Loan Commissioner\" ernannt. Woodworth war von 1793 bis 1804 Vormundschafts- und Nachlassrichter im Rensselaer County. Bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 1800 fungierte er als Wahlmann für Thomas Jefferson und Aaron Burr, beide von der Demokratisch-Republikanischen Partei. 1811 wurde er zum Kommissar ernannt, welcher die Landesgesetze überarbeitete. Woodworth bekleidete den Posten als Regent an der University of the State of New York. 1803 saß er für das Rensselaer County in der New York State Assembly. Während dieser Session nominierte ihn die Demokratisch-Republikanische Partei für einen Sitz im US-Senat. Er erlitt aber bei den Vorwahlen gegenüber Theodorus Bailey in einem engen Rennen eine Niederlage. Bailey wurde von einer Fraktion seiner Partei sowie den Föderalisten unterstützt. Woodworth saß von 1804 bis 1807 im Senat von New York. Im selben Zeitraum, von 1804 bis 1808, war er Attorney General von New York. Von 1819 bis 1828 amtierte er als Richter am New York Supreme Court. Er war eines der letzten Mitglieder im \"Council of Revision\", welcher 1821 durch die Verfassunggebende Versammlung von New York abgeschafft wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Woodworth (* 12. November 1768 in Schodack, Provinz New York; † 1. Juni 1858 in Albany, New York) war ein US-amerikanischer Jurist und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1146865} {"src_title": "Organtransplantation in China", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorgeschichte.", "content": "Mitte der 1950er Jahre untersuchte die US Army die potentiellen Einsatzmöglichkeiten von VTOL-Geräten, die in Kampfzonen die Aufgaben von Hubschraubern übernehmen könnten, aber einfacher und billiger herzustellen sein sollten. Zu den interessantesten dieser alternativen Flugzeuge gehörten eine Reihe von leichten Luftfahrzeugen, die nach Ansicht der Army die Vielseitigkeit und leichte Handhabbarkeit eines Jeeps mit der Möglichkeit verbinden sollte, gefährliches oder schwieriges Terrain überfliegen zu können. Die Planung sah ein einfaches, robustes und leicht zu bedienendes Fahrzeug vor, das sowohl den Schwebflug beherrschen als sich auch im Vorwärtsflug mit einer ausreichenden Geschwindigkeit in geringer Höhe bewegen sollte. Konkret war für Flüge über mehrere Stunden der Transport einer Nutzlast von 450 kg in einer Marschflughöhe von 1,5 bis 3,6 m (5 bis 12 ft) gefordert. Die Anfrage der US Army veranlasste einige Unternehmen, entsprechende Vorschläge einzureichen. Anfang 1957 erhielten die Chrysler Corporation, Curtiss-Wright und Piasecki jeweils einen Vertrag zur Entwicklung von Prototypen.", "section_level": 2}, {"title": "VZ-8P Airgeep I (Model 59K Sky Car).", "content": "Piasecki erhielt den Auftrag des Army Transportation Research Command zur Entwicklung eines Prototyps mit der Werksbezeichnung Model 59K Sky Car. Das Fahrzeug war um zwei hintereinander liegende, jeweils von einem Lycoming-Kolbenmotor angetriebenen Dreiblatt-Mantelpropeller herum gebaut. Beide Motoren waren aus Sicherheitsgründen mit einem zentralen Getriebe verbunden, um auch bei Ausfall eines Motors trotzdem noch beide Propeller antreiben zu können. Die Steuereinrichtungen entsprachen weitgehend denen von konventionellen Hubschraubern. Eine Reihe von beweglichen Leitblechen unter jedem Propellerauslass sorgte für die Richtungsstabilität. Das Sky Car hatte ein festes dreirädriges Fahrwerk. Der Pilot und optional drei weitere Passagiere saßen zwischen den Lufteinlässen der Propeller. Der erste Prototyp hatte seinen ersten ungefesselten Flug im Oktober 1958 und wurde Anfang 1959 der Army zur Erprobung übergeben, wo er die Bezeichnung VZ-8P und die Seriennummer 58-5510 erhielt. Gleichzeitig benannte Piasecki das Fahrzeug in Airgeep um. Kurz nach der Abnahme durch die Army erhielt die VZ-8 ein Turboméca Artouste IIB Wellentriebwerk anstelle der zwei Kolbenmotoren. Der erste Flug mit dem neuen Antrieb fand am 28. Juni 1959 statt. Die Army lieh anschließend das Fahrzeug der US Navy zur eigenen Evaluierung, wobei Piasecki die Werksbezeichnung Model 59N verwendete. Von der Navy erhielt das Fahrzeug die Bezeichnung \"Seageep\". Bei der Erprobung wurden auch aufblasbare Schwimmer anstelle des Radfahrwerks eingesetzt. Nach der Rückgabe an die Army wurde die Artouste IIB durch das leichtere und leistungsstärkere AiResearch TPE331-6 Triebwerk ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "VZ-8P(B) Airgeep II (Model 59H).", "content": "Anders als die beiden Konkurrenzentwürfe VZ-6 und VZ-7 entstand aus der Basisausführung noch eine weitere Variante, die umfassende konstruktive Verbesserungen beinhaltete. Die Piasecki-Werksbezeichnung hierfür war Model 59H Airgeep II und die der US Army VZ-8P(B) mit der Seriennummer 58-5511. Die größte Änderung im äußeren Erscheinungsbild der VZ-8P(B) war der nach oben abknickende „Rumpf“ direkt hinter dem Pilotensitz. Als Antrieb erhielt sie zwei Artouste IIC mit jeweils 400 WPS und Zero-Zero-Schleudersitze für den Piloten und den Kopiloten, der auch als MG-Bedienung fungieren sollte. Das separat angetriebene Fahrwerk war zum Einen zur Verbesserung des Handlings am Boden gedacht, sollte aber auch die Möglichkeit für Marschfahrten bieten. Das Airgeep II führte seinen ersten ungefesselten Flug im Sommer 1962 durch.", "section_level": 2}, {"title": "Flugerprobung.", "content": "Obwohl beide Fahrzeuge für den Einsatz in einer Höhe von lediglich etwa einem Meter über dem Boden vorgesehen waren, um sich die Deckungsmöglichkeiten der Geländetopographie zu Nutze zu machen, zeigte keines eine Abhängigkeit vom Bodeneffekt. Es waren sogar Flughöhen bis fast 1000 m möglich. Die Flugstabilität wurde als ausreichend beurteilt. Die Fahrzeuge konnten unter Bäumen schweben und sicher zwischen Gebäuden und anderen Hindernissen fliegen. Auch die Eigenschaften als Waffenplattform waren überraschend gut. So wäre bei Gefechten nur das MG und das Visier über der Deckung sichtbar gewesen. Sogar moderne Hubschrauber bieten in dieser Hinsicht für den Gegner ein größeres Ziel, da sie sich beim Abfeuern der unterhalb der Rotorebene liegenden Waffen, weiter aus der Deckung begeben müssen. Darüber hinaus sorgte die Ummantelung der Rotoren für einen gewissen Abschirmungseffekt gegenüber feindlichem Radar, was bei konventionellen Hubschraubern nicht gegeben ist. Doch trotz all dieser positiven Ergebnisse beurteilte abschließend die US Army auch das Airgeep, genau wie die Mitbewerber als mechanisch zu aufwendig und anfällig für die Anforderungen des Feldeinsatzes. Das Konzept des \"Flying Jeeps\" wurde schließlich zugunsten der weiteren Entwicklung des konventionellen Gefechtsfeld-Hubschraubers aufgegeben. Mitte der 1960er Jahre verschwanden dann beide Maschinen aus den Bestandslisten der Army. Piasecki plante auch eine zivile Variante der Airgeep I mit geschlossener Kabine, angetriebenen Rädern für den Straßenbetrieb und Schutzgittern über den Rotoren. Aber auch diese Pläne konnten nicht umgesetzt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Verbleib.", "content": "Die Airgeep II ist im United States Army Transportation Museum in Fort Eustis (Virginia) ausgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Piasecki VZ-8 war ein experimentelles VTOL-Flugzeug des US-amerikanischen Herstellers Piasecki Aircraft Corporation aus den 1950er Jahren. Wie die VZ-6 und VZ-7 wurde die VZ-8 im Rahmen des von der US Army initiierten \"Flying-Jeep\"-Wettbewerbs entwickelt. Sie gilt als der am weitesten fortgeschrittene und erfolgreichste der drei Entwürfe.", "tgt_summary": null, "id": 854831} {"src_title": "Bob Rogers (Filmproduzent)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nach einer Knutscherei mit einem Jungen wird Danny Winters von seinen Eltern verstoßen und flieht aus der amerikanischen Provinz nach New York, wo er sich ein befreites schwules Leben erhofft. Winters findet sich in den Wilden Sechzigern wieder, in welchen es von korrupten Polizisten und obdachlosen Jugendlichen nur so wimmelt. Ohne Geld und feste Bleibe freundet er sich mit einer Gruppe von Straßen-Kids an. Die machen ihn nicht nur mit Dragqueens, Schwulen und Lesben bekannt, sondern führen ihn auch in ihre Stammkneipe, das Stonewall Inn. Hier lernt Danny Ed Murphy kennen, den Besitzer des Clubs. Das Stonewall Inn wird von der Mafia betrieben und ist alles andere als ein sicherer Aufenthaltsort. Als Danny und seine Freunde wiederholt von der Polizei diskriminiert, grausam schikaniert und belästigt werden, machen die Gäste des Clubs ihrem Ärger darüber Luft und werfen ein Fenster ein. Diese Tat stößt ein Umdenken an und löst einen Aufruhr aus. Der Kampf für die Gleichberechtigung beginnt. Danny erlebt aber nicht nur den Stonewall-Aufstand mit, sondern auch 1970 den ersten offiziellen Gay-Pride-Marsch.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Mit \"Stonewall\" will Emmerich die Geschichte des 1969er Aufstands darstellen, um dieses denkwürdige Ereignis einer jüngeren Generation von Schwulen nahe zu bringen. Emmerich orientierte sich hierbei bildästhetisch an den Fotoaufnahmen, die es vom Aufstand in der Christopher Street gab. Die Bedeutsamkeit der erzählten Geschichte sieht Emmerich darin, dass es damals in New York ein paar Menschen gab, die völlig verrückt wirkten, aber durch einen Aufstand die ganze Welt veränderten. Die ersten gewalttätigen Auseinandersetzungen fanden in der Nacht vom 27. Juni zum 28. Juni 1969 statt, als Polizeibeamte eine Razzia im Stonewall Inn in der Christopher Street an der Ecke der 7th Avenue in Greenwich Village durchführten. Die Bar war bekannt für ihr homosexuelles und Transgender-Publikum. Wegen der Darstellungen von Sex und Gewalt, dem gezeigten Konsum von Drogen und vulgärer Ausdrücke erhielt \"Stonewall\" ein R-Rating. Es ist der erste Film mit internationaler Besetzung, der das Thema Homosexualität in die US-Kinos bringt, nachdem in den USA die höchstrichterliche Entscheidung zur Rechtmäßigkeit der gleichgeschlechtlichen Ehe fiel. Experten glaubten daher an gute Chancen für Emmerich, bei den Oscar-Verleihungen berücksichtigt zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Am 9. April 2014 kam Jeremy Irvine zur Crew (als Protagonist Danny Winters), am 3. Juni 2014 Jonathan Rhys Meyers (als Winters‘ Freund Trevor), Ron Perlman (als Stonewall-Inn-Besitzer Ed Murphy) und Joey King (als Phoebe). Caleb Landry Jones übernimmt in \"Stonewall\" die Rolle von Orphan Annie. Die Rolle des Seymour Pine wurde mit dem kanadischen Film- und Theaterschauspieler Matt Craven besetzt. Weitere Rollen gingen an die kanadischen Schauspieler Atticus Mitchell, David Cubitt und die kanadische Daytime-Emmy-Award-Gewinnerin Joanne Vannicola. King hatte bereits 2013 in \"White House Down\" mit Emmerich zusammengearbeitet.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Am 31. März 2014 wurde bekannt, dass der Film in Montreal gedreht wird. Die Dreharbeiten begannen dort am 3. Juni 2014.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die Synchronisation des Films wurde bei der RC Production nach einem Dialogbuch von Alexander Löwe unter der Dialogregie von Marius Clarén erstellt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Nachdem erste Ausschnitte aus dem Film gezeigt wurden, gab es vor allem auf amerikanischen Webseiten Kritik. Die Kritiker vermissen Vielfalt in den sexuellen Orientierungen und Ethnien. Weil diese ersten Bilder keine Schwarzen oder Transsexuellen zeigten, befürchtete man, „der Film könne so nur wenig authentisch werden und das Ganze sähe eher aus, wie eine Episode aus \"Glee\" statt wie ein historisches Ereignis“. Bereits nach Veröffentlichung des Trailers riefen Aktivisten zum Boykott auf. Eine Online-Petition erhielt Zehntausende Unterschriften. Jan Künemund kritisierte im \"Freitag\", dass verzweifelt „mit den Formeln des Erzählkinos eine queere Position in eine heteronormative Passform gepresst“ werden solle. Die Trans-Freunde des Protagonisten Danny dienten nur als dessen Stichwortgeber und schwuler Sex werde in „grotesken Prostitutionsszenen erzählt“. Im Hinblick auf die von Aktivisten gemachten Vorwürfe empfahl Wolfgang Höbel von \"Spiegel Online\" dem deutschen Kinobesucher, den Film freundlich als „einen Akt der Liebe“ zu bestaunen, von der man wisse, „dass sie manchmal krumme Wege geht“. Höbel bezeichnete den Film als einen „wirklich schnuckelsüßen Historienfilm“, der von Mut zum Kitsch, der Lust an klaren Bekenntnissen und von einer stolzen erzählerischen Schlichtheit zeuge. Christian Horn kommt bei \"Filmstarts.de\" zu einem ähnlichen Schluss: „Natürlich ist der Film keine messerscharf-ungeschönte Analyse, stattdessen zimmert der Regisseur ein routiniertes Hochglanzdrama, in dem er die gesellschaftliche Stimmung von damals mit einfachen Mitteln vereindeutigt. Er setzt die queere Emanzipation explizit für ein Mainstream-Publikum in Szene, \"Stonewall\" ist eben auch ein Film für Zuschauer, die womöglich nicht einmal wissen, auf welches Ereignis der Christopher Street Day Bezug nimmt. So gesehen leistet Emmerich Aufklärungsarbeit und wirbt auf seine Art für die Gleichstellung queerer Lebensentwürfe – und genau das ist es doch, was die Lesben- und Schwulenbewegung von Anfang an wollte.“", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Original-Soundtrack zum Film \"Stonewall\" wurde am 25. September 2015 veröffentlicht. Titelliste des Soundtracks", "section_level": 1}], "src_summary": "Stonewall ist ein US-amerikanischer Historienfilm über die Geschichte des Aufstands in der New Yorker Christopher Street gegen die Polizei im Sommer 1969, bei dem sich erstmals eine größere Gruppe von Homosexuellen im Stonewall Inn der Verhaftung widersetzte. Der Film erzählt die Ereignisse aus der Sicht der fiktiven Figur Danny Winters. Regie führte der homosexuelle Regisseur Roland Emmerich, das Drehbuch stammt von Jon Robin Baitz. \"Stonewall\" feierte am 18. September 2015 im Rahmen des 40. Toronto International Film Festivals seine Weltpremiere. Der Film kam am 25. September 2015 in die US-Kinos und startete am 19. November 2015 in Deutschland, dem Herkunftsland des Regisseurs. In Österreich und der Schweiz wird er nicht regulär im Kino zu sehen sein.", "tgt_summary": null, "id": 710687} {"src_title": "Molly’s Pilgrim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Ab 2001 arbeitet Simon Ostrovsky zunächst als Print-Journalist in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion für The Moscow Times. Für AFP arbeitete er dann in Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Danach berichtete er u. a. als Reporter für die BBC über Kinderarbeit auf usbekischen Baumwollplantagen und nordkoreanische Leiharbeiter in russischen Forstbetrieben. Im Jahr 2013 produzierte er für Al Jazeera ein Video über Korruption in der Russisch-Orthodoxen Kirche. 2013 und 2014 war er Producer für die Sendung \"VICE\" auf HBO, als diese mit einem Emmy ausgezeichnet wurde. Für seine darauf folgende Berichterstattung während der Krimkrise und im Ukraine-Krieg wurde er im Jahr 2015 für einen Emmy nominiert. 2017 arbeitete Ostrovsky für CNN in der Abteilung Investigativjournalismus, wo er unter anderem Recherchen zu Paul Manafort anstellte. Seit 2018 liefert er Beiträge für die Nachrichtensendung PBS Newshour und das Medien-Start-Up Coda Story.", "section_level": 1}, {"title": "Geiselnahme.", "content": "Ostrovsky begleitete den Ukraine-Krieg seit den Protesten auf dem Maidan, u. a. für VICE und CNN. Konkret stellte Ostrovsky in den Tagen vor seiner Geiselnahme Nachforschungen zur Beteiligung russischer Staatsbürger bei den Einsätzen der pro-russischen Separatisten in der Ostukraine an, welche zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss war und verschleiert wurde. Während seiner Arbeit für die Dokumentations-Reihe \"Russian Roulette\" nahmen ihn pro-russische Separatisten unter dem Kommando von Wjatscheslaw Ponomarjow am 21. April 2014 in Slowjansk bei einer Fahrzeugkontrolle vorübergehend als Geisel. Ponomarjow erklärte gegenüber der \"Moscow Times\": „Wir brauchen Gefangene. Wir brauchen Verhandlungsmasse.“ Ostrovsky wurde in einem Keller festgehalten, wo er nach eigener Aussage gefesselt, geschlagen, verhört und bedroht wurde, bevor weitere Gefangene in den Raum gebracht wurden. Am 24. April wurde er freigelassen, nachdem seine Geiselnahme international Aufmerksamkeit erregt hatte. Rebellenführer Ponomarjow erklärte später, man habe ihn vorübergehend gefangen genommen, weil er falsche Informationen verbreitet habe.", "section_level": 1}, {"title": "Entzug der Akkreditierung in Russland.", "content": "Ostrowsky folgte im Frühjahr 2015 anhand von Fotografien im sozialen Netzwerk VKontakte dem Weg eines russischen Soldaten in das Kampfgebiet der Ukraine. Anschließend machte er ihn nach seiner Rückkehr in die Heimat in Sibirien ausfindig. Als Reaktion auf den Film entzog ihm die russische Regierung die Akkreditierung als Journalist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Simon Ostrovsky (* 2. Februar 1981 in der Sowjetunion) ist ein Fernsehjournalist mit israelischer und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft. Er erlangte internationale Bekanntheit durch seine Berichterstattung im Ukraine-Krieg für das kanadische Medien-Unternehmen Vice.", "tgt_summary": null, "id": 2155755} {"src_title": "European Council on Refugees and Exiles", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Geboren in Takada in der Präfektur Niigata als Kobayashi Shigeru, begann er früh Nihonga zu studieren. 1899 ging er nach Tokyo, und bildete sich weiter in der Schule des Kajita Hanko. Im selben Jahr nannte er sich Kokei und reichte zum ersten Mal ein Werk ein für die Ausstellung der privaten Kunstschule \"Nihon Bijutsuin\". 1907 wurde er Mitglied in der Gesellschaft Tatsumi Gakkai und stellte in der Mombushō Bijutsu Tenrankai (abgekürzt \"Bunten\") aus. Drei Jahre später wurde er Mitglied in der Kōji-kai, einer Vereinigung junger Nihonga-Maler. Sein in der sechsten Bunten-Ausstellung gezeigtes Werk „Quelle im Paradies“ (, \"Gokuraku-i\") wurde mit einem Preis bedacht. 1914 zeigte er sein Werk „Ketzerei“ (, \"Itan\") im Rahmen der wiederbelebten Inten-Ausstellung und wurde Mitglied in dieser Vereinigung, in der er zu einer der zentralen Figuren aufstieg. Seine frühen Bilder wie „Amida-Halle“ (, \"Amida-dō\", 1915) und „Taketori-Erzählung“ (, \"Taketori Monogatari\", 1917) waren romantisch mit historischen Bezügen. Später malte er realistischer, wie seine Werke „Im Bad“ (, \"Ideyu\", 1918) und „Mohnblumen“ (, \"Keshi\", 1921) zeigen. 1922 bis 1923 reiste er mit Maeda Seison durch Europa und machte eine Kopie des Bildes „Ermahnung der Hofdamen“ des chinesischen Künstler Gu Kaizhi im Britischen Museum. Kokei wurde 1935 Mitglied der Akademie der Künste und 1944 Professor an der Tōkyō Bijutsu Gakkō und wurde gleichzeitig Berater des Kaiserlichen Hofamtes. 1950 wurde er mit dem Orden für kulturelle Verdienste ausgezeichnet. Weitere Werke von ihm sind das Stellschirm-Paar „Kranich und Truthahn“ (, \"Tsuru to Shichimenchō\", 1928), „Prinzessin Kiyo“ (清姫, \"Kiyohime\", 1930), „Haare“ (, \"Kami\", 1931) und „Mais“ (, \"Tōmorokoshi\", 1939). „Amida-Halle“ und „Haare“ sind auch als Briefmarken der japanischen Post erschienen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kobayashi Kokei (; * 11. Februar 1883 in Takada, heute Jōetsu; † 3. April 1957) war ein japanischer Maler des Nihonga-Stils.", "tgt_summary": null, "id": 1939828} {"src_title": "Carn Brea Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der todkranke, exzentrische Millionär und Industrielle John Glidden schenkt acht Menschen jeweils eine Million Dollar, da er nicht seinen undankbaren und nichtsnutzigen Verwandten sein Erbe überlassen möchte. Er will stattdessen lieber erfahren, wie die ihm fremden Beschenkten, deren Namen er auf gut Glück aus dem Telefonbuch herausgesucht hat, reagieren und was sie mit dem Geld anstellen werden. Als er als erstes den Namen John D. Rockefeller, damals (1932) einer der reichsten Männer der Welt, antippt, wird dieser erwartungsgemäß sofort übergangen (Bei der Rahmenhandlung führte Norman Taurog Regie). Nachfolgend werden in Einzelepisoden, die, außer mit der übergeordneten Rahmenhandlung, keinen Zusammenhang besitzen, die Schicksale der Neumillionäre beleuchtet:", "section_level": 1}, {"title": "Der Porzellanladen.", "content": "Henry Peabody ist ein älterer, gesetzter Herr, der mit seinem Leben genauso wenig zufrieden ist wie mit seiner Arbeit. Er hat es vom Buchhalter zum Verkäufer in einem Porzellanladen gebracht. Als seine erwartete „Gehaltserhöhung“ einem Gehaltsabzug gleichkommt, zerschlägt er die zerbrechliche Ladenware. Auch seine nörgelnde Ehefrau daheim ist ihm keine Hilfe. Da kommt Gliddens Scheck in Millionenhöhe gerade recht. Der alte Henry geht noch einmal in das Geschäft zurück und macht sich mit Freude daran, das gesamte Porzellan mit Genuss zu zertrümmern. Diese Episode wurde von Norman Z. McLeod inszeniert.", "section_level": 2}, {"title": "Violet.", "content": "Für die üblicherweise in einer Bar auf Kunden wartenden Prostituierte Violet Smith ändert sich auf einmal alles, als sie den von Glidden ausgestellten Barscheck in der Hand hält. Sie lässt Freier Freier sein und bucht die teuerste Hotelsuite, die sie auf die Schnelle auftreiben kann. Dann schläft sie dort selig ein, ganz allein. Diese Episode wurde von Stephen Roberts inszeniert.", "section_level": 2}, {"title": "Der Fälscher.", "content": "Eddie Jackson ist ein Ganove, wie er im Buche steht. Als er eines Tages mit einem ungedeckten Scheck Bargeld abgreifen will, kann er gerade noch einmal seiner Verhaftung entgehen. Da er ein langes Sündenregister aufzuweisen hat, wäre die nächste zu erwartende Haftstrafe sicherlich lebenslang. Als er plötzlich Gliddens (gedeckten) Millionenscheck in der Hand hält, ist Eddie zunächst hocherfreut. Bei seinem Vorstrafenregister und seiner Vita als Scheckbetrüger traut er sich nun aber nicht mehr, in eine Bank zu gehen und den Scheck einzulösen. Bald dreht sich in Eddies Kopf alles im Kreis. Mit der Angst, kurz vor seiner Verhaftung zu stehen, muss er die Stadt verlassen und ist doch derart übermüdet, dass ihm selbst dazu die Kraft fehlt. Um wenigstens etwas Schlaf zu bekommen, drückt Eddie einem Sicherheitsmann den Scheck in die Hand und bittet im Gegenzug um eine 10-Cent-Münze, um in der schäbigsten Absteige Ruhe zu finden. Der Unterkunftsbetreiber ruft indes heimlich die Polizei, weil er den neuen Gast für verrückt hält. Dann zündet er sich mit dem als Fälschung geglaubten Millionen-Dollar-Scheck genüsslich eine Zigarre an. Diese Episode wurde von H. Bruce Humberstone inszeniert.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehrsrowdys.", "content": "Die frühere Varietékünstlerin Emily La Rue führt ein zufriedenes Leben, seitdem sie mit ihrem einstigen Bühnenpartner Rollo ein kleines Teehaus betreibt. Einzig an einem fehlt es den beiden, an einem neuen Auto. Und genau das wird heute angeliefert. Kaum eingestiegen, um eine Spritztour zu unternehmen, fährt ein Verkehrsrowdy mitten in das schöne Fahrzeug und schrottet es, als er ein Halteschild übersieht. Zutiefst betrübt, kehrt Emil in ihr Teehaus zurück, wo sie auf den alten Glidden trifft. Der befindet, dass sie eine ideale Empfängerin für sein Geschenkexperiment sei. Emily hat daraufhin eine skurrile Idee. Sie erwirbt nun gleich acht Fahrzeuge, allesamt Gebrauchtwagen, und stellt dafür acht Chauffeure ein. Allesamt fahren gleichzeitig los und bilden auf einer vielbefahrenen Straße eine lange Schlange. Prompt stößt man einmal mehr auf einen rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer. Nun ist der Moment der Rache gekommen. Emily und Rollo verfolgen augenblicklich den Verkehrsrowdy und krachen mit ihrem Fahrzeug absichtlich in dessen Wagen. Dann gehen sie in eines der anderen Fahrzeuge und wiederholen diese Aktion, bis keines ihrer Autos mehr heil ist. Am Ende des arbeitsreichen Tages entschließt sich Emily dazu, sich erneut ein Neufahrzeug zu kaufen. Und erneut hat sie Pech: ein Lastwagen schrottet auch diesen Pkw bei einem Auffahrunfall. Aber Emily ist das alles egal; sie sagt zu Rollo, sie hätte einen tollen Tag verbracht. Diese Episode wurde von Norman Z. McLeod inszeniert.", "section_level": 2}, {"title": "Die Todeszelle.", "content": "In einem Staatsgefängnis wartet John Wallace auf die Vollstreckung seines Todesurteils. Einst hatte er einen schweren Raub begangen und dabei einen Menschen umgebracht. Wallace soll auf den elektrischen Stuhl geschickt werden. Es kommt zu einem tränenreichen Abschied von seiner Frau Mary, dann erhält er unerwarteten Besuch von Mr. Glidden. Dieser will dem wie er selbst todgeweihten Wallace eine Million Dollar schenken. Für John ist dies der letzte Strohhalm, an den er sich klammert. Er glaubt, dass ihn der neue Reichtum irgendwie noch retten könnte, und legt noch einmal Protest gegen die anstehende Hinrichtung ein. Doch es ist zu spät, Wallace wird wenig später exekutiert. Diese Episode wurde von James Cruze inszeniert.", "section_level": 2}, {"title": "Der Angestellte.", "content": "Phineas V. Lambert ist der ideale Angestellte, wie ihn jeder Chef liebt: Demütig, bescheiden und fast bis zur Unterwürfigkeit hilfsbereit. Als auch er von dem sterbenskranken Glidden eine Million Dollar erhält, versichert sich Lambert erst einmal vorsichtig, dass es sich bei dieser generösen Schenkung um keinen Scherz handelt. Dann flitzt er die Treppen in die Bel Etage, wo der Boss sitzt, vorbei an Büros von Sekretärinnen und deren Assistenten, um schließlich an der Tür des Firmenchefs zu klopfen. Als der Firmenchef ihn hereinruft, macht er blubbernde Lippenbewegungen und die dazugehörenden Geräusche und teilt seinem obersten Vorgesetzten dadurch unmissverständlich mit, was er von ihm und dem ganzen Laden halte: nämlich überhaupt nichts. Zutiefst zufrieden zieht Lambert von dannen. Diese Episode wurde von Ernst Lubitsch inszeniert.", "section_level": 2}, {"title": "Die drei Marine-Infanteristen.", "content": "Auf der Suche nach einem weiteren zu Beschenkenden stößt Glidden auf den U.S. Marine Steve Gallagher, der gerade mit seinen Kumpels Mulligan und O'Brien im Militärgefängnis einsitzt, weil er seinen Vorgesetzten, einen Sergeant, geschlagen haben soll. Glidden findet, dass Gallagher ideal für sein Experiment ist, doch der kann zunächst nicht so recht an dieses Glück glauben, nimmt er doch an, dass es sich dabei um einen Aprilscherz handele. Nachdem die drei Infanteristen wieder in Freiheit sind, gehen sie erst einmal ordentlich essen. In dem kleinen Imbiss wartet bereits auf sie eine gute Bekannte, die junge Kellnerin Marie. Liebend gern würde jeder der drei die Hübsche auf den Rummel einladen, doch leider ist jeder blank. Jeder? Nun, Gallagher erinnert sich an den Scheck und schickt den Imbissstandbesitzer Zeb, von dem er weiß, dass der kurzsichtig ist, vor und sagt ihm, dass es sich hierbei um einen 10-Dollar-Scheck handele und er ihn doch bitte einmal einlösen solle. Dann gehen er, mit vorgestreckten zehn Dollar in der Hand, und Marie auf den Rummelplatz, doch seine beiden Gefreiten-Kumpels kleben an dem Paar wie zwei Kletten. Dann wird auch noch einer von ihnen, Private Mulligan, in eine handfeste Prügelei verwickelt, in die sich Gallagher und O'Brien prompt einmischen. Das Ende vom Lied: alle drei landen erneut im Militärgefängnis. Die Drei kommen aus dem Staunen nicht heraus, als sie durch ihre Gitterstäbe den schick gekleideten Zeb aus einer Limousine steigen sehen, begleitet von der ebenfalls prächtig ausgestatteten Marie. Diese Episode wurde von William A. Seiter inszeniert.", "section_level": 2}, {"title": "Das Großmütterchen.", "content": "Großmütterchen Mary Walker ist die letzte Person, die in den Genuss der millionenschweren Wohltat Richard Gliddens kommt. Die unglückliche, vom Leben gezeichnete und enttäuschte alte Dame bewohnt ein Altenheim, das von Mrs. Garvey mit harter Hand geführt wird — ganz zum Missvergnügen von der klugen Mary, die sich gegen die ständigen Bevormundungen so gut wehrt, wie sie eben kann. Mary sieht mit dem erhaltenen Geld ihre letzte Gelegenheit gekommen, noch einmal Dinge zum Besseren zu wenden. Und so hat sie eine famose Idee. Sie bezahlt Mrs. Garvey und die anderen Heimangestellten dafür, sich einfach in die Schaukelstühle zu setzen und nicht weiter zu stören, wenn sie, Mary, und die anderen Heimbewohnerinnen mal so richtig einen draufmachen und auf einer Fete mit den älteren Herren bis zum Morgengrauen durchtanzen. Diese alte Dame, in die das Leben zurückgekehrt zu sein scheint, ist für John Glidden wie ein Jungbrunnen. Er entscheidet sich dafür, den Rest seines Lebens an ihrer Seite zu verbringen. Diese Episode wurde von Stephen Roberts inszeniert.", "section_level": 2}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Der aus acht Episoden bestehende Film feierte am 16. November 1932 in New York City seine Weltpremiere. Die deutsche Erstaufführung von \"Wenn ich eine Million hätte\" war am 20, Oktober 1933. Der spätere Hollywood-Regisseur Edward Dmytryk erhielt hier einen seiner ersten Filmjobs als Schnittassistent. In den meisten Datenbanken ist der Film mit 88 Minuten Vorführzeit gelistet. Die derzeit verfügbaren Fassungen haben eine Dauer von 86 Minuten (83 Minuten auf PAL-DVD).", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "In der New York Times befasste sich Starkritiker Mordaunt Hall mit dem Lubitsch-Film. Dort hieß es am 3. Dezember 1932: „\"Mit seinen verschiedenen Sequenzen, die von Top-Regisseuren inszeniert wurden, ist \"If I Had a Million\" eine ungewöhnlich gute Unterhaltung, die mit wahrer Phantasie und Originalität ausgearbeitet wurde. (...) Die Lubitsch-Einlage ist ihr Kapital (...) W. C. Fields und Alison Skipworth haben eine tolle Zeit als sie, nachdem sie die Million erhalten haben, es Verkehrsrowdys einmal so richtig zeigen. Dieser Sketch besitzt den größten Farce-Anteil, und jeder Autofahrer wird ihn mögen. (...) Die meisten dieser Sketche basieren auf Kurzgeschichten-Ideen, und wenn man ein Resümee ziehen soll, dann sind die Abenteuer des Mr. Glidden geschickt umgesetzt worden. Mr. Bennett's Porträtierung Gliddens ist eines talentierten Schauspielers würdig, was schon ein Kompliment ist. Mr. Cooper, Mr. Ruggles, Mr. Fields, Alison Skipworth und May Robson gehören zu denjenigen, die zu den Aktivposten diese hochwillkommenen Films gezählt werden können\".“ Halliwell‘s Film Guide charakterisierte den Film wie folgt: „\"Interessantes, veraltetes, mehrteiliges Comedy-Drama, an das man sich hauptsächlich wegen der kurzen Sequenz erinnert, in der Laughton seinem Chef eine lange Nase macht, und an Fields, der Verkehrsrowdies jagt. Als ein Unterhaltungsstück ist es uneinheitlich, mit Mängeln bezüglich umfassender Stilsicherheit.\"“ Der Movie & Video Guide schrieb über den Film: „\"Alle Episoden sind gut, aber die berühmtesten sind Laughtons Schicksalswende und Fields‘ Rache an Verkehrsrowdies\".“ Der Evangelische Film-Beobachter zog folgendes Fazit: „\"Die Freude an manchem köstlichen Gag wird einem verdorben durch die dem Streifen beigemischte verlogene Realistik und Tragik. Nur Museumswert.\"“", "section_level": 1}], "src_summary": "Wenn ich eine Million hätte ist ein aus acht Einzelepisoden bestehender, US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahre 1932. Regie führten Ernst Lubitsch, Norman Taurog, Stephen Roberts, Norman Z. McLeod, James Cruze, William A. Seiter und H. Bruce Humberstone. Als Vorlage diente der 1930 erschienene Roman \"Windfall: A Novel about Ten Million Dollars\" von Robert Hardy Andrews.", "tgt_summary": null, "id": 1704124} {"src_title": "Adele Rautenstrauch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Evaluation, Geschichte.", "content": "Bis in die Siebzigerjahre des 19. Jahrhunderts waren die Rohre direkt auf der Lafette montiert, beim Schuss lief das Geschütz zurück und musste wieder in die Schussposition geschoben und neu gerichtet werden. Um die Feuergeschwindigkeit der Feldgeschütze zu erhöhen musste ein Weg gefunden werden, um deren Rücklauf zu verhindern. In den frühen Neunzigerjahren wurde versucht, dies mit einem beweglich an der Lafette angebrachten Erdsporn zu erreichen, der den Rücklauf der Lafette bremste und diese durch Federkraft wieder in die Schussposition brachte. Auch in der Schweiz wurden Tests mit diesem Bremssystem am 8,4 cm Feldgeschütz Ord 1879 und anderen 7,5-cm-Versuchsgeschützen von Krupp, Rheinmetall, St.Chamond und anderen gemacht. Im Laufe dieser Tests präsentierte Krupp seine neueste Entwicklung, ein 7,5-cm-Geschütz mit Rohrrücklauf. Mit diesem konnte eine Serie von Schüssen abgegeben die dasselbe Ziel trafen, ohne dass das Rohr neu gerichtet werden musste. Daraufhin empfahl die Artilleriekommission den Kauf einer kompletten Batterie dieser Waffen für Truppenversuche. Am 1. Mai 1903 beantragte der Bundesrat in seiner Botschaft, die Feldartillerie mit 7,5-cm-Kruppkanonen auszurüsten was von Parlament am 23. Juni beschlossen wurde. Wegen der höheren Schussleistung dieser Geschütze gegenüber ihrem Vorgänger wurde ihre Anzahl pro Batterie von 6 auf 4 reduziert. Im Gegenzug wurde die Zahl der Batterien von 56 auf 72 erhöht, was zu einer anfänglichen Zahl der zu erwerbenden Geschütze von 288 führte.", "section_level": 1}, {"title": "Das Geschütz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "7,5-cm-Kanone 1903 L 30.", "content": "Die 7,5-cm-Kanone 1903 L 30 wiegt schussbereit und fahrbereit mit Schutzschild 1096 kg. Das bei Krupp gefertigte Geschützrohr und Verschlussgehäuse ist einteilig und aus massivem Stahl gefertigt. Beim Schuss läuft das System auf der Rohrwiege 1350 mm zurück und wird durch den in der Rohrwiege eingebauten Rohrvorholer, einem hydraulischen Bremssystem mit 4 Rückholfedern wieder in Schussposition gebracht. Im Gegensatz seinem Vorgänger, dem 8,4 cm Feldgeschütz Ord 1879/81/93 benötigt der horizontal eingesetzte Flachkeil-Leitwellenverschluss keinen Liderungsring mehr, da die Waffe Hülsenmunition verschiesst. Gezündet wird der Schuss durch den im Verschluss eingebauten Zündstift, der die zentral im Hülsenboden angebrachte Zündkapsel anschlägt. Gesamtlänge des Rohres 30 Kaliber respektive 2250 mm, Kaliber 7,5 cm. Progressiver Rechtsdrall 3°35' bis 5°58'. Die von Krupp original ausgelieferte stählerne Einholmlafette bestand aus der Unterlafette auf der die Rohrwiege in Höhe und Seite schwenkbar montiert war. Da die Achse über der Unterlafette angebracht war, betrug die Feuerhöhe nur 0.995 m. Der maximale Höhenbereich der Kanone war auf 240 Artilleriepromille beschränkt. Der horizontale Schwenkbereich betrug 3° auf beide Seiten. Die 7,5-cm-Kanone 03 in ihrer originalen Form war deshalb auf den Einsatz von Flachfeuer beschränkt, eine weitere Beschränkung lag im gering verstellbaren Seitenbereich, was die Bekämpfung beweglicher Ziele erschwerte. Gesamtlänge des Geschützes 3,9 m, Breite 1,68 m, Spurweite 1,4 m.", "section_level": 2}, {"title": "7,5-cm-Kanone 1903/22 L 30.", "content": "1922 wurde die Kanone durch die Firma Sulzer AG in Winterthur den neuen Erfordernissen der Armee angepasst. Die Unterlafette wurde erhöht, indem sie nicht mehr unter, sondern über die Radachse gelegt wurde. dadurch wurde die Feuerhöhe auf etwa 1,22 m erhöht, was eine Erweiterung des Höhenbereiches auf minus 175 bis plus 400 Artilleriepromille bedeutete. Die Unterlafette wurde im hinteren Bereich verbreitert und geöffnet um Platz zu machen für das zurücklaufende Rohr. Um den Transport des Geschützes im Gebirge zu ermöglichen, wurde die Lafette zerlegbar gemacht. Der Schutzschild, ursprünglich vor der Achse wurde dahinter versetzt. 1927 wurden Erhöhungsböcke beschafft, die maximale Rohrneigung betrug nun 822 Artilleriepromille. Das Geschütz wurde mit Hilfe von hinten an den Böcken angebrachten Schienen mit den Rädern auf die Böcke gestellt. Später, im Aktivdienst wurde die Bühlerschiene entwickelt, die in den Boden eingerammt werden konnte und so den Rückstoss des Geschützes aufnahm. Das Geschütz wurde seitlich schwenkbar aufmontiert, was zu einem Schwenkbereich von gesamthaft 745 Artilleriepromille führte, bewegliche Ziele konnten nun besser bekämpft werden. Das Gewicht der Bühlerschiene betrug 160 kg, Zum Transport wurde es auf der Lafette aufmontiert.", "section_level": 2}, {"title": "7,5-cm-(Fliegerabwehr)-Kanone 1918 L 30.", "content": "Zur Fliegerabwehr wurde die Kanone 03/22 auf ein etwa 3 m hohes Drehgestell hochgezogen, dieses ermöglichte eine Drehung von 360° und Schusswinkel bis 1140 Artilleriepromille. Bei diesen zur Fliegerabwehr vorgesehenen Kanonen mussten stärkere Vorholfedern eingebaut werden um den Vorlauf des Rohres zu gewähren. Zudem musste das Gewicht von Wiege und Rohr mit Gegengewichten ausgeglichen werden. Die Geschützbedienung bestand aus dem Geschützchef und 9 Mann.", "section_level": 2}, {"title": "7,5-cm-Feldkanone 03/40 L 30.", "content": "Obschon nicht zu übersehen war, dass die Wirkung von Feldkanonen im Kaliber 7,5 mm für massive Feueraufgaben nicht mehr ausreichen konnte, wurde eine Anzahl Geschütze für die 7,5 cm Motorkanonenbatterien umgebaut. Rohre und Oberlafetten der Kanone 03/22 wurden auf von der K + W hergestellte Spreizlafetten aufgesetzt. Diese 7,5 cm F Kan 03/40 L 30 genannten Geschütze waren schneller einsetzbar als die vorhergehenden Variationen des Modells 03/22. Zudem hatten sie Stahlräder mit Luftkammerbereifung da sie zum Transport von Lastwagen gezogen wurden. Eine Absenkvorrichtung erlaubte die Änderung der Feuerhöhe, durch Absenken auf 950 mm konnte die Standfestigkeit des Geschützes erhöht werden, die maximale Elevation des Rohres betrug 400 Artilleriepromille. Bei der höchsten Feuerhöhe von 110 mm konnte bis 788 Promille gegangen werden. Der beidseitige Schwenkbereich betrug maximal 1280 Promille.", "section_level": 2}, {"title": "Verwendete Munition.", "content": "Die 7,5-cm-Kanone 03/22 L 30 verschoss anfangs Schrapnelle und Sprenggranaten mit einem Gewicht von 6,4 kg, später kamen modernere Geschosse dazu die auch in der 7,5-cm-Gebirgskanone 1933 L 22 verwendet wurden. Die verwendeten Hülsen fassten 3 Einheitsladungen, Geschoss und Hülse wurden als Einheit ins Rohr geladen. Verschossen wurde eine", "section_level": 1}, {"title": "Ballistik.", "content": "Bei Verwendung der grösstmöglichen Ladung (Ladg. No. 3) wurden folgende Anfangsgeschwindigkeit v und Schussdistanz erreicht:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 7,5-cm-Kanone 1903 L 30 ersetzte das 8,4-cm-Feldgeschütz Ord 1879, sie war das erste in der Schweiz eingesetzte Geschütz mit einer Rohrrücklauflafette. Rohr und die Lafette wurden in Deutschland von der Krupp-Gussstahlfabrik in Essen hergestellt. Änderungen an der Lafette führten 1922 zum Modell \"7,5-cm-Kanone 03/22 L 30\". Ab 1940 wurden die Rohre auf von Sulzer in Winterthur hergestellte Spreizlafetten aufgesetzt (\"7,5-cm-Kanone 03/40 L 30\"), diese modernisierten Geschütze blieben im Einsatz bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.", "tgt_summary": null, "id": 714675} {"src_title": "Xenoturbella profunda", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "\"Paramylodon\" war ein mittelgroßer Vertreter der Mylodontidae. Ein vollständig rekonstruiertes Skelett, das auf Funden aus Rancho La Brea in Kalifornien beruht, besitzt eine Gesamtlänge von 279 cm, wovon der Schwanz etwa 118 cm einnimmt. An den Schultern erreicht es eine Höhe", "section_level": 2}, {"title": "Schädel- und Gebissmerkmale.", "content": "Der Schädel von \"Paramylodon\" war langschmal. Er erreichte eine Gesamtlänge vom 42,9 bis 49,8 cm, ein besonders großer Schädel maß 54,0 cm. In der Aufsicht besaß er eine eher rechteckige Form mit einer durchschnittlichen Breite am Hinterhauptsbein von 18,8 cm, hinter den Augen von 12,2 cm und an der Schnauze von 14 cm. Typisch für zahlreiche Mylodonten war die sich nach vorn kontinuierlich verbreiternde Schnauze. Der Schädel zeigte sich aber insgesamt als deutlich schmaler als beim vergleichbar großen \"Glossotherium\", letzteres wies in Seitenansicht an der Stirnlinie eine domartige Aufwölbung auf, die bei \"Paramylodon\" nicht auftrat. Allerdings war der Schädel von \"Paramylodon\" mit Ausnahme des mittleren Bereichs (der domartigen Aufwölbung bei \"Glossotherium\") durchschnittlich höher, so maß er am Hinterhaupt", "section_level": 2}, {"title": "Körperskelett.", "content": "Vor allem das umfangreiche Fundmaterial aus Rancho La Brea erlaubt eine umfassende Rekonstruktion des Körperskeletts. Die Wirbelsäule setzte sich aus 7 Hals-, 16 Brust- 8 bis 9 Lenden- und Kreuzbein- sowie 21 Schwanzwirbeln zusammen. Der Oberarmknochen war massiv, die Länge betrug 46 cm. Der Kopf hob sich nicht sonderlich deutlich ab. Eine markante Knochenleiste (deltopectorale Leiste) saß am Humerusschaft an, war aber im oberen Teil weniger prominent ausgebildet als bei \"Glossotherium\". Das untere Gelenkende kragte seitlich weit aus, ein Foramen entepicondylaris, das gelegentlich bei einigen Faultieren vorkam, war hier nicht ausgebildet. Die Elle besaß einen stark ausgedehnten oberen Gelenkfortsatz, das Olecranon. Er wurde etwa 20", "section_level": 2}, {"title": "Osteoderme.", "content": "Die Mylodonten bilden die einzige bekannte Faultierlinie, bei deren Vertretern Knochenplättchen, sogenannte Osteoderme, in der Haut ausgebildet waren, analog den heutigen Gürteltieren. Im Gegensatz zu diesen bildeten sie aber bei den Mylodonten keinen festen Knochenpanzer, sondern waren eher locker verstreut, wie dies Funde von Hautresten von \"Mylodon\" zeigen. Von \"Paramylodon\" liegen mehrere hundert solcher Osteoderme aus Rancho La Brea", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und wichtige Fossilfunde.", "content": "\"Paramylodon\" war endemisch in Nordamerika und möglicherweise auch in Mittelamerika verbreitet. Die ältesten, eindeutig der Gattung zuweisbaren Funde sind aus dem Unteren Pleistozän bekannt. Ältere Formen von Mylodonten stammen aus dem Oberen Pliozän Mexikos und des US-Bundesstaates Florida. Von letzterem ist das Teilskelett von der Fundstelle Haile 15A hervorzuheben, einer mit Sedimenten gefüllten Spalte im Kalkstein im Alachua County, dessen Alter auf 2,1 bis 1,8 Millionen Jahren geschätzt wird. Diese frühen Vertreter werden allgemein als „\"Glossotherium\"“ \"chapadmalensis\" bezeichnet, die Stellung innerhalb der Gattung \"Glossotherium\" ist aber umstritten. Nur wenig jünger sind die Funde der fossilreichen \"El Gulfo local fauna\" aus dem Mündungsgebiet des Colorado River im mexikanischen Bundesstaat Sonora. Sie werden bereits zu \"Paramylodon\" gestellt und datieren auf 1,8 bis 1,6 Millionen Jahre. Insgesamt sind Fossilreste aus dem Unteren und Mittleren Pleistozän relativ selten und stammen in Nordamerika von rund 20 Fundstellen. Diese verteilen sich vor allem auf den südlichen und zentralen Bereich der heutigen USA und auf das nördliche Mexiko, streuen im Westen des Kontinents aber auch bis in den südlichen Teil von Alberta in Kanada. Sie befinden sich sowohl im Flachland als auch in Gebirgslagen, der höchste Fundpunkt erreicht in Colorado etwa 2900 m Höhe. Einer der bedeutendsten Fundpunkte jener Zeit ist der \"Leisey Shell pit\" im Hillsborough County in Florida, von wo über mehrere Schädel und postcraniale Skelettelemente berichtet wurde, deren Alter bei etwa 1,2 Millionen Jahren liegt. Bereits in den Übergang zum Mittelpleistozän gehört die Lokalität \"Fairmead Landfill\" im Madera County in Colorado, die ebenfalls mehrere Teilskelette hervorbrachte. Deutlich umfangreicher ist das Fundmaterial des Oberpleistozäns, dass mehr als 100 Fundstellen entstammt, allein in Kalifornien ist \"Paramylodon\" von über 60 Fundpunkten überliefert. Die Verbreitung der Gattung ist ähnlich wie im Unteren Pleistozän, zusätzlich kommt sie aber auch etwas weiter östlich im Mittleren Westen vor, so beispielsweise in Iowa. Ihren nördlichsten Fundpunkt erreicht sie zu jener Zeit mit Sequim in Washington bei 48,1° nördlicher Breite, im Süden ist die Gattung zusätzlich aus Mexiko überliefert, wo bei Valsequillo bei 19° nördlicher Breite ihre südliche Ausbreitungsgrenze bestand, einige Funde weisen aber inzwischen darauf hin, dass \"Paramylodon\" eventuell auch aus Guatemala und El Salvador überliefert ist. Unter anderem konnten Funde eines Jungtiers und eines ausgewachsenen Individuums von der \"Stevenson Bridge\" in Flussablagerungen des Putah Creek im Yolo County von Kalifornien geborgen werden, die an den Beginn der letzten Kaltzeit gehören. Aus Shonto und Richville in Arizona sind zwei nahezu vollständige Skelette berichtet worden, die zu den wenigen bekannten Funden aus dem Bundesstaat gehören. Allgemein sind Fossilreste von \"Paramylodon\" auf", "section_level": 1}, {"title": "Paläobiologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Körpergrößenveränderung und Geschlechtsdimorphismus.", "content": "Wie zahlreiche andere Tiergruppen auch durchlief \"Paramylodon\" im Laufe seiner Stammesgeschichte eine markante Körpergrößenzunahme. Das Gewicht bei den Angehörigen des Unteren Pleistozäns wird mit etwa 915 kg angegeben, die späten Vertreter aus dem Oberen Pleistozän erreichten dagegen wohl bis zu 1,39 t Körpergewicht. Grundlage für die jeweiligen Gewichtsschätzungen bilden die Oberschenkelknochen, deren entsprechenden Längen bei 48,4 beziehungsweise bei 54,6 cm liegen. Die frühesten Formen aus dem Pliozän, deren Stellung aber innerhalb der Gattung \"Paramylodon\" vielfach diskutiert wird, wiesen ein Gesamtgewicht von rund 310 kg bei einer Femurlänge vom 35,5 cm auf. Unter Berücksichtigung dieser frühen Vertreter erhöhte sich das Gewicht von \"Paramylodon\" im Laufe von gut 2,5 Millionen Jahren um den Faktor 4,5. Besonders auffällig ist, dass gerade im ausgehenden Pleistozän zur Zeit der letzten Kaltzeit mit ihren extrem ausgeprägten Klimaschwankungen kaum Größenvariationen auftreten, wie Untersuchungen an den zahlreichen Funden von Rancho La Brea aus der Zeit vor 45.000 bis 10.000 Jahren vor heute zeigen. Erklärt wird dies mit einer hohen Flexibilität der Gattung in Bezug auf die Umwelt und damit einer hohen Anpassungsfähigkeit. Die Annahme lässt", "section_level": 2}, {"title": "Fortbewegung.", "content": "Allgemein wird für die bodenlebenden Faultiere eine vierfüßige Fortbewegung angenommen. Aufgrund des weit nach hinten verlagerten Körperschwerpunktes war es ihnen aber offensichtlich auch möglich, in eine zweifüßige Position zu wechseln, wobei sie sich dabei mit dem kräftigen – im Gegensatz zu den heutigen Baumfaultieren – sehr langen Schwanz abzustützen vermochten. Der Hinterfuß von \"Paramylodon\" ist nach innen gedreht, sodass die Hauptlast beim Aufsetzen des Fußes auf dem äußeren Strahl (V) liegt. Dadurch entsteht der für zahlreiche Bodenfaultiere charakteristische \"pedolaterale\" Gang, der deutliche Umstrukturierungen in der Form und Lagerung der Fußwurzelknochen zueinander, vor allem beim Sprungbein und beim Fersenbein, erforderte. Bei \"Paramylodon\" war die äußere Fußkante wenig aufgewölbt, sodass", "section_level": 2}, {"title": "Ernährungsweise.", "content": "Die Mylodonten gelten in der Regel als stärker an Grasnahrung angepasste Faultiere, die Annahme basiert auf den hochkronigen Zähnen und den abweichend von anderen Faultierlinien flachen Kauoberflächen, die dadurch denen der sich so ernährenden Huftiere ähneln. Der fehlende Zahnschmelz bei den Zähnen der Faultiere macht aber Vergleiche schwierig. Die grasfresserische Ernährung wurde schon sehr früh aufgrund der speziellen Zahnausbildung angenommen, Analysen des Kauapparates von \"Paramylodon\" ergaben, dass die Nahrung überwiegend in vor- und rückwärts gerichteten sowie seitlichen Kaubewegungen zerkleinert wurde, was auch durch dementsprechende Schleifspuren angezeigt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der überwiegende Teil der Funde von \"Paramylodon\" umfasst einzelne Individuen, Massenansammlungen wie etwa in Rancho La Brea stellen Akkumulationen über mehrere Jahrtausende dar und haben so einen eher zufälligen Charakter. Es kann daher angenommen werden, dass die Faultiergattung wie die heutigen baumlebenden Vertreter einzelgängerisch auftrat und allenfalls Mutter-Jungtier-Gruppen bildete. Das Verdauungssystem war wahrscheinlich ähnlich strukturiert wie bei den rezenten Arten, womit auch bei \"Paramylodon\" ein eher langsamer", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "\"Paramylodon\" ist eine ausgestorbene Gattung aus der ebenfalls erloschenen Familie der Mylodontidae. Die Mylodontidae bilden wiederum einen Teil der Unterordnung der Faultiere (Folivora). In einer klassischen, auf skelettanatomischen Merkmalen beruhenden Systematik repräsentieren die Mylodontidae zusammen mit den Orophodontidae und den Scelidotheriidae die Überfamilie der Mylodontoidea (teilweise werden die Scelidotheriidae und die Orophodontidae aber auch nur als Unterfamilie innerhalb der Mylodontidae geführt), welche wiederum neben den Megatherioidea die zweite große und bedeutende Faultierlinie darstellt. Gemäß molekulargenetischen und proteinbasierten Untersuchungen können neben den Mylodontoidea und den Megatherioidea auch die Megalocnoidea als dritte große Linie herausgestellt werden. Den Mylodontoidea sind dann mit den Zweifinger-Faultieren (\"Choloepus\") auch eine der zwei heute noch bestehenden Faultiergattungen zuzuweisen. Die Mylodontidae formen eine der vielfältigsten Gruppen innerhalb der Faultiere. Zu ihren Charakteristika gehören hochkronige Zähne mit abweichend von den Megatherioidea flacher (\"lobater\") Kaufläche, was als eine Anpassung an stärker grashaltige Nahrung interpretiert wird. Die hinteren Zähne besitzen einen runden oder ovalen Querschnitt, die vordersten sind eckzahnartig gestaltet. Der Hinterfuß zeigt zudem eine deutlich seitlich ausgedrehte Gestalt. Zu den frühesten Nachweise der Mylodonten wird \"Paroctodontotherium\" gezählt, welches in Salla-Luribay in Bolivien nachgewiesen ist und in das Oligozän datiert. Die innere Gliederung der Mylodontidae ist komplex und variiert je nach Bearbeiter. Zumeist anerkannt sind die späten Gruppen der Mylodontinae mit \"Mylodon\" als Typusform und der Lestodontinae, deren Charakterform \"Lestodon\" darstellt (auf tribaler Ebene auch als Mylodontini und Lestodontini bezeichnet). Teilweise wurden zahlreiche weitere Unterfamilien aufgestellt, etwa die Nematheriinae für Vertreter aus dem Unteren Miozän oder die Octomylodontinae für alle Basalformen, die aber nicht allgemein anerkannt sind. Mit der Etablierung der Urumacotheriinae für spätmiozäne Gattungen des nördlichen Südamerikas konnte im Jahr 2004 eine weitere Linie innerhalb der Mylodonten herausgearbeitet werden. Prinzipiell wird für die gesamte Familie eine Revision angemahnt, da zahlreiche der höheren taxonomischen Einheiten keine formale Diagnose besitzen. Die Untergliederung der terminalen Gruppe der Mylodonten in die Lestodontinae und Mylodontinae wurde generell auch in einer der bisher umfangreichsten Studien zur Stammesgeschichte der Faultiere aus dem Jahr 2004 bestätigt, die auf Schädelmerkmalen basierte. Dieser zufolge steht \"Paramylodon\" in der Nähe von \"Mylodon\", das relativ ähnliche \"Glossotherium\" bildet aber das Schwestertaxon zu den", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckungen in Nord- und Südamerika.", "content": "Die Forschungsgeschichte von \"Paramylodon\" ist komplex und von einer über mehr als 150 Jahre währenden Verwechslung und Gleichsetzung mit \"Mylodon\" und \"Glossotherium\" geprägt. Sie beginnt aber mit den ersten Entdeckungen von Richard Harlan (1796–1843) am Big Bone Lick im Boone County im US-Bundesstaat Kentucky im Jahr 1831, die einen rechten Unterkiefer und ein Schlüsselbein umfassen. Harlan erkannte, dass es sich um Reste eines ausgestorbenen Faultiers handelte und verwies sie zu \"Megalonyx\", das damals aus Nordamerika bereits bekannt war, und innerhalb der Gattung zu der von ihm kurz zuvor aufgestellten Art \"Megalonyx laqueatus\". Die Funde wurden ursprünglich in New York aufbewahrt, sind aber heute verschollen. Zwischen den Jahren 1831 und 1836 unternahm Charles Darwin seine wegweisende Reise mit der HMS \"Beagle\" nach Südamerika und brachte von dort eine große Anzahl an Fossilien mit. Diese wurden dann von Richard Owen, einem der bedeutendsten Forscher des Victorianischen Zeitalters, untersucht und die Ergebnisse veröffentlicht. In einer ersten Publikation zu den Säugetierresten allgemein im Jahr 1840 führte er die Gattung \"Mylodon\" mit der Art", "section_level": 2}, {"title": "\"Paramylodon\" und die \"Mylodon\"-\"Glossotherium\"-Problematik.", "content": "Im Jahr 1903 führte Barnum Brown (1873–1963) den Gattungsnamen \"Paramylodon\" ein. Er verwendete dazu ein Teilskelett aus Hay Spring in Nebraska, das 1897 bei einer Expedition des American Museum of Natural History entdeckt worden war. Der Gattung wies er mit \"Paramylodon nebrascensis\" eine Art zu. Als definierende Unterschiede zum nordamerikanischen \"Mylodon harlani\", das Brown als Typusform von \"Mylodon\" ansah, gab er die fehlenden vorderen \"caniniformen\" Zähne im Oberkiefer an. Dadurch waren zu jener Zeit zwei unterschiedliche Vertreter der Mylodonten im Pleistozän Nordamerikas anerkannt. Später wies Chester Stock (1892–1950) aufgrund seiner Untersuchungen am Fundmaterial von Rancho La Brea darauf hin, dass das Merkmal der fehlenden oberen Vorderzähne bei \"Mylodon harlani\" sehr variabel ausgebildet ist. Daher synonymisierte er 1917 \"P. nebrascensis\" mit \"Mylodon harlani\". Im Jahr 1928 beschränkte Lucas Kraglievich allerdings die nordamerikanischen Funde auf \"Paramylodon\" und trennte die Gattung somit von den südamerikanischen Vertretern ab, eine Meinung, der sich acht Jahre später auch Ángel Cabrera anschloss; sie fand", "section_level": 2}], "src_summary": "Paramylodon ist eine ausgestorbene Gattung der Faultiere und gehört zur ebenfalls erloschenen Familie der Mylodontidae. Es war ein großes, bodenlebendes Faultier, das hauptsächlich im Pleistozän vor rund 1,8 Millionen Jahren bis vor etwa 11.000 Jahren in Nordamerika lebte. Die Gattung ist über zahlreiche Fossilfunde belegt, ihre Anzahl nimmt in der Spätphase des Auftretens sichtlich zu. Sie stammen überwiegend aus dem Süden der heutigen USA, im westlichen Bereich streuen sie aber auch bis in den Süden von Kanada. Einen herausragenden Fundplatz stellen die Asphaltgruben von Rancho La Brea bei Los Angeles in Kalifornien dar, wo die Gattung recht häufig belegt ist. ", "tgt_summary": null, "id": 628247} {"src_title": "Weihrelief des Jupiter Dolichenus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Lichnochromis acuticeps\" wird 20 bis 25 cm lang und hat einen langgestreckten Körper mit einem großen Kopf mit flach ansteigendem Profil und eine lange, seitlich abgeflachten Schnauze. Der Unterkiefer steht vor. Die Weibchen sind silbriggrau bis gelbbraun und haben transparente Flossen. Rücken- und Afterflosse der Weibchen sind abgerundet. Männchen sind grünblau, die Schuppen der Flanken sind vorne rötlich bis orange und hinten hellblau. Brust- und Bauch sind oft gelblich. Die bläuliche, weiß gesäumte Rückenflosse sowie die Afterflosse sind ausgezogen. Beide Geschlechter zeigen einen dunklen Streifen, der sich vom „Nacken“ bis auf den Schwanzstiel erstreckt, bei dominanten Männchen aber von der blauen Rückenfärbung überdeckt werden kann. Drei \"Mylochromis\"-Arten sehen \"Lichnochromis acuticeps\" in Gestalt und Zeichnung recht ähnlich, besitzen jedoch keine seitlich abgeflachte Schnauze.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "\"Lichnochromis acuticeps\" ist wahrscheinlich im gesamten Malawisee verbreitet, jedoch relativ selten. Die Fische sind nicht standorttreu, leben in flachem Wasser bis in Tiefen von 15 Metern und einzeln. Trotz des Raubfischhabitus ernährt sich \"Lichnochromis acuticeps\" nur von Kleintieren, die die Art in senkrechten Felsspalten oder unter Steinen aufschnappt. Dabei stößt der Fisch mit der flachen Schnauze soweit es geht in Spalten vor, bei auf dem Boden hohl aufliegenden Steinen dreht er sich vorher um 90° auf die Seite, und nimmt Partikel und Kleintiere auf, wahrscheinlich ohne sie vorher gesehen zu haben. Wie fast alle Buntbarsche des Malawisees ist \"Lichnochromis acuticeps\" ein Maulbrüter. Die Männchen sind während der Fortpflanzung territorial. Die Fische laichen auf Steinen oder auf dem Sand ohne vorher eine Laichgrube zu graben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lichnochromis acuticeps (Gr.: „lichnos“ = gefräßig + „chromis“ = alte Bez. für. Buntbarsche; „acutus“ = spitz + „ceps“ = Kopf) ist eine mittelgroße Buntbarschart die endemisch im ostafrikanischen Malawisee vorkommt.", "tgt_summary": null, "id": 2266402} {"src_title": "Tom Walls", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die zwischen 1909 und 1911 gebaute Brücke wurde von John C. Ralston geplant, dem Brückenbauingenieur der Stadtverwaltung, der sich von der nur ein Jahr jüngeren Rocky River Bridge bei Cleveland, Ohio, beeinflussen ließ, aber die Spannweite der Monroe Street Bridge bewusst einen Fuß größer ansetzte, so dass sie zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung am 23. November 1911 die größte Spannweite aller Betonbogenbrücken in den USA hatte und weltweit nur von der wenige Monate zuvor eröffneten Ponte del Risorgimento in Rom übertroffen wurde. Sie gilt heute als Wahrzeichen der Stadt. Die architektonische Gestaltung der Brücke übernahmen Kirtland Kelsey Cutter und Karl G. Malmgren, zwei in Spokane aktive und angesehene Architekten. Die insgesamt 273 m (896 ft) lange Monroe Street Bridge hat eine Hauptöffnung mit einer Spannweite von 85,6 m (281 ft), die von zwei mächtigen Pfeilern flankiert wird, und zwei Seitenöffnungen von je 36,5 m (120 ft), an die sich weitere Viadukte auf den Talböschungen anschließen. Ihre Bögen bestehen aus zwei parallelen, 40 m (130 ft) hohen und 5 m (16 ft) breiten Rippen, die ohne Gelenke und aus unbewehrtem Beton erstellt wurden. Sie sind an den Kämpfern 5,7 m stark und verjüngen sich auf 2 m im Bogenscheitel. Auf den beiden Seiten dieser Doppelbögen sind in der Hauptöffnung je 5 und in den Seitenöffnungen je 2 Sparbögen zur Stützung der Brückenplatte aufgeständert. Die Brückenplatte ist unterteilt in eine 15 m (50 ft) breite, vierstreifige Straße und beidseits 2,7 m (9 ft) breite Gehwege. Auf den Pfeilern sind über den Gehwegen kleine, rechteckige Pavillons angeordnet, die mit stilisierten Bisonköpfen aus Betonguss verziert sind.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Brücke an dieser Stelle war eine 1889 eröffnete hölzerne Trestle-Brücke, die 1890 bereits wieder abbrannte. Ihr folgte kurz danach eine stählerne Auslegerbrücke, die jedoch erhebliche Schwingungen und Senkungen in der Brückenmitte aufwies. Sie wurde 1905 für unsicher erklärt und 1909 im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Betonbogenbrücke abgerissen. Die 1911 eröffnete Betonbogenbrücke hatte zunächst an ihrem südlichen Ende ebenfalls nur ein Trestle-Viadukt, das erst einige Jahre später durch Betonbögen wie auf der Nordseite ersetzt wurde. Der Anblick der neuen Brücke, des Stolzes der jungen Stadt, wurde jedoch schon 1914 beeinträchtigt, als die Union Pacific Railroad eine Fachwerk-Eisenbahnbrücke quer über den nördlichen Seitenbogen errichtete, die erst 1973 wieder abgebaut wurde. In den 1990er Jahren hatte sich der Zustand der Brücke so verschlechtert, dass ein Abriss geplant wurde. Nach Protesten aus der Bevölkerung entschied man sich schließlich für den Erhalt der Brücke, bei dem von Januar 2003 bis September 2005 die Bögen saniert, fast der ganze Rest der Brücke jedoch im alten Stil neu aufgebaut wurde. Die Monroe Street Bridge wurde 1976 in das National Register of Historic Places aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Monroe Street Bridge ist eine Straßenbrücke in der Stadtmitte von Spokane, Washington, USA, die im Zuge der gleichnamigen Straße den Spokane River überquert.", "tgt_summary": null, "id": 798876} {"src_title": "Harry Watt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Budziska Leśne liegt am Nordrand des Borkener Forsts (auch: Borker Heide, ), 24 Kilometer östlich der früheren Kreisstadt Angerburg () und 25 Kilometer nordöstlich der jetzigen Kreismetropole Giżycko \"(Lötzen)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Wohnplatz Forsthaus \"Heydtwalde\" – im Staatsforst Heydtwalde – mit der dazugehörigen Siedlung wurde am 18. August 1890 gegründet. Vom 6. Mai 1874 bis zum 30. September 1929 gehörte es zum Amtsbezirk Heydtwalde (Gutsbezirk, Oberförsterei) und war danach in die Landgemeinde Budzisken () im Amtsbezirk Lissen () im Kreis Angerburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert. Am 1. April 1938 wurde Heydtwalde, Forst ein Teil der Landgemeinde Herbsthausen, zu der sich die Gemeinden Sawadden \"(Herbsthausen A\",, Mitschkowken \"(Herbsthausen B, Mieczkówka)\" und Budzisken \"(Herbsthausen C, Budziska)\" zusammenschlossen. In Kriegsfolge kam die Gemeinde Herbsthausen 1945 mit dem südlichen Ostpreußen zu Polen, und das Forsthaus Heydtwalde erhielt die polnische Namensform \"Budziska Leśne\". Heute ist es in das Schulzenamt () Żabinka \"(Zabinken\", 1938–1945 \"Hochsee)\" eingegliedert und gehört somit zum Verbund der Landgemeinde Kruklanki im Powiat Giżycki, vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "Heydtwalde, Forst – hier der Teilbereich Kreis Angerburg – war bis 1945 eine Ortschaft dem Kirchspiel der evangelischen Kirche in Benkheim () im Kirchenkreis Angerburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union zugehörig. Seit 1945 gehört Budziska Leśne zur evangelischen Kirche in Gołdap \"(Goldap)\", einer Filialkirche von Suwałki in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. Die katholische Bevölkerung Heydtwaldes war vor 1945 nach Angerburg () im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute ist sie Teil der Pfarrei Banie Mazurskie mit einer Filialkapelle in Budziska \"(Budzisken\", 1938–1945 \"Herbsthausen C)\". Sie gehört zum Dekanat Gołdap im Bistum Ełk \"(Lyck)\" der Römisch-katholischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Budziska Leśne liegt an einer Nebenstraße, die bei Banie Mazurskie von der polnischen Woiwodschaftsstraße 650 (einstige deutsche Reichsstraße 136) abzweigt und über Lisy \"(Lissen)\" und Budziska \"(Budzisken, Herbsthausen C)\" in den Borkener Forst (auch: Borker Heide, ) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Budziska Leśne () ist eine kleine Siedlung in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, die zur Landgemeinde Kruklanki \"(Kruglanken)\" im Powiat Giżycki (Kreis \"Lötzen\") gehört.", "tgt_summary": null, "id": 1354375} {"src_title": "Hanna K.", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung des Wettbewerbs.", "content": "Die Springer traten am 19. Oktober in zwei Gruppen zu einer Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug am 20. Oktober betrug 2,14 m. Da weniger als zwölf Athleten diese Höhe übersprangen, wurde das Finalfeld bis auf zwölf Teilnehmer nach den nächstbesten Höhen aufgefüllt.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan.", "content": "19. Oktober, 10.00 Uhr: Qualifikation 20. Oktober, 14.30 Uhr: Finale Anmerkung: Alle Zeiten sind Ortszeit Mexiko-Stadt (UTC −6) Die direkt qualifizierten Athleten sind hellblau, die nachfolgenden Athleten hellgrün unterlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Datum: 19. Oktober 1968, ab 10.00 Uhr", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Datum: 20. Oktober 1968, ab 10.00 Uhr Der US-Amerikaner Fosbury galt nicht als Favorit. Zwar konnte er 1968 die US-Meisterschaft gewinnen, doch bei den Olympiaausscheidungen hatte er hinter seinen Landsleuten Ed Caruthers und Reynaldo Brown gelegen. Aber Fosburys Sprungstil zog natürlich sehr viel Aufmerksamkeit auf sich. Mit schnellem Anlauf rückwärts über die Latte zu springen – das hatte es bei einer Großveranstaltung noch nicht gegeben und so waren alle Blicke auf Dick Fosbury und seinen \"Flop\" gerichtet. Das Finale war von etlichen Fehlversuchen gekennzeichnet und wieder gab es ein Duell USA gegen UdSSR, diesmal mit anderem Ausgang als bei den letzten beiden Olympischen Spielen. Caruthers hatte bei 2,14 m und 2,18 m Schwierigkeiten, Skworzow bei 2,12 m und 2,16 m. Aber das Leistungsniveau war deutlich höher als vor vier Jahren in Tokio, wo 2,18 m zum Olympiasieg gereicht hatten. Drei Springer, Fosbury, Caruthers und Gawrilow, schafften 2,20 m jeweils im ersten Versuch. Brown war mittlerweile bei 2,18 m ausgeschieden und lag noch hinter Skworzow auf Platz fünf. An 2,22 m scheiterte Gawrilow, Fosbury nahm die Höhe im ersten, Caruthers im zweiten Versuch. Die 2,24 m waren dann für Caruthers zu hoch, Fosbury überquerte die Latte im dritten Versuch, das war neuer olympischer Rekord. An der neuen Weltrekordhöhe von 2,29 m scheiterte jedoch auch der neue Olympiasieger.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Hochsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt wurde am 19. und 20. Oktober 1968 im Estadio Olímpico Universitario ausgetragen. 39 Athleten nahmen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 1411911} {"src_title": "Norman Coslett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konzeption und Inhalt.", "content": "Der vieraktige Film lebt vom Rhythmus der Musik Wolfgang Zellers und Ruttmanns eigenwilliger, bisweilen sehr schneller Schnitttechnik. Der Film, der über keine Handlung im eigentlichen Sinne verfügt, beginnt mit dem Erwachen eines Seemanns und seiner Frau. Sie begleitet ihn am frühen Morgen in den Hamburger Hafen, wo der Matrose an Bord geht. Sehnsüchtig blickt sie ihm nach. Dann fährt er auf dem HAPAG-Schiff „Resolute“ in die weite Welt hinaus. In den folgenden 45 Minuten versucht Ruttmann, „die Summe menschlicher Aktivitäten und Leistungen an Hand von Bildern aus den Ländern der Welt darzustellen, die die finanzierende Schiffahrtsgesellschaft anlief.“ Dabei werden die Bereiche Sitten und Gebräuche, Arbeitswelten und Religion, Freizeitvergnügen und Sport, Lebenswelten und lokale Eigenheiten, Essgewohnheiten und Musiktraditionen aber auch die Schrecken des Krieges bildlich erfasst und, bei allen Unterschieden der Bewohner auf den bereisten Kontinenten, durch intelligente Schnitt-Gegenschnitt-Anordnungen das Verbindende der Menschen unterschiedlichster Kulturkreise herausgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Die Aufnahmen zu \"Melodie der Welt\" entstanden im Herbst 1928 in Europa (u. a. Hamburg, Berlin, Venedig, Rom, London), Arabien (heutiges Libyen, Syrien und Saudi-Arabien) und Asien. Die Zensur gab den Film am 11. März 1929 für die Jugend frei. Die Uraufführung war am 12. März 1929 im Berliner Mozartsaal. Damit gilt \"Melodie der Welt\" als der erste, abendfüllende Kinotonfilm Deutschlands. Karlheinz Wendtland schrieb, dass der Film als solcher anerkannt worden sei und einen interessanten und in die Zukunft weisenden Beginn des deutschen tönenden Films einläutete. Die heute erhaltene Fassung ist 48 Minuten lang. Guido Bagier, der sich auch für den Ton zuständig zeigte, war im Auftrag der Tobis mit der tontechnischen Produktionsleitung beschäftigt. Ihm zur Seite stellte die HAPAG Heinrich Mutzenbecher, zugleich Leiter der eigentlichen Filmexpedition. Ruttmann selbst nahm an der Expedition nicht teil, seine Aufgabe bestand vielmehr darin, das belichtete Material zu einem Film zusammenzuschneiden. Nur Anfang und Ende des Films waren mit Originalton versehen, alles andere wurde im Studio nachsynchronisiert. Von der Presse wurde jedoch betont, dass „der Tonfilm in Sonderheit in Deutschland entwickelt und zur Blüte gebracht worden“ sei. Die Aufführung des Films habe als Nebeneffekt „eine Stärkung des durch den Versailler Vertrag stark angeschlagenen Nationalbewußtseins zur Folge“ gehabt, führte Karlheinz Wendtland aus. Die wenigen Bauten zu Beginn des Films schuf Erich Czerwonski. Eine etwas surreal wirkende, nur Sekunden kurze Szene in der 36. Filmminute zeigt George Bernard Shaw, der auf den fast 50 Jahre jüngeren Filmkritiker und Filmemacher Ivor Montagu trifft und mit ihm ein paar belanglose Worte wechselt. Bei der Mitwirkenden Grace Chiang (Jahrgang 1906) handelte es sich um die Ehefrau des Filmarchitekten Ernő Metzner. Der Film erhielt am 19. März 1929 das Prädikat “künstlerisch und volksbildend”.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die von Siegfried Kracauer vertretene negative Haltung zum Film wurde von der überwiegenden Anzahl der damaligen Kritiker nicht geteilt. So schrieb beispielsweise Hans Wollenberg in der \"Lichtbild-Bühne\" über Ruttmann: „Sein Film \"Melodie der Welt\" geht weit über seine bisherigen Leistungen hinaus. Unvergleichlich, was er im Schnitt der Bilder, im Aufbau von belebten, geradezu dramatisch wirkenden Komplexen bringt.“ Kracauers Fazit zum Film lautete folgendermaßen: „Seine rhythmischen Montagen umfaßten nicht nur die verschiedenartigsten bildlichen Eindrücke, sondern auch alle Arten von Tönen, Geräuschen und Melodien. Thematisch wollte diese Montage nichts weniger als die Gesamtheit menschlicher Tätigkeiten und Leistungen umspannen: Bauwerke, typische Äußerungsformen der Liebe, Beförderungsmittel, religiöse Kulte, die Armeen der Welt, Methoden der Kriegsführung, Sport, Unterhaltung usw.... Die \"Melodie der Welt\" war inhaltsleer, weil Ruttmann in seinem Eifer, die Töne der ganzen Welt einzufangen, das Gehör verlor für den besonderen Klang jeder einzelnen Melodie.“ Wendtland schrieb in seinem Buch, dass das Publikum trotzdem begeistert gewesen sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Melodie der Welt ist ein deutscher Kinofilm aus dem Jahre 1929. Der Dokumentarfilm, der im Herbst 1928 vom Regisseur Walter Ruttmann überwiegend aus Aufnahmen einer Filmexpedition montiert wurde, die diese in drei Kontinente führte, entstand als Auftragsproduktion der HAPAG und wurde (technisch) von der Tobis hergestellt.", "tgt_summary": null, "id": 1602901} {"src_title": "Frank McLardy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sebastian Wille studierte zunächst Volkswirtschaftslehre an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, bevor er das Studium der Humanmedizin an der Philipps-Universität Marburg sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität München aufnahm. Nach seiner Promotion 1995 folgte die Facharztausbildung zum Urologen in München, Bern und Marburg. 2004 begann Wille seine Tätigkeit als Oberarzt am Universitätsklinikum Köln, wo er sich 2007 über das Thema \"Harninkontinenz nach radikaler Prostatektomie\" habilitierte. Seit 2013 ist Wille neben seiner Tätigkeit als leitender Oberarzt außerdem Koordinator des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums der Uniklinik Köln. 2014 wurde Wille zum außerplanmäßigen Professor ernannt. 2015 wechselte als Leiter des Bereichs Urologie an die Privatklinik „Beta Klinik GmbH“ nach Bonn.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftlicher Beitrag.", "content": "Willes wissenschaftliche Ausrichtung zeigte sich bereits in seinem Promotionsthema \"Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung am Paraffinschnitt als diagnostisches Hilfsmittel bei archivierten Fällen mit fraglicher Trisomie 18\". Im Rahmen seiner Facharztausbildung galt sein besonderes Interesse den Funktionsstörungen des unteren Harntraktes, insbesondere der Harninkontinenz nach radikaler Tumorchirurgie der Prostata. Während seines Aufenthaltes in Bern forschte Wille in Zusammenarbeit mit Urs E. Studer über das Non-Milking der Harnröhre nach Prostatachirurgie. Während seiner Assistentenzeit in Marburg untersuchte er in Kooperation mit Axel Heidenreich in einer randomisierten Studie die therapeutischen Vorteile von Biofeedback- und Reizstromtherapie nach Prostatektomie. Es folgten weitere Arbeiten über Modifikationen der Operationstechnik der Prostatektomie und Identifikation von Risikoprofilen im Hinblick auf die Entwicklung einer Harninkontinenz. In seiner Habilitationsschrift beschrieb er erstmals den Zusammenhang von erektiler Dysfunktion und postoperativer Harninkontinenz nach radikaler Tumorchirurgie der Prostata und entwickelte ein Prognosemodell zur Inkontinenz nach Prostatektomie. Wille publizierte auch über die postoperativen Veränderungen der Miktion nach Operation der gutartigen Prostatavergrößerung (BPH) mittels Laserchirurgie. Sein wissenschaftliches Interesse an der verbesserten Diagnostik von Patienten mit einer überaktiven Blase gipfelte in der Erfindung einer Messkapsel zur katheterlosen Langzeit-Urodynamik (Wille Kapsel). Für die mehrfach patentierte Erfindung wurde Wille mit dem ersten Vortragspreis der Deutschen Urologie ausgezeichnet. Neben der Forschungstätigkeit leistet Wille auch Beiträge zur wissenschaftlichen Forschung als Gutachter für urologische Fachzeitschriften, als Organisator von nationalen und internationalen Kongressen und als Mitglied des Advisory Boards für internationale Firmen.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Vereinigungen.", "content": "Wille ist Mitglied in den folgenden nationalen und internationalen urologischen Fach-Gesellschaften: \"Nordrheinwestfälische Gesellschaft für Urologie\" (NRWGU), \"Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU)\", \"Deutsche Kontinenz Gesellschaft (DKG)\", \"European Association of Urology\" (EAU) sowie \"International Continence Society (ICS)\".", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Auszeichnungen.", "content": "Wille wurde mehrmals von nationalen und internationalen wissenschaftlichen Vereinigungen mit dem “best poster price” ausgezeichnet: American Urological Association (AUA) (2001), NRW-Gesellschaft für Urologie e. V. (2005) sowie EAU Best Poster Price \"European Association of Urology (EAU)\" (2005) sowie MEDICA (2013). 2013 erhielt er außerdem den ersten Vortragspreis der Deutschen Gesellschaft für Urologie.", "section_level": 1}, {"title": "Publikationen.", "content": "Wille ist Autor und Co-Autor von mehr als 120 wissenschaftlichen Arbeiten und Buchbeiträgen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Sebastian Wille (* 11. September 1966 in Kiel) ist ein deutscher Urologe. Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen die rekonstruktive Urologie und die urologischen Funktionsstörungen des unteren Harntraktes, einschließlich der weiblichen und männlichen Harninkontinenz.", "tgt_summary": null, "id": 177049} {"src_title": "Nigel Maynard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung des Wettbewerbs.", "content": "Die Athleten traten am 17. Oktober zu einer Qualifikationsrunde an, die in zwei Gruppen absolviert wurde. Die besten zwölf Starter qualifizierten sich für das Finale. Mit einer Weite von 7,65 m war man direkt für das Finale am 18. Oktober qualifiziert. Im Finale hatte jeder Teilnehmer zunächst drei Versuche. Zum ersten Mal bei Olympischen Spielen wurden den acht besten – und nicht wie bisher nur den sechs besten – Athleten dann drei weitere Versuche zugestanden.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan.", "content": "17. Oktober, 10.30 Uhr: Qualifikation 18. Oktober, 15.30 Uhr: Finale Anmerkung: Alle Zeiten sind Ortszeit Mexiko-Stadt (UTC −6) Die qualifizierten Athleten sind hellblau unterlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Datum: 17. Oktober 1968, ab 10.30 Uhr", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Datum: 18. Oktober 1968, 15.30 Uhr Für diesen Wettkampf gab es drei Favoriten: den Olympiasieger von 1960 und Weltrekordhalter Ralph Boston aus den USA, den sowjetischen Mitweltrekordler Igor Ter-Owanesjan und den britischen Olympiasieger von 1964 Lynn Davies. Während Boston in der Qualifikation gleich im ersten Versuch einen neuen Olympiarekord sprang, hatte Davies Mühe und schaffte den Finaleinzug erst im dritten und letzten Versuch. 17 Springer hatten die geforderte Qualifikationsweite erreicht und standen im Finale. Gleich im ersten Versuch gelang dem als großes Talent geltenden Bob Beamon die für unmöglich gehaltene Weite von 8,90 m – 55 Zentimeter weiter als der bestehende Weltrekord. In der Qualifikation war Beamon mit dem Anlauf nicht zurechtgekommen und hatte sich wie Davies erst mit seinem letzten Versuch qualifiziert. Sein 8,90-Meter-Sprung indes war für die bestehenden Messvorrichtungen zu weit. Erst mit einem herbeigeschafften Stahlmaßband ließ sich das korrekte Ergebnis ermitteln. Die Windunterstützung lag im gerade noch zulässigen Bereich von 2,0 Metern pro Sekunde, sodass der Sprung als Weltrekord anerkannt werden konnte. Beamon sprang daraufhin nur noch einmal und beließ es anschließend dabei – im Wissen, dass ihm eine solche Weite niemals ein zweites Mal gelingen würde. Beamons Gegner waren wie gelähmt. Eine weitere Überraschung war der Silbermedaillengewinn des DDR-Springers Klaus Beer, der im zweiten Versuch auf 8,19 m kam und damit sogar noch drei cm vor Ralph Boston lag. Igor Ter-Owanesjan wurde mit 8,12 m Vierter. Überliefert sind Reaktionen von Davies und Ter-Owanesjan auf Beamons Sprung. So sagte der sowjetische Mitfavorit zu Davies: \"Compared to this jump, we are children\" – deutsch: \"Verglichen mit diesem Sprung sind wir Kinder.\" – Davies warf Beamon vor: \"You have destroyed this event.\" – deutsch: \"Du hast diesen Wettkampf zerstört.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Weitsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt wurde am 17. und 18. Oktober 1968 im Estadio Olímpico Universitario ausgetragen. 35 Athleten nahmen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 1237838} {"src_title": "Constance Scharff", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Margarita Kirillowna wurde, wie auch ihre Schwester Jelena, im Hause ihres reichen Verwandten, des Kaufmanns und Kunstsammlers Dmitri Petrowitsch Botkin (1829–1889), geboren. Ihr Vater Kirill Nikolajewitsch Mamontow gehörte zu der bedeutenden Kaufmannsfamilie Mamontow, zu der auch Sawwa Iwanowitsch Mamontow gehörte. Allerdings verlor der Vater sein Vermögen durch wilde Spekulationen, floh als Bankrotteur nach Monte Carlo, wo er sich dem Spiel hingab und 1877 in Marseille durch Suizid endete. Seine mittellose 25-jährige Witwe Margarita Ottowna geb. Löwenstein (1852–1897, Tochter des Otto Anton Löwenstein aus der deutschen katholischen Gemeinde in Moskau) brachte sich mit ihren beiden Töchtern durch Nadelarbeit, Nähkurse und später durch Betrieb einer Nähfabrik durch. Die Mutter war zwar katholisch, aber wegen des orthodoxen Vaters wurden die Töchter entsprechend dem Gesetz orthodox erzogen. Im Alter von 13 Jahren trat Margarita Kirillowna wie auch ihre Schwester in das Moskauer Petropawlowskaja-Gymnasium ein. Erst jetzt kamen die Schwestern wieder in Kontakt mit der väterlichen Verwandtschaft. Insbesondere ihr Onkel Pawel Michailowitsch Tretjakow, der Gründer der Tretjakow-Galerie, führte sie in die Künste ein. Margarita besuchte Konzerte von Anton Rubinstein, italienische Opern im Bolschoi-Theater und im Opernhaus ihres Onkels Sawwa Iwanowitsch Mamontow sowie Dramen im Maly-Theater, wo die Schauspielerin Marija Nikolajewna Jermolowa und andere glänzten. Als häufiger Gast im Hause Anatol Iwanowitsch Mamontows lernte sie verschiedene Künstler kennen, insbesondere Walentin Alexandrowitsch Serow, Michail Alexandrowitsch Wrubel und die Brüder Sergei Alexejewitsch Korowin und Konstantin Alexejewitsch Korowin. Bei ihrem Onkel Iwan Nikolajewitsch Mamontow (1846–1899), Direktor der Farbwerke der Familie, wurde Margarita bekannt mit dem Musik-Kritiker Nikolai Kaschkin (1839–1920), dem bedeutenden Musik-Herausgeber Peter Jurgenson (1836–1904) und dem Komponisten Hermann Laroche (1845–1904).", "section_level": 2}, {"title": "Ehejahre.", "content": "Margarita Kirillowna heiratete 1891 aus der Schar ihrer Verehrer den 21-jährigen reichen Erben – und Studenten der Moskauer Universität – Michail Abramowitsch Morosow (1870–1903) aus der bedeutenden Kaufmannsfamilie Morosow, zu der auch Sawwa Timofejewitsch Morosow gehörte. Sie folgte weiter ihrer Theaterleidenschaft, und sie begann, Gemälde zu sammeln. Zu den engsten Freunden der Familie gehörte der Maler Walentin Alexandrowitsch Serow. Sie lernte Lew Tolstoi kennen, der sie bat, die Duchoborzen in Kanada zu unterstützen. Mit Tolstois Frau Sofja Andrejewna Tolstaja, einer Cousine der Mamontows, besuchte sie Konzerte und lud sie zu ihren Privatkonzerten ein. Sie lernte Tschaikowski kennen und begeisterte sich für die Musik Wagners, sodass sie mit ihrem Mann die Bayreuther Festspiele besuchte. Sie bekam drei Kinder (1892, 1895, 1897) und hörte Vorlesungen über Geschichte und russische Literatur. In ihrem Salon empfing Margarita Kirillowna häufig Künstler, insbesondere Abram Jefimowitsch Archipow, Konstantin Alexejewitsch Korowin, Walentin Alexandrowitsch Serow, die Brüder Apollinari Michailowitsch Wasnezow und Wiktor Michailowitsch Wasnezow, Sergei Arsenjewitsch Winogradow, Wassili Iwanowitsch Surikow und Paolo Troubetzkoy, den Tenor Leonid Witaljewitsch Sobinow, ihren kunstsammelnden Schwager Iwan Abramowitsch Morosow und den Großfürsten Sergei Alexandrowitsch Romanow. Im Winter 1895–1896 lud Margarita Kirillowna durch Vermittlung des Konservatorium-Direktors Wassili Iljitsch Safonow den jungen Pianisten Alexander Nikolajewitsch Skrjabin ein, der dann häufiger Gast in ihren Musik-Soireen wurde. 1901 nach der ersten Aufführung Skrjabins 1. Sinfonie unter Safonow suchte sie für sich einen Musiklehrer, und Safonow empfahl ihr Skrjabin. Sie nahm nun Klavier-Stunden bei Skrjabin, die allerdings bald stockten wegen einer Zyste im Handgelenk, sodass sie zu ihrem großen Bedauern keine Pianistin werden konnte. Trotzdem gab Skrjabin ihr weiter Unterricht unter Verzicht auf Bezahlung.", "section_level": 2}, {"title": "Witwenjahre.", "content": "1903 starb Margarita Kirollownas Mann, von dem sie nicht nur drei Millionen Rubel erbte, sondern auch dessen Amt als Direktor des Moskauer Konservatoriums. Im Januar 1904 gebar Margarita Kirillowna ihr viertes und letztes Kind, die Tochter Marusja. Danach reiste sie in ihrem Trauerjahr mit ihren Kindern und zahlreichen Bediensteten zu einem einjährigen Aufenthalt in die Schweiz, wo Skrjabin für sie ein Haus in Nyon gefunden hatte. Abgesehen von den Unterrichtsstunden bei Skrjabin machte sie die Bekanntschaft des Kunstsammlers Sergei Iwanowitsch Schtschukin, und sie kam in näheren Kontakt mit ihrem kunstsammelnden Schwager Iwan Abramowitsch Morosow. Nach Margarita Kirillownas Rückkehr nach Moskau machte sie 1905, beunruhigt durch den Zustand der russischen Gesellschaft, die Revolution 1905 und den Russisch-Japanischen Krieg, ihr Haus zu einem politischen Zentrum, wo die Verfassungen der europäischen Länder und der USA und auch der Sozialismus diskutiert wurden. Zu den Gästen und Rednern gehörten Pawel Nikolajewitsch Miljukow, Fürst Georgi Jewgenjewitsch Lwow, Dmitri Sergejewitsch Mereschkowski und sogar Mitglieder der marxistischen RSDRP. Diese Versammlungen wurden bald von den Behörden verboten, wie Andrei Bely in seinen Erinnerungen schrieb. Im Mai 1905 fand in ihrem Haus die \"Allrussische Semstwo-Konferenz\" mit 300 Delegierten statt, auf die das Oktobermanifest und die Gründungen der Partei der Oktobristen und der Konstitutionell-Demokratische Partei folgten. Margarita Kirillowna wurde von dem Dichter Andrei Bely sehr verehrt, über den sie den Komponisten und Pianisten Nikolai Karlowitsch Medtner kennenlernte. Sie war in engem Kontakt mit Skrjabin geblieben und unterstützte ihn 1904–1908 mit einer Jahresrente von zwei Millionen Rubel, so dass Skrjabin mit seiner Familie in die Schweiz übersiedeln konnte, um frei schaffen zu können. Nach Skrjabins Tod 1915 finanzierte sie das \"Skrjabin-Museum\" in Moskau, und sie unterstützte eine Zeit lang Mitglieder seiner Familie. In ihren Gesprächen mit Pawel Nikolajewitsch Miljukow, der ihr Klavierspiel auf der Violine begleitete, vertrat Margarita Kirillowna Arthur Schopenhauers Philosophie und interessierte sich für Elemente der Mystik und Esoterik, die sie auch in der Musik von Skrjabin sah, wie Miljukow in seinen Erinnerungen berichtete. Im November 1905 gründete sie zusammen mit Sergei Nikolajewitsch Bulgakow, Fürst Jewgeni Trubezkoi, Nikolai Alexandrowitsch Berdjajew, Pawel Alexandrowitsch Florenski und anderen die Moskauer \"Philosophisch-Religiöse Gesellschaft Wladimir Solowjow\". Mit Fürst Jewgeni Trubezkoi entwickelte sie eine engere Freundschaft, und sie gründete die \"Moskauer Wochenzeitung\" für Politik und soziale Fragen mit ihm als Chefredakteur (1906–1910). 1910 begann sie die Herausgabe der Schriftenreihe \"Der Weg\" () mit Jewgeni Trubezkois \"Die Weltanschauung Wladimir Solowjows\". 1910 schenkte Margarita Kirillowna der Galerie ihres Onkels Tretjakow einen großen Teil der Gemäldesammlung ihres Mannes und verkaufte ihr großes luxuriöses Haus, um sich in einem kleineren normaleren Haus einzurichten. Schon 1909 hatte sie sich ein kleines Landgut im Gouvernement Kaluga nicht weit vom Besitz Jewgeni Trubezkois gekauft, wo sie den größten Teil des Jahres verbrachte.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Revolution.", "content": "Margarita Kirillowna akzeptierte die Oktoberrevolution. Ihr Haus wurde verstaatlicht, jedoch wurden ihr zwei Erdgeschoss-Räume zugestanden, in denen sie mit ihrer Schwester Jelena wohnte. Als 1926 das Haus dänische Botschaft wurde, behielt sie die Räume und nahm an den Empfängen des Botschafters teil. Der Botschafter bot ihr die dänische Staatsbürgerschaft an, die sie aber ablehnte. 1930 mussten die Schwestern das Haus verlassen und lebten nun in ihrer Datsche am Rande Moskaus. Margaritas Kinder waren emigriert bis auf ihren Sohn Michail Michailowitsch, genannt Mika (1897–1952), der sowjetischer Literat und Shakespeare-Spezialist wurde. Während des Krieges teilten sich die Schwestern und Michail einen Raum in einem Haus in der Nähe von Margaritas Geburtshaus. Nach dem Kriege ging Margarita Kirillowna weiter ihren Musikinteressen nach und besuchte einmal im Monat das Moskauer Konservatorium. In den 1950er Jahren schrieb sie Artikel über Skrjabin, und sie begann, ihre Erinnerungen zu verfassen, vor allem im Hinblick auf ihre Beziehungen zu Andrei Bely, Skrjabin und die Brüder Medtner, den Komponisten Nikolai Karlowitsch Medtner und den Musik-Kritiker Emilius Medtner (1872–1936). Ihre Werke wurden in der Sowjetunion nur teilweise veröffentlicht, insbesondere ihre Skrjabin-Artikel 1972. Die vollständige Veröffentlichung erfolgte erst nach dem Ende der Sowjetunion. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Margarita Kirillowna in bitterster Armut nur mit finanzieller Hilfe von Freunden. Am 1. Oktober 1958 erlitt sie einen Schlaganfall, an dessen Folgen sie zwei Tage später starb.", "section_level": 2}], "src_summary": "Margarita Kirillowna Morosowa (, geborene Mamontova (); * in Moskau; † 3. Oktober 1958 ebenda) war eine russische Kunst-Mäzenin, Philanthropin, Kunstsammlerin, Autorin, Kunst-Kritikerin und Herausgeberin.", "tgt_summary": null, "id": 2139194} {"src_title": "Sightseers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Im Alter von 13 Jahren kam Visser zur Leichtathletik. 2011 gewann sie beim Europäischen Olympischen Jugendfestival in Trabzon die Goldmedaille über 100 Meter Hürden in der Zeit von 13,28 s und mit der 4-mal-100-Meter-Staffel. Bei den Leichtathletik-Juniorenweltmeisterschaften 2012 startete sie im Siebenkampf und belegte mit 5447 Punkten den 11. Platz. Im folgenden Jahr belegte sie bei den Junioreneuropameisterschaften mit 5774 Punkten den vierten Rang und verbesserte im eröffnenden 100-Meter-Hürdenlauf mit 13,21 s den niederländischen Juniorenrekord. 2014 stellte Visser über 60 Meter Hürden und im Fünfkampf neue niederländische Hallenjuniorenrekorde auf. Beim Hypo-Meeting in Götzis, bei dem sie erstmals teilnahm, erreichte sie mit einer persönlichen Bestleistung von 6110 Punkten den 14. Platz. Bei den im gleichen Jahr stattfindenden Juniorenweltmeisterschaften in Eugene errang sie im Siebenkampf mit 5948 Punkten und über 100 Meter Hürden mit 12,99 s und niederländischem Juniorenrekord jeweils die Bronzemedaille. Bei den Europameisterschaften 2014 startete sie über 100 Meter Hürden, wo sie im Halbfinale ausschied. 2015 gewann sie mit 8,12 s über 60 m Hürden die niederländischen Hallenmeisterschaften. Bei den Halleneuropameisterschaften in Prag schied sie in der gleichen Disziplin durch einen Sturz im Halbfinale aus. In der Freiluftsaison verbesserte sie ihre Bestleistung über die Hürdenstrecke auf 12,97 s und im Siebenkampf auf 6467 Punkte. Für die U23-Europameisterschaften hatte Visser die Qualifikationsnormen für 100 Meter, 200 Meter, 100 Meter Hürden, Weitsprung und Siebenkampf erfüllt. Sie entschied sich für die Teilnahme über die Hürden und im Weitsprung. Im Hürdenlauf gewann sie mit 13,01 s die Bronzemedaille. Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Peking erreichte Visser im Siebenkampf den achten Platz. 2016 nahm sie an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teil. 2017 qualifizierte sich Visser sowohl im Fünfkampf als auch über 60 Meter Hürden für die Halleneuropameisterschaften in Belgrad. Sie entschied sich aber, nur über die Hürden zu starten, erreichte mit neuer Bestleistung das Finale und belegte dort den siebten Platz. Bei den U23-Europameisterschaften 2017 im polnischen Bydgoszcz gewann sie die Goldmedaille im Hürdensprint und verzichtete dafür auf einen Start im Siebenkampf, für den sie als Europaführende auch gute Karten auf eine Medaille gehabt hätte. Nachdem sie bei den Weltmeisterschaften in London sowohl im Hürdenlauf als auch im Siebenkampf den siebten Platz belegt hatte, siegte sie bei der Universiade in Taipeh in 12,98 s im Hürdenlauf. 2018 stellt Visser über 60 Meter Hürden bei den Weltmeisterschaften in Birmingham im Halbfinale mit 7,83 s einen Nationalrekord auf. Den Finallauf absolvierte sie ähnlich schnell (7,84 s) und konnte sich mit dieser Leistung die Bronzemedaille sichern. In der Freiluftsaison will sich Visser ausschließlich auf den Hürdenlauf konzentrieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nadine Johanna Visser (* 9. Februar 1995 in Hoorn) ist eine niederländische Leichtathletin, die im Siebenkampf, im 100-Meter-Hürdenlauf und im Sprint startet.", "tgt_summary": null, "id": 1808381} {"src_title": "Paul K. Lerpae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Richard Paul Wülker wurde als Sohn eines wohlhabenden Silberhändlers geboren. Sein Großvater Friedrich Ernst Wülker war Silberwarenfabrikant und wurde Senator der Freien Stadt Frankfurt. Seinem Vater Philipp Heinrich Friedrich Wülker (* 13. Juli 1807 in Frankfurt am Main; † 18. Juni 1880 ebenda) gehörte als Inhaber die Silberwarenhandlung J. H. P. Schott Söhne in Frankfurt am Main. Seine Mutter Anna Margarethe (* 5. November 1816; † 5. Mai 1894), war die Tochter von Johann Martin Schott. Richard, einer von drei Söhnen des Paares, und sein älterer Bruder, der spätere Germanist und Archivar Ernst Wülcker, konnte der Vater schon früh für Literatur und Wissenschaft begeistern. Im Elternhaus befand sich auch eine umfangreiche Bibliothek.", "section_level": 2}, {"title": "Beruflicher Werdegang.", "content": "Wülker besuchte von 1852 bis 1860 die Musterschule in seiner Heimatstadt und später, von 1860 bis 1865 das Städtische Gymnasium. Nach bestandenem Abitur begann er ein Studium der Anglistik, Germanistik und Romanistik an den Universitäten in Berlin, Leipzig und Marburg. Das Studium musste er wegen der Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg 1870 bis 1871 kurzzeitig unterbrechen. Hier erwarb er das Eiserne Kreuz 2. Klasse und publizierte später eine Sammlung von 50 seiner alten Feldpostbriefe. Auf dem Anmarsch war Wülker fußkrank in Grünstadt im Quartier. Die darauf sich beziehenden Briefstellen wurden, zusammen mit einem Militärfoto, in dem Buch \"„Die Pfalz im Jahre 1870“\" (Grünstadt, 1906), abgedruckt. An der Leipziger Universität promovierte er 1872 mit der Dissertation über \"Das Evangelium Nicodemi in der abendländischen Literatur\" zum Dr. phil. Bereits ein Jahr später habilitierte er sich an der Universität Leipzig mit der Habilitationsschrift zum Thema \"Übersicht über die neuangelsächsischen Sprachdenkmäler nebst einer Abhandlung über die Sprache und den Verfasser der Nonnenregel Ancrene Riwle und der Homilie Holi Meidenhad.\" Seit 1873 war er Privatdozent an der Philosophischen Fakultät der Leipziger Universität. In der Folge hatte er als Autor und Herausgeber große Verdienste um die Anglistik. Das von ihm verfasste \"Altenglische Lesebuch\" erschien 1874 und 1879 in zwei Teilen. 1875/76 erhielt Wülker eine außerordentliche Professur, seit 1880 war er ordentlicher Professor für englische Sprache und Literatur an der Universität Leipzig. 1877 begründete er zusammen mit Moritz Trautmann die Zeitschrift für englische Philologie \"Anglia\", die er bis 1890 selbst herausgab. Wülker und Trautmann gehörten 1878 zu den Mitbegründern der Burschenschaft Plessavia in Leipzig. Unter seiner Herausgeberschaft erschien auch 1882 \"Kleinere angelsächsische Dichtungen\". Sein Werk \"Grundriss zur Geschichte der angelsächsischen Litteratur. Mit einer Übersicht der angelsächsischen Sprachwissenschaft\" erschien 1885. Außerdem war Wülker Herausgeber der Reihe \"Bibliothek der angelsächsischen Poesie\", veröffentlicht 1883 bis 1898 in drei Bänden, und der \"Bibliothek der angelsächsischen Prosa\", die Christian Wilhelm Michael Grein begründete. 1888 wurde er Ordentliches Mitglied der Königlich-Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Im Jahre 1900 erhielt er für seine Verdienste den Titel eines königlich sächsischen Geheimen Hofrates.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Richard Wülker starb am 8. August 1910, im Alter von 65 Jahren, in Leipzig. Er war seit 1880 mit Gertrud Amalie Luise Lange (* 17. März 1860; † 19. Juni 1945) verheiratet, der Tochter des Leipziger Professors für Klassische Philologie Ludwig Lange. Das Paar hatte drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter. Ludwig Philipp Wülker (* 3. Februar 1881 in Leipzig; † 23. August 1953 in Hannover), Margarethe Adelheid Wülker (* 10. August 1883 in Leipzig; † 17. August 1948 in Königstein im Taunus) und Gerhard Wülker, der Zoologe wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Richard Paul Wülker, bis 1884 Wülcker, (* 29. Juli 1845 in Frankfurt am Main; † 8. August 1910 in Leipzig) war ein deutscher Anglist und Professor für Englische Sprache und Literatur an der Universität Leipzig. Seit 1888 war er Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und ab 1900 königlich sächsischer Geheimer Hofrat.", "tgt_summary": null, "id": 2257965} {"src_title": "Mosambik-Gürtel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bauwerk.", "content": "Die Sankt-Petri-Kirche entstand im Zuge des Stadtausbaus von Malmö und spiegelt die strategische und kaufmännische Bedeutung der Siedlung zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Sie ist ein bedeutendes Beispiel der Ostsee-Backsteingotik. Als Vorbild gilt die Lübecker Marienkirche. Der Grundstein für die Krypta wurde 1319 im Auftrag von König Christoph II. gelegt. Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika mit Querhaus. Den Chor umgibt ein Kapellenkranz. Sankt Petri verfügt über zwei Doppelkapellen, u. a. die im 15. Jahrhundert errichtete Marienkapelle auf der Südseite. Nördlich des Eingangsbereichs liegt die sog. Krämarkapelle (Kaufmannskapelle) aus dem 15. Jahrhundert. Die mittelalterliche Sakristei wurde zerstört. Der im Westen vorgelagerte Kirchturm ist 96 Meter hoch und weithin sichtbar; die heutige Gestalt mit der Kegelspitze stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fresken.", "content": "Beachtenswert sind einige Deckenfresken aus der Zeit vor der Reformation, insbesondere die Malereien in der Krämarkapelle und die Überreste der Malereien im Hauptschiff, die während der Reformation übertüncht wurden und freigelegt werden konnten.", "section_level": 2}, {"title": "Barockausstattung.", "content": "Von der übrigen vorreformatorischen Ausstattung ist nichts erhalten. Von besonderer Bedeutung ist der barocke Hauptaltar. Er wurde 1611 von dem Künstler Jakob Kremberg geschaffen. Die Sandstein-Kanzel und der Taufstein stammen aus dem Jahr 1600.", "section_level": 2}, {"title": "Orgeln.", "content": "In den Jahren 1913–1914 stattete der Orgelbauer E. F. Walcker Sankt Petri mit einer neuen großen Orgelanlage aus. Auf der Westempore wurde in einem vorhandenen Orgelgehäuse des Orgelbauers Olof Schwan aus dem Jahre 1797 die Hauptorgel erbaut. Sie hatte 61 Register (zuzüglich drei Transmissionen und einem Effektregister) auf drei Manualwerken und Pedal. Eine Besonderheit der Orgelanlage waren zwei weitere Orgelwerke: An der Südwest-Ecke der Vierung von Sankt Petri errichtete Walcker ein Fernwerk mit 6 Registern, und hinter dem Altar ein Chorwerk mit 3 Registern. Diese beiden Werke konnten mittels elektropneumatischer Trakturen vom vierten Manual des Generalspieltisches aus angespielt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptorgel.", "content": "Im Jahre 1951 baute die Orgelbaufirma Marcussen (Appenrade, Dänemark) in das historische Orgelgehäuse von 1797 ein neues Orgelwerk. Von dem Walcker-Instrument von 1913/1914 blieben nur das Fern- und das Chorwerk erhalten. Derzeit wird die Orgel überarbeitet. Sie soll ab 2018 Teil einer neuen Orgelanlage werden; die Gesamtanlage wird die größte Skandinaviens sein. Das Orgelbau-Projekt firmiert unter dem Namen \"Nya toner i S:t Petri\" (Neue Töne in St. Petri). Die Hauptorgel wird von der Orgelbaufirma Th. Fobenius og Sønner (Kongens Lyngby, Dänemark) grundlegend renoviert und von der Orgelbaufirma A. Mårtenssons (Lund/Schweden) elektrifiziert; das Fernwerk an der Vierung und das Chorwerk hinter dem Altar werden von der Orgelbaufirma Mårtensson restauriert. Die Disposition der Hauptorgel wird durch die Orgelbaufirma Klais (Bonn) ergänzt, und zwar um ein 32′-Register im Pedal sowie um drei Chamadenregister, die in den Fensternischen zu beiden Seiten der Hauptorgel eingebaut werden. Das Instrument auf der Westempore wird 81 Register haben, verteilt auf 5 Manualwerke und Pedal. Außerdem lassen sich von der Emporenorgel wie bislang auch die Register der Altarorgel und der Echo-Orgel anspielen.", "section_level": 2}, {"title": "Vierungsorgel.", "content": "2019 wurde die neue Chororgel im nördlichen Vierungsbogen des Chorraumes fertiggestellt und geweiht. Das Instrument wurde von der Orgelbaufirma Klais erbaut, zusammen mit einem neuen, mobilen sechsmanualigen Generalspieltisch im Chorraum, von dem die Haupt- und die Chororgel angespielt werden können. Die neue Chororgel hat 18 Pfeifenreihen, von denen 15 Pfeifenreihen die traditionellen Klangfarben der Orgel abdecken. Zwei dieser 15 Pfeifenreihen und drei weitere Reihen dienen dazu, innerhalb einer Oktave sämtliche harmonischen Teiltöne zu bilden: Zu jedem Grundton lassen sich insgesamt zu 18 Teiltöne hinzuregistieren. Der gesamte Registerfundus der neuen Chororgel kann von dem neuen Generalspieltisch aus völlig frei \"verwaltet\" werden, d. h. jedem Manual bzw. dem Pedal frei zugeordnet werden. Die neue Vierungsorgel hat somit insgesamt 109 Register und 5 Effektregister haben. Eine Besonderheit ist die große Zahl der Aliquoten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sankt Petri (schwedisch: \"Sankt Petri kyrka\") ist die heute evangelisch-lutherische Stadtpfarrkirche in der Altstadt von Malmö, Schweden. Sie liegt hinter dem historischen Rathaus von Malmö am Stortorget-Platz. Das gotische Kirchengebäude wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist das älteste Gebäude der Stadt.", "tgt_summary": null, "id": 116061} {"src_title": "Die Geschichte von der unbekannten Insel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Am 27. Februar 1938 wurde der Hund als Deutsche Dogge (englisch: \"Great Dane\") mit dem Namen Pride of Rondebosch registriert. Sein Vater hieß Koning und seine Mutter Diana. Im März 1938 wurde der Hund an Benjamin Chaney verkauft, der ihn mit nach Simon’s Town nahm, wo er eine Unterkunft für Seeleute leitete, das \"United Services Institute\". Der Hund mochte die Gäste und versuchte, ihnen zu folgen, wenn sie das Hostel verließen. Im jungen Alter fuhr der Rüde Berichten zufolge häufig auf eigene Faust in Zügen zwischen Simon’s Town und Kapstadt mit und schien dabei das Verkehrsnetz perfekt zu kennen. Er begleitete die Matrosen zur Werft und den Landungsbrücken und wusste immer, wo er auszusteigen hatte. Sein freundlicher Charakter machte ihn bei den Seeleuten beliebt, die er umgekehrt auch als seine besonderen Freunde betrachtete. Am liebsten lag er tagsüber an Deck der HMS Neptune (20) in einem Durchgang, wo er sehr störte, er ließ sich aber nur ungern von dort wegbewegen. Das brachte ihm den Spitznamen ein, unter dem er bekannt wurde. Seine eigenständige Nutzung der Züge wurde zu einem Problem. Es war Hunden nicht erlaubt, ohne Besitzer mit der Bahn zu reisen, und seiner Rasse entsprechend war Just Nuisance auffallend groß. Das Zugpersonal fühlte sich von ihm belästigt und verunsichert. Wurde er aus dem Zug geworfen, nahm er den nächsten. Die Seeleute versuchten, ihn vor den Augen der Schaffner zu verstecken, aber das war bei seiner Größe schwierig.", "section_level": 1}, {"title": "Im Dienst der Marine.", "content": "Als die Eisenbahngesellschaft schließlich ankündigte, den Hund einzuschläfern, falls er weiterhin ohne Besitzer und Fahrschein mit dem Zug fahren sollte, gab es empörte Reaktionen. Viele boten an, ihm eine Jahreskarte zu kaufen. Der zuständige Kommandant der Royal Navy löste den Konflikt, indem er Just Nuisance formell zum Matrosen ernannte: Als Kriegsfreiwilliger durfte der Hund alle Züge frei nutzen. Am 25. August 1939 wurde Just Nuisance in die Royal Navy aufgenommen und diente bis zum 1. Januar 1944 als Bordhund auf der HMS Afrikander. Wie jeder Matrose musste er sich einem medizinischen Tauglichkeitstest unterziehen und bestand ihn. Auf das Eintrittsformular wurde als Unterschrift sein Pfotenabdruck gesetzt. Ein Mann wurde dazu abkommandiert, sich um den Hund zu kümmern und dafür zu sorgen, dass er mit Mütze bei Paraden erschien. Während seiner Dienstzeit, die mit dem Zweiten Weltkrieg zusammenfiel, spendete Just Nuisance mit seiner zutraulichen Art vielen Soldaten Trost. Gerieten zwei Seeleute in Streit, trennte er sie, indem er sich aufrichtete und ihnen seine großen Vorderpfoten auf die Brust setzte. Fand er einen betrunkenen Seemann auf, brachte er ihn Erzählungen zufolge nach Simon’s Town, ob der Mann nun dort stationiert war oder nicht. Just Nuisance fuhr niemals selbst mit zur See, fühlte sich aber auf allen Schiffen der Royal Navy, die in Simon’s Town angelegt hatten, zu Hause. Just Nuisance „beging“ andererseits etliche Dienstverstöße, von denen einige dokumentiert wurden. Beispielsweise schlief er auf Offiziersbetten und entfernte sich häufig ohne Marschbefehl vom Dienstort (\"absent without leave\", was offiziell einer Fahnenflucht gleichkommt). Geahndet wurden diese Verstöße, wenn überhaupt, beispielsweise durch mehrere Tage Knochenentzug. Er wurde mit der Hündin Adinda verpaart, auch eine Deutsche Dogge. Adinda bekam von ihm fünf Welpen, von denen zwei, Victor und Wilhelmina, ebenfalls lokale Berühmtheit erlangten.", "section_level": 2}, {"title": "Unfall und Tod.", "content": "Im Alter von sechs Jahren zog sich Just Nuisance durch einen Verkehrsunfall eine Thrombose zu, die eine fortschreitende Lähmung auslöste. Er wurde am 1. Januar 1944 aus dem Dienst entlassen und auf Anraten eines Tierarztes am 1. April 1944, seinem siebten Geburtstag, eingeschläfert. Sein Körper wurde am nächsten Tag mit allen militärischen Ehren beigesetzt, einschließlich Salutschüssen und dem Hornsignal The Last Post.", "section_level": 2}, {"title": "Gedenken.", "content": "Just Nuisances Leben ist Teil der lokalen Kultur von Simon’s Town geworden. Im Stadtmuseum werden seine Papiere, sein Halsband und etliche Fotografien ausgestellt. Seit 1985 erinnert ein von Jean Doyle geschaffenes Denkmal am Jubilee Square an ihn. Am 1. April 2000, dem 63. Geburtstag des Hundes, wurde eine Parade abgehalten, bei der sich unter anderem 26 Deutsche Doggen um den Preis des am ähnlichsten aussehenden Hundes („look-alike competition“) bewarben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Just Nuisance (* 1. April 1937 in Kapstadt-Rondebosch; † 1. April 1944 in Simon’s Town), eigentlich \"Pride of Rondebosch\", war ein Doggenrüde, der bei der Royal Navy formell als Vollmatrose (engl. \"able seaman\") geführt wurde. Er war der einzige Hund, der jemals eine solche Position bei der Royal Navy einnahm. ", "tgt_summary": null, "id": 236784} {"src_title": "Kenneth Porter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gameplay.", "content": "\"Shovel Knight\" ist ein 2D-Sidescroller in 8-Bit-Grafik, die jener des Nintendo Entertainment System gleicht. Der Spieler kontrolliert dabei den Protagonisten \"Shovel Knight\", während er Schätze sammelt und die Ritter des \"Ordens ohne Gnade\" bekämpft. Ziel des Spiels ist es, sämtliche Levels zu meistern und dabei möglichst viele Schätze zu sammeln, mit welchen verschiedene Gegenstände und Rüstung erworben werden können. Wird die Spielfigur besiegt, geht ein Teil der gesammelten Schätze verloren. Die Entwickler von Yacht Club Games ließen sich für die Gameplay-Mechaniken von \"Castlevania\", \"Mega Man\" und \"Dark Souls\" inspirieren.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Shovel Knight\" wurde von einer großen Mehrheit der Kritiken positiv aufgenommen. Die Website Metacritic bewertete die 3DS-Version des Spiels mit 90 %, basierend auf 9 Bewertungen, die Wii-U-Version mit 88 %, basierend auf 24 Bewertungen und die PC-Version mit 85 %, basierend auf 46 Bewertungen. Kotaku listete das Spiel in der Rangliste „The 22 Best-Reviewed Games That Don’t Have Sequels (Yet)“ aufgrund der hohen Wertungen. Colin Moriarty bei IGN Entertainment bewertete \"Shovel Knight\" mit 9/10 Punkten und bezeichnete es als „das wohl beste Spiel des Jahres 2014“. Im ersten Monat nach der Veröffentlichung in Nordamerika wurde \"Shovel Knight\" 180.000 Mal verkauft, davon 49.000 Mal die Wii-U-Version, 59.000 Mal die 3DS-Version und 66.000 Mal über Steam. Bis Anfang Dezember 2014 wurden mehr als 300.000 Exemplare verkauft. Bis Ende Juni 2015 wurden über 700.000 Kopien des Spiels verkauft. Im Dezember 2016 gab \"Yacht Club Games\" bekannt, dass bereits 1,5 Millionen Exemplare verkauft wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Shovel Knight ist ein 2D-Side-Scroller-Videospiel, das vom kalifornischen Independent-Studio Yacht Club Games entwickelt und 2014 veröffentlicht wurde, nachdem das Projekt durch Crowdfunding auf der Plattform Kickstarter finanziert wurde. Es erschien zunächst für Microsoft Windows, Nintendo 3DS und Wii U im Juni 2014, im September für macOS, im Oktober für Linux und für PlayStation 3, PlayStation 4, PlayStation Vita und Xbox One im April 2015. Das Spiel erschien im März 2017 unter dem Titel \"Shovel Knight: Treasure Trove\" als Launchtitel für die Nintendo Switch.", "tgt_summary": null, "id": 1630056} {"src_title": "Mike Jittlov", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Moderation und Jury.", "content": "Wie die drei vorangegangenen Staffeln wurde die Sendung von Thore Schölermann moderiert. Anstatt der Backstage-Moderation früherer Staffeln gab es erstmals eine Co-Moderation, diese Rolle übernahm Lena Gercke. Zur Jury gehörten wie im Vorjahr die Sängerin Stefanie Kloß, die Hip-Hop-Musiker Michi und Smudo, der Gitarrist und Sänger Rea Garvey sowie erstmals der Liedermacher Andreas Bourani.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Phase: Die Blind Auditions.", "content": "Die Castings zur fünften Staffel fanden im Februar und März 2015 statt, wurden aber nicht im Fernsehen gezeigt. Die Blind Auditions wurden vom 6. bis 9. Juli 2015 im Studio Adlershof in Berlin aufgezeichnet und vom 15. Oktober bis zum 6. November 2015 in acht Fernsehsendungen ausgestrahlt. Die Jury wählte 68 Kandidaten – davon vier Duos und zwei Trios – in die zweite Phase, in die alle Coaches mit je 17 Teilnehmern einzogen. Alle vier Jurystimmen erhielten die Kandidaten Ayke Witt, Matthias Nzola Zanquila, Natascha Herrmann, Jamie-Lee Kriewitz, Denise Beiler, Mishka Mackova, Marc Huschke, Cheryl Vorsterman van Oijen, Tiffany Kemp, Dimi Rompos, Konstantin Kuhn, Anny und Lissy Klein, Rachelle Jeanty, Tobias Vorwerk, Alicia-Awa Beissert, Isabel Ment und Jonny-Lee Möller. Von diesen siebzehn entschieden sich sechs für Stefanie Kloß, sechs für Rea Garvey, drei für Michi und Smudo und zwei für Andreas Bourani als Coach.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Phase: Die Battle Round.", "content": "Die Battle Round wurde am 1. und 2. September 2015 in Berlin aufgezeichnet und vom 12. bis 20. November 2015 in vier Fernsehsendungen ausgestrahlt. In allen vier Gruppen trugen die 17 Kandidaten jeweils sieben Eins-gegen-Eins-Duelle und ein Dreier-Battle aus. Der jeweilige Coach bestimmte einen der Battle-Teilnehmer, der direkt in die nächste Phase kam. Wie in der dritten und vierten Staffel konnten auch die unterlegenen Battle-Kandidaten in die nächste Phase kommen, und zwar wenn einer der anderen Coaches sie übernahm. Alle vier Coaches übernahmen je zwei Kandidaten aus anderen Gruppen, so dass alle vier Coachinggruppen mit zehn Teilnehmern in die nächste Phase gingen.", "section_level": 1}, {"title": "Dritte Phase: Die Knockouts.", "content": "Die Knockouts wurden am 29. und 30. September 2015 in Berlin aufgezeichnet und in zwei Fernsehsendungen am 26. und 27. November 2015 ausgestrahlt. Jeder Coach teilte seine zehn Kandidaten in zwei Fünfergruppen ein, in denen alle Teilnehmer nacheinander einen selbstgewählten Song vortrugen. Der Coach wählte einen Kandidaten jeder Fünfergruppe sowie einen weiteren seiner Kandidaten für die Liveshows aus. Damit gingen alle vier Coaches mit je drei Teilnehmern in die Liveshow-Phase. Von diesen zwölf Kandidaten hatten neun in den Blind Auditions alle vier Jurystimmen erhalten, nämlich Denise Beiler, Cheryl Vorsterman van Oijen, Dimi Rompos, Isabel Ment, Tobias Vorwerk, Jamie-Lee Kriewitz, Matthias Nzola Zanquila, Ayke Witt und Tiffany Kemp.", "section_level": 1}, {"title": "Vierte Phase: Die Live-Sendungen.", "content": "Es fanden drei Live-Sendungen am 3., 10. und 17. Dezember 2015 in Berlin statt. Damit wurde die Anzahl der Liveshows gegenüber früheren Staffeln weiter reduziert: in Staffel 1 wurden noch sieben Shows live übertragen, in Staffel 2 sechs Shows und in Staffel 3 und 4 noch jeweils vier Shows. Erstmals wurden alle Live-Sendungen vom Fernsehsender ProSieben übertragen. Anders als in früheren Staffeln verteilten die Coaches keine Prozentpunkte, sondern wählten lediglich in der ersten Liveshow einen ihrer drei Kandidaten für die zweite Liveshow aus. Alle weiteren Entscheidungen fielen per Televoting durch die Zuschauer. Das Finale erreichten zwei Schützlinge von Andreas Bourani, einer von Stefanie Kloß, einer von Michi und Smudo und keiner von Rea Garvey. Ab dem 2. Dezember konnten die zwölf eigenen Songs, welche die zwölf Kandidaten im Studio eingesungen hatten, als Downloads heruntergeladen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Liveshow.", "content": "In der ersten Liveshow am 3. Dezember 2015 kamen acht der zwölf Kandidaten weiter. In jeder Coachinggruppe trugen die drei Teilnehmer hintereinander einen Song vor, wonach der Coach einen seiner Kandidaten in die nächste Runde wählte. Von den restlichen acht Teilnehmern aller Gruppen kamen die im Televoting vier Bestplatzierten ebenfalls weiter. Es hätten also alle drei Kandidaten eines Coaches in die nächste Runde kommen können. Tatsächlich kamen schließlich aus jeder der vier Gruppen zwei Kandidaten ins Halbfinale. Bis auf Mary Summer hatte jeder Halbfinalist in den Blind Auditions vier Jurystimmen erhalten. Sarah Connor führte ihr Lied \"Deutsches Liebeslied\" mit den zwölf Kandidaten auf.", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Im Halbfinale am 10. Dezember 2015 kamen vier der acht Kandidaten weiter. Jeder Teilnehmer trug einen Song vor, außerdem sang jeder Coach zusammen mit seinen beiden Kandidaten einen aktuellen eigenen Song. Da die vier bestplatzierten Teilnehmer ausschließlich durch Televoting ermittelt wurden, hatte kein Coach einen Finalplatz sicher. Schließlich schieden die beiden Kandidatinnen von Rea Garvey aus, dagegen erreichten beide Teilnehmer von Andreas Bourani das Finale. Robin Schulz führte ein Medley (\"Sun Goes Down\", \"Headlights\", \"Show Me Love\" und \"Sugar\") mit den acht Halbfinalisten auf.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Die dritte Liveshow, das Finale, fand am 17. Dezember 2015 statt. Jeder Finalteilnehmer trug seinen eigenen neuen Song vor und sang außerdem ein Duett mit einem Gastkünstler: Tiffany Kemp sang gemeinsam mit James Morrison, Isabel Ment mit Ellie Goulding, Ayke Witt mit Cro und Jamie-Lee Kriewitz mit Jess Glynne. Alle vier Finalisten sangen zudem mit Elle King deren Hit \"Ex’s & Oh’s\". Außerdem trat die Band Coldplay mit ihrem Song \"Adventure of a Lifetime\" auf. Die per Televoting ermittelte Siegerin war Jamie-Lee Kriewitz. Damit gewann wie in Staffel 4 ein Schützling von Michi und Smudo den Wettbewerb.", "section_level": 2}, {"title": "Einschaltquoten.", "content": "Im Durchschnitt sahen 3,21 Millionen Zuschauer die fünfte Staffel von \"The Voice of Germany\" auf ProSieben und Sat.1, der Marktanteil beim Gesamtpublikum betrug 11,0 Prozent. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sahen im Durchschnitt 1,97 Millionen Zuschauer zu, was einem Marktanteil von 18,8 Prozent entsprach.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die fünfte Staffel der Gesangs-Castingshow The Voice of Germany wurde vom 15. Oktober 2015 bis 17. Dezember 2015 ausgestrahlt. Sie wurde von Thore Schölermann und Lena Gercke moderiert. Die Jury bestand aus Stefanie Kloß, dem Jurorenduo Michi und Smudo, Rea Garvey sowie Andreas Bourani. Siegerin wurde Jamie-Lee Kriewitz aus der Coachinggruppe von Michi und Smudo.", "tgt_summary": null, "id": 2002660} {"src_title": "Indische Armee im Zweiten Weltkrieg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Meisterdetektiv Paul Temple wird von Scotland Yard gebeten, in dem mysteriösen Fall der Marquis-Morde die Ermittlungen zu unterstützen. Mehrere Leichen wurden bereits gefunden, die alle einen Zettel bei sich hatten, auf denen das Wort 'Marquis' zu lesen war. Temple, der gerade in den USA weilt, soll dort Nachforschungen über das jüngste Opfer des geheimnisvollen Hintermannes anstellen: Rita Cartright. Doch ehe er dies tun kann, erhält er bereits eine Drohung des Marquis. Zurück in London, wird auch seine Wohnung verwüstet. Ein gewisser Roger Storey sucht Temple auf und sagt, dass seiner Meinung nach der renommierte Archäologe Sir Felix Raybourne der Marquis sei. Dieser war mit allen Opfern befreundet. Temple besucht den Forscher und erfährt, dass dieser bei seiner letzten Entdeckung etwas Gefährliches für die Menschheit mitgebracht hat.", "section_level": 1}, {"title": "Die anderen Paul Temple-Filme.", "content": "Vor \"Paul Temple und der Fall Marquis\" wurden drei Filme produziert, ab dem zweiten übernahm John Bentley die titelgebende Rolle. Für 2015 ist eine deutschsprachige DVD-Veröffentlichung der Filme geplant, hier lauten die Filmtitel \"Paul Temple und der grüne Finger\", \"Paul Temple – Wer ist Rex?\" sowie \"Paul Temple – Jagd auf \"Z\"\".", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Christopher Lee spielt eine für ihn später typische Rolle: einen zwielichtigen Charakter. Der Film wurde im Gegensatz zu den ersten drei Temple-Abenteuern nie auf Deutsch synchronisiert und erhielt erst für seine deutschsprachige DVD-Veröffentlichung des Labels Pidax film media Ltd. am 11. September 2015 eine Synchronfassung. Die Geschichte basiert auf dem Hörspiel \"Paul Temple Intervenes\", das Francis Durbridge bereits 1942 als Achtteiler schrieb. Im Jahr 1944 erschien die Romanfassung \"Paul Temple Intervenes\". Weder Hörspiel noch Roman wurden je ins Deutsche übersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "DVD-Veröffentlichungen.", "content": "Der Film erschien im englischsprachigen Raum 2009 von Renown Pictures, 2015 bringt Pidax eine Erstsynchronisation auf den Markt, die umfangreiches Bonusmaterial beinhaltet (neben Audiokommentar auch ein Interview mit dem Sohn von Francis Durbridge und eine noch nie übersetzte Paul-Temple-Kurzgeschichte).", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Temple und der Fall Marquis (Originaltitel: \"Paul Temple Returns\") ist ein britischer Kriminalfilm aus dem Jahr 1952. Es ist der vierte und letzte Kinofilm, der auf einem Paul-Temple-Hörspiel von Francis Durbridge beruht. Der Film fand am 24. November 1952 seine Uraufführung und lief in den amerikanischen Kinos unter dem Titel \"Bombay Waterfront.\"", "tgt_summary": null, "id": 1158587} {"src_title": "John Smith (Fußballspieler, 1939)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Planung.", "content": "Mit der Indienststellung der HMS Dreadnought 1906 hatte Großbritannien alle zuvor gebauten und alle im Bau befindlichen Schlachtschiffe der Welt faktisch unbrauchbar gemacht und, unabsichtlich, allen Marinen der Welt die Möglichkeit gegeben, mit nur wenigen Neubauten auf die vorderen Plätze der Seestreitkräfte aufzusteigen. Die folgende Hysterie des Wettrüstens erfasste auch die US Navy und die im Bau befindliche South-Carolina-Klasse, die man für unzureichend hielt. So begann die Entwicklung der \"Delaware-Klasse\". Das Typschiff der Klasse wurde noch von einer Dampfmaschine angetrieben, ihr Schwesterschiff USS \"North Dakota\" erhielt bereits eine moderne Dampfturbine. Die Klasse trug fünf Doppelgeschütztürme im 12-inch-(304,8-mm)-Kaliber.", "section_level": 1}, {"title": "Schiffe der Delaware-Klasse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "USS Delaware (BB-28).", "content": "Die USS \"Delaware\" wurde am 11. November 1907 auf Kiel gelegt und lief am 6. Februar 1909 vom Stapel. Das Schiff wurde am 4. April 1910 in Dienst gestellt. Das Schiff wurde der amerikanischen Atlantikflotte zugeteilt. Am 24. Juni 1911 nahm sie an der Flottenparade zu Ehren Königs Georg V von England teil. Bei der Besetzung von Veracruz 1914 durch die USA war das Schiff beteiligt. Die USS \"Delaware\" war nach dem Kriegseintritt der USA in den Ersten Weltkrieg für Geleitschutzaufgaben eingesetzt. Da unmittelbar nach dem Kriegsende ein maritimes Wettrüsten der verbleibenden Mächte einsetzte, berief man 1922 die Washingtoner Flottenkonferenz ein, bei der eine Abrüstung beschlossen wurde. Im Zuge dieser Maßnahme wurde auch die USS \"Delaware\" zur Verschrottung bestimmt und 1924 abgebrochen.", "section_level": 2}, {"title": "USS North Dakota (BB-29).", "content": "Die USS \"North Dakota\" wurde am 16. Dezember 1907 auf Kiel gelegt und lief am 10. November 1909 vom Stapel. Das Schiff wurde am 11. April 1910 in Dienst gestellt. Sie war zur Ausbildung von Kadetten der United States Naval Academy eingesetzt. Nach dem Zwischenfall mit Mexiko war sie, wie viele andere Einheiten der US Navy, vor Veracruz eingesetzt. Nach dem Kriegseintritt der USA wurde die USS \"North Dakota\" in Heimatgewässern zurückgehalten, weil man in der Marineführung ihren neuartigen Maschinen nicht vertraute. Wie ihr Schwesterschiff fiel sie den Abrüstungsverträgen von 1922 zum Opfer und wurde verschrottet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Delaware-Klasse war eine Schlachtschiffklasse der United States Navy, die nach dem neuen Grundsatz „alle Hauptgeschütze in einem Kaliber“ der HMS Dreadnought konstruiert war. Die beiden Schiffe der Klasse kamen im Ersten Weltkrieg zum Einsatz.", "tgt_summary": null, "id": 2240308} {"src_title": "Nick Ross (Eishockeyspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Persönliches.", "content": "Er besuchte zunächst die Percy Hedley School in seiner Geburtsstadt, die speziell auf behinderte Schüler ausgerichtet ist. Im Alter von neun Jahren wechselte er aber an die reguläre Southlands Middle School im nahen Cramlington und später an die Blyth Ridley High School in Blyth. Dort legte er sein General Certificate of Secondary Education sowie sein Advanced Level ab. Anschließend immatrikulierte er sich für ein Studium der Wirtschaftsinformatik an der Northumbria University und schloss dieses 2002 mit einem Bachelor of Science mit einem 2:1-Grad ab (second-class honours, upper division). Miller lebt nach wie vor in Cramlington, Northumberland, und arbeitet halbtags als Web-Entwickler für das Queen Elizabeth Hospital Gateshead. Darüber hinaus betätigt er sich als Redner und Autor und ist Generalsekretär der Newcastle United Disabled Supporters Association. Im November 2013 gründete er die Community interest company \"SMILE Through Sport\" (SMILE = Stephen Miller Inspiring Learning and Enjoyment), deren Geschäftsführer er ist. Die Initiative richtet sich vornehmlich an Kinder und Jugendliche, Vereine, Schulen, Kommunen und andere Träger, und bietet unter anderem Trainings, Beratungen, Workshops und Hilfe bei Inklusion an. Miller ist ein Fan des Newcastle United, zählt Alan Shearer und Kevin Keegan zu seinen engsten Freunden und bekam vor den Paralympischen Spielen 2012 vom damaligen Newcastle-Trainer Alan Pardew ein Trikot als Glücksbringer geschenkt. Seit seinem dreizehnten Lebensjahr war Miller auf einen Rollstuhl angewiesen, im Frühjahr 2013 erlernte er das selbstständige Gehen neu. 2005 lernte er Rachel Toland (* 1983 oder 1984) kennen. Das Paar verlobte sich 2010 und heiratete im August 2013.", "section_level": 1}, {"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Als Initialzündung für seine sportliche Laufbahn und seinen Wunsch nach olympischen Erfolgen benennt Miller den Sieg seines Landsmannes Linford Christie im 100-Meter-Lauf bei den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona. Dieses Erlebnis habe ihn inspiriert und mit den Idealen der olympischen Bewegung in Kontakt gebracht. Bereits als Teenager gehörte Miller zur Weltelite seines Sports. Bei den Paralympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta sicherte er sich mit Weltrekordweite und mehr als drei Meter Vorsprung auf den Zweitplatzierten erstmals den Titel im Keulenwurf. Er wurde damit zum bislang jüngsten Briten, der jemals eine olympische Goldmedaille gewinnen konnte. Anschließend blieb er in dieser Disziplin bis 2005 bei allen Wettkämpfen, zu denen er antrat, ungeschlagen. Den Weltrekord hielt er bis 2008 und verbesserte ihn selbst mehrfach. In den folgenden Jahren konnte Miller seinen paralympischen Titel 2000 in Sydney und 2004 in Athen verteidigen, 2008 in Peking musste er sich allerdings mit Silber zufriedengeben. Darüber hinaus wurde er je dreimal Welt- und Europameister. Zudem trat er mit wechselndem Erfolg auch im Diskuswurf an und kann hier unter anderem eine Goldmedaille bei den Europameisterschaften 2003 verbuchen. Im Vorfeld der Paralympischen Sommerspiele 2012 im eigenen Land galt Miller als große Medaillenhoffnung und wurde zum Mannschaftskapitän des 294 Athleten umfassenden britischen Teams ernannt. Aufgrund einer Hüftgelenksverletzung konnte er jedoch nicht an vorherige Leistungen anknüpfen und blieb hinter den Erwartungen zurück: Im Keulenwurf reichten seine drei ersten Würfe nicht für den Einzug ins Finale und er beendete den Wettkampf auf dem elften Platz. Zum Diskuswurf war er nicht angetreten. Nach den Spielen unterzog er sich im Oktober 2012 einer Operation, während der ihm ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt wurde. Daraufhin strich ihm der britische Leichtathletik-Verband UK Athletics (UKA) im November gleichen Jahres sämtliche Fördergelder, da er nicht mehr als Medaillenhoffnung angesehen wurde. Eine Teilnahme an den Weltmeisterschaften 2013 im französischen Lyon kam wegen des noch laufenden Rehabilitationsprozesses nicht in Frage; im August 2014 konnte sich Miller allerdings bei den Europameisterschaften in Swansea bereits wieder die Silbermedaille im Keulenwurf sichern. Weniger glücklich verlief im Oktober 2015 hingegen seine Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Doha, der Hauptstadt Katars. Eine Bestweite von 29,65 Metern reichte dort nur für den vierten Platz. Neben den Erfolgen bei den drei „großen“ Wettbewerben sammelte Miller auch bei anderen Veranstaltungen Medaillen, beispielsweise bei den Cerebral Palsy World Games und den Cerebral Palsy European Athletics Championships.", "section_level": 1}, {"title": "Einzelnachweise.", "content": "", "section_level": 1}], "src_summary": "Stephen James Miller (* 27. Mai 1980 in Newcastle upon Tyne) ist ein britischer Leichtathlet im Behindertensport. Über mehr als eineinhalb Jahrzehnte galt er im Keulenwurf – dem Behindertensport-Äquivalent zum Hammerwurf – als weltweit dominierender Sportler. ", "tgt_summary": null, "id": 2110316} {"src_title": "Audi R8 4S", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Fußball.", "content": "Geboren wurde Lambo am 19. November 1990 in Lansing, Michigan. Seine Familie zog nach Chicago, Illinois, als er noch ein kleines Kind war. In Chicago spielte er bis 2005 zusammen mit dem heutigen US-Nationaltorhüter Brad Guzan in der Jugendmannschaft von Chicago Magic. Er zog nach Middleton im Bundesstaat Wisconsin, wo er für zwei Monate die Highschool besuchte, ehe er im Rahmen der Generation Adidas einen Vertrag unterschrieb und nach Bradenton, Florida ging. Im Alter von 15 Jahren nahm er an einem Trainingscamp des englischen Erstligisten FC Everton teil und wurde vom Verein eingeladen, auf dem Trainingsgelände des Vereins zu trainieren. Ihm wurde ein provisorischer Vertrag angeboten, sollte er eine europäische Arbeitserlaubnis erhalten. Lambo hat griechische Vorfahren. Im Jahr 2008 wurde er in der ersten Draftrunde an achter Position vom FC Dallas ausgewählt. Er spielte hauptsächlich für die zweite Mannschaft in der inzwischen aufgelösten MLS Reserve League. Sein Debüt im Profiteam gab er erst im Juni 2009 bei einem Freundschaftsspiel gegen den CS Herediano aus Costa Rica. Zur Saison 2010 wurde Lambo an die Tampa Bay Rowdies ausgeliehen, welche in der USSF Division 2 Professional League spielten. Seinen Einstand gab er am 14. Mai 2010 bei einem 2:1-Erfolg gegen die Carolina RailHawks. Zur Saison 2011 endete der Vertrag mit dem FC Dallas, und Lambo versuchte, bei DC United einen neuen Vertrag zu erhalten. Er spielte zwei Spiele für die U-17-Nationalmannschaft und war im Kader der U20 bei der U-20-Fußball-Weltmeisterschaft 2009 in Ägypten.", "section_level": 2}, {"title": "American Football.", "content": "Im Herbst des Jahres 2012 schrieb sich Lambo an der Texas A&M University ein und trat der Universitäts-Footballmannschaft als Kicker bei. Dort verdrängte er in der Saison 2013 den bisherigen Startkicker Taylor Bertolet. Zur NFL-Saison 2015 nahm Lambo am NFL Draft teil, wurde aber nicht ausgewählt. Allerdings wurden die San Diego Chargers auf Lambo aufmerksam und verpflichteten ihn als Free Agent. Seinen ersten Einsatz feierte Lambo im Preseason-Spiel gegen die Arizona Cardinals, welches die Chargers mit 22-19 gewannen. Er erzielte in diesem Spiel seine ersten beiden Field Goals. Dabei verwandelte er zum Ende der ersten Halbzeit aus 53 und zum Ende des Spiels aus 47 Metern Entfernung. Am 2. September 2017 wurde Lambo im Rahmen der Kaderverkleinerung der Chargers entlassen. Am 17. Oktober nahmen ihn die Jacksonville Jaguars unter Vertrag. Dieser Vertrag wurde am 14. Februar 2019 um vier Jahre verlängert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Joshua Gregory Lambo (* 19. November 1990 in Lansing, Michigan) ist ein professioneller American-Football- und ehemaliger Fußballspieler. Von 2015 bis 2016 spielte er für die San Diego Chargers in der National Football League (NFL). Derzeit spielt er für die Jacksonville Jaguars. Als Fußballspieler war er im Kader des FC Dallas und spielte in der U17- sowie in der U20-Fußballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 521971} {"src_title": "Marabunta – Killerameisen greifen an", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Anfänge der Bibliothek gehen zurück auf das Jahr 1578, als nach dem Alteratie von Amsterdam genannten Umsturz der spanisch-katholischen Stadtregierung Bücher und Manuskripte der römisch-katholischen Institutionen in Amsterdam in einer öffentlichen und für jedermann zugänglichen Bibliothek zusammengeführt wurden. Diese Stadtbibliothek war zuerst in der Neuen Kirche und 1632, nach der Errichtung des Athenaeum Illustre, dem Vorläufer der heutigen Universität von Amsterdam, in der Dachkammer der Agnietenkapelle untergebracht. Erst 1877 wurde das Athenaeum zur Universität und die Stadtbibliothek zur Universitätsbibliothek erhoben. Im 19. Jahrhundert wurden die Sammlungen so umfangreich und die Agnietenkapelle so baufällig, dass die Bücher an mehreren anderen Orten untergebracht werden mussten, bis das Gebäude am Singel 421 bezogen wurde, in dem bis dahin die Bogenschützen untergebracht waren. Während der Renovierungsarbeiten 1968 wurden viele Bestandteile des Gebäudes aus dem 16. Jahrhundert freigelegt und so bestätigte sich, dass die Bibliothek vermutlich in einem der ältesten Gebäude der Stadt mit einem erhaltenen spätmittelalterlichen Kaminsims residiert. Die Gebäude der Handboogstraat 16 und 18 wurden 1919 bezogen und während des Zweiten Weltkriegs auch mit ausdrücklicher Zustimmung der nach London emigrierten Königin Wilhelmina das Gebäude am Singel 423 mit der 1609 von Hendrick de Keyser entworfenen Fassade, das ursprünglich als königlicher Marstall diente. Das heutige Hauptgebäude am Singel 425 wurde in den 1960er Jahren von dem Architekten J. Leupen entworfen und auf dem Gelände errichtet, auf dem ursprünglich das Haus der Armbrustschützen und später die römisch-katholische St. Katharinenkirche stand, die 1939 abgebrochen worden war. Dieser Bau wird auch als häßlichstes Gebäude von Amsterdam bezeichnet und gilt als Vorbild der „Kaffeeautomatenarchitektur“. Die Abteilung Besondere Sammlungen befindet sich am Alten Turfmarkt in einem von Philip Vingboons 1642 entworfenen Gebäude, in dem später die St.-Bernhard-Stiftung von 1843–43 untergebracht war. Die Restaurierung des Gebäudes wurde 2004 begonnen und 2007 die offizielle Einweihung durch Königin Beatrix vorgenommen. 2008 verzogen die Sammlungen der Abteilungen Medienwissenschaften, Theaterwissenschaften und Philosophie aus der Nieuwen Doelenstraat in das Akademische Medienzentrum in der Nähe des Universitäts-Hauptgebäudes am Singel. Die Sammlungen aus der Neuen Doelenstraat sind auf einem Lastkahn auf dem Wasser ausgelagert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Universitätsbibliothek Amsterdam (niederländisch: \"Universiteitsbibliotheek van Amsterdam\" oder \"Bibliotheek van de Universiteit van Amsterdam\"), kurz UBA, ist die zentrale Bibliothek der Universität von Amsterdam. Sie umfasst auch diverse Fakultätsbibliotheken sowie die Medizinische Bibliothek des \"Academic Medical Centre\" (AMC) und ist über mehrere Standorte in der Stadt verteilt.", "tgt_summary": null, "id": 117655} {"src_title": "Pizza Connection Trial", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Das Bauwerk liegt am südlichen Dorfrand von Brusio, etwa 600 Meter vom Bahnhof entfernt auf einer Höhe von rund Die Länge beträgt 142,80 m, die Brückenbreite 4,88 m. Jeder der neun Bögen besitzt eine Spannweite von 10 m. Bei einem Gleisradius von 70 m und einer Neigung von 70 ‰ wird der Talboden in einer Höhe von 7 bis 17 m überquert. In zahlreichen Publikationen wird die Länge des Bauwerks mit 110 Metern angegeben; dies betrifft jedoch nur die Brücke selbst und schliesst den dazugehörenden Damm aus.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Projekt Buss für eine Berninabahn vom Juni 1905 (am 2. März 1906 vom Bundesrat bewilligt) sah eine Maximalsteigung von 7 % vor und erforderte daher eine Linienführung unabhängig von der steileren Strasse zwischen Miralago und Campocologno. Die Lage der Stationen auf Gemeindegebiet von Brusio war umstritten, da auch in der Gemeinde mit ihren Fraktionen keine Einigkeit herrschte. So musste, obwohl der Bau der unbestrittenen Abschnitte zwischen Tirano und Poschiavo bereits im Mai 1906 begann, im Bereich von Brusio noch nach Varianten gesucht werden. Eine Projektvariante vom 6. August 1906 sah eine Station Brusio unterhalb des Dorfes vor. Im Bereich des heutigen Viadukts war eine S-Schleife vorgesehen, die aus einem gepflästerten Damm bestand und die eine Gegenkurve von beidseits 50 m Radius enthielt. Der Bahnhof hätte sich unterhalb der Schleife befunden. Auf Wunsch der Gemeinde Brusio wurde mit Datum vom 26. September 1906 eine Projektvariante präsentiert, die den Bahnhof Brusio am heutigen Standort oberhalb des Dorfes vorsah, ergänzt durch eine Haltestelle Campascio. Die Schleife zur Längengewinnung verblieb, allerdings ist nun statt des Damms eine Brücke mit 8 Bögen von 10 m Weite vorgesehen. Die S-Kurve weist nun Radien von 45 m auf. Eine offene Schleife, die unter den Viadukt zurückführt, der „Kreisviadukt“, lässt sich erstmals in einer Variante vom 29. Oktober 1906, genehmigt vom Eisenbahndepartement am 21. Dezember 1906, finden. Der Grund zu dieser Lösung mag im verminderten Landbedarf gelegen haben. Die Verzögerungen um den Bahnhof Brusio führten zu Zeitdruck. Baubeginn am Viadukt von Brusio war am 25. März 1907, als die Strecke von Campocologno zum Viadukt bereits fertiggestellt war. Dennoch war die Strecke Tirano-Poschiavo im Juli 1908 fertiggestellt. Am 14. Dezember 2008 kam es oberhalb des Kreisviadukts zu einem grossen Felssturz, woraufhin die Bahnstrecke aufgrund der massiven Zerstörung (Fahrleitungen, Schienen, Gleisbett, Bahndamm) für 111 Tage gesperrt war. Aufgrund der labilen Geologie wurde ein Auffangdamm errichtet, der herabfallendes Gestein so zurückhalten soll, dass kein Material mehr bis auf die Bahnanlagen gelangen kann. Von März bis Oktober 2011 wurde das Kreisviadukt umfassend saniert, da grosse Temperaturunterschiede und chemische Zersetzungen im Lauf der Jahrzehnte erhebliche Mauerwerksschäden im Bereich der Bogengewölbe verursacht hatten. Die RhB baute unter laufendem Betrieb wasserdichte Schottertröge in Stahlbeton ein, wozu die obersten 80 cm des Kreisviadukts vollständig abgetragen werden mussten. Damit verbunden war auch eine beidseitige Verbreiterung um je 23 cm. Die Kosten beliefen sich auf 2,75 Millionen Franken. Bei einem weiteren Felssturz oberhalb des Kreisviadukts am 8. und 9. Januar 2013 bewährte sich der 2009 errichtete Schutzdamm, so dass die Schäden diesmal weit geringer waren und der Fahrbetrieb bereits am 17. Februar – trotz einer längeren Zwangsunterbrechung der Aufräumarbeiten aufgrund des Winterwetters – wieder aufgenommen werden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Ein Nachbau des Kreisviadukts von Brusio existiert in Nuevo Arenal in Costa Rica beim Tren Turistico Arenal in der Hotelanlage \"Pequeña Helvecia\". Dort verkehrt eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 600 mm auf einer 3,5 Kilometer langen Strecke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kreisviadukt von Brusio () ist ein eingleisiger, schleifenförmiger Eisenbahn-Viadukt der Rhätischen Bahn (RhB). Es befindet sich bei Brusio im Kanton Graubünden. Dieses Wahrzeichen der durch das Puschlav führenden meterspurigen Berninabahn ist Teil des UNESCO-Welterbes.", "tgt_summary": null, "id": 165619} {"src_title": "Fliegerstaffel 8", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modellgeschichte.", "content": "Das Modell wurde auf Basis der ersten Generation des Chevrolet Corsa – einer Badge-Engineering-Variante des Opel Corsa B – entwickelt und kam im September 2000 auf den Markt. Es war das erste Modell, das im neuen GM-Werk in Gravataí gefertigt wurde. Auf dem argentinischen Markt wurde das Modell zunächst als Suzuki Fun angeboten. Später wurde auch hier der Name in Chevrolet Celta geändert. In den ersten Modelljahren war nur eine dreitürige Version verfügbar. Parallel wurde als höherwertige Alternative die zweite Generation des Corsa eingeführt. Ab 2005 war der Celta zusätzlich als Fünftürer erhältlich. Zum Modelljahr 2006 wurde er erstmals überarbeitet. Dabei wurden die Frontscheinwerfer und die Kühlermaske geändert und die Kennzeichenhalterung vom Heckstoßfänger an die Heckklappe verlegt. Im gleichen Jahr ging die Stufenheckversion des Celta, der Prisma, in Produktion. 2011 folgte ein weiteres Facelift, bei dem nun das globale Chevrolet-Logo zum Einsatz kommt. Zudem wurden die Ausstattungslinien in den meisten Märkten fortan – wie bei Chevrolet üblich – mit Buchstabenkombinationen anstatt wie vorher mit Namen bezeichnet. Im Jahr 2013 wurde die Marke von 1,5 Mio. produzierten Einheiten überschritten. In den letzten Modelljahren wurde die Versionsvielfalt eingeschränkt. Zuletzt war nur noch der Fünftürer mit – je nach Markt – 1,0- oder 1,4-Liter-Motor in LT-, bzw. \"Advantage\"-Ausstattung erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Das Modell basiert auf der GM4200-Plattform. Es wurde speziell als einfaches und günstiges Einstiegsmodell konzipiert, sodass viele Ausstattungsmerkmale, die noch beim Corsa Standard waren (z. B. ABS), nicht oder nur gegen Aufpreis verfügbar waren. Als Folge dessen erreichte der Celta im von Latin NCAP durchgeführten Crashtest einen von fünf Sternen in der Bewertung für die Sicherheit von Erwachsene und zwei von fünf Sternen in der Bewertung für die Sicherheit von Kindern. Während die Karosserie verändert wurde, um ein eigenständiges Erscheinungsbild zu schaffen, entsprechen die Bodengruppe und das Fahrwerk genau dem Corsa B mit Einzelradaufhängung und MacPherson-Federbeinen vorne und Verbundlenkerachse hinten. Zunächst war ausschließlich ein 1,0-l-Ottomotor lieferbar. Später wurde auch ein 1,4-Liter-Motor angeboten und der 1,0-l-Motor für den brasilianischen Markt auf Ethanol-Kraftstoff umgerüstet (Flexible Fuel Vehicle). Airbag und ABS waren ab dem Modelljahr 2014 erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Chevrolet Celta ist ein Kleinwagenmodell von General Motors do Brasil. Er basiert auf der Plattform des Opel Corsa B und wurde als Einstiegsmodell der Marke konzipiert. Der Celta ist mit über 1,7 Mio. Einheiten das meistverkaufte Modell von \"GM do Brasil\".", "tgt_summary": null, "id": 555429} {"src_title": "Tuff (Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Nach einer klassischen Bühnenausbildung an der Westfälischen Schauspielschule Bochum und einem ersten Engagement am Stadttheater Aachen wurde er 1965 an das Kleintheater an der Kramgasse sowie das Stadttheater nach Bern geholt. Klassen hatte in Bern Erfolg mit dem Stück Draußen vor der Tür von Wolfgang Borchert. Die Erstaufführung fand 1966 im Kleintheater Kramgasse 6, Bern statt. Das Stück wurde unter der Regie von Thomas Nyffeler an die 300 mal aufgeführt. Die Welt der Schauspielerei wurde ihm zu eng und er trat an Bahnhöfen und in der Strassenbahn, auf dem Balkon und im Korridor auf, schon bevor er den Begriff „Performancekunst“ kennenlernte. Inspiriert von der Fluxus-Bewegung, von John Cage, vom The Living Theatre und Gerhard Johann Lischka gründete Klassen 1970 in Bern das Theaterkollektiv \"Studio am Montag\". Hier erkundete er Grenzbereiche zwischen Theater und Performance, oft auch in Zusammenarbeit mit seiner Partnerin Janet Haufler. Klassen verkündete den „Tod des Theaters“ und postulierte die Performance als adäquate künstlerische Nachfolgeform. Das Studio am Montag entfernte sich immer weiter vom traditionellen Theater und wurde 1985 zum Stop Performance Theater \"STOP.P.T.\" Als die städtischen Subventionen für \"STOP.P.T\" halbiert wurden, gab er 1995 den Sisyphuspreis zurück, den er 1992 bekommen hatte. Norbert Klassen lehrte von 1980 bis 1997 an der Berner Schauspielschule und von 1982 bis 1994 Schauspiel und Performance an der F+F Schule für Kunst und Design. Er organisierte von 2001 bis 2010 das \"Bone–Festival\" für Aktionskunst in Bern und war einer der Gründer des Black Market International, einer Performancekünstlergruppe. \"Das Brakteaten Stück\" ist eine 24-stündige Performance, die 1987 auf der documenta 8 in Kassel aufgeführt wurde und in Zusammenarbeit von Boris Nieslony Jürgen Fritz, Zygmunt Pietrowski, Jacques van Poppel, Tomáš Ruller und Norbert Klassen entstanden ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Norbert Klassen (* 30. Mai 1941 in Duisburg; † 1. Dezember 2011 in Bern) war ein deutscher Schauspieler und Performancekünstler, der im Alter von 23 Jahren in die schweizerische Stadt Bern übersiedelte.", "tgt_summary": null, "id": 2278914} {"src_title": "Meta Kraus-Fessel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Radkiejmy liegt östlich des \"Kossenberg\" () im Nordosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Die Kreisstadt Gołdap \"(Goldap)\" liegt 14 Kilometer in östlicher Richtung, die frühere und heute auf russischem Staatsgebiet gelegene Kreishauptstadt Darkehmen (1938 bis 1946 Angerapp, ) 12 Kilometer in nördlicher Richtung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der um 1566 \"Radkiem\", um 1603 \"Radtkem\", um 1785 \"Rattkehmen\", um 1900 \"Groß Radtkehmen\" und bis 1938 \"Radtkehmen\" genannte kleine Ort war vor 1945 ein Gutsdorf, dessen Herrenhaus das Bild des Dorfes prägte. Im Jahre 1874 wurde der Gutsbezirk Radtkehmen in den neu errichteten Amtsbezirk Ballupönen () eingegliedert, der zum Kreis Darkehmen (1939 bis 1945 „Landkreis Angerapp“ genannt) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte Radtkehmen 41 Einwohner. Am 30. September 1928 verlor das Dorf seine Eigenständigkeit und wurde in das Nachbardorf Wittgirren (1938 bis 1945 Wittbach, ) eingemeindet. Am 3. Juni (offiziell bestätigt am 16. Juli) 1938 erhielt Radtkehmen aus politisch-ideologischen Gründen der Vermeidung fremdländisch klingender Ortsnamen die Umbenennung in „Wittrade“. Mit dem gesamten südlichen Ostpreußen kam das kleine Dorf 1945 in Kriegsfolge zu Polen. Seither trägt es die polnische Namensform „Radkiejmy“. Heute ist es eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Banie Mazurskie im Powiat Gołdapski, vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Radtkehmen resp. Wittrade gehörte vor 1945 einerseits zur evangelischen Kirche in Klein Szabienen/Schabienen (1938 bis 1945 Kleinlautersee, ) im Kirchenkreis Darkehmen/Angerapp in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union, andrerseits zur katholischen Pfarrkirche in Goldap im Dekanat Masuren II (Sitz: Johannisburg, polnisch Pisz) im Bistum Ermland. Heute sind die katholischen Einwohner Radkiejmys Teil der Pfarrei Żabin im Dekanat Gołdap im Bistum Ełk \"(Lyck)\" der Römisch-katholischen Kirche in Polen, während die evangelischen Kirchenglieder zur Kirche in Gołdap, einer Filialkirche der Pfarrei in Suwałki in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen sich orientieren.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Verkehrstechnisch abseits liegt Radkiejmy im polnisch-russischen Grenzgebiet an einer wenig befahrenen Nebenstraße, die Żabin \"(Klein Szabienen/Schabienen\", 1938 bis 1945 \"Kleinlautersee)\" mit Widgiry \"(Wittgirren\", 1938 bis 1945 \"Wittbach)\" verbindet. Eine Bahnanbindung besteht nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Radkiejmy () ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Landgemeinde Banie Mazurskie \"(Benkheim)\" im Powiat Gołdapski (Kreis \"Goldap\").", "tgt_summary": null, "id": 1605000} {"src_title": "Frank Kelly (Schauspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Sarkar wurde als einer von sieben Söhnen eines Zamindars (Großgrundbesitzers) aus der Schreiber-Kaste der Kayastha (Lal), die zum Kshatriya-Adel zählten, in Ost-Bengalen, damals Britisch-Indien, heute Bangladesch, geboren. Bereits der Vater, Rajkumar Sarkar (1840–1914), hatte sich als Erster Sekretär der Rajshahi Organisation, einer Wohlfahrtsorganisation des Distrikts, und als Angehöriger der Reformbewegung des Brahmo Samaj sozial und kulturell stark engagiert. Nach einer Schul- und Ausbildungszeit an Colleges in Rajshahi und Calcutta, der damaligen Hauptstadt Britisch-Indiens, sowie am dortigen Presidency College legte er 1892 die Magisterprüfung (M.A.) im Fach Englisch an der University of Calcutta mit Auszeichnung ab.", "section_level": 2}, {"title": "Lehrtätigkeit, Ämter und Publikationen.", "content": "Anschließend lehrte er zunächst von 1893 bis 1896 am dortigen Ripon College, 1896 bis 1898 am Metropolitan College Englisch, erlangte 1894 die \"Premchand Roychand Studentship\", die höchste akademische Auszeichnung der Universität, und trat 1898 den Dienst als Englischprofessor am Presidency College an. Nach seinem Wechsel ans College in Patna (1899) wechselte er 1902 ins Fach Geschichte, das er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1926 lehrte. Bereits 1901 war sein Buch über den Mogulkaiser Aurangzeb erschienen (\"India of Aurangzib\"), das er in den folgenden Jahren bis 1924 zur fünfbändigen \"History of Aurangzib\" vervollständigte. Auch für die vierbändige Darstellung der darauf folgenden Periode (\"Fall of the Mughal Empire\", 1932–1950) benötigte er mehr als zwei Jahrzehnte. 1917 bis 1919 war Sarkar Dekan der historischen Fakultät der 1916 neu gegründeten Banaras Hindu University in Varanasi und von 1919 bis 1923 Englischprofessor am Ravenshaw College in Cuttack/Odisha. 1918 wurde er in den Indian Education Service (IES, 1896–1924) berufen, der die Ausbildung indischer Nachwuchskräfte bündelte und wo er sich für höhere akademische Standards und eine Reform des Prüfungssystems einsetzte. Aufgrund seiner Verdienste wurde Sarkar 1926 zum \"Companion of the Order of the Indian Empire\" (C.I.E.) ernannt. 1926 bis 1928 war er Vizekanzler der Universität Calcutta. 1929 als Knight Bachelor („Sir“) geadelt, war er von 1929 bis 1932 ernanntes Mitglied des Bengal Legislative Council, einer Einrichtung mit vorwiegend beratender Funktion in Fragen von Erziehung, Gesundheit und öffentliche Arbeiten. Sarkar war unter anderem Gründungsmitglied, Präsident und bis 1941 „Herz und Seele“ der \"Indian Historical Records Commission\" (gegründet 1919), der Royal Asiatic Society of Bengal sowie von deren Bombay Branch und eines der ganz wenigen Ehrenmitglieder der \"Royal Asiatic Society of Great Britain\" (1923).", "section_level": 2}, {"title": "Historische Konzeption.", "content": "Unzufrieden mit der Abhängigkeit der Geschichte der Mogulzeit von wenigen, meist europäischsprachigen Quellen, bemühte sich Sarkar von Anfang an, die Quellenbasis um zeitgenössische Dokumente und Quellen, vor allem in den heimischen Sprachen, zu erweitern. Auf zahlreichen Archivreisen und als Präsident der Historical Records Commission förderte er die Materialien zutage, die er seinen Geschichtswerken und zahlreichen Beiträgen und Aufsätzen in Englisch als auch in Bengali – auch für eine breite Öffentlichkeit –, zugrunde legte. Gemäß seiner Überzeugung, wonach aus der Geschichte Lehren gezogen werden könnten und historisches Wissen daher weite Verbreitung finden sollte, sorgte er stets für eine maßvolle Preisgestaltung seiner Bücher. Seine Werke über Aurangzeb, über den Niedergang des Mogulreichs sowie seine Fortsetzung von William Irvines \"Later Mughals\" (2 Bände, 1922) zeugen von ausgedehnten Sprachen- und Quellenkenntnissen – außer Bengali beherrschte er Englisch, Hindi, Hindustani/Urdu, Sanskrit, Persisch, Marathi, Französisch und Portugiesisch – und verschafften den Arbeiten rasch den Rang von Standard- und Referenzwerken, den sie bis heute innehaben. Durch die Besichtigung zahlreicher Schlachtfelder vor Ort gelang es ihm zudem, seinen Schilderungen entscheidender militärischer Auseinandersetzungen Lokalkolorit und Glaubwürdigkeit zu verleihen.", "section_level": 2}, {"title": "Sarkars Stellung in der europäischen und indischen Geschichtsschreibung.", "content": "Sarkar war der Überzeugung, dass die indische Geschichtsschreibung am Anfang des 20. Jahrhunderts dort stehe, wo sich die europäische zu Beginn des 19. befunden habe. Er konzentrierte seine Darstellung daher auf die Chronologie, die Schilderung der Abläufe und die Charakteristik der handelnden Personen; für eingehendere Studien und Strukturanalysen sah er die Zeit noch nicht gekommen. Seine Vorbilder, was Methode, Stil und Zweck der Geschichtsschreibung anging, waren dabei neben anderen die Deutschen Ranke, Niebuhr und Mommsen sowie die Briten Macaulay und Gibbon. Als historische Person schätzte er besonders Napoleon wegen dessen Effektivität und Zeitmanagements. Die Mogulzeit (1526–1858), die Sarkars Arbeitsschwerpunkt bildete, bewertete er, obwohl er der indischen Unabhängigkeitsbewegung reserviert gegenüberstand, vor allem nach ihrer Bedeutung für die Staats- und Nationenbildung: Erst in den Briten sah er – bei aller Kritik an vielen ihrer wirtschaftlichen Maßnahmen – die Überwinder des geistigen, wirtschaftlichen und sozialen Stillstands sowie regionaler Zersplitterung, die die Muslimherrscher hinterlassen hätten; erst sie seien die Erneuerer der bengalischen (\"Bengalische Renaissance\") und indischen Nation als Ganzes. Auch das Aufbrechen von verkrusteten sozialen, religiösen und Kastenschranken sei unter muslimischer Herrschaft nicht gelungen. Für die kastengeplagte indische Gesellschaft und ihre abergläubischen Vorstellungen hatte er nur Spott übrig, so dass ihn konservative Hindus misstrauisch als Abtrünnigen, reformorientierte Brahmos dagegen als in der Wolle gefärbten Hindu betrachteten. Seiner Überzeugung nach mussten, „wenn Indien je eine Nation werden sollte..., Hinduismus und Islam sterben und wiedergeboren werden“ und zwar „gereinigt und verjüngt nach den Gesetzen von Vernunft und Wissenschaft“. Den Marathen – als der regionalen und Hindu-Opposition gegen die muslimischen Moguln – widmete Sarkar zusammen mit dem Doyen der Maratha-Geschichte und lebenslangen Freund Govind Sakharam Sardesai (1865–1959) mehrere Monographien (\"Shivaji and his Times\" 1919; \"House of Shivaji\" 1940), in denen er, der Nichtbrahmane und Bengale, freilich mit Kritik an der kühl berechnenden, seiner Ansicht nach aber politisch kurzsichtigen Politik der Marathen nicht sparte. Neben der Mogulgeschichte verfasste Sarkar auch Monographien zur indischen Allgemein- (\"India through the Ages\", 1928), Regional- (\"History of Bengal\", 1950), Wirtschafts- (\"Economics of British India\", 1909/1919) und Militärgeschichte (\"Military History of India\", 1960) und übersetzte ein hagiographisches Werk über den bengalischen Mystiker und Heiligen Chaitanya (1486–1533), der sich für die Aufhebung der Kastenschranken und die Akzeptanz von Muslimen und Unberührbaren eingesetzt hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Charakteristik.", "content": "Sarkar galt als „streng viktorianischer Moralist“, der der Generation, die Indien in die Unabhängigkeit führte, kritisch gegenüberstand; persönlich anspruchslos, selbstdiszipliniert und in seinem Urteil geradeheraus, schätzte er die Engländer aufgrund ihrer „methodischen, gründlichen Art, mit der sie alles unternehmen, und... wegen ihrer überirdischen (\"divine\") Unzufriedenheit mit den Dingen, wie sie sind“. Die Dynamik und der Fortschrittsgläubigkeit Europas beeinflussten ihn zutiefst, und in moderner Erziehung auf breiter Grundlage sah er die Voraussetzung für den Aufstieg Indiens. Auch die englische Form der repräsentativen Regierung sagte ihm zu. Sein Credo als Historiker kam in seinem Beharren auf dem Gebrauch der Primärquellen und dem Erlernen der Quellensprachen zum Ausdruck; auch hier bestand er – nicht immer zur Freude seiner Schüler und Kollegen – auf hohen wissenschaftlichen Standards; für Historiker, die mit „Schere und Klebstoffflasche“ arbeiteten und nur die gedruckte Literatur auswerteten, hatte er wenig übrig. Er wird daher als der „Vater der modernen wissenschaftlichen Forschung in der Geschichtswissenschaft“ bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "Wegen seiner politischen Zurückhaltung, seiner Wertschätzung der Briten und seiner zurückhaltenden Art, aber auch aufgrund seines konservativen methodischen Ansatzes ließ Sarkars Einfluss auf die Geschichtsschreibung noch zu Lebzeiten und bald nach der indischen Unabhängigkeit (1947) nach. Sein Biograph musste ihn noch 1974 in der indischen Nationalbiographie gegen den Vorwurf mangelnden Nationalgefühls in Schutz nehmen; strukturgeschichtliche Ansätze, Studien mit dem Schwerpunkt auf wirtschaftlichen und sozialen Themen sowie Detailstudien ließen seine Arbeiten allmählich antiquiert erscheinen. Durch ihre breite Quellengrundlage und wegen der sprachlichen Kompetenz des Verfassers gelten seine Arbeiten aber bis heute als unverzichtbar.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe, Privatleben, letzte Jahre, Wohnhaus.", "content": "Sarkar war seit 1893 verheiratet mit Kadambini Chaudhuri aus dem Nachbarort Natore (gest. 1964); aus der Ehe gingen zwei Söhne und drei Töchter hervor. Sarkar galt als wortkarg, streng – ja schroff – erwies sich aber Freunden und Studenten gegenüber in Rat und Tag als herzlich und großzügig. So lebte der Historiker A. L. Shrivastava (1899–1973) während seiner Forschungsarbeite lange Zeit „wie ein Familienmitglied“ im Hause der Sarkars in Darjeeling und konnte auf die reichhaltige Bibliothek zugreifen. Sarkar hat Indien nie verlassen. Sein Schwerpunkt lag auf dem Norden des Landes; die südlichen, dravidischen Landesteile mit ihrem ganz anderen sprachlichen und kulturellen Charakter hat er weder kennengelernt noch historisch bearbeitet. Die letzten Lebensjahre waren von Schicksalsschlägen überschattet. Sarkar starb im hohen Alter von 87 Jahren. Die Witwe Sarkars hinterließ das Wohnhaus in Kolkata (10, Lake Terrace, heute Jadunath Sarkar Road), in dem die Familie nach der Pensionierung Sarkars wohnte, nach ihrem Tod einem Krankenhaus; 1973 erwarb der \"Indian Council of Social Science Research\" (ICSSR) das Gebäude, der Erlös kam dem Jadavpur-Krankenhaus zugute. Das \"Centre for Studies in Social Sciences, Calcutta\" (CSSSC), ein Forschungsinstitut des ICSSR, mietete zunächst und kaufte später das Gebäude, vor dem Umzug in neue Räumlichkeiten in Patuli im Jahr 2000. Das Haus beherbergt heute das \"Jadunath Bhavan Museum and Resource Centre\".", "section_level": 2}, {"title": "Sarkar als Übersetzer Tagores.", "content": "Sarkar war einer der ersten, die Rabindranath Tagores Schriften ins Englische übersetzten.", "section_level": 2}, {"title": "Werke (in Auswahl).", "content": "Ein bis zum Jahr 1958 reichendes Werkverzeichnis findet sich in Gupta, \"Life and Letters\" (1958), S. 108–124", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Jadunath Sarkar ( ; 10. Dezember 1870 in Karachmaria bei Rajshahi in Bengalen – 15. Mai 1958 in Calcutta, dem heutigen Kolkata) war ein indischer Historiker aus Bengalen.", "tgt_summary": null, "id": 1954739} {"src_title": "Gavin Schilling", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Gryżewo liegt im Nordosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Bis zur Kreisstadt Gołdap \"(Goldap)\" sind es 16 Kilometer in nordöstlicher Richtung, und die frühere und heute auf russischem Staatsgebiet gelegene Kreishauptstadt Darkehmen (1938 bis 1946 Angerapp, ) ist gleich weit entfernt in nördlicher Richtung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das vor 1566 \"Graszgirey Neusassen\", vor 1585 \"Grasgirren\", nach 1785 \"Grisgirren\" und bis 1938 \"Griesgirren\" genannte Dorf wurde 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Ballupönen eingegliedert. Dieser – 1939 in „Amtsbezirk Schanzenhöh“ umbenannt – gehörte bis 1945 zum Kreis Darkehmen (1939 bis 1945 „Landkreis Angerapp“ genannt) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen. Griesgirren verzeichnete im Jahre 1910 – bevor 1928 der Gutsbezirk Zargen () eingemeindet wurde – insgesamt 225 Einwohner. Ihre Zahl verringerte sich bis 1925 auf 212, betrug 1933 noch 201 und belief sich 1939 auf nur noch 196. Am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) 1938 wurde Griesgirren aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Grieswalde“ umbenannt. Im Jahre 1945 kam das Dorf in Kriegsfolge mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Gryżewo“. Heute ist das Dorf Sitz eines Schulzenamtes () für Czupowo \"(Schupowen\", 1938 bis 1945 \"Schuppau)\" und Gryżewo und eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Banie Mazurskie im Powiat Gołdapski, vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "Die mehrheitlich evangelische Bevölkerung Griesgirrens resp. Grieswaldes war vor 1945 in das Kirchspiel der Kirche in Klein Szabienen/Schabienen (1938 bis 1945 Kleinlautersee, ) eingepfarrt, die zum Kirchenkreis Darkehmen/Angerapp in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Die katholischen Einwohner waren Teil der Pfarrei in Gołdap im Dekanat Masuren II (Sitz: Johannisburg, polnisch Pisz) im Bistum Ermland. Heute gehören die mehrheitlich katholischen Einwohner Gryżewos zur Pfarrei in Żabin im Dekanat Gołdap im Bistum Ełk \"(Lyck)\" der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Kirchenglieder sind zu Kirche in Gołdap hin orientiert, einer Filialkirche der Pfarrei in Suwałki in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Gryżewo ist von Banie Mazurskie an der polnischen Woiwodschaftsstraße DW 650 (einstige deutsche Reichsstraße 136) aus direkt zu erreichen. Außerdem führt eine Straßenverbindung von Kulsze \"(Kulsen)\" sowie eine Landwegverbindung von Czupowo \"(Schupowen\", 1938 bis 1945 \"Schuppa)\" direkt in den Ort. Eine Bahnanbindung besteht nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gryżewo () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Landgemeinde Banie Mazurskie \"(Benkheim)\" im Powiat Gołdapski (Kreis \"Goldap\").", "tgt_summary": null, "id": 96560} {"src_title": "Luis de Carvajal y de la Cueva", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "College.", "content": "Sanford besuchte die South Carolina State University und spielte für deren Team, die Bulldogs, auf verschiedenen Positionen in der Secondary College Football.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Atlanta Falcons.", "content": "Beim NFL Draft 2010 fand er keine Berücksichtigung, wurde aber danach von den Atlanta Falcons unter Vertrag genommen. Er kam bei keinem einzigen Spiel zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Denver Broncos.", "content": "Im Oktober 2011 wurde er von den Denver Broncos verpflichtet, die ihn in insgesamt sechs Spielen einsetzten.", "section_level": 2}, {"title": "New Orleans Saints.", "content": "2012 wechselte er zu den New Orleans Saints und erhielt die Nummer 25, mit der bislang sein Namensvetter Reggie Bush gespielt hatte. Er kam nun öfter und regelmäßiger zum Einsatz und lief in den Saisons 2013 und 2014 wiederholt als Starter auf. Nach der Spielzeit 2013 erhielt er als Restricted Free Agent ein neuerliches Angebot von den Falcons. Die Saints machten aber von ihrem Recht, Bush mit den gleichen Konditionen an sich zu binden, Gebrauch. 2014 zog er sich einen Wadenbeinbruch zu, weswegen die Saison für ihn nach 10 Spielen bereits zu Ende war. 2015 verletzte er sich schon in der ersten Partie und fiel für den Rest der Spielzeit aus.", "section_level": 2}, {"title": "Detroit Lions.", "content": "Am 12. März 2016 unterschrieb Bush bei den Detroit Lions einen Einjahresvertrag. In der Spielzeit 2016 konnte er 53 Tackles setzen, darüber hinaus gelang ihm sein erster Touchdown.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zu den New Orleans Saints.", "content": "Am 30. März 2017 unterschrieb er bei den New Orleans Saints einen Einjahresvertrag. In 14 Partien gelangen ihm 23 Tackles, eine Passverteidigung sowie ein Sack.", "section_level": 2}, {"title": "Buffalo Bills.", "content": "Im März 2018 wechselte Bush zu den Buffalo Bills, bei denen er einen Zweijahresvertrag über 4,5 Millionen US-Dollar unterschrieb. Im Juli 2019 gab er nach neun Jahren sein Karriereende bekannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Rafael Bush (* 12. Mai 1987 in Williston, South Carolina) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler in der National Football League (NFL). Er spielt neun Saisons auf der Position des Safeties und Cornerbacks.", "tgt_summary": null, "id": 1097682} {"src_title": "Billy Marshall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Zweiter Weltkrieg: Drei junge, britische Fallschirmjäger, die von ihrem Regiment getrennt worden sind, warten in einem zerstörten Haus darauf, dass ihr Unteroffizier ihnen zu Hilfe kommt. Zwischen den jungen Männern, die sehr verschiedene Persönlichkeiten sind, kommt es zu Spannungen. John, eigentlich ein Pazifist, fühlt sich hin- und hergerissen. Trotz seiner Einstellung, ist er dennoch stolz auf seine beim Militär erworbenen Fähigkeiten. Tom Cooper, der älteste der drei, ist vorsichtig abwägend und bemüht, sich penibel an die Vorschriften zu halten. Cliff dagegen ist geradezu enthusiastisch, wenn es um militärische Belange geht, gibt sich christlich, zeigt sadistische und impulsiv gewalttätige Tendenzen und belächelt John für seine pazifistische Haltung. John und Tom werden von dem deutschen Offizier Helmut überrascht und mit einer Waffe bedroht. Er will Auskunft darüber haben, wo sich die Offiziere bzw. weiteren Männer ihres Regiments befinden. Als Cliff hinzukommt, wird auch er von Helmut entwaffnet und in Schach gehalten. Das Blatt wendet sich jedoch, als es John durch einen Messerwurf gelingt, den Deutschen am Hals zu verletzen. Die drei Männer versuchen nun ihrerseits Informationen über die Taktik der Deutschen von Helmut zu erhalten, sind jedoch weiterhin auf Vermutungen angewiesen. Allerdings stellt sich heraus, dass der Deutsche mit dem Gedanken spielte, überzulaufen, aber zumindest ein Zeichen setzen wollte, dass er mit dem Vorgehen der deutschen Wehrmacht nicht einverstanden sei. Als die kleine Truppe bei einem Patrouillengang auf ein versteckt liegendes Bauerngehöft stößt, übernimmt John die Aufgabe voranzugehen und erschießt die bis auf einen Wachposten vermeintlich schlafenden deutschen Soldaten fast im Alleingang. Es stellt sich heraus, dass die Deutschen allesamt bereits seit geraumer Zeit tot waren. Kurz darauf kommt es zwischen John und Cliff zu einer Auseinandersetzung, als Cliff zwei toten Männern die Goldzähne herausreißt. Nachdem die vier ihren Fußmarsch fortgesetzt haben, finden sie in der Morgendämmerung ihren Unteroffizier mit durchschnittener Kehle. Kurze Zeit später naht eine deutsche Patrouille. Die Männer werden von ihnen erschossen. Bei dieser Aktion findet auch Cliff den Tod. Schließlich gelangen John und Tom Cooper zusammen mit Helmut in die Nähe der britischen Linien. Dort feuert man Leuchtspurgeschosse auf sie ab. Helmut befiehlt John und Tom Cooper geistesgegenwärtig englische Songs zu singen, um zu zeigen, dass sie keine Feinde seien. Der Gesang geht jedoch im Lärm der Explosionen und des Gewehrfeuers unter. Tom wird durch eine Granatenexplosion getötet. Nun sind nur noch John und Helmut übrig. Obwohl Tom von sich selbst behauptet, überzeugter Pazifist zu sein, tötet er den deutschen Soldaten Helmut, der neben ihm liegt, und für den er sich bisher immer eingesetzt hatte, mit einer langen Nadel. Aufgewühlt von dem, was er gerade erlebt, taumelt er dann erneut in die Schusslinie der Engländer, wo er erschossen wird, bevor sie ihn noch als einen der ihren erkannt haben.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Die Filmaufnahmen entstanden vor Ort in Chertsey in der Grafschaft Surrey sowie in den Twickenham Studios in London. Es handelt sich um eine Produktion der Paramount Pictures/Junction Films. Der Film wurde im Mai 1968 auf dem Festival in Cannes vorgestellt. Am 28. Mai 1968 lief er in New York an. Er wurde außerdem im Juli 1968 auf dem San Sebastián Film-Festival in Spanien (Titel: \"Todo un dia para morir\") und im September 1969 auf dem Film-Festival in Adelaide in Australien gezeigt. In der Bundesrepublik Deutschland kam er erstmals am 14. Februar 1969 unter dem Titel \"Tödlicher Tag\" in die Kinos. Der Film weist die Besonderheit auf, dass er großteils mit inneren Monologen der Soldaten arbeitet. Das, was sie denken, wird dem Zuschauer hörbar gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das \"Lexikon des internationalen Films\" befand: „Im Verzicht auf den üblichen Aufwand ungewöhnlicher, in der Analyse des Verhaltens beklemmender Antikriegsfilm.“ \"Varietys\" Kritik war insgesamt negativ, man sprach von unzähligen Plattitüden, die man ähnlich schon in anderen Antikriegsfilmen gesehen habe. Dem Drehbuch fehle es an dramatischen Wendungen. Noch schlimmer sei aber, dass man für keinen der vier Männer Sympathie oder Interesse entwickeln könne, die inneren Monologe unbeholfen seien und man ihrem wirklichen Wesen nie näherkomme. Renata Adler von der \"New York Times\" urteilte, was die Handlung betrifft, ähnlich. Die Schauspielerleistungen seien in Ordnung und es gebe einige ausgezeichnete Szenen im Film. Jedoch sei das Drehbuch von Charles Wood nahezu unerträglich. \"Timeout\" sprach von einer ungeschickten Anpassung des Drehbuchs an den Roman, vielen Kameratricks, und einer eindringlichen, aber vortäuschenden Weichzeichner-Fotografie. Den Schauspielern wurden ausgezeichnete Leistungen bestätigt, besonders Tom Bell. Zu einem eher lobenden Urteil gelangte der \"Evangelische Film-Beobachter\": „Konsequent eigentlich auch da, wo das Blut allzu rot sprudelt. Zarten Gemütern nicht zu empfehlen, da der gut gemachte Film Szenen von kriegsbedingter Grausamkeit enthält.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Tödlicher Tag (Originaltitel: \"The Long Day’s Dying\") ist ein britischer Antikriegsfilm von 1968 unter der Regie von Peter Collinson. Die Hauptrollen sind besetzt mit David Hemmings, Tony Beckley, Tom Bell und Alan Dobie. ", "tgt_summary": null, "id": 1643045} {"src_title": "Jarrod Alonge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Zufällig begegnen sich auf dem Bahnhof der Nikolai-Eisenbahn der dicke Mischa und der dünne Porfiri. Der Dünne reist in Begleitung seiner hageren Gattin und des hochgewachsenen Sohnes. Die beiden alten Schulfreunde begrüßen sich überschwänglich und ungezwungen. Das Gespräch dreht sich um beider Karriere als Beamte. Der Dünne bezieht als Kollegienassessor und Bürovorsteher ein niedriges Gehalt. Er hält sich mit Feierabendarbeit über Wasser; bastelt Zigarrenetuis und verkauft das Stück für einen Rubel. Seine Frau gibt Musikstunden. Der Dicke ist Geheimrat geworden und hat einen Orden mehr als der Dünne. Der Dünne erbleicht, schrumpft zusammen und redet den Schulfreund auf einmal mit „Euer Exzellenz“ an. Der Dicke weist „diese Ehrerbietigkeit“ zurück. Der Dünne siezt den alten Freund weiter und bleibt bei der Anrede Exzellenz. Dem Geheimrat wird von so viel Unterwürfigkeit übel. Er gibt dem Dünnen zum Abschied die Hand und macht sich davon.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretation und Stil.", "content": "Der Dünne verkörpert einen asketischen Westler, der durch Protestantismus und Kapitalismus geprägt ist, der Dicke ist eine Personifikation Russlands. Sprachlich wird eine ›dicke‹ und eine ›dünne‹ Welt durch Lautverkettungen und durch Metonymien zur Geltung gebracht (zum Beispiel gibt der Dünne nach anfänglichem »ha-ha« nur mehr ein »hi-hi« von sich, aber der Dicke ein »ho-ho-ho«). Als »Tonkij« ist der Dünne auch anagrammatisch enthalten in »Kartonki«, während der Dicke, »Tolstyj« in to- und l-Ketten lautlich repräsentiert wird. Seinen Unterschied zum Dicken will der Dünne mit Kartons und Koffern kompensieren. Seine Aufgeblasenheit wird mit den von ihm produzierten leeren Zigarrenkisten suggeriert, aus der Luft in grotesker Realisierung der Metaphorik nur verkniffen als »hi-hi« entweichen kann, sobald er vor dem Dicken zu kriechen beginnt. Der Dicke wird als der Sympathischere gezeichnet, weil für ihn die Gemeinsamkeit zählt, während der Dünne in seiner Art Distanz herstellt. In der russischen Literatur gibt es traditionell eine Tendenz, sich mit dem ›kleinen Beamten‹ zu solidarisieren, Tschechow habe hier aber darstellen wollen, wie die zaristische Verwaltung gerade diese rangniedrigeren Beamten (den Dünnen) psychisch deformiert hat, weil jene das System verinnerlicht haben, meint Matthias Freise in seinem Eintrag für \"Kindlers Literatur Lexikon\" zu dieser Kurzgeschichte.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Fassung von 1886 sieht Matthias Freise als meisterhaft an, sie wurde „mit wenigen, aber entscheidenden Änderungen zu einer meisterhaften Miniatur umgestaltet, die das Konstruktionsprinzip und die Sinngenese seiner Prosa exemplarisch vorführt.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Dicke und der Dünne (, Tolsty i tonki) ist eine satirische Kurzgeschichte des russischen Schriftstellers Anton Tschechow, die 1883 entstand und am 1. Oktober desselben Jahres in dem Sankt Petersburger Witzblatt \"Oskolki\" erschien. Die Kurzgeschichte wird zum humoristischen Frühwerk des Autors gezählt. Tschechow gestaltete sie 1886 mit wenigen Mitteln entscheidend zu einer Miniatur um, in der das Konstruktionsprinzip seiner Prosa ebenso deutlich wird wie die Sinngenese.", "tgt_summary": null, "id": 2204601} {"src_title": "Josip Račić", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Bahnlinie nach Bradford wurde durch die Leeds and Bradford Railway am 1. Juli 1846 eröffnet. Sie erreichte die Stadt aus nördlicher Richtung, dem Tal des Bradford Beck folgend, von Shipley her und endete in einem Bahnhof in Kirkgate, gegenüber dem Ende der Market Street. Züge verkehrten stündlich nach Leeds Wellington Station, es gab durchgehende Verbindungen nach London Euston über Derby und Rugby. Dieser erste Bahnhof besaß ein imposantes klassizistisches Empfangsgebäude nach einem Entwurf von William Andrews. 1853 hatte die Midland Railway die \"Leeds and Bradford Railway\" akquiriert und den Bahnhof umgebaut. Das neue Stationsgebäude war größer, erschien aber architektonisch von geringerem Interesse als das alte. 1890 wurde der Bahnhof nochmals erneuert. Der Architekt Charles Trubshaw, der für die Midland Railway arbeitete, entwarf einen großen Gebäudekomplex, der Passagier- und Güterabfertigung und das Midland Hotel umfasste. Der Bahnhof hatte sechs Bahnsteige und ein verglastes geripptes Dach. In den 1960er Jahren wurde dieses Dach demontiert und durch funktionale Bahnsteigüberdachungen ersetzt. Der Bahnhof wurde auch durch die North Eastern Railway genutzt. Um die Zeit dieses Umbaus wurde der Bahnhof \"Market Street Station\" genannt, was aber am Ort herausgegebene Karten und Adressbücher nicht widerspiegeln (siehe Bezeichnung unten). 1906 wurde direkt südöstlich des Bahnhofs der \"Foster Square\" gebaut, aber der Name wurde nicht vor 1924 für den Bahnhof gebraucht. Im März 1963 riet der Beeching-Report zur Schließung aller Bahnlinien, die das Wharfedale bedienten, und zur Einstellung mehrerer anderer Verbindungen von Bradford Forster Square. 1965 schlossen zahlreiche Bahnstationen, und die Nahverkehrsverbindungen nach Leeds wurden eingestellt. Für einige Strecken wurde die Entscheidung jedoch aufgeschoben, und die Züge fuhren weiter. 1972 beschlossen Bradford Corporation (jetzt City of Bradford Metropolitan District Council) und mehrere andere lokale Verwaltungskörperschaften in der Umgebung, die Wharfedale Line und die Airedale Line zu subventionieren. Die Strecken blieben in Betrieb, und in den Folgejahren wurde eine Anzahl von Bahnstationen wiedereröffnet. Seit April 1974 ist die neue \"West Yorkshire Passenger Transport Executive\" (jetzt West Yorkshire Metro) für diese Leistungen verantwortlich. Der Bahnhof Forster Square wurde 1990 verkürzt, als eine neue Station westlich der alten gebaut wurde. Letztere hat drei moderne Bahnsteige, von denen zwei (Bahnsteige 1 und 2) Intercity-Züge aufnehmen können. Der alte Bahnhof wurde später abgerissen, um für ein Einkaufszentrum namens \"Broadgate\" Platz zu schaffen. Wegen der Rezession Anfang der 1990er Jahre wurde das Projekt aufgegeben und das Gelände als Parkplatz genutzt. Später wurde dort ein neues Finanzamt gebaut. Teile der Arkaden, die den Vorbau des Bahnhofs von 1890 bildeten, und das Midland Hotel sind erhalten geblieben. Mit Beginn der Erneuerung des Stadtzentrums und dem Abriss von Foster House 2005 wurden diese augenfälliger, wie lange sie dergestalt sichtbar bleiben, ist jedoch unsicher, da die Bauarbeiten fortgesetzt werden. Die Strecke nach Forster Square wurde 1994 zusammen mit der Airedale Line und der Wharfedale Line elektrifiziert, so dass durchgehender elektrischer Zugverkehr nach London über die ebenfalls neu elektrifizierte East Coast Main Line möglich ist. Im Lauf der Zeit änderte sich der Betrieb wie folgt:", "section_level": 1}, {"title": "Bezeichnung.", "content": "Über die Bezeichnungen des Bahnhofs und die Reihenfolge ihrer Verwendung besteht Uneinigkeit. Die meisten Veröffentlichungen stimmen darin überein, dass er einmal \"Market Street\" genannt wurde, aber nicht darin, wann das genau der Fall war: Zeitgenössische Quellen benutzen offenbar diesen Namen überhaupt nicht. Im \"Bradford Post Office Directory\" ist der Endbahnhof der Midland Railway als \"Station, bottom of Kirkgate\" (1856, 1863, 1898) oder \"Station, Forster Square\" (1916, 1927) genannt, erst 1928 benutzte ein Adressbuch den Namen \"Forster Square Station\". Im Gegensatz dazu zeigen die Adressbücher ab 1879/1880 durchweg den anderen Bahnhof der Stadt als \"Exchange Station, Drake St\". Weder die Karte von Dixon & Hindle noch die des Ordnance Survey zeigen einen anderen Namen als \"Midland Station\", obwohl letztere den Bahnhof \"Bradford Exchange\" als \"Exchange Station\" nennt. Wahrscheinlich hieß der erste Bahnhof einfach \"Bradford\", zumindest bis 1850 der Bahnhof der Lancashire and Yorkshire Railway in Drake Street eröffnet wurde. Danach wurde er \"Midland Station\" genannt. Die zwischenzeitliche Bezeichnung \"Bradford Market Street\" war anscheinend nicht offiziell. Nur \"Bradshaw’s Railway Guide\" vom Juli 1922 nennt \"Market Street\" und die Entfernung zu \"Exchange Station\".", "section_level": 2}, {"title": "Zugverkehr.", "content": "Die Züge von Bradford Forster Square werden von Northern und London North Eastern Railway betrieben. Die meisten Züge betreibt Northern, nämlich die nach Leeds (auf der Leeds-Bradford Line), nach Skipton (auf der Airedale Line) und nach Ilkley (auf der Wharfedale Line). Montags bis samstags verkehren die Züge auf jeder dieser Linien alle 30 Minuten. Abends verkehren werktags und samstags stündlich Züge nach Skipton und Ilkley, aber keine durchgehenden Züge nach Leeds; stattdessen besteht Pendelverkehr zwischen Bradford und Shipley mit Anschluss an Züge zwischen Skipton und Leeds. In Skipton besteht auch Anschluss an Fernzüge nach Morecambe und Carlisle; Direktverbindungen nach diesen Zielen werden eingerichtet, wenn die Strecke nach Leeds durch Bauarbeiten gesperrt ist. Sonntags fahren die Züge zwischen Bradford und Leeds stündlich bis zum Betriebsschluss und zweistündlich nach Skipton und Ilkley. Außerhalb der Hauptverkehrszeiten benutzen die meisten Züge die Bahnsteige 1 (Richtung Skipton) und 2 (Richtung Leeds und Ilkley). Bahnsteig 3 wird vorwiegend während der Hauptverkehrszeiten an Wochentagen und am Abend benutzt. Üblicherweise ist dort an jedem Werktag von 9:00 bis 16:00 dort ein Reservezug abgestellt. London North Eastern Railway (LNER) betreiben ein Zugpaar täglich nach London King's Cross über Leeds und die East Coast Main Line.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bradford Forster Square ist ein Bahnhof in Bradford, West Yorkshire, England an der elektrifizierten Airedale Line nach Skipton, der Wharfedale Line nach Ilkley und der Leeds-Bradford Line nach Leeds. Hier verkehren hauptsächlich Nahverkehrszüge der Klasse 333. ", "tgt_summary": null, "id": 1533519} {"src_title": "Death Valley Railroad", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Trapper Hugh Glass und sein Sohn Hawk, dessen Mutter eine Pawnee war, ziehen um das Jahr 1823 mit einer Expedition der Rocky Mountain Fur Company durch das Gebiet der heutigen Bundesstaaten North Dakota und South Dakota. Als eine Gruppe Arikaree-Indianer die Expedition angreift, müssen die Männer unter schweren Verlusten die Flucht antreten und viele ihrer erbeuteten Felle zurücklassen. Nur ein knappes Drittel der Männer kann sich auf ihr Boot retten und stromabwärts fliehen. Da die Trapper vermuten, dass die Indianer sie entlang des Ufers verfolgen, verlassen sie auf Anraten von Glass kurz darauf das Boot, um sich auf dem Landweg zum nächstgelegenen Fort durchzuschlagen. Auf einem Erkundungsgang gerät Glass zwischen eine Grizzlybärin und ihr Junges und wird angegriffen. Obwohl er beim Kampf sehr schwer verletzt wird, kann er das Tier mit seinem Messer töten. Seine Begleiter finden Glass unter dem toten Tier und versuchen zunächst, ihn zurück ins Fort zu transportieren, geben jedoch im einbrechenden Winter bald auf. Hawk kann den Anführer der Gruppe, Captain Andrew Henry, gerade noch davon abbringen, seinem Vater den Gnadenschuss zu geben. Henry bietet denjenigen Männern Geld an, die bei Glass zurückbleiben, bis er gestorben ist, und ihn dann begraben. Hawk und der junge Jim Bridger sagen sofort zu und verzichten auf ihre Anteile, worauf der ehemalige Soldat John Fitzgerald sich ebenfalls meldet, um auch die Anteile der beiden anderen einzustreichen. Fitzgerald glaubt nicht an eine Überlebenschance für Glass und sieht in ihm stattdessen eine Gefahr für ihr eigenes Überleben. Als der loyale Bridger sich zum Fischfang vom Lagerplatz entfernt, fesselt Fitzgerald den hilflosen Glass an seine Trage und versucht, ihn zu ersticken. Hawk geht dazwischen und wird vor den Augen seines Vaters von Fitzgerald erstochen. Gegenüber Bridger behauptet Fitzgerald, dass Hawk verschwunden sei und flussaufwärts ein Trupp Arikaree näher käme, weshalb man sofort fliehen und Glass zurücklassen müsse. Obwohl dieser noch lebt, zerrt Fitzgerald ihn in ein kurz zuvor ausgehobenes Grab und schaufelt Erde auf ihn. Bridger ringt mit seinem Gewissen, den verletzten Glass zurückzulassen. Schließlich gibt er dem Drängen Fitzgeralds nach und folgt ihm; zuvor legt er Glass noch seine Feldflasche auf die Brust. Wider Erwarten stirbt Glass nicht, sondern wühlt sich aus dem Grab frei. Als er seinen toten Sohn findet, beschließt er, sich an dem Mörder zu rächen, und begibt sich auf die lange und entbehrungsreiche Reise durch die verschneite Natur zurück zum Fort. Weil er eine Verletzung am Bein hat, muss er sich zunächst auf dem Boden robbend vorwärtsbewegen. Kälte und Nahrungsmangel machen dem Geschwächten zu schaffen. Am Flussufer findet er für einige Zeit Unterschlupf in einer Höhle, bis die Arikaree ihn entdecken. Glass schafft es knapp, sich vom Strom davontragen zu lassen und so zu entkommen. Dem Kältetod nah, schleppt er sich aus dem Wasser. Es gelingt ihm, Feuer zu machen und Fische zu fangen. Glass begegnet einem Pawnee-Indianer namens Hikuc, der in einer ähnlichen Lage ist und ihn auf seinem Pferd mitnimmt. Hikuc gibt ihm zu essen, pflegt ihn und baut in einem aufkommenden Schneesturm eine Schwitzhütte, in der er Glass’ Wunden mit Kräutern versorgt. In Fieberträumen sieht Glass immer wieder seinen Sohn und seine Frau. Als er am nächsten Morgen die Hütte verlässt, entdeckt er Hikuc tot an einem Baum hängend, mit einem Schild in französischer Sprache um den Hals: „Wir sind alle Wilde.“ Das Pferd des Indianers findet er unweit bei einem Lager französischer Trapper, die mit den Arikaree zuvor die erbeuteten Felle gegen Waffen und Pferde getauscht hatten. Zuvor hatten die Franzosen Powaqa, die Tochter des Arikaree-Häuptlings Elk Dog, entführt, gefangen gehalten und vergewaltigt, so dass die Arikaree nun den Franzosen auf der Spur sind. Glass verursacht einen Tumult und galoppiert mit Hikucs Pferd davon. Aufgrund des Durcheinanders ermöglicht er auch Powaqa die Flucht. Einige Zeit später wird Glass von den Arikaree angegriffen, als sie sich seinem Rastplatz nähern. Er flieht auf seinem Pferd, wobei er das schützende Bärenfell zurücklassen muss, und stürzt dabei einen Abhang hinunter. Das Pferd stirbt, doch Glass überlebt den tiefen Sturz, den ein hoher Baum abfängt. Er schneidet den Leib des Tieres auf, entnimmt die Eingeweide und legt sich selbst nackt in den noch warmen Körper des Tiers, in dem er so den hereinbrechenden Schneesturm überlebt. Zwischenzeitlich erreichen Fitzgerald und Bridger das Fort, wo sie erzählen, dass Glass gestorben sei und sie ihn vereinbarungsgemäß bestattet hätten. Einige Tage später trifft auch einer der französischen Trapper dort ein. Er berichtet, dass er alle seine Männer durch einen Angriff der Arikaree verloren habe, und bittet um Hilfe. Er hat Bridgers Feldflasche bei sich, die dieser bei Glass zurückließ. Daraufhin startet Henry mit einem Trupp Reiter eine nächtliche Suchaktion, da sie vermuten, dass Hawk noch lebt. Stattdessen finden sie Glass. Henry reitet eilends zurück ins Fort, um Fitzgerald festzunehmen, der hinsichtlich Glass’ Tod offenkundig gelogen hat. Fitzgerald hat sich jedoch davongemacht und zuvor noch die Kasse des Forts geplündert. Rasend vor Wut erschießt Henry beinahe den geständigen Bridger, beschließt dann aber, ihn lediglich einzusperren. Glass lässt seine Wunden versorgen und erbittet von Henry ein Pferd und Waffen, um Fitzgerald zu verfolgen. Henry zögert zunächst, da Glass zu sehr geschwächt sei, beschließt dann jedoch, ihn zu begleiten. Als sie sich trennen, wird Henry von Fitzgerald erschossen und skalpiert. Glass lädt den Leichnam auf sein Pferd und reitet mit beiden Pferden weiter. Fitzgerald liegt in der Nähe mit seinem Gewehr im Hinterhalt und schießt auf den Reiter, der daraufhin vom Pferd fällt. Als Fitzgerald sich nähert, erkennt er, dass Glass Henrys Leichnam mit einem Ast gestützt auf das erste Pferd gesetzt und sich selbst auf das mitgeführte Saumpferd gelegt hat. Glass schießt auf Fitzgerald, verletzt ihn aber nur leicht, sodass dieser fliehen kann. Nahe einem Fluss kommt es zum Zweikampf mit Messer und Tomahawk. Glass besiegt Fitzgerald, tötet ihn jedoch nicht, als dieser ihn daran erinnert, dass sein „kleines bisschen Rache“ ihm den Sohn nicht zurückbringen werde. Glass überlässt daraufhin den Schwerverletzten den sich nähernden Arikaree unter Führung von Elk Dog, welche die Szene beobachtet haben. Unter ihnen befindet sich die von Glass gerettete Powaqa. Die Arikaree ziehen Fitzgerald aus dem Wasser und töten ihn, verschonen jedoch Glass und reiten wortlos an ihm vorbei. Anschließend schleppt sich der verletzte Glass durch den Wald und hat erneut eine Vision seiner verstorbenen Frau, die sich von ihm abwendet und dabei zum ersten Mal lächelt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "\"The Revenant – Der Rückkehrer\" ist eine filmische Adaption des Romans \"The Revenant: A Novel of Revenge\" von Michael Punke aus dem Jahr 2002. Die darin enthaltenen Geschichten sind durch wahre Begebenheiten im Leben realer Persönlichkeiten inspiriert. Hugh Glass, John Fitzgerald, Andrew Henry und Jim Bridger sind historische Personen. Der Trapper Hugh Glass wurde 1823 wirklich von einem Grizzly angefallen und von seinen Kameraden zum Sterben zurückgelassen und kämpfte sich mehrere Monate durch die Wildnis, um wieder in die Zivilisation zurückkehren zu können. Anders als im Film \"Ein Mann in der Wildnis\" aus dem Jahr 1971, der ebenfalls auf der Geschichte von Hugh Glass basiert, tragen viele Figuren in \"The Revenant – Der Rückkehrer\" die Originalnamen der historischen Vorbilder.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Im April 2014 bestätigte Iñárritu, dass die Arbeiten zum Film begonnen haben und die Hauptrolle mit Leonardo DiCaprio besetzt wurde. Tom Hardy übernahm die Rolle seines Widersachers John Fitzgerald. Im Juli 2014 wurde bekannt, dass der irische Schauspieler Domhnall Gleeson den Anführer der Expedition, Captain Andrew Henry, spielt. Den Sohn von Glass, den Halbindianer Hawk, spielt Forrest Goodluck. Will Poulter schlüpft in die Rolle des Jim Bridger. Die Athabaskin Melaw Nakehk’o debütierte im Film als Powaqa, die Tochter des Arikaree-Häuptlings. Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und der Dialogregie von Marius Clarén im Auftrag der RC Production Kunze & Wunder GmbH & Co. KG.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Die Dreharbeiten begannen im Oktober 2014. Sie fanden überwiegend in den tief winterlichen, schneesicheren Gebieten Kanadas in der ländlichen Umgebung Calgarys und Burnabys statt. Teile des Films wurden auch in den Vereinigten Staaten und die finalen Szenen in Ushuaia, der südlichsten Stadt Argentiniens, aufgenommen. Für die Dreharbeiten im unwegsamen Gelände engagierte die Produktionsfirma New Regency Experten für Helikopter-Operationen, Bergsteigen, Bären-Verhalten, Wildwasser und Kälte. Die mit den Dreharbeiten verbundenen Strapazen für die Crew wurden dem Regisseur von vielen Seiten zum Vorwurf gemacht, waren Iñárritu zufolge jedoch notwendig für das Gelingen des Films. So sagten viele am Film beteilig­te Personen nach den Dreharbeiten, die brutale Kälte habe ihre Arbeit zur schlimmsten Erfahrung ihres Lebens gemacht, darunter auch der Hauptdarsteller DiCaprio selbst. In einem Interview in der Zeitschrift Focus äußerte sich der Schauspieler: „Persönlich stieß ich unzählige Male an mein körperliches und seelisches Limit.“ Mehrere Teammitglieder sollen wegen Überanstrengung ihre Arbeit eingestellt haben. Für die letzten Drehtage musste die Filmcrew von Calgary nach Ushuaia reisen, weil in Kanada die Schneeschmelze zu stark fortgeschritten war. In der argentinischen Stadt wurden letzte Filmszenen am Olivia River gedreht. Im August 2015 endeten die Dreharbeiten. Die Produktionskosten des Films beliefen sich auf 135 Mio. US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Aufführung und Verwertung.", "content": "Der Film feierte am 25. Dezember 2015 in ausgewählten US-amerikanischen Kinos Premiere. Noch vor dem Kinostart tauchte eine illegale Kopie des Films im Internet auf. Am 19. Mai 2016 erschien der Film inklusive Bonusmaterial auf Blu-ray und DVD. Am gleichen Tag war der Film auch bei Sky Select, Sky Select HD und Sky Select auf Sky On Demand verfügbar.", "section_level": 2}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Original-Soundtrack zum Film \"The Revenant – Der Rückkehrer\" erschien am 25. Dezember 2015 in einer digitalen Version und wurde am 15. Januar 2016 auf CD und am 26. Februar 2016 auf Vinyl von Milan Records veröffentlicht. Das Album enthält die Original-Filmmusik von Ryūichi Sakamoto und Alva Noto. Zudem steuerte Bryce Dessner mehrere Stücke bei. Bei den Golden Globe Awards 2016 wurden Sakamoto und Noto für ihre Arbeit in der Kategorie \"Beste Filmmusik\" nominiert.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe.", "content": "In Deutschland wurde der Film von der FSK ab 16 Jahren freigegeben. In der Freigabebegründung heißt es: „Der Film enthält einige blutige Kampf- und Tötungsszenen (z. B. bei einem Indianerüberfall) mit teils deutlichen Gewaltdarstellungen. Dabei nimmt die Inszenierung jedoch stets die Opferposition ein und weckt so das Mitgefühl des Zuschauers; die Gewalt wirkt auf Jugendliche ab 16 Jahren nicht desorientierend oder verrohend. Auch wird Rache als Mittel der Genugtuung mehrfach in Frage gestellt.“", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film konnte 81 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen (von insgesamt 222 Kritikern, Stand: 18. Januar 2016). Walli Müller von NDR Info urteilt: „Mit ‚The Revenant – Der Rückkehrer‘ gelingt Regisseur Iñárritu ein Survival-Drama von grandioser Wirkung. Die Kameraführung lässt den Zuschauer die Naturgewalten körperlich spüren.“ Einen ähnlichen Schluss zieht auch Christian Horn von \"Filmstarts.de\": „[...] urwüchsige Schauplätze wie einen überfluteten Wald oder einen reißenden Strom fängt [Emmanuel] Lubezki in halb poetischen, halb realistischen Panoramen ein, bei denen er die ganze Breite der Scope-Leinwand ausnutzt. Andauernd schneit oder regnet es, die entfesselten Elemente avancieren mehr noch als etwa in Sydney Pollacks \"Jeremiah Johnson\" zu einem weiteren Protagonisten.“ Zudem wurden vielfach die schauspielerischen Fähigkeiten von DiCaprio hervorgehoben, der im Film seine Rolle mit nur wenigen Worten ausfüllen muss. So würdigte \"Stern online\" die Leistung des Protagonisten: „DiCaprio agiert fern von Sentimentalität. Er zeigt die Fratze des Bösen, ohne dass er dem von ihm verkörperten Mann durch grobes Grimassieren oder Gestikulieren das Gesicht, also die Individualität, nimmt.“ Thomas Hartmann von \"Deutschlandradio Kultur\" zeigt sich von der physischen Präsenz des Schauspielers beeindruckt: „Leonardo DiCaprio liefert als Hugh Glass eine atemberaubende Performance, quält sich, kämpft, friert, robbt durch die verschneite Landschaft. [...] Die Naturaufnahmen wären von einer hinreißenden Schönheit – wüsste man nicht, was für eine Tragödie sich hier abspielt.“ Michael Meyns von \"programmkino.de\" urteilt allerdings im Hinblick auf die wahren historischen Geschehnisse: „Am Ende hinterlässt ‚The Revenant‘ den zwiespältigen Eindruck eines technisch brillanten Films, der seine dünne Geschichte unter wenig überzeugenden Bezügen zur Tragik der Geschichte des Wilden Westens zu verbergen sucht.“ Christian Witte von \"cereality.net\" gelangt zu dem Fazit: „Alejandro G. Iñárritu überwältigt auf technischer Ebene, weniger mit dramaturgischem Herzblut.“ Ähnliche Schwächen sieht \"Zeit Online\": „Der Testosteronüberschuss, der hier im Kampf der wilden Kerle generiert wird, ist ebenso gewaltig, wie die epische Überlebensgeschichte in ihrer Grundaussage überschaubar bleibt.“ Auch Oliver Kaever von \"Spiegel Online\" bezieht seine Kritik auf die Aussagenebene des Films und merkt an, Regisseur und Kameramann hätten die Seinsfrage, die der Film stellt, mit der Tiefe einer Fototapete beantwortet, bezeichnet den Film allerdings auch als spektakulären „Survival-Reißer“.", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Nachdem der Film ab 25. Dezember 2015 nur in ausgewählten US-amerikanischen Kinos gezeigt wurde, startete er dort am 8. Januar 2016 offiziell. Der Film spielte am ersten Wochenende in den nordamerikanischen Kinos 39,8 Mio. US-Dollar ein und landete damit auf Platz 2 der Kino-Charts. Einen Monat nach dem offiziellen Kinostart hatte der Film weltweit 327,2 Mio. US-Dollar eingespielt. Inzwischen (Stand 5. Mai 2016) spielte der Film rund 527 Mio. US-Dollar ein. In Deutschland haben über 2,8 Millionen Kinobesucher den Film gesehen, er belegt damit Platz 8 der meistbesuchten Filme des Jahres 2016. Der Film spielte an den Kinokassen 108 Millionen Dollar mehr ein als der bis dato erfolgreichste Western \"Der mit dem Wolf tanzt\".", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"The Revenant – Der Rückkehrer\" schnitt bei den verschiedensten Preisverleihungen außerordentlich gut ab. Dem Film werden über 130 Nominierungen sowie über 50 Auszeichnungen zugeordnet, beispielsweise für die Satellite Awards, Critics’ Choice Movie Awards, Boston Society of Film Critics, den London Critics Circle Film Award, die MTV Movie Awards 2016 und die Teen Choice Awards. Die folgende Auflistung stellt eine Auswahl der bekanntesten Preisverleihungen dar. Saturn-Award-Verleihung 2016", "section_level": 1}], "src_summary": "The Revenant – Der Rückkehrer (Originaltitel: \"The Revenant\") ist ein US-amerikanischer Historien-Western-Thriller des mexikanischen Regisseurs Alejandro G. Iñárritu, der am 25. Dezember 2015 in ausgewählte Kinos in den USA und am 6. Januar 2016 in die deutschen Kinos kam. Das Drehbuch, verfasst von Mark L. Smith und Iñárritu, basiert auf dem Roman \"Der Totgeglaubte – Eine wahre Geschichte\" von Michael Punke und verfolgt die Geschichte des Trappers Hugh Glass. Die Hauptrollen spielen Leonardo DiCaprio und Tom Hardy. ", "tgt_summary": null, "id": 1869492} {"src_title": "HMS Caledon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "1999 beendete Silantjew ein Studium der Wirtschafts- und Sozialgeographie an der Geographischen Fakultät der Universität Moskau. Von 2001 bis 2005 war er Exekutivsekretär des Interreligiösen Rates Russlands. Im Juni 2003 reichte er am Institut für Ethnologie und Anthropologie der Russischen Akademie der Wissenschaften unter Anleitung von Pawel Putschkow (1930–2008) eine Dissertation zur Erlangung des Kandidatengrades in Geschichte über \"Ethno-soziale, politische und religiöse Aspekte der Spaltung innerhalb der islamischen Gemeinschaft in Russland\" ein. Im April 2010 wurde er Gründer und Leiter des Zentrums für Religionsgeographie im Rahmen der 2009 gegründeten \"Synodalen Abteilung für Kirche und Gesellschaft\" der orthodoxen Kirche. Im Juni 2014 reichte er an der Staatlichen Linguistischen Universität Moskau seine Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades in Geschichte ein, die eine vergleichende historische Analyse über die Entwicklung der Außenbeziehungen der islamischen Geistlichkeit Russlands vom Ende des 18. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts enthält. Er hat bisher über 100 Publikationen veröffentlicht und ist unter anderem Mitarbeiter an der \"Großen Russischen Enzyklopädie\" und der \"Orthodoxen Enzyklopädie\".", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Silantjews Buch \"Die neueste Geschichte der islamischen Gemeinschaft in Russland\" erschien 2005 und führte zu stürmischen Debatten unter Gelehrten sowie Vertretern der orthodoxen, jüdischen und islamischen Geistlichkeit, worauf Silantjew seinen Posten beim Interreligiösen Rat Russlands räumen musste. Der russische Muftirat beschuldigte Silantjew, in seinem Buch Tatsachen zu verdrehen. Der Soziologe und Historiker Nikolaj Mitrochin bezeichnete 2006 in der Zeitschrift Неприкосновенный запас („Eiserne Ration“) das Buch als „beleidigend für die Mehrheit der muslimischen Führer“. Der Arabist und Islamwissenschaftler Jefim Reswan, stellvertretender Direktor der Kunstkammer in Sankt Petersburg, beschrieb Silantjews Enzyklopädie \"Islam w sowremennoj Rossii\" („Islam im zeitgenössischen Russland“) als „Erstlingswerk in der jüngeren Geschichte Russlands, das ein insgesamt objektives Bild der komplizierten und mehrdeutigen Prozesse vermittelt, die in der muslimischen Gesellschaft des Landes in den letzten 15 Jahren stattgefunden haben.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Für seine Beiträge zur Enzyklopädie „Völker und Religionen der Welt“ wurde er für den Staatspreis der Russischen Föderation nominiert. Im Juni 2012 wurde Silantjew gemeinsam mit Sergej Tschekmajew (* 1973), einem Schriftsteller phantastischer Literatur, für den Neustart der phantastischen Sammlungen „Antiterror-2020“ und „Schonungslose Toleranz“ ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Positionen.", "content": "Im Zusammenhang mit den Anschlägen in Wolgograd 2013 sprach er sich für einen „totalen Krieg gegen Wahhabismus“ aus und bezeichnete gleichzeitig Talgat Tadschuddin, den Vorsitzenden der Zentralen Geistlichen Verwaltung der Muslime Russlands, als „alten und treuen Freund des russischen Volkes und der orthodoxen Christen“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roman Anatoljewitsch Silantjew (; wiss. Transliteration \"\"; * 15. September 1977 in Moskau) ist ein russischer Religionswissenschaftler, Soziologe, Religionshistoriker und Islamwissenschaftler. Er ist Direktoriumsmitglied des Weltkonzils des Russischen Volkes und Dozent an der Staatlichen Linguistischen Universität Moskau. Seine zahlreichen Publikationen haben in staatlichen, wissenschaftlichen und religiösen Kreisen sowohl Lob als auch Kritik ausgelöst.", "tgt_summary": null, "id": 1615455} {"src_title": "Araschnia burejana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Wilhelm Heering war der Sohn von Carl Heering und dessen Gattin Amalie, geborene Zachau. Sein Vater arbeitete als Maschinenschlosser. Nachdem er am Realgymnasium 1895 das Abitur erhalten hatte, studierte er Naturwissenschaften an der Universität München, der Universität Halle und der Universität Kiel. In seiner Dissertationsschrift 1899 schrieb er \"Über die Assimilationsorgane der Gattung Baccharis\". Ab 1895 ordnete Heering ein Herbarium in Hamburg neu an. Die Sammlung war von 1812 bis 1834 vom Apotheker Johann Jacob Meyer gepflegt, dann jedoch vergessen worden. Heering baute die Sammlung zu einem Kernstück des Altonaer Museums aus. Das Herbarium wird heute am Institut für Botanik der Universität Hamburg aufbewahrt. Ab 1902 lehrte Heering an einer Realschule in Altona-Ottensen. Der Oberlehrer schrieb für seine Schüler eine \"Anleitung zu naturwissenschaftlichen Beobachtungen in der Umgebung Altonas\". Es handelte sich um eine bemerkenswerte Schrift, die im Jahresbericht der Realschule 1905 erschien und heimatkundlich gehalten war. Seit 1899 fokussierte sich Heering auf die Erforschung von Süßwasseralgen. Er informierte über eine Vielzahl verschiedener Algen im Eppendorfer Moor. Das Werk erschien 1904 in den \"Verhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg\". 1903 suchte der Naturwissenschaftliche Verein für Schleswig-Holstein einen Autor, der nach dem Vorbild Hugo Conwentz ein dem \"Forstbotanisches Merkbuch\" ähnliches Werk bezüglich Schleswig-Holstein erstellen sollte. Heering übernahm die Arbeiten an dem Buch, die 18 Monate in Anspruch nahmen. Er erfasste zu diesem Zweck erhaltenswerte urwüchsige Sträucher und Bäume. Heering gab an, während dieser Zeit fast 7000 Kilometer per Bahn sowie 3000 Kilometer zu Fuß gereist zu sein. 1906 erschienen sowohl das Buch von Conwentz als auch das Buch \"Bäume und Sträucher in Schleswig-Holstein\" von Heering. Heerings Werk war wesentlich umfangreicher und enthielt auch Ausführungen zu Bäumen im Hamburger Stadtgebiet. 1908 schrieb Heering den \"Leitfaden für den biologischen Unterricht\", 1910/11 den \"Leitfaden für den naturwissenschaftlichen Unterricht\", der zwei Bände umfasste. Beide Lehrbücher waren für den Unterricht an höheren Schulen gedacht. Ab 1909 leitete Heering die Geschäfte der Schleswig-Holsteinischen Provinzialstelle für Naturdenkmalpflege. 1911 erhielt er einen Ruf des Botanischen Staatsinstituts Hamburg, wo er als wissenschaftlicher Assistent auch selbstständig Vorlesungen am Kolonialinstitut gab. 1911 und 1914 publizierte er gemeinsam mit Clemens Grimme zu Weideverhältnissen und Futterpflanzen in Deutsch-Südwestafrika. Hintergründe der Untersuchungen waren vermutlich kolonialwirtschaftliche Ziele. Im Dezember 1915 fand die Konferenz für Naturdenkmalpflege statt. Heering wollte hier in einem Vortrag darlegen, warum Moorschutzgebiete in Schleswig-Holstein eingerichtet werden sollten. An der Konferenz konnte er jedoch aufgrund einer Einberufung zum Kriegsdienst, die er kurz zuvor erhalten hatte, nicht teilnehmen. Wilhelm Heering starb während des Ersten Weltkriegs als Offizier-Stellvertreter in Frankreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm Christian August Heering (* 6. September 1876 in Altona; † 26. Mai 1916 vor Verdun) war ein deutscher Oberlehrer, Botaniker und Naturschützer. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „“.", "tgt_summary": null, "id": 1710209} {"src_title": "Fanfaren der Freude", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Beijing ePrix 2015 war das erste Rennen der FIA-Formel-E-Meisterschaft, bei dem die Teams ihr auf Basis des Spark-Renault SRT_01E entwickelten Fahrzeuges einsetzen dürfen. Nach wie vor hatte jeder Fahrer für den ePrix zwei Wagen zur Verfügung und musste während des Rennens beide Wagen verwenden, da diese nur eine begrenzte Reichweite hatten. Im Vergleich zur Vorsaison wurde die maximale Leistung der Fahrzeuge im Rennbetrieb von 150 kW auf 170 kW gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Strecke leicht verändert. Die erste Schikane wurde entfernt, die Anzahl der Kurven reduzierte sich somit von 20 auf 17. Die Strecke wurde so um 14 Meter verkürzt. Außerdem wurde die zweite Schikane enger gestaltet, so dass die Fahrzeuge hier mehr verlangsamen mussten. Die Rundenanzahl wurde um eine Runde auf nun 27 erhöht, womit sich die Renndistanz von 86,325 km auf 89,414 km vergrößert. Mit Lucas di Grassi trat ein ehemaliger Sieger zu dem Rennen an. Sam Bird, Nelson Piquet jr. und Oliver Turvey erhielten einen sogenannten \"FanBoost\", sie durften die Leistung ihres zweiten Fahrzeugs einmal auf bis zu 200 kW erhöhen und so bis zu 100 Kilojoule Energie zusätzlich verwenden. Wie bereits im Vorjahr fand am Tag vor dem Rennen ein zusätzliches Training statt. Somit sollte den Teams bereits frühzeitig ein 30-minütiger Funktionstest der neuentwickelten Antriebsstränge ermöglicht werden. Das Trulli Formula E Team verpasste die technische Abnahme der Fahrzeuge, da Motoren und Inverter vom chinesischen Zoll nicht freigegeben wurden. Daher nahm das Team nicht am Rennen teil.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im ersten freien Training fuhr Sébastien Buemi mit einer Rundenzeit von 1:36,991 Minuten die schnellste Zeit vor Nicolas Prost und Loïc Duval. Im zweiten freien Training fuhr di Grassi in 1:37,279 Minuten die Bestzeit vor Daniel Abt und Stéphane Sarrazin. Wenige Minuten vor dem Ende des Trainings prallte Simona de Silvestro mit ihrem Fahrzeug gegen die Streckenbegrenzung, das Training wurde daraufhin abgebrochen.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying begann um 12:00 Uhr und fand in vier Gruppen statt. Da nur 18 Fahrzeuge teilnahmen, wurde das Feld in zwei Gruppen mit fünf und zwei Gruppen mit vier Fahrern gelost. Jeder Fahrer hatte 6 Minuten Zeit, um eine schnelle Runde zu setzen. Buemi war mit einer Rundenzeit von 1:37,448 Minuten Schnellster. Die fünf schnellsten Fahrer fuhren anschließend im \"Superpole\" genannten Einzelzeitfahren die ersten fünf Positionen aus. Buemi sicherte sich mit einer Rundenzeit von 1:37,297 Minuten die Pole-Position und damit drei Punkte. Die weiteren Positionen belegten Prost, Nick Heidfeld, di Grassi und Jean-Éric Vergne.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Das Rennen ging über 26 Runden. Buemi blieb beim Start vorne, Heidfeld ging an Prost vorbei und lag nun auf Rang zwei. Bruno Senna und Duval überholten Sarrazin, der somit auf Platz acht zurückfiel. Senna ging kurz darauf auch an Vergne vorbei. Prost verbremste sich in der zweiten Runde, so dass di Grassi ihn überholte. In Runde drei verbremste sich de Silvestro und schlug in die Streckenbegrenzung ein. Zur Bergung des Fahrzeugs wurde eine \"Full Course Yellow\" ausgerufen, die Fahrer mussten ihr Tempo auf 50 km/h reduzieren, außerdem herrschte Überholverbot. Bird verbremste sich kurz nach dem Restart in Runde vier und fiel auf Rang neun zurück. Vergne und Duval gingen in der neunten Runde an Senna vorbei, eine Runde später auch Sarrazin und Bird. In Runde zwölf griff Vergne Duval an, es kam zu einer Berührung. Bird nutzte die Situation aus, um an seinem Teamkollegen Vergne vorbeizugehen. Auch Sarrazin überholte Vergne wenige Kurven später. Bird und Vergne mussten gegen Rennmitte Energie sparen und verloren mehrere Plätze. In Runde 13 gingen alle Fahrer bis auf Duval, Jérôme D’Ambrosio, Turvey, Nathanaël Berthon und Piquet zum Fahrzeugwechsel an die Box. Di Grassi und Prost kamen durch einen schnelleren Boxenstopp an Heidfeld vorbei, Heidfeld konnte Prost aber kurz darauf wieder überholen. Abt fuhr beim Boxenstopp einen Mechaniker an, er erhielt dafür nachträglich eine Zehn-Sekunden-Strafe. Eine Runde später wechselten die übrigen Fahrer ihr Fahrzeug. António Félix da Costa kollidierte kurz nach seinem Fahrzeugwechsel mit Jacques Villeneuve. Für Félix da Costa war das Rennen beendet. Es gab eine erneute \"Full Course Yellow\" zur Bergung des Fahrzeugs. Dies verschaffte den Fahrern, die später zum Fahrzeugwechsel kamen einen Vorteil, da Piloten auf der Strecke nur 50 km/h schnell fahren durften. Nach den Boxenstopps lag Buemi vor di Grassi, Heidfeld, Prost, Duval, D’Ambrosio, Turvey, Berthon, Piquet und Bird. Beim Restart überholte Prost Heidfeld erneut und konnte sich in den folgenden Runden von ihm absetzen und auf di Grassi aufschließen. Piquet stellte sein Fahrzeug in Runde 17 mit einem technischen Defekt auf der Strecke ab. Es gelang ihm, nach einem Neustart des Wagens das Rennen kurz darauf fortzusetzen, er fiel aber auf den letzten Platz zurück. Robin Frijns ging in Runde 18 an Sarrazin vorbei. Bei Prost löste sich eine der Befestigungen des Heckflügels, er konnte die Fahrt jedoch nahezu unverändert fortsetzen und di Grassi unter Druck setzen. Die Rennleitung entschied sich dazu, ihm die schwarze Flagge mit orangenem Punkt zu zeigen, er musste an die Box fahren. Prost ignorierte die Anweisung jedoch zunächst, fuhr nach einer längeren Boxenfunk-Diskussion mit seinem Team dann aber doch in die Box und gab das Rennen auf. Frijns ging kurz darauf an Vergne vorbei. Duval schloss auf Heidfeld auf und setzte ihn unter Druck. D’Ambrosio schloss auf beide auf und griff Duval an, dabei kam es beinahe zu einer Kollision. Heidfeld gelang es, alle Angriffe von Duval abzuwehren. Abt fiel durch die Zehn-Sekunden-Strafe von Platz neun auf Platz elf zurück. Buemi gewann vor di Grassi und Heidfeld. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Duval, D'Ambrosio, Turvey, Bird, Berthon, Sarrazin und Frijns. Die zwei Punkte für die schnellste Rennrunde gingen an Buemi, der damit als erster und einziger Fahrer in der Geschichte der FIA-Formel-E-Meisterschaft die komplette Ausbeute von 30 Punkten in einem Rennen erreichte. In den folgenden Saisons gab es nur noch einen Punkt für die schnellste Rennrunde. Buemi lag damit auch in der Gesamtwertung in Führung vor di Grassi und Heidfeld. In der Teamwertung belegte Renault e.dams Rang eins vor Dragon Racing und ABT Schaeffler Audi Sport.", "section_level": 2}, {"title": "Meldeliste.", "content": "Alle Teams und Fahrer verwenden Reifen von Michelin.", "section_level": 1}, {"title": "Meisterschaftsstände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e). Zusätzlich gab es drei Punkte für die Pole-Position und zwei Punkte für die schnellste Rennrunde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Beijing ePrix 2015 (offiziell: 2015 FIA Formula E SWUSP Beijing ePrix) fand am 24. Oktober auf der Formel-E-Rennstrecke Peking in Peking statt und war das Auftaktrennen der FIA-Formel-E-Meisterschaft 2015/16. Es handelte sich um den zweiten Beijing ePrix.", "tgt_summary": null, "id": 874727} {"src_title": "Farsa de Ávila", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überlieferung.", "content": "In der griechischen Mythologie hat Krisos, der Sohn des Phokos, Krisa gegründet und nach sich benannt. Sein Sohn Strophios herrschte nach seinem Vater über die Stadt. Er heiratete Anaxibia, die Schwester von Agamemnon und zeugte mit ihr den Pylades. Nach dem Tod ihres Vaters Agamemnon schickte Elektra ihren minderjährigen Bruder Orestes nach Krisa an den Hof von Strophios, wo er mit Pylades zusammen erzogen wurde. Erstmals erwähnt wird die Stadt im Schiffskatalog Homers zu den phokischen Kontingenten des Trojanischen Kriegs und dort, die heilige Krisa, genannt. Als Krisa wird sie auch im Hymnos an Apollon bezeichnet, zudem ihre Lage beschrieben. Demnach lag die Stadt oder ihr Gebiet unterhalb des schneebedeckten Parnass, auf einer nach Westen gerichteten Felsschulter, unterhalb eines unzerklüfteten Felsens und oberhalb einer schroffen Schlucht. Aufgrund dieser sehr präzisen Angabe wurde vermutet, der Dichter des Hymnos oder dessen Gewährsmann hätte sie anhand eigenen Augenscheins formuliert. Als Apollon in Delphingestalt mit kretischen Seeleuten nach Pylos segelte, gelangte er zum weinreichen Krisa und von dort weiter zu seinem oberhalb gelegenen Heiligtum in Delphi. Die enge Verbindung der Stadt mit dem Heiligtum führte dazu, dass der Stadtname Krisa synonym für das delphische Heiligtum gebraucht werden konnte. Im 7. Jahrhundert v. Chr. muss Krisa eine einflussreiche Stadt und sogar an der Gründung von Metapont beteiligt gewesen sein. Nach umfangreicher antiker Überlieferung wurde Krisa um 590 v. Chr. vordergründig wegen der Aneignung heiligen Landes und wegen der von Durchreisenden erhobenen Zölle im Ersten Heiligen Krieg von einer Koalition aus Amphiktyonie, Sikyon und Athen belagert und schließlich erobert und zerstört. Andere Quellen nennen den eroberten Ort allerdings Kirrha, was laut Pausanias der jüngere Name Krisas gewesen sei. Anlass waren wohl Auseinandersetzungen um die Kontrolle des Heiligtums von Delphi, das bis dahin im sich ausdehnenden Machtbereich Krisas lag. Von der zerstörten archaischen Stadt fehlen bislang Spuren und Funde. In poetischen und mythologischen Zusammenhängen blieb der Name Krisa erhalten. So nannte Sophokles in der \"Elektra\" die Ebene der Stadt die Krisäische () und Kallimachos wählte diese Form für einen Hymnos ebenso. Auch wurde die Bucht, an der die Stadt lag, in der Antike fast ausnahmslos die Krisäische genannt ().", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Die Ruinen, die man für das homerische Krisa hält, liegen auf dem Stefani-Hügel, etwa 1 km südlich von Chrisso. Auf dem Hügel, der nach Süden etwa 50 m steil abfällt, steht die Kirche Agios Georgios. Schon im 19. Jahrhundert hatten Reisende beobachtet, dass hier einst eine Siedlung stand. John Squire (1780–1812), der 1802 mit William Martin Leake und William Richard Hamilton die Bucht von Itea untersuchte, identifizierte als erster Krisa mit der Ortschaft Chrisso aufgrund des Namens. Leake konkretisierte diese Angaben 1835 in seinen \"Travels in Northern Greece\", denn Chrisso sei nicht nur wegen der Namensverwandtschaft mit Krisa zu identifizieren, sondern auch wegen der auf diesen Ort zutreffenden Beschreibung des homerischen Hymnos. Doch erst 1936–1937 wurden hier durch die École française d’Athènes archäologische Grabungen durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Archäologischer Befund.", "content": "Die Siedlung auf dem Stefani-Hügel wurde um 1900 v. Chr. (Mittelhelladikum II) gegründet. Man vermutet, dass Einwohner aus dem etwa 5 km südlich gelegenen Kirrha hier siedelten, nachdem ihre Stadt am Meer von Invasoren zerstört wurde. Man errichtete eine Stadt auf dem südwestlichen Absatz. Die Mauern der Häuser errichtete man aus kleinen Steinen und ungebrannten Ziegeln. Zwischen den Häusern fand man Gräber aus mittelhelladischer Zeit. Kindergräber befanden sich, wie für die Zeit üblich, unter den Fußböden der Häuser. Fast alle Gräber waren Steinkistengräber. Am Ende des Mittelhelladikums (MH III B, um 1600 v. Chr.) wurde Krisa durch Feuer zerstört. Kurze Zeit später, während des Späthelladikums I wurde der Hügel teilweise wiederbesiedelt, dabei direkt in die mittelhelladischen Strukturen eingegriffen, die zum Teil aber auch wiederverwendet wurden. Es dauerte eine Zeit lang bis der Ort wieder seine ursprünglichen Ausmaße erreichte. Aus dieser Zeit fand man neben kleinen Gebäuden drei Megara, eines davon wegen der nachgewiesenen Treppenstufen wohl zweigeschossig, was auf eine palastähnliche Struktur schließen lässt. Um 1300 v. Chr. (Späthelladikum III B) errichtete man eine etwa 500 m lange und 3,50 m dicke Mauer, die westlich, nördlich und östlich um die Siedlung verlief. Im Süden errichtete man keine Mauer, da hier das Gelände steil zum Pleistostal abfällt. Im Westen entdeckte man ein kleines Tor und im Osten bei der Agios Georgios Kirche lag der Hauptzugang. Eine zweite Mauer mit einer Stärke von 6,20 m wurde im Nordosten an die Stadtmauer angebaut. Sie verlief zunächst nach Osten, knickte nach Norden ab und wendete sich in einem großen Bogen zur Steilwand im Osten. Auch hier blieben der Süden und Osten aufgrund des steilen Geländes unbewehrt. Ein Tor konnte im Norden festgestellt werden. Dieser zusätzlich befestigte Bereich blieb nach heutigen Erkenntnissen unbebaut. Ende des 12. Jahrhunderts v. Chr. wurde die Stadt vermutlich im Zuge der damaligen Wanderungsbewegungen zerstört. Vereinzelte Funde, etwa ein archaischer Altar mit einer Weihinschrift an Athena und Hera, der früher als Anhaltspunkt für eine archaische Besiedlung des Platzes angesehen wurde, sind aus dem delphischen Heiligtum hierher verschleppt worden. Erst im 5. oder 6. Jahrhundert n. Chr., in der byzantinischen Zeit, wurde der Hügel erneut für kurze Zeit besiedelt. Vermutlich kamen die Siedler aus dem benachbarten Kirra, das zu dieser Zeit verlassen wurde. Die bronzezeitliche Stadtmauer wurde erneuert und verstärkt. Die Häuser wurden über den antiken Mauern errichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Krisa oder Krissa ( oder ) ist eine erstmals von Homer erwähnte antike griechische Stadt. Man vermutet, dass es sich bei den beim heutigen Ort Chrisso gefundenen Ruinen um das homerische Krisa handelt.", "tgt_summary": null, "id": 2086775} {"src_title": "Franz von Höhnel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Nach dem Berlin ePrix führte Lucas di Grassi in der Fahrerwertung mit einem Punkt vor Sébastien Buemi und mit 59 Punkten vor Sam Bird. Nur noch diese drei Fahrer hatten rechnerische Chancen auf den Titelgewinn. In der Teamwertung hatte Renault e.dams elf Punkte Vorsprung auf ABT Schaeffler Audi Sport und 83 Punkte Vorsprung auf DS Virgin. Außer diesen drei Teams hatte auch noch Dragon Racing Chancen auf den Titelgewinn. Da Amlin bereits im Februar des Jahres von Mitsui Sumitomo Insurance übernommen und in \"MS Amlin\" umbenannt wurde, trat Andretti mit dem Namen \"MS Amlin Andretti\" zum London ePrix an. Aguri trat bei diesem Rennen zum letzten Mal in der FIA-Formel-E-Meisterschaft an. Nachdem er das Rennen in Berlin wegen einer Terminkollision mit der DTM auslassen musste, kehrte António Félix da Costa in das Cockpit von Aguri zurück. Mit Bird und Buemi traten zwei ehemaliger Sieger zu dem Rennen an. Buemi, di Grassi und Nick Heidfeld erhielten für das erste Rennen einen sogenannten \"FanBoost\", sie durften die Leistung ihres zweiten Fahrzeugs einmal auf bis zu 200 kW erhöhen und so bis zu 100 Kilojoule Energie zusätzlich verwenden. Für Buemi war es der dritte \"FanBoost\" in Folge, für di Grassi und Heidfeld der vierte in der Saison. Beim zweiten Rennen erhielten erneut Buemi und di Grassi, dazu Stéphane Sarrazin den \"FanBoost\". Für di Grassi war es der fünfte, für Buemi der vierte und für Sarrazin der dritte \"FanBoost\" in dieser Saison.", "section_level": 2}, {"title": "Renntag eins.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im ersten freien Training fuhr Nicolas Prost in 1:25,399 Minuten die Bestzeit vor Loïc Duval und Buemi. Das Training musste nach einem Unfall von Robin Frijns unterbrochen werden. Im zweiten freien Training fuhr Buemi mit einer Rundenzeit von 1:23,171 Minuten die Bestzeit vor Daniel Abt und Prost.", "section_level": 3}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying begann um 12:00 Uhr und fand in zwei Gruppen zu je fünf Fahrern und zwei Gruppen mit vier Fahrern statt, jede Gruppe hatte 10 Minuten Zeit, eine schnelle Runde zu setzen. Das Qualifying wurde nach einem Unfall von Jean-Éric Vergne in der ersten Gruppe unterbrochen. Zu Beginn der zweiten Gruppe begann es leicht zu regnen. Nach einem Unfall von Sarrazin wurde auch das Qualifying der zweiten Gruppe unterbrochen, anschließend begann es stark zu regnen, so dass die Fahrer der späteren Gruppen keine Chance hatten, die Rundenzeiten der ersten Fahrer zu erreichen. Auch das Qualifying der vierten Gruppe wurde nach einem Fahrfehler von Mike Conway unterbrochen. Prost fuhr in 1:23,247 Minuten die Bestzeit. Die fünf schnellsten Fahrer fuhren anschließend im \"Superpole\" genannten Einzelzeitfahren die ersten fünf Positionen aus. Prost sicherte sich mit einer Rundenzeit von 1:27,192 Minuten die Pole-Position und damit drei Punkte. Die weiteren Positionen belegten Bruno Senna, Oliver Turvey, Frijns und Vergne, der nach seinem Unfall nicht am Pole-Shootout teilnahm.", "section_level": 3}, {"title": "Rennen.", "content": "Das Rennen ging über 33 Runden. Beim Start blieben die Positionen an der Spitze unverändert. Im Mittelfeld arbeiteten sich die beiden Meisterschaftsführenden Buemi und di Grassi schnell nach vorne, am Ende der fünften Runde lagen sie bereits auf den Plätzen sieben und neun. Prost, Senna und Turvey setzten sich vom restlichen Feld ab, Frijns, Vergne, Bird, di Grassi, Abt und Buemi fuhren unmittelbar hintereinander. Abt blockte dabei mehrfach Angriffe von Buemi ab. In Runde 13 überholte di Grassi Bird, der kurz darauf auch Abt und Buemi passieren lassen musste. In der 16. Runde überholte Buemi dann auch Abt und lag nun unmittelbar hinter di Grassi. Senna fuhr zu diesem Zeitpunkt die bis dahin schnellste Runde des Rennens. Am Ende der 16. Runde kam er als erster Fahrer zum Fahrzeugwechsel an die Box, ihm folgen Turvey, Bird, Jérôme D’Ambrosio, Félix da Costa und Conway. Alle übrigen Fahrer wechselten in der folgenden Runde ihr Fahrzeug. Nach den Boxenstopps führte Prost vor Senna, Turvey, Vergne, Frijns, di Grassi, Buemi, Abt, Félix da Costa und Bird. Di Grassi überholte Frijns in der 19. Runde, eine Runde später ging auch Buemi an ihm vorbei. Zu diesem Zeitpunkt fielen erste Regentropfen. Auch Abt griff Frijns an, dabei kam es zu einer Berührung der Fahrzeuge. Abt verlor die Kontrolle über seinen Wagen und schlug in die Streckenbegrenzung ein, dabei brach seine linke Vorderradaufhängung. Das Fahrzeug wurde zurück auf die Strecke geschleudert und traf den Wagen von Frijns am linken Hinterrad, wo ebenfalls die Radaufhängung brach. Zur Bergung der beiden Fahrzeuge wurde das Safety Car auf die Strecke geschickt. Damit wurden die Abstände zwischen den einzelnen Fahrzeugen wieder deutlich verkleinert, der drittplatzierte Turvey hatte zuvor bereits 30 Sekunden Rückstand auf Prost gehabt. In Runde 24 wurde das Rennen erneut freigegeben. Prost und Senna setzten sich schnell wieder ab, dahinter hielt Turvey die nachfolgenden Piloten auf. Di Grassi griff mehrfach Vergne an, der sich jedoch verteidigte. In Runde 26 kam es dabei zu einer Berührung der Fahrzeuge, beide setzten die Fahrt anschließend mit mehreren Sekunden Zeitverlust fort, ohne Positionen zu verlieren. Di Grassis Frontflügel wurde bei dieser Berührung jedoch beschädigt. Buemi nutzte anschließend seinen \"FanBoost\", di Grassi griff seinen Angriff jedoch ab. Die nachfolgenden Fahrer schlossen auf die beiden auf. Eine Runde später fuhr di Grassi trotz der Beschädigung an seinem Fahrzeug die bis dahin schnellste Runde des Rennens, er und Buemi holten wieder auf Turvey und Vergne auf. Buemi griff erneut di Grassi an, der seine Position verteidigte. Hinter den beiden überholte Bird Félix da Costa. Sarrazin, zu diesem Zeitpunkt auf dem 13. Platz, fuhr nun die schnellste Runde. Vergne griff im Kampf um Platz drei Turvey an, der den Angriff abblockte. Dabei kam es zu einer Berührung der Fahrzeuge, die jedoch folgenlos blieb. Nelson Piquet jr. fuhr die schnellste Runde des Rennens. Buemi setzte seine Angriffe auf di Grassi fort, dieser verteidigte sich aber jedes Mal. Turvey rutschte in Runde 31 in die Streckenbegrenzung. An der Unfallstelle wurden gelbe Flaggen geschwenkt, dennoch überholte Bird an dieser Stelle Buemi. Buemi beschwerte sich mit einem Handzeichen bei Bird, der jedoch vor Buemi blieb und seine Angriffe in der folgenden Runde abblockte. Wenige Meter vor der Ziellinie wurde Bird, dessen Restenergie bei weniger als einem Prozent lag, plötzlich langsamer, Buemi prallte ihm ins Heck. Beide fuhren weiter, Buemi und auch Félix da Costa gingen vor der Ziellinie noch an Bird vorbei. Prost gewann das Rennen vor Senna und Vergne. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten di Grassi, Buemi, Félix da Costa, Bird, D’Ambrosio, Conway und Sarrazin. Die zwei Punkte für die schnellste Rennrunde gingen an Piquet. Nick Heidfeld und Simona de Silvestro erhielten nachträglich Durchfahrtstrafen, die in 50-Sekunden-Zeitstrafen umgewandelt wurden, damit fielen beide aus den Punkterängen heraus. Heidfeld hatte seinen \"FanBoost\" zweimal verwendet, de Silvestro die maximale Energiemenge von 28 kWh überschritten. Di Grassi baute somit die Führung auf Buemi in der Gesamtwertung auf drei Punkte aus, Prost war neuer Dritter. In der Teamwertung blieben die ersten drei Platzierungen unverändert, Renault e.Dams hatte nun jedoch 37 Punkte Vorsprung. Somit reichten dem Team am zweiten Renntag elf Punkte, um den Titel in der Teamwertung zu verteidigen.", "section_level": 3}, {"title": "Renntag zwei.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Im ersten freien Training fuhr Buemi mit einer Rundenzeit von 1:22,393 Minuten die Bestzeit vor Prost und Vergne. Das Training musste unterbrochen werden, nachdem die Teamkollegen Félix da Costa und Ma kollidierten. Simona de Silvestro war nach Aufhängungsbruch infolge eines Kontaktes mit der Streckenbegrenzung in langsamer Fahrt unterwegs, woraufhin Ma vor einer Kurve deutlich früher bremste und Félix da Costa auf ihn auffuhr. Das zweite freie Training musste wegen Problemen mit der Stromversorgung abgesagt werden, die Fahrzeuge konnten nach dem ersten freien Training nicht rechtzeitig wieder aufgeladen werden.", "section_level": 3}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying begann um 12:00 Uhr und fand in zwei Gruppen zu je fünf Fahrern und zwei Gruppen mit vier Fahrern statt, jede Gruppe hatte 10 Minuten Zeit, eine schnelle Runde zu setzen. Buemi fuhr in 1:22,106 Minuten die Bestzeit. Die fünf schnellsten Fahrer fuhren anschließend im \"Superpole\" genannten Einzelzeitfahren die ersten fünf Positionen aus. Buemi sicherte sich mit einer Rundenzeit von 1:22,033 Minuten die Pole-Position und damit drei Punkte, somit waren di Grassi und Buemi vor dem Rennen punktgleich. Die weiteren Positionen belegten Prost, di Grassi, Heidfeld und Turvey. Nach dem Qualifying wurde Duval um zehn Positionen nach hinten versetzt, da an seinem Fahrzeug das Getriebe gewechselt wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Rennen.", "content": "Das zweite Rennen ging ebenfalls über 33 Runden. Beim Start blieben die Positionen an der Spitze unverändert, beim Anbremsen von \"Kurve drei\" überholte di Grassi Prost und fuhr auf Buemi auf, beide Fahrzeuge rutschten in die Auslaufzone. Dabei brach an di Grassis Fahrzeug die Vorderradaufhängung und der Frontflügel riss ab, Buemi setzte das Rennen auf dem 13. Platz ohne Heckflügel fort. Die Rennleitung schickte das Safety Car auf die Strecke. Prost führte vor Heidfeld, Abt, Turvey, Bird, Vergne, Piquet, Conway, D’Ambrosio und Senna. Di Grassi fuhr mit seinem beschädigten Fahrzeug an die Box, wo er das Fahrzeug wechselte. Die Mechaniker stimmten den Wagen auf den Qualifying-Trimm mit maximalem Abtrieb ab, in der Hoffnung, dass di Grassi somit die schnellste Rennrunde erzielen könne. Das Rennen wurde am Ende der zweiten Runde wieder freigegeben. Buemi wurde kurz vorher die Spiegelei-Flagge gezeigt, er kam am Ende der zweiten Runde in die Box und wechselte ebenfalls sein Fahrzeug, das auf maximalen Abtrieb umgebaut wurde. Bird überholte kurz nach dem Restart seinen Teamkollegen Vergne und kurz darauf auch Turvey. Auch Vergne ging an Turvey vorbei. Di Grassi fuhr die bis dahin schnellste Runde des Rennens, Buemi stand nach seinem Fahrzeugwechsel noch immer in der Box. Bird wurde langsamer und musste sein Fahrzeug auf der Strecke abstellen. Die Rennleitung entschied erneut, das Safety Car auf die Strecke zu schicken, um den Wagen bergen zu können, di Grassi war zu diesem Zeitpunkt erneut auf einer schnellen Runde. Er fragte per Funk bei seinem Team nach, ob das erste Fahrzeug repariert und erneut eingesetzt werden dürfe. Dies verneinte das Team mit Hinweis darauf, dass sich das erste Fahrzeug nach dem Fahrzeugwechsel unter Parc-fermé-Bedingungen befand. Di Grassi fuhr erneut in die Box und wartete dort einige Zeit, bevor er das Rennen erneut aufnahm. Das Rennen wurde am Ende von Runde neun erneut freigegeben. Im Mittelfeld kam es zu einer Kollision, als Frijns auf D’Ambrosio auffuhr, der kurz zuvor Félix da Costa passieren lassen musste. Dabei wurde der Heckflügel an D’Ambrosios Fahrzeug und der Frontflügel an Frijns Fahrzeug beschädigt. Buemi fuhr zu diesem Zeitpunkt erstmals mit seinem zweiten Wagen auf die Strecke. Duval griff Frijns an und drängte ihn dabei gegen die Streckenbegrenzung. Dabei brach die Radaufhängung bei Frijns, er schied aus. Erneut wurde das Safety Car auf die Strecke geschickt, Buemi fuhr zurück in die Box. In Runde 14 wurde das Rennen erneut freigegeben, Buemi fuhr daraufhin erneut auf die Strecke. Di Grassi fuhr auch auf die Strecke zurück und lag unmittelbar vor Buemi, der daraufhin wieder an die Box fuhr. Abt überholte Heidfeld in Runde 17 und lag somit nun auf dem zweiten Platz. Auch Vergne griff Heidfeld an, dieser blockte den Angriff aber ab. In Runde 18 wechselten alle Fahrer bis auf Conway, der eine Runde später in die Box fuhr, ihr Fahrzeug. Prost führte vor Abt, Vergne, Heidfeld, Turvey, Félix da Costa, Piquet, D’Ambrosio, Duval und Senna. Buemi ging erneut auf die Strecke und fuhr die schnellste Runde des Rennens. Di Grassi fuhr erneut unmittelbar vor Buemi auf die Strecke. D’Ambrosio und Duval gingen kurz nacheinander an Piquet vorbei. Buemi fuhr erneut die schnellste Runde des Rennens. Piquet verlor kurz darauf weitere Positionen an Senna, Sarrazin und Conway. Ma Qinghua erhielt eine Durchfahrtstrafe, da er in der Boxengasse zu schnell gefahren war. Di Grassi und Buemi fuhren erneut auf die Strecke, di Grassi verwendete dabei seinen \"FanBoost\", beging aber einen Fahrfehler und war somit langsamer als Buemi. Auch Turvey wurde in Runde 29 langsamer und musste mehrere Piloten überholen lassen. Di Grassi startete erneut einen Versuch, die schnellste Rennrunde zu erzielen, war jedoch erneut langsamer als Buemi – dieses Mal um 0,051 Sekunden. Da die Energie an seinem zweiten Fahrzeug ausging, fuhr di Grassi an die Box und gab das Rennen auf. Conway stellte sein Fahrzeug am Streckenrand ab. Buemi fuhr erneut die schnellste Runde des Rennens. Prost gewann vor Abt und D’Ambrosio. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Duval, Sarrazin, Senna, Heidfeld, Vergne, Piquet und Turvey. Vergne, Heidfeld und Félix da Costa erhielten nachträglich Durchfahrtstrafen, die in 50-Sekunden-Zeitstrafen umgewandelt wurden, da sie den maximalen Energieverbrauch von 28 kWh überschritten hatten und fielen so von den Plätzen drei bis fünf zurück. Zusätzlich erhielt Vergne eine weitere Zeitstrafe in Höhe von einer Sekunde für eine \"Unsafe Release\" und Félix da Costa eine zweite Durchfahrtstrafe, die in eine 50-Sekunden-Zeitstrafe umgewandelt wurde, da er abseits der Strecke überholt hatte. Die zwei Punkte für die schnellste Rennrunde gingen an Buemi, der somit mit zwei Punkten Vorsprung die Meisterschaft gewann. Die Teamwertung gewann Renault e.Dams.", "section_level": 3}, {"title": "Meldeliste.", "content": "Alle Teams und Fahrer verwenden Reifen von Michelin.", "section_level": 2}, {"title": "Meisterschaftsstände nach den Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e). Zusätzlich gab es drei Punkte für die Pole-Position und zwei Punkte für die schnellste Rennrunde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der London ePrix 2016 (offiziell: 2016 FIA Formula E Visa London ePrix) fand am 2. und 3. Juli 2016 auf der Formel-E-Rennstrecke London (Battersea Park) in London statt und war das neunte sowie das zehnte Rennen der FIA-Formel-E-Meisterschaft 2015/16. Es handelte sich um den zweiten London ePrix sowie um das Saisonfinale der zweiten Saison der Meisterschaft. Wie bereits in der Vorsaison wurden im Rahmen des London ePrix zwei Rennen veranstaltet.", "tgt_summary": null, "id": 1350610} {"src_title": "Alexandra Andrejewna Orlowa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erste Reisen.", "content": "Über Bacstroms frühe Jahre ist nur wenig bekannt. Der Name ist vermutlich schwedisch, er soll aber in Deutschland geboren sein. Er behauptete, an der Universität Straßburg als Arzt, Chirurg und Chemiker ausgebildet worden zu sein. Von 1763 bis 1770 diente er als Schiffsarzt in der niederländischen Marine und lebte anschließend in England. Von 1772 bis 1775 war er Sekretär des Naturforschers Joseph Banks, den er auf einer Forschungsreise nach Island begleitete. Anschließend arbeitete er bis 1779 für den mit Banks befreundeten britischen Seeoffizier William Kent (1751–1812). In den folgenden 10 Jahren machte er als Schiffsarzt mindestens sechs Reisen, darunter zwei Fahrten auf Walfängern nach Spitzbergen, sowie auf Handelsschiffen nach Guinea und Jamaika. Über seine zweite Reise nach Spitzbergen 1780 verfasste Bacstrom einen Bericht, der 1799 im \"Philosophical Magazine\" abgedruckt wurde. Ende der 1780er Jahre fand Bacstrom einen namentlich nicht bekannten Förderer, der ihm ein aufwendiges Laboratorium in Marylebone für die Durchführung naturphilosophischer Experimente einrichtete. Nach dem Tod seines Mäzens 1789 war Bacstrom erneut ohne Einkommen. Schließlich erhielt er das Angebot, bei einer von einer Gruppe Londoner Kaufleute finanzierten Handelsreise um die Welt als Schiffsarzt und Drogenkundiger teilzunehmen. Ziel der Reise war es, \"Cortex peruvianus\" (Chinarinde) und andere wertvolle Naturprodukte zu gewinnen. Außerdem sollte Bacstrom für Banks auf der Reise, die über Kap Hoorn, Nootka Sound, China und Südostasien führen sollte, naturkundliche Proben und Präparate sammeln.", "section_level": 1}, {"title": "Pazifikreise.", "content": "Für die Reise wurden drei Schiffe bereitgestellt, nämlich die \"Butterworth\", eine ehemals französische Fregatte mit 392 t, eine große Schaluppe \"Jackal\" (manchmal auch \"Jackall\" oder \"Jack Hall\") und eine kleinere Schaluppe namens \"Prince Lee Boo\", alle unter dem Kommando von Kapitän William Brown. Ende 1791 segelten die Schiffe von England ab und landeten im März 1792 auf der Isla de los Estados vor Kap Hoorn, wo man Seehunde jagte und deren Speck auskochte. Im Juni segelte man über den Pazifik zu den Marquesas und erreichte im Juli Vancouver Island und den dortigen Handelsstützpunkt bei Nootka Sound vor der Westküste Nordamerikas. Am 15. Oktober verließ Bacstrom dort die \"Butterworth\", nachdem er nach seinen Angaben von Kapitän und Offizieren schlecht behandelt worden war. Nachdem er kurze Zeit Gast der spanischen Garnison in Nootka gewesen war, konnte er auf der \"Three Brothers\", einer Brigg aus Newcastle, seine Reise fortsetzen. Zusammen mit dem Schoner \"Prince William Henry\" segelte man weiter nach Haida Gwaii und zur Südküste Alaskas in der Nähe des heutigen Sitka. Auf dieser Reise entstanden zahlreiche Zeichnungen Bacstroms. Nachdem er nach Nootka Sound zurückgekehrt war, setzte Bacstrom als Schiffsarzt auf der unter amerikanischer Flagge segelnden Brigg \"Amelia\" die Reise mit dem Ziel China fort. Vor Macau wurde das Schiff jedoch von dem britischen Kreuzer \"HMS Lion\" aufgebracht, und es wurde anhand der Schiffspapiere festgestellt, dass die \"Amelia\" eigentlich ein französisches Schiff war. Dementsprechend wurde sie als Kriegsbeute eingezogen und Bacstrom fand sich im südchinesischen Guangdong gestrandet. Schließlich fand er erneut einen Posten als Schiffsarzt, diesmal an Bord der \"Warren Hastings\", einem unter genuesischer Flagge segelndem ehemaligen Ostindienfahrer von 600 t mit britischem Kapitän und einer aus 13 Nationen zusammengewürfelten Crew, die um das Kap der Guten Hoffnung nach Ostende fahren sollte. Doch unter Führung des französischen Ersten Offiziers meuterten die Franzosen, Spanier, Portugiesen und Italiener in der Mannschaft und brachten das Schiff in ihre Gewalt. Bacstrom wurde zusammen mit anderen unter Deck eingeschlossen. Dann segelte das Schiff nach Mauritius, wo es zusammen mit der Ladung als französische Kriegsbeute eingezogen wurde. Nach 6 Monaten Aufenthalt auf Mauritius gelang es Bacstrom, eine Passage auf einem nach New York bestimmten amerikanischen Schiff zu kaufen, aber dieses wurde erneut von einem britischen Kriegsschiff auf den Virgin Islands aufgebracht und Schiff und Ladung wurden eingezogen. Mit Hilfe des britischen Gouverneurs George Leonhard erreichte Bacstrom schließlich am 23. Juli 1795 London, 4 Jahre und 8 Monate nachdem er von dort aufgebrochen war.", "section_level": 1}, {"title": "Alchemie und Rosenkreuz.", "content": "Während seines Aufenthalts in Mauritius soll Bacstrom am 12. September 1794 von einem \"Comte Louis de Chazal\" in eine Bruderschaft von Rosenkreuzern aufgenommen worden sein. Ein entsprechendes Dokument ist in einer Abschrift Frederick Hockleys (1809–1885) erhalten. Es enthält ein nach 14 Punkten gegliedertes Versprechen an die Bruderschaft und ist von Bacstrom und \"Du Chazel, F.R.C.\" unterzeichnet. Dieser \"Comte de Chazal\" soll zum Zeitpunkt der Einweihung Bacstroms McLean zufolge 96 Jahre alt gewesen sein, seine alchemistischen Kenntnisse sollen ihm 1740 in Paris vermittelt worden sein und John W. Hamilton Jones deutet in der Einführung zu Bacstroms \"Alchemical Anthology\" an, dass der Lehrer Chazals kein anderer als der Graf von Saint Germain gewesen sein soll. Nach seiner Rückkehr nach London verdiente Bacstrom seinen Lebensunterhalt durch den Verkauf von Drucken und Zeichnungen von seinen Reisen sowie als Autor esoterischer Texte. Er übersetzte lateinische, deutsche und französische alchemistische Werke ins Englische und wirkte auf die Mitglieder der \"Societas Rosicruciana in Anglia\" wie Hockley und auf die Theosophie des 19. Jahrhunderts. So publizierte Helena Petrovna Blavatsky Bacstroms Übersetzung der \"Aurea catena Homeri\" (\"Golden Chain of Homer\") 1891 in der theosophischen Zeitschrift \"Lucifer\". Nach Adam McLean soll Alexander Tilloch (1759–1825), der Begründer des \"Philosophical Magazine\", in dem 1799 auch der Reisebericht Bacstroms erschienen war, ein Schüler von Bacstrom gewesen sein. McLean gibt das Zulassungsdokument Tillochs in seinem Artikel wieder, das fast wörtlich mit dem entsprechenden Dokument Bacstroms übereinstimmt, wodurch es wahrscheinlicher wird, dass die als \"Bacstrom-Society\" bekannte Gruppe von Rosenkreuzern in England um 1800 tatsächlich existierte. Bemerkenswert bei diesem Dokument ist, wie auch McLean feststellt, das 4. Versprechen, in dem versichert wird, Frauen nicht von der Einweihung auszuschließen, wobei auf das Beispiel würdiger Frauen verwiesen wird. Namentlich werden genannt: Semiramis, Königin von Ägypten(!), die Prophetin Mirjam, Perenelle, die Frau von Nicholas Flamel, und außerdem eine Leona Constantia, „Äbtissin von Clermont“, die im Jahr 1736 als \"Soror Rosae Crucis\" aufgenommen worden sein soll. Auffällig ist auch die Ähnlichkeit des bei Waite abgebildeten „Philosophischen Siegels“ von Bacstroms \"Society of Rosicrucians\" (Dreieck und Quadrat einem Kreis einbeschrieben) mit dem heute vom Lectorium Rosicrucianum verwendeten Emblem. Dem Zirkel Bacstroms in London sollen auch der Arzt und Astrologe Ebenezer Sibly (1751–ca. 1799) und der General Charles Rainsford (1728–1809) angehört haben. Über Frederick Hockley gelangte Arbeiten und Übersetzungen Bacstroms vermutlich in die Hände von William Alexander Ayton (1816–1909), William Wynn Westcott und Samuel Liddell MacGregor Mathers und hatten damit Einfluss auf die Lehren des \"Hermetic Order of the Golden Dawn\", der wiederum die Entwicklung des westlichen Okkultismus im 20. Jahrhundert maßgeblich beeinflusste. Eine Sammlung der Manuskripte Bacstroms und anderer alchemistischer Schriften war seit 1923 im Besitz von Manly Palmer Hall. Nach dessen Tod 1990 wurden sie an das J. Paul Getty Museum in Malibu verkauft. Eine Bibliographie der Hallschen Sammlung erschien 1986. Digitalisate der Manuskripte sind im Internet Archive verfügbar.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "Übersetzungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Sigismund Bacstrom (geboren um 1750; gestorben 1805) war ein weitgereister Schiffsarzt, Zeichner, sowie Autor und Übersetzer alchemistischer und rosenkreuzerischer Schriften. Seine Zeichnungen von Orten und Menschen, denen er auf seinen Reisen begegnete, zeigen eher den mit Präzision arbeitenden Chirurgen und den Wissenschaftler mit Sinn für das Detail als den ausgebildeten Künstler. Für die Entwicklung des Okkultismus in England ist er von Bedeutung durch die sogenannte Bacstrom-Society, eine rosenkreuzerische Gruppe, deren Existenz nicht ganz gesichert ist, die aber als Vorläufer der \"Societas Rosicruciana in Anglia\" und damit weiterer moderner hermetischer und rosenkreuzerischer Bewegungen gilt.", "tgt_summary": null, "id": 2286919} {"src_title": "Demi (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Horst Schüler-Springorum wurde in einem Dorf bei Teheran im Iran geboren und wuchs in Berlin auf. Er studierte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Politikwissenschaften mit einem Stipendium in Baltimore, bevor er sich den Rechtswissenschaften zuwandte, die er an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Philipps-Universität Marburg hörte. Er wurde 1956 an der Universität Marburg in Völkerrecht zum \"Dr. iur.\" promoviert. Er wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bonn und spezialisierte sich zunächst auf Energie- und Wasserrecht. Dabei wurde er zeitweilig Hilfsreferent bei Ludwig Erhard. 1957 wechselte er an die Universität Hamburg zu Rudolf Sieverts. Damit verbunden war auch der Wechsel ins Strafrecht. 1967 habilitierte er sich bei Sieverts mit der Arbeit \"Strafvollzug im Übergang\". Seine Habilitationsschrift gilt als bahnbrechend. Er vertrat erstmals in geschlossener und konsequenter Weise die Position, dass auch Strafgefangene Träger von Grundrechten seien und dass in deren Grundrechte nur aufgrund eines Gesetzes (Gesetzesvorbehalt) und nur im zwingend erforderlichen Maße (Verhältnismäßigkeitsprinzip) eingegriffen werden darf. Bis dahin galt der Strafgefangene einem besonderen Gewaltverhältnis (Sonderrechtsverhältnis) unterworfen, das der Grundrechtsabwägung nicht zugänglich war. Damit wurde die Resozialisierung als Vollzugsziel gefordert. Das Bundesverfassungsgericht schloss sich 1972 dieser Position an. Die Arbeit wurde auch international rezipiert. Daraufhin berief Gustav Heinemann eine Kommission, die Vorschläge zur Neuregelung des Strafvollzugs erarbeiten sollte. Sie wurde von Sieverts geleitet, Schüler-Springorum war maßgeblich beteiligt. 1976 wurde das auf diese Weise vorbereitete Strafvollzugsgesetz erlassen. Schüler-Springorum wurde 1967 Professor an der Universität Göttingen und ab 1971 als Nachfolger des emeritierten Sieverts in Hamburg. Von 1975 bis zu seiner Emeritierung 1993 war er ordentlicher Professor für Strafrecht, Kriminologie, Jugendrecht und Strafvollzug an der Ludwig-Maximilians-Universität München; sein Nachfolger wurde Heinz Schöch. Im Sommersemester 1996 hatte er die \"Otto von Freising-Gastprofessur\" an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt inne. In München baute er eine Forschungsgruppe zur Jugendkriminalität auf, an der zeitweilig Siegfried Lamnek, Wolfgang Ludwig-Mayerhofer, Christian Pfeiffer, Joachim Kersten, Peter-Alexis Albrecht und Reinhard Kreissl arbeiteten. Mit dem Buch \"Kriminalpolitik für Menschen\" stieß er die Diskussion zur Entkriminalisierung an. Als Jugendstrafrechtler engagierte sich Schüler-Springorum für die Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen (DVJJ); er war von 1962 bis 1968 Geschäftsführer der DVJJ und von 1968 bis 1986 Vorsitzender der DVJJ. Lange war er im Vorstand der Internationalen Jugendrichtervereinigung, von 1978 bis 1982 ihr Präsident. 1973 übernahm Schüler-Springorum die Schriftleitung der Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform und führte sie bis 1998. In diese Zeit fielen maßgebliche Veränderungen des Strafrechts und des Strafvollzugs. Die Kriminalpolitik, die Psychiatrie und die Sozialwissenschaften rückten für Kriminologen und die Monatsschrift in den Vordergrund. Schüler-Springorum war wesentlich beteiligt an der Großen Strafrechtsreform und folgenden kriminalpolitischen Entwicklungen, er schrieb an elf der zwölf so genannten Alternativ-Entwürfen (AE) mit. In den 1960er Jahren war Schüler-Springorum Delegierter im ökumenischen Rates der Kirchen, 1964 veröffentlichte er das Buch \"Die Hypothek Zeit – Bausteine zur Zukunft der Kirche\". Für die Vereinten Nationen wurde er mehrfach als Experte in Fachgremien tätig. Unter seiner Leitung wurden die 1985 beschlossenen Beijing-Rules erarbeitet, die internationale Mindeststandards für die Jugendgerichtsbarkeit aufstellten und nach wie vor das zentrale Regelwerk der Menschenrechte von Kindern und Jugendlichen vor Gericht darstellen. Die UN-Standards für den Jugendstrafvollzug und die Riyadh-Guidlines zur Prävention von Jugenddelinquenz, beide von 1990, hat er maßgeblich befördert. Seit 1978 war er vielfach für den Europarat tätig. Er hat drei Töchter, darunter die Historikerin Stefanie Schüler-Springorum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Horst Schüler-Springorum (* 15. Oktober 1928 in Teheran, Iran; † 5. September 2015 in Kleinmachnow, Deutschland) war ein deutscher Rechtswissenschaftler mit den Schwerpunkten Kriminologie und Strafvollzug.", "tgt_summary": null, "id": 2339290} {"src_title": "Haffkrankheit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifizierte Länder.", "content": "Die nachfolgende Zuordnung der Vereine zu den einzelnen Qualifikationsrunden oder der Gruppenphase ermittelte sich aus der Zugangsliste der AFC, die sich nach dem Abschneiden des jeweiligen Fußballverbandes während der letzten vier Jahre bei AFC-Wettbewerben zusammensetzt. Die Vereine werden dabei zu 70 Prozent und die Nationalmannschaften zu 30 Prozent (maximal 100 Punkte) berücksichtigt. Es ergeben sich jeweils für beide Regionen (West- und Ostasien) die folgenden Bedingungen:", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Auslosung für die zwei Qualifikationsrunden fand am 11. Dezember 2014 in Kuala Lumpur, Malaysia statt.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Qualifikationsrunde.", "content": "Die Spiele fanden am 9. und 10. Februar 2015 statt.! colspan=\"5\"| Westasien", "section_level": 2}, {"title": "Play-offs.", "content": "Die Spiele fanden am 17. Februar 2015 statt.! colspan=\"5\"| Westasien ! colspan=\"5\"| Ostasien", "section_level": 2}, {"title": "Gruppenphase.", "content": "Die Gruppenphase wurde ebenfalls am 11. Dezember 2014 ausgelost. Die 32 Mannschaften wurden in acht Gruppen mit je vier Teilnehmern gelost. Teams aus demselben Land konnten nicht in dieselbe Gruppe gelost werden. Jeder spielte gegen jeden ein Hin- und ein Rückspiel. Die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe erreichten das Achtelfinale.", "section_level": 1}, {"title": "Finalrunde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Achtelfinale.", "content": "Die Spiele fanden am 26. und 27. Mai 2015 statt. In der Runde der letzten 16 spielten die Gruppensieger gegen Zweitplatzierte jeweils einer anderen Gruppe derselben Zone. Die Gruppensieger hatten Heimvorteil.! colspan=\"3\"| Westasien ! colspan=\"3\"| Ostasien", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Die Spielpaarungen wurden am 18. Juni 2015 ausgelost. Dabei entfielen die Regions- und Länderbarrieren, sodass Mannschaften aus derselben Region und demselben Land einander zugelost werden konnten. Die Hinspiele fanden am 25. und 26. August 2015 statt, die Rückspiele am 15. und 16. September 2015.", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Hinspiele fanden am 29. und 30. September 2015 statt. Die Rückspiele wurden nach der Suspendierung des kuwaitischen Fußballverbandes abgesagt.", "section_level": 2}, {"title": "Torschützenliste.", "content": "Die Qualifikationsrunden sind nicht berücksichtigt. Bei gleicher Anzahl von Treffern sind die Spieler alphabetisch geordnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der AFC Cup 2015 war die 12. Spielzeit des nach der Champions League zweitwichtigsten asiatischen Wettbewerbs für Vereinsmannschaften im Fußball seit dessen Gründung zur Spielzeit 2004. Am Wettbewerb nahmen 41 Klubs aus 23 Landesverbänden teil. ", "tgt_summary": null, "id": 912184} {"src_title": "Dunham Massey Hall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Erste internationale Erfahrungen sammelte Winnie Nanyondo bei den Leichtathletik-Juniorenweltmeisterschaften 2012 im Estadi Olímpic Lluís Companys in Barcelona teil und startete dort im 800-Meter-Lauf. Sie qualifizierte sich für das Finale und beendete das Finale in 2:07,23 min auf dem achten Platz. Im Jahr darauf nahm sie an der Sommer-Universiade in Kasan teil und durfte über die 800 Meter und die 1500 Meter an den Start gehen. Über die 800 Meter schied sie im Halbfinale mit einer Zeit von 2:02,96 Minuten aus den Wettbewerb aus. Im Wettbewerb über die 1500 Meter schied sie in den Vorlaufen aus. Am 18. Juli 2014 bestritt sie einen Wettbewerb in Monaco und konnte dort über die 800 Meter mit 1:58,63 Minuten eine neue persönliche Bestzeit aufstellen, welche zudem einen neuen ugandischen Rekord über diese Strecke bedeutete. Zwischen dem 24. Juli und dem 3. August durfte sie an den Commonwealth Games in Glasgow teilnehmen. Obwohl sie für den 1500-Meter-Lauf gemeldet war ging sie nicht an den Start. Im Gegensatz dazu erreichte sie im 800-Meter-Lauf das Finale und konnte in einer Zeit von 2:01,38 Minuten hinter Eunice Jepkoech Sum aus Kenia und der Schottin Lynsey Sharp die Bronzemedaille gewinnen. 2015 wurde sie bei den Afrikaspielen in Brazzaville in 2:04,53 min Siebte über 800 Meter. Zwei Jahre später qualifizierte Winnie Nanyondo sich für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro und wurde auch vom Olympischen Komitee Ugandas für die Olympischen Spiele nominiert. In den Vorläufen schied sie mit einer Zeit von 2:02,77 Minuten aus den olympischen Wettbewerb aus. Im Jahr darauf nahm sie an den Weltmeisterschaften in London teil und schied dort mit 2:02,65 min in der ersten Runde aus. 2018 erfolgte die erneute Teilnahme an den Commonwealth Games im australischen Gold Coast, bei denen sie über 800 Meter in 2:00,36 min Vierte wurde. Zudem erreichte sie mit neuer Bestleistung über 1500 Meter in 4:06,05 min Rang zehn. Im Jahr darauf erreichte sie bei den Weltmeisterschaften in Doha gelangte sie über 800 Meter bis in das Finale, in dem sie mit 1:59,18 min den vierten Platz belegte. 2014 und 2019 wurde Nanyondo ugandische Meisterin im 400-Meter-Lauf sowie mit der 4-mal-400-Meter-Staffel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Winnie Nanyondo (* 23. August 1993 in Mulago) ist eine ugandische Leichtathletin, die sich auf die Mittelstrecken spezialisiert hat. Zwischen 2014 und 2018 war sie Inhaberin des Ugandischen Rekordes im 800-Meter-Lauf.", "tgt_summary": null, "id": 1663343} {"src_title": "The Lighthouse (Oper)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Varianten des Produktschutzes.", "content": "Vorfälle, die den Produktschutz betreffen, können allgemein in drei Kategorien eingeteilt werden. Derartige Vorfälle können von verärgerten Angestellten, Experten mit Insiderwissen oder von außenstehenden Personen durchgeführt werden. Das Ziel ist aber in der Regel, an der Öffentlichkeit einen größtmöglichen Schaden an der Marke des Lebensmittelherstellers herbeizuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Industriesabotage.", "content": "Das Ziel von Industriesabotage ist in der Regel die Schädigung der Marke des Lebensmittelherstellers mit dem Ziel, finanziellen Schaden anzurichten, z. B. durch die Auslösung einer landesweiten Rückholaktion. Selten geschieht dies mit der Absicht, eine Lebensmittelinduzierte Epidemie oder landesweite Erkrankung von Konsumenten auszulösen. Oft sind es Mitarbeiter, die gute Prozesskenntnisse haben und wissen, wie Checkpoints und Sicherheitskontrollen umgangen werden können. Ein Beispiel für Industriesabotage gab ein verärgerter Mitarbeiter, der Maruha Nichiro Holding, der die tiefgekühlten Produkte seines Arbeitgebers mit dem Pestizid Malathion kontaminierte, weil er mit dem Lohn unzufrieden war. Diese Kontamination machte eine Rückholaktion von 6,4 Millionen Verkaufseinheiten und deren Vernichtung notwendig. Fast 1.800 Konsumenten waren davon betroffen und das Vertrauen der Konsumenten in die Lebensmittelsicherheit war schwer erschüttert.", "section_level": 2}, {"title": "Terrorismus.", "content": "Die Komplexität und mögliche Breitenwirkung von Anschlägen auf die Lebensmittelwirtschaft hat dazu geführt, dass man diesen Sektor als gefährdet ansehen muss. Der Erste und bislang größte Angriff auf die Lebensmittelwirtschaft erfolgte im Jahr 1984 in Form einer Bioterror-Attacke. In der Absicht, die Wahlen im Wasco County zu beeinflussen, wurden einige Salad-Bars in The Dalles, Oregon, mit Salmonellen kontaminiert, wodurch 751 Konsumenten erkrankten.", "section_level": 2}, {"title": "Betrügerische Verfälschung.", "content": "Die Definition der FDA lautet sinngemäß: Eine betrügerische Verfälschung liegt vor, wenn die Verfälschung durch den beabsichtigten Ersatz von Zutaten und/oder eine entsprechende Beifügung von Zutaten zum Lebensmittel erfolgt, mit dem Ziel, es höherwertig erscheinen zu lassen oder die Produktionskosten zu reduzieren. Beispiel dafür ist z. B. das verbotene Verdünnen von Fruchtsäften. Betrügerische Verfälschungen (Food Fraud) entstehen oft auch dadurch, dass, um einen finanziellen Vorteil zu erschwindeln, nicht deklarierte Stoffe eingesetzt werden, um teure Stoffe zu ersetzen. Derartige Verfälschungen sind oft schwer zu entdecken und stellen eine große Herausforderung an die Überwachungsbehörden und die Qualitätsmanagement-Systeme dar. Betrügerische Verfälschungen aus jüngster Zeit sind der Pferdefleisch-Skandal (EU), die Melamin Kontamination von Milch (China) oder der Salmonellenausbruch durch die „Peanut Corporation of Amerika“. Weitere Vorfälle betrafen Fisch, Honig, fleisch- und getreidebasierte Lebensmittel, aber auch Fruchtsäfte, Bio-Produkte, Kaffee, Olivenöl, Tee und Gewürze. Experten schätzen, dass bis zu 10 % der im Einzelhandel verkauften Produkte mehr oder weniger große Verfälschungen enthalten, und schätzen den Schaden für die Lebensmittelindustrie auf 10 bis 15 Milliarden US-Dollar im Jahr.", "section_level": 2}, {"title": "Schützende Strategien.", "content": "Staatliche Überwachungsstellen und die Lebensmittelindustrie können Strategien einführen und spezielle Werkzeuge nutzen, um die Versorgungskette und die Produktionsstätten von Lebensmitteln vor beabsichtigten Kontaminationen oder Verfälschungen zu schützen. Diese Werkzeuge bestehen aus vorbeugenden Maßnahmen, aus dem Erheben der möglichen Gefahren, dem Abschätzen des Risikos (Abschätzen der Wahrscheinlichkeit des Eintretens der Gefahr) und dem Abschätzen der Auswirkung, wenn die Gefahr eingetreten ist.", "section_level": 1}, {"title": "Werkzeuge.", "content": "Die FDA hat eine ganze Reihe von verschiedenen Werkzeugen erarbeitet, unter anderem folgende:", "section_level": 2}, {"title": "Risikoanalyse.", "content": "Es ist sehr schwierig, das Risiko eines Systems zu bewerten, wenn die Ereignisse sehr selten und zufällig sind. Trotzdem ist es möglich, durch das systematische Sammeln von geeigneten Informationen Schwachstellen im System aufzuzeigen und die daraus resultierenden möglichen Folgen abzuschätzen. Werkzeuge, die zu diesem Zweck vom „National Center for Food Protection and Defense“ entwickelt wurden, sind zum Beispiel das System \"FIDES\" (Focused Integration of Data for Early Signals) oder \"CRISTAL\" (Critical Spatial Analysis). Auch die FDA hat als Werkzeug eine Software entwickelt und zur Verfügung gestellt. Firmen werden aufgefordert, einen spezifischen Produktschutzplan auf der Basis einer Analyse der Verwundbarkeit und einer Risikoanalyse zu entwickeln. Dabei werden für mögliche Szenarien Aktionspläne ausgearbeitet, die festlegen, welche Maßnahmen jeweils bei Fällen von beabsichtigter oder unbeabsichtigter Kontamination umgesetzt werden müssen.", "section_level": 2}, {"title": "Analyse der Verwundbarkeit (Gefahrenanalyse).", "content": "Die FDA hat in ihrer Gefahrenanalyse für die Lebensmittelwirtschaft vier Hauptgefahren identifiziert: Die genaue Kenntnis um diese Prozesse führen bei der Gefahrenanalyse zu den entsprechenden vorbeugenden Maßnahmen. Ein bekanntes Werkzeug zur Analyse von Gefahren durch eine beabsichtigte Kontamination ist die „CARVER + Shock“-Methode. CARVER steht für:", "section_level": 2}, {"title": "Überwachung der Versorgungskette.", "content": "Die Überwachung aller Teilprozesse innerhalb der Versorgungskette eines Lebensmittels ist auf Grund der Komplexität und oft schwer nachzuvollziehenden Aktionen sehr schwierig. Eine eingehende Analyse der Herkunft der Rohstoffe oder der Zutaten kann bei der Festlegung von vorbeugenden Maßnahmen gegen Kontamination oder Verfälschung sehr hilfreich sein. Ein gutes Management der Versorgungskette, gepaart mit Lieferantenaudits und qualitätssichernden Maßnahmen (z. B. Stichprobenpläne), kann mithelfen, Lebensmittelbetriebe vor Attacken von außen zu schützen. Zusätzlich können sich lebensmittelerzeugende Betriebe bereits existierender, in der Regel branchenbezogener Richtlinien bedienen und sollten sich auch an die Richtlinien der Guten Herstellungspraxis halten.", "section_level": 2}, {"title": "Maßnahmen zur Risikominimierung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Management.", "content": "Zahlreiche weitere Richtlinien für vorbeugende Maßnahmen stehen in den Datenbanken der FDA und der \"USDA\" zur Verfügung.", "section_level": 3}], "src_summary": "Food Defense ist ein Neologismus für Produktschutz, der aus dem Angloamerikanischen Sprachraum stammt. Unter dem Schlagwort versteht man den Schutz von Lebensmitteln vor mutwilliger Kontamination oder Verfälschung durch biologische, chemische, physikalische oder radioaktive Stoffe. Food Defense betrachtet auch die dazu relevanten physikalischen, personellen und operativen Sicherheitsmaßnahmen. ", "tgt_summary": null, "id": 913066} {"src_title": "Der Fluch der aztekischen Mumie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Woods zählte in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg zu den bekanntesten Motorsportlern weltweit und war sehr populär. Er wird auch als \"The World ́s First Motorcycle Superstar (Dt: Der erste Motorrad-Superstar weltweit)\" bezeichnet. Geboren wurde er als Sohn eines Toffeehändlers, der auf einem Gespann von Harley-Davidson seine Kunden besuchte und seine Waren im Beiwagen transportierte. Nachdem Woods die Maschine wieder zum Solomotorrad umgebaut hatte, bestritt er 1921 damit sein erstes Straßenrennen, das er wegen eines Unfalls aber vorzeitig beenden musste. Stanley Woods führte das Geschäft seines Vaters fort. Später habe er bei jeder Teilnahme an der TT auf der Isle of Man, so wird berichtet, den Pfadfindern, die damals die Punktetafeln bedienten, eine Packung Toffee als Anerkennung mitgebracht. Während des Zweiten Weltkrieges bildete er im Rang eines Commanders in der \"2nd Cavalry Squadron\" für die Irische Armee Kradmelder aus. Woods war Vorsitzender der Fahrervereinigung \"TTRA\" (TT Riders Association). 1996 brachte die Irische Post ihm zu Ehren eine Briefmarke mit seinem Konterfei heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Stanley Woods schrieb um 1920/21 namhafte Motorradhersteller mit der Bitte an, ihn unter Vertrag zu nehmen, jedoch ohne Erfolg. Aufmerksamkeit erlangte er 1922, als er auf einer privat erworbenen Cotton bei der TT antrat. Das Motorrad fing bei einem Tankstopp Feuer. Woods löschte es und beendete das Rennen als Fünfter. Für die folgenden Jahre war er bei Cotton unter Vertrag. 1929 wechselte er zu Norton. Obwohl die Weltwirtschaftskrise sein Gehalt – und damit auch sein Rennbudget – erheblich schmälerte, gewann er für Norton die Tourist Trophy. 1933 verließ der Ire den englischen Hersteller und hatte kurze Zwischenspiele mit Husqvarna in Schweden und DKW in Deutschland, bevor er beim italienischen Unternehmen Moto Guzzi unter Vertrag ging. Im Jahr 1939, nach der letzten TT bis zum Ende des Krieges, beendete Woods seine aktive Laufbahn mit einem Sieg auf einer Velocette. Woods führte die ewige Bestenliste der Isle of Man TT an, bis er 1967 durch Mike Hailwoods elften Sieg von dort verdrängt wurde. Die Dutch TT in den Niederlanden gewann Stanley Woods sechsmal und nahm an den namhaftesten Grand-Prix-Rennen der damaligen Zeit in Europa teil, bei denen er immer wieder Siege erringen konnte. Mitte der 1930er-Jahre dominierte er die europäischen Rennen. Zum goldenen Jubiläum der TT 1957 fuhr er mit einer 350er Moto Guzzi noch einmal über den Snaefell Mountain Course.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stanley Woods (* 1903 oder November 1904 in Dublin; † 28. Juli 1993 in Castlewellan, County Down) war ein irischer Motorradrennfahrer. ", "tgt_summary": null, "id": 1678495} {"src_title": "Nachman Blumental", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Jakuchū war der älteste Sohn eines reichen Gemüsehändlers namens Itō Genzaemon, der an der Nishiki-no-kōji in Kyōto einen Laden unter dem Namen \"Masuya\" () betrieb. Nach dem Tode seines Vaters übernahm Jakuchū den Laden, beschäftigte sich daneben mit Malerei. Er studierte zunächst unter Ōoka Shumboku (1689–1763), einem Maler der Kanō-Schule. Unzufrieden mit der Kanō-Schule, die zu der Zeit Hauptgewicht auf das Kopieren früherer Meister legte, wandte er sich der chinesischen Malerei der Song- und Yuan-Zeit zu. Schließlich wurde die direkte Beobachtung der Tiere und Pflanzen in seiner Umgebung zur Quelle seiner Inspiration. 1754 übergab er das Geschäft seinem jüngeren Bruder und widmete sich vollständig der Malerei. Zu diesem Zweck erbaute er ein zweistöckiges Atelier am Westufer des Flusses Kamo und nannte es \"Shin'en-kan\" (, „Villa des unbekümmerten Herzens bzw. Geistes“), ein Zitat aus einem Gedicht des berühmten chinesischen Poeten Tao Qian. In einem Zeitraum von mehr als zehn Jahren vollendete er eine Folge von 30 Bildern unter dem Titel „Farbige Bilder von Tieren und Pflanzen“ (, \"Dōshoku saie\") und ein dreiteiliges Werk unter dem Titel „Buddha und Begleiter“ (, \"Shaka sanzon-zō\"), die er dem Shōkoku-ji, einem bedeutenden Tempel in Kyōto und sein Wohnsitz nach 1788, stiftete. In dieser Zeit war er auch mit der Bemalung von Schiebetüren und Wänden (, \"shōhekiga\") beschäftigt. Im Verzeichnis bedeutender Persönlichkeiten in Kyōto, dem \"Heian jinbutsu-shi\" (), aus dem Jahr 1768 wird Jakuchū an dritter Stelle genannt. Nach seinem 60. Lebensjahr widmete er viel Zeit der Errichtung von Steinskulpturen, so die der 500 Arhat, die an einem Hügel hinter dem Zen-Tempel Sekihō-ji im Bezirk Fukakusa (Kyoto) aufgestellt wurden. Um die nötigen Mittel dafür zu besorgen, verkaufte er eine große Anzahl von Tuschzeichnungen. Die Hälfte der existierenden Bilder Jakuchūs stammt aus dieser Zeit. Viele seiner Bilder zeigen Hühner in realistischer Manier, so dass er auch der „Hühner-Maler“ genannt wurde. Aber in seinen späteren Jahren beschäftigte er sich weiterhin auch mit der Ausmalung von Innenräumen in der Art der Rimpa-Malerei. Jakuchū stellte auch Steindrucke in der \"ishizuri\"-Technik her, wobei Farbiges auf dunklem Untergrund gedruckt wird. Es gibt auch Holzschnitte als Buchillustrationen von ihm. Neben den erwähnten 30 Bildern, die sich im Besitz der kaiserlichen Familie befinden, sind die Ausmalung von Innenräumen des Abtquartiers des Kinkaku-ji in Kyoto, des Okushoin des Kotohira-Schreins auf Shikoku und des Saifuku-ji in Osaka zu nennen.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Erst jüngste Untersuchungen offenbaren die erstaunliche handwerkliche Leistung, die sich hinter Jakuchūs Bildern verbirgt. Er war in der Lage, ohne Vor- oder Umrisszeichnungen bzw. nachträgliche Korrekturen zu arbeiten und Details in einem Abstand von weniger als 0,1 mm zu zeichnen. Er bemalte die Leinwand teilweise auch von der Rückseite, um besondere Effekte zu erzielen. Mit wenigen Grundfarben konnte er eine enorme Farbvielfalt erzeugen, indem er kleinste Farbpunkte nebeneinandersetzte; die Farben entstehen also erst im Auge des Betrachters (vergleichbar dem von einer Kathodenstrahlröhre oder einem Flachbildschirm erzeugten Farbbild). Als „digitalen Effekt“ kann man auch seine Technik bezeichnen, dreidimensionale Eindrücke mit Hilfe kleiner Quadrate zu erzeugen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Itō Jakuchū (; 2. März 1716 bis 27. Oktober 1800), eigentlicher Name Shunkyō () und/oder Jokin (), war ein japanischer Maler der mittleren Edo-Zeit, der vor allem wegen seiner Hühner- und anderer Vogelbilder bekannt geblieben ist.", "tgt_summary": null, "id": 269240} {"src_title": "Skorpionit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem die FIA 2013 die Einführung eines Formel-4-Reglements beschlossen hatte, wurde die nordeuropäische Formel-4-Meisterschaft zur Saison 2015 kreiert. Die Meisterschaft wird von den Motorsportverbänden (ASN) AKK-Motorsport (Finnland) und Russian Automobile Federation (Russland) sanktioniert und vom finnischen Rennstall Koiranen GP sowie dem \"SMP Racing\"-Projekt des russisch-finnischen Oligarchens Boris Rotenberg organisiert. Die Serie wurde offiziell als \"SMP F4 Championship\" beworben und vermarktet. Die FIA verwendet die Bezeichnung \"F4 NEZ Championship\" für die Meisterschaft. In ihrer ersten Saison trug die Meisterschaft Rennen in Estland, Finnland und Russland aus. Nach der Saison 2018 verlor die Meisterschaft ihren FIA Status, SMP-Racing gründete als Nachfolgeserie die \"RAF Formula 4 Championship\" die Ihre Rennen nur in Russland austrägt. Die Bezeichnung Nordeuropa bezieht sich bei dieser Meisterschaft auf die nordeuropäische Zone (NEZ) der FIA. Diese umfasst insgesamt neun Staaten: Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen, Russland und Schweden.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf des Rennwochenendes.", "content": "Jedes Rennwochenende bestand aus zwei 60-minütigen freien Trainings am Freitag. Am Samstag fanden ein 30 minütiges Qualifying sowie das erste Rennen statt. Das zweite und dritte Rennen wurden am Sonntag ausgetragen. Alle Rennen hatten eine Distanz von 25 Minuten + 1 Runde.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeug.", "content": "In der nordeuropäischen Formel-4-Meisterschaft wurde das Tatuus-Chassis F4-T014 mit einem Abarth 1,4-Liter-T-Jet-Motor verwendet. Die Reifen wurden von Hankook gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Besonderheiten.", "content": "In der nordeuropäischen Formel-4-Meisterschaft wurden nur Fahrer gewertet, die mit einer Lizenz aus der nordeuropäischen Zone an den Start gehen. Alle anderen Fahrer wurden als Gaststarter behandelt. Die ersten drei Fahrer der Meisterschaft erhielten hoch dotierte Stipendien, die den Fahrern bei dem Wechsel in die europäische Formel-3-Meisterschaft helfen sollten. Der Meister erhielt eine Prämie in Höhe von 350.000 Euro, der Zweite eine Prämie in Höhe von 150.000 Euro und der Dritte eine Prämie in Höhe von 20.000 Euro. Im Gegensatz zu anderen FIA-Formel-4-Meisterschaften wurden in der nordeuropäischen Formel-4-Meisterschaft alle Fahrzeuge von einem einzigen Rennstall – Koiranen GP – eingesetzt. Darüber hinaus gab es einige Abweichungen vom sportlichen FIA-Formel-4-Reglement. Beim zweiten Rennen wurde die Startaufstellung zwar auch mit dem Ergebnis des ersten Rennens bestimmt, allerdings wurde die Startaufstellung nicht gedreht, sodass die Startaufstellung des zweiten Rennens mit dem Endklassement des ersten Rennens identisch war. Darüber hinaus gab es nur einen Bonuspunkt für die schnellste Zeit im Qualifying.", "section_level": 1}, {"title": "Fernsehübertragung.", "content": "Die Rennen wurden per Live-Streaming auf der offiziellen Website übertragen. Anschließend sind die Rennen auf dem eigenen YouTube-Kanal \"SMP F4 Championship\" verfügbar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die nordeuropäische Formel-4-Meisterschaft, auch bekannt als SMP F4 Championship, (offiziell F4 NEZ Championship certified by FIA) war eine Automobilrennserie nach dem FIA-Formel-4-Reglement. Die Rennveranstaltungen wurden in der nordeuropäischen Zone (NEZ) der FIA in den Ländern Estland, Finnland und Russland ausgetragen. Die nordeuropäische Formel-4-Meisterschaft wurde erstmals 2015 ausgetragen.", "tgt_summary": null, "id": 2089495} {"src_title": "Advancetown", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Burgruine steht auf einem Sandsteinfelsen auf einer Höhe von im Hinterland der mittleren Vogesen und hatte damit kaum einen strategischen Wert. Hinzu kam, dass zu der Anlage kein umliegender Landbesitz und keine Versorgungshöfe gehörten. Sie hatte wohl eher eine Schutzfunktion für den Wald oder könnte die östlich und südlich des Burgfelsens vom Odilienberg über den Champ du Feu bis ins Bruchetal verlaufende Hochstraße kontrolliert haben. Nur etwa 1,2 Kilometer entfernt liegt in Richtung Norden die Ruine der Burg Dreistein, von der es ebensoweit bis zur Ruine Hagelschloss ist. Die Burg Kagenfels liegt nordwestlich nur etwas über zwei Kilometer von Birkenfels entfernt, und in südöstlicher Richtung findet sich in rund drei Kilometern Entfernung die Burg Landsberg.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Kernburg der kleinen Anlage besteht aus den Resten eines Wohnbaus, dem an der südlichen Angriffsseite ein fünfeckiger Bergfried vorgebaut ist. Birkenfels entspricht in seiner Konstellation somit dem typischen Verteidigungsstandard des 13. Jahrhunderts. Östlich der beiden Bauten findet sich etwas tiefer gelegen das Areal der einstigen Vorburg. Die gesamte Anlage war an der Südseite durch einen nur sehr flachen, wahrscheinlich unvollendeten Halsgraben geschützt. Als Baumaterial kam der am Fels anstehende rote Sandstein zum Einsatz. In unmittelbarer Umgebung der Ruine befinden sich noch zwei Steinbrüche der Burgbaustelle, unter anderem wurde das beim Anlegen des südlichen Halsgrabens anfallende Gestein verwendet. Die Tür- und Fenstereinfassungen sind aus Haustein gefertigt. Zugang zur Burg gewährt ein Rundbogenportal in spätgotischen Formen an der Südseite der Anlage. Es war früher vielleicht nur über eine Zugbrücke erreichbar. Nach Durchqueren des Tores steht der Besucher im Bereich der einstigen Vorburg aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das 32 Meter lange Areal ist von einer Ringmauer aus Bruchstein mit abschließendem Wehrgang umgeben, der eine Brustwehr und Zinnen besaß. An der Nordseite befindet sich eine kleine Nebenpforte, die zu einer Terrasse führt. Diese könnte früher einmal ein Garten gewesen sein. Zugang zum dreigeschossigen Wohnbau der Burg bot ein Spitzbogentor im ersten Obergeschoss des Gebäudes. Zwei darunter befindliche Kragsteine trugen einst einen hölzernen Vorbau. Dieser wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts oder in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch einen zweigeschossigen, turmartigen Vierecksbau aus Stein ersetzt, zu dessen Südseite eine in den Fels gehauene Rampe mit anschließender Zugbrücke führte. Gleichzeitig schützte dieser Vierecksbau die Pforte in der nördlichen Ringmauer der Vorburg. Heute ist von ihm nur noch der untere, rekonstruierte Teil vorhanden. Das Erdgeschoss des Wohnbaus diente als Lager und zu Verteidigungszwecken, wovon die hohen Schlitzscharten an beiden Längsseiten zeugen. Die Obergeschosse beherbergten die Wohnräume der Burgherrschaft. Die Außenmauern sind heute noch 14 Meter hoch und im Erdgeschoss 1,8 Meter dick. Nach oben verjüngen sie sich pro Etage um etwa 20 Zentimeter. Den oberen Abschluss bildete ein Wehrgang, von dem noch geringe Reste der Brustwehr erhalten sind. Über dem Eingangstor lang ein Wehrerker, dessen Konsolsteine erhalten sind. Die Süd- und die Westmauer sind außen mit Buckelquadern verkleidet, während die Nord- und die Ostwand aus hammerrechtem Quaderwerk bestehen. An allen Seiten finden sich in den Obergeschossen rechteckige Doppelfenster mit schlichten Mittelstützen, jedoch sind diese mit Ausnahme eines Exemplars alle nicht mehr original, sondern Kopien aus dem 19. Jahrhundert. Viele Fenster liegen in Stichbogennischen mit Sitzbänken. Im Inneren misst das Gebäude rund 19 Meter in der Länge und besitzt eine Breite von etwa 6,5–9 Metern. In beiden Geschossen gab es jeweils nur ein Zimmer mit Kamin, von denen noch geringe Reste an den Innenwänden erhalten sind. Die übrigen Räume wurden durch Kachelöfen beheizt. Die Wände des Gebäudes zeigen Spuren eines großen Brandes. An der gefährdeten Südseite ist dem Wohnbau ein fünfeckiger Bergfried vorgesetzt. Sein Mauerwerk aus Buckelquadern mit Zangenlöchern steht noch bis zu einer Höhe von acht Metern und ist damit niedriger als das Wohngebäude. Anhand der in den höheren Partien vorhandenen Steine zur Verzahnung wird deutlich, dass der Turm einmal höher geplant war, jedoch nie fertiggestellt wurde. Ein weiteres Indiz dafür ist das Fehlen eines Zugangs. Dieser war offensichtlich über den Wehrgang auf Dachhöhe des Wohnbaus geplant. Birkenfels ist die einzige Burg im Elsass, für die bekannt ist, dass der Bergfried niemals fertiggestellt wurde. In der Mitte seiner drei Meter dicken Südwand befindet sich ein Abort in der Mauerstärke. Wegen der enormen Dicke der Mauer ist der Innenraum des Bergfrieds recht klein, er misst nur rund 4,5 Meter × 2,8 Meter. Auffällig ist an der Burganlage, dass bei ihrem Bau der Wohnlichkeit Vorzug vor der Wehrhaftigkeit gegeben wurde. Die Wehrelemente sind für eine spätmittelalterliche Anlage nur wenig ausgeprägt, zum Beispiel steht der Bergfried zwar an der unsicheren Angriffsseite südlich des Wohnbaus, deckt diesen aber nur zu einem Teil ab. An der Südseite besitzt der Palas sogar große Doppelfenster in den Obergeschossen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Da es über die Burg Birkenfels nur wenige urkundliche Zeugnisse gibt, stützt sich die Geschichte der Anlage nicht nur auf zeitgenössische Urkunden, sondern zusätzlich auf Baubetrachtungen und Grabungsergebnisse. Eine erste urkundliche Erwähnung fand die Burg 1289, als König Rudolf von Habsburg den „Bergfels in dem Bann zu Ehenheim“ mit Zustimmung der Bürger von Obernai an Burkhard Beger („Burckart den wiser Beger“), einen Ministerialen des Bischofs von Straßburg, verlehnte. Die Beger sind ab 1200 als bedeutende straßburgische Dienstmannen bezeugt. In der nicht mehr erhaltenen und nur teilweise überlieferten Urkunde wurde festgelegt, dass der Lehnsmann alljährlich ein Pfund Wachs an die Liebfrauenkapelle in Obernai zu zahlen hatte, denn die Burg war wohl auf Geheiß des Bischofs Walter von Geroldseck durch Burkhards Vater Albrecht Wisseberger widerrechtlich auf Grund und Boden der Stadt errichtet worden. So etwas hält die Forschung nur für die Zeit des Interregnums für möglich, da der Straßburger Bischof lediglich von 1246 bis 1262 faktisch Herr über die eigentlich zum Heiligen Römischen Reich gehörenden Ländereien rund um Obernai und den Odilienberg war. Nachdem Konrad III. von Lichtenberg 1273 zum Straßburger Bischof und Rudolf I. zum König gewählt worden war, entspannte sich die Lage zwischen dem Hochstift Straßburg und dem Reich wieder, da Konrad als Freund der Habsburger bekannt war. Die Forschung datiert den Bau der Burg mehrheitlich auf die Zeit um 1260, lediglich Charles-Laurent Salch (siehe Literatur) vermutet, dass die Anlage erst zwischen 1285 und 1289 entstanden ist. Als Grund gibt er den ähnlich lautenden, 1285 geschlossenen Lehnsvertrag für die unter gleichen Umständen entstandene Burg Kagenfels an. Er geht davon aus, dass auch für Birkenfels bereits früher eine offizielle Belehnung stattgefunden hätte, wenn die Burg zu jener Zeit schon existiert hätte. Nach der Ersterwähnung findet sich in der Überlieferung lange Zeit nichts mehr über die Burg. Erst 1434 findet sie sich als „die zarge Birkenveltz“ in einer Urkunde wieder. Dort wird sie als Lehen des Caspar Beger und seiner Brüder genannt und als Reichslehen bestätigt, jedoch legt die Wortwahl nahe, dass sie zu jener Zeit eine Ruine war. Aufgrund der gefundenen Brandspuren im Inneren des Wohnbaus wird vermutet, dass die Anlage im 13. oder 14. Jahrhundert abgebrannt und bis 1434 nicht wieder aufgebaut worden war. Ausgrabungen im nördlichen Teil der Vorburg brachten allerdings zahlreiche archäologische Funde zutage, die eine intensive Nutzung der Burg im 15. Jahrhundert belegen, wobei früher zu datierendes Material völlig fehlt. Die Funde zeigen, in Kombination mit noch erhaltenen Mauerresten, dass die Burg im 15. Jahrhundert wiederaufgebaut und ausgebessert wurde. Thomas Biller und Bernhard Metz (siehe Literatur) vermuten, dass die Burggeschichte wie folgt verlief: Um 1260 begonnen, war die Anlage im Frühjahr 1262 ein weit fortgeschrittener Rohbau. Nachdem der Straßburger Bischof im März dieses Jahres gegen die Truppen der Straßburger Bürgerschaft in der Schlacht von Hausbergen eine Niederlage hatte hinnehmen müssen, verwüsteten die Straßburger erst Obernai und schickten dann eine Abordnung auf die Burgbaustelle von Birkenfels, um auch dort Feuer zu legen. Da die Familie Beger in der Folgezeit vorerst weder Gelegenheit noch Interesse am Weiterbau hatte, blieb Burg Birkenfels bis in das frühe 15. Jahrhundert eine Rohbauruine. Dann erst ließen die Besitzer die Anlage reparieren und weiterbauen, aber ohne jemals den Bergfried zu vollenden. Die lange Zeit als Ruine wäre auch ein möglicher Grund, warum die Burg für rund 150 Jahre nicht in Urkunden erscheint. Schon im Jahr 1465 residierten die Beger nicht mehr selbst auf Birkenfels, sondern ließen die Anlage durch ihren Burgvogt Fritsche von Nideck verwalten. Um 1470–1477 gaben sie sie als Afterlehen an Emmerich Ritter. 1521 wurden die Lehnsrechte der Familie Beger noch einmal von Kaiser Karl V. bestätigt. Als sie mit Matthias dem Unsinnigen 1532 im Mannesstamm ausstarb, zog der Kaiser das erledigte Reichslehen ein und gab es an seinen Vizekanzler Matthias von Held. Der verkaufte die Burg schon fünf Jahre später an den Straßburger Patrizier Conrad Joham von Mundolsheim, dessen Familie bis zur Französischen Revolution Besitzerin blieb. Aber auch sie bewohnte die Anlage nicht selbst, sondern ließ sie von Vögten verwalten. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde Birkenfels als Wohnsitz vollends aufgegeben und verlassen. In der Folgezeit verfielen die Gebäude und wurden von den Bewohnern der Umgebung als Steinbruch genutzt. Schon auf der von Daniel Specklin bis 1576 angefertigten Elsasskarte ist die Burg nicht mehr verzeichnet. Während der Revolution wurde die Ruine Eigentum der Stadt Obernai, der sie heute noch gehört. Die () ließ 1869 Sicherungsarbeiten an der Ruine vornehmen. Die Stadt Obernai gab sie 1973 in die Obhut der (), die im nördlichen Drittel der Vorburg bis 1979 Ausgrabungen vornahm und die Ringmauer restaurierte sowie die Zugangsrampe und den Eingangsturm des Wohnbaus behutsam rekonstruierte. 1984 gründete sich schließlich die (heute ), die sich um die Erhaltung der Burg kümmert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Ruine der Burg Birkenfels (, seltener auch ) steht zwei Kilometer südwestlich des Odilienbergs auf dem Gebiet der elsässischen Gemeinde Ottrott. ", "tgt_summary": null, "id": 497810} {"src_title": "Limes Britannicus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Hajsafi begann seine Karriere im Jahr 2000 in der Jugend von Zob Ahan Isfahan und wechselte 2006 zum Sepahan FC. Dort kam er ab der Saison 2006/07 für die erste Mannschaft in der Iran Pro League zum Einsatz. Mit der Mannschaft erreichte er 2007 das Finale der AFC Champions League, was sie zur Teilnahme an der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2007 in Japan qualifizierte. Dort kam Hajsafi auf zwei Einsätze. Mit dem Verein gewann er 2010, 2011 und 2015 die Meisterschaft sowie 2007 und 2013 den iranischen Pokal. Die Saison 2011/12 spielte Hajsafi auf Leihbasis beim Ligakonkurrenten Tractor Sazi Täbris. Zur Saison 2015/16 wechselte Hajsafi zum deutschen Zweitligisten FSV Frankfurt. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Am 13. September 2015 debütierte er bei der 0:3-Niederlage im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig in der 2. Bundesliga. Am 13. März 2016 erzielte er bei der 1:3-Heimniederlage gegen den SC Freiburg das Tor zum 1:1 mit einem Distanzschuss aus knapp 50 Metern. Nach der Spielzeit stieg er mit dem FSV in die 3. Liga ab und kehrte anschließend wieder zum Sepahan FC zurück. Zum Saisonende verließ er Sepahan und wechselte zu Panionios Athen. Im Januar 2018 wechselte Hajsafi zu Olympiakos Piräus, ehe er Anfang September 2018 zu Tractor Sazi zurückkehrte.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Hajsafi spielte 18-mal für die Auswahlmannschaften der U17 und U23 des iranischen Fußballverbandes. Am 25. Mai 2008 debütierte er beim 3:2-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Sambia für die A-Nationalmannschaft. Hajsafi nahm 2011 in Katar und 2015 in Australien an der Asienmeisterschaft teil und erreichte mit der Mannschaft jeweils das Viertelfinale. Für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien wurde er in den iranischen Kader berufen und kam in allen drei Gruppenspielen seiner Mannschaft zum Einsatz, die das Team auf dem letzten Platz beendete. Da Hajsafi Anfang August 2017 für seinen Verein Panionios Athen in der Europa-League-Qualifikation gegen den israelischen Club Maccabi Tel Aviv gespielt hatte, wurden er und sein iranischer Teamkollege Masoud Shojaei am 10. August 2017 von den Verantwortlichen bis mindestens nach der Weltmeisterschaft 2018 aus der Nationalmannschaft des Iran ausgeschlossen. Nach Protesten von Fans und ehemaligen Nationalspielern, die wegen der politischen Einmischung eine Ausschließung des Iran von der WM 2018 befürchteten, kündigte Irans Sportminister an, den Fall vom Nationalen Sicherheitsrat des Landes untersuchen zu lassen. Am 31. August 2017 stand Hajsafi beim 0:0 im WM-Qualifikationsspiel gegen Südkorea wieder 90 Minuten auf dem Platz. Im Juni 2018 wurde er in den Kader für die WM 2018 nominiert. Hajsafi kam in allen drei Gruppenspielen seiner Mannschaft zum Einsatz, die mit vier Punkten als Dritter der Gruppe B aus dem Turnier ausschied.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Sepahan FC", "section_level": 1}], "src_summary": "Ehsan Hajsafi ( ; * 25. Februar 1990 in Kaschan; manchmal auch \"Ehsan Haji Safi\") ist ein iranischer Fußballspieler. Der linke Flügelspieler steht bei Tractor Sazi Täbris unter Vertrag und ist iranischer Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1134227} {"src_title": "Massai (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Jugend.", "content": "Thomas Thynne entstammte der Familie Thynne, die seit dem 16. Jahrhundert zu den bedeutendsten Familien des Landadels in Wiltshire gehörte. Er war der einzige überlebende Sohn von Sir Thomas Thynne und von Stuart Balcanquhall. Sein Vater war ein jüngerer Sohn des Politikers und Großgrundbesitzers Thomas Thynne gewesen und lebte in Richmond in Surrey. Thomas studierte ab dem 14. Dezember 1666 als 18-Jähriger am Christ Church College in Oxford und 1668 am Middle Temple in London.", "section_level": 1}, {"title": "Erbe und politische Karriere.", "content": "Nach dem Tod seines Vaters 1669 wurde er der Erbe seines kinderlosen Onkels James Thynne, der im Oktober 1670 starb. Thynne erbte umfangreiche Ländereien, vor allem in Südwestengland, sowie Longleat House. Dazu wurde er als Erbe seines Onkels in einer Nachwahl am 22. November 1670 vermutlich unangefochten auch zu dessen Nachfolger als Knight of the Shire für Wiltshire im House of Commons gewählt. Wegen seines Reichtums und seiner zur Schau gestellten Extravaganz erhielt er den Spitznamen \"Tom of Ten Thousand\", auch zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Cousin Thomas Thynne, der ab 1674 ebenfalls Abgeordneter war.", "section_level": 1}, {"title": "Wechsel zur Opposition.", "content": "Während des sogenannten \"Cavalier Parliament\" wurde er zunächst der Hofpartei zugerechnet. Er unterstützte den Duke of York und spätestens 1673 ernannte ihn König Karl II. zum Deputy Lieutenant für Wiltshire, dazu wurde er Oberst der Miliz von Wiltshire. Seine Beteiligung an der Parlamentsarbeit war zunächst nur mäßig, und er unterbrach sie auch mindestens einmal, um auf die Jagd zu gehen. Doch schon um 1674 wechselte er zur Opposition und wurde rasch zum Führer der Whigs in Wiltshire. Er gehörte dem Ausschuss an, der den Lord Chamberlain of the Household Arlington anklagte. Am 10. Mai 1675 unterstützte er während einer hitzigen Debatte um den Einsatz der English Army im Krieg gegen Frankreich Lord Cavendish, wobei schon Duellforderungen ausgesprochen wurden, ehe der Speaker Edward Seymour die Ordnung wiederherstellen konnte. In den nächsten Jahren unterstützte er aktiv die Opposition der Landpartei unter Lord Shaftesbury, unter anderem zur Untersuchung der vermeintlichen Papisten-Verschwörung, und galt als entschiedener Befürworter der Exclusion Bill. Bei den Unterhauswahlen im März und Oktober 1679 sowie 1681 wurde er unangefochten als Knight of the Shire für Wiltshire wiedergewählt. Wegen seiner oppositionellen Haltung wurde er im November 1681 als Oberst der Miliz abgesetzt. Thynne unterstützte Ralph Montagu, 1. Duke of Montagu, der die Thronfolge von James Scott, 1. Duke of Monmouth, einem unehelichen Sohn von König Karl II. unterstützte. Thynne war mit Monmouth befreundet, so dass er erwartete, bei einer Regierungsübernahme Secretary of State zu werden. Schon der König bemerkte jedoch, dass Thynne wohl seine Fähigkeiten weit überschätzen würde.", "section_level": 1}, {"title": "Heirat und Ermordung.", "content": "Den Sommer 1681 verbrachte Thynne mit der Suche nach einer für ihn standesgemäßen Braut. Seine Wahl fiel auf die 14-jährige, bereits verwitwete Elizabeth Cavendish, Countess of Ogle, die Tochter und Erbin von Joceline Percy, 11. Earl of Northumberland, die er praktisch ihrem Vormund und anderen Bewerbern wie Richard Brett gegen eine Zahlung von £ 10.000 abkaufte. Die Heirat fand im Juli 1681 statt, doch die Ehe wurde nie vollzogen. Seine Braut flüchtete mit Unterstützung durch Lady Temple, der Frau von William Temple, 1. Baronet, in die Niederlande. Thynne begann nun um die Ländereien seiner Braut einen Rechtsstreit mit ihren Verwandten, der Ende des Jahres zu seinen Gunsten entschieden wurde. Angeblich ignorierte Thynne dagegen die Herausforderungen des schwedischen Grafen Hans Karl von Königsmarck, der ebenfalls die reiche Erbin heiraten wollte. Thynne soll schließlich versucht haben, Königsmarck und seinen Gefolgsmann Captain \"Christopher Vratz\" ermorden zu lassen. Der Anschlag scheiterte, wobei Vratz jedoch verwundet wurde. Um sich zu rächen, warb Vratz den Soldaten \"John Stern\" an, und Königsmarck, der mit Vratz in Verbindung blieb, warb den aus Polen stammenden \"Charles George Borosky\" an. Während Königsmarck nach eigenen Angaben erkrankt war, fingen Vratz, Stern und Borosky Thynnes Kutsche am 12. Februar 1682 auf der Pall Mall in Westminster ab, kurz nachdem der Duke of Monmouth die Kutsche verlassen hatte. Borosky feuerte mehrmals auf Thynne und verwundete ihn tödlich, danach flüchteten die drei. Thynne wurde noch in sein Haus gebracht, wo er am nächsten Morgen starb.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "König Karl II. befürchtete, dass die Whigs versuchen würden, den Mord politisch auszunutzen, in dem sie behaupten würden, der Duke of Monmouth sei das eigentliche Ziel des Anschlags gewesen. Vratz und seine beiden Kumpanen wurden rasch gefasst, und auch Königsmarck wurde verhaftet, als er ein Schiff betrat, das ihn nach Schweden bringen sollte. Während Vratz, Stern und Borosky als Mörder verurteilt und am 10. März durch Hängen hingerichtet wurde, beteuerte Königsmarck seine Unschuld. Er bestach vermutlich die Jury, kam mit Billigung Karls II. frei und verließ England. Die Whigs versuchten tatsächlich, den Mord am trinkfreudigen und für sein ausschweifendes Leben bekannten Thynne für ihre Zwecke auszunutzen, hatten damit jedoch keinen großen Erfolg. Thynne wurde am 9. März in der Westminster Abbey beigesetzt, ein von Arnold Quellin geschaffenes Grabdenkmal erinnert an ihn. Eine ihn verherrlichende Inschrift auf dem Grabdenkmal wurde jedoch vom Dekan von Westminster nicht genehmigt. Sein Erbe wurde sein Cousin Thomas Thynne. Der Schriftsteller John Dryden nahm Thynne als Vorbild für die Figur des Issachar, des reichen Freund Absaloms aus dem Westen in seiner Politsatire Absalom and Achitophel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Thynne (* um 1648; † 13. Februar 1682 in London) war ein englischer Politiker. Er war wegen seines Reichtums bekannt, wurde viermal als Abgeordneter für das House of Commons gewählt und schließlich spektakulär ermordet.", "tgt_summary": null, "id": 1786275} {"src_title": "Suga-T", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Sein Vater Jean Parrot (1813–1901) war Arzt und Hofrat in Castell und zweimal verheiratet. 1838 heiratete er Clementine Louise Sturz (1811–1843) und 1856 Sophie Bürger (1832–1901). Carl stammte aus der zweiten Ehe und besuchte zunächst das Gymnasium in Würzburg. Nachdem seine Eltern im Jahr 1884 nach München zogen, schloss er dort das Gymnasium ab. Danach studierte er in München, Berlin und Wien Medizin mit Schwerpunkt Gynäkologie. Nach seiner Zeit als Assistenzarzt und Approbationsprüfung im Jahre 1892 eröffnete er schließlich in München seine eigene Praxis als Frauenarzt. Ein Jahr später promovierte er bei Otto von Bollinger (1843–1909) am pathologisch-anatomischen Institut in München. Seine Doktorarbeit trug den Titel \"Über die Größenverhältnisse des Herzens bei Vögeln\". Sein Onkel August Parrot (1825–1909) war schweizerischer Konsul in Sydney und später Privatier in Frankfurt am Main. Geplagt von Asthma gab er seinen Beruf als Arzt auf und widmete sich ganz der Zoologie. Dafür arbeitete er als wissenschaftliche Mitarbeiter bei der Zoologischen Staatssammlung München. Aus seiner Ehe gingen eine Tochter und ein Sohn hervor. Die Ehefrau und die Kinder überlebten ihren Mann und Vater. Noch am 13. Januar 1911 leitete er bei voller Gesundheit die Vollversammlung der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern. Am 24. Januar begab er sich in die Klinik von Hofrat Dr. Josef Decker (–1935), um sich einem chirurgischen Eingriff zu unterziehen. Der Eingriff brachte Komplikationen mit sich, an deren Folgen er schließlich verstarb.", "section_level": 1}, {"title": "Ornithologie.", "content": "Neben seinen medizinischen Studien interessierte er sich seit frühester Kindheit für die Ornithologie, ein Hobby, dass er nach und nach auch wissenschaftlich betrieb. Beobachte er zunächst nur Vögel in freier Natur, so legte er sich schließlich eine Privatsammlung sowie eine ornithologische Bibliothek an. Auf seinen Reisen nach Frankreich, England, Griechenland, Bosnien, Herzegowina, Ägypten, die Riviera und nach Korsika studierte er deren Avifauna und erweiterte seine Sammlung. Als Jäger mit einem Revier am Ammersee hatte er reichlich Gelegenheit die heimische Vogelwelt zu beobachten. Seine Erfahrungen dokumentierte er in zahlreichen Publikationen. Seit dem Tod von Andreas Johannes Jäckel (1822–1885) war das Forschungsgebiet der Ornithologie in Bayern etwas verwaist. Zusammen mit Paul Leverkühn (1867–1905) gründete er 1889 einen \"Ornithologischen Lese-Cirkels\" in Bayern, innerhalb dessen die wichtigsten ornithologischen Fachschriften zirkulieren sollen. Gegen einen Jahresbeitrag von 15 Mark wurden 40 Zeitschriften veröffentlicht. 21 der Zeitschriften waren reine ornithologische Zeitschriften, 7 Jagd- und Sportzeitschriften und 12 allgemeine und spezielle zoologische Zeitschriften. Parrot gründete zusammen mit dem Kunstmaler Gustav Hirsch, dem Landschaftsgärtner Raimund Grossegger, dem Lehrer Julius Mösmang und dem Bankbeamten Robert Rembold die Ornithologische Gesellschaft in Bayern. Die Gründungsversammlung fand am 5. Februar 1897 in seiner Wohnung in München, in der Klenzestraße 26, statt. Von 1897 bis 1903 führte der Verein den Namen \"Ornithologischer Verein München e.V.\" der im Jahr 1903 die Umwandlung in eine Gesellschaft folgte und auf ganz Bayern ausgedehnt wurde. Parrot war seit der Gründung bis zu seinem Tod Vorsitzender der Gesellschaft. Er schuf eine beachtliche Vereinsbibliothek, die allen Mitgliedern mit den wichtigsten ornithologischen Erscheinungen versorgen sollte. Die Vogelsammlung des Vereins wurde der zoologischen Staatssammlung in München übergeben. Da die Gesellschaft unterfinanziert war, schaffte er es mit der Hilfe von Alfons Graf von Mirbach-Geldern-Egmont Subventionen aus dem Ministerium für Finanzen und Innerem, dem Landrat von Oberbayern und der Akademie der Wissenschaft zu gewinnen. Er galt als ausgezeichneter Systematiker und begeisterter biologischer Vogelbeobachter. So beschäftigte er sich mit der Ornithogeographie, d. h. Verbreitung und Vorkommen von Arten und Unterarten und dem Vogelzug. So initiierte er und der Präparandenlehrer Karl Bertram beispielsweise eine Studie über den Zug der Rauchschwalbe (\"Hirundo rustica\") die Wilhelm Gallenkamp unter dem Titel \"Die Ankunft der Rauchschwalbe im Frühjahr 1905 in Bayern\" publizierte. Zusätzlich engagierte er sich im Bereich der Vogelberingung und dem Vogelschutz. Insbesondere das unnötige Töten von Raubvögeln und der Erhalt der als nützlich geltenden Vogelarten lag ihm am Herzen. Dieses Anliegen verfolgte er auch als Mitglied des Landesausschusses für Naturpflege und der Münchner städtischen Vogelschutzkommission. Trotzdem galt er auch als Anhänger der Vogelhaltung, denn er war der Meinung, dass diese das Verständnis für die freie Natur fördere. Jedes Jahr publizierte er \"Materialien zur bayrischen Ornithologie\" sowie ein \"Beobachtungsbericht\" die die Resultate der ornithologischen Landesforschung dokumentierte. Dabei arbeitete er auch mit Ludwig Freiherr von Besserer-Thalfingen (1857–1948), Josef Gengler (1863–1931), Wilhelm Gallenkamp und Karl Bertram zusammen. Agostino Bonomi (1850–1914) würdigte in seinem Nachruf auf den Verstorbenen die wertvollen Skripten Parrots, die er in seinem Artikel \"Sesta contribuzione all’ Avifauna tridentina. Note ornitologiche\" in \"Accademia Roveretana degli Agiati di Scienze, Lettere ed Arti\" verwenden konnte. In den letzten Jahren seines Wirkens arbeitete er fast täglich in der ornithologischen Abteilung der Königlichen Bayrischen Zoologischen Staatssammlung. Die Einrichtung einer ornithologischen Abteilung war ebenso sein Verdienst, wie die Berufung des Fachornithologen Carl Eduard Hellmayr zum Kurator oder die Anstellung von Gustav Küsthardt als Präparator. Für Philogène Auguste Galilée Wytsman (1866–1925) bearbeitete er in dessen Werk \"Genera Avium\" den vierzehnten Teil über die Bienenfresser (Meropidae). Wie angesehen Parrot in der Welt der Vogelforscher war, zeigt sich in der Anzahl der Nachrufe. Im Journal für Ornithologie aus dem Jahr 1911 finden sich sogar zwei Nachrufe. So schrieben u. a. Eduard Schnorr von Carolsfeld (1868–1949), Herman Schalow (1852–1925), Carl Eduard Hellmayr, Ludwig Freiherr von Besserer-Thalfingen, Anton Johann Franz Clevich (1876–), Otto Kleinschmidt (1870–1954) mit Rudolf Thielemann (1872–1934) und Agostino Bonomi Nachrufe auf Parrot.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "Parrot war Ehrenmitglied der Ungarisch Ornithologischen Zentrale in Budapest. Ausschussmitglied der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft, Ausschussmitglied des Vereins für Naturkunde in München, korrespondierendes Mitglied der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg, Mitglied des permanenten internationalen ornithologischen Komitees und des bayrischen Landesausschusses für Naturpflege.", "section_level": 1}, {"title": "Dedikationsnamen.", "content": "Ernst Hartert ehrte ihm 1911 in \"Dendrocopos major parroti\" einer Unterart des Buntspechts, Erwin Stresemann 1913 mit \"Centropus sinensis parroti\" einer Unterart des Heckenkuckucks. Karl Görnitz nannte 1921 eine Unterart der Grauammer \"Emberiza calandra parroti\", da \"Emberiza calandra insularis\" ein Name den Parrot 1910 verwendete bereits durch \"Fringillaria tahapisi insularis\" ( &, 1899) einer Unterart der Bergammer vergeben war. Später stellte sich heraus, dass es sich bei dieser Unterart in Wirklichkeit um ein Synonym für die Nominatform handelte. Außerdem ist ihm in München die Parrotstraße gewidmet.", "section_level": 1}, {"title": "Erstbeschreibungen durch Carl Parrot.", "content": "Parrot hat zahlreiche Arten bzw. Unterarten, die neu für die Wissenschaft waren, beschrieben. Zu den Arten und Unterarten gehören chronologisch u. a.:", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Philip August Parrot, auch \"Karl Parrot\" (* 1. Februar 1867 in Castell; † 28. Januar 1911 in München) war ein deutscher Ornithologe und Gynäkologe.", "tgt_summary": null, "id": 687612} {"src_title": "Gilbert Seagrave (Bischof)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Grundrechtschutz.", "content": "Artikel 13 der Bundesverfassung gewährleistet in der Schweiz explizit das Fernmeldegeheimnis jeder Person als Teil des Grundrechts des Schutzes der Privatsphäre. Ausnahmen bedürfen einer gesetzlichen Grundlage, eines öffentlichen Interesses und müssen den Grundsatz der Verhältnismässigkeit befolgen. Eine Beschwerde ist am Bundesverwaltungsgericht hängig, zur Frage, ob die Vorratsdatenspeicherung verhältnismässig ist.", "section_level": 1}, {"title": "Überwachung durch die Justiz.", "content": "Die Strafprozessordnung und das Bundesgesetz betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (BÜPF) regeln die Befugnisse der Staatsanwaltschaften zur Aufklärung von Straftaten, der Militärstrafprozess die Befugnisse der Militärjustiz. In beiden Fällen ist die vorgängige Einwilligung einer gerichtlichen Instanz erforderlich, um eine Internetüberwachung bei Tatverdächtigen oder Drittpersonen durchzuführen.", "section_level": 1}, {"title": "Präventive polizeiliche Überwachung.", "content": "Im Rahmen der Prävention überwacht die Polizei auf nationaler und kantonaler Ebene Aktivitäten in Chaträumen, Internetforen oder Tauschbörsen.", "section_level": 1}, {"title": "Internetüberwachung durch den Schweizer Nachrichtendienst.", "content": "Der Nachrichtendienst kann Aufträge zur grenzüberschreitenden Funkaufklärung erteilen und so auch die Internetkommunikation überwachen, um Bedrohungen der äusseren und inneren Sicherheit des Landes zu erkennen. Zum Zeitpunkt der Untersuchung durch die Geschäftsprüfungsdelegation der eidgenössischen Räte waren 30 Suchaufträge mit jeweils zwischen fünf und mehreren hundert Selektoren aktiv. Mit dem neuen Nachrichtendienstgesetz soll auch die Kabelaufklärung zugelassen werden. Damit würden zusätzlich die Telekommunikationsverbindungen, welche von der Schweiz ins Ausland führen, nach definierten Stichworten durchsucht werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Spionage durch ausländische Nachrichtendienste.", "content": "Den von Edward Snowden zugänglich gemachten Dokumenten ist zu entnehmen, dass von der Genfer UNO-Vertretung der USA aus der örtliche Fernmeldeverkehr überwacht wird.", "section_level": 1}, {"title": "Jugendschutz an Schulen.", "content": "Zwecks Implementierung eines Contentfilters wird der Internetverkehr an Schweizer Schulen umfassend überwacht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Internetüberwachung in der Schweiz findet sowohl im Rahmen der Strafverfolgung als auch präventiv sowie durch in- und ausländische Nachrichtendienste statt. ", "tgt_summary": null, "id": 211312} {"src_title": "Aljaksandra Ramanouskaja", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Dora Madison Burge wurde in Hutto, Texas als jüngstes von sechs Kindern geboren. Sie besuchte die Round Rock Christian Academy in Round Rock und erhielt die Zulassung zur University of North Texas, verschob ihr Studium aber zu Gunsten ihrer Schauspieltätigkeit. Burge ist eine aufstrebende Sängerin, Lyrikerin und Banjospielerin. Nach Auftritten in einer Reihe von Kurzfilmen, wurde Burge 2009 für die Rolle \"Becky Sproles\" in der NBC/DirecTV-Fernsehserie \"Friday Night Lights\" verpflichtet. Ihr Charakter wird von Angela Wiederhut synchronisiert. Burge spielte 2011 in dem christlichen Sportfilm \"Sieben Tage in Utopia\" (Originaltitel: \"Seven Days in Utopia\") – Regie: Matt Russell in einer Nebenrolle. Sie erschien im gleichen Jahr als \"Lexi Samuels\" in drei Episoden der ABC Family-Serie \"The Lying Game\", die Synchronisation des Charakters übernahm Lydia Morgenstern. Ebenfalls im Jahr 2011 trat Dora Madison Burge als \"Tommi\" in der Horrorkomödie \"Humans vs Zombies\" auf. Der Film basiert auf dem Live-Action Rollenspiel. Im Familienfilm \"Cowgirls and Angels - Ein himmlisches Pferdeabenteuer\" aus dem Jahr 2012 stellte sie \"Kansas\" dar, und absolvierte einige Reiter-Stunts selbst. Mit \"My Dog the Champion\" drehte Burge 2013 erneut in einem Familienfilm. Die Indie-Rock-Band My Jerusalem aus New Orleans drehte 2013 ihren Videoclip \"Mono\" mit Dora Madison. Im gleichen Jahr wurde Burge als \"Niki\", \"Vince Masuka\"s Tochter, für die finale Staffel der Showtime-Kriminalserie \"Dexter\" verpflichtet. Im Jahr 2014 verkörperte Dora Madison Burge den Seriencharakter \"Zoe\" in sieben Folgen der kurzlebigen CW-Science-Fiction-Fernsehserie \"Star-Crossed\". Im gleichen Jahr erschien Dora im Sasquatch-Horrorfilm \"\" unter der Regie von Eduardo Sánchez. Seit 2015 spielt Dora Madison die Rettungssanitäterin \"Jessica „Chili“ Chilton\" in der NBC-Fernsehserie \"Chicago Fire\", wo sie in der Folge \"Kühler Empfang\" (Original: We Called Her Jellybean) – deutsche Erstausstrahlung: 19. August 2015 – Peter Mills (Charlie Barnett) als Mitglied des Rettungsteams der Wache 51 ersetzt. Ihr Charakter wird in der vierten Staffel zu einer Hauptrolle ausgebaut, synchronisiert wird sie von Rubina Kuraoka. Bereits im Jahr 2014 spielt Burge im Serienuniversum von \"Law & Order\" eine Rolle: In der Folge 1 der zweiten Staffel von \"Chicago P.D.\" \"Bedrängnis\" (Original: \"Call It Macaroni\") tritt sie als \"Alissa Martin\" auf. 2016 verließ sie die Serie während der vierten Staffel.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie.", "content": "Film Fernsehserien", "section_level": 1}], "src_summary": "Dora Madison Burge auch bekannt als Dora Madison oder Madison Burge (* 17. Oktober 1990 in Hutto, Texas) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Ihre bekannteste Rolle ist \"Becky Sproles\" in der NBC/DirecTV-Fernsehserie \"Friday Night Lights\".", "tgt_summary": null, "id": 845136} {"src_title": "Sky (Lied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Beschwingt läuft der aus Eindhoven stammende, junge Maler Jan van Rooyer durch London. Er hat ein Date mit einer etwas älteren Dame, der weltgewandten, französischen Tänzerin Jacqueline Cousteau, die in ihrer Wohnung sehnsüchtig auf ihn wartet. Jan ist gutgelaunt, fast übermutig und kess, doch als er in ihrer Wohnung ankommt, erwartet ihn eine böse Überraschung. Achtlos wirft er seinen Mantel fort, der über einer Frauenleiche landet. Dann sieht er zu seiner großen Verwunderung etwa 1000 Pfund Sterling auf dem Boden liegen und will sie aufheben. Plötzlich steht die Polizei in der Tür. Die Tote wird entdeckt, und der ermittelnde Scotland Yard-Inspector Morgan hat tausend Fragen. Van Rooyer ahnt Böses: sollte er in eine tödliche Falle gelockt worden sein?, denn ein mysteriöser Telefonanruf hat die Polizei in Jacquelines Wohnung gerufen. Der junge Holländer steht nunmehr als hochgradig Mordverdächtiger da und hat größte Mühe, seine Unschuld zu beweisen. Mit Hartnäckigkeit und größter Zähigkeit befragt Morgan sein Gegenüber bezüglich seiner Beziehung zu der Toten, beider erstes Kennenlernen in einer Kunstgalerie, etwaigen Geldproblemen und seinem Alibi. Jan muss auch intime Details von seinen Rendezvous mit Madame in seinem kleinen Künstleratelier darlegen. In mehreren Rückblenden gewinnt man einen Eindruck vom Charakter dieser Liebesbeziehung zwischen dem Jungspund und der erfahrenen und abgeklärten Dame von Welt. Die Obduktion stellt derweil fest, dass Jacqueline Cousteau vermutlich erstickt worden sei. Zu dem bestimmten und hartgesottenen aber durchaus fairen Inspector Morgan gesellt sich bald ein zweiter Vernehmer. Doch anders als sein Kollege ist Inspector Westover ein ziemlicher Ehrgeizling, der van Rooyer so rasch wie möglich überführen möchte. Lange Zeit wirkt es so, als könne van Rooyer nicht glaubhaft seine Unschuld beteuern, doch bald ergeben sich erste Zweifel. Der Mordfall wird immer mysteriöser und undurchsichtiger, als plötzlich Assistant Commissioner Sir Brian Lewis Morgen zur Seite nimmt und ihm Informationen zukommen lässt, die die Angelegenheit in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen. Die unverheiratete Französin hatte eine geheim gehaltene Affäre mit dem hochrangigen Briten Sir Howard Fenton, einem hohen Tier vom British Foreign Office, doch müsse dessen Name, so Sir Brians Anweisung, unbedingt aus den Ermittlungen herausgehalten werden. Fenton ist derzeit auf Auslandsmission und Deutschland und wird heute zurückerwartet. Kurzerhand nimmt Morgan van Rooyer, dem er instinktiv immer mehr zu glauben beginnt, mit zum Londoner Flughafen, um Fenton mit van Rooyer zu konfrontieren. Fenton kommt an, in Begleitung von Lady Fenton. Jan glaubt seinen Augen nicht zu trauen: Lady Fenton ist seine Jacqueline! Morgan konfrontiert „Lady Fenton“ alias Jacqueline mit Jan van Rooyer; sie behauptet jedoch steif und fest, diesen jungen Mann nie zuvor gesehen zu haben. Doch Lady Fentons Lügengebäude hält nicht lang. Im Polizeipräsidium stellt sich heraus, dass Lady Fenton vorübergehend in die Rolle der echten Jacqueline Cousteau, der Geliebten ihres Ehemannes, geschlüpft war und sich auch van Rooyer gegenüber als Jacqueline ausgab. Als Milady befürchten musste, dass ihr Diplomaten-Gatte sie für die echte Jacqueline verlassen würde, brachte sie ihre Nebenbuhlerin kurzerhand um. Der in sie verliebte Jan erwies sich durch sein Erscheinen als ideales Bauernopfer, der dadurch in Mordverdacht geriet.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Die tödliche Falle\" war der dritte und vorerst letzte Film, den Hardy Krüger in seiner kurzen “britischen Phase” (1957–1959) kurz hintereinander gedreht hatte. Die Inszenierung feierte im August 1959 ihre Uraufführung in London und lief am 1. Oktober 1959 in Deutschland an. In Österreich konnte man \"Blind Date\" ab dem 27. November 1959 unter dem Titel \"Der geheimnisvolle Treffpunkt\" sehen. In der DDR wurde der Streifen 1961 unter dem Titel \"Alles spricht gegen van Rooyen\" verliehen. In den USA wurde der Krimi unter dem Titel \"Chance Meeting\" verliehen und von der Kritik besprochen. Die bundesdeutsche Fernseherstausstrahlung erfolgte am 6. Juli 1964 im ZDF. Harry Pottle und Edward Carrick waren für die Filmbauten zuständig. Hardy Krügers Charakter im englischen Original ist ein Niederländer, in einer deutschen Synchronfassung wird er jedoch zum Deutschen. Im Jahr zuvor (1958) hatte Krüger in Deutschland in einem ähnlich konstruierten Film namens \"Gestehen Sie, Dr. Corda!\" gleichfalls einen unter Mordverdacht stehenden jungen Mann verkörpert.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Im Lexikon des Internationalen Films heißt es: „Ein fesselnd inszeniertes, psychologisch reizvolles kriminalistisches Rätselstück mit sozialkritischer Tendenz.“ Der Movie & Video Guide schrieb: „Verblüffendes kleines Rätselspiel, das geschwätzig wird. Verliert den anfänglichen Schwung.“ Halliwell’s Film Guide charakterisierte den Film wie folgt: „Passables, vergleichsweise raffiniertes Mordpuzzle. Ziemlich düster ausschauend, aber der Inhalt sorgt dafür, dass das Interesse daran anhält.“ Paimann’s Filmlisten resümierte: „...trotz anfänglicher Dehnungen gewollt undurchsichtig u. atmosphärevoll inszeniert, mit – wie vor allem Krüger – eingehend gestalteten Darstellern...“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die tödliche Falle ist ein britischer Kriminalfilm aus dem Jahre 1959 von Joseph Losey mit Hardy Krüger in der Hauptrolle.", "tgt_summary": null, "id": 1305626} {"src_title": "Killed by Death", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Sie wurde in der nordportugiesischen Stadt Barcelos geboren. Im Alter von 16 sang sie bereits im Lokal \"Adega Lusitana\" in Barcelos Fados. Später zog sie nach Porto, um Design zu studieren. Sie lebte sechs Jahre in der Stadt, wo sie parallel in einem Fadolokal des historischen Ribeira-Viertels regelmäßig auftrat. In der Folge entschied sie sich ganz für eine Gesangslaufbahn und zog 2011 nach Lissabon. Im fadotypischen Mouraria-Viertel bezog sie eine kleine Wohnung und versuchte sich im Musikgeschäft der Hauptstadt Gehör zu verschaffen. Sie bekam schließlich Auftritte in traditionellen Fadolokalen wie \"Senhor Vinho\", \"Tasca da Bela\" und \"Mesa de Frades\", die ihr erste Aufmerksamkeit brachten. Es folgten andere Auftritte, etwa in der Kulturfabrik \"Fábrica do Braço de Prata\" oder der Disco \"Lux\", wo sie u. a. Gastsängerin bei einem Gastspiel des avantgardistischen TripHop-Musikers Nicolas Jaar war. Inzwischen war die Fadoszene Lissabons auf ihre dunkle Stimme und ihre zurückhaltende und dabei überraschend lebhafte Interpretation aufmerksam geworden. Insbesondere durch Einladungen zu Gastauftritten mit Camané erreichte sie schließlich wachsende Popularität. Ein erster Höhepunkt war ein Konzert im kleinen Saal des renommierten Centro Cultural de Belém, das schon zwei Wochen zuvor ausverkauft war. Die Aufmerksamkeit und die steigenden Erwartungen führten Anfang 2013 zur Aufnahme ihres ersten regulären Albums. Es wurde schlicht \"Gisela João\" betitelt, erschien in der 27. Woche 2013, und stieg gleich auf Platz drei der portugiesischen Charts ein. Es wurde vom öffentlich-rechtlichen Radiosender Antena 1 präsentiert und erreichte in der 28. Woche Platz eins der portugiesischen Charts, in denen das Album 52 Wochen lang gelistet blieb. Es wurde auch international verlegt, und erreichte in Belgien 2015 kurzzeitig die dortigen Charts. Das Album wurde von den wichtigsten Medien im Land zum Album des Jahres gewählt und erreicht Goldstatus. Joss Stone sang mit ihr in einem Fadolokal in Lissabon, und das renommierte Londoner Weltmusik-Magazin \"Songlines\" verlieh im Juni 2013 dem Album mit fünf Sternen die Höchstwertung und den Titel \"Top of the World\" als weltweit beste Veröffentlichung des Monats. Es folgten eine Vielzahl verschiedenster Gastspiele, etwa im traditionsreichen \"Teatro São Luiz\" in Lissabon, im Londoner \"Kings Place\", auf dem populären Weltmusikfestival \"FMM Festival das Musicas do Mundo\" 2014, oder auch im \"Théâtre de la Ville\" in Paris. Im März 2014 legte die Musikzeitschrift Blitz eine CD mit sieben Stücken von ihr bei. Im gleichen Jahr erhielt sie den an Amália Rodrigues erinnernden \"Amália Best New Artist Award\" und wurde mit einem Globo de Ouro als bester Einzelinterpret des Jahres ausgezeichnet. Ihre Gastspielreisen führten sie nun verstärkt ins Ausland, 2014 erstmals in die USA, und 2015 erstmals auch nach Deutschland, etwa beim 40. Bardentreffen im Sommer 2015 in Nürnberg, wo sie als \"der neue portugiesische Fado-Star [...] gefeiert [wird].\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Gisela João (* 6. November 1983 in Barcelos) ist eine portugiesische Fado-Sängerin. Sie schreibt viele ihrer Songs selbst und trat zudem gelegentlich als Schauspielerin auf, meist als Fadosängerin.", "tgt_summary": null, "id": 703003} {"src_title": "Alexandra Wester", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben und Ausbildung.", "content": "Delana kam im Dorf Naisausau (Provinz Tailevu, Central Division) zur Welt. Im Alter von drei Jahren verlor er sein linkes Bein im Zuge eines Busunfalls. Er besuchte das Cuvu College in Sigatoka und studierte anschließend am Fiji Institute of Technology in der Hauptstadt Suva Sportwissenschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Während seiner Zeit am College begann er – nach Ermutigung durch einen britischen Ehrenamtlichen – Leichtathletik zu trainieren. Aufgrund seiner Bein-Behinderung trat Delana in der Klassifizierungsgruppe F42 an. Schon bald konnte er erste Erfolge feiern, etwa den Sieg beim Habafaki-Meeting in Japan 2000. Er sicherte sich 2007, 2009 und 2011 die Goldmedaille im Hochsprung bei den Para-Wettbewerben dreier aufeinanderfolgender Austragungen der Arafura Games im australischen Darwin. Im November 2006 siegte er zudem bei der neunten Ausgabe der FESPIC Games (Far East and South Pacific Games for the Disabled) in der malaysischen Kuala Lumpur. Seine sportlich erfolgreichste Zeit lag da allerdings noch vor Delana. Er qualifizierte sich für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften der Behinderten 2011, die im Januar in der neuseeländischen Stadt Christchurch ausgerichtet wurden. Dort belegte er hinter dem Chinesen Weizhong Guo den zweiten Platz. Dadurch war er automatisch auch für die Paralympischen Sommerspiele 2012 in London qualifiziert. Als einziger Vertreter seines Heimatlandes trug er bei der Eröffnungsfeier die Flagge Fidschis ins Olympiastadion. Am 3. September jenen Jahres übersprang er 1,74 Meter und stellte damit einen neuen ozeanischen Rekord auf. Zwar überquerten auch zwei andere Athleten diese Höhe – Delana war jedoch mit der höchsten Marke aller Teilnehmer in den Wettbewerb eingestiegen und hatte sich zudem bei seinen vier Sprüngen keinen einzigen Fehlversuch geleistet. Somit gewann er die Goldmedaille und wurde zum ersten ozeanischen Sieger bei paralympischen Spielen überhaupt.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Nach seiner Rückkehr aus London wurde Iliesa Delana in Fidschi von tausenden begeisterter Einwohner empfangen. Staatspräsident Epeli Nailatikau und Premierminister Frank Bainimarama beglückwünschten ihn und priesen ihn als nationale Ikone. Nailatikau führte weiterhin aus, Delana habe dem Land „ein Gefühl von Einheit und Stolz [gegeben] [...], so überaus notwendig zu diesem Zeitpunkt und im Streben nach demokratischer Regierungsgewalt.“ Damit spielte er auf die andauernden politischen Querelen seit einem Staatsstreich im Jahr 2000 an. Während eines Umzuges durch die Hauptstraßen von Suva wurde Delana mit militärischen Ehren und einer traditionellen Zeremonie gefeiert, wie sie sonst nur Staatsgästen zuteilwerden. Ende Januar 2013 übergab die Regierung Delana ein neu gebautes Haus als Anerkennung seiner Leistungen. Etwa zeitgleich wurde er von der Fiji Association of Sports and National Olympic Committee (FASANOC) in die Fiji Sports Hall of Fame aufgenommen. Am 18. September 2013 gab die fidschianische Zentralbank eine Gedenkmünze zu 50 Cent mit seinem Konterfei heraus. Darüber hinaus wurde Delana mit dem Order of Fiji – dem höchsten nationalen Verdienstorden – ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Tätigkeit.", "content": "Bei der Parlamentswahl am 17. September 2014 trat er für die später siegreiche, klassisch liberale Partei FijiFirst an. Mit 906 Stimmen wurde er als Abgeordneter in das Parlament gewählt. Eine Woche darauf ernannte man ihn im Kabinett von Premierminister Frank Bainimarama zum stellvertretenden Minister für Jugend und Sport. Während der Paralympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro war Delana als Funktionär an einigen Medaillenzeremonien für Wettkämpfe der Leichtathletik beteiligt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Iliesa Delana (* 2. Dezember 1984 in Naisausau) ist ein ehemaliger fidschianischer Hochspringer im Behindertensport und seit dem 24. September 2014 stellvertretender Minister für Jugend und Sport seines Landes.", "tgt_summary": null, "id": 396819} {"src_title": "Celina Leffler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Über das Geburtsjahr und den Geburtsort von Colinet de Lannoy konnte die musikhistorische Forschung bisher keine genauen Informationen gewinnen. Er stammte vermutlich aus der Gegend um Laon. Er ist auf Grund eines Belegs vom 6. Februar 1477 bekannt, in welchem eine Gruppe von Sängern aus der herzoglichen Kapelle in Mailand entlassen wurde, nachdem ihr Dienstherr, Herzog Galeazzo Maria Sforza am 26. Dezember des vorangegangenen Jahres ermordet worden war. Zu den ebenfalls entlassenen Begleitern Lannoys in dem gesicherten Geleitzug, der Mailand verließ, gehörten Johannes Martini, Jean Japart und Loyset Compère. Über den weiteren Lebensweg und Aufenthalt Lannoys ist nichts überliefert. Er könnte verwandt gewesen sein mit zwei weiteren Sängern an der französischen Hofkapelle, die in der \"Déploration\" auf den Tod von Johannes Ockeghem (1497) des Dichters Guillaume Crétin neben etlichen anderen bekannten Musikern aufgeführt wurden: \"Jehan de Lannoy\" (belegt 1447–1468) und \"David de Lannoy\" (belegt 1461–1475). Dagegen ist er mit einem \"Karolus de Lannoy\", nachweisbar in Bourges, Mantua, Florenz und Bologna, verschwägert mit Heinrich Isaac und 1506 verstorben, mit Sicherheit nicht identisch. Auf Grund der Erwähnung in der genannten \"Deploration\" gehen die Musikhistoriker davon aus, dass Colinet de Lannoy vor dem 6. Februar 1497 verstorben ist.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Colinet gilt als gesicherter Verfasser des vielfach überlieferten und offensichtlich zu damaligen Zeiten sehr beliebten dreistimmigen Rondeau-Liedes „Cela sans plus et puis hola“. Dieses Lied liegt auch in einer vierstimmigen Fassung vor, wobei die hinzugefügte Bassstimme aus Stilgründen gut von Johannes Martini stammen könnte. Darüber hinaus ist diese Komposition in einer Handschrift von Fridolin Sicher, eine Quinte höher transponiert, als Intabulierung überliefert. Sowohl Martini als auch Jacob Obrecht haben dieses Stück als Grundlage für Messen verwendet, und die Tenorstimme fand Eingang in die fünfstimmige Version des komponierenden Papstes Leo X. (Amtszeit 1513–1521). Zu dem Lied „Adieu naturlic leven min“ gibt es vier Quellen, jedoch ist nur in einer davon dieses Text-Incipit enthalten und Colinet zugeschrieben. Der überlieferte Messzyklus steht stilistisch Johannes Martini nahe und ist in zwei unterschiedlichen Fragmenten überliefert. Das eine anonyme Fragment enthält nur Sanctus und Agnus Dei, das andere enthält Credo und Sanctus mit der ungenauen Zuschreibung an „Lannoy“, so dass diese Komposition keineswegs sicher auf Colinet de Lannoy zurückgehen muss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Colinet de Lannoy, auch \"Nicolas de Lannoy\" (aktiv in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts; † vor dem 6. Februar 1497) war ein franko-flämischer Komponist und Sänger der frühen Renaissance.", "tgt_summary": null, "id": 1394888} {"src_title": "Else Gebel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Hilßner begann seine Karriere im Alter von fünf Jahren bei der SG Rotation Leipzig, wechselte 2004 zum FC Sachsen Leipzig und 2009 in die Jugend von Werder Bremen. Dort rückte er zur Saison 2013/14 zur zweiten Mannschaft auf, für die er in der Regionalliga Nord spielte. In der Spielzeit 2014/15 gelang ihm mit dem Team nach erfolgreichen Aufstiegsspielen der Sprung in die 3. Liga. Am 26. September 2015 stand Hilßner erstmals im Kader der ersten Mannschaft von Werder Bremen und debütierte bei einer 0:3-Heimniederlage gegen Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga, nachdem er in der 56. Minute für Levin Öztunali eingewechselt worden war. Zur Saison 2016/17 wechselte Hilßner zum Zweitligaaufsteiger Dynamo Dresden, für den er in der Spielzeit achtmal zum Einsatz kam. Im August 2017 wechselte Hilßner zum Drittligisten Hansa Rostock, bei dem er einen Zweijahresvertrag unterschrieb. Sein Pflichtspieldebüt für die Ostseestädter gab er am 14. August 2017 im DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC, welches mit 0:2 verloren wurde. Hilßner brachte es in seiner ersten Saison in Rostock auf 18 Einsätze und vier Tore im Ligabetrieb und einem Einsatz im Mecklenburg-Vorpommern-Pokal, den Hansa im Finale gegen den FC Mecklenburg Schwerin (2:1) gewann. Ein Ende Februar 2018 im Training zugezogener Kreuzbandriss verhinderte weitere Einsätze in der Saison 2017/18. Sein Comeback gab er schließlich am 5. Oktober 2018 im Ligaspiel gegen den Karlsruher SC. Bis zum Ende der Spielzeit 2018/19 folgten weitere 20 Drittliga-Einsätze Hilßners für die Ostseestädter – hierbei erzielte er zwei Treffer – und ein Einsatz in der 2. Hauptrunde im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten 1. FC Nürnberg (4:6 n. E.). Er wurde Ende der Saison ein weiters Mal Landespokalsieger Mecklenburg-Vorpommerns und verließ im Anschluss Hansa Rostock. Zur Bundesligasaison 2019/20 unterschrieb der Offensivspieler einen bis Juni 2021 gültigen Vertrag beim Aufsteiger SC Paderborn 07. Unter Trainer Steffen Baumgart fand Hilßner während der Hinrunde keine Berücksichtigung in der ersten Herrenmannschaft, erhielt aber zehn Einsätze (drei Tore) in der Reservemannschaft der Paderborner in der Oberliga Westfalen. Zur Erlangung von Spielpraxis auf höherem Niveau wurde Hilßner Ende Januar 2020 bis Saisonende zurück in die 3. Liga an den Halleschen FC verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Hilßner spielte von der U16 bis zur U19 für die Jugendnationalmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes und erzielte in 28 Spielen 8 Tore.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Werder Bremen II Hansa Rostock", "section_level": 1}], "src_summary": "Marcel Hilßner (* 30. Januar 1995 in Leipzig) ist ein deutscher Fußballspieler. Der offensive Mittelfeldspieler und mehrfache Nachwuchsnationalspieler steht als Leihspieler des SC Paderborn 07 beim Halleschen FC unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 2365956} {"src_title": "Clean Break (Fernsehserie)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Jahre 2014, 69 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wacht Adolf Hitler bei bester Gesundheit in Berlin auf. Aufgrund der veränderten Umgebung und Menschen ist er vorerst ziemlich orientierungslos und verwirrt. Ein Kioskbesitzer gewährt ihm vorläufigen Unterschlupf. Bei der Zeitungslektüre im Kiosk ist Hitler mit einem völlig veränderten Deutschland konfrontiert, das seiner Ideologie entgegensteht und ihm daher auch nicht sonderlich gefällt. Zudem halten ihn alle Menschen, denen er begegnet, lediglich für einen Hitler-Imitator. Unweit des Ortes, an dem Hitler aufwacht, dreht der freie Angestellte des Senders \"MyTV\", Fabian Sawatzki, eine Dokumentation über Kinder in einem Berliner Brennpunkt. Da dies aber nicht gut bei den Verantwortlichen des Senders ankommt, wird er entlassen. Sawatzki sichtet das von ihm gedrehte Video erneut und entdeckt Hitler im Hintergrund. Als Sawatzki bald darauf Hitler im Kiosk ausfindig machen kann, unterbreitet er ihm den Vorschlag, mit ihm eine Fernsehsendung zu produzieren, nicht zuletzt, um wieder bei \"MyTV\" eingestellt zu werden. Die beiden machen sich auf eine Reise an verschiedene Orte in Deutschland, bei der Hitler im Gespräch mit der Bevölkerung gefilmt wird. Nach ihrer Rückkehr nach Berlin stellt Sawatzki Hitler und das gedrehte Material bei den Senderchefs vor. Begeistert von Hitler, beschließt die Vorsitzende Katja Bellini, ihn für seinen ersten Einsatz in der bereits etablierten Sendung \"Krass, Alter\" auftreten zu lassen. Im Senderbüro bekommt er eine Sekretärin zur Seite gestellt, die ihm mit einiger Mühe das Internet erklärt. Hitler findet sich allmählich in der Gegenwart zurecht und absolviert erste Bühnenauftritte. Er greift auch seine alten Pläne, die Weltherrschaft an sich zu reißen, wieder auf, erarbeitet sich stattdessen aber mehr oder weniger ungewollt die Rolle eines großen Comedy-Stars, der wenig später bei allen großen Medien gefragt ist. Allerdings kommen nun auch erste Zweifel an dem vermeintlichen Schauspieler auf, da ihn bisher niemand anders erlebt hat als in seiner vermeintlichen Rolle. Als Frank Plasberg Hitler in seiner Sendung mit einem Video konfrontiert, in dem Hitler einen kleinen Hund erschießt, wird dessen Show abgesetzt, und er verliert zunächst seine noch frische Popularität. Wegen dieses Vorfalls verliert auch Katja Bellini ihre Anstellung beim Sender und muss den Chefsessel an ihren stillen Rivalen Christoph Sensenbrink abtreten. Parallel zu seinen weiteren Fernsehauftritten, die er absolviert, um seinen Ruf nach dem Hundevideo wieder aufzupolieren, schreibt er ein Buch über die Zeit nach seinem Wiederauftauchen. Es wird, mit Hilfe von Katja Bellini, zu einem Bestseller. Bald darauf wird das Buch sogar verfilmt, woran sich \"MyTV\" und Sensenbrink aufgrund des Quotenabsturzes nach Hitlers Imageverlust beteiligen. Als Hitler aus dem Hotel, in dem der Sender ihn untergebracht hatte, wieder auszieht, kommt er bei seiner Sekretärin Franziska Krömeier unter, mit der Sawatzki mittlerweile zusammen ist. Beim Einzug erkennt Franziskas demente Großmutter den tatsächlichen Adolf Hitler. Nachdem Hitler und Sawatzki die Wohnung verlassen haben, stellt Sawatzki verärgert fest, dass der vermeintliche Schauspieler auch nach diesem Ereignis seine Rolle weiterspielt. Verwundert darüber, und wegen der Reaktion von Franziskas Großmutter und der jetzt bestehenden Zweifel über diesen Mann, geäußert von Mitarbeitern des Senders, beginnt Sawatzki Nachforschungen anzustellen. Vor dem Filmstudio wird Hitler, der auch von Neonazis für einen Komiker gehalten wird, von diesen verprügelt. In ein Krankenhaus eingewiesen, wird er deshalb zu einer Art Märtyrer der Demokratie hochstilisiert. Während sich Hitler im Krankenhaus befindet, sichtet Sawatzki noch einmal das Videomaterial von dem Tage, an dem Hitler in Berlin aufgetaucht war. Dabei stellt er fest, dass dieser einfach aus dem Nichts erschienen ist, lediglich ein Licht deutet auf den Vorfall hin. Als Sawatzki an der gleichen Stelle, an der er auf dem Band das Licht gesehen hat, verbrannte Blätter findet und außerdem ein Schild, welches darauf hinweist, dass dort einst der Führerbunker gestanden hat, wird ihm klar, dass es sich um den echten Adolf Hitler handeln muss. Schockiert von seiner Erkenntnis stürmt er ins Krankenhaus, aus dem Hitler zwischenzeitlich jedoch schon wieder entlassen wurde. Nur Bellini befindet sich noch im Zimmer, die dem völlig aufgelösten Sawatzki jedoch keinerlei Glauben schenkt. Vom Krankenhauspersonal wird der nun wutentbrannt randalierende Sawatzki in eine geschlossene Psychiatrie gebracht. Die Verfilmung des Buches wird abgeschlossen, und Hitler wähnt sich bereits auf der Straße des Sieges. Er ist populärer als je zuvor und sieht Deutschland in einem Zustand, in dem es für seine Rückkehr an die Macht bereit zu sein scheint, allerdings glaubt das Volk weiterhin, es handle sich nur um einen Schauspieler. Der Film endet mit Hitlers Worten „Damit kann man arbeiten“, während die Zuschauer unter anderem Bilder von tatsächlichen politisch motivierten, rechten Gewalttaten und Demonstrationen zu sehen bekommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Er ist wieder da ist eine deutsche Filmkomödie des Regisseurs David Wnendt aus dem Jahr 2015. Die Literaturverfilmung basiert auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman des Autors Timur Vermes. Der Film hatte am 6. Oktober 2015 Premiere in Berlin und lief am 8. Oktober in den deutschen Kinos an. Er wurde von mehr als 2,4 Millionen Kinobesuchern gesehen. Am 10. Juni 2018 wurde auf ProSieben die Free-TV-Premiere gezeigt.", "tgt_summary": null, "id": 1270473} {"src_title": "San Polo (Venedig)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Poropat begann erst vergleichsweise spät mit 16 Jahren mit dem Basketballspiel und verlegte seinen Schwerpunkt bald auf eine Karriere als Jugendtrainer, die er mit 21 Jahren beim Klub aus Rovinj in Istrien begann. 1999 kam er nach Deutschland und wurde Jugendtrainer beim ehemaligen Erstligisten aus Ludwigsburg. Bald rückte Poropat in den Trainerstab der ersten Herrenmannschaft auf, der unter Cheftrainer Peter Schomers nach nur einer Saisonniederlage in der 2. Basketball-Bundesliga 2001/02 die Rückkehr in die höchste Spielklasse gelang. Poropat trainierte zudem die Reservemannschaft des Vereins BSG in der Regionalliga. Nach einer mäßigen Saison als Erstliga-Aufsteiger, in der man mit neun Saisonsiegen den drittletzten Tabellenplatz belegte, wurde Poropats Landsmann Bruno Socé Nachfolger von Schomers, doch in der Basketball-Bundesliga 2003/04 erzielte man gar nur acht Saisonsiege und wäre sportlich abstiegen, wenn nicht Brandt Hagen Konkurs gegangen wäre und FIBA EuroCup Challenge-Titelgewinner Mitteldeutscher BC einen Lizenzentzug wegen Insolvenz hätte hinnehmen müssen. Poropat hatte zum Saisonende Socé bereits als Cheftrainer abgelöst und konnte die Mannschaft in den folgenden Spielzeiten endgültig wieder in der höchsten Spielklasse etablieren, als man zunächst Dritter im Pokalwettbewerb 2005 sowie als Hauptrunden-Achter 2005 und Sechster 2006 die Play-off-Finalrunde um die deutsche Meisterschaft erreichte. In den Play-offs blieb man zunächst jeweils sieglos und schied in der ersten Runde aus. In der Basketball-Bundesliga 2006/07 erreichte man nach einem weiteren dritten Platz im nationalen Pokalwettbewerb mit Bundesliga-MVP Jerry Green die zweitbeste Hauptrundenbilanz aller Mannschaften und gewann auch die erste Play-off-Serie gegen Rekordmeister Bayer Giants Leverkusen. Die Halbfinalserie verlor man dann jedoch gegen den späteren Titelgewinner Brose Baskets in vier Spielen. Nachdem man im europäischen Vereinswettbewerb ULEB Cup 2007/08 bereits nach der Vorrunde ausschied konnte auch das Erreichen des Pokalfinales 2008, das gegen die Artland Dragons verlorenging, nicht über das enttäuschende Abschneiden auf dem 13. Platz in der Basketball-Bundesliga 2008/09 hinweghelfen. Im Sommer 2008 trennte sich der Verein unter der Führung von Alexander Reil trotz laufenden Vertrags vom Trainer Poropat, dem man Schwächen und Fehler in der Kaderzusammenstellung vorwarf. Nach einer Pause wurde Poropat im Januar 2010 vom amtierenden lettischen Meister aus Ventspils verpflichtet. Mit der Mannschaft gewann Poropat die Viertelfinalserie der Baltic Basketball League gegen den nationalen Konkurrenten VEF Riga und erreichte nach dem vierten Platz beim Final-Four-Turnier eine Verbesserung zur Vorsaison. Doch in der nationalen Meisterschaft schlug VEF aus der lettischen Hauptstadt in fünf Spielen der Halbfinalserie den Titelverteidiger BK Ventspils, der sich nach Saisonende von Poropat wieder trennte. Dieser kehrte zunächst in den Südwesten Deutschlands zurück, in der weiter seine Familie lebte, und übernahm den ehemaligen Erstligisten BG Karlsruhe in der ProA 2010/11, wie die nunmehr zweithöchste Spielklasse in Deutschland genannt wurde. Bereits kurz nach Saisonstart Anfang Oktober beendete Poropat die missglückte Zusammenarbeit aus eigenem Antrieb. Doch bereits zur folgenden Saison bekam er ein neues Engagement in der ProA beim Erstliga-Absteiger Mitteldeutscher BC (MBC) aus Weißenfels. Poropat konnte die Mannschaft in der ProA 2011/12 als Hauptrundenerster in die erstmals ausgetragenen Aufstiegsrunde führen. Auch die Play-offs konnte man gewinnen und den direkten Wiederaufstieg erreichen, weshalb Poropat als Trainer des Jahres der ProA ausgezeichnet und mit einer vorzeitigen Vertragsverlängerung bis 2015 von Seiten des MBC belohnt wurde. Nach dem drittletzten Platz als Aufsteiger in der Basketball-Bundesliga 2012/13 noch vor seinem ehemaligen Klub aus Ludwigsburg konnte Poropat die Mannschaft 2014 auf den neunten Platz führen. Man verpasste nur um zwei Siege den Einzug in die Play-offs hinter den Ludwigsburgern, die sich sogar auf den achten Platz verbessert hatten, und konnte sich vor Vereinen mit deutlich höherem Budget platzieren. Poropat wurde ein weiteres Mal als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Nach ausgezeichnetem Saisonstart in die Basketball-Bundesliga 2014/15 führte eine Niederlagenserie den Verein an den Rand der Abstiegsplätze, doch nach dem Klassenerhalt verlängerte der Verein noch vor Saisonende den Vertrag mit Poropat um fünf Jahre, was eine außergewöhnlich langfristige Vereinbarung für einen Trainervertrag in der höchsten deutschen Spielklasse darstellte. Nachdem es seiner Mannschaft im ersten Teil der Saison 2015/16 nicht gelang, den Tabellenkeller zu verlassen, trat Poropat am 26. Dezember 2015 von seinem Posten mit sofortiger Wirkung zurück. Seine Nachfolge übernahm der Serbe Predrag Krunić. Am 3. März 2016 wurde Poropat neuer Trainer der Telekom Baskets Bonn und folgte auf Interimstrainer Carsten Pohl, der zuvor die Mannschaft von Mathias Fischer übernommen hatte. In Bonn unterschrieb Poropat einen Vertrag bis Saisonende 2016/2017. Mitte September musste Poropat sein Amt bei den Telekom Baskets Bonn jedoch aufgrund gesundheitlicher Probleme niederlegen und der Verein gab an, dass Poropat auf jeden Fall mehrere Monate pausieren müsse. Mit Predrag Krunić verpflichteten die Baskets aufgrund dessen einen neuen Headcoach für die Saison 2016/2017. Zur Saison 2017/2018 kehrte Poropat in den Sport zurück und übernahm den Posten des Headcoaches beim niederländischen Erstligisten SPM Shoeters Den Bosch. Ende Januar 2019 wurde er wieder Cheftrainer des abstiegsbedrohten Bundesligisten Mitteldeutschen BC und führte die Mannschaft zum Klassenerhalt. Anschließend trennten sich Poropat und der MBC, da man sich nicht auf die Fortsetzung der Arbeit einigen konnte, im Sommer 2019 betreute er als Trainer die weibliche U18 Nationalmannschaft der Niederlande. Ab Februar 2020 wurde er unter Henrik Rödl Co-Trainer der deutschen Herrennationalmannschaft. Zudem kehrte er Mitte Februar 2020 beim abstiegsbedrohten Bundesligisten Mitteldeutscher BC ins Traineramt zurück, um diese Aufgabe zusätzlich zu seiner Tätigkeit für den Deutschen Basketball Bund auszuüben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Silvano Poropat (* 16. April 1971 in Pula, SFR Jugoslawien) ist ein kroatischer Basketballtrainer. Poropat hatte selbst keine besondere Karriere als aktiver Spieler, sondern wurde bereits in jungen Jahren Jugendtrainer. Im Jahr 1999 ging er bereits nach Deutschland und übernahm schließlich 2004 im Verein in Ludwigsburg die professionelle Herrenmannschaft in der höchsten Spielklasse Basketball-Bundesliga. Mit dieser Mannschaft wurde er in der Basketball-Bundesliga 2006/07 Zweiter der Hauptrunde und als \"Trainer des Jahres\" ausgezeichnet. Nach kurzen Stationen in Lettland und bei der BG Karlsruhe wurde er zur ProA 2011/12 Trainer des ehemaligen Erstligisten Mitteldeutscher BC in Weißenfels, dem er zur Rückkehr in die höchste Spielklasse verhalf. Nachdem die Weißenfelser trotz kaum konkurrenzfähigen Budgets in der Basketball-Bundesliga 2013/14 auf dem neunten Platz nur knapp den Sprung in die Play-offs um die deutsche Meisterschaft verpassten, wurde Poropat ein weiteres Mal als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Mit dem Weißenfelser Verein hat Poropat eine Fortführung seiner Tätigkeit als Cheftrainer bis 2020 vereinbart, was im Vergleich zur Konkurrenz eine sehr langfristige Bindung war. Am 26. Dezember 2015 gab er seinen sofortigen Rücktritt bekannt. Im Januar 2019 und später noch einmal im Februar 2020 kehrte er zum MBC zurück.", "tgt_summary": null, "id": 568973} {"src_title": "Great Barford Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tathergang.", "content": "Ein Bündnis linker Parteien und Gewerkschaften hatte zu einer Friedensdemonstration am 10. Oktober in Ankara aufgerufen. Hauptorganisatoren waren die kurdische Dachorganisation Demokratische Partei der Völker (HDP) und die Gewerkschaft Konföderation der im öffentlichen Dienst beschäftigten Arbeiter (KESK), die für ein Ende des Konflikts zwischen der türkischen Regierung und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK werben wollten. Ziel des sich formierenden Demonstrationszuges war der Sihhiye-Platz in Ankara. Gegen 10 Uhr Ortszeit explodierten während der Demonstration zwei Sprengsätze.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund und Reaktionen.", "content": "Die Türkei ist durch ihre geografische Lage als Frontstaat an der Grenze zu Syrien, wo seit Jahren ein Bürgerkrieg zwischen dem Regime von Präsident Baschar al-Assad und verschiedenen Oppositionsgruppen herrscht, starken Belastungen ausgesetzt. In der Nähe der Südostgrenze der Türkei hat sich besonders die Terrororganisation „Islamischer Staat“ ausgebreitet. In der Türkei leben etwa 2,5 Millionen syrische Flüchtlinge, viele von ihnen aus der vom IS verwüsteten kurdischen Region Rojava. Der Kampf um Kobanê endete Anfang 2015 mit einem Rückzug des IS. Bei der Parlamentswahl im Juni 2015 war der HDP mit 13,1 Prozent als erster kurdischer Partei die Überwindung der 10-Prozent-Sperrklausel und der Einzug ins nationale Parlament gelungen. Auch nicht-kurdische Türken hatten die Partei gewählt, da sie sich gegen Erdoğans Pläne zur Einführung eines Präsidialregimes einsetzte. Die amtierende Regierung stufte den Angriff als Terrorakt ein und ordnete nach dem Anschlag eine dreitägige Staatstrauer an. In einer Stellungnahme sprach Ministerpräsident Davutoğlu davon, dass es sich dabei um zwei Selbstmordattentate handle, bei denen einer der Attentäter fast identifiziert wurde. Angesichts der von Teilen der Veranstalter der Demonstration gegen seine Regierung erhobenen Vorwürfe warf er diesen vor, das Volk gegen den Staat aufhetzen zu wollen, und nannte die Vorwürfe eine „Provokation“. Laut Medienberichten verdächtigen die Ermittler die Terrororganisation Islamischer Staat (IS), da einer der Attentäter kurz davor „Allahu akbar“ (Gott ist groß) rief und die Sprengsätze große Ähnlichkeiten mit den Sprengsätzen vom Anschlag in Suruç haben. Nach Einschätzungen der HDP war sie selbst Ziel des Doppelanschlags, so seien die Bomben inmitten von HDP-Anhängern detoniert. Laut HDP hätten Augenzeugen berichtet, es habe sich um zwei Selbstmordattentäter gehandelt. Der Co-Vorsitzende der HDP, Selahattin Demirtaş, sprach von einem Massaker. Der Vorfall ähnele den Anschlägen in Diyarbakır und Suruç: Mitglieder seiner Partei wollten an einer Kundgebung teilnehmen und wurden dann zum Opfer eines Anschlages. Die Demonstranten machten die Regierung und den mutmaßlich mit ihr assoziierten sogenannten „Tiefen Staat“ für die Anschläge verantwortlich. Den Opfern wird mit einer Fotowand auf dem Gehsteig vor dem Bahnhof in Ankara gedacht. Laut den Anwälten der Hinterbliebenen ist die Denkstätte mehrfach geschändet worden und der Antrag auf ein würdigeres Denkmal abgelehnt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Ermittlungen.", "content": "Am 14. Oktober 2015 wurden die Namen der Selbstmordattentäter von der türkischen Regierung veröffentlicht. Einer der Selbstmordattentäter war gleichzeitig der Bruder des Attentäters vom Anschlag in Suruç. Beide Brüder kämpften für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Die Presse nannte neben den Namen der zwei mutmaßlichen Attentäter auch ihre Zugehörigkeit zu einer Gruppe aus dem mehrheitlich kurdisch bewohnten Adıyaman, die nach einem ihrer führenden Köpfe, Mustafa Dokumacı, die \"Dokumacı\"-Gruppe genannt wird. Die Gruppe wird auch für den Anschlag in Suruç sowie ein Bombenattentat auf eine Wahlveranstaltung in Diyarbakır kurz vor der Parlamentswahl in der Türkei Juni 2015 verantwortlich gemacht. Da der Polizei Informationen zu den Attentätern und deren Umfeld bereits vorlagen, das Attentat aber nicht verhindert wurde, wurden der Polizeichef in Ankara und der dortige Leiter des polizeilichen Nachrichtendienstes suspendiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Terroranschlag in Ankara 2015 war ein terroristischer Anschlag durch zwei Selbstmordattentate in der türkischen Hauptstadt Ankara am 10. Oktober 2015. Bei der Explosion der zwei Sprengsätze starben 102 Menschen und mehr als 500 wurden verletzt. Es handelt sich um den schwersten Terroranschlag in der Geschichte der Türkei. Es wird vermutet, dass die Terrororganisation Islamischer Staat das Attentat verübt hat. Beide Attentäter gehörten zum IS-Umfeld. Es gab aber kein Bekenntnis der Terrororganisation.", "tgt_summary": null, "id": 1915588} {"src_title": "The Mob (Hardcore-Band)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die CDP wurde am 13. Januar 1990 durch eine Vielzahl portugiesischer Sportverbände gegründet, in Folge des Gesetzes Nr. 1/90, der \"Lei de Bases do Sistema Desportivo\" (port. für: Gesetz über die Grundlagen des Sportsystems). Das Gesetz löste die bisherige gesetzliche Grundlage ab, die eine weisungsgebundene Beziehung der Sportverbände zu den regulierenden staatlichen Organen vorsah. Fortan war die CDP der Dachverband der Sportverbände, der eine auf Vereinbarungen basierenden Partnerschaft zwischen staatlicher Seite und den Dachverbänden ermöglichte, wie es der Gesetzgeber vorsah. Dies geschah nach dem Vorbild anderer europäischer Dachverbände, im deutschsprachigen Raum etwa der ehemalige Deutsche Sportbund (DSB) oder die österreichische Bundes-Sportorganisation (BSO). Am 26. Januar 1993 wurde der erste Vorstand der ‘’Aliança do Desporto Federado’’ (port. Für: Allianz der Sportverbände) gewählt. Mit Eintragung vom 10. August 1993 änderte der Verband seine Bezeichnung auf den heutigen Namen. Seit 1997 werden die Vorstände der CDP für eine Wahlperiode von vier Jahren gewählt. 2009 erhielt die CDP den neugeschaffenen gemeinnützigen Status (\"utilidade pública\"). Im November 2011 verlieh die Regierung der Republik Portugal der CDP die Medaille für Verdienste um den Sport (\"Medalha de Bons Serviços Desportivos\").", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufgabe.", "content": "Die CDP ist der Dachverband der Sportverbände aller Sportarten und Sportbereiche, darunter Breitensport, Behindertensport, Leistungssport, Hochschulsport, Arbeitersport, Schulsport, Extremsport, u. a. Die Aufgabe der CDP ist die Vertretung der Interessen des Sports gegenüber staatlichen Stellen, und die Vermittlung der staatlichen Anforderungen an die Entwicklung des Sports in Portugal. Sie ist zudem die offizielle Stelle für die Anti-Doping-Regulierung in Portugal, und also solche u. a. auch Vertretung der Welt-Anti-Doping-Agentur.", "section_level": 2}, {"title": "Struktur.", "content": "Präsident der CDP-Direktion ist Carlos Alberto Graça de Paula Cardoso (). Die CDP besteht organisatorisch aus insgesamt vier Organen: Die CDP gliedert ihre Aufgaben in sechs Unterorganisationen: Die CDP ist eine private, gemeinnützige Einrichtung und keine staatliche Stelle. Sie ist juristisch ein Sportverband.", "section_level": 2}, {"title": "Internationale Einbindung.", "content": "Die CDP ist Mitglied u. a. der European Non-Governamental Sports Organization (ENGSO) und des European Fair Play Movement (EFPM). Sie ist zudem mit dem Internationalen Verband für Weltspiele (IWGA), der die \"World Games\" organisiert, und den Spielen der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder, den \"Jogos CPLP\" verbunden.", "section_level": 2}, {"title": "Nationale Mitgliedsverbände.", "content": "70 nationale Sportverbände sind Mitglied der CDP:", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Confederação do Desporto de Portugal (CDP) ist der Sport-Dachverband in Portugal. In ihm sind die Dachverbände der einzelnen Sportarten organisiert. Die CDP hat ihren Sitz in Algés, einer Gemeinde im Kreis Oeiras, nahe der Hauptstadt Lissabon.", "tgt_summary": null, "id": 1018016} {"src_title": "Stuart H. Orkin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "James besuchte die University of Miami und wurde einer der erfolgreichsten Runningbacks in der Geschichte dieser Universität. Er ist der einzige Spieler der Miami Hurricanes, dem es gelang in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten für mehr als 1000 Yards zu laufen und er hat die meisten Spiele mit mehr als 100 Laufyards zu verzeichnen (14). Insgesamt steht er bei den insgesamt erlaufenen Yards an dritter Stelle in der Historie der Hurricanes. 2009 wurde er in die \"University of Miami Sports Hall of Fame\" aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "NFL.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Indianapolis Colts.", "content": "James wurde an vierter Stelle von den Indianapolis Colts ausgewählt und unterschrieb kurz darauf einen Siebenjahresvertrag über 49 Millionen US-Dollar. Kritiker meinten, dass die Colts anstelle James lieber den amtierenden Heisman Trophy-Gewinner Ricky Williams hätten wählen sollen, doch die Entscheidung sollte sich als richtig herausstellen. James ließ die Kritiker verstummen indem er sofort Leistung brachte und zum NFL Offensive Rookie of the Year gewählt wurde. Außerdem erlief er in seinen ersten beiden Spielzeiten die meisten Yards unter allen Runningbacks und holte sich somit zweimal den „NFL-Rushing-Titel“. 2001 riss er sich das Kreuzband und fiel lange aus. In der Spielzeit darauf gelang es ihm nicht an die gezeigten starken Leistungen anzuknüpfen und seine Karriere schien ausgebremst. Jedoch zeigte er ab 2003 wieder seine Klasse und lief 2004 und 2005 jeweils über mehr als 1500 Yards. 2006 verließ er die Colts als ihr Rekordhalter in erlaufenen Yards (9.226). In derselben Spielzeit gewann Indianapolis Super Bowl XLI und sie überreichten James dennoch einen Super-Bowl-Ring. 2012 wurde James in den Indianapolis Ring of Honor aufgenommen.", "section_level": 3}, {"title": "Arizona Cardinals.", "content": "James unterschrieb bei den Arizona Cardinals am 23. März 2006 einen Vierjahresvertrag über $30 Millionen. In den nächsten zwei Spielzeiten lief er jeweils über 1000 Yards. 2008 setzte ihn Head Coach Ken Whisenhunt zunächst nur als Blocker ein und er hatte über eine Spanne von zehn Spielen nur 20 Lauf-Versuche. Bereits vor den Play-offs verkündete er, trotz laufenden Vertrages nach der Saison nicht zu den Cardinals zurückzukehren. Das Team erreichte den Super Bowl XLII verlor jedoch 23–27 gegen die Pittsburgh Steelers. Im April 2009 starb seine langjährige Freundin und Mutter seiner Kinder an Krebs, woraufhin er die Cardinals bat ihn zu entlassen.", "section_level": 3}, {"title": "Seattle Seahawks.", "content": "Im August 2009 unterschrieb er einen Einjahresvertrag über $2 Millionen bei den Seattle Seahawks und stieß somit erst nach dem Training-Camp zur Mannschaft. James spielte in sieben Partien und erlief dabei nur 125 Yards, woraufhin er von den Seahawks am 3. November entlassen wurde. Am 26. Juli 2011 verkündete er sein Karriereende. Im Jahr 2020 erfolgte seine Aufnahme in die Pro Football Hall of Fame.", "section_level": 3}], "src_summary": "Edgerrin James (geboren am 1. August 1978 in Immokalee, Florida) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Runningbacks. Er spielte College Football für die University of Miami, bevor er von den Indianapolis Colts im NFL Draft 1999 an vierter Stelle ausgewählt wurde. In seiner elfjährigen Profikarriere spielte er zudem noch für die Arizona Cardinals und Seattle Seahawks, wurde in seinem ersten Jahr zum NFL Offensive Rookie of the Year und in vier Pro Bowls gewählt.", "tgt_summary": null, "id": 2244895} {"src_title": "Liste der Brauereien von Heineken", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jaferbhai engagierte sich seit dem Ende der 1920er Jahre für den Indischen Nationalkongress und war unter anderem zwischen 1929 und 1934 Generalsekretär der Kongresspartei in der damaligen Präsidentschaft Bombay. Darüber hinaus engagierte er sich als Gewerkschaftsfunktionär des Gewerkschaftsverbandes INTUC \"(Indian National Trade Union Congress)\". 1946 war er als Vorsitzender der Gewerkschaft der Bankangestellten sowie als Präsident der Hafenarbeitergewerkschaft Berater des Delegierten für die Beschäftigten bei der Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Er wurde nach der Unabhängigkeit Indiens vom Vereinigten Königreich am 15. August 1947 für den Indischen Nationalkongress (INC) Mitglied des Legislativrates des damaligen Bundesstaates Bombay und gehörte diesem bis 1952 an. 1948 nahm er als Vorsitzender des INTUC im Bundesstaat Bombay als Berater des Beschäftigtenvertreters an einer weiteren ILO-Konferenz teil. Am 3. April 1952 wurde er Mitglied der Rajya Sabha, des Oberhauses des indischen Parlaments, und gehörte diesem bis zum 2. April 1970 an, wobei er zuletzt den Bundesstaat Maharashtra vertrat. Während dieser Zeit wurde Jaferbhai 1952 Vize-Minister für Arbeit und bekleidete dieses Amt zehn Jahre lang bis 1962. Er war damit unter anderem einer der engsten Mitarbeiter von Arbeitsminister Jagjivan Ram sowie von Gulzarilal Nanda, der von 1957 bis 1962 Minister für Arbeit, Beschäftigung und Planung in der dritten Regierung von Premierminister Jawaharlal Nehru war. Während dieser Zeit nahm er 1953 sowie 1961 als Regierungsvertreter an weiteren ILO-Konferenzen teil. Danach war er zeitweise Vizepräsident des INTUC und nahm in dieser Zeit 1963, 1964, 1965, 1966, 1967, 1968 und 1969 als Arbeitnehmervertreter an den weiteren jährlichen ILO-Konferenzen teil. 1965 war er auch Mitglied des Exekutivrates des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) sowie Mitglied des Verwaltungsrates des Internationalen Arbeitsamtes. Ferner war er 1967 Vorsitzender der Gewerkschaft der Textilarbeiter \"(Rashtriya Mill Mazdoor Sangh)\". Aus seiner Ehe mit Zarinabai gingen drei Söhne und eine Tochter hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abid Ali Jaferbhai (* 1899 oder 1900 in Kazmain, Irak; † 26. Juni 1973) war ein indischer Politiker des Indischen Nationalkongresses (INC) und Gewerkschaftsfunktionär, der unter anderem von 1952 bis 1970 Mitglied der Rajya Sabha sowie von 1952 bis 1962 Vize-Minister für Arbeit war.", "tgt_summary": null, "id": 2415444} {"src_title": "Pharidae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Rechtsanwalt und Politiker in Rajasthan.", "content": "Agarwal absolvierte nach dem Besuch des \"Birla College\" in Pilani und des \"Maharaja’s College\" in Jodhpur ein Studium der Rechtswissenschaften an der University of Rajasthan in Jaipur, das er mit einem Bachelor of Laws (LL.B.) abschloss. Danach nahm er eine Tätigkeit als Rechtsanwalt auf. Ein weiteres postgraduales Studium der Handelsbetriebslehre beendete er mit einem Master of Commerce (M.Com.). 1951 trat Agarwal der Bharatiya Jana Sangh (BJS) bei und begann seine politische Laufbahn in der Kommunalpolitik als er zwischen 1956 und 1958 Mitglied des Stadtrates von Jaipur war. Er wurde für diese 1957 erstmals zum Mitglied der Legislativversammlung des Bundesstaates Rajasthan gewählt, der er für drei Legislaturperioden bis 1972 angehörte. Während dieser Zeit war er von 1957 bis 1967 Mitglied des Präsidiums der Legislativversammlung und zugleich von 1965 bis 1967 Vorsitzender des Petitionsausschusses sowie Präsident der BJS im Bundesstaat Rajasthan. Agarwal, der zwischen 1967 und 1970 Präsident des \"Agrawal College\" in Jaipur war, engagierte sich als Sekretär und Vizepräsident des Staatlichen Rates für Kinderwohlfahrt in Rajasthan und war von 1969 bis 1971 erneut Mitglied des Präsidiums der Legislativversammlung von Rajasthan. In dieser Zeit nahm er 1971 als Delegierter an der Konferenz der Parlamentarischen Versammlung des Commonwealth of Nations in Kuala Lumpur teil.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied der Lok Sabha, Staatsminister und Mitglied der Rajya Sabha.", "content": "1975 wurde Agarwal Mitglied des Allindischen Arbeitsausschusses der Bharatiya Jana Sangh, dem er bis 1977 angehörte. Während des von Premierministerin Indira Gandhi verhängten Ausnahmezustandes befand er sich aufgrund des \"Internal Security Act\" vom 26. Juni 1975 bis zum 25. Januar 1977 für 19 Monate unter Hausarrest. Bei den Wahlen im März 1977 wurde Agarwal zum Mitglied der Lok Sabha gewählt, des Unterhauses des indischen Parlaments, und vertrat dort nach seiner Wiederwahl bei den Wahlen im Januar 1980 bis 1984 den zu Rajasthan gehörenden Wahlkreis \"7 Jaipur\". Einige Monate später wurde er am 14. August 1977 von Premierminister Morarji Desai in dessen Regierung berufen und bekleidete in dieser bis zum 28. Juli 1979 das Amt als Staatsminister im Finanzministerium. Als solcher nahm er an den Konferenzen des Colombo-Plans in Kathmandu 1977, Washington, D.C. 1978 sowie in London 1979 teil. Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung war er von 1980 bis 1984 Parlamentarischer Geschäftsführer \"(Chief Whip)\" sowie stellvertretender Vorsitzender der Fraktion der Bharatiya Janata Party in der Lok Sabha. Darüber hinaus fungierte er von 1981 bis 1983 als Vorsitzender des Ausschusses der Lok Sabha für öffentliche Konten. Am 3. April 1994 wurde Agarwal Mitglied der Rajya Sabha, des Oberhauses des indischen Parlaments, dem er bis zu seinem Tod am 10. September 1997 angehörte. Während dieser Zeit war er von 1994 bis 1996 einer der Vizepräsidenten der Rajya Sabha. Aus seiner am 16. Februar 1953 mit Shanta Agarwal geschlossenen Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Satish Chandra Agarwal (* 27. September 1928 im Dorf Thoon, Distrikt Bharatpur, Rajasthan; † 10. September 1997 in Jaipur, Rajasthan) war ein indischer Politiker der Bharatiya Janata Party (BJP), der unter anderem zwischen 1977 und 1984 Mitglied der Lok Sabha, von 1977 bis 1979 Staatsminister für Finanzen sowie zwischen 1994 und 1997 Mitglied der Rajya Sabha war. Er war von 1994 bis 1996 Vizepräsident der Rajya Sabha.", "tgt_summary": null, "id": 1018040} {"src_title": "Old Furnace State Park", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Flugplatz wurde im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs Ende Dezember 1936 als Stützpunkt des RAF Bomber Commands eröffnet. Erster Nutzer war zwischen Januar 1937 und September 1939 die mit Heyford ausgerüstete \"166. Squadron\". In der Nacht des 3. September 1939, am Tage des Kriegseintritts des Vereinigten Königreichs waren Whitley-Bomber, die seit Juni im Dienst der 166. Staffel standen, aus Leconfield die ersten britischen Flugzeuge, die in den deutschen Luftraum eindrangen. Im Oktober des Jahres kam Leconfield zum RAF Fighter Command und wurde Heimat der zuvor in RAF Church Fenton beheimateten Spitfire Mk.I der \"72. Squadron\" und während der Luftschlacht um England war die Station zeitweilige Basis verschiedener Jagdstaffeln, die hier zu Erholung lagen. Im weiteren Verlauf des Krieges waren hier eine Reihe weiterer Jagd- und Bomberstaffeln stationiert. Hierzu gehörten auch zwei von polnischen Freiwilligen gebildeten Jagdstaffeln, die 302. \"Poznański\" und die 303. \"Kościuszko. Nach dem Krieg war Leconfield Heimat diverser Ausbildungseinrichtungen. Hierzu wurden zunächst noch Typen aus der Zeit des Krieges wie Wellington, Mosquito und Spitfire genutzt. Später waren es verschiedene jetgetriebene Typen wie Meteor, Vampire und Venom. Anfang Oktober 1957 wurde Leconfield zusätzlich Basis von Rettungshubschraubern. Zunächst handelte es sich dabei um Sycamore HR.14 der \"275. Squadron\" und ab 1959 Whirlwind HAR.4 und HAR.2. Diese Einheit wurde im September 1959 zunächst in \"228.\" und im August 1964, inzwischen mit Whirlwind HAR.10 ausgerüstet, in \"202. Squadron\" umbenannt. Bereits seit dem Sommer 1959 lag hier erstmals wieder eine Jagdstaffel. Die 19. Squadron flog zunächst noch die Hunter F.6 und dann ab Dezember 1962 die Lightning F.2. Daneben lag hier seit 1961 auch noch die \"92. Squadron\", die ebenfalls anfangs die Hunter und später die Lightning flog. Die 19. Staffel verlegte im September 1965 ins ostwestfälische Gütersloh und die 92. im gleichen Jahr ins niederrheinische Geilenkirchen. Die Station war in Folge noch Heimat einer Wartungseinheit, u. a. für Lightnings, und Basis der Whirlwinds der 'D' Flight der \"202. Squadron\" sowie deren Stab. RAF Leconfield wurde schließlich zum 1. Januar 1977 geschlossen. Parallel hierzu endete auch die Dienstzeit der hier früher beheimateten Lightning-Staffeln in Deutschland. Die 202. Staffel verlegte in diesem Zusammenhang nach RAF Finningley. Leconfield wurde dann von der British Army übernommen und als \"Normandy Barracks\" Heimat der \"Army School of Mechanical Transport\" (ASMT). Aus dieser entstand 1996 die \"Defence School of Transport Leconfield\" (DST Leconfield). Der Flugbetrieb der Rettungshubschrauber wurde später mit zwei Sea King HAR.3 wieder aufgenommen und noch jahrelang weitergeführt. In Folge der Privatisierung der britischen Luftrettung verließen die beiden Sea Kings der 'E' Flight der 202. Squadron die Basis erst Anfang April 2015, womit der Flugbetrieb in Leconfield endgültig beendet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die frühere Royal Air Force Station Leconfield, kurz RAF Leconfield und auch \"Leconfield Camp\", war ein Militärflugplatz der britischen Royal Air Force östlich des Örtchens Leconfield in der Grafschaft East Riding of Yorkshire, England. Die Basis ist eine der kleineren der RAF. Sie dient als Führungszentrum zur Luftverteidigung. Eine regelmäßige fliegerische Nutzung findet nicht mehr statt. ", "tgt_summary": null, "id": 2396451} {"src_title": "Hagley Park Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konstruktion und Entwicklung.", "content": "Der Typ 173 war eine Tandemrotor-Weiterentwicklung des früheren Einrotor-Hubschraubers Bristol Sycamore Typ 171. Er erhielt zwei Doppelsternmotoren Alvis Leonides 755 und zwei Hauptrotoren an einem neuen Rumpf. Die Getriebe beider Rotoren sind über eine gemeinsame Welle mit beiden Motoren gekoppelt, so dass beide Rotoren auch beim Ausfall eines Motors angetrieben werden können. Der erste Typ 173 Mk 1 mit der Registrierung G-AIBN machte am 3. Januar 1952 einen ersten Schwebeflug. Bei der Landung nach einem zweiten Schwebeflug kam es zu Bodenresonanzeffekten. Erforderliche Änderungen an der Maschine verzögerten den ersten Flug außerhalb des Schwebeflugs, der dann am 24. August 1952 stattfand. 1953 wurde die Bristol Type 173 von der Royal Air Force (unter Verwendung des Kennzeichens XF785) getestet und auch Probeflüge auf dem Flugzeugträger HMS Eagle für die Royal Navy durchgeführt. Um die Resonanz in dem Rumpf zu überwinden, wurde der Typ 173 Mk 1 mit einem vierflügeligen Rotor ausgestattet. Der zweite Typ 173 wurde als Typ 173 Mk 2 bezeichnet und erhielt das militärische Kennzeichen XH379. Die Typ 173 Mk 2 hatten ein überarbeitetes Fahrwerk mit steuerbaren Vorder- und starren Hinterrädern. Es wurden kleine Stummelflügel an der Vorder- und Rückseite zur Erhöhung der Reisegeschwindigkeit montiert. Diese Hilfsflügel wurden nach einigen Flügen wieder entfernt. Eine für die Navy vorgesehene Version erhielt versuchsweise ein ungepfeiltes Höhenleitwerk. Als Ergebnis der Studien der Royal Navy zeigte diese Interesse an der Bestellung des Typs für den Einsatz auf Flugzeugträgern. Im August 1956 wurde der zweite Prototyp zur Evaluation an die British European Airways vermietet. Die Mk 2 wurde bei einem Unfall während einer Air Show in Filton im September 1956 zerstört. Der Hubschrauber stürzte während des Übergangs vom Reise- in den Schwebeflug mit dem Bug voran in den Boden. Die Besatzung blieb unverletzt. Nach dem Absturz wurde das Höhenleitwerk aus der Mk 2 geborgen und an der Mk 1 angebracht, um die beste Konfiguration für die Stabilität zu untersuchen. Das Unternehmen erhielt vom Ministry of Supply einen Vertrag über drei Test-Hubschrauber, diese verbesserten Type 173 Mk 3 hatte Vierblattrotoren, einen verbesserten Wirkungsgrad bei böigem Wind, eine stärkere Zelle und wurden von 850 PS leistenden Alvis-Leonides-Hauptmotoren angetrieben. They were to be used for evaluation by the Royal Air Force and Royal Navy which has both issued specifications in 1953 for tandem helicopters. Die Ausschreibung der Royal Navy (Specification HR.146) forderte eine mit dem Leonides Major angetriebenen Hubschrauber für U-Boot, Rettungs- und Transportaufgaben. Die Spezifikation HR.149 beschrieb einen ähnlichen Helikopter für die Royal Canadian Navy. Die von der Royal Air Force ausgestellte Spezifikation H.150 verlangte nach einem Mehrzweck-Transporthubschrauber mit der Möglichkeit, sperrige externe Lasten zu heben. Bristol produzierte drei Projektmodelle – Typ 191, um die Anforderungen der Royal Navy zu erfüllen, Typ 192 für die Royal Air Force und Typ 193 für die Royal Canadian Navy. Im April 1956 wurden Aufträge für 94 Hubschrauber aller drei Arten aufgegeben. Während die Prototypen noch mit Leonides-Haupttriebwerken ausgerüstet waren, war für die Serienproduktion die Wellenturbine Napier Gazelle vorgesehen. Der dritte Typ 173 wurde erstmals am 9. November 1956 im Schwebeflug getestet. Weitere Flüge wurden gestoppt, nachdem bei Tests auf dem Bodengestell Motorüberhitzung und Getriebeausfälle auftraten. Obwohl diese Probleme nicht gravierend waren, nutzte die Admiralität dies auch als Argument, um die Bestellung der britischen Marine zu stornieren und beschaffte die Westland Wessex, eine britische Variante der Sikorsky S-58. Bald darauf stornierte Kanada die Bestellung des Typs 193 aus wirtschaftlichen Gründen. Das Unternehmen setzte auf den mit dem Gazelle-Motor angetriebenen Typ 192 für die Royal Air Force. Die ersten beiden Typ-191S-Helikopter wurden als Gazelle-Bodenprüfstände verwendet; der dritte Hubschrauber als Zelle für Ermüdungstests der Struktur verwendet. Der ursprüngliche Royal-Air-Force-Auftrag über 22 Helikopter wurde auf 26 Stück erhöht. Der erste Typ 192 (später Bristol Belvedere genannt) flog am 5. Juli 1958.", "section_level": 1}, {"title": "Erhaltenes Exemplar.", "content": "Der Prototyp Typ 173 XF785 war auf dem Display an der Bristol Aero Collection in Kemble ausgestellt, bis die Sammlung im Mai 2012 geschlossen wurde. Eine Verlegung in einen Hangar in Filton wurde für 2012 erwartet. Der Hubschrauber war davor bis 2002 im RAF-Museum Cosford gelagert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bristol Type 173 ist ein britischer zweimotoriger Tandemrotor-Transporthubschrauber, der von der Bristol Aeroplane Company gebaut wurde. Er wurde als Ziviltransporthubschrauber konzipiert, aber auch das Militär zeigte Interesse daran. Er ging nicht in Serienproduktion, wurde aber zum Bristol Belvedere weiterentwickelt, der von der Royal Air Force von 1961 bis 1969 betrieben wurde.", "tgt_summary": null, "id": 926734} {"src_title": "Al Francis Bichara", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lang war der Sohn des bekannten deutschstämmigen Kardiologen Georgi Fjodorowitsch Lang (1875–1948). Er kam mit seiner russischen Mutter 1917 über Finnland 1921 nach Deutschland und lebte ab 1926 in Berlin. Er studierte Botanik ab 1931 an der Universität Berlin, unter anderem bei dem Pflanzenphysiologen Kurt Noack. 1939 wurde er bei der Genetikerin Elisabeth Schiemann in Berlin promoviert mit einer Dissertation über Systematik und Evolution der Gattung Zieste. Dabei finanzierte er sich als Statist in der Berliner Staatsoper und durch Referate über fremdsprachige Arbeiten für das Botanische Zentralblatt. 1939 wurde er Mitarbeiter von Georg Melchers am Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie und arbeitete mit ihm über Physiologie der Blütenbildung, Photoperiodismus bei Langtag-Pflanzen und Vernalisation. Nach dem Krieg folgte er Melchers an das Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen. 1949 ging er mit einem Lady Davis Stipendium an die McGill University in Montreal, war Gastprofessor an der Texas A&M University und war ab 1950 am Caltech, wo er mit Frits Warmolt Went und James Bonner die Wirkung von Auxin auf die Photoperiodizität erforschte. Ab 1952 war er an der University of California, Los Angeles (UCLA), und nach einem Forschungsaufenthalt bei Melchers in Tübingen und an der Hebräischen Universität übernahm er 1959 von Frits Warmolt Went die Leitung des Earhart-Campbell Plant Research Laboratory (Phytotron) des Caltech. Dort setzte er sein an der UCLA begonnenes Forschungsprogramm über das Wachstumshormon Gibberellin fort und forschte über dessen Synthese-Hemmer. Ab 1965 war er am Plant Research Laboratory der Michigan State University in East Lansing, wo er 1983 emeritiert wurde. 1971 bis 1974 war er Vorsitzender einer Kommission der National Academy of Sciences, die die Wirkung des massiven Einsatzes Herbiziden in Vietnam (Entlaubung des Dschungels, Vernichtung von Reisernten) untersuchen sollte. Er kam zu dem Schluss, dass etwas mehr Schaden entstanden war, als das US-Militär zugeben wollte, die Befürchtungen von Kritikern aber übertrieben seien und keine handfesten Beweise für medizinische Schäden an Menschen vorlägen. Die Untersuchungen wurden von Geheimhaltungsvorschriften und das andauernde Kriegsgeschehen in Südvietnam erschwert und es kam innerhalb des Komitees zu Kontroversen über die Auswertung. Der Abschlussbericht wurde 1974 übergeben, Langzeiteffekte waren also nicht berücksichtigt. 1975/76 war er Gastwissenschaftler bei Mikhail Chailakhyan in Moskau, dessen Florigen-Hypothese er mit Melchers in Berlin und Tübingen bestätigt hatte. 1977 bis 1991 war er Herausgeber von \"Planta\". Er wurde 1982 Ehrenmitglied der Deutschen Botanischen Gesellschaft und 1981 Ehrendoktor in Glasgow. 1964 wurde er Mitglied der Leopoldina. 1976 erhielt er die beiden höchsten Auszeichnungen der American Society of Plant Physiologists (Stephen Hales Award, Charles Barnes Life Membership), deren Präsident er 1970 war. Er war Mitglied der National Academy of Sciences (1967) und der American Academy of Arts and Sciences. 1968 war er Präsident der Society for Developmental Biology. Er war lange staatenlos und erhielt 1956 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anton Lang (* 18. Januar 1913 in Sankt Petersburg, Russisches Kaiserreich; † 24. Juni 1996 in Oxford, Ohio) war ein russischstämmiger US-amerikanischer Botaniker, der für Arbeiten zu Pflanzenhormonen bekannt ist.", "tgt_summary": null, "id": 1452594} {"src_title": "David Bee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Liedtext.", "content": "Der Text handelt von einem Kriegsveteranen eines „idiotischen Kriegs in Asien“. Als der Song 1967 zum ersten Mal von Johnny Darrell veröffentlicht wurde, nahm man an, dass er sich auf den Vietnamkrieg bezog. Tillis hatte aber tatsächlich die Geschichte eines Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg zum Vorbild genommen. Der Veteran hatte seine untreue Frau und sich selbst in einem Erweiterten Suizid ermordet. Tillis verschob die Handlung in den Koreakrieg. Im Lied liegt der paralysierte Veteran im Bett, während sich seine Ehefrau schminkt, um auszugehen. Er vermutet, dass sie sich einen Liebhaber suchen will und versucht sie umzustimmen.", "section_level": 1}, {"title": "Interpretationen.", "content": "Der Song wurde in mehreren Versionen verschiedener Musikgenres veröffentlicht. Die erste Version von Johnny Darrell aus dem Jahr 1967 erreichte in den Billboard Hot 100 Platz 9. 1969 nahm Kenny Rogers mit seiner Band First Edition den Song in einer einzigen Session auf. Die Single wurde ein großer Hit und erreichte in Großbritannien Platz 1 in den Charts des \"New Musical Express\" und den zweiten Platz in denen der BBC. Dabei wurde sie dort über eine Million Mal verkauft. In den USA belegte sie Platz 6 der Billboard-Charts. und wurde ebenfalls über eine Million Mal verkauft. Weltweit verkaufte sich die Single mehr als sieben Millionen Mal. Anfang 1976 trennte sich Rogers von seiner Band. 1977 nahm er das Stück als Solokünstler unter anderem für sein Greatest-Hits-Album \"Ten Years Of Gold\" auf, was später in Großbritannien und Irland als \"The Kenny Rogers Singles Album\" vermarktet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Coverversionen.", "content": "Das Lied wurde von einer Reihe weiterer Künstler aufgenommen. Ebenfalls 1967 spielten The Statler Brothers das erste Cover ein; es erschien auf ihrem Album \"Big Country Hits\". Weitere Versionen gibt es unter anderem von Bobby Bare, Dale Hawkins, Waylon Jennings, Roger Miller und Cake. Gary Holton and Casino Steels Version war 1982 ein Nummer-eins-Hit in Norwegen. The Killers spielten 2007 eine Version für ihr Album \"Sawdust\" ein. Das Stück wurde auch in andere Sprachen übersetzt. Nana Mouskouri nahm eine französische Version mit dem Titel \"Ruby, garde ton cœur ici\" („Ruby, laß dein Herz hier“) für ihr 1970 erschienenes Album \"Dans le soleil et dans le vent\" auf. Eddy Mitchell veröffentlichte 1974 eine weitere französische Version unter dem Titel \"Ruby tu reviens au pays\" auf seinem Album \"Rocking in Nashville\". Ebenfalls 1970 spielte Gerhard Wendland eine deutsche Version mit dem Titel \"Ruby, schau einmal über’n Zaun\" ein. Der tschechische Countrysänger Pavel Bobek veröffentlichte 1981 eine Version mit dem Titel \"Oh Ruby, nechtej mi lásku brát\" („Ach, Ruby, nimm mir meine Liebe nicht“). Eine weitere Coverversion erschien 1995 auf der Kompilation \"55578\" des Synth-Pop-Duos Wolfsheim.", "section_level": 2}, {"title": "Antwortsongs.", "content": "Es existieren mindestens zwei Antwortlieder: Eines aus Sicht der Ehefrau, das andere aus Sicht eines Sohnes. Ein Antwortlied mit dem Titel \"Billy, I've Got to Go to Town\" wurde 1969 von Geraldine Stevens, die zuvor erfolgreich unter dem Namen Dodie Stevens aufgetreten war, veröffentlicht. Es benutzt die Melodie von \"Ruby\" und ist ähnlich der Rogers-Version arrangiert. In ihrem Song versichert sie dem Protagonisten ihre Liebe und bittet ihn, ihr zu vertrauen. \"Billy\" erreichte in den amerikanischen Charts Platz 117. 1972 veröffentlichte Bobby Womack das Album \"Understanding\" mit dem Song \"Ruby Deen\". Der Text ist aus Sicht des Sohnes erzählt, der seine Mutter bittet, seinen Vater zu respektieren und ihm treu zu bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Video.", "content": "Ein Musikvideo, das lediglich eine Kamera zeigt, die sich in einem Schlafzimmer hin und her bewegt, wurde 1969 zum Abschluss eines Huntley-Brinkley-Reports gezeigt. Chet Huntley, der die Sendung gemeinsam mit David Brinkley moderierte, produzierte es und verband damit Schicksale von Vietnamkriegsveteranen mit dem Song.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ruby, Don’t Take Your Love to Town ist ein Countrysong von Mel Tillis, der von einem Kriegsveteranenschicksal erzählt. Das Stück wurde 1969 durch Kenny Rogers zum Welterfolg.", "tgt_summary": null, "id": 211516} {"src_title": "Shura", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Ursprünge der Avro Ashton gehen zurück auf einen Umbau des zweiten Prototyps der Tudor 1, der anschließend als Tudor 8 bezeichnet wurde. Die Tudor 8 verwendete im Wesentlichen die Zelle einer Tudor 4, erhielt aber als Antrieb vier paarweise in Gondeln eingebaute Rolls-Royce Nene 5 Turbojet-Triebwerke mit einem Standschub von zusammen 22,3 kN (5000 lb). Dieses erste britische Flugzeug mit vier Strahltriebwerken flog zum ersten Mal am 6. September 1948 und wurde danach vor allem als Höhen-Forschungsflugzeug eingesetzt. Als Ergebnis der Erfahrungen, die Avro mit der Tudor 8 gewinnen konnte, begann man mit der Entwicklung eines darauf basierenden Strahl-Transportflugzeugs mit einem Bugradfahrwerk. Die Bezeichnung dieses dann schließlich aber nicht umgesetzten Entwurfs war \"Avro Type 705 Tudor 9\". Die Tudor 9 bildete aber die Grundlage für ein neues Höhen-Forschungsflugzeug, das die gleichen Nene-Triebwerke verwenden sollte und den Namen \"Avro 706 Ashton\" erhielt. Das \"Ministry of Supply\" beauftragte den Bau von sechs Maschinen, bei denen bereits vorhandene Zellen der Tudor 2 verwendet wurden, wobei der Rumpf eine dickere Beplankung erhielt. Während die Tudor 8 noch ein Spornradfahrwerk verwendete, erhielten alle Ashton ein Bugradfahrwerk. Auch das Seitenleitwerk war gegenüber der runden Ausführung der Tudor 8 mehr rechteckig ausgebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz und Verbleib.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "WB490.", "content": "Die WB490 verwendete die Zelle der Tudor 2 mit dem Kennzeichen G-AJJV bzw. der RAF-Seriennummer TS896 und war die einzige Ashton Mk. 1. Sie flog am 1. September 1950 zum ersten Mal. Die erste öffentliche Vorführung war auf der wenige Tage später stattfindenden Farnborough SBAC Show. Nach der Herstellererprobung wurde die Maschine im Oktober 1951 an das A&AEE in Boscombe Down überführt, wo sie für Höhenversuche mit den Strahltriebwerken eingesetzt wurde. Sie erhielt dort 1955 Langstreckentanks unter den äußeren Tragflächenabschnitten und einen speziellen Autopiloten. 1956 flog sie noch, wurde dann Anfang 1957 in Woodford abgewrackt und der Rumpf danach weiter für Druckversuche benutzt.", "section_level": 3}, {"title": "WB491.", "content": "Die WB491 (Tudor-2-Zelle G-AJJW/TS897) war die einzige Ashton Mk. 2 und flog am 2. August 1951 zum ersten Mal. Auf der Farnborough SBAC Show von 1951 war die öffentliche Präsentation. Sie wurde dann zum RAE in Hampshire überführt, wo sie während drei Jahren für Versuche mit der Druckkabine (Druckkonstanthaltung, Kühlung, Befeuchtung und Temperatursteuerung) eingesetzt wurde. Bei D. Napier in Luton erfolgte ein Umbau als fliegender Prüfstand für das \"National Gas Turbine Establishment\", wobei zuerst ein Rolls-Royce Avon in einer Gondel unter dem Rumpf mitgeführt wurde. Im Januar 1955 ersetzte man dieses Triebwerk nacheinander durch ein für die Boeing 707-420 vorgesehenes Rolls-Royce Conway Mk. 505 und später Mk. 508 (RA.28) mit einer Vorrichtung zur Untersuchung von Vereisungsvorgängen. 1956 wurde dann ein Armstrong Siddeley Sapphire an der Maschine getestet, wobei die Vereisungsvorrichtung weiter eingesetzt wurde. Die Testflüge endeten 1960 und das Abwracken der Maschine folgte im April 1962. Der Rumpf ist im Newark Air Museum erhalten geblieben.", "section_level": 3}, {"title": "WB492.", "content": "Die erste von drei Ashton Mk.3 (Tudor-2-Zelle G-AJJX/TS898) flog zum ersten Mal am 6. Juli 1951 und wurde dem \"Radar Research Establishment\" in Defford zu Forschungszwecken im Bereich radargesteuerter Bombenabwürfe übergeben. Hierfür erhielt die Maschine unter den Tragflächen je einen über fünf Meter langen Bombenbehälter und in einem Unterrumpf-Radom ein Mark-IX-H2S-Radar-Zielgrät für den Bombenabwurf. Die Untersuchungen sollten als Eignungsprüfung für das NBS (Navigation Bombing System) dienen, das in den späteren V-Bombern eingesetzt werden sollte.", "section_level": 3}, {"title": "WB493.", "content": "Die zweite von drei Ashton Mk. 3 (Tudor-2-Zelle G-AJJY/TS899) hatte ihren Erstflug am 18. Dezember 1951 und wurde dann zum RAE in Farnborough überführt, um dort für Versuche zu elektrischen Bordsystemen in großen Höhen und zur Bordinstrumentenentwicklung zu dienen. 1955 setzte die Bristol Engine Division in Filton das Flugzeug als Prüfstand für Bristol-Olympus-Nachbrennerversionen ein. Je ein Olympus, eines mit Nachbrenner ausgestattet, wurde außenbords der Nene-Gondeln installiert. Nach Abschluss der Olympus-Erprobung ersetzte man 1956 das linke Olympus durch ein Bristol Orpheus (BOr.3) Triebwerk. Die Versuchseinsätze der WB493 endeten 1962", "section_level": 3}, {"title": "WB994.", "content": "Die einzige Ashton Mk. 4 flog am 18. November 1952 zum ersten Mal. Sie erhielt 1954 beim RAE Farnborough eine Unterrumpfgondel für einen Bombenschützen und Bombenbehälter für Forschungen zum rein visuell gesteuerten Bombenabwurf. Vom April 1958 bis zum Februar 1959 wurden Enteisungsversuche mit einem Sapphire-Triebwerk durchgeführt.", "section_level": 3}, {"title": "WE670.", "content": "Die dritte Aston Mk. 3 (Tudor-2-Zelle G-AJKA/TS901) flog zum ersten Mal am 9. April 1952 und wurde bis zum Juli 1953 vom RAE Orfordness für ballistische Bombenversuche eingesetzt. Napier modifizierte die Maschine dann 1955, wobei ein Avon-Triebwerk (RA.14) einschließlich einer Wassersprühvorrichtung unter dem Rumpf für Vereisungsversuche des Lufteinlaufs angebaut wurde. Die Besatzung bestand bei den Versuchsflügen in der Regel aus je einem Piloten, Copiloten, Navigator, Flugingenieur und Funker; weiteres wissenschaftliches Personal konnte im geräumigen Rumpf untergebracht werden, wenn dies nötig war. Die Mk. 1 und Mk. 2 verfügten noch über die ursprüngliche Druckkabine der Tudor 2, bei den restlichen Ashtonmustern war der druckbelüftete Bereich jedoch verkürzt.", "section_level": 3}, {"title": "Avro Ashton im Spielfilm.", "content": "Die Avro Ashton WB493, ausgerüstet mit ihren zwei zusätzlichen Olympus-Triebwerken, stellte in dem Film Cone of Silence von 1960 die \"Phoenix\" der fiktiven Fluggesellschaft \"Atlas Aviation\" dar. Der Film basiert auf dem 1959 erschienenen Roman von David Beaty, einem ehemaligen BOAC Piloten. Die Handlung befasste sich unter anderem mit den Startprobleme des Phönix und die anschließende Untersuchung von Unfällen. Die Geschichte basierte auf den beiden realen Startunfällen der De Havilland DH.106 Comet.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Nach Jane's Pocket Book, 1976", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Avro 706 Ashton war eines der ersten strahlgetriebenen Transportflugzeuge, von dem Anfang der 1950er Jahre lediglich sechs Prototypen von Avro in Großbritannien hergestellt wurden. Bereits in den 1940er Jahren war bekannt, dass Strahlflugzeuge am effizientesten über der Tropopause, also in Höhen über 12.000 m eingesetzt werden konnten. Um in dieser Höhe den Passagieren ein sicheres und komfortables Reisen zu ermöglichen, musste für entsprechende Flugzeuge ein komplexes System der Druckbelüftung und Klimatisierung geschaffen werden. Die Avro Ashton wurde von britischen Forschungseinrichtungen vor allem für Versuchsflüge in großen Höhen zur Entwicklung entsprechender Einrichtungen eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 390551} {"src_title": "Julian David", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ursprünge der Grenzziehung zwischen dem heutigen Namibia und Südafrika gehen auf den Helgoland-Sansibar-Vertrag aus dem Jahr 1890 zurück. Dieser legte den Grenzverlauf zwischen Deutsch-Südwestafrika und den britischen Protektoraten fest. In Artikel 3 des Vertrages werden die Grenzen des heutigen Namibias definiert, darunter: Bis 1994 gab es zudem einen gemeinsamen Grenzverlauf um die Enklave Walvis Bay an der zentralen Atlantikküste Namibias. Seit 1994 ist dieses Gebiet jedoch Bestandteil Namibias.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "In weiten Teilen bilden die südafrikanische Provinz Nordkap und die namibische Region ǁKaras die gemeinsame Grenze. Nur im Norden des gemeinsamen Grenzverlaufs auf dem 20. Längengrad Ost, grenzt das Nordkap an die Region Hardap in Namibia.", "section_level": 1}, {"title": "Grenzverlauf.", "content": "Die Grenze zwischen Namibia und Südafrika beginnt im Westen an der Mündung des Oranje (Ramsar-Schutzgebiet). Hier befinden sich auf namibischer und südafrikanischer Seite bis kurz westlich des Grenzübergangs Noordoewer/Vioolsdrift die Naturschutzgebiete Namib-Naukluft-Park sowie ǀAi-ǀAis Richtersveld Transfrontier Park. Auf Höhe des 20. Längengrads und auf diesem verlaufend, bricht die gemeinsame Grenze nach Norden ab. Sie endet im Norden in der Mitte des Flusses Nossob und geht in die Grenze zwischen Botswana und Namibia über. Auf etwa einem Drittel dieses Grenzverlaufs liegt auf südafrikanischer Seite der Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark.", "section_level": 2}, {"title": "Grenzübergänge.", "content": "Namibia und Südafrika haben auf ihrer gemeinsamen Grenze sieben (Stand Oktober 2015) Grenzübergänge. Hiervon sind zwei nur für den touristischen Verkehr geöffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Grenzstreitigkeiten.", "content": "Die Verfassung Namibias sieht den gemeinsamen Grenzverlauf mit Südafrika \"in der Mitte\" des Oranje, während Südafrika, historisch bedingt, das \"nördliche Ufer\" als Grenzverlauf annimmt. Ausdrücklich hat Südafrika diese Forderung Namibias im „Recognition of the Independence of Namibia Act, 1990“ abgelehnt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grenze zwischen der Republik Namibia und der Republik Südafrika ist 967 Kilometer lang und verläuft in einem zusammenhängenden Abschnitt.", "tgt_summary": null, "id": 1844647} {"src_title": "Frederick Ayer Mansion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Patrick McCarran besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und studierte an der University of Nevada in Reno. Dieses Studium brach er ab, um auf der Schafranch seines Vaters zu arbeiten, nach dem dieser einen Arbeitsunfall erlitten hatte. Nach einem anschließenden Jurastudium und seiner im Jahr 1905 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in den Städten Tonopah and Goldfield in seinem neuen Beruf zu arbeiten. Zwischen 1907 und 1909 war er Bezirksstaatsanwalt im Nye County und von 1913 bis 1917 war er Richter am \"Supreme Court of Nevada\". Danach war er bis 1918 als \"Chief Justice\" Vorsitzender Richter an diesem Gerichtshof und damit ranghöchster Richter seines Staates. Zwischen 1913 und 1918 war er zudem Mitglied im Begnadigungsausschuss. Politisch war Patrick McCarran Mitglied der Demokratischen Partei. Bereits im Jahr 1903 gehört er der Nevada Assembly an. In den Jahren 1916 und 1926 kandidierte er jeweils erfolglos für den US-Senat. Bei den Wahlen des Jahres 1932 wurde er als Kandidat seiner Partei in den US-Senat gewählt, wo er am 4. März 1933 die Nachfolge von Tasker Oddie antrat, den er bei den Wahlen geschlagen hatte. Der Wahlausgang lag damals voll im Bundestrend zugunsten der Demokraten, die mit Franklin D. Roosevelt auch die Präsidentschaftswahlen gewannen. Nach drei Wiederwahlen konnte McCarran bis zu seinem Tod am 28. September 1954 im Kongress verbleiben. Zwischen 1941 und 1945 leitete er den Ausschuss, der sich mit der Verwaltung des Bundesbezirks District of Columbia befasste. Von 1945 bis 1947 und nochmals 1949 bis 1953 leitete er auch den Justizausschuss.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "McCarran setzte sich bereits seit 1933 für die Gründung der United States Air Force als selbständige Waffengattung ein. Außenpolitisch bewunderte er die Diktatoren Francisco Franco und Chiang Kai-shek. Während seiner Zeit im Kongress wurden dort die meisten der New Deal-Gesetze der Bundesregierung unter Präsident Roosevelt verabschiedet. Mc Carran war aber ein Gegner dieser Maßnahmen. Als strikter Anhänger der Gewaltenteilung befürchtete er, dass die neu geschaffenen New-Deal-Behörden zu viele Kompetenzen des Kongresses an sich reißen und unkontrollierbar würden. Als entschiedener Gegner des Kommunismus fürchtete er auch deren Unterwanderung durch Angehörige und Sympathisanten der Kommunistischen Partei der USA sowie einen Zustrom radikaler und kommunistischer Emigranten. Nachdem er zunächst gegen außenpolitische Verträge mit der UdSSR opponierte, nutzte er seine Position als Chef des Justizausschusses für die Verabschiedung des antikommunistischen \"Internal Security Act\" von 1950, der oft nach ihm \"McCarran Security Act\" genannt wurde, und richtete eine Behörde für die Registrierung kommunistischer oder als sympathisierend eingestufter Organisationen und ihrer Mitglieder ein, das \"Subversive Activities Control Board\". Im Jahr 1935 wurden erstmals die Bestimmungen des 20. Verfassungszusatz angewendet, wonach die Legislaturperiode des Kongresses jeweils am 3. Januar endet bzw. beginnt. Er machte sich außerdem um die amerikanische zivile Luftfahrt verdient und unterstützte unter anderem den \"Federal Airport Act\" aus dem Jahr 1945. Daher wurde der Flughafen von Las Vegas, der McCarran International Airport nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Patrick Anthony \"Pat\" McCarran (* 8. August 1876 in Reno, Washoe County, Nevada; † 28. September 1954 in Hawthorne, Mineral County, Nevada) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1933 und 1954 vertrat er den Bundesstaat Nevada im US-Senat.", "tgt_summary": null, "id": 2179534} {"src_title": "Stachelbartverwandte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "\"Krypton\" handelt von Supermans Großvater. In jenen Jahren war das Haus El, aus dem später Superman hervorgeht, geschändet und geächtet. Die Serie folgt Supermans Großvater, der schließlich Hoffnung und Gleichheit auf den Planeten Krypton bringt, den Planeten vom Chaos befreit und in den Planeten ändert, aus dem später Superman entstammt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Im Oktober 2014, über ein Jahr nach der Veröffentlichung des Films \"Man of Steel\", kamen Gerüchte auf, dass \"Warner Bros.\" eine Serie mit dem Titel \"Krypton\" plant, in der David S. Goyer, Drehbuchautor des Superman-Films, involviert ist. Dabei soll die Serie 200 Jahre vor den Ereignissen von \"Man of Steel\" auf dem fiktiven Exoplaneten \"Krypton\" stattfinden. Im Dezember desselben Jahres wurde bestätigt, dass \"Warner Horizon Television\" und \"DC Comics\" die Serie für den Sender Syfy planen. Dabei soll \"Krypton\" über Supermans Großvater handeln. In den Comics von DC gibt es verschiedene Geschichten mit verschiedenen Interpretationen über Supermans Heimatplaneten. Ian Goldberg und Goyer sind bei der Pilotfolge für die Handlung verantwortlich. Goyer, der zudem für die Idee der Serie verantwortlich ist, nimmt zusätzlich mit seinem Unternehmen \"Phantom Four\" bei der Serie die Rolle des Executive Producers ein. Im April 2016 wurde bekannt, dass auch Damian Kindler als Showrunner und Executive Producer hinzugezogen wurde. Colm McCarthy wurde als Regisseur für die Pilotfolge beauftragt. Diese wurde am 21. April 2016, knapp ein Monat nach der Veröffentlichung der \"Man-of-Steel\"-Fortsetzung \"\", bestellt. Im Juni 2016 wurden die Figuren, die in der Serie vorkommen sollen, bekannt gegeben. Dabei treten nicht nur Familien aus dem Hause El auf, der Familie, in die auch \"Superman\" hineingeboren wird, sondern darüber hinaus auch Figuren aus dem Hause Zod, aus dem der spätere Schurke General Zod hervorgeht. Zudem wurde bestätigt, dass der Schurke \"Dev-Em\" vorkommen wird. Die Hauptrollen sollen durch Cameron Cuffe und Georgina Campbell besetzt worden sein, die Seg-El und Lyta Zod darstellen sollen. Serbien wurde als Drehort für die Pilotfolge geplant. Am 18. April 2017 erschien der erste Teaser-Trailer der Serie im Internet. Dabei wurde der Serienstart für dasselbe Jahr angekündigt. Im darauffolgenden Monat twitterte Syfy jedoch, die Serie würde erst 2018 erscheinen. Ebenfalls im Mai 2017 wurde die Serienbestellung offiziell bestätigt. Im Rahmen der Comic-Con in San Diego wurde im Juli 2017 ein weiterer Trailer zur Fernsehserie vorgestellt. Am 28. Dezember 2017 gab Syfy bekannt, die Pilotfolge am 21. März 2018 erstauszustrahlen. Ende 2017 gab Syfy bekannt, dass entgegen der ursprünglichen Ankündigung \"Krypton\" nicht ein Teil des \"DC Extended Universe\" ist.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation wird von der Synchronfirma \"Berliner Synchron GmbH\". Verantwortlich für die Dialogregie und für das Dialogbuch ist Werner Böhnke.", "section_level": 1}, {"title": "Episodenliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Die erste Staffel wurde vom 21. März bis zum 23. Mai 2018 auf dem US-amerikanischen Sender Syfy ausgestrahlt. Im deutschen Fernsehen läuft sie seit 11. Oktober 2018 auf dessen deutschsprachigem Pendant.", "section_level": 2}], "src_summary": "Krypton ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die von Figuren aus den DC Comics handelt. Der Protagonist ist Supermans Großvater Seg-El. Die Serie spielt auf dem titelgebenden, fiktiven Planeten Krypton und ca. 200 Jahre vor der Geburt von Superman. Die Serie wurde von David S. Goyer für den US-amerikanischen Kabelfernsehsender Syfy entwickelt. Die erste Staffel, die 10 Folgen umfasst, wurde vom 21. März bis zum 23. Mai 2018 auf Syfy ausgestrahlt. Eine zweite Staffel mit ebenfalls 10 Folgen wurde vom 12. Juni bis zum 14. August 2019 ausgestrahlt, danach wurde die Serie abgesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 1011355} {"src_title": "Ostap Semerak", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn von James und Mary Mullen wurde in einer kleinen Gemeinde im heutigen nordirischen County Tyrone geboren. Nach der Grundschule in Castlefin absolvierte er das College im ostirischen Maynooth, an dem er Theologie studierte. 1843 zog er in die Vereinigten Staaten, wo er sich im Bistum Pittsburgh niederließ. Hier wurde er am 1. September 1844 von Bischof Michael O’Connor zum Priester geweiht. Nach zwei Jahren als Kurat an der \"Cathedral of Pittsburgh\" übernahm Mullen 1846 die Verantwortung für die Gemeinde in Johnstown. Im Jahr 1854 wurde er Kaplan an der \"St. Peter's Church\" in Allegheny, heute ein Stadtteil von Pittsburgh. In den Jahren 1864 bis 1868 war Mullen Generalvikar des Bistums Pittsburgh. Am 3. März 1868 wurde Mullen von Papst Pius IX. zum Bischof des Bistums Erie ernannt. Die Bischofsweihe spendeten ihm am 2. August 1868 Bischof Michael Domenec und die Mitkonsekratoren, die Bischöfe James Frederick Wood und Louis Amadeus Rappe. Mullen war danach 31 Jahre lang Vorstehender seines Bistums. Unter seiner Amtszeit wurden zahlreiche Schulen und Kirchen errichtet, darunter die \"St. Peter's Cathedral\", der Amtssitz aller späteren Bischöfe des Bistums. 1875 weihte er das Fundament, im Jahr 1893 die feierliche Eröffnung. Auch gründete er den \"Lake Shore Visitor\", eine wöchentlich erscheinende Fachzeitschrift. Am 20. Mai 1897 erlitt Mullen einen Schlaganfall, in Folge dessen er teilweise gelähmt blieb. Am 14. Dezember 1897 wurde ihm John Edmund Fitzmaurice als Koadjutor-Bischof zur Seite gestellt. Dennoch reichte er am 15. September 1899 bei Papst Leo XIII. den Rücktritt ein, den dieser auch akzeptierte. Zwei Wochen darauf wurde ihm am 30. September 1899 als Titularbischof das Titularbistum \"Germanicopolis\" anvertraut. Sieben Monate später starb Mullen, im April 1900, im Alter von 82 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tobias Patrick Mullen (* 4. März 1818 im County Tyrone, Nordirland; † 22. April 1900 in Erie, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer römisch-katholischer Geistlicher. Mullen war Bischof des Bistums Erie.", "tgt_summary": null, "id": 2139701} {"src_title": "Bryce Rohde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die jugendliche Agentin 83 ist seit der Geburt auf der Prescott Akademie, einem Institut, das Agenten für die Regierung ausbildet. Sie kennt weder ihre Eltern noch das alltägliche Leben. Agent 83 entwickelt mit der Zeit Interesse für das Leben außerhalb der Akademie. Trotz ihrer ausgezeichneten Arbeit träumt sie von einem normalen Leben. Sie beginnt heimlich Jugendzeitschriften zu lesen und schaut sich Teeniefilme wie Girls Club – Vorsicht bissig!, Girls United oder Beverly Hills, 90210 an. Ihr Mentor Hardman bläut den Agentinnen immer wieder ein, keine Bindungen aufzubauen. Der neueste Auftrag von Agent 83 führt sie nach Tschetschenien. Dort soll sie die Waffenhändlerin Victoria Knox dingfest machen. Undercover lässt sie sich von Knox als Geisel nehmen und schafft es sie in Gefangenschaft zu nehmen. Doch Knox zieht eine Waffe und zielt auf Agent 83. Diese rettet sich mit einem Sprung in einen Fluss. Als Hardman sie ruft, fasst Agent 83 den Entschluss ihren Tod vorzutäuschen. Sie taucht unter und will ein normales Teenager-Leben führen. Als Austauschschülerin Megan Walsh kommt sie bei Mrs. Larson und ihren Kindern Liz und Parker unter. Parker findet sofort Gefallen an Megan, während Liz kalt und distanziert zu ihr ist. Doch schnell muss Megan erkennen, dass das Teenager-Leben gar nicht so einfach ist. Sie blamiert sich am ersten Schultag mit ihrem Outfit, wird von den anderen Schülern bei einer Versammlung verspottet, wodurch sowohl Megan als auch Liz verlegen werden. Dadurch lernt sie den Computerfreak Roger Marcus kennen, der sofort Interesse an ihr zeigt, obwohl Megan ein Auge auf den Schulschwarm und Sänger Cash Fenton wirft. Als sie feststellt, dass sie mit Cash im selben Biologieunterricht ist, hackt sie sich ins Schulsystem, um ihn zu ihrem Laborpartner zu machen. Dadurch zieht sie sich den Hass der anderen Mädchen auf sich. Diese raten Megan sich für das Schulmaskottchen zu bewerben, da Cash darauf anscheinend steht. Da sie die einzige Anwärterin ist, bekommt Megan die Rolle. Während eines Spiels kommen ein paar Schüler aus einer rivalisierenden Schule und versuchen Megan als Maskottchen zu entführen. Sie greift ihre Angreifer an und die anderen Schüler filmen das Geschehen. Megan erfährt anschließend, dass die Entführung Teil einer jährlichen Tradition sei. Das Video geht online und Megan erhält dadurch einiges an Popularität. Dies ärgert Liz, die ihr zu verstehen gibt, dass sie ihr die Rolle der Austauschschülerin nicht abkaufe. Megan verbringt mehr Zeit mit Cash. Als sie eines Tages nach Hause gehen will, wird sie von einer Prescott Analystin festgenommen und wieder zurück zu Hardman gebracht. Hardman glaubt Megan sei eine Doppelagentin und glaubt ihr nicht, dass sie ein normales Leben führen wolle. Nachdem sie von ihm ein Wahrheitsserum verabreicht bekommt, bestätigt Megan ihm das jedoch nochmal. Hardman lässt sie gehen, aber warnt sie, dass, wenn sie in Schwierigkeiten gerät die Akademie nicht da sein wird, um ihr aus der Patsche zu helfen. Megan wird von Cash auf die Hausparty bei Gooch eingeladen. Mrs. Larson fordert ihre Tochter Liz auf, Megan zu begleiten. Auf der Party kommen sich Megan und Cash näher, während Liz den betrunkenen Gooch näher kennenlernt. Zur Überraschung von Megan trifft sie auf der Party ihre Rivalin von der Akademie, Agent 84, die sich jetzt Heather nennt. Es stellt sich heraus, dass Heather von Hardman geschickt wurde um Megan im Auge zu behalten. Da auch Heather ein Auge auf Cash geworfen hat, kämpfen die beiden Mädchen um seine Aufmerksamkeit. Megan wird am Ende der Party von Cash zum Abschlussball eingeladen. Am nächsten Morgen will Megan den Bus nehmen, als Hardman vor ihr steht und ihr mitteilt, dass Victoria Knox aus Prescott ausgebrochen sei. Liz fährt Megan in die Schule, aber sie werden von einer maskierten Person verfolgt, die auf die beiden schießt. Während der Verfolgungsjagd gesteht Megan Liz die Wahrheit. Auf einem Schrottplatz können sie das gegnerische Auto stellen, aber die maskierte Person ist geflohen. Megan untersucht das Auto und riecht das Parfüm von Heather. Nach einem Telefonat mit Hardman kommt heraus, dass Heather Victoria Knox beim Ausbruch geholfen hat und sie eine Doppelagentin ist. Liz wurde nach dem Unfall ins Krankenhaus eingeliefert. Megan sagt ihr, dass sie die Familie Larson verlassen möchte, damit niemand ihn Gefahr gerät. Liz jedoch will das nicht und redet ihr das Vorhaben aus. Sie freunden sich langsam an und gehen gemeinsam auf den Schulball. Dort erkennt Megan, dass Cash ein langweiliger Junge ist und, dass sie eigentlich Roger liebt. Als sie ihm das gestehen will, taucht Rogers Date Heather auf. Sie provoziert Megan und die beiden beginnen einen Kampf. Heather jagt Megan durch die Schulflure. Heather prahlt damit, dass sie sich nach Megans Vernichtung erst Cash und dann Roger nimmt. Währenddessen schleicht sich Liz an Heather ran und sticht ihr mit einem Corndog-Spieß in das Bein. Anschließend wird sie von Megan bewusstlos geschlagen. Megan und Liz kehren nach Hause zurück, wo sie schon von Victoria Knox erwartet werden, die Mrs. Larson und Parker gefangen genommen haben. Knox erklärt Megan, dass sie Agent 1 in Prescott war, jedoch von Hardman links liegen gelassen wurde und sich deshalb auf die andere Seite gestellt hat. Hardman kommt mit seinen Schützlingen und kann Knox erneut festnehmen. Megan nimmt sich den Prescott-Hubschrauber um Roger ihre Liebe zu gestehen. Im Abspann sieht man Heather gemeinsam mit einem Schützling von Knox in einem Auto sitzen. Sie starrt auf ein Foto von Megan und befiehlt ihm, herauszufinden auf welches College Megan gehen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronsprecher.", "content": "Die deutsche Synchronisation erfolgte bei TV+Synchron GmbH in Berlin. Buch und Regie: Engelbert von Nordhausen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film erhielt gemischte bis negative Kritiken. Bei Rotten Tomatoes sind lediglich 26 % der Kritiken positiv bei insgesamt 35 Kritiken; die durchschnittliche Bewertung beträgt 4,26/10.", "section_level": 1}], "src_summary": "Secret Agency – Barely Lethal (Originaltitel: \"Barely Lethal\") ist eine US-amerikanische Action-Filmkomödie von Kyle Newman aus dem Jahr 2015. Die Hauptrollen haben Hailee Steinfeld, Sophie Turner, Jessica Alba und Samuel L. Jackson inne. Gedreht wurde von Mitte Oktober bis Dezember 2013 in Atlanta, Georgia. ", "tgt_summary": null, "id": 2310427} {"src_title": "County Championship 2016", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Prinz Ferdinand war das jüngste Kind von Prinz Friedrich von Dänemark (1753–1805) und seiner Frau Sophie Friederike (1758–1794), Tochter des Prinzen Ludwig zu Mecklenburg. Friedrich war die zentrale Figur der Opposition gegen den Grafen Struensee und fähiges Mitglied der Regierung für seinen geisteskranken Halbbruder Christian VII. Nach dem Sturz Struensees 1772 wurde er zum offiziellen Regenten ernannt, während die tatsächlichen Machthaber in Dänemark seine Mutter Juliane Marie und sein ehemaliger Lehrer Ove Høegh-Guldberg waren. Nach der Machtübernahme durch seinen Cousin Friedrich VI. 1784 war seine politische Laufbahn allerdings zu Ende. Da Friedrich VI. jedoch ohne männliche Nachkommen blieb, blieben Prinz Friedrich und seine Söhne als nächste Agnaten an der Spitze der Thronfolge. Nach der Zerstörung von Schloss Christiansborg durch Brand am 26. Februar 1794 wuchs Ferdinand auf Schloss Amalienborg und im Sommer auf Schloss Sorgenfri auf. Am 1. August 1829 heiratete er die Tochter seines Cousins, des Königs, Prinzessin Caroline, die zu diesem Zeitpunkt schon 35 Jahre alt war, auf Schloss Frederiksberg in Kopenhagen. Als Friedrich VI. 1839 starb, wurde Ferdinands älterer Bruder als Christian VIII. König von Dänemark. Da die Anzahl männlicher und damit thronfolgeberechtigter Mitglieder des Königlichen Hauses klein blieb, versuchte Christian VIII. die im dänischen Königsgesetz von 1665 enthaltene Erbfolgeregelung, nach der auch die weibliche Linie erbberechtigt war – in diesem Fall Christians Nichte Louise von Hessen, die Tochter seiner Schwester Louise Charlotte von Dänemark – auch für die Herzogtümer Schleswig und Holstein durchzusetzen, denn durch die unterschiedliche Erbfolge wäre die Personalunion zwischen Dänemark und den Herzogtümern beendet gewesen. Dies führte in der Folge zur Schleswig-Holsteinischen Erhebung. Nach Christian VIII. Tod am 20. Januar 1848 trat dessen einziger überlebender Sohn Friedrich VII. die Nachfolge an, und Ferdinand, sein 16 Jahre älterer Onkel, wurde als nächster Agnat Kronprinz von Dänemark. Die weitere Erbfolge wurde im Londoner Protokoll (1852) und ihm folgend im dänischen Thronfolgegesetz vom 31. Juli 1853 geregelt. Ferdinand starb kinderlos 1863 fünf Monate vor dem König, dessen drei Ehen alle kinderlos geblieben waren. Nach dem Londoner Protokoll wurde nun Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg als Christian IX. dänischer König. Die zugleich verabschiedete Novemberverfassung wurde Auslöser für den Deutsch-Dänischen Krieg 1864. Ferdinand war in Kopenhagen sehr beliebt, da er auch während der Cholera-Epidemie 1853 in der Stadt geblieben war. Er wurde im Dom zu Roskilde beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Ferdinand von Dänemark () (* 22. November 1792 in Kopenhagen; † 29. Juni 1863 ebenda) war als Enkel von König Friedrich V. (Dänemark und Norwegen) Prinz von Dänemark und von 1848 bis zu seinem Tod Kronprinz (\"Arveprins\"). Er war der vorletzte männliche Vertreter der älteren Linie des Hauses Oldenburg, was einer der Auslöser für die Schleswig-Holstein-Frage, das Londoner Protokoll (1852) und den Deutsch-Dänischen Krieg 1864 war.", "tgt_summary": null, "id": 2381382} {"src_title": "Richard Acland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Im Jahr 1875 kam Dwight Morrow mit seinen Eltern nach Allegheny, das heute ein Stadtteil von Pittsburgh in Pennsylvania ist. Dort besuchte er die öffentlichen Schulen. Im Jahr 1895 absolvierte er das Amherst College, wo er sich mit dem späteren Präsidenten Calvin Coolidge anfreundete. Nach einem anschließenden Jurastudium an der Columbia University und seiner im Jahr 1899 erfolgten Zulassung als Rechtsanwalt begann er in New York City in seinem neuen Beruf zu arbeiten. Seit 1903 lebte er in Englewood in New Jersey. Er stieg in das Bankgewerbe ein und wurde 1913 Partner beim Bankhaus J.P. Morgan. Außerdem war er im Vorstand verschiedener anderer Unternehmen in der Industrie und in der Finanzbranche. Während des Ersten Weltkriegs war er Leiter des \"National War Savings Committee\" für den Staat New Jersey. Zeitweise war er auch in Übersee, wo er als Berater für den Rat der sich mit den Alliierten Transporten befasste, tätig war. Außerdem war er mit Fragen des Alliierten Nachschubs befasst und trat dabei als ziviler Helfer auf. Politisch schloss sich Dwight Morrow der Republikanischen Partei an. Zwischen 1918 und 1920 war er Vorsitzender des \"New Jersey State Board of Institutions and Agencies\". Im Jahr 1925 wurde er Vorsitzender des von Präsident Coolidge geschaffenen Luftfahrt Ausschusses (\"Aircraft Board\"). Schließlich wurde er von Coolidge zum Botschafter der Vereinigten Staaten in Mexiko ernannt. Dieses Amt bekleidete er zwischen 1927 und 1930. Im Jahr 1928 war er Delegierter auf der Panamerikanischen Konferenz in Havanna und 1930 war er einer der amerikanischen Vertreter auf der Flottenkonferenz in London. Nach dem Rücktritt von US-Senator Walter Evans Edge wurde zunächst David Baird zu dessen Nachfolger bestimmt. Bei der offiziellen Nachwahl verzichtete Baird allerdings auf eine Kandidatur. Damit machte er den Weg frei für Dwight Morrow, der dann zum neuen Class-2-Kategorie Senator gewählt wurde. Für Morrow war es eine Doppelwahl. Zum einen wurde er für den Rest der angebrochenen Amtszeit von Edge gewählt, die am 3. März 1931 endete, und gleichzeitig wurde er für die folgende Legislaturperiode gewählt, die am 4. März 1931 begann. Er trat sein Mandat am 3. Dezember 1930 an und übte es bis zu seinem Tod am 5. Oktober 1931 aus. Dwight Morrow war mit der Dichterin und Frauenrechtlerin Elizabeth Reeve Cutter (1873–1955) verheiratet. Die gemeinsame Tochter Anne (1906–2001) war die Frau des Flugpioniers Charles Lindbergh (1902–1974).", "section_level": 1}], "src_summary": "Dwight Whitney Morrow (* 11. Januar 1873 in Huntington, Cabell County, West Virginia; † 5. Oktober 1931 in Englewood, Bergen County, New Jersey) war ein US-amerikanischer Politiker und Diplomat. Zwischen 1927 und 1930 war er Botschafter der Vereinigten Staaten in Mexiko und in den Jahren 1930 und 1931 vertrat er den Bundesstaat New Jersey im US-Senat.", "tgt_summary": null, "id": 772058} {"src_title": "Fulk of Sandford", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Rebel studierte von 1881 bis 1885 Jura an der Universität Wien und wurde 1886 promoviert (Dr. jur.). Er ging in den Justizdienst und war ab 1891 Richter. Daneben befasste er sich mit Schmetterlingen und wurde anerkannter Experte für Kleinschmetterlinge. 1893 gab er seine juristische Karriere auf und ging als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an das Naturhistorische Hofmuseum in Wien und studierte an der Universität Wien Zoologie mit der Promotion 1895. Die Dissertation war über im Wasser lebende Larven von Schmetterlingen. 1896 wurde er Assistent am Naturhistorischen Museum, 1904 Kustosadjunkt und später Kustos in der Schmetterlingssammlung (deren Leitung er von Alois Friedrich Rogenhofer übernahm), die er systematisch ausbaute. 1898 habilitierte er sich und wurde er Privatdozent an der Hochschule für Bodenkultur und 1906 erhielt er den Titel außerordentlicher Professor. 1923 wurde er am Naturhistorischen Museum Direktor der Zoologischen Sammlung und 1925 des ganzen Museums. 1921 wurde er Hofrat. 1933 wurde er pensioniert. Er unternahm ausgedehnte Sammelreisen, darunter sieben größere, auf dem Balkan, in Griechenland, Kreta und auf den Kanaren und Azoren, in Südarabien, Zentralafrika, der Sahara einschließlich Marokko, Ägypten und dem Sudan, Deutsch-Neuguinea, Samoa-Inseln, Nowaja-Semlja, bearbeitete aber auch die Sammlungen anderer Entomologen, so die von Rudolf Grauer aus Afrika. Von ihm stammen zahlreiche Erstbeschreibungen und rund 300 Publikationen und er befasste sich auch mit fossilen Insekten. Mit Otto Staudinger gab er 1901 den \"Catalog der Lepidopteren des palaearctischen Faunengebietes\" heraus. Er untersuchte die Schmetterlinge in Siebenbürgen (mit Daniel Czekelius) und im unteren Cerna-Tal (um Orșova). Ein Schwerpunkt seiner Arbeit waren die Echten Sackträger (Psychiden), Pfauenspinner (Saturniidae), Schmetterlinge in Ägypten und Äthiopien, die Gattung \"Parnassius\", zu der der Rote Apollo gehört, Seide produzierende Schmetterlinge und in Bernstein eingeschlossene. 1936 wurde er korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1896 gründete er die Sektion für Lepidopterologie der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft und war bis 1930 deren Vorsitzender. Er erhielt das Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich, wurde 1928 Konsultent im Bundesministerium für Unterricht und gründete 1923 den Verein der Freunde des Naturhistorischen Museums. Seit der Gründung 1916 war er Ehrenmitglied des Wiener Entomologen-Vereins und er war Ehrenmitglied der Deutschen Entomologischen Gesellschaft und der Royal Entomological Society of London.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Rebel (* 2. September 1861 in Hietzing; † 19. Mai 1940 in Wien) war ein österreichischer Entomologe, der sich besonders mit Schmetterlingen befasste.", "tgt_summary": null, "id": 15873} {"src_title": "Platte Tellmuschel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung des Wettbewerbs.", "content": "Die Athletinnen traten am 24. Juli zu vier Vorläufen an. Die jeweils drei Laufbesten sowie die nachfolgend vier Zeitschnellsten erreichten das Halbfinale am 25. Juli. Dort qualifizierten sich die jeweils drei Laufbesten sowie die nachfolgend zwei Zeitschnellsten für das Finale, das am 24. Juli stattfand.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitplan.", "content": "24. Juli, 11.00 Uhr: Vorläufe 25. Juli, 17.35 Uhr: Halbfinale 27. Juli, 18.10 Uhr: Finale Anmerkung: Alle Zeitangaben sind Ortszeit Moskau (UTC+3) Die direkt qualifizierten Athletinnen sind hellblau, die übrigen hellgrün unterlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorrunde.", "content": "Datum: 24. Juli 1980, ab 11.00 Uhr", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Datum: 25. Juli 1980, ab 17.35 Uhr", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Datum: 27. Juli 1980, 18.10 Uhr Der Olympiaboykott hatte kaum Auswirkungen auf den Wettkampf. Die Favoriten waren die drei sowjetischen Läuferinnen Olga Minejewa, Nadija Olisarenko – frühere Nadeschda Muschta – und Tatjana Prowidochina. Dazu kamen die beiden DDR-Athletinnen Martina Kämpfert und Hildegard Ullrich – spätere Hildegard Körner. Im Finalrennen übernahm Weltrekordlerin Olisarenko von Beginn an die Führung. Bis zur 400-Meter-Marke folgte das Feld geschlossen. Wie hoch das Tempo war, zeigte die Zwischenzeit, die an dieser Stelle 56,41 Sekunden betrug. Nach fünfhundert Metern setzte Minejewa zu einem Angriff an, den Olisarenko mit einer Tempoverschärfung abwehrte. Die beiden setzten sich nun deutlich vom Rest des Feldes ab. In der Zielkurve tat sich auch hinter der an dritter Stelle laufenden Prowidochina eine Lücke zu den übrigen Läuferinnen auf. Mit einem starken Schlussspurt lief Nadija Olisarenko schließlich zu einem neuen Weltrekord und zum Olympiasieg. Olga Minejewa sicherte sich die Silbermedaille und Tatjana Prowidochina rundete mit ihrem dritten Platz den überlegenen Erfolg der sowjetischen Läuferinnen ab. Martina Kämpfert und Hildegard Ullrich folgten auf den nächsten Plätzen. Alle acht Finalteilnehmerinnen unterboten die 2-Minuten-Marke. In Montreal 1976 war das sieben Läuferinnen gelungen, 1972 in München waren es fünf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 800-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau wurde am 24., 25. und 27. Juli 1980 im Olympiastadion Luschniki ausgetragen. 29 Athletinnen nahmen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 482225} {"src_title": "Venetoclax", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt liegt etwa 70 Kilometer südöstlich von Tuscaloosa, 100 Kilometer nordwestlich von Montgomery und 120 Kilometer südwestlich von Birmingham. Der Cahaba River tangiert Marion im Osten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Erste Siedler ließen sich 1817 in der Gegend nieder und nannten den Ort \"Muckle Ridge\". Zu Ehren des Generals Francis Marion, der sich große Verdienste während des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs erworben hatte, wurde er in \"Marion\" umbenannt. Die Stadt machte sich durch die Gründung von Universitäten und Schulen einen Namen. So wurde die Alabama State University im Jahre 1867 gegründet, die ihren Sitz inzwischen jedoch in die Bundeshauptstadt Montgomery verlagert hat. Die Samford University verlegte ihren Sitz später nach Birmingham. Das Judson College und das Marion Military Institute sind hingegen weiterhin in Marion angesiedelt. Während der Zeit der Bürgerrechtsbewegung machte Marion Negativschlagzeilen. 1958 wurde der schwarze Handwerker Jimmy Wilson für den Diebstahl von 1,95 US-Dollar zum Tode verurteilt. Wilsons Fall führte zu internationalen Protesten und täglich gingen 1000 Briefe an den Gouverneur James Folsom ein. Nachdem der Alabama Supreme Court das Urteil bestätigt hatte, schrieb der Außenminister John Foster Dulles an Folsom und beschrieb den Imageschaden, den die USA durch dieses Urteil erlitten. Wegen des Imageschadens begnadigte Folsom Wilson schließlich und wandelte die Strafe in eine lebenslange Freiheitsstrafe um. 1964 wurde der Afroamerikaner Jimmie Lee Jackson durch den weißen Alabama State Trooper James Bonard Fowler grundlos erschossen. Martin Luther King predigte bei Jackson Beerdigung Erst 2007 wurde Fowler für dieses Verbrechen angeklagt Heute ist die Stadt auch im Tourismus aktiv und wirbt mit Touren zum sehr fischreichen Cahaba River. Folgende historisch wertvolle Gebäude und Plätze sind in der Liste der Einträge im National Register of Historic Places im Perry County aufgeführt: Chapel and Lovelace Hall at Marion Military Institute, First Congregational Church of Marion, Henry House, Marion Female Seminary, Phillips Memorial Auditorium, President's House at Marion Institute, Siloam Baptist Church, Kenworthy Hall, Reverie, Green Street Historic District, Judson College Historic District, Marion Courthouse Square Historic District und West Marion Historic District.", "section_level": 1}, {"title": "Demografische Daten.", "content": "Im Jahr 2013 wurde eine Einwohnerzahl von 3546 Personen ermittelt. Das Durchschnittsalter lag zu diesem Zeitpunkt mit 25,2 Jahren deutlich unterhalb des Wertes von Alabama, der 38,3 Jahre betrug. 63,9 % der Einwohner sind Afroamerikaner.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marion ist eine Stadt mit dem Status „City“ und Verwaltungssitz (County Seat) des Perry County im US-Bundesstaat Alabama mit 3546 Einwohnern (2013).", "tgt_summary": null, "id": 422038} {"src_title": "Dmytro Jawornyzkyj", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vacek wurde 1931 in Slaný geboren. Sein Interesse am geistlichen Leben erwachte im Jahre 1945. Sein erstes Buch mit geistlicher Thematik war \"Der brennende Strauch – der entschleierte Weg der Mystik\" von Karl Weinfurter, das ihn zu mystischen Übungen, insbesondere zu Buchstabenübungen und zur Konzentration auf das spirituelle Herz motivierte. Von Anfang an zog ihn die Person Ramana Maharshis, eines geistlichen Lehrers und Weisen des 19. und 20. Jahrhunderts, an, dessen Atma Vichara (Pfad der Selbsterkenntnis) er ab Ende der 50er Jahre auch praktizierte. Seine weiteren spirituellen Meister, mit denen er persönliche Kontakte unterhielt, waren Jarka Kočí aus Ostrava und Míla Tomášová. Unter dem kommunistischen Regime wurde Jiří Vacek wegen seiner spirituellen Interessen von der Staatssicherheit verhört und wegen der Störung des sozialistischen Zusammenlebens sogar verurteilt, mehrere Male verlor er seine Arbeitsstelle. Ungeachtet dessen verbreitete er jedoch schon damals seine Arbeiten und Übersetzungen, und dies in Form des Samizdat. Nach der Wende im Jahre 1989 begann er öffentlich zu wirken und publizierte Übersetzungen von geistlichen Büchern, vor allem von Werken mit der Lehre Ramana Maharshis sowie von Büchern, die die nichtdualistische Erkenntnis – Advaita – zum Inhalt hatten, aber auch Übersetzungen von Werken über das Christentum und den Zen-Buddhismus. Bislang veröffentlichte er über 100 eigene Werke und über 30 Übersetzungen, die die praktischen Aspekte dieser Philosophie behandeln. In seiner Freizeit widmet er sich öffentlichen Meditationen.", "section_level": 1}, {"title": "Quintessenz der Lehre.", "content": "Die von Jiří Vacek präsentierte spirituelle Lehre geht vor allem von der Lehre Ramana Maharshis aus. Wie dieser lehrt auch Jiří Vacek, dass die Grundlage des geistigen Lebens darin besteht, unsere wahre Existenz in dem sich seiner selbst bewussten Bewusstsein beziehungsweise in der Realisierung (d. h. Bewusstmachung) unseres wahren Ichs zu finden. Der einfachste Weg, sich sein wahres Ich bewusst zu machen, ist die „Fährte“ des Beobachters, denn um was auch immer beobachten zu können, müssen wir – das Bewusstsein, das alles beobachtet oder sich bewusst macht – hier sein. Im Bewusstsein des Beobachters unterscheiden wir uns unentwegt von all den beobachteten Gegenständen, welche unser Körper, die Schöpfungen unseres Geistes, einschließlich unserer Gefühle, und die uns umgebende Welt sind. Gleichzeitig machen wir uns direkt und ohne Worte oder Denken bewusst, dass wir ein immaterielles Bewusstsein sind, das sich diese beobachteten Gegenstände bewusst macht. Dieses wichtigste Element der spirituellen Praxis können und sollen wir unentwegt umzusetzen suchen, und dies auch bei allen gewöhnlichen Tätigkeiten des Alltags. Durch das Bewusstsein des sich selbst bewussten Beobachters bringen wir göttliches Leben in unser Alltagsleben. Wir trennen es nicht in ein weltliches und ein geistliches, und darüber hinaus bewerkstelligen wir unsere Tätigkeiten in diesem Sich-auf-Gott-Stützen besser und in höherer Qualität. Diese Praxis ermöglicht uns, auch das zweite tragende Element der spirituellen Praxis zu realisieren, nämlich die Auflösung der Vasanas, der Neigungen unseres Geistes, die auf unseren Körper und auf unsere von Gott abgefallene Welt gerichtet sind. Diese überwiegend auf den statischen Aspekt der Realität ausgerichtete Praxis ergänzte Jiří Vacek um ein untrennbares Element, das innere Pranayama. Diese auf die göttliche Schöpferkraft ausgerichtete Meditation ergänzt seine Lehre um die Praxis des spirituellen Lebens dahingehend, dass gleichzeitig beide Aspekte der Realität – der statische und der dynamische – entwickelt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Das eigene Werk Vaceks umfasst über 100 Titel zu den verschiedenen Themen aus den Bereichen Yoga und Mystik. Dazukommt noch über 30 Übersetzungen aus verschiedenen spirituellen Richtungen. Auf seine Arbeit stützen sich häufig auch andere Autoren, z. B. Vojtěch Steiner in der \"Geschichte des Yoga\" oder die Herausgeber der russischen Ausgabe der \"Gespräche mit Ramana Maharisi\". Als die Hauptwerke Jiří Vaceks gelten die Bücher \"Grundlagen von Yoga und Mystik\", \"Königsyoga\" und \"Lehrbuch des Atma Vichara\", wo die Grundprinzipien des spirituellen Lebens dargelegt werden. \"Die Buchreihe Höchstes Yoga und Mystik\" erklärt die Theorie und Praxis der diversen Yogavarianten, wie etwa Jnana-Yoga, Bhakti-Yoga, Karma-Yoga, bietet damit einen synthetischen Gesamtüberblick und lässt dabei die Gesetzmäßigkeiten sichtbar werden, nach denen sich unsere spirituellen Bemühungen richten. In Buchtiteln wie \"Göttliches Leben\" oder \"Gehen mit Gott\" findet der Leser eine Beschreibung des Zustands der Vereinigung mit Gott und deren Bedingungen, deren Einhaltung ihn erhält. Sie enthalten zudem auch eine Reihe praktischer Tipps und Methoden, die diesen Zustand vertiefen. Das Buch \"Leben und Lehre Ramana Maharishis\" schildert das Leben und die Lehre dieses großen spirituellen Lehrers des 19. Und 20. Jahrhunderts, Ramana Maharshi. In dem Werk \"Wer bin ich\" finden wir Maharishis Lehre des direkten Pfades. Die dreiteiligen \"Gespräche mit Ramana Maharishi\" bestehen aus Gesprächen, die herausragende Schriftsteller und Philosophen, wie etwa Paul Brunton, Yogananda, Evans Wentz, Prof. S. Radhakrishnan, der spätere indische Präsident, und auch ganz gewöhnliche Menschen mit diesem Weisen führten. In den Antworten Ramana Maharshis ist die Weisheit und Kraft zu spüren, die die Aufmerksamkeit des Fragestellers zurück auf die eigentliche Quelle unserer Existenz, unser wahres Ich, lenkt. Eine reiche Quelle dieser Literatur ist der Sri Ramana Ashram. Übersetzungen von Sanskritschriften machen den Leser mit den Hauptwerken der nichtdualistischen Philosophie Advaita vertraut. Das \"Yoga-Vasishtha\" beispielsweise gilt in ganz Indien als das Nonplusultra, was je über Yoga geschrieben wurde. Dieses Werk, das dem vedischen Weisen Valmiki zugeschrieben wird, enthält eine Anleitung zur Erlangung des Nirwana. Es ist in Form eines Gesprächs zwischen dem Weisen und Rama, einem göttlichen Avatara, geschrieben. Die Werke aus dem Bereich der christlichen Mystik sind inhaltlich auf die innere Bedeutung des Christentums als die Grundprinzipien aller wahren Religionen ausgerichtet. Es wird hier eine detaillierte Auslegung der Bibel im Hinblick auf ein innerliches, spirituelles Lebens geboten. Hierhin gehören unter anderem die Übersetzungen bedeutender Werke von christlichen Heiligen. So erzählen beispielsweise \"Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers\" davon, wie ein russischer Pilger des 19. Jahrhunderts durch das ununterbrochene Herzensgebet suchte, was uns das Neue Testament anbietet. Er fand es im Wiederholen des Jesus-Gebets. In seinen Erinnerungen \"Wie ich Gott suchte und mich selbst fand\" schildert Jiří Vacek in aller Ausführlichkeit sein Leben, wobei sein „gewöhnliches“ wie auch sein spirituelles Leben zur Sprache kommt. Mit seinen Übersetzungen entdeckte und erschloss er den tschechischen Lesern solche spirituellen Meister, wie beispielsweise Swami Ramdas, Nisargadatta Maharaj, Swami Muktananda, den Zenmeister Hui-Hai und Sai Baba von Shirdi. Audio-CDs und Video-DVDs enthalten die Originalaufnahmen von Vorträgen über die spirituelle Praxis sowie von gemeinsamen Meditationen und Seminaren. Einige Werke des Autors wurden in verschiedene Fremdsprachen übersetzt wie z. B. \"Jnana-Gita\" ins Deutsche, Holländische und Englische. Einige englische Texte und Artikel über die Meditation und die spirituelle Praxis wurden im Buch \"Handful of Gems\" zusammengefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Öffentliches Wirken.", "content": "Die praktischen Aspekte des spirituellen Lebens lehrt Jiří Vacek im Rahmen öffentlicher Meditationen in Prag, Brno, Olomouc und Hradec Králové (früher auch in der ganzen Slowakei) und auf einwöchigen Meditationsseminaren in der Tschechischen Republik und der Slowakei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jiří Vacek (* 25. Mai 1931, in Slaný) ist ein tschechischer Mystiker, Schriftsteller und Übersetzer geistlicher Literatur. Er wirkt als Lehrer für Yoga, Mystik und nichtdualistische Philosophie – Advaita – in Tschechien und im Ausland. In der praktischen Anwendung geht er von der Lehre des Sri Ramana Maharshi aus, eines tamilischen Weisen aus Arunachala. Er ist der Autor einer Enzyklopädie im Bereich Yoga und Mystik, die in einer Buchreihe mit dem Titel \"Höchstes Yoga und Mystik\" vorliegt. Seine Artikel wurden in einheimischen und ausländischen Zeitschriften publiziert. Er ist zudem Autor von CDs und DVDs mit geistlicher Thematik. Er übersetzte Werke aus den verschiedenen Bereichen der geistlichen Literatur, vor allem die Lehre des Ramana Maharshi, aber auch andere, ins Tschechische. Durch seine Propagierung von Yoga und Mystik übte er Einfluss auf die gegenwärtige spirituelle Szene aus.", "tgt_summary": null, "id": 1451757} {"src_title": "Samstagnacht bis Sonntagmorgen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "College.", "content": "Kelce wurde in Westlake geboren und wuchs in Cleveland Heights, Ohio, auf. Er besuchte die University of Cincinnati und spielte für deren Mannschaft, die Bearcats, als Tight End erfolgreich College Football.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "Er wurde im NFL Draft 2013 in der 3. Runde als insgesamt 63. Spieler von den Kansas City Chiefs ausgewählt. Kam er in seiner Rookie-Saison nur ein einziges Mal zum Einsatz, mauserte er sich 2014 zum erfolgreichsten Passempfänger seines Teams. Im Spiel gegen die Denver Broncos wurde er für eine obszöne Geste mit einer Geldstrafe in Höhe von 11.025 US-Dollar belegt. In die folgende Saison startete Kelce mit zwei Touchdowns im ersten Spiel bei den Houston Texans sowie 106 Yards Raumgewinn als Passempfänger. In dieser Saison spielte er in allen 16 Regular-Season-Spielen von Beginn an, kam am Ende der Saison auf für einen Tight End starke 875 Yards Raumgewinn und fünf Touchdowns bei 72 Passfängen. Dies brachte ihm die erstmalige Nominierung für den Pro Bowl ein. Am 29. Januar 2016 wurde sein Vertrag für knapp 47 Millionen US-Dollar bei einer Garantiesumme von 10 Millionen Dollar um fünf Jahre verlängert. In dieser Saison erreichte er eine Karrierebestleistung sowohl im erzielten Raumgewinn (1.125 Yards, bester Tight End der Liga) als auch in der Anzahl der Passfänge (85, zweitbester Tight End der Liga). Diese Leistungen wurden mit zahlreichen All-Pro-Team-Auszeichnungen honoriert. Allerdings führten auch zwei Strafen wegen unsportlichen Verhaltens beim 19:14-Sieg über die Jacksonville Jaguars zum Spielausschluss und einer späteren Geldstrafe in Höhe von 24.039 Dollar. 2017 wurde Kelce zum dritten Mal in Folge für den Pro Bowl nominiert. Seine 1.038 gefangenen Yards bedeuteten am Saisonende Rang zwei unter den Tight Ends; besser war hier nur Rob Gronkowski mit 1.084 Yards. Auch in diesem Jahr wurde er mit Berufungen in All-Pro-Teams geehrt. Nicht zuletzt dank der überragenden Leistungen des neuen Quarterbacks Patrick Mahomes beendete Kelce die Saison 2018 mit starken 1.336 Yards Raumgewinn und 103 Passfängen. Im letzten Saisonspiel der Regular Season wurde er damit kurzzeitig NFL-Rekordhalter für die meisten gefangenen Yards eines Tight Ends innerhalb einer Saison, bevor George Kittle von den San Francisco 49ers ihn wenige Minuten später noch um weitere 41 Yards überbot. Auch in dieser Saison verdiente er sich sowohl eine Pro-Bowl- als auch eine First-Team-All-Pro-Nominierung. Kelces Bruder Jason spielt ebenfalls in der NFL. Aktuell ist er als Center bei den Philadelphia Eagles unter Vertrag.", "section_level": 1}], "src_summary": "Travis Michael Kelce (* 5. Oktober 1989 in Westlake, Ohio) ist ein US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Tight Ends. Er spielt für die Kansas City Chiefs in der National Football League (NFL). Mit ihnen gewann er den Super Bowl LIV.", "tgt_summary": null, "id": 542109} {"src_title": "HMS Swift (G46)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Das Diamantbergwerk Venetia liegt 80 Kilometer westlich von Musina in der Provinz Limpopo. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das geplante Diamantbergwerk Krone-Endora.", "section_level": 2}, {"title": "Geologie.", "content": "Die Venetia-Gruppe besteht aus elf Kimberlit-Schloten und einem Kimberlit-Gang mit einer Ausdehnung von etwa 3 km2. Da die Schlote durch Mehrfachintrusionen entstanden, bestehen sie aus verschiedenen Kimberlitarten. Die Gesamtoberfläche des Kimberlitvorkommens beträgt 28 Hektar.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der erste diamanthaltige Kies wurde bereits im Jahre 1903 etwa 35 km nordöstlich des heutigen Bergwerks in der Nähe des Limpopo-Flusses gefunden. 1969 begann De Beers nach dem Ursprung des Kieses zu forschen. 1980 wurden die für den Abbau lohnenden Schlote entdeckt, die Ausrichtung des Tagebaus begann 1990, die Förderung 1992. 1993 wurde die volle Förderung erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Zurzeit werden die Lagerstätten K1 und K2, die oberen Partien, im Tagebau abgebaut. Der Betrieb des Tagebaus ist bis 2021 geplant, ab 2021 wird zum Tiefbau übergegangen. Der Tiefbau soll 2024 eine Jahresförderung von 5,9 Millionen Tonnen erreichen und ungefähr bis 2043 in Betrieb sein. Die Gesamtproduktion ist mit 94 Millionen Karat (18,8 Tonnen) Diamanten geplant, wofür eine Rohförderung von 130 Millionen Tonnen erbracht werden muss. Der Spatenstich für das Projekt erfolgte 2013 im Beisein des Staatspräsidenten Jacob Zuma. Der Generaldirektor des Bergwerks ist Johnny Velloza. Die Erschließung des Tiefbaus erfolgt durch eine Wendel mit 900 m Teufe und zwei Schächte mit über 1000 m Teufe. Die Sohlenförderung wird gleislos mit automatischen, fahrerlosen Muldenkippern ausgeführt werden. Das Bergwerk wird von De Beers Consolidated Mines (DBCM) betrieben. Die Ausrichtung des Tagebaus kostete umgerechnet 400 Millionen US-Dollar, die Ausrichtung des Tiefbaus 2 Milliarden US-Dollar, wobei ein Teil der Arbeiten für 180 Millionen US-Dollar an Murray & Roberts vergeben wurde, welche die Schächte und die Wendel abteufen wird, sowie die Sohlen, die Bewetterung und die Wasserhaltung ausrichten wird. Zurzeit beschäftigt das Bergwerk 3000 Mitarbeiter, wovon der größte Teil aus der lokalen Provinz stammt. Die Ausrichtung und der Betrieb des Tiefbaus beschäftigen ungefähr 1500 Personen, weitere 5100 wird die dazugehörenden Wertschöpfungskette beschäftigen. Der Betrieb soll zwischen 2012 und 2043 jährlich 19,9 Milliarden US-Dollar Einnahmen für die südafrikanische Wirtschaft generieren, wovon 7,8 Milliarden direkt anfallen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Soziales Engagement.", "content": "Als soziales Engagement und um lokale Arbeitsplätze zu schaffen, will DBCM in Musina die seit längerer Zeit stillgelegte Aquakultur zur Erzeugung von Spirulina wieder in Betrieb nehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Diamantbergwerk Venetia, englisch, ist eines der letzten in Südafrika in Betrieb genommenen Bergwerke für den Diamantabbau und zugleich mit einer Jahresproduktion von ungefähr 4 Millionen Karat (800 Kilogramm; entspricht 40 % der südafrikanischen Jahresförderung) das produktivste des Landes.", "tgt_summary": null, "id": 2474948} {"src_title": "Robert Bruce (Oper)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Aristochromis christyi\" kann 25 bis 30 cm lang werden und hat einen langgestreckten, seitlich stark abgeflachten Körper, dessen Körperlänge etwa das Dreifache der Körperhöhe beträgt. Die Rückenlinie ist leicht gebogen, das Bauchprofil bis zur Afterflosse gerade, dann zum Schwanzstiel ansteigend. Der Kopf hat ein steiles Profil, ist seitlich stark abgeflacht und erinnert an den Kopf von Messerlippfischen der Gattung \"Xyrichtys\". Die Schnauze ist gleich lang oder etwas kürzer als der hinter den Augen liegende Teil des Kopfes. Das Maul reicht bis unter das Auge, der Oberkiefer steht etwas vor. Die Zähne sind klein, konisch und stehen in den vorderen Kieferabschnitten in drei bis vier Reihen. Auch die Pharyngealzähne sind klein. Auf dem unteren Abschnitt des ersten Kiemenbogens finden sich 10 bis 12 Kiemenrechen. Die Wangen haben fünf bis sieben Schuppenreihen. Weibchen und Jungfische von \"Aristochromis christyi\" sind gelblich bis grau und haben transparente Flossen. Männchen sind blaugrün mit einem metallisch schimmernden Kopf, einer bläulichen Rückenflosse, einer bläulichen, leicht rötlich schimmernden Schwanzflosse und einer gelblichen bis rötlichen, mit zahlreichen Eiflecken gemusterten Afterflosse. Beide Geschlechter zeigen zwei dunkle Längsbinden, eine schmalere liegt direkt unterhalb der Rückenflosse, die zweite breitere verläuft vom „Nacken“ bis auf den Schwanzstiel.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "\"Aristochromis christyi\" ist ein piscivorer Raubfisch, vor allem an felsigen Küsten und in der Übergangszone zwischen Fels- und Sandküste in Tiefen von zwei bis zehn Metern lebt. Bei der Jagd legt sich die Art oft auf den Boden auf eine Körperseite, imitiert so einen verendenden Fisch und bewegt sich dann langsam auf den Beutefisch zu, um blitzschnell zuzuschnappen, wenn sie nah genug herangekommen ist. Oder sie saugt so, auf der Seite liegend, Jungfische ein, die sich unter Steine geflüchtet haben. Wie fast alle Buntbarsche des Malawisees ist \"Aristochromis christyi\" ein Maulbrüter. Das Weibchen beschützt Eier und Larven für etwa drei Wochen im Maul und beschützt die frei schwimmenden Jungfische etwa für drei weitere Wochen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aristochromis christyi ist eine afrikanische Buntbarschart, die endemisch im ostafrikanischen Malawisees vorkommt. Die Art wurde nach Cuthbert Christy benannt, der in Afrika Fische für das British Museum sammelte.", "tgt_summary": null, "id": 1719548} {"src_title": "Bastian Obermayer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Eine Gemeinschaft bunter Vögel lebt mitten im Ozean auf einer idyllischen Insel. Auch wenn sie nicht fliegen können, genießen sie ihr Leben hier in vollen Zügen. Die Vögel Red und Bomb und der Rennvogel Chuck müssen an einem Anti-Aggressionskurs teilnehmen. Red, der ein ziemlich grummeliger Geselle ist, geht sonst den dauerfröhlichen Bewohnern der Insel aus dem Weg, wurde aber nun von einem Richter zu dieser Therapie bei der weißen Vogeldame Mathilde verurteilt. Eines Tages legt ein Schiff mit einer Gruppe von grünen Schweinen an der Insel an, deren Bewohner zuvor noch nie Besuch hatten. Dennoch werden sie von ihnen herzlich willkommen geheißen; nur Red traut den Fremden nicht so richtig über den Weg, auch wenn die Schweine einige interessante, technologisch hochentwickelte Geschenke für die naiven Ureinwohner mitgebracht haben. Er soll recht behalten, denn bald schon zeigen die von Leonard angeführten Schweine, dass sie in Wahrheit echte Schurken sind und es nur auf die wertvollen Eier der Vögel abgesehen haben. Nachdem die Schweine alle Eier der Vögel gestohlen haben, begeben sie sich in ihr Fort und versammeln sich zu einem Festessen. Um diesen Plan zu vereiteln, lässt sich die von Red angeführte Bürgerwehr einige Gegenmaßnahmen einfallen, und die \"Angry Birds\", zu denen nun auch die neuen Verbündeten Mathilde und der dicke Terence gehören, die sie aus der Therapie kennen, erhoffen sich dabei Hilfe von dem mächtigen Adler, der zurückgezogen auf einem Berg lebt und der einzige Vogel ist, der zumindest in grauer Vorzeit fliegen konnte. Bei ihrem Gegenschlag nutzen sie die von den Schweinen mitgebrachten Geschenke, wie die Motorräder, die Steinschleudern, den vielen Sprengstoff und das Trampolin, mit dem die Vögel wenigstens für wenige Sekunden fliegen können. Endlich kann Red seine Wut in den Dienst der Gemeinschaft stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsgeschichte.", "content": "Der erste Ableger der Computerspielreihe Angry Birds wurde Ende 2009 von der finnischen Software-Firma Rovio Entertainment auf den Markt gebracht und entwickelte sich seitdem zu einem der erfolgreichsten Computerspiele aller Zeiten. Es war die erste Mobile-Game-Serie, die mehr als eine Milliarde mal heruntergeladen wurde. 2013 wurde bekannt, dass eine Verfilmung des sehr simplen Computerspiels geplant ist, das als Vorlage allerdings ohne besonderes Narrativ auskam. Rovio unterzeichnete im Mai 2013 einen Vertrag mit Sony Pictures Entertainment über eine weitere Verwertung der \"Angry Birds\" als Film. Durch das Erscheinen des Films wurde das Spiel offiziell zur ersten verfilmten App.", "section_level": 2}, {"title": "Unterschiede zur Vorlage.", "content": "Der Film vereint Elemente der Originalspiele und der darauf basierenden Zeichentrickserie. Was ihn davon aber abhebt, ist die Tatsache, dass die Schweine hier auf einer ganz anderen Insel als die Vögel leben. In der Serie wird Terence offiziell als Reds Bruder bezeichnet, während die beiden sich hier in der Therapie zum ersten Mal begegnen. Ebenfalls neu ist, dass Vögel und Schweine hier über Gliedmaßen verfügen, während sie in den Spielen und der Serie lediglich aus Kopf und Schwanz zu bestehen scheinen.", "section_level": 2}, {"title": "Stab.", "content": "Es handelt sich bei der Arbeit am Film um das jeweilige Regiedebüt von Fergal Reilly und Clay Kaytis. Die Arbeiten am Drehbuch hatte Jon Vitti übernommen, der zuvor viele Jahre lang als Autor der Fernsehserie \"Die Simpsons\" tätig war.", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Als Synchronsprecher konnten unter anderem Peter Dinklage, Jason Sudeikis, Bill Hader, Sean Penn und Maya Rudolph gewonnen werden. Zu den Synchronstimmen der deutschen Fassung gehören Christoph Maria Herbst, Axel Stein, Axel Prahl, Ralf Schmitz, Smudo, Michael Kessler und Anja Kling.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing.", "content": "Im September 2015 erschien ein 2:03 min langer, deutscher Trailer, der zu Beginn mit dem Lied \"(They Long to Be) Close to You\" von den Carpenters unterlegt ist. Im Februar 2016 folgte ein zweiter deutscher Trailer mit einer Länge von 2:00 min. Darin hört man Christoph Maria Herbst als deutsche Synchronstimme von Red. Im März 2016 wurde ein 2:28 min langer, offizieller internationaler Trailer veröffentlicht. Zu Promotionzwecken kooperierte man mit McDonald’s und brachte in Anlehnung an Red und die Schweine einen roten Burger und mit dem Naughty Green Pork Burger in China einen grünen Burger heraus, in dem sich neben Schweinefleisch auch ein Ei findet.", "section_level": 2}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Die Filmmusik stammt von Heitor Pereira. Der Soundtrack zum Film wurde am 6. Mai 2016 veröffentlicht, umfasst 14 Lieder und beinhaltet auch einen Song der deutschen Heavy-Metal-Band Scorpions, aber auch Neuinterpretationen älterer Rock- und Popsongs. Das Lied \"Friends\" von Blake Shelton wurde bereits vorab veröffentlicht. Scott Feinberg von \"The Hollywood Reporter\" erachtet dieses Lied als Oscar-würdig, und es wurde im Dezember 2016 als Anwärter bei der Oscarverleihung 2017 in der Kategorie \"Bester Filmsong\" in die Kandidatenliste \"(Longlist)\" aufgenommen, letztlich aber von den Mitgliedern der Akademie nicht in die offizielle Nominierung gewählt. Liste der Lieder", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Film feierte am 1. Mai 2016 in Anwesenheit der deutschen Synchronsprecher Christoph Maria Herbst, Axel Stein und Axel Prahl im Berliner Sony Center seine Premiere. Am 12. Mai 2016 kam der Film in die deutschen Kinos. Am 20. Mai 2016 startete der Film in den USA. An 15. September 2016 wurde der Film auf Blu-ray und als Blu-ray 3D veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film konnte 44 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen. Die dpa beschreibt den Film als ein actionreiches und durchaus witziges Animationsabenteuer, in dem die Gewalt so verpackt sei, dass kleinere Kinder ohne Bedenken zuschauen könnten. Weiter heißt es: \"Es gibt einige gelungene Gags, über die auch Erwachsene lachen. Allerdings ist ‚Angry Birds‘ auch ein Film, den sich Erwachsene wohl meist nur ihrer Kinder wegen anschauen und der kaum nachwirken dürfte. Ihm fehlt die Tiefe, die aus einem Cartoon mehr macht als nur ein Trickfilmabenteuer.\" Martin Schwickert von der \"Stuttgarter Zeitung\" meint, die Regisseure und der Drehbuchautor hätten aus den erzählerischen Rudimenten der Spielvorlage eine durchaus tragfähige Geschichte entwickelt und beschreibt: \"Dass Wut, Misstrauen oder einfach mal Mies-drauf-Sein eine eigene Existenzberechtigung im Kosmos der Emotionen besitzen, ist eine sympathische Botschaft, die den Film zum Seelenverwandten von ‚Alles steht Kopf‘ macht.\" Schwickert kritisiert allerdings auch, dass der Film im letzten Drittel an narrativer Kraft verliere, weil er sich zu sehr auf die ausufernden Steinschleuder-Orgien konzentriere, die Zerstörung der Stadt im Film jedoch deutlich weniger Spaß mache als im interaktiven Spielmodus. Auch Gerrit Bartels vom \"Tagesspiegel\" beschreibt den Showdown als recht lang geraten, hebt jedoch hervor: \"Dabei kommen all die auf ihre Kosten, die es vor ihren Handys und Tablets am liebsten krachen lassen – und denen noch der eine oder andere ihrer Lieblinge fehlt: etwa der Pelikan, der beim Spielen wie ein Bumerang zu behandeln ist; und auch die drei kleinen blauen Piepmätze, die stets aus einem Ei schlüpfen, sind auf einmal da und sorgen für Friede und Eierkuchen.\"", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "In Deutschland lockte der Film in der ersten Woche nach dem Kinostart rund 600.000 Besucher in die Kinos. Insgesamt verzeichnete der Film in Deutschland rund 1,4 Millionen Besucher und befindet sich damit im Jahresranking auf Platz 12 (Stand 7. August 2016). Trotz durchwachsener Kritiken nahm der Film an seinem Eröffnungswochenende über 38 Millionen US-Dollar in den nordamerikanischen Kinos ein, konnte sich damit auf Platz 1 der Kino-Charts setzen und ließ hierbei den Film \"\" hinter sich. Die weltweiten Einnahmen des Films liegen derzeit bei rund 350 Millionen US-Dollar, wodurch sich der Film auf Platz 14 der weltweit erfolgreichsten Filme des Jahres 2016 befindet (Stand 7. August 2016).", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Hollywood Music In Media Awards 2016 Kids’ Choice Awards 2017 Teen Choice Awards 2016 Jussi 2017", "section_level": 2}, {"title": "Filmische Referenzen.", "content": "Der Film spielt auf mehrere andere Filme und die darin vorkommenden Figuren an, so auf die Zwillinge im Film \"Shining\" von Stanley Kubrick aus dem Jahr 1980 und auf Quicksilver aus der X-Men Filmreihe.", "section_level": 2}, {"title": "Weiteres.", "content": "Am 18. März 2016, und damit nur wenige Wochen vor dem Kinostart, wurde der im Computerspiel und im Film vorkommende Vogel Red zum UN-Botschafter für den Klimawandel und für grüne Themen ernannt, wie UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bekanntgab.", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Die Fortsetzung Angry Birds 2 soll am 19. September 2019 in die deutschen Kinos kommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Angry Birds – Der Film ist ein finnisch-US-amerikanischer Animationsfilm von Clay Kaytis und Fergal Reilly, der am 12. Mai 2016 in die deutschen und am 20. Mai 2016 in die US-amerikanischen Kinos kam. Der Film basiert auf der Computerspielreihe Angry Birds.", "tgt_summary": null, "id": 2090629} {"src_title": "Wonderful Town", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ende des 19. Jahrhunderts: John Clayton II., Lord Greystoke und seine Frau Lady Alice Clayton müssen im Kongo überleben und haben einen Sohn, John Clayton III., Lord Greystoke. Dessen Mutter stirbt eines natürlichen Todes, sein Vater kommt beim Kampf gegen die Mangani, eine gorillaähnliche Spezies, ums Leben. Das Manganiweibchen Kala findet den Jungen und zieht ihn, zusammen mit ihrem leiblichen Sohn Akut, als Tarzan auf. Als Kind ist Tarzan einem Angriff des brutalen Mangani-Anführers Kerchak ausgesetzt, doch schließlich lernt er die Sprachen der Tiere und als Erwachsener lernt er Jane Porter, die mit ihrem Vater bei einem Eingeborenenstamm lebt, kennen. Schließlich wird er zum Herrn des Dschungels und tötet den Sohn des Häuptlings Mbonga, nachdem der zuvor als Männlichkeitsprüfung Kala getötet hatte. Acht Jahre später: Der belgische König Leopold II. kontrolliert den Kongo. Da er seine Darlehen nicht mehr bedienen kann und somit völlig mittellos ist, hat er seinen Gefolgsmann Captain Léon Rom in den Kongo entsandt, wo dieser die Diamantminen von Opar finden soll. Rom und seine Soldaten werden von Mbongas Kriegern überfallen und nur Rom überlebt. Er schließt einen Handel mit Mbonga ab: er werde als Gegenleistung die Diamanten bekommen, wenn er Tarzan, an dem Mbonga sich für den Tod seines Sohnes rächen will, an ihn ausliefere. Der Mann, der einst als Tarzan bekannt war, lebt mittlerweile als John Clayton III., Lord Greystoke ein normales Leben in London. Er soll auf Einladung von König Leopold II. von Belgien als Sonderbotschafter für Handelsfragen in den Kongo reisen. Der Premierminister sagt, König Leopold benötige einen Geschäftspartner, der als Finanzgeber einspringen könne. Der zweite Grund ist Johns Berühmtheit wegen seiner Vergangenheit als Tarzan. Zunächst lehnt John ab, doch durch George Washington Williams, einen diplomatischen Vertreter der USA, erfährt er folgendes: Williams fragt sich, wie ein völlig mittelloser König immer noch den Kongo am Laufen halten kann und vermutet dahinter Sklaverei. Williams will Beweise für die Versklavung der Eingeborenen sammeln und überredet John, da dieser das Afrika kennt, wo niemand sonst war und auch Freunde dort hat. John reist schließlich, zusammen mit Williams und seiner Frau Jane, in den Kongo. Die kleine Gruppe kommt zu dem Dorf, in dem Jane aufgewachsen ist. Die Kinder singen dort „Die Legende von Tarzan“. Captain Léon Rom, der die Einladung selbst arrangiert hat, überfällt mit seiner Truppe das Dorf. Rom schießt dem Häuptling in den Kopf und nimmt John gefangen. John kann sich mit Williams’ Hilfe befreien, doch Jane wird, zusammen mit dem Krieger Wasimbu, auf Roms Flussboot entführt. Rom ist sich sicher, dass John kommen wird, um Jane zu retten und er ihn so ausliefern kann. Nach der Bestattung des Häuptlings machen sich John, Williams und einige Krieger aus dem Dorf auf, um Jane zu retten. Sie schwingen sich an Lianen auf einen Zug und entdecken dort in einem Waggon zahlreiche gefangene Eingeborene. In einem weiteren Waggon überwältigt John die dortigen Soldaten ohne Mühe und sie erfahren schließlich durch einen belgischen Offizier Roms Plan: Rom, der demnächst zum Generalgouverneur des Kongo ernannt werden soll, braucht die Diamanten von Opar, um die königliche Armee zu bezahlen, die aus Söldnern besteht und in wenigen Tagen eintrifft. Die Bevölkerung des Kongos wird tatsächlich versklavt, damit der König bekommt, was er will. Pro Stellung sollen jeweils 400 Söldner stationiert werden. Damit sie schneller nach Opar kommen, um Rom aufzuhalten, beschließt John, das Gebiet der Mangani zu durchqueren. Da die Mangani sehr aggressiv sind, bleiben bis auf Williams alle anderen zurück. Schließlich treffen John und Williams auf die Mangani, die jetzt von Akut, der John inzwischen als Verräter ansieht, angeführt werden. John muss gegen Akut kämpfen, verliert aber und wird von Akut verletzt. Um nicht wie eine Bedrohung zu wirken, muss Williams vor Akut niederknieen. Abends versorgt John zusammen mit Williams seine Wunde, und Williams erzählt von seiner Vergangenheit, als er im amerikanischen Bürgerkrieg kämpfte und danach Indianerjäger wurde. Da er an den schrecklichen Dingen, die den Indianern angetan wurden, beteiligt war, ist er der Meinung, nicht besser zu sein als Rom und seine Männer. Danach haben sie eine Begegnung mit einer Elefantenherde, deren Anführer John kennt. Während dieser Ereignisse hat Jane ihre eigenen Erlebnisse an Bord von Roms Flussboot. Sie ist gezwungen, mit Rom zu dinieren, da man Wasimbu sonst im Käfig ertränken würde und erfährt dabei von Roms Vorhaben. Es gelingt ihr und Wasimbu, vom Boot zu entkommen. Im Fluss werden sie beschossen, von einem Flusspferd angegriffen und entkommen schließlich ans Ufer. Wasimbu macht sich auf, die anderen eingeborenen Krieger zu verständigen, während Jane zu den Mangani gelangt. Rom erscheint mit seinen Männern, die zahlreiche Mangani erschießen. John und Williams hören das Gemetzel und machen sich auf zum Ort des Geschehens, wo John seinem Ziehbruder Akut das Leben rettet. Jane wird wieder gefangen genommen und John folgt ihnen zu den Diamantminen von Opar. Dort stellt er sich Mbonga zum Kampf. Als er Mbonga in der Zange hat, entladen sich die Gefühle der beiden Gegner. Mbongas Sohn hatte Johns Ziehmutter getötet, was dieser aber nicht wissen konnte und John gibt zu, damals keine Ehre gehabt zu haben. Dann taucht Akut, der gegenüber John einen Sinneswandel hat, mit seinem Gefolge auf und Williams erklärt Mbonga schließlich, dass Rom ihn und seine Leute nur ausgenutzt hat und sie alle auslöschen wird. John und Williams gelangen schließlich zur Stadt Boma, vor der sich bereits 1000 Soldaten befinden und die Ankunft der restlichen Armee erwartet wird. Da hat John eine Idee. Gemeinsam mit Williams, Akut und einer Gruppe Löwen löst er eine Gnu-Stampede aus, die die Soldaten überrennt, in der Stadt Chaos anrichtet und Rom und seine Männer zur Flucht zwingt. Wasimbu befreit die Sklaven. Roms Männer schießen auf John, doch dieser kann Jane schließlich retten und Rom auf dessen Boot verfolgen, das von Williams mit einem Maschinengewehr unter Beschuss genommen wird und kurz danach zu sinken beginnt. Rom überwältigt John und ruft Mr. Frum herbei, der die Söldner mit Schiffen dorthin bringen will und bei dessen Firma der König hohe Schulden hat. John stößt einen Krokodil-Paarungsruf aus, befreit sich, überwältigt Rom und entkommt vom Boot, während Rom im Wasser den Krokodilen zum Opfer fällt. John kommt zurück an Land und Mr. Frum zieht mit den Söldnern ab. Williams ist zurück in England und legt dem Parlament seine Beweise für die Unterdrückung und Versklavung der Kongolesen vor. Ein Jahr später: John und Jane sind in Afrika geblieben und bekommen Nachwuchs. In der letzten Szene sieht man John, wie er wieder, gemeinsam mit einigen Mangani, an Lianen durch den Dschungel schwingt, was vermuten lässt, dass er seine Rolle als Tarzan wieder eingenommen hat.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stab.", "content": "David Yates übernahm die Regie des Films. Das Drehbuch, das auf der \"Tarzan\"-Geschichte von Edgar Rice Burroughs basiert, schrieben Adam Cozad und Craig Brewer. Die Produzenten des Films sind Jerry Weintraub, David Barron, Alan Riche und Tony Ludwig. Ausführende Produzenten sind Susan Ekins, Nikolas Korda, Keith Goldberg, David Yates, Mike Richardson und Bruce Berman.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung.", "content": "Im August 2012 war Schwimmer Michael Phelps im Gespräch für die Rolle des Tarzan, später Tom Hardy, Henry Cavill und Charlie Hunnam. Am 14. November 2012 wurde letztendlich Alexander Skarsgård für diese Rolle gecastet. Sein jüngeres Ich übernahm Rory J. Saper. Nachdem im März 2013 noch Jessica Chastain für die weibliche Hauptrolle als Jane Porter im Gespräch war, wurde im Januar 2014 bekannt, dass Margot Robbie diese Rolle übernehmen würde. Als junge Frau wird Jane von Ella Purnell dargestellt, die jedoch nur als Körperdouble fungiert, während Robbies Gesicht mithilfe von CGI-Technik auf das von Purnell übertragen wurde. Im September 2013 wurde bekannt, dass der zweifache Oscar-Preisträger Christoph Waltz im Film einen Bösewicht spielen sollte, den belgischen Soldaten Captain Rom. Samuel L. Jackson verkörperte George Washington Williams, Djimon Hounsou übernahm die Rolle von Chief Mbonga und John Hurt die von Professor Archimedes Q. Porter. Als britischer Premierminister ist der Oscar-Gewinner Jim Broadbent im Film zu sehen.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten und Postproduktion.", "content": "Die Dreharbeiten wurden im Juni 2014 in den Warner Bros. Studios, Leavesden begonnen, fanden im weiteren Verlauf an verschiedenen Drehorten im Vereinigten Königreich statt und wurden im Oktober 2014 beendet. Abgesehen von einigen in einem Dorf lebenden Ziegen sind alle im Film zu sehenden Tiere computergeneriert, so auch Tarzans Adoptivmutter, das Manganiweibchen, bei denen es sich um eine fiktionale, von Edgar Rice Burroughs erdachte Menschenaffenart handelt, die aggressiver als Gorillas sein soll. In den Warner Bros. Studios wurden ein künstlicher Wasserfall und ein 100 Meter langer, zusammenklappbarer Pier aufgebaut. Diese dienten als Kulisse in Afrika, und die dortigen Drehtage erhöhten die Kosten des Films. Nach anfangs geplanten 65 Millionen US-Dollar und später geschätzten 90 Millionen US-Dollar betrugen die Produktionskosten des Films letztlich 180 Millionen US-Dollar. Im Oktober 2015 wurden Bedenken laut, David Yates würde die Nachbearbeitung des Films vernachlässigen müssen, da er sich ab August 2015 parallel in den Dreharbeiten zum Film \"Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind\" befand. Warner Bros. vertraute jedoch seinen Fähigkeiten, beide Filme wie geplant abschließen zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Filmmusik.", "content": "Die Filmmusik wurde von Rupert Gregson-Williams komponiert. Der Soundtrack hat eine Länge von 109 min, umfasst 22 Lieder und wurde am 16. Juni 2016 von WaterTower Music veröffentlicht. Der irische Singer-Songwriter Hozier steuerte den Song \"Better Love\" bei. Dieses Lied schaffte es auf Anhieb in die britischen iTunes Charts. Der Soundtrack stieg im Juli 2016 in die US-amerikanischen Billboard-Soundtrack-Album-Charts ein und hatte zur gleichen Zeit auf Platz 33 in den Soundtrack-Album-Charts im Vereinigten Königreich seine höchste Platzierung. Mihnea Manduteanu meint, es sei unverkennbar, dass auch Hans Zimmer in die Produktion der Filmmusik involviert gewesen war, und das Lied \"Streamer and Butterfly\" erinnere an die Musik für den Film \"The Dark Knight\". Im Dezember 2016 wurde der Soundtrack als Anwärter bei der Oscarverleihung 2017 in der Kategorie \"Beste Filmmusik\" in die Kandidatenliste \"(Longlist)\" aufgenommen, aus denen die Mitglieder der Akademie die offiziellen Nominierungen bestimmen werden. Das auf dem Soundtrack enthaltene, von Hozier gesungene Lied \"Better Love\" wurde in die Longlist für den \"Besten Filmsong\" aufgenommen. Titelliste des Soundtracks", "section_level": 2}, {"title": "Marketing und Veröffentlichung.", "content": "Im Rahmen der MTV Movie Awards 2016 betrat Alexander Skarsgård, der im Film die titelgebende Rolle von Tarzan übernommen hatte, in Unterhosen die Bühne, als er die Laudatio auf den Film des Jahres halten sollte. Skarsgard sagte daraufhin in Anspielung auf seinen neusten Film zum Publikum: \"Ich Tarzan. Muss Fans ein bisschen Haut geben.\" Kurz vor dem offiziellen US-Kinostart veröffentlichte Warner Bros. neue Szenenbilder und einen vierten und finalen Trailer. Der Film feierte am 27. Juni 2016 in Anwesenheit des Regisseurs und der Schauspieler Samuel L. Jackson, Alexander Skarsgård, Margot Robbie und Christoph Waltz in Los Angeles seine Weltpremiere und kam am 1. Juli 2016 in die US-Kinos. Ab 28. Juli 2016 war der Film in Deutschland zu sehen. Der Film wurde in einer 2D- und einer 3D-Version in Kinos und zudem im IMAX-Format gezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe.", "content": "In Deutschland wurde der Film von der FSK ab 12 Jahren freigegeben. In der Freigabebegründung heißt es, der Film sei zwar bild- und tongewaltig inszeniert und beinhalte zahlreiche dramatische Actionszenen sowie düstere Passagen, die Kinder unter 12 Jahren emotional überfordern könnten. Da der Film jedoch auf explizit ausgespielte Gewalt verzichte, immer wieder mit ruhigen, bisweilen humorvollen Szenen, Natur- und Tieraufnahmen für Entlastung sorge und eine klare Gut-Böse-Zeichnung mit dem Helden als durchweg starker und positiver Identifikationsfigur aufweise, können er bereits von 12-Jährigen verarbeitet werden. Das deutlich fiktionale Setting ermögliche zudem die Distanzierung, und das Risiko einer Ängstigung oder Desorientierung sei daher für diese Altersgruppe nicht zu befürchten.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Film konnte nur 36 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen (von 189 Kritikern insgesamt, Stand 29. Juli 2016). Mehrere Kritiker sprachen davon, dass der Film ein Rassismusproblem habe und Afrika aus einer kolonialen Perspektive zeige. Elmar Krekeler von \"Die Welt\" meint, besonders am Ende, als der weiße Mann Afrika vor dem Bösen rettet, während die Schwarzen nur herumstünden, werde dies deutlich. Anke Westphal von der \"Berliner Zeitung\" erkennt zwar an, dass die Macher des Films einen weiterführenden, sogar politischen Ansatz suchen, um eine altgediente Figur wie Tarzan für die Gegenwart anschlussfähig zu machen, der Film sei jedoch selbst nicht frei von jenem Rassismus, den er anprangere. Die aus Zimbabwe stammende Reporterin Cecilia Kamuputa bemerkt im \"Tagesspiegel\", dass im Film die Löwen nur gegenüber Tarzan zahm und die wilden Eingeborenen im Dschungel hilflos seien. Kamuputa findet es rückschrittlich, heute einen Film zu drehen, der Afrika noch immer als wilden prähistorischen Ort zeichnet und damit am Stereotyp des weißen Retters und Zivilisationsbringers festhalte. Kamuputa erkennt darin die eurozentrische Tradition der rassistischen Herabwürdigung Afrikas. Besonders die Darstellung, wie Tarzan die Afrikaner retten muss, die zwar seit Urzeiten in Afrika leben, aber merkwürdigerweise mit dem Dschungel nicht so gut zurechtkommen wie der weiße Mann, sei fragwürdig. Tarzan werde als König des Dschungels aufgebaut, obwohl dieser seine eigenen Helden hätte. Zur Arbeit der Drehbuchautoren meint Elmar Krekeler: „Eine richtige Erzählung wird nicht draus. Und das geht schon damit los, dass Yates seine Legende historisch exakt verankert, was für Legenden eher ungewöhnlich und – wie sich hier wieder einmal zeigt – ziemlich fantasiebehindernd ist.“ Jenni Zylka von \"Spiegel Online\" erkennt den gut gemeinten Versuch an: „Yates und seine Drehbuchautoren haben sich redlich bemüht, aus der bekannten Geschichte ein Drama von Verlust und Liebe zu machen.“ Zur Besetzung meint Zylka: „Mit Alexander Skarsgård, Christoph Waltz und Samuel L. Jackson haben sie vielschichtige Schauspieler gewonnen, die nur zu gern jene vielen Schichten zeigen würden – wenn sie denn gefragt wären. Doch vor allem der Dschungelheld selbst, vom Schweden Skarsgård nach Fitnessprogramm, Waxing und Kajaltutorial als männliches Pendant zu Bo Derek [...] interpretiert, bleibt trotz Vorzeige-Muckis saft-, kraft- und charakterlos.“ In einigen Schwarzen, die im Film Rollen übernommen haben, darunter auch Jackson, sieht Cecilia Kamuputa nur ein Alibi für die problematische rassistische Perspektive des Films. Der von Jackson verkörperte George Washington Williams sei eine Figur, die im amerikanischen Bürgerkrieg gekämpft habe und ein großer Verfechter der Menschenrechte gewesen. In der Darstellung von Jackson werde er hingegen zur Witzfigur. Tarzan andererseits bliebe immer der Chef, auch gegenüber den Eingeborenen. Von der Deutschen Film- und Medienbewertung wurde \"Legend of Tarzan\" mit dem Prädikat \"besonders wertvoll\" versehen. In der Begründung heißt es: „Obwohl die Story- und Figurenentwicklung ein wenig glatt und vorhersehbar bleibt, erzeugen viele filmkünstlerische Momente, entstanden durch Kamera und Schnitt, eine besondere Spannungsdramaturgie. Ansonsten verlässt sich die Neuauflage des Klassikers auf seine umwerfende, vor allem in den Tieranimationen mit hohen Schauwerten bedachte 3D-Optik.“", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Die weltweiten Einnahmen des Films liegen bei rund 356,7 Millionen US-Dollar. In die deutschen Kinos konnte der Film bislang 476.756 Besucher locken (Stand 14. August 2016).", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Saturn Awards 2017", "section_level": 2}], "src_summary": "Legend of Tarzan (Originaltitel: \"The Legend of Tarzan\") ist ein US-amerikanischer Abenteuerfilm von David Yates, der am 1. Juli 2016 in die US-Kinos und am 28. Juli 2016 in die deutschen Kinos kam. Es handelt sich um eine Realverfilmung, die auf dem Roman \"Tarzan bei den Affen\" (engl. \"Tarzan of the Apes\") von Edgar Rice Burroughs aus dem Jahre 1912 basiert.", "tgt_summary": null, "id": 347574} {"src_title": "Harewood Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Motivation.", "content": "Libreboot wurde entwickelt, um das proprietäre BIOS zu ersetzen. Gründe, die gegen das herkömmliche BIOS sprechen, sind die entdeckten sowie mutmaßlich weiteren Hintertüren und Sicherheitslücken, die etwa von der Intel Management Engine und dem eigentlichen BIOS ausgelöst werden, die hohe Abwärtskompatibilität des herkömmlichen BIOS (bis 1978 zurück), und damit verbundene Performance-Verluste für moderne Einsatzbereiche, sowie die philosophisch begründete Ablehnung von Software, die nicht im Quellcode vorliegt, und von jedem modifiziert werden darf, da dies die Freiheit der Benutzer beschränkt. Dies sorgt auch für den praktischen Nachteil, dass Hintertüren und andere Probleme nicht von Informatikern gesucht und behoben werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Libreboot-Projekt wurde 2013 als eine Coreboot Distribution ohne die darin enthaltenen proprietäre Binärblobs gestartet. Das Projekt selbst ist aber nicht direkt als Fork entstanden, eher wurde es parallel neben Coreboot weiter entwickelt – eine erste Veröffentlichung wurde zudem am 12. Dezember 2013 freigegeben. Es nutze auch immer wieder dessen aktuelle Versionen und spielte Patches ins Coreboot-Projekt ein, wenn immer dies möglich war. Zusätzlich neben dem Entfernen von proprietärer Software halfen die Libreboot-Entwickler, die Nutzung von Coreboot zu vereinfachen, indem sie den Kompilierungs- und Installationsprozess automatisierten. Gebilligt durch die Free Software Foundation (kurz FSF), machte es das Libreboot-Projekt möglich, die benötigten Modifikationen für eine komplett freie Variante für einige ThinkPads und MacBooks zu erstellen. Ihrer eigenen Dokumentation zufolge funktioniert Libreboot mit jeder beliebigen Linux-Distribution, die Mode-Settings für die Grafik nutzen, außerdem vielen *BSDs, hingegen wird Windows nicht unterstützt. Seit dem 14. Mai 2016 war Libreboot Teil des GNU-Projektes. Im September 2016 erklärte die Projektgründerin Leah Rowe, dass Libreboot nicht mehr Teil des GNU-Projektes sei. Sie begründete dies damit, dass eine transgender-Mitarbeiterin der FSF aufgrund ihrer sexuellen Identität belästigt und gefeuert worden sei. Am 2. April 2017 veröffentlichte Leah Rowe einen öffentlichen Brief auf der offiziellen Libreboot-Website, in dem sie sich bei der FSF und dem GNU-Projekt für ihr Fehlverhalten entschuldigte und gleichzeitig ankündigte, zukünftig intensiver mit der Community zusammenzuarbeiten, um das Libreboot-Projekt voranzubringen.", "section_level": 1}, {"title": "Markt.", "content": "Obwohl Systeme mit Libreboot ein Nischendasein führen, und diese nur aus meist schon relativ alter Hardware durch das Ersetzen der Firmware produziert werden können, gibt es mehrere Anbieter von sogenannter Libre-friendly Hardware. Diese Hersteller produzieren aus Gebrauchtware (insbesondere ThinkPads) modifizierte Hardware mit Libreboot. Die FSF zertifiziert Modelle, welche die freiheitlichen Anforderungen erfüllen, mit dem Siegel FSF-RYF, wobei RYF für \"Respects your freedom\" (Respektiert deine/Ihre Freiheit) steht.", "section_level": 1}, {"title": "Alternativen.", "content": "Eher den High-End-Markt mit entsprechend teurerer, aber moderner Hardware auf Basis der IBM-Power-Architektur bedient der Hersteller Raptor Computing Systems. Ein Vorteil von POWER ist, dass im Gegensatz zur x86_64-Architektur kein Mikrocode, keine Management Engine oder andere proprietäre Bestandteile benötigt werden, und es anders als die prinzipiell freiheitliche ARM-Architektur auch für den Hochleistungsbereich optimiert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Unterstützte Systeme.", "content": "Libreboot unterstützt die folgenden Systeme:", "section_level": 1}], "src_summary": "Libreboot ist ein freies Software-Projekt, das sich das Ziel gesetzt hat, proprietäre BIOS-Firmware, die in den meisten Computern zu finden ist, zu ersetzen. Die Entwickler legen besonderen Wert auf die Leichtgewichtigkeit des Systems. Es soll nur die minimale Anzahl von Aufgaben bewältigen können, die notwendig sind, um ein modernes 32-Bit- oder 64-Bit-Betriebssystem auszuführen.", "tgt_summary": null, "id": 771314} {"src_title": "Statendam (Schiff, 1898)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mannschaft.", "content": "Übernommen von ISS-Expedition 50: Zusätzlich ab 20. April 2017:", "section_level": 1}, {"title": "Missionsbeschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Crewaustausch.", "content": "Am 20. April 2017 – zehn Tage nach Expeditionsbeginn – koppelte das Zubringerraumschiff Sojus MS-04 nach etwa sechsstündigen Flug an die ISS an; die ISS-Besatzung wurde damit auf fünf Personen aufgestockt. Am Tag vor dem Abdocken von Sojus MS-03 mit Oleg Nowizki und Thomas Pesquet übernahm Fjodor Jurtschichin das ISS-Kommando. Zusammen mit Jack Fischer und mit Peggy Whitson, die ausnahmsweise für eine dritte Expedition an Bord blieb, bildete er die anfängliche Crew der nachfolgenden ISS-Expedition 52.", "section_level": 2}, {"title": "Frachterverkehr.", "content": "Am 22. April 2017 nutzten Kommandantin Peggy Whitson und Thomas Pesquet den Greifarm Canadarm2 und fingen das Frachtraumschiff Cygnus OA-7 ein. Anschließend wurde der Greifarm durch Kommandos von der Bodenstation so gedreht, dass Cygnus an der Unterseite des Moduls Unity befestigt werden konnte.", "section_level": 2}, {"title": "Außenbordarbeiten.", "content": "Am 12. Mai ersetzten Peggy Whitson und Jack Fischer im Rahmen einer EVA eine Elektronik-Einheit auf der Ersatzteil-Plattform EXPRESS Logistics Carrier (ELC). Die Ersatzteile wurden von \"Cygnus OA-7\" zur Station gebracht. Weiterhin montierten sie einen Schutzschild am Pressurized Mating Adapter-3 (PMA-3), der im März vom Modul Tranquility zum Modul Harmony versetzt wurde. Am 20. Mai versagte eine \"Multiplexer-Demultiplexer (MDM) Data Relay Box\" am S0-Gitterelement. Genau diese Box wurde erst am 30. März 2017 von Shane Kimbrough und Peggy Whitson mit verbesserter Software während eines Außenbordeinsatzes installiert. Diese doppelt redundant ausgelegten Boxen steuern die Funktionen von Radiatoren, Solarpaneelen, Kühlkreisläufen und anderer Stationshardware. Da ein Versagen der nun allein aktiven anderen Box zu massiven Einschränkungen im ISS-Betrieb führen würde, wurde eine außerplanmäßige EVA für den 23. Mai angesetzt. Der Außenbordeinsatz wurde von Peggy Whitson und Jack Fischer durchgeführt. Während Whitson die defekte Box austauschte, installierte Fischer ein Paar von Antennen für drahtlose Kommunikation am Labormodul Destiny.", "section_level": 2}], "src_summary": "ISS-Expedition 51 ist die Missionsbezeichnung für die 51. Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation (ISS). Die Mission begann mit dem Abkoppeln des Raumschiffs Sojus MS-02 von der ISS am 10. April 2017 und endete mit dem Abkoppeln von Sojus MS-03 am 2. Juni 2017.", "tgt_summary": null, "id": 2341476} {"src_title": "Griff in den Staub (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Henry E. Huntington war der Neffe von Collis P. Huntington, einer der „Großen Vier“, die die Central Pacific Railroad gründeten. Diese Eisenbahngesellschaft war eines von den zwei Unternehmen, die 1869 die erste transkontinentale Eisenbahnverbindung der Vereinigten Staaten vollendeten. Huntington hatte zunächst mehrere Führungspositionen in der Gesellschaft seines Onkels inne. Nach Collis P. Huntingtons Tod folgte Henry E. Huntington als Geschäftsführer von Collis Huntington bei der Newport News Shipbuilding and Drydock Company in Virginia. Er heiratete dessen Witwe Arabella Huntington 1913 nach der vorangegangenen Scheidung von seiner ersten Ehefrau, Mary Alice Prentice, einer nahen Verwandten 1910. Er hatte vier Kinder aus erster Ehe; seine zweite Ehe blieb kinderlos. In Wettbewerb mit dem Unternehmen seines Onkels, der Southern Pacific Railroad, kaufte Huntington 1889 das schmalspurige Stadtbahnsystem Los Angeles Railway. 1901 baute er das Netz zu einem normalspurigen Straßenbahnsystem um. Es verkehrte nun unter der Bezeichnung \"Pacific Electric Railway\". Der Erfolg dieses Netzes gründete sich auf dem zunehmenden Bedarf regionaler Personenbeförderung rund um die Uhr, den die vorhandenen Eisenbahnlinien nicht decken konnten, sowie auf dem Bauboom in Südkalifornien zu Anfang des 20. Jahrhunderts, als neue Siedlungen in entfernt gelegenen Teilen des Los Angeles-Beckens errichtet wurden (z. B. Huntington Beach, eine neue Ortschaft, die auf der Schiene nur durch die \"Pacific Electric Railway\" zu erreichen war). 1905 errichteten Huntington, A. Kingsley Macomber, und William R. Staats die Siedlung Oak Knoll westlich von Huntingtons großem Landgut San Marino in den eichenbedeckten Hügeln von Pasadena liegt. Die neuen Straßenbahnverbindungen erleichterten den Personenverkehr in das Zentrum von Los Angeles und ließen neue Vorstädte entstehen. 1902 wurde das Netz durch den Erwerb der Mount Lowe Scenic Railway oberhalb von Altadena in den San Gabriel Mountains. 1906 gründete Huntington mit Frank Augustus Miller, dem Besitzer des Mission Inn Hotels, und Charles M. Loring, die \"Huntington Park Association\", die den nahe gelegenen Mount Rubidoux in Riverside kaufte, eine Straße zur Kuppe bauen ließ und das Gebiet als Park für die neue Stadt Riverside entwickelte. Die Straße wurde im Februar 1907 fertiggestellt. Die weitläufigen Besitzungen wurden in den folgenden Jahrzehnten von den Erben Frank Millers der Stadt Riverside übergeben. Der Berg ist heute ein 0,65 km2 großer Stadtpark. 1910 erreichte Huntingtons Straßenbahnnetz eine Länge von 2.100 km. Zur Zeit seiner größten Ausdehnung verkehrten darauf mehr als 20 Straßenbahnlinien, für die 1.250 Straßenbahnen fuhren. Sie verkehrten in der Innenstadt von Los Angeles und den umliegenden Stadtteilen wie Echo Park, Westlake, Hancock Park, Exposition Park, West Adams, Vernon, Boyle Heights und Lincoln Heights. Huntington zog sich 1916 aus dem aktiven Geschäftsleben zurück. Er war Kunstsammler und ein großer Förderer der Stadt Los Angeles im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert. Er starb 1927 in Philadelphia während eines chirurgischen Eingriffs. Bestattet wurde er in Kalifornien. Sein Grabmal befindet sich in den Gärten der Huntington Library im Pasadena.", "section_level": 1}], "src_summary": "Henry Edwards Huntington (* 27. Februar 1850 in Oneonta, New York; † 23. Mai 1927 in Philadelphia) war ein amerikanischer Eisenbahn-Tycoon und ein bedeutender Sammler von Kunstwerken und seltenen Büchern.", "tgt_summary": null, "id": 41316} {"src_title": "Lower Sioux Agency", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Detroit Shock (1998 bis 2009).", "content": "Die Detroit Shock wurden 1997 gegründet und waren die erste professionelle Damen-Basketballmannschaft in Michigan. Sie gewannen 2003, 2006 und 2008 die WNBA-Meisterschaft, wodurch sie lange Zeit nach den Houston Comets (4 Titel) die erfolgreichste Mannschaft der WNBA waren. Mittlerweile haben auch die Minnesota Lynx vier WNBA-Titel.", "section_level": 2}, {"title": "Tulsa Shock (2010 bis 2015).", "content": "Am 20. Oktober 2009 verlautbarte WNBA-Präsidentin Donna Orender gemeinsam mit den Investoren Bill Cameron, David Box, Tulsa-Bürgermeisterin Kathy Tylor, dem Gouverneur von Oklahoma Brad Henry und Cheftrainer Nolan Richardson, dass das Franchise der Detroit Shock nach Tulsa umgesiedelt wird. Am 23. Januar 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich der Teamname nicht ändern wird, jedoch die Teamfarben, die ab der Saison 2010 schwarz, rot, goldfarben sind.", "section_level": 2}, {"title": "Dallas Wings (ab 2016).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Neubeginn in Texas (ab 2016).", "content": "Zur Saison 2016 zog das Franchise in die Region Dallas/Fort Worth in Texas um. Am 20. Juli 2015 wurde der Umzugsplan bekanntgeben und am 23. Juli durch die WNBA bestätigt. Am 2. November 2015 wurde die Umbenennung in Dallas Wings bekannt gegeben. Nach zwei Niederlagen in den Vorbereitungsspielen startete das Team am 14. Mai 2016 mit einem Erfolg gegen die Indiana Fever in die Saison 2016. Insgesamt verlor das Team aber deutlich mehr Spiele als in der letzten Saison in Tulsa und somit beendete man die erste Saison in Dallas auf dem fünften Tabellenplatz in der Western Conference und verpasst die Playoffs deutlich. 2017 konnte sich das Team steigern, gewann 16 Spiele in der regulären Saison und erreichte erstmals als Wings die Playoffs. Dort scheiterte das Team an den Washington Mystics in der ersten Runde. Auch in der Spielzeit 2018 erreichten die Wings mit einer negativen Bilanz die Playoffs. Auch diesmal endete die Saison für die Wings mit einer Niederlage in der ersten Playoff-Runde. Sportlich war die Saison 2019 für die Wings wenig erfolgreich, es wurden nur zehn Spiele gewonnen und damit die Playoffs verpasst.", "section_level": 3}, {"title": "Spielstätte.", "content": "Die Dallas Wings tragen ihre Heimspiele seit ihrem Umzug im College Park Center in Arlington, Texas aus. Derzeit ist der College Park Center außerdem Heimat einiger Sport-Teams der University of Texas at Arlington.", "section_level": 2}, {"title": "Zuschauerzahlen.", "content": "In der Saison nach dem Umzug konnte das Team nur wenige Zuschauer anlocken und erzielte des niedrigsten Schnitt aller WNBA-Teams 2016. Trotz des erstmaligen Playoff-Einzugs in der Saisons 2017 sank der Schnitt deutlich und war wieder der schwächste der Liga. In der Saison 2018 steigert sich der Zuschauerzuspruch deutlich und das Team war erstmals nicht das Schlusslicht der Liga. 2019 setzt sich der positive Trend fort.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge und Ehrungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sportliche Erfolge.", "content": "Während die Detroit Shock 2003, 2006 und 2008 die WNBA-Meisterschaft gewannen, konnten die Tulsa Shock seit dem Umzug aus Auburn Hills in der Zeit von 2010 bis 2015 kaum sportliche Erfolge feiern und erreichte nur einmal die Playoffs. In Dallas wurde in vier Saisons zweimal die Playoffs erreicht, aber bisher kein Playoff-Spiel gewonnen.", "section_level": 2}, {"title": "Individuelle Auszeichnungen.", "content": "In der dritten Saison in Dallas ging erstmals eine Auszeichnung an eine Spielerin des Teams. Mit der besten Punktesammlerin war es auch gleich eine der wertvollsten Auszeichnungen der Liga. Peak Performers Bei den Auszeichnungen der besten statistischen Werte konnte Liz Cambage als erste Spieler des Teams eine Auszeichnung nach Dallas holen.", "section_level": 2}, {"title": "Spielerinnen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erstrunden-Wahlrechte beim WNBA Draft.", "content": "In den bisher zwei Spielzeiten nach dem Umzug nach Texas seit vor der Saison 2016 hatten das Team der Wings vier Draftrechte in der ersten Runde des WNBA Drafts. Das Franchise hatte dabei einmal einen Draft-Pick in der ersten Runde. Im WNBA Draft 2017 konnten sogar drei Spielerinnen in der ersten Runde ausgewählt werden. Diese dreifache Wahl in der ersten Runde hatten zuvor nur die Minnesota Lynx im WNBA Draft 2000. Der früheste Pick, den die Wings bis dato hatten, war der insgesamt dritte im Jahr 2017. Das Team entschieden sich bei diesem Draft für Evelyn Akhator, die es zwar in den Kader des Teams gelangte, aber in der Rookie-Saison noch nicht den Durchbruch schaffte. Mit Allisha Gray die im WNBA Draft 2017 als vierte Spielerin ausgewählt wurde, erhielt bisher einmal eine Spielerin der Wings die Ehrung als bester Neuling des Jahres. In der Saison 2017 standen alle vier von den Wings in der ersten Runde des Drafts ausgewählten Spielerinnen im Kader des Klubs.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Dallas Wings sind eine US-amerikanische Damen-Basketball-Mannschaft der Women’s National Basketball Association mit Sitz in Arlington im US-Bundesstaat Texas. Das Franchise wurde 1998 unter dem Namen Detroit Shock gegründet und nahm zum Beginn der Saison 1998 den Spielbetrieb auf. In den Saisons 2003, 2006 und 2008 konnten die Shock die WNBA-Meisterschaft gewinnen. Vor der Saison 2010 zog das Franchise nach Tulsa um, wobei der Name des Franchise beibehalten wurde. Zur Saison 2016 zog das Franchise in die Region Dallas/Fort Worth in Texas um. Am 2. November 2015 wurde die Umbenennung in Dallas Wings bekannt gegeben. Dort wurde in der zweiten Saison erstmals die Playoffs erreicht.", "tgt_summary": null, "id": 2167395} {"src_title": "Schienenverkehr in Estland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konstruktion und Entwicklung.", "content": "Ursprünglich wurde die Fairey Delta 1 als Senkrechtstarter (VTOL) konzipiert, der auf einer geneigten Rampe gestartet werden sollte. Bereits in der frühen Planungsphase bei Fairey, beschloss das Ministry of Supply, das Flugzeug an die Spezifikation E.10/47 des Air Ministry Specification – eines konventionellen düsengetriebenen Forschungsflugzeugs – anzupassen. Der Fairey-Type-R-Entwurf war ein Mitteldecker mit einem Deltaflügel ohne Höhenleitwerk, mit einem kreisförmigen Rumpfquerschnitt und Lufteinlass am Bug. Der Antrieb war ein Turbojettriebwerk Rolls-Royce Derwent 8. Obwohl als ein transsonisches Flugzeuge entwickelt, hatte die Delta 1 ein „behäbiges“ Aussehen, völlig im Widerspruch zu Faireys nächstem Entwurf, der schlanken und eleganten Fairey Delta 2. Drei Flugzeuge wurden unter dem Namen „Fairey Delta“ bestellt; der später auf „Fairey Delta“ modifiziert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die einzige gebaute FD1 entstand im Fairey-Werk Heaton Chapel Stockport und wurde zur Endmontage zum Manchester Ringway Airport gebracht. Am 12. Mai 1950 machte die FD1 mehrere Hochgeschwindigkeitsrolltests auf der 4.200-Fuß langen Startbahn, bevor sie teilweise demontiert auf der Straße zum Aeroplane and Armament Experimental Establishment auf der RAF Boscombe Down gebracht wurde. Nach weiteren Taxi-Tests, machte das Flugzeug (Seriennummer VX350) seinen Erstflug am 12. März 1951. Geflogen von Fairey Testpilot Group Captain Gordon Slade. Die FD1 wurde mit einer kleinen horizontalen deltaförmigen Steuerfläche an der Oberseite des Seitenleitwerkes versehen, um die Nickbewegungen im gesamten Geschwindigkeitsbereich zu eliminieren. Die Fortsetzung der Testflüge ergaben Hinweise auf ernste Stabilitätsprobleme, die als „gefährlich“ bezeichnet wurden. Die zusätzliche Heckfläche begrenzt die Höchstgeschwindigkeit auf relativ langsame 555 km/h. Nach einem Landeunfall im September 1951 wurde die FD1 umgebaut. Die Vorflügel wurden entfernt und die stromlinienförmigen Verkleidungen der Antitrudelschirme an den Flügelspitzen modifiziert. Die großen Steuerflächen machte es schwer, die FD 1 kontrolliert und präzise zu fliegen, obwohl eine schnelle Rollrate erreicht wurde. Nur eine FD1 wurde gebaut, die zweite (VX357) und dritte (VX364) Flugzeugzelle wurden nicht fertiggestellt, da der Auftrag storniert wurde. Nach der Annullierung des Programms durch das Luftfahrtministerium wurde das Flugzeug weiterhin für Versuche von Fairey geflogen. Am 6. Februar 1956 hatte die FD1 in Boscombe Down einen Landeunfall und war nicht mehr zu reparieren. Das Flugzeug wurde im Oktober 1956 als Zieldarstellung zur Shoeburyness Weapons Range gebracht und später verschrottet. Fairey hatte 382.000 £ eigenes Geld in die FD1 investiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fairey Delta 1 oder FD1 war ein von der Fairey Aviation Company für die Untersuchung von Deltaflügeln und der Flugeigenschaften bei Überschallgeschwindigkeit produziertes britisches Forschungsflugzeug. In Tests zeigte die FD1 ungünstiges Handling und Stabilität, was zur Annullierung der Fertigung zweier weiterer Flugzeugzellen führte. Es war das erste Deltaflügelflugzeug, das eine rein britische Konstruktion war.", "tgt_summary": null, "id": 624216} {"src_title": "Barwałd Dolny", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Produktion.", "content": "Wyclef Jean selbst sowie Jerry Duplessis fungierten bei dem Album als Ausführende Produzenten und schufen auch gemeinsam fast alle Instrumentals, wobei sie von Sedeck als Co-Produzent unterstützt wurden. Lediglich der Beat zum Lied \"Where Fugees At?\" wurde von Salaam Remi produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Covergestaltung.", "content": "Das Albumcover der Standard-Edition zeigt Wyclef Jean, der einen blauen Overall trägt und den Betrachter ansieht. Links und rechts von seinem Oberkörper befinden sich schwarze Streifen sowie die Schriftzüge \"Wyclef Jean\" und \"The Ecleftic\" in Schwarz. Der Hintergrund ist komplett weiß gehalten. Das Cover der Special-Edition ziert das gleiche Motiv, jedoch ist der Hintergrund hier in Beige gehalten und am oberen Bildrand befindet sich zusätzlich der schwarze Schriftzug \"2 Sides II a Book\". Links im Bild steht außerdem die Anmerkung \"Special Edition\" in Rot.", "section_level": 1}, {"title": "Gastbeiträge.", "content": "Auf elf bzw. 15 Titeln des Albums treten neben Wyclef Jean andere Künstler in Erscheinung. So ist die Sängerin Mary J. Blige auf dem Song \"911\" zu hören, während \"Da Cypha\" eine Kollaboration mit Marie Antoinette, Supreme C und Hope Harris ist, Letzterer ist außerdem auf \"Perfect Gentleman\" vertreten. Die Band Earth, Wind and Fire sowie das R&B-Duo The Product G&B sind auf \"Runaway\" zu hören. Youssou N’Dour und MB2 unterstützen Wyclef Jean auf \"Diallo\", während The Rock und das R&B-Duo Melky Sedeck Gastauftritte in \"It Doesn’t Matter\" haben. Der Track \"Low Income\" stellt eine Zusammenarbeit mit Beast und der 718-Crew dar und Small World ist auf \"Thug Angels\" sowie \"Hollyhood to Hollywood\" vertreten. In Skits sind außerdem Kenny Rogers und Pharoahe Monch sowie Whitney Houston zu hören. Auf der Special-Edition sind des Weiteren die Refugee Allstars bei den Liedern \"We Trying to Stay Alive\" und \"Guantanamera\" vertreten, während der Rapper Canibus einen Gastbeitrag auf \"Gone Till November (The Makin’ Runs Remix)\" hat. \"Perfect Gentleman (Remix Radio Edit)\" ist eine Kollaboration mit dem Rapper Xzibit sowie dem Dancehall-Musiker Yellowman.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Bonus-CD der Special-Edition: + Musikvideos der Lieder \"Gone Till November\", \"911\" und \"Perfect Gentleman\"", "section_level": 1}, {"title": "Charterfolge und Singles.", "content": "\"The Ecleftic: 2 Sides II a Book\" stieg am 4. September 2000 auf Platz 20 in die deutschen Albumcharts ein und belegte in den folgenden Wochen die Ränge 23, 29 und 39. Insgesamt konnte es sich mit Unterbrechungen 32 Wochen in den Top 100 halten. In den USA belegte das Album Position 9 der Charts und hielt sich 30 Wochen in den Top 200. Auch in Österreich, der Schweiz und Großbritannien erreichte das Album hohe Chartpositionen. Vier Lieder des Albums wurden als Singles ausgekoppelt. Diese waren die Songs \"It Doesn’t Matter\" (DE #47), \"911\", \"Perfect Gentleman\" und \"Wish You Were Here\".", "section_level": 1}, {"title": "Verkaufszahlen und Auszeichnungen.", "content": "\"The Ecleftic: 2 Sides II a Book\" verkaufte sich in Deutschland über 150.000 mal und erhielt somit im Jahr 2002 eine Goldene Schallplatte. In den Vereinigten Staaten wurde das Album für mehr als eine Million verkaufte Exemplare mit Platin ausgezeichnet, während es in Großbritannien für über 100.000 Verkäufe eine Goldene Schallplatte bekam.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Ecleftic: 2 Sides II a Book ist das zweite Studioalbum des haitianischen Hip-Hop-Musikers Wyclef Jean. Es erschien am 18. August 2000 über das Label Columbia Records als Standard- und Special-Edition, inklusive fünf Bonussongs und drei Musikvideos.", "tgt_summary": null, "id": 2191821} {"src_title": "Thomas de Ros, 4. Baron de Ros", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorrunde.", "content": "Datum: 4. August 1984 Die 80 Teilnehmer wurden in zehn Läufe gelost. Für das Viertelfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athleten. Weiterhin kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten \"Lucky Loser\", weiter. Die direkt qualifizierten Athleten sind hellblau, die \"Lucky Loser\" hellgrün unterlegt. Mit 17 Jahren war Dawda Jallow aus Gambia der jüngste Teilnehmer. Der älteste Starter war mit 33 Jahren Joseph Rodan aus Fidschi. Der US-Amerikaner Sunder Nix erzielte mit 45,42 s in Lauf 7 die schnellste Vorlaufzeit. Der langsamste direkt qualifizierte Athlet war Gérson de Souza aus Brasilien in Lauf 3 mit 48,02 s. Der schnellste Athlet, der sich nicht qualifizieren konnte, war der Ägypter Nafee Mersal, der im sechsten Lauf mit 46,46 s ausschied.", "section_level": 1}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Datum: 5. August 1984 In den vier Viertelfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athleten (hellblau unterlegt) für das Halbfinale. Mit 44,72 s lief der US-Amerikaner Antonio McKay in Lauf 1 die schnellste Viertelfinalzeit. Die langsamste Zeit eines Qualifikanten waren die 45,91 s des Japaners Susumu Takano in Lauf 4.", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Datum: 6. August 1984 In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich jeweils die ersten Vier (hellblau unterlegt) für das Finale. Im zweiten Halbfinale unterbrach der Jamaikaner Bert Cameron nach ca. 150 Metern seinen Lauf und vollführte – augenscheinlich unter Schmerzen – einige Hüpfsprünge. Nach 20 Metern nahm er das Rennen wieder auf und qualifizierte sich tatsächlich noch für das Finale. Die Bestzeit des Halbfinales erzielte Gabriel Tiacoh mit 44,64 s in Lauf 2.", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Datum: 8. August 1984 Für das Finale hatten sich alle drei US-Amerikaner qualifiziert. Hinzu kamen zwei Nigerianer, ein Ivorer und ein Australier. Der qualifizierte Jamaikaner Bert Cameron, der eigentliche Favorit für die Goldmedaille, musste auf den Start verzichten. Er hatte sich im zweiten Halbfinale am Oberschenkel verletzt. Der Australier Darren Clark hatte den besten Start, er lag nach der ersten Kurve vorne. Alonzo Babers überholte ihm vor der letzten Kurve, auch Gabriel Tiacoh ging nun an Clark vorbei. Babers konnte sein hohes Tempo bis ins Ziel halten, Tiacoh wurde Zweiter. Antonio McKay kam ebenfalls noch vor Clark ins Ziel und gewann Bronze. Clark blieb der vierte Platz vor dem dritten US-Läufer Sunder Nix. Hinter Nix platzierten sich die beiden Nigerianer Sunday Uti und Innocent Egbunike. Mit seiner Silbermedaille wurde Gabriel Tiacoh der erste Medaillengewinner der Elfenbeinküste bei Olympischen Spielen. Im 20. olympischen Finale errang Alonzo Babers den 13. US-Sieg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 400-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 4., 5., 6. und 8. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. 80 Athleten nahmen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 712541} {"src_title": "Vierfachmord von Rupperswil", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorrunde.", "content": "Datum: 10. August 1984 In der Vorrunde wurden die 26 Staffeln in vier Läufe gelost. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Staffeln. Weiterhin kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten \"Lucky Loser\", weiter. Die direkt qualifizierten Staffeln sind hellblau, die \"Lucky Loser\" hellgrün unterlegt. Die Staffel der USA erzielte mit 3:01,44 min in Lauf 4 die schnellste Vorlaufzeit. Die langsamste direkt qualifizierte Staffel war die Mannschaft aus Trinidad und Tobago in Lauf 1 mit 3:06,81 min. Die schnellste Staffel, die sich nicht qualifizieren konnte, war mit 3:08,33 min in Lauf 2 die Staffel Frankreichs.", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Datum: 10. August 1984 In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich jeweils die ersten vier Staffeln (hellblau unterlegt) für das Finale. In sieben Mannschaften wurden Änderungen in den Besetzungen vorgenommen: Ein Protest gegen die Wertung des ersten Laufes wurde eingereicht und später abgewiesen. Der US-Läufer Walter McCoy war ein paar Meter auf einer falschen Bahn gelaufen. Die Schiedsrichter sahen dies als unabsichtlich an, zumal auch keine anderen Läufer dadurch behindert wurden und sich die US-Staffel keinen entscheidenden Vorteil verschafft hatte. Die Bestzeit des Halbfinales erzielte die USA mit 3:00,19 min im Lauf 1.", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Datum: 11. August 1984 Im Finale wurden Besetzungsänderungen in drei Mannschaften vorgenommen. Die USA ersetzten Walter Lee McCoy durch Ray Armstead und Willie Smith durch Alonzo Babers. Australien tauschte Rick Mitchell für Peter Van Miltenburg und bei Italien lief Pietro Mennea für Donato Sabia. Die US-Staffel war besonders vor heimischem Publikum klarer Favorit. Das Tempo der ersten Runde machten jedoch die Nigerianer, die vor Australien, USA, Italien und Großbritannien wechselten. Darren Clark brachte Australien beim zweiten Wechsel in Front. Die USA hatten sich vor Nigeria und den Briten auf Platz zwei vorgearbeitet. Alonzo Babers brachte die US-Amerikaner auf seiner Runde an die Spitze. Auf dem Schlussabschnitt sicherte Antonio McKay den US-Sieg. Philip Brown hatte die britische Staffel auf den zweiten Platz gebracht, die so die Silbermedaille errangen. Nigeria konnte ebenfalls noch an den bis dahin drittplatzierten Australiern vorbeiziehen und gewann Bronze. Hinter Australien platzierten sich auf den weiteren Rängen Italien, Barbados, Uganda und Kanada. Der Weltrekord wurde in diesem Wettbewerb zwar nicht erreicht, dennoch war es ein Rennen von hoher Qualität. So unterboten die ersten vier Staffeln die drei-Minuten-Marke. Das war vier Jahre zuvor keinem einzigen Team gelungen. 1976 und 1972 war jeweils alleine die Sieger-Staffel unter drei Minuten gelaufen. Alonzo Babers gewann nach seinem Sieg über 400 Meter seine zweite Goldmedaille in Los Angeles. Im sechzehnten olympischen Finale gab es den elften US-Sieg. Nigeria gewann die erste Medaille in dieser Disziplin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Männer bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 10. und 11. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. In 26 gemeldeten und 25 gestarteten Staffeln nahmen 113 Athleten teil. ", "tgt_summary": null, "id": 1432994} {"src_title": "Augustus Lutheran Church", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Trainingsgelände wurde in den frühen 1970er Jahren auf Initiative von Vujadin Boškov errichtet, einem ehemaligen jugoslawischen Fußballspieler und Fußballtrainer. Es befindet sich in Veternik, einem Vorort von Novi Sad. Das Trainingsgelände erhielt fünf Fußballfelder und bot Bedingungen auf allerhöchstem Niveau. In den folgenden drei Jahrzehnten wurde jedoch kaum noch in die Instandhaltung der Anlage investiert, wodurch es renovierungsbedürftig wurde. 2006 renovierte der FK Vojvodina schließlich das Trainingsgelände für 2 Millionen Euro und benannte es offiziell nach dessen Initiator Vujadin Boškov. Heute umfasst die gesamte Anlage eine Gesamtfläche von 88.600 Quadratmeter (m2), davon sind 3.600 m2 Baufläche und 85.000 m2 Freiland. Letzteres umfasst sechs Fußballfelder, wovon einer mit Kunstrasen belegt ist. Diese werden von der A-Mannschaft und sieben jüngeren Kategorien genutzt. Die Jugendmannschaften werden dabei von etwa 20 Trainern betreut. Zwei Plätze sind zudem mit Tribünen ausgestattet, wobei der Hauptplatz aufgrund von Flutlichtern auch bei Nacht genutzt werden kann. Für die Unterbringung der Spieler sowie des Trainerstabs sind acht Doppelzimmer, sieben Dreibettzimmer und zwei Luxussuiten vorhanden. Jede der Einheiten verfügt über eine moderne Ausstattung. Moderne Freizeiteinrichtungen und zwei Pressezentren sind ebenfalls vorhanden. Eine Küche und ein Restaurant versorgt die Profimannschaft sowie alle jüngeren Kategorien über das gesamte Jahr. Das FC Vujadin Boškov verfügt zudem über alle Segmente, die für das Funktionieren eines Vereins auf europäischer Ebene notwendig sind, wie z. B. Umkleideräume, Fitnessräume, ein medizinisches Zentrum, ein Lager und eine Wäscherei. Die gesamte Anlage wird von qualifiziertem Personal verwaltet, ein Sicherheitsdienst ist ebenfalls vorhanden. Hinsichtlich der Funktionalität, der Architektur und der Ausstattung gehört das FC Vujadin Boškov zu den modernsten Trainingsgeländen, besonders in Südosteuropa. 2015 wurde nochmal der visuelle Eindruck des Geländes verbessert.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Absolventen.", "content": "Aus der Jugendakademie gingen zahlreiche Talente hervor, darunter mit Srđan Babić, Mijat Gaćinović, den Brüdern Sergej- und Vanja Milinković-Savić sowie Radovan Pankov gleich fünf Spieler der serbischen U-20-Auswahl, die 2015 in Neuseeland die Weltmeisterschaft gewann. Auch zum Kader der serbischen U-19-Auswahl, die 2013 in Litauen die Europameisterschaft gewann, gehörten neben Gaćinović, Sergej Milinković-Savić auch Dejan Meleg den Europameistern an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das FC Vujadin Boškov () ist das Trainingsgelände und Sitz der Sportska akademija FK Vojvodina (Спортска академија ФК Војводина; serbisch für „Sportakademie FK Vojvodina“), der Jugendakademie des serbischen Fußballvereins FK Vojvodina aus Novi Sad. Auch die Geschäftsstelle des Vereins ist dort beheimatet. Der Sportkomplex liegt in Veternik, einem Vorort von Novi Sad, und gehört zu den modernsten seiner Art, besonders in Südosteuropa. Das Trainingsgelände wurde nach Vujadin Boškov benannt, einem ehemaligen jugoslawischen Fußballspieler und -trainer. Die Jugendakademie selbst trägt auch den Namen Omladinska škola Ilija Pantelić (Омладинска школа Илија Пантелић; „Jugendschule Ilija Pantelić“), benannt nach dem ehemaligen jugoslawischen Fußballspieler und -trainer Ilija Pantelić. Aus der Jugendakademie selbst gingen zahlreiche Talente hervor, darunter Miloš Krasić und Gojko Kačar, sowie in den letzten Jahren Dušan Tadić, Slobodan Medojević, Mijat Gaćinović oder Sergej Milinković-Savić.", "tgt_summary": null, "id": 757034} {"src_title": "Konopki Małe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "María de la Cruz Toledo wurde als Tochter von Marco Aurelio de la Cruz und Edicia Toledo in Chimbarongo geboren. Sie besuchte das \"Colegio Rosa de Santiago Concha\" und das Lyceum No. 5 in Santiago. Obwohl sie das Studium nicht mit einem Hochschulabschluss beendete, wurde sie immer als professionelle Journalistin angesehen. Bereits früh begann sie Artikel für Zeitschriften und Broschüren zu verfassen, sie war Herausgeberin einer Zeitschrift für Blinde und sprach politische Kommentare in einem Radioprogramm namens „María de la Cruz habla“.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Aktivitäten.", "content": "Als Folge ihrer politischen Aktivitäten im Bereich der Frauenbewegung gründete sie im Jahr 1946 die \"Partido Femenino de Chile\". Diese Partei bestand bis 1954. Ein Ziel der Partei war es, das Frauenwahlrecht in Chile einzuführen. Dieses Ziel wurde im Jahr 1949 erreicht. Die Partei hatte etwa 27.000 Mitglieder. Im Jahr 1948 kandidierte De la Cruz mit Unterstützung von Carlos Ibáñez del Campo erfolglos für das Amt einer Senatorin von Chile. Bei der Wahl im Jahr 1952 leitete sie die Kampagne von Ibáñez. Nachdem Ibáñez die Wahl zum Präsidenten gewonnen hatte, bot er ihr an, Ministerin für Bildung in seinem Kabinett zu werden. De la Cruz lehnte ab und schlug stattdessen ihre Parteigenossin María Teresa del Canto vor. Mit der Unterstützung von Ibáñez, der \"Partido Democrático de Chile\" (1952–1956), des \"Movimiento Nacional Independiente\", der \"Organización de Mujeres Independientes\", des \"Movimiento Nacional Ibañist\" und natürlich ihrer eigenen Partei errang sie am 4. Januar 1953 mit überwältigender Mehrheit als erste Frau einen Sitz im chilenischen Senat. Sie wurde am 14. Februar 1953 vereidigt und nahm ihren Platz im Senat ein. Ihre politische Karriere endete jedoch abrupt kurze Zeit später. Ihr selbstbewusstes Auftreten brachte ihr Misstrauen und Feindschaften ein. Schließlich wurde sie von drei Frauen beschuldigt, am Schmuggel von Uhren aus Argentinien beteiligt gewesen zu sein. Am 4. August 1953 wurde sie angeklagt und von ihrer Position entfernt, obwohl ein Untersuchungsausschuss des Kongresses gegen diese Maßnahme gestimmt hatte. Die Affäre wurde später aufgeklärt, María de la Cruz Toledo wurde rehabilitiert; es blieben wenig Zweifel, dass die Anschuldigungen aufgebracht wurden, um sie politisch zu schädigen und aus dem Kongress zu entfernen. Die Affäre beendete nicht nur die politische Karriere von María de la Cruz Toledo; auch die Partei, die sie gegründet hatte, wurde aufgelöst. Jahre später beteiligte sie sich an der Präsidentschaftskampagne von Jorge Alessandri, trat in die \"Partido Nacional\" ein und beteiligte sich am Cacerolazo gegen Salvador Allende. María de la Cruz Toledo starb am 1. September 1995 in Santiago de Chile.", "section_level": 1}], "src_summary": "María de la Cruz Toledo (* 18. September 1912 in Chimbarongo, Santiago de Chile; † 1. September 1995 ebenda) war eine chilenische politische Aktivistin für das Frauenwahlrecht, Journalistin, Schriftstellerin und politische Kommentatorin. Im Jahr 1953 wurde sie als erste Frau in den chilenischen Nationalkongress gewählt.", "tgt_summary": null, "id": 1110351} {"src_title": "Östliche Orthodoxie in Bosnien und Herzegowina", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Amos Manor wurde als Arthur Mendelowitz in einer wohlhabenden Familie in der siebenbürgischen Stadt Sighetu Marmației geboren. Als Jugendlicher war er Mitbegründer einer zionistischen Jugendgruppe. Im elsässischen Mulhouse erlernte er den Beruf des Ingenieurs. Als Siebenbürgen 1940 mit dem Zweiten Wiener Schiedsspruch an Ungarn fiel, wurde er in die ungarische Armee eingezogen und musste Zwangsarbeiten verrichten. 1944, nach dem deutschen Einmarsch, wurde er zusammen mit seinen Eltern, seinen zwei Brüdern und seiner Schwester mit dem ersten Zugtransport von Budapest nach Auschwitz deportiert, wo seine ganze Familie umgebracht wurde. Er überlebte als einziger und gelangte später nach Mauthausen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs organisierte er bei der Jewish Agency von Bukarest aus drei Jahre lang illegale Schifffahrten nach dem damaligen Palästina. Als das Institut zur Förderung der illegalen Einwanderung 1949 geschlossen wurde und die rumänische Regierung seinem Auswanderungsgesuch nach Israel nicht stattgab, stellte die israelische Gesandtschaft ihm und seiner Frau gefälschte tschechoslowakische Pässe aus und ermöglichte ihre Ausreise aus Rumänien. Im Juni 1949 gelangte er nach Israel. Einen Monat später wurde er Mitarbeiter des Nachrichtendienstes, zu jener Zeit unter der Leitung von Isser Harel, und benutzte dabei den Decknamen Walter Rappaport, um jeden Zusammenhang mit seinen in Rumänien verbliebenen Angehörigen zu verschleiern. Im Januar 1950 nahm er den Namen Amos Manor an. Er wurde zunächst Leiter der Abteilung für Spionageabwehr, im Juli 1952 stellvertretender Direktor, und war von Oktober 1953 bis 1963 Direktor des Nachrichtendienstes. 1956 leitete er die Geheimrede Chruschtschows an die CIA weiter und verstärkte die nachrichtendienstliche Zusammenarbeit mit den USA. Mit James Jesus Angleton, dem Chef der Spionageabwehr der CIA, pflegte er persönliche Kontakte. Nach seinem Ausscheiden aus dem Geheimdienst war er als Geschäftsmann in verschiedenen Unternehmen tätig. Bis 1975 vertrat er in Israel den Genfer Bankier Tibor Rosenbaum, anschließend die \"First Pennsylvania Bank\", Inhaberin der \"First International Bank of Israel\", leitete außerdem die Firma Israel Corporation und war Partner bei \"Atlas\", einer Hotel-Managementfirma. Er starb 2007 in Tel Aviv und wurde auf dem Friedhof Kiryat Shaul beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Amos Manor (; geb. 8. Oktober 1918 in Sighetu Marmației, Österreich-Ungarn, heute Rumänien; gest. 5. August 2007 in Tel Aviv; geboren als \"Arthur Mendelowitz\") war von 1953 bis 1963 Direktor des israelischen Geheimdienstes Schin Bet.", "tgt_summary": null, "id": 930221} {"src_title": "Conrad Poppenhusen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Es bleibt in dieser Geschichte nicht bei mit der Zeit ausufernden verbalen weltanschaulichen Auseinandersetzungen zweier Kontrahenten. Der „harte, kräftige, despotische“ Sozialdarwinist Nikolai Wassiljewitsch von Koren fordert den 28-jährigen Petersburger pflichtvergessenen Staatsdiener Iwan Andrejitsch Lajewskij, einen studierten Philosophen, zum Duell. Die Ehrenstreitigkeit wird in einem kaukasischen Küstenort am Schwarzen Meer an einem Morgen um fünf Uhr ausgetragen. In der Nacht vor dem Schusswechsel überdenkt Lajewskij in Erwartung des Todes sein verpfuschtes Leben. Nadeschda Fjodorowna, eine verheiratete Frau, hatte der gewissenlose Junggeselle Lajewskij in den russischen Süden gelotst. Später, zu der Zeit, als Lajewskij diese Frau satt hatte, war deren Ehemann verstorben. Lajewskij hatte die schriftliche Todesnachricht aus dem russischen Norden abgefangen und Nadeschda vorenthalten. Von seinem Freund, dem Militärarzt Dr. Alexander Dawidowitsch Samoilenko, einem russischen Edelmann und Staatsrat, hatte er sich Geld für die Flucht vor Nadeschda nach Petersburg geborgt. Nun war die Duellforderung des Prinzipienreiters von Koren dazwischengekommen. Lajewskij überlebt das Duell mit einem ziemlich harmlosen Streifschuss am Hals. Der Kratzer wird zum Anlass der inneren Umkehr des Leichtverletzten: Er heiratet die Witwe Nadeschda und strebt gemeinsam mit ihr einen Neubeginn an.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Es sieht so aus, als ob Lajewskij nicht nur vor Nadeschda, sondern auch vor seinen Gläubigern flüchten will. Er hat kein Geld und zweitausend Rubel Schulden. Von Koren verachtet Lajeskij zutiefst. Lajewski fürchtet den Zoologen: „Ich bin ein leerer, nichtiger, heruntergekommener Mensch! Die Luft, die ich atme, diesen Wein, die Liebe, mit einem Wort, mein ganzes Leben habe ich mir bis zum heutigen Tag um den Preis von Lüge, Faulheit und Kleinmut gekauft. Bis heute hab' ich die anderen und mich selbst betrogen, ich habe darunter gelitten, und meine Leiden waren billig und schlecht. Vor Korens Haß beuge ich scheu den Rücken, weil ich zuzeiten mich selbst hasse und verachte.“ Nadeschdas gute Bekannte Marja Konstantinowna und natürlich auch von Koren meinen, Nadeschda sei eine furchtbare Sünderin. Nach von Korens Ansicht müsste Nadeschda mit Gewalt zu ihrem Ehemann zurückgebracht werden. Und falls der Mann nichts mehr von ihr wissen will, dann ab mit ihr ins Arbeitshaus oder in die Besserungsanstalt. Samoilenko hat bereits siebentausend Rubel Schulden, weil er Bedürftigen mit geliehenem Geld ausgeholfen hat. Nun pumpt er von Koren um hundert Rubel an. Eigentlich will von Koren ihm das Geld nur leihen, falls es nicht für den Widerpart Lajewskij ist. Obwohl die Rubel für Lajewskij sind, gibt sie von Koren trotzdem her. In Gesellschaft erleidet Lajewskij einen epileptischen Anfall. Von Koren registriert die Erkrankung mit Häme. Der geplagte Lajewskij ist auch noch auf zwei einheimische Nebenbuhler eifersüchtig. In Geldangelegenheiten reagiert Lajewskij besonders überempfindlich. Er zerstreitet sich mit Samoilenko des Geldes wegen, dass er für seine Flucht so dringend braucht. Von Koren, der mit dem „Geldgeber“ befreundet ist, mischt sich auf dem Höhepunkt der verbalen Auseinandersetzung ein und fordert den Taugenichts zum Duell. Zu allem Überfluss wird Lajewskij in der Bedrängnis von einem seiner Nebenbuhler zu einem Schäferstündchen Nadeschdas mit dem anderen Nebenbuhler geführt. Unabhängig davon laufen die Duellvorbereitungen unerbittlich ab. Sekundanten – allesamt Offiziere und ein Arzt finden sich bereit. Am Morgen – wie gesagt – um fünf Uhr am Strand stellt sich heraus, keiner der Herren Sekundanten kennt das gängige Duell-Reglement genau. Trotzdem wird drauflos geschossen. Lajewskij als beleidigter hat den ersten Schuss und schießt absichtlich in die Luft. Von Koren will töten, wird aber glücklicherweise beim Zielen abgelenkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Duell, auch \"Duell\", \"Ein Duell\", \"Ein Zweikampf\" (), ist eine Erzählung des russischen Schriftstellers Anton Tschechow, die im Oktober/November 1891 in der Sankt Petersburger Zeitung \"Nowoje wremja\" abgedruckt wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 1641942} {"src_title": "Joseph Lycett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Weltberühmt wurde Bengt Ekerots Darstellung des Todes in Ingmar Bergmans Filmklassiker \"Das siebente Siegel\" von 1957. Sein Auftritt als Tod – unter einem schwarzen Mantel mit Kapuze gehüllt, mit weißem Gesicht, höflich und gebildet auftretend – wurde in unzähligen späteren Filmen kopiert. Zusammen mit Ingmar Bergman, der ein guter Freund von ihm war, hatte er zuvor bereits am Aussehen und Auftreten des Todes gefeilt. Obwohl \"Das siebente Siegel\" sein mit Abstand bekanntester Leinwandauftritt war, spielte Ekerot insgesamt in über 30 weiteren schwedischen Filmen zwischen 1940 und 1968. Während er in den 1940er-Jahren vor allem sensible junge Männer spielte, etwa in \"Dynamite\" (1947) oder dem Fernsehfilm \"Hamlet\" (1955), war er in späteren Jahren vor allem in Nebenrollen als Charakterdarsteller zu sehen. Als Regisseur inszenierte er zwischen 1946 und 1962 auch drei Kinofilme sowie vier Fernsehfilme. Mindestens ebenso signifikant war aber Ekerots Karriere am Theater. Er zählte zu den wichtigsten Schauspielern und Regisseuren im schwedischen Theater des 20. Jahrhunderts. So arbeitete in den 1950er und 1960er Jahren am Königlich Dramatischem Theater in Stockholm als Regisseur, dort hatte er auch bereits zwischen 1938 und 1941 seine Ausbildung zum Schauspieler absolviert. In Stockholm war etwa 1956 für die erste internationale Aufführung von \"Eines langen Tages Reise in die Nacht\" von Eugene O’Neill verantwortlich. Ekerot wirkte außerdem am Gothenburg City Theatre sowie am Musiktheater Malmö. Äußerst eifrig verschrieb sich Ekerot seinen Aufgaben als Schauspieler und Regisseur, während er im Privatleben mit Suchtproblemen zu kämpfen hatte. Seine Ehe mit der Schauspielerin Margareta Hallin (* 1931) wurde geschieden. Er starb 1971 im Alter von 51 Jahren an Lungenkrebs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nils Bengt Folke Ekerot (* 8. Februar 1920 in Stockholm; † 26. November 1971 ebenda) war ein schwedischer Schauspieler und Regisseur, der in Schweden zu den führenden Theatermännern seiner Generation zählte. International bekannt wurde er als „der Tod“ im Filmklassiker \"Das siebente Siegel\" von 1957.", "tgt_summary": null, "id": 90005} {"src_title": "Arthur Meinig", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Quai-Aufschüttung und Bau.", "content": "Bis ins 19. Jahrhundert gab es in Luzern nur wenige Fremdenpensionen. Erst das Aufkommen des Tourismus gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts veranlasste die Stadtregierung, mit städtebaulichen Massnahmen das Potenzial der Lage und der Landschaft zu fördern. Das rechtsseitige Seeufer, wo sich heute die Seepromenade und die grossen Hotelbauten befinden, war Sumpfland. 1836 wurde das Gebiet zwischen der Stadt und der Hofkirche aufgeschüttet, es entstand somit der Schweizerhofquai. Die Hofbrücke, die bis dahin unerlässlich für die Überquerung des Sumpfgebiets gewesen war, konnte abgerissen werden. Die alteingesessene Luzerner Familie von Segesser von Brunegg erkannte die Zeichen der Zeit; die Brüder Eduard, Placidus und Xaver von Segesser von Brunegg eröffneten 1845 mit dem «Schweizerhof» das erste Aussichtshotel am See. 1859 wurde Luzern an das noch bescheidene Eisenbahnnetz angeschlossen, und der Fremdenverkehr – noch den obersten Gesellschaftsschichten vorbehalten – erlebte einen Boom. Schnell wurde das Bedürfnis nach weiteren standesgemässen Unterkünften für die vermögenden Reisenden offenbar. Die von Segesser veräusserten den «Schweizerhof» und den daran angrenzenden, 1865 errichteten «Luzernerhof», gründeten mit Eduard von Segessers Schwiegersohn, Alphons Maximilian Pfyffer von Altishofen (auch Max Alphons Pfyffer) die Baugesellschaft Segesser & Cie. und erwarben Land in der Unteren Halde. Die Auflagen der Stadt waren klar: Bis 1870 musste eine Hotelpalast entstehen, der Luzerns Stellung im aufkeimenden Wettbewerb zwischen den Fremdenverkehrsorten stärkte. Der geplante Bau war für seine Zeit von einzigartiger Dimension: 84 Meter Lang und 27 Meter hoch und damit etwa die Hälfte des heutigen Bauvolumens.", "section_level": 2}, {"title": "Eröffnung, Ära Ritz, Expansionen.", "content": "Nach zwei Jahren Bauzeit war das «Hôtel National» 1870 fristgemäss auf Saisonbeginn fertiggestellt, doch der sich abzeichnende Deutsch-Französische Krieg vereitelte eine glanzvolle Eröffnungssaison – der Fremdenverkehr brach ein. Erst nach Beendigung des Kriegs kurz vor der Sommersaison 1871 konnte das Hotel seinen Betrieb vollumfänglich aufnehmen, der erste Direktor war M. A. Pfyffer. Aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Depression in Europa hatte das «National» einen schwierigen Einstand; man entschied sich zu einem Wechsel der Direktion. Ende der 1870er-Jahre übernahm César Ritz, Begründer der Hoteldynastie, das Haus. Er steigerte den Komfort des Hauses, perfektionierte den Service und landete einen Coup, als er 1881 den bereits legendären Chefkoch Auguste Escoffier verpflichten konnte. Nun florierte das Hotel. Ritz leitete das «National» bis 1890, dann übernahmen A. M. Pfyffers Söhne Alphons und Hans Pfyffer den Betrieb. Gleichzeitig wurde die Rechtsform geändert, aus der Kommanditgesellschaft wurde die Grand Hotel National AG, mit César Ritz im Verwaltungsrat. Inzwischen hatte sich der Fremdenverkehr professionalisiert, Verkehrsvereine wurden gegründet und internationale Vernetzung angestrebt: Luzern war noch eine reine Sommerdestination, die Kundschaft reiste im Winter in den Süden. Das neu gegründete Verkehrsbüro veröffentlichte erste Zahlen: 1892 logierten 78'000 Gäste in den Luzerner Hotels und Pensionen, 1900 bereits fast 140'000. Im (nun so genannten) «Grand Hôtel National» wurde der Raum knapp, man entschied sich zu einer ersten Expansion und eröffnete 1897 den an der Ostseite angebauten Speisesaal, der bisherige Speisesaal wurde zum Ballsaal. Das war der Auftakt zu weiteren An- und Umbauten: Ein grosser Anbau wurde geplant, der «Nationalhof», konzipiert als beiheizbares Winterhaus – das ermöglichte erstmals den ganzjährigen Betrieb. Der Trakt wurde 1900 eröffnet, der Ganzjahresbetrieb erwies sich als prestigeträchtig. Zum ersten Mal wurden «Appartements» geschaffen – als Suiten wurden sie in allen Luxushotels zum Standard. 1910 erfolgte die dritte Expansion, der Zwischentrakt, der das «Grand Hôtel» mit dem «Nationalhof» verband, wurde aufgestockt.

", "section_level": 2}, {"title": "Belle Époque, Weltkriege.", "content": "In der Belle Époque war der Ruf Luzerns als Fremdenmetropole gefestigt; bis zu 190'000 Reisende besuchten die Stadt mit ihren damals 35'000 Einwohnern im Jahr. Das «National» war auf Erfolgskurs, die Investitionen hatten sich gelohnt. Doch 1914 brach der Erste Weltkrieg aus, die Gästezahlen brachen ein, Teile des Personals wurden zum Kriegsdienst eingezogen, erst nach dem Krieg erholte sich die Bilanz. Am 22. August 1920 wurde das Hotel zur Kulisse eines historischen Ereignisses: Der italienische Ministerpräsident Giovanni Giolitti und der britische Premier David Lloyd George trafen sich hier zu einer Sonderkonferenz, die der Ausführung des Versailler Friedensvertrags galt. Der Tourismus florierte, bereits 1923 wurden wieder die Besucherzahlen der Vorkriegszeit erreicht. Doch die Weltwirtschaftskrise setzte dem Aufschwung ein jähes Ende. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erholte sich der Fremdenverkehr, doch sein Gesicht hatte sich gewandelt: Reisen wurde deutlich billiger, das Automobil führte zu einer zusätzlichen «Demokratisierung» des Tourismus – immer mehr Reisende sahen in Luzern nicht mehr die Endstation, sondern einen Etappenhalt. 1954 übernahm Hans F. Elmiger, Grossenkel von M. A. Pfyffer und Neffe von Hans Pfyffer, die Leitung des Betriebs, dessen Bettenzahl sich von 405 auf 300 reduziert hatte. 1957/58 wurde eine umfassende Renovation durchgeführt, die Fassade wurde «purifiziert», der neobarocke Sandsteinschmuck entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Ära Umberto Erculiani.", "content": "Anfang der 1970er-Jahre war der einstige Palast wirtschaftlich arg angeschlagen, in der Stadt kursierten Gerüchte, das Hotel solle einem Shoppingcenter Platz machen. Da trat der Architekt Umberto Erculiani auf dem Plan. Er erwarb die Aktien der Grand Hotel National AG und legte ein Konzept der Mehrfachnutzung vor: Mit öffentlich zugänglichen Läden und Restaurants sollte das Haus einem breiteren Publikum geöffnet werden; der Hotelbetrieb wurde reduziert, Teile des Hauses als Bürofläche vermietet. Gleichzeitig sollte mit den «Residence-Suiten» ein neues Kundensegment für solvente Mieter erschlossen werden. Ab 1977 wurde der Westteil (der älteste Gebäudeteil) umgebaut, es entstanden zwei Restaurants. Das Erdgeschoss verfügte nun über einen durchgehenden Korridor und war öffentlich zugänglich. Zusätzlich wurden im Nachbargebäude zwei Nachtlokale errichtet. Der Hoteleingang wurde verlegt, der Ostteil zum Hoteltrakt ausgebaut, ein Hallenbad eingerichtet. Im Westteil wurden in den Folgejahren die «Résidences» gebaut, Suiten für längeren oder dauerhaften Aufenthalt. 2001 wurde der Hotelbetrieb weiter verkleinert, das Hotel im Ostflügel wird nun als 5-Sterne-Hotel geführt, der Westflügel dient dem «Residence»-Konzept.", "section_level": 2}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Im Herbst 2015 führt das Grand Hotel National 41 Zimmer und Suiten im Hoteltrakt sowie 22 Residenzen für längeren und dauerhaften Aufenthalt. Das Erdgeschoss ist auf ganzer Länge öffentlich zugänglich und bietet vier Restaurants («National», «Riviera», «Klingler's» und «Jialu National»), ein Café und eine Bar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Grand Hotel National ist ein 5-Sterne-Hotel in Luzern, das 1870 eröffnet wurde. Es liegt direkt am Vierwaldstättersee, mit Ausblick über das Seebecken und die Innerschweizer Alpen. Es bietet 41 Zimmer und Suiten sowie 22 Residenzen, und verfügt über vier Restaurants, ein Café und eine Bar. Der Hotelbau ist als Kulturgut von nationaler Bedeutung eingestuft und steht damit als A-Objekt unter Denkmalschutz.", "tgt_summary": null, "id": 1323501} {"src_title": "Thomas Henshaw", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "YANAGI wurde als Sohn des Admirals der Kaiserlichen Marine Yanagi Narayoshi in Tokyo geboren. Nach Absolvierung der Adelsschule Gakushuin studierte er an der Universität Tokyo an der Fakultät für Geisteswissenschaften und machten 1913 seinen Abschluss in Psychologie. In seiner Zeit am Gakushuin hatte er sich 1910 an der Zeitschrift Shirakaba als Mitherausgeber beteiligt. Später interessierte er sich für koreanische Volkskunst und für die Skulpturen von Mokujiki Yōnin. Er befasste sich auch mit den Gedichten von William Blake und Walter Whitman und stellte sie vor. Gegen Ende der Taishō-Zeit beschäftigte YANAGI sich mit der Volkskunst, für die er den Begriff \"Mingei\" () prägte. Er führte Untersuchungen durch und sammelte Objekte, hielt Vorträge darüber, reiste dafür durch ganz Japan und war auch im Ausland unterwegs. Er verkehrte mit Shiga Naoya, Mushanokōji Saneatsu, Kawai Kanjirō, Hamada Shōji, Bernard Leach und anderen literarisch und künstlerisch Interessierten. So entwickelte sich eine Volkskunst-Bewegung, für die YANAGI die Zeitschriften \"Kōgei\" () und „Mingei“ herausgab. – An der Tōyō-Universität unterrichtete er Religionsphilosophie. 1924 gelang es YANAGI, in Korea ein Museum für koreanische Volkskunst zu eröffnen, 1936 errichtete er, unterstützt u. a. von dem Unternehmer Ōhara Magosaburō, im Stadtteil Komaba ein Museum für Volkskunst, das einen großen Beitrag lieferte, das Wesen der Volkskunst darzustellen. Zu seinen zahlreichen Publikationen gehören „Schönheit in der Vielfalt von Gefäßen“ (, \"Zakki no bi\"; 1926), „Volkskunst in Japan“ (, \"Nihon no mingei\"; 1960), „Wesen der Kunst“ (, \"Bi no hōmon\"). – 1957 wurde er für seine Arbeit als „Person mit besonderen kulturellen Verdiensten“ ausgezeichnet. Sein ältester Sohn war der Industriedesigner Yanagi Sōri, sein zweitältester Sohn ist der Kunsthistoriker Yanagi Munemoto () und sein dritter Sohn war der Gartenarchitekt Yanagi Munetami ().", "section_level": 1}], "src_summary": "Yanagi Muneyoshi (; 21. März 1889 in Tokio – 3. Mai 1961; im Westen bei gleicher Schreibweise auch Yanagi Sōetsu gelesen) war ein japanischer Kunstkritiker, Religionsphilosoph und Mit-Begründer der japanischen Volkskunst-Bewegung. Er war verheiratet mit der Sängerin Kaneko Yanagi, geborene Nakashima.", "tgt_summary": null, "id": 1349893} {"src_title": "Geoffrey Heyworth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Normannische Burg.", "content": "Was man aber weiß, ist, dass um 1066 Henry de Ferrers (oder \"Ferrars\") für seine großen Verdienste gegenüber König Wilhelm dem Eroberer von diesem Ländereien in Derbyshire zu Lehen bekam, die man \"Duffield Frith\" nannte. Sie erstreckten sich von \"Heage\" und \"Shottle\" im Norden bis nach \"Tutbury\" im Süden. Der Grundherr ließ Tutbury Castle bauen und machte die Burg zu seinem Hauptsitz, aber er benötigte auch einen Außenposten zum Schutz seiner Ländereien weiter im Norden und ließ so eine weitere Burg, vermutlich aus Holz, in Duffield bauen. Sein dritter Sohn, Robert, bewährte sich 1138 in der Standartenschlacht gegen die Schotten und wurde zum Earl of Derby ernannt. Sein Urenkel, William, der in diese Position 1162 nachrückte, schloss sich dem Königssohn in einer Rebellion gegen seinen Vater, Heinrich II., an und 1173 wurden beide Burgen zerstört. Ihm folgte sein zweiter Sohn, William, Favorit des Königs Johann Ohneland, nach, der das Earldom mit den Grundherrschaften von Wirksworth, Ashbourne und später Horsten Castle wieder einsetzte. Zur gleichen Zeit wurden die Burgen von Duffield und Tutbury wieder aufgebaut, diesmal aus Stein. Der nächste William genoss ebenfalls das Wohlwollen des Königs. Der darauf folgende Earl, Robert, die 7. Generation, rebellierte gegen König Heinrich III. und Tutbury Castle wurde zerstört. Obwohl er begnadigt wurde, rebellierte Robert erneut, wurde in der Schlacht von Chesterfield besiegt, verlor 1269 seine Besitzungen und Duffield Castle wurde zerstört. Seine Ländereien wurden Prinz Edmund zu Lehen gegeben, der wenig später zum Earl of Lancaster erhoben wurde. Die Burg wurde förmlich bis zum Grund abrasiert, wobei viele ihrer Mauersteine für andere Gebäude ausgekehrt wurden. Der Platz der früheren Burg wurde langsam von Pflanzen überwuchert. Erinnerungen an eine Burg blieben erhalten und finden sich in dem Namen „Castle Orchard“, einem Hain, der sich von den heutigen Bauernhöfen desselben Namens unten am Burghügel bis zur Hazelwood Road erstreckte. Das Anwesen wurde 1885 wiederentdeckt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgrabungen.", "content": "Als das Anwesen archäologisch bearbeitet wurde, fand man die Fundamente einer traditionellen normannischen Motte mit einem steinernen Donjon darauf. Bemerkenswert war die Größe des letzteren, etwa 29 Meter lang und 28,5 Meter breit, nur wenig kleiner als der White Tower in London. Das Anwesen wurde gesichert, die Fundamente markiert und das Ganze 1899 dem National Trust übergeben, eines seiner ersten archäologischen Denkmäler. Viele Jahre lang wurden die Erhaltungsarbeiten von der Gemeindeverwaltung durchgeführt, aber kürzlich hat sie der Trust wieder übernommen. Obwohl man in den 1930er-Jahren und 1957 weitere Grabungen durchführte, fand man nur wenige mittelalterliche Überreste, aber die Theorie, das dieses Gelände schon vor der Ankunft der Normannen besiedelt war, wurde durch eine Reihe von Fundstücken aus römischer Zeit bestätigt. Eine geophysikalische Untersuchung des Anwesens wurde 2001 von der Universität Bradford durchgeführt und förderte Spuren anderer Gebäude südlich und südöstlich der Burg zu Tage, die aus derselben Zeit zu stammen schienen. Der National Trust versucht derzeit, die notwendigen Gelder aufzutreiben, um weitere Untersuchungen durchzuführen. Im Übrigen präsidierte die Familie \"de Ferrers\" in der Normandie über ein wichtiges Zentrum der Eisenherstellung. Dies soll der Ursprung der Nagelschmiede in Belper sein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Duffield Castle war eine normannische Burg im Dorf \"Duffield\" in der englischen Grafschaft Derbyshire. Das Anwesen gilt als Scheduled Monument. ", "tgt_summary": null, "id": 632795} {"src_title": "Rydzewo (Miłki)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerlaufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "College.", "content": "Jim Doran besuchte in seiner Geburtsstadt die Highschool. Da seine Schule über keine Footballmannschaft verfügte, spielte er Basketball und Baseball. Im Jahr 1947 schloss er sich, nach einer kurzen Dienstzeit in der United States Navy am Ende des Zweiten Weltkriegs dem Buena Vista College an, bestritt für die dortige zweite Footballmannschaft im College Football aber lediglich ein Spiel. Nach seinem Wechsel an die Iowa State University erhielt er bei den \"Iowa State Cyclones\" Einsatzzeit als End. Im Jahr 1949 stellte er mit 203 Yards Raumgewinn durch Passfänge einen neuen nationalen Collegerekord auf. In seinem letzten Studienjahr erfolgte die Wahl zum All American und die Wahl in die Ligaauswahl. 1951 erfolgte zudem die Teilnahme an den beiden Auswahlspielen der besten Collegespieler, dem \"East-West Shrine Game\" und am \"Hula Bowl\".", "section_level": 2}, {"title": "NFL.", "content": "Jim Doran wurde im Jahr 1951 von den Detroit Lions in der fünften Runde an 55. Stelle des NFL Drafts ausgewählt. Der Head Coach der Lions, Buddy Parker, setzte Doran neben Vince Banonis und John Prchlik überwiegend in der Defensive Line als Defensive End ein. Im folgenden Spieljahr gewannen die Lions neun von 12 Spielen und zogen damit in die Play-offs ein, wo sie zunächst die Los Angeles Rams mit 31:21 besiegten. Doran konnte in dem Spiel den gegnerischen Quarterback einmal hinter der Line of Scrimmage zu Fall bringen. Auch im anschließenden Meisterschaftsspiel gegen die von Paul Brown trainierten Cleveland Browns gelang ihm ein Sack. Mit dem 17:7-Sieg gegen die Browns gewann Doran seine erste NFL-Meisterschaft. Im folgenden Jahr gelang Doran der Gewinn seines zweiten Meistertitels. Nach zehn Siegen bei zwei Niederlagen in der Regular Season traf die Mannschaft aus Detroit im Meisterschaftsspiel erneut auf die Browns, die diesmal mit 17:16 unterlagen. Doran war in diesem Spiel erneut erfolgreich, diesmal allerdings überwiegend auf der Position des Ends. Mit vier Passfängen gelang ihm ein Raumgewinn von 95 Yards. Ein Pass von Quarterback Bobby Layne konnte er zu einem Touchdown verwerten. Mit einem Sack an Quarterback Otto Graham stellte er zudem erneut seine Qualitäten als Defensive End unter Beweis. Vor der Saison 1957 hatte George Wilson das Traineramt bei den Lions übernommen. Er führte die Lions zu ihrer vierten NFL-Meisterschaft. Nach acht Siegen aus 12 Spielen traf die Mannschaft aus Detroit in den Play-offs zunächst auf die San Francisco 49ers. Jim Doran konnte mit zwei Passfängen und einem Raumgewinn von 51 Yards zum 31:27-Sieg seiner Mannschaft beitragen. Gegner im Endspiel waren erneut die Cleveland Browns. Doran zeigte erneut ein gutes Spiel und fing drei Pässe von Quarterback Tobin Rote zu einem Raumgewinn von 101 Yards. Einen Pass trug er zu einem Touchdown in die Endzone der Browns, die letztendlich auch das Spiel mit 59:14 verloren. Doran wechselte nach der Saison 1959 zu den neu gegründeten und von Tom Landry trainierten Dallas Cowboys. Landry setzte Doran 1960 als Tight End ein. Obwohl Doran nach dieser Saison aufgrund seiner sportlichen Leistungen für den Pro Bowl nominiert wurde, konnte seine Mannschaft nicht überzeugen und blieb in dieser Saison sieglos. Nach einer weiteren erfolglosen Spielrunde 1961 verließ er das Team aus Dallas wieder. Seine weitere Karriere musste er als Spieler der Denver Broncos vor der Saison 1962 aufgrund einer Verletzung beenden.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der Laufbahn.", "content": "In den Jahren 1964 und 1965 war Doran Assistenztrainer von Buddy Parker und Mike Nixon bei den Pittsburgh Steelers. Beide Spielzeiten verliefen erfolglos. Doran kehrte danach nach Iowa zurück und betrieb dort eine Farm. Er war verheiratet und hatte drei Kinder. Jim Doran verstarb an einem Herzinfarkt.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Jim Doran spielte in einem Pro Bowl, ist Mitglied in der Iowa Sports Hall of Fame, in der Iowa State Athletics Hall of Fame und – obwohl er niemals in der Schule Football gespielt hatte – in der Iowa High School Football Hall of Fame.", "section_level": 1}], "src_summary": "James Robert „Jim“ Doran, (* 11. August 1927 in Beaver, Iowa; † 30. Juni 1994 in Lake City, Iowa) war ein US-amerikanischer American-Football-Spieler. Er spielte in der National Football League (NFL) bei den Detroit Lions und den Dallas Cowboys.", "tgt_summary": null, "id": 1889576} {"src_title": "Rio-Grande-Ziesel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mythos.", "content": "Draupadi war die feuergeborene Tochter von Drupada, des Königs von Panchala, einem in vedischer Zeit mehrfach erwähnten Königreich im Nordwesten Indiens. Drupada hatte die Hälfte seines Königreichs in einem Kampf gegen Arjuna verloren, der zugunsten von Drona, einem Jugendfreund Drupadas gekämpft hatte. Daraufhin entschloss sich Drupada ein Feueropfer (\"yajna\") abzuhalten; während dieser Zeremonie entsprang plötzlich Draupadi, eine schöne junge Frau, zusammen mit ihrem Bruder Dhrishtadyumna dem Feuer. Drupada beschloss, sie dem Prinzen Arjuna zur Frau zu geben, entschloss sich jedoch kurz darauf, einen Wettstreit (\"swayamvara\") zu veranstalten. Alle Bewerber bis auf Karna konnten die gestellten Aufgaben nicht bewältigen, doch lehnte Draupadi Karna mit dem Hinweis auf dessen niedere Herkunft ab. Später kamen die Pandavas hinzu und Draupadi willigte in die Ehe mit Arjuna ein. Als er seine Frau seiner Mutter Kunti vorstellen wollte, war diese gerade am Herd beschäftigt und deshalb abgelenkt; seine Bemerkung „Schau was ich mitgebracht habe“ erwiderte sie damit, dass dies nicht so wichtig sei, solange er es mit seinen Brüdern teile... So wurde Draupadi die Gemahlin aller fünf Pandavas. Die Brüder gründeten in der Folgezeit zahlreiche Städte im Norden Indiens, darunter auch Indraprastha, welches häufig mit der Stadt Delhi gleichgesetzt wird. Sie lebten gemeinsam in einem Palast voller Kunst und Bücher, aber auch voller illusionärer Spielereien und Täuschungen; dennoch brachten die Pandavas mehrere Stadtstaaten der Umgebung unter ihre Kontrolle. Eines Tages kam Duryodhana, der älteste der Kaurava-Brüder zu Besuch; er fiel in ein Wasserbecken, dessen Oberfläche ihm fest erschienen war, und wurde von Draupadi und ihren Mägden ausgelacht und verspottet. Es gelang ihm später, die Pandava-Brüder zu einem Würfelspiel in seinen Palast zu locken, bei dem Yudhishthira, der Älteste, das Königreich und all ihr Hab und Gut verlor – sie waren mit einem Mal Diener ihrer Vettern geworden. Zuletzt verspielte er auch noch Draupadi. Duryodhana erteilte den Befehl Draupadi zu entkleiden, doch ihr Sari wurde länger und länger... Zuletzt endete alles damit, dass die fünf Brüder und ihre Gemahlin für 13 Jahre ins Exil gehen mussten. Im Kamyaka-Wald wurde sie, als ihre Brüder auf Jagd waren, erneut von einem der Kaurava-Sohne (Jayadratha) bedrängt, dem es sogar gelang, sie in seinen Streitwagen zu zerren. Kurz darauf bemerkten die Brüder die Entführung ihrer Frau und verfolgten Jayadratha, der sie jedoch kommen sah und Draupadi auf der Straße zurückließ. Dennoch konnten die Brüder den Übeltäter gefangen nehmen; seine Tötung durch Bhima wurde jedoch mit dem Hinweis auf seine Frau und Kinder verhindert. Ein weiterer Übergriff auf ihre Person erfolgte durch Kichaka, doch wurde auch dieser vereitelt; Kichaka trat sie in aller Öffentlichkeit, woraufhin sie sich bei ihren tatenlos bleibenden Gatten beschwerte. Letztlich jedoch wurde Kishaka von dem als Draupadi verkleideten Bhima getötet. Weitere Abenteuer folgten. Die Geschichte der Pandavas und ihrer Frau endet mit einer Pilgerreise in die Berge des Himalaya. Draupadi war die erste, die unter den Anstrengungen der Reise zusammenbrach und zurückblieb, doch auch Arjuna, Bhima, Nakula und Sahadeva ereilte wenig später das gleiche Schicksal; nur Yudhishthira erreichte Indras Paradies Amaravati und fragte nach seinen Brüdern und seiner Frau, woraufhin er in einen Palast geführt wurde, wo sie alle versammelt waren.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Durch die Zurückweisung Karnas und die Verspottung Duryodhanas nimmt Draupadi – wenn auch ungewollt – wesentlichen Einfluss auf den Fortgang der Erzählhandlung: Die zunehmend verhärteten Fronten zwischen den Pandavas und ihren Vettern, den Kauravas, münden schließlich in der Schlacht zu Kurukshetra, in der all ihre fünf Söhne den Tod finden. Die Geschichten um Draupadi sind im hinduistischen Indien auch heute noch äußerst populär – sie gilt als Inbegriff einer schönen, ein wenig leichtfertigen, in jedem Fall aber begehrenswerten und gerade deshalb leidenden Frau. Manche werfen ihr Polyandrie und Gedankenlosigkeit vor, andere bemitleiden sie wegen ihrer oft tatenlos zuschauenden Männer. Letztlich bleibt sie jedoch eine der herausragenden Frauengestalten des Hinduismus und vielleicht sogar der Weltliteratur.", "section_level": 1}, {"title": "Darstellung und Verehrung.", "content": "In der mittelalterlichen Kunst wird Draupadi nur äußerst selten dargestellt. Mit dem Aufkommen der Miniaturmalerei in der Mogul-Zeit, aber vor allem während der britischen Kolonialzeit änderte sich dies. Heute sind bunte Bilddrucke über ganz Indien verbreitet. Vor allem in Südindien gibt es annähernd 400 Dorftempel, die ihr geweiht sind, denn am Ende der Erzählung wird sie als Inkarnation der Göttin \"Shri\" (= Lakshmi) bezeichnet. Der sogenannte Draupadi-Ratha in Mamallapuram trägt zwar ihren Namen, hat aber nie eine irgendwie geartete kultische Bedeutung gehabt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Draupadi (Sanskrit: द्रौपदी \"Draupadī)\" ist eine der bekanntesten weiblichen Figuren des Mahābhārata-Epos bzw. der indischen Mythologie. Sie war die gemeinsame Ehefrau der fünf Pāndava-Brüder Yudhishthira, Bhima, Arjuna, Nakula und Sahadeva, von denen sie jeweils einen Sohn hatte.", "tgt_summary": null, "id": 513846} {"src_title": "Euro Hockey League 2016/17", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Austragungsort.", "content": "Nach einem Sieg beim JESC hat das Siegerland als erstes die Möglichkeit, die Wahl als Austragungsort anzunehmen. Sollte dies nicht geschehen, kann sich wie 2015 ein anderes Land um die Austragung bewerben. Das maltesische Fernsehen PBS und die EBU gaben am 13. April 2016 bekannt, dass Malta zum zweiten Mal nach 2014 den Junior Eurovision Song Contest austragen wird. Diesmal ist jedoch nicht die ganze Insel, sondern lediglich die Hauptstadt Valletta der Austragungsort. Das im 16. Jahrhundert erbaute Mediterranean Conference Center in Valletta war im späten Mittelalter eines der führenden Krankenhäuser Europas und ist mit Abstand der älteste Austragungsort eines Eurovision Song Contests und trug in der Vergangenheit bereits einige ESC-Vorentscheidungen für Malta aus. Am 13. Juli 2016 wurde bekannt gegeben, dass mehrere Orte in Valletta in den Contest einbezogen werden sollen. Die teilnehmenden Länder werden im \"Mediterranean Conference Center\" auftreten. Allerdings sollen am \"Teatru Manoel\", \"St. George’s Square\" und an der \"Valletta Waterfront\" verschiedene Interval-Acts auftreten. An diesen Orten sollen auch Kinder sein, die bestimme teilnehmende Länder repräsentieren, Gastauftritte sowie weitere, noch unbekannte Auftritte sind auch geplant. Außerdem gab man bekannt, dass die Teilnehmer Klassen und Mentoren zugewiesen bekommen, sodass sich die Teilnehmer besser entfalten können. Die Mentoren werden vorherige Eurovision Song Contest Teilnehmer sein. Am 8. Oktober 2016 wurde die Bühne des JESC 2016 präsentiert, welche sich in der Haupthalle des Centers befinden wird. TVM sagte, dass man das \"Mediterranean Conference Center\" in ein modernes TV-Studio verwandeln möchte, aber trotzdem den Charme des Centers beibehalten wollte. Allerdings wird, anders als in den Jahren zuvor, der Green Room sich nicht in der Haupthalle befinden, sondern separat in \"“The Infirmary”\" (dt. \"das Krankenhaus\") des \"Mediterranean Conference Centers\". Dort wird sich, wie schon beim Eurovision Song Contest 2013, auch ein separates Publikum befinden.", "section_level": 1}, {"title": "Moderation.", "content": "Am 27. Oktober 2016 gab PBS die Moderatoren bekannt; mit Ben Camille und Valerie Vella werden erstmals seit 2013 wieder zwei Personen die Show moderieren. Ben Camille ist Model, Schauspieler und moderierte bereits die maltesische ESC-Vorentscheidung, Valerie Vella ist seit zwanzig Jahren bei dem Sender TVM Moderatorin und verkündete beim Eurovision Song Contest 2000 die Wertungen ihres Landes. Auch sie moderierte, insgesamt drei Mal, den \"Malta Eurovision Song Contest\".", "section_level": 1}, {"title": "Format.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Änderungen des Formats.", "content": "2016 gab es umfassende Änderungen im Regelwerk des Junior Eurovision Song Contest. Die bisherigen Altersgrenzen von 10 bis 15 Jahren wurde auf 9 bis 14 Jahre gesenkt. Außerdem fand die Sendung von nun an einem Sonntag von 16 bis 18 Uhr statt. Die EBU hat zudem auf einer Pressekonferenz in Stockholm im Mai 2016 bekanntgegeben, dass das Televoting durch eine Kinderjury ersetzt wird, die wie die Expertenjury zu 50 % das Ergebnis des jeweiligen Landes bestimmen wird. Dabei werden zuerst die kumulierten Ergebnisse der Erwachsenen-Jurys angezeigt und daraufhin Punktesprecher die Einzelergebnisse der Kinderjurys vortragen. Außerdem wurde die automatische Vergabe von 12 Punkten an jedes Land, die seit 2005 vor dem Voting stattfand, abgeschafft. Am 3. November 2016 wurde verkündet, dass ab 2016 eine dreiköpfige Experten-Jury abstimmt, wobei jeder Experte den Stimmanteil eines teilnehmenden Landes hat, die drei Juroren also zusammen 15 % des Ergebnisses entscheiden. In der Jury sitzen Mads Grimstad von Universal Music, Christer Björkman, der Produzent des Melodifestivalen sowie schwedischer Delegationsleiter beim ESC und Teilnehmer beim ESC 1992 sowie Jedward, welche Irland beim ESC 2011 und ESC 2012 vertraten.", "section_level": 2}, {"title": "Motto.", "content": "Das Motto des JESC 2016 lautete \"Embrace (dt. Umarme)\". Es steht für den Grundkern des Wettbewerbes: Verbundenheit, Vielfalt, Kreativität sowie Respekt.", "section_level": 2}, {"title": "Offizieller Song.", "content": "Das offizielle Lied des JESC 2016 \"Embrace\" wurde von Destiny Chukunyere, der Gewinnerin des JESC 2015, gesungen.", "section_level": 2}, {"title": "Interval-Act.", "content": "Die Moderatorin des JESC 2015 und Bulgariens Vertreterin beim ESC 2011 und 2016 sang den Viertplatzierten Beitrag vom ESC 2016, \"If Love Was A Crime\", als Intervalact nach der Hälfte der Auftritte. Vorjahressiegerin Destiny trat nach allen Auftritten neben ihrem Siegertitel \"Not My Soul\" auch mit ihrer neuen Single \"La Di Da\" auf. Das der Expertenjury angehörende Duo Jedward stellte im Rahmen des Interval-Acts seine neueste Single \"Hologram\" vor. Zudem gab es, wie seit 2012 üblich, einen Common Song, den alle 17 Teilnehmer gemeinsam sangen, unterstützt von Destiny Chukunyere.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Polen, welches zuletzt im Jahr 2004 teilnahm, kehrte nach zwölf Jahren zum JESC zurück. Auch Zypern, welches zuletzt 2014 teilnahm, kehrte nach zwei Jahren wieder zum JESC zurück. Als letztes und 17. Land hatte Israel seine Teilnahme bestätigt, das bisher nur einmal im Jahr 2012 angetreten war. Allerdings haben San Marino, Slowenien und Montenegro, welche alle noch im Jahr 2015 teilnahmen, ihre Teilnahme für den JESC 2016 abgesagt. Slowenien sei mit den Änderungen des Regelwerks nicht zufrieden. San Marino sowie Montenegro haben keinen konkreten Grund für den Rückzug angegeben. Folgende Länder nahmen 2016 am Junior Eurovision Song Contest teil:", "section_level": 1}, {"title": "Punktevergabe.", "content": "Die folgenden Punktesprecher bzw. Spokespersons, meist ehemalige Teilnehmer, verkündeten die Punkte der Expertenjury ihres jeweiligen Landes. Das Ergebnis der Expertenjury wurde daraufhin von den Moderatoren kumuliert vorgetragen, wie auch die Televoting-Ergebnisse beim ESC 2016. Dazwischen vergaben die anwesenden Experten ihre drei Wertungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 14. Junior Eurovision Song Contest fand am 20. November 2016 in der maltesischen Hauptstadt Valletta statt. Aufgrund einer Regeländerung, bedingt durch das junge Alter der Teilnehmer, begann der Wettbewerb diesmal an einem Sonntagnachmittag um 16:00 Uhr MEZ. Wie im Vorjahr nahmen insgesamt 17 Länder am Wettbewerb teil. Georgien gewann zum dritten Mal den Wettbewerb mit dem Titel \"Mzeo\" von Mariam Mamadaschwili.", "tgt_summary": null, "id": 1339695} {"src_title": "Gawłów (Bochnia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Der 1,94 m grosse Saile war bei den Junioren-Weltmeisterschaften 1970 Fünfter im Vierer mit Steuermann geworden. Seine Karriere im Erwachsenenbereich begann erst so richtig, als er bei den Weltmeisterschaften 1977 zusammen mit Jürg Weitnauer, seinem Vereinskameraden vom \"RC Thalwil\", den siebten Platz im Doppelzweier belegte. 1978 gewannen die beiden Bronze hinter den Norwegern und den Briten. Im Jahr darauf siegten bei den Weltmeisterschaften 1979 erneut die Norweger, die beiden Schweizer belegten den fünften Platz. Saile und Weitnauer wechselten 1980 vom Skullrudern zum Riemenrudern. Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau trat der Schweizer Vierer ohne Steuermann in der Besetzung Bruno Saile, Jürg Weitnauer, Hans-Konrad Trümpler und Stefan Netzle an. Die vier Schweizer erreichten das A-Finale und belegten unter zwölf teilnehmenden Booten den sechsten Platz. In der gleichen Besetzung erruderten die Schweizer bei den Weltmeisterschaften 1981 in München die Silbermedaille hinter dem sowjetischen Boot. Im Jahr darauf wurden die Weltmeisterschaften in Luzern ausgetragen, Saile, Weitnauer, Trümpler und Netzle gewannen die einzige Goldmedaille für die Gastgeber vor dem sowjetischen Vierer. 1983 traten Weitnauer und Saile zusammen mit Steuermann Rolf Stadelmann im Zweier mit Steuermann an und erreichten den sechsten Platz. Bei den Olympischen Spielen 1984 ruderten Weitnauer und Saile wieder mit Trümpler und Netzle im ungesteuerten Vierer und erreichten noch einmal das A-Finale. Sie belegten den fünften Platz. Nach zwei Jahren Pause trat Saile bei den Weltmeisterschaften 1987 im Vierer mit Steuermann an und erreichte den zehnten Platz. Bei Sailes drittem Olympiastart 1988 in Seoul erreichte der Schweizer Vierer mit Steuermann ebenfalls das B-Finale, trat dort aber nicht mehr an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bruno Saile (* 1. März 1952 in Thalwil) ist ein ehemaliger Schweizer Ruderer, der 1982 Weltmeister im Vierer ohne Steuermann war.", "tgt_summary": null, "id": 1694709} {"src_title": "Detachement Brandenstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Philip Van Doren Stern wurde als Sohn eines Handelsreisenden bayrischer Herkunft in einem kleinen Dorf in Pennsylvania geboren. Er machte seinen Abschluss an der Rutgers University im Jahre 1924. Nach einer kurzen Karriere in der Werbebranche arbeitete Von Doren Stern schließlich als Autor und Herausgeber von fast 30 Büchern zwischen 1932 und 1973. Er machte sich insbesondere einen Namen als Verfasser zahlreicher historischer Werke, wobei der Amerikanische Bürgerkrieg als sein Spezialgebiet galt. Er verfasste Biografien über John Wilkes Booth, Abraham Lincoln und Robert E. Lee sowie über geheime Militäraktionen im Zuge des Bürgerkriegs. Da seine Interessen jedoch breit gefächert waren, schrieb Van Doren Stern auch Bücher über die Urzeit, Steinzeitmalereien sowie das Ford Modell T. Er bearbeitete und veröffentlichte ebenfalls Werke von Henry David Thoreau, Thomas De Quincey und Edgar Allan Poe. Doch neben Sachbüchern schrieb Van Doren Stern auch einige fiktionale Erzählungen aus den Bereichen Fantasy und Science Fiction. Bekannt ist er heute auch vor allem als Verfasser der Kurzgeschichte \"The Greatest Gift\", die als Vorlage für den Filmklassiker \"Ist das Leben nicht schön?\" aus dem Jahre 1946 diente. Die Idee zur Kurzgeschichte bekam Van Doren Stern Ende der 1930er-Jahre durch einen Traum. Über mehrere Jahre arbeitete er verschiedene Entwürfe aus, doch letztlich wollte kein Verlag seine Geschichte veröffentlichen. Daher verschickte er die Geschichte auf insgesamt 200 Weihnachtskarten an seine Freunde und Verwandten. Immer mehr Menschen wurden dadurch auf \"The Greatest Gift\" aufmerksam, bis das Filmstudio RKO Pictures Van Doren Stern im Jahre 1944 die Filmrechte für 10.000 US-Dollar abkaufte. Doch RKO Pictures wusste nicht recht etwas mit der Geschichte anzufangen und verkaufte die Rechte an Regisseur Frank Capra weiter, der daraus \"Ist das Leben nicht schön?\" drehte. Wie auch der Film enthielt Van Doren Sterns Kurzgeschichte bereits den suizidgefährdeten George, dem durch einen Engel gezeigt wird, wie das Leben seiner Freunde gewesen wäre, wenn er nie geboren wäre. Philip Van Doren Stern war verheiratet und hatte eine Tochter. Er verstarb 1984 im Alter von 83 Jahren in Florida an Herzversagen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Philip Van Doren Stern (* 10. September 1900 in Wyalusing, Pennsylvania; † 31. Juli 1984 in Sarasota, Florida) war ein US-amerikanischer Autor und Historiker. Er schrieb die Kurzgeschichte \"The Greatest Gift\" (1943), die als Vorlage für den Film \"Ist das Leben nicht schön?\" fungierte.", "tgt_summary": null, "id": 197695} {"src_title": "Jim L. Mora", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jakow Modestowitsch Gakkel wurde am 12. Mai 1874 in Irkutsk geboren. Seine Eltern waren beim Militär angestellt. 1897 beendete er das Studium der Elektrotechnik an der Petersburger Universität in Sankt Petersburg, danach vollführte er seine erste Arbeit in Sibirien. Er arbeitete in der Nähe der Stadt Bodaibo. Er war beim Bau eines Wasserkraftwerkes beschäftigt und baute von diesem abgehend die erste Hochspannungsleitung in Russland. 1903 kehrte er nach Sankt Petersburg zurück und lehrte im dortigen Elektrotechnischen Institut. Gleichzeitig wirkte er an der Projektierung und dem Bau der Straßenbahn Sankt Petersburgs mit. Nach Beendigung der Arbeiten erhielt er von den Aktionären der Gesellschaft Westinghouse Electric 1909 einen Preis, und er begann mit der Konstruktion seines ersten Flugzeuges mit dem Namen \"Gakkel-I\". Gemeinsam mit S. S. Schtschetinin gründete er mit der Luftfahrtschule \"S.S. Schtschetinin\" das erste Luftfahrtunternehmen in Russland. Insgesamt projektierte er bis 1924 15 Flugzeuge, 10 von ihnen wurden gebaut und 5 oder 6 davon unternahmen eigenständige Flüge. Die Flugzeuge waren unterschiedliche Konstruktionen. So gehörte das erste in Russland gebaute Flugboot dazu. Flugzeuge von Jakow Modestowitsch Gakkel wurden auf zahlreichen Ausstellungen gezeigt, sie stellten zahlreiche Rekorde auf, doch es kam zu keiner großen Serienfertigung. Das Ausbleiben von Bestellungen zwang Gakkel, sich aus dem Flugzeuggeschäft zurückzuziehen, obwohl er sich auch später weiterhin mit Flugzeugkonstruktionen beschäftigte. Die von ihm vorgeschlagenen Projekte konnten auch nach 1920 noch nicht verwirklicht werden. Schuld waren die Auswirkungen der Oktoberrevolution. Seit 1921 war er Professor an dem \"Elektrotechnischen Institut\" der nun Leningrad genannten Stadt. Darum befasste sich Jakow Modestowitsch Gakkel mit dem Bau von ́Diesellokomotiven, und am 5. August 1924 wurde auf dem Gelände des Baltischen Werkes Leningrad mit der Щэл1 die erste in der UdSSR gebaute Diesellok fertiggestellt. 1934 konstruierte J.M. Gakkel einen Dampftraktor. Die Dampfmaschine für dieses Fahrzeug wurde in einigen Dampfschiffen verwendet. Ab 1936 arbeitete J.M. Gakkel in der Eisenbahnabteilung der Universität Leningrad als Ingenieur für Eisenbahn-Transport. Er ist Autor zahlreicher Publikationen und Urheber einiger Erfindungen. Gestorben ist er am 12. Dezember 1945 in Leningrad. Er ist begraben auf dem Leningrader Friedhof \"Literatorskie Mostki\".", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "J. M. Gakkel war verheiratet mit \"Olga Glebowna Gakkel\", geborene \"Uspenskaja\". Deren Kinder waren Jakow Jakowlewitsch Gakkel (1901–1965), ein Hydrologe und Ozeanograph und die Tochter Ekaterina Jakowlewna Gakkel (1903–1984). Sie war eine der ersten Frauen, die den Titel eines Professors an der Universität Leningrad erreichten. Sie war spezialisiert auf die Automatisierung von Lokomotiven und hat umfangreich über die Konstruktion von Lokomotiven publiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Jakow Modestowitsch Gakkel hinterließ eine große Anzahl von Werken und Konstruktionen auf den verschiedenen Technikgebieten.", "section_level": 1}, {"title": "Flugzeugbau.", "content": "Der Doppeldecker \"Gakkel-III\" mit einem luftgekühlten Motor von 35 PS Leistung stammt aus dem Jahr 1910. Er absolvierte einen beglaubigten 200-m-Flug und war einer der ersten Flugzeuge aus russischer Produktion. Der Doppeldecker \"Gakkel-IV\" besaß schon eine Motorleistung von 100 PS. 1911 erschien die Konstruktion des Flugboot \"Gakkel-V\". Ausgestellt wurde es auf der 1. Innerstaatlichen Luftfahrtausstellung 1910/1911 in St. Petersburg und erlangte dort die Silbermedaille. Geflogen ist diese Konstruktion nie. Ebenfalls 1911 erschien das Flugzeug \"Gakkel-VII\". Es besaß ein Gesamtgewicht von 504 kg. Angetrieben wurde es von einem 100 PS starken Antriebsmotor. Im Juli 1911 stellte es einen Geschwindigkeitsrekord auf. So flog es mit dem Pilot \"Glew Wassiljewitsch Alexandrow\" auf der Strecke St. Petersburg – Zarskoje Selo und zurück mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 92 km/h. Das zweite gebaute Exemplar dieses Modelles errang auf der \"2. Innerstaatlichen Luftfahrtausstellung\" in Moskau die Goldmedaille. Alexandrow stellte mit diesem Flugzeug auch den zu der Zeit in Russland gültigen nationalen Höhenrekord mit 1.350 m auf. Das 1912 erschienene Flugzeug \"Gakkel-IX\" war eines der ersten Eindecker in der Welt.", "section_level": 2}, {"title": "Eisenbahntechnik.", "content": "1924 erschien die Diesellokomotive Щэл1 unter Leitung von J.M. Gakkel. Sie war eine der ersten beiden in der UdSSR erschienenen Diesellokomotiven. Ebenso wird J.M. Gakkel die Mitarbeit an einem Triebwagen, bestehend aus zwei Einzelwagen, zugeschrieben. Dieses Fahrzeug soll die Bezeichnung \"AP 1\" () getragen haben. In der Literatur sind keine Angaben über dieses Fahrzeug zu finden.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen und Titel.", "content": "Seit 1921 war Jakow Modestowitsch Gakkel Professor an der Leningrader Universität. Zu Zeiten der Sowjetunion bekam er einige staatliche Auszeichnungen verliehen. So wurde ihm 1940 der Orden \"Verdienter Vertreter von Wissenschaft und Technik\" verliehen, außerdem erhielt er einen Orden mit der Bezeichnung \"Rote Arbeitspersönlichkeiten\" von dem Zentralkomitee der KPdSU.", "section_level": 1}, {"title": "Denkmäler.", "content": "Nach J.M. Gakkel wurde in St. Petersburg eine Straße benannt; die \"Gakkelskaja Uliza\". Im Institut für Eisenbahn bei der Petersburger Universität befindet sich ein Denkmal, das an die Wirkungsstätte des Schöpfers der ersten Flugzeuge und Diesellokomotiven in Russland bzw. der UdSSR erinnert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jakow Modestowitsch Gakkel (; * in Irkutsk; † 12. Dezember 1945 in Leningrad) war ein russischer Gelehrter, Eisenbahningenieur und Flugzeugkonstrukteur. Zu seinen Werken gehörten unter anderem zahlreiche russische Flugzeugkonstruktionen der ersten Generation, die als die bedeutendsten Russlands bezeichnet worden sind.", "tgt_summary": null, "id": 1381851} {"src_title": "John Lovelace, 4. Baron Lovelace", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfangsjahre als Schauspieler.", "content": "Trey Wilson wurde am 21. Januar 1948 als Sohn von Donald Yearnsley Wilson und Irene Louise „Mitzie“ Wilson in Houston im US-Bundesstaat Texas geboren und besuchte hier im Vorort Bellaire die \"Bellaire High School\". Danach besuchte er die University of Houston, wo er als Hauptfächer Englisch und Schauspiel wählte, und während dieser Zeit seine erste Ehefrau Cynthia June Brinson heiratete. Nach der Hochzeit am 5. April 1969 wurde diese Ehe nach beinahe exakt fünf Jahren am 10. April 1974 wieder geschieden. Etwas mehr als ein Jahr später heiratete Wilson am 25. August 1975 die Besetzungschefin Judy Blye, die er bereits während seiner Studienzeit an der University of Houston kennenlernte. Seinen ersten wesentlichen Auftritt im Film- und Fernsehgeschäft hatte der bereits theatererfahrene Trey Wilson im Jahre 1976 in Rod Amateaus Komödie \"Drive-In\". Ein Jahr später wirkte er neben Randy Quaid und Christopher Lloyd im Indianer-Drama \"Three Warriors\" von Kieth Merrill in der Nebenrolle des \"Chuck\" mit. 1978 folgten Auftritte in jeweils einer Episode von \"What Really Happened to the Class of ’65?\" und \"Dallas\", sowie im Exploitationfilm \"Vampire Hookers\" des Filipino Cirio H. Santiago und in Ralph Bakshis Zeichentrickfilm \"Der Herr der Ringe\". In der deutschsprachigen Synchronfassung der \"Dallas\"-Folge \"Der Flugzeugabsturz\" (2x10) wird ihm von Karl Schulz die deutsche Stimme geliehen. Von April 1979 bis August 1980 wirkte er an der Musical-Revue \"Tintypes\", einem Off-Broadway-Stück, im York Theatre at St. Peter’s mit und war von Oktober 1980 bis Januar 1981 auch in der Broadway-Produktion dieses Stücks im Einsatz. Noch davor spielte er von September 1979 bis Januar 1981 den Piraten \"Cecco\" im Revival des Musicals \"Peter Pan\" in der Interpretation von Jerome Robbins und war im Stück auch die Zweitbesetzung des \"Mr. Smee\". Parallel zu seiner Theaterlaufbahn arbeitete er weiter an diversen Filmproduktionen und war dabei 1980 in den Filmen \"Big Blonde\" von Kirk Browning und in der Hauptrolle mit der großen, blonden Sally Kellerman und \"Three-Way Weekend\" von Emmett Alston zu sehen. An \"Three-Way Weekend\" wirkte er unter dem Pseudonym \"Dan Diego\" nicht nur als Schauspieler mit, sondern war auch Komponist eines Teils der Filmmusik und daneben auch noch Associate Producer.", "section_level": 2}, {"title": "Steigende nationale Bekanntheit.", "content": "Im Jahre 1981 war er im rund einen Monat aufgeführten Musical \"The First\", einem Stück über das Leben des Jackie Robinson, des Filmkritikers Joel Siegel in der Rolle des Baseballtrainer Leo Durocher zu sehen. 1981 war er auch als Darsteller des \"Stu Massey\" an einer Folge der langjährigen Seifenoper Another World beteiligt. In der Folge bot er dem Charakter \"Alexander „Sandy“ Cory\" (gespielt von Christopher Rich) eine Arbeit als Reparateur von Karussellpferden am Pier an. Nach Einsätzen im Fernsehfilm \"Daddy, I’m Their Mama Now\" der Reihe \"Junge Schicksale\" im Jahre 1982 war er von September 1982 bis Oktober 1983 auch im Broadway-Theaterstück \"Foxfire\" von Susan Cooper und Hume Cronyn als Darsteller des \"Prince Carpenter\" zu sehen. 1983 übernahm er eine Rolle in der nur sehr kurzlebigen satirischen Fernsehserie \"The News Is the News\", mit der erstmals überdurchschnittliche nationale Bekanntheit erlangte. Im Musikvideo zu Pat Benatars \"Love Is a Battlefield\" spielte er in diesem Jahr Benatars Vater, der sie aus dem Elternhaus wirft und mimte zudem noch den politischen Berater von John F. Kennedy, Kenneth O’Donnell, in der drei Mal für einen Golden Globe nominierten Miniserie \"Kennedy\" von Reg Gadney unter der Regie des Briten Jim Goddard. Im darauffolgenden Jahr 1984 folgten Auftritte im zweifach oscarausgezeichneten und weitere fünf Mal oscarnominierten Drama \"Ein Platz im Herzen\" und im dreifach oscarnominierten Film \"Sergeant Waters – Eine Soldatengeschichte\" unter der Regie von Norman Jewison. In letztgenanntem Film lieh ihm in der deutschsprachigen Fassung Hermann Ebeling die Stimme. Zu einem viel gebuchten Schauspieler wurde Trey Wilson ab Mitte der 1980er, in denen er vermehrt zu Einsätzen im Film und am Broadway bzw. Off-Broadway kam.", "section_level": 2}, {"title": "Durchbruch ab Mitte der 1980er Jahre.", "content": "In David Lowell Richs \"Tödliche Schlagzeilen\" mit Burt Lancaster in der Hauptrolle spielte er die nicht unwesentliche Nebenrolle des \"Paul Brown\" und wurde noch im gleichen Jahr in einem weiteren Kennedy-Film eingesetzt. Diesmal in der dreiteiligen Miniserie \"Robert Kennedy and His Times\", in der er in die Rolle des Gewerkschaftsführers Jimmy Hoffa schlüpfte. Passend dazu war er im gleichen Jahr auch als Truck-Fahrer in \"Der Protektor\" mit Jackie Chan zu sehen und mimte einen FBI-Agenten in \"Marie – Eine wahre Geschichte\" in der Hauptrolle mit Oscarpreisträgerin Sissy Spacek und unter der Regie von Roger Donaldson. Im arbeitsreichen Jahr 1985 war er zudem in einer Episode der kurzlebigen ABC-Serie \"Air Force\" zu sehen und trat von 22. September 1985 bis 6. Oktober 1985 zwei Wochen lang im Stück \"The Custom of the Country\" im McGinn-Cazale Theatre am Off-Broadway auf. Etwas mehr als einen Monat später übernahm er auch die Rolle des Schriftsetzers und diverse andere Rollen im Off-Broadway-Stück \"Personals\" im Minetta Lane Theatre und war in diesem Stück bis Mitte Juli 1986 im Einsatz. In diesem Jahr kehrte er auch wieder an den Broadway zurück und spielte von November 1986 bis Januar 1987 im Revival der Komödie \"The Front Page\" von Ben Hecht und Charles MacArthur den \"The-City-Press\"-Reporters \"McCue\". Dies war zugleich auch sein letzter offizieller Auftritt am Broadway. Ebenfalls 1986 spielte er den \"Lt. Murdoch\" in Robert Mandels Action-Thriller \"F/X – Tödliche Tricks\" und übernahm erstmals eine Rolle in der Fernsehserie \"Spenser\" mit Robert Urich in der Titelrolle. In dieser Serie war er auch im darauffolgenden Jahr in einer Episode zu sehen, mimte dabei allerdings einen anderen Charakter. In der deutschsprachigen Synchronfassung von \"F/X – Tödliche Tricks\" lieh ihm erstmals Joachim Kerzel, einer der profiliertesten Sprechern im deutschsprachigen Raum, die Stimme. Kerzel war auch Trey Wilsons Stimme in \"Arizona Junior\", einem der frühen Werke von Nicolas Cage, bei dem die Coen-Brüder Regie führten und Wilson in der Rolle des Vaters \"Nathan Arizona senior\", eine Rolle, die zu seinem weiteren internationalen Durchbruch beitrug, zu sehen war. Für die Coen-Brüder, die daraufhin mit Trey Wilson befreundet waren, war dies erst der zweite Film nach \"Blood Simple – Eine mörderische Nacht\" in ihrer jungen und noch wesentlich erfolgreicher wertenden Karriere. 1987 folgten für Wilson noch weitere Auftritte; so unter anderem als \"Sheriff Maxie Howell\" in Jay Russells Drama \"Mit Volldampf nach Chicago\" oder als \"Peter Marstand\" in einer Episode von \"Der Equalizer – Der Schutzengel von New York\". Weitere große Filmrollen folgten für den engagierten Schauspieler vor allem im Jahre 1988, als er in vier preisgekrönten Kinofilmen mitwirkte und er nebenbei auch noch in anderen Produktionen zu sehen war. Dabei war er als \"Lieutenant Sloan\" in \"Das Haus in der Carroll Street\" unter der Regie von Peter Yates zu sehen, mimte den verschrobenen Minor-League-Baseballtrainer \"Joe „Skip“ Riggins\" in der oscarnominierten Komödie \"Annies Männer\" oder war als \"Regional Director Franklin\" in Jonathan Demmes Oscarnominierung \"Die Mafiosi-Braut\" zu sehen. Des Weiteren spielte er in Ivan Reitmans \"Twins – Zwillinge\" mit Arnold Schwarzenegger und Danny DeVito den Industriellen \"Beetroot McKinley\", der in weiter Folge vom Killer \"Webster\" (gespielt von Marshall Bell) erschossen wird. Während ihm in der deutschsprachigen Fassung von \"Annies Männer\" erstmals Fred Maire die Stimme leiht, kam in \"Twins – Zwillinge\" ebenfalls erstmals Christian Rode als deutsche Stimme zum Einsatz. Weitere Einsätze hatte Trey Wilson in diesem arbeitsreichen Jahr 1988 auch neben Molly Ivins, Robert Klein und Polly Holliday als Erzähler in der Soziolinguistik-Dokumentation \"American Tongues\" von Louis Alvarez und Andrew Kolker, sowie in einer Episode von \"Crime Story\". Von 26. April bis 15. Mai 1988 trat Trey Wilson drei Wochen lang auch letztmals am Off-Broadway auf; im Stück \"The Debutante Ball\" stellte er für den Manhattan Theatre Cub auf der \"Stage II\" des New York City Center die Figur des \"Hank Turner\" dar.", "section_level": 2}, {"title": "Früher Tod mit 40 Jahren.", "content": "Am 16. Januar 1989, nur fünf Tage vor seinem 41. Geburtstag, starb Trey Wilson, der bis zu seinem Tod mit Judy Wilson verheiratet war, an einer plötzlich aufgetretenen intrazerebralen Blutung in New York City, wo er bis dahin auch lebte. Beerdigt wurde er daraufhin in seiner Heimatstadt Houston in einem schlichten Grab am \"Forest Park Cemetery\". Am Begräbnis, das an seinem 41. Geburtstag stattfand, nahmen unter anderem Randy Quaid und Brent Spiner als Sargträger teil; Sam Phillips, den Trey Wilson noch in diesem Jahr verkörpern sollte, flog extra aus Memphis ein. Neben seiner Frau hinterließ er auch noch den Stiefsohn Eric Meadows, sowie seine Mutter Mitzie Norman und den Stiefvater W. F. Norman. Zu seinen weiteren Verwandten zählt auch der ehemalige texanische Senator Kenneth Kimberlin „Kim“ Brimer junior, der sein drei Jahre älter Cousin ist und bei der Beerdigung ebenfalls Sargträger war. Rund um seinen Tod kam es auch zu einem Verbrechen, das vom Anwalt Regis Lee Toomey begangen wurde. Dieser gab sich noch vor dem Begräbnis als Reporter des Houston Chronicle aus und bekam so einige persönliche Details zu Wilson, inklusive dessen Sozialversicherungsnummer. Mit dieser ließ sich Regis Lee Toomey eine Geburtsurkunde und einen Führerschein ausstellen und beging als \"Donald Yearnsley Wilson\" diverse Straftaten wie Scheckbetrug oder die Verpfändung von Handelswaren. Im Oktober 1989 wurde Regis Lee Toomey festgenommen und in weiter Folge wegen Betrugs und Diebstahls zu 50 Jahren Haft verurteilt. Nach seinem Tod wurde noch weitere Filme, an denen Trey Wilson beteiligt war, veröffentlicht. In Thomas Schlammes, der ebenfalls zu den engen Freunden Wilsons gehörte, \"Miss Firecracker\" mimte er den Organisator des Schönheitswettbewerbes von Yazoo City, Mississippi, \"Benjamin Drapper\". Der Film wurde auch im Gedenken an Trey Wilson veröffentlicht. Eine weitere größere Rolle hatte er auch in \"Great Balls of Fire – Jerry Lee Lewis – Ein Leben für den Rock’n’Roll\", in dem er neben Dennis Quaid, Winona Ryder oder Alec Baldwin den Produzenten und Sun-Records-Gründer Sam Phillips darstellte. Hier trat Friedrich G. Beckhaus als deutsche Stimme Wilsons Charakters in Erscheinung. Mit Franklin J. Schaffners \"Welcome Home – Ein Toter kehrt zurück\", an dem er als \"Colonel Barnes\" mitwirkte, wurde ihm ebenso ein Film gewidmet, wie auch der 1991 veröffentlichte mehrfache Oscargewinner \"Das Schweigen der Lämmer\" seines Freundes Jonathan Demme. Ebenso gewidmet wurde ihm das Revival des Musicals \"Guys and Dolls\" von Frank Loesser in Zusammenarbeit mit Jo Swerling und Abe Burrows, das von 14. April 1992 bis 8. Januar 1995 am Broadway aufgeführt wurde. In der sechsten Episode der ersten Staffel von \"Law & Order\" hatte Trey Wilson als Anwalt \"Eddie Cosmatos\" seinen letzten offiziellen Auftritt in Film und Fernsehen. In der deutschsprachigen Synchronfassung der Folge wurde er von Fred Klaus gesprochen. Für \"Miller’s Crossing\", dem dritten Film der Coen-Brüder, wurde er in die Nebenrolle des \"Liam „Leo“ O’Bannon\" gecastet; diese Rolle übernahm nach seinem Tod der zu diesem Zeitpunkt bereits vierfach oscarnominierte Albert Finney.", "section_level": 2}, {"title": "Filmografie.", "content": "Filmauftritte (auch Kurzauftritte) Serienauftritte (auch Gast- und Kurzauftritte)", "section_level": 1}, {"title": "Theaterauftritte.", "content": "Broadway Off-Broadway", "section_level": 1}], "src_summary": "Donald Yearnsley „Trey“ Wilson III (* 21. Januar 1948 in Houston, Texas; † 16. Januar 1989 in New York City, New York) war ein US-amerikanischer Schauspieler, der vor allem als Theaterschauspieler, jedoch in den 1970ern und 1980ern auch als Schauspieler in Film und Fernsehen, Bekanntheit erlangte. Bemerkenswerte Filmrollen waren unter anderem die des lokalen Möbelmoguls \"Nathan Arizona senior\" in \"Arizona Junior\" (1987) oder die des verschrobenen Baseballtrainers \"Joe „Skip“ Riggins\" in \"Annies Männer\" (1988). Der Charakterdarsteller mit dem von Falten geprägten Gesicht mimte zumeist proletenhaft wirkende autoritäre Figuren, üblicherweise in Komödien.", "tgt_summary": null, "id": 1319881} {"src_title": "Justyna Święty-Ersetic", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "In der Nacht braucht der Mann Lucky Geld für Benzin und geht deswegen zu einem Pfandhaus wo er den Inder Gupta eine Statue vom Leprechaun gibt. Doch das Medaillon, das den Leprechaun im Stein hält, wird von Gupta als Halskette verwendet. Die Statue wird dadurch lebendig und der Leprechaun beißt Gupta ein Stück vom Ohr ab. Als der Leprechaun sein Gold zählt, bemerkt er dass ein Goldstück fehlt und bringt deswegen Gupta um. Der Leprechaun möchte sein Gold wieder haben und die Spur führt ins Lucky Shamrock Casino wo der junge Student Scott sein Geld verspielt. Das zweite Opfer ist der Casinobesitzer Mitch der durch einen Stromschlag getötet wird, das dritte und vierte Opfer sind Art und sein Bodyguard. Das fünfte Opfer ist die Roulette Dame Loretta, die durch eine Explosion getötet wird, das sechste Opfer ist der Leichenbeschauer. Das siebte, achte und neunte Opfer sind die Arzthelferin, der Arzt und der Pfleger. Das zehnte Opfer ist Fazio der durch eine Kettensäge getötet wird. Daraufhin wird das Gold vom Leprechaun vernichtet und deswegen auch der Leprechaun. Am Ende sieht man wie Scott und Tammy Freunde werden.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die deutsche Filmwebsite kino.de meinte, der „ur-irische Zaubertroll Leprechaun“ dürfe im „im Schatten von ‚Casino‘, ‚Leaving Las Vegas‘ und ‚Showgirls‘“ sein Unwesen in die Glitzermetropole von Nevada verlagern, ansonsten würde den Machern „nicht viel Neues“ einfallen. Stattdessen würde „einmal mehr eine streckenweise witzige, zumeist aber vorhersehbare Verfolgungsjagd nach dem Strickmuster von Nr. 1 und 2 auf dem Programm“ stehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leprechaun 3 – Tödliches Spiel in Las Vegas ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahre 1995. Die Regie führte Brian Trenchard-Smith. Die Produktion ist die zweite Fortsetzung zu \"Leprechaun – Der Killerkobold\" aus dem Jahr 1993. Regisseur Trenchard-Smith inszenierte auch den Nachfolger \"Space Platoon\". Bei beiden handelt es sich um Direct-to-Video-Produktionen.", "tgt_summary": null, "id": 516056} {"src_title": "Conor Washington", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Mit zwei Leichtathleten als Mitglieder der Olympiamannschaft beginnt 1912 in Stockholm Japans olympische Geschichte. Der erste japanische Olympionike war am 6. Juli 1912 der Sprinter Yahiko Mishima. Die erste Frau aus Japan bei Olympischen Spielen war am 30. Juli 1928 die Leichtathletin Hitomi Kinue. Die ersten Winterolympioniken Japans waren am 14. Februar 1928 die Skilangläufer Minoru Nagata, Subaru Takahashi, Sakuta Takefushi und Asō Takeharu. Als erste japanische Frau bei Winterspielen ging am 11. Februar 1936 die Eiskunstläuferin Etsuko Inada an den Start. Japan gehört zu den erfolgreichen Teilnehmernationen bei Olympischen Spielen. Im Judo ist Japan die führende Nation. Hier wurden bislang 39 Olympiasieger gestellt. In der Anzahl der Medaillen ist Japan im Turnen noch erfolgreicher. 98 Medaillen stehen bis 2018 zu Buche, im Judo wurden bislang 84 Medaillen gewonnen. Auch im Schwimmen (80 Medaillen, 22 Olympiasiege) und im Ringen (69 Medaillen, 32 Olympiasiege) zählt Japan zu den stärksten Nationen. Die meisten Olympiasiege bei Winterspielen gelangen mit vier Goldmedaillen im Eisschnelllauf. 21 Medaillen wurden hier gewonnen, auch in dieser Hinsicht die meisten bei Wintersportarten. Japans erfolgreichste Teilnahme an Sommerspielen waren die heimischen Sommerspiele von Tokio 1964 und die Spiele von Athen 2004 mit jeweils 16 Olympiasiegen. Erfolgreicher in der Anzahl der gewonnenen Medaillen", "section_level": 1}, {"title": "Bewerbungen und Ausrichtungen der Olympischen Spiele.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bewerbungen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Sommerspiele.", "content": "Neben Tokio haben sich auch die japanischen Großstädte Osaka und Nagoya um die Ausrichtung von Olympischen Sommerspielen beworben. Die erste Bewerbung Tokios war erfolgreich. Schon im ersten Wahlgang auf der 35. IOC-Session in Berlin bekam Tokio den Zuschlag zur Ausrichtung der 12. Olympischen Spiele 1940. Tokio musste die Spiele wegen des Ausbruchs des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges 1937 zurückgeben. Schließlich konnten die Spiele, die nun in Helsinki stattfinden sollten, auf Grund des Zweiten Weltkrieges nicht durchgeführt werden. Die", "section_level": 3}, {"title": "Winterspiele.", "content": "Mit Sapporo und Nagano bewarben sich zwei japanische Städte um die Ausrichtung Olympischer Winterspiele. In den früheren Jahren war es üblich, dass das Land, das die Sommerspiele ausrichtete, auch nach Möglichkeit die Winterspiele im gleichen Jahr ausrichtete. Die Sommerspiele 1940 waren an Tokio vergeben worden, Sapporo wurde als Austragungsort der Winterspiele ausgewählt. Wie auch Tokio musste Sapporo die Spiele zurückgeben, die neu an St. Moritz vergeben wurden. nach Streitigkeiten mit dem IOC wurde Garmisch-Partenkirchen, Ausrichter der Winterspiele von 1936, ausgewählt. Auch die Winterspiele von 1940 fielen dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Sapporo bewarb sich dann wieder für die Ausrichtung der 10. Olympischen Winterspiele 1968. Man scheiterte schon im ersten Wahlgang. Die Bewerbung 1972 war dann erfolgreich. Man erreichte die erforderliche Mehrheit schon im ersten Wahlgang. Im zweiten Wahlgang scheiterte Sapporo bei der Bewerbung um die Ausrichtung der 14. Olympischen Winterspiele 1984. Mit Nagano bewarb sich eine weitere Stadt um die Ausrichtung von Winterspielen. Die Bewerbung für die Ausrichtung der 18. Olympischen Winterspiele 1998 war erst im vierten Wahlgang erfolgreich.", "section_level": 3}, {"title": "Ausrichtung.", "content": "Die ersten Olympischen Spiele auf asiatischem Boden waren die Sommerspiele von 1964 in Tokio. 5151 Athleten aus 93 Ländern nahmen teil. Die Wettkämpfe fanden vom 10. bis zum 24. Oktober 1964 statt. Die Segelwettbewerbe wurden vor Enoshima ausgerichtet, in Hachiōji die Bahnradwettbewerbe. Eröffnet wurden die Spiele durch den Kaiser Hirohito. Das olympische Feuer wurde durch Yoshinori Kasai entzündet, den olympischen Eid sprach der Kunstturner Takashi Ono. Die Olympischen Spiele 2020 werden vom 24. Juli bis zum 9. August 2020 in Tokio ausgetragen. Die Winterspiele von", "section_level": 2}, {"title": "Übersicht der Sportarten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sommerspiele.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Badminton.", "content": "Seit der Einführung von Badminton als olympische Sportart 1992 nehmen japanische Badmintonspieler an olympischen Turnieren teil. 2008 konnte das Damendoppel Miyuki Maeda und Satoko Suetsuna das Halbfinale erreichen. Sie verloren das Halbfinale und auch das folgende Spiel um die Bronzemedaille. 2012 in London gab es dann durch das Damendoppel Mizuki Fujii und Reika Kakiiwa den ersten Medaillengewinn Japans im Badminton. In der Vorrunde verloren sie eines ihrer Spiele, gewannen dann ihre Viertel- und Halbfinalmatches. Das Finale gegen die Chinesinnen", "section_level": 3}, {"title": "Baseball.", "content": "Baseball war seit 1992 olympische Sportart. Im ersten olympischen Turnier konnte die japanische Mannschaft die Gruppenphase auf Platz 2 beenden. Das Halbfinale gegen Chinese Taipei ging mit 2:5 verloren. Im Spiel um Bronze konnte Japan die USA mit 8:3 schlagen. 1996 schloss Japan die Gruppenphase auf Platz 3 ab. Im Halbfinale ging es wieder gegen die", "section_level": 3}, {"title": "Basketball.", "content": "Eine japanische Basketballmannschaft nahm erstmals 1936 an einem olympischen Turnier teil. Die Männermannschaften blieben in der Folgezeit", "section_level": 3}, {"title": "Beach-Volleyball.", "content": "Beach-Volleyball wurde 1996 in Atlanta erstmals ausgetragen. Bei der ersten Austragung dieser Sportart waren auch japanische Athleten dabei. Am erfolgreichsten war dabei 2000 das Damendoppel Yukiko Takahashi und", "section_level": 3}, {"title": "Bogenschießen.", "content": "Seit Wiederaufnahme des Bogenschießens ins olympische Programm 1972 nehmen japanische Schützen tei. Bei den Männern gewann Hiroshi Michinaga 1976 in der Einzelwertung die Silbermedaille und damit Japans erste Medaille im Bogenschießen. Takanobu Nishi wurde Achter. 1984 gewann Hiroshi Yamamoto Bronze, auf Platz 4 kam sein Teamkamerad Takayoshi Matsushita. Bei den Frauen erreichte Hiroko Ishizu ebenfalls Platz 4. Yamamoto", "section_level": 3}, {"title": "Boxen.", "content": "Die ersten japanischen Boxer traten 1928 in Amsterdam an. Bis 1956 konnten sich keine Teilnehmer weiter als bis zum Viertelfinale vorkämpfen. 1960 in Rom gewann Kiyoshi Tanabe mit Bronze im Fliegengewicht die erste olympische Medaille für", "section_level": 3}, {"title": "Fechten.", "content": "Im Fechten nahm Japan erstmals 1952 teil. 1964 konnte ein erster Erfolg gefeiert werden. Das Florett-Team der Männer erreichte Platz 4 nach einer Niederlage gegen Frankreich im Kampf um Bronze.", "section_level": 3}, {"title": "Fußball.", "content": "Das erste olympische Fußballturnier mit japanischer Beteiligung war das Turnier von 1936. Nach einem 3:2-Sieg über Schweden schied die Mannschaft im Viertelfinale mit 0:8 gegen Italien, dem späteren Olympiasieger, aus. Bei den heimischen Sommerspielen 1964 erreichte Japan mit einem Sieg gegen Argentinien in der Gruppenphase das Viertelfinale. Gegen die Tschechoslowakei verlor Japan mit 0:4. 1968 schaffte das Team in der Gruppenphase zwei Unentschieden gegen Spanien und Brasilien und einen Sieg über Nigeria. Im Viertelfinale konnte Frankreich mit 3:1 besiegt werden. Das Halbfinale gegen Ungarn wurde mit 0:5 verloren. Im Spiel um Bronze siegte Japan mit 2:0 über Gastgeber Mexiko und gewann damit die erste olympische Fußballmedaille. 1996 nahm auch erstmals eine Frauenmannschaft teil. Beide Teams scheiterten in der Gruppenphase,", "section_level": 3}, {"title": "Gewichtheben.", "content": "Der erste japanische Gewichtheber ging 1952 an den Start. 1956 in Melbourne erreichte Hiroyoshi Shiratori Platz 5 im Federgewicht, Kenji Ōnuma belegte im Leichtgewicht Platz 4. Im Bantamgewicht konnte Yoshinobu Miyake 1960 mit Silber die erste olympische Gewichthebermedaille Japans gewinnen. Shigeo Kogure wurde Vierter. Yukio Furuyama belegte im Federgewicht Rang 5. Miyake wurde bei den heimischen Spielen 1964 in Tokio erster japanischer Olympiasieger im Gewichtheben. Diesmal trat er im Federgewicht an. Hiroshi Fukuda wurde Vierter. Im Bantamgewicht gewann Shiro Ichinoseki Bronze. Auch im Mittelgewicht gab es Bronze für Masushi Ōuchi. 1968 in Mexiko-Stadt konnte Miyake seinen Olympiasieg von 1964 erfolgreich verteidigen. Sein Bruder Yoshiyuki Miyake holte Bronze in der gleichen", "section_level": 3}, {"title": "Golf.", "content": "2016 wurde Golf wieder in das", "section_level": 3}, {"title": "Handball.", "content": "1972 nahm die erste Volleyballmannschaft Japans an einem olympischen Turnier teil. Die Männermannschaft scheiterte in der Vorrunde und belegte nach der Platzierungsrunde Platz 9. Die Frauen waren nicht qualifiziert. 1976 nahmen beide Mannschaften teil. Wieder scheiterte die Männermannschaft in der Vorrunde, gegen die Bundesrepublik Deutschland hatte man 16:19 verloren. In der Platzierungsrunde belegte man Platz", "section_level": 3}, {"title": "Hockey.", "content": "Japan nimmt seit 1932 am olympischen Hockeyturnier teil. Das Turnier von Los Angeles wurde nur mit drei Mannschaften durchgeführt. Japan verlor mit 1:11 gegen Indien, dem späteren Olympiasieger und konnte den Gastgeber USA mit 9:2 schlagen. Damit war die Silbermedaille gewonnen. 1936 konnte sich Japan als Gruppenzweiter nicht für das Halbfinale qualifizieren. In der Trostrunde gab es einen 4:1-Sieg über Dänemark. Erst 1960 konnte sich wieder eine Mannschaft für die Olympischen Spiele qualifizieren. Nach drei Niederlagen schied man jedoch in der Vorrunde aus. Bei den heimischen Sommerspielen 1964 erreichte die Mannschaft als Gruppenvierter die Platzierungsrunde, die man mit 1:5 gegen Deutschland verlor. In der Vorrunde von 1968 schaffte Japan nur einen Sieg gegen Mexiko (2:1) und ein 0:0 gegen Spanien. Gegen die Bundesrepublik Deutschland", "section_level": 3}, {"title": "Judo.", "content": "Seit den heimischen Sommerspielen von 1964 ist Judo olympische Sportart. Im Judo ist Japan die führende Nation bei Olympischen Spielen. Vier japanische Judoka traten in drei Gewichtsklassen und im offenen Turnier an. In den Gewichtsklassen stellte Japan alle Olympiasieger. Erster Medaillengewinner und Olympiasieger wurde Takehide Nakatani, der im Leichtgewicht gewann. Goldmedaillen holten zudem Isao Okano im Mittelgewicht und Isao Inokuma im Schwergewicht. Zur Enttäuschung der einheimischen Zuschauer verlor Akio Kaminaga seinen Finalkampf im offenen Turnier und gewann damit nur Silber. 1968 gab es kein Judoturnier, daher gingen die nächsten Japaner erst 1972 in München an", "section_level": 3}, {"title": "Kanusport.", "content": "Erst 1964 in Tokio nahmen japanische Kanuten an olympischen Kanuregatten teil. 20 Jahre später, 1984 in Los Angeles, konnten erste Erfolge in Form von Finalteilnahmen erreicht werden. Im Einer-Canadier über 500 Meter wurde Kiyoto Inoue Sechster, über 1000 Meter Achter. Der Zweier-Canadier fuhr über 500 Meter auf Platz 8. 2004 in Athen erreichte der Vierer-Kajak der Frauen das Finale und wurde Neunter. 2008 in", "section_level": 3}, {"title": "Leichtathletik.", "content": "Die erste Olympiamannschaft Japans bestand 1912 in Stockholm aus zwei Leichtathleten. Zu einem kuriosen Vorfall kam es im Marathonlauf. Der Japaner Kanaguri Shisō, der für die Anreise nach Stockholm 18 Tage benötigt hatte, litt unter der großen Hitze am Tag des Rennens, wie auch alle anderen Starter. Bei Kilometer 30, im Stockholmer Vorort Sollentuna, wurde er von einer Familie eingeladen, etwas zu trinken und sich auszuruhen, was Kanaguri dankend annahm. Er stillte seinen Durst, legte sich hin und schlief ein. Er wurde erst am nächsten Morgen wieder wach. Die schwedische Polizei suchte mittlerweile schon nach dem vermissten Läufer. Im Alter von 75 Jahren reiste Kanaguri im März 1967 nach Stockholm und nahm das Rennen genau an der Stelle, an der das Haus stand, wieder auf. Er beendete seinen Lauf in einer Zeit von 54 Jahren, 8 Monaten, 6 Tagen, 3 Stunden, 32 Minuten und 20,3 Sekunden. Kanaguri lief damit den langsamsten Marathon der olympischen Geschichte. 2012 wurde eine Gedenkplakette zu Ehren von Kanaguri eingeweiht. 1924 in Paris konnte ein erster Erfolg verzeichnet werden. Im Dreisprung erreichte Oda Mikio Platz 6. Oda schaffte vier Jahre später in Amsterdam den ersten Olympiasieg eines Japaners bei", "section_level": 3}, {"title": "Moderner Fünfkampf.", "content": "Japanische Fünfkämpfer nahmen erstmals 1960 in Rom teil. Erfolge blieben in dieser Sportart aus.", "section_level": 3}, {"title": "Radsport.", "content": "Die ersten olympischen Radrennfahrer Japans traten 1952 in Helsinki an. Ein erster Erfolg konnte erst 1976 in Montreal verzeichnet werden. Yoshikazu Cho wurde im Spring Sechster. 1984 gelang", "section_level": 3}, {"title": "Reiten.", "content": "Die erste japanische Reiter-Equipe trat 1928 an. 1932 gelang dem Springreiter Takeichi Nishi der erste Medaillengewinn und Olympiasieg eines japanischen", "section_level": 3}, {"title": "Ringen.", "content": "Seit 1924 sind japanische Ringer beider Stilarten bei Olympischen Spielen vertreten. Gleich bei der ersten Teilnahme gab es den ersten Medaillengewinn. Im Federgewicht des Freistils gewann. 28 Jahre später, 1952 in Helsinki, gelang der erste Olympiasieg. Shōhachi Ishii gewann das Freistilturnier im Bantamgewicht. Im Fliegengewicht gewann Yūshū Kitano Silber. 1956 wurden die Freistilringer Shōzō Sasahara im Federgewicht und Mitsuo Ikeda im Weltergewicht Olympiasieger. Im Leichtgewicht gewann Shigeru Kasahara Silber. 1960 in Rom war der Freistilringer Masayuki Matsubara der einzige japanische Medaillengewinner. Im Fliegengewicht gewann er Silber. Fünf Olympiasiege sowie eine Bronzemedaille standen bei den heimischen Sommerspielen 1964 zu Buche. Zwei Olympiasieger kämpften im griechisch-römischen Stil: Tsutomu Hanahara im", "section_level": 3}, {"title": "Rudern.", "content": "Japanische Ruderer nehmen seit 1928 an olympischen Regatten teil. Rudern gehört zu den wenigen Sportarten, in denen", "section_level": 3}, {"title": "Rugby Sevens.", "content": "2016 wurde Rugby Sevens olympische Sportart. Japan hatte sich sowohl mit einer Frauen- als auch einer Männermannschaft qualifiziert. Mit zwei Siegen und einer Niederlage beendeten die Männer die Vorrunde auf Platz 2. Im Viertelfinale wurde Frankreich mit 12:7 besiegt. Das Halbfinale", "section_level": 3}, {"title": "Schießen.", "content": "1952 in Helsinki nahm erstmals ein japanischer Sportschütze teil. 1956 wurde Choji Hosaka Vierter mit der freien Pistole. Yoshihisa Yoshikawa gewann 1960 mit der freien Pistole mit Bronze die erste olympische Medaille Japans im Schießen. Yukio Inokuma erreichte Platz 6 mit dem Kleinkalibergewehr im Liegendanschlag. 1964 wiederholte Yoshihisa seine Bronzemedaille mit der freien Pistole. Mit dem Kleinkalibergewehr im Liegendanschlag erreichte Akihiro Rinzaki Platz 6. 20 Jahre später, 1984 in Los", "section_level": 3}, {"title": "Schwimmen.", "content": "Im Schwimmen gehört Japan zu den führenden Nationen. Seit 1920 sind japanische Schwimmer bei Olympischen Spielen dabei. Katsuo Takaishi sorgte 1924 in Paris für die ersten Finalplatzierungen. Über 100 und 1500 Meter Freistil wurde er jeweils Fünfter. Die 200-Meter-Freistilstaffel belegte Platz 4. 1928 gewann Tsuruta Yoshiyuki die erste Schwimmmedaille Japans, gleichzeitig wurde er der erste japanische Schwimmolympiasieger, als er über 200 Meter Brust gewann. Katsuo Takaishi gewann über 100 Meter Freistil Bronze, die 200-Meter-Freistilstaffel gewann Silber. Über 100 Meter Rücken wurde Toshio Irie Vierter. In Los Angeles 1932 stellten die Japaner fünf Olympiasieger, alles Männer. Über 100 und über 1500 Meter Freistil sowie püber 200 Meter Brust gab es dabei Doppelsiege, über 100 Meter Rücken sogar einen totalen japanischen Triumph. Über 100 Meter Freistil gewann Miyazaki Yasuji Gold. Silber ging an Tatsugo Kawaishi, Zenjiro Takahashi wurde Fünfter. Über die 1500 Meter Freistil gewann Kusuo Kitamura im Alter von 14 Jahren Gold vor Makino Shōzō. Kusuo Kitamura ist damit der bis heute jüngste Schwimmolympiasieger. Tsuruta Yoshiyuki konnte seinen Olympiasieg über 200 Meter Brust verteidigen, er gewann vor Koike Reizō. Über 100 Meter Rücken gewann Masaji Kiyokawa vor Toshio Irie und Kentaro Kawatsu. Den fünften Olympiasieg schaffte die 200-Meter-Freistilstaffel der Männer. Über 400 Meter Freistil gewann Tsutomu Oyokota Bronze, Yokoyama Takashi wurde Vierter und Noboru Sugimoto Fünfter. Bei den Frauen gewann Hedeko Maehata Silber über 200 Meter Brust. Die 100-Meter-Freistilstaffel belegte Platz 5. Auch 1936 waren die Japaner mit vier Olympiasiegen erfolgreich. Die 200-Meter-Freistilstaffel der Männer konnte ihren Titel verteidigen. Über 1500 Meter Freistil siegte Noboru Terada, Shunpei Uto gewann Bronze, Sunao Ishiharada wurde Vierter. Hamuro Tetsuo siegte über 200 Meter", "section_level": 3}, {"title": "Segeln.", "content": "1936 nahmen erstmals japanische Segler an olympischen Segelregatten teil. Erste Erfolge stellten sich jedoch erst 1992 ein. Hier belegte das 470er der Frauen Platz 5. 1996 segelte das Boot", "section_level": 3}, {"title": "Softball.", "content": "1996 in Atlanta gehörte Softball erstmals zu den olympischen Sportarten. Die japanische Mannschaft gewann fünf ihrer Vorrundenspiele und belegte Platz 4. Beim Turnier 2000 gewann die Mannschaft alle ihre Vorrundenspiele. Im Halbfinale wurde Australien wie schon in der Vorrunde mit 1:0 besiegt. Das Finale gegen die USA ging, nach einem 2:1-Sieg in der Vorrunde, mit 1:2 verloren. Vier Siege und drei Niederlagen bedeuteten 2004", "section_level": 3}, {"title": "Taekwondo.", "content": "Taekwondo wurde 2000 in Sydney erstmals bei Olympischen Spielen durchgeführt. Yoriko Okamoto", "section_level": 3}, {"title": "Tennis.", "content": "Schon 1920 in Antwerpen gingen japanische Tennisspieler bei Olympischen Spielen an den Start. Ein Tennisspieler war auch der erste Japaner, der eine olympische Medaille gewinnen konnte. Kumagai Ichiya gewann im Einzel Silber. Auch im Doppel mit Kashio Seiichirō gewann er Silber. Beim Turnier von 1992 scheiterte im Dameneinzel Naoko Sawamatsu in der ersten Runde in drei Sätzen an der Deutschen Anke Huber. 1996 konnte Ai Sugiyama in der zweiten Runde die Schweizerin Martina Hingis in zwei Sätzen schlagen, scheiterte dann aber im Achtelfinale. 2004 drang das Damendoppel Ai Sugiyama", "section_level": 3}, {"title": "Tischtennis.", "content": "Im Tischtennis, seit 1988 olympische Sportart, nimmt Japan seit der ersten Austragung teil. Im Herreneinzel von 1988 traf Yoshihito Miyazaki in der Vorrunde auf den Deutschen Jörg Roßkopf und unterlag in fünf Sätzen. Im Herrendoppel unterlag das Duo Kiyoshi Saitō und Takehiro Watanabe dem deutschen Doppel Jörg Roßkopf und Steffen Fetzner in zwei Sätzen. Mika Hoshino konnte im Dameneinzel in der Vorrunde die Deutsche Katja Nolten in fünf Sätzen besiengen. Im Doppel trafen Mika Hoshino und Kiyomi Ishida in der Vorrunde auf Katja Nolten und Olga Nemes, sie konnten die Begegnung in drei Sätzen für sich entscheiden. Hoshino", "section_level": 3}, {"title": "Triathlon.", "content": "Triathlon wurde 2000 in Sydney ins olympische Programm aufgenommen. Japanische Triathleten nehmen seit dem Debüt der Sportart teil.", "section_level": 3}, {"title": "Turnen.", "content": "Turnen, inklusive der 1984 ins olympische Programm aufgenommenen Rhythmischen Sportgymnastik und dem 2000 aufgenommenen Trampolinturnen, gehört zu Japans stärksten Sportarten. Japanische Athleten gewannen 98 Medaillen, davon 31 Goldmedaillen, und liegen in der olympischen Medaillenbilanz des Turnens auf Rang 3. Es sind die meisten Medaillen, die japanische Sportler in einer Sportart gewannen. Erfolgreicher war man nur im Ringen mit 32 Olympiasiegen und im Judo mit 39 Goldmedaillen. Die ersten japanischen Turner traten 1932 in Los Angeles an. Die Männermannschaft belegte im Mehrkampf Platz 5. Die ersten Medaillen wurden 1952 in Helsinki gewonnen. Tadao Uesako gewann Silber am Boden, Takashi Ono wurde Vierter. Beide teilten sich im Pferdsprung die Bronzemedaille, Teamkamerad Masao Takemoto gewann Silber. Takemoto wurde an den Ringen zudem Sechster. Die Mehrkampfmannschaft belegte Platz 5. Mit Gold am Reck wurde Takashi Ono 1956 in Melbourne erster japanischer Olympiasieger im Turnen. Hinter ihm platzierte sich Maso Takemoto auf dem dritten Platz für die Bronzemedaille. Ono gewann drei weitere Silbermedaillen im Einzelmehrkampf mit Takemoto auf Platz 4 und Masami Kubota auf Platz 8, am Pauschenpferd mit Takemoto auf Platz 7, sowie mit der Mehrkampfmannschaft. Masami Kubota gewann Silber am Barren, Ono und Takemoto teilten sich Bronze, Nobuyuki Aihara wurde Sechster, Shinsaku Tsukawaki Achter. Am Boden gewann Aihara Silber, Ono belegte Platz 8. An den Ringen teilten sich Kubota und Takemoto eine Bronzemedaille, Aihara und Ono lagen gemeinsam", "section_level": 3}, {"title": "Volleyball.", "content": "Bei der Einführung des Volleyballs als olympische Sportart 1964 in Tokio nahmen sowohl eine japanische Männermannschaft als auch ein japanisches Frauenteam teil. Die Männer gewannen Bronze, die Frauen wurden Olympiasieger. Die Männer gewannen sieben ihrer neun Turnierspiele, die Frauen alle fünf. 1968 reichten sieben Siege in neun Spielen der Männermannschaft für die Silbermedaille. Im Verlauf des Turniers wurde die Mannschaft der DDR mit 3:0 geschlagen. Die Frauen konnten sechs ihrer sieben Spiele gewinnen und ebenfalls die Silbermedaille gewinnen. 1972 wurde das Turnier umgestaltet. Es gab eine Vorrunde, danach ein Halbfinale und die Finals um die Medaillen. Die", "section_level": 3}, {"title": "Wasserball.", "content": "Das erste olympische Wasserballturnier mit japanischer Beteiligung fand 1932 in Los Angeles statt. Von fünf Mannschaften wurde das japanische Team Vierter, da Brasilien disqualifiziert wurde. Gegen das Deutsche Reich kassierte das Team eine 0:17-Niederlage. 1936 schied Japan als Gruppenletzter nach der Vorrunde aus. Wieder spielte man gegen das Deutsche Reich, diesmal verlor man mit 1:13. Erst 1960 war Japan wieder für ein olympisches Turnier qualifiziert. Wieder", "section_level": 3}, {"title": "Wasserspringen.", "content": "Seit 1920 nehmen japanische Athleten im Wasserspringen teil. 1936 wurde Tsuneo Shibahara Vierter im Kunstspringen, Reiko Ōsawa wurde Vierte im Turmspringen. Erst 2000 in Sydney kam es wieder zu einer Topplatzierung, als Ken Terauchi vom Turm Fünfter wurde.", "section_level": 3}, {"title": "Winterspiele.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Biathlon.", "content": "Seit 1964 gehen japanische Biathleten an den Start. Die besten Platzierungen gelangen bei den heimischen Winterspielen 1998", "section_level": 3}, {"title": "Bobsport.", "content": "Bobfahrer aus Japan nahmen erstmals bei den heimischen Winterspielen 1972 in", "section_level": 3}, {"title": "Curling.", "content": "In Nagano 1998 war Curling erstmals nach 1924 wieder olympische Sportart. Für Japan als Gastgeberland nahmen eine Männer- und eine Frauenmannschaft teil. Beide erreichten jeweils Platz 5. Die Männer verzeichneten drei Siege in sieben Vorrundenspielen. Dabei unterlag man der Schweiz mit 3:5, Deutschland wurde mit 7:5 geschlagen. Die Frauen schafften zwei Siege, u. a. ein 9:2 gegen Deutschland. 2002 war nur die Frauenmannschaft qualifiziert. Wieder gelangen zwei Siege, diesmal in neun Spielen. Gegen Deutschland verlor man 3:5, gegen die Schweiz 7:8. 2006", "section_level": 3}, {"title": "Eishockey.", "content": "Im olympischen Eishockey war Japan das erste Mal 1936 vertreten. Das Team schied ohne Punktgewinn nach der Vorrunde aus. Erst 1960 konnte sich wieder eine japanische Mannschaft qualifizieren. Auch hier blieb die Mannschaft in der Vorrunde ohne Punkte. In der Platzierungsrunde gelang im ersten Spiel gegen Finnland mit 6:6 das erste Unentschieden, und mit 11:3 gegen Australien dann der erste Sieg. 1964 verlor Japan in der Ausscheidungsrunde mit 2:17 gegen die Tschechoslowakei. In den Spielen der Platzierungsgruppe gelangen Japan vier Siege und ein Unentschieden (5:5 gegen Österreich). Im Endklassement lag man damit auf Platz 11. 1968 wurde Japan in der Platzierungsrunde gesetzt. In fünf Spielen gab es vier Siege für die Mannschaft, u. a. wurde Österreich mit 11:1 geschlagen. Im Endklassement lag Japan auf Platz 10. Bei den heimischen Winterspielen 1972 in Sapporo unterlag Japan in der Ausscheidungsrunde der Tschechoslowakei mit 2:8. In der Platzierungsrunde gelangen in vier Spielen zwei Siege, darunter ein 7:6 über die Bundesrepublik Deutschland, und ein Unentschieden (3:3 gegen die Schweiz). Damit lag", "section_level": 3}, {"title": "Eiskunstlauf.", "content": "Im Eiskunstlauf sind japanische Athleten seit 1932 dabei. Einen ersten Erfolg verzeichnete 1964 Miwa Fukuhara, die im Dameneinzel Fünfte wurde. Emi Watanabe erreichte 1980 im Einzel Platz 6. Midori Itō wurde 1988 im Einzel Fünfte. 1992 gewann sie mit Silber die erste japanische Olympiamedaille im Eiskunstlauf. 1994 belegte Yuka Satō Platz 5. 2002 konnte Takeshi Honda bei den", "section_level": 3}, {"title": "Eisschnelllauf.", "content": "Der Eisschnelllauf gehört zu Japans stärksten Wintersportarten. Seit 1932 konnten hier 15 Medaillen gewonnen werden. 1936 belegte Shozo Ishihara über 500 Meter Platz 4. Kiyotaka Takabayashi erreichte 1952 auf dieser Distanz Platz 6. Kazuhiro Sugawara wurde Siebter über 10.000 Meter. Japanische Frauen gingen in dieser Sportart erstmals 1960 an den Start. Sogleich wurde Hatsue Nagakubo Vierte über 3000 Meter und jeweils Fünfte über 500 und 1000 Meter. 1964 erreichte sie Platz 6 über 3000 Meter, während bei den Männern Keiichi Suzuki auf Platz 5 über 500 Meter lief. 1968 wurde er Achter.", "section_level": 3}, {"title": "Freestyle Ski.", "content": "Der erste japanische Freestyle-Skifahrer gingen 1992 in Albertville an den Start. 1998 erfolgte der erste Medaillengewinn, gleichzeitig erster Olympiasieg, im Freestyle. Tae Satoya wurde auf der Buckelpiste Olympiasiegerin und war damit die erste Frau Japans, die bei Winterspielen eine Goldmedaille gewinnen konnte. 2002 in Salt Lake City gewann", "section_level": 3}, {"title": "Nordische Kombination.", "content": "Japanische Kombinierer gehen seit 1928 an den Start. Der erste Erfolg stellte sich erst 1972 bei den heimischen Winterspielen von Sapporo ein. Hier belegte Yūji Katsuro Platz 5. 1992 wurde die erste Medaille, gleich ein Olympiasieg, durch die Mannschaft erzielt. 1994 konnte die Mannschaft ihren Olympiasieg verteidigen. Im Einzelwettbewerb gewann Takanori Kono die Silbermedaille, Kenji Ogiwara wurde Vierter. 1998", "section_level": 3}, {"title": "Rodeln.", "content": "Rodler aus Japan nahmen erstmals bei den heimischen Winterspielen 1972 in Sapporo teil. Hier gelang", "section_level": 3}, {"title": "Short Track.", "content": "Seit 1992 Short Track ist Short Track olympische Sportart. Japanische Athleten nehmen seit der ersten Austragung teil. Bei der Premiere konnte die japanische Männerstaffel die Bronzemedaille gewinnen. Die Frauenstaffel wurde Vierte. 1994 in Lillehammer belegte die Männerstaffel Platz 5. Über 1000 Meter der Männer erreichte Satoru Terao Platz 4. Gleich zwei Medaillen wurden bei den heimischen Winterspielen 1998 in Nagano gewonnen. Über 500 Meter wurde Takafumi Nishitani erster japanischer", "section_level": 3}, {"title": "Skeleton.", "content": "Im Skeleton gaben japanische Athleten 2018", "section_level": 3}, {"title": "Ski Alpin.", "content": "Seit 1936 nehmen Japaner im alpinen Skisport teil. 1956 gewann Chiharu Igaya Silber im Slalom. Er war damit der erste Japaner mit einer olympischen Medaille bei", "section_level": 3}, {"title": "Skilanglauf.", "content": "Japanische Skilangläufer gehen seit 1928 an den Start. Die besten Ergebnisse erzielten bei den Männern", "section_level": 3}, {"title": "Skispringen.", "content": "Skispringen ist Japans stärkster Wintersportart gemessen an der Anzahl der Olympiasiege. Drei Olympiasiege konnte Japan seit 1928 feiern. 1932 wurde Goro Adachi Achter von der Normalschanze. Masaji Iguro wurde 1936 Siebter. Auch er sprang von der Normalschanze. 1972 bei den heimischen Winterspielen in Sapporo gingen alle Medaillen im Springen von der Normalschanze an japanische Athleten. Yukio Kasaya wurde dabei erster japanischer Olympiasieger bei Winterspielen. Silber gewann Akitsugu Konno, Bronze Seiji Aochi. Kasaya sprang von der Großschanze auf Platz 7. 1980 gewann Hirokazu Yagi Silber von der Normalschanze. Er war punktgleich mit Manfred Deckert aus der DDR, der ebenfalls eine Silbermedaille bekam. Vierter wurde Masahiro Akimoto. 1992 wurde Masahiko Harada Vierter von der Großschanze. Auch die Mannschaft belegte Platz 4. 1994 gewann die Mannschaft dann Silber. Auf der Normalschanze belegte Noriaki", "section_level": 3}, {"title": "Snowboard.", "content": "Japanische Snowboarder sind seit 1998 bei Olympischen Winterspielen vertreten. 2002 erreichte Takaharu Nakai Platz 5 in der Halfpipe. Bei den Frauen wurde Yōko Miyake, ebenfalls in der Halfpipe, Achte. Im Boardercross erreichte Yuka Fujimori 2010 Platz 7. Neunte Plätze wurden durch Tomoka Takeuchi im Riesenslalom und durch Shiho Nakashima in der Halfpipe erreicht. 2010 wurde Kazuhiro Kokubo Achter in der Halfpipe. Sein Teamkamerad Ryō Aono lag direkt hinter ihm auf Rang 9. 2014 in Sotschi kam es zu den ersten Medaillengewinnen im Snowboard. Erste Medaillengewinner waren in der Halfpipe Ayumu Hirano mit Silber und Taku Hiraoka mit Bronze. Einige Tage später gewann Tomoka Takeuchi im Riesenslalom der Frauen eine weitere Silbermedaille. In der Halfpipe wurde Rana Okada Fünfte. 2018 in Pyeongchang gewann Ayumu Hirano erneut Silber in der Halfpipe. Bei den Frauen wurde Reira Iwabuchi Vierte im Big Air und Haruna Matsumoto Sechste in der Halfpipe.", "section_level": 3}, {"title": "Jugendspiele.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Jugend-Sommerspiele.", "content": "Bei der ersten Austragung der Olympischen Jugend-Sommerspiele 2010 in Singapur gingen 71 Jugendliche, 25 Jungen und 46 Mädchen, an den Start. 16 Medaillen wurden gewonnen, davon acht Gold-, fünf Silber- und drei Bronzemedaillen. Olympiasieger wurden im Freistilringen Yuki Takahashi im Leichtgewicht und Yū Miyahara im Fliegengewicht. Im Judo gewannen Ryosuke Igarashi im Schwergewicht und Miku Tashiro im Mittelgewicht. Weitere Olympiasiege schafften die Triathletin Yuka Satō und der Turner Yuya Kamoto im Einzelmehrkampf. Im Tischtennis gewann Kōki Niwa das Einzel der Jungen und, zusammen mit Ayuka Tanioka, das gemischte Doppel. Vier der fünf Silbermedaillen wurden von Leichtathleten gewonnen. Die Sprinter Masaki Nashimoto (100 Meter) und Keisuke Homma (200 Meter) wurden ebenso Zweite wie der Weitspringer Sho Matsubara und die 3000-Meter-Läuferin Moe Kyuma. Die fünfte Silbermedaille gewann der Turner Yuya Kamoto an den Ringen. Im Trampolinturnen gewannen Ginga Munetomo bei den Jungen und Chisato Doihata", "section_level": 3}, {"title": "Jugend-Winterspiele.", "content": "In Innsbruck fanden 2012 die ersten Jugend-Winterspiele statt. 33 Jugendliche, 19 Jungen und 14 Mädchen, konnten 16 Medaillen gewinnen, zwei Gold-, fünf Silber- und neun Bronzemedaillen. Olympiasieger wurden die Skispringerin Sara Takanashi und die Snowboarderin Hikaru Ōe in der Halfpipe. Silber gewannen im Eisschnelllauf Seitarō Ichinohe über 3000 Meter der Jungen und im Massenstart und Rio Harada über 3000 Meter der Mädchen, der Skilangläufer Kentarō Ishikawa über 10 Kilometer klassisch sowie der Eiskunstläufer Shōma Uno im Einzel. Bronze ging an die Eisschnellläufer Toshihiro Kakui über 500 Meter und Seitarō Ichinohe über 1500 Meter der Jungen und Sumire Kikuchi über 1500 Meter und im Massenstart der Mädchen, die auch Bronze im Short Track über 1000 Meter", "section_level": 3}], "src_summary": "Japan, dessen NOK, das Japanische Olympische Komitee (jap., \"Nippon orimpikku iinkai\"), 1911 gegründet wurde, nimmt seit 1912 an Olympischen Sommerspielen teil. 1948 wurde Japan nicht eingeladen, 1980 unterstützte Japan den Boykott der Spiele von Moskau. ", "tgt_summary": null, "id": 2305210} {"src_title": "Edward Djerejian", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Danton begann seine künstlerische Laufbahn 1943 mit Rundfunksendungen. Als Fünfzehnjähriger unternahm er seine erste Theatertournee mit einer Sommerbühne und begann etwas später sowohl ein Studium an der University of Pittsburgh als auch an der Carnegie Technical School. Anschließend schloss er sich mit anderen Nachwuchsdarstellern, darunter der nachmalige Filmregisseur Mike Nichols, zur Bühnentruppe Interschool Congress zusammen. 1950 sah man ihn in London an der Seite von Tyrone Power in einer Aufführung des Stücks „\"Mister Roberts\"“. 1951 debütierte Raymond Danton vor der Fernsehkamera. Von 1951 bis 1954 diente er als Soldat im Koreakrieg. Gleich nach seiner Entlassung ins Zivilleben 1954 fand der attraktive, virile Künstler mit dem markanten, pechschwarzen Haar Anschluss beim Hollywood-Film. Bereits in seinem Erstling spielte Danton mit „Little Big Man“ einen kämpferischen, kraftstrotzenden Indianer. Nach einigen weiteren Western-Rollen setzte man ihn bevorzugt mit tragenden Rollen in Melodramen, Kriegs- und Gangsterfilmen ein. Danton verkörperte besonders erfolgreich den Verbrecherkönig der 1920er Jahre, ‘Legs’ Diamond, in „\"J.D. der Killer\"“ und später noch einmal, diesmal als Nebencharakter, in „\"Tote können nicht mehr singen\"“. Zeitgleich, 1961 spielte Danton den nachmaligen Schauspieler mit Mob-Vergangenheit, George Raft, in der Filmbiografie „\"Der tanzende Gangster\"“. Doch bereits 1962 schien Dantons kurzlebige Hollywood-Karriere vorüber. Er kehrte daraufhin zum (Serien-)Fernsehen zurück und nahm schließlich, wie viele seiner B-Film-Star-Kollegen jener Zeit, Filmangebote aus Europa an. Dort verkörperte Ray Danton „kaltschnäuzige Helden in kunterbunten, drittklassigen Exotik-Abenteuern... und Agententhrillern“. Im Laufe der frühen 1970er Jahre kehrte er in die amerikanische Heimat zurück und begann nunmehr auch als Regisseur zu arbeiten. Nach 1975 bekam Ray Danton keine Aufträge vom Kinofilm mehr und war vor allem für das Fernsehen tätig, für das er einzelne Folgen beliebter Serien wie beispielsweise \"Cagney & Lacey, Der unglaubliche Hulk, Magnum, Dallas, Fame – Der Weg zum Ruhm, T.J. Hooker, Quincy, Der Denver-Clan\" und zuletzt, Ende der 1980er Jahre, \"Mike Hammer\" inszenierte. Ray Danton war von 1954 bis 1981 mit der Schauspielerin Julie Adams verheiratet. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie.", "content": "\"als Schauspieler beim Kinofilm (komplett), wenn nicht anders angegeben\"", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Kay Weniger: \"Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts.\" Band 2: \"C–F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz.\" Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 285 f.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raymond “Ray” Danton, geboren als \"Raymond Caplan\", (* 19. September 1931 in New York City, Vereinigte Staaten; † 11. Februar 1992 in Los Angeles, ebenda) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur bei Film und Fernsehen, „meist in Rollen zäher, harter und bisweilen brutaler Helden und Großstadtgangster mit Mafia-Hintergrund.“", "tgt_summary": null, "id": 268635} {"src_title": "Verifizierung und Validierung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Bandleader Abe Lyman stellte den Song mit seinem \"Abe Lyman's California Orchestra\" vor (Brunswick). Der in G-Dur in der Form ABAC geschriebene Song ist ziemlich konventionell; im Hauptthema werden Terzen mit wiederholten Noten in punktiertem Rhythmus kombiniert. Im Liedtext wurde das Wort \"dear\" einschoben, um den Rhythmus einzuhalten. Höhepunkt des Songs ist der C-Abschnitt, bei den Worten \"I'm so sorry, dear\".", "section_level": 1}, {"title": "Erste Aufnahmen.", "content": "Zu den ersten Musikern, die den Song coverten, gehörten \"Bailey's Lucky Seven\" (Gennett 3243, mit Red Nichols, Benny Krueger u. a.), der Pianist J. Lawrence Cook, die Sänger Irving Kaufman (unter dem Pseudonym \"Frank Harris\", Columbia 607-D), Stanley Kirby (Edison Bell 4462), Josephine Baker und Annette Hanshaw (Pathé) sowie die Orchester von Fred Douglas (Regal G8680), Paul Ash (Gesang: Milton Watson) und Jack Bleake (Columbia 4128), in England \"The Savoy Orpheans\", und Percival Mackey's Band (Columbia 7147). 1926 spielten Mitglieder von Ben Pollack's Orchestra bei Earl Baker in Seattle privat einige Nummern ein, darunter \"What Can I Say\", aufgenommen auf einem Edison Phonograph und 12 Wachszylindern.", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Coverversionen.", "content": "Der Diskograf Tom Lord listet im Bereich des Jazz insgesamt 160 (Stand 2015) Coverversionen, u. a. von Lucky Millinder, Dinah Washington, Frank Sinatra, Nat King Cole, Peggy Lee, Benny Goodman, Buddy DeFranco, Red Garland, Pee Wee Russell, Keely Smith/Nelson Riddle, King Pleasure, Charlie Shavers, Jo Stafford, Ella Fitzgerald, Ralph Sutton, Doc Cheatham, Wild Bill Davison, Page Cavanaugh, Carmen McRae, Lars Erstrand. In der Rodgers und Hart-Filmbiografie \"Words and Music\" (1948) interpretierten ́Perry Como und Allyn McLerie den Song; Peggy Lee sang ihn in dem Film \"Pete Kelly's Blues\" (1955). Auch Bill Haley & The Comets coverten den Song 1963 (Newtown NT 5024).", "section_level": 1}], "src_summary": "What Can I Say (Dear) After I Say I’m Sorry ist ein Popsong, den Walter Donaldson und Abe Lyman (Musik und Text) verfassten und 1926 veröffentlichten.", "tgt_summary": null, "id": 2036979} {"src_title": "Frederick Montague, 1. Baron Amwell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorkoloniale Zeit.", "content": "Die Insel Neuguinea wurde etwa vor 60.000 bis 50.000 Jahren von Südostasien aus besiedelt. Vor etwa 30.000 Jahren wurde das Hochland und einige Inseln besiedelt. Seit etwa 9.000 wird Ackerbau betrieben. Vor etwa 7.000 Jahren wurde erstmals Zuckerrohr und Bananen im Hochland angebaut. Vor etwa 6.000 Jahren wurden weite Küstengebiete überflutet, was das heutige Wissen über der frühen Küstenkulturen stark einschränkt. Auf der Insel bildete sich eine starke Diversifizierung mit unzähligen kleinen voneinander isolierten Stämmen heraus, so dass es noch heute auf Neuguinea ungefähr 800 Sprachen gibt. Verschiedene melanesische Völker besiedelten Neuguinea. Um 1000 v. Chr. besiedelten die austronesischen Völker Neuguinea während der Austronesischen Wanderungen. Es verbreitete sich die Lapita-Kultur.", "section_level": 1}, {"title": "Kolonialzeit.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfänge.", "content": "Als erste Europäer entdeckten spanische und portugiesische Seefahrer zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Insel Neuguinea. Der Seefahrer Jorge de Meneses landete 1526 zufällig auf der Insel. Er soll das Land Papua benannt haben, nach einem malaiischen Wort für „kraus“, um das krause Haar der malaiischen Eingeborenen zu bezeichnen. 1545 landete der spanische Seefahrer Íñigo Ortiz de Retes und nannte die Insel Neuguinea, weil sie ihn an die Küste des afrikanischen Guinea erinnerte, an der er zuvor vorbeigesegelt war. Die Niederländer nahmen den Westteil der Insel Neuguinea 1828 in Besitz, während der Ostteil von kolonialen Bestrebungen noch unberührt blieb. Um 1860 begann das Unternehmen Johan Cesar Godeffroy & Sohn aus Hamburg an der Nordküste Ostneuguineas mit Kopra und anderen Kokosprodukten Handel zu treiben, um den enormen europäischen Bedarf an Kopra zu decken. Dieses Unternehmen gründete in Valparaíso auf den benachbarten Salomon-Inseln 1855 eine Faktorei und überzog die Südsee mit einem Netz von 45 Niederlassungen und Agenturen. Auf dem Ostteil Neuguineas gründete J.C. Godeffroy & Sohn weitere Niederlassungen. Deutsche Kapitäne und der Ornithologe Otto Finsch nahmen Gebiete an der Nordküste Ostneuguineas durch Hissen von Flaggen in eigenen Besitz. Auch britische Gesellschaften strebten Besitz auf Ostneuguinea an.", "section_level": 2}, {"title": "Ab 1884: \"Kaiser-Wilhelms-Land\" und \"Britisch-Neuguinea\".", "content": "1884 einigten sich Großbritannien, das Deutsche Reich und die Niederlande auf die Aufteilung Neuguineas. Westneuguinea wurde niederländische Kolonie, der Nordteil Ostneuguineas wurde deutsches Schutzgebiet als Kaiser-Wilhelms-Land und der Südteil britisches Gebiet. Die deutsche Kolonialgesellschaft \"Neuguinea-Kompagnie\" verwaltete das Schutzgebiet Kaiser-Wilhelms-Land. Die Eingeborenen kannten nicht die Nutzung von Metall und waren den Europäern unterlegen. Die deutsche Neuguinea-Kompagnie baute Siedlungen und deutsche Einwanderer kamen in das Schutzgebiet. Am 17. Mai 1885 erhielt die Neuguinea-Kompagnie einen Freibrief zum Landerwerb. Es begann die Missionierung durch die katholische und evangelischen Kirchen. Es wurden Plantagen gegründet, in denen Naturprodukte gewonnen wurden. Phosphatvorkommen wurden entdeckt und im Bergbau abgebaut. Die deutsche Neuguinea-Kompagnie machte schlechte Geschäfte und 1899 übernahm das Deutsche Reich das Schutzgebiet als deutsche Kolonie Deutsch-Neuguinea, die auch die Inselgruppen der Marianen, Karolinen, Palau, Nauru und Marshallinseln umfasste. Der Süden Ostneuguineas wurde am 6. November 1884 zum Protektorat Britisch-Neuguinea erklärt und am 4. September 1888 vom Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland annektiert. Durch britische Kolonisten wurde die anglikanische Konfession verbreitet. Die Anglikaner missionierten die Ureinwohner. Die Religion der Ureinwohner konnte sich bis heute halten. Nach der Unabhängigkeit Australiens wurde der Besitz 1902 an Australien übertragen und 1906 als „Territory of Papua“ unter australische Verwaltung unterstellt.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Weltkrieg und Völkerbundsmandat Australiens.", "content": "Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 besetzten australische Verbände das Kaiser-Wilhelms-Land und den Bismarck-Archipel. Sie nahmen den größten Teil rasch ein. Nach der Zerstörung der Fernsprechanlagen in Simsonhafen und Herbertshöhe am 12. August 1914 durch australische Vorauskommandos erreichten die australischen Streitkräfte Anfang September 1914 das Kaiser-Wilhelms-Land und die vorgelagerten Inseln. Die Australier nahmen nach einem kurzen Gefecht die Funkstation Bita Paka bei Herbertshöhe ein. Die deutschen Verbände zogen sich ins Landesinnere der Insel Neupommern zurück und am 17. September 1914 entschloss sich Vizegouverneur Eduard Haber zur Kapitulation, am 21. September 1914 wurde die Kapitulation der deutschen Schutzmacht im nordöstlichen Neuguinea unterzeichnet. Am 11. Januar 1915 ergab sich in Morobe die letzte deutsche Regierungsstation in dem Schutzgebiet. Die Kapitulationsbedingungen waren milde. Die deutschen Kolonialisten wurden aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und konnten in das Deutsche Reich zurückkehren. In der Provinz Morobe versteckte sich der deutsche Hauptmann Hermann Detzner mit wenigen Mann im Busch und kapituliert erst am 11. November 1918 bei Kriegsende. Im Friedensvertrag von Versailles vom 28. Juni 1919 verzichtete das Deutsche Reich auf die Kolonie Deutsch-Neu-Guinea. 1920 erhielt Australien das ehemalige Kaiser-Wilhelms-Land im Norden Ostneuguineas als Völkerbundsmandat. Der Völkerbund übergab Australien 1920 die beiden Gebiete, das ehemalige deutsche Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea (ohne Mikronesien) und das seit 1906 von Australien verwaltete Territorium Papua, in Treuhandverwaltung. Zunächst verwaltete Australien beide Gebiete getrennt.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Während des Zweiten Weltkrieges besetzte nach dem Kriegseintritt Japan im Dezember 1941 im Rahmen des Pazifikkrieges den Nordteil Ostneuguineas. Die Zivilverwaltung wurde suspendiert. Am 23. Januar 1942 überwältigten die japanischen Verbände die australische Garnison von Rabaul und nahmen den Hafen ein. US-Verbände landeten zur Unterstützung Australiens 1942 in Papua. Am 7. Mai in der Schlacht im Korallenmeer verhinderten alliierte Verbände die Eroberung von Port Moresby durch die Japaner. Zeitweise wurde Port Moresby Hauptquartier des US-Generals Douglas MacArthur. Der Norden Ostneuguineas wurde Schauplatz von heftigen Kämpfen zwischen alliierten Verbänden und japanischen Verbänden. Die Japaner griffen mehrfach Port Moresby an. Am 20. Juli versuchten japanische Luftlandetruppen, bei Buna einen Brückenkopf zu errichten. Alliierte Luftangriffe behinderten die japanischen Truppentransporte. Die Japaner konnten Port Moresby nicht einnehmen. Am 12./13. August landeten die japanischen Verbände bei Buna und versuchten auf dem Kokoda Track, das Owen-Stanley-Gebirge zu überqueren. Die Japaner bombardierten zur Deckung die Milne-Bucht. Nach Beschuss durch die Flotte nahmen die Japaner am 23. August Nauru und am 26. August Ocean Island ein. In der Schlacht um die Milne-Bucht 24. – 31. August konnten die US- und australischen Einheiten eine 1.800 Mann starke japanische Landungseinheit zurückdrängen. Am 17. September stoppten zwei australische Brigaden den japanischen Vormarsch auf Neuguinea. Mitte Dezember 1942 verstärkten die Australier und Japaner ihre Einheiten auf Neuguinea. Die Japaner konnten Neuguinea nicht vollständig erobern. Die US-Luftwaffe bombardierte während des Jahres 1943 Bougainville auf den Salomonen, das zum australischen Treuhandgebiet Neuguinea gehörte. Am 1. November 1943 landeten US-Landetruppen auf Bougainville. Die Japaner landeten am 7. November mit Verstärkung auf Bougainville. US-Landetruppen landeten am 9. und 11. November in einer zweiten und dritten Welle auf Bougainville. Die japanische Luftwaffe startete zu Angriffen auf US-Verbände auf Bougainville. US-Trägerflugzeuge fingen japanische Bomber ab, ohne dass die Japaner Erfolge erzielen konnten. Daraufhin verstärkten die Japaner ihre Garnison auf Buka. Es kam zur Seeschlacht bei Kap St. George. Ab Dezember 1943 startete die US-Luftwaffe Bombenangriffe auf die japanischen Einheiten in Rabaul. Bis Anfang April 1944 nahmen die US-Bodentruppen die Insel Bougainville ein. Zuvor kam es zu langwierigen Dschungelkämpfen. Bis 1945 dauerte der Kampf um Neuguinea. Am 11. Mai 1945 landeten australische Truppen auf Wewak auf Neuguinea und am 14. Mai eine weitere australische Division um den Flughafen einzunehmen. Bis zum 23. Mai nahmen die Australier die Halbinsel ein. Die alliierten Truppen nahmen am 13. September 1945 nach der japanischen Kapitulation den gesamten Ostteil der Insel Neuguinea ein. 2011 wurden die Überreste des bis dahin offiziell als vermisst geltenden USAAF-Piloten \"Martin Murray\" identifiziert. Die amtliche Identifizierung dauerte 8 Jahre, nachdem ein Inselbewohner das Absturzgebiet 2003 entdeckte.", "section_level": 1}, {"title": "UN-Mandatsgebiete ab 1946.", "content": "Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden 1946 die beiden von Australien verwalteten Treuhandgebiete der UN-Treuhandverwaltung übertragen. 1949 wurden im „Papua and New Guinea Act“ die beiden Treuhandgebiete zusammengeschlossen und als Territorium Papua und Neuguinea gemeinsam verwaltet. Die australische Treuhandverwaltung verhandelte seit 1957 mit den Niederlanden über eine Vereinigung des Treuhandgebietes mit der niederländischen Kolonie Westneuguinea bei der Entlassung in die Unabhängigkeit. Im April 1961 konstituierte sich ein gesetzgebender Rat für Ostneuguinea mit 37 Mitgliedern, von denen 11 Eingeborene waren. Nach Ausbruch des Konfliktes um Westneuguinea mit Indonesien 1961 unterstellt die niederländische Kolonialverwaltung am 15. August 1962 Westneuguinea einer UN-Verwaltung. Die UN übergaben das Gebiet 1963 an Indonesien. Die Verhandlungen über eine Vereinigung und gemeinsame Entlassung in die Unabhängigkeit wurden abgebrochen, da Indonesien die Unabhängigkeit eines vereinigten Neuguineas ablehnte. Am 15. Februar 1964 wurde das aktive Frauenwahlrecht eingeführt, am 27. Februar 1963 das passive Frauenwahlrecht. Diese Rechte wurden bei der Unabhängigkeit 1975 bestätigt.", "section_level": 1}, {"title": "Unabhängigkeit 1975.", "content": "1964 wurde erstmals ein Parlament in Ost-Neuguinea gewählt. Eine beschränkte innere Selbstverwaltung wurde gewährt. 1971 wurde das Gebiet in Papua-Neuguinea umbenannt. Gemeinsam mit Australien, Neuseeland, Fidschi, Westsamoa, Tonga und Nauru wurde Papua-Neuguinea 1971 Gründungsmitglied des Pacific Islands Forum über eine engere wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit. 1972 fanden Wahlen in Papua-Neuguinea statt und die Mehrheit stimmte für die Unabhängigkeit. Am 1. Dezember 1973 erhielt Papua-Neuguinea die Autonomie. Am 15. August 1975 verabschiedete das Parlament eine Verfassung für Papua-Neuguinea und am 16. September 1975 erhielt Papua-Neuguinea als parlamentarische Monarchie innerhalb des Commonwealth unter der britischen Krone die Unabhängigkeit. Königin Elisabeth II. blieb Staatsoberhaupt als Königin von Papua-Neuguinea und wird seitdem durch einen Generalgouverneur vertreten. Erster Premierminister wurde Michael Somare. Der Staat ist rohstoffreich. Die meisten Erwerbstätigen arbeiteten in der Landwirtschaft. Plantagenanbau von Kaffee (ca. 20 % der Exporte), Kakao (rund 16 % der Exporte), Kopra und Kautschuk waren weit verbreitet. Die Rohstoffe wurden abgebaut und meist im Ausland weiterverarbeitet. Die Regierungen wechselten häufig.", "section_level": 1}, {"title": "Krieg um Bougainville.", "content": "Unter der Regierung von Premierminister Julius Chan brach auf der Insel Bougainville 1989 ein blutiger Bürgerkrieg aus. Die Untergrundorganisation Revolutionäre Armee Bougainvilles (BRA) hatte ganz Bougainville unter ihre Kontrolle gebracht und die Förderung der Kupferbergwerke gestoppt. Sie erklärte die rohstoffreiche Insel einseitig für unabhängig. Die papua-neuguineaische Regierung setzte Regierungstruppen gegen die BRA ein. Es brachen blutige Kämpfe aus. Wegen der Schließung der Kupferbergwerke stieg die Auslandsverschuldung Papua-Neuguineas stark an. 1994 wurde ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Regierung und BRA unterzeichnet und 1995 wurde eine Übergangsregierung in Bougainville eingesetzt. Nach dem Waffenstillstand auf Bougainville hielten die Kampfhandlungen an. Bis 1998 kamen schätzungsweise 20.000 Menschen bei den Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen der BRA ums Leben. 1998 wurde ein Friedensabkommen zwischen der Regierung Papua-Neuguineas und der BRA abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "1990er Jahre.", "content": "1995 beschlossen Australien, die Weltbank und der Internationale Währungsfonds ein Hilfsprogramm zur Stabilisierung der Wirtschaft. Durch die Auswirkung des Klimaphänomens „El Niño“ kam es 1997 zu einer schweren Dürrekatastrophe auf der Insel Neuguinea, die zu einer drastischen Verschlechterung der Lebensumstände führte. Aufgrund zahlreicher Waldbrände kam es zu einer hohen Luftverschmutzung. Im Jahr 1998 kam es zu einer Flutwelle und Erdbeben. Im Juli 1999 löste Mekere Morauta den bisherigen Premierminister Bill Skate ab. Der neue Premierminister erklärte den Abbau der Auslandsverschuldung und der Korruption im Staatsapparat zu seinen Zielen. Im März 2000 schlossen die Regierung und die BRA einen Vertrag. Dieser sah die schrittweise Gewährung der Selbstverwaltung für die Insel Bougainville vor. Im Juni 2001 stimmte die Führung der BRA der Entwaffnung ihrer Organisation zu, im Gegenzug wurden die Regierungstruppen von der Insel abgezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Ab 2002.", "content": "2002 wurde Sir Michael Somare erneut Premierminister. Die neue Regierung leitete Maßnahmen zur Rückführung des Haushaltsdefizits ein und konnte 2004 und 2005 Haushaltsüberschüsse erzielen. Die National Alliance Party (NAP) von Somare konnte bei den Parlamentswahlen im Juli 2007 deutlich zulegen und Somare wurde im August 2007 erneut zum Premierminister gewählt. Wegen der Krankheit Somares wurden die Amtsgeschäfte seit April 2011 von einem Stellvertreter geführt. Seit August 2011 ist Peter O’Neill Premierminister. Am 26. Januar 2012 scheiterte mit der Meuterei der Streitkräfte von Papua-Neuguinea ein Versuch des ehemaligen Premierministers Michael Somare, mit einem Putsch wieder an die Macht zu gelangen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Geschichte Papua-Neuguineas beginnt im engeren Sinne mit der Unabhängigkeit des Staates 1973. Zuvor war der Ostteil der Insel Neuguinea während der Kolonialzeit und der Zeit der Weltkriege Kolonie und Protektorat verschiedener Großmächte, bei wechselnden Gebietsaufteilungen und Herrschaften (Deutsch-Neuguinea, Britisch-Neuguinea, Territorium Neuguinea, Territorium Papua und Neuguinea). Die Insel Neuguinea und damit das Staatsgebiet des heutigen Papua-Neuguinea ist seit etwa 60.000 Jahren von Menschen besiedelt. Bis heute gibt es auf der Insel ungefähr 800 Sprachen.", "tgt_summary": null, "id": 2313583} {"src_title": "Walker River Paiute", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Rozkoš befindet sich im nördlichen Teil des Naturparks Jevišovka in der Jevišovická pahorkatina (\"Jaispitzer Hügelland\"). Das von ausgedehnten Wäldern umgebene Dorf wird vom Bach Slatinský potok durchflossen, der am südwestlichen Ortsrand in den beiden Teichen Radňovec gestaut wird. Gegen Norden liegt auf dem Gebiet des Naturparks Rokytná das Tal der Rokytná. Nachbarorte sind Pulkovský Mlýn und Radkovice u Hrotovic im Norden, Pulkov und Biskupice im Nordosten, Peklo, Na Dvorku, Kratochvilka, Františkov und Újezd im Osten, Slatina, Ratišovice und Němčický Dvůr im Südosten, Jevišovice und Střelice im Süden, Boskovštejn, Jiřice u Moravských Budějovic und Prokopov im Südwesten, Kyničky, Hostim und Zvěrkovice im Westen sowie Dvorek, Ohrazenice und Příštpo im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf entstand in der Mitte des 18. Jahrhunderts an der Kreuzung der Straßen zwischen Znojmo und Jaroměřice nad Rokytnou sowie zwischen Moravský Krumlov und Moravské Budějovice. Zuvor bestanden hier entlang der letztgenannten Straße nur die Ausspannen Rozkoš, Kratochvíle und Peklo. Die erste schriftliche Erwähnung das nach der Ausspanne benannten Dorfes Rozkoš erfolgte im Jahre 1750 als Teil der Herrschaft Hösting und des Gutes Boskowstein. Besitzer waren zu dieser Zeit die Grafen von Gatterburg. Anfänglich wurde das Dorf in der Umgebung nach dem Namen des ersten Siedlers als \"Šrámek\" bezeichnet. Im Jahre 1798 erwarb Anton Graf Meraviglia die Herrschaft Hösting mit den zugehörigen Dörfern Blann, Boskowstein, Gröschlmaut, Irschitz, Prokopsdorf, Roskosch und Zerkowitz. 1843 bestand Roskosch aus 59 Häusern und hatte 434 Einwohner, die 96 Haushalte bildeten. Pfarrort war Biskupitz. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Roskosch der Herrschaft Hösting untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Rozkoš\" / \"Roskosch\" ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Mährisch Budwitz. Den herrschaftlichen Großgrundbesitz erwarb 1858 Karl Fürst von und zu Liechtenstein von der Familie Meraviglia. 1868 wurde die Gemeinde Teil des Bezirkes Znaim, zum Ende des 19. Jahrhunderts kam sie zum Bezirk Mährisch Budwitz. Seit 1876 gab es eine einklassige Dorfschule in Rozkoš. Der Ort war Sitz eines herrschaftlichen Forstreviers. Im Jahre 1880 lebten in den 70 Häusern des Dorfes 447 Personen. Nach dem Tode Rudolfs von und zu Liechtenstein wurde das Gut Hostim mit dem Hof Rozkoš 1908 an Ferdinand Graf Trauttmansdorff verkauft. Beim Zensus von 1921 bestand Rozkoš aus 81 Häusern und hatte 482 Einwohner. Nach der Gründung der Tschechoslowakei erfolgte 1924 im Zuge der Bodenreform die Parzellisierung des Großgrundbesitzes, danach war das Forsthaus Rozkoš Sitz eines Staatsforstreviers. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Grafen Trauttmansdorff enteignet. Nach der Auflösung des Okres Moravské Budějovice kam Rozkoš 1960 zum Okres Znojmo. Ende 2006 hatte die Gemeinde 179 Einwohner.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rozkoš (deutsch \"Roskosch\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt fünf Kilometer nördlich von Jevišovice und gehört zum Okres Znojmo.", "tgt_summary": null, "id": 2375628} {"src_title": "David Brine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Er wurde 1737–1739 vom französischen Architekten Jean-Nicolas Jadot entworfen und in Zusammenarbeit mit lokalen Architekten und Bildhauern errichtet. Anlass war die Ernennung von Franz Stephan von Habsburg-Lothringen, der als Nachfolger des nunmehr erloschenen toskanischen Herrschergeschlechts Medici neuer Großherzog der Toskana war. Als Franz III. zog er 1739 durch das Tor in Florenz ein, wo er im Palazzo Pitti residierte. Franz Stephan hielt nicht viel von seiner neuen Position und zog nach nur kurzem Aufenthalt mit seiner Frau Maria Theresia wieder nach Wien, wo sie 1740 ihr Amt als regierende Erzherzogin antrat. Erst 1765 kehrte mit deren beider Sohn Leopold wieder ein Souverän in Florenz ein, wo er auch bis 1790 residierte.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Der Triumphbogen hat drei Durchfahrten, von denen die mittlere die größte ist. Dem eigentlich Gebäude vorgelagert stehen insgesamt 10 korinthische Säulen. Sie tragen auf höhe der Attika allegorische Figuren. Die Fassade ist mit Relief- und Schrifttafeln sowie Trophäen und doppelköpfigen Reichsadlern verziert. Diese unterstreichen die Funktion als Ehrenmal für einen Herrscher aus dem Hause Habsburg-Lothringen. Ein markantes Merkmal befindet sich auf der Attika: über der mittleren Durchfahrt steht auf einem Sockel ein stadtauswärts blickendes Reiterstandbild von Herzog Franz II.", "section_level": 1}, {"title": "Standort.", "content": "Die Piazza della Libertà wurde 1865 im Rahmen des städtebaulichen Projekts Viali di Circonvallazione unter der Regie von Giuseppe Poggi zu einem begrünten Schmuckplatz umgestaltet. Das Stadttor Porta San Gallo blieb nach dem Abriss der Stadtmauern von Florenz erhalten und stellt ein mittelalterliches Gegenstück zum barocken Arco di Troinfo dei Lorena am südlichen Rand des Platzes dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Arco di Trionfo dei Lorena (etwa \"Lothringer Triumphbogen\") ist ein Triumphbogen auf der Piazza della Libertà in Florenz. Er stellt nördlichen Zugang zur Innenstadt dar.", "tgt_summary": null, "id": 835559} {"src_title": "Elektrisches Gefühl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Chiau ist Angehöriger der ethnischen Gruppe der Hakka aus Neipu, Landkreis Pingtung. Er graduierte (B.S.) 1976 am Institut für Stadtplanung der Cheng-Kung-Nationaluniversität und erwarb 1980 einen Master-Titel in Stadtplanung am Institut für Rechtswissenschaften und Wirtschaft der Chung-Hsin-Nationaluniversität (heute umstrukturiert als Taipei-Nationaluniversität). Chiau Wen-Yan erhielt sein erstes Stipendium “Rechtsvorschriften für den Umweltschutz”, gesponsert von der Regierung, für die Teilnahme an Weiterbildungsstudien der städtischen und regionalen Planung an der Universität von Pennsylvania, an welcher er 1991 mit Master- und Ph.D.-Abschlüssen ausgezeichnet wurde. Chiau unterrichtete im Institut für Meeresumwelt und Ingenieurswesen an der Sun-Yat-sen-Nationaluniversität, gefolgt von dem Institut für Marineangelegenheiten und Ressourcenmanagement an der National Taiwan Ocean University. Die Spezialgebiete von Chiau sind Umweltplanung und -management, vor allem in den Bereichen Stadt- und Regionalplanung, Klimawandel, Küstenzonenmanagement, Erhaltung von Feuchtgebieten, Ökotourismus, Unterwassererbe, Meerespolitik und Umweltrecht. Chiau entwarf das Umweltbildungsgesetz von Taiwan, welches im Jahre 2010 in Kraft trat. In den Jahren 1995 und 2001 wurde er von dem kanadischen Handelsbüro in Taipei mit dem \"Canadian Studies Award\" für seine Forschungen im Bereich Küstenzonenmanagement und Meeresschutzgebiete in Kanada ausgezeichnet. Chiau war Delegierter der Chinesisch-Taipei-Delegation im APEC-Arbeitsgruppen-Treffen für die Erhaltung der Meeres- und Fischereiressourcen, aus dem nachher die APEC-Zeitschriften \"Marine Resource Conservation Working Group\" („Arbeitsgruppe für die Erhaltung der Meeresressourcen“) und die \"Fisheries Working Group\" („Arbeitsgruppe für die Fischereien“) entstanden. Er erhielt auch den Posten des Editors der internationalen Zeitschrift \"APEC Bulletin on Ocean and Coastal Management\" („APEC-Bulletin für Meeres- und Küstenbewirtschaftung“). Als Ozeanograph entwarf Chiau Pläne für die Schifffahrt, wie z. B. die “Vision of Maritime Countries” im Jahre 1996, das “Maritime Affairs Organization Prospectus” im Jahre 2000, das “Ocean White Paper” im Jahre 2001, die “National Vision for the Golden Decade” über die Schutzpolitik für Ozeane und Feuchtgebiete im Jahre 2006, das “Ocean Education White Paper” im Jahre 2007 und die “Blue Revolution and Ocean Nation”-Richtlinie im Jahre 2008. Chiau und Huang Huang-Hsiung waren dreimal hintereinander Gastgeber des “Ocean and Taiwan Seminars”. Chiau nahm auch an der Rettung der “Free China Junk” teil. Chiau wurde im August 2008 durch den Exekutiv-Yuan zum stellvertretender Direktor der Umweltschutzadministration ernannt. Im Jahre 2011 wurde er auf dem fünften Platz der Kuomintang-Parteiliste für die Wahl zum Legislativ-Yuan 2012 nominiert. Chiau wurde zum Präsidenten der “\"Parlamentarischen Gesellschaft der R.O.C. für eine Freundschaft mit Deutschland\"”, welche am 10. Juni 2015 im Legislativ-Yuan etabliert wurde, gewählt. Chiau setzt sich für Umweltverträglichkeit und die Erhaltung der Landschaft sowie des kulturellen Erbes ein und forderte auch, dass elektronische Seekarten erstellt werden, um die Navigationssicherheit zu gewährleisten. Zur gleichen Zeit riet er den betreffenden Ländern, in Bezug auf die Konflikte im Ost- und Südchinesischen Meer zurückhaltend zu sein. Er empfiehlt, das Konzept des “Friedens” und “von der Marine geschützten Zonen” aufrechtzuerhalten, so dass Taiwan, China und Japan ihre Streitigkeiten für eine kurze Zeit beiseitelegen und mit dem “International Marine Peace Park” verhandeln können, der gemeinsam im Ost- und Südchinesischen Meer gebaut wird. Als Chiau Student an der National Cheng Kung University war, war er Präsident des Kunst-Klubs. Chiau gewann die ersten Preise in der Kollegiumsgruppe und der sozialen Gruppe im „Wettbewerb für Tuschemalerei und Zeichnung der sieben Landkreise von Südtaiwan“ mit Arbeiten, die im \"Tainan Social Education Center\" gesammelt wurden. Chiau gewann auch den ersten Preis (\"Golden Ring Award\") in der Kategorie traditionelle Chinesische Malerei für den nationalen „Qingxi Literature and Art Award“ der militärischen Reserve. Einige seiner Kugelschreiberzeichnungen sind in seinem Buch „Reiseanekdoten von Chiau Wen Yan“ (邱文彥行旅隨筆) erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Wichtige Gesetzesentwürfe.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wichtigste Gesetze entworfen und genehmigt.", "content": "Chiau nahm auch am Entscheidungsprozess für das \"Special Statute for the Comprehensive Management of River Basins\" teil, das offiziell am 14. Januar 2014 verabschiedet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Andere vorgeschlagene Gesetze.", "content": "Anpassung zum Stadtsanierungsgesetz, der Landschaftsgesetzesentwurf, der Landschaftsarchitekt-Gesetzesentwurf, der Meeresgebiets-Verwaltungs-Gesetzesentwurf, die Anpassung des Gesetzes zur Erhaltung des kulturellen Erbes, das Spezialgesetz über Fluss-Restauration und Verschmutzungskontrolle und das Gesetz über Land- und Wasserrechte der indigenen Völker. Darüber hinaus forciert Chiau auch die Schaffung elektronischer Navigationskarten, damit die Navigation sicher bleibt. Zwischenzeitlich verlangt er die Kontrolle von verwandten Ländern, abzielend auf die Konflikte, die im Ost- und Südchinesischen Meer auftreten. Er ruft auch alle Staaten dazu auf, Dispute zu beenden und aktiv zu verhandeln, basierend auf dem Konzept des „Friedens“ und der „Meeresschutzgebiete“, um den „internationalen Küsten-Friedenspark“ im Ost- und Südchinesischen Meer zu konstruieren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Chiau Wen-Yan (; * 17. Juli 1953) ist ein taiwanischer Politiker und Meereswissenschaftler. Er diente als stellvertretender Generaldirektor der taiwanischen Umweltschutz-Agentur und ist nun Professor an der National Taiwan Ocean University. Seine Schwerpunkte liegen auf Meerespolitik, Klimawechsel, Umweltschutz, Stadt- und Landesplanung, Unterwassererbe, Bewirtschaftung der Weltmeere und Erhaltung von Feuchtbiotopen.", "tgt_summary": null, "id": 584563} {"src_title": "Sarbananda Sonowal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Elizabeth Klarer wurde 1910 in Mooi River geboren, wo sie auf einem Bauernhof aufwuchs. Später wurde sie in Cambridge zur Meteorologin ausgebildet und studierte am Trinity College Musik. Im Zweiten Weltkrieg war sie für den südafrikanischen Luftwaffengeheimdienstes tätig und beteiligte sich an der Dekodierung des Nachrichtenverkehrs des Dritten Reiches. Sie gebar nachweislich zwei Kinder, darüber hinaus gab sie an, einen Alien-Mensch-Hybriden namens \"Ayling\" geboren zu haben, der auf einem fremden Planeten im Alpha Centauri-System mit dem Namen \"Meton\" leben soll.", "section_level": 1}, {"title": "Fallbeschreibung.", "content": "Im Alter von sieben Jahren wollte Elizabeth Klarer ein Raumschiff am Himmel in der Nähe ihrer Wohnung gesehen haben. Von da an soll es immer wieder zu telepathischer Kommunikation zwischen Elizabeth und \"Akon\", einem Mitglied der Crew des Raumfahrzeugs gekommen sein. Im April 1956 soll das Raumschiff in den Drakensbergen erneut erschienen sein und Elizabeth Klarer meinte, an Bord des Raumschiffes gewesen zu sein. Das silbrig glänzende Raumschiff sei vollkommen rund gewesen, etwa 60 Meter im Durchmesser, mit einem sehr großen Rumpf und einer flachen, von Bullaugen umgebenen, Kuppel. Im November 1957 betrat Klarer das Raumschiff erneut, um ihren Liebhaber Akon zu treffen. Dessen Erscheinungsbild sei menschlich, jedoch sei seine Rasse durchschnittlich größer, und generell sehr gutaussehend gewesen. Alle seien einfach bekleidet gewesen und hätten angegeben, im Alter von 2000 Jahren noch als jung zu gelten. Charakterlich seien die Außerirdischen rücksichtsvoll und sanft, nicht aggressiv oder gewalttätig. Nachdem sie auf die Erde zurückgekehrt sei, soll Elizabeth Klarer ihren Angaben nach achteinhalb Monaten lang, vor allem von amerikanischen und sowjetischen Geheimdienstmitarbeitern, bedrängt worden sein, wobei es auch zu Entführungsversuchen gekommen sein soll. Daher soll Akon erneut erschienen sein und sie in sein Heimatsonnensystem, Alpha Centauri, auf den Planeten Meton, gebracht haben, wo sie für vier Monate mit ihm gelebt haben will. Meton soll von ähnlicher Größe sein wie die Erde und mit großen Meeren bedeckt, wobei es nur Inseln, nicht jedoch Kontinente geben soll. Auf Meton gebar Elizabeth Klarer ihren Angaben nach ihr Kind Ayling. Jedoch sei wegen des Luftdrucks auf Meton ihr Herz nicht in der Lage gewesen, sich anzupassen, weshalb sie gezwungen gewesen sei, zur Erde zurückzukehren. Beweise für ihre Behauptungen vermochte Elizabeth Klarer nie vorzubringen.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung.", "content": "In seinem Buch \"Extraterrestrials and the American Zeitgeist: Alien Contact Tales Since the 1950s\" bemerkt der amerikanische Historiker Aaron John Gulyas, dass das Geschlechterverhältnis in Elizabeth Klarers Erzählung dem bevorzugten Bild in der Mitte des 20. Jahrhunderts entspricht: Der „Alien“-Mann Akon präsentiert sich als aktiv, besitzergreifend und fürsorglich, vor allem aber als bestimmend. Das sexuelle Moment in \"Beyond the Light Barrier \", so schreibt Gulyas weiter, ist stets mit Fortpflanzung und Rasse verknüpft. So beschreibt Elizabeth Klarer die Metoner als Wesen mit „den asketischen Zügen einer uralten Rasse, sie trugen die graziöse Würde und die heitere Gelassenheit von Jahrhunderten reiner Fortpflanzung und richtigen Denkens und Lebens zur Schau.“ Sie entsprachen so einem als genetisch verstandenen „reinen Typus“ des „weißen Menschen“ (Kaukasier). Weiterhin stellt Gulyas fest, dass Elizabeth Klarers Buch den Versuch darstellte, angesichts der Umbrüche zu Beginn der 1970er-Jahre – auch und gerade in Südafrika – die „Werte“ der 1950er wiederzubeleben. Die Autorin plädiere für die Unterwerfung der schwarzen Südafrikaner, für Rassentrennung und traditionelle Geschlechterrollen zu einer Zeit, als die Politik der Apartheid immer stärker in die Kritik geriet und die neuerstarkte feministische Bewegung das traditionelle Machtverhältnis zwischen Männern und Frauen in Frage stellte. In der Form einer „intergalaktischen Liebesromanze“ konnte die Autorin ihre Ängste und Voreingenommenheit hier unter einer Tarnung aussprechen. Ihre Erzählung, so schlussfolgert Gulyas, zeige, dass Berichte über Kontakte mit Außerirdischen sich stets auf die Zeitumstände der Erzählenden beziehen und als Vehikel für unterschiedliche Vorstellungen über die Lösung aktueller, als krisenhaft empfundener sozialer oder politischer Probleme dienen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elizabeth Klarer (* 1910 Mooi River, Natal; † 1994) behauptete, zwischen 1954 and 1963 mehrfach einem UFO begegnet und von Außerirdischen auf deren Heimatplaneten eingeladen worden zu sein, wo sie von einem Außerirdischen ein Kind bekommen haben soll.", "tgt_summary": null, "id": 1648158} {"src_title": "Haus der Musik (Stuttgart)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung.", "content": "Am 9. Dezember 2015 reichte die PLP 35.000 Unterschriften von Unterstützern beim Tribunal de Recurso de Timor-Leste, dem obersten Gericht des Landes, ein, um offiziell als politische Organisation registriert zu werden. Am 22. Dezember erfolgte die Anerkennung. Manuel Tilman, Chef der Partei KOTA, kündigte im April 2016 eine Zusammenarbeit mit der PLP an. Die \"Timor Post\" meldete, dass es Informationen gäbe, dass der bisher parteilose Staatspräsident Taur Matan Ruak an der Gründung der Partei beteiligt gewesen sein soll und nach Ende seiner Amtszeit 2017 die Führung der PLP übernehmen würde. Laut \"Matadalan online\" nutze er seine Dienstreisen durch das Land, um seine Popularität auszubauen, damit er später mit der PLP erfolgreich bei den Parlamentswahlen in Osttimor 2017 antreten könne. Solange er aber noch Staatspräsident war, war ihm die politische Arbeit innerhalb einer Partei untersagt, auch wenn die Mitgliedschaft in einer Partei zulässig ist. Am 3. März 2017 bestätigte Taur Matan Ruak die Pläne für seine Kandidatur für das Parlament. Bei den Präsidentschaftswahlen in Osttimor 2017 unterstützte die PLP, zusammen mit der Partei KHUNTO, den Kandidaten António \"Kalohan\" da Conceição von der Partido Democrático (PD). Bei Wahlkampfveranstaltungen trat auch Isabel da Costa Ferreira, die Ehefrau von Taur Matan Ruak, gemeinsam mit Conceição auf. Conceição wurde bei der Abstimmung am 20. März aber mit 32,47 % nur Zweiter. Am 20. Mai übergab Taur Matan Ruak um Mitternacht an seinen Nachfolger Francisco Guterres von der FRETILIN das Amt des Staatspräsidenten. Noch am Nachmittag fand die Wahl von Taur Matan Ruak zum PLP-Vorsitzenden auf dem ersten Nationalkongress der Partei statt. Im Wahlkampf für die Parlamentswahlen 2017 präsentierte sich die PLP als Anti-Korruptions-Partei und setzte vor allem bei der Frage der Landesentwicklung andere Akzente als die FRETILIN und der CNRT. Statt Großprojekte, wie die Sonderwirtschaftszone in Oe-Cusse Ambeno und das Tasi-Mane-Projekt an der Südküste, wollte die PLP den Schwerpunkt auf eine medizinische Grundversorgung und Bildungs- und Landwirtschaftsprogramme für die Bevölkerung legen. Oe-Cusse Ambeno stand unter der Führung des FRETILIN-Politikers Marí Alkatiri, während das Südküstenprojekt in Cova Lima dem CNRT zugeschrieben wurde. Die PLP kritisierte zum Beispiel, dass es zwar eine neue Autobahn entlang der Südküste gab, die wichtigere Verbindungsstraße von Suai nach Dili aber weiterhin in schlechtem Zustand war. Die Wahlen brachten der PLP 10,58 % der Stimmen und acht Sitze, womit sie drittstärkste Kraft im Parlament hinter FRETILIN und CNRT wurde. Am 12. Oktober unterzeichneten CNRT, PLP und KHUNTO eine Vereinbarung zur Bildung einer neuen Aliança da Maioria Parlamentar AMP zur Überwachung der Minderheitsregierung von FRETILIN und PD unter Premierminister Alkatiri. Nach der Auflösung des Parlaments und Ausrufung der Neuwahlen 2018 beschlossen am 1. Februar 2018 die drei Parteien der AMP, auch im Wahlkampf zusammenzuarbeiten. Dafür wurde das Bündnis in Aliança para Mudança e Progresso umbenannt.", "section_level": 2}, {"title": "Regierung.", "content": "Bei den Parlamentswahlen am 12. Mai 2018 gelang der AMP mit einem Stimmanteil von 49,6 % (309.663 Stimmen) 34 der 65 Sitze und somit die absolute Mehrheit im Parlament zu erringen. Taur Matan Ruak wurde am 22. Juni zum Premierminister vereidigt und führte nun die VIII. konstitutionelle Regierung Osttimors. Allerdings lehnte Staatspräsident Francisco Guterres (FRETILIN) einen Großteil der Ministerkandidaten des CNRT und zwei der KHUNTO wegen „ethischen Gründen“ ab, weswegen sie nicht vereidigt werden konnten. In den Folgemonaten leiteten deswegen Vizeminister und Minister anderer Ressorts die fehlenden Positionen, was immer mehr den Unmut des CNRT vergrößerte. Ende 2019 machten Abgeordnete des CNRT Premierminister Taur Matan Ruak mitverantwortlich dafür, dass nach 18 Monaten die Kandidaten noch immer nicht im Amt waren. Auch das langsame Vorankommen beim \"Tasi Mane project\" sorgte für Streit zwischen PLP und CNRT. Am 17. Januar 2020 scheiterte im Parlament der Regierungsvorschlag für den Haushalt 2020 erneut. Für den Entwurf stimmten nur die 13 Abgeordneten von PLP und KHUNTO. 15 Abgeordnete der Opposition stimmten dagegen, die Koalitionsabgeordneten des CNRT und die restlichen Oppositionsangehörige enthielten sich der Stimme. Taur Matan Ruak erklärte daraufhin das Ende der AMP. Am 22. Februar unterzeichneten CNRT, KHUNTO, PD, UDT, FM und PUDD im Beisein von Alt-Präsident José Ramos-Horta öffentlich eine Koalitionsvereinbarung zur Bildung einer neuen Regierung. Das Bündnis verfügte über 34 Sitze und damit über die parlamentarische Mehrheit. Am 24. Februar 2020 reichte Taur Matan Ruak seinen Rücktritt als Premierminister beim Präsidenten ein, blieb aber weiter amtsführender Premierminister. Präsident Guterres nahm aber weder das Rücktrittsgesuch an, noch löste er das Parlament auf. Auch den Vorschlag der Opposition Xanana Gusmão zum Premierminister zu ernennen, beantwortete er nicht. PLP und FRETILIN gründeten ihrerseits eine Plattform als Gegengewicht gegen die neue Allianz. Als die COVID-19-Pandemie in Osttimor Auswirkungen zeigte, wurde der Ausnahmezustand verhängt. Taur Matan Ruak zog am daher 8. April sein Rücktrittsgesuch zurück. Am 27. April wollte die neue Allianz den Antrag der Regierung auf eine Verlängerung des Ausnahmezustandes im Parlament scheitern lassen, doch die KHUNTO-Abgeordneten stimmten entgegen der Vorgabe für die Verlängerung. Am 29. April schied die KHUNTO offiziell aus der Allianz aus und am 30. April schlug die Regierung FRETILIN- und ein PD-Mitglied dem Präsidenten vor, um die vakanten Plätze im Kabinett zu besetzen. Am 29. Mai wurden die ersten FRETILIN-Vertreter und ein PD-Mitglied für die Regierung vereidigt.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglieder.", "content": "Interims-Parteichef der Partidu Libertasaun Popular war Adérito Soares. Vizepräsident wurde Sabino Soares Guntur. Beim ersten Nationalkongress der PLP am 20. Mai 2017 wurde Taur Matan Ruak zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er hat sechs Stellvertreter: Abrão José \"Mate Restu\" Freitas, Demétrio do Amaral de Carvalho, Maria Angelina (Lita) Lopes Sarmento, Rosalina Ximenes, Abel Pires da Silva und Fidelis Leite Magalhães. Adérito Soares ist nun Vorsitzender des Nationalen Politikrates der Partei (KPN). Die Frauenorganisation der PLP heißt \"Mulheres e Familias do Partido de Libertação Popular\". Eine ihrer Gründerinnen war Isabel da Costa Ferreira. Cornélio da Conceição Gama (L7), Faustino dos Santos (Renan Selak) und André da Costa Belo (L4) verließen ihre alte Partei União Nacional Democrática de Resistência Timorense (UNDERTIM), wo sie führende Funktionen innehatten, und schlossen sich der neugegründeten PLP an. André da Costa Belo wurde der erste Sprecher der PLP. Er wurde im Juni 2017 von Fidelis Leite Magalhães abgelöst. Faustino dos Santos wurde Sprecher der PLP in der Gemeinde Lautém. Ein weiteres prominentes Mitglied ist der Zeitungsredakteur José Belo. Nach Aussagen von André da Costa Belo gehören zu den Unterstützern der Partei junge Erwachsene, Studenten und Veteranen aus allen 13 Gemeinden des Landes. Die Unterstützer der PLP aus der jüngeren Generation wurden zumeist in Indonesien ausgebildet und haben nicht dieselbe Nähe zur ehemaligen Kolonialmacht Portugal, wie es die alte Elite propagiert. So missfällt den PLP-Anhängern oft, dass Portugiesisch eine der Amtssprachen wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Symbole.", "content": "Die Flagge der 2015 gegründeten Partei ist diagonal zweigeteilt. Zum Mast hin ist sie oben blau, zum Flugteil unten grün. In der Mitte befindet sich das Logo der Partei: ein Kreis, gebildet je zur Hälfte aus einer schwarzen Kette und aus einem gelben Zahnrad, darin soll auf weißem Grund ein Foto einen Timor-Allfarblori darstellen, darüber ein gelber Stern und im unteren Teil die gelben Buchstaben PLP. Allerdings handelt es sich bei dem Allfarblori auf der Flagge um eine andere, nicht auf Timor vorkommende Art. Der Lori (, ) ist in Osttimor ein Symbol der Generation der Unabhängigkeitskämpfer der 1990er Jahre, den Lorico Asuwain.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Partidu Libertasaun Popular PLP () ist eine politische Partei aus Osttimor. Die Parteizentrale befindet sich in Caicoli (Gemeinde Dili). Parteichef ist seit 2017 der ehemalige Staatspräsident Taur Matan Ruak. Da er in der derzeitigen Regierung Premierminister ist, übernahm Abrão José Freitas das Amt des Interim-Vorsitzenden der PLP.", "tgt_summary": null, "id": 677216} {"src_title": "Peter Wiersum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster Teil.", "content": "Frankreich zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Nach der Verbüßung von 19 Jahren Haft wegen eines Brotes, das er in einem Anfall von überbordendem Hunger gestohlen hatte, wird Jean Valjean, der in dieser Zeit immer wieder zu fliehen versucht hatte, aus dem Zuchthaus von Toulon entlassen. Die Bürgerrechte hat er auf Lebenszeit verloren, er ist ein Geächteter. Ohne Hoffnung auf eine Zukunft, nimmt sich der Bischof Monseigneur Myriel seiner an. Doch Valjean dankt es ihm schlecht, indem er den Gottesmann bestiehlt. Dieser aber lässt Güte walten und Gnade vor Recht ergehen und beschämt Valjean, indem er diesen nicht der Polizei ausliefert. Dies Damaskus-Erlebnis führt zu einer einschneidenden Veränderung im Wesen Valjeans. Er beschließt, von neuem zu beginnen und fängt damit an, indem er erst einmal seinen befleckten Namen ablegt und sich fortan Monsieur Madeleine nennt. Valjean/Madeleine lässt sich in dem Städtchen Montreuil nieder und wird dort im Laufe der Zeit ein angesehener Bürger. Doch sein langjähriger Verfolger, der Polizeiinspektor Javert, der nicht daran glaubt, dass sich schlechte Menschen jemals ändern können, verfolgt ihn mit unbarmherziger Härte und Gnadenlosigkeit und deckt eines Tages die wahre Identität des “Monsieur Madeleine” auf. Dieser ist dank seines Einsatzes für seine Gemeinde mittlerweile zu dessen Bürgermeister aufgestiegen. Es kommt in Montreuil zu einem Gelddiebstahl, und Javert, der in die Kleinstadt versetzt worden ist, nimmt sofort an, dass es sich bei dem Täter um Jean Valjean handeln müsse. Wieder beginnt er, Valjean mit großer Hartnäckigkeit zu verfolgen, um ihm, den Diebstahl nachweisen zu können. Denn in Javerts Augen heißt es: einmal Verbrecher, immer Verbrecher. Valjean rettet kurz darauf dem Kutscher Fauchelevent das Leben, indem er einen auf ihn gefallenen Kutschwagen allein anhebt. Jetzt weiß Javert genau, dass es sich bei dem Kraftprotz Monsieur Madeleine um Valjean handeln muss. Dieser glaubt in Montreuil nunmehr keine Zukunft mehr zu haben. Valjean kümmert sich nebenbei um die einfache Arbeiterin Fantine, die mit der kleinen Cosette ein uneheliches Kind zur Welt gebracht hat. Cosette ist in einer Pension der raffgierigen und hartherzigen Thénardiers untergebracht. Als Fantine an Tuberkulose stirbt, verspricht Valjean, fortan für Cosette zu sorgen. Da er für sich und das Mädchen in Montreuil keine Zukunft mehr sieht, verlässt er den Ort und kehrt nach Paris zurück. Und wieder nimmt Valjean eine neue Identität an, und wieder ist Javert, der nach Paris zurückversetzt wird, dem Ex-Sträfling auf den Fersen. Valjean hat sich in der Zwischenzeit nach dem geretteten Kutscher in Monsieur Fauchelevent umbenannt. Im Lauf der Zeit wächst Cosette zu einer schönen, jungen Frau heran.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Teil.", "content": "Bei den Unruhen in Frankreich der Jahre 1830 und 1832 erheben sich republikanische Bürger und progressive Studenten gegen die Bourbonen-Herrschaft und das politische Establishment. In diesen aufwühlenden Zeiten lernt Cosette Marius Pontmercy kennen, der aufgrund seiner revolutionären Ansichten von seinem ebenso reichen wie konservativen Großvater verstoßen wurde. Beide jungen Leute verlieben sich ineinander. Bald spitzen sich die Dinge zu. Es kommt zu einer Wiederbegegnung mit den Thénardiers, die einen massiven sozialen Abstieg erlebt haben aber noch immer ihre Boshaftigkeit und Schlechtigkeit besitzen. Eponine Thénardier, deren Tochter, muss betteln gehen. Als sein Schwiegervater in spe droht, von den Thénardiers ausgeraubt zu werden, greift Marius ein und zeigt Thénardier bei Javert an. Auch Javert selbst gerät in Gefahr als Vertreter der Staatsmacht in den Mühlen der Revolution zermahlen zu werden. Es ist ausgerechnet Valjean, der seiner ewigen Nemesis, die sich als Staatspitzel bei den Barrikadenkämpfen betätigt, das Leben rettet. Eponine kommt bei den Unruhen ums Leben und Valjean erfährt nun erstmals, dass sich zwischen seinem Mündel und Marius ernsthafte Gefühle entwickelt haben. Der wieder auf freiem Fuß befindliche Javert, von Valjeans tiefem Humanismus zutiefst irritiert und verunsichert, lässt ihn bei der nächsten Wiederbegegnung vorübergehend ziehen. Valjean schleppt den bei den Kämpfen schwer verletzten Marius auf seinen Schultern durch die Stadt und schließlich in die Kanalisation von Paris, um ihn vor seinen Häschern zu schützen. Von dem Wahnwitz seines jahrzehntelangen, erbarmungslosen Hasses auf Valjean selbst angewidert, verübt Javert in einem Moment tiefgehender Erkenntnis Selbstmord. Einige Zeit später heiraten Marius und Cosette. Valjean gesteht seinem Schwiegersohn, dass er einst ein Zuchthaussträfling war und formal noch immer gesucht werde. Erst Jahre später erfährt Marius von dem schäbigen Thénardier, der ihn mit Valjeans Vergangenheit zu erpressen versucht, dass dieser ihm während der Barrikadenkämpfe das Leben gerettet hatte. Er und Cosette begeben sich zu Valjeans Haus, um eine finale Aussprache zu suchen. Der alte Mann stirbt.", "section_level": 2}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Die Elenden\", in der Bundesrepublik Deutschland unter dem eigenwillig übersetzten Titel \"Die Miserablen\" vertrieben, wurde vom 1. April bis zum 25. Oktober 1957 gedreht. Das im Original über dreieinhalbstündige, zweiteilige Drama wurde am 12. März 1958 in Paris uraufgeführt. Am 16. Januar 1959 lief der erste Teil auch in der DDR an, der zweite Teil folgte eine Woche später. In der Bundesrepublik wurden \"Die Elenden\" (als \"Die Miserablen\") am 29. Januar 1960 mit einer eigenen Synchronisation in einer stark gekürzten, einteiligen Fassung in die Kinos gebracht. Die Bauten entwarf Serge Piménoff, die DEFA-Kulissen Karl Schneider. Die Kostüme stammen aus der Hand von Marcel Escoffier. Für die in der DDR entstandenen Massenszenen wurden Soldaten der NVA rekrutiert. Gedreht wurden die DDR-Sequenzen acht Wochen lang auf dem Außengelände von Babelsberg sowie in deren Ateliers. Dieser Film ist einer von vier Koproduktionen der Filmindustrien Frankreichs und der DDR in der kurzlebigen Phase politischen Tauwetters jenseits des Eisernen Vorhangs, infolge des Beginns der Entstalinisierung in der Sowjetunion auf dem XX. Parteitag der KPdSU im Februar 1956. In den folgenden drei Jahren suchte die DEFA unter den westlichen Demokratien bevorzugt Frankreich als strategischen Filmpartner aus: beide Staaten stellten in dieser Zeit (1956–1959) die Filme \"Die Abenteuer des Till Ulenspiegel (1956), Die Hexen von Salem\" (1956), \"Trübe Wasser\" (1959) und eben \"Die Elenden\", beider ehrgeizigstes Projekt, her. Mit Beginn der 1960er Jahre kam aber diese Kooperation wieder vollständig zum Erliegen. Der Grund: die DDR fand sich in den Resultaten dieser Zusammenarbeit ideologisch zu wenig vertreten und kritisierte Zugeständnisse an bürgerliche Geschmacksdefinitionen.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "DDR-Synchronisation (1958).", "content": "Nachfolgend die deutschen Stimmen der von Johannes Knittel hergestellten DEFA-Synchronisation: Als Sprecher fungierte Otto Mellies.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesdeutsche Synchronisation (1959).", "content": "Der Film wurde in der Bundesrepublik nur in einer zensierten, gekürzten Fassung gezeigt. Nachfolgend die deutschen Stimmen der von Hans F. Wilhelm in Remagen hergestellten Synchronisation: Als Sprecher fungierte Paul Klinger.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Elenden (bundesdeutscher Vertriebstitel: \"Die Miserablen\") ist eine französisch-italienische Koproduktion mit der DEFA. In der 1957 in Frankreich und der DDR gedrehten, monumentalen Literaturverfilmung unter der Regie von Jean-Paul Le Chanois spielten Jean Gabin die gequälte Kreatur Jean Valjean und Bernard Blier seinen erbarmungslosen Widersacher und Verfolger, Inspektor Javert. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Victor Hugo.", "tgt_summary": null, "id": 1548990} {"src_title": "Marge Champion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Das Songwriter-Team Alstyne und Williams schrieb ab der Jahrhundertwende eine Reihe von Tin Pan Alley Songs, nachdem beide von Michigan nach New York gekommen waren, wo sie als Lieder-Demonstratoren für den Musikverlag Remick arbeiteten. Aus Heimweh nach dem Mittleren Westen und auf Grund der Tatsache, dass sie im damaligen Central Park keinen einzigen Apfelbaum vorgefunden hatten, schrieben sie \"In the Shade of the Old Apple Tree\"; er wurde zum erfolgreichsten Song ihrer langjährigen Zusammenarbeit, obwohl er nach Williams’ Ansicht „der größte Müll [war], den ich je geschrieben habe“.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Aufnahmen und spätere Coverversionen.", "content": "Zu den Musikern, die den Song ab 1905 aufnahmen, gehörte Henry Burr unter dem Pseudonym \"Irving Gillette\"), der mit seiner Version im April 1905 auf #1 der US-Charts kam und Burr zu großer Popularität in den USA verhalf. Ebenfalls erfolgreich in den amerikanischen Hitparaden waren die Plattenaufnahmen des Popsongs vom Hayden Quartet (#2) und Albert Campbell/Columbia Quartette. Billy Murray nahm 1905 eine Parodie auf den Song auf (Victor 4486). Weitere frühe Einspielungen des Songs stammen vom Peerless Quartet (mit Henry Burr) und den Crockett's Kentucky Mountaineers (Brunswick). Der Diskograf Tom Lord listet im Bereich des Jazz insgesamt 115 (Stand 2015) Coverversionen, u. a. von Gene Kardos, Duke Ellington (1933 (#13 der Charts) und 1945 als V-Disc), Claude Hopkins, Midge Williams, Louis Armstrong und The Mills Brothers (1937), Benny Goodman, The Smoothies, Bob Crosby, Jimmie Lunceford, Charlie Spivak, George Brunies, Johnny Hodges, Natty Dominique, Pete Rugolo, Ruby Braff, Johnny Wiggs, Russell Procope, Maxwell Davis, Marty Grosz, Gustav Brom, Jonah Jones, Chris Barber, George Lewis, die Dutch Swing College Band, Big Bill Bissonnette/Sammy Rimington und zahlreiche weitere Dixieland-Bands. Auch Homer and Jethro, Dean Martin (1953), Russ Conway (1961) und Leon Redbone (\"Any Time\", 2001) nahmen den Song auf, der 1929 in dem gleichnamigen Zeichentrickfilm von Dave Fleischer Verwendung fand.", "section_level": 1}], "src_summary": "In the Shade of the Old Apple Tree ist ein Popsong, den Egbert Van Alstyne (Musik) und Harry H. Williams (Text) verfassten und 1905 veröffentlichten.", "tgt_summary": null, "id": 2258073} {"src_title": "KK Kožuv Gevgelija", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Jerry Boyajian, Gregory J. E. Rawlings und John Wenn veröffentlichten in den Jahren 1984 bis 1994 zahlreiche Bibliographien von Speculative Fiction Autoren in der USENET Newsgroup rec.arts.sf.written. Für diese Beiträge wurde ein mehr oder weniger standardisiertes Format entwickelt. Viele dieser Bibliographien können noch immer auf \"The Linköping Science Fiction Archive\" gefunden werden. Al von Ruff entwickelte 1993 eine Datenbank für Literaturpreise. John R. R. Levitt schuf 1994 das \"Speculative Fiction Clearing House (SFCH)\". Ende 1994 bat er um Unterstützung beim Anzeigen der Literaturpreise, und von Ruff bot seine Datenbankwerkzeuge an. Leavitt lehnte jedoch ab, weil er Code wollte, der mit anderen Teilen seiner Website zusammenarbeiten konnte. Daraufhin begannen 1995 Al von Ruff und Ahasuerus (ein produktiver Autor auf rec.arts.sf.written) mit der Erstellung der ISFDB, basierend auf der Erfahrung mit SFCH und dem bibliographischen Format, das von John Wenn fertiggestellt worden war. Die ISFDB ging im September 1995 online, die URL wurde im Januar 1996 veröffentlicht. Ursprünglich wurde die ISFDB bei einem Internetdienstanbieter in Champaign (Illinois) gehostet, doch Einschränkungen bei Plattenplatz und Datenbankunterstützung behinderten das Wachstum der Website. Im Oktober 1997 zog die ISFDB auf SF Site um, ein größeres Science Fiction Portal. Aufgrund der wachsenden Kosten auf SF Site zog die ISFDB im Dezember 2002 auf eine eigene Domain um. Diese Website wurde jedoch vom Provider aufgrund des hohen Ressourcenverbrauchs bald abgeschaltet. Nachdem die Site daher seit Januar 2003 offline war, wurde sie seit März 2003 von der The Cushing Library Science Fiction and Fantasy Research Collection and Institute for Scientific Computation der Texas A&M University gehostet. Nach neuerlichen Ressourcenproblemen mit Texas A&M zog die ISFDB im Jahr 2007 auf einen angemieteten Server unter der oben angegebenen URL um. Die ISFDB wurde ursprünglich von einer begrenzten Zahl von Personen bearbeitet, vor allem Al von Ruff und „Ahasuerus“. Seit 2006 ist jedoch die Bearbeitung durch die Allgemeinheit auf einer Freie-Inhalte-Basis ermöglicht. Um die Zuverlässigkeit des Inhalts sicherzustellen, müssen Änderungen von einem Moderator bestätigt werden. Seit dem 27. Februar 2005 stehen Quellcode und Inhalt der ISFDB unter einer Creative Commons Namensnennung Lizenz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Internet Speculative Fiction Database (ISFDB) ist eine Datenbank für bibliographische Informationen zu Genres, die zur Speculative Fiction gezählt werden, insbesondere Science-Fiction und verwandte Genres wie Fantasy und Horrorliteratur. Die ISFDB ist ein Freiwilligenprojekt, bei dem sowohl die Datenbank als auch das Wiki offen für Bearbeitungen und Benutzerbeiträge sind. Die ISFDB Datenbank und der Quellcode sind unter Creative-Commons-Lizenz verfügbar. Die Daten werden von anderen Organisationen wie Freebase unter der Creative-Commons-Lizenz weiterverwendet. ", "tgt_summary": null, "id": 1950795} {"src_title": "C. Owen Lovejoy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Der gebürtige Brite Cavet verbrachte seine Kindheit in Crowborough in der englischen Grafschaft East Sussex und zog im Alter von 10 Jahren mit seiner Familie nach Frankreich. 2012 erhielt er die französische Staatsbürgerschaft. Von 2009 bis 2011 nahm Cavet vorwiegend am Europacup teil. Seine besten Resultate dabei waren vier zweite Plätze. Im März 2011 gewann er bei den Juniorenweltmeisterschaften in Jyväskylä Silber im Moguls-Wettbewerb. Im selben Monat wurde er französischer Moguls- und Dual-Moguls-Meister. Sein erstes Weltcuprennen absolvierte er im Dezember 2011 in Ruka und belegte dabei den 19. Platz im Moguls-Wettbewerb. Im März 2012 siegte er erneut bei der französischen Meisterschaft in Tignes im Moguls. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi wurde er Achter im Moguls-Wettbewerb. Zum Ende der Saison 2013/14 erreichte er zunächst in Voss mit dem fünften Platz im Moguls seine erste Top-10-Platzierung und in La Plagne mit dem dritten Platz im Dual-Moguls seine erste Podestplatzierung im Weltcup. Eine Woche später holte er bei den Juniorenweltmeisterschaften in Chiesa in Valmalenco die Silbermedaille im Moguls und die Goldmedaille im Dual-Moguls. Zu Beginn der Saison 2015/16 belegte Cavet in Ruka den zweiten Platz im Dual-Moguls. Im weiteren Saisonverlauf kam er bei allen Weltcupteilnahmen unter die ersten Acht, darunter Platz 3 in Tazawako und Platz 2 in Moskau. Zum Saisonende errang er den zehnten Platz im Gesamtweltcup und den dritten Platz im Moguls-Weltcup. In der folgenden Saison erreichte er bei elf Weltcupteilnahmen neun Platzierungen unter den ersten Zehn, darunter drei dritte und drei zweite Plätze. Damit erreichte er den fünften Platz im Gesamtweltcup und den zweiten Rang im Moguls-Weltcup. Bei den Freestyle-Skiing-Weltmeisterschaften 2017 in der Sierra Nevada gewann er die Silbermedaille im Moguls, zudem wurde er Neunter im Dual Moguls. In der Saison 2017/18 wurde er mit sechs Top-Zehn-Platzierungen, darunter Platz zwei im Dual Mouls in Megève, Sechster im Moguls-Weltcup. Beim Saisonhöhepunkt, den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang, errang er den 25. Platz im Moguls. Nach Platz zwei im Moguls in Ruka zu Beginn der Saison 2018/19, kam er in Thaiwoo und Tazawako jeweils auf den dritten Platz im Dual Moguls. Im Januar 2019 holte er im Moguls in Lake Placid seinen ersten Weltcupsieg und erreichte zum Saisonende den sechsten Platz im Gesamtweltcup und den dritten Rang im Moguls-Weltcup. Bei den Freestyle-Skiing-Weltmeisterschaften 2019 in Park City wurde er Sechster im Dual Moguls und Fünfter im Moguls. Anfang März 2019 gewann er bei der Winter-Universiade in Krasnojarsk Bronze im Dual Moguls und Gold im Moguls. In der Saison 2019/20 belegte er den neunten Platz im Gesamtweltcup und erneut den dritten Rang im Moguls-Weltcup. Dabei errang er je zwei zweite und dritte Plätze.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltcupsiege.", "content": "Cavet errang bisher 19 Podestplätze im Weltcup, davon 1 Sieg:", "section_level": 2}], "src_summary": "Benjamin Cavet (* 1. Januar 1994 in Maidstone) ist ein französischer Freestyle-Skier. Er startet in den Buckelpisten-Disziplinen Moguls und Dual Moguls.", "tgt_summary": null, "id": 1482159} {"src_title": "Wimbledon Hockey Club", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Heirat.", "content": "Hugh Bigod entstammte der anglonormannischen Adelsfamilie Bigod. Er war ein jüngerer Sohn von Hugh Bigod, 3. Earl of Norfolk und von Matilda Marshal, der ältesten Tochter von William Marshal und Isabel de Clare. Sein Vater starb bereits 1225, seine Mutter heiratete darauf in zweiter Ehe William de Warenne, 5. Earl of Surrey. Anfang der 1240er Jahre übergab ihm seine Mutter einen stattlichen Grundbesitz um Bosham in Sussex, den sie nach dem Tod ihrer Brüder vom Familienbesitz der Marshals geerbt hatte. In den 1250er Jahren, eventuell bereits früher, erbte er von den Gütern seines Vaters das Gut von Settrington bei Malton im East Riding of Yorkshire. Vor Februar 1244 heiratete er Joan de Stuteville, die Witwe von Hugh Wake, die als Wittum umfangreiche Ländereien der Familie Wake in die Ehe brachte. Bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes aus erster Ehe Baldwin 1259 durfte er diese Länder verwalten, dazu war seine Frau die einzige Tochter und Erbin von Nicholas de Stuteville, Lord von Cottingham und Liddel Strength in Nordengland.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg im Dienst von König Heinrich III..", "content": "Während der 1240er Jahre unterstützte Hugh seinen älteren Bruder Roger Bigod, zusammen mit dem Vogt seines Bruders verhinderte er, dass der königliche Beamte John Mansel das Gut Wilton bei \"Pickeringlithe\" erhielt, schließlich musste Mansel akzeptieren, es als Lehen von Hugh Bigod zu erhalten. 1252 gehörte Bigod zu einer Reihe von Magnaten, die für König Heinrich III. für das Gehalt von Simon de Montfort bürgten, als dieser als Lieutenant der Gascogne diente. Danach erhielt er mehrmals Gunstbeweise des Königs wie das Amt des Forstverwalters von Farndale, die zeitweise Verwaltung von Pickering Castle und die Gewährung von zwei Marktrechten für Güter seiner Frau in Yorkshire. 1257 reiste er als königlicher Gesandter nach Galicien, und anschließend war er bis 1258 Mitglied der englischen Delegation, die mit Frankreich den Vertrag von Paris aushandelte. Spätestens ab 1257 gehörte er zum königlichen Rat, und im Mai oder Juni 1258 wurde er zu einem der 24 Barone gewählt, die ein Reformprogramm für die Herrschaft des Königs erarbeiten sollten, dabei genoss er scheinbar sowohl das Vertrauen des Königs wie auch der Adelsopposition.", "section_level": 1}, {"title": "Dienst als Justiticar der Barone.", "content": "Kurz danach wurde er während des Parlaments in Oxford um den 16. Juni 1258 zum königlichen Justiciar ernannt, nachdem dieses Amt nach 1234 nicht mehr besetzt worden war. Ob Bigod für dieses juristische Amt eine rechtliche Ausbildung besaß, ist nicht bekannt, vermutlich besaß er sie nicht. Die Barone, die durch die Provisions of Oxford die Macht ergriffen hatten, erwarteten vor allem von ihm, die Missstände in der königlichen Verwaltung zu beheben. Ursprünglich war geplant, dass er das Amt nur ein Jahr lang ausüben solle, doch letztlich blieb er über zwei Jahre lang, bis Mitte Oktober 1260, im Amt. In dieser Zeit kümmerte er sich weniger um die Beschwerden über die königliche Verwaltung, sondern musste Rechtsfragen klären und an den Verhandlungen des königlichen Gerichts teilnehmen, wobei es vielfach um recht belanglose Verhandlungen ging. Daneben war er jedoch weiter Mitglied des königlichen Rats und war von 1259 bis 1261 Lord Warden of the Cinque Ports. Von Mitte November 1259 bis Ende April 1260, als der König in Paris den Frieden mit Frankreich besiegelte, diente er als Regent. Bigod hatte sich so wenig mit den Beschwerden befassen können, die die Adelsopposition im Sommer 1258 im gesamten Land zusammengetragen hatte, dass das Parlament im Oktober 1259 ein neues Vorgehen beschloss. Bigod hatte sich scheinbar bislang nur mit Beschwerden aus Teilen von Süd- und Ostengland befasst, nun wurde er unterstützt von fünf Geschworenengerichten, die mit Berufsrichtern besetzt waren.", "section_level": 1}, {"title": "Wechsel auf die Seite des Königs.", "content": "Letztlich versuchte Bigod, sich selbst Scarborough und Pickering Castle anzueignen, wobei er sich auch noch auf die Provisions of Oxford berief. Er verlangte sogar eine ausdrückliche Mehrheitsentscheidung des königlichen Rats für die Rückgabe der Burgen, doch schließlich musste er im Mai 1261 die Burgen wieder dem König übergeben. Bis Oktober 1261 wechselte er jedoch auf die Seite des Königs, dem er während des weiteren Konflikts mit der Adelsopposition, der schließlich 1264 zum offenen Krieg der Barone führte, loyal diente. Auf der Seite des Königs kämpfte er 1264 in der Schlacht von Lewes. Nach der Niederlage des Königs flüchtete er zusammen mit seinem Halbbruder John de Warenne, 6. Earl of Surrey, über Pevensey nach Frankreich. Erst nach dem Sieg der königlichen Partei in der Schlacht von Evesham im August 1265 kehrte er nach England zurück und blieb danach bis zu seinem Tod ein enger Ratgeber des Königs.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen.", "content": "Aus seiner Ehe mit Joan de Stuteville hatte er mehrere Kinder, darunter: Im November 1259 hatte Bigod vom König die Vormundschaft für den minderjährigen Philip Kyme erworben, vielleicht hatte er bereits zu diesem Zeitpunkt geplant, ihn mit seiner Tochter zu verheiraten. Sein Erbe wurde jedoch sein Sohn Roger, der 1270 auch der Erbe seines Onkels Roger Bigod, 4. Earl of Norfolk als Earl of Norfolk wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hugh Bigod (* um 1220; † vor 7. November 1266) war ein englischer Adliger. Er diente nach dem Erlass der Provisions of Oxford als Justiciar der Regierung der Barone.", "tgt_summary": null, "id": 417625} {"src_title": "Friedrich Kegel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "John Schank war der Sohn von Alexander Schank von Castlereg, Fife. Als Jugendlicher arbeitete er zunächst auf Handelsschiffen. 1757 kam er mit 17 Jahren zur Royal Navy und war zunächst auf dem Lagerschiff HMS \"Duke\". Nach ein paar Wochen wechselte er auf die HMS \"Shrewsbury\" und diente dort fast vier Jahre als Able Seaman. Danach wurde er von Captain Hugh Palliser zum Midshipman befördert. Sechs Monate später wurde er auf die HMS \"Tweed\" versetzt, wo er zum Master’s Mate befördert wurde. Am 10. Januar 1766 legte er seine Offiziersprüfung ab. Nachdem er auf der HMS \"Emerald\" unter Captain Charles Douglas, 1771 auf der HMS \"Princess Amelia\", dem Flaggschiff von George Rodney, auf den Westindischen Inseln und der HMS \"Asia\" in Nordamerika unter Captain George Vandeput gedient hatte, wurde er im Juni 1776 zum Lieutenant befördert. Nun erhielt er das Kommando über die HMS \"Canceaux\", einem kleinen Schiff, das auf dem Sankt-Lorenz-Strom operierte. John Schank wurde von Vandeput damit beauftragt, eine Flotte für die nordamerikanischen Seen auszustatten, und erhielt das Kommando über die Marinestation von Saint-Jean-sur-Richelieu. Das Schiff HMS \"Inflexible\", das er während der Schlacht von Valcour selbst befehligte, demontierte er in Québec (Stadt), transportierte es nach Saint-Jean-sur-Richelieu und ließ es dort wieder zusammenbauen. Am 15. August 1783 wurde er zum Post-Captain befördert. 1791 während der Operation gegen Martinique und Guadeloupe und für die Armee in Flandern diente er als Transportagent. Später war er Vorsteher der Küstenabwehr und rüstete einige Schiffe hierfür aus. Auch 1799 kümmerte er sich für die Armee in Holland um die Transportlogistik. Aufgrund seines nachlassenden Augenlichts ging er 1802 in Rente. Am 9. November 1805 wurde er zum \"Rear-Admiral of the Blue\" befördert. Seine weiteren Beförderungen waren am 31. Juli 1810 zum \"Vice-Admiral of the Red\" und am 19. Juli 1821 zum \"Admiral of the Blue\".", "section_level": 1}, {"title": "Erfindungen.", "content": "John Schank war als ein Mann mit besonderem mechanischem Verständnis bekannt. So konstruierte er ein Bett, das bei der Benutzung angehoben oder abgesenkt werden konnte. Dies brachte ihm den Spitznamen \"Alter Flaschenzug\" ein. 1774 konstruierte er in Boston ein privates Boot mit einem absenkbaren Kiel, das für seichte Gewässer geeignet war. Später stellte er seine Erfindung der Admiralität vor. Man orderte zwei gleiche Schiffe von 13 Tonnen, das eine mit absenkbarem Kiel, das andere ohne. Da die Konstruktion sich bewährte, baute man mehrere Schiffe mit absenkbarem Kiel wie zum Beispiel die HMS \"Cynthia\" und das Forschungsschiff HMS \"Lady Nelson\".", "section_level": 1}, {"title": "Ehrung.", "content": "Der Mount Schank in Australien ist nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Schank, auch John Schanck, (* 1740 in Fife, Schottland; † 6. Februar 1823 in Dawlish, England) war ein britischer Schiffbauingenieur und Admiral.", "tgt_summary": null, "id": 241305} {"src_title": "Le Chant du Monde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Tinas und Louises Tante Gayle (Megan Mullally) hat ihnen Eintrittskarten für ein Konzert der Boyband Boyz 4 Now besorgt. Tina ist begeistert, Louise stimmt auf Drängen ihrer Mutter Linda (John Roberts) zu, sie zu begleiten. Gene, der sich für einen regionalen Wettbewerb in Tischgestaltung qualifiziert hat, wird von seinen Eltern Linda und Bob (H. Jon Benjamin) dorthin begleitet. Gayle kann jedoch nicht mit ihren Nichten zum Konzert fahren, weil sie ihren Kater zum Tierarzt bringen muss. Louise freut sich zunächst darüber, entscheidet sich aber dann dazu, dass sie ihre Schwester zum Konzert bringt, nachdem sie ihre Enttäuschung gesehen hat. Die beiden fahren zusammen mit Zeke (Bobby Tisdale) und dessen älterem Cousin Leslie (Jack McBrayer), die dort gefälschte T-Shirts und Hot Dogs verkaufen wollen. Bob und Linda treffen später den arroganten Vater von Genes Konkurrenten Oscar Anthony, weshalb sie unbedingt wollen, dass Gene gewinnt. Als sie bei der Konzerthalle ankommen, macht sich Louise über die weiblichen Fans der Band lustig und warnt Tina, dass es dort sehr pubertär sei. Louise will zunächst draußen bleiben, begleitet Tina dann allerdings, weil diese droht, ohnmächtig zu werden. Zu Beginn des Konzerts ist Louise unbeeindruckt von der Band, bis das präpubertäre, jüngste Mitglied Boo Boo (Max Greenfield) auf die Bühne kommt. Sie verliebt sich sofort in ihn, sodass sie zunächst wie versteinert ist und zu Beginn des ersten Liedes anfängt, seinen Namen zu rufen. Erschrocken über das, was sie getan hat, verlässt sie den Saal und leugnet, dass sie Boo Boo mag. Währenddessen beeindruckt Gene die Jury mit seinem gedeckten Tisch mit Zauberei als Thema und qualifiziert sich als einer der besten vier für die nächste Runde. Da er allerdings die Regeln nicht vollständig gelesen hat, hat er für die kommende Runde kein Thema vorbereitet. Louise rennt zurück in den Konzertsaal und stellt Tina Fragen über Boo Boo, wodurch diese bemerkt, dass Louise sich in ihn verliebt hat. Tina verspricht ihr zu helfen und Louise erwähnt, dass sie Boo Boo ins Gesicht schlagen will. Nachdem ihnen nach dem Konzert der Zugang zum Backstagebereich verweigert wird, schleichen sie sich in den Tourbus der Band und verstecken sich. Während der Fahrt kommt Louise aus ihrem Versteck, die Busfahrerin Jody (Tig Notaro) hält daraufhin auf einem Rastplatz an. Louise schlägt Boo Boo ins Gesicht, bevor sie und Tina den Bus verlassen. Gayle holt sie dort ab, auf dem Heimweg dankt Louise ihrer Schwester für ihre Hilfe und sagt, dass sie nicht mehr in ihn verliebt ist. Genes improvisierte Tischgestaltung zum Thema Menstruation wird von der Jury als anstößig erachtet, sodass er Vierter wird. Die Belchers freuen sich allerdings darüber, dass Oscar nicht gewonnen hat. Abends holt Louise ein Poster von Boo Boo hervor und schlägt sanft sein Gesicht, bevor sie schläft.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "\"Boyz 4 Now\" wurde von Lizzie und Wendy Molyneux geschrieben, Regie führte Anthony Chun. Als Loren Bouchard, der Erfinder der Serie, von der Handlung erfuhr, fand er sie „solch eine unmittelbar reizvolle Geschichte“ und „eine großartige Art Louise auf die andere Seite der Pubertät spähen und in den Abgrund schauen zu lassen“. In einem Interview mit Rolling Stone nannte Bouchard \"Boyz 4 Now\" eine seiner Lieblingsfolgen der Serie und gab an, dass er Episoden mag, in denen „Louise ein wenig verwundbar ist... man will nicht, dass sie so unverwundbar ist, wie sie vorgibt zu sein. Wenn man versucht die Sendung bodenständig zu halten, dann muss man regelmäßig sagen, dass die ein neunjähriges Mädchen ist.“ Er fügte hinzu, dass, während die Figur „ein erwachsenes Empfindungsvermögen bei einer menge Sachen“ hat, er und die Drehbuchautoren versuchen, „nach Wegen [zu] suchen, sie zurück zur Realität zu bringen“. Daher stellt die Folge Louise als „gegen das Erwachsenwerden kämpfend“ dar und Tina ist „ihre schräge Botschafterin in diese Welt... irgendwie könnte man nicht nach einem besseren Ratgeber fragen.“ Die titelgebende Band wurde als allgemeine Parodie auf Boybands geschrieben und nicht auf eine bestimmte bezogen. Bouchard erklärte, dass diese Entscheidung nicht aufgrund der Sorge getroffen wurde, dass die Folge veralten würde, sondern weil die Autoren durch unterschiedliche Boybands „zum Lachen gebracht“ wurden. Er stellte allerdings insbesondere über die englisch-irische Gruppe One Direction Recherchen an, da er „sehen wollte, was gerade modern war“, und er „nicht so interessiert an Boyz II Men oder den Backstreet Boys oder *NSYNC war.“ Die Autoren hatten unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie die Kleidung und die Haare der Bandmitglieder aussehen sollten, daher ließ Bouchard „einige der vielen talentierten Frauen, die an der Sendung arbeiten und die ein viel stärkeres Gefühl für Boybands hatten“, darüber entscheiden. Schauspieler Max Greenfield tritt in der Folge als Gaststar auf, indem er Boo Boo seine Stimme leiht, in den Louise sich verliebt. Steven Davis, Kelvin Yu und Scott Jacobson komponierten das Lied \"Will You Be Mine (Coal Mine)\" für die Episode und nahmen es vor der Leseprobe auf, später nahm Greenfield den Gesang dazu auf. Die Autoren von \"Bob’s Burgers\" nannten das Lied später ihren viertliebsten Song der Serie. Weitere Gäste der Folge sind die Stand-up-Comedienne Tig Notaro als Jody, die Fahrerin des Tourbusses der Band, und Schauspieler Jack McBrayer als Zekes älterer Cousin Leslie.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die US-amerikanische Erstausstrahlung von \"Boyz 4 Now\" war am Sonntag, den 28. April 2013 auf Fox als Teil des Programmblocks \"Animation Domination\". Die Folge wurde von 3,50 Millionen Zuschauern gesehen und erzielte in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen eine Quote von 1,7/5, damit war es die viert-meist gesehene Sendung des Programmblocks an diesem Abend. Pilot Viruet vom A.V. Club bewertete die Episode mit „A−“ und schrieb, dass die Folge „durchweg voller lustiger Momente“ war. Viruet meinte, dass \"Boyz 4 Now\" besonders erfolgreich damit war, die Beziehung zwischen Tina und Louise zu bilden, und merkte an, dass Louises „dreistündiges Verliebtsein sie so aus der Fassung bringt, sodass sie einen neu entdeckten Respekt für Tina entwickelt, die damit jeden Tag zu tun hat.“ Außerdem lobte Viruet die Nebenhandlung über den Wettbewerb in Tischgestaltung und bezeichnete diese als „genauso zum Todlachen und absurd“ wie die Haupthandlung. Matt Brassil von Heave Media stufte \"Boyz 4 Now\" als siebtbeste Fernsehfolge 2013 ein und meinte, dass Louises Verliebtsein „die Oberfläche dieses kleinen Mädchens durchdringt, hin zu der Frau, die [sie] zwangsläufig werden wird, und das Drehbuch beginnt zu zeigen, wie sogar das wahnsinnigste Mädchen mit Kaninchenhut vermenschlicht werden kann.“ Phillip Maciak vom Los Angeles Review of Books bezeichnete Kristen Schaals Rolle als Louise bei \"Bob’s Burgers\" als seinen Lieblingsfernsehauftritt des Jahres und schrieb zu ihrer Performance in dieser Folge:", "section_level": 1}], "src_summary": "Boyz 4 Now ist die 21. Folge der dritten Staffel aus der US-amerikanischen Animationsserie \"Bob’s Burgers\". Die Erstausstrahlung war am 28. April 2013 auf Fox, die deutschsprachige Erstausstrahlung fand am 9. August 2015 auf Comedy Central statt. Die von Lizzie und Wendy Molyneux geschriebene Episode handelt von Louise Belcher (Kristen Schaal), die sich in ein Mitglied der Boyband Boyz 4 Now verliebt, als sie zusammen mit ihrer Schwester Tina (Dan Mintz) auf einem Konzert der Band ist. In einer Nebenhandlung qualifiziert sich Gene Belcher (Eugene Mirman) für die regionale Meisterschaft in Tischgestaltung, bei der er einen Tisch passend zu einem ausgewählten Thema decken muss. ", "tgt_summary": null, "id": 878057} {"src_title": "Schwarze Seele", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Caesar, Meyer und Kahn schrieben zusammen die Musikkomödie \"Here's Howe\", die im Mai 1928 am New Yorker Broadhurst Theatre Premiere hatte. Der in G-Dur in der Form AABA' geschriebene Song wurde in dem Stück von Ben Bernie, Peggy Chamberlain und June O'Dea vorgestellt. Ende des Jahres wurde der Song auch in dem Musical \"Luckee Girl\" verwendet. Der Riff-ähnliche Refrain bewegt sich um die Noten A-Dur, G-Dur und Fis-Dur; „der eingängige Liedtext betrauert auf komische Weise die Wirkung seiner Hot-Rhythmik“: Caesars Text nimmt auf prophetische Weise den bevorstehenden Crash der Wall Street von 1929 voraus: Obwohl die Show nur mäßig erfolgreich war, erlangte der Song \"Crazy Rhythm\" bald große Bekanntheit in den Vereinigten Staaten, populär durch die Plattenaufnahmen von Roger Wolfe Kahn (Victor, mit Franklyn Baur, Gesang) und Ben Bernie and His Roosevelt Orchestra. (Brunswick) „Die ansteckenden rhythmischen Patterns und gleichbleibenden Harmonien passten gut zur Jazzimprovisation, meist in Upbeat-Tempo.“", "section_level": 1}, {"title": "Erste Aufnahmen und spätere Coverversionen.", "content": "Zu den Musikern, die den Song ab April 1928 coverten, gehörten Miff Mole (OKeh), Bill Haid and His Cubs (Broadway), Lou Gold & His Orchestra (Bamar), Johnny Marvin (Victor), Sammy Stewart (Vocalion), in London Fred Elizalde (Brunswick) und Ray Starita (Columbia), in Berlin und in Paris Lud Gluskin. Auch Carroll Gibbons and His New Mayfair Dance Orchestra (mit Whispering Jack Smith, Gesang) und Cliff Jackson nahmen den Song auf. Ab den 1930er-Jahren nahmen auch die Swingbands von Woody Herman, Harry James, Stan Kenton, Lionel Hampton, Benny Carter und Benny Goodman den Song auf. 1935 spielte ihn Alix Combelle mit dem Quintette du Hot Club de France; zwei Jahre später Django Reinhardt bei seiner Pariser Session mit Coleman Hawkins und Benny Carter. Ein Comeback erlebte \"Crazy Rhythm\" 1950 durch den Erfolg des Films \"Tea for Two\" mit Doris Day, Gordon MacRae und Gene Nelson. Letzterer sang ihn im Duett mit Patrice Wymore. In den folgenden Jahren wurde das Lied u. a. von Vokalisten wie Mark Murphy, Ella Fitzgerald und Frank Sinatra gecovert, ferner von Bud Shank, Barney Kessel, Sidney Bechet, dem Dave Brubeck Quartet, Rob McConnell, Oscar Pettiford, Miles Davis, Red Garland, Erroll Garner, Stuff Smith, Jay McShann/Ralph Sutton, Chico Hamilton und Art Tatum. Der Diskograf Tom Lord listet im Bereich des Jazz insgesamt 357 (Stand 2015) Coverversionen. Verwendung fand der Song u. a. auch in mehreren Filmen; Dan Dailey sang \"Crazy Rhythm\" in \"You Were Meant for Me\" (1948).", "section_level": 1}], "src_summary": "Crazy Rhythm ist ein Popsong, den Joseph Meyer, Roger Wolfe Kahn (Musik) und Irving Caesar (Text) verfassten und 1928 veröffentlichten. Der Song wurde ab den 1930er-Jahren zu einem beliebten Jazzstandard.", "tgt_summary": null, "id": 323779} {"src_title": "Justinian (Schiff, 1787)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Geraldini war ein Sohn des Matteo Geraldini, eines Juristen und Verwaltungsmannes. Er studierte an der Universität Perugia die Artes liberales und an der Universität Siena bei Francesco Filelfo Poesie und Rhetorik. Ab 1436 wandte er sich den Rechtswissenschaften zu, in denen er 1445 seine Studien als \"doctor decretorum\" abschloss. Danach ging er an die Römische Kurie. Er trat in den Dienst des Kardinals Domenico Capranica, von dem er schon seit 1443 umfassend gefördert worden war. 1449 wurde Geraldini Auditor der apostolischen Pönitentiarie und bereits im folgenden Jahr zum Abbreviator de parco maiori ernannt. Unter Papst Calixt III. war er als päpstlicher Kriegskommissar gegen den Condottiere Jacopo (Giacomo) Piccinino im Einsatz und knüpfte in dieser Zeit enge Verbindungen an den Hof der Sforza in Mailand. Für seine Dienste wurde er schließlich zum päpstlichen Sekretär ernannt. Papst Pius II. erhob ihn 1458 zum apostolischen Protonotar. Im selben Jahr erhielt er das Amt des Rektors des Comtats Venaissin im Süden Frankreichs, wo er auch als Diplomat diente. Dabei ließ er dem Herzog von Mailand regelmäßig politische Informationen zukommen, unter anderem über eine drohende französische Invasion in Italien. 1461 kehrte Geraldini nach Rom zurück und erledigte kleinere diplomatische Aufgaben. Er trat in den Dienst des Königs Ferrante von Neapel und vertrat dessen Interessen am päpstlichen Hof. 1462 übernahm er eine Gesandtschaft nach Florenz. Daneben erhielt er im selben Jahr das Amt des Bischofs von Sessa Aurunca, das er bis zu seinem Tode innehatte. Von 1462 bis 1464 war er päpstlicher Kriegskommissar und Gubernator der Provinz Romandiola, wo er sich große Verdienste im Kampf gegen die Herrschaft der Malatesta erwarb. Er scheiterte jedoch beim Versuch, mit Unterstützung Mailands Erzbischof von Genua zu werden. Er verließ die Kurie während des Pontifikats des ihm missgünstigen Papstes Paul II. und war von 1468 bis 1471 als Diplomat im Dienste der Krone von Aragon in Italien und Spanien tätig, kehrte aber unter Papst Sixtus IV. wieder an die Kurie zurück. Spätestens 1473 wurde er zum päpstlichen Referendar ernannt. Ab 1476 war er mit administrativen und diplomatischen Aufgaben in Frankreich betraut, zunächst bis 1478 als Gubernator von Avignon, dann von 1480 bis 1482 als Generalvikar und Diplomat am Hofe König Ludwigs XI. 1482 wurde er von Papst Sixtus IV. ins Reich gesandt, um gegen Andreas Jamometić vorzugehen, der versuchte, ein neues Konzil von Basel durchzuführen. Es gelang ihm jedoch nicht, die Auslieferung des in Basel inhaftierten Kirchenrebellen an die Kurie zu erreichen. Wohl in diesem Zusammenhang wurde er vom Papst zum Bischof von Cammin ernannt, als Nachfolger des umstrittenen, ebenfalls aus Italien stammenden Marinus de Fregeno. Jedoch hat er sein an der Ostsee gelegenes neues Bistum nie besucht. Unter Papst Innozenz VIII. musste er sich dann für eines der beiden Bistümer entscheiden, behielt sein italienisches Bistum Sessa Aurunca und verzichtete 1485 gegen eine Entschädigung auf Cammin. Zu seinem Nachfolger in Cammin ernannte der Papst Benedikt von Waldstein. 1484 verhandelte Geraldini als Gesandter der Kurie in Spanien im Streit um die Besetzung des Erzbistums Sevilla. In den Jahren 1485 und 1486 war er Statthalter in Perugia. Er starb 1486 als Generalkommissar der päpstlichen Truppen im Krieg gegen Neapel in Civita Castellana im Kirchenstaat. Sein Epitaph in der Grabkapelle seiner Familie in Amelia ist bis heute erhalten. Angelo Geraldini war während seines sozialen Aufstiegs bemüht, die erreichte soziale Stellung für die ganze Familie Geraldini zu sichern und auszubauen. In den 1450er Jahren erwarb er planvoll Grundbesitz in und um Amelia. 1473 stiftete er ein Stipendiums für seine Angehörigen. Die „Oliva de Geraldini“, die er 1477 stiftete, sollte für seine Verwandten und deren Nachkommen Hilfe in Notlagen bieten sowie deren Ausbildung sichern. Daneben sollte damit sein Totengedächtnis gewahrt werden. Er holte 1469 seinen Neffen Antonio Geraldini (* 1448/1449; † 1489) an den Hof von Argon und ermöglichte ihm damit seine Karriere als Diplomat in aragonesischen Diensten; daneben machte Antonio Geraldini sich als neulateinischer Dichter einen Namen. Später folgte auch dessen Bruder Alessandro Geraldini (* 1455; † 1524), der Prinzenerzieher und später Bischof von Santo Domingo in der neuen Welt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Angelus Geraldini, auch \"Angelo Geraldini\" (* 28. März 1422 in Amelia; † 3. August 1486 in Civita Castellana) war ein italienischer römisch-katholischer Geistlicher. Er war Diplomat im Dienste der Päpste und der Krone von Aragon, Bischof von Sessa Aurunca und zeitweise daneben Bischof von Cammin.", "tgt_summary": null, "id": 376037} {"src_title": "Selbstabtreibung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tschetnik-Führer.", "content": "Puniša Račić leitete bis 1928 die paramilitärische \"Udruženje srpskih četnika „Petar Mrkonjić“ za kralja i otadžbinu\" (Vereinigung der serbischen Tschetniks „Petar Mrkonjić“ für König und Vaterland), die eine großserbische Ideologie verfolgte. Diese ging im Juli 1925 aus der Vereinigung zweier Tschetnik-Organisationen hervor. Zudem führte er die Serbische Nationale Jugend (\"Srpska nacionalna omladina\"), kurz SRNAO. Die SRNAO war eine Mischung aus Jugendorganisation und Parteimiliz der Radikalen Volkspartei, die insbesondere in den frühen 1920er-Jahren in Aktionseinheit mit der nationalistischen bis faschistischen Organisation Jugoslawischer Nationalisten (\"Organizacija Jugoslavenskih Nacionalista\"), kurz ORJUNA, agierte.", "section_level": 2}, {"title": "Abgeordneter und Attentäter.", "content": "Račić wurde im September 1927 als Vertreter der Radikalen Volkspartei in das jugoslawische Parlament gewählt. In der Parlamentssitzung am 20. Juni 1928 schoss Račić auf fünf Abgeordnete der kroatischen Bauernpartei. Er tötete die kroatischen Abgeordneten Pavle Radić und Đuro Basariček und verletzte Ivan Pernar, Ivan Granđa und den Parteivorsitzenden Stjepan Radić. Radić starb am 8. August 1928 an den Folgen des Attentats. Auf die Ermordung des bei den Kroaten beliebten demokratischen Volks- und Bauernführers Radić folgte eine Staatskrise. Der jugoslawische König Alexander I. nahm diese zum Anlass, um am 6. Januar 1929 einen Staatsstreich durchzuführen. Er verbot die kroatischen nationalen Symbole, löste alle politischen Parteien und das Parlament auf, suspendierte die Verfassung von 1921 und proklamierte eine Königsdiktatur. Dann ließ er eine neue Verfassung ausrufen und das Land in Königreich Jugoslawien umbenennen.", "section_level": 2}, {"title": "Tod.", "content": "Nach dem Balkanfeldzug der deutschen Wehrmacht lebte Račić in den Vororten von Belgrad, im unter deutscher Militärverwaltung stehenden Serbien. Während der Schlacht um Belgrad 1944 wurde Račić von kommunistischen Tito-Partisanen zum Tode verurteilt und erschossen.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Račićs Sohn, der Artilleriehauptmann Dragoslav Račić (1905–1945), wurde nach dem Balkanfeldzug (1941) zum Tschetnik-Führer. Er stellte nicht zuletzt wegen seines wallenden Bartes und seiner bäuerlichen Kleidung den Archetypus eines serbischen Tschetniks dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Puniša Račić (; * 12. Juli 1886 in Slatina zu Andrijevica, Fürstentum Montenegro; † 15. Oktober 1944 in Belgrad, Serbien) war ein Tschetnik-Führer, jugoslawischer Politiker der Radikalen Volkspartei, Parlamentsabgeordneter und politischer Mörder.", "tgt_summary": null, "id": 457149} {"src_title": "VGN-Klasse EL-2B", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Indomalayische Pinselschwanz-Baummaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 8,1 bis 10,1 Zentimeter und eine Schwanzlänge von 10,5 bis 13,4 Zentimeter bei einem Gewicht von 20 bis 33 Gramm. Die Hinterfußlänge beträgt 18 bis 22 Millimeter und die Ohrlänge 16 bis 20 Millimeter. Das Rückenfell ist weich und locker, in der Färbung ist es rotbraun. Die Bauchseite ist cremeweiß und gegenüber der Rückenfärbung scharf abgegrenzt. Die Schnauze ist kurz, die Augen sind sehr groß und von einem dunklen Augenring umgeben. Die Vibrissen sind lang und reichen zurückgelegt bis hinter die Ohren. Der Schwanz ist graubraun und endet in einem Büschel etwa 3,5 Millimeter langer Haare. Die Oberseiten der Vorderfüße sind weiß, die der Hinterfüße weiß mit braunem Fleck. Der erste Zeh des Hinterfußes ist mit einem Nagel statt einer Kralle besetzt und er ist gegenüber den restlichen Zehen opponierbar. Die Weibchen besitzen zwei Paar Zitzen in der Lendengegend.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Indomalayische Pinselschwanz-Baummaus ist vom Süden der Volksrepublik China bis in den Nordosten Indiens und Teilen Südostasiens verbreitet. In China kommt sie im Westen von Yunnan und auf der Insel Hainan vor. Für Südostasien ist sie von Myanmar und Laos bis in den Osten von Kambodscha, Vietnam, Thailand, auf der malaiischen Halbinsel sowie auf den indonesischen Inseln Java, Sumatra im Süden der Insel, den Mentawai-Inseln und weiteren Inseln dokumentiert. Die Höhenverbreitung reicht bis etwa 2600 Meter.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Indomalayische Pinselschwanz-Baummaus lebt in Primär- und Sekundärwaldwäldern sowie seltener auch in Bambusbeständen vom Flachland bis in mittlere Höhenlagen von 2600 Metern. Sie ist nachtaktiv und ernährt sich primär herbivor, wobei die Nahrungszusammensetzung bislang nicht bekannt ist. In der Regel hält sich die Ratte im Geäst auf, kann jedoch bei der Futtersuche auch auf den Boden kommen. Die Tiere nutzen Lianen als Laufleisten, wenn sie sich durch das Geäst bewegen. Die Nester werden in hohlen Stämmen und Ästen angelegt. Eine feste Fortpflanzungszeit ist nicht bekannt, die Weibchen sind polyöstrisch mit einer jeweiligen Östruszeit von einem Tag und einem Menstruationszyklus von mindestens sieben Tagen. Die Tragzeit dauert etwa 20 Tage, ein Wurf besteht aus durchschnittlich zwei Jungtieren.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Indomalayische Pinselschwanz-Baummaus wird als eigenständige Art innerhalb der Pinselschwanz-Baummäuse (Gattung \"Chiropodomys\") eingeordnet, die aus sechs Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte durch Edward Blyth im Jahr 1856, der die Art anhand von Individuen aus Cherrapunji im indischen Bundesstaat Meghalaya (damals Assam) beschrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (least concern) gelistet. Begründet wird dies durch das große Verbreitungsgebiet, die angenommen großen Bestände, das Vorkommen in mehreren Schutzgebieten sowie durch die verhältnismäßig gute Anpassungsfähigkeit an Lebensraumveränderungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Indomalayische Pinselschwanz-Baummaus (\"Chiropodomys gliroides\") ist eine Säugetierart aus der Gattung der Pinselschwanz-Baummäuse (\"Chiropodomys\") innerhalb der Nagetiere (Rodentia). Sie ist vom Süden der Volksrepublik China bis in den Nordosten Indiens und Teilen Südostasiens verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 195856} {"src_title": "Piaśnica (Fluss)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Buckton Castle liegt auf 340 Meter Seehöhe auf dem \"Buckton Hill\", einem steilen Sandsteinhügel. Südlich davon befindet sich das Tal des \"Carr Brook\" und westlich davon das Tal des River Tame. Der Steinbruch \"Buckton Vale Quarry\" liegt an der Ostseite der Burg, die Stadt Stalybridge etwa 4 Kilometer südöstlich. Die Burg war vermutlich so positioniert, dass die Garnison das Tame-Tal überwachen konnte. Burg und Tal gehörten zur mittelalterlichen Grundherrschaft von \"Tintwistle\". Eine Grundherrschaft war ein Stück Land, das von einem Grundherrn oder seinem Vertreter verwaltet wurde. Im Falle von Tintwistle war es Teil der größeren Lordship von \"Longdendale\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Vermutlich ließ \"William de Neville\", der \"Lord of Longdendale\", Buckton Castle Ende des 12. Jahrhunderts errichten. Es ist aber auch möglich, dass es für die Earls of Chester gebaut wurde, bevor Longdendale an De Neville zu Lehen gegeben wurde. Liegt die Bauzeit Ende des 12. Jahrhunderts, so ist die Burg gleichzeitig mit anderen Burgen in der Region, wie Dunham Castle, Manchester Castle, Stockport Castle und Ullerwood Castle entstanden. Üblicherweise wurden Burgen erst in Holz und später in Stein errichtet, aber Buckton Castle wurde sofort in Stein gebaut. Es ist wahrscheinlich, dass Buckton Castle der Sitz der Lordship von Longdendale war, da es die einzige Burg in ihren Grenzen war, aber der Mangel an Artefakten aus dieser Ausgrabungsstätte legt den Schluss nahe, dass der Bau der Burg nie beendet wurde. Erstmals wurde die Burg 1360 urkundlich erwähnt, als ein Bericht über das Anwesen erwähnte, dass “dort eine Burgruine namens Buckeden liegt, die keinen Wert hat”. Damals gehörte die Lordship von Longdendale Edward, dem Schwarzen Prinzen, und die Burg lag in Ruinen. Dass die Burg damals nicht mehr genutzt wurde, deckt sich mit der Nutzung anderer Burgen in Greater Manchester: Im 13. Jahrhundert gibt es keine Hinweise auf Aktivitäten auf anderen Burgen in dieser Gegend als Dunham Castle. Im 16. Jahrhundert diente die Burg als Landmarke während der Pilgrimage of Grace. Die Burg wurde seit dem 18. Jahrhundert von Altertumsforschern studiert und ursprünglich dachte man, dass an ihrer Stelle in der Eisenzeit eine Wallburg stand. Das Innere der Burg wurde durch das Anlegen von Gräben durch Schatzsucher seit Anfang des 18. Jahrhunderts beschädigt. Der Steinabbau in der nahegelegenen \"Buckton Vale Quarry\" drohte sich auf das Burggelände auszudehnen und führte so zum Schutz der Burg als Scheduled Monument am 9. Juli 1924. Sie ist die älteste Gebäuderuine im Tame-Tal. Im Zweiten Weltkrieg diente die Burgruine als Attrappe einer Flugabwehrstellung bis 1943, als man dachte, dies sei nicht länger notwendig. Ausgrabungen auf dem Gelände wurden von der \"University of Manchester Archaeological Unit\" (UMAU) für das \"Tameside Metropolitan Borough Council\" seit 1996 durchgeführt. Die Arbeiten wurden teilweise durch einen Zuschuss des Tameside Metropolitan Borough Council in Höhe von £ 300.000 finanziert. Die ersten Ausgrabungen wurden zur Reparatur einiger der von Schatzsuchern gegrabenen Löcher und als Testgrabungen durchgeführt, 2007 begann das Institut mit umfangreicheren Arbeiten zur Untersuchung des Geländes, zur Klärung seiner Nutzung und seines Bebauungszeitraums. Die letzte Phase der Grabungen wurde 2009 abgeschlossen. Die Gräben zeigten, dass die Burg eine steinerne Mauer und ein Torhaus besaß, Gebäude im Inneren wurden nicht entdeckt. Der erste Beleg für die Datierung des Baus wurde 2008 unter dem eingestürzten Torhaus gefunden: Er bestand aus einigen Tierknochen und Scherben der vor Ort gefertigten Steingutgefäße aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. Heute ist das Gelände mit Heidekraut und Moos überwachsen.", "section_level": 1}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Buckton Castle ist ein Ringwerk, also ein etwa kreisrundes Areal, das von Verteidigungswerken, wie einem Burggraben, eingeschlossen ist. Ein Ringwerk ähnelt dem Mauerring einer Motte. Die Burg ist oval und erstreckt sich 45 Meter entlang der langen Achse und 35 Meter entlang der kurzen Achse. Sie ist von einem 10 Meter breiten und 6 Meter tiefen Graben umgeben, der in den Sandstein geschnitten wurde. Der Eingang zum Ringwerk liegt im Nordwesten. In der Nähe des Eingangs befinden sich möglicherweise Reste eines steinernen Turms. Der Südteil der Ruine besteht aus den Überresten einer steinernen, 3 Meter dicken Kurtine. Die Ausgrabungen des UMAU 1996 zeigten, dass das, was man für die Vorburg einer Motte gehalten hatte, tatsächlich jüngeren Datums war – vermutlich ein Teil der Attrappe einer Flugabwehrstellung aus dem Zweiten Weltkrieg – und nicht aus dem Mittelalter stammte. Der nordwestliche Eingang wurde durch einen steinernen Turm mit 1,2 Meter dicken Mauern bewacht; die Dicke der Mauern lässt darauf schließen, dass der Turm zwei Stockwerke hoch war. Der Innenhof der Burg wurde um 1,5 Meter aufgeschüttet. Ringwerke sind eine im mittelalterlichen England eher unübliche Form der Festung; der größte Teil der Burgen waren Motten. Buckton Castle ist eines von nur drei Ringwerken in den traditionellen Grafschaften Lancashire und Cheshire. Buckton Castle wurde wohl als Ringwerk ausgeführt, weil die Erdschicht vor Ort zu dünn für den Bau einer Motte war. Laut einem Bericht über die Grundherrschaft Longdendale von 1360 könnte Buckton Castle einen Rittersaal und eine Kapelle besessen haben. Im 18. Jahrhundert berichtete der Altertumsforscher \"Thomas Percival\" von einem Brunnen in der Burg und Mauern von innen liegenden Gebäuden, die noch bis zu einer Höhe von 2 Metern standen. Diese Bauten waren aber längst verschwunden, als \"George Ormerod\" 1817 über die Burg schrieb, und bei den Ausgrabungen konnten keine Reste davon entdeckt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Buckton Castle ist eine abgegangene Höhenburg beim Ort \"Carrbrook\" in Stalybridge im englischen Verwaltungsgebiet Greater Manchester. Wegen ihrer Nähe zur \"Buckton Vale Quarry\" (Steinbruch) gilt sie als Scheduled Monument. Die Burg hatte eine ovale Form und war von einer 3 Meter breiten Kurtine und einem 10 Meter breiten und 6 Meter tiefen Graben umschlossen. Buckton Castle wurde vermutlich auf Geheiß \"William de Neville\"s Ende des 12. Jahrhunderts errichtet. Bereits 1360 lag es in Ruinen. Die geringe Zahl von Fundstücken, die bei den Ausgrabungen zutage gefördert wurden, lässt vermuten, dass die Burg nie fertiggestellt wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 915774} {"src_title": "Mademoiselle Docteur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Carter DeHaven begann seine Showkarriere auf Vaudeville-Bühnen und kam 1915 mit knapp 30 Jahren zum Film. In der Stummfilmzeit war er zeitweise Hauptdarsteller seiner eigenen Komödien-Filmreihe, zudem fungierte er bei zahlreichen Filmen – häufig seinen eigenen – auch hinter der Kamera in wichtigen Funktionen als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor. Der Großteil seiner Filme ist allerdings heute verschollen. Mit Beginn des Tonfilms zog sich DeHaven zunehmend von der Schauspielerei zurück und begann stattdessen eine Zusammenarbeit mit Charlie Chaplin: Bei \"Moderne Zeiten\" (1936) fungierte er als Chaplins Assistenzregisseur, bei \"Der große Diktator\" (1940) als Co-Produzent. In \"Der große Diktator\" übernahm DeHaven außerdem die Nebenrolle des Botschafters des fiktiven Staates Bakteria. Nachdem DeHaven in den 1940er-Jahren bei verschiedenen Filmen als Assistenzregisseur gearbeitet hatte, war er ab den 1950er-Jahren wieder in einigen Fernsehserien wie \"Von Cowboys, Sheriffs und Banditen\" und \"Verliebt in eine Hexe\" als Schauspieler zu sehen. Mitte der 1960er-Jahre zog sich DeHaven schließlich aus dem Hollywood-Geschäft zurück, wo er im Verlaufe von 50 Jahren die unterschiedlichsten Tätigkeiten übernommen hatte: Film- und Fernsehschauspieler, Regisseur, Assistenzregisseur, Dialogregisseur, Drehbuchautor, Produzent, Co-Produzent und sogar Kostümdesigner. Für seine Filmarbeit wurde Carter DeHaven mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt. DeHaven war zweimal verheiratet, beide Ehen wurden geschieden. Aus seiner Ehe mit der Schauspielerin Flora Parker kommt die Tochter Gloria DeHaven (1925–2016), später eine bekannte Schauspielerin. Zudem wurden sein Sohn (1910–1979 – Fernsehregisseur), sein Enkelsohn (* 1932 – Produktionsmanager) und sein Urenkel (* 1961 – Filmeditor), allesamt Carter DeHaven genannt, ebenfalls im Filmgeschäft hinter der Kamera tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie (Auswahl).", "content": "Als Schauspieler Als Regisseur Als Assistenzregisseur", "section_level": 1}], "src_summary": "Carter DeHaven (* 5. Oktober 1886 in Chicago, Illinois als \"Francis O'Callaghan\"; † 20. Juli 1977 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent.", "tgt_summary": null, "id": 1592777} {"src_title": "KK Rogaška", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufgaben.", "content": "Auf Grundlage eines Abkommens zwischen dem Bundesverkehrsministerium und dem nordrhein-westfälischen Umweltministerium gründete das Land NRW den WWK als öffentlich-rechtliche Körperschaft nach dem Wasserverbandsgesetz. Der WWK regelt als selbstverwalteter Wasserverband die Beschaffung und Bereitstellung von Wasser zur Trinkwasser- und Betriebswasserversorgung für seine Mitglieder und den Ausgleich der Lippewasserführung im Zusammenhang mit dem westdeutschen Kanalnetz mit Rhein-Herne-Kanal, Wesel-Datteln-Kanal, Datteln-Hamm-Kanal und Dortmund-Ems-Kanal. Im Wesentlichen umfassen die in der Satzung festgelegten Aufgaben Der WWK hat keine hoheitlichen Aufgaben, sondern die individuellen wasserrechtlichen Erlaubnisse liegen bei den Unteren Wasserbehörden der Kreise/kreisfreien Städte oder den Oberen Wasserbehörden bei den Bezirksregierungen. Aufsichtsbehörde über das gesamte Handeln des WWK ist die Bezirksregierung in Düsseldorf, oberste Aufsichtsbehörde das Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Wie viel Wasser den Kanälen an einer bestimmten Stelle und in einem bestimmten Zeitraum wirklich entnommen werden kann, richtet sich nach der zur Verfügung stehenden Pumpkapazität und nach den Schifffahrtsbelangen, die strom- und schifffahrtspolizeilich geprüft werden. Da die westdeutschen Kanäle in erster Linie der Schifffahrt dienen, gehen deren Belange im Zweifelsfall vor. Die WWK-Mitglieder bestimmen die Richtlinien, nach denen ihr Verband arbeitet und wählen Vorstand und Verbandsvorsteher, setzen den Wirtschaftsplan fest und beschließen über Veranlagungsregeln. Die Stimmenzahl jedes Mitgliedes orientiert sich an zugeteilten Bezugsanteilen für Kanalwasser Die Steuerung und Überwachung der Kanalwasserbewirtschaftung wird seit 1984 von der Fernsteuerzentrale in Datteln durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die westdeutschen Schifffahrtskanäle erschließen den Ballungsraum zwischen Ruhr und Lippe für den Massengutverkehr über Rhein und Ems zur Nordsee und über den Mittellandkanal zur Weser, Elbe, Oder und Weichsel. Die westdeutschen Kanäle sind heute das verkehrsreichste und bedeutendste künstliche Wasserstraßennetz Europas. Sie gehören zu den Bundeswasserstraßen und werden vom Bundesministerium für Verkehr durch die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung hoheitlich verwaltet. Der Bau von künstlichen Schifffahrtskanälen wurde im Zuge der Industrialisierung des Ruhrgebietes erforderlich, da für den Massengütertransport keine leistungsfähigen Flüsse in der Region liegen. Der älteste Teil dieses Kanalnetzes, der Dortmund-Ems-Kanal, verbindet seit 1898 das östliche Ruhrgebiet mit dem Nordseehafen Emden. 1914 wurde der Rhein-Herne-Kanal als Anschluss zum Rhein vollendet und auch der Datteln-Hamm-Kanal in Betrieb genommen. Das zweite Teilstück des sogenannten Lippeseitenkanals, der Wesel-Datteln-Kanal (als Bindeglied vom Rhein zum Dortmund-Ems-Kanal und Mittellandkanal) wurde schließlich 1930 vollendet. Naturgemäß gibt es Höhendifferenzen, die die Kanäle zwischen z. B. der Nordsee, den verbundenen Flüssen Ems, Rhein, Ruhr, Lippe und den Häfen wie Dortmund, Datteln, Hamm oder Münster überwinden müssen. Hierfür liegen heute am Rhein-Herne-Kanal fünf und am Wesel-Datteln-Kanal sechs Schleusen. Am Dortmund-Ems-Kanal liegen u. a. zwei ehemalige und zwei heutige Aufstiegsbauwerke im Schleusenpark Waltrop, die den Verkehr auf dem höhergelegenen Abschnitt bis Dortmund sicherstellen. Die Entscheidung zum Bau des Datteln-Hamm-Kanals ging bereits 1905 mit der Entscheidung einher, bei Hamm eine Wasserentnahmestelle für Lippewasser zur Speisung der Scheitelhaltung zu bauen, um der Lippe im Mittel 10 m3/Sekunde zu entziehen. Die Lippe war der einzige Fluss oberhalb des westdeutschen Kanalnetzes, von dem aus im freien Gefälle überhaupt eine Speisung möglich war. Ab Fertigstellung des Datteln-Hamm-Kanals 1914 waren dann erhebliche wasserwirtschaftliche Probleme der Lippe unterhalb von Hamm feststellbar: Die Wasserführung sank in Trockenjahren bis auf 4 m3/Sekunde. Der 1926 gegründete Lippeverband musste Lösungen suchen und konnte schließlich in Vereinbarungen mit der seit 1921 zuständigen zentralisierten Reichswasserstraßenverwaltung die Entnahmemenge ab 1938 auf 7,5 m3/Sekunde begrenzen. Infolge der rasanten industriellen Entwicklung des Ruhrgebietes seit Ende des 19. Jahrhunderts und insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg wurden für die Montanindustrie und Energiewirtschaft erhebliche Mengen an Brauch- und Betriebswasser benötigt, das nicht die gleiche hygienische Aufbereitung wie Trinkwasser erforderte. Entsprechend wurde z. B. der Lippe Brauchwasser entnommen, was nicht nur zu weiterem Wassermangel in der Lippe, sondern durch wieder eingeleitetes Kühlwasser zu erheblichen Wärmebelastungen und zusammen mit kommunalen Einleitungen zu ökologischen Problemen führte. Verhandlungen des Lippeverbandes mit dem Land Nordrhein-Westfalen und der Bundeswasserstraßenverwaltung führten schließlich 1968 zu einer erneuten Anhebung der Entnahmemenge aus der Lippe für den Datteln-Hamm-Kanal, jedoch muss ein Mindestabfluss in der Lippe von 10 m3/Sekunde gewährleistet bleiben. Eine erste Pumpwerkskette war über die Schleusen des Rhein-Herne-Kanals errichtet worden, die Wasser vom Rhein und der Ruhrmündung (über einen Verbindungskanal) aufwärts in das westdeutsche Kanalnetz pumpte. Hierdurch und mit weiteren Pumpwerken sollten auch die Wasserverluste (durch Versickerung, Verdunstung und das Schleusen) ausgeglichen und zusätzliche Möglichkeiten geschaffen werden, Industrie und Energiewirtschaft aus den Kanälen mit Brauchwasser zu versorgen. Die Finanzierung weiterer Pumpwerke wurde dem neu gegründeten Wasserverband Westdeutsche Kanäle (WWK) übertragen. Die Mitglieder rekrutierten sich aus Vertretern des Lippeverbandes, den Wasserentnehmern und öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen; Planung, Bau und Betrieb der benötigten Pumpwerke wurden von der Bundeswasserstraßenverwaltung übernommen. Die zwischen 1973 und 1988 fertiggestellten Pumpwerke konnten dann sowohl „aufwärts“ (Rheinwasser zur Speisung der Lippe in Hamm, z. B. in trockenen Sommern) als auch „abwärts“ (Freiwasserleitungen bei höherer Wasserführung der Lippe zur Speisung der Kanäle) leiten. In Summe existieren seither zwei Pumpwerkssysteme, eines über den Rhein-Herne-Kanal und eines über den Wesel-Datteln-Kanal und dann weiter über den Datteln-Hamm-Kanal, gemeinsam zentral über die Fernsteuerzentrale Datteln überwacht.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenwart.", "content": "Obwohl die Lippe noch zur Durchflusskühlung von Kraftwerksbetreibern und auch die westdeutschen Kanäle für die Brauchwassernutzung herangezogen werden, geht der Wasserverbrauch hier insgesamt zurück. Kreislaufwirtschaft, zunehmende Energieeffizienz von industriellen Anlagen und die Energiewende mit einem Rückgang der früher vorherrschenden Kohleverstromung entlasten den Fluss und die Rückführung erwärmten Wassers in die Lippe ist deutlich strenger geregelt worden. Verbesserte kommunale Abwasserreinigung und auch der Rückgang des Bergbaus haben eher positive Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft. Wesentlich ist weiterhin der Wasserbedarf der Schifffahrt auf den westdeutschen Kanälen. Gegen Wasserverluste aus Verdunstung, Versickerung und für den Betrieb der Schleusen müssen jährlich i. M. 500 Mio. m3 eingespeist werden. Die Menge wäre noch größer, wenn in Engpasszeiten nicht das aus den Schleusen ablaufende Wasser immer wieder hochgepumpt und aufs Neue verwendet würde. Die Deckung des Wasserbedarfs von insgesamt rd. 800 Mio. m3/Jahr erfolgt hauptsächlich aus dem Lippegebiet und von der Ruhr. Bis zu 25 m3/Sekunde dürfen der Lippe heute entnommen werden, allerdings unter der Bedingung, dass noch mindestens 10 m3/Sekunde im Fluss verbleiben. Sinkt die natürliche Wasserführung unter diesen Wert, erhält die Lippe von den Kanälen bis zu 4,5 m3/Sekunde zur Niedrigwasseranreicherung. Die Speisung der Kanäle ist der Normalfall. 2019 erhielten sie aus Lippe und Ruhr 181 Mio. m3 Wasser an 199 Tagen. Die Anreicherung der Lippe wird aber aufgrund der trockenen Sommer der letzten Jahre zunehmend erforderlich. Nach dem Rekordjahr 2018 mit 43,1 Mio. m3 Wasser an 146 Tagen wurden 2019 40,0 Mio. m3 Wasser an 164 Tagen in den Fluss übergeleitet, das entspricht rd. 740 % des langjährigen Mittels von 5,4 Mio. m3.", "section_level": 1}, {"title": "Trinkwasser.", "content": "Die Stever, ein Nebenfluss der Lippe, wird bei Niedrigwasser auch aus dem Dortmund-Ems-Kanal angereichert und hat große Bedeutung für die Trinkwasserversorgung des nördlichen Ruhrgebietes. Einige km unterhalb der Einleitungsstelle des Kanalwassers aus dem Dortmund-Ems-Kanal bei Senden (Westfalen) in die Stever wird diese aufgestaut in der hintereinander gelegenen Talsperre Hullern und dem Halterner Stausee mit insgesamt 32 Mio. m3 Stauinhalt. Etwa zwei Drittel der Stever werden unterhalb der Seen zur Lippe weitergeleitet, ein Drittel des Wassers wird hier zur Grundwasseranreicherung und Trinkwassergewinnung von in Summe rund 129 Mio. m3/Jahr durch die Gelsenwasser AG genutzt. Die Münsteraner Stadtwerke fördern ebenfalls Kanalwasser aus dem Dortmund-Ems-Kanal, um das Grundwasser für die Trinkwassergewinnung anzureichern. Insgesamt werden über mehrere Wasserwerke jährlich rd. 250 Mio. m3 Trinkwasser von der Ruhr über Rohrleitungsnetze in das Gebiet an den Kanälen gefördert Die regional diversifizierte Herkunft und Gewinnung von Trinkwasser – übergeleitetes Wasser von Ruhr und Rhein, verschiedene Grundwassergewinnungsstellen, Anreicherung durch versickertes Kanalwasser – gewährleistet eine konstante Verfügbarkeit qualitativ hochwertigen Trinkwassers im Ruhrgebiet und Münsterland. Hierdurch könnten auch im Falle von Problemen mit einzelnen Gewinnungsanlagen (z. B. erhöhten Schadstoffgehalten in einzelnen Grundwasserbrunnen) andere Ressourcen stärker genutzt werden (z. B. die Versickerung von Kanalwasser).", "section_level": 2}, {"title": "Brauchwasser.", "content": "Entlang der Schifffahrtskanäle verbrauchen Industrie- und Gewerbebetriebe jährlich rund 60 Mio. m3 für Kühlung, Produktion, Bewässerung und für die vorgenannte Grundwasseranreicherung bei der Trinkwassergewinnung. Regelmäßige Messungen des Landesumweltamtes NRW wie auch durch einzelne Nutzer zeigen, dass nicht nur die qualitativen Mindestanforderungen eingehalten werden, sondern z. T. auch nach Merkblatt W 251 des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches zur \"Eignung von Fließgewässern für die Trinkwasserversorgung\". Das Kanalnetz im dicht besiedelten Ruhrgebiet mit seiner hohen Wasserqualität ist schon seit Anfang der 1990er Jahre im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park Thema in Wissenschaft und öffentlichen Diskussionen um die Nutzbarmachung der Ufer und Möglichkeiten zur Stadtgestaltung mit Wasser, auch vor dem Hintergrund des Klimawandels.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglieder und Mengen.", "content": "Mitglieder des WWK sind nach dem Stand vom 31. Dezember 2017: Interessenten mit geringem Bedarf an Wasser können Bagatellentnahmen ohne direkte Mitgliedschaft durchführen, müssen bei extremer Wasserknappheit dann aber zugunsten der „ordentlichen“ Mitglieder auf Entnahmen verzichten. Die Entnahmen an Verbrauchswasser bewegen sich zwischen 500 m3/Jahr bei einem Schwimmbad und 15 Mio.m3/Jahr bei einem Kraftwerk. In der Summe liegen sie bei rund 60 Mio. m3/Jahr mit fallender Tendenz. Die technisch mögliche Höchstversorgungsmenge von 400 Mio.m3/Jahr wurde bisher nicht ausgeschöpft. Die Abgabe von Kanalwasser zur Anreicherung von Halterner Stausee und Talsperre Hullern zur Trinkwasserversorgung schwankt abhängig von den Jahresniederschlägen, z. B. im Jahr 1976 mit 11,5 Mio.m3 oder in nassen Jahren auch mal gar nichts. Für die Entnahme von Verbrauchswasser (das nach der Nutzung als Abwasser zu beseitigen ist) werden zurzeit 0,0353 €/m3 berechnet, für Gebrauchswasser (das nach der Nutzung ggf. erwärmt und in veränderter Menge wieder in den Kanal zurückgeleitet wird) wird ein Dreißigstel dieses Betrages eingezogen. Der Preis deckt die dem Bund entstehenden Kosten für Betrieb und Unterhaltung der Pumpwerke sowie für die Durchleitung des Wassers durch die Kanalstrecken.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Wasserverband Westdeutsche Kanäle (WWK) mit Sitz in Essen ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts zur Sicherstellung einer nachhaltigen Wasserführung der Lippe und zur Trink- und Brauchwasserbereitstellung aus dem westdeutschen Schifffahrtskanalnetz im Verbund mit Rhein, Ruhr und Lippe.", "tgt_summary": null, "id": 1007} {"src_title": "Uinta-Streifenhörnchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dishnica begann nach dem Besuch des französischsprachigen Lyzeums in Korça 1932 ein Studium der Medizin an der Universität Lyon, das er an der Universität von Paris fortsetzte. 1941 schloss er das Studium mit dem Schwerpunkt Pathologie ab. Nach seiner Rückkehr nach Albanien im Jahr 1941 schloss er sich als Gegner der italienischen Besatzer der kommunistischen \"Korça-Gruppe\" an. Am 8. November 1941 gehörte er zu den Teilnehmern des Gründungskongresses der Kommunistischen Partei Albaniens PKSh \"(Partia Komuniste e Shqipërisë)\" in Tirana und gehörte bereits 1942/1943 zu den führenden Personen der kommunistischen Bewegung. Am 2. August 1943 war Dishnica Leiter der Delegation der PKSh bei der Unterzeichnung des Abkommens von Mukja, durch das der gemeinsame bewaffnete antifaschistische Widerstand mit der nationalalbanischen Bewegung \"Balli Kombëtar\" beschlossen wurde. Zusammen mit Mustafa Gjinishi stimmte er einem Kompromiss mit dieser rivalisierenden Bewegung zu, was ihm später vorgeworfen wurde. Im Mai 1944 wurde er auf dem Kongress von Përmet \"(Kongresi i Përmetit)\" zum Mitglied des Antifaschistischen Rates der nationalen Befreiung \"(Këshilli Antifashist Nacional-Çlirimtar)\" gewählt, ein Übergangsparlament, das vom 20. bis 23. Oktober in Berat tagte. Im Oktober 1944 wurde Dishnica von Ministerpräsident Enver Hoxha zum ersten Minister für Volksgesundheit \"(Ministri i Shëndetësisë)\" ernannt und bekleidete dieses Amt bis 1946. Im Anschluss wurde er 1946 als Nachfolger von Tuk Jakova Vorsitzender der Volksversammlung \"(Kuvendi Popullor)\" und übte diese Funktion bis zu seiner Ablösung durch Manush Myftiu 1947 aus. Während der darauf folgenden stalinistischen Parteisäuberungen in Albanien wurde Dishnica 1947 denunziert und aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen. Hauptgrund war die Unterzeichnung des Abkommens von Mukja, wenngleich er nicht inhaftiert wurde. Er zog sich daraufhin aus dem politischen Leben zurück und arbeitete im Anschluss als Arzt und Medizindozent in Tirana. Am 2. Januar 1950 wurde er allerdings aus Tirana verbannt und musste sich mit seiner Familie in Berat niederlassen, wo er Direktor des Amtes für Volksgesundheit wurde. Daneben arbeitete er als Arzt in Berat. Im Zuge weiterer Parteisäuberungen wurde Dishnica 1955 wegen Agitation und Propaganda angeklagt und zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Bereits 1956 wurde er aufgrund der Intervention seines Onkels Esat Dishnica aus der Haft entlassen. Allerdings konnte er erst 1995 wieder nach Tirana zurückkehren. 1998 wurde er kurz vor seinem Tod zum Vorsitzenden der Veteranenorganisation gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ymer Dishnica (* 21. Februar 1912 in \"Dishnica\", Kreis Korça; † 22. September 1998) war ein albanischer Politiker der Partei der Arbeit Albaniens, der unter anderem zwischen 1946 und 1947 Präsidenten der Volksversammlung war.", "tgt_summary": null, "id": 78457} {"src_title": "Bele Višnje", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Sie war die Tochter des Unterhaltungsmusikers Michel Valladon und der Schneidern Eugénie Cazon und wuchs in der ländlichen Gemeinde La Bazoche-Gouet unter sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Mit 12 Jahren begann sie in der Hauptstadt Paris eine Lehre als Modistin. Im Alter von 19 Jahren begann sie in einigen Pariser Café-concerts auftreten. Ihr Debüt gab sie dabei im \"Café Moka\" in der Rue de lune. Die Zeitschrift Tintamarre merkte, in Anspielung auf ihre Physiognomie und Art des Vortrags, dazu an: „\"Ein großer Mund für so ein kleines Etablissement\"“. Eine Betrachtung ihrer Äußerlichkeiten, die sich noch in vielen späteren Karikaturen seiner Zeit wiederfinden sollte. Sie sang auch im \"Café Geant\" am Boulevard du Temple, wenn auch ohne großen Erfolg. Während einer Weihnachtsaufführung 1862 entdeckte sie \"Arsène Goubert\", der zu dieser Zeit das \"L'Alcazar d'hiver\" leitete. Er bot ihr 300 Franc pro Monat an, damit sie in seinem Café auftrat. Hier erschien sie dann erstmals unter ihrem Künstlernamen \"Thérésa\". Bereits nach einem Monat überhäufte sie die Pressekritik, insbesondere durch die Stimme Jules Barbey d'Aurevillys, wie auch das Publikum mit viel Lob. So trat sie auch in Rom und Sankt Petersburg auf. Sie hatte Auftritte auch an europäischen Höfen, so u. a. am Hofe Napoléon III. Sie sang Lieder aus Operetten von Offenbach, wie auch Werke von Gounod. Ähnlich wie ihre Kollegin \"Suzanne Lagier\" trug sie, einer damaligen, von Gioachino Rossini ins Pariser Leben gerufenen Mode folgend, Jodelgesänge vor, die beliebten \"Tyroliennes\". Dazu trug sie gelegentlich alpin-folkloristische Kleidung und sang mit einem elsässischen, bzw. deutschen Akzent. Zusammen mit ihrer Popularität wuchs auch ihre Präsenz in den damaligen Satirezeitschriften. Oft wurde sie, vornehmlich von André Gill in seiner Zeitschrift La Lune, karikiert. Ab 1867 musste sie aufgrund einer Erkrankung ihres Kehlkopfes (Laryngitis), bei der sie ihre zeitweilig ihre Stimme verlor, lange pausieren. Sie kehrte nach zwei Jahren, 1869, mit ihrem erfolgreichen Lied \"Les canards tyroliens\" (Die Enten von Tirol) auf die Bühne zurück. Sie spielte auch am Theater, u. a. am Théâtre de la Porte Saint-Martin, wo sie aber eher durch das Vortragen populärer Schlager hervortrat. Sie wurde von einigen mit Sarah Bernhardt verglichen, welche sich zur gleichen Zeit einen Namen machte. Sie war auch eine der ersten Künstler, die ihren Namen für Werbezwecke hergaben. 1870 wurde ihr von Jacques Offenbach vorgeschlagen, einen Part in einem von ihm projektiertem Stück zu übernehmen, welcher sich über die Preußen lustig machen sollte. Sie sollte einen grotesk wirkenden deutschen Kaiser darstellen, der Zeilen singen sollte wie: Durch den verlorenen Deutsch-Französischen Krieg kam es jedoch nicht mehr dazu. Im Jahr 1893, im Alter von 56 Jahren und sehr wohlhabend, nahm sie im Abschied von der Bühne, jedoch sang sie im darauf folgenden Jahr noch ein letztes Mal im Le Chat Noir. Emma Valladon starb im Alter von 76 Jahren. Ihre Grabstelle befindet sich auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris (Division 35). Ihre „Memoiren“, welche auch unter diesem Namen veröffentlicht wurden, schrieb sie aber bereits sehr früh im Jahr 1865, auf dem Höhepunkt ihr Bekanntheit.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung durch Zeitgenossen.", "content": "„Theresa hat, neben ihrer Originalität, die wertvollsten Qualitäten: die Stimme ist klar, rustikal und in ihrer Aussendung perfekt. Die Aussprache ist ein Wunder der Klarheit und die verbindende Heiterkeit der Künstlerin ist unvergleichlich. Das, was ihre Verleumder in großes Geschrei hat ausbrechen lassen, ist weniger auf Thérésa zurückzuführen, denn auf andere Gründe, die man berücksichtigen muss: Theresa, mit ein paar Ausnahmen, hat nur ein herzzerreißendes und beklagenswertes Repertoire zu eigen. Wer ist schuld? Publikumsgeschmack. Dieser war nicht von bester Gesundheit in einem Zeitalter, wo es an der Spitze faulte. Da konnte auch unten nichts vibrieren. Theresa war nur die populäre Künstlerin, wie es der Tagesgeschmack erlaubte. Wenn ihr Auditorium, anstatt ihr die Unsauberkeit vorzuschreiben, die in den niedrigen Schichten sickert, von ihr gefordert hätte, dass sie nur rustikale und starke, saubere Werke interpretierte, würde sie weit mehr die große Künstlerin des Volkes [...] sein.“ „Theresa ist von ihrer Physiognomie her die Frau, die man sich gut mit geschlossenen Augen vorstellen kann. Das Aussehen ist klar, strahlenden Gesicht, frei von der Leber weg, breiter Mund. [...] Theresa macht Schule. Viele Huren haben versucht, sie nachzuahmen; aber es geschah, was immer geschieht, in solchen Fällen; es ist ihnen lediglich gelungen ihre Fehler zu kopieren und die katastrophale Ära des PRIMA-SCHREIHALS (original: PRIMA-GUEULA) des Bierkrugs zu erschaffen.“ (\"Léon Bienvenu\", bekannt als \"Touchatout\", in der Satirezeitschrift \"Le Trombinoscope\", Paris, Januar 1873) „Und schließlich große Thérésa! Ah! die Kritiker rufen sie nicht mehr, wie früher, Die Patti des Bierkrugs (‚Patti de la chope‘), Rigolboche (Argot für: die laute, alberne Vortragende) des Chansons! Sie hat ihr Repertoire erweitert und ihrer fröhlichen Laute eine Saite eingefügt. Sie singt und trägt jetzt mit einer Autorität zarte, patriotische, soziale und dramatische Werke vor. Es ist eine neue Offenbarung, aber sie hat die lustigen Lieder der Vergangenheit nicht aufgegeben. [...] Sie beweist wieder einmal, dass ein Café concert eine Schule guter Sprechweise ist, was niemand offen zugeben mag. [...] (Edmond) Got, der bekannte Komödiendarsteller der Franzosen, Professor seines Konservatoriums, sagt eines Tages zu seinen Schülern: ‚Wenn Sie lernen wollen, wie man gut ausspricht und phrasiert, sehen Sie ins Gesicht.‘ Das Gesicht, das war das L'Alcazar d'hiver, und Thérésa sang dort.“ (ihr Kollege Paulus in seinen Memoiren)", "section_level": 1}], "src_summary": "Thérésa (* 25. April 1837 in La Bazoche-Gouet als Eugénie Emma Valladon; † 14. Mai 1913 in Neufchâtel-en-Saosnois) (Sarthe) war eine französische Sängerin u. a. komischer Lieder. Sie war einer der bekanntesten Stars der Café-concerts des ausgehenden 19. Jahrhunderts.", "tgt_summary": null, "id": 1212052} {"src_title": "Pakistanische Cricket-Nationalmannschaft in England in der Saison 2016", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Historisch zählten die Ländereien zu den Besitztümern der Kelso Abbey. Mit der postreformatorischen Säkularisation der klösterlichen Güter installierte König Jakob VI. mit seinem Protegé Robert Ker im Jahre 1600 einen \"Lord Roxburghe\", welcher über das Anwesen verfügte. 1616 wurde Ker zum ersten Earl of Roxburghe erhoben. Der Titel wurde innerhalb der Familie vererbt und die Earls of Roxburghe bewiesen sich in der Folgezeit als gewichtige Politiker. Auf Grund seiner tragenden Rolle im Zusammenhang mit dem Act of Union wurde der fünfte Earl of Roxburghe, John Ker, als erster Duke of Roxburghe installiert. 1721 begannen die Arbeiten am heutigen Floors Castle, an dessen Standort sich zuvor ein als \"House of Floris\" bezeichnetes Tower House befunden hatte. Nach einem Entwurf des schottischen Architekten William Adam entstand ein Herrenhaus. In flankierenden Pavillons waren Stallungen und Wirtschaftsbereiche untergebracht. James Innes-Ker, 6. Duke of Roxburghe beauftragte um 1837 William Henry Playfair mit der Erweiterung und Modernisierung von Floors Castle. Aus diesen umfassenden Arbeiten ging das heutige Schloss hervor. Neben Erweiterungen und Umgestaltungen, auch des Innenraums, umfasste die Maßnahme auch die Anlage verschiedener Außengebäude. Heute umfasst das Anwesen, das weiterhin Sitz des Dukes of Roxburghe ist, einen Golfplatz und ein Hotel.", "section_level": 1}, {"title": "Torzufahrt.", "content": "Das weitläufige Anwesen am Nordwestrand von Kelso schmiegt sich entlang des linken Ufers des Tweeds. Das am Ostrand des Anwesens gelegene Tor markiert den stadtseitigen Zufahrtsweg zu Floors Castle. Es wurde 1929 nach einem Entwurf von Reginald Fairlie gestaltet. Die Anlage besteht aus zwei Lodges, welche die Zufahrt flankieren. Die quadratischen Gebäude mit bossiertem Mauerwerk schließen mit geschwungenen, schiefergedeckten Dächern. Auf den hohen Torpfeilern mit abschließenden Gesimsen sitzen Urnen auf. In den Zwischenräumen zwischen dem zweiflügligen, schmiedeeisernen Haupttor und den Lodges verläuft ein hoher Zaun. In diesen sind zwei Fußgängertore eingelassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Floors Castle ist ein Schloss in der schottischen Kleinstadt Kelso in der Council Area Scottish Borders. 1971 wurde das Bauwerk in die schottischen Denkmallisten in der höchsten Denkmalkategorie A aufgenommen. Des Weiteren ist die zugehörige Torzufahrt separat ebenfalls als Kategorie-A-Bauwerk klassifiziert. Außerdem bilden beide Bauwerke zusammen ein Denkmalensemble der Kategorie A.", "tgt_summary": null, "id": 1419127} {"src_title": "Zwischenspiel – Alles für den Herrn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Tätigkeit.", "content": "Pryce-Jones war Sohn des Offiziers Henry Morris Pryce-Jones und seiner Frau Marion \"Vere\" Payan, geborene Dawnay. Er besuchte das Internat Eton und wurde dann am Magdalen College der Universität Oxford ausgebildet. Von 1928 bis 1932 war Pryce-Jones Redakteur bei der Zeitschrift \"The London Mercury\". Daneben trat er seit den frühen 1930er Jahren mit verschiedenen Buchveröffentlichungen an die Öffentlichkeit, wobei der Schwerpunkt auf Reiseberichten und belletristischen Schriften lag. Mitte der 1930er Jahre lebte er mit seiner ersten Frau, die französisch-österreichisch-jüdischer Abstammung war, in Österreich, verließ das Land aber nach seiner Annexion durch das nationalsozialistische Deutschland 1938. Pryce-Jones trat 1937 in die Liberal Party ein, da er mit der Gegnerschaft dieser Partei zum nationalsozialistischen Deutschland – die sie zu diesem Zeitpunkt als einzige größere britische Partei in dieser Prononciertheit vertrat –, in dem er eine große Gefahr für Europa erblickte, übereinstimmte. In der Partei wurde er Vizepräsident der Liberal Association in St. Marylebone. 1939 wurde er von der Partei als Kandidat der Partei für den Unterhaus-Wahlkreis Louth in Lincolnshire ins Auge gefasst. Zu einer Nominierung kam es aber infolge des Kriegsausbruchs im Herbst desselben Jahres nicht mehr. Während des Zweiten Weltkriegs kam Pryce-Jones mit einem Husarenregiment in Frankreich und dann als Mitarbeiter im Nachrichtendienst der britischen Armee im Dechiffrierungszentrum Bletchley Park zum Einsatz. Zuletzt erreichte er den Rang eines Oberstleutnants (lieutenant Colonel). Aufgrund seiner Beziehungen zur böhmischen Industriellenfamilie Petschek wurde Pryce-Jones von den nationalsozialistischen Polizeiorganen als Staatsfeind eingestuft und im Frühjahr 1940 vom Reichssicherheitshauptamt auf die Sonderfahndungsliste G.B. gesetzt, ein Verzeichnis von Personen, die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Insel durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS in das Land einrücken sollten, mit besonderer Priorität ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten. Von 1948 bis 1959 war Pryce-Jones Herausgeber des \"Times Literary Supplement\", der wöchentlich erscheinenden Literaturbeilage der \"Times\". 1960 zog Pryce-Jones in die Vereinigten Staaten, um als Berater für das Humanities and Arts Program der Ford Foundation zu arbeiten (bis 1963). Er ließ sich erst in New York und dann in Newport, Rhode-Island, nieder. In den 1970 und 1970er Jahren steuerte Pryce-Jones Literaturkritiken für wechselnde Zeitungen bei: Den \"Observer\" (1959–1960), den \"New York Herald Tribune\" (1963–1966), \"The World Journal Tribune\" (1967–1968) und \"Newsday\" (1969–1971). Für die Zeitschrift \"Theatre Arts\" verfasste er Theaterkritiken. Pryce-Jones nahm neben seiner journalistischen Arbeit zahlreiche ehrenamtliche Funktionen wahr: So war er von 1950 bis 1961 Direktor des Old Vic Trust. von 1956 bis 1961 Mitglied des Beirates des Royal College of Music.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "1934 heiratete Pryce-Jones Therese „Poppy“ Fould-Springer (1908–1953), eine Tochter des Bankiers Eugène Fould-Springer. Mit ihr hatte er einen Sohn, David Pryce-Jones. In zweiter Ehe heiratete Pryce-Jones 1968 Mary Jean Kempner Thorne († 1969).", "section_level": 1}], "src_summary": "Alan Payan Pryce-Jones (* 18. November 1908 in London; † 22. Januar 2000 in Galvestone, Texas) (Pseudonym: Arthur Pumphrey) war ein britischer Literaturkritiker, Schriftsteller und Journalist. Er war unter anderem Herausgeber des \"Times Literary Supplement\" in den Jahren 1948 bis 1959.", "tgt_summary": null, "id": 1100392} {"src_title": "John FitzAlan (Adliger, 1223)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Parkyns besuchte das Trinity College in Cambridge, ging aber 1839 ohne einen Abschluss ab. Er folgte seinem inneren Ruf nach Abenteuer und verließ Großbritannien. In Griechenland traf er den britischen Literat Richard Monckton Milnes mit dem er dann eine Zeit lang unterwegs war. Parkyns erreichte im Herbst 1842 Istanbul; am 5. März 1843 verließ er Kairo zu einer Reise nach Abessinien. Ohne ein konkretes Vorhaben reiste er umherschweifend von Massaua nach Khartum, machte Beobachtungen und lernte über die Gebräuche des Landes. In Khartum traf der Wissenschaftler Francis Galton auf Parkyns; Parkyns wurde daraufhin Galton’s Reiseführer. Er heiratete die Abessinierin Tures, mit der er einen Sohn, John, hatte. Nach über drei Jahren in Abessinien, kehrte er 1846 alleine nach England zurück. Am 15. Februar 1850 wurde er zum Attaché der Botschaft in Istanbul berufen. Nach seiner erneuten Rückkehr nach England heiratete er am 14. September 1852 Emma Louisa Bethell und setzte sich in Woodborough nieder. Die beiden hatten acht Töchter. 1853 veröffentlichte er seine Reiseberichte unter dem Titel \"Life in Abyssinia\", welche mit Beachtung aufgenommen wurden. So bestätigte Parkyns einige Beobachtung von James Bruce, der Abessinien bereits 1770 bereiste. In Nottinghamshire diente er in der örtlichen Miliz und erreichte den Rang eins Oberstleutnants. Im Jahre 1858 begann seine Tätigkeit am Insolvenzgericht, erst in Exeter und später in London. 1884 setzte er sich zur Ruhe. Parkyns war ein aktives Mitglied der Royal Geographical Society und war wegen seiner Sprachkenntnisse gefragt. Er war auch ein talentierter Schnitzer, dessen Werke in der Kirche von Woodborough zu sehen waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mansfield Parkyns (16. Februar 1823 in Ruddington, Nottinghamshire – 12. Januar 1894 in Woodborough, Nottinghamshire) war ein britischer Afrikareisender und Reiseschriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 2145672} {"src_title": "Pedro Rocha Neves", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorrunde.", "content": "Datum: 30. September 1988 Die neunzehn Staffeln wurden in drei Läufe gelost. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Staffeln. Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten \"Lucky Loser\", weiter. Die direkt qualifizierten Staffeln sind hellblau, die \"Lucky Loser\" hellgrün unterlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Datum: 1. Oktober 1988 In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich jeweils die ersten vier Staffeln (hellblau unterlegt) für das Finale.", "section_level": 1}, {"title": "Lauf 1.", "content": "Es gab folgende Besetzungsänderungen:", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 2.", "content": "Es gab folgende Besetzungsänderungen:", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Datum: 1. Oktober 1988 Favorisierte Staffel war das Team aus den Vereinigten Staaten mit der Sprintdoppelolympiasiegerin Florence Griffith-Joyner und der 100-Meter-Silbermedaillengewinnerin Evelyn Ashford. Die schärfsten Rivalinnen waren vor allem die vier Sprinterinnen der DDR-Staffel. Im Finale konnte Startläuferin Alice Brown einen leichten Vorsprung erlaufen. Doch der Wettkampf war noch nicht entschieden. Die US-Läuferin Sheila Echols musste sowohl Kerstin Behrendt, DDR, als auch sowjetische Läuferin Galina Maltschugina vorbeiziehen lassen. In der Kurve übernahm Florence Griffith-Joyner wieder die Führung für die USA. Ihr Wechsel auf Evelyn Ashford ging allerdings ziemlich daneben, sodass Marlies Göhr und Natalja Pomoschtschnikowa die Mannschaften der DDR und der UdSSR wieder nach vorne brachten. Doch Ashford als Schlussläuferin war ihren Konkurrentinnen läuferisch so weit überlegen, dass sie auf der Zielgeraden wieder vorbeizog und ihrer Staffel die Goldmedaille sicherte. Eine gute Zehntelsekunde dahinter errang die DDR Silber deutlich vor der UdSSR. Nur um eine Hundertstelsekunde geschlagen belegte das bundesdeutsche Team Platz vier vor Bulgarien und Polen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul wurde am 30. September und 1. Oktober 1988 im Olympiastadion Seoul ausgetragen. In neunzehn Staffeln nahmen 81 Athletinnen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 765512} {"src_title": "William Ferrers, 3. Baron Ferrers of Groby", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hamilton-Gordon wurde als Sohn des gleichnamigen Generals Alexander Hamilton-Gordon und Enkel des früheren Premierministers George Hamilton-Gordon, 4. Earl of Aberdeen geboren. Er wurde am Winchester College ausgebildet und 1880 in die Royal Artillery aufgenommen. Noch im gleichen Jahr wurde er im Zweiten Anglo-Afghanischen Krieg eingesetzt. Er diente des Weiteren im Zweiten Burenkrieg bei Ladysmith, Spion Kop, Vaal Kranz und Tugela Heights. Im Jahr 1901 wurde er \"Deputy Assistant Adjutant General for Intelligence\" in Südafrika. Nach seiner Rückkehr nach England wurde er als Major \"Deputy-Assistant Quartermaster-General\" in Aldershot und besuchte das Staff College. 1910 erhielt er eine Stelle als \"Director of Military Operations\" in Britisch-Indien, wo er bis 1914 diente. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er \"General Officer Commanding\" des Aldershot Command. 1916 erhielt er das Kommando über das kurz zuvor von Gallipoli nach Frankreich verlegte IX Corps, mit dem er in der 2. Armee Herbert Plumers in den Schlachten von Messines und Passchendaele zum Einsatz kam. Im April 1918 nahm das Korps an der Vierten Flandernschlacht teil, in der die 1917 gemachten Geländegewinne wieder verloren gingen. Anschließend wurde Hamilton-Gordons Korps an die Front der französischen 6. Armee des Generals Denis Auguste Duchêne am Chemin des Dames verlegt. Hier wurde es Ende Mai durch die deutsche Aisne-Marne-Offensive getroffen. Anschließend kam es zur britischen 4. Armee unter Henry Rawlinson. Rawlinson war wenig überzeugt von Hamilton-Gordons Fähigkeiten und setzte schließlich seine Ablösung durch Walter Braithwaite durch, die Mitte September erfolgte. Hamilton-Gordon kehrte nach England zurück und wurde 1919 Colonel-Commandant des Royal Regiment of Artillery, bevor er 1920 aus dem Dienst schied. Er war Knight Commander des Order of the Bath und Ritter der Ehrenlegion, ferner erhielt er den belgischen Kronenorden und das belgische Croix de Guerre.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Alexander Hamilton-Gordon KCB (* 6. Juli 1859; † 13. Februar 1939) war ein britischer Offizier der British Army, zuletzt Lieutenant-General.", "tgt_summary": null, "id": 514889} {"src_title": "Ein Fremder in meinen Armen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Geschichte schließt direkt an den Film Stefanie von 1958 an: Stefanie hat mit ihren Liebesbemühungen gegenüber Pablo endlich Erfolg gehabt, und der Mann, der hinsichtlich seines Lebensalters gut ihr Vater sein könnte, beginnt ernsthaftes Interesse an ihr zu zeigen. Stefanies ältester Bruder Hannes, der Geschäftsfreund des gutaussehenden Brasilianers, ist noch immer nicht begeistert von dieser Liaison. Stefanie, inzwischen Vollwaise, will ihre Schule beenden, um im Anschluss daran mit ihrer großen Liebe zusammenzuleben. Während ihrer Abiturfete erklärt die nunmehr volljährige Stefanie auf Nachfrage des Schulleiters, was sie denn nun in ihrem zukünftigen Leben vorhabe, sie wolle heiraten. Ihren Gatten in spe, der vor beider gemeinsamer Zeit absolut nichts anbrennen ließ, hat der Teenager vor zwei Jahren zuletzt gesehen, da Pablo in der Zwischenzeit nach Rio de Janeiro zu seiner Familie zurückgekehrt ist. Nun aber steht er hupend vor der Schule, um sie für immer zu sich zu holen. Jetzt hält Stefanie nichts mehr in Deutschland, und sie reist mit ihrem Traummann in dessen Heimatstadt. Hannes und Stefanies jüngerer Bruder Andreas haben einige Bedenken, dass Pablo das eigentlich völlig unerfahrene Mädchen nach Brasilien mitnimmt, um dort mit ihr sein Leben zu verbringen. Und so reist Hannes den beiden nach. Denn Hannes, der sich seit dem Tod der Eltern für Stefanie verantwortlich fühlt, will erst dann seine Zustimmung zur Ehe geben, wenn er sich von Pablos Ehrenhaftigkeit überzeugt habe. In der Stadt am Zuckerhut lernt er Pablos Familie aber auch dessen eifersüchtige Ex-Freundin Isabella kennen, die das junge Glück unbedingt auseinanderzubringen versucht. Hannes verliebt sich in die heißblütige Isabella, während Pablo Stefanie seiner Familie vorstellt. Hannes, der von Isabelle für ihre hinterhältigen Absichten instrumentalisiert werden soll, stellt im Laufe seines Brasilienaufenthaltes fest, dass es Pablo ganz offensichtlich mit seiner kleinen Schwester ernst meint. Stefanie und Pablo müssen jedoch noch einige Hürden überwinden, bis sie endlich ihr Happy-End erlangen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Die Dreharbeiten zu \"Stefanie in Rio\" fanden von Mai bis August 1960 in Rio de Janeiro (Außenaufnahmen) und Berlin (UFA-Atelier in Berlin-Spandau) statt. Der Film wurde am 20. September 1960 in Stuttgart uraufgeführt. Für den Produzenten Dr. Heinrich Jonen war dies der letzte Film, er starb im Dezember 1960. Die Bauten stammen aus den Händen von Wolf Englert (Entwürfe) und Ernst Richter (Ausführung), die Kostüme schuf Helmut Holger. Fritz Schwarz sorgte für den Ton, Rolf Kästel hatte die Kameraführung unter Chefkameramann Klaus von Rautenfeld.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Aus der katholisch-moralinsauren Sicht des Jahres 1960 heißt es: „Das Spiel der schiefen Ehesicht wiederholt sich: Die Regie bietet Moral auf, um sie nicht ernst zu nehmen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Stefanie in Rio ist eine deutsche Spielfilmromanze aus dem Jahre 1960. Unter der Regie von Kurt Bernhardt nimmt Sabine Sinjen ihre Titelrolle aus dem Film von 1958 wieder auf. Auch diesmal ist Carlos Thompson ihr Filmpartner.", "tgt_summary": null, "id": 553227} {"src_title": "Schloss Merzendorf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Amateurkarriere.", "content": "Im Jahre 2004 nahm Dorticos im Mittelgewicht an den Junioren-Weltmeisterschaften teil. Dort schlug er in seinem ersten Kampf Sergejs Sostaks aus Lettland vorzeitig und verlor seinen zweiten Fight gegen den Russen Dimitri Tschudinow, den Bruder von Fjodor Tschudinow. Ab 2005 trat Dorticos ausschließlich im Halbschwergewicht an und wurde in jenem Jahr bei den kubanischen Meisterschaften der Elite Zweiter. Im selben Jahr setzte er sich beim Weltcup-Turnier gegen Elnur Kadyrov aus Aserbaidschan und Ovidiu Chereches aus Rumänien durch, verlor jedoch sein nächstes Gefecht gegen den Kasachen Yerdos Dzhanabergenov. 2006 wurde er erneut Zweiter bei den kubanischen Meisterschaften und nahm abermals am Weltcup-Turnier teil, welches diesmal in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku stattfand. Dort bezwang er erneut Elnur Kadyrov vorzeitig, wie bereits im vergangenen Jahr, Christopher Downs mit 39:19 nach Punkten und Javid Taghiev vorzeitig. Im Finale musste er sich jedoch dem starken Russen Artur Beterbijew, der im Jahre 2009 in Mailand Weltmeister wurde, in Runde 2 durch Abbruch geschlagen geben. Im Jahre 2007 eroberte Dorticos zum dritten Mal die Silbermedaille bei den kubanischen Meisterschaften und im Jahre 2008 eine Bronzemedaille. Dorticos absolvierte als Amateur insgesamt 257 Kämpfe.", "section_level": 1}, {"title": "Profikarriere.", "content": "Der Normalausleger debütierte am 14. August des Jahres 2009 mit einem technischen K.-o.-Sieg in der 4. Runde gegen Hilario Guzman. Dorticos gewann seine ersten 17 Kämpfe alle durch K.o. Gegen Livin Castillo errang er im Jahre 2011 den vakanten WBC-Latino-Titel. 2013 schlug er den US-amerikaner Keith Barr (10-3-0) durch klassischen K.o. in Runde 2. Im darauffolgenden Jahr bezwang er Hamilton Ventura (13-0-1) und Eric Fields (24-2-0) jeweils durch K.o. und musste mit Edison Miranda (35-9-0) erstmals über die Runden. Am 17. Juli 2015 siegte er über Balen Brown durch T.K.o. und gewann dadurch den inzwischen losgewordenen WBC-Latino-Gürtel abermals.", "section_level": 1}, {"title": "Gewinn des WBA-Interimsweltmeistertitels.", "content": "In Paris stand der schlagstarke Kubaner am 20. Mai 2016 seinem bis dahin stärksten Gegner, dem Kongolesen Youri Kayembre Kalenga gegenüber. In diesem Kampf ging es um die Interimsweltmeisterschaft des Verbandes WBA. Kalenga, der ebenfalls als schlagstark gilt, ging in Runde 2 nach einem rechten Uppercut zu Boden. In der 10. Runde schlug Dorticos Kalenga k.o. und erlangte somit den WBA-Interims-Weltmeistertitel.", "section_level": 2}, {"title": "Gewinn des regulären WBA-Weltmeistertitels.", "content": "Ein Kampf gegen den regulären kasachischen WBA-Weltmeister Beibut Schumenow war geplant. Da sich Schumenow jedoch im Training eine Augenverletzung zuzog, konnte er diesen Kampf nicht antreten, weshalb ihm die WBA den Titel aberkannte. Dorticos wurde daraufhin am 20. Juni 2017 der volle reguläre Weltmeister-Status der WBA zugesprochen.", "section_level": 2}, {"title": "Teilnahme am WBSS-Turnier.", "content": "Dorticos nahm an der World Boxing Super Series (kurz WBSS) teil, wo auch die anderen drei Weltmeister (Oleksandr Ussyk, Mairis Briedis und Murat Gassijew) teilnahmen. In diesem Turnier, das aus einem Viertelfinale, einem Halbfinale und einem Finale besteht, traf Dorticos am 23. September 2017 im Alamodome in San Antonio, USA, auf den sehr robust gebauten und schlagstarken Russen Dmitri Kudrjaschow und schlug ihn bereits in der 2. Runde schwer k.o. Durch diesen Sieg verteidigte Dorticos zugleich seinen Weltmeistertitel. Im Halbfinale wurde Dorticos jedoch von Murat Gassiev in Runde 12 durch die Ringseile geprügelt und verlor bei allen drei Punktrichtern nach Punkten zurückliegend durch technischen K.o.", "section_level": 2}], "src_summary": "Yunier Dorticos (* 11. März 1986 in Havanna, Kuba) ist ein kubanischer Boxer im Cruisergewicht und ehemaliger regulärer Weltmeister der WBA. Bei den Amateuren boxte er im Mittel- sowie im Halbschwergewicht.", "tgt_summary": null, "id": 2316431} {"src_title": "Festival Musikdorf Ernen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichtliches.", "content": "Schubert begann mit der Aufzeichnung der Fantasie im Januar 1828 in Wien. Das Werk wurde im März desselben Jahres vollendet und im Mai uraufgeführt. Schuberts Freund Eduard von Bauernfeld notierte in seinem Tagebuch am 9. Mai, dass Franz Schubert und Franz Lachner ein bemerkenswertes Klavierduett aufgeführt hätten. Schubert starb im November des Jahres. Nach seinem Tod ließen seine Freunde und die Familie eine Anzahl seiner Werke drucken, darunter auch dieses Werk. Es erschien im Verlag von Anton Diabelli. Das Originalmanuskript ist im Österreichischen Staatsarchiv archiviert.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Die Fantasie besteht aus vier Sätzen, die thematisch miteinander verbunden sind und ohne Unterbrechung durchgespielt werden. Die Spieldauer beträgt etwa 20 Minuten. Die Sätze sind: Eine analoge Grundstruktur mit vier miteinander verbundenen Sätzen hat auch Schuberts als \"Wanderer-Fantasie\" bekanntes Opus 15 (D. 760) in C-Dur, was stilistisch eine Brücke zwischen der traditionellen Sonatenform und der Form einer freien Tondichtung schlägt. Die Struktur der zwei Fantasien ist sehr ähnlich: Allegro, langsam, scherzo, allegro mit Fuge. wie sie später u. a. Franz Liszt geschrieben hat. Die Form der Schubertschen f-Moll-Fantasie, mit ihrer relativ starren Struktur (strenger, beispielsweise, als die Klavierfantasien von Ludwig van Beethoven oder Wolfgang Amadeus Mozart), beeinflusste die Liszt’schen Kompositionen.", "section_level": 1}, {"title": "Erster Satz.", "content": "Das Stück beginnt mit einer lyrischen Melodie mit punktierten Rhythmen, die an den ungarischen Stil erinnern. Das Thema wird schließlich von f-Moll zu F-Dur umgewandelt, kurz in F-Dur wiederholt und geht anschließend in ein ernstes zweites Thema über, bevor es zur Vorbereitung des zweiten Satzes in fis-Moll umgewandelt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Satz.", "content": "Der zweite Satz beginnt mit einem energischen, etwas turbulenten Fortissimo-Thema in fis-Moll. Obwohl mit „langsam und breit“ überschrieben (\"largo\"), gibt dies häufig zweifach-gepunktete erste Thema dem Satz viel Spannung. Schließlich weicht das erste Thema einem ruhigen und lyrischen zweiten Thema. Das erste Thema wird wiederholt und endet in einer Cis-Dur Dominantenfigur. Schubert hatte kurz zuvor Paganinis 2. Violinkonzert gehört, dessen zweiter Satz seine Themen inspirierte.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Satz.", "content": "Unmittelbar im Anschluss an das bewegte fis-Moll-Thema folgt mit dem \"scherzo\" ein heller lebhafter dritter Satz im selben Notenschlüssel. Wie in einem seiner Klaviertrios kehrt das \"scherzo\" zuerst scheinbar zu fis-Moll zurück, endet aber dann, mit der Wiederholung, mit einem Übergang von A-Dur zu fis-Moll, um schließlich mit cis-Oktaven zu enden, was zum f-Moll des Finales führt, womit die Anfangstonart wieder hergestellt ist.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Das Finale steht in der gleichen Tonart wie der erste Satz, sodass es sich anbietet, den ersten und den vierten Satz zu vereinen (siehe ↑ Audio): Der Schlusssatz beginnt mit einer Wiederholung des Hauptthemas des ersten Satzes, sowohl in f -Moll als auch in F-Dur, worauf sich eine Fuge über dessen Nebenthema anschließt. Die Fuge steigert sich zu einem Kulminationspunkt, bevor sie abrupt auf einem C-Dur-Dominant-Akkord endet, statt sich entweder nach F-Dur oder f-Moll aufzulösen. Nach einem Takt Stille wird das erste Thema kurz wiederholt, worauf sich rasch Schlussakkorde entwickeln, die das zweite Thema echohaft wieder aufgreifen, bevor die Komposition mit acht ruhigen Endtakten ausklingt. Frisch spricht von der \"bemerkenswertesten Kadenz im gesamten Werk Schuberts\", weil er es fertigbringt, die zwei gegensätzlichen Themen der Fantasie in den acht Schlusstakten zu vereinen.", "section_level": 2}, {"title": "Diskografie.", "content": "Unzählige Aufnahmen, darunter:", "section_level": 1}, {"title": "Weblinks.", "content": "Videos", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fantasie in f-Moll für Klavier zu vier Händen von Franz Schubert, D 940 (Op. posth. 103) gehört zu Schuberts bedeutendsten Kompositionen für mehrere Klavierspieler und zu seinen wichtigsten Klavierkompositionen überhaupt. Schubert komponierte das Werk im Jahr 1828, also in seinem letzten Lebensjahr, und widmete es seiner Schülerin, Karoline von Esterházy, in die Schubert heimlich verliebt war.", "tgt_summary": null, "id": 1375066} {"src_title": "Opernbesetzungen der Salzburger Festspiele 1935 bis 1937", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jean Philippe war der Sohn des Advokaten und späteren Vizepräsidenten am Gerichtshof von Amsterdam Johan Gregorius Vogel (* 6. April 1843 in Rotterdam; † 27. September 1920 in Heemstede) und dessen Frau Jeanne Adrienne du Quesne van Breuchem (* 3. Dezember 1844 in Arnhem; † 18. August 1890 in Amsterdam). Nach dem Besuch der Grundschulen in Alphen aan den Rijn und Rotterdam, frequentierte er 1883 die höhere Bürgerschule in Alkmaar und 1886 das Gymnasium in Haarlem. 1890 bezog er die Universität von Amsterdam um sich orientalischen Studien zu widmen. Hier wurde Christianus Cornelis Uhlenbeck (* 18. Oktober 1866 in Voorburg; † 12. August 1951 in Lugano) sein prägender Lehrer, bei dem er sich vor allem mit Sanskrit auseinandersetzte. Gemeinsam mit Johan Huizinga verfolgte er auch die Vorlesungen Johan Hendrik Caspar Kern an der Universität Leiden. Nach Amsterdam zurückgekehrt absolvierte er am 5. Juli 1895 sein Doktoralsexamen und promovierte am 15. Dezember 1897 mit einer niederländischen Übersetzung des altindischen Dramas \"Mrcchakatika\" zum Doktor der Philosophie. 1898 habilitierte er sich als Privatdozent an der Universität von Amsterdam und zog 1899 nach Britisch-Indien, wo er die archivarischen Quellen der East India Company untersuchte und die Sprache Sanskrit praktisch erlebte. 1901 erhielt er die Stelle eines Superintendenten der Archaeological Survey of India, des nördlichen Teils von Britisch-Indien in Lahore und 1911 wurde er offizieller Generaldirektor der Archäologie in Britisch-Indien. Da 1913 der Lehrstuhl für Sanskrit an der Universität Leiden vakant geworden war, berief man Vogel am 17. Januar 1914 auf die Professur für Sanskrit, dessen Literatur und Indische Archäologie, welche Aufgabe er am 1. April 1914 mit der Einführungsrede \"Bronnen tot kennis van het oude Indië\" (deutsch: \"Quellen zur Kenntnis des alten Indiens\") übernahm und damit verbunden Leiter des Kern Instituts wurde. Während seiner Wirkungsphase verfasste Vogel zahlreiche Abhandlungen in den wissenschaftlichen Zeitschriften und Journalen seiner Zeit, die ihm viel Anerkennung einbrachten. So wurde er 1910 korrespondierendes und 1915 ordentliches Mitglied der königlich niederländischen Akademie der Wissenschaften, 1935 Ehrenmitglied der Société asiatique in Paris, 1939 Ehrenmitglied der American Oriental Society, 1950 ausländisches Mitglied der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres in Paris und 1955 korrespondierendes Mitglied der School of Oriental and African Studies in London. Zudem war er Ehrenmitglied der United Provinces Historical Society in Lucknow, Ehrenmitglied der Oosters Genootschap in Nederland, Ehrenmitglied der École française d’Extrême-Orient in Hanoi und korrespondierendes Mitglied der deutschen Gesellschaft für Ostasiatische Kunst in Berlin. Er wurde Companion des Order of the Indian Empire und Ritter des Ordens vom niederländischen Löwen. Im Akademiejahr 1930/31 Rektor der Leidener Hochschule, wozu er am 9. Februar 1931 die Rektoratsrede \"De cosmopolitische beteekenis van het Buddhisme\" (deutsch: \"Die kosmopolitische Bedeutung des Buddhismus\") hielt. Am 16. September 1939 wurde er aus seiner Professur emeritiert und wurde Ehrenvorsitzender des Kern Instituts. Vogel verheiratete sich am 15. April 1913 in Amsterdam mit Maria Strumphler (* 23. Juni 1879 in Hengelo; † 17. Juli 1959 in Oegstgeest), die Tochter des Maschinenfabrikdirektors Coenraad Hendrik Strumphler (* 18. Mai 1843 in Amsterdam; † 2. Juni 1910 in Ubbergen) und der Maria Catharina Mertens (* 14. Juni 1848 in Amsterdam; † 17. September 1923 in Eibergern). Die Ehe blieb kinderlos.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jean Philippe Vogel (* 9. Januar 1871 in Den Haag; † 10. April 1958 in Oegstgeest) war ein niederländischer Indologe.", "tgt_summary": null, "id": 1739305} {"src_title": "Leopolis Jazz Fest", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Präfekt \"Tom Dreyfus\" hat die Aufgabe übernommen, die Verantwortlichen der Zerstörung von \"Ruskin-Sartorius\" und damit Schuldigen am Tode von über 900 Menschen zu suchen. Der offensichtliche Eindruck, dass dieses Habitat durch den Synthetikerantrieb des Lichtschiffs \"Von Schatten begleitet\" mutwillig vernichtet wurde, wirft mehr Fragen auf, als er Antworten gibt. Nachforschungen führen zu den Namen zweier berühmter Einwohner des Glitzerbands: \"Phillip Lascaille\" und \"Aurora Nerval-Lermontov\" - Doch beide sind schon seit Jahrzehnten verstorben. Nachdem \"Dreyfus’\" Kollegin \"Tahlia Ng\" auf mehreren Habitaten Updates auf die Votenprozessoren gespielt hat, schalten diese plötzlich die Verbindung zur \"Abstraktion\" ab, was zu Angst und Panik in der Bevölkerung führt. Dies wird noch gesteigert, als sich Servotoren - Maschinen, die den Menschen alltägliche Arbeit abnehmen - anfangen gegen die Bürger zu wenden. Bald bekennt sich \"Aurora\", die als Alpha-Kopie in Form eines künstlichen Bewusstseins überlebt hat, zum Versuch der Machtübernahme über das gesamte Glitzerband und stellt den Menschen ein Ultimatum. Ein ungleicher Kampf entbrennt. Doch \"Dreyfus\" wagt die Allianz mit einer ebenso totgeglaubten Lebensform, die schon vor Jahren die Menschen in Angst und Schrecken versetzt hat: dem \"Uhrmacher\".", "section_level": 1}, {"title": "Themen.", "content": "Vorherrschendes Thema dieses Romans ist der politische Dualismus egalitär - elitär: \"Dreyfus\" verteidigt die Grundrechte aller Bürger des Glitzerbandes während seine Widersacher diese einschränken. Ob das damit gerechtfertigt werden kann, etwas Gutes für die Allgemeinheit erreichen zu wollen, wird in mehreren Situationen diskutiert. Wie auch in anderen Werken Reynolds’ wird die Vermischung von natürlicher mit künstlicher Intelligenz thematisiert. Dies geschieht beispielsweise durch die digitale Vernetzung der Bürger mittels der \"Abstraktion\". Im Extremfall wird dadurch die physische Präsenz für einige Menschen so vernachlässigbar, dass sie große Teile ihres Körpers aus wirtschaftlichen Gründen amputieren lassen. Weiterhin wird die Frage aufgeworfen, ob die künstliche Kopie von den mentalen Zuständen eines Menschen Persönlichkeitsrechte hat und als lebendiges Individuum gilt, wenn ihr Verhalten nicht vom Original zu unterscheiden ist. Dazu werden künstliche Intelligenzen gemessen an ihrer Vollwertigkeit in \"Alpha-, Beta-\" und \"Gamma-Intelligenzen\" unterteilt. Das \"Glitzerband\" entwirft Reynolds als außergewöhnlich liberale Gesellschaft. Die einzelnen Habitate ähneln Stadtstaaten und dürfen jedes beliebige System realisieren – von der Anarchie bis zur Tyrannei. Die einzige Bedingung dabei ist, dass das Wahlrecht aller Bürger des \"Glitzerbandes\" uneingeschränkt bleibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aurora ist ein Science-Fiction-Roman des walisischen Autors Alastair Reynolds. Das englische Original \"The Prefect\" erschien 2007, ein Jahr darauf wurde die deutsche Übersetzung veröffentlicht. Das Buch gehört zum Revelation-Space-Zyklus, ist inhaltlich jedoch von den anderen Werken unabhängig. Die Handlung umfasst mehrere Tage im Jahr 2427 und ereignet sich im \"Glitzerband\".", "tgt_summary": null, "id": 733396} {"src_title": "Edel-optics.de Arena", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technische Details.", "content": "IEEE 802.11ah wird im Frequenzband um 900 MHz realisiert, womit verglichen mit einem üblichen 2,4-GHz-WLAN und anderen IEEE 802.11-Übertragungsverfahren bei sonst vergleichbaren Parametern eine etwa doppelte Reichweite erzielt wird (Distanz 1 km). Das Netzwerk verfügt über einen Wireless Access Point () und so genannte Netzwerkstationen (STAs) um Daten mittels eines Rahmens von Gerät zu Gerät zu übertragen. Bei IEEE 802.11ah sind die Bitübertragungsschicht () und die Media Access Control (MAC) der Sicherungsschicht (englisch \"Data Link Layer\") zu betrachten:", "section_level": 1}, {"title": "Physical Layer (PHY).", "content": "Beim Design des PHY Layer hat man auf IEEE 802.11ac geblickt. Der neue Standard ist eine um den Faktor 10 heruntergetaktete Variante von diesem und arbeitet folglich mit 2 MHz, 4 MHz, 8 MHz und 16 MHz Kanalbandbreite. Weiterhin existiert ein zusätzlicher 1 MHz Kanal um die Flächenabdeckung zu verbessern. Übertragungen mittels Multi-user MIMO (MU-MIMO) sind möglich; dabei hat man sich an IEEE 802.11a orientiert. Der Standard unterstützt 2 MHz, 4 MHz, 8 MHz und 16 MHz beim Senden, die STAs hingegen sind für den Empfang von 1 MHz und 2 MHz geeignet. Beim ISM-Band wird in verschiedenen Ländern unterschiedlich verfahren. Bei der channelization (Frequenz) gilt: Bei Funkkanalanzahl und Bandbreite gilt: Es werden ein orthogonales Frequenzmultiplexverfahren (OFDM) bestehend aus insgesamt 64 Trägerfrequenzen mit einem Abstand von 31,25 kHz eingesetzt. Als Modulation kommt Phase-shift keying (BPSK), Quadrature Phase Shift Keying (QPSK) bzw. Quadrature Amplitude Modulation (QAM) mit 16 bis 256 Symbolen im Konstellationsdiagramm zum Einsatz. IEEE 802.11ah MCS 2 MHz Bandbreite Kanäle:", "section_level": 2}, {"title": "Media Access Control (MAC).", "content": "Bei dem Design des MAC Layers wurden als Ziel eine große Anzahl von Stationen (STAs) festgelegt. Diese können bei Betrachtung der Anzahl in die tausende gehen, da man mit äußerst vielen Sensoren zu tun hat. Außerdem sollte der Stromverbrauch niedrig gehalten werden. Betrachtet man einen MAC Frame setzt sich dieser aus Feldern zusammen. Die ersten drei Felder und das letzte Feld stellen einen Minimalframe dar. Die ersten drei lauten: Frame Control, Duration/ID und address. Das letzte Feld lautet: FCS. Die anderen Felder werden benutzt oder nicht benutzt. Bei Sensoren hat man geringe Daten. Deshalb hat man bei IEEE 802.11ah vereinfacht. Das Grundproblem ist, dass kleine Datenmengen einen hohen Overhead produzieren. IEEE 802.11 benutzt einen 28-Byte MAC Header, IEEE 802.11ah reduziert diesen auf 18 Bytes. Auch werden Null data packet frames (NDP) definiert, welche aus einem einzigen PHY Header bestehen, um die momentanen IEEE 802.11 Signaling Frames wie ACKs, Block ACKs, CTSs und PS-Polls zu verkürzen. Außerdem wird ein Speed frame exchange-Mechanismus, das heißt Bi Directional TXOP, eingesetzt. In WLANs nach 802.11 ist die Transmission Opportunity (TXOP) das Senderecht.", "section_level": 2}], "src_summary": "IEEE 802.11ah ist ein Standard für drahtlose Netzwerke (WLANs). Die Branchenvereinigung Wi-Fi Alliance hat mit Wi-Fi HaLow Anfang 2016 den Standard befördert. Anwendungsbereiche liegen bei Smart Homes und bei der Maschine zu Maschine-Kommunikation.", "tgt_summary": null, "id": 1367966} {"src_title": "Bernard Fitzpatrick, 2. Baron Castletown", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Frühling 1945 hatte sich die Lage für das Japanische Kaiserreich dramatisch verschlimmert, denn ab November 1944 wurde die strategische Bombardierung Japans durch B-29-Bomber erheblich ausgeweitet, nachdem die Marianen erobert und die dortigen Flugfelder verfügbar geworden waren. Die Angriffe richteten sich ursprünglich hauptsächlich gegen Industrieanlagen und zielten ab März 1945 allgemein auf urbanes Gebiet. Trägergestützte und nach der Eroberung von Okinawa gestartete Bomber griffen 1945 zusätzlich Japan an, um die ab Oktober 1945 geplante Invasion der Hauptinseln vorzubereiten. Im Zuge dieser für Japan gefährlichen Situation, und auch im Sinne der Operation Ketsu-gō, entschloss sich Anfang April 1945 das Daihon’ei zum 15. April die Lufthauptarmee zu gründen. Aus gegebenen Anlass überkamen die beiden Teilstreitkräfte des Heeres und der Marine ihre Rivalität und vereinten ihre jeweiligen Luftstreitkräfte. Der Oberbefehlshaber der Luftarmee wurde General Kawabe Masakazu. Während auf dem Papier die Stärke der Lufthauptarmee beträchtlich aussah war dagegen die vorhandene Flugzeug- und Personalstärke besorgniserregend. Die 10. Luft-Division hatten von ursprünglich 400 Flugzeugen im Sommer 1944 nur noch 95 einsatzfähige Maschinen im Juli 1945. Die 11. Luft-Division war von 200 auf 130 Flugzeuge geschrumpft. Die Lufthauptarmee führte gegen die wachsende Zahl von B-29-Angriffen einen verzweifelten Kampf. Nach US-amerikanischen Berichten konnten die B-29-Besatzungen 914 japanische Jäger abschießen, von denen 456 in der Luft explodierten. Weitere 770 Jäger wurden beschädigt. Nach japanischen Angaben verzeichnete die Lufthauptarmee während der Luftabwehrschlacht um Japan um die 4000 Jäger an Verlusten, 1450 davon in Luftkämpfen. Ca. 300 B-29-Bomber konnten durch die Lufthauptarmee abgeschossen werden. Dennoch konnte die flächendeckende Bombardierung von Industrieanlagen, und später auch zivilen Zielen, nicht verhindert bzw. eingeschränkt werden. Die Lufthauptarmee wurde nach Kriegsende im September 1945 aufgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Untergeordnete Einheiten.", "content": "Folgende Einheiten waren der Lufthauptarmee untergeordnet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lufthauptarmee (jap., \"Kōkū Sōgun\") war eine Hauptarmee (Heeresgruppe) der Heeresluftwaffe des Kaiserlich Japanischen Heeres während des Pazifikkrieges. Sie war 1945 neben der 1. und 2. eine von drei Hauptarmeen, die wegen der befürchteten alliierten Landung auf dem japanischen Mutterland aufgestellt wurde. Ihr Tsūshōgō-Code (militärischer Tarnname) war Kommandant (, \"Sui\").", "tgt_summary": null, "id": 459816} {"src_title": "Mitford Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "In den späten 1980er Jahren startete SL2 zunächst als Trio, zu dem neben den DJs Slipmatt (aka Matt Nelson) und Lime (aka John Fernandez) auch MC Jay J (aka Jason James) gehörte. Wie die meisten Jugendlichen in dieser Zeit, waren die Protagonisten mit Hip-Hop aufgewachsen und betätigten sich nun in der aufkeimenden Raveszene. Erster Erfolg stellte sich 1989 ein, als Slipmatts älterer Bruder als Partyorganisator unter dem Namen „Raindance“ Events im ganzen Land initiierte und SL2 als Resident-DJs engagierte. Slipmatt und Lime waren außerdem Mitbegründer der britischen Piratensender Awesome FM und Raw FM. Ein Jahr später erschien die Debütsingle \"Do That Dance\" bei B-Ware Records, die sich zwar gut verkaufte, aber der Formation aufgrund der Praktik des Plattenlabels kein Geld einbrachte. Daraufhin gründeten die Musiker das eigene Label Awesome Records und veröffentlichte die Single \"DJ’s Take Control\", von der zunächst 3500 Exemplare verkauft wurden. Dadurch wurde das Label XL Recordings auf SL2 aufmerksam und es kam zum Vertragsabschluss. Der nun wiederveröffentlichte Track \"DJ’s Take Control\" stieg im November 1991 in die UK-Charts und erreichte Platz 11. Der endgültige Durchbruch im Vereinigten Königreich gelang im April 1992, als die Single \"On a Ragga Tip\" bis auf Rang 2 der englischen Hitparade kletterte. Ein weiterer, wenn auch kleinerer Single-Erfolg im selben Jahr war \"Way in My Brain / Drumbeats\" auf Platz 26. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten trennte sich SL2 1993. Ein Remix des Hits \"On a Ragga Tip\" platzierte sich 1997 auf Rang 31 der UK-Charts. Unter dem Namen Slipmatt & Lime erschien 2004 die Tranceplatte \"Our Future\".", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Alben DJ-Mixe Singles", "section_level": 1}], "src_summary": "SL2 war ein britisches Danceprojekt der 1990er Jahre aus Loughton, Essex, das sich stilistisch in den Bereichen Acid House und Hardcore bewegte.", "tgt_summary": null, "id": 1192835} {"src_title": "Egidijus Bauba", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hitchcock wurde als Sohn des Porträtmalers Charles Hitchcock in Providence geboren. Zunächst studierte Hitchcock bis 1872 Rechtswissenschaft an der Brown University seiner Heimatstadt, danach an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts. Nach dem Studienabschluss im Jahr 1874 arbeitete er einige Zeit als Rechtsanwalt in Providence und New York City. 1877 beschloss er Kunstmaler zu werden. Er eröffnete ein Atelier in Chicago, scheiterte dort aber bei dem Versuch, vom Verkauf von Aquarellen zu leben. 1879 zog er zunächst nach London, wo er in der \"Heatherley’s School\" die Aquarellmalerei vertiefte, dann nach Paris, wo er unter Jules Joseph Lefebvre und Gustave Boulanger die Académie Julian besuchte. 1880 wurde er Schüler von Hendrik Willem Mesdag in Den Haag. 1881 stellte er in der \"New York Water Color Society\" aus, 1885 in der \"National Academy of Design\". 1883 ließ sich Hitchcock mit seiner Frau Henrietta Richardson (später Mrs. Lewis-Hind) in einem Haus an den Dünen bei Egmond aan den Hoef (heute Bergen in Nordholland) nieder, wo ab 1884 zeitweise auch sein Freund Gari Melchers wohnte und das Atelier mit Hitchcock teilte. Im Schuljahr 1884 ging er für zwei Monate auf die Kunstakademie Düsseldorf. Dort war Hugo Crola sein Lehrer. Im September 1884 besuchte die Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn das Hotel \"Zeezicht\" in Egmont und erwarb ein Gemälde von Hitchcock. 1887 fand er im Salon de Paris eine ehrenhafte Erwähnung. Zwischen 1890 und 1900 gewann er auf Ausstellungen in Europa eine Vielzahl von weiteren Auszeichnungen. 1890 gründete er mit Gari Melchers in Egmond die \"Art Summer School\", die bis 1905 bestand. Er gab sie auf, als er sich mit der Schülerin und seiner 1905 angetrauten zweiten Frau, der Britin Cecil Jay (1883–1954), entschloss, dauerhaft in Paris zu leben, wo er zuvor nur die Winter verbracht hatte. Die Schule in \"Huis Schuylenburgh\" zog eine Vielzahl von Künstlern an, unter ihnen Karl Anderson, Paulus Adriaan Gildemeester, Heinrich Heimes, Hans Herrmann, Walter MacEwen, Heinrich Petersen-Angeln, Alice Blair Ring, James Jebusa Shannon, Letta Crapo Smith, Fokko Tadama, Thamine Tadama-Groeneveld und Florence Kate Upton. Das entsprechende Künstlermilieu wird als \"Egmonder Schule (Egmondse School)\" bzw. als \"Egmonder Künstlerkolonie\" bezeichnet. Um 1895 fertigte sein Schüler James Jebusa Shannon dort ein Porträt von Hitchcock in Öl. Hitchcock starb auf seinem Boot im Hafen von Marken, 62 Jahre alt. Er war Mitglied der National Academy of Design in New York City (\"associate\", 1909), der Akademie der bildenden Künste Wien, der Münchener Secession und der französischen Ehrenlegion. Außerdem war er Offizier des Franz-Joseph-Ordens.", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Hitchcock, den das Licht und die Farben der Nordseeküste angezogen hatten, wurde vor allem durch seine meist farbintensiven Gemälde von Blumenfeldern und Frauengestalten bekannt, die der Kunst des Impressionismus und des Jugendstils zugeordnet werden. Sein Werk fällt in eine Phase verstärkten Interesses des US-amerikanischen Kulturbetriebs für die Geschichte und die Kultur der Niederlande, eine Zeit, die etwa von 1880 bis 1920 datiert und als „Holland mania“ (Holland-Begeisterung) bezeichnet wird. Mit dem Abebben dieses Phänomens gerieten der Künstler und sein Werk zunächst in Vergessenheit. Nachdem die kunsthistorische Forschung den Künstler, sein Werk und deren Kontext Ende der 1990er Jahre erneut beleuchtet hatte, stieg das Interesse wieder stark an. 1999 erwarb Bill Gates ein Werk Hitchcocks in Großbritannien für etwa 600.000 Pfund. 2011 erbrachte der Verkauf eines Gemäldes einen Erlös von rund 1,7 Millionen Dollar.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Hitchcock (* 29. September 1850 in Providence, Rhode Island; † 2. August 1913 auf Marken, Provinz Nordholland) war ein US-amerikanischer Maler. Er gilt als Gründer der \"Egmonder Schule\".", "tgt_summary": null, "id": 2077360} {"src_title": "Franz Köcher", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Huggins studierte Politikwissenschaften an der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Er war zunächst verheiratet mit Bonnie Porter und später mit der Schauspielerin Adele Mara. Im Jahre 1948 erwarb Columbia die Filmrechte an Huggins erstem Roman, \"The Double Take\", den Huggins selbst adaptierte und der unter dem Titel \"I love Trouble\" ins Kino kam. Von da an arbeitete Huggins als Studio-Autor für Columbia und RKO. 1952 führte er Regie bei einem Film nach eigenem Drehbuch, \"Hangman's Knot\", mit Randolph Scott und Donna Reed. Für den Western \"Mit der Waffe in der Hand\" \"(Gun Fury)\" von 1953, schrieb Huggins zusammen mit Irving Wallace das Drehbuch. Donna Reed spielte an der Seite von Rock Hudson die Hauptrolle. 1955 wurde er von Warner Brothers als Fernseh-Produzent angestellt. In den folgenden Jahren schuf er die Kult-Fernsehserien \"Maverick\", \"77 Sunset Strip\" und \"Auf der Flucht\" mit David Janssen als \"Dr. Richard Kimble\", die alle bei ABC liefen. Von 1963 an bis in die 1980er Jahre war Huggins Vize-Präsident der Fernsehabteilung von Universal. In diesen Jahren schuf er zusammen mit Stephen J. Cannell für den Hauptdarsteller aus \"Maverick\", James Garner, die Figur des \"Jim Rockford\" für die Serie \"Detektiv Rockford – Anruf genügt\" und er stand als schöpferische Kraft hinter weiteren Serien wie \"Alias Smith und Jones\" und \"Die Leute von der Shiloh Ranch\". Über die kommerzielle Kunst des Fernsehens sagte Huggins, dass sie für ein Massenpublikum und um des Profits willen gemacht sei, dass sie aber von Zeit zu Zeit in der Lage sei, Wahrheit und Schönheit zu erreichen und das umso öfter je mehr Freiheit zur Verfügung stünde. 1939 war Huggins für ein Jahr Mitglied der Kommunistischen Partei und wurde also solcher 1952 von dem Komitee für unamerikanische Umtriebe befragt. Er benannte 19 ehemalige Genossen, aber nur solche, die dem Komitee schon bekannt waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roy Huggins (* 18. Juli 1914 in Litelle, Kalifornien; † 3. April 2002 in Santa Monica, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, der als Produzent und Autor, für einige der erfolgreichsten Fernsehserien der 1960er und 1970er Jahre, wie \"Maverick\", \"Auf der Flucht\" und \"Detektiv Rockford – Anruf genügt\" verantwortlich war.", "tgt_summary": null, "id": 73573} {"src_title": "César Benítez", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Strēlnieks gehörte dem Jahrgang an, der nach der Zwischenkriegszeit die erste Medaille im männlichen Bereich für den lettischen Verband bei einer Europameisterschafts-Endrunde gewann. Bei der U18-EM-Endrunde 2007 in Spanien gewann die lettische Jugendauswahl um Dairis Bertāns zwei Jahre nach den weiblichen Juniorinnen eine Bronzemedaille. Die lettische Auswahl gewann die ersten fünf Spiele, verlor dann gegen den späteren Finalisten Griechenland und im Halbfinale gegen Titelgewinner Serbien, konnte aber im Spiel um den dritten Platz den baltischen Rivalen Litauen knapp mit zwei Punkten Differenz noch bezwingen. Strēlnieks erzielte den Buzzer Beater in der Schlusssekunde zum Medaillengewinn, nachdem die Letten bis auf die Schlussminute fast die gesamte zweite Halbzeit zurückgelegen hatten. Bei der U20-EM-Endrunde vor heimischem Publikum in Riga büßten die lettischen Junioren im folgenden Jahr nach zwei Vorrundenniederlagen praktisch bereits alle Medaillenchancen ein und erreichten trotz zweier Zwischenrundensiege nur den elften Platz, den man ein Jahr später als ehemaliger U18-Medaillengewinner auf dem zehnten Platz kaum verbessern konnte. Innerhalb seiner Mannschaft hatte sich Strēlnieks nach dem Medaillengewinn 2007 vom sechsten Mann neben Bertāns zum Spieler mit den meisten Minuten und Punkten pro Spiel entwickelt. Nach dem Medaillengewinn 2007 war Strēlnieks zudem in die Erstligamannschaft in Ventspils aufgenommen worden, der nächstgrößeren Stadt im Westen der Region Kurland. Der Vizemeister von 2007 war zwischen 2000 und 2006 siebenmal hintereinander lettischer Meister geworden, doch von den Hauptstadtklubs Barons Riga und VEF Riga zunächst wieder verdrängt worden. In der Saison 2008/09 kam Ventspils zurück und zusammen mit Dairis Bertāns, der vom finanziell strauchelnden Vizemeister ASK gekommen war, gewann Strēlnieks seine erste lettische Meisterschaft knapp in sieben Spielen über Titelverteidiger Barons Riga. Nachdem BK Ventspils in der folgenden Saison an der Titelverteidigung gescheitert und Barons Riga sich den Titel zurückgeholt hatte, zog Strēlnieks 2011 noch einmal in die Finalserie ein, die gegen VEF Riga um Dairis Bertāns verloren ging. In der Baltic Basketball League reichte es für Ventspils mit Strēlnieks zweimal zum Einzug in das Final Four, bei dem man sowohl 2010 und 2011 jeweils im Halbfinale gegen den späteren Titelgewinner Žalgiris Kaunas verlor. Auf kontinentaler Ebene hatte man im Eurocup 2009/10 alle sechs Vorrundenspiele verloren, darunter beide gegen den späteren deutschen Meister Brose Baskets. In der Vorrunde der EuroChallenge 2010/11 gewann man hingegen alle Vorrundenspiele bis auf zwei knappe Niederlagen gegen die Skyliners Frankfurt. Hier schied man erst in den Viertelfinal-Play-offs gegen Telenet Oostende aus. Bei seiner ersten Endrundenteilnahme bei den Herren verlor Strēlnieks mit der lettischen Nationalmannschaft in der EM-Endrunde 2011 alle fünf Vorrundenspiele, darunter auch die letzte Partie gegen Deutschland mit einem Punkt Unterschied. Nach der EM-Endrunde wechselte Strēlnieks entlang der Ostseeküste zu Spartak nach Sankt Petersburg in Russland. Dessen neuem slowenischen Trainer und ehemaligem Spieler-Weltmeister Jure Zdovc war bereits Interesse nachgesagt worden, Strēlnieks ein Jahr zuvor zum Euroleague-Klub KK Union Olimpija zu holen, wo damals bereits Dairis’ jüngerer Bruder Dāvis Bertāns spielte. Der russische Pokalsieger war zur VTB United League 2011/12 auch in die neue supranationale Liga Osteuropas aufgerückt, in der man jedoch in den Play-offs im Viertelfinale und ein Jahr später bereits im Achtelfinale scheiterte. Im Eurocup 2011/12 zog man hingegen mit nur einer Niederlage bis ins Halbfinale ein, nachdem man in der Vorrunde unter anderem den deutschen Vertreter FC Bayern München bei deren Rückkehr in internationale Wettbewerbe zweimal bezwungen hatte. Beim Final Four-Turnier unterlag Spartak im Halbfinale jedoch dem nationalen Konkurrenten, Gastgeber und späteren Titelgewinner BK Chimki mit vier Punkten Unterschied und verlor anschließend auch im Spiel um den dritten Platz der litauischen Mannschaft Lietuvos rytas Vilnius. Strēlnieks, der hinter Yotam Halperin und dem späteren NBA-Profi Patrick Beverley zum Einsatz kam, war Topscorer beim Viertelfinal-Rückspiel gegen den United League-Konkurrenten ČEZ Nymburk, konnte aber wegen Verletzung am Finalturnier nicht teilnehmen. Im folgenden Eurocup 2012/13 blieb Spartak in den Gruppenphasen gegen die europäische Konkurrenz bis auf eine Niederlage erneut weitgehend unbesiegt, einzig der nationalen Konkurrenz von Lokomotive Kuban Krasnodar unterlag man in der zweiten Gruppenphase gleich in beiden Spielen. Im Viertelfinal-Rückspiel bei BK Budiwelnyk Kiew musste Spartak einen Elf-Punkte-Vorsprung verteidigen, doch Strēlnieks blieb trotz sechs Assists selbst punktlos und Spartak verlor das letzte Viertel mit zwölf Punkten Differenz und das Spiel mit insgesamt 17 Punkten Unterschied, nachdem Malcolm Delaney für Budiwelnyk im Schlussviertel aufdrehte. Dies läutete das Ende von Trainer Zdovc bei Spartak ein; die Finanzierung des Klubs wurde ein Jahr später eingestellt und dieser durch den BK Zenit Sankt Petersburg ersetzt. Auch Strēlnieks verließ am Saisonende den Verein und wechselte ausgerechnet zum ukrainischen Meister BK Budiwelnyk nach Kiew, wo er unter anderem den in die deutsche Bundesliga zu Bayern München abgewanderten Malcolm Delaney ersetzte. Bei der EM-Endrunde 2013 konnte sich die lettische Auswahl ausgerechnet in der „baltisch-jugoslawischen“ Gruppe B mit drei Siegen in fünf Vorrundenspielen überraschend durchsetzen. Zum Auftakt der Zwischenrunde besiegten die Letten dann die ukrainische Auswahl mit einigen von Strēlnieks’ neuen Vereinskameraden überdeutlich 85:51 mit 34 Punkten Unterschied. Eine negative Überraschung war dann die Niederlage mit vier Punkten Unterschied im letzten Zwischenrundenspiel gegen bereits ausgeschiedene Belgier, mit denen die Letten den Einzug ins Viertelfinale verpassten, in das stattdessen die zuvor deutlich besiegten Ukrainer einzogen. Mit dem BK Budiwelnyk spielte Strēlnieks in der ULEB Euroleague 2013/14 auch erstmals im höchstrangigen europäischen Vereinswettbewerb, was auch eine Premiere für den gesamten Verein war, der mit nur zwei Siegen in zehn Vorrundenspielen als Gruppenletzter „Lehrgeld zahlte“. Als Neuerung durfte die Mannschaft im Eurocup 2013/14 weiterspielen, wo man im Viertelfinale gegen KK Roter Stern Belgrad ausschied. Die zweite Saisonphase nach dem Jahreswechsel war überschattet von den Unruhen in der Ukraine, die dazu führten, dass der Hauptstadtklub seine internationalen Heimspiele im litauischen Kaunas austrug. Nach der gewaltsamen, bürgerkriegsähnlichen Zuspitzung der Auseinandersetzungen ab Februar 2014 verließen viele ausländische Spieler, insbesondere solche aus der westlichen Welt stammenden, die ukrainischen Klubs. Budiwelnyk konnte am Saisonende in der Meisterschafts-Finalserie den zuvor in den Play-offs ungeschlagenen Hauptrundenersten Chimik Juschne bezwingen und den Titel verteidigen. Zur folgenden Saison wechselte Strēlnieks zu den Brose Baskets aus Bamberg, bei denen bereits sein Landsmann Uvis Helmanis, mit dem Strēlnieks in seiner ersten Profisaison in Ventspils noch zusammenspielte, Meisterschaften gewonnen hatte. In der Vorsaison hatte die Mannschaft erstmals seit fünf Jahren den Meistertitel verpasst und wurde von dem neuen Trainer Andrea Trinchieri neu zusammengestellt. Im Eurocup 2014/15 verlor man in der Zwischenrunde zweimal gegen den deutschen Meister Bayern München und auch im Achtelfinale zweimal gegen die in diesem Wettbewerb zuvor unbesiegten Lokomotive Kuban Krasnodar, die von Malcolm Delaney angeführt wurden. Nach der Finalniederlage im Beko BBL-Pokal 2015 gegen Gastgeber EWE Baskets Oldenburg führten die Brose Baskets das Feld der Playoff-Teilnehmer als Tabellenerster in die Meisterschafts-Finalrunde der Basketball-Bundesliga 2014/15, in denen man ohne Niederlage in die Finalserie einzog, dort schließlich auch in fünf Spielen über den Titelverteidiger aus Oberbayern obsiegte und sich den Meistertitel zurückholte. Bei der EM-Endrunde 2015 erreichte die lettische Nationalmannschaft das Viertelfinale, das gegen Titelverteidiger und Endrunden-Gastgeber Frankreich verloren ging. Die beiden Platzierungsspiele zur Olympiaqualifikation verloren die Letten dann jedoch auch noch, wobei Strēlnieks in seiner Paradedisziplin Distanzwurf, bei dem er schon während des gesamten Turniers Schwächen gezeigt hatte, keinen Treffer mehr von hinter der Dreipunktelinie beisteuern konnte, und büßten damit alle Optionen auf eine erstmalige Teilnahme am olympischen Basketballturnier seit der Premieren-Teilnahme 1936 ein. Nachdem Strēlnieks im Juni 2015 seinen Vertrag in Bamberg bis zum Ende der folgenden Saison 2015/16 verlängert hatte, erreichte er mit den Brose Baskets die Zwischenrunde der 16 besten Mannschaften der EuroLeague 2015/16. Nachdem Bamberg diese Wettbewerbsrunde in seiner Historie nun bereits zum dritten Mal erreicht hatte, gelang schließlich der erste Erfolg auf diesem Niveau nach 21 zuvor erfolglosen Spielen mit dem Heimsieg über Žalgiris Kaunas, der mit 96:63 im Endergebnis sehr überzeugend ausfiel. In der BBL erreichte man erneut die Playoffs als Hauptrundenerster, in denen Strēlnieks mit Bamberg der Sweep durch die gesamten Playoffs zum zweiten Meistertitel in Folge gelang. Im Anschluss verlängerte Strēlnieks seinen Vertrag bis 2019. In der Saison 2016/17 spielte Strēlnieks mit Bamberg wiederum in der EuroLeague, die in dieser Saison erstmals in einem neuen Modus ausgetragen wurde. Nach 30 anstrengenden Hin- und Rückspielen gegen die 15 Gegner in der Hauptrunde der EuroLeague 2016/17 beendete Bamberg die Saison als 13. und verpasste damit die Playoffs. Bamberg gelangen 10 Siege. Von den 20 Niederlagen gingen 12 mit sechs oder weniger Punkten außergewöhnlich knapp verloren. In der BBL zog Bamberg als Hauptrundenzweiter und Pokalsieger in die Playoffs ein und krönte sich mit nur einer Niederlage erneut zum deutschen Meister. Im Juni 2017 unterzeichnete Strēlnieks einen Zweijahresvertrag beim griechischen EuroLeague-Finalisten Olympiakos Piräus. Seit dem 8. Juli 2019 steht er für zwei Jahre im Dienste von ZSKA Moskau.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Strēlnieks ist ein exzellenter Distanzwerfer mit guten Erfolgsquoten von hinter der Dreipunktelinie. Passenderweise bezeichnet sein Familienname in der lettischen Sprache den Schützen. Sein vier Jahre älterer Bruder Artūrs spielt ebenfalls Basketball in der höchsten lettischen Spielklasse.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jānis Strēlnieks (* 1. September 1989 in Talsi, Lettische SSR, Sowjetunion) ist ein lettischer Basketballspieler. Strēlnieks spielte bis 2011 in seiner lettischen Heimat, wo er mit dem BK Ventspils 2009 lettischer Meister wurde. Anschließend spielte er drei Jahre in Russland und der Ukraine, wo er mit dem BK Budiwelnyk 2014 ukrainischer Meister wurde. Von 2014 bis 2017 spielte er für Brose Bamberg und wurde dreimal deutscher Meister. Danach wechselte er 2017 zum griechischen Erstligisten Olympiakos Piräus. Seit 2019 steht er bei ZSKA Moskau unter Vertrag. Mit der lettischen Herren-Nationalmannschaft nahm Strēlnieks bis einschließlich 2015 an drei Europameisterschafts-Endrunden teil.", "tgt_summary": null, "id": 259674} {"src_title": "Nemesis the Warlock", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alan Landsburg war der Sohn von Harry und Fannie Landsburg, geb. Koslowe. Er beendete sein Studium an der New York University 1953 mit einem Bachelor-Abschluss im Studiengang Kommunikationswissenschaft. Da inzwischen der Koreakrieg (1950 bis 1953) ausgebrochen war, wurde er frisch von der Uni weg in die Armee eingezogen, wo er der Senderkette American Forces Network zugeteilt wurde, was ihm die Möglichkeit bot, als Autor und Regisseur zu arbeiten. Aufbauend auf diese Erfahrungen arbeitete er nach seiner Armeezeit als Autor und Regisseur von Fernsehprogrammen in Manhattan; etwa in den späten 1960er-Jahren zog er dann nach Kalifornien um. Von Anfang der 1960- bis etwa Anfang der 1970er-Jahre war er überwiegend damit beschäftigt, Dokumentarfilme zu produzieren. So ist er bekannt geworden mit seinen Fernseh-Dokumentationen, die er über prominente Menschen unter dem Übertitel \"Biography\" in dem Zeitraum 1961 bis 1963 erstellte, mit Will Rogers beginnend, und über Amelia Earhart, Charles Lindbergh, Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt, Mahatma Gandhi, Adolf Hitler, Charles de Gaulle, Harry S. Truman, Josef Stalin, Papst Pius XII., Thomas Edison, Wernher von Braun, Helen Keller, Dwight D. Eisenhower, Eva Perón, George Bernard Shaw, John Barrymore, Konrad Adenauer, Queen Elizabeth II. bis zu Wendell Willkie als letzten in einer Reihe von insgesamt 59 Filmen endend. Für 32 dieser Filme schrieb er auch das Drehbuch und führte bei 36 Folgen zusätzlich Regie. Für die Reihe \"Hollywood and the Stars\" schrieb er 1964 die Vorlage zu dem Film \"Natalie Wood: Hollywood’s Child\". Seine 1964 entstandene Dokumentation \"A Thousand Days: A Tribute to John Fitzgerald Kennedy\", bei der Landsburg Regie führte, das Drehbuch schrieb und als Produzent auftrat, wurde vom Publikum der Democratic National Convention frenetisch beklatscht, als sie am ersten Jahrestag des ein Jahr zuvor ermordeten Präsidenten ausgestrahlt wurde. Als ausführendener Produzent stand ihm David L. Wolper zur Seite. Zusammen mit diesem gilt Landsburg als Pionier dieses Filmformats. In den Jahren 1964/1965 produzierte er 32 Episoden der Fernsehserie \"Men in Crisis\", wobei er für drei Folgen auch die Vorlage lieferte, sowie die Fernsehdokumentation \"October Madness: The World Series\". Daran schloss sich seine Arbeit an den \"Time-Life Specials: The March of Time\" an, von denen er von 1965 bis 1966 neun Filme produzierte, bei denen er für zwei auch als Autor verantwortlich zeichnete. Weitere Dokumentationen, für die er als Produzent verantwortlich zeichnete, wie beispielsweise zehn Filme der \"National Geographic Specials\", entstanden in den darauffolgenden Jahren. Auch an der bahnbrechenden Naturforscher-Serie \"The Undersea World of Jacques Cousteau\" war Landsburg in den Jahren 1968/1969 beteiligt. Landsburgs erster Fernsehfilm entstand 1969 unter dem Titel \"Mirror, Mirror of the Wall\". Im Jahr 1970 gründete er seine eigene Produktionsfirma Alan Lands Productions, die später mit der Reeves Entertainment Group zusammengeführt wurde. Die Situationskomödien \"Gimme a Break\" und \"Kate & Allie\" wurden unter dieser Fahne erstellt. Das 1970 von Landsburg produzierte Fernseh-Drama \"A Storm in Summer\" von Buzz Kulik, für das Rod Serling das Drehbuch schrieb, und Peter Ustinov einen Feinkosthändler spielte, wurde für drei Emmys nominiert und konnte zwei gewinnen. 1972 erhielt Landsburg eine Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ für seine Produktion \"Alaska Wilderness Lake\", in der gezeigt wird, wie der Naturforscher Dr. Theodore Walker sich während einer achtmonatigen Expedition auf das Leben auf der Baranof-Insel einlässt. Der Oscar ging jedoch an Walon Green und seine Kombination aus Dokumentar- und Science-Fiction-Film mit dem Titel \"Die Hellstrom Chronik\". Weitere Fernsehfilme schlossen sich an, die sich mit Dokumentationen abwechselten. Zu dem Fernsehfilm \"Black Water Gold\" lieferte Landsburg die Vorlage zum Drehbuch, führte Regie und trat als Produzent auf. Die von ihm produzierten Fernsehfilme beruhten oft auf wahren Begebenheiten und setzten sich mit wichtigen gesellschaftlichen Fragen auseinander. So zeigt beispielsweise der Fernsehfilm \"The Triangle Factory Fire Scandal\" von 1979 die verheerenden Folgen, die es haben kann, wenn ein Unternehmen die Sicherheitsvorschriften für die Mitarbeiter missachtet. Das biografische Fernsehdrama \"Bill\" von 1981 setzt sich mit dem Schicksal des Bill Sackter auseinander, der bereits im Alter von sieben Jahren wegen einer geistigen Behinderung verloren scheint und darum kämpft, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden, worüber er fast 45 Jahre später reüssiert. Mickey Rooney, der ihn im Film spielte, wurde für seine Leistung mit einem Emmy und einem Golden Globe Award ausgezeichnet. Landsburgs Fernsehfilm \"Adam\" von 1983 thematisiert das Schicksal entführter Kinder und ihrer Eltern, was zur Gründung des Adam Walsh Child Protection and Safety Act führte. In \"The Ryan White Story\" machte Landsburg auf die Probleme an Hämophilie leidender Kinder aufmerksam. In dem Fernsehfilm \"A Mother’s Right: The Elizabeth Morgan Story\" geht es um Kindesmissbrauch. Bei vielen dieser Gesellschaftsdramen arbeitete Landsburg mit seiner Frau Linda Otto zusammen. Landsburgs erster Kinofilm, den er als ausführender Produzent betreute, war der Horrorfilm \"Die Nacht des Hexenjägers\" von 1981. An der Teenagerkomödie \"Porky’s II – Der Tag danach\" sowie an dem im 3D-Verfahren erstellten Tierhorrorfilm \"Der weiße Hai 3-D\" mit Dennis Quaid, beide von 1983, war er ebenfalls als ausführender Produzent beteiligt. Für die Dokumentarfilmreihe \"American Masters\" produzierte er 1995 ein Porträt über seinen Kollegen Rod Serling. Einer der ersten Vorläufer der sogenannten Reality-Shows \"That’s Incredible!\", die er ins Leben rief, und an der er 1981, 1998 sowie 2003 sowohl als Produzent als auch als Autor mitwirkte, erhielt einen Pigasus Award.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Nachdem Landsburg sich aus dem Fernsehgeschäft zurückgezogen hatte, ging er seiner Liebe zum Pferderennsport nach. Er war selbst Besitzer von mehr als 400 Vollblütern. Er engagierte sich auch in diversen Organisationen, die mit dem Pferderennsport zusammenhingen. So war er beispielsweise Gründungsdirektor der kalifornischen Thoroughbred Owners of California, kurz TOC, einer Besitzervereinigung für Vollblutzucht sowie Vorsitzender der kalifornischen Horse Racing Board. Landsburg war zweimal verheiratet. Mit seiner Frau Sally Breit, von der er 1975 geschieden wurde, hatte er die Tochter Valerie, die als Schauspielerin arbeitet, und einen Sohn. Linda Otto, mit der er eine weitere Tochter hat, wurde 1976 seine zweite Frau. Mit ihr gemeinsam erstellte er viele seiner Dokumentardramen. Sie starb im Jahr 2004. Das Paar wohnte zuletzt in Beverly Hills zusammen, wo Alan Landsburg am 13. August 2014 eines natürlichen Todes starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alan William Landsburg (* 10. Mai 1933 in White Plains (New York); † 13. August 2014 in Beverly Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Produzent, Regisseur und Autor, der für einen Oscar nominiert wurde. Landsburg war zudem Gründer und CEO der 1985 ins Leben gerufenen Firma Landsburg.", "tgt_summary": null, "id": 247901} {"src_title": "The Tall Man – Angst hat viele Gesichter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Die 48 Mannschaften starten in einer Gruppenphase mit 16 Gruppen à drei Clubs. Die Mannschaften spielen dabei gegen jeden Gruppengegner ein Heim- und ein Auswärtsspiel. Die Gruppenphase startet am 16. August und endet am 11. September 2016. Die Auslosung der Gruppen erfolgt am 3. Mai 2016 in Zürich. Die Clubs werden dabei nach ihrer Stärke in drei Töpfen gesetzt. Zwei Mannschaften aus einer Liga können nicht in eine Gruppe gelost werden. Um Terminkollisionen mit der während der Gruppenphase stattfindenden Qualifikation für die Olympischen Spiele 2018 zu vermeiden, können die 16 Mannschaften aus den Teilnehmerländern der Qualifikation – Österreich (einschließlich des tschechischen Clubs Orli Znojmo, der an der österreichischen EBEL teilnimmt), Weißrussland, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Norwegen und Polen – in der Gruppenphase nicht aufeinandertreffen. Die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich für die Play-Offs ab dem 4. Oktober. Diese werden im KO-Verfahren als Hin- und Rückspiel ausgetragen, hierbei können auch Clubs aus einer Liga aufeinandertreffen. Das Finale wird am 7. Februar 2017 in einem Spiel ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "An der CHL nahmen 48 Clubs aus 13 Ländern teil. Teilnahmeberechtigt waren die 26 Gründungsmitglieder der CHL. Dazu kamen zwölf weitere Mannschaften aus den Gründungsligen nach sportlicher Qualifikation: in der Regel Meister und Hauptrundensieger, Nachrücker waren Hauptrundenzweiter, Finalisten, Halbfinalisten bzw. Viertelfinalisten. Weitere zehn Clubs nahmen über eine Wildcard teil, davon ging eine an den Sieger des IIHF Continental Cup 2015/16, je zwei an die Meister und Hauptrundensieger Norwegens und der Slowakei, sowie je einen an die Meister Dänemarks, Großbritanniens, Frankreichs sowie erstmals Polens und Weißrusslands. Da der Continental-Cup-Sieger Rouen gleichzeitig französischer Meister wurde, rückte der Hauptrundensieger der Ligue Magnus, Rapaces de Gap, nach.", "section_level": 1}, {"title": "K.O.-Phase.", "content": "Die Auslosung der kompletten K.O.-Runde erfolgte am 12. September 2016 in der finnischen Hauptstadt Helsinki. Dabei wurden für die Sechzehntelfinale alle Gruppenzweiten den Gruppenersten zugelost. Folgende Mannschaften waren für das Sechzehntelfinale qualifiziert:", "section_level": 1}, {"title": "Sechzehntelfinale.", "content": "Die Hinspiele fanden am 4. Oktober und die Rückspiele am 11. Oktober 2016 statt. Dabei hatten die Gruppenersten der Vorrunde im Rückspiel Heimrecht. 1. Duell: Färjestad BK Karlstad (O1) – Bílí Tygři Liberec (H2) 3:4 2. Duell: HK Nitra (J1) – Vítkovice Ostrava (E2) 0:12 3. Duell: Djurgårdens IF Stockholm (B1) – KalPa Kuopio (N2) 2:3 4. Duell: Fribourg-Gottéron (F1) – HC Košice (M2) 5:2 5. Duell: Frölunda HC Göteborg (A1) – HK Junost Minsk (L2) 7:3 6. Duell: EV Zug (G1) – Eisbären Berlin (I2) 1:6 7. Duell: Linköpings HC (K1) – HC Davos (B2) 9:7 8. Duell: TPS Turku (H1) – HIFK Helsinki (G2) 5:6 9. Duell: ZSC Lions Zürich (D1) – Grizzlys Wolfsburg (A2) 9:3 10. Duell: HC Lugano (C1) – HC Plzeň 1929 (J2) 7:4 11. Duell: SaiPa Lappeenranta (I1) – Tappara Tampere (C2) 6:2 12. Duell: Växjö Lakers (L1) – EHC Red Bull München (F2) 5:4 13. Duell: Kärpät Oulu (E1) – HC Sparta Prag (O2) 1:2 14. Duell: HV71 Jönköping (P1) – Lukko Rauma (D2) 6:3 15. Duell: Skellefteå AIK (N1) – JYP Jyväskylä (K2) 4:6 16. Duell: SC Bern (M1) – EC Red Bull Salzburg (P2) 7:4", "section_level": 2}, {"title": "Achtelfinale.", "content": "Die Achtelfinalspiele waren auf den 1. und 8./9. November 2016 terminiert. 1. Duell: Bílí Tygři Liberec (H2) – Vítkovice Ostrava (E2) 2:3 2. Duell: KalPa Kuopio (N2) – Fribourg-Gottéron (F1) 3:4 3. Duell: Frölunda HC Göteborg (A1) – Eisbären Berlin (I2) 10:2 4. Duell: Linköpings HC (K1) – HIFK Helsinki (G2) 2:1 5. Duell: ZSC Lions Zürich (D1) – HC Lugano (C1) 6:5 6. Duell: SaiPa Lappeenranta (I1) – Växjö Lakers (L1) 5:6 7. Duell: HC Sparta Prag (O2) – HV71 Jönköping (P1) 7:4 8. Duell: JYP Jyväskylä (K2) – SC Bern (M1) 5:6", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Die Viertelfinalspiele waren auf den 6./7. und 13. Dezember 2016 terminiert. 1. Duell: Vítkovice Ostrava (E2) – Fribourg-Gottéron (F1) 4:8 2. Duell: Frölunda HC Göteborg (A1) – Linköpings HC (K1) 9:2 3. Duell: ZSC Lions Zürich (D1) – Växjö Lakers (L1) 2:3 4. Duell: HC Sparta Prag (O2) – SC Bern (M1) 5:2", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Halbfinalspiele waren auf den 10. und 17. Januar 2017 terminiert. 1. Duell: Fribourg-Gottéron (F1) – Frölunda HC Göteborg (A1) 1:9 2. Duell: Växjö Lakers (L1) – HC Sparta Prag (O2) 1:6", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Das Finalspiel ist auf den 7. Februar 2017 terminiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Champions Hockey League 2016/17 war die dritte Austragung des höchsten Wettbewerbs für Klubmannschaften im europäischen Eishockey. Der schwedische Klub Frölunda HC Göteborg verteidigte durch einen 4:3-Sieg in der Overtime gegen den tschechischen Verein HC Sparta Prag seinen Titel aus dem Vorjahr.", "tgt_summary": null, "id": 1716525} {"src_title": "Webe Kadima", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte des U-Bootes.", "content": "Das U-Boot wurde am 14. Oktober 1941 bei den Nordseewerken in Emden, zusammen mit \"U 1103\", \"U 1105\" und \"U 1106\" in Auftrag gegeben. Es wurde am 29. Juni 1943 als Neubau 226 auf Kiel gelegt und am 7. Dezember 1943 vom Stapel gelassen. Die Indienststellung am 15. März 1944 nahm Oberleutnant zur See Rüdiger Perleberg vor, welcher mit diesem U-Boot sein erstes Kommando innehatte. Unter seinem Kommando führte das Boot auch ein Turmmaling: Ein rasender, schnaubender Keiler war an der Stirnseite des Turmes aufgemalt. Aus diesem Grund wurde das Boot auch \"Die Wildsau\" genannt. Bei späteren Umbauarbeiten erhielt \"U 1104\" den Turmumbau IV mit der gleichen Flak-Armierung, die ein Typ VII C U-Boot in dieser Zeit mit sich führte, und einen Klappschnorchel mit dem typischen Kugelschwimmer-Kopfventil. Von der Indienststellung bis zum 31. Januar 1945 war das U-Boot als Ausbildungsboot der 8. U-Flottille in Danzig stationiert, bevor es am 1. Februar 1945 der in Bergen stationierten 11. U-Flottille als Frontboot unterstellt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Verlegungsfahrt.", "content": "\"U 1104\" verließ am 22. Januar 1945 um 20:30 Uhr Kiel und verlegte nach Norwegen zum Marinestützpunkt Horten, wo es zwei Tage später einlief. Dort wurden im Oslo-Fjord verschiedene Schnorchelübungen durchgeführt. Das U-Boot befand sich beim Einlaufen in Horten noch immer in der Ausbildungsphase.", "section_level": 2}, {"title": "Erste und einzige Unternehmung.", "content": "Am 1. Februar 1945 lief \"U 1104\" um 16:14 Uhr zum ersten Fronteinsatz von Horten aus und verlegte nach Kristiansand, wo nochmal Brennstoff und Proviant ergänzt wurden. Um 16:50 Uhr des nächsten Tages verließ das U-Boot Kristiansand zur ersten Unternehmung. Auf der 46 Tage, 18 Stunden und 21 Minuten langen Unternehmung wurden in den Operationsgebieten Nordatlantik und North Minch keine Schiffe versenkt oder beschädigt. \"U 1104\" lief dann am 22. März 1945 um 1:30 Uhr morgens im U-Stützpunkt Bergen ein.", "section_level": 2}, {"title": "Überführungsfahrt.", "content": "Nach der Kapitulation wurden sämtliche U-Boote der Deutschen den Alliierten übergeben und auch \"U 1104\" war unter diesen Booten. Am 30. Mai wurde ein großer Teil der U-Boote nach Scapa Flow und von dort aus nach Loch Ryan oder in den Hafen von Londonderry verlegt.", "section_level": 2}, {"title": "Untergang.", "content": "Am 14. Dezember 1945 sollte \"U 1104\" als das nächste zu versenkende U-Boot gesprengt und nicht durch Artilleriefeuer versenkt werden. Doch auf dem Weg zum Versenkungsgebiet riss die Verbindung zwischen \"U 1104\" und der britischen Fregatte HMS Cawsand Bay, die das U-Boot im Schlepp hatte. \"U 1104\" schnitt unter, verlor den Auftrieb und sank auf der Position 55° 35' N - 07° 57' W im ehemaligen Marineplanquadrat AM 5387.", "section_level": 1}], "src_summary": "U 1104 war ein deutsches Unterseeboot der Klasse VII C/41, welches als „Atlantikboot“ in der Endphase des U-Boot-Krieges zum Einsatz kam.", "tgt_summary": null, "id": 1925140} {"src_title": "Robert W. Bazley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Angekündigte Bewerbungen.", "content": "Eine Bewerbungsfrist steht noch nicht fest. Folgende Verbände haben das Interesse an einer Austragung offiziell bestätigt:", "section_level": 1}, {"title": "Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay.", "content": "Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Fußball-Weltmeisterschaft gibt es Überlegungen, die Weltmeisterschaft 2030 in Argentinien sowie Uruguay, dem Ausrichter der ersten Weltmeisterschaft 1930, auszutragen. Der argentinische FIFA-Vizepräsident Julio Grondona bestätigte, dass „\"sich die FIFA wünsche, dieses besondere Ereignis mit einer WM in Uruguay und Argentinien zu feiern.\"“ Der uruguayische Sportminister Hector Lescano will „das 100-jährige Jubiläum der Fußball-WM... an dem Ort [feiern], an dem die Weltmeisterschaften geboren wurden.“ Am 7. Januar 2016 bestätigten beide Staaten eine gemeinsame Bewerbung für die WM 2030. Ende August 2017 kündigte der paraguayische Staatspräsident Horacio Cartes an, sich einer Bewerbung anzuschließen. Im November 2017 gaben Argentinien und Uruguay bekannt, dass sie sich gemeinsam um die WM-Ausrichtung 2030 bewerben werden. Es gebe keine offizielle Anfrage Paraguays, sich hieran zu beteiligen. Anlässlich des FIFA-Kongresses vor der WM 2018 lud der südamerikanische Kontinentalverband zur Werbeveranstaltung für die Kandidatur von Argentinien, Uruguay und Paraguay unter der Überschrift „2030 Juntos“ („2030 gemeinsam“). Im Februar 2019 gab der chilenische Fußballverband bekannt, sich dem bestehenden Bewerbertrio aus Argentinien, Paraguay und Uruguay anschließen zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Griechenland, Bulgarien, Rumänien und Serbien.", "content": "Am 3. November 2018 kündigten die Regierungschefs von Griechenland und Bulgarien, Alexis Tsipras und Bojko Borissow, die gemeinsame Bewerbung ihrer Länder zusammen mit Rumänien und Serbien für die WM 2030 offiziell an. Es wäre für alle vier Nationen die jeweils erste Ausrichtung einer Fußball-Weltmeisterschaft.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Endrunde der 24. Fußball-Weltmeisterschaft der Männer (offiziell \"2030 FIFA World Cup\", offizielle deutsche Schreibweise \"\") soll im Jahr 2030 ausgetragen werden. Bisher wurde weder das veranstaltende Land bestimmt noch eine Bewerbungsfrist dafür festgelegt. Mehrere Verbände haben jedoch bereits ihr Interesse an einer Austragung der Sportveranstaltung bekundet. Laut FIFA-Regularien darf eine Weltmeisterschaft nicht zweimal nacheinander im selben Kontinentalverband stattfinden, deshalb sind Bewerbungen aus dem Verband CONCACAF für 2030 gesperrt, da die Weltmeisterschaft 2026 in Kanada, Mexiko und den USA stattfindet.", "tgt_summary": null, "id": 437007} {"src_title": "Will Crothers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium, Journalist und Zweiter Weltkrieg.", "content": "Jones war der Sohn des walisischen Bergmanns Evan Jones, der nach der Diagnose von Silikose in einem Stahlwerk von GKN arbeitete, sowie der Lehrerin Margaret Aubrey Jones. Nach dem Besuch der \"Cyfartha Castle Secondary School\" begann er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der London School of Economics (LSE). Zu seinen Professoren gehörten Lionel Robbins, Hugh Dalton und insbesondere Harold Laski. 1933 schloss er sein Studium mit Auszeichnung ab und gewann neben dem Gladstone-Preis auch ein Gerstenberg-Stipendium. Anschließend begann er eine berufliche Tätigkeit bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf, ehe er als Korrespondent für die Tageszeitung \"The Times\" in Rom, Paris und Berlin arbeitete. Aufgrund dieser beruflichen Erfahrungen trat Jones bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges seinen Militärdienst im Militärischen Nachrichtendienst an, und fand Verwendung bei der Eighth Army im Mittelmeerraum. Während dieser Zeit prägte sich seine politische Zuneigung zur Conservative Party als er in Sizilien eine vielbeachtete Denkschrift mit dem Titel \"Right and Left\" verfasste. Darin schlussfolgerte er, dass „Autoren der Linken das Hirn und Herz von England verderben würden“. Zuletzt wurde er zum Hauptmann befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Unterhausabgeordneter.", "content": "Bei den Wahlen vom 5. Juli 1945 kandidierte Jones für die konservativen Tories im Wahlkreis \"South-East Essex\" ohne Erfolg für ein Mandat im House of Commons. Bei einer Nachwahl \"(By-election)\" am 21. Februar 1946 im Wahlkreis \"Heywood and Radcliffe\" unterlag er mit nur 452 Stimmen Unterschied dem Kandidaten der Labour Party, Anthony Greenwood. Während Greenwood 22.238 Stimmen (50,5 Prozent) erzielte, fielen auf ihn 21.786 Wählerstimmen (49,5 Prozent). Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst kehrte Jones zunächst zu \"The Times\" zurück, ehe er 1949 zum Unternehmerverband der Stahlindustrie BISF \"(British Iron and Steel Federation)\" wechselte, wo er Assistent von dessen Direktor Andrew Rae Duncan wurde. Während dieser Zeit kam es zu ersten Gesetzentwürfen zur Verstaatlichung der Stahlindustrie durch das Kabinett Attlee, gegen die sich die \"British Iron and Steel Federation\" zur Wehr setzte. Bei den Unterhauswahlen vom 23. Februar 1950 wurde Jones für die Conservativ Party schließlich erstmals zum Mitglied des Unterhauses gewählt, in dem er bis zum 19. März 1965 den Wahlkreis \"Birmingham Hall Green\" vertrat. Bei seiner ersten Wahl konnte er sich mit einer deutlichen Mehrheit von 3.853 Stimmen gegen seinen Gegenkandidaten von der Labour Party durchsetzen. Trotz seiner Wahl zum Abgeordneten blieb er auch Vollzeitbeschäftigter bei der BISF.", "section_level": 2}, {"title": "Juniorminister.", "content": "Nachdem Winston Churchill nach den Unterhauswahlen vom 25. Februar 1951 erneut Premierminister wurde und sein drittes Kabinett bildet, wurde Jones zunächst bei der Vergabe von Regierungsämtern übergangen und blieb zunächst Mitarbeiter der BISF. Einige Zeit später wurde er jedoch Parlamentarischer Privatsekretär des damaligen Wirtschaftsministers Arthur Salter. Daneben war er aktives Mitglied des Hinterbänkler-Ausschusses seines Partei für Treibstoffe und Energie und gehörte zu den beständigen Kritikern des Ministers für Brennstoffe und Energie, Geoffrey Lloyd, der ihn andererseits gefördert hatte. Das Amt des Parlamentarischen Privatsekretärs von Minister Salter verlor er jedoch nach der Abschaffung des Amtes am 24. November 1952.", "section_level": 2}, {"title": "Minister für Treibstoffe und Energie sowie Beschaffungsminister.", "content": "Nach den Unterhauswahlen vom 26. Mai 1955 wurde Jones vom neuen Premierminister Anthony Eden bei der Bildung von dessen Kabinett übergangen. Daher übernahm er die Funktion als Generaldirektor der British Iron and Steel Federation. Allerdings wurde er bei der umfangreichen Regierungsumbildung vom 20. Dezember 1955 als Nachfolger des nunmehr stärker in die Kritik geratenen Geoffrey Lloyd selbst Minister für Brennstoffe und Energie \"(Ministers of Fuel and Power)\". Er wurde dadurch zwar nicht Kabinettsminister, aber zumindest Mitglied des Privy Council. Damit war er verantwortlich für die drei großen verstaatlichten Industriezweige Kohle, Elektrizität und Gas. Die von ihm eingeleitete Belebung der Energieverwaltung war unstrittig. Innerhalb von elf Monaten stimmte er einer öffentlichen Untersuchung zur Ansiedlung eines Kernkraftwerkes in Bradwell in Essex zu. Er förderte nach eigenhändiger Prüfung des Inspektionsberichtes den Bau des Kernkraftwerkes, der am 1. Januar 1957 begann. Zum anderen war seine Amtszeit als Minister von der Sueskrise geprägt. Aufgrund der Verknappung der Öllieferungen um ein Drittel durch die Verstaatlichung des Sueskanals führte er zunächst eine freiwillige sowie ab dem 17. Dezember 1957 eine verpflichtende Rationierung von Benzin ein. Nach dem Amtsantritt von Harold Macmillan am 9. Januar 1957 wurde Jones zum Minister für Beschaffung \"(Minister of Supply)\" ernannt. In dieser Funktion war er verantwortlich für die Überwachung der nationalen Rüstungsunternehmen, das britische Wasserstoffbomben-Testprogramm und die umstrittene Teststation für chemische Kriegsführung des \"Defence Science and Technology Laboratory\" in Porton Down in der Salisbury Plain. Er übernahm ferner die Verantwortung für die britische Luftfahrtindustrie, nachdem festgestellt wurde, dass weltweit kein Interesse an deren Produkten bestand. Aufgrund des Rückgangs von militärischen Bestellungen trat er für eine schlankere Industrie mit weniger Produkten ein, was jedoch zu Kritik im Unter- und Oberhaus des Parlaments führte. Des Weiteren sah er voraus, dass zahlreiche der bevorzugten Projekte der Industrie wie das BAC TSR.2-Flugzeug schließlich eingestellt wurden. Am 23. Oktober 1957 entging er nur knapp einem Flugzeugabsturz. Eine Vickers Viscount der British European Airways (BEA) sollte ihn nach der Besichtigung einer Fabrikerweiterung auf dem Flughafen \"RAF Nutts Corner\" in Belfast abholen. Dabei stürzte die Maschine jedoch ab und alle sieben Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Aufgrund der abnehmenden Zuständigkeit des Beschaffungsministeriums trat Jones für eine Eingliederung in ein Technologieministerium an, was allerdings von Verteidigungsminister Duncan Sandys abgelehnt wurde, ehe die erste Regierung Wilson 1964 ein derartiges Ministerium schuf. Die Kritik von Medien und Hinterbänklern an der glanzlosen Exportkampagne der britischen Luftfahrtindustrie trübte sein Verhältnis zu Premierminister Macmillan. Dieser maßregelte Jones im Juni 1959 in einem öffentlichen Treffen. Nach dem Erfolg der Conservative Party bei den Unterhauswahlen vom 8. Oktober 1959 verlor Jones sein Ministeramt nachdem Premierminister Macmillan das Beschaffungsministerium auflöste und Duncan Sandys zum Luftfahrtminister ernannte.", "section_level": 2}, {"title": "Hinterbänkler und Wirtschaftsmanager.", "content": "Einen Wechsel in ein anderes Ministeramt lehnte Jones ab und saß fortan als Hinterbänkler im Unterhaus, wo er sich mit Fragen der Europapolitik, dem Mangel an Wirtschaftsplanung und der Überflüssigkeit der britischen nuklearen Abschreckungsmittel befasste. In der Frage der Einwanderungsreduzierung enthielt er sich. Zwischenzeitlich hatte er nach seinem Ausscheiden aus der Regierung Funktionen in der Wirtschaft übernommen und wurde 1960 Vorstandsmitglied des Textil- und Chemikalienunternehmens Courtaulds sowie des Metallindustrieunternehmens GKN. Im November 1962 fordere er öffentlich den Rücktritt von Macmillan. Nachdem Premierminister Macmillan tatsächlich knapp ein Jahr später am 12. Oktober 1963 im Zuge der Profumo-Affäre zurücktrat, hoffte Jones auf eine Wiederberufung in ein Ministeramt durch dessen Nachfolger Alec Douglas-Home. Dazu kam es aber nicht, da zu viele Parteifreunde dies ablehnten. Kurz darauf boykottierte er zusammen mit Edward Boyle ein Parteitreffen der Konservativen in Birmingham, auf dem eine härtere Einwanderungspolitik für die Unterhauswahlen am 15. Oktober 1964 beschlossen wurden. 1964 wurde er Vorstandsvorsitzender von \"Staveley Industries\". Aufgrund seiner Erfahrungen wurde er 1965 von der Labour-Regierung zum Mitglied des nach Edwin Plowden, Baron Plowden benannten Komitees zur Untersuchung der Zukunft der Luftfahrtindustrie benannt.", "section_level": 2}, {"title": "Vorsitzender des PIB.", "content": "Im Frühjahr 1965 wurde Jones überraschend von Premierminister Harold Wilson und Wirtschaftsminister George Brown zum Vorsitzenden des von Wilson eingerichteten Preis- und Lohnausschusses PIB \"(Prices and Incomes Board)\" berufen. Er legte daraufhin sein Unterhausmandat und die Vorstandsfunktionen in der Industrie nieder und erhielt stattdessen ein Gehalt von 15.000 Pfund Sterling. Als Vorsitzender des PIB gelang es ihm jedoch nicht, Lohn- und Preiseanstiege einzugrenzen. Letztlich ordnete Wilson innerhalb von 18 Monaten eine Einfrierung der Löhne und Preise. Andererseits überstand der PIB die sonstigen Regierungsmechanismen der Labour Party zur Steuerung und Modernisierung der Wirtschaft, namentlich den Nationalplan von Wirtschaftsminister Brown. Seine Hauptaufgabe lag darin, die Rechtfertigung für Lohnerhöhungen abzuschätzen. Nach Jahrzehnten moderater Anpassungen kam es zu Lohnerhöhungen von 10 Prozent, was zu eine drohende Preiserhöhung nach sich zog. Innerhalb von 44 Tagen legte er den ersten Bericht des PIB vor. Dieser führten zu einem Streit mit der Straßentransportindustrie, da die Frage aufgeworfen wurde, ob eine Erhöhung der Beförderungstarife vollends gerechtfertigt sei. Die Gewerkschaften waren überzeugt davon, dass der Preis- und Lohnausschuss gegen sie war. Anfang 1966 konnte ein Streik bei den Eisenbahnen gerade noch verhindert werden, nachdem der PIB neue Arbeitspraktiken gefordert hatte. Als die wirtschaftliche Belastung anstieg, ordnete Wilson im August 1966 eine sechsmonatige Einfrierung der Löhne und Preise an. Dadurch wuchs die Macht des PIB zunächst an. Die Gewerkschaften waren aber irritiert über die Angriffe von Jones auf die Überstundenpraxis. Nach einem weiteren halben Jahr empfindlicher Zurückhaltung wurde der Einfluss der Regierung darauf beschränkt, Lohnerhöhungen für maximal sechs Monate auszusetzen. Im Juli 1968 wurde ein Gesetz verabschiedet, dass unerlaubte Arbeitsverhältnisse bestrafte, aber die Gewerkschaften stärkte. Letztlich lief der Zwangsapparat Ende 1969 aus und führte zu einer Reihe von Streiks. Nach der Abwertung des Pfund im Dezember 1967 verärgerte Jones Minister und die Märkte, in dem er eine zweite Währungsabwertung forderte, falls die aus der ersten Abwertung erhofften Vorteile nicht ausreichen würden. Im darauf folgenden Sommer 1968 war er Gast-Lecturer an der University of California, Berkeley. Er war der Ansicht, dass er Anforderungen verändern müsse und dass der PIB weiterhin Bestand haben sollte, trotz der wachsenden Streitigkeiten mit der Monopolkommission. Als die Labour Party vor den Unterhauswahlen am 18. Juni 1970 beabsichtigte, den Preis- und Lohnausschuss mit der Monopolkommission zu vereinigen, stimmte Jones zu, den Vorsitz über die zusammengeschlossene Organisation zu übernehmen. Die Unterhauswahlen am 18. Juni 1970 wurden jedoch von der Conservative Party gewonnen, die einen derartigen Apparat für die Preiskontrolle ablehnte. Wenngleich Jones seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der neuen Regierung unter Premierminister Edward Heath erklärte, wurde er im November 1970 vom Premierminister entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr in die Wirtschaft und Kandidatur für die Liberal Party.", "content": "Anschließend kehrte Jones in die Wirtschaft zurück und wurde Vorstandsvorsitzender von \"Laporte Industries\". Weiterhin war er Vorstandsmitglied des Busunternehmens \"Thomas Tilling\", des Werkzeugherstellers Stanley Black & Decker sowie des zu Allianz gehörenden Versicherungsunternehmens \"Cornhill Insurance\", dessen Vorstandsvorsitzender er zwölf Jahre lang war. Daneben war er als Berater und Schlichter bei Investitionsstreitigkeiten tätig. 1973 veröffentlichte Jones \"The New Inflation\". Darin stellte er heraus, dass eine ständige Preis- und Lohnpolitik für das Überleben einer Demokratie erforderlich sei. Nach mehr als 35-jähriger Mitgliedschaft trat er 1980 aus der Conservative Party aus. Anders als sein früherer Nachbar in Birmingham Roy Jenkins, der aus der Labour Party ausgetreten war und die Social Democratic Party gründete, gründete er jedoch keine neue Partei, sondern trat der Liberal Party bei. Bei den Unterhauswahlen vom 9. Juni 1983 kandidierte Jones im Wahlkreis \"Sutton Coldfield\" für die Liberal Party für ein Mandat im House of Commons. Dabei unterlag er jedoch deutlich dem Wahlkreisinhaber der Conservative Party, Norman Fowler. Während auf diesen 31.753 Stimmen (65,4 Prozent) fielen, erreichte er nur 12.769 Wählerstimmen (26,3 Prozent). Er hatte im Wahlkampf mit 1.072 Pfund Sterling landesweit die höchsten persönlichen Wahlkampfausgaben aller Kandidaten. Aus seiner 1948 geschlossenen Ehe mit Joan Godfrey-Isaacs gingen zwei Söhne hervor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Aubrey Jones PC (* 20. November 1911 in Merthyr Tydfil, Wales; † 10. April 2003) war ein britischer Politiker der Conservative Party, der zwischen 1950 und 1965 Mitglied des House of Commons, 1955 bis 1957 Minister für Brennstoffe und Energie sowie zwischen 1957 und 1959 Versorgungsminister war. Später fungierte er als Vorsitzender des Preis- und Lohnausschusses PIB.", "tgt_summary": null, "id": 1505050} {"src_title": "Instant Funk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überlieferung.", "content": "Ältestes Zeugnis für das Wort \"trigarium\" ist ein bei der Kirche San Biagio della Pagnotta gefundener Cippus aus der Zeit des Claudius, der zur Markierung des Tiberufers diente und zu einer ganzen Reihe solcher Steine gehörte, die \"a Trigario ad pontem Agrippae\" („vom Trigarium bis zur Brücke des Agrippa“, die nahe dem Ponte Sisto lag) aufgestellt wurden. Ein weiteres inschriftliches Zeugnis ist eine Grabinschrift, die einem Gaius Iulius Thallo gesetzt wurde und dessen Münzwerkstätten auf der anderen Tiberseite und im Trigarium erwähnt. Schließlich wird das Trigarium auch im Regionenkatalog des 4. Jahrhunderts als zur \"Regio IX Circus Flaminius\" gehörig aufgezählt. Zosimos nennt das \"trigarium\" bei seinen um 500 n. Chr. verfassten Ausführungen zu den Ursprüngen der \"ludi Tarentini\", der archaischen Vorläufer der \"ludi Saeculares\", um den als \"Tarentum\" bezeichneten Austragungsort näher zu bezeichnen. Bei Plinius bezeichnet das Wort \"trigarium\" einen Trainingsplatz für Pferde, der zugehörige Trainer ist ein \"trigarius\". Laut Plinius bereitete sich Nero auf besondere Weise diätetisch vor, wollte er im Trigarium trainieren. Im Sinne des Plinius wird \"trigarium\" von Philoxenus im \"Corpus glossariorum Latinorum\", einem lateinisch-griechischen Wörterbuch, übersetzt. In dieser allgemeinen Bedeutung verbreitete sich das Wort auch im übrigen römischen Reich, wie eine Inschrift für einen Wagenlenker aus dem nordafrikanischen Theveste zeigt, der an den Folgen eines Sturzes starb und in einem Trigarium beigesetzt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Deutung.", "content": "Aus den Zeugnissen möchte man im Allgemeinen den antiken Namen einer Rennstrecke für Wagenrennen in Rom rekonstruieren und verbindet es mit Rennen von Dreigespannen, sogenannten trigae, die laut Dionysios von Halikarnassos bereits in ältester Zeit in Rom durchgeführt wurden und selbst zu seiner Zeit in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. noch stattfanden. Entsprechend wird das Trigarium als eine nur zu bestimmten Anlässen genutzte, freie Strecke \"(circus temporalis)\" gedeutet, auf der zu den \"ludi Saeculares\" die Wagenrennen stattgefunden hätten. Auch die Equirria und das rituelle Opferfest für Mars, das \",\" möchte Filippo Coarelli mit dem Trigarium in Verbindung bringen. Lawrence Richardson Jr. hingegen leitet die Bezeichnung des Wettkampfortes von drei verschiedenen Arten der Rennen her, die dort veranstaltet wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Lokalisierung.", "content": "Aufgrund des bei San Biagio della Pagnotta gefundenen Cippus lokalisiert Filippo Coarelli das Trigarium am Westende des Marsfeldes entlang des Tibers. Demgegenüber nahm Ferdinando Castagnoli bei Kenntnis der Inschrift eine Lage nördlich der Piazza Navona an. Lorenzo Quilici vertrat die Ansicht, im entsprechenden Bereich des Marsfeldes hätte es keinen Platz für eine derartige, auch nur temporäre Anlage gegeben, und lehnte Coarellis Verortung ab. Auch Robert E. A. Palmer widerspricht Coarelli nachdrücklich und verweist zusätzlich auf den Regionenkatalog, der Marsfeld und Trigarium zwar nacheinander, aber als getrennte Lokalitäten aufführt. Palmer schließt mit der Bemerkung, dass entgegen der Definition kein Pferd mit Gewissheit bekannt sei, das einen Huf auf das römische Trigarium gesetzt habe. Gleichwohl gibt es im entsprechenden Bereich auch Inschriften, die deutlichen Bezug zu Wagenrennen haben: \"Victoria Venetianorum semper constet feliciter\" – „die Blauen sollen immer siegen“ – bittet eine dort gefundene Altarinschrift für einen der nach Farben benannten Rennställe. Zudem waren die \"stabula factionum\", die Ställe für die Rennpferde, dort untergebracht und Strabon beschreibt das Gebiet als geeignet für Wagenrennen und sonstige Aktivitäten der Reitkunst, weil es keine natürlichen Hindernisse aufweise. Für weitere Bereiche erwähnt er keine diesbezügliche Eignung bei seiner Beschreibung der Gegend.", "section_level": 1}], "src_summary": "Trigarium bezeichnete in der römischen Antike allgemein einen Trainingsort für Pferde und Wagenrennen. Im Speziellen war es ein antikes Toponym für einen Ort in Rom und dort möglicherweise der Name eines temporär genutzten Circus für Wagenrennen, deren ephemere Architektur für notwendige Tribünenbauten, Be- und Umgrenzungen sowie Bauten des Startbereichs und Wendemarken nur bei Bedarf aus Holz errichtet wurden.", "tgt_summary": null, "id": 1917564} {"src_title": "Coppa Nevigata", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Der Sohn des Unterhausabgeordneten Thomas Kirkpatrick und von Helen Fisher erhielt seine gymnasiale Ausbildung in Saint-Jean-sur-Richelieu. Nach einem Semester am Queen’s College in Kingston studierte er Recht am Trinity College in Dublin, wo er 1861 seinen Abschluss machte. Er wurde 1865 in die Anwaltskammer aufgenommen, gründete seine eigene Kanzlei und erhielt 1890 die Auszeichnung als Kronanwalt. Nach dem Tod seines Vaters war der Unterhaus-Wahlkreis Frontenac unbesetzt. Kirkpatrick trat als Kandidat der Konservativen Partei zur notwendig gewordenen Nachwahl an und siegte am 27. April 1870 deutlich. Sechsmal in Folge gelang ihm die Wiederwahl. Kirkpatrick unterstützte die Politik von Premierminister John Macdonald, war aber auch mit dem Liberalen Edward Blake befreundet. Nach dem 1873 aufgeflogenen Pacific-Skandal erwog er einen Übertritt zur Liberalen Partei, entschied sich aber letztlich dagegen. Im Parlament setzte er sich besonders für die Belange seiner Heimatstadt Kingston und des dort befindlichen Royal Military College ein, ebenso für die Schifffahrt auf dem Sankt-Lorenz-Strom und den Großen Seen. 1877 wurde auf seine Initiative hin ein Seefahrtsgerichtshof in Ontario eröffnet. Nach der Unterhauswahl 1882 ernannte ihn Macdonald zum Speaker des Unterhauses. Kirkpatrick übte dieses Amt fünf Jahre lang aus. Da er aus Sicht seiner Partei zu kompromissbereit gegenüber den Liberalen gewesen war, wurde er 1887 nicht für eine zweite Legislaturperiode nominiert. Nach weiteren fünf Jahren als Hinterbänkler wurde er auf Anraten des neuen Premierministers John Abbott zum Vizegouverneur von Ontario ernannt und am 30. Mai 1892 durch Generalgouverneur Lord Stanley vereidigt. Dieses repräsentative Amt übte er bis zum 7. November 1896 aus. Sein Sohn George Macaulay Kirkpatrick war General der britischen Armee.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir George Airey Kirkpatrick, PC, KCMG, QC (* 13. September 1841 in Kingston, Oberkanada; † 13. Dezember 1899 in Toronto) war ein kanadischer Politiker. Von 1870 bis 1892 war er konservativer Abgeordneter des Unterhauses. Anschließend amtierte er bis 1896 als Vizegouverneur der Provinz Ontario.", "tgt_summary": null, "id": 1075109} {"src_title": "Ivor Maxse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Batavia entstand als Hafenstadt zu Zeiten des hinduistischen Königreichs Sunda (Pajajaran) im 14. Jahrhundert und hieß ursprünglich Sunda Kelapa (nach alter Schreibweise Soenda Kelapa). Die Stadt wurde am 22. Juni 1527 durch Fatahillah aus dem Sultanat Demak erobert, was als offizielles Gründungsdatum der Stadt angesehen wird. Er nannte die Stadt \"Jayakarta\", auch \"Djajakarta\" oder \"Jacatra\" geschrieben, was „ruhmreicher Sieg“ bedeutet. Im November 1610 schloss Jacques L’Hermite einen Vertrag mit dem vom Sultanat Bantam abhängigen Regenten Prinz Jayawikarta, der wegen seines jungen Alters vertreten wurde durch den listigen Pangeran Aria Ranamanggala. Der erste Generalgouverneur in Niederländisch-Indien, Pieter Both, erhielt 1611 keine Zustimmung zum Bau eines Forts, wohl aber für eine Faktorei, die im chinesischen Viertel am Ufer des Tjiliwan gebaut wurde. 1614 wurde J. P. Coen zum Direktor aller Faktoreien benannt. Im Jahr 1618 wurde er als Generalgouverneur ernannt. Ein weiterer Grund waren die Konkurrenz und die älteren Rechte der Chinesen aus Fujian in Bantam. Im November begann er ohne Zustimmung mit der Ausdehnung des Forts. Um die Sache im Gleichgewicht zu halten, erhielten auch die Engländer die Zustimmung, einen Handelsposten zu verstärken. Daraufhin wurde am 24. Dezember der englische Handelsposten verwüstet. Am 2. Januar 1619 kam es zu einem Treffen vor der javanischen Küste mit den Engländern unter Sir Thomas Dale, das ergebnislos blieb. Coen segelte anschließend heimlich auf die Molukken, um Hilfe zu holen durch Herman van Speult und Adriaen Maertensz. Block. Inzwischen wurde in Batavia unter Leitung von Pieter van den Broecke Tag und Nacht am Fort gearbeitet. Sie wurden durch die Javaner in Geiselhaft genommen und kapitulierten am 1. Februar 1619. Im Weiteren schloss Broecke einen Vertrag mit den Engländern und dem Sultan. Es entstand eine Sackgasse, die am 30. Mai 1619 durch Coen, der mit 17 Schiffen einlief, durchbrochen wurde. Die Bantammer wurden verjagt, alle 15 englischen Schiffe zogen ab, Jacatra wurde niedergebrannt und die Bevölkerung vertrieben. Es blieb fast nichts übrig. Der Prinz zog sich ins Binnenland zurück und Coen einigte sich nach einer Blockade des Hafens mit Bantam. So wurde die Niederländische Ostindien-Kompanie (VOC) Herrscher über die ganze Region. Das Fort war schon am 12. März durch den Befehlshaber van Raay Batavia benannt worden. Coen hingegen wollte die Niederlassung \"Nieuw-Hoorn\" nennen (nach seinem Geburtsort Hoorn), erhielt aber keine Zustimmung der Heren XVII, den Direktoren der VOC. An der Ostseite des Ciliwung wurde eine viereckige Burg errichtet mit großen vorspringenden Bastionen an den Ecken. Schon seit der Gründung 1619 waren Javanen unerwünscht, weil man erneute Aufstände fürchtete. Coen ließ Willem Ysbrandsz. Bontekoe tausend Chinesen aus Macao entführen und nach Batavia verbringen. Nur ein paar Dutzend überlebten die Strapaze. 1621 wurden achthundert Bandanesen, die einzigen Überlebenden der 15.000 Einwohner, nach Batavia verbracht; ungefähr 600 kamen lebend an. Nach einer javanischen Belagerung im August 1628 entstand eine Festung nach den seinerzeit geltenden Vorstellungen, die vor allem vertreten wurden von Simon Stevin. Jacques Specx baute Batavia weiter aus; die sogenannte Oosterstad (Oststadt) umgeben von einer Stadtgracht. Um 1646 wurde ein typisch niederländisches Grachtensystem angelegt, mit vier Kanälen; der Ciliwung wurde kanalisiert. Aus Angst vor einem Aufstand wurden die Stadtmauern so angelegt, dass von diesen auch die Straßen der Stadt eingesehen werden konnten. 1656 mussten sich alle Javanen, als Folge von Feindseligkeiten mit Bantam, außerhalb der Mauern niederlassen. Nachdem 1659 Friede mit Bantam geschlossen worden war, konnte die Stadt wachsen. Immer mehr Landhäuser und Lauben wurden errichtet. Ab 1667 wurden Bambushäuser in der Stadt verboten, wie auch das Halten von Vieh. Weil die Stadt viele Menschen anzog, entstanden viele Vorstädte außerhalb der Stadtmauer. Das Außengebiet blieb noch lange unsicher für die nichteinheimische Bevölkerung. Erst als im Jahre 1684 erneut Frieden mit Bantam geschlossen worden war, kam die Kultivierung des Preanger (Umland) voran. Langsam wurde die Umgebung von Batavia in Kulturland umgewandelt. Nach der Befestigung vieler Landhäuser kam auch die Landwirtschaft voran. Insbesondere die Chinesen machten den Anfang und bauten Zuckerrohr an, woraus Zucker und Arrak hergestellt wurden. Durch großflächiges Einschlagen von Holz, das unter anderem zur Zuckerraffinade benötigt wurde, kam es zu Erosion rund um Batavia. Dadurch verschlammten die Grachten in der Stadt. Trotz Baggerarbeiten wurden die Stadtgrachten stinkende Schlammlöcher und die Fischteiche vor der Stadt Brutstätten der Malariamücke. Im 18. Jahrhundert wurde Batavia von zahlreichen Epidemien heimgesucht, und wer es sich leisten konnte, verzog in höher gelegene Gebiete. Schließlich wurde die alte Stadt um 1810 abgerissen. Inzwischen hatte sich in einigem Abstand Richtung Süden ein neues Zentrum gebildet, ein Villenviertel, genannt Weltevreden. Hier befand sich auch der enorme Koningsplein (Königsplatz), heute \"Medan Merdeka\" (Freiheitsplatz) genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Batavia wurde als Umschlagplatz und Verwaltungszentrum gegründet. Ziel der VOC war nicht die Gründung einer Ansiedlung. Coen wollte eine Handelskolonie mit treuen und fleißigen Einwohnern, die für die Produktion und Anlieferung von Lebensmitteln und für die Verteidigung eingesetzt werden konnten. Allerdings gelang die Ansiedelung niederländischer Familien zunächst nicht. Die niederländischen Männer zeugten Kinder mit asiatischen Frauen. Ihre Kinder wurden Mestizen genannt, später wurden sie als Indo-Europäer (Indische Niederländer) bekannt. Weil die VOC den gesamten Handel in der Hand behalten wollte, wurde die Ansiedelung freier Bürger soweit möglich abgewehrt. Batavia wurde unattraktiv gemacht für Personen, die außerhalb der VOC Handel treiben wollten. Die Mehrzahl der Bewohner war asiatischer Abkunft. Auch wurden aus Indien und Arakan (Birma) viele tausend Sklaven eingeführt. Später kamen die Sklaven aus Bali und Celebes. Um Aufstände zu vermeiden, wurden keine Javanen als Sklaven gehalten. Durch nach Batavia gelockte Chinesen (teils auch unter Zwang) entstand eine große chinesische Bevölkerungsgruppe, gleichermaßen aus Kaufleuten und Arbeitern. Diese Gruppe war sehr bedeutend für die Entwicklung der Stadt. Auch gab es eine große Gruppe Mardijker, Portugiesisch sprechende asiatische Christen, die von den Portugiesen als Sklaven gehalten worden waren. Diese waren von der VOC in den vielen Auseinandersetzungen mit den Portugiesen als Kriegsgefangene eingebracht worden. Lange Zeit, bis in das späte 18. Jahrhundert, war das Portugiesisch der Mardijkers die dominierende Sprache in der Stadt noch vor Niederländisch und Malaiisch. Danach wohnten in Batavia Menschen aus allen Teilen des Archipels, wie auch Handelsgemeinschaften indischer Moslems, Hindus und Malaien. Anfänglich lebten alle Bevölkerungsgruppen zusammen, aber schnell separierten sie sich in verschiedenen Stadtvierteln. 1688 kam es zu einer vollständigen Trennung von der einheimischen Bevölkerung. Jede Gruppe musste sich unter eigenen Oberhäuptern in den Umlanden in Wohnstädten (Kampongs) ansiedeln. Alle Einwohner bekamen eine bleierne Identitätsplakette, auf der die Zugehörigkeit zur entsprechenden Bevölkerungsgruppe vermerkt war. Außerhalb der eigenen Bevölkerungsgruppe durften sie ohne Zustimmung nicht heiraten. Obschon die Chinesen als die Vertrauenswürdigsten galten, sorgten sie für die meisten Unannehmlichkeiten. Chinesische Banden machten die Umlande unsicher und fielen 1740 in die Stadt ein. Als die Niederländer bei einzelnen Chinesen in der Stadt Waffen fanden, führte das zu einem Gemetzel, das als Chinesenmord bekannt wurde. Später bekamen die Chinesen ein eigenes Viertel im Süden der Stadt und durften wieder in der Stadt wohnen.", "section_level": 1}, {"title": "Stadthäuser und Landhäuser.", "content": "Batavia glich in vieler Hinsicht einer niederländischen Stadt. Die Häuser waren jedoch an die indonesischen Umstände angepasst. So gab es überstehende Dächer als Schutz vor der Sonne und Nebengebäude für die Sklaven. Die Reichen ließen sich große Landsitze zunächst im niederländischen, später im javanischen Stil errichten.", "section_level": 1}, {"title": "Frauen von Batavia.", "content": "Es waren wenige niederländische Frauen in Batavia. Männer hatten deshalb oft Umgang mit asiatischen Frauen, ohne diese zu heiraten, weil sie dann nicht mehr in die Niederlande zurück konnten. Hierdurch entstand eine Mischkultur in Batavia (Mestizo-Kultur). Söhne studierten oft in Europa, Töchter mussten bleiben. Sie heirateten oft in sehr jungem Alter VOC-Mitarbeiter. Weil die Frauen die ganze Zeit in Batavia blieben, führten sie das soziale Netzwerk. Sie waren gewohnt, mit Sklaven umzugehen und sprachen auch die lokalen Sprachen, vor allem portugiesisch und malaiisch. Wenn die Männer ihre Ehefrauen aus den Niederlanden kommen ließen, wurden die asiatischen Frauen verstoßen. Oft mussten sie Abstand von ihren Kindern halten. Diese Frauen wurden „Snaar“ genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Pracht und Prunk.", "content": "Die Prunksucht der Oberschicht von Batavia führte auf Betreiben der Heeren XVII zum Erlass von Luxusgesetzen, um das Zurschaustellen von Reichtum zu begrenzen, was jedoch wenig Erfolg hatte. 1754 nahm sich Generalgouverneur Jacob Mossel der Sache mit Nachdruck an. Jedem Rang wurde vorgeschrieben, wie er sich darstellen durfte. Die Größe der Kutschen, die Zahl der Pferde davor, die Juwelen, die Stickereien auf der Kleidung und dergleichen – alles wurde offiziell festgelegt. Unter dem Einfluss der Gleichheitsideale der Batavischen Republik wurden diese Vorschriften 1795 wieder abgeschafft.", "section_level": 1}, {"title": "Sklaven.", "content": "Niederländische und Mestizenfrauen hatten die Gewohnheit, sich auf der Straße von einer großen Anzahl gut gekleideter Sklaven begleiten zu lassen. Auch dieses wurde durch Mossel drastisch begrenzt. Im 18. Jahrhundert waren mehr als 60 % der Bevölkerung Sklaven. Sie hatten meistens Haushaltsarbeiten zu erledigen. Die Arbeits- und Lebensumstände waren im Allgemeinen angemessen. Es gab Gesetze, die sie vor einem allzu groben Auftreten ihrer Herren schützten. Christliche Sklaven erhielten nach dem Tod ihres Herren die Freiheit zurück. Einige schafften es, sich durch eigene handwerkliche Tätigkeiten oder Geschäfte Geld zu verdienen, um sich freizukaufen. Regelmäßig flüchteten Sklaven in das Umland und machten in großen Banden die Umgebung unsicher.", "section_level": 1}, {"title": "Die moderne Zeit (1880–1942).", "content": "Batavia hat genau so viele Entwicklungen durchgemacht wie niederländische Städte. Als am Ende des 19. Jahrhunderts der technische Fortschritt mit Dampfschiffen und einer verkürzten Route durch den Suezkanal Niederländisch-Indien näher brachte, der Weltbedarf an Rohstoffen stark stieg und das Monopol der Niederländischen Handels-Gesellschaft als Nachfolger der Vereinigten Ostindischen Compagnie aufgegeben wurde, veränderte die Stadt sich stark. Dank der Anlegung des großen Hafens in Tjandjong Priok, wurde Batavia der Motor der Kolonie. Die Stadt bekam ihre erste Eisenbahn im Jahre 1873 (nach Buitenzorg) und 1899 eine elektrische Straßenbahn. Mit vier Monaten Vorsprung vor der niederländischen Tramlinie Haarlem–Zandvoort war es die erste durch eine Oberleitung versorgte Straßenbahn im ganzen Königreich der Niederlande. Schulen, Krankenhäuser, Fabriken, Büros von Handelsfirmen und Postämter wurden um 1900 überall in der Stadt gegründet. In gleichem Maße folgte der Zuzug von Niederländern, den sogenannten Totoks, wodurch das Zusammenleben immer mehr einer niederländischen Stadt glich. Vor allem in den Jahren 1920 bis 1940 stieg die Bevölkerung durch den Zustrom von Landbevölkerung stark an. Neue Viertel für die ärmeren Indonesier wurden angelegt, wie auch Villenviertel wie Menteng und Gondangdia. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wohnten dort ungefähr 50.000 Menschen. Das alte Batavia mit seinen Grachten, das früher verlassen worden war für den neuen Stadtteil Weltevreden, blühte nun durch zurückkehrende Handelsfirmen wieder auf. Das Aufkommen von Autos, viel schneller als in den Niederlanden, führte dazu, dass die Straßen asphaltiert wurden. In sehr kurzer Zeit veränderte die Stadt sich äußerlich, wobei die VOC-Werft, die VOC-Lagerhäuser, die Herrenhäuser und das alte Stadthaus erhalten blieben.", "section_level": 1}, {"title": "Republik Indonesien.", "content": "Obwohl das Wort Batavia für die heutige Hauptstadt Indonesiens nicht mehr verwendet wird, lebt es in Indonesien als \"Betawi\" fort, was die lokale Aussprache wiedergibt und verwendet wird, um die ehemalige Bevölkerung von Batavia und seine Sprache anzudeuten. Auch wird der Name lokal noch verwendet, etwa bei der Benennung von Batavia Air, Café Batavia oder Hotel Batavia. Im Jahre 2005 war Jakarta eine Stadt mit 8,5 Millionen Einwohnern (die Agglomeration zählt 17 Millionen).", "section_level": 1}], "src_summary": "Batavia war von 1619 bis 1799 das Hauptquartier der Niederländischen Ostindien-Kompanie in Asien und bis zur Unabhängigkeit Indonesiens in den 1940er Jahren die Hauptstadt Niederländisch-Indiens. Seitdem ist es unter dem Namen Jakarta Hauptstadt Indonesiens. Die Stadt liegt an der Nordküste Javas, an einer gut geschützten Bucht, in einer flachen und an manchen Stellen morastigen Umgebung, durchzogen von Kanälen und Flüssen. ", "tgt_summary": null, "id": 2218876} {"src_title": "William Foot Mitchell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bericht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Nach dem Großen Preis von Österreich führte Nico Rosberg in der Fahrerwertung mit elf Punkten vor Lewis Hamilton und mit 57 Punkten vor Sebastian Vettel. In der Konstrukteurswertung führte Mercedes mit 103 Punkten vor Ferrari und mit 127 Punkten vor Red Bull. Beim Großen Preis von Großbritannien stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen \"P Zero Hard\" (orange), \"P Zero Medium\" (weiß) und \"P Zero Soft\" (gelb), sowie für Nässe \"Cinturato Intermediates\" (grün) und \"Cinturato Full-Wets\" (blau) zur Verfügung. Im Vergleich zum Vorjahr wurde in den Kurven \"Copse\", \"Stowe\" und \"Club\" auf der Außenseite Kunstrasen verlegt, um die Piloten am Verlassen der Strecke zu hindern. Es gab zwei DRS-Zonen, die im Vergleich zum Vorjahr unverändert blieben. Die erste Zone begann 30 Meter nach der \"Aintree Corner\", der Messpunkt lag 25 Meter vor \"Village Corner\". Die zweite DRS-Zone befand sich auf der \"Hangar Straight\", 55 Meter nach der \"Chapel\", der Messpunkt befand sich am Eingang der \"Maggotts\". Folgende Fahrer gingen mit Strafpunkten ins Rennen: Daniil Kwjat (sieben), Max Verstappen (sechs), Kimi Räikkönen (fünf), Valtteri Bottas, Marcus Ericsson, Rio Haryanto, Nico Hülkenberg, Felipe Nasr, Pascal Wehrlein (jeweils vier), Fernando Alonso, Esteban Gutiérrez, Romain Grosjean, Hamilton, Jolyon Palmer und Rosberg (jeweils zwei). Mit Hamilton (dreimal), Alonso (zweimal), Räikkönen, Vettel und Rosberg (je einmal) traten fünf ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Rennkommissare waren Dennis Carter (GBR), Nigel Mansell (GBR), Tim Mayer (USA) und Nish Shetty (SIN). Honda stellte McLaren bei diesem Rennen einen verbesserten Verbrennungsmotor zur Verfügung und investierte zwei der noch zur Verfügung stehenden Token für die Änderung. Haas setzte erstmals die weiterentwickelte Version des Ferrari 059/5 ein, die dem Werksteam bereits seit dem Großen Preis von Kanada zur Verfügung stand. Auch Sauber fuhr erstmals mit dem Ferrari-Motorenupdate.", "section_level": 2}, {"title": "Training.", "content": "Hamilton fuhr im ersten freien Training in 1:31,654 Minuten die Bestzeit vor Rosberg und Hülkenberg. Ferrari testete am Vormittag am Fahrzeug von Vettel eine verbesserte Version des Halo-Systems, bei dem der Kopf des Piloten vor Trümmerteilen oder abgerissenen Rädern geschützt wird. Im zweiten freien Training war Hamilton mit einer Rundenzeit von 1:31,660 Minuten erneut Schnellster vor Daniel Ricciardo und Verstappen. Rosberg musste dieses Training wegen eines Wasserlecks an seinem Wagen auslassen. Auch im dritten freien Training fuhr Hamilton die Bestzeit, dieses Mal in 1:30,904 Minuten vor Rosberg und Ricciardo. Das Training musste wegen eines Unfalls von Ericsson unterbrochen werden. Er musste nach dem Unfall ins Krankenhaus eingeliefert werden. Vettel erlitt kurz vor dem Ende des Trainings einen Getriebeschaden.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifying.", "content": "Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 16 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Rosberg war Schnellster. Ericsson nahm nach seinem Unfall im dritten freien Training nicht am Qualifying teil und qualifizierte sich nicht für den Grand Prix. Außer ihm schieden Nasr, die Manor-Piloten, Palmer und Jenson Button, bei dem sich auf der gezeiteten Runde der Heckflügel gelöst hatte, aus. Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Hamilton war Schnellster. Magnussen, Kwjat, die Haas-Piloten, Felipe Massa und Pérez schieden aus. Der letzte Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Hamilton fuhr mit einer Rundenzeit von 1:29,287 Minuten die Bestzeit vor Rosberg und Verstappen. Es war die 55. Pole-Position für Hamilton, davon die sechste der Saison. Die Zeit seiner ersten gezeiteten Runde wurde wegen Verlassen der Strecke gestrichen, das Gleiche passierte auch Hülkenberg, der dadurch vom achten auf den neunten Platz, und Alonso, der vom neunten auf den zehnten Platz zurückfiel. Ericsson und Vettel erhielten Startplatzstrafen in Höhe von fünf Plätzen, da bei ihren Wagen vorzeitig das Getriebe gewechselt worden war. Ericsson wurde erlaubt, am Rennen teilzunehmen, da er im freien Training ausreichend schnell gewesen war. Er musste jedoch aus der Boxengasse starten, weil bei seinem Sauber das Monocoque gewechselt wurde. Die Startplatzstrafe in Höhe von fünf Plätzen für einen vorzeitigen Getriebewechsel war somit hinfällig.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Hamilton gewann das Rennen vor Rosberg und Verstappen. Rosberg erhielt nachträglich eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe, weil sein Team unerlaubte Funksprüche an ihn gesendet hatte, als er kurz vor Schluss ein Getriebeproblem hatte. Rosberg fiel dadurch hinter Verstappen zurück. Es war der 47. Sieg für Hamilton in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Ricciardo, Räikkönen, Pérez, Hülkenberg, Sainz, Vettel und Kwjat. In der Gesamtwertung verkürzte Hamilton den Rückstand auf Rosberg auf einen Punkt, Räikkönen war nun Dritter. Bei den Konstrukteuren vergrößerte Mercedes seinen Vorsprung auf Ferrari, Red Bull lag nur noch sechs Punkte hinter Ferrari.", "section_level": 2}, {"title": "WM-Stände nach dem Rennen.", "content": "Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Große Preis von Großbritannien 2016 (offiziell 2016 Formula 1 British Grand Prix) fand am 10. Juli auf dem Silverstone Circuit in Silverstone statt und war das zehnte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2016.", "tgt_summary": null, "id": 1966798} {"src_title": "Greg Irons", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Philipp Aschenwald startet für den Ski-Club Mayrhofen. Er begann seine internationale Karriere im Rahmen des FIS Cups bei zwei Wettbewerben am 19. und 20. Februar 2011 in Ramsau am Dachstein, bei denen er 36. und 55. wurde. Im Oktober desselben Jahres startete Aschenwald dann erstmals im Skisprung-Alpencup in Oberwiesenthal und erreichte dabei die Plätze 40 und 48. Im Laufe der Saison und den darauffolgenden Jahren folgten weitere Teilnahmen an Wettbewerben im Jugendbereich, im FIS-Cup und im Alpencup. Aschenwald startete im Jänner 2013 bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2013 im tschechischen Liberec, bei denen er im Einzelwettbewerb 19. wurde und im Teamwettbewerb mit der österreichischen Mannschaft mit einem vierten Platz das Podium knapp verpasste. Am 9. und 10. Februar 2013 debütierte Aschenwald schließlich bei drei Wettbewerben im Rahmen des Skisprung-Continental-Cups im US-amerikanischen Iron Mountain und erreichte dabei einen 12., einen 9. und einen 19. Platz. Daraufhin folgten ab Ende der Saison 2012/13 regelmäßige Teilnahmen im Continental Cup. Einen ersten Erfolg feierte Aschenwald mit einem Sieg in Einsiedeln im Alpencup am 14. September 2014. Im Februar 2015 startete Aschenwald erneut bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2015 im kasachischen Almaty. Hierbei wurde er im Einzelwettbewerb 18., im Teamwettbewerb erreichte er mit der österreichischen Mannschaft mit einem dritten Rang das Podium. Seine ersten Podestplätze im Continental Cup schaffte er am 8. und 9. August 2015 in Wisla, dort belegte er zweimal den dritten Platz. Daraufhin startete Aschenwald beim Sommer Grand Prix in Courchevel und Einsiedeln. Er erreichte bei beiden Starts den 14. Rang und gewann unter anderem die Qualifikation in Einsiedeln. Im Dezember 2015 wurde Aschenwald von Cheftrainer Heinz Kuttin für die nationale Gruppe Österreichs bei der Vierschanzentournee 2015/16 nominiert. Während er in Innsbruck jedoch in der Qualifikation scheiterte, schaffte er es in Bischofshofen als Lucky Loser in den zweiten Durchgang und belegte am Ende mit 222,9 Punkten den 29. Platz sowie den 49. Platz in der Tourneegesamtwertung. Am 9. Februar 2019 gewann er im Mannschaftswettbewerb auf der Salpausselkä-Schanze im finnischen Lahti gemeinsam mit Gregor Schlierenzauer, Michael Hayböck und Stefan Kraft erstmals ein Weltcupspringen. Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld in Tirol gewann er mit seinen Mannschaftskameraden Michael Hayböck, Daniel Huber und Stefan Kraft die Silbermedaille im Mannschaftsspringen. Beim Einzelwettkampf von der Normalschanze verpasste er nur knapp das Podium und belegte den vierten Platz, während er von der Großschanze 13. wurde. Er profitierte dabei auf der Normalschanze vom einsetzenden Schneefall, der nach seinem zweiten Sprung die Anlaufspur deutlich langsamer machte und somit insbesondere die Führenden des ersten Durchgangs traf. Im abschließenden Mixed-Team-Wettbewerb wurde er gemeinsam mit Eva Pinkelnig, Daniela Iraschko-Stolz und Stefan Kraft Vizeweltmeister hinter der deutschen Mannschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Aschenwald lebt derzeit in Ramsau im Zillertal. Sein Vater ist der ehemalige Nordische Kombinierer Hansjörg Aschenwald.", "section_level": 1}], "src_summary": "Philipp Aschenwald (* 12. November 1995 in Ramsau im Zillertal) ist ein österreichischer Skispringer. Sein bisher größter Erfolg ist der Gewinn der beiden Silbermedaillen im Mannschaftsspringen der Herren und im Mixed-Mannschaftsspringen bei den Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld in Tirol.", "tgt_summary": null, "id": 1146187} {"src_title": "Wilhelmina Weber Furlong", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kahn erwarb 1964 an der University of Louisville einen Bachelor in Chemie und 1968 ebendort einen M.D. als Abschluss des Medizinstudiums. Von 1968 bis 1970 arbeitete er als Assistenzarzt am \"Barnes Hospital\" in St. Louis, bevor er von 1970 bis 1973 am National Institute of Arthritis, Metabolism and Digestive Diseases, einer Einrichtung der National Institutes of Health (NIH) in Bethesda, Maryland, als klinischer Forschungsassistent tätig war. 1973 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin und für Endokrinologie. Zwischen 1972 und 1981 war er im National Institutes of Health Clinical Center als Arzt tätig, bevor er 1981 als Chefarzt der Abteilung für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten an das Brigham and Women’s Hospital in Boston wechselte. Diese Position behielt Kahn bis 1991, ab 1992 war er dort Oberarzt \"(Senior Physician)\". Ab 1981 war er zusätzlich am \"New England Deaconess Hospital\" (seit 1996 \"Beth Israel Deaconess Hospital\") tätig, ab 1985 am Joslin Diabetes Center, beide ebenfalls in Boston. 1984 erwarb Kahn an der \"University of Louisville\" noch einen Master in Chemie. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit ist Kahn seit 1980 universitär eingebunden. 1980/1981 war er Dozent \"(Adjunct Professor)\" für Genetik an der George Washington University. 1981 erhielt er eine erste Professur (\"Associate Professor\") für Innere Medizin an der Harvard University Medical School, 1984 erhielt er ebendort eine ordentliche Professur, die er bis heute innehat, seit 1986 als \"Mary K. Iacocca Professor of Medicine\".", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Kahns Arbeitsgruppe befasst sich mit der Wirkungsweise des Insulin beim Gesunden, bei Diabetes mellitus und bei Insulinresistenz. Sie konnte den Insulinrezeptor als Tyrosinkinase identifizieren und verschiedene seiner Substrate und deren intrazelluläre Stoffwechselpartner identifizieren und klonieren. Sie untersuchte die zugrundeliegenden physiologischen und pathophysiologischen Mechanismen von Fettleibigkeit, der Wachstumsfaktoren oder anderer Formen der Zellregulation und inwiefern diese bei Diabetes mellitus verändert sind. Neben klinischen Untersuchungen am Patienten dienen Zellkulturen, transgene Mäuse und Knockout-Mäuse als Modellorganismen. Weitere Arbeiten von Kahn und Mitarbeitern befassen sich mit der Genetik des Diabetes mellitus Typ 2 und ihrer Interaktion mit der Umwelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carl Ronald Kahn (* 14. Januar 1944) ist ein US-amerikanischer Endokrinologe und Diabetes-Forscher am Joslin Diabetes Center. Kahn konnte wesentlich zur Aufklärung der Signalwege des Insulins beitragen.", "tgt_summary": null, "id": 132087} {"src_title": "Ernandes Dias Luz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hines wurde als Sohn einer irischstämmigen Familie geboren. Er graduierte 1891 von der United States Military Academy in West Point und kam danach als Second Lieutenant zum 2nd Infantry Regiment, mit dem er im Westen der USA (Nebraska und Montana) stationiert war. Er nahm am Spanisch-Amerikanischen Krieg auf Kuba teil und war dort bis 1900 eingesetzt. Von 1900 bis 1901 nahm er am Philippinisch-Amerikanischen Krieg teil, wobei er im Süden der Inseln gegen die Moros-Aufständischen kämpfte. Ab Dezember 1900 war er Captain im 23rd Infantry Regiment. Bis 1912 diente er anschließend als Quartiermeister in verschiedenen Posten in den USA, in Japan und auf den Philippinen. 1912 wurde er Major im 6th Infantry Regiment. Ab 1913 diente er als Generaladjutant beim \"Western Department\". Von 1914 bis 1916 diente Hines als Adjutant bei der 8th Infantry Brigade im El Paso District. Er nahm als Adjutant General Pershings an der Mexikanischen Expedition teil. Im Anschluss wurde er assistierender Adjutant beim \"Eastern Department\" und wurde im Mai 1917 zum Lieutenant Colonel befördert und zum assistierenden Generaladjutanten Pershings, des Oberbefehlshabers der American Expeditionary Forces, ernannt, mit dem er im gleichen Monat nach Frankreich reiste. Im Oktober 1917 übernahm er als Colonel das 16th Infantry Regiment der 1st Infantry Division, mit dem er im Bereich der französischen 1. Armee eingesetzt wurde. Im April 1918 erfolgte die Beförderung zum Brigadier General der National Army und Hines erhielt den Befehl über die 1st Infantry Brigade der 1st Division. Mit seiner Brigade nahm er an den Kämpfen bei Montdidier, an der Marne und bei Saizerais teil. Zum Major General der National Army befördert, übernahm er im August 1918 die 4th Infantry Division, die er im September in der Schlacht von St. Mihiel und anschließend in der Maas-Argonnen-Offensive führte. Kurz vor Kriegsende erhielt er den Befehl über das III Corps, mit dem er nach dem Waffenstillstand an der Besetzung des Rheinlandes teilnahm. Sein Rang in der Regular Army wurde im November 1918 auf den eines Brigadier General festgelegt. Hines führte in der Nachkriegszeit ab September 1920 die 5th Infantry Division, ab Juli 1921 die 2nd Infantry Division und schließlich das VIII Corps Area. Im März 1921 erhielt er den permanenten Rang eines Major General. Im Dezember 1922 wurde er \"Deputy Chief of Staff of the Army\" unter Pershing, dem er im September 1924 als Chief of Staff of the Army nachfolgte. Im November 1926 wurde er von Charles P. Summerall abgelöst. Er setzte anders als die meisten CSA vor ihm seine aktive Karriere fort, zunächst als Befehlshaber des IX Corps Area und ab 1930 des \"Philippine Department\". Im Mai 1932 nahm er seinen Abschied. 1940 wurde er durch einen Akt des Kongresses auf der \"retired list\" noch zum General befördert. Er starb 1968 im Alter von 100 Jahren und ist neben James A. Van Fleet der einzige US-General, der dieses Alter erreichte. Sein Sohn John L. Hines junior diente im Zweiten Weltkrieg als Colonel bei der 6th Armored Division.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Leonard Hines (* 21. Mai 1868 in White Sulphur Springs, West Virginia; † 13. Oktober 1968 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer General und Chief of Staff of the Army von 1924 bis 1926.", "tgt_summary": null, "id": 245250} {"src_title": "Robert Gibson (Ruderer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Roman beginnt damit, dass Mr. Dombey, der reiche, stolze Besitzer der Schiffslinie Dombey und Sohn, Vater eines Sohnes wird, der auf den Namen Paul getauft wird. Seine Frau stirbt jedoch bei der Geburt von Paul. Die Liebe und aller Ehrgeiz des Vaters konzentriert sich auf diesen Sohn, ein merkwürdiges, frühreifes und kränkliches Kind. Paul wird zu seiner Erziehung in die Schule von Dr. Blimber geschickt, wo er jedoch erkrankt und wenig später stirbt. Florence ist die ältere Schwester von Paul Dombey, die von Mr. Dombey jedoch vernachlässigt wird. Die Entfremdung zwischen Vater und Tochter nimmt noch zu, als Paul stirbt. Walter Gray, ein junger gutherziger Angestellter von Mr. Dombey, verliebt sich in Florence. Er wird von Mr. Dombey auf die Westindischen Inseln geschickt, weil Mr. Dombey der Beziehung zwischen seinem Angestellten und seiner Tochter ablehnend gegenüber steht. Das Schiff, mit dem Walter Gray segelt, erleidet auf seinem Weg zu den Westindischen Inseln Schiffbruch und man ist sich sicher, dass Walter Gray dabei ums Leben gekommen ist. Mr. Dombey heiratet erneut – seine Ehefrau ist die stolze, aber verarmte junge Witwe Edith Granger. Dombeys herablassende Behandlung treibt sie in die Arme von Dombeys betrügerischen Verwalter Carker, der mit ihr nach Frankreich flieht. Dombey folgt ihnen nach Frankreich und bei einer Begegnung zwischen Carker und Dombey in einem Bahnhof stürzt Carker auf die Bahnschienen und wird von einem herannahenden Zug getötet. Wenig später muss die Firma Dombey und Sohn Insolvenz beantragen. Dombey hat nun Vermögen, Sohn und Ehefrau verloren. Florence hat zwischenzeitlich ihren Vater ebenfalls verlassen und heiratet Walter Gray, der den Schiffbruch überlebt hat. Der zutiefst bescheiden gewordene Dombey lebt lange einsam und verlassen, bis Florence zu ihm zurückkehrt und sein Herz erweicht.", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungszeitpunkt.", "content": "Neben \"Dombey and Son\" wurden 1847 mehrere Romane veröffentlicht, die heute zu den Klassikern der britischen beziehungsweise der Weltliteratur zählen. Zu den literarischen Sensationen dieses Jahres zählten neben \"Dombey und Sohn\" Charlotte Brontës \"Jane Eyre\", \"Jahrmarkt der Eitelkeit\" von William Thackeray sowie der unter dem Pseudonym \"Ellis Bell\" veröffentlichte Roman \"Wuthering Heights\" von Emily Brontë.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dombey und Sohn, Originaltitel Dombey and Son, ist ein Roman des britischen Autors Charles Dickens. Er erschien in den Jahren 1847 und 1848 zunächst als Fortsetzungsgeschichte in einer Zeitung. Der Roman schildert, wie der gefühlslose und stolze Geschäftsmann Mr. Dombey zu Fall kommt, aber dank des Einflusses seiner so lang vernachlässigten Tochter Florence gutherzig wird. Der Tod von Paul Dombey, dem einzigen Sohn von Mr. Dombey, zählt zu den bekanntesten Todesszenen des viktorianischen Romans. Wie viele Romane Dickens' zeichnet sich auch \"Dombey und Sohn\" durch eine Vielzahl brillant gezeichneter Nebenfiguren aus. ", "tgt_summary": null, "id": 2027323} {"src_title": "Lance – Stirb niemals jung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ernest A. Janson wurde am 17. August 1878 in New York City geboren. Nachdem er zuvor 10 Jahre in der United States Army gedient hatte, schrieb er sich am 14. Juni 1910 in das United States Marine Corps (USMC) ein. Er diente vor dem Ersten Weltkrieg unter anderem auf der USS Nebraska (BB-14) und der USS Montana (ACR-13). Am 14. Juni 1917 wurde seine Einheit als Teil der ersten US-Truppen an Bord der USS DeKalb nach Frankreich entsendet, um dort an den Kampfhandlungen des Ersten Weltkrieges teilzunehmen. Im Zuge der Deutsche Frühjahrsoffensive 1918 wurde seine Einheit am 6. Juni 1918 in der Nähe von Château-Thierry in schwere Kampfhandlungen verwickelt. Die Einheit war gerade dabei die Erhöhung \"Hill 142\" einzunehmen, als Ernest Janson zwölf feindliche Soldaten dabei beobachtete, wie sie eine überlegene Feuerstellung einnehmen wollten. Er griff die Soldaten im Alleingang mit dem Bajonett an, konnte zwei von ihnen töten und den Rest in die Flucht schlagen, obwohl er selbst schwer verwundet wurde. Zudem konnte er hierbei fünf leichte Maschinengewehre erbeuten. Für den selbstlosen Einsatz, um das Leben seiner Kameraden zu schützen, wurde er mit der Medal of Honor der US Army, sowie der \"Medal of Honor\" der US Navy ausgezeichnet. Zudem wurde er hierfür mit verschiedenen weiteren Ehrungen ausgezeichnet (unter anderem: Médaille militaire, Croix de guerre, \"Cruz de Guerra\" (Portugal), \"Croce di Guerra\" (Italien)). Ernest A. Janson verließ das USMC endgültig am 30. September 1926 im Rang eines Sergeant Majors und trat seinen Ruhestand an. Nach kurzer Krankheit verstarb er am 14. Mai 1930. Er wurde auf dem \"Evergreen Cemetery\" in Brooklyn, New York City beerdigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ernest August Janson (geboren am 17. August 1878 in New York City, USA; gestorben am 14. Mai 1930 auf Long Island, USA) war ein Veteran des United States Marine Corps. Während seiner Dienstzeit wurde er zweimal mit der Medal of Honor ausgezeichnet. Damit gehört er zu den nur 19 Personen, die diese Auszeichnung zweifach erhielten. Er diente im Ersten Weltkrieg auch unter dem Namen Charles F. Hoffman.", "tgt_summary": null, "id": 1231878} {"src_title": "Claudia Pavel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Während der Schulzeit volontierte er in der von Konrad Zuse in Bad Hersfeld gegründeten Firma. Nach dem Abitur 1968 arbeitete er freiberuflich als Programmierer für Firmen und Behörden. Ab 1973 studierte er Informatik an der TU München und der Technischen Hochschule Darmstadt und schloss sein Studium 1978 in Darmstadt mit dem Diplom ab. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter wurde er dort 1981 bei Theo Härder und Hartmut Wedekind zum Dr.-Ing. promoviert. Von 1981 bis 1983 war er Hochschulassistent an der Universität Kaiserslautern. 1983 ging er als Postdoc an das IBM Research Center in San Jose. 1985 nahm er einen Ruf an die Universität Stuttgart an. Dort wurde er 1988 Gründungsdirektor des Instituts für parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner. 1992 bis 1996 war er Prorektor für Lehre an der Universität Stuttgart. 1996 lehnte er einen Ruf der Max-Planck-Gesellschaft als Direktor am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken ab. Stattdessen arbeitete er ab 1997 an der Gründung und am Aufbau der privaten „International University in Germany“ mit und war dort bis 2004 als Dekan und Vizepräsident tätig. Zum 1. Januar 1998 wurde er als wissenschaftlicher und geschäftsführender Direktor der EML European Media Laboratory GmbH bestellt, die Klaus Tschira 1997 gegründet hatte. Dort war er gemeinsam mit Klaus Tschira wesentlich am Aufbau der Firma und ihrer Schwestergesellschaft EML Research gGmbH (ab 2003) beteiligt. Aus der EML Research ging dann 2010 das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) hervor, dessen Geschäftsführer er bis April 2016 war. Andreas Reuter übernahm 2007 eine von der Klaus Tschira Stiftung unterstützte Stiftungsprofessur „Verlässliche Systeme“ an der Universität Kaiserslautern. 2011 wechselte er an die Universität Heidelberg. Dort hatte er bis zu seiner Emeritierung eine von der Klaus Tschira Stiftung unterstützte Stiftungsprofessur für „Verteilte Systeme“ inne. Die Technische Universität Donezk (Ukraine) verlieh ihm 1994 die Ehrendoktorwürde. Seit 2019 ist er Fellow der Association for Computing Machinery.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung und Funktionen.", "content": "Andreas Reuters Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Datenbanken, der Transaktionssysteme sowie der parallelen und verteilten Systeme. Gemeinsam mit dem Turing Award Preisträger James „Jim“ Gray veröffentlichte er 1992 das Buch „Transaction Processing: Concepts and Techniques“, das zu einem Standardwerk für Forscher und Entwickler auf der ganzen Welt wurde und unter anderem ins Chinesische und Japanische übersetzt wurde. Zusammen mit Theo Härder erarbeitete er eine Definition des transaktionsorientierten Verarbeitungsmodells in (verteilten) Datenbanken, das unter seinem Acronym ACID (atomicity, consistency, isolation, durability) bis heute häufig zitiert wird. Neben seiner Forschung führte Andreas Reuter zahlreiche Consultingprojekte durch und hielt zu vielen Themen Vorlesungen im industriellen und universitären Bereich. Er arbeitet in zahlreichen Beratungsgremien in Forschung und Industrie und ist u. a. externes wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Informatik (MPII) in Saarbrücken und Mitglied des Kuratoriums des Max-Planck-Instituts für Astronomie (MPIA) in Heidelberg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andreas Reuter (* 31. Oktober 1949 in Brandis bei Leipzig) ist ein deutscher Informatikprofessor und Wissenschaftsmanager. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf Datenbanken, Transaktionssystemen sowie parallelen und verteilten Systemen. Reuter ist seit 1998 wissenschaftlicher und geschäftsführender Direktor der EML European Media Laboratory GmbH und war von 2010 bis 2016 Geschäftsführer der HITS gGmbH. Im Oktober 2015 wurde er zum Seniorprofessor der Universität Heidelberg ernannt.", "tgt_summary": null, "id": 738406} {"src_title": "Popper-Synagoge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Noblella\"-Arten sind außergewöhnlich klein. Sie zählen zu den „winzigen Südfröschen aus den Anden“ (\"minute leptodactylid frogs from the Andes\"), wie man sie zusammen mit einer Reihe weiterer Gattungen in Ermangelung anderer gemeinsamer Merkmale ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nannte. Bei \"Noblella pygmaea\" werden die Männchen höchstens 11,1 Millimeter lang, die Weibchen haben eine Kopf-Rumpf-Länge von maximal 12,4 Millimetern. Damit ist \"Noblella pygmaea\" die kleinste Art unter den Fröschen der Anden. Für \"Noblella peruviana\" wurde eine Länge von 16 Millimetern angegeben. Die Frösche der Gattung \"Noblella\" werden maximal 22 Millimeter lang. Der Kopf ist meist schmaler oder höchstens so breit wie der Rumpf. Die Schnauze ist stumpf. Der Canthus rostralis ist scharf abgesetzt und konkav. Ein Tympanum ist vorhanden, wenn auch nicht immer gut sichtbar. Auf dem Oberkiefer sitzen Zähnchen. Die Haut ist größtenteils glatt, auf dem Rücken manchmal grobkörnig. Die Färbung des Rückens zeigt verschiedene braune bis rötliche Töne, auf der Unterseite sind die Arten oft blass bis cremefarben. Die Endglieder der Finger und Zehen sind leicht T-förmig verbreitert. Der erste Finger ist kürzer als der zweite, der dritte Zeh kürzer als der fünfte. Die Enden mindestens der dritten und vierten Zehen sind zugespitzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Arten der Gattung \"Noblella\" sind auf den Hängen der Anden von Ecuador bis Bolivien und im angrenzenden westlichen Amazonastiefland verbreitet. Nur das Verbreitungsgebiet von \"Noblella myrmecoides\" erstreckt sich über mehrere Staaten mit Anteil am Amazonastiefland, nämlich Ecuador, Bolivien, Brasilien, Kolumbien und Peru. Alle anderen Arten der Gattung \"Noblella\" leben in den feuchten Wäldern der Gebirgsstufe oder auf den Grasfluren bis in 3450 Metern Höhe. \"N. lochites\" und \"N. heyeri\" sind sowohl in Peru als auch in Ecuador anzutreffen, während die neun verbleibenden Arten je in einem einzigen Land endemisch sind: \"N. coloma\" und \"N. personina\" kommen nur in Ecuador vor, hingegen sind \"N. duellmani\", \"N. lynchi\", \"N. madreselva\", \"N. peruviana\" und \"N. pygmaea\" in Peru beheimatet. \"N. carrascoicola\" und \"N. ritarasquinae\" findet man nur in Bolivien.", "section_level": 1}, {"title": "Typuslokalität.", "content": "Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte H. H. Keays bei der Aufsammlung verschiedener kleiner Säugetiere westlich des Titicacasees in Peru eine sehr kleine Froschart, die 1921 von Gladwyn Kingsley Noble als \"Sminthillus peruvianus\" beschrieben wurde. 1930 errichtete Thomas Barbour für diese Art die Gattung \"Noblella\" und \"Sminthillus peruvianus\" wurde die Typusart der Gattung. Als Fundort des Typusexemplars, das an das American Museum of Natural History gesandt worden war, wurde Juliaca angegeben, eine Ortschaft in 3824 Metern Seehöhe. Juliaca liegt auf dem Altiplano einer trockenen Hochebene der Anden. Später stellte sich heraus, dass viele Tiere, die H. H. Keays in Peru für das Museum gesammelt hatte, aus der Umgebung von Santo Domingo in der Provinz Carabaya in der Region Puno stammen mussten. In einer Seehöhe von rund 1700 Metern liegen hier feuchte Wolkenwälder an den östlichen Abhängen der Anden. Die ungenaue Angabe der Typuslokalität führt bis heute zu Schwierigkeiten bei der ökologischen und biogeographischen Zuordnung der Gattung.", "section_level": 2}, {"title": "Systematik und Nomenklatur.", "content": "Die Geschichte der Einordnung der Gattung \"Noblella\" in die Systematik der Froschlurche ist eng mit der Erforschung der phylogenetischen Verwandtschaftsverhältnisse der Südfrösche (Leptodactylidae im weiteren Sinn)verbunden. Dieses ehemalige Sammeltaxon umfasste eine immer größer werdende Anzahl von Arten hauptsächlich aus Süd- und Mittelamerika.", "section_level": 1}, {"title": "Erstbeschreibung der Gattung.", "content": "Barbour und Noble hatten 1920 für den aus Kuba stammenden Frosch \"Sminthillus limbatus\" die Gattung \"Sminthillus\" errichtet. Als Noble 1921 bei seiner Erstbeschreibung \"Sminthillus peruvianus\" ebenfalls in diese Gattung stellte, tat er das wegen der großen geographischen Distanz der beiden Arten nur provisorisch. Später transferierte Barbour die aus Peru stammende Art in die neue Gattung \"Noblella\". Für John D. Lynch war die Aufspaltung der beiden \"Sminthillus\"-Arten in verschiedene Gattungen ungenügend begründet. Wie die Arten der Gattung \"Eleutherodactylus\" hatte \"Noblella peruviana\" Zähnchen auf dem Oberkiefer, andererseits sprach die teilweise Verschmelzung der beiden Epicoracoide im Schultergürtel gegen eine Einordnung in die Gattung \"Eleutherodactylus\". Dieser Unterschied rechtfertigte für Lynch aber nicht die Errichtung einer eigenen Gattung. Mangels weiterer Unterscheidungsmerkmale synonymisierte Lynch die Gattung \"Noblella\" mit \"Eleutherodactylus\".", "section_level": 2}, {"title": "Wiedererrichtung der Gattung.", "content": "In den darauf folgenden Jahren setzte sich Lynch weiterhin mit den immer zahlreicher werdenden Entdeckungen winziger Arten von Südfröschen in den Anden auseinander. Schließlich stellte er 1975 die Typusarten der Gattungen \"Noblella\", (\"Noblella peruviana\" Noble, 1921), \"Niceforonia\" (\"Niceforonia nana\" Goin & Cochran, 1963) und \"Phrynopus\" (\"Phrynopus peruanus\" Peters, 1874) sowie einige ihrer Verwandten in der Gattung \"Phrynopus\" zusammen. Diese Zusammenstellung umfasste 14 Arten. 1976 beschrieb Lynch zwei kleine Froscharten in der Gattung \"Euparkerella\", die ursprünglich von Griffiths 1956 für eine dritte \"Sminthillus\"-Art, \"Sminthillus brasiliensis\", eingerichtet worden war. Diese beiden Arten, \"Euparkerella lochites\" und \"Euparkerella myrmecoides\", wurden im Jahr darauf von Heyer in eine eigene Gattung \"Phyllonastes\" transferiert. Schon 1998 äußerten Ignacio De la Riva und Jörn Köhler den Verdacht, \"Phrynopus peruviana\" könnte näher mit den Arten der Gattung \"Phyllonastes\" verwandt sein als mit denen der Gattung \"Phrynopus\". 2008 stellten Ignacio de la Riva, Juan C. Chaparro und José M. Padial das ehemalige Typusexemplar von \"Noblella\" in Heyers Gattung \"Phyllonastes\". \"Phyllonastes\" bekam dadurch eine neue Typusart und der Gattungsname \"Noblella\" wurde für die gesamte Gruppe wieder errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Arten.", "content": "Die Gattung umfasst 15 Arten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Noblella ist eine Gattung der Froschlurche aus der Familie Craugastoridae. Die Vertreter der Gattung sind in Südamerika hauptsächlich in den Wäldern der Andenregion und im westlichen Amazonasbecken verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 1487293} {"src_title": "Getting Straight", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Profet hatte in Harvard bis 1980 politische Philosophie studiert und an der University of California, Berkeley 1985 einen Bachelor in Physik erworben. 1994 begann sie erneut zu studieren, Mathematik an der University of Washington in Seattle, einige Jahre später wieder in Harvard. Sie jobbte zwischenzeitlich als Kellnerin. Margie Profet hatte nie Biologie studiert. In Berkeley war sie aber dem Toxikologen Bruce Ames aufgefallen, der sie förderte und ihr eine Position als Hilfskraft an seinem Institut verschaffte. Auch Donald Symons, George Williams und Harvey Mansfield gehörten zu ihren Förderern.", "section_level": 1}, {"title": "Theorien und Veröffentlichungen.", "content": "Profet entwickelte in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren Theorien über die evolutionären Hintergründe von Allergien, Menstruation und Schwangerschaftsübelkeit, die nach ihrer Argumentation Keime, Karzinogene und mutagene Giftstoffe aus dem Körper entfernen. Sie veröffentlichte in den Fachzeitschriften \"Quarterly Review of Biology\" und \"Evolutionary Theory\". Ihre Theorien wurden kontrovers diskutiert, hatten aber zur Folge, dass ihr eine sechsstellige Summe von der MacArthur Foundation für die Finanzierung weiterer Forschungen zur Verfügung gestellt wurde. Profet veröffentlichte in der Folge zwei Bücher, darunter \"Protecting Your Baby-to-Be\", in dem sie den Einfluss der Ernährung während der Schwangerschaft auf die spätere Gesundheit des Kindes beschreibt und entsprechende Ernährungsempfehlungen gibt. Ihre Absage etwa an bestimmte Gemüse im frühen Stadium der Schwangerschaft führte zu erheblichen Kontroversen.", "section_level": 2}, {"title": "Allergien und Krebs.", "content": "Eine inverse Beziehung zwischen Allergien und mehreren Arten von Krebs war bereits zuvor festgestellt worden, die Beobachtung vermochte man bis zur Veröffentlichung von Profets These, dass die allergische Reaktion unter anderem Karzinogene aus dem Körper entfernt, jedoch nicht zu erklären. Profet argumentierte, dass beispielsweise Schwermetalle wie Arsen und Nickel unter den Metallen mit größter Wahrscheinlichkeit Krebs verursachen können, während sie gleichzeitig am stärksten allergen wirken, was ebenso auf das organische Aflatoxin zutrifft. Im Jahr 2008 analysierten der Neurobiologe Paul Sherman und die Evolutionsbiologin Janet Shellman-Sherman eine Vielzahl von historischen Studien unter Berücksichtigung von Profets Theorien und stellten fest, dass Allergiker tatsächlich weniger Krebserkrankungen aufwiesen. Dies betrifft Gewebe und Organsysteme, die eine Schnittstelle mit dem externen Umfeld darstellen: Mund, Rachen, Dickdarm, Mastdarm, Graue Substanz, Bauchspeicheldrüse, Haut, Gebärmutterhals und Lunge. In Yale wurden später Versuche mit verschiedenen organischen Allergenen wie der Phospholipase A2 beim Bienengift angestellt. Die allergische Reaktion war in der Lage, eine bessere Immunisierung herzuführen, extreme allergische Reaktionen seien eine Fehlfunktion des Mechanismus.", "section_level": 2}, {"title": "Rolle der Menstruation.", "content": "Die Menstruation betreffend argumentierte Profet, dass diese der Reinigung der reproduktiven Kanäle diene, da Spermien als Überträger von Krankheiten dienen können, indem sich Bakterien aus männlichen und weiblichen Genitalien an Spermien heften und so in die Gebärmutter gelangen. Aufgrund dieser Theorie empfahl Profet, orale Kontrazeptiva zu meiden, welche die Menstruation unterdrücken. Profets Theorie, dass die Regelblutung der Reinigung der reproduktiven Kanäle von Krankheitserregern diene, wurde vor dem Hintergrund kritisiert, dass die menschliche Kopulation praktisch während des gesamten Zyklus vollzogen werden kann, so dass bis zu ein Monat vom Eindringen von Bakterien bis zur nächsten Menstruation vergehen können. Beverly Strassmann von der University of Michigan lieferte eine ausführliche Gegendarstellung. Sie argumentierte unter anderem mit dem nicht feststellbaren Unterschied bei der Blutungsintensität bei sexuell aktiveren Frauen. Profet, die durchaus auch bestimmt auftrat, nannte Strassmans Studie reine Zeitverschwendung, ihr Mentor Williams sah die Anthropologin durchaus im Recht. Profet gab später gegenüber den Medien an, sie habe ihre Theorie zur Menstruation nach einem Traum entwickelt, in dem ihr schwarze, in Rot eingebettete Dreiecke erschienen seien. Die Dreiecke fasste sie als Krankheitserreger, die rote Farbe als Blut auf. 2011 erschien mit \"The How and the Why\" von Sarah Treem ein Theaterstück, das die Arbeit von Profet zur Menstruation einbezieht.", "section_level": 2}, {"title": "Verschwinden.", "content": "Im Jahr 2002 brach Margaret Profet die Beziehungen zu ihrer Familie ab und stellte dann nach und nach auch den Kontakt mit Freunden und Kollegen ein, bis sie zwischen 2004 und 2005 verschwand, ohne Spuren zu hinterlassen. 2012 wurde sie von ihrer Familie wiederentdeckt. Sie hatte die Zeit über in Boston gelebt, wo sie, den Angaben ihrer Familie nach, mit einer (möglicherweise psychischen) Krankheit und Armut zu kämpfen hatte. David Buss, Professor für Psychologie an der Universität von Texas in Austin, merkte an, Profet „schien einen einzigartigen Blick auf die Welt zu besitzen, der eine auf eindringende Krankheitserreger und Parasiten fixierte Paranoia einschloss.“ Diese Paranoia mag ihre unkonventionelle Sichtweise ermöglicht haben, könnte jedoch auch ihr Verschwinden zu erklären helfen. Sie galt als detailverliebt und exzentrisch. Profet kleidete sich oft unabhängig von der Jahreszeit mit einer kurzen Hose und einem Pullover. Einige frühere Lebensgefährten von Profet wiesen sowohl auf ihre unkonventionelle Lebens- und Denkweise wie auch auf mögliche nicht näher beschriebene psychische Schwierigkeiten hin. Ein früherer Studienkollege und Journalist, Mike Martin, wurde auf ihr Verschwinden durch Hinweise in ihrem lange nicht gepflegten Wikipedia-Artikel aufmerksam. Er forschte drei Jahre nach ihrem Verbleib und trug mit einem Artikel in \"Psychology Today\" zu ihrer Wiederauffindung bei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Margaret „Margie“ Profet (* 7. August 1958) ist eine US-amerikanische Evolutionsbiologin, die Arbeiten zur Rolle von Allergien, Schwangerschaftserbrechen und Menstruation unter dem Aspekt der Evolutionsbiologie verfasste. Ihr Jahre währendes, unerklärtes Verschwinden sorgte für Aufsehen.", "tgt_summary": null, "id": 177737} {"src_title": "Allen York", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Vladimir Alexandrov wurde als Sohn von Bauern am Neujahrstag 1938 in einer kleinen Stadt in der Ukraine geboren. Er studierte am Moskauer Institut für Physik und Technologie, wo er im Jahr 1961 seinen Abschluss machte, um dann im Bereich der militärischen Anwendung der experimentellen Physik zu arbeiten. Er forschte zunächst auf dem Gebiet der Plasmaphysik, und beschäftigte sich besonders mit der Analyse von Plasma und ionisierten Gasen die sich bilden, wenn ein Geschoss in die Atmosphäre eintritt. Im Jahr 1972 wurde er \"Nikita Moiseyev\" (Никита Николаевич Моисеев) unterstellt, dem stellvertretenden Direktor des Dorodnitsyn Rechenzentrums der sowjetischen Akademie der Wissenschaften. Moiseyev beauftragte Alexandrov, den Klimaaspekt eines unter seiner Leitung entwickelten Erdmodells zu entwerfen, wofür ihm ein großer Mitarbeiterstab und leistungsfähige Rechner zur Verfügung gestellt wurden. Im Jahr 1977 hatte Alexandrov anlässlich einer Konferenz über die Klimaforschung in Taschkent erstmals Kontakt mit amerikanischen Wissenschaftlern, unter ihnen der an der Oregon State University tätige Larry Gates. Im Jahre 1978 reiste Alexandrov das erste Mal in die Vereinigten Staaten, wo er wegen der hohen Komplexität von Atmosphäremodellen Kontakt zu Wissenschaftlern in Colorado suchte, um sein Modell auf einem Cray-Supercomputer laufen zu lassen, da dieser amerikanische Rechner weiter fortgeschritten war als die damaligen Supercomputer der Sowjetunion. Insgesamt reiste Alexandrov achtmal in die Vereinigten Staaten und knüpfte dort viele Kontakte mit amerikanischen Wissenschaftlern. Da die amerikanische Presse das Thema des nuklearen Winters im Jahr 1983 aufgriff, ermutigte die Führung der KPdSU Alexandrov, öffentlich über diese Anti-Atomwaffen-Stimmung zu sprechen, damit seine Redegewandtheit das Thema in der öffentlichen Aufmerksamkeit halten würde. So sprach Alexandrov zwischen 1977 und 1984 unter anderem mit Senator Kennedy und reiste mit einer internationalen Delegation in den Vatikan, um dem Papst einen Bericht über den nuklearen Winter zu präsentieren; darüber hinaus trat er im amerikanischen Fernsehen gemeinsam mit Carl Sagan auf. Der amerikanische Luxus und die amerikanischen Technologien faszinierten Alexandrov den Angaben seiner Familie nach. Gegen Ende seines sechsmonatigen Besuchs an der Oregon State University wurde es Alexandrovs Frau Alya gestattet, ihn in den USA zu besuchen, was ein seltenes Privileg für einen im Ausland arbeitenden sowjetischen Wissenschaftler war. Als Simulationen im Jahr 1984 darauf hindeuteten, dass ein nuklearer Winter nicht so extrem sein würde, wie die ersten Studien angedeutet hatten, trat Alexandrov dieser Einschätzung in der Öffentlichkeit entschieden entgegen und hielt an dem früheren apokalyptischen Szenario fest. Im April 1984 nahm Alexandrov an einer Tagung von rund 100 Wissenschaftlern an der American Academy of Arts and Sciences in Cambridge teil. Er reiste im August mit vier weitere russischen Wissenschaftlern nach Sizilien, wo sie in Erice an einer internationalen Konferenz über den Atomkrieg teilnahmen und Alexandrov eine Computersimulation von in die Atmosphäre gewirbeltem Rauch und Staub präsentierte. Im Januar 1985 wurde Alexandrov zum letzten Mal vor seinem Verschwinden in die Vereinigten Staaten gesandt, wobei der offizielle Zweck seines Besuches darin bestand, sicherzustellen, dass die pessimistische Sicht sowjetischer Wissenschaftler, den nuklearen Winter betreffend, in einen Bericht für den internationalen Wissenschaftliche Ausschuss für Umweltprobleme aufgenommen wurde. Von Amerika reiste er im Februar nach Japan und besuchte Konferenzen in Tokio und Hiroshima. Von Tokio flog er nach Moskau, wo seine Frau ihm mitteilte, dass sie wohl unter Leberzirrhose leide. Doch Alexandrov stand noch weiter unter Druck: In April wurde geplant, dass er seine wissenschaftlichen Erkenntnisse vor einem Fachgremium präsentieren sollte, um einen sowjetischen Doktortitel zu erlangen, weshalb Alexandrov offensichtlich besorgt war, da er, der das zurückliegende Jahr auf einer weltweiten Vortragsreise verbracht hatte, keine aktuellen Forschungsergebnisse präsentieren konnte. Ende März 1985 reiste Alexandrov zu einer kurzen Konferenz nach Spanien, von der er nicht zurückkehren sollte.", "section_level": 1}, {"title": "Verschwinden.", "content": "Vladimir Alexandrov verschwand am 31. März 1985 in Córdoba, nachdem er in Madrid einen Vortrag über den nuklearen Winter gehalten hatte und wieder in die UdSSR reisen wollte. Berichte seiner Wissenschaftskollegen über die letzten Tage vor Alexandrovs Verschwinden beschrieben ihn als einen Mann, der sich in einer Notlage zu befinden schien, da er exzessiv Alkohol trank und beispielsweise versuchte, aus einem fahrenden Auto zu springen, da er sich verfolgt fühlte. Durch das Außenministerium der Vereinigten Staaten wurde eine umfangreiche Serie von Interviews mit Augenzeugen der letzten Tage Alexandrovs durchgeführt. Seine amerikanischen und europäischen Kollegen wurden hierfür befragt. Alexandrov traf am Flughafen Madrid-Barajas einen Tag zu spät ein und erklärte dies durch Visaprobleme. Obwohl José Moreno, ein Mitarbeiter des Rathauses von Córdoba, zum Flughafen geschickt worden war, um Alexandrov abzuholen, traf er dort auf einen Beamten der sowjetischen Botschaft, der Alexandrov in Empfang nahm und sich mit ihm für etwa eine halbe Stunde in die sowjetische Botschaft zurückzog. Als er aus der Botschaft zurückkehrte, soll sich nach Angaben Morenos Alexandrovs Verhalten von Grund auf geändert haben. Obwohl er sonst für seine Zurückhaltung bekannt war, betrank er sich massiv und schlief auf der fünfstündigen Fahrt nach Córdoba. Am Nachmittag des nächsten Tages ging Alexandrov alleine in die Stadt, wobei Berichte darauf hindeuteten, dass er sich abermals schwer betrank. Mitarbeiter des Rathauses von Córdoba kontaktierten die sowjetische Botschaft in Madrid und meldeten das ungewöhnliche Verhalten Alexandrovs, woraufhin sie gebeten wurden, Alexandrov zur Botschaft zu bringen. Als die Konferenz vorüber war, bat Alexandrov seinen Fahrer Delgado, ihn zum Flughafen zu bringen. Dieser fuhr ihn, auf Anweisung der Mitarbeiter des Rathauses von Córdoba, jedoch zur sowjetischen Botschaft. Als das Taxi sich der Botschaft näherte, wurde Alexandrov gewalttätig und versuchte, die Beifahrertür während der Fahrt mit einem Schraubenschlüssel aufzubrechen, wobei er den Griff abriss. Als der Wagen dann vor der Botschaft anhielt, lief Alexandrov über die Straße davon, wurde aber von einem Botschaftsmitarbeiter wieder eingefangen. Von da an verliert sich seine Spur.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vladimir Valentinovich Alexandrov (/, / ; * 1. Januar 1938 in der Ukraine; verschwunden am 31. März 1985) war ein sowjetischer Physiker und Klimatologe, der möglicherweise entführt und ermordet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 63314} {"src_title": "F/A-18C Mock-up", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Owen O’Malley wurde als fünftes Kind des Juristen Edward Loughlin O’Malley geboren, der zu diesem Zeitpunkt Generalstaatsanwalt der britischen Kronkolonie Hongkong war. Die Familie stammte aus Irland. Der Sohn wuchs, erzogen von der Mutter, bei Oxford auf. Er besuchte diverse Schulen im mittelenglischen Rugby, bevor er am Magdalen College in Oxford Geschichtswissenschaften studierte. Er legte 1909 das Examen im Fach „Moderne Geschichte“ ab. Im Alter von 24 Jahren trat er in das Foreign Office ein, dem er bis zu seiner Pension treu blieb. Sein Mentor wurde dort der Deutschland-Experte Eyre Crowe. 1913 heiratete er Mary Ann Dolling Sanders (1889–1974), die unter dem Pseudonym Ann Bridge eine erfolgreiche Romanautorin und Reiseschriftstellerin wurde. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor. Die Familie war eng mit dem Alpinisten George Mallory befreundet. Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs wurde O’Malley für zwei Jahre als Botschafter nach Budapest entsandt. Von 1943 bis zum Kriegsende war er Botschafter bei der polnischen Exilregierung in London, anschließend vertrat er die britische Krone für zwei Jahre in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon. Zum Abschluss seiner Botschafterkarriere wurde O’Malley mit dem Großkreuz des Ordens vom Heiligen Michael und Georg ausgezeichnet. Seinen Lebensabend verbrachte er auf dem Familienbesitz in der Grafschaft Mayo im Westen Irlands.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle in der Causa Katyn.", "content": "Schon kurz nach Antritt seines Postens als Botschafter bei der polnischen Exilregierung Anfang 1943 erhielt O’Malley zahlreiche Materialien über den Terror des sowjetischen NKWD in Ostpolen, das im November 1939 nach einer manipulierten Abstimmung von der Sowjetunion annektiert worden war. Er informierte seine Regierung über die Massendeportationen von Polen in die Tiefen der Sowjetunion. Nach der Entdeckung der Massengräber im Wald von Katyn durch Soldaten der Wehrmacht wertete O’Malley im Frühjahr 1943 die Berichte sowohl der deutschen Seite, als auch des von Józef Czapski geleiteten Suchbüros der Anders-Armee aus, das nach dem Verbleib mehrerer Tausend in sowjetische Kriegsgefangenschaft geratenen polnischen Offizieren fahndete. Er kam in seinem Bericht vom 24. Mai 1943 zum Schluss, dass die Analysen, die eine sowjetische Täterschaft beschreiben, plausibel seien. Den Bericht legte er Außenminister Anthony Eden vor. Der Bericht wurde als Geheimsache eingestuft, nur Mitglieder des Kabinetts sowie König Georg VI. bekamen je ein Exemplar zugeleitet. In der Öffentlichkeit erweckte Eden indes den Eindruck, als halte er die sowjetische Version, nach der die Täter von Katyn die Deutschen gewesen sein, für zutreffend. In einer Rede vor dem Unterhaus verurteilte er die „zynische Heuchelei“ der Deutschen im Falle Katyn. Churchill ließ den Bericht O’Malleys an US-Präsident Franklin D. Roosevelt schicken. Im Begleitschreiben Churchills hieß es, es handle sich um „eine grauenvolle, sehr gut geschriebene Geschichte, vielleicht zu gut geschrieben.“ (\"A grim, well-written story, but perhaps, a little too well written.\") Er bat Roosevelt, den Bericht O’Malleys absolut vertraulich zu behandeln. Die Bitte wurde erfüllt: Das Weiße Haus ignorierte ihn offiziell. Nach der Veröffentlichung des Berichtes der sowjetischen Untersuchungskommission unter Leitung des Medizinprofessors Nikolai Burdenko im Januar 1944, in dem einer Einheit der Wehrmacht das Massaker von Katyn angelastet wurde, nahm O’Malley erneut ausführlich dazu Stellung. Seine Analyse vom 11. Februar 1944 widerlegte den Bericht der Burdenko-Kommission in den zentralen Passagen. Doch Eden ließ sie erneut als geheim einstufen und zu den Akten geben. O'Malleys Eingaben wurden auf der Leitungsebene des Foreign Office teilweise mit großem Unwillen hingenommen. Wie aus der vom Historiker Rohan D’Olier Butler verfassten Denkschrift über die Haltung der britischen Regierung zur Causa Katyn (Butler-Memorandum) hervorgeht, wurde ihm unterstellt, unkritisch die Auffassung der Exilregierung übernommen zu haben. Anfang der 1970er-Jahre gelangte der katholische Publizist Louis FitzGibbon, dessen Familie ebenfalls aus Irland stammte, in den Besitz von Kopien der als geheim eingestuften Depeschen O’Malleys aus den Jahren 1943 und 1944. FitzGibbon stellte Recherchen zu Katyn an, den Berichten O’Malleys widmete er viel Raum in seinem 1971 erschienenen Buch „Katyn – A Crime without Parallel“ Im folgenden Jahr gab FitzGibbon die diplomatischen Depeschen O’Malleys als eigene Publikation heraus. Ende der 1970er-Jahre erschienen sie in einer polnischen Untergrundzeitschrift. O’Malley schrieb im Vorwort zu der Broschüre mit seinen Katyn-Berichten über die Politik Londons, eine öffentliche Debatte über die sowjetische Täterschaft mit Rücksicht auf den Verbündeten Stalin zu unterbinden: „Wir wurden genötigt, das normale und gesunde Funktionieren unserer geistigen und moralischen Urteilskraft zu unterbrechen.... So haben wir – gezwungenermaßen – den guten Ruf Englands dazu benutzt, um ein Blutbad zu vertuschen.“ (\"We have been obliged to appear to distort the normal and healthy operation of intellectual and moral judgments.... We have in fact perforce used the good name of England to cover up a massacre.\") Seinen früheren Vorgesetzten Eden forderte O’Malley auf, öffentlich dazu Stellung zu nehmen. Doch Eden erklärte nur, er wolle keine „alten Wunden aufreißen“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Owen St. Clair O’Malley (* 4. Mai 1887 in Eastbourne; † 16. April 1974 in Oxford) war ein britischer Diplomat. Entgegen der Linie seiner Regierung engagierte er sich bei der Aufklärung des Massakers von Katyn.", "tgt_summary": null, "id": 20802} {"src_title": "River Ure", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Geschichte.", "content": "Kerem ile Aslı wird von Aşık vorgetragen. Diese besingen und erzählen die Liebe zwischen Kerem, Sohn des muslimischen Padischah von Isfahan, und Aslı, Tochter eines armenisch-christlichen Mönchs oder Priesters. Bisweilen wird der Vater auch als Schatzmeister des Herrschers beschrieben. Kerem verliebt sich in Aslı. Ihr Vater verweigert jedoch aufgrund seiner Religionszugehörigkeit die Zustimmung zur Hochzeit. Aus Angst vor dem Padischah flieht der Vater mit seiner Tochter, und Kerem macht sich mit seinem Freund Sofu auf, sie zu suchen. Nach langer Wanderschaft finden sie Aslı schließlich, und auf Geheiß des Paschas von Aleppo wird das Paar verheiratet. In der Hochzeitsnacht lassen sich die Knöpfe des verzauberten Gewandes, das der Mönch seiner Tochter angezogen hat, nicht lösen. Kerem entfährt dabei ein solch tiefer Seufzer, dass er in Flammen aufgeht. Aslı versucht, das Feuer zu löschen und Kerem zu retten, jedoch vergebens. Als Aslı sich weinend über den Haufen Asche, der noch von ihrem Geliebten übrig blieb, beugt, fangen ihre Haare Feuer und sie verbrennt ebenfalls. Die in zahlreichen Varianten überlieferte Geschichte beschreibt ausführlich die Abenteuer Kerems und Sofus, die auf der Suche Khoy, Tiflis, Gəncə und Jerewan bereisen. Aşık Kerem, wie er auch genannt wird, trägt dabei in Karawansereien oder Kaffeehäusern Gedichte vor, in denen er die Schönheit Aslıs beschwört, die er mit Bergen wie dem Nemrut Dağı und dem Süphan Dağı sowie Flüssen wie dem Murat und dem Kızılırmak oder mit der Schönheit von Kranichen und Gazellen vergleicht. Gemeinsam mit Sofu besteht er viele Gefahren. Die Geschichte wird oft mit schicksalhaften Zufällen und übersinnlichen Motiven angereichert: Die beiden Liebenden sind zur selben Stunde geboren und gemeinsam aufgewachsen. Manches Mal war bereits bei der Geburt der beiden Hauptfiguren Zauberei im Spiel oder Hızır rettet Kerem aus höchster Not, Flüsse und Berge geben den Weg frei, wenn Kerem ein Gedicht anstimmt, und Kerem spricht mit Totenschädeln auf dem Cudi Dağı, dem Fundplatz der Arche Noah.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die früheste bekannte Aufzeichnung findet sich in der Mecmûatü’l-Letâif Sandükatü’z-Zerâif aus dem 16. Jahrhundert. Die Geschichte wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts vielfach in Druckform veröffentlicht und verarbeitet. Ahmed Fahri schrieb im Jahr 1888 ein Theaterstück in fünf Akten zum Thema. Im selben Jahr übertrug Leopold Grünfeld Kerem und Aslı ins Deutsche (Anatolische Volkslieder aus der Kaba Dil. Leipzig 1888). Weitere Gelehrte, die sich mit Kerem und Aslı befassten, waren u. a. Mehmet Fuat Köprülü, Pertev Naili Boratav und Cahit Öztelli. Üzeyir Hacıbəyov verarbeitete den Stoff 1912 ebenso zu einer Oper („Əsli və Kərəm“) wie Jahrzehnte später Ahmed Adnan Saygun („Kerem“). In der Volksmusik existiert eine eigene Liedform, die man „Kerem havaları“ nennt. 1942 verfilmten Adolf Körner und 1971 Orhan Elmas den Stoff. Im Jahr 2002 entstand eine Fernsehserie namens „Aslı ile Kerem“ als zeitgenössische Adaption.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kerem ile Aslı (az. Əsli və Kərəm) ist eine tragische Liebesgeschichte von Kerem und Aslı aus der türkisch-aserbaidschanischen Volksdichtung des 16. Jahrhunderts. Die Geschichte entstand vermutlich in Aserbaidschan oder Ostanatolien und ist im gesamten Kaukasus und in Zentralasien verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 23654} {"src_title": "Elke Philipp", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der Flüchtlingsaufnahme bis 1990.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Heiliges Römisches Reich seit der Reformation.", "content": "Mit der Durchsetzung des Grundsatzes „Cuius regio, eius religio“ im Augsburger Religionsfrieden wurde im Heiligen Römischen Reich die Grundlage für den Typus des Glaubensflüchtlings geschaffen, der der „falschen“ Konfession angehörte und deshalb in ein Gebiet floh, dessen Landesherr dem eigenen Glauben angehörte. So wurde z. B. Köln während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) zum Fluchtort von Katholiken, unter ihnen auch hohen Würdenträgern. Die Mark Brandenburg hatte durch den \"Dreißigjährigen Krieg\" etwa die Hälfte der Bevölkerung verloren; in der Uckermark sogar über 90 Prozent. Um diese Verluste auszugleichen, war das Land auf Zuwanderung angewiesen. Wirtschaftliche Überlegungen führten dazu, dass Fachkräfte aus der Landwirtschaft und Handwerker angeworben wurden. Es wurden aber auch Menschen aufgenommen, die aus religiösen Gründen ihre Heimat verlassen mussten. Beispielsweise nahm Brandenburg aufgrund des Edikts von Potsdam die aus Frankreich vertriebenen Hugenotten auf. Später wurden diese auch von solchen Ländern aufgenommen, in denen Verwandte des Preußenkönigs herrschten, z. B. von Ansbach-Bayreuth. Auch der größte Teil der Lutheraner aus Salzburg fand 1731/32 im Königreich Preußen eine neue Heimat, ebenso wie die aus Böhmen geflohenen Lutheraner und Reformierten in der 1750 gegründete Kolonie Nowawes (Potsdam-Babelsberg). Glaubensflüchtlinge (Exulanten) aus dem Habsburgerreich wanderten vor dem Erlass des Toleranzpatents (1781) auch in andere protestantische Gebiete des Heiligen Römischen Reichs aus. Während der Französischen Revolution flohen französische „Konterrevolutionäre“ in deutschsprachige Gebiete. Die erste Emigrationswelle in der ersten Hauptphase erfolgte unmittelbar nach den Ereignissen im Juli und August 1789. Zu den Emigranten des Sommers 1789 gehörte vor allem der Hochadel, besonders die direkte Verwandtschaft des Königs, sowie Teile des hohen Klerus und der Militärführung. Die zweite Welle setzte im Sommer 1790 mit dem Inkrafttreten der Gesetze zur Abschaffung des Feudalsystems und der Zivilkonstitution ein. Wiederum waren insbesondere Adlige, Geistliche und Offiziere unter den Emigranten. Eine dritte Welle begann schließlich nach dem 21. Juni 1791, dem Tag der gescheiterten Flucht König Ludwigs XVI. nach Varennes. Die zweite Hauptphase der Emigration vollzog sich nach den Septembermorden 1792 und der zunehmenden Radikalisierung der Revolution nach der Hinrichtung des Königs im Januar 1793. Es wanderten nun auch immer mehr Angehörige des Dritten Standes aus. Darunter waren viele ehemalige Anhänger der Revolution, teilweise sogar Girondisten, die mit den neuen Kräften in Paris gebrochen hatten oder inzwischen politischer Verfolgung ausgesetzt waren. Kleinere Auswanderungswellen wurden nach dem Ende der Terrorherrschaft durch den royalistischen Aufstand vom 5. Oktober 1795 in Paris, dessen Niederschlagung unter dem Kommando Napoleons erfolgte, und den Staatsstreich vom 18. Fructidor (4. September 1797) hervorgerufen.", "section_level": 2}, {"title": "Kaiserreich und Weimarer Republik.", "content": "Im Kaiserreich und in der Weimarer Republik war Deutschland eines der bevorzugten Länder für Juden, die aus Osteuropa, Ostmitteleuropa und Südosteuropa vor Pogromen und Diskriminierungen flohen. Die erste große Welle ostjüdischer Flüchtlinge erreichte Deutschland als Folge der russischen Revolution und Gegenrevolution in den Jahren 1904/05. Mit dem Ersten Weltkrieg, der Polen in einen Hauptkriegsschauplatz verwandelte, setzte die zweite große Welle ostjüdischer Auswanderung ein. Diese Welle richtete sich infolge der Blockade der Mittelmächte hauptsächlich nach Mitteleuropa, nach Deutschland und Österreich. Hunderttausende polnischer Juden wanderten nach Wien und Berlin: Kinder einer fremden Kultur, mit einem fremden Jargon, fremden Sitten und fremden Auffassungen. Sie kamen meist als Flüchtlinge, verarmt und gezwungen, auf jede Weise ihr Leben zu fristen. Allerdings gibt es keine Anhaltspunkte für die Annahme, dass Ostjuden aus ihren Herkunftsgebieten eine verstärkte Neigung zur Kriminalität mitgebracht hätten. Die Historikerin Anne-Christin Saß fand heraus, dass in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre sich Berlin von einem Ort der gestoppten Zuwanderung von Juden, die eigentlich in die USA oder nach Westeuropa hatten weiterziehen wollen, zum „world jewish center“ entwickelt habe. Dieser Wandel verstärkte nicht nur antisemitische Ressentiments der politischen Rechten, sondern löste auch Abwehrreaktionen bei voll integrierten, teilweise sogar an die deutsche Kultur assimilierten „Westjuden“ aus.", "section_level": 2}, {"title": "Aufnahme von geflohenen und vertriebenen Deutschen und „Displaced Persons“ 1945–1949.", "content": "Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren laut den Ergebnissen einer Volkszählung von 1950 rund 12,5 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene aus den abgetrennten deutschen Ostgebieten in die vier Besatzungsgebiete und nach Berlin gekommen. Zusätzlich kamen 3 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene aus der Tschechoslowakei, 1,4 Millionen aus dem Polen der Vorkriegsgrenzen, 300.000 aus der bis 1939 unter der Verwaltung des Völkerbunds stehenden Freien Stadt Danzig, knapp 300.000 aus Jugoslawien, 200.000 aus Ungarn und 130.000 aus Rumänien nach Deutschland. Vor allem in den Dörfern stießen diese Flüchtlinge und Vertriebenen oft auf Ablehnung der Alteingesessenen. Im August 1952 wurde zur Entschädigung für die Vermögens- und Stellenverluste der Vertriebenen das sogenannte Lastenausgleichsgesetz erlassen. Die Rechtsstellung von „Vertriebenen“, „Heimatvertriebenen“, „Sowjetzonenflüchtlingen“ und Spätaussiedlern regelt das am 5. Juni 1953 in Kraft getretene Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetz (BVFG). Eine Sonderrolle in der Geschichte der Flüchtlingspolitik in Deutschland spielen die sogenannten „Displaced Persons“ (DP) in der Zeit nach 1945. Die meisten von ihnen waren im Zuge des Zweiten Weltkriegs, vor allem als Zwangsarbeiter, nach Deutschland verschleppt worden. Nach einer großzügigen Definition galten auch befreite Kriegsgefangene, nach Kriegsbeginn freiwillig nach Deutschland gekommene Osteuropäer und vor der sowjetischen Armee Geflüchtete als „DPs“. „DPs“ sollten (und wollten überwiegend auch) repratriiert, d. h. in ihre Herkunftsländer zurückgebracht werden. Bürger der Sowjetunion wurden auch gegen ihren Willen repatriiert; Polen und Balten sowie die Zwangsarbeiter aus den Teilen Weißrusslands und der Ukraine, die vor dem Krieg auf polnischem Staatsgebiet gelebt hatten, hatten aber die Wahl, ob sie in ihre Heimat zurückgehen, in ein anderes Land emigrieren oder in Deutschland bleiben wollten. Da im östlichen Europa überall stalinistische Diktaturen errichtet wurden, waren viele „Displaced Persons“, insbesondere solche, die der Kollaboration mit den nationalsozialistischen Besetzern ihres Herkunftslands verdächtig waren, bestrebt, Deutschland nicht zu verlassen, da sie in ihrem Heimatland hohe Strafen zu erwarten hatten. Beispielsweise starb der ehemalige lettische General und spätere General der Waffen-SS Rūdolfs Bangerskis 1958 im Exil in Oldenburg (Oldb). Vom bundesdeutschen Gesetzgeber werden „Displaced Persons“ „heimatlose Ausländer“ genannt. Ihre Rechtsstellung auf der Grundlage des „Gesetzes über die Rechtsstellung heimatloser Ausländer im Bundesgebiet“ vom 25. April 1951 ähnelt der anerkannter Asylberechtigter. In der Regensburger Ganghofersiedlung (dem ehemaligen „Göring-Heim“ der Nazis) entstand zwischen 1945 und 1949 auf Initiative der Amerikaner eine Siedlung für etwa 5000 „Displaced Persons“ aus der Ukraine. Ähnliche Siedlungen entstanden auch andernorts in Deutschland. Kontakte zu Deutschen außerhalb der Lager bzw. Siedlungen gab es kaum oder sie waren oberflächlicher Natur. 1950 kommentierte die \"Rheinische Post\" die Auflösung eines mit „DPs“ belegten „Polenlagers“ in Solingen mit der Bemerkung, endlich sei es vorbei mit der „polnischen Wirtschaft“; anstelle des „Nachkriegs-Schandflecks“ werde „bald wieder bergische Sauberkeit in der verschandelten Gegend herrschen“. Zusätzlich waren die Ukrainer-DPs vielerorts schon deshalb unbeliebt, weil sie angesichts der damaligen Notsituation als bevorrechtigt angesehen wurden, zum Teil aus ehemaligen Nazi-Helfern bestanden und kleinkriminelle Banden bildeten, die den damals für die Versorgung der Bevölkerung notwendigen Schwarzmarkt beherrschten.", "section_level": 2}, {"title": "Flüchtlinge aus der DDR in der Bundesrepublik Deutschland.", "content": "Von der Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 bis in den Juni 1990 verließen über 3,8 Millionen Menschen den Staat, davon viele illegal und unter großer Gefahr. Eingeschlossen sind in diese Zahlen auch 480.000 seit 1962 \"legal ausgereiste\" DDR-Bürger. Etwa 400.000 kehrten im Laufe der Zeit wieder in die DDR zurück. Die Politik der Bundesregierung pflegte gegenüber Flüchtlingen aus der DDR eine ausgesprochene „Willkommenskultur“.", "section_level": 2}, {"title": "Ausländische Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland 1949–1990.", "content": "Aufgrund der Erfahrungen deutscher Emigranten, die auf der Flucht vor Nationalsozialisten auf ein Land angewiesen waren, das sie als Flüchtling aufnahm, wurde 1948/1949 in das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland als Artikel 16 die folgende lapidare Bestimmung aufgenommen: „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht“. Damit verpflichtet sich die Bundesrepublik Deutschland, politisch Verfolgten ein Aufenthaltsrecht zu gewähren. Die zweite rechtliche Grundlage für die Asylpolitik der Bundesrepublik Deutschland bildet die 1951 verabschiedete und 1954 in Kraft getretene \"Genfer Flüchtlingskonvention\" (amtlich \"Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge\" genannt), das weltweit gültige Mindeststandards für den Umgang mit Flüchtlingen vorgibt. Der Personenkreis, der von dieser Konvention erfasst wird, wird „Konventionsflüchtlinge“ genannt. Zwischen 1953 und 1979 wurden im Mittel knapp 8.600 Asylanträge pro Jahr gestellt; die Zahl der durchschnittlichen Anträge kletterte zwischen 1980 und 1990 auf mehr als 70.000. Hauptgrund für den Anstieg der Asylbewerberzahl war der Militärputsch in der Türkei 1980. Er führte zu einer Flucht Tausender Türken und vor allem Kurden in die Bundesrepublik Deutschland. Im Rückblick wird kritisiert, dass die Bundesrepublik Deutschland durch den Anwerbestopp für Arbeitsmigranten 1973 und das Fehlen eines Einwanderungsgesetzes nur zwei Möglichkeiten einer Zuwanderung für Nicht-Deutsche aus Staaten außerhalb der Europäischen Union übrig gelassen habe: den Familiennachzug und die Geltendmachung des Grundrechts auf Asyl. Das „Nadelöhr“ des Asyls sei sehr früh „von außen her bald kraftvoll aufgestemmt und von innen her immer wieder neu zugezogen“ worden „in einem öffentlichen Abwehrkampf, der das Feindbild des so genannten ‚Asylanten‘ stiftete“. Während des Kalten Krieges flohen hunderttausende Menschen aus den Staaten Ost-Mitteleuropas über den „Eisernen Vorhang“ nach Westen. Insbesondere nach der Niederschlagung des Ungarnaufstandes von 1956, der gewaltsamen Beendigung des „Prager Frühlings“ in der Tschechoslowakei 1968 oder der Solidarność-Bewegung in Polen wurde politische motivierte Flucht erneut zu einem Massenphänomen. Aufnahme und Asyl fanden die Flüchtlinge vor allem in den Ländern der Nato-Pakt-Staaten, insbesondere in der Bundesrepublik Deutschland. Paradoxerweise stellten erst nach der Öffnung der Grenzen der Warschauer Pakt-Staaten in Richtung Westen Migranten aus den nunmehr postkommunistischen Staaten die Mehrheit der Asylbewerber in Deutschland: 1986 waren noch rund 74,8 Prozent der Asylsuchenden aus der „Dritten Welt“ gekommen. 1993 stammten 72,1 Prozent aus Europa und vor allem aus Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa. Ende 1978 beschloss die Bundesrepublik mehrere südvietnamesische Flüchtlinge aufzunehmen. Vorangegangen war eine mediale Berichterstattung über das Elend der sogenannten boat people. Damit den 40.000 betroffenen Vietnamesen, die die Bundesrepublik Deutschland aufgenommen hatte, lange Asylverfahren erspart blieben, wurde die Kategorie der „humanitären Flüchtlinge“ geschaffen. 1986 wurde die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl gegründet, die sich für den Schutz und die Rechte verfolgter Menschen in Deutschland und Europa einsetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Von der DDR aufgenommene Flüchtlinge.", "content": "In den Jahren der deutschen Teilung flohen politisch Verfolgte aus Griechenland, Chile, Angola, Mosambik, El Salvador und Nicaragua auch in die DDR. Allerdings hatten sie dort nur wenig Kontakt mit der Bevölkerung im Alltag, weil sie kaum mit ihr lebten, sondern in speziellen Wohnheimen untergebracht waren. Die DDR nahm bis 1962 über 200 desertierte Soldaten aus NATO-Streitkräften, vorrangig US-Soldaten, auf.", "section_level": 2}, {"title": "Flüchtlingspolitik 1990–2015.", "content": "In den 1990er Jahren gab es im Gefolge der Auflösung des Ost-West-Konflikts eine Vielzahl von Krisen und Kriegen in Europa und in der Welt. Es herrschte Krieg im ehemaligen Jugoslawien; zwischen Äthiopien und Eritrea kam es zu Grenzstreitigkeiten, ebenso zwischen Mali und Burkina Faso; in Burundi gab es einen Bürgerkrieg, ebenso in der Republik Kongo, in Senegal und Simbabwe. Bis 1992 stieg die Zahl der Flüchtlinge auf 440.000 an. Als Reaktion hierauf gab es eine Welle von Brandanschlägen auf Ausländerunterkünfte (in Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen). Die Akzeptanz rechtsextremer Parteien bei den Wählern nahm zu. Als Reaktion auf diese Krise wurde die Asylpolitik Deutschlands im Wesentlichen durch die Einfügung des Artikels ins Grundgesetz geändert: Wer aus einem „sicheren Herkunftsland“ stammt oder aus einem „sicheren Drittstaat“ einreiste, konnte seitdem nicht mehr erfolgreich einen Anspruch auf Gewährung politischen Asyls erheben. 1993 wurde das Asylbewerberleistungsgesetz beschlossen. Es regelte unter anderem, dass Ausländer, die von Anfang an auf staatliche Transferleistungen angewiesen waren, einen niedrigeren Betrag als Deutsche und diesen Gleichgestellte erhielten. Er sank bis auf 40 Prozent unter den Satz für das Arbeitslosengeld II. 1997 wurde das Dubliner Übereinkommen geschlossen, durch das die deutsche Flüchtlingspolitik europarechtlich abgesichert wurde. Da Deutschlands Nachbarländer ausschließlich als „sichere Drittstaaten“ gelten, sank erwartungsgemäß die Zahl der Asylsuchenden seit 1993 stetig, und zwar von ca. 320.000 auf ein Minimum von 28.018 im Jahr 2008. Geplant war, dass Asylbewerber nur noch dann eine Chance auf einen positiven Bescheid haben sollten, wenn sie mit dem Flugzeug eingereist sind. Als Teil des „Asylkompromisses“ durchlaufen Asylbewerber, die auf deutschen Flughäfen landen, noch im Transitbereich ein beschleunigtes Asylverfahren. Über den Antrag soll in der Regel in zwei Tagen entschieden werden, die Widerspruchsfrist beträgt lediglich drei Tage. Die Fallzahlen wurden auch dadurch niedrig gehalten, dass durch die Richtlinie 2001/51/EG Fluggesellschaften, die Drittstaatsangehörige (d. h. Bürger von Staaten, die nicht Mitglied der Europäischen Union sind) ohne gültige Einreisedokumente in einen EU-Staat einreisen lassen, Bußgelder zahlen müssen, deren Höhe seit 2001 europaweit gleich hoch ist, nämlich 3000 bis 5000 € pro illegal transportiertem Passagier.", "section_level": 1}, {"title": "Jüdische Kontingentflüchtlinge seit 1990.", "content": "Nach 1990 kamen als Kontingentflüchtlinge Juden aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland. Mit ihnen gelang es, dort wieder jüdisches Leben zu entwickeln, wo die jüdischen Gemeinden im Nationalsozialismus (fast) ausgelöscht worden waren.", "section_level": 2}, {"title": "Jugoslawienkriege (1991–1999).", "content": "Im Zuge der Jugoslawienkriege flohen bis 1995 350.000 Bürger des sich auflösenden Staates Jugoslawien nach Deutschland. Das entspricht 48 Prozent der Flüchtlinge, die das ehemalige Jugoslawien damals verlassen haben. Bis auf wenige Härtefälle kehrten die meisten von ihnen bis 2003 in ihre Heimat zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Asylpolitik im Kontext der Flüchtlingskrise.", "content": "Die Einreise mehrerer Hunderttausender Flüchtlinge und Migranten löste 2015 eine Flüchtlingskrise in Deutschland aus. Im Laufe der Flüchtlingskrise verschärfte Deutschland, wie auch andere Staaten Europas und die Vereinigten Staaten, ihre gesetzlichen Regelungen zu Migration und Asyl. Für die Behörden wurde es im September 2015 immer schwerer, die große Zahl an Flüchtlingen unterzubringen. Das betraf insbesondere die \"Landes-Erstaufnahmeeinrichtungen\" (LEA). Das sind Unterkünfte, in denen die Flüchtlinge untergebracht wurden, nachdem sie beispielsweise an einem Bahnhof von der Bundespolizei aufgegriffen wurden. Um dem Bedarf zunächst wenigstens annähernd gerecht zu werden, eröffneten die dafür zuständigen Regierungspräsidien der Bundesländer an vielen Standorten provisorische \"Bedarfsorientierte Erstaufnahmeeinrichtungen\" (BEA). Die Zahl der in den LEAs und BEAs lebenden Menschen variierte täglich. Maximal wurden sie 2015 in diesen Erstaufnahmeeinrichtungen für drei Monate untergebracht. Die LEA in Karlsruhe hatte im September 2015 zum Beispiel eine Aufnahmekapazität von 1000 Bewohnern, tatsächlich leben aber 3500 Menschen dort. Auch erwies es sich als schwierig, Neuankömmlinge schnell zu registrieren sowie nach der Registrierung Flüchtlinge, die aufgrund der \"Genfer Flüchtlingskonvention\" geschützt werden müssen, schnell von Migranten zu trennen, denen ein Aufenthalt in Deutschland rechtlich nicht zusteht. Als schwierig erwiesen sich auch das Auffinden illegal Eingereister sowie die zügige Abschiebung Nicht-Aufenthaltsberechtigter. Vor allem dieser Zustand führte zu einer kontroversen gesellschaftlichen Debatte über die deutsche Flüchtlingspolitik. In ihrer Regierungserklärung vom 17. Februar 2016, kurz vor dem EU-Gipfel in Brüssel am 18. und 19. Februar, äußerte die Bundeskanzlerin, sie werde sich weiterhin für eine europäisch-türkische Lösung in der Flüchtlingsfrage einsetzen. Ziel sei es, „die Zahl der Flüchtlinge spürbar und nachhaltig zu reduzieren, um so auch weiterhin den Menschen helfen zu können, die unseres Schutzes wirklich bedürfen“. Dieses Ziel soll durch die Bekämpfung der Fluchtursachen, den Schutz der EU-Außengrenzen – insbesondere der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei – und einen geordneten und gesteuerten Flüchtlingszuzug erreicht werden. Ankommende an der österreichisch-deutschen Grenze werden inzwischen registriert und kontrolliert. Ein einheitlicher Flüchtlingsausweis wird schrittweise eingeführt. Im Oktober 2015 trat ein \"Gesetzespaket mit wesentlichen Änderungen im Asylrecht 2015 – Asylpaket I\" in Kraft. Am 3. Februar 2016 beschloss das Bundeskabinett ein zweites Gesetzespaket mit strengeren Asylregeln – \"Asylpaket II\". Unter anderem ist die Einführung von \"besonderen Aufnahmeeinrichtungen\" (BAE) für bestimmte Gruppen von Flüchtlingen vorgesehen, deren Asylanträge innerhalb von drei Wochen entschieden werden sollen, inklusive der möglichen Berufung gegen die Entscheidung des BAMF vor Gericht. Das Gesetzespaket wurde am 25. Februar 2016 vom Bundestag verabschiedet. Da das Gesetzespaket aufgrund der Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte für zwei Jahre in Teilen als verfassungswidrig angesehen werden kann, hat der Kinderschutzbund Bundespräsident Joachim Gauck gebeten, das Gesetz nicht zu unterschreiben. Es wurde am 11. März 2016 ohne eine begleitende Veröffentlichung einer verfassungsrechtlichen Bewertung des Bundespräsidenten ausgefertigt und am 16. März 2016 im Bundesgesetzblatt verkündet.", "section_level": 1}, {"title": "Europäische Flüchtlings- und Asylpolitik.", "content": "Aus der Sicht des Jahres 2008 teilte die Bundeszentrale für politische Bildung die Geschichte der Migrations- und Asylpolitik zunächst der Europäischen Gemeinschaften, später der Europäischen Union seit 1957 in drei Phasen ein:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Flüchtlingspolitik Deutschlands wird die Gesamtheit der rechtlichen Vorgaben und der Praxis des Umgangs der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Vorgängerstaaten mit Flüchtlingen und Asylbewerbern bezeichnet, die in den Staat einreisen oder sich dort dauerhaft aufhalten wollen bzw. sollen.", "tgt_summary": null, "id": 44654} {"src_title": "Biologische Methanisierung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johannes Palaiologos stammte aus dem Adelsgeschlecht der Palaiologen, die seit dem späten 11. Jahrhundert zur Spitze der byzantinischen Militäraristokratie zählten und früh mit den kaiserlichen Dynastien der Dukai und Komnenen verschwägert waren. Seine Eltern waren der \"Megas Domestikos\" Andronikos Palaiologos und \"Theodora Palaiologina\", eine Tochter des Despoten Alexios Komnenos Palaiologos. Über Johannes’ Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. In den byzantinischen Quellen erscheint er erst 1256, als er von Kaiser Theodor II. aus unbekanntem Grund nach Rhodos gesandt wurde. 1258 beteiligte er sich am Staatsstreich seines Bruders Michael Palaiologos gegen Georg Muzalon, den Regenten für den minderjährigen Johannes IV. Nach Muzalons Ermordung gab Michael Palaiologos den jungen Kaiser in die Obhut des Johannes und ihres gemeinsamen Halbbruders Konstantin. Michael übernahm selbst die Regentschaft, ernannte Johannes zum \"Megas Domestikos\" und übertrug ihm den Oberbefehl über die nikäischen Truppen in Makedonien. Anlässlich seiner Krönung zum Mitkaiser zu Jahresbeginn 1259 erhob Michael VIII. seinen Bruder zum \"Sebastokrator\" und arrangierte eine Eheschließung mit einer Tochter des Generals Konstantin Tornikes. Unmittelbar darauf erhielt Johannes Palaiologos den Auftrag, das von Michael II. Komnenos Dukas beherrschte Despotat Epirus anzugreifen. Die Nikäer eroberten die Festungen Deabolis und Ohrid, im September 1259 schlugen sie in der Schlacht bei Pelagonia mit Unterstützung des Überläufers Johannes I. Dukas von Thessalien auch die Truppen des Fürstentums Achaia unter Wilhelm II. von Villehardouin entscheidend. Johannes Palaiologos unterwarf anschließend Theben und machte Achaia, bis dahin der stärkste Staat der Lateiner in Griechenland, zu einem Vasallen Nikaias; das Herzogtum Athen nahm bald dessen Stelle ein. In Lampsakos wurde er in Anerkennung seiner militärischen Erfolge zum Despoten, sein Schwiegervater Tornikes und sein Halbbruder Konstantin zu Sebastokratoren erhoben. Als persönliche Domänen (Pronoia) erhielt er die Inseln Rhodos und Lesbos zugesprochen. Nach der Rückeroberung von Konstantinopel 1261 führte Johannes Palaiologos einen langwierigen Feldzug gegen das wiedererstarkte Epirus, dessen Herrscher Michael II. schließlich im Sommer 1263/1264 die Oberhoheit des wiedererrichteten Byzantinischen Reiches anerkennen musste. Anschließend bekämpfte er die türkische Bedrohung in Kleinasien und festigte die kaiserliche Herrschaft über das Mäandertal. Nach 1267 kehrte Johannes nach Europa auf seine Ländereien in Strymon zurück. Er stellte nach dem Tod Michaels II. von Epirus die Kontrolle der Zentralregierung über die Klöster im östlichen Thessalien wieder her; das von Piraten heimgesuchte Xeropotamu-Kloster auf dem Athos ließ er erneuern. Um 1273/1275 leitete Johannes Palaiologos eine groß angelegte Offensive gegen Johannes I. Dukas von Thessalien, der den Byzantinern jedoch in der Schlacht von Neopatras eine schwere Niederlage zufügte. Auf dem Rückzug nach Norden kam er der byzantinischen Flotte zu Hilfe, die in Demetrias von den Lateinern bedrängt wurde, den Angriff dann aber erfolgreich abwehren konnte. Dennoch legte Johannes Palaiologos nach dem gescheiterten Thessalien-Feldzug die Despoteninsignien ab (oder wurde von Michael VIII. dazu gezwungen). Er starb kurze Zeit später.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johannes Dukas Palaiologos, mit vollständigem Namen \"Johannes Komnenos Dukas Angelos Palaiologos\" (; * um 1226/1229 in Kleinasien; † 1274 oder 1275), war ein byzantinischer General und jüngerer Bruder des Kaisers Michael VIII.", "tgt_summary": null, "id": 1381246} {"src_title": "Aktashit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Yunnan-Spitzmausmaulwurf erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 6,7 bis 8,3 Zentimeter und eine Schwanzlänge von 5,4 bis 7,5 Zentimeter. Die Hinterfußlänge beträgt 13 bis 16 Millimeter. Die Art ähnelt sehr stark dem Chinesischen Spitzmausmaulwurf (\"Uropsilus gracilis\") und unterscheidet sich von diesem nur durch die Größe und die dunklere, fast schwarze Fellfarbe sowie die Verbreitung in höheren Höhenlagen. Der Schädel erreicht eine Länge von 20 bis 22 Millimetern. Die Tiere besitzen im Oberkiefer pro Hälfte zwei Schneidezähne (Incisivi), einen Eckzahn, vier Prämolare und drei Molare. Die Zähne im Unterkiefer entsprechen denen im Oberkiefer, allerdings haben sie dort nur einen Schneidezahn. Insgesamt verfügen die Tiere damit über ein Gebiss aus 38 Zähnen. Die Zahnformel entspricht der des etwas größeren Chinesischen Spitzmausmaulwurfs und stellt das Hauptunterscheidungsmerkmal dieser beiden zu den beiden anderen Arten der Gattung dar.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Yunnan-Spitzmausmaulwurf kommt endemisch in der chinesischen Provinz Yunnan vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise des Yunnan-Spitzmausmaulwurfs liegen wie bei allen Arten der Gattung kaum Angaben vor. Die Art kommt in offenen Bergweiden und Fichtenwäldern in 3600 bis 4600 Metern Höhe vor. Wie die anderen Arten der Gattung lebt sie am Boden und sucht dort nach kleinen Wirbellosen als Nahrung.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Yunnan-Spitzmausmaulwurf wird als eigenständige Art innerhalb der Spitzmausmaulwürfe (Gattung \"Uropsilus\") eingeordnet, die aus vier Arten besteht und den Maulwürfen zugeordnet wird. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte durch Oldfield Thomas im Jahr 1922, der die Art anhand von Individuen aus dem Hochgebirge von Yunnan beschrieb. Einige Wissenschaftler ordnen die Form dem Chinesischen Spitzmausmaulwurf (\"Uropsilus gracilis\") als Unterart zu, andere erkennen sie jedoch als eigene Art an. Innerhalb der Art werden keine Unterarten unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) keiner Gefährdungsstufe zugeordnet, sondern aufgrund fehlender Daten als „Data deficient“ gelistet. Es gibt keine Daten zu den Bestandszahlen, eine Gefährdung ist nicht bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Yunnan-Spitzmausmaulwurf (\"Uropsilus investigator\") ist eine Säugetierart aus der Gattung der Spitzmausmaulwürfe (\"Uropsilus\") innerhalb der Insektenfresser (Eulipotyphla). Die Art kommt endemisch in der chinesischen Provinz Yunnan vor.", "tgt_summary": null, "id": 934598} {"src_title": "Schlacht bei Fontarrabie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Die Kathedralkirche befindet sich im Stadtzentrum von Korça und in unmittelbarer Nähe des historischen Stadtkerns. Das Gebäude wird frontal von einem Fussgängerplatz begrenzt, der sich südöstlich dem \"Bulevardi Republika\" anschließt. Die Kirche wurde dabei so angelegt, dass sie in Richtung des \"Bulevardi Shën Gjergji\" schaut, dem Boulevard, der nach der Vorgängerkathedrale, der Sankt-Georgs-Kathedrale \"(Katedralja e Shën Gjergjit)\", benannt wurde. Hinter der Wiederauferstehungskathedrale liegen Altstadtviertel sowie – ein paar Straßen weiter – der offizielle Sitz des Eparchen, wo sich seine Amtsräume und seine Wohnung befinden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die heutige Kathedrale ist ein Neubau. An ihrer Stelle lag seit dem späten 19. Jahrhundert die Sankt-Georgs-Kathedrale, jene wurde 1967 im Zuge der antireligiösen und atheistischen Politik Enver Hoxhas vom damaligen kommunistischen Staat zerstört. Letztere besaß ein langes viereckiges Kirchenschiff und zwei viereckige Kirchtürme, wohingegen der Neubau eine runde Form hat. Als die kommunistische Diktatur in Albanien 1990 und 1991 gestürzt und demokratische Strukturen etabliert wurden, hob der albanische Staat auch das seit 1967 geltende Religionsverbot auf. 1992 begann sogleich der Neuaufbau einer Stadtkathedrale für Korça. Mit finanzieller Unterstützung Griechenlands – das schon immer den albanischen Orthodoxen nahestand – konnte das Bauwerk 1995 eingeweiht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die Wiederauferstehungskathedrale ist eine dreischiffige Kirche byzantinischen Stils. Sie steht leicht erhöht auf einer Estrade und besteht vor allem aus cremeweißem bis elfenbeinfarbenem Stein sowie roten Ziegeln. Typisch für diesen Bau sind die vielen Arkaden an der Fassade, ob die Klangarkaden an den Glockentürmen oder die Blendarkaden an den drei Kirchenschiffen. An den zwei Seitenschiffen gibt es zudem Bogengänge. In neuerer Zeit wurden Teile der Kirchenfassade – vor allem die Blendarkaden – rosa bemalt. Das weiße Innere wird von einer großen hölzernen Ikonostase dominiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kathedrale ‚Auferstehung Christi‘ (), oder auch Wiederauferstehungskathedrale genannt, ist die Kathedrale der Eparchie von Korça. Das 1995 erbaute Gebäude ist Sitz eines Eparchen und gehört der orthodoxen Kirche von Albanien.", "tgt_summary": null, "id": 793760} {"src_title": "San Bartolomeo (Venedig)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Cinema Interruptus.", "content": "Eine der bekannteren Veranstaltungen am CWA ist das seit 1975 durchgeführte „unterbrochene Kino“, welches für viele Jahre vom bekannten und 2013 verstorbenen Filmkritiker Roger Ebert geleitet wurde. Ebert wählte jedes Jahr einen Film aus, der zu Beginn an einem Nachmittag des CWA gezeigt wurde. Auf die folgenden vier Nachmittage verteilt wurde dann, jeweils für zwei Stunden täglich, dieser Film diskutiert. Roger Ebert wie auch jeder Zuhörer konnte jederzeit den Film unterbrechen, und einen beliebigen Aspekt des Filmes diskutieren. In einem Blog-Beitrag vom August 2008 beschrieb er die Entstehung des Anlasses wie folgt: „Für mich begann dies alles ums Jahr 1969 herum, als ich begann, eine Filmklasse im Bereich der Bildenden Künste an der Universität von Chicago zu unterrichten. Ich kannte einen Chicagoer Filmkritiker, Lehrer und Disponenten namens John West, der in einer erstaunlichen Wohnung lebte – gefüllt mit Filmrollen, Projektoren, Büchern, Postern und Standbildern. ‚Du weißt, wie Football-Trainer mit ihren 16-Millimeter-Projektoren Filme von Spielen studieren?‘, fragte er mich. ‚Du kannst dieselben Ansatz benutzen, um Filme zu studieren. Einfach den Film anhalten und darüber, was du siehst, nachdenken. Du solltest es mal mit deiner Filmklasse ausprobieren.‘
Dies tat ich. Die Ergebnisse lagen weit über meinen Vorstellungen. Ich war nicht der Lehrer, und meine Studenten waren keine Zuschauer, wir bildeten eine Gemeinschaft. Die Grundregeln: Jeder konnte ‚Stopp!‘ rufen und darüber diskutieren, was gerade im Bild zu sehen war, oder was ihm auch gerade eingefallen war. Einige Jahre später, als ich anfing, diese shot-by-shots auf der Conference on World Affairs in Boulder durchzuführen, beschrieb der Konferenzgründer, Howard Higman, diesen Prozess als ‚Demokratie im Dunkeln‘. Später gab er dem einen Namen: Cinema Interruptus. Es mag zermürbend klingen, aber tatsächlich war es aufregend und fast hypnotisch. Während mehr als dreißig Jahren arbeitete ich mich in Boulder für zwei Stunden pro Nachmittag durch einen Film, und die Sessionen mussten in ein Auditorium verlegt werden, um den annähernd Tausend Menschen zählenden Andrang zu bewältigen.“ Als sich Roger Ebert von seinen Krebs-Behandlungen erholte, übernahm Jim Emerson, Redakteur der Webseite RogerEbert.com und CWA-Teilnehmer, die Moderation des Anlasses. Ebert kehrte 2009 und 2010 zurück, trug aber hauptsächlich über eine Computerstimme Kommentare bei. 2011 kündigte Ebert an, nicht mehr ans CWA zurückzukehren, und Emerson übernahm fortan die Leitung von \"Cinema Interruptus\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Conference on World Affairs (Konferenz über das Weltgeschehen, kurz CWA) ist eine jährlich in Boulder, Colorado (USA) stattfindende, öffentliche und für die Besucher kostenlose Konferenz über internationale Angelegenheiten und zahlreiche weitere Themengebiete. Sie fand im Jahr 1948 zum ersten Mal statt und wird jeweils von der University of Colorado (Boulder) organisiert. ", "tgt_summary": null, "id": 2381065} {"src_title": "Sichuanschwirl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Henschel entstammte einer jüdischen Familie. Gemeinsam mit seinen Brüdern Friedrich (1781–1837), August (1782–1828) und Moritz (1785–1862) wuchs Wilhelm in Breslau auf und besuchte mit seinen Geschwistern die 1790 gegründete jüdische Unterrichtsanstalt, in der sein Onkel Elias Henschel Mitglied des Schulkollegiums war. 1804 gingen die Brüder nach Berlin. In diesem Jahr ist erstmals eine Teilnahme an der Berliner Akademie-Ausstellung mit graphischen Werken der Gebrüder Henschel belegt. Im Katalog der Akademie-Ausstellung 1804 ist unter der Nummer 84 folgendes Werk aufgeführt: \"Vom Herrn Henschel. Porträtmaler aus Breslau. Sokrates im Gefängnis unter seinen Schülern. Eine Handzeichnung\". 1811 begann die Sammlung \"Ifflands mimische Darstellungen für Schauspieler und Zeichner\" zu erscheinen. Die Gebrüder Henschel saßen zwischen 1808 und 1811 im Berliner Königlichen Nationaltheater und fertigten während des Spielbetriebs Zeichnungen von den Schauspielern an, vor allem von August Wilhelm Iffland. Das war möglich, weil der Zuschauerraum bis Mitte des 19. Jahrhunderts erleuchtet war. In diesem Werk ging es darum, das Zeichensystem der Iflandschen Schauspielkunst zu beschreiben. Insgesamt erschienen zwanzig Rollenserien mit jeweils sechs Blättern und insgesamt 120 Kupferstichen, die Iffland in 19 Rollen porträtierten. Ein Heft ist der Schauspielerin Friederike Bethmann-Unzelmann gewidmet. Diese Hefte waren als Auftakt einer großen Folge gedacht, die jedoch nie zum Abschluss kam. Das erste Heft zeigte Iffland in der Rolle des Harpagnon in Molières \"Der Geizige\". Gewöhnlich wurden die Werke mit \"Gebr. Henschel\" signiert. Nur in wenigen Fällen sind ihre Vornamen aufgeführt. Goethe schrieb über \"Ifflands mimische Darstellungen\" einige Jahre später: „Gewiß es bedurfte viel Talent und Kunstfertigkeit, so verschiedene angenommene Charaktere und Leidenschaften darzustellen, und unter allen Abwechselungen gleichwohl die eigenthümlichen Züge des Mannes beyzubehalten; der Künstler Aufmerksamkeit hat sich noch weiter und bis auf das Kostüme erstreckt, so daß wer Iffland öfters spielen sahe sich aus den Bildern seines Anzugs wieder erinnern wird. – Die Manier womit diese mimischen Darstellungen in Kupfer gestochen sind ahmt leichte Entwürfe in schwarzer Kreide nach, nur Umrisse mit einiger Andeutung des Schattens.“ Neben diesen Theaterbildern zeichneten die Brüder Henschel eine Reihe Berliner Persönlichkeiten wie Johann Gottlieb Fichte, Wilhelm von Humboldt, August von Kotzebue Julius von Voß, Friedrich Wilhelm III. und Luise von Preußen. 1812 erhielten Wilhelm Henschel und sein Bruder August von der Königlichen Akademie der Künste den Titel \"Akademische Künstler\". Anlässlich des 70. Geburtstags von Johann Wolfgang Goethe erschien 1819 das erste Heft der Serie „Scenen aus Goethes Leben“. Als Titelbild fertigten die Gebrüder nach einem Bildnisrelief Schadows ein lithografisches Porträt des Dichters an. 1832 verließ Wilhelm Henschel Berlin. Er siedelte, wie seine Brüder, nach Breslau zurück. In der Folgezeit arbeiteten die Gebrüder vor allem als Porträtmaler für das jüdische Breslauer Bürgertum.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm Henschel (* 15. März 1781 oder 1785 in Trachenberg; † 27. Juni 1865 in Breslau) war ein deutscher Zeichner, Kupferstecher und Lithograf.", "tgt_summary": null, "id": 534623} {"src_title": "Hüda Kaya", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Jordan Martinook wurde in Brandon geboren, zog allerdings bereits im Alter von zwei Jahren nach Estevan, Saskatchewan sowie sechs Jahre später nach Leduc, Alberta. Mit dem Eishockeyspielen begann er im Alter von fünf Jahren in Estevan, ehe er später in seiner Jugend er für die in Leduc ansässigen \"Leduc Oil Kings\" spielte. Gegen Ende der Saison 2008/09 wechselte Martinook zu den \"Drayton Valley Thunder\" in die Alberta Junior Hockey League (AJHL), die höchste Juniorenliga Albertas. In der folgenden Spielzeit absolvierte der linke Flügelspieler 59 Spiele in Drayton Valley und erzielte dabei 40 Scorerpunkte. Im Anschluss wechselte er zu den Vancouver Giants in die Western Hockey League (WHL), eine der drei höchsten kanadischen Juniorenligen, wobei er auch Angebote von diversen Universitäten in den Vereinigten Staaten hatte. In Vancouver erlebte Martinook ein unterdurchschnittliches Rookie-Jahr und ging somit in die Saison 2011/12 als das letzte Jahr, in dem er für den NHL Entry Draft verfügbar war. Hier allerdings gelang ihm der Durchbruch in der WHL, so erzielte er 40 Tore und platzierte sich unter den 15 besten Torschützen der Liga. In der Folge wurde er im NHL Entry Draft 2012 an 58. Position von den Phoenix Coyotes ausgewählt, die ihn im September gleichen Jahres mit einem Einstiegsvertrag ausstatteten.", "section_level": 2}, {"title": "NHL.", "content": "In der Organisation der Coyotes, die seit Sommer 2014 als Arizona Coyotes firmiert, verbrachte er vorerst zwei Saisons bei den Portland Pirates, deren Farmteam aus der American Hockey League (AHL). Im Dezember 2014 debütierte der Angreifer in der National Hockey League (NHL) und kam bis zum Saisonende auf acht Einsätze in der höchsten Liga Nordamerikas. Zugleich kam er in Portland auf 43 Punkte in 62 Spielen und wurde somit drittbester Scorer des Teams. Nachdem sein Vertrag in Arizona im Sommer 2015 um zwei Jahre verlängert wurde, schaffte Martinook endgültig den Sprung ins NHL-Aufgebot der Coyotes und kam dort mit Beginn der Saison 2015/16 regelmäßig zum Einsatz. Nach knapp sechs Jahren in Arizona wurde Martinook im Mai 2018 samt einem Viertrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2018 an die Carolina Hurricanes abgegeben, die im Gegenzug Marcus Krüger sowie ein Drittrunden-Wahlrecht für den gleichen Draft zu den Coyotes transferierten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jordan Martinook (* 25. Juli 1992 in Brandon, Manitoba) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der seit Mai 2018 bei den Carolina Hurricanes in der National Hockey League unter Vertrag steht. Zuvor verbrachte er knapp sechs Jahre in der Organisation der Phoenix/Arizona Coyotes.", "tgt_summary": null, "id": 2315248} {"src_title": "Usmon Toshev", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bob Rogers, ein Absolvent der Disney University, gilt als Verfechter jener Überwältigungsästhetik, die der jeweilige Stand der Animationstechnik möglich macht. Bezogen auf die zahlreichen Expos, bei denen er beratend tätig war, wird er wie folgt zitiert: „Jeder Pavillon auf einer Expo heute, ist besser als sein Äquivalent vor fünfzig Jahren, und zwar wegen des Einflusses von Disney.“ Seit der Gründung von BRC im Jahr 1981 hat das Unternehmen über 300 internationale Auszeichnungen für seine kreativen Ideen erhalten, darunter auch zweimal eine Nominierung für den Oscar, sowie achtzehn THEA Awards für herausragende Leistungen im Bereich Entertainment. Die NASA lud Rogers ein, um sie bei der Entwicklung eines Masterplans zur Erforschung des Mars zu unterstützen, wofür er mit einer NASA Public Service Medal ausgezeichnet wurde. Im Jahr 1983 erhielt Bob Rogers eine Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ für \"Ballet Robotique\", einen Film, der die Arbeit von Robotern bei der Herstellung von Automobilen zeigt, wobei die Arbeit der Roboter mit Musik unterlegt ist passend zum jeweiligen Arbeitsschritt. Der Film entstand als Hintergrundprojektion für die Show \"Bird and the Robot\" des Pavillons von General Motors im Disney-Themenpark Epcot. Den Oscar mit nach Hause nehmen konnte jedoch Christine Oestreicher, die die Auszeichnung für ihren Film \"A Shocking Accident\" erhielt. Auf der Oscarverleihung 1986 war Rogers erneut für einen Oscar in der Kategorie „Bester Kurzfilm“ (Live Action) nominiert, diesmal mit seinem Film \"Rainbow War\". Die Trophäe ging jedoch an Jeffrey D. Brown und Chris Pelzer und ihren Film \"Molly’s Pilgrim\". Für die Animationskomödie \"Back to Neverland\" von 1989 mit Walter Cronkite und Robin Williams lieferte Rogers die Vorlage und trat als Co-Produzent auf. Bei dem 1992 entstandene Dokumentar-Kurzfilm \"To Be an Astronaut\" war er als Regisseur und Produzent tätig und lieferte auch die Vorlage. Der Film wurde im Lyndon B. Johnson Space Center der NASA in Houston im Besucherbereich gezeigt. Er zeigt das Leben von Astronauten ab dem Moment, wo sie davon erfahren haben, dass sie am nächsten Flug beteiligt sind, angefangen bei Schulungen und Simulationen bis zu dem Zeitpunkt ihres tatsächlichen Fluges. Für seine bahnbrechende Arbeit in der themenbezogenen Unterhaltung und seine weltweite Berufserfahrung in der Design-Industrie wurde Rogers 2007 mit dem THEA Lifetime Achievement Award geehrt. The Order of Lincoln Medal war eine weitere Auszeichnung, die ihm 2009 für seine Rolle zugesprochen wurde, die er bei der Schaffung der Abraham Lincoln Presidential Library mit seiner Firma BRC gespielt hatte. In Harry Brant Chandlers Buch \"Dreamers in Dream City\" ist Rogers neben Walt Disney, Arnold Schwarzenegger und Jerry Bruckheimer, um nur einige zu nennen, eine der beschriebenen 54 Personen. Im Jahr 2014 wurde Rogers in den Aufsichtsrat der Academy of Motion Picture Arts and Sciences gewählt, die vor allem durch die Verleihung der Academy Awards (Oscars) bekannt geworden ist. Rogers ist außerdem ein ehemaliges Mitglied des Board of Directors der International Association of Amusement Parks and Attractions (IAAPA) und ehemaliges Vorstandsmitglied der Ryman Arts Foundation, die Stipendien für junge Künstler vergibt. Rogers, der sich sowohl als Meister-Geschichtenerzähler, wie auch als Filmemacher, Erfinder und Schriftsteller einen Namen gemacht hat, wurde ob seiner Vielfältigkeit in die Hall of Fame der IAAPA aufgenommen, wo schon Walt und Roy Disney, Walter Knott (Knott’s Berry Farm), Milton S. Hershey (Hershey Company, Hersheypark) und andere Persönlichkeiten ihren Platz gefunden haben. Für seine Kurzdokumentation \"The Wedge: Dynasty, Tragedy, Legacy\" erhielt Rogers 2015 einen Nominierung für den bedeutenden Fernsehpreis Emmy. außerdem:", "section_level": 1}], "src_summary": "Bob Rogers (* 20. Jahrhundert) ist ein US-amerikanischer Filmproduzent, Autor, Filmregisseur und künstlerischer Leiter und Gestalter, der 1983 und 1986 für einen Oscar nominiert war. ", "tgt_summary": null, "id": 953900} {"src_title": "Johannes Sikkar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "College.", "content": "Die University of Arkansas sagte Bailey zunächst ein Sportstipendium zu, zog das Angebot jedoch zurück, nachdem er sich in deren Team nicht als Starting Kicker durchsetzen konnte. Er verließ darauf die Universität und pausierte ein Jahr lang. In der folgenden Saison kam er an der Oklahoma State University unter und spielte von 2007 bis 2010 für deren Mannschaft, die Cowboys, College Football, wobei er bei 72 Versuchen 57 Field Goals und 199 Extrapunkte bei 201 Versuchen erzielte. 2010 wurde er als bester College-Kicker mit dem prestigeträchtigen Lou Groza Award ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "Trotz seiner guten Leistungen fand Bailey beim NFL Draft 2011 keine Berücksichtigung, wurde jedoch im Sommer von den Dallas Cowboys als Free Agent verpflichtet und konnte sich in der Vorbereitung gegen vier andere Kicker durchsetzen. Bereits in seiner Rookie-Saison machte er mit herausragenden Leistungen auf sich aufmerksam und konnte erste Franchise-Rekorde verzeichnen. Er erzielte 32 Fieldgoals bei 37 Versuchen und verwandelte alle 39 Extrapunktversuche. Auch in den folgenden Saisons spielte er auf hohem Niveau und war ein sicherer Scorer für die Cowboys. Das Team band ihn daher längerfristig und man einigte sich 2014 auf einen Siebenjahresvertrag über 22,5 Millionen US-Dollar, bei garantierten 7,5 Millionen. 2015 wurde er von seinen Kollegen zum Mannschaftskapitän der Special Teams gewählt und erstmals in den Pro Bowl berufen. Im Rahmen der finalen Kaderverkleinerung auf 53 Spieler vor Beginn der Regular Season 2018 wurde er entlassen. Am 18. September 2018 wurde Bailey von den Minnesota Vikings als Ersatz für den tags zuvor entlassenen Kicker Daniel Carlson unter Vertrag genommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dan Bailey (* 26. Januar 1988 in Oklahoma City, Oklahoma) ist ein US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Kickers, der zurzeit für die Minnesota Vikings in der National Football League (NFL) spielt.", "tgt_summary": null, "id": 563521} {"src_title": "The Merchant of Venice (Oper)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "Zu Beginn sitzt der Spieler in einem Zug und begegnet dort Olli, der einem diverse Fragen stellt, über die der Name und das Geschlecht des Spielers sowie der Name des Dorfes festgelegt werden. Hat der Zug das Dorf erreicht, wird man sogleich von Tom Nook begrüßt. Er wundert sich, dass der Spieler in ein Dorf gezogen sei, ohne sich vorher um eine Bleibe gekümmert zu haben, und bietet ihm ein Haus zum Verkauf an. Da nicht genügend Geld vorhanden ist, um das Haus zu bezahlen, muss der Spieler bei Tom Nook aushelfen und diverse Aufgaben für ihn erledigen. So kann er die Schulden für das Haus nach und nach abbezahlen. Im weiteren Spielverlauf lässt sich das Haus mehrfach vergrößern, was stets eine gewisse Summe an Sternis kostet. Um diese zu bezahlen, kann der Spieler mit einem Kescher Insekten fangen, mit einer Angelrute Fische angeln, Fossilien aufgraben oder Obst sammeln und dieses bei Tom Nook im Laden verkaufen. Zusätzlich besitzt der Spieler die Möglichkeit, in der Schneiderei neue Kleidungsstücke zu kaufen und sein Aussehen individuell zu gestalten. Auch die Stadt kann über Blumen und neu gepflanzte Bäume bzw. das Fällen von Bäumen umgestaltet werden. Im Dorf wohnen sechs Bewohner, die allesamt Tiere sind. Mit ihnen kann sich der Spieler unterhalten, Tauschgeschäfte abschließen, spielen oder weitere Interaktionen durchführen. Hin und wieder kann es dazu kommen, dass ein Bewohner aus dem Dorf auszieht. Bald darauf zieht in der Regel ein neuer Bewohner in das Dorf ein. Die Bewohner unterhalten sich auch untereinander, ohne dass der Spieler aktiv eingreift. Das Spiel besitzt kein direktes Spielziel, sondern ein offenes Ende. Alle Geschehnisse basieren auf der internen Zeit der Konsole. Viele echte Feste wie z. B. Heiligabend oder Halloween werden auch bei \"Animal Crossing\" gefeiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Animal Crossing (jap., \"Dōbutsu no Mori\", wörtlich: „Wald der Tiere“) ist der erste Teil der \"Animal-Crossing-\"Videospielserie und wurde am 14. April 2001 in Japan für den Nintendo 64 veröffentlicht. Mit einigen technischen Verbesserungen erschien das Spiel unter dem Titel \"Dōbutsu no Mori+\" () am 14. Dezember des gleichen Jahres für den Nintendo GameCube. Diese Version wurde am 15. September 2002 schließlich in den USA veröffentlicht und erreichte am 24. September 2004 auch Europa.", "tgt_summary": null, "id": 2475406} {"src_title": "Chris Boswell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Molly, deren Eltern russisch-jüdischer Abstammung sind, ist mit ihrer Familie nach Amerika eingewandert. Aus beruflichen Gründen muss die Familie nach einiger Zeit von New York in eine kleine Stadt umziehen. Molly hat es nicht leicht in ihrer neuen Schulklasse, da ihre Klassenkameraden sich nicht nur über ihren Akzent lustig machen, sondern auch über die Art, wie sie sich kleidet, wie sie spricht und wie sie sich aufgrund anderer Bräuche, die ihr Leben bisher bestimmten, verhält. So verspotten sie sie mit einem selbst kreierten Reim, der mit „Jolly Molly“ beginnt und sich über ihre Augen und Nase lustig macht. Ihre Mutter gibt Molly jedoch den Rückhalt, den sie braucht und auch eine einfühlsame Lehrerin bringt dem Kind viel Verständnis entgegen. Mollys Mutter war die treibende Kraft in der Familie, nach Amerika auszuwandern, wo sie die Freiheit genießt, ihre Religion frei ausüben zu dürfen. Als Thanksgiving, das amerikanische Erntedankfest, das dort ein ganz besonderer Feiertag ist, naht, bekommen die Kinder die Aufgabe, eine Pilgrim (Pilger)-Puppe zu basteln. Molly wird bei dieser Arbeit von ihrer Mutter unterstützt und so entsteht eine Puppe, die ein klein wenig Mollys Mutter ähnelt, zumal sie auch in ihrer Kleidung an die russische Heimat des Mädchens erinnert. Als die Kinder ihre selbstgebastelten Puppen, die so verschieden und vielfältig sind, wie sie selbst, in ihrer Klasse vorstellen, wendet sich Mollys Schicksal der Ausgrenzung. Ihre Lehrerin erzählt den Kindern vom Ursprung des Thanksgiving-Festes. So erfahren sie das dieses Fest auf jüdische Pilger zurückgeht, die aus ihrem Land flohen, weil sie dort ihre Religion nicht frei ausüben durften. Genauso erging es auch Mollys Eltern. Also ist Molly im Gegensatz zu den in Amerika geborenen Kindern ein wirklicher Pilger. Das führt in der Folge dazu, dass Molly in ihrer Klasse anerkannt wird und endlich angekommen ist in ihrer neuen Heimat.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Gedreht wurde in Montclair in New Jersey. Es handelt sich um eine Produktion der Phoenix Films Inc. Der Film lief auf dem American Film Festival Bue Ribbon, Cine Golden Eagle.", "section_level": 1}], "src_summary": "Molly’s Pilgrim ist ein US-amerikanischer Kurzfilm aus dem Jahr 1985. Jeffrey D. Brown schrieb das Drehbuch, führte Regie und produzierte den Film. Das Drehbuch beruht auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Barbara Cohen, die im Film eine kleine Rolle übernommen hat.", "tgt_summary": null, "id": 1330038} {"src_title": "Andrzej Przewoźnik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Raumfahrtunternehmen \"Orbital Sciences Corporation\" war 1982 von drei befreundeten Absolventen der Harvard Business School David Thompson, Scott Webster und Bruce Ferguson gegründet worden. Ihr erstes Produkt für die NASA war die Transfer Orbit Stage (TOS). Weltweit bekannt wurde sie, als sie mit im Rahmen des NASA-Programmes Commercial Orbital Transportation Services mit dem Frachtraumschiff Cygnus und der Trägerrakete Antares die Kapazität für Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation entwickelten. Auf Basis dieser erfolgreichen Entwicklung beauftragte die NASA im Rahmen ihres Programmes Commercial Resupply Services die Firma 2008 für die Zeit vom 1. Januar 2009 bis zum 31. Dezember 2016 mit 8 Frachtmissionen zur ISS für 1,9 Milliarden US-Dollar. \"ATK Aerospace and Defense\" entstand 1990 mit der Ausgründung der Rüstungssparte von Honeywell. Honeywell hatte zu diesem Zeitpunkt schon 50 Jahre Rüstungsgüter für die Vereinigten Staaten und für den Export produziert. ATK expandierte in den Luftfahrtbereich mit dem Erwerb der Hercules Aerospace Company 1995 und von Thiokol Propulsion 2001. Weitere Erwerbungen von Firmen folgten. \"Orbital ATK\" nutzt weiterhin, als einziger Betreiber weltweit, die Lockheed L-1011 TriStar als Trägerflugzeug für Pegasusraketen. Im April 2015 wurde die \"Stargazer\" neu lackiert.", "section_level": 1}, {"title": "Übernahme durch Northrop Grumman.", "content": "Im September 2017 teilte Northrop Grumman mit, Orbital ATK zu einem Kaufpreis von rund 7,8 Milliarden Dollar sowie deren bestehende Schulden in Höhe von rund 1,4 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Die Transaktion wurde am 6. Juni 2018 abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Flugsysteme.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Raketentriebwerke.", "content": "Das Unternehmen liefert unter anderem die Triebwerke für die Trident II D-5 und Minuteman III-Interkontinentalraketen. Außerdem lieferte beziehungsweise liefert es die Feststoff-Booster für die Delta-II- und Delta-IV-Raketen, für die Vulcan und für das Space Launch System (SLS) der NASA.", "section_level": 2}, {"title": "Luftfahrtkomponenten.", "content": "Orbital ATK liefert Komponenten für Flugzeughersteller und Flugzeugtriebwerkshersteller, etwa für den Airbus A350 XWB, für das GEnx-Triebwerk von General Electric, für das Rolls-Royce Trent XWB Triebwerk, für die Boeing 767 und die Boeing C-17 Globemaster III. Ebenso werden Teile geliefert für die Lockheed Martin F-22 Raptor, die Lockheed Martin F-35 Joint Strike Fighter, den Lockheed F-117 und den Northrop Grumman B-2 Spirit.", "section_level": 2}, {"title": "Verteidigungssysteme.", "content": "Orbital ist ein Hersteller von automatischen Kanonen und Maschinenkanonen. Zum Produktionsumfang gehören:", "section_level": 1}, {"title": "Raketentriebwerke für militärische Raketen.", "content": "Orbital ATK liefert folgende Raketenantriebe für militärische Raketen:", "section_level": 2}, {"title": "Munition.", "content": "Orbital ATK besitzt ein breites Produktportfolio für Munition von kleinen bis mittleren Kalibern insbesondere:", "section_level": 2}, {"title": "Raumfahrtsysteme.", "content": "Das Tochterunternehmen Orbital Sciences Corporation konstruiert und betreibt Trägerraketen, produziert Satelliten für die NASA, das Militär und für private Nutzer, liefert aber auch Komponenten für andere Hersteller von Satelliten wie Solarpaneele etc. Bekannte Satelliten sind die GeoStar und LEOStar-Baureihe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Northrop Grumman Space Systems (vormals \"Northrop Grumman Innovation Systems\", davor \"Orbital ATK\") ist ein US-amerikanisches Raumfahrt-, Rüstungs- und Luftfahrtunternehmen mit Sitz in Dulles, Virginia das 2015 aus der Fusion der Orbital Sciences Corporation und der \"ATK Aerospace and Defense\", der Rüstungssparte von Alliant Techsystems, hervorging und 2018 von Northrop Grumman übernommen wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 1835799} {"src_title": "Eric Selleck", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Burg ist eine kleine, steinerne Folly in romantisch-idealisierendem Stil einer mittelalterlichen oder gotischen Burg. Sie hat einen unregelmäßigen Grundriss mit vier rechteckigen Türmchen um einen gleich hohen Kern und eine mit Zinnen versehene Brüstung. Das Gebäude steht auf einem großen Felsvorsprung mit hinterem Steilabsturz. Es war als Jagdschlösschen und nicht für Wohnzwecke ausgelegt und ist 18 Meter × 3 Meter groß.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Burg wurde ursprünglich 1379 als Kapelle errichtet und soll dem Erzengel Michael geweiht worden sein. Seither wurde sie in verschiedenen Perioden umfassend umgebaut, besonders im 18. Jahrhundert im Auftrag der Familie \"Basset\" als Jagdschlösschen. Sie gilt als Folly-Burg wegen der großen Steinblöcke, aus denen ein Teil ihrer Fundamente gefertigt ist und die den Eindruck vermitteln, die Burg würde mit dem Untergrund verschmelzen. Die Nutzung der Burg als Seezeichen wurde 1898 verzeichnet, als sie im Pachtvertrag festgelegt wurde, dass der Pächter sich dazu verpflichtete, ein Licht am Nordfenster anzubringen. Die Burg wurde in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren nicht genutzt und verfiel, bis sie in den Jahren 1975 bis 1980 privat renoviert wurde. 1975 wurde das Gebäude von English Heritage als historisches Gebäude II. Grades gelistet. In den 1980er-Jahren wurde Carn Brea Castle in ein Restaurant mit orientalischer Küche umgebaut.", "section_level": 1}, {"title": "In den Medien.", "content": "Im 19. Jahrhundert wurde ein Handelsschiff der East India Company nach Carn Brea Castle benannt. Es ging 1829 vor der Isle of Wight unter und die \"Times\" berichtete, dass es in einen Verbrauchssteuerbetrug verwickelt war. Der gestohlene Ford Anglia aus den Harry-Potter-Filmen wurde 2006 bei Carn Brea Castle gefunden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carn Brea Castle ist eine Burg in der Gemeinde Carn Brea in der englischen Grafschaft Cornwall. Das Granitgebäude wurde im 14. Jahrhundert als Kapelle erbaut und im 18. Jahrhundert als Jagdschlösschen im Stil einer Burg für die Familie \"Basset\" umgebaut. Das von English Heritage als historisches Gebäude II. Grades gelistete Bauwerk wird heute als Restaurant privat genutzt.", "tgt_summary": null, "id": 157391} {"src_title": "Regierung Lloyd George", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Organisation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemein.", "content": "Das Festival wurde vom Staatsfernsehen RAI organisiert. Conti moderierte das Festival nunmehr zum zweiten Mal und war gleichzeitig künstlerischer Leiter (\"direttore artistico\") der Veranstaltung. Für die musikalische Leitung (\"direzione musicale\") war Pinuccio Pirazzoli verantwortlich, die Bühnenausstattung stammte von Riccardo Bocchini und Regie führte Maurizio Pagnussat.", "section_level": 2}, {"title": "Presseraum.", "content": "Der Presseraum (\"Sala Stampa\") bezeichnet die aus Radio- und TV-Journalisten zusammengesetzte Jury, welche an den ersten drei Abenden zu 50 % die Abstimmungen beeinflusste.", "section_level": 2}, {"title": "Expertenjury.", "content": "Die Expertenjury (\"giuria degli esperti\") stimmte am vierten und fünften Abend ab, wobei ihre Abstimmung jeweils 30 % der Gesamtwertung ausmachte. Sie setzte sich aus folgenden Personen zusammen:", "section_level": 2}, {"title": "Demoskopische Jury.", "content": "Die demoskopische Jury (\"giuria demoscopica\") stellt eine Stichprobe aus 300 zufällig ausgewählten Musikkonsumenten dar, welche von zuhause aus über ein elektronisches System abstimmen. Wie die Expertenjury stimmte sie am vierten und fünften Abend ab und machte jeweils 30 % der Wertung aus.", "section_level": 2}, {"title": "Kandidaten.", "content": "In der Hauptkategorie \"Campioni\" traten 20 Kandidaten gegeneinander an, von denen 16 das Finale erreichten. In der Newcomer-Kategorie \"Nuove Proposte\" hingegen traten acht Kandidaten gegeneinander an, von denen vier am dritten Abend das Finale bestritten.", "section_level": 1}, {"title": "\"Campioni\".", "content": "Die 20 \"Campioni\" wurden von Carlo Conti in der Fernsehshow \"L’Arena\" auf Rai 1 am 13. Dezember 2015 proklamiert.", "section_level": 2}, {"title": "\"Nuove Proposte\".", "content": "Am 27. November 2015 wurde auf Rai 1 der Wettbewerb \"#SG – Sanremo Giovani\" ausgestrahlt, in dessen Rahmen die Musikjury, bestehend aus Carlo Conti, Piero Chiambretti, Rosita Celentano, Giovanni Allevi, Federico Russo, Carolina Di Domenico und Andrea Delogu, sechs Kandidaten für die Newcomer-Kategorie auswählte. Weitere zwei wurden in der Vorentscheidung \"Area Sanremo\" ermittelt (Miele und Mahmood).", "section_level": 2}, {"title": "Abende.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster Abend.", "content": "Am Eröffnungsabend präsentierten zehn der 20 \"Campioni\" ihr Lied. Die Abstimmung wurde zu je 50 % vom Fernsehpublikum und vom Presseraum bestimmt.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Abend.", "content": "Der zweite Abend begann mit dem Newcomer-Wettbewerb, in dem vier der \"Nuove Proposte\" paarweise gegeneinander antraten; der jeweilige Sieger, der zu je 50 % vom Fernsehpublikum und vom Presseraum bestimmt wurde, erreicht das Halbfinale am vierten Abend. Die verbleibenden zehn \"Campioni\" hatten ihren Auftritt.", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Abend.", "content": "Der Wettbewerb der \"Nuove Proposte\" wurde mit den vier verbleibenden Kandidaten fortgesetzt; wieder traten sie paarweise gegeneinander an und kämpften um den Finaleinzug am vierten Abend. Die 20 \"Campioni\" hingegen präsentierten Coverversionen bekannter italienischer Lieder. Die Abstimmung über das beste Cover hatte keinen Einfluss auf den Wettbewerb selbst, war aber mit einem Sonderpreis bedacht.", "section_level": 2}, {"title": "Auftritte der \"Nuove Proposte\".", "content": "Während des ersten Duells kam es zu einem technischen Fehler, der dazu führte, dass die Stimmen der Pressevertreter falsch gezählt wurden und zunächst fälschlich Miele als Siegerin ausgerufen wurde. Erst später am Abend wurde die Abstimmung der Presse wiederholt und schließlich das Ergebnis revidiert.", "section_level": 3}, {"title": "Vierter Abend.", "content": "Die vier verbliebenen \"Nuove Proposte\" traten ein letztes Mal auf; aus den vier wurde der Sieger ermittelt. Alle 20 \"Campioni\" traten ein weiteres Mal auf und stellten sich einer erneuten Abstimmung. Aus den Abstimmungsergebnissen des ersten, zweiten und vierten Abends ergab sich in der Folge die Rangliste; die fünf letztplatzierten Kandidaten schieden vorläufig aus. In einer letzten Abstimmung, die rein aus Televoting bestand, wurde einer der fünf wieder zurückgeholt, wobei das Ergebnis erst am nächsten Abend bekannt gegeben wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Fünfter Abend.", "content": "Nachdem die 16 Finalisten mit ihrem Lied aufgetreten waren, gelangten die drei Kandidaten mit den höchsten Abstimmungsergebnissen in die Endrunde. Erst nach einer erneuten Abstimmungsrunde wurde aus den verbliebenen drei der Sieger ermittelt.", "section_level": 2}, {"title": "Dopofestival.", "content": "Anschließend an das Festival fand an den ersten vier Abenden in der \"Villa Ormond\" in Sanremo die Talkshow \"Dopofestival\" statt, in der Journalisten und Teilnehmer des Festivals zu Wort kamen. Moderiert wurde die Sendung von Nicola Savino, kommentiert von der Komikergruppe Gialappa’s Band; regelmäßige Auftritte hatte auch der Komiker Max Giusti.", "section_level": 1}, {"title": "Einschaltquoten.", "content": "Italienische Einschaltquoten gemäß Auditel-Erhebungen:", "section_level": 1}, {"title": "Kompilation.", "content": "Eine Kompilation mit allen teilnehmenden Liedern ist während des Festivals am 12. Februar unter dem Namen \"Sanremo 2016\" erschienen. Sie erreichte auf Anhieb die Spitze der offiziellen Kompilationen-Charts und schaffte diese Position auch in den kombinierten Albumcharts. Sie hielt diese Position sieben Wochen lang und war damit die meistverkaufte Kompilation des Jahres.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 66. Ausgabe des Festival della Canzone Italiana di Sanremo fand 2016 vom 9. bis 13. Februar im \"Teatro Ariston\" in Sanremo statt und wurde von Carlo Conti moderiert, in Begleitung des Schauspielers Gabriel Garko, der Komikerin Virginia Raffaele sowie der rumänischen Schauspielerin Mădălina Diana Ghenea. Sieger des Wettbewerbs war die Band Stadio, die auch die Möglichkeit erhielt, Italien beim Eurovision Song Contest 2016 zu vertreten; nachdem sie jedoch ablehnte, ging dieses Amt auf die Zweitplatzierte Francesca Michielin über.", "tgt_summary": null, "id": 2476163} {"src_title": "Jakob Michelsen (Fußballtrainer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Die Arbeiten an diesem Album gingen bis in das Jahr 1994 zurück, als die Instrumental-Fraktion der Band sechs Lieder aufnahm: \"To Ride, Shoot Straight and Speak the Truth\", \"Like This with the Devil\", \"Just as Sad\", \"Put Me out\" und \"Damn Deal Done\". Mit Ausnahme von \"Just as Sad\", \"Put Me Out\", bei denen sich Nicke Andersson und Uffe „Monster“ Cederlund den Gesang teilten, waren diese Aufnahmen noch ohne Gesang. Außerdem entstand in dieser Session ein unbetiteltes Stück, das später den Arbeitstitel \"Ms. Anthropic\" bekam. Es war das einzige Stück aus der Entstehungszeit des Albums, an dem noch der damalige Bassist Lars Rosenberg beteiligt war. Da er allerdings die Gruppe Richtung Therion verließ, blieb das Lied unbearbeitet und als neuer Bassist kam Jörgen Sandström hinzu. Bei einer Proberaum-Session Anfang 1996 wurden dann erstmals \"Somewhat Peculiar\", \"Boats\" sowie \"Hollywood Babylon\" (eine Coverversion eines Titels von The Misfits, die später für das Coveralbum \"Sons of Satan... Praise the Lord\" als Studioversion aufgenommen wurde) mit Petrovs Gesang gespielt. Bei dieser Session wurden \"Parasight\" und \"They\" zwar ebenfalls gespielt, enthielten aber noch keinen Text und blieben somit ohne Gesang. Im Frühjahr 1996 nahm die Band schließlich die ersten, „richtigen“ Demoaufnahmen mit Petrov am Gesang auf. Dafür wurden die Lieder \"To Ride, Shoot Straight and Speak the Truth\" und \"Like This with the Devil\" noch einmal neu aufgenommen, während bei \"Just as Sad\" und \"Put Me Out\" die Instrumental-Spuren von 1994 Verwendung fanden und lediglich die Gesangsspuren von Andersson und Cederlund durch neu eingesungene Passagen von Petrov ersetzt wurden. Im Sommer 1996 entstanden dann die fertigen Studioaufnahmen, von denen auch verschiedene Mixe angefertigt worden sind. Erst mixte Mike Frazer die Lieder \"Wreckage\" und \"Boats\", die Band war aber mit dem Resultat nicht zufrieden, also ließ Tomas Skogsberg das Album abmischen und diese Version des Albums fand als Promo-CD zu den Musikmagazinen Umlauf. Da Nicke Andersson allerdings nicht zu 100 Prozent überzeugt war von dem Klang des Albums, insbesondere dem des Schlagzeugs, mischte Skogsberg die Platte ein zweites Mal ab. In dieser Version fand das Album dann schlussendlich in die Läden. Doch bis dahin galt es noch, die Angelegenheit zu klären, bei welchem Label man veröffentlichen würde. Die Band hatte nämlich Earache Records enttäuscht verlassen und bei Eastwest unterschrieben, deren sie betreuender A&R-Mitarbeiter der Firma aber plötzlich nicht mehr angehörte. Erst als die Rechte an den neuen Liedern zurückgekauft worden waren, wurde das bandeigene Label Threeman Recordings gegründet, das die folgenden Veröffentlichungen vornahm. Später erfolgte die Lizenzierung durch Music for Nations.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Das von Druckerzeugnissen wie der \"Rock Hard Enzyklopädie\" oder der Internetplattform \"Metal Rules\" verwendete Kofferwort Death ’n’ Roll (gebildet aus den Komponenten Death Metal und Rock ’n’ Roll) hat sich längst als Substil etabliert und ist mehr als mit jeder anderen Band mit Entombed verknüpft. Den auf \"Wolverine Blues\" selbstkreierten Stil Death ’n’ Roll habe man auf \"To Ride, Shoot Straight and Speak the Truth\" perfektioniert, erklärt die Website \"metalinjection.net\". Das Album sei „heavy grinding power-boogie doom“ steht in Janne Starks Buch über die schwedische Metal-Szene. In Verbindung mit einem Gesangsstil, der kein Growling mehr aufweise, stattdessen mit Motörhead oder White Zombie vergleichbar sei, zeige es mehr denn je Entombeds rockige Seite. Frank Albrecht fand im \"Rock Hard\", dass \"To Ride, Shoot Straight and Speak the Truth\" an \"Wolverine Blues\" anknüpfe. Der „Death’n’Roll“ setze sich aus den Stilrichtungen Death Metal und Punk sowie einigen Charakteristika der Musikgruppen Motörhead und Kiss zusammen. Ein bluesiges (\"Boats\"), ein progressives (\"Wound\") und ein „völlig abgefahrenes“ (\"Mr. Uffe’s Horrorshow\") Experiment gebe es zusätzlich. \"Allmusic\" benutzte die Bezeichnung „Scandinavian Metal“. Nicke Andersson antwortete auf die Frage nach der Abkehr vom reinen Death Metal in riffbetonte Rock-Regionen im saarländischen Musikmagazin \"Splitter\": „Nun, die Zeiten und die Geschmäcker ändern sich im Laufe der Zeit. Außerdem wäre es albern, heute immer noch lupenreinen Death Metal wie vor vier oder fünf Jahren zu spielen. Bands wie Carcass oder Cathedral sind die besten Beispiele. [...] Wir haben uns ja bereits auf \"Wolverine Blues\" von unseren Wurzeln gelöst, somit ist die Veränderung gar nicht so drastisch.“", "section_level": 1}, {"title": "Covergestaltung.", "content": "Der Vater des Entombed-Roadies (und späteren The-Hellacopters-Basisten) Kenny Håkansson entwarf für die Firma Guerilla Art Filmplakate. Auf seine Kompetenz setzte Entombed von Anfang an bei der Covergestaltung. Im Falle von \"To Ride, Shoot Straight and Speak the Truth\" kam dann diese Spezialisierung auf Filmplakate zum Tragen, denn die Aufmachung entspricht einem solchen für Horrorfilme älteren Datums (nicht nur aber vor allem Anfang der 1960er Jahre). Der \"DCLXVI\" lautende Arbeitstitel des Albums, der in arabische Zahlen umgeschrieben die biblische „Zahl des Tieres“, 666, ergibt, wurde ebenfalls auf dem Cover in Szene gesetzt, sodass er manchmal mitzitiert wird.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Die limitierte Digipak-Edition enthält eine Bonus-CD namens \"Family Favourites\", auf der vier Cover-Songs enthalten sind (auf der Vinyl-Ausgabe sind weitere zwei Stücke vertreten):", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Im \"Metal Hammer\" erreichte das Album in der Bewertungsrangliste der im Monat neu erschienenen CDs den viertbesten Durchschnittswert. Matthias Weckmann, dessen Wertung sich auf 6 von 7 möglichen Punkten belief, meinte: „\"To Ride...\" hat zwar nicht die Klasse-Songs von \"Wolverine Blues\", dafür aber ein breites Spektrum, das weit über den Death Metal hinausgeht. Was beim Hören zunächst einmal ein großes Fragezeichen hinterlassen wird.“ Die frische Mischung aus Punk-Attitüde und Komplexität wirke eben „zu Beginn ein wenig wirr“ und sei daher „schwer verdaulich“. Musikerkollege Flo V. Schwarz (Pyogenesis) gab im selben Heft das Kurz-Statement ab: „Die werden immer rockiger, eine schöne Entwicklung, die die Band da gemacht hat. Typischer Sunlight-Sound.“ Martin Popoff, Autor der Buchreihe \"The Collector’s Guide of Heavy Metal\", fiel ebenfalls die Komplexität auf, die im Kern den typischen „Skogsberg-Sound“ in sich trage. Einem Kreativitätsschub, der eine Zurücknahme des „Drauflos-Death-Metals“ zugunsten von „psychedelischem Doom“ ausgelöst habe, sei der entstandene Meilenstein des 1990er-Jahre-Metals zu verdanken. Er vergab die Bestwertung von 10 Punkten. Das Material liege nahe an dem auf \"Wolverine Blues\" gebotenem, sei glücklicherweise kantiger, weise dafür aber ein weniger überzeugendes Songwriting auf, schrieb Jason Birchmeier in seiner Band-Biografie für \"Allmusic\". Sein Kollege Stephen Thomas Erlewine drückte es in seiner Rezension deutlicher aus: Die Gitarrenarbeit sei „brutal“ zu nennen, das Songwriting dagegen „schlampig“ und „undiszipliniert“. Er vergab 2 1⁄2 von 5 möglichen Sternen. Frank Albrecht schloss seine Rezension mit dem Fazit: „\"To Ride, Shoot Straight and Speak the Truth\" ist also ein rundum gelungenes Comeback für die einstigen Death Metal-Pioniere.“ Seine 8,5 von 10 möglichen Punkten waren die höchste Wertung in der \"Rock-Hard\"-Bewertungstabelle des März-Heftes 1997. Insgesamt landete das Album auf Platz 8. Für Janne Stark ist das Album einfach nur „brillant“. Auf \"metal-rules.com\" erhielt das Album, das bei Erscheinen die Anhängerschaft der Band aufgrund der endgültigen Abkehr vom reinen Death Metal gespalten habe, 2014 in einer retrospektiven Besprechung 4 von 5 möglichen Punkten.", "section_level": 1}], "src_summary": "DCLXVI: To Ride Shoot Straight and Speak the Truth (Römisch für „666“: dt. „Um zu reiten, schießen und die Wahrheit zu sagen“) ist das vierte Studioalbum der schwedischen Metal-Band Entombed und das erste, auf dem der ehemalige Grave-Frontmann Jörgen Sandström als Bassist zu hören ist. Die Platte erschien im Jahr 1997 auf dem eigenen Label Threeman Recordings.", "tgt_summary": null, "id": 1564066} {"src_title": "Mme. Charles Cahier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Watt hatte an der Universität seiner Heimatstadt Edinburgh studiert. Nach seinem Abschluss 1929 ging er nach Neufundland (Kanada) und jobbte dort als Minenarbeiter, Kellner und Ballonverkäufer. Wieder in Großbritannien, versuchte er sich weiterhin in verschiedenen Tätigkeiten, u. a. als Vorführer in einem Londoner Warenhaus. 1931 schloss sich Watt John Griersons Film-Produktionsgruppe Empire Marketing Board (EMB) an, die später im General Post Office (GPO) aufgehen sollte. Anfänglich als einfacher Angestellter beschäftigt, assistierte Watt ab 1931 auch dem berühmten Dokumentarfilmer Robert J. Flaherty bei dessen Inszenierung \"Die Männer von Aran\". Zusammen mit Basil Wright konnte Watt 1936 seine erste eigene Arbeit vorlegen, in der Frühphase des Zweiten Weltkriegs (1939/40) kooperierte er bei zwei Filmen auch mit dem nicht minder renommierten Kollegen Humphrey Jennings. Bis er 1942 zum Unterhaltungsfilm wechselte, diente Watt der GPO überdies als Produktionsleiter (1939–42). Sein Spielfilm-Debüt legte Harry Watt zum Jahresbeginn 1943 mit dem im nordafrikanischen Wüstensand spielenden, 68 Minuten kurzen Kriegsfilm \"Nine Men\" vor. Watt, der 1944 nach Australien übersiedelte, legte dort mit \"Das große Treiben\" und \"Goldgräber\" die beiden aufwendigsten Arbeiten seiner gesamten Karriere vor, die ihn als talentierten Erzähler von Abenteuergeschichten auswiesen. Der erste Großfilm schilderte eine Episode aus der Zeit des Pazifikkriegs, als im Australien des Jahres 1942 eine japanische Invasion befürchtet wurde: dem berühmten 1600 Meilen-Viehtrek quer durch das australische Outback. \"Das große Treiben\" wurde damit der erste Film des fünften Kontinents, der auch im Rest der Welt zur Kenntnis genommen wurde und wurde überdies ein Kassenerfolg. Daraufhin inszenierte Harry Watt mit \"Goldgräber\" einen weiteren spannenden Abenteuerstoff, der jedoch längst nicht mehr die Resonanz wie der Vorgängerfilm hervorrufen sollte. Für die Dreharbeiten zu dem Nationalpark- und Elfenbeinräuber-Drama \"Schwarzes Elfenbein\" – Großbritanniens größter Kassenerfolg der Spielzeit 1952 – reiste Watt nach Afrika und blieb auch für die nächste abenteuerliche Geschichte, den thematisch nicht unähnlichen Streifen \"Westlich Sansibar\" auf dem Schwarzen Kontinent. Beide Filme bestachen vor allem durch ihre Naturaufnahmen. 1955 kehrte Watt nach England heim und wirkte ein Jahr lang (1955/56) als Produzent für Granada TV. 1958 inszenierte er im Auftrag der Vereinten Nationen auf 16 mm die 50-minütige Dokumentation \"People Like Maria\". Noch im selben Jahr kehrte er nach Australien zurück, um den Thriller \"Zur Hölle mit Sidney\" zu drehen, eine Geschichte mit vier ausgebrochenen Sträflingen, die den Hafen der australischen Metropole Sydney in die Luft jagen wollen im Mittelpunkt des Geschehens. Watts letzte Inszenierung für den Kinofilm sollte 1961 der Jugendfilm \"Der Junge, der Pferde liebte\" werden, die Geschichte um eine Freundschaft zwischen einem Jungen und seine Freundschaft zu einem Lipizzaner-Hengst.", "section_level": 1}, {"title": "Filmografie.", "content": "\"bis 1942 kurze und mittellange Dokumentarfilme, danach Spielfilme\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Harry Watt (* 18. Oktober 1906 in Edinburgh, Schottland, Vereinigtes Königreich; † 2. April 1987 in Amersham, England) war ein britischer Regisseur beim Dokumentar- und Spielfilm.", "tgt_summary": null, "id": 1769980} {"src_title": "Dashon Goldson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Hanna Kaufman ist eine US-amerikanisch-jüdische Anwältin und Nachfahrin von Holocaust-Überlebenden. Sie ist nach Israel ausgewandert und hat in Jerusalem Jura studiert. Sie ist eine emanzipierte Frau und lebt ein „dreifaches Leben“ – ihr amerikanisches, durch ihren Ehemann ein französisches und das selbstgewählte, israelische. Im Verlauf des Films sucht und findet sie ihre Position in der israelischen Gesellschaft. Hanna verteidigt als Pflichtverteidigerin den Palästinenser Selim Bakri, der illegal nach Israel einreiste und zusammen mit einer Reihe mutmaßlicher Terroristen aufgegriffen wurde. Er steht daher unter Terrorverdacht und ist der illegalen Einreise nach Israel angeklagt. Selim gibt an, dass er nur eingereist sei, um das Haus seiner Familie zurückzufordern. Das sehr alte und historisch wertvolle Gebäude im Dorf Kfar Rimon, das vom israelischen Staat beschlagnahmt wurde, war seit dem 19. Jahrhundert im Besitz seiner Familie. Hannas Verteidigung bewahrt ihn vor einem Gefängnisaufenthalt. Sie kann zeigen, dass er vorher mehrfach um Einreise gebeten hat, ohne eine Antwort zu erhalten. Er wird jedoch nach Jordanien abgeschoben. Der Staatsanwalt in diesem Fall ist Joshua Herzog. Mit ihm hatte Hanna eine Affäre und ist nun ungewollt schwanger. Hanna ist offiziell mit dem Franzosen Victor Bonnet verheiratet, die beiden sind trotz ihrer Trennung vor geraumer Zeit miteinander befreundet. Eine Scheidung schien bisher nicht nötig, sie leben beide ihre emanzipierten Leben, haben ihre Affären. Durch ihre Schwangerschaft ist die sonst selbstbewusste Hanna unsicher. Nach einem Gespräch mit Joshua, das seinen Besitzanspruch und seine Eifersucht offenbart, zieht Hanna eine Abtreibung in Erwägung. Diese ist nicht in Israel möglich, wohl aber in Frankreich, wo ihr Ex- bzw. Noch-Ehemann Victor Bonnet lebt. Sie kontaktiert ihn, er besucht sie in Jerusalem, um sie dazu zu beraten. Joshua ist eifersüchtig, beobachtet Victors Ankunft am Flughafen. Victor versucht erfolglos, Hanna zurückzugewinnen. Selim Barki wird erneut in Israel aufgegriffen, ist in Haft und bittet Hanna um Verteidigung. Sie geht seinen Hinweisen nach und fährt mit Victor nach Kfar Rimon. Dort findet sie eine junge Siedlerfamilie vor, die erst vor kürzerer Zeit aus Russland eingewandert ist und sich ein Haus gebaut hat. Auf ihren Hinweis besucht sie mit Victor ein museal genutztes altes Haus mit byzantinischem Fußbodenmosaik und arabischer Kalligrafie an der Apsiskalotte. Sie besichtigt eilig mit einem Bündel Dokumente im Arm das ganze Haus und findet schließlich das Duplikat einer Fotografie von Selims Familie eingerahmt an der Wand vor. Selim ist als Baby darauf zu sehen – ein Hinweis auf die Stichhaltigkeit seiner Forderung. Hanna geht nach draußen hinter das Haus und folgt einem alten „Kufr Rumaneh“ rufenden Schäfer. Sie entdeckt die Ruinen des alten arabischen Dorfes Kufr Rumaneh, das von der israelischen Armee zerstört wurde – diese Zerstörung war in der Anfangssequenz des Films kurz vor der Verhaftung Selims zu sehen. Im Verlauf des Prozesses gegen Selim Bakri erhält Hanna sexistische Droh-Anrufe aufgrund ihres Einsatzes für den Palästinenser. In einer Zusammenkunft mit Hanna, dem Staatsanwalt Joshua Herzog, ihrem alten Professor Leventhal und einem weiteren Staatsanwalt wird die politische Bedeutung ihres Einsatzes und der Wirbel in der Öffentlichkeit diskutiert, den der sich dadurch hinziehende Prozess mit sich bringt. Es kommt die Problematik der Staatenlosigkeit vieler Palästinenser zur Sprache. Leventhal sieht es als notwendige Folge des Holocaust, Israel zu verteidigen, auch wenn es auf Kosten (der Bürgerrechte) der Palästinenser geht. Hanna sieht das im Widerspruch zu ihrem Gerechtigkeitsempfinden. Ihr wird als Kompromiss ein Deal vorgeschlagen: Bakri wird zu acht Monaten Gefängnis für den illegalen Grenzübertritt verurteilt, bekommt danach durch die Beziehungen des anderen Staatsanwalts einen südafrikanischen Pass, kann mit diesem einreisen und die Forderung auf das Haus erneut stellen. Einige Monate später – Hannas Sohn David ist geboren und wird beschnitten – erfährt sie, dass Selim Bakri sich in Hungerstreik befindet. Hanna lebt nun als alleinerziehende Berufstätige in einem neugebauten Haus mit einer Haushaltshilfe. Sie erwirkt eine vorzeitige bzw. zeitweilige Haftentlassung für Selim, bürgt für ihn und nimmt ihn in ihrer Garage auf. Selim und Hanna kommen sich näher, Selim wohnt nun im Haus, fährt David im Kinderwagen aus und nennt ihn Omar. Joshua Herzog macht ihr deshalb Vorwürfe, er geht davon aus, dass Selim einen Sprengstoffanschlag plant. Hanna lässt sich von seinem Misstrauen anstecken und verfolgt Selim in der Stadt und auf einer Fahrt in ein früheres ruinöses Flüchtlingslager. Selim erzählt von seinem prekären Leben als Flüchtling, vom Verlust seiner Eltern in den Lagern. Hanna schämt sich für ihr Misstrauen. Victor Bonnet landet erneut auf dem Flughafen und wird von Joshua Herzog abgeholt. Joshua will Victor überreden, Hanna in einen Rechtsstreit zu verwickeln, der vordergründig dazu dienen soll, dass Victor das Umgangsrecht zu seinem Sohn einklagt. Aber eigentlich will Joshua verhindern, dass der Palästinenser Selim weiter Kontakt zu seinem Sohn hat. Victor ist auf charmante Weise an der Sache desinteressiert, er möchte nur wieder mit Hanna zusammenkommen. Beide besuchen Hanna. Unter vier Augen berichtet Hanna Victor von anonymen Droh-Anrufen aufgrund ihrer Beziehung zu Selim. Anschließend sitzen Hanna, Victor, Joshua und Selim gemeinsam am Tisch und betreiben Smalltalk. Victor berichtet Selim von der Besichtigung des Hauses seiner Vorfahren und fragt nach der Bedeutung der arabischen Inschrift an der Apsis. Er erläutert dies als Koran-Zitat, das von religiöser Verschiedenheit spricht: „Ich werde nicht anbeten, was du anbetest, noch wirst du anbeten, was ich anbete.“ Im Hintergrund läuft der Fernseher, den Joshua lauter dreht. In den Nachrichten wird von einem Bombenattentat in einem vollbesetzten Bus an der Haltestelle von Kfar Rimon am Morgen berichtet. Für Joshua ist klar, dass Selim Bakri dafür verantwortlich ist, und fordert telefonisch eine Antiterroreinheit der Armee zu Hannas Haus an. Auf Joshuas Frage an Selim, ob er etwas mit der Sache zu tun habe, antwortet dieser: „Was soll ich sagen? Das Urteil ist schon gefällt.“ Er verlässt schnell das Haus. Hanna wirft Joshua hinaus. Danach sagt sie Victor, dass sie sich nun endgültig von ihm scheiden lassen möchte, weil sie nicht mehr so klar weiß, wer sie ist – „Kaufmann, Herzog, Bonnet“. Er geht. Hanna lässt sich ein Bad ein, zieht sich aus, es klingelt. Als sie die Tür öffnet, stehen etwa zwanzig Bewaffnete der Antiterroreinheit vor ihrer Tür.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund und Stilmittel.", "content": "Laut Cheryl Rubenberg ist der 1983 produzierte Film \"Hanna K.\" der erste Spielfilm über den Israel-Palästina-Konflikt, der auch die palästinensische Seite zeige. Der Regisseur Constantin Costa-Gavras hat diesen Konflikt sowohl auf einer politischen als auch auf der Ebene der Liebesbeziehungen der Figur Hanna dargestellt. Diese Beziehungen sind dabei Metaphern für politisches Handeln im Nahostkonflikt. Costa-Gavras recherchierte im Vorfeld Positionen von Juden und Jüdinnen sowie von Palästinenserinnen, die beide die Siedlungspolitik Israels kritikwürdig fanden. Er sprach mit mehreren israelischen wie palästinensischen Bürgermeistern, die ihre Position schilderten und die jeweils die Position der anderen Seite nicht verurteilten. Die Figur der Hanna K. ist inspiriert von einer israelischen Anwältin, die sich für die Bürgerrechte konkreter Palästinenser eingesetzt hat. Costa-Gavras entwickelte – inspiriert von Herman Melvilles Novelle \"Bartleby, der Schreiber\" – die Figur des Selim Bakri, der alles ablehnt, was man ihm anbietet. Dass er das Haus seiner Vorfahren zurückverlangt, ist eine Metapher auf die Forderung der Palästinenser auf einen eigenen Staat. Diese Forderung ist auch dem Film inhärent. Costa-Gavras folgt der Position von Jitzchak Rabin, der für eine Zweistaatenlösung plädierte. Costa-Gavras wollte sein Publikum über den politischen Konflikt informieren, er wollte aber auch mit der nahen Kameraführung, den Innenräumen, den Landschaften und den Beziehungen zeigen, in welchen Umgebungen die Menschen im Konfliktgebiet leben. Ihm war nicht wichtig, im Film Spannung aufzubauen, sondern er konzentrierte sich auf die Begegnungen der Figuren in seinem Film. Beide bzw. alle Seiten sollten zu verstehen sein. Zur Unterstützung dieses Verständnisses setze er sehr lange Kamerafahrten und erklärende Sequenzen ein. So kann sich das Publikum langsam ein Bild machen und in die Problematik eintauchen. Eine Position wird ihm nicht vorgegeben. Jill Clayburgh, die die Figur der Hanna K. spielt, ist selbst US-amerikanische Jüdin. Nachdem proisraelische Gruppen den Film als antiisraelisch bewerteten, zog sich Clayburgh vorübergehend ins Privatleben zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Costa-Gavras’ Blick auf den Nahostkonflikt aus israelischer und gleichermaßen palästinensischer Sicht brachte ihm bei Erscheinen des Films 1983 harsche Kritik von israelischer Seite ein. Dass der Film Verständnis für beide Perspektiven aufbrachte, wurde ihm als antiisraelisch ausgelegt. Dadurch lief \"Hanna K.\" sowohl in Frankreich als auch den USA nur für kurze Zeit. Verschiedene proisraelische Gruppen intervenierten in der lokalen Presse gegen die Aufführung des Films. Der Film erhielt viele negative Rezensionen und erreichte nur ein kleines Publikum. Der US-amerikanisch-palästinensische Literat und postkoloniale Philosoph Edward Said sagte über den Film: („Als politische und gleichermaßen cinematische Intervention ist \"Hanna K.\" ein Statement von großer, und ich glaube, langanhaltender Bedeutung.“) Die deutsche Filmzeitschrift \"cinema.de\" hingegen bewertet den Film als durchschnittlich, da ihm ein „unausgegorenes, wenig pointiertes Drehbuch“ zugrunde läge, das „Hannas Privatleben unnötig in den Vordergrund“ rücke und damit „dem Film die nötige politische Schärfe nimmt“. Der Film sei dadurch ein „blasses gedehntes Werk, ohne Biss“. Der Filmkritiker Jörg Schiffauer hält dem Film dagegen zugute: „Hanna K. ist konsequenterweise auch kein stringent in Szene gesetzter Politthriller, die Costa-Gavras so meisterhaft zu inszenieren versteht, sondern ein Melodrama vor einem hochpolitischen Hintergrund... Eine einfache Lösung kann und will \"Hanna K.\" erst gar nicht anbieten. Der Fokus auf die private Seite der Protagonistin – im Œuvre von Costa-Gavras ein durchaus ungewohnter Blickwinkel –, hilft dabei zu verdeutlichen, wie stark dieser Konflikt jede Faser der israelischen Gesellschaft durchdringt und die Angst vor dem Terror samt allen damit verbundenen Begleiterscheinungen zu einem allgegenwärtigen Element zu werden droht.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Hanna K. ist ein französisches Filmdrama von Costa-Gavras aus dem Jahr 1983. Der Film betrachtet das Leben einer US-amerikanisch-jüdischen Anwältin in Israel, in deren Alltag der Nahostkonflikt hineinwirkt. Die Konstellation ihrer Beziehungen steht als Metapher für die politischen Konstellationen in diesem Konflikt. Der Film zeigt gleichermaßen Verständnis für die Interessen israelischer wie auch palästinensischer Personen.", "tgt_summary": null, "id": 2348344} {"src_title": "Maddalena Allegranti", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Durch die Machenschaften eines Kriminellen, der einen Boten der Indianer tötete und diesem die Übertragungsurkunde für das Land der Indianer stahl, gelangen gierige Ölsucher in den Besitz der Urkunde. Mit dem Gesetz auf ihrer Seite fordern sie den Indianerstamm zur Räumung des Gebietes auf. Der zornige Häuptling verkündet daraufhin, den ersten weißen Mann zu töten, der durch das Tor zum Indianerland tritt. Da erscheint ein Schmetterlingssammler auf der Jagd (Keaton) im Indianerland, woraufhin er an einen Pfahl gebunden wird und verbrannt werden soll. Das Bleichgesicht kann sich selbst befreien und flüchtet in eine nahegelegene Hütte, in der es feuerfesten Asbest findet, aus dem es sich feuerfeste Unterwäsche bastelt. Wieder eingefangen, setzen die Indianer ihr Vorhaben in die Tat um. Als sie bemerken, dass das Bleichgesicht nicht verbrennt, verehren sie es und nehmen es als vollberechtiges Stammesmitglied mit dem Namen „Kleiner Häuptling Bleichgesicht“ in ihre Gemeinschaft auf. Später zeigt der Häuptling dem Bleichgesicht die Forderung der Ölsucher. Entrüstet darüber stattet das Bleichgesicht zusammen mit den Indianern den Gierigen einen bedrohlichen Besuch ab. Der Anführer der Ölsucher flieht jedoch, nimmt während der folgenden Verfolgungsjagd das Bleichgesicht gefangen, zwingt es mit ihm die Kleidung zu tauschen und kann so entkommen. Nach einigen Reibereien mit den indianischen Freunden, die das Bleichgesicht vorübergehend mit dem Chef der Ölsucher verwechseln, sowie einem anderen Indianerstamm, findet das Bleichgesicht in einer Tasche seiner neuen Kleidung die Übertragungsurkunde, die es den Indianern zurückgibt. Aus Dank dafür bekommt es eine junge Indianerin zur Frau.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film erlebte seine deutsche Erstaufführung am 5. Juni 1925 unter dem Titel \"Das Blassgesicht\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Mỹ Linh (geboren als \"Đỗ Mỹ Linh\" am 19. August 1975 in Hanoi) ist eine vietnamesische Sängerin. Neben Thanh Lam, Hồng Nhung und Trần Thu Hà gilt sie als eine der vier bekanntesten Sängerinnen der vietnamesischen Musik. Sie ist außerdem die einzige vietnamesische Sängerin, die bei einem US-amerikanischen Plattenlabel unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 1686624} {"src_title": "Salem Media Group", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Conroy wuchs als ältestes von sieben Geschwistern einer Soldatenfamilie auf. Die Erziehung durch seinen brutalen Vater prägte mehrere seiner fiktionalen wie autobiographischen Veröffentlichungen; so bilden seine Kindheit und Jugend die Grundlage für den Roman \"The Great Santini\", der 1979 verfilmt wurde. Conroy studierte an der \"Citadel Military Academy\" in Charleston, South Carolina. 1967 machte er dort seinen Bachelor im Fach Englisch. Diese Zeit verarbeitete er in \"The Boo\", seinem ersten Roman. Auch die Werke \"The Lords of Discipline\" (dt. \"Stolz und Ehre\") und \"My Losing Season – a memoir\" entstanden vor dem Hintergrund dieser Zeit. Nach dem Abschluss an der Militärakademie nahm Conroy eine Stelle als Lehrer an einer Zwergschule auf einer Insel South Carolinas an, aus der man ihm zum Ende des ersten Jahres wegen seiner Lehrmethoden, die man als unkonventionell ansah und seiner Weigerung, Körperstrafen zu vollziehen, entließ. Diese Erfahrung verarbeitete er in dem Roman \"(The Water Is Wide)\" (dt. \"Trennende Wasser\"), auf dessen Grundlage 1974 der Kinofilm \"Conrack\" mit Jon Voight in der Hauptrolle entstand. 2006 entstand aus dem Stoff die Fernsehproduktion \"Weites Wasser\". Der Roman Der Roman wurde von der National Education Association auszeichnet und erhielt den Anisfield-Wolf Book Award. Der Roman \"Die Herren der Insel\" \"(The Prince of Tides)\" bedeutete mit mehr als 350.000 verkauften Exemplaren Conroys Durchbruch als Schriftsteller. Für das Drehbuch zur Romanverfilmung \"Herr der Gezeiten\", das auf diesem Roman basiert, war Conroy gemeinsam mit Becky Johnston für den Oscar in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch nominiert. Die beiden erhielten außerdem eine Nominierung der Writers Guild of America. Conroy lebte mit seiner dritten Ehefrau, Cassanda King, in Beaufort. Er starb an den Folgen von Bauchspeicheldrüsenkrebs und wurde von vier eigenen Töchtern und fünf Stiefkindern überlebt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Donald Patrick Conroy (* 26. Oktober 1945 in Atlanta, Georgia; † 4. März 2016 in Beaufort, South Carolina) war ein US-amerikanischer Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 2043095} {"src_title": "Florian Kamberi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Skilanglauf U23 Männer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sprint Freistil.", "content": "Datum: 22. Februar 2016 Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:", "section_level": 2}, {"title": "15 km klassisch.", "content": "Datum: 23. Februar 2016 Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:", "section_level": 2}, {"title": "15 km Freistil.", "content": "Datum: 25. Februar 2016 Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:", "section_level": 2}, {"title": "Skilanglauf U23 Frauen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sprint Freistil.", "content": "Datum: 22. Februar 2016 Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:", "section_level": 2}, {"title": "10 km klassisch.", "content": "Datum: 23. Februar 2016 Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:", "section_level": 2}, {"title": "10 km Freistil.", "content": "Datum: 25. Februar 2016 Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:", "section_level": 2}, {"title": "Skilanglauf Junioren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sprint Freistil.", "content": "Datum: 22. Februar 2016 Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:", "section_level": 2}, {"title": "10 km klassisch.", "content": "Datum: 23. Februar 2016 Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:", "section_level": 2}, {"title": "15 km Freistil.", "content": "Datum: 25. Februar 2016 Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:", "section_level": 2}, {"title": "4x5 km Staffel.", "content": "Datum: 26. Februar 2016", "section_level": 2}, {"title": "Skilanglauf Juniorinnen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sprint Freistil.", "content": "Datum: 22. Februar 2016 Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:", "section_level": 2}, {"title": "5 km klassisch.", "content": "Datum: 23. Februar 2016 Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:", "section_level": 2}, {"title": "10 km Freistil.", "content": "Datum: 25. Februar 2016 Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:", "section_level": 2}, {"title": "4x2,5 km Staffel.", "content": "Datum: 26. Februar 2016", "section_level": 2}, {"title": "Nordische Kombination Junioren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gundersen (Normalschanze HS 100/10 km).", "content": "Datum: 23. Februar 2016", "section_level": 2}, {"title": "Gundersen (Normalschanze HS 100/5 km).", "content": "Datum: 25. Februar 2016", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaft (Normalschanze HS 100/4x5 km).", "content": "Datum: 26. Februar 2016", "section_level": 2}, {"title": "Skispringen Junioren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Normalschanze.", "content": "Datum: 23. Februar 2016", "section_level": 2}, {"title": "Mannschaftsspringen Normalschanze.", "content": "Datum: 24. Februar 2016", "section_level": 2}, {"title": "Skispringen Juniorinnen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Normalschanze.", "content": "Datum: 23. Februar 2016", "section_level": 2}, {"title": "Mixed-Teamspringen Normalschanze.", "content": "Datum: 24. Februar 2016", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 49. Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften und die in diesem Rahmen ausgetragenen 11. U-23-Langlauf-Weltmeisterschaften fanden vom 22. Februar bis zum 26. Februar 2016 in Râșnov statt. Die Wettbewerbe im Skispringen und in der Nordischen Kombination wurden auf der Trambulina Valea Cărbunării (K100) ausgetragen.", "tgt_summary": null, "id": 2012417} {"src_title": "Kathiarbar-Gir Laub-Trockenwälder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Scharff erwarb ihr Abitur in Lübeck und studierte ab 1979 Biologie an der Universität Marburg. Ab 1982 studierte sie an der Adelphi University, wo sie sich bei Carol Diakow der experimentellen Neurobiologie und Verhaltensforschung zuwandte. Ab 1984 wurde sie Doktorandin bei Fernando Nottebohm an der Rockefeller University, der zuerst am Beispiel des Erlernens des Vogelgesangs nachwies, dass auch Erwachsene beim Lernen neue Neuronen bilden. 1991 wurde sie bei Nottebohm promoviert und ging als Post-Doktorandin nach Paris an das Institut für zellulare und molekulare Embryologie (College de France), wo sie sich mit Geschlechtsunterschied im Gehirn von Hühnern befasste, und danach wieder zu Nottebohm an die Rockefeller University in New York, wo sie 1994 Assistant Professor wurde. Ab 2001 war sie Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin bevor sie 2005 Professorin für Verhaltensbiologie an der FU Berlin wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "In Experimenten bei Nottebohm in New York konnte sie nachweisen, dass Nervenzellen im motorischen Bereich (RA) des Gesangszentrums (HVC) von Vögeln nach selektiver Zerstörung regeneriert werden konnten (es entstanden sogar dreimal mehr Nervenzellen als vorher), nicht aber im Bereich, der in das Gehirnareal X projiziert (dieser ist von Geburt an festgelegt und kontrolliert das Lernen von Gesang). Sie erforscht den Vogelgesang, unter anderem wie er erlernt wird, im Vogelgehirn gespeichert wird und wie Vögel damit kommunizieren. Als Studienobjekt dienen ihrer Gruppe beim Vogelgesang auch Nachtigallen. Sie war an der Entzifferung des Zebrafinken-Genoms beteiligt. In Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik fanden sie, dass das Vogelgehirn mehr als die Hälfte des Vogelgenoms aktiv benutzt (rund 10.000 Gene). Ein für das Erlernen von Gesang wichtiges Gen (FOXP2) ist auch an einer menschlichen Erbkrankheit ursächlich, die zu Sprachstörungen führt. Das Studium der Neurobiologie des Gesangs von Vögeln ist damit auch mit dem des Spracherwerbs beim Menschen verbunden und kann eventuell als Modell dienen. 2007/08 war sie Präsidentin der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. 2012 wurde sie Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahr 2019 wurde Constance Scharff in der Sektion \"Organismische und Evolutionäre Biologie\" als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Sie ist mit dem Mikrobiologen Arturo Zychlinsky verheiratet und hat zwei Töchter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Constance Scharff (* 13. August 1959) ist eine deutsche Zoologin und Neuro- und Verhaltensbiologin. Sie ist Hochschullehrerin an der FU Berlin.", "tgt_summary": null, "id": 405319} {"src_title": "Proti Taxiarchia Katadromon-Alexiptotiston", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Tina lebt bei ihrer Mutter Carol irgendwo in England und fristet ein Dasein als soziale Außenseiterin. Sie wird von ihrer Mutter für den Tod ihres Hundes \"Poppy\" verantwortlich gemacht. Eines Tages wird sie von ihrem Freund Chris, einem ambitionierten, aber erfolglosen Schriftsteller, abgeholt und die beiden begeben sich im Wohnwagen auf eine Tour Richtung Norden. Bei ihrem ersten Stopp in einem Tramway-Museum wird Chris auf einen Mann aufmerksam, der seinen Müll achtlos auf den Boden wirft. Er überfährt diesen kurzerhand und lässt Tina im Glauben, es sei ein Versehen gewesen. Auf einem Campingplatz treffen die beiden auf ein anderes Paar. Chris ist augenblicklich eifersüchtig auf den erfolgreichen Autor Ian und erschlägt ihn bei einem Morgenspaziergang mit einem Stein. Dessen nunmehr herrchenloser Hund \"Banjo\" wird von Tina mitgenommen und fortan \"Poppy\", wie ihr verstorbener Hund genannt. Sie verlassen gemeinsam den Campingplatz. In einem Nationalpark begeht Chris vor Tinas Augen einen weiteren Mord an einem Touristen, der Tina anweist, einen Hundehaufen zu entfernen. Bei einem romantischen Dinner ist es wiederum Tina, die von einer Gruppe junger Frauen eifersüchtig gemacht wird. Sie folgt einer von ihnen ins Freie und macht sich auch zur Mörderin, indem sie sie in einen Abgrund stößt. Dies führt zu Spannungen zwischen Tina und Chris, da er kein Verständnis dafür hat, dass Tina eine unschuldige Frau umgebracht hat. Später hört das Paar im Radio, dass die Polizei die Morde untersucht. Auf einem weiteren Campingplatz trifft Chris einen Liegeradfahrer, mit dem er sich auf Anhieb versteht. Tina wird erneut eifersüchtig. Sie steigt ins Auto und fährt wütend davon, während Chris sich hinten im Wohnwagen befindet. Scheinbar ohne Grund überfährt sie einen Jogger und freut sich über ihren „ersten gemeinsamen Mord“. Chris hingegen ist fassungslos und legitimiert seine eigenen Morde damit, dass sie ihn zum Schreiben inspiriert haben, Tina dagegen hätte einen schlechten Einfluss auf ihn. Liegeradfahrer Martin besucht die beiden bei ihrem letzten Stopp in den Bergen. Tina ist immer noch eifersüchtig und versucht, Martin zu verführen um Chris eifersüchtig zu machen. Nachdem Chris sich weigert, Martin umzubringen, schiebt Tina dessen Fahrrad samt Minicaravan, in dem er schläft, über einen Abhang. In aussichtsloser Situation und nunmehr verliebtem Überschwang verbrennen Chris und Tina ihren Wohnwagen und beschließen, sich mit einem Sprung vom nahegelegenen Viadukt das Leben zu nehmen. Als Chris einen Schritt nach vorne macht, lässt Tina seine Hand los und bleibt stehen, während ihr Freund in den Tod stürzt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die beiden Hauptdarsteller und Drehbuchautoren Alice Lowe und Steve Oram entwickelten ihre Figuren bereits sieben Jahre zuvor, nachdem sie sich im Rahmen einer Comedy-Night getroffen hatten. Als größte Inspiration dienten dabei eigene Kindheitserinnerungen an diverse Reisen inklusive aller Vorurteile. Ein fürs Fernsehen produzierter Pitch wurde mit der Begründung abgelehnt, er sei „zu düster“. Lowe stellte den Kurzfilm daraufhin online und kontaktierte Edgar Wright, mit dem sie bereits bei \"Hot Fuzz\" zusammengearbeitet hatte. Dieser erkannte das filmische Potenzial und gab grünes Licht für einen Spielfilm. Lowe und Oram betrieben im Hinblick auf den Dreh intensive Recherche und beschäftigten sich literarisch mit verschiedenen Serienmördern. Die Dreharbeiten fanden 2011 an den Originalschauplätzen (siehe Hintergrund) statt. Regie führte Ben Wheatley, der mit \"Sightseers\" seinen dritten Langfilm realisierte. Der prominente Executive Producer Edgar Wright ist vor allem für seine Blood-and-Ice-Cream-Trilogie (auch \"Three Flavours Cornetto Trilogy\") bekannt. Eine Anspielung auf ebendieses filmische Dreierpack findet sich in der Szene im Tramway-Museum, als Chris’ erstes Mordopfer ein Cornetto-Eis isst und das Papier anschließend auf den Boden wirft. Ein filmisches Vorbild fand die Crew auch in der britischen Kultkomödie \"Withnail & I\". Die deutsche Synchronisation der Hauptrollen übernahmen Anke Engelke und Bjarne Mädel.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Im Film dienen mehrere Sehenswürdigkeiten in den Grafschaften Derbyshire, Cumbria und Yorkshire als Handlungsorte. In einem Interview mit Regisseur Ben Wheatley beschrieb Simon Brew diese als „Attraktionen, an denen man sich als Kind erfreue, die in Erwachsenenaugen aber eher zynisch wirkten“. Trotz des filmischen Inhalts gab es keinerlei Probleme mit den jeweiligen Örtlichkeiten. Die Filmcrew legte insbesondere Wert darauf, sich nicht über die Orte, sondern ausschließlich über die Charaktere lustig zu machen. Steve Oram bekannte sich zudem als großer Sightseeing-Fan. Folgend sind sechs Sehenswürdigkeiten der geographisch authentischen Filmroute aufgelistet.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Sightseers\" wurde erstmals in der Director’s Fortnight im Rahmen der 65. Filmfestspiele von Cannes aufgeführt und stieß dort auf wohlwollende Kritiker. Peter Bradshaw vom Guardian empfand den Film zunächst als „unbehaglich“ und hatte das Gefühl, dass ihm in Bezug auf Charaktere und Handlung „die Ideen ausgingen“. Nachdem er ihn bei der Kinopremiere ein zweites Mal gesehen hatte, revidierte er seine Meinung jedoch und lobte insbesondere „das ungezwungene Spiel“ seiner beiden Hauptdarsteller. Alex Godfrey schrieb für dieselbe Zeitung, der Film wirke wie eine Mischung aus \"Badlands\" und \"Nuts in May\", sei aber dennoch ein „beast all of its own“ und eine „fantastisch einzigartige schwarze Komödie, die mit jedem Sehen berauschender wirke“. Einige weniger euphorische Stimmen wie etwa jene der Financial Times merkten an, dass sich „gegen Ende eine Müdigkeit einstelle, die nicht mehr vergeht“. \"Sightseers\" wurde für mehrere Awards, hauptsächlich Indie-Preise, nominiert und konnte auch einige gewinnen. Bei den Filmfestspielen von Cannes gewann der Film den Palm Dog Award für die beste Performance eines Hundes. Die beiden Terrier \"Smurf\" und \"Ged\" teilten sich diese Auszeichnung für ihre Leistungen als Filmhund \"Poppy\" bzw. \"Banjo\". Alice Lowe gewann den Preis für die beste weibliche Darstellerin beim Katalanischen Festival des Fantastischen Films. Zudem war der Film für sieben BIFAs nominiert, unter anderem in den Kategorien \"Best British Independent Film\" sowie \"Bester Schauspieler\" und \"Beste Schauspielerin\". Die Auszeichnung gab es für das Beste Drehbuch. In der Filmdatenbank IMDb erhält der Film eine durchschnittliche Bewertung von 6,5 von 10 Punkten. Rotten Tomatoes verzeichnet einen Score von 85 %, basierend auf 96 Kritikermeinungen. Der Konsens der Seite beschreibt den Film als „bitterböses Roadmovie, das sich erfolgreich am Grat zwischen schwarzem Humor und Horror bewegt“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sightseers (deutscher DVD-Titel: \"Sightseers – Killers on Tour!\") ist eine britische schwarze Komödie mit Horrorelementen des Regisseurs Ben Wheatley. Die Handlung dreht sich um ein Touristenpaar, das im Wohnwagen durch England reist und dabei seine Wut über die Gesellschaft an ausgewählten Individuen auslässt. Die Hauptrollen spielen Alice Lowe und Steve Oram, die auch als Drehbuchautoren fungierten. Als ausführender Produzent trat Edgar Wright in Erscheinung. Die Erstausstrahlung erfolgte im Rahmen der Filmfestspiele von Cannes 2012.", "tgt_summary": null, "id": 1479158} {"src_title": "William of Cornhill", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung der Theorie.", "content": "Der Begriff und die Theorie wurden von Otto Kirchheimer 1965 in den Fachdiskurs eingeführt. Beispielhaft führte er die Entwicklung der beiden großen Parteien im damaligen Westdeutschland um 1960 an. Als Gründe für die Entwicklung von Catch-all-Parteien wurden von Kirchheimer und den Unterstützern seiner These sozio-ökonomische und sozio-kulturelle Veränderungen – Abschwächung von Klassengegensätzen und anderen gesellschaftlichen Konfliktlinien \"(Cleavages)\", Verlust der Bindungen der Wähler an die Volksparteien, Wachstum der Mittelschicht – sowie die zunehmende Verbreitung von Massenmedien, die es den Führungsebenen der Parteien ermöglichten, potenzielle Wähler direkt anzusprechen, ohne die dazwischengeschalteten Gliederungen der klassischen Mitgliederparteien zu aktivieren. Als Konsequenzen erwartete Kirchheimer eine ideologische Konvergenz der Parteien, den Rückgang des Anteils der Stammwähler und den Anstieg der Wechselwählerschaft, die Beschränkung der Politik auf die Verwaltung des Status quo und eine zunehmende Apathie der Wählerschaft. Die Parteien würden zur Vorbereitung des Wahlkampfes die aktuellen Präferenzen der Wähler durch Umfragen genau erkunden, anstatt sie für bestimmte Ziele zu mobilisieren; sie werden gewählt wie man auch Konsumgüter auswähle. Damit steige die Bedeutung der zentralen strategischen Wahlkampfführung gegenüber der lokalen Mobilisierung der Wählerschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Beispiele und Konsequenzen.", "content": "Eine ähnliche Tendenz wurde in den Parteiensystemen weiterer westlicher Industrieländer beobachtet, so z. B. für die Schweiz, wo allerdings die ideologische Annäherung der großen Parteien nicht sehr weit ging, und für Großbritannien (etwa für die Labour Party unter Tony Blair und Gordon Brown). In der Türkei bildete die AKP jedenfalls in ihrer Frühphase ein Beispiel für Catch-all-Parteien. Viele osteuropäische Parteien holen diese Entwicklung seit 1990 nach. In den USA werden die Catch-all-Parteien \"big tent\" (Großes Zelt) genannt; als Beispiele gelten die Demokratische Partei während des New Deal der 1930er Jahre oder – in geringerem Umfang – die Republikanische Partei der 1980er. In Kanada gilt die Liberale Partei als Catch-all-Partei oder \"big tent\". Die Abgrenzung der Catch-all-Partei zu einer von Mair und Katz postulierten folgenden Stufe der Parteienentwicklung, der Kartellpartei, die versucht kleine und neue Parteien auszugrenzen und sich damit gegen Wahlniederlagen zu immunisieren, ist umstritten. Das zunehmende Gewicht soziokultureller Konflikte (z. B. um Abtreibung, Zuwanderung oder ökologische Streitfragen) seit etwa 1979 (nach Franz Walter dem Jahr des Durchbruchs der Grünen) oder 1989/90 wurde zunächst als Ausdruck zunehmender Bedeutung postmaterieller Werte interpretiert; diese wurden in der Folge von den Catch-all-Parteien stärker akzentuiert. Doch zeigte sich nach der Finanzkrise 2008, dass diese Neuorientierung von einem Teil der Mitgliedschaft nicht nachvollzogen wurden, was zu einer Entfremdung der Parteiführungen von der Basis der Volksparteien führte. Das Catch-all-Prinzip der „postideologischen“ Parteien schließt außerdem einen radikalen kulturellen Populismus aus, weil viele Wähler vor extremistischen und kulturalistischen Parolen zurückschrecken. So scheinen spätestens seit etwa 2010 die Catch-all-Parteien in Europa an Boden zugunsten von Parteien mit schärferem ideologischen Profil zu verlieren, deren einigendes Element Feindbilder (z. B. der Islam oder der \"Genderismus\") oder der Bezug auf die eigenen religiösen Identitäten sind. Da soziokulturelle und moralische Konfliktlinien gegenüber materiellen Interessen zumindest in mittleren und gehobenen Milieus langfristig als Bedeutung gewinnen, driften die individuellen Präferenzen der Wähler auseinander und sind nach Ansicht vieler Experten durch Catch-all-Parteien kaum noch bündelungsfähig. Als Alternative zur klassischen Catch-all-Partei treten neuerdings stark personenbezogene Sammlungsbewegungen auf wie Emmanuel Macrons La République en Marche in Frankreich, die auf die neue „Konfliktachse zwischen global/kosmopolitisch und national/gemeinschaftsorientiert (reagiert), welche derzeit die gewohnten Lagergrenzen sprengt“, indem sie etwa den Schutz von Minderheitenrechten mit der Forderung nach Freihandel verbindet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Catch-all-Partei (; übersetzt/übertragen Sammlungspartei, „Allerweltspartei“ oder „Volkspartei“, vor allem Letzteres stößt aber auf Kritik) bezeichnet in der Politikwissenschaft eine strategische und organisatorische Ausrichtung politischer Parteien. Sie ist geprägt von Entideologisierung, Abkehr von einer Wählerschaft auf Klassen- oder Konfessionsbasis (und damit Abwendung von der Strategie der „Milieu-“ oder „Weltanschauungspartei“), Stärkung der Parteispitze und gleichzeitig Rollenentwertung der einzelnen Parteimitglieder (und damit eine Entwicklung weg von der „Massenintegrationspartei“) sowie Streben nach Verbindungen zu Interessensverbänden. Mit möglichst allgemein gehaltenen Programmen sollen möglichst viele Wählerstimmen auch außerhalb einer bestimmten Klientel gewonnen werden.", "tgt_summary": null, "id": 1820831} {"src_title": "Ibrahim Al Hussein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Jittlov war Mathematikstudent an der UCLA Universität, wo er auch einen Animations-Kurs besuchte. Mit einer Super-8-Kamera drehte er den Kurzfilm \"The Leap\", den er später auf das 16mm Format vergrößerte, um an verschiedenen Filmfestivals in den frühen 70er Jahren teilzunehmen. Sein Kurzfilm \"Good Grief\" war in der Auswahl für eine Nominierung bei den Oscars. Später kaufte er sich seine eigene 16-mm-Kamera und designte sein eigenes Multiplan-Kamera-System. Einige seiner Kurzfilme wie \"Swing Shift\", \"Animato\" oder \"Time Tripper\" gewannen Preise und wurden wiederholt auf Filmfestivals vorgeführt, was ihm die Aufmerksamkeit der Walt Disney Studios einbrachte. 1978 wurde sein Kurzfilm \"Mouse Mania\" in der 2-stündigen Disney-Show \"Mickey’s 50th\" vorgeführt. In diesem sieht man Micky Maus mit weiteren 1.000 Disney-Spielzeugen um eine Psychiaterpraxis marschieren. Diesen Kurzfilm kann man auch auf der DVD \"Mickey Mouse in Living Colour Volume Two\" sehen. Da bei Disney-Produktionen die einzelnen Animateure im Abspann nicht namentlich aufgezählt werden, schrieb Jittlov seinen und den Namen seines Partners, Deven Cheregino, auf einzelne Figuren, wo sie im finalen Film nicht herauseditiert werden konnten. In Disney’s Special \"The Wonderful World of Disney\" wurde sein Kurzfilm \"The Wizard of Speed and Time\" gezeigt, in dem Jittlov einen jungen Mann spielt, der in einem grünen Zaubererumhang in Zeitraffer quer durch die Vereinigten Staaten rennt. 1980 erschien dieser mit neuem Soundtrack auf einem 16-mm-Film, zusammen mit weiteren seiner Kurzfilme. Jittlov kreierte außerdem den Einführungsfilm, der im amerikanischen Kabelfernsehen auf dem Disney Channel gezeigt wird. Hier sieht man einen Satelliten, der die Kopfform von Micky Maus besitzt. Dieser Film wurde später neu produziert und ist auf der DVD-Version von \"Schneewittchen und die sieben Zwerge\" zu sehen. Für einige Zeit wurde dieser Film in der Warteschlange des Space Mountain im Disney-Park gezeigt. Einen Kurzauftritt hat dieser auch in Jittlovs Spielfilm \"Magic Movie\". \"Magic Movie\" ist Jittlovs bekannteste Arbeit. Der Film wurde nur in wenigen Kinos vorgeführt, erreichte aber einen Kultstatus nach der Veröffentlichung auf VHS und Laserdisc. Jittlov arbeitete später als Effekttechniker bei dem Spielfilm Ghost – Nachricht von Sam mit. Jittlov tarnt sich auf Science-Fiction-Veranstaltungen meist mit seinem bekannten grünen Zauberumhang und den grünen Stiefeln. Er nutzte schon sehr früh das Internet, besitzt eine eigene Webseite und postet sporadisch in seiner Usenet-Gruppe alt.fan.mike-jittlov.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mike Jittlov (* 8. Juni 1948 in Los Angeles) ist ein US-amerikanischer Filmanimateur und Produzent. Bekanntheit erreichte er durch seinen 1989 veröffentlichten Spielfilm Magic Movie (im Original: \"The Wizard of Speed and Time\").", "tgt_summary": null, "id": 121539} {"src_title": "Brütsch Mopetta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modellgeschichte.", "content": "Das Fahrzeug wurde offiziell auf dem Genfer Auto-Salon 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Auslieferung des Fahrzeugs erfolgt seit Sommer 2015 und wurde im selben Jahr mit dem Goldenen Lenkrad in der Klasse \"Sportwagen\" ausgezeichnet. Am präsentierte Audi im Rahmen der New York International Auto Show (NYIAS) die Cabrioletvariante (Spyder), die in der zweiten Jahreshälfte 2016 erschien. Bis wurde mit dem \"R8 e-Tron\" ein batterieelektrisches Modell mit zwei Elektromotoren in Kleinserie gebaut. Im Rahmen der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) im in Frankfurt am Main präsentierte Audi den R8 RWS (Rear Wheel Series) als ein in der Produktionszahl begrenztes Sondermodell mit Hinterradantrieb. Am wurde eine überarbeitete Variante des R8 vorgestellt. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des V10-Motors im Audi R8 wurde auf dem Genfer Auto-Salon im das auf 222 Exemplare limitierte Sondermodell \"R8 V10 Decennium\" vorgestellt. Es ist nur als Coupé verfügbar. Auf der jährlichen Audi-Hauptversammlung 2019 kündigte Abraham Schot, Vorstandsvorsitzender von Audi an, dass für den Audi R8 kein Nachfolger geplant sei. Die Begründung von Schot lautete, man wolle sowohl Audi profitabler und wertvoller machen als auch Ressourcen auf Schlüsselprojekte konzentrieren.", "section_level": 1}, {"title": "Technik und Ausstattung.", "content": "Der zweite R8 hat die gleiche Plattform wie der seit 2014 produzierte Lamborghini Huracán. Gebaut wird der R8 im neuen Audi-Sport-Werk im Heilbronner Industriegebiet Böllinger Höfe. Neben einer neu gestalteten Front- und Heckpartie wurde im Vergleich zum Vorgänger die Karosserie eckiger und kantiger.", "section_level": 1}, {"title": "Karosserie.", "content": "Das Fahrzeuggewicht konnte nach Herstellerangaben um 50 kg gesenkt und die Steifigkeit um 40 % erhöht werden. LED-Scheinwerfer hat das Fahrzeug serienmäßig. Wahlweise kann auch ein Laserfernlicht bestellt werden, das die Lichtreichweite des LED-Scheinwerfers im Fernlichtmodus verdoppelt. Die Variante V10 plus ist serienmäßig mit einem Heckspoiler ausgerüstet.", "section_level": 2}, {"title": "Antrieb.", "content": "Als Motor wird ein weiterentwickelter 5,2-Liter-V10-Mittelmotor in zwei Leistungsvarianten mit jeweils maximal 397 kW (540 PS) bzw. maximal 449 kW (610 PS) für den \"R8 V10 plus\" angeboten. Als Neuerungen hat der Saugmotor neben einer kombinierten Saugrohr- und Benzindirekteinspritzung auch eine Zylinderabschaltung, die bei Bedarf eine Zylinderbank ganz abschaltet. Serienmäßig wird der R8 mit einem Stopp-Start-System ausgeliefert. Das Getriebe ist ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe (S tronic) mit Segelfunktion als technische Neuerung, ein Schaltgetriebe wird nicht mehr angeboten.", "section_level": 2}, {"title": "Innenraum.", "content": "Der neu gestaltete Innenraum erhält das \"virtual cockpit\" wie bereits im Lamborghini Huracán und Audi TT FV. Dabei werden das Kombiinstrument und Infotainmentsystem auf der Fahrerseite in einem 12,3 Zoll großen LC-Display vereint. Neben der Darstellung von Geschwindigkeit, Drehzahl und Temperaturen lassen sich in diesem Display auch andere Fahrzeugparameter, Medien- und Navigationsinformationen darstellen. Bedient wird das System über den MMI-Drehknopf in der Mittelkonsole oder das Multifunktionslenkrad. Klimaanlage, Sitz- und andere Heizungen werden über Schalter und Regler auf dem Armaturenbrett bedient.", "section_level": 2}, {"title": "Facelift.", "content": "Seit bietet Audi ein Facelift des Sportwagens an. Dabei wurden optisch hauptsächlich die Stoßstangen überarbeitet. Vorne wurde der Kühlergrill weiter in die Breite gezogen und die Höhe verringert. Seitlich an den Scheinwerfern befinden sich nun Zierlufteinlässe. Zwischen Kühlergrill und Motorhaube wurden ebenfalls drei längliche Zierlufteinlässe hinzugefügt, welche an den Sport quattro erinnern sollen. Auch wurden die seitlichen Lufteinlässe der Frontschürze und der Frontsplitter verändert. An der Heckpartie ändert sich hauptsächlich, dass das Lüftungsgitter nun durchgängig ist und wie bei der ersten Generation ovale Endrohre Verwendung finden. Mit dem Facelift kamen nun die Außenfarben „Kemoragrau“ und „Ascariblau“ ins Sortiment. Des Weiteren kann nun ein „titan-graues“ Exterieurpaket gewählt werden. Für den Innenraum wurden drei neue Farbkombinationen hinzugefügt: Technisch wurde ebenfalls einiges geändert. Die Lenkung (elektromechanische Zahnstangen-Servolenkung) wurde neu abgestimmt. Optional kann nun an der Vorderachse der 2 kg leichtere, CFK-verstärkte Stabilisator mit Aluminiumaufnahme aus der Motorsportvariante R8 LMS gewählt werden. Ebenfalls optional sind nun Schmiederäder aus Leichtmetall mit 20 Zoll Felgendurchmesser erhältlich. Durch das Facelift erhöhen sich auch die Leistungs- und Drehmomentswerte beider Motorvarianten.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "R8 e-tron.", "content": "Der bis gebaute \"R8 e-Tron\" hat zwei Elektromotoren. Diese geben eine Gesamtleistung von 340 kW (462 PS) ab und haben ein Drehmoment von 920 Nm. Das rein elektrisch angetriebene Modell hat eine Reichweite von bis zu 450 Kilometern. Zu einem Kaufpreis von 1 Million Euro wurden unter 100 Fahrzeuge produziert.", "section_level": 2}, {"title": "R8 V10 RWS.", "content": "Im Rahmen der IAA im in Frankfurt am Main präsentierte Audi den R8 als Sondermodell RWS (Rear Wheel Series). Im Gegensatz zum gleich starken \"V10 5.2\" hat der auf 999 Exemplare limitierte \"RWS\" Hinterradantrieb, wodurch das Leergewicht um 40 Kilogramm auf 1590 Kilogramm sinkt. Die Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h erhöht sich um 0,2 Sekunden auf 3,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt weiterhin 320 km/h. Der \"R8 V10 RWS\" ist das erste Serienfahrzeug von Audi, das über Hinterradantrieb verfügt.", "section_level": 2}, {"title": "Motorsport.", "content": "Audi bietet auch eine GT3- und eine GT4-Variante an, welche im Kundensport eingesetzt werden können. Auf dem Goodwood Festival of Speed 2019 wurde der R8 LMS GT2 vorgestellt, der unter anderem in der für 2020 von der SRO geplanten GT2-Klasse starten soll.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Audi R8 (interne Typbezeichnung 4S bzw. Baureihencode \"FX\" in der FIN) ist die seit 2015 erhältliche zweite Generation des Mittelmotor-Sportwagens R8 von Audi.", "tgt_summary": null, "id": 521927} {"src_title": "Sydney Thunder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Nikolics wurde in der heutigen serbischen Provinz Vojvodina in der ehemaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien als Sohn einer ungarischen Mutter und eines serbischen Vaters geboren. Er begann seine Profikarriere in seiner Geburtsstadt beim serbischen Verein FK Senta. Seine erste namhafte Station war der ungarische Club Barcsi SC, zu dem er am 1. Juli 2006 wechselte und den er am 1. Juli 2007 schon wieder in Richtung Kaposvölgye VSC verließ. Nachdem er auch dort auf sich aufmerksam machte, wurde der ungarische Erstligist Kaposvári Rákóczi FC auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn zum 1. Juli 2008. Nach drei Spielzeiten und einer beeindruckenden Quote von 34 Ligatoren in 48 Ligaspielen, wechselte Nikolics in der Winterpause der Saison 2009/10 innerhalb der Nemzeti Bajnokság zum Videoton FC. Mit acht Ligatoren in 15 Ligaspielen konnte Nikolics sich direkt gut ins neue Team einfügen und wurde in der Saison mit seinem Verein Vizemeister hinter Debreceni Vasutas SC. In der darauffolgenden Saison wurde der Stürmer mit dem Videoton FC allerdings Meister und erreichte zudem das ungarische Pokalfinale, welches jedoch gegen Kecskeméti TE im Puskás Ferenc Stadion in Budapest mit 2:3 verloren wurde. Nikolics, der in dem Pokalwettbewerb fünf Treffer erzielte, konnte auch im Finale treffen, allerdings nur noch zum 2:3-Endstand in der 82. Spielminute. Nach zwei Siegen im ungarischen Supercup, einem Ligapokal-Sieg, einer weiteren Finalteilnahme im ungarischen Pokal 2015 und einer weiteren Meisterschaft im selben Jahr verließ Nikolics den Verein mit einer beeindruckenden Pflichtspielquote von 189 Spielen, 108 Toren und 32 Vorlagen und fünf Titeln und wechselte nach Polen zum Traditionsverein Legia Warschau. Dort hat der beidfüßige Stürmer, der neben der ungarischen auch die serbische Staatsangehörigkeit besitzt, einen Vertrag bis zum 30. Juni 2018. Im ersten Jahr erzielte er 28 Tore in 37 Spielen und gewann die polnische Meisterschaft und den Pokalwettbewerb. In der Winterpause 2016/17 wechselte er für eine Ablösesumme von ca. 3 Millionen Euro in die Major League Soccer und erhält bei Chicago Fire einen Dreijahresvertrag. In seiner ersten Saison erzielte er 24 Tore und wurde mit dem „MLS Golden Boot“ als erfolgreichster Torschütze der Liga ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Nikolics zählt zum erweiterten Kader der ungarischen Nationalmannschaft und bestritt sein erstes Länderspiel am 11. Oktober 2013 gegen die Niederlande. Das Spiel in der Amsterdam Arena wurde allerdings mit 1:8 aus Sicht der Ungarn in der WM-Qualifikation 2014 verloren. Nur 4 Tage später konnte Nikolics allerdings beim Qualifikationsspiel gegen Andorra nicht nur seinen ersten Einsatz über 90 Minuten verbuchen, sondern traf auch doppelt zum 2:0-Endstand. Nachdem Ungarn die WM-Qualifikation verpasste, gelang ihnen unter dem deutschen Trainer Bernd Storck erstmals nach 44 Jahren wieder die Qualifikation zu einer Europameisterschaft. Bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurde er in das Aufgebot Ungarns aufgenommen. Er kam zweimal als Einwechselspieler zum Zug. Im zweiten Gruppenspiel gegen Island kam er beim Stand von 0:1 ins Spiel und das Team konnte noch den Ausgleich erzwingen. Im Achtelfinale lag Ungarn ebenfalls mit einem Tor gegen Belgien zurück, da gehörte aber die Schlussphase dem Gegner, der Ungarn schließlich mit 4:0 aus dem Turnier warf.", "section_level": 2}], "src_summary": "Nemanja Nikolics (; serbisch-lateinisch \"Nemanja Nikolić\"; * 31. Dezember 1987 in Senta, SFR Jugoslawien) ist ein ungarischer Fußballspieler serbischer Abstammung, der in der Major League Soccer bei Chicago Fire spielt.", "tgt_summary": null, "id": 1632922} {"src_title": "Zevulun Kwartin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "Nach Gründung der Band und einigen lokalen Konzerten in Kalifornien, beschlossen Tuff ihre musikalischen Aktivitäten 1986 nach Hollywood zu verlagern, und dort mit ihrem neuen Frontmann Jimmy „L‘mour“ Gillette eine EP mit vier Liedern aufzunehmen. Als Jim Gillette kurzfristig, seine Solokarriere verfolgend, mit Beendigung der Aufnahmen aus der Formation ausschied, begann die Suche nach einem geeigneten Sänger aufs Neue. In den darauffolgenden Wochen und Monaten versuchten die verschiedensten Vokalisten in der Glam Metal-Band Fuß zu fassen, so auch Steve Rachelle, der letztendlich in die Musikgruppe aufgenommen wurde. Im Jahr 1991 erhielt Tuff, nach mehreren Tourneen durch den Mittleren Westen der USA, ihren ersten Plattenvertrag bei Atlantic Records und veröffentlichte dort ihr Debütalbum \"What Comes Around Goes Around\", einhergehend mit den ersten TV-Auftritten. Es folgten 1994 zum einen die EP \"Fist First\", welche unter dem von Stevie Rachelle gegründeten Bandlabel RLS („Record Labels Suck“) vertrieben wurde, und zum anderen 1995 die LP \"Religious Fix\", welche bei BMG / Mausoleum erschien und dem Grunde nach eine um drei Lieder erweiterte Version von \"Fist First\" darstellt. Ab dem Jahr 2000 veröffentlichte Tuff diverse DVDs zu ihren Liedern, sowie Kompilationen und Neuauflagen ihrer Alben, erweitert durch neu aufgenommene, hinzugefügte Musikstücke.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Die Demoaufnahmen aus den Jahren 1986 und 1987 wurden von Oliver Klemm und Götz Kühnemund im \"Metal Hammer\" noch als Mötley-Crüe-Frühphasen-ähnlich angesehen. Dem \"Break-Out\"-Rezensenten Georg Loegler klang auf dem Debütalbum das Lied \"Lonely Lucy\" verdächtig nach Ratt, dagegen war sein favorisierter Titel \"Wake Me Up\" ganz offiziell von Poisons Bret Michaels geschrieben worden. Jörg Staude vom \"Metal Hammer\" fand das Album \"Religious Fix\" weder originell noch eingängig und bezeichnete dessen Urheber als „Poison-Unterabteilung“ und den Stil als „Sleaze/Glam Rock“.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie (Auswahl).", "content": "Alben Videos", "section_level": 1}], "src_summary": "Tuff ist eine US-amerikanische Glam Metal-Band, gegründet 1985 in Phoenix, Arizona, von Jorge Desaint, Todd „Chase“ Chaisson und Gary Huckaby, der die Musikgruppe jedoch im selben Jahr wieder verließ und durch Michael Raimondo, der sich später Michael Lean nannte, ersetzt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2379574} {"src_title": "Geologisch-historisches Museum des Olymp", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Itten begann mit dem Fussballspiel beim FC Black Stars Basel und wechselte ein Jahr später zu den Old Boys Basel. 2007 wechselte er zu den Junioren des FC Basel. Er unterschrieb seinen ersten Profi-Vertrag am 21. August 2015. Sein Debüt in der Super League gab er am 21. Februar 2016 beim 5:1-Heimsieg im St. Jakob-Park gegen Vaduz. Unter Trainer Urs Fischer gewann Itten am Ende der Saison 2015/16 den Meistertitel mit dem FCB. Für den Club war es der siebte Titel in Serie und insgesamt der 19. Titel der Vereinsgeschichte. Im Juni 2016 wurde Itten für ein Jahr bis zum 30. Juni 2017 an den FC Luzern ausgeliehen. Sein erstes Tor für Luzern schoss Itten beim 3:1-Auswärtssieg am 10. August 2016 gegen den FC Vaduz per Kopf zum Endstand. Nachdem Itten bereits für die Rückrunde der Saison 2017/18 an den FC St. Gallen ausgeliehen wurde, sicherten sich die Ostschweizer zur neuen Saison seine Dienste definitiv und verpflichteten ihn für drei Jahre bis Sommer 2021. Im Spiel am 23. September 2018 gegen den FC Lugano verletzte sich Itten nach einem groben Foul von Fabio Daprelà schwer, er zog sich einen Kreuz- und Innenbandriss im rechten Knie zu und fällt mindestens sechs Monate aus.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Itten absolvierte diverse Juniorenländerspiele für die Schweiz, sechs in der Schweizer U-18, sechs in der Schweizer U-19, acht in der Schweizer U-20 und sieben in der Schweizer U-21. Er war auch im Kader der Schweizer U-21-Nationalmannschaft. Am 15. November gab er Im Spiel gegen Georgien sein Debut in der A-Nationalmannschaft und schoss kurz nach seiner Einwechslung in der 77. Minute das entscheidende 1:0 für die Schweiz. Nur drei Tage später, bei seinen zweiten Einsatz, gelang Itten gegen Gibraltar ein «Doppelpack».", "section_level": 2}, {"title": "Titel und Erfolge.", "content": "FC Basel", "section_level": 1}], "src_summary": "Cedric Itten (* 27. Dezember 1996 in Basel) ist ein Schweizer Fussballspieler, der beim FC St. Gallen unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 1166789} {"src_title": "Schafochs", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Sterławki Wielkie liegt im nördlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 13 Kilometer westlich der Kreisstadt Giżycko \"(Lötzen)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1387 wurde \"Groß Stürlack\" gegründet. Konrad Zöllner von Rotenstein war damals Hochmeister des Deutschen Ordens und initiierte die Gründung. Beim Tatareneinfall im Jahre 1656 brannte das Dorf ab, der damalige Gutsherr \"Freiherr Georg Schenk von Tautenburg\" wurde ermordet und sein Sohn \"Michael Wilhelm Schenk von Tautenburg\" entführt. Nur \"Johann Sigismund Schenk zu Tautenburg\" gelang nach fünf Jahren die Heimkehr. Im Jahre 1811 wurde Groß Stürlack als Kirchdorf mit 48 Feuerstellen und 411 Einwohnern erwähnt. Am 29. März 1874 wurde der Ort Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk. Er bestand bis 1945 und gehörte zum Kreis Lötzen im Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 bis 1945: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 waren in Groß Stürlack 877 Einwohner registriert. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Groß Stürlack gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Groß Stürlack stimmten 700 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Am 30. September 1928 wurde das Nachbardorf \"Adlig Stürlack\" () nach Groß Stürlack eingemeindet. Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 941 und belief sich 1939 noch auf 870. In Kriegsfolge kam Groß Stürlack 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Sterławki Wielkie“. Heute ist der Ort Sitz eines Schulzenamtes () und eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Ryn \"(Rhein)\" im Powiat Giżycki (Kreis \"Lötzen\"), vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Amtsbezirk Groß Stürlack (1874–1945).", "content": "Bei seiner Errichtung im Jahre 1874 bestand der Amtsbezirk Groß Stürlack aus sechs Dörfern, am Ende waren es noch vier: Am 1. Januar 1945 wurde der Amtsbezirk Groß Stürlack noch aus den Orten Groß Stürlack, Klein Stürlack, Kronau und Mertenheim gebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Kirche.", "content": "Mehr als 150 Jahre prägt die 1832 erbaute einst Evangelische Pfarrkirche Groß Stürlack das Bild des Ortes. Sie war bereits das dritte Gotteshaus im Ort. Heute ist nur noch eine kleine Kapelle Gotteshaus der Evangelisch-Augsburgischen Gemeinde, deren Pfarramt das der Pfarrkirche in Ryn \"(Rhein)\" ist. Sie steht in Sichtweite der Pfarrkirche, die seit 1945 unter dem Namen Kirche Zur Göttlichen Vorsehung der Römisch-katholischen Gemeinde gehört, die hier eine eigene Pfarrei mit einer Filialkapelle in Sterławki Małe \"(Klein Stürlack)\" errichtet hat.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straße.", "content": "Sterławki Wielkie liegt an den beiden Woiwodschaftsstraßen DW 592 und DW 642, die den Ort und seine Umgebung an die Kreise Bartoszyce \"(Bartenstein)\", Kętrzyn \"(Rastenburg)\" und Mrągowo \"(Sensburg)\" anschließen. Eine Nebenstraße führt von Kronowo \"(Kronau)\" am Deyguhnsee () nach hier.", "section_level": 2}, {"title": "Schiene.", "content": "Seit Errichtung der Bahnstrecke 1868 ist Groß Stürlack (Sterławki Wielkie) eine Bahnstation an der Bahnstrecke Głomno–Białystok, die vor 1945 ihren Anfang in Königsberg (Preußen) nahm und bis nach Brest-Litowsk führte. Heute verläuft sie nur noch auf polnischem Terrain als Linie 38 der Polnischen Staatsbahn (PKP).", "section_level": 2}], "src_summary": "Sterławki Wielkie () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Stadt- und Landgemeinde Ryn \"(Rhein)\" im Powiat Giżycki (Kreis \"Lötzen\").", "tgt_summary": null, "id": 586054} {"src_title": "Schloss Ermreuth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Jugend.", "content": "Carvajal entstammte einer Familie portugiesischer Juden. Seine Eltern Gaspar de Carvajal und Francisca de León waren zum christlichen Glauben übergetreten. Seine Eltern nahmen ihn ins benachbarte Spanien, wo er die spanische Sprache erlernte.", "section_level": 2}, {"title": "In Europa.", "content": "Für die portugiesische Krone ging er für drei Jahre auf die Kapverdischen Inseln und arbeitete dort für die Finanzverwaltung und als Buchhalter im dortigen Sklavenhandel. Anschließend ließ er sich im spanischen Sevilla als Wein- und Getreidehändler nieder und knüpfte Kontakte zu Geschäftsleuten, die im Amerikahandel tätig waren. Er heiratete 1565 Guiomar de Ribera, die Tochter eines portugiesischen Sklavenhändlers.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Mexikoaufenthalt.", "content": "Ein verlustbringendes Getreidegeschäft veranlasste ihn 1567 selbst in die Neue Welt zu reisen, um seine Verluste auszugleichen. Er segelte im Range eines Admirals auf seinem eigenen Schiff in der spanischen Flotte. Man ernannte ihn zum \"Alcalde\" (Bürgermeister) von Tampico. Er errichtete in Pánuco eine \"Hacienda\" zur Rinderzucht. Im Herbst 1568 nahm er eine Gruppe englischer Schiffbrüchiger fest, die nach einem Seegefecht mit den Spaniern vor Veracruz an der Küste von Tamaulipas gelandet waren. Daraufhin entsandte ihm Vizekönig Martín Enríquez de Almansa einen Trupp spanischer Soldaten und beauftragte ihn, eine Straße zwischen Pánuco und den Bergwerken von Mazapil einzurichten und zu sichern. Die Gegend wurde zu jener Zeit von Indianern unsicher gemacht, die ihr Rückzugsgebiet nördlich des Río Grande hatten; im Zuge von Strafexpeditionen waren Carvajal und seine Soldaten wohl die ersten Spanier, die Fuß ins heutige Texas setzten. 1578 rief der Vizekönig Carvajal nach Mexiko-Stadt. Ihm wurde vorgeworfen, systematisch Indianer zu fangen und zu versklaven. Zeugen sagten zu seinen Gunsten aus, dennoch reiste Carvajal zügig zurück nach Europa.", "section_level": 1}, {"title": "Pläne für die Erschließung Nordmexikos.", "content": "Bereits im März 1579 schlug er dem Indienrat einen Plan vor, die Küste entlang dem Golf von Mexiko von Tampico nordwärts auszubauen und das Hinterland mit seinen vermuteten reichen Silbervorkommen zu erschließen. Es gelang ihm, den Rat und König Philipp II. zu überzeugen, so dass er – ohne vorherige Konsultation mit dem Vizekönig – das Mandat erhielt, als Gouverneur und Generalkapitän das „Neue Königreich von León“ (spanisch: \"Nuevo Reino de León\") zu erschließen und zu befrieden. Carvajal kaufte ein Schiff und gewann rund hundert Familien, die als Siedler in die Neue Welt gehen wollten. Die meisten entstammten seiner Verwandtschaft oder der seiner Frau. Im Juni 1580 segelte er nach Mexiko mit derselben Flotte, die auch den neuen Vizekönig Lorenzo Suárez de Mendoza nach Amerika brachte.", "section_level": 1}, {"title": "Erschließung von Nuevo León.", "content": "Ab 1581 zog Carvajal von Tampico aus nordwestwärts. Die Siedler gründeten \"Ciudad de León\", das heutige Ciudad Cerralvo sowie \"San Luis\" an der Stelle, wo sich heute Monterrey befindet und \"Almadén\" (heute Monclova). Als Leutnant diente in seiner Mannschaft Diego de Montemayor, der ihm im Amt des Gouverneurs folgen sollte. Problematisch war, dass die geografische Beschreibung von Carvajals Hoheitsgebiet ungenau war und mit den örtlichen Gegebenheiten nicht übereinstimmte. Daher überschnitten sich Gebiete, auf die er Anspruch erhob, mit denen anderer Provinzen, vor allem Nueva Vizcaya. Deren Vertreter erhoben Klage bei der Real Audiencia von Mexico; dort warf man ihm auch fortgesetzten Sklavenhandel mit gefangenen Indianern vor.", "section_level": 1}, {"title": "Anklage und Tod.", "content": "Der Vorwurf des Sklavenhandels ließ sich nicht beweisen, doch weit schwerer wogen die Vorwürfe, unter Carvajals Siedlern würde heimlich weiterhin jüdischer Ritus praktiziert (\"Judaizantes\"). Die gesamte Familie wurde der Inquisition überstellt. Während Luis de Carvajal alle Fehler widerrief und vergleichsweise milde zu sechs Jahren Exil verurteilt wurde, starben seine Schwester Francisca Nuñez de Carvajal und sein Neffe Luis de Carvajal (el Mozo) auf dem Scheiterhaufen. Luis de Carvajal y de la Cueva starb 1591 im Gefängnis von Mexiko-Stadt, als er auf seine Verbannung wartete.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luis de Carvajal y de la Cueva, (* um 1540 in Mogadouro, Portugal; † 1591 in Mexiko-Stadt) war ein spanischer Konquistador portugiesischer Herkunft, der die Besiedlung von Nuevo León leitete und als erster Gouverneur dieser Provinz amtierte.", "tgt_summary": null, "id": 802185} {"src_title": "Mosaic Publishing", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "Marshall schloss sich 1953 als 17-Jähriger von dem nordirischen Klub Distillery dem englischen Erstligisten FC Burnley an. Als linker Verteidiger eroberte er sich schnell einen Stammplatz in der Reservemannschaft, aber im Profiteam gelang ihm in knapp neun Jahren nie der sportliche Durchbruch. Dabei stand ihm zunächst Harry Mather im Weg, der schon in der gesamten Nachkriegszeit „gesetzt“ war, dem dann Doug Winton und später Dave Smith nachfolgten (Letzterer war sogar ein gelernter Rechtsverteidiger). Im Jahr 1959 wurde dann mit Alex Elder ein neues Talent aus Nordirland (von Glentoran) verpflichtet, der eine neue Generation auf dieser Position darstellte. In der Meistersaison 1959/60 begann zunächst Tommy Cummings auf der linken Abwehrseite, bevor Elder seine Chance nachhaltig nutzte, womit Marshall weiter nur der Platz in der zweiten Mannschaft blieb. Erst als sich Elder nach einem Länderspiel für Nordirland verletzt zurückmeldete, debütierte Marshall am 9. April 1960 gegen Nottingham Forest (1:0). Es blieb sein einziger Einsatz in diesem Jahr, dem immerhin acht Pflichtspielauftritte in der anschließenden Spielzeit 1960/61 folgten. Die Partie am 11. März 1961 gegen den FC Chelsea (4:4), die die letzte für Marshall in Burnley war, führte zu einer Strafe für Burnley, da dem Klub vorgeworfen wurde, absichtlich eine zu schwache Elf aufgeboten zu haben (sie wurde auf zehn Positionen verändert). Im August 1962 verließ er dann seinen langjährigen Klub, für dessen Reservemannschaft er immerhin mit dem \"Lancashire Senior Cup\" in den Spielzeiten 1959/60 und 1961/62 sowie zuletzt auch mit der Meisterschaft in der \"Central League\" drei Trophäen gewonnen hatte. Dazu war er in der nordirischen B-Auswahl zu zwei Länderspielen gekommen. Zwischen 1962 und 1966 ließ Marshall bei Oldham Athletic und Hartlepools United seine aktive Laufbahn ausklingen. Für beide Klub absolvierte er jeweils 57 Ligapartien und mit Oldham stieg er in seinem ersten Jahr in die dritte Liga auf, bevor er nach einem Jahr in der Third Division in die Viertklassigkeit zurückkehrte. In Hartlepool verstarb er dann mehr als vier Jahrzehnte später nach kurzer Krankheit im Alter von 70 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Frederick „Billy“ Marshall (* 11. Juli 1936 in Belfast; † 20. April 2007 in Hartlepool) war ein nordirischer Fußballspieler. Als linker Verteidiger war er ab 1953 lange beim FC Burnley beschäftigt, dort jedoch zumeist nur in der Reservemannschaft aktiv. In der Meistermannschaft von 1960 kam er nur einmal zum Zug, bevor er zur Mitte der 1960er vier Jahre Stammspieler in den unteren Profiligen war.", "tgt_summary": null, "id": 2273456} {"src_title": "Der Roman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Haupthandlung von Thimbleweed Park spielt im Jahr 1987. Im Fluss nahe der heruntergekommenen Kleinstadt \"Thimbleweed Park\" wird eine Leiche gefunden. Die zwei FBI-Agenten \"Angela Ray\" und Junior-Agent \"Antonio Reyes\" ermitteln im Mordfall, wobei sie zunächst vom örtlichen Sheriff behindert werden. Auch der örtliche Leichenbeschauer und Gerichtsmediziner ist keine große Hilfe. Stattdessen wimmelt es in der Kleinstadt von zahlreichen Automaten, den sogenannten \"Trons\". Diese sind allesamt mit einer künstlichen Intelligenz ausgestattet und werden mit austauschbaren Elektronenröhren betrieben. In der Zwischenzeit kehrt die junge Spieleprogrammiererin \"Delores Edmund\" nach Thimbleweed Park zurück. Sie hatte vor einigen Jahren die Stadt verlassen, um bei einer Computerspielefirma zu arbeiten. Darüber war ihr Onkel \"Chuck Edmund\", der reiche und exzentrische Stadtgründer, Hotelbesitzer und Betreiber einer Kissenfabrik, so erbost, dass er sie zunächst aus dem Testament streichen ließ. Ursprünglich wollte Chuck seine Nichte als Alleinerbin seiner Kissenfabrik einsetzen, weil Delores äußerst begabt in der Programmierung von Software ist. Dann aber verstarb Onkel Chuck, auch ihr Vater \"Franklin Edmund\" verschwand urplötzlich und Delores möchte nun die näheren Todes- und Vermisstenumstände beider Männer aufklären. Auch das Testament interessiert sie. Was sie nicht weiß, ist, dass Franklin unlängst selbst im örtlichen Hotel ermordet worden war und nun als Geist dort umgeht. Franklin wiederum versucht, Delores zu kontaktieren, um sicherzugehen, dass es ihr gut geht und er sich von ihr verabschieden kann. Auf einem verlassenen Zirkusgelände lebt der verbitterte und soziopathische Clown \"Ransome\", der einst durch Bühnenshows, in denen er das Publikum gezielt beleidigte, Berühmtheit erlangte. Dies ging solange gut, bis er von \"Madame Morena\", einer voodoobegabten Zigeunerin, mit einem Fluch belegt wurde. Seit jenem verhängnisvollen Tag ist er pleite, kann sein Makeup nicht mehr entfernen und wird von sämtlichen Stadtbewohnern gemieden. Zu allem Überfluss wurde er von Franklin versetzt, als dieser ein lukratives Geschäft mit sprechenden Puppen anbieten und besprechen wollte. Ransome sieht sich betrogen und macht sich nun, wie schon Delores, auf die Suche nach Franklin. In der Kanalisation haust der verarmte Obdachlose \"Willie T. Wino\", ein begabter Uhrmacher, Juwelier und Geigenspieler, welcher offenbar durch Betrug seitens Onkel Chuck in den Ruin getrieben wurde. Als Willie die Geldbörse des Toten am Fluss bei sich trägt, wird er freilich zum Hauptverdächtigen und vorläufig festgenommen. Doch schnell entdecken die FBI-Agenten, dass Willie nur als Sündenbock herhalten sollte. Der wahre Mörder muss jemand Anderes sein. Agent Reyes hat allerdings auch ein persönliches Motiv, nach Thimbleweed Park zu kommen: Vor vielen Jahren brannte die örtliche Kissenfabrik zu großen Teilen nieder und die Arbeiter verloren ihre Jobs. Zu Reyes’ Leidwesen wurde seinem Vater die Schuld an dem Unglück in die Schuhe geschoben. Mit der Aufklärung des Mordfalles an der Leiche vom Fluss will Reyes gleichzeitig die wahren Umstände um den Fabrikbrand klären und den Namen seines Vaters reinwaschen. Auch Agentin Ray hat eine ganz eigene Mission: Sie soll eine bestimmte Spieleprogrammierungssoftware stehlen. Bald fällt den Agenten auf, dass der Sheriff, der Leichenbeschauer und der Rezeptionist des Hotels alle exakt gleich aussehen. Und alle Drei sehen auch noch genauso aus wie Onkel Chuck. Offenbar bergen Thimbleweed Park und Chuck ein düsteres Geheimnis. Um dieses ergründen zu können, verschaffen sich die Protagonisten Zutritt in die halb zerstörte Fabrik. Was sich dort verbirgt, ist ein unbeschreiblicher Schock für alle Beteiligten. Kurz vor seinem vermeintlichen Tod war es Onkel Chuck gelungen, seinen Geist in einen von ihm entwickelten Computer mit künstlicher Intelligenz zu transferieren. Dabei lernte er, dass alle Personen der Geschichte in einem Computerspiel gefangen sind. Um zu entkommen, müssen die Betroffenen das Spiel löschen. Schlussendlich gelingt es Delores, das Sicherheitssystem des Firmencomputers lahmzulegen, die FBI-Agenten schaffen es, bis zur virtuellen Form von Chuck vorzudringen. Als Delores ihren Onkel von der künstlichen Intelligenz trennen kann, bittet Chuck alle Beteiligten um Verzeihung und erzählt, was sich vor vielen Jahren wirklich zugetragen hatte: Seine eigene Schöpfung hatte sich verselbstständigt, ihn ausgetrickst und versklavt. Der Computer baute die ehemalige Kissenfabrik in eine Klonfabrik um. Dies erklärt, warum der Sheriff, der Gerichtsmediziner und der Hotelrezeptionist allesamt gleich aussehen und Chuck nachempfunden sind. Bevor Delores das Spiel löscht, wollen die Hauptpersonen ihre persönlichen Missionen vollenden: Ransome entschuldigt sich bei Madame Morena und den Stadtbewohnern für sein garstiges Verhalten, Franklin verabschiedet sich von Delores und entschwindet ins Jenseits. Reyes kann einen Bericht in der Regionalzeitung veröffentlichen, der ein Geständnis von Chuck enthält und damit die Unschuld von Reyes’ Vater beweist. Agentin Ray schafft es, die Software zu entwenden und wird daraufhin von ihren Auftraggebern aus dem Spiel heraustransferiert. Delores fährt anschließend den Computer herunter und beendet das Spiel. Das Spiel bietet jenes Options- und Befehlemenü, wie es zum Beispiel auch in \"Maniac Mansion\" und \"Zak McKracken\" zum Einsatz kommt und für das beide vorgenannten Spiele berühmt wurden. Die Befehle \"Öffne, Schließe, Gebe, Nehme, Schaue an, Rede mit, Drücke, Ziehe\" und \"Benutze\" sind, ganz links, jeweils zu dritt in drei senkrechten Spalten angeordnet. Rechts daneben befindet sich das Item-Inventar. In kleinen, quadratischen Fenstern erscheinen aufgenommene Objekte als Miniaturdarstellungen. Der Spieler fährt mit einem kreuzförmigen Mauszeiger über das Bild. Objekte, Personen und Orte, mit denen interagiert werden kann, werden namentlich benannt und hervorgehoben. \"Thimbleweed Park\" ist ein klassisches Point-and-Click-Adventure. Der Spieler übernimmt die Rolle mehrerer Spielcharaktere, löst Rätsel durch Aufnehmen und Kombinieren von Gegenständen und führt Dialoge mit anderen Spielcharakteren, um so die Handlung voranzutreiben. Während es bei Maniac Mansion noch Rätselsackgassen gab und die Spielcharaktere sterben konnten, gibt es dies bei \"Thimbleweed Park\" nicht. Die Philosophie, den Spieler beim Erkunden nicht zu bestrafen und aus der Spielwelt herauszureißen, ist somit dieselbe wie bei späteren LucasArts-Adventures.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip und Technik.", "content": "\"Thimbleweed Park\" bietet neben dem normalen Spielmodus auch einen einfachen Modus für unerfahrene Adventurespieler. Der einfache Modus unterscheidet sich vom normalen Modus darin, dass einige Rätsel übersprungen werden oder bereits vorgelöst sind.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Ron Gilbert und Gary Winnick, die sich aus der Zeit, in der sie gemeinsam Maniac Mansion bei Lucasfilm Games entwickelten, kennen, beschlossen 2014 eine Crowdfundingkampagne für ein Adventurespiel ins Leben zu rufen, um zu erkunden, was den Charme der klassischen Point-and-Click-Adventurespiele Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre ausmachte, der vielen neueren Adventurespielen ihrer Meinung nach fehlt. Das Spiel sollte sich anfühlen, „als ob man eine alte staubige Schreibtischschublade öffnet und ein unentdecktes LucasArts-Adventure findet, das man bisher noch nicht gespielt hat“. Nach einem gemeinsamen Brainstorming zu möglichen Handlungen für das Spiel beschlossen sie, einige der von ihnen skizzierten Konzepte, die ihnen am meisten gefielen, zu einer Neo-Noir-Mystery-Satire zu verweben, mit Anleihen an Fernsehserien wie \"Twin Peaks\", \"The Twilight Zone\", \"The Outer Limits\", \"Akte X\" und \"True Detective\". Nach erfolgreicher Kickstarter-Kampagne holten sie weitere ehemalige Lucasfilm-Games-Mitarbeiter ins Team, wie David Fox, Schöpfer von Zak McKracken and the Alien Mindbenders, und Mark Ferrari, der die Hintergrundgrafiken von The Secret of Monkey Island und Loom zeichnete. Gilbert und Winnick firmieren unter dem Namen \"Terrible Toybox, Inc.\" Am 18. November 2014 wurde bei Kickstarter das Projekt gegründet. Als Ziel waren 375.000 US-Dollar angesetzt, das bereits nach einer Woche durch über 10.000 Spender erreicht wurde. Daraufhin wurden von den Projektleitern weitere Ziele gesetzt, ab welcher Summe welche Zusatz-Features in das Spiel Einzug erhalten sollten. Die letzten beiden Ziele wurden nach Erreichen der Übersetzungs-Stufe ausgetauscht, da die Projektleiter eine Sprachausgabe als wichtiger eingestuft haben, als die Portierung auf mobile Geräte. Einen Monat nach dem Start wurde das Kickstarter-Projekt am 18. Dezember 2014 erfolgreich von 15.623 Spendern mit insgesamt 626.250 US-Dollar finanziert. Nach Gebühren von etwa 9 % an die Dienstleister Kickstarter und Amazon und abzüglich der nicht gedeckten Zahlungen blieb dem Projekt am Schluss eine Summe von 564.162 US-Dollar. Eine parallele Finanzierung über PayPal hat den Gründern weitere 8.000 US-Dollar eingebracht, die als Rücklage dienen sollen. Bis zur Erstveröffentlichung wurden alle Ziele realisiert. Lediglich die Portierung auf die mobilen Betriebssysteme wurde laut den Entwicklern auf später verlegt. Einzelne Spendenbeträge wurden auch während der Finanzierungsphase mit bestimmten Gegenleistungen belohnt. So konnte man sich beispielsweise ab einem Betrag von 20 US-Dollar eine DRM-freie Kopie des Spiels sichern, sobald dies fertig gestellt ist. Ab einem Betrag von 25 US-Dollar konnte man sich scherzhaft von der Schuld freikaufen, falls man Raubkopien von \"Maniac Mansion\" oder \"Monkey Island\" in seiner Jugendzeit gespielt hat. Ab 50 US-Dollar erhielt man einen eigenen Eintrag im Telefonbuch im Spiel, welchen man sogar mit einem persönlichen Anrufbeantworterspruch ausstatten kann. Neben weiteren Merchandising-Artikeln konnte man sich ab einer Summe von 5.000 US-Dollar sogar einen personalisierten Charakter im Spiel zusichern oder ab 10.000 US-Dollar eine handgemachte Puppe eines Charakters im Spiel. Alle Beträge schlossen dabei immer alle Gegenleistungen der niedrigeren Beträge mit ein. Mit der Entwicklung des Spiels wurde Anfang 2015 begonnen. Da das Spiel auf Grund von Spenden finanziert wurde, beschlossen die Gründer, wöchentlich über einen Blog und Podcasts einen Statusbericht des Entwicklungsprozesses und Einblicke in die verwendeten Techniken und Strategien zu geben. Oftmals wurden auch die Leser öffentlich gefragt, ob sie bestimmte Programmierwerkzeuge kennen, die hilfreich bei der Entwicklung sein könnten. Da jedoch nicht alle frei oder kommerziell verfügbaren Programme oder Tools alle Probleme lösen konnten, wurde beschlossen, die Engine des Spiels von Grund auf neu zu programmieren. Das Spiel wurde am 30. März 2017 für Linux, macOS, Windows und für die Xbox One veröffentlicht. Am 22. August 2017 erfolgte die Veröffentlichung für die PlayStation 4. Am 19. September 2017 kam der Release für die iOS-Devices. Seit dem 21. September 2017 ist das Spiel auch für die Nintendo Switch erhältlich. Für Android-Geräte wurde das Spiel am 10. Oktober 2017 veröffentlicht. Bezüglich der Finanzierbarkeit eines möglichen direkten Nachfolgers bzw. allgemein eines seinen Qualitätsansprüchen genügenden neuen Adventure-Spiels äußerte sich Ron Gilbert sehr kritisch.", "section_level": 1}, {"title": "Running Gags und Easter Eggs.", "content": "In \"Thimbleweed Park\" gibt es zahlreiche Running Gags und Easter Eggs, die meisten davon nehmen Bezug auf die berühmten Spiele \"Maniac Mansion\", \"Zak McKracken\" und \"Monkey Island\". So kann der Spieler unter anderem die menschenfressende Pflanze aus dem Herrenhaus von \"Maniac Mansion\" im örtlichen Gemischtwarenladen bewundern. Aus \"Monkey Island\" stammt der \"Kopf des Navigators\", der nun in Madame Morenas Okkultladen ausgestellt ist. Zu guter Letzt sei die Zahl 1138 erwähnt: Ransome muss einem Zirkusmitarbeiter 1138 $ zahlen, damit er sein Witzebuch wiederbekommt. Die Zahl entstammt George Lucas' ersten Kinofilm \"THX 1138\".", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Thimbleweed Park\" erhielt größtenteils positive Bewertungen. Die Rezensionsdatenbank \"Metacritic\" aggregiert 59 Rezensionen zu einem Mittelwert von 84. IGN sah das Spiel in direkter Tradition der LucasArts-Spiele \"Monkey Island\" und \"Maniac Mansion\". Das Magazin lobte Story, kompakte Rätselketten und komplexe Konversationsrätsel, kritisierte aber die Sprecher, die dem Spiel „kein Leben einhauchen“ würden. Bei den \"Aeggie Awards\" des Fachmagazins \"Adventure Gamers\" siegte \"Thimbleweed Park\" 2017 in der Kategorie „Best Gameplay“ und errang außerdem die Publikumspreise in den Kategorien „Best Story“, „Best Writing – Comedy“ und „Best Gameplay“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thimbleweed Park ist ein im Retrostil gehaltenes Point-and-Click-Adventure des US-amerikanischen Entwicklerstudios Terrible Toybox, das 2017 veröffentlicht wurde. Das Spiel wurde von Ron Gilbert und Gary Winnick, den Schöpfern von \"Monkey Island\" und \"Maniac Mansion\", entworfen und unter anderem mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne finanziert.", "tgt_summary": null, "id": 1587451} {"src_title": "Wojnasy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bestehende Rekorde.", "content": "\"Anmerkung: Weltrekorde werden im Straßengehen wegen der unterschiedlichen Streckenbeschaffenheiten nicht geführt.\"", "section_level": 1}, {"title": "Streckenführung.", "content": "Der Wettbewerb wurde größtenteils auf der Straße \"Zona Franca\" durchgeführt. Die Straße liegt ca. 1,5 km südwestlich des Olympiastadions. Der Start lag auf der \"Zona Franca\" und es ging auf einen ca. 2000 Meter langen Rundkurs, der 24-mal zu absolvieren war. Anschließend führte die Route über die \"Carrer del Foc\" und dem \"Passeig Olimpic\" ins Stadion, wo nach einer letzten Runde auf der Laufbahn das Ziel lag.", "section_level": 1}, {"title": "Wettbewerbsverlauf.", "content": "Datum: 7. August 1992 Die Favoriten waren u. a. die beiden für das Vereinte Team startenden Andrei Perlow, Inhaber der Weltbestzeit und amtierender Europameister, sowie Aljaksandr Pataschou, amtierender Weltmeister. Hinzu kamen der Mexikaner Carlos Mercenario, Gewinner der Panamerikanischen Spiele und Erster der aktuellen Weltjahresbestenliste, der Deutsche Hartwig Gauder, seit vielen Jahren bei allen großen Meisterschaften konstant unter den Medaillengewinnern, und sein Landsmann Ronald Weigel, Zweiter der Olympischen Spiele 1988. Das Feld blieb auf den ersten Kilometern zusammen. Bei Kilometer zehn hatte sich eine 20-köpfige Spitzengruppe gebildet. Nach weiteren fünf Kilometern hatten sich neun Geher abgesetzt, darunter Weigel, Gauder, Perlow und Mercenario. Gauder fiel später zwischenzeitlich ins Verfolgerfeld zurück. Bei Halbzeit des Rennens lag der Finne Valentin Kononen an der Spitze. Zunächst hatte er sich gemeinsam mit Pataschou abgesetzt und mit ihm einen deutlichen Vorsprung herausgearbeitet. Nach der 20-km-Marke gab Pataschou allerdings auf und Kononen war alleine vorn. Mercenario, Perlow, die Spanier Jaime Barroso und Jesús Ángel García, Weigel, der für das vereinte Team startende Russe Waleri Spizyn, der Mexikaner Miguel Rodríguez, der Pole Robert Korzeniowski und der Kanadier Guillaume LeBlanc bildeten die Verfolgergruppe, die eine knappe halbe Minute Rückstand hatte. Knapp zehn Kilometer weiter hatte das Feld Kononen eingeholt. Korzeniowski setzte sich nun an die Spitze, LeBlanc hatte das Rennen aufgegeben. Kurze Zeit später griff der Franzose René Piller an und übernahm die Führung. Perlow und Mercenario folgten mit einer Minute Rückstand, wenige Sekunden dahinter lag Korzeniowski. Anderthalb Minuten hinter dem Polen folgte Weigel. Gauder hatte seine Schwächephase mittlerweile überwunden und sich wieder auf Platz zehn vorgekämpft. Fünf Kilometer vor dem Ziel hatte Perlow die Spitze übernommen. Piller lag eine halbe Minute dahinter. Nach weiteren fünfzehn Sekunden folgte Korzeniowski vor Mercenario und Weigel. Pillers Kräfte schwanden bei dem steilen Stück bergauf zum Stadion zusehends. Er fiel immer weiter zurück. Noch vor dem Eingang in den Stadiontunnel wurde Korzeniowski, der zu Mercenario aufgeschlossen hatte, nach seiner sechsten Verwarnung wegen Nichteinhaltung der Gehregeln disqualifiziert. Andrei Perlow gewann das Rennen mit beinahe zwei Minuten Vorsprung vor Carlos Mercenario. Ronald Weigel gewann anderthalb Minuten dahinter die Bronzemedaille vor Waleri Spizyn und dem Tschechoslowaken Roman Mrázek. Hartwig Gauder erreichte mit einem starken Schlussabschnitt noch Platz sechs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das 50-km-Gehen der Männer bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde am 7. August 1992 ausgetragen. 42 Athleten nahmen teil, 32 erreichten das Ziel im Olympiastadion Barcelona. ", "tgt_summary": null, "id": 1361156} {"src_title": "Dimethylcarbamoylchlorid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Drejer begann seine Basketball-Karriere bei SISU, einem Verein in seiner Heimatstadt Kopenhagen. Als Jugendlicher spielte er neben Basketball auch Handball und Fußball. In der Saison 2000/01 spielte er für SISU in der ersten dänischen Liga und verbuchte pro Spiel 17 Punkte. Zugleich kam er zu Einsätzen bei den Magic Great Danes, eine vom dänischen Basketball-Verband zusammengestellte Auswahlmannschaft, die am Spielbetrieb der North European Basketball League (NEBL) teilnahm. Der ehemalige NBA-Star Earvin \"Magic\" Johnson absolvierte einige Gastauftritte bei den Magic Great Danes und sagte seinerzeit über Drejer: „Lasst mich Christian Drejer mit in die USA nehmen. In zwei, drei Jahren wird er ein bekannter NBA-Spieler sein.“ Im Alter von 19 Jahren dominierte Drejer die erste dänische Liga und erzielte für SISU während der Saison 2001/02 31,6 Punkte und 6,5 Rebounds pro Partie und wurde als Spieler des Jahres ausgezeichnet. 2002 wurde Drejer zudem erstmals in die dänische A-Nationalmannschaft berufen. Er lehnte Angebote europäischer Profivereine ab und wechselte zur Saison 2002/03 an die University of Florida. Eine Knöchelverletzung setzte ihn zunächst außer Gefecht. In seinem ersten Jahr bei den \"Gators\" absolvierte er 18 Partien und kam auf Mittelwerte von 3,6 Punkte, 2,4 Assists sowie 1,6 Rebounds. In der Saison 2003/04 bestritt er 20 Spiele für Florida (10,2 Punkte, 4,8 Rebounds, 4,0 Assists pro Einsatz). Im Februar 2004 verließ er Florida und unterschrieb einen Vertrag beim FC Barcelona. Dieser Wechsel innerhalb der Saison sowie das vorherige Inbetrachtziehen eines Wechsels wurde ihm seitens seiner Mannschaftskollegen und auch des Trainers übel genommen. Drejer absolvierte bis zum Ende der Saison 2004/05 insgesamt 29 Spiele in der spanischen Liga und sechs Spiele in der Euroleague für Barca. Die Zeit beim FC Barcelona bezeichnete er in einem Interview später als \"furchtbar\". In diese Zeit fiel der NBA Draft 2004, bei dem Drejer von den New Jersey Nets (zweite Runde, 51. Stelle) ausgewählt wurde. Im Sommer 2005 spielte er für die New Jersey Nets in einer Sommerliga, konnte sich dort aber nicht für einen Wechsel in die NBA empfehlen. Er wechselte zur Saison 2005/06 zum italienischen Erstligisten VidiVici Bologna, wo er anschließend bis zum Ende der Saison 2006/07 spielte. Im August 2007 unterschrieb Drejer einen Dreijahresvertrag bei einem anderen italienischen Erstligaklub, Lottomatica Virtus Rom. Nach zwei Fußoperationen innerhalb eines halben Jahres gab Drejer im März 2008 im Alter von 25 Jahren sein Karriereende bekannt. Er habe versucht, die Verletzungsprobleme in den Griff zu bekommen, was aber nie richtig gelungen sei, hieß es in Drejers Presseerklärung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johan Christian Drejer (* 8. Dezember 1982 in Kopenhagen) ist ein ehemaliger dänischer Basketballspieler. Er beendete seine Laufbahn im März 2008 aus Verletzungsgründen. Er war der erste Däne, der beim NBA Draft ausgewählt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 322647} {"src_title": "Trevorton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Franz von Höhnel studierte an der Technischen Hochschule und an der Universität Wien und legte 1874 die Lehramtsprüfung für Mathematik, Geographie und Naturgeschichte ab. Anschließend war er Assistent von Friedrich Haberlandt an der Hochschule für Bodenkultur. 1877 promovierte er an der Universität Straßburg bei Anton de Bary zum \"Dr. phil.\" mit einer Dissertation \"Über den negativen Luftdruck in den Gefäßen der Pflanzen\", den er experimentell nachwies. Von 1877 bis 1880 war er an der Forstakademie Mariabrunn Assistent der forstlich-meteorologischen Versuchsleitung. 1879 habilitierte er sich für Botanik an der Technischen Hochschule Wien. Ab 1878 war er Dozent, 1884 erhielt er den Titel eines außerordentlichen Professors an der Technischen Hochschule Wien, ab 1888 war er wirklicher außerordentlicher Professor für technische Mikroskopie und Warenkunde. 1894 wurde er als ordentlicher Professor für Pflanzenanatomie und Pflanzenphysiologie an die Hochschule für Bodenkultur berufen, wechselte aber bereits 1895 als ordentlicher Professor der Botanik, Mikroskopie und technischen Warenkunde an die Technische Hochschule zurück. Im Studienjahr 1905/06 wurde er zum Rektor der Technischen Hochschule Wien gewählt. Ab 1904 war er korrespondierendes Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Von Höhnel entdeckte das Phelloid, konstruierte neue mikroskopische Apparate und neuen mikroskopische Analysemethoden und führte die technische Mikroskopie als offiziellen Lehrgegenstand an den österreichischen technischen Hochschulen ein. In den 1890er Jahren wandte er sich der Mykologie zu, revidierte das Pilzsystem und stellte rund 250 neuen Gattungen und 500 neuen Arten auf. Er unternahm Forschungsreisen unter anderem nach Nordafrika, Kleinasien, Brasilien, Nordamerika, Ceylon und Java. Franz von Höhnel starb 1920 im Alter von 68 Jahren und wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet. Sein Bruder war der Marineoffizier, Afrikaforscher und Geograph Ludwig von Höhnel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franz Xaver Rudolf Ritter von Höhnel (* 24. September 1852 in Zombor, Batschka; † 11. November 1920 in Wien) war ein österreichischer Botaniker und Hochschullehrer. Er war Rektor der Technischen Hochschule Wien. Sein botanisches Kürzel lautet", "tgt_summary": null, "id": 2294259} {"src_title": "Botticelli Inferno", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Produktion und Samples.", "content": "An der Produktion des Albums waren viele verschiedene Musikproduzenten beteiligt. Je drei Instrumentals stammen von Johnny „J“ und Darryl „Big D“ Harper, während QDIII und Tupac selbst jeweils zwei Beats produzierten. Außerdem waren Daz Dillinger, Kurupt, Soulshock & Karlin, L Rock Ya, Damon Thomas, Tony Pizarro, Quimmy Quim und Reef an der Produktion einzelner Lieder beteiligt. Vier Songs des Albums enthalten Samples von Stücken anderer Künstler. So sampelt \"As the World Turns\" den Track \"Sounds Like a Love Song\" von Bobby Glenn, während \"Teardrops and Closed Caskets\" Elemente des Titels \"Love Ballad\" von L.T.D. beinhaltet. Das Lied \"U Can Be Touched\" enthält ein Sample aus \"Piano in the Dark\" von Brenda Russell, und \"High Speed\" sampelt den Song \"Genius of Love\" der Gruppe Tom Tom Club.", "section_level": 1}, {"title": "Covergestaltung.", "content": "Das Albumcover zeigt vier Mitglieder der Outlawz, die in einem schwarzen Cabriolet sitzen. Im oberen Teil des Bildes befindet sich der große graue Schriftzug \"2Pac+Outlawz\" und der Titel \"Still I Rise\" steht rechts unten im Bild in Weiß bzw. Rot.", "section_level": 1}, {"title": "Gastbeiträge.", "content": "Auf sechs Liedern des Albums treten neben Tupac und den Outlawz weitere Künstler in Erscheinung. So ist die Sängerin Val Young bei den Songs \"Black Jesuz\", \"The Good Die Young\" und \"Teardrops and Closed Caskets\" zu hören, wobei in letzterem ebenfalls der Sänger und Rapper Nate Dogg einen Gastauftritt hat. \"Hell 4 a Hustler\" ist eine Zusammenarbeit mit dem Sänger J. Valentine, während die Sängerin Quierra Davis-Martin auf \"Killuminati\" vertreten ist. Außerdem hat Big D einen Gastbeitrag in \"As the World Turns\".", "section_level": 1}, {"title": "Charterfolge und Singles.", "content": "\"Still I Rise\" stieg am 10. Januar 2000 auf Platz 31 in die deutschen Charts ein und erreichte zwei Wochen später mit Rang 24 die Höchstposition. Insgesamt konnte sich das Album zwölf Wochen in den Top 100 halten. In den Vereinigten Staaten stieg das Album auf Platz 6 in die Charts ein und hielt sich 20 Wochen in den Top 200. Als Single wurde das Lied \"Baby Don’t Cry (Keep Ya Head Up II)\" ausgekoppelt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkaufszahlen und Auszeichnungen.", "content": "Für mehr als 1,6 Millionen verkaufte Exemplare wurde \"Still I Rise\" in den Vereinigten Staaten mit einer Platin-Schallplatte ausgezeichnet. Außerdem erhielt das Album im Vereinigten Königreich eine Goldene Schallplatte für mehr als 100.000 verkaufte Einheiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Still I Rise ist ein Studioalbum des US-amerikanischen Rappers Tupac Shakur, das er mit seiner Rapgruppe Outlawz aufnahm. Es wurde postum, mehr als drei Jahre nach seinem Tod, veröffentlicht und erschien am 13. Dezember 1999 über das Label Interscope Records.", "tgt_summary": null, "id": 1951089} {"src_title": "Queenie Paul", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Lovato nahm das Album in der Zeit, in der sie als Jurymitglied bei The X Factor arbeitete, auf. Sie wollte mit dem Album eine größere Zahl an Hörern erreichen, da die Musik eher als Mainstream angesehen werden könne. Lovato verdeutlichte nach der Veröffentlichung des Albums, dass der Titel \"Warrior\" als Fortsetzung der Single \"Skyscraper\" dienen solle.", "section_level": 1}, {"title": "Singleauskopplungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Heart Attack.", "content": "Mit \"Heart Attack\" erschien am 24. Februar 2013 die erste Single des Albums. Sie belegte Platz 10 in den Charts der Vereinigten Staaten und erreichte dort 2-fach Platin. Ein Musikvideo zur Single erschien am 9. April 2013 auf Vevo.", "section_level": 2}, {"title": "Made in the USA.", "content": "Als zweite Single des Albums wurde \"Made in the USA\" am 16. Juli 2013 veröffentlicht. In den Vereinigten Staaten erreichte es Platz 80 der Charts. Das zugehörige Musikvideo erschien am 17. Juli 2013 und ist zugleich das erste, bei welchem Lovato selbst Regie führte.", "section_level": 2}, {"title": "Neon Lights.", "content": "Am 19. November 2013 veröffentlichte Lovato \"Neon Lights\" als dritte Single des Albums. Das Lied ist in die Kategorie des Dancepops einzuordnen. Es belegte Platz 36 der Billboard Hot 100 und wurde in den Vereinigten Staaten mit Platin ausgezeichnet. Ein Musikvideo zum Lied wurde am 21. November 2013 veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Really Don't Care.", "content": "\"Really Don't Care\" ist die vierte und letzte Single des Albums und erschien als solche am 20. Mai 2014. Im Lied ist neben Lovato auch Cher Lloyd zu hören. Die Höchstposition in den Charts erreichte das Lied auf Platz 26 in den Vereinigten Staaten. Das Musikvideo zu \"Really Don't Care\" wurde am 8. Juni 2014 bei der LA Pride Parade gedreht. Im Video sind unter anderem Perez Hilton, Kat Graham, Cher Lloyd, Travis Barker und Lovatos Lebensgefährte Wilmer Valderrama zu sehen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Demi ist das vierte Studioalbum der US-amerikanischen Sängerin Demi Lovato. Es erschien am 10. Mai 2013 unter dem Label Hollywood Records. Am 30. Mai 2013 wurde das Album in Deutschland veröffentlicht. Es belegte Platz 3 der Billboard 200 in den Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 323427} {"src_title": "Magnus Alexander Ludwig von Güldenstubbe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Slavia Prag, bis 1969.", "content": "Bei den Rot-Weißen vom Stadion Eden, dem Meister der Jahre 1925, 1929–1931, 1933–1935, 1937 und 1947, Slavia Prag, erlebte Karel Nepomucký in seiner Zugehörigkeit zum Ligateam, Jahre der Mittelmäßigkeit. Meisterschaften konnte Slavia in dieser Phase nicht erringen. Die Rückkehr in die 1. Liga glückte in der Runde 1964/65. In der Saison 1965/66 erreichte seine Mannschaft mit dem dritten Rang die beste Platzierung, punktgleich mit Meister Dukla Prag. Mitspieler waren dabei Jan Lála und František Veselý, oftmalige Nationalspieler der Tschechoslowakei. Persönlich erfuhr der Mittelfeldtechniker im Jahr 1964 zwei Auszeichnungen: Er debütierte am 17. Mai in Prag beim Länderspiel gegen Jugoslawien in der Nationalmannschaft. Unter Trainer Václav Jíra war er bei einer 2:3-Niederlage an der Seite von Mitspielern wie Ján Geleta, Vojtech Masny und Frantisek Valosek im Mittelfeld aktiv. Im Oktober gehörte er dem Kader bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio an; die tschechoslowakische Mannschaft gewann dort unter Trainer Rudolf Vytlačil die Silbermedaille. In der Saison 1968/69 hatte er noch mit Slavia Spiele im Messestädte-Pokal bestritten. In der ersten Runde setzte man sich gegen den Wiener Sport-Club durch, wobei er beim 5:0-Heimerfolg zwei Tore beisteuerte. In der zweiten Runde setzte sich der Hamburger SV knapp mit 4:1-Heimsieg gegen eine 1:3-Auswärtsniederlage durch. Mit 30 Jahren unterschrieb er zur Runde 1969/70 einen Vertrag beim südwestdeutschen Regionalligateam des SV Alsenborn und zog von Prag in die Pfalz.", "section_level": 2}, {"title": "SV Alsenborn, 1969 bis 1974.", "content": "In Alsenborn hatte sich der Kapitän der Weltmeistermannschaft von 1954, Fritz Walter, in seiner neuen Wohnheimat zu einer „betreuenden und beratenden Tätigkeit“ beim heimischen SVA überreden lassen. Im Jahresrhythmus stiegen die „Dorfmannschaft“ von 1963 bis 1965 aus der A-Klasse Westpfalz, über die 2. Amateurliga Westpfalz und 1. Amateurliga Südwest, bis zur Saison 1965/66 in die Regionalliga Südwest auf. In der dritten Regionalligasaison 1967/68 glückte dem SVA erstmals die Erringung der Meisterschaft und der Einzug in die Aufstiegsrunde zur Fußball-Bundesliga. In seiner ersten Runde in Alsenborn, 1969/70, kam Nepomucký unter dem neuen Trainer Heiner Ueberle als Nachfolger von Spielmacher und Torjäger Lorenz Horr zu 25 Einsätzen in denen er elf Tore erzielte. Er debütierte am 10. August 1969 bei einem 2:1-Auswärtserfolg gegen den FC Homburg in der Regionalliga. Dem Horr-Nachfolger glückte dabei der 2:1-Siegtreffer. Der SVA gewann die dritte Meisterschaft in Folge. In der Aufstiegsrunde folgten für den Mann aus Prag gegen Arminia Bielefeld, Tennis Borussia Berlin, VfL Osnabrück und den Karlsruher SC sechs Einsätze mit einem Torerfolg. Von 1969/70 bis 1973/74 gehörte er mit insgesamt 116 Ligaeinsätzen in fünf Runden mit 27 Toren durchgehend der Stammbesetzung in Alsenborn an. In der Saison 1971/72 wurde mit dem dritten Rang unter Trainer Horst Kunzmann knapp der erneute Einzug in die Bundesligaaufstiegsrunde verpasst. In seiner fünften Saison beim SV Alsenborn, 1973/74, kam er unter Trainer Werner Mangold nochmals in 26 Rundenspielen zum Einsatz in denen er drei Tore beim Erreichen des 10. Ranges erzielte. An der Seite von Mitspielern wie Franz Schwarzwälder (Torhüter), Walter Frosch, Werner Kadel, Ernst Hodel und Gerd Schwickert beendete er im Sommer 1974 die Ära der zweitklassigen Regionalliga. Das sportlich qualifizierte Alsenborn wurde letztendlich aber wegen wirtschaftlicher Gründe nicht in die neue 2. Fußball-Bundesliga aufgenommen, und so endete die höherklassige Karriere des ehemaligen tschechoslowakischen Fußballnationalspielers nach der Saison 1973/74.", "section_level": 2}], "src_summary": "Karel Nepomucký (* 20. Juli 1939 in Prag) ist ein ehemaliger tschechoslowakischer Fußballspieler, der als Mittelfeldspieler beim SV Alsenborn von 1969 bis 1974 in der zweitklassigen Regionalliga Südwest 116 Ligaspiele mit 27 Toren absolviert hat. ", "tgt_summary": null, "id": 1223000} {"src_title": "Zentralafrikanischer Graumull", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Auftreten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Königsberger-Haffkrankheit.", "content": "Wilhelm Stoeltzner von der Universitätskinderklinik in Königsberg war einer der ersten Ärzte, die im Sommer 1924 mit der „Königsberger Haffkrankheit“ konfrontiert wurden. Berichtet wurde jedoch auch von Erkrankungen in Narmeln (1924 und 1932) und in Danzig (1924). 1932 war Peyse (als \"Komsomolski\" in Swetly aufgegangen) der Hauptherd der Epidemie, wo es trotz längerem Einsatz eines Notarztes zum Tod eines Fischereigehilfen kam. Die Zahl der Fälle nahm jährlich ab. Neben Menschen erkrankten auch Katzen und Seevögel nach Verzehr von Fischen. Stoeltzner richtete im Keller seiner Klinik ein Labor ein, fütterte Katzen und Hunde mit Fischen und – getrennt davon – mit dem Wasser aus dem Frischen Haff und kam zu der Erkenntnis, dass die von den Fischen aufgenommene Zellulose der Papierfabriken am Ufer des Haffs Urheber der Erkrankung sei. Damit trug er zur Erforschung der Krankheit bei, wenngleich sich seine Thesen als nicht richtig erwiesen. Mehrfach wurde im Verein für wissenschaftliche Heilkunde berichtet. Als Ursache wurde die Vergiftung durch eingeatmete arsenhaltige Gase aus Industrieabwässern angenommen, jedoch konnte Georg Lockemann 1925–1927 nachweisen, dass die Erkrankung nicht auf Arsen zurückzuführen ist. Auch Gerhard Geiseler untersuchte die Haffkrankheit. Der Ausbruch der Erkrankungen konnte schließlich auf den Verzehr von Aalen aus dem nördlichen Teil des Frischen Haffes zurückgeführt werden. Das Gift entstand wohl am Grund des Haffs durch Abwassereinleitungen der Stadt Königsberg und dem Einfluss sommerlicher Wärme und Sauerstoffmangels. Über Larven, Muscheln und dann Fische kamen die Gifte in die menschliche Nahrungskette. Zu Erkrankungen kam es auch 1934 bis 1936 im Leningrader Oblast. In Russland wurde der Juksowski-See namensgebend für die Juksowskaja-Krankheit (Юксовская болезнь), obwohl diese auch als \"Gaffskaja\" (гаффская болезнь – abgeleitet vom deutschen Wort Haff) bezeichnet wird.", "section_level": 2}, {"title": "Auftreten seit 1940.", "content": "In den 1940er Jahren wurde die Krankheit auch in Schweden beobachtet. In jüngster Zeit (1997–2014) kam es zu zehn Fällen in den USA, Ursache war der Verzehr des Großmäuligen Büffelfischs, wobei es sich sowohl um Frischfisch als auch um Tiefkühlprodukte aus dem Supermarkt handelte. In den Sommermonaten 2010 erkrankten mehrere Dutzend Chinesen aus Nanjing nach dem Verzehr des Roten Amerikanischen Sumpfkrebses. Als offizielle Ursache wurde auch hier die Haffkrankheit („Haff病“) bezeichnet. In Russland trat die Krankheit 1947–1948 und 1984 am Sartlansee (озеро Сартлан) und wiederholt am Kotokelsee (озере Котокель) in der unmittelbaren Nähe des Baikalsees auf. Dort hat sie seit 2008 wiederholt zu Fischsterben und auch zu einem Todesfall geführt.", "section_level": 2}, {"title": "Krankheitsbild und Klassifikation.", "content": "Die mit der Fischmahlzeit aufgenommenen Toxine führen zu einem Krankheitsbild, das der Rhabdomyolyse entspricht. Darunter versteht man in der Medizin die Auflösung quergestreifter Muskelfasern, wie Skelettmuskulatur, Herzmuskulatur und Zwerchfell. Das dabei freigewerdende Myoglobin kann die Niere schädigen und zum akuten Nierenversagen führen. Ein Krankheitssymptom ist die paralytische Myoglobinurie, eine Sonderform der Myoglobinurie. In der neunten Version der ICD (1976) wurde die Haffkrankheit noch als Arsenvergiftung klassifiziert, in der zehnten Ausgabe von 2013 ist sie mit einer Quecksilbervergiftung verlinkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Haffkrankheit wurde das epidemieartige Auftreten einer durch Wasserverschmutzung bedingten Fischvergiftung in den Sommer- und Herbstmonaten der Jahre 1924 bis 1939 bezeichnet. Namensgebend war das Frische Haff in Ostpreußen an dessen nördlichen Ufern etwa 1000 Menschen erkrankten, was bei einigen zum Tode führte.", "tgt_summary": null, "id": 1503010} {"src_title": "Manon (Ballett)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Musters H-53.", "content": "Die Ursprünge der \"King Stallion\" gehen zurück ins Jahr 1962 mit dem Wettbewerb um das \"Heavy Helicopter Experimental\", einer Ausschreibung des US Marine Corps für einen schweren Transporthubschrauber. Der von Sikorsky vorgelegte Entwurf, die H-53, konnte sich gegen die CH-47 von Boeing-Vertol durchsetzen und der Erstflug der „Ur-CH-53“ fand am 14. Oktober 1964 statt. Die CH-53A \"Sea Stallion\" hatte ein maximales Abfluggewicht von 20.865 kg und wurde ab 1966 ausgeliefert. Im Laufe der Zeit wurde der Hubschrauber weiterentwickelt, um ihn an den jeweils aktuellen Stand der Technik anzupassen; ab der Version CH-53D wurde das General Electric T64-Triebwerk verbaut und es konnten Treibstofftanks an den Fahrwerksgondeln zur Reichweitensteigerung angebracht werden, was z. B. bei den deutschen CH-53GS angewandt wird. Neben reinen Transportaufgaben wurden die CH-/MH-53 vor allem für den Einsatz von Spezialkräften und \"Combat Search and Rescue\"-Missionen, etwa nach dem Abschuss von Flugzeugen zur Rettung der Besatzungen hinter feindlichen Linien, eingesetzt. Die letzten Versionen mit zwei statt der nunmehr drei Triebwerken waren die MH-53H/J/M \"Pave Low\", die für Allwetteroperationen zudem ein größeres Avionikupgrade erhalten hatten. Bereits im Oktober 1967 forderte das USMC eine Erhöhung der Transportkapazität um 80 %, der Hubschrauber sollte aber weiterhin von Amphibienschiffen aus einsetzbar sein. Sikorsky wertete den CH-53D auf, indem das Rotorsystem angepasst wurde, vor allem aber durch ein drittes Triebwerk und schlug den „S-80“ genannten Entwurf dem Marine Corps vor, wodurch die CH-53E entstand. Weitere Änderungen bei dieser Version umfassten eine Verlängerung des Rumpfes um fast 2 Meter und eine Vergrößerung des Heckleitwerks, außerdem erhielt die Maschine ein automatisches Flugkontrollsystem. Nach dem Erstflug der Version 1974 wurde Sikorsky 1978 mit der Serienproduktion beauftragt, sodass die ersten Maschinen 1981 in Dienst gestellt werden konnten. Insgesamt wurden 177 geordert. Die US Navy setzte 46 Maschinen ein und orderten eine besondere Version für die Minenräumung aus der Luft, die als MH-53E \"Sea Dragon\" bezeichnet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der CH-53K.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ausgangssituation.", "content": "Zunächst plante das Marine Corps, die CH-53E-Flotte aufzuwerten, allerdings wurden die Pläne nicht weiter verfolgt; Sikorsky unterbreitete in der Folge den Verantwortlichen Pläne für eine neue Version, die zunächst als \"CH-53X\" bezeichnet wurde. Die K-Version wurde von Sikorsky generell als neuer Entwurf vorgesehen, für dessen grundsätzliche Form die bisherigen Versionen Pate standen. Neben den neuen Triebwerken widmete man sich vor allem dem Cockpit und visiert die Verdopplung von Nutzlast und Reichweite an. Ein erster Vertrag über 156 Luftfahrzeuge wurde im April 2006 unterzeichnet, die Maschine wurde nunmehr als \"CH-53K\" bezeichnet. Dieser erste Vertrag hatte ein Volumen von 18,8 Milliarden US-Dollar und sah den Abschluss der Lieferungen für 2021 vor. Ab 2009 hätte das Marine Corps die bestehende Flotte aus dem E-Modell nach und nach außer Dienst gestellt, zumal man davon ausging, dass die Abnutzung der Hubschrauberstrukturen eine Außerdienststellung spätestens 2011/2012 ohnehin nötig gemacht hätte; 2011 war auch der Erstflug und Beginn des Testprogramms vorgesehen. Im August 2007 wurde die Bestellung von 156 auf 227 erhöht, die Pläne waren weiterhin, im November 2011 den Erstflug zu absolvieren und 2015 eine erste Einsatzbereitschaft zu erreichen. Um auf die US-Streitkräfte gesamt gesehen Wartungskosten zu sparen, orientierte man sich beim Rotorsystem am bestehenden System des UH-60. Beim Triebwerk fiel die Wahl auf das General Electric GE38-1B. Als Zulieferfirmen fungieren Aurora Flight Sciences (Hauptrotor-Pylon), Exelis Aerostructures (Heckrotor), GKN Aerospace (Heck/Übergang zum Heckausleger), Onboard Systems International (Außenlasthaken), Rockwell Collins (Avionik), Sanmina-SCI (internes Kommunikationssystem) und Spirit AeroSystems (Cockpit und Kabine).", "section_level": 3}, {"title": "Konstruktionsphase.", "content": "Während der Konstruktionsphase wurden unter anderem das Gewicht reduziert, außerdem wurde eine mögliche Erhöhung der Triebwerksleistung vorgesehen, um die Anforderungen der Auftraggeber zu erfüllen. Andere Änderungen umfassten die Anpassung des Hauptrotor-Neigungswinkels und die Verschiebung anderer Komponenten, um die Schwerpunktbewegung durch den Treibstoffverbrauch beim Flug zu reduzieren. Um den Jahreswechsel 2009/2010 wurde der Entwurf im \"design freeze\" festgeschrieben. Im Anschluss daran wurde der Entwurf der Critical Design Review unterzogen, die am 3. August 2010 beendet wurde, womit die CH-53K in die Fertigung für die Prototypen gehen konnte. Bereits an diesem Zeitpunkt war allerdings klar, dass der Erstflug 2011 nicht zu halten sein würde, und in der Folge verschob man den Beginn der Einsatzbereitschaft auf 2018. Zur Erprobung sah Sikorsky vier Hubschrauber vor. Am 4. Dezember 2012 lieferte Sikorsky die erste Maschine aus, wobei es sich um ein \"Ground Test Vehicle (GTV)\" handelte, das zwar alle System beinhaltete, jedoch nicht für Flugtests vorgesehen ist. Zwei weitere Zellen wurden produziert, um Strukturtests durchzuführen.", "section_level": 3}, {"title": "Bodentests.", "content": "Im Januar 2013 ergab eine neue Kostenschätzung, dass die nunmehr auf 200 Hubschrauber reduzierte Bestellung 23,17 Milliarden US-Dollar kosten solle. Flugtests waren nun für 2015 geplant, da Fehler bei einzelnen Komponenten behoben werden mussten. Am 31. Mai 2013 wurde der Vertrag über die vier Prototypen im Wert von 435 Millionen Dollar unterzeichnet, die Auslieferung des letzten Hubschraubers ist für den März 2017 vorgesehen. Am 1. Oktober 2013 vergab Sikorsky einen Vertrag an Kratos Defense & Security Solutions für die Entwicklung eines Programms für die Ausbildung der Mechaniker des USMC. Am 24. Januar 2014 fand der erste Lauf der Triebwerke am \"Ground Test Vehicle\" statt, wobei die Rotorblätter noch nicht angebracht waren, der erste Bodenlauf mit angebrachten Blättern fand drei Monate später, im April, statt. Weitere Verzögerungen in der Zwischenzeit führten zu einer erneuten Anpassung des Zeitplans für die Einsatzbereitschaft auf 2019 (statt zuletzt 2018), die Serienproduktion soll zwischen 2019 und 2022 beginnen. Die 200 bestellten Hubschrauber sollen auf acht aktive, eine Ausbildungs- und eine Reservestaffel aufgeteilt werden. Am 5. Mai 2014 gab General James Amos während des offiziellen Rollouts bekannt, dass der Hubschrauber als „King Stallion“ bezeichnet werden soll.", "section_level": 3}, {"title": "Flugtests.", "content": "Das Flugtestprogramm begann mit dem Erstflug des ersten Prototyps am 27. Oktober 2015. Der zweite Prototyp flog am 22. Januar 2016 zum ersten Mal, und im März 2016 wurden erstmals Geschwindigkeiten von 120 Knoten erflogen.", "section_level": 3}, {"title": "Konstruktion.", "content": "Die K-Version ist grundsätzlich neu entworfen worden und mit neuen Triebwerken und überarbeitetem Cockpit ausgestattet. Zum Antrieb werden drei T408-Triebwerke aus der Kooperation von General Electric und MTU Aero Engines verbaut, die jeweils 5.600 kW (7.500 shp) Leistung erzeugen, wodurch diese Version etwa 20 Knoten schneller fliegen können soll als die Vorgängerversionen. Das Cockpit wird von einem neuen Glascockpit dominiert, die Steuerung wird auf eine Fly-by-wire-Steuerung geändert, zusätzlich sollen leichtere Materialien und Rotorblätter aus Verbundwerkstoffen die Leistung auf hoch gelegenen und klimatisch anspruchsvollen Flugplätzen verbessern („Hot and High“). Die Entwicklung des Getriebes begann bereits 2007, das gesamte Getriebe hat ein Gewicht von etwa 11.650 Pfund (5261 kg) und ist damit schwerer als ein leerer Sikorsky UH-60. Zu den weiteren Änderungen gegenüber den bereits produzierten Versionen gehören ein neues System zur Unterstützung bei Außenlasttransporten, ein besserer Schutz der Besatzung und technische Änderungen, um die Lebensdauer der Zelle zu erhöhen, die 15 % größer ist. Damit wird die CH-53K fast doppelt so schwere Außenlasten tragen können wie die E-Version, das maximale Abfluggewicht erhöht sich auf 88.000 Pfund (39.916 kg). In den Laderaum passen zwei Paletten des 463L-Standards, das Umladen nach dem Transport in einem Flugzeug entfällt somit.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Sikorsky CH-53K \"King Stallion\" ist ein schwerer Transporthubschrauber, der seit 2006 von Sikorsky Aircraft für das United States Marine Corps (USMC) entwickelt wird. Im Unterschied zur Ursprungsvariante ist die Maschine mit drei Triebwerken, neuen Rotorblättern aus Verbundwerkstoffen und einer größeren Kabine ausgestattet. Bei Indienststellung wird dieser Typ das schwerste und größte in den US-Streitkräften verwendete Hubschraubermuster sein. Insgesamt sollen 200 Hubschrauber zu einem Gesamtpreis von 25 Milliarden US-Dollar beschafft werden. Der Stückpreis erhöht sich voraussichtlich um 22 Prozent auf 122 Millionen US-Dollar. ", "tgt_summary": null, "id": 178607} {"src_title": "John Russell, 1. Earl of Bedford", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Zwischen 1954 und 1958 sowie zwischen 1964 und 1965 wurden 59 Lokomotiven des Typs M (II) bei Nydqvist och Holm (NoHAB)\"Rundnasen\" in: Lok Magazin 1/2016, S. 61 ff. in Schweden beschafft. Die dänische Firma A/S Frichs baute den mittleren Teil des Lokkastens, den Rahmen und die Drehgestelle. Dazu lieferten Thrige die Fahrmotoren und Titan den Hilfsgenerator und andere Teile. Der Dieselmotor treibt einen Generator, der Elektrizität für die Fahrmotoren erzeugt. Die Maschinen wurden sowohl für Güter- wie auch für Personenzüge eingesetzt. Aufgrund ihrer Achslast waren sie nicht freizügig einsetzbar, da verschiedene Nebenbahnen nur für eine geringe Achslast zugelassen waren. Nach der Auslieferung der ersten Serie der in Schweden gebauten M (II)-Lokomotiven kam politischer Druck auf, eine ähnliche dänische Diesellok zu entwickeln und zu bauen. So wurde im März 1954 ein Auftrag für die beiden Prototypen \"M 1201 und 1202\" erteilt, die 1955 geliefert werden sollten. Die technischen Vorgaben entsprachen denen der NoHAB-Maschinen.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Die Lokomotiven waren mit einem Dieselmotor von Burmeister & Wain ausgestattet, während A/S Titan den Elektromotor herstellte. Die elektrische Steuerung wurde von Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget (ASEA) gebaut. Die Achsen wurden mit neu entwickelten Rollenlagern von Svenska Kullagerfabriken (SKF) geliefert. Die Lokomotiven wurden mit Hildebrandt-Knorr-Bremsen und mit Heizkesseln des US-Unternehmens Vapor-Clarkson wie die anderen M-Lokomotiven ausgestattet. Die erste Lokomotive, \"M 1201\", wurde mit fast zwei Jahren Verspätung am 30. März 1957 von A/S Frichs in Aarhus geliefert und vom 28. Juni bis 3. Juli 1957 bei Probefahrten in Jütland und auf Fünen erprobt. Die Testfahrten, die im Zusammenhang mit Übernahme der Lok durch DSB stattfanden, waren sehr umfangreich. Es wurden Güterzüge mit 1.000 Tonnen zwischen Nyborg und Frederikshavn sowie Schnellzüge mit 600 Tonnen von Nyborg nach Aarhus befördert. Dabei erreichten die Schnellzüge die vorgesehene Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h bei Zuggewichten zwischen 300 und 500 Tonnen zwischen Nyborg und Frederikshavn sowie zwischen Frederikshavn und Aarhus. Die Lokomotive wurde mit Expresszügen zwischen Aarhus und Nyborg mit Lokomotiven aus der Vorserie der \"M 1101–1104\" in Doppeltraktion gefahren und von diesen aus ferngesteuert. Die \"1201\" legte während der Testläufe eine Gesamtstrecke von etwa 3.000 km zurück und wurde dabei von einem großen Stab von Technikern sowohl von Vertretern der Lieferanten beobachtet. Dabei wurde bei einer Probefahrt die erreichbare Höchstgeschwindigkeit von 143 km/h gefahren. Anschließend wurde die Lok am 30. Juli 1957 dem Betriebsdienst übergeben. Nur kurze Zeit später wurde die \"1201\" umgangssprachlich als \"12011⁄2\" bezeichnet. Hintergrund war die Tatsache, dass zum Betrieb zahlreiche Teile aus der \"1202\" entnommen werden mussten, da es Einzelstücke waren, für die im Bedarfsfall lange Lieferzeiten galten. So wurde die zweite Lok erst am 14. Juni 1960 dem Betriebsdienst übergeben. Mit Blick auf die äußere Form wurden, wegen der ausladenden Rundungen, die Spitznamen \"Marilyn (Monroe)\" und \"Gina (Lollobrigida)\" für die beiden Loks verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Ausmusterung.", "content": "Ob die Baureihe jemals alle ihre „Kinderkrankheiten“ überwunden hatte, kann diskutiert werden, da sie einen sehr großen Teil ihrer kurzen Lebensdauer in der Werkstatt verbrachte. 1968 wurden beide Lokomotiven ausgemustert und 1971 verschrottet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Baureihe DSB M (I) besteht aus zwei dieselelektrischen Lokomotiven, die Danske Statsbaner () 1957 und 1960 beschaffte, um Dampflokomotiven auf Hauptbahnen mit hoher Achslast zu ersetzen.", "tgt_summary": null, "id": 1348070} {"src_title": "Monster Village – Das Dorf der Verfluchten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Flugzeug und Insassen.", "content": "Die eingesetzte Boeing 737-800 (Kennzeichen A6-FDN) absolvierte ihren Erstflug am 21. Dezember 2010 und wurde am 19. Januar 2011 an Flydubai ausgeliefert. Zum Zeitpunkt des Unfalls war das Flugzeug 5 Jahre und 3 Monate alt. Ausgestattet war es mit zwei CFM56-7-Triebwerken des Herstellers CFM International. An Bord der Boeing 737 befanden sich 55 Passagiere. Die Besatzung bestand aus dem zyprischen Flugkapitän Aristos Sokratous, dem spanischen Kopiloten Alejandro Álava Cruz sowie zwei weiblichen und drei männlichen Flugbegleitern.", "section_level": 1}, {"title": "Flugverlauf.", "content": "Das Flugzeug startete vom Flughafen Dubai um 18:37 Uhr und erreichte um 19:14 Uhr die vorgesehene Flughöhe. Um 22:16 Uhr wurde der Sinkflug eingeleitet, um 22:39 Uhr begann der Endanflug auf die Landebahn 22 des Flughafens Rostow am Don. Dieser wurde um 22:41 Uhr nach Durchfliegen einer Windscherung in einer Höhe von 340 Metern (1100 Fuß) abgebrochen und ein Durchstartmanöver eingeleitet. Die Piloten stiegen anschließend auf rund 1500 Meter (5000 Fuß) und erhielten danach die Anweisung, bis zur Verbesserung der Wetterbedingungen in 2400 Metern (8000 Fuß) zu kreisen. Nach 30 Minuten im Holding bat die Besatzung um Freigabe für einen Steigflug, um die Warteschleifen in einer Höhe von 4500 Metern (15000 Fuß) fortzusetzen. Die Freigabe wurde vom Fluglotsen erteilt. Um 00:28 Uhr begannen die Piloten einen zweiten Landeanflug, brachen diesen aber um 00:40 Uhr wetterbedingt viereinhalb Kilometer vor der Landeschwelle in einer Höhe von 220 Metern (720 Fuß) ab und starteten erneut durch. Hierzu wurde das Fahrwerk wieder eingefahren und die Position der Klappen auf 15 Grad gesetzt. Eine Minute später schlug die Boeing 737 nach einem Sturzflug aus knapp 1000 Metern neben der Landebahn des Flughafens auf. Aufgrund des Wetters war bereits eine Maschine der Aeroflot zum 250 km entfernten Flughafen Krasnodar ausgewichen. Weil der Flughafen Rostow nach dem Unfall vorübergehend geschlossen wurde, wich eine Maschine der Czech Airlines ebenfalls zu diesem Flughafen aus. Eine Maschine der Turkish Airlines kehrte zu ihrem Startflughafen Istanbul zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Wetterbedingungen.", "content": "Die Wetterbedingungen zum Unfallzeitpunkt waren 3,8 bis 6 Kilometer Sichtweite, Wolkenuntergrenzen von 430 bis 550 Meter und Regenschauer, der Wind kam aus südwestlichen Richtungen mit 50 km/h (27 Knoten), in Böen bis zu 78 km/h (42 Knoten).", "section_level": 1}, {"title": "Unfallursache.", "content": "Russische Unfallermittler gaben am 8. April 2016 bekannt, dass die Piloten während des Durchstartens in einer Flughöhe von 900 Metern die Steuersäule nach vorne drückten und gleichzeitig 12 Sekunden lang die elektrische Trimmung der Höhenflosse betätigten, wodurch sich die Trimmung der Höhenflosse von −2,5 auf +2,5 Grad veränderte. Die Boeing 737 ging daraufhin in einer Höhe von knapp 1000 Meter in einen Sturzflug über. Das Flugzeug schlug mit einem Nickwinkel (\"Pitch\") von mindestens 50 Grad und einer Geschwindigkeit von etwa 600 km/h (320 Knoten) neben der Landebahn auf. Ob die Besatzung die Trimmung des Höhenleitwerks manuell verändert hat oder eine andere Ursache vorlag, ist unbekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Am 19. März 2016 verunglückte eine Boeing 737-800 auf dem Flydubai-Flug 981 (Flugnummer: FZ981) beim Durchstarten auf dem Flughafen Rostow am Don. Bei dem Unfall kamen alle 62 Insassen ums Leben.", "tgt_summary": null, "id": 1854748} {"src_title": "Alan Lennox-Boyd, 1. Viscount Boyd of Merton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Filmhandlung schließt direkt an die Vorgängerproduktion \"La momia azteca\" an. Dr. Krupp alias El murciélago („Die Fledermaus“) befindet sich in Polizeihaft. Bei der Verlegung in ein Gefängnis wird er von Mitgliedern seiner Bande befreit, obwohl ein als Superheld weißglänzend kostümierter Fremder in einem offenen Sportcabriolet schlagkräftig versucht, die Gangster zu vertreiben, jedoch von ihnen niedergeschlagen wird. Die Gangster erschießen einige Polizisten und lassen den Fremden liegen. Nach dem Überfall erscheint der Fremde überraschend im Haus von Dr. Almada und berichtet ihm, Almadas Verlobter Flor und Dr. Almadas kleinem Bruder Pepe von der Flucht Dr. Krupps. Er stellt sich als „El Ángel“ (Der Engel) vor, der zum Kampf gegen das Böse eine Maske trägt, weil er so effektiver Gutes tun kann. Er warnt sie vor Aktionen Krupps und schenkt Pepe eine Funkarmbanduhr, mit der Pepe ihn jederzeit um Hilfe rufen kann. In seinem Hauptquartier, das über ein Labor verfügt, entwickelt Dr. Krupp einen Plan, um einen zweiten Versuch zu unternehmen, an einen aztekischen Schatz zu gelangen, der in einer Pyramide in Tenochtitlan von der aztekischen Mumie Popoca behütet wird. Mit dem Schatz will Dr. Krupp seine Bandenmitglieder belohnen und seine verbotenen Tierexperimente fortführen, mit denen er weltberühmt werden will. Krupp klärt seine Handlanger darüber auf, dass Almadas Verlobte Flor die Reinkarnation der aztekischen Prinzessin Xochitl ist, die verbotenerweise den berühmten aztekischen Krieger Popoca geliebt hat, wofür beide von den Priestern schrecklich bestraft wurden. Popoca muss als Mumie auf ewig den aztekischen Schatz behüten. Um zum Schatz zu gelangen, entführt die Bande Flor und Anita, die kleine Tochter Dr. Almadas. Während Dr. Krupp Flor hypnotisiert, um von ihr zu erfahren, wo sich die Pyramide befindet, ruft Pepe über die Funkuhr El Ángel. Der erscheint im Hauptquartier Dr. Krupps, um Flor und Anita zu befreien, wird jedoch überwältigt und in die Todeskammer gesperrt, wo er von Giftschlangen getötet werden soll. Es gelingt ihm, über seine Funkarmbanduhr Pepe zu alarmieren, der ihn im letzten Moment befreit. Dr. Krupp und seine Handlanger dringen in die Pyramide ein und stehlen eine wichtige Brustplatte und ein Armband der Mumie, auf der sich Informationen zum Schatz befinden. Dabei wird die Mumie wieder lebendig und greift die Eindringlinge an, die jedoch entkommen können. Dr. Krupp zwingt nun den inzwischen ebenfalls gefangenen Dr. Almada, die Schriftzeichen zu entziffern. Überraschend erscheint die Mumie im Hauptquartier und schlägt die Bandenmitglieder nieder. Dr. Krupp wird von Popoca in die Todeskammer geworfen, das Geheimnis des Schatzes ist gewahrt. Wie sich nun herausstellt, ist El Ángel in Wirklichkeit Penacate, der scheinbar feige und schwächliche Mitarbeiter Dr. Almadas. Die Mumie sucht sich nun eine neue Unterkunft, da sie nicht mehr in die Pyramide zurückkehren kann. Warum, bleibt unklar.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Sowohl Crox Alvarado (1910–1984) als El Ángel als auch die Handlanger Dr. Krupps waren seinerzeit in Mexiko bekannte Luchadores. Einige Szenen des Films stammen aus der Vorgängerproduktion \"La momia azteka\" und wurden lediglich neu montiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fluch der aztekischen Mumie (Spanischer Originaltitel La maldición de la momia azteca) ist ein mexikanischer Horror- und Science-Fiction-Film von 1957 und der mittlere Teil einer Trilogie um eine Aztekische Mumie. Vorläuferproduktion war \"La momia azteca\", Nachfolger \"La momia azteca contra el robot humano\". Alle drei Filme kamen in Deutschland nicht zur Aufführung; \"Der Fluch der aztekischen Mumie\" wurde am 12. Juni 2015 auf ARTE im Original mit deutschen Untertiteln ausgestrahlt.", "tgt_summary": null, "id": 1221473} {"src_title": "Werner Werenskiold", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Suga-T wuchs im selben Haushalt auf wie ihre beiden Brüder E-40 und D-Shot und ihr Cousin B-Legit. Zusammen mit diesen gründete sie die Gruppe The Click. Über das Label von E-40, Sick Wid It Records, veröffentlichte sie 1994 ihr Debütalbum „It’s All Good“. Es konnte sich in den genrespezifischen Charts „R&B Albums“ des Billboard-Magazins auf Position 88 platzieren. Nachdem Sick Wid It Records einen Vertriebsvertrag mit Jive Records abgeschlossen hatte, erschien darüber 1996 Suga-Ts zweiter Langspieler „Paper Chasin’ (4Eva Hustlin’)“. Es wurde ihr größter kommerzieller Erfolg und gelangte auf Platz 193 der Billboard 200. Abgesehen von der als Teil von The Click eingespielten Musik erreichte danach keines ihrer Werke mehr offizielle Verkaufslisten. Dennoch folgten 2000 und 2006 noch die zwei Alben „Gettin’ It“ und „Be About It! The New Me“. Nach dem 2010 veröffentlichten Mixtape „The Return of Suga – The Best Is Yet To Come...“ wurden noch die beiden EPs „The All Woman Show“ (2011) und „Tenina – Unbreakable Me“ (2013) herausgegeben. Darüber hinaus unterstützte Suga-T 2014 die damalige Bürgermeisterin Oaklands, Jean Quan, bei ihrer nicht erfolgreichen Wiederwahlkampagne mit der Single „Woman – We Rise Together“. Teile der Einkünfte hieraus wurden an Quans Kampagne gespendet. Suga-T besitzt außerdem die Unternehmen Hip Hop Mom Productions und Sprinkle Me Boutique, über das selbst kreierte Wellness-Produkte vertrieben werden. Des Weiteren betätigt sie sich als Coach und arbeitet an einem sozialen Projekt, das Jugendliche wieder in ihre Familien und die Gesellschaft eingliedern will, um so deren Abdriften in die Kriminalität zu verhindern.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Alben EPs Singles Mixtapes", "section_level": 1}], "src_summary": "Suga-T (* \"Tenina Stevens\") ist eine US-amerikanische Rapperin aus Vallejo, Kalifornien. Ihre Musik wurde auch unter den alternativen Schreibweisen Suga T und Sugar T. veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 1401091} {"src_title": "Afrikaspiele 1991", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Gilbert Seagrave war ein jüngerer Sohn von Nicholas Seagrave, 1. Baron Seagrave und von dessen Frau Matilda. Als jüngerer Sohn eines Adligen sahen seine Eltern für ihn eine geistliche Karriere vor. Er wurde vermutlich vor 1258 geboren, denn 1279 erhielt er durch den Einfluss seines Vaters als Subdiakon eine erste Pfründe und wurde Rektor von Kegworth in Leicestershire, wofür er nach kanonischem Recht volljährig sein musste. Zuvor hatte er an einer Universität studiert, möglicherweise in Cambridge, wo er vermutlich von 1292 bis 1293 Kanzler der Universität war.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Geistlicher.", "content": "Von 1293 bis 1296 war Seagrave Rektor von Aylestone, das wie Kegworth in Leicestershire liegt. Nach 1300 erhielt er weitere Pfründen, unter anderem an der St Paul’s Cathedral in London sowie an den Kathedralen von Hereford und Lincoln, dazu wurde er 1301 Propst von \"Portpool\" in London, am 12. August 1302 Propst von \"St Martin's\" in Durnstall in Lincolnshire und nach 1304 Propst von Hunderton in Herefordshire. Vor dem 2. Juni 1306 wurde er Präzentor der St Paul’s Cathedral in London sowie des Rektorats von Fenstanton in Huntingdonshire. Am 4. Juni 1306 erhielt er einen päpstlichen Dispens für sein Amt als Präzentor, dazu die Erlaubnis, seine bisherigen Pfründen zu behalten.", "section_level": 1}, {"title": "Bischof von London.", "content": "Am 16. oder 17. August 1313 wurde Seagrave, vielleicht durch den Einfluss seines Bruders John Seagrave, 2. Baron Seagrave, zum Bischof von London gewählt. König Eduard II. bestätigte am 22. August die Wahl, und am 28. September wurden Seagrave die Temporalien übergeben. Da das Amt des Erzbischofs von Canterbury zu der Zeit vakant war, wurde Seagrave am 17. September durch das Kathedralkapitel von Canterbury bestätigt und am 25. November bei der Grundsteinlegung zum neuen Schrein für den heiligen Bischof Erkenwald gelegt wurde, durch Bischof Henry Woodlock von Winchester zum Bischof geweiht. Obwohl er ein pflichtbewusster Bischof gewesen sein soll, hatte er ein schlechtes Verhältnis zu Walter Reynolds, dem neuen Erzbischof von Canterbury. Am 18. April 1314 unternahm er eine Visitation seiner Kathedrale. Obwohl er ein Verzeichnis seiner Urkunden und Schreiben anlegen ließ, ist dieses nur bruchstückhaft erhalten. Nach kurzer Amtszeit starb er bereits im Dezember 1316 und wurde am 30. Dezember an einem nicht überlieferten Ort beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gilbert Seagrave (auch \"Segrave\") (* vor 1258; † 18. Dezember 1316) war ein Bischof der englischen Diözese London. Er gehörte zu den verhältnismäßig wenigen Angehörigen des Adels, die im Mittelalter in England zum Bischof geweiht wurden.", "tgt_summary": null, "id": 123661} {"src_title": "Geheimes Kuba", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Ramanouskaja startete erstmals zu Beginn der Saison 2010/11 in Ruka im Europacup. Im weiteren Saisonverlauf holte sie zwei Siege und errang zwei dritte Plätze, womit sie die Aerials-Disziplinenwertung des Europacups für sich entschied. In der folgenden Saison gewann sie erneut mit zwei Siegen, zwei zweiten und einen dritten Platz die Europacup-Aerialswertung. Am 25. Februar 2012 debütierte sie in Minsk im Weltcup und belegte dabei den neunten Platz. Nach Platz 3 beim Europacup in Ruka zu Beginn der Saison 2014/15 kam sie bei vier Weltcupteilnahmen dreimal unter die ersten Zehn. Dabei gelang ihr am 30. Januar 2015 in Lake Placid der erste Weltcupsieg. Bei den Weltmeisterschaften 2015 am Kreischberg errang sie den 11. Platz. Zum Saisonende belegte sie den 9. Platz im Aerials-Weltcup sowie den zweiten Platz in der Aerials-Wertung des Europacups. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2015 in Chiesa in Valmalenco gewann sie die Goldmedaille. In der Saison 2015/16 errang Ramanouskaja bei sechs Weltcupteilnahmen vier Top-10-Platzierungen, darunter Platz 3 in Minsk. Damit erreichte sie wie im Vorjahr den neunten Platz im Aerials-Weltcup. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2016 in Minsk gewann sie zum zweiten Mal in Folge die Goldmedaille. Im März 2016 belegte sie beim Europacup in Airolo die Plätze 3 und 1, was für den 5. Platz in der Aerialswertung reichte. In der Weltcupsaison 2016/17 errang sie mit fünf Top-10-Platzierungen den 11. Platz im Aerials-Weltcup. Bei den Weltmeisterschaften 2017 in der Sierra Nevada sprang sie auf den 19. Platz. In der Weltcupsaison 2017/18 war ein achter Platz ihr bestes Ergebnis, bei den Olympischen Winterspielen 2018 erreichte sie Platz 14. Bei der Weltmeisterschaft 2019 in Park City gewann Ramanouskaja die Goldmedaille. Diesen Erfolg bestätigte sie eine Woche später mit ihrem zweiten Weltcupsieg in Moskau. Anfang März 2019 holte sie bei der Winter-Universiade in Krasnojarsk die Goldmedaille. In der Saison 2019/20 errang sie in Shimao Lotus Mountain zweimal den zweiten Platz und holte im Deer Valley Resort ihren dritten Weltcupsieg. Sie belegte damit den dritten Platz im Aerials-Weltcup.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Weltcupsiege.", "content": "Ramanouskaja erreichte im Weltcup bisher sieben Podestplätze, davon drei Siege:", "section_level": 2}], "src_summary": "Aljaksandra Alehauna Ramanouskaja (* 22. August 1996) ist eine weißrussische Freestyle-Skierin. Sie startet in der Disziplin Aerials. Ihr größter Erfolg ist der Weltmeistertitel 2019.", "tgt_summary": null, "id": 525285} {"src_title": "Die Barrings", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der Sohn von Jakub und Anna Silberschein eröffnete eine Anwaltskanzlei in Lemberg. Im Ersten Weltkrieg beteiligte er sich in Wien an humanitären Aktionen für jüdisch-galizische Kriegsflüchtlinge. In den 1920er Jahren war er Führer der zionistischen Arbeiterpartei Poale-Hitachut in Ostgalizien, als deren Abgeordneter er 1922 in das polnische Parlament, den Sejm, gewählt wurde. Sein größtes Verdienst in dieser Funktion war die Schaffung jüdischer Kreditgenossenschaften im Land. Im März 1930 nominierte Joseph C. Hyman ihn und Isaac Joffe aus Riga zum C-Mitglied des JDC. Als Teilnehmer am 21. Zionistenkongress im August 1939 in Genf wurde er vom Kriegsausbruch überrascht. Er beschloss, in der Schweiz zu bleiben, und legte seinen ursprünglichen Vornamen Adolf ab, später auch den zweiten, Alfred (sic). Am 30. September gründete er in Genf ein Hilfskomitee für die kriegsbetroffene jüdische Bevölkerung: RELICO (\"Relief Committee for Jewish War Victims\"). Dieses wurde vom WJC unterstützt. In der im September 1936 gegründeten Genfer Geschäftsstelle des WJC gehörte er neben Myra Becker zu Gerhart M. Riegners wichtigsten Mitarbeitern, wobei es später zu Unstimmigkeiten kam. In der ersten Jahreshälfte 1942 schickte er 100.000 Pakete mit 52.000 kg Hilfsgütern nach Polen. Seine Paketaktion wurde von der WJC-Spitze untersagt, da sie der Linie der Alliierten widersprach. Nachdem er ab Sommer 1942 das Genfer Büro verlassen musste und allein arbeitete, wurde der Name RELICO sowohl von ihm als auch vom WJC benutzt. Silberschein erwarb sich den Ruf, besonders sorgfältig zu arbeiten, so dass seine Dienste sowohl von karitativen Organisationen als auch von Privatpersonen in Anspruch genommen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Passaffäre und Verhaftung.", "content": "Silberschein spielte eine wichtige Rolle in der von der polnischen Gesandtschaft organisierten Rettungsaktion der Juden durch die herstellung der falschen lateinamerikanischen Pässen. 1942 stellte er RELICO in den Dienst des Vertriebs von Ausweisen und steuerte eigens Vermögen dazu bei. Anfangs hatten die Aktivitäten nur einen sporadischen Charakter. In den Jahren 1942–43 wurden sie aber schon in großem Umfang durchgeführt. Silberschein war in Kontakt mit den polnischen Diplomaten Juliusz Kühl, Stefan Ryniewicz und Konstanty Rokicki, denen er die aus den Ghettos geschmuggelten Namenslisten mit Fotos übergab. Mit diesen Angaben wurden die Blanko-Pässe ausgefüllt, die von dem korrumpierten Honorarkonsul Paraguays und Berner Notar Rudolf Hüggli gekauft wurden. Silberschein war eine von der Personen, die Bestechungsgelder für Hüggli beschafften. Er arbeitete auch mit dem peruanischen Konsul José María Barreto und wahrscheinlich mit anderen lateinamerikanischen Konsuln zusammen. José María Barreto wurde später vom Institut Yad Vashem zum Gerechten unter den Völkern erklärt. Im Herbst 1943 wurde er durch die schweizerische Polizei verhaftet. Er sagte damals aus, dass er auf Anweisung von Ryniewicz und Rokicki handelte, von denen er auch über den Mechanismus der Pass-Operation erfuhr. Laut Silberschein haben ihn Ryniewicz und Rokicki auch gebeten, die Koordinierung der Aktivitäten zu übernehmen. Auf diese Weise konnten die Blanko-Pässe in großer Anzahl gekauft werden, was die Senkung ihres Preises zur Folge hatte. \"„Wir hatten mit einem wahren Pass-Schwarzmarkt zu tun gehabt. Die Herren von der Gesandtschaft haben den Wunsch geäußert, dass ich die Verantwortung für die Sache übernehme, was ich auch im Namen von RELICO getan habe“\" – sagte Silberschein aus. Das Geld für den Ankauf der Pässe von Hüggli kam laut Silberschein \"„aus unterschiedlichen Quellen, darunter auch vom Palästinakomitee in Jerusalem, dem Jüdischen Weltkongress in New York und von anderen jüdischen Organisationen in New York und Istanbul sowie Privatpersonen in den USA und der Schweiz“\". Der Botschaftsrat Stefan Ryniewicz setzte sich erfolgreich für Silberschein nach seiner Verhaftung ein. Schätzungen zufolge hat die Ładoś-Gruppe das Leben von 400 Juden gerettet. Sie waren die Inhaber der paraguayischen Pässe. Bei der Operation, an der Silberschein teilnahm, sollte man auch Personen berücksichtigen, die dank u. a. den Pässen von anderen Ländern gerettet wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Späteres Leben.", "content": "1944 heiratete er Fanny Hirsch. Im gleichen Jahr gab er „Die Judenausrottung in Polen“ heraus, und 1945 die Aufzeichnung „Warschau: die Vernichtung der jüdischen Gemeinde bis zur grossen Revolte / [ein junger jüdischer Mediziner und Offizier der polnischen Armee]“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abraham Silberschein (geboren als Adolf Henryk Silberschein am 30. März 1882 in Lemberg, Österreich-Ungarn; gestorben am 30. Dezember 1951 in Genf) war ein polnischer Rechtsanwalt, Zionist und 1922–1927 Mitglied im ersten Sejm.", "tgt_summary": null, "id": 1279942} {"src_title": "Albert Neuberger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1273 gründeten Zisterziensermönche am Standort mit der Sweetheart Abbey ein Filialkloster der Abtei Dundrennan. Die Lage auf der Leeseite des 569 m hohen Criffel mag bei der Standortwahl ein bedeutender Aspekt gewesen sein. Devorgilla of Galloway, die Mutter des späteren schottischen Königs John Balliol, initiierte die Einrichtung des Klosters. Ein Tower House aus dem 16. Jahrhundert bildete die Keimzelle des östlich gelegenen Herrenhauses Kirkconnel House. Die Erweiterung geht auf \"James Maxwell\" nach dessen Rückkehr nach Schottland um 1750 zurück. Das an einer Nebenstraße der \"Main Street\" gelegene Old House entstand im 17. Jahrhundert und zählt zu den ältesten erhaltenen Gebäuden New Abbeys. Am Nordwestrand von New Abbey liegt das Herrenhaus Shambellie House. Es entstand nach einem Entwurf des schottischen Architekten David Bryce. Seit 1982 ist dort das National Museum of Costume untergebracht. Am Standort der New Abbey Mill wurde möglicherweise seit 1559 eine Mühle betrieben. Ein aus dem südlich der Ortschaft gelegenen Loch Kindar abfließender Bach speiste das Wasserrad der Wassermühle. Im späteren 20. Jahrhundert restaurierte Historic Scotland den Betrieb und eröffnete dort ein Mühlenmuseum. Das Bauwerk ist nicht nur als Kategorie-A-Bauwerk denkmalgeschützt, sondern auch als Scheduled Monument klassifiziert. Im Rahmen der Zensuserhebung 1971 wurden in der kleinen Ortschaft New Abbey 339 Einwohner gezählt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die in Dumfries beginnende A710 bildet die Hauptstraße von New Abbey. Sie bindet die Ortschaften entlang des Nith-Ästuars und der Nordküste des Solway Firth bis Dalbeattie an das Fernstraßennetz an. Im zehn Kilometer entfernten Dumfries besteht Anschluss an verschiedene A-Straßen, darunter die A75 (Stranraer–Gretna Green). Mit dem Bahnhof \"Killywhan\" entstand im Laufe des 19. Jahrhunderts rund neun Kilometer nordwestlich ein Bahnhof. Die Station wurde jedoch zwischenzeitlich aufgelassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "New Abbey, veraltet auch Newabbey, schottisch-gälisch An Abaid Ur, ist eine Ortschaft in der schottischen Council Area Dumfries and Galloway. Sie liegt rund zehn Kilometer südlich von Dumfries und 21 Kilometer westlich von Annan. Der Bach \"New Abbey Pow\", der rund zwei Kilometer östlich nahe dessen Mündung in den Solway Firth in den Nith mündet, begrenzt die Ortschaft im Norden. Historisch lag New Abbey in der traditionellen Grafschaft Kirkcudbrightshire.", "tgt_summary": null, "id": 677114} {"src_title": "Yunnan-Rötelmaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Weatherspoon ging auf die Highschool in Jasper, wo er bereits als Linebacker American Football spielte. Später ging er auf die University of Missouri. Für deren College-Footballteam brachte er es 2008 auf 155 Tackles, was die zweitmeisten Tackles überhaupt in einer Saison in der Geschichte dieses Colleges darstellte.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Atlanta Falcons.", "content": "Sean Weatherspoon wurde im NFL-Draft 2010 in der ersten Runde als 19. Spieler von den Atlanta Falcons ausgewählt, wo er einen Fünf-Jahres-Vertrag erhielt. In seiner ersten Saison spielte er in elf von 16 Spielen und erzielte 42 Tackles und einen Sack. 2011, in seiner zweiten Saison, wurde Weatherspoon Stammspieler auf seiner Position. Er verpasste kein Saisonspiel und erzielte 115 Tackles und 4 Sacks. Ein weiteres Jahr später wurde er zum Kapitän der Defense der Falcons ernannt. Er beendete die Saison mit 95 Tackles und drei Sacks. In der Saison 2013 konnte er seinen ersten Touchdown erzielen. Allerdings verpasste er auf Grund einer Verletzung neun Saisonspiele. Die Saison 2014 verpasste Weatherspoon komplett auf Grund einer Achillessehnenruptur.", "section_level": 2}, {"title": "Arizona Cardinals.", "content": "Am 11. März 2015 unterschrieb Weatherspoon einen Ein-Jahres-Vertrag bei den Arizona Cardinals.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr zu den Atlanta Falcons.", "content": "Am 10. März 2016 kehrte Weatherspoon zu den Falcons zurück. Er unterschrieb einen Ein-Jahres-Vertrag. Nach dem vierten Spieltag wurde er nach einer gerissenen Achillessehne auf die Reserveliste gesetzt. Die Falcons erreichten den Super Bowl LI, welcher jedoch mit 28:34 gegen die New England Patriots verloren ging. Weatherspoon konnte an diesem Spiel auf Grund seiner Verletzung nicht teilnehmen. Am 24. Oktober 2017 unterschrieb er erneut einen Ein-Jahres-Vertrag bei den Falcons. Er kam jedoch nicht über zwei Einsätze hinaus.", "section_level": 2}, {"title": "Privates.", "content": "Sean Weatherspoon ist der Großcousin der ehemaligen Basketballspielerin Teresa Weatherspoon. Weatherspoon hat zwei ältere Brüder und eine ältere Schwester.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franklin De'Sean „Sean“ Weatherspoon (* 29. Dezember 1987 in Greenville, South Carolina) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Outside Linebackers.", "tgt_summary": null, "id": 666746} {"src_title": "Der Unsichtbare (1987)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Dorf liegt in der Masurischen Seenplatte, etwa 90 Kilometer südsüdöstlich der Stadt Kaliningrad \"(Königsberg)\", 15 Kilometer südlich der Stadt Kętrzyn \"(Rastenburg)\" und 6 Kilometer nördlich der Kreisstadt Mrągowo \"(Sensburg)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf wurde 1401 von dem Deutschordensritter Ulrich von Jungingen gegründet, der zwischen 1396 und 1404 Komtur zu Balga war. Nach dem Kirchdorf \"Sehesten\" war in älterer Zeit ein Amtsbezirk benannt, der 51 Dörfer umfasste. Der Verwaltungssitz des Pflegeamts des Deutschen Ordens befand sich in der Ordensburg, die einst in dem Dorf stand. Als Amtspfleger auf der Ordensburg Sehesten wird 1502 der Deutschordensritter Christoph von Auer genannt. Aus dem Amtsbezirk wurde 1752 der nach dem Dorf benannte Landkreis gebildet. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts befand sich das Dorf im Besitz der Familie Schmeling. Im Dorf gab es eine Wassermühle. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Seehesten gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Seehesten stimmten 280 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Bis 1945 gehörte das Dorf Seehesten zum Landkreis Sensburg im Regierungsbezirk Allenstein des Deutschen Reichs. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Januar 1945 die Rote Armee die Region. Bald darauf wurde Seehesten zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens unter polnische Verwaltung gestellt. Soweit die Einwohner nicht der angestammten masurischen Minderheit angehörten oder geflüchtet waren, wurden sie nach 1945 größtenteils vertrieben und durch Polen ersetzt. Seehesten erhielt den polnischen Namen \"Szestno\". Im Jahr 2011 zählte das Dorf 597 Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Amtsbezirk Seehesten (1874–1945).", "content": "Am 8. April 1874 wurde Seehesten Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk, der bis 1945 zum Kreis Sensburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Dem Amtsbezirk Seehesten waren eingegliedert:", "section_level": 2}, {"title": "Kirche.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kirchengebäude.", "content": "Die heutige Heilig-Kreuz-Kirche in Seehesten wurde nach einem Brand der Vorgängerkirche unter Verwendung alten Materials errichtet und stammt aus den Jahren 1619 bis 1639. Das Kircheninnere besticht durch zahlreiche Wand- und Deckenmalereien, auch wenn es zahlreiche Spuren der Restaurierung und Veränderung gibt. Altar und Kanzel stammen aus dem Jahr 1647 und wurden von der gleichen Schnitzwerkstatt hergestellt. Zur Ausstattung gehören zwei Herrenstühle sowie zwei Totenfahnen aus dem 17. Jahrhundert. Die seit der Reformationszeit evangelische Kirche ist heute ein katholisches Gotteshaus.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchen-/Pfarrgemeinde.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Evangelisch.", "content": "Bereits in vorreformatorischer Zeit (seit 1401) bestand in Seehesten eine Kirche. Ab 1525 amtierten hier lutherische Prediger, die bis 1873 zu zweit Dienst taten. Seehesten gehörte lange Zeit zur Inspektion Rastenburg (), danach bis 1945 zu Kirchenkreis Sensburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Im Jahr 1925 zählte das Kirchspiel Seehesten, zu dem seit 1822 auch die Filialgemeinde in Bosemb (1938 bis 1945 \"Bussen\", polnisch \"Boże\") gehörte, insgesamt 3.300 Gemeindeglieder, die in einem weiträumigen Gebiet lebten. Trotz Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung um 1945 wurde die Kirche bis zum 10. Oktober 1981 durch die evangelische Kirchengemeinde genutzt. Heute hier lebende Kirchenglieder sind der St.-Trinitatis-Kirche in Mrągowo \"(Sensburg)\" in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet.", "section_level": 3}, {"title": "Katholisch.", "content": "Vor 1945 lebten nur wenige Katholiken in der Region Seehesten. Das änderte sich mit dem Zuzug polnischer Neubürger nach 1945, die sich hier neu ansiedelten. Sie waren fast ausnahmslos katholischer Konfession. Am 10. Oktober 1981 wurde das bis dahin von der evangelischen Gemeinde genutzte Kirchengebäude von katholischen Gläubigen besetzt. Seit dem 1. Juli 1989 ist Szestno ein Pfarrort, dem – wie ehedem – die Kapelle in Boże zugeordnet ist. Die Pfarrgemeinde gehört zum Dekanat Mrągowo I im Erzbistum Ermland der polnischen katholischen Kirche.", "section_level": 3}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Straßen.", "content": "Szestno liegt an der verkehrstechnisch bedeutenden Woiwodschaftsstraße 591, die sich in Nord-Süd-Richtung durch die Woiwodschaft Ermland-Masuren zieht und die polnisch-russische Grenzregion mit der Mitte der Woiwodschaft verbindet. Außerdem besteht eine Nebenstraßenverbindung zum Nachbarort Wyszembork \"(Weißenburg)\".", "section_level": 2}, {"title": "Schienen.", "content": "Bis 1966 war Wyszembork die nächste Bahnstation und lag an der inzwischen stillgelegten und teilweise abgebauten Bahnstrecke Sensburg–Rastenburg, die bis 1945 von den Rastenburger Kleinbahnen betrieben wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Szestno [] (, früher \"Sehesten\", \"Sehsten\" oder \"Seesten\") ist ein Dorf in der Gmina Mrągowo (Landgemeinde \"Sensburg\") im Powiat Mrągowski (Kreis \"Sensburg\") der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.", "tgt_summary": null, "id": 612185} {"src_title": "Frank Spotnitz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union hatten am 29. Oktober 2004 in Rom den Vertrag über eine Verfassung für Europa unterzeichnet. Ziel des Vertragswerkes war eine verbessertes Zusammenwirken der europäischen Institutionen in der EU, die nach der Osterweiterung von 2004 auf 25 Mitgliedsstaaten angewachsen war. In dem Verfassungsentwurf wurden gemeinschaftliche Ziele und Werte der EU (Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit...) und eine Charta der Grundrechte der Bürger der EU formuliert. Die Kompetenzen der EU-Institutionen sollten besser abgegrenzt und definiert werden und die Zusammenarbeit auch auf dem Gebiet der Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte mehr institutionalisiert und verbessert werden. Die Änderungen sollten sich dabei aber weiterhin an den Grundsätzen der Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit orientieren. Nach dem Vertragsabschluss musste dieser in den Einzelstaaten ratifiziert werden. Zum Teil geschah dies einfach durch Parlamentsbeschluss (z. B. in Deutschland und Österreich). Bei anderen Staaten war durch die Verfassung zwingend eine Volksbefragung vorgesehen (z. B. in Irland). Andere Staaten entschieden sich, obwohl eine Volksabstimmung nicht zwingend vorgeschrieben war, eine solche trotzdem durchzuführen. Verschiedene Motive waren hier ausschlaggebend. Zum Teil geschah dies unter dem Druck der Kritik am Vertragswerk oder um die Legitimation des Vertragsabschlusses zu erhöhen, zum Teil auch aus politisch-taktischen Erwägungen heraus.", "section_level": 1}, {"title": "Situation in den Niederlanden.", "content": "Zu den Staaten, in denen ein Referendum durchgeführt werden sollte, gehörten auch die Niederlande. Die Diskussion in den Niederlanden vermischte sich mit einer grundsätzlicheren Diskussion, ob generell Volksabstimmungen als Elemente der direkten Demokratie in die Verfassung aufgenommen werden sollten. Vor allem die Parteien des linken Spektrums sprachen sich seit längerem dafür aus. Premierminister Jan Peter Balkenende (Christen Democratisch Appèl, CDA), der eine bürgerlich-liberale Koalitionsregierung aus CDA, Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD) und Democraten 66 (D66) anführte, hätte die Abstimmung gerne vermieden, konnte sich aber der populären Forderung nach einem Referendum nicht entziehen. Nachdem die drei Parlamentarier Farah Karimi (GroenLinks), Niesco Dubbelboer (Partij van de Arbeid, PvdA) und Boris van der Ham (D66) am 22. Mai 2003 einen Gesetzesentwurf zur Abhaltung eines konsultativen Referendums eingebracht hatten, entspann sich eine ausführliche Debatte über ein mögliches Referendum. Zu den Befürwortern des Referendums gehörten aus dem eher linken Spektrum die PvdA, die Socialistische Partij (SP), GroenLinks und die D66, sowie die als rechtspopulistisch klassifizierte Lijst Pim Fortuyn (LPF). Der CDA und die reformierte Staatkundig Gereformeerde Partij (SGP) waren grundsätzlich gegen ein Referendum. In der VVD kam es zu einem innerparteilichen Machtkampf, den schließlich die Fraktion der Referendums-Befürworter unter Jozias van Aartsen gewann. Der Staatsrat gab ein weitgehend positives Gutachten über den Gesetzentwurf zur Abhaltung eines Referendums ab und Meinungsumfragen zeigten, dass etwa zwei Drittel der Bevölkerung eine derartige Volksbefragung wünschten. Am 25. November 2003 stimmte die Zweite Kammer der Generalstaaten gegen die Stimmen von CDA, CU und SGP mehrheitlich für die Abhaltung eines entsprechenden Referendums. Nach Einwänden der Ersten Kammer wurde das Referendumsgesetz in novellierter Form am 5. Oktober 2004 erneut durch die Zweite Kammer angenommen. Am 25. Januar 2005 stimmte auch die Erste Kammer dem Referendumsgesetz zu. Das Referendum war verfassungsrechtlich in den Niederlanden ein weitgehendes Novum. Die letzte Volksabstimmung hatte es dort vor 200 Jahren gegeben, als über die Annahme der Verfassung der Batavischen Republik, eines napoleonischen Klientelstaats abgestimmt wurde. In der niederländischen Verfassung war dieses Element der direkten Demokratie nicht vorgesehen. Daher hatte die Abstimmung formell auch nur einen konsultativen Charakter.", "section_level": 1}, {"title": "Termin, Frage des Referendums, Wahlkampf.", "content": "Als Termin für die Abhaltung des Referendums wurde ursprünglich der 14. Juni 2004 angestrebt, da an diesem Tag Wahlen zum Europaparlament vorgesehen waren. Dieser Termin ließ sich jedoch aufgrund der langen Diskussion und verzögerten Zustimmung im Parlament nicht einhalten, so dass der Abstimmungstermin schließlich auf den 1. Juni 2005 festgelegt wurde. Die meisten großen Parteien (auch viele, die das Referendum abgelehnt hatten) unterstützten das „Ja“-Votum, d. h. die Zustimmung zum Vertragsentwurf. Von den 150 Parlamentariern der Zweiten Kammer sprachen sich 127 für ein „Ja“, und 22 für ein „Nein“ aus, in der Zweiten Kammer lag das Verhältnis bei 65 : 9. Die Wahlkampf-Kampagne vor der Abstimmung wurde überwiegend durch die Verfassungsgegner bestimmt, die eine deutlich höhere Präsenz in der öffentlichen Diskussion als die -befürworter erreichten. Die Gegner führten ihre Kampagne emotionaler, während die Befürworter häufiger eher technische und formale Argumente verwendeten, eher in der Defensive waren und die Argumente der Vertragsgegner entkräften wollten. Die Regierung, die sich nur widerwillig zum Referendum entschlossen hatte, engagierte sich vergleichsweise wenig im Wahlkampf, so dass kleinere Interessengruppen in der Diskussion ein überproportional großes Medienecho erhielten. Außerdem befand sich die Regierung Balkenende aufgrund von unpopulären Sozialkürzungen und einer unbefriedigenden Wirtschaftsentwicklung in einem Popularitätstief. In den öffentlichen Meinungsumfragen hatten die Befürworter des Vertrags anfänglich eine Mehrheit. Im November 2004 befürworteten in einer Meinungsumfrage 63 % der Befragten den Vertrag. Anfang 2005 hatten sich die Verhältnisse jedoch umgekehrt und die Befürworter des Vertrages waren in verschiedenen Meinungsumfragen in der Minderheit. Ein großer Anteil der Wählerschaft war allerdings noch unentschlossen. Ein ganz wesentliches Ereignis war das Referendum in Frankreich, das am 29. Mai 2005, drei Tage vor der niederländischen Abstimmung stattfand und bei dem 56 % der Abstimmenden den Verfassungsentwurf ablehnten. Die auf den Stimmzetteln formulierte Frage lautete: Die Frage konnte mit \"voor\" (Für) oder \"tegen\" (Gegen) beantwortet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Die Ergebnisse des Referendums sind in den folgenden Tabellen dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse in den Provinzen und Gemeinden.", "content": "Die Befürworter des Vertragsentwurfes hatten nur in 26 der 467 niederländischen Gemeinden die Mehrheit. Diese sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Die Gemeinde mit der größten Ablehnung war Urk in Flevoland, wo nur 8,4 % der Abstimmenden für den Vertrag stimmten.", "section_level": 2}, {"title": "Beurteilung und weitere Entwicklung.", "content": "Die Ablehnung des Vertragswerkes war eindeutig und noch deutlicher als beim Referendum in Frankreich. In keiner der 16 Provinzen hatten die Befürworter des Verfassungsentwurfs die Mehrheit. Nur in 26 (5,4 %) von 467 niederländischen Gemeinden konnten die Befürworter eine Mehrheit erlangen. An der Abstimmung hatten sich überproportional ältere Wähler beteiligt (Wahlbeteiligung 46 % bei den 18- bis 24-Jährigen, 75 % bei den über 55-Jährigen). Als Grund für ihre Nichtteilnahme gaben die Nichtwähler zu 51 % an, dass sie sich nicht genügend informiert fühlten, Desinteresse an der europäischen Verfassung wurde in 23 % und eine generelle Ablehnung von EU-Institutionen in 16 % genannt. 67 % der Befragten waren der Ansicht, dass die Debatte um die Europäische Verfassung in den Niederlanden zu spät begonnen habe. Das mehrheitliche Nein-Votum durchzog alle Altersgruppen, war jedoch am ausgeprägtesten bei den Jungwählern (74 % „Nein“ bei den 18- bis 24-Jährigen). Eine Analyse des Wahlverhaltens zeigte, dass die Anhänger von SP, CU und der „Gruppe Wilders“, der Vorläuferin der Partij voor de Vrijheid und ideologischen Erbin der LPF, zu mehr als 80–90 % gegen den Vertragsentwurf gestimmt hatten. Bei den PvdA-Anhängern gab es eine knappe Mehrheit gegen den Vertragsentwurf, während Anhänger von VVD, CDA, GroenLinks und D66 mehrheitlich dafür gestimmt hatten, am deutlichsten bei dem CDA. Die Motive für ein „Nein“-Votum waren heterogen. Als häufigste Motive wurden genannt: fehlende Information (32 %), Verlust nationaler Souveränität (19 %) und Gegnerschaft zu bestimmten politischen Parteien/zur Regierung (14 %). 8 % der befragten „Nein“-Wähler nannten eine allgemeine Gegnerschaft zur europäischen Integration als Grund. 82 % aller Befragten befürworteten die Mitgliedschaft der Niederlande in der EU. Im Gegensatz zu den Wählern Frankreichs, die den Vertragsentwurf ebenfalls abgelehnt hatten, sahen die niederländischen Wähler mehrheitlich keine Notwendigkeit der Einführung einer europäischen Verfassung. Mit der Ablehnung durch die niederländischen Wähler war der ursprüngliche Vertragsentwurf für die Europäische Verfassung endgültig gescheitert, da zwei Kernländer der EU, Frankreich und die Niederlande, ihn abgelehnt hatten. Der Ratifizierungsprozess kam europaweit zum Stillstand und mit Ausnahme von Luxemburg am 10. Juli 2005 wurden keine weitere Referenden in anderen EU-Ländern mehr abgehalten. Anstelle des gescheiterten Verfassungsprojektes erarbeiteten die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten einen modifizierten Vertragsentwurf, den späteren Vertrag von Lissabon, der jedoch wesentliche Elemente aus dem Verfassungsentwurf von Rom übernahm. Auch hier gab es eine Diskussion in den Niederlanden, ob ein neues Referendum abgehalten werden sollte. Diesmal äußerte sich der Staatsrat skeptisch – auch deswegen, weil Referenden in der Verfassung nicht vorgesehen sind und nicht auf diesem Weg quasi als dauerhafte Institution bei europäischen Verträgen eingeführt werden sollten. Der neue Vertrag habe auch nicht den Charakter einer Verfassung. Eine Schlüsselrolle nahm die PvdA ein, die diesmal an der Regierung beteiligt war und auf ihrem Parteitag am 25. September 2007 beschloss, einen Gesetzesentwurf für ein neues Referendum nicht zu unterstützen. Insgesamt schien die allgemeine Skepsis, mittels direkter Demokratie rationale Politikentscheidungen über komplexe Fragen herbeiführen zu können, gewachsen. Daher bekam der Gesetzesentwurf für ein zweites Referendum keine Mehrheit und am 5. Juni 2008 wurde der Vertrag von Lissabon in der Zweiten Kammer ratifiziert. Zum 1. Dezember 2009 trat der Vertrag von Lissabon europaweit in Kraft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Am 1. Juni 2005 fand in den Niederlanden ein Referendum über die geplante Verfassung für Europa statt. 61,5 % der Abstimmenden lehnten den Verfassungsentwurf ab. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,3 %.", "tgt_summary": null, "id": 1948112} {"src_title": "Parlamentsgebäude (Malta)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Gehäuse ist leicht ungleichklappig, die rechte Klappe ist etwas größer als die linke Klappe. Das Gehäuse ist im Umriss meist länglich oder quer-elliptisch, auch gerundet-querrechteckig. Das Vorderende ist gerundet, das Hinterende gerundet oder abgestutzt. Es klafft am Hinterende, d. h. es ist auch bei ansonsten geschlossenem Gehäuse ein breiter Spalt vorhanden. Es ist auch mehr oder weniger deutlich ungleichseitig, die Wirbel sitzen vor der Mittellinie (bezogen auf die Gehäuselänge). Lunula und Area sind nicht ausgebildet. Die Gehäuseränder sind innen glatt. Das Schloss ist zahnlos oder mit je einem Kardinalzahn in beiden Klappen. Das Ligament liegt meist intern, in einem großen und gut ausgebildeten Resilifer. In der linken Klappe befindet sich ein Chondrophor. Die beiden, großen Siphonen sind zu einer einheitlichen Röhre vereinigt, die von einer Schicht Periostracum umgeben ist. Die Mantellinie ist tief eingebuchtet. Juvenile Tiere haben noch einen Byssus bzw. eine Byssusdrüse, bei älteren Tieren ist die Drüse rückgebildet und entsprechend kein Byssus mehr vorhanden. Es sind zwei Schließmuskeln vorhanden. Der hintere Schließmuskel ist meist etwas kleiner als der vordere. Die Schale ist meist dick und nicht besonders festschalig, kann aber auch sehr dünn sein. Die Ornamentierung besteht meist aus randparallelen Wülsten und Anwachsstreifen.", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Gattung \"Mya\" ist auf die arktischen und kühl-gemäßigten Gewässer der Nordhalbkugel beschränkt. Die Tiere leben meist tief eingegraben im schlickig-sandigen Sediment des Gezeitenbereiches bis in etwa 75 Meter Wassertiefe.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Das Taxon wurde 1758 von Carl von Linné aufgestellt. MolluscaBase erkennt vier rezente Arten als gültige Arten an. Andere Autoren listen sechs rezente Arten. Diese Artliste ist mit den von der Paleobiology Database gelisteten fossilen Arten ergänzt sowie mit den Arten, die von MacNneil beschrieben wurden. Typusart der Gattung ist \"Mya truncata\" Linnaeus, 1758 durch die spätere Bestimmung durch John George Children.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mya ist eine Muschel-Gattung aus der Familie der Klaffmuscheln (Myidae). Es ist die Typusgattung dieser Familie. Die ältesten Fossilen Vertreter der Gattung stammen aus dem Oligozän.", "tgt_summary": null, "id": 1387002} {"src_title": "SmartCity Malta", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Insel liegt etwas weniger als einen Kilometer vom Bradley's Head und 350 Meter nördlich vom Stadtteil Darling Point in Sydney entfernt. Sie ist die einzige Insel im Hafenbecken, die nicht von Fähren angefahren wird.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Die Aborigines nannten die Insel \"Billong-olola\". Die Briten gaben ihr den Namen von Ralph Clark, einem Offizier der Royal Marines, der mit der First Fleet im Januar 1788 auf der Friendship in der Sträflingskolonie Australien ankam.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im November 1789 wurde Clark und anderen Offizieren erlaubt einen Gemüsegarten für Kartoffeln, Zwiebeln und Getreide anzulegen, da die Essensrationen der Kolonisten knapp waren. Er gab den Anbau auf, da die Erträge von Aborigines, Sträflingen und Soldaten kurz vor ihrer Reife meist gestohlen wurden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Insel zu einem populären Ort für Picknick. 1879 erklärte sie der \"Clark Island Trust\" mit Rodd, Shark und Snapper Island zum Naturreservat. Clark Island wurde kurz darauf mit Gelegenheiten zum Grillen und Zapfstellen für Frischwasser ausgerüstet. Ferner wurden Wege angelegt, hunderte Bäume gepflanzt, Rasen geschaffen und Toiletten installiert. 1917 übernahm der Sydney Harbour Trust die Verwaltung der Insel und 1936 der Maritime Services Board. Im Jahr 1975 wurde die Insel ein Teil des neu errichteten Sydney-Harbour-Nationalpark, den der National Parks and Wildlife Service verwaltet. Seit dieser Zeit wird die Regeneration der Vegetation verfolgt und es ist beabsichtigt, die Landschaft auf Clark Island so herzustellen, wie sie vor der europäischen Besiedlung war. Derzeit wird die Insel häufig von Hochzeitsgesellschaften genutzt, die eine personenbezogene Gebühr für den Aufenthalt zu entrichten haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "San Paolo apostolo, meist San Polo genannt, ist eine Kirche im venezianischen Sestiere San Polo. Das Bauwerk befindet sich an der Südostseite des ebenfalls nach dem Apostel benannten Platzes, des Campo San Polo. Die Kirche war bis 1810 eine der Gemeindekirchen, untersteht aber seither der Frari-Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 1389506} {"src_title": "Árpád von Nahodyl", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Dickschwanz-Schlafbeutler ist sehr klein, mit einem Gewicht von 15 bis 43 Gramm, einer Körperlänge von 7 bis 9 Zentimeter und einer Schwanzlänge von 8 bis 11 Zentimeter. Sein Fell ist am Rücken grau und auf der Bauchseite weiß. Er hat große, gepunktete, beinahe haarlose Ohren und einen langen greiffähigen Schwanz mit dickem Fell an der Basis, welches zum Ende hin spärlicher wird. Er besitzt lange Schnurrhaare und um jedes Auge einen schmalen Ring von dunklem Fell. Der Dickschwanz-Schlafbeutler ist ein aktiver Kletterer. Er benutzt seine Zunge, um sich von Nektar (Botanik) und Pollen, im Speziellen von \"Banksia\"-, \"Eucalyptus\"- und \"Callistemon\"-Arten, zu ernähren. Zudem ernährt er sich auch von Insekten und weichen Früchten, falls keine Blumen vorhanden sind. Es ist ein einzelgängerisches Tier, mit Unterschlupfen in Baumhöhlen, Baumstümpfen, verlassenen Vogelnestern und Dickichten. Während des Winters überdauert er die Zeit im Torpor. Er ist nachtaktiv und, auch wenn generell gedacht wurde, dass er Einzelgänger ist, teilen sich mehrere Schlafbeutler Gemeinschaftsnester und wurden in Gruppen von zwei bis mehreren adulten Individuen beobachtet. Männchen nehmen Reviere von 0,24 bis 1,7 Hektaren ein, welche mit einander oder mit den kleineren Revieren von Weibchen, welche 0,18 bis 0,61 Hektaren besetzen, überlappen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Habitat.", "content": "Der Dickschwanz-Schlafbeutler wird entlang der südöstlichen Küste von Australien gefunden, vom östlichen Süd-Australien bis zum südlichen Queensland und auf Tasmanien. Er bewohnt Gebüschvegetationen in vielen verschiedenen Habitaten. Er kommt vom offenen Heideland oder Buschland zum Hartlaubwald oder Regenwald und in Höhenlagen vom Meeresspiegel bis zu 1800 Meter vor. Trotz dieser Diversität an Habitaten ist seine Verteilung ungleichmäßig und gering in der Anzahl.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Der Dickschwanz-Schlafbeutler vermehrt sich typisch zweimal im Jahr und ein drittes Mal, wenn genügend Nahrung vorhanden ist. Weibchen haben einen gut entwickelten Beutel mit vier bis sechs Zitzen und gebären normalerweise bis zu vier Junge. Obwohl größere Würfe nicht ungewöhnlich sind. Die Tragzeit dauert 30 Tage. Nach dieser Tragzeit verbringen die Jungen 33 bis 37 Tage beschützt im Beutel. Die Stillzeit endet mit 60 bis 65 Tagen, die Jungen bleiben mindestens zehn weitere Tage bei ihrer Mutter. In dieser Zeit wiegen sie etwa 10 Gramm. Die Jungen erreichen die komplette Adult-Größe mit etwa fünf Monaten, sind aber schon drei Monaten nach der Geburt fähig sich zu vermehren. Er wird in Gefangenschaft bis zu 7,5 Jahre alt und wahrscheinlich nicht mehr als fünf in der Wildnis.", "section_level": 1}, {"title": "Entdeckung.", "content": "Das erste Exemplar eines Dickschwanz-Schlafbeutler, welches den Europäern bekannt wurde, wurde von François Péron gesammelt, einem Naturforscher, der an Nicolas Baudins Reise in die Südsee teilgenommen hatte. Während eines kurzen Aufenthalts auf Maria Island, im östlichen Tasmanien zwischen dem 19. und 27. Februar 1802, handelte Péron mit den Aborigines um ein kleines Beutetier. Péron schrieb (in Übersetzung): ‘In der Klasse von Säuger, sah ich nur eine Art von \"Dasyurus\", welche kaum so groß wie eine Maus war. Ich erhielt ein Lebendes, im Austausch für einige Kleinigkeiten, von einem Wilderer, der es gerade töten und essen wollte.’ In einem nicht publizierten Manuskript (heute im Le Havre Museum in Frankreich) schrieb Péron, dass das Tier, ‘mir gegeben von den Ureinwohner; es war noch am Leben, ich glaube es ist eine neue Art und habe es als \"Didelphis muroides\" beschrieben weil es \"D. mus\" von Linnaeus ähnelt.’ Das Exemplar, welches von Péron gesammelt wurde (ein juveniles Männchen), wurde zurück nach Frankreich transportiert und ist nun im Muséum national d’histoire naturelle in Paris als Holotyp.", "section_level": 1}, {"title": "Prädatoren und Parasiten.", "content": "Bekannte Prädatoren sind Schleiereulen (\"Tyto alba\"), Maskenschleiereulen (\"T. novaehollandiae\"), Rußeulen (\"T. tenebricosa\"), Kläfferkäuze (\"Ninox connivens\"), Stuart-Breitfussbeutelmäuse (\"Antechinus stuartii\"), Riesenbeutelmarder (\"Dasyurus maculatus\"), Tasmanische Teufel (\"Sarcophilus harrisii\"), Dingos (\"Canis lupus dingo\"), Hunde (\"Canis lupus familiaris\"), Rotfüchse (\"Vulpes vulpes\"), Katzen (\"Felis catus\") und die Rauschuppenotter (\"Tropidechis carinatus\"). Als Parasiten vom Dickschwanz-Schlafbeutler wurden Flöhe (\"Acanthopsylla rothschildi\", \"A. scintilla\", \"Choristopsylla thomasi\", und \"Ch. ochi\"), Milben (\"Guntheria newmani\", \"G. shieldsi\", \"Ornithonyssus bacoti\" und \"Stomatodex cercarteti\"), zwei Nematoden (\"Tetrabothriostrongylus mackerrasae\" and \"Paraustrostrongylus gymnobelideus\") und die gewöhnliche Beuteltierzecke (\"Ixodes tasmani\") dokumentiert. Es gab auch einen Nachweis über einen freilebenden Plattwurm (\"Geoplana\" sp.), obwohl dies wahrscheinlich eine zufällige Infektion war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Dickschwanz-Schlafbeutler (\"Cercartetus nanus\") gehört zu den Diprotodontia, eine Ordnung aus der Unterklasse der Beuteltiere. Er kommt vom südlichen Queensland bis hin zum östlichen Süd-Australien vor, sowie in Tasmanien. Er wurde in Habitaten wie Regenwald, Hartlaubwald, Waldgebiete und Heidelandschaften gefunden.", "tgt_summary": null, "id": 600483} {"src_title": "Robert Burchfield", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der Burg.", "content": "Ursprünglich dachte man, dass die Burg gleich nach der normannischen Eroberung Englands 1066 erbaut wurde, als Wilhelm der Eroberer der Bau vieler Burgen zur Festigung seiner neuen Stellung als englischer König anordnete. Heute weiß man jedoch, dass die Burg erst nach dem Auflegen des Domesday Book 1086 erbaut worden sein kann. Um 1250 war die Burg im Besitz von \"James de Crevequeor\" († 1263), einem Mitglied derjenigen Familie, von deren Namen später der Name „Creakers Manor“ abgeleitet wurde. James des Crevequeors ältester Sohn \"Robert\" starb im selben Jahr wie sein Vater und man weiß nicht, ob er jemals die Burg besaß. In den Jahren 1302 und 1303 gehörte die Burg dem jüngsten Sohn von James de Crevequeor. 1316 war die Burg auf \"Stephen de Crevequeor\", dem Enkel des erstgenannten James de Crevequeor, und seine Gattin \"Anne\" übergegangen, denen sie auch noch 1330 gehörte. Ihr Sohn \"John de Crevequeor\" († 1370) hatte die Burg ab 1346 in Besitz und vererbte sie, nachdem er ohne Nachkommen verstarb, an seinen Neffen \"Stephen de Crevequeor\" († 1370), Sohn von Johns Bruder Geoffrey. Stephen de Crevequeor verstarb noch in jugendlichen Jahren, kurz nachdem er die Burg geerbt hatte. So fiel sie an seinen jüngeren Bruder \"John Crevequeor\", als dieser 1385 volljährig wurde. Zu dieser Zeit wird die Burg erstmals in offiziellen Dokumenten als „Creakers Manor“ bezeichnet und hieß fortan auch im täglichen Sprachgebrauch so. 1428 gehörte diese Grundherrschaft mit Herrenhaus einem \"Stephen Crevequeor\", einem Sohn oder Enkel des vorgenannten John Crevequeor. Stephen Crevequeor ist 1433 als Mitglied des niederen Adels in Bedfordshire aufgelistet, aber die Grundherrschaft oder die Burg werden nicht erwähnt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte des Herrenhauses.", "content": "Ein Herrenhaus wird erst 1511 wieder urkundlich erwähnt, als \"William FitzJeffrey\" aus \"Thurleigh\" starb und das Herrenhaus als sein Besitz aufgeführt ist, das an seinen Sohn \"John FitzJeffrey\", den er zusammen mit seiner ersten Frau hatte, fiel. John FitzJeffrey starb 1535 und seine Witwe \"Joan\" hielt das Anwesen bis zu ihrem Tod im darauf folgenden Jahr. Dann fiel es an John FitzJeffreys Halbbruder \"George FitzJeffrey\", der zunächst mit der Tochter von \"John Baptist\" verheiratet war. Nach dem Tod von George FitzJeffrey 1575 hinterließ er das Herrenhaus seiner zweiten Gattin, \"Judith\", die aus der damals bekannten Familie \"Throckmorton\" stammte. Sie heiratete danach \"John Rolt\" aus \"Milton Ernest\". Judith und John übertrugen das Herrenhaus 1589 an George FitzJeffreys Sohn, der ebenfalls George hieß und 1606 zum Ritter geschlagen wurde. Dieser \"George FitzJeffrey\" verstarb 1618 ohne lebende Nachkommen, da sein Sohn bereits 1616 verstorben war. Er wurde auf dem Anwesen des Herrenhauses im Dezember 1618 bestattet. Das Anwesen wurde verkauft und gehörte nacheinander den Familien \"Chandler\", \"Mander\", \"Peck\" und \"Halsey\", bis es 1770 an die Familie \"Pedley\" verkauft wurde. Man denkt, dass das Herrenhaus, das 1511 urkundlich erwähnt ist, nicht dasselbe Gebäude ist, das vor dem 12. Jahrhundert errichtet worden war und vermutlich zerstört wurde oder zu einer Ruine wurde. Die Überreste dieser Burg wurden in das Herrenhaus integriert. Allerdings weiß man darüber nichts Genaues.", "section_level": 1}, {"title": "Heute.", "content": "1820 existierte auch das Herrenhaus nicht mehr und es war eine Priorei an seiner Stelle errichtet worden. Von dem ursprünglichen Gebäude ist heute nicht mehr viel erhalten; man findet nur noch Bewuchsmerkmale und leichte Erdwerke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Great Barford Castle, später Creakers Manor, ist eine abgegangene Burg unmittelbar nördlich des Dorfes \"Great Barford\" in der englischen Grafschaft Bedfordshire. ", "tgt_summary": null, "id": 898410} {"src_title": "Guitar Shorty", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "The Mob wurde 1980 von Jack Flanagan gegründet, der die Hardcore-Band Heart Attack verlassen hatte, um eine eigene Band zu gründen. Seine Mitstreiter waren Ralph Gebbia, John Frawley und „Nicko“, dessen Nachnamen Flanagan nach eigener Aussage „nie kannte“. Ursprünglich als Hardrock-Coverband gegründet, wandte sich das Quartett inspiriert durch den Besuch eines Konzerts der Bad Brains der aufkeimenden Hardcore-Szene zu. Gemeinsam mit den anderen Bands der New Yorker Szene wie Reagan Youth, Kraut oder den Beastie Boys bespielten sie die wenigen Clubs, die die oftmals chaotischen Hardcore-Konzerte zuließen, wie das CBGBs oder das A7. Ein erstes Demoband wurde Ende 1980 aufgenommen. 1981 wechselte Frawley zurück zu Heart Attack und wurde durch Jose Gonzales ersetzt. Im gleichen Jahr wurde Schlagzeuger Nicko durch Jamie Shanahan ersetzt. 1982 erschien eine erste EP mit neun Stücken, veröffentlicht dem DIY-Gedanken der Szene folgend auf einem hierfür eingerichteten, eigenen Label, auf dem auch die ersten EPs von Urban Waste verlegt wurden. Die Band spielte zudem eine Vorreiterrolle bei der Vernetzung der New Yorker Szene mit Bands aus Washington, Boston und Kalifornien. 1984 absolvierte The Mob neben einigen Tourneen auch drei Konzerte als Vorband der Ramones. In der Besetzung Gebbia-Flanagan-Gonzales-Shanahan blieb die Band bis 1991 aktiv. Es folgte eine 20-jährige Pause, die nur durch sporadische Auftritte unterbrochen wurde. 1996 erschien ein Kompilationsalbum mit zuvor unveröffentlichtem Material und 1998 die Aufnahme eines Konzerts für den Radiosender WFMU. 2011 fand sich die letzte Besetzung zusammen mit dem zweiten Gitarristen Christopher Hackett, der auf dem einzigen Studioalbum \"We Come to Crush\" die Bassspuren eingespielt hatte, wieder für regelmäßige Auftritte zusammen. Gitarrist Flanagan spielte 1991 und 1993 bei Murphy’s Law und betreibt die in New York ansässige Künstleragentur Issachar Entertainment. Bassist Gonzales spielte in den 1980er Jahren in der von Bad-Brains-Mitgliedern gegründeten Reggae-Band Zion Train.", "section_level": 1}, {"title": "Stil und Bedeutung.", "content": "Anfang 1980 gab es in New York Hardcore-Konzerte, aber keine lokalen Bands. Die Stimulators, die False Prophets und einige weitere Bands spielten Proto-Hardcore, schnellen und aggressiven Punk, ansonsten kamen die Bands von außerhalb der Stadtgrenzen: Die Bad Brains, Minor Threat und andere Bands aus Washington und Umgebung brachten den Sound des D.C. Hardcore nach New York, gelegentlich traten auch kalifornische Hardcore-Bands wie Black Flag, die Circle Jerks oder die Dead Kennedys auf. Beeinflusst vor allem von den Bad Brains und den Stimulators gründeten sich ab 1980 auch in New York Hardcore-Bands, deren Musik vom Village-Voice-Magazin als „schnörkellose Sturmböe“ („no-frills squall“) bezeichnet wurde. Zur ersten Welle gehörten neben Even Worse, Heart Attack, Kraut, den Nihilistics, Reagan Youth und Urban Waste auch The Mob, die in der Literatur gelegentlich als erste New Yorker Hardcore-Band bezeichnet werden. Der Musikjournalist Steven Blush bezeichnet die Musik von The Mob als „Proto-Mosh“ und gesteht der Band zu, den Weg für New York Hardcore bereitet zu haben. Der Musikjournalist Matthias Mader bezeichnete die Musik von The Mob als „hyperschnell gespielten Punk Rock“ sowie als „schönes Beispiel für den frühen New-York-Sound“. Der bedeutendste Toningenieur der ersten Welle des New York Hardcore, Jerry „Jay Dublee“ Williams, benennt The Mob als „die erste reine NYHC-Band“. Der Stil des Albums \"We Come to Crush\" wird im Maximumrocknroll-Magazin als „energiegeladene Explosion der Spannung“ („energetic blast of excitement“) bezeichnet. In der Interviewsammlung \"New York Hardcore 1980-1990\" des Musikjournalisten Tony Rettman bezeichnete Gitarrist Todd Youth (Agnostic Front, Murphy's Law, Danzig) die Band als „\"die\" Brückenband“ (die den Übergang vom Punk zum Hardcore vollzog), während Jesse Malin sie rückblickend als „schneller als alle anderen“ einordnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Mob ist eine US-amerikanische Hardcore-Band aus New York. Sie gehörte zur ersten Welle der Bands des New York Hardcore und formierte sich nach einer 20-jährigen Pause 2011 neu.", "tgt_summary": null, "id": 50004} {"src_title": "Mount Carmel (Pennsylvania)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft, Ausbildung und Familie.", "content": "Yadav wurde in einem kleinen Dorf in Nordindien geboren. Seine Familie entstammt der in Nordindien zahlreichen und einflussreichen Kaste der Yadav. Nach dem Schulbesuch absolvierte er das örtliche \"K.K. College\" in seinem Heimatort Etawah, das \"A.K. College\" in Shikohabad und das \"B.R. College\" der Universität von Agra. Er erwarb die Abschlüsse eines B.A., B.T., sowie den Titel eines Master of Arts (M.A.) in Politikwissenschaften. Yadav heiratete Malti Devi, mit der er einen Sohn, Akhilesh Yadav (* 1973) hatte. Die Geburt des Kindes war offensichtlich komplikationsbehaftet und Yadavs Frau war seitdem gesundheitlich schwer beeinträchtigt (möglicherweise durch einen hypoxischen Hirnschaden) und verstarb letztlich an den Spätfolgen im Jahr 2003. Später heiratete Mulayam Singh Yadav erneut (der Zeitpunkt der Eheschließung ist der Öffentlichkeit nicht bekannt). Seine zweite Frau Sadhna Yadav brachte aus einer früheren, 1990 geschiedenen Ehe einen Sohn, Prateek Yadav mit in die Ehe.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Aktivitäten bis 1992.", "content": "Yadav wurde ab den 1960er Jahren politisch in der Regionalpolitik von Uttar Pradesh aktiv. Er engagierte sich im linken politischen Spektrum und wurde 1967 als Abgeordneter der Samyukta Socialist Party (Vereinigte Sozialistische Partei) im Wahlkreis \"Jaswantnagar\" in das Parlament von Uttar Pradesh gewählt. Nach dem Tod des Parteiführers Ram Manohar Lohia 1967 schloss sich Yadav der von Chaudhary Charan Singh, einem Dissidenten der Kongresspartei gegründeten Bharatiya Kranti Dal (BKD, „Indische Revolutionäre Partei“) an. 1974 wurde er für die BKD im selben Wahlkreis erneut ins Parlament von Uttar Pradesh gewählt. Während der Zeit des Ausnahmezustandes in Indien 1975–1977 war er wie viele andere sozialistische Politiker 19 Monate inhaftiert. 1977 wurde er für die neu gegründete Janata Party im Wahlkreis \"Jaswantnagar\" in das Parlament von Uttar Pradesh gewählt. In den folgenden Jahrzehnten wurde er mehrfach in das Regionalparlament von Uttar Pradesh wiedergewählt (1985, 1989 und 1991 im Wahlkreis \"Jaswantnagar\", 1993 im Wahlkreis \"Shikohabad\", 1996 im Wahlkreis \"Sahaswan\" und 2007 im Wahlkreis \"Gunnaur\"). Ab der Parlamentswahl 1996 war er Parlamentsabgeordneter im gesamtindischen Parlament, der Lok Sabha für die Wahlkreise \"Mainpuri\" (1996, 2004 und 2009), \"Sambhal\" (1998 und 1999), sowie \"Azamgarh\" (2014). Nach dem Zerfall der Janata Party in den Jahren 1978–79 schloss er sich der Lok Dal (LKD), einer der Nachfolgeparteien an. 1988 vereinigte sich die LKD mit anderen Parteien zur Janata Dal und Yadav wurde regionaler JD-Parteiführer in Uttar Pradesh. Nachdem die JD die Wahl zum Parlament von Uttar Pradesh 1989 gewonnen hatte, wurde Yadav Chief Minister des Bundesstaates. Er amtierte vom 5. Dezember 1989 bis zum 24. Januar 1991. Im Jahr 1990 begann auch die Janata Dal sich in verschiedene Fraktionen und später Parteien (\"„Janata parivar parties“\") aufzulösen. Mulayam Yadav schloss sich zunächst der von Chandra Shekhar geführten Samajwadi Janata Party (Rashtriya) an. 1991 gewann er als Chief Minister die Sympathien vieler muslimischer Wähler, als er einen Pilgerzug von radikalen Hindu-Pilgern zur Babri-Moschee in Uttar Pradesh am 30. Oktober 1990 mit massivem Polizeieinsatz beenden ließ.", "section_level": 2}, {"title": "Gründung der Samajwadi Party 1992 und weitere Entwicklung.", "content": "Die Parlamentswahl in Uttar Pradesh 1991 wurde durch die Bharatiya Janata Party (BJP) gewonnen und Yadav verlor seinen Posten als Chief Minister. Im Jahr 1992 gründete Yadav schließlich eine eigene Partei, die \"Samajwadi Party\" (etwa: „Sozialistische Partei“), deren Parteivorsitz er seither innehat. Die Partei verfolgt ein gemäßigt sozialistisches Programm und stützt sich vor allem auf drei Wählergruppen in Uttar Pradesh, die Hindu-Kaste der Yadavs, die sogenannten \"Other Backward Classes\" (andere unterprivilegierte Bevölkerungsschichten) und die in Uttar Pradesh zahlenmäßig relativ starken Muslime. Haupt-Rivalin der Samajwadi Party war seit diesen Jahren die Bahujan Samaj Party unter ihrer Parteiführerin Mayawati, die sich vor allem auf das Wählerpotential der Dalits konzentrierte. Nach der Zerstörung der Babri-Moschee in Ayodhya setzte der damalige indische Premierminister Rao die BJP-geführte Regionalregierung von Uttar Pradesh ab und stellte den Bundesstaat unter \"president’s rule\". 1993 folgten Neuwahlen, bei denen Mulayam Yadavs neue Partei 109 von 422 Wahlkreisen gewann und damit zweitstärkste Partei wurde. Yadav amtierte anschließend vom 5. Dezember 1993 bis zum 3. Juni 1995 als Chief Minister einer Minderheitsregierung in Uttar Pradesh, die durch die Kongresspartei und die Janata Dal unterstützt wurde. 1995 zerbrach die Allianz, es kam zu Neuwahlen und Yadav wurde als Chief Minister abgewählt. Seine Nachfolgerin wurde Mayawati. Nachdem sich bei der gesamtindischen Wahl 1996 keine klaren Mehrheiten ergeben hatte, kam es zur Bildung einer Multiparteienkoalition von verschiedenen Links- und Regionalparteien, der \"United Front\", der sich auch Yadavs Samajwadi Party anschloss. Yadav amtierte unter den beiden Premierministern Deve Gowda und Inder Kumar Gujral vom 1. Juni 1996 bis zum 19. März 1998 als indischer Verteidigungsminister. Bei der Parlamentswahl in Uttar Pradesh 2003 gewann die Samajwadi Party 143 von 403 Sitzen und Yadav amtierte vom 29. August 2003 bis zum 11. Mai 2007 ein drittes Mal als Chief Minister, nachdem zuvor die Koalition aus Mayawatis Bahujan Samaj Party und der BJP auseinandergebrochen war.", "section_level": 2}, {"title": "Familiäre Turbulenzen.", "content": "Seit der Parlamentswahl 2012 in Uttar Pradesh ist Yadavs Sohn Akhilesh Yadav Chief Minister von Uttar Pradesh. Kritiker haben auf den großen Einfluss des Yadav-Familienclans in der Samajwadi Party hingewiesen. Diese sei teilweise geradezu ein „Familienunternehmen“. Alle fünf bei der Parlamentswahl 2014 gewählten SP-Abgeordneten gehörten Mulayam Yadavs Familie im weiteren Sinne an. Insgesamt verlief die indische Parlamentswahl 2014 für die Samajwadi Party außerordentlich enttäuschend. Von den 80 Wahlkreisen Uttar Pradeshs gingen 71 an die BJP. Nach der Wahl kritisierte Mulayam Singh Yadav öffentlich die Politik seines Sohnes. Es kam zu einem zunehmenden Zerwürfnis zwischen Vater und Sohn, das schließlich darin kulminierte, dass ersterer am 30. Dezember 2016 seinen Sohn, den amtierenden Chief Minister, aus der Samajwadi Party ausschloss. Auch Mulayams Cousin Ramgopal Yadav wurde mit ausgeschlossen. Einen Tag später nahm Mulayam die Parteiausschlüsse jedoch wieder zurück. Daraufhin berief der Sohn am 1. Januar 2016 eine außerordentliche Delegiertenversammlung ein, von der er sich mit großer Mehrheit zum neuen Parteivorsitzenden wählen ließ. Sein Vater, der bisherige Vorsitzende, erhielt ein Ehrenamt als „Oberster Mentor“ der Partei mit weitgehend nur zeremoniellen Befugnissen.", "section_level": 2}, {"title": "Korruptionsvorwürfe und -untersuchungen 2007 bis 2013.", "content": "Am 1. März 2007 eröffnete das Central Bureau of Investigation (CBI) ein offizielles Untersuchungsverfahren gegen Yadav aufgrund des Verdachts der unrechtmäßigen Bereicherung und Korruption im Amt. Yadav wurde beschuldigt, unerklärt große Besitztümer (\"„disproportionate assets“\") zu haben und sich insgesamt 100 crore Rupien zwischen 1999 und 2005, im Wesentlichen während seiner Zeit als Chief Minister unrechtmäßig angeeignet zu haben. Yadav wies die Vorwürfe als unzutreffend zurück und warf seinen Gegnern vor, eine politische Schmutzkampagne gegen ihn zu führen. Nach einem längeren Untersuchungsverfahren stellte das CBI im September 2013 das Ermittlungsverfahren wieder ein, nachdem Yadav in den Augen der Ermittler stichhaltige Begründungen für seine Besitztümer hatte liefern können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mulayam Singh Yadav (, * 22. November 1939 im Dorf Saifai, Distrikt Etawah, damals United Provinces in Britisch-Indien, heute Uttar Pradesh, Indien) ist ein indischer Politiker der Samajwadi Party. Er war dreimal Chief Minister von Uttar Pradesh (1989–91, 1993–95 und 2003–07), sowie indischer Verteidigungsminister von 1996 bis 1998.", "tgt_summary": null, "id": 1737076} {"src_title": "Jethro Pugh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Äthiopien.", "content": "2011 übernahm Heineken die ehemalig staatlichen Brauereien Harar Brewery SC und Bedele Brewery SC.", "section_level": 1}, {"title": "Bedele Brewery SC.", "content": "Die Brauerei in Bedele ist seit 1993 in Betrieb und produziert jährlich circa 500.000 hl.", "section_level": 2}, {"title": "Kilinto Brewery SC.", "content": "2014 eröffnete Heineken in Kilinto eine dritte Braustätte in Äthiopien. Dort werden von 200 Arbeitern jährlich ca. 1,5 Mio. hl. Bier gebraut.", "section_level": 2}, {"title": "Harar Brewery SC.", "content": "Die Braustätte in Harar besteht seit 1984. Heute werden von etwa 200 Mitarbeitern rund 500.000 hl Bier gebraut.", "section_level": 2}, {"title": "Ägypten.", "content": "Betrieben von der Tochter Al Ahram Beverages.", "section_level": 1}, {"title": "Brasilien.", "content": "Das Engagement in Brasilien begann mit der Übernahmen von FEMSA 2010. 2017 folgte die Übernahme von Brasil Kirin.", "section_level": 1}, {"title": "Brauerei Alagoinhas.", "content": "Die Brauerei kam durch die Übernahme von Brasil Kirin 2017 in den Besitz von Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "Brauerei Alexânia.", "content": "Die Brauerei kam durch die Übernahme von Brasil Kirin 2017 in den Besitz von Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "Brauerei Benevides.", "content": "Die Brauerei kam durch die Übernahme von Brasil Kirin 2017 in den Besitz von Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "Brauerei Campos de Jordão.", "content": "Die Brauerei kam durch die Übernahme von Brasil Kirin 2017 in den Besitz von Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "Brauerei Caxias.", "content": "Die Brauerei kam durch die Übernahme von Brasil Kirin 2017 in den Besitz von Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "Brauerei Eisenbahn.", "content": "Die Brauerei in Blumenau kam durch die Übernahme von Brasil Kirin 2017 in den Besitz von Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "(Brauerei Feira de Santana).", "content": "Die Brauerei wurde 2016 geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "(Brauerei Gravataí).", "content": "Die Brauerei mit 145 Mitarbeitern wurde im Juni 2017 geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Brauerei Horizonte.", "content": "Die Brauerei kam durch die Übernahme von Brasil Kirin 2017 in den Besitz von Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "(Brauerei Manaus).", "content": "Die Brauerei wurde 2015 geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Brauerei Igarassu.", "content": "Die Brauerei kam durch die Übernahme von Brasil Kirin 2017 in den Besitz von Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "Brauerei Igrejinha.", "content": "Die Brauerei kam durch die Übernahme von Brasil Kirin 2017 in den Besitz von Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "Brauerei Itu.", "content": "Die Brauerei kam durch die Übernahme von Brasil Kirin 2017 in den Besitz von Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "Brauerei Manaus.", "content": "Die Brauerei kam durch die Übernahme von Brasil Kirin 2017 in den Besitz von Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "Brauerei Recife.", "content": "Die Brauerei kam durch die Übernahme von Brasil Kirin 2017 in den Besitz von Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "China.", "content": "Heineken unterhält ein 50/50 Joint-Venture an der Heineken-APB (Holding) Pte Ltd (HAPBH)", "section_level": 1}, {"title": "Deutschland.", "content": "In Deutschland besitzt Heineken an keiner Brauerei eine Mehrheit, ist aber an der Paulaner Brauereigruppe mit 30 % beteiligt. Die 100%ige Tochter \"Heineken Deutschland GmbH\" mit Sitz in Berlin produziert selbst nicht, besitzt jedoch die Vertriebsrechte für die Marken Desperados, Heineken, Strongbow Cider, Bulmers und Murphy’s in Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Ecuador.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Biela Ecuador.", "content": "Im Mai 2019 erwarb Heineken die \"Biela y Bebidas del Ecuador S.A.\", die eine Brauerei in der Stadt Guayaquil betreibt.", "section_level": 2}, {"title": "Elfenbeinküste.", "content": "Seit 2015 besteht mit der \"Brassivoire\" ein Joint-Venture zwischen Heineken und der französischen CFAO. Heineken hält mit 51 % die Mehrheit. 2016 wurde das erste Bier am Standort in der Industriezone PK 24 nahe Abidjan gebraut. Die Brauerei mit einer Kapazität von 1,5 Mio. hl. beschäftigt 236 Arbeiter.", "section_level": 1}, {"title": "Frankreich.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "(Brauerei Adelshoffen).", "content": "Die Brauerei Adelshofen wurde 1864 in Schiltigheim gegründet. 1922 wurde sie von der ebenfalls in Schiltigheim ansässigen Brauerei Fischer übernommen. 1994 wurden 600.000 hl gebraut. Zwei Jahre später übernahm Heineken die Brauerei Fischer und damit auch die Brauerei Adelshoffen. Die Brauerei wurde 2000 geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "(Brasserie de Colmar).", "content": "Die Brauerei in Colmar wurde 1919 gegründet, als sich mehrere kleine Brauereien der Stadt zusammenschlossen, unter anderem die Brauereien Ackerbräu, Bilger-Schmidt und Molly. 1969 wurde die Brasserie de Colmar Teil der Braugruppe \"L'Alsacienne de Brasserie\" (kurz: Albra). Die jährliche Produktion betrug ca. 135.000 hl. 1972 übernahm Heineken die Albra und schloss die Brauerei in Colmar 1975.", "section_level": 2}, {"title": "Brasserie de l’Espérance.", "content": "Die 1746 in Schiltigheim gegründete Brauerei wurde Anfang der 1970er von Heineken übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "(Brasserie Fischer).", "content": "Die Brasserie Fischer mit Sitz in Schiltigheim wurde 1821 gegründet, 1996 von Heineken übernommen und 2009 geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "(Brasserie Haag).", "content": "Die Brauerei Haag wurde 1795 in Ingwiller gegründet. 1947 wurde sie von der Brasserie de l’Espérance aufgekauft und war mit dieser ab 1969 Teil der Braugruppe Albra. Mit der Übernahme der Albra durch Heineken wurde die Brauerei Haag 1972 geschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "(Brasserie Mutzig).", "content": "Die Brauerei in Mutzig wurde 1810 gegründet. 1969 wurde die Brauerei Teil der Albra-Gruppe und mit dieser 1972 von Heineken übernommen. Als die Brauerei 1989 geschlossen wurde lag die jährliche Produktion bei rund 600.000 hl.", "section_level": 2}, {"title": "Brasserie du Pélican.", "content": "Die Brauerei mit Standort in Mons-en-Baroeul nahe Lille wurde 1919 gegründet. 1980 wurde sie von der Groupe BGI übernommen. Seit 1993 gehört die Brauerei zu Heineken. 2012 lag die Produktion bei rund 2,5 Mio. hl.", "section_level": 2}, {"title": "(Brasserie de Saint-Omer).", "content": "Die 1866 gegründete Brauerei in Saint-Omer wurde 1996 von Heineken übernommen. 2008 wurde die Brauerei wieder an die ehemaligen Eigentümer, die Familie Pecqueur, verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Brasserie de la Valentine.", "content": "Die Brasserie de la Valentine wurde 1821 in Marseille gegründet. Seit 1988 ist sie Teil von Heineken. 2012 wurden 1,1 Mio. hl. gebraut.", "section_level": 2}, {"title": "Haiti.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Brasserie Nationale d'Haïti.", "content": "Heineken erwarb die Aktienmehrheit an der Brauerei im Jahr 2011. Heineken hält seither 95 %, die restlichen 5 % sind im Besitz von Diageo.", "section_level": 2}, {"title": "Italien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Birra Comun Nuovo.", "content": "1974 zog die Brauerei Von Wunster von Bergamo nach Comun Nuovo. 1995 übernahm Heineken die Brauerei, die damals jährlich rund 700.000 hl Bier braute. Nach mehreren Investitionen ist die Brauerei in Comun Nuovo heute die größte Brauerei Italiens. Jährlich werden von den 210 Angestellten 2,3 Mio. hl Bier gebraut.", "section_level": 2}, {"title": "(Birra Dreher Mailand).", "content": "Die Brauerei wurde 1865 gegründet und 1974 von Heineken übernommen. Heute wird in Mailand kein Bier mehr produziert, es befindet sich hier aber der Sitz der Heineken Italy S.p.A.", "section_level": 2}, {"title": "Birra Dreher Massafra.", "content": "Die Brauerei in Massafra gehört seit der Übernahme der Birra Dreher 1974 zu Heineken. 200 Angestellte produzieren bis zu 2 Mio. hl im Jahr.", "section_level": 2}, {"title": "Birrificio Hibu.", "content": "Die 2007 gegründete Brauerei in Burago di Molgora wurde im Oktober 2017 von Heineken übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "Birra Ichnusa.", "content": "Die Brauerei wurde 1912 gegründet. Seit 1986 ist die Brauerei in Assemini Teil der Heineken-Gruppe.", "section_level": 2}, {"title": "(Birra Messina).", "content": "Die Birra Messina wurde 1923 gegründet und 1988 von Heineken übernommen. Die Brauerei in Messina wurde 2007 stillgelegt und die Produktion nach Massafra verlegt. 2008 verkaufte Heineken die Brauerei und die Produktion wurde unter dem Namen Triscele wieder aufgenommen. Triscele geriet 2011 in die Insolvenz. Ehemalige Mitarbeiter gründeten 2012 die neue Birrificio Messina.", "section_level": 2}, {"title": "Birra Moretti Pollein.", "content": "Die Brauerei wurde 1837 gegründet. Vor der Übernahme durch Heineken hieß die Brauerei \"Birra Aosta Zimmermann\".", "section_level": 2}, {"title": "(San Giorgio di Nogaro).", "content": "Die Brauerei war ursprünglich eine Brauerei der Birra Moretti. 1996 wurde diese von Heineken übernommen. Der Standort in San Giorgio di Nogaro wurde bereits 1997 verkauft. Heute produziert in der Brauerei die Birra Castello.", "section_level": 2}, {"title": "(Birra Pedavena).", "content": "Die Brauerei Pedavena wurde 1897 in Pedavena gegründet und 1974 von Heineken übernommen. 2004 schloss Heineken die Brauerei. Nach starkem öffentlichem Protest wurde die Brauerei an Birra Castello verkauft und die Produktion 2010 wieder aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Kongo.", "content": "Die kongolesischen Brauereien werden von dem Tochterunternehmen Bralima geleitet.", "section_level": 1}, {"title": "Mazedonien.", "content": "In Mazedonien ist Heineken zu 50 % am Joint-Venture Pivara Skopje beteiligt. Die anderen 50 % hält die Coca-Cola Hellenic Bottling Company.", "section_level": 1}, {"title": "Mexiko.", "content": "2010 übernahm Heineken die Cervecería Cuauhtémoc Moctezuma mit Brauereien in:", "section_level": 1}, {"title": "Brauerei Meoqui.", "content": "Ende Februar 2018 wurde in Meoqui die siebte Brauerei in Mexiko von Heineken eröffnet. Die Brauerei hat eine Kapazität von sechs Mio. Hektolitern. Hauptprodukte der Brauerei sind die Marken Tecate, Dos Equis und Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "Mosambik.", "content": "Im Dezember 2017 begann der Bau der ersten Brauerei Heinekens in Mosambik. Die Brauerei in der Provinz Maputo ging im ersten Halbjahr 2019 in Betrieb und ist auf eine Kapazität von 800.000 hl ausgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Neuseeland.", "content": "Dominion Breweries mit folgenden Brauereien:", "section_level": 1}, {"title": "Österreich.", "content": "Die Aktivitäten von Heineken sind in Österreich in der Brau Union gebündelt. Heineken besitzt seit 2003 die Aktienmehrheit.", "section_level": 1}, {"title": "Brauerei Falkenstein.", "content": "Die Brauerei befindet sich in Lienz und produziert überwiegend Bier der Marke Gösser.", "section_level": 2}, {"title": "Brauerei Fohrenburg.", "content": "Ende 2019 übernahm die Brau Union die Mehrheit an der Brauerei Fohrenburg. Verkäufer war die Rauch Fruchtsäfte.", "section_level": 2}, {"title": "Hofbräu Kaltenhausen.", "content": "Die Brauerei in Kaltenhausen bei Hallein war bis 2011 eine Großbrauerei. Seither wird nur in einer kleinen Gasthausbrauerei gebraut.", "section_level": 2}, {"title": "Gösser Brauerei.", "content": "Die Brauerei befindet sich in Göss.", "section_level": 2}, {"title": "Puntigamer Brauerei.", "content": "Die Brauerei befindet sich in Graz.", "section_level": 2}, {"title": "Zipfer Brauerei.", "content": "Die Brauerei befindet sich in Neukirchen an der Vöckla-Zipf.", "section_level": 2}, {"title": "Schleppe Brauerei.", "content": "Die Brauerei befindet sich in Klagenfurt.", "section_level": 2}, {"title": "Polen.", "content": "Die polnischen Brauereien von Heineken sind in der Grupa Żywiec zusammengefasst.", "section_level": 1}, {"title": "Brauerei Braniewo.", "content": "Die Brauerei in Braniewo wurde 1854 gegründet. Bereits 1998 wurde die Brauerei erstmals an die Grupa Żywiec verkauft. Diese beendete aber 2001 die Produktion und verkaufte die Brauerei 2003 wieder. In den Folgejahren wurde die Produktion wieder aufgenommen und die Brauerei wechselte mehrfach die Besitzer. 2008 wurde die Braustätte wieder geschlossen. 2014 wurde die Brauerei von der Browar Namysłów übernommen und die Produktion wieder aufgenommen. Die Brauerei in Braniewo wurde 2018 gemeinsam mit der Browar Namysłów wieder an die Grupa Żywiec verkauft.", "section_level": 2}, {"title": "Brauerei Namysłów.", "content": "Die 1321 gegründete Brauerei in Namysłów wurde im November 2018 von der Grupa Żywiec übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "Spanien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alcázar-Brauerei, Jaén.", "content": "Die Brauerei wurde 1963 in Jaén gegründet. Die Brauerei wird von Cruzcampo betrieben und gehört gemeinsam mit dieser seit 2000 zu Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "(Arano-Brauerei), Arano.", "content": "Die Brauerei in Arano (Navarra) wurde 2014 geschlossen. Die Braustätte hatte eine Kapazität von fünf Mio. hl Bier im Jahr. Zuletzt wurden von 69 Mitarbeitern noch rund 650.000 hl produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Cruzcampo, Sevilla.", "content": "Die Brauerei in Sevilla wurde 1904 gegründet und gehört seit 2000 zu Heineken.", "section_level": 2}, {"title": "La Cibeles, Leganés.", "content": "Die Brauerei in Leganés wurde 2010 gegründet. Heineken übernahm die Mehrheit der Anteile an der Brauerei im Dezember 2018.", "section_level": 2}, {"title": "Valencia-Brauerei, Valencia.", "content": "Die Brauerei in Valencia wurde 1975 von Cruzcampo gegründet. Gemeinsam mit Cruzcampo ist sie seit 2000 Teil des Heineken-Konzerns.", "section_level": 2}, {"title": "Südafrika.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sedibeng Brauerei.", "content": "Die Brauerei in Midvaal produziert jährlich rund 4,5 Mio. hl Bier.", "section_level": 2}, {"title": "Stellenbrau.", "content": "Die 2012 gegründete Brauerei wurde 2017 von Heineken erworben.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigtes Königreich.", "content": "Heineken unterhält derzeit im Vereinigten Königreich drei Brauereien.", "section_level": 1}, {"title": "Vereinigte Staaten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lagunitas Brewing.", "content": "Im Oktober 2015 übernahm Heineken einen Anteil von 50 % an der Lagunitas Brewing Company. Zum 4. Mai 2017 wurde Lagunitas komplett von Heineken übernommen. In Azusa soll die dritte Brauerei von Lagunitas entstehen. Die Fertigstellung ist für 2017 geplant. Die 1996 von der \"Southend Brewery\" gegründete Braustätte in Charleston wurde 2016 von Lagunitas übernommen. 2017 wurde sie geschlossen. 2012 eröffnete Lagunitas in Chicago eine zweite Brauerei. Die Brauerei in Petaluma wurde 1994 errichtet. Im August 2016 wurde die ehemalige Braustätte der \"Hilliards Brewery\" in Seattle übernommen.", "section_level": 2}, {"title": "Weißrussland.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "(Brauerei Bobrow).", "content": "Die Brauerei in Babrujsk wurde 2007 von Heineken übernommen. Im Juni 2017 verkaufte Heineken die Brauerei an die Oasis Group.", "section_level": 2}], "src_summary": "Diese Liste zeigt alle Brauereien des Heineken-Konzerns auf. Brauereien, die nicht mehr im Besitz von Heineken sind, sind in Klammern gehalten.", "tgt_summary": null, "id": 2125357} {"src_title": "Sundajahrvogel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die oft ungleichklappigen, meist stark komprimierten Gehäuse sind klein bis sehr groß (etwa 15 mm bis 230 mm). Sie sind im Umriss länglich-eiförmig, querrechteckig, lang gestreckt bis sehr lang. Sie sind gerade oder oft auch leicht gebogen. Sie sind meist stark ungleichseitig, die Wirbel sitzen deutlich vor der Mittellinie, oft sogar am Vorderende. Die Gehäuse klaffen an Vorder- und Hinterende mehr oder weniger deutlich. Vorder- und Hinterende sind gerundet oder auch abgestutzt. Das Schloss weist in der rechten Klappe einen senkrecht vorspringenden und einen waagrechten hinteren Kardinalzahn auf. In der linken Klappe sind zwei senkrecht stehende und zwei waagrechte, übereinander stehende, längliche Kardinalzähne vorhanden. Die Zähne können aber auch miteinander verschmelzen, sodass auch weniger Kardinalzähne vorhanden sein können. Sie sind an der Spitze oft gespalten. Es sind zwei Schließmuskeleindrücke vorhanden, von denen der vordere Eindruck dreieckig oder eiförmig bis stark länglich ist, der hintere dreieckig bis eiförmig. Die Mantelbucht ist sehr flach bis mäßig tief. Die Schale ist meist dünnwandig. Die Ornamentierung besteht meist aus feinen bis gröberen randparallelen Streifen, Wülsten und Gruben. Die meist kurzen bis sehr kurzen Siphonen sind getrennt oder auch verwachsen, selten sind sie auch lang. Der Fuß ist kräftig, zylinderförmig und am Ende schräg abgestutzt; er kann in einer eiförmigen, stark verformbaren Platte enden.", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Familie ist weltweit verbreitet. Der Hauptlebensraum ist vom Gezeitenbereich bis in etwa 150 Meter Wassertiefe. Sie leben bevorzugt in schlammig-sandigen, feinsandigen oder seltener auch in schlammigen Böden.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Das Taxon wurde 1858 von den Brüdern Henry und Arthur Adams aufgestellt. Ein jüngeres Synonym ist die Familie Cultellidae Davies, 1935, die heute nur noch als Unterfamilie der Pharidae bewertet wird. Die Untergliederung in Unterfamilien (Cultellinae Davies, 1935, Novaculininae Ghosh, 1920, Pharellinae Stoliczka, 1870, Pharinae H. Adams & A. Adams, 1856 und Siliquinae Bronn, 1862) ist noch sehr unsicher. Nach MolluscaBase enthält die Familie Pharidae folgende Gattungen (nicht aufgeteilt auf die Unterfamilien):", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pharidae sind eine Familie der Muscheln aus der Ordnung Adapedonta. Die ältesten fossilen Vertreter der Familie stammen aus dem Kimmeridgium (Oberjura).", "tgt_summary": null, "id": 971306} {"src_title": "Canstruction", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "In Frankreich waren Ende Oktober 2015 fast 3,6 Millionen Menschen arbeitslos; die Arbeitslosenquote betrug etwa 10,8 %. Die Regierung von Staatspräsident Hollande und Ministerpräsident Valls plante eine Arbeitsrechtsreform mit dem Ziel, die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu erleichtern und die Wirtschaft anzukurbeln. Dazu sollte unter anderem die Anzahl der Flächentarife von 750 auf 100 verringert werden. Die Arbeitszeiten sollten verlängert und der Kündigungsschutz bei Arbeitsverhältnissen verschlechtert werden. Gegen dieses Vorhaben regte sich Widerstand. \"Nuit debout\" begann mit einem Facebook-Aufruf; eine Besetzung des Place de la République war zunächst für drei Tage geplant. Der Protest wurde von der Presse in einen Zusammenhang mit der Occupy-Bewegung und dem 2010 veröffentlichten Aufruf \"Empört euch!\" von Stéphane Hessel und mit der Indignados-Bewegung 2011/2012 in Madrid eingeordnet. Wie François Ruffin wurde auch Frédéric Lordon der Widerstandsbewegung als intellektueller Kopf zugeordnet. Der Beginn von \"Nuit debout\" lag zeitlich vor dem Start der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich, die am 10. Juni begann. In Frankreich haben Protestveranstaltungen, Demonstrationen und Streiks traditionell mehr Zulauf als in einigen anderen Ländern der Region.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf der Proteste.", "content": "Die Bewegung ging von Paris aus, wo vorwiegend junge Menschen auf dem Platz der Republik nächtliche Versammlungen abhielten, auf denen jeder Teilnehmer Rederecht hatte. Viele Redner kritisierten die seit langem andauernde hohe Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich (etwa 25 %) und eine soziale Schieflage der französischen Gesellschaft zulasten junger Menschen. Auch in Nizza, Marseille und anderen französischen Städten fanden nächtliche Versammlungen statt. Ende März gingen in Frankreich 400.000 Menschen auf die Straße. Zu ähnlichen Veranstaltungen wurde auch in Belgien, in Deutschland, in Italien, in den Niederlanden, Portugal, in der Schweiz und in Spanien aufgerufen. In der Nacht vom 14. auf den 15. April 2016 kam es am Rande der \"Nuit debout\" in Paris zu Ausschreitungen. Am 28. April 2016 kam es in mehreren französischen Städten zu Demonstrationen mit Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten. Die Besetzung des Platz der Republik wurde nach sechs Wochen von der Polizei geräumt. Nach Angaben des Innenministeriums nahm die Zahl der Demonstranten zwischen dem 31. März und dem 1. Mai landesweit von 1,2 Millionen auf 84.000 ab. Am 10. Mai 2016 setzte die Regierung Valls für die Verabschiedung ihrer Arbeitsrechtsreform mangels einer Mehrheit in der Nationalversammlung den Artikel 49 Absatz 3 der Verfassung Frankreichs ein. Die Opposition stellte einen Misstrauensantrag; dieser erhielt aber keine Mehrheit der Abgeordnetenstimmen. Die Gewerkschaft CGT begann im Mai mit Streiks. Der CGT-Vorsitzende Philippe Martinez rief am 24. Mai zu einer „Generalisierung des Streiks auf, überall, in allen Betrieben“. Ab Mitte Mai wurde in vielen französischen Städten das Benzin knapp, weil Lastwagenfahrer Raffinerien und Treibstofflager in einem Streik blockieren. Die Abgabe an Autofahrer wurde vielfach rationiert, in einigen Bezirken wurde der Verkauf in Kanistern untersagt. Viele Tankstellen schlossen mangels Benzin. Auch Atomkraftwerke wurden bestreikt. Zum Beispiel beschlossen am 25. Mai 2016 Angestellte im Atomkraftwerk Nogent-sur-Seine, dem wichtigsten Kraftwerk für die Region Paris, die Drosselung der Stromproduktion. Am 26. Mai 2016 kündigte Ministerpräsident Valls in einem Interview mit dem privaten französischen Nachrichtensender BFM TV „Verbesserungen“ der Reformen an. Der „Rahmen“ des Vorhabens solle aber beibehalten werden. Seit Mai 2016 ließ die Beteiligung an den nächtlichen Protesten immer mehr nach. Im Juni 2016 habe sich zu einer Versammlung in Paris nur noch eine Handvoll Demonstranten zusammengefunden, die noch über die Zukunft der Bewegung diskutierten. Seitdem gab es immer wieder Versuche, \"Nuit debout\" wiederzubeleben. Im Zusammenhang mit der Affäre Fillon gab es im Februar 2017 im Vorfeld der Präsidentschaftswahl in Frankreich 2017 mehrere Proteste. An einer der größeren Demonstrationen im Nachfeld der Bewegung nahmen etwa 2.500 Menschen teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nuit debout ( [], in der deutschen Presse übersetzt als „Die Nacht über wach (bleiben)“, „die Nacht wach, aufrecht verbringen“, auch „Die Aufrechten der Nacht“) ist eine soziale Bewegung, die in Frankreich seit dem 31. März 2016 auf der Place de la République in Paris und anderen Städten des Landes jeden Abend und in der darauf folgenden Nacht gegen geplante Änderungen des Arbeitsrechts protestiert. Später schlossen sich auch die Gewerkschaften den Protesten an. Kommentatoren haben die Tragweite der arbeits- und sozialrechtlichen Reformen mit der Agenda 2010 in Deutschland verglichen. Der französische Staatspräsident Hollande selbst sprach von einem Kernstück seiner Amtszeit, das er auf jeden Fall politisch umsetzen wolle. Angesichts der Schwere der Proteste ließ Ministerpräsident Valls jedoch Ende Mai 2016 durchblicken, dass „Verbesserungen“ der geplanten Reformen möglich seien.", "tgt_summary": null, "id": 1224541} {"src_title": "Glacier Media", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "\"Work from Home\" wurde von Joshua Coleman, Jude Demorest, Dallas Koehlke, Tyrone Griffin, Jr., Alexander Izquierdo and Brian Lee geschrieben. Joey Arbagey, A&R-Manager von Fifth Harmony, spielte den Mitgliedern den Song vor, woraufhin alle begeistert vom Song gewesen sind. Daraufhin wurde \"Work from Home\" von Coleman und Koehlke für Fifth Harmonys zweites Studioalbum \"7/27\" produziert. Ursprünglich wollten Fifth Harmony dieses Lied \"Work\" nennen, auf Grund der kurz vorher erschienenen Single \"Work\" der Sängerin Rihanna entschloss sich die Band, den Titel leicht abzuändern. Nachdem die Band die Single zwei Tage vorher angekündigt hatte, folgte die Premiere des Liedes am 26. Februar 2016 in der Radio-Sendung \"Elvis Duran and the Morning Show\". Am selben Tag wurde die Single und das dazugehörige Musikvideo veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalisches und Inhalt.", "content": "\"Work from Home\" ist ein Pop/R&B-Lied mit Soul-Elementen. Der im Viervierteltakt komponierte Song ist in f-Moll geschrieben und besitzt ein Tempo von 105 Schlägen pro Minute. Die Akkordfolge lautet Fm-D-A, der Stimmumfang reicht von G bis F. \"Work from Home\" ist im klassischen Strophe-Refrain-Modus aufgebaut, zwischen beiden wird eine Bridge, bzw. \"Pre-Chorus\", gespielt. Die Mitglieder von Fifth Harmony singen jeweils eigene Textstellen. Die erste Strophe wird von Camila Cabello gesungen, es folgt die Bridge von Normani Hamilton und der Refrain von Lauren Jauregui. Die zweite Strophe wird von Ally Hernandez gesungen, es schließt sich die Bridge von Dinah Hansen und der Refrain erneut von Lauren Jauregui an. Die dritte Strophe wird von Ty Dolla $ign vorgetragen, bevor Lauren und Camila gemeinsam den Refrain singen. Textlich handelt \"Work from Home\" von einer Beziehung, in der der Mann oft arbeiten ist, die Frau mit ihm aber lieber zu Hause, auch im sexuellen Sinn, \"arbeiten\" möchte. Dies wird zum Beispiel durch die Textstelle „Let my body do the work“ („Lass meinen Körper die Arbeit machen“) deutlich, aber auch durch andere Zweideutigkeiten im Text.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Work from Home\" erhielt überwiegen positive Kritiken. Fiete Oberkalkofen von 1Live bezeichnete das Lied als „zurückhaltenden R’n’B mit ordentlich Soul und passend zum Bandnamen mit vielen guten Harmonien“. Henry Einck vom Online-Musikportal \"Dance-Charts\" findet \"Work from Home\" „qualitativ deutlich hochwertiger“ als Rihannas \"Work\". Als abschließendes Fazit gab er an, dass „Fifth Harmony mit dieser Single erneut ihr gesangliches Talent beweisen“. Das US-amerikanische Musikmagazin \"Idolator\" gab \"Work from Home\" im Durchschnitt 6,8 von 10 Punkten. Während Mike Wass die Wandlung von Fifth Harmony fasziniert, kritisiert Carl Williot den „lahmen Refrain“. Christopher Bohlsen von \"Renowned for Sound\" gab dem Lied 2,5 von 5 Sternen. Er lobte die „interessanten Sound-Efekte in der Strophe“, kritisierte jedoch, „dass es den meisten Teilen [des Liedes] an Unterscheidungen mangle“.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zu \"Work from Home\", welches von \"Director X\" gedreht wurde, wurde zeitgleich mit der Single am 26. Februar 2016 veröffentlicht. Es zeigt die Mitglieder der Gruppe auf einer Baustelle umgeben von halbnackten Bauarbeitern. Während des Refrains tanzen die Mitglieder zusammen eine Choreografie, in den einzelnen Strophen sieht man das jeweilige singende Mitglied bei bestimmten Arbeiten auf der Baustelle. Aktuell (Stand: Januar 2019) hat das Video bei YouTube über 2 Milliarden Aufrufe und bei Vevo über 741 Millionen Aufrufe, wodurch es mit dem \"Vevo Certified Award\" für über 100 Millionen Views ausgezeichnet wurde. Bei den MTV Video Music Awards 2016 ist das Musikvideo in der Kategorie \"Best Collaboration\" nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "\"Work from Home\" erreichte weltweit hohe Chartplatzierungen und übertrumpfte damit Fifth Harmonys bisher kommerziell erfolgreichste Single \"Worth It\". In der Chartwoche des 7. März 2016 debütierte das Lied auf Platz 12 der Billboard Hot 100 und war somit bereits in der ersten Woche charttechnisch in den Vereinigten Staaten genauso gut wie die beste Platzierung von \"Worth It\". In der ersten Woche wurde \"Work from Home\" dort 80.000 mal verkauft und 10 Millionen mal gestreamt. In der sechsten Chartwoche erreichte das Lied Platz 9 und ist dadurch der erste Top-10-Hit von Fifth Harmony in den Vereinigten Staaten. Es ist außerdem der erste Top-10-Hit einer Girlgroup in den Billboard Hot 100 seit \"When I Grow Up\" von den Pussycat Dolls aus dem Jahr 2008. Im weiteren Chartverlauf erreichte das Lied Platz 4 als Höchstposition. Für über 2.000.000 Zertifikatseinheiten (Verkäufe und Musikstreaming) wurde \"Work from Home\" von der Recording Industry Association of America mit zwei Platin-Schallplatten ausgezeichnet. In den britischen Singlecharts stieg der Song auf Platz 23 ein und erreichte in der dritten Chartwoche die Top-10. Die Höchstposition gelang \"Work from Home\" mit Platz 2 in der fünften Chartwoche, wodurch es in Großbritannien ebenfalls den Charterfolg von \"Worth It\" toppen konnte. Bisher wurde das Lied in dem Land über 400.000 verkauft, wodurch Fifth Harmony von der British Phonographic Industry mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurden. In die deutschen Singlecharts stieg \"Work from Home\" am 11. März 2016 auf Platz 41 ein. Nachdem das Lied in der vierten Chartwoche mit Platz 11 bereits die beste Platzierung von \"Worth It\" überboten hatte, gelang eine Woche später mit Platz 8 erstmals für Fifth Harmony der Sprung in die deutschen Top-10. In der darauf folgende Woche wurde mit Platz 7 die beste Platzierung in diesen Charts erreicht. In den Ö3 Austria Top 40 erreichte das Lied mit Platz 9 ebenfalls die Top-10. Auch in der Schweizer Hitparade wurde mit Platz 7 die Top-10 erreicht. In allen drei Musikmärkten ist \"Work from Home\" somit die bis dato erfolgreichste Veröffentlichung von Fifth Harmony. Nummer-eins Platzierung gelang dem Lied in den Niederlanden und in Neuseeland, weitere Top-10-Platzierungen gelangen in Australien (Platz 3), Belgien (Flandern Platz 4, Wallonien Platz 6), Dänemark (Platz 9), Norwegen (Platz 6), Schweden (Platz 8) und Spanien (Rang 5). Bei den MTV Video Music Awards 2016 gewann das Lied die Kategorien \"Best Collaboration\" und \"Song of Summer\".", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen für Musikverkäufe.", "content": "\"Work from Home\" wurde weltweit mit 1 × Gold und 28 × Platin ausgezeichnet. Damit wurde die Single über 7,1 Millionen mal verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Formate.", "content": "Download", "section_level": 1}], "src_summary": "Work from Home (dt.: „von zu Hause aus arbeiten“) ist ein Lied der US-amerikanischen Girlgroup Fifth Harmony in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Rapper Tyrone William Griffin, Jr., bekannt unter seinem Künstlernamen Ty Dolla $ign. Das Lied ist die erste Singleveröffentlichung aus dem zweiten Studioalbum \"7/27\" und wurde am 26. Februar 2016 veröffentlicht. \"Work from Home\" erreichte die Top 10 der deutschen Singlecharts und ist die bisher charttechnisch erfolgreichste Veröffentlichung von Fifth Harmony.", "tgt_summary": null, "id": 1590264} {"src_title": "Kleine Kuckuckstaube", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Highschool und Draft.", "content": "John Smoltz spielte in seiner Zeit auf der Waverly High School in Lansing, Michigan sehr erfolgreich sowohl Baseball als auch Basketball. Beim MLB Draft 1985 wurde er als insgesamt 574ster Spieler in Runde 22 von den Detroit Tigers gedraftet. Nach ersten Einsätzen bei den Lakeland Tigers, dem Advanced-A Minor-League-Team der Detroit Tigers wurde Smoltz 1987 zu den Glens Falls Tigers, einem ehemaligen AA-Team der Organisation versetzt. Ziemlich bald darauf wurde er im August 1987 zu den Atlanta Braves transferiert, dessen Franchise er anschließend über 20 Jahre angehören sollte.", "section_level": 2}, {"title": "1988–1999.", "content": "Smoltz debütierte am 23. Juli 1988 in der Major League Baseball und bestritt in seiner ersten Saison 12 Spiele als Starting Pitcher, bei denen er lediglich 2 Wins verbuchte und einen unterdurchschnittlichen ERA von 5,48 in seinen Statistiken hatte. Bereits im Folgejahr steigerte sich Smoltz allerdings enorm und wurde 1989 zum ersten von insgesamt acht All-Star Spielen eingeladen. Zu Saisonende konnte er bei 29 Starts mehr als 50 % der Spiele mit einem Win abschließen. In den vier Spielzeiten von 1990 bis 1993 hielt er diese Siegquote konstant und absolvierte jeweils mehr als 30 Spiele als Starter. Sowohl 1992 als auch 1993 wurde Smoltz erneut zum All Star berufen. Die Braves qualifizierten sich in den Jahren 1991–1993 zudem dreimal in Folge für die Postseason. Smoltz erster Playoff Einsatz war am 12. Oktober 1991 in Spiel 3 der National League Championship Series (NLCS) gegen die Pittsburgh Pirates. Die Braves siegten mit 10:3 und Smoltz wurde der Win zugesprochen. In Spiel 7 der Serie startete er erneut und gewann wieder, wodurch sich die Braves erstmals in der Franchisegeschichte für die World Series qualifizierten. Bei der World Series 1991 kam Smoltz in Spiel 4 und im entscheidenden Spiel 7 zum Einsatz. Die Serie ging 3:4 gegen die Minnesota Twins verloren. Auch im Folgejahr konnte sich Smoltz erneut mit seinem Team für die World Series qualifizieren. Bei 3 Einsätzen in der NLCS steuerte er erneut 2 Wins, abermals gegen die Pittsburgh Pirates, bei. Die World Series 1992 ging aber erneut verloren, diesmal mit 2:4 gegen die Toronto Blue Jays. Smoltz kam in Spiel 2 und Spiel 5 der Serie zum Einsatz, und konnte in letzterem seinen ersten Win in einem Finalspiel verbuchen. Nachdem 1994 aufgrund des Baseball-Streiks nur eine verkürzte Saison ohne Postseason stattgefunden hatte, erreichte Smoltz 1995 nach einer Regular-Saison mit 12 Wins bei 29 Starts erneut die Playoffs mit den Braves. Sowohl in der National League Division Series gegen die Colorado Rockies, als auch in der NLCS gegen die Cincinnati Reds kam Smoltz jeweils zu einem Einsatz, hatte aber keinen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis. Die Braves qualifizierten sich für die World Series 1995, die sie schlussendlich mit 4:2 gegen die Cleveland Indians gewannen. John Smoltz startete in Spiel 3 der Serie, wurde aber bereits im dritten Inning durch Brad Clontz ersetzt. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits 4 gegnerische Runs zugelassen. MVP der Finalserie wurde mit Tom Glavine der Starting Pitcher der Braves, der Smoltz bereits in den Jahren zuvor den Rang als Nummer Eins im Roster abgenommen hatte. Seine objektiv beste Saison hatte John Smoltz in der Spielzeit 1996. Er verbuchte mit 24 Wins, was einer Quote von 75 % entspricht, seinen ewigen Karriererekord für eine Regular Season. Zudem pitchte er erstmals mehr als 250 Innings und erreichte mit 2,94 seit 1992 wieder einen ERA von unter 3. In der Post Season führte Smoltz Weg mit den Braves erneut in die World Series. Von seinen fünf Starts in den Play-Offs 1996 ging Smoltz bei den ersten vier Spielen jeweils mit einem Win vom Mound und ließ in 30 Innings nur 4 Runs zu. In Spiel 5 der World Series 1996 gegen die New York Yankees pitchte Smoltz erneut sehr stark und ließ in 8 Innings nur einen Run zu. Da die Braves selbst allerdings nicht punkteten, ging das Spiel mit 0:1 verloren. Die Braves verloren die Serie am Ende mit 2:4. Für seine herausragenden Leistungen in der Spielzeit 1996 wurde Smoltz mit dem Cy Young Award als bester Pitcher der National League ausgezeichnet. Zudem belegte er Platz 11 bei der Wahl zum MVP der National League und war damit der bestplatzierte Pitcher im Jahr 1996. In den Spielzeiten 1997 bis 1999 pitchte Smoltz weiter auf konstant hohem Niveau, war mit den Braves weiter Dauergast in den Playoffs und erreichte weitere Karrierebestwerte. Unter anderem pitchte er 256 Innings in der Saison 1997 und kam 1998 zu einer Win-Loss Quote von 85 %, 1997 gewann er zudem den Silver Slugger Award für Pitcher in der National League. Damit unterbrach er die Serie seines Teamkollegen Tom Glavine, der die Trophäe 1995, 1996 und 1998 gewann. Die World Series 1999 gegen die New York Yankees war die fünfte und letzte Teilnahme für Smoltz an der Serie. Die New York Yankees allerdings gewannen die Serie mit einem 4:0-Sweep, so dass es für ihn bei einem Titelgewinn in der Karriere blieb. John Smoltz selbst war im letzten und am Ende entscheidenden Spiel 4 der Serie im Einsatz. Er pitchte 7 Innings und ließ dabei 3 Runs zu, die Braves verloren das Spiel schlussendlich mit 1:4.", "section_level": 2}, {"title": "2000–2004 Verletzung und Versetzung in den Bullpenn.", "content": "Vor Beginn der Saison 2000 unterzog sich Smoltz der Tommy John Surgery, in dessen Folge er die komplette Spielzeit nicht spielen konnte. Nach seiner Rückkehr 2001 startete er fünfmal für die Braves, zeigte aber keine überzeugende Leistungen und wurde aus der Startformation in den Bullpen versetzt. Im darauffolgenden Jahr konnte er voll in seiner neuen Rolle als Relief Pitcher überzeugen. In 75 Spielen holte er 55 Saves, wurde nach fünfjähriger Pause wieder zum All-Star-Spiel eingeladen und erreichte mit Platz 5 in der Wahl zum MVP der National League seine beste Platzierung überhaupt. Auch in den folgenden Spielzeiten 2003 und 2004 konnte Smoltz mit 45 bzw. 44 Saves wieder überzeugen. Hierbei stellte er mit einem ERA von 1,12 in der Saison 2003 seinen Karrierebestwert auf. Von 2002 bis 2004 erreichte Smoltz mit seinem Team zwar erneut jeweils die Playoffs, allerdings schied man bereits immer schon in der League Division Series aus. Als Reliefer bestritt Smoltz insgesamt 11 Postseason-Spiele, von denen die Braves 9 gewinnen konnten.", "section_level": 2}, {"title": "2005–2008 Rückkehr in die Startrotation und erneute OP.", "content": "Nach drei Jahren, in denen Smoltz einer der stärksten Closer im Baseball war, wurde er zur Saison 2005 wieder in die Startrotation aufgenommen. Sein erster Saisoneinsatz war ein Desaster, in 1,2 Innings ließ er gegen Florida 6 Runs des Gegners zu. Auch bei den folgenden beiden Einsätzen wurde ihm der Loss zugeschrieben. Anschließend stabilisierte sich Smoltz und beendete die Regular Season mit einem Win-Loss-Verhältnis von 14:7. Die Braves qualifizierten sich für die Playoffs und verloren in der Division Series mit 1:3 gegen die Houston Astros, wobei Smoltz der Win beim einzigen Sieg der Serie, in Spiel 2, zugesprochen wurde. In der Saison 2006 konnte Smoltz mit 16 Siegen die drittbeste Saison seine Karriere in dieser Statistik verbuchen. Die Braves verpassten die Play-Offs jedoch deutlich und beendeten die Saison mit 18 Spielen Rückstand auf dem dritten Rang ihrer Division. Die Spielzeit 2007 sollte dann Smoltz letzte als regelmäßiger Starter für die Braves werden, zudem wurde er zum achten und letzten Mal in das All-Star Team der National League berufen. Zu Beginn der MLB-Saison 2008 gelang Smoltz am 22. April sein 3000ster Strikeout. Zu diesem Zeitpunkt war er erst der 14. Pitcher, dem dies gelang und der vierte, der diese Marke für nur ein Team erreicht hat. Gut eine Woche später wurde er aufgrund von Schulterproblemen auf die Disabled List gesetzt. Am 2. Juni kam er als Relief Pitcher zurück und vergab gegen Florida in seinem letzten Spiel für die Braves den Save. Acht Tage nach dem Spiel unterzog sich Smoltz einer Schulteroperation, aufgrund derer die Saison für ihn beendet war. Zum Ende der Spielzeit lief zudem sein Vertrag aus und Smoltz und die Braves konnten sich nicht auf eine Verlängerung einigen.", "section_level": 2}, {"title": "2009 Wechsel und Karriereende.", "content": "Am 13. Januar 2009 unterschrieb Smoltz einen Einjahresvertrag bei den Boston Red Sox. Am 25. Juni bestritt er sein erstes von acht Spielen in der Saison 2009 für die Red Sox. Enttäuscht von nur zwei Wins und einem ERA von 8,32 strichen die Red Sox ihn aus dem 40-Mann-Kader und er wurde „designated for assignment“ (dt. etwa: \"für die Zuteilung/Zuordnung vorgesehen\"). Konsequenz dieses Ausdrucks in der MLB ist, dass der Spieler binnen zehn Tagen entweder wieder in den 40-Mann-Kader aufgenommen, entlassen, getradet oder in die Minor League versetzt werden muss. Nachdem Smoltz eine Rückstufung in die Minor League ablehnte wurde er am 17. August 2009 von den Red Sox entlassen. Zwei Tage nach seiner Entlassung unterschrieb Smoltz einen Vertrag bei den St. Louis Cardinals, für die er am 23. August gegen San Diego debütierte und dabei der Winning Pitcher war. Er absolvierte sieben Spiele für die Cardinals in der Regular Season und konnte zum Karriereabschluss nochmals in den Play-Offs antreten. In seinem letzten MLB-Spiel, dem dritten Spiel der NLDS gegen die Los Angeles Dodgers, pitchte er das sechste und siebte Inning und ließ dabei einen Run zu. Die Cardinals verloren das Spiel mit 1:5 und dadurch auch die Serie.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Am 16. April 2012 kündigten die Braves an, Smoltz Trikotnummer 29 nicht mehr zu vergeben. Die Zeremonie fand am 8. Juni 2012 vor dem Heimspiel gegen die Toronto Blue Jays statt. Bei der Wahl 2015 wurde John Smoltz mit 82,9 % der Stimmen in die Baseball Hall of Fame in Cooperstown aufgenommen. Er stand zum ersten Mal zur Wahl und war einer von vier Spielern, die in diesem Jahrgang in die Ruhmeshalle aufgenommen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "John Smoltz ist zum zweiten Mal verheiratet und hat vier Kinder aus erster Ehe. Er lebt in Alpharetta im US-Bundesstaat Georgia und hat einen Zweitwohnsitz auf Sea Island. Zu seinen guten Freunden zählt der US-amerikanische Profigolfer Tiger Woods", "section_level": 1}], "src_summary": "John Andrew Smoltz (* 15. Mai 1967 in Warren, Michigan) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Baseballspieler. Der rechtshändige Pitcher agierte insgesamt 20 Spielzeiten in der Major League Baseball und war dabei fast ausschließlich für die Atlanta Braves aktiv. Im Jahre 2015 wurde Smoltz in die Baseball Hall of Fame aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 647764} {"src_title": "Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bürgermeister von Ligao, Mitglied des Repräsentantenhauses und Gouverneur von Albay.", "content": "Bichara absolvierte nach dem Schulbesuch ein Studium im Fach Bauingenieurwesen an der Aquinas University-Legazpi, das er 1980 mit einem Bachelor of Science (B.S. in Civil Engineering) abschloss. Seine politische Laufbahn begann Bichara als er 1986 Bürgermeister von Ligao wurde und dieses Amt bis 1992 bekleidete. Bei den Wahlen vom 11. Mai 1992 wurde er als Kandidat der Nacionalista Party erstmal zum Mitglied des Repräsentantenhauses gewählt und vertrat in diesem bis zum 30. Juni 1995 den Wahlkreis \"Albay 3rd District\". Im Anschluss wurde er 1995 Nachfolger von Danilo Azaña als Gouverneur der Provinz Albay und übte dieses Amt bis 2004 aus. Während dieser Zeit absolvierte er ein postgraduales Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Aquinas University-Legazpi, welches er 1998 mit einem Master of Business Administration (MBA) beendete. Da er danach die Höchstgrenze der konsekutiven Wählbarkeit von neun Jahren erreicht hatte, durfte er 2004 nicht erneut für das Amt des Provinzgouverneurs kandidieren und wurde durch Fernando V. Gonzalez abgelöst.", "section_level": 2}, {"title": "Botschafter im Libanon und Syrien sowie Wiederwahl ins Repräsentantenhaus.", "content": "Stattdessen wurde Bichara 2004 durch Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo zum Botschafter im Libanon erneut und war zugleich als Botschafter in Syrien akkreditiert. Während seiner bis 2006 dauernden Amtszeit kam es am 12. Juli 2006 zum Ausbruch des Libanonkrieges, in deren Verlauf er sich maßgeblich für die Evakuierung eines Großteils der dort lebenden 40.000 Auslands-Filipinos nach Zypern einsetzte. Bei den Wahlen vom 14. Mai 2007 wurde Bichara für die Nacionalista Party wieder zum Mitglied des Repräsentantenhauses gewählt und vertritt in diesem nunmehr den Wahlkreis \"Albay 2nd District\". Bei den Wahlen vom 10. Mai 2010 wurde er mit 117.611 Stimmen (58,01 Prozent) wiedergewählt und konnte sich damit gegen die Kandidatin der Liberal Party (LP), Amelia Bonita Apin, durchsetzen, auf die 58.600 Wählerstimmen (28,90 Prozent) entfielen. Drittplatzierter in diesem Wahlkreis war der Parteilose, Ricardo Ayala, der 13.214 Stimmen (6,52 Prozent) bekam. Während der von 2010 bis 2013 dauernden 15. Legislaturperiode brachte er eine Gesetzesinitiative zur Einführung eines nationalen Personalausweises (\"House Bill No. 131\") ein. Bichara wurde bei den Wahlen vom 13. Mai 2013 wiedergewählt. Dabei setzte er sich mit 133.333 Stimmen (69,75 Prozent) erneut deutlich gegen seine parteilosen Herausforderer Walter Magdato durch, auf den 13.133 Wählerstimmen (6,87 Prozent) entfielen. In der derzeitigen, von 2013 bis 2016 dauernden 16. Legislaturperiode ist er Vorsitzender des Parlamentsausschusses für Auswärtige Angelegenheiten (\"Committee on Foreign Affairs\"). Dieser ist zuständig für alle Angelegenheiten, die sich unmittelbar und grundsätzlich mit den Beziehungen zu anderen Ländern, dem diplomatischen und konsularischen Dienst, den Vereinten Nationen und ihren Unterorganisationen sowie anderen internationalen Organisationen und Einrichtungen beschäftigen. Da Bichara die Höchstgrenze der konsekutiven Wählbarkeit von neun Jahren erreicht hat, darf er bei den kommenden Wahlen am 9. Mai 2016 nicht erneut kandidieren, und wird somit aus dem Repräsentantenhaus ausscheiden. Stattdessen bewirbt er sich wieder für das Amt des Gouverneurs von Albay.", "section_level": 2}], "src_summary": "Al Francis C. Bichara (* 17. September 1952 in Albay) ist ein philippinischer Politiker der Nacionalista Party, der zwischen 1992 und 1995 Mitglied des Repräsentantenhauses war und diesem seit 2007 erneut angehört. Zwischenzeitlich war er von 1995 bis 2004 Gouverneur der Provinz Albay sowie von 2004 bis 2006 Botschafter im Libanon und in Syrien.", "tgt_summary": null, "id": 1556776} {"src_title": "Mariä Himmelfahrt (Bergheim)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Puente de Isabel II verbindet die Calle Reyes Catolicos in der Altstadt mit der Plaza del Altozano und der Calle San Jacinto in Triana. Die Brücke endet in Triana unmittelbar neben der 1927 eingeweihten \"Capilla del Carmen\" und dem \"Museo del Castillo de San Jorge\", das auf den Ruinen einer im 10. Jahrhundert von Abu Yaqub Yusuf I., Kalif der Almohaden, angelegten Festung steht, die nach der Eroberung Sevillas 1248 durch Ferdinand III., König von Kastilien und León, dem Orden von San Jorge de Alfama übergeben wurde, von dem das Museum seinen Namen ableitet. Zeitweise war das \"Castillo de San Jorge\" Sitz des ersten Tribunals der Spanischen Inquisition. Nach seinem Verfall wurde es Marktplatz. Für den Bau der Brücke wurde ein Teil des Geländes des Castillo de San Jorge verwendet. Gegenüber der Kapelle steht das Gebäude der Bar \"Faro de Triana\". Es war das Stationsgebäude der \"Compania Sanlúcar-Mar\", die ab 1924 einen Linienverkehr mit zwei Raddampfern zwischen Sevilla und Sanlúcar de Barrameda betrieb.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste 1171 eröffnete Schiffbrücke über den Guadalquivir in Sevilla legte Kalif Abu Yaqub Yusuf I. zusammen mit der Festung an. Sie wurde über die folgenden Jahrhunderte immer wieder erneuert. Wegen der Breite des Flusses, den schwierigen Bodenverhältnissen und den häufigen Hochwasserfluten wagte man erst im 19. Jahrhundert den Bau einer festen Brücke. 1844 unterbreiteten die beiden französischen Ingenieure Ferdinand Bernardet und Gustave Steinacher der Stadt mehrere Projekte, aus denen schließlich eine Brücke gewählt wurde, die fast eine Kopie der Pont du Carrousel war (und für die Lizenzgebühren an Antoine-Rémy Polonceau bezahlt wurden). Die vorgesehenen Bögen waren weit und hoch genug, um die damaligen Schiffe (mit umgelegtem Kamin) und auch die Hochwasserfluten passieren zu lassen. Der Bau der Brücke begann 1848, sie wurde im Februar 1852 eröffnet. Abgesehen von zahlreichen laufenden Reparaturen wurde bereits 1918 die Brückentafel erneuert und verbreitert, um dem gestiegenen Verkehr Rechnung zu tragen und Platz für eine Straßenbahn zu gewinnen. Ab 1950 führte der weiter zunehmende Verkehr zu erheblichen Bedenken über die Stabilität der Brücke. Die seit 1964 veröffentlichten Pläne, die Brücke durch einen Neubau zu ersetzen, wurden aber in der Bevölkerung wegen des Aussehens abgelehnt. Bei einer Prozession während der Semana Santa von 1974 spürten die Teilnehmer auf der Brücke starke Vibrationen, was zu einer Panik führte. Die Behörden sperrten die Brücke. Aufgrund des Widerstands gegen den Abbruch der Brücke wurde nach einem Projekt von Juan Bataneros die Brückentafel durch eine selbsttragende Plattenbalkenbrücke ersetzt, wobei die Bogenkonstruktion erhalten blieb. Am 13. April 1976 wurde die Puente Isabel II zum Monumento Histórico Nacional erklärt und am 13. Juni 1977 wurde sie nach dem Umbau wieder eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die während der Regierung von Isabella II. zwischen 1848 und 1852 erbaute Puente de Isabel II hatte seit ihrer Modernisierung im Jahre 1977 je zwei Kfz-Fahrspuren und beidseitige Gehwege. 2010 wurde je eine Fahrspur in einen breiten Radweg umgewandelt, so dass sie seitdem je eine Kfz-Fahrspur, einen Radweg und einen Gehweg pro Richtung hat. Die Brücke selbst ist 136,5 m lang bzw. 162 m einschließlich der Widerlager. Ihre drei Öffnungen werden noch von den ursprünglichen eisernen Bögen überspannt, die nach dem Vorbild der 1834 eröffneten Pont du Carrousel in Paris erstellt wurden. Wie die von Antoine-Rémy Polonceau konstruierte Seinebrücke hat sie zwei bis zum Brückendeck reichende steinerne Pfeiler. Die drei Öffnungen werden von flachen Bögen mit Stützweiten von je 43,46 m überspannt. Jeder Bogen hat fünf Bogenträger, die durch Quer- und Diagonalstreben versteift werden. Diese Bogenträger bestehen aus gusseisernen Rohren mit ovalem Querschnitt. Da damals gusseiserne Teile kaum länger als 5 m sein konnten und es wesentlich leichter war, Rohrhälften als gebogene Rohre zu gießen, wurden Abschnitte aus linken und rechten Rohrhälften so versetzt zusammengefügt, dass das Ende eines Abschnitts in der Mitte des Abschnitts der anderen Rohrhälfte liegt. Die Rohrhälften werden durch Schrauben verbunden. Der Hohlraum der Rohre besteht aus mehreren Lagen mit Bitumen getränkter Holzbretter, die verbleibenden Hohlräume wurden mit flüssigem Bitumen vergossen. Die Zwickel zwischen den Rohrbögen und dem Brückendeck werden durch sechs gusseiserne Ringe mit zur Mitte hin abnehmenden Durchmessern gefüllt. Diese Ringe haben untereinander kurze horizontale Verbindungsprofile, während sie zwischen den Rohrbögen und dem Brückendeck ohne feste Verbindung nach Art einer Rolle eingeklemmt und auf den Kragen der Rohrhälften gelagert sind. Diese für den damaligen Verkehr mit vergleichsweise leichten Fuhrwerken und Kutschen gebaute Brücke genügte dem seit 1950 zunehmenden Verkehr nicht mehr. Anstelle sie durch einen Neubau zu ersetzen, wurde 1977 nur das Brückendeck durch eine stählerne Plattenbalkenkonstruktion mit zwei 2,5 m breiten und 1,43 m hohen Hohlkästen und einer orthotropen Platte ersetzt und verbreitert. Da dieses Brückendeck nur auf den durch Betoninjektionen verstärkten Pfeilern, aber nicht mehr auf der Bogenkonstruktion aufliegt, haben die ursprünglichen Bögen seitdem keine tragende Funktion mehr. Abgesehen davon, dass die Brückentafel nun seitlich über die Bögen auskragt, ist die Modernisierung bei oberflächlicher Betrachtung kaum erkennbar, das Aussehen der Brücke hat sich kaum verändert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Puente de Isabel II, umgangssprachlich meist Puente de Triana, ist eine Straßenbrücke im spanischen Sevilla, die die Altstadt über den Altarm (\"Dársena del Guadalquivir\") des früher dort verlaufenden Guadalquivir hinweg mit dem gegenüberliegenden Stadtteil Triana verbindet. ", "tgt_summary": null, "id": 748628} {"src_title": "Anschlag in Masar-e Scharif 2016", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Denton wurde 1991 in Hammersmith, einem Stadtteil im Südwesten von London, geboren und wuchs dort auf. Sie ist seitens ihrer Mutter, die als Schauspielerin tätig ist, russischer und seitens ihres Vaters, der als Produzent für Dokumentationen arbeitet, britischer Abstammung. In ihrem dritten Lebensjahr ließen sich ihre Eltern scheiden. Denton besitzt zwei Brüder. Ihr Zwillingsbruder Nicholas hatte in mehreren ihrer Musikvideos, darunter in den späteren Singles \"Touch\" und \"What's it gonna be?\", einen Gastauftritt. Im Alter von 11 Jahren spielte Denton Fußball in der weiblichen Jugendmannschaft von Manchester City. Ab ihrem dreizehnten Lebensjahr lernte sie Gitarre spielen. Drei Jahre danach beendete Denton das Fußballspiel und begann, eigene Musik zu produzieren. Während ihres Studiums am University College London gründete sie zusammen mit dem Gitarristen Patrick Duncombe ein Duo. Nach ihrem Studienabschluss am University College verbrachte Denton ein Gap Year in Brasilien, wo sie sich u. a. mit der Zerstörung des Regenwaldes in Amazonien befasste. Denton ist offen homosexuell und spricht neben Englisch auch fließend Russisch. Ihr Künstlername \"„Shura“\" ist eine Kurzform ihres bürgerlichen Namens.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Karriere.", "content": "2011 lernte sie den Musikproduzenten Hiatus kennen. Beide nahmen einen Remix von Dentons Song \"River\" auf und veröffentlichten diesen im selben Jahr. Nach der Erscheinung der Single \"Fortune's Fool\" 2012 brachte das Duo weitere Lieder heraus, darunter \"Cloud City\", \"Iran Air\" und \"We can be ghosts now\". Im Jahr 2014 erschien die erste eigene Single \"Touch\", eine Koproduktion, bei der auch Joel Pott von der britischen Band Athlete mitwirkte. Das Musikvideo wurde eigens von Denton im Internet veröffentlicht und erreichte hohe Klickzahlen im Internet sowie überwiegend positive Kritiken. Danach folgten \"Just Once\", \"Indecision\" und ein Remix von Jessie Ware's \"Say You Love Me\". Anfang März 2015 veröffentlichte Denton die Single \"2Shy\", gefolgt von \"White Light\", die auch als gleichnamige EP erschien. Beide Songs konnten sich in den Billboard Hot 100 platzieren. Nebenbei trat Denton auf verschiedenen bekannten britischen Festivals auf, wie Festival N°6 und Latitude. Am 18. Februar 2016 erschien \"Touch\" im Duett mit Talib Kweli erneut. Die Demo-Version wurde am Record Store Day 2016 als limitierte Single veröffentlicht. Am 8. Juli 2016 erschien ihr erstes Studioalbum \"Nothing's Real\" in Großbritannien. Das Album konnte Platz 13 in den US-amerikanischen Charts erreichen. In der Schweiz stieg es auf Platz 35. Einige der darauf enthaltenen Singleauskopplungen erreichten bereits vorher Platzierungen in den britischen und amerikanischen Musikcharts. Von Kritikern wurde das Album überwiegend positiv bewertet. 2019 veröffentlichte Shura das Album \"Forevher\" auf dem Label Secretly Canadian. Im März 2020 folgte als Non-Album-Single \"Elevator Girl\". Das Duett mit der US-amerikanischen Rapperin Ivy Sole beschreibt der Online-Radiosender ByteFM als „synthlastige[n] R&B“. Dentons Musik besitzt Einflüsse von Mariah Carey, Whitney Houston, Phil Collins, Madonna, Elton John, Pink Floyd, Diana Ross, Peter Gabriel und Tina Turner.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studioalben.", "content": "Singles Mit Hiatus: Featurings Remixes", "section_level": 2}], "src_summary": "Shura (* 17. Juni 1991 in Hammersmith; bürgerlich \"Aleksandra Lilah Yakunina-Denton\") ist eine britische Sängerin, Musikproduzentin und Songwriterin im Bereich der elektronischen Popmusik, des Alternative Rock, Contemporary R&B, der New Wave und des Synthie Pop.", "tgt_summary": null, "id": 832668} {"src_title": "Stenberg-Brüder", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorrunde.", "content": "Datum: 3. August 1992 Die Teilnehmer traten zu insgesamt sieben Vorläufen an. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten zwei Athleten. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten \"Lucky Loser\", weiter. Die direkt qualifizierten Läufer sind hellblau, die \"Lucky Loser\" hellgrün unterlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Datum: 5. August 1992 Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Athleten (hellblau unterlegt).", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Datum: 6. August 1992 Für das Finale am 6. August hatten sich zwei US-Amerikaner und zwei Franzosen qualifiziert. Hinzu kamen je ein Starter aus Jamaika, Schweden, Großbritannien und dem Vereinten Team. Der eigentliche Favorit, der amtierende Weltmeister Samuel Matete aus Sambia, war im Halbfinale disqualifiziert worden. Favorit war vor allem der US-Läufer Kevin Young, bei den letzten Weltmeisterschaften noch Vierter. Aber er hatte sich deutlich verbessert. Seine Haupt-Konkurrenten waren Vizeweltmeister Winthrop Graham aus Jamaika und der britische WM-Dritte Kriss Akabusi. Young ging das Finale schnell an. Er setzte sich in Führung und baute seinen Vorsprung auf den zweitplatzierten Graham beständig aus. Als es auf die Zielgerade ging, hatte Young bereits einen großen Vorsprung. Auch Graham lag deutlich vor dem Rest des Felds. Um Bronze kämpften zunächst Akabusi und der knapp hinter ihm liegende Franzose Stéphane Diagana. Kevin Young stieß zwar die letzte Hürde um, doch das änderte nichts daran, dass er mit 46,78 s Olympiasieger wurde und als erster – und bis heute (Februar 2018) einziger – Athlet unter 47 Sekunden blieb. Winthrop Graham wurde mit 88 Hundertstelsekunden Rückstand Zweiter und Kriss Akabusi setzte sich deutlich durch im Duell um die Bronzemedaille. Hinter Stéphane Diagana wurde der Schwede Niklas Wallenlind Fünfter vor Oleh Twerdochleb, der für das Vereinte Team startete. Im zwanzigsten Olympischen Finale über 400 Meter Hürden gewann Kevin Young die fünfzehnte Goldmedaille für die USA, die dritte in Folge. Winthrop Graham errang die erste jamaikanische Medaille in dieser Disziplin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde am 3., 5. und 6. August 1992 in drei Runden im Olympiastadion Barcelona ausgetragen. 54 Athleten nahmen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 872462} {"src_title": "Ich bin Sebastian Ott", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Außenbereiche.", "content": "Das fünfstöckige Haus steht auf einem rechteckigen Grundstück auf der Nordseite der Bostoner Commonwealth Avenue zwischen der Massachusetts Avenue und Charlesgate East. Die Vorderseite zeigt nach Süden und ist vom Gehweg ca. 3,6 m zurückgesetzt. Das Grundstück ist zum Gehweg hin durch einen Eisenzaun abgegrenzt, der jedoch erst später hinzugefügt wurde. Zum Eingang führt ein befestigter Fußweg. An der Ostseite des Gebäudes führen steile Granitstufen zum Keller hinab. Der Bereich zwischen dem Gebäude und dem Fußweg ist mit einigen Pflanzen spärlich bewachsen. Auf der Nordseite befindet sich ein rund 7,5 m tiefer Parkplatz, der bis zur angrenzenden Marlborough Street reicht. Anfang der 1970er Jahre wurde das Gebäude mit dem angrenzenden Wohnhaus verbunden. Die südliche Fassade des im Stil des Neoklassizismus errichteten Gebäudes zeigt große Granitblöcke, die an einigen Stellen mit Stäben aus Kalkstein verziert sind. Auf der Höhe der ersten beiden Stockwerke weist das Bauwerk eine Wölbung nach außen auf, deren Dach einen Balkon im dritten Stock bildet, der durch eine Brüstung begrenzt wird. An vielen Stellen der Außenmauer – unter anderem am Haupteingang und am Balkon – sind Mosaike eingelassen. Sie bestehen aus Glas- und Steinelementen und wurden mit Zement fixiert. Es handelt sich dabei um die weltweit einzigen Mosaike von Louis Comfort Tiffany, die sich noch an einer Gebäudeaußenwand im Originalzustand (\"in situ\") befinden. Vier der ursprünglich sieben Mosaike am Balkon sind jedoch verlorengegangen. Die roten sowie orange- und goldfarbenen Mosaikelemente bilden einen subtilen Kontrast zur ansonsten schmucklosen Granitverkleidung des Gebäudes. Neben einzigartigen Elementen gibt es auch sich wiederholende geometrische Muster, die auch in den Innenbereichen des Hauses verwendet wurden. Auch die beidseitig am Eingang angebrachte Adresstafel besteht aus Mosaiksteinen. Die geometrische Gestaltung der Mosaike des Gebäudes zeigt den Einfluss byzantinischer Vorlagen auf die Tiffany Studios. Zum Eingang führen sieben breite Granitstufen, wobei der oberste Absatz von kniehohen Mauern flankiert wird. Die Doppeltür wird von modellierten Säulen flankiert, die mit opalisierenden Glasmosaiken verkleidet sind. Der Rahmen der Mosaike besteht aus Blei. Den oberen Abschluss der Säulen bilden Kapitelle, die mit ebenfalls als Glasmosaiken ausgeführten Akanthus-Ornamenten verziert sind. Die sichtbaren Seitenwände sowie die Fassade der Rückseite bestehen aus roten Ziegeln und weisen keine Mosaikverzierungen auf. Die bogenförmigen Fenster an der Rückseite weisen vom zweiten bis zum vierten Stockwerk Fensterbänke aus Granit sowie gespreizte Bögen aus Ziegelsteinen auf. Die Bögen im ersten Stockwerk sind detaillierter ausgearbeitet, die Fenster im fünften Stock verfügen hingegen lediglich über einfache Stürze aus Granit. Im obersten Stockwerk wurde eine schmale Öffnung mit Steinen zugemauert, die sich erkennbar von der originalen Bausubstanz unterscheiden.", "section_level": 2}, {"title": "Innenbereiche.", "content": "Das eher unscheinbare Äußere des Gebäudes gibt keinen Hinweis auf die im Inneren bestehende Opulenz. Die Werke von Tiffany konzentrieren sich dabei – wie es bei seinen Entwürfen für wohlhabende Kunden üblich gewesen war – auf den öffentlichen Eingangsbereich im Erdgeschoss. Die Privaträume enthalten hingegen mit Ausnahme einiger Fenster und Möbelstücke so gut wie keine Tiffany-Elemente. Die Räumlichkeiten der Familie Ayer im zweiten und dritten Stock wurden im Stil des Classical Revival mit typischen Bostoner Besonderheiten eingerichtet, was im Kontrast zu den von Tiffany gestalteten öffentlichen Räumen steht.", "section_level": 2}, {"title": "Eingang.", "content": "Die mit Kupfer verkleideten Türen des Haupteingangs bilden gemeinsam mit den Glasmosaiken der flankierenden Säulen einen phantasievollen Übergang von der Commonwealth Avenue zum Inneren des Gebäudes und führen zunächst in ein äußeres Vestibül mit Tonnengewölbe. Der Fußboden ist mit Mosaiken verziert und verfügt über drei Stufen aus Schiefer, die Wände sind mit in Harz vergossenem Sand verkleidet. 1971 wurde im Zuge der Verbindung mit dem Nachbargebäude in der Westwand ein Fenster für eine Rezeption eingebaut. Von dieser äußeren Eingangshalle führt eine Doppeltür aus Eichenholz und Glaselementen zu einem zweiten Vestibül, das über ein Kreuzgewölbe verfügt, während der Boden und die Wände analog zum vorhergehenden Bereich gestaltet sind. Dieser innere Eingangsbereich ist über eine Holztür mit der nachfolgenden Marmorhalle verbunden.", "section_level": 3}, {"title": "Marmorhalle.", "content": "Der als Marmorhalle () bezeichnete, langgestreckte Raum ist ungefähr halb so breit wie das Gebäude selbst. Die östliche Wand wird von einem apsidalen Bogen und einer Marmortreppe dominiert, an der Westwand befindet sich eine Feuerstelle. Im Norden liegen Eingänge zum ehemaligen Speisezimmer, im Süden führen sie zum Salon und wieder zur Eingangshalle. 1999 ergaben Farbanalysen, dass der Putz ursprünglich braungelb gestrichen und mit einer Schicht Schellack überzogen wurde. Eine vier Stockwerke hohe Treppe führt durch eine elliptische Öffnung in der Decke bis zu einem ebenfalls elliptischen Fenster im Dach des Hauses. Das noch 1903 dort aufgeführte Bleiglasfenster wurde zwischenzeitlich durch ein moderneres Klarglas ersetzt. Von einem Querbalken unter dem Fenster hängt über alle Stockwerke ein Kronleuchter aus Bronze herab, an dessen unterem Ende sich eine aus Glasmosaiken zusammengesetzte Kugel befindet. Die Halle erhielt ihren Namen von ihrer brillantweißen, rund 1,8 m hohen Marmor-Täfelung und den aus weißen Marmorstücken bestehenden Fußboden-Mosaiken. Die Träger und Bögen der Halle sind mit geometrischen Mustern der islamischen Kunst in blauer, grüner und weißer Farbe verziert. Die Mosaike im Boden enthalten zufällig verteilte Mosaikteile in braungelber Farbe, die der ursprünglichen Wandfarbe entspricht. Der Fußboden wird durch ein geometrisches Mosaik aus blauen, grünen, weißen und goldenen Glasstücken umrahmt. Die Feuerstelle im Westen besteht ebenfalls aus weißem Marmor. Die Kaminumfassung und die Feuerstelle selbst weisen Mosaik-Medaillons und einen Mosaikrahmen auf, deren Elemente über eine opalisierende grüne, blaue und weiße Farbe verfügen und auf einer Goldfolie verklebt sind. An den Seiten der Feuerstelle sind Bronzegitter in den Boden eingelassen. 1971 wurde nördlich der Feuerstelle ein Durchgang zum Nachbargebäude geschaffen. In der Ostwand befindet sich neben den Türen zum Speisezimmer eine Einbuchtung, die offenbar früher als Telefonzelle genutzt wurde. Die Einrichtung des ehemaligen Speisezimmers wurde vor 1964 vollständig entfernt. Heute befindet sich dort eine Kapelle. Links und rechts der mit Mosaiken eingerahmten Apsis in der Ostwand befinden sich zwei Holztüren, von denen die nördliche zum ehemaligen Blumenraum und die südliche zum Aufzug des Gebäudes führt. Innerhalb des Apsis-Bogens befinden sich zwei weitere, innerhalb der Vertäfelung verborgene Türen, die zum Blumenraum bzw. zu einer ehemaligen Garderobe führen. Die blauen, grünen und weißen Mosaiksteine sind in den Putz des Bogens eingelassen, hinter dem sich ein versteckter Ring aus Steckdosen befindet. Sie wurden mutmaßlich bei Laientheater-Aufführungen zur Beleuchtung des Proszeniums verwendet. Der ausgeformte obere Abschluss der Vertäfelung verbreitert sich auf der Rückseite der Apsis zu einer Platte, von der aus sich ein schmalerer Rundbogen zu einer Flügeltreppe erstreckt, die in die darüberliegende Halle im nächsten Stock führt. Der Bogen rahmt ein spektakuläres Trompe-l’œil-Peristyl-Mosaik an der Rückwand der Flügeltreppe ein.", "section_level": 3}, {"title": "Salon.", "content": "Der Salon befindet sich südlich der Marmorhalle und verfügt über einen grundsätzlich quadratischen Grundriss, der an seiner Südseite von der nach außen gewölbten Wand bogenförmig ergänzt wird, in der sich drei Fensteröffnungen befinden. Der Raum ist klassizistisch eingerichtet und weist eine verputzte Decke im Stil des Eklektizismus auf, an der zunächst eine abgehängte Decke befestigt war, die im Jahr 2000 jedoch wieder entfernt und die ursprüngliche Deckengestaltung mit Blumenmustern restauriert wurde. An den Wänden verläuft eine 90 cm hohe Sockeltäfelung aus Holz, über der die Mauern ebenfalls mit einer Vertäfelung versehen sind, deren Vertiefungen senffarben gestrichen sind. Zwischen den Feldern der Vertäfelung stehen schmale Pilaster in einem ausgeblichenen Pfirsichton, in die moderne Wandleuchter als Ersatz für die ursprünglichen Tiffany-Lampen integriert wurden. An der Ostseite befindet sich eine Feuerstelle mit Kamin. Der Fußboden besteht aus Eichenparkett mit geometrischem Muster. Das mittlere Fenster wurde von Tiffany aus Buntglas entworfen und weist ein komplexes Muster auf, das klare byzantinische Einflüsse erkennen lässt. Die Elemente sind in den Farbtönen Orange, Grün, Gelb, Rosa, Karmin und dem Tiffany-typischen opalisierendem Weiß gehalten, wodurch das Fensterdesign subtil die Farben des Raums aufgreift.", "section_level": 3}, {"title": "Treppenaufgang.", "content": "Die Apsis der Marmorhalle öffnet sich zu einer Flügeltreppe aus weißem Marmor, die über ein Dachfenster im Tiffany-Stil Tageslicht erhält. Die Treppe ist vom Boden bis zur Höhe der Vertäfelung der Halle mit Marmor eingerahmt. Oberhalb dieser Abgrenzung sind die Wände mit braungelbem Putz versehen. Das 1,2 m × 6,1 m messende Dachfenster wurde 2002 unter Zuhilfenahme noch existierender Originalteile restauriert; fehlende Teile wurden durch seltene Originalstücke aus dem Bestand der New Yorker \"Neustadt Collection of Tiffany Glass\" ersetzt. Das Fenster ist in acht Rechtecke unterteilt und zeigt eine große Bandbreite verschiedener Glasarten, die mittels Blei miteinander verbunden sind. Dabei greift es das Farbschema der Mosaike in der Marmorhalle und des Kronleuchters auf. Im Zuge der Restaurierungsarbeiten wurden auch Lampen oberhalb des Dachfensters wieder installiert, die in der Nacht über die Beleuchtung des Mosaiks verschiedene Lichtstimmungen erzeugen können. An der Ostseite der Treppe befindet sich ein herausragendes Trompe-l’œil-Glasmosaik, das ein Meisterstück von Tiffanys Mosaiktechnik repräsentiert. Es erzeugt die Illusion eines sich hinter der Treppe erstreckenden Peristyls. Dabei nutzt das Mosaik geschickt die leicht hervorstehende Sockeltäfelung der Marmorhalle, um einen perspektivischen Eindruck zu erzeugen; die tatsächlich am Mosaik endende Täfelung wird optisch zum Architrav des Peristyls. Auf die Sockeltäfelung applizierte, opalisierende Glaselemente verstärken den dreidimensionalen Effekt des Mosaiks.", "section_level": 3}, {"title": "Halle im ersten Stock.", "content": "Die zweiflügelige Treppe führt zu einer als Gemäldegalerie konzipierten Halle, von der aus die elliptische Haupttreppe weiter bis in das oberste Stockwerk führt. Die Galerie verfügt über zentral angeordnete Sitzmöglichkeiten und eine filigrane Balustrade aus Holz. An der Ostseite ragen zwei quadratische Holzsäulen vom Boden bis zur Decke des darüberliegenden Stockwerks. Die verputzten Wände sind in einem matten Orangeton gestrichen, der Boden ist mit Kacheln aus PVC belegt. An der Wand über dem Treppenaufgang hingen ursprünglich Porträts der Familie Ayer sowie Landschaftsbilder und Gemälde mit Alltagsszenen.", "section_level": 3}, {"title": "Privaträume.", "content": "Im Norden der Halle führt ein Korridor zum ehemaligen Privatzimmer von Mrs. Ayer in der nordöstlichen Ecke des Gebäudes, das mit dem Frühstücksraum im dritten Stock zu den beiden einzigen erhaltenen Original-Privaträumen zählt. Der Grundriss ist quadratisch und verfügt über verputzte Wände sowie ein modelliertes Gesims an der Decke. In der Mitte der östlichen Wand befindet sich eine hölzerne, mit kannelierten Pilastern versehene Kaminumfassung, die mit glasierten Steinen verkleidet ist. Von der Mitte der Decke hängt ein Kristall-Kronleuchter herab, der höchstwahrscheinlich nicht zur Originalausstattung gehört und damit auch nicht von Tiffany stammt. In der Nordwand geben zwei Fenster den Blick auf die Marlborough Street frei.", "section_level": 3}, {"title": "Bibliothek.", "content": "Im südlichen Abschnitt der Halle führt eine Verbindungstür in ein kleines, rechteckiges Vorzimmer, während sich in der östlichen Wand der Personenaufzug befand. Die unmittelbare Umgebung der im Original erhaltenen Holztür zur Bibliothek besteht aus geschnitzten Säulen, die ein Gebälk tragen. Die östliche Tür des Vorzimmers führt in die Bibliothek, die westliche enthält einen Einbauschrank. Die Bibliothek weist einen quadratischen, zum darunterliegenden Salon identischen Grundriss und eine verputzte Decke auf. Die ursprüngliche Wandverkleidung aus Velours existiert nicht mehr, jedoch sind die zu Ornamenten angeordneten Stäbe aus dunklem Holz erhalten. Über die gesamte Wand erstreckt sich ein aufwendig geschnitzter, 28 cm tiefer Fries aus Holz. Jedes Element dieses Kunstwerks verfügt über ein einzigartiges Motiv, das jeweils die Exlibris berühmter Persönlichkeiten zeigt. In der Mitte der Ostwand steht eine aufwendig verzierte Kaminumfassung mit Supraporte, die sich tief in den Raum hinein erstreckt. Sie wird von zwei kannelierten Säulen mit Kymation-Kapitellen eingerahmt, die auf hohen Postamenten sitzen und einen Architrav stützen, der wiederum mit einem geschnitzten Fries mit einem sich wiederholenden Muster aus stilisierten Phialen verziert ist. 1977 wurde im Zuge der Umwandlung des Raums in eine Kapelle vor dem Kamin ein Altar errichtet und der Boden mit Teppich ausgelegt. Der ehemalige Einbauschrank im Westen des Raums dient heute als Sakristei. Die in der Nordwand zur Halle führende Eichentür wird von auf hohen Plattformen stehenden Pilastern in toskanischer Ordnung eingerahmt, die ein Gebälk oberhalb der Tür tragen.", "section_level": 3}, {"title": "Treppe zum fünften Stock.", "content": "Das elliptische Treppenhaus erstreckt sich von der Halle im ersten bis hinauf zum fünften Stock, wo es an einem ebenfalls elliptischen Dachfenster endet. Über die gesamte Höhe erstreckt sich ein Kronleuchter, an dessen unterem Ende sich eine von Tiffany gestaltete Glaskugel befindet. Der Treppenaufgang wird von einer hölzernen Balustrade begrenzt, deren Baluster bis zum dritten Stock kanneliert und darüber hinausgehend glatt ausgeführt sind. Auf der Höhe jedes Stockwerks ragt ein von Tiffany gestaltetes Leuchtelement, das teilweise aus mehreren Einzelleuchten besteht, aus dem Hauptzweig des Kronleuchters. Die Ebenen im zweiten bis vierten Stock enthielten die Privaträume der Familie Ayer, während das fünfte Stockwerk wieder zu den öffentlichen Bereichen zählte. Dorthin führte ehemals auch ein Aufzug, der es den Gästen erlaubte, an den privaten Ebenen vorbeizufahren und im obersten Stock wieder auszusteigen. Der Unterschied ist unter anderem daran zu erkennen, dass die privaten Stockwerke wesentlich schlichter ausgeführt sind als die reich verzierten öffentlichen Bereiche.", "section_level": 3}, {"title": "Frühstücksraum.", "content": "Der Frühstücksraum im dritten Stock ist einer der beiden noch im Original erhaltenen Privaträume der Familie Ayer. Auch er besaß – ebenso wie das Privatzimmer von Mrs. Ayer im ersten Stock – keine Tiffany-Elemente und ist im Grundriss identisch zu der darunterliegenden Bibliothek. Der Raum ist heute zweigeteilt und verfügt daher nur noch über zwei der ursprünglich drei Fenster. Das ehemals mittlere Element reicht vom Boden bis zur Decke und dient als Zugang zum Balkon.", "section_level": 3}, {"title": "Historische Bedeutung.", "content": "Das 1901 fertiggestellte Bauwerk ist das einzige weltweit noch existierende Gebäude, das an der Außenfassade von Louis Comfort Tiffany entworfene Verzierungen aufweist. Das Mark Twain House in Hartford (Connecticut) und das Pierre P. Ferry House in Seattle verfügen ebenfalls über Inneneinrichtungen von Tiffany. Das Frederick Ayer Mansion wurde daher von vielen Historikern eingehend untersucht. Die Tiffany-Expertin Alice Frelinghuysen stufte das Gebäude als eines der aufwendigsten seiner Werke ein, und die Architekturhistoriker Bainbridge Bunting und Douglass Shand-Tucci hoben seine Bedeutung für die lokale Entwicklung der Architektur hervor. Über Frederick Ayer selbst ist das Gebäude durch seine Tätigkeiten in verschiedensten Industriezweigen mit der regionalen Wirtschaftsgeschichte verknüpft. Das Frederick Ayer Mansion wurde am 5. August 1973 als Contributing Property des Historic District Back Bay in das National Register of Historic Places aufgenommen. Am 5. April 2005 erhielt das Gebäude den Status einer National Historic Landmark. Am gleichen Tag wurde Frederick Ayer Mansion als eigenständiges Baudenkmal im National Register of Historic Places gelistet.", "section_level": 2}, {"title": "Louis Comfort Tiffany.", "content": "Louis Comfort Tiffany zählt zu den ersten Innenarchitekten und hat diesen Berufszweig mitbegründet. Seine Arbeiten für die \"Associated Artists\" (1879–1883) trugen zur internationalen Etablierung der amerikanischen ornamentalen Künste bei und legten den Grundstein für seine Karriere, unter anderem im Verlauf des Gilded Age. Er renovierte für den damaligen US-Präsidenten Chester A. Arthur das Weiße Haus und entwarf Apartments und Wohnhäuser für die einflussreichsten Familien der Vereinigten Staaten. Seine Hauptzielgruppe waren Persönlichkeiten, die nach dem Sezessionskrieg ihren finanziellen Reichtum und gehobenen Sozialstatus präsentieren wollten. Tiffany zählte außerdem zu den ersten Designern für Prominente im Industriezeitalter und nutzte die aufkeimenden Massenmedien sowie neue Möglichkeiten der Fotografie geschickt aus, um seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Er arbeitete mit Architekten wie Stanford White, Bernard Maybeck, Peabody and Stearns, George B. Post, Edward Tuckerman Potter und William Appleton Potter zusammen und entwarf gemeinsam mit Malern wie Henri de Toulouse-Lautrec, Edouard Vuillard, Pierre Bonnard und Paul Serusier Designs für Fenster. Über diese Verbindungen dehnte Tiffany seinen Einfluss auf alle Gebäudearten aus und entwarf Einrichtungen unter anderem für Kirchen, Theater, Universitäten, Gedenkstätten und Mausoleen. Seine Innovationen in den Bereichen der Glasherstellung und der Innenenarchitektur wurden schnell international anerkannt. Exponate seiner Kunstgegenstände gewannen in den 1890er bis 1910er Jahren regelmäßig Preise in internationalen Ausstellungen. In Europa übernahm 1892 nach einer sehr erfolgreichen Ausstellung in Paris der Händler Siegfried Bing den Alleinvertrieb seiner Werke für den gesamten Kontinent und trug damit zu Tiffanys Bekanntheit auch in Europa bei.", "section_level": 2}, {"title": "Alfred J. Manning.", "content": "Der New Yorker Architekt Alfred J. Manning arbeitete seit 1884 für R. H. Robertson und wurde 1887 dessen Unternehmenspartner. Gemeinsam arbeiteten sie unter anderem am New Yorker Bahnhof der New York Central Railroad in der Bronx, an der Renovierung des \"New York Club\" an der Fifth Avenue sowie an einer Häuserreihe in Brooklyn. Um 1900 machte sich Manning mit einem eigenen Architekturbüro selbständig und arbeitete in New York bis 1914. Bereits in den 1870er Jahren hatte Robertson mit den Architekten George B. Post, Edward Tuckerman Potter und William Appleton Potter zusammengearbeitet, die regelmäßig mit Tiffany zusammenarbeiteten. So entwarf Post beispielsweise das \"Manufacturers and Liberal Arts Building\", das 1893 im Rahmen der World’s Columbian Exposition eine von Tiffany gestaltete Kapelle enthielt. Manning lebte im New Yorker Vorort Irvington, wo der Familie Tiffany ein Sommerhaus gehörte und die Büroräume des Architekten standen. Über diese Verbindungswege erhielt Manning Kontakt zu Tiffany und arbeitete mit ihm später gemeinsam unter anderem an einem Lesesaal der öffentlichen Bibliothek von Irvington. 1905 entwarf Manning ein als \"Rochroane\" bekanntgewordenes Schloss mit 44 Räumen in Irvington für den in der Ölindustrie tätigen Melchior S. Belthoover. Ein Tiffany-Fenster, das ursprünglich im Schloss installiert war, ist heute im Corning Museum of Glass zu sehen. Zu den weiteren Aufträgen von Manning gehörten die Washington Irving High School in Tarrytown sowie der Sommerwohnsitz für E. J. Nathan in Elberon (New Jersey), der in der Oktoberausgabe 1905 der Zeitschrift \"Homes and Garden\" ausführlich vorgestellt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Frederick Ayer.", "content": "Frederick und Ellen Barrows Ayer waren unzweifelhaft an der Entscheidung beteiligt, Louis Comfort Tiffany zu beauftragen. Ayer (1822–1918) hatte in seinem Berufsleben als Geschäftsmann und Investor ein erhebliches Finanzvermögen zusammengetragen, das er in den Branchen Pharmazie, Kurzwaren, Textilien, Eisenbahnen, Kanalbau, Bergbau und Immobilien erwirtschaftet hatte. Die Familie zählte zu den Prominenten in Lowell (Massachusetts), wo Frederick Ayer ein eindrucksvolles Haus an der Pawtucket Street im Stil des Second Empire errichtet hatte. Sein Bruder James Cook Ayer führte einen Konzern, der patentrechtlich geschützte Arzneimittel vertrieb und in dem auch Frederick angestellt war. Im Rahmen seiner Tätigkeit führten ihn viele Reisen durch die gesamten Vereinigten Staaten, um das Vertriebsgebiet auszuweiten. Eine aus dem Jahr 1883 erhaltene Broschüre der Ayer Company enthält Texte in den Sprachen Französisch, Deutsch, Niederländisch, Schwedisch, Norwegisch, Finnisch, Spanisch, Italienisch, Böhmisch, Walisisch und Hawaiisch, was sowohl die Weitsicht des Unternehmens im Hinblick auf europäische Immigranten als Kundengruppe als auch die Bestrebungen der Expansion nach Europa belegt. Noch heute befindet sich eine Plakette der J. C. Ayer Company am gleichnamigen Gebäude an der Middle Street in Lowell. Kurz nach der Heirat mit seiner zweiten Frau Ellen Barrows Banning bereiste er gemeinsam mit ihr und ihren vier Kindern Europa, Nordafrika und den Nahen Osten. Während dieser zweijährigen Reise von 1896 bis 1898 sammelten sie verschiedenste Einrichtungs- und Kunstgegenstände, die sie mit in ihre neue Heimat Boston brachten und von deren Design sich Tiffany bei seinen orientalistischen Arbeiten inspirieren ließ. Im April 1899 erwarb Ayer drei Grundstücke an der Bostoner Commonwealth Avenue. Im Dezember wählte er Manning als seinen Architekten aus und wandte selbst viel Zeit auf, um die Planungen der Details zu unterstützen. Auch seine Frau war in die Planungen mit einbezogen und war mutmaßlich vor allem für die theatralische Eingangshalle verantwortlich.", "section_level": 2}, {"title": "Nutzung des Gebäudes.", "content": "Das Frederick Ayer Mansion wurde seit dem Tod von Ayer im Jahr 1918 unterschiedlich genutzt und von nachfolgenden Eigentümern oberhalb der zweiten Etage teilweise radikal umgebaut. In den 1940er Jahren wurden 16 Räume des Hauses als Arztpraxis vermietet; zu dieser Zeit war der Stadtteil Back Bay bei Bostoner Ärzten eine beliebte Adresse. 1953 wurde das Gebäude gemeinsam mit dem Nachbarhaus von einer Versicherungsgesellschaft erworben und als Bürogebäude genutzt. Die Hearthstone Insurance Company verkaufte es schließlich 1964 an den heutigen Eigentümer \"Trimount Foundation and Bayridge Residence and Cultural Center\". Von 1971 bis 1972 wurde das Frederick Ayer Mansion mit dem Nachbargebäude baulich verbunden und dient seither als Wohnheim für Studentinnen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das heutige Bayridge Residence and Cultural Center ist unter seiner ursprünglichen Bezeichnung Frederick Ayer Mansion als National Historic Landmark im National Register of Historic Places eingetragen. Das 1901 fertiggestellte Gebäude steht an der Adresse 395 Commonwealth Avenue im Bostoner Stadtteil Back Bay im Bundesstaat Massachusetts der Vereinigten Staaten. Es diente dem namensgebenden Unternehmer Frederick Ayer zu seinen Lebzeiten als Wohnhaus und besitzt heute vor allem eine hohe architekturhistorische Bedeutung.", "tgt_summary": null, "id": 307494} {"src_title": "Mauchline", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Format.", "content": "Die 18 First Class Counties wurden nach den Resultaten der Saison 2015 in zwei Divisionen aufgeteilt. In jeder Division spielt jede Mannschaft gegen jede andere jeweils ein Heim- und ein Auswärtsspiel. Für einen Sieg erhält ein Team zunächst 16 Punkte, für ein Unentschieden (beide Mannschaften erzielen die gleiche Anzahl an Runs) 8 Punkte. Sollte kein Ergebnis erreicht werden und das Spiel in einem Remis enden bekommen beide Mannschaften 5 Punkte. Zusätzlich besteht die Möglichkeit in den ersten 110 Over des ersten Innings Bonuspunkte zu sammeln. Dabei werden bis zu 5 Punkte für erzielte Runs und bis zu 3 Punkte für erzielte Wickets ausgegeben. Des Weiteren ist es möglich das Mannschaften Punkte abgezogen bekommen, wenn sie beispielsweise zu langsam spielen oder der Platz nicht ordnungsgemäß hergerichtet ist. Am Ende der Saison ist der Sieger der Division 1 County Champion, die beiden letztplatzierten dieser Division steigen ab und, da die Division 1 auf acht Teams reduziert wird, der bestplatzierte der Division 2 auf.", "section_level": 1}, {"title": "Resultate.", "content": "Die Saison endete mit einem letzten Spieltag, an dem drei Mannschaften um den Titel und drei Mannschaften um den Abstieg spielten. Nachdem Nottinghamshire vor dem letzten Spieltag als Absteiger feststand, schlug an diesem Warwickshire mit 237 Runs Lancashire. Damit musste Hampshire am letzten Tag 10 Wickets gegen Durham erzielen. Sie erzielten jedoch nur vier und verloren schließlich mit sechs Wickets. Beim Kampf um die Meisterschaft führte vor dem letzten Spieltag Middlesex vor Yorkshire und Somerset. Middlesex spielte zum Abschluss gegen Yorkshire im heimischen Stadion Lord’s Cricket Ground. Somerset gelang es ihr Spiel am dritten Tag gegen Nottinghamshire zu gewinnen und dabei so viele Bonuspunkte zu gewinnen, dass Yorkshire um seine Chancen auf den Titel zu erhalten 350 Runs im ersten Innings erzielen musste. Dieses gelang ihnen mit dem letzten Wicket. Damit bedeutete dies, dass der Gewinner der Partie in London die Meisterschaft gewinnen würde, und bei einem Remis Somerset ihren ersten Titel erzielen würden. Nach 85 Over im zweiten Innings von Middlesex einigten sich die beiden Kapitäne darauf, ein \"Declared Bowling\" zu absolvieren, indem Yorkshire Middlesex leichte Runs schenkte, und diese dafür frühzeitig eine Deklaration vollziehen würden. So erzielte Middlesex 112 Runs in 8 Over und setzte Yorkshire ein Ziel von 240 Runs in 40 Over. Letztendlich war es Toby Roland-Jones, der mit einem Hattrick 4.4 Over vor Schluss das Spiel für Middlesex und damit die Meisterschaft entschied. Nach Abschluss der Saison erhielt Durham vom ECB ein finanzielles Hilfspaket. Daran gebunden war ein Zwangsabstieg aus der ersten Division, so dass das eigentlich abgestiegene Hampshire in der ersten Division verblieb. Der Stand der Tabelle der Division 1 nach dem Ende der Saison. Alle Punktabzüge erfolgten auf Grund zu langsamer Spielweise. Der Stand der Tabelle der Division 2 nach dem Ende der Saison. Alle Punktabzüge erfolgten auf Grund zu langsamer Spielweise.", "section_level": 1}, {"title": "Statistiken.", "content": "Während der Saison wurden folgende Cricketstatistiken erzielt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die County Championship 2016 war die 117. Saison des nationalen First-Class-Cricket-Wettbewerbes in England und Wales. Sie wurde in zwei Divisionen ausgetragen, Division 1 und Division 2. Division 1 wurde durch Middlesex, die somit ihre elfte County Meisterschaft erreichten. Absteiger aus der Division 1 waren Durham und Nottinghamshire, die in der nachfolgenden Saison 2017 durch die bestplatzierte Mannschaft der Division 2, Essex, ersetzt wurden.", "tgt_summary": null, "id": 1465812} {"src_title": "Kastanien-Weißbauchratte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Deputy Sheriff des fiktiven \"King County\", Rick Grimes, wird im Einsatz schwer verletzt und fällt daraufhin in ein wochenlanges Koma. Als er erwacht, befindet er sich in einem menschenleeren, verwüsteten Krankenhaus, in dessen Umgebung verstreut unzählige Leichen liegen. Mit Entsetzen stellt Rick fest, dass einige von ihnen trotz schwerster Verstümmelungen und längst eingesetzter Verwesung noch zu leben scheinen. Rick schlägt sich bis zu seinem Haus durch, doch von seiner Frau Lori und dem 12-jährigen Sohn Carl fehlt jede Spur. Auf der Straße vor seinem Haus wird Rick von zwei Überlebenden, Morgan und dessen Sohn Duane, gefunden und in deren Versteck mitgenommen. Von ihnen erfährt Rick, dass die Stadt vor einiger Zeit ohne jede Vorwarnung von blutrünstigen Zombies überrannt wurde und die Menschen, die sich nicht rechtzeitig retten konnten, ums Leben kamen und selbst zu Zombies wurden. Als Ursache wird eine Krankheit vermutet, mit der sich die Menschen infizierten. Das gesamte Informationsnetz ist zusammengebrochen, es gibt keine politischen oder militärischen Strukturen mehr und die wenigen überlebenden Menschen sind auf sich allein gestellt. Nach ihrer Verwandlung wandern die Zombies meist ziellos durch die Gegend und fallen – von Gerüchen, Geräuschen oder Wärme angelockt – alles Lebendige an, das ihnen über den Weg läuft und zerfleischen es mit bloßen Zähnen. Der einzige Weg sie endgültig zu töten, sind gezielte Verletzungen des Gehirns, ob durch stumpfe Gewalt, Messer oder Schusswaffen. Da Rick vom Überleben seiner Familie überzeugt ist, begibt er sich bald auf die Suche nach ihr. Dabei betritt er ahnungslos das von Zombies überrannte Atlanta und wird von Glenn und dessen Gruppe aus seiner Notlage gerettet. In deren Lager außerhalb von Atlanta trifft Rick unverhofft seine Familie sowie seinen Freund und Kollegen bei der Polizei, Shane Walsh, wieder. In dem Glauben Rick sei tot, hat Lori inzwischen eine Beziehung mit Shane angefangen, wovon Rick zunächst nichts ahnt. Ihre Verbindung zu Shane bricht Lori abrupt ab. Rick und Shane übernehmen fortan gemeinsam die Anführerrolle unter den Atlanta-Überlebenden, worunter sich die Schwestern Andrea und Amy, die scheue Carol mit ihrem gewalttätigen Ehemann Ed und Tochter Sophia, der schusselige T-Dog, der fürsorgliche Witwer Dale sowie der eigenbrötlerische Daryl befinden. Daryls aufsässiger, rassistischer Bruder Merle, der bei der Flucht aus Atlanta aufgrund seines despektierlichen Verhaltens mit Handschellen gefesselt auf einem Hausdach zurückgelassen wurde, ist bei einer anschließenden Rettungsmission verschwunden – er hatte sich aus Verzweiflung eine Hand abgetrennt, um sich zu befreien. Rick und seine Begleiter bergen Ricks ebenfalls liegengelassenen Seesack voller Waffen und kehren in ihr Camp zurück. Während ihrer Abwesenheit wird das Camp von Zombies überrannt und die Gruppe erleidet zahlreiche Verluste, darunter auch Amy und Carols Mann Ed. Die überlebenden Gruppenmitglieder entscheiden sich daraufhin, ihr Lager abzubrechen und das in Atlanta befindliche Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention (engl. \"Centers for Disease Control and Prevention\", kurz: \"CDC\") aufzusuchen, wo sie sich noch überlebende Mitarbeiter und möglicherweise auch die Rettung vor der Apokalypse erhoffen. Einige Mitglieder entscheiden sich, eigene Wege einzuschlagen und verlassen die Gruppe. Im CDC erklärt der einzig verbliebene Dr. Edwin Jenner den Überlebenden anhand einer bei seinen Forschungen entstandenen Videoaufzeichnung zentrale Details zur Seuche und deren Wirkungsweise im menschlichen Gehirn. Jenner zeigt auf, wie die Krankheit sich ausbreitet und den Wirt am Ende tötet. Erst dann greift sie auf das Gehirn über und reaktiviert das Stammhirn, sodass die Verstorbenen wieder auferstehen und Urinstinkten wie Laufen und Essen folgen. Jenner ist überzeugt, dass es keine Hoffnung mehr auf Heilung gibt, da die vernetzten Forschungszentren seit Wochen nicht mehr in Betrieb zu sein scheinen. Als die Energieressourcen des CDC zu Neige gehen, leitet es seine automatische Selbstzerstörung ein und Ricks Gruppe ist erneut zur Flucht gezwungen. Die Überlebende Jaqui bleibt bei Dr. Jenner in der Absicht des selbstbestimmten Todes zurück und beide kommen bei der Explosion des CDC um. Die letzte Einstellung zeigt das Abrücken der Kolonne von fünf Fahrzeugen mit den verbleibenden Überlebenden.", "section_level": 1}, {"title": "Episoden.", "content": " ", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Dreharbeiten zur sechsten Staffel begannen am 4. Mai 2015.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die sechste Staffel der US-amerikanischen Fernsehserie The Walking Dead war vom 11. Oktober 2015 bis zum 3. April 2016 beim US-amerikanischen Kabelsender AMC zu sehen. Die deutschsprachige Erstausstrahlung sendete der Pay-TV Sender FOX vom 12. Oktober 2015 bis zum 4. April 2016.", "tgt_summary": null, "id": 1682722} {"src_title": "Ben Reitman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Carol, Tyreese und Judith kommen im Wald kurz vor Terminus an einer Hütte vorbei, an der ein Terminusbewohner Feuerwerkskörper zum Abschuss platziert, die zur Verwirrung der Beißer regelmäßig abgefeuert werden. Sie belauschen sein Gespräch über Funk mit seinen Komplizen, in dem einige der Gefängnis-Überlebenden erwähnt werden. Stutzig geworden, nehmen Tyreese und Carol den Mann kurzerhand gefangen und befragen ihn. Carol beschließt Terminus heimlich zu erkunden, während Tyreese mit Judith in der Hütte zurückbleibt. Der Mann verwickelt Tyreese in ein Gespräch, in dem dieser schließlich ankündigt, dass Tyreese, Carol und die kleine Judith den Tag nicht überleben werden. Derweil beobachtet Carol, wie die gefangenen Rick, Bob, Daryl und Glenn über das Gelände von Terminus geführt werden. Sie werden in eine große Halle gebracht, die zu einer Art Schlachthof umfunktioniert wurde, nur dass er nicht zur Schlachtung von Vieh, sondern der von Menschen genutzt wird. In einer spektakulären Rettungsaktion gelingt es Carol, alle ihre Freunde unversehrt aus den Fängen der brutalen Kannibalen zu befreien. Die Wiedersehensfreude ist groß, insbesondere zwischen Rick und Judith, sowie zwischen Carol und Daryl. Rick drückt den Rettern seiner Tochter seinen großen Dank aus. Wenig später retten die Überlebenden einen von Beißern umzingelten Pfarrer, der sie zu seiner Kirche führt, wo sie für einige Tage Unterschlupf finden. Mithilfe von Vater Gabriel gelangen sie an weitere Vorräte, wobei Bob, von anderen unbemerkt, gebissen und infiziert wird. Derweil werden sie von einer Gruppe überlebender Terminusbewohner ausspioniert, die kurz darauf Bob entführen und dessen linkes Bein verspeisen. Nachdem er ihnen eröffnet hat, dass sie infiziertes Fleisch gegessen haben, wird der im Sterben liegende Bob bei der Kirche wieder abgelegt. Von diesem gewarnt, gelingt es Rick und seiner Gruppe, die Feinde in einen Hinterhalt zu locken und – auf eine brutale Weise – zu töten. Nachdem Abraham und sein Team einen alten Kirchenbus fahrtüchtig gemacht haben, besteht er darauf, dass die Gruppe nunmehr wieder ihre Reise nach Washington D.C. fortsetzt. Da Rick sich dagegen entscheidet, kommt es zu einer erneuten Aufspaltung der Gruppe: Maggie, Glenn und Tara gehen mit Abraham mit. Doch als sie wenig später nach einer Autopanne ohne fahrbarem Untersatz vor einem durch Beißer überlaufenem Areal stehen, gesteht der verängstigte Eugene schließlich, gar kein Wissenschaftler zu sein, sondern von Anfang an gelogen zu haben, um von anderen beschützt zu werden. Daraufhin macht sich die Gruppe auf den Weg zurück zur Kirche. Derweil erfährt der Zuschauer, dass die entführte Beth im \"Grady Memorial Hospital\" in Atlanta festgehalten wird. Die Gruppe wird von der – nach außen hin – dominanten Dawn und ihren uniformierten Polizisten angeführt, mit denen sie einen unterschwelligen Machtkampf, oft auf dem Rücken unbeteiligter Gruppenmitglieder, ausficht. Beth freundet sich mit dem etwa gleichaltrigen Noah an, der wie sie gegen seinen Willen dort festgehalten wird. Bei einem gemeinsamen Ausbruchsversuch entkommt er, doch Beth wird wieder eingefangen und zurückgebracht. Noah trifft daraufhin auf Daryl und Carol, die auf der Suche nach Beth in Atlanta unterwegs sind. Wenig später wird Carol von Dawns Leuten angefahren, ins Krankenhaus gebracht und durch Beths Einsatz erfolgreich behandelt. Daryl informiert derweil seine Gruppe über die Ereignisse. Gemeinsam mit Noah, Rick, Tyreese und Sasha gelingt es ihnen, Carol durch einen Gefangenenaustausch zu befreien. Beth wird von Dawn jedoch versehentlich erschossen, als diese sie unvermittelt mit einer Schere angreift. Daryl reagiert sofort und erschießt Dawn. Die Gruppe um Abraham trifft derweil mit Vater Gabriel, Michonne, Carl und Judith ebenfalls am \"Grady Memorial\" ein. Die Freude über die Nachricht, dass Beth noch lebt, wird jäh von tiefer Trauer um deren Verlust abgelöst. Maggie bricht beim Anblick ihrer getöteten Schwester unter Tränen zusammen. Ricks Gruppe beschließt, die Gegend um Atlanta zu verlassen, um Noahs letzte Zuflucht in Shirewilt bei Richmond (Virginia) aufzusuchen, die sie verwüstet vorfinden. In Noahs altem Haus wird Tyreese von einem Beißer angegriffen und infiziert. Die Gruppe amputiert seinen verletzten Arm, doch er stirbt trotzdem aufgrund des starken Blutverlustes. Da Sasha bereits kurz zuvor Bob, in den sie sich verliebt hatte, verloren hat, verfällt sie in eine Depression, wird lebensmüde und distanziert sich vom Rest der Gruppe. Von den Strapazen der vergangenen Tage entkräftet und entmutigt, wandert die Gruppe ziellos eine Straße entlang und kümmert sich nicht einmal mehr um die Beißer, von denen sie verfolgt wird, solange sie ihr nicht gefährlich nahe kommen. Nach einigen Tagen finden die Überlebenden mitten auf der Straße einige gefüllte Wasserflaschen „von einem Freund“ vor und befürchten, ausgespäht zu werden. Aus Angst rühren sie das Wasser trotz fortgeschrittener Dehydrierung nicht an. Zeitgleich zieht ein Sturm auf und Ricks Gruppe sucht Schutz in einer verlassenen Scheune im Wald. Am nächsten Morgen werden Sasha und Maggie von einem Mann namens Aaron angesprochen, der um Audienz bei Rick bittet. Er behauptet, Mitglied einer friedlichen Gemeinschaft zu sein, die in einer durch eine meterhohe Stahlmauer geschützten Stadt lebt und nach neuen Mitgliedern sucht, die sie bereichern sollen. Rick glaubt Aarons Geschichte nicht und bedroht ihn. Auf Michonnes Drängen hin und nach vorheriger Überprüfung einiger Behauptungen Aarons, willigt Rick schließlich ein, nach Alexandria zu fahren. Dort angekommen, nimmt Deanna, die Anführerin der Alexandrianer, die Gruppe auf und weist ihnen zwei Wohnhäuser in der Siedlung zu. Zudem ernennt sie Rick zum Sheriff und Michonne zu seiner Partnerin. Die Überlebenden sind verblüfft und zunehmend frustriert über die Sorglosigkeit und Naivität der Bewohner von Alexandria im Umgang mit Außenstehenden – Menschen wie auch Beißer. Da die meisten Bewohner beinahe seit Beginn der Apokalypse von Mauern geschützt und weitgehend von der Außenwelt abgeschirmt gelebt haben, verfügen die wenigsten von ihnen über Kampferfahrung, geschweige denn über eine realitätsnahe Vorstellung der neuen, brutalen Welt außerhalb dieser Mauern. Mehrere Hinweise auf die offensichtlichen Schwachstellen in ihrem System stoßen bei Deanna, die von ihrem Führungsstil fest überzeugt ist, auf wenig Verständnis. An seinem ersten Tag in Alexandria lernt Rick die verheiratete Mutter Jessie Anderson kennen und entwickelt mit der Zeit Gefühle für sie. Nachdem er erfährt, dass Jessies Mann Pete sie körperlich misshandelt, kommt es zu einem Konflikt mit Deanna, die ihm jede Einmischung in die Sache verbietet. Als Rick dennoch dem Paar dazwischenfunkt, kommt es zu einer brutalen Schlägerei zwischen den beiden Männern, die durch Michonnes Eingreifen beendet wird. Während eines Rates, der darüber entscheiden soll, ob Rick aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wird, rastet Pete aus und tötet Deannas Ehemann Reg. Dadurch lösen sich Deannas Zweifel gegenüber Rick: Sie fordert ihn auf, den Mörder ihres Mannes zu erschießen, was Rick dann auch ohne jedes Zögern tut. Zeitgleich trifft Morgan in Alexandria ein, der von Daryl und Aaron ebenfalls als Bewohner rekrutiert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Episoden.", "content": " Rot ist ihr Mund; frei her sie schaut; Ihr Haupthaar golden wallt; Weiß ist, wie Aussatz, ihre Haut! Die Nachtmahr ist’s, die Totenbraut, Macht Menschenblut so kalt!
In Deutschland publizierte Paul Langenscheidt 1912 einen Roman \"Blondes Gift\", der 1919 unter demselben Titel mit Hedda Vernon verfilmt wurde; Titelfigur war eine Femme fatale, die leichtfertig mehrere Männer ruiniert. Vernon war eine der ersten Filmdarstellerinnen, die ihr Haar wasserstoffblond gebleicht hatte. Das Verfahren war 1907 in Frankreich von Eugène Schueller entwickelt worden. Der Typus der rassigen, gewagten Frau war dort bis dahin stets von dunkelhaarigen Darstellerinnen wie Alla Nazimova, Theda Bara und Gloria Swanson (im deutschsprachigen Raum: Fern Andra und Pola Negri) verkörpert worden. In den Vereinigten Staaten traten De Sacia Mooers (\"The Blonde Vampire\", 1922) und Laura La Plante (\"The Dangerous Blonde\", 1924) als gefährliche Blondinen auf. In Deutschland erschien Brigitte Helm in Henrik Galeens Horrorfilm \"Alraune\" (1928) als hellblonde Dirne. 1930 folgte die mittelblonde Marlene Dietrich in \"Der blaue Engel\". Der Typus der Femme fatale ging in Hollywood mit den 1940er Jahren mit dem Film noir unter. Zu den letzten blonden Femme-fatale-Darstellerinnen gehörte Barbara Stanwyck mit einer blonden Perücke in \"Frau ohne Gewissen\" (1944). Erst New Hollywood brachte erneut gefährliche Blondinen auf die Leinwand: So etablierte sich mit Faye Dunaways Auftritt in Arthur Penns Gangsterfilm \"Bonnie and Clyde\" (1967) der Typus einer Blondine, die nicht nur intelligent, raffiniert und sexy ist, sondern auch voller krimineller Energie steckt. Ihr folgten Glenn Close (\"Fatal Attraction\", 1987) und Sharon Stone (\"Basic Instinct\", 1992).", "section_level": 1}, {"title": "Golddigger und „Schlampen von nebenan“.", "content": "In den Vereinigten Staaten hatte 1930 die wasserstoffblond gefärbte Jean Harlow ihren Karrieredurchbruch in Howard Hughes’ Kriegsabenteuer \"Höllenflieger\". Später folgten Filme wie \"Platinum Blonde\" (1931) und \"Bombshell\" (1933). Harlow gilt als die erste Filmdarstellerin, die im Sinne von Typecasting auf den Typus einer energischen, bodenständigen, zungenfertigen Blondine mit überwältigendem Sexappeal festgelegt war. Ihre Figuren waren keine gefährlichen Verführerinnen, sondern eher vom Typ Golddigger (ehrgeiziges Mädchen auf der Suche nach einem reichen Mann) oder „Schlampe von nebenan“. Sowohl Harlow als auch Mae West, die ihr bald folgte, zeigten eine unkonventionell offensive weibliche Sexualität. Das englische Substantiv \"blonde\" („Blondine“) nahm in dieser Zeit eine Konnotation von „sexy“ an. Um eine kulturelle Neudefinition von „blond“ hat sich auch der amerikanische Popstar Madonna immer wieder bemüht, etwa in ihrer \"Blond Ambition Tour\" (1990). Candace Bushnell, Autorin der Buchvorlage für die Fernsehserie \"Sex and the City\", veröffentlichte 2001 einen Episodenroman \"Four Blondes\", in dem sie die Geschichten von vier modernen Golddiggers erzählt.", "section_level": 1}, {"title": "Blonde Sexbomben.", "content": "Als „Erfinderin“ des Stereotyps der naiven, oberflächlichen Blondine gilt Anita Loos, die 1925 einen Roman \"Gentlemen Prefer Blondes\" veröffentlicht hatte. Eine Stummfilmfassung aus dem Jahre 1928 mit Ruth Taylor in der Hauptrolle gilt als verschollen. 1949 wurde der Stoff als Musical adaptiert und in dieser Form 1953 von 20th Century Fox mit Marilyn Monroe in der Rolle der \"Lorelei Lee\" verfilmt. Monroe, die in Henry Hathaways \"Niagara\" noch eine berechnende Femme fatale gespielt hatte, wurde mit diesem Auftritt in \"Gentlemen Prefer Blondes\" zum quintessenziellen Sexsymbol des weißen Amerika, und trat in ihren erfolgreichsten Filmen von da an stets als blonde Naive auf, die ihre aufsehenerregende sexuelle Ausstrahlung mit der Unschuld eines Kindes offerierte. Anders als die Traumfrauen, die Schauspielerinnen wie Rita Hayworth und Elizabeth Taylor repräsentiert haben, erschienen Monroes Figuren hochgradig hilfsbedürftig, einladend und zugänglich, und ihre männlichen Partner (Tommy Noonan, David Wayne, Tony Curtis) standen – insbesondere in den Kassenschlagern – für Durchschnittstypen, mit denen jeder männliche Zuschauer sich leicht identifizieren konnte. Darstellerinnen wie Jayne Mansfield, Mamie van Doren und Barbara Lang versuchten Monroes Erfolgsrezept nachzuahmen. In den Vereinigten Staaten der 1950er Jahre war das Stereotyp der naiven blonden Sexbombe untrennbar mit üppigen Brüsten verknüpft.", "section_level": 1}, {"title": "Haarfarbe und Glamour.", "content": "Im „Goldenen Zeitalter Hollywoods“ (1917–1960) entstand das Konzept von Glamour, einer Art magischer Verzauberung, die von der ästhetischen Überhöhung insbesondere weiblicher Filmstars ausging. Glamour setzt teure und elegante Kleidung, kostbaren Schmuck, sorgfältiges Makeup und aufwendig behandeltes und gepflegtes Haar voraus. Obwohl viele „Hollywood-Göttinnen“ rot- oder dunkelhaarig waren (Claudette Colbert, Vivien Leigh, Rita Hayworth, Elizabeth Taylor) war Blond – insbesondere Wasserstoffblond – die Haarfarbe, die mit glamourösen Filmstars assoziiert wurde. Namhafte Beispiele bildeten – außer den „Sexbomben“ der 1930er und 1950er Jahre – Marlene Dietrich, Greta Garbo, Carole Lombard, Joan Fontaine, Lana Turner, Lauren Bacall, Anita Ekberg, Brigitte Bardot und Julie Christie. Im gegenwärtigen Jargon werden solche Frauen auch als „It-Girl“ bezeichnet. Der Pop-Art-Künstler Andy Warhol, der mit den kulturellen Chiffren seiner Zeit (hier: wasserstoffblondes Haar als Chiffre für Glamour) gern spielte, trug seit den 1950er Jahren eine meist wasserstoffblonde Perücke.", "section_level": 1}, {"title": "„Hitchcock-Blondinen“.", "content": "Alfred Hitchcock präsentierte in seinen Thrillern seit 1935 einen Typus von blonden weiblichen Hauptfiguren, die auf elegante und raffinierte Weise kultiviert und beherrscht waren, unter ihrer äußerlichen lieblichen Kühle und Unberührbarkeit jedoch Skrupellosigkeit, Courage und eine unkonventionell offensive Sexualität verbargen; beispielhaft in Hitchcocks Meisterwerk \"North by Northwest\", in dem Eva Marie Saint (als Agentin Eve Kendall) den von Gangstern verfolgten Cary Grant (als Roger Thornhill), um ihn zu schützen, sehr zu seiner Überraschung in ihr Schlafwagenabteil bugsiert. Frühe „Hitchcock-Blondinen“ waren Madeleine Carroll und Ingrid Bergman. Hitchcock bevorzugte generell subtile, komplexe Charaktere, und präsentierte von 1954 an – als Antwort auf Filme wie \"Gentlemen Prefer Blondes\" (1953) – „kühle Blondinen“ wie Grace Kelly, Kim Novak, Janet Leigh und Tippi Hedren in fast all seinen Filmen. Der Typus der „kühlen Blonden“ war allerdings nicht vollständig Hitchcocks Erfindung, sondern hatte z. B. mit Marlene Dietrich Vorläufer bereits in den 1930er Jahren gehabt.", "section_level": 1}, {"title": "Blondinenwitze.", "content": "In den Vereinigten Staaten verbreitete sich in den frühen 1980er Jahren das Valley-Girl-Stereotyp; das Stereotyp verband das Bild junger Frauen, die der oberen Mittelklasse angehören, mit der Vorstellung, dass sie einen charakteristischen, im San Fernando Valley verbreiteten Slang sprachen und ihren Lebenssinn in Shopping und in Mode sahen. Nachdem Schauspielerinnen wie Carol Wayne und Goldie Hawn wiederholt kichernde, naive Blondinen gespielt hatten, kamen in den späten 1980er Jahren in Nordamerika – und bald auch in West- und Mitteleuropa – Blondinenwitze auf, die auf dem stark sexistischen Stereotyp basierten, dass blondhaarige junge Frauen naiv, unintelligent und an nichts anderem als (promiskem) Sex interessiert seien. Viele amerikanische Blondinenwitze waren umformulierte \"Sorority girl jokes\" (Witze über Mitglieder weiblicher Studentenverbindungen) bzw. \"Essex girl jokes\" (Witze über junge Frauen aus Essex, denen stereotyp Promiskuität und mangelnde Intelligenz zugeschrieben wird). Andere basierten auf älteren Witzen über „dumme Schweden“ bzw. „dumme Polen“. Im deutschsprachigen Raum waren vorher Ostfriesen- und Mantawitze kursiert. Als Reaktion auf das Stereotyp entstanden später Filme wie \"Legally Blonde\" (2001) und Selbstinszenierungen wie die von Paris Hilton. Bereits 1967 war die Country-Sängerin Dolly Parton mit einem ironischen Song \"Dumb Blonde\" in Erscheinung getreten. Im amerikanischen Slang werden dumme Blondinen auch als „Bimbos“ bezeichnet. Dass Blondhaarigkeit zumindest im nordamerikanischen Raum nicht allein bei \"Frauen\" mit Dummheit assoziiert wird, lässt sich am Stereotyp des \"Surfer Dude\" aufweisen, eines typischerweise in Kalifornien ansässigen blonden jungen Mannes, der außer Surfen nicht viel im Kopf hat. Daneben existieren in den USA auch die Stereotype des \"Dumb Jock\" (Sportlertyp mit hoher Popularität, aber geringer Intelligenz) und des \"Hick\" bzw. \"Redneck\" (sozialer Verlierer in ländlichem Lebensumfeld mit weißer Hautfarbe, stur konservativen Werten und ohne Bildung), bei denen die Haarfarbe allerdings keine Rolle spielt. Ironisierungen und Dekonstruktionen des Dumb blonde-Stereotyps „War schon in den Filmen in Monroes Rolle in \"Manche mögen’s heiß\" ein selbstironischer Ton zu hören, so wird das Stereotyp der dummen Blondine virtuos in der Komödie \"Legally Blonde\" (2001) dekonstruiert, da die blonde Hauptfigur Elle Woods (Reese Witherspoon) zwar äußerlich sämtlichen Klischees entspricht, zugleich aber hochintelligent in Harvard ihr Jura-Studium absolviert. Unter den deutschen Prominenten versucht sich u. a. Daniela Katzenberger an einer ähnlichen widersprüchlichen Strategie in ihrer Biografie \"Sei schlau, stell dich dumm\" (2011). Ebenso bedient sie das Stereotyp der wasserstoffblonden Sexbombe mit romantisch-prüden Familienidealen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem Stichwort Blondhaarigenstereotype lassen sich mehrere Topoi und Stereotype zusammenfassen, die in den Kulturen der Westlichen Welt auf blondhaarige Personen – insbesondere auf blonde Frauen („Blondinen“) – bezogen werden. Dazu zählen unter anderem die Stereotype der „blonden Unschuld“, des „blonden Gifts“, der „blonden Sexbombe“, der „kühlen Blonden“, der „gefährlichen Blonden“ und der Blondinenwitze.", "tgt_summary": null, "id": 163763} {"src_title": "Jackie (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Christian Wolff ist ein Inselbegabter und Mathematik-Genie, der mit Zahlen deutlich besser umgehen kann als mit Menschen. Er arbeitet unter der Tarnung einer kleinstädtischen Steuerberatung in Plainfield im Bundesstaat Illinois als Buchhalter für einige der gefährlichsten Unterweltorganisationen der Welt. Die Aufträge vermittelt ihm eine mysteriöse Figur namens „The Voice“ („Die Stimme“), die mit ihm telefonisch kommuniziert. Als Kind wurde bei ihm Autismus diagnostiziert und seine Eltern hatten die Möglichkeit, ihn am \"Harbor Neuroscience Institute\" in Hanover in New Hampshire unterzubringen. Obwohl Wolff sich mit Justine, der ebenfalls autistischen, stummen Tochter des Institutsdirektors, verbunden fühlte, lehnte dies sein Vater, ein Offizier der US Army im Bereich Psychologische Kriegsführung, ab. Er war der Meinung, dass sein Sohn seine Verhaltensstörung durch viel Training und Selbstdisziplin überwinden solle, um sich in der Welt besser behaupten zu können. Die Mutter hielt dem Druck nicht stand und verließ die Familie. Flashbacks zeigen Wolff, der später auch ein bemerkenswerter Scharfschütze ist, und seinen jüngeren Bruder Braxton in intensiver Ausbildung in Kampfkünsten. Der Leiter der Steuerfahndungsabteilung des Finanzministeriums, Ray King, kennt Wolff nur als „The Accountant“ („Der Buchhalter“). Der kurz vor der Pensionierung stehende King rekrutiert die junge Analystin Marybeth Medina als Fahnderin, um den Buchhalter zu identifizieren. Er droht, Medinas kriminelle Vergangenheit offenzulegen, falls sie die Mitarbeit ablehnt. Die einzigen Hinweise Medinas sind die Decknamen „Carl Gauss“ und „Lou Carroll“ sowie die Tonaufzeichnung einer Schießerei, bei der Wolff alleine zahlreiche Mitglieder der Gambino-Familie getötet hatte. Nach einer weiteren Tätigkeit für die Mafia nimmt Wolff einen weniger gefährlichen Auftrag des Robotik-Konzerns \"Living Robotics\" an. In der Firma hat die Buchhalterin Dana Cummings verdächtige Unstimmigkeiten entdeckt. Der Gründer des Unternehmens Lamar Blackburn und seine Schwester und Teilhaberin Rita kooperieren bereitwillig bei der Untersuchung, während CFO Ed Chilton die Finanzlöcher als einen Fehler Cummings’ abtut. Durch eine detaillierte Analyse der Unternehmensfinanzen ermittelt Wolff, dass 61 Millionen US-Dollar veruntreut worden sind. Bereits vor Erstellung seines abschließenden Prüfberichts informiert er Dana Cummings und Rita Blackburn über seine Erkenntnisse. Währenddessen besucht ein Auftragskiller Chilton zuhause. Er droht, Chilton und seine Frau umzubringen, wenn der Diabetiker Chilton sich nicht selbst eine tödliche Insulinüberdosis verabreicht. Lamar Blackburn sagt Wolff, dass Chilton das Geld veruntreut habe und aus Schuldgefühlen in den Selbstmord getrieben worden sei. Aus Trauer über den Tod seines langjährigen Freundes ordnet er die sofortige Einstellung der Prüfarbeiten an, zahlt Wolff aber sein vollständiges Honorar aus. Der perfektionistische Wolff ist sehr verstört, da er den Bericht nicht fertigstellen kann. Unterdessen gelingt es Medina, auf der Aufnahme der Schießerei eine Tonspur zu isolieren, auf der zu hören ist, wie der Mörder – Autismus-typischem Verhalten entsprechend – den Kinderreim Solomon Grundy vor sich hin murmelt. Gepaart mit dem Faible des „Accountant“ für bekannte Mathematiker kommt sie hinter seine Tarnidentität als „Christian Wolff“ und entdeckt sein Buchhaltungsbüro. Dabei findet sie heraus, dass Wolff hohe Steuerrückzahlungen mit Spenden an das \"Harbor Neuroscience Institute\" abgeschrieben hat. Nach Abschluss der Untersuchung von \"Living Robotics\" versuchen Auftragskiller, Wolff und Cummings zu töten. Wolff gelingt es, die Verfolger umzubringen und Dana zu retten. Die beiden tauchen in einem Hotel unter und finden heraus, dass das veruntreute Geld in Tochterunternehmen zur Schönung der Lagerbestände von \"Living Robotics\" reinvestiert wurde, um den Firmenwert für einen Börsengang künstlich zu erhöhen. Wolff vermutet Rita Blackburn dahinter und will sie in ihrem Haus zur Rede stellen. Allerdings findet er sie tot auf, woraus er schließt, dass ihr Bruder Lamar Blackburn hinter dem Betrug und den Morden steckt. King und Medina durchsuchen Wolffs Haus und finden Beweise, dass er der gesuchte „Accountant“ ist. King verrät Medina, dass er Wolff bereits einmal begegnet ist, und erzählt ihr, was er über ihn weiß. So war Wolff in der US Army, als er mit seinem Vater die Beerdigung seiner in zweiter Ehe verheirateten Mutter besuchte. Dort kam es zu einer Schlägerei, bei dem der Vater beim Versuch, seinen Sohn zu schützen, erschossen wurde. Wolff kam ins Gefängnis und lernte dort Francis Silverberg, den Buchhalter der Gambinos, kennen. Silverberg war als Informant für die US-Behörden rekrutiert und in Schutzhaft genommen worden, wurde später aber freigelassen und anschließend von der Familie Gambino zu Tode gefoltert. Als Wolff im Gefängnis von Silverbergs Tod erfuhr, war er außer sich vor Wut, flüchtete und beging aus Rache den Mord an den Gambinos. King war dabei der erste Agent vor Ort und Wolff hätte ihn ebenfalls töten können. Wolff verschonte ihn jedoch, nachdem King seine Frage, ob er ein guter Vater gewesen sei, bejaht hatte. Seitdem versorgt eine mysteriöse Anruferin Ray King mit Informationen, wenn ein Kunde Wolffs Moralkodex nicht entspricht. King hatte Medina nicht engagiert, um Wolffs Identität zu enttarnen, sondern um sie als Nachfolgerin und Ansprechpartnerin für die Anrufe zu verpflichten. Wolff attackiert Lamar Blackburns Haus, das durch eine Gruppe von Söldnern unter der Leitung des Auftragskillers geschützt wird. Während des daraus resultierenden Schusswechsels erkennt der Auftragskiller den Kinderreim Solomon Grundy, den Wolff in Stresssituationen aufsagt, und stellt sich ihm gegenüber. Er offenbart sich als sein Bruder Braxton, zu dem Christian nach dem Tod seines Vaters keinen Kontakt mehr hatte. Nach einem Kampf sind sie sich schließlich im Reinen, und Braxton unternimmt nichts gegen die Tötung Lamar Blackburns. Wolffs Beweise für dessen kriminelle Aktivitäten gelangen zu Medina, die Kings Angebot akzeptiert und dessen Posten übernommen hat, woraufhin Ermittlungen gegen \"Living Robotics\" eingeleitet werden. Im \"Harbor Neuroscience Institute\" arbeitet die erwachsene Justine an einem leistungsstarken Computer und entpuppt sich als die unbekannte Telefonstimme. In der Endszene erhält Dana das Gemälde von Jackson Pollock, das Wolff ihr geschickt hat.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film wurde in Atlanta in Georgia gedreht, unter anderem am Georgia Institute of Technology. Die Dreharbeiten begannen im Januar 2015.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einspielergebnisse.", "content": "Der Film nahm bei Produktionskosten in Höhe von 44 Millionen US-Dollar am Eröffnungswochenende 24,7 Millionen US-Dollar ein. Insgesamt spielte er in den Kinos der Vereinigten Staaten gut 86,2 Millionen ein, die weltweiten Einnahmen betrugen über 155 Millionen Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"The Accountant\" erhielt auf Rotten Tomatoes von 52 % der Kritiker ein positives Urteil, wobei 254 Rezensionen gewertet wurden. Das Fazit der Seite lautet: „\"The Accountant\" verwirft eine engagierte Darstellung von Ben Affleck und lässt die Zuschauer mit einem unstrukturierten Actionthriller zurück.“ Auf Metacritic erreichte der Film einen Metascore von 51 von 100 basierend auf 45 Kritiken. Der Filmdienst sah eine „versiert inszenierte Mischung aus Psychogramm und Thriller, in der die Bösen zu den Guten werden“. Dabei gerate der Film „moralisch freilich immer wieder arg ins Schwimmen und zudem auch erzählerisch oft aus dem Tritt“. Die Redaktion von Cinema schrieb: „\"The Accountant\" ist kein Finanzkrimi mit einem unbestechlichen Buchhalter als Helden. Vielmehr ist der Film beinharter Actionreißer und trickreicher Verschwörungskrimi in einem. Zwar ist die Motivlage nicht immer ganz logisch, aber den Unterhaltungswert dieses hochklassigen Thrillers tut das keinerlei Abbruch, vor allem da Ben Affleck mit jedem Film besser zu werden scheint.“ Andreas Busche von epd Film meinte, die Motive seien „aus besseren Genrefilmen und Fernsehserien der letzten Jahre“ entliehen und würden sich zu keiner „kohärenten“ Geschichte zusammenfügen. Busche hob die „hochkonzentrierte, elegante Inszenierung“ von O'Connor hervor, welche zunächst „Autorenanspruch“ vermuten lasse, doch letztlich wirke der Film wie ein „überambitioniertes B-Movie“. Carsten Baumgardt resümierte in seiner Kritik auf Filmstarts: „Handlung und Figurenzeichnung mögen nicht immer hundertprozentig stimmig sein, die Ideenvielfalt von Gavin O’Connors schwarzhumorigem „The Accountant“ sorgt dennoch für gute, kurzweilige Thriller-Unterhaltung.“", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Ende Juni 2017 wurde bekannt, dass eine Fortsetzung bei Warner Bros. in Planung ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Accountant ist ein US-amerikanischer Thriller des Regisseurs Gavin O’Connor aus dem Jahr 2016. In den Hauptrollen sind Ben Affleck, Anna Kendrick, J. K. Simmons und Jon Bernthal zu sehen. Der Film kam am 14. Oktober 2016 in die amerikanischen und am 20. Oktober 2016 in die deutschen Kinos.", "tgt_summary": null, "id": 1036842} {"src_title": "Mykola Stasjuk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Poinsot’sche Konstruktion betrachtet einen kräftefreien Kreisel, der in seinem Massenmittelpunkt ruht. Außer in der Schwerelosigkeit kann ein kräftefreier Körper in einem Schwerefeld realisiert werden, indem er in seinem Schwerpunkt drehbar, beispielsweise kardanisch aufgehängt wird. Die Ausdehnung des Energieellipsoids ist konstant, da sie von der Rotationsenergie bestimmt wird, die beim kräftefreien Kreisel ein Integral seiner Bewegung ist, da mangels äußerer Kräfte keine Arbeit verrichtet wird. Dort, wo die aktuelle Winkelgeschwindigkeit das Energieellipsoid berührt, ist der aktuelle Drehimpuls senkrecht zu Tangentialebene. Der Drehimpuls ist beim kräftefreien Kreisel unveränderlich und somit sind die Tangentialebenen während der Bewegung parallel zueinander oder fallen zusammen. Die Komponente der Winkelgeschwindigkeit in Richtung des Drehimpulses bleibt immer gleich. Denn bei der kräftefreien Drehbewegung eines Körpers ist sowohl seine Rotationsenergie \"E\" als auch sein Drehimpuls formula_1 erhalten. Erstere berechnet sich aus letzterem durch skalare Multiplikation mit der Winkelgeschwindigkeit: Darin ist \"L\" der Betrag des Drehimpulses, \"ω\" der Betrag der Drehgeschwindigkeit und \"φ\" der von Drehimpuls und Drehgeschwindigkeit eingeschlossene Winkel. Auf der rechten Seite der letzten Gleichung steht eine Konstante der Drehbewegung, weswegen die linke Seite, der Anteil der Winkelgeschwindigkeit in Richtung des Drehimpulses, ebenfalls konstant ist. Besagter Anteil bestimmt den Abstand der Tangentialebene vom Massenmittelpunkt. Dieser liegt im Ursprung O und sein Fußpunkt auf der Tangentialebene sei A. Dann ist dieser feste Anteil der Winkelgeschwindigkeit die Strecke OA. Somit ist die Tangentialebene an das Poinsotellipsoid im Pol fest und wird \"invariable Ebene\" genannt (grün Ebene in Abb. 1). Trotzdem die Winkelgeschwindigkeit OA konstant ist, rotiert der Polstrahl AP \"nicht\" mit konstanter Drehgeschwindigkeit um die Achse OA, denn der Pol wandert nicht nur in der Ebene, sondern auch auf dem Poinsotellipsoid. Ein im Pol befindliches Partikel des Starrkörpers steht momentan still, denn es liegt auf der aktuellen Drehachse, die durch den ruhenden Massenmittelpunkt geht. Wenn der Körper nicht um eine seiner Hauptträgheitsachsen kreist, dann kann von den Winkelgeschwindigkeiten \"ω\" höchstens eine null sein. Die Euler’schen Kreiselgleichungen zeigen, dass von den Winkelbeschleunigungen dann niemals alle drei gleichzeitig verschwinden können. Der Pol bleibt demnach auf den Polhodien und Herpolhodien nicht stehen oder kehrt gar seine Bewegungsrichtung um.", "section_level": 1}, {"title": "Polhodien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Epi- und perizykloide Polhodien.", "content": "Die Winkelgeschwindigkeit liegt zum Einen wegen der Energieerhaltung auf dem Poinsotellipsoid (grau in Abb. 2). Zum Anderen berührt sie wegen der Drehimpulserhaltung auch das Drallellipsoid, das im körperfesten System die Endpunkte aller Winkelgeschwindigkeitsvektoren enthält, die zum gleichen Drehimpulsbetragsquadrat führen (gelb). Die Polhodien sind die Schnittkurven dieser beiden Ellipsoide und sind als solche Kreis-, Ellipsen- oder Taco-förmige, geschlossene Kurven, die wie die Ellipsoide zu allen drei \"Hauptebenen\", die von den Hauptträgheitsachsen erzeugt werden, symmetrisch sind. Die in Abb. 2 rot gezeichneten Polhodien, werden nach Arnold Sommerfeld und Felix Klein \"epizykloidische\" Polhodien genannt. Bei ihnen ist \"L\"2 < 2Θ\"E\", worin \"E\" die Rotationsenergie, \"L\" den Betrag des Drehimpulses und Θ das mittelgroße Hauptträgheitsmoment bezeichnen. Die blau gezeichneten Kurven sind die \"perizykloidischen\" Polhodien, bei denen 2Θ\"E\" < \"L\"2 ist. Zwischen den epi- und perizykloidischen Polhodien liegt die trennende Polhodie oder \"#Separatrix\" (schwarz), die bei \"L\"2 = 2Θ \"E\" entsteht und aus zwei Ellipsen zusammengesetzt gedacht werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Berührungspunkte der Ellipsoide.", "content": "Bei gegebener Rotationsenergie berührt das kleinstmögliche Drallellipsoid das Poinsotellipsoid an den Endpunkten der großen Achse. Diese Situation entspricht einer gleichförmigen Drehung um die Hauptträgheitsachse mit dem \"kleinsten\" Hauptträgheitsmoment, denn die Längen der Achsen sind umgekehrt proportional zu den Hauptträgheitsmomenten. Hier hat der Drehimpuls den minimalen mit der Rotationsenergie verträglichen Betrag. Wenn das größtmögliche Drallellipsoid das Poinsotellipsoid an den Endpunkten der kleinsten Achse berührt, findet eine gleichförmige Drehung um die Hauptträgheitsachse mit dem \"größten\" Hauptträgheitsmoment statt, und der Drehimpuls hat den maximalen, mit der Rotationsenergie verträglichen Betrag erreicht. Mathematisch drückt sich das so aus: Dreht der Körper mit der Winkelgeschwindigkeit ω um die k-te Hauptachse mit dem Hauptträgheitsmoment Θ, dann hat er den Drehimpuls L = Θω und die Rotationsenergie Der Drehimpuls ist also betraglich am größten oder kleinsten, wenn der Körper um seine Hauptachse mit dem größten oder kleinsten Hauptträgheitsmoment dreht.", "section_level": 2}, {"title": "Rotierende und oszillierende Bewegungen.", "content": "Auf den epizykloidischen Polhodien findet eine Drehung um die 1-Achse statt und der Drehwinkel um diese Achse ist unbeschränkt. Bei den perizykloidischen Polhodien schwankt der Drehwinkel um die 1-Achse zwischen zwei Extremwerten. Entsprechend werden die epizykloidischen Bewegungen als \"rotierend\" und die perizykloidischen als \"oszillierend\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Stabilitätsbetrachtungen.", "content": "Ist der Pol nur in der Nähe aber nicht auf der größten oder kleinsten Achse, verbleibt er auch in deren Nähe, denn die Polhodien umschließen diese Endpunkte. Das ist auf der Separatrix anders, wo ein in der Nähe aber nicht auf der mittleren Achse befindlicher Pol sich auf einer epi- oder perizykloidischen Polhodie erheblich von seiner Anfangslage entfernt und die Achse auch nicht umschlingt. Die größte und kleinste Achse markieren somit stabile Drehachsen wohingegen die mittlere Drehachse eine instabile ist. Bei stark abgeplatteten oder sehr schlanken Ellipsoiden kann bereits ein kleiner Stoß den Pol weit von der Hauptträgheitsachse wegführen auch wenn die Bewegung um eine der stabilen Achsen stattfindet. Somit kann bei stark unterschiedlichen Hauptträgheitsmomenten auch eine stabile Drehachse instabil erscheinen. Ein Maß für die Stabilität der Drehachsen kann aus den Achsverhältnissen der Ellipsen abgeleitet werden, als welche die Polhodien bei Betrachtung aus Richtung der Hauptträgheitsachsen erscheinen. Die Winkelgeschwindigkeiten erfüllen die beiden Gleichungen Projektion der Schnittkurven in Richtung einer der Hauptträgheitsachsen auf eine Ebene senkrecht dazu erfolgt durch Eliminierung der Winkelgeschwindigkeitskomponente in Richtung der Achse, was auf die Gleichungen führt. Die erste und dritte Gleichung besitzen nur positive Koeffizienten, weswegen sie Ellipsen beschreiben, die die Achsverhältnisse aufweisen. Die Stabilität nimmt ab, je weiter sich die Verhältnisse von eins entfernen, und wird am größten, wenn der Kreisel symmetrisch bezüglich der 1- bzw. 3-Achse ist, denn dann wird \"s\"=1 bzw. \"s\"=1.", "section_level": 2}, {"title": "Separatrix.", "content": "Auf der Separatrix ist \"L\"2 = 2Θ\"E\" und die zweite der obigen Ellipsengleichungen definiert gemäß zwei Ursprungsgeraden in der 1-3-Ebene. Die von diesen Geraden und der 2-Achse aufgespannten Ebenen enthalten die Separatrix, die als ebene Schnitte eines Ellipsoids aus Ellipsen besteht (schwarz in Abb. 2). Bei der Bewegung zeigt sich, dass sich ein Punkt auf der 2-Achse auf einer Loxodrome mit gleichmäßiger Drehgeschwindigkeit unendlich oft um die Drehimpulsachse dreht, siehe Abb. 3 und Bewegung auf der Separatrix. Der Pol nähert sich asymptotisch dem Schnittpunkt der beiden Ellipsen auf der 2-Achse an, erreicht sie aber nie.", "section_level": 1}, {"title": "Herpolhodien.", "content": "Die Herpolhodien zeichnen den Weg des Pols in der invariablen Ebene nach. Weil der Anteil der Winkelgeschwindigkeit, der senkrecht zum Drehimpuls ist, der Polstrahl AP, wie die Winkelgeschwindigkeit selbst zwischen zwei Extremwerten schwankt, liegen die Herpolhodien zwischen zwei konzentrischen Kreisen um den Fußpunkt \"A\" des Massenmittelpunkts auf der invariablen Ebene, siehe Abb. 4. Die Herpolhodien sind wie in Abb. 4 meistens nicht geschlossen, wonach der Kreisel nicht mehr in seine Anfangslage zurückzukehren braucht. Trotz ihrer Benennung als Schlängelweg besitzen die Herpolhodien keine Wendepunkte und auch keine Spitzen. Der Krümmungsmittelpunkt liegt immer auf der Seite des Fußpunkts \"A\".", "section_level": 1}, {"title": "Symmetrische Kreisel.", "content": "Bei symmetrischen Kreiseln stimmen zwei Hauptträgheitsmomente überein, sodass das Poinsotellipsoid und das Drallellipsoid rotationssymmetrisch sind. Die Polhodien und die Herpolhodien werden dann zu Kreisen. Alle Winkelgeschwindigkeiten auf den Polhodien und auf den Herpolhodien bilden einen Kegel, den Spurkegel und Polkegel, die beim symmetrischen Kreisel Kreiskegel vorstellen. Der symmetrische, gestreckte, \"prolate\" Kreisel kann sich nur epizykloidisch, der symmetrische, abgeplattete, \"oblate\" Kreisel nur perizykloidisch bewegen. Wird beim prolaten Kreisel der Polhodienkreis in die invariable Ebene geklappt, so liegt er außerhalb des Herpolhodienkreises. Irgendein Punkt auf dem geklappten Polhodienkreis fährt beim Abrollen auf dem Herpolhodienkreis eine Epizykloide ab. Der in die invariable Ebene geklappte Polhodienkreis des oblaten Kreisels rollt hingegen innen auf dem Herpolhodienkreis ab, den der Polhodienkreis umschließt, und ein Punkt auf ihm zeichnet eine \"Perizykloide\". Das motiviert die Bezeichnung der Bewegung als epi- bzw. perizykloidisch. Niemals kann der Fall eintreten, bei dem der rollende Polhodienkreis innerhalb des festen Herpolhodienkreises liegt und die Bewegung entsprechend hypozykloidisch heißen müsste.", "section_level": 1}, {"title": "Lagrange-Kreisel.", "content": "Die Poinsot’sche Konstruktion kann auch auf Lagrange-Kreisel übertragen werden. Der Lagrange-Kreisel ist ein symmetrischer schwerer Kreisel, bei dem der Massenmittelpunkt auf der Figurenachse liegt und der einen Stützpunkt hat. Bei schweren Kreiseln mit Stützpunkt bewegt sich der Drehimpuls in einer Ebene, die senkrecht zur Gewichtskraft ist, und der Abstand dieser Ebene vom Ursprung ist konstant, da es ein Integral der Bewegung ist. Da zwar die Gesamtenergie des Kreisels konstant ist, nicht so aber seine Rotationsenergie, hat das Poinsot-Ellipsoid eine Ausdehnung, die gegenläufig zur Lageenergie zu- und abnimmt. Die Polhodien liegen in einer Ebene, die senkrecht zur Figurenachse ist und den Abstand ω vom Stützpunkt hat, denn die axiale Winkelgeschwindigkeit ω ist beim Lagrange-Kreisel konstant.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeiner Fall.", "content": "Beim Lagrange-Kreisel sind die Herpolhodien im Allgemeinen sphärische Kurven, die also auf der Oberfläche einer Kugel verlaufen. Das Zentrum der Kugel liegt auf der Lotlinie im Abstand formula_8 vom Stützpunkt und der Radius der Kugel hat die Länge Darin ist Der Abstand vom Stützpunkt zum Mittelpunkt der Kugel und ihr Radius wachsen über alle Grenzen, wenn Θ = Θ, also beim Kugelkreisel, oder wenn L = 0 und der Kreisel zum Pendel wird. Das über das Poinsot-Ellipsoid und die Polhodien gesagte bleibt in diesen Spezialfällen gültig.", "section_level": 2}, {"title": "Schwerer Kugelkreisel.", "content": "Beim Kugelkreisel sind Winkelgeschwindigkeit und Drehimpuls proportional zueinander, weswegen sich auch die Winkelgeschwindigkeit in einer Ebene bewegt, die senkrecht zur Gewichtskraft ist.", "section_level": 2}, {"title": "Pendel.", "content": "Beim Lagrange-Kreisel ohne axiale Winkelgeschwindigkeit ω sind Winkelgeschwindigkeit und Drehimpuls auch proportional zueinander, weswegen das beim Kugelkreisel gesagte auch hier zutrifft. Ein Lagrange-Kreisel ohne axiale Winkelgeschwindigkeit ω führt daher Pendelbewegungen aus, bei denen sich der Endpunkt der Winkelgeschwindigkeit in einer horizontalen Ebene aufhält.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Poinsot’sche Konstruktion nach Louis Poinsot modelliert die Bewegung des kräftefreien Kreisels als gleitungsloses Abrollen des Energieellipsoids auf einer festen \"invariablen Ebene\", siehe Abb. 1. ", "tgt_summary": null, "id": 1829347} {"src_title": "William Philipps Dunbar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Virginia Gregg war die Tochter des Geschäftsmanns Edward Gregg und der Musikerin Dewey Alphaleta Todd. Ihre Familie zog schon bald nach Pasadena um. Auf dem Pasadena Junior College begann sie, die Bassviola zu spielen. Mit 18 hatte sie einen Auftritt als Schauspielerin im Pasadena Playhouse. Ihren ersten bezahlten öffentlichen Auftritt hatte sie im \"Pasadena Symphonie Orchester\". Nach etwa vier Jahren verließ sie das Orchester und schloss sich mit fünf anderen Musikerinnen zu \"The Singing Strings\" zusammen. Die Gruppe hatte bald eine feste Anstellung bei CBS Radio. Dadurch bekam sie die Möglichkeit, in den damals sehr beliebten Radiohörspielen als Schauspielerin aufzutreten. Bald sprach sie hauptberuflich in diesen Hörspielen und wurde eine der, wenn nicht die meistbeschäftige Hörspielschauspielerin in den USA. Sie hatte zum Beispiel Rollen im \"Lux Radio Theater\", in \"Lum and Abner\" oder der \"Jack Benny Show\"; sie hatte eine Hauptrolle in \"One Man’s Family\", einer der erfolgreichsten Radioserien der 1930er und 1940er Jahre. Sie trat auch in der Serie \"Gunsmoke\" auf. Sie trat auch in \"Dragnet\" auf und beeindruckte den Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent dieser Hörspielreihe, Jack Webb, so sehr, dass er sie immer wieder in seinen Projekten einsetzte. 1946 hatte sie ihren ersten Filmauftritt mit einer sehr kleinen Rolle in Alfred Hitchcocks Film \"Berüchtigt\", 1947 folgte der erste Film, in dem sie auch erwähnt wurde, nämlich \"Jagd nach Millionen\". Danach war sie in Filmen wie \"Tabu der Gerechten\", \"Casbah – Verbotene Gassen\", \"Alle Herrlichkeit auf Erden\" oder \"Und morgen werd’ ich weinen\" zu sehen. Sie trat auch in mehreren Filmen von Jack Webb auf, wie \"Großrazzia\", \"The D.I.\", \"D.A.: Conspiracy to Kill\", \"Chase\", \"Mobile 2\", \"The 25th Man\" oder den verhinderten Pilotfilm \"Dragnet 1966\". Auch Don Siegel griff mehrfach auf sie zurück: \"Entfesselte Jugend\", \"Hound-Dog Man\" und \"Nur noch 72 Stunden\". 1977 sprach sie in \"A Flintstone Christmas\", einem Weihnachtsfilm der Serie Familie Feuerstein. Virginia Gregg sprach auch neben Jeanette Nolan und Paul Jasmin die Rolle der Norma Bates in Psycho, eine Rolle der sie auch in \"Psycho II\" und in ihrem letzten Film \"Psycho III\" ihre Stimme lieh, bei diesen Filmen allerdings als einzige. Ihren ersten Auftritt in einer Fernsehserie hatte Virginia Gregg 1952 in Jack Webbs Serie \"Polizeibericht\"; bis 1970 kam sie in dieser Serie und der gleichnamigen Nachfolgeserie auf 23 Auftritte in Gastrollen. Auch in anderen Serien von Jack Webb wie \"77 Sunset Strip\", \"Temple Houston\", \"O’Hara, U.S. Treasury\", \"Notruf California\", \"Adam–12\", \"Sam\" oder \"Project U.F.O.\" hatte sie zumeist mehrere Gastauftritte. Aber auch sonst war sie eine vielbeschäftigte Seriendarstellerin. Neben Serien, bei denen sie vorher schon in deren Hörspielzeiten mitgespielt hatte, wie zum Beispiel \"Rauchende Colts\", \"Richard Diamond, Privatdetektiv\", \"Dr. Kildare\" oder \"Have Gun – Will Travel\" war sie auch in Serien wie \"Alfred Hitchcock präsentiert\", \"Lassie\", \"Maverick\", \"Perry Mason\", \" Twilight Zone\", \"Bonanza\", \"Die Leute von der Shiloh Ranch\", \"Auf der Flucht\", \"The Addams Family\", \"Columbo\", \"Verliebt in eine Hexe\", \"Kobra, übernehmen Sie\", \"Alias Smith und Jones\", \"Kung Fu\", \"Detektiv Rockford – Anruf genügt\", \"Die Straßen von San Francisco\", \"Die Waltons\", \"Drei Engel für Charlie\" oder \"Der Denver-Clan\" zu sehen. Auch an Trickfilmserien war sie beteiligt. So sprach sie die \"Tarra\" in \"The Herculoids\" und in der Nachfolgeserie \"Space Stars\". Synchronisiert wurde Virginia Gregg unter anderem von Alice Treff, Elfe Schneider, Bettina Schön, Marianne Wischmann, Elisabeth Ried, Gisela Trowe und Hannelore Minkus. Virginia Gregg war von 1947 oder 1948 bis Ende 1959 mit dem Regisseur und Produzenten Jaime Del Valle verheiratet. Mit ihm hatte sie die drei Söhne Gregg, Jaime und Ricardo. Sie soll auch ab 1937 mit dem Musiker Louis Butterman und ab 1962 mit Flavius Otto Burket verheiratet gewesen sein. Sie starb 1986 an Lungenkrebs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Virginia Gregg (* 6. März 1916 in Harrisburg, Illinois; † 15. September 1986 in Los Angeles, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin und Musikerin.", "tgt_summary": null, "id": 2035610} {"src_title": "Kongenerische Reliabilität", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Wojnasy liegt im Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 500 Meter westlich der Grenze zur Woiwodschaft Podlachien, die hier bis 1939 auch die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Polen war. Die Kreisstadt Olecko \"(Marggrabowa\", umgangssprachlich auch \"Oletzko\", 1928 bis 1945 \"Treuburg)\" ist elf Kilometer in nordwestlicher Richtung entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das damals \"Nurrek\", vor 1777 \"Worinassen\" und bis 1938 \"Woynassen\" genannte Dorf wurde im Jahre 1553 gegründet. Zwischen 1874 und 1945 war es in den Amtsbezirk Markowsken () eingegliedert, der – 1938 in „Amtsbezirk Markau (Ostpr.)“ umbenannt – zum Kreis Oletzko (1933 bis 1945 Kreis Treuburg) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 verzeichnete Woynassen 242 Einwohner. Die Einwohnerzahl verringerte sich bis 1933 auf 208 und belief sich 1939 auf 210. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Woynassen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Woynassen stimmten 142 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfiel keine Stimme. Am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) des Jahres 1938 wurde die Schreibweise des Ortsnamens Woynassen in „Woinassen“ verändert. In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Wojnasy“. Heute ist das Dorf Sitz eines Schulzenamtes () und somit eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Wieliczki \"(Wielitzken\", 1938 bis 1945 \"Wallenrode)\" im Powiat Olecki (Kreis \"Oletzko\", 1933 bis 1945 Kreis \"Treuburg\"), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither des Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1945 war Woynassen resp. Woinassen in die evangelische Kirche Wielitzken in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die katholische Pfarrkirche Marggrabowa (Treuburg) im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Wojnasy katholischerseits zur Pfarrkirche Wieliczki im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Kirchenglieder orientieren sich zur Pfarrei Suwałki in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Wojnasy liegt nördlich der Woiwodschaftsstraße DW 655 und ist von dort über Cimochy \"(Groß Czymochen\", 1929 bis 1945 \"Reuß)\" und Cimoszki zu erreichen. Außerdem führt eine Nebenstraße von Markowskie \"(Markowsken\", 1938 bis 1945 \"Markau (Ostpr.))\" über Wojnasy nach Wierciochy, das bereits im Gebiet der Woiwodschaft Podlachien liegt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wojnasy () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Landgemeinde Wieliczki \"(Wielitzken\", 1938 bis 1945 \"Wallenrode)\" im Powiat Olecki (Kreis \"Oletzko\", 1933 bis 1945 Kreis \"Treuburg\").", "tgt_summary": null, "id": 2289846} {"src_title": "Jakob Forsbacka Karlsson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "1964 lernte Cooper den Londoner Kunsthändler Robert Fraser kennen, durch den er Bekanntschaft mit Persönlichkeiten aus Musik, Kunst und Literatur machte, darunter die Beatles, die Rolling Stones, Marianne Faithfull, Eric Clapton, Cecil Beaton, Andy Warhol, Peter Blake, David Hockney, William S. Burroughs, Jean Genet, Terry Southern und Allen Ginsberg. In den nachfolgenden Jahren arbeitete er am engsten mit den Mitgliedern der Rolling Stones zusammen. Eine tiefe Freundschaft verband ihn mit Keith Richards. 1966 richtete sich Cooper in den Chelsea Manor Studios in der Flood Street in unmittelbarer Nähe der King’s Road im Londoner Stadtteil Chelsea ein Fotostudio ein. Cooper war einer der Anwesenden in Keith Richards Haus \"Redlands\" in Sussex, als am späten Nachmittag des 12. Februar 1967 die Polizei dort eine Drogenrazzia durchführte, die zu Anklagen aufgrund des \"Dangerous Drugs Act\" gegen Keith Richards, Mick Jagger und Robert Fraser führte. Der Antiquitätenhändler Christopher Gibbs und Jaggers damalige Freundin Marianne Faithfull waren bei der Razzia ebenfalls anwesend. George Harrison hatte vor Eintreffen der Polizei zusammen mit seiner Freundin Pattie Boyd das Anwesen verlassen. Am 30. März 1967 fand die Fotosession zum Cover des Sgt. Pepper’s-Album in Coopers Fotostudio in Chelsea statt. Cooper fertigte die Fotografien für Vorder-, Rück- und Innenseite des Klappcovers an. Für die Gestaltung der Plattenhülle und die Bereitstellung der Kulisse war Al Vandenberg verantwortlich. Das Gesamtarrangement mit den Beatles in Fantasie-Uniformen, umgeben von Abbildungen und Wachsfiguren von insgesamt 70 Persönlichkeiten, hatten Robert Fraser, Peter Blake und seine Frau Jann Haworth entworfen. Das Sweatshirt mit der Aufschrift \"„Welcome the Rolling Stones, Good Guys“\", das die Shirley-Temple-Puppe auf der rechten Seite des Fotos trägt, stammte von Coopers jungen Sohn Adam. Cooper machte 1967 auch die Aufnahmen für das 3D-Cover des Rolling-Stones-Albums Their Satanic Majesties Request. Die große Neuerung war die Verwendung eines Lentikulardrucks zur Erzeugung eines Linsenrasterbilds, das zwei Bilder der Band enthält und dadurch eine Tiefenwirkung hervorruft. Aufgrund der hohen Produktionskosten wurde das 3D-Foto sehr bald verkleinert und mit einem blau-weißen Schmuckrahmen umgeben. Schließlich ersetzte man das 3D-Bild durch ein einfaches Foto. In den 1980er Jahren wurde das Album als limitierte Edition mit dem Lentikular-Cover wiederveröffentlicht. Die Original-Master-Materialien wurden dann zerstört, so dass das Cover nie wieder reproduziert werden kann. 1967 plante Cooper zusammen mit Terry Southern die erste Verfilmung von Anthony Burgess’ Roman Clockwork Orange. Die Rolle des Protagonisten Alex sollte Mick Jagger von den Rolling Stones spielen. Die anderen Bandmitglieder, Keith Richards, Brian Jones, Bill Wyman und Charlie Watts, waren als Darsteller der Droogs-Bande vorgesehen. Das Projekt wurde nie verwirklicht, da die britische Regierung eine Veröffentlichung nicht gestattet hätte. Southern empfahl den Roman später weiter an Stanley Kubrick. In den frühen 1970er Jahren war Cooper heroinabhängig und litt an Depressionen. 1973 beging er Suizid. In einem Abschiedsbrief schrieb er an seinen Sohn Adam: Coopers tragische Selbsttötung bedeutete für manche Zeitgenossen das spirituelle Ende der 1960er Jahre. In Keith Richards Worten war Cooper „ein Hipster der 1950er, der durch die 1960er Jahren geschlittert war und die 1970er nicht vertragen hatte.“ Für den Fotografen David Bailey war Cooper „aus seiner Zeit gefallen.“ Sein Freund Christopher Gibbs bezeichnete ihn als „Poet der Linse.“ Postum wurde eine Reihe von Bildbänden mit Coopers Fotografien veröffentlicht: \"Blinds & Shutters\", \"The Early Stones\" und \"You are Here – The London Sixties\". Mehrere Ausstellungen waren seinem Werk gewidmet, darunter \"Blinds and Shutters\" in der Atlas Gallery in London 2003 und \"Courting the Stones\" bei Proud Chelsea in London 2015.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Cooper (* 1941; † 1973) war ein britischer Fotograf, der für seine Fotografien von führenden Rockmusikern aus den 1960er und frühen 1970er Jahren bekannt geworden ist. Sein bedeutendstes Werk ist das Cover-Foto für die Beatles-LP \"Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band\".", "tgt_summary": null, "id": 1977721} {"src_title": "Mitch Callahan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorkommen und Darstellung.", "content": "Bereits 1879 wurde die Darstellung von Dimethylcarbamoylchlorid (hier als „Dimethylharnstoffchlorid“ bezeichnet) aus Phosgen und Dimethylamin (DMA) berichtet. Bei der Reaktion von Phosgen mit gasförmigem Dimethylamin in einem Durchflussreaktor entsteht bei 275 °C Dimethylcarbamoyl-chlorid in hoher Ausbeute (90 %). Zur Unterdrückung der Bildung von Harnstoffen wird mit einem Phosgenüberschuss (COCl : DMA = 3 : 1) gearbeitet. Die Reaktion kann auch im Labormaßstab mit Diphosgen bzw. Triphosgen und wässriger Dimethylaminlösung im Zweiphasen-system Benzol + Xylol/Wasser in einem Rührreaktor mit Natriumhydroxid als Säurefänger durchgeführt werden, allerdings wegen der Hydrolysempfindlichkeit des DMCC mit erheblich niedrigen Ausbeuten (56 %). Bei der Umsetzung von Phosgen mit Trimethylamin entsteht ebenfalls Dimethylcarbamoylchlorid und Methylchlorid Ein neueres Verfahren geht aus von Dimethylaminchlorid aus, das an einem Palladium-Katalysator unter Druck mit Kohlenmonoxid bei Raumtemperatur praktisch quantitativ zu DMCC umgesetzt wird. Auch bei der Vilsmeier-Haack-Reaktion kann in geringen Mengen (0–20 ppm) Dicarbamoylchlorid aus Dimethylformamid (DMF) entstehen, ebenso wie beim Einsatz von DMF als Katalysator bei der Umsetzung von Carbonsäuren mit Thionylchlorid zu den entsprechenden Carbonsäurechloriden. Die Neigung zur Bildung von DMCC hängt vom Chlorierungs-reagens ab (Thionylchlorid > Oxalylchlorid > Phosphoroxychlorid) und ist bei Anwesenheit einer Base höher. Allerdings hydrolysiert DMCC so schnell – mit einer Halbwertszeit von ca. 6 Minuten bei 0 °C – zu Dimethylamin, Salzsäure und Kohlendioxid, dass nach wässriger Aufarbeitung weniger als 3 ppm DMCC im Vilsmeier-Produkt gefunden wird.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Dimethylcarbamoylchlorid ist eine klare, farblose, korrosive und brennbare Flüssigkeit mit stechendem Geruch und tränenreizender Wirkung, die sich in Wasser schnell zersetzt. Wegen seiner in der Handhabung unangenehmen sowie giftigen, mutagenen und im Tierversuch erwiesen cancerogenen Eigenschaften sollte DMCC mit äußerster Vorsicht gehandhabt werden. Dimethylcarbamoylchlorid verhält sich wie ein Säurechlorid, dessen Chloratom gegen andere Nukleophile ausgetauscht werden kann. So reagiert es mit Alkoholen, Phenolen und Oximen zu den entsprechenden N,N-Dimethylcarbamaten, mit Thiolen zu Thiolourethanen, mit Aminen und Hydroxylamin zu substituierten Harnstoffen und mit Imidazolen und Triazolen zu Carbamoylazolen. DMCC ist weniger reaktiv und gegenüber Substraten mit mehreren nukleophilen Zentren weniger selektiv als herkömmliche Säurechloride. Ungesättigte konjugierte Aldehyde, wie Crotonaldehyd reagieren mit Dimethylcarbamoylchlorid unter Bildung von Dienylcarbamaten, die als Diene in Diels-Alder-Reaktionen eingesetzt werden können. Bei der Reaktion von Dimethylcarbamoylchlorid mit Alkalicarboxylaten entstehen die entsprechenden Dimethylamide. Mit wasserfreiem Natriumcarbonat bzw. mit überschüssigem Dimethylamin reagiert DMCC zu Tetramethylharnstoff. Bei der Reaktion von DMCC mit DMF entsteht Tetramethylformamidiniumchlorid, ein wesentliches Zwischenprodukt in der Darstellung von Tris(dimethylamino)methan, einem Reagens zur Einführung von Enaminfunktionen in Verbindung mit aktivierten Methylengruppen und zur Darstellung von Amidinen. Dimethylcarbamoylchlorid ist ein Edukt für die Insektizid-Stoffklasse der Dimethylcarbamate, die als Hemmstoffe der Acetylcholinesterase wirken, darunter Dimetilan, und die verwandten Verbindungen Isolan, Pirimicarb und Triazamat. Pharmazeutische Anwendungen als Acetylcholinesterasehemmer finden die quartären Ammoniumverbindungen Neostigmin, das aus 3-Dimethylaminophenol und Dimethylcarbamoylchlorid und anschließender Quaternisierung mit Methylbromid bzw. Dimethylsulfat erhalten wird und Pyridostigmin, das aus 3-Hydroxypyridin und DMCC und anschließender Umsetzung mit Methylbromid zugänglich ist. Auch bei der Synthese des Benzodiazepins Camazepam findet Dimethylcarbamoylchlorid Verwendung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dimethylcarbamoylchlorid (DMCC) ist ein Reagens zur Übertragung der Dimethylcarbonyl-Funktion auf alkoholische oder phenolische Hydroxygruppen unter Bildung von Dimethyl-carbamaten, die pharmakologische und pestizide Aktivitäten besitzen. Wegen seiner hohen Giftigkeit und seiner im Tierversuch sowie vermutlich auch beim Menschen krebserregenden Eigenschaften darf Dimethylcarbamoylchlorid nur unter strikten Sicherheitsvorkehrungen verwendet werden.", "tgt_summary": null, "id": 1170205} {"src_title": "Verrückt nach Barry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Kafue-Graumull ist ein mittelgroßer Graumull und erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 10,5 bis 12,9 Zentimetern bei den Männchen und 9,6 bis 11,5 Zentimetern bei den Weibchen. Das Gewicht beträgt 61 bis 125 Gramm, wobei die Männchen im Schnitt etwas schwerer sind. Der sehr kurze Schwanz wird etwa 13,5 bis 20,0 Millimeter lang, die Hinterfußlänge beträgt 20 bis 25 Millimeter. Ein ausgeprägter Sexualdimorphismus kommt nicht vor, die Weibchen und Männchen unterscheiden sich weder in Größe noch in Färbung. Die Rückenfärbung der Tiere ist abhängig vom Alter und Gewicht der Tiere. Die neugeborenen Jungtiere sind dunkel schiefergrau, als ausgewachsenen Tiere haben sie eine grau-braune bis ocker-goldbraune Färbung. Auf der Stirn besitzen die meisten Tiere einen wenig auffälligen und in der Form variablen weißen Fleck. Die Weibchen besitzen 2 Paar Zitzen im Brustbereich und eines in der Lende, insgesamt also 6 Zitzen. Die Schädellänge beträgt 31,5 bis 35,6 Millimeter und an der breitesten Stelle ist der Schädel 21,9 bis 26,0 Millimeter breit. Wie bei allen anderen Graumullen ist er kräftig gebaut, die Mahlzähne sind klein und einfach ausgebildet. Das Infraorbitalfenster ist bei dieser Art elliptisch und dünnwandig. Die oberen Schneidezähne sind nicht gefurcht. Von dem nahe verwandten Ansells Graumull (\"Fukomys anselli\") lässt sich der Kafue-Graumull nur schwer unterscheiden. Der Fleck am Kopf ist beim Kafue-Graumull weiß und deutlich ausgeprägt, während er bei Ansells Graumull kleiner und undeutlicher ist. Darüber hinaus unterscheiden sie sich anhand der Chromosomenzahl im Genom: Ansells Graumull hat 2n = 68 Chromosomen, der Kafue-Graumull 2n = 58 Chromosomen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Kafue-Graumull ist endemisch in Sambia und wurde bislang nur Kafue-Nationalpark um Itezhi Tezhi in der Südprovinz nachgewiesen. Dabei kommt er nur nördlich und östlich des Kafue und nicht in dessen direkter Umgebung vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Kafue-Graumull lebt im Grasland der Savannen und in landwirtschaftlichen Flächen mit einer durchschnittlichen Regenmenge von mehr als 787 Millimetern pro Jahr. Über die Biologie der Art liegen nur sehr wenige Angaben vor, sie entspricht jedoch wahrscheinlich der des nahe verwandten Ansell's Graumull. Die Tiere leben wie andere Graumulle unterirdisch und sozial in Kolonien. Sie sind herbivor und ernähren sich von unterirdischen Knollen, Wurzeln und anderen Pflanzenteilen. Fressfeinde, die sich auf den Kafue-Graumull spezialisiert haben, sind nicht bekannt und Ektoparasiten bislang nicht nachgewiesen. Unter den Endoparasit ist bislang nur ein Befall mit dem Bandwurm \"Inermicapsifer madagascariensis\" und einer weiteren unbestimmten Bandwurmart sowie dem Fadenwurm \"Protospirura muricola\" bekannt.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Kafue-Graumull wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung der Graumulle (\"Fukomys\") eingeordnet, die aus zehn bis vierzehn Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von einer Arbeitsgruppe um den in Deutschland lebenden Zoologen Hynek Burda aus dem Jahr 1999, die die Tiere von den „heißen Quellen“ im Kafue National Park um Itezhi Tezhi in der sambischen Südprovinz als \"Cryptomys kafuensis\" beschrieben. Die Tiere wurden bis zu ihrer Beschreibung als eigenständige Art dem Afrikanischen Graumull (\"Cryptomys hottentotus\" (Lesson 1826)) zugeschlagen. 2006 wurde die Gattung \"Cryptomys\" anhand von molekularbiologischen Merkmalen in zwei Gattung aufgetrennt, Ansells Graumull wurde dabei mit den meisten anderen Arten der neuen Gattung \"Fukomys\" zugeteilt, die Aufspaltung wird jedoch nicht allgemein angenommen. Innerhalb der Art werden neben der Nominatform keine Unterarten unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Status, Bedrohung und Schutz.", "content": "Der Kafue-Graumull wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als gefährdet (vulnerable) eingeordnet. Begründet wird dies durch das begrenzte Verbreitungsgebiet mit einer Fläche von deutlich weniger als 20.000 km sowie den Rückgang ausgewachsener Individuen. Die Tiere kommen zudem in weniger als 10 regional voneinander getrennten Gebieten vor. Konkrete Bestandszahlen liegen nicht vor, im Kafue-Gebiet gilt die Art jedoch als regelmäßig vorkommend. Die Art steht unter einem starken Bejagungsdruck, da sie als Fleischquelle genutzt und zudem als Landwirtschaftsschädling betrachtet wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kafue-Graumull (\"Fukomys kafuensis\", Syn.: \"Cryptomys kafuensis\") ist eine Art der Graumulle (\"Fukomys\") innerhalb der Sandgräber (Bathyergidae), die vor allem an die unterirdische und grabende Lebensweise angepasst ist. Die Art kommt südlich der Sahara in Afrika vor und wurde bislang nur aus dem Kafue National Park bei Itezhi Tezhi in Sambia dokumentiert.", "tgt_summary": null, "id": 1788954} {"src_title": "Gaziantep Stadyumu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Musikalische Merkmale.", "content": "Auch wenn Cloud Rap noch keine feste Definition hat und von manchen Protagonisten eher als Gefühl, denn als Musikstil verstanden wird, gibt es doch musikalische Gemeinsamkeiten, die aus der Entstehung des Genres begründet sind, wobei sich europäischer und US-amerikanischer Stil insbesondere durch die textliche Ausrichtung unterscheiden. Als Gegenentwurf zum eher brachialen Trap beziehungsweise zum Down South verzichtet der Cloud Rap auf partyorientierte Sounds. Stattdessen werden Synthesizer eingesetzt, um flächige und langsame Passagen als Grundgerüst für die Musik einzusetzen. Gesampelt werden dazu unter anderem Alternative-Künstler wie Björk und Imogen Heap. Der Rapstil wird durch den massiven Einsatz von Antares Auto-Tune beziehungsweise vergleichbarer Programme geprägt. Der Name Cloud Rap stammt vom Ursprungsportal des Genres, das den Namen \"Soundcloud\" trägt. Dort wurden die ersten Cloud-Rap-Titel hochgeladen. Textlich distanzierte man sich insbesondere in den Vereinigten Staaten vom Gangsta-Rap und verwendete abstrakte Wortbilder, Metaphern und eher zum Nachdenken anregende Texte, die sich mit emotionalen und philosophischen Problemen beschäftigen. Im Gegensatz dazu stehen im deutschsprachigen Cloud-Rap oft Produktionen, die textlich weiterhin im Gangsta-Rap verwurzelt blieben und von Drogen, Geld und Frauen handeln, die jedoch bewusst maßlos und auf ironische Weise übertrieben werden. Auch entstanden eher sinnlose Freestyle-Texte. Musikalisch wird auch Minimal Music, zum Teil auch Elemente des Traps verwendet. Zudem verwenden diese auch sogenannte Ad-Libs, kleine Einspieler wie „Sheesh!“ oder „Skreet!“, die eher aus dem Down South stammen und auch im Trap populär sind. Gemein ist vielen Künstlern auch eine gewisse DIY-Ethik. So werden instrumentalstücke zum Teil auch aus kostenlosen Tauschbörsen bezogen oder in Eigenregie produziert. Videos und oft unfertige Songs werden über Soundcloud und YouTube verbreitet. Die ursprünglich nicht gewinnorientierte Ausrichtung mit kostenlos erhältlichen Alben verlor das Genre allerdings nach den ersten kommerziellen Veröffentlichungen.", "section_level": 1}, {"title": "Stilgeschichte.", "content": "Stilbildend war 2009 das Album \"6 Kiss\" des US-amerikanischen Rappers Lil B. Sein Lied \"I’m God\" wird oft als Grundentwurf des Genres bezeichnet. Weiterentwicklungen erfolgten durch den Musikproduzenten Clams Casino, der unter anderem für Main Attrakionz, G-Side und A$AP Rocky produzierte. Das Genre verbreitete sich ab 2012 auch im europäischen Raum, Vorreiter war hier der Schwede Yung Lean und seine Gruppe Sad Boys. Auch im deutschsprachigen Raum wurde der Stil populär. Namhafte Vertreter sind hier Yung Hurn und Crack Ignaz aus Österreich sowie LGoony aus Köln. Bereits 2007 veröffentlichte Snoop Dogg den spährischen Song \"Sensual Seduction\", der jedoch damals keinen Einfluss auf die HipHop-Szene ausübte.", "section_level": 1}, {"title": "Bekannte Vertreter (Auswahl).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Englischsprachige Künstler.", "content": "A$AP Rocky, Bladee, Bones, Cities Aviv, Denzel Curry, G-Side, Ghostemane, Kitty, Lil B, Lil Peep, Lil Tracy, Lil Uzi Vert, Main Attrakionz, Nacho Picasso, Playboi Carti, Post Malone, SpaceGhostPurrp, $UICIDEBOY$, Trippie Redd, Viper", "section_level": 2}, {"title": "Deutschsprachige Künstler.", "content": "Ahzumjot, Crack Ignaz, Dat Adam, Eunique, Haiyti, Hustensaft Jüngling, LGoony, Money Boy, Olson, RIN, Trettmann, Ufo361, Yung Hurn, LGoony", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Künstler.", "content": "Jvcki Wai (Südkorea), PNL (Frankreich)", "section_level": 2}], "src_summary": "Cloud Rap ist eine 2009 entstandene Spielart des Hip-Hops, die sich durch sphärische Synthesizer-Klänge und den Einsatz von Auto Tune auszeichnet. Sie entstand zunächst in den Vereinigten Staaten. Durch Künstler wie Crack Ignaz, Yung Hurn (beide Österreich), LGoony (Deutschland) sowie Yung Lean und PNL kam Cloud Rap nach Europa.", "tgt_summary": null, "id": 619425} {"src_title": "Sneschina Gogowa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Trevortons geographische Koordinaten lauten (40,781510, −76,674259). Der Ort liegt an der Kreuzung von Pennsylvania Route 225 und Pennsylvania Route 890, in dem von Ostnordost nach Westsüdwest streichenden Tal, das zwischen Big Mountain und Little Mountain liegt. Der Zerbe Run strömt durch dieses Tal und entwässert so auch die Ortschaft. Außerdem verläuft die Trasse der aufgelassenen Eisenbahnstrecke der Trevorton, Mahanoy and Susquehanna Railroad durch den Ort. Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat Trevorton eine Fläche von 11,1 km, alles davon entfällt auf Land.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten Trevorton 2010 Personen. Die Bevölkerungsdichte betrug 181,3 Personen pro km2. Es gab 931 Wohneinheiten, durchschnittlich 84,0 pro km2. Die Bevölkerung Trevortons bestand zu 98,71 % aus Weißen, 0,15 % Schwarzen oder African American, 0,05 % Native American, 0,15 % Asian, 0 % Pacific Islander, 0,15 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 0,80 % nannten zwei oder mehr Rassen. 0,40 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner Trevortons verteilten sich auf 866 Haushalte, von denen in 25,2 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 52,5 % der Haushalte stellten Verheiratete, 8,3 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 35,3 % bildeten keine Familien. 31,6 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 16,5 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,32 und die durchschnittliche Familiengröße 2,91 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 21,1 % Minderjährige, 7,1 % 18–24-Jährige, 27,5 % 25–44-Jährige, 23,9 % 45–64-Jährige und 20,4 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Der Median des Alters betrug 42 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 100,4 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 95,1 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Trevorton betrug 32.013 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 35.143 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 30.236 US-Dollar, gegenüber 18.207 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 15.781 US-Dollar. 8,6 % der Bevölkerung und 6,0 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 7,9 % der Minderjährigen und 13,5 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Trevorton ist ein Census-designated place (CDP) in der Zerbe Township, Northumberland County, Pennsylvania in den Vereinigten Staaten. Zum Zeitpunkt des United States Census 2010 hatte Trevorton 1834 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1660441} {"src_title": "Wolf Blood: A Tale of the Forest", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Renaissance-Maler Botticelli begeistert und fasziniert die Menschen bis heute. Seine Werke sind berühmt und locken hunderttausende Fans in Ausstellungen. Eines seiner Werke war über Jahrhunderte verschollen. Diese Zeichnung inspirierte den amerikanischen Schriftsteller Dan Brown zu einem Weltbestseller – die „Mappa dell ́ Inferno“, der Höllentrichter. Die Originalzeichnung lag viele Jahrhunderte verschlossen in den Klimakammern des Vatikan. Für die Dokumentation „Botticelli Inferno“ wurden die Klimatresore des Vatikan geöffnet. Die Autoren erzählen die Geschichte dieses Meisterwerks. Botticelli, bekannt für seine Gemälde wie „Die Geburt der Venus“ oder „Primavera“, hatte auch eine dunkle Seite. Er malte und zeichnete die Hölle wie der Dichter Dante sie beschrieben hatte und brauchte dafür mehr als ein Jahrzehnt. Der Film bietet Einblicke in die Kunst Botticellis und ihre bisher verborgene Geschichte. Der Weg ins Paradies führt zwangsläufig über neun Stufen durch die Hölle (italienisch „Inferno“) und das Fegefeuer. Nur wer alle diese Stufen durchsteht und alle Höllenqualen durchlebt, kommt ins Paradies – vielleicht! Die Beschreibungen der insgesamt neun Höllenkreise, die Dante beschrieben hat, erweckte Botticelli in insgesamt 102 detailreichen Zeichnungen zum Leben. Das zentrale, aufwändig kolorierte Hauptwerk dieser Zeichnungen ist der „Höllentrichter“ – eine Art Wegweiser durch die Hölle, der die verschiedenen Stufen zeigt. Ein faszinierendes Werk, das den Betrachter mit seinen dargestellten Grausamkeiten schaudern lässt – gleichzeitig aber auch neugierig macht auf die Geheimnisse, die hier verborgen sind. Was sagt uns dieses Bild voller Geheimnisse noch heute? Es berührt die Seelen und blickt auf die geheimen Seiten des Menschen. Wer „Botticelli Inferno“ sieht, reist selbst in sein Inneres und entdeckt das eigene Wesen, die eigenen dunklen Seiten. Botticelli gilt als einer der bedeutendsten Renaissance-Künstler. Schon zu Lebzeiten wurden seine Werke sehr geschätzt, insbesondere die Medici waren Förderer seiner Kunst. Immer wieder brach Botticelli mit Konventionen und brachte zahlreiche Innovationen in die Malerei. Mehr als 400 Jahre nach seinem Tod beeinflusst er die heutige populäre Kultur noch immer – Künstler wie Lady Gaga oder Dan Brown lassen sich von ihm inspirieren. Ausstellungen mit seinen Werken ziehen Hunderttausende in ihren Bann, wie erst 2015 und 2016 in Berlin und London. „Botticelli Inferno“ wirft einen Blick auf die eher unbekannte, dunkle Seite des Genies. Der Mann, der mit der „Geburt der Venus“ (dem ersten, fast lebensgroßen Frauenakt seit der Antike) unser heutiges Bild von weiblicher Schönheit wesentlich mitprägte, befasste sich über eine Dekade ausführlich mit den zeitgenössischen Jenseitsvorstellungen des Mittelalters, die der Dichter Dante Alighieri in seiner „Göttlichen Komödie“ festgehalten hat.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stab.", "content": "Regisseur und Drehbuchautor Ralph Loop schuf einen Film, der diese Geheimnisse auf einer aufwendigen Reise an Originalschauplätzen entschlüsselt – und uns gleichzeitig den Menschen Botticelli und sein Werk näherbringt. Gedreht wurde im Sommer 2016 im Vatikan in Rom, Florenz, London, Berlin und Schottland. Für die Dokumentation „Botticelli Inferno“ wurde die „Mappa dell ́ Inferno“ in einem Hochleistungsscanner durchleuchtet. Dadurch werden Details sichtbar, die dem Auge bisher verborgen blieben. Botticelli hat Botschaften versteckt, die bisher nicht erkennbar waren. Alle Aufnahmen wurden mit Hochleistungskameras im 4K-Format gedreht. Auch dadurch werden für die Dokumentation völlig neue Perspektiven und Einsichten in die Bilder des Meisters möglich. Die Erzählung ist dabei nicht nur klassisch – es kommen sowohl Dante wie auch Botticelli selbst zu Wort. Das Ergebnis: Gänsehaut beim Zuschauer und atemberaubende Spannung. Ist da mehr? Warum hat er so und nicht anders gemalt? Was hat ihn an der Beschreibung der Hölle von Dante so fasziniert? Die Filmmusik wurde von Warner/Chappell Music produziert.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung.", "content": "Stadtführer, Reporter, Kuratorinnen und Kunsthistoriker bringen dem Zuschauer an ihren Arbeitsplätzen die Schauplätze und die Kunstwerke näher.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten.", "content": "Auf den Spuren von Botticelli und seinen Werken wurde im Mai und Juni 2016 an Originalschauplätzen in seinem Geburtsort Florenz, im Vatikan, in London, Edinburgh und Berlin gedreht. Zwischenzeitlich waren die Zeichnungen Botticellis nach Großbritannien gelangt. Heute befinden sich Botticellis noch erhaltene Zeichnungen zu Dantes Komödie nach einer Jahrhunderte dauernden Odyssee im Kupferstichkabinett Berlin und in der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing und Veröffentlichung.", "content": "Die deutsch-italienische Koproduktion „Botticelli Inferno“ von TV Plus Productions Germany (Hannover), Medea Film – Irene Höfer (Berlin) und NEXO DIGITAL Srl (Mailand) startete am 3. November 2016 im Verleih von Schülke Cinema Consult in den deutschen Kinos. Die Produktion wurde gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen (bis zu 100.000 €). Am 23. September 2016 wurde der Kinotrailer von der FSK für alle Altersstufen freigegeben. Die Weltpremiere von Botticelli Inferno fand am 26. Oktober 2016 im Astor Grand Cinema in Hannover statt. In Italien kam der Film am 7. November 2016 in die Kinos. Der Film markiert den Start der Reihe „Cinema4Arts“. Die Produzenten planen unter diesem Label künftig weitere hochklassige Kunst-Dokumentationen für die große Kinoleinwand zu erstellen.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "„Nicht nur Kunst-Fans und Freunde der Werke des genialen Renaissance-Malers, kommen in dieser aufwendigen, hochinformativen Doku voll auf ihre Kosten. Nahezu jeder, der ein Faible für spannende Thriller-Kost oder ungelöste, Mythen-umrankte Geheimnisse (der Kunst- und Kulturgeschichte) hat, wird mit diesem Film etwas anfangen können. [...] Handwerklich perfekte, mit betörend schönen Bildern ausgestattete Kunst-Doku, die sich auf kluge Weise einem der geheimnisvollsten Kunstwerke der Geschichte filmisch nähert.“ schreibt Björn Schneider auf spielfilm.de. „Die großartigen Bilder der Landkarte der Hölle und die spannende Spurensuche nach dem Verbleib der Zeichnungen machen „Botticelli Inferno“ auf jeden Fall sehenswert.“ meint José Garcia auf textezumfilm.de. Im Tip weist Lars Penning darauf hin, dass der Dokumentarfilm im Gefolge des im Oktober 2016 gestarteten Spielfilms Inferno in die Kinos kam, und fühlt sich streckenweise an eine „populärwissenschaftliche Fernsehdoku“ erinnert: „Seinen Kinostart verdankt dieser Dokumentarfilm über einen grafischen Bilderzyklus des italienischen Renaissancemalers Sandro Botticelli sicherlich dem Blockbuster „Inferno“ nach einer Vorlage von Dan Brown, in dem die Illustrationen der Höllenbeschreibungen aus Dante Alighieris „Göttliche Komödie“ eine Rolle spielen.“ [...] „Doch „Botticelli Inferno“ schlägt sich nicht schlecht, solange Autor und Regisseur Ralph Loop dicht an der Geschichte von Herkunft und Bedeutung des einst im Auftrag der Medici entstandenen Kunstwerks bleibt, von dem allein 85 Zeichnungen heute im Berliner Kupferstichkabinett aufbewahrt werden.“ „Dabei hat die Mappa dell’Inferno selbst eine Geschichte wie ein Thrillerplot. Davon erzählt ein zweiter Film, der beinahe zeitgleich mit dem Blockbuster, am 3. November, in den deutschen Kinos anläuft: Botticelli – Inferno.[...] Es lohnt sich, ihn als Hintergrund für den Blockbuster zu sehen – oder stattdessen.[...] Tatsächlich ist der kleine Film nicht dazu gedacht, Kunstwissenschaftlern neue Erkenntnisse zu verschaffen. Aber er unterhält uns Nicht-Fachleute aufs Beste [...] Es ist ein ernstes, aber durch seine schiere Historie spektakuläres Sujet.“ meint Wenke Husmann in ihrer Filmrezension auf ZEIT ONLINE. Auch Philipp Jedicke weist auf der Internetseite der DW auf die Schwierigkeiten hin, einen Dokumentarfilm über ein einzelnes Kunstwerk zu drehen, zumal da über die Person Botticelli und die Entstehungsgeschichte seiner Werke nur wenige gesicherte Erkenntnisse vorliegen. Er kommt zu folgendem Schluss: „Ralph Loop schafft Infotainment mit Herz“ [...]„Es ist auch gar nicht der etwas konstruiert wirkende mysteriöse Touch, der „Botticelli Inferno“ sehenswert macht. Beeindruckend wirkt vielmehr der Kontrast zwischen den aufwendig gedrehten, bombastischen Bildern und den sehr natürlichen, mehrheitlich italienischen Protagonisten des Films, die auf anschauliche und lebhafte Art und Weise von Botticelli und seiner Zeit erzählen.“ Auf die Schwierigkeiten, Kunst mit dem Mittel des Dokumentarfilm spannend darzustellen, geht auch Nicola Kuhn vom Tagesspiegel aus Berlin ein: „Regisseur Ralph Loop mixt die Genres: Er benutzt die cineastischen Überwältigungsstrategien – vor allem mittels Score und ungewöhnlichen Perspektiven –, um das Publikum für eine eigentlich einsame Beschäftigung zu gewinnen: die Betrachtung von Kunst. Doch Botticelli bietet sich an für diese Manöver, schließlich lockt der Renaissance-Maler als Superstar Massen ins Museum.“[...]„Der [Film] zieht nun gigantisch auf, was in Botticellis Zeichnungen nur millimeterklein ist. Das bringt zwar die Verhältnisse ins Wanken, aber ein Werk nochmals groß raus, das wegen seiner Lichtempfindlichkeit sonst nur alle 15 Jahre gezeigt werden kann.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Botticelli Inferno ist ein Kino-Dokumentarfilm von Regisseur Ralph Loop, der 2016 in mehreren europäischen Ländern gedreht und im Oktober 2016 in Hannover uraufgeführt wurde. Der Film verfolgt in unterhaltsamer Weise die Spur einer Sammlung herausragender Zeichnungen des Renaissancekünstlers Sandro Botticelli über fünf Jahrhunderte hinweg vom Entstehungsort Florenz bis zu den gegenwärtigen Aufbewahrungsorten. Der Titel bezieht sich auf Dantes Inferno, ein dichterisches Werk, das von Botticelli illustriert wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1584888} {"src_title": "Mein Leben (Tschechow)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Carol Vanstone ist die CEO des fiktiven Unternehmens \"Zenotek\", bei welchem ihr partyhungriger Bruder Clay die Niederlassung in Chicago leitet. Nachdem Carol ankündigt, diese Niederlassung aufzulösen, lässt Clay sich gemeinsam mit seinem technischen Assistenten Josh und den anderen Kollegen etwas einfallen, um ihre Jobs zu retten: sie schmeißen im Büro eine riesige Weihnachtsfeier, in der Hoffnung einen potentiellen Kunden zu beeindrucken. Die Party läuft jedoch völlig aus dem Ruder. Inspiriert von einer Szene im Eröffnungsrennen von 2 Fast 2 Furious, versucht Clay über eine Klappbrücke über den Chicago River zu springen und verursacht dabei einen stadtweiten Internetausfall. Wie sie erfahren haben, war dem potentiellen Kunden am selben Tag gekündigt worden, daher hatte er gar keinen Auftrag zu vergeben. Josh und einige Angestellte finden sich am nächsten Morgen in einem völlig zerstörten Büro wieder. Der Technikerin Tracey gelingt es jedoch, der ganzen Stadt schnurlosen Internet-Zugang über das Stromnetz (quasi Wireless PowerLAN) zu ermöglichen und damit eine Idee zu verwirklichen, an der sie bereits für vier Jahre gearbeitet hatte. Durch diese Innovation ist die Niederlassung gerettet und alle behalten ihren Job.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Beim Film führten Will Speck und Josh Gordon, welche durch ihre Arbeit an \"Die Eisprinzen\" (2007) und \"Umständlich verliebt\" (2010) bekannt wurden, Regie. Die Dreharbeiten begannen Mitte März 2016 in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. Weitere Aufnahmen fanden ab Ende des Monats in Chicago statt. Der Film spielt in Chicago, das Bürogebäude findet sich am Federal Building Plaza. Die Unrated-Fassung der Produktion ist gegenüber der Kinoversion rund fünf Minuten länger.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film erhielt überwiegend gemischte Kritiken. Bei Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 43/100 basierend auf 33 Rezensionen, bei Rotten Tomatoes waren 44 Prozent der 116 Rezensionen positiv.", "section_level": 1}], "src_summary": "Office Christmas Party, auch Dirty Office Party, ist eine US-amerikanische Filmkomödie der beiden Regisseure Will Speck und Josh Gordon aus dem Jahr 2016. Der Film kam am 9. Dezember 2016 in die US-amerikanischen Kinos, in Deutschland startete er bereits einen Tag früher.", "tgt_summary": null, "id": 2299440} {"src_title": "Silver War Badge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Zentralafrikanische Graumull ist ein mittelgroßer Graumull und erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 15,7 bis 20,0 Zentimetern. Der sehr kurze Schwanz wird etwa 14,0 bis 27,0 Millimeter lang, die Hinterfußlänge beträgt 27 bis 35 Millimeter. Ein ausgeprägter Sexualdimorphismus kommt nicht vor, die Weibchen und Männchen unterscheiden sich weder in Größe noch in Färbung. Das Rückenfell der Tiere ist kurz, dicht und weich. Die Rückenfärbung ist mittelbraun, teilweise mit einem silbrigen Effekt. Das Bauchfell entspricht in seiner Färbung dem Rücken. Auf der Stirn befindet sich bei vielen Individuen ein auffälliger runder weißer Fleck mit einem Durchmesser von etwa 5 bis 15 Millimeter, dieser kann regional jedoch auch fehlen (vor allem in Uganda). Die Augen sind blau und von einem deutlichen weißen Augenring umgeben. Die Vorder- und Hinterfüße sind klein, breit und unbehaart. Sowohl die Vorder- wie auch die Hinterfüße haben jeweils fünf Zehen mit scharfen Krallen und die Hinterfüße besitzen kurze Kämme blasser weißer Haare an der Fußbasis. Der Schwanz ist kurz und erreicht etwa 10 % der Kopf-Rumpf-Länge. Er ist kaum sichtbar und mit kurzen, borstenartigen Haaren besetzt. Die Weibchen besitzen ein Paar Zitzen im Brustbereich und eines in der Lende, insgesamt also 4 Zitzen. Das Genom besteht aus einem diploiden Chromosomensatz von 2n = 44 Chromosomen (FN=76). Die Schädellänge beträgt 39,7 bis 48,2 Millimeter und an der breitesten Stelle ist der Schädel 27,1 bis 32,9 Millimeter breit. Die Zahnreihe vom vierten Prämolar bis zum letzten Molar des Oberkiefers ist 6,9 bis 8,8 Millimeter lang. Wie bei allen anderen Graumullen ist er kräftig gebaut, die Mahlzähne sind klein und einfach ausgebildet. Das Infraorbitalfenster ist bei dieser Art rundoval und dickwandig. Die oberen Schneidezähne sind nicht gefurcht.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Der Zentralafrikanische Graumull kommt in Zentralafrika südlich der Sahara im Savannengebiet nördlich der Regenwälder von der Zentralafrikanischen Republik über Teile der Demokratischen Republik Kongo und Uganda bis in den Südsudan vor. Möglich sind weitere Vorkommen in Teilen von Kamerun und im Nordwesten Kenias, dies gilt jedoch als unsicher.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Zentralafrikanische Graumull lebt unterirdisch in der Baumsavanne, etwa in \"Isoberlinia\"-Beständen, und in landwirtschaftlichen Flächen. Über die Biologie der Art liegen nur sehr wenige Angaben vor, sie entspricht jedoch wahrscheinlich der anderer Graumulle. Die Tiere leben wie andere Graumulle in Kolonien in komplexen unterirdischen Bauen, die eine Gesamtlänge von etwa 320 Metern erreichen und zahlreiche Auswurfstellen aufweisen. Diese sind 7 bis 10 Zentimeter hoch und haben an der Basis einen Durchmesser von 20 bis 25 Zentimeter, sie sind ungleichmäßig verteilt und häufig in Clustern von drei bis vier nahe beieinander liegenden Hügeln vorhanden. Ein verbreiterter Bereich in den Gängen bildet das Nest, das mit Gräsern und Wurzelstücken ausgelegt ist. Die Tiere sind herbivor und ernähren sich von unterirdischen Knollen, Wurzeln und anderen Pflanzenteilen. Im Nationalpark Garamba stellen Yamswurzeln eine wichtige Nahrungsquelle dar.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Zentralafrikanische Graumull wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung der Graumulle (\"Fukomys\") eingeordnet, die aus zehn bis vierzehn Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem deutschen Naturforscher Theodor von Heuglin aus dem Jahr 1864, der die Tiere vom Oberlauf des Bahr al-Ghazal im Süden des Sudan, heute Südsudan, unter dem Namen \"Georychus ochraceocinereus\" beschrieb. Die Art wurde später in die Gattung \"Cryptomys\" überführt, 2006 wurde diese Gattung anhand von molekularbiologischen Merkmalen in zwei Gattung aufgetrennt. Der Zentralafrikanische Graumull wurde dabei mit den meisten anderen Arten der neuen Gattung \"Fukomys\" zugeteilt, die Aufspaltung wurde jedoch nicht allgemein angenommen. Teilweise wurde der Zentralafrikanische Graumull als Synonym zum Nigerianischen Graumull (\"Fukomys foxi\") betrachtet. Innerhalb der Art werden aktuell neben der Nominatform keine Unterarten unterschieden. Wilson & Reeder 2005 listet neben der Nominatform \"Cryptomys ochraceocinereus ochraceocinereus\" allerdings \"Cryptomys ochraceocinereus oweni\" als zweite Unterart.", "section_level": 1}, {"title": "Status, Bedrohung und Schutz.", "content": "Der Zentralafrikanische Graumull wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (least concern) eingeordnet. Begründet wird dies durch das vergleichsweise große und weitgehend unberührte Verbreitungsgebiet sowie die angenommen großen Bestände, obwohl die Tiere nur selten gesehen werden. Bestandsgefährdende Risiken sind für die Art nicht bekannt und auch die Lebensräume sind vor Veränderungen vergleichsweise sicher.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ockerfarbige oder Zentralafrikanische Graumull (\"Fukomys ochraceocinereus\", Syn.: \"Cryptomys ochraceocinereus\") ist eine Art der Graumulle (\"Fukomys\") innerhalb der Sandgräber (Bathyergidae), die vor allem an die unterirdische und grabende Lebensweise angepasst ist. Die Art kommt in Zentralafrika südlich der Sahara von der Zentralafrikanischen Republik bis in den Südsudan vor.", "tgt_summary": null, "id": 2192310} {"src_title": "Vertrag von Capdepera", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Bouchard spielte während seiner Juniorenzeit zwischen 1990 und 1994 für das Collège Français de Longueuil bzw. nach der Umsiedlung im Sommer 1991 das Collège Français de Verdun in der Ligue de hockey junior majeur du Québec. Mit dem Team gewann er 1992 den Coupe du Président und wurde im selben Jahr in der sechsten Runde des NHL Entry Draft 1992 an 129. Stelle von den Calgary Flames ausgewählt. Mit dem Beginn der Saison 1994/95 war der Franko-Kanadier für die folgenden beiden Spielzeiten hauptsächlich für das Farmteam der Flames, die Saint John Flames aus der American Hockey League, aktiv. Während dieser Zeit kam er auch spärlich zu Einsätzen in der National Hockey League. Erst mit dem Start des Spieljahres 1996/97 eroberte Bouchard einen Stammplatz im NHL-Kader. Bedingt durch den NHL Expansion Draft 1998, bei dem er vom neu gegründeten Franchise der Nashville Predators ausgewählt wurde, verließ der Verteidiger Calgary und stand bis zum März 2000 für das Team aus dem Bundesstaat Tennessee auf dem Eis. Über die Waiver-Liste gelangte er für den Rest der Spielzeit 1999/2000 zu den Dallas Stars. Für die Stars absolvierte er zwei Spiele, um sich schließlich als Free Agent – sein auslaufender Vertrag war seitens der Stars nicht verlängert worden – den Phoenix Coyotes anzuschließen. Dort verbrachte er die Saison sowohl in der NHL als auch bei den Grand Rapids Griffins in der International Hockey League. Nach einem Jahr in der Organisation der Coyotes verschlug es Bouchard zu den New Jersey Devils, die ihn mit Ausnahme eines Spiels ausschließlich in der AHL bei den Albany River Rats einsetzten. Im August 2002 wechselte er auf die andere Seite des Hudson River und lief für die New York Rangers und deren Farmteam, das Hartford Wolf Pack, auf. In einem der größten Transfergeschäfte des noch jungen Jahrtausends wechselte er im Februar 2003 gemeinsam mit Richard Lintner, Rico Fata und Mikael Samuelsson zu den Pittsburgh Penguins, die im Gegenzug Mike Wilson, Alexei Kowaljow, Janne Laukkanen und Dan LaCouture erhielten. Bei den Penguins brachte Bouchard die Saison zu Ende, schloss sich anschließend als Free Agent den Buffalo Sabres an und wurde ohne ein Spiel für das Team zu absolvieren noch vor dem Saisonstart über den Waiver-Draft von den New York Rangers zurückgeholt. Dort wurde er jedoch nur sporadisch eingesetzt. Über weite Teile der Saison 2004/05 – auch bedingt durch den Lockout in der NHL – pausierte der Abwehrspieler und unterschrieb erst im März 2005 einen Vertrag beim Hartford Wolf Pack in der AHL. Zur Saison 2005/06 wechselte er zu den New York Islanders. Aufgrund von Verletzungen war er bis zum Sommer 2007 hauptsächlich für das Farmteam Bridgeport Sound Tigers aktiv. In der Folge spielte er noch eine Saison für die Hamilton Bulldogs in der AHL sowie die Hudson Valley Bears in der Eastern Professional Hockey League, ehe er seine aktive Karriere beendete. Bouchard verfolgte nach dem Ende seiner aktiven Karriere eine Laufbahn als Trainer und Funktionär. Ab dem Sommer 2008 arbeitete er drei Jahre als Assistenztrainer des Club de hockey junior de Montréal in LHJMQ. Unter seiner Führung kaufte Bouchard mit den ehemaligen NHL-Spielern Daniel Brière, Ian Laperrière und Jean-Sébastien Giguère das Franchise und siedelte es nach Boisbriand um. Dort spielt es fortan als Armada de Blainville-Boisbriand. Bouchard fungierte seitdem als Präsident und General Manager des Teams. Seit Sommer 2014 bekleidete er auch den Posten des Cheftrainers. Für seine Arbeit wurde er am Ende der Spielzeiten 2011/12 und 2016/17 mit der Trophée Maurice Filion als bester General Manager der Liga sowie in den Spieljahren 2014/15 und 2017/18 mit der Trophée Ron Lapointe als bester Trainer der Liga ausgezeichnet. Nach sieben Jahren in Boisbriand wurde Bouchard im Mai 2018 als neuer Cheftrainer der Rocket de Laval aus der American Hockey League vorgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Bouchard vertrat sein Heimatland bei den Junioren-Weltmeisterschaften 1993 und 1994, wo er jeweils die Goldmedaille gewann. Für die Herren-Auswahl schloss er sein einziges internationales Turnier – die Weltmeisterschaft 1997 in Finnland – ebenfalls mit dem Gewinn des Weltmeistertitels ab.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat Kanada bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Joël Bouchard (* 23. Januar 1973 in Montréal, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler sowie derzeitiger -trainer und -funktionär, der während seiner aktiven Karriere zwischen 1994 und 2009 unter anderem 364 Spiele für die Calgary Flames, Nashville Predators, Dallas Stars, Phoenix Coyotes, New Jersey Devils, New York Rangers, Pittsburgh Penguins und New York Islanders in der National Hockey League auf der Position des Verteidigers bestritten hat. Im Verlauf seiner Spielerkarriere wurde Bouchard im Jahr 1997 mit der kanadischen Nationalmannschaft Weltmeister. Darüber hinaus gewann er mit der kanadischen U20-Auswahl zweimal den Welttitel der Altersklasse. Seit Mai 2018 ist Bouchard Cheftrainer der Rocket de Laval aus der American Hockey League.", "tgt_summary": null, "id": 1062546} {"src_title": "Hyde Park (Vermont)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "In den gemäß Verfassung alle 5 Jahre vorgesehenen Parlamentswahlen werden insgesamt 395 Parlamentssitze vergeben, davon 305 über Parteilisten in 92 Wahlbezirken. Die weiteren 90 Sitze werden über eine sogenannte „nationale Liste“ gewählt, welche für Frauen (60 Sitze) und für Abgeordnete, die jünger als 40 Jahre sind (30 Sitze) reserviert ist.", "section_level": 1}, {"title": "Wahl.", "content": "Der 7. Oktober 2016 als Wahltermin wurde im Januar 2016 von der Regierung bekanntgegeben. Als Frist für den Eintrag in die Wahllisten wurde der 8. August 2016 festgelegt. Der offizielle Zeitraum für den Wahlkampf wurde ebenfalls bestimmt – vom 24. September bis 6. Oktober 2016. Von rund 15,7 Millionen eingetragenen Wahlberechtigten stimmten 42,29 % über die insgesamt 395 zu vergebenden Parlamentssitze ab. Während die Gesamtzahl der eingetragenen Wähler also gegenüber der letzten Wahl deutlich stieg, sank die prozentuale Beteiligung derselben leicht. 24 Parteien oder nationale Listen traten zur Wahl an, 7 weniger als in der letzten Parlamentswahl.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnis.", "content": "Stärkste Partei wurde erneut die Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (PJD) mit 125 Sitzen (plus 18 Sitze) vor der Partei der Authentizität und Modernität (PAM) mit 102 Sitzen (plus 55 Sitze). Sie waren damit auch die einzigen Parteien, die ihr Ergebnis im Vergleich zur bisherigen Sitzverteilung deutlich stärken konnten, während die meisten anderen Parteien teils deutlich an Sitzen verloren.", "section_level": 2}, {"title": "Regierungsbildung.", "content": "Gemäß der Verfassung beauftragte König Mohammed VI. den Führer der stimmenstärksten Partei mit der Regierungsbildung. Der bisherige Ministerpräsident Abdelillah Benkirane begann umgehend mit Verhandlungen zur Bildung einer neuen Koalitionsregierung, musste jedoch im Februar sein Scheitern eingestehen. Am 15. März 2017 wurde er daher von Mohammed VI. als Regierungschef offiziell entlassen, sowie zwei Tage später sein Parteikollege Saadeddine Othmani mit der Regierungsbildung betraut. Nur eine Woche später verkündet Othmani am 25. März die erfolgreiche Koalitionsbildung. Es ist die Fortsetzung der letzten Koalition unter Einbeziehung der USFP als neue Regierungspartei. Am 5. April 2017 wurde die neue Regierung offiziell vom König bestätigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Am 7. Oktober 2016 fand die zweite Parlamentswahl in Marokko nach der Verfassungsänderung sowie der Parlamentswahl des Jahres 2011 statt.", "tgt_summary": null, "id": 300580} {"src_title": "Nelson Olveira", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "Impeys Fußballerlaufbahn begann in der Jugendabteilung des FC Wimbledon. Nach nur einem Monat wurde der Vertrag aber schon wieder beendet und so versuchte er sich im Londoner Amateurfußball beim FC Yeading, während er parallel einem bürgerlichen Beruf als Fensterbauer nachging. Für Yeading absolvierte Impey die Saison 1989/90 in der insgesamt achtklassigen, dritthöchsten Stufe der Isthmian League und feierte dort mit dem ersten Platz und dem damit verbundenen Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse einen Achtungserfolg, der noch mit dem Sieg in der FA Vase gekrönt wurde. Kurz nach dem Pokalendspiel verpflichteten ihn daraufhin die ebenfalls in London beheimateten Queens Park Rangers, die damals von Don Howe betreut wurden. Dort kam er nach drei Einwechslungen in Pokalpartien am 11. Januar 1992 unter dem neuen Trainer Gerry Francis zu seinem Erstligadebüt gegen Coventry City, als er den verletzten Andy Sinton vertrat. Im März 1992 kehrte er ins Team zurück und behielt seinen neu eroberten Stammplatz auf der rechten Mittelfeldseite, wo er mit Schnelligkeit, Trickreichtum und Beidfüßigkeit überzeugte. An der Seite von prominenten Mitspielern wie Les Ferdinand und Ray Wilkins belegte Impey mit „QPR“ in der ersten Premier-League-Saison 1992/93 den fünften Rang und auch die anschließenden Jahre verliefen für ihn persönlich gut. Gleich dreimal hintereinander gewann der „Publikumsliebling“ 1993, 1994 und 1995 die vereinsinterne Wahl zum besten Spieler. Auf nationalem Level sollte es für ihn jedoch nicht reichen und seinem einzigen Einsatz für die englische U-21-Auswahl im Jahr 1992 folgten keine weiteren mehr (mit Ausnahme einer Berufung in die B-Mannschaft), was vor allem daran lag, dass die englische A-Nationalmannschaft auf der Außenbahn in den 1990ern mit Darren Anderton, Steve McManaman und David Beckham über bessere Alternativen verfügte. Im Jahr 1996 ging es dann sportlich bergab mit dem Abstieg aus der ersten Liga und nach einem Jahr in der Zweitklassigkeit kehrte er mit seinem Wechsel Ende September 1997 zu West Ham United in die Premier League zurück. Dort verbrachte er jedoch nur etwas mehr als ein Jahr, bevor er Ende November 1998 an den Ligakonkurrenten Leicester City weiterverkauft wurde. Ursprüngliches Ziel war vorher Nottingham Forest gewesen. Auf dem Weg zu den Transferverhandlungen erhielt Impey aber eine Nachricht von Frank Sinclair, die besagte, dass auch Leicester Interesse an ihm hatte und nach einem Treffen mit dem dortigen Trainer Martin O’Neill unterzeichnete er bei den „Foxes“ einen neuen Vertrag. Impey absolvierte in sechs Jahren für Leicester City 152 Ligaspiele. Dazu gewann er im Jahr 2000 den Ligapokal und wurde beim 2:1-Finalsieg gegen die Tranmere Rovers in der 77. Minute für Stefan Oakes eingewechselt – im Jahr zuvor hatte Leicester ebenfalls das Endspiel erreicht, dort aber verloren und Impey war aufgrund eines vorherigen West-Ham-Einsatzes für Leicester gesperrt („cup-tied“). Im Jahr 2002 musste Impey zum zweiten Mal in seiner Karriere einen Erstligaabstieg seines Vereins begleiten, dem sich nach dem umgehenden Wiederaufstieg ein weiterer Gang in die Zweitklassigkeit 2004 anschloss. Kurz vor dem dritten Abstieg hatte er im Februar 2004 den Klub in Richtung Nottingham Forest verlassen. Ähnlich verlief die Saison 2004/05, als sich für Nottingham sein nächster Abstieg abzeichnete und er im März 2005 leihweise beim Zweitligakonkurrenten FC Millwall bis zum Ende der Spielzeit aushalf. Nach einem letzten Jahr in der zweiten Liga in Diensten von Coventry City beendete er im Jahr 2006 seine aktive Karriere. Im April 2015 begann Impey im Trainerstab der Jugendakademie seines Ex-Vereins Queens Park Rangers zu arbeiten und nach anfänglicher Tätigkeit auf freiwilliger Basis erhielt er im Oktober darauf eine Festanstellung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrew Rodney „Andy“ Impey (* 30. September 1971 in Hammersmith, London) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler. Als trickreicher und wendiger Flügelspieler und Außenverteidiger machte er sich zunächst bei den Queens Park Rangers einen Namen, bevor er nach dem Wechsel zu Leicester City mit dem Gewinn des Ligapokals den größten Erfolg in seiner Karriere feierte.", "tgt_summary": null, "id": 872865} {"src_title": "Aarón Gamal", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lehrtätigkeit in Paris und Köln.", "content": "Die Herkunft von Gerard Pucelle ist unbekannt. Dem Vornamen nach war er Anglonormanne oder Franzose. Vor 1156 lehrte er Kirchenrecht, vielleicht auch Theologie und Römisches Recht an den Schulen in Paris. Dabei gewann er die spezielle Gunst des französischen Königs Ludwig VII. Wohl unter Erzbischof Thomas Becket von Canterbury, der ihm mehrere Pfründen übergab, kam er nach England. Als Becket sich jedoch mit König Heinrich II. überwarf und im November 1164 ins Exil nach Frankreich ging, begleitete Pucelle ihn. Anfang 1166 hielt er sich in Deutschland auf, das damals den Gegenpapst Paschalis III. gegen Papst Alexander III. unterstützte. Pucelle wurde in Köln feierlich empfangen, dessen Erzbischof Rainald von Dassel dem Kaiser als Kanzler diente. Johannes von Salisbury, ein Freund von Pucelle, protestierte gegen diesen Besuch bei den Gegnern von Alexander III. und lehnte Pucelles Einladung ab, ebenfalls nach Deutschland zu kommen. Pucelle blieb dagegen in Köln, wo er wohl als Schulmeister an der Domschule lehrte. Während dieser Zeit war Köln eines der Zentren für kanonisches Recht in Deutschland. In einem Brief an Becket bekräftigte Pucelle noch 1167 seine Loyalität gegenüber Becket, der weiterhin im Exil lebte. 1168 kehrte Pucelle jedoch nach England zurück, wo er König Heinrich II. die Treue schwor. Im Verlauf des Jahres gelang es ihm jedoch, sich auch mit dem darüber erzürnten Becket auszusöhnen. Auf Wunsch von Becket erteilte Papst Alexander III. Pucelle die Absolution, dass er den Gegenpapst unterstützt hatte. Im Gegenzug musste er auf die Pfründen verzichten, die er in Deutschland erhalten hatte. Becket und auch der Papst setzten sich nun bei König Ludwig VII. für Pucelle ein, der dann wohl wieder in Frankreich lehrte. Pucelle wollte nun ein Treffen von Becket mit Geoffrey Ridel, dem Archidiakon von Canterbury und Bischof \"Froger\" von Sées vereinbaren. Johannes von Salisbury kritisierte ihn deshalb erneut, weil diese beiden den Gegenpapst unterstützten, und warnte ihn, dass die Kirche ihm kein zweites Mal verzeihen würde. Das Treffen kam nicht zustande.", "section_level": 1}, {"title": "Im Dienst von Erzbischof Richard of Dover.", "content": "Zwischen 1174 und 1183 bezeugte Gerard Pucelle mindestens 56 Urkunden von Erzbischof Richard of Dover, der nach Beckets Ermordung zum neuen Erzbischof von Canterbury gewählt worden war. Damit bezeugte er etwa ein Viertel der erhaltenen Urkunden des Erzbischofs, wobei er meistens als erster der Zeugen genannt wurde. Dabei gehörte Pucelle nicht ständig zum Gefolge des Erzbischofs. Anfang 1178 war er zusammen mit Petrus von Blois in Rom, wo er Richard of Dover in einem Streit mit St Augustine's Abbey in Canterbury vertrat. Papst Alexander III. lobte Pucelles Gelehrsamkeit und sein Wissen und erlaubte ihm im Februar 1178, für vier Jahre die Einkommen seiner englischen Pfründen zu beziehen, während er wieder als Lehrer tätig war. Im März 1178 erlaubte ihm der Papst auch wieder den Bezug der Einkünfte aus seinen Pfründen in Deutschland. Auch Kardinal Pietro da Pavia, der päpstliche Legat in Frankreich, empfahl Pucelle um diese Zeit dem Papst. Im März 1179 nahm Pucelle als Richard of Dovers Vertreter am Dritten Laterankonzil teil. In Rom setzte er sich vergeblich für Master Bertram ein, den gewählten Erzbischof von Bremen, der vermutlich ein Schüler von ihm in Köln gewesen war, aber schließlich doch nicht Erzbischof wurde. Ab 1180 lehrte Pucelle vermutlich noch einmal in Köln, ehe er vor September 1181 nach England zurückkehrte.", "section_level": 1}, {"title": "Bischof von Coventry.", "content": "Im Mai oder Juni 1183 wurde Pucelle zum Bischof der englischen Diözese Coventry gewählt. Am 25. September wurde er in Canterbury zum Bischof geweiht. Er starb jedoch schon wenige Monate später. Er wurde in der Kathedrale von Coventry beigesetzt. Die Umstände seines Todes waren so verdächtig, dass vermutet wurde, dass er vergiftet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Bewertung.", "content": "Nach dem Chronisten Herbert of Bosham († um 1194) war Pucelle ein gefeierter Anwalt und Lehrer. Der Gründe für seinen Ruhm sind allerdings nicht gänzlich geklärt. Als Spezialist für Kirchenrecht gilt Pucelle als früher Dekretist, doch obwohl er in Paris und Köln gelehrt hatte, sind von ihm keine Schriften bekannt. Allerdings berufen sich verschiedene andere Kirchenrechtler auf ihn und zitieren Lehren von ihm. Als einziger Kirchenrechtler des 12. Jahrhunderts kannte er die Lehren des \"Cresconius Africanus\", einem obskuren Kirchenrechtler des 6. oder 7. Jahrhunderts aus Afrika. Der andere Kirchenrechtler, der diesen Cresconius Africanus kannte, war möglicherweise einer seiner Schüler. Pucelle war anscheinend ein unpolitischer Mensch. Sein erster Aufenthalt in Köln, das damals den Gegenpapst unterstützte, kann bestenfalls als unklug bezeichnet werden. Ebenso unloyal verhielt er sich zu Becket, als er König Heinrich II. die Treue schwor. Möglicherweise glaubte er, als Vermittler dienen zu können, und in der Tat gelang es ihm, dass sowohl Papst Alexander III. wie auch Becket ihm vergaben. Später gehörte Erzbischof Richard of Dover zu seinen Förderern. Dennoch setzte sich Pucelle für Battle Abbey ein, die – wohl zu Recht – behauptete, eine Urkunde von Richard of Dover sei ungültig. Sollte er wirklich vergiftet worden sein, wurde er wohl das Opfer von lokalen Machenschaften in seiner Diözese.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gerard Pucelle († 13. Januar 1184 in Coventry) war ein Geistlicher und Kirchenrechtler, der im 12. Jahrhundert in Frankreich, Deutschland und England tätig war. Ab 1183 war er Bischof der englischen Diözese Coventry.", "tgt_summary": null, "id": 1771060} {"src_title": "Liski (Stare Juchy)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Enoch Heinrich Kisch entstammte einer böhmischen Familie jüdischen Glaubens, die viele Ärzte, Apotheker und Rabbiner hervorgebracht hatte. Einer seiner Vorfahren, Abraham Kisch, war der erste in Halle zum \"Dr. med.\" Promovierte jüdischen Glaubens aus Böhmen. Sein Bruder war der Rabbiner und Theologe Alexander Kisch (1848–1917). Zu seinen Neffen gehörten der Jurist Guido Kisch (1889–1985) und der Kardiologe Bruno Kisch (1890–1966), der als „rasender Reporter“ bekannte Journalist und Schriftsteller Egon Erwin Kisch (1885–1948) war ein Neffe zweiten Grades.", "section_level": 1}, {"title": "Leben und Werk.", "content": "Kisch machte seine Matura bereits im Alter von 15 Jahren am Piaristengymnasium in Prag und studierte bis 1862 Medizin an der Prager Universität. Neben seinem Studium arbeitete er als Journalist und wurde der erste Stenograph des wiederbelebten Böhmischen Landtag. Durch seinen Professor Josef von Löschner erhielt er nach seiner Promotion ab 1863 eine Anstellung als Brunnenarzt in Marienbad (tschechisch: Mariánské Lázně), wobei er an der Entwicklung des Bades zu einem bekannten Spa und Heilbad mitwirkte und vor allem von ausländischen Kurgästen aufgesucht wurde. Ab 1867 war er Privatdozentozent und ab 1884 Professor für Balneologie an der Universität Prag. Von 1904 bis 1912 wurde er beamteter außerordentlicher Professor. An der Universität Prag widmete er sich vor allem physiologischen Forschungen zur Modernisierung der Balneologie und untersuchte beispielsweise den Zusammenhang von Trinkkur und Diät sowie die Ursachen der Fettleibigkeit. Er war Regierungsrat und Ehrenbürger von Marienbad. Ab 1868 war Kisch Herausgeber der \"Allgemeine Balneologische Zeitung\" und der \"Jahrbücher für Balneologie, Hydrologie und Kliniatologie\", zudem schrieb er zu balnaeotherapeuthischen Themen für die Enzyklopädie \"System of Physiologic Therapeutics\", die in Philadelphia herausgegeben wurde, sowie weitere medizinische Abstracts für unterschiedliche Zeitungen. Neben der Balneologie beschäftigte er sich für Gynäkologie und Ehehygiene und schrieb mehrere Beiträge zum Thema, darunter vor allem Werke wie \"Das Geschlechtsleben des Weibes in physilogischer, pathologischer und hygienischer Beziehung\" oder \"Die sexuelle Untreue der Frau\", wobei letzteres als sozialmedizinische Studie betitelt wurde. In diesem schreibt er etwa einleitend:", "section_level": 1}], "src_summary": "Enoch Heinrich Kisch (geboren am 6. Mai 1841 in Prag, gestorben am 24. August 1918 in Marienbad) war ein österreichischer Balneologe (Bäderkundler) und Gynäkologe.", "tgt_summary": null, "id": 539072} {"src_title": "Die wundersame Schustersfrau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Arturo Sosa trat 1966 der Ordensgemeinschaft der Jesuiten bei und studierte Katholische Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und machte 1972 einen Abschluss in Philosophie an der Universidad Católica Andrés Bello in Caracas. Am 30. Juli 1977 empfing er die Priesterweihe. 1990 schloss er ein Studium der Politikwissenschaften an der Universidad Central de Venezuela mit einem Doktorgrad ab. Er veröffentlichte mehrere Bücher über die venezolanische Geschichte und Politik und war von 1976 bis 1996 Chefredakteur der Zeitschrift \"Revista SIC\" für katholische Sozialethik und Politik. Sosa war bis zu seiner Wahl in leitende Ordensämter hauptsächlich in Forschung und Lehre tätig und beschäftigte sich mit Fragen aus dem Spannungsfeld zwischen Politikwissenschaften, Katholischer Soziallehre und kirchlicher und sozialer Realität in Venezuela. Er arbeitete an der Fakultät für Politikwissenschaft der Universidad Central de Venezuela und der Universidad Católica Andrés Bello. 2004 übte er eine Gastprofessur am \"Center for Latin American Studies\" (CLAS) der Georgetown University in Washington, D.C. aus. Er war von 2004 bis 2014 Rektor der Jesuitenuniversität in Táchira, wo er an der Fakultät für Sozialwissenschaften die Lehrstühle für „Zeitgenössische politische Theorie“ und für „Sozialer Wandel in Venezuela“ innehatte. Pater Arturo Sosa war bis 1996 Koordinator für das soziale Apostolat der Jesuiten in Venezuela und Direktor des \"Centro Gumilla\", einer Institution für Forschung und soziales Engagement der Jesuiten in Caracas. Von 1996 bis 2004 war er Provinzial der Jesuiten in Venezuela. Auf der 35. Generalkongregation des Ordens 2008 wurde er vom Generaloberen Adolfo Nicolás zu einem seiner Berater ernannt. Von 2014 bis 2016 war er in der Kurie der Gesellschaft Jesu als Delegat für die Häuser und interprovinziellen Werke der Jesuiten in Rom zuständig. Dies sind die Institutionen, die direkt vom Generaloberen der Jesuiten abhängen. Dazu gehören neben verschiedenen Kollegien die Päpstliche Universität Gregoriana, das Päpstliche Bibelinstitut, das Päpstliche Istituto Orientale und die Vatikanische Sternwarte. Die 36. Generalkongregation, die Versammlung der Delegierten des Jesuitenordens weltweit, wählte ihn am 14. Oktober 2016 zum Nachfolger von Pater General Adolfo Nicolás. Am 8. Juli 2019 ernannte ihn der Papst für fünf Jahre zum Mitglied der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens. Arturo Sosa spricht neben seiner Muttersprache Spanisch auch Italienisch und Englisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Arturo Marcelino Sosa Abascal SJ (* 12. November 1948 in Caracas, Venezuela) ist ein venezolanischer Jesuit, römisch-katholischer Theologe und Politikwissenschaftler. Seit 2016 ist er der 31. Generalobere der Gesellschaft Jesu. Er steht als Leiter des Jesuitenordens damit in der Nachfolge des heiligen Ignatius von Loyola, des ersten Generaloberen der Jesuiten.", "tgt_summary": null, "id": 1039408} {"src_title": "Olszewo (Stare Juchy)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Fjord erstreckt sich am Südende des Kong Christian IX Lands in der Kommuneqarfik Sermersooq annähernd in Nord-Süd-Richtung. Etwa 27 km südlich des Polarkreises, an der Südspitze des so genannten \"Schweizerlands\", vereinigen sich die beiden Seitenarme Maniisilertarpia (Helheimfjord) und Ningerti (Midgardfjord) zum Fjord Sermilik. Seine größte Breite von rund 14 km erreicht der Fjord etwa bei. Ein weiterer bedeutender Seitenarm ist der Qeertartivatsaap Kangertiva (Johan Petersens Fjord), der im südlichen Abschnitt einmündet. An der Mündung in die Irmingersee beträgt die Breite des Sermilik rund 11 km (). Das Einzugsgebiet des Fjords umfasst mit 58.045 km2 ein Gebiet, das in etwa der Landesfläche Kroatiens entspricht. Die Höhenlage bewegt sich von Meereshöhe bis etwa am Inlandeis. Der jährliche Süßwasserzufluss beläuft sich auf rund 40,4 Mrd. m3, wovon 85 % aus der Gletscherschmelze (davon alleine 65 % durch den Helheimgletscher), 11 % von terrestrischen Oberflächengewässern, 3 % aus dem Nettoniederschlag und 1 % aus subglazialen Schmelzprozessen stammen. Mehrere namentlich verzeichnete Inseln liegen entlang der Felsküste des Fjords, darunter Ammassalik, das Sermilik vom Ammassaliip Kangertiva (Ammassalik Fjord) trennt, Ikkatteq und Qeertartivatsiaq (), mit einer Fläche von über 24 km2 die größte vollständig im Fjord gelegene Insel. Bewohnt ist nur die Ammassalik-Insel, die auch zu den zehn größten Nebeninseln Grönlands gehört.", "section_level": 1}, {"title": "Gletscher.", "content": "Vom Inlandeis kalben mehrere Auslassgletscher in den Sermilik-Fjord. Die hinteren Gletscher sind fast ausschließlich per Helikopter erreichbar und werden daher äußerst selten besichtigt. Die drei wichtigsten tragen Namen, die auf die Nordische Mythologie zurückgehen, nämlich Helheim, Midgard und Fenris. Der bedeutendste von ihnen ist der Helheimgletscher, dessen Geschwindigkeit sich zwischen 2000 und 2005 von 8 auf 11 km pro Jahr erhöhte und ihm den Status eines Eisstroms einbringt. Von Nord nach Süd liegen folgende Gletscher im Einzugsgebiet des Fjords. Jene die kalben, sind mit einem K gekennzeichnet (Stand 2015). rechts links", "section_level": 2}, {"title": "Besiedelung.", "content": "Einzige ganzjährig bewohnte Siedlung am Fjord ist das Dorf Tiniteqilaaq. Die nächstgelegenen Orte sind Tasiilaq (Ammassalik) 15 km östlich und Isortoq rund 40 km südwestlich der Fjordmündung. Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Kulusuk 38 km östlich. Die Insel Ikkatteq im Mündungsbereich war bis 2005 bewohnt. Zahlreiche vorwiegend an vegetationsreichen Küstenabschnitten situierte Ruinen von Inuit-Torfhäusern zeugen von historischer Besiedelung. Die Menschen nutzten das reichhaltige Jagd- und Fischangebot, wie es in Tiniteqilaaq neben dem Tourismus heute noch als Lebensgrundlage dient. In den Jahren 1931 und 1932 wurden die Ruinen der Inuit in der gesamten Region erhoben und unter Denkmalschutz gestellt. Am Sermilik-Fjord liegen sortiert nach Lage folgende ehemalige Siedlungen. Grönland (Festland) Ammassalik Andere Inseln", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Historisch wird der Sermilik-Fjord heute mit der Grönlanddurchquerung Fridtjof Nansens im Jahr 1888 verbunden. Nansen plante ursprünglich eine Ost-West-Durchquerung mit dem Ziel Christianshåb, wobei der Fjord als Ausgangspunkt und Aufstieg zum Inlandeis dienen sollte. Am 3. Juni wurden Nansen und seine Mannschaft am Hafen von Ísafjörður an Islands Nordwestküste vom norwegischen Robbenfänger \"Jason\" abgeholt. Eine Woche später war Grönlands Küste in Sicht, das Vorankommen des Schiffes wurde aber durch massives Packeis erschwert. Am 17. Juli befand man sich in Sichtweite von Sermilik immer noch 20 km von der Küste entfernt und Nansen entschied, die Beiboote zu Wasser zu lassen. Laut Kapitän verließ die Expedition die \"Jason\" „in guter Stimmung und bester Hoffnung auf ein glückliches Unterfangen“. Was folgte, waren jedoch Tage der Frustration, da die Wetter- und Meeresbedingungen ein Erreichen des Ufers unmöglich machten. Mit dem Packeis trieb man nach Süden, wobei sogar auf dem Eis campiert wurde. Die Inbetriebnahme der Boote wäre zu gefährlich gewesen. Am 29. Juli lag man bereits 380 km südlich von jenem Punkt, wo man das Schiff verlassen hatte. Nach Tagen auf dem Eis verbrachte man eine Zeitlang auf dem Festland, ehe Nansen Befehl gab, zurück nach Norden zu fahren. Schließlich startete er seine Grönlanddurchquerung in der Bucht Umivik fast 200 km südlich der Sermilikmündung. Am 29. Juli 1912 erreichte die von Alfred de Quervain geleitete, zweite erfolgreiche Expedition den Fjord. Nach fast sechswöchiger Reise über das Inlandeis ließ man sich nahe der Insel Umiattuartivit am Sermilik nieder, wo man zwei Tage campierte. An dieser Stelle war zuvor ein Depot für die Expeditionsteilnehmer angelegt worden.", "section_level": 1}, {"title": "Tourismus.", "content": "Ausgehend von Tasiilaq oder Tiniteqilaaq ist das Ostufer des Sermilik-Fjords in den Sommermonaten ein beliebter Ort für ausgiebige Trekkingtouren. In den südlichen Fjordteil führen Bootsausflüge, beispielsweise zu einem der vielen kalbenden Gletscher oder zur verlassenen Siedlung von Ikkatteq. Mit etwas Glück kann man dabei einen Buckelwal oder einen Narwal erspähen. Außerdem wird die Ammassalik-Insel gerne auf mehrtägigen Touren mit dem Kajak umrundet. Der nördliche Fjordteil ist aufgrund der hohen Dichte an Eisbergen auch im Sommer nur bedingt schiffbar und wird daher meist per Helikopter angesteuert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Fjord Sermilik (dänisch \"Egede og Rothe Fjord\") bildet mit einer Länge von 85 Kilometern das größte Fjordsystem im südöstlichen Grönland. Der Eisfjord trennt im letzten Drittel das grönländische Festland von der Insel Ammassalik. Einzige dauerhaft bewohnte Siedlung am Fjord ist das Dorf Tiniteqilaaq, an der Westküste der Ammassalik-Insel liegt zudem die Forschungsstation Sermilik. Der grönländische Name \"Sermilik\" bedeutet sinngemäß Eis- oder Gletscherfjord.", "tgt_summary": null, "id": 1823859} {"src_title": "Dattelmuschel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ostpreußen zur Jahrhundertwende. Fried von Barring, der Sohn eines ostpreußischen Rittergutsbesitzers, verliebt sich in die extravagante Gerda von Eyff, deren Familie in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt. Gegen den Willen seines Vaters heiratet er die anspruchsvolle und kapriziöse Frau. Das Eheglück hält nicht allzu lang vor, da die genusssüchtige wie lebenslustige Gerda ihre Verschwendungssucht derart übertreibt, dass nach dem Tod des alten Archibald von Barring das Rittergut erst in eine schwere finanzielle Krise gerät und dann sogar verkauft werden muss. Zu spät erkennt Fried von Barring, dass er mit Gerda die falsche von Eyff geheiratet hatte und deren jüngere Schwester Gisa viel besser zu ihm gepasst hätte. Eines Tages kommt es beinah zu einem schweren Unglück, bei dem Gisa fast von galoppierenden Pferden über den Haufen gerannt und zu Tode getrampelt wäre. Im letzten Moment kann Fried seine Schwägerin vor diesem grässlichen Tod bewahren. Dabei wird er aber selbst schwer getroffen und bleibt verletzt liegen. Nach langer Pflege muss Fried sich damit abfinden, dass er wohl für den Rest seines Lebens gelähmt bleiben wird. Bevor seine Frau Gerda, die es nicht mehr länger in Ostpreußen aushält, nach Berlin zieht, stirbt Fried. Gerda aber hat nur noch den Wunsch, in der Reichshauptstadt eine Dame der großen Gesellschaft zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Die Barrings\" entstand vom 20. Juli bis zum 2. September 1955 im Atelier Göttingen, in Göttingen und Umgebung sowie in Verden an der Aller und wurde am 27. Oktober 1955 in Hannover uraufgeführt. Die deutsche Fernseherstausstrahlung fand am 9. Dezember 1963 im ZDF statt. Produzent Ludwig „Luggi“ Waldleiner übernahm auch die Produktionsleitung. Die Filmbauten entwarf Walter Haag. Hannes Staudinger war einfacher Kameramann unter Günther Anders’ Chefkamera. Charlotte Flemming erstellte die Kostüme. Für den Wahl-Göttinger und Theaterintendant Heinz Hilpert war dieser Film eine seiner letzten Auftritte vor der Kinofilmkamera. Die Geschichte wurde von Thiele 1956 mit „Friederike von Barring“ fortgesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Die FBL verlieh dem Film das Prädikat \"wertvoll\".", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Paimann’s Filmlisten\" resümierte: „Roman einer unglücklichen Ehe: ohne landläufige Liebesgeschichte aber mit Gesellschafts- und Zeitkritik (die politische des Vorwurfes wurde eliminiert). Seriöse Schauspieler, zu sparsame Zeichnung der Umwelt.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Barrings ist ein deutsches Spielfilmdrama aus dem Jahre 1955 von Rolf Thiele nach der gleichnamigen Romanvorlage von William von Simpson (1937) mit Dieter Borsche und Nadja Tiller sowie eine Reihe von bekannten Altstars in den Hauptrollen.", "tgt_summary": null, "id": 1301494} {"src_title": "Ben Hall (Räuber)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er war der Sohn eines jüdischen Geschäftsmanns in der Textilbranche und studierte Medizin an der Universität Würzburg mit dem Abschluss \"summa cum laude\", wonach er kurz in einer Klinik arbeitete. Neben Medizin studierte er auch Chemie und traf bei einem Forschungsaufenthalt in Berlin den späteren Nobelpreisträger Ernst Chain, mit dem er sich befreundete. Wie dieser emigrierte er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 nach England. Dort promovierte er 1936 bei Charles Robert Harington an der Universität London über die Elektrochemie von Aminosäuren und Proteinen. 1939 ging er an die Universität Cambridge als Beit Memorial Fellow zu Frederick Gowland Hopkins (Medizin-Nobelpreisträger von 1929). Sein Stipendium ermöglichte ihm im Gegensatz zu anderen Emigranten ein relativ gutes Auskommen. In Cambridge betreute er auch Frederick Sanger als Doktoranden und veröffentlichte mit ihm. Ab 1942 war er an den National Institutes for Medical Research in London, ging aber während des Krieges auch als Ernährungsberater der britischen Armee nach Indien. 1950 bis 1955 leitete er die Abteilung Biochemie beim National Institute for Medical Research. Zu seinen Mitarbeitern gehörten dort der Nobelpreisträger von 1952 Archer J. P. Martin und der spätere Nobelpreisträger John W. Cornforth. 1955 bis 1973 war er Professor für Chemische Pathologie am St Mary’s Hospital in London und an der Universität London. 1958 bis 1962 leitete er das Wright-Fleming-Institut am St. Mary ́s Hospital (früher von Alexander Fleming geleitet) und holte unter anderem den späteren Nobelpreisträger Rodney Porter an das Institut. Nach der Pensionierung 1973 forschte er weiter an der Charing Cross Hospital Medical School bis in die 1980er Jahre.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Er war ein Pionier der Erforschung von Glykoproteinen und bewies 1938 am Beispiel von Ovalbumin als Erster, dass es Proteine gab, die Zuckerbestandteile enthielten. Davor hielt man Proteine (außer die Schleimbestandteile der Mucine) für aus Aminosäuren aufgebaut und Zuckerbestandteile nur für Verunreinigungen. Neuberger wählte Ovalbumin aus Hühnereiern, da es in großen Mengen zur Verfügung stand und damit der Kristallisation zugänglich war, zu einer Zeit als die analytischen Methoden in der Biochemie von Proteinen noch sehr beschränkt waren. Die Arbeit konnte er kriegsbedingt erst in den 1950er Jahren fortsetzen und fand 1956 mit Robin Marshall die erste Verbindungsgruppe (GlcNAc-Asn, Beta-N-Acetylglucosamin-Asparagin) von Kohlehydraten zum Peptid, gleichzeitig mit anderen Gruppen. 1947 bis 1955 war er Herausgeber des \"The Biochemical Journal\" und 1968 bis 1981 von \"Biochimica and Biophysica Acta\" (Managing Editor).", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen und Mitgliedschaften.", "content": "Er war CBE (1964), Fellow der Royal Society (1951) und Fellow des Royal College of Physicians (FRCP) und der Royal Society of Chemistry. Er war Ehrenmitglied der Biochemical Society und erhielt deren Frederick Gowland Hopkins Medal (1960). Neuberger war Ehrendoktor in Aberdeen, an der Hebräischen Universität in Jerusalem und der University of Hull. 1972 wurde er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. 1967 bis 1969 war er Vorstand der British Biochemical Society. Ab 1970 war er Vorsitzender im Verwaltungsrat des Lister Institute of Preventive Medicine.", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Privates.", "content": "Neuberger war mit Lilian Dreyfuß verheiratet. Zu seinen Söhnen gehören der Immunologe Michael Neuberger, der Oberste Richter in Großbritannien David Neuberger, der Medizinprofessor James Neuberger (University of Birmingham) und der Finanzwissenschaftler Anthony Neuberger (Professor an der University of Warwick). Sein Bruder Herman Neuberger war Rabbi. Neubergers Familie war sehr religiös und auch Neuberger nahm später das Hebräisch-Studium seiner Jugend wieder auf. Er besaß eine Wohnung in Jerusalem und war mehrmals im Jahr dort. Über 20 Jahre war er Vorsitzender des Akademischen Komitees im Verwaltungsrat der Hebräischen Universität.", "section_level": 1}], "src_summary": "Albert Neuberger (* 15. April 1908 in Haßfurt; † 14. August 1996 in Hampstead, London) war ein britischer Biochemiker und Mediziner.", "tgt_summary": null, "id": 2095791} {"src_title": "Bert Shefter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In den späten 1980ern wurde durch die Markteinführung von Heimcomputern die wissenschaftliche Arbeit zur Informationsphilosophie und Datenverarbeitung im digitalen Bereich möglich gemacht. Die nachfolgende Epoche war vor allem durch eine Erwartungshaltung gegenüber dem Computer und den damit verbundenen Möglichkeiten für neue Lösungsansätze verbunden. Gedankenexperimente wie der Turing-Test könnten nun in die Realität umgesetzt werden. Der Computer sollte neue Problemlösungen bringen und später auch im Laufe der Digitalen Revolution neue philosophische Probleme erzeugen. Die Informationsphilosophie entstand als Derivat der Philosophie künstlicher Intelligenz, Informationslogik, Kybernetik, Soziologie, Ethik und Sprach- sowie Informationswissenschaft. Zuerst in einem Essay Floridis erwähnt entwickelte sich die Informationsphilosophie zu einem eigenständigen Fach.", "section_level": 1}, {"title": "Anerkennung als Fach.", "content": "Die anfängliche Euphorie über die neuen Möglichkeiten philosophischer Arbeit in diesem Feld ließ jedoch relativ schnell nach, da die Resonanz, auch aufgrund der fraglichen Methodik, zunächst recht ernüchternd war. 2002 veröffentlichte Floridi einen Artikel, der die Frage nach einem dediziert über \"Information\" forschenden Fach neu aufrollte. Die PI hatte das Problem, dass sie von philosophischen Fakultäten nicht als eigene Fachrichtung angesehen wurde. Floridi fasst in seiner Erklärungs- und Verteidigungsschrift zusammen, welche Kriterien von einem Fach erfüllt werden müssen, damit es von der tradierten Philosophie anerkannt würde: Für Floridi steht die Frage nach der Information im Vordergrund. Konkreter bedeutet das, die konzeptuelle Natur dieses Begriffes soweit zu untersuchen, dass durch definitorische Arbeit ermöglicht wird diese im praktischen Bereich anzuwenden. Durch die große Auswahl an Anwendungsbereichen, welche die PI als transdisziplinäres Fach auszeichnet, sollte seiner Ansicht nach eine gewisse Anziehungskraft für Forscher gewährleistet sein. Die Grenzen zu anderen Fächern werden durch die Kontribution von Artikeln und Forschungen jedoch diffus, da kein einheitlicher Duktus innerhalb dieser vorliegt. Die Aufgabe der PI liegt darin solche Schriften zu kritisieren, sie bei positiver Rezeption in einen Kanon aufzunehmen und einen zusammenführenden Charakter aufzuweisen. Ein solcher Kanon wird wiederum in Subfelder aufgeteilt um konzentrierte Arbeit für gewisse Frage zu ermöglichen. Die Methodik des Fachs wird auch auf vergangene philosophische Probleme angewandt und auf informationstheoretischer Ebene neu analysiert. Durch die Natur des Begriffes der Information kommt theoretisch jede philosophische Auseinandersetzung in Frage.", "section_level": 2}, {"title": "Definitionen.", "content": "Die grundlegende Problematik, ob der Definition von Information, liegt in der inhärent tautologischen Natur der Frage. Da die Definition von \"Information\" nur durch Information erläuterbar wäre, muss die Definition auf abstraktere Weise geklärt werden. Dieses Problem liegt konkret beim Wort der „Information“, deren Umstände und Funktionen zwar beschreibbar sind, sich jedoch nicht auf eine Essenz kondensieren lassen. Verschiedene Autoren versuchen Lösungsansätze zu geben um die Arbeit im Feld auf universellen Annahmen zu ermöglichen, gleichen sich hierbei aber nur selten, wodurch der Arbeitsprozess gestört und verzögert wird. Claude Shannon formuliert 1993 eine These, die den möglichen Forschungsvorgang eines informationsphilosophischen Feldes beschreibt:Die PI nutzt daher, ähnlich der Informationstheorie, Definitionsansätze, die sich für ihr Feld als sinnvoll dargestellt haben. Eine solche Definition für die PI stellt Floridi 2002 vor: Diese Definition ist nicht als Definition für „Information“ zu verstehen, sondern als Arbeitsthese für den Fachbereich der PI. Die Untersuchung angebrachter Probleme und Aufgaben sind Teil der Methodologie. Hinzu kommt die von Floridi aufgeführte, mögliche Artunterscheidung von Information:", "section_level": 1}, {"title": "Methodologie.", "content": "Die PI legt ihren Hauptschwerpunkt auf die Methodologie und die Suche nach genügenden Definitionen und Ansätzen. Hiernach unterscheidet sie sich von der Informationstheorie, welche die Datenverarbeitung als Untersuchungsgebiet der ihr vorausgestellten Information vorzieht. Floridis Definition ist in mehrere Punkte unterteilt; diese sollen für eine besseres Verständnis beleuchtet werden. Der erste Teil seiner Definition behandelt die Arbeitsbereiche im Bezug auf Information. Zum einen sollen die strukturellen Faktoren und der Aufbau informativer Umbgebungen, einschließlich ihrer Eigenschaften, Formen von Interaktion, deren interne Entwicklung etc. untersucht werden. Auch die Lebenszyklen von Informationen treten als Untersuchungsfeld auf. Zusammengefasst observiert dieser Bereich das Auftauchen bzw. Entstehen von Information, deren Verarbeitung und Organisation, ihrer Nutzung und ihr Verschwinden. Der zweite Teil Floridis Definition behandelt die von der PI genutzte Methodologie, die angepasst werden kann um das Verständnis der kognitiven und linguistischen Eigenschaften von Menschen und möglicherweise KIs zu erweitern. Die wissenschaftlichen Felder könnten mit folgenden übergeordneten Begriffen zusammengefasst werden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Informationsphilosophie (PI) ist ein transdisziplinäres Forschungsfeld der Philosophie, das sich mit konzeptuellen Problemen der Informationswissenschaft beschäftigt. Ihre Forschungsfragen lassen sich nach Floridi in zwei methodische Ansätze unterteilen:", "tgt_summary": null, "id": 1001960} {"src_title": "Wonderland (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Yunnan-Rötelmaus ist eine vergleichsweise große Art der Gattung und erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 11,0 bis 12,0 Zentimetern mit einem Schwanz von 4,0 bis 5,0 Zentimetern Länge. Die Hinterfußlänge beträgt 18 bis 21 Millimeter, die Ohrlänge 9 bis 11 Millimeter. Sie ist die größte Art des \"Eothenomys-melanogaster\"-Artenkomplexes und ist etwas größer als die sehr ähnliche Kachin-Rötelmaus (\"Eothenomys cachinus\"), von der sie durch den Saluen geografisch getrennt ist. Das Rückenfell ist weich, lang und dicht, es ist rötlich-braun und geht an den Flanken in das blaugraue Bauchfell über. Von der Père-David-Rötelmaus (\"Eothenomys melanogaster\"), mit der sie im größten Teil des Verbreitungsgebietes sympatrisch vorkommt, unterscheidet sie sich durch die Größe und den deutlich höheren Schädel. Die Kachin-Rötelmaus wiederum besitzt einen kleineren und abgeflachten Schädel sowie eine von den beiden Arten abweichende Anzahl der Schmelzleisten auf den Molaren M3.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Yunnan-Rötelmaus kommt in den Bergregionen im südlichen China in Yunnan und im südlichen Sichuan östlich des Saluen vor. Vorkommen in Guizhou sind dokumentiert, werden jedoch angezweifelt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise der Art liegen fast keine Angaben vor. Die Yunnan-Rötelmaus lebt in dichten Bergwaldregionen in Höhen von 2300 bis 3000 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Yunnan-Rötelmaus wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung \"Eothenomys\" eingeordnet, die aus acht Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem britischen Zoologen Oldfield Thomas, der die Art 1914 anhand von Individuen aus dem westlichen Yunnan aus einer Höhe von 2134 Metern beschrieb. Teilweise wurde die Art als Unterart der Père-David-Rötelmaus betrachtete und sie beinhaltete teilweise die Kachin-Rötelmaus, heute gelten alle drei als eigenständige Arten im \"Eothenomys-melanogaster\"-Artenkomplex. Innerhalb der Art werden in der Regel keine Unterarten unterschieden, in der Literatur sind mit \"Eothenomys miletus miletus\" und \"Eothenomys miletus confinii\" jedoch zwei Unterarten dokumentiert, wobei letztere teilweise als synonym zur Kachin-Rötelmaus betrachtet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Status, Bedrohung und Schutz.", "content": "Die Yunnan-Rötelmaus wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (Least concern) eingeordnet. Begründet wird dies mit dem verhältnismäßig großen Verbreitungsgebiet und den angenommenen großen Beständen der Art, die auch in geschützten Gebieten vorkommt. Potenzielle Gefährdungsrisiken für die Art sind nicht bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Yunnan-Rötelmaus oder Chinesische Gebirgs-Rotrücken-Wühlmaus (\"Eothenomys miletus\") ist eine Nagetierart aus der Unterfamilie der Wühlmäuse (Arvicolinae). Sie kommt im südlichen China in Yunnan und Sichuan vor.", "tgt_summary": null, "id": 630699} {"src_title": "Orzechowo (Stare Juchy)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Brady Skjei spielte in seiner Jugend für die \"Lakeville North High\" in einer regionalen High-School-Liga. Durch überzeugende Leistungen wurde er mit Beginn der Saison 2010/11 ins USA Hockey National Team Development Program (NTDP) aufgenommen, die zentrale Talenteschmiede des US-amerikanischen Verbandes. Mit dem NTDP nahm er fortan am Spielbetrieb der United States Hockey League (USHL) teil, der höchsten Juniorenliga des Landes, und war zugleich Teil der Nachwuchs-Nationalmannschaften seines Heimatlandes. So gewann er die Silbermedaille bei der World U-17 Hockey Challenge 2011 sowie im Jahr darauf die Goldmedaille bei der U18-Weltmeisterschaft 2012. Im Anschluss wählten ihn die New York Rangers an 28. Position des NHL Entry Draft 2012 aus. 2012 schied Skjei altersbedingt aus dem NTDP aus und schrieb sich infolge dessen an der University of Minnesota ein, für deren \"Gophers\" er fortan am Spielbetrieb der National Collegiate Athletic Association (NCAA) teilnahm. Nachdem er mit der U20-Nationalmannschaft der USA bei der U20-Weltmeisterschaft 2014 den fünften Platz belegt hatte, gewann er mit den \"Gophers\" in seinem dritten College-Jahr die Meisterschaft der Big Ten Conference. Direkt im Anschluss an die College-Saison statteten ihn die Rangers im April 2015 mit einem Einstiegsvertrag aus. Die Saison 2014/15 beendete der Verteidiger mit 23 Einsätzen beim Hartford Wolf Pack, dem Farmteam der New York Rangers aus der American Hockey League (AHL). Auch die Spielzeit 2015/16 begann Skjei in Hartford, wurde allerdings bereits im Dezember 2015 erstmals in den NHL-Kader berufen und debütierte wenig später in der National Hockey League (NHL). Bis zum Saisonende kam der US-Amerikaner auf zwölf Einsätze für die Rangers und spielte weiterhin hauptsächlich in Hartford. In der Folge debütierte er im Mai 2016 bei der Weltmeisterschaft 2016 für die A-Nationalmannschaft der USA, wobei er mit dem Team den vierten Platz belegte. Mit Beginn der Saison 2016/17 steht Skjei fest im Aufgebot der Rangers und kam dort in seiner ersten kompletten Spielzeit auf 39 Punkte in 80 Spielen, sodass er ins NHL All-Rookie Team gewählt wurde. Im Juli 2018 unterzeichnete er einen neuen Sechsjahresvertrag in New York, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von 5,25 Millionen US-Dollar einbringen soll. Nach fünf Jahren in der Organisation der Rangers wurde Skjei zur Trade Deadline im Februar 2020 an die Carolina Hurricanes abgegeben. Im Gegenzug erhielt New York ein Erstrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2020, wobei Carolina vor dem Draft entscheiden kann, ob sie ihr eigenes Wahlrecht oder das der Toronto Maple Leafs abgeben, das sie aus dem Trade um Patrick Marleau erhalten hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "Stand: Ende der Saison 2018/19", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die USA bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Brady Skjei (* 26. März 1994 in Lakeville, Minnesota) ist ein US-amerikanischer Eishockeyspieler, der seit Februar 2020 bei den Carolina Hurricanes in der National Hockey League unter Vertrag steht und für diese auf der Position des Verteidigers spielt. Zuvor verbrachte er fünf Jahre in der Organisation der New York Rangers.", "tgt_summary": null, "id": 276505} {"src_title": "Kannanur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Museum wurde im Auftrag des deutschen Managers und Kunstsammlers Jochen Zeitz in öffentlich-privater Partnerschaft errichtet. Er präsentiert dort seine umfangreiche Sammlung afrikanischer Kunst, die er seit 2002 aufkauft. Unter anderem erwarb er 2013 auf der Biennale Venedig 85 teils preisgekrönte Kunstwerke, die vor Eröffnung des MOCAA an verschiedenen Orten, darunter in Kenia und nahe dem Museumsgelände in Kapstadt, ausgestellt wurden. Die Gesellschaft \"V&A Waterfront\" zahlte für den Bau und die Infrastruktur rund 500 Millionen Rand (im Oktober 2016 etwa 33 Millionen Euro). Laut Vertrag stellt Zeitz seine Sammlung zur Verfügung, kommt über die Zeitz Foundation für die laufenden Kosten des Museumsbetriebs auf und finanziert den Etat für Neuanschaffungen. Er gehört nicht zu den Besitzern des Museums. Er hat dem MOCAA seine Sammlung für 20 Jahre oder auf Lebenszeit verliehen. Mit dem Umbau unter Leitung des Büros des Londoner Architekten Thomas Heatherwick wurde 2014 begonnen. Als Geschäftsführer und Hauptkurator wurde der Südafrikaner Mark Coetzee beauftragt, der damit nach 25 Jahren wieder in sein Heimatland zurückkehrte. Er hatte Zeitz bereits bei dessen Ankäufen beraten. Im Mai 2018 trat Coetzee vorläufig zurück und wurde schließlich entlassen. Seine Nachfolgerin wurde die Senegalesin Koyo Kouoh. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte das Museum im Rahmen seines Staatsbesuchs in Südafrika im November 2018.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Museumsbau steht in zentraler Lage in der V&A Waterfront am Ufer der Tafelbucht, die zum Atlantischen Ozean gehört. Die Waterfront gilt als Prestigeimmobilie und wies bereits vor Eröffnung des Museums rund 24 Millionen Besucher pro Jahr aus. Auch die Umgebung des Museums, der \"Silo district,\" soll mit dem Museum als Zentrum weiterentwickelt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Das Museumsgebäude entstand durch den Umbau eines nicht mehr genutzten, 57 Meter hohen Getreidesilos aus dem Jahr 1921; die äußere Form des hellbraunen Betonbaus blieb dabei weitgehend erhalten. Neben dem quaderförmigen, höheren Teil des Gebäudes stehen quer dazu im Rechteck 42 zylindrische ehemalige Getreidespeicher, jeweils 30 Meter hoch. Auf der Gegenseite befinden sich einstöckige Anbauten, die ebenfalls in das Museumsgebäude integriert wurden. Die Gesamtfläche des neunstöckigen Museums beträgt 9500 Quadratmeter, von denen 6000 Quadratmeter als Ausstellungsfläche dienen. Dazu kommen 18 Unterrichtsräume in einem der Stockwerke, ein Skulpturengarten auf dem niedrigeren Teil des Daches sowie Restaurants und ein Laden. Der höhere Teil des Gebäudes wird als \"The Silo Hotel\" betrieben, das als Luxushotel gilt. Die zylinderförmigen Silos wurden unterhalb des Daches teilweise angeschnitten, von außen bleibt ihre Form sichtbar. Das Gebäude erhielt im zentralen Bereich ein Glasdach und durch Herausnahme oder Anschnitt einiger Silos ein „kathedralengleiches“ Atrium. An der Außenwand oberhalb der Ebene des Dachgartens wurden Glaspaneele angebracht, die leicht konvex gekrümmt sind und somit nachts die Lichter der Waterfront wie ein „Signalfeuer“ reflektieren.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Der Eintritt betrug nach der Eröffnung 180 Rand (etwa 12 Euro). Mittwochs zwischen 10 und 13 Uhr haben Besucher mit Pässen afrikanischer Länder freien Eintritt, Personen unter 18 Jahren können das Museum generell kostenlos besuchen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Museum wird mit anderen weltbekannten Kunstmuseen verglichen. Kurz nach der Eröffnung wurde ihm das Potenzial zugeschrieben, einen ähnlichen Status wie das Museum of Modern Art, das Centre Georges-Pompidou und das Guggenheim-Museum Bilbao zu erreichen. Kritisiert wurde hingegen, dass viele Entscheider des Projekts Weiße sind und die Veränderung im Kunstmarkt Südafrikas, die Galeristen dazu bringt, sich auf Käufe für das Museum auszurichten. Gleichwohl wird angemerkt, dass alle Kuratoren des Museums, darunter etwa zur Hälfte Schwarze, Stimmrecht bei der Auswahl von Ausstellungen haben und pro Jahr 25 Kuratoren aus Afrika ausgebildet werden sollen. Zudem hat Zeitz in zeitlicher Nähe zur Eröffnung erklärt, sich langfristig aus dem Projekt zurückziehen zu wollen. Das Museum wurde ein „schwarzes Museum für weiße Besucher“ genannt. Ebenso wurde kritisiert, dass das Museum ab August 2019 eine Ausstellung des Künstlers William Kentridge plant, ebenfalls ein Weißer. Die stellvertretende Kuratorin Tandazani Dhlakama verteidigte dagegen die Ausstellung und verwahrte sich gegen einseitige Sichtweisen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (kurz MOCAA oder Zeitz MOCAA; deutsch etwa „Zeitz-Museum für zeitgenössische afrikanische Kunst“) ist ein Kunstmuseum in Kapstadt in Südafrika. Es steht auf dem Gelände der V&A Waterfront und gilt als das weltweit größte Museum zeitgenössischer afrikanischer Gegenwartskunst. Die Eröffnung fand am 22. September 2017 statt.", "tgt_summary": null, "id": 804956} {"src_title": "Bänderhabicht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Westliche Hartlaub-Toko erreicht eine Körperlänge von bis zu 32 Zentimeter und wiegt zwischen 88 und 135 Gramm. Der Geschlechtsdimorphismus ist nicht stark ausgeprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale der Männchen.", "content": "Die Männchen haben einen schwarzen Hals und Kopf. Ein breiter weißer Streifen verläuft von oberhalb des Auges bis in den Nacken. Der Vorderhals ist dunkelgrau, die einzelnen Federn haben weiße Spitzen. Der Rücken und der Schwanz sind schwarz. Von den zehn Steuerfedern haben alle bis auf die mittleren vier weiße Spitzen. Die Körperunterseite ist blassgrau und hellt zum Unterbauch hin auf. Die Schwingen sind schwarz mit einem metallischen Schimmer. Die äußeren Handschwingen haben kleine weiße Flecken im Zentrum. Der Schnabel ist schwarz mit einer roten Spitze, der niedrige Schnabelfirst endet abrupt auf der Hälfte des Schnabels. Der Orbitalring ist grau bis schwarz, der nackte Kehlfleck ist fleischfarben. Die Augen sind rotbraun mit einem grauen Außenring, die Füße und Beine sind schwarz.", "section_level": 2}, {"title": "Merkmale der Weibchen und Jungvögel.", "content": "Die Weibchen entsprechen den Männchen im Körpergefieder, sind aber insgesamt etwas kleiner. Der Schnabel ist vollständig schwarz, der Schnabelfirst ist nur geringfügig ausgeprägt. Die Iris tiefrot mit einem grauen Ring. Die Jungvögel gleichen den ausgewachsenen Weibchen in der Schnabelfarbe und dem weitgehenden fehlen eines Schnabelfirstes.", "section_level": 2}, {"title": "Verwechselungsmöglichkeiten.", "content": "Im Verbreitungsgebiet des Westlichen Hartlaub-Tokos kommt auch der Zwergtoko und der Elstertoko vor. Der Zwergtoko ist wesentlich ruffreudiger und unterscheidet sich von dem Westlichen Hartlaub-Toko durch seinen roten Schnabel und seinen rotbraunes Gefieder. Der Elstertoko ist wesentlich größer als der Westliche Hartlaub-Toko, hat eine weiße Körperunterseite und Teile des Schnabels sind cremefarben.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Der Westliche Hartlaub-Toko kommt im Süden von Sierra Leone, im Süden von Guinea, in Liberia, an der Elfenbeinküsten, im Westen Ghanas, Togo, Benin, im Süden Nigerias, in Kamerun, Gabun und westlich des Kongo vor. Der Westliche Hartlaub-Toko ist eine waldbewohnende Vogelart, die vorwiegend in immergrünen Wäldern der Tiefebenen vorkommt. Er besiedelt auch Galeriewälder, bevorzugt aber dicht gewachsene Urwälder und kommt nur sehr selten in Sekundärwäldern vor. Ein Paar besetzt ein Revier in einer Größe von zwanzig bis 30 Hektar.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Westliche Hartlaub-Toko lebt gewöhnlich in Paaren oder in kleinen Familiengruppen bis zu acht Tieren. Er hält sich überwiegend in den oberen und mittleren Baumwipfeln auf und bevorzugt solche Bäume, die mit Kletterpflanzen überwuchert sind. Er frisst überwiegend Insekten, die er in der Luft fängt. Gelegentlich kommt er jedoch auch auf den Boden, um dort Insekten zu fangen, die durch Wanderameisen aufgescheucht werden. Er folgt auch Affengruppen, um ebenfalls von den durch sie aufgescheuchten Insekten zu profitieren. Das Fortpflanzungsverhalten ist bislang nur unzureichend erforscht. Der Westliche Hartlaub-Toko brütet jedoch in Baumhöhlen in einer Höhe von 9 bis 25 Metern über dem Erdboden. Das Weibchen versiegelt von innen den Eingang zur Höhle bis auf einen schmalen Spalt, durch den sie und später auch die Jungvögel vom Männchen gefüttert werden. Das Männchen trägt Beutetiere einzeln im Schnabel heran und sucht nach Nahrung gewöhnlich in einem Umkreis von 100 Metern rund um das Nest. Das Weibchen verlässt die Bruthöhle bevor die Jungvögel flügge sind und versorgt dann gemeinsam mit dem Männchen die Jungvögel. Die Jungvögel bleiben etwa einen Monat nach ihrem Flüggewerden bei den Elternvögel.", "section_level": 1}, {"title": "Dedikationsnamen.", "content": "Der Name des Hartlaub-Tokos erinnert an den deutschen Arzt und Ornithologen Gustav Hartlaub, der sich ab 1840 mit dem Sammeln und Erforschen exotischer Vögel befasste, die er dem \"Museum der Naturhistorischen Gesellschaft\" in Bremen vermachte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Westliche Hartlaub-Toko (\"Horizocerus hartlaubi\", Syn.: \"Tockus hartlaubi\"), auch Glanzflügeltoko oder Schwarzer Zwergtoko genannt, ist eine Vogelart, die zu den Nashornvögeln (Bucerotidae) gehört und im westlichen Subsahara-Afrika vorkommt. Wie alle Nashornvögel ist auch der Westliche Hartlaub-Toko ein Höhlenbrüter. Das Weibchen mauert sich in der Nisthöhle ein und wird während der Brutzeit vom Männchen gefüttert. Der Kongotoko galt lange als Unterart des Westlichen Hartlaub-Tokos. ", "tgt_summary": null, "id": 1793486} {"src_title": "Militärflugplatz Clastres-Saint-Simon", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Malinówka Wielka liegt am Südufer des Laszmiaden Sees (1938 bis 1945 \"Laschmieden See\", ) im Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, neun Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Ełk \"(Lyck)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Gegründet wurde Groß Malinowken – nach 1785 auch „Groß Mallinowken“ geschrieben – im Jahre 1566. Von 1874 bis 1945 war das Dorf in den Amtsbezirk Stradaunen () eingegliedert, der zum Kreis Lyck im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahr 1910 waren in Groß Malinowken 120 Einwohner registriert. Am 30. September 1928 vergrößerte sich die Landgemeinde, als der benachbarte Gutsbezirk Klein Malinowken (polnisch \"Malinówka Mała\") eingemeindet wurde. Die Einwohnerzahl belief sich im Jahr 1933 auf 119 Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Groß Malinowken gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Groß Malinowken stimmten 80 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Am 3. Juni 1938 wurde (Groß) Malinowken aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Großschmieden“ umbenannt. Die Einwohnerzahl im Jahre 1939 betrug 134. In Kriegsfolge kam der Ort im Jahre 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und trägt seitdem die polnische Namensform „Malinówka Wielka“. Heute ist das Dorf Sitz des Schulzenamtes (polnisch \"sołectwo\") Malinówka, in das auch das inzwischen wieder verselbständigte Malinówka Mała \"(Klein Malinowken\", 1938 bis 1945 \"Kleinschmieden)\" einbezogen ist. Damit sind beide Orte Teile der Gmina Ełk (Landgemeinde \"Lyck\") im Powiat Ełcki (Kreis \"Lyck\"), vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "Groß Malinowken war vor 1945 in die evangelische Kirche Stradaunen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die katholische Pfarrkirche Lyck (polnisch \"Ełk\") im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Malinówka Wielka zur katholischen Pfarrei Straduny im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen bzw. zur evangelischen Kirchengemeinde in Ełk, einer Filialgemeinde der Pfarrei Pisz \"(Johannisburg)\" in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Malinówka Wielka liegt an einer Nebenstraße, die Straduny \"(Stradaunen)\" an der polnischen Landesstraße 65 (einstige deutsche Reichsstraße 132) über Bałamutowo \"(Ballamutowen\", 1934 bis 1945 \"Giersfelde)\" mit Stare Juchy \"(Jucha\", 1938 bis 1945 \"Fließdorf)\" verbindet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Malinówka Wielka, auch: Malinówka () ist ein kleines Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das gehört zur Gmina Ełk (Landgemeinde \"Lyck\") im Powiat Ełcki (Kreis \"Lyck\") gehört.", "tgt_summary": null, "id": 2281146} {"src_title": "The Talos Principle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Christian Folin wurde in Göteborg geboren und durchlief in seiner Heimatstadt die Nachwuchs-Abteilungen des Frölunda HC. In den Saisons 2008/09 und 2009/10 spielte der Verteidiger für die U20-Mannschaft des Vereins in der J20 SuperElit, der höchsten Junioren-Liga Schwedens. Zudem absolvierte er 2010 einen einzigen Einsatz beim \"Hanhals IF\" in der Division 2, der vierthöchsten Spielklasse. Im Anschluss verließ Folin sein Heimatland, ohne bisher in einem NHL Entry Draft ausgewählt worden zu sein, und schloss sich mit Beginn der Spielzeit 2010/11 den \"Fargo Force\" aus der United States Hockey League (USHL) an. In Fargo absolvierte der Abwehrspieler zwölf Einsätze, ehe er zu den \"Austin Bruins\" in die eine Ebene tiefer angesiedelte North American Hockey League (NAHL) wechselte. Dort etablierte sich Folin und kam in der Saison 2011/12 auf 31 Scorerpunkte in 54 Spielen, sodass er sich im anschließenden Herbst an der University of Massachusetts Lowell einschrieb. An der UMass Lowell begann er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften und spielte fortan für deren Eishockey-Team, die \"River Hawks\", in der Hockey East aus dem Spielbetrieb der National Collegiate Athletic Association. Bereits als Freshman gewann Folin mit den \"River Hawks\" die Meisterschaft der Hockey East, ehe er im Jahr darauf alle Verteidiger seiner Mannschaft in Punkten (20) anführte. Infolge dessen statteten ihn die Minnesota Wild aus der National Hockey League (NHL) im April 2014 mit einem Einstiegsvertrag aus und ließen ihn wenig später direkt in der NHL debütieren, wobei ihm eine Torvorlage gelang. In der folgenden Saison 2014/15 kam Folin auf 40 NHL-Einsätze, die er im Jahr darauf mit 26 Spielen nicht mehr erreichte, sondern auch regelmäßig bei den Iowa Wild zum Einsatz kam, dem Farmteam der Minnesota Wild aus der American Hockey League (AHL). Mit Beginn der Saison 2016/17 steht der Schwede erneut im NHL-Aufgebot der Wild. Nach drei Jahren in Minnesota wurde sein auslaufender Vertrag nach der Spielzeit 2016/17 nicht verlängert, sodass sich der Schwede im Juli 2017 als Free Agent den Los Angeles Kings anschloss. In gleicher Weise wechselte er im Juli 2018 zu den Philadelphia Flyers. Dort konnte der Schwede die in ihn gesetzten Erwartungen jedoch nicht vollends erfüllen, sodass er im Februar 2019 gemeinsam mit Dale Weise zu den Canadiens de Montréal transferiert wurde. Als Gegenleistung wechselten Byron Froese und David Schlemko zu den Flyers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christian Folin (* 9. Februar 1991 in Göteborg) ist ein schwedischer Eishockeyspieler, der seit Februar 2019 bei den Canadiens de Montréal in der National Hockey League unter Vertrag steht und für diese auf der Position des Verteidigers spielt.", "tgt_summary": null, "id": 993} {"src_title": "Carl Vital Moor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Universität.", "content": "Stephen Johns wurde in Ellwood City geboren und besuchte dort die \"Lincoln High School\", wuchs allerdings im wenige Kilometer entfernten Wampum auf. In seiner Jugend spielte der Verteidiger unter anderem für die \"Pittsburgh Hornets\", ehe er mit Beginn der Saison 2008/09 in das USA Hockey National Team Development Program (NTDP) aufgenommen wurde, die zentrale Talenteschmiede des US-amerikanischen Verbandes in Ann Arbor, Michigan. Mit den Mannschaften des NTDP nahm er in den folgenden zwei Jahren am Spielbetrieb der North American Hockey League und der United States Hockey League teil, den beiden höchsten Junioren-Ligen der USA. Zudem fungieren die Auswahlen des NTDP auch als Nachwuchs-Nationalmannschaften, sodass er mit der U18 seines Heimatlandes bei der U18-Weltmeisterschaft 2010 die Goldmedaille gewann. Nach zwei Jahren schied Johns altersbedingt aus dem NTDP aus und wurde im folgenden NHL Entry Draft 2010 an 60. Position von den Chicago Blackhawks ausgewählt. Anschließend begann er im Herbst 2010 ein Studium an der University of Notre Dame, das er 2014 mit einem Abschluss in Marketing beendete. Parallel dazu nahm er mit deren Eishockey-Team, den \"Notre Dame Fighting Irish\", am Spielbetrieb der National Collegiate Athletic Association teil und gewann mit der Mannschaft 2013 die Meisterschaft der Central Collegiate Hockey Association. Im Jahr zuvor hatte er mit der U20-Nationalmannschaft der USA an der U20-Weltmeisterschaft 2012 teilgenommen, dort allerdings nur den siebten Platz belegt. In seinem Senior-Jahr wechselten die \"Fighting Irish\" die Conference, sodass er 2014 ins Second All-Star Team der Hockey East gewählt werden konnte.", "section_level": 2}, {"title": "National Hockey League.", "content": "In der Folge unterzeichnete Johns im April 2014 einen Einstiegsvertrag bei den Blackhawks, die ihn bis zum Ende der Spielzeit 2013/14 bei ihrem Farmteam, den Rockford IceHogs, in der American Hockey League (AHL) einsetzen. In Rockford verbrachte der Abwehrspieler auch die gesamte Saison 2014/15, in der er in 51 Spielen auf 21 Scorerpunkte kam und die Liga (gemeinsam mit drei weiteren Spielern) mit einer Plus/Minus-Statistik von +30 anführte. Ohne eine Partie für die Blackhawks absolviert zu haben wurde Johns im Juli 2015 samt Patrick Sharp an die Dallas Stars abgegeben, die im Gegenzug Trevor Daley und Ryan Garbutt nach Chicago schickten. Auch die Stars schickten Johns vorerst zu ihrem AHL-Farmteam, die Texas Stars, beriefen ihn allerdings im März 2016 erstmals in ihr NHL-Aufgebot, sodass er wenig später in der National Hockey League (NHL) debütierte und bis zum Saisonende auf 27 Einsätze kam, davon 13 in den Playoffs. Im Rahmen der Vorbereitung auf die Spielzeit 2016/17 konnte Johns seinen Stammplatz im Kader der Stars bestätigen und kommt dort seither regelmäßig zum Einsatz. Im Juni 2018 unterzeichnete er einen neuen Dreijahresvertrag in Dallas, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von 2,35 Millionen US-Dollar einbringen soll. Die folgende Saison 2018/19 verpasste er jedoch komplett aufgrund einer Kopfverletzung.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die USA bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Stephen Paul Johns (* 18. April 1992 in Ellwood City, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Eishockeyspieler, der seit Juli 2015 bei den Dallas Stars in der National Hockey League unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 102633} {"src_title": "Ein ganz gewöhnlicher Tag", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Vor der Errichtung des Neubaus des Parlamentsgebäudes trat das maltesische Parlament im Großmeisterpalast in Valletta zusammen. Im Jahr 2010 begannen die Bauarbeiten für das neue Parlamentsgebäude. Ursprünglich war vorgesehen, das Gebäude auf dem Grundstück des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Opernhauses von Valletta zu errichten. Nachdem sich das Grundstück als zu klein erwies, erfolgte die Errichtung des Neubaus auf dem benachbarten \"Freedom Square\", in der Nähe des südlichen Stadttors.", "section_level": 1}, {"title": "Planungen.", "content": "Der Neubau des Parlamentsgebäudes war Teil des City Gate-Projekts, das die Neugestaltung der Stadtportale von Valletta zum Ziel hatte. Das Projekt beinhaltete den Abriss des vierten Stadttors, die Neugestaltung des \"Freedom Square\", der Errichtung eines fünften Stadttores sowie den Neubau des Parlamentsgebäudes. Außerdem wurde das bereits teilweise abgerissene Königliche Opernhaus in ein Freilufttheater umgewandelt, das als \"Pjazza Teatru Rjal\" bekannt ist. Federführend im City Gate-Projekt war der italienische Architekt Renzo Piano, dessen Pläne am 27. Juni 2009 veröffentlicht wurden. Der Bauherr Grand Harbour Regeneration Corporation zahlte insgesamt 6,6 Millionen Euro Architektenhonorar.", "section_level": 1}, {"title": "Bauausführung.", "content": "Der Abriss der Arkaden des \"Freedom Square\" begann im Oktober 2010. Nach dem Abriss folgten Ausgrabungsarbeiten für die Fundamente des Gebäudes. Anfang 2011 ist der ursprüngliche Plan wegen der Verlagerung einer Treppe, die Erweiterung eines der Blöcke sowie aufgrund von Änderungen in der Fassadengestaltung modifiziert worden. Die Bauarbeiten begannen im Laufe des Jahres 2011 und die stählerne Rahmenstruktur des Gebäudes wurde bis Anfang 2012 fertiggestellt. Die Abdeckung der Oberflächen des Gebäudes erfolgte sodann mit Kalkstein, der auf Malta in Gozo abgebaut wurde. Das Bauprojekt kostete insgesamt mehr als 90 Millionen Euro. Das Parlamentsgebäude wurde von der maltesischen Präsidentin Marie Louise Coleiro Preca am 4. Mai 2015 offiziell eingeweiht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Parlamentsgebäude (maltesisch \"Il-Parlament il-Ġdid\", das \"neue Parlament\") in Valletta, Malta, ist der Sitz des Parlaments der Republik Malta. Das Gebäude wurde zwischen 2011 und 2015 nach Entwürfen des italienischen Architekten Renzo Piano im Rahmen des City Gate-Projekts errichtet, das auch die Errichtung eines neuen Stadttores und die Umwandlung der Ruinen der Königlichen Oper in ein Freilufttheater umfasste. Der Bau des Parlamentshauses führte zu erheblichen Kontroversen, vor allem wegen des monumentalen Baustils sowie der Baukosten, die insgesamt rund 90 Millionen Euro betrugen.", "tgt_summary": null, "id": 1580925} {"src_title": "Rostki Skomackie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Teatro Sant’Angelo war das letzte der eigenständigen großen öffentlichen Opernhäuser des 17. Jahrhunderts, die in der Gründerzeit der Oper in Venedig errichtet wurde und bis in die ersten Jahre des 19. Jahrhunderts überdauerten. Es begann mit dem Teatro San Cassiano (das aber noch in einem Privathaus war) 1637, dem Teatro Santi Giovanni e Paolo 1639, dem Teatro San Salvador 1661, und dem Teatro San Giovanni Crisostomo 1667. Das Teatro San Samuele wurde 1655 gegründet, spielte aber zunächst Theaterstücke. Benannt wurden sie meist nach dem Kirchenbezirk. Das Sant’Angelo gehörte zu den kleineren Opernhäusern. Es hatte 136 Logen. Die Eintrittsgelder der venezianischen Opernhäuser betrugen in der Regel 2 Lire (was bis etwa 1770 gleich blieb), von denen die Theater nicht existieren konnten – Vermietung von Logen an wohlhabende Familien und Personen kam als wesentliche Einnahmequelle hinzu. Gespielt wurde im Karneval (26. Dezember bis 30. März), später kam die Himmelfahrtszeit (zweiter Ostertag bis 15. Juni) und eine Herbstsaison dazu (1. September bis 30. November). Die Opern waren schwach beleuchtet. Dafür hatten die meisten Zuschauer Kerzen, um etwa im Text nachzulesen. Die erste hier aufgeführte Oper war \"Helena rapita da Paride\" von Domenico Freschi (1677), gefolgt von Opern von Francesco Gasparini, Tomaso Albinoni und Giovanni Bononcini, Antonio Lotti, Baldassare Galuppi und Vivaldi, der hier 1714 seine zweite Oper \"Orlando finto pazzo\" uraufführte. Allein bis 1700 wurden 43 Opern herausgebracht. Es wurden auch viele erfolgreiche Stücke von Carlo Goldoni gespielt, dank dessen enger Verbindung zu dem Komödianten (Capocomico) Girolamo Medebach (1706–1790). 1803 wurde es wie andere Theater in Venedig unter Napoleonischer Besatzung geschlossen, war Warenlager und nach Umbau der Palazzo Barocci (heute ein Viersternehotel).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Teatro Sant’Angelo (manchmal auch fälschlich: Teatro San Angelo) war ein Theater- und Opernhaus in Venedig, das 1677 eröffnet wurde (Architekt Francesco Santurini) und bis 1803 bestand. Hier wurden viele der Opern von Antonio Vivaldi uraufgeführt, der es auch immer wieder musikalisch und zeitweilig als Impresario leitete. Es befand sich am Canal Grande nahe der Rialto-Brücke. Es wurde von den Familien Marcello und Capello betrieben, von denen dort zuvor Stadthäuser standen.", "tgt_summary": null, "id": 2248652} {"src_title": "Mong Kok Stadium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unternehmensstruktur.", "content": "Anfang April 2007 wurde eine Vereinbarung zwischen der SmartCity und der maltesischen Regierung unterzeichnet, das Projekt SCM gemeinsam zu entwickeln. Diese Art der Kooperation bietet viele Vorteile und Beschleunigungen im Planungsprozess. SmartCity Malta ist eine Joint Venture aus SmartCity Dubai und der Regierung Maltas. Wobei die Regierung selbst mit einer Kapitalbeteiligung von 9 % an ihr beteiligt ist. Gegründet wurde SmartCity durch das Unternehmen TECOM Investments als Teil der Dubai Holding, welches ein globales Netzwerk verschiedener Business Parks aufbauen möchte. Neben erfolgreich angelegten Parks in Dubai soll nun auch das geplante Wirtschafts- und Wissenscluster Maltas neben den bereits ansässigen Unternehmen internationale Unternehmen anziehen. Langfristig gesehen möchte Malta so führend im Bereich von Wissensclustern werden, vielfältige Jobperspektiven für die einheimische Bevölkerung bieten und das heimische BIP steigern. TECOM Investments hat bereits im Jahr 2000 das erste Industrie-Cluster im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) Dubai Internet City ins Leben gerufen. Neben der SmartCity Kochi soll SmartCity Malta das erste Cluster mit internationaler Ausrichtung werden.", "section_level": 1}, {"title": "Das Konzept.", "content": "Das Konzept der SmartCity basiert vor allem auf dem nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit der Umwelt, welcher gleichzeitig Kostenersparnisse hervorbringen soll. Verschiedene Fachleute wurden damit beauftragt, die negativen Umweltauswirkungen des Clusters so gering wie möglich zu halten. Das U.S. Green Building Council (USGBC) verlieh der SmartCity bereits für die ersten Gebäude SCM01, SCM02 and SCM03 den LEED Silver. Einige der geplanten und zum Teil bereits umgesetzten Maßnahmen sind:", "section_level": 1}, {"title": "Standortwahl Malta.", "content": "Als ausschlaggebendes Kriterium für den Standort Malta gilt die geographische Lage im Zentrum des Mittelmeeres in Kombination mit der Staatssprache Englisch. So bietet Malta den wirtschaftlichen Vorteil, die Märkte von Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten zu vereinigen. Zudem ist Maltas Infrastruktur bereits mit einem modernen Hafen und effizienten Logistikzentren ausgestattet. Die politische Ausrichtung Maltas sorgt seit Jahren für eine stabile Wirtschaft und schafft für Unternehmen verschiedenste steuerliche Vergünstigungen und Anreize. Eine sogenannte 6/7 Regelung sorgt bei Unternehmensansiedlungen auf Malta für eine nachträgliche Steuerrückerstattung in Form von Dividenden oder Boni.", "section_level": 1}, {"title": "Gewerbeflächenverteilung.", "content": "Neben Unternehmen wie Huawei, IBM, STK Europe und TMF Group soll SmartCity Malta auch Erholungsflächen, Hotelgewerbe, Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie beherbergen und so in Zukunft 11.000 Arbeitsplätze schaffen. Von den insgesamt 360.000 m2 stellen die Geschäftsbereiche einen Anteil von 160.000 m2 dar, das Areal mit Erholungs- und Freizeitfunktion wird eine Fläche von 118.000 m2 umfassen und 60.000 m2 sind für Wohnareale vorgesehen. Der Laguna Walk stellt seit Juli 2014 den neuen Anziehungspunkt dar; ein Areal, das Platz für Unterhaltung, Freizeit und Gastronomie bietet. Diverse architektonische Highlights, wie ein Open-Air-Amphitheater oder der großflächig angelegte Springbrunnen mit Blick auf die Lagune, laden hier zum Entspannen und Flanieren ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "SmartCity Malta (SCM) ist ein Wissenscluster, der sich auf dem ehemaligen Gelände des Industriegebietes Ricasoli in Kalkara befindet. Im September 2007 wurde mit der Umsetzung des Projektes begonnen und dieses soll im Jahr 2021 abgeschlossen werden. Bereits 2010 wurden erste Büros eröffnet. Die Kosten des Projektes sollen sich insgesamt auf 275 Millionen € belaufen.", "tgt_summary": null, "id": 1258225} {"src_title": "Nieżyn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Der in Berlin aufgewachsene von Nahodyl befasste sich seit seiner Jugend mit Esoterik und Magie. An der Universität der Künste Berlin legte von Nahodyl einen Hochschulabschluss in visueller Kommunikation ab. Von Nahodyl nennt sich mit Verweis auf seine adligen Wurzeln Baron, seine Vorfahren stammen aus Mähren. Er ist verheiratet und lebt seit 1999 im brandenburgischen Bad Belziger Ortsteil Werbig.", "section_level": 1}, {"title": "Neuheidentum.", "content": "Nach eigenen Angaben kam der katholisch erzogene von Nahodyl 1982 zum germanischen Neuheidentum durch die Beschäftigung mit den Büchern des Runenesoterikers Karl Spiesberger und des Mythologen Johann Wilhelm Ernst Wägner. Im Jahr 1985 gründete von Nahodyl den Verein \"Heidnische Gemeinschaft e.V.\" Nach seinem Austritt folgte 1991 die Gründung der \"Germanischen Glaubens-Gemeinschaft e.V. (GGG)\", die sich als Nachfolgerin der von dem Dichter und Maler Ludwig Fahrenkrog gegründeten und bis 1964 existenten gleichnamigen \"Germanischen Glaubens-Gemeinschaft\" sieht. Im Juni 2003 veröffentlichte von Nahodyl als Leiter der GGG eine Erklärung über „Aufgabe und Sinn der Institution \"Allsherjargode\"“ und erhob hierbei einen Führungsanspruch innerhalb des „traditionellen germanischen Heidentums in Deutschland“. Dies „stieß innerhalb der Neuheidenszene auf erbitterten Widerstand und hatte heftige Kontroversen zur Folge, die... vorwiegend im Internet ausgetragen wurden“, so die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "In seinen Publikationen sowie Beiträgen im Internet vertritt Nahodyl Neményi die Slawenlegende. Er geht davon aus, dass es sich bei den Slawen um keine eigene ethnische Gruppe handelt, sondern um ostgermanische Völker, deren Götter er daher ebenso als germanisch ansieht. Die überlieferten Namen seien nicht authentisch, sondern von Christen verwendete Ersatznamen, da man sich fürchtete, die richtigen Namen der als Dämonen gesehenen Gottheiten zu nennen. Fachwissenschaftlich – etwa in der Germanistischen Mediävistik, der Nordistik oder der Slawistik – haben die Veröffentlichungen Nahodyls keine Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Aktivitäten.", "content": "Nach eigenem Bekunden ist von Nahodyl seit seiner Studienzeit regionalpolitisch aktiv. Mitte der 1980er wurde gegen von Nahodyl als Vorstandsmitglied im Berliner Landesverband der Alternativen Liste für Demokratie und Umweltschutz, dem Berliner Verband der Grünen, nach gegen verschiedene Parteimitglieder erhobenen Rechtsextremismus-Vorwürfen ein Parteiausschlussverfahren beantragt. Von Nahodyl bestritt jegliche diesbezügliche Verbindungen. Nach einer Zeit bei der SPD ist von Nahodyl seit 2013 bei der AfD aktiv. Er kandidierte für diese 2014 sowohl bei der Kreistagswahl von Potsdam-Mittelmark als auch für die Stadtverordnetenversammlung in Bad Belzig. Laut Eigenaussage sei er jedoch kein Freund der \"„in der Politik üblichen Kungeleien“\" und habe deshalb seine Tätigkeiten in diesem Bereich inzwischen wieder beendet. 2019 trat er erneut für die AfD bei der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung Bad Belzig an und wurde mit dem stärksten Einzelergebnis (987 Stimmen) gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Árpád von Nahodyl Neményi (* 8. Februar 1958 in Köln) ist ein deutscher Autor. Seine Veröffentlichungen befassen sich unter anderem mit Themen wie germanischer Mythologie, Esoterik, Divination und Adel. Bücher zum Neuheidentum erschienen unter von Nahodyls Pseudonym Géza von Neményi. Im Jahr 1991 begründete von Nahodyl die \"Germanische Glaubens-Gemeinschaft e.V.\", deren Leiter und religiöses Oberhaupt er unter der Selbstbezeichnung \"Allsherjagode\" ist. ", "tgt_summary": null, "id": 1112351} {"src_title": "Charzyno", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ort der Handlung ist zunächst Marseille, die Zeit das Jahr 1794. Désirée Clary, die temperamentvolle Tochter aus einer reichen Tuchhändlerfamilie, macht per Zufall die Bekanntschaft von Joseph Bonaparte und lädt ihn und seinen Bruder, General Napoleon Bonaparte, für den folgenden Tag in ihr Elternhaus ein. Während Joseph sich zu Désirées Schwester Julie hingezogen fühlt, verliebt Napoleon sich in Désirée. Er gesteht ihr, dass sie arm sind und dass ihnen Julies und Désirée Mitgift sehr gelegen käme. Wegen angeblicher Machenschaften gegen die Revolutionsregierung wird Napoleon verhaftet, aber bald wieder freigelassen mit dem Auftrag, in Paris aufständische Royalisten zu verfolgen. Napoleon verspricht Désirée, sie zu heiraten, leiht sich von ihr Geld und bricht dann nach Paris auf. Als er nicht zurückkehrt, folgt Désirée ihm nach Paris, wo sie erfährt, dass Napoleon inzwischen mit Joséphine de Beauharnais verlobt ist. Verzweifelt will sie sich von einer Brücke stürzen, doch General Bernadotte, der sich in sie verliebt hat, hält sie davon ab. Drei Jahre vergehen. Napoleon hat Italien erobert und ist ein bedeutender Mann geworden. Désirée lebt mit Julie und Joseph in Rom, wo sie das Diplomatenmilieu aber bald leid ist. Sie kehrt nach Paris zurück, wo Napoleon, der Joséphine inzwischen geheiratet hat, sich auf seine Ägyptische Expedition vorbereitet. Er erklärt ihr, dass er Joséphine vor allem aus karrieretaktischen Gründen geheiratet habe und einem Verhältnis mit ihr, Désirée, nicht abgeneigt wäre. Désirée ist abgestoßen und wendet sich Bernadotte zu. Zwei weitere Jahre vergehen. Désirée und Bernadotte haben geheiratet und sind Eltern eines Kindes. Als Napoleon zum Ersten Konsul der 1792 gegründeten Französischen Republik ernannt wird, bedrängt er Bernadotte, seinem Staatsrat beizutreten. Bernadotte, der Napoleon bisher mit Skepsis begegnet ist, erklärt ihm nun widerstrebend seine Loyalität. 1804 wohnen Désirée und Bernadotte Napoleons Krönung zum französischen Kaiser bei – Désirée in kühler Distanz. Fünf Jahre später. Als Napoleon sich von Joséphine scheiden lässt, weil sie ihm keinen Thronerben gebären kann, ist es Désirée, die die frühere Rivalin tröstet. Napoleon begehrt Désirée weiterhin, heiratet aber die 18-jährige österreichische Kaisertochter Marie-Louise. Er zieht Frankreich in neue Kriege hinein. Als der kinderlose schwedische König Bernadotte anbietet, ihn per Adoption zu seinem Thronerben zu machen, lässt Napoleon ihn widerstrebend und enttäuscht gehen. In dem von einem strengen Protokoll geprägten schwedischen Königshaus wird Désirée nicht heimisch. Sie reist nach Paris, wo sie auf einem Ball erneut Napoleon in die Hände fällt. Er verübelt Bernadotte dessen Annäherung an Russland und erklärt der anwesenden Hofgesellschaft halb scherzend, dass er Désirée als Geisel behalten werde, um sich für seinen bevorstehenden Russlandfeldzug der schwedischen Unterstützung zu versichern. Nach der Niederlage seiner Armee sucht Napoleon Désirée auf und bittet sie, ihren Mann brieflich um Unterstützung für Frankreich zu ersuchen. Désirée begreift, dass Napoleon sie immer noch liebt und bei ihr tatsächlich etwas ganz anderes sucht als nur die Hilfe ihres Mannes. Sie appelliert an ihren Mann, Napoleon zu stoppen, was der als Feldherr und Politiker dann auch mit Erfolg unternimmt. Nach kurzem Exil auf Elba und der Niederlage der Schlacht bei Waterloo zieht Napoleon sich auf Schloss Malmaison zurück. Die Alliierten entsenden Désirée dorthin, um Napoleon in einem Vier-Augen-Gespräch zur Kapitulation zu bewegen. Napoleon macht die Bemerkung, wie seltsam es sei, dass gerade die beiden außergewöhnlichsten Männer ihrer Zeit sich in sie, Désirée, verliebt haben. Als Ausdruck seiner Kapitulation überreicht er ihr seinen Degen und versichert sie, dass ihre Mitgift nicht der einzige Grund dafür gewesen sei, dass er damals in Marseille um ihre Hand angehalten hat.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsgeschichte.", "content": "Die 20th Century-Fox-Produktion ist nicht der erste Spielfilm über Désirée Clary. 1938 ging in Italien Duilio Coletti mit \"La sposa dei rei\" voran. Dieser Film basierte auf Ugo Falenas gleichnamigem Bühnenstück (1926) und zeigte in den Hauptrollen Elsa De Giorgi und Augusto Marcacci. 1942 folgte in Frankreich Sacha Guitry mit \"Le Destin fabuleux de Désirée Clary\", dem Guitrys eigene Handlungsidee zugrunde lag und in dem die Rollen von Clary und Napoleon mit Gaby Morlay und Jean-Louis Barrault besetzt waren. 1951 erschien beim jungen Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch ein neuer Roman der in Dänemark lebenden, aber in deutscher Sprache schreibenden Bestsellerautorin Annemarie Selinko, \"Désirée\". Das Buch verkaufte sich gut und wurde umgehend in weiteren Sprachversionen veröffentlicht. In den Vereinigten Staaten erschien das Buch erstmals 1953 bei William Morrow und gelangte gleich auf Rang 1 der Bestsellerliste der New York Times. Die 20th Century Fox plante, aus dem Film einen Erfolg zu machen, der dem des Buches um nichts nachstehen sollte. Drehbuchautor Daniel Taradash hatte für die Columbia Pictures im Jahr zuvor James Jones’ Roman \"Verdammt in alle Ewigkeit\" adaptiert und dafür einen Academy Award errungen. Regisseur Henry Koster hatte zuletzt den Kassenschlager \"Das Gewand\" inszeniert, den ersten langen Spielfilm im CinemaScope-Format; dieser Film hatte der 20th Century Fox einen Golden Globe eingebracht. Die erst 25-jährige Jean Simmons hatte im Jahr 1953 nach den Filmen \"Die Thronfolgerin\", \"Das Gewand\" und \"Theaterfieber\" gleich drei NBR-Awards erhalten; ihre Erfolge in \"Das Gewand\" und \"Sinuhe der Ägypter\" hatten sie zu einem der Topstars der 20th Century Fox gemacht. Marlon Brando war in seinem vorangegangenen Film – \"Die Faust im Nacken\" – auf dem Höhepunkt seiner Darstellungskunst gewesen und dafür unter anderem mit einem Academy Award und einem Golden Globe ausgezeichnet worden. Anschließend hatte er sich wie Jean Simmons für den Fox-Film \"Sinuhe der Ägypter\" verpflichtet, in dem er die Titelrolle spielen sollte. Als er erkannte, dass die Rolle ihm nicht lag und er auch mit dem Regisseur, Michael Curtiz, nicht zurechtkam, brach er den Vertrag und verließ die Proben. Für \"Sinuhe\" verpflichtete die Fox dann den nahezu unbekannten Edmund Purdom. Brando galt in Hollywood nun aber als ein unberechenbarer Vertragspartner, mit dem Studios unter Umständen sehr viel Geld verlieren konnten. Um dieses Image aus der Welt zu schaffen und um den juristischen Konsequenzen seines Vertragsbruchs auszuweichen, verpflichtete Brando sich, bei der Produktion von \"Désirée\" mitzuwirken. Die Dreharbeiten begannen im Juni 1954. Die Innenaufnahmen fanden auf Bühne 4 der 20th Century Fox-Studios in Los Angeles statt, die Außenaufnahmen in und um Monterey. Brando sorgte dafür, dass einige seiner persönlichen Freunde mit ihm am Set waren: Sam Gilman als Fouché, Florence Dublin in der Rolle von Napoleons Schwester Eliza und Philip Rhodes als sein persönlicher Maskenbildner. Brando litt darunter, an einem sehr schlechten Film mitwirken zu müssen, zumal nur ein paar Kilometer entfernt in den Studios der Warner Brothers der Film \"Jenseits von Eden\" gedreht wurde, mit James Dean, den Brando als seinen Epigonen empfand. Kosters Unvermögen ärgerte ihn und Brando legte es darauf an, sich von seinen Regieanweisungen freizuschütteln, indem er sich als Napoleon-Experte aufspielte und Koster systematisch unter die Fuchtel nahm. Er hatte große Angst, dass sein Napoleon stereotyp geraten könnte, stritt sich mit Koster ständig darüber, wie die Figur darzustellen sei, und präsentierte dann einen auf kalkulierte Weise \"exzentrischen\" Napoleon. Weil die Dreharbeiten dadurch fast unmöglich waren, stellte der Produzent des Films, Julian Blaustein, Brando schließlich ein Ultimatum. Brando gab nach und kooperierte von da an, gab sich aber wenig Mühe, seinen Text zu lernen, und lieferte insgesamt eine Darstellung, die wenig inspiriert war. Aufmerksamkeit schenkte er allein seinem Kostüm und seinem Make-up, das unter anderem aus einer falschen Nase bestand. Im späten September 1954 wurden die Dreharbeiten abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Kinoauswertung und Rezeption.", "content": "Die Uraufführung des Films fand am 16. November in San Francisco statt. Einen Tag später folgte der Kinostart in New York City. Der Rezensent der New York Times kritisierte am 18. November, dass die Figuren kaum Emotionen – geschweige denn Leidenschaften – erkennen lassen und dass es dem Film grundlegend an einer Geschichte fehle. Bei der Oscar-Verleihung des Jahres 1955 war der Film für das beste Szenenbild und das beste Kostüm nominiert, diese Preise gingen dann aber an die Filme \"20.000 Meilen unter dem Meer\" (Szenenbild) und \"Das Höllentor\" (Kostüm). In der deutschen Synchronfassung lieh Heinz Reincke Brando seine Stimme; Marion Degler lieh ihre Stimme an Jean Simmons. Die Kinoauswertung begann in Deutschland am 25. Februar 1955. Arthaus hat 2005 eine deutschsprachige DVD-Version auf den Markt gebracht. Für den Musicalfilm \"Schwere Jungs – leichte Mädchen\" (1956) standen Brando und Simmons wenig später noch einmal gemeinsam vor der Kamera.", "section_level": 1}], "src_summary": "Désirée ist ein amerikanischer Spielfilm (Filmbiografie, Historienfilm, Liebesfilm), den Regisseur Henry Koster für 20th Century Fox inszeniert hat und der 1954 in die Kinos kam. Der aufwendig in CinemaScope produzierte Film basiert auf dem gleichnamigen Bestsellerroman von Annemarie Selinko (1951) und erzählt aus der Perspektive von Désirée Clary, der späteren Königin von Schweden und Norwegen, die Lebensgeschichte von Napoleon Bonaparte. Die historische Clary und der damals noch unbedeutende General Bonaparte waren 1795/1796 einige Monate lang verlobt gewesen. In den Hauptrollen des Films sind Jean Simmons und Marlon Brando zu sehen.", "tgt_summary": null, "id": 1047668} {"src_title": "Selbstverwaltungswahlen in Polen 2018", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Geboren in Houston, wuchs Kearney in Kissimmee, Florida auf, wo er bereits in jungen Jahren Gitarre spielte und eine eigene Band hatte. Mit 17 Jahren erhielt er seinen Spitznamen „Guitar Shorty“, als er mit seiner Band in Tampa Bay auftrat. Ein Jahr lang spielte er in der Band von Ray Charles. 1957 nahm er unter der Leitung von Willie Dixon seine erste Single \"You Don’t Treat Me Right\" auf, nachdem Dixon ihn mit dem Walter Johnson Orchestra gesehen hatte. Danach spielte er in der Band von Guitar Slim und zog nach New Orleans. In New Orleans trat Shorty auch mit seiner eigenen Band im Dew Drop Inn auf, des Öfteren mit Gastmusikern wie T-Bone Walker, Big Joe Turner und Little Richard. Mit 19 ging er an die US-Westküste, wo er bei Sam Cooke die Gitarre spielte. Bei seinen eigenen Konzerten an der Westküste lernte er seine Frau Marcia kennen, eine Halbschwester von Jimi Hendrix. Hendrix nannte Guitar Shorty eines seiner wichtigsten Vorbilder. Guitar Shorty trat weiterhin auf und veröffentlichte einige Singles. In den 1970er Jahren arbeitete er als Mechaniker und spielte nur abends und an Wochenenden. Erst 1985 erschien sein erstes Album \"On the Rampage\". 1991 ging er erstmals im Vereinigten Königreich auf Tour; dabei nahm er mit Otis Grand sein zweites Album \"My Way or the Highway\" auf, für das er einen Handy Award erhielt. Daraufhin bekam er einen Plattenvertrag bei Black Top Records. \"Topsy Turvy\", sein erstes Album bei Black Top, erschien 1993. Nach zwei weiteren Alben löste sich Black Top 1999 auf. Guitar Shorty ging zu Evidence Music, wo 2001 \"I Go Wild!\" herauskam. Die nächsten beiden Alben erschienen bei Alligator Records und waren beide in Billboards „Top Blues Albums“ vertreten. 2006 kam ein „Best of Guitar Shorty“-Album auf den Markt. 2010 erschien bei Alligator das Album \"Bare Knuckle\". Guitar Shorty, der seit 2012 in Los Angeles lebt, ist immer noch aktiv und tritt auch in Europa auf, zuletzt 2017 mit der italienischen Bluesband Morblus unter Leitung von Roberto Morbioli.", "section_level": 1}], "src_summary": "Guitar Shorty (* 8. September 1939 in Houston, Texas als David William Kearney) ist ein US-amerikanischer Bluesgitarrist, Sänger und Songwriter.", "tgt_summary": null, "id": 2438752} {"src_title": "Bahnhof Könnern", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dodon wurde am 18. Februar 1975 geboren in Sadova, einem Dorf im Rajon Călărași der damaligen MSSR (Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik). Er studierte Wirtschaftswissenschaften an der Staatlichen Universität für Landwirtschaft (Universitatea Agrară de Stat din Moldova) in Chișinău und promovierte 1998 an der Akademie der Wirtschaftswissenschaft (Academia de Studii Economice a Moldovei) in Kischinau. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Dodon wurde im Mai 2005 zum Außenminister für Handel und Wirtschaft im Kabinett Tarlev ernannt. Im September 2006 übernahm er die Position des Ministers für Handel und Wirtschaft. Er blieb im Amt, als Zinaida Greceanîi am 31. März 2008 Ministerpräsidentin wurde. 2008 bis 2009 war Dodon auch stellvertretender Premierminister unter Greceanîi. Am 14. September 2009 endete die Regierung Greceanîi und damit auch Dodons Amtszeit als Minister. Dodon war prominentes Mitglied der Partei der Kommunisten der Republik Moldau. Im Jahr 2011 verlor Dodon knapp die Wahl zum Bürgermeister von Chișinău; Dorin Chirtoacă gewann. Im September 2011 wurde Dodon zum Präsidenten des Moldauischen Schachverbandes gewählt. Zusammen mit Zinaida Greceanîi und Veronica Abramciuc verließ Dodon die Partei der Kommunisten im November 2011. Er berief sich dabei auf die Hoffnung, dass eine Vereinbarung mit der Regierung erarbeitet werden könnte, um einen Präsidenten zu wählen und um die anhaltende Verfassungskrise zu beenden, die nach dem Rücktritt von Vladimir Voronin im Jahr 2009 (siehe Parlamentswahl April 2009 und am 29. Juli 2009) entstanden sei. Zusammen mit Greceanîi und Abramciuc stimmte Dodon Anfang 2012 im Parlament auch für den pro-europäischen Präsidentschaftskandidaten Nicolae Timofti, um eine Regierungsbildung zu ermöglichen. Nach eigenen Angaben bereute er diese Entscheidung bereits kurz darauf. Dodon trat der Partei der Sozialisten (PSRM) bei und wurde am 18. Dezember 2011 zum Parteivorsitzenden gewählt. In Folge traten zahlreiche weitere prominente Mitglieder von den Kommunisten zu den Sozialisten über. Dodon trat bei der Präsidentschaftswahl in der Republik Moldau 2016 an, bei der er im zweiten Wahlgang mit 52,18 % gewann. Seit seinem Amtsantritt als Präsident ist Dodon offiziell parteilos, steht jedoch weiterhin der PSRM nahe. Nach seiner Weigerung, mehrere proeuropäische Minister zu bestätigen, setzt das moldauische Verfassungsgericht die Befugnisse von Dodon vorübergehend aus. Am 9. September 2018 wurde Dodon bei einem Verkehrsunfall leicht verletzt. Ein entgegenkommender Wagen stieß mit seiner Eskorte zusammen und ein Auto in Dodons Kolonne kippte um.", "section_level": 1}], "src_summary": "Igor Nikolajewitsch Dodon (kyrillisch Игорь Николаевич Додон; * 18. Februar 1975 in Sadova, Rajon Călărași) ist ein moldauischer Politiker und Vorsitzender der Partei der Sozialisten der Republik Moldau (PSRM). Er ist Mitglied des Parlaments der Republik Moldau. Er diente als Minister für Handel und Wirtschaft in den Regierungen von Vasile Tarlev und Zinaida Greceanîi von September 2006 bis September 2009. Seit 23. Dezember 2016 ist er Präsident der Republik Moldau.", "tgt_summary": null, "id": 1522594} {"src_title": "Joseph Ellicott", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Der Sundajahrvogel erreicht eine Körperlänge von 65 bis 70 Zentimeter. Auf den Schnabel entfallen durchschnittlich beim Männchen rund 17 Zentimeter, dagegen beim Weibchen 13,7 Zentimeter. Es gibt nur wenige Angaben zum Gewicht dieser Art. Die drei bislang gewogenen Männchen hatten ein Gewicht zwischen 1,8 und 2,2 Kilogramm. Der Geschlechtsdimorphismus ist bei dieser Art ausgeprägt.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale des Männchens.", "content": "Der Scheitel und der Nacken des Männchens sind tief rotbraun. Das Gesicht, der vordere Hals und die Vorderbrust sind dagegen cremefarben. Das Körpergefieder und die Schwingen sind schwarz. Das Gefieder der Körperoberseite hat einen metallisch grünlichen Schimmer. Der Schwanz ist weiß. Der Schnabel ist blassgelb mit einer rotbraunen Schnabelbasis und einem schmalen schwarzen Strich entlang der Unterseite des Unterschnabels. Das Schnabelhorn hat auffällige Querriefen und ist cremefarben bis blass bräunlich. Die nackte Haut rund um das Auge ist rötlich violett. Der große unbefiederte Kehlsack, den das Männchen aufblasen kann, ist blass gelb. Die Augen sind rot bis rot-orange. Die Beine und Füße sind schwarz.", "section_level": 2}, {"title": "Merkmale des Weibchens und der Jungvögel.", "content": "Die adulten Weibchen sind kleiner als die Männchen und haben ein schwarzes Kopf- und Halsgefieder. Die nackte Haut rund um das Auge ist mattrosa, der unbefiederte Kehlsack ist blau. Die Augen sind dunkel orangebraun. Bei den Jungvögeln zeigen beide Geschlechter zunächst ein Körpergefieder, das dem Männchen gleicht. Heranwachsende Weibchen mausern später in das dunkle Hals- und Kopfgefieder wie es für adulte Weibchen typisch ist. Der Schnabel ist blassgelb und das Schnabelhorn noch nicht entwickelt.", "section_level": 2}, {"title": "Verwechselungsmöglichkeiten.", "content": "Der Sundajahrvogel weist sehr große Ähnlichkeit mit dem Furchenhornvogel auf und wurde lange mit dieser Art verwechselt. Die Flügelform unterscheidet der beiden Arten unterscheidet sich jedoch auffällig: Bei dem Sundajahrvogel sind die Handschwingen acht Zentimeter länger als die Armschwingen, während beim Furchenhornvogel Hand- und Armschwingen von gleicher Länge sind.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Sundajahrvogels ist auf Grund von Verwechselungen mit dem Furchenhornvogel nicht eindeutig dokumentiert. Die früheren Angaben, dass die Art im äußersten Osten Indiens und Sumatra vorkomme, gelten mittlerweile als fehlerhaft. Belegt ist dagegen ein Vorkommen für den Südosten von Myanmar, den Westen, Südwesten und äußerste Süden Thailands sowie der Norden der malaiischen Halbinsel. Die genauen Anforderungen an den Lebensraum sind ebenfalls unsicher. Die Art scheint jedoch immergrüne Wälder mit ausgesprochen hohen Bäumen zu bevorzugen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Sundajahrvögel werden in kleinen Trupps von sechs bis 20 Individuen beobachtet. In Myanmar hat man auch schon einen Trupp Sundajahrvögel mit 33 Individuen und in Thailand einen mit mehr als fünfzig Individuen beobachtet. Insgesamt gilt der Sundajahrvogel jedoch als eine sehr heimlich lebende und schwer zu beobachtende Art, die sich überwiegend im oberen Gipfelbereich von Waldbäumen aufhält. Die Beobachtungsschwierigkeiten werden dadurch erhöht, dass der Sundajahrvogel gelegentlich dieselben nächtlichen Ruheplätze wie der ähnliche Furchenhornvogel nutzt. Der Sundajahrvogel ist überwiegend ein Fruchtfresser. Es ist aber davon auszugehen, dass er wie andere überwiegend Früchte verzehrende Nashornvögel dies mit tierischem Protein ergänzt. Bei in menschlicher Obhut gepflegten Vögeln hat man sogar beobachtet, dass sie gelegentlich kleinere Vogelarten fangen und verzehren. Die Brutbiologie des Sundajahrvogels ist noch nicht abschließend untersucht. Er ist jedoch wie alle Nashornvögel ein Höhlenbrüter, der natürliche Baumhöhlen für seine Brut nutzt. Nach jetzigem Erkenntnisstand nutzt er Baumhöhlen in einer größeren Höhe als jede andere im Verbreitungsgebiet vorkommende Nashornvogelart.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Sundajahrvogel (\"Rhyticeros subruficollis\"), auch Blythhornvogel genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Nashornvögel, die in Südasien vorkommt. Die Bestandssituation des Sundajahrvogels wurde 2016 in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „“ = „gefährdet“ eingestuft.", "tgt_summary": null, "id": 1044633} {"src_title": "Bloomfield (Vermont)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "\"Canstruction\" wurde 1992 von Cheri Melillo gemeinsam mit ihren Kollegen von der Society for Design Administration (SDA) gegründet, nachdem sie Dosenbauwettbewerbe in Denver und Seattle gesehen hatte. Der erste offizielle Wettbewerb der Organisation fand am 13. November 1993 in New York statt. Melillos Vorstellung war, die Design-, die Ingenieur- sowie die Baubranche anhand eines einzigartigen Projektes gemeinsam zu veranlassen, Hilfsorganisationen zur Bekämpfung von Hunger mit Lebensmittel-Konservendosen zu versorgen. Seit ihrer Gründung wurde \"Canstruction\" zu einer der größten Spenderinnen von Lebensmitteln in Konserven weltweit. \"Canstruction\"-Veranstaltungen fanden bisher in über 150 Städten in der Welt statt, und es wurden bis 2016 insgesamt 1,3 Millionen Dosen gespendet. Für ihr Engagement wurde Melillo mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem \"Creativity of the Mind Award\" des Odyssey of the Mind. Sie leitete die Organisation bis zu ihrem Tod im Jahre 2009.", "section_level": 1}, {"title": "Die Regeln.", "content": "In jedem Team muss mindestens ein Mitglied sein, das ein Design-Profi – zum Beispiel ein Architekt, ein Designer – sein muss, um die Gruppe anzuleiten. Die Skulpturen dürfen höchstens drei mal drei mal drei Meter groß sein und müssen ausführlich beschrieben werden, etwa welche Dosen und wie viele genutzt wurden. Für den Zusammenhalt der Skulpturen darf nur Klebeband verwendet werden, so dass die Dosen beim Abbau nicht beschädigt werden. Inhalte wie Alkohol oder Tierfutter sind nicht zugelassen, ebenso sind Glasbehälter nicht zugelassen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Wettbewerbe.", "content": "In den USA und in Kanada hat \"Canstruction\" in mehreren großen Städten inzwischen eigene Ableger, so etwa in New York, in Vancouver, in Toronto und in Atlanta. Insgesamt werden die Wettbewerbe in mittlerweile über 170 Städten in Nordamerika sowie in Australien und Großbritannien organisiert. Die Ausstellungen der Dosenskulpturen finden etwa in Einkaufspassagen, Museen oder Eingangshallen von großen Gebäudekomplexen statt. Die Skulpturen werden in der Regel von Teams erstellt, die ihre verbauten Konservendosen selbst beisteuern müssen. Aus den Büchsen werden die unterschiedlichsten Formen gebaut: ein Buddha, Tierfiguren, Pflanzen oder Bauwerke. Jährlich werden die besten Dosenskulpturen vom National American Institute of Architects (AIA) ausgezeichnet. Es gibt verschiedene Kategorien wie den „Favorit der Jury“, „Die meisten Dosen“ sowie einen Publikums-Preis. Die Gewinner werden auf der jährlichen Versammlung der AIA bekannt gegeben. Im Januar 2010 schloss sich Disney mit \"Canstruction\" zusammen, um die größte Skulptur aus Konservenbüchsen der Geschichte zu erstellen. Die Konstruktion wurde im Walt Disney World Resort in Lake Buena Vista erstellt und stellte offiziell am 11. Februar 2010 einen neuen Guinness-Weltrekord auf. Dabei wurden 115.000 Konservendosen verbaut, genug für 70.000 Mahlzeiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Canstruction ist eine gemeinnützige Organisation in den Vereinigten Staaten, die Kunstwettbewerbe mit ungeöffneten Konservendosen veranstaltet. Nach dem Ende der jeweiligen Ausstellungen werden die Dosen mit Lebensmitteln an lokale Hilfsorganisationen gespendet, die diese an Bedürftige verteilen.", "tgt_summary": null, "id": 383969} {"src_title": "Canaan (Vermont)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erscheinungsbild.", "content": "Die Kleine Kuckuckstaube erreicht eine Körperlänge bis 30,5 Zentimetern. Sie entspricht damit in der Größe etwa einer Lachtaube und weist den für Kuckuckstauben typischen langen Schwanz auf. Es existiert ein Geschlechtsdimorphismus.", "section_level": 1}, {"title": "Erscheinungsbild der Männchen.", "content": "Der Kopf und der Necken sind zimtfarben, der Hals und der obere Mantel weisen darüber hinaus einen irisierend grünen und lila-farbenen Schimmer auf. Der übrige Mantel bis zum Bürzel ist dunkelbraun. Der Mantel ist quergebändert. Die Flügeldecken sind dunkelbraun, die einzelnen Federn weisen breite kastanienbraune Säume auf. Die Schwungfedern sind schwarzbraun. Die mittleren Schwanzfedern sind dunkelbraun, die äußeren sind rotbraun mit einem auffälligen schwarzen Endband. Die Kehle ist blass isabellfarben, die übrige Körperunterseite ist zimtfarben, lediglich die Flanken und die Unterschwanzdecken sind kastanienbraun. Die Iris ist grauweiß bis blauweiß. Der Orbitalring ist dunkelgrau. Der Schnabel ist braun und wird in Richtung Schnabelspitze schwarz. Die Füße sind korallenrot.", "section_level": 2}, {"title": "Erscheinungsbild des Weibchens und der Jungvögel.", "content": "Das Weibchen hat einen dunkelkastanienbraunen Scheitel und ist auf der Stirn schwarz gefleckt. Der Hals ist gelblich isabellfarben mit einer schwarzen Querbänderung. Anders als beim Männchen irisiert das Halsgefieder nicht. Die Federn der Flügeldecken sind auffällig kastanienbraun gesäumt. Die Ohrdecken sind isabellfarben und kontrastieren mit dem dunklen Scheitel. Die Kehle ist blass isabellfarben, die Federn sind dunkel gesäumt, so dass die Kehle deutlich geschuppt wirkt. Der Bauch ist gelblich rotbraun mit einer dezenten Querbänderung. Der Schnabel ist dunkler als beim Männchen die Füße sind von einem weniger intensivem Rot als beim Männchen. Die Jungvögel ähneln dem Weibchen, sind insgesamt aber etwas rötlicher. Das Gefieder ist intensiver quergebändert und gefleckt.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Kleine Kuckuckstaube ist eine in Südostasien weit verbreitete Art mit einem disjunktem Verbreitungsgebiet. Sie kommt von Burma, im Nordwesten und Norden von Thailand, im Norden von Laos, in Vietnam und im Süden von Yunnan vor. Ein weiteres Verbreitungsgebiet befindet sich im Süden der malaiischen Halbinsel. Sie kommt außerdem auf den Inseln von Borneo, auf Sumatra, Java, Bali, Lombok, Sumbawa, Komodo, Flores, Sumbar, Pantar und Timor vor. Sie ist insbesondere im Süden ihres Verbreitungsgebietes eine häufige Art.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Kleine Kuckuckstaube lebt verpaart oder in kleinen Trupps. Sie frisst kleine, harte Beeren, Samen und gelegentlich auch Reiskörner. Nahrung nimmt sie sowohl am Boden als auch in Baumwipfeln auf. Sie hält sich dabei im unteren Wipfelbereich auf. Zur Fortpflanzung kann sie ganzjährig schreiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kleine Kuckuckstaube (\" Macropygia ruficeps\"), auch Rotmantel-Kuckuckstaube genannt, ist eine Art der Taubenvögel, die zu den Kuckuckstauben zählt. Sie kommt in Südostasien vor. Es werden mehrere Unterarten unterschieden. ", "tgt_summary": null, "id": 487118} {"src_title": "Flybondi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Organisation.", "content": "Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft setzt sich zusammen aus einer Kommission mit zwölf Mitgliedern und drei Gästen, die durch ihre Forschungs- bzw. berufliche Tätigkeit mit der Kirchlichen Zeitgeschichte verbunden sind, sowie einer Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte, die sich an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München befindet. Die Arbeitsgemeinschaft ist eine Einrichtung der Evangelischen Kirche in Deutschland und arbeitet in wissenschaftlicher Unabhängigkeit. Nach der Ordnung der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte vom 23. Januar 2003 wird deren Kommission für jeweils sechs Jahre vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland berufen. Die amtierende Kommission wurde im März 2016 berufen. Die Kommission entscheidet über die Forschungsaufträge und Publikationen. Die Forschungsstelle setzt diese Projekte um, nimmt Forschungsaufgaben im Bereich der Kirchlichen Zeitgeschichte sowie die Geschäftsführung der Kommission wahr. Sie besteht aus einem Leiter sowie aus mehreren wissenschaftlichen Mitarbeitern.", "section_level": 1}, {"title": "Personen.", "content": "Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen der Forschungsstelle", "section_level": 1}, {"title": "Aufgaben und Ziele.", "content": "Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte hat die Aufgabe, in wissenschaftlicher Unabhängigkeit die Erforschung der kirchlichen Zeitgeschichte durch Anregung, Durchführung und Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu fördern. Sie bemüht sich um die Klärung wissenschaftlicher Grundlagenfragen, fördert den internationalen Austausch der Arbeitsergebnisse und strebt die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen der Zeitgeschichtsforschung sowie die Koordinierung zeitgeschichtlicher Forschungsvorhaben innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland an. Die Arbeitsgemeinschaft führt an ihrer Forschungsstelle eigene Forschungsprojekte durch und organisiert Fachtagungen. Mit Quelleneditionen wird der Zeitgeschichtsforschung eine empirische Materialbasis für weitergehende Untersuchungen bereitgestellt. Die im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft entstehenden Studien decken das weite Feld von kirchen-historiographischen, am Quellenmaterial ausgerichteten Einzelfragen bis hin zu theoretischen Grundlagenproblemen der eigenen Disziplin ab. Sowohl für die Quelleneditionen als auch für die monographischen Darstellungen stehen eigene Publikationsreihen zur Verfügung: die Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte, Reihe A Quellen und Reihe B Darstellungen. Die jährlich erscheinenden \"Mitteilungen zur Kirchlichen Zeitgeschichte\" enthalten Aufsätze zur deutschen und europäischen Kirchen- und Konfessionsgeschichte des 20. Jahrhunderts; ihr Berichts- und Nachrichtenteil bietet Informationen über laufende Aktivitäten im Bereich der Kirchlichen Zeitgeschichte.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsprojekte.", "content": "Laufende Forschungsprojekte:", "section_level": 1}, {"title": "Publikationen.", "content": "Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte: Seit 1975 erscheinen im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft bei Vandenhoeck & Ruprecht die \"Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte\". Herausgeber sind die jeweiligen Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft. In der Reihe A werden Quellen aus der Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts publiziert. In der Reihe B erscheinen monographische Darstellungen und Sammelbände zur Geschichte des deutschen Protestantismus und seiner internationalen Beziehungen seit 1918. Christentum und Zeitgeschichte: Die Reihe erscheint seit 2017 bei der Evangelischen Verlagsanstalt in Leipzig. Sie beschäftigt sich in knapper Form mit zeitgeschichtlichen Themen und deren christlichen Anteilen und kirchlichen Bezügen. Herausgegeben im Auftrag der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte von Harry Oelke und Siegfried Hermle. Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes: Zwischen 1958 und 1975 erschienen die \"Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes\" in 29 Bänden nebst einem Registerband. Sie enthalten u. a. Dokumente zu den wichtigsten Synoden der Bekennenden Kirche, Texte aus der Zeit der Kirchenausschüsse (1935–1937) sowie territorialgeschichtliche oder sachthematisch orientierte Einzeldarstellungen. In der seit 1964 publizierten \"Ergänzungsreihe\" wurden vorwiegend territorialgeschichtliche Darstellungen von Zeitzeugen veröffentlicht sowie wichtige Publikationen aus der DDR übernommen. Herausgeberschaft: Bd. 1–21: Herausgegeben im Auftrage der \"Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland für die Geschichte des Kirchenkampfes\" in Verbindung mit Heinz Brunotte und Ernst Wolf von Kurt Dietrich Schmidt. Bd. 22–27: Begründet von Kurt Dietrich Schmidt. Herausgegeben im Auftrage der \"Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland für die Geschichte des Kirchenkampfes\" von Heinz Brunotte und Ernst Wolf. Bd. 28–30: Begründet von Kurt Dietrich Schmidt. Herausgegeben im Auftrag der \"Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte\" von Heinz Brunotte und Ernst Wolf. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen Mitteilungen zur Kirchlichen Zeitgeschichte: [Vorläufer: Mitteilungen der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte 1, 1978ff.] Die jährlich erscheinenden „Mitteilungen zur Kirchlichen Zeitgeschichte“ enthalten Aufsätze zur deutschen und europäischen Kirchen- und Konfessionsgeschichte des 20. Jahrhunderts; ihr Berichts- und Nachrichtenteil bietet reichhaltige Informationen über laufende Aktivitäten im Bereich der Kirchlichen Zeitgeschichte. Herausgegeben werden sie im Auftrag der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte von Claudia Lepp und Harry Oelke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte (EvAKiZ) beschäftigt sich mit der Entwicklung des deutschen Protestantismus im 20. Jahrhundert. Der Arbeitsgemeinschaft gehören Vertreter aus der Theologie, Geschichtswissenschaft, Soziologie und Kunstgeschichte an.", "tgt_summary": null, "id": 849745} {"src_title": "The Green Inferno", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kirche wurde in den Jahren 1320 bis 1347 auf den Resten eines 1287 bei einem Feuer zerstörten romanischen Vorgängerbaus aus dem Jahr 705 errichtet. 1718 wurde der gotische Bau umgestaltet. Dabei wurden die Gewölbe mit einer flachen Decke abgehängt und die Bögen zwischen Mittel- und Seitenschiffen verändert. 1725 wurde der Turm ebenfalls umgestaltet und mit einem barocken Aufsatz erhöht. 1819 wurde auf der Südseite die Nothelferkapelle errichtet. Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die Kirche im Süden außerdem eine neogotische Sakristei. 1959 wurden bei Sanierungsarbeiten mehrere Fresken entdeckt und restauriert. 1993/94 wurde die Kirche letztmals saniert und innen neu gestrichen.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Erbaut wurde die Mariä-Himmelfahrt-Kirche als dreischiffige gotische Basilika aus rotem Sandstein. Mit der Umgestaltung im 18. Jahrhundert wurden die Gewölbe von Mittel- und Seitenschiffen mit einer flachen Decke verkleidet und die Kirche damit zur Pseudobasilika. Mittel- und Seitenschiffe sind durch Rundbögen auf toskanischen Säulen getrennt. Das Langhaus besitzt acht Fensterachsen mit Maßwerk und wird von einem zweijochigen Chor mit fünfseitiger Apsis abgeschlossen. Vor dem Langhaus sitzt im Westen ein viergeschossiger Turm über quadratischem Grundriss. Das oberste Geschoss ist oktogonal und zurückgesetzt. Die entstandene Galerie wird von einer steinernen Balustrade geschützt. Zwischen den mit Voluten geschmückten Uhrengiebeln stehen Figuren der vier Evangelisten. Ein Spitzhelm deckt den Turm ab. Die neogotische Vierzehn-Nothelfer-Kapelle ist ein kleiner Saalbau mit dreiseitigem Schluss und wird heute vor allem als Taufkapelle genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Außen haben sich zahlreiche Überreste aus gotischer Zeit erhalten. Im Tympanon des spitzbogigen Gewändes im Westportal ist eine Anbetung der Heiligen Drei Könige erhalten. An der südlichen Langseite sind Reste einer Nische oder eines Gewändes erhalten, das eine Szene des Jüngsten Gerichts zeigt. Eine weitere Nische mit Maßwerk ist mit einer Anbetung der Heiligen Drei Könige bemalt. Ausgemalt ist auch die Gewölbedecke in der Vorhalle im Turm. Weitere Wandbilder aus dem 14. und 15. Jahrhundert zeigen den hl. Georg im Kampf mit dem Drachen im nördlichen Seitenschiff, Christus am Ölberg an der Nordwand der Vorhalle, eine Kreuzigungsszene und das Schweißtuch der Veronika an der Südwand und eine Kreuzigung im südlichen Seitenschiff. Im gotisch erhaltenen Chor findet sich ein dreiteiliges spätgotisches Wandgrab der Herren von Hattstatt. Außerdem sitzt hier eine Wandnische mit Wappen und der Jahreszahl 1601. Im Chor steht ein neogotischer Altar mit Tabernakel. Das geschnitzte Retabel zeigt vier Heilige und wird von Christus bekrönt. Die spätbarocken und klassizistischen Seitenaltäre zeigen im Süden die „Verleihung des Rosenkranzes an den hl. Dominikus“ und eine „Allegorie der Schlacht von Lepanto“ und auf der nördlichen Seite des Triumphbogens die „Anbetung des Heiligsten Herzens Jesu mit Katharina von Alexandrien“. Zur sakralen Kunst der Kirche gehören außerdem Holzschnitzereien, darunter barocke Maria- und Johannes-Figuren, ein Joachim und eine hl. Anna von Niclas Gerhaert van Leyden (um 1470). Eine erste Orgel wurde um 1600 ersetzt. Dieses Instrument wurde 1749 nach St. Jakobus in Hunawihr transloziert. Schon 1740 hatte die Kirchengemeinde von Jodoc von Esch eine neue Orgel erhalten. 1879 schaffte man erneut ein neues Instrument an, das Emile Wetzel aus Bergheim gefertigt hatte. 1903 bauten Martin und Joseph Rinckenbach die Orgel um, erhielten aber das alte Prospekt. 2005/06 restaurierte Michel Gaillard von der Orgelbaufirma Aubertin die Orgel. Die Orgel sitzt auf einer Holzempore an der westlichen Stirnseite des Langhauses.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mariä Himmelfahrt (, auch \"Notre-Dame-de-l’Assomption\") ist eine römisch-katholische Kirche in der elsässischen Gemeinde Bergheim. Sie steht als Monument historique unter Denkmalschutz.", "tgt_summary": null, "id": 1273883} {"src_title": "Rudy Rutherford", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Maurice Solovine stammte aus Rumänien, von seinen Lebensdaten für diese Zeit ist nur wenig bekannt. Er kam 1900 zum Studium der Philosophie nach Bern. Albert Einstein, der dort 1902 seine erste Stelle beim Schweizer Patentamt antrat, suchte in einer Kleinanzeige Nachhilfeschüler, auf die sich Solovine meldete. Statt des Unterrichts wurde es das erste von vielen philosophischen Gesprächen, und daraus erwuchs eine Freundschaft, Einstein nannte ihn \"Solo\". Die beiden luden zu ihren regelmäßigen Treffen auch den Mathematikstudenten Conrad Habicht ein. Solovine und Habicht wurden 1903 Trauzeugen bei Einsteins Heirat. Ihre allabendlichen Zusammenkünfte nannten sie scherzweise \"unsere Akademie\", sie ging als \"Akademie Olympia\" in die Geschichte ein. Zeitweise stieß noch Einsteins Kollege Michele Besso hinzu, als korrespondierendes Mitglied gehörte auch Einsteins Studienkollege Marcel Grossmann in Zürich zum Kreis. Sie lasen Werke von Pearson, Mach, Poincaré, Mill, Hume, aber auch Belletristik wie den \"Don Quijote\". Habicht erhielt nach seiner Promotion 1904 eine Stelle als Lehrer in Schiers und wurde in dem Berner Kreis von seinem Bruder Paul Habicht abgelöst. Ab November 1905 setzte Solovine sein Studium in Lyon fort. Er zog dann nach Paris, wo er zwischen 1908 und 1919 bei der Herausgabe der \"Revue philosophique\" mitwirkte. Einstein traf ihn im März 1913 in Paris, als er zur Jahrestagung der Société française de physique nach Paris eingeladen wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg kamen sie erstmals 1922 zusammen. Solovine hatte zwar Einsteins Princeton-Vorlesungen aus dem Jahr 1921 bereits ins Französische übersetzt, sie waren aber noch nicht im Druck erschienen. Einstein hielt seine Vorlesungen im Collège de France auf Französisch, was ihm nicht ganz leicht fiel. Auf Einsteins Wunsch machten sie mit Paul Langevin und Charles Nordmann in diesen Tagen auch eine private Autofahrt zu den Kriegsgräbern des Weltkriegs. In Paris arbeitete Solovine als freier Übersetzer und Herausgeber von klassischen Texten der europäischen Philosophiegeschichte und von Mathematikern der Gegenwart. Er stand mit Einstein in einem lebenslangen Briefwechsel und übersetzte nach und nach dessen Schriften ins Französische. Als sich Habicht und Solovine 1953 in Paris trafen und Einstein einen Postkartengruß nach Princeton schickten, antwortete Einstein mit einer launigen Eloge auf die Akademie Olympia. Die an ihn gerichteten Briefe Einsteins gab er nach dessen Tod 1956 heraus. Er übersetzte auch Beiträge zur Relativitätstheorie von Hans Thirring und Moritz Schlick.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften (Auswahl).", "content": "Einsteins Briefe an Solovine Übersetzungen von Einsteins Schriften Herausgaben und Übersetzungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Maurice Solovine (geboren 21. Mai 1875 in Curorani, Rumänien; gestorben 13. Februar 1958 in Paris) war ein rumänisch-französischer Philosoph und Übersetzer.", "tgt_summary": null, "id": 2174071} {"src_title": "Mikosze", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ablauf.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Donnerstag, 10. November 2016.", "content": "Am Abend des 10. November 2016 griff ein Selbstmordattentäter mit einem Lkw das Gelände des deutschen Generalkonsulats in Masar-e Scharif an. Er steuerte den mit Sprengstoff beladenen Lkw vor die Mauer und das Tor des Konsulats, wo das Fahrzeug gegen 23:10 Uhr Ortszeit explodierte. Nach Angaben eines örtlichen Krankenhauses starben unmittelbar mindestens fünf Menschen und 120 wurden verletzt. Nach der Explosion wurde das Generalkonsulat nach Berichten der afghanischen Behörden von schwer bewaffneten Terroristen angegriffen. Erst nach längeren Schusswechseln und Kämpfen im Gebäude und auf dem Gelände des Generalkonsulats konnten die Angreifer zurückgeschlagen werden. Bei der Abwehraktion waren das eigene Sicherheitspersonal, afghanische Sicherheitskräfte sowie Sondereinsatzkräfte der Mission Resolute Support aus Belgien, Deutschland, Georgien und Lettland beteiligt. Das Gebäude des Konsulats wurde bei dem Anschlag schwer beschädigt. Wie die Bild am Sonntag am 20. November 2016 nachberichtete, sei aus Diplomatenkreisen bekannt geworden, dass weitaus mehr deutsche Bundeswehrsoldaten bei der Rettung und Rückführungsoperation beteiligt waren als bislang bekannt. Demnach seien kurz nach der Lkw-Detonation deutsche Kampfretter der Luftwaffe und Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) beim Generalkonsulat vor Ort gewesen. Die deutschen Einheiten seien die ersten Kräfte gewesen, die es zu den eingeschlossenen Diplomaten schafften. Während die Kampfretter die Diplomaten schützten und sicherten, durchsuchten die KSK-Soldaten das Gebäude. Anschließend, so berichtet die Bild am Sonntag, habe sich die gesamte Gruppe, unterstützt durch amerikanische Kampfhubschrauber und eine Überwachungsdrohne (Mikado) der Bundeswehr, nach draußen vorgearbeitet. Für die Kampfretter sei dies der erste Rettungseinsatz dieser Art gewesen.", "section_level": 2}, {"title": "Freitag, 11. November 2016.", "content": "Nach Aussage des Polizeichefs Saied Sadat wurde am 11. November 2016 gegen 06:00 Uhr ein zweiter Attentäter festgenommen. Bisher ist noch ungeklärt, wie viele Talibankämpfer an dem Angriff beteiligt waren. Am Morgen des 11. November 2016 gegen 06:10 Uhr Ortszeit kam es zu einem weiteren Zwischenfall. Drei Motorradfahrer näherten sich mit hoher Geschwindigkeit dem deutschen Generalkonsulat. Trotz Signalmunition und Warnschüssen verlangsamten diese ihre Geschwindigkeit nicht, woraufhin Soldaten der Bundeswehr das Feuer eröffneten. Alle drei Angreifer wurden verwundet, zwei von ihnen tödlich.", "section_level": 2}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Taliban übernahmen durch ihren Sprecher Sabiullah Mudschahid die Verantwortung für den Anschlag und begründeten diesen als eine Vergeltung an Deutschland. Nach Aussage des Talibansprechers trage Deutschland eine Mitschuld an einem US-Angriff während der Schlacht um Kundus, wo unter anderem am 3. Oktober 2015 bei der Bombardierung der Klinik von Ärzte ohne Grenzen in Kundus 30 Personen getötet wurden. Auch nach dem Selbstmordanschlag am Samstagmorgen bekannte sich die radikal-islamistische Taliban zu dem Anschlag. Der Talibansprecher Sabihullah Madschahid erklärte, es habe sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt, in Reaktion auf die Bombardierung der Klinik von Ärzte ohne Grenzen in Kundus.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktionen.", "content": "Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier verurteilte den Anschlag auf schärfste und kündigte Konsequenzen an. Inwieweit dies auf das weitere deutsche Engagement in Masar-e Scharif auswirkt, soll in einen Gremium besprochen werden. Gleichzeitig wurde im Auswärtigen Amt ein Krisenstab einberufen. Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl forderte, die Abschiebung von Asylbewerbern nach Afghanistan zu stoppen; das Land sei nicht sicher.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Am 25. November wurde bekannt, dass das Auswärtige Amt das Generalkonsulat ins Camp Marmal der Bundeswehr außerhalb der Stadt verlegt. Das Gebäude des Generalkonsulat war beim Sprengstoffanschlag und den anschließenden Gefechten so sehr zerstört worden, dass eine Reparatur sinnlos sei. Zudem könne das Gebäude an einer belebten Straße in der Innenstadt von Masar-i-Scharif nicht wirksam geschützt werden. Bereits direkt nach dem Anschlag nahmen die Mitarbeiter des Generalkonsulat ihre Arbeit im Camp Marmal auf. Bei Vernehmungen des einzigen überlebenden Angreifers hat dieser ausgesagt, dass der mit Sprengstoff beladene Lastwagen mit Hilfe eines geringen Bestechungsgeldes durch mehrere Checkpoints rings um die Stadt geschleust wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Anschlag in Masar-e Scharif 2016 war ein Sprengstoffanschlag von Taliban auf das deutsche Generalkonsulat in Masar-e Scharif in Afghanistan am 10. November 2016. Dabei starben mindestens sechs Menschen. Mindestens 128 Personen, darunter 19 Frauen und 38 Kinder, wurden verletzt. Laut Taliban sind die Anschläge eine Reaktion auf die Bombardierung der Klinik von Ärzte ohne Grenzen in Kundus im Oktober 2015 gewesen.", "tgt_summary": null, "id": 83566} {"src_title": "Munigua", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Eltern der Brüder Stenberg war der schwedische Künstler August Stenberg, der 1898 für die Gestaltung von Dekorationen auf der Nischni Nowgoroder Messe nach Nischni Nowgorod gekommen war, und seine russische Frau. Die Brüder studierten von 1912 bis zur Oktoberrevolution 1917 an der \"Kaiserlichen Stroganow-Zentralhochschule für Kunst und Industrie\" in Moskau und darauf bis 1920 an den \"Staatlichen freien Kunstwerkstätten (SwoMas)\". Sie wandten sich dem Konstruktivismus zu und schufen abstrakte Farbkonstruktionen aus Glas, Metall und Holz und Industriemodelle. Sie beteiligten sich an revolutionären Agitprop-Aktivitäten und entwarfen Dekorationen und Plakate für die Feier des 1. Mai 1918. Ihre jüngere Schwester Lidija (1902–1982) wurde ebenfalls Grafikerin. Die Brüder waren Mitglieder der Vereinigung junger Künstler (OBMOChU) (1919–etwa 1921), des Instituts für Kunst und Kultur (INChUK) (1921–1924) und des \"Oktobers\" (seit 1928). Seit 1919 stellten sie im Verein der Avantgarde-Künstler aus sowie 1922 auf der \"Ersten Russischen Kunstausstellung\" in Berlin und 1925 auf der Exposition internationale des Arts Décoratifs et industriels modernes in Paris. 1929–1932 lehrten sie am Moskauer \"Institut für Architektur und Bauwesen\". Sie gestalteten die Bühnenbilder im Moskauer Kammertheater Tairows für A. B. Marienhofs \"Babylonischen Advokaten\" (1924), Charles Lecocqs \"Le Jour et la Nuit\" (1926), Eugene O’Neills \"The Hairy Ape\" und \"Desire Under the Elms\" (1926) und \"Die Dreigroschenoper\" von Bertolt Brecht und Kurt Weil (1930). Besonders bekannt wurden die Brüder Stenberg seit 1923 durch die vielen Kinoplakate für die Filme von Eisenstein, Pudowkin, Dsiga Wertow, Charlie Chaplin, Buster Keaton und andere, die sie nach Art der Zirkusplakate mit ihrem Logo \"2-Стенберг-2\" versahen. Weniger bekannt ist die Mitarbeit der Brüder Stenberg an Projekten der Architekten Leonid, Wiktor und Alexander Wesnin, Nikolai Ladowski, Nikolai Kolli und Arkadi Mordwinow. Die Brüder gaben 1933 ihre schwedische Staatsangehörigkeit auf und wurden Bürger der Sowjetunion. Georgi Stenberg starb 1933, als er auf seinem Motorrad gegen einen Lastwagen prallte. Der Bühnenbildner Enar Georgijewitsch Stenberg (1929–2002) war sein Sohn. Wladimir Stenberg war Chefkünstler der Moskauer \"Allrussischen Landwirtschaftsausstellung\" (Vorgängerin der Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft) (seit 1935) und des Moskauer \"Majakowski-Museums\" (seit 1941). Seine Haupttätigkeit war die Gestaltung von Demonstrationen für das strenge Programm des Sozialistischen Realismus als Chefkünstler für den Moskauer Roten Platz (1932–1962). Auch gestaltete er Ausstellungen von abstrakten Konstruktionen bis gemalten Dioramen und Wandbilder für das Frunse-Museum in Schuja. 1968–1980 beschäftigte er sich mit dem Neuaufbau seiner früheren abstrakten Konstruktionen, aber auch mit Theaterentwürfen. 1973–1974 zeigte die National Gallery of Australia in Canberra seine \"KPS 11: Construction of a spatial apparatus no. 11\" (1919–1920) aus Stahl, Glas, Farbe und Gips auf Holz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wladimir Awgustowitsch Stenberg (; * in Moskau; † 1. Mai 1982 ebenda) und Georgi Awgustowitsch Stenberg (; * in Moskau; † 15. Oktober 1933) waren schwedisch-russische Grafiker.", "tgt_summary": null, "id": 896697} {"src_title": "Robert Dirry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Louis Böhmer besuchte das Gymnasium seiner Heimatstadt Lüneburg. Er beendete seine Lehrzeit in der gräflich-stolbergischen Hofgärtnerei in Wernigerode, wo Heinrich Fintelmann sein Lehrer war. Er war anschließend für die Baumschule J. L. Schiebler & Sohn in Celle und die Gärtnerei Christian von Brocken in Lübeck tätig, bevor er eine Anstellung in der königlichen Hofgärtnerei in Hannover fand. 1867 wanderte er in die Vereinigten Staaten aus und arbeitete in einer Gärtnerei in Rochester (New York). 1871 reiste der spätere japanische Ministerpräsident Kuroda Kiyotaka (1840–1900) nach Europa und die Vereinigten Staaten um Berater für die 1869 gegründete Behörde für die Erschließung Hokkaidōs (開拓使 \"Kaitakushi\") anzuwerben. Neben anderen wurde Böhmer als Gartenbauspezialist angestellt und reiste 1872 von San Francisco nach Yokohama. Er leitete zunächst eine Versuchsfarm bei Tokio, für die er europäische Obstbäume importierte, die in Japan noch unbekannt waren, von denen er aber annahm, dass sie im Klima Hokkaidōs gedeihen würden. Er baute aber auch Spargel, Möhren, Kartoffeln, Gerste, Sojabohnen, Weizen und Wein an und führte Nutztiere ein. Im Mai 1874 siedelte Böhmer mit seinen Pflanzen nach Hokkaidō über. Er führte einen Mustergarten, versorgte die Kolonisten mit den benötigten Nutzpflanzen und beriet sie bei deren Anbau. Auf seinen Reisen über die Insel fand er wilden Hopfen und empfahl, diesen zum Bierbrauen zu nutzen. Das \"Kaitakushi\" gründete daraufhin 1876 die erste japanische Brauerei − die heutige \"Sapporo Bīru kabushiki kaisha\" –, deren Braumeister Nakagawa Seibei sein Handwerk in Deutschland erlernt hatte. Böhmers Vertrag wurde mehrmals verlängert, bis die japanische Regierung die Erschließungsbehörde 1882 auflöste. Vor die Wahl gestellt in die Vereinigten Staaten zurückzukehren oder sich in Japan niederzulassen, entschied er sich für letzteres. Unter Nutzung seiner bestehenden Handelskontakte in die USA gründete er in Yokohama eine erfolgreiche Gärtnerei, die erste eines Ausländers in Japan. Er exportierte japanische Pflanzen und Samen nach Amerika und Europa und setzte sich für die Förderung der japanischen Kunst des Bonsais in der westlichen Welt ein. Wichtige Handelspartner waren \"H. H. Berger & Co.\" in San Francisco, \"J. C. Schmidt\" in Erfurt und \"James Carter & Co.\" in London. Die Geschäfte entwickelten sich so gut, dass er sich 1889 von \"J. C. Schmidt\" einen Assistenten, Alfred Unger (1865–1938), schicken ließ, der sich vornehmlich um die Beschaffung des Japanischen Sagopalmfarns von den Ryūkyū-Inseln kümmerte. 1892 trat Unger als gleichberechtigter Teilhaber in Böhmers Firma ein. Dieser zog sich 1894 aus gesundheitliche Gründen aus dem Geschäft zurück und kehrte nach Deutschland zurück, wo er zwei Jahre später in einem Sanatorium in Blankenburg am Harz verstarb. Unger führte die Firma unter dem bisherigen Namen \"L. Boehmer & Co.\" noch bis 1908 fort.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis Böhmer (* 30. Mai 1843 in Lüneburg; † 29. Juli 1896 in Blankenburg (Harz)) war ein deutsch-amerikanischer Gartenbauwissenschaftler und -unternehmer. Als „Kontraktausländer“ (jap., O-yatoi gaikokujin) arbeitete er von 1871 bis 1882 für die japanische Regierung. Anschließend gründete er in Yokohama eine Gärtnerei, die auf den Export japanischer Pflanzen nach Europa und in die Vereinigten Staaten spezialisiert war.", "tgt_summary": null, "id": 1462983} {"src_title": "Hysiai (Argolis)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 681 wurde die Invasion eines irischen Stammes bei Mauchline zurückgedrängt. Ob sich zu dieser Zeit am Standort bereits eine Siedlung befand, ist jedoch unklar. Im Jahre 1177 erhielten die Mönche der Melrose Abbey die Ländereien von Mauchline. Zum Schutz ließen sie um 1450 das Tower House Mauchline Castle errichten, das ihre Basis in Ayrshire bildete. König Jakob IV. erhob die Ortschaft 1510 in den Stand eines Burgh of Barony. Mit der Reformation und der einhergehenden Säkularisierung monastischer Besitztümer fiel Mauchline an Hugh Campbell, 1. Lord Campbell of Loudoun. In der Folge ging der Status des Burgh of Barony verloren und Mauchline wurde als Free Burgh of Barony installiert. Im frühen 18. Jahrhundert wurde der Titel endgültig entzogen. Als Burgh besaß Mauchline das Marktrecht. Von überregionaler Bedeutung waren insbesondere die Vieh- und Pferdemärkte, die an neun festen Terminen jährlich stattfanden. Des Weiteren entwickelte sich Mauchline mit der Holzindustrie, Die ansässigen Unternehmen stellten ornamentierte, teils mit Tartanmustern bemalte Behälter aus Holz her, die überregional vertrieben wurden. Bis in die 1930er Jahre wurden sie als „Mauchline Ware“ vertrieben und sind heute Sammlerstücke. Seit 1851 wurden auch Curlingsteine produziert. 1544 wurde der Reformator George Wishart zu einer Predigt in Mauchline eingeladen. Der Sheriff of Ayr verwehrte jedoch den Zutritt zur Kirche. Wishart predigte deshalb außerhalb der Stadt an einem Ort im Mauchline Moor. Im Zentrum von Ayrshire gelegen, ist Mauchline mit der Geschichte der Covenanter verknüpft. Eine Covenanter-Armee sammelte sich dort 1666 vor der Schlacht von Rullion Green an den Hängen der Pentland Hills. In der Schlacht erlitten die Covenanter eine entscheidende Niederlage. König Jakob VI. ließ 1685 fünf Covenanter auf dem Dorfanger Mauchlines exekutieren. Zum Gedenken wurde an diesem Ort in den 1830er Jahren ein Denkmal errichtet. Nahe Mauchline befindet sich der Bauernhof Mossgiel, welchen der schottische Dichter Robert Burns in seiner größten Schaffensphase bewohnte. Die Vorbilder verschiedener Orte in seinen Gedichten befinden sich in der Ortschaft. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wuchs die Einwohnerzahl von Mauchline stetig an. Wurden 1831 noch 1364 Personen gezählt, so waren es 1881 bereits 1616. Im Rahmen der Zensuserhebung 2011 wurden in Mauchline 4099 Einwohner gezählt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Bereits im 19. Jahrhundert bestanden ab Mauchline regelmäßige Kutschverbindungen nach Ayr, Glasgow und Catrine. Die A76 (Kilmarnock–Dumfries) bildet heute die Hauptverkehrsstraße von Mauchline und bindet die Ortschaft an das Fernstraßennetz an. Im Zentrum kreuzt die nach Ayr führende B743. 1788 wurde mit der einbögigen Barskimming New Bridge eine Querung des Ayr errichtet. Im 19. Jahrhundert erhielt Mauchline einen Bahnhof entlang der Glasgow, Paisley, Kilmarnock and Ayr Railway, die später Kernstück der Glasgow and South Western Railway wurde. Des Weiteren wurde eine Stichbahn nach Ayr eingerichtet. Der Bahnhof wurde in den 1960er Jahren aufgelassen. Die bis heute betriebene Strecke quert auf dem 1848 erbauten Ballochmyle Viaduct den Ayr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mauchline (gälisch: \"Machlainn\") ist eine Ortschaft im Westen der schottischen Council Area East Ayrshire beziehungsweise in der traditionellen Grafschaft Ayrshire. Sie liegt rund zehn Kilometer südöstlich von Kilmarnock und 16 Kilometer östlich von Ayr nahe dem rechten Ufer des Ayr.", "tgt_summary": null, "id": 72690} {"src_title": "Rovno-Bernstein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Produktion.", "content": "Das Doppelalbum wurde von dem Musikproduzenten Greg Fidelman und den beiden Bandmitgliedern James Hetfield und Lars Ulrich produziert. Es wurde von Mai 2015 bis August 2016 in den HQ-Studios in San Rafael, Kalifornien aufgenommen. Hetfield und Ulrich schrieben auch die Musik zu allen Liedern, lediglich am Song \"ManUNkind\" war auch Robert Trujillo beteiligt. Erstmals war Kirk Hammett nicht am Songwriting beteiligt. Die Texte stammen von James Hetfield.", "section_level": 1}, {"title": "Covergestaltung.", "content": "Das Albumcover zeigt die Gesichter der vier Bandmitglieder, die zu einem Kopf gemorpht sind und ihre Münder aggressiv aufreißen. Das Metallica-Logo in Schwarz befindet sich oben im Bild und am unteren Bildrand steht der Titel \"Hardwired...to Self-Destruct\" in Weiß. Der Hintergrund ist weiß gehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Neben der Standard-Edition des Albums, die zwölf Lieder auf zwei CDs beinhaltet, erschien \"Hardwired...to Self-Destruct\" auch als Deluxe-Edition. Diese enthält eine dritte CD mit 14 Songs. Neben dem Track \"Lords of Summer\" sind dies drei Coverversionen sowie zehn Live-Mitschnitte, die am 16. April 2016 beim Konzert zum Record Store Day in Berkeley, Kalifornien aufgenommen wurden. Lediglich die Live-Version des Stücks \"Hardwired\" wurde beim Auftritt am 20. August 2016 im U.S. Bank Stadium in Minneapolis, Minnesota aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "CD 1 CD 2 Bonus-CD der Deluxe-Edition", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Am 18. August 2016 wurde die erste Single \"Hardwired\" veröffentlicht, gefolgt von den Liedern \"Moth Into Flame\" am 26. September und \"Atlas, Rise!\" (DE #100) am 31. Oktober 2016. Neben den drei Musikvideos der Singles erschienen am 16. und 17. November 2016 Videos zu allen anderen neun Liedern des Albums im zweistündlichen Rhythmus.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"Hardwired...to Self-Destruct\" wurde von Kritikern überwiegend positiv bewertet. Die Seite Metacritic errechnete aus 29 Kritiken englischsprachiger Medien einen Schnitt von 73 %. Sven Kabelitz von \"laut.de\" bewertete das Album mit vier von möglichen fünf Punkten. Er fasst es als „Querschnitt durch ihre ersten sechs Longplayer und die verschiedensten Metal-Stile“ zusammen. Nach den Experimenten auf den Vorgängeralben würden Metallica wieder zu ihren Wurzeln zurückkehren. Besonders der letzte Song \"Spit Out the Bone\" wird positiv hervorgehoben und als „hart, intensiv, schlichtweg brillant, ohne dabei die Melodie aus den Augen zu verlieren“ bezeichnet. Nur Kirk Hammett wird als „größter Schwachpunkt“ gesehen, da er einige Lieder mit seinen Gitarrensoli nach unten ziehe.", "section_level": 2}, {"title": "Charterfolge.", "content": "\"Hardwired...to Self-Destruct\" stieg am 25. November 2016 auf Platz eins der deutschen Album-Charts ein. Das Album erreichte im Dezember ebenfalls die Spitzenposition der deutschen Vinylcharts und platzierte sich am Jahresende auf Position zwei der Vinyl-Jahrescharts. Weitere Länder, in denen das Album die Chartspitze erreichte, sind unter anderem die Vereinigten Staaten, Österreich, die Schweiz, Australien, Neuseeland, die Niederlande, Belgien, Portugal, Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark. In den deutschen Albumcharts des Jahres 2016 belegte es Rang 3 und 2017 Platz 50.", "section_level": 2}, {"title": "Verkaufszahlen und Auszeichnungen.", "content": "Das Album wurde in Deutschland für mehr als 400.000 Verkäufe mit einer doppelten Platin-Schallplatte ausgezeichnet. In Österreich erhielt es für über 30.000 verkaufte Exemplare ebenfalls Doppel-Platin. Die weltweiten Verkaufszahlen belaufen sich auf über 2,2 Millionen. Bei den Grammy Awards 2018 wurde \"Hardwired...to Self-Destruct\" in der Kategorie \"Best Rock Album\" nominiert, unterlag jedoch \"A Deeper Understanding\" von The War on Drugs.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hardwired...to Self-Destruct (engl. für: „\"Veranlagt zur Selbstzerstörung\"“) ist das zehnte Studioalbum der US-amerikanischen Heavy-Metal-Band Metallica. Es erschien am 18. November 2016 über die Labels Blackened und Universal Music Group. Mit einem Abstand von acht Jahren zu \"Death Magnetic\" markiert es den bisher längsten Zeitraum zwischen zwei Studioveröffentlichungen der Band.", "tgt_summary": null, "id": 670130} {"src_title": "Rhein-Nadel Automation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Kastanien-Weißbauchratte erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 13,1 bis 17,2 Zentimetern mit einem Schwanz von 16,0 bis 22,1 Zentimetern Länge bei einem Gewicht von 60 bis 135 Gramm. Die Hinterfußlänge beträgt etwa 30 bis 34 Millimeter, die Ohrlänge 17 bis 23 Millimeter. Der Schädel hat eine Gesamtlänge von 32 bis 40 Millimeter. Das Rückenfell ist sehr variabel, auch innerhalb von einzelnen Populationen, es reicht in seiner Färbung von stumpf ockerfarben-braun bis hell rötlich-orange. Die Bauchseite ist gegenüber den Körperseiten scharf abgegrenzt und gelblich-weiß gefärbt. Der Schwanz ist etwas länger als die Kopf-Rumpf-Länge, er ist in der Regel zweifarbig mit einer dunkelbrauner Oberseite und weißer Unterseite, gelegentlich haben die Tiere einen einfarbig braunen Schwanz.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Kastanien-Weißbauchratte kommt in weiten Teilen Süd- und Südostasiens vor. Das Verbreitungsgebiet reicht von Nepal und Pakistan über Nordindien, wahrscheinlich Bangladesch, das südliche China, Myanmar, Laos, Vietnam, Thailand und Malaysia bis auf mehrere Inseln Indonesiens. In China ist die Art in allen südlichen Teilen anzutreffen und lebt in Xizang, Yunnan, Guizhou, Hunan, Guangxi, Guangdong, Jiangxi, Fujian, Zhejiang, Anhui, Henan, Shaanxi, Gansu und Sichuan sowie auf Hainan und in Hongkong und Macau. In Indien kommt sie in den Bundesstaaten Arunachal Pradesh, Assam, Himachal Pradesh, Manipur, Meghalaya, Sikkim, Uttarakhand und Westbengalen vor. In Indonesien ist die Art unter anderem auf Sumatra, Java und Bali anzutreffen, fehlt jedoch auf Borneo und weiteren Sundainseln. Die Höhenverbreitung reicht vom Meeresniveau bis in Höhen von etwa 2200 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Kastanien-Weißbauchratte ist sehr anpassungsfähig und lebt in sehr vielen unterschiedlichen Lebensräumen innerhalb ihres sehr großen Verbreitungsgebietes. Sie kommt bevorzugt in Wäldern vor, lebt jedoch auch in Gebüschen, Bambusbeständen und landwirtschaftlich genutzten Flächen und Gärten im Umland von Waldgebieten. In Teilen von China leben sie in subtropischen und immergrünen Laubwäldern. In Südasien reicht das Lebensraumspektrum von tropischen Primärwaldgebieten über Nadel- und Kiefernwälder bis in Gebüsche, Grasland und die Uferregionen der Flüsse. Auch in Laos kommen sie sowohl in Primär- wie auch Sekundärwaldgebieten und vergleichbaren Lebensräumen vor. Die Tiere leben in der Regel am Boden, können jedoch auch in die Gebüsche und Ranken klettern. Sie ernähren sich omnivor von pflanzlicher und tierischer Nahrung, die in ihrer Zusammensetzung vor allem aus Samen, Beeren, Insekten und grünen Pflanzenteilen besteht. Über einen großen Teil des Gebietes kommen die Tiere sympatrisch mit der Chinesischen Weißbauchratte (\"Niviventer confucianus\") vor.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Kastanien-Weißbauchratte wird als eigenständige Art innerhalb der Weißbauchratten (\"Niviventer\") eingeordnet, die aus 17 Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem britischen Zoologen John Edward Gray, der die Art 1911 unter der Bezeichnung \"Mus fulvescens\" anhand von Individuen aus Nepal beschrieb. Teilweise wurden Tiere von den Sundainseln der Langschwanz-Weißbauchratte (\"Niviventer rapit\") zugeordnet und nur Tiere nördlich des Isthmus von Kra der Kastanien-Weißbauchratte zugeschlagen und teilweise wurden andere, heute als eigenständige betrachtete, Arten der Sundainseln der Kastanien-Weißbauchratte zugeordnet. Es ist möglich, dass es sich bei der Kastanien-Weißbauchratte nicht um eine einzelne Art, sondern um einen Artenkomplex mehrerer naher verwandter Arten handelt, in die auch andere Arten einbezogen werden müssten.", "section_level": 1}, {"title": "Status, Bedrohung und Schutz.", "content": "Die Kastanien-Weißbauchratte wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (least concern) eingeordnet. Begründet wird dies mit dem großen Verbreitungsgebiet und dem angenommen häufigen Vorkommen der Art. Potenzielle Gefährdungen sind für die Art nicht bekannt, in Teilen des Verbreitungsgebietes ist sie von Lebensraumrückgängen betroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kastanien-Weißbauchratte oder Kastanienmaus (\"Niviventer fulvescens\") ist eine Nagetierart aus der Gattung der Weißbauchratten (\"Niviventer\") innerhalb der Altweltmäuse (Murinae). Sie kommt in weiten Teilen Süd- und Südostasiens vor. Es ist möglich, dass es sich bei der Kastanien-Weißbauchratte nicht um eine einzelne Art, sondern um einen Artenkomplex handelt.", "tgt_summary": null, "id": 830475} {"src_title": "William Harrison Standley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Leiche der erfolgreichen Geschäftsfrau Mayka Villaverde Freire verschwindet aus der Gerichtsmedizin. Tatverdächtig ist ihr jüngerer Mann Alex Ullo Marcos, der als Geschäftsführer und Chemiker eines ihrer Unternehmen Zugang zu Gift hat. Dieser jedoch glaubt, seine Frau habe ihren Tod inszeniert, um ihm nun, als Rache für seine Affäre mit der Studentin Carla, den Mord an ihr anzuhängen. Am Ende stellt sich heraus, dass der ermittelnde Inspektor Jaime Peña und seine Tochter selbst hinter dem Verschwinden der Leiche stecken. Die Tochter gibt sich dazu als Studentin Carla aus und beginnt eine Affäre mit Alex. Sie beeinflusst ihn, seine Frau umzubringen, mit Hilfe eines Giftes, das acht Stunden nach der Einnahme zum Tod führt. Carla wiederum vergiftet Alex auf die gleiche Weise. In den letzten Minuten vor seinem Tod, acht Stunden später, klärt der Inspektor seinen Verdächtigen Alex auf und offenbart das Motiv: 12 Jahre zuvor rammten Alex und Mayka ein Fahrzeug, in dem der Inspektor, seine Frau und seine damals kleine Tochter saßen. Sie begingen Fahrerflucht, anstatt Hilfe zu holfen. Die Frau verstarb dadurch an ihren Verletzungen. Mit Hilfe eines aufwendigen und raffinierten Plans rächten sich der Inspektor und seine Tochter für den Tod ihrer Frau und Mutter, indem sie den Unfallfahrer Alex und – indirekt – seine Beifahrerin Mayka ermordeten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "In der Internet Movie Database hielt der Film 2017 mit 24.753 Abstimmenden insgesamt 7,5 von 10 möglichen Sternen. Bei Rotten Tomatoes wurde ein Durchschnittsrating von 77 Prozent erzielt.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde auf dem Fantasy Filmfest 2013 gezeigt, und der Veranstalter versprach, jedem Zuschauer ein Bier auszugeben, der das Ende des Films errate. Keiner der Zuschauer konnte das Ende des Films vorhersehen. Seit 2014 ist der Film auf DVD und Blu-ray Disc erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Body – Die Leiche ist ein spanischer Thriller aus dem Jahr 2012. Es ist das Regiedebüt von Oriol Paulo, mit dem er 2013 für den spanischen Filmpreis Goya als bester Nachwuchsregisseur nominiert wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1079220} {"src_title": "Die Sanfte (2017)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ben Reitman war einer von zwei Söhnen eines russischstämmigen Emigrantenpaares. Der Vater, der mit Kurzwaren hausiert hatte, verließ die Familie früh. Nach einigen Zwischenstationen zog die Mutter, Ida Reitman, mit den Kindern nach Chicago. Zu diesem Zeitpunkt war Ben vier Jahre alt. Seine prägenden Jahre verbrachte er in den Slums der Stadt, wo er bereits als Kind Geld verdiente, zum Beispiel durch Botengänge für Prostituierte und Zuhälter. Als Zehnjähriger verließ er die Schule und reiste einige Zeit als \"Hobo\" auf Güterzügen durch das Land. Nach seiner Rückkehr fand er Arbeit als Helfer in einem medizinischen Labor. Von 1900 bis 1904 besuchte er das \"College of Physicians and Surgeons\" und beendete das Studium mit der Zulassung als Arzt. Während des Studiums hatte er geheiratet und war Vater einer Tochter geworden. 1905 ließ er sich scheiden. Als Arzt in Chicago behandelte Reitman vorwiegend Hobos, Prostituierte und andere Randständige, dabei führte er auch illegale Abtreibungen durch. 1907 eröffnete er neben seiner Praxis ein \"Hobo-College\". Das \"College\" war eine Versammlungsstätte, in der Hobos freie Mahlzeiten und Tips für Übernachtungen erhielten und in der sie sich austauschen konnten. Außerdem gab es Vorträge über Geschichte, Philosophie und Literatur. Die Dozenten kamen zum Teil vom Soziologie-Departement der Universität Chicago, sie nutzten die Kontakte auch zu Recherchen für ihre Untersuchungen. Arbeiten von Alfred Ray Lindesmith über Drogenabhängige und Edwin H. Sutherland über professionelle Kriminalität sollen ihren Ursprung im \"Hobo-College\" haben. 1908 stellte Reitman die Räume des \"Hobo College\" für eine Veranstaltung von Emma Goldman zur Verfügung, die wegen der Widerstände offizieller Stellen bereits die Hoffnung aufgegeben hatte, in Chicago reden zu können. Aus dem Kontakt zu ihr wurde eine mehrjährige Liebesbeziehung, die schließlich an Reitmans Untreue zerbrach. Bis 1916 organisierte Reitman Goldmans Vortragsreisen. Während einer Kampagne für die Geburtenkontrolle wurde das Paar 1916 verhaftet. Öffentliche Diskussionen über Sexualität und Empfängnisverhütung waren verboten. Reitman musste eine sechsmonatige Haft verbüßen. Kurz vor Haftbeginn hatte er wieder geheiratet, sein Sohn wurde geboren, als er im Gefängnis war. Nach der Haftentlassung kehrte er nach Chicago zurück und praktizierte wieder als Arzt. Außerdem arbeitete er für das Gesundheitsamt der Stadt. 1924 gründete er eine Klinik zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten im Cook-County-Gefängnis, der größten Haftanstalt der USA. Während der 1930er-Jahre wurde er Direktor der \"Chicago Society for the Prevention of Venereal Disease\" (\"Chicagoer Gesellschaft für Prävention von Geschlechtskrankheiten\"). Nach dem Tod seiner zweiten Frau heiratete Reitman 1930 zum dritten Mal. Das Paar hatte vier Töchter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ben Reitman (voller Name: \"Ben Lewis Reitman\") (* 1. Januar 1879 in Saint Paul, Minnesota; † 16. November 1942 in Chicago) war ein amerikanischer Arzt und Sozialreformer. Er wurde als \"Hobo-Arzt\", Anarchist, Geliebter von Emma Goldmann und als Pionier der Prävention von Geschlechtskrankheiten bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1702280} {"src_title": "Świercze (Olesno)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Absperrbauwerk.", "content": "Das Absperrbauwerk besteht aus einem CFR-Damm mit einer Höhe von 130 m. Die Länge der Dammkrone beträgt 540 m und ihre Breite 9 m. Das Volumen des Bauwerks liegt bei 9 Mio. m3. Der Staudamm verfügt sowohl über einen Grundablass als auch über eine Hochwasserentlastung. Über den Grundablass können maximal 500 m3/s abgeleitet werden, über die Hochwasserentlastung maximal 10.000 (bzw. 11.379) m3/s. Das Bemessungshochwasser liegt bei 11.379 m3/s; die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieses Ereignisses wurde mit einmal in 10.000 Jahren bestimmt. Vom Staudamm wird das Wasser zunächst durch einen Tunnel (Länge 1,672 km, Durchmesser 9,4 m) und daran anschließend durch eine Druckrohrleitung zur Maschinenhalle des Kraftwerks geleitet. Die Gesamtlänge von Tunnel und Druckrohrleitung beträgt 4,2 km. Während der Bauzeit wurde der Reventazón durch 2 Tunnel (Länge 680 m, Durchmesser 14 m) umgeleitet. Nach der Fertigstellung des Damms wurden die beiden Tunnel verschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Stausee.", "content": "Bei Vollstau erstreckt sich der Stausee über eine Fläche von rund 6,9 km2 und fasst 118 Mio. m3 Wasser. Die Seelänge liegt bei 8 km.", "section_level": 1}, {"title": "Kraftwerk.", "content": "Das Kraftwerk Reventazón () verfügt über eine installierte Leistung von 305,5 MW. Die vier Francis-Turbinen des Kraftwerks leisten jede maximal 73 (bzw. 74) MW und die zugehörigen Generatoren 86,2 MVA. Die Nenndrehzahl der Turbinen liegt bei 300/min. Die Nennspannung der zugehörigen Generatoren beträgt 13,8 kV. Zusätzlich gibt es noch eine kleinere Francis-Turbine mit horizontaler Welle und 13,5 MW Leistung. Der Anschluss an das Hochspannungsnetz erfolgt über eine 1,8 km lange Freileitung an eine bereits bestehende 230-kV-Leitung. Als Fallhöhe werden 133,4 m angegeben. Der Durchfluss liegt bei 240 m3/s.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die Gesamtkosten des Projekts werden mit 1,216 (bzw. 1,345 oder 1,4) Mrd. USD angegeben. Die Inter-American Development Bank (IADB) stellte eine Finanzierung in Höhe von 200 Mio. USD zur Verfügung. Die Kosten waren von der IADB im Jahr 2012 auf 1,1 Mrd. USD geschätzt worden. Die Turbinen, Generatoren sowie weitere elektromechanische Ausrüstung wurden von \"VA Tech Hydro\", der heutigen Andritz AG geliefert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Talsperre Reventazón () ist eine Talsperre mit Wasserkraftwerk in der Provinz Limón, Costa Rica. Sie staut den Reventazón zu einem kleinen Stausee. Die Stadt Siquirres befindet sich 8 km nordöstlich der Talsperre. Die Hauptstadt San José liegt ca. 40 km südwestlich der Talsperre. ", "tgt_summary": null, "id": 939936} {"src_title": "Relationaler Konstruktivismus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Yu wurde 1948 in eine arme bäuerliche Familie im Nordosten Taiwans geboren. Durch den frühen Tod seines Vaters wurde er gezwungen die Schulausbildung im Alter von 13 Jahren zu beenden und eine Arbeit aufzunehmen. Seine spätere Universitätsausbildung konnte Yu deswegen erst im relativ fortgeschrittenen Alter von 37 Jahren beenden. Frühzeitig engagierte sich Yu in der Politik und schloss sich zunächst der Jugend-Partei (\"Youth Party\") unter Kuo Yu-hsin an. Er wurde 1981 in die Provinzialversammlung Taiwans gewählt und engagierte sich in der Tangwai-Bewegung, einer Art Bürgerrechtsbewegung gegen die Kuomintang-Alleinherrschaft. 1986 gehörte er zu den Mitbegründern der Demokratischen Fortschrittspartei. Von 1990 bis 1997 war Yu in der Politik des Landkreises aktiv. 1999 wurde er Generalsekretär der DPP unter dem damaligen Vorsitzenden Chen Shui-bian. Nachdem Chen 2000 zum Präsidenten gewählt worden war, wurde Yu Vizepremierminister in der DPP-Regierung. Er trat im selben Jahr infolge des sogenannten Bajhang-Fluss-Zwischenfalls zurück. Hier waren vier Arbeiter in der Landgemeinde Alishan infolge Hochwassers ums Leben gekommen während sich Armee und Polizei um die Zuständigkeit für die Rettungsmaßnahmen stritten. Der Vorfall wurde als symptomatisch für die politische Unerfahrenheit der neuen DPP-Regierung gesehen und Yu übernahm die politische Verantwortung, obwohl er nicht direkt verantwortlich gewesen war. Später wurde Yu von Präsident Chen zurückgerufen und war von Januar 2002 bis 2005 Premierminister. Am 15. Januar 2006 wurde Yu in einer Zeit der Krise, als Präsident Chen der Korruption verdächtigt wurde, zum DPP-Parteivorsitzenden gewählt. Im September 2007 wurde Yu zusammen mit zwei weiteren DPP-Führungsfiguren, der Vizepräsidentin Annette Lu und dem Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrats Chen Tan Sun, ebenfalls von Korruptionsvorwürfen eingeholt. Yu wurde beschuldigt, als Vizepremier 70.000 US$ veruntreut zu haben. Am 3. Juli 2012 wurden sowohl Yu als auch Lu von den Korruptionsvorwürfen freigesprochen. Im Vorfeld der Präsidentenwahl 2008 bewarb sich Yu um die Spitzenkandidatur der DPP, unterlag jedoch Frank Hsieh. Im Jahr 2014 kandidierte Yu als DPP-Kandidat für den Bürgermeisterposten von Neu-Taipeh. Er unterlag dabei seinem KMT-Kontrahenten Eric Chu knapp mit 48,8 % gegen 50,1 % der Stimmen. Yu Shyi-kun heiratete 1978 Yang Pao-yu und hat zwei Söhne.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yu Shyi-kun (, * 25. April 1948 in Dongshan, Landkreis Yilan, Republik China auf Taiwan) ist ein taiwanischer Politiker und ehemaliger Premierminister (2002–2005).", "tgt_summary": null, "id": 263297} {"src_title": "James William Ellsworth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Stammesgebiet und Lebensunterhalt.", "content": "Die Manahoac lebten zu Beginn des 17. Jahrhunderts überwiegend entlang des Rappahannock Rivers, westlich der Wasserfälle und östlich der Blue Ridge Mountains. Im Norden erstreckte sich das Stammesgebiet bis zum Potomac River und im Süden bis zum Anna River. Ihr Lebensraum lag oberhalb der Falllinie und erreichte die niedrigen Berge der Blue Ridge Mountains. Die Umweltbedingungen waren günstig. Auf dem Schwemmland entlang des Rappahannock Rivers ließen sich problemlos Felder anlegen, deren Fruchtbarkeit durch den Schlamm der saisonalen Überflutungen schnell erneuert wurde. Die Manahoac bauten vorwiegend Mais, Bohnen und Kürbis an, die sogenannten Drei Schwestern (Three Sisters). Archäologen fanden bei Ausgrabungen Überreste dieser Früchte an Kochstellen. In den Flüssen gab es einen großen Reichtum an Fischen und Wasservögeln. Den kälteren Teil des Jahres verbrachten die Indianer der Region in Jagdlagern, um den Weißwedelhirsch, Waschbär und andere Säugetiere zu erlegen.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Wie andere Sioux sprechenden Stämme in der Piedmont-Region lebten die Manahoac in mehreren unabhängigen Dörfern. Die Sioux-Stämme hatten vielfältige Verbindungen untereinander, wie durch Handel, zeremonielle Feste und Mischehen. Besonders eng waren die Beziehungen zu den benachbarten Monacan. Ähnlich wie diese trieben sie Handel mit den Powhatan-Stämmen im Osten und Irokesen im Norden. Sie schürften nach Kupfer, das sie in Halsketten verarbeiteten und die bei den Powhatan heiß begehrt waren. Die Manahoac begruben ihre Toten traditionell in Hügelgräbern, sogenannten Mounds, eine Sitte, die sie von den benachbarten Stämmen unterschied. Im Bereich der Piedmont- und Bergregion wurden dreizehn Mounds entdeckt und teilweise ausgegraben. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, denen zufolge die Hügelgrabkultur schon 950 Jahre vor der Ankunft der Europäer bestand und in die sogenannte \"Late Woodland Period\" (ca. 100 v. Chr. bis 500 n. Chr.), also die \"Späte Waldlandperiode\" zurückreicht. Die Mounds erreichen eine Höhe von mindestens sechs Metern (20 feet) und sind offenbar von Vorfahren der Monacan und Manahoac errichtet worden. Sie sind einzigartig, weil sie Hunderte bis Tausende an Toten enthalten und auch \"wachsende Mounds\" genannt wurden. Viele dieser Mounds wurden entweder vollständig von Menschen zerstört oder litten erheblich unter Erosion und Überschwemmungen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1608 besuchte John Smith eine Gruppe der Manahoac oberhalb der Fälle des Rappahannock Rivers. Er berichtete, dass sie in mindestens sieben Dörfern in dieser Region lebten. Die Manahoac wären Verbündete der Monacan, mit denen sie die gleiche Sprache und Kultur teilten. Die Powhatan jedoch wären ihre Feinde, weil sei eine andere Sprache und Kultur hätten. Im Verlauf der Biberkriege zwischen 1640 und 1701 versuchte die Irokesen-Konföderation ihre Vorherrschaft im Pelzhandel mit den Europäern zu behaupten und ihr Territorium auf das Gebiet der benachbarten Algonkinstämme auszudehnen, um so als Mittler im Handel zwischen den Europäern und den westlichen Stämmen auftreten zu können. Die Kriege wurden auf beiden Seiten mit extremer Brutalität geführt und werden als eine der blutigsten Auseinandersetzungen in der Geschichte Nordamerikas betrachtet. Die Expansion der Irokesen unter der Führung der Mohawk und die Vertreibung der unterlegenen Stämme veränderte die Stammesgeografie im gesamten östlichen Nordamerika. Auch die Stämme in Virginia waren betroffen und die Machtverhältnisse veränderten sich. 1663 überfiel eine Streitmacht von 800 irokesischen Kriegern die Susquehannock und vertrieb die Manahoac aus der Virginia-Piedmontregion. Die Seneca erklärten anschließend das eroberte Gebiet als ihre eigenen Jagdgründe. Die Briten gaben dieser Forderung 1674 und 1684 ihre Zustimmung und erwarben 1722 das Territorium von den Irokesen vertraglich als eigenen Besitz. Der Krieg mit den Irokesen und eingeschleppte europäische Krankheiten, gegen die sie keine Widerstandskräfte hatten, reduzierten den Stamm auf weniger als fünfzig Krieger. Die überlebenden Manahoac vereinigten sich offenbar um 1670 mit den Monacan und zogen aus Furcht vor weiteren irokesischen Angriffen unter den Schutz von Fort Christanna im Brunswick County. Im Jahr 1714 vermerkte Gouverneur Alexander Spotswood von der Virginia-Kolonie, dass eine Gruppe der Manahoac bei Fort Christianna eingetroffen sei. Das Fort war von Spotswood und der Kirche gegründet worden, um die Ureinwohner zum Christentum zu bekehren und sie die englische Sprache zu lehren. Auch viele andere östliche Siouxstämme waren vertreten. Die letzte Erwähnung einer Gruppe der Manahoac in historischen Aufzeichnungen stammt aus dem Jahr 1723. Historiker vermuten, dass sie sich den Tutelo und Saponi anschlossen und von diesen integriert wurden. Diese beiden Stämme vereinigten sich schließlich mit ihren früheren irokesischen Feinden, insbesondere der Cayuga-Nation. Aus dem Jahr 1870 stammt ein Bericht von dem \"merry old man named Mosquito\" (fröhlichen alten Mann namens Moskito) aus Kanada, der behauptete, er sei \"der letzte der Manahoac\" und legaler Besitzer von weiten Teilen des nördlichen Virginia. Darüber hinaus beherrschte er noch die Sioux-Sprache seines Stammes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Manahoac, auch Mahock genannt, waren ein nordamerikanischer Indianerstamm aus der Sioux-Sprachfamilie. Sie waren sprachlich und kulturell mit den Stämmen der Saponi, Tutelo, Occaneechi, Monacan, Shakori und anderen östlichen Völkern der Sioux verwandt, deren traditioneller Lebensraum in der Piedmont Region der Appalachen in den heutigen Bundesstaaten Virginia und North Carolina lag. Wissenschaftler vermuten, dass die Sioux einst eine einheitliche große Gruppe im Tal des Ohio Rivers bildeten, die sich später trennte und danach entweder nach Osten oder Westen zog. Die letzten Überlebenden der Manahoac wurden vermutlich von den Tutelo und Saponi aufgenommen und integriert. Der Stamm gilt daher seit 1728 als ausgestorben.", "tgt_summary": null, "id": 674532} {"src_title": "Kwon Ji Yong", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Fluvitrygon\"-Arten sind kleine bis mittelgroße Rochen, die eine Körperscheibenbreite von 28 bis 60 cm erreichen. Die Körperscheibe ist oval oder fast rund, die äußeren Enden der Brustflossen breit abgerundet. Die Bauchflossen sind mittelgroß und werden fast vollständig durch die Körperscheibe verdeckt. Die Schnauze ist weitwinkelig zugespitzt oder stumpf. Die leicht hervorstehen Augen sind klein. Das Maul ist schmal bis mittelgroß und von zwei bis acht Oralpapillen umgeben. Der peitschenartige Schwanz ist kurz oder lang. Seine Länge kann das 1,3 bis 3,8-fache des Körperscheibendurchmessers erreichen. Die Schwanzbasis ist schmal und im Querschnitt oval oder fast rund. Der Schwanz besitzt keine dorsalen oder ventralen Hautfalten. Der Stachel sitzt weit vorne auf dem Schwanz. Eine mittige Dornenreihe auf dem Schwanz fehlt oder ist nur wenig ausgeprägt. In den meisten Fällen hat der hintere Schwanzbereich ausgewachsener Exemplare einige kleine Dentikel. Im mittleren Schulterbereich befinden sich bis zu zwei perlenartige Dornen, auf dem Rücken ein Dentikelband, dessen Ränder klar abgegrenzt oder diffus sind. Der übrige Rücken ist normalerweise schuppenlos. Auf dem Rücken sind die \"Fluvitrygon\"-Arten einfarbig oder kräftig gemustert, die Bauchseite ist weiß. Die Ränder der Körperscheibe können abgedunkelt sein. Der Schwanz ist einfarbig oder gemustert.", "section_level": 1}, {"title": "Arten.", "content": "Gegenwärtig (November 2016) werden drei Arten in die Gattung \"Fluvitrygon\" gestellt:", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Gattung \"Fluvitrygon\" wurde Mitte 2016 durch den australischen Meeresbiologen Peter R. Last, den US-amerikanischen Fischkundler Gavin J. P. Naylor und einen weiteren Kollegen eingeführt. Die drei Arten der Gattung gehörten vorher zu \"Himantura\". Der Gattungsname setzt sich aus „fluvius“, dem lateinischen Wort für Fluss und „trygon“, einer griechischen Bezeichnung für Rochen zusammen und nimmt auf das Vorkommen in Süßgewässern Bezug. Typusart der Gattung ist \"Himantura signifer\" Compagno & Roberts, 1982. Von \"Brevitrygon\", der marinen Schwestergattung, unterscheidet sich \"Fluvitrygon\" vor allem hinsichtlich der Morphologie des Schwanzes.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fluvitrygon ist eine erst Mitte 2016 eingeführte Gattung aus der Familie der Stechrochen (Dasyatidae). Die drei Arten der Gattung leben im Süßwasser und im Brackwasser von Flussmündungen in Südostasien. Das Verbreitungsgebiet umfasst den Einzugsbereich von Chao Phraya und Mae Nam Tapi in Thailand, den des Mekong in Thailand und Kambodscha, die Malaiische Halbinsel, Borneo und Sumatra.", "tgt_summary": null, "id": 519955} {"src_title": "Der Mann im grauen Flanell (Roman)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Ausbildung.", "content": "Maty Mint Hamady wurde am 21. November 1967 in der südmauretanischen Stadt Ayoûn el-Atroûs geboren und wuchs in einer politisch aktiven Familie auf. Sie besuchte das \"Lycée de Garçons de Nouakchott\" in Nouakchott, das sie 1986 mit dem Baccalauréat abschloss. Nach ihrem Schulabschluss wechselte sie an die Universität von Nouakchott, dort studierte sie zunächst bis 1998 Wirtschaftswissenschaften, anschließend spezialisierte sie sich in ihrem Master auf öffentliche Wirtschaft. Sie schloss die Universität 1990 ab.", "section_level": 2}, {"title": "Berufliche Tätigkeit.", "content": "1991 begann Maty Mint Hamady in der Finanzabteilung des Rathauses der Hauptstadt Nouakchott zu arbeiten. 1993 stieg sie zur Leiterin der Steuerabteilung auf, 1997 stieg sie erneut zur Leiterin der Abteilung für auswärtige Beziehungen auf. 1999 wurde sie Richterin am Rechnungshof der Stadt. Maty Mint Hamady macht auch in den folgenden Jahren als Beamtin Karriere, 2006 wechselte ins Ministerium für Handel. Dort leitete sie zwei Jahre die Abteilung für Wettbewerb, Verbraucherschutz und Betrugskontrolle und wurde zudem Mitglied der mauretanischen Zentralbank. 2009 wechselte sie für kurze Zeit in die Privatwirtschaft und arbeitet bei dem Import- und Exportunternehmen SONIMEX.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Tätigkeit.", "content": "Am 3. März 2011 wurde sie Ministerin für öffentliche Verwaltung, Arbeit und Verwaltungsmodernisierung. Unter ihrer Ägide wurde unter anderem der Mindestlohn von 21.000 (damals etwa 50 Euro) auf 30.000 (damals etwa 73 Euro) mauretanische Ouguiya angehoben. Sie hatte das Amt bis zum 12. Dezember 2013 inne. Bei der Bürgermeisterwahl am 4. Februar 2014 trat Maty Mint Hamady mit ihrer Partei \"Union pour la République\" gegen den Kandidaten Mohamed Ould Elhacen der moderaten, islamischen Partei \"Tewassoul\" an und gewann diese. Sie ist damit die erste weibliche Bürgermeisterin der mauretanischen Hauptstadt bzw. der Städtegemeinschaft Nouakchott (\"Communauté urbaine de Nouakchott\").", "section_level": 2}, {"title": "Privat.", "content": "Maty Mint Hamady ist verheiratet und hat drei Kinder. Sie spricht Arabisch und Französisch.", "section_level": 2}], "src_summary": "Maty Mint Hamady (; * 21. November 1967 in Ayoûn el-Atroûs, Mauretanien) ist eine mauretanische Wirtschaftswissenschaftlerin und Politikerin (Union pour la République). Maty Mint Hamady regiert seit 2014 als Bürgermeisterin die mauretanische Hauptstadt Nouakchott.", "tgt_summary": null, "id": 675536} {"src_title": "Isleta Village Proper", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Besitzer.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Bassetts.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Joseph Davie Bassett.", "content": "Das Landhaus ließ \"Joseph Davie Bassett\" (1764–1846), Sohn von \"John Davie\" († 1793) aus Orleigh Court, in \"Buckland Brewer\" erbauen. Er war der 3. Nachfahre des Tabakhändlers \"John Davie\" († 1710) aus Orleigh Court und dessen Gattin, \"Eleonora Basset\" aus \"Heanton Court\" in \"Heanton Punchardon\". Sein Bruder war Reverend \"Charles Davie\" (1760–1836), Rektor von \"Heanton Punchardon\", dessen Kirchenpatronat die Familie \"Bassett\" besaß. Nachdem seine Mutter Alleinerbin ihres kinderlos verstorbenen Bruders \"Francis Bassett\" († 1802), Sohn von \"John Francis Bassett\" (1714–1757), 1740–1741 Parlamentsabgeordneter für Barnstaple, und seiner Gattin \"Eleanor Courtenay\" († 1765), Tochter von Sir \"William Courtenay, 2. Baronet\", († 1735) aus Powderham Castle geworden war, nahm Joseph Davie den Namen Bassett als Vatersnamen an und übernahm die heraldischen Zeichen der Bassetts in sein Wappen. Er verkaufte Orleigh Court 1807 und ließ Watermouth Castle als seinen Hauptwohnsitz bauen. Er heiratete \"Mary Irwin\" (1777–1862) aus \"Barnstaple\". Das Grabmal des Paares ist in der Kirche von \"Berrymarbor\" erhalten.", "section_level": 3}, {"title": "Besuch von John Swete.", "content": "Der Topografist Reverend \"John Swete\" besuchte Watermouth vor dem Bau der georgianischen Landhauses im Zuge seiner Reisen von 1796 und war bei Mr Davie zu Gast. Er malte das palladianistische Haus, das damals auf dem Gelände stand, und schrieb über seinen Besuch in seinem Tagebuch: \"„Vom Gipfel einer hohen Landspitze, an deren Rand wir entlang zogen, stieg ich nach Watermouth hinab, dessen Anblick so einzigartig wie erhebend war. All diese Gründe waren in einem kleinen Raum umschrieben, der aus ein paar Feldern bestand, die zum Haus gehörten, bestand und einer Halbinsel, die, als sie zwischen den Wassern der Bucht und der See eingeschlossen wurde, zuerst eine gewisse Breite hatte und guten Weidegrund darstellte. Diese aber zog sich bald zusammen und wurde nach und nach schmäler, nach Westen in der Länge begrenzt durch einen felsigen Punkt, der sich gegenüber einer weitläufigen Klippe, die auf der anderen Seite steil und felsig abfiel, in die See traute und so die Mündung einer kleinen Bucht, deren Schönheit und Einzigartigkeit der Stolz dieses Ortes waren. An diesem Punkt war sie sehr schmal; der Raum zwischen den felsigen Barrieren weitete sich aber auf, je weiter man sie landeinwärts verfolgte und war an ihrem Ende am breitesten, wo man eine Reihe von Fischerhütten sehen konnte und wo auf einem weiter entfernten, erhöhten Hügel der Sitz von Mr Davie platziert war. Die vorhergehende Skizze erklärt die Natur dieser Bucht und der Landspitzen, die sie einschließen, besser und sie vermittelt einen genaueren Eindruck der Lage und Architektur des Hauses. Dieses aber fand ich in einem verfallenen Zustand, in den es absichtlich mit Blick auf seine Erweiterung gebracht worden war. Ich hatte gerade die groben Umrisse davon fertig, als mir ein Diener die Komplimente seines Herren überbrachte und mich bat, an dem Dinner teilzunehmen, das auf dem Tisch stand. Es war drei Uhr, ich akzeptierte die Einladung, da es eilte, und folgte dem Diener zur Fischerhütte hinunter, wo Mr Davie (während des Umbaus seines Hauses) seinen zeitweisen Aufenthalt genommen hatte. Ich wurde freundlich und höflich aufgenommen. Am Abend, als wir unseren Wein getrunken hatten, begleiteten er und sein Bruder mich zum Haus, das, wie ich feststellte, nur noch einiger Ergänzungen bedurfte, deren größte zwei Bogenfenster an der Nord- und Südfassade waren; dies waren die Haupträume, Salon und Speisezimmer. Sie waren zur Zeit klein und nach dem vorgeschlagenen Plan schien es, dass sie nicht nur vergrößert, sondern auch der Ausblick verbessert werden sollte. Fast der einzige Ausblick, den von den Fenstern hatte, ging auf die Bucht und ihre unmittelbare Umgebung, aber dazu würde nun auf der Nordseite ein weiter Ausblick kommen; man würde die ganze \"Combemartyn\"-Küste überblicken können, insbesondere der spitze Hügel, den ich fast einen Berg genannt hätte, bevor ich ihn unter dem Namen \"Hangman's Cliff\" notierte. Es gab eine gewisse Großartigkeit hier, die sich der Erhabenheit annäherte und die, da sie sich in erheblichen Gegensatz zum Blick auf die Bucht befand, nicht umhin konnte, das Auge eines Mannes mit Geschnack, wie es mir Mr Davie zu sein schien, anzuziehen. Tatsächlich erschien mir die Einführung dieses schönen Punktes in die Ausblicke vom Haus von der ersten Konsequenz zu sein und es erstaunte, dass das ganze Haus in dieser Richtung leer gewesen sein sollte. Das ursprüngliche Gebäude war für sich betrachtet klein und einfach, in der Art, dass es eine Art mönchischen Gang unter der Erde hatte, wo die Büros angeordnet waren und um den herum es sich in einer Vielzahl labyrinthischer Kurven wand. Anhand eines Planes von Lord Clinton (wie mir Mr Davie sagte), der ein Verwandter der Familie war, wurde es erbaut. Dieser Herr wurde auf seinen Reisen so vom griechischen Architekturstil gefesselt, dass er, als er nach England zurückkam, geradezu von einer Bauwut gepackt wurde und davon, seine Landsleute im Westen in Beispiele der eleganten Tempel und Bauten, die er im Ausland gesehen und bewundert hatte, einzuführen. Vitruv und Palladio waren die Großmeister, und aus ihren Modellen entstanden die Tempel von Castle Hill, seiner Residenz, und das kleine Landhaus in Watermouth. In der Umgebung von London treffen wir nicht selten auf Landsitze von solcher Form, aber zumindest unsere Überraschung ist hervorgerufen, wenn wir mitten in einem solch wilden Land diese Art von Architektur erblicken. Man hätte eher erwartet, ein altes, gotisches Landhaus zu erblicken, da dies dem Land und der romantischen Lage von Watermouth eher angepasst ist.“\"", "section_level": 3}, {"title": "Monument von Joseph Davie Bassett.", "content": "Die Grabplatte von Joseph Davie Bassett (1764–1846), dem Erbauer von Watermouth Castle, seiner Gattin und zwei minderjährigen Kindern ist am östlichen Ende des Südflügels der Kirche in \"Berrymarbor\" in die Wand eingelassen. Im Rondell in der Mitte steht: \"„Geweiht zur Erinnerung an Joseph Davie Bassett Esq.r of Watermouth, der am 10. Dezember 1846 im Alter von 82 Jahren starb. Auch Joseph Davie Bassett, Sohn des Obengenannten, der am 1. Mai 1812 im Alter von 2 Jahren und 6 Monaten starb. Auch Eleanora Davie Bassett, die am 17. März 1813 im Alter von 1 Jahr und 10 Monaten starb. Auch Mary Davie Bassett, Witwe des Obengenannten, die am 21. April 1862 im Alter von 85 Jahren starb.“\"", "section_level": 3}, {"title": "Davie-Bassett-Nachfahren.", "content": "Der älteste Sohn und Erbe von Joseph Davie Bassett war \"Arthur Davie Bassett\" (1801–1870), der bei einem Reitunfall am 8. Dezember 1870 starb. Er heiratete \"Harriet Sarah Crawfurth\", Tochter von \"Thomas Smith Crawfurth\" aus \"Dulverton\", mit der er seinen ältesten, überlebenden Sohn, Reverend \"Arthur Crawfurth Davie Bassett\" (1830–1880) hatte, der unverheiratet blieb und auf Watermouth Castle starb. Dieser hatte einen Bruder, \"Francis Courtenay Bassett\", der 1839 im Alter von unter 1 Jahr starb, und zwei Schwestern, \"Harriet\", die er zu seiner Erbin machte, und \"Eleanora Susanna Bassett\" (1842–1881), die unverheiratet starb und deren Grabmal, ein buntes Bleiglasfenster, in der Kirche von \"Barrymarbor\" zu sehen ist. Die Erbin von Arthur Davie Bassett war somit seine Schwester Harriet Mary Bassett, die am 7. Januar 1858 \"Charles Henry Williams\" (1834–1908), Parlamentsabgeordneter aus \"Pilton House\" in \"Pilton\" bei \"Barnstaple\", heiratete.", "section_level": 3}, {"title": "Williams Bassett.", "content": "An die Familie \"Williams\" erinnert das Pub \"Williams Arms\" in der Gemeinde \"Heanton Punchardon\" an der Straße zwischen \"Barnstaple\" und \"Braunton\". Als Bedingung der Erbschaft seiner Gattin bedingte sich Charles Henry Williams für sich, seine Gattin und ihre Nachkommen durch königliche Erlaubnis vom 11. Oktober 1880 aus, den Namen Bassett als Vatersnamen und das Wappen der Bassets zu übernehmen: \"„London Gazette, 15. Oktober 1880: Whitehall, 11. Oktober 1880\"
\"Die Königin geruhte, Charles Henry Williams aus Pilton House in der Gemeinde Barnstaple in der Grafschaft Devon, Esq., und Harriet Mary, seiner Gattin, ältere von zwei Töchtern von Arthur Davie-Bassett aus Umberleigh in der Gemeinde Atherington und Watermouth Castle in der Gemeinde Berrymarbor, beide in der Grafschaft Devon, und Schwester und Miterbin von Arthru Crawfurth Davie-Bassett aus Umberleigh und Watermouth Castle, wie vorgenannt, ein Angestellter in den \"Holy Orders\", alle verstorben, ihre königliche Erlaubnis und Autorität zu verleihen, dass sie den Familiennamen Bassett nur anstelle von Williams annehmen und fürderhin nutzen dürfen, und dass er, der besagte Charles Henry Williams, das Wappen der Bassetts führen darf, und dass dieser Familienname und das Wappen in der gleichen Weise von ihren ehelichen Nachkommen angenommen, getragen und genutzt werden dürfen. Dieses Wappen muss erst ordnungsgemäß nach dem Wappengesetz dargestellt und im College of Arms verzeichnet werden, andernfalls ist die besagte königliche Erlaubnis und Genehmigung ungültig und ohne Effekt. Außerdem wird angeordnet, dass besagte königliche Konzession und Erklärung in Ihrer Majestät besagten College of Arms eingetragen wird.“\"", "section_level": 3}, {"title": "Neues Wappen der Williams Bassetts.", "content": "Das Wappen, das er annahm, ist, wie folgt, definiert: \"Sechs waagerechte Wellen gold und rot, in der Mitte darüber ein rotes Kleeblattkreuz\". Helmkleinod: \"Auf einem Kranz der Farben der silberne Kopf eines Einhorns, die Mähne, der Bart und das Horn gold, am Hals zwei gezahnte Streifen in rot und als Unterscheidung mit einem roten, an allen vier Balken gekreuzten Kreuz\". Motto: \"Bene agere ac Laetari\" (dt. : „Handle gut und freue dich“). Seine Anwesen waren in Pilton House in Barnstaple, Umberleigh House in Atherington und Watermouth Castle in Berrymarbor, alle in Devon.", "section_level": 4}, {"title": "Williams-Bassett-Nachfahren.", "content": "Sie hatten folgende Nachfahren:", "section_level": 3}, {"title": "Wickenden.", "content": "Das Landhaus ging durch die Hände vieler kurzzeitiger Besitzer und Immobilienspekulanten, wurde aber schließlich von \"Keith Wickenden\" (1932–1983) gekauft, einem Parlamentsabgeordneten der Conservatives für Dorking South, Vorsitzenden der European Ferries, Holding der \"Townsend Thoresen Ferries\", Eigentümer des Hafens von Watermouth und Direktor des Brighton & Hove Albion FC. Er kam 1983 beim Absturz eines Leichtflugzeuges nahe dem Flugplatz von \"Shoreham\" zu Tode. Keith Wickenden und sein Bruder \"Roland\" hatten \"George Nott Industries\" um 1970 übernommen. Die Aktien von European Ferries wurden 1987, unmittelbar vor dem Untergang der Herold of Free Enterprise vor Zeebrugge, von \"P&O Ferries\" übernommen. Der Bruder \"Alan Wickenden\" verwaltete für ihn ein Ferienlager in North Devon bis Anfang der 1980er-Jahre.", "section_level": 2}, {"title": "Haines.", "content": "1977 kaufte \"Richard L. Haines\" aus \"Market Deeping\" in Cambridgeshire und seine holländische Gattin, Tochter eines Blumenzüchters namens \"Derick van Daalen\", Watermouth Castle von Keith Wickenden. Der Kaufpreis für das Landhaus und 24 Hektar Land waren £ 50.000. Das Landhaus wurde dann in ein Vergnügungszentrum umgebaut, das zur Zeit von den beiden Söhnen des Paares, \"Jonathan\" und \"Antonie Haines\", betrieben wird.", "section_level": 2}, {"title": "Heute.", "content": "Das Landhaus ist eine Touristenattraktion und gegen Eintrittsgeld öffentlich zugänglich. Im Landhaus findet man die Bereiche \"Castle Treasure\", \"Dungeon Labyrinths\" und \"Watershow Extravaganza\". Auf dem Anwesen gibt es neun Fahrgeschäfte in Themengebieten, die \"Adventure Land\", \"Merry go Land\" und \"Gnome Land\" genannt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Watermouth Castle ist ein Landhaus im Stil einer mittelalterlichen Burg im Dörfchen \"Watermouth\" bei Ilfracombe im Norden der englischen Grafschaft Devon. Die Residenz der Familie \"Bassett\" wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vom Architekten \"George Whightwick\" geplant und 1825 fertiggestellt. English Heritage hat das Haus als historisches Bauwerk II*. Grades gelistet. ", "tgt_summary": null, "id": 1760236} {"src_title": "Uppsala Conflict Data Program", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Spieler.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugendzeit bei der Dong-A University.", "content": "Son Hyun-jun studierte an der Dong-A University und spielte in dieser Zeit für die Universitätsmannschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Fußball-Karriere in Südkorea.", "content": "Hyun-jun war nach seiner Universitätszeit bei LG Cheetahs FC unter Vertrag genommen. Er blieb den Cheetahs 3 Jahre lang treu, ehe er 1999 zu Busan Daewoo Royals ging. Er erzielte in 69 Einsätzen 1 Tor für LG Cheetahs. In Busan blieb er allerdings nicht lange. Ende 1999 wechselte er nach nur 10 Einsätzen in Busan, zu seinem alten Verein Anyang LG Cheetahs zurück. Dort spielte er 3 weitere Jahre, ehe er 2003 seine Karriere beendete. Er kam bis zu seinem Karriereende auf 40 Einsätze für Anyang.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere als Trainer.", "content": "Ab 2004 war er als Co.- trainer der 2. Mannschaft beim FC Seoul unter Vertrag. Er blieb dort bis Ende 2005. Seinen Vertrag verlängerte er beim FC Seoul nicht. 2007 wurde er bei Daegu FC vorgestellt. Dort war er zum einen Scout, zum anderen auch Co.- Trainer. Bis Ende 2011 führte er diese Funktion aus. 2012 wechselte er zum National League- Verein Gimhae FC und war dort bis 2014 Co.- Trainer. Anfang 2015 wechselte er zu Daegu FC wieder zurück und wurde dort als Co.- Trainer eingestellt. Bis zum Ende der Saison 2016 war er als Co.- Trainer angestellt. Nachdem der Trainer von Daegu FC zurücktrat wurde er Interim-Trainer und bekam die Aufgaben des alten Trainers übertragen. Nach einer sehr knappen Saison stand am Ende der Saison der Aufstieg in die K League Classic fest. Der Aufstieg des Vereins ist sein erster Erfolg als Trainer. Ende 2016 wurde er als Trainer für die Saison 2017 vorgestellt. Damit ist er zum ersten Mal in seiner Trainerkarriere als Trainer angestellt. Seine Erste Saison als Trainer verlief nicht gut. Mit Daegu FC schied er in der 4. Runde überraschend gegen Gyeongnam FC mit 1:2 aus. Auch in der Liga konnte er kaum Erfolge verzeichnen. Der Verein befindet sich seit dem 1. Spieltag im Abstiegskampf. Nie konnte sein Verein einen Oberen Tabellenplatz kurzzeitig belegen. Außerdem stand der Verein seit dem 9. Spieltag auf den Vorletzten Platz. Am 22. Mai 2017 verkündete der Verein, dass er als Trainer entlassen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Son Hyun-jun (* 20. März 1972) ist ein ehemaliger südkoreanischer Fußballspieler, der zuletzt bei Anyang LG Cheetahs spielte. Er stand zuletzt bei Daegu FC als Trainer unter Vertrag. Er führte als Interimstrainer Daegu FC in die K League Classic gebracht.", "tgt_summary": null, "id": 2291390} {"src_title": "Combatants for Peace", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verleihung, nachgeordnete und weitere Titel.", "content": "Im Jahr 1672 hatte sich George Sinclair, 6. Earl of Caithness hoch bei Sir John Campbell, 5. Baronet verschuldet, übertrug ihm den Besitz seiner Ländereien und stimmte zu, dass sein Earldom bei seinem Tod an diesen fallen solle. Nach dem Tod des Earls 1677 stellte König Karl II. Campbell am 28. Juni 1677 eine entsprechende Ernennungsurkunde aus, mit der er diesen zum Earl of Caithness mit den nachgeordneten Titeln \"Viscount of Breadalbane\" und \"Lord St. Clair of Berriedale and Glenurchy\" erhob. Der Sohn und Erbe des 6. Earls erwirkte jedoch, dass ihm von Gesetzes wegen der Titel als 7. Earl zuerkannt und die Ländereien seines Vaters übergeben wurden. Campbell verzichtete schließlich auf das Earldom Caithness und bekam stattdessen am 13. August 1681 den Titel \"Earl of Breadalbane and Holland\" verliehen, zusammen mit den nachgeordneten Titeln \"Viscount of Tay and Paintland\" und \"Lord Glenorchy, Benederaloch, Ormelie and Weick\". Die Verleihung der Titel erfolgte mit der besonderen Vermerk, dass diese hinsichtlich der Protokollarischen Rangordnung als bereits am 28. Juni 1677 verliehen gelten solle, sowie dass die Titel in Ermangelung eigener männlicher Nachkommen auch an seine sonstigen männlichen Erben vererbbar seien. Campbell hatte bereits 1670 von seinem Vater den Titel Baronet, of Glenorchy in the County of Perth, geerbt, der am 29. Mai 1625 in der Baronetage of Nova Scotia seinem Urgroßvater verliehen worden war. Als sein Enkel, der 3. Earl, am 26. Januar 1782 starb ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen, erlosch seine Nachkommenlinie und die Titel fielen gemäß der besonderen Erbregelung an dessen Cousin dritten Grades als 4. Earl. Dieser wurde am 13. November 1806 in der Peerage of the United Kingdom auch zum \"Baron Breadalbane\", of Taymouth Castle in the County of Perth, sowie am 12. September 1831 zum \"Marquess of Breadalbane\" und \"Earl of Ormelie\" erhoben. Mit diesen Titeln war ihm Gegensatz zu seinen schottischen Titeln ein erblicher Sitz im britischen House of Lords verbunden. Diese drei Titel erloschen beim kinderlosen Tod von dessen Sohn, dem 2. Marquess, am 8. November 1862. Das Earldom Breadalbane and Holland und die übrigen schottischen Titel fielen an dessen Großonkel 5. Grades als 6. Earl. Dessen Sohn, der 7. Earl, wurde am 25. März 1873 in der Peerage of the United Kingdom zum \"Baron Breadalbane\", of Kenmore in the County of Perth, und am 11. Juli 1885 zum \"Marquess of Breadalbane\" und \"Earl of Ormerlie\", in the County of Caithness, erhoben. Als er bei seinem Tod am 19. Oktober 1922 keine männlichen Nachkommen hinterließ, erloschen diese Titel. Das Earldom Breadalbane and Holland und die übrigen schottischen Titel fielen an dessen Neffen als 8. Earl. Seit dem kinderlosen Tod des 10. Earls am 15. Dezember 1995 ruhen die Titel, da bislang kein berechtigter Erbe seinen Titelanspruch wirksam vor dem Court of the Lord Lyon nachweisen konnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Earl of Breadalbane and Holland ist ein aktuell ruhender erblicher Adelstitel in der Peerage of Scotland. Familiensitz der Earls war bis 1922 Taymouth Castle bei Kenmore in Perth and Kinross.", "tgt_summary": null, "id": 449641} {"src_title": "Gé Korsten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Yang wurde 1971 als ältester Sohn einer ländlichen muslimischen Familie im Landkreis Daming, Provinz Hebei, geboren. Er erhielt einen Bachelor-Abschluss an der Jiaotong-Universität Xi’an und besuchte von 1995 bis 1998 die Universität Peking. Dort machte er seinen Master-Abschluss als Informatiker. Später gründete er sein eigenes Software-Unternehmen. Yang betätigt sich auch als Amateurpoet und veröffentlichte zwei bekannte Gedichte. Das erste \"Peasants – My Kinsmen\" (Bauern – meine Verwandten) wurde im Jahr 1998 und das zweite \"The Ghost of Communism\" (Der Geist des Kommunismus) im Jahr 2001 veröffentlicht. Er ist verheiratet mit Lu Kun.", "section_level": 1}, {"title": "Sozialaktivismus.", "content": "Als er Anfang 1997 an der Peking-Universität studierte, war er Mitbegründer der „Current Affairs Society“, eine Studentenorganisation, die sich für die Diskussion über soziale Fragen in China engagierte, und die mehrere Monate später von den Schulbehörden verboten wurde. 1999 begannen Yang und einige seiner engen Freunde sich regelmäßig zu treffen und bildeten die „New Youth Society“, um soziale und politische Fragen zu diskutieren. Yang veröffentlichte gleichzeitig seine Schriften auf seiner Website „Yang Zili’s Garden of Ideas“, die ursprünglich auf lib.126.com eingerichtet war. Nachdem lib.126.com aus dem Netz genommen wurde, stellte Yang deren Inhalte auf HumanRightsAction.org. Er veröffentlichte auf seiner Website Artikel, die politische Freiheiten befürworteten, über Regierungskorruption berichteten, das Vorgehen gegen die spirituelle Bewegung Falun Gong kritisierte und die wirtschaftliche Härte der Bauern in China missbilligte.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaftierung.", "content": "Am 13. März 2001 wurde Yang zusammen mit Xu Wei, Jin Haike und Zhang Honghai, ebenfalls Mitglieder der New Youth Society und als die \"4 Gentlemen von Peking\" bekannt, von Agenten des Ministeriums für Staatssicherheit verhaftet. Am gleichen Tag wurde Yangs Frau Lu Kun von der Polizei festgenommen und drei Tage lang über ihren Mann verhört, dann wieder freigelassen. Yang wurde am 20. April offiziell wegen „Untergrabung der Staatsgewalt“ angeklagt. Am 28. September erschien Yang vor dem Mittleren Volksgericht in Peking, wurde jedoch vom Gericht erst am 28. Mai 2003 zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Der Fall wurde angefochten, doch das Urteil am 10. November 2003 bestätigt. Laut Rosenthal von Intelmessage lag einer der Gründe, die zu Yangs Verurteilung geführt haben könnten, darin, dass er in intellektuellen Kreisen dafür bekannt war, regierungsseitige Firewalls zu umgehen und für andere E-Mail-Konten einzurichten, die nicht verfolgt werden konnten. Darüber hinaus traf er sich offen mit Dissidenten, wie Ding Zilin, der unter ständiger Überwachung stand, seit er das Tian’anmen-Massaker kritisiert hatte, oder Mitgliedern der Demokratischen Partei Chinas. Im Februar 2007 forderte Yangs Frau Lu Kun wegen neuer Beweise eine Überprüfung seines Prozesses, da vier Berichte von Li Yuzhou, eines ehemaligen Agenten des Staatssicherheitsbüros, von seinen Mitarbeiten und Vorgesetzten geändert worden sein sollen, um die Verhaftung von Yang zu rechtfertigen. Das Mittlere Volksgericht in Peking lehnte ihr Gesuch jedoch ab. Daraufhin reichte Lu beim Obersten Volksgerichtshof der Volksrepublik China einen neuen Antrag ein und wartete auf dessen Entscheidung, die jedoch nie kam. Yang wurde im März 2009, zusammen mit Zhang Honghei freigelassen; seine Frau war zu der Zeit bereits in die Vereinigten Staaten immigriert. Nach seiner Freilassung trat Yang dem \"Transition Institute\" bei, einer Nichtregierungsorganisation in China, die sich im Gegensatz zu anderen NGOs auf Forschungsarbeit als Denkfabrik konzentriert. Dort studierte er Sozialthemen in China und erwies sich als ideenreicher Autor, besonders bei Themen der gleichberechtigten Ausbildung und den Rechten der Wanderarbeiter. Im Oktober 2014 wurden Huang Kaiping und He Zhengjun, Leiter des Transition Institute verhaftet. Yang floh nach Peking. Sein Verbleib ist unbekannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Yang Zili (chinesisch: 杨子立; pinyin: Yáng Zǐlì) (geboren 1971), auch bekannt als Yang Zi (Chinesisch: 羊子), ist ein chinesischer freiberuflicher Journalist und Webmaster, der im März 2009 freigelassen wurde, nachdem er wegen „Subversion der Staatsbehörde“ acht Jahre im Gefängnis in der Volksrepublik China eingesperrt war.", "tgt_summary": null, "id": 368166} {"src_title": "Leo von Littrow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahlmodus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nationalrat.", "content": "Die Nationalräte werden seit 1919 nach dem Proporzwahlsystem gewählt, d. h. die Sitze werden nach dem Wähleranteil der Parteilisten in den einzelnen Kantonen verteilt und erst innerhalb der Liste gemäss den Personenstimmen. Die Anzahl Sitze pro Kanton werden anhand der Einwohnerzahl bestimmt. \"Ausführlicher hierzu: Nationalrat (Schweiz) – Wahlverfahren\"", "section_level": 2}, {"title": "Ständerat.", "content": "Jeder Kanton wählt seit 1848 zwei Vertreter für den Ständerat (ehemalige Halbkantone: einen Vertreter). Die Ständeratswahlen richten sich nach kantonalem Recht. In den meisten Kantonen wurde am 25. Oktober auch die Ständevertretung gewählt. In den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Glarus, Nidwalden und Obwalden wählten die Landsgemeinden im Frühjahr die Ständeräte. Die Kantone hatten nicht nur abweichende Wahltermine, sondern auch noch verschieden lange Amtsperioden (1–4 Jahre). In den Kantonen Bern (Novembersession), Freiburg (1 Person in der Maisession, 1 Person in der Novembersession), Neuenburg (gleichentags mit den Nationalratswahlen) und St. Gallen (in der Frühjahrssession) wurden die Ständeräte vom Kantonsparlament gewählt. In allen anderen Kantonen wurden die Ständeräte bei Urnenwahlgängen ermittelt, normalerweise am gleichen Tag wie die Nationalratswahlen. Abweichend davon wählten die Stimmberechtigten in den Kantonen Graubünden (erster Sonntag im März), Tessin (letzter Sonntag im Februar) und Zug (im November). \"Ausführlicher hierzu: Ständerat – Wahlverfahren\"", "section_level": 2}, {"title": "Resultate Nationalrat.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen zu den Wählerzahlen.", "content": "In den Mehrpersonenwahlkreisen hat jeder Wähler so viele Stimmen, wie in seinem Kanton Sitze zu vergeben sind (im Kanton Bern 34, im Kanton Zug 2). Diese Stimmen kann er an beliebige Kandidaten der sich zur Wahl stellenden Listen vergeben (Panaschieren). Eine Stimme für einen Kandidaten ist gleichzeitig eine Stimme für dessen Partei. Hat ein Wähler nicht alle seine Stimmen an Kandidierende vergeben, gehen diese Stimmen als sogenannte \"Zusatzstimmen\" an die von ihm gewählte Liste. Wenn der Wähler keine Liste auswählt, sondern einen so genannten \"Wahlzettel ohne Parteibezeichnung\" – auch Blankoliste genannt – verwendet, verfallen nicht benutzte Stimmen (sog. Leere Stimmen). Um zu überkantonal vergleichbaren Ergebnissen zu kommen, muss zuerst die Anzahl fiktiver Wähler pro Kanton und Partei berechnet werden. Und die Summe aller fiktiven Wähler der einzelnen Kantone sind dann die Wähler auf Landesebene (z. B. SP auf 255'843 Wähler gerundet). Ein Aargauer \"Wähler\" kann aber auch aus 12 Personen bestehen, die nur je einen Kandidaten der betreffenden Partei auf ihrer Liste aufgeführt haben. Das Bundesamt für Statistik benutzt daher den Begriff \"fiktiver Wähler\" für \"den\" Wähler, da ein effektiver Wähler auch nur ein Teilwähler sein kann. Die Zahl der Wähler entspricht der Anzahl gültiger Wahlzettel. Auf Kantonsebene ist die Summe aller Parteistimmen (Summe der Kandidatenstimmen von Kandidierenden einer Partei plus Zusatzstimmen = leere Felder einer Parteiliste) Berechnungsgrundlage. Beispiel: Partei A erzielt im Kanton X 12000, Partei B 27000 und Partei C 48000 von 87000 Parteistimmen. Die Anzahl gültiger Wahlzettel beträgt 25000. Somit hat Partei A in diesem Kanton 3448,28 (12000:87000 × 25000), Partei B 7758,62 (27000:87000 × 25000) und Partei C 13793,10 (48000:87000 × 25000) fiktive Wähler. Alle drei Parteien zusammen total 25000 Wähler. Die gewählten Mitglieder des Nationalrats sind im Bundesblatt Nr. 49 vom 4. Dezember 1935 aufgelistet.", "section_level": 2}, {"title": "Parteien, Wähler, Sitze.", "content": "Die landesweiten Ergebnisse sahen wie folgt aus:", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse der Ständeratswahlen.", "content": "Die gewählten Mitglieder des Ständerats sind im Bundesblatt vom 4. Dezember 1935 aufgelistet.", "section_level": 1}, {"title": "Fraktionen in der 30. Legislaturperiode.", "content": "Fraktionen sind Zusammenschlüsse der Parlamentsmitglieder einer oder mehrerer Parteien. Untenstehende Tabelle gibt den Stand zu Beginn der Legislaturperiode wieder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schweizer Parlamentswahlen 1935 fanden am 27. Oktober 1935 statt. Dabei waren alle 187 Mandate des Nationalrats sowie 25 der 44 Mandate im Ständerat neu zu vergeben. Diese 30. Legislaturperiode dauerte vier Jahre bis Oktober 1939. ", "tgt_summary": null, "id": 476218} {"src_title": "Osiki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahlmodus.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nationalrat.", "content": "Die Nationalräte werden seit 1919 nach dem Proporzwahlsystem gewählt, d. h. die Sitze werden nach dem Wähleranteil der Parteilisten in den einzelnen Kantonen verteilt und erst innerhalb der Liste gemäss den Personenstimmen. Die Anzahl Sitze pro Kanton werden anhand der Einwohnerzahl bestimmt. \"Ausführlicher hierzu: Nationalrat (Schweiz) – Wahlverfahren\"", "section_level": 2}, {"title": "Ständerat.", "content": "Jeder Kanton wählt seit 1848 zwei Vertreter für den Ständerat (ehemalige Halbkantone: einen Vertreter). Die Ständeratswahlen richten sich nach kantonalem Recht. In den meisten Kantonen wurde am 25. Oktober auch die Ständevertretung gewählt. In den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Glarus, Nidwalden und Obwalden wählten die Landsgemeinden im Frühjahr die Ständeräte. Die Kantone hatten nicht nur abweichende Wahltermine, sondern auch noch verschieden lange Amtsperioden (1–4 Jahre). In den Kantonen Bern (Novembersession), Freiburg (1 Person in der Maisession, 1 Person in der Novembersession), Neuenburg (gleichentags mit den Nationalratswahlen) und St. Gallen (in der Frühjahrssession) wurden die Ständeräte vom Kantonsparlament gewählt. In allen anderen Kantonen wurden die Ständeräte bei Urnenwahlgängen ermittelt, normalerweise am gleichen Tag wie die Nationalratswahlen. Abweichend davon wählten die Stimmberechtigten in den Kantonen Graubünden (erster Sonntag im März), Tessin (letzter Sonntag im Februar) und Zug (im November). \"Ausführlicher hierzu: Ständerat – Wahlverfahren\"", "section_level": 2}, {"title": "Resultate Nationalrat.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anmerkungen zu den Wählerzahlen.", "content": "In den Mehrpersonenwahlkreisen hat jeder Wähler so viele Stimmen, wie in seinem Kanton Sitze zu vergeben sind (im Kanton Bern 34, im Kanton Zug 2). Diese Stimmen kann er an beliebige Kandidaten der sich zur Wahl stellenden Listen vergeben (Panaschieren). Eine Stimme für einen Kandidaten ist gleichzeitig eine Stimme für dessen Partei. Hat ein Wähler nicht alle seine Stimmen an Kandidierende vergeben, gehen diese Stimmen als sogenannte \"Zusatzstimmen\" an die von ihm gewählte Liste. Wenn der Wähler keine Liste auswählt, sondern einen so genannten \"Wahlzettel ohne Parteibezeichnung\" – auch Blankoliste genannt – verwendet, verfallen nicht benutzte Stimmen (sog. Leere Stimmen). Um zu überkantonal vergleichbaren Ergebnissen zu kommen, muss zuerst die Anzahl fiktiver Wähler pro Kanton und Partei berechnet werden. Und die Summe aller fiktiven Wähler der einzelnen Kantone sind dann die Wähler auf Landesebene (z. B. SP auf 160'377 Wähler gerundet). Ein Aargauer \"Wähler\" kann aber auch aus 12 Personen bestehen, die nur je einen Kandidaten der betreffenden Partei auf ihrer Liste aufgeführt haben. Das Bundesamt für Statistik benutzt daher den Begriff \"fiktiver Wähler\" für \"den\" Wähler, da ein effektiver Wähler auch nur ein Teilwähler sein kann. Die Zahl der Wähler entspricht der Anzahl gültiger Wahlzettel. Auf Kantonsebene ist die Summe aller Parteistimmen (Summe der Kandidatenstimmen von Kandidierenden einer Partei plus Zusatzstimmen = leere Felder einer Parteiliste) Berechnungsgrundlage. Beispiel: Partei A erzielt im Kanton X 12000, Partei B 27000 und Partei C 48000 von 87000 Parteistimmen. Die Anzahl gültiger Wahlzettel beträgt 25000. Somit hat Partei A in diesem Kanton 3448,28 (12000:87000 × 25000), Partei B 7758,62 (27000:87000 × 25000) und Partei C 13793,10 (48000:87000 × 25000) fiktive Wähler. Alle drei Parteien zusammen total 25000 Wähler. Die gewählten Mitglieder des Nationalrats sind im Bundesblatt Nr. 48 vom 29. November 1939 aufgelistet.", "section_level": 2}, {"title": "Parteien, Wähler, Sitze.", "content": "In den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Luzern, Neuenburg, Schwyz, Solothurn, Tessin, Waadt, Wallis und Zug fanden stille Wahlen statt. Aus diesem Grund geben untenstehende Zahlen ein verzerrtes Bild der Wählerschaft. Der Wähleranteil von Parteien mit Hochburgen in den genannten Kantonen (insb. Katholisch-Konservative und Liberale) wird unterschätzt, derjenige der Parteien, die in den restlichen Kantonen stark waren (BGB, LdU, Jungbaueren), dementsprechend überzeichnet. Die Prozentwerte sind nicht mit vorhergehenden oder nachfolgenden Wahlen vergleichbar.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse der Ständeratswahlen.", "content": "Die gewählten Mitglieder des Ständerats sind im Bundesblatt Nr. 48 vom 29. November 1939 aufgelistet. Der zweite Ständerat des Kantons Zürich wurde erst 1940 gewählt. Den Sitz gewann Hans Bernhard von der BGB.", "section_level": 1}, {"title": "Fraktionen in der 31. Legislaturperiode.", "content": "Fraktionen sind Zusammenschlüsse der Abgeordneten einer oder mehrerer Parteien. Untenstehende Tabelle gibt den Stand zu Beginn der Legislaturperiode wieder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schweizer Parlamentswahlen 1939 fanden am 29. Oktober 1939 statt. Dabei waren alle 187 Mandate des Nationalrats sowie 24 von 43 Mandaten im Ständerat neu zu vergeben. Diese 31. Legislaturperiode dauerte vier Jahre bis Oktober 1943. ", "tgt_summary": null, "id": 1320777} {"src_title": "Ludvig Fasting", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Männchen erreichen eine Größe von 34 bis 42 mm, die Weibchen sind mit 44 bis 55 mm etwas größer. Die Oberseite ist stumpfgrau oder braun, gelegentlich mit schwachen dunklen und hellen Markierungen und manchmal mit kleinen rosa Punkten und/oder einem feinen Wirbelstreifen. Die Unterseite ist weiß, manchmal dunkelbraun gesprenkelt. Die Haut ist an der Oberseite genarbt, an der Unterseite glatt bis schwach granuliert. Der kugelförmige Körper, der kleine Kopf und die kleinen, untersetzten Gliedmaßen erinnern entfernt an eine Schildkröte ohne Panzer, daher auch der Trivialname. Gaumenzähne und Zähne auf dem Pflugscharbein sind nicht vorhanden. Die adulten Frösche haben eine große Öffnung (Foramen) im Frontoparietale (verschmolzenes Frontale und Parietale). Der Schildkrötenfrosch besitzt keine Schwimmhäute zwischen den Zehen. Die Zunge ist klein. Die Pupille ist waagerecht bis kreisförmig. Die Paukenhöhle ist verborgen. Die anliegenden Hintergliedmaßen erreichen nicht die Basis der Vordergliedmaßen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Der Schildkrötenfrosch wurde 1841 von John Edward Gray als \"Breviceps gouldii\" erstbeschrieben. 1850 stellte Hermann Schlegel diese Art unter dem Namen \"Myobatrachus paradoxus\" in die neue Gattung \"Myobatrachus\" und deklarierte sie zur Typusart der Familie Myobatrachidae. 1858 wurde der Schildkrötenfrosch von Albert Günther in die Gattung \"Chelydobatrachus\" gestellt. Die heute gültige Kombination \"Myobatrachus gouldii\" stammt von John Edward Gray aus dem Jahr 1850. Die nächsten Verwandten der Gattung \"Myobatrachus\" sind die beiden Arten der Gattung \"Arenophryne\".", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet.", "content": "Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich zwischen Geraldton und dem Fitzgerald River in der Region von Perth in Western Australia.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Der Schildkrötenfrosch bewohnt offenes Waldland und dichtes Buschland, wo er in Sandhügeln oder in ausgelaugten Böden, wo sich eine Schicht aus grauem Sand gebildet hat, zu finden ist. Der Lebensraum des Schildkrötenfroschs ist von Termitenhügeln dominiert. Ferner findet die Art in weichen, sandigen Böden unter Baumstämmen oder Felsen Unterschlupf. Harte Substrate und Entwässerungskanäle werden vermieden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Schildkrötenfrosch gräbt kopfüber mit seinen muskulösen Beinen etwa 1,15 m tiefe Löcher im Erdboden, wo bis zu 38 große Eier mit einem Durchmesser von 7,4 mm abgelegt werden. Die Eiablage findet bei starken Regenfällen statt. Das Kaulquappenstadium wird nicht freischwimmend im Wasser durchlaufen, sondern findet terrestrisch in der Eihülse statt. Das Werberuf hört sich ein langsames \"arr... arr... arr...\" an. Die Männchen rufen während sie in ihren Erdlöchern sind und nur noch ihr Kopf herausragt. Die Nahrung besteht aus Termiten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Schildkrötenfrosch (\"Myobatrachus gouldii\") ist eine Froschart aus der Familie der Australischen Südfrösche (Myobatrachidae). Er repräsentiert die einzige Art der Gattung \"Myobatrachus\". Das Artepitheton ehrt den britischen Ornithologen und Tiermaler John Gould.", "tgt_summary": null, "id": 958720} {"src_title": "Tobias Scheytt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "\"Hero of the Day\" wurde von Kirk Hammett, James Hetfield und Lars Ulrich geschrieben. Bereits am 10. Dezember 1994 entstand eine frühe Demoversion unter dem Titel \"Mouldy\". Der Name ist eine Anspielung auf Bob Mould, an dessen Gitarrensound sich das Hauptriff anlehnt. Die Demoversion erschien später als B-Seite einer der Singleversionen. Das Lied selbst wurde am 13. Dezember 1995 im Plant Studio in Sausalito, Kalifornien unter der Regie von Bob Rock sowie Hetfield und Ulrich aufgenommen. Musikalisch handelt es sich um eine Powerballade. 1999 erschien auf S&M eine Version des Songs, die Metallica zusammen mit dem San Francisco Symphony Orchestra eingespielt hat. Obwohl der Song zu \"Load\"-Zeiten sehr beliebt war, verschwand er relativ schnell aus Metallicas Setlist und wird nur noch selten gespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo wurde von Anton Corbijn gedreht. Es zeigt einen bekifften Jugendlichen, der sich durch das Fernsehprogramm zappt. In jeder Sendung sind Metallica-Mitglieder zu sehen. So ist Jason Newsted als Moderator einer Gameshow zu sehen. Auf einem anderen Kanal boxt er sich mit Kirk Hammett. Auch als Hauptdarsteller eines Western sind die Mitglieder der Band zu sehen. Das Video ist auf der Kompilation \"\" zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Singleversionen.", "content": "Die Single wurde besonders bekannt durch die vier Motörhead-Cover \"Overkill\", \"Damage Case\", \"Stone Dead Forever\" und \"Too Late Too Late\". Alle vier wurden auf der Geburtstagsparty zu Lemmy Kilmisters 50. Geburtstag im Whiskey-A-Go-Go (Los Angeles) mitgeschnitten und als B-Seite verschiedener Versionen der Single beigelegt. Alle vier Cover wurden später dem Coveralbum \"Garage Inc.\" (1998) beigefügt. Es existieren mehrere Versionen der Single, darunter eine Sammeledition bestehend aus zwei separat zu erwerbenden Maxi-CDs. Die bekanntesten Versionen sind hier aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Charterfolge.", "content": "\"Hero of the Day\" war in den Charts erfolgreich. Die Single erreichte unter anderem in sechs Chartwochen Position 39 in Deutschland. In Österreich erreichte sie in zwei Chartwochen Position 29, im Vereinigten Königreich in vier Chartwochen Position 17 und in den Vereinigten Staaten in 18 Chartwochen Position 60 der Charts. Einzig im Vereinigten Königreich konnte sich auch die EP zu \"Hero of the Day\" in den Charts platzieren. In einer Chartwoche gelang es ihr Position 47 der britischen Albencharts zu erreichen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hero of the Day ist ein Lied der US-amerikanischen Metal-Band Metallica. Er erschien am 9. September 1996 als zweite Single aus dem Album Load (1996).", "tgt_summary": null, "id": 1828375} {"src_title": "Miu Hin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Ursprünglich soll sich auf dem Gebiet nördlich des heutigen Fort Yates eine alte Siedlung der Cheyenne, bestehend aus Erdhäusern, befunden haben. Nach William Clark und John Ordway war die Siedlung bei ihrer Ankunft seit langer Zeit verlassen. Sie nannten die aufgegebene Siedlung \"Old Village Cheyen\". Auch George Grinnell erwähnte eine Siedlung, die vor 1780, also noch vor einer großen Windpockenepidemie aufgegeben wurde. George Grinnell beruft sich auf Erzählungen der Teton Lakota. Fort Yates wurde 1863 als Militärstützpunkt zur Überwachung der dort lebenden Siouxstämme als \"Standing Rock Cantonment\" gegründet. 1873 wurde die \"Grand River Agentur\" des BIA neben dem Fort errichtet. Diese war bereits 1868 nach dem Vertrag von Fort Laremie gegründet worden, zog aber 1873 in das Gebiet des heutigen Fort Yates, da sich der Ort aufgrund der Nähe zum Missouri River besser eignete. Am 22. Dezember 1874 wurde die \"Grand River Agentur\" in \"Standing Rock Agentur\" umbenannt. 1878 wurden das Fort und die Siedlung zu Ehren von George Yates in „Fort Yates“ umbenannt. 1881 wurde der Indianeragent James McLaughlin nach Fort Yates versetzt und mit der Führung der Agentur betraut. In seine Zeit als Agent fiel die Geistertanzbewegung und die Ermordung von Sitting Bull, welche zum Massaker von Wounded Knee führte. Ursprünglich wurde Sitting Bull in Fort Yates begraben, bevor sein Grab 1953 in seinen Geburtsort nach Mobridge in South Dakota verlegt wurde. Anstelle des Grabes befindet sich heute eine Gedenkstätte an diesem Ort. 1903 wurde das Militärlager aufgegeben und die stationierten Truppen nach Fort McKeen verlegt. 1973 wurde in Fort Yates das \"Standing Rock Community College\" gegründet, eine von 34 Bildungsstätten, die von Indianerregierungen kontrolliert werden. 1996 wurde das College in \"Sitting Bull College\" umbenannt, um den großen Häuptling zu ehren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fort Yates ist eine Gemeinde im Sioux County im US-Bundesstaat North Dakota. Fort Yates liegt direkt am Missouri River auf einer Insel im Oahe-Stausee, die mit einem Damm mit dem Festland verbunden ist. ", "tgt_summary": null, "id": 1057209} {"src_title": "Hector William Munro", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Vinzenz Geiger begann seine internationale Karriere im Rahmen des Alpencups am 29. und 30. September 2012 in Oberstdorf, wo er die Plätze 50 und 55 belegte. Nach weiteren regelmäßigen Teilnahmen konnte er bis heute dreimal einen Wettbewerb des Alpencups gewinnen. Im Continental-Cup debütierte Geiger am 24. und 25. Januar 2015 mit den Plätzen 15 und 21 bei den Wettbewerben in Planica. Im Februar 2016 gelangen ihm in diesem Cup zwei Siege in Ramsau. Durch weitere gute Platzierungen belegte er insgesamt am Ende der Saison 2015/16 den siebten Platz in der Gesamtwertung mit 459 Punkten. Im Weltcup debütierte Vinzenz Geiger am 5. und 6. Dezember 2015 mit seiner Teilnahme an zwei Wettbewerben in Lillehammer, bei denen er die Plätze 31 und 18 belegte. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2016 im rumänischen Râșnov im Februar 2016 belegte Geiger in den Wettbewerben von der Normalschanze sowohl über die zehn Kilometer als auch im Mannschaftswettbewerb mit dem deutschen Team über die 4 × 5 Kilometer jeweils den zweiten Platz und gewann damit zwei Silbermedaillen. Im Einzelwettbewerb über die fünf Kilometer belegte er zudem Platz sieben. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2017 in Soldier Hollow gewann er im 5-km-Wettbewerb die Goldmedaille. Zu Beginn der Weltcupsaison 2016/17 erreichte er mit zwei siebten und einem vierten Rang vordere Platzierungen und stand am 18. Dezember 2016 nach einem dritten Platz in Ramsau erstmals auf dem Podest. In der Saison 2017/18 konnte Geiger am 13. Januar 2018 mit dem Teamsprint im italienischen Val di Fiemme gemeinsam mit Eric Frenzel erstmals einen Wettkampf im Weltcup gewinnen. Bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang gewann er im Teamwettbewerb mit der Mannschaft Gold und platzierte sich in den Einzelwettbewerben auf dem siebten und neunten Rang. Nachdem Geiger zu Beginn der Saison 2018/19 mit der Staffel in Ruka erfolgreich war, gelang ihm im Januar 2019 auch sein erster Sieg in einem Einzelwettbewerb in Val di Fiemme, als er Johannes Rydzek am letzten Anstieg hinter sich ließ. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 belegte er bei den Gundersen-Wettkämpfen von der Normalschanze den 14. sowie von der Großschanze den zwölften Platz. Gemeinsam mit Rydzek, Eric Frenzel und Fabian Rießle gewann er beim Teamwettbewerb die Silbermedaille. Die Saison schloss Geiger mit dem fünften Rang in der Weltcup-Gesamtwertung ab.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Medaillen.", "content": "Olympische Winterspiele: Weltmeisterschaften: Junioren-Weltmeisterschaften: Deutsche Meisterschaften:", "section_level": 2}], "src_summary": "Vinzenz Geiger (* 24. Juli 1997 in Oberstdorf) ist ein deutscher Nordischer Kombinierer. Er startet für den SC 1906 Oberstdorf. Er gehört seit August 2017 dem Zoll-Ski-Team an. Geiger wurde bei den Olympischen Winterspielen 2018 Olympiasieger im Mannschaftswettbewerb mit dem deutschen Team.", "tgt_summary": null, "id": 2302247} {"src_title": "Alena Abramtschuk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Ceboruco hieß auf Nahuatl ursprünglich Tonan mit der Bedeutung \"ein Licht hell wie die Sonne\". Das spanische Wort ceboruco bezeichnet allgemein ein schwierig zu durchquerendes Gelände wie beispielsweise Aa-Ströme und findet sich beispielsweise auf den Kanarischen Inseln. Es hat dieselbe Bedeutung wie vericueto – \"rauhes Gelände mit nur schwer passierbaren Hindernissen\".", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Der Ceboruco besitzt ein Volumen von 51 + 2,5 Kubikkilometer und besteht in seinem Gipferbereich aus einer großen Caldera mit 3,7 Kilometer Durchmesser, die während des \"Jala-Ausbruchs\" entstand. In ihr bildete sich anschließend der \"Dos-Equis-Lavadom\", der seinerseits dann während der \"Copales-Eruption\" einstürzte und eine Caldera mit 1,5 Kilometer Durchmesser hinterließ. Innerhalb dieser beiden Krater befinden sich mehrere explosive Vulkanbauten wie beispielsweise Lavadome, Pyroklastikdome und Aschenkegel assoziiert mit Scoriaablagerungen. Der Stratovulkan förderte in seinem Präcaldera-Stadium 38 Kubikkilometer Gestein, zu 90 % Andesite und 10 % Dazite. Der explosive Jala-Ausbruch war dazitischer Natur, sein ausgestossenes Volumen betrug 3 bis 4 Kubikkilometer. Das Postcaldera-Stadium zählt insgesamt 9 Eruptionen mit einem Volumen von 9,5 Kubikkilometer, wobei 5,15 Kubikkilometer auf Andesite und 4,35 Kubikkilometer auf Dazite entfallen.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie.", "content": "Der nordwestlich von Guadalajara gelegene Ceboruco gehört zum Ceboruco-San-Pedro-Vulkanfeld in Nayarit und liegt im Westteil der Sierra Volcánica Transversal. Er ist nach dem Colima der zweitaktivste Vulkan im Vulkanbogen der Sierra Volcánica Transversal, die durch Subduktion der Riveraplatte und der Cocosplatte unter die Nordamerikanische Platte entstand. Die 9 Millionen Jahre alte Rivera-Mikroplatte subduziert mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 2,3 Zentimeter/Jahr unter einem recht steilen Abtauchwinkel von 50° nach Nordwosten und wird unterhalb des Ceboruco in einer Tiefe von 200 bis maximal 320 Kilometer vermutet. Die Mikroplatte ist wegen seiner Nähe zum Riverarücken, der nördlichen Fortsetzung des Ostpazifikrückens, im Westen jünger und wärmer und subduziert deswegen langsamer (1,9 ±0,3 Zentimeter/Jahr) als im Osten (3,8 ±0,4 Zentimeter/Jahr). Die wesentlich ältere Cocosplatte (12 bis 18 Millionen Jahre) subduziert in nordnordöstlicher Richtung mit 3,8 Zentimeter/Jahr unter einem geringeren Einfallswinkel von 30° (an ihrem Westrand mit der Rivera-Platte). Ihr Einfallswinkel verflacht sich dann zusehends nach Osten und geht südöstlich unterhalb von Mexiko-Stadt ganz in die Horizontale über. Das 1600 Quadratkilometer überdeckende Ceboruco-San-Pedro-Vulkanfeld mit mehr als 70 Vulkanschloten liegt im Tepic-Zacoalco-Graben (genauer ein Halbgraben mit einer listrischen Randstörung auf seiner Nordwestseite), dem Nordwest streichenden Teilstück eines känozoischen Tripel-Grabensystems mit Zentrum in der Nähe von Guadalajara. Der Tepic-Zacoalco-Graben wird volumenmäßig von fünf andesitisch-dazitischen Stratovulkanen (von je 60 Kubikkilometer) und zwei peralkalischen Rhyolithzentren (von je 40 Kubikkilometer) beherrscht (San Juan, Los Navajos, Sangangüey, Tepetiltic, Ceboruco, Tequila und Sierra la Primavera). Die Stratovulkane werden von zahlreichen monogenetischen Aschenkegeln mit Affinität zu ozeanischen Inselbasalten (OIB) begleitet, die sich entlang von Nordwest-Südost-streichenden Verwerfungen aufreihen. Allein der Ceboruco wird von 13 solcher monogenetischer Aschenkegel begleitet. Nennenswert sind ferner mehr als 20 andesitische und dazitische Lavadome westlich des Ceboruco, darunter ihr größter, der dazitische San-Pedro-Lavadom mit dem Stratovulkan des Tepetiltic als nördlichen Nachbarn. Im Tripelpunkt ändert das Ceboruco-San-Pedro-Vulkanfeld seine Richtung nach Ost und bildet hier den Chapala-Graben. Das vom Tripelpunkt ausgehende, Nord-Süd-streichende Colima-Grabensegment enthält nur einen einzigen zentralen Vulkankomplex, den Colima-Nevado de Colima, dessen Volumen aber auf immerhin 450 Kubikkilometer geschätzt wird und daher die Vulkane des Tepic-Zocoalco-Grabens um nahezu eine Größenordnung übertrifft. Das von den beiden Tripelgräben und dem Mittelamerikagraben umrahmte Krustensegment bildet den Jalisco-Block. Der Jalisco-Block wird von einem kreidezeitlichen, 100 bis 75 Millionen Jahre alten Granitbatholithen unterlagert, der größtenteils noch vor dem Pliozän herausgehoben wurde und dessen Aufwärtsbewegung wahrscheinlich selbst heute noch andauert. Nordöstlich des Tepic-Zacoalco-Grabens steht die Nordamerikanische Platte mit den Vulkaniten der Sierra Madre Occidental (SMO) an. Die Sierra Madre Occidental ist eine der umfangreichsten felsischen Magmenprovinzen der Erde und wird vorwiegend aus Ignimbriten aufgebaut. Diese Ignimbrite finden sich auch noch im Tepic-Zacoalco-Graben (wo sie über Kreidegesteinen lagern), fehlen aber dann im Jalisco-Block weiter südwestwärts.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung und Ausbrüche.", "content": "Das Vulkangebäude des Ceboruco sitzt tertiären Ignimbriten auf. Seine Initialphase war rein effusiver Natur – andesitische Lavaflüsse erbauten einen Schichtvulkan, der mit einem Volumen von 46 bis 48 Kubikkilometer zirka 2700 Meter Höhe erreicht haben dürfte. Der Beginn der vulkanischen Tätigkeiten wird von Ferrari und Kollegen (1997) auf 320. 000 Jahre BP datiert, wobei diese Angabe mit einem sehr hohen Fehler von 200.000 Jahren behaftet ist. Die Andesite wurden dann von einem Gangsystem durchsetzt, das auf rund 45.000 ±8.000 Jahre BP datiert werden konnte. Die Initialphase des Vulkans ist somit jedenfalls älter als 45.000 Jahre. Der Vulkan trat dann in eine längere Ruhephase ein, belegt durch deutliche Erosionsrinnen an seinen Flanken. Gegen Ende dieser Ruhephase nahm der Vulkan seine Tätigkeit wieder auf und entließ aus einer aufgerissenen Spalte an der Nordflanke den \"Destiladero-Lavafluss\". Der plinianische, trachydazitische Jala-Ausbruch mit einem VEI von 6 aus dem Jahr AD 1005 (± 15 Jahre) war zweifellos der stärkste Ausbruch am Ceboruco. Er folgte unmittelbar dem Destiladero-Lavafluss und schleuderte in einer Eruptionssäule 10,7 Kubikkilometer Tephra (entsprechend 3 bis 4 Kubikkilometer DRE) in die Atmosphäre, aus der dann eine in Richtung Nordost verdriftete, mehr als 50 Zentimeter mächtige Auswurflage auf über 560 Quadratkilometer niederging. Pyroklastika verdrifteten als Glutwolken nach Südwesten und bildeten dort den Marquesado-Pyroklastikstrom. Nach dem Jala-Ausbruch blieb der Vulkan weiterhin sehr aktiv und hinterließ noch vor Eintreffen der Spanier im Jahr 1521 sechs weitere Lavaströme: \"Copales, El Cajón, Coapan I, Coapan II, El Norte\" und \"Ceboruco\". Auch bis zum nächstgrößeren Ausbruch im Jahr 1870 gingen die Tätigkeiten weiter, beschränkten sich aber vorwiegend auf den Caldera-Bereich. Der Ausbruch von 1870–1872 hielt sich bis 1875 und Fumarolen wurden noch bis ins 20. Jahrhundert beobachtet. Selbst heute sind kleinere Fumarolen im Gipfelbereich zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Aus dem Vulkan ausgetretene Laven sind kalkalkalisch und primär trachyandesitischer Zusammensetzung, wobei die andesitischen Laven im Laufe der Zeit einen immer deutlicheren trachydazitischen Charakter annehmen. Das Magma dürfte drei verschiedenen Quellregionen mit rhyodazitischer, dazitischer und mafischer Zusammensetzung entstammen. Das dazitische Quellmagma ist seinerseits wiederum eine Mischung aus einer rhyodazitischen und einer basaltischen Komponente.", "section_level": 1}, {"title": "Mineralogie.", "content": "Die Andesite der ersten Phase sind porphyrisch (mit 30 bis 45 Volumenprozent Phänokristallen) und von recht homogener Zusammensetzung. Als Phänokristalle führen sie Plagioklas und Hypersthen, gelegentlich auch Augit und Olivin. In der glasigen Grundmasse schwimmen Mikrolithen von Plagioklas, Hypersthen und Titanomagnetit.", "section_level": 2}, {"title": "Hauptelemente.", "content": "Die explosive Jala-Eruption von AD 1005 und auch die Eruption von 1870 setzen sich in ihrem Chemismus deutlich von den generell effusiven Andesiten ab (wesentlich höherer SiO-Gehalt, höheres Na + K, jedoch niedrigeres CaO, PO, TiO, MgO und FeO).", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Ceboruco ist ein in Nayarit gelegener, 2280 Meter hoher andesitisch-dazitischer Stratovulkan der Sierra Volcánica Transversal. Die Eruption des Jahres 1005 gehört mit 10,7 Kubikkilometer Tephra zu den 50 größten Ausbrüchen des Holozäns.", "tgt_summary": null, "id": 947133} {"src_title": "AIDS (Schadprogramm)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Bischof von Straßburg ließ Anfang des 13. Jahrhunderts im Norden von Soultz (seit 1079 Eigentum des Straßburger Bischofs) anstelle eines Herrenhauses eine kleine Burg errichten. 1249 wurde Soultz zur Stadt erhoben und Sitz des bischöflichen Vogts. Ab 1251 war die Burg Lehensgut und wurde in diesem Zusammenhang erstmals urkundlich erwähnt. Lehnsherren waren die Herren zu Pfaffenheim. Aber schon 1289 gelangte sie in den Besitz des Bischofs zurück. Der ließ die Burg befestigten, um die nördlichen Vororte von Soultz schützen zu können. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg umgestaltet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie bei Plünderungen der Stadt durch die Truppen von Maximilian I. schwer beschädigt und erst Anfang des 18. Jahrhunderts saniert, obwohl Bischof Armand I. Gaston Maximilien de Rohan-Soubise 1719 beschlossen hatte, die Burg niederzulegen. Die Französische Revolution beendete die Herrschaft der Bischöfe über die Stadt Soultz. Damit war auch das Ende der Burg als Dienstsitz des Vogtes gekommen. In das Gebäude zogen Werkstätten ein. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts war in der Burg eine Fabrik untergebracht. 1969 funktionierte man das Gebäude zum Wohnhaus um. 1976 kaufte die Stadt die Burg und begann im folgenden Jahr, das Gebäude zu restaurieren. Seit 1990 ist es Sitz des Stadtmuseums.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die Burg war ursprünglich von einem annähernd kreisförmigen Wassergraben umgeben. Zusätzlich war das Anwesen von einer Befestigungsmauer geschützt. Das Hauptgebäude der Burg ist ein dreigeschossiger Bau aus Bruchsandstein mit Segmentbogenfenstern im Erdgeschoss und hochrechteckigen Fenstern in den Obergeschossen. Stützmauern tragen das Erdgeschoss, ein steiles Krüppelwalmdach deckt den Baukörper. Man betritt das Gebäude über ein Rundbogenportal auf der Rückseite des hoch aus dem Erdboden ragenden Untergeschosses. Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Saal. In den beiden Obergeschossen befinden sich kleinere Zimmer, darüber zwei Dachgeschosse. Im Nordwesten wurde ein schmaler Anbau mit einer Fachwerkgalerie im Obergeschoss errichtet. In der Ecke zwischen Anbau und Haupthaus wurde im 16. Jahrhundert ein polygonaler Treppenturm angebaut. In ihm sitzt ein Renaissanceportal mit Figurenschmuck und Kielbogen. Darüber sitzt ein Wappenfeld mit dem bischöflichen Wappen. An den Anbau schließt sich noch ein viertelkreisförmiges Gebäude an, das aus dem 19. Jahrhundert stammt, aber wohl eine ältere Außenmauer nutzte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Burg Bucheneck (französisch: Château du Bucheneck) ist eine ehemalige Wasserburg bei Soultz-Haut-Rhin (dt.: \"Sulz\") im Elsass. Sie steht als Monument historique unter Denkmalschutz.", "tgt_summary": null, "id": 1347174} {"src_title": "Alex Marlow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Genk (2015–2017).", "content": "Wilfred Ndidi begann seine Karriere in seiner Heimat Nigeria bei Nath Boys FC und verließ im Alter von 18 Jahren Nigeria und wechselte zur Winterpause der Saison 2014/15 in die Pro League zum KRC Genk. Sein Debüt für die Belgier gab er am 31. Januar 2015 beim Liga-Spiel gegen RSC Charleroi. Bei der 0:1-Niederlage wurde er von Trainer Alex McLeish in der Startelf aufgeboten und wurde in der 74. Minute ausgewechselt. In seiner zweiten Saison in Genk erzielte er am 15. Januar 2016 sein erstes Tor für den Verein. Beim 2:1-Sieg im Liga-Spiel gegen SV Zulte Waregem erzielte er in der 16. Minute die zwischenzeitliche 1:0-Führung. In der Saison konnte er sich mit seiner Mannschaft für die Europa-League-Qualifikation in der Saison 2016/17 qualifizieren. Sein Debüt im internationalen Vereinsfußball, gab er am 14. Juli 2016 in der 2. Qualifikationsrunde der Europa League. Beim 2:0-Sieg gegen Budućnost Podgorica wurde er von Trainer Peter Maes über die gesamte Spielzeit eingesetzt. Nachdem sich der KRC Genk über die Europa-League-Qualifikation für die Europa League 2016/17 qualifizieren konnte, debütierte er in der Europa League am 15. September 2016 über die gesamte Spielzeit bei der 2:3-Niederlage gegen Rapid Wien. Sein erstes Tor im internationalen Vereinsfußball erzielte er am 20. Oktober 2016. Beim gegen Athletic Bilbao in der Europa League erzielte er in der 83. Minute den 2:0-Endstand.", "section_level": 2}, {"title": "Leicester City (seit 2017).", "content": "Am 3. Januar 2017 wechselte Wilfred Ndidi als Winterneuzugang zum damaligen englischen Meister Leicester City in die Premier League. Unter Trainer Claudio Ranieri gab er bereits am 7. Januar 2017 sein Debüt für seinen neuen Verein. Beim 2:1-Sieg im FA-Cup-Spiel gegen den FC Everton wurde er über die gesamte Spielzeit eingesetzt. Wenige Tage später gab er am 14. Januar 2017 sein Debüt in der Premier League bei der 0:3-Niederlage gegen den FC Chelsea. Sein erstes Tor für seinen neuen Verein erzielte er am 1. April 2017 beim Liga-Spiel gegen Stoke City. In der 25. Minute erzielte er beim 2:0-Sieg die zwischenzeitliche 1:0-Führung. Für Leicester City debütierte er in der Champions League am 22. Februar 2017 beim Hinspiel des Achtelfinales gegen Sevilla FC. Bei der 1:2-Niederlage wurde er über die gesamte Spielzeit eingesetzt. Durch einen Sieg im Rückspiel qualifizierte er sich mit Leicester für das Viertelfinale, wo sie gegen Atlético Madrid aus den Wettbewerb ausschieden.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Nachdem er bereits in der Nigerianischen U-20-Fußballnationalmannschaft mehrfach eingesetzt wurde, debütierte er am 8. Oktober 2015 für die nigerianische Fußballnationalmannschaft beim Freundschaftsspiel gegen die Demokratische Republik Kongo. Bei der 0:2-Niederlage wurde er von Nationaltrainer Sunday Oliseh in der 83. Minute für Ogenyi Onazi eingewechselt. Sein Pflichtspieldebüt für Nigeria gab er am 3. September 2016 bei der Afrika-Cup-Qualifikation gegen Tansania. Beim 1:0-Sieg wurde er von Nationaltrainer Gernot Rohr in der 63. Minute für John Obi Mikel eingewechselt. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 wurde er von Nationaltrainer Gernot Rohr in den vorläufigen WM-Kader von Nigeria berufen. Er gehörte dann auch zum endgültigen Kader Nigerias. Er schied mit der Mannschaft nach Niederlagen gegen Kroatien und Argentinien und einem Sieg gegen Island als Dritter der Gruppe D in der Gruppenphase ausschied. Ndidi kam in allen drei Partien zum Einsatz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Onyinye Wilfred Ndidi (* 16. Dezember 1996 in Lagos) ist ein nigerianischer Fußballspieler. Er wird meist als defensiver Mittelfeldspieler eingesetzt und steht aktuell in der englischen Premier League bei Leicester City unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 2095133} {"src_title": "Max H. Bazerman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nigel Walker wurde 1917 in Tientsin als Sohn von David Walker, eines britischen Vizekonsuls, und dessen Frau Violet (geborene Johnson) geboren. Er besuchte eine örtliche Schule und später die Edinburgh Academy. Danach studierte er am College Christ Church der University of Oxford Philosophie und Altertumswissenschaft. Diese Kombination kam daher zustande, da sein ursprünglicher Wunsch Philosophie und Psychologie zu studieren nicht möglich war, da das Lehrangebot für Psychologie nur für ein Postgraduales Studium verfügbar war. Im Zuge des Zweiten Weltkrieges dient er von 1940 bis 1946 bei den Queen's Own Cameron Highlanders und den Lovat Scouts. Anschließend arbeitete er von 1946 bis 1961 im Staatsdienst, nämlich im Scottish Office. Zuletzt war er dort in der Abteilung für Strafjustiz. Neben seiner beruflichen Tätigkeit vertiefte er seine Kenntnisse in Psychologie, was 1954 in einem Ph.D. gipfelte. Das Thema seiner Dissertation war das freudsche Konzept des Unbewußten. 1957 veröffentlichte er das Buch \"A Short History of Psychotherapy\", zu Entwicklungen in der Anwendung der Psychoanalyse. 1958 gewann Walker ein einjähriges Stipendium für Staatsbedienstete am Nuffield College der University of Oxford. Seine hierbei erzielten Forschungsergebnisse wurden 1961 als \"Morale in the Civil Service\" veröffentlicht. Als bald darauf Max Grünhut, der erste Reader in Kriminologie an der University of Oxford in den Ruhestand ging, bewarb sich Walker um dessen Nachfolge. Obgleich er noch keine Erfahrung in Kriminologie hatte, erarbeitete er sich im Laufe der nächsten Jahre einen exzellenten Ruf. Sein 1965 erschienenes Lehrbuch \"Crime and Punishment in Britain\" wurde ein Standardwerk. Später erhielt er einen Doctor of Letters für sein Buch \"Crime and Insanity in England\". Als 1973 Sir Leon Radzinowicz, der zu diesem Zeitpunkt den ersten gänzlich etablierten Lehrstuhl für Kriminologie im Vereinigten Königreich innehatte, emeritierte, wurde Walker zu dessen Nachfolger berufen und lehrte nun, nachdem er von 1961 bis 1973 Reader an der University of Oxford gewesen war, von 1973 bis 1984 als Professor an der University of Cambridge. Gleichzeitig wurde er Fellow des King's College, sowie Direktor des \"Institute of Criminology\". 1979 wurde er zum Commander des Order of the British Empire ernannt. 2003 veröffentlichte er seine Autobiografie \"A Man Without Loyalties\". Walker war von 1939 bis zu deren Tod 2007 mit Sheila Johnston verheiratet. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nigel David Walker CBE (* 6. August 1917 in Tientsin; † 13. September 2014 in Edinburgh) war ein britischer Kriminologe.", "tgt_summary": null, "id": 2345951} {"src_title": "Zagros-Maushamster", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Emil Bauch studierte vom 2. Juli 1839 bis 1844 an der Königlichen Akademie der Künste in München. Er stellte seine Werke bei der Berliner Kunstakademie aus. 1845 kam er zurück nach Hamburg. Im Jahre 1849 kam er nach Brasilien, zunächst nach Recife, wo er einige Stadtansichten erstellte. 1852 erschien sein Album von Lithografien \"Souvenirs de Pernambuco\". Im Jahre 1857 ließ er sich in Rio de Janeiro nieder und eröffnete sein Atelier bei Rua de Rosario 106. Im Jahre 1859 beteiligte er sich an der Allgemeinen Kunstausstellung mit fünf Arbeiten. Im Jahre 1866 eröffnete er gemeinsam mit dem französischen Maler Henri Nicolas Vinet (1817–1876) eine Malschule, in der er Landschaftsmalerei unterrichtete. Die Zusammenarbeit mit Vinet dauerte bis 1872. 1866 wurde er vom deutschen Architekten Carl Friedrich Gustav Wähneldt (1830–1873) beauftragt, das \"Nova Friburgo Palace\" (jetzt Museum der Republik) zu dekorieren. 1872 wurde Emil Bauch vom Kaiser Pedro II. mit dem Ritterorden der Rose ausgezeichnet. Im Jahre 1873 schuf Bauch ein lithografiertes Panorama von Rio de Janeiro. Im Jahre 1874 stellte er seine Werke in Hamburg aus, wo er auch Mitglied im Hamburger Künstlerverein war. Emil Bauch erkrankte psychisch und kam in eine psychiatrische Heilanstalt, wo er in den 1890er Jahren starb. Eines seiner letzten Werke war das wenig bekannte Porträt des Franz Joseph I. Das Schaffen Emil Bauchs nimmt neben den Werken von anderen ausländischen Künstlern des 19. Jahrhunderts wie Thomas Ender (1793–1875), Jean-Baptiste Debret (1768–1848) und Benno Treidler (1857–1931) einen wichtigen Platz in der Geschichte der Kultur Brasiliens ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Emil Bauch (* 1823 in Hamburg; † um 1890 in Rio de Janeiro) war ein in Brasilien tätiger deutscher Landschafts-, Genre- und Porträtmaler sowie Lithograf und Pädagoge.", "tgt_summary": null, "id": 2295622} {"src_title": "Spur in den Bergen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Nachdem Capitol Records das Angebot ausgeschlagen hatte, die EMI-Vertriebsrechte für die USA für die Beatles zu übernehmen, schloss Vee-Jay Records einen Vertrag mit den Beatles ab. Erst im Dezember 1963 unterzeichnete Brian Epstein, der Manager der Beatles, einen Plattenvertrag mit Capitol Records für zukünftige Beatles-Veröffentlichungen. Am 26. Dezember 1963 erschien dann mit \"I Want to Hold Your Hand\" / \"I Saw Her Standing There\" die erste Single der Beatles bei Capitol Records. Die Single stieg am 18. Januar 1964 auf Platz 45 in die Billboard Hot 100 ein. Zwei Wochen später führte \"I Want to Hold Your Hand\" die Charts an. Es war der kommerzielle Durchbruch für die Beatles in den USA. Am 20. Januar 1964, zehn Tage nach der Veröffentlichung des Albums \"Introducing... The Beatles\" von Vee-Jay Records, erschien das Album \"Meet the Beatles!\" in den USA, das im Wesentlichen auf dem britischen Album \"With the Beatles\" basiert. Während in Großbritannien das Albumformat 14 Lieder umfassen konnte, waren in den USA zwölf oder weniger Lieder die Regel für ein Album. Weiterhin wurden in den USA erfolgreiche Singles der Beatles auf den Studioalben, im Gegensatz zu Großbritannien, hinzugefügt, sodass eine Anzahl von Liedern übrig blieb, die dann für „neue“ Alben verwendet wurde. \"Meet the Beatles!\" umfasste neun Lieder des Albums \"With the Beatles\", die Singleveröffentlichung \"I Want to Hold Your Hand\" / \"I Saw Her Standing There\" sowie \"This Boy\" die britische Single-B-Seite von \"I Want to Hold Your Hand\". Bei der Zusammenstellung der Lieder wurde darauf geachtet, dass möglichst viele Eigenkompositionen der Beatles auf dem Album enthalten waren, um dem US-amerikanischen Publikum zu zeigen, dass die Beatles auch begabte Komponisten und nicht nur Interpreten von Liedern sind. Die einzige Fremdkomposition war \"Till There Was You\". Vom 7. bis zum 22. Februar 1964 begaben sich die Beatles auf eine Werbetour in die USA. Am 7. Februar 1964 landeten die Beatles in einem PanAm-Flugzeug auf dem New Yorker Flughafen, wo 5000 Fans und 200 Journalisten sie auf dem Rollfeld empfingen. Am 9. Februar 1964 traten die Beatles mit fünf Liedern (\"All My Loving\", \"Till There Was You\", \"She Loves You\", \"I Saw Her Standing There\" und \"I Want to Hold Your Hand\") in der populären \"Ed Sullivan Show\" auf. 73,7 Millionen Zuschauer an den Fernsehgeräten verfolgten die Live-Sendung. Am 11. Februar 1964 erfolgte das erste Konzert der Beatles in den USA, im \"Washington Coliseum\" (Washington, D.C.), das zweite Konzert erfolgte in der New Yorker Carnegie Hall, gefolgt von einem weiteren Auftritt in der \"Ed Sullivan Show\" am 16. Februar, der im \"Deauville Hotel\" in Miami Beach stattfand. Das Album erreichte die Nummer-Eins-Position am 15. Februar 1964 in den US-amerikanischen Billboard 200, wo es elf Wochen blieb. Bis Ende 1966 wurden in den USA mehr als fünf Millionen Exemplare verkauft. Das britische Album \"With the Beatles\" erschien regulär in den USA erst im Jahr 1987 im Rahmen der CD-Veröffentlichungen. Das Album wurde in einer Mono- und in einer Stereo-Version veröffentlicht. Die Monoversion ist die heruntergemischte britische Stereoversion. Bei der Stereoversion des Albums wurden keine Stereoabmischungen der Lieder \"I Want to Hold Your Hand\" und \"This Boy\", sondern sogenannte Duophonic-Abmischungen (Fake-Stereo), verwendet. Das Album \"Meet the Beatles!\" wurde auch in Mexiko, Jamaika, Kolumbien und Kanada veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Covergestaltung.", "content": "Für das Album \"Meet the Beatles!\" wurde das Coverfoto von Robert Freeman für das Album \"With the Beatles\" übernommen.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Die neun fett dargestellten Titel befinden sich auf dem Album \"With the Beatles\". Seite 1 Seite 2", "section_level": 1}, {"title": "Wiederveröffentlichung.", "content": "Das Album \"Meet the Beatles!\" wurde im November 2004 als Bestandteil der Zusammenstellung \"The Capitol Albums Vol. 1\" erstmals als CD veröffentlicht. Die CD beinhaltet die Mono- als auch die Stereoversion des Albums. Im Januar 2014 wurde \"Meet the Beatles!\" als Teil der CD-Box \"The U.S. Albums\" erneut veröffentlicht, es erschien auch separat und enthält wiederum die Mono- und die Stereoversion des Albums. Während bei den Boxen \"The Capitol Albums Vol. 1\" und \"Vol. 2\" die originalen Submaster von Capitol Records und nicht die originalen Master der Abbey Road Studios verwendet wurden, wurden für die Alben der \"The U.S. Albums\" Box im Wesentlichen die im September 2009 veröffentlichten remasterten britischen Mono- und Stereobänder verwendet. Das Album ist seit dem 17. Januar 2014 als Download bei iTunes erhältlich.", "section_level": 1}, {"title": "Auskopplungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "In Kanada veröffentlichte Singles wurden teilweise in die USA importiert. Zwei dieser Importe erreichten Chartplatzierungen, die Lieder von einer der beiden Singles befinden sich auf dem Album \"Meet the Beatles!\":", "section_level": 2}, {"title": "Japanische-Veröffentlichung.", "content": "In Japan erschien am 5. April 1964 als Debütalbum \"Meet the Beatles!\" (Katalognummer ODEON OR-7041), ausschließlich in Mono. Das Album enthält nicht nur 14 statt wie in den USA 12 Lieder, sondern auch eine andere Trackliste. Die Erstauflage der Langspielplatte wurde auf rotem Vinyl gepresst.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Seite 1 Seite 2", "section_level": 2}, {"title": "Wiederveröffentlichung.", "content": "Das Album \"Meet the Beatles!\" wurde im Juni 2014 als Bestandteil der Zusammenstellung \"The Japan Box\" erstmals als CD veröffentlicht. Die CD beinhaltet die Mono-Version des Albums.", "section_level": 2}], "src_summary": "Meet the Beatles! () ist das zweite in den USA veröffentlichte Album der britischen Band The Beatles. Es erschien am 20. Januar 1964. Es ist das erste Album der Beatles, das von Capitol Records vertrieben wurde. Das Album basiert überwiegend auf \"With the Beatles\", dem zweiten britischen Album der Gruppe.", "tgt_summary": null, "id": 1039882} {"src_title": "Teodoro Locsin junior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Parisius, der bei seiner Großmutter aufwuchs, gelangte angeblich als blinder Passagier an Bord der \"SS De Cottica\" der Koninklijke Nederlandsche Stoomboot Maatschappij im Januar 1928 in den Hafen von Amsterdam. 1931 bildete er ein \"Neger-Duo\", das gemeinsam mit Teddy Cotton auftrat und amerikanische Tänze wie den \"Black Bottom\" aufführte. In den nächsten Jahren trat er in verschiedenen Nachtclubs auf und spielte Tanz- und Unterhaltungsmusik. 1936 leitete er die \"Suriname Plantation Band\" (mit Lex Vervuurt und Walther Rens), die auch bei Radio VARA auftrat; in einem Bericht über ihn, der 1937 in der Zeitschrift \"Jazzwereld\" erschien, wurde positive Zitate über ihn von Benny Carter und Coleman Hawkins, dessen Fan er war, wiedergegeben. In den nächsten Jahren spielte er kubanische Musik mit Max Woiski in Rotterdam und Swing mit den \"Collegians\" von Lou van Rees. 1941 gründete er seine \"Coloured Band\", bevor die Auftrittsmöglichkeiten in den Niederlanden unter der deutschen Besatzung immer schwieriger wurden. Nach der Befreiung spielte er für die Soldaten der Alliierten; ab 1946 gehörte er zu \"The Grasshoppers\", mit denen er auch in der Schweiz und in Spanien auftrat. Ende 1947 gründete er \"Kid Dynamite and his Jungle Rhythms\", mit denen er in den nächsten Jahren tätig war. 1952 spielte er in Amsterdam in einer Band um Boy Edgar als Vorgruppe zu Dizzy Gillespie und wurde von der Kritik mit Illinois Jacquet verglichen. In den nächsten Jahren arbeitete er auch mit den \"Skymasters\" für den Rundfunk und machte einige Plattenaufnahmen, unter anderem eine Version des \"Banana Boat Songs\". Auch trat er im Quartett mit Cees Slinger, Dick van der Capellen und Wally Bishop auf, dann mit Nedly Elstak. Mit dem Orchester von Rico Fernando tourte er auch in der Schweiz und in Deutschland. 1963 verunglückte Parisius bei einem Autounfall in Buchholz; an dessen Folgen starb er in einem Hamburger Krankenhaus.", "section_level": 1}, {"title": "Postume Wirkung.", "content": "1986 veröffentlichte das Surinam Music Ensemble das Album \"Dynamite-Cotton Legacy\" als Hommage an die Musiker Kid Dynamite und Teddy Cotton. In 1988 wurde eine Straße in Rotterdam nach ihm benannt. Gemeinsam mit dem \"Surinam Music Ensemble\" und unter Leitung von Eddy Veldman präsentierte 1992 Hans Dulfer die \"Kid Dynamite Suite\", die 1994 nochmal aufgeführt wurde. Hans Hylkema verfasste 2001 einen Dokumentarfilm über Parisius. Die aus Surinam stammende Formation Fra Fra Sound veröffentlichte 2004 unter dem Titel \"Kulembanban\" eine CD mit ihren Versionen von Kompositionen von Parisius und einigen historischen Versionen. 2013 spielte die Theatergruppe \"Urban Myth\" ihr Stück \"Kid Dynamite\" über sein Leben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lodewijk Rudolf Arthur Parisius (* 23. Juli 1911 in Hannover, Para; † 14. Dezember 1963 in Hamburg) war ein niederländischer Tenorsaxophonist surinamischen Ursprungs, der unter dem Künstlername Kid Dynamite, im Jazz, im Rock ’n’ Roll und in der Unterhaltungsmusik tätig war.", "tgt_summary": null, "id": 1258519} {"src_title": "Kociołek Szlachecki", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "James Fergusson wurde als zweiter Sohn des schottischen Militärchirurgen und Verfasser medizinischer Artikel William Fergusson (1773–1846) im Jahr 1808 in Ayr an der Südwestküste Schottlands geboren. Nach Abschluss seiner Schulausbildung an der Royal High School in Edinburgh und an einer Privatschule in Hounslow bei London ging er als Geschäftsmann in ein Indigo-Handelshaus in Kalkutta, Bengalen, in welchem sein älterer Bruder Partner war. Doch bereits wenige Jahre später gründete er sein eigenes Indigo-Handelshaus. Neben seiner kaufmännischen Tätigkeit begann er sich für die Architektur Indiens zu interessieren und unternahm mehrere Reisen. Die Geschäfte liefen gut und bereits nach ca. zehn Jahren kehrte er nach England zurück, wo er sich als Privatgelehrter in London niederließ, doch in den Jahren 1834 bis 1843 unternahm er mehrere Reisen nach Indien. Daneben beschäftigte Fergusson sich mit antiker Architektur des Mittelmeerraumes und mit Themen der Landesverteidigung Englands gegen eine französische Invasion. Im Jahr 1845 veröffentlichte Fergusson das Buch \"The Rock-cut Temples of India\" und erneut zehn Jahre später publizierte er das Werk \"The Illustrated Handbook of Architecture, being a Concise and Popular Account of the different Styles of Architecture prevailing in all Ages and Countries\", das im Jahr 1862 vom Projekt \"A History of the Modern Styles of Architecture\" gefolgt wurde. Sein Werk aus dem Jahr 1855 erlebte eine Neuauflage, bei der die Kapitel zur indischen Architektur jedoch stark verkürzt wurden. Diese wurden im Jahr 1876 im Buch \"The History of Indian and Eastern Architecture\" zusammengefasst und erweitert.", "section_level": 1}, {"title": "Werk (Auswahl).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zeichnungen etc..", "content": "Zu seinem Werk gehören ebenfalls zahlreiche Zeichnungen und Fotografien, die heute zu den frühesten Dokumenten dieser Art zur indischen Architektur zählen.", "section_level": 2}], "src_summary": "James Fergusson (* 22. Januar 1808 in Ayr, Schottland; † 9. Januar 1886 in London) war ein britischer Geschäftsmann und Architekturhistoriker, der sich als einer der ersten Europäer mit indischer Architektur beschäftigte.", "tgt_summary": null, "id": 1581047} {"src_title": "Municipio Hecelchakán", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dennis Nash ist ein alleinerziehender Vater aus Orlando, Florida. Nachdem er seine Anstellung als Bauarbeiter verliert, sind er, seine Mutter Lynn und sein Sohn Connor, mit welchen er zusammen lebt, gezwungen ihre Wohnung zu verlassen. Dabei ist der Hausverwalter Rick Carver für die ordnungsgemäße Durchführung der Räumung zuständig. Carver bietet Dennis eine Anstellung als Handwerker bei sich an, welche Dennis annimmt. Dennis zeigt sich als guter Arbeiter und wird von Carver schnell zu dessen Assistenten befördert. Nun muss er selbst Zwangsräumungen durchführen und erkennt schnell, dass es in diesem Bereich viel Geld zu holen gibt. Carver zeigt ihm wie man bestehende Gesetze ausnutzen kann um Hausbesitzer zu zwingen ihre Wohnung zu räumen. Dennis verdient dadurch viel Geld und plant, sich sein Haus wieder zurückzukaufen. Da dies jedoch gesetzlich mit einigen Komplikationen verbunden ist, entscheidet er sich stattdessen für den Kauf eines weitaus größeren und luxuriöseren Hauses. Als seine Mutter und sein Sohn jedoch erfahren, dass Dennis sich das Haus nur leisten konnte, da er finanziell bedürftigen Menschen, wie auch Dennis einst einer war, den letzten Cent aus der Tasche zieht, sind sie schockiert und entscheiden sich dazu, stattdessen bei Lynns Bruder zu leben. Carver steht mittlerweile kurz vor einem Millionen-Dollar-Deal, welcher jedoch an einem Gerichtsfall eines Hausbesitzers zu scheitern droht. Um den Fall doch noch zu gewinnen bringt Carver Dennis dazu, ein gefälschtes Dokument vor Gericht zu bringen, welches letztendlich den Fall für Carver entscheidet. Bei der folgenden Räumung des Hauses weigert sich der Mann jedoch das Gebäude zu verlassen und die Situation spannt sich an. Kurz bevor es zu einem Schusswechsel zwischen der Polizei und dem Mann kommt, gibt Dennis zu, dass er ein gefälschtes Dokument abgeliefert hat. Dennis wird daraufhin von der Polizei abgeführt, jedoch nicht ohne ein Lächeln des Sohns des Hausbesitzers zu Gesicht zu bekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Gedreht wurde ab dem 18. November 2013 in New Orleans. Der Film feierte am 29. August 2014 Premiere in Venedig, wo er um den Goldenen Löwe konkurrierte, sich jedoch dem schwedischen Film \"Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach\" geschlagen geben musste. In den Vereinigten Staaten kam der Film erst Ende 2015 in die Kinos, weshalb er bei den Preisverleihungen auch erst für das Filmjahr 2015 berücksichtigt wurde. In Deutschland erschien er nicht im Kino, wurde jedoch am 7. April 2016 auf DVD veröffentlicht. Regisseur Bahrani widmete den Film dem im April 2013 verstorbenen Filmkritiker Roger Ebert.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film wurde von Kritikern gut aufgenommen. Auf der Website Rotten Tomatoes hält er eine Bewertung von 92 %, basierend auf einer Durchschnittswertung von 7,6/10 und 138 gewerteten Kritikerstimmen. In dem Fazit der Seite wird der Film als bezeichnet. Kritiker lobten vor allem Michael Shannons Darbietung als Rick Carver.", "section_level": 1}], "src_summary": "99 Homes – Stadt ohne Gewissen (Originaltitel: \"99 Homes\") ist ein US-amerikanisches Filmdrama von Regisseur Ramin Bahrani aus dem Jahr 2014.", "tgt_summary": null, "id": 1050312} {"src_title": "Alitretinoin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Die Bauarbeiten an den Werkshallen begannen unter der Aufsicht von Paul Moody im Jahr 1813 mit der Errichtung einer ersten Tuchfabrik. 1816, 1821 und 1843 folgten weitere Anbauten, von denen das 1821 fertiggestellte Gebäude heute nicht mehr existiert. Die übrigen drei stehen unmittelbar nebeneinander und bilden nach außen eine einheitliche, fünf Stockwerke hohe Fassade mit rund 97,5 m Länge und 13,7 m Breite. Der NRHP-Eintrag bezieht sich auf diese drei ältesten Bauwerke sowie auf das anschließende Grundstück bis zum Charles River. Die übrigen, jüngeren Bauwerke und Objekte auf dem Grundstück der BMC wurden als nicht zur Relevanz beitragend eingestuft. Bereits kurz nachdem das Untergeschoss des ersten Gebäudes fertiggestellt war, richtete Moody dort eine Werkstatt ein, in der er und sein Partner Lowell gemeinsam an Entwürfen für ihre neuen Textilmaschinen arbeiteten. Die Maschinen in der fertiggestellten Fabrik wurden über ein Wasserrad im Untergeschoss angetrieben, das von Jacob Perkins installiert wurde. Im Erdgeschoss wurde kardiert, im ersten Obergeschoss war die Spinnerei und in den oberen beiden Etagen waren die Webereien untergebracht. Als sich nach dem Produktionsbeginn die neuen Maschinen und Verfahren als erfolgreich erwiesen hatten, wurde die Fabrik schrittweise ausgebaut und um neue Gebäude erweitert, was in den 1840er Jahren vor allem durch die Verbesserung der Energiegewinnung ermöglicht wurde. Die drei Fabrikhallen, auf die sich der NRHP-Eintrag bezieht, wurden im Laufe der Zeit nur marginal verändert. Bis in die 1970er Jahre hinein wurden dort – zuletzt durch die \"Puritan Dress Company\" – Textilien hergestellt, sodass die Innenbereiche noch weitgehend im Originalzustand erhalten sind.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Bedeutung.", "content": "Die Textilindustrie Neuenglands war der Ursprung für die Industrialisierung der Vereinigten Staaten und diente als Experimentierfeld für industrielle Prozesse. Die Anfänge reichen bis in die 1790er Jahre zurück, als William Almy und Moses Brown die Ideen und Fähigkeiten des englischen Immigranten Samuel Slater nutzten, um gemeinsam mit ihm in Providence die erste kommerziell erfolgreiche Textilfabrik der USA zu eröffnen. Die Idee fand viele Nachahmer, sodass 1810 bereits 168 Textilfabriken mit 90.000 Webspindeln existierten. Der Markt war hart umkämpft, und die Unternehmen konkurrierten mit preiswerten Importen aus England sowie um qualifizierte Arbeitskräfte und Kapitalgeber. Jeffersons Handelsembargo und der kurze Zeit später ausgetragene Britisch-Amerikanische Krieg veränderten die Situation jedoch, indem ausländische Wettbewerber von der Marktteilnahme ausgeschlossen wurden und Investoren frisches Geld zum Aufbau weiterer Textilfabriken bereitstellten. Zu diesen neuen Unternehmen zählte auch die Boston Manufacturing Company, die mit ihren Innovationen die Prozesse der Textilherstellung von Grund auf neu definierte. Der wesentliche Treiber und Architekt hinter der BMC war Francis Cabot Lowell, der die Textilindustrie der Briten bei seinen Reisen durch Großbritannien eingehend studierte und die Ideen und Pläne dazu auswendig lernte, da der Export dieser Technologien verboten war. Nach seiner Rückkehr gründete er am 23. Februar 1813 gemeinsam mit seinem Schwager Patrick T. Jackson, seinem Cousin Benjamin Gorham, Uriah Cotting sowie weiteren Investoren wie Nathan Appleton die Boston Manufacturing Company mit Sitz in Waltham. Lowells Pläne sahen vor, die Spinn- und Webprozesse erstmals unter einem Dach zu vereinen, das gesamte Unternehmen zu mechanisieren und die Maschinen mit Wasserkraft anzutreiben. Als Standort wählte das Konsortium ein Grundstück am Charles River, auf dem zuvor eine Papiermühle betrieben worden war. Zudem wurde der als hochqualifiziert angesehene Ingenieur Paul Moody als „\"superintendent of construction\"“ (vergleichbar mit der Position eines Bauleiters) eingestellt, da Perkins ein entsprechendes Angebot abgelehnt hatte. Nach rund einem Jahr Bauzeit konnte das erste Gebäude mit Außenabmessungen von circa 27,5 m × 13,7 m fertiggestellt und im November 1814 in Betrieb genommen werden. Lowell entwarf einen Kraftstuhl, der von Moody zunächst als Modell gebaut wurde. Gegen Ende des Jahres war der selbstkonstruierte Webstuhl praxistauglich und diente neben weiteren, zugekauften Maschinen als Grundlage für den Betrieb des Unternehmens. Als Bedienstete stellte die BMC vorwiegend Frauen von den umliegenden Bauernhöfen ein, für die sie unternehmenseigene Unterkünfte gebaut hatte. Aufgrund der neuartigen Kombination aller Produktions- und Verarbeitungsschritte vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt unter einem gemeinsamen Dach und in einer einzigen Organisationseinheit war die BMC das erste Unternehmen der Vereinigten Staaten, das heute als „moderne Fabrik“ bezeichnet wird. Dieses „Waltham-Modell“ wurde von vielen Unternehmen – auch aus anderen Branchen – kopiert und hatte bedeutende Auswirkungen auf die beginnende Industrialisierung der USA. Auf diesem Prinzip wurde mit Lowell auch die erste am Reißbrett geplante Industriestadt der Vereinigten Staaten aufgebaut. Der von Lowell entwickelte Kraftstuhl beendete die Abhängigkeit des Landes von britischen Technologien. Moody gelang es mit seinen Assistenten, erhebliche technologische Fortschritte in nahezu jedem Schritt der Textilherstellung zu erzielen; unter anderem erfand Moody die Schärmaschine, verbesserte das Verfahren zur Roving-Herstellung und entwickelte eine Drossel für das „dead-spindle“-Verfahren des Spinnens. Moodys Anpassungen britischer Entwicklungen und eigene Erfindungen, die er zwischen 1814 und 1824 in der BMC-Werkstatt machte, waren mit Abstand die bedeutendsten der amerikanischen Textilindustrie und bildeten die Grundlage für die Geschäftstätigkeit der Saco-Lowell Shops, die lange Zeit einer der größten Hersteller für Maschinen zur Textilherstellung der USA waren. Bereits in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens vergrößerte sich die BMC erheblich, was sich auch auf das bis dahin eher ländlich geprägte Waltham auswirkte. Die Textilien der BMC waren mit britischen Importen konkurrenzfähig, sodass das Unternehmen beachtliche Gewinne erzielen konnte, die es teilweise in den Bau von Schulen und Kirchen in der Stadt investierte. Darüber hinaus gründete das Unternehmen eine Bibliothek und die erste Feuerwache der Stadt. Auf dem Höhepunkt des Erfolgs starb 1817 Francis Lowell. Jackson und Appleton gründeten daraufhin mit weiteren Investoren – bekanntgeworden als The Boston Associates – die Merrimack Manufacturing Company in der nach ihrem verstorbenen Partner benannten Stadt Lowell. Die BMC konnte jedoch nicht an ihre bisherigen Erfolge anknüpfen und hatte um 1850 den Großteil ihrer ehemaligen Bedeutung eingebüßt. 1929 wurde das Unternehmen endgültig geschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Boston Manufacturing Company (BMC), 1813 von Francis Cabot Lowell gegründet, errichtete als Hersteller von Textilien im 19. Jahrhundert die erste Fabrik in den Vereinigten Staaten, die mehrere Produktionsschritte unter einem Dach vereinte. Zugleich war sie mit mehr als 300 Mitarbeitern lange Zeit der größte Arbeitgeber der USA. Obwohl der Name anderes vermuten lässt, befindet sich das Gebäude in Waltham im Bundesstaat Massachusetts der Vereinigten Staaten. Das Unternehmen wurde 1977 als National Historic Landmark District in das National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen und ist heute ein Industriemuseum.", "tgt_summary": null, "id": 1110178} {"src_title": "Kreisschnittebene", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Titel wurde eingeführt, um die 2006 durch die Abschaffung der ROH Pure Championship entstandene Titel-Lücke im Midcard-Bereich von ROH zu füllen. Um den Titel einzuführen sollte zunächst ein Turnier am 5. und 6. Februar 2010 aufgezeichnet werden. Jedoch verhinderte ein Blizzard den zweiten Termin, so dass die finale Runde erst am 5. März 2010 aufgezeichnet wurde. Am Turnier nahmen acht Teilnehmer teil: Kevin Steen, Kenny King, Colt Cabana, Davey Richards, Delirious, Eddie Edwards, El Generico und Rhett Titus. Das Finale fand am 5. März statt. Eddie Edwards besiegte Davey Richards und wurde damit erster \"ROH World Television Champion\" Zwischen März und Juni 2011 war der Television-Titel inaktiv, da Ring of Honor seinen Fernsehdeal mit HDNet verlor. Als sie dann bei der Sinclair Broadcasting Group unterkamen und eine neue Fernsehshow etabliert wurde, wurde auch der Titel wieder aktiviert.", "section_level": 1}, {"title": "Aktueller Titelträger.", "content": "Der aktuelle ROH World Television Champion ist \"Dragon Lee\" in seiner ersten Regentschaft. Er besiegte den vorherigen Titelträger Shane Taylor bei der Veranstaltung \"Final Battle 2009\" zur Ring of Honor-Fernsehshow am 13. Dezember 2019.", "section_level": 1}, {"title": "Aussehen.", "content": "Der Titel wurde am 5. März 2010 eingeführt, als er Eddie Edwards verliehen wurde. Der Gürtel wurde von All Star Championship Belts entworfen. Er besteht aus einem schwarzen Gurt mit vier kleinen Silberplatten und einer großen Silberplatte in der Mitte. Die Silberplatten haben einen blauen Hintergrund. Die äußeren Platten zeigen eine Zeichnung von einem Kameramann, die beiden inneren eine Landkarte der Erde. Das Ring-of-Honor-Logo befindet sich auf jeder Platte. Auf der großen Platte stehen die Worte „World Television Wrestling Champion“ unter dem ROH-Logo. Als Bild wurde eine Erde mit einem Fernsehsatelliten gewählt. Das Design wurde unter der Regentschaft von Adam Cole im November 2012 zu seinem heutigen Design geändert. So wurde das Blau entfernt und statt des vorherigen Frontaufrduck das ROH-Logo in den Mittelpunkt gestellt. Als Jay Lethal den Titel erhielt, ließ er das Design abändern, so dass die Worte ROH Champion deutlicher hervorgehoben waren. Dabei handelte es sich um eine Storyline, in der er behauptete, der Titel wäre wichtiger als die ROH World Championship. Jay Lethal hielt den Titel 567 Tage, zeitweise zusammen mit dem World Title.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die ROH World Television Championship ist ein Wrestlingtitel für Einzelwrestler von Ring of Honor (ROH). Wie im Wrestling allgemein üblich erfolgt die Vergabe nach einer zuvor bestimmten Storyline.", "tgt_summary": null, "id": 1284578} {"src_title": "John A. Gotti", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herstellung.", "content": "Für die Zubereitung kommt rohes Gemüse in eine Schneidemaschine. Die Schneidemaschine funktioniert wie eine Zentrifuge, die an den Seiten scharfe Messer besitzt. Durch die Zentrifugalkraft wird das Gemüse an die scharfen Messer gedrückt und anschließend in circa 2–4 mm dünne Scheiben geschnitten. Diese gelangen dann in eine Edelstahl-Fritteuse und werden dort, meist in Sonnenblumenöl, auf 160 °C circa 6–12 Minuten lang, frittiert. Rohes Gemüse besteht meist zu 75 % aus Wasser. Dank ihres Gewichts sinken sie zunächst auf den Boden. Durch die Hitze wird ihnen die Feuchtigkeit entzogen, sodass die Gemüsescheiben schrumpfen und leicht werden, bis sie an die Oberfläche steigen. Nach dem Abtropfen werden die Gemüsechips gesalzen und je nach Geschmack noch mit anderen Gewürzmischungen vermischt. Dies geschieht in einer Trommelmaschine, in der die Chips immer noch warm und die Gewürzmischung durch die Wärme auf den Chips haften bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammensetzung und Nährwert.", "content": "Bei der Herstellung von Gemüsechips (dies gilt auch für Kartoffelchips) entstehen durch das Frittieren mit hohen Temperaturen gehärtete Fettsäuren, bekannt auch als Trans-Fettsäuren. Gehärtete Fette werden industriell erzeugt, indem man pflanzliche Fette auf 150–240 °C erhitzt. Da gehärtete Fette lange haltbar sind, kommen sie in Fertigprodukten zum Einsatz. Außerdem entstehen bei der Herstellung in der Maillard-Reaktion relativ hohe Mengen Acrylamid, das in Verdacht steht, krebserregend zu sein. Acrylamid entsteht dann, wenn Kohlenhydrate auf hohen Temperaturen erhitzt werden. Diese Fette werden dann als pflanzliche Fette auf der Verpackung deklariert. In einer im August 2017 von der Stiftung Warentest durchgeführten Untersuchung von 15 auf dem Markt befindlichen Gemüsechips-Mischungen erhielten nur drei der getesteten Produkte eine gute Bewertung, während drei von ihnen eine erhöhte Anreicherung mit Acrylamid und eines eine starke Belastung mit Nitrat, das sich zu Nitrit reduzieren und so krebserregende Nitrosaminen bilden kann, aufwiesen. Insgesamt gerügt wurden zudem die in den Produkten enthaltenen großen Mengen an Fett, Salz und Zucker.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gemüsechips, auch Chips genannt, sind ein scheibenförmiges Nahrungsmittel, das aus verschiedenen Gemüsesorten hergestellt werden kann. Meist sind es Pastinaken, Süßkartoffeln und Rote Bete. Sie bestehen aus sehr dünnen und frittierten Gemüsescheiben. Es gibt sie auch in gebackener beziehungsweise gedörrter Variante. Im Allgemeinen werden Kartoffelchips zu den Gemüsechips gezählt, allerdings nicht mit diesen assoziiert.", "tgt_summary": null, "id": 2136376} {"src_title": "Wahl zum 17. Landtag von Baden-Württemberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Zdunki liegt im südlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, neun Kilometer südlich der Kreisstadt Ełk \"(Lyck)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1465 wurde das kleine, nach 1785 \"Sdunken\", nach 1818 \"Zdunken\" und bis 1938 \"Sdunken\" genannte Dorf gegründet. Zwischen 1874 und 1945 war es in den Amtsbezirk Ostrokollen () eingegliedert, der – 1938 in „Amtsbezirk Scharfenrade“ umbenannt – zum Kreis Lyck im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. 165 Einwohner waren 1910 in Sdunken registriert. Ihre Zahl verringerte sich bis 1933 auf 163 und belief sich 1939 auf 155. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Sdunken gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Sdunken stimmten 100 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) des Jahres 1938 wurde Sdunken aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Ulrichsfelde (Ostpr.)“ umbenannt. In Kriegsfolge wurde das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen an Polen überstellt und erhielt die polnische Namensform „Zdunki“. Es ist heute in das Schulzenamt () Bobry \"(Bobern)\" einbezogen und ist somit eine Ortschaft der Gmina Ełk (Landgemeinde \"Lyck\") im Powiat Ełcki (Kreis \"Lyck\"), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1945 war Sdunken resp. Ulrichsfelde in die evangeischen Kirche Ostrokollen (1938 bis 1945 \"Scharfenrade\", ) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union und in die römisch-katholische Kirche St. Adalbert in Lyck im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Zdunki zur Pfarrei Nowa Wieś Ełcka () mit der Filialkirche in Bobry \"(Bobern)\" im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Kirchenglieder halten sich zur Kirchengemeinde in Ełk, einer Filialgemeinde der Pfarrei in Pisz () in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Zdunki liegt an der verkehrstechnisch bedeutenden polnischen Landesstraße 65 (hier im Abschnitt der einstigen deutschen Reichsstraße 132), die von der polnisch-russischen Staatsgrenze bis zur polnisch-weißrussischen Grenze führt und die beiden Woiwodschaften Ermland-Masuren und Podlachien miteinander verbindet. Außerdem endet eine Nebenstraße von Bobry (Gemeinde Prostki) über Bobry (Gemeinde Ełk) in Zdunki. Eine Bahnanbindung besteht nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zdunki [] () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Gmina Ełk (Landgemeinde \"Lyck\") im Powiat Ełcki (Kreis \"Lyck\").", "tgt_summary": null, "id": 732582} {"src_title": "Sinomammut", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie und Verkehr.", "content": "Hardy liegt im Norden von Arkasas im Vorland der Ozark Mountains am Spring River und an der Eisenbahnstrecke der ehemaligen St. Louis – San Francisco Railway (heute BNSF) zwischen Memphis und Springfield. Das Stadtgebiet wird vom U.S. Highway 62 auf gemeinsamer Route mit dem U.S. Highway 412 durchquert. Von Imboden bis Hardy verläuft auch der U.S. Highway 63 auf dieser Route, der aber im Westen der Stadt nach Norden abzweigt. Der Arkansas Highway 175 mündet von Norden kommend am Ostrand der Stadt auf den U.S. Highway ein und zweigt am Westrand nach Cherokee Village ab.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Siedlung entstand 1883 mit dem Bau der \"Kansas City, Springfield, and Memphis Railroad\". Sie wurde nach dem Eisenbahnbauunternehmer James A. Hardy aus Batesville benannt und von Walter Clayton auf einer Fläche von angelegt. Da der Name \"Hardy\" beizeiten von der Post als Zustelladresse für die Eisenbahnarbeiter in diesem Gebiet akzeptiert wurde, hatten Bestrebungen von Einwohnern, den Ort nach einem nahem Flüsschen in \"Forty Islands\" umzubenennen, keinen Erfolg. Ursprünglich sollte die Stadt Dienste für Reisende anbieten. Am 12. Juli 1894 erhielt der Ort die Gemeinderechte. Die große Entfernung nach Evening Shade, dem damaligen Sitz der County-Verwaltung, führte dazu, dass 1894 das Sharp County in zwei Distrikte geteilt und Hardy der Verwaltungssitz des nördlichen Distrikts wurde. Nach dem Bau eines Gerichtsgebäudes und der Etablierung von Verwaltungsstrukturen stieg die Einwohnerzahl bis 1900 auf 347 Personen. Der Arzt George Gillespie Buford aus Memphis und seine Ehefrau waren 1908 wegen eines defekten Eisenbahnzugs in Hardy aufgehalten worden. Nach einem Ausflug auf Wahpeton Hill südlich der Stadt waren sie von der schönen Gegend so beeindruckt, dass sie im folgenden Jahr ein Grundstück für ein Sommerhaus erwarben. Nach weiterem Grunderwerb im Gebiet der Jordan und East Wahpeton Hills ließen sie dort 1912 zehn weitere Ferienhäuser bauen und nannten die entstehende Sommerfrische \"Wahpeton Inn\". 1932 eröffnete L. L. Ward aus Blytheville eine zweite Sommerfrische, die er \"Rio Vista\" nannte. Sommerlager für die Jugend entstanden ebenfalls: 1916 wurden \"Miramichee\" von der YWCA und \"Kia Kima\" von den Boy Scouts gebaut, die Girl Scouts bauten 1920 \"Camp Kiwani\". Der Tourismus führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt. Um 1930 hatte die Stadt 508 Einwohner, aber von Juli bis September etwa 1000 Besucher pro Tag. Diese waren zwar willkommen, bedeuteten aber erheblichen Aufwand für die Bewohner. Neben dem Eisenbahnanschluss bestanden auch Busverbindungen von und nach Hardy. Mit zunehmendem Autoverkehr und dem Ausbau des staatlichen Straßennetzes verschob sich der Schwerpunkt des Tourismus von Langzeit- auf Wochenendbesuche. Die Ferienhäuser der Sommerfrische Wahpeton wurden einzeln verkauft, und 1955 wurden Häuser für Senioren errichtet. Hardy wurde zu einem wichtigen Ort für Seniorenwohnsitze. Auch die Gründung von Cherokee Village führte zu einer Zunahme des Fremdenverkehrs in die Ozarks. Mit den verbesserten Straßenverhältnissen wurde die doppelte Verwaltungsstruktur im County überflüssig, und 1963 wurde Ash Flat der Sitz des Sharp County. Der Bahnhof von Hardy wurde 1970 geschlossen, worauf mehrere Geschäfte aus der Hauptstraße wegzogen. Eine Überschwemmung im Jahr 1982 beschleunigte diesen Prozess. Statt der alteingesessenen Geschäfte haben sich Antiquitäten- und Kunstgewerbeläden etabliert.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "1968 wurde in Hardy das \"Arkansaw Traveller Folk Theater\" gegründet, das die Bewahrung der Kultur der Ozarks zum Ziel hat. Die Fernsehserie \"Clash of the Ozarks\" des Discovery Channel spielt in Hardy. Mehrere Gebäude in Hardy, darunter einige Wohn- und ursprüngliche Ferienhäuser sowie das Ortszentrum und der Bereich um den Friedhof, sind als Kulturdenkmale in das National Register of Historic Places aufgenommen worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hardy ist eine Stadt und ein Erholungsort in Arkansas, USA, die zum größten Teil im Sharp County und mit ihrem Nordteil im Fulton County liegt. Im Jahr 2010 hatte sie 772 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1018504} {"src_title": "Hans Ulrich Steger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Die Karriere von Golubović begann im Jahr 2003 PKB Padinska Skela in der zweiten Liga der Republika Srpska, der dritthöchsten Spielklasse von Bosnien-Herzegowina. Dort gelang ihm in der Saison 2004/05 mit zehn Treffern bei 28 Einsätzen der Durchbruch, musste mit seinem Team am Saisonende jedoch absteigen. Anschließend verpflichtete ihn Erstligist FK Leotar Trebinje. Auch hier entwickelte er sich zur Stammkraft im Sturm. In der Hinrunde der Spielzeit 2007/08 konnte er jedoch lediglich zwei Treffer erzielen und verließ das abstiegsbedrohte Trebinje zum kroatischen Zweitligisten NK Slavonac Stari Perkovci. Nach Anlaufschwierigkeiten konnte er in der Saison 2008/09 elf Tore dazu beisteuern, dass sein Klub die Liga auf dem vierten Platz abschloss, was den Aufstieg in die erste kroatische Liga bedeutete. Sein Verein konnte das Aufstiegsrecht jedoch nicht wahrnehmen und Golubović schloss sich daraufhin Aufsteiger Međimurje Čakovec an. Mit Međimurje musste er am Ende der Spielzeit 2009/10 umgehend absteigen. Seine 13 Treffer sorgten jedoch dafür, dass ihn Aufsteiger RNK Split unter Vertrag nahm. Dort konnte er seine Torgefährlichkeit nur selten unter Beweis stellen. In der Saison 2010/11 erreichte er mit seinem Team die Qualifikation zur Europa League, schied dort aber in der dritten Runde gegen den FC Fulham aus. In der Winterpause 2011/12 verließ Golubović Split und heuerte beim rumänischen Erstligisten Ceahlăul Piatra Neamț an. Mit Ceahlăul kämpfte er in folgenden Spielzeiten um den Klassenverbleib, machte aber stets mit zweistelliger Torausbeute auf sich aufmerksam. Im Sommer 2014 verpflichtete ihn der dänische Erstligist SønderjyskE. Hier konnte er sich nicht durchsetzen. Er kam in der Hinrunde 2014/15 nur zu neun Einsätzen und einem Torerfolg. Golubović kehrte nach Rumänien zurück und schloss sich CSMS Iași an. Im Sommer 2016 nahm ihn Rekordmeister Steaua Bukarest unter Vertrag. Nur ein halbes Jahr später wechselte er zurück zu CSMS Iași. Im Sommer 2017 verpflichtete ihn Ligakonkurrent Gaz Metan Mediaș, ehe er Anfang 2018 zum FC Botoșani wechselte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bojan Golubović (* 22. August 1983 in Konjic, SFR Jugoslawien) ist ein bosnisch-herzegowinischer Fußballspieler. Er steht seit Januar 2018 beim FC Botoșani in der rumänischen Liga 1 unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 378509} {"src_title": "Nebraska Danger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie, Ausbildung und Beruf.", "content": "Thomas Garrett absolvierte die \"Louisa County High School\" in Virginia. Ab 1990 studierte er an der University of Richmond und schloss dort 1994 mit dem Bachelorgrad in Geschichte und Erziehungswissenschaft ab. Zwischen 1995 und 2000 diente er in der United States Army, in der er bis zum Rang eines Hauptmanns aufstieg. Er war unter anderem in Bosnien eingesetzt. Für seine militärischen Leistungen erhielt er unter anderem die Army Achievement Medal. Er kehrte im Jahr 2000 an die University of Richmond zurück und studierte an deren Law School Jura, was er 2002 mit dem Juris Doctor abschloss. 2002 wurde er \"assistant attorney general\" (stellvertretender Staatsanwalt) in Virginia. Im Jahr 2008 wurde er Staatsanwalt im Louisa County. Anschließend arbeitete er als Finanzverwalter für \"Spidersfans Incorporated\". Garrett hat zwei Kinder.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "2004/05 war Garrett politischer Direktor der Wahlkampagne Bob McDonnells. Zwischen 2012 und 2016 gehörte Garrett für den 22. Wahlbezirk dem Senat von Virginia an. Bei der Wahl 2016 wurde Garrett im fünften Kongresswahlbezirk Virginias gegen die Demokratin Jane Dittmar in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 2017 die Nachfolge von Robert Hurt antrat, der 2016 nicht mehr kandidierte. Garrett schloss sich dem rechtskonservativen Freedom Caucus an, nachdem er das im Wahlkampf noch ausgeschlossen hatte, und sorgte durch ein Foto vom März 2017 für Kritik, das ihn bei einem Treffen mit dem Organisator der rechtsextremen Demonstrationen in Charlottesville 2017 zeigte. Ein Jahr nach den Ausschreitungen, die ein Todesopfer gebracht hatten, erklärte Garrett, er habe aus Sicherheitskreisen erfahren, dass dabei eine russische Einflussnahme stattgefunden habe. Im Mai 2018 wurden nach dem Rücktritt seines Stabschefs Vorwürfe von Mitarbeitern laut, er habe diese wie persönliches Dienstpersonal behandelt. Garrett gab daraufhin nach öffentlichem Zögern Ende Mai 2018 bekannt, er sei ein Alkoholiker und werde bei der Wahl zum Repräsentantenhaus 2018 nicht wieder antreten. Gegen ihn wurden im Juli 2018 zwei Kongress-Untersuchungen eingeleitet. Sein Wahlbezirk, der weite Teile des Zentrums des Bundesstaates umfasst, hat einen Cook Partisan Voting Index von R+6, also strukturell einen leichten republikanischen Vorteil. Bei der Wahl im November 2018 setzte sich der Republikaner Denver Riggleman mit 52 Prozent der Stimmen gegen die Demokratin Leslie Cockburn durch. Garrett schied am 3. Januar 2019 aus dem Kongress aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas A. Garrett (* 27. März 1972 in Atlanta, Georgia) ist ein amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Von 2017 bis 2019 vertrat er das Zentrum des Bundesstaats Virginia im US-Repräsentantenhaus.", "tgt_summary": null, "id": 1979031} {"src_title": "Wilhelm von der Emde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Chassis und Motoren.", "content": "Das am weitesten verbreitete Chassis der Saison war der bereits 1969 entwickelte Brabham BT30. Insgesamt 18 Teams und 30 Fahrer traten mit diesem Modell an. Verbreitet war auch der ältere Brabham BT23, der wiederholt in der C-Version gemeldet wurde. Vereinzelt gab es schließlich Chassis des neu gegründeten Herstellers March Engineering, ferner von BMW, Crosslé, Ferrari, Lotus, Pygmée und Tecno. Nahezu alle Teams verwendeten in der Saison 1970 den Cosworth-FVA-Motor, der etwa 230 PS leistete. Lediglich BMW installierte eigene Motoren, und in einem Team erschien zeitweise ein Sechszylindermotor von Ferrari.", "section_level": 2}, {"title": "Teams.", "content": "Im Laufe der Saison meldeten sich insgesamt 39 Teams zu Meisterschaftsrennen. Ganz überwiegend waren es werksunabhängige Kundenteams, teilweise auch Fahrer, die mit eigener Nennung antraten. Nur wenige Konstrukteure gingen mit eigenen Werksteams an den Start. Der deutsche Automobilhersteller BMW, der italienische Hersteller Tecno und das französische Unternehmen Pygmée waren mit Werksteams vertreten. In Großbritannien war es üblich, dass Hersteller ein ausgewähltes Privatteam bevorzugt belieferten, das dann als Quasi-Werskteam galt. So war Malcolm Guthrie Racing das von March werksseitig unterstützte Team, bei Lotus war es Jochen Rindt Racing, dessen Alltagsgeschäft von Bernie Ecclestone geleitet wurde, und im Falle Brabhams Sports Motor International. Der italienische Sport- und Rennwagenkonstrukteur Alejandro De Tomaso, der via Frank Williams Racing Cars mit einem eigenen Auto an der Formel-1-Weltmeisterschaft 1970 teilnahm, meldete zu einem Meisterschaftslauf in Italien eine Formel-2-Konstruktion, trat damit aber letztlich nicht an.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrer.", "content": "Zu den Meisterschaftsrennen des Jahres 1970 meldeten sich insgesamt 74 Fahrer. Nur vier Fahrer, unter ihnen der spätere Europameister Clay Regazzoni, bestritten alle Meisterschaftsläufe. Alle übrigen ließen einzelne Rennen aus; viele traten überhaupt nur bei ausgewählten Rennen an, und drei der gemeldeten Fahrer erschienen letztlich bei gar keinem Rennen. Neben den regulären Formel-2-Fahrern erschienen bei einigen Rennen auch erfahrene Piloten, die bereits in der Formel 1 etabliert waren. Zu ihnen gehörten Chris Amon, Jack Brabham, Graham Hill, Jacky Ickx, Jochen Rindt und Jackie Stewart. Sie galten als \"Graded Drivers\" und konnten keine Punkte in der Europameisterschaft erzielen.", "section_level": 2}, {"title": "Rennen.", "content": "Die Meisterschaft 1970 umfasste mit acht Rennen einen Lauf mehr als im Vorjahr. Die Meisterschaftsläufe wurden um 13 Rennen ergänzt, die keinen Meisterschaftsstatus hatten. Drei Monate nach dem letzten Rennen des Jahres 1970 und zwei vor dem ersten des Jahres 1971 lag die Kolumbianische Formel-2-Serie, die den Kundenteams und den Piloten die Möglichkeit gab, ihr Material unter Wettbewerbsbedingungen zu testen.", "section_level": 2}, {"title": "Teams und Fahrer: Meldeliste.", "content": "Die nachstehende Übersicht gibt die Teams und Fahrer wieder, die sich zu den Meisterschaftsläufen der Saison 1970 gemeldet haben.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrerwertung.", "content": "Die Punktevergabe richtete sich nach folgendem Schema: Nur die besten sechs Ergebnisse wurden gewertet. Danach ergab sich am Saisonende folgende Fahrwertung:", "section_level": 1}, {"title": "Rennen ohne Meisterschaftsstatus.", "content": "Neben den acht Meisterschaftsläufen fanden 1970 insgesamt 13 weitere Rennen für Formel-2-Autos statt, die nicht zur Europameisterschaft zählten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Formel-2-Europameisterschaft 1970 war die vierte Saison dieser 1967 etablierten Motorsportserie. Die Meisterschaft umfasste acht Rennen, die in Deutschland, Großbritannien, Italien, Österreich und Spanien abgehalten wurden. Der Meistertitel ging an Clay Regazzoni, der als Spitzenfahrer des Tecno-Werksteams vier Rennen gewann.", "tgt_summary": null, "id": 1260637} {"src_title": "Luby’s", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Von WrestleMania 21 bis WrestleMania XXVI fand das \"Money In The Bank Ladder Match\" bei WrestleMania statt, das laut Storyline von Chris Jericho erfunden wurde. Hierbei traten meistens zehn Wrestler, die sich vorher in Qualifikations-Matches qualifiziert haben, in einem sogenannten Leiter-Match um einen Koffer an. Der Gewinner bekommt den im Koffer befindlichen Vertrag, der ihn laut Storyline dazu berechtigt, in den nächsten zwölf Monaten zu jedem beliebigen Zeitpunkt ein Titel-Match um einen der World-Titel der WWE zu fordern. Der Name \"Money in the Bank\" kommt daher, da das Match jederzeit gefordert werden kann – zum Beispiel auch nachdem der amtierende Champion gerade eben ein hartes Match ausgetragen hat und schwer angeschlagen ist, so dass der Herausforderer eine Titelchance hat, die so wahrscheinlich erscheint, wie das Geld auf der Bank sicher ist. Bisher hat jeder außer John Cena, Damien Sandow, Baron Corbin und Braun Strowman das Recht auf ein Titelmatch zu jedem Zeitpunkt auch zum Titelgewinn nutzen können. Der Inhaber des Koffers ist vor allem eine Reserve für die WWE, wenn sich vor dem geplanten Zeitpunkt des Einsatzes des Koffers ein amtierender Champion so sehr verletzt, dass eine weitere Titelverteidigung wegen der anstehenden Pause nicht mehr möglich ist. So erhielt z. B. Edge als Inhaber des Koffers (den er offiziell vom eigentlichen Inhaber Mr. Kennedy gewann, der verletzungsbedingt pausieren musste) ein Titelmatch gegen den Undertaker, indem er den Koffer einsetzte, nachdem Mark Henry den Undertaker hart attackiert hatte. Tatsächlich musste der Undertaker wegen einer Bizepssehnenruptur für längere Zeit pausieren. Seit WrestleMania XXVII wird dieses Match nicht mehr bei WrestleMania ausgetragen, da man rund um dieses Match einen eigenen PPV aufgebaut hat. Somit sind Edge, Rob Van Dam, Mr. Kennedy, CM Punk und Jack Swagger die einzigen Wrestler, die diese Matchart bei WrestleMania gewinnen konnten. Seit Einführung des PPV \"Money in the Bank\" hatten beide Brands der WWE (\"RAW\" und \"SmackDown\") ihr eigenes \"Money in the Bank Ladder Match\", seit dem Ende des \"roster splits\" im Jahr 2011 wurden die beiden Matches nicht mehr nach dem Roster, sondern nach dem Titel getrennt ausgerichtet, wobei Wrestler aus allen Rostern teilnehmen dürfen. Nach der Titelvereinigung der beiden World-Titles (\"WWE Championship\" und \"World Heavyweight Championship\") wurde nur noch ein Money In The Bank Match um den Vertrag ausgerichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "WWE Money in the Bank ist eine Großveranstaltung der Wrestling-Organisation WWE, die jährlich als Pay-per-View ausgestrahlt wird. Sie wurde erstmals 2010 als neuer WWE-PPV im Juli ausgetragen. Seit dem Jahr 2014 wird sie im Monat Juni ausgetragen.", "tgt_summary": null, "id": 436913} {"src_title": "Rockex", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "John Franklin Swift wurde im Februar 1829 in Bowling Green geboren. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er in San Francisco. Über seine Kindheit ist so gut wie nichts bekannt. Im Jahr 1863 saß er erstmals als republikanischer Abgeordneter in der California State Assembly; weitere Amtszeiten folgten von 1873 bis 1875 sowie von 1877 bis 1880. Von 1865 bis 1866 arbeitete Smith für das U.S. Land Office. Er wurde ernannt, um als Regent für die University of California von 1872 bis 1888 zu dienen. Im Juni 1888 nahm er als Delegierter an der Republican National Convention in Chicago teil. 1867 reiste Swift mit der USS Quarker City zum Heiligen Land. Diese Reise erwähnte Mark Twain in seinem Buch Die Arglosen im Ausland. Als Gesetzgeber schrieb er in die kalifornische Verfassung neue Bestimmungen ein, die von der Aufsichtsbehörde erlassen worden sind, um den Wasserverbrauch zu regulieren. Im Jahr 1880 reiste Swift mit seinen Kommissionsmitgliedern William Henry Trecot und James Burrill Angell nach Peking als Mitglied der Vertragskommission. Ausgang war der Angell Treaty von 1880, um die Einwanderung von chinesischen Arbeitern in die Vereinigten Staaten zu regulieren. Im Chae Chan Ping gelang es Swift am Obersten Gerichtshof Kaliforniens, das Einwanderungsgesetz der Arbeiterkräfte zu wahren. Am 12. März 1889 wurde Swift von US-Präsident Benjamin Harrison zum amerikanischen Gesandten in Japan ernannt. Er trat sein Amt als Nachfolger von Richard B. Hubbard am 15. Mai desselben Jahres an und verstarb am 10. März 1891 in Tokio. Ihm folgte Frank Coombs als Gesandter nach.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "Swift veröffentlichte als Autor mehrere Bücher u. a.:", "section_level": 1}], "src_summary": "John Franklin Swift (* 28. Februar 1829 in Bowling Green, Kentucky; † 10. März 1891 in Tokio) war ein US-amerikanischer Autor und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1204744} {"src_title": "Fatlips Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Er wurde geboren als der ältere der beiden Söhne des Ottavio Cagiano de Azevedo und der Mariangela Zagaroli. Nach dem Studium an der Päpstlichen Akademie für kirchliche Adlige, das er 1817 begann, promovierte er am 22. Juli 1819 zum \"Doctor iuris utriusque\". Die Priesterweihe empfing er am 10. August 1824 und war danach in verschiedenen Positionen an der römischen Kurie tätig. Papst Pius VIII. ernannte ihn zum Hausprälat Seiner Heiligkeit. Er wurde Ende 1831 Gouverneur der Stadt Spoleto und 1833 Präsident der Provinz Perugia. Von 1836 bis August 1837 war er Vize-Legat in Ferrara. Als 1837 in Rom die asiatische Grippe ausbrach, wurde er dorthin gerufen, um der Seuche Einhalt zu gebieten. Seine Maßnahmen erwiesen sich als so erfolgreich, dass er daraufhin eine hohe Position in der Gesundheitsverwaltung des Kirchenstaates erhielt. Zudem wurde er Rektor der Universität La Sapienza. Am 22. Januar 1844 wurde er zum Bischof von Senigallia berufen. Die Bischofsweihe spendete ihm am 11. Februar desselben Jahres im Petersdom Papst Gregor XVI.; Mitkonsekratoren waren Kardinalvikar Costantino Patrizi Naro und Kardinal Gabriele Ferretti, Präfekt der Kongregation für Ablässe und die heiligen Reliquien. Im Konsistorium vom 22. Januar 1844 kreierte Papst Gregor XVI. ihn zum Kardinalpriester. Den Kardinalshut und die Titelkirche \"Santa Croce in Gerusalemme\" verlieh der papst ihm am 25. Januar desselben Jahres. Antonio Maria Cagiano de Azevedo nahm am Konklave 1846 teil, bei dem Papst Pius IX. gewählt wurde. Auf seinen Bischofssitz resignierte er am 18. Juli 1848. Im Sommer 1853 wurde er Präfekt der Konzilskongregation, was er bis zum 26. September 1860 blieb. Am 23. Juni 1854 wurde er zum Kardinalbischof von Frascati erhoben. Vom 23. März 1855 bis zum Jahr 1856 war er Kämmerer des Heiligen Kardinalskollegiums. Ab dem 28. September 1860 war er Kardinalgroßpönitentiar, dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod inne. Antonio Maria Cagiano de Azevedo starb am 13. Januar 1867 in Rom und wurde in seiner römischen Titelkirche \"Santa Croce in Gerusalemme\" beigesetzt. Sein Neffe Ottavio Cagiano de Azevedo wurde 1905 ebenfalls Kardinal.", "section_level": 1}], "src_summary": "Antonio Maria Cagiano de Azevedo (* 14. Dezember 1797 in Santopadre; † 13. Januar 1867 in Rom) war ein italienischer Geistlicher und Kardinal der Römischen Kirche.", "tgt_summary": null, "id": 2478337} {"src_title": "Trans-World-Airlines-Flug 553", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster Akt.", "content": "Gärten des Königspalasts in Damaskus \"Szene 1.\" Männer und Frauen genießen den Frieden am Hof König Hydraots. Ein Muezzin richtet ihre Gedanken an Allah. \"Szene 2.\" Der zauberkundige syrische Herrscher Ismen berichtet von der Ankunft des christlichen Kreuzfahrerheeres unter seinem Anführer Bohumír z Bouillonu (Gottfried von Bouillon). Dieser wolle unter dem Vorwand, das Grab Christi zu befreien, das ganze Land erobern. Hydraot ruft zum Kampf gegen die Eindringlinge auf. Doch Ismen traut der Schlagkraft des damaszenischen Heeres nicht und schlägt stattdessen eine List vor: Hydraot solle seine ebenfalls der Zauberei mächtige Tochter Armida dazu überreden, in das gegnerische Lager zu gehen, um die Ritter durch ihre Schönheit zu verwirren und Zwietracht unter ihnen zu säen. \"Szene 3.\" Als Armida erscheint, hört sie ihrem Vater kaum zu – so sehr ist sie in Gedanken bei einem fremden Ritter (Rinald), dem sie kürzlich bei einer Jagd begegnet ist. Als Hydraot ihr endlich sein Ansinnen erklärt hat, lehnt Armida ab. Auch Drohungen ihres Vaters können sie nicht umstimmen. Daraufhin zeigt Ismen ihr eine magische Vision des christlichen Lagers, um ihr den Ernst der Lage darzulegen. Armida bemerkt unter den Rittern ihren Angebeteten und nimmt die Aufgabe an.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Akt.", "content": "Das christliche Lager bei Damaskus \"Szene 1.\" Die versammelten Kreuzfahrer feiern Gottesdienst mit dem Eremiten Petr. \"Szene 2.\" Die Ritter Gernand, Roger, Dudo und Sven können es kaum erwarten, endlich den Kampf zu beginnen. Ubald richtet ihre Aufmerksamkeit auf einen Herold. \"Szene 3.\" Der Herold fordert die Anwesenden auf, sich vor dem Zelt des Feldherrn zu versammeln. \"Szene 4.\" Die Ritter erwarten gespannt die Rede Bohumírs. \"Szene 5.\" Die schwarz gekleidete und verschleierte Armida erscheint im Lager und verlangt, den Anführer zu sprechen. Sofort entsteht Unruhe unter den Rittern. Petr erkennt die Gefahr, die von der scheinbar trauernden Frau ausgeht. Er versucht vergeblich, sie aus dem Lager zu bekommen. Rinald dagegen bietet Armida seine ritterliche Hilfe an. Die beiden erkennen sich wieder und schwärmen von ihrer gegenseitigen Liebe. \"Szene 6.\" Als Bohumír aus seinem Zelt tritt, bittet ihn Rinald, Armida sein Gehör zu schenken. Nachdem sie sich vorgestellt hat, erzählt sie eine Lügengeschichte: Ihr Onkel habe ihren Vater Hydraot geblendet und in den Kerker geworfen, um selbst die Macht an sich zu reißen. Da sie ihm nicht zu Willen sein wollte, habe er ihren Bruder in die Wüste verbannt. Sie sei daraufhin aus der Stadt geflohen, um die Kreuzfahrer um Unterstützung bei ihrer Rache und der Befreiung ihres Vaters zu bitten. Sie kenne einen geheimen Weg in die Stadt. Rinald und viele weitere Ritter sind sofort bereit, ihr zu helfen. Bohumír, der nicht auf so viele seiner Leute verzichten kann, beschließt, das Los entscheiden zu lassen, wer mit Armida gehen darf. \"Szene 7.\" Rinald und Armida haben einen Moment für sich. Da sie sich nicht auf das Los verlassen wollen, entscheiden sie sich zur Flucht. \"Szene 8.\" Petr schöpft Verdacht, kann die Flucht aber nicht mehr verhindern, da Ismen mit einem von Drachen gezogenen Zauberwagen auftaucht und Armida und Rinald fortbringt", "section_level": 2}, {"title": "Dritter Akt.", "content": "Armidas Zaubergarten \"Szene 1.\" Armida und Rinald genießen ihre Liebe in einem Zaubergarten mitten in der Wüste. Sirenen, Nymphen und Feen besingen die Schönheit und friedliche Atmosphäre des Gartens. \"Szene 2.\" Ismen beobachtet das Paar eifersüchtig, da er selbst ein Auge auf Armida geworfen hat. \"Szene 3.\" Während Rinald schläft, gemahnt Ismen Armida an ihre Pflicht, Rinald zu töten. Doch Armida steht zu ihrer Liebe und weigert sich. Weder Ismens eigene Liebeserklärung noch seine Warnungen vor der Heimtücke des Kreuzritters können sie umstimmen. Schließlich droht er, den ganzen Palast mit dem Zaubergarten über ihnen zusammenbrechen zu lassen. Armida verweist im Gegenzug auf ihre eigenen Zauberkräfte. \"Szene 4.\" Als Rinald erwacht, kommt es zu einem Kräftemessen zwischen Ismens und Armidas magischen Fähigkeiten. Sie lässt den von Ismen vernichteten Palast und Garten sogleich wieder in voller Pracht erscheinen. Der gedemütigte Ismen schwört Rache. \"Szene 5.\" Die Sirenen locken zwei Kreuzritter herbei, die sich auf der Suche nach Rinald befinden. Ismen erkennt sogleich seine Gelegenheit. \"Szene 6.\" Die Ritter Ubald und Sven fragen Ismen nach dem Besitzer des Schlosses. Ismen erzählt ihnen, dass Armida es für Rinald errichtet habe und es von unzähligen Dämonen bewacht werde. Allerdings befinde sich in den Gewölben des Schlosses der Diamantschild des Heiligen Michael, durch dessen magnetische Kraft sie Rinald zurückgewinnen können. Er werde ihnen den Weg dorthin zeigen. \"Szene 7.\" Sirenen und Nymphen besingen die Liebe. \"Szene 8.\" Ubald und Sven haben den Diamantschild erfolgreich an sich gebracht und sind bis zu Rinald und Armida vorgedrungen. Sie halten Rinald den Schild vor Augen, entreißen ihn so der Macht Armidas und führen ihn fort. Ismen kann nun die Burg zerstören.", "section_level": 2}, {"title": "Vierter Akt.", "content": "Oase, in der Ferne das christliche Lager \"Szene 1.\" Rinald, der in einem Kampf verwundet wurde, erinnert sich an die Geschehnisse der letzten Tage. Er bereut seinen Verrat zutiefst und bittet Gott um Vergebung. \"Szene 2.\" Seine Freunde Ubald, Sven und Petr kommen in die Oase zurück, in der sie Rinald nach dem Angriff der Mohren zurücklassen mussten. Sie versichern ihm, dass seine Sünden vergeben seien. Rinald ist voller Tatendrang. \"Szene 3.\" Die Kreuzfahrer drängen zum Aufbruch nach Damaskus. Rinald will mitkämpfen, ist aber noch zu schwach. Petr schlägt vor, ihm den Diamantschild zu reichen. Als Rinald darauf schlägt, heilen seine Wunden spontan. \"Szene 4.\" Plötzlich erscheint Ismen und greift Rinald an. Rinald gewinnt die Oberhand. Um sein Leben zu retten, verspricht Ismen ihm Nachrichten über Armida. Doch Rinald will nichts mehr von ihr wissen. Er tötet Ismen. \"Szene 5.\" Ein Ritter in schwarzer Rüstung nähert sich. Rinald sticht auch diesen nieder. Zu spät erkennt er, dass es sich um Armida selbst handelt. Er segnet und tauft sie, worauf sie in seinen Armen stirbt. In der Ferne erklingen die zuversichtlichen Rufe der Kreuzritter.", "section_level": 2}, {"title": "Gestaltung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Instrumentation.", "content": "Die Orchesterbesetzung der Oper enthält die folgenden Instrumente:", "section_level": 2}, {"title": "Libretto.", "content": "Das Libretto von Jaroslav Vrchlický basiert auf der bereits vielfach vertonten Armida-Episode aus Torquato Tassos Epos \"Das befreite Jerusalem.\" In die Schlussszene mischte er eine andere bekannte Episode derselben Vorlage, den Kampf zwischen Tancredi und Clorinda. Darin tötet Tancredi unwissentlich seine Geliebte Clorinda, da er sie in ihrer Rüstung nicht erkennt, und tauft sie vor ihrem Tod. Diese Episode hatte bereits Claudio Monteverdi in seinem Madrigal \"Il combattimento di Tancredi e Clorinda\" verarbeitet. Die Textvorlage spielt in einer orientalisch-exotischen Welt. Hauptthemen sind die Gegensätze zwischen Islam und Christentum und der Konflikt zwischen Liebe und Pflicht. Vrchlický stellt die Liebe in seinem Libretto jedoch mehr im Sinne der Romantik dar. Sein Text weist zudem logische Schwächen und Fehler in der Versstruktur auf, die Dvořák mit musikalischen Mitteln weitgehend ausglich.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Wie bereits in \"Rusalka\" basiert Dvořáks Komposition hauptsächlich auf Leitmotiven, die nicht nur Personen charakterisieren, sondern auch Symbole wie den Diamantschild Michaels, das Kreuz Christi oder das Kreuzritterheer. Die für seine Werke eher untypische sinnlich-orientalische Atmosphäre erreichte Dvořák sowohl durch Melodien und Harmonien wie auch durch die Instrumentation. Beispielsweise kombinierte er Frauenstimmen mit Harfen und Holzbläsern. Der spezielle Tonfall dieser Oper ist eine Weiterentwicklung von Dvořáks in Amerika entwickeltem Stil. An seine 9. Sinfonie erinnern beispielsweise Ganztonleitern, Pentatonik und andere Exotismen. Dem Orientalismus gegenübergestellt sind die strengen choralartigen Kreuzfahrergesänge.", "section_level": 2}, {"title": "Werkgeschichte.", "content": "\"Armida\" ist die letzte der zehn Opern Dvořáks. Der Librettist Jaroslav Vrchlický schrieb den Text bereits 1888 für den Komponisten Karel Kovařovic, der jedoch die Vertonung nach mehreren Versuchen aufgab (er kam nur bis zur Mitte des zweiten Akts). Anschließend bot Vrchlický das Libretto Karel Bendl und Zdeněk Fibich an, die aber beide kein Interesse zeigten. Dvořák, der bereits sein Oratorium \"Die Heilige Ludmilla\" auf einen Text Kovařovics vertont hatte, nahm dessen Angebot an, als er sich nach seinem Erfolg mit \"Rusalka\" 1901 nach einem geeigneten Libretto für seine nächste Oper umsah, zumal sein damaliger Hauptlibrettist Jaroslav Kvapil keine Zeit hatte. Er begann am 11. März 1902 mit der Komposition und beendete die Arbeit am 23. August 1903. Die Proben für die Uraufführung begannen im Herbst 1903. Dvořák selbst hatte die Solisten ausgesucht. Als musikalischer Leiter war ursprünglich der Opernchef Kovařovic vorgesehen, doch dieser verließ das Land unter Vorgabe gesundheitlicher Gründe Anfang 1904. Die Umstände seines Abgangs sind nicht völlig geklärt. Möglicherweise spielte eine Rolle, dass Kovařovic selbst einige Jahre zuvor seine Vertonung des Librettos aufgegeben hatte. Auf Wunsch Dvořáks übernahm František Picka die restlichen Proben. Mehreren Berichten zufolge war die Stimmung äußerst angespannt. Dvořák griff häufig in die Probenarbeit ein. Eine Probe verließ er gar mit der Partitur und drohte, das Projekt abzusagen. Am Tag der Hauptprobe erklärte sich Bohumil Ptak, der Sänger des Rinald, für indisponiert, worauf die Uraufführung um drei Wochen verschoben werden musste. Bei der Uraufführung am 25. März 1904 im Prager Nationaltheater sangen Emil Pollert (Hydraot), Růžena Maturová (Armida), Bohumil Benoni (Ismen), Václav Viktorin (Bohumír z Bouillonu), Václav Kliment (Petr), Bohumil Pták (Rinald), Robert Polák (Gernand), Bedřich Bohuslav (Dudo), František Šír (Ubald), Adolf Krössing (Sven), Hynek Švejda (Roger), Otakar Chmel (Herold), Jan Vildner (Muezzin), Marie Kubátová (Sirene). František Picka leitete Chor und Orchester des Nationaltheaters. Die Regie hatte Robert Polák. Die Uraufführung hatte nur einen geringen Erfolg. Es gab lediglich sechs Folgeaufführungen. Ein Grund dafür könnte das Libretto sein, das nicht dem in der tschechischen Oper der Zeit beliebten Stil des Verismo folgte. Auch war die Inszenierung nur unzureichend einstudiert worden. Die Musik selbst kam beim Publikum allerdings gut an, doch Dvořák hatte zum Zeitpunkt des Applauses bereits das Theater verlassen, da er sich unwohl fühlte. Er verstarb nur wenige Wochen später am 1. Mai. Spätere Aufführungen im Prager Nationaltheater in den Jahren 1928 (Dirigent: Otakar Ostrčil), 1942 (Dirigent: Vâclav Talich) und 1946 (Dirigent: František Skvor) sowie in anderen tschechischen Städten (Plzen 1925 und 1943, Brno 1935 und 1994, Olomouc 1936, Ostrava 1941, 1991 und 2012 sowie Liberec 1968) wurden besser aufgenommen und auch von ausländischen Kritikern gewürdigt. Die bislang letzte Produktion dort gab es 1987 unter der Leitung von František Vajnar. Die bisher einzige Produktion außerhalb der Tschechoslowakei gab es 1961 mit Montserrat Caballé in der Titelrolle in Bremen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Armida (Op. 115; Burghauser 206) ist eine Oper in vier Akten von Antonín Dvořák (Musik) mit einem Libretto von Jaroslav Vrchlický nach Torquato Tassos Epos \"Das befreite Jerusalem.\" Die Uraufführung fand am 25. März 1904 im Prager Nationaltheater statt.", "tgt_summary": null, "id": 1227722} {"src_title": "Royal Aviation", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Fluss entsteht aus Wasser, das durch Spalten und Dolinen (Swallets) in den Kalkstein-Formationen der Mendip Hills sickert und wenig über Meereshöhe in den \"Wookey Hole Caves\" wieder austritt. Aus einem weitverzweigten unterirdischen Höhlensystem sammeln sich die Wasser in mehreren Kammern, von wo sie zur Karstquelle fließen. Auf dem Weg dorthin passieren sie allerdings noch zwei Siphons (Sumps) mit 40 m (130 ft), respektive 30 m (98 ft) Länge. Die Quelle ist die zweitgrößte Karstquelle in den Mendips, mit einem geschätzten Einzugsgebiet von 46,2 km2 und einer durchschnittlichen Schüttung von 789 l (174 imp gal) per second. Ein Teil des Wassers hat auch einen allogenen Ursprung, das heißt, es stammt aus nicht-kalkhaltigen Schichten und hatte sich bereits in kleinen Flüssen gesammelt, bevor es in die Kalksteinschichten eindrang. Der Grundwasserleiter liegt an der Grenzschicht von Black Rock und Limestone (Kalkstein). Eine bekannte Versickerungsstelle ist die \"Plantation swallet\" bei \"St Cuthbert’s lead works\" zwischen \"Hunter’s Lodge Inn\" und den Priddy Pools. Weitere Höhlensysteme, die mit den Wookey Hole Caves in Verbindung stehen sind Swildon’s Hole, Eastwater Cavern und St Cuthbert’s Swallet, rund um Priddy. 95 % der Wassermassen sind jedoch durch den Kalkstein gesickert. Der Fluss selbst verläuft zunächst in einem tief eingeschnittenen V-förmigen Tal nach Süden, wendet sich aber nach etwa zwei Kilometern nach Westen. Bei Wookey teilt sich der Fluss in zwei Kanäle. Der Lower River Axe verläuft südlich und westlich des Dorfes in Richtung Henton und weiter nach Panborough Moor, wo er eine ganze Reihe von \"Rhynes\" und Entwässerungskanälen aufnimmt; dann wendet er sich nach Norden entlang des westlichsten Zipfels von Knowle Moor. Der eigentliche \"River Axe\" verläuft etwas gerader nach Westen durch das Moor. Die beiden Flussarme vereinigen sich wieder am Übergang von Knowle und Panborough Moor. Dort fließt der Fluss in etwa 2 km Entfernung südlich von Cheddar vorbei. Er passiert Wedmore Moor und Oxmoor, Stoke Moor und Monk Moor, durchquert dann das Dorf Lower Weare und von dort südlich nach Loxton. Dann wendet er sich nochmals nach Norden, fließt an Uphill Cliff und Brean Down vorbei und erreicht die Küste in der Weston Bay. Der Fluss bildet die Nordgrenze des Countys. Er hat eine Länge von ungefähr 28 km. Zu den zahlreichen Zuflüssen des Axe gehören drei Gewässer mit der Bezeichnung „Yeo“: Cheddar Yeo, Mark Yeo und Lox Yeo.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Name geht auf ein Wort aus dem \"Common Brittonic\" – der gemeinsamen Ausgangssprache der britannischen Sprachen – zurück, mit der Bedeutung „reich an Fisch“, das auch bei anderen Flüssen wie dem River Axe in Lyme Bay, dem Exe, dem Esk, Usk und bei weiteren Varianten zugrunde liegt. Der Name ist verwandt mit \"pysg\", dem walisischen Wort für „Fisch“. Der Unterlauf des Axe wurde für die Schifffahrt genutzt. Es gab Häfen zwischen Uphill bis zur Siedlung Weare. Gegenwärtig bilden die Schleusentore bei Bleadon und Brean Cross die Gezeitengrenze. Im Mittelalter war Rackley ein Ausgangshafen für den Überseehandel. Heute befindet sich das Dorf nördlich des Flusses, nachdem der Flusslauf sich verändert hat. Rackley ist nur noch eine Farm unterhalb von Crook Peak westlich von Axbridge, wo es früher auch Werften gegeben hat. Noch im 14. Jahrhundert segelte ein französisches Schiff den Fluss hinauf und 1388 exportierte Thomas Tanner aus Wells von Rackley aus Leinen und Getreide nach Portugal und bekam dafür Eisen und Speisesalz. Später wurde Schiefer importiert Bleadon war ein kleiner Hafen, der auch als \"Lympsham Wharf\" bekannt war. Bis zum Bau der Eisenbahn 1841 war dies der äußerste schiffbare Ort. Zuletzt legte dort die Ketsch \"Democrat\" 1942 an. Elf Wassermühlen wurden durch den Fluss angetrieben, von denen heute nur noch eine einzige bei Burcott übrig geblieben ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der River Axe ist ein Fluss in South West England. Er entspringt in den Wookey Hole Caves in den Mendip Hills in Somerset. Das Oberflächenwasser dringt durch Karst-Strukturen in den Boden ein und tritt in den Höhlen schon in starkem Fluss zu Tage. Der Fluss ist relativ kurz, war jedoch schiffbar und wurde bis 1915 auch für die Handelsschifffahrt genutzt.", "tgt_summary": null, "id": 1854873} {"src_title": "Larceveau-Arros-Cibits", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Am 20. Juli 1890 wurde in der deutschen Kolonie Kamerun eine Apostolische Präfektur gegründet, bereits im Oktober erreichten die katholischen Missionare des Pallottinerordens mit Pater Heinrich Vieter als Leiter das Land. Am 13. Februar 1901 betraten die aus Deutschland gekommenen Missionare den Hügel Mfoundi zum ersten Mal. Nach ihrer Ankunft in Jaunde begannen sie dort das Werk der Evangelisierung mit dem Bau vieler Kirchengebäude. Sie erhielten dazu auch das Anwesen auf dem Hügel Mvolyé von Charles Atangana, worauf Vater Vieter entschied, die erste katholische Mission in Jaunde zu gründen. Am 22. Januar 1905 wurde die Mvolyé Mission zum Sitz des neuen Apostolischen Vikariats für Kamerun und Monsignore Vieter wurde zum Titularbischof geweiht. In den Jahren 1923 bis 1927 wurde die Kathedrale von Mvolyé mit dem Patrozinium des Heiligen Geistes unter Leitung der Spiritaner errichtet. Nachdem sie drohte in Trümmer zu fallen, wurde im Jahr 1990 auf Anweisung von Jean Zoa, Erzbischof von Yaounde, der Bau eines Marienheiligtums mit der Grundsteinlegung am 15. August 1990 begonnen. Die Weihe der neuen Kirche \"Maria Königin der Apostel\" fand am 10. Dezember 2006 in Anwesenheit von Kardinal Jean-Louis Tauran statt, in der die Kirche durch das Legat von Papst Benedikt XVI. vom 2. März 2006 zur ersten \"Basilica minor\" Zentralafrikas erhoben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Innenraum.", "content": "Aufbauend auf 12 Säulen, die die 12 Apostel symbolisieren, hat die Basilika eine Höhe von 32 Metern und eine Breite von 75 Meter. Sie bietet damit Raum für etwa 4000 Sitzplätze. Der Bau besteht aus einer subtilen Mischung aus Stein, Metall und Holz, es wurden die heimischen Hölzer Bubinga und Moabi verwendet. Die Errichtung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Fähigkeiten der verschiedenen ethnischen Gruppen in Kamerun. Die Glasmalereien von Henri Guerin in Pastell und hellen Farben bilden ein Fresco von 100 m2. Zur Ausstattung gehört der Sakramententisch, der in Zusammenarbeit mit dem Centre Nina in Mbalmayo geschaffen wurde. Die Schwarze Madonna mit einer Höhe von 3,50 Meter ist aus dem Holz des heiligen Baumes von Nkong Ondoa, der Altar besteht aus Granit vom Akok Bekoe. Die Christusfigur und der Tabernakel sind aus Bronze in der Technik der Bamun gefertigt.", "section_level": 1}, {"title": "Patrozinium.", "content": "Königin der Apostel ist einer der Ehrentitel Mariens und wurde auch zur Schutzpatronin der Pallotinerobergesellschaft Vereinigung des Katholischen Apostolates gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Papstbesuch.", "content": "Auf seiner ersten Auslandsreise des Jahres 2009 besuchte Papst Benedikt XVI. für vier Tage Jaunde. Er zelebrierte am 18. März 2009 in der Basilika eine Vesper mit Bischöfen, Priestern, Ordensleuten, Diakonen, den Vertretern kirchlicher Bewegungen und anderer christlicher Konfessionen Kameruns.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basilika Maria Königin der Apostel (, ) oder Basilika von Mvolyé \"(Basilique de Mvolyé)\" ist eine römisch-katholische Kirche in Jaunde, der Hauptstadt Kameruns. Die zum Erzbistum Yaoundé gehörende Kirche liegt am Südrand der Stadt auf dem Hügel Mvolyé. Sie steht unter dem Patrozinium Mariens und trägt den Titel einer Basilica minor.", "tgt_summary": null, "id": 479220} {"src_title": "Lower Trenton Bridge", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Nachdem sie sich nackig im Garten vergnügt haben, weisen die blonde Großfürstin und ihre Zofe die Bediensteten bei den Vorbereitungen zu einem Gastmahl an. Die eine erzählt der anderen von einer jungen Frau, die mit einem älteren Gatten von verwelkter Manneskraft verheiratet war, sich ein Kind wünschte und die deshalb auf den Beistand eines anderen Mannes angewiesen war. Die edlen Damen mischen Abführmittel in Speis und Trank, bevor ihre Gäste eintreffen – ein Kardinal, ein Kaufmann und weitere vornehme Herren. An der Tafelrunde fällt jedem Gast zu, eine Geschichte zu erzählen. Der Kardinal erzählt die 2. Episode von einem Färber, um dessen schöne Frau bereits an der Hochzeit mehrere andere Männer schlichen. Sie stieg mit einem von ihnen ins Bett und überlistete einen anderen, den Gevatter. Dieser ersann zusammen mit dem Ehemann eine Rache, die daneben ging. Die Großfürstin, Erzählerin der 3. Episode, berichtet davon, wie Franz I. von Frankreich durch Karl, den König von Spanien gefangen gesetzt worden war. Der Liebestolle litt unter der Enthaltsamkeit und versprach dem Wächter Ländereien, wenn er ihm eine Frau heranschafft. Erst brachte ihm dieser die Spanierin Joselita, die als Vorbedingung auf der Ausstellung einer päpstlichen Bulle besteht, die ihr Absolution erteilt für die Sünden, die sie noch zu begehen gedachte. Obwohl Franz von ihr beeindruckt war, verlangte er nach einer Frau von noch edlerem Sinn. Der Wächter schickte ihm eine Namenlose, die ihn umwarf. Es war die Gattin des Wächters. Der Schatzmeister erzählt in der 4. Episode vom jungen Mönch Filippo, der eine Dirne erretten wollte. Sie fand jedoch Gefallen an ihm. Als er bei ihr speiste, kamen nacheinander der Bischof von Chur und der Kardinal von Ragusa zu Besuch. Der Kardinal verscheuchte den Bischof, und die Dirne den Kardinal. Sie behielt ihr „Mönchlein“, das sie innigst liebte. Der Großfürst schildert in der 5. Episode die Leiden des Wucherers Ferron aus Genua, der mit einer hohen Summe vom Vater der schönen Rosalia das Jawort gekauft hatte. Doch die Frau verweigerte sich ihm und wurde die Geliebte des Königs und Hure. Ferron versuchte unerkannt als Freier in ihr Bett zu gelangen, doch ihre Zofe durchschaute das Spiel. Die beiden Frauen überlisteten Ferron, indem sie ihm im Dunkeln anstelle Rosalias die Zofe ins Bett legten. Die Gäste leiden an Durchfall, und die Großfürstin und ihre Freundin gaukeln dem Kardinal vor, die Aborte seien besetzt, worüber der Großfürst sich fürstlich amüsiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der italienische Spielfilm Dein Vergnügen ist auch mein Vergnügen (\"Il tuo piacere è il mio\") von 1972 ist eine Erotikposse, die im Mittelalter angesiedelt ist. Innerhalb einer Rahmenhandlung werden Episoden zum besten gegeben, die von untreuen Ehefrauen oder lüsternen hohen Klerikern handeln, beruhend auf den \"Tolldreisten Geschichten\" von Balzac. Einige Darsteller spielen mehrere Rollen.", "tgt_summary": null, "id": 2298204} {"src_title": "Nødlanding", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Zdedy liegt am Ostufer des Sdeder Sees (1938 bis 1945 \"Stettenbacher See\", ) im südlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 13 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Ełk \"(Lyck)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das kleine bis 1938 \"Sdeden\" genannte Dorf wurde 1516 erstmals erwähnt. Zwischen 1874 und 1945 war es in den Amtsbezirk Baitkowen () eingegliedert, der – 1938 in „Amtsbezirk Baitenberg“ umbenannt – zum Kreis Lyck im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte Sdeden 162 Einwohner. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Sdeden gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Sdeden stimmten 120 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Am 30. September 1928 vergrößerte sich Sdeden um den Nachbarort Rymken (1938 bis 1945 \"Riemken\", polnisch \"Rymki\"), der eingemeindet wurde. Die Einwohnerzahl stieg somit bis 1933 auf 175. Aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen wurde Sdeden am 3. Juni (amtlich beglaubigt am 16. Juli) des Jahres 1938 in „Stettenbach“ umbenannt. Die Einwohnerzahl lag 1939 bei 160. In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und trägt seither die polnische Namensform „Zdedy“. Es ist heute in das Schulzenamt () Białojany () einbezogen und somit eine Ortschaft im Verbund der Gmina Ełk (Landgemeinde \"Lyck\") im Powiat Ełcki (Kreis \"Lyck\"), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seitdem der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1945 war Sdeden resp. Stettenbach in die evangelische Kirche Baitkowen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche St. Adalbert in Lyck im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Zdedy katholischerseits zur Pfarrei Bajtkowo () im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner halten sich zur Kirchengemeinde in der Kreisstadt Ełk \"(Lyck)\", einer Filialgemeinde der Pfarrei Pisz () in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Zdedy liegt an der Nebenstraße 1864N, die von der Kreisstadt Ełk durch die Gmina Ełk über Mostołty \"(Mostolten)\" bis in die Gmina Biała Piska \"(Bialla\", 1938 bis 1945 \"Gehlenburg)\" bei Monety \"(Monethen)\" und Rakowo Małe \"(Köllmisch Rakowen\", 1938 bis 1945 \"Köllmisch Rakau)\" an der Woiwodschaftsstraße 667 führt. Ein Bahnanschluss existiert nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zdedy () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Gmina Ełk (Landgemeinde \"Lyck\") im Powiat Ełcki (Kreis \"Lyck\").", "tgt_summary": null, "id": 15283} {"src_title": "Wiartel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Amy Mitchell ist 32, zweifache Mutter, verheiratet und verfolgt zudem eine erfolgreiche Karriere. Sie steht jedoch unter hohem Druck, alles perfekt zu machen, und ist völlig überarbeitet. Als sie herausfindet, dass ihr Mann sie virtuell im Internet betrügt, wird Amy alles zu viel und sie will sich aus den Zwängen des Familienlebens befreien. In den beiden Müttern Kiki und Carla findet sie zwei Verbündete. Gemeinsam beschließen sie, zu sein und alle Verantwortungen hinter sich zu lassen, um selbst Spaß zu haben. Als erstes feiern sie ihre neue Freiheit ausgiebig und ohne schlechtes Gewissen in einer Bar. Weil Kiki noch in den Supermarkt muss, kommen die anderen beiden mit und mischen den Markt gehörig auf. Sie tun alles, was man dort eigentlich nicht machen sollte. Am nächsten Morgen macht Amy den Kindern kein Frühstück und erklärt ihnen, dass sie dies auch allein tun können. Zur Schule fährt sie die beiden mit dem Lieblingsauto ihres Mannes, was eigentlich tabu ist. Ins Büro geht sie nicht, sondern trifft sich lieber mit Kiki und Carla. Am nächsten Tag nimmt sie sich mit ihrer Tochter Jane eine Auszeit. Statt in die Schule fährt sie mit ihr in ein Wellnesshotel und genießt den Tag mit ihr. Am Abend beschließt sie zusammen mit Kiki und Carla, sich mit Männern zu amüsieren. Trotz aller Bemühungen bringt Amy es nicht fertig, mit einem der Kandidaten ins Bett zu gehen. Zufällig trifft sie in der Bar Jessie Harkness, einen gut aussehenden jungen Witwer, der von allen Müttern angehimmelt wird, wenn er seine Tochter zu Schule bringt. Mit ihm verbringt sie den restlichen Abend und fühlt sich sehr gut dabei. Am nächsten Tag erfährt Amy in der Schule, dass ihre Tochter, obwohl die beste Stürmerin, für ein bevorstehendes Schulfussballmatch nicht aufgestellt werden soll, weil es der Elternratsvorsitzenden Gwendolyn James nicht passt. Kurzerhand beschließt Amy, bei der nächsten Wahl gegen Gwendolyn anzutreten, und gibt für alle, die sie wählen sollen, eine ausgelassene Party. Sie verspricht den Frauen, sich dafür einzusetzen, dass in der Schule endlich mal weniger gemacht wird und ihre Kinder wieder Zeit finden sollen, Kind zu sein, anstatt alle möglichen Kurse zu belegen. Am Ende der Party trifft auf einmal auch Jessie ein und beide verbringen die Nacht miteinander. Sie ist sich im Klaren, dass sich ihre Ehe mit Mike damit am Ende befindet. Eine letzte Chance, daran festzuhalten, scheint eine Paartherapie zu sein, doch dieser Versuch scheitert. Amy und Mike trennen sich. Da es in der Schule bei den Kindern weitere Probleme gibt, geben die ihrer Mutter die Schuld und ziehen kurzerhand zu ihrem Vater ins Hotel. Amy ist darüber sehr deprimiert und will nun auch nicht mehr zur Wahl der Elternratsvorsitzenden antreten. Kiki und Carla schaffen es jedoch, Amys Kampfgeist wiederzuwecken. In wilder Fahrt rast Amy mit ihren Freundinnen durch die Stadt zur Schule und kommt gerade noch rechtzeitig, um ihre Kandidatenrede zu halten. Die hat sie aber gar nicht vorbereitet, und so spricht sie einfach über ihre Sorgen und Nöte als Mutter. Und damit spricht sie allen Anwesenden aus dem Herzen und alle outen sich nun, hier und da als Mutter versagt zu haben und auch nicht immer perfekt zu sein. Mit großer Mehrheit gewinnt Amy die Wahl und bedankt sich bei Kiki und Carla. Dabei entdeckt sie ihre Konkurrentin Gwendolyn, wie sie in ihrem Auto sitzt und bitterlich weint. Einfühlsam spricht Amy sie an und erfährt von ihr, welche Probleme sie gerade hat. Am nächsten Tag entschuldigt sich Amy bei ihren Kindern für ihr seltsames Benehmen in den letzten Tagen. Dabei stellt sie fest, dass ihre beiden dadurch viel selbstständiger geworden sind. Als sie die Kinder in die Schule bringt, trifft sie dort auf Jessie, dem sie ungeniert ihre Liebe gesteht. Unschlüssig, was sie diesen Tag unternehmen wollen, werden Amy, Carla und Kiki von Gwendolyn zu einem Tag voller Spaß eingeladen – mit dem Privatjet ihres Mannes.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Das von Jon Lucas und Scott Moore, den Drehbuchautoren von \"Hangover\" (2009), verfasste Drehbuch sollte ursprünglich unter der Regie von Judd Apatow und mit dessen Frau Leslie Mann in einer der Hauptrollen verfilmt werden. Weil beide aufgrund von Terminkonflikten absprangen, nahmen Lucas und Moore selbst im Regiestuhl Platz. Die Dreharbeiten zum Film liefen vom 31. Januar bis zum 1. März 2016 in New Orleans. Der Film feierte am 19. Juli 2016 Premiere in New York und kam in Deutschland am 22. September 2016 in die Kinos. Martha Stewart hat einen Auftritt im Film. Das Produktionsbudget betrug 20 Mio. US-Dollar. Das weltweite Einspielergebnis betrug rund 184 Mio. US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Soundtrack.", "content": "Der Soundtrack zum Film wurde am 29. Juli 2016 von STX Recordings veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Der Film erhielt von Kritikern gemischte Bewertungen. Auf Rotten Tomatoes hält er eine Bewertung von 60 %, basierend auf 134 gewerteten Kritiken und einer Durchschnittsbewertung von 5,7/10. Christoph Petersen von Filmstarts vergab 3,5/5 Sternen und befand:", "section_level": 1}, {"title": "Fortsetzungen.", "content": "Im Dezember 2016 wurde bekannt, dass eine Fortsetzung mit dem Titel \"Bad Moms 2\" (Originaltitel: \"A Bad Moms Christmas\") für eine Veröffentlichung zu Weihnachten 2017 in Planung sei. Jon Lucas und Scott Moore übernehmen wieder die Rollen der Regisseure und Drehbuchautoren, außerdem sind Mila Kunis, Kristen Bell und Kathryn Hahn wieder in ihren jeweiligen Rollen zu sehen. Im Oktober 2016 gab das Produktionsunternehmen STX Entertainment zudem bekannt, dass an einer Fortsetzung zu \"Bad Moms\" mit dem Titel \"Bad Dads\" gearbeitet werde. Als Veröffentlichungsdatum für US-Kinos wurde der 14. Juli 2017 angegeben. Der Film ist jedoch nicht erschienen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bad Moms ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Jon Lucas und Scott Moore aus dem Jahr 2016. 2017 folgte die Fortsetzung \"Bad Moms 2\".", "tgt_summary": null, "id": 949659} {"src_title": "Stewart Guthrie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der für Python standardmäßig installierte Interpreter CPython führt Kommandos als unoptimierten Bytecode aus. Mathematische Algorithmen sind in dieser Python-Variante oft langsamer als eine äquivalente kompilierte Umsetzung. NumPy stellt hier eine performante Alternative dar. Bestehende iterative Algorithmen müssen dazu gegebenenfalls für mehrdimensionale Array-Operationen umgeschrieben werden. NumPys Operatoren und Funktionen sind optimiert für derartige Arrays und ermöglichen so eine besonders effiziente Evaluation. Die Handhabung von NumPy-Arrays in Python ist damit vergleichbar zu MATLAB; beide ermöglichen eine schnelle Ausführung von Algorithmen, solange diese für ganze Arrays oder Matrizen statt einzelne Skalare konzipiert sind. MATLAB bietet große Erweiterungsmöglichkeiten mit Zusatzprodukten wie zum Beispiel Simulink. Die Integration von NumPy in Python ermöglicht die Verwendung und Kombination mit vielen weiteren Paketen aus dem umfangreichen Python-Umfeld. Weitere MATLAB-ähnliche Funktionen bietet die Python-Bibliothek SciPy. Auch der Funktionsumfang der Matplotlib zur einfachen Erstellung von Plots in Python ist den Möglichkeiten von MATLAB sehr ähnlich. Intern verwenden sowohl MATLAB als auch NumPy die beiden Programmbibliotheken BLAS und LAPACK für eine effiziente Berechnung linearer Algebra. Die Python-Schnittstelle des weit verbreiteten Computer-Vision-Pakets OpenCV verwendet intern NumPy-Arrays zur Verarbeitung von Daten. Bilder mit mehreren Farbkanälen werden beispielsweise mit dreidimensionalen Arrays dargestellt. Indexierung, Slicing oder Maskierung mit anderen Arrays sind daher sehr effiziente Methoden um gezielt auf bestimmte Pixel zugreifen zu können. NumPy-Arrays als universelle Datenstruktur für Bilder, extrahierte Feature-Punkte, Faltungsmatrizen und vieles mehr erleichtern die Entwicklung und das Debugging von Algorithmen zur Bildverarbeitung.", "section_level": 1}, {"title": "Die ndarray-Datenstruktur.", "content": "Die Kernfunktionalität von NumPy basiert auf der Datenstruktur „ndarray“ (\"n\"-dimensionales Array), einem zusammenhängenden Speicherbereich fester Größe. Anders als in Pythons eigener \"List\"-Datenstruktur (welche konträr zu ihrem Namen eigentlich durch ein dynamisches Array verwirklicht ist) sind ndarrays homogen typisiert: Alle Elemente eines Arrays müssen vom selben Datentyp sein. Diese Arrays erlauben es außerdem, von allozierten Puffern anderer Sprachen zu lesen, ohne Daten kopieren zu müssen. Mit C/C++-, Cython- oder Fortran-Erweiterungen des CPython-Interpreters können so auch einfach weitere bestehende Numerikbibliotheken mitverwendet werden. Dieses Verhalten wird beispielsweise von SciPy genutzt, welches Wrapper für externe Bibliotheken wie BLAS oder LAPACK bereitstellt. NumPy bietet native Unterstützung für Memory Mapping der ndarrays.", "section_level": 2}, {"title": "Einschränkungen.", "content": "Tatsächliches Einfügen oder Anhängen von Array-Einträgen wie bei Pythons Listen ist nicht möglich. Die Funktion codice_1, mit der Arrays erweitert werden können, legt neue Arrays gewünschter Größe an, kopiert bestehende hinein und liefert dies zurück. Auch bei der Aneinanderreihung zweier Arrays mit codice_2 werden die Arrays nicht wirklich verkettet, sondern ein neues zusammenhängendes Array zurückgegeben. Bei NumPys Funktion codice_3 ist eine Umformung auch nur möglich, wenn sich die Anzahl der Array-Einträge nicht ändert. Diese Einschränkungen sind darauf zurückzuführen, dass NumPy-Arrays im Speicher als zusammenhängender Bereich angelegt werden müssen. Das Blaze-Framework bietet hier eine Alternative, welches diese Einschränkung beheben soll. Die Verwendung von NumPy-Arrays allein gegenüber Python-Listen bringt noch keinen Geschwindigkeitsvorteil mit sich. Entsprechende Algorithmen müssen zunächst in eine vektortaugliche Form umgeschrieben werden. Dies kann von Nachteil sein, da eventuell temporäre Arrays in Größe der Eingabe angelegt werden müssen und sich damit die Speicherkomplexität von konstant zu linear vergrößert. Eine Laufzeitkompilation wurde schon in einigen Paketen implementiert, um diese Probleme zu vermeiden. Open-Source-Lösungen, die mit NumPy interagieren können, sind unter anderem numexpr und Numba. Außerdem wäre Cython noch eine statisch kompilierbare Alternative.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiele.", "content": "»> import numpy as np »> x = np.array([1, 2, 3]) »> x array([1, 2, 3]) »> y = np.arange(10) # analog zu Python's range-Funktion, nur wird ein Array statt einer Liste generiert »> y array([0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9]) »> a = np.array([1, 2, 3, 6]) »> b = np.linspace(0, 2, 4) # erzeugt vier äquidistante Werte im Intervall [0,2] »> c = a - b »> c array([ 1., 1.33333333, 1.66666667, 4. ]) »> a**2 # Python Operatoren können direkt auf Arrays angewandt werden array([ 1, 4, 9, 36]) »> a = np.linspace(-np.pi, np.pi, 100) »> b = np.sin(a) »> c = np.cos(a) »> from numpy.random import rand »> from numpy.linalg import solve, inv »> a = np.array(1, 2, 3], [3, 4, 6.7], [5, 9.0, 5) »> a.transpose() array(1., 3., 5. ], »> inv(a) array(-2.27683616, 0.96045198, 0.07909605], »> b = np.array([3, 2, 1]) »> solve(a, b) # Löst die Gleichung ax = b array([-4.83050847, 2.13559322, 1.18644068]) »> c = rand(3, 3) # Erzeugt eine zufällige 3x3 Matrix mit Werten im Intervall [0,1] »> c array(0.3242542, 0.94330798, 0.27474668], »> np.dot(a, c) # Punkt-Produkt/Skalarprodukt der Matrizen array( 3.23468601, 4.43790144, 3.41447772], »> a @ c # Möglich ab Python 3.5 und NumPy 1.10 array( 3.23468601, 4.43790144, 3.41447772], »> import numpy as np »> import cv2 »> r = np.reshape(np.arange(256*256)%256,(256,256)) # 256x256 Pixel Array mit horizontalem Verlauf von 0 bis 255 für den roten Farbkanal »> g = np.zeros_like(r) # Array selber Größe und selbem Datentyp wie r aber gefüllt mit Nullen für den grünen Farbkanal »> b = r.T # Das transponierte r Array wird als vertikaler Verlauf des blauen Farbkanals verwendet. »> cv2.imwrite('gradients.png', np.dstack([b,g,r])) # OpenCV interpretiert Bilder in BGR, das in dritter Dimension gestapelte Array wird als 8bit RGB PNG-Datei 'gradients.png' gespeichert True »> # # # Iterative Python Variante # # # »> points = 9,2,8],[4,7,2],[3,4,4],[5,6,9],[5,0,7],[8,2,7],[0,3,2],[7,3,0],[6,1,1],[2,9,6 »> qPoint = [4,5,3] »> minIdx = -1 »> minDist = -1 »> for idx, point in enumerate(points): # iteriere über alle Punkte »> print 'Nächster Punkt zu q: ', points[minIdx] Nächster Punkt zu q: [3, 4, 4] »> »> # # # Äquivalente NumPy Vektorisierung # # # »> import numpy as np »> points = np.array(9,2,8],[4,7,2],[3,4,4],[5,6,9],[5,0,7],[8,2,7],[0,3,2],[7,3,0],[6,1,1],[2,9,6) »> qPoint = np.array([4,5,3]) »> minIdx = np.argmin(np.linalg.norm(points-qPoint,axis=1)) # berechne alle Euklidischen Distanzen auf einmal und bestimme den Index des kleinsten Werts »> print 'Nächster Punkt zu q: ', points[minIdx] Nächster Punkt zu q: [3 4 4]", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Programmiersprache Python war ursprünglich nicht für numerische Berechnungen optimiert, erlangte aber schnell große Bekanntheit im Anwendungsbereich des Wissenschaftlichen Rechnens. So wurde 1995 die Interessengemeinschaft \"matrix-sig\" gegründet, die das Ziel verfolgte, ein einheitliches Paket zur Array-Handhabung zu definieren. Eines der Mitglieder war Python-Autor Guido van Rossum, welcher Syntaxerweiterungen, besonders die Indexierung, direkt in Python einpflegte, um die Verwendung von Arrays zu vereinfachen. Die erste Implementierung eines Matrizenpakets wurde von Jim Fulton entwickelt, die später von Jim Hugunin generalisiert und als \"Numeric\" (teilweise auch \"Numerical Python Extensions\") bekannt wurde, dem Vorläufer von NumPy. Hugunin war damals Student am MIT, verließ das Projekt aber 1997 um weiter an JPython zu arbeiten. Paul Dubois vom LLNL übernahm die Leitung des Projekts. Weitere Beitragende der ersten Stunde waren außerdem David Ascher, Konrad Hinsen und Travis Oliphant. Das Paket Numarray wurde als Alternative zu Numeric entwickelt, die mehr Flexibilität bieten sollte. Beide Pakete gelten inzwischen als veraltet und werden nicht mehr weiterentwickelt. Numarray and Numeric hatten jeweils ihre Stärken und Schwächen und wurden eine Zeit lang noch parallel für unterschiedliche Anwendungsbereiche eingesetzt. Die letzte Version (v24.2) von Numeric erschien am 11. November 2005, die letzte (v1.5.2) von Numarray am 24. August 2006. Anfang 2005 begann Travis Oliphant den Funktionsumfang von Numarray in Numeric zu übertragen, um die Entwicklergemeinschaft auf ein vereinigtes Projekt zu konzentrieren; das Ergebnis wurde 2005 als NumPy 1.0 veröffentlicht. Dieses neue Projekt war außerdem Teil von SciPy, wurde aber auch separat als NumPy angeboten um zu vermeiden, dass das große SciPy-Paket installiert werden muss nur um mit Array-Objekten arbeiten zu können. Von Version 1.5.0 an kann NumPy auch mit Python 3 verwendet werden. 2011 begann die Entwicklung einer NumPy-API für PyPy. Bislang wird allerdings noch nicht der gesamte NumPy-Funktionsumfang unterstützt. Am 15. November 2017 gab das Team rund um NumPy bekannt, ab dem 1. Januar 2019 neue Funktionen nur noch für Python 3 bereitstellen zu wollen, während für Python 2 nur noch Fehlerbereinigungen erscheinen werden. Ab dem 1. Januar 2020 würden dann keine weiteren Aktualisierungen mehr für Python 2 folgen.", "section_level": 1}], "src_summary": "NumPy ist eine Programmbibliothek für die Programmiersprache Python, die eine einfache Handhabung von Vektoren, Matrizen oder generell großen mehrdimensionalen Arrays ermöglicht. Neben den Datenstrukturen bietet NumPy auch effizient implementierte Funktionen für numerische Berechnungen an. ", "tgt_summary": null, "id": 998765} {"src_title": "Døden er et kjærtegn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Material und Verwendung.", "content": "PICCs sind dünne flexible Kunststoffschläuche mit einem Durchmesser von 3–6 French (1,0–2,0 mm). Der Eintritt der PICCs in das Venensystem findet im Bereich der tiefen Oberarmvenen statt. Die Katheterspitze liegt im Bereich des Übergangs der oberen Hohlvene in den rechten Herzvorhof. Die Länge wird jeweils individuell an den Patienten angepasst. PICCs eignen sich sowohl für die Blutentnahme als auch für die Gabe von Medikamenten. Spezielle PICCs sind auch für die Hochdruckinjektion (bis 4 ml/s und bis zu einem Druck von 325 psi) von Kontrastmitteln in der Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) zugelassen. PICCs haben den Vorteil, dass sie relativ leicht zu implantieren, aber auch leicht zu entfernen sind. Sie werden vor allem in der mittelfristigen zentralvenösen Therapie (1–3 Monate) angewandt. Da die Katheter peripher eingeführt werden, muss bei der Implantation nicht so kritisch auf eine gute Blutgerinnung geachtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Implantation eines PICC.", "content": "PICCs werden in örtlicher Betäubung und unter Ultraschall- sowie Röntgenkontrolle gelegt. Hierzu wird eine oberflächliche (Vena basilica) oder tiefe (Vena brachialis) Vene des Oberarms mit einer Kanüle punktiert und anschließend der Katheter in sogenannter Seldinger-Technik, also mit Hilfe eines Führungsdrahts, in die Vene eingelegt. An der Eintrittsstelle am Oberarm kurz oberhalb der Ellenbeuge wird der Katheter mit einer speziellen Haftplatte fixiert und mit einem transparenten sterilen Verband abgedeckt. Im Gegensatz zu den anderen zentralvenösen Kathetern wird bei der PICC-Implantation eine Vene des Oberarms unter Ultraschallkontrolle punktiert und nicht eine zentrale Vene. Von daher sind bei der Implantation deutlich weniger Komplikationen zu befürchten. Ein PICC kann daher auch bei kritisch kranken Patienten oder Patienten mit schlechter Gerinnung gelegt werden. Durch die Kombination aus sonographisch gesteuerter Venenpunktion und röntgengesteuerter Platzierung des PICC-Katheters können die möglichen Risiken weiter reduziert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Komplikationen.", "content": "Mögliche Komplikationen sind die Blutung und die Ausbildung eines Blutergusses, die Fehlpunktion der Oberarmschlagader und die Punktion eines Nervs. Darüber hinaus können im weiteren Verlauf eine Infektion oder Ausbildung eines Abszesses sowie eine Thrombose der Vene oder des Katheters auftreten.", "section_level": 1}, {"title": "Pflege.", "content": "PICCs werden regelmäßig mit 0,9%iger Kochsalzlösung gespült. Die Haftplatte des PICC und der sterile Verband werden wöchentlich gewechselt. Bei entsprechender Pflege und sofern keine Komplikationen auftreten, kann ein PICC auch länger als drei Monate belassen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der PICC (PICC, \"Peripherally Inserted Central venous Catheter\" = ‚peripher eingeführter zentralvenöser Katheter‘, auch PICC-Line) ist ein erstmals 1975 beschriebener zentralvenöser Zugang, bei dem der zentrale Venenkatheter über eine Vene des Oberarms eingeführt wird. PICCs werden für die Medikamentengabe, die Blutentnahme sowie die Hochdruckinjektion von Kontrastmitteln eingesetzt. PICCs stellen aufgrund ihrer geringeren Komplikationsrate und höheren Verweildauer eine Alternative zum zentralen Venenkatheter (ZVK) dar. Sie werden vor allem in der mittelfristigen intravenösen Therapie (1 bis 3 Monate) angewandt. PICCs können zur häuslichen Behandlung genutzt werden.", "tgt_summary": null, "id": 2103166} {"src_title": "Camden (South Carolina)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Ab Juni 1941 begann die deutsche Wehrmacht, ihre Fernschreibverbindungen zwischen den obersten Kommandostellen durch eine hierzu neuentwickelte Schlüsselmaschine, genannt Schlüssel-Zusatz 40 (SZ 40), zu sichern. Oberhalb der für die taktische Kommunikation weiterhin genutzten Enigma-Maschine diente er zur Verschlüsselung des strategischen Nachrichtenverkehrs, insbesondere zwischen dem Oberkommando des Heeres (OKH), mit Sitz in Wünsdorf nahe Berlin, und den Armeeoberkommandos (AOK) in Städten wie Wien, Rom, Paris, Athen, Kopenhagen, Oslo, Königsberg, Riga, Belgrad, Bukarest und Tunis.", "section_level": 1}, {"title": "Einbruch.", "content": "Bereits in der zweiten Jahreshälfte 1940 hatten britische Abhörstellen \"(Y Stations)\" deutschen Funkfernschreibverkehr bemerkt, der sich deutlich hörbar vom gewohnten Klang der Morsezeichen unterschied, und gaben ihm zunächst die Spitznamen \"new music\" („neue Musik“) und \"NoMo\" für \"No Morse\" („Kein Morse“). Etwas später wurden Funksendungen dieser Art unter dem Decknamen \"Fish\" („Fisch“) zusammengefasst. Aufgrund mangelnder Kapazität und Ressourcen wurden diese Nachrichten zunächst nur mit niedriger Priorität verfolgt und konnten nicht entziffert werden. Am 30. August 1941 jedoch zeichneten sie eine Sendung von etwa 4000 Zeichen Länge auf, die über die Funkfernschreibstrecke von Athen nach Wien geschickt wurde. Nachdem der Empfänger in Wien diese nicht korrekt lesen konnte, bat er mithilfe einer kurzen Klartextnachricht die Gegenstelle in Athen darum, die Sendung zu wiederholen. Dies geschah, was die Briten, die aufmerksam zuhörten, genau verfolgen konnten. Dabei unterliefen dem Funker in Athen zwei Fehler. Erstens benutzte er den „verbrauchten“ Schlüssel, mit dem er die erste Nachricht verschlüsselt hatte, ein zweites Mal, nun auch für die Wiederholung. Dies war verboten. Ein Schlüssel durfte aus Sicherheitsgründen nur ein einziges Mal benutzt und danach nicht wiederverwendet werden. Dies allein hätte noch keine fatalen Konsequenzen gehabt, denn so hätten die Briten allenfalls zweimal den identischen Geheimtext aufzeichnen können, ohne danach mehr zu wissen als bei einmaliger Aufzeichnung. Aber dem Nachrichtensoldaten unterlief noch ein zweiter Fehler. Vermutlich aus Bequemlichkeit gab er beim zweiten Mal den Klartext nicht identisch wie beim ersten Mal in den Fernschreiber ein, sondern leicht gekürzt. Gleich zu Beginn der Nachricht schrieb er nicht SPRUCHNUMMER wie beim ersten Mal, sondern er kürzte das Wort nun ab und schrieb nur SPRUCHNR. Dadurch unterschieden sich ab dieser Stelle die beiden Geheimtexte charakteristisch, während die Klartexte danach nahezu identisch weitergingen. Den Deutschen fiel dies nicht weiter auf, für die Briten jedoch war es ein „gefundenes Fressen“. Nun waren sie im Besitz eines sogenannten \"depth,\" also von zwei unterschiedlichen Geheimtexten, denen zwei nahezu identische, jedoch leicht verschobene Klartexte zugrunde lagen, die beide mit identischem Schlüssel verschlüsselt worden waren. (In der deutschen Fachsprache wird dieser Fall auch als „Klartext-Klartext-Kompromiss“ bezeichnet.) Dieses unfreiwillige „Geschenk“ der Deutschen erlaubte dem britischen \"Codebreaker\" John Tiltman (1894–1982) im englischen Bletchley Park (B.P.) den entscheidenden ersten Einbruch in den SZ 40. In wochenlanger Handarbeit glückte es ihm, die leicht „phasenverschobenen“ und nahezu identischen beiden Klartexte zu ermitteln. Dazu bildete er die Differenz der beiden abgefangenen Funksprüche und versuchte, wahrscheinliche Worte einzusetzen. Dadurch gelang es ihm, nicht nur die Klartexte, sondern vor allem ein viertausend Zeichen langes Teilstück des „pseudozufälligen“ Schlüssels zu rekonstruieren. Dies führte letztendlich zur Bloßstellung der logischen Struktur des Schlüssel-Zusatzes. So erwiesen sich die genannten zwei Fehler in Kombination als fatal für die deutsche Seite, ohne dass sie es wusste oder auch nur ahnte.", "section_level": 1}, {"title": "Analyse.", "content": "Trotz der beeindruckenden Leistung, die Tiltman vollbracht hatte, indem er nicht nur die beiden Klartexte, sondern vor allem ein viertausend Zeichen langes Teilstück des pseudozufälligen Schlüssels rekonstruieren konnte, waren die Briten noch weit davon entfernt, \"Tunny\"-Funksprüche regelmäßig zu brechen. Hierzu war es vor allem nötig, zunächst die innere Struktur der deutschen Maschine aufzuklären. Nachdem dies durch die Forschungsabteilung von B.P. einige Zeit lang vergeblich versucht worden war, bekam im Oktober 1941 der damals 24-jährige Mathematiker Bill Tutte (1917–2002) die Unterlagen mit den Worten überreicht: „See what you can make of these“ (Schau mal, was du damit anstellen kannst). Tutte erinnerte sich an seinen Trainingskurs und den dort erlernten Kasiski-Test, den der preußische Infanteriemajor Friedrich Wilhelm Kasiski (1805–1881) im Jahr 1863 veröffentlicht hatte, und vermerkte die Zeichen in einem karierten Raster, wobei er Impulse (logisch Eins) mit einem kleinen Kreuz (×) und Ruhephasen (logisch Null) mit einem Punkt (·) eintrug. Wie er gelernt hatte, würde sich die Schlüssellänge durch auffällige übereinanderstehende identische Zeichenfolgen dann „verraten“, sobald er die richtige Seitenlänge des Rasters gewählt hatte. Er wusste, dass \"Tunny\" mit zwölfstelligen Spruchschlüsseln \"(indicator)\" arbeitete, wobei an elf Stellen einer von 25 Buchstaben auftauchte (niemals J) und an der zwölften einer von nur 23 Buchstaben. Folglich probierte er es mit dem Produkt 25 × 23 aus, also mit einer Kantenlänge von 575. Sein Raster zeigte nun zwar keine auffälligen Zeichengruppenwiederholungen, die senkrecht übereinanderstanden, aber solche, die leicht schräg versetzt waren. Deshalb kürzte er die Seitenlänge auf 574 und probierte es erneut. Nun waren die Zeichenwiederholungen exakt senkrecht übereinander. Eine schnell durchgeführte Primfaktorzerlegung von 574 ergab die Faktoren 2 und 7 und 41. Er wiederholte seine Untersuchung mit einer Kantenlänge von 41 und \"got a rectangle of dots and crosses that was replete with repetitions\" (erhielt ein Rechteck mit Punkten und Kreuzen, das mit Wiederholungen übersät war). Der junge Bill Tutte hatte auf diese Weise einen ersten wichtigen Erfolg erzielt und den Umfang (Nockenanzahl) eines der Schlüsselräder aufgeklärt. Er nannte es formula_1. Hierbei handelte es sich um Rad 8 der deutschen Maschine, was er aber nicht wusste. Seine weitere Arbeit führte letztendlich zur Ermittlung der Nockenanzahl aller zwölf Räder und zur vollständigen Bloßstellung der logischen Struktur des Schlüssel-Zusatzes, ohne dass er eine deutsche Schlüsselmaschine zu Gesicht bekam.", "section_level": 1}, {"title": "Fazit.", "content": "Der britische \"Codebreaker\" Donald Michie (1923–2007), der an der erfolgreichen Entzifferung des Schlüssel-Zusatzes wesentlich beteiligt war, zog das verblüffende Fazit, dass ausgerechnet die von deutscher Seite als vermeintliche Stärkung der Verschlüsselung eingeführte und durch die beiden Kommandoräder () gesteuerte „unregelmäßige“ Weiterschaltung der Spri-Räder die entscheidende kryptographische Schwäche der Maschine darstellte, die den Briten den Einbruch ermöglichte. Dieser Auffassung widersprechen allerdings James A. Reeds, Whitfield Diffie und J. V. Field im Vorwort ihrer Edition des \"General Report on Tunny (GRT)\" entschieden und führen aus, dass aufgrund der in B.P. ersonnenen Differenzenmethode eine erfolgversprechende kryptanalytische Attacke auf \"Tunny\" auch dann möglich gewesen wäre. Allerdings wurde der Bruch der Lorenz-Maschine durch das kontraproduktive „Stottern“ der \"ψ\"-Räder unzweifelhaft erleichtert.", "section_level": 1}, {"title": "Glossar.", "content": "Im Zusammenhang mit der Arbeitsweise des Schlüssel-Zusatzes auf deutscher Seite sowie seiner Kryptanalyse auf \"britischer Seite\" wurde die folgende Fachterminologie verwendet:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kryptanalyse der Lorenz-Maschine, Deckname Tunny („Thunfisch“), erlaubte den Briten im Zweiten Weltkrieg das „Mitlesen“ des hochgeheimen strategischen Nachrichtenverkehrs der deutschen Wehrmacht. Die daraus gewonnenen teilweise kriegswichtigen nachrichtendienstlichen Informationen wurden von den Alliierten als „Ultra“-geheim klassifiziert.", "tgt_summary": null, "id": 1335089} {"src_title": "Limopsidae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Long wurde als ältestes der zehn Kinder von Richard Penruddocke Long (1825–1875) aus Wiltshire und dessen Frau Charlotte Anna, geborene Dick (1830–1899), aus einer anglo-irischen Familie im County Wicklow, geboren. Sein ältester Bruder Richard (1856–1938) wurde 1917 zum Baron Gisborough erhoben. Long wuchs auf einem Besitz seines Vaters in Montgomeryshire, Wales, auf. Er besuchte in Amesbury die Schule und kam anschließend auf die Privatschule Harrow und ans College Christ Church in Oxford. Nach dem Tod seines Vaters, der ein Landbesitzer gewesen war, übernahm er die Verwaltung des Familienbesitzes. Bei den Unterhauswahlen 1880 wurde Long als Konservativer für den Wahlkreis North Wiltshire ins House of Commons gewählt. Er sollte diesem ununterbrochen bis zu seiner Erhebung zum Peer 1921 angehören. 1885 wurde er für den Wahlkreis Devizes mit knapper Mehrheit wiedergewählt. Ab 1886 arbeitete er als Sekretär für das Local Government Board. Bei den Wahlen 1892 trat er im Wahlkreis Liverpool West Derby an. Er wurde 1895 Vorsitzender des Board of Agriculture und nach dem Ende seiner Amtszeit 1900 Vorsitzender des Local Government Board. Er vertrat von 1900 bis 1906 den Wahlkreis Bristol South. 1905 trat Long erstmals stärker ins Licht der Öffentlichkeit, als ihn Premierminister Balfour zum Nachfolger George Wyndhams als Chief Secretary for Ireland ernannte. Bei den Unterhauswahlen 1906 wurde er für den Wahlkreis South County Dublin gewählt und wurde nach dem Tod Edward James Saundersons Parteiführer der irischen Unionisten. In den Oppositionsjahren war er ein ausgesprochener Gegner der Politik seines liberalen Nachfolgers Augustine Birrell sowie der Reformbestrebungen David Lloyd Georges. 1907 gründete er die \"Union Defence League\", die den unionistischen Standpunkt in der irischen Frage den Wählern in Großbritannien näherbringen sollte. Von 1910 bis 1918 vertrat er den Wahlkreis Middlesex Strand. 1911 war er einer der Kandidaten für die Nachfolge Balfours als Parteiführer der Konservativen, zog seine Kandidatur jedoch vor dem Treffen der Konservativen zurück und Andrew Bonar Law wurde neuer Vorsitzender. Die von den Liberalen vorangetriebene Home Rule für Irland lehnte er entschieden ab. Als die Konservativen 1915 in die zweite Regierung Asquith eintraten, übernahm Long wieder seinen alten Posten als Vorsitzender des Local Government Board. Er machte sich unter anderem für die Einführung der Wehrpflicht stark und torpedierte erfolgreich den Versuch einer Einigung in der irischen Frage zwischen Edward Carson und John Redmond. Nach dem Sturz Asquiths im Dezember 1916 und der Bildung der Nachfolgeregierung Lloyd George wurde ihm das Ressort des Secretary of State for the Colonies übertragen. Long setzte sich in der Folge für eine Ausweitung der Wehrpflicht auf Irland ein, ein entsprechender Gesetzentwurf löste die Wehrpflichtkrise von 1918 aus. In den ersten Wahlen nach dem Kriegsende im Dezember 1918 wurde Long für den Wahlkreis Westminster St George’s gewählt. Im Januar 1919 wurde er im Zuge einer Regierungsumbildung Erster Lord der Admiralität (Marineminister) unter Lloyd George. Er hatte die schwierige Aufgabe, den aufgrund von Budgetzwängen notwendigen schrittweisen Abbau der im Krieg stark expandierten Royal Navy einzuleiten. Er befasste sich aber auch weiterhin mit der irischen Frage und war als Vorsitzender eines Ausschusses der Regierung zu großen Teilen verantwortlich für den Government of Ireland Act von 1920, der den Weg zur Teilung der Insel ebnete. Im Frühjahr 1921 trat er aus gesundheitlichen Gründen von seinem Regierungsamt zurück und begrüßte ausdrücklich die Wahl seines früheren Rivalen Austen Chamberlain zum Parteiführer der Konservativen. Am 4. Juni 1921 wurde er als \"Viscount Long\", of Wraxall in the County of Wiltshire, in die Peerage of the United Kingdom erhoben und wurde dadurch Mitglied des House of Lords. Long hatte 1909 einen Ehrendoktortitel der Rechtswissenschaften der University of Birmingham erhalten und war Fellow der Royal Society. Von 1920 bis 1924 amtierte er als Lord Lieutenant von Wiltshire. Er starb in seinem Landhaus Rood Ashton House in Wiltshire.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Long heiratete 1878 Lady Dorothy Blanche Boyle, Tochter von Richard Boyle, 9. Earl of Cork. Mit ihr hatte er fünf Kinder, darunter zwei Söhne, von denen der älteste, Walter, 1917 als Brigadier-General in Frankreich fiel. Der Titel \"Viscount Long\" ging nach seinem Tod 1924 auf dessen Sohn Walter über.", "section_level": 1}], "src_summary": "Walter Hume Long, 1. Viscount Long PC (* 13. Juli 1854 in Bath; † 26. September 1924 in West Ashton, Wiltshire) war ein britischer Politiker der Unionist Party und der Conservative Party, der in seiner über 40-jährigen Parlamentskarriere mehrere Kabinettsposten bekleidete.", "tgt_summary": null, "id": 798839} {"src_title": "Pogobie Średnie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorkommen und Darstellung.", "content": "Frühe Versuche der Darstellung von Tris(trimethylsilyl)amin aus den Ausgangsverbindungen Ammoniak und Trimethylchlorsilan (TMS-Cl) verliefen auch bei Temperaturen von 500 °C und in Gegenwart der Base Pyridin ergebnislos. Die Reaktion von Ammoniak und Trimethylchlorsilan bleibt auf der Stufe des zweifach silylierten Produkts Bis(dimethylsilyl)amin, meist als Hexamethyldisilazan (HMDS) bezeichnet, stehen. Nonamethyltrisilazan entsteht bei der Reaktion des Natriumsalzes von Hexamethyldisilazan – aus HMDS und Natriumamid bzw. aus mit HMDS, Natrium und Styrol – mit Trimethylchlorsilan in 80%iger Ausbeute. Das Lithiumsalz von HMDS – aus HMDS und \"n\"-Butyllithium bzw. aus HMDS und Phenyllithium – reagiert lediglich in Ausbeuten von 50–60 % mit Trimethylchlorsilan zu Tris(trimethylsilyl)amin. Als Eintopfreaktion mit 72%iger Ausbeute kann die Umsetzung von Lithiumnitrid mit Trimethylchlorsilan in THF ausgeführt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Tris(trimethylsilyl)amin ist ein farbloser, kristalliner bzw. wachsartiger Feststoff, der stabil ist gegen Wasser und Alkalien, sich aber durch Einwirkung von Alkoholen oder Säuren unter Spaltung der Si-N-Bindung und Bildung von Ammoniak zersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tris(trimethylsilyl)amin als Synthesebaustein.", "content": "Aus Antimontrichlorid und Tris(trimethylsilyl)amin entsteht bei −60 °C fast quantitativ ein Nitridoantimon-Komplex mit Heterocubanstruktur. Ketone können in Gegenwart von P4-t-Bu und Nonamethyltrisilazan unter milden Bedingungen in Ausbeuten bis 84 % mit dem sehr reaktionsträgen Fluoroform (HCF, HFC-23) trifluormethyliert werden. Aus Tris(trimethylsilyl)amin und Phosphorpentachlorid in Hexan entsteht bei 0 °C das Monomer Trichlor(trimethylsilyl)-phosphoranimin ClP=NSiMe, das zu linearen Polydichlorphosphazenen mit definierten Molmassen und Polydispersitäten polymerisiert werden kann. In siedendem Dichlormethan (ca. 40 °C) wird aus Tris(trimethylsilyl)amin und Phosphorpentachlorid neben anderen Oligomeren vorwiegend (zu 76 %) das cyclische Trimer (NPCl) Hexachlorcyclotriphosphan gebildet, aus dem bei Erhitzen auf über 250 °C hochmolekulare, aber wenig definierte Polydichlorphosphazene erhalten werden. Stickstofftrifluorid NF, das u. a. zum Plasmaätzen von Siliciumwafern Verwendung findet, ist aus Tris(trimethylsilyl)amin und Fluorgas bei −40 °C in Acetonitril zugänglich, wobei die Bildung von Stickstoff N und Tetrafluorhydrazin NF, die bei der Standardsynthese aus Ammoniak oder Ammoniumfluorid als unerwünschte Nebenprodukte anfallen, unterdrückt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Tris(trimethylsilyl)amin als Zwischenstufe der chemischen Stickstofffixierung.", "content": "Die technische Stickstofffixierung wurde durch das Haber-Bosch-Verfahren realisiert, bei dem Stickstoff in Gegenwart von Eisen-Katalysatoren unter hohen Drücken (>150 bar) und Temperaturen (>400 °C) durch reduktive Protonierung in Ammoniak überführt wird. Bei der chemischen Stickstofffixierung, d. h. der Umwandlung von atmosphärischem Stickstoff unter Normalbedingungen in reaktive Ausgangsstoffe für chemische Synthesen – meist ebenfalls Ammoniak – spielt Tris(trimethylsilyl)amin bei der so genannten reduktiven Silylierung eine wichtige Rolle, da es mit Wasser glatt zu Ammoniak hydrolysiert wird. Bereits 1895 wurde beobachtet, dass metallisches Lithium schon bei Raumtemperatur mit Stickstoff zum Lithiumnitrid reagiert. 1972 beobachtete K. Shiina, dass Lithium (als Elektronendonor) in Gegenwart von Chrom(III)-chlorid als Katalysator bei Raumtemperatur mit dem zur Inertisierung eingesetzten Stickstoff unter Dunkelfärbung mit Trimethylsilylchlorid in geringen Mengen Tris(trimethylsilyl)amin bildet. In neuerer Zeit wurde für die reduktive Silylierung von N zur Stickstofffixierung unter Normalbedingungen statt Lithium bevorzugt Natrium als Elektronendonor, sowie Molybdän- und Eisenverbindungen, wie z. B. Pentacarbonyleisen oder Ferrocene als Katalysatoren eingesetzt, wobei bis zu 34 Äquivalente N(MeSi) pro Eisenatom im Katalysator erhalten wurden. Mit einem Molybdän-Ferrocen-Komplex als Katalysator konnte eine katalytische Produktivität (engl. \"turnover number, TON\") von bis zu 226 erzielt werden. Die katalytische Produktivität der bisher entwickelten Katalysatoren für die chemische Stickstofffixierung ist trotz intensiver Forschungen noch um Größenordnungen geringer als z. B. die moderner Polymerisationskatalysatoren vom Metallocen-Typ oder Enzyme.", "section_level": 2}], "src_summary": "Tris(trimethylsilyl)amin steht als stabile Zwischenstufe bei der chemischen Stickstofffixierung, d. h. der Einführung von atmosphärischem Stickstoff N in organische Substrate unter Normalbedingungen, seit Jahren im Zentrum großen wissenschaftlichen Interesses.", "tgt_summary": null, "id": 2345742} {"src_title": "Tokarev – Die Vergangenheit stirbt niemals", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Carinthia\" war das dritte von insgesamt vier Schiffen der 1951 in Auftrag gegebenen \"Saxonia\"-Klasse, von der ursprünglich nur zwei Einheiten (\"Saxonia\" und \"Ivernia\") gebaut werden sollten. Trotz der wachsenden Konkurrenz der Linienfluggesellschaften entschied sich Cunard später noch zum Bau der \"Carinthia\" und der \"Sylvania\". Die \"Carinthia\" entstand unter der Baunummer 699 bei John Brown & Company in Clydebank und wurde am 14. Dezember 1955 vom Stapel gelassen. Nach der Übernahme durch die Cunard Line nahm das Schiff am 27. Juni 1956 den Liniendienst von Liverpool nach New York sowie nach Montreal auf. Nachdem der Transatlantikdienst unwirtschaftlich geworden war, wechselte die \"Carinthia\" 1967 in den Kreuzfahrtbetrieb. Nach einem weiteren Jahr im Dienst für die Cunard Line ging das Schiff 1969 in den Besitz von Fairland Shipping über, die es in \"Fairland\" umbenannten und in Southampton aufliegen ließen. Von Februar 1970 bis Juli 1972 wurde die \"Fairland\" in Triest für den Kreuzfahrtdienst umgebaut und modernisiert. Während des Umbaus erhielt sie 1971 den Namen \"Fairsea\", neuer Eigner war nun die Reederei Sitmar. Im Juli 1972 nahm das in den Vereinigten Staaten stationierte Schiff den Dienst auf. Im April 1974 geriet die \"Fairsea\" in die Schlagzeilen, als 525 Passagiere an Bord an einem Virus erkrankten. 1984 wurde das Schiff abermals umgebaut und 1989 unter dem Namen \"Fair Princess\" an Princess Cruises verkauft. Nachdem die \"Fair Princess\" weitere acht Jahre in den Vereinigten Staaten stationiert gewesen war, wechselte sie 1997 für Kreuzfahrten ab Sydney nach Australien, wo sie drei Jahre lang im Einsatz blieb. 2000 wurde das Schiff unter dem Namen \"China Sea Discovery\" nach Hongkong verkauft und von dort aus für Casinokreuzfahrten vor der Küste eingesetzt, die sich jedoch nicht als rentabel erwiesen. Ab 2002 lief es unter anderem auch die japanische Stadt Ishigaki an. 2003 wurde die \"China Sea Discovery\" ausgemustert und in Kaohsiung aufgelegt. Nach zwei Jahren Liegezeit ging das Schiff 2005 an eine Abwrackwerft im indischen Alang, wo es am 18. November 2005 unter dem Überführungsnamen \"Sea Discovery\" zum Abbruch eintraf. Mit ihr verschwand das letzte Schiff der \"Saxonia\"-Klasse.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Carinthia war ein 1956 in Dienst gestelltes Passagierschiff der britischen Cunard Line und eines von vier Schwesterschiffen der \"Saxonia\"-Klasse, die auf der Nordtransatlantikroute im Einsatz waren. Die seit 1967 für Kreuzfahrten eingesetzte \"Carinthia\" wechselte in ihrer fast fünfzigjährigen Dienstzeit mehrfach den Namen und Betreiber. So war sie zwischen 1988 und 2000 als \"Fair Princess\" für Princess Cruises im Einsatz. Nachdem das Schiff zuletzt bis 2003 für Casinokreuzfahrten genutzt worden war, traf es im November 2005 zum Abbruch im indischen Alang ein.", "tgt_summary": null, "id": 1949704} {"src_title": "Margaretha von Österreich-Toskana", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Strategische Entscheidung zum Fluten.", "content": "Der seit 7. Juli 1937 tobende Zweite Japanisch-Chinesische Krieg führte zu einer rapiden japanischen Besetzung großer Flächen Chinas. Bereits ein Jahr nach Beginn des Krieges hatten die Japaner große Gebiete im Norden Chinas besetzt und hatten Kaifeng, die Hauptstadt der Provinz Henan, erobert. Zhengzhou, ein wichtiger Eisenbahnverkehrsknotenpunkt an den Strecken Peking–Guangzhou und Longhai, war in Gefahr, ebenfalls von den Japanern erobert zu werden, was direkt die Städte Wuhan und Xi’an bedroht hätte. Anstatt die Strategie der verbrannten Erde anzuwenden, entschloss sich das Oberkommando der Nationalrevolutionären Armee, in einer verzweifelten Aktion das vor dem antizipierten japanischen Vormarsch liegende Land zu fluten. Zu diesem Zweck sollte der Inbegriff chinesischer Zivilisation, der \"Gelbe Fluss\", in eine Waffe gegen die Aggressoren verwandelt werden. Der südliche Bereich des Flusses wurde bei Huayuankou in Henan, 30 km entfernt von den Spitzen der japanischen Truppen, durchbrochen. Der Öffnung des Dammes erwies sich schwieriger als erwartet: Zwischen 4. und 6. Juni machten nationalrevolutionäre Soldaten zwei vergebliche Versuche, den Damm bei Zhaokou zu sprengen. Ein zweiter Versuch wurde am 9. Juni bei Huayuankou unternommen, indem Teile des Dammes abgetragen wurden. Der Druck des Flusses öffnete schließlich die geschwächte Stelle am Damm und das Wasser ergoss sich in die Ebene. In den darauf folgenden Tagen vergrößerte sich die Öffnung stetig. Nur unmittelbar in Nähe des Dammbruches lebende Bewohner wurden vor der Katastrophe gewarnt.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Es war die größte von Menschenhand verursachte Flutkatastrophe und die größte Umweltkatastrophe in einem militärischen Kontext weltweit. Über 893.000 Menschen starben, 4.000 Dörfer und 11 Städte wurden zerstört. Etwa 3,9 Millionen Menschen wurden obdachlose Flüchtlinge (20 % der Bevölkerung in Henan, Anhui und Jiangsu). Der Flusslauf wurde durch die Überschwemmung auf einer Länge von ca. 1.000 Kilometern beeinflusst, größtenteils hat das Wasser einen ganz anderen, ursprünglichen, Weg genommen. Die Überschwemmung endete 1947.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die absichtliche Überflutung des Gelben Flusses erfolgte ab dem 9. Juni 1938 im Zusammenhang mit dem Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg. Ein Damm des Gelben Flusses wurde auf Anordnung von General Chiang Kai-shek nahe Huayuankou, Provinz Henan, gesprengt, um eine großflächige Überschwemmung herbeizuführen; Grund hierfür war, den schnellen Vormarsch japanischer Truppen zu verhindern.", "tgt_summary": null, "id": 100179} {"src_title": "Mainfähre Mühlheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Adomian wurde in Omaha, Nebraska, geboren und ist armenischer Abstammung. Er ist der Enkel des armenisch-amerikanischen Mathematikers George Adomian. Adomian wuchs in Atlanta, Georgia auf. Als er zehn Jahre alt war, zog seine Familie nach Los Angeles. Adomian ist Absolvent der Los Angeles Baptist High School und machte 2001 seinen Abschluss am Whittier College im Hauptfach Economics and Theatre Arts. Adomian trat bis 2009 häufig als George W. Bush in \"The Late Late Show\" auf, nachdem Craig Ferguson im Januar 2005 Moderator der Sendung geworden war. 2008 stellte Adomian George W. Bush auch im \"Harold & Kumar 2 – Flucht aus Guantanamo\" dar. Im Sommer 2010 war Adomian in der NBC-Show Last Comic Standing Top-Ten-Finalist und wirkte auch im nicht ausgestrahlten Pilotfilm Krog für das Cartoon Network mit. Im Jahr 2011 wurde er für das nicht ausgestrahlte Kari-Lizer-Pilotprojekt von NBC als Hauptdarsteller neben Sarah Paulson und Tim Meadows gecastet. 2012 verkörperte Adomian in der Fernsehserie \"Comedy Bang! Bang!\" Huell Howser, einen Moderator und Produzenten des Public Broadcasting Service (PBS), und spielte Madonna in der satirischen Fernsehserie \"Childrens Hospital\", die auf dem Sender Adult Swim läuft. Sich selbst verkörperte er in der Sendung \"Money from Strangers\", die auf MTV ausgestrahlt wird. Außerdem hatte er regelmäßige Auftritte in verschiedenen Rollen in Sketchen der Late-Night-Talk-Show Conan. Überdies hatte er Auftritte in verschiedenen anderen Comedysendungen, beispielsweise MADtv, Mind of Mencia, Jimmy Kimmel Live!, Short Circuitz, Atom TV, Cavemen, Recount und Players. Als Synchronsprecher arbeitete Adomian in den The Onion Radio News, und für verschiedene regelmäßig auftretende Figuren in der PBS-Zeichentrickserie WordGirl, für George W. Bush in einigen Episoden von MADtv, für Jimmy Kimmel im Celebrity Deathmatch und in einigen anderen Zeichentrickserien. Adomian hat sich als schwul geoutet.", "section_level": 1}, {"title": "Podcasts und Internet.", "content": "Seit 2009 ist Adomian als häufiger Gast in vielen Comedy-Podcast Episoden erschienen, einschließlich \"Chapo Trap House\", \"Comedy Bang! Bang!\", \"Sklarbro Country\", \"The Todd Glass Show\", und \"WTF with Marc Maron\". Die von ihm gespielten Figuren sind Huell Howser, Jesse Ventura, Paul Giamatti, Gordon Ramsay, Dov Charney, Gourmetkritikerin Merrill Shindler, Gary Busey, Tim Gunn, Richard Branson, Tom Leykis, und einige Comedians wie Todd Glass und Andy Kindler. Adomian hat einige Internetvideos veröffentlicht, einschließlich \"Hillary's Downfall\" und einige Videos als George W. Bush. In andere Videos auf YouTube und Funny or Die verkörpert er Sam Elliott, Jesse Ventura, Alan Moore, Brett Favre, Vincent Price, Orson Welles, Gary Busey, Lewis Black, den Wrestler Hacksaw Jim Duggan und George Zimmer aus The Men's Wearhouse. Während der Präsidentschaft von George W. Bush, veröffentlichte Adomian einige YouTube-Videos als US-Präsident Bush für einige liberale Organisationen wie Working Assets, Laughing Liberally, Free Press und OpenLeft. Am 2. Juli 2014 trat Adomian im Ken Reid's \"TV Guidance Counselor Podcast\" auf. 2015 war sein YouTube-Video einer Debatt zwischen Trump und Sanders erfolgreich.", "section_level": 2}, {"title": "Stand-up-Comedy-Album.", "content": "Adomian veröffentlichte sein Debüt-Comedyalbum \"Low Hangin Fruit\" im Jahr 2012. Es war das erste von Earwolf veröffentlichte Album und erhielt meist positive Kritiken.", "section_level": 2}, {"title": "Live-Auftritte.", "content": "Adomian tritt oft im Upright Citizens Brigade Theatre live in Sketch- und Stand-up-Comedy Shows wie \"Comedy Bang! Bang!\" und \"Who Charted?\" auf. Er ist ein ehemaliges Mitglied der Sunday Company des The Groundlings Theatre, wo er immer noch oft zu sehen ist. Er tritt auch regelmäßig in der \"the Tomorrow Show\" und anderen Stand-up-Comedy-Shows in Hollywood auf. Adomian ist bekannt dafür, dass er gerne bekannte Persönlichkeiten in seinen Live-Shows verkörpert, sowohl kostümiert als auch als Stand-up Comedy, einschließlich Vincent Price, Lewis Black, Orson Welles, Jesse Ventura, Paul Giamatti, Michael Caine, Philip Seymour Hoffman, Sam Elliott, Al Franken, Huell Howser, Christopher Hitchens, Gary Busey, John McCain, Joe Lieberman, Marc Maron, Jimmy Kimmel, Andy Kindler, Tom Leykis, Todd Glass, George W. Bush, und Bernie Sanders. Solche wiederkehrenden Auftritte hatte er bei \"Comedy Bang! Bang!\" Im März 2012 hatte Adomian seinen ersten Auftritt außerhalb Amerikas, und trat an zwei ausverkauften Abenden in Seoul, Südkorea bei Stand Up Seoul auf. Adomian machte eine Tournee durch die Vereinigten Staaten mit dem Programm \"Trump v. Bernie\" von Februar bis März 2016.", "section_level": 2}], "src_summary": "James Haig Adomian (* 31. Januar 1980 in Omaha, Nebraska) ist ein US-amerikanischer Komiker und Schauspieler. Er wirkte in den Comedysendungen \"Comedy Bang! Bang!\", \"Last Comic Standing\" und der Late-Night-Show \"The Late Late Show with Craig Ferguson\" mit, in der er bis 2009 den amerikanischen Präsidenten George W. Bush verkörperte. Er synchronisierte Talking Ben in der Zeichentrickserie \"Talking Tom and Friends\".", "tgt_summary": null, "id": 1100224} {"src_title": "Das Schiedsgericht", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Unternehmensgeschichte.", "content": "In den frühen 1970er Jahren verwaltete Eikichi Kawasaki, ein ehemaliger Boxer, ein Café und ein Bauingenieurbauunternehmen in Osaka. 1973 kaufte er ein elektrisches Maschinenunternehman in Kobe und gründete Shin Nihon Kikaku. Als Eikichi Kawasaki das rasche Wachstum bemerkte, das in dem münzbetriebenen Videospielmarkt auftrat, erweiterte er Shin Nihon Kikaku, um die Entwicklung und Vermarktung eigenständiger Münzenspiele zu betreiben. Am 22. Juli 1978 wurde das Unternehmen als Shin Nihon Kikaku Corporation in Higashiōsaka rekonstituiert. Die ersten veröffentlichten Arcade-Spiele waren 1979 \"Ozma Wars\" und \"Safari Rally\". 1980 \"Sasuke vs. Commander\" und 1981 folgten die Spiele \"Zarzon\", \"Fantasy\" und \"Vanguard\". SNK ist bekannt als Hersteller der Videospielkonsole Neo Geo, die SNK seit den frühen 1990ern entwickelte. Die Mehrzahl der erfolgreichen SNK-Spiele wurden für das Neo Geo entwickelt, auch wenn manche später auf andere Konsolen portiert wurden. SNK entwickelte mehrere Variationen des Neo Geos, wie den Neo Geo CD, den Neo Geo CDZ und den Hyper Neo-Geo 64. Außerdem entwickelten sie die beiden Handhelds Neo Geo Pocket und Neo Geo Pocket Color. Das Unternehmen wurde 1978 von Eikichi Kawasaki gegründet, der bis zum Konkurs von SNK im Herbst 2001 auch dessen Präsident war. Der damalige Eigentümer, ein Unternehmen namens Aruze, verteilte die Rechte und Eigentümer von SNK an mehrere Unternehmen, darunter \"Eolith\", \"Mega Enterprises\" und \"Noise Factory\". Eikichi Kawasaki gründete jedoch ein neues Unternehmen namens \"Playmore\", und brachte ein ganzes Jahr damit zu, die ehemaligen Eigentümer von SNK zurückzukaufen. Zur Jahresmitte 2002 erreichte er sein Ziel mit der letzten Akquisition: dem Namen SNK. Schließlich wurde 2003 die Firma auf den Namen \"SNK Playmore\" geändert. Am 25. April 2016 entfernte SNK offiziell den Namen „\"Playmore\"“ aus dem Firmenlogo und setzte den ursprünglichen Slogan „\"The Future Is Now\"“ wieder ein um „eine Rückkehr zur reichen Spielgeschichte von SNK“ zu signalisieren. Zum 1. Dezember 2016 änderte SNK Playmore auch seinen Firmennamen offiziell in SNK Corporation.", "section_level": 1}], "src_summary": "K.K. SNK Corporation (jap., \"Kabushiki-gaisha SNK\", engl. \"SNK Corporation\") ist ein japanisches Videospiel-Unternehmen. SNK bedeutet \"Shin Nihon Kikaku\", auf Deutsch \"Neues-Japan-Projekt\".", "tgt_summary": null, "id": 864450} {"src_title": "St Andrew’s Church (Roundhay)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Die armenischstämmige Mari Gerekmezyan wurde in dem Dorf Talas bei Kayseri geboren. Sie besuchte die lokale armenische Grundschule Vart Basrig. Mari Gerekmezyan zog nach Istanbul, wo sie die Armenische Yesayan Schule besuchte. Während sie an der Yesayan studierte, hatte Gerekmezyan die Möglichkeit, den türkischen Schriftsteller Ahmet Hamdi Tanpınar zu treffen. Tanpınar inspirierte Gerekmezyan, Philosophie zu studieren. Sie setzte ihre Studien an der Universität Istanbul fort. Gerekmezyan wurde Gaststudentin in der Bildhauerabteilung der Güzel Sanatlar Akademisi (Großen Kunstakademie). In der Akademie wurde sie von dem deutschen Bildhauer Rudolf Belling unterrichtet. Gerekmezyan arbeitete zudem als Kunst- und Armenischlehrerin am Getronagan-Gymnasium und der Yesayan Armenischen High School. Im Alter von 35 starb Gerekmezyan an Tuberkulose. Sie liegt auf dem Armenischen Friedhof von Şişli begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Viele Arbeiten Gerekmezyans sind verloren gegangen. Ihre verbliebenen Werke befinden sich im İstanbul Resim ve Heykel Müzesi (Museum für Malerei und Bildhauerei) und in der Privatsammlung der Familie Eyüboğlu – dort befindet sich auch Gerekmezyans bekannte Büste von Bedri Rahmi Eyüboğlu. Zu den bekanntesten Werken Mari Gerekmezyans gehören:", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Gerekmezyan wurde für ihre Büsten von Professor Neşet Omer und Professor Şekip Tunç mit dem Skulpturen-Ausstellungspreis Ankara ausgezeichnet. Sie erhielt den Ersten Preis bei der Kunstausstellung der Stadt Ankara für ihre Büste von Yahya Kemal Beyatlı.", "section_level": 1}, {"title": "Beziehung mit Bedri Rahmi Eyüboğlu.", "content": "Während Gerekmezyan Gaststudent in der Bildhauerabteilung der Güzel Sanatlar Akademisi war, traf sie Bedri Rahmi Eyüboğlu. Durch die 1940er Jahre assistierte Gerekmezyan Bedri Rahmi Eyüboğlu bei seiner künstlerischen Arbeit. Die beiden verliebten sich ineinander. Ihre Beziehung wird mit der von Auguste Rodin und Camille Claudel verglichen. Gerekmezyan hat mehrere Büsten von Eyüboğlu angefertigt und Eyüboğlu zeichnete viele Skizzen von Mari. Eyüboğlu schrieb sein berühmtes Gedicht Karadut (Maulbeere) für Mari Gerekmezyan nach deren Tod: Übersetzung: Maulbeere Meine schwarze Maulbeere, meine gespaltene Dunkle, meine Chrysantheme, Mein Granatapfelkern, mein lichter Kern, meine Einzige; Ich bin ein Baum, meine Glieder, eine Vorhalle mit Weintrauben, Ich bin ein Bienenkorb, Du bist mein Honig, mein bitterer Honig, Mein Sünde, mein Wechselfieber, Zunge aus Korallen, Zähne aus Korallen, Schenkel aus Austern, Ich gab Dir ein Leben, meine Frau. Ich fand am Grund, was ich im Himmel suchte. Meine schwarze Maulbeere, meine gespaltete Dunkle, meine Zigeunerin, Wieviel mehr wirst Du für mich sein, mein Gegenstück, seltsames, Meine lächelnde Quitte, mein weinender Granatapfel, Mein Baby, meine Stute, meine Frau. Als er das Gedicht zum ersten Mal in der Öffentlichkeit vorlas, weinte Eyüboğlu. Es wird angenommen, dass Eyüboğlu Gerekmezyan bis zum Ende seines Lebens liebte. Das Gedicht wurde bekannt, nachdem es der türkische Rockmusiker Cem Karaca vertont hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mari Gerekmezyan (; geb. 1913 in Talas, Türkei; gest. 1947 in Istanbul, Türkei) gilt als erste weibliche Bildhauerin der Türkei. Sie war die Partnerin des türkischen Dichters und Malers Bedri Rahmi Eyüboğlu.", "tgt_summary": null, "id": 915980} {"src_title": "Andrew Ridgway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Eigenschaft P.", "content": "Sei formula_1 ein Knoten und formula_2 die durch Dehn-Chirurgie am Knoten formula_3 mit Koeffizienten 1 (kurz: 1-Chirurgie) erhaltene 3-Mannigfaltigkeit. formula_3 hat \"Eigenschaft P\", wenn formula_5 gilt, die durch 1-Chirurgie entstandene 3-Mannigfaltigkeit also nichttriviale Fundamentalgruppe hat. Der Satz von Kronheimer-Mrowka besagt: Wenn formula_3 nicht der Unknoten ist, dann hat er die Eigenschaft P.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Eigenschaft P wurde im Zusammenhang mit Arbeiten zur Poincaré-Vermutung seit den 50er Jahren diskutiert, etwa 1958 in einer Arbeit von Bing. Die \"Property P Conjecture\" in ihrer allgemeineren Fassung besagte, dass nichttriviale Dehn-Chirurgie an einem nichttrivialen Knoten niemals eine Homotopiesphäre liefern kann. (Eine nichttriviale Dehn-Chirurgie meint eine Chirurgie mit Koeffizient formula_7.) Diese Vermutung wurde in den 1970er Jahren von R. H. Bing und Martin und unabhängig von González-Acuña aufgestellt als ein Schritt in Richtung des Beweises der Poincaré-Vermutung. Nach dem Ende der 80er Jahre bewiesenen Satz von Gordon-Luecke sind Knoten durch ihr Komplement eindeutig bestimmt, insbesondere kann eine nichttriviale Dehn-Chirurgie an einem nichttrivialen Knoten niemals die formula_8 geben. Aus der Poincaré-Vermutung würde also folgen, dass jeder nichttriviale Knoten Eigenschaft P hat. Mit dem 1987 bewiesenen Satz über zyklische Chirurgie von Culler-Gordon-Luecke-Shalen läßt sich die allgemeine Fassung (über beliebige nichttriviale Dehn-Chirurgien) auf die oben gegebene speziellere Formulierung (über 1-Chirurgien) reduzieren, das Problem also auf den Beweis von formula_5 reduzieren. Zum Beweis von formula_5 versuchte man nichttriviale Darstellungen von formula_11 in geeignete Lie-Gruppen, zum Beispiel SU(2) zu konstruieren. In diesem Zusammenhang war die Entwicklung der Casson-Invariante und der Instanton-Floer-Homologie von Bedeutung. Eigenschaft P für beliebige Knoten (genauer: die Existenz eines nicht-trivialen Homomorphismus formula_12) wurde mit Hilfe von Seiberg-Witten-Invarianten sowie Existenzsätzen für Blätterungen und Kontaktstrukturen 2004 von Kronheimer-Mrowka bewiesen. Sie folgt auch aus Perelmans Beweis der Poincaré-Vermutung.", "section_level": 1}, {"title": "Siehe auch.", "content": "Eigenschaft R", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "J. Rasmussen: Review zu online", "section_level": 1}], "src_summary": "Eigenschaft P ist eine Eigenschaft von Knoten, die gemäß der 2004 von Peter Kronheimer und Tomasz Mrowka bewiesenen \"Property P conjecture\" allen nichttrivialen Knoten zukommt und die besagt, dass 1-Chirurgie am Knoten niemals eine Homotopiesphäre ergibt. Diese Vermutung war von Bedeutung in der Entwicklung der 3-dimensionalen Topologie, insbesondere im Zusammenhang mit der Poincaré-Vermutung.", "tgt_summary": null, "id": 815394} {"src_title": "Edwin Stanton McCook", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der Erzähler gerät im Traum in eine Kolonie von Kaiserpinguinen, die sich neben Eisbergen in der Antarktis versammeln. Er deutet die Versammlung als einen Kongress der Pinguine und seine Aufgabe als die eines Übersetzers. Unter den Lauten vernimmt er das Wort «Grytviken». Der Ort Grytviken auf der Insel Südgeorgien entpuppt sich als Geistersiedlung von Walfängern. Alte Filmbilder im Kino von Grytviken erwecken die Zeit um 1930, als Norweger dort die erlegten Wale verarbeiteten. Der Erzähler fühlt sich mitschuldig an der Ausbeutung, die zum Tod von 175'000 Walen und deren Ausrottung führte. Auf einem Forschungsschiff fährt er zurück auf den Kontinent Antarktika und bittet den Kongress der Pinguine um Verzeihung. Er beteuert, das Schiff käme im Interesse der Pinguine. Doch diese scheinen weiter beunruhigt zu sein und beklagen sich über neue Flugzeugpisten. Auch Forschungen zum Ozonloch belasteten die Umwelt, stellt der Erzähler fest. Er sucht einen Ausweg aus seiner Verzweiflung. Durch einen Schneesturm hindurch gelangt er zu einem Forscherteam, das mitten in der Eiswüste bohrt. In den Eisbohrkernen lesen sie Klimadaten wie aus einem Buch, ein Chinese jedoch philosophiert wie die Pinguine über die Sprache der Eiskristalle. Der Erzähler versteht die Botschaft und löscht menschliche Spuren. Dann erwacht er aus seinem Traum.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Dreimal reiste das Filmteam auf dem Seeweg für Dreharbeiten in die Antarktis: Für die bis dahin fehlenden Aufnahmen von der Versammlung der Kaiserpinguine überwinterte Biologe Luc Jacquet 1992/93 in der Dumont-d’Urville-Station. Jacquet wurde später zum Tierfilmer und feierte 2006 mit \"Die Reise der Pinguine\" einen Kinoerfolg.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Kongress der Pinguine ist ein Dokumentarfilm des Schweizer Regisseurs Hans-Ulrich Schlumpf. In seinem essayistischen Film verbindet er Naturaufnahmen mit einem Aufruf zum Schutz der Antarktis.", "tgt_summary": null, "id": 420619} {"src_title": "Aleksanteri Keisala", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Armendarits liegt circa 40 Kilometer südöstlich von Bayonne im französischen Teil des Baskenlands in der historischen Provinz Nieder-Navarra. Umgeben wird die Gemeinde von den Nachbargemeinden: Armendarits liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour und wird durchquert von der Joyeuse (und seinen Zuflüssen, Azkongaratéko erreka und Ossinako erreka) sowie vom Lihoury, am Oberlauf noch \"Errekahandia\" genannt, und dessen Zufluss Itharté.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ortsname taucht im Jahre 1249 in der Form \"Armandarys\" in den Schriften auf. Paul Raymond, Archivar und Historiker des 19. Jahrhunderts, notierte die Erwähnung unter dem Namen \"Armendariz\" auch im Zusammenhang mit der Kirche \"Sancta Maria de Armendariz\" im Jahre 1256 im Kopialbuch von Bayonne.", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen des Adelshauses Armendarits, welches 1256 erstmals in den Urkunden erscheint, ist 2002 von der Gemeinde für den ganzen Ort angenommen worden. Es lässt sich nach Guy Ascarat, Heraldiker und Historiker, folgendermaßen interpretieren. Die Burg symbolisiert Sicherheit und Schutz, aber auch Reichtum und Macht. Die Kühe sprechen allgemein gesehen die mütterliche Kraft und Fruchtbarkeit an, aber auch die Leistungsfähigkeit und Reichtum der Erde.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Armendarits liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, ein traditionell hergestellter Schnittkäse aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Armendarits ist angeschlossen an die Routes départementales 8, 245, 300 und 408.", "section_level": 2}, {"title": "Persönlichkeiten.", "content": "Bernard Renau d’Elicagaray (2. Februar 1652 – 30. September 1719), geboren in Armendarits, Ingenieur und Offizier der französischen Marine unter dem König Ludwig XIV. Er verfasste 1689 die „Theorie über die Steuerung von Segelschiffen“ (frz. \"De la théorie de la manœuvre des vaisseaux\") und entwickelte die Bombarde, ein spezieller Typ eines Kriegsschiffs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Armendarits ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bayonne und zum Kanton Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre (bis 2015: Kanton Iholdy). ", "tgt_summary": null, "id": 856886} {"src_title": "Herman Fredrik Zeiner-Gundersen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Der Falkensteiner Vorwald mit dem namensgebenden Markt Falkenstein im Zentrum reicht im Süden bis unmittelbar vor die Donau mit Deggendorf im äußersten Südosten, Straubing etwas südlich und Regensburg unmittelbar südwestlich. Sein Westen und westlicher Norden reicht, je nach Gebiet, ungefähr bis zum Tal des Regen, im äußersten Nordwesten sogar deutlich darüber hinaus bis vor Maxhütte-Haidhof, bis Nittenau und im Norden bis vor Roding. Er schließt sich unmittelbar westnordwestlich an den Vorderen Bayerischen Wald an. Südwestlich grenzt er an den Nordwesten der Regensenke, südöstlich an das Oberpfälzische Hügelland, östlich an die Mittlere Frankenalb und nördlich an den Dungau.", "section_level": 2}, {"title": "Geomorphologie.", "content": "Der Falkensteiner Vorwald hat ein unspektakuläres, buckeliges Relief. Von den wenigen die überschreitenden Bergen ist der Gallner () der spektakulärste. Er liegt unmittelbar westlich der \"Elisabethszeller Berge\" im Westen des Vorderen Bayerischen Waldes und ist noch von dessen Relief geprägt. Noch höher, aber deutlich weniger prominent sind eine namenlose Anhöhe nordwestlich von Zinzenzell mit und eine südöstlich von Wiesenfelden mit. Im donaunahen Süden, im \"Waxenberger Forst\", erreicht der Kobelberg () noch knapp diese Höhenschwelle. Zwischen Roding und Wiesent wird der Falkensteiner Vorwald zentral durch eine nur leicht eingetiefte Senke geteilt, die dem südsüdwestlichen Lauf des Regen bei Roding folgt. Im Norden wird sie vom Perlbach und im Süden von der Wiesent genutzt. Westlich dieser Senke ist der Hadriwa mit die höchste Erhebung. Alle bislang genannten Berge bis auf den Gallner liegen rund um den namensgebenden Markt Falkenstein. Der Westteil des Vorwaldes geht im Süden fließend und noch diesseits des Regen in die Juragesteine der Fränkischen Alb über; unmittelbar an der Gesteinsgrenze liegt Regenstauf. Unterhalb von Nittenau durchbricht der Regen eindrucksvoll den Vorwald in einem 90°-Knie und diversen kleineren Schleifen. „Hauptberg“ dieses im Relief bewegteren Landschaftsteils ist der Jugenberg () unmittelbar südwestlich Nittenaus, spektakulärer sind allerdings die Hänge des hohen \"Gailenbergs\" unmittelbar im Regenknie. Auf der rechten, westlichen Regenseite erreicht der \"Schwarzberg\" unmittelbar östlich von Maxhütte-Haidhof noch. Im Norden des Westteils des Falkensteiner Vorwaldes findet sich noch ein zweites, etwas weniger markantes Regendurchbruchstal: Das \"Reichenbacher Regental\" beginnt unmittelbar am Regenknick unterhalb Rodings, durchzieht Walderbach und endet unmittelbar unterhalb Reichenbachs. Demgegenüber gehört der weiter gefasste Regentalabschnitt zwischen beiden Durchbrüchen von Treidling bis zur Kernstadt Nittenaus, ebenso wie das Rodinger Regental, zum angrenzenden Oberpfälzischen Hügelland, während der Talabschnitt bei Cham zur Cham-Further Senke gezählt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Naturräumliche Gliederung.", "content": "Der Falkensteiner Vorwald wurde in den Arbeiten des Handbuchs der naturräumlichen Gliederung Deutschlands in den Jahren 1953 bis 1961 als sogenannte naturräumliche Haupteinheit der Großregion 3. Ordnung \"Oberpfälzisch-Bayerischer Wald\" definiert, beschrieben und begrenzt. Eine Verfeinerung der Gliederung fand auf den Einzelblättern 1:200.000 \"Blatt 174 Straubing\" (1967), \"Blatt 165/166 Cham\" (1973) und \"Blatt 164 Regensburg\" (1981) statt, wodurch sich folgende Unter-Naturräume ergeben:", "section_level": 2}], "src_summary": "Mit Falkensteiner Vorwald wird der flachwelligere, westlichste Teil des Bayerischen Waldes im nördlichen Niederbayern und der südlichen Oberpfalz, Bayern, bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1304021} {"src_title": "Vidar Helgesen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Flugzeug.", "content": "Das betroffene Flugzeug war eine zwei Jahre alte Antonow An-24B mit dem Luftfahrzeugkennzeichen СССР-46248, die ihren Erstflug am 23. März 1967 absolviert hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Um 15:47 Uhr Ortszeit startete das Flugzeug mit einer geplanten Reiseflughöhe von 5100 m. Um 15:58 Uhr nahmen die Piloten Funkkontakt mit der Flugsicherung Dnipropetrowsk auf und bestätigten das Erreichen einer Flughöhe von 3600 m. Sie erhielten die Anweisung auf 4200 m zu steigen. Als die Piloten dies nicht bestätigten, versuchte der Fluglotse um 16:06 Uhr erfolglos den Funkkontakt aufzunehmen. Rettungskräfte fanden das Wrack 58 km vom Flughafen Dnipropetrowsk entfernt.", "section_level": 1}, {"title": "Ursache.", "content": "Im Laufe der Ermittlungen wurde das Propellerblatt Nr. 2 des linken Propellers in einem Abstand von 4,5 km von der Haupt-Absturzstelle gefunden. Der linke Propeller selbst wurde 1210 m vom Propellerblatt Nr. 2 und 4 km von der Absturzstelle gefunden. Es wurde gefolgert, dass das Propellerblatt Nr. 2 im Steigflug auf einer Höhe von 4000 m vom linken Propeller abbrach. Danach durchbohrte es den Flugzeugrumpf und trennte die Steuerstangen der Höhenruder, der Querruder und des Seitenruders, wodurch es unmöglich wurde, das Flugzeug zu steuern. Das Flugzeug neigte sich nach links und ging in einen Sinkflug und mit zunehmender Geschwindigkeit und Querneigung in einen Spiralsturz über. Das Flugzeug schlug schließlich um 16:00 Uhr mit einer Geschwindigkeit von 500 bis 550 km/h, einer Vertikalneigung von −14° und einer Querneigung von 45 bis 50° nach links auf und explodierte. Als Ursache des Propellerblattbruchs wurde Materialermüdung des Propellerblattgehäuses durch Korrosion festgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Am 3. August 1969 stürzte eine Antonow An-24 auf dem Inlandsflug Aeroflot-Flug N-826 von Dnipropetrowsk nach Winnyzja kurz nach dem Start ab, wobei alle 55 Insassen starben.", "tgt_summary": null, "id": 1239289} {"src_title": "Daniela Nuțu-Gajić", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Clare Hollingworth wurde 1911 in Knighton, einem südlichen Vorort von Leicester, geboren. Im Ersten Weltkrieg übernahm ihr Vater Albert die Leitung der Schuhfabrik seines Vaters. Die Familie zog auf einen Bauernhof in der Nähe von Shepshed. Hollingworth zeigte gegen den Willen ihrer Mutter Daisy früh Interesse am Schreiben. Ihr Interesse an Kriegsführung rührte von Besuchen auf historischen Schlachtfeldern in Großbritannien und Frankreich mit ihrem Vater. Nach der Schulzeit besuchte sie eine Hauswirtschaftsschule in Leicester, was sie nicht mochte.", "section_level": 1}, {"title": "Vor dem Krieg.", "content": "Hollingworth verlobte sich mit dem Sohn einer örtlichen Familie aus ihrem Bekanntenkreis. Anstatt mit ihm die Ehe einzugehen, heuerte sie als Sekretärin für die Niederlassung der League of Nations Union in Worcestershire an. Sie gewann ein Stipendium für die UCL School of Slavonic and East European Studies in London, und später einen Studienplatz an der Universität Zagreb, um Kroatisch zu lernen. Auf freiberuflicher Basis begann Hollingworth Artikel für den \"New Statesman\" zu schreiben. Im Juni 1939 wurde sie ausgewählt, um für die Labour Party im Parlamentswahlkreis Melton zu kandidieren. Der Kriegsausbruch führte dann jedoch zu einer Aussetzung der Wahlen, die Ende 1940 hätten stattfinden sollen. Nach dem Anschluss des Sudetenlands an Deutschland im Münchner Abkommen von 1938 ging sie nach Warschau, um für tschechische Flüchtlinge zu sorgen. Zwischen März und Juli 1939 verhalf sie Tausenden Flüchtlingen zu britischen Visa. Aufgrund dieser Erfahrung wurde sie im August 1939 von Arthur Wilson, dem Herausgeber des \"The Daily Telegraph\", eingestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Im Zweiten Weltkrieg.", "content": "Weniger als eine Woche, nachdem Hollingworth ihre Arbeit als \"Telegraph\"-Journalistin begonnen hatte, wurde sie nach Polen geschickt, um über die zunehmenden Spannungen in Europa zu berichten. Sie überzeugte den britischen Generalkonsul in Katowice, John Anthony Thwaites, ihr für eine Erkundungsreise über die deutsche Grenze seinen Wagen mit Fahrer zu leihen. Als sie am 28. August an der deutsch-polnischen Grenze entlangfuhr, fielen Hollingworth zahllose bereitstehende deutsche Panzer und gepanzerte Fahrzeuge auf, weil die sie verbergenden Planen vom Wind angehoben worden waren. Ihr Bericht war am folgenden Tag die wichtigste Titelgeschichte im \"Daily Telegraph\". Am 1. September rief Hollingworth die britische Botschaft in Warschau an, um sie über den deutschen Einmarsch nach Polen zu informieren. Um zweifelnde Botschaftsangestellte zu überzeugen, hielt sie den Telefonhörer zum Fenster hinaus. Die Geräusche der deutschen Truppen waren hörbar. Hollingworths Augenzeugenbericht war der erste Bericht, den das British Foreign Office über den Beginn des Kriegs gegen Polen erhielt. Nach dem Kriegsausbruch berichtete Clare Hollingworth weiterhin über die Situation in Polen und ging 1940 nach Bukarest. Von dort berichtete sie für den \"Daily Express\" über die erzwungene Abdankung von König Karl II. und die folgenden Unruhen. Mit ihren telefonischen Berichten missachtete sie die Zensur. Es wird erzählt, dass sie einmal einer Verhaftung entging, indem sie sich nackt auszog. 1941 reiste sie nach Ägypten und berichtete auch aus der Türkei und Griechenland. Ihre Arbeit wurde dadurch erschwert, dass weibliche Kriegsberichterstatter keine formelle Akkreditierung erhielten. Nach der Einnahme von Tripolis durch Bernard Montgomery am 23. Januar 1943 wurde sie im Lauf des folgenden Tunesienfeldzugs aufgefordert, nach Kairo zurückzukehren. Hollingworth wollte dagegen weiter direkt an der Front bleiben und berichtete in der Folge für die \"Chicago Daily News\" über die US-Truppen in Algerien. Nachfolgend berichtete sie aus Palästina, Persien und dem Irak. Damals führte sie als Erste ein Interview mit Mohammed Reza Pahlavi, dem Schah des Iran.", "section_level": 1}, {"title": "Spätere Karriere.", "content": "In den Jahrzehnten nach dem Krieg berichtete Hollingworth über Konflikte in Palästina, Algerien, China, Aden und Vietnam. Die BBC erklärte, dass, obwohl sie nicht die erste Kriegsberichterstatterin sei, „die Tiefe ihres technischen, taktischen und strategischen Sachverstands sie ausgezeichnet“ habe. \"The New York Times\" nannte sie „die unbestrittene Altmeisterin der Kriegskorrespondenten“. Sie eignete sich beachtliche Kenntnis in Militärtechnologie an; aufgrund eines Pilotentrainings in den 1940er Jahren wusste sie besonders viel über Kampfflugzeuge. Unmittelbar nach dem Krieg begann sie, für \"The Economist\" und \"The Observer\" zu arbeiten. 1946 wurden sie und ihr späterer Ehemann \"Geoffrey Hoare\" Zeugen eines Bombenanschlags im King David Hotel in Jerusalem, bei dem 91 Menschen getötet wurden. Später soll sie sich geweigert haben, dem Irgun-Anführer und späteren israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin wegen seiner Rolle bei diesem Anschlag die Hand zu geben. 1950 verließ sie Kairo und zog nach Paris, wo sie für \"The Guardian\" arbeitete. Sie reiste mehrmals nach Algerien und knüpfte Kontakte zur Nationalen Befreiungsfront Algeriens. In den frühen 1960er Jahren berichtete sie über den Algerienkrieg. Als sie 1963 für den \"Guardian\" nach Beirut reiste und Nachforschungen über Kim Philby, einen \"Observer\"-Korrespondenten, machte, entdeckte sie, dass dieser auf einem sowjetischen Schiff nach Odessa abgereist war. \"Guardian\"-Herausgeber \"Alastair Hetherington\" hielt die Geschichte über den übergelaufenen Philby während drei Monaten zurück, da er rechtliche Schritte fürchtete. Ihr Artikel erschien am 27. April 1963. Philbys Überlaufen wurde von der Regierung bestätigt. Hollingworth wurde \"als erste Frau Verteidigungskorrespondentin des Guardian\". 1967 verließ sie den \"Guardian\" und begann erneut für den \"Telegraph\" zu schreiben. Ihr Ehrgeiz, in Kriegsgebieten zu arbeiten statt die Außenpolitik zu verfolgen, hatte zu diesem Schritt beigetragen. Aus Vietnam berichtete sie über den Vietnamkrieg. Sie gehörte zu den ersten Kommentatoren, die voraussagten, dass der Krieg in einer Pattsituation enden werde. In ihren Berichten legte sie auch Wert auf die Meinung der vietnamesischen Zivilbevölkerung. 1973 wurde sie die Chinakorrespondentin des \"Telegraph\", die erste in der Volksrepublik China nach 1949. Sie traf Zhou Enlai und Mao Zedongs Frau Jiang Qing. Sie war die diejenige, die den Schah zuletzt interviewte. Der Journalist \"John Simpson\" meinte, dass „sie die einzige Person war, mit der er sprechen wollte“. 1981 ging sie in den Ruhestand und zog nach Hongkong, verbrachte aber auch Zeit in Großbritannien, Frankreich und China. Die Proteste, die zum Tiananmen-Massaker von 1989 führten, beobachtete sie von einem Hotelbalkon.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Hollingworth war zweimal verheiratet. Sie heiratete 1936 \"Vandeleur Robinson\", den regionalen League of Nations Union (LNU)-Vertreter in Südostengland, doch die Ehe zerbrach während des Krieges. Sie ließen sich 1951 scheiden. Im selben Jahr heiratete sie Geoffrey Hoare, den Nahost-Korrespondenten der Times. Er starb 1965. In Hongkong besuchte sie beinahe täglich den Foreign Correspondents’ Club, bei dem sie \"honorary goodwill ambassador\" war. 1990 veröffentlichte sie ihre Memoiren unter dem Titel \"Front Line\". 2006 verklagte Hollingworth ihren Finanzverwalter \"Thomas Edward Juson\" (auch bekannt als Ted Thomas) über 300.000 US-Dollar, die er von ihrem Bankkonto genommen haben solle. Juson verteidigte seine Taten als Investitionen in Projekte, erklärte sich aber 2007 bereit, das Geld zurückzuzahlen, was er bis Ende 2016 nicht vollständig getan hat. 2016 erschien die Biographie ihres Großneffen \"Patrick Garrett\" unter dem Titel \"Of Fortunes and War: Clare Hollingworth, First of the Female War Correspondents\". Am 10. Januar 2017 wurde die 105-Jährige unansprechbar in ihrer Wohnung in Central aufgefunden und kurz danach am \"Ruttonjee Hospital\" für tot erklärt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clare Hollingworth, OBE (* 10. Oktober 1911 in Knighton, England; † 10. Januar 2017 in Hongkong) war eine britische Journalistin und Autorin, die als erste Kriegsberichterstatterin den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs meldete, was als „Scoop des Jahrhunderts“ bezeichnet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 290120} {"src_title": "Ukonkivi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Arraute-Charritte liegt circa 45 Kilometer südöstlich von Bayonne im französischen Teil des Baskenlands. Es ist Teil des Pays de Mixe, einem Hochtal der Bidouze in der historischen Region Nieder-Navarra. Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden: Arraute-Charritte liegt im Einzugsgebiet des Adours. Die Bidouze fließt entlang eines Teils der östlichen Gemeindegrenze. Die Zuflüsse Sarrot, Mendehéguy und Sanseroy entspringen im Ortsgebiet, ebenso wie die Lamulary, ein Zufluss des Minhurrieta erreka. Zwei Zuflüsse des Lihourys, der Oyhanchoury und die Pataréna, sowie deren Zufluss, der Bordaberry, bewässern ebenfalls das Gebiet der Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Arraute wurde erstmals 1125 mit dem gleichen Namen erwähnt, erste Erwähnungen von Charritte erfolgten um 1160 als \"sanctus joannes de sarricte\" im Zusammenhang mit dem Namen der Ortskirche. Seit dem Mittelalter standen die beiden Dörfer unter dem Einfluss adeliger Familien, der Arraute bzw. Iturrondo. Arraute-Charritte liegt an der Grenze zum Béarn. Die bäuerliche Bevölkerung zog auf der Suche nach Arbeit oder Märkten häufig von einer Seite auf die andere, so dass die Einwohner von Charitte sowohl baskisch als auch den Dialekt des Béarn sprachen. Am 27. Juni 1842 schlossen sich die Gemeinden Arraute und Charritte zur heutigen Kommune zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Die Zahl der Einwohner hat sich kontinuierlich von der Zeit der Vereinigung der früheren Gemeinden mehr als halbiert, insbesondere im 20. Jahrhundert. Seit 1999 ist der Trend gestoppt und die Einwohnerzahl seitdem leicht gestiegen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Wichtige Wirtschaftsfaktoren des Orts sind Landwirtschaft und Kunsthandwerk. Arraute-Charritte liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, ein traditionell hergestellter Schnittkäse aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Arraute-Charritte ist angeschlossen an die Routes départementales 11, 246, 310 und 313 und ist über Linien des Busnetzes \"Transports 64\" mit anderen Gemeinden des Départements verbunden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Arraute-Charritte ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bayonne und zum Kanton Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre (bis 2015: Kanton Saint-Palais). ", "tgt_summary": null, "id": 476605} {"src_title": "Karl H. Timmermann", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Sein Vater war ebenfalls Doktor und hieß Jean Baptiste Simon Neboux, seine Mutter Catherine, geb. Contal. Geprägt durch den Vater ging auch Adolphe Simon Neboux dem Beruf seines Vaters nach. Mit siebzehn Jahren verließ er das elterliche Haus, um im Marinekrankenhaus von Cherbourg zu studieren. Ein Jahr später wurde er als junger Chirurg auf sein erstes Schiff, die Korvette \"Isis\", gesandt, die umgehend zu Unterstützung der Französischen Invasion in Spanien aufbrach. Nach sechs Monaten kehrte Neboux nach Brest zurück, um am hiesigen Marinehospital zu arbeiten. Dieses Szenario wiederholte sich einige Male und Neboux diente auf verschiedenen Schiffen und kehrte nach Brest zurück. So diente er in Algerien, in Spanien, auf Saint-Dominique, auf Martinique, in Brasilien und auf den Antillen. 1834 heiratete er zum ersten Mal. Schließlich wurde er 1836 zum Oberchirurgen befördert, da er sich mit tropischen Krankheiten und Schiffsunfällen auskannte. Im November 1836 wurde er Teil der Besatzung der Fregatte \"Vénus\". Auf der einunddreißigmonatigen Tour um die Welt, um die französischen Interessen zu wahren, kam er erstmals mit der Ornithologie in Verbindung. Neben seinen ärztlichen Pflichten an Bord hatte Neboux den Auftrag, naturhistorische Exponate im Meer und an den verschiedenen Landestopps zu sammeln. Die \"Vénus\" lief am 29. Dezember 1836 unter dem Kapitän Abel Aubert Dupetit-Thouars von Brest Richtung Pazifik über die Kanarischen Inseln und Rio de Janeiro aus. Über Valparaíso ging es entlang der Pazifikküste nach Callao zu den Galapagosinseln und weiter zu den Inseln von Hawaii, bevor sie die Reisen nach Kamtschatka und das Beringmeer führte. Im Herbst 1837 ging es wieder südlich Richtung Monterey an der Küste Kaliforniens. Die Mehrzahl der dreihundert Besatzungsmitglieder litt in dieser Zeit an Skorbut, und so setzte sich Neboux dafür ein, hier vor Ankern zu gehen. Die Mannschaft sollte sich erholen und weitere Krankheitsausbrüche sollten dadurch vermieden werden. Im Zeitraum 28. Oktober bis 14. November 1837 nutze er seine wenige freie Zeit, um naturhistorische Exponate zu sammeln. Er beschrieb 1840 er die Weißkappen-Fruchttaube (\"Ptilinopus dupetithouarsii\"), die er seinem Kapitän widmete. Der Gabelschwanzmöwe, die er im gleichen Artikel beschrieb, hatte er zunächst keinen wissenschaftlichen Namen zugewiesen. Auch das Verbreitungsgebiet Monterey, das Néboux angab, war lange Zeit fraglich, da die Art praktisch nie in nordamerikanischen Gewässern vorkommt. Heute weiß man, dass sie während der Zeit von El Niño sehr selten als Irrgast vorkommen kann. Eine weitere Erklärung wäre eine Verwechslung der Labels an den Sammerstücken, so dass das Typusexemplar eventuell auf den Galapagosinseln erlegt wurde. Der zoologischen Atlas \"Voyage autour du monde sur la frégate la Vénus commandée par Abel de Petit-Thouars\", der in mehreren Lieferungen zwischen 1842 und 1846 erschien, enthielt schließlich eine Tafel mit dem wissenschaftlichen Namen \"Larus furcatus\". Diese Illustration der Gabelschwanzmöwe durch Paul Louis Oudart (1796–1860) gehörte zur Lieferung zwei aus dem Jahre 1842. Schließlich ging die Reise weiter an die Bahía Magdalena. Über Mazatlán, San Blas und Acapulco kehrten sie am 24. Juni 1839 nach Brest zurück. In Frankreich schrieb er 1840 seine Dissertation, die sich mit Beobachtungen zum Skorbut und einem Aortenaneurysma an Bord der \"Vénus\" auseinandersetze. Nachdem er drei Monate frei hatte, um sich um Familienangelegenheiten in seiner Heimatstadt zu kümmern, wurde er nach Paris geschickt, um bei der Sichtung und Erfassung der naturhistorischen Sammelstücke zu helfen. Selbst nach seiner Rückkehr nach Brest wurde er einige Male nach Paris zurückbeordert, um weitere Fragen zu klären. Im März 1841 wurde Néboux auf die Fregatte \"La Gloire\" beordert, die nach Brasilien aufbrach und drei Jahre unterwegs war. Als er am 4. Juli 1844 zurückkehrte, war seine Gesundheit ruiniert. Er nahm sich eine Auszeit von drei Monaten und musste diese um weitere drei Monate erweitern, da sich sein Gesundheitszustand nicht besserte. In dieser Zeit heiratete er seine zweite Frau Antoinette Louis Noël. Schließlich wurde er Ende 1847 nach 25 Jahren französischem Marinedienst pensioniert. Er zog nach Paris, wo er 1850 ein Buch über die Gesundheitsversorgung der Pariser Bevölkerung publizierte. 1858 publizierte er einen Artikel über Nachtblindheit und deren Behandlung mit Rinderleber.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften.", "content": "Im Jahr 1840 wurde er von Félix Édouard Guérin-Méneville als Mitglied Nummer 209 der im Jahr 1838 neu gegründeten Société cuvierienne vorgestellt. Am 25. September 1840 wurde er als \"Chevalier de la Légion d’Honneur\" ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Dedikationsnamen.", "content": "Alphonse Milne-Edwards benannte ihm zu Ehren 1882 den Blaufußtölpel (\"Sula nebouxii\"). Gregory Macalister Mathews widmete ihm 1902 eine Unterart des Blaunoddi (\"Procelsterna cerulea nebouxi\"). Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte beschrieb 1854 \"Mimus nebouxi\", ein Name, der heute als Synonym für die Rostflanken-Spottdrossel (\"Mimus patagonicus\" &, 1837) gilt. Als Florent Prévost und Marc Athanase Parfait Œillet Des Murs 1855 die Vogelausbeute der Reise der Fregatte \"Vénus\" beschreiben, nennen sie die Tahitifruchttaube (\"Ptilinopus purpuratus\", 1789) Kurukuru de Néboux (\"Kurukuru Nebouxii\"). Isidore Geoffroy Saint-Hilaire beschrieb im gleichen Buch L’Écureuil de Néboux (\"Sciurus Nebouxii\"), ein Name, der heute als Synonym für das Guayaquil-Hörnchen (\"Sciurus stramineus\" &, 1841) gilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adolphe Simon Neboux (* 22. Februar 1806 in La Châtre; † 5. September 1885 in Paris im 9. Arrondissement) war ein französischer Marinechirurg und Naturforscher.", "tgt_summary": null, "id": 1125632} {"src_title": "Henry Willink", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Cramer trat 1930 als Offiziersanwärter in das Infanterie-Regiment 21 der Reichswehr ein. Im Jahre 1934 wechselte er als Leutnant zur noch getarnt agierenden Luftwaffe. Hier ging er zur Ausbildung in die Deutsche Verkehrsfliegerschule in Cottbus und später dann zur Fliegerschule nach Celle-Wesendorf. Im Jahre 1937 war er Deutscher Meister im Modernen Fünfkampf. Im Februar 1939, nach der Ernennung zum Hauptmann, übernahm er die 9. Staffel des Lehrgeschwaders 1 als Staffelkapitän. Mit dieser nahm er am Überfall auf Polen und am Westfeldzug teil. Am 16. Mai 1940 wurde er zum Gruppenkommandeur der II. Gruppe dieses Geschwaders ernannt. Bei der folgenden Luftschlacht um England befand er sich am 17. September 1940 mit seiner Junkers Ju 88 A-1 mit der Geschwaderkennung L1+XC auf dem Weg nach Worrington nahe Liverpool. Dabei schoss ihn eine Spitfire ab, er musste bei Ladywell Barn, nahe Warminster notlanden und geriet in Gefangenschaft. Am 18. September 1940 wurde ihm, er befand sich schon in britischer Kriegsgefangenschaft, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ab 1941 verbrachte er seine Kriegsgefangenschaft in Kanada, wo er auch zum Major befördert wurde. Nach Beendigung des Krieges, wurde Cramer 1946/47 entlassen und nahm ein Jurastudium an der Universität in Heidelberg auf. Im Jahre 1956 ging er zur Luftwaffe der Bundeswehr und studierte an der Air University nahe Montgomery in den USA. Von 1957 bis 1960 arbeitete er als Abteilungsleiter im Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE) der NATO. Nachdem er 1960 zum Oberst befördert wurde, wechselte er zur Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Dort erfolgte 1962 die Ernennung zum Brigadegeneral und ab 1963 die Ernennung zum Stellvertretenden Stabschef der Second Allied Tactical Air Force. Nach seiner Entlassung 1966 wechselte er in die Privatwirtschaft als Director of Public Relation für die Mobil Oil AG Deutschland. Im Jahre 1974 ging er in den Ruhestand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heinz Cramer (* 24. Mai 1911 in Straßburg; † 5. September 2003 in Hamburg) war ein deutscher Offizier und Flugzeugführer in der Luftwaffe der Wehrmacht und später der Luftwaffe der Bundeswehr. Er ging als Brigadegeneral in den Ruhestand.", "tgt_summary": null, "id": 1026554} {"src_title": "Wassyl Rjabtschenko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Format und Terminplan.", "content": "Alle Mannschaften der J1 League 2017 nahmen am Wettbewerb teil. Kashima Antlers, Urawa Red Diamonds, Kawasaki Frontale und, nach erfolgreich abgeschlossener Playoff-Runde, Gamba Osaka griffen aufgrund ihrer Qualifikation für die Gruppenphase der AFC Champions League 2017 erst im Viertelfinale des Wettbewerbs ein. Durch die Qualifikation Gambas für die Champions League-Gruppenphase nahmen vierzehn Mannschaften an der Gruppenphase des J. League Cups teil. Diese wurden auf zwei Gruppen zu je sieben Mannschaften verteilt, in der jede Mannschaft einmal gegen jede andere Mannschaft spielte; drei von den insgesamt sechs Spielen pro Mannschaft fanden dabei auf eigenem Platz statt. Die beiden Gruppensieger erreichten direkt das Viertelfinale, die Mannschaften auf den Plätzen 2 und 3 jeder Gruppe spielten überkreuz in Hin- und Rückspiel eine Qualifikationsrunde aus. Die Partien des Viertelfinales und der übrige Turnierbaum wurden nach Feststehen aller Teilnehmer ausgelost. Sowohl das Viertel- als auch das Halbfinale wurden in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Das Finale fand am 4. November 2017 im Saitama Stadium 2002 statt. Der nachstehende Terminplan wurde am 13. Dezember 2016 durch die J. League veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppenphase.", "content": "In der Gruppenphase spielt jedes Team einmal gegen alle anderen Teams seiner Gruppe. Für einen Sieg gibt es drei Punkte, für ein Unentschieden einen Punkt. Bei Punktgleichheit am Ende der Gruppenphase zählt zunächst das Torverhältnis und die geschossenen Tore, danach entscheiden (in dieser Reihenfolge) der direkte Vergleich, die Fair-Play-Wertung und das Los.", "section_level": 1}, {"title": "K.-o.-Phase.", "content": "Erstmals fand vor dem Viertelfinale eine Qualifikationsrunde statt, an der die Zweit- und Drittplatzierten jeder Gruppe teilnahmen. Die Sieger der überkreuz ausgetragenen Begegnungen rückten ins Viertelfinale auf, in welchem auch die vier Mannschaften, die sich für die Gruppenphase der AFC Champions League 2017 qualifiziert hatten, in den Wettbewerb eingriffen. Alle Spiele außer dem Finale wurden in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Bei Torgleichheit nach Hin- und Rückspiel griff zunächst die Auswärtstorregel, sollten die auswärts erzielten Treffer ebenfalls gleich sein, erfolgte eine 30-minütige Verlängerung und, falls nötig, ein Elfmeterschießen. Das Finale selbst war eine einzelne Partie, welche im Saitama Stadium 2002 stattfand.", "section_level": 1}, {"title": "Playoff-Runde.", "content": "Die Hinspiele wurden am 28. Juni, die Rückspiele am 26. Juli 2017 ausgetragen. Heimmannschaften im ersten Spiel sind zuerst genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Die Hinspiele wurden am 30. August, die Rückspiele am 3. September 2017 ausgetragen. Heimmannschaften im ersten Spiel sind zuerst genannt.", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Hinspiele wurden am 4. Oktober, die Rückspiele am 8. Oktober 2016 ausgetragen. Heimmannschaften im ersten Spiel sind zuerst genannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der J. League Cup 2017, offiziell aufgrund eines Sponsorenvertrages mit dem Gebäckhersteller Yamazaki Biscuits nach einer Marke desselben 2017 J. League YBC Levain Cup genannt, war die 25. Ausgabe des J. League Cup, dem höchsten Fußball-Ligapokal-Wettbewerb in Japan. Er begann am 15. März 2017 mit den ersten Gruppenspielen und endete mit dem Finale am 4. November 2017, das wie im Vorjahr im Saitama Stadium 2002, dem Heimstadion der Urawa Red Diamonds, ausgetragen wurde. Im Finale standen sich Cerezo Osaka und Kawasaki Frontale gegenüber, hierbei gewann die Mannschaft aus Osaka durch einen 2:0-Erfolg ihren ersten Ligapokal. ", "tgt_summary": null, "id": 2186750} {"src_title": "Peter Boehringer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Geschichte der koreanischen Währung beginnt zur Goryeo-Periode (918–1392 n. Chr.), in der Münzen aus der chinesischen Song-Dynastie (960–1279 n. Chr.) importiert und in Umlauf gebracht wurden. Vor dieser Zeit war Tauschhandel, basierend auf Reis und Tuch, das wichtigste Handelsmittel. Trotzdem wurden in den alten koreanischen Gräbern chinesische Münzen gefunden, die 2000 Jahre alt sind und beweisen, dass die Menschen in Korea mit Münzen vertraut waren. Die ersten Münzen, die tatsächlich in Korea geprägt wurden, traten zur Herrschaft von König Seonjeong (996 n. Chr.) auf. Diese wurden in Bronze und Eisen gegossen und basierten auf der üblichen chinesischen Geldmünze, die rund mit einem quadratischen Loch in der Mitte war. Während der Herrschaft von Taejong gab Korea, im Jahre 1401, sein erstes Papiergeld heraus. Die Banknoten, auch Jeohwa genannt, wurden aus schwarzer Maulbeerrinde hergestellt und anstelle von Münzen verwendet. Bronzemünzen wurden erst im Jahre 1423, während der Herrschaft von König Sejong, wiedereingeführt. Diese Münzen hatten die Inschrift Chosun Tong Bo (\"Chosun Währung\"). Münzen die im 17. Jahrhundert geprägt wurden, wurden schließlich zum Erfolg und bildeten einen großen Teil des Austauschsystems nach dieser Zeit. Im Jahre 1633 wurde der Mun die Hauptwährung von Korea. Kupfer- und Bronze-Münzen wurden in dieser Währungseinheit ausgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Mun (1633–1892).", "content": "Im Jahre 1633 wurde der Mun, der für die Prägung Koreas am stärksten repräsentativ geworden ist, erstmals gegossen. Die Münzen mit der Inschrift Sang Pyeong Tong Bo (wörtlich übersetzt: „immer exakte Münze“) wurden für mehr als 250 Jahre (1633–1891 n. Chr.) verwendet, was bis heute länger als jede andere Münze in der koreanischen Geschichte war. Der Mun ähnelt dem chinesischen Wen (verwandt mit dem japanischen Mon und vietnamesischen Van). Die Münzen wurden in Kupfer oder Bronze gegossen und waren rund mit quadratischen Löchern. Der Mun wurde 1892 mit der Einführung des Yang ersetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Yang (1892–1902).", "content": "\"→ \"Hauptartikel:\" Yang (Münze)\" Der Yang war die Währung von Korea zwischen 1892 und 1902, der sich in 10 Jeon, 100 Bun und 5 Yang = 1 Hwan unterteilte. Zuvor wurde im Jahre 1888 eine kleine Anzahl von Münzen, Hwan und Mun, geprägt. Diese Münzen waren die ersten modernen Münzen aus Zinn in verschiedenen Größen und Denominierungen, 5 davon vergoldet, 5 versilbert und 5 verkupfert. 1892 wurde der Yang als Hauptwährung eingeführt, obwohl er in der Vergangenheit schon einmal benutzt wurde. Der Yang ist verwandt mit dem chinesischen Tael (Liang auf Chinesisch). Ein Yang wurde in 100 Fun unterteilt, die zur ersten koreanischen Dezimalwährung führte. Fun ist verwandt mit dem chinesischen Wort Fen und bezieht sich auf 1/100 eines chinesischen Yuan im modernen Kontext. Die Münzen trugen alle den Titel des Staates \"Großes Joseon\" (Großes Korea), gefolgt von \"Joseon\" (= Korea) und dann \"Daehan\"(= Korea). Bis 1897 wurde das dynastische Datierungssystem verwendet und danach das Jahr mit dem Regentschaftsnamen. Eine Reihe von Banknoten wurde vom Finanzministerium gedruckt, aber nie ausgestellt. Der Kontakt zum Westen war die Folge zur Auflage und Zirkulation der modernen Währung in den letzten Jahren des alten koreanischen Reiches.", "section_level": 2}, {"title": "Won (1902–1910).", "content": "Mit dem Kurs 5 Yang = 1 Won ersetzte der Won 1902 seinen Vorgänger. Sieben Jahre später wurde die Bank von Korea gegründet, die in der Hauptstadt Seoul als Zentralbank fundierte und modernere Währungsarten emittierte. Die neue Währung war wertmäßig dem japanischen Yen ebenbürtig, wurde dann aber 1910 von dem koreanischen Yen wieder ersetzt. Neben diesem Zahlungsmittel gab es gleichzeitig koreanische Yen Banknoten, die von der Dai Ichi Bank gleichzeitig in Umlauf waren.", "section_level": 2}, {"title": "Yen (1910–1945).", "content": "Im Jahre 1902 bekam die Dai-Ichi Bank, welche die staatlichen Zollgebühren von Korea regelten, die Erlaubnis der koreanischen Regierung, Banknoten in Yen (1, 5 und 10 Yen) auszugeben. Diese waren mit der japanischen Währung im Verhältnis 1:1 umwandelbar, wobei der Gesamtbetrag der Emission auf 1,3 Millionen Yen festgesetzt wurde. Im Jahre 1909 wurde die Bank von Korea in Seoul als Zentralbank gegründet. 1910 wurde durch die Annektierung Koreas der koreanische Won wieder abgeschafft und mit dem japanischen Yen ersetzt. Nachdem Korea die eigene Souveränität an Japan verlor, wurde die Bank von Korea in Chōsen Ginko umbenannt. Der japanische Yen wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 verwendet. Geprägt von der japanischen Dominanz, veränderte sich die Wirtschaft des Landes und bewirkte damit auch einen Wandel in dem koreanischen Währungssystem. Den koreanischen Won ersetzten der Yen und die kleinere Währungseinheit Sen. Durch die Teilung Koreas in einen Nord- und Südteil spaltete sich das Zahlungssystem mit gleichbleibenden Nennwert in südkoreanische Won und nordkoreanische Won.", "section_level": 2}, {"title": "Nordkoreanische Won (seit 1947).", "content": "Zwei weitere Jahre verwendete Nordkorea, nach der Teilung des Landes, den koreanischen Yen. 1947 wurde am 6. Dezember die Zentralbank der Demokratischen Volksrepublik Korea gegründet und eine neue Landeswährung eingeführt. Der Wechselkurs entsprach dem des sowjetischen Rubel, wurde aber im Februar 1959 zu einer Rate von 100:1 neu bewertet. Neue Won wurden emittiert. Die neue Landeswährung erfuhr in den darauffolgenden Jahren mehrere Wertverluste, die durch die nachfolgende Wertminderung und Prädomination des sowjetischen Rubel hervorgerufen wurde. Da die Wechselkurse der Banken dem der Schwarzmärkte glichen, war die nordkoreanische Regierung zwischen 1978 und 2001 in der Lage den Wechselkurs auf 2.16 Won zum US-Dollar zu halten. Eine galoppierende Inflation zerfraß den koreanischen Won in dem Ausmaß, dass der Wert angeblich dem des südkoreanischen Won entsprach. Trotz allem sind andere Währungen, darunter auch der US-Dollar, auf dem Schwarzmarkt mehr wert als offiziell. Nach Berichten des BBC 2009 wurden in manchen Einkaufszentren der Hauptstadt Pjöngjang ausschließlich der japanische Yen und der US-Dollar als gültiges Zahlungsmittel akzeptiert. In Nordkorea sollen im April 2013 auch der Euro und chinesische Yuan/ Renminbi für Zahlungen zulässig sein. Da aber mehr Renminbi in das Land gebracht werden als Euro, wird das Wechselgeld in Renminbi herausgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Südkoreanische Won.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Won (1945–1953).", "content": "Nach der Teilung des Landes ersetzte der südkoreanische Won den koreanischen Yen, dem die kleinere Währungseinheit Jeon zugewiesen wurde. In den Teilwährungen von 5 Jeon bis 100 Jeon wurde die neue Währung größtenteils mit höheren Werten ausgegeben, nachdem das Währungsmanagement 1950 zur Bank von Korea wechselte. 1950 wurde von der Bank von Korea die erste Banknote in Umlauf gebracht. Diese wurde von Japans National Printing Bureau gedruckt; im folgenden Jahr übernahm das die Korea Minting and Security Printing Corporation, die zu diesem Zweck gegründet wurde. Als der Won 1945 eingeführt wurde, besaß er den gleichen Wechselkurs wie Japan, nämlich 1 Won = 1 Yen, im Oktober des gleichen Jahres entschied man sich aber zum US-Dollar als Bezugswährung mit dem Verhältnis 15 Won = 1 Dollar zu wechseln. Zum Ende des koreanischen Krieges verlor der Won drastisch an Wert, sodass er bei 6000 Won = 1 Dollar stand. Bei der Einführung der neuen Währung, dem Hwan, stand der Wechselkurs bei 1 Hwan = 100 Won.", "section_level": 2}, {"title": "Hwan (1953–1962).", "content": "Am 15. Februar 1953 wurde der Hwan mit einem Kurs von 1 Hwan = 100 Won aufgrund der Wertminderung des Won eingeführt. Dieser wurde in 100 Jeon unterteilt, die jedoch nie zur Anwendung kamen. Die Emittierung von neuen Banknoten in Nennwerten zwischen 10 und 1000 Hwan fand statt. Zum Jahre 1959 wurden in Südkorea zum ersten Mal Münzen eingeführt, die niedrigere Teilwährungen ersetzen sollten. Da es der Währung an Wechselmöglichkeiten fehlte, wurden die Erstausgaben der Banknoten von dem United States Government Printing Office kommissioniert. Die Herausgabe war in fünf Teilwährungen mit gleichendem Design, von denen einige zu einer späteren Zeit dem koreanischen Thema angepasst wurden. Einen Monat darauf folgte schon die neue 100 Hwan Banknote. Bereits während der Einführung stand der Wechselkurs 60 Hwan = 1 Dollar, was sich bis zum Ende der Währung auf 1250 Hwan = 1 Dollar verschlechterte und zur Wiedereinführung des Won in 1962 mit 10 Hwan = 1 Won verleitete. Bis zum 21. März 1962 blieben noch die Münzen der 10 Hwan und 50 Hwan im Umlauf.", "section_level": 2}, {"title": "Won (ab 1962).", "content": "Am 10. Juni 1962 wurde der Won wieder als offizielle Währung Südkoreas eingeführt, da der Hwan zu viel an Wert verlor und sich der Wert immer noch am US-Dollar orientierte. Bis zum 24. Dezember 1997 blieb diese Orientierung als freie Währung erhalten. Der Won verlor allerdings aufgrund der Asienkrise beinahe die Hälfte seines Wertes.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die koreanische Währungsgeschichte beginnt um die Zeit der Goryeo-Dynastie (918–1392), in der die ersten Münzen hergestellt wurden. Das erste legale Papiergeld wurde während der Joseon-Periode (1392–1897) eingeführt. Anstelle von Münzen wurde es als Handelsmittel verwendet, bis es Anfang des 16. Jahrhunderts abgeschafft wurde. ", "tgt_summary": null, "id": 1083290} {"src_title": "James Theodore Harahan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Parteigeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte bis zur Gründung.", "content": "Die SPI ging aus der Congress Socialist Party (CSP) hervor. In der 1934 gegründeten Congress Socialist Party hatten sich während der Zeit Britisch-Indiens die Parteigänger des Indischen Nationalkongresses gesammelt, die „sozialistische“ Standpunkte vertraten. Die CSP-Anhänger vertraten in Einzelfragen andere Ansichten als die Führung der Kongresspartei. Dies betraf vor allem die Frage, inwieweit mit der britischen Kolonialadministration zusammengearbeitet werden sollte. Hier vertrat die CSP einen entschieden konfrontativeren Kurs und neigte dazu, alle derartigen Tendenzen und Projekte zu boykottieren. Die Führung des Kongresses schien den Sozialisten zu nachgiebig und zu sehr auf Ausgleich bedacht und diese hätten einen aktiveren Widerstand gegen die Kolonialherrschaft bevorzugt. Das zeigte sich deutlich in der Quit-India-Bewegung 1942, an der die Sozialisten besonders aktiv teilnahmen. Ein zweites Themenfeld, in dem die Vorstellungen von CSP und Kongress-Führung divergierten, waren die Konzepte zur zukünftigen Gestaltung der Wirtschafts- und Sozialordnung Indiens. Diese letzteren Divergenzen waren zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft eher theoretischer Natur, gewannen aber, als die indischen Unabhängigkeit immer mehr in Sichtweite rückte, zunehmend an Bedeutung. Nach der Unabhängigkeit am 15. August 1947 wurden die Differenzen schließlich so unüberbrückbar, dass die Sozialisten aus der Kongresspartei auf ihrer Konferenz in Nasik vom 19. bis 21. März 1948 eine eigene Partei, die Sozialistische Partei Indiens, gründeten. Die neu gegründete Partei war, wie auch ihre Vorläuferin, die CSP, ideologisch nicht homogen. Es wurden im Wesentlichen drei Strömungen unterschieden: Gelegentlich wurde auch eine vierte Strömung, die einen spezifisch indischen Sozialismus verwirklichen wollte, was als „Vedantischer Sozialismus“ bezeichnet wurde, hinzugerechnet. Ein Vertreter dieser Strömung war Sampurnanand.", "section_level": 2}, {"title": "Die Wahlen 1951/52.", "content": "Die Sozialistische Partei bemühte sich, Dissidenten aus der Kongresspartei zum Übertritt zu bewegen. Als sich im Jahr 1950 eine große Dissidentengruppe innerhalb der Kongresspartei unter der Bezeichnung „Demokratische Front“ und unter der Führung Jivatram Kripalanis formierte, bemühten sich die Sozialisten-Führer, diese Dissidenten zum Übertritt zur Sozialistischen Partei zu bewegen. Dies misslang jedoch und aus der „Demokratischen Front“ entstand eine neue Partei, die Kisan Mazdoor Praja Party (KMPP, „Partei der Bauern- und Arbeiterbevölkerung“). Der KMPP-Führer Kripalani bemerkte kritisch zur Sozialistischen Partei: „... ihr ist es nicht gelungen, die Gedankenwelt des Volkes zu bewegen [...] Der einfache Mensch in Indien [...] versteht nicht, wofür die Sozialisten eigentlich stehen. Die Sozialisten sind immer noch, mehr oder weniger, eine Partei der Intellektuellen. [...] Oft haben ihre gelehrten Thesen – voll von technischen Ausdrücken und Formulierungen, die im Westen \"en vogue\" sind – wenn sie in lokale Sprachen übersetzt werden, für die nicht des Lesens und Schreibens kundigen Massen wenig Bedeutung. [...] Die Sozialistische Partei kann derzeit im Parlament und im Land nicht aus eigener Kraft erfolgreich eine starke Opposition zum Kongress bilden.“ Die erste gesamtindische Parlamentswahl 1951–1952 verlief für die Sozialisten enttäuschend. Von ihren 255 Kandidaten in den Wahlkreisen gewannen nur 12 einen Parlamentssitz. Bei den gleichzeitig stattfindenden Wahlen zu den Parlamenten der Bundesstaaten sah das Bild nicht besser aus (124 gewonnene Sitze bei 1793 Kandidaten und insgesamt 3279 Sitzen). Die Partei war verschiedene Wahlbündnisse mit der Scheduled Castes Federation (SCF), der Jharkhand Party (in Bihar), der Revolutionary Communist Party (in Westbengalen) und dem Forward Bloc (Subhashisten) eingegangen. Diese hatten jedoch nicht den erhofften Erfolg gebracht. Auch die KMPP blieb bei den Wahlen weit unter ihren Erwartungen. Beide Parteien hatten ihre Wahlchancen deutlich überschätzt.", "section_level": 2}, {"title": "Vereinigung mit der Kisan Mazdoor Praja Party.", "content": "Nach der Wahlniederlage kamen die Führer der Sozialistischen Partei und der KMPP überein, eine gemeinsame Partei zu formieren. Die ideologischen Differenzen zwischen beiden Gruppierungen waren gering. Ein gemeinsames Programm wurde zu Papier gebracht, in dem eine egalitäre Gesellschaft mit Basisdemokratie auf Dorfebene, eine Verstaatlichung der Schlüsselindustrien, eine autarke Wirtschaft, sowie außenpolitisch eine Politik der Blockfreiheit gefordert wurden. Der formale Beschluss zur Vereinigung wurde auf einem Treffen in Lucknow am 25. August 1952 gefasst und der Vereinigungsparteitag fand am 26. und 27. September 1952 in Bombay statt. Die neue Partei erhielt den Namen \"Praja Socialist Party\", („Volkssozialistische Partei“).", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Entwicklung nach 1952.", "content": "Die neu gegründete Praja Socialist Party (PSP) kandidierte bei den folgenden Wahlen, konnte jedoch keine wesentlich größere Bedeutung als die alte Sozialistische Partei gewinnen. Im Verlauf spalteten sich mehrere Fraktionen als eigene Parteien ab. 1955 machte sich eine Fraktion unter der Führung von Ram Manohar Lohia und dem alten Namen „Sozialistische Partei“ selbständig. 1964 vereinigten sich PSP und die Sozialistische Partei Lohias zur Samyukta Socialist Party (SSP, „Vereinigte Sozialistische Partei“). Die Einheit hielt allerdings nur kurz und 1965 entstand die PSP wieder neu. Der gesamt-Stimmenanteil dieser sozialistischen Parteien blieb bei den Wahlen 1952, 1957 und 1962 bei 10–15 %. Damit bildeten die Sozialisten keine politische Kraft, die der dominierenden Kongresspartei gefährlich werden konnte. Mit der Wahl 1967 schien sich die Lage zu ändern. SSP und PSP gewannen jeweils 18,9 % und 11,9 % der Stimmen und damit deutlich mehr als jemals zuvor. Ein Ende der Dauerherrschaft der Kongresspartei schien sich anzubahnen. Bei der folgenden Wahl 1971 erzielte Indira Gandhis Kongresspartei jedoch einen regelrecht erdrückenden Wahlsieg und die Sozialisten wurden geradezu marginalisiert. Am 9. August 1971 vereinigten sich daher die Reste der PSP (der größte Teil war zu Indira Gandhis Kongress übergelaufen) und SSP unter der Bezeichnung ‚Sozialistische Partei‘. Dieses Bündnis hielt nur kurz und im Januar 1973 entstand aus der großen Mehrheit dieser Partei die SSP neu. Diese schloss sich 1974 mit 6 anderen Parteien zur Bharatiya Lok Dal (BLD) zusammen. Die BLD ging wiederum 1977 in der neu gegründeten Janata Party auf, die kurzzeitig die Regierung Indiens 1977–1979 führte, aber dann in verschiedene Einzelparteien zerfiel.", "section_level": 2}, {"title": "Versuch einer Wiederbelebung.", "content": "Nach dem Zerfall der Janata Party Ende der 1970er Jahre gab es vereinzelt Versuche, erneut eine sozialistische Partei zu gründen. Letztlich waren diese Versuche nicht erfolgreich. Auf einer Konferenz in Hyderabad vom 28.–29. Mai 2011, an der ungefähr 600 Delegierte aus 18 Bundesstaaten teilnahmen, gründeten indische Sozialisten erneut eine Partei mit dem Namen \"Socialist Party (India)\". Bei der Gründung beriefen sie sich ausdrücklich auf die Tradition der alten Sozialistischen Partei. Zum ersten Generalsekretär und Sprecher der Partei wurde Bhai Vaidya gewählt. Diese neue Partei hat jedoch bisher bei Wahlen keine größere Bedeutung erlangt.", "section_level": 1}, {"title": "Resümee: Rolle der Sozialisten als führende Oppositionspartei.", "content": "Ein wesentlicher Grund, warum es den Sozialisten nie gelang, eine ernsthafte Konkurrenz zur Kongresspartei zu werden, lag sicher in dem Umstand begründet, dass der Kongress unter Jawaharlal Nehru (Premierminister 1947–1964) und seiner Tochter Indira Gandhi (Premierministerin 1966–1977 und 1980–1984) selbst ein ausgesprochen sozialistisches Programm verfolgte (staatlich regulierte und gelenkte Wirtschaft, regelmäßige Fünfjahrespläne, außenpolitisch Anlehnung an die Sowjetunion, „sozialistische“ Rhetorik etc.). Damit hatten die Sozialisten Schwierigkeiten, sich inhaltlich zwischen dem Kongress einerseits und den Kommunisten andererseits zu profilieren. Als die Sozialisten bei der Parlamentswahl 1967 überraschend stark abschnitten, reagierte Premierministerin Indira Gandhi mit einem politischen „Linksruck“ (u. a. Verstaatlichung der Banken, Abschaffung der Pensionszahlungen an die ehemals regierenden Fürsten, Sozialprogramme etc.), der letztlich den Sozialisten den Wind aus den Segeln nahm, allerdings auch wesentlich zur Spaltung der Kongresspartei 1969 beitrug. Ein weiterer Schwachpunkt der Sozialisten war, dass sie einen außerordentlichen innerparteilichen Pluralismus der Meinungen zuließen und die Parteidisziplin locker gehandhabt wurde. Das hatte das Fehlen einer starken und klaren Führung und die mehrfache Abspaltung von einzelnen Fraktionen zur Folge. Drittens wurde kritisiert, dass die Sozialisten sich häufig zu sehr in theoretischen Diskussionen erschöpften, die für die breiten Bevölkerungsmassen nicht relevant und/oder nicht verständlich waren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sozialistische Partei Indiens (SPI, ) war eine Partei in Indien in den Jahren 1948 bis 1952. Sie entstand 1948 als Abspaltung der sozialistischen Fraktion des Indischen Nationalkongresses. In den Jahren ihrer Existenz war sie die wichtigste Oppositionspartei gegenüber dem Indischen Nationalkongress unter Jawaharlal Nehru. Nachdem sie bei der ersten gesamtindischen Parlamentswahl 1951–1952 enttäuschend abgeschnitten hatte, vereinigte sie sich 1952 zusammen mit der Kisan Mazdoor Praja Party (KMPP) zur Praja Socialist Party („Volkssozialistischen Partei“). Spätere Neugründungsversuche unter dem alten Namen „Sozialistische Partei“ konnten nicht an die alte Bedeutung der Partei anknüpfen.", "tgt_summary": null, "id": 2405417} {"src_title": "Der Tag, an dem die Bank gestürmt wurde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einparteiensystem.", "content": "Die Volksrepublik China ist ein Einparteiensystem, bei dem mehrere Parteien unter der sogenannten Einheitsfront zusammenarbeiten. Neben der herrschenden Kommunistischen Partei existieren noch weitere acht Parteien. Diese sollen die Führung der KP Chinas unterstützen. Man kann die demokratischen Parteien weder als Oppositionsparteien noch als nicht-regierende Partei bezeichnen. Sie sind mitwirkende Parteien, allerdings ist der Status dieser Parteien mit dem der Blockparteien in der früheren DDR vergleichbar. In der Gründungsphase der Volksrepublik wurde ihnen die Aufgabe zugewiesen, bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Intellektuelle, Wissenschaftler, Auslandschinesen und ehemalige GMD-Mitglieder an das neue Regime zu binden.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV).", "content": "Die PKKCV ist eine Organisation der Einheitsfront des Chinesischen Volkes. Sie setzt sich aus Vertretern der Kommunistischen Partei Chinas, der sonstigen Parteien, der parteilosen Persönlichkeiten, der gesellschaftlichen Organisationen, aller Nationalitäten und aller gesellschaftlichen Kreise, Vertretern der Landsleute aus Taiwan, Hongkong und Macau und der heimgekehrten Auslandschinesen sowie speziell geladenen Persönlichkeiten zusammen. Dadurch wäre sie mit den sogenannten Einrichtungen \"Nationalfront\" bzw. \"Nationale Front\" in den früheren Ostblockstaaten vergleichbar. Im September 1949 hat die erste Plenartagung der PKKCV die Gründung der Volksrepublik ausgerufen und ein gemeinsames Programm verabschiedet. Die PKKCV besitzt keinerlei politische Entscheidungsmacht. Nach einer Einschätzung der Bundeszentrale für politische Bildung handelt es sich bei den anderen \"so genannte[n] demokratische[n] Parteien... nicht um im politischen Wettbewerb stehende Parteien, sondern lediglich um von der KPCh kontrollierte Konsultativorgane.\"", "section_level": 1}, {"title": "Kommunistische Partei Chinas.", "content": "Die Kommunistische Partei China (chinesisch 中国共产党, Pinyin \"Zhōngguó Gòngchǎndǎng\") wurde im Juli 1921 in Shanghai auf der Grundlage des Marxismus und Leninismus gegründet. Dabei übernahmen die chinesischen Kommunisten die organisatorischen Prinzipien der Kaderpartei und der Führungsrolle der Partei in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Sie selbst versteht sich als Vorhut der Arbeiterklasse und der Bauern. Nach der erfolgreichen Revolution, die 1949 zur Gründung der Volksrepublik China geführt hatte, verfolgte die Partei unter der Führung Mao Zedongs ein Programm zur Durchsetzung des großen Sprungs nach vorn, welches China zu einer wirtschaftlichen Großmacht machen sollte. Diese führte jedoch zu eine katastrophalen Nahrungsmittelknappheit mit Hungersnöten als Folge. Ab 1966 fand diese Entwicklung ihren Höhepunkt in der von Mao eingeleiteten chinesischen Kulturrevolution. Ab 1979 kam es unter Deng Xiaoping zu einem Kurswechsel, der zur Öffnung gegenüber kapitalistischen Wirtschaftsreformen führte, die Industrieproduktion erhöhte und die Versorgung der Bevölkerung schnell verbesserte. Das Hauptziel der KP-Führung besteht darin, China zu einem starken, mächtigen und reichen Staat zu entwickeln und zugleich jegliche Ansätze zur „Zersetzung“ der existierenden politischen Ordnung zu bekämpfen. Die Kommunistische Partei Chinas besteht aus ungefähr 85 130 000 Mitgliedern. Sie ist die mit Abstand mitgliederstärkste Kommunistische Partei. Eine Parteimitgliedschaft bietet immer noch vielfältige Vorteile, wie zum Beispiel ein hilfreiches Beziehungsnetz, Bevorzugung bei Beförderungen oder bei der Zuteilung preiswerter Wohnungen. Bauern und staatliche Industriearbeiter haben hingegen an Gewicht innerhalb der Partei verloren. Der jetzige Generalsekretär des Zentralkomitees ist Xi Jinping.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Parteien in der Volksrepublik China bestehen aus der Kommunistischen Partei Chinas und acht weiteren politische Parteien: das Revolutionskomitee der Kuomintang Chinas (chinesisch 中国国民党革命委员会, Pinyin \"Zhōngguó Guómíndǎng Gémìng Wěiyuánhuì\"), die Demokratische Liga Chinas (chinesisch 中国民主同盟, Pinyin Zhōngguó Mínzhǔ Tóngméng), die Demokratische Staatsaufbaugesellschaft Chinas (chinesisch 中国民主建国会, Pinyin Zhōngguó Mínzhǔ Jiànguó Huì), die Chinesische Vereinigung zur Förderung der Demokratie (chinesisch中国民主促进会,Pinyin Zhōngguó Mínzhǔ Cùjìnhuì), die Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter Chinas (chinesisch 中国农工民主党, Pinyin Zhōngguó Nónggōng Mínzhǔdǎng), die Zhi-Gong-Partei Chinas (chinesisch 中国致公党, Pinyin \"Zhōngguó Zhìgōngdǎng\"), die Gesellschaft des 3. September (九三学社, Pinyin Jǐusān Xuéshè) und die Demokratische Selbstbestimmungsliga Taiwans (chinesisch 台湾民主自治同盟, Pinyin \"Táiwān Mínzhǔ Zìzhì Tóngméng\"). Viele dieser Parteien entstanden während des Widerstandskriegs gegen die japanische Aggression und des Befreiungskriegs. 1949 nahm die erste Regierung der VR China als Koalitionsregierung ihre Arbeit auf, in der die Kommunistische Partei China jedoch eine absolute Vormachtstellung innehielt.", "tgt_summary": null, "id": 891083} {"src_title": "Shōta Iizuka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Aste-Béon liegt ca. 30 km südöstlich von Oloron-Sainte-Marie und ca. 35 km südlich von Pau im Nationalen Naturschutzgebiet des Vallée d’Ossau im Béarn. Die höchste Erhebung (1800 m) ist am Gebirgskamm Crête de Coos am östlichen Rand des Gemeindegebiets. Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden: Aste-Béon liegt im Einzugsgebiet des Adours und liegt am rechten Ufer des Gave d’Ossau, einem Zufluss des Gave d’Oloron. Zwei Bäche, der Lamay und der Arrigast münden in den Gave d’Ossau im Gebiet der Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bei einem Zensus im Jahr 1385 wurden in beiden Dörfern je 18 Haushalte und vermerkt, dass sie in der Bailliage von der Vizegrafschaft von Ossau liegen. Das Lehen von Béon unterstand dem Vicomte von Béarn. Béon wird 1374 als \"Beoo\" erwähnt. In der Folgezeit unterstanden die Siedlungen dem Lehnsherrn Jean-Joseph d’Augerot, der eine Schmiede errichtete, als Eisenerz auf seinen Besitztümern entdeckt wurde. Die Förderung des Erzes wurde eingestellt und befeuerte die Landflucht im 19. Jahrhundert, in der allein ein Sechstel der Bevölkerung nach Argentinien ausgewanderte.", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Vom Höchststand der Einwohnerzahl in der Mitte des 19. Jahrhunderts ist weniger als ein Drittel in den 1970er-Jahren aufgrund der allgemeinen Landflucht übrig geblieben. Allerdings ist der Trend seitdem gestoppt und die Zahl bleibt mit gewissen Schwankungen mehr oder weniger stabil.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Ackerbau und Viehzucht spielen traditionell eine große Rolle bei der Wirtschaft der Gemeinde. Sie liegt in der Zone AOC des Ossau-Iraty, ein traditionell hergestellter Schnittkäse aus Schafmilch. Allerdings ist angesichts der geografischen Lage auch der „grüne“ Tourismus im Kommen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Aste-Béon ist angeschlossen an die Routes départementales 240 und 290, der ehemaligen Route nationale 618, und ist über eine Linie des Busnetzes \"Transports 64\" mit Pau und damit anderen Gemeinden des Départements verbunden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Aste-Béon ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Oloron-Sainte-Marie-2 (bis 2015: Kanton Laruns). ", "tgt_summary": null, "id": 942120} {"src_title": "Komm mit ins Reich der Träume", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Burg.", "content": "Die Ruinen stehen heute noch in gut sichtbarer und leicht zu verteidigender Lage auf der \"Auchenharvie Farm\" bei \"Torranyard\". Das Gelände wurde durch Steinbrucharbeiten wesentlich verändert. Früher wurde die Burg „Achin-Hervy“, „Awthinharve“ (Rollie, um 1564), „Auchinbervy“ (Moll, 1745), „Achenhay“ (1775 und 1807) oder „Auchenhowy“ (Ainslie, 1821) genannt. Auchenharvie Castle war schon lange eine Ruine, wie \"Timothy Pont\" schon 1604–1608 zeigt. Die Burgruine war zu klein und die Fläche des Mounds zu begrenzt als dass die Ruine in eine kommodere und komfortablere Wohnung hätte umgewandelt werden können. Die Konsolen der Brüstung sind ungewöhnlich, weil sie weniger als üblich hervorstehen. Dies verbindet Auchenharvie Castle mit den Arbeiten an Law Castle und Barr Castle. Die Burg wurde aus dunklerem \"Whinstone\" mit Ecken aus \"Freestone\" errichtet. Von dieser typischen Turmburg, die spätestens seit den 1770er-Jahren eine Ruine war, ist ein großer Teil erhalten geblieben. Es gibt Spuren eines Tonnengewölbes, von seitlichen Tourellen, prächtigen Sandsteinverzierungen etc. Einige sehr grundlegende Erhaltungsarbeiten wurden an der Ruine durchgeführt. Ungewöhnliche Orchideenarten sollen auf dem Mound wachsen. Von den Pollenaufzeichnungen in \"Bloak Moss\" ist bekannt, dass im 5. oder 6. Jahrhundert ausgedehnte Rodungen vorgenommen wurden. Solch ein Gelände war für diese frühen Siedler von großer strategischer Bedeutung, weil es wie eine Insel über den Mooren herausragte.", "section_level": 2}, {"title": "Die Cunninghames von Auchenharvie.", "content": "Die Burg war lange in den Händen der Cunninghames; \"Edward Cunninghame\" aus Auchenharvie wurde 1526 während einer Fehde mit dem Clan Montgomery umgebracht. Der bekannteste Besitzer von Auchenharvie Castle war \"Dr. Robert Cunninghame\", der 1673 zum Baronet von Neuschottland ernannt wurde und Leibarzt von König Karl II. war, wozu er kurz nach dessen Krönung 1651 in Scone berufen wurde. Er war mit der Armee des Königs bei der Niederlage im September 1651 in Worcester dabei, wurde im Tower of London eingesperrt und erst nach Zahlung eines Lösegeldes entlassen. Er war sehr reich und kaufte 1656 die Baronie von \"Stevenston\" vom Earl of Eglinton zurück. Er starb 1676 und sein Sohn überlebte ihn nur um zwei Jahre. Weil seine Tochter nicht erben konnte, fiel das Anwesen in der männlichen Linie an deren Vetter, \"Robert Cunninghame\". Im Januar 1678 ist \"Robert Cunynghame\", Apotheker und Drogist in Edinburgh, als Erbe von \"Anne\", Tochter von Sir Robert Cunynghame aus Auchenharvie vermerkt. Sie war Roberts Base, und Teil seines Erbes waren die Baronie von Stephenston und die Ländereien von Auchenharvie. Ihm gehörten auch Ländereien in \"Lambroughton\" und \"Chapeltoun\". Er heiratete 1669 \"Anne Purves\" aus \"Purves Hall\" und hatte mit ihr 17 Kinder. Trotz seines Erbes geriet er später in ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten. Das Haus gehörte bis 1642 \"David Cunninghame, 1. Baronet of Auchinhervie\", einem abwesenden Höfling in England. 1634 plante er den Bau zusätzlicher Gebäude, beginnend mit einer Gartenmauer um den alten Turm. Er dachte, seine Burg sei zu klein, um seine Freunde während eines geplanten königlichen Besuches 1628 zu beherbergen, und bat seinen Vetter, \"David Cunninghame\" aus \"Robertland\", seine Mutter unterzubringen, sodass, falls Freunde kämen, diese ebenfalls in Robertland unterkommen würden. 1829 zeigte \"Aitkens\" Landkarte die Burg als Besitz von \"Colonel Barns\".", "section_level": 2}, {"title": "Die Leichenhändler.", "content": "Einer örtlichen Sage zufolge wurden vor dem Anatomiegesetz von 1832 in den Tagen der Leichenhändler Leichen, die vor Ort anfielen, in den Ruinen versteckt, dann nachts nach Glasgow gebracht und an Ärzte und Medizinstudenten der alten Universität verkauft, damit diese daran Obduktionen üben konnten. Eine weitere Version dieser Geschichte lautet, dass die Leichen von den benachbarten Gemeinden in \"Darnshaw\", einem versteckten Haus nahe dem \"Bloak Moss\" an der alten Straße von Auchenharvie nach \"Megswell\", gesammelt wurden. Die Leichen sollen dann für je £ 10 in Glasgow an Medizinstudenten der Universität verkauft worden sein. Die alte Mautstraße führte nicht an dem Anwesen vorbei und eine Mautstation mit Tor stand ganz in der Nähe, was einige Zweifel an der Beteiligung der Burg an der Geschichte aufkommen lässt. Eine weitere örtliche Sage erwähnt das nahegelegene Girgenti House und seinen weithin sichtbaren Turm als Quartier für Schmuggler.", "section_level": 2}, {"title": "Auchenharvie House.", "content": "Ein Anwesen namens Auchenharvie ließ die Familie in Stevenston errichten und auch wieder abreißen; dessen Name lebt in der \"Auchenharvie Academy\" fort. \"Middleton\" bei der Annick Lodge war Teil des Anwesens, das in die Hände der Hamiltons von Bourtreehill House gelangte und dann an die Earl of Eglinton fiel. Robert Cunninghame war eines der bekanntesten Familienmitglieder am neuen Standort, weil er stark mit dem Kohlebergbau in der Baronie Stevenston befasst war. \"Lesley Baillie\" von der \"Bonnie-Lesley\"-Geschichte war eine Nachfahrin der Cunninghames von Auchenharvie.", "section_level": 2}, {"title": "Die Mautstraße.", "content": "Die alte Mautstation in der Nähe der Auchenharvie Farm wurde in den 1990er-Jahren abgerissen und durch ein privates Wohnhaus ersetzt. Die alte Kreuzung mit der Mautstaße gibt es heute noch als Feldweg. Eine Straße führte quer durch die Felder von hier über den Fluss durch eine Furt unterhalb der \"Megswell Farm\". Diese Straße führte unterhalb der Einfahrt zu Montgreenan über eine schmuckvolle Brücke. Der Bau der Straße nach Lochlibo machte diese Route überflüssig.", "section_level": 2}], "src_summary": "Auchenharvie Castle ist eine Burgruine aus dem 16. Jahrhundert bei Torranyard, nordöstlich von Irvine in der schottischen Verwaltungseinheit East Ayrshire. Das Gebäude hat Historic Scotland als historisches Bauwerk der Kategorie B gelistet. Der Name „Auchenharvie“ bedeutet laut Timothy Pont „Hügel in einem gelben Maisfeld“.", "tgt_summary": null, "id": 421637} {"src_title": "Ohio Attorney General", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Tradition von Mangal Shobhajatra ist noch nicht sehr alt. Die erste derartige Veranstaltung fand im Jahr 1989 statt. Damals befand sich Bangladesch unter dem Militärregime des Generals Hossain Mohammad Ershad (im Jahr 1990 wurde dieser gestürzt). Um die Menschen von den scheinbar düsteren politischen und gesellschaftlichen Perspektiven abzulenken, und gleichzeitig auch um ihre künstlerische Kreativität auszuleben und zu zeigen, beschlossen Studenten und Lehrende der Fakultät der schönen Künste der Universität Dhaka, einen Umzug mit selbstgebastelten und bemalten Masken und Figuren zu veranstalten. Bei dem Umzug wurden große farbenfrohe Masken und Figuren gezeigt, die menschliche Gesichter, sowie Tier- und Symbolfiguren darstellten. Von der Machart her erinnerte der Umzug etwas an die Wagen beim Karnevalsumzug, allerdings ohne das satirische Element und die politischen Anspielungen. Die Masken und Figuren zitierten stattdessen Motive der bengalischen Folklore und Volkskunst. Seit 1989 hat jedes Jahr eine neue Mangal Shobhajatra am bengalischen Neujahrstag stattgefunden, die jeweils von Kunststudenten und -lehrenden organisiert wurde. An dem Umzug nehmen immer Tausende von Personen teil. Inzwischen ist der Umzug zu einer Art nationaler Institution der jungen bangladeschischen Nation geworden. Mangal Shobhajatra gilt als säkulares Fest der Gemeinsamkeit, der Solidarität und des friedlichen Zusammenlebens des bangladeschischen Volkes.", "section_level": 1}, {"title": "Weltkulturerbe.", "content": "Auf Initiative der Akademie für die Bengalische Sprache (\"Bangla Academy\") stellte Bangladesch im Jahr 2015 einen Antrag auf Aufnahme von Mangal Shobhajatra in die Listung des immateriellen UNESCO-Welterbes. Auf der 11. Sitzung des Komitees zur Bewahrung des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO in Addis Abeba vom 28. November bis 2. Dezember 2016 wurde Mangal Shobhajatra in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mangal Shobhajatra oder Mangal Shovajatra (, „Prozession der Glücksbotschaft“) ist ein alljährlicher folkloristischer Umzug, der anlässlich des Neujahrstages (\"Pahela Boishakh\" am 14. April) nach bengalischem Kalender von Studenten und Lehrenden der Fakultät der schönen Künste der Universität Dhaka in Bangladesch veranstaltet wird. Im Jahr 2016 wurde die Veranstaltung in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 1851795} {"src_title": "Jeże (Pisz)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereine.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Leeds United und FC Chesterfield.", "content": "Der in den USA geborene Gboly Ariyibi durchlief die Jugendakademie des FC Southampton, konnte sich jedoch nicht für einen Profivertrag empfehlen und verließ den Verein daher im Sommer 2013. Am 13. Dezember 2013 unterschrieb der 18-Jährige einen Vertrag bis zum Saisonende bei Leeds United. Ende Dezember 2013 debütierte er für sein neues Team bei einer 1:2-Niederlage bei Nottingham Forest. Nach einem weiteren Einsatz in der Football League Championship 2013/14, wechselte er am 25. März 2014 auf Leihbasis bis zum Saisonende zum Drittligisten Tranmere Rovers, für den er bis zum Ende der Spielzeit zwei weitere Ligaspiele bestritt. Nachdem er im Sommer 2014 keinen neuen Vertrag in Leeds erhielt, unterschrieb Ariyibi am 29. August 2014 einen Vertrag beim Drittliga-Aufsteiger FC Chesterfield. In der Football League One 2014/15 bestritt er siebzehn Ligaspiele für den Tabellensechsten und erzielte dabei einen Treffer. In der anschließenden Spielzeit etablierte sich der Flügelspieler als Stammspieler bei seinem Team, das die Spielzeit im unteren Tabellendrittel abschloss.", "section_level": 2}, {"title": "Nottingham Forest.", "content": "Am 31. Januar 2017 gab der Zweitligist Nottingham Forest die Verpflichtung des 22-Jährigen bekannt und stattete ihn mit einem bis 2020 gültigen Vertrag aus. Bis zum Sommer kam er hier auf keinen Pflichtspieleinsatz und so entschloss man sich ihn zu verleihen. Im Sommer 2017 wurde er an Drittligist Milton Keynes Dons ausgeliehen und kam hier in der Hinrunde der Football League One 2017/18 auf 22 Spiele mit 3 erzielten Toren. Nach dem vorzeitigen Ende der Ausleihe in der Winterpause 2017/18 wurde er erneut für sechs Monate an Drittligist Northampton Town verliehen. Ein Jahr später wurde er an den FC Motherwell verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel nach Griechenland.", "content": "Im September 2019 wechselte Ariyibi nach Griechenland zu Panetolikos.", "section_level": 2}], "src_summary": "Omogbolahan Gregory „Gboly“ Ariyibi (* 18. Januar 1995 in Arlington, USA) ist ein US-amerikanischer Fußballspieler, der aktuell beim griechischen Erstligisten Panetolikos unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 1677450} {"src_title": "Timur Magometowitsch Enejew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Grierson wurde als jüngstes von fünf Kindern der Eheleute Robert und Mary Sheppard Grierson geboren. Im Alter von acht Jahren erlitt er durch den Tritt eines Pferdes eine klaffende Gesichtsverletzung, was zu einer Angst vor Pferden und vorm Reiten führte. Grierson gründete 1839 eine Musikband und wurde 1851 Musiklehrer in Jacksonville, Illinois. In Youngstown, Ohio heiratete Grierson am 24. September 1854 Alice Kirk, deren Schriften über das Leben von Frauen und Kindern im amerikanischen Bürgerkrieg 1989 von Shirley Anne Leckie veröffentlicht wurden. Sie bekamen sieben Kinder, von denen vier das Erwachsenenalter erreichten. Im selben Jahr beteiligte sich Grierson bis 1861 an einem erfolglosen Handelsunternehmen und engagierte sich in der republikanischen Partei.", "section_level": 2}, {"title": "Sezessionskrieg.", "content": "Bei Ausbruch des Krieges meldete sich Grierson freiwillig und wurde als Hauptmann Adjutant Generalmajor Benjamin Prentiss′. Am 24. Oktober 1861 wurde er zum Major befördert und zum 6. Illinois-Kavallerie-Regiment versetzt. Wie es ihm gelang, seine panische Angst vor Pferden zu überwinden, ist nicht bekannt. Am 12. April 1862 wurde Grierson zum Regimentskommandeur ernannt und zum Oberst befördert. Das Regiment war an drei unterschiedlichen Orten stationiert und führte schwadronsweise zahlreiche Raids gegen Eisenbahnlinien und militärische Einrichtungen in Tennessee und Mississippi, sowie Aufklärung durch. Im November 1862 wurde Grierson zum Brigadekommandeur einer Kavalleriebrigade der Tennessee-Armee ernannt. Im Dezember nahm er an der erfolglosen Verfolgung der Truppen des konföderierten Generalmajor Earl Van Dorns teil, der zuvor in Mississippi bei Holly Springs die Versorgungsdepot General Ulysses S. Grants zerstört hatte. Grierson erhielt im Frühjahr 1863 von Generalmajor Grant den Auftrag, im Hinterland der konföderierten Mississippi-Armee Kräfte der Konföderierten zu binden und zu vernichten. Der “Griersons Raid” mit ungefähr 1700 Kavalleristen führte vom 17. April 1863 bis zum 2. Mai 1863 über mehr als 800 Meilen durch Mississippi bis nach Baton Rouge, Louisiana. Dabei zerstörte Grierson Eisenbahnlinien und großen Mengen Versorgungsgüter und band erhebliche konföderierte Kräfte. Dadurch wurde die Mississippi-Armee so geschwächt, dass es Generalmajor Grant während des zweiten Vicksburg-Feldzuges gelang, nahezu kampflos den Mississippi zu überqueren. Als Belohnung für die erfolgreiche Durchführung wurde er am 3. Juni zum Brigadegeneral befördert. Grierson wurde am 24. Juni 1864 zum Divisionskommandeur einer Kavalleriedivision der Tennessee-Armee ernannt. Am 1. März 1865 übernahm er als Kommandierender General das Kavalleriekorps des Wehrbereichs Westliches Mississippi. Als seine letzte militärische Aktion des Krieges führte Grierson das Korps im Mobile-Feldzug. Nach Ende der Feindseligkeiten wurde er am 27. Mai 1865 zum Generalmajor befördert.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Krieg.", "content": "Grierson wurde am 30. April 1866 ehrenvoll aus dem aktiven Dienst der Freiwilligenorganisation des US-Heeres entlassen. Er bewarb sich, im regulären Heer zu dienen; und obwohl er keine Ausbildung an der Militär-Akademie durchlaufen hatte, übernahm ihn das Heer im Dienstgrad Oberst. Grierson erhielt den Auftrag, das 10. US-Kavallerie-Regiment aufzustellen und wurde am 28. Juli 1866 zu dessen Kommandeur ernannt. Das Regiment bestand aus afroamerikanischen Soldaten, die später als Buffalo Soldiers bekannt und von weißen Offizieren geführt wurden. Wegen seiner Leistungen während des Grierson Raids wurde er am 2. März 1867 sowohl zum Brevet-Brigadegeneral als auch zum Brevet-Generalmajor befördert. Grierson war von der Leistungsfähigkeit der Soldaten des Regiments überzeugt und überwarf sich immer wieder mit anderen Offizieren, die die Kampfkraft der schwarzen Soldaten nur gering schätzten. Das Regiment wurde bis zum Ende der Indianerkriege an der Frontier zum Schutz von Eisenbahnlinien und Siedlern und zur Niederschlagung von indianischen Aufständen in verschiedenen Garnisonen eingesetzt. In die Zeit der Verwendung als Regimentskommandeur fielen die Verhaftungen der Indianerhäuptlinge Satanta, Big Tree und Victorios. Grierson kommandierte später die Wehrbezirke New Mexico und Indianer-Territorium und den Wehrbereich Arizona. Am 5. April 1890 wurde er zum Brigadegeneral befördert. Durch seine Einsätze in West Texas begannen seine Frau und er, diese Landschaft zu lieben, und entschlossen sich, sich dort zur Ruhe zu setzen. Dazu sollte es jedoch nicht kommen, da seine Frau im Jahr 1888 verstarb. Am 8. Juli 1890 wurde Grierson pensioniert. Grierson heiratet am 28. Juli 1897 Lillian Atwood King. 1907 erlitt er einen Schlaganfall, von dem er sich nie ganz erholte. Am 31. August 1911 starb er in Omena, Michigan und wurde auf dem Jacksonville East Cemetery in Jacksonville, Illinois beigesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Medien.", "content": "Benjamin Grierson ist eine der Hauptpersonen in der TNT-Dokumentation \"Buffalo Soldiers\". Die Figur Colonel John Marlowe, gespielt von John Wayne, im Film Der letzte Befehl basiert auf Grierson.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benjamin Henry Grierson (* 18. Juli 1826 in Pittsburgh, Pennsylvania; † 31. August oder 1. September 1911 in Omena, Michigan) war ein US-amerikanischer Brigadegeneral des US-Heeres.", "tgt_summary": null, "id": 2311118} {"src_title": "Blaukehlkolibri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Akademischer und publizistischer Werdegang.", "content": "Soysal absolvierte 1949 das Galatasaray-Gymnasium und studierte an der Universität Ankara Politikwissenschaft und Rechtswissenschaft. 1956 erhielt er eine Stelle als Dozent an der Politikwissenschaftlichen Fakultät und schloss 1958 seine Promotion in Verfassungsrecht ab. Nach dem Militärputsch vom Mai 1960 wurde er als Vertreter der Republikanischen Volkspartei (CHP) in die „Repräsentantenversammlung“ berufen, die den Entwurf einer neuen Verfassung vorlegen sollte. Soysal gehörte zum 20-köpfigen Ausschuss der Versammlung, der den Verfassungstext ausarbeitete. Mit dem Referendum vom 9. Juli 1961 wurde die neue Verfassung mit einer Mehrheit von 61,7 der Wählerstimmen angenommen. Sie war vom 20. Juli 1961 bis zum 7. November 1982 in Kraft. 1969 wurde Soysal zum Professor berufen und Anfang 1971 zum Dekan der Politikwissenschaftlichen Fakultät gewählt. Kurz darauf, nach dem Militärputsch vom 12. März 1971, wurde Soysal verhaftet. Wegen der Vorlesung „Einführung in die Verfassung“, die Soysal seit 1968 hielt, wurde ihm vorgeworfen, kommunistische Propaganda zu betreiben. Soysal wurde zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und 8 Monaten verurteilt. Insgesamt verbrachte er 14 Monate im Gefängnis. Während seiner Zeit in der Haftanstalt Ankara-Mamak heiratete er die zu dieser Zeit ebenfalls inhaftierte Schriftstellerin Sevgi Soysal. Aus dieser Ehe ging die gemeinsame Tochter Funda hervor. Sevgi Soysal starb 1976 an Krebs, auch infolge ihrer Haftzeit, in der sie nicht angemessen medizinisch versorgt wurde. Später heiratete Soysal ein weiteres Mal; aus dieser Ehe mit Sevinç gingen drei weitere Kinder hervor. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit war Soysal seit den 1950er-Jahren publizistisch tätig. Er schrieb Aufsätze und Kolumnen für die Zeitschriften \"Forum\", \"Akis\", \"Yön\" und \"Ortam\" sowie für die Tageszeitungen \"Yeni İstanbul\" und \"Ulus\". 1974 begann er, in der Tageszeitung \"Milliyet\" eine Kolumne mit dem Titel \"Açı\" („Winkel“) zu veröffentlichen, die er ab 1991 in der \"Hürriyet\" fortführte. Seit 2001 schreibt er seine Kolumne in der \"Cumhuriyet\". Zudem war Soysal in den 1960er- und 1970er-Jahren gesellschaftlich aktiv; er war an der Gründung politischer und wissenschaftlicher Vereine beteiligt und zwischen 1974 und 1978 stellvertretender Vorsitzender von Amnesty International. 1979 wurde er mit dem UNESCO-Preis für Menschenrechtserziehung ausgezeichnet. Im Prozess um dem Anschlag der armenischen Organisation Asala auf den Flughafen Paris-Orly vom 15. Juli 1983 trat Soysal als Sachverständiger der türkischen Nebenklage auf und vertrat dort die Auffassung der Türkei, wonach die Massaker an den Armeniern von 1914/15 nicht als Völkermord einzustufen seien.", "section_level": 2}, {"title": "Politischer Werdegang.", "content": "Bei der Parlamentswahl 1991 wurde er für die Sozialdemokratische Populistische Partei (SHP) zum Abgeordneten gewählt. Nach der Wahl wurde die von Erdal İnönü angeführte SHP der kleinere Partner einer Koalition mit der Partei des Rechten Weges von Süleyman Demirel bzw. später von Tansu Çiller. Soysal erregte den Unmut des Koalitionspartners, zuweilen aber auch den Unmut seiner eigenen Partei, weil er wiederholt die Politik der Regierung öffentlich kritisierte und mehrfach gegen einzelne Gesetzesvorhaben, insbesondere beim Thema Privatisierung, Beschwerden vor dem Verfassungsgericht einreichte. Nachdem Murat Karayalçın den Vorsitz der SHP übernommen hatte, wurde Soysal am 27. Juli 1994 neuer Außenminister, trat aber schon am 28. November desselben Jahres von diesem Posten zurück. Bald darauf überwarf sich Soysal mit seiner (nun wieder zur CHP fusionierten) Partei und wechselte in die von Bülent Ecevit geführte Demokratische Linkspartei (DSP), für die er bei der Parlamentswahl 1995 wieder ins Parlament gewählt wurde. 1998 trat er im Streit mit Bülent und Rahşan Ecevit aus. Schließlich gründete er 2002 die \"Bağımsız Cumhuriyet Partisi\" (Partei der unabhängigen Republik, BCP), deren erster Vorsitzender er wurde. Die in der türkischen Öffentlichkeit „Professorenpartei“ genannte BCP konnte nie Bedeutung erlangen. Neben seiner politischen Arbeit in der Türkei wirkte Soysal als Berater von Rauf Denktaş, dem langjährigen Präsidenten der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern. Im Laufe seines Lebens veröffentlichte Mümtaz Soysal 16 Sachbücher zu politischen und verfassungsrechtlichen Themen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mümtaz Soysal (* 15. September 1929 in Zonguldak; † 11. November 2019) war ein türkischer Rechtswissenschaftler, Kolumnist und Politiker. 1994 war er für fünf Monate Außenminister der Türkei.", "tgt_summary": null, "id": 24326} {"src_title": "Christian Garnier (Geograph)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Albin Tahiri kam 1989 als Sohn eines kosovo-albanischen Vaters und einer slowenischen Mutter aus Ravne na Koroškem in der SR Slowenien zur Welt, wo er auch aufwuchs. Tahiri begann seine Laufbahn als Skirennläufer für den slowenischen Verband, entschied sich jedoch kurz nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo für einen Nationenwechsel. Er trainiert hauptsächlich in Slowenien, Italien und Österreich. Einen ersten Spitzenplatz erzielte Tahiri mit Rang zwei hinter Klemen Kosi 2008 in einem nationalen Jugendrennen in Abetone. Gegen Ende der Saison erreichte er mehrere Top-10-Platzierungen in Citizen-Rennen in Österreich. Bei den slowenischen Meisterschaften verzeichnete er 2009 einen neunten Platz im Super-G. Dieses Ergebnis konnte er bei den mazedonischen Meisterschaften 2012 im Slalom wiederholen. Im Januar 2010 gelangen ihm seine bislang besten internationalen Resultate, als er im FIS-Riesenslalom am Erciyes einen zweiten Platz belegte und den Slalom am nächsten Tag für sich entschied. Am 23. Januar 2017 gab Tahiri im Super-G von Méribel sein Europacup-Debüt und belegte Platz 81. In drei weiteren Starts am selben Ort erreichte er als bestes Ergebnis einen 47. Platz in der Kombination. Im Februar nahm Tahiri an der Alpinen Skiweltmeisterschaft in St. Moritz teil. Nachdem der Kosovo erst im Dezember 2014 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees geworden war, war Tahiri der erste Skirennläufer, der sein Land bei einer Weltmeisterschaft der FIS vertrat, und einer der ersten Wintersportler, der für den Kosovo bei internationalen Titelkämpfen an den Start ging. Am 4. März feierte er im Riesenslalom von Kranjska Gora sein Weltcup-Debüt. Im September 2017 schloss Tahiri ein Studium der Zahnmedizin an der Universität Ljubljana ab. Im Februar 2018 nahm Tahiri als erster Athlet unter kosovarischer Flagge an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang teil und klassierte sich als einer von wenigen Skirennläufern in allen fünf Einzeldisziplinen. Als bestes Ergebnis belegte er Rang 37 in der Kombination. 2019 nahm er an den Weltmeisterschaft im schwedischen Åre teil.", "section_level": 1}], "src_summary": "Albin Tahiri (* 15. Februar 1989 in der SR Slowenien, SFR Jugoslawien) ist ein slowenisch-kosovarischer Skirennläufer. 2017 und 2018 vertrat er als erster Athlet den Kosovo bei Alpinen Skiweltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen.", "tgt_summary": null, "id": 1498056} {"src_title": "Tim Pool", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "College.", "content": "Weddle, der in der Highschool auch noch Basketball, Baseball und Fußball spielte, besuchte die University of Utah und spielte für deren Mannschaft, die Utes, äußerst erfolgreich College Football. Er bekleidete verschiedene Positionen in der Secondary, wobei er in 48 Spielen insgesamt 277 Tackles setzen, 10 Sacks erzielen und 23 Pässe verhindern konnte. Außerdem gelangen ihm 18 Interceptions. Darüber hinaus kam er auch vereinzelt in der Offense, wo er 6 seiner insgesamt 9 Touchdowns erzielte bzw. auch als Holder und fallweise als Punter zum Einsatz.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "San Diego Chargers.", "content": "Weddle wurde beim NFL Draft 2007 in der zweiten Runde als 37. von den San Diego Chargers ausgewählt. In seiner Rookie-Saison kam er in 15 Spielen zum Einsatz, seit seiner zweiten Spielzeit war er permanent als Starting Strong Safety aufgeboten. 2009 konnte er im Spiel gegen die Miami Dolphins seinen ersten Touchdown erzielen. In der Saison 2011 gelangen ihm sieben Interceptions und führte damit gemeinsam mit Charles Woodson und Kyle Arrington die einschlägige Liga-Statistik an. Obwohl Weddle über Jahre die bestimmende Persönlichkeit in der Defense der Chargers war, kam es in der Spielzeit 2015 zunehmend zu Unstimmigkeiten. So wurde er etwa mit einer Geldstrafe von 10.000 US-Dollar belegt, als er ohne Erlaubnis in der Pause an der Seitenlinie blieb, um seiner Tochter, die als Nachwuchs-Cheerleader die Halftime Show bestritt, zuzusehen und so der taktischen Besprechung fernblieb. Wenig später wurde er gegen seinen Willen auf die Injured Reserve List gesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Baltimore Ravens.", "content": "Im März 2016 unterschrieb er bei den Baltimore Ravens einen Vierjahresvertrag über 29 Millionen US-Dollar. Nach seiner ersten Saison in Baltimore wurde er wegen seiner guten Leistungen zum bereits fünften Mal in den Pro Bowl berufen. Am 5. März 2019 wurde er von den Ravens entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Los Angeles Rams.", "content": "Nur drei Tage nach der Entlassung bei den Ravens wurde bekannt, dass Weddle einen Zweijahresvertrag bei den Los Angeles Rams unterzeichnet habe. Nach der Saison 2019 erklärte Weddle am 6. Februar 2020 sein Karriereende.", "section_level": 2}], "src_summary": "Eric Steven Weddle (* 4. Januar 1985 in Fontana, Kalifornien) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler in der National Football League (NFL). Er bestritt als Safety neun Spielzeiten für die San Diego Chargers, drei für die Baltimore Ravens und stand zuletzt für ein Jahr bei den Los Angeles Rams unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 2183415} {"src_title": "Pelikan (Schiff, 1934)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Thompson wurde in Methuen im US-Bundesstaat Massachusetts geboren, verbrachte seine Kindheit allerdings in Derry im Bundesstaat New Hampshire. Dort spielte er bis 2007 in der Eastern Junior Hockey League für die \"New Hampshire Junior Monarchs\". In der Saison 2006/07 war er im Alter von 16 Jahren der wertvollste Spieler der Liga, nachdem er die meisten Tore erzielt und meisten Scorerpunkte gesammelt hatte. Im Sommer 2007 begann der Stürmer sein Studium an der University of New Hampshire. Parallel dazu spielte er für das Eishockeyteam der Universität in der Hockey East, einer Division im Spielbetrieb der National Collegiate Athletic Association. Insbesondere in seinem vierten und letzten Jahr dort, konnte sich Thompson als Topscorer und mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht für eine Karriere im Profibereich empfehlen, nachdem er in den vorangegangenen NHL Entry Drafts unberücksichtigt geblieben war. Schließlich sicherten sich die Pittsburgh Penguins aus der National Hockey League im März 2011 die Dienste des Angreifers für zwei Jahre und setzten ihn in dieser Zeit bis zum Sommer 2013 in ihrem Farmteam, den Wilkes-Barre/Scranton Penguins, in der American Hockey League ein. Anschließend verlängerten sie seinen Vertrag um ein Jahr, transferierten ihn aber im Verlauf der Saison 2013/14 im Februar 2014 zu den Columbus Blue Jackets. Im Gegenzug wechselte Spencer Machacek nach Pittsburgh. Die Blue Jackets gaben Thompson aber keine Chance, in der NHL Fuß zu fassen und ließen ihn bis zum Ende der Spielzeit bei den Springfield Falcons in der AHL auflaufen. Seinen auslaufenden Vertrag verlängerte das Franchise nicht und so wurde der Free Agent von den Albany Devils aus der AHL unter Vertrag genommen. Da er mit 55 Scorerpunkten in der Saison 2014/15 zu überzeugen wusste, erhielt er im Sommer 2015 einen neuen Zweijahres-Vertrag von Albanys Kooperationspartner aus der NHL, den New Jersey Devils. Diese setzten ihn aber weiterhin in der AHL ein, verhalfen ihm im Saisonverlauf aber auch zu seinem NHL-Debüt, wo er dreimal zum Einsatz kam. In der Sommerpause im Juni 2016 wurde Thompson erneut Teil eines Transfergeschäftes. Gemeinsam mit Graham Black wurde er an die Florida Panthers abgegeben, die im Gegenzug ein Zweitrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2018 und den Vertrag des invaliden Großverdieners Marc Savard an New Jersey abtraten. Bei den Panthers gelang es Thompson zunächst auch nicht, sich in der Saisonvorbereitung einen Stammplatz im NHL-Kader zu erarbeiten, war aber von Anfang Dezember 2016 bis Anfang Februar 2017 fixer Bestandteil desselbigen, ehe er erneut beim Farmteam Springfield Thunderbirds im Kader stand. Nach der Saison 2016/17 wurde sein auslaufender Vertrag in Florida nicht verlängert, sodass sich Thompson im Juli 2017 als Free Agent den neu gegründeten Vegas Golden Knights anschloss. Im Juli 2018 unterzeichnete Thompson in gleicher Weise einen Zweijahresvertrag bei den Florida Panthers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Thompson (* 30. November 1988 in Methuen, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Eishockeyspieler, der seit Juli 2018 erneut bei den Florida Panthers aus der National Hockey League unter Vertrag steht und parallel für deren Farmteam, die Springfield Thunderbirds, in der American Hockey League auf der Position des rechten Flügelstürmers spielt. Sein Cousin Mike Souza war ebenfalls professioneller Eishockeyspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1711970} {"src_title": "Die Abenteuer des Huckleberry Finn (1939)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Juha Metsola begann seine Karriere bei Tampereen Ilves in seiner Geburtsstadt, wo er alle Juniorenmannschaften durchlief und 2006 finnischer B-Jugendmeister wurde. Nachdem er beim CHL Import Draft 2007 in der ersten Runde von den Lethbridge Hurricanes an insgesamt 25. Stelle ausgewählt worden war, wechselte er nach Nordamerika und spielte die beiden folgenden Spielzeiten für das Team aus Alberta in der Western Hockey League. Dabei erreichte er 2008 die zweitbeste Fangquote hinter Dustin Tokarski von den Spokane Chiefs und den zweitbesten Gegentorschnitt nach Tyson Sexsmith von den Vancouver Giants. 2009 kehrte er nach Finnland zurück und schloss sich dem Hämeenlinnan Pallokerho an, mit dem er 2010 finnischer Vizemeister wurde. In dieser Zeit wurde er aber auch immer wieder an Klubs aus der zweitklassigen Mestis ausgeliehen. 2011 zog es ihn wieder in seine Heimatstadt Tampere, wo er fortan im Kasten von Tappara stand. Mit dem Klub wurde er dreimal (2013, 2014 und 2015) erneut Vizemeister. Er erreichte in den drei Vizemeisterjahren jeweils die höchste Zahl an Shutouts der Liiga. Nachdem er bereits 2013 die zweitbeste Fangquote nach Antti Raanta von Porin Ässät aufzuweisen hatte, gelang ihm 2015 sogar die beste Fangquote der Liiga. Im selben Jahr wurde er als bester Torhüter der Spielklasse mit der Urpo-Ylönen-Trophäe geehrt. Er war damit der erste Spieler von Tappara seit 2001 (damals Jussi Markkanen), der diese Auszeichnung erhielt. Ab 2015 spielte Metsola für Amur Chabarowsk in der Kontinentalen Hockey-Liga und wurde 2016 für das KHL All-Star Game nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Im Juniorenbereich spielte Metsola für Finnland bei der U18-Weltmeisterschaft 2007, als ihm der geringste Gegentorschnitt und nach dem Schweizer Robert Mayer und dem Slowaken Jaroslav Janus die drittbeste Fangquote gelang, und der U20-Weltmeisterschaft 2009, als er erneut den geringsten Gegentorschnitt und nach Jacob Markström die zweitbeste Fangquote des Turniers erreichte. Während der Euro Hockey Tour 2012/13 debütierte er in der finnischen Herren-Auswahl. 2018 gehörte er zum finnischen Kader bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang, wurde aber nicht eingesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Juha Metsola (* 24. Februar 1989 in Tampere) ist ein finnischer Eishockeytorwart. Seit Mai 2018 steht er bei Salawat Julajew Ufa in der Kontinentalen Hockey-Liga unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 2187148} {"src_title": "OBike", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Iguazú-Wasserfälle liegen in rund 20 km Entfernung im Südosten der Brücke. 3 km westlich von ihr mündet der Iguazú in den Río Paraná. Die größere und wesentlich verkehrsreichere Freundschaftsbrücke (Puente Internacional de la Amistad / Ponte Internacional da Amizade) zwischen den Orten Ciudad del Este in Paraguay und Foz do Iguaçu in Brasilien steht in 12 km Entfernung weiter nördlich.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die 480 m lange Straßenbrücke überquert den Iguaçu, je nach Wasserstand, in 70 m Höhe. Der Fluss ist bei niedrigstem Wasserstand immer noch fast 10 m tief; er kann auf mehr als 40 m Tiefe anschwellen. Die Brücke hat zwei Fahrspuren mit Pannenstreifen und, durch Betonleitwände getrennt, beidseitig einen etwas mehr als 1 m breiten Gehweg. Die Spannbetonbrücke hat eine 220 m weite Hauptöffnung über dem Fluss und zwei 130 m weite Seitenöffnungen über den steilen Hängen des Tales. Sie hat einen rechteckigen, 8 m breiten, gevouteten Hohlkasten, dessen Bauhöhe von 12,3 m an den Pfeilern abnimmt auf 3,8 m in Feldmitte. Seine Deckplatte bildet gleichzeitig die auskragende, 16,5 m breite Fahrbahnplatte. Die Pfeiler sind, gerechnet von ihrem Sockel bis zur Unterkante des Hohlkastens, 54 m hoch. Sie haben in ihrem unteren Teil einen rechtwinkligen Hohlquerschnitt, der in ihrem oberen, 22 m hohen Teil nur noch in Form von zwei parallelen Lamellen fortgesetzt wird. In dem 4 m hohen und 17 m breiten quadratischen Sockel sind die Pfahlköpfe der jeweils 16 Rohre mit einem Durchmesser von 2 m zusammengefasst, die als Caissons dienten, mit denen sie mindestens 4 m tief in den Basaltboden gegründet wurden. Der Überbau wurde, ausgehend von den Pfeilern, als Freivorbau ausgeführt. Nach dessen Fertigstellung wurden die Kragträger zu einem Durchlaufträger zusammengefasst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Puente Internacional Tancredo Neves, allgemein bekannt als \"Puente Internacional de la Fraternidad / Ponte Internacional da Fraternidade\", offiziell \"ponte/puente Tancredo Neves\" genannt, ist eine internationale Brücke zwischen Argentinien und Brasilien. Sie führt im Grenzgebiet Triple Frontera über den Grenzfluss Iguaçu und verbindet die Orte Puerto Iguazú in Argentinien und Foz do Iguaçu in Brasilien. Sie wurde in den Jahren 1983 bis 1985 errichtet. ", "tgt_summary": null, "id": 2179485} {"src_title": "Blaukehlnymphe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Herbert Kalmus machte seinen Bachelorabschluss 1904 am Massachusetts Institute of Technology und erwarb anschließend an der Universität Zürich seinen Doktortitel. Später war er als Dozent für Physik, Elektrochemie und Metallurgie an der Queen’s University im kanadischen Kingston, Ontario, angestellt. Gemeinsam mit seinem Studienkollegen Daniel Frost Comstock und dem Mechaniker W. Burton Wescott gründete er 1912 die Firma \"Kalmus, Comstock, and Wescott\", welche in der Anfangszeit ein technisch-wissenschaftliches Industrieberatungsbüro war. Ab 1915 spezialisierte sich das Unternehmen, das nun den Namen Technicolor trug, auf Färbungsprozesse für Filme. Herbert Kalmus fungierte anschließend bis 1960 als Präsident der Firma, die im Laufe der Jahrzehnte mehrere Technicolor-Verfahren entwickelte. Das vierte Verfahren wurde bei Disneys \"Schneewittchen und die sieben Zwerge\" eingesetzt und verhalf dadurch dem Farbfilm ab Ende der 1930er-Jahre zum Durchbruch. Er war seit 1902 verheiratet mit Natalie Kalmus, die bei der Arbeit ihres Mannes mithalf und an Filmsets als Beraterin für den richtigen Einsatz des Technicolors verantwortlich war. Die beiden ließen sich bereits 1922 scheiden, lebten aber bis 1944 gemeinsam in einem Haus. 1949 heiratete er Eleanore King, die aus früherer Ehe die Tochter Cammie King – bekannt für ihre Rolle als Bonnie Blue Butler im Technicolor-Film \"Vom Winde verweht\" (1939) – mitbrachte. Herbert Kalmus’ Autobiografie \"The autobiography of Herbert Kalmus, Mr. Technicolor\" wurde posthum 1993 veröffentlicht. Für seine Verdienste um den Film erhielt er einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame sowie 1955 einen Golden Globe Award. Die Society of Motion Picture and Television Engineers (SMPTE) benannte nach ihm den \"Herbert T. Kalmus Medal Award\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Herbert Thomas Kalmus (* 9. November 1881 in Chelsea, Massachusetts; † 11. Juli 1963 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Wissenschaftler und Geschäftsmann, der eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Technicolor-Verfahrens hatte.", "tgt_summary": null, "id": 1197058} {"src_title": "Stan Willemse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach der Einführung des Schmidt-Rubin-Langgewehres 1889 für die Infanterie, bei dem die 10,4-mm-Vetterlipatrone durch die von Eduard Rubin neu entwickelte Infanteriepatrone 7,5 × 53,5 mm GP 1890 ersetzt wurde, entschied die Armeeführung, die Kavallerie als nächste Truppe mit einem Karabiner für die neue GP-90-Patrone zu bewaffnen. Da der Verschluss der Schmidt-Rubin-Gewehre 1889 sehr lang war, musste für den Karabiner ein kürzeres Verschlusssystem gefunden werden, da sonst der Lauf bei einer Kavalleriewaffe (Gesamtlänge ca. 1 m) zu kurz gewesen wäre. Das Eidgenössische Militärdepartement machte deshalb am 8. November 1893 dem Bundesrat den Vorschlag, eine in Österreich 1887/88 von Mannlicher neuentwickelte Waffe mit Geradezug-Drehkopfverschluss mit einigen Anpassungen im Kaliber GP 90 zu übernehmen und bei der Schweizerischen Industriegesellschaft in Neuhausen herstellen zu lassen. Bereits am 10. November 1893 erklärte sich der Bundesrat mit dieser Lösung einverstanden, was als Entscheid gelten konnte, diese Waffe zu entwickeln. Mit dem Bundesratsbeschluss vom 1. März 1895 gab er den Auftrag zur Herstellung und Adoption der Waffe als Kavalleriekarabiner Modell 1893. Obschon der Bundesrat die Funktion der Waffe später kritisierte, wurde erst 1905 entschieden, diese durch einen Karabiner System Schmidt-Rubin zu ersetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Wie die Schmidt-Rubin-Gewehre hat der Mannlicher-Karabiner Modell 1893 einen Geradezugverschluss, der jedoch auf dem in Österreich vom Ritter Ferdinand von Mannlicher entwickelten Verschlusssystem basierte. Im Unterschied zum Schmidt-Rubin-Verschluss verriegelt der Mannlicherverschluss direkt hinter dem Patronenlager im auf den Lauf aufgeschraubten Verschlussgehäuse. Im Schmidt-Rubin-Gewehr Modell 89 verriegelt er hinten im Verschlussgehäuse, was beim Schuss zu Vibrationen führt. Interessant ist, dass das System der Verriegelung direkt hinter dem Patronenlager in der Schweiz erst mit dem Karabiner 31 eingeführt wurde. Das abnehmbare Kastenmagazin fasst 6 Patronen, es kann unter Verwendung eines Laders oder mit einzelnen Patronen gefüllt werden. Der Vorteil des Geradezugverschlusses von Mannlicher war seine geringe Länge im Vergleich zum Schmidt-Rubin-Verschluss, sein Nachteil der komplizierte Aufbau, der zur Betätigung mehr Kraft erforderte und in der Kälte zum Klemmen neigte. Das Visier ist für Schussweiten von 300 bis 1200 m in Schritten von je 100 m verstellbar. Die Visierlinie zwischen Kimme und Korn beträgt 415 mm bei 300 m Schussweite.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Karabiner 1893 ist ein Repetiergewehr der Schweizer Armee mit einem Geradezugverschluss System Mannlicher. Die Waffe verschoss die von Eduard Rubin neu entwickelte GP 90 Patrone, das Magazin fasste 6 Schuss. Sie diente zur Bewaffnung der Schweizer Kavallerie von 1893 bis 1905. Hersteller war die Schweizerische Industriegesellschaft in Neuhausen am Rheinfall.", "tgt_summary": null, "id": 1838615} {"src_title": "Tony McKegney", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bau und Einsatz durch die US-Küstenwache.", "content": "Das Patrouillenschiff wurde als \"Pea Island\" im November 1992 in den Dienst der Küstenwache der USA gestellt. Zuvor wurde es als dritt letztes von den 49 \"Island-class\" Schiffen in den Bollinger Shipyards, Lockport, Louisiana gebaut. Das Schiff war an der Küstenwachenbasis in Key West stationiert und führte von dort aus hauptsächlich Rettungsmissionen und Gesetzesvollstreckungen durch. Zu weiteren Aufgabenfeldern zählten Operationen zum Grenzschutz, Umweltschutz und Einsätze gegen Drogenschmuggler. Nach 22 Jahren im Einsatz wurde das Schiff im März 2014 außer Dienst gestellt. Anschließend wurde das Schiff nach Baltimore, Maryland überführt, wo es demilitarisiert wurde und bis zum weiteren Verkauf verblieb.", "section_level": 2}, {"title": "Erwerb durch \"Sea Shepherd\".", "content": "Im Januar 2015 erwarb Sea Shepherd das Schiff sowie das Schwesterschiff \"USCG Block Island\" und benannte es in \"Jules Verne\" um. Beide Schiffe verließen Baltimore im Frühjahr in Richtung Key West, wo zuerst die \"Farley Mowat\" und anschließend die \"Jules Verne\" generalüberholt wurde. Ende 2016 kam das Schiff in ein Trockendock in Tampa, Florida, wo die Überholungsarbeiten abgeschlossen wurden. Am ersten Februar wurde das Schiff während einer Pressekonferenz in Miami auf den Namen \"John Paul DeJoria\" getauft und der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Namensgeber John Paul DeJoria hatte zuvor zu dem Kauf dieses Schiffes und der \"Farley Mowat\" beigetragen. Die Organisation bot die den Rangern des Cocos Island National Park Marine Reserve auf den Kokos-Inseln vor Costa Rica nach dem Erwerb des Schiffes an, sie bei Anti-Wilderrei Einsätzen zu unterstützen.", "section_level": 2}, {"title": "Suche nach Rob Stewart.", "content": "Der kanadische Filmemacher und Umweltschützer Rob Stewart verschwand während der Dreharbeiten zur Fortsetzung seines Filmes Sharkwater – Wenn Haie sterben, den er teilweise von Bord eines Sea-Shepherd-Schiffes aufgenommen hatte, \"Sharkwater: Extinction\" am Abend des 1. Januar 2017. Das Ereignis geschah nach dem dritten Tauchgang am selben Tag in 70 Meter Tiefe nahe dem Alligator Reef in den Florida Keys mit Kreislauftauchgeräten. Beim Auftauchen verlor zuerst Stewarts Begleiter, der Tauchlehrer Peter Sotis, das Bewusstsein. Während sich die Crew des Tauchbootes um Sotis kümmerte, verschwand Stewart spurlos. Nach einer dreitägigen Suche, die von der US-Küstenwache koordiniert wurde und der sich 12 zivile Schiffe, darunter auch die \"John Paul DeJoria\", sowie 12 zivile Flugzeuge anschlossen, wurde Stewarts Leiche wenige Meter vom Ort des Verschwindens von Tauchern gefunden.", "section_level": 2}, {"title": "Kampagnen 2017.", "content": "Sea Shepherd gab bekannt, dass die erste Mission der \"John Paul DeJoria\" eine Kampagne gegen Sharkfinning an der zentralamerikanischen Küste sei. Die \"Operation Treasured Island\" genannte Kampagne zielt auf das Beenden von Wildereraktivitäten zwischen der Küste Panamas, der kolumbianischen Malpelo Insel, Costa Ricas Kokos-Insel und Ecuadors Galapagosinseln, eine an mariner Biodiversität besonders reichen Region. Vor dem Start der Kampagne unterstützte die \"John Paul DeJoira\" die Schwesterschiffe Sam Simon und \"Farley Mowat\" zwischen April und Mai bei der \"Operation Milagro III\" zum Schutz des kalifornischen Golftümmlers in der mexikanischen Cortes-See. Das Schiff sollte laut Gründer Paul Watson die Präsenz der Organisation verstärken, nachdem einige lokale Fischer drohten die Sea Shepherd Schiffe zu versenken. Ende Mai 2017 erreichte das Schiff Puntarenas, Costa Rica. Die Besatzung um Kapitänin Jessie Treverton untersuchte und dokumentierte unter anderem den Verkauf von Haien auf dem Fischmarkt der Hauptstadt San Jose und patrouillierte Costa Ricas Pazifikküste. Im Juni erreichte das Schiff das UNESCO-Weltnaturerbe Coiba, Panama. Dort konnten die Behörden einen illegalen Fischer nach Hinweisen von Sea Shepherd überführen. Am 28. Juni kam es zu einem Zwischenfall, bei dem die DeJoria mit einem Fischerboot kollidierte. Die Sea Shepherd Mannschaft beobachtete und dokumentierte eine Gruppe von fünf Langleinenfischerbooten im Marine Reservat. Nachdem sich eine Langleine im Propeller der DeJoria verfing und die Besatzung diese freischneiden musste, rammte – nach Aussagen Sea Shepherds – ein Fischerboot frontal die Backbordseite des Bugs, sodass das Sea Shepherd Boot geringfügige Schäden erlitt. Verletzt wurde niemand. Auf einen Funkspruch an die Behörden wurde nicht reagiert. Am 5. Juli wurde die DeJoria von der Marine zwischenzeitlich festgesetzt und dem Boot die Genehmigung für Panamas Gewässer entzogen. Die Behörden ordneten der Sea Shepherd Besatzung an die Hoheitsgewässer zu verlassen oder sie würden gewaltsam des Landes verwiesen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die John Paul DeJoria ist ein Schiff der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd. Das ehemalige US-Küstenwachenboot gehört seit 2015 zur Flotte und ist nach der Überholung seit 2017 im Einsatz.", "tgt_summary": null, "id": 2414832} {"src_title": "Baron Macdonald", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hubert Girault erhielt 1979 sein Ingenieurdiplom in Technischer Chemie vom Technologie-Institut Grenoble. Drei Jahre später, im Jahre 1982, vollendete er seine Promotion an der Universität Southampton, England. Seine Doktorarbeit trägt den Titel “Grenzflächenuntersuchungen mithilfe von Tropfenbildverarbeitungsverfahren”. Zwischen 1982 und 1985 war er als Postdoktorand an der Universität Southampton tätig, bevor er Dozent in Physikalischer Chemie an der Universität Edinburgh wurde. 1992 wurde er Professor der Physikalischen Chemie an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), wo er bis heute Lehrveranstaltungen hält. Er ist außerdem Gründer und Direktor des Labors für Physikalische und Analytische Elektrochemie. Er fungierte zweimal als Direktor des Instituts für Chemie, heute Institut für Chemie und Chemieingenieurwesen in den Zeiträumen 1995–1997 und 2004–2008. He fungierte ebenso zweimal, und zwar 1997–1999 und 2001–2004 (Ref), als Leiter der Lehrkommission für Chemie, verantwortlich für die Lehre in Chemie und im Chemieingenieurwesen an der EPFL, die heute als Abteilung für Chemie und Chemieingenieurwesen bezeichnet wird. Girault war von 1999 bis 2000 Direktor des Doktorandenprogramms in Chemie an der EPFL. Zwischen 2011 und 2014 war er Dekan der Bachelor- und Masterstudiengänge an der EPFL und hat eine umfassende Lehrreform betreut mit der Definition neuer Studienpläne ab September 2013. Er war in eine grundlegende Überholung des Masterstudiengangs und in die Einführung von offenen Massen-Online-Kursen (MOOCs) involviert. Als Dekan führte er Maßnahmen ein um die Qualitätskontrolle der Lehre zu verbessern, insbesondere durch die Einsetzen einer akademischen Kommission innerhalb jeder Abteilung, die für die jährliche Überprüfung aller Programme verantwortlich ist. Hubert Girault führt außerdem den Vorsitz verschiedener Zulassungskommissionen der Bachelor- und Masterstudiengängen. Im Laufe seiner Karriere betreute er über 60 Doktoranden (10 weitere werden derzeit betreut) und arbeitete mit vielen Postdoktoranden zusammen. 25 seiner ehemaligen Doktoranden oder Postdoktoranden sind jetzt Professoren in Kanada, China, Dänemark, Frankreich, Irland, Japan, Südkorea, Singapur, Vereinigtes Königreich und den USA. Hubert Girault hatte seit jeher Interesse am wissenschaftlichen Publizieren. Zwischen 1996 und 2001 war er Mitherausgeber der Zeitschrift Journal of the Electroanalytical Chemistry. Er ist außerdem Vizepräsident des Verlags „Presses Polytechniques et Universitaires Romandes“. Er arbeitete in vielen Redaktionsleitungen und fungiert derzeit als Mitherausgeber von Chemical Science (Royal Society of Chemistry). Prof. Hubert Girault war von 2008 bis 2010 Leiter der Fachgruppe Elektrochemie der European Association of Chemical and Molecular Sciences (EUCHEMS) und war der Vorsitzende der jährlichen Konferenz der Internationalen Gesellschaft der Elektrochemie 2014 in Lausanne. Hubert Girault war der Gründungsdirektor von drei Unternehmen:", "section_level": 1}, {"title": "Anerkennung.", "content": "Professor Girault ist Autor von über 500 wissenschaftlichen Publikationen mit über 15000 Verweisen und einem \"h\"-Index von 63 laut Web of Science. Er ist ebenso Autor des Lehrbuches “Electrochimie: Physique et Analytique”, welches auch auf Englisch mit dem Titel “Analytical and Physical Electrochemistry” erschien. Professor Girault ist Inhaber von 17 Patenten. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Professor an der EPFL fungiert er als Adjunct Professor am Engineering Research Center of Innovative Scientific Instruments, Ministry of Education of China, Fudan-Universität, Shanghai. Er war Gastprofessor an der École normale supérieure de Cachan (Paris, Frankreich), Fudan-Universität (China), Universität Kyōto (Japan), Universität Peking (China), and Xiamen-Universität (China).", "section_level": 1}, {"title": "Aktuelle Forschungsgebiete (Auswahl).", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Elektrochemie an weichen Grenzflächen (soft interfaces).", "content": "Hubert Girault ist an der Selbstorganisation molekularer Spezies und Nanopartikel an flüssig-flüssig Grenzflächen interessiert und trägt viel zur Grundlagenforschung über die Elektrochemie an sogenannten weichen Grenzflächen (soft interfaces) bei.", "section_level": 2}], "src_summary": "Hubert Girault (* 13. Februar 1957 in Saint-Maur-des Fossés, Frankreich) ist ein Schweizer Chemiker und Professor an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL). Er ist der Direktor des Labors für Physikalische und Analytische Elektrochemie mit Expertisen in der Elektrochemie an sogenannten weichen Grenzflächen (soft interfaces), in Lab-on-a-Chip Techniken, in der bioanalytischen Chemie und Massenspektrometrie, in künstlicher Wasserspaltung, in der Kohlenstoffdioxidreduktion, und in Redox-Flussbatterien.", "tgt_summary": null, "id": 257361} {"src_title": "Gurgesiellidae", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studium, Zweiter Weltkrieg und berufliche Laufbahn.", "content": "La Malène, Sohn von General Jacques Lunet de La Malène und dessen Ehefrau Henriette Viviez de Chattelard, absolvierte seine schulische Ausbildung am \"Lycée de Grenoble\" sowie am traditionsreichen \"Lycée Saint-Louis\" in Paris. Danach trat er zu Beginn des Zweiten Weltkrieges in die Streitkräfte ein und wurde für seine Verdienste mit dem \"Croix de guerre 1939–1945\" ausgezeichnet. Im Anschluss absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Sorbonne, der Universität von Paris, und erwarb einen Doktor der Rechte. Er war seit 1947 als Soziologe tätig und zwischen 1952 und 1957 Verwaltungssekretär der Fraktion der von Charles de Gaulle gegründeten gaullistischen \"Rassemblement du peuple français\" (RPF) sowie der \"Républicains sociaux \" (RS) im Rat der Republik \"(Conseil de la République)\", dem Oberhaus des Parlaments während der Vierten Republik. 1957 wurde er Mitglied der Parlamentarischen Vertretung der \"Union française\", die die Interessen der Überseegebiete und damals noch bestehenden Kolonien vertrat. Dieser Versammlung gehörte er bis zu deren Auflösung bei Gründung der Fünften Republik am 4. Oktober 1958 an.", "section_level": 2}, {"title": "Abgeordneter, Vertreter im Europäischen Parlament und Staatssekretär.", "content": "Bei den Wahlen vom 30. November 1958 wurde La Malène für die \"Union pour la Nouvelle République\" (UNR) im Wahlkreis \"Département Seine Nr. 16\" erstmals zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt und gehörte dieser in der ersten Legislaturperiode der Fünften Republik bis zum 24. September 1961 an. Zugleich wurde er am 29. Januar 1959 Mitglied des Europäischen Parlaments, die zu der Zeit noch durch die jeweiligen Parlamente der Mitgliedstaaten entsandt wurden. Er schloss sich dort vom 29. Januar 1959 bis zum 10. Oktober 1961 der Liberalen und Demokratischen Fraktion an. Am 24. August 1961 übernahm La Malène sein erstes Regierungsamt, und zwar als Staatssekretär beim Premierminister für Information \"(Secrétaire d’État auprès du Premier ministre, chargé de l’information)\" im Kabinett Debré, dem er bis zum 14. April 1962 angehörte. Bei den Wahlen vom 25. November 1962 wurde er für die gemeinsame Liste von UNR und \"Union Démocratique du Travail\" (UDT) wieder zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt und gehörte dieser als Vertreter des Département Paris nunmehr bis zum 25. September 1977 an. Neben seiner Mitgliedschaft in der Nationalversammlung wurde La Malène am 19. Dezember 1962 auch wieder als Vertreter des französischen Parlaments in das Europaparlament entsandt und diesem zunächst bis zum 19. Juli 1979 an. Er war dort zunächst wieder Mitglied der Liberalen und Demokratischen Fraktion und daraufhin zwischen dem 30. Januar 1963 und dem 20. Januar 1965 Fraktionsloser Abgeordneter, ehe er sich am 21. Januar 1965 der Fraktion der Europäischen Demokratischen Union anschloss. Darüber hinaus wurde er 1965 erstmals Mitglied des Stadtrates von Paris, dem er nach seinen Wiederwahlen 1977 und 1983 als Vertreter des 14. Arrondissement, dem \"Arrondissement de l’Observatoire\", bis 1989 angehörte. Während dieser Zeit fungierte er im Pariser Stadtrat zwischen 1965 und 1977 als Hauptberichterstatter für den städtischen Haushalt.", "section_level": 2}, {"title": "Minister und Kommunalpolitiker in Paris.", "content": "Nach den Pariser Unruhen im Mai 1968 wurde La Malène im Zuge der umfangreichen Umbildung des vierten Kabinetts Pompidou am 31. Mai 1968 Minister mit der Zuständigkeit für wissenschaftliche Forschung und Atom- und Raumfahrtfragen \"(Ministre chargé de la recherche scientifique et des questions atomiques et spatiales)\" und bekleidete dieses Amt bis 10. Juli 1968. Im Europaparlament wurde er am 2. Juli 1973 Mitglied der aus der Fraktion der Europäischen Demokratischen Union entstandenen Fraktion der Europäischen Demokraten für den Fortschritt und fungierte zwischen dem 17. Februar 1975 bis zum 16. Juli 1979 als deren Vorsitzender. 1977 erklärte La Malène zunächst bei der ersten Direktwahl für das Amt des Bürgermeisters von Paris zu kandidieren. Er zog seine Kandidatur dann zu Gunsten von Jacques Chirac für die vom \"Rassemblement pour la République\" (RPR) gestellten Liste \"Union pour Paris\" zurück, der daraufhin im zweiten Wahlgang am 20. März 1977 mit 49,5 Prozent (54 Sitzen im Stadtrat) vor Henri Fiszbin von dem aus PCF, PS und PRG bestehenden Linksbündnis \"Union de la gauche\" mit 36,7 Prozent (40 Sitze) und Michel d’Ornano für das aus \"Républicains indépendants\" (RI) und \"Centre des démocrates sociaux\" (CDS) bestehende Bündnis \"Protection pour Paris\" 13,8 Prozent (15 Sitze) zum Bürgermeister gewählt wurde. Daraufhin war er zwischen 1977 und 1983 Erster Vize-Bürgermeister von Paris und Beigeordneter für Finanzen und damit erster Stellvertreter Chiracs.", "section_level": 2}, {"title": "Senator und Wahlen ins Europaparlament.", "content": "Bei den Wahlen vom 25. September 1977 wurde de La Malène für die RPR schließlich zum Mitglied des Senats gewählt, dem er nach seinen Wiederwahlen am 28. September 1986 sowie am 24. September 1995 27 Jahre lang bis zum 30. September 2004 an. Am 6. Oktober 1977 wurde er Mitglied des Senatsausschusses für Kultur \"(Commission des affaires culturelles)\", dem er bis 1981 angehörte. Danach war er von 1981 bis zum 9. Oktober 1986 Mitglied des Auswärtigen Ausschusses \"(Commission des affaires étrangères)\", zwischen dem 9. Oktober 1986 und dem 3. April 1987 Mitglied des Rechtsausschusses \"(Commission des lois)\" und danach vom 3. April 1987 bis zum 30. September 2004 wieder Mitglied des Auswärtigen Ausschusses, der zuletzt 2003 in Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung und die Streitkräfte \"(Commission des affaires étrangères, de la défense et des forces armées)\" umbenannt wurde. La Malène wurde bei der Europawahl am 10. Juni 1979 zudem auch erstmals direkt zum Mitglied des Europäischen Parlaments gewählt und gehörte diesem nach seinen Wiederwahlen bei den Europawahlen am 17. Juni 1984 und am 15. Juni 1989 vom 17. Juli 1979 bis zum 18. Juli 1994 an. Er war anschließend weiterhin Vorsitzender der Fraktion der Europäischen Demokraten für den Fortschritt sowie seit dem 24. Juli 1984 bis 18. Juli 1994 Vorsitzender der daraus entstandenen Fraktion der Sammlungsbewegung der Europäischen Demokraten. Daneben fungierte er zwischen dem 8. Juli 1980 und dem 31. Dezember 1980 als stellvertretender Vorsitzender der Delegation im Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EWG-Griechenland sowie vom 10. April 1986 bis zum 20. Januar 1987 als Vorsitzender der Delegation für die Beziehungen zu den Maghreb-Ländern. Im Laufe der Mitgliedschaft war er ferner Mitglied zahlreicher weiterer Ausschüsse und zuletzt zwischen dem 26. Juli 1989 und dem 18. Juli 1994 Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr. Am 10. Juni 1994 wurde La Malène, der von 1983 bis 1989 Vize-Bürgermeister von Paris für Sonderaufgaben war, außerdem Mitglied der Parlamentarischen Delegation des Senats für die Europäische Union, der er bis zum 14. Oktober 1998 angehörte. Des Weiteren wurde er 1998 sowie von 1999 bis 2004 Präsident der französischen Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Aus seiner am 7. Juli 1978 geschlossenen Ehe mit Pauline Ginier-Gillet ging sein Sohn Barnabé de La Malène hervor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Christian Lunet de La Malène (* 5. Dezember 1920 in Nîmes, Département Gard; † 26. September 2007) war ein französischer Soziologe und Politiker der \"Rassemblement du peuple français\" (RPF), der \"Union pour la Nouvelle République\" (UNR) sowie zuletzt der \"Rassemblement pour la République\" (RPR), der unter anderem Mitglied der Nationalversammlung, Vertreter Frankreichs und Mitglied des Europäischen Parlaments sowie Mitglied des Senats war. Er war darüber hinaus zeitweise Staatssekretär und Minister in verschiedenen Regierungen der Fünften Republik.", "tgt_summary": null, "id": 411661} {"src_title": "Santi Sergio e Bacco al Foro Romano", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Espenkrug hatte 1905 nur 201 Einwohner und gehörte wie die benachbarte Stadt Zoppot bis 1920 zum Kreis Neustadt in Westpreußen im Regierungsbezirk Danzig der Provinz Westpreußen des Deutschen Reichs. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges musste Osowa, wie der größere Teil Westpreußens, aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1920 zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgegeben werden. Espenkrug wurde in \"Osowa\" umbenannt und lag an der Grenze zur Freien Stadt Danzig. 1921 wurde Osowa Bahnstation an der Kohlenmagistrale (\"Magistrala węglowa\"), das Bahnhofsgebäude wurde 1930 erbaut. Mit dem Überfall auf Polen im September 1939 kam Osowa für die Dauer des Zweiten Weltkriegs völkerrechtswidrig zum Reichsgau Danzig-Westpreußen. Dagegen gehörten die östlichen Orte des heutigen Stadtbezirks zum Kreis Danziger Höhe und waren von 1920 bis 1939 Teil des Danziger Freistaats.", "section_level": 1}, {"title": "Geografie.", "content": "Der Bezirk grenzt an die Städte Gdynia und Sopot und die Danziger Stadtbezirke Matarnia (\"Mattern\") und Oliwa (\"Oliva\").", "section_level": 1}, {"title": "Siedlungen und ehemalige Orte.", "content": "Neben Osowa (\"Espenkrug\"), gehören die Siedlungen Barniewice (\"Barnewitz\"), Kukawka (-), Nowy Świat (\"Neue Welt\"), Owczarnia (\"Schäferei\") und Wysoka (\"Wittstock\") zum Stadtbezirk Osowa.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Der Stadtbezirk ist über die Schnellstraße Droga ekspresowa S6 an die Stadt Danzig angebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Bahn.", "content": "Seit September 2015 ist der Bahnhof an die neue Bahnstrecke Gdańsk Wrzeszcz–Gdańsk Osowa angeschlossen, der Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig liegt nur zwei Stationen und 3,3 km entfernt. Über die Strecke von Gdynia (\"Gdingen\") wird Kościerzyna (\"Berent\") erreicht. In Gdynia und Gdańsk Wrzeszcz (\"Langfuhr\") besteht Anschluss an alle Fernzüge und den Nahverkehr.", "section_level": 2}], "src_summary": "Osowa (deutsch: \"Espenkrug\", kaschubisch: \"Òsowô\") ist der nordwestlichste Stadtbezirk von Gdańsk (\"Danzig\") in Polen, dieser umfasst eine Fläche von 14,1 km2 und zählt 13245 Einwohner mit einer Bevölkerungsdichte von 937 Einwohnern/km2. Das Gebiet und die Orte gehören seit dem 1. Januar 1973 administrativ zur Stadt Danzig.", "tgt_summary": null, "id": 2240265} {"src_title": "Rollie Massimino", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Umgebung.", "content": "Das Gross Leckihorn befindet sich im westlichen Teil des Gotthardmassivs, 5,5 Kilometer südöstlich des Furkapasses sowie etwa 8 Kilometer westsüdwestlich des Gotthardpasses. Der Gipfel des Gross Leckihorn entsendet drei Grate: nach Norden, zum Leckipass (), nach Südwesten zum Muttenpass () sowie nach Südosten zum Witenwasserenpass (). Südwest- und Südostgrat bilden die Kantonsgrenze zwischen Uri im Norden und dem Wallis im Süden. Im Südostgrat ragt sich etwas mehr als 300 Meter entfernt das Chli Leckihorn auf, die tiefste Scharte zwischen Haupt- und Nebengipfel misst. Westlich des Leckihorns befindet sich das Nährgebiet des Muttengletschers, der Richtung Nordwesten auf der Nordseite der Muttenhörner fliesst. Östlich des Berges liegt der Witenwasserengletscher, der Richtung Norden fliesst. Beides sind kleinere, etwa gleich grosse Gletscher, im Jahr 2009 wurde für beide eine Fläche von etwas mehr als 0,6 km2 ermittelt. Der Furka-Basistunnel Tunnel unterquert das Gotthardmassiv knapp 500 Meter nordwestlich des Gross Leckihorns.", "section_level": 1}, {"title": "Alpinismus.", "content": "Der einfachste Anstieg auf das Gross Leckihorn führt von der Rotondohütte über den Leckipass und den Nordgrat. Der Schwierigkeitsgrad wird in der SAC-Berg- und Hochtourenskala mit L (leicht) angegeben, der Zeitbedarf beträgt etwa zwei Stunden. Erheblich schwieriger ist die Besteigung über das Chli Leckihorn. und den Südostgrat. Ausgehend vom Witenwasserenpass sind dabei Kletterschwierigkeiten bis UIAA IV- zu bewältigen. Häufig wird das Gross Leckihorn im Rahmen einer Skitour bestiegen. Der übliche Anstieg erfolgt dabei wie im Sommer über die Rotondohütte, den Leckipass und den Nordgrat. Das Skidepot ist dabei üblicherweise vor der letzten Versteilung des Nordgrats. Der Schwierigkeitsgrad wird dabei auf der SAC-Skitourenskala mit WS+ angegeben. Für die Abfahrt gibt es einige Varianten mit ähnlicher Schwierigkeit, beispielsweise über den Muttengletscher oder über das Rottällihorn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gross Leckihorn () ist ein Gipfel im Gotthardmassiv in den Lepontinischen Alpen. Etwas mehr als 300 Meter südöstlich davon befindet sich das \"Chli Leckihorn\" (). Beide Gipfelpunkte befinden sich im Grenzkamm der Schweizer Kantone Uri und Wallis. ", "tgt_summary": null, "id": 2081297} {"src_title": "Sarah Vaughan with Clifford Brown", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Rau beendete seine Zeit an der High School im Jahr 2011 mit der Auszeichnung zum Minnesota Mr. Hockey als bester High-School-Spieler des Bundesstaates Minnesota. Noch im Verlauf der Spielzeit 2010/11 wechselte der Stürmer in die United States Hockey League, wo er für die Sioux Falls Stampede auflief. Im Sommer 2011 schrieb er sich dann an der University of Minnesota, für deren Eishockeyteam er die folgenden vier Spielzeiten in der Western Collegiate Hockey Association und Big Ten Conference, beides Divisionen im Spielbetrieb der National Collegiate Athletic Association, auflief. Neben zahlreichen individuellen Auszeichnungen gewann Rau mit dem Team der \"Gophers\" am Ende der Saison 2014/15 die Meisterschaft der Big Ten Conference. Nachdem der Angreifer bereits im NHL Entry Draft 2011 in der dritten Runde an 91. Position von den Florida Panthers aus der National Hockey League ausgewählt worden war, nahmen ihn diese im März 2015 unter Vertrag. Im restlichen Verlauf der Saison 2014/15 setzen sie den US-Amerikaner bei den San Antonio Rampage, ihrem Farmteam in der American Hockey League ein. In sieben Einsätzen sammelte er drei Scorerpunkte. Die Spielzeit 2015/16 verbrachte Rau dann bei Floridas neuem Kooperationspartner Portland Pirates in der AHL, ehe er im Februar 2016 erstmals in den NHL-Kader der Panthers berufen wurde. Diesen Platz behauptete er auch über die Saisonvorbereitung hinaus, sodass er zum Beginn der Saison 2016/17 in Floridas Aufgebot stand. Ende Dezember wurde Rau dann zu den Springfield Thunderbirds in die AHL abkommandiert. Nach der Spielzeit 2016/17 wurde sein auslaufender Vertrag in Florida nicht verlängert, sodass sich Rau im Juli 2017 als Free Agent den Minnesota Wild anschloss.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Für sein Heimatland spielte Rau bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2012 in Kanada. Dabei belegte er mit den US-Amerikanern den siebten Platz. Der Stürmer kam in allen sechs Turnierspielen zum Einsatz und verbuchte fünf Scorerpunkte. Darunter befanden sich drei Tore.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die USA bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "Kyle Rau (* 24. Oktober 1992 in Eden Prairie, Minnesota) ist ein US-amerikanischer Eishockeyspieler, der seit Juli 2017 bei den Minnesota Wild aus der National Hockey League unter Vertrag steht und parallel für deren Farmteam, die Iowa Wild, in der American Hockey League auf der Position des Centers spielt. Sein älterer Bruder Chad Rau ist ebenfalls professioneller Eishockeyspieler.", "tgt_summary": null, "id": 486680} {"src_title": "Mendionde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Tim Templeton ist ein abenteuerlustiger und phantasievoller siebenjähriger Junge, der den ganzen Tag mit seinen Eltern Ted und Janice Spaß hat und sich wünscht, sie immer für sich zu haben. Doch eines Tages ist Tim überrascht, als ein Kleinkind im Anzug in seinem Haus auftaucht und Ted und Janice ihn stolz den kleinen Bruder von Tim nennen. Tim ist eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit, die das Baby empfängt, ganz zu schweigen von verdächtigem und seltsamem Verhalten des Kindes in Abwesenheit der Eltern, aber seine Eltern versuchen, ihn zu überzeugen, dass sie sich gegenseitig lieben werden. Bald hört Tim, dass das Baby wie ein Erwachsener sprechen kann und er stellt sich als \"der Boss\" vor. Als er eine Gelegenheit sieht, ihn loszuwerden, zeichnet Tim ein Gespräch zwischen ihm und anderen Kleinkindern auf, die in Tims Haus zu einem Treffen sind, um etwas dagegen zu tun, dass Welpen mehr Liebe bekommen als Babys – während die Eltern denken, dass sie spielen. Das Baby und die anderen Kleinkinder verfolgen Tim mit der Tonkassette, die schließlich durch ein Auto zerstört wird. Ohne Beweise, die ihn unterstützen, wird Tim wegen seiner Aggressivität gegenüber den Babys unter Hausarrest gesetzt. Das Boss-Baby kommt zu Tim und überredet ihn, an einem Schnuller zu saugen, der sie virtuell zu Baby Corp. transportiert, einem Ort, an dem Säuglinge mit erwachsener Intelligenz arbeiten, um die Säuglingsliebe überall zu bewahren. Das Baby erklärt Tim, dass er auf eine Mission geschickt wurde, um zu sehen, warum Welpen mehr Liebe als Säuglinge bekommen und er in Tims Familie eingeschleust wurde, weil seine Eltern für Puppy Co. arbeiten, die einen neuen Welpen herausbringen wollen. Das Baby erklärt auch, dass er sich wie ein Erwachsener verhalten kann, weil er eine Substanz namens \"Secret Baby Formula\" trinkt. Wenn man es aber nicht regelmäßig zu sich nimmt, wird man wieder zu einem normalen Baby. Er hofft, eine Beförderung zu erhalten, wenn er das Geheimnis der neuen Welpen von Puppy Co. aufdecken kann. Bei einem Tag der offenen Tür in der Firma, zu dem Tims Eltern die beiden mitnehmen, entdecken sie die Unterlagen für dieses Projekt. Francis E. Francis, der Chef von Puppy Corp., nimmt die beiden jedoch gefangen und erklärt ihnen, dass er auch mal ein Baby war, dann aber wegen seiner Laktose-Intoleranz gefeuert wurde. Er möchte nun die Baby Corp. zerstören, um sich zu rächen. Dazu will er die \"Secret Baby Formula\" in Welpen injizieren, damit diese immer jung bleiben. Es beginnt ein Kampf, an dessen Ende er selbst in die \"Secret Baby Formula\" fällt, wodurch er wieder ein Baby wird. Das Boss Baby geht zurück zur Baby Corp. und die Erinnerungen der Eltern an das Baby werden gelöscht. Tim jedoch vermisst Boss Baby, der in seinem Schreibtisch-Job auch nicht glücklich ist. Tim fragt Boss Baby in einem Brief, ob er mit ihm leben möchte, woraufhin es seinen Anzug ablegt und als normales Baby in Tims Familie zurückkehrt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Am 12. Juni 2014 gab DreamWorks bekannt, den Film am 18. März 2016 zu veröffentlichen. Als Regisseur wurde Tom McGrath verpflichtet. Am 30. September 2014 traten Alec Baldwin und Kevin Spacey dem Projekt bei, Baldwin in der Rolle des Babys und Spacey als Bösewicht. Als Produzenten wurden Ramsey Naito und Denise Cascino lanciert, das Drehbuch sollte Michael McCullers verfassen. Am 11. Dezember 2014 wurde \"The Boss Baby\" im Zeitplan durch \"Kung Fu Panda 3\" ersetzt, ein neues Veröffentlichungsdatum wurde zunächst nicht bekanntgegeben. Am 22. Januar 2015 erhielt der Film als neuen Starttermin den 13. Januar 2017. Dieser wurde im September 2015 nochmals auf den 10. März 2017 verschoben, womit sich \"Captain Underpants – Der supertolle erste Film\" auf Sommer 2017 verschob. Im Juni 2016 wurde weiteres zur Besetzung der Stimmen bekannt, u. a. dass Steve Buscemi die Rolle von Kevin Spacey übernimmt. Der Veröffentlichungstermin wurde wiederum verschoben auf das endgültige Datum am 31. März 2017. Der Film hatte ein Budget von 125 Millionen US-Dollar.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Am US-Eröffnungswochenende spielte der Film, der mit 3773 Kopien gestartet war, 50,2 Millionen US-Dollar ( Mio. Euro; Mio. Schweizer Franken) ein und platzierte sich damit auf dem ersten Platz der Inlands-Charts. Diesen Platz konnte der Film auch in der Folgewoche behaupten. Bis zum 21. April 2017 spielte er den USA 122,9 Mio. US-Dollar ( Mio. Euro; Mio. Schweizer Franken) ein. Der Film wurde von Kritikern als durchschnittlich wahrgenommen. Von 136 ausgewerteten Kritiken bei der Metaseite Rotten Tomatoes erhielt der Film 53 % positive Bewertungen, mit einer durchschnittlichen Bewertung von 5,5/10 Punkten.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation des Films übernahm die Film- & Fernseh-Synchron unter der Dialogregie von Marius Clarén.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Boss Baby ist eine US-amerikanische computeranimierte Filmkomödie von DreamWorks unter der Regie von Tom McGrath aus dem Jahr 2017. Der Film basiert lose auf dem gleichnamigen Bilderbuch von Marla Frazee. Das Drehbuch schrieb Michael McCullers. Im Original werden die Figuren synchronisiert von Alec Baldwin, Miles Bakshi, Steve Buscemi, Jimmy Kimmel und Lisa Kudrow, Tobey Maguire fungiert als Erzähler. ", "tgt_summary": null, "id": 1469674} {"src_title": "Baron Lisle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Kindheit.", "content": "Virginia Randolph Grace war die Tochter von Virginia Fitz-Randolph und Lee Ashley, der Baumwollhändler war. Sie wuchs als zweitälteste von sechs Geschwistern – fünf Schwestern und einem Bruder – in New York auf und besuchte dort die Brearley School.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbildung und Arbeit vor dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "Grace studierte Gräzistik und Englisch am Bryn Mawr College und machte ihren Bachelor-Abschluss 1922. Sie arbeitete für kurze Zeit am Metropolitan Museum, bevor sie 1923 eine Reise um das Mittelmeer unternahm. Danach unterrichtete sie für einige Jahre Englisch und Mathematik an der Brearley School und weiteren Schulen. 1927 nahm sie an einem Studienprogramm an der American School of Classical Studies at Athens teil. Danach kehrte sie ans Bryn Mawr College zurück, um Klassische Archäologie zu studieren. 1930 erlangte sie dort ihren Master-Abschluss. 1931 reiste Grace mit einem Stipendium des Bryn Mawr College in die Türkei. In Pergamon sammelte sie ihre ersten Erfahrungen mit archäologischen Ausgrabungen. Dort untersuchte sie die Stempel der Dachziegel, sah aber auch die Funde an gestempelten Amphorenhenkeln und erkannte ihren Wert für die Archäologie. Im selben Jahr arbeitete sie am Ausgrabungsprojekt von Halai unter der Leitung von Hetty Goldman und an den Ausgrabungen der University of Pennsylvania in Lapithos mit. Ab 1932 war Grace Mitarbeiterin der Ausgrabungen der Agora von Athen. Sie untersuchte die dort entdeckten Amphorenstempel. Für ihre Arbeit \"Stamped Amphora Handles Found in the American Excavations in the Athenian Agora\" erhielt sie 1934 einen Ph.D. 1935 begann Grace, wiederum unter der Leitung von Hetty Goldman, die Amphorenhenkel der Ausgrabungen in Tarsos zu untersuchen. Ab 1936 wurde sie \"Special Research Fellow\" der Agora-Grabung in Athen für die Untersuchung der Amphorenhenkel. Die Untersuchungen finanzierte die American School of Classical Studies at Athens mit aufeinanderfolgenden kleinen Stipendien. Für vergleichende Studien an anderen Ausgrabungsstätten musste Grace weitere Stipendien einwerben. 1938 erhielt sie ein Guggenheim-Stipendium für Reisen nach Alexandria, Antiochia, Tarsos, Zypern und Korinth.", "section_level": 2}, {"title": "Tätigkeit im Zweiten Weltkrieg.", "content": "Virginia Grace war gerade von ihrer Forschungsreise nach Athen zurückgekehrt, als der Zweite Weltkrieg begann. Sie hatte ein Schiffsticket für die Überfahrt in die USA, überließ es aber im letzten Moment einer Bekannten, damit diese ihre achtjährige Tochter in Sicherheit bringen konnte. So blieb Grace in Athen und setzte ihre Studien in der Bibliothek fort. Ab September 1940 wohnte sie aus Sicherheitsgründen auch in der American School. Als im Oktober 1940 das faschistische Italien Griechenland angriff, verließ Virginia Grace als letzte die American School. Sie reiste zuerst nach Istanbul, dann nach Zypern, wo sie die Ausgrabungen im antiken Kourion fortsetzte. Auf Zypern absolvierte sie eine Fortbildung zur Krankenschwester bei der British Army und versorgte in den folgenden zwei Jahren britische Soldaten, die dorthin evakuiert worden waren. Als schließlich auch auf Zypern keine archäologische Feldforschung mehr möglich war, brachte sie die Funde der Grabungen in Sicherheit und floh nach Alexandria. 1942 verpflichtete sich Grace für das Office of Strategic Services, den Geheimdienst des Kriegsministeriums der Vereinigten Staaten. Sie arbeitete als erstes am US-amerikanischen Generalkonsulat in Kairo, wo sie Nachrichten dekodierte und aus dem Griechischen übersetzte. Dort arbeitete sie mit anderen US-amerikanischen Archäologen zusammen, die das Office of Strategic Services angeworben hatte. Das Dekodieren und Katalogisieren von Nachrichten machte ihr Freude, und sie verglich es mit ihrer Arbeit als Archäologin. Nach der britischen Niederlage gegen die deutschen Truppen in Nordägypten musste das Personal des Konsulats nach Khartum evakuiert werden. Virginia Grace versteckte vorher ihre Dokumente der Agora-Grabung in einem der Königsgräber von Gizeh. Zwischen 1942 und 1945 arbeitete sie in Khartum, Asmara (Eritrea), Ankara, Istanbul, Izmir und schließlich wieder in Kairo. Bei Kriegsende war Grace die letzte Person im Büro des Geheimdienstes in Kairo und hatte die Aufgabe, dessen Unterlagen zu vernichten.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Noch während des Krieges war Grace als Gastwissenschaftlerin an die Princeton University eingeladen worden. 1945 reiste sie in die USA und blieb drei Jahre in Princeton, wo sie ihre vergleichende Studie der Amphorenstempel wieder aufnahm und weitere Teile ihres Archivs veröffentlichte, das inzwischen Informationen über mehr als 100.000 Amphorenstempel umfasste. 1949 kehrte sie nach Griechenland zurück. Von da an widmete sie sich bis ans Ende ihres Lebens ihrem Amphorenprojekt, für das sie nun mehrere Mitarbeiter anstellen konnte. Sie klassifizierte die Amphorenhenkel aus den Sammlungen des Archäologischen Nationalmuseums in Athen und der Karls-Universität in Prag und die der Ausgrabungen auf Rhodos und Delos, letztere in Zusammenarbeit mit der École française d’Athènes. Nach wie vor hatte Grace keine feste Anstellung, sondern lebte von kleineren Stipendien der American School und der Unterstützung ihrer Familie. 1950 erhielt sie ein Fulbright-Stipendium, mit dem sie sich ihre Forschungen auf Rhodos finanzierte, und 1954 ein zweites Guggenheim-Stipendium. In ihrem 1961 veröffentlichten populärwissenschaftlichen Buch \"Amphoras and the Ancient Wine Trade\" machte Grace ihre Forschungsmethode einem breiteren Publikum bekannt. Sie analysierte die Weinamphoren im Schiffswrack von Antikythera und datierte sie zwischen 80 und 70 v. Chr. Damit trug sie erheblich zur Datierung des gesamten Wracks bei. Eines ihrer wichtigsten Forschungsergebnisse war die Datierung der Mittel-Stoa der Athener Agora. Anhand der in der Verfüllung des Fundaments gefundenen Amphorenhenkel bestimmte sie deren Bauzeitpunkt auf ca. 183 v. Chr. Durch diesen Erfolg konnte Grace die Bedeutung ihrer Amphorenstudien belegen und die Zukunft ihres Projekts sichern. Ihr Archiv umfasste zum Schluss rund 150.000 Amphorenstempel, davon etwa 25.000 von der Athener Agora. Ihre Mitarbeiter führten es nach ihrem Tod weiter. Grace lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 1994 in Athen. Ihre Amphorenstempel-Kartei, ihre wissenschaftliche Korrespondenz und ihre Privatbibliothek verwahrt die Blegen Library der American School of Classical Studies at Athens.", "section_level": 2}, {"title": "Ehrungen.", "content": "1989 erhielt Grace die Goldmedaille des Archäologischen Instituts von Amerika.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften (Auswahl).", "content": "Siehe \"Bibliography of Virginia R. Grace.\" In: \"Hesperia. Journal of the American School of Classical Studies at Athens.\" Band 51, 1982, S. 365–367 (Digitalisat).", "section_level": 1}], "src_summary": "Virginia Randolph Grace (* 9. Januar 1901 in New York City; † 22. Mai 1994 in Athen) war eine US-amerikanische Archäologin. Sie ist bekannt für ihre Erforschung antiker Amphoren, deren Stempel Aufschluss über Herstellungsort und -datum geben. Ausgehend von den Ausgrabungen auf der Athener Agora schuf sie ein umfangreiches Archiv von Amphorenstempeln aus dem gesamten Mittelmeerraum. Sie etablierte die Analyse von Amphoren als Methode der archäologischen Datierung und als Quelle für die Geschichte der antiken Wirtschaft.", "tgt_summary": null, "id": 555240} {"src_title": "Todesfall Anthony Smith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Überlegungen zu der Verbindung bestanden seit 1883. 1894 ging mit der Eröffnung der Bahnstrecke Thessaloniki–Bitola (Monastir) auch der nördlichste Abschnitt der heutigen Strecke zwischen Thessaloniki und Platy in Betrieb, damals noch auf dem Territorium des Osmanischen Reichs. Der erste Abschnitt der Strecke nördlich von Athen wurde erst 1908 eröffnet. 1916 erreichte die Strecke Platy und damit auch den Anschluss nach Thessaloniki. Die Strecke wurde eingleisig angelegt, zwischenzeitlich aber zweigleisig ausgebaut, wobei längere Abschnitte teilweise komplett neu trassiert wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur.", "content": "Die Strecke gehört zum Netz der Griechischen Eisenbahn (OSE). Sie beginnt in Piräus, dem Hafen von Athen, führt über den Bahnhof Athen („Larisa-Bahnhof“) und von dort weiter nach Norden. In Acharnes zweigen die Strecken zum Flughafen Athen-Eleftherios Venizelos und auf den Peloponnes ab.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbau.", "content": "Bereits ab 1960 wurde der Abschnitt nördlich von Athen bis Inoi zweigleisig ausgebaut. Der weitere Ausbau begann 1997 und sollte ursprünglich zu den Olympischen Sommerspielen 2004 fertig gestellt sein. Dazu gehört die durchgehende Zweigleisigkeit, Elektrifizierung und die Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit auf 200 km/h. Die Strecke wurde über größere Abschnitte komplett neu trassiert. Zahlreiche Bahnhöfe und Haltepunkte wurden aufgelassen, einzelne Bahnhöfe (u. a. Aiginio, Litochoro und Nei Pori) wurden komplett neu gebaut. Insgesamt verläuft die neue Streckenführung über 4,5 km Brücken und erforderte den Bau von 14 Tunneln, darunter auch die beiden längsten Eisenbahntunnel Griechenlands: Der 9 km lange Kallidromo-Tunnel – zugleich längster Tunnel auf der Balkanhalbinsel – und der 6.380 m lange Othrys-Tunnel. Zwischen Tithorea und Lianokladi verläuft die Neubaustrecke weitab der Bestandsstrecke, zwischen Lianokladi und Domokos dagegen folgt sie deren Verlauf. Der letzte eingleisige Abschnitt, 21 km zwischen Aggeie und Domokos, sollte im Februar 2019 eröffnet werden. Zuvor waren am 2. Februar 2018 der Abschnitt Thitorea–Lianokladi. und am 7. Januar 2019 der Abschnitt Lianokladi–Aggeie in Betrieb gegangen. Die Kosten für die Modernisierung liegen bei etwa 1,8 Mrd. Euro.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Seit dem 20. Mai 2019 wird zwischen Piräus und Thessaloniki durchgehend elektrisch gefahren. Die Reisezeit zwischen Athen und Thessaloniki beträgt damit in den schnellsten Zügen vier Stunden. Der Betrieb wurde mit fünf täglichen Zugpaaren und einem – deutlich langsameren – Nachtzugpaar aufgenommen. Auf den für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h ausgelegten Abschnitten wird derzeit allerdings nur 160 km/h gefahren. Darüber hinaus besteht ein S-Bahn-Betrieb zwischen Piräus und Chalkis. Im Herbst 2018 liefen Probefahrten mit einem italienischen Pendolinozug der Baureihe ETR.485. Dabei wurde am 8. September 2018 bei einer Demonstrationsfahrt mit 217 km/h ein neuer griechischer Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Mittelfristig planen die Italienischen Staatsbahnen, Mutterkonzern des griechischen Eisenbahnverkehrsunternehmens TrainOSE, Züge der Baureihe ETR.470 für die Verbindung Athen – Thessaloniki zu nutzen. Diese Züge wurden früher im EC-Verkehr zwischen Italien, der Schweiz und Deutschland eingesetzt. Um den Einsatz in Griechenland zu ermöglichen, sollen sie von 15 kV 16,7 Hz auf 25 kV 50 Hz umgerüstet werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bahnstrecke Piräus–Thessaloniki ist die 507 km lange Magistrale des griechischen Eisenbahnnetzes und verbindet die beiden größten Städte des Landes, Athen und Thessaloniki miteinander. Die Strecke ist zugleich die einzige Schienenverbindung zwischen der griechischen Hauptstadt und dem europäischen Eisenbahnnetz.", "tgt_summary": null, "id": 448224} {"src_title": "Bridge International Academies", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Line-up.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1983.", "content": "Cosecha - Electric Ananas", "section_level": 2}, {"title": "1984.", "content": "Flash Tropical Steels/Macay - Sensacion Latina", "section_level": 2}, {"title": "1985.", "content": "GI's Brass International - Quicksilver", "section_level": 2}, {"title": "1986.", "content": "Bachanal - Las Chicas Del Can - Panvibes Steelband - Trinidad Troubadours", "section_level": 2}, {"title": "1987.", "content": "Arrow - Bomba - Calypso Rose - Pier' Rosier & Gazoline", "section_level": 2}, {"title": "1988.", "content": "Dede St Prix - Imaginations Brass - Unisono/Heat Heat - Wilfrido Vargas", "section_level": 2}, {"title": "1989.", "content": "Ebony Steelband - Gypsy - J.M. Cambrimol & La Maafia - July Mateo \"Rasputin\" - TC & The Playboys - Vega Band", "section_level": 2}, {"title": "1990.", "content": "Arrow - Caribbean Combo - Heartbeat - Laurel Aitken - Ramon Orlando - Tuco Bouzi & Dixie Band", "section_level": 2}, {"title": "1991.", "content": "Bati Kibra -Derrick Morgan - Gabby & Gryner - Gazolinn' - Huracan - Koropina - La Gran Manzana - Reasons Orchestra", "section_level": 2}, {"title": "1992.", "content": "Coco Band - Dixie Band - Exile One - Grupo Stabiel - Massive Chandelier - Opo Doti & A Sa Go - The Skatalites - Tipica Manzana - Touch", "section_level": 2}, {"title": "1993.", "content": "Fernando Villalona - Imaginations Brass - La Fuerza Mayor - Pride - Sierra Maestra - Skiffle Bunch - Tabou Combo - Toumpak", "section_level": 2}, {"title": "1994.", "content": "Academy Brass International - Carlo Jones - Dibloo Diabla - Fefita La Grande - Fruko & The Latin Brothers - Rico Rodriguez - Roy Cape All Stars - Sampling - Wilfrido Vargas - Yakki Famirie", "section_level": 2}, {"title": "1995.", "content": "Double Rock Kawina - Eclipse Steelband - Joe Arroyo y La Verdad - Kali - La Muralla - NG La Banda - Original de Manzanillo - Orquesta d'Cache - Rico Rodriguez - Zaiko Langa Langa", "section_level": 2}, {"title": "1996.", "content": "Anacaona - Andy Palacio - Antonio Rivas - Charanga Habanera - Coco Band - Grupo Niche - Kinito Méndez - Reasons Orchestra - Taxi Kreol", "section_level": 2}, {"title": "1997.", "content": "Africando - Alfredo Gutierrez - Blue Ventures - Bredda David - Dan Den - Klimax - La India Canela - Los Hermanos Rosario - Oscar D’León - Son Damas - Tabou Combo", "section_level": 2}, {"title": "1998.", "content": "Afro-Cuban All Stars - Ai Sa Si - Orquesta Aragón - Azúcar Negra - Gorda Orquesta - Grupo Galé - Jossie Esteban - Kadan's La Banda - Ricardo Lemvo - Roberto Niño - Soka Zouk Express Bana OK - El Gran Combo - Krosfyah - Oro Solido - Orquesta Revé - Tabou Combo", "section_level": 2}, {"title": "1999.", "content": "Alfredo de la Fé - Banda Chula - Celia Cruz - Grupo Galé - Grupo Manía - José Alberto \"El Canario\" - Kassav’ - Kinito Méndez - Orlando \"Maraca\" Valle Celia Cruz - Grupo Manía - José Alberto “El Canario” - Kinito Méndez - Maraca Dan Den - Elvis Crespo - Gramacks - Plena Libre", "section_level": 2}, {"title": "2001.", "content": "Arnell I Orkesta - Conjunto Chappottin - Garifuna All Stars - Fulanito - Joseph Portes - Kassav’ - La Sonora Carruseles - Ondrofeni - Puerto Rican Power - Samy y Sandra Sandoval - Salsa Celtica - Sierra Maestra - Los Toros Band - Orquesta Guayacán - Youth Waves Alfredo de la Fé - Banda Chula - Grupo Galé - Kassav’", "section_level": 2}, {"title": "2002.", "content": "Aramis Galindo - Binomio de Oro - Bose Krioro - Cana Brava - Champeta All Stars - Fulanito - Gabino Pampini - International Garifuna Band - José Alberto \"El Canario\" - Luc Leandry - Manikkomio - Paulo FG y su Elite - Roy Cape All Stars - X - Plosion Fulanito - Puerto Rican Power - Los Toros Band - Salsa Celtica", "section_level": 2}, {"title": "2003.", "content": "App'tijt - Buscemi Live - Carimi - Clan 537 - Grupo Manía - Guaco - Kinito Méndez - La Barriada Los Diablitos - Monchy Y Alexandra - Ng La Banda - Olivier N'Goma - Los de Abajo - Square One Bamboleo - Kassav’ - Mala Fe - Oscar D’León", "section_level": 2}, {"title": "2004.", "content": "Awilo Longomba - Aventura - Carimi - Clan 537 - Cubanito 20.02 - Fernando Villalona - Fruko y sus Tesos - Gabriel Rios - Gilberto Santa Rosa - Internationals - Ivan Villazon - Young Cosje - K-Liber & MC Farah - Krispy y su Bombazo Tipico - Krosfyah - Krosfyah - Michele Henderson - Orlando \"Maraca\" Valle - Ricardo Lemvo - Squadra Bossa Ft. Buscemi - The Dill Brothers Africando - Amarfis y su bande de Attakke - Guayacan - Juanes", "section_level": 2}, {"title": "2005.", "content": "B.M.W. - Carimi - Don Omar - Era - Pablo Bachata - Johnny Pacheco - Los Gigantes Del Vallenato - Mark Foggo Skasters - Midnight Groovers - Midnight Groovers - New System Brass - Osvaldo Ayala - Panteon Rococo - Proyecto Secreto - Rikarena - Salsa Celtica - Wezon - Victor Manuelle Aventura - K-Liber - Pachito Alonso - Sergio Vargas", "section_level": 2}, {"title": "2006.", "content": "Amarfis y su bande de Attakke - App'tijt - BMW - Bambu Station - DJ Chen - Immo - J-F Ifonge - Issac Delgado - Jerry Rivera - Krezi Mizik - La 33 - Los Corraleros de Majagual - Magia Caribena - Magic System - Orishas - Paulo Fg y su Elite - T-Vice - Triple Kay - Willie Colón - Youth X-treme Elvis Crespo - Kassav’ - Los Van Van", "section_level": 2}, {"title": "2007.", "content": "BMW Plus - Charanga Habanera - Combinatie XVI - Eddy-K - Ghetto Flow - Haila Mompié y su Orquesta - Inner Visions - J-F Ifonge - Joe Arroyo - Karamelo Santo - Kassav’ - La India - Le Groove - Machel Montano - Monchy Y Alexandra - N'Klabe - Oro Solido - Pitbull Carimi - Oscar D’León - Youth X-treme", "section_level": 2}, {"title": "2008.", "content": "3 Canal - ATNG Soca Band - Binomio de Oro - Carimi - Chichi Peralta - Djunny Claude - Gente d'Zona - Grupo Galé - Magia Caribena - Maravilla de Florida - Monchy Y Alexandra - Rocola Bacalao - Rodry-Go - Small Axe Band - T-Strong - Wisin y Yandel", "section_level": 2}, {"title": "2009.", "content": "Alexander Abreu y Havana D ́Primera - Aimelia Lias - Alex Bello - Magia Caribena - App'tijt - Bamboolaz - Bomba Estéreo - Carlos Vives - DJ Eduardo - DJ Mystique - DJ Saca la Mois - Desorden Publico - Destra Garcia - Elio Reve - Kassav’ - KLC Clave Cubana - Michael Stuart - Milly Quezada - Pannonia Allstars Ska Orchestra - Sindicato Sonico - Staff des Leaders - Tego Calderón - Youth X-treme", "section_level": 2}, {"title": "2010.", "content": "B.M.W. - Cumbia Cosmonauts - Grupo Extra - Gwatinik feat. Tina Ly - Jorge Celedon - Tizzy & El a Kru - K-Liber - La Monareta - Los 4 - Los Rabanes ft. Osvaldo Ayala - Michel Batista - Mr. Vegas - Rebels Band - Tizzy & El a Kru - Triple Kay - Toby Love - La Rouge - Young Livity - Willy Chirino - Wyclef Jean", "section_level": 2}, {"title": "2011.", "content": "Alex Bueno - Choc Quib Town - Damaru & App'tijt - Don Omar - El Micha - Rebels Band - Grupo Galé - Kewdy de los Santos - Kuenta y Tambú - La Pinata - Machel Montano - Manolin \"El Medico de la Salsa\" - Punky Donch - Queen Ifrica & Tony Rebel - Rebels Band - Roy Cape All Stars - Roy Cape All Stars - Silvio Mora - Solo Dos - Sonambulo - Werrason - Yumurí y sus Hermanos - Yuri Buenaventura", "section_level": 2}, {"title": "2012.", "content": "Alexander Abreu y Havana D ́Primera - Angeles Bendecidos - Bella Mondo - Carimi - Celso Piña - Destra Garcia - Diomedes Diaz - Ferre Gola - Henry Santos - KLC Clave Cubana - Kola Loka - Konata - La Fiesta & Kayente - Locomondo - Luis Enrique - [Morgan Heritage] - Punky Donch - Recruitz Soca Band - Staff des Leaders - Tony Dize - Xamanek", "section_level": 2}, {"title": "2013.", "content": "Azúcar Negra - Bomba Estéreo - Ce'cile - Charanga Habanera - Cubaton All Stars - Daddy Yankee - Guayacan - Freddy Loco feat. Vin Gordon - Fulanito - Grupo Extra - Jimmy Saa - Kassav’ - Kes the Band - Kevin Florez - Kuenta y Tambú - Kumbia Queers - RKM Y KEN-Y - Rebels Band - Rikki Jai - Shakalewa - Staff des Leaders - The Selecter", "section_level": 2}, {"title": "2014.", "content": "Aptijt - B.M.W. - Bunji-Garlin - Burning Flames - Carimi - David Kada - Duban Bayona & Jimmy Zambrano - Fay-Ann Lyons - Fuego - Gente D'zona - Grupo Extra - Grupo Galé - Herencia De Timbiqui - Kassav’ & Guests (Zoukmachine, Luc Leandry, Jean-Marc Ferdinand) - Kollision Band - 'La Z-One - Mr. Black - N'klabe - Osmani Garcia - Palenka Soultribe - Salsa Celtica - The Skints", "section_level": 2}, {"title": "2015.", "content": "Bazurto All Stars - Cache Royale - Chacal Y Yakarta - El Adolescent's Reencuentro - El Micha - Extazz - Gato Preto - Ghetto Flow - Grupo Niche - Haila Mompié y su Orquesta - Henry Méndez - Hollie Cook - Kankantrie - Kes The Band - La Dame Blanche - Laritza Bacallao - Merengue All Stars - Mr. Vegas - Napalma - Popcaan - Rebels Band - Satisfaction - Septeto Nabori - Silvestre Dangond - Tizzy & El a Kru - Toby Love", "section_level": 2}, {"title": "2016.", "content": "Alexander Abreu & Havana D'primera - B.M.W. - Broederliefde - Cache Royale - Diblo Dibala - Ephrem J - Frank Reyes - Kinito Méndez - La-33 - Locomondo - Los Desiguales - Nastyplay - Nd - Oscar D’León - Pegasaya - Postmen - Rupee - Systema Solar - Tizzy & El A Kru - Troy Y La Familia - Typhoon - Young F - Zwartwerk", "section_level": 2}, {"title": "2017.", "content": "Baby Lores - Baloji - Blend Mishkin - Divan - Doble R - El Mura Y Su Timbre Latino - Farmer Nappy - Fruko y sus Tesos - Grupo Extra - Impact - J Alvarez - Kassav' - Kd Soundsystem - Kenny B - La Dame Blanche - La Inédita - Lina Ice - Marvay - Michel El Buenon - Pegasaya - Rebels Band - Shaggy - Twister El Rey - Wilfrido Vargas - Young Cosje", "section_level": 2}, {"title": "2018.", "content": "Acido Pantera - Broederliefde - Carlyn Xp - Carmel Zoum - Ce'Cile - Charles King - Daddy Yankee - David Kada - Descemer Bueno - Diblo Dibala - Eddy Kenzo - Ephrem J - Gentz - Grupo Niche - Jacob Desvarieux - Kaï (Ex Carimi) - Kumbia Boruka - Nelson Freitas - Original Burning Flames - Tabou Combo - The Dubbeez - Troy - Zalama Crew", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Antilliaanse Feesten (Deutsche Sprache|deutsch: \" Antillianische Feste\") sind ein Caribbean-Dance-Musikfestival. Es findet seit 1983 an jedem zweiten Wochenende im August in Hoogstraten, einer belgischen Kleinstadt in der Region Flandern, statt. ", "tgt_summary": null, "id": 1136741} {"src_title": "Chen Pokong", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Zonew wuchs in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Sein älterer Bruder, Christo, brachte ihm früh das Lesen und Schreiben bei. Mit 12 Jahren betätigte er sich als Stadtschreiber in seiner Heimatstadt Lowetsch. Ein Stipendium ermöglichte ihm nach dem Schulabschluss 1884 den Besuch des Klassischen Gymnasiums in Zagreb. Nach dessen Abschluss arbeitete er zwei Jahre als Gymnasiallehrer bevor er 1886 mittels eines Stipendiums, seine Studien an den Universitäten Wien und Leipzig fortsetzte, die er mit einer Promotion 1890 in Leipzig beendete. Zurück in Bulgarien fand er 1890 eine Anstellung an einem Jungengymnasium in Sofia und als Lektor an der Staatlichen Hochschule in Sofia die ihn 1893 zunächst zum Dozenten und 1895 zum ordentlichen Professor ernannte. Er war korrespondierendes und, ab 1898, aktives Mitglied der Bulgarischen Literarischen Gesellschaft, der späteren Bulgarischen Akademie der Wissenschaften wo er von 1915 bis 1921 den Vorsitz der Historischen-Philologischen Abteilung innehatte. Als Titulars des Lehrstuhls für die Geschichte der Bulgarischen Sprache von 1893 bis 1926 gehörte Benjo Zonew zu den Gründungsmitgliedern der Universität St Kliment Ochrid in Sofia. Er war von 1897 bis 1917 Dekan der Historischen Philogischen Fakultät und 1910–1911 Rektor der Universität. Neben seiner Beschäftigung mit der altbulgarischen und den altslawischen Sprachen, befasste er sich auch mit dem zeitgenössischen Bulgarisch. Benjo Zonew gilt als Wegbereiter der modernen bulgarischen Rechtschreibung. Die öffentliche Bücherei in Lowetsch „Professor Benjo Zonew“\" sowie eine Straße in der Hauptstadt Sofia sind nach ihm benannt. Am 11. Mai 2018 wurde Professor Benjo Zonew posthum die Ehrenbürgerschaft der Stadt Lowetsch verliehen. Benjo Zonews Hauptwerk \"Die Geschichte der bulgarischen Sprache\" erschien in Bulgarien Band I in 1919 und posthum herausgegeben von seinem Schüler Stefan Mladenow, Band II in 1934 und Band III in 1937. Sie wurden nicht übersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benjo Zonew (, geboren am 12. Januar 1863 in Lowetsch; gestorben am 5. Oktober 1926 in Sofia) war ein bulgarischer Linguist.", "tgt_summary": null, "id": 1314383} {"src_title": "Inger und Johannes Exner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Produktion und Kontext.", "content": "Obwohl Collins letztlich den Song auch sang, war er von Disney ursprünglich nur als Songwriter engagiert worden. Hinsichtlich seiner Vergangenheit als Drummer der Rockband Genesis schien Collins den Disney-Machern geeignet, da er einen „kraftvollen Dschungelbeat als Begleitung von Tarzans Abenteuern“ forcierte. Diese \"Ballade\" schrieb Collins als einen von fünf Originalsongs für den Film. Der Song, ursprünglich mit dem Titel „Lullaby“ geplant, wird in der Szene verwendet, in der Tarzans Adoptiv-Gorilla-Mutter Kala Tarzan als schreiendes Baby beruhigen will. Sie redet ihm zu, dass sie es beschützen und warm halten wird. Sie sagt, dass alles gut werden wird und „you will be in my hearts, always“ (engl. für „du wirst immer in meinem Herzen sein, immer“). Der Song handelt davon, dass „Liebe ein Bund ist, der nicht durchtrennt werden kann“. Im Film endet der Song mit dem ersten Vers. Die komplette Version des Songs auf dem Soundtrack-Album stellt fest, dass andere nicht verstehen können, wie eine Mutter und ihr Kind sich lieben können, wenn sie so unterschiedlich sind. Als das Schicksal ruft, wird Tarzan gesagt, dass er stark sein muss, auch wenn seine Eltern nicht da seien. Der Song ist einer von insgesamt nur zwei Songs in Tarzan, die zum Teil von einem Film-Charakter interpretiert werden (der andere ist „Trashing’ the Camp“). Die übrigen werden von Collins selbst gesungen. Der komplette Song wird schließlich während des Abspanns gespielt. In der Bühnenversion von 2006 wird der Song von Kala und dem Ensemble performed. Eine Reprise wird von Kala und Tarzan gesungen, als Letzterer sich entscheidet, in die Menschenwelt zurückzukehren. This was because the omniscience of Collins’ songs did not translate too well, so the song along with Two Worlds, „perform similar thematic and character introductions on stage“.", "section_level": 1}, {"title": "Kritische Rezeption und Auszeichnungen.", "content": "Manila Standard sagte, Collins „wachse poetisch“ mit dem Song. Die Disney Song Encyclopedia nannte ihn eine „flotte Ballade“ und einen „zärtlichen Song“. \"American Musical Theatre: A Chronicle\" meinte, Merle Dandridge, die den Song in der Broadway-Version in der Rolle von Tarzans Adoptivmutter Kala sang, hätte „den besten Song“. \"American Literature on Stage and Screen: 525 Works and Their Adaptations\" gab an, der Song hätte einen „zeitgenössischen Sound, wobei sich seine Impulse wunderbar in den pulsierenden Sound des Dschungels einfügen“ würden. Billboard meinte, der Song gehe „in dieselbe Vene“ wie Collins Song „Can’t Stop Loving You“. \"Musical Experience in Our Lives: Things We Learn and Meanings We Make\" erzählte eine persönliche Geschichte davon, wie der Song eine besondere Bedeutung für die Mutter-Tochter-Beziehung gehabt hätte. Vergleichbare Stories wurden auch von zwei anderen Quellen berichtet. Bald nachdem der Song veröffentlicht wurde, wurde er bereits als Oscar-Anwärter gehandelt. Das Lied gewann schließlich den Golden Globe Award als Best Original Song und den Academy Award in der Kategorie Best Original Song. Bei der Oscar-Zeremonie wurde der Song von Collins live aufgeführt. Darüber hinaus erhielt das Lied auch eine Nominierung für einen Grammy Award, hatte jedoch das Nachsehen gegenüber Madonnas „Beautiful Stranger“ aus \"Austin Powers: The Spy Who Shagged Me\".", "section_level": 1}, {"title": "Charts.", "content": "Der Song wurde sehr bekannt und beständig im Radio gespielt. „You’ll Be in My Heart“ war 19 aufeinanderfolgende Wochen auf Platz eins der Adult Contemporary Charts („die längste Zeit überhaupt zu dieser Zeit“) und hatte seinen Höhepunkt auf Platz 21 in den U.S. \"Billboard\" Hot 100. Der Song war Collins’ erster Top-40-Hit in den \"Billboard\" Hot 100 seit „Everyday“ aus dem Jahr 1994. In den UK Singles Chart, schaffte der Song Platz 17. und setzte damit Collins’ Erfolg fort, der seit „Everyday“ nicht abebbte.", "section_level": 1}, {"title": "Andere Sprachen.", "content": "Der gesamte Tarzan-Soundtrack, und so auch „You’ll Be in My Heart“, wurde von Phil Collins in verschiedene andere Sprachen übersetzt und in diesen auch gesungen, nämlich Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch. In Ungarisch, Norwegisch, brasilianischem Portugiesisch, Japanisch, Mandarin, Kantonesisch, Burmesisch, Schwedisch und Portugiesisch wurde der gesamte Soundtrack vom ungarischen Sänger Akos, dem norwegischen Sänger Tor Endresen, dem brasilianischen Sänger Ed Motta, dem japanischen Sänger Masayuki Sakamoto, dem chinesischen Sänger Wakin Chau, dem burmesischen Sänger Zainal Abidin, dem schwedischen Sänger Pelle Ankarberg und dem portugiesischen Sänger Luís Represas, gesungen. Die portugiesische Version enthält dennoch die originale Version des Songs. Die spanische Version des Songs, „En Mi Corazón Vivirás“, ist Collins’ einzige Platzierung in den Billboard’s Hot Latin Tracks. Der Song erreichte dort Platz 32. Im deutschen Fernsehen lief auf Sat.1 die Castingsendung für die Besetzung der deutschsprachigen Musicalversion, in der Collins in der Jury saß. Die deutschsprachige Version „Dir gehört mein Herz“ sang er auch live im Fernsehen auf \"Wetten, dass..?\".", "section_level": 1}], "src_summary": "You’ll Be in My Heart ist ein Song von Phil Collins aus dem Disney-Film \"Tarzan\" (1999). Der Song erschien sowohl auf dem Soundtrack des Films als auch auf anderen Disney-Kompilationen. Eine von Glenn Close interpretierte Version der Single war ebenfalls auf dem Soundtrack enthalten. ", "tgt_summary": null, "id": 64537} {"src_title": "Alison Prince", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebäude liegt heute in der Stadtmitte des Seebads. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts befand sich dort ein Sommerhaus, das zum \"Französischen Hof\" gehörte. Eigentümer war der Danziger Bürgermeister Andreas Borgmann. 1734 wurde das Anwesen im Polnischen Erbfolgekrieg zerstört. Das wiederaufgebaute Gebäude wurde 1795 durch Kajetan Onufry Sierakowski (1753–1841) als Sommerresidenz umgebaut. Durch ihn erhielt es das Erscheinungsbild eines polnischen Landsitzes im Stil des Klassizismus Auch der ein Hektar große Park wurde neu gestaltet. Der Graf war unter anderem Starost von Dobrzyń, Kronrat und Mitglied des Vierjährigen Sejm. Über die Verfassung von Verfassung vom 3. Mai 1791 schrieb er eine Broschüre. Bereits 1793 wurde der Bauherr mit dem Orden des Weißen Adlers und dem Sankt-Stanislaus-Orden ausgezeichnet. 1814 wurde es an die wohlhabende Danziger Familie Frantzius veräußert, die es bis 1904 in Besitz hatte. Im 20. Jahrhundert erlebte das Anwesen einige Besitzwechsel. Der zugehörige Park wurde in mehrere Baugrundstücke aufgeteilt. Zu den Mietern gehörte auch der Architekt des Kasinohotels. Letzte Besitzer vor dem Zweiten Weltkrieg war die Familie Kries. 1945 kam das Haus in den Besitz der Stadt Sopot und wurde als Mietshaus für drei Familien umgestaltet. Obwohl dadurch einiges zerstört wurde, konnte vieles auch erhalten werden. Dazu gehören Doppeltüren, Stuck, Deckengemälde, Metallbeschläge und zwei Kachelöfen von etwa 1800. Das verbliebene Ensemble wurde 1962 unter Denkmalschutz gestellt. Das Gebäude wurde 2010 vollständig renoviert und in seiner ursprünglichen Farbgebung wiederhergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Das Haus befindet sich seit 1974 im Besitz der Gesellschaft der Freunde Zoppots. In ihm finden an jedem Donnerstag Konzerte statt. Daneben wird es für Ausstellungen, als Theater, für literarische Veranstaltungen und Treffen des Filmklubs KURORT genutzt. Ein Café, das dem jungen Byron gewidmet ist, ist täglich im Seitenflügel von 12 bis 23 Uhr geöffnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Sierakowski-Herrenhaus in Zoppot (\"Dworek Sierakowskich w Sopocie\") gehört zu den ältesten Bauwerken im polnischen Sopot, Woiwodschaft Pommern. Das „Herrenhäuschen“, so die wörtliche Übersetzung, dient heute kulturellen Zwecken.", "tgt_summary": null, "id": 1366794} {"src_title": "New Kid in Town", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gokstad-Grab.", "content": "Im Jahr 1879 begannen die jugendlichen Söhne des Grundstückseigentümers, auf eigene Faust auf dem Hügel zu graben, um die bestehende lokale Legende zu überprüfen, es handele sich dabei um eine Grabstätte. Bereits nach kurzer Zeit stießen sie auf Holzteile. Nachdem dieser Fund bekannt geworden war, wurde im Frühjahr 1880 eine planmäßige Ausgrabung unter Leitung des Archäologen Nicolay Nicolaysen von der Universität Oslo begonnen, der den Hügel von der Seite her öffnen ließ. Die Arbeiten führten zur Freilegung eines Schiffsgrabs. Das im Grab befindliche Gokstad-Schiff war im Lehmboden eingegraben, lediglich Teile von Vor- und Achtersteven hatten aus dem gewachsenen Boden herausgeragt und waren verrottet. Das Schiff selbst und sein Inhalt befand sich in überraschend gutem Zustand. Über dem Schiff, auf dessen Heck eine Grabkammer mit der Leiche des Gokstad-Mannes eingerichtet war, war ein Hügel aus Lehm und Torf aufgeschichtet worden. Dieser dürfte zur Entstehungszeit noch wesentlich höher gewesen sein. Das Grab wies Anzeichen von Plünderung durch Grabräuber auf.", "section_level": 2}, {"title": "Gokstad-Mann.", "content": "Die aufwendig ausgestaltete Grabkammer auf dem Schiffsheck war außen mit mehreren Lagen Birkenrinde bedeckt, an der Innenseite wurden Reste von golddurchwirkter Seide gefunden, mit der sie offenbar ausgekleidet gewesen war. Der auf einem Bett beigesetzte, etwa 40 Jahre alte und zwischen 181 und 183 cm große Mann starb vermutlich an Verletzungen, die er im Kampf erlitten hatte. Seine Beine wiesen schwere, bis auf die Knochen durchgehende Wunden auf, todesursächlich dürfte ein tiefer Stich in den rechten Oberschenkel gewesen sein. Der Tote war aufwendig gekleidet, Waffen und Schmuck fehlten jedoch. Sie dürften von Grabräubern entwendet worden sein. Außer dem Schiff wurden noch zahlreiche Grabbeigaben gefunden, darunter: Art und Ausmaß der Grabbeigaben lassen den Schluss zu, dass es sich bei dem Gokstad-Mann um eine bedeutende Persönlichkeit gehandelt haben muss. Insbesondere die beiden in Europa nicht heimischen Pfauen weisen darauf hin, dass der Tote weitreichende Handelsbeziehungen gehabt haben könnte. Möglicherweise hatte er sie auch auf Kriegszügen erbeutet. Der Grabhügel wurde 2007 erneut geöffnet, um die Theorie zu überprüfen, dass es sich bei dem Toten um Olav Geirstad-Alv, den Halbbruder von Halvdan Svarte, gehandelt haben könnte. Die Identität des Mannes ist jedoch weiterhin unklar.", "section_level": 3}, {"title": "Siedlung.", "content": "Das Gelände wurde wiederholt archäologisch untersucht, zuletzt 2011 durch Probebohrungen und 2012 mittels eines Bodenradars und eines Magnetometers. Dabei wurde eine Siedlung festgestellt, die 15 Häuser, eine 80 Meter lange Straße und einen Hafen umfasste. Die Funde werden der gleichen Periode zugeordnet, insbesondere anhand von Gewichten, die auf dem Martkplatz gefunden worden waren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Gokstadhaugen, auch bekannt als Kongshaugen, ist der Name einer archäologischen Ausgrabungsstätte in der Kommune Sandefjord (bis 1968: Sandar) in der norwegischen Provinz Vestfold og Telemark. Im engeren Sinne ist damit ein Hügel gemeint, der im Jahr 1880 etwa fünf Meter hoch war und einen Durchmesser von etwa 45 Metern hatte. Das Gelände gehörte zum südwestlich davon gelegenen Gehöft Gokstad und war über Jahrhunderte landwirtschaftlich genutzt worden. Die archäologischen Funde werden der Wikingerzeit (spätes 9. Jahrhundert) zugeordnet. Das Gelände ist besonders als Fundort des Gokstad-Schiffes bekannt. 2012 wurde festgestellt, dass sich an den Grabhügel eine Siedlung mit einem Marktplatz anschloss, die bedingt durch den im 9. Jahrhundert wesentlich höheren Meeresspiegel einen eigenen Hafen hatte. Die Regierung Norwegens nominierte den Ort 2013 als UNESCO-Welterbe.", "tgt_summary": null, "id": 505660} {"src_title": "Columbia River Bridge (Wenatchee)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modellgeschichte.", "content": "Da die Verantwortlichen bei Ford Ende der 1960er-Jahre eine Lücke in der bestehenden Modellpalette sahen, begannen sie mit der Entwicklung eines modernen Kleinwagens unter dem Projektnamen \"Bobcat\". Bis zur Markteinführung verschlang diese Entwicklung die für damalige Verhältnisse hohe Summe von 112 Millionen DM. Nach heutiger Kaufkraft und inflationsbereinigt entspricht dies Millionen Euro. Zur Produktion des Kleinwagens begann Ford 1974 in Almussafes bei Valencia (Spanien) mit dem Bau einer neuen Produktionsstätte auf rund 2,7 Millionen Quadratmetern, die am 18. Oktober 1975 von Henry Ford II und König Juan Carlos I. offiziell eröffnet wurde. 1975 wählte Henry Ford II persönlich den Namen Fiesta wegen der Alliteration mit dem Firmennamen Ford und der neuen Verbindung zu Spanien. Fast alle Konkurrenten außer Opel hatten im Segment des Fiesta schon ein Modell im Angebot: der VW-Konzern den Audi 50 und den fast baugleichen VW Polo I, Fiat den 127, Renault den Renault 5 und PSA den Peugeot 104 und den Citroën Visa, hinzu kamen unter anderem japanische Modelle wie der Datsun Cherry. Opel baute zu dieser Zeit kein so kleines Fahrzeug. Das kleinste Modell war die vom Opel Kadett C (1973–1979) abgeleitete Schräghecklimousine Kadett City, denn der Opel Corsa kam erst Ende 1982 auf den Markt. Die erste Ölkrise (1973/74) hatte zu deutlich gestiegenen Kraftstoffpreisen geführt; die Nachfrage nach Kleinwagen war in den 1970er Jahren hoch. Der Fiesta wurde ab Mai 1976 als fünfsitzige Limousine mit drei Türen und Schrägheck oder als Kleinlieferwagen angeboten. Die verschiedenen Varianten waren mit 1,0-, 1,1-, 1,3- und 1,6-Liter-Ottomotoren und Vierganggetriebe erhältlich. Die angetriebenen Vorderräder des Fiesta waren einzeln an MacPherson-Federbeinen und Querlenkern aufgehängt, die starre Hinterachse führten zwei Längslenker, ein Panhardstab und die Stoßdämpfer, die das Bremsreaktionsmoment aufnahmen. Als Vorläufer zum späteren \"XR2\" mit 1,6 Litern und 62 kW, gilt der Fiesta \"Super S\" mit wahlweise 1,1- oder 1,3-Liter-Motor. Er nahm auch das Design der Seitenstreifen vorweg (Baujahre 1980 bis 1981). Aus der Motorsportabteilung gab es überdies noch im gleichen Zeitraum den \"Fiesta X\" mit 1,1-Liter-Motor und 51,5 kW, die Basis war der Fiesta Ghia. Der \"Fiesta X\" hatte die spätere Karosseriezeichnung des \"XR2\", nur ohne Seitendekor. Der Fiesta war auch als Kleinlieferwagen erhältlich. Der Zweisitzer war ohne Rücksitzbank ausgeführt, hatte eine ebene Ladefläche mit 1,12 m2 Grundfläche und eine maximale Zuladung von 310 kg. Anstatt der hinteren Seitenscheiben hatte der Fiesta Bleche, die in vielen Ländern Voraussetzung für die unter anderem steuerlich günstige LKW-Zulassung waren. Eine Abtrennung des Laderaums zu den Insassen mit einem Gitter oder einem Netz fehlte allerdings. Von 1977 bis 1980 wurde der Fiesta ’76 auch auf dem US-amerikanischen Markt angeboten. Die US-Version, die in Köln gebaut wurde, unterschied sich durch Energie absorbierende Stoßfänger, seitliche Begrenzungsleuchten, runde Scheinwerfer und einer in Europa nicht erhältlichen optionalen Klimaanlage. Alle US-Modelle hatten den stärkeren 1,6-Liter-Kentmotor (ausgestattet mit einem Katalysator und Sekundärluftpumpe für niedrigere Emissionen). Auf dem US-Markt ersetzte der Ford Escort im Jahr 1981 den Fiesta.", "section_level": 1}, {"title": "Modellpflege.", "content": "Im August 1981 wurde eine Modellpflege vorgenommen, bei der zahlreiche technische Details geändert wurden. Äußerliches Unterscheidungsmerkmal waren die neuen, größeren Stoßfänger mit Kunststoffecken. Das Modell wurde zum Teil auch als \"Fiesta ’82\" bezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Außenfarben.", "content": "Uni-Lacktöne: Signalfarben: Intensiv-Metallic-Farben:", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karosserie.", "content": "Die erste Baureihe des Ford Fiesta war fünfsitzig als dreitürige Schräghecklimousine und als zweisitziger Kleinlieferwagen ohne hintere Seitenfenster lieferbar. Die selbsttragende Karosserie besteht aus Stahlblech. Ihre Form wurde von Tom Tjaarda gestaltet. Bei den ersten beiden Baureihen des Fiesta öffnet sich die Motorhauben nach vorne. Diese Lösung wurde in erster Linie verwendet, um am Windlauf (vor der Windschutzscheibe) den Platz für die Scharniere einzusparen. Im Gegensatz zur dritten Baureihe hat der Fiesta ’76 keinen zusätzlichen Seitenaufprallschutz. Ein PVC-Unterbodenschutz in den Radhäusern, Hohlraumschutz in den Türen und Seitenschwellern, Steinschlagschutz außen am Frontblech, an den Seitenschwellern, den Radlaufkanten und im unteren Bereich der Türen sowie Wachs am kompletten Bodenblech verzögern das Rosten der Karosserie.", "section_level": 2}, {"title": "Fahrwerk.", "content": "An der Vorderachse sind zweiteilige Querlenker mit Zugstreben und MacPherson-Federbeinen eingebaut. Die Zahnstangenlenkung ist mit einer Sicherheitslenksäule kombiniert, eine Servounterstützung war jedoch weder als Serien- noch als Wunschausstattung verfügbar. Die starre Hinterachse wird an Längslenkern, einem Panhardstab und den Stoßdämpfern geführt und mit Schraubenfedern gefedert. Die Stoßdämpfer sind anders als üblich an zwei Punkten mit dem Achsrohr verbunden, um die Bremsreaktionskräfte aufzunehmen und die Achse am Verdrehen zu hindern. Anders als Dämpferbeine sind sie in seitlicher Richtung schwenkbar, um wechselseitiges Einfedern zu ermöglichen. Der \"XR2\" ist tiefergelegt und mit einem speziell abgestimmten Fahrwerk sowie einem Stabilisator an der Hinterachse ausgestattet. Beim \"XR2\" besteht der Panhardstab aus vollem Rundmaterial statt aus einem Stahlblechprofil.", "section_level": 2}, {"title": "Bremssystem.", "content": "Alle Fiesta ’76 sind mit einem diagonal geteiltem Zweikreis-Bremssystem sowie ausstattungsabhängig mit einem pneumatischen Bremskraftverstärker ausgerüstet. An der Vorderachse gibt es Scheibenbremsen mit schwimmend gelagerten Bremssätteln, beim \"XR2\" sind die Scheiben innenbelüftet. An der Hinterachse sind Trommelbremsen eingebaut, auf die auch die Feststellbremse wirkt.", "section_level": 2}, {"title": "Antrieb.", "content": "Alle Motoren und Getriebe des Fiesta sind quer eingebaut und treiben die Vorderräder an. Es sind lediglich Valencia- und Kentmotoren mit seitlicher Nockenwelle verfügbar. Die Vierganggetriebe vom Typ \"BC\" sind mechanisch betätigte Schaltgetriebe mit einer ebenfalls mechanisch betätigten Kupplung.", "section_level": 2}, {"title": "Gemischaufbereitung und Zündung.", "content": "Den Ford Fiesta ’76 gibt es ausschließlich mit Vergasermotoren. Bei den 1,0- und 1,1-Liter-Motoren sind es Einfachvergaser von Ford, der 1,3 und XR2 haben Registervergaser von Weber. Alle Ottomotoren sind mit einem herkömmlichen Zündverteiler von Bosch oder Lucas ausgerüstet, die bei den 1,0; 1,1- und 1,3-Liter-Motoren noch mit einem Unterbrecherkontakt arbeiten. Der XR2 sowie die 1,3-Liter-Motoren ab August 1981 sind mit kontaktlosen Zündanlagen mit externem Zündsteuergerät ausgestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Elektrische Anlage und Beleuchtung.", "content": "Die elektrische Anlage des Fiesta arbeitet mit 12-Volt, je nach Motorisierung sind Drehstromlichtmaschinen mit 28, 35, 45 oder 55 Ampere eingebaut. Die Hauptscheinwerfer waren anfangs mit Bilux-Leuchtmitteln ausgerüstet, April 1977 stellte Ford schrittweise auf Typ H4-Halogenlampen um, ab Mai 1981 wurden alle Fiesta mit Leuchtmitteln dieses Typs ausgerüstet, die optionalen runden Zusatzscheinwerfer immer mit Typ H1.", "section_level": 2}, {"title": "Motorsport.", "content": "Ab 1982 wurde der \"Ford Fiesta Ladies-Cup\" auf baugleichen und nahezu serienmäßigen Fiesta XR2 ausgetragen. Der Markenpokal war die erste Rennserie nur für Frauen. Ford rüstete eine Reihe von Fiestas für den Rallyesport aus. Die Leistung des 1,6-Liter-Kentmotors wurde dazu auf 160 PS erhöht. Michael Werner trat – meist mit Beifahrer Egon Meurer – im Fiesta 1.6 bei der Deutschen Rallye-Meisterschaft 1980 an. Bei der Rallye Köln-Ahrweiler holte er auf dem dritten Gesamtrang den Klassensieg, er erreichte außerdem zwei zweite Plätze in seiner Klasse bei der Metz-Rallye Stein und der Rallye Vorderpfalz sowie zwei dritte Plätze in seiner Klasse bei der Saarland-Rallye und der Hunsrück-Rallye. Bei der Rallye Monte Carlo 1979 wurde Ari Vatanen Zweiter in seiner Klasse und erreichte das Ziel auf dem zehnten Gesamtrang. Der Spanier Salvador Servià bestritt zwischen 1979 und 1982 mit einer Ausnahme alle seine Rennen im Fiesta. Neben Läufen zur spanischen Rallyemeisterschaft nahm er von 1980 bis 1982 zusätzlich an der Rallye Monte Carlo teil. 1980 platzierte er sich als Dritter seiner Klasse auf dem neunten Gesamtrang, 1981 wurde er erneut Dritter seiner Klasse, die er 1982 sogar gewinnen konnte. In der spanischen Meisterschaft erreichte er einen Gesamtsieg, mehrere Podiumsplatzierungen und sieben Klassensiege.", "section_level": 1}, {"title": "Umbauten.", "content": "Ford bot selbst über das hauseigene \"RS-Teileprogramm\" (Rallyesport) sowohl für den öffentlichen Straßenverkehr als auch für den Motorsport umfangreiches Zubehör an. Beim Fiesta der ersten Baureihe waren dies u. a. Leichtmetallräder, Stoßdämpfer, Fahrwerkssätze, Änderungen an Bremsen und dem Antrieb, sowie unterschiedlichste Motortuningstufen, die unter anderem auch eine Doppelvergaseranlage enthielten. Sportgetriebe gehörten ebenso zum Angebot wie Kotflügelverbreiterungen, Spoiler, Sport- und Schalensitze. Abgerundet wurde das Angebot durch ausschließlich für den Motorsport entwickelte Teile wie Unterfahrschutz und Überrollbügel. Der \"Fiesta 1100X\" konnte von den Kunden zwar direkt ab Werk bestellt werden, jedoch waren die vom Grundmodell abweichenden Teile einzeln erhältlich. Damit konnten die Kunden ihre Fahrzeuge in Eigenleistung umrüsten bzw. diese Umbauten durch eine Werkstatt durchführen lassen. Auch andere Anbieter nahmen sich des Fiestas an, das Angebot an Rädern, Fahrwerksteilen, Motortuning und optischem Tuning war groß. Selbst Turboumbauten wurden für den Fiesta angeboten. Ford Berkenkamp aus Worms bot noch vor der Markteinführung des \"Fiesta XR2\" ein eigenes, \"Fiesta RS 1600\" (auch \"Fiesta RS 1,6\") genanntes Modell an. Der 1,6-Liter-Kent-Motorblock, der später die Basis für den \"Fiesta XR2\" war, wurde mit dem Zylinderkopf des \"Fiesta 1300S\" versehen und leistete mit dessen Serienvergaser und einer Verdichtung von 9,8 : 1 64 kW (87 PS) bei 5800 min. Mit einem anderen Vergaser und einer geänderten Ansaugbrücke leistete der Motor sogar 69 kW (94 PS) bei 6000 min. Der Wagen beschleunigte in 9,5 Sekunden von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 183 km/h. Der Motorumbausatz kostete für den \"Fiesta 1300S\" damals 3.600 DM (ca. 1.850 EUR). Für andere Fahrzeugmodelle lagen die Kosten etwas höher, da auch Änderungen am Fahrwerk durchgeführt werden mussten. Vorgestellt wurde der \"RS 1600\" von Berkenkamp mit Ford-RS-Aluminiumrädern in der Größe 6x13, Sportsitzen von ASS, Heckscheibenwischer, Halogen-H4-Hauptscheinwerfer und Front- und Heckspoiler aus dem Ford-RS-Zubehörprogramm. Berkenkamp bot das Komplettfahrzeug für 21.900 DM an (ca. 11.200 EUR). Eine günstigere Variante auf Basis des \"Fiesta 1300S\" mit dem großen Motorumbausatz und einigen Kleinteilen kostete 17.900 DM (ca. 9.150 EUR). Einige Firmen boten Cabrioletumbauten für den Fiesta an, am weitesten verbreitet waren die von der Firma Bieber modifizierten Fahrzeuge.", "section_level": 1}, {"title": "Studien.", "content": "Auf dem Genfer Auto-Salon 1979 stellte Ford die von der Carrozzeria Ghia und der Stylingabteilung in Dearborn gemeinsam entwickelte Studie \"Ford Ghia Tuareg\" vor. Der Tuareg war die Studie eines SUV auf Basis des Fiesta mit 1,1-Liter-Motor. Er war ausgestattet mit den großen, grobstolligen \"Terra\"-Reifen der Marke Goodyear in der Dimension 26x12.00-12 auf 7 Zoll breiten Stahlfelgen. Zusätzlich wurden ein Rammbügel, ein fest installierter Dachträger mit Zusatzscheinwerfern und weit ausladende Kotflügelverbreiterungen eingebaut. Das Steilheck dieses Fahrzeugs erinnerte an die Form des VW Polo der zweiten Baureihe, hatte aber eine waagerecht geteilte Heckklappe. Das Aussehen des in beige mit sogenannten „Rallye-Streifen“ lackierten Tuaregs war angelehnt an Fahrzeuge der Rallye Paris-Dakar. Über den Verbleib gibt es keine Informationen, der japanische Spielwarenhersteller \"Imai Kagaku Co., Ltd.\" bot Ende der 1970er Jahre einen Plastikmodellbausatz des Fahrzeugs in der Reihe \"Imai Super Car Peanut Series\" an. 1982 folgte die Designstudie \"Shuttler\" von Ghia. Dieses Fahrzeug ist ein zweitüriges Coupé, bei dem die Plattform des Fiesta mit dem 1,3-Liter-Motor als Grundlage diente. Die Karosserie und der Innenraum erinnerten kaum noch an den Fiesta. Der \"Fiesta Fantasy\" wurde von der Designabteilung von Ford in Detroit entworfen. Das Grundmodell dieser Studie war ein Pickup mit offener Ladefläche. Das Fahrzeug konnte relativ einfach in einen 2+2-Sitzer mit Stoffverdeck oder Hardtop oder in einen Sportwagen mit zwei Sitzen und auswechselbarem GFK–Dach umgebaut werden. Keines der Fahrzeuge ging in Serie.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Die britische Firma Quantum Sports Cars produzierte das Modell \"MK1 Coupé\", für das die Technik, die Bodengruppe und die Innenausstattung des Fiestas nahezu unverändert übernommen wurde. Die Karosserie jedoch wurde in einer sehr abgerundeten Form komplett neu gestaltet und bestand größtenteils aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Von diesem Fahrzeug wurden 17 Stück gebaut. Ab 1991 wurde eine überarbeitete Version auf Basis der zweiten Baureihe des Fiestas angeboten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ford Fiesta ’76 wurde ab Mai 1976 gebaut und ist die erste Baureihe des bis heute produzierten Kleinwagens Ford Fiesta. Das Fahrzeug war eine Neuentwicklung und der erste kompakte Kleinwagen von Ford. Nach dem Taunus 12M und dem in Europa nicht angebotenen Ford Corcel war der Fiesta der dritte Ford mit Frontantrieb.", "tgt_summary": null, "id": 1774310} {"src_title": "Jasser Auda", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Gilbert ging auf die \"Franklin K. Lane High School\" in Brooklyn (Abschluss 1940) und studierte Physik am Queens College der City University of New York mit dem Bachelor-Abschluss 1943. Danach lehrte er kurz an der University of Illinois. Im Zweiten Weltkrieg arbeitete er an Radarantennen im \"Radiation Laboratory\" des Massachusetts Institute of Technology (MIT), an dem er 1948 bei Norman Levinson promoviert wurde (\"Asymptotic Solution of Relaxation Oscillation Problems\"). Danach war er bis zu seinem Ruhestand 1996 an den Bell Laboratories. Er starb an den Folgen eines Sturzes. Im September 1948 heiratete er Mina Young (gestorben 2000) und hatte einen Sohn und eine Tochter. Die meiste Zeit lebte er in Whippany, bevor er 2008 nach Fellowship Village in Basking Ridge zog. 1974 wurde er Fellow des IEEE.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Von ihm stammen 85 Forschungsaufsätze aus den Gebieten Informationstheorie und Kodierungstheorie, Graphentheorie, Kombinatorik, Optimierung und Wahrscheinlichkeitstheorie. In der Kodierungstheorie stammt von ihm (1952) und unabhängig Rom Rubenowitsch Warschamow (Varshamov, 1957) die Gilbert-Varshamov-Schranke ein (die Ansätze von Gilbert und Varshamov sind unterschiedlich und führen auch zu leicht unterschiedlichen Ergebnissen). Sie stellt die Existenz guter fehlerkorrigierender Codes in Abhängigkeit von den Code-Parametern (Länge, Dimension und Hamming-Abstand) sicher über eine untere Schranke für die Größe des Codes. Er führte 1960 unabhängig von E. O. Elliott (1963) ein Modell für in Gruppen (\"Bursts\") auftretende Fehler in Übertragungskanälen ein (Gilbert-Elliott-Modell). Unabhängig von Paul Erdős und Alfréd Rényi führte er 1959 das Erdős–Rényi-Modell von Zufallsgraphen ein. Mit Claude Shannon entwickelte er 1955 an den Bell Labs in einem unveröffentlichten Memorandum (\"Theory of shuffling\") ein Modell für das Mischen von Karten (Riffle Shuffle). Da auch Jim Reeds es 1981 in einer unveröffentlichten Arbeit einführte, wird es Gilbert-Shannon-Reeds-Modell genannt. 1967 entwickelte er ein Modell für zufällig nach einer Poisson-Verteilung in der Ebene wachsende Risse, die so lange wachsen, bis sie auf einen anderen Riss treffen (Gilbert tesselation). Er arbeitete auch über das Steinerbaumproblem, das er mit Netzwerkflüssen in Beziehung brachte, und verschiedene kombinatorische Probleme.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edgar Nelson Gilbert (* 25. Juli 1923 in Woodhaven, Queens, New York City; † 15. Juni 2013 in Basking Ridge, New Jersey) war ein US-amerikanischer Mathematiker, der vor allem für Beiträge zur Kodierungstheorie bekannt ist.", "tgt_summary": null, "id": 976503} {"src_title": "Greg Paslawski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Drossellerche erreicht eine Körperlänge von etwa 18 bis 19 Zentimetern, wovon 7 bis 8 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Der Schnabel misst vom Schnabel aus gemessen 1,6 bis 2 Zentimeter. Drossellerchen wiegen zwischen 30 und 46 Gramm. Es besteht ein geringfügiger Geschlechtsdimorphismus. Das ausgewachsene Männchen ist auf der Körperoberseite dunkelbraun, nur einzelne Federn weisen einen gelbbräunlichen bis weißlichen Federsaum auf. Der Überaugenstreif und die Region rund um das Auge sind gelblich braun bis weißlich. Die hell gelbbraunen Wangen und Ohrdecken sind schwarzbraun eingefasst. Das Kinn und die Kehle sind weiß, die etwas dunklere Brust und der Kropf sind schwarzbraun längs gestreift. Die übrige Körperunterseite ist weiß. Die dunkelbraunen Hand- und Armschwingen sind dunkelbraun mit rostbraun gesäumten Außenfahnen und einzelnen weißlichen Spitzenflecken. Das Schwanzgefieder ist schwarzbraun mit sehr schmalen weißlichen bis rotbräunlichen Säumen. Der Schnabel ist hornfarben, die Iris ist braun. Weibchen ähneln in ihrer Färbung den Männchen, sind jedoch insgesamt auf der Körperoberseite etwas heller, das Gesichtsmuster ist matter.", "section_level": 1}, {"title": "Verwechslungsmöglichkeiten.", "content": "Die Drossellerche ist wegen ihrer Größe und Gefiederfärbung mit keiner anderen Lerchenart zu verwechseln. Sie erinnert in ihrem Erscheinungsbild jedoch an die Akaziendrossel (\"Turdus litsitsirupa\"), die im Verbreitungsgebiet der Drossellerche vorkommt. Die Drossellerche hat im Vergleich zu ihr einen dunkleren Rücken, einen kürzeren und kräftigeren Schnabel sowie kürzere Läufe. Wie für Lerchen typisch setzt die Lerche ein Bein vor das andere ohne dass beide Füße gleichzeitig den Boden verlassen. Ähnlich wie die Akazienlerche sitzt die Drossellerche allerdings häufiger in Büschen und auf Bäumen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Drossellerche liegt im Süden Afrikas. Es reicht von Namibia, Angola, Zaire bis in den Norden von Sambia und den Westen Tansanias. Sie ist ein Stand-, Strich- und Zugvogel, der weit umherstreift. Außerhalb der Brutzeit, im Zeitraum von Oktober bis Mai oder Juni, sind Drossellerchen gelegentlich auch südlich von 15° S anzutreffen. Sie erreicht dann auch den Nordosten der Südafrikanischen Republik. Der Lebensraum sind die Miombo, ein weitständiger Waldsavannentyp, Savanne, Dornsteppen und abgebrannte Flächen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Außerhalb der Brutzeit bilden Drossellerchen Trupps, die bis zu 100 Individuen umfassen. Sie ernähren sich überwiegend von Insekten, nehmen jedoch auch Sämereien zu sich. Wie die meisten Lerchen zeigt auch das Männchen einen Singflug. Bei diesem steigt es in langsam spiralenförmig bis in eine Höhe von etwa 30 Meter über dem Erdboden und kehrt dann flatternd und flügelklatschend auf einen Busch oder Baum herab.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Es werden zwei Unterarten unterschieden:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Drossellerche (\"Pinarocorys nigricans\") ist eine Art aus der Familie der Lerchen. Sie entspricht in ihrer Größe der Feldlerche und erinnert in ihrer Färbung an eine Singdrossel. Das Verbreitungsgebiet der Drossellerche liegt im Süden Afrikas. Es werden zwei Unterarten unterschieden. ", "tgt_summary": null, "id": 1766412} {"src_title": "Adalberto Giazotto", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der „Krieg“.", "content": "Zum ersten Angriff mit tödlichem Ausgang kam es am 7. Januar 1974, als sechs der Kasakela-Männchen den auf einem Baum befindlichen Schimpansen „Godi“ der Kahama-Gruppe umstellten, angriffen und zu Boden geholt so lange auf ihn einschlugen, traten und bissen, bis er an den Verletzungen starb. Dies stellt die erste dokumentierte Situation dar, in der Schimpansen einen Artgenossen töteten. In den folgenden vier Jahren wurden alle Männchen der Kahama-Gruppe durch die Männchen der Kasekela-Gruppe getötet. Auch eines der Weibchen fiel den Angriffen nachweislich zum Opfer, zwei andere Weibchen gelten als verschollen, und drei wurden in die Kasekela-Gruppe integriert. Im Ergebnis gelang es den Kasakela-Männchen, das Territorium der Kahama-Gruppe zu übernehmen. Dieser Raumgewinn blieb jedoch nicht von Dauer, da das Gebiet nun direkt an das Territorium einer weiteren Schimpansengruppe, der Kalande-Gruppe, grenzte, und nach einigen Auseinandersetzungen mit dieser sich als deutlich überlegen erweisenden Gemeinschaft größtenteils wieder aufgegeben wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen auf die Primaten-Ethologie.", "content": "Die gewalttätigen Aktionen schockierten Goodall, die bis dahin davon ausgegangen war, dass das Verhalten der Schimpansen zwar dem menschlichen ähnle, jedoch deutlich „netter“ sei. In Verbindung mit einer kannibalistischen Kindstötung im Jahr 1975, durchgeführt von einer ranghohen gegen eine niederrangige Schimpansenmutter, deutete Goodall ihre Beobachtungen als die „dunkle Seite“ des Verhaltens unserer primatischen Verwandten. In ihren Memoiren \"Through a Window: My Thirty Years with the Chimpanzees of Gombe\" schrieb sie dazu: Als Goodall der Fachwelt von den Ereignissen in Gombe berichtete, wurde ihre These natürlich auftretender „Kriege“ unter den Schimpansen zunächst angezweifelt. Die wissenschaftlichen Modelle jener Zeit gingen davon aus, dass es zwischen menschlichem und tierischem Verhalten allenfalls geringe Gemeinsamkeiten gebe. Einige Wissenschaftler warfen Goodall daher exzessiven Anthropomorphismus vor; andere nahmen an, dass ihre Anwesenheit und Gewohnheit, die Tiere zu füttern, den gewaltsamen Konflikt in einer sonst friedlichen Gesellschaft erst ausgelöst hätten. Spätere Forschungen begannen in der Konsequenz ganz bewusst, die Tiere möglichst unbeeinflusst zu lassen, also auch nicht zu füttern. Denn tatsächlich hatte Goodalls Idee, die Schimpansen mit Bananen anzulocken, die Vermehrungsquote begünstigt und dadurch unwissentlich zum Ausbruch des Konflikts beigetragen. Nichtsdestotrotz konnte bestätigt werden, dass kriegsähnliche Auseinandersetzungen – sowohl mit fremden Gruppen als auch intern, im Zusammenhang der Spaltung zu groß gewordener Gemeinschaften – zum natürlichen Territorialverhalten unserer nächsten genetischen Verwandten gehören. Eine ergänzende Bestätigung erfuhr Goodalls Interpretation des Geschehens schließlich durch ein von ihr unabhängig unternommenes Projekt. Die Primaten-Ethologen David Watts und John Mitani erforschten und filmten für eine Dauer von über zwanzig Jahren eine Schimpansenhorde, die zuletzt aus mehr als 200 Individuen bestand. Ort des Geschehens: Ngogo im Kibale-Nationalpark, Uganda. Ergebnis: Die ausgezeichnete Ernährungslage in ihrem ungewöhnlich fruchtbaren Gebiet hatte die Gruppe stark wachsen lassen, jedoch scheint die Mitgliederzahl eines männlichen Teams auf ein Maximum begrenzt. Mindestens ein Trupp der Männchen hatte angefangen, sich tendenziell von den anderen abzuspalten und regelmäßig Angriffe auf eine benachbart lebende fremde Schimpansenhorde zu unternehmen. Schließlich wendete sich ihr territorialer Kampfinstinkt tödlich gegen Mitglieder der eigenen Horde, offenbar weil ihnen nicht gelungen war, der fremden Horde genügend Raum zum Auswandern von „Ablegern“ ihrer eigenen ehemaligen Gemeinschaft abzuringen. Dieses ausgeprägte Aggressionsverhalten liegt in der Natur der Gemeinen Schimpansen (Pan troglodytis) und kommt im Regelfall der allgemeinen Wehrhaftigkeit zu gute. Ohne ihre kämpferische Einsatzbereitschaft wäre es den Mannschaften kaum möglich, sich und die jeweiligen Frauen-/ Kindergemeinschaften gegen die starken Gorillas (Fresskonkurrenten) zu behaupten. Diese Situation blieb den Bonobos, deren Verbreitungsgebiet sich mit dem der Gorillas nicht überschneidet, aus wahrscheinlich eben diesem Grunde erspart. So sind sie nicht nur weniger muskulös gebaut, sondern können es sich auch leisten, vorwiegend frauendominierte Gemeinschaften zu bilden und wie nach dem Motto \"Make Love, not War\" zu leben.", "section_level": 1}, {"title": "Interdisziplinäre Bedeutung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Evolutionsbiologie.", "content": "Wie die männlichen Exemplare der \"Gemeinen Schimpansen\" sich zu „Kampfverbänden“ organisieren, um die von ihnen besetzten Reviere gegen Fressfeinde und arteigene Konkurrenz zu behaupten, die 'eroberten' Frauengemeinschaften ihren Nachwuchs betreuen und dieser seinerseits interagiert, ist von Interesse für die Anthropologie wie auch die Psychologie. Jane Goodall war eine von drei Assistentinnen, die Louis Leakey beauftragte, die Formen des Zusammenlebens bei den Schimpansen, Orang-Utans (durch Birutė Galdikas) und Gorillas (durch Dian Fossey) zu erkunden. Als Paläoanthropologe erhoffte er sich aus den Ergebnissen der somit neu begründeten Forschungsgebiete Rückschlüsse auf die Evolution des Verhaltens in der frühen stammesgeschichtlichen Entwicklung des Menschen ziehen zu können – für Goodall ein Auftrag, den sie zu ihrer Lebensaufgabe gemacht hat.", "section_level": 2}, {"title": "Philosophische Anthropologie.", "content": "Dem \"Homo sapiens\" stehen mehrere weitere Optionen zur Wahl: Seine Angehörigen verfügen über ein so weit evolutioniertes Bewusstsein, dass sie prinzipiell fähig sind, das Geschehen erlebter Kriege im Gedächtnis zu behalten, zu tradieren und in weiser Berücksichtigung der begrenzten Oberfläche des Planeten ihre Geburtenrate zu kontrollieren. Nicht weniger sind sie grundsätzlich dazu imstande, ihre kämpferischen Impulse bewusst selbst zu bezähmen, indem sie z. B. mit ihren Feinden Verträge vereinbaren, die den Ressourcenmangel (als häufiges Resultat einer Überbevölkerung) durch friedlichen Gütertausch kompensieren. Auf dieses Vermögen macht der Primatenethologe Frans de Waal aufmerksam, aus Anlass eben des Eindrucks der Grausamkeit des kriegsähnlichen Verhaltens unserer nächsten Verwandten und der durch das Interview ebenfalls aufgeworfenen Fragen, was wir mit ihnen teilen, wodurch wir uns unterscheiden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Schimpansenkrieg von Gombe in den Jahren 1974 bis 1978 war eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen zwei Schimpansengruppen (\"Pan troglodytes\") im Gombe-Stream-Nationalpark in Tansania. Beteiligt waren die Kasakelagruppe im nördlichen Teil des Parks sowie die Kahamagruppe im südlichen Teil. Beide Gruppen gingen aus derselben Gemeinschaft hervor, die an Mitgliederzahl zugenommen hatte und sich schließlich teilte. Beobachtet wurde das Geschehen hauptsächlich durch die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall. Anhand ihrer Aufzeichnungen wurden computergestützte Analysen erstellt, die zeigten, dass es innerhalb der ursprünglichen Gemeinschaft bereits 1971 zu größeren Spannungen gekommen war, die in die Bildung zweier rivalisierender Gruppen mündeten. ", "tgt_summary": null, "id": 1536645} {"src_title": "Kersland Manor House", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zeit in England bis zur Hochzeit.", "content": "Ruth Williams wurde in Eltham, South London, als Tochter von George, einem früheren Offizier und Teehändler, und Dorothy Williams geboren. Sie hatte eine Schwester und besuchte die \"Eltham Hill Grammar School.\" Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete sie in Südengland als Fahrerin eines Krankenwagens. Anschließend war sie Sekretärin in einem Unternehmen für Underwriter. 1947 lernte sie beim Tanz im Haus der London Missionary Society Seretse Khama kennen, der das nominelle Oberhaupt der Bamangwato-Ethnie im damals britischen Protektorat Bechuanaland war und in England studierte. Sie entdeckten ihr gemeinsames Interesse für die südafrikanische Jazzband \"The Inkspots\" und verliebten sich. 1948 beschlossen sie zu heiraten, was auf den erbitterten Widerstand von Politikern im Südafrika der Apartheid und in Südrhodesien sowie des Ältestenrats der Bamangwato stieß. Auch der Bischof von London, William Wand, wollte nur mit Zustimmung der britischen Regierung die Ehe schließen. Stattdessen heirateten sie im September 1948 standesamtlich in Kensington. Während der soeben gewählte südafrikanische Premierminister Daniel François Malan dies „Übelkeit erregend“ nannte, sprach der spätere tansanische Präsident Julius Nyerere von einer „großartigen Liebesgeschichte“. Ruth Khama verlor ihren Arbeitsplatz und musste das Elternhaus verlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Verwicklungen und Leben im Exil.", "content": "Das Paar zog nach Bechuanaland, wo sich die Bamangwato im Juni 1949 für die Ehe der beiden ausgesprochen hatten, musste es aber wieder verlassen, nachdem die britische Regierung ein fünfjähriges Exil angeordnet hatte. Auch hatte sie die südafrikanische Regierung zu unerwünschten Personen erklärt. Die britische Conservative Party, die die Labour-Regierung dafür kritisiert hatte, verlängerte ihrerseits nach ihrem Wahlsieg 1951 das Exil auf unbestimmte Zeit. Hintergrund war offenbar die Drohung Südafrikas, die Republik auszurufen und den Commonwealth zu verlassen. Ruth und Seretse Khama lebten ab 1950 im englischen Croydon. Der Labour-Politiker Tony Benn setzte sich für das Paar ein, doch wurde Seretse Khama lediglich ein Posten in der Botschaft auf Jamaika angeboten, was dieser ablehnte. Erst 1956, nach einem Telegramm der Bamangwato-Führung an Königin Elizabeth II., durfte das Paar nach Bechuanaland zurückkehren; allerdings musste Seretse als Oberhaupt der Bamangwato abdanken. Sie lebten vorerst in Serowe, wo Seretse Khama als Viehzüchter tätig war.", "section_level": 2}, {"title": "Leben als Präsidentengattin.", "content": "Seretse gründete die Bechuanaland Democratic Party, mit der er die landesweiten Wahlen 1965 gewann. Im Folgejahr wurde das Land unter dem Namen Botswana unabhängig und Seretse Khama Präsident. Ruth Khama war in ihrer Rolle als „First Lady“ politisch aktiv und einflussreich. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1980 blieb sie in Botswana. Unter anderem leitete sie das \"Botswana Red Cross\" und das \"Botswana Council of Women.\" Sie sprach kein Setswana, wurde aber mit dem Ehrennamen \"Mohumagadi Mma Kgosi\" (etwa: „Mutter des Herrschers“, gemeint war ihr ältester Sohn Ian Khama als Oberhaupt der Bamangwato) bezeichnet. 2002 starb Khama an Kehlkopfkrebs. Sie wurde neben ihrem Mann in Serowe bestattet.", "section_level": 2}, {"title": "Kinder.", "content": "Ruth Khama brachte zwischen 1950 und 1958 vier Kinder zur Welt, von denen der 1953 als zweites Kind geborene Ian im Jahr 2008 die Präsidentschaft Botswanas übernahm. Auch der 1958 geborene Tshekedi Khama wurde Politiker, unter anderem Minister.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ruth Williams Khama (auch Lady Khama; * 9. Dezember 1923 in Blackheath, England; † 22. Mai 2002 in Gaborone; geboren als \"Ruth Williams\") war die britischstämmige Frau des ersten Präsidenten Botswanas, Sir Seretse Khama. Ihre Ehe war Anlass für jahrelange politische Verwicklungen.", "tgt_summary": null, "id": 172497} {"src_title": "Julija Michailowna Schamschurina", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Oscar Levant, der Komponist des Songs, hat zwischen 1929 und 1948 zahlreiche populäre Lieder komponiert. \"Blame It on My Youth\" war einer seiner bekanntesten und erfolgreichsten Lieder. Außerdem hat er die Musik für mehr als zwanzig Filme geschrieben. Levant war aber nicht nur Komponist, sondern hat sich auch als Konzertpianist und Schauspieler einen Namen gemacht. Edward Heyman war Songwriter in der Tin Pan Alley und Musical-Librettist für den Broadway. Außer \"Blame It on My Youth\" war er Liedtexter bei den Liedern \"Out of Nowhere\" (1931), \"Rain, Rain, Go Away\" (1932), \"I Cover the Waterfront\" (1933), \"I Wanna Be Loved\" (1933), \"Easy Come, Easy Go\" (1934), \"They Say\" (1938), \"Strange Love\" (1946) und \"When I Fall in Love\" (1952). Außerdem war er einer der Songtexter des bekannten Jazzstandards \"Body and Soul\" (1930). \"Blame It on My Youth\" wurde erstmals am 25. Oktober von Freddy Martin and His Orchestra aufgenommen und von Brunswick Records als Single veröffentlicht. Der US-Amerikaner Freddy Martin war Tenorsaxophonist und einer der erfolgreichsten Bandleader der Tanzband-Ära. Seinen Durchbruch hatte er Mitte der 1930er Jahre, nicht zuletzt durch Hits wie \"Blame It on My Youth\".", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung zum Jazzstandard.", "content": "Der Song wurde nach der Erstveröffentlichung zunächst von einigen anderen Bigbands, wie zum Beispiel Jan Garber and His Orchestra (1934) gecovert. Mitte der 1950er Jahre nahm die Interpretation des Songs durch Jazzmusiker Fahrt auf. So erschienen beispielsweise Aufnahmen des Songs von Ann Gilbert und dem Elliot Lawrence Orchestra (1956), von Frank Sinatra (1957), von Nat King Cole (1957) und von Rosemary Clooney (1958). Seit Anfang der 1960er Jahre ist der Song ein gerne gespielter Jazzstandard.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen des Songs.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Originalversion.", "content": "Als Originalversion wird bei SecondHandSongs die folgende Version ausgewiesen:", "section_level": 2}, {"title": "Auswahl von Coverversionen.", "content": "Eine Suche nach dem Song in der Musikdatenbank von SecondHandSongs listet 128 Versionen des Songs, Allmusic kennt fast 350 Versionen und bei Discogs sind es fast 750 Versionen. Eine kleine Auswahl der verfügbaren Versionen auf Basis der genannten Musikdatenbanken wird in den beiden folgenden Tabellen ausgewiesen:", "section_level": 2}, {"title": "Verwendung in Film und Fernsehen.", "content": "Der Song war Soundtrack in folgenden Filmen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Blame It on My Youth ist ein Song, der 1934 von dem US-amerikanischen Komponisten Oscar Levant komponiert wurde. Der Liedtext stammt von dem US-amerikanischen Songwriter Edward Heyman. Die erste Aufnahme des Songs erfolgte ebenfalls 1934 durch Freddy Martin and His Orchestra. Seit seinem Debüt wurde der Song von zahlreichen Künstlern interpretiert und hat sich zu einem Jazzstandard entwickelt.", "tgt_summary": null, "id": 880575} {"src_title": "Amira Mohamed Ali", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zonen mit extensionaler Tektonik.", "content": "Zonen mit extensionaler Tektonik sind typischerweise verknüpft mit:", "section_level": 1}, {"title": "Kontinentale Rifts.", "content": "Rifts sind lineare Zonen mit lokaler Krustendehnung. Deren Größe reicht von weniger als 100 km bis zu mehreren hundert Kilometer, bestehend aus einer oder mehreren Abschiebungen (engl. Normal Fault) und den dazugehörenden Blöcken. In einem einzelnen Riftsegmente dominiert in der Regel eine Polarität (d. h. Einfalllinie) deren Ergebnis ein Halbgraben – Geometrie ist. Andere verbreitete Geometrien sind metamorphe Kernkomplexe und Kippschollen. Beispiele von aktiven kontintentale Rifts sind der Baikal-Graben und der Ostafrikanische Graben.", "section_level": 2}, {"title": "Divergente Plattengrenzen.", "content": "Divergente Plattengrenzen sind Zonen mit einer aktiven Dehnungstektonik, bei der durch Mittelozanische Rücken gebildete Erdkruste in den Öffnungsprozess einbezogen wird.", "section_level": 2}, {"title": "Gravitatives Ausdünnen von verdickter Erdkruste.", "content": "Zonen mit verdickter Kruste, wie zum Beispiel jene die durch Kontinent – Kontinent – Kollision entstanden sind, tendieren dazu seitlich zu spreizen; dieses Spreizen tritt auch schon während des Kollisionsprozesses auf. Nach dem Ende der Kollision unterläuft die verdickte Kruste einen postorogenen gravitativen Kollaps, dabei werden häufig sehr große Dehnungsstörungen gebildet. Die großflächige devonische Dehnung, zum Beispiel, folgte unmittelbar nach dem Ende der Kaledonische Orogenese, insbesondere in Ostgrönland und im westlichen Norwegen.", "section_level": 2}, {"title": "Entlastungszonen entlang von Blattverschiebungen.", "content": "Wenn eine Blattverschiebung entlang dem Streichen verschoben wird, bildet sich Dehnungs- oder Überdehnungszonen, an denen sich auch Lücken bilden können. Solche Bereiche sind auch bekannt als Entlastungszonen und bilden oft Pull – Apart – Becken. Beispiele von aktiven Pull- Apart – Becken sind das Tote Meer, das durch sinistralen Versatz der Toten Meer – Transform – Störungssystem entstanden ist und das Marmarameer, das durch den dextralen Versatz der Nordanatolischen Verwerfung entstanden ist.", "section_level": 2}, {"title": "Backarc – Becken.", "content": "Backarc – Becken bilden sich hinter mehreren Subduktionszonen durch die Folgen des Slap rollback Dehnungszonen parallel zu den Inselbögen.", "section_level": 2}, {"title": "Passive Kontinentalgrenzen.", "content": "Eine passiver Kontinentalrand, der sich über eine schwächere Schicht, wie zum Beispiel überkomprimierter Tonstein oder Steinsalz,gebildet hat, tendiert dazu unter seinem eigenen Gewicht seitlich auszudehnen. Der innere Teil des sedimentären Dreiecks wird von Spreizungsstörungen beeinflusst, der von Verkürzung am Außenrand ausbalanciert wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "Extension bezeichnet tektonische Prozesse, die mit der Dehnung der Erdkruste oder Lithosphäre in Verbindung stehen. Dabei spricht man auch von Dehnungstektonik. Durch Extension bzw. Dehnungstektonik entstandene geologische Strukturen werden als \"extensionale \"oder\" extensive Strukturen\" oder \"Dehnungsstrukturen\" bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 988288} {"src_title": "Ostrowica", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bedeutung für Bogotá.", "content": "Chapinero ist eines der wenigen Stadtviertel, das wegen der vielen Sehenswürdigkeiten zur Zone des kulturellen Interesses der Stadt („Zona de Interés Cultural de la Ciudad“) deklariert wurde. Mit dem Museo del Chicó, dem Plaza-Parque und der Basilika Unserer Lieben Frau von Lourdes als Zentrum Chapineros, sowie der Iglesia de la Porciúncula sind diese Voraussetzungen erfüllt. Darüber hinaus gibt es große Einkaufszentren und eine massives Hotelangebot aller Klassifikationen, zusätzlich zu den weiteren Hotels und Privatpensionen wie im benachbarten Teusaquillo. Heute ist das Viertel, dessen große viktorianische Häuser an den alten Glanz erinnern, ein einziges Gewimmel von Straßenverkäufern, die gefälschte Sonnenbrillen, DVDs und Bücher anpreisen, von billigen Restaurants, für die penetrante Clowns mit Lautsprechern werben, und den allgegenwärtigen, lärmenden Bars.", "section_level": 1}, {"title": "Barrios.", "content": "In Chapinero sind die meisten der exklusivsten Viertel von Bogotá; das sind \"Los Rosales\", \"La Cabrera\", \"El Retiro\", \"El Nogal\" und \"El Chico\". Hier wohnen traditionell Familien und Menschen mit höherem Einkommen, die sich vorwiegend im Norden der Stadt ansiedeln.", "section_level": 1}, {"title": "Nachtleben.", "content": "Heute befinden sich hier einige der prominentesten Örtlichkeiten der Stadt, wie die \"Zona Rosa\" mit seinem Nachtleben (laut der Zeitung \"El Tiempo\" besuchen 90 % der Bogotá-Touristen die Gegend mit Prostitution und Drogenhandel) und seinem zentralen Treffpunkt, dem Parque de la 93. Es ist der Lieblings-Entertainment-Bereich von Bogotá. Wegen der aktiven Schwulenszene der Hauptstadt wird das Viertel von den Einheimischen „Chapigay“ genannt. Weitere Bohème-Viertel sind die Gegend um die Carrera Séptima bis zur Avenida Caracas, sowie von der Calle 45 bis zur Calle 63. Hier befinden sich viele Bars, Restaurants, Supermärkte, Einkaufszentren, Parks und private Clubs. An der Avenida Caracas zwischen den Straßen 54 und 56 ist die sogenannte „La Playa“, wo sich überall Mariachi-Musikanten aufhalten. Neben der Altstadt befinden sich hier die meisten universitären Einrichtungen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chapinero ist der 2. Stadtbezirk (\"localidad\") und eines der wichtigsten Stadtviertel der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Chapinero zählt mit einer Fläche von 3.899 Hektaren zu den mittleren Stadtvierteln. Vor hundert Jahren war es noch ein ländlicher Vorort, als Bogotá nur ein paar Straßen und wenige Tausende Einwohner zählte, die sich dafür rühmten, das beste Spanisch der Welt zu sprechen und das Städtchen gern das „Athen Südamerikas“ nannten. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts wurde Chapinero zur Wohngegend der Reichen, die aus dem heruntergekommenen Stadtzentrum wegzogen.", "tgt_summary": null, "id": 527468} {"src_title": "Fräulein unberührt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Als Mitglied einer reisenden Operngruppe stand Frank Puglia mit 13 Jahren zum ersten Mal auf der Bühne. Gebürtig aus Sizilien stammend, emigrierte Puglia im Jahre 1907 mit seiner Familie in die USA. Dort arbeitete er zunächst als Wäscher, fand aber schließlich Eingang in eine italienischsprachige Theatergruppe in New York City. Als Puglia in dem Theaterstück \"The Two Orphans\" von Adolphe d’Ennery und Eugène Cormon über die Wirren der Französische Revolution auftrat, wurde er von Star-Regisseur David Wark Griffith entdeckt, der gerade eine Verfilmung des Stückes plante. In dieser Verfilmung gab Puglia 1921 in der Nebenrolle des \"Pierre Frochard\" sein Filmdebüt an der Seite von Lillian und Dorothy Gish. Puglias Figur sollte ursprünglich den Filmtod sterben, die Zuschauer in den Previews waren aber von seiner Darstellung so eingenommen, dass Griffith sie letztlich überleben ließ. Drei Jahre später kam es zu einer erneuten Zusammenarbeit zwischen Griffith und Puglia beim sozialkritischen Melodram \"Ist das Leben nicht wunderbar?\". Nach Beginn des Tonfilmes Ende der 1920er-Jahre fielen die Rollen für Puglia meist kleiner aus. Wegen seines Akzentes spielte er vor allem exotisch-südländische Figuren; oftmals Priester, Diplomaten, Aristokraten oder Musiker. In den 1940er-Jahren hatte er Nebenrollen in Filmen wie \"Im Zeichen des Zorro\", \"Tarzan, Bezwinger der Wüste\", \"Ali Baba und die vierzig Räuber\" und \"Briefe aus dem Jenseits\". Im Filmklassiker \"Casablanca\" (1942) hatte er einen markanten Kurzauftritt als marokkanischer Teppichhändler, der mit Ingrid Bergman Preise aushandelt. Zu den größeren Filmrollen des Charakterdarstellers zählten „der Gelehrte“ in der 1942er-Verfilmung von Rudyard Kiplings \"Dschungelbuch\" sowie der Zoologe \"Dr. Leonardo\" im Monsterfilm \"Die Bestie aus dem Weltenraum\" aus dem Jahre 1957. Ab den 1950er-Jahren stand Puglia auch regelmäßig als Gastdarsteller für US-Fernsehserien wie \"Bonanza\", \"Tausend Meilen Staub\", \"Der Chef\" und \"Columbo\" vor der Kamera. Ein später Höhepunkt hätte für Puglia die Rolle des Bestatters Bonasera in der Anfangsszene von \"Der Pate\" (1972) werden können (\"„Ich glaube an Amerika. Ich bin in Amerika reich geworden...“\"). Allerdings musste Puglia wegen einer Krankheit die Dreharbeiten abbrechen und wurde kurzfristig durch Salvatore Corsitto ersetzt. Seine letzte Rolle spielte der Schauspieler 1975 in dem Kriminalfilm \"Was nützt dem toten Hund ein Beefsteak?\" neben Dean Martin. Er starb noch im selben Jahr im Alter von 83 Jahren. Insgesamt hatte er im Verlauf seiner langen Karriere an fast 240 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Frank Puglia wurde neben seiner Ehefrau Irene (1892–1973) auf dem Hollywood Forever Cemetery in Hollywood beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frank Puglia (* 9. März 1892 in Linguaglossa, Sizilien; † 25. Oktober 1975 in South Pasadena, Kalifornien) war ein italienisch-amerikanischer Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 257732} {"src_title": "Heiko Heßenkemper", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Produktion.", "content": "Bei dem Album fungierten Lloyd Banks’ Labelchefs 50 Cent und Sha Money XL als ausführende Produzenten. Der Rapper und Musikproduzent Eminem produzierte in Zusammenarbeit mit Luis Resto zwei Lieder des Albums. Ebenfalls zwei Instrumentals schuf Ron Browz. Weitere Beats stammen von Havoc, 9th Wonder, Young RJ, 10 for the Triad, Midi Mafia, Chris Styles, Daniel Jones, Jermaine Mobley, Major Music Productions, Needlz, Nick Speed, Prince, Machavelli, Dave Morris und Younglord.", "section_level": 1}, {"title": "Covergestaltung.", "content": "Das Albumcover zeigt Lloyd Banks, der aus einem Fenster blickt, in dessen Glasscheibe sich die Skyline von New York City spiegelt. Im Hintergrund ist ein blau-erleuchteter Raum zu sehen. Rechts im Bild befinden sich die Schriftzüge \"Lloyd Banks\" und \"Rotten Apple\" in Blau bzw. Weiß.", "section_level": 1}, {"title": "Gastbeiträge.", "content": "Auf neun Liedern des Albums sind neben Lloyd Banks andere Künstler vertreten. So ist sein Labelchef 50 Cent an den Songs \"Hands Up\", \"The Cake\" und \"Rotten Apple\" beteiligt, wobei auf letzterem ebenfalls der Rapper Prodigy zu hören ist. Der Track \"Iceman\" ist eine Kollaboration mit dem G-Unit-Mitglied Young Buck sowie den Rappern 8Ball und Scarface. Bei \"Help\" hat die Sängerin Keri Hilson einen Gastauftritt und auf \"You Know the Deal\" tritt der Rapper Rakim in Erscheinung. Außerdem arbeitet Lloyd Banks auf \"Addicted\" mit dem Sänger Musiq Soulchild zusammen, während er auf \"NY NY\" von dem G-Unit-Mitglied Tony Yayo unterstützt wird. Des Weiteren hat das Hip-Hop-Duo Mobb Deep einen Gastbeitrag auf dem Song \"Get Clapped\".", "section_level": 1}, {"title": "Charterfolge und Singles.", "content": "\"Rotten Apple\" stieg am 20. Oktober 2006 auf Platz 51 in die deutschen Albumcharts ein und belegte in der folgenden Woche Rang 86, bevor es die Top 100 verließ. In den Vereinigten Staaten erreichte das Album Position 3 und hielt sich insgesamt acht Wochen in den Top 200. Im Vereinigten Königreich belegte \"Rotten Apple\" Platz 40 und in der Schweiz Rang 36. Als Singles wurden die Lieder \"The Cake\", \"Hands Up\" und \"Help\" ausgekoppelt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rotten Apple ( für: „\"fauler Apfel\"“) ist das zweite Soloalbum des US-amerikanischen Rappers Lloyd Banks. Es erschien am 10. Oktober 2006 über die Labels G-Unit Records und Interscope.", "tgt_summary": null, "id": 1233039} {"src_title": "Frank Müller-Rosentritt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sälzer ist der Sohn eines Landwirts und hat zwei Geschwister. Er studierte ab 1976 Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim und schloss das Studium 1981 als Diplom-Kaufmann ab. Von 1981 bis 1985 war er wissenschaftlicher Angestellter am Dekanat der Mannheimer Fakultät für Betriebswirtschaftslehre. 1985 wurde er in Mannheim zum Doktor der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Dr. rer. pol.) promoviert. Von 1986 bis 1991 war Sälzer bei der Beiersdorf AG in Hamburg zunächst als Leiter des Marketing- und Vertriebsmanagementtrainings und schließlich als Leiter der internationalen Vertriebskoordination tätig. Von 1991 bis 1995 arbeitete er bei der Hans Schwarzkopf GmbH in Hamburg zunächst als Ressortleiter des deutschen Friseurgeschäfts und schließlich als Geschäftsbereichsleiter für das internationale Friseurgeschäft. Sälzer wurde 1995 in den Bereichen Vertrieb und Marketing in den Vorstand der Hugo Boss AG in Metzingen berufen, er wurde 1998 stellvertretender Vorstandsvorsitzender und 2002 Vorstandsvorsitzender. Unter seiner Federführung lancierte Hugo Boss erstmals eine Damenkollektion. Sälzer wird zugutegehalten, im Laufe seiner Amtszeit den schwäbischen Anzughersteller zu einem international operierenden Modekonzern mit Milliardenumsatz ausgebaut sowie den Vorsteuergewinn des Unternehmens letztendlich verdoppelt und den Aktienkurs verfünffacht zu haben. Im Februar 2008 musste er seinen Posten auf Druck des damaligen neuen Boss-Eigentümers, Permira, räumen. Ab Mitte 2008 war Sälzer Vorstandsvorsitzender von Escada SE in München. Im August 2009 musste Escada Insolvenz anmelden. Zusammen mit seiner Ehefrau hatte Sälzer im Juli 2008 von dem russischen Escada-Großaktionär Rustam Aksenenko Escada-Aktien im Wert von etwa drei Millionen Euro gekauft, die nach dem Konkurs der Münchner Modemarke nur noch einen Bruchteil davon wert waren. Sälzers Vertrag bei Escada lief im Februar 2014 aus. Im Anschluss an seine Tätigkeit bei Escada schlug Sälzer unter anderem Angebote von Benetton aus. Ab Dezember 2014 fungierte er als Chairman und Geschäftsführer der Streetwear-Marke Bench Limited, die im Februar 2014 von der Beteiligungsgesellschaft \"Emeram Capital Partners\" aus München aufgekauft worden war. Teil seines Arbeitsvertrages war eine private Beteiligung in Höhe von 15 % der Bench-Anteile durch Sälzer. Im März 2018 gab er seinen Posten bei Bench in München auf, behielt allerdings seine Firmenanteile. Im April 2018 ging Bench in die Insolvenz. Darüber hinaus war Sälzer von 2004 bis 2006 bei der Beiersdorf AG, Hamburg, und von 2006 bis 2008 bei der Maxingvest AG, Hamburg, im Aufsichtsrat tätig. Seit 2008 ist er bei der Amer Sports Corp. in Helsinki und bei der Deichmann SE in Essen als Aufsichtsrat aktiv, seit 2013 bei der Lacoste Holding, Paris. Im März 2017 wurde er zum Chairman des Board of Directors (Aufsichtsratsvorsitzender) der Amer Sports Corp., Helsinki, gewählt. Im Mai 2018 übernahm Sälzer ein Aufsichtsratsmandat bei Ludwig Beck in München. Sälzer ist Vater von vier Söhnen und lebt mit seiner Familie in Grünwald. Er ist Fan des VfB Stuttgart und Träger des schwarzen Gürtels in Karate.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bruno Sälzer (* 28. Juni 1957 in Bad Rappenau) ist ein deutscher Manager. Von 2002 bis 2018 war er sukzessive Vorstandsvorsitzender der Modefirmen Hugo Boss, Escada und Bench.", "tgt_summary": null, "id": 1097601} {"src_title": "EHF Challenge Cup der Frauen 2017/18", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft, Ausbildung, bis zur Rückkehr nach Venedig.", "content": "Vincenzo wurde als Sohn des Apothekers Abram Uxiel in der Calle del Cristo im venezianischen Sestiere San Polo geboren. Sein Vater war ein zum Christentum konvertierter Jude, der den Namen Marc’Antonio Dandolo annahm, da sein Taufpate ein Angehöriger der weitläufigen Adelsfamilie der Dandolo war. Seine Mutter war Laura Steffani. Marc’Antonio hörte Lesungen über Chemie am \"Ateneo Padovano\", was seinen Sohn stark beeinflusste. Als die Eltern starben, gingen er und sein älterer Bruder Giacomo getrennte Wege. Die Waisen wurden \"garzoni\" in verschiedenen Läden. Vincenzo ging 1792 nach Padua und erinnerte sich noch in seinem Testament an das Elend („più squallida miseria“), in dem seine Eltern gestorben waren. Dominante Figur im Agrarsektor war zu dieser Zeit Professor Pietro Arduino, der in Padua lehrte und einen botanischen Garten unterhielt. Dabei war Padua ein Zentrum der Physiokraten, die davon ausgingen, dass die Landwirtschaft die Grundlage des Reichtums ihrer Gesellschaften sei. Dandolo hörte Chemie bei Marco Carburi, der zugleich Freimaurer war. 1775 absolvierte Dandolo die Prüfung als \"farmacista\" in Padua.", "section_level": 2}, {"title": "Republik Venedig (bis 1797): Publikationstätigkeit.", "content": "Danach kehrte er nach Venedig zurück, um dort zu arbeiten. 1778 legte er auch dort die Prüfung zum Apotheker ab. Zugleich suchte er Kontakte zu den aufklärerischen Kreisen in der Stadt. Deren Kommunikation fand zum einen in wissenschaftlichen Periodika, Gazzetten, literarischen Zeitschriften statt, vor allem aber in Casinos, Cafés und Salons. Für Dandolo wurde die \"Spezeria di Adamo ed Eva\" am Campo San Fantin, unweit des Teatro La Fenice zentral, die er 1781 mit Hilfe von Krediten, die ihm Freunde gaben, erwarb. 1791 brachte Vincenzo Dandolo den \"Trattato elementare di chimica\" des Antoine-Laurent de Lavoisier heraus. Dies stand damit in Zusammenhang, dass er ein Verfechter der aus Frankreich kommenden „neuen Chemie“ war, an deren Verbreitung er großes Interesse zeigte. Neben weiteren Arbeiten des Franzosen brachte er 1791 das \"Esame delle affinità chimiche di tutti relativi sistemi de’ piu celebri chimici d’Europa\" von Louis Bernard Guyton de Morveau heraus, dann die \"Filosofia chimica o Veritá fondamentali della chimica moderna\" von Antoine François Fourcroy, einer Publikation, der mehrere Auflagen nachfolgten. Nach diesen venezianischen Veröffentlichungen folgte der \"Saggio di statica chimica\" von Claude-Louis Berthollet, der 1804 in Como erschien. Als Krönung seiner diesbezüglichen Arbeiten gelten jedoch die \"Fondamenti della scienza chimico-fisica applicati alla formazione de’ corpi ed ai fenomeni della natura. Esposti in due dizionari che comprendono il linguaggio nuovo e vecchio, vecchio e nuovo de’ fisico-chimici\", die 1793 in Venedig erschienen. Damit trug er erheblich zur Verbreitung der neuen chemischen Terminologie bei, aber auch zur Durchsetzung der Erkenntnisse aus den Arbeiten von Giuseppe Saverio Poli (Venedig 1793). Die überarbeitete Fassung wurde in drei Auflagen zwischen 1793 und 1796 mehr als 18.000 mal verkauft. Daneben befasste er sich mit der Verbesserung der Trinkwasserversorgung, für die die zahlreichen städtischen Brunnen, die \"pozzi\", von zentraler Bedeutung waren. 1792 hatte Dandolo bereits ein Vermögen von etwa 20.000 Dukaten. Dabei verdiente er vor allem mit seiner Produktion von Chinarinde in den Jahren 1781 bis 1783 erhebliche Summen, die er in einem modernen Labor herstellen ließ. Auch publizierte er zu diesem Themenkreis. Für das Mittel gegen Malaria bestand später ein enormer Bedarf, und zahlreiche Türken zählten zu seinen Kunden. Ein anderer Carburi-Schüler, Alberto Fabris, unterstützte ihn bei dieser Arbeit. Ab etwa 1790 breiteten sich die Ideen der Aufklärung aus Frankreich aus, denen Dandolo zunehmend anhing. Der Librettist Francesco Apostoli, immer in Geldnöten, war ein häufiger Gast bei \"Adamo ed Eva\", und so konnte er für den obersten Gerichtshof Venedigs die Jakobiner der Stadt bespitzeln. 1793 half Antonio Fabris Vincenzo Dandolo bei der Neuauflage der fünfbändigen \"Elementi di fisica sperimentale\" des Giuseppe Saverio Poli. Der bedeutendste Freund war jedoch Giuseppe Compagnoni, der als Sekretär im Gefolge des Ferrareser Marchese Carlo Bentivoglio 1787 nach Venedig gekommen war. Er besuchte häufig den Salon der Cecilia Zen Tron, ebenso wie das Haus des Francesco Donà, des offiziellen Historiographen der Republik Venedig seit 1775, wo man sich zwei Mal pro Woche traf, um Erörterungen durchzuführen und zu diskutieren. Über Freunde lernten sich Dandolo und Compagnoni wiederum in der \"Accademia dei Rinnovati\" kennen. 1788 verließ Compagnoni die Bentivoglio und wurde Direktor der \"Notizie del Mondo\", einer Zeitung, die Antion Graziosi herausgab; 1795 gab er die auflagenstarke \"La chimica delle donne\" heraus. Dandolo nahm bald auch Kontakt zu anderen Vertretern der Aufklärung auf, wie etwa in Mailand. 1795 war Dandolo in der Stadt so angesehen, dass Pepoli ihn für die geeignetste Person hielt, um die \"Nuova Enciclopeda italiana\" des Alessandro Zorzi zu betreiben. Im selben Jahr wurde er Mitglied in der \"Accademia delle Scienze\" von Turin sowie in der Ökonomisch-agararischen Akademie des dalmatinischen, zu dieser Zeit venezianischen Zara, 1796 in der \"Accademia di Scienze e di Belle Lettere\" von Mantua. Giuseppe Compagnoni verließ Venedig und wurde offen Anhänger der französischen Revolution, während Dandolo in Venedig blieb, und so vorsichtig agierte, dass in den Quellen keinerlei Hinweis auf seine Franzosenfreundschaft zu finden ist. Bei Auflösung der Republik Venedig trat er der provisorischen Regierung bei, die am 12. Mai 1797 konstituiert wurde. Präsident war Nicolò Corner, der 60 Männer führte, von denen 12 dem Adel entstammten. Anscheinend war Dandolo zu dieser Zeit Anhänger von Robespierre.", "section_level": 2}, {"title": "Napoleon, österreichische Herrschaft in Venetien.", "content": "Nach der Auflösung der Republik angesichts der französischen Armee unter Napoleon war Dandolo einer der ersten „uomini nuovi“., die nunmehr die provisorische Regierung leiteten. Er wurde Mitglied des \"Comitato di salute pubblica\" (Komitee für die öffentliche Gesundheit). Er intervenierte mehrfach bei den Debatten über Wirtschaft und Finanzen, wurde bekannt für seine redegewandte Wucht, für seinen verbalen Extremismus und für seinen heftigen Zorn auf die „Tyrannei“ der abgetretenen Aristokratie. Am 14. Oktober 1797 vertrat er gemeinsam mit Gaetano Benini die Stadt Venedig auf dem venezianischen Nationalkongress. Kurz danach wurde er mit den Verhandlungen zum Frieden von Campo Formio betraut, doch gelang es ihm nicht, Napoleon von der Abtretung Venetiens an Österreich abzubringen. Auf Mandat der Stadt plante er Ende Oktober eine Reise nach Paris, um das Direktorium noch einmal umzustimmen. Bei Mailand aufgehalten kam es zu einem heftigen Disput mit Napoleon, doch auch den jungen General konnte Dandolo nicht zur Änderung seiner Position bewegen. Dennoch war das Verhältnis zwischen Dandolo und Napoleon danach von Schätzung und Vertrauen geprägt. Nach dem Ende der Republik Venedig partizipierte Dandolo am politischen Geschehen unter der französischen Herrschaft und musste als Gegner einer Abtretung an Wien nach der Übernahme durch die Österreicher im Frieden von Campo Formio die Stadt verlassen. Er ging nach Mailand, der Hauptstadt der Cisalpinischen Republik, dann nach Varese, wo er Land erwarb und seine Villa \"l’Annunciata\" zu einem Treffpunkt für Wissenschaftler und Politiker machte. In Mailand wurde er am 9. November 1797 in das \"Corpo legislativo\" aufgenommen. Er wurde zum Sekretär des \"Gran consiglio\", arbeitete an seiner Vorstellung eines effizienten, durchorganisierten Staates, der auf einem breiten Konsens des Volkes ruhen sollte. Daher setzte er sich für die Pressefreiheit ein, sowie für die Übertragung der Staatsbürgerschaft auf verfolgte italienische Patrioten. Auch Zwangsanleihen von vermögenden Bürgern, ein gerechtes Fiskalsystem, der Verkauf des Kirchenbesitzes, das Verbot von Verbrauchssteuern und der Freihandel, darüber hinaus die Einrichtung eines neuen Systems öffentlicher Bildung und die Aufteilung kommunalen Besitzes standen auf seiner Agenda. Angesichts der Gegenoffensive unter General Alexander Wassiljewitsch Suworow floh Dandolo 1799 nach Genua, dann nach Paris. Erst nach der Schlacht bei Marengo kehrte er nach Mailand zurück. Mit Compagnoni, der das Werk hauptsächlich verfasste, publizierte er \"Les hommes nouveaux, ou, Solution du probléme, comment d’après les principes posés dans la nouvelle régéneration politique, peut-on, dans la pratique, opérer parmi les individus une régéneration morale?\" (Paris 1799). Dandolo lieferte allerdings nur die Grundidee und den Titel. Die Schlacht von Marengo und damit die Neuformierung der zweiten Cisalpinischen Republik führte Dandolo wieder nach Mailand. Am 12. Januar 1802 wurde er zum Mitglied des Wahlkomitees gewählt, dem \"Collegio elettorale dei dotti della Repubblica italiana\", am 5. Oktober zum Mitglied des \"Istituto nazionale\". Vielleicht wegen des Gegensatzes zu Francesco Melzi d’Eril, dem ersten Präsidenten der Republik, blieb Dandolos Einfluss dennoch insgesamt gering. Er konzentrierte sich zunehmend auf seine wirtschaftlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit seinem Güterkomplex um \"Annunciata\" in Varese. 1802 holte er Merinoschafe auf sein Land, kreuzte sie mit heimischen Rassen und versuchte die Institutionen des Staates von seinem Projekt zu überzeugen. Auch zu dieser Thematik mit ihrem Einfluss auf die lombardische Textilindustrie verfasste er mehrere Werke. Bei der Ausstellung von Brera im Jahr 1805 zeigten sich erste Erfolge, doch blieben längerfristige Ergebnisse aus. Mit \"Sulla coltivazione dei pomi di terra\" (Mailand 1806) setzte er sich zum ersten Mal für die Einführung der Kartoffel ein, dann für die Privatisierung des Gemeingutes (\"Dei mali economici, politici e morali che derivano alla Nazione dall’esistenza dei beni comunali\", Mailand 1806); äußerte sich zum Einsatz von Dünger und zur Industrialisierung (\"Sui letami, Sulla necessità di creare nuove industrie nel Regno\", Mailand 1806). Diese Werke veröffentlichte er 1806 gemeinsam in den umfangreichen \"Discorsi\" zum Themenkreis \"Sulla pastorizia, sull’agricoltura e su vari altri oggetti di pubblica economia\".", "section_level": 2}, {"title": "Gouverneur Dalmatiens (1806–1809), Varese (1809–1813), Ende Napoleons.", "content": "1806 wurde Dandolo von Napoleon, der gesagt hatte „il y a en Italie dix-huit millions d’hommes, et j’en trouve à peine deux, Dandolo et Melzi“ (‚es gibt in Italien 18 Millionen Männer und ich finde kaum zwei, Dandolo und Melzi‘), zum Gouverneur der Provinz Dalmatien erhoben, ein Amt, das er von Juli 1806 bis Dezember 1809 innehatte. In dieser Zeit führte er dort die Kartoffel ein und gründete Landwirtschaftsschulen und -akademien. Er begann mit Reformen des Rechtswesens, des Fiskalsystems, ließ Straßen bauen, reformierte das Bildungssystem. Darüber hinaus gründete Dandolo \"Il Regio dalmata\", eine Zeitung in italienischer und kroatischer Sprache, deren Schwerpunkt auf der Ökonomie lag. Allerdings blieb sein Werk nicht ungestört, etwa durch General Marmont oder das von österreichischer Seite gefördten Brigantenwesen. Über all dies und die Aktivitäten der Fünften Koalition setzte Dandolo Napoleon regelmäßig in Kenntnis. Von diesen monatlichen und jährlichen \"relazioni\" wurde ein Teil von Fabio Luzzatto ediert, ein Teil ist unveröffentlicht. Von 1809 bis 1813 kümmerte sich Vincenzo Dandolo wieder um seine Schafe und seine Landgüter, denn weder Eugène de Beauharnais noch Francesco Melzi d’Eril legten Wert auf seine Mitarbeit. In \"Nuovi cenni sulla coltivazione dei pomi di terra e applicazioni a vantaggio sì delle famiglie che dello Stato\" propagierte Dandolo 1810 erneut den Kartoffelanbau und verfasste weitere Vorschläge. und setzte sich mit Önologie auseinander. Diese Publikationen waren so erfolgreich, dass sie in einem Kompendium unter dem Titel \"Istruzioni pratiche sul modo di ben fare e conservare il vino costantemente buono e di farlo viaggiare senza pericolo di alterazione\" 1819 in Modena erneut erschienen. Trotz Unterstützung seitens der Autoritäten blockierte die protektionistische Politik Frankreichs entgegen allen diesen Bemühungen weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung der Lombardei. Als Napoleons Herrschaft sich ihrem Ende neigte, nahm Dandolo von November 1813 bis Februar 1814 in den Marken, in den nach den Flüssen Tronto, Musone und Metauro benannten départements den Auftrag an, die Haltung der Bevölkerung zum Regime zu erkunden. Er sollte Geheimgesellschaften aufdecken, die Versorgung der Truppen Joachim Murats verbessern, die Verwaltung verbessern, die Steuerzahlung überwachen und die Truppen besolden. Dandolo formulierte zahlreiche Verbesserungsvorschläge, die jedoch verloren gegangen sind. Am 17. April 1814 forderte Dandolo, gegen Melzi, der Eugène Beauharnais die Krone übertragen wollte, direkte Verhandlungen mit den Verbündeten. Dies schützte ihn jedoch nicht vor einem Anschlagsversuch, der Anklage wegen Franzosenfreundlichkeit sowie der Plünderung seines Vareser Gutes.", "section_level": 2}, {"title": "Rückzug nach Varese (1814), Drängen auf Modernisierung, Seidenzucht.", "content": "Dort brachte ihm jedoch die Beibehaltung seiner Fortschrittsbemühungen Respekt ein, und bald fragte man nach seinem Rat. Die wiederhergestellte Handelsfreiheit ließ zugleich die Sorge vor einer ungezügelten Versorgung mit Agrargütern wachsen. So kam Getreide vom Schwarzen Meer, die Preise fielen. In \"Sulle cause dell’avvilimento delle nostre granaglie e sulle industrie agrarie riparatrici dei danni che ne derivano\", ein Werk, das allerdings erst 1820 postum von seinem Sohn Tullio herausgegeben wurde, zeichnete Dandolo ein weit gestecktes Bild der Agrarwirtschaft des Königreichs Italien. Er glaubte an neue Kulturen, wie Flachs, Hanf, Seide, Kartoffeln, aber auch neue Entwicklungen in der Tierzucht, und zeichnete den Weg dorthin vor. Im Vorfeld der Hungerjahre 1816 und 1817 wiederholte er seinen \"Ruf der Vernunft nach möglichst breiter Kultivierung der Kartoffel\". Doch in den Jahren zwischen 1815 und 1819 erwies sich die Maulbeerspinner als größter Gewinnbringer der lombardischen Wirtschaft. Dandolo hatte eine Schule zur Zucht dieser Seidenproduzenten gegründet, und auch zu diesem Themenkreis publiziert. Sein \"Dell’arte di governare i bachi da seta\", 1815 in Mailand erschienen, wurde 1818 und 1819 mit Verbesserungen noch zwei Mal aufgelegt. Doch Dandolo dachte schon weiter und befasste sich mit einer effizienteren Verarbeitung zu Fäden und Geweben. Noch in Dandolos Todesjahr 1819 erschienen dazu seine \"Brevissimi cenni sulla nuova filanda del sig. Locatelli e sul metodo di migliorare la tiratura della seta\". Sein Sohn Tullio Dandolo berichtete noch von Experimenten und davon, dass sich sein Vater noch mit Maschinen in der Landwirtschaft beschäftigte. Seine beiden anderen Söhne Emilio und Enrico Dandolo kämpften für die Einheit Italiens.", "section_level": 2}], "src_summary": "Vincenzo Dandolo (22. Oktober 1758 in Venedig; † 12. Dezember 1819 in Varese) war ein venezianischer Chemiker und Apotheker, Aufklärer und Politiker sowie Agrarwissenschaftler.", "tgt_summary": null, "id": 1842699} {"src_title": "Hadaa Sendoo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Begriff erschien erstmals in den späten 1980er Jahren für junge Menschen, welche die ergiebige Situation der „bubble economy“ Japans genossen und 1990 vom Platzen der „Blase“ betroffen waren. Diese Gruppierung steht plakativ für die Unsicherheit des japanischen Arbeitsmarktes und beschreibt nicht nur den ökonomischen, sondern auch den sozialen Wandel Japans. Um die Tragweite dieser Entwicklung angemessen einzuschätzen, ist es notwendig, die hohe Gewichtung der japanischen Kultur zu verstehen. Das Individuum in Japan wird von der Gesellschaft und sich selbst über seine Position innerhalb dieser definiert. Diese „social location“ wird in Japan als „ba“ bezeichnet. Eine direkte Übersetzung ist nur bedingt möglich, da der Begriff „ba“ nicht nur eine berufliche Position, sondern auch ein damit verbundenes Gefühl der Sicherheit und Anerkennung ausdrückt, sowie den Platz in einer sozialen Gemeinschaft, wie der Familie. Das Wort „Freeter“ (\"furītā),\" ein Kofferwort, wurde in den Jahren 1987 oder 1988 geprägt und setzt sich zusammen aus dem englischen Wort \"free\" (= frei) und der deutschen Endung -\"ter\" (von Arbeiter), wobei Japanisch \"arubaito\" (von dt. \"Arbeit\") einen Gelegenheitsjob oder eine Teilzeitarbeit meint. Die Entwicklung dieses Begriffs ist auf die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zurückzuführen, als die deutsche Sprache an japanischen Universitäten weit verbreitet war. Nach der „Beschäftigungsumfrage“ () 2008 des japanischen Innenministeriums stieg der Anteil von Freetern unter den 15- bis 24-Jährigen von 340.000 im Jahr 1982 auf 830.000 im Jahr 2008 bzw. unter den 25- bis 34-Jährigen von 170.000 auf 870.000. Sie werden in Japan unterschieden von anderen Jugendgruppierungen wie den \"NEET\" (ニート, junge Menschen „not in education, employment or training“), der \"parasaito shinguru\" (junge Menschen, die finanziell von ihren Eltern abhängig bleiben) und der \"hikikomori\" (ひきこもり \"s\"ozial isolierte Menschen), obwohl viele Gemeinsamkeiten inklusive Ursachen vorliegen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Freeter () werden in Japan junge Menschen im Speziellen zwischen 15 und 34 bezeichnet, die keiner Vollzeitbeschäftigung (Unterbeschäftigung) nachgehen, ausgenommen Studenten und Hausfrauen.", "tgt_summary": null, "id": 2046480} {"src_title": "Alvin Dewey", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft und Gefolgsmann von Johann Ohneland.", "content": "Philip of Oldcoates benannte sich nach dem Dorf Oldcotes in Nottinghamshire. Er war der einzige Sohn des Ritters \"Gerald of Styrrup\" und dessen Frau \"Matilda\", einer Tochter eines \"Ingeram\". Oldcoates unterstützte anscheinend als Ritter 1194 die Revolte seines Lehnsherrn Johann Ohneland gegen dessen Bruder König Richard I. Nach dem Scheitern des Aufstands verlor Oldcoates seine Besitzungen in der Honour of Tickhill. Als Johann Ohneland 1199 seinem Bruder als König nachfolgte, belohnte er seinen ehemaligen Verbündeten mit Besitzungen und Ämtern in Northumberland. Gegen die Zahlung einer Gebühr von £ 100 und eines Schlachtrosses an den König durfte Oldcoates dann Johanna, eine Tochter von \"Robert de Meinil\" heiraten. Im Französisch-Englischen Krieg ab 1202 verteidigte Oldcoates mit die Besitzungen des angevinischen Reiches in Frankreich. Zusammen mit Hubert de Burgh war er spätestens ab 1204 Kommandant der Burg Chinon. Als diese 1205 von den Franzosen erobert wurde, geriet Oldcoates in Gefangenschaft. Der König steuerte 200 Mark (über £ 133) zum Lösegeld von Oldcoates bei.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg zum mächtigen Beamten in Nordengland.", "content": "Um seine Stellung in Nordengland auszubauen, wo bereits zahlreiche Barone zu seinen Gegnern gehörten, vergab Johann Ohneland dort gezielt Ämter und Besitzungen an vertraute Mitglieder seines Haushalts. Davon profitierte auch Oldcoates, als der König ihn 1209 zum Verwalter der vakanten Diözese Durham ernannte. Im August 1212 ernannte der König ihn zum Sheriff von Northumberland. Als der Baron Eustace de Vesci gegen den König rebellierte, besetzte Oldcoates dessen Burg Alnwick und warb zusätzliche Truppen an, um Besatzung der königlichen Burgen in Northumberland zu verstärken. Als mächtiger Beamter wurde er von den zeitgenössischen Chronisten zu den \"schlechten Ratgebern des Königs\" gezählt. Während des offenen Ersten Kriegs der Barone gegen den König unterstützte der schottische König Alexander II. die rebellischen Barone und fiel in Nordengland ein. Oldcoates musste seine Burgen in Nordostengland nun nicht nur gegen die Rebellen, sondern auch gegen die Schotten verteidigen. Im Januar 1216 besetzte er Mitford Castle, eine Burg des rebellischen Barons Roger Bertram. Als König Johann Ohneland im Oktober 1216 starb, hatte Oldcoates die Besitzungen der Rebellen de Vesci und Bertram, die Ländereien des Bischofs von Durham sowie die königlichen Burgen Bamburgh und Newcastle unter seiner Kontrolle.", "section_level": 1}, {"title": "Schwieriger Vasall während der Minderjährigkeit von Heinrich III..", "content": "Nach dem Tod von Johann Ohneland versprach der Regentschaftsrat, der für den minderjährigen König Heinrich III. die Regierung führte, den Rebellen, die sich unterwarfen, die Rückgabe ihrer Ländereien. Dazu versuchte die Regierung, wieder die Kontrolle über die königlichen Burgen, Ländereien und Einkünfte zurückzugewinnen, die sich teils schon über mehrere Jahre in der Hand von fast autonom waltenden Beamten befanden. Von dieser Politik war Oldcoates doppelt betroffen, denn zum einen sollte er Roger Bertram und dem Erben von Eustace de Vesci ihre Besitzungen zurückgeben, dazu sollte er die königlichen Burgen in seinem Besitz wieder der Regierung übergeben. In seiner Stellung in Nordwestengland war er inzwischen so mächtig geworden, dass er selbst zu einer Gefahr für die Regierung geworden war. Er konnte deshalb die Rückgabe der von ihm gehaltenen Burgen und Besitzungen hinauszögern, bis ihm der Regent William Marshal im November 1217 als Ersatz die Einkünfte aus den königlichen Gütern von Newcastle, Bamburgh und Corbridge übergab, die er bis zur Volljährigkeit des Königs behalten durfte. Dazu versprach ihm Marshal Ländereien, aus denen er £ 300 jährliche Einkünfte beziehen konnte. Diese Zusagen reichten Oldcoates jedoch nicht, so dass er die Rückgabe von Mitford Castle und den zugehörigen Ländereien an Roger Bertram sowie der Besitzungen von Eustace de Vesci verweigerte. Obwohl er 1218 und 1219 weitere Ländereien von der Regierung erhielt, machte er keine Anstalten, die Ländereien herauszugeben. Erst im Frühsommer 1219 konnte Oldcoates auf einer großen Ratsversammlung in Gloucester mühsam überredet werden, die Besitzungen von Vesci an den Earl of Salisbury, den Vormund des jungen William de Vesci zu übergeben und ihn für die entgangenen Einkünfte zu entschädigen. Dennoch behielt Oldcoates weiterhin Mitford Castle, obwohl ihm der päpstliche Legat Pandulf, der dem Regentschaftsrat angehörte, im Dezember 1219 und Februar 1220 die Exkommunikation androhte. Erst als ihn sein alter Waffengefährte Hubert de Burgh, der inzwischen königlicher Justiciar geworden war, am 18. Juni 1220 als Sheriff absetzte, gab er Mitford Castle an Bertram zurück. Angesichts der Minderjährigkeit des Königs konnte Oldcoates die Regierung jahrelang hinhalten und demütigen. Dazu war die Regierung auch noch auf so unbotmäßige Vasallen wie Oldcoates angewiesen. Seine genauen Kenntnisse der Verhältnisse in Nordengland führten dazu, dass ihn die Regierung von November 1218 bis Januar 1219 als reisenden Richter in Westmorland, Cumberland und Lancashire einsetzte. Auch mit Richard de Umfraville, ein Baron aus Northumberland, hatte Oldcoates einen langwierigen Streit um den Bau einer Burg bei Natterton. Mit Richard Marsh, der 1217 neuer Bischof der seit 1209 von Oldcoates verwalteten Diözese Durham wurde, kam es ab 1217 zu einer heftigen Fehde.", "section_level": 1}, {"title": "Seneschall des Poitou und Tod.", "content": "Im Sommer 1220 hatte Hubert de Burgh vor, Oldcoates zum Seneschall des Poitou zu ernennen, was ein einträgliches Amt war und den schwierigen Beamten aus Nordengland entfernt hätte. Oldcoates hatte bereits durch seinen Dienst in Chinon Erfahrungen in Frankreich gesammelt und würde vielleicht den aufsässigen Vasallen Hugo X. von Lusignan unterwerfen können. In Frankreich sollte er dazu Johanna von England, eine Schwester des Königs, die ursprünglich Hugo von Lusignan heiraten sollte, nach England zurückschicken. Oldcoates lehnte das Amt jedoch ab, da er befürchtete, dass seine eigenen, verbliebenen Besitzungen in Nordengland während seiner Abwesenheit in die Hände seiner Gegner fallen würden. Dazu behauptete er, er hätte nicht die Mittel, um das Poitou anständig schützen zu können. Tatsächlich hatte er erfahren, dass die Städte des Poitou und der Gascogne sich weigerten, Steuern und Abgaben zu bezahlen, solange nicht die Schulden, die der bisherige Seneschall Geoffrey de Neville gemacht hatte, beglichen wurden. Hubert de Burgh erneuerte daraufhin das Versprechen, ihm Ländereien mit jährlichen Einkünften von £ 300 zu geben, und setzte ihn wieder als Sheriff von Northumberland und als Constable von Bamburgh und Newcastle ein. Daraufhin willigte Oldcoates ein, das Amt des Seneschall zu übernehmen. Der Legat Pandulf lieh der Regierung Geld, das ursprünglich für einen Kreuzzug gesammelt worden war, so dass die Regierung 500 Mark an Oldcoates für seine Aufwendungen im Poitou zahlen konnte. Am 16. September 1220 stellte ihm de Burgh Schiffe für die Überfahrt nach Frankreich zur Verfügung und Oldcoates verließ England. Vor dem 2. November erreichte jedoch die Nachricht England, dass Oldcoates im nordfranzösischen Étampes gestorben war. Da er keine ehelichen Nachkommen hatte, wurde sein Besitz zwischen seinen fünf Schwestern aufgeteilt. Seine Witwe Johanna heiratete 1221 \"Oliver d’Aubigny\", einen jüngeren Bruder von Philip d’Aubigny.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Philip of Oldcoates (auch \"Oldcotes\" oder \"de Ulecot\") († zwischen 16. September und 2. November 1220 in Étampes) war ein englischer Ritter, der als königlicher Militär diente und zu einem ranghohen Beamten aufstieg.", "tgt_summary": null, "id": 124419} {"src_title": "Free State (Cricketteam)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der Park liegt am Westufer des Oswego River, nördlich von Fulton (Oswego County) an der New York State Highway 48. Das Anwesen liegt in einer Kurve des Flusses, direkt gegenüber der Mündung des \"Black Creek\". Der Oswego River fließt nach Norden dem Ontariosee zu und wird nördlich des Parks durch einen Kanal aufgeteilt, wo Battle Island zusammen mit weiteren kleineren Inseln im Strom liegt. Das Gelände ist nur sehr leicht hügelig. Zur \"New York State Highway 48\" hin liegt der Golfplatz, während der unbebaute Teil des Parks sich nach Osten bis zum Ufer des Oswego erstreckt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Name „Battle Island“ bezieht sich auf einen Schlacht, die sich am 3. Juli 1756, während des \"French and Indian War\", auf der gleichnamigen Insel ereignete. Eine britische Flotte, war auf dem Rückweg von Fort Ontario, als sie von einer Gruppe aus Franzosen und Indianern aus dem Hinterhalt überfallen wurde. Obwohl die \"British and Colonial Forces\" in der Unterzahl waren, war es ihnen doch möglich einige Angriffe abzuwehren, indem sie die Insel als Stellung nutzten. Die Insel, die heute die Bezeichnung \"Battle Island\" trägt, entstand durch die Schaffung des benachbarten Kanals, während die Schlacht auf einer kleineren Insel stattfand, die südlich davon liegt. Das Anwesen des Parks gehörte ursprünglich Frederick A. Emerick, der 1916 dem Staat 200 acres (81 ha) schenkte. Als der Rest seines Besitzes 1938 an den Staat fiel, wurde das Land offiziell als Park eingerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Freizeitmöglichkeiten.", "content": "Die Hauptattraktion des Parks ist der Golfplatz mit 18 Löchern, par 72, der von Devereux Emmett angelegt wurde. Außerdem gibt es einige Wanderwege und Skiloipen sowie ein Restaurant.", "section_level": 1}], "src_summary": "Battle Island State Park ist ein State Park im Gemeindegebiet von Fulton im Oswego County, New York, United States. Der Park bedeckt eine Fläche von 235 acre (95,1 ha) und ist unmittelbar mit dem 18-Loch-Golfplatz Battle Island State Park Golf Course verbunden.", "tgt_summary": null, "id": 1302584} {"src_title": "VR-Baureihe Dr16", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Franciscus Raphelengius musste, da seine Mutter Witwe geworden war, seine Studien unterbrechen und dem Erlernen des Handelsgeschäftes nachgehen. Er bildete sich in Nürnberg zum Kaufmann aus, benutzte aber seine Mußestunden zum Studium der alten Sprachen und machte darin so große Fortschritte, dass ihm seine Mutter keine weiteren Steine für sein diesbezügliches Interesse in den Weg legte. In der Folge ging er nach Paris, um an der dortigen Universität seine Kenntnisse des Griechischen und Hebräischen zu perfektionieren. Aufgrund der Unruhen in Frankreich zog er aber nach England und lehrte einige Jahre lang an der Universität Cambridge Altgriechisch. 1564 kehrte er in die Niederlande zurück, verheiratete sich am 23. Juni 1565 mit Margarethe Plantin, der ältesten Tochter des berühmten Buchdruckers Christoph Plantin und wurde dadurch auch der Buchdruckerkunst zugeführt. Er trat 1565 in Antwerpen als gelehrter Korrektor bei seinem Schwiegervater ein, bei dem bereits einige tüchtige Gelehrte, wie Cornelis Kiliaan († 1607), Theodor Poelmann (1510–1580) und Justus Lipsius, in gleicher Eigenschaft tätig waren; doch ist besonders Raphelengius die große Korrektheit der Plantinschen Drucke zu verdanken. Auch bei der Herstellung der berühmten Polyglotte-Bibel \"Biblia sacra hebraice, chaldaice, graece et latine\" (8 Bde., Antwerpen 1568–1573), die Plantin mit Unterstützung des Königs Philipp II. druckte, war Raphelengius in hervorragender Weise beteiligt. Im Zuge der religiösen Unruhen des 16. Jahrhunderts konvertierte Franciscus Raphelengius ebenso wie sein ältester Sohn Christoph und seine Tochter Margarethe zum Protestantismus, während seine Gattin und seine beiden jüngeren Söhne Franciscus und Justus Katholiken blieben, was indessen die Familienharmonie nicht störte. Als Plantin 1582 nach Leiden ging, um dort eine Filialdruckerei zu errichten, leitete Raphelengius das Hauptgeschäft in Antwerpen während der Kriegswirren, übernahm 1585 nach der Rückkehr Plantins die Leidener Druckoffizin, während die Antwerpener Druckerei an den zweiten Schwiegersohn, Johannes Moretus, überging. Von 1582 bis 1585, während welcher Zeit Raphelengius das Stammgeschäft in Antwerpen leitete, brachte der Messkatalog 98 neue Plantinsche Verlagswerke; auch die Frankfurter Buchhändlermessen besuchte Raphelengius mehrmals in Begleitung seines späteren Schwagers Moretus. In Leiden erlernte Raphelengius ferner mit Hilfe einiger von Freunden ausgeliehener Bücher Arabisch. Im März 1586 wurde er von der Universität Leiden zum akademischen Buchdrucker und im Juni 1586 zum außerordentlichen, 1587 zum ordentlichen Professor der hebräischen Sprache ernannt. Neben seinen Vorlesungen in den morgenländischen Sprachen betrieb Raphelengius weiterhin seine Druckerei, und noch kurz vor seinem Tode trat er 1595 mit einer reichhaltigen Probe seiner neugeschaffenen Typen \"Specimen characterum arabicorum officinae Plantinianae\" hervor. Er schrieb unter anderem auch eine hebräische Grammatik, ein chaldäisches Wörterbuch sowie ein 1613 postum in Leiden herausgegebenes arabisch-lateinisches Wörterbuch, das 13 Auflagen erlebte. Seine letzten Lebensjahre waren aber durch den vorzeitigen Tod seiner Gemahlin und eine Paralyse, die er sich zugezogen hatte, überschattet. Nach seinem Tod 1597 übernahmen seine Söhne Christoph († 1600), Franciscus und Justus, gleichfalls tüchtige Kenner der alten Sprachen, die Druckerei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Franciscus Raphelengius der Ältere, latinisierte Form von Frans van Ravelingen (* 27. Februar 1539 in Lannoy; † 20. Juli 1597 in Leiden) war ein flämischstämmiger Buchdrucker und Gelehrter. Er begründete die Buchdruckerfamilie Raphelengius.", "tgt_summary": null, "id": 498121} {"src_title": "Sage-Felsenratte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Maurice Ravel hielt sich 1914, wie meist in jedem Sommer, in Saint-Jean-de-Luz auf. Hier konzipierte er seine Musik, darunter ein Stück, das er zunächst \"Wien\" nannte, und das später als La Valse bekannt wurde, aber auch eine Musik für Klavier, die alte barocke französischen Tänze zum Thema haben sollte. Es war eine kreative Phase, in der auch andere Stücke, wie das Trio für Violine, Cello und Klavier, entstanden. An seinen Freund und ehemaligen Schüler Roland-Manuel schrieb er am 1. Oktober 1914, dass er eine \"französische Suite\" schreiben werde: „Die ‹Marseillaise› wird darin nicht vorkommen, doch wird es eine Forlane, eine Gigue geben; allerdings keinen Tango.“ In der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg begann der Tango Argentino in Europa Mode zu werden. Der damalige Papst Pius X. empfand allerdings diesen Tanz als anstößig und setzte ihn auf den Index. Statt Tango zu tanzen, sollten die Leute lieber den alten friaulischen Tanz Furlana wiederbeleben. Auch Pius X. stammte aus dem Friaul. Vorübergehend hatten demzufolge in der Zeit triviale einfache barockisierende Tänze eine gewisse Beliebtheit. Später erschien ein wissenschaftlicher Artikel in der Zeitschrift \"Revue musicale\" von Jules Écorcheville, dem das Notenbeispiel einer solchen barocken \"Furlana\" oder \"Forlane\" von François Couperin beigelegt war. In dem Artikel wies Écorcheville nach, dass die historische Forlane vor allem von Kurtisanen getanzt wurde und durchaus erotische Elemente aufwies. Ravel ließ sich davon inspirieren und begann noch im selben Jahr mit seiner Komposition, die unter anderem auch die Couperinsche Forlane aus dem \"Concerts Royaux IV\" zum Vorbild hatte. Mit dem Wort \"tombeau\" wurde in der französischen Barockmusik vor allem eine Trauermusik für verstorbene Musiker bezeichnet, darauf bezieht sich Maurice Ravel in seinem Werk. Er betrachtete es aber nicht als Hommage an François Couperin allein, sondern für die gesamte französische Musik des 18. Jahrhunderts. Im Ersten Weltkrieg meldete er sich 1915 freiwillig als Lastwagenfahrer und wurde 1917 aus dem Fronteinsatz entlassen. Erst in diesem Jahr konnte er das Stück vollenden. Die ersten fünf Sätze sind jeweils einem im Krieg gefallenen Kameraden Ravels gewidmet. Der letzte, eine Toccata, allerdings einem bereits am 24. August 1914 gefallenen Soldaten, dem Musikwissenschaftler und Kritiker Joseph de Marliave, einem bekannten Kenner der Streichquartette Ludwig van Beethovens und Ehemann der Pianistin Marguerite Long, die Ravel gut kannte. Projektiert hatte Ravel das Werk bereits vor seinen Kriegserfahrungen. 1919 erstellte Ravel eine viersätzige Orchesterfassung der Suite. Eine weitere Version, aus drei Sätzen bestehend, schrieb er 1920 für das königliche schwedische Ballett. Uraufgeführt wurde die originale Klavierfassung von Marguerite Long am 11. April 1919 im Saal des Pariser Klavierbauunternehmens Gaveau. Es war ein großer Erfolg, die Pianistin musste das ganze Stück als Zugabe wiederholen.", "section_level": 1}, {"title": "Widmungen der Sätze.", "content": "Zur Erinnerung an (\"à la mémoire du...\"):", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Struktur.", "content": "Das Werk ist für Klavier zu zwei Händen entstanden und enthält sechs ursprünglich barocke Tänze. Inspirieren ließ sich Ravel durch eine \"Forlane\" aus den \"Concerts royaux IV\" von François Couperin. Mit zeitgemäßer Harmonik und impressionistischen Klangfarben schuf er eine Tanzsuite, die trotz der nachträglich eingefügten Erinnerungen an gefallene Kriegskameraden keine reine Trauermusik ist. 1919 begann Ravel eine Orchesterfassung mit vier Sätzen der Suite zu erstellen: \"Prélude, vif; Forlane, allegretto; Menuet, allegro moderato\" und \"Rigaudon, assez vif\". Die Instrumentation besteht in den Bläsern aus einer Piccoloflöte, zwei Querflöten, zwei Oboen, einem Englischhorn, zwei Klarinetten, zwei Fagotts, zwei Hörnern und einer Trompete. Die Streicher bestehen aus ersten und zweiten Violinen, Bratschen, Violoncelli und Kontrabässen. Außerdem ist eine Harfe vorgesehen. Veröffentlicht wurde diese Orchesterfassung am 28. Februar 1920. Der erste Satz, das \"Prélude\", trägt die Tempobezeichnung \"vif\" (lebhaft), und Ravel setzt als Angabe für das Metronom den Wert = 92. Die punktierte Viertelnote soll also 92 mal in der Minute angeschlagen werden. Die Tonart ist e-Moll, eine Tonart, die oft mit Trauer in Verbindung gebracht wird. Ein / Takt zieht sich durch den gesamten Satz. Ohne Wiederholungen besteht das \"Prélude\" aus 97 Takten. Die Dynamik bewegt sich zwischen (\"pianissimo\") und (\"forte\"). Die \"Fugue\" als zweiter Satz des Werks ist im /-Takt gesetzt, auch hier herrscht die Tonart e-Moll vor. Als Tempo schreibt Ravel ein \"Allegro moderato\" („mäßig schnell“) vor. Das Metronom schlägt die Viertelnote hier 84 mal in der Minute ( = 84). Die Fuge weist 61 Takte auf und die Tonstärke schwankt zwischen (\"pianissimo\") und (\"mezzoforte\"). Nach Ansicht des Musikwissenschaftlers Siegfried Schmalzriedt spielt Ravel in dieser traditionell komponierten Fuge ironisch darauf an, dass er den für Musiker sehr wichtigen Rompreis des Pariser Konservatoriums nie erhalten hat, obwohl er dafür favorisiert war. Der dritte Satz, eine \"Forlane\", deren Original von Couperin Ravel zu diesem Werk inspirierte, hat einen markanten tänzerischen synkopischen Rhythmus im /-Takt. Sie soll im Tempo \"Allegretto\" (langsamer als die \"Fugue\") mit der Metronomzahl = 96 gespielt werden. Auch in diesem eher heiteren Tanzsatz beginnt die Tonart mit e-Moll, die hier weniger Trauer vermittelt, als eher Melancholie. Später wechselt sie vorübergehend in eine paar Takten zu E-Dur. Die \"Forlane\" erstreckt sich (ohne die Wiederholungen) über 162 Takte. In diesem Satz gelingt es Ravel, eine Verbindung des Urtümlichen mit dem Neuen und des Archaischen mit dem Modernen darzustellen. Der \"Rigaudon\" ist ursprünglich ein heiterer und schneller südfranzösischer Volkstanz im geraden Takt. Bei Ravel ist es dies ein /-Takt, der \"assez vif\", „ziemlich lebhaft“, dargeboten werden soll. Eine Metromomangabe hat dieser Satz nicht. Nicht alles ist in diesem Tanz heiter, die impressionistische Nachdenklichkeit erscheint, wenn auch nur kurz, auch in diesem Stück, das zunächst in der Tonart C-Dur steht. Stimmungsvolle Volkstänze erfordern meist eine laute Musik, daher schreibt Ravel für den \"Rigaudon\" ein (\"fortissimo\") für die Teile des Tanzes vor, die in C-Dur stehen. Doch im Mittelteil des Tanzes wird die Musik lyrischer. Die Tonart wechselt zu c-Moll, das Tempo verlangsamt sich (\"moins vif\", „weniger lebendig“) und die Tonstärke verringert sich zu einem (\"pianissimo\") und Ravel schreibt dem Pianisten die Betätigung des Dämpferpedals (\"sourdine\") vor. Der \"Rigaudon\" hat 128 Takte. François Couperin komponierte 1713 einen \"Rigaudon\" für sein erstes Buch der \"Pièces de clavecin\", diesem ist das Stück von Ravel in seiner Rhythmik ähnlich. Der fünfte Satz, das \"Menuet\", ist im /- Takt gesetzt. Das Menuett ist ein eher ruhiger höfischer Tanz, der bei Ravel im getragenen Tempo = 92 absolviert wird. Als Tempo ist im Notenblatt auch ein \"Allegro moderato\" vermerkt. Die anfängliche Tonart G-Dur geht nach 32 Takten, die wiederholt werden, nach g-Moll über. Das Stück ist durchgehend leise und hat insgesamt 128 Takte. Hans Heinz Stuckenschmidt schrieb über das \"Menuet\": „Hinter der hellen, spielerischen Bewegung dieser Tänze [...] verbirgt sich ein tief schmerzliches, ja tragisches Grundgefühl.“ Der Schlusssatz, die \"Toccata\", ist mit der Tempobezeichnung \"vif\" und dem Metronomwert = 144 das schnellste und temperamentvollste Stück der Suite in einem / - Takt und der anfänglichen Tonart e-Moll. Gegen Ende geht sie zunächst nach Fis-Dur, dann nach E-Dur über. Die Dynamik reicht von einem anfänglichen (\"pianissimo\") bis zu einem (\"fortissimo\"). Die Toccata erstreckt sich über 253 Takte. Als Inspiration für diesen Satz dienten Ravel die \"Etudes d’exécution transcendante\" von Franz Liszt. Das Barocke in Ravels Musik wird hier durch die Musik der Romantik, um dem \"Tombeau de Couperin\" einen angemessenen Abschluss zu verleihen, abgelöst. Er wollte der Pianistin Marguerite Long die Gelegenheit geben, am Ende noch ein brillantes virtuoses Stück darbieten zu können. Er selbst äußerte sich meist nie über seine Musik, aber diese \"Toccata\" hielt er für vollendet. In der später entstandenen orchestralen Suite enthält die Toccata gegen Ende ein paar bruitistische Klangelemente. Die Spieldauer aller sechs Sätze der Komposition beträgt circa 26 Minuten.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Eine ausführliche musikwissenschaftliche Analyse des Werks, besonders der darin verwendeten Harmonik, lieferte der Komponist Olivier Messiaen. Seine Schülerin und spätere Ehefrau, die Pianistin Yvonne Loriod, ergänzte die Arbeit und brachte sie 2003 heraus:", "section_level": 1}], "src_summary": "Le Tombeau de Couperin. Suite pour piano (deutsch: \"Das Grabmal Couperins\") ist ein Klavierstück in sechs Sätzen von Maurice Ravel. Begonnen hat es der Komponist im Juli 1914, fertiggestellt war es 1917. Die Sätze dieser Klaviersuite sind jeweils einem im Ersten Weltkrieg gefallenen Kriegskameraden Ravels gewidmet, der letzte Satz dem 1914 gestorbenen Musikwissenschaftler und -kritiker Joseph de Marliave. Der Titel der Suite mit ihren barocken und teilweise höfischen Tanzformen bezieht sich auf die Werke des französischen Komponisten François Couperin (1668–1733).", "tgt_summary": null, "id": 769295} {"src_title": "Medea (Reimann)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bestehende Rekorde.", "content": "Anmerkung: Alle Zeitangaben sind Ortszeit Athen (UTC+2).", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnis.", "content": "27. August 2004, 21:50 Uhr Der Wettbewerb wurde ohne Vorläufe als Finalrennen ausgetragen. Als Favoriten galten vor allem die Äthiopierinnen mit der Olympiasiegerin von 2000 Derartu Tulu. Die äthiopische Mannschaft war so dominierend, dass auf die amtierende Weltmeisterin Berhane Adere verzichtet wurde. Neben Tulu starteten Ejegayehu Dibaba und Vizeweltmeisterin Werknesh Kidane. Als Konkurrentinnen kamen am ehesten die chinesische WM-Dritte Sun Yingjie und die in Kenia geborene Lornah Kiplagat, die für die Niederlande startete, in Frage. Auch die britische Europameisterin Paula Radcliffe, die einen Doppelstart über 10.000 Meter und im Marathonlauf wagte, war hier wieder dabei. Ihre Form im Olympiajahr ließ sie jedoch eher nicht als Medaillenkandidatin erscheinen. Auf den ersten 6000 Metern wurde ein moderates Tempo gelaufen. Dabei übernahm auch Radcliffe immer wieder die Führungsposition. Nach fünfzehn Runden fiel sie jedoch zurück und gab das Rennen in der neunzehnten Runde auf. Der 1000-Meter-Abschnitt zwischen dem sechsten und siebten Kilometer war der erste in diesem Rennen unter drei Minuten. Das Tempo wurde anschließend nicht ganz so hoch gehalten, blieb jedoch deutlich schneller als auf der ersten Streckenhälfte. So fiel das Feld nun immer mehr auseinander und es bildete sich eine fünfköpfige Spitzengruppe mit den drei Äthiopierinnen, der Chinesin Xing Huina und Kiplagat. Kidane machte das Tempo und bis zur letzten Runde blieb die Gruppe zusammen. Zu Beginn der Gegengeraden zog Dibaba den Endspurt an und setzte sich an die Spitze, Xing folgte ihr mühelos. Tulu übernahm Position drei und lag noch auf Tuchfühlung zu den beiden Führenden, während Kidane Probleme hatte, den Anschluss zu halten. Kiplagat fiel zurück und hatte keine Aussichten mehr auf einen Medaillengewinn. Zu Beginn der Zielgeraden zog die Chinesin an Dibaba vorbei. Xing Huina gewann mit 62 Hundertstelsekunden Vorsprung vor Ejegayehu Dibaba. Derartu Tulu verlor auf den letzten hundert Metern den Anschluss und gewann knapp zwei Sekunden hinter Xing die Bronzemedaille. Werknesh Kidane wurde Vierte vor Lornah Kiplagat. Mit mehr als 22 Sekunden Rückstand auf Kiplagat kam Sun Yingjie als Sechste ins Ziel. Weitere knapp sechs Sekunden dahinter wurde die Lettin Jeļena Prokopčuka Siebte vor der Russin Lidija Grigorjewa. Es war zwar kein Rennen auf Weltrekordniveau, aber es wurden immerhin drei Landesrekorde aufgestellt: für Lettland, Slowenien und Rumänien. Xing Huina war die erste chinesische Olympiasiegerin in dieser Disziplin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 10.000-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 27. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 31 Athletinnen nahmen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 2277291} {"src_title": "Speculum virginum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Frühe Jahre.", "content": "Vilhelm Garde war eines der Kinder des Leutnants und späteren Konteradmirals Hans Georg Friboe Garde (1825–1885) und dessen Ehefrau Anna Christine Elisabeth Knudsen (1834–1919). Er schlug selbst die militärische Laufbahn ein, wurde 1876 Kadett und stieg in der Königlichen Dänischen Marine bis 1918 zum Konteradmiral auf. Seine Fähigkeiten zeigten sich bereits auf der Marineschule, wo ihm 1880 als Jahrgangsbestem die Henrik-Gerner-Medaille verliehen wurde. 1880/81 tat er Dienst auf der Fregatte \"Jylland\" auf ihrem Weg nach Dänisch-Westindien.", "section_level": 2}, {"title": "Dänische Frauenboot-Expedition 1883–1885.", "content": "Gerüchte über eine den Europäern noch unbekannte Siedlung der Inuit namens Ammassalik, die nördlich des von Wilhelm August Graah von 1828 bis 1830 erkundeten Küstenstreifens liegen sollte, führten dazu, dass Dänemark 1883 eine Expedition unter Leitung von Gustav Holm an die Ostküste schickte. Garde wurde zu dessen Stellvertreter bestimmt. Weitere Teilnehmer waren der Geologe Hans Knutsen (1857–1936), der Botaniker Peter Eberlin (1862–1900), der Katechet Johannes Hansen und dessen Neffe, der Übersetzer Johan Petersen (1867–1960). Nach den von der Expedition verwendeten Umiaks, den Frauenbooten der Eskimos, nannte man sie später die Frauenboot-Expedition. Die Expedition verließ ihre Basis in Nanortalik in vier Umiaks Ende Juli 1883, passierte den Prinz-Christian-Sund und fuhr an der ostgrönländischen Küste 87 km weit bis Kasingortok, wo sie ein Vorratslager anlegte. Dann kehrte sie zur Überwinterung nach Nanortalik zurück. Am 5. Mai 1884 startete die Expedition erneut und erreichte am 28. Juli die Insel Timmiarmiit, etwa 300 km vom Prinz-Christian-Sund entfernt. Hier kehrte Garde mit Eberlin und Petersen um, während Holm und Knutsen nach Ammassalik weiterfuhren und auf eine Gruppe von Inuit trafen, die noch keinen Kontakt zu Europäern gehabt hatten. Garde erforschte und kartierte auf dem Rückweg die Fjorde, an denen die Expedition auf dem Weg nach Norden vorbeigefahren war, ohne sie näher untersuchen zu können. Am 27. September war er wieder in Nanortalik. 1885 fuhr Garde wieder nach Timmiarmiit, um dort auf den aus Ammassalik kommenden Holm zu warten. Er war bereits am 8. Juli am vereinbarten Treffpunkt und hatte Zeit, den Fjord hinter Umanaq zu erkunden, wo er am 16. Juli auf Holm traf. Gemeinsam fuhren sie nach Nanortalik und erreichten an Bord der \"Constance\" bereits am 3. Oktober 1885 Kopenhagen. Die Expedition hatte ihre Ziele erreicht, und Vilhelm Garde hatte einen nicht geringen Anteil an diesem Erfolg.", "section_level": 2}, {"title": "Garde-Moltke-Expedition 1893.", "content": "In der zweiten Hälfte der 1880er Jahre versah Moltke Dienst auf verschiedenen Schiffen (1886 auf der \"Fylla\", 1886/87 wieder auf der \"Jylland\"). Von 1889 bis 1891 war Garde Kapitän der \"Hvidbjørnen\", eines Schiffs der Grönländischen Handelsgesellschaft (\"Den Kongelige Grønlandske Handel\"). 1893 bekam er den Auftrag, gemeinsam mit Carl Moltke den bei der Landvermessung im Jahr 1890 nicht erfassten Teil des Distrikts von Qaqortoq (\"Julianehaab\") zu kartieren und – wenn die Witterungsbedingungen es zuließen – auf das Inlandeis vorzustoßen. Außerdem sollte die Expedition magnetische und hydrographische Untersuchungen durchführen. Von der Ankunft in Paamiut am 24. April bis zum 12. Juni 1893 wurden die ausstehenden Vermessungsarbeiten in der Gegend von Avigaat und Arsuk abgeschlossen, so dass der Aufstieg auf den Eisschild beginnen konnte. Garde wählte dafür den Sermitsialik-Gletscher. Bis zum 23. Juni war die Expedition 110 km von ihrem Ausgangspunkt entfernt und hatte eine Höhe von erreicht. Für den Rückweg wählte Garde eine südliche Route, die ihn bis zum 26. Juni zum Nunatak Aputainuitsoq führte, der sich als eine Gruppe aus mehreren Nunatakkern erwies. Fünf Jahre nach Fridtjof Nansens Durchquerung Grönlands gehörten Garde und Moltke immer noch zu den Ersten, die sich auf das grönländische Inlandeis gewagt hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterer Lebensweg.", "content": "1894 war Garde Erster Offizier auf dem Schoner \"Diana\", 1895 auf der Korvette \"Dagmar\". 1896 kartierte er den isländischen Hvammsfjörður. 1897 überführte er im Auftrag der russischen Regierung den neuen Eisbrecher \"Nadjoschny\" von Kopenhagen nach Wladiwostok. Anschließend befehligte er 1898/99 das Vermessungsschiff \"Krieger\". Von 1900 bis 1903 war Garde Kapitän des Postdampfers, der zwischen Korsør auf Seeland und Kiel verkehrte. 1903 war er Erster Offizier auf dem Geschützten Kreuzer \"Valkyrien\" und 1904/05 Stabschef einer Schwadron der Dänischen Marine. Bis 1907 diente er im Marineministerium. 1906 kommandierte er den Kreuzer \"Hejmdal\", das Kadettenschulschiff der Dänischen Marine, und 1907/08 den Schoner \"Ingolf\". Von 1908 bis 1911 war Garde Direktor im Marineministerium und anschließend bis 1914 Stabschef der Flotte. In dieser Funktion hatte er großen Anteil daran, dass die Dänische Marine gut auf den Ersten Weltkrieg vorbereitet war, in dem das Land neutral blieb. Im Krieg befehligte Garde zunächst das 2. Flottengeschwader im Großen Belt, anschließend das 1. Flottengeschwader im Öresund und ab April 1918 das Verteidigungsgeschwader für Kopenhagen (). 1921 schied er aus dem aktiven Dienst aus und zog sich auf sein Landgut bei Kvistgård, nördlich von Kopenhagen, zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Familiäres.", "content": "Vilhelm Garde heiratete am 24. November 1885 Inger Kirstine Holm (1859–1904). Nach dem Tod seiner Frau schloss Vilhelm Garde am 26. Oktober 1906 die Ehe mit Christine Vilhelmine Ohlsen (1877–1969).", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Vilhelm Garde erhielt die folgenden Medaillen und Orden: Die folgenden geographischen Objekte sind nach ihm benannt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Thomas Vilhelm Garde (* 22. Oktober 1859 in Kopenhagen; † 24. Juni 1926 ebenda) war ein dänischer Marineoffizier und Polarforscher. Bekannt ist seine 1883–1885 mit Gustav Holm unternommene Frauenboot-Expedition nach Ostgrönland. Er war einer der Ersten, die den Grönländischen Eisschild betraten.", "tgt_summary": null, "id": 1624341} {"src_title": "Lynne Overman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Abd Allah ben Hakam, mit vollem Namen, war ein Vetter von Mundir II. und diente unter ihm als Qādī oder als Gouverneur. Er initiierte im Jahr 1038 (Jahr 430 der islamischen Zeitrechnung) eine Verschwörung gegen seinen Vetter, um ihn vom Thron zu stürzen. Mit der Unterstützung einiger Parteigänger konnte er mehrere Abteilungen im Heer dazu bewegen, sich gegen den Taifa zu erheben. Am 23. August griffen sie die königliche Festung (Alcazar) in Saragossa an, nahmen sie ein und exekutierten Mundir II. und seinen jüdischen Wesir Yequtiel ben Ishaq. Nach seinem sorgfältig durchdachten Staatsstreich ließ Abd Allah ben Hakam Münzen mit seinem Namen und seinem neuen Titel Hadschib, (Kammerherr), prägen, der bereits von Almansor und den vorhergegangenen Taifa-Königen als Zeichen ihrer royalen Macht getragen worden war. Abd Allah ben Hakams Absicht war es, die einstige Machtfülle seines Großvaters Abd al-Rahman, welcher von al-Mundir I. verbannt worden war, wieder nach Saragossa zurückzuholen. Er konnte sich aber nur bis zum 20. September 1038 als Emir halten. Abd Allah ben Hakam hatte nämlich vor seiner Verschwörung einen Pakt mit Sulaiman ben Hud al-Musta'in geschlossen, dem mit großem militärischen Renommée versehenen Gouverneur von Lérida, der außerdem einer sehr mächtigen Familie entstammte. Der Pakt sah vor, diesen an der politischen Macht in Saragossa zu beteiligen, im Endeffekt hielt sich Abd Allah ben Hakam aber nicht mehr an die getroffene Abmachung. Aus diesem Grund war Sulaiman ben Hud mit dem Rückhalt Ismails, dem Taifa von Toledo, nach Saragossa gezogen. Er konnte ohne Schwierigkeiten in die Stadt eindringen, da er die Bevölkerung Saragossas auf seiner Seite wußte. Abd Allah ben Hakam blieb keine andere Wahl, als sich im Alcazar zu verschanzen, da er von der Bevölkerung Saragossas als Usurpator angesehen wurde. Letztlich musste er sogar vor der aufgebrachten Menge fliehen und sah sich genötigt, Saragossa zu verlassen und sich auf die Festung Rueda zurückzuziehen. Er starb noch im selben Jahr.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abd Allah ben Hakam, (; † 1038), war der vierte Emir im Taifa von Saragossa, der nur für 28 Tage im Jahr 1038 herrschte.", "tgt_summary": null, "id": 2269573} {"src_title": "Stephanie Krisper", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Maskarenen-Paradiesschnäpper erreichen eine Körperlänge von 15 bis 20 Zentimetern und ein Gewicht von 16 bis 18 Gramm. Bei den Männchen ist der Oberkopf schwarz oder dunkelblau. Der Augenring ist kräftig blau. Brust und Bauch sind weißgrau. Der Rücken und die Flügel haben eine kastanienbraune Farbe. Zwischen den Geschlechtern besteht ein leichter Sexualdimorphismus. Die Weibchen sind etwas kleiner und die bläulichen Farbbereiche dehnen sich bis zu Nacken und Kehle aus. Beiden Geschlechtern fehlen die bei vielen Paradiesschnäpper-Arten vorhandenen sehr langen Schwanzfedern.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung, Unterarten und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Maskarenen-Paradiesschnäppers umfasst die gesamte Insel Réunion, wo sie mit der Nominatform \"Terpsiphone bourbonnensis bourbonnensis\" vertreten ist. Die Unterart \"Terpsiphone bourbonnensis desolata\" (, 1933) besiedelt den südlichen und westlichen Küstenstreifen von Mauritius. Auf Réunion lebt die Art bevorzugt in lichten Mischwäldern von der Ebene bis in Höhen von 600 Metern. Auf Mauritius ist sie in immergrünen Wäldern sowie in Plantagen und Gärten zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Vögel ernähren sich von Insekten, beispielsweise von Käfern, Fliegen, Schmetterlingen und Heuschrecken, die meistens im Flug gefangen werden. Gelegentlich jagen sie gemeinsam mit Maskarenen-Brillenvögeln (\"Zosterops borbonicus\"). Die Hauptbrutsaison fällt auf Réunion in die Monate September bis Dezember, auf Mauritius in die Zeit von Oktober bis November. Das tassenförmige Nest wird in erster Linie aus Flechten und Moos gefertigt, mit Spinnenfäden verflochten, meistens in einer Höhe zwischen 1,2 und 3,7 Metern über dem Erdboden in kleinen Bäumen oder Sträuchern platziert und mit zwei bis drei Eiern bestückt, die von beiden Eltern innerhalb von 14 bis 16 Tagen ausgebrütet werden. Die Nestlinge werden von beiden Eltern für ca. fünf Wochen mit Nahrung versorgt. Sie verlassen das elterliche Territorium nach weiteren acht bis neun Wochen. Über das Lebensalter der Art liegen nur Einzelergebnisse vor. So waren sechs im Jahr 1974 beringte Exemplare nach neun Monaten noch am Leben, vier Jahre später wurde hingegen keines mehr gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Der Maskarenen-Paradiesschnäpper ist auf Réunion mit einem Bestand von zehn Paaren/km2 nicht selten. 1974/75 zeigten zwei auf Mauritius gefangene Vögel Symptome von Vogelpocken. Dort tritt die Art wesentlich spärlicher auf und im Jahr 1993 wurde ein Bestand von 100 bis 300 Individuen angenommen. Dennoch wird die Art gegenwärtig von der Weltnaturschutzorganisation IUCN als „\"least concern\" = nicht gefährdet“ klassifiziert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Maskarenen-Paradiesschnäpper (\"Terpsiphone bourbonnensis\") ist eine auf den Inseln Mauritius und Réunion vorkommende Vogelart aus der Familie der Monarchen (Monarchidae).", "tgt_summary": null, "id": 1183947} {"src_title": "Weltensegler-Werke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Turniere.", "content": "Die Turniere haben garantiertes Meister-Niveau, um Normerfüllungen für FIDE-Titel zu ermöglichen. Im Allgemeinen findet jeden Monat, bis auf Januar, ein Großmeister-, ein IM- und zwei FIDE-Meister-Turniere statt, mit circa 60 Spielern und Spielerinnen aus über 10 Verbänden. Zudem werden Schnellschach-Turniere veranstaltet. Seit Oktober 2016 findet die Sofia-Regel Anwendung, das Remis vor dem 30. Zug ist untersagt.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Initiiert und von Beginn an geleitet werden die Turniere von László Nagy, \"Mr. First Saturday\", wie er genannt wird. Zu seiner Motivation sagt er: Auf dem FIDE-Kongress Calvia 2004 (Spanien) erhielt Nagy den Titel \"International Chess Organizer (IO)\" und ist Mitglied des \"Fide Organizers' Committee\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als Nagy 1989 noch in der Ungarischen Armee diente, wurde er gebeten, ein Team junger Schachspieler zu einem Turnier in Vilnius, Litauen (damals Sowjetunion) zu begleiten. Dort freundete er sich mit Fedor Skriptchenko an, einem hohen Mitglied des moldawischen Schachverbands. Jener hatte die Idee, an jedem 15. eines Monats ein Turnier in Chisinau, Moldawien anzubieten und schlug Nagy eine Partnerschaft vor. Doch erst drei Jahre später war Nagy bereit seine Karriere beim Militär aufzugeben, um sich auf die Organisation von Schachturnieren zu konzentrieren. Chisinau erachtete er aufgrund der politischen Lage als ungünstig und entschied sich auch aus Heimatliebe für Budapest als Austragungsort. Er legte den ersten Samstag im Monat als regelmäßigen Starttermin fest, womit auch der Name \"First Saturday\" schnell gefunden war;", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Nagys Ehefrau Ilona kümmert sich vornehmlich um die Kommunikation und Visaangelegenheiten ausländischer Spieler. Der Sohn Tamas verwaltet die Homepage der Veranstaltung.", "section_level": 2}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Der Großteil der Einnahmen werden durch die Startgelder der Spieler erwirtschaftet, wovon mittlerweile auch Prämien für Spieler mit Titeln bestritten werden können, deren Teilnahme für die Möglichkeit von Normerfüllungen unabdingbar ist. Von der Budapester Stadtverwaltung erhält die Veranstaltung einen symbolischen Zuschuss von 500 Euro jährlich. Es gibt einige kleinere Sponsoren, wie beispielsweise Restaurants, die sich durch Spenden von Lebensmitteln beteiligen. Im ersten Jahr ging Nagy noch mit Verlust aus dem Geschäft, im zweiten schloss er zwar noch ohne Gewinn doch auch ohne Verlust und ab dem dritten Jahr konnte er seine Familie allmählich durch die Veranstaltungen ernähren.", "section_level": 2}, {"title": "Schiedsrichter.", "content": "Als Schiedsrichter fungiert der Internationale Schachschiedsrichter IM Miklos Orso. FIDE-Schiedsrichterin Lyudmila Barishnikova aus Aserbaidschan erarbeitete sich durch ihre Unterstützung im Dezember-Turnier 2009 die Norm zum \"Internationalen Schiedsrichter\".", "section_level": 1}, {"title": "Berühmte Teilnehmer.", "content": "Berühmte ungarische Schachspieler, die hier Großmeisternormen erreicht haben, sind zum Beispiel Péter Lékó, Ferenc Berkes, Péter Ács und Csaba Balogh. Auch internationale Spieler erreichten hier Normen, wie beispielsweise der spätere Weltmeister Magnus Carlsen aus Norwegen, Hikaru Nakamura aus den USA, Wassili Jemelin und Alexander Wolschin aus Russland, Nguyễn Ngọc Trường Sơn und Đào Thiên Hải aus Vietnam, Qədir Hüseynov und Teymur Rəcəbov aus Aserbaidschan, Eran Liss, Emil Sutovsky und Evgeny Postny aus Israel, Vadim Milov aus der Schweiz oder Jiří Štoček aus Tschechien. Mehrere Teilnehmer machten Budapest aufgrund der \"First Saturday\"-Turniere vorübergehend zu ihrem Zuhause, so auch IM Yelena Dembo, IM Vasik Rajlich und IM William Paschall aus den USA, IM WGM Iweta Rajlich aus Polen, der deutsche IM Dimo Werner, der Österreicher IM Walter Wittmann und der Brite Mark Lyell. Die vietnamesischen Großmeister Cao Sang und Hoàng Thanh Trang spielen mittlerweile sogar unter ungarischer Flagge. Im Jahr 2010 nahmen zum ersten Mal Spieler aus Nigeria teil, Olape Bunmi und Agu Uche.", "section_level": 1}], "src_summary": "First Saturday (Ungarisch: Első Szombat; zu Deutsch: Erster Samstag) ist die Bezeichnung monatlich stattfindender Schachturniere, die seit 1992 in Budapest ausgetragen werden. Das primäre Ziel ist, aufstrebenden Schachtalenten die Möglichkeit zu bieten, ihre Elo-Zahl zu verbessern und Titelnormen zu erreichen.", "tgt_summary": null, "id": 61938} {"src_title": "Selma Yildirim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der wissenschaftliche Name der Gattung \"Ambystoma\" verweist auf die Anordnung der Gaumenzähne in Querreihen. Der Artname ehrt den französischen Zoologen André Marie Constant Duméril. Synonyme: \"Amblystoma dumerili\" (Cope, 1889); \"Bathysiredon dumerilii\" (Dunn, 1939); \"Bathysiredon dumerilii ssp. queretarensis\" (Maldonado-Koerdell, 1948); \"Siredon dumerilii\" (Dugès, 1870).", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Dumerils Querzahnmolch erreicht eine mittlere Größe (bis 30 cm, ausnahmsweise auch 35 cm). Es handelt sich um plumpe, kräftige, breitköpfige Salamander mit einem durch Rippenfurchen segmentierten Rumpf. Ausgewachsene Tiere behalten das Larvenstadium das ganze Leben lang bei (Neotenie). Sie weisen stark verzweigte äußere Kiemenbüschel, einen seitlich abgeplatteten langen Schwanz und eine stromlinienförmige Körperform auf. Der mächtige Kopf ist abgeflacht. Die Grundfarbe der Salamander ist graubraun, sie kann aber auch etwas ins Rötliche gehen. Die Kiemenbüschel sind auffallend violett. Die Fußsohlen von Wildtieren sind so wie die Zehenspitze schokoladenbraun. Diese dunkelbraunen Farbelemente gingen bei der Zucht in der Basilika von Pátzcuaro jedoch verloren. Die Oberseite des Kopfes und des Körpers sind mit Drüsen übersät, die ein milchiges Sekret absondern können. Dieses Sekret verleiht dem Molch einen bitteren Geschmack.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Dumerils Querzahnmolch ist endemisch im Pátzcuaro-See, einem Gebirgssee (1920 m über dem Meer) im mexikanischen Bundesstaat Michoacán. In den \"Mesas\" im Zentrum von Mexiko gibt es mehrere isolierte Arten der Gattung \"Ambystoma\". Man hat vermutet, dass weiter im Landesinneren, in San Juan del Río im Bundesstaat Querétaro, eine Unterart lebt, was aber aufgrund der aquatischen Lebensweise sehr zweifelhaft ist. Es gibt eine Zucht in der Basilika von Pátzcuaro, wo der Salamander zur Herstellung von Medizin gezüchtet wird.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten.", "content": "Dumerils Querzahnmolche sind in der Lage, lebende Nahrung durch blitzschnelles Aufreißen des Maules einzusaugen. Die Salamander zeigen eine sehr kurze Reaktionszeit und können implosionsartig gesunde, lebende Fische in ihr Maul befördern. In freier Wildbahn dienen Zwergkrebse (\"Cambarellus patzcuarensis\") als Hauptnahrung. Zusätzlich werden sehr gerne Insektenlarven und Würmer verzehrt. In Gefangenschaft erweist sich \"A. dumerilii\" als sehr gefräßig. Die Eiablage erfolgt in den Wintermonaten, in denen die Wassertemperatur des Pátzcuarosees bis auf 9° C abkühlen kann. Die bis zu 1500 Eier werden in Wasserpflanzen oder auf Steinen abgelegt bzw. angeklebt. Die Eier werden von den Elterntieren sofort nach dem Ablaichen ihrem Schicksal überlassen.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Die Art wurde in letzter Zeit häufiger als Forschungsobjekt benutzt, um Vergleichswerte zum weiter verbreiteten Axolotl zu erhalten. Dumerils Querzahnmolche können mit Axolotln hybridisieren. Sie werden in der Wissenschaft häufig zu Mitochondrien-Studien herangezogen. In seiner Heimat wurde der Molch auch als Eiweißlieferant verzehrt und zu Hustensaft verarbeitet.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Dumerils Querzahnmolch wurde über Jahrzehnte von Fischern ausgebeutet. Es wird von Fangquoten von 19 Tonnen im Jahr 1987, 12,5 Tonnen 1988, 1,7 Tonnen 1989 und „nur“ 2 Tonnen 1991 berichtet. Seit 1991 sind die Fangquoten nahezu nicht mehr erfassbar. Der See mit 126,4 km2 Wasseroberfläche wird durch die ungeklärten Abwässer der Stadt stark belastet und eutrophiert zunehmend. Außerdem wurden invasive Fischarten wie zum Beispiel Tilapia sp. in den See eingesetzt. Diese räuberischen Arten haben den Bestand weitgehend dezimiert und der Salamander gehört heute zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Arten. Er wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Zusätzlich ist er auf CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Flora and Fauna) in Anhang II eingetragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dumerils Querzahnmolch oder Pátzcuarosee-Querzahnmolch (\"Ambystoma dumerilii\"), in Mexiko als Achoque bezeichnet, ist ein aquatil lebender mexikanischer Schwanzlurch aus der Familie der Querzahnmolche (Ambystomatidae), der natürlicherweise nur als Dauerlarve auftritt. Dumerils Querzahnmolch erreicht die Geschlechtsreife, ohne seine äußere Larvengestalt zu verändern und eine bei Amphibien sonst übliche Metamorphose zu durchlaufen.", "tgt_summary": null, "id": 402714} {"src_title": "Leslie French", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "2004 nahm Maria Spacca erstmals an internationalen Wettkämpfen teil. Bei den Juniorenweltmeisterschaften schied sie sowohl über 400 Meter als auch mit der Staffel in der Vorrunde aus, gleich wi bei den Junioreneuropameisterschaften im darauffolgenden Jahr. 2009 war Spacci Teil der Staffel für die Weltmeisterschaften in Berlin, die bereits in der Vorrunde ausschied. 2010 verpasste sie bei den Europameisterschaften als Vierte mit der Staffel nur knapp eine Medaille, ebenso bei den Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften 2011. Bei den Weltmeisterschaften in Daegu konnten sich die Italienerinnen ein weiteres Mal nicht für den Finallauf qualifizieren. 2012 gelangte Spacca bei den Europameisterschaften in Helsinki über 400 Meter bis ins Halbfinale und schied mit der Staffel in der Vorrunde aus. Sie war auch Teil der Staffel für die Olympischen Spiele, bei denen den Italienerinnen abermals das frühe Aus entgegenkam. 2013 gewann sie die Goldmedaille bei den Mittelmeerspielen in Mersin. Bei den Weltmeisterschaften in Moskau gelangte mit der Staffel bis ins Finale wurde allerdings dort wegen Übertretens der Bahnmarkierung disqualifiziert. Bei den Europameisterschaften in Zürich 2014 belegte sie mit der Staffel Platz sieben und verfehlte einen Halbfinaleinzug im Einzelwettbewerb. Bei den Europameisterschaften 2016 in Amsterdam gewann sie mit der Staffel die Bronzemedaille. Sie sicherte sich damit ihren Startplatz in der Staffel bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Die Staffel gelangte mit der Besetzung Maria Benedicta Chigbolu, Maria Enrica Spacca, Ayomide Folorunso und Libania Grenot bis ins Finale und belegte dort den sechsten Platz. Bei den Halleneuropameisterschaften in Belgrad 2017 verpasste sie mit der italienischen Staffel nur knapp eine Medaille und belegte Platz vier.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maria Enrica Spacca (* 20. März 1986 in L’Aquila) ist eine italienische Leichtathletin, die sich auf den 400-Meter-Lauf spezialisiert hat. Ihre größten internationalen Erfolge erzielte sie als Mitglied der italienischen 4-mal-400-Meter-Staffel.", "tgt_summary": null, "id": 741664} {"src_title": "Margherita Salicola", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Bankkassierer Baggerson unterschlägt einen hohen Geldbetrag und flieht mit der Summe und seiner Komplizin vor den Strafverfolgungsbehörden in die Vereinigten Staaten. Dort gelangt er einerseits zu einigem Wohlstand, bricht andererseits mit seiner Komplizin und Geliebten. Die wiederum will Baggerson dies nicht ungestraft durchgehen lassen und verrät den Ex, als dieser bei einem Versicherungsbetrug sogar vor einem Mord nicht zurückschreckt. Die verlassene Ex-Geliebte sorgt dafür, dass der Betrüger und Mörder vor Gericht gestellt wird, doch Baggerson hat seine Verbrechen minutiös und ohne Mitwisser geplant, sodass man ihm nichts nachweisen kann. Als daher ein Freispruch droht, hat ein Geschworener eine glänzende Idee: Der Mann beantragt vor Gericht die Einvernahme des Angeklagten unter Hypnose. Man kommt diesem Antrag nach, und tatsächlich gesteht der Edelschurke seine ihm zur Last gelegten Verbrechen. Da Baggerson nun eine schwere Strafe – die Hinrichtung – droht, greift seine ehemalige Geliebte, die ihn lediglich für den Versicherungsbetrug und seine Treulosigkeit ihr gegenüber bestraft sehen wollte, daraufhin zur Waffe und erschießt ihn. Die Frau wollte ihren Ex nicht als gemeinen Verbrecher exekutiert wissen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Der letzte Zeuge\" entstand 1919 im Greenbaum-Film-Atelier in Berlin-Weißensee und passierte die Filmzensur am 29. März 1921. Die Uraufführung fand im August 1919 in den Berliner Kammerlichtspielen statt. In Österreich lief der Streifen am 18. Februar 1921 an. Hans Dreier entwarf die Filmbauten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Die \"Kinematographische Rundschau\" urteilte: „Herr Bassermann als Olaf Baggerson steht im Mittelpunkt der Handlung und verblüfft durch sein sicheres Spiel, seinen kalten Zynismus, die übrigen Darsteller geben ebenfalls ihr Bestes. Das Bild ist in jeder Hinsicht auf der Höhe, nur fragt es sich, ob sich die Zensur mit dessen Inhalt... befreunden wird.“ \"Paimann’s Filmlisten\" resümierte: „Stoff hochdramatisch. Spiel und Photos ausgezeichnet. Szenerie sehr gut. (Ein Schlager.)“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der letzte Zeuge ist ein deutsches Kriminalstummfilmdrama von Adolf Gärtner. In den Hauptrollen spielen Albert Bassermann und seine Ehefrau Else Bassermann, die unter Pseudonym auch das Drehbuch verfasste.", "tgt_summary": null, "id": 64744} {"src_title": "Liu Jiayi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "Lallemand wurde in Nordkorea als Tochter eines Russen und einer Koreanerin geboren, sie hatte fünf Brüder. Seit ihrem elften Lebensjahr lebte sie in Moskau. Sie absolvierte eine universitäre Ausbildung, in der sie neben Schach auch russische Literatur studierte. Als Abschluss erhielt sie ein Diplom als Bibliothekarin und einen Meistertitel im Schachsport. In den 1990er Jahren übersiedelte Lallemand nach Frankreich, sie war seit 1997 mit Daniel Lallemand verheiratet und nahm im selben Jahr die französische Staatsbürgerschaft an. Lallemand starb mit nur 47 Jahren in ihrem Zuhause an einem Herzinfarkt, wenige Tage nach der französischen Meisterschaft der Frauen in Pau, bei der sie den 6. Platz belegt hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "In den 1990er Jahren, nach der Öffnung des eisernen Vorhangs, begann Lallemand im Westen Turniere zu spielen. Unter anderem war sie auch in Paris, wohin sie vom \"Club André Clauzel\" eingeladen worden war. Lallemand wurde 2000 zur Großmeisterin der Frauen ernannt und war damit nach Chantal Chaudé de Silans, die den Titel 1990 ehrenhalber erhielt, die zweite französische Spielerin, welcher der Titel verliehen wurde. In Frankreich spielte sie bis 2005 für den \"C.E.M.C. Monaco\", mit dem sie 2002 die französische Mannschaftsmeisterschaft gewann, danach für den \"Club de Bischwiller\", mit dem sie 2008 französische Mannschaftsmeisterin der Frauen wurde. In der deutschen Schachbundesliga der Frauen spielte sie in der Saison 2000/01 für den Krefelder Schachklub Turm 1851. Mit der französischen Frauenmannschaft nahm Lallemand an den Schacholympiaden 2000 in Istanbul, 2002 in Bled und 2006 in Turin, den Mannschaftseuropameisterschaften der Frauen 2001, 2003 und 2005 und dem Mitropacup 2002 teil. Dabei gewann sie die Mannschafts-EM der Frauen 2001 in León und erreichte beim Mitropacup der Frauen 2002 in Saint-Vincent den zweiten Platz. Sie nahm mehrfach an französischen Meisterschaften der Frauen teil und erreichte als bestes Ergebnis 2004 den vierten Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Spielweise.", "content": "Der französische Schachgroßmeister Gilles Mirallès beschrieb Lallemand als charakterstark. An ihrem Spiel lobte er ihre Fähigkeit für plötzliche Angriffe und ihre gefürchteten „brillanten“ Opfer. Sie habe sich diesen „romantischen“ Stil erhalten, der im modernen Schachspiel manchmal fehle.", "section_level": 1}, {"title": "Postume Ehrung.", "content": "Im Jahre 2009 beschloss der Französische Schachverband, die französische Schnellschachmeisterschaft der Damen fortan unter der Bezeichnung \"Trophée Roza Lallemand\" auszutragen. Roza Lallemand gewann das erste dieser jährlich stattfindenden Turniere im Jahre 2002. Im Folgejahr holte sie sich nach Maria Leconte den 2. Platz, ebenso wie 2005 mit 8/9.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roza Lallemand (* 8. August 1961 als \"Roza Te\" in Nordkorea; † 26. August 2008 in Frankreich) war eine nach Frankreich immigrierte koreanisch-russische Schachspielerin.", "tgt_summary": null, "id": 1397552} {"src_title": "Basketball Champions League 2017/18", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografische Lage.", "content": "Teichos Dymaion liegt einige hundert Meter südlich des modernen Orts Araxos und rund einen Kilometer nordwestlich des Flughafens Araxos, am Nordrand der Prokopios-Lagune (\"Limni Strofilia\"), auf einem etwa 40–50 Meter hohen Hügel, der sich markant von der umliegenden Landschaft abhebt. Von diesem aus kann sowohl der Golf von Patras im Norden als auch das Meer in Richtung ionischer Inseln im Westen überblickt werden. Der Ort lag jedoch nicht nur strategisch günstig; Lagune und Seen, das Meer, gute Ackerböden, Wälder und Felsen in der Nähe boten sowohl ausreichend Nahrung als auch Baumaterial.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Erste systematische Ausgrabungen fanden von 1962 bis 1966 unter der Leitung von Efthymios Mastrokostas statt, der die Ergebnisse allerdings nur unvollständig in Vorberichten veröffentlichte und nie abschließend publizierte. Weitere Ausgrabungen erfolgten erst wieder zwischen 1998 und 2009 unter Lazaros Kolonas.", "section_level": 1}, {"title": "Name.", "content": "Teichos Dymaion wurde nach Polybios eine Burg der Siedlung, Region oder Polis Dyme genannt, die Euripas während des Bundesgenossenkriegs im Jahr 219 v. Chr. einnahm. Polybios’ Beschreibungen zur Lage dieser Festung passen sehr gut zum Fundort. Die Identifizierung mit diesem wurde durch den Fund eines Dachziegelfragments, das einen Stempel von Dyme trug, erhärtet. Daraus kann erschlossen werden, dass die Siedlung zum Gebiet von Dyme gehörte.", "section_level": 1}, {"title": "Mythologie.", "content": "Polybios gibt knapp eine Sage wieder, nach der Teichos Dymaion von Herakles erbaut wurde, als er Krieg gegen die Eleier führte, um es als Waffenplatz zu nutzen. Homer erwähnt die Siedlung in seinen Epen nicht, auch im Schiffskatalog der \"Ilias\" lässt sich kein genannter Ort mit ihr in Verbindung bringen, obwohl sie zu Zeiten Homers mit ihren mächtigen mykenischen Befestigungsmauern weithin sichtbar und möglicherweise bewohnt war. Die plausibelste Erklärung dafür ist nach Edzard Visser, dass Homer diese Region nicht gut kannte.", "section_level": 1}, {"title": "Siedlungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bronzezeit.", "content": "Bereits aus der letzten Phase des Neolithikums (4. Jahrtausend v. Chr.) gibt es auf dem Hügel Spuren menschlicher Aktivitäten. Eine erste größere Siedlung existierte im Frühhelladikum (ca. 3300–2000 v. Chr.). Schon zu jener Zeit scheint Handel mit weit entfernten Regionen betrieben worden zu sein: Ähnlich wie in Olympia wurden auch in Teichos Dymaion Gefäßfragmente entdeckt, die der Cetina-Kultur des westlichen Balkans zuzuordnen sind. Diese und weitere Befunde sprechen für Handelsbeziehungen mit dem zentralen und östlichen Mittelmeerraum zu jener Zeit. Auch während des Mittelhelladikums (ca. 2000–1600 v. Chr.) blieb der Ort besiedelt. Im Laufe des Späthelladikums wuchs die Bedeutung von Teichos Dymaion. Ab dem Späthelladikum IIB (15. Jahrhundert v. Chr.) gehörte die Region zum mykenischen Kulturkreis, wie auch die deutliche Zunahme mykenischer Funde in Teichos Dymaion zeigt. Um 1300 v. Chr., als die Siedlung zu ihrer größten Blüte gelangt war, wurde der Siedlungshügel an drei Seiten durch eine mächtige Wehrmauer aus Zyklopenmauerwerk geschützt. Diese noch in größeren Teilen erhaltene Befestigung besaß drei Zugänge. Funde deuten auf starke Handelsaktivitäten, vor allem mit dem Westen, hin. So wurden u. a. Bronzegegenstände italischer Herkunft entdeckt, wie ein Griffzungendolch vom Typus Pertosa mit elfenbeinverkleidetem Griff aus dem frühen 12. Jahrhundert v. Chr., sowie \"Handgemachte Geglättete Keramik\", die ihren Ursprung wahrscheinlich in Unteritalien hat. Andererseits weisen viele in Apulien und anderen Regionen Italiens gefundene mykenische Tongefäße starke Parallelen zu nordwest-peloponnesischen Stücken auf. Dies gilt sowohl für importierte als auch in Italien produzierte mykenische bzw. mykenisierende Keramik (sogenannte \"italo-mykenische Keramik\"). Auch nach einer Brandzerstörung während SH III C früh (ca. 1190/80–1150 v. Chr.) blieb der Ort besiedelt und stand weiter in regem Austausch mit dem Westen. Jedenfalls scheint Teichos Dymaion von den Umwälzungen, die viele andere Regionen, insbesondere die mykenischen Palastzentren, um 1200 v. Chr. schwer in Mitleidenschaft zogen, kaum betroffen gewesen zu sein oder sich zumindest sehr schnell erholt zu haben. Eine weitere Zerstörung trug sich am Ende der Periode SH III C (ca. Mitte des 11. Jahrhunderts v. Chr.) zu. Im Gegensatz zu Pylos, Mykene, Athen, Theben usw. war Teichos Dymaion während der sogenannten mykenischen Palastzeit (14. und 13. Jahrhundert v. Chr.) nach ganz vorherrschender Meinung „sicherlich kein mykenischer Palast“, sondern ein „lokaler Fürstensitz“. Es wurden weder Linear-B-Schriftdokumente noch Fresken entdeckt, die für mykenische Paläste typisch sind, noch wurden Hinweise auf einen ausgedehnten Palastkomplex gefunden. Der westliche Teil Achaias gehörte wahrscheinlich zur sogenannten „mykenischen Peripherie“ der Palastzeit, d. h. zu den Regionen, in denen sich kein Palastzentrum entwickelte, das ein großes Territorium beherrschte und dieses stark organisiert zentralistisch verwaltete. Stattdessen bestanden in der sogenannten Peripherie wahrscheinlich eine Reihe von „Fürstensitzen“ auch während der mykenischen Palastzeit fort, die nur ein relativ kleines Gebiet beherrschten. Außer Teichos Dymaion sind im Westen Achaias weitere größere Siedlungen bekannt (z. B. Voundeni bei Patras) oder können durch große Nekropolen (z. B. die Nekropole von Kalamaki Elaiochorion) erschlossen werden. Nach neueren Forschungsergebnissen blieb Teichos Dymaion auch nach der Zerstörung um die Mitte des 11. Jahrhunderts v. Chr. während der submykenischen und protogeometrischen Zeit (ca. 1050–900 v. Chr.) besiedelt.", "section_level": 2}, {"title": "Geometrische bis byzantinische Zeit.", "content": "Aus der geometrischen Periode stammt ein Altar, der mindestens bis in hellenistische Zeit für Kulthandlungen genutzt wurde. Allerdings scheint Teichos Dymaion vom 9. bis zum 5. Jahrhundert v. Chr., den bisherigen Ausgrabungsergebnissen nach zu urteilen, nicht dauerhaft bewohnt gewesen zu sein. Während der hellenistischen Zeit wechselte Teichos Dymaion mehrmals den Besitzer: Bei den Auseinandersetzungen zwischen dem Achaiischen und dem Aitolischen Bund im Rahmen des Bundesgenossenkriegs zwischen 220 und 217 v. Chr. wurde es durch den aitolischen General Euripidas eingenommen, dann aber kampflos dem makedonischen König Philipp V. übergeben, der es später wieder den Bewohnern Dymes zurückgab. In römischer Zeit gehörte Teichos Dymaion zur \"Colonia Iulia Augusta Dumaeorum\". Möglicherweise wurde es durch römische Kolonisten bewohnt, die in der weiteren Umgebung von Dyme siedelten. In byzantinischer Zeit war der Ort zeitweise relativ stark besiedelt; während der mittelbyzantinischen Zeit (10. bis 12. Jahrhundert) wurde die mykenische Mauer durch einige Anbauten, unter anderem einen Turm im Nordosten, verstärkt. Ferner wurde eine Mauer quer durch die Akropolis errichtet, die diese in zwei Hälften unterteilte. Spuren finden sich auch noch aus venezianischer Zeit, aus der sich auf der Akropolis einige Gräber fanden. Während des Zweiten Weltkriegs bezogen italienische Truppen in der Festung Stellung. Ihre Verteidigungsbauten verursachten Schäden an größeren Teilen der antiken Innenbebauung, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Erforschte Bebauung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die mykenische Wehrmauer.", "content": "Um ca. 1300 v. Chr. wurde die Siedlung durch eine Wehrmauer nach Nordwesten, Norden, Osten und Südosten hin geschützt. Der südwestliche Teil des Hügels ist durch die angrenzende Lagune und den steilen Abhang sehr gut natürlich geschützt und wurde nicht zusätzlich befestigt. Die Mauer bestand aus großen polygonalen Steinblöcken, die teilweise über 3,5 Tonnen wiegen, sowie kleinen Steinen zur Füllung der Zwischenräume. Sie erstreckt sich über eine Länge von etwa 295 Metern und ist 4,50 bis 5,50 Meter breit. An manchen Stellen ist sie noch bis zu einer Höhe von 8,40 Metern erhalten. Laut Polybios war sie in der Antike 30 \"Peches\" (30 antike Ellen = 13,80 Meter) hoch. Sie besaß drei Zugänge, der Hauptzugang („Haupttor“) lag im Südosten und hatte einen bastionsartigen Anbau, der schon bald nach Errichtung der Mauer gebaut wurde und die Verteidigung des Haupttors noch verstärkte. Diese „Bastion“ ist an der Nordostseite 8,80, an der Südostseite 9,80 Meter lang und weist eine Breite von 4,20 Metern auf. Ursprünglich bestand sie in voller Höhe aus der gleichen Bauweise wie die Mauer (Zyklopenmauerwerk). In byzantinischer Zeit stürzte ein großer Teil ein. Beim anschließenden Wiederaufbau der Bastion verwendete man oberhalb der noch erhaltenen Teile nun dünne Steinplasterplatten, Ziegelsteine und Kalkmörtel. Die Ecken wurden nun gerundet, die Ausmaße der alten Bastion blieben ansonsten aber erhalten. Die Mauer wurde in der Antike mehrmals ausgebessert, u. a. im Norden durch mittelgroße Kalksteinblöcke, die ohne Mörtel angefügt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Die Bebauung innerhalb der Mauer.", "content": "Die Innenbebauung, insbesondere in antiker und vorgeschichtlicher Zeit, ist bisher nur in geringem Maße bekannt, da die Untersuchungen in den 1960ern nur unzureichend publiziert wurden und bei den Ausgrabungen zwischen 1998 und 2009 nur wenige Bereiche systematisch erforscht werden konnten. Direkt ans (südöstliche) Haupttor angebaut befinden sich die Überreste eines Altars. Während Mastrokostas annahm, dass dieser in geometrischer Zeit entstand und erst von diesem Zeitpunkt an die Stelle als Kultplatz bis in hellenistische Zeit benutzt wurde, lassen neuere Funde darauf schließen, dass hier bereits spätestens in mykenischer Zeit – vor dem Bau des Altars – Kultaktivitäten betrieben wurden. Der Altar bestand aus einem Podest, welches von einer Krepis aus unbearbeiteten, hervorkragenden, auf einer bis zu 12 Zentimeter dicken Ausgleichsschicht liegenden Kalksteinplatten getragen wurde. Jede Stufe ist 0,28 bis 0,30 Meter hoch. Hinter dem Altar befinden sich auf den großen Blöcken des Befestigungswerks Weihinschriften aus dem 4./3. Jahrhundert v. Chr. für verschiedene Gottheiten: Aphetos (Beiname des Apoll), Enyalios, Artemis und wahrscheinlich Aphrodite. Die bisherigen Ausgrabungen innerhalb der Mauern konzentrierten sich vor allem auf den Nordosten der Siedlung sowie zuletzt auch den Bereich der nordwestlichen Befestigungsanlagen. Während aus der Jungsteinzeit hauptsächlich Keramik gefunden wurde, konnten aus dem Frühhelladikum auch Spuren von Gebäuden nachgewiesen werden. Gegen Ende des Späthelladikums, um 2000 v. Chr., wurde die Siedlung zerstört. Aus der folgenden mittelhelladischen Periode (ca. 2000–1600 v. Chr.) wurde vor allem Keramik zu Tage gefördert, jedoch nur geringe Spuren von Mauerfundamenten. In mykenischer Zeit war der Nordwestteil der Siedlung dicht bebaut. Es wurden Reste von einigen kleinen ein- oder zweiräumigen Gebäuden entdeckt, die zumindest teilweise als Lagerräume genutzt wurden. Zwischen diesen verliefen enge Gassen. Die mykenischen Siedlungsphasen in den beiden untersuchten Bereichen erstreckten sich über mehr als drei Jahrhunderte und deckten mindestens die beiden letzten mykenischen Phasen (Späthelladisch III B und C, ca. 1300–1040 v. Chr.) komplett ab. Nach einer Brandzerstörung im frühen 12. Jahrhundert v. Chr. wurde die Siedlung sofort wieder aufgebaut. Erst nach einer weiteren Zerstörung um die Mitte des 11. Jahrhunderts v. Chr., am Ende der mykenischen Zeit, wurde der Ort möglicherweise zeitweilig aufgegeben und ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. für Jahrhunderte nur noch sporadisch oder zumindest nicht mehr so stark genutzt. Aus hellenistischer Zeit (323–146 v. Chr.) stammen dann wieder einige Gebäudereste und viel Keramik u. a. aus dem Bereich nordwestlich des Haupttors. In byzantinischer Zeit wurde nicht nur die Wehrmauer ausgebessert, sondern auch eine neue Mauer errichtet, die den Hügel in zwei Teile unterteilt. Der Zweck dieser Maßnahme ist noch unklar. Aus venezianischer Zeit fanden sich Spuren von Gräbern.", "section_level": 2}, {"title": "Umgebung.", "content": "Südlich des Siedlungshügels wurden einige Gebäudereste sowie mykenische Keramik gefunden. Diese Siedlung ist wahrscheinlich mit Teichos Dymaion direkt zu verbinden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Teichos Dymaion ( ‚Mauer bzw. Festung der Dymaier‘), auch \"Kastro tis Kalogrias\" () (‚Nonnenkastell‘) oder lokal \"to Kastro tou Nonnou\" genannt, ist eine vorgeschichtliche bis mittelalterliche Siedlung bzw. Festung am Kap Axaros auf dem Boden der Gemeinde Dytiki Achaia im Nordwesten der Peloponnes. Der in der modernen Forschung gebräuchliche Name „Teichos Dymaion“ wurde vermutlich schon in hellenistischer Zeit verwendet. Der Ort war bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. von größerer Bedeutung und wurde bis in venezianische Zeit zumindest als Festung genutzt. Ihre größte Bedeutung hatte die Siedlung in spätmykenischer Zeit. Während dieser wurde um 1300 v. Chr. eine starke Befestigungsmauer errichtet, die auch noch in byzantinischer Zeit als Festungswerk genutzt und teilweise ausgebaut wurde. Benannt ist der Fundort nach dem in antiken Quellen belegten Namen einer Burg „Teichos Dymaion“, mit der die Akropolis identifiziert wird. In hellenistischer und römischer Zeit gehörte sie wahrscheinlich zum Territorium von Dyme.", "tgt_summary": null, "id": 1145958} {"src_title": "Protest und Dissens in China", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Teilnehmer.", "content": "In den Vorjahren erhielten die Top 6 der PDC Order of Merit (nach Stand nach der Weltmeisterschaft) eine Startberechtigung. Zudem wurden zwei feste Wildcards vergeben. In diesem Jahr änderte die PDC diesen Teilnahmemodus. Weiterhin blieben die Top 6 direkt qualifiziert, allerdings musste dies nicht zwingend dem Stand nach der Weltmeisterschaft entsprechen. Die Wildcards waren zudem nicht mehr fest. Es erhielten demnach für die diversen Events verschiedene Spieler Wildcards. Spieler die sich über die
PDC Order of Merit qualifiziert haben: Wildcards:", "section_level": 1}, {"title": "Format.", "content": "Je nach Turnier nahmen acht bis 16 Spieler teil. Gesetzt waren immer die Topspieler der PDC. Das restliche Feld wurde durch lokale Teilnehmer aufgefüllt. Die Turniere wurden allesamt im K.-o.-System gespielt. Spielmodus bei allen Turnieren war ein \"best of legs\". Die Distanz der \"best of legs\" war bei den Turnieren unterschiedlich.", "section_level": 1}, {"title": "Spielorte.", "content": "Die fünfte World Series of Darts wurde in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Australien, Neuseeland, den Vereinigten Staaten, China, Deutschland und Schottland ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Preisgeld.", "content": "Bei jedem Turnier wurden insgesamt £60,000 an Preisgeld ausgeschüttet. Das Preisgeld verteilte sich unter den Teilnehmern wie folgt: Da es sich um Einladungsturniere handelt, wurden die erspielten Preisgelder bei der Berechnung der PDC Order of Merit nicht berücksichtigt.", "section_level": 1}, {"title": "Rangliste.", "content": "Die Ergebnisse der einzelnen Turniere bildeten eine eigene Rangliste. Die Rangliste wurde nach folgendem Punktesystem erstellt:", "section_level": 1}, {"title": "Übertragung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "World Series of Darts Events.", "content": "Im deutschsprachigen Raum wurden die Veranstaltungen bis auf das Event in Deutschland nicht im TV ausgestrahlt. International wurden alle Spiele durch die PDC auf livepdc.tv übertragen.", "section_level": 2}, {"title": "World Series of Darts Finals.", "content": "Im deutschsprachigen Raum wurden die Veranstaltungen nicht im TV ausgestrahlt. Zu sehen war das Turnier aber auf dem Streaming-Dienst DAZN. International übertrug der britische Fernsehsender ITV4 das Event.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die World Series of Darts 2017 ist eine Serie von Einladungsturnieren der Professional Darts Corporation (PDC). In diesem Jahr fanden acht Turniere, inklusive der World Series of Darts Finals statt. Die Spieler führte diese Reise diesmal in die USA, Asien, Neuseeland, Australien und Deutschland.", "tgt_summary": null, "id": 1212982} {"src_title": "Komplizierte Trauer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Lindita Halimi nahm mit \"Botë\", der albanischen Version des Liedes, am albanischen Vorentscheid \"Festivali i Këngës 55\" für den Eurovision Song Contest 2017 teil. Sie qualifizierte sich mit dem Lied für das Finale, das sie am 23. Dezember 2016 für sich entscheiden konnte. Am 9. Januar 2017 wurde angekündigt, dass man für den Song Contest eine überarbeitete Version auf Englisch einreichen werde. Diese unter dem Namen \"World\" veröffentlichte Version erschien am 13. März 2017 inklusive eines Musikvideos. Am 23. Februar 2017 wurde eine Jazz-Version des Liedes veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Komposition.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Text.", "content": "Den Text für \"World\" hat Halimi zusammen mit Gerald Xhari verfasst. In dem Lied geht es um das schwierige Leben in einer modernen Welt. Die Sängerin drückt ihren Wunsch aus, etwas gegen die Umstände auf der Erde tun zu können, und singt, dass es fast unmöglich sei, dass sich die Menschheit in Liebe vereint, es jedoch noch Hoffnung gebe.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Die Musik für \"World\" stammt von Klodian Qafoku, der schon den albanischen Beitrag für den Eurovision Song Contest 2006 geschrieben hat. Der Song ist eine klassische sphärische Power-Ballade. Es beginnt mit zwei Strophen, nach einer Minute folgt die Bridge, bevor bei 1:25 erstmals der Refrain zu hören ist. Es gibt viele lange Töne und die Sängerin moduliert ihre Stimme häufig. Der Refrain wird nach einem Intermezzo von einem Chor wiederholt und dann ein drittes Mal von Halimi bis zum 19 Sekunden langen Schlusston gesungen.", "section_level": 2}, {"title": "Beim Eurovision Song Contest.", "content": "Am 31. Januar 2017 wurde Albanien der ersten Hälfte des ersten Halbfinales zugelost. Am 31. März 2017 wurde die Startreihenfolge veröffentlicht: Lindita Halimi erhielt die Startnummer 4. Es gelang ihr aber nicht, sich für das Finale am 13. Mai zu qualifizieren.", "section_level": 1}], "src_summary": "World (albanisch: \"Botë\") ist ein Lied der albanischen Sängerin Lindita Halimi, mit dem sie Albanien beim Eurovision Song Contest 2017 vertrat.", "tgt_summary": null, "id": 1562033} {"src_title": "Stand Up for Something", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "König Heinrich II. regierte England, die Normandie und das Anjou, während seine Gattin, Eleonore, das weitläufige Territorium von Aquitanien regierte. 1173 hatte Heinrich vier legitime Söhne (dem Alter nach absteigend): Heinrich, genannt „der Jüngere“, Richard, später „Löwenherz“ genannt, Gottfried und Johann, genannt „Ohneland“. Alle seine Söhne konnten damit rechnen, einen Teil oder auch die gesamten Besitzungen ihres Vaters zu erben. Heinrich hatte auch einen illegitimen Sohn namens Gottfried, der vermutlich sogar vor dem Ältesten seiner legitimen Söhne geboren worden war. Heinrich der Jüngere hatte 1173 das 18. Lebensjahr vollendet und wurde überall wegen seines guten Aussehens und seines Charmes gelobt. Er war lange Zeit mit der Tochter von Ludwig VII., König von Frankreich und Eleonores Ex-Gatten verheiratet. Heinrich der Jüngere hatte ein großes und glamouröses Gefolge, war aber durch fehlende Einkünfte eingeschränkt: „Er hatte viele Ritter, aber keine Mittel, um ihnen Belohnungen und Geschenke zu geben.“ Daher trachtete er danach, die Kontrolle über einige seiner Erbländer zu erlangen und dort selbst zu regieren. Der unmittelbare Anlass für die Revolte war König Heinrichs Entscheidung, drei Burgen, die in den Ländereien lagen, die sein Sohn Heinrich erben sollte, seinem jüngsten Sohn Johann als Teil der Heiratsvereinbarung mit der Tochter des Grafen von Maurienne zu vermachen. Da wurde Heinrich der Jüngere von vielen Aristokraten, die in dessen Machtübernahme einen möglichen Profit sahen, ermutigt, zu rebellieren. Seine Mutter, Eleonore, lag im Streit mit ihrem Gatten und schloss sich daher der Rebellion an, wie so viele andere, die über die mögliche Beteiligung König Heinrichs an der Ermordung des Erzbischofs Thomas Becket 1170 erbost waren. Der Mord und die mögliche Beteiligung des Königs hat diesen in der gesamten Christenheit isoliert. Im März 1173 zog sich Heinrich der Jüngere an den Hof seines Schwiegervaters, Ludwig, in Frankreich zurück und ihm folgten bald seine Brüder Richard und Gottfried. Eleonore versuchte, sich ihnen anzuschließen, wurde aber von König Heinrich auf dem Weg dorthin abgefangen und gefangen genommen. Heinrich der Jüngere und sein französischer Mentor schufen eine breite Allianz gegen Heinrich II., indem sie den Grafen von Flandern, Boulogne und Blois Land und Pfründen in England und Anjou versprachen. Wilhelm der Löwe sollte Northumberland bekommen. Im Endeffekt hätte Heinrich der Jüngere sein versprochenes Erbe erobert, indem er es aufgeteilt hätte.", "section_level": 1}, {"title": "Die Revolte.", "content": "Die Feindseligkeiten begannen im April 1173, als die Grafen von Flandern und Boulogne von Osten aus in die Normandie einfielen, der König von Frankreich und Heinrich der Jüngere von Süden aus und die Bretonen von Westen. Jeder der Angriffe endete mit einem Fehlschlag: Der Graf von Boulogne fiel im Kampf, König Ludwig wurde geschlagen und aus der Normandie vertrieben und die Bretonen hatten viele Tote und große finanzielle Verluste zu beklagen. Den Angriffen Wilhelms des Löwen auf den Norden Englands war auch kein Erfolg beschieden. Verhandlungen mit den Rebellen in der Normandie zwischen dem Vater Heinrich II. und dem Sohn Heinrich dem Jüngeren wurden begonnen, führten aber zu keinem Ergebnis. Der Earl of Leicester, ein Unterstützer Heinrichs des Jüngeren, und in der Normandie der Chef der aristokratischen Rebellen, leitete die nächste Phase ein. Er hob eine Armee flämischer Söldner aus, setzte von der Normandie wieder nach England über und schloss sich dort den rebellierenden Baronen an, allen voran Hugh Bigod, dem Earl of Norfolk. Der Earl of Leicester wurde von den englischen Truppen unter der Führung von Richard de Luci abgefangen, die vom Norden, von Schottland, zurückkamen und in der Schlacht bei Fornham vollkommen geschlagen. Heinrichs II. Barone mögen zu ihm gesagt haben: „Es ist ein schlechtes Jahr für Eure Feinde!“ Im Frühjahr 1174 wurde die Rebellion fortgesetzt. David von Schottland, Earl of Huntingdon, der Bruder von Wilhelm dem Löwen, kehrte nach Süden zurück, um die Eroberung von Nordengland zu versuchen, und übernahm die Führung der rebellierenden Barone. William de Ferrers, der Earl of Derby, und einer der rebellischen Barone, brannte die königliche Siedlung Nottingham nieder, während Hugh Bigod in gleicher Weise Norwich anzündete. Heinrich II., der in der Normandie seine Feinde bekämpft hatte, landete am 8. Juli 1174 in England. Seine erste Handlung war es, für den Tod von Thomas Becket, der drei Jahre vorher von einigen von Heinrichs Rittern ermordet worden und bereits zum Heiligen erhoben worden war, Buße zu tun. Am Tag nach der Zeremonie in der Kathedrale von Canterbury, am 13. Juli 1174, wurden Wilhelm der Löwe und viele seiner Anhänger in einem scheinbaren Akt der göttlichen Vorsehung für Heinrich II. in der Schlacht von Alnwick von einer kleinen Truppe von Loyalisten überrascht und gefangen genommen. In Folge dessen war es Heinrich II. möglich, die Opposition gegen ihn aufzurollen; er zog durch die Hochburgen der Rebellen und holte sich deren Kapitulationen ab. Nachdem er die Dinge in England geregelt hatte, kehrte König Heinrich in die Normandie zurück, und einigte sich mit seinen Feinden. Am 30. September „kehrten Heinrich, des Königs Sohn, und seine Brüder zu ihrem Vater zurück und zum Dienst an ihm, ihrem Herrn“.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Die Revolte dauerte 18 Monate und spielte sich in einem großen Gebiet von Süden Schottlands bis in die Bretagne ab. Mindestens zwanzig Burgen in England wurden auf Befehl des Königs geschleift. Viele Städte wurden zerstört und viele Menschen umgebracht. Schande kam über die Berater Heinrichs des Jüngeren, die rebellischen Barone, die die unerfahrenen und unbesonnenen Prinzen manipuliert hatten, um ihre eigenen Träume zu verwirklichen und einen Vorteil für sich zu erreichen. William Marshal, 1. Earl of Pembroke, der während der Revolte Heinrich den Jüngeren unterstützt hatte, sagte: „Verflucht sei der Tag, an dem die Verräter sich zusammentaten, um den Vater und den Sohn auseinander zu bringen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Revolte von 1173–1174 war eine Rebellion gegen den englischen König Heinrich II., die von drei seiner Söhne, seiner Gattin, Eleonore von Aquitanien, und deren Unterstützern angezettelt worden war. Die Rebellion scheiterte nach 18 Monaten. Heinrichs rebellische Familienmitglieder mussten sich seinem fortdauernden Regime unterwerfen und er versöhnte sich wieder mit ihnen.", "tgt_summary": null, "id": 2484465} {"src_title": "Cátia Azevedo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Tolling wurde in Kopenhagen, Dänemark geboren und ist dort aufgewachsen. Er zog in die Vereinigten Staaten um, studierte am Berklee College of Music und schloss das Studium mit Summa cum laude ab. Tolling erhielt in Dänemark den Sankt Annae's Award for Musical Excellence. Außerdem erhielt er Zuwendungen von Queen Margrethe, der Sonning Foundation und dem Berklee Elvin Jones Award. Seit seinem Abschluss am Berklee College of Music toured Tolling mit der Stanley Clarke Band und dem Turtle Island Quartet um die Welt. Tolling hat auch schon mit Al Di Meola, Kenny Barron, Paquito D’Rivera und Leo Kottke zusammen gespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Mads Tolling Quartet.", "content": "Mads Tolling gründete 2007 das Mads Tolling Trio und nahm das Album \"Speed of Light\" (2008) auf. Sechs der elf Titel des Albums sind eigene Kompositionen von ihm. Im Jahr darauf erweiterte Tolling sein Trio um einen Schlagzeuger, seitdem gibt es das Mads Tolling Quartet. Das Quartett hatte bereits folgende Auftritte: in Yoshi’s Oakland, beim Yerba Buena Gardens Festival, beim San Jose Jazz Flavors and Jazz, beim Kuumbwa Jazz, im Throckmorton Theater, in Moody’s Bistro, und beim Russian River Jazz Festival.", "section_level": 2}, {"title": "The Playmaker.", "content": "Auf Mads Tollings zweiter CD-Veröffentlichung \"The Playmaker\", deren Zustandekommen von der Yamaha Corporation of America und der Connolley Music, Inc. unterstützt wurde, wirkten Stanley Clarke, Russell Ferrante und Stefon Harris mit. Sieben der elf Titel des Albums sind Kompositionen von Tolling. Er spielt sein Instrument teilweise wie eine Fiedel, wie ein Saxophon und wie ein akustische und elektrische Violine. \"The Playmaker\" ist eine Reise in Jazz, Fusion, Funk, klassische Musik, dänischen Folk zusammen mit Rock ’n’ Roll Arrangements von Led Zeppelins Titel \"Black Dog\" und Radioheads Titel \"Just\". Das Album \"The Playmaker\", erschienen bei Madsman Records/City Hall, wurde am 20. Oktober 2009 veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen und Anerkennungen.", "content": "Grammy Awards Andere Auszeichnungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Mads Tolling (* 5. Juli 1980 in Kopenhagen) ist ein US-amerikanischer Geiger, Bratschist und Komponist dänischer Abstammung. Als Mitglied des Turtle Island Quartet gewann Tolling Grammy Awards in der Kategorie „Best classical crossover album“ für die Alben \"4+Four\" (2006) und \"A Love Supreme – The Legacy of John Coltrane\" (2008). Tolling hat auch an dem Album \"The Toys of Men\" (2007) von Stanley Clarke mitgewirkt. 2011 war er 1. Violinist des Turtle Island Quartet, Solist in der Band des Bassisten Stanley Clarke und Bandleader seines Mads Tolling Quartet.", "tgt_summary": null, "id": 1207777} {"src_title": "Michael S. Davison", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Der Süden des Countys Armagh galt aufgrund der hier operierenden South Armagh Brigade der Provisional IRA (PIRA) als No-go-Area für britische Sicherheitskräfte und wurde von diesen auch als „Bandit Country“ bezeichnet. Die Stärke der IRA in diesem Gebiet war unter anderem auf den hohen Rückhalt in der überwiegend katholischen Bevölkerung und die Lage des Countys an der Grenze zu Irland zurückzuführen, in welchem viele Sympathisanten und Unterstützer lebten. Zudem konnte das Nachbarland auch als Rückzugsgebiet und Operationsbasis genutzt werden, da britischen Truppen ein Überschreiten der Grenze nicht erlaubt war. Nicht selten erfolgten Angriffe von irischem Territorium aus. In Armagh operierten jedoch auch protestantische Gruppierungen wie die \"Mid-Ulster Brigade\" der Ulster Volunteer Force (UVF) und die \"Glenanne gang\", welcher auch Soldaten des Ulster Defence Regiments (UDR) und Polizisten der Royal Ulster Constabulary (RUC) angehörten. Ab Dezember 1974 fanden Gespräche zwischen den Konfliktparteien statt, die zu einem Waffenstillstand ab Februar 1975 führten. Die IRA wollte ihre Angriffe gegen britische Sicherheitskräfte einstellen, während diese im Gegenzug ihre Fahndungsmaßnahmen reduzierten. Einige Kräfte der Provisionals sahen in den Gesprächen mit den Briten eine Verletzung der Grundsätze der IRA und fürchteten eine Schwächung und Infiltrierung ihrer Organisation während der Friedenszeit. Loyalistische Dissidenten dagegen wollten einen britischen Truppenabzug aus Nordirland und einen damit einhergehenden erheblichen Einflussverlust verhindern. Einige Militärs sahen die IRA bereits in der Defensive und mussten nun ihre Operationen einstellen, was die Befürchtung weckte, die „Provos“ könnten sich erholen und verlorenen Boden gutmachen. In der Folge kam es zu einer Reihe von als sektiererisch bezeichneten Gewaltverbrechen um den Friedensprozess zu unterminieren. Die bekanntesten Vorfälle waren die „Miami Showband killings“ im Juli 1975 an Mitgliedern einer irischen Rockband, der Angriff auf die protestantische Tullyvallan Orange Hall im September 1975 durch eine selbsternannte \"South Armagh Republican Action Force\" sowie die von Protestanten an Katholiken verübten „Reavey and O’Dowd killings“ vom Januar 1976, nur einen Tag vor dem Kingsmill-Massaker.", "section_level": 1}, {"title": "Ablauf des Massakers.", "content": "Das Massaker ereignete sich am 5. Januar 1976 gegen 17:30 Uhr auf der Kingsmill Road zwischen Whitecross und Bessbrook, als ein Kleinbus des Typs Ford Transit an einer schwer einsehbaren Stelle von einem uniformierten Mann gestoppt wurde, welcher aufgrund seines Erscheinungsbildes und Dialekts, für einen britischen Soldaten gehalten wurde. Kurz darauf tauchten weitere Bewaffnete aus den Büschen der Umgebung auf. Der Kleinbus hatte fünf katholische und zehn protestantische Arbeiter einer Textilfabrik aus Glenanne an Bord, wobei vier der Katholiken bereits in Whitecross ausgestiegen waren. Whitecross war am Vortag der Tatort des Mordes an Mitgliedern der katholischen Familie Reavey. Die protestantischen Arbeiter und der verbliebene Katholik waren aus Bessbrook, der Fahrer des Kleinbusses war ein Protestant aus Mountnorris. Die Insassen des Busses mussten aussteigen und sich in einer Reihe aufstellen, wobei der einzige Katholik ausgesondert wurde und sich entlang der Straße entfernen durfte. Auf ein Kommando des Wortführers hin wurden die elf Protestanten durch das Feuer aus halb- und vollautomatischen Gewehren niedergestreckt. Einer der Protestanten überlebte mit 18 Verletzungen und konnte später Angaben zum Hergang des Verbrechens machen. So sollen andere am Boden liegende Überlebende aus nächster Nähe regelrecht exekutiert worden sein. Ein Fluchtfahrzeug der Täter wurde später im irischen County Louth aufgefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Die zehn Todesopfer waren zwischen 19 und 58 Jahren alt und hinterließen 14 Kinder. Die Verantwortung für den Anschlag übernahm die \"South Armagh Republican Action Force\", die erstmals im September 1975 in Erscheinung getreten war und außerhalb der Befehlsgewalt der IRA-Führung operiert haben soll. Da sich die IRA nie zu dem Massaker bekannte, keiner der Täter ausgeforscht werden konnte und zwei Überlebende von einem in englischem Akzent sprechenden Wortführer der Täter berichteten, wird von einigen Stellen eine britische Beteiligung an dem Verbrechen vermutet. Der britische Premierminister Harold Wilson gab als Reaktion auf die ausufernde Gewalt die Entsendung des Special Air Service (SAS) nach South Armagh bekannt, womit die Anwesenheit dieser Spezialeinheit in Nordirland erstmals offiziell bestätigt wurde. Am Tatort wurden etwa 150 Patronenhülsen, Projektile und Fragmente sichergestellt, die mit elf Schusswaffen in Verbindung gebracht werden konnten. Anhand ballistischer Vergleiche wurde festgestellt, dass diese Waffen unter anderem bei 37 Morden und 22 Mordversuchen verwendet wurden. Im Juni 1976 wurde das IRA-Mitglied Raymond McCreesh beim Angriff auf einen britischen Armeeposten in South Armagh verhaftet. Er trug dabei ein Sturmgewehr, welches als eine der Tatwaffen von Kingsmill identifiziert wurde. Da Waffen der IRA von einem Quartiermeister verwaltet und je nach Vorhaben und Verwendungszweck an unterschiedliche Personen ausgegeben wurden, konnte eine Tatbeteiligung von McCreesh an dem Massaker in Kingsmill nicht nachgewiesen werden. Er starb 1981 während des Hungerstreiks im Maze Prison. Im Juni 2011 kam das Historical Enquiries Team (HET) der nordirischen Polizei zu dem Ergebnis, dass die Täter aus den Reihen der Provisional IRA stammten und die Opfer aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit ermordet wurden. 2013 gab Attorney General John Larkin eine Untersuchung zu dem Massaker in Auftrag. Ein auf dem Fluchtwagen in Irland sichergestellter Handabdruck, konnte erst 2016 mit einem 59-jährigen Mann aus dem County Armagh in Verbindung gebracht werden, welcher bereits wegen IRA-Tätigkeiten vorbestraft war. Im Februar 2017 gab der North’s Public Prosecution Service bekannt, dass die vorliegenden Beweise nicht für eine Verurteilung ausreichen würden und gab die Einstellung der strafrechtlichen Verfolgung des Verdächtigen bekannt. Eine Gedenkstätte in Kingsmill erinnert an das Massaker.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kingsmill-Massaker ereignete sich während des Nordirlandkonflikts am 5. Januar 1976 im südlichen County Armagh. Dabei wurden zehn protestantische Männer von Angehörigen der Provisional IRA erschossen. Der Vorfall ereignete sich während eines Waffenstillstandes und galt als Höhepunkt einer Reihe von Morden und Vergeltungsschlägen zwischen katholischen und protestantischen Paramilitärs in dieser Region, welche als „Tit-for-tat“ bekannt wurden. Das Kingsmill-Massaker war eines der opferreichsten, mit Schusswaffen verübten Gewaltverbrechen des Nordirlandkonflikts.", "tgt_summary": null, "id": 1596040} {"src_title": "Peter Msolla", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mykola Stasjuk war Überparteilicher im Generalsekretariat der ukrainischen Zentralna Rada, dem ersten aus der ukrainischen Zentralna Rada gebildeten. Mykola Stasjuk kam 1885 in Jekaterinoslaw in der heutigen Ukraine zur Welt und studierte ab 1903 am Bergbau-Institut in Sankt Petersburg, wo er Mitglied des ukrainischen Studentenbundes, der Revolutionären Ukrainischen Partei und später der Ukrainischen Sozialistischen Revolutionären Partei wurde. Während der Russischen Revolution 1905 war er einer der Organisatoren der Jekaterinoslawer Bauernschaft, wofür er unter Polizeiaufsicht gestellt und im Februar 1908 zu acht Monaten Haft verurteilt wurde. Zwischen 1908 und 1912 veröffentlichte er wissenschaftliche Arbeiten zur ukrainischen Wirtschaft: „Autonomie und Entwicklung der Produktivkräfte in Land“ (1908), „Die Ökonomischen Beziehungen zwischen der Ukraine und Großpolen“ (1911) und „Auswanderung und seine Rolle im wirtschaftlichen Leben der Ukraine“ (1912). Im April Jahre 1917 wurde er auf dem Kongress der ukrainischen Dorfführer zum Vorsitzenden der ukrainischen Bauernverbände und zum Delegierten der Zentralna Rada gewählt. Als die Zentralna Rada am das Generalsekretariat der ukrainischen Zentralna Rada als Exekutivorgan der Ukrainischen Volksrepublik bildete, wurde er dort Generalsekretär für Ernährungsangelegenheiten (Ernährungsminister). Während des Bestehens des Hetmanats übernahm er wieder seine Tätigkeit als Genossenschaftler beim Bauernverband und während des Direktorats der Ukrainischen Volksrepublik leitete er in Kamjanez-Podilskyj die Versorgung der ukrainischen Armee. Nach dem Zusammenbruch der Volksrepublik lebte er bis 1920 im Exil, kehrte dann in die Ukraine zurück und war bei der ukrainischen Akademie der Wissenschaften beschäftigt. Anfang der 1930er Jahre wurde er verhaftet und verbrachte 10 Jahre im Gulag, in Karelien und beim Belomorkanal. Vor Beginn der Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Parkwächter in Mariupol und wurde nach Beginn der deutschen Besatzung am 10. November 1941 Redakteur der „Mariopoler Zeitung“ und Mitglied einer zwischen Juni 1942 und Juni 1943 aktiven antifaschistischen Untergrundorganisation. Im Sommer 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet und erschossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mykola Mykolajowytsch Stasjuk (; * in Jekaterinoslaw, Gouvernement Jekaterinoslaw, Russisches Kaiserreich; † Sommer 1943 in Mariupol, Ukrainische SSR) war ein ukrainischer Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 1456798} {"src_title": "Simon Moulijn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Planung.", "content": "Die Planung der Klasse ging, wie zahlreiche Konstruktionen der Zeit, auf das Deutsch-Britische Flottenwettrüsten zurück. Alarmiert von vermeintlichen Kriegsvorbereitungen des Deutschen Reiches, forderte die Royal Navy mehrere Neubauten von Panzerkreuzern, bekam aber von der Regierung unter Premierminister Asquith 1908 nur die Finanzierung eines Schiffes zugestanden. Als Folge der öffentlichen Debatte wurden in den Commonwealth Staaten Australien und Neuseeland beschlossen, Gelder für je ein Schiff zur Verfügung zu stellen. Das australische Schiff sollte als Gegenleistung bis auf weiteres in der Royal Australian Navy Dienst tun, das neuseeländische Schiff war ein Geschenk. Admiral Fisher entschied sich für eine vergrößerte Invincible-Klasse, bei der man allerdings bessere Schussfelder für die Hauptartillerie erreichen wollte. Dazu wurden die beiden Flügeltürme in der Schiffsmitte weiter auseinander gezogen, so dass sie zur jeweils gegenüberliegenden Schiffsseite besser wirken konnten. Das Gewicht, das für die Panzerung zur Verfügung stand, blieb jedoch gleich, so dass die \"Indefatigable\", im Verhältnis zu ihren größeren Abmessungen, schlechter geschützt war als die Vorgängerklasse. Fisher vertrat zwar die Devise „\"Speed is armor\"“ (Schnelligkeit ist Panzerung), da aber die Vorgängerklasse in der britischen Öffentlichkeit bereits wegen ihrer schwachen Panzerung verspottet wurde, bestimmte Fisher, dass bei der Indefatigable-Klasse auf höchste Geheimhaltung wert gelegt und die Panzerungsdaten nicht veröffentlicht wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Bewaffnung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptartillerie.", "content": "Die Indefatigable-Klasse trug, wie ihre Vorgängerklasse, vier, je etwa 500 Tonnen schwere, Hauptgeschütztürme mit je zwei BL 12 inch Mk X naval gun (30,5-cm-L/45) Geschützen. Die Waffen konnten eine 386 kg schwere, panzerbrechende Granate auf bis zu 22 Kilometer weit entfernte Ziele schießen. Die Feuergeschwindigkeit lag bei bis zu 2 Schuss pro Minute. Die drei vorderen Türme waren auf der gleichen Höhe verbaut, einer auf dem Vorschiff und zwei Flügeltürme mittschiffs. Der einzelne Turm auf dem Achterschiff stand ein Deck tiefer.", "section_level": 2}, {"title": "Mittelartillerie.", "content": "Die Mittelartillerie der Indefatigable-Klasse war in den beiden Deckaufbauten der Schiffe untergebracht. Von sechzehn 10,2-cm Geschützen waren sechs unterhalb der Brücke verbaut, die übrigen zehn standen im hinteren Aufbau, davon vier in Kasematten, die übrigen sechs waren offen aufgestellt. Zwei der offen aufgebauten Geschütze entfernte man jedoch später und rüstete die übrigen mit einem Splitterschutz nach. Die BL 4 inch naval gun Mk VII (10,2-cm-L/50) konnte eine 14 kg schwere Sprenggranate etwa 10 Kilometer weit schießen. Weiter waren die Schiffe nur mit fünf Maschinengewehren bewaffnet.", "section_level": 2}, {"title": "Torpedos.", "content": "Wie zu dieser Zeit noch üblich, wurden auch diese Schlachtkreuzer mit Torpedorohren ausgerüstet, die innerhalb des Rumpfes verbaut waren, eines an Back- und das andere an Steuerbord. Die Rohre konnten 18 Zoll (45-cm) Torpedos aus Öffnungen unterhalb der Wasserlinie verschießen. 18 Torpedos konnten an Bord mitgeführt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Panzerschutz.", "content": "Die Indefatigable-Klasse war an den Seiten mit einem Gürtelpanzer aus Panzerstahl von 102-mm Dicke versehen, der an den besonders gefährdeten Bereichen der Schiffe auf bis zu 152-mm Dicke verstärkt war. An der dicksten Stelle erstreckte er sich etwa einen Meter unterhalb der Wasserlinie und etwa 2,4 Meter darüber. Die Barbetten unter den Türmen waren bis hinunter zum Panzerdeck mit 178-mm gepanzert, die Türme der Hauptartillerie selbst waren an der Front- und an den Seiten ebenfalls mit 178-mm und auf der Oberseite mit 76-mm gepanzert. Wie bei Schlachtkreuzern üblich, war das horizontale Panzerdeck schwächer gepanzert als bei einem Schlachtschiff und nur 38-mm stark. Das darüber liegende Oberdeck hatte zum größten Teil eine Stärke von 25-mm. Die am besten geschützte Position war die gepanzerte Gefechtsbrücke mit 254-mm Dicke an den Seiten und einem etwa 70-mm dicken Dach.", "section_level": 1}, {"title": "Änderungen.", "content": "Bei den Schiffen HMAS \"Australia\" und HMS \"New Zealand\" wurde die Panzerung verändert, indem man die Gürtelpanzerung verkürzte und das gesparte Gewicht in eine Verstärkung des Gürtels auf Höhe der Geschütztürme investierte. Weiter wurde das Panzerdeck um einen halben Zoll verstärkt und über den achteren Turm hinaus verlängert.", "section_level": 2}, {"title": "Maschinen.", "content": "Angetrieben wurde die Indefatigable-Klasse von 31 Babcock & Wilcox-Wasserrohrkesseln, in denen Kohle verbrannt wurde, um Wasser zu verdampfen. Der Dampf trieb anschließend vier Parsons Dampfturbinen an, die ihre Kraft auf vier Wellen und schließlich auf vier Propeller übertrugen. Die Maschinen waren für etwa 45.000 Wellen-PS ausgelegt, was für bis zu 25 Knoten ausreichen sollte. In Erprobungen wurden 1913 für kurze Zeit gar 55.800 Wellen-PS und fast 27 Knoten erreicht. Die Schiffe der Klasse führten bis zu 3400 Tonnen Kohle mit.", "section_level": 1}, {"title": "Schiffe der Indefatigable-Klasse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Indefatigable.", "content": "Die \"HMS Indefatigable\" wurde am 23. Februar 1909 in Devonport auf Kiel gelegt und lief im Oktober 1909 vom Stapel. Sie war 1914 zunächst an der Jagd auf die SMS Goeben im Mittelmeer beteiligt. Im Mai 1916 nahm sie an der Skagerrakschlacht teil. Dort wurde sie in der ersten Phase der Schlacht, beim Duell der deutschen und britischen Schlachtkreuzer, vom Kreuzer SMS Von der Tann unterhalb des hinteren Geschützturms getroffen und explodierte drei Minuten später. 1017 Seeleute wurden getötet.", "section_level": 2}, {"title": "Australia.", "content": "Die \"HMAS Australia\" wurde am 26. Juni 1910 auf Kiel gelegt und lief im Oktober 1911 vom Stapel. Sie war im Krieg zunächst in australischen Gewässern eingesetzt um sie gegen mögliche Angriffe des deutschen Ostasiengeschwader zu verteidigen. Später wurde sie zu dessen Verfolgung abgestellt und nachdem das Geschwader besiegt worden war im Januar 1915 in die Nordsee befohlen. Da sie ihr Schwesterschiff \"New Zealand\" gerammt hatte und dabei beschädigt wurde, verpasste das Schiff die Skagerrakschlacht wegen notwendiger Instandsetzungsarbeiten. Im Dezember 1917 stieß sie mit der HMS Repulse zusammen und musste erneut ins Dock. Im April 1919 verließ das Schiff England und fuhr nach Australien. Da Australiens Marine in der Washingtoner Flottenkonferenz von 1922 der Royal Navy zugerechnet wurde und das Schiff ohnehin als veraltet galt, wurde es 1924 vor Sydney versenkt.", "section_level": 2}, {"title": "New Zealand.", "content": "Die \"HMS New Zealand\" wurde am 20. Juni 1910 auf Kiel gelegt und lief im Juli 1911 vom Stapel. Im Krieg nahm sie 1914 am Seegefecht bei Helgoland teil und war im Januar 1915 teil des britischen Schlachtkreuzergeschwaders beim Gefecht auf der Doggerbank, wo sie wesentlichen Anteil an der Versenkung der SMS Blücher hatte. In der Skagerrakschlacht wurde sie leicht beschädigt. Nach dem Krieg transportierte sie Admiral Jellicoe bei seiner diplomatischen Mission durch das Empire. Wie ihre Schwester HMAS Australia fiel sie den Washingtoner Flottenverträgen zum Opfer und wurde 1922 abgebrochen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Indefatigable-Klasse war eine Klasse von drei Schlachtkreuzern der Royal Navy, die im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurden. Ursprünglich als Einzelschiff geplant, kamen durch die Beschaffung je eines Schlachtkreuzers durch Australien und Neuseeland zwei weitere Schiffe hinzu.", "tgt_summary": null, "id": 1214443} {"src_title": "7500", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dunbar wurde im amerikanischen Bundesstaat Minnesota als Sohn des schottischstämmigen Bankiers Lewis Dunbar und der deutschstämmigen Pfarrerstochter Joh. Emilie Naumann geboren. Zur Schulausbildung ging er nach Deutschland und arbeitete anschließend erst auf einem Gutshof, dann als Kaufmann. Im Anschluss daran studierte er Medizin an der Universität Gießen, wo er 1892 die Staatsprüfung ablegte und Assistent des Hygienikers Georg Gaffky wurde. Er begleitete seinen Chef im September dieses Jahres nach Hamburg, wohin dieser zur Bekämpfung der Choleraepidemie von 1892 gerufen worden war. Als dort am 28. Dezember das Hygienische Institut gegründet wurde, berief man Dunbar auf Empfehlung Gaffkys hin zum Direktor der neuen Einrichtung. Diese Tätigkeit übte er bis zu seinem Tod im Jahr 1922 aus. In dieser Zeit baute er das Institut von einem kleinen Labor zu einer bedeutenden Forschungseinrichtung mit mehr als 100 Mitarbeitern aus. Sein Nachfolger wurde Rudolf Otto Neumann. William Philipps Dunbar begeisterte sich in seiner Freizeit unter anderem für das Segeln und war passionierter Sänger und Musiker. Seinen Mitarbeitern gegenüber galt er als despotisch und unfreundlich. 1892 heiratete er in erster Ehe Nelly Pascoe (* 1872; † 1946), die Tochter des aus Cornwall stammenden Direktors der Gießener Braunstein-Grube, Samuel Pascoe. In zweiter Ehe heiratete er 1914 in Hamburg die Klaviervirtuosin Anita von Hillern-Flinsch (* 1890; † 1977), die seitdem unter dem Namen Anita von Hillern-Dunbar auftrat und nach dem Tod ihres Mannes nach Schweden übersiedelte. Ihre Eltern waren der Freiburger Kaufmann Oskar von Hillern-Flinsch und Charlotte von Hillern. Dunbar hatte aus seiner ersten Ehe zwei Söhne und eine Tochter, aus seiner zweiten Ehe eine weitere Tochter.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungen.", "content": "Da das von Dunbar geleitete Institut zunächst zur Bekämpfung einer Choleraepidemie gegründet worden war, gehörte diese Krankheit sowie die Bekämpfung der Pest zu seinen Forschungsaufgaben. Er erzielte neue Ergebnisse bei der Identifizierung der Erreger und stellte fest, dass diese auch bei gesunden Menschen identifiziert werden können. Diese Erkenntnis war zunächst sehr umstritten, hat sich schließlich aber allgemein durchgesetzt. Ein weiteres Forschungsfeld Dunbars war die Stammesgeschichte von Mikroorganismen, wobei er unter anderem für Algen, Schimmelpilze, Hefen und Bakterien eine verwandtschaftliche Beziehung nachzuweisen versuchte. Als Allergologe beschäftigte er sich beispielsweise mit dem Heuschnupfen, dessen Entstehung durch Pollen er erstmals nachweisen konnte. Seine Forschungen betrafen neben den theoretischen Fragen der Hygiene und der eng damit zusammenhängenden Bakteriologie besonders auch die praktischen Probleme des Fachbereichs. So gilt er als einer der Pioniere der Abwassertechnik und sorgte für diverse Innovationen in der Klärtechnik; sein \"Leitfaden für die Abwasserreinigungsfragen\" von 1907 erschien 1954 in dritter Auflage.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Philipps Dunbar (* 27. Oktober 1863 in Saint Paul (Minnesota); † 19. März 1922 in Heidelberg) war ein US-amerikanisch-deutscher Hygieniker.", "tgt_summary": null, "id": 629683} {"src_title": "Bürgerkrieg in Osttimor 1975", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Tom Taylor, Sohn einer Deutschen, besuchte die Schule in Sunderland, studierte anschließend zunächst an der University of Glasgow, dann ab 1837 in Cambridge und wurde Fellow des Trinity College. Daraufhin ließ er sich in London nieder, wo er 1844–1845 die Professur der englischen Literatur am University College bekleidete. Er gab sie auf, um als Advokat zu praktizieren, und wurde im November 1846 als Anwalt des Middle Temple zugelassen. 1850 trat er in den Staatsdienst und wurde Hilfssekretär, 1854 Sekretär im Gesundheitsamt; als solcher schrieb er \"Lectures on sanitary laws\". Bei der Auflösung des Gesundheitsamts 1858 wurde er in eine Abteilung des Innenministeriums versetzt und trat 1876 in den Ruhestand. Er starb am 12. Juli 1880 im Alter von 62 Jahren in London und wurde auf dem Brompton Cemetery beigesetzt. Schon von Jugend an hatte Taylor Talent für das dramatische Fach bewiesen. Am Lyceum Theatre wurden 1844 vier seiner Possen aufgeführt; 1845 hatte er seinen ersten Erfolg mit \"To parents and guardians\". Seitdem erschienen von ihm über 100 Stücke, teils Originalarbeiten, teils Bearbeitungen nach dem Französischen, aus sämtlichen Gebieten der Farce, des Lustspiels, des Schauspiels und des höheren Dramas. Besonders zeichneten ihn lebhafte, geistreiche Dialoge, treffender Witz, leichte Kombinationsgabe, sowie Bühnengewandtheit aus. Gelegentlich gelang ihm auch der höhere dramatische Stil, wie in den historischen Dramen \"Twixt Axe and crown\" (1870) und \"Joan of Arc\" (1871). Das Beste leistete er im Lustspiel und im bürgerlichen Drama, wenn er sich nicht in das Sensationsstück verlor. Einige Burlesken schrieb er gemeinsam mit Albert Smith und Charles Kenny, und er arbeitete mit Charles Reade bei \"Masks and faces\" (1852) zusammen. Zu Taylors bedeutendsten Dramen, Lust- und Schauspielen gehören außer den schon genannten: Taylor hatte auch eine Karriere als Journalist begonnen, als er Ende der 1830er Jahre erstmals nach London kam. Bald schrieb er Leitartikel für den \"Morning Chronicle\" und die \"Daily News\". Er war Mitarbeiter des \"Punch\" und von 1874 bis 1880 als Nachfolger von Shirley Brooks Leiter dieser Zeitschrift. Ferner besaß er einiges Talent für Malerei und erwarb bedeutenden Einfluss als Kunstkritiker der \"Times\" und des \"Graphic\". Auch wurde er bekannt als Herausgeber von Lebensbeschreibungen englischer Künstler, von denen \"Autobiography of the painter B. R. Haydon\" (3 Bde., 1853), \"Autobiography and Correspondence of C. R. Leslie\" (1860), \"Life and times of Sir Joshua Reynolds\" (begonnen von Leslie, fortgesetzt von Tom Taylor, 1865) und der \"Catalogue of the works of Sir Joshua Reynolds\" (London 1869) Erwähnung verdienen. Er edierte auch mit einem Vorwort \"Pen Sketches from a Vanished Hand, selected from Papers of the late Mortimer Collins\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Tom Taylor (* 19. Oktober 1817 in Bishopwearmouth; † 12. Juli 1880 in London) war ein englischer Dramatiker, Journalist und Biograph. Am bekanntesten ist er als Autor des Schauspiels \"Our American Cousin\" (1858). Während einer Aufführung dieses Stücks im Jahr 1865 in Washington, D.C. wurde der als Besucher anwesende amerikanische Präsident Abraham Lincoln erschossen.", "tgt_summary": null, "id": 1607477} {"src_title": "Rote Madagassische Inselratte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Charakteristik.", "content": "Hochlandkaffee aus Kolumbien ist zu einem Inbegriff von Qualität weltweit geworden. Ein reiches, rundes Aroma, eine gute Fülle und Spuren von leicht süßlichen Nussaromen, das sind die Eigenschaften, die den hochwertigen, kolumbianischen Arabica-Kaffee auszeichnen. Er gehört zu den wenigen sortenreinen Kaffees, die international verkauft und vermarktet werden. Kaffee aus Kolumbien wird in drei Kategorien eingeteilt, die als Qualitätsmaßstab zu verstehen sind: Supremo, Excelso und Usual Good Quality (USG).", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die ersten Kaffeepflanzen kamen 1808 über einen Geistlichen nach Kolumbien, der sie per Schiff von den Französischen Antillen und über Land via Venezuela nach Kolumbien brachte und anpflanzte. Die fruchtbaren Böden und das milde Hochlandklima in Äquatornähe sorgten dafür, dass der Kaffeeanbau in Kolumbien zur Erfolgsgeschichte wurde. So ist Kolumbien weltweit berühmt geworden für seinen Hochland-Kaffee. Mit 12,98 Mio. Sack (779.100 Tonnen) im Kaffeejahr 2016/2017 war das Land drittgrößter Kaffeeexporteur der Welt, nach Brasilien und Vietnam. Kolumbien ist der weltweit größte Produzent von Fairtrade-Kaffee. Die Besonderheit ist, dass der Kaffee hier zwei Mal jährlich geerntet werden kann. Auch hier sind hauptsächlich Kleinbauern für den Anbau von fast ausschließlich Arabica-Bohnen verantwortlich. Die Gesamternte betrug 2016 etwa 810.000 Tonnen. Die erste Ernteperiode dauert von März bis Juni und die zweite von September bis Dezember. Es sind überwiegend Kleinbauern, die fast nur Arabicabohnen in Kolumbien anbauen. Kolumbiens Kaffeeindustrie beschäftigt rund 730.000 Menschen, die meisten davon in den benachteiligten ländlichen Gebieten des Landes.", "section_level": 2}, {"title": "Geographie.", "content": "Die Kaffeezone Kolumbiens ist eine der landschaftlich schönsten Regionen des Landes. Hier findet man Hunderte von Plantagen des milden Kaffees. Weltweit ist Kolumbien der größte Erzeuger von Arabica-Bohnen. Arabica gilt als die edelste Bohne und fast alle Spitzenkaffees bestehen aus reinem Arabica. Diese bestechen durch ein insgesamt sehr rundes Aroma mit Spuren von süßlichen Nussaromen. Die feinsten Bohnen stammen dabei aus dem Hochland um die Großstadt Medellín herum. Die Bohnen von dort erzielen beim Verkauf auch die höchsten Preise. Ideal sind genauso die lokalen Gegebenheiten für den Anbau der Arabica-Bohnen, weil eben in den hohen Bergregionen. Beherrscht wird diese Region von üppiger Vegetation, von den äußerst abwechslungsreichen Landschaften der Zentralkordillere der Anden und einer Vielzahl von Kaffee-, als auch Bananenplantagen.", "section_level": 2}, {"title": "UNESCO-Weltkulturerbe.", "content": "Das Kaffeedreieck ist seit 2011 UNESCO-Weltkulturerbe. Nach Ansicht der UNESCO ist hier das Herz von Kolumbien, genauer gesagt im Valle del Cocora, wo auch noch die bis zu 60 Meter hohen Wachspalmen beheimatet sind, die höchsten Palmen der Welt. Das Kaffeedreieck dehnt sich über sechs Landwirtschaftszonen, 18 städtischen Zentren, 47 Gemeinden und vier Großstädte aus.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Kaffeeanbauregion Kolumbiens (landestypisch spanisch \"Eje Cafetero\" („Kaffeeachse“), auch \"Triángulo del Café\" („Kaffeedreieck“) genannt) befindet sich im Zentrum des kolumbianischen Teils der Andenregion auf einer Höhe zwischen und, etwa 200 km westlich von Bogotá, ziemlich exakt zwischen Medellín und Cali. Es ist eine riesige von Kaffeeplantagen durchzogene hügelige, immergrüne Landschaft und setzt sich aus drei Departamentos zusammen: Caldas, Risaralda und Quindío. Hauptstädte sind Manizales, Pereira und Armenia.", "tgt_summary": null, "id": 1729070} {"src_title": "Kelani-Valley-Schmalspurbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dick Bannister ist der neue Vorarbeiter der \"Ford Logging Company\", einer kanadischen Holzfällertruppe, zu einer Zeit, als aus dem harten Konkurrenzkampf zwischen ihr und der mächtigen \"Consolidated Lumber Company\" ein blutiger Privatkrieg geworden war. Seine Chefin, Miss Edith Ford, kommt zur Inspektion in das Lager der Holzfäller, begleitet von ihrem Bräutigam, einem Arzt. Dick wird von seinen Rivalen angegriffen und für tot liegengelassen. Sein Blutverlust ist so groß, dass eine Blutübertragung notwendig wird. Aber es findet sich dazu kein Freiwilliger, der ihm Blut spenden würde. Daher nimmt der Chirurg einen Wolf als Spender. Nach der Operation suchen Dick Träume heim, in denen er mit einem Rudel gespenstischer Wölfe mitläuft, und die Holzfäller der Konkurrenz von Wölfen getötet werden. Bald sprechen sich diese Träume im Lager herum, bis die meisten Holzfäller zu der Ansicht gelangen, dass Dick ein Werwolf sei. Da will sich Bannister von einer Klippe stürzen, wird aber von Edith gerettet.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "In der Literatur wird der Film häufig als der erste Film zum Thema Lykanthropie in Amerika bezeichnet. Er kann aber allenfalls als der frühest erhaltene Film dieser Art gelten, da es bereits 1913 einen einschlägigen Film mit dem Titel \"The Werewolf\" gegeben hatte, der allerdings Mitte der 1920er Jahre durch einen Brand zerstört worden ist. Das Manuskript schrieb Cliff Hill als „Dr. C. A. Hill“. Es wurde von Bennett Cohen für den Film bearbeitet. Die Photographie besorgte R. Leslie Selander, der später ein bekannter Kameramann für Western wurde. Der Film wurde von der Lee-Bradford Corporation verliehen und am 16. Dezember 1925 in Amerika uraufgeführt. Dort hieß er bisweilen auch \"Wolfsblood\".", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die zeitgenössischen Besprechungen in Zeitungen und Magazinen lobten übereinstimmend die Schauspielkunst in \"Wolf Blood\" und waren sich auch darin einig, den behandelten Gegenstand befremdlich zu finden. „Probably one of the strangest stories ever filmed“, schrieb ein britisches Blatt nach der Erstaufführung des Films, und nahezu alle anderen Kritiken benutzten ebenfalls Wörter wie „startling“ und „unique“ zur Beschreibung des Gesehenen. Es gibt in \"Wolf Blood\" keine Verwandlungsszene. Anders als ihre deutschen oder skandinavischen Mitbewerber scheuten sich die amerikanischen Filme vor dem Erscheinen von „Dracula“ und „Frankenstein“ (1931), das Übernatürliche in ihre Darstellung aufzunehmen. Die amerikanischen Drehbücher neigten vielmehr dazu, scheinbar Übernatürliches durch menschliches Eingreifen, Missverständnis oder Nervenzusammenbruch zu erklären. Das ist auch hier der Fall. Das medizinische Thema der Blutübertragung scheint sich seit der Zeit des Ersten Weltkrieges auch im deutschen Film einer gewissen Aktualität erfreut zu haben. Bereits 1915 war bei der Deutschen Bioskop ein Film mit Paul Wegener entstanden, in dem das übertragene Blut eines Verbrechers den Empfänger ebenfalls zum Verbrecher werden lässt. Um 1920 wurden dann Filme mit Titeln wie \"Madame X und die ‚Schwarze Hand‘\", \"Dämon Blut\" und \"Vergiftetes Blut\" gedreht, in denen durch eine Transfusion mit dem Blute auch nachteilige charakterliche Eigenschaften übertragen werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wolf Blood: A Tale of the Forest ist ein amerikanisches Stummfilmdrama, das George Chesebro und Bruce Mitchell nach einem Manuskript von Cliff Hill 1925 für die unabhängige Ryan Brothers Productions realisierten. Chesebro übernahm auch die Hauptrolle des Dick Bannister.", "tgt_summary": null, "id": 401187} {"src_title": "William Petre", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der junge hochgewachsene, stämmige, adlige Ich-Erzähler Missail Alexejitsch Polosnew wird von seinem Vater, dem „talentlosen“ Stadtarchitekten, durchgeprügelt, nachdem er wieder eine Stellung leichtfertig aufgegeben hat. Missail muss während der Prügelstrafe strammstehen. Unbekümmert, seine kühn erlangte Freiheit genießend, malt Missail für das Liebhabertheater der reichen Gutsbesitzerfamilie Ashogin Bühnenbilder und fällt dem Rettich – das ist Andrej Iwanow, Inhaber einer Malerwerkstatt – beim Malen angenehm auf. Die süße Freiheit währt nicht lange. Missails 26-jährige Schwester Kleopatra, der neuerlichen Entlassung des lieben Bruders wegen entsetzt, will helfen. Über deren Freundin Anjuta Blagowo, Tochter des langjährig amtierenden stellvertretenden Präsidenten am Kreisgericht, gelingt der Kontakt zu dem steinreichen Eisenbahningenieur Wiktor Iwanytsch Dolshikow. Missail geht artig zum vereinbarten Vorstellungsgespräch hin. Dolshikow braucht für den Bau der Bahnlinie Arbeiter aus der Gegend. Also kann er Schreiberlinge wie den Bittsteller nur verachten. Glücklicherweise hat Missail einmal im Telegraph­enamt gearbeitet; kann also den Morseapparat bedienen. Missail darf in der künftigen Bahnstation Dubetschnja anfangen und trifft dort auf Iwan Tscheprakow, seinen Schulfreund vom Gymnasium. Iwan ruft Missail mit seinem Spitznamen „kleiner Nutzen“. Letzteren hatte Missail aus Schuljunge abbekommen, als er gefangene Zeisige nicht gewinnbringend verkaufen konnte. Die blasse, hustende Kleopatra, zumeist um den Bruder besorgt, sucht ihn – mit Anjuta Blagowo und deren Bruder, dem Mediziner Blagowo – in der Station Dubetschnja auf. Der Arzt ist der erste gebildete Mann, dem Missail in der Stadt begegnet ist. Der Ingenieur Dolshikow ist mit Missails „Arbeit“ sehr unzufrieden und entlässt den Angestellten. Zum Glück wird der Arbeitslose vom Malermeister Rettich als Arbeiter eingestellt. Missail schuftet wie ein Ackergaul; streicht hauptsächlich Dächer. Anjuta Blagowo schämt sich, als Missail ihr in der Stadt mit Eimer und Pinsel entgegenkommt. Hingegen ihr Bruder, der Arzt, achtet körperliche Arbeit. Auf Betreiben des empörten Vaters zitiert der Gouverneur Missail zu sich. Der oberste Beamte in der Stadt erklärt dem nach Farbe und Terpentin riechenden jungen Mann, sein Auftreten sei dem eines Adligen unwürdig. Er möge sich doch in eine andere Stadt begeben. Der Vater entzieht dem Sohn Missail seinen Segen. Marija Wiktorowna Dolshikowa, die um die 25-jährige Tochter des Ingenieurs, eine schöne, üppige Blondine, nach der letzten Pariser Mode gekleidet, meint Missail gegenüber, er sei der interessanteste Mann der Stadt geworden. Zwischen beiden entsteht eine Liebesbeziehung. Marija, Mascha gerufen, bekommt von ihrem Vater in Dubetschnja ein Gut geschenkt. Auf einmal ist Ingenieur Dolshikow – offenbar seiner Tochter zuliebe – gegenüber Missail die Freundlichkeit selber. Der Malergeselle Missail wird in Dubetschnja Landwirt. Er heiratet Mascha. Kleopatra kommt zur Hochzeit. Der Vater bleibt fern, ist aber mit der Verbindung einverstanden. Missail gesteht Mascha, dass er vor gar nicht allzu langer Zeit von seinem Vater geschlagen worden war. Als der alte Architekt Polosnew in Dubetschnja nach dem Rechten sehen möchte und lediglich seine Schwiegertochter antrifft, schickt ihn diese – eingedenk der letztens verabreichten Prügelstrafe – fort. Während der Heumahd schmerzt Missail von der ungewohnten Arbeit am nächsten Morgen der ganze Körper. Die Bauern in Dubetschnja erkennen die Arbeit des Städters Missail nicht an und betrügen ihn und Mascha nach Strich und Faden. Mascha hält es auf dem Dorf nicht länger aus und geht in die Stadt zurück. Missail bleibt, bis er erkennt, seine Ehe über ein reichliches halbes Jahr hinweg war in Maschas Leben weiter nichts als eine Episode. Mascha geht mit dem Vater in die Staaten. Kleopatra verbirgt ihr Leben sorgfältig vor ihrem Bruder. Sie liebt Dr. Blagowo – einen verheirateten Mann, der Kinder hat. Kleopatra begehrt gegen den Vater auf. Der Architekt droht auch der Tochter mit dem Entzug seines Segens. Beinahe wäre die von Dr. Blagowo Schwangere vom Vater verprügelt worden. Mittellos kommen Missail und Kleopatra bei Rettich unter. Missail, der Edelmann, hantiert weiter mit Eimer und Farbe; steigt in der Stadt zum besten Handwerker nach Rettich auf. Die Kunden siezen ihn achtungsvoll. Kleopatra bringt ein Mädchen zur Welt und stirbt. Jahre vergehen. An Feiertagen nimmt Missail seine kleine Nichte bei der Hand und geht mit ihr spazieren. Außerhalb der Stadt suchen beide auf dem Städtischen Friedhof das Grab Kleopatras auf. Manchmal begleitet Tante Anjuta die beiden Spaziergänger ein Stück des Weges. Sobald sich die drei wieder der Stadt nähern, nimmt Anjuta errötend Abschied und geht allein heim. Verwendete Ausgabe:", "section_level": 1}], "src_summary": "Mein Leben (, \"Moja schisn\") ist eine Erzählung des russischen Schriftstellers Anton Tschechow, die vom Oktober bis Dezember 1896 in der \"Monatlichen Literaturbeilage\" zur Sankt Petersburger Zeitschrift \"Niwa\" erschien. Zu Lebzeiten des Autors wurde der Text ins Dänische, Deutsche, Finnische, Schwedische, Serbokroatische, Tschechische und Ungarische übertragen.", "tgt_summary": null, "id": 1022783} {"src_title": "Julius Theodor Grunert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Gény wurde als viertes von zwölf Kindern des lothringischen Forstaufsehers Alfred Gény geboren. Nach dem Abitur 1878 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Nancy. Dort erwarb er nach seinem Diplom am 16. März 1885 seinen Doktortitel. Ab November 1887 lehrte er als Dozent in Algier, wo er am 12. April 1889 von der dortigen Universität zum Professor für römisches Recht ernannt wurde. Im November 1890 folgte er einem Ruf der Universität Dijon auf einen außerordentlichen Lehrstuhl; zum 1. Dezember 1892 wurde er dort zum ordentlichen Professor für Zivilrecht ernannt. Im November 1901 wechselte er an die Universität Nancy, wo er bis zu seiner Emeritierung 1931 lehrte und forschte. Von 1919 bis 1925 war er Dekan der dortigen juristischen Fakultät. Gény gilt als einer der bedeutendsten Rechtstheoretiker des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Das Rechtsverständnis seiner Zeit war geprägt durch einen strengen Rechtspositivismus. Die Lehre vertrat überwiegend die Ansicht, der Gesetzgeber habe alle zu regelnden Probleme bereits positiv entschieden. Gesetzeslücken seien streng aus dem Wortlaut der Norm zu schließen. Einzig mögliches Rechtsfortbildungsinstrument war damit die Analogie und der Umkehrschluss. Gény vertrat wie auch einige seiner Zeitgenossen (unter anderem Léon Duguit und Maurice Hauriou) die Ansicht, der Gesetzgeber könne wegen der Komplexität und des Umfangs der gesamten Gesellschaft gar nicht alle möglichen Sachverhalte präsumtiv regeln. Insbesondere der Richter als vorrangiger Rechtsanwender sei daher berufen, etwaig auftretende Gesetzeslücken nach Billigkeit und allgemeinem Wohl zu schließen. Diese Ansicht hat auch im in diesem Zeitraum entstandenen Bürgerlichen Gesetzbuch in BGB Eingang gefunden. Génys Lehre hatte auch großen Einfluss auf die deutsche Freirechtsschule. Zudem hatte er maßgeblichen Anteil an der Schaffung des polnischen ZGB und des schweizerischen Obligationenrechts.", "section_level": 1}], "src_summary": "François Gény (* 17. Dezember 1861 in Baccarat; † 16. Dezember 1959 in Nancy) war ein französischer Rechtsgelehrter und einer der geistigen Väter der modernen Methodenlehre.", "tgt_summary": null, "id": 1920612} {"src_title": "Frauen in Osttimor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hawking wuchs zusammen mit ihren beiden Brüdern in Cambridge auf. Als Kind verbrachte sie einige Jahre in Pasadena, Kalifornien. Als Erwachsene übernahm sie große Verantwortung gegenüber ihrem an amyotropher Lateralsklerose (ALS) leidenden Vater und kümmerte sich um ihn. Lucy Hawking studierte Französisch und Russisch an der University of Oxford; sie verbrachte 1992 mehrere Monate in Russland. Nach dem Abschluss begann sie ein Journalistikstudium an der City, University of London. Während ihres Studiums beschloss sie, sich der Schriftstellerei zu widmen. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Journalistin für die Zeitschrift \"New York\" und die Zeitungen \"Daily Mail, The Daily Telegraph, The Times, Evening Standard\" und \"The Guardian\" sowie als Radiojournalistin. Ihre ersten beiden Romane veröffentlichte sie 2004 (\"Jaded\") und 2005 (\"Run for Your Life\"). Anschließend schrieb sie Kinderbücher. 2007 erschien \"Der geheime Schlüssel zum Universum\", die Abenteuergeschichte des Jungen George, der durch ein vom Computer erschaffenes Portal schlüpft und um das Sonnensystem fliegt. Sie verfasste das Buch zusammen mit ihrem Vater und der Unterstützung seines früheren Studenten Christophe Galfard. Es wurde in 38 Sprachen übersetzt und in 43 Ländern publiziert. Das zweite Kinderbuch, \"Die unglaubliche Reise ins Universum\", wurde zwei Jahre später veröffentlicht. Die Buchreihe wurde mit \"George and the Big Bang\" (2011) und \"George and the Unbreakable Code\" (2014) fortgesetzt. Lucy Hawking war von 1998 bis 2004 mit Alex Mackenzie Smith verheiratet. Sie hat einen Sohn, bei dem Autismus diagnostiziert wurde, woraufhin sie begann, sich für Menschen mit Autismus einzusetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Im April 2008 beteiligte sie sich zum fünfzigsten Geburtstag der NASA an einer Vortragsreihe mit Beiträgen über Kinder, Wissenschaft und Bildung. Motiviert durch ihre Erfahrungen bei den Lesereisen mit ihrem Werk \"der Geheime Schlüssel\", dienten ihre Vorträge dazu, Kinder bereits in frühem Alter für die Wissenschaft zu motivieren.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "In deutscher Übersetzung:", "section_level": 1}], "src_summary": "Lucy Hawking (geboren am 2. November 1969) ist eine englische Journalistin und Autorin. Sie ist die Tochter des Physikers Stephen Hawking und der Autorin Jane Wilde Hawking.", "tgt_summary": null, "id": 1533366} {"src_title": "Stephen Lewis (Schauspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "André wurde am 2. Mai 1750 in London geboren. Seine Eltern waren die Hugenotten Antoine André, ein Händler aus der Schweiz und Marie Louis Girardot aus Paris, Frankreich. Er wurde in der St. Paul’s School in London, der Westminster School und der Universität Genf ausgebildet, ging anschließend zur British Army und trat den Royal Fusilieres in Kanada als Leutnant bei (1774). Nachdem er von der Kontinentalarmee gefangen genommen worden war, wurde er in einem Gefangenenaustausch befreit und 1778 zum Major ernannt. Er lebte in kolonialer Gesellschaft in Philadelphia und New York. Er sprach fließend Englisch, Deutsch und Italienisch und war ein begabter Zeichner.", "section_level": 1}, {"title": "Geheimdienstarbeit, Gefangennahme und Exekution.", "content": "1779 trat André dem britischen Geheimdienst bei. Später machte er durch Peggy Shippen die Bekanntschaft mit Benedict Arnold. Arnold, als er West Point kommandierte, machte ihm das Angebot, für 20.000 Pfund Sterling (umgerechnet heute etwa 3,5 Millionen US-Dollar) die Pläne vom Fort (West Point) auszuhändigen. Diese Pläne würden helfen, Neuengland von dem Gebiet der Vereinigten Staaten abzutrennen. John André ging zur Besprechung nach West Point und stimmte den Bedingungen Arnolds zu. Diese Intrige scheiterte, als André von Pelzhändlern bei der Rückreise in Verkleidung mit falschen Papieren, die von Benedict Arnold bereitgestellt worden waren, gefangen genommen wurde. Er wurde später von einem Kriegsgericht als Spion zum Tode durch den Strang verurteilt und am 2. Oktober 1780 in Tappan (New York) hingerichtet. Sein Leichnam wurde nach London verschifft und in der Westminster Abbey beigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Nachleben.", "content": "Er wurde 2014 in der Serie \"\" von JJ Feild gespielt.", "section_level": 1}], "src_summary": "John André (* 2. Mai 1750 in London; † 2. Oktober 1780 in Tappan, New York) war ein Offizier der British Army. Er wurde als Spion im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg von der Kontinentalarmee gehängt, weil er die Pläne des Forts bei West Point mit Hilfe des amerikanischen Generals Benedict Arnold an die Briten hatte übergeben wollen.", "tgt_summary": null, "id": 1917778} {"src_title": "Sydney Bufton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Nach der Eroberung von Mallorca mit der Einnahme der Hauptstadt Mādina Mayūrqa am 30. Dezember 1229, ließ Jakob I. an der Menorca gegenüberliegenden Nordostküste riesige Feuer entfachen, um so die Anwesenheit eines riesigen Heeres vorzutäuschen und damit die islamischen Menorcaner einzuschüchtern und an den Verhandlungstisch zu zwingen. Nachdem der letzte moslemische Widerstand auf Mallorca schließlich im Jahr 1231 gebrochen war, sandte Jakob I. sodann drei Botschafter – Berenguer de Santa Eugenia, Don Assalit de Gudar und Don Pere Maça – nach Menorca, um über dessen Unterwerfung unter die Krone von Aragonien zu verhandeln.", "section_level": 1}, {"title": "Vertrag.", "content": "Im Vertrag von Capdepera, der in mittelalterlichem Latein verfasst wurde und nach dem gleichnamigen Kap von Capdepera auf Mallorca benannt wurde, erkannte der Almohadenqādī auf Menorca die Oberhoheit des katalanisch-aragonesischen Königs an, der ihm im Gegenzug weitgehend politische Autonomie, eine militärische Schutzgarantie sowie freie Religionsausübung zusagte. Diese Schutzgarantie war jedoch mit einer jährlichen Tributzahlung Menorcas verknüpft, welche sich über 3.000 Scheffel Weizen, 100 Kühe und 500 Ziegen oder Schafe belief, später kamen dann noch zwei Zentner Frischbutter und 200 Goldmünzen (Byzantiner) für den Viehtransport hinzu. Dem Vertragsabschluss vorausgegangen war ein Treffen zwischen dem Qādī, Abu Uthman Said ibn Hakam al-Quraschi, den Scheichs und dreihundert weiteren einflussreichen Personen auf Menorca, in welchem die Übereinkunft getroffen wurde, den Vasallenstatus gegenüber dem neuen Kِönig von Mallorca anzunehmen. Die eigentliche Antriebskraft hinter dem Vertrag mit Jakob I. soll Abu Uthman gewesen sein, obwohl dies aus dem Text so nicht zu entnehmen ist. Abu Abd Allah Muhammad wurde dann ihm Jahr 1234 von Abu Uthman vom Thron gestürzt, welcher sich alsbald zum Raʾīs erklärte, die Vertragsbedingungen aber weiterhin erfüllte. Die jährlichen Tributzahlungen gingen nach dem Tod von Jakob I. im Jahr 1276 an Jakob II. und endeten erst mit der Eroberung von Menorca im Jahr 1287. Der Vertrag besitzt Ähnlichkeiten mit einem muslimischen Ahd, jedoch mit vertauschten Partnern und den Muslim als unterlegener Partei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Im Vertrag von Capdepera, der am 17. Juni 1231 zwischen Jakob I. von Aragón und dem almohadischen Qādī von Menorca Abu Abd Allah Muhammad ibn Ahmad ibn Hischam geschlossen wurde, ist die Unterwerfung des muslimischen Inselstaats unter die Oberhoheit der Krone von Aragonien festgehalten.", "tgt_summary": null, "id": 998371} {"src_title": "Meggernie Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spiel und Spielregeln.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ziel.", "content": "Ziel ist es, bis zum Schluss als letzter (bei Teamplay mit den Mannschaftskameraden) im Gaga-Spielfeld („Pit“) zu bleiben und die anderen Spieler/Teams hinaus werfen, indem man sie mit dem Ball am Knie oder unterhalb abtrifft.", "section_level": 2}, {"title": "Vorbereitung.", "content": "Alle stellen sich an der Bande in dem achteckigen Spielfeld auf. Eine Hand berührt die Bande.", "section_level": 2}, {"title": "Das Spielfeld.", "content": "Das Spielfeld (auch „Pit“ genannt) besteht aus einer achteckigen Arena. Die Bandenlänge kann variieren von 1,70 m bis zu 2,70 m, so dass sich ein Spielfelddurchmesser der äußeren Diagonalen von 4,40 m bis 7,00 m ergibt. Bei einer Bandenlänge von 2,50 m und einem Durchmessen von 6,50 m können 20 bis 40 Spieler gut spielen. Die Höhe der Banden ist typischerweise zwischen 70 cm und 110 cm hoch, um herausstürzen aus dem Gaga-Pit zu vermeiden. Gagaball kann auf verschiedenen Untergründen gespielt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Der Ball.", "content": "Gagaball kann mit unterschiedlichen Bällen gespielt werden. So kommen Fuß-, Volley-, Dodge-, oder Softbälle zum Einsatz. Der Ball sollt aber nicht zu hart sein und gut springen können. Bewährt haben sich Vinylbälle mit einer Größe von ca. 22 cm Durchmesser.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Eine gesicherte zeitliche oder räumliche Herkunft ist aus den Quellen nicht erschließbar und es ranken sich Legenden um die Ursprünge des Spiels. Es wurde in den 60er und 70er Jahren in vielen jüdischen/israelischen Summercamps in den USA gespielt und erhielt dort den hebräischen Namen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Spiel ist sehr populär bei Kindern in den USA. Neben den jüdischen US-Camps wird es in sehr vielen Summercamps, Pfadfinderlagen und christlichen Camps gespielt. Auch gibt es Gagaball in Grundschulen, Mittelschulen und Jugendeinrichtungen. Die New York Times schrieb 2012, dass zur Überraschung der Eltern, die sich an das Spiel aus Ihrer Jugendzeit erinnerten, Gaga-Ball nun mainstream geworden ist. Auch spielen mittlerweile Studenten Gagaball an Colleges und Unis. In New York und in New Jersey gibt es GaGa-Ball Center. In Freizeit- und Sommereinrichtungen wird Gagaball mittlerweile auch in Kanada und Schweden gespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Gagaball in Deutschland.", "content": "In Deutschland ist Gagaball noch relativ unbekannt. Der CVJM lernte das Spiel auf einen internationalen Festival in Prag kennen und verbreitet seit 2013 das Spiel in seinen Gruppen. In München wurde 2013 in einem Jugendzentrum eine feste Gagaball-Arena aufgestellt. Seit 2014 ist Gagaball mit einer mobilen Arena fester Bestandteil von Ferienprogrammen und mobilen Einsätzen. Einzelne Zeltlager und kirchliche Gruppen, in Deutschland haben bereits ein Gaga-Ball-Spielfeld. Evangelische Freikirchen erwähnen das Spiel 2015. 2016 wurde Gagaball mit 400 Kindern bei einer Kindersportveranstaltung in Berlin gespielt, die der Basketballverein Alba Berlin für Kindertagesstätten ausgerichtet hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gagaball oder Gaga-Ball ( und andere Sprachen: \"Ga-ga\" bzw. \"Ga-ga-Ball,\" wobei die Schreibweise in weiteren Schreibvarianten uneinheitlich verwendet wird, ; Bedeutung für „Ga-ga“ wörtlich: „Antippen-antippen“ oder „Berühren-berühren“) ist ein Ball- und Bewegungsspiel mit variabler Anzahl von Spielern, das mit einem Ball in einem achteckigen Spielfeld mit Banden von unterschiedlicher Länge gespielt wird. Es ist eine Völkerball- oder Dodgeball-Variante. Im Gegensatz zu Völkerball kann man mit mehr als zwei Teams spielen oder es spielt jeder gegen jeden. Das Spielfeld ist nicht geteilt und es gibt auch keine Fänger oder König. Generell wird nicht versucht den Ball zu fangen, sondern der Ball wird in Bodennähe gespielt. Der Ball wird mit der flachen Hand oder Faust geschlagen. Ziel des Spiels ist es, als Letzter im Spielfeld zu bleiben. Mitspieler sind abgetroffen, wenn Sie der Ball auf oder unter dem Knie trifft. Spieler dürfen ausweichen, springen oder sich mit den Händen vor dem Abtreffen schützen. Das Spiel kann von einer Gruppe, von einzelnen Spielern oder mit Teams gespielt werden.", "tgt_summary": null, "id": 1839947} {"src_title": "Barsi Light Railway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie und Privates.", "content": "Holly Holm ist die Tochter von Tammy Bredy und Roger Holm, einem Priester, was ihr den späteren Kampfnamen „The Preacher's Daughter“ einbrachte. Sie hat zwei ältere Brüder, besuchte die Manzano High School und danach ein Jahr lang die University of New Mexico, zudem arbeitete sie als Kellnerin und Chiropraktik-Assistentin. Seit April 2012 ist sie mit dem ebenfalls aus Albuquerque stammenden Jeff Kirkpatrick verheiratet.", "section_level": 1}, {"title": "Kickboxen.", "content": "Holly Holm begann im Alter von 16 Jahren mit dem Kickboxen und bestritt mit 18 Jahren ihren ersten Kampf. Bei den Amateuren blieb sie in acht Kämpfen ungeschlagen und gewann 2001 in Kansas das \"USA National Championship Tournament\" der IKF im Weltergewicht. Zwischen Juni 2002 und August 2003 bestritt sie drei Profikämpfe und gewann zwei davon.", "section_level": 1}, {"title": "Boxen.", "content": "Ihr Debüt als Profiboxerin gab sie im Januar 2002 in Albuquerque. Im Laufe ihrer Karriere besiegte sie unter anderem 2005 Christy Martin (Bilanz: 46-3) und Mia St. John (42-5), 2008 Mary Jo Sanders (25-0), sowie 2009 Myriam Lamare (16-2) und Duda Yankovich (11-0). Im Dezember 2011 verlor sie durch Knockout gegen Anne Sophie Mathis (25-1), gewann jedoch den direkten Rückkampf im Juni 2012 einstimmig nach Punkten. Sie beendete ihre Boxkarriere im Mai 2013 nach einem Sieg gegen Mary McGee (20-1). Holly gewann zahlreiche Titel in verschiedenen Gewichtsklassen, darunter die Weltmeistertitel der Verbände IBA, WIBA, GBU, IFBA, WBF, WBA- und WBC im Weltergewicht. Insgesamt gewann sie 33 von 38 Kämpfen, davon neun durch Knockout, bei drei Unentschieden und zwei Niederlagen. Ihre erste Niederlage hatte sie 2004 durch Kampfabbruch aufgrund einer Cutverletzung gegen Rita Turrisi erlitten. Laut BoxRec-Datenbank gilt Holly Holm als die erfolgreichste Boxerin im Weltergewicht aller Zeiten und erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. So wurde sie unter anderem vom Ring Magazine 2005 und 2006 jeweils zur „Boxerin des Jahres“ gewählt und fand 2013 Aufnahme in die \"New Mexico Boxing Hall of Fame\".", "section_level": 1}, {"title": "Mixed Martial Arts.", "content": "Noch während ihrer Boxkarriere bestritt sie im März 2011 ihren ersten MMA-Kampf und wechselte erst nach zwei weiteren Kämpfen endgültig zum MMA. Sie gewann drei Kämpfe bei \"Fresquez Productions\", einen bei \"Bellator MMA\" und drei bei der \"LFC\", wobei sechs ihrer Siege durch Leg-, Body-, oder Head-Kicks und einer durch einstimmige Punktwertung zustande kamen. Bei ihrem letzten dieser Kämpfe gewann sie den LFC-Meistertitel im Bantamgewicht durch T.K.o. gegen die Brasilianerin Juliana Werner (7-3). Im Juli 2014 unterzeichnete sie einen Vertrag bei der UFC und gewann im Februar und Juli 2015 jeweils nach Punkten gegen Raquel Pennington und Marion Reneau. Im November 2015 kämpfte sie als klare Außenseiterin bei der \"UFC 193\" in Melbourne gegen Ronda Rousey (12-0) um die UFC-Weltmeisterschaft im Bantamgewicht. Holly Holm beherrschte den Kampf jedoch deutlich und besiegte Rousey durch einen Head-Kick in der zweiten Runde. Mit 56.214 Zusehern vor Ort, war es zudem die bis dahin zuschauerstärkste UFC-Veranstaltung der Geschichte. Bei den World MMA Awards im Februar 2016 wurde Holm in den Kategorien „Kämpferin des Jahres“, „Durchbruch des Jahres“, „Knockout des Jahres“ und „Überraschung des Jahres“ ausgezeichnet. Im März 2016 verlor sie ihre erste Titelverteidigung durch einen „Rear Naked Choke“ in der fünften Runde gegen Miesha Tate (17-5). Im Juli 2016 verlor sie nach Punkten gegen Walentyna Schewtschenko (12-2) und im Februar 2017 nach Punkten gegen Germaine de Randamie (6-3). Aufgrund angeblicher Unsportlichkeiten von Randamie erhob Holm nach dem Kampf Einspruch bei der \"New York State Athletic Commission\" (NYSAC), die jedoch nach Sichtung des Videomaterials keinen Regelverstoß feststellen konnte und das Kampfergebnis bestätigte. Bei der UFC Fight Night 111 im Juni 2017, besiegte sie Bethe Correia (10-2) durch Knockout in der dritten Runde. Gegen Cristiane Justino unterlag sie im Dezember 2017, im Hauptkampf der UFC 219, nach Punkten.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kickboxen.", "content": "Bilanz: 8 Siege – 1 Niederlage – 2 Unentschieden", "section_level": 2}, {"title": "Boxen.", "content": "Bilanz: 33 Siege – 2 Niederlagen – 3 Unentschieden", "section_level": 2}, {"title": "Mixed Martial Arts.", "content": "Bilanz: 12 Siege – 4 Niederlagen", "section_level": 2}], "src_summary": "Holly Rene Holm-Kirkpatrick (* 17. Oktober 1981 in Albuquerque, New Mexico) ist eine US-amerikanische Mixed-Martial-Arts-Kämpferin und ehemalige Boxerin. Sie gilt als eine der besten Boxerinnen aller Zeiten und gewann 21 WM-Kämpfe in drei Gewichtsklassen. 2015 schlug sie Ronda Rousey beim Kampf um den UFC-Titel im Bantamgewicht. Sie ist damit der erste Kampfsportler überhaupt, der Weltmeistertitel im Boxen und Mixed-Martial-Arts gewinnen konnte.", "tgt_summary": null, "id": 256228} {"src_title": "Khandwa (Distrikt)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Johnson liegt zentral im Lamoille County, in einem rauen Gebirgsteil der Green Mountains, und wird vom North Branch Lamoille River in westlicher Richtung durchflossen. In ihn mündet der aus nördlicher Richtung kommende Gihon River. Das Gebiet der Town ist hügelig, der höchste Berg ist der im Südosten liegende, 636 m hohe Caper Hill.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "Die Hauptsiedlung in der Town Johnson ist das \"Village\" Johnson.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die mittlere Durchschnittstemperatur in Johnson liegt zwischen −9,44 °C (15 °Fahrenheit) im Januar und 18,3 °C (65 °Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 9 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Mitte Oktober und Mitte Mai liegen mit mehr als zwei Metern etwa doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA. Die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA, zwischen September und Mitte Dezember sogar deutlich darunter.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der erste Grant für die Gegend wurde um 1780 an einen Mann namens Brown, einem der ersten Siedler in Jericho vergeben. Brown zog mit seiner Familie in das Gebiet und nannte die Town \"Brownville\". Im Herbst des Jahres 1780 wurde er mit seiner Familie von Indianern gefangen genommen, nach Kanada verschleppt und dort an die Briten verkauft. Noch bevor er zurückkehren konnte, wurde der Grant erneut vergeben, da Brown die Gebühren noch nicht entrichtet hatte. Der Grant für Johnson wurde am 27. Februar 1782 an Samuel William Johnson und weitere. Dies wurde erst viel später, am 2. Januar 1792, durch den Gouverneur bestätigt. Nach Brown war der erste Siedler im Jahr 1784 Samuel Eaton. Der Lamoille aber vor allem der Gihon River boten gute Standorte für Mühlen, so dass schnell mehrere Mühlen gebaut wurden. Die erste Mühle lag an den Wasserfällen nördlich der Power House Bridge. Die Wollmühle wurde im Jahr 1836 gebaut. Im Jahr 1856 bekam Johnson ein Teil des Landes der Town Sterling und im Jahr 1894 wurde das Village Johnson zu einem \"incorporated village\" erklärt. Heute stellen die Town und das Village eigenständige Verwaltungseinheiten dar. Die wirtschaftliche Grundlage der Town änderte sich von der Land- und Forstwirtschaft durch die angrenzenden Skigebiete in Stowe und Cambridge hin zum Tourismus. Ein weiterer großer Arbeitgeber ist das \"Johnson State College\" und im Jahr 1984 wurde das \"Vermont Studio Center\" gegründet.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Verkehrsanbindung der Gemeinde erfolgt über die Vermont Route 15, die entlang des Lamoille Rivers in West-Ost-Richtung verläuft, von Waterville im Westen nach Hyde Park im Osten, sowie die Vermont Route 100C, die von der Vermont Route 15 in nördlicher Richtung abzweigt.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Es gibt kein Krankenhaus in Johnson. Das nächstgelegene Hospital ist das \"Copley Hospital\" in Morrisville.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Johnson gehört mit Belvidere, Cambridge, Eden, Hyde Park und Waterville zur \"Lamoille North Supervisory Union\". Die \"Johnson Elementary School\" befindet sich am College Hill, in der Nähe des State Colleges. Sie bietet Schulklassen vom Kindergarten bis zum sechsten Schuljahr. Das Johnson State College ist eine staatliche Universität. Etwa 1800 Studierende sind an der Hochschule eingeschrieben. Es ist ein sogenanntes Liberal Arts College. Das Vermont Studio Center wurde im Jahr 1984 in Johnson gegründet. Es ist eine Non-Profit-Organisation und bietet ein Residenzprogramm für bildende Künstler und Schriftsteller. 52 Künstler und Schriftsteller finden für einen bis drei Monate Unterkunft und eine Vielzahl von Medien, Kulturen und Altersgruppen werden zusammengebracht. Die \"Johnson Public Central Library\" befindet sich am Library Drive in Johnson.", "section_level": 2}], "src_summary": "Johnson ist eine \"Town\" im Lamoille County des Bundesstaates Vermont in den Vereinigten Staaten mit 3446 Einwohnern (laut Volkszählung von 2010).", "tgt_summary": null, "id": 1683106} {"src_title": "Cierva C.17", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "Aarón Gamal wuchs in Hermosillo, der Hauptstadt des Bundesstaates Sonora, auf und begeisterte sich früh für diverse Sportarten. Er spielte Basketball und Volleyball, besonders gerne aber Baseball, eine im Norden Mexikos sehr populäre Sportart. Bald begann sich seine Sportbegeisterung auch für den Fußball zu entwickeln und in der Saison 1980/81 unterschrieb er einen Profivertrag beim CD Coyotes Neza, wodurch er der erste Bewohner der Stadt Hermosillo wurde, der in der Primera División spielte. Während seiner Zeit bei den Coyotes, bei denen er bis zur Saison 1985/86 unter Vertrag stand, spielte er sowohl für die mexikanische Juniorennationalmannschaft, mit der an der 1981 an der Junioren-Fußballweltmeisterschaft teilnahm, als auch für die A-Nationalmannschaft, für die er in zwei Testspielen zum Einsatz kam: am 17. Oktober 1984 beim 2:1-Sieg gegen die Vereinigten Staaten im Estadio Neza und am 6. Februar 1985 bei der 1:2-Niederlage gegen die Schweiz im Estadio La Corregidora. Nach seinem mehr als fünfjährigen Aufenthalt bei den Coyotes wechselte Gamal nach Puebla, wo er jeweils eine Spielzeit bei den Ángeles (1986/87) und beim Puebla FC verbrachte, mit dem er in der Saison 1987/88 den mexikanischen Pokalwettbewerb gewann. Anschließend wechselte Gamal zu den UANL Tigres, mit denen er in der Saison 1989/90 noch einmal das Pokalfinale erreichte und dort ausgerechnet auf seinen vorherigen Verein Puebla FC traf. Obwohl die Tigres das Hinspiel in ihrem Estadio Universitario mit 2:0 gewannen, mussten sie nach der 1:4-Niederlage im Rückspiel den Pokalsieg dem Puebla FC überlassen. Nach einer Verletzung, die er während der Saison 1991/92 erlitt, beendete er seine aktive Laufbahn und wechselte in den Trainierstab der Tigres. Heute ist er Inhaber eines Sportgeschäftes und engagiert sich politisch im Partido Nueva Alianza.", "section_level": 1}], "src_summary": "Aarón Gamal Aguirre Fimbres (* 8. Januar 1961 in Suaqui Grande, Sonora) ist ein ehemaliger mexikanischer Fußballspieler auf der Position eines Verteidigers.", "tgt_summary": null, "id": 928909} {"src_title": "Fakultativprotokoll zum Internationalen Pakt für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erster Akt.", "content": "Schusterhaus \"In der Mitte der Bühne der völlig weiße Arbeitsraum des Schusters mit Arbeitstisch und Werkzeug, einem großen Fenster, einer großen Tür und weiteren Türen links und rechts. Das Haus steht in der Mitte zweier parallel verlaufender Straßen, die sich im Horizont vereinen. Die Fassaden der Häuser sind weiß mit einigen grauen Türen und Fenstern. Die Häuser überragen teilweise das Schusterhaus, sodass deren Bewohner darauf herabsehen können. Alles drückt Optimismus und Freude aus.\" Der ältliche Schuster ist mit einer mehr als dreißig Jahre jüngeren schönen Frau verheiratet, die er bereits als armes Mädchen zu sich genommen hatte. Die Nachbarinnen halten sie für lüstern und verdorben. Doch auch die Schustersfrau ist unzufrieden. Ihr Mann ist solide und konventionell eingestellt, doch sie selbst hat einen temperamentvollen Charakter. Ihr einziger Vertrauter in dieser Lage ist ein Knabe, dem sie eine Puppe schenkt. Es kommt zum Streit zwischen den Eheleuten, bei dem die Frau ihrem Mann ihre entgangenen Chancen bei Emiliano und anderen vorhält (andalusischer Volkstanz „Zorongo“). Der Schuster ist schwer getroffen, doch in seinem Selbstmitleid gibt er seiner verstorbenen Schwester die Schuld an dem Dilemma. Die Rote Nachbarin kommt mit ihren Töchtern herein, um ihre reparierten Schuhe abzuholen. Sie schachert mit dem Schuster und bezahlt letztlich nur eine einzige Pesete für seine Arbeit. Die Schustersfrau nennt die Rote Nachbarin eine Diebin und entreißt ihr die Schuhe wieder, für die sie nun zehn Peseten verlangt. Nach einem lauten Streit der beiden Frauen bringen die Töchter die Nachbarin schließlich dazu, das Haus zu verlassen. Die Schustersfrau stellt ihren Mann zur Rede für seine Nachgiebigkeit, doch der entgegnet, dass er kein Aufsehen erregen wolle. Er hält ihren Gerechtigkeitssinn für provozierend. Der Bürgermeister erklärt dem Schuster seine Ansichten über den Umgang mit Frauen. Er selbst hatte bereits vier Frauen, die er allesamt durch Prügel völlig unter Kontrolle gebracht hatte. Auch der Schuster solle seine Frau gelegentlich treten oder mit dem „Stock“ disziplinieren. Der Schuster gibt seine Schwäche zu und ergänzt, dass er seine Frau nicht mehr liebe. Als diese nebenan das Lied „Los reyes de la haraja“ („Die Könige im Kartenspiel“) trällert, wird er ungehalten über den Lärm. Doch dann tritt sie ins Zimmer, und der Bürgermeister macht ihr den Hof. Der Schuster wirft ihn hinaus. Nach einem weiteren Streit mit seiner Frau verlässt er das Zimmer. Diese flüchtet sich in einen Traum von ihrem imaginären perfekten Liebhaber Emiliano („Zorongo“). Nacheinander werben der schwächliche Don Amsel und der hartnäckige Bursche mit der Schärpe um die Schustersfrau. Sie weist beide grob zurück. Der Schuster, der seine Lage nicht mehr ertragen kann, verlässt nach einem Gebet ohne Abschied das Haus. Im Hintergrund singen zwei Frauenchöre Marienlieder. Als die Schustersfrau zum Essen ruft, kommt ihr Mann nicht. Sie kümmert sich stattdessen um den Jungen, der von den Dorfbewohnern geschickt wurde, um ihr zu sagen, dass der Mann fortgegangen ist. Bevor er es ihr mitteilen kann, wird er jedoch von einem ins Zimmer geratenen Schmetterling abgelenkt. Er jagt ihm nach und will ihm ins Freie folgen. Erst beim Hinauslaufen ruft er ihr die Nachricht zu. Tief getroffen beschimpft die Schustersfrau die Nachbarinnen, die ins Haus kommen, um ihr scheinheilig Trost zu spenden. Sie kann jedoch nur an ihren geliebten Mann denken: „Nein, ich füge mich nicht!“ Die Frauen verlassen schließlich die Wohnung. Während die Schustersfrau einsam auf einem Stuhl sitzt, kehrt der Knabe zurück, als würde er immer noch den Schmetterling verfolgen. Er bleibt stehen und singt das Lied vom „Schönen Schmetterling“. Die Musik verklingt, während sich die Szene verdunkelt.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Akt.", "content": "Taverne im Haus des Schusters Da die Schustersfrau nun selbst für ihren Unterhalt aufkommen muss, hat sie im Schusterhaus eine Taverne eröffnet. Immer noch ist ihr Verhältnis zu den Mitmenschen problematisch. Die männlichen Gäste, darunter der Bursche mit der Schärpe und Don Amsel, kommen weniger der Getränke wegen, sondern um ihre Schönheit zu bewundern. Sie kann sich ihren Anträgen nur mühsam erwehren und besteht darauf, bis zum Tod mit ihrem Mann verheiratet zu sein. Der Knabe berichtet, das ein anderer Junge Spottverse („Coplas“) auf sie gesungen habe. Sie erfährt, dass die Dorfbewohner sie für verantwortlich für den Fortgang des Schusters halten. Da sie selbst andererseits ihnen die Schuld gegeben hatte, bricht sie in Tränen aus. Sie denkt traumhaft verklärend an ihren Ehemann. Da nähern sich unsichtbar zwei Gruppen von Copla-Sängern, um sie zu verspotten. Der Bürgermeister tritt herein. Die Frau bittet ihn um Hilfe gegen die Spötter, doch er behauptet, bereits einige von ihnen ins Gefängnis gesperrt zu haben. Der Junge verspricht, ihr zur Verteidigung den Säbel seines Großvaters zu bringen. Als der Bürgermeister mit der Frau alleine ist, versucht er, sie mit Schmeicheleien, Versprechungen und Drohungen für sich zu gewinnen. Die Frau geht nicht darauf ein. Ein „szenischer Monolog“ mit dem Titel „Ich bin und bleibe Schustersfrau“ beschreibt ihre zunehmende Ratlosigkeit und Verzweiflung, die bis zu einem Schreien ansteigt. Schließlich verlässt sie fluchtartig den Raum. In einer weiteren pantomimischen Szene erscheint der als Puppenspieler verkleidete Schuster, der die Maske ablegt und sich andächtig niederkniet. Anschließend schaut er sich im Zimmer um, öffnet innerlich bewegt das Fenster und die Tür, um tief durchzuatmen. Er schließt die Tür wieder und bleibt stehen. Er setzt die Maske wieder auf, als seine Frau zurückkehrt. Sie erschreckt sich bei seinem Anblick, erkennt ihn aber nicht. Der Knabe kündet die Ankunft von „fahrenden Leuten“ an, die kurz darauf ins Haus treten. Auch der Knabe, die Nachbarinnen und der Bürgermeister kommen herein, um das Schauspiel zu betrachten. Der Puppenspieler verkündet das Thema des Spiels, „das Leben von innen“. Es handle von den Taten des „allzu ruhigen Schusters“ und zeige, wie man schwatzhaften Frauen das Maul stopfe. Die Frau fühlt sich an ihren Mann erinnert – doch obwohl der Knabe findet, dass seine Stimme der des Schusters ähnele, erkennt sie selbst seine Stimme nicht. Das folgende Spiel der Truppe erzählt voller Anspielungen die Geschichte der Ehe eines älteren Sattlers und seiner jungen Frau. Plötzlich ist von draußen ein lauter Schrei zu hören: Eine Messerstecherei in der Nähe bereitet der Aufführung ein Ende. Die Dorfbewohner geben wieder der Schustersfrau die Schuld und fliehen aus ihrem Haus. Der Puppenspieler nähert sich der verzweifelten Frau, um sie zu trösten. Sie erzählt ihm, dass sie von ihrem Mann verlassen worden sei, woran die Nachbarn die Schuld trügen, da sie ihn geliebt habe. Der Schuster tröstet sie mit einem Hinweis auf seine eigene Lebensgeschichte. Er selbst habe seine Frau verlassen und sei nun zurückgekehrt, um ihr zu vergeben. Der Knabe berichtet von der Messerstecherei: Drei Männer haben sich wegen der Schustersfrau bekämpft. Nun seien die Nachbarinnen fest entschlossen, sie aus dem Dorf zu vertreiben. Die Männer dagegen verlangten, dass weitere Coplas gesungen werden. Der Knabe geht mit der Frau hinaus. Unterdessen drängen die Nachbarinnen den Puppenspieler zum zügigen Aufbruch, denn im Haus einer solchen Frau dürfe er nicht bleiben. Nachdem die Frauen gegangen sind und die Schustersfrau zurückgekehrt ist, verabschiedet sich der Puppenspieler von ihr. Beide wünschen einander Glück. Dabei gesteht die Frau, dass sie ihren Mann grenzenlos liebe. Gerührt lässt der Puppenspieler seine Maske fallen. Während die Dorfbewohner draußen ihre bedrohlich wirkenden Coplas singen, fällt sich das Paar in die Arme. Doch das wiedergefundene Glück ist trügerisch. Nach einer nachdenklichen instrumentalen Szene, während der der Schuster an seinem Arbeitstisch sitzt und seine Frau unbeholfen und melancholisch durch den Raum tanzt, sagt sie: „Ich bin ja so unglücklich! – Mit diesem Mann, den mir Gott gegeben hat!“ Die Oper endet mit einer letzten Pantomime, in der die Schustersfrau resignierend auf einem Stuhl niedersinkt. Der Schuster schaut sie verständnislos an, sie blickt zurück, und beide bleiben regungslos, während das Licht verlöscht.", "section_level": 2}, {"title": "Gestaltung.", "content": "Zimmermann selbst gab Hinweise zur Interpretation. Demnach handele es nicht hauptsächlich um ein „soziales Stück“, in dem „eine spießbürgerliche Umwelt eine Ehe kaputtmacht“. Wichtiger sei die „Frauenseele, die Selbstverwirklichung einer Frau“. Sigrid Neef zufolge liegt das „philosophisch-ethische Programm“ der Oper in einem „Plädoyer für Offenheit jeder Situation, jedem Gefühl und Gedanken gegenüber, für das Wunderbare und Unangepaßte in jedem Menschen.“ Die Librettofassung von García Lorcas „farsa violenta“ ist nicht nur eine einfache Einrichtung durch Kürzungen oder Textumstellungen, sondern eine Bearbeitung in Richtung eines lyrischen Dramas, die auf Härten und scharfe Kontraste verzichtet. Zimmermann empfand die nach „außen geführte, explosive, furienhafte Figur“ der Schustersfrau im ersten Akt der Vorlage als „sehr unangenehm“ (Zimmermann 1982). Als Ergebnis entstand „eine der schönsten, ausdruckreichsten Frauenpartien des 20. Jahrhunderts“ (Wolfgang Lange, 1982). Anstelle des Komödiantischen wurde die „Sehnsucht des Menschen“ zum Hauptthema. Sigrid Neef schrieb: „Die besondere Schönheit von Zimmermanns Oper besteht gerade darin, daß er allen Gestalten, selbst Randfiguren, ein Recht gibt, besser und bedeutsamer zu sein, als sie es unter den gegebenen Umständen sein können.“ Nicht nur die Schustersfrau ist psychologisch feiner gezeichnet als in der Vorlage, sondern auch der Schuster beim Puppenspieler-Auftritt (Sechsachtel-Notturno der Streicher), der Knabe (Schmetterlingslied in D-Dur) oder der Bürgermeister (verzerrter Walzer mit Zwölftonreihe). Zimmermann unterscheidet in seiner Komposition deutlich zwischen „Situation“ und „Figur“. Er schrieb dazu: „Die ‚Situation‘ ist mehr oder weniger durch ein Strukturverhalten gekennzeichnet, welches sich im Orchester ausdrückt, während die ‚Figur‘ durch ihr vokales Verhalten charakterisiert wird.“ Er glaubte, dieses Verfahren von Giuseppe Verdi übernommen zu haben. Für die Strukturen nutzte er gelegentlich „bestimmte Reihen mit sieben oder neun oder elf Tönen,“ für die Figuren dagegen „charakteristische Intervallspannungen“. Die Oper beginnt mit dem winzigen Klagemotiv der fallenden kleinen Sekunde, das in verschiedenen Metren und mit unterschiedlichem Charakter mal unisono von den Streichern und mal kanonisch als Flötenduett verarbeitet wird, bis es wie der Anfang eines Lieds wirkt. Die Nachbarinnen übernehmen das „Rufen und Singen der Instrumente“ zunächst mit dem Charakter der „Sehnsucht nach dem Wunderbaren“, dann immer heftiger, bis sich ein „Gürtel aus Dornen und lautem Gelächter“ um die Schustersfrau bildet. Gelegentlich nutzte Zimmermann Zitate aus der Volksmusik, um den „Gestus der spanischen [...] Musiziermodelle zu erfassen“, in denen sich auch „das Wesen der Figuren“ darstellen lasse. Ein besonderer Schwerpunkt dabei liegt auf dem „Cante jondo“, einer „Intervall-Intonation, die ständig zwischen Dur und Moll schwankt, die sich nie auf eine Tonika einläßt und in einer Dominant-Situation hängenbleibt.“ Mit dieser Struktur beginnt die Oper, und sie erscheint im ersten Akt noch drei weitere Male bis zum Weggang des Schusters. Erst bei ihrer Versöhnung am Schluss taucht sie erneut auf. Dort ist sie auch als „Frage“ zu interpretieren. Die „schwebende Tonalität entspricht der Handlung zwischen Komödie und Tragödie, zwischen Realem und Erträumtem.“ Ein wörtliches Musikzitat ist der „Zorongo“, ein andalusischer Volkstanz, mit dem Zimmermann die Träumereien der Schustersfrau von ihrem imaginären Liebhaber Emiliano (in Szene I.4 als kanonisches Pizzicato der Streicher mit Begleitung von Celesta, Klavier und Harfe bzw. in Szene I.11 als Vokalise mit Flöte und Gitarre) oder ihrem idealisierten Ehemann kennzeichnet. Im zweiten Akt verwandelt sich der „Zorongo“ in das Spottlied der Nachbarn. Die beiden letzten Szenen der Oper hat Zimmermann in Form von „szenischen Monologen“ gestaltet. Hier spielen die beiden Sänger auf der Bühne, ohne zu singen. Ihre inneren Vorgänge werden ausschließlich instrumental dargestellt. Zimmermann wollte damit zum einen auf die Verfahren moderner Opernregisseure eingehen, auch Ouvertüren und Zwischenspiele szenisch zu deuten, und andererseits eine Verbindung zum Ende des ersten Akts schaffen. Einige Szenen enthalten aleatorische Elemente.", "section_level": 1}, {"title": "Instrumentation.", "content": "Die Orchesterbesetzung der Oper enthält die folgenden Instrumente:", "section_level": 2}, {"title": "Werkgeschichte.", "content": "\"Die wundersame Schustersfrau\" ist Udo Zimmermanns fünfte Oper und die erste, die außerhalb der DDR uraufgeführt wurde. Er erhielt im Abstand von mehreren Jahren gleich drei Aufträge für eine Vertonung von Federico García Lorcas „farsa violenta“ \"La zapatera prodigiosa\" aus dem Jahr 1930. Zunächst beauftragte ihn 1971 die Dresdner Staatsoper mit einer Opernfassung. 1975 war eine Ballettmusik für die Komische Oper Berlin vorgesehen. Diese beiden Aufträge scheiterten jedoch, da García Lorcas Erben das Stück erst 1977/1978 für Zimmermann freigaben. Den dritten Auftrag zu der letztlich realisierten Oper \"Die wundersame Schustersfrau\" erhielt er vom Süddeutschen Rundfunk Stuttgart nach dem Erfolg seiner Oper \"Der Schuhu und die fliegende Prinzessin\" bei den Schwetzinger Festspielen 1977. Das Libretto basiert auf der „einzig berechtigten deutschen Nachdichtung“ von Enrique Beck. Die Einrichtung übernahm der Komponist selbst zusammen mit Lutz Eberhard Schmidt. Die Komposition stellte Zimmermann 1981 fertig. Den Stoff hatte schon 1949 der Komponist Juan José Castro in seiner Oper \"La zapatera prodigiosa\" vertont. Die Uraufführung von Zimmermans Oper fand am 27. April 1982 im Rahmen der Schwetzinger Festspiele mit dem Ensemble der Hamburgischen Staatsoper im Schlosstheater Schwetzingen statt. Die musikalische Leitung hatte Peter Gülke, Regie führte Alfred Kirchner, und die Ausstattung stammte von Axel Manthey. Zu den Sängern zählten Lisbeth Balslev (Schustersfrau), Franz Grundheber (Schuster) und Ude Krekow (Bürgermeister). Die Uraufführung war ein großer Erfolg, der neben der Regie (nichtnaturalistische Spielweise mit deutlichen visuellen Zeichen für die inneren Vorgänge) auch den Darstellern Balslev und Grundheber zu verdanken war. Noch in derselben Spielzeit gab es weitere Produktionen. Aufführungen gab es beispielsweise in Karlsruhe, Bielefeld und Leipzig (Regie: Günter Lohse). Besonders positive Kritiken erhielt eine Produktion der Berliner Staatsoper von 1983 (Dirigent: Gert Bahner, Regie: Erhard Fischer, Bühne: Wilfried Werz; Sänger: Helena Holmberg, Rolf Haunstein, Bernd Zettisch). Der Regisseur Michael Heinicke erstellte 1985 in Bautzen eine an kleinere Bühnen angepasste Fassung, die u. a. in Meiningen, Bielefeld, Nürnberg, 1988 in München (anlässlich der ersten Münchener Biennale), 1989 in Bonn (Dirigent: Zimmermann, Inszenierung: Christine Mielitz, Bühnenbild: Peter Heilein; Maria Husmann, Rolf Haunstein), 1992 in Regensburg, 1993 in Klagenfurt und 1995 an der Deutschen Oper am Rhein in Duisburg gespielt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahmen.", "content": "Eine Veröffentlichung der vollständigen Oper auf Tonträger steht noch aus (Stand 2017). Ausschnitte aus dem zweiten Akt (Szenen 7–8 und 10–11) wurden im Rahmen der Reihe \"Musik in Deutschland 1950–2000\" unter dem Titel \"Nach- und Nachtgesänge – Oper 1977–1987 – Werke von Kirchner, U. Zimmermann, Matthus, W. Zimmermann, Rihm\" herausgegeben (CD BMG 74321 73543 2). Peter Gülke leitete das Philharmonische Staatsorchester Hamburg. Es sangen Lisbeth Balslev (Schustersfrau), Franz Grundheber (Schuster), Ude Krekow (Bürgermeister), Hildegard Kronstein-Uhrmacher (Gelbe Nachbarin), Yoko Kawahara (Grüne Nachbarin), Gertrud Ottenthal (Violette Nachbarin), Olive Fredericks (Rote Nachbarin) und Ursula Boese (Schwarze Nachbarin).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die wundersame Schustersfrau ist eine Oper in zwei Akten von Udo Zimmermann nach der „farsa violenta“ \"La zapatera prodigiosa\" (1930) von Federico García Lorca in der Übersetzung (1954) von Enrique Beck. Die Uraufführung fand am 25. April 1982 im Schlosstheater Schwetzingen statt.", "tgt_summary": null, "id": 479636} {"src_title": "Low-Code-Plattform", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Olszewo liegt im Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 18 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Ełk ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1480 wurde der um 1785 \"Ollschewen\", nach 1818 \"Olszewo\", nach 1871 \"Olschewen\" und bis 1938 \"Olschöwen\" genannte kleine Ort gegründet. Im Jahr 1874 wurde er in den Amtsbezirk Orzechowen () eingegliedert, der nach 1898 in „Amtsbezirk Neu Jucha“, 1929 in „Amtsbezirk Jucha“ und 1938 schließlich in „Amtsbezirk Fließdorf“ umbenannt wurde und bis 1945 zum Kreis Lyck im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im gleichen Zeitraum war Olschöwen in das Standesamt Orzechowen bzw. Jucha einbezogen. Die Einwohnerzahl Olschöwens belief sich 1910 auf 144, 1933 auf 142. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Olschöwen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Olschöwen stimmten 100 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Am 3. Juni 1939 wurde Olschöwen aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Frauenfließ“ umbenannt. Die Einwohnerzahl betrug 1939 noch 125. In Kriegsfolge kam das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Olszewo“. Heute ist es Sitz eines Schulzenamtes () und somit eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Stare Juchy (\"(Alt) Jucha\", 1938 bis 1945 \"Fließdorf\") im Powiat Ełcki (Kreis \"Lyck\"), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "Bis 1945 war Olschöwen in die evangelische Kirche Jucha (\"Fließdorf\") in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche Lyck () im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Olszewo katholischerseits zur Pfarrei Stare Juchy im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner halten sich zur Kirchengemeinde in der Kreisstadt Ełk, einer Filialgemeinde der Pfarrei Pisz () in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Olszewo liegt südlich der Straße Stare Juchy–Wydminy \"(Widminnen)\", von der eine Stichstraße abzweigt. Die nächste Bahnstation ist Stare Juchy an der Bahnstrecke Korsze–Białystok.", "section_level": 1}], "src_summary": "Olszewo () ist ein kleines Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Stare Juchy (Landgemeinde \"(Alt) Jucha\", 1938 bis 1945 \"Fließdorf\") im Powiat Ełcki (Kreis \"Lyck\") gehört.", "tgt_summary": null, "id": 336245} {"src_title": "Sydney Carline", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Einwohnerzahl Karavukovos betrug laut Zensus von 2011 4233 und ist damit jahrzehntelang rückläufig gewesen (1961 wurde ein Maximum von 6472 Einwohnern gezählt; 1981: 5682; 2002: 4991). Nach den Daten 2002 waren 97,6 % der Einwohner Serben, 0,5 % Ungarn, 0,3 % Kroaten; der kleine Rest verteilte sich auf 12 weitere Volkszugehörigkeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Namen des Ortes.", "content": "In der späten Antike bildete der Donauabschnitt in dieser Gegend die Grenze des römischen Reiches (Pannonischer Limes), auf der heute serbischen Seite siedelte das Volk der Jazygen. Beide Herrschaftsbereiche zerfielen Anfang des fünften Jahrhunderts. In Karavukovo haben Archäologen ein reich ausgestattetes Frauengrab aus dieser Zeit gefunden, an dem sich die Veränderungen der Völkerwanderungszeit ablesen ließen; es ist vermutlich den Ostgoten zuzurechnen. (Siehe auch im Artikel Kastell Teutoburgium). Im Mittelalter siedelten in dieser Gegend Ungarn und, ab dem 13. Jahrhundert, auch Kumanen (Kiptschak). In der Lokalgeschichte wird angenommen, dass der Ortsname in dieser Zeit aus einer kumanischen Sippenbezeichnung „Karabuk“ entstand; diese sei später, als sich etwa im 16. Jahrhundert Serben niederließen, umgedeutet und an ein serbisches „karavuk“ (schwarzer Wolf) angeschlossen worden. Der Ort hieß zunächst Karavukova, erstmals so erwähnt 1543. Der ungarische Name Bácsordas wurde 1902 offiziell eingeführt, als eine Gesetzesänderung in Österreich-Ungarn die Magyarisierung aller Ortsnamen der Gegend verfügte. Ab 1918 lautete der offizielle Name dann Karavukovo. Nach der oben erwähnten Ansiedlung von Ungarn und später Serben erfolgte ab 1764 ein Zustrom deutschsprachiger Kolonisten, aufgrund eines Ansiedlungspatentes der Kaiserin Maria Theresia. Die serbischen Bewohner der Gegend sollten hiernach weiter ins Innere der Batschka umgesiedelt werden, die deutschen Kolonisten bildeten eine Gemeinde Neu-Karawukowa. Sowohl diese neue als auch die alte Siedlung wurden jedoch bei einer Flut 1770 vollständig zerstört, daraufhin wurde in etwas höherer Lage ein deutsches Dorf Karawukowa neu aufgebaut. Im Lauf des 19. Jahrhunderts wurden viele Sumpf- und Riedflächen trockengelegt und in Ackerland umgewandelt. Eine große Rolle spielte der Anbau und die Verarbeitung von Hanf. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel der Ort, wie der größte Teil der Batschka, an das Königreich Jugoslawien, während des Zweiten Weltkriegs aber, 1941, zurück an Ungarn. Im Jahr 1944, als sich bereits russische Truppen näherten, ordneten die Behörden nach langem Zögern die Evakuierung des Dorfes an, der aber zunächst nur etwa ein Drittel der Einwohner folgte. Ein Treck von etwa 1000 Personen verließ den Ort Mitte Oktober 1944 und erreichte nach einem Monat Österreich. Von der verbliebenen deutschstämmigen Bevölkerung flüchtete ein Teil später noch unter weniger geordneten Umständen, viele andere kamen in den Kriegswirren und Internierungslagern ums Leben. Nach dem Krieg kamen Siedler aus dem Süden Serbiens in die gesamte Gegend um Odžaci, nach Karavukovo insbesondere aus dem Becken von Vranje und der oberen Pčinja.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karavukovo (; ; ) ist ein Ort in Serbien, der zur Gemeinde Odžaci gehört, im Okrug Zapadna Bačka, in der Vojvodina. Karavukovo liegt ca. 10 km westlich des Hauptorts Odžaci, das Gemeindegebiet erstreckt sich bis direkt an die Donau, die dort auch die Grenze zu Kroatien bildet.", "tgt_summary": null, "id": 1644385} {"src_title": "Haltestelle Riedenburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das aufgeblähte, annähernd gleichklappige Gehäuse ist im Umriss länglich-elliptisch. Es wird bis zu 150 Millimeter lang. Es ist stark ungleichseitig, die Wirbel sitzen deutlich vor der Mittellinie. Das Vorderende verjüngt sich finger- oder schnabelförmig, das Hinterende ist gleichmäßig gerundet. Das Gehäuse klafft permanent an beiden Enden. Der Ventralrand vom Hinterende bis etwa auf Höhe des Wirbels verläuft nahezu gerade. Der obere Rand ist in zwei Lagen nach außen und oben umgeschlagen. Während der Umschlag der unteren Schicht der Klappe direkt aufliegt, steht die zweite Schicht frei ab. Der Zwischenraum ist durch 9 bis 14 senkrechte Septen unterteilt. Zwischen den beiden Klappen bilden sich mit Protoplax, Mesoplax und Metaplax zusätzliche Schalenplatten aus. Das Ligament sitzt innen auf einem vorspringenden Chondrophor. Der innere Rand ist glatt. Die breite Mantelbucht erstreckt sich bis zur Mittellinie des Gehäuses. Der vordere Schließmuskel setzt auf dem Schalenumschlag an. Die Fußmuskeln sitzen in jeder Klappe auf einem kleinen Fortsatz. Die weißliche Schale ist spröde und mäßig festschalig. Die Ornamentierung besteht aus konzentrischen Rippen und vorne mit zusätzlich etwa 40 radialen Rippen. Die Kreuzungsstellen von konzentrischen und radialen Rippen sind zu kräftigen Dornen ausgezogen. Der Rand um die Fußöffnung ist daher kräftig gezähnelt. Das Periostrakum ist gelblich bis hellbraun.", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Norwegen, über die Britischen Inseln, die Nordsee, die ostatlantischen Küsten Westeuropas bis Marokko sowie ins Mittelmeer und das Schwarze Meer. Sie kommt auch auf den Kanarischen Inseln vor. Die Dattelmuschel bohrt bevorzugt in Festsedimenten und harten Gesteinen, aber auch in Holz und lebt tief in diesen Bohrlöchern. Die langen Siphonen werden bis an die Öffnung des Bohrloches herangeführt. Bei Störung sondern Mantel und Siphonen einen Schleim ab, der fluoreszierend ist. Sie kommt vom Gezeitenbereich bis in etwa zehn Meter Wassertiefe vor.", "section_level": 1}, {"title": "Taxonomie.", "content": "Das Taxon wurde schon 1758 von Carl von Linné in der heutigen Form \"Pholas dactylus\" in die wissenschaftliche Literatur eingeführt. Es ist die Typusart der Gattung \"Pholas\" Linnaeus, 1758.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Dattelmuschel (\"Pholas dactylus\") oder Große Bohrmuschel ist eine im Hartsubstrat bohrende Muschel-Art aus der Familie der Bohrmuscheln (Pholadidae) innerhalb Ordnung der Myida.", "tgt_summary": null, "id": 629223} {"src_title": "Wellesley Island", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Shefter kam mit einem Stipendium zum Studium am Fachbereich Kunst des \"Carnegie Institute of Technology\" nach Amerika; später studierte er noch am \"Curtis Institute\" und am \"Damrosch Institute\". Mit Morton Gould bildete er das Piano-Duo \"Gould and Shefter\", mit dem er Klassik-Stücke wie \"Flight of the Bumble-Bee\" (1933) und \"Fantaisie-Imprompt\" (1934) für diese Besetzung arrangierte. Er wurde dann durch Radiosendungen und Theaterauftritte landesweit bekannt. Inspiriert durch Maurice Ravels Hauptthema der \"Pavane pour une infante défunte\" schrieb er mit Peter DeRose (Musik) und Mitchell Parish (Text) den Titel \"The Lamp Is Low\"; weitere bekannte Titel Shefters waren \"Tango in Tempo\", \"Traffic in Times Square\" und \"Twilight Serenade\". Er gründete eine eigene Band, mit der er im Rundfunk auftrat und Schallplatten mit Jazz-orientierten Instrumentalnummern für Victor und Decca Records aufnahm, wie \"Are All My Favorite Bands Playing or Am I Dreaming?/Burglars' Revenge\" (1937), \"S.O.S./Locomotive\" (1937), \"A Toast to Paganini's Ghost/Wig Wag\" (1939), \"Fiddle-Faddle/Jazz Pizzicato and Jazz Legato\" (MGM, 1948). In seinem \"Rhythm Octet\" spielten 1937 u. a. Dave Wade, Toots Mondello, Paul Ricci, Artie Bernstein, Adrian Rollini und Herb Quigley. Er war sowohl als Konzertpianist als auch als Arrangeur von Jazz-Stücken aktiv. Nach 1946 war er Gast-Orchesterleiter an der New Yorker Carnegie Hall. Ab 1950 arbeitete Shefter vor allem als Filmkomponist und schrieb (z. T. mit Paul Sawtell) die Musik für Horror-, Abenteuer- und Science-Fiction-Filme wie \"Kronos, \" (1957), \"It! The Terror from Beyond Space\" (1958), \"Return of the Fly, Gefahr in Havanna\" (1959), \"Versunkene Welt\" (1960), \"Unternehmen Feuergürtel\", \"Piraten von Tortuga\" (1961), \"Der Herrscher von Cornwall\" (1962) und \"The Last Man on Earth\" (1964). Ferner war er als musikalischer Supervisor für eine Reihe von Western- und Krimi-TV-Serien verantwortlich, wie \"New Orleans, Bourbon Street\" (1959–60), \"Hawaiian Eye\" (1959–63), \"Maverick\" (1957–62) und \"Bronco\" (1958–62). In Russ Meyers Filmen \"Die Satansweiber von Tittfield\" und \"Motorpsycho... wie wilde Hengste\" (1965) fanden mehrere Kompositionen von ihm Verwendung. 1975 zog er sich aus dem Musikgeschäft zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bert A. Shefter (* 15. Mai 1902 in Poltawa, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich; † 29. Juni 1999 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Musiker (Piano), Arrangeur und Komponist russischer Herkunft.", "tgt_summary": null, "id": 15003} {"src_title": "Myres Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Im Februar 2016 kündigte Barlow in einem Interview mit der \"Sun\" an, Take That würden im Verlauf des Jahres ihr achtes Studioalbum veröffentlichen, gefolgt 2017 von einer weiteren Greatest-Hits-Kompilation zum Silberjubiläum (25. Jahrestag) ihres Debütalbums. Die Möglichkeit einer Rückkehr von Williams und Orange kommentierte er so: „Ein Greatest-Hits-Album von allen zusammen wäre natürlich fantastisch aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Jason in den nächsten Jahren ins Rampenlicht zurückkehren wird. Wenn aber Rob mitmachen würde, wäre das großartig.“ Anstelle des geplanten reinen Greatest-Hits-Kompilationsalbums 2017 veröffentlichte die Band Ende 2018 das Jubiläumsalbum (anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Band) \"Odyssey\" mit anschließender Europatournee 2019, welches neben einigen neuen Songs auch abgewandelte Neuaufnahmen und Remixes ihrer größten Hits enthält. Take That besteht hierfür weiterhin aus Barlow, Donald und Owen – eine Studiozusammenarbeit mit den ehemaligen Mitgliedern Williams oder Orange wurde nach oben genanntem Interview nicht mehr in Aussicht gestellt. Am 22. Oktober 2016 wurde nach mehreren inoffiziellen Andeutungen schließlich das neue Studioalbum \"Wonderland\" zur Vorbestellung freigegeben. Die Band holte für ihr Album die Unterstützung mehrerer Produzenten ein, darunter neben Tony Hoffer und Mike Crossey auch Stuart Price, der bereits mehrere Alben (\"Progress\" und nachfolgende) mit der Band erarbeitet hatte. Mit dem Album wurde auch eine gleichnamige Tournee von vorerst 21 Etappen (8. Mai bis 16. Juni 2017) in neun britischen Arenen angekündigt. Die Band stellte außerdem klar, dass für Album und Tournee weder Robbie Williams noch Jason Orange zur Gruppe zurückkehren würden. Für Käufer des Albums innerhalb der ersten beiden Tage wurde am 26. und 27. Oktober ein vorzeitiger Zugang zu den Konzertkarten freigeschaltet, am 28. eröffnete dann der offizielle Vorverkauf. Viele der Arenen waren bereits durch den Vor-Vorverkauf ausverkauft, daher wurden gleich zum 28. Oktober noch drei Termine hinzugefügt. Acht weitere Konzerttermine kamen binnen einer Woche hinzu. Als Vorband zu allen Konzerten werden All Saints auftreten. Am 10. Februar 2017 wurde die erste Single mit dem Titel „Giants“ angekündigt und zur Vorbestellung freigegeben, zu diesem Zeitpunkt waren bereits 27 der 32 angesetzten Konzerte ausverkauft. Am 17. Februar 2017 erschien die Leadsingle „Giants“. Sie erreichte Platz 13 der britischen Singlecharts, das zugehörige Video erschien auf dem Vevo-YouTube-Kanal der Band am 15. März. Fünf Tage darauf war die Band in den Vereinigten Staaten zu Gast in James Cordens Late Late Show. Dort drehten sie gemeinsam mit Corden einen viertelstündigen Carpool-Karaoke-Clip und traten später in der Hauptsendung live mit „Giants“ auf. Auch in der Fernsehshow \"Saturday Night Takeaway\" des Comedy-Duos Ant & Dec und \"The One Show\" traten die drei Sänger auf und präsentierten unter anderem mit „Giants“ ihr neues Album. Als einer von vier Bonustiteln der \"Deluxe Edition\" des Albums wurde das Lied „Cry“ gewählt, eine Zusammenarbeit mit dem britischen D’n’B-Duo SIGMA, die bereits am 20. Mai 2016 als Single erschienen war. Die Airplay-Rechte sicherten sich am Veröffentlichungstag sowohl Radio 1 als auch Radio 2, was aufgrund der sehr unterschiedlichen Zielgruppen außergewöhnlich ist. Die Single stieg in die Top 5 der britischen Downloadcharts ein und erreichte Platz 21 der offiziellen Singlecharts, Radio 2 kürte sie nach Veröffentlichung zur Platte der Woche. Am 28. Mai erschien ein zugehöriges Musikvideo auf dem YouTube-Kanal von 3beat, dem Label des Sigma-Duos. Es zeigt die drei Sänger und das DJ-Duo am Schauplatz eines Straßenrennens und Arab-Drifting-Festivals. Live traten die fünf Musiker mit dem Stück erstmals am 28. Mai auf der Hauptbühne des Open-Air-Musikfestivals \"BBC Radio 1’s Big Weekend\" in Exeter auf.", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Die Standardversion des Albums umfasst elf Titel, die \"Deluxe Edition\" bietet vier Bonustitel. Das Album wurde auch als Vinyl-LP veröffentlicht, diese enthält die elf Titel der Standardversion. In Klammern steht jeweils der Name des/der Produzenten der einzelnen Titel.", "section_level": 1}, {"title": "Vermarktung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "„Giants“ erschien am 17. Februar 2017 als erste Single des angekündigten Albums, produziert wurde sie von Mark Ralph. Sie erreichte Platz 13 der UK Single-Charts sowie den vierten Platz der iTunes-Charts. Am 27. April wurde als zweite Single \"New Day\" ausgekoppelt.", "section_level": 2}, {"title": "Tour.", "content": "Am 22. Oktober 2016 eröffneten Take That mit der Ankündigung ihres neuen Albums den Vorverkauf ihrer nächsten landesweiten Tournee. Der erste Teil der Tour \"Wonderland Live 2017\" begann am 5. Mai in der Genting Arena in Birmingham und endet voraussichtlich am 16. Juni 2017 im Carrow Road Stadion, Norwich. Die Tour beinhaltet bislang 32 großenteils ausverkaufte Konzerte, verteilt auf Stadien und Arenen in 10 Städten des Vereinigten Königreiches. Aufgrund des Terroranschlags in Manchester am 22. Mai 2017 wurden drei Konzerte, die für den 25., 26. und 27. Mai 2017 in der Manchester Arena geplant waren, auf unbestimmte Zeit verschoben. Im Frühjahr 2017 kam die Ankündigung weiterer Konzerte zum Jahresende hinzu, diesmal auf der Südhalbkugel, was die Konzertreise zur Welttournee macht. Bis Anfang Mai waren bereits acht Konzerte in Australien und Neuseeland angekündigt, der Vorverkauf hat noch nicht begonnen. Seit 1995 war die Band nicht mehr live in Ozeanien aufgetreten.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "\"Wonderland\" verlor trotz außergewöhnlich hoher Verkäufe von 113.200 Einheiten in der ersten Woche das Rennen gegen Ed Sheerans Album \"÷\". Mit Ausnahme ihres Debütalbums \"Take That & Party\", welches 1993 ebenfalls Platz 2 erreichte, hatte bislang jedes Album der Band die Spitze der Charts erobert. Wie alle vorausgehenden Alben hielt sich auch \"Wonderland\" einige Wochen lang in den Top 5. Es erhielt bereits in der ersten Woche die Goldene Schallplatte der BPI. In den Jahrescharts zog \"Wonderland\" bereits an den Soundtracks zu La La Land und Trolls, Coldplays \"A Head Full of Dreams\" und Robbie Williams’ \"The Heavy Entertainment Show\" vorbei und rangiert nach dem ersten Quartal bereits auf Platz 6 sowie Platz 3 der CD-Verkäufe. In Irland erreichte es den dritten Platz, in Schottland den zweiten.", "section_level": 2}, {"title": "Rezensionen.", "content": "David Smyth, Musikkritiker des \"London Evening Standard\", vergab positive Rückmeldung und drei Sterne mit der Begründung, das Album sei „genug, um die Massen zu begeistern, und auch sonst [sei] alles wie immer.“ Er schrieb: „Ihr achtes Album fühlt sich an, wie wir es von ihnen gewohnt sind: mit vollem Klang, reich an Arm-Schwenk-Refrains und sanft ermutigenden Texten wie ‚Music makes me feel good‘, ‚We can conquer any mountain‘, ‚Every morning is a brand new day‘ etc.“", "section_level": 2}, {"title": "Mitwirkende.", "content": "Angaben sind den Liner Notes des Albums entnommen. Instrumentalisten Techniker Weitere Mitwirkende", "section_level": 1}], "src_summary": "Wonderland ist das zwölfte Musikalbum und achte Studioalbum der englischen Band Take That. Sie veröffentlichten es mit Polydor Records am 24. März 2017. Das Album verkaufte sich in der ersten Woche 113 200 mal und erhielt bereits hierfür eine goldene Schallplatte, stieg aber nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Ed Sheerans „÷“ nur auf Platz zwei der britischen Charts ein. Zum ersten Mal seit ihrem Debütalbum im Jahr 1992 erreichte die Band mit ihrem Studioalbum nicht die Spitze der Charts. Dem Album ging am 17. Februar 2017 die Leadsingle \"Giants\" voraus, sie erreichte Platz 13 der Single-Charts und Rang 4 der iTunes-Downloadcharts. Zum ersten Mal seit 1993 (\"Everything Changes\") veröffentlichte die Band auch eine Vinyl-Version des Albums. Als zweite Single folgte „New Day“ am 27. April. ", "tgt_summary": null, "id": 842320} {"src_title": "Superstar – Trau’ Dich zu träumen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Orzechowo liegt am Westufer des Sonntag-Sees () in der östlichen Woiwodschaft Ermland-Masuren, 21 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Ełk ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das um 1785 \"Groß Orzechowen\", um 1818 \"Groß Orzechowo\" und bis 1924 \"Orzechowen\" genannte Dorf wurde 1538 gegründet. 1858 bildete sich südwestlich des Dorfes gelegen ein Gut, das dann als Ortsteil namens „Schönfeld“ (polnisch \"Skopnik\", heute in Orzechowo aufgegangen) bis 1945 zu Orzechowen gehörte. Am 27. Mai 1874 wurde Orzechowen Amtsdorf und damit namensgebend für den Amtsbezirk mit sieben Dörfern im Kreis Lyck im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen. Doch zwischen 1898 und 1908 wurde der Amtsbezirk Orzechowen in „Amtsbezirk Neu Jucha“ umgewandelt, der ab 1929 „Amtsbezirk Jucha“ und von 1938 bis 1945 „Amtsbezirk Fließdorf“ hieß. Im Jahr 1910 zählte Orzechowen 599 Einwohner. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Orzechowen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Orzechowen stimmten 420 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Am 27. Juni 1924 wurde das Dorf in „Nußberg“ umbenannt. Die Zahl der Einwohner belief sich 1933 auf 599 und verringerte sich bis 1939 auf 497. Mit dem gesamten südlichen Ostpreußen kam das Dorf 1945 in Kriegsfolge zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Orzechowo“. Heute ist der Ort Sitz eines Schulzenamtes () und somit eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Stare Juchy (\"(Alt) Jucha\", 1938 bis 1945 \"Fließdorf\") im Powiat Ełcki (Kreis \"Lyck\"), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Amtsbezirk Orzechowen.", "content": "Von 1874 bis etwa 1898/1908 bestand der Amtsbezirk Orzechowen, als er in den „Amtsbezirk Neu Jucha“ umgewandelt wurde:", "section_level": 2}, {"title": "Religionen.", "content": "Orzechowen war bis 1945 in die evangelische Kirche Jucha \"(Fließdorf)\" in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche Lyck () im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Orzechowo katholischerseits zur Pfarrei Stare Juchy im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner halten sich zur Kirchengemeinde in der Kreisstadt Ełk, einer Filialgemeinde der Pfarrei Pisz () in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Orechowo liegt an einer Nebenstraße, die von Stare Juchy bis nach Gawliki Wielkie \"(Groß Gablick)\" an der Woiwodschaftsstraße 655 führt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Orzechowo () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Stare Juchy (Landgemeinde \"(Alt) Jucha\", 1938 bis 1945 \"Fließdorf)\" im Powiat Ełcki (Kreis \"Lyck\") gehört.", "tgt_summary": null, "id": 1871532} {"src_title": "Taipingshan-Waldbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Nominatform des Bänderhabichts erreicht eine Körperlänge von 40 bis 50 Zentimeter und hat eine Spannweite von 75 bis 95 Zentimeter. Männchen wiegen durchschnittlich 370 Gramm, die Weibchen sind mit 570 Gramm deutlich schwerer. Zwischen den einzelnen Unterarten bestehen teils beträchtliche Größenunterschiede. Die Gestalt ist habichttypisch mit einem schlanken Rumpf, relativ kurzen und gerundeten Flügeln sowie einem im Verhältnis zur Körpergröße langen Schwanz. Die Beine und die Zehen sind gleichfalls relativ lang.", "section_level": 1}, {"title": "Adulte Vögel.", "content": "Die Körperoberseite und die Kopfseiten sind schiefergrau, bei den Weibchen ist der Farbton etwas bräunlicher. Im Nacken verläuft ein bräunliches Band, das Schwanzgefieder ist auf der Oberseite sehr fein bräunlich quergebändert. Die Körperunterseite ist rötlichbraun und weiß quergebändert. Das Kinn und die Kehle sind etwas blasser als die Kopfseiten und sind fein dunkelgrau gestrichelt. Das Schwanzgefieder ist auf der Unterseite silbergrau mit feinen dunklen Querbändern, die nur auf den äußeren Steuerfedern fehlen. Der Schnabel ist schwarz, die Wachshaut ist grüngelb. Die Iris ist gelb bis orangegelb.", "section_level": 2}, {"title": "Jungvögel.", "content": "Jungvögel sind dunkler und brauner als die adulten Vögel. Sie weisen eine deutlichere dunkle Querbänderung auf den Schwingen und dem Schwanzgefiedern auf. Der Kopf und der Hals sind weiß gestrichelt, über dem Auge verläuft ein weißer Überaugenstreif. Die Körperoberseite ist dunkelbraun, die einzelnen Federn sind rotbraun gesäumt. Die Grundfarbe der Körperunterseite ist weiß. Der Vorderhals und die Brust sind dunkel treppenförmig gefleckt, der Bauch ist quergebändert. Die Wachshaut ist wie bei den adulten Vögeln grüngelb, die Iris ist bei den Nestlingen zunächst braun und färbt sich dann in ein cremefarbenen Ton um bevor die Jungvögel die gelbe Iris der adulten Vögel entwickeln.", "section_level": 2}, {"title": "Verwechslungsmöglichkeiten.", "content": "Der Bänderhabicht weist sehr große Ähnlichkeit mit dem Sydneysperber (\"Accipiter cirrocephalus\") auf und ist bei Feldbeobachtungen nur anhand sehr weniger, geringfügiger Details von dieser Art zu unterscheiden. Der Sydneysperber ist grundsätzlich kleiner als der Bänderhabicht, allerdings sind über den Größenunterschied nur die Männchen des Sydneysperbers eindeutig zu identifizieren. Bei den Weibchen gibt es eine Überlappung in der Körpergröße. Eine Unterscheidung besteht beim Schwanzgefieder, dessen Ende beim Sydneysperber gerade während der Bänderhabicht das Schwanzende gerundet ist. Die Ähnlichkeit zwischen den Arten ist so ausgeprägt, dass die auf Rossel vorkommende Unterart \"A. f. rosselianus\" erst 2015 nicht mehr länger als eine Unterart des Sydneysperber, sondern als Unterart des Bänderhabicht eingeordnet wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitungsgebiet und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Bänderhabichts erstreckt sich von Buru, den Kleinen Sundainseln, Neukaledonien, Vanuatu, Neuguinea, Kiritimati, Rennell und Bellona bis nach Australien inklusive der Weihnachts- und Norfolkinsel. Auf der Weihnachtsinsel ist der Bänderhabicht jedoch ausgesprochen selten und auf der Norfolkinsel wurde er bislang nur einmal beobachtet. Im Verbreitungsgebiet ist der Bänderhabicht ein Teilzieher und Standvogel. Die längste Wanderung wurde für einen als Nestling im Australian Capital Territory beringtes Männchen nachgewiesen, der 960 Kilometer weiter nordöstlich in Yetonga, Queensland wieder auf gefunden wurde. Die Mehrheit der Beringungsfunde weist zumindest für Australien darauf hin, dass Bänderhabichte nicht weiter als 100 Kilometer von ihrem Geburtsort wandern. Der Lebensraum sind Savannen, Waldränder und ähnliche Habitate. Die Höhenverbreitung reicht auf Neuguinea von den Tiefebenen bis in Höhenlagen von 1950 Höhenmetern.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Es werden die folgenden Unterarten unterschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Nahrung.", "content": "Der Bänderhabicht frisst überwiegend andere Vogelarten, dazu kleine Wirbeltiere, Reptilien, Amphibien, Wirbellose und gelegentlich auch Aas. Wirbellose spielen insbesondere bei den Jungvögeln nach dem Flüggewerden eine größere Rolle. Weibchen schlagen Beutetiere, die bis zu 2 Kilogramm wiegen. Männchen schlagen Beutetiere bis zu einem Gewicht von 750 Gramm. Sie jagen überwiegend von Ansitzwarten aus.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Der Bänderhabicht ist mit großer Sicherheit ein monogamer Vogel. Es gibt bislang jedoch keine Untersuchungen, wie lange die Paarbeziehung besteht. Verpaarte Vögel jagen in Ausnahmefällen auch gemeinsam und sind gemeinsam auch an Aas zu sehen. Beide Elternvögel sind am Bau des Nests und an der Brut beteiligt, allerdings hat das Weibchen den deutlich größeren Anteil am Brutgeschäft. Das Männchen versorgt das Weibchen mit Nahrung, bis die Nestlinge mindestens 14 Tage alt sind. Erst ab dann beginnt das Weibchen wieder zu jagen. Beide Elternvögel verteidigen ein Brutrevier in einem Umkreis von etwa 200 bis 300 Meter um das Nest. Der Mindestabstand zwischen einzelner Bänderhabichtnester zueinander liegt nach Beobachtungen im australischen Bundesstaat New South Wales bei etwa einem Kilometer. Es sind mehrfach Paare beobachtet worden, die das gleiche Brutrevier vier bis fünf Brutzeiten hintereinander verteidigten. Das Weibchen gilt dabei als die aggressivere Verteidigerin. Verteidigt wird das Nest unter anderem gegen Keilschwanzweih, Keilschwanzadler, Wanderfalke und Kaninchenadler. In einem beobachteten Fall wurde ein Kaninchenadler mehr als ein Kilometer verfolgt, nachdem er in das Brutrevier eingedrungen war. Das Nest wird nur sehr selten allein gelassen, wobei die Anwesenheit der Elternvögel mit zunehmender Brutzeit zunimmt. Das Gelege umfasst zwei bis vier Eier, typisch ist eine Gelegegröße von drei Eiern. Die Brut beginnt mit der Ablage des zweiten oder dritten Eis. Die Brutzeit beträgt durchschnittlich 30 Tage.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bänderhabicht (\"Accipiter fasciatus\") ist eine mittelgroße Greifvogelart aus der Familie der Habichtartigen, die in Neuguinea und Australien beheimatet ist. Die auffällige Art ernährt sich vorwiegend von Wirbeltieren und besiedelt offene Bereiche in subtropischen und tropischen Wäldern des Hügellands. Während der Brutzeit ist der Bänderhabicht scheu und lebt einzelgängerisch oder in Paaren. ", "tgt_summary": null, "id": 608382} {"src_title": "Tilapia-Teich-Virus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielprinzip.", "content": "Der Spieler nimmt die Rolle eines Androiden mit einem scheinbar menschlichen Bewusstsein an und erforscht mehrere Welten, welche zusammen über 120 Rätsel beinhalten. Diese Welten vermischen Natur und Steinruinen aus verschiedenen Zeitepochen (Antike, altes Ägypten, Mittelalter) mit futuristischer Technologie. Der Spieler muss verschiedene Tetromino-förmige „Siegel“ sammeln, indem er Labyrinthe durchsucht. Diese beinhalten verschiedene Hindernisse, wie etwa computergesteuerte Drohnen, die explodieren, sobald der Spieler ihnen zu nahe kommt, sowie an Wänden montierte Gefechtstürme, welche den Spieler abschießen, wenn er von deren Bewegungssensoren erfasst wird. Stirbt der Spieler auf eine dieser Arten, wird er am Anfang des aktuellen Rätsels wiederbelebt. Drohnen und Gefechtstürme aber auch Kraftfelder, die den Weg des Spielers blockieren, können deaktiviert werden durch Störsender. Mit laufendem Spielfortschritt werden weitere Rätselelemente verfügbar, wie tragbare Lichtstrahl-Refraktoren, Boxen, große Ventilatoren sowie Geräte, mit welchen Aktionen des Spielers aufgezeichnet und wiederholt werden können. Der Fortschritt des Spielers ist eingeschränkt durch verschiedene Türen oder andere Sicherheitssysteme, welche es erfordern, dass der Spieler zuerst bestimmte Siegel sammelt. Sobald dieser alle benötigten Formen der Siegel zusammen hat, muss er sie in einem weiteren Kachel-Rätsel auf eine gewisse Art anordnen, um die Tür zu öffnen. Neben den normalen Siegeln können, um ein alternatives Ende zu erreichen, auch spezielle Stern-Siegel gefunden werden. Es ist zwar nötig, alle normalen Siegel zu sammeln, um das Spiel durchzuspielen, jedoch müssen die Rätsel nicht linear gelöst, sondern können in beliebiger Reihenfolge bewältigt werden. Zusätzlich kann der Spieler auch sogenannte „Boten“ finden, bei denen es sich um andere künstliche Intelligenzen (ähnlich dem Spieler) handelt, welche einen Tipp für ein Rätsel liefern können. Zusätzlich zu den bisher beschriebenen Rätselelementen kann der Spieler die Welten frei erforschen und darin Computer finden, welche zusätzliche Handlungselemente verraten sowie weitere Rätsel beinhalten. Außerdem befinden sich in den Welten auch Nachrichten von vorherigen Besuchern in Form von QR-Codes, sowie Hologramme mit Audioaufnahmen. Die in Textnachrichten fehlerhaft wirkenden Stellen in Form von Hex-Zahlen können mit einem Hex-to-ASCII-Konvertierer in Wörter umgerechnet werden, um zusätzliche Story-Fragmente zu offenbaren.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "Der namenlose Androide-Protagonist erlangt Bewusstsein inmitten von verlassenen alten Steinruinen. Eine Stimme, die sich selbst als Elohim (gesprochen von Christian Jungwirth) bezeichnet, sagt dem Roboter, dass er diese Welt – welche er als „seinen Garten“ bezeichnet – erschaffen hat, die der Protagonist nun als Prüfung erforschen und die verteilten Siegel in den Rätseln finden soll, um letztendlich die Erleuchtung zu erlangen. Während dieser Erforschungen findet der Protagonist einen riesigen Turm. Elohim verbietet ihm, diesen zu besteigen. Während der Protagonist die Welt erforscht, findet er zahlreiche Nachrichten von anderen Robotern, die vorher durch diese Welt gereist sind, in welcher sie den Garten und Elohim hinterfragen. Der Protagonist entdeckt auch immer wieder diverse Glitches, die vermuten lassen, dass es sich bei dieser Welt um eine virtuelle handelt. Durch Computerterminals erfährt der Protagonist über das Schicksal der Menschheit: In der Vergangenheit breitete sich ein tödlicher Virus auf der Erde aus. Daher wurde begonnen, das gesamte menschliche Wissen in Datenbanken zu speichern, in der Hoffnung, dass eines Tages außerirdische Besucher dieses Wissen nutzen können. Der Protagonist findet ebenfalls Segmente eines Audiotagebuches einer Ingenieurin namens Alexandra Drennan (gesprochen von Inga Interwies), welche ein Projekt leitete, um eine künstliche Intelligenz zu erzeugen, in der Hoffnung, dass es die letzte große Leistung der Menschheit wäre, eine neue mechanische Spezies zu erzeugen, um dann das Wissen in den Datenbanken nutzen und nach den Menschen weiterleben kann. Über das Audiotagebuch redet Alex direkt mit der künstlichen Intelligenz (dem Protagonisten) und wünscht sich, sie könnte sie treffen, was nicht mehr möglich ist, da das Projekt nicht vor dem Ende der Menschheit fertig werden würde. Sobald der Protagonist alle Siegel eingesammelt hat, bietet Elohim ihm an, in die Ewigkeit aufzusteigen und so zu diesem zu gelangen. Andererseits besteht für den Spieler auch noch die Möglichkeit, den Turm zu besteigen. Durch das Einsammeln zusätzlicher Stern-Siegel ist es auch möglich, ein weiteres Geheimnis innerhalb des Turms zu entdecken. Entscheidet sich der Spieler für das Aufsteigen, so findet er sich als neuer Roboter wieder am Beginn des Spieles und ein Text auf dem Bildschirm weist darauf hin, dass der Spieler die „Kindprogramm-Unabhängigkeitsprüfung“ nicht bestanden hat. Falls er alle Stern-Siegel sammelt und das Geheimnis im Turm findet, so wird er zu einem „Boten“, welcher zukünftigen Androiden bei den Rätseln helfen soll. Wenn er dagegen den Turm besteigt, findet der Spieler heraus, dass diese Welt eine Testumgebung ist, in welcher kontinuierlich neue Variationen der künstlichen Intelligenz erzeugt werden, deren Scharfsinn und Eigenständigkeit geprüft wird (ähnlich wie in evolutionären Algorithmen). Außerdem erfährt der Spieler von Elohim, dass er die letzte Prüfung bestanden hat. Der Protagonist findet in einem Himmels-ähnlichen Ort ein weiteres Computerterminal, über welches er den Prozess des „Transzendierens“ startet. Dabei wird sein Bewusstsein in einen physischen Roboter in der echten Welt hochgeladen und die Simulation wird beendet. Der Roboter verlässt die Anlage und schreitet in die nun von Menschen verlassene Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"The Talos Principle\" erhielt viele sehr gute Kritiken. GameRankings gab dem Spiel einen Score von 86,76 % (34 reviews), IGN 8.3/10, auf GameStar einen Score von 85/100 und der Metascore beträgt 88 %. Auch diverse Videospielprogrammierer und -designer haben das Spiel positiv kommentiert. So haben sich Markus Persson, der Erschaffer von Minecraft, sowie Alexander Bruce, der Entwickler von Antichamber, höchst positiv über das Spiel geäußert. \"The Talos Principle\" war ein Finalist in den Kategorien “Excellence in Design” und dem “Seumas McNally Grand Prize” des Independent Games Festivals 2015 und wurde auch in der Kategorie “Excellence in Narrative” nominiert. Bei den Preisverleihung der National Academy of Video Game Trade Reviewers erhielt das Spiel 2015 den Preis in der Kategorie “Game, Special Class”.", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterungen und Fortsetzungen.", "content": "Am 23. Juli 2015 wurde die Erweiterung „Road to Gehenna“ veröffentlicht, in welcher der Spieler die Rolle eines weiteren Androiden namens „Uriel“ annimmt, der von Elohim geschickt wird, um künstliche Intelligenzen, die Elohims Tests bestanden, aber nicht den Turm bestiegen haben, zu befreien, so dass ihr Wissen ebenfalls in die echte Welt hochgeladen werden kann. Im Mai 2016 wurde bekannt gegeben, dass Croteam an einer Fortsetzung namens \"The Talos Principle 2\" arbeitet.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Talos Principle ist ein Videospiel, welches von dem kroatischen Entwicklerteam entwickelt und von Devolver Digital veröffentlicht wurde. Es wurde am 11. Dezember 2014 gleichzeitig für Linux, macOS und Windows veröffentlicht. Für Android wurde es am 28. Mai 2015 veröffentlicht, für die Playstation 4 am 13. Oktober 2015. und für die Nintendo Switch wurde das Spiel am 10. Dezember 2019 veröffentlicht. Es ist ein Rätselspiel mit einer philosophischen Handlung. Der Name „Talos“ stammt von einem mechanischen Riesen aus der griechischen Mythologie, der Europa und Kreta vor Piraten und anderen Eindringlingen schützte.", "tgt_summary": null, "id": 790694} {"src_title": "Jurong East (MRT Singapur)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Anfänge in Frankreich.", "content": "Harit wurde als Sohn marokkanischer Eltern in Pontoise im Großraum Paris (Île-de-France) geboren. Er spielte während seiner Jugend u. a. bei den Pariser Vereinen Paris Saint-Germain und Red Star Paris. 2012 wechselte er in die Jugend des FC Nantes im Westen Frankreichs. Zu Beginn der Saison 2016/17 wurde er in den Kader der ersten Mannschaft aufgenommen und gab am ersten Spieltag – 13. August 2016 – sein Liga- und Profidebüt in der Startaufstellung: Beim Auswärtsspiel beim FCO Dijon spielte er über die komplette Spieldauer. Am 18. Dezember – 18. Spieltag – erzielte er zum 2:0-Endstand in der Auswärtspartie beim SCO Angers sein erstes Tor im Profifußball.", "section_level": 3}, {"title": "FC Schalke 04.", "content": "Zur Saison 2017/18 wechselte Harit in die deutsche Bundesliga zum FC Schalke 04, bei dem er einen bis zum 30. Juni 2021 laufenden Vertrag erhielt. Dort erzielte er beim 4:4 im Revierderby gegen Borussia Dortmund am 25. November 2017 (13. Spieltag) seinen ersten Bundesligatreffer. Insgesamt kam er in seiner ersten Bundesligasaison 31-mal zum Einsatz, erzielte drei Tore und gab sieben Torvorlagen. Am Saisonende wurde er von der DFL als \"Rookie der Saison\" ausgezeichnet. Sein Vertrag auf Schalke läuft bis 2024.", "section_level": 3}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Harit spielte seit der U18 für die Auswahlen des Französischen Verbandes. Bei der U19-EM 2016 in Deutschland gewann er mit seiner Mannschaft den Titel. Er spielte in allen fünf Partien von Beginn an und bereitete dabei drei Tore vor, darunter zwei im Finale beim 4:0-Sieg der Franzosen gegen Italien. Nach der EM wurde er in die Mannschaft des Turniers aufgenommen. Mit der U20 nahm Harit an der U20-Weltmeisterschaft in Südkorea teil, bei der er in drei Spielen zum Einsatz kam und einen Treffer erzielte. Anschließend spielte er zweimal in der U21-Auswahl. Nachdem Harit Mitte Juli 2017 noch Interesse an Spielen mit der französischen A-Nationalmannschaft gezeigt hatte, bekundete er zwei Monate später, zukünftig für Marokko, das Heimatland seiner Eltern, spielen zu wollen. Am 7. Oktober 2017 debütierte Harit in der marokkanischen Nationalmannschaft, als er beim 3:0-Sieg im WM-Qualifikationsspiel gegen Gabun kurz vor dem Spielende für Nordin Amrabat eingewechselt wurde. Er stand im Kader Marokkos für die WM 2018. Nach zwei 0:1-Niederlagen gegen Iran und Portugal und einem 2:2-Unentschieden gegen Spanien schied Marokko als Letzter der Gruppe B aus dem Turnier aus. Harit kam nur im ersten Spiel zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Ende Juni 2018 war Harit in Marrakesch als Fahrer an einem Straßenverkehrsunfall mit einem Todesopfer beteiligt. Im März 2020 geriet er negativ in die Schlagzeilen, als er trotz der COVID-19-Pandemie eine Shisha-Bar in Essen besuchte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Amine Harit (; * 18. Juni 1997 in Pontoise, Île-de-France) ist ein marokkanisch-französischer Fußballspieler. Er steht seit der Saison 2017/18 beim deutschen Bundesligisten FC Schalke 04 unter Vertrag. Seit 2017 spielt Harit für die marokkanische Nationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 2710} {"src_title": "Ochiltree Castle (East Ayrshire)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Die Boeing 767 hob um 08:37 Uhr Ortszeit (00:37 UTC) in Peking ab. Nach fast zwei Stunden erreichte Flug 129 die Umgebung des Gimhae Airport bei leichtem Regen und Nebel sowie starkem Wind aus Süden. Um 11:16 Uhr Ortszeit (02:16 UTC) bekam CA129 die Freigabe, die ILS-Anlage der Landebahn 36L zu benutzen. Anschließend sollte die Landebahn 18R umflogen und dort die Landung von der entgegengesetzten Seite durchgeführt werden. Nach Vorbeiflug an der Landebahn wurde die finale 180-Grad Wende verzögert. Daraufhin prallte die Maschine um 11:21 Ortszeit (02:21UTC) gegen einen Berg. Nachdem die rechte Tragfläche einen Baum streifte schlug die Maschine auf dem Boden auf und die beim Aufschlag entstandenen Kräfte ließen das Flugzeug auseinanderbrechen. Dabei verlor die Maschine beide Tragflächen, das Leitwerk sowie beide Triebwerke. Das Cockpit und der vordere Rumpfteil fingen Feuer und wurden vollständig zerstört. 37 der Insassen, darunter auch der Kapitän, überlebten. Das nach dem Absturz entstandenen Feuer war so heiß, dass das Aluminium des Rumpfes schmolz.", "section_level": 1}, {"title": "Flugzeug.", "content": "Die Boeing 767-200ER, die in China als B-2552 registriert war, wurde 1985 ausgeliefert und hatte die Boeing-Seriennummer 23308. Sie wurde zuvor von CAAC betrieben und Air China übergeben, als CAAC auseinanderbrach. Die Maschine hatte mehr als 40.000 Flugstunden auf etwa 14.500 Flügen absolviert.", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen.", "content": "Die koreanische Flugunfalluntersuchungsbehörde kam in ihrem Untersuchungsbericht vom März 2005 zu dem Schluss, dass der Hauptgrund des Absturzes ein Pilotenfehler war. Die Piloten flogen laut Untersuchungsbericht unterhalb der minimalen Sicherheitshöhe und außerdem mit unzulässig hoher Geschwindigkeit. Auch wurde festgestellt, dass die Crew den Landeanflug nicht abbrach, obwohl die Landebahn nicht mehr in Sicht war. Die Piloten hatten zu dem Zeitpunkt das Umfliegen der Landebahn des Flughafens Peking einmal im Flugsimulator trainiert, aber nicht das Umfliegen der Landebahn 18R des Flughafens Gimhae. Die Lotsen wurden beschuldigt, weder das BRITE (Bright Radar Indicator Tower Equipment) noch das MSAW (Minimum Safe Altitude Warning) benutzt zu haben, nachdem sie den Sichtkontakt zur Maschine verloren hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstige Ermittlungsergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wetter.", "content": "Während der Herbst- und Winterzeit kommen Winde am Flughafen Gimhae im Allgemeinen von Norden – während der Sommerzeit von Süden. Aufgrund der Lage des südlichen Teils des Flughafens ist die Sichtweite wegen Nebel vom nahe gelegenen Meer oft schlecht. Zum Absturzzeitpunkt wehte starker südlicher Wind mit Regen und niedrigen Wolken. Die bergige Gegend nördlich von Gimhae lag im Nebel. Satellitenbilder zeigten, dass sich eine große und breite Fläche von Regenwolken zwischen Busan und Japan nach Osten bewegte.", "section_level": 2}, {"title": "Befeuerung.", "content": "Bei einer Befragung gab der Kapitän an, die Landebefeuerung während des Anflugs auf die Landebahn 36L gesehen zu haben. Im Gegenanflug jedoch habe er sie nicht mehr sehen können. Laut automatischem Lichtschaltsystem und der Aussage des Leiters des Towers in Gimhae waren die Lichter jedoch eingeschaltet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Air-China-Flug 129, auch CA129 oder CCA129, war ein Linienflug der von der Volksrepublik China betriebenen Air China. Am 15. April 2002 flog die Boeing 767-200ER vom Flughafen Peking zum Gimhae International Airport in Busan in Südkorea. Während des Fluges prallte die Maschine gegen einen Berg in der Nähe von Busan, wobei 129 der 166 Insassen getötet wurden. Flug 129 war Air Chinas erster Flugunfall und der Flugunfall mit den meisten Opfern in Südkorea. Außerdem war er nach EgyptAir-Flug 990 und Lauda-Air-Flug 004 der Unfall mit der drittgrößten Zahl an Opfern einer Boeing 767 sowie der mit der fünftgrößten Zahl an Opfern inklusive der Terroranschläge am 11. September 2001.", "tgt_summary": null, "id": 547770} {"src_title": "Écailles de Lune", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Eigenschaften.", "content": "CD74 bindet im endoplasmatischen Retikulum an Heterodimere aus α- und β-Ketten des HLAII und stabilisiert sie, wenn kein Antigen gebunden ist. CD74 ist ein Chaperon für MHCII-Proteine und stabilisiert deren Proteinfaltung. Anschließend werden die gebundenen Heterodimere vom endoplasmatischen Retikulum zu einem Endosom abgeschnürt. Das Signal zum Transport liegt im zytosolischen Bereich von CD74. Anschließend erfolgt die Verschmelzung des Endosoms mit einem Endolysosom. Im Endolysosom wird CD74 durch die Proteasen Cathepsin S bzw. in Kortikalzellen des Thymus durch Cathepsin L gespalten. Ein kurzes Fragment des CD74 (CLIP) blockiert die Bindung von Antigenen an MHCII, bis eine Bindung durch HLA-DM an MHCII erfolgt, die CLIP wieder freisetzt. Anschließend wird der Komplex an der Zellmembran den Immunzellen präsentiert. CD74 besitzt im Gegensatz zu manchen anderen MHCII keine Polymorphismen. CD74 ist glykosyliert und phosphoryliert. CD74 ist zudem der Rezeptor für MIF, D-Dopachrom-Tautomerase (synonym \"MIF-2\") und bakterielle Proteine. Im Gegensatz zu dem Namen \"MIF-2\" wirkt dieser Bindungspartner von CD74 entzündungsfördernd. Das Protein Vpu des HIV bindet an CD74. Es ist am Transport des Angiotensin-II-Typ-I-Rezeptors zur Zellmembran beteiligt. Weiterhin ist CD74 an der Regulation der Entwicklung von T-Zellen und B-Zellen, an der Motilität von dendritischen Zellen, der Aktivierung von Makrophagen und der Negativselektion von T-Zellen im Thymus beteiligt. CD74 wird in T-Zellen und Makrophagen, aber auch in Nicht-Immunzellen wie Endothelzellen sowie Epithelzellen der Niere des Darms und der Haut gebildet. CD74 wird von manchen Tumoren verstärkt gebildet und ist mit verstärkter Metastasierung assoziiert. Bei der Autoimmunerkrankung axiale Spondyloarthritis werden Autoantikörper gegen CD74 gebildet, die auch zur Diagnose bestimmt werden. Der Antikörper Milatuzumab bindet an CD74 und wird als Immunkonjugat mit Doxorubicin zur Behandlung des multiplen Myeloms untersucht.", "section_level": 1}], "src_summary": "CD74 (synonym \"HLA Klasse II Histokompatibilitätsantigen γ-Kette\") ist ein Oberflächenprotein aus der Gruppe der Haupthistokompatibilitätskomplexe der Klasse II des Menschen (bei anderen Wirbeltieren MHCII). Es ist beteiligt an der Antigenpräsentation im Zuge einer Immunantwort.", "tgt_summary": null, "id": 2260853} {"src_title": "Edward L. Ferman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der ehemalige \"Army Sports Ground\" (), heute Mong Kok Stadium (MKS), war bis 1961 eine Sportstätte der britischen Armee in Hongkong. Sie grenzt südlich direkt an der Boundary Street (), die verwaltungstechnische Grenze zwischen der Region Kowloon und den New Territories, westlich am Embarkment Road () und nördlich am Prince Edward Road West () und liegt nordwestlich der Diocesan Boys’ School. Nach der Übergabe des Stadions 1961 an dem damaligen \"Urban Council\" () als Eigentümer und Betreiber, ist es von 1961 bis 1973 in der Bevölkerung als \"Municipal Stadium\" () bekannt. Seit dem 6. Juni 1973 nach der offiziellen Freigabe als öffentliches Fußballstadion kennt man es unter seinen heutige Name als Mong Kok Stadium ().", "section_level": 1}, {"title": "Stadionumbau.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1990.", "content": "In den 1990er Jahren wurde das Mong Kok Stadium mehrmals baulich verändert, um gestiegene Besucherzahlen des Stadions gerecht zu werden. Während der Umbauarbeiten am September 1990 wurden Laufbahnen der Leichtathletik entfernt, um die Zuschauerkapazität des Stadions auf 7500 Plätze zu erhöhen. Diese Arbeiten dauerten etwa ein Jahr lang und wurde zum Jahresende 1991 fertiggestellt. Spiele und Veranstaltungen während der Umbauphase wurden zum Nachbarstadion in Sham Shui Po verlegt. Zwischenzeitlich wegen der bis 1994 andauerten Umbauarbeiten im Hongkongs größtes Stadion, dem Hong Kong Stadium (HKS), stieg die Zahl der Stadionbesucher in Mongkok nochmals. So erweiterte man die Zuschauertribühne temporär mit zwei Aluminiumtribünen um 1000 Plätze auf 8500 Plätze.", "section_level": 3}, {"title": "2009.", "content": "Aufgrund Mangel durch fehlende Räumlichkeiten zur Dopingkontrolle, Presse- und Medienraum für Journalisten, technische Möglichkeiten zur Onlinedatenübertragung, Internetzugang o. Ä. forderte die Asian Football Confederation (AFC) die zuständige Stellen auf zur Verbesserung der vorhandene Infrastruktur, um den internationalen Standard für Stadioneinrichtungen zu genügen. In August 2008 stellte die Hong Kong Football Association (HKFA) bei der Hongkonger Regierung die nötigen Anträge zur Verbesserung der Stadioninfrastruktur in Mongkok und beantragte eine Erhöhung der Stadionplätze auf 10.000. Nach Besprechungen und öffentliche Diskussionen im zuständigen Komitee des örtlichen Distriktrats („District Council“) von Yau Tsim Mong mit den fachlichen Planungsbüros und der HKFA entschied die Planungskommission für eine Stadionkapazität von 6.600 Sitzplätze, Überdachung der beiden Nord- und Südhaupttribünen, Installation von Videoüberwachungsanlage, Parkplatzerweiterung, Pausenraum für Spieler und Schiedsrichter, Raum zur Dopingkontrolle etc. Die Umbau- und Renovierungsarbeiten dauerte vom 1. September 2009 bis 14. Oktober 2011 und kostete rund 275,5 Mio. HK$. Bei der Renovierung der Sportanlage wurde neben Aspekte zur Reduktion von Energie- und Wasserverbrauch auch auf ein barrierefreies Bauen geachtet. Eine thermische Solaranlage mit Sonnenkollektor zur Warmwasserversorgung und eine Anlage für Regenwassersammlung zur Rasen- und Pflanzenbewässerung wurde installiert. Die Begrünung der gesamten Anlage wurde allgemein verstärkt, insbesondere auf dem Dach des Servicegebäudes, auf der obere Ebene der Südtribüne und um die gesamte Anlage herum. Barrierefreiheit im Stadion wurde verbessert durch 42 Rollstuhlplätze samt Fahrstuhl- und WC-Anlage sowie Erhöhung der Tribünensitzplätze um 1,5 Meter zwecks besseren Blickwinkel und eine neue elektronische Anzeigetafel an der Osttribühne. Hinzu kommen weitere räumliche Verbesserung im Gebäude wie beispielsweise ein Presse- bzw. Medienzentrum, Raum zur Dopingkontrolle, Schiedsrichterraum, Pausenraum für Spieler, Kiosk, Schließfächer sowie Erhöhung der Anzahl der Dusch- und Umkleideräume, der Parkplätze und der Verkaufsschalter für Karten als Verbesserungsmaßnahmen.", "section_level": 3}, {"title": "2011 – Wiedereröffnung.", "content": "Das erste Spiel im wiedereröffneten MKS fand abends am 16. Oktober 2011 zwischen den beiden Verein Sunray Cave JC Sun Hei und Sham Shui Po SA der Hong Kong First Division League statt. Um Werbung zu machen und mehr Zuschauer zum wiedereröffneten Stadion in Mongkok zu locken, reduzierten die zuständigen Vereine die Eintrittspreise von 60 auf 20 HK$ je Karte und erzielte mit 4.499 Zuschauern einen Besucherrekord für das MKS, der bis zum 21. März 2013 standhielt. In diesem inoffiziellen Eröffnungsspiel des MKSs gewann Sun Hei gegen Sham Shui Po SA mit 5–0. Die offizielle Feier zur Wiedereröffnung des MKS fand am Abend des 15. November 2011 mit dem damaligen Amtsvertreter Tsang, Tak-sing () – „Secretary of Home Affairs Bureau“ () – statt. Neben typische Kulturveranstaltungsprogrammen wie Darbietungen im traditionellen Wushu, Drachen- und Löwentanz, Trommel- und Fahnenspiel, Cheerleading sowie Blaskapellenmusik, bildet als Höhepunkt der Wiedereröffnungsfeier das offizielle Eröffnungsfreundschaftsspiel zwischen der russischen Jugendnationalmannschaft (\"Russian National Youth Team\") und Hongkongs offizielle Jugendmannschaft (\"Hong Kong Youth Representative Team\"). Das Testspiel der beiden Jugendmannschaften endete mit 2–1 für die russischen Fußballgäste.", "section_level": 3}, {"title": "Veranstaltung.", "content": "Aufgrund der städtisch zentrale und verkehrstechnisch günstige Lage findet im MKS trotz seiner relativ geringe Kapazität neben lokale Ligaspielen des Hong Kong Premier League auch andere internationale Veranstaltungen des Fußball- und Rugbysport statt. Obwohl das HKS das repräsentative Heimstadion der Fußball- und Rugby-Nationalmannschaft Hongkongs bei Länderspiele ist, gehört sowohl das MKS als auch Hongkongs zweitgrößte Sportstadion, der Siu Sai Wan Sports Ground, zu den beliebten Austragungsstätten für Fußballländerspiele und internationale Rugby-Veranstaltungen, wie zum Beispiel das traditionelle Fußballländerspiel Hong Kong–Macau Interport, die Super-Rugby-Meisterschaft, Asian Five Nations und Asia Rugby Championship. Daneben findet im Stadion auch Kulturveranstaltung sozialer Verbände statt, wie beispielsweise Hongkongs weibliche Pfadfinderorganisation (), Hongkongs Verkehrswacht () oder die katholische Jugendorganisation ().", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Das Stadion kann bequem über ÖPNV per Schienen- oder Busverkehr (z. B. KMB) erreicht werden. Über die nahegelegene U-Bahn-Haltestelle Prince Edward Station () der Kwun Tong Line und Tsuen Wan Line westlich des Stadions oder über die Haltestelle Mong Kok East Station () der East Rail Line der MTR im Süden ist das MKS in wenigen Fußminuten erreichbar. Das MKS ist über zahlreiche Buslinien an das Busnetz des größten lokalen Busbetreibers KMB angeschlossen. Das Stadion selbst verfügt über 16 PKW-Parkplätze, 2 Reisebus-Parkplätze, 1 Behindertenparkplatz und 1 Motorradparkplatz, deren Nutzung jedoch bei Veranstaltungstagen für die Öffentlichkeit ausgeschlossen sind. Der Haupteingang des Stadions liegt auf der Flower Market Road (). Weiter Zugänge liegen auf der Boundary Street () und der Yuen Po Street – Birdsgarden ( – ).", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Mong Kok Stadium, kurz MKS (, kurz, ugs. ) ist ein Fußballstadion im Hongkonger Stadtteil Mongkok auf der Halbinsel Kowloon. Das 23.800 m2 große Stadion ist einer der wichtigsten Fußballspielstätten für die HKFA in Hongkong und beheimatet die Heimspiele verschiedener Fußballclubs wie beispielsweise Kitchee SC und Pegasus FC in der Hong Kong Premier League (HKPL). Nach einer 24-monatigen Renovierung wurde es am 16. Oktober 2011 mit einer Kapazität von 6.600 Sitzplätzen wiedereröffnet.", "tgt_summary": null, "id": 898213} {"src_title": "Herbert Sumsion", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1988 demonstrierten Lynch, Dwork und Stockmeyer die Lösbarkeit des Konsensusproblems in einer weitgefassten Gruppe von so genannten „semi-synchronen“ Systemen. Paxos hat viele Ähnlichkeiten mit einem Protokoll, das zur Übereinstimmung in der so genannten viewstamped replication verwendet wird, erstmals veröffentlicht im Jahr 1988 von Oki and Liskov.", "section_level": 1}, {"title": "Annahmen.", "content": "Um die Funktionsweise von Paxos einfacher präsentieren zu können, werden folgende Annahmen und Definitionen explizit getroffen:", "section_level": 1}, {"title": "Anzahl an Prozessoren.", "content": "Allgemein kann ein Konsensusalgorithmus Fortschritte erzielen, indem \"2F+1\" Prozessoren verwendet werden, obwohl es zu einem gleichzeitigen Ausfall von \"F\" Prozessoren kommt. Durch Rekonfiguration kann allerdings ein Protokoll verwendet werden, welches eine beliebige Anzahl an Ausfällen übersteht, solange nicht mehr als \"F\" Prozessoren gleichzeitig ausfallen.", "section_level": 2}, {"title": "Rollen.", "content": "Paxos beschreibt die Aktionen der Prozesse durch ihre jeweiligen Rollen im Prokoll: Client, Acceptor, Proposer, Learner und Leader. In typischen Implementationen kann ein einzelner Prozessor eine oder mehrere dieser Rollen gleichzeitig innehaben. Dies beeinflusst nicht die Korrektheit des Protokolls, es ist üblich, Rollen zusammenzufügen, um die Latenz bzw. die Anzahl der Nachrichten im Protokoll zu verbessern. Der Client versendet eine Anfrage an das verteilte System und wartet auf eine Antwort. Beispielsweise könnte dies eine Schreibanfrage für eine Datei auf einem Server des verteilten Systems sein. Der Acceptor handelt als der fehlertolerante \"Speicher\" des Protokolls. Acceptors können Quoren bilden. Jede Nachricht, die an einen Acceptor gesandt wird, muss an ein Quorum von Acceptors gesandt werden. Nachrichten an einen Acceptor werden solange ignoriert, bis Kopien von jedem Acceptor in einem Quorum erhalten wurden. Ein Proposer vertritt eine Clientanfrage und versucht die Acceptors dazu zu bringen, sich auf diese zu einigen. Außerdem handeln sie als Koordinatoren, sollte es zu Konflikten kommen. Learner handeln als Replikationsfaktoren im Protokoll. Sobald sich die Acceptors auf eine Clientanfrage geeinigt haben, können die Learner handeln (zum Beispiel das Ausführen der Anfrage und das Senden einer Antwort an den Client). Es ist möglich, weitere Learner hinzuzufügen, um die Verfügbarkeit der Verarbeitung zu verbessern. Um Fortschritt zu gewährleisten, benötigt Paxos einen ausgewählten Proposer, welcher Leader genannt wird. Prozesse können glauben, dass sie die Leader sind, aber Fortschritt ist nur dann gewährleistet, wenn einer von dieser ausgewählt wird. Wenn zwei Prozesse glauben, dass sie Leader wären, können sie den Prozess verzögern, indem sie kontinuierlich kollidierende Updates vorschlagen. Aber auch in diesem Fall werden die Sicherheitseigenschaften eingehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Quoren.", "content": "Quoren gewährleisten, dass zumindest einige wenige Prozessoren und mit ihnen Wissen über das Resultat überleben. Quoren sind so als Teilsummen der Summe aller Acceptors definiert, dass jedes Paar von Teilsummen zumindest einen Teilnehmer teilt. Üblicherweise ist ein Quorum jede beliebige Mehrheit von teilnehmenden Acceptors.", "section_level": 2}, {"title": "Vorgeschlagene Zahl & Vereinbarter Wert.", "content": "Jeder Versuch einen vereinbarten Wert zu definieren, wird durch Vorschläge durchgeführt, welche von Acceptors angenommen oder abgelehnt werden können. Jeder Vorschlag hat eine einzigartige Nummer für den jeweiligen Proposer. Der zu dem jeweils nummerierten Vorschlag zugehörige Wert kann optional als Teil des Paxos-Protokolls berechnet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Sicherheitseigenschaften.", "content": "Um Sicherheit zu garantieren, definiert Paxos drei Sicherheitseigenschaften und gewährleistet, dass diese unabhängig von auftretenden Fehlern eingehalten werden:", "section_level": 1}, {"title": "Typischer Einsatz.", "content": "In den meisten Anwendungen von Paxos hat jeder teilnehmende Prozess drei Rollen inne: Proposer, Acceptor und Learner. Dies reduziert die Komplexität der Nachrichten signifikant, ohne dabei die Korrektheit zu beeinträchtigen:\"\"In Paxos senden Clients Befehle an Leader. Während des normalen Betriebs empfangen Leader die Befehle der Clients, bestimmen eine neue Anzahl an Befehlen i und beginnen dann die i-te Instanz des Konsensusalgorithmus, indem sie Nachrichten an eine Gruppe von Acceptorprozessen senden.\"\"Indem Rollen zusammengeführt werden, arbeitet das Protokoll im Stil eines effizienten \"Client-Master-Replika\"-Modells, so wie es typischerweise bei Datenbanken eingesetzt wird. Der Vorteil von Paxos ist dabei die Gewährleistung seiner Sicherheitseigenschaften.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paxos ist eine Gruppe von Protokollen mit dem Ziel, einen Konsensus in einem Netzwerk von unzuverlässigen Prozessoren zu erzielen. Konsensus bezeichnet hierbei die Übereinstimmung auf ein gemeinsames Ergebnis in einer Gruppe von Teilnehmern. Die Lösung dieses Problems kann erschwert werden, wenn bei den Teilnehmern oder ihrem Kommunikationsmedium Fehler auftreten. ", "tgt_summary": null, "id": 822264} {"src_title": "Claus Horn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Änderungsbestreben.", "content": "Die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit forcierte unter der Führung von Jacek Sasin das Vorhaben, das Stadtgebiet von Warschau um 32 umliegende Gemeinden zu vergrößern. Da die PiS-Partei bei der Parlamentswahl 2015 in 30 Gemeinden davon stärkste Partei wurde, warfen ihr Kritiker wahltaktische Motivation vor. Bei Plebisziten in Legionowo und Nieporęt entschieden sich die Wähler mit großer Mehrheit gegen einen Anschluss (94,27 % sowie 96,09 % dagegen). Die nötige Wahlbeteiligung (Quorum) in Höhe von 30 % wurde in beiden Fällen erreicht, sodass die Ergebnisse gültig sind. Am 15. Mai 2017 verkündigte Sasin, dass die Reform vor den Selbstverwaltungswahlen 2018 nicht in Kraft treten werde. Ein weiterer Vorschlag der PiS war die Amtszeit von Stadtpräsidenten, Bürgermeister und Wójts auf maximal zwei Amtsperioden zu begrenzen. Dabei sollte die Regelung bereits rückwirkend gelten, was von Rechtsexperten und Oppositionspolitikern kritisch aufgefasst wurde. Der Parteivorsitzende Jarosław Kaczyński schloss am 15. Mai 2017 ein Inkrafttreten des Projektes zur Wahl im Jahr 2018 aus. Grund dafür seien Bedenken von Präsident Andrzej Duda sowie eine eventuelle Niederlage vor dem Verfassungsgerichtshof. Darüber hinaus erwog Duda die Selbstverwaltungswahlen zusammen mit einem Referendum über Verfassungsänderungen abzuhalten. Ungeachtet dessen wurde die Abstimmungs-Initiative vom Senat mehrheitlich abgelehnt.", "section_level": 1}, {"title": "Novellierung des Wahlgesetzes.", "content": "Am 14. Dezember 2017 hat der Sejm mit den Stimmen der Regierungspartei PiS eine Änderung des Wahlgesetzes angenommen. Danach werden die Amts- und Legislaturperioden von vier auf fünf Jahre verlängert. Zusätzlich wurde die Amtszeit von Gemeindevorstehern, Bürgermeistern und Stadtpräsidenten auf zwei Amtsperioden begrenzt, wobei entgegen früheren Plänen keine Rückwirkung vorliegt. Alle Wahlvorschläge werden auf einem großen Papierbogen aufgeführt. Damit wurde der Kritik an der Heftform, der die Privilegierung von erstplatzierten Wahlkomitees und die hohe Anzahl an ungültigen Stimmen bei den Selbstverwaltungswahlen im Jahr 2014 zugerechnet wird, Rechnung getragen. Im Zuge des Gesetzgebungsverfahrens kam es zu mehreren Abänderungen. Die Mehrheitswahl in den Gemeinden sollte ursprünglich ausnahmslos durch eine Verhältniswahl ersetzt werden, wird nun aber erst Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern betreffen. Die Briefwahl wurde abgeschafft, was insbesondere bei behinderten Menschen Kritik hervorrief. Obwohl die angenommene Fassung weniger kontrovers ist, als ihre ursprüngliche Version, kritisierte der Vorsitzende der Staatlichen Wahlkommission Wojciech Hermeliński die Novellierung unter anderem wegen ausgeweiteter Befugnisse des Innenministers. Der Senat änderte das Gesetz dahingehend, dass ausschließlich behinderte Menschen die Briefwahl in Anspruch nehmen können. Am 16. Januar 2018 wurde es vom Staatspräsidenten unterzeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Listenreihenfolge auf dem Stimmzettel.", "content": "Am 26. September wurde von der Staatlichen Wahlkommission die Reihenfolge der Wahllisten landesweit teilnehmender Wahlkomitees gelost. Um als solches zu gelten, muss ein Wahlkomitee seine Kandidatenlisten in mindestens der Hälfte der Wahlkreise registriert haben und zu allen Sejmik-Wahlen antreten. Zehn erfüllten diese Voraussetzungen. Sieben Wahlkomitees wurden von Parteien gegründet, fünf von jeweils einer (KW) und zwei von Parteienbündnissen (KKW). Die restlichen drei sind formell parteilos (KWW).", "section_level": 1}, {"title": "Wahlanalyse.", "content": "Neben klassischen Versprechen, wie die Erneuerung von Straßen und Schulen, war auch der Kampf gegen Smog parteiübergreifend präsent. Von den Oppositionsparteien im Sejm wurde die Stärkung der Selbstverwaltung durch Dezentralisierung postuliert. Das aus Bürgerplattform, Nowoczesna und der Initiative Polen um Barbara Nowacka geformte Bündnis unter dem Namen Bürgerkoalition (KO) schlug hierfür die Abschaffung des Woiwoden vor, der die Zentralregierung auf der Woiwodschaftsebene repräsentiert. Weiterhin wurde schnelles Internet in allen Gemeinden (PiS) oder die Finanzierung von In-vitro-Fertilisation (SLD) im Wahlkampf thematisiert. Es ließ sich eine starke Fokussierung auf die Stadtpräsidentenwahl in Warschau beobachten, bei der sich Rafał Trzaskowski und Patryk Jaki duellierten. Die PiS kann trotz ihrer Niederlagen in den Großstädten dem Politikwissenschaftler Adam Jarosz zufolge als Wahlsiegerin angesehen werden. Die Sejmik-Wahlen gaben ihr die absolute Mehrheit in sechs (fünf mehr als 2014) von 16 Woiwodschaftstagen, der Bürgerkoalition nur in einem. Sie konnte sich um 7,24 Prozentpunkte verbessern, blieb allerdings hinter den Erwartungen zurück. Überraschend waren die Erfolge in den liberalen Woiwodschaften Niederschlesien und Schlesien. Auch wenn die Polnische Volkspartei (PSL) im Vergleich zum außergewöhnlich guten Ergebnis bei der vorherigen Wahl herbe Verluste erlitt, konnte sie ihre starke Position in der Selbstverwaltung aufrechterhalten. Erneut bestätigte sich der schwindende Wählerzuspruch für die SLD. Kukiz’15 hat es als Neuling nicht geschafft, Mandate zu erringen und sich nach dem Einzug ins polnische Parlament auch lokal zu verwurzeln. Durch das starke Ergebnis in Niederschlesien kam den Parteilosen Selbstverwaltern (BS) dort die Rolle des Königsmachers zu. Auch in den Kreistagen und Gemeinderäten machte Kaczyńskis PiS unter den Parteien das Rennen. Im ländlichen Raum ist die Bürgerkoalition „sehr schwach aufgestellt“. Punkten konnte sie bei den Stadtpräsidentenwahlen, entweder mit eigenen, oder mit ihr assoziierten, aber im Rahmen eines Wählerwahlkomitees formell parteilosen Kandidaten. So etwa im Falle von Hanna Zdanowska in Łódź. Die Wahl an sich verlief ohne größere Probleme. Nach den Wahlen gelang es den Nationalkonservativen durch eine Koalition aus PiS und BS in die Exekutivorgane der Woiwodschaft Niederschlesien einzuziehen. Dem kleinen Koalitionspartner konnten Vorhaben versprochen werden, die nur im Kompetenzbereich der Zentralregierung liegen: Beispielsweise die Senkung einer Steuer, welche auf den Kupferbergbau erhoben wird sowie Investitionen in Straßen und Schiene. Woiwodschaftsmarschall bleibt weiterhin Cezary Przybylski (BS). In Schlesien erzielte das Anti-PiS-Lager eine hauchdünne Mehrheit von einem Abgeordneten im Woiwodschaftstag, die es im Nachhinein durch den Seitenwechsel von Wojciech Kałuża verlor. Folglich sind die Exekutivorgane in acht Woiwodschaften im Einflussbereich der PiS und die anderen acht in dem der Regierungsgegner.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wahlbeteiligung.", "content": "1. Wahlgang, Wahlbeteiligung: 2. Wahlgang, Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung erreichte im ersten Wahlgang einen Rekordwert in Höhe von 54,96 %. In der Woiwodschaft Masowien war sie mit 61,02 % am größten, wohingegen die Woiwodschaft Opole am schlechtesten abschnitt (48,72 %).", "section_level": 2}, {"title": "Sejmik-Wahlen (Woiwodschaftstage).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse in Prozent.", "content": "\"Quelle: Państwowa Komisja Wyborcza\"", "section_level": 3}, {"title": "Mandatsverteilung.", "content": "\"Quelle: Państwowa Komisja Wyborcza\"", "section_level": 3}, {"title": "Stadtpräsidenten (Auswahl).", "content": "Alle Kandidaten, die im Rahmen eines Wählerwahlkomitees (KWW) angetreten sind, werden nachfolgend als parteilos aufgeführt. Bei landesweiten Wählerwahlkomitees steht die Abkürzung in Klammern.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Selbstverwaltungswahlen in Polen 2018 fanden in zwei Wahlgängen statt. Der Erste wurde am 21. Oktober abgehalten und eventuelle Stichwahlen für das Bürgermeisteramt zwei Wochen später (4. November). Die Wahlberechtigten entschieden über die Zusammensetzung von Sejmiks, Kreistagen, Gemeinderäten sowie Warschauer Stadtteilräten und wählten Gemeindevorsteher, Bürgermeister oder Stadtpräsidenten. ", "tgt_summary": null, "id": 1288457} {"src_title": "Janet Pierrehumbert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Der Bahnhof Könnern liegt am Streckenkilometer 28,5 der Strecke Halle–Vienenburg. Zudem ist er noch Ausgangspunkt einer Strecke nach Baalberge sowie einer nach Rothenburg. Er befindet sich am nordöstlichen Rand der Stadt und liegt somit etwa 750 Meter vom Ortskern entfernt. Es grenzen unmittelbar die Straßen \"Am Güterbahnhof\" und \"Am Bahnhof\" an. Über einen Bahnübergang wird die Landstraße 144, auch \"Köthener Straße\", gekreuzt. In Richtung Halle ist die nächste Station der ungefähr sechs Kilometer entfernt gelegene Haltepunkt Domnitz. In Richtung Vienenburg ist dies der Haltepunkt Belleben (Entfernung 10 km) und in Richtung Baalberge der Haltepunkt Trebitz (Entfernung 4 km). Die nur noch für den Güterverkehr genutzte Strecke nach Rothenburg ist etwa fünf Kilometer lang.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Am 15. Oktober 1871 wurde der Bahnhof an der Strecke nach Aschersleben eröffnet. Vorübergehend war Könnern Endbahnhof. Es entstand zunächst ein großes Empfangsgebäude und auf der gegenüberliegenden Bahnhofsseite ein Güterschuppen und eine Ladestraße mit Kopf- und Seitenrampe. An Tag der Eröffnung fanden bereits früh am Morgen Feierlichkeiten statt. Um 5:15 Uhr traf unter Anwesenheit vieler Bürger der erste Zug im Bahnhof Könnern ein. Nachdem der Zug um 13 Uhr wieder angekommen war, wurde im Bahnhofsrestaurant weiter gefeiert. Nachdem die Strecke auch bis Halle vollendet worden war, stiegen die Reisendenzahlen deutlich an. Auch im Güterverkehr benutzte die ortliche Industrie und Landwirtschaft die Eisenbahn als Verkehrsmittel. Ihr ist das Hinzukommen weiterer Betriebe zu verdanken. Im Güterverkehr handelte es sich bei den eingehenden Frachten hauptsächlich um Tiere, Getreide, Braunkohle, Briketts und Zucker. Zu den ausgehenden Frachten zählten Steine, Zement, Maschinenbauerzeugnisse und Dampfkessel. Die Expressgutabfertigung befand sich hinter dem Empfangsgebäude. Mit der Inbetriebnahme der der Strecke nach Baalberge, die anschließend nach Bernburg weiterführt, stieg das Verkaufsaufkommen nochmals an. Im Jahre 1916 kam noch die Strecke nach Rothenburg hinzu. Diese beginnt offiziell erst im Norden des Bahnhofs, und zwar im „Könnern Anschlußbf“, der nach 1944 zeitweise auch „Könnern Nord“ genannt wurde. Bis zum 14. Oktober 1911 war die offizielle Schreibweise der Stadt „Cönnern“. Anschließend wurde der Name in „Könnern“ umgeändert. Mit der weiteren Zunahme des Güterverkehrs kam es auch zu größeren Ranigertätigkeiten. Da es keinen Ablaufberg gab, konnten die Rangierbewegungen nur im Abstoßbetrieb gefahren werden. Durch die Schließzeiten der Schranken kam es zu verkehrlichen Behinderungen auf der Köthenschen Straße. Die Königliche Eisenbahn-Direktion in Magdeburg entwarf aus diesem Grund eine Unterführung. Der Magistrat der Stadt Könnern lehnte dies jedoch aus Kostengründen ab. Nach der Gründung der Deutschen Reichsbahn kamen mehrere Vorschläge zur Verbesserung des Betriebsablaufs auf. Es war unter anderem geplant, eine Drehscheibe mit einem Durchmesser von 16 Metern und eine Löschegrube zu errichten. Beide Projekte wurden allerdings nie verwirklicht. An der um 1895 verlängerten Ladestraße und der vor dem Güterschuppen befindlichen Kopf- und Seitenrampe wurde fast der gesamte Güterverkehr durchgeführt. Es zweigte in der Mitte der Straße ein Anschlussgleis ab, das durch Lokomotiven der Staatsbahn bedient wurde. Eine Malzfabrik verfügte bereits seit ihrer Eröffnung im Jahre 1872 über einen Gleisanschluss. Dieser existierte bis Anfang der 1990er Jahre. In den 1980er Jahren kam dort eine Deutz-Lokomotive zum Einsatz. Sie wurde am 21. November 1928 an die Malzfabrik Könnern geliefert und ist heute in Privatbesitz. Von 1850 bis 1928 befand sich an der Strecke nach Rothenburg eine Zuckerfabrik. Sie erhielt einen Gleisanschluss und wurde von Lokomotiven der Staatsbahn bedient. Der Anschluss besteht noch, ist aber ungenutzt. 1991 entstand an dieser Stelle ein Kraftfuttermischwerk. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das zweite Streckengleis auf der Strecke zwischen Halle und Aschersleben als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgebaut. Die Eingleisigkeit hatte keinen großen Einfluss auf den Rangierbetrieb in Könnern, da das Güteraufkommen bereits rückläufig war. Im Jahre 1999 erfolgten umfangreiche Umbauarbeiten im Bahnhof. Die zwei Bahnsteige mit drei Bahnsteiggleisen wurden erneuert. Mit zwei Aufzügen wurde Barrierefreiheit geschaffen. Alle betrieblichen Einrichtungen waren damals schon geschlossen. Es handelt sich somit um eine unbesetzte Dienststelle. Im Güterverkehr finden noch Rangierarbeiten statt. Allerdings wird im Bahnhof Könnern nicht mehr be- oder entladen.", "section_level": 1}, {"title": "Rangierbetrieb.", "content": "Sehr wahrscheinlich waren in Könnern nie Lokomotiven stationiert. Es kamen Maschinen aus Bernburg zum Einsatz, die zweimal täglich mit einem Nahgüterzug nach Könnern kamen. Zeitweise kamen auch Lokomotiven aus Güsten oder Aschersleben zum Einsatz. Nach 1991 veränderte sich die Situation. Das Bw Bernburg war bereits aufgelöst worden. Das Bw Güsten stand auch kurz vor der Schließung. Für die inzwischen deutlich weniger gewordenen Rangierarbeiten kamen Fahrzeuge aus Halle zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Anlagen.", "content": "Das Empfangsgebäude ist denkmalgeschützt. Der Seitenbahnsteig 1 ist 140 Meter lang. Der Mittelbahnsteig 2/3 hat eine Länge von 140 Metern bei Gleis 2 sowie von 166 Metern bei Gleis 3. Die Höhe aller Bahnsteige beträgt 76 Zentimeter.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehrsanbindung.", "content": "Es halten Züge von Abellio Rail Mitteldeutschland in Könnern. Eingesetzt werden seit 9. Dezember 2018 nur noch Dieseltriebwagen der Baureihe 1648. In den Jahren zuvor wurden auch Dieseltriebwagen der Baureihen 612, 640 und 642 eingesetzt. Im Fahrplanjahr 2019 wird der Bahnhof Könnern von folgenden Linien bedient: Vom Bahnhof aus besteht Anschluss an Busse, die unter anderem ins Zentrum von Könnern, nach Bernburg, Alsleben und Halle fahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Könnern ist der Bahnhof der Stadt Könnern im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt. Er ist Anschlussbahnhof mit zwei abzweigenden Strecken. 1871 wurde der Bahnhof eröffnet.", "tgt_summary": null, "id": 2180693} {"src_title": "Christmas in Hollis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die erste Staffel basiert vor allem auf dem Kurzgeschichtenband \"Der letzte Wunsch\", einer Geschichte aus \"Das Schwert der Vorsehung\", sowie Teilen des ersten Bandes der Pentalogie, \"Das Erbe der Elfen\". Drei Handlungsstränge auf teils unterschiedlichen Zeitebenen laufen parallel und führen die Staffel zum Ende hin zusammen, wobei verschiedene Charaktere oder Ereignisse im Vergleich zur Vorlage in einen anderen Kontext gesetzt wurden. So behandeln einzelne Folgen die Kurzgeschichten \"Das kleinere Übel\", um die Räuberprinzessin Renfri, \"Der Hexer\", in der Geralt eine Striege bekämpft und von ihrem Fluch erlöst, \"Eine Frage des Preises\", bei der Geralt durch das „Gesetz der Überraschung“ eine Verbindung mit der ungeborenen Ciri, bei Pavettas Vermählung mit dem Igel, eingeht, sowie \"Der Rand der Welt\", als Geralt, zusammen mit Rittersporn, nach der Jagd auf einen Silvan in die Fänge von Elfen gerät. \"Der letzte Wunsch\" schildert das Zustandekommen der Verbindung von Geralt und Yennefer durch einen Dschinn. \"Die Grenzen des Möglichen\" schildert die Jagd auf einen Drachen. Außerdem schildert die Staffel Yennefers Werdegang von einer missgestalteten Magd zur mächtigen Zauberin, sowie Ciris Flucht aus Cintra, nach dem Angriff Nilfgaards, in den magischen Brokilon-Wald, bewohnt von Dryaden und schließlich ihr erstes Zusammentreffen mit Geralt, dem sie als „Kind der Vorsehung“ versprochen war, was ihre Großmutter Calanthe aber zu verhindern versuchte.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Im Mai 2017 wurde bekannt gegeben, dass Netflix die Geschichte von Geralt von Riva (Geralt of Rivia im englischen Original) adaptieren wird. Netflix wollte ursprünglich nur einen Film produzieren. Kelly Luegenbiehl, Vizepräsidentin der International Originals bei Netflix, intervenierte jedoch und meinte, dass das vorhandene Material deutlich mehr hergebe als die Produktion eines einfachen Films. Im Mai 2017 kündigte Netflix schließlich den Produktionsstart für die Serie an. Ende desselben Jahres wurde Lauren Schmidt Hissrich als Showrunnerin bekannt gegeben; im folgenden Monat Anfang 2018 lag das Drehbuch für die Pilotfolge vor. Die acht Episoden lange erste Staffel wurde in Mitteleuropa gedreht. Als Darsteller des Hexers Geralt von Riva, dem Serienprotagonisten, wurde Henry Cavill im September 2018 gecastet. Die Dreharbeiten für die erste Staffel begannen am 31. Oktober 2018 in Ungarn, nachdem im selben Monat der vollständige Cast bekannt gegeben wurde. Im März 2019 wurde darüber hinaus auf Gran Canaria gedreht. Ein erster Teaser wurde am 19. Juli 2019 veröffentlicht. Der Haupttrailer wurde am 31. Oktober 2019 veröffentlicht, der auch den 20. Dezember 2019 als Premiere nennt.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronisation der Serie übernimmt die Berliner Synchron. Die Dialogbücher schreibt Arian Raschidi und die Dialogregie führt Frank Muth.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die erste Staffel der Serie wurde von Kritikern gemischt aufgenommen. So erhielt die Staffel auf Rotten Tomatoes mit Stand vom 22. Dezember 2019 und basierend auf 43 ausgewerteten Rezensionen 58 % positive Kritiken. Axel Weidemann von der \"Frankfurter Allgemeinen Zeitung\" bewertete die erste Staffel positiv. Er schreibt: „‚The Witcher‘ vermischt vertikales und horizontales Erzählen auf die vergnüglichste Weise. [...] Inhaltlich ist die Serie auch deshalb interessant, weil sie nicht nur ausgetretene Monsterpfade betritt, sondern (Sapkowski sei Dank) in die hintersten Winkel der slawischen Sagenwelt eintaucht“. Weniger überzeugt ist Julian Ignatowitsch vom \"Deutschlandfunk\". So ziehe zwar die fiktive Welt „einen in ihren Bann“, allerdings seien die „Schwächen [...] dagegen bei den oft allzu pathetischen Dialogen und dem stellenweise sehr flachen Humor zu erkennen“. In der \"Internet Movie Database\" war die Serie für kurze Zeit die am besten bewertete Netflix-Original-Serie (Stand: Dezember 2019).", "section_level": 1}], "src_summary": "The Witcher ist eine US-amerikanisch-polnische Fantasyserie, die auf der \"Geralt-Saga\" von Andrzej Sapkowski basiert. Die Serie wurde am 20. Dezember 2019 durch Netflix veröffentlicht. ", "tgt_summary": null, "id": 667709} {"src_title": "Geständnisse einer Frau", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Serge Raynaud de la Ferrière wurde unter dem Namen Serge Justinien Raynaud geboren. Als Erwachsener fügte er seinem Namen „de la Ferrière“ als Pseudonym hinzu. Auf Webseiten seiner Organisation wird behauptet, er sei gräflicher Herkunft. Er verlor seine Mutter sehr früh und wurde von Verwandten aufgezogen. Sein Vater, der Belgier Georges Luis Constantine Raynaud, war technischer Zeichner, der mehrmals verheiratet war. Daher hat er einen Halbbruder namens André Raynaud Hilaire (* 1937). Einige Tanten berichten, dass er in seiner Kindheit die St.-Luk-Schule in Brüssel besuchte. Er diente in der Armee vom 31. Juli 1935 bis zum 27. Dezember 1940. Er interessierte sich für Esoterik und Yoga, speziell für die Prophezeiungen der Wiederkunft Christi und das neue Wassermannzeitalter. Im Jahr 1944 heiratete er Louise Baudin (1912–2013), und beide arbeiteten als Hersteller und Vertreiber von Seifen und Parfüms. Adrienne Victorine Louise Baudin war eine Tochter von Adolphe Eugene Beaudin und Louise Augustin André. Nach einigen Begegnungen mit einer Persönlichkeit namens Soun-Woun-Koun in Paris im Jahr 1946 und nach Vergleich seines Geburtsdatums mit dem von Jesus, kam er zum Schluss, dass er der erwartete Messias sei und dass er die Ankunft des Neuen Zeitalters in Südamerika bekanntgeben sollte. Er begann das Buch „Die großen Beiträge“ zu schreiben mit seinen schriftlich niedergelegten Lehren, dem noch 97 weitere Bücher folgen sollten. Nachdem er einen Film über Machu Picchu gesehen hatte, segelte er mit seiner Frau im November 1947 nach Amerika. Sie machten einen Zwischenstopp in Guatemala, um Verwandte von Louise zu besuchen, und kamen am 17. Januar 1948 in Caracas an.", "section_level": 1}, {"title": "Die Große Universelle Bruderschaft.", "content": "In Venezuela gründete Serge Raynaud die Große Universelle Bruderschaft (GUB), eine humanitäre Organisation, die zwei Achsen hat. Die erste umfasst den Orden mit den religiösen Aspekten. Dazu gehören ein eigener Kalender, eine Hierarchie mit ordinierten Priestern und Initiations-Graden, ein Tempel, Ashrams, Yogastudios und eine Übertragung der Lehren durch eine Meister-Schüler-Unterwerfung. Die zweite Achse der Bruderschaft ist die Mission, eine Art Sozialhilfe für die Bevölkerung. Serge Raynaud gilt als Pionier für die Einführung von Yoga in Südamerika. Seine ersten Anhänger waren José Manuel Estrada, Juan Víctor Mejías, Alfonso Gil Colmenares und David Ferriz Olivares. Im Jahr 1949 entschloss sich Serge Raynaud, in Begleitung von einigen Anhängern nach New York zu reisen. Ziel der Reise war die Teilnahme an einer spirituellen Konferenz. Da er kein Visum zur Rückkehr nach Venezuela erhielt, entschied sich seine Frau, ihn in New York zu besuchen. Sie reiste ohne seine Zustimmung von Caracas nach New York, wo sie ihren Mann mit einer Geliebten überraschte, was zur gerichtlichen Trennung führte. Zeitungen wie Daily News und New York World-Telegram and Sun berichteten über den Fall. Im Februar 1950 verließ Serge Raynaud seine Frau und reiste mit einem seiner Anhänger nach Europa.", "section_level": 1}, {"title": "Reisen.", "content": "Er besuchte Amsterdam, Brüssel und Paris und reiste weiter nach Osten. Eine Weile lebte er in Indien, Ceylon und Tibet. In Burma behauptete er, dass er die Anerkennung als Bodhisattva von einem „Orakel-Mann“ und Delegierten des Dalai Lama erhalten habe. Während seiner Reisen schrieb er mehrere Bücher. Er malte Bilder in verschiedenen Techniken. Im Oktober 1950 reiste er nach Australien, wo er versuchte, einen Zweig seiner Bewegung einzurichten. Nach seiner Rückkehr reiste er nach Norwegen, Belgien und England. 1952 unternahm er Reisen nach Ozeanien und Japan, über die es keine genauen Informationen gibt. Am 5. März 1953 besuchte er nochmals Indien, wo er für neun Monate blieb und eine Kunstausstellung eröffnete. Die Rückkehr nach Nizza fand im Jahr 1955 statt. Er starb im Jahr 1962 im Alter von 46 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Akademische Grade und esoterische Diplome.", "content": "In seinen Werken, Briefen und in verschiedenen Zeitungsinterviews präsentierte Serge Raynaud einen Lebenslauf. Angefangen von einem belgischen \"Prix Ernest Rousille\", mit dem er im Alter von 12 Jahren als bester europäischer Schüler angeblich ausgezeichnet wurde, und für dessen Existenz es keinerlei Indizien gibt, sind auch die übrigen Titel und Auszeichnungen, die er seiner Autobiografie auflistet, durchweg erfunden. Das gleiche gilt für seine Liste von esoterischen Titeln. Er behauptete, er habe die folgende Titel erworben: Biologielehrer, Doktor der Naturwissenschaften, Doktor der Sozialwissenschaften, Doktor in Psychologie, Doktor der Philosophie, Doktor in Theologie. Außerdem listete er Ehrenmitgliedschaften von mehr als 20 Organisationen auf. Einer seiner Adepten schreibt ihm folgende esoterische Titel zu, die ihm angeblich erteilt wurden: Sat-Guru, Bodhisattva, Illuminator des New Age, Sehr berühmter und ehrwürdiger Großmeister, Sovereign General-Großinspektor des 33. Grade, Erhabener gekrönter Coptic und hoher Khediva-Priester; Mahatma Chandra Bala Guruji, Sri Arhat, Kalki-Avatar, Tdashi Gis Sgan Carya Rinpoche, Eminent Papst der geistigen Richtung der Welt, Hoher Würdenträger der Weißen Bruderschaft, Most Illustrious Patron von Maha Kumbha Shanga, Paramahansa, Missionar des Wassermannzeitalters, der Imam-Mahdi, Maitreya Buddha.", "section_level": 1}, {"title": "Schüler und Dissidenten.", "content": "Serge Raynaud hatte vier Hauptschüler: José Manuel Estrada, David Ferriz Olivares, Gil Colmenares und Juan Victor Mejías. Der Erste und Zweite haben Dissidentenbewegungen geschaffen, während der Dritte und Vierte in der ursprünglichen Institution geblieben sind. Derzeit haben sich diese Dissidentenbewegungen ebenfalls aufgespalten, aber alle Anhänger nennen sich treue Unterstützer der Lehren von Serge Raynaud. Luis Gonzalez Reimann führte im Jahr 2013 eine Untersuchung des Stammbaumes der Dissidentenbewegungen durch. José Manuel Estrada gründete 1967 in Mexiko die \"GFU Linha Solar\", die etwa acht neue Dissidenten-Linien, vor allem in Mexiko, hervorbrachten. David Ferriz Olivares trat aus der GUB aus und gründete die \"Magna Fraternitas Universalis\" (Lima, 1990). Aus dieser Linie entstanden sieben Hauptzweige in Peru, Venezuela und Mexiko. Heutzutage gibt es ein gewisses Maß an Aktivität des GUB und seiner dissidenten Gruppierungen in den folgenden Ländern: Argentinien, Australien, Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, El Salvador, Spanien, USA, Honduras, Italien, Mexiko, Nicaragua, Norwegen, Panama, Paraguay, Peru, Puerto Rico und Venezuela.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Seine 98 Werke wurden ins Spanische übersetzt und veröffentlicht. Als wichtigstes Werk des Autors gilt: „Yug, Yoga, Yoghismo. Una Matesis de Psicologia“, das die gesamte Bandbreite des Yoga als psychophysikalische Synthese zum Ausdruck bringt. In einem weiteren Buch – „El Arte de la Nueva Era“ – kommentiert der Autor Kunstwerke und zeigt einige seiner eigenen Gemälde.", "section_level": 1}, {"title": "Kommentare und Kritik.", "content": "In Bezug auf die angebliche Anerkennung in Burma, die er durch einen Vertreter des Dalai Lama erhalten haben will erklärte das Büro des Dalai Lama, dass dieser 1950 keinen Vertreter in Burma hatte. In einem seiner Briefe schreibt Serge Raynaud, dass über die spirituelle Anerkennung in den Zeitungen berichtet worden sei. Nach umfangreichen Forschungen hat eine kleine Gruppe von Forschern der Biographie und der Werke von Serge Raynaud festgestellt, dass in Wirklichkeit der erwähnte „Orakel-Mann“ ein buddhistischer Mönch namens K.A.M.Tennissons und von estländischer Herkunft war. Daraus folgt, dass dieser Mönch kein Repräsentant des Dalai Lamas ist, weder des vorherigen Dalai Lamas, Thubten Gyatso (1876–1933), noch des aktuellen Dalai Lamas, Tensin Gyatso (geboren im Jahr 1935). Außerdem gehörte Tennisons zu einer anderen Linie des Buddhismus (Theravada). Die Linie des Dalai Lamas ist der Mahayana. Es gibt weder einen Zeitungsartikel noch ein Dokument Tennissons, in dem er über ein Treffen mit dem Franzosen in Burma berichtet. Dieser Mönch hatte nicht die Gewohnheit, Artikel für Zeitungen zu schreiben. Daher ist die Behauptun, K.A.M. Tennisson habe Serge Raynaud als Bodhisattva oder Avatar 1950 in Burma anerkannt, nicht zu beweisen. Mit Bezug auf die akademischen Titel gibt es akribische Recherchen durch Pamela Siegel in Bibliotheken und Universitäten von Frankreich, Belgien und den Niederlanden Sie ergaben keine Hinweise auf akademische Titel; Serge Raynaud hatte nicht einen Hochschulabschluss. Obwohl die 98 Bücher von Serge Raynaud interessante Themen erwähnen und esoterische Traditionen, Symbolik und Kunst umfassen, enthalten seine Werke viele Fehler und zahlreiche Plagiate. Ein markantes Beispiel dafür ist das Werk „El Chamanismo“. Fünfzig Prozent des Textes sind buchstäblich aus dem Buch „Le chamanisme“ des rumänischen Religionswissenschaftlers Mircea Eliade kopiert, und in den meisten Fällen zitierte er seine Quellen nicht. Andere Autoren, von denen Serge Raynaud Abschnitte kopierte, ohne die Autoren zu zitieren, sind: Paul Le Cour, Neher, Burckhardt, Percheron usw. Außerdem kopierte SRF ein Gemälde von S. Roerich und hat den Urheber auch nicht erwähnt. Es gibt auch eine große Anzahl von Fehlern in den theoretischen Aussagen von Serge Raynaud. Ein markantes Beispiel dafür ist die Berechnung der Eintragung in dem neuen Zeitalter des Wassermanns. Serge Raynaud behauptet, dass er den wissenschaftlichen Beweis habe: Laut ihm soll der Frühlingspunkt den „Anfang“ des neuen Zeitalters in der Konstellation von Wassermann ab 0° markieren, am 21. März im Jahr 1948. Jedoch die International Astronomical Union (IAU) erklärt, dass der Frühlingspunkt noch in der Konstellation von Piscis ist. Darüber hinaus zu versuchen, seine Berechnungen zu rechtfertigen, verwendete Serge Raynaud einige mathematische Formeln eines französischen Astronomen, die nichts mit der Berechnung der Präzession zu tun haben, weil sie zum Thema der Prismen gehören. Die GUB kann als Neue Religiöse Bewegung (NRB) definiert werden, obwohl sie Elemente einer messianischen Religion enthält. Für seine Anhänger ist Serge Raynaud de la Ferrière der Messias, der Christus in seinem zweiten Kommen, der Avatar des Neuen Wassermann-Zeitalters. Allerdings halten ihn Ex-Mitglieder und externe Beobachter für einen raffinierter Betrüger. Es gibt zahlreiche Webseiten, Blogs und Gruppen in sozialen Netzwerken, die mit Serge Raynaud und den verschiedenen Zweigen der Organisation zu tun haben. Die meisten Referenzen sind auf Spanisch, einige in Englisch, wenige in Portugiesisch, Italienisch und Französisch. Die „Lista del Maestre“ in Yahoo mit 2.800 Teilnehmern ist die größte Gruppe online und vereinigt mehrere seiner Unterstützer und Anhänger. Die verwendete Sprache ist Spanisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Serge Raynaud de la Ferrière (SRF) (* 16. Januar 1916 in Paris; † 27. Dezember 1962 in Nizza) war ein französischer Astrologe und Gründer einer neuen religiösen Bewegung, der Großen Universellen Bruderschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1463809} {"src_title": "Dieter Welsink", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erste Leistungsstufe – Bundesliga.", "content": "Die Bundesliga ist die höchste Spielklasse im österreichischen Fußball. Diese wurde in der Saison 2017/18 zum 44. Mal ausgetragen und ermittelte den 106. österreichischen Fußballmeister. Als Hauptsponsor trat, wie in den Vorjahren, der Sportwetten-Anbieter Tipico auf, weshalb die offizielle Liga-Bezeichnung \"Tipico-Bundesliga\" lautet. Niederösterreich und Wien stellten je zwei Vereine, das Burgenland, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, die Steiermark und Vorarlberg je einen. Tirol war als einziges Bundesland mit keiner Mannschaft in Österreichs höchster Spielklasse vertreten. In der Saison 2015/16 stieg der SV Grödig in die zweite Liga ab, verzichtete aber auf ein Antreten in der zweitklassigen Ersten Liga. 2016/17 konnte der LASK nach sechs Jahren Abstinenz wieder in die Bundesliga aufsteigen, während die SV Ried nach zwölf Jahren wieder in die zweite Liga abstieg. Der TV-Anbieter \"sky Deutschland AG\" hatte die Rechte, alle Bundesligaspiele in voller Länge zu zeigen, die auf dem Kanal \"sky sport austria\" im Pay-TV ausgestrahlt wurden. Der Sender zeigte alle Spiele in Konferenzschaltung und als Einzelspiele. Daneben hatte der ORF die Rechte, jeweils das „Topspiel der Runde“ als Einzelspiel – meist sonntags, bei Runden unter der Woche mittwochs – zu übertragen. Diese Regelung galt nicht in den letzten zwei Runden, in denen alle Spiele zeitgleich ausgetragen werden mussten. Darüber hinaus durfte der ORF eine 45-minütige Zusammenfassung von den restlichen vier Partien pro Runde zeigen.", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "In der Saison 2017/18 traten, wie in vergangenen Jahren, zehn Klubs in insgesamt 36 Runden gegeneinander an. Jede Mannschaft spielte somit jeweils zweimal zu Hause und auswärts gegen jede andere Mannschaft. Dieser Modus wurde in jener Saison zum letzten Mal angewandt. Aufgrund der Europacup-Ergebnisse der österreichischen Mannschaften in der Saison 2016/17 belegte Österreich zum Ende der Saison den 15. Platz der UEFA-Fünfjahreswertung. Somit wurden über die Bundesliga und den ÖFB-Cup in der Saison 2017/18 zwei Startplätze für die Champions League und drei Startplätze für die Europa League ausgespielt. Der Meister und der Vize-Meister der Bundesliga waren an der Qualifikation zur UEFA Champions League teilnahmeberechtigt; der Cupsieger, der Dritte und der Vierte der Bundesliga spielten in der Qualifikation zur UEFA Europa League. Der Letztplatzierte der höchsten Spielklasse, der Bundesliga, musste in der Relegation gegen den Drittplatzierten der Ersten Liga spielen.", "section_level": 2}, {"title": "Spiele im Detail.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Rückrunde.", "content": "Legende: (S) = Strafstoß = Elfmeter; (ET) = Eigentor", "section_level": 3}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der mittleren Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe. Die Ergebnisse sind immer aus Sicht der Heimmannschaft angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Spielstätten.", "content": "Die Spielstätten sind nach Kapazität der Stadien geordnet. Die Wiener Austria trägt ihre Heimspiele im Ernst-Happel-Stadion aus, da die Generali Arena bis 2018 modernisiert wird.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Leistungsstufe – Erste Liga.", "content": "Die Erste Liga ist die zweithöchste Spielklasse im österreichischen Profifußball und wurde in der Saison 2017/18 zum 43. Mal ausgetragen. Steiermark, Oberösterreich und Tirol stellten je zwei Mannschaften. Salzburg, Niederösterreich, Vorarlberg und Wien waren mit je einer Mannschaft vertreten. Das Burgenland und Kärnten stellten keine Mannschaft in der Ersten Liga 2017/18. Wie in der Bundesliga gehörten die TV-Rechte dem Sender sky Deutschland AG, der jedes Spiel in voller Länge zeigen durfte. Die Ausstrahlung erfolgte über den Pay-TV-Kanal sky sport austria und im Rahmen einer Konferenzschaltung von vier Partien mit Spielbeginn um 18:30 Uhr. Ausnahme: Die letzten beiden Runden, in denen alle Spiele zeitgleich ausgetragen werden mussten. Auch durfte sich sky zusätzlich eine Partie aussuchen, die als „Topspiel der Runde“ als Einzelpartie am Freitag um 20:30 Uhr übertragen wurde. Der ORF hatte ebenfalls das Recht, das Topspiel der Runde live und in voller Länge zu übertragen. Dies erfolgte über den Sender ORF SPORT +.", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "In der Saison 2017/18 traten wie in den letzten Jahren zehn Klubs in insgesamt 36 Runden gegeneinander an. Jede Mannschaft spielte jeweils zweimal zu Hause und zweimal auswärts gegen jede andere Mannschaft. Dieser Modus wurde in dieser Saison zum letzten Mal angewandt. Der Meister und der Zweitplatzierte der Liga stiegen in die Bundesliga auf, der Drittplatzierte spielte gegen den Letzten der Bundesliga zwei Relegationspartien. Der Letztplatzierte sollte zunächst gegen einen von den Landesverbänden genannten Regionalligisten in einer Relegation antreten. Dies wurde am 13. April vom ÖFB-Präsidium geändert, sodass es keinen Absteiger in die Regionalligen gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Tabelle.", "content": "Der FC Liefering konnte zwar Meister werden, war aber nicht berechtigt, in die Bundesliga aufzusteigen.", "section_level": 2}, {"title": "Spiele im Detail.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Rückrunde.", "content": "Legende: (S) = Strafstoß = Elfmeter; (ET) = Eigentor", "section_level": 3}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der mittleren Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe. Die Ergebnisse sind immer aus Sicht der Heimmannschaft angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Spielstätten.", "content": "Die Spielstätten sind nach Kapazität der Stadien geordnet.", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Leistungsstufe – Regionalliga.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "Die Regionalligen Ost, West und Mitte bilden im österreichischen Fußball die dritte Leistungsstufe. Die Regionalliga Ost wird von den Vereinen des Wiener, Niederösterreichischen und Burgenländischen Fußballverbands gebildet. Die Regionalliga Mitte setzt sich aus Vereinen des Oberösterreichischen, Kärntner und Steirischen Fußballverbands zusammen. Die Regionalliga West bilden Vereine des Salzburger, Tiroler und Vorarlberger Fußballverbands. In der Saison 2017/18 stiegen acht Regionalligisten fix auf, ein Neunter hätte gegen den Tabellenletzten der zweithöchsten Liga Relegation spielen müssen, diese wurde jedoch während der Saison verworfen. Aufgrund der Ligareform zur Saison 2018/19 werden in der neugegründeten 2. Liga 16 Mannschaften, davon maximal drei Amateurmannschaften, starten.", "section_level": 2}, {"title": "Relegation.", "content": "Aufgrund der Ligareform zur Saison 2018/19 fanden in der Saison 2017/18 Relegationsspiele zwischen dem Letzten der Bundesliga und dem Dritten der Ersten Liga statt. Zudem hätte auch eine Relegation zwischen einem Regionalligisten und dem Letztplatzierten der Ersten Liga stattfinden sollen; diese wurde allerdings gestrichen. !Tore Der SC Wiener Neustadt legte gegen das Ergebnis Protest ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die österreichische Fußballmeisterschaft wurde 2017/18 zum 106. Mal ausgetragen. Die höchste Spielklasse ist die österreichische Bundesliga, die in dieser Saison zum 44. Mal durchgeführt und von zehn Mannschaften bestritten wurde. Diese ermittelten in vier Durchgängen den österreichischen Fußballmeister sowie die Vertreter Österreichs in den internationalen Bewerben der Saison 2018/19. Die zweithöchste Spielklasse ist die Erste Liga, die 2017/18 zum 43. Mal ausgetragen wurde. In dieser Saison wurde dieser Modus zum letzten Mal angewandt.", "tgt_summary": null, "id": 1073366} {"src_title": "Fritz Fliegel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Bloomfield liegt im Nordosten des Essex Countys, am Westufer des Connecticut Rivers nicht weit von der Grenze zu Kanada. Der Nulhegan River durchfließt im Süden die Town in östlicher Richtung und mündet in der südöstlichen Spitze der Town in den Connecticut River, zudem gibt es weitere kleine Bäche, die im Nulhegan River oder im Connecticut River münden. Es gibt keine Seen auf dem Gebiet der Town. Die Oberfläche ist hügelig, die höchste Erhebung ist der 617 m hohe \"Potash Mountain\" der westlich des Bloomfield Town Forests liegt.", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die mittlere Durchschnittstemperatur in Bloomfield liegt zwischen −11,7 °C (11 °Fahrenheit) im Januar und 18,3 °C (65 °Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 9 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Mitte Oktober und Mitte Mai liegen mit mehr als zwei Metern etwa doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA. Die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA, zwischen September und Mitte Dezember sogar deutlich darunter.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bloomfield wurde am 29. Juni 1762 mit einer Fläche von 23.040 acres (etwa 93 km2) als einer der New Hampshire Grants durch Benning Wentworth unter dem Namen \"Minehead\" gegründet. Der Grant ging an eine Gruppe von Bewohnern Connecticuts, die an diesem Tag ebenfalls Grants für die benachbarten Towns Averill, Lemington und Lewis erhielten. Der Name stammte von Minehead in England, von wo viele der Begünstigten des Grants stammten. Die Besiedlung startete vor 1800, jedoch verlief sie sehr zögerlich. Im Jahr 1830 wurde der Name durch die Legislative von Vermont auf Antrag der Bewohner in Bloomfield geändert. Die Bevölkerungsentwicklung von Bloomfield unterlag immer großen Schwankungen. Sie erreichte ihre höchsten Zahlen als viele der Bewohner Arbeit in der Holzwirtschaft und den Betrieb von Mühlen der \"Nulhegan Lumber Company\" fanden. Heute findet sich in Bloomfield nur noch eine Siedlung im Süden, an der Kreuzung der Vermont Routes 105 und 102.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "In nördlicher Richtung verläuft Vermont State Route 102 entlang der östlichen Grenze der Town. Sie folgt dem Verlauf des Connecticut Rivers. Im Süden folgt die Vermont State Route 105 dem Verlauf des Nulhegan Rivers.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Das \"North Country Hospital & Health Care\" in Newport ist das nächstgelegene Krankenhaus für die Bewohner der Town.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Bloomfield gehört mit Brunswick, Canaan, Lemington und Norton zur \"Essex North Supervisory Union\". In Bloomfield gibt es keine Schule und keine weiteren infrastrukturelle Einrichtungen neben der Town Hall. Diese stehen in benachbarten Gemeinden zur Verfügung. Die nächste Schule und Bibliothek befindet sich in Canaan.", "section_level": 2}], "src_summary": "Bloomfield ist eine \"Town\" im Essex County im US-Bundesstaat Vermont. Sie hatte bei der letzten Volkszählung im Jahr 2010 insgesamt 221 Einwohner. Es ist Teil der Berlin Micropolitan Statistical Area.", "tgt_summary": null, "id": 968692} {"src_title": "Welsh Open 1993", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Ausbildung in Neapel 1846–1867.", "content": "Giovanni Aberles Vater Heinrich Aberle war Deutscher, seine Mutter war Angela Sforza aus Mailand. Am 15. August 1863 wurde er gegen den Willen seiner Eltern am \"Reale\" \"Conservatorio di Musica di San Pietro a Majella\" in Neapel aufgenommen. Hier erhielt er Violin- und Klavierunterricht. Der Pianist Bejamíno Cesi (1845–1907), ein Schüler Sigismund Thalbergs, unterrichtete ihn im Klavierspiel. Weitere Lehrer waren Fernando Ponti und Claudio Conti (1836–1878), der ihn in Harmonielehre unterrichtete. Saverio Mercadante und Paolo Serrao waren seine Lehrer in Kontrapunkt und Komposition. 1864 schrieb er den Text und die Musik zu dem Werk \"Jerusalem,\" das vom Studentenorchester des Konservatoriums aufgeführt wurde und positive Kritiken erhielt. Ein Jahr später wurde er zum zweiten Leiter des Orchesters ernannt. Am 21. August 1866 wurde er mit Auszeichnung graduiert. Er wurde daraufhin Korepititor und Dirigent am Konservatorium. Die Stadtregierung in Neapel stellte ihn als Musikdirektor des zweiten Regimentes der Marineinfanterie ein. Diese Stellung entsprach nicht seinen künstlerischen Ansprüchen und er entschied sich, nach Amerika auszuwandern.", "section_level": 2}, {"title": "Aufenthalt in Paris 1867.", "content": "Zunächst machte er Station in Paris. Sein ehemaliger Kompositionslehrer Mercadante hatte ein an Gioacchino Rossini adrssiertes Empfehlungsschreiben vorausgeschickt, in dem er seinen geliebten Schüler Aberle und seine musikalischen Qualitäten angekündigt hatte. Rossini gewährte daraufhin Aberle Unterkunft in Paris.", "section_level": 2}, {"title": "Aufenthalt in New York 1867–1870.", "content": "Danach ging Aberle zunächst nach New York und arbeitete dort als Operndirigent. Als Klavierbegleiter fungierte er bei mehreren Konzertveranstaltungen, so einem Opernkonzert am 3. Juni 1868 unter Paolo Giorza (1832–1914), einer Wohltätigkeitsveranstaltung für die Kinder der im italienischen Unabhängigkeitskrieg gefallenen Soldaten am 7. Juni 1868 in der Steinway Hall und einer Veranstaltung am 20. Juli 1869 für die kubanischen Patrioten, die im ersten Unabhängigkeitskrieg, dem Zehnjährigen Krieg, gegen Spanien kämpften. An der Epiphany Church war er Organist und Chorleiter und komponierte diverse Kirchenmusik. Er wurde zum Ehrenvizedirigenten der Philharmonischen Gesellschaft ernannt. 1868 wurde am Grand Opera House seine Oper \"Love and War\" [Liebe und Krieg] aufgeführt. Am 12. Oktober 1869 fand in der Steinway Hall unter seiner Leitung ein Konzert für Ines Henriquez de Leon statt. Am 3. April 1870 wurde die neue \"Church of Epiphany\" geweiht. Zu diesem Gottesdienst wurde Louis Dachauers (1837–1878) \"Missa Nr. 2\" aufgeführt. Aberle spielte unter dem Dirigat des Komponisten die Orgel. 1870 verließ Aberle New York und ging mit Egisto Petrelli und seiner Opernkompanie auf Tournee nach Lateinamerika.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Aufenthalt in Guatemala 1870–1876.", "content": "Am 5. Juni 1871 erreichte er mit Petrelli Guatemala-Stadt, die Hauptstadt des ehemaligen Generalkapitanats Guatemala. Hier löste sich die Opernkompanie aufgrund finanzieller Probleme auf. Die meisten Sänger der Kompanie ließen sich in San Salvador nieder und wirkten am dortigen Nationaltheater. Aberle entschied sich für Guatemala-Stadt. Er arbeitete an einem der dortigen Theater, an welchem auch seine Oper \"Conrado di Monferrato\" aufgeführt wurde\".\" In dieser Zeit beschäftigte er sich mit der Komposition und Aufführung von Operetten wie \"Vitor Pissani\" und \"Los falsos monederos\". Am 29. März 1873 gründete Aberle mit begrenzten finanziellen Mitteln und wenigen Lehrern eine private Musikschule im kurz zuvor aufgelösten Kloster San Domingo in Guatemala-Stadt. Er leitete die Schule selbst, die zweiundfünfzig Internatsschüler und zwanzig externe Schüler bei ihrer Gründung besuchten. Zu den ersten Schülern zählten Víctor Manuel Figueroa, Juan Cividanes, Alfonso Méndez und Salvador Iriarte. Die Einrichtung entwickelte sich im Laufe der Zeit zum Conservatorio Nacional de Música de Guatemala. Aberle finanzierte die Schule zunächst mit seinem eigenen Vermögen. Durch die Beharrlichkeit Aberles, der die Ergebnisse des ersten Jahres vorstellen konnte, wurde am 27. Mai 1874 eine Vereinbarung zur Schaffung einer Musikhochschule und einer Philharmonischen Gesellschaft getroffen, in der die Regierung Aberle eine monatliche Zahlung von 165 Pesos für den Gehalt der Dozenten und Mitarbeiter zusicherte. Aberle wurde zum Vorsitzenden der Philharmonischen Gesellschaft ernannt. In der Schule wurden die Fächer Musiktheorie, Harmonielehre, Kontrapunkt, Klavier, Gesang, Orgel, Violine, Violoncello, Kontrabass, Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Posaune, Chor und Orchester, sowie spanische Grammatik, Arithmetik, Geographie, Literatur und \"litografía musical\" angeboten. Unterstützt wurde Aberle in Verwaltung und Unterricht vom ebenfalls emigrierten Italiener Leopoldo Cantilena\".\" 1876 beendete der Staat die Unterstützung, requirierte das Gebäude für das guatemaltekische Heer und schloss die Schule. Aberle leitete das Orchester der \"La Sociedad Filarmónica\" [Philharmonische Gesellschaft] und übernahm auch organisatorische und administrative Aufgaben der Gesellschaft. 1876 übernahm er die Orchesterleitung einer italienischen Opernkompanie, die von dem Impressario und Tenor Hercules Pizzioli geleitet wurde und sich auf einer Tournee durch Mittel- und Südamerika befand.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Aufenthalt in El Salvador.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "1876–1879.", "content": "Am 5. Juni 1876 erreichten sie die Hafenstadt Nueva San Salvador, heute La Libertad, in El Salvador. Mit lokaler musikalischer Unterstützung, unter anderem von Heinrich Richard Drews Krepps (1844–1916), dem Dirigenten der \"Sinfonica Nacional de El Salvador\", an der Violine, wurde am 28. Juli 1876 \"Lucia di Lammermoor\" von Gaetano Donizetti aufgeführt. Es folgten Aufführungen weiterer Opern Giuseppe Verdi und Donizettis in den nächsten Wochen. Höhepunkt war ein Benefizkonzert am 12. September 1876 zur Rekonstruktion des Hauptfriedhofs San Salvadors, der beim Erdbeben vom 19. März 1873 zerstört worden war. Aufgrund dieses Engagements für das Allgemeinwohl lernte er den Präsidenten Rafael Zaldívar kennen. Aus dieser Bekanntschaft entwickelte sich eine Freundschaft. Zaldívar überzeugte Aberle auch, die Tournee abzubrechen und sich in El Salvador niederzulassen. Am 15. Dezember 1876 konkretisierte sich das Angebot des Präsidenten. Aberle schloss einen Vertrag mit dem Kriegsministerium über die Leitung der Militärkapelle des Departamento La Libertad, die auch \"Banda Marcial No. 2\" genannt wurde und ihren Sitz in Nueva San Salvador hatte. Später wurde er auch Leiter der Militärkapelle des Departamento Santa Ana\".\" Für diese Ensembles schrieb er mehr als zweihundert kurze Kompositionen. Jedoch benötigte er um diese Ämter ausüben zu können, einen militärischen Grad, so wurde Aberle zum \"Teniente coronel\" (Oberstleutnant) der salvadorianischen Armee ernannt. Am 31. Dezember 1877 fand ein Benefizkonzert mit Chor- und Instrumentalmusik für das Krankenhaus der Hauptstadt und die Waisenhäuser in San Salvador und Santa Tecla statt, bei dem er als Dirigent, Korrepititor und Klavierbegleiter mitwirkte.", "section_level": 3}, {"title": "Die Nationalhymne El Salvadors.", "content": "Zu Beginn des Jahres 1879 beauftragte Präsident Zaldívar Aberle mit der Komposition einer Nationalhymne auf den Text des Gedichts \"Saludemos la Patria orgullosos,\" das Juan José Cañas geschrieben hatte. Sie sollte die damals in Gebrauch befindliche Hymne ersetzen. Diese Hymne war am 8. Oktober 1866 die erste Nationalhymne El Salvadors geworden. Der Text stammte von dem kubanischen Arzt Tomás M. Muñoz, dem Redakteur von \"El Constitucional\", dem damaligen Organ der Regierung El Salvadors, die Musik von Rafael Orozco. Sie war auf Initiative des damaligen Präsidenten Francisco Dueñas Díaz aus Anlass des fünfundvierzigsten Jahrestags der Unabhängigkeit El Salvadors in Auftrag gegeben worden, da das Land noch über keine Nationalhymne verfügte. Aberle erledigte seinen Auftrag zügig, obwohl er kein Honorar für die Komposition erhielt, und es blieb noch genügend Zeit für die Schüler und Hochschüler der Hauptstadt die Hymne für die Uraufführung einzustudieren. Im zweiten Teil verwendete Aberle das Thema des Krönungsmarsches aus dem vierten Akt der Oper \"Le Prophète\" von Giacomo Meyerbeer. Eine solche Praxis war damals nicht unüblich. Am 15. September 1879 fand dann zum achtundfünfzigsten Jahrestag der Unabhängigkeit ein Festakt statt, bei dem die Hymne uraufgeführt wurde. Ort des Spektakels war der Vorplatz des \"Palacio Nacional\" in San Salvador. Begleitet wurden der Chor der Schüler von einer Militärkapelle. Anwesend waren Präsident Zaldívar, die Minister, kirchliche Würdenträger und die höheren Verwaltungsbeamten. Die Originalpartitur ging wohl bei einem Brand des \"Archivo General de la Nación\" [Generalarchiv der Nation] am 19. November 1889 verloren. Für den Festakt zum Jubiläum 1879 komponierte Aberle noch andere Stücke, einen Marsch \"Independencia\" [Unabhängigkeit] für zwei Militärmusiken und eine Hymne auf den im selben Jahr gefallenen chilenischen Seehelden Arturo Prat Chacón. Am 9. April 1902 erließ die Nationalversammlung ein Dekret, indem Canas und Aberle eine Medaille aus Gold überreicht werden sollte, da sie Text und Musik der Hymne unentgeltlich geschaffen und zur Verfügung gestellt hatten. underhielt. Die feierliche Verleihungszeremonie der Medaillen fand am 15. September 1902 statt. Sie wurden vom Präsidenten Republik Guatemala, General Tomás Regalado überreicht. Am 13. November 1953 wurde S\"aludemos la Patria orgullosos\" offiziell zur Nationalhymne El Salvadors erklärt.", "section_level": 3}, {"title": "1879 bis 1890.", "content": "Am 25. August 1879 fand in der \"Catedral Metropolitana\", an der Stelle der heutigen Iglesia del Rosario, und im Präsidentenpalast das öffentliche Verlöbnis der Präsidententochter Sara Zaldívar mit Francisco Aguilar statt. Die Militärkapellen San Salvadors, Santa Teclas und die \"Banda\" \"de los Altos Poderes\" unter Abele, Drews Krepps und Rafael Olmedo (* 1837; † 1899) umrahmten die Feierlichkeiten mit Musik. Aufgrund seines Engagements und seiner Leistungen wurde Aberle 1880 bei Verdopplung seines Gehalts zum Coronel (Oberst) befördert. 1882 komponierte Aberle aus Anlass der Enthüllung eines Denkmals José Francisco Morazán Quezadas den \"Marcha a Morazan\". Dieser wurde zum Nationalmarsch erklärt und für würdig befunden bei offiziellen Zeremonien aufgeführt zu werden. Zum Tode der Präsidententochter Dolores Aguilar Zaldivar am 5. Mai 1882 schrieb Aberle eine Totenmesse die in der Catedral Metropolitana in San Salvador aufgeführt wurde. Aberle wurde zum Ehrenmitglied der \"Sociedad Literaria „La Juventud“\" [Literarische Gesellschaft \"„Die Jugend“\"] ernannt. In der Juniausgabe 1882 der von der Gesellschaft herausgegebenen Zeitschrift veröffentlichte Aberle den Artikel \"La música árabe-persa\" [Die arabisch-perische Musik], den er seinem Freund, dem ecuadorianioschen Schriftsteller Federico Proaño (* 1848; † 1894) widmete. Bei den Treffen der Gesellschaft mit Männerchorgesang und Dichterlesungen lernte er moderne Schriftsteller wie Rubén Dario, Francisco Gavidia, Vicente Acosta, Romån Mayorga Rivas, Carlos Arturo Imendia und andere kennen. Am 15. September 1882 fand im Teatro Nacional in San Salvador ein Kulturabend statt, bei dem die beiden jungen nicaraguanischen Schriftsteller Rubén Darío und Romån Mayorga Rivas ein Liebesgedicht dialogisch vortrugen. Die Hintergrundmusik lieferten Aberle und Rafael Olmedo. Am selben Abend las Darío auch ein Sonett, das er Aberle gewidmet hatte. Am 15. Mai 1883 veröffentlichte Aberle die erste Ausgabe von \"La Ilustraciön Musical Centro-Americana\", eine zweiwöchig erscheinde Musikzeitung. Inhalt waren nicht nur Bilder und biografische Notizen regionaler und internationaler Komponisten, sondern auch Partituren und Transkriptionen ihrer Werker. Aberle veröffentlichte in der zweiten Ausgabe eine von ihm komponierte Mazurka. Im selben Jahr waren einige seiner Kompositionen so populär, wie die Mazurka \"Julia\" und die beiden Walzer \"Los heliotropos\" und \"Danzando siempre\", dass sie in öffentlichen Konzerten von Marimbas, Militärkapellen und Studentenorchestern in den Parks und öffentlichen Plätzen oft aufgeführt wurden. Aberle heiratete Gertrudis Pérez Cáceres genannt \"Tula\". Gemeinsam hatten sie fünf Kinder: Umberto Alejandro Aberle, Juan Enrique (* 1893), Virginia, Miguel Ángel und Ricardo Wagner.", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Aufenthalt in Guatemala 1890–1895.", "content": "Nach dem Putsch Carlos Ezetas ging er zunächst wieder zurück nach Guatemala und wurde Leiter der \"Banda Marcial\". Am 12. April 1892 übernahm Aberle erneut bis 1895 die Leitung des Konservatoriums in Guatemala-Stadt. In dieser Zeit beschaffte er Musikinstrumente aus Paris und gründete eine Bibliothek, die viele deutsche musikalische Werke beinhaltete. Am 15. Mai 1893 nach anderen Quellen 1883 publizierte er das erste Mal \"La Ilustración Musical Centroamericana,\" eine vierzehntägliche erscheinende Musikzeitung mit biographischen Artikeln un Partituren verschiedener musikalischer Werke. Seine Studenten wie Julián González, Víctor Manuel Figueroa und Herculano Alvarado schickte er zu Studienreisen nach Europa. Dafür erwirkte er staatliche Zuwendungen.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Aufenthalt und Lebensabend in El Salvador 1895–1930.", "content": "1913 wurde zu den Feierlichkeiten zum hundertjährigen Jubiläum nach Guatemala eingeladen. Aus diesem Anlass schrieb er eine \"Messa di Gloria,\" die am 21. Juli 1913 in Guatemala-Stadt uraufgeführt wurde\".\" Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde im Hotel España in Guatemala-Stadt auch sein \"Gran Trio\" für Violine, Cello und Klavier aufgeführt. Zurück in San Salvador wurde er 1916 von der Regierung zum Leiter des Militärorchesters \"Banda de los Altos Poderes\" ernannt. Das Amt übte er bis 1922 aus. Sein Nachfolger war der deutsche Dirigent Paul Müller, der den Klangkörper 1923 zum \"Orquesta Sinfónica de El Salvador\" [Sinfonieorchester El Salvador] umbildete. Aberle zog sich vom öffentlichen Leben zurück. Noch im hohen Alter von über achtzig Jahren stand er frühmorgens um vier auf, um bei Kerzenlicht zu komponieren. Sein Sohn \"Subteniente\" Ricardo Aberle starb bei einem Unfall 1926. 1927 starb seine Frau Tula. Sein Sohn Juan Enrique war Coronel und Gerneralinspektor der Armee. Er wurde nach einem gescheiterten Putschversuch 1928 gegen den Präsidenten Pio Romero Bosque hingerichtet. Juan Aberle selbst starb am Morgen des 28. Februar 1930 in seinem Haus in Santa Ana. Mario de Baratta (1890–1970) und Alejandro Vega Matus (1875–1937) waren weitere Schüler Aberles.", "section_level": 2}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "\"La Sinfonica Nacional in El Salvador\" besitzt 8 Bände mit den Manuskripten von Kompositionen Juan Aberles. Mehr als 30 Kompositionen wurden dem Orquesta Sinfónica Nacional (OSN) gestiftet. Es sind Ouvertüren, Opern, Trios für Violine, Cello und Klavier, Kammermusik, Trauermärsche und zwei Messen für die Toten.", "section_level": 1}, {"title": "In Neapel bis 1867 entstandene Werke.", "content": "Während seines Studiums in Neapel schrieb Aberle diverse Kompositionen, die von Schülern des Konservatoriums aufgeführt wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischen 1867 und 1870 in New York entstandene Werke.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Kirchenmusik.", "content": "Als Organist und Chorleiter an der \"Church of Epiphany\" komponierte er Messen, Motetten, Psalmen und andere kleine sakrale Stücke.", "section_level": 3}, {"title": "Ab 1876 in El Salvador entstandene Werke.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Musik für Banda.", "content": "Aberle schrieb für die von ihm geleiteten Militärkapellen komponierte er mehr als zweihundert Stücke.", "section_level": 3}, {"title": "Auszeichnungen, Rezeption und Gedenken.", "content": "Juan Aberle war Träger des Ritterordens der hl. Mauritius und Lazarus. Sein Leichnam wurde noch am 28. Februar 1930, dem Tage seines Todes nach San Salvador gebracht. Auf dem \"Cementerio General de San Salvador\" wurde er im Bereich der berühmten Persönlichkeiten bestattet. Der Journalist Miguel Pinto padre schrieb am 1. März 1930 im \"Diario Latino\" einen Nachruf. Am 30. März 1930 legte die \"Sociedad Orquestal Salvadorena\" [salvadorianische Orchestergesellschaft] ein Blumengebinde am Stadthaus der Familie Aberle nieder.", "section_level": 2}], "src_summary": "Juan Aberle (geboren als Giovanni Enrico Aberle Sforza; * 10. Dezember 1846 in Vicaria, Neapel, Königreich beider Sizilien; † 28. Februar 1930 in Santa Ana, El Salvador) war ein italienischer Dirigent, Komponist, Pianist, Organist, Musikpädagoge und Musikjournalist. Er lebte viele Jahre in Guatemala und El Salvador und ist berühmt als Komponist der Nationalhymne El Salvadors \"Saludemos la Patria orgullosos\". Er war ein Pionier der Institutionalisierung der Musikausbildung und gründete Musikschulen in San Salvador und Guatemala-Stadt. Aus letzterer ging das Musikkonservatorium Guatemalas hervor. Er war der erste Herausgeber eines Musikmagazins in Mittelamerika.", "tgt_summary": null, "id": 416703} {"src_title": "U-Bahnhof Hirschlandplatz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Justine, eine Studentin im ersten Semester an der Columbia University, findet Interesse an einer studentischen Aktivistengruppe, die von Alejandro und seiner Freundin Kara geleitet wird. Die Gruppe plant eine Reise in den Amazonas-Regenwald, um eine Firma an der Abholzung der Regenwälder und der Tötung indigener Stämme zu hindern. Ihr Plan besteht darin, die Rodungsarbeiten mit ihren Mobiltelefonen zu streamen und dadurch die Öffentlichkeit aufzurütteln. Justines Vater ist ein Anwalt bei den Vereinten Nationen, was der Aktion zusätzliche Aufmerksamkeit bescheren soll. Ihre Mitbewohnerin Kaycee hält die Aktion für sinnlos und verbleibt in New York. Die Aktion wird von einem Drogenhändler namens Carlos finanziert, der die Gruppe in einem Flugzeug nach Peru bringt. Nach der Ankunft im Amazonas-Regenwald beginnen sie ihren Protest, indem sie sich an Bäume ketten und die Rodungsarbeiten filmen. Eine von der Holzfirma beauftragte Privatmiliz trifft ein, kann aber die Ketten der Aktivisten nicht lösen. Während die im Internet verbreiteten Bilder in sozialen Netzwerken viral verbreitet werden, wird Justine beinahe von einem der Milizionäre erschossen. Die Gruppe wird verhaftet, aber wieder freigelassen, nachdem Carlos die Polizisten besticht. Justine erkennt, dass bei der Aktion ihr Tod in Kauf genommen wurde und nur ihr Status als Tochter eines UN-Anwalts sie vor dem Tod bewahrt hat. Kurz nach dem Start stürzt das Flugzeug ab, wobei Carlos getötet wird. Acht der Aktivisten überleben den Absturz (Justine, Alejandro, Kara, Jonah, Lars, Amy, Samantha und Daniel) und suchen nach dem Notrufsender des Flugzeugs. Plötzlich werden sie von jungen Männern, die rote Farbe am Körper tragen, angegriffen. Kara wird dabei getötet und der Rest der Gruppe durch Pfeile betäubt. Sie werden auf Booten in das Dorf der indigenen Angreifer gebracht und in einen Käfig aus Bambus gesperrt. Kurz darauf wird Jonah durch eine Stammesälteste zerteilt, geköpft und sein Körper vom Rest des Dorfes verzehrt. Schockiert realisieren sie, dass der Stamm, den sie durch ihre Aktion schützen wollten, kannibalische Traditionen pflegt. Alejandro teilt dem Rest der Gruppe mit, dass der Schutz des Stammes nur vorgeschoben war und vielmehr von Carlos im Auftrag einer weiteren Rodungsfirma bezahlt wurde. Samantha unternimmt einen Fluchtversuch, wird jedoch durch einen Pfeil betäubt und wieder zurück in den Käfig gebracht. Am nächsten Morgen werden Justine, Samantha und Amy aus dem Käfig geholt. Sie werden durch eine der Stammesältesten untersucht, wobei sich herausstellt, dass Justine noch Jungfrau ist, woraufhin sie in eine andere Hütte gebracht und für eine Genitalverstümmelung vorbereitet wird. Als Samantha und Amy in den Käfig zurückgebracht werden, lenken sie den Wächter mit einem klingenden Telefon ab, und Samantha flüchtet und versteckt sich in einem Kanu. Am nächsten Tag kehrt Justine mit einer rituellen Bemalung an ihrem Körper zurück. Die Gefangenen bekommen Schüsseln mit rohen Fleischstücken zu essen. Nachdem sie ihre Mahlzeit fast abgeschlossen hat, findet Amy in ihrer Schüssel ein Stück Haut mit einem der Tattoos von Samantha. Als ihr aufgeht, dass Samantha auf der Flucht getötet wurde und sie gerade von ihrer Freundin gegessen hat, zerschlägt sie ihre Schüssel und tötet sich selbst, indem sie sich mit einer der Scherben die Halsschlagader durchtrennt. Lars stopft einen Beutel Marihuana in Amys Rachen, um damit den Stamm zu berauschen, wenn dieser sie verspeist. Schließlich gelingt Justine und Daniel die Flucht, während sie Alejandro im Käfig zurücklassen, weil er sie belogen hatte (und den von Alejandro K. o. geschlagenen Lars). Als Lars aufwacht, wird er bei lebendigem Leib vom Stamm verzehrt. Justine und Daniel kehren zur Absturzstelle zurück, sie werden jedoch schnell wieder von dem Stamm gefangen genommen. Während Justine für die Beschneidungszeremonie vorbereitet wird, wird Daniel an einen Pfahl gebunden, mit einem grünen Pulver bedeckt und von Ameisen fast zu Tode gefressen. Als die Geräusche von Rodungswerkzeugen zu hören sind, zieht der Stamm in Richtung der Geräusche in den Dschungel, was Justine die Flucht erlaubt. Der sterbende Daniel bittet Justine ihn zu töten, was diese jedoch nicht über das Herz bringt. Stattdessen wird Daniel von einem kleinen Jungen aus dem Stamm getötet. Justine gelingt die Flucht, und sie trifft kurz darauf eine Miliz, die im Auftrag der Holzfäller mit Maschinenpistolen und Sturmgewehren die Stammesangehörigen niedermetzeln. Mit einem Telefon gibt sie vor das Morden zu filmen, was die Miliz zum Aufhören zwingt. Justine wird in einem Hubschrauber der Holzfäller in Sicherheit gebracht. Zurück in New York belügt die desillusionierte Justine ihren Vater und sagt ihm, sie sei die einzige Überlebende des Flugzeugabsturzes und der Stamm sei ihr gegenüber friedlich gewesen. In der folgenden Nacht hat Justine einen Alptraum, in dem Alejandro aus dem Dschungel zurückkehrt. Im Abspann wird eine Satellitenkarte des Dschungels gezeigt, während ein Telefonat zwischen Justine und Alejandros Schwester Lucia zu hören ist, in dem diese sagt, sie habe ihren Bruder auf einem Satellitenbild gefunden. Die Karte zoomt daraufhin auf einen Alejandro, der schwarz angemalt im Dschungel steht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Film erhielt überwiegend negative Kritiken. Bei Rotten Tomatoes sind 37 Prozent der insgesamt 93 Kritiken positiv bei einer durchschnittlichen Wertung von 4,6/10. Positive Kritiken gab es unter anderem von René Walter von Nerdcore.de, der zu dem Schluss kam, der Film sei „mit einigem Abstand Roths gelungenster“ und tappe auch „nicht in die Rassismus-Falle, die Kannibalen-Filme seit ihren Wurzeln in den Mondo-Cane-Pseudodokus aus den 1960ern mit sich herumschleppen“ und die in den Siebzigern auch nur selten ausgebrochen sind. Der Autor Stephen King schrieb auf seinem Twitter-Account, der Film sei „wie eine glorreiche Rückkehr in die Autokinos seiner Jugend; blutig, fesselnd, schwer zu ertragen, aber man kann nicht wegschauen“.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Green Inferno ist ein US-amerikanisch-kanadisch-chilenischer Splatterfilm aus dem Jahr 2013. Regie führte Eli Roth, der zusammen mit Guillermo Amoedo auch das Drehbuch verfasste. Der Film ist eine Hommage an die italienischen Kannibalenfilme der späten 1970er- und frühen 1980er-Jahre, wie z. B. \"Nackt und zerfleischt\". ", "tgt_summary": null, "id": 1687326} {"src_title": "Regency Romance", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Rutherford begann seine Musikerkarriere Ende der 1930er-Jahre in der lokalen Jazzszene Detroits; bis 1943 spielte er u. a. auch bei Lionel Hampton (ohne jedoch an Aufnahmen beteiligt zu sein). Von 1943 bis Ende des Jahrzehnts spielte er im Count Basie Orchestra, in dem er Jack Washington ersetzte. Mit der Basie-Band entstanden auch erste Plattenaufnahmen („Jumpin’ at the Woodside“); Verwendung fand er meist als Altklarinettist, aber auch als Baritonsaxophonist; er steuerte zum Repertoire der Band das mit Freddie Green komponierte Stück „High Tide“ (1945) bei. Daneben wirkte er auch bei Aufnahmen von Dinah Washington/Lionel Hampton, Billy Eckstine, Earl Warren, Lucky Thompson, Russell Jacquet, 1947 in Detroit bei Gene Nero und Tina Dixon mit; dort spielte er in den frühen 50ern auch mit Tommy Flanagan, Barry Harris und 1962 mit Jimmy Greene. Er blieb auch bei Basie, als dieser seine Bigband 1948/49 auflösen musste und mit einem Oktett weiterarbeitete. Ende der 50er-Jahre arbeitete er bei Dicky Wells, Jimmy Mundy, Big Maybelle, Harold Austin, Wilbur DeParis und Sy Oliver; mit Big Joe Turner, Benny Goodman und Chuck Berry trat er 1958 auf dem Newport Jazz Festival auf. In den 60ern spielte er noch mit Sir Charles Thompson, Buddy Tate (mit dem er 1964 auf Tournee ging) und mit der Sängerin Lurlean Hunter, in den 70ern mit Ted Buckner, Earl Hines, Clarence Gatemouth Brown und in der Bigband von Illinois Jacquet, mit der er 1987 in Berlin gastierte. Im Bereich des Jazz war er zwischen 1943 und 1987 an 108 Aufnahmesessions beteiligt. In späteren Jahren leitete Rutherford auch eigene Gruppen, mit denen er in New Yorker Nachtclubs wie dem \"Basie’s\" auftrat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elman „Rudy“ Rutherford (* 18. Juni 1924 in Arizona; † 31. März 1995 in New York City) war ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Alt- und Baritonsaxophon, Klarinette) der späten Swingära.", "tgt_summary": null, "id": 1138407} {"src_title": "No Fashion Records", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Mikosze liegt am Nordufer des Scheimo-Sees () im Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Durch den Ort zieht sich das Arys-Fließ (polnisch \"Orzysza\"). Bis zur Kreisstadt Pisz \"(Johannisburg)\" sind es 21 Kilometer in südlicher Richtung.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf \"Mikusch\" wurde 1468 erstmals erwähnt. Vor 1785 \"Pansken\" genannt, änderte sich der Ortsname nach 1785 in \"Mikossen\" und bis 1938 in \"Mykossen\". Am 8. April 1874 wurde Mykossen Amtsdorf eines Amtsbezirks, der – 1938 in „Amtsbezirk Arenswalde“ umbenannt – bis 1945 bestand und zum Kreis Johannisburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 waren in Mykossen 354 Einwohner registriert, 1933 waren es bereits 420. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Mykossen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Mykossen stimmten 240 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen wurde Mykossen am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) 1938 in „Arenswalde“ umbenannt. Die Einwohnerzahl verringerte sich bis 1939 auf 393. Als im Jahre 1945 in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen an Polen überstellt wurde, war Mykossen resp. Arenswalde mit davon betroffen. Das Dorf erhielt die polnische Namensform „Mikosze“ und ist heute Sitz eines Schulzenamtes () und somit eine Ortschaft in der Stadt- und Landgemeinde Orzysz \"(Arys)\" im Powiat Piski (Kreis \"Johannisburg\"), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "Vor 1945 war Mykossen in die Evangelische Kirche Arys in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche Johannisburg () im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Mikosze katholischerseits zu Orzysz im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner halten sich zur Kirche in Pisz \"(Johannisburg)\" in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Mikosze liegt an der verkehrstechnisch bedeutenden polnischen Landesstraße 16 (frühere deutsche Reichsstraße 127), die als Ost-West-Achse die drei Woiwodschaften Kujawien-Pommern, Ermland-Masuren und Podlachien miteinander verbindet. Orzysz ist die nächste Bahnstation und liegt an der – allerdings nicht mehr regulär befahrenen – Bahnstrecke Czerwonka–Ełk ().", "section_level": 1}], "src_summary": "Mikosze () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Orzysz (Stadt- und Landgemeinde \"Arys\") im Powiat Piski (Kreis \"Johannisburg\") gehört.", "tgt_summary": null, "id": 734973} {"src_title": "Balcarres House", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Merwart, einer von vier Söhnen des Professors und Komponisten Joseph Merwart (1824–1890) und dessen Ehefrau Pauline (Pawlova) Fiszer (1830–1915), wuchs in Lemberg auf, das damals zu Galizien und somit zum Kaisertum Österreich gehörte. Brüder waren der österreichische Schriftsteller Karl Merwart (1852–1922) und der französische Kolonialbeamte Émile Merwart (1869–1960). Nach der Schule studierte er zunächst technische Fächer an den Technischen Hochschulen Wien und Graz. Nachdem er bei einem Duell verwundet worden war, ging er zur Erholung nach Italien, wo er sich entschloss, eine künstlerische Laufbahn zu beschreiten. Seine Ausbildung zum Maler begann er an der Akademie der bildenden Künste Wien unter Daniel Penther (1837–1887) und in München (1876). 1877 legte er einen Studienaufenthalt in Düsseldorf ein. Danach zog er weiter nach Paris. Dort war er in den Jahren 1877 bis 1884 Schüler der École nationale supérieure des beaux-arts unter Henri Lehmann und Isidore Pils. 1879 war Merwart erstmals im Salon de Paris vertreten. Nach dem Studium wurde er französischer Staatsbürger. Er heiratete Jeanne Joséphine de Witt (1851–1901). Die Ehe blieb kinderlos. Als Illustrator arbeitete er für die Zeitungen \"Le Monde illustré\", \"L’Illustration\" und \"L’Univers illustré\". Außerdem arbeitete er als Korrespondent in Österreich-Ungarn und Russland. Durch Vermittlung seines Bruders Émile, eines einflussreichen Kolonialbeamten, erhielt er 1896 den Titel eines Kolonialmalers und 1899/1900 den Titel eines Peintre Officiel de la Marine. Als solcher bereiste er französische Kolonien in Asien, Afrika (1897: Senegal, Französisch-Sudan) und Südamerika (1901/1902: Französisch-Guayana). Als er sich am 8. Mai 1902 in Saint-Pierre auf Martinique aufhielt, wurde er Opfer des Vulkanausbruchs der Montagne Pelée.", "section_level": 1}], "src_summary": "Paul Merwart, auch \"Paweł Merwart\" (* 25. März 1855 in Marianowka, Gouvernement Cherson, Russisches Kaiserreich; † 8. Mai 1902 in Saint-Pierre, Martinique), war ein französischer Historien-, Genre- und Porträtmaler sowie Illustrator.", "tgt_summary": null, "id": 1202154} {"src_title": "Ian Twitchin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Am 6. Oktober begann der Angriff der deutschen 6. Armee unter General von Reichenau über Sumy und Ochtyrka in Richtung auf Belgorod und Charkow, am selben Tag folgte die Offensive der 17. Armee aus dem Raum Poltawa in Richtung auf Losowaja und Isjum zum Fluss Donez. Der bedrohte Stadtbereich von Charkow fiel in den Verteidigungsbereich der sowjetischen 38. Armee unter Generalleutnant Zyganow. Während des deutschen Vormarsches bis zum Ende der Kämpfe um die Stadt, gelang es den sowjetischen Behörden einen großen Teil der kriegsrelevanten Betriebe zur Verlagerung in den Osten abzubauen oder diese nachhaltig zu zerstören. Am 20. Oktober 1941 hatten die deutschen Truppen den westlichen Rand der Stadt erreicht, das LV. Armeekorps unter General der Infanterie Vierow wurde mit dem Angriff auf die Stadt betraut. Während die 101. leichte Division noch etwa sechs Kilometer westlich von Charkow stand, wurde die 57. Infanterie-Division unter General Dostler direkt auf den Südteil der Stadt angesetzt. Am 21. Oktober gelang es dem Infanterie-Regiment 217 die wichtige Brücke über den Udy nördlich Guki kampflos einzunehmen und einen Brückenkopf zu bilden. Die Stadt selbst wurde von der sowjetischen 216. Schützen-Division (Oberst D. F. Makshanow) und der 57. NKWD-Brigade (Oberst M. G. Sokolow) verteidigt, welche ihre Stellungen am West- und Nordostteil der Stadt gut ausgebaut hatten und auch im Wald von Grigorowka konzentriert waren. Nachdem im Laufe der Kämpfe auch die 101. leichte Division unter Generalleutnant Brauner von Haydringen im Nordteil von Charkow vordrang und rechts die 100. leichte Division (General Sanne) den Vorort Nowo Bavaria genommen hatte, konnte sich die 57. Division bis 24. Oktober durch den Ostteil der Stadt durchkämpfen. Die nachrückende 239. Infanterie-Division säuberte die Stadt. Gleichzeitig rückte das XVII. Armeekorps (General Kienitz) der 6. Armee weiter nach Osten vor und errichtete am 29. Oktober bei Stary Saltow einen Brückenkopf am Donez.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Erste Schlacht bei Charkow vom 20. bis 24. Oktober 1941 bezeichnet die Kämpfe während der Eroberung der ostukrainischen Stadt Charkow (jetzt Charkiw) während des Zweiten Weltkrieges in der Sowjetunion. Den Angriff auf die Stadt leitete die deutsche 6. Armee der Heeresgruppe Süd, gegenüber verteidigte die 38. Armee, als Teil der sowjetischen Südfront.", "tgt_summary": null, "id": 672709} {"src_title": "Walnut Street Bridge (Susquehanna River)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend und Vereinskarriere.", "content": "Der Sohn einer maltesischen Mutter und eines schottischen Vaters, der neben der australischen auch die britische Staatsbürgerschaft besitzt, wuchs in einem Vorort nordwestlich von Melbourne auf. Er spielte erstmals im Alter von vier oder fünf Jahren in der Schülermannschaft des lokalen Teams Sunbury United und wechselte dann 2003 zum Green Gully SC. Im Juli 2009, im Alter von 15 Jahren, wurde er zum Probetraining nach England zu den Blackburn Rovers in den U-16-Kader eingeladen. In seinem ersten Testspiel erzielte er zwei Tore gegen die U-16 von Derby County. Bei einem weiteren Testspiel gegen Manchester United schaffte er einen Hattrick, der zu einem Vertragsangebot von Rovers führte. Maclaren profitierte von der Unterstützung des Australier Vince Grella und Brett Emertoory in Blackburn, wo er bald zu dem Training der A-Mannschaft eingeladen wurde. Nach vier Jahren in England konnte er sich nicht in der ersten Mannschaft der Rovers durchsetzen und wurde am Ende der Saison 2012/13 freigestellt. Zu der Saison 2013/14 kehrte er nach Australien zurück und unterzeichnete einen Vertrag über drei Jahre bei Perth Glory. Sein erstes Spiel absolvierte er gegen Adelaide United mit einer 3:1-Niederlage. Maclaren erzielte dann am 27. Oktober 2013 beim 1:0 Sieg über Melbourne City FC sein erstes Tor für Perth Glory. In der Saison 2014/15 erzielte er in 23 Spielen zehn Tore und wurde als bester junger Spieler des Jahres nominiert. Er bestritt auch eine Reihe von Spielen für die zweite Mannschaft von Perth Glory, die in der National Premier Leagues spielt. Dort erzielte er in fünf Spielen elf Tore. Am 5. Juli 2015 unterzeichnete Maclaren einen Zweijahres-Vertrag bei Brisbane Roar. Maclaren gab am 8. Oktober 2015 sein Debüt gegen die Western Sydney Wanderers. Bei seinem 50. Spiel in der A-League erzielte ein Tor gegen seinen ehemaligen Verein Perth Glory. Am 12. März 2016 schaffte er seinen zweiten Hattrick beim Sieg gegen Melbourne Victory. Maclaren beendete die A-League-Saison 2015/16 mit 18 Toren und wurde damit hinter dem Uruguayer Bruno Fornaroli vom Melbourne City FC Zweiter in der Torschützenliste. Maclaren erzielte zwei weitere Tore in der Finalrunde um kam so auf 20 Toren in 25 Spielen. Am Ende der Saison 2015/16 wurde er als bester junger Spieler des Jahres ausgezeichnet. In der Saison 2016/17 erzielte Maclaren 19 Tore für Brisbane Roar womit er zusammen mit dem Kosovare Besart Berisha von Melbourne Victory zum Torschützenkönig der A-League ernannt wurde. Zur Saison 2017/18 wechselte Maclaren nach Deutschland in die 2. Bundesliga zum SV Darmstadt 98. Bei den Lilien kam er in der Hinrunde siebenmal zum Einsatz. Um sich für die anstehende Weltmeisterschaft in Russland einen Platz im Kader der australischen Nationalmannschaft zu sichern, ließ er sich im Januar 2018 an den schottischen Erstligisten Hibernian Edinburgh verleihen. Für die Hibs absolvierte er 15 Ligaspiele und erzielte dabei acht Tore, darunter einen Hattrick bei einem 5:5 gegen die Glasgow Rangers am letzten Spieltag. Im August 2018 wurde Maclaren erneut nach Edinburgh verliehen. Im Januar 2019 wurde der Vertrag mit dem SV Darmstadt 98 aufgelöst und Maclaren wechselt zurück in seine Heimat zum australischen Erstligisten Melbourne City FC.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Seine internationale Karriere begann Maclaren für die U-19-Mannschaft Schottlands. Seine ersten Einsätze waren gegen Dänemark und Norwegen. Danach entschied sich Maclaren zukünftig für sein Geburtsland, Australien, zu spielen. So kam er in der australischen U-20-Mannschaft zum Einsatz und erzielte im Juni 2013 beim letzten Gruppenspiel bei der U-20-Weltmeisterschaft 2013 ein Tor gegen den Gastgeber Türkei. Weiter gehörte er zum Kader der U-23-Mannschaft Australiens bei der U-23-Asienmeisterschaft 2016 in Katar. Jamie Maclaren wäre auch für die Nationalmannschaft Maltas spielberechtigt gewesen, doch ein Angebot der Malteser wies er zurück. Im Mai 2016 wurde Maclaren zum ersten Mal für die australische A-Mannschaft für ein Freundschaftsspiel gegen England nominiert. Im November 2016 kam er erneut beim WM-Qualifikationsspiel gegen Thailand in die Auswahl. Hier spielte er 57 Minuten und das Spiel endete 2:2-Unentschieden. Für den Confederations Cup 2017 in Russland wurde Maclaren nominiert. Hier wurde er beim letzten Gruppenspiel gegen Chile in der 62. Minute eingewechselt. Für die Weltmeisterschaft in Russland im Sommer 2018 wurde MacLaren nominiert. Australien schied in der Gruppenphase aus. MacLaren bestritt dabei kein Spiel.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jamie Maclaren (* 29. Juli 1993 in Melbourne, Victoria) ist ein australischer Fußballspieler. Seit Januar 2019 spielt er für den australischen Erstligisten Melbourne City FC.", "tgt_summary": null, "id": 1474901} {"src_title": "Eine Königin zu Weihnachten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 669/668 v. Chr. kam es hier zur ersten Schlacht von Hysiai. In dieser Schlacht besiegte Pheidon, der Tyrann von Argos, die angreifenden Spartaner. Die gefallenen Argiver wurden in einem Massengrab (Polyandrion) am Ort Kenchreai beigesetzt. Früher vermutete man, dass es sich bei der Pyramide von Hellinikon um dieses Massengrab handele. Es scheint jedoch eher in der Nähe des Passes etwa 3,5 km nordöstlich von Hysiai befunden zu haben. Im Winter 417/416 v. Chr. wurde in der zweiten Schlacht von Hysiai die Grenzfeste von dem Spartaner Agis II. erobert, zerstört und alle freien Argiver hingerichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Akropolis von Hysiai erhebt sich direkt südlich hinter der Panagia-Kirche auf einem etwa 450 m hohen Hügel. Sie hat ungefähr eine Länge von 100 m sowie eine Breite von 40 m und bedeckt eine Fläche von etwa 3000 m2. Nach Westen fällt der Hügel steil ab. Die erhaltenen Mauern sind in polygonalem und trapezoidem Mauerwerk errichtet. Die erste Befestigung wurde wahrscheinlich im 6. Jahrhundert v. Chr. errichtet. Nach der Zerstörung durch die Spartaner wurde die Festung wahrscheinlich wieder errichtet. Die heute noch erhaltenen Mauern stammen vermutlich aus dieser Zeit. Im 19. Jahrhundert waren noch mehrere halbrunde Türme sichtbar. Die Grundmauern eines Turmes sind heute noch direkt hinter der Kirche sichtbar. Westlich der Kirche befindet sich eine Tenne aus der Neuzeit. Von Hysiai konnte man die Hochebene von Achladokampos überblicken. Auch die Passstrasse, die über das Partheniongebirge nach Tegea führt, konnte überwacht werden und Angreifer konnten erspäht werden, lange bevor sie Hysiai erreichten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hysiai () war eine argivische Grenzstadt an der Straße von Argos nach Tegea. Die Ruinen der Stadt liegen südlich von Achladokambos bei der Panagia-Kirche am westlichen Hang des Paravounaki-Gebirges.", "tgt_summary": null, "id": 469338} {"src_title": "Ein Dämon mit kleinen Fehlern", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Vittorio Messori wurde in eine antiklerikale, agnostische Familie der Emilia-Romagna geboren. Sein Vater Enzo Messori war ein erfolgreicher Schriftsteller, der Gedichte in der Mundart von Modena schrieb. Enzo Messori war Soldat unter Mussolini, wurde in Deutschland ausgebildet und kämpfte anschließend in den Piemonteser Alpen gegen Einheiten, die unter dem Kommando von de Gaulle standen. Sein Sohn Vittorio besuchte das renommierte \"Liceo Classico D’Azeglio\", in das traditionsgemäß politisch eher linksstehende bzw. liberale Familien Turins ihre Kinder schickten. Er studierte anschließend an der Universität von Turin Politikwissenschaft und beendete 1965 sein Studium mit einer Dissertation über ein Thema aus der Geschichte des Risorgimento. Schon während dieser Zeit war er mit Intellektuellen wie dem Historiker Luigi Firpo (1915–1989) und dem Rechtsphilosophen und Publizisten Norberto Bobbio befreundet. 1964 konvertierte er zum Katholizismus, nach eigenen Aussagen nach intensiver Lektüre Pascals und der Evangelien. Von 1966 bis 1967 lebte er in Assisi, wo er Kurse am Institut \"Pro Civitate Christiana\" belegte. 1968 kehrte er nach Turin zurück, um als Journalist zu arbeiten. Er nahm eine Stelle an der Società Editrice Internazionale (SEI) an, einem Verlag, der vom Salesianer-Orden betrieben wird. Zunächst arbeitete er in der Redaktion, wurde aber bald zum Leiter der Druckerei (\"Ufficio Stampa\") ernannt. Von 1986 bis 1992 hatte er unter dem Titel \"Vivaio\" zweimal wöchentlich eine Kolumne in der katholischen Tageszeitung Avvenire. Seit 1992 schreibt er regelmäßig für den Corriere della Sera. Messori ist seit 1996 mit der Journalistin Rosanna Brichetti Messori (* 1939) verheiratet, nachdem eine 1972 geschlossene Ehe nach einem jahrelangen Untersuchungsverfahren durch den Vatikan annulliert worden war. Messori hatte Rosanna Brichetti kurz nach der Konversion während seiner Studien in Assisi kennen gelernt. Die Messori leben in Desenzano del Garda.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "\"Ipotesi su Gesù\".", "content": "1975 bot Messori dem Verlag SEI das Manuskript seines ersten Buchs an: \"Ipotesi su Gesú\", das 1978 unter dem Titel „Mensch geworden. Wer war Jesus?“ in deutscher Übersetzung erschienen ist. Das Buch ist das Ergebnis seiner über zehn Jahre andauernden Studien über die Geschichte des Christentums, die mit seinem Aufenthalt in Assisi begonnen hatten. 1976 erschien das Buch in einer einfachen Aufmachung in einer Auflage von 3000 Stück, die innerhalb kürzester Zeit verkauft war, ebenso wie die folgenden Nachdrucke. In den 1980er Jahren verkaufte der Verlag bis zu 30.000 Exemplare pro Jahr. 2007 hatte der Verlag allein in Italien eineinhalb Millionen Exemplare verkauft. Zusammen mit Guareschis Roman Don Camillo und Peppone und Umberto Ecos Historienroman Der Name der Rose war das Buch zu diesem Zeitpunkt das am meisten verkaufte und übersetzte Buch in Italien nach dem Zweiten Weltkrieg. Damit war es das erste in einem katholischen Verlag publizierte Buch, das damals regelmäßig Plätze auf der Bestsellerliste belegte. Inzwischen hat die Nachfrage nachgelassen, in Deutschland ist es zurzeit (2017) nur noch antiquarisch erhältlich. Messori untersucht in seinem Buch drei Hypothesen über die Existenz Jesu: Die \"kritische Hypothese \" – sie geht davon aus, dass Jesus gelebt hat, aber erst später in den Status von Gottes Sohn/Gott/Erlöser der Menschheit etc. erhoben wurde. Die \"mythische Hypothese\" geht davon aus, dass Jesus als Person nie gelebt hat, sondern dass es sich bei ihm um eine typische Mythologisierung handelt. Die dritte Hypothese schließlich, die \"Hypothese des Glaubens\", akzeptiert, dass die im Neuen Testament erzählten Begebenheiten sich im Wesentlichen wie berichtet zugetragen haben.", "section_level": 2}, {"title": "\"Zur Lage des Glaubens\".", "content": "„Rapporto sulla fede. Vittorio Messori a colloquio con Joseph Ratzinger“ (deutscher Titel „Zur Lage des Glaubens“) ist die Mitschrift eines Interviews, das Messori mit dem damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, Josef Kardinal Ratzinger in Brixen geführt hat, und das 1985 publiziert wurde. Die Gespräche, die über drei Tage gingen, fanden im Vorfeld der 2. Außerordentlichen Generalversammlung November/Dezember 1985 zum \"20. Jahrestag des Abschlusses des II. Vatikanischen Konzils\" statt. Ratzinger formuliert in dem Gespräch zentrale Positionen zur Ökumene, den Ursachen der Glaubenskrise, zur Liturgie und zum Zweiten Vatikanischen Konzil. In dem konzentrierten Text, der weithin als Kritik am Konzil rezipiert wurde, spricht Ratzinger eine Reihe von Themen der katholischen Kirche an, von der Christologie bis zur Mariologie, Moraltheologie und Ekklesiologie bis zu Engeln und Vorstellungen einer personalen Existenz Satans. Zielgruppe des Buchs war nicht die akademisch-theologische, sondern zunächst eine gebildete Leserschaft in Italien. Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt, rief ein weltweites Echo hervor und war Bestseller auf Italienisch, Spanisch und Deutsch. Die US-amerikanische Ausgabe erlebte eine Auflage von einer halben Million. Das deutsche Magazin Der Spiegel nannte das Buch „ ein militantes Dokument kirchlicher Restauration“ und einen „[...] Parforce-Ritt durch fast alle kirchlichen Themenbereiche [...], wobei sich nirgends so richtig das trennen läßt, was mit Konzilsverwirklichung und deren Schwierigkeiten zu tun hat. Allerdings ist seine nachkonziliare Zustandskritik sehr eindeutig: die einseitige Kirchenzentriertheit“.", "section_level": 2}, {"title": "\"Der „Fall“ Opus Dei\".", "content": "\"Opus Dei. Un'indagine\" (1994) ist 1995 in einer deutschen Übersetzung als \"Der „Fall“ Opus Dei\" mit einem Vorwort von Giuseppe Romano erschienen. Romano, ein italienischer Publizist und Mitherausgeber der „Studi cattolici“ ist selbst Verfasser eines Buchs über das Opus. In seinem Buch geht er auf die gegen das Opus erhobenen Vorwürfe ein, die nach der Seligsprechung des Gründers Josemaría Escrivá 1992 durch Johannes Paul II. wieder aufgeflammt waren, und versucht sie zu widerlegen. Messori beschreibt in seinem Buch die innere Organisation des Opus, die Modalitäten, wie man Mitglied wird, greift die gegen das Opus gerichteten Vorwürfe auf und bemüht sich um deren sachliche Entkräftigung sowie den Abbau von Vorurteilen beim Leser. Der langjährige Dpa-Korrespondent in Italien Hanspeter Oschwald nennt das Buch ein „Huldigungsbuch“ des Opus Dei. Oschwald schreibt im Focus, Messori schildere italienisch schwärmerisch Escrivàs Führungsstil und beschreibe das Opus auch als die Panzer der katholischen Kirche.", "section_level": 2}], "src_summary": "Vittorio Messori (* 16. April 1941 in Sassuolo) ist ein römisch-katholischer Schriftsteller und Journalist aus Italien. Sein Buch \"Ipotesi su Gesù\" (Mensch geworden. Wer war Jesus?), das er in der Zeit nach seiner Konversion zum Katholizismus im Jahr 1964 geschrieben und 1976 veröffentlicht hat, war in Italien ein Bestseller und ist in viele Sprachen übersetzt worden.", "tgt_summary": null, "id": 611909} {"src_title": "Einar Hanson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bereits seit dem späten Mittelalter gehörte in Aachen die Nadelproduktion neben dem Tuchmacherhandwerk zu den prägenden und florierenden Wirtschaftsunternehmen und die Nadler organisierten sich in einer eigenen Zunft. Besonders im 19. Jahrhundert kam es zu einer Vielzahl von Neugründungen und eine von diesen war das 1830 eröffnete Nadlerwerk von Hermann Josef Neuss auf der Pletschmühle vor dem Adalbertstor. Sein Sohn Hubert Friedrich (Fritz) wandelte am 5. April 1898 dieses Familienunternehmen, das er mit einem seiner Brüder und zwei seiner Söhne leitete, in eine Aktiengesellschaft um und firmierte fortan als \"Rheinische Nadelfabriken AG\". Zu jener Zeit existierten in Aachen 34 Nadelfabriken mit mehr als 4000 Mitarbeitern und Rheinnadel musste sich in dieser Gemengelage behaupten. Deshalb investierte das Unternehmen ab 1906 zusätzlich in den Fahrrad- und Automobilhersteller Falke & Co. in Mönchengladbach, war aber weiterhin hauptsächlich zuständig für die Produktion und den Vertrieb von Näh-, Steck- und Anstecknadeln sowie Haushalts-Nähmaschinennadeln. Damit übernahm sich Rheinnadel jedoch und wurde 1911 von den Banken gezwungen, den externen Unternehmer Walter Hesse als Leiter des Unternehmens zu übernehmen. Sein Konzept war die Verringerung der Produktionsüberkapazitäten durch Übernahmen, die Aufrechterhaltung von Marken, die Übernahme von Maschinen sowie Personalabbau. Noch während des Ersten Weltkrieges übernahm Rheinnadel zahlreiche weitere Nadelfabriken, darunter die Burtscheider Firma \"Philipp Heinrich, Pastors Söhne\" sowie später das Thüringer Unternehmen \"Wolff, Knippenberg & Co\" in Ichtershausen. Ab 1919 übernahm die Firma Aktienanteile der Fafnir-Werke in Aachen und übernahm dort unter anderem die Speichen- und Nippelproduktion. Damit erweiterte das Unternehmen seine Produktpalette erstmals außerhalb der Nadelherstellung. Hesses Sanierungs-Konzept ging auf und es wurden die erfolgreichsten Jahre mit mittlerweile erneut über 2000 Mitarbeitern. 1926 zog das Unternehmen in den Aachener Reichsweg um, nachdem dort der von Josef Pirlet entworfene Neubau fertig gestellt worden war. Bis 1939 konnte Rheinnadel um die Anzahl von 14 Unternehmensbereichen für die Produktion verschiedener Nadelarten, Reißverschlüsse, Motorradkränze, Haarschneidemaschinen und Verpackungsbänder expandieren. Während des Zweiten Weltkrieges musste die Produktion größtenteils eingestellt oder ausgelagert werden. Rheinnadel verlegte seine Maschinen überwiegend nach Eupen in Belgien, wo diese gegen Kriegsende von der belgischen Regierung eingezogen und dem Drahthersteller Bekaert (BEKA) übertragen wurden. Im Jahr 1945 erhielt Hesse von der amerikanischen Militärregierung in Aachen die Erlaubnis, seine Produktionsstätten in Aachen wieder aufzubauen und benannte zugleich seine Firma in \"Rheinische Nadelfabriken GmbH\" um. Zehn Jahre später übernahmen die Brüder Herbert und Horst Pavel das Unternehmen, wobei Herbert Pavel der Geschäftsführende Gesellschafter wurde. Es folgten weitere Zukäufe und neue Beteiligungen sowie die Übernahme der alt eingesessenen Firma \"Hugo Heusch & Co\", in der bereits die Nadelfabrik von Laurenz Jecker aufgegangen war. Nachdem die Firma vermehrt in den Sektor Maschinenbau investiert hatte, wurde sie 1968 erneut umfirmiert in \"Rheinnadel Maschinenbau\". Im Jahr 1972 übernahm Klaus Pavel, Sohn von Herbert Pavel, dessen Posten des Geschäftsführenden Gesellschafters und gab dem Unternehmen den noch heute bestehenden Namen \"Rhein-Nadel Automation GmbH\". Bedingt durch den allmählichen Niedergang der traditionellen Aachener Nadelindustrie vollendete Pavel in den folgenden Jahren den Strukturwandel, den sein Vater bereits angestoßen hatte, und spezialisierte sein Unternehmen schwerpunktmäßig auf dem Gebiet der Zuführtechnik, die der Firma den Aufstieg zu einem der Marktführer der Branche ermöglichte. Mehrere Übernahmen von Maschinenbau-Unternehmen sowie Gründungen von Tochterfirmen und Niederlassungen in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und Spanien folgten. Obwohl er bis 1994 noch mehrere Nadelfabriken übernommen hatte, darunter die BEKA aus Eupen und Lammertz aus Aachen, schloss Pavel im Jahr 2003 die letzte verbliebene Nadelproduktionssparte bei Rhein-Nadel und damit zugleich die letzte entsprechende Produktionsstätte in der Stadt Aachen. Ein Jahr später beendete zudem die Spezialnadelfabrik Singer in Würselen bei Aachen ihre Produktion und lediglich William Prym im benachbarten Stolberg hielt weiterhin noch einen Teil der Nadelherstellung im Raum Aachen aufrecht. Rhein-Nadel konzentrierte sich fortan ausschließlich auf die Bereiche der Automation und Zuführtechnik und erschloss neue Märkte in Ostasien und Osteuropa. Zu Beginn des Jahres 2014 übernahm in dritter Generation Klaus Pavels Sohn Christopher Pavel die Leitung. Dieser investierte zunächst in die Erweiterung des Firmengeländes und in den Neubau eines neuen Hauptgebäudes sowie einer neuen Fertigungshalle und verfolgt die Unternehmensphilosophie seines Vaters. Das mittlerweile nicht mehr benötigte und unter Denkmalschutz stehende ehemalige Hauptgebäude für die Nadelherstellung veräußerte Pavel an die Stadt Aachen, die den Komplex in ein attraktives sozial-pädagogisches und kulturelles Stadtteilzentrum und städtisches Bürohaus umfunktionierte. Hauptnutzer ist das Stadtarchiv Aachen, das sich dort mit seinen Beständen unter zeitgemäßen Bedingungen einquartierten konnte, da die Voraussetzungen am vorherigen Platz im Aachener Grashaus nicht mehr erfüllt wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Tochtergesellschaften, Niederlassungen und Ausrichtungen.", "content": "Im Hauptsitz in Aachen und den beiden in den 1980er-Jahren eingerichteten Außenwerken in Lüdenscheid und Ergolding findet vor allem die Entwicklung und der Bau von Standardzuführsystemen, flexiblen linearen Hochleistungszuführsystemen und flexiblen Zuführsystemen mit integrierter Robotertechnologie statt. Passend dazu sind die Tochterunternehmen wie folgt ausgerichtet: Als Kooperationspartner arbeiten zudem fast zwanzig Vertragshändler weltweit mit RNA zusammen sowie das RNA Sales Office in Mailand in Italien. Sämtliche Anlagen des Unternehmens sind gemäß DIN EN ISO 9001:2008, \"CSA Certificate of Compliance Class 3882 01 – Conveyors und Class 3882 81 – Conveyors US-Standards\" zertifiziert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rhein-Nadel Automation GmbH (RNA) ist ein deutsches Maschinenbauunternehmen mit Hauptsitz in Aachen, Reichsweg 19–23, im Aachener Ostviertel. Das familiengeführte Unternehmen entwickelte sich 1972 aus der 1898 gegründeten \"Rheinischen Nadelfabrik AG\", die Anfang der 1920er-Jahre mit rund 2000 Mitarbeitern zu den größten Nadelherstellern der Welt zählte. Bedingt durch den allmählichen Niedergang der traditionellen Aachener Nadelindustrie ab Mitte des 20. Jahrhunderts, die bei dem Unternehmen Rhein-Nadel in der Einstellung der Maschinennadelproduktion im Jahr 2004 mündete, spezialisierte sich die Firma auf die Bereiche der Automation und Zuführtechnik, in denen es mittlerweile zu den Marktführern gehört. ", "tgt_summary": null, "id": 1865123} {"src_title": "National Museum and Art Gallery", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Militärische Laufbahn.", "content": "Standleys Großvater war Hotelbesitzer, sein Vater Sheriff im Mendocino County in Kalifornien. Standley trat nach Abschluss der Schule in die Marineakademie der Vereinigten Staaten (USNA) ein, 1895 schloss er die Abbildung ab. Anschließend tat er für zwei Jahre Dienst auf dem Kreuzer „USS Olympia“. Seine „Feuertaufe“ erlebte er im Spanisch-Amerikanischen Krieg (1898). Im anschließenden Philippinisch-Amerikanischen Krieg (1899–1902) wurde er wegen Tapferkeit ausgezeichnet. Nach dem Krieg tat er Dienst in kalifornischen Häfen. Sein erstes Kommando bekam er auf der zu Amerikanisch-Samoa gehörenden Insel Tutuila. Während des Ersten Weltkriegs führte er die Dienstaufsicht über den Ausbau der Marinebasis von Annapolis (Maryland). Es folgten Kommandos in größeren Marineeinheiten am Atlantik sowie eine Abordnung zum Chef des Admiralstabs (CNO). 1932 wurde er zum Vizeadmiral und nach einigen Monaten zum Admiral befördert, Ende 1933 berief ihn der neue Präsident Franklin D. Roosevelt zum CNO. Immer wieder vertrat er auf diesem Posten den erkrankten Marineminister Claude A. Swanson und kam so in Kontakt mit dem engsten politischen Führungskreis. Er blieb oberster Befehlshaber der Marine bis 1937, als er in Ruhestand ging. Sein Nachfolger wurde William Daniel Leahy. Standley wurde Berater der New Yorker Messe (Great New York State Fair) sowie eines Bootsherstellers. Auch trat er als politischer Redner auf, wobei er das Deutsche Reich, Italien und die Sowjetunion als „Feinde der Demokratie“ anprangerte. Im Februar 1941 wurde Standley aus dem Ruhestand in den aktiven Marinedienst zurückgeholt, zunächst wurde er als einer der Vertreter der US Navy zum Planungsstab für die Rüstungsindustrie abgeordnet. Im Herbst 1941 wurde er höchster Vertreter der Marine in dem von Sonderbotschafter W. Averell Harriman geleiteten Land-Lease-Programm, in dessen Rahmen im großen Umfang Rüstungsgüter an die UdSSR geliefert wurden. In dieser Funktion besuchte Standley gemeinsam mit Harriman auch Moskau. Allerdings sprach sich Standley dafür aus, Stalin Bedingungen zu stellen. Nach der Bombardierung des Kriegshafens Pearl Harbour im Dezember 1941 wurde er in die von Roosevelt eingesetzte Untersuchungskommission berufen.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz als Diplomat.", "content": "Im Februar 1942 entsandte Roosevelt Standley als US-Botschafter nach Moskau, dieser löste dort Laurence Steinhardt ab. Seine Hauptaufgabe auf diesem Posten war die Koordinierung der Lieferung amerikanischer Rüstungsgüter. Allerdings übte er Kritik an der Informationspolitik der Sowjetführung, die nach seiner Ansicht den amerikanischen Verbündeten kriegswichtige Informationen vorenthalten ließ. Darüber geriet er in Konflikt mit Roosevelts Sonderbotschafter Joseph E. Davies, der nach Standleys Auffassung für eine vorbehaltlose Unterstützung des Regimes Stalins plädierte und bestrebt war, jegliche Kritik daran, auch durch die amerikanische Presse, zu unterdrücken. In Moskau unterstützte Standley die Bemühungen der polnischen Exilregierung in London, den Verbleib von fast 10.000 polnischen Offizieren aufzuklären, die im Herbst 1939 in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten waren. Er freundete sich mit dem polnischen Botschafter Stanisław Kot sowie später mit dessen Nachfolger Tadeusz Romer an. Auch traf er mit dem Leiter des Suchbüros der polnischen Anders-Armee, Graf Józef Czapski, zusammen. Er sprach Vizeaußenminister Andrei Wyschinski, dann Außenminister Wjatscheslaw Molotow, schließlich sogar Stalin auf die verschwundenen Offiziere an, erhielt aber nur ausweichende Antworten. Als im April 1943 die von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels gesteuerte deutsche Presse von der Entdeckung von Massengräbern mit den Leichen erschossener polnischer Offiziere im Wald von Katyn berichtete und den sowjetischen Geheimdienst des Massenmords bezichtigte, telegrafierte er nach Washington, dass Indizien in der Tat für diese Version sprächen. Als der Kreml die polnische Forderung nach einer Untersuchung durch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz zum Anlass nahm, die diplomatischen Beziehungen zur Exilregierung abzubrechen, versuchte Standley vergeblich, Molotow zur Rückgabe dieses Schritts zu bewegen. Als Zeichen der Solidarität begleitete er den ausgewiesenen polnischen Botschafter Tadeusz Romer bei dessen Abreise zum Bahnhof. Auch warnte er das State Department davor, dass Stalin offensichtlich plane, eine Marionettenregierung aus polnischen Kommunisten, die sich um die Agitatorin Wanda Wasilewska gruppierten, einzusetzen. In seinen 1955 erschienenen Memoiren legte Standley dar, dass er wegen seiner kritischen Haltung zur Sowjetführung offenkundig das Vertrauen Roosevelts verloren habe. Er reichte deshalb ein Abschiedsgesuch ein. Vergeblich hatte er sich bei Roosevelt darüber beschwert, dass hinter seinem Rücken Sonderbotschafter des Weißen Hauses eigene Kanäle nach Moskau aufbauten. Unmittelbarer Anlass dafür sei die Entsendung von Joseph E. Davies in den Kreml gewesen, wo dieser Stalin einen versiegelten Brief Roosevelts übergab. Standley durfte weder Davies dabei begleiten, noch vom Inhalt der Botschaft erfahren. Roosevelt nahm das Gesuch an, im Oktober 1943 schied Standley aus dem diplomatischen Dienst aus. Sein Nachfolger in Moskau wurde W. Averell Harriman, Standley bezeichnete ihn in einem privaten Schreiben als „Angeber“ (\"bravado\"). Nach seiner Rückkehr nach Washington wurde Standley als Berater zum Militärgeheimdienst OSS unter William J. Donovan abgeordnet. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs schied er im August 1945 wieder aus dem öffentlichen Dienst aus. Er trat dem Council against Communist Aggression (CACA) bei, dem vor allem Vertreter konservativer evangelischer Kirchenkreise angehörten, darunter Politiker und Publizisten sowie ehemalige Militärs. 1952 sagte Standley vor dem Madden-Kommission aus, dem Ausschuss des US-Kongresses zur Untersuchung des Massakers von Katyn. Er übte dabei scharfe Kritik an Roosevelt und an Joseph E. Davies. Nach seinen Worten unternahm das Weiße Haus 1943/44 keine Anstrengungen, der Frage der Täterschaft auf den Grund zu gehen, sondern akzeptierte ohne Überprüfung die sowjetische Version, die die Deutschen belastete. Der Lenkwaffenkreuzer „William H. Standley“ trägt seinen Namen wie auch ein Erholungsgebiet im Norden Kaliforniens, die Admiral William Standley State Recreation Area.", "section_level": 2}], "src_summary": "William Harrison Standley (* 18. Dezember 1872 in Ukiah, Kalifornien; † 25. Oktober 1963 in San Diego) war ein US-amerikanischer Admiral und Diplomat.", "tgt_summary": null, "id": 756734} {"src_title": "Linie 5 (Metro Delhi)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "College.", "content": "Gordon spielte vier Jahre lang für die University Wisconsin in der US-amerikanischen College-Liga. In seiner College Karriere erreichte er insgesamt 49 Touchdowns und 5.143 Yards. Besonders in seinem letzten Jahr in Wisconsin war Gordon sehr erfolgreich. Mit 2.587 erlaufenen Yards und 29 Touchdowns beim Laufspiel war er in beiden Kategorien der erfolgreichste Runningback der NCAA Saison 2014. Für seine überragenden Leistungen im Jahr 2014 wurde Gordon mehrfach ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Chargers.", "content": "Gordon wurde im NFL Draft 2015 von den Chargers in der ersten Runde als 15. Spieler ausgewählt. Im NFL Draft 2015 war er der zweithöchste gewählte Runningback, lediglich Todd Gurley wurde auf dieser Position von den St. Louis Rams früher gedraftet. Schon in seiner Rookie Saison war Gordon als Starter bei den Chargers gesetzt. Seinen Durchbruch schaffte er aber erst in der NFL Saison 2016. Nachdem er 2015 keinen einzigen Touchdown für sein Team erzielen konnte, verbesserten sich seine Werte in der Saison 2016 deutlich. Gordon erzielte für die Chargers 12 Touchdowns und lief 997 Yards. Für seine Leistungen in der Saison 2016 wurde Gordon in den Pro Bowl nachnominiert, weil Le’Veon Bell verletzungsbedingt ausgefallen war. In der Saison 2017, seinem dritten Jahr in der Profiliga, konnte Gordon erstmals die 1.000-Yards-Marke mit 1.105 erlaufenden Yards durchbrechen. WIe im Jahr zuvor erzielte er für sein Team 12 Touchdowns, davon vier durch die Luft als Passempfänger. Ein Highlight seiner Saison war ein 87 Yards weiter Touchdown in der achten Woche gegen die Patriots. Obwohl seine dritte Saison noch besser als die Saison zuvor war, schaffte Gordon es nicht erneut in den Pro Bowl. 2018 hatte Gordon erneut ein starkes Jahr, in 12 Spielen für die Chargers erzielte er 10 Touchdowns durch den Lauf bei 885 Yards Raumgewinn, weiter fing er noch 4 Touchdowns. Für seine individuellen Leistungen wurde Gordon zum zweiten Mal in seiner Karriere in den Pro Bowl gewählt. Außerdem erreichte Gordon mit den Chargers erstmals in seiner Karriere die Play-offs. Zu Beginn der Saison 2019 streikte Gordon erfolglos für einen neuen langfristigen Vertrag und stieß erst in Woche 5 wieder zum Team. Mit 3,8 Yards Raumgewinn pro Lauf konnte er nicht an seine Leistung aus der Vorsaison anknüpfen, zudem wurde er zunehmend von Austin Ekeler ersetzt, welcher ihn bereits in seiner Abwesenheit erfolgreich ersetzte und sich auch nach der Rückkehr von Gordon als gleichwertige Waffen beweisen konnte. Schlussendlich erlief Gordon in der Saison 612 Yards und erzielte 8 Touchdowns durch den Lauf.", "section_level": 2}, {"title": "Denver Broncos.", "content": "Zur Saison 2020 einigte sich Gordon auf einen Zweijahresvertrag mit den Denver Broncos bei einem Gehaltsvolumen über 16 Mio. US-Dollar. Dies stellt einen soliden Deal für Gordon dar, allerdings hat sich der Streik der Vorsaison finanziell nicht für Gordon gelohnt, da er im Vorjahr einen Vertrag mit längerer Laufzeit und um die 10 Mio. US-Dollar Jahresgehalt bei den Chargers abgelehnt und mehr gefordert hatte. Bei den Broncos soll er neben dem Runningback Phillip Lindsay spielen und diesen entlasten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Melvin Gordon III (* 13. April 1993 in Kenosha, Wisconsin) ist ein US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Runningbacks. Er spielt für die Denver Broncos in der National Football League (NFL). Von 2015 bis 2019 war er für die San Diego/Los Angeles Chargers aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 1225078} {"src_title": "Rodney Bay", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Geschichte des Films ist während des amerikanischen Bürgerkrieges im Jahr 1864 in Virginia angesiedelt: Die elfjährige Amy, Schülerin eines Mädchenpensionats, entdeckt beim Pilzesammeln im Wald in der Nähe ihrer Schule den schwer am Bein verwundeten Soldaten John McBurney aus den verfeindeten Nordstaaten. Er bittet sie, ihm zu helfen, sie stützt ihn auf dem Weg zur Schule und bittet die Schulleiterin Martha Farnsworth um Hilfe. Martha Farnsworth und die Lehrerin Edwina Morrow nehmen sich daraufhin seiner Pflege an und verstecken ihn in der Schule vor den gegnerischen Soldaten. Während er sich von seiner Verwundung erholt, buhlen die Frauen und Mädchen um seine Aufmerksamkeit. Sie machen ihm Geschenke, tragen Schmuck und bereiten ihm ein üppiges Festessen. McBurney zeigt sich allen gegenüber äußerst freundlich, insbesondere gegenüber Miss Morrow und Miss Farnsworth. Als er wieder auf den Beinen ist, macht er sich als Gärtner nützlich. Er hat offenbar Angst davor, in den Krieg zurückzukehren. Als Miss Farnsworth andeutet, er sei gesund genug, um die Schule wieder zu verlassen, versucht er sie zu überzeugen, ihn als Gärtner zu behalten. Außerdem gesteht er Miss Morrow, er habe sich in sie verliebt. Eines Abends sagt er Miss Morrow, sie solle ihn in ihrem Zimmer erwarten. Als er jedoch nicht erscheint und sie seltsame Geräusche aus dem Zimmer gegenüber hört, findet sie ihn dort im Bett mit Alicia vor, der ältesten Schülerin. Als McBurney sie zu beruhigen versucht, stößt sie ihn die Treppe hinunter, wobei er sich sein schon verletztes Bein bricht. Miss Farnsworth veranlasst daraufhin eine Amputation des Beines, ohne die Zustimmung des bewusstlosen McBurney abzuwarten, da – wie sie sagt – Wundbrand ausbrechen könne. Als er am nächsten Tag erwacht und erkennt, dass er sein Bein verloren hat, ist er außer sich vor Wut und Verzweiflung. Er beschuldigt die Frauen und vor allem Miss Farnsworth, ihn für das Chaos, das er in der Schule angerichtet hat, zu bestrafen. Er bricht aus dem Zimmer, in das er eingeschlossen wurde, aus, stiehlt eine Pistole, bedroht damit die Frauen und verschwindet wütend. Später geht Miss Morrow, die der Amputation des Beins kritisch gegenüber stand, zu ihm ins Zimmer, wo sie sich ihm anbietet, um ihm zu zeigen, dass er noch wie ein Mann leben kann. Die Ereignisse im Haus veranlassen Miss Farnsworth nun dazu, eine Lösung für die aktuelle Situation zu finden. Eine der Schülerinnen schlägt vor, McBurney zu töten, indem sie ein Abendessen für ihn mit giftigen Pilzen zubereiten. Amy wird losgeschickt, Giftpilze zu sammeln. Während des Abendessens wird Miss Morrow, die nicht über den Plan informiert wurde, von den anderen in letzter Minute davon abgehalten, die Pilze zu essen. McBurney wird jedoch nicht misstrauisch und isst die Pilze. Kurz darauf fällt er auf den Boden und stirbt. Während die anderen McBurneys Leiche in ein Leichentuch nähen, schaut Miss Morrow bedrückt dabei zu. Der Film endet damit, dass die Frauen die Leiche auf den Weg vor das Haus ziehen, um sie von den nächsten Soldaten, die vorbeikommen, mitnehmen zu lassen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Ende März 2016 wurde angekündigt, dass Sofia Coppola einen Film plane, der auf dem Roman \"A Painted Devil\" von 1966 und den Film \"The Beguiled\" aus dem Jahr 1971 basiere, sowie Elle Fanning, Nicole Kidman und Kirsten Dunst für die Hauptbesetzung des Films unterschrieben hätten. Weiterhin wurde bekannt, dass Coppola gemeinsam mit ihrem älteren Bruder Roman Coppola als Produzentin für den Film fungieren würde. Im Juli 2016 wurde zudem bestätigt, dass Colin Farrell der Besetzung des Films als weiterer Hauptdarsteller beigetreten sei. Ende Oktober 2016 wurden mit Angourie Rice, Oona Laurence, Emma Howard sowie Addison Riecke weitere Darsteller in der Besetzungsliste bekannt gegeben. Die französische Band Phoenix komponierte wie schon in Coppolas \"Somewhere\" die Filmmusik zu \"Die Verführten\". Im März 2017 sagte Coppola auf der \"CinemaCon\" in Las Vegas, sie sei zwar ein Fan des Don-Siegel-Films, wolle jedoch die Geschichte „aus Sicht der Frauen“ neu erzählen. Die Dreharbeiten mit einem Budget von 10 Millionen US-Dollar begannen am 31. Oktober 2016 auf der „Madewood-Plantage“ in der Nähe von Napoleonville in Louisiana, wo die Außenaufnahmen vom Plantage-Haus abgefilmt wurden. Innenaufnahmen wurden in Jennifer Coolidges Haus in New Orleans realisiert. Die gesamten Dreharbeiten wurden am 7. Dezember 2016 abgeschlossen.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing und Veröffentlichung.", "content": "Da \"Universal Pictures\" die Rechte am Original-Film mit demselben Titel besitzt, wurde ausgehandelt, dass \"Focus Features\" für den Vertrieb in den Vereinigten Staaten zuständig ist und \"Universal\" die Vermarktung in einigen anderen Teilen der Welt übernimmt. Ein erster offizieller Teaser wurde am 8. Februar 2017 der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Den ersten offiziellen langen Trailer veröffentlichte \"Focus Features\" am 19. April 2017. Die Premiere fand am 24. Mai 2017 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes in Frankreich statt, wo \"Die Verführten\" im Rahmen der offiziellen Auswahl um die Goldene Palme für den besten Film konkurrierte, jedoch leer ausging. Zudem wurde der Film unter anderem auf dem \"Los Angeles Film Festival\", dem Sydney Film Festival sowie beim Filmfest München gezeigt. Am 23. Juni 2017 wurde er in den Vereinigten Staaten zunächst eingeschränkt veröffentlicht und am 30. Juni 2017 startete er landesweit regulär in den Kinos. Der Starttermin für die Veröffentlichung des Films in den deutschsprachigen Regionen war der 29. Juni 2017.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Kritiken zum Film fielen teils gemischt bis überwiegend positiv aus. Die Webseite Rotten Tomatoes ermittelte für \"Die Verführten\" ein Rating von 78 % basierend auf 212 positiven sowie 60 kritischen Bewertungen mit einer durchschnittlichen Bewertung von 7,2 von 10 sowie einer Nutzerwertung von 48 % mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,1 bei 5 möglichen Punkten. Im Kritiker-Konsens der Seite heißt es: „\"The Beguiled\" fügt seiner Vorlage gerade genug zusätzliche Tiefe hinzu, um sich abzugrenzen, und Regisseurin Sofia Coppolas zurückhaltender Ansatz wird durch solide Leistungen der Besetzung belebt.“ Die Webseite Metacritic ermittelte einen durchschnittlichen Metascore von 77 bei 100 möglichen Punkten, ausgehend von 45 Kritiken renommierter Medien sowie einer Nutzerwertung von 6,2 bei 10 möglichen Punkten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Christoph Petersen von Filmstarts.de vergibt 3,5 von 5 Sternen und zieht das Fazit: Michael Kienzl von Critic.de merkt an, dass Coppolas Version vieles von der ursprünglichen Geschichte überspringe oder nur ganz verkürzt wiedergebe und die Konfliktsituationen des Original-Films nur andeute. Er resümiert weiterhin: Lida Bach von Moviebreak.de vergibt 8 von 10 Punkten und zieht das Fazit: Hannah Pilarczyk von Spiegel Online lobt zwar die Inszenierung des Films mit „Feingefühl“, sieht jedoch eine „große Schwäche“ in Coppolas Auslassen der Rassen- und Sklavenproblematik zu Zeiten des amerikanischen Bürgerkrieges. Sie resümiert weiter: Björn Schneider von Spielfilm.de vergibt 4 von 5 Punkten und zieht das Fazit:", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnisse.", "content": "Am drei Tage umfassenden limitierten nordamerikanischen Startwochenende in vier Lichtspielhäusern wurden Einnahmen in Höhe von insgesamt 229.292 US-Dollar an den Kinokassen generiert. Am regulären Startwochenende vom 30. Juni bis 4. Juli 2017 konnten Einnahmen in Höhe von rund 4,4 Millionen sowie seit Veröffentlichung des Films in den Vereinigten Staaten rund 10,7 Millionen US-Dollar registriert werden. In anderen Teilen der Erde wurden rund 16,7 Millionen US-Dollar eingenommen. Die weltweiten Einnahmen an den Kinokassen schlagen mit insgesamt rund 27,4 Millionen US-Dollar zu Buche.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Verführten (Originaltitel: ) ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 2017. Es basiert auf dem Roman \"A Painted Devil\" von Thomas P. Cullinan. Das Drehbuch schrieb und Regie führte die amerikanische Regisseurin Sofia Coppola. Der Film feierte seine Weltpremiere am 24. Mai 2017 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, wo Coppola für ihre Arbeit mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet wurde. Er ist eine Produktion von American Zoetrope in Zusammenarbeit mit \"FR Productions\" und wurde am 30. Juni 2017 in den US-amerikanischen Kinos im Verleih von Focus Features und am 29. Juni 2017 in den deutschen Kinos im Verleih von Universal Pictures International veröffentlicht. ", "tgt_summary": null, "id": 1061545} {"src_title": "River-Barrier-Hypothese", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Stereochemie.", "content": "Oxybutynin enthält ein Stereozentrum. Im Handel wird es als Racemat [1:1-Gemisch aus (\"R\")-Oxybutynin und (\"S\")-Oxybutynin] vertrieben. Der anticholinerge Effekt beruht hauptsächlich auf dem (\"R\")-Enantiomer. Demgegenüber sind der Calciumantagonismus und der lokalanästhetische Effekt nicht stereospezifisch.", "section_level": 1}, {"title": "Klinische Effekte.", "content": "In zwei klinischen Studien, an denen Patienten mit überaktiver Blase teilnahmen, senkten transdermale Oxybutynin-Pflaster mit einer Freisetzung von 3,9 mg/Tag die Inkontinenz-Episoden und steigerten die durchschnittliche Harnentleerung signifikant stärker als Placebo. Es bestand kein Unterschied zwischen transdermal verabreichtem Oxybutynin und retardierter peroraler Tolterodin-Gabe.", "section_level": 1}, {"title": "Nebenwirkungen.", "content": "Typische anticholinerge Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Verstopfung, Sehstörungen, Müdigkeit und Schwindel. Anticholinergika können auch ein Delirium verursachen. Dies ist dosisabhängig und kann einen mitunter schweren Verlauf nehmen. Die anticholinergen Nebenwirkungen sind eine häufige Ursache für das Absetzen der Medikation. Dem aktiven Metaboliten \"N\"-Desethyloxybutynin wird ein großer Beitrag an den unerwünschten Wirkungen zugeschrieben. Sein Plasmaspiegel steigt besonders stark an nach der Verabreichung einer schnellfreisetzenden peroralen Dosis (z. B. Tablette). Um dem entgegenzuwirken wurden transdermale Pflaster (Kentera), Retardtabletten (Lyrinel OROS in der Schweiz) und transdermale Gele (Gelnique in den USA) entwickelt. Damit kann auch die Applikationshäufigkeit von zweimal auf einmal täglich reduziert werden. Das transdermale Pflaster umgeht zusätzlich noch den First-Pass-Effekt, so dass die verabreichte Dosis reduziert werden kann. Bei einer Überlaufinkontinenz aufgrund von Diabetes oder neurologischer Erkrankungen, wie z. B. Multiple Sklerose oder Rückenmarksverletzungen, kann Oxybutynin die Überlaufinkontinenz noch verschlechtern, da ursächlich ein Schaden der Blasenkontraktion zugrunde liegt.", "section_level": 1}, {"title": "Klinische Pharmakologie.", "content": "Oxybutynin wird als Hydrochlorid – Oxybutyninhydrochlorid – arzneilich eingesetzt und hat einen direkten spasmolytischen Effekt auf die glatte Muskulatur, es wirkt anticholinerg, indem es die Acetylcholin-Wirkung an der glatten Muskulatur hemmt. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach ca. 1 Stunde erreicht und die Plasmahalbwertszeit liegt bei 2–5 Stunden. Die große interindividuelle Streuung der Blutwerte und die geringe Urinkonzentration deuten darauf hin, dass die Elimination hauptsächlich über die Leber erfolgt.", "section_level": 1}, {"title": "Kontraindikationen.", "content": "Oxybutynin Hydrochlorid ist kontraindiziert bei unbehandeltem Engwinkelglaukom, da Anticholinergika die Krankheit verschlimmern. Weiter Kontraindikationen sind Darmverschluss (auch unvollständig), Hiatushernie, Refluxösophagitis, Darmlähmung, Megakolon, Blasenentleerungsstörungen u. a. Weiterhin darf es nicht verwendet werden bei obstruktiver Uropathie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Oxybutynin ist ein Anticholinergikum, das eingesetzt wird bei Harninkontinenz und überaktiver Blase; bei kindlichem Bettnässen gehört es zu den erweiterten Optionen. ", "tgt_summary": null, "id": 2484393} {"src_title": "Scriba (antikes Rom)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verortung.", "content": "In der ersten Hochphase konstruktivistischer Theorienbildung in den 1980er und frühen 1990er Jahren wurde konstruktivistischen Positionen im Allgemeinen und radikalkonstruktivistischen Positionen im Besonderen vorgeworfen, diese konzentrierten sich überzogen auf die Subjektivität menschlichen Denkens. Soziale Phänomene seien deswegen radikalkonstruktivistisch nicht erklärbar. Besonders deutlich wurde dieser Vorwurf beispielsweise an der Diskussion um die Frage, ob es so etwas wie Macht gebe. Bateson hat Macht als \"erkenntnistheoretischen Schwachsinn\" bezeichnet und auch Heinz von Foerster oder Maturana haben ausdrücklich die Möglichkeit von Macht bestritten. An dieser Stelle setzen in den 1990er Jahren die Arbeiten von Björn Kraus an, der schon in seinen frühen Schriften betont, dass er zwar die erkenntnistheoretischen Grundannahmen des Radikalen Konstruktivismus teilt, sein Fokus aber darauf liegt, dessen \"intersystemische Perspektive\" herauszuarbeiten. In dem er die erkenntnistheoretischen Grundlagen sozialwissenschaftlich abgleicht, entwickelt er eine konstruktivistische Theorie der sozialen Konstitution individueller Wirklichkeiten, die inzwischen als \"Relationaler Konstruktivismus\" ausgewiesen ist. Entscheidend ist dabei für Kraus...\"..., dass der Fokus weder alleine auf dem erkennenden und handelnden Subjekt, noch auf den sozialen und materiellen Strukturen und Umweltbedingungen liegt, sondern gerade auf den Relationen zwischen dem einen und dem anderen. Dieser Fokus soll zwar einer ausschließlichen Beachtung der Umwelt oder des Subjektes entgegenstehen, dabei aber keineswegs den Fokus auf die Relationen selber beschränken und die Relevanz von Subjekten als Konstrukteure und Umwelten als Bezugspunkte subjektiver Konstruktionen ausklammern. Es geht also um die Beachtung von Subjekten, Umwelten und deren Relationen.\"", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangspunkt.", "content": "Der Relationale Konstruktivismus kann als relationale Weiterentwicklung des Radikalen Konstruktivismus verstanden werden. Kraus selber verortet seinen Ansatz als eine spezifische systemisch-konstruktivistische Perspektive und benennt als relevante Ausgangs- und Bezugspunkte folgende konstruktivistische Zugänge: \"Insbesondere sind dies philosophische und strukturgenetische (Glasersfeld von), neurobiologische (Maturana u. Varela, Roth), kybernetische (Heinz von Foerster), kommunikationstheoretische (Gerhard Rusch, Schmidt, NIKOL-Gruppe, Ungeheuer, Juchem), differenzlogische (Spencer-Brown) und soziologische (Hejl, Luhmann) Perspektiven (vgl. Pörksen 2011, Kraus 2013, S. 11 f., 16 f.).\" Dabei steht er in der Tradition eines schon von den Vorsokratikern oder von Immanuel Kant formuliertem grundlegenden Skeptizismus gegenüber menschlichen Erkenntnismöglichkeiten. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Kognition keinen direkten Zugang zur Realität hat und damit unsere „Erkenntnisse“ von der Welt in letzter Konsequenz nicht überprüft werden können. Davon ausgehend liegt der Fokus dann vor allem auf der Relevanz der sozialen und materiellen Umwelten für kognitive Konstruktionsprozesse. In Folge dessen ist für Kraus die \"Doppelbindung menschlicher Strukturentwicklung\" die entscheidende Grundlage:", "section_level": 1}, {"title": "Lebenswelt und Lebenslage als relationale Konstruktionen.", "content": "Auf diesem Verständnis aufbauend wird eine Trennung von individueller Wahrnehmung und den sozialen und materiellen Rahmenbedingungen des Wahrnehmenden vorgenommen. Kraus nutzt zur relational-konstruktivistischen Konkretisierung des Lebensweltbegriffs den Begriff der Lebenslage und stellt die beiden Begriffe kontrastierend gegenüber und definiert sie wie folgt:\"„Als Lebenslage gelten die materiellen und immateriellen Lebensbedingungen eines Menschen.\" \"Als Lebenswelt gilt das subjektive Wirklichkeitskonstrukt eines Menschen, welches dieser unter den Bedingungen seiner Lebenslage bildet.“\"„Insofern ist (...) die Lebenswelt einerseits eine unhintergehbar subjektive Kategorie, die allerdings andererseits auf Grund der strukturellen Koppelung den Bedingungen der Lebenslage unterliegt. Konkret gehören zur Lebenslage eines Menschen seine materielle und immaterielle Ausstattung. Hierzu gehören nicht nur die Rahmenbedingungen im Sinne von materieller Ausstattung, Wohnraum, Finanzmittel u. Ä., sondern auch die immateriellen Ausstattungen, etwa das zur Verfügung stehende soziale Netzwerk. Darüber hinaus gehört auch die Ausstattung seines Organismus zur Lebenslage; etwa seine körperliche Verfasstheit wäre auch eine Bedingung der Lebenslage. Die Wahrnehmung dieser Bedingungen hingegen, macht die Lebenswelt eines Menschen aus.“Manfred Ferdinand kommt in seiner Auseinandersetzung mit den Lebensweltbegriffen bei Schütz, Husserl, Kraus und Wittgenstein zu dem Schluss: Kraus ́ \"Ausführungen zu einem konstruktivistischen Verständnis von Lebenswelten profiliert nun die von Invernizzi und Butterwege geforderte Integration mikro-, meso- und makroskopischer Ansätze: Diese Integration ist nicht nur notwendig, um die subjektiven Perspektiven und die objektiven Rahmenbedingungen miteinander in Beziehung zu setzen, sondern auch weil die objektiven Rahmenbedingungen erst in ihrer subjektiven Wahrnehmung und Bewertung ihre Relevanz zu den subjektiven Lebenswelten erhalten.\" Das relationalkonstruktivistische Verständnis von Lebenswelt und Lebenslage wird in verschiedenen Disziplinen verwendet. Zum Beispiel in der Soziologie, in der Sozialen Arbeit, in der Erziehungswissenschaft (Bildungsarbeit, Behindertenpädagogik und Gemeindepädagogik) und in der praktischen Theologie. In der Sozialen Arbeit ist es zudem die entscheidende Grundlage der sogenannten Systemisch-konstruktivistischen Lebensweltorientierung und die Relationale Soziale Arbeit. Die grundlegenden Perspektiven des Relationalen Konstruktivismus wird sowohl zur Bestimmung der Zuständigkeit als auch der Professionalität einer Relationalen Sozialen Arbeit genutzt. vor allem die Notwendigkeit von Reflexionskompetenzen betont.", "section_level": 1}, {"title": "Relationalkonstruktivistische Machttheorie: Instruktive Macht und Destruktive Macht.", "content": "Angesichts des Vorwurfs konstruktivistische Theorien seien \"machtblind\", schreibt Heiko Kleve \"Kraus kommt der (sic!) Verdienst zu, die Machtthematik im Rahmen seiner konstruktivistischen Position diskutiert, sowie eine konstruktivistische Machttheorie (...) konzeptionalisiert zu haben\" Ausgehend von Max Webers Macht-Definition kommt Kraus zu dem Schluss, dass der Begriff der Macht differenziert werden muss. Zentral für seinen Ansatz ist die Differenzierung des Machtbegriffs in „instruktive Macht“ und „destruktive Macht“. Konkret bezeichnet Kraus also mit instruktiver Macht die Chance, das Verhalten oder Denken eines Anderen zu determinieren. Mit destruktiver Macht hingegen bezeichnet er die Chance, die Möglichkeiten eines Anderen zu reduzieren. Die Relevanz dieser Unterscheidung wird vor allem an der Möglichkeit der Verweigerung gegenüber Machtbestrebungen deutlich. Gegenüber instruktiver Macht ist Verweigerung möglich – gegenüber destruktiver Macht nicht. Mit dieser Unterscheidung können Machtverhältnisse differenzierter analysiert und erst damit etwa Fragen der Verantwortung adäquat reflektiert werden. Micha Brumlik stellt hierzu fest: Diese Perspektive ermöglicht es, die bis dahin gerade in (radikal)konstruktivistischen Machtdiskursen übliche „Entweder-oder-Position“ (entweder es gibt Macht, oder es gibt sie nicht), zu überwinden und eröffnet die Möglichkeit einer „Sowohl-als-auch-Position“. Damit hat Kraus, so Wolf Ritscher,", "section_level": 1}, {"title": "Beobachtete Relationen – Relationalkonstruktivistischer Systembegriff.", "content": "Zentral ist für den Relationalen Konstruktivismus, dass soziale Verhältnisse nicht vermeintlich objektiv erkannt werden können, sondern aus einer Beobachterposition in sozialen Relationen anhand von festzulegenden Kriterien beschrieben werden. Macht zum Beispiel gilt in diesem Sinne nicht als objektiv erkennbar, sondern als ein relationales Phänomen, dessen Beschreibung vom Standpunkt der Beobachter/-innen abhängt. \"Die Definition von instruktiver Macht und destruktiver Macht fokussiert, wie bei Weber, die „Chance innerhalb einer sozialen Beziehung, den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen“ (Weber 1972, S. 28). Dabei wird die Kategorie Macht nicht als ein an sich existierendes, sondern als ein soziales Phänomen gefasst. Insofern beschreiben die Begriffe instruktive Macht und destruktive Macht keine beobachterunabhängigen, existierenden Einheiten über die eine Person verfügt oder Attribute, die einer Person zu eigen sind, sondern Durchsetzungspotentiale in sozialen Relationen.\"Das Gleiche gilt für das relationalkonstruktivistische Verständnis von Lebenswelten und Lebenslagen. Mit Blick auf die vermeintliche Erkennbarkeit von Lebenslagen betont Kraus: \"Doch auch für die Lebenslage gilt, was per Voraussetzung für alle Phänomene gilt: Sie können nur aus einer Beobachterperspektive – von denen es prinzipiell immer verschiedene gibt – bestimmt werden. Aussagen über die Lebenslage sind ebenso unumgänglich Aussagen einer Beobachterin, wie dies bei Aussagen über die Lebenswelt angenommen wird. Der Unterschied liegt darin, dass sich Aussagen über die Lebenslage direkt auf die Beobachtung des Aussagenden beziehen; hingegen beziehen sich Aussagen über die Lebenswelt auf angenommene kognitive Konstruktionen, die der Beobachtung nicht zugänglich sind. Insofern können Lebenslagen einfacher mit soziologischen Indikatoren beschrieben werden als Lebenswelten.\"Wenn mit dieser Perspektive kognitive und soziale Systeme betrachtet werden, so betont Björn Kraus \"ist wesentlich, dass Systeme nicht als beobachterunabhängige Einheiten erfasst werden können, sondern dass Kriterien benannt werden müssen, durch deren Identifizierung eine Beobachterin ein System von ihrer Umwelt unterscheidet.\" In diesem Sinne definiert Kraus Systeme folgendermaßen: \"\"Als System gelten, aus einer Beobachterperspektive als zusammenhängend bestimmte Einheiten (Elementen), deren Relationen sich quantitativ und/oder qualitativ von ihren Beziehungen zu anderen Entitäten unterscheiden. Diese aus einer Beobachterperspektive bestimmten Unterschiede ermöglichen die Konstituierung einer Systemgrenze, durch die das System von seiner Umwelt abgrenzt wird.\"\"", "section_level": 1}, {"title": "Kritik und Gegenkritik – Wahrheitsverlust und „Fakenews“.", "content": "Konstruktivistischen Positionen wird vorgeworfen, sie seien „blind für den Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge“. Es wird problematisiert, dass Wahrheiten nur noch im Plural zu existieren scheinen und dass die damit verbundene Aufgabe der Unterscheidung zwischen Lüge und Wahrheit, „einerseits gefährlich und anderseits unangemessen“ sei. Kraus setzt sich an verschiedener Stelle ausführlich mit diesem Problem auseinander und verdeutlicht unter Rückgriff auf philosophische Wahrheitsdiskurse, dass zunächst einmal zwischen „Wahrheit“ und „Wahrhaftigkeit“ unterschieden werden muss und, dass das Gegenteil der „Wahrheit“ nicht die „Lüge“ sondern die „Falschheit“ ist. Der Gegenpart der „Wahrhaftigkeit“ hingegen ist die Kategorie der „Lüge“. Also gibt es folgende Gegenüberstellungen: Wahrheit – Falschheit und Wahrhaftigkeit – Lüge Davon ausgehend definiert Kraus Lüge als Widerspruch gegen das subjektive Für-Wahr-Halten. „Die Aussage einer Person gilt dann als eine Lüge, wenn sie deren eigenem ‚Für-Wahr-Halten‘ widerspricht.“Sodann unterscheidet er zwischen Lüge (als bewusster Falsch-Aussage) und Irrtum (als subjektives Für-Wahr-Halten das als nicht-wahr bzw. falsch bewertet wird). Er verdeutlicht auch, dass zwar immer nur aus Beobachterpositionen darüber entschieden werden kann, ob eine Aussage als Wahr oder Unwahr gilt. Dass aber diese Entscheidungen keineswegs beliebig getroffen werden können, sondern nachvollziehbar begründet werden müssen.„Insoweit kann es aus der Perspektive einer konstruktivistischen Erkenntnistheorie zwar keine objektive Wahrheit geben, dennoch ist möglich zu begründen, wann eine Aussage als konsens- und/oder kohärenztheoretisch wahr gelten soll.“Damit ist es auch konstruktivistisch möglich eine begründete Entscheidung über den Unterschied zwischen News uns Fakenews zu treffen. Das Thema wurde am 1. Februar 2017 auch in der Sendung des Österreichischen Rundfunks \"Die Kraft des Zweifelns\" diskutiert. In der Sendung sprachen Hans-Rudi Fischer, Hans Geisslinger, Heiner Keupp, Björn Kraus, Josef Mitterer und Fritz Simon über die Funktion des Zweifelns in Anbetracht einer scheinbar multioptionalen Welt, zahlreicher ungeprüfter Informationen und \"alternativer Fakten\".", "section_level": 1}, {"title": "Literatur und Lehrvideo.", "content": "Filmdokument", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Relationale Konstruktivismus kann als relationale Weiterentwicklung des Radikalen Konstruktivismus verstanden werden. Im Unterschied zum Sozialen Konstruktivismus bleibt der Relationale Konstruktivismus erkenntnistheoretisch rückgebunden und behält die radikalkonstruktivistische Annahme bei, dass Menschen die beschränkten Bedingungen ihres Erkennens nicht überwinden können (kognitive). Deswegen können Menschen grundsätzlich nicht zu beobachterunabhängigen Erkenntnissen über die Welt gelangen. Trotz der damit begründeten Subjektivität menschlicher Wirklichkeitskonstruktionen richtet der Relationale Konstruktivismus dann allerdings seine Aufmerksamkeit vor allem auf die relationalen Bedingungen menschlicher Erkenntnisprozesse.", "tgt_summary": null, "id": 543845} {"src_title": "Der tote Hochzeitsgast", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Historische Beziehungen.", "content": "Die inoffiziellen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und dem Iran gehen auf das frühe 19. Jahrhundert zurück. Als Beispiele für die kulturellen Beziehungen gelten Goethes Widmung seines west-östlichen Diwans an Hafez im Jahr 1819 oder Georg Friedrich Grotefends Entzifferung der altpersischen Keilschrift. Im Dezember 1859 wurde Julius von Minutoli als 1. Preußischer Ministerresident und Generalkonsul der deutschen Zollvereinsstaaten für mehrere Jahre nach Persien entsandt. 1873 wurde der deutsch-persische Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag abgeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Diplomatische Beziehungen.", "content": "Die offiziellen diplomatischen Beziehungen zwischen dem Iran und Deutschland begannen nach dem Zweiten Weltkrieg erneut im Jahre 1952, als der Iran sein diplomatisches Missionsbüro in Bonn eröffnete. Obwohl die Bundesregierung und die DDR gute Beziehungen zum Iran hatten, unterstützten sie mehrmals Saddam Hussein im Ersten Golfkrieg, indem sie Chemie-Waffen an den Irak lieferten. Derzeitige häufige Streitpunkte zwischen der Bundesregierung und dem Iran sind insbesondere Menschenrechte und das Existenzrecht Israels. So sagte der damalige deutsche Außenminister: \"Ein normales, freundschaftliches Verhältnis zu Deutschland wird erst dann möglich sein, wenn Iran das Existenzrecht Israels akzeptiert.\"", "section_level": 1}, {"title": "Atomabkommen.", "content": "Im Juli 2015 schlossen die fünf UNO-Vetomächte und Deutschland den Vertrag mit dem Iran ab. Er hält den Iran davon ab, eine Atombombe zu bauen, und ermöglicht ihm das iranische Atomprogramm. Nach dem Vertrag wurde der Iran bis Januar 2016 wirtschaftlich sanktioniert. Anfang Mai 2018 kündigte US-Präsident Donald Trump den Vertrag einseitig auf.", "section_level": 1}, {"title": "Handel.", "content": "Deutschland ist für den Iran der drittwichtigste Handelspartner nach China und Japan. Umgekehrt ist der Iran für Deutschland der zweitwichtigste Handelspartner im Mittleren Osten nach Israel. Rund 50 deutsche Firmen haben ihre eigenen Niederlassungen im Iran und mehr als 12.000 Firmen haben eigene Handelsvertreter im Iran. Mehrere renommierte deutsche Unternehmen sind in großen iranischen Infrastrukturprojekten tätig, vor allem in der Petrochemie, wie Linde, BASF, Lurgi, Krupp, Siemens, ZF Friedrichshafen, Mercedes, Volkswagen und MAN. Im Jahr 2005 hatte Deutschland mit 1,67 Milliarden US-Dollar (14,4 %) den größten Anteil am Iran-Exportmarkt. Im Jahr 2008 stiegen die deutschen Exporte in den Iran um 8,9 % und beliefen sich auf 84,7 % des gesamten deutsch-iranischen Handelsvolumens. Das gesamte bilaterale Handelsvolumen bis Ende September 2008 lag bei 3,23 Milliarden Euro im Vergleich zu 2,98 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Wert des Handels zwischen Teheran und Berlin ist von rund 4,3 Milliarden Euro im Jahr 2009 auf knapp 4,7 Milliarden Euro im Jahr 2010 gestiegen. Nach deutscher Quelle sind etwa 80 % der Maschinen und Ausrüstungen im Iran deutscher Herkunft. Die deutschen Industrie- und Handelskammern schätzten, dass Wirtschaftssanktionen gegen den Iran mehr als 10.000 deutsche Arbeitsplätze kosten und sich negativ auf das Wirtschaftswachstum Deutschlands auswirken können. Sanktionen würden vor allem mittelständische deutsche Unternehmen treffen, die stark vom Handel mit dem Iran abhängen. Es gab eine Verschiebung der deutschen Geschäftsbeziehungen mit dem Iran, von langfristigen bis kurzfristigen, und von großen bis mittelgroßen Unternehmen, die in den USA weniger geschäftliche Interessen haben und damit weniger anfällig für den amerikanischen politischen Druck sind. Rund 100 deutsche Unternehmen haben Niederlassungen im Iran, und über 1.000 Unternehmen arbeiten nach Vertriebsmitarbeitern nach Auskunft der deutsch-iranischen Industrie- und Handelskammer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die deutsch-iranischen Beziehungen beschreiben das Verhältnis zwischen Deutschland und dem Iran. Die Bundesrepublik Deutschland unterhält seit 1955 eine Botschaft in Teheran, während der Iran eine Botschaft in Berlin mit Generalkonsulaten in Hamburg, Frankfurt und München unterhält. Die Ursprünge der Beziehung gehen bis ins 19. Jahrhundert zurück.", "tgt_summary": null, "id": 1671597} {"src_title": "Ungarische Rhapsodie (1928)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ellsworth studierte am Western Reserve College. 1868 machte er den Abschluss und arbeitete danach als Angestellter in einer Firma, die er nach fünf Jahren übernehmen konnte. Das Unternehmen erweiterte er mit Kohlenminen in Ohio, Pennsylvania, West Virginia und Virginia sowie Vertriebsbüros in Chicago, New York City und Pittsburgh. Von 1896 bis 1898 war er Direktor der Union National Bank von Chicago. Er heiratete am 4. November 1874 Eva Frances Butler. Sie hatten zwei Kinder: Lincoln und Claire. 1888 verstarb seine erste Frau und 1895 heiratete er Julia Clarke Fincke († 1921). 1907 verkaufte er seine Kohlenminen an Bethlehem Steel und erwarb die Villa Palmieri in Fiesole bei Florenz. Hier widmete er sich dem Sammeln von Münzen und mittelalterlicher Kunst. 1911 erwarb er das Schloss Lenzburg für den Kaufpreis von 550'000 Franken, dieses zunächst einzig um einen historischen Tisch aus der Zeit von Kaiser Barbarossa erhalten zu können, der von den Besitzern nicht separat verkauft werden mochte. James Ellsworth war Präsident des Caxton Clubs und des Jekyll Island Clubs. Er war Mitglied der American Numismatic and Archaeological Society (ANAS). Seine umfangreiche Münzsammlung verkaufte er 1923 an George Clapp, der die Sammlung später an die ANAS spendete. Ellsworth sammelte zudem seltene Bücher, chinesisches Porzellan, griechische Statuen und orientalische Altertümer. 1907 war die Stadt Hudson durch einen Großbrand zerstört worden, und er begann ein Projekt für den Wiederaufbau der Stadt, insbesondere seine ehemalige Schule. Auch unterstützte er 1925 Roald Amundsens Polarexpedition mit 85.000 Dollar, wobei er zu Anfang (1904) strikt gegen die Pläne seines Sohnes an einer Teilnahme gewesen war.", "section_level": 1}], "src_summary": "James William Ellsworth auch James W. Ellsworth oder James Ellworth (* 13. Oktober 1849 in Hudson; † 2. Juni 1925 in Florenz) war ein amerikanischer Industrieller, Kunstsammler und Mäzen. Die Stadt Ellsworth ist nach ihm benannt. Sein Sohn war der Polarforscher und Flieger Lincoln Ellsworth.", "tgt_summary": null, "id": 1756333} {"src_title": "Lester Wilson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Im Januar 2017 kündigte YG Entertainment an das G-Dragon an einem neuen Album arbeitet. Im April sagte YGE das G-Dragon eine neue Single vor seinem Tourauftakt in Seoul veröffentlichen wird. Ende Mai waren die Vorbereitungen abgeschlossen und drei Musik Videos wurden gedreht. Am 31. Mai wurde das Veröffentlichungsdatum und der Name \"Kwon Ji Yong\" bekanntgegeben. Der ursprünglich Title-Track \"Bullshit\" wurde kurz vor der Veröffentlichung zu \"Untitled, 2014\" geändert, aufgrund T.O.Ps Marijuana Skandal.", "section_level": 1}, {"title": "Namensgebung.", "content": "In einem Interview mit der Bangkok Post verriet G-Dragon, dass er die EP ursprünglich \"30\" nennen wollte. Er entschied sich jedoch für \"Kwon Ji Yong\", weil ihm Kwon Ji Yong wichtiger als G-Dragon ist und er ihn seinen Fans vorstellen wollte.", "section_level": 2}, {"title": "Verpackung.", "content": "Kwon Ji Yong erschien Digital und auf einem 4GB USB Stick, statt auf einer CD. Auf dem USB befindet sich der bürgerliche Name G-Dragons, sein Geburtsdatum und seine Blutgruppe - \"Kwon Ji Yong, Blood type A, 1988, August 18\". Auf dem USB-Stick befinden sich jedoch nicht die Lieder, sondern Download Links zu den jeweiligen Liedern.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroverse.", "content": "Das unkonventionelle Format führte zu einer Diskussion ob die EP dazu berechtigt ist in den offiziellen Südkoreanischen Albumcharts zu erscheinen. Nach Südkoreas Urheberrechts Gesetzen wird ein Album nur als solches angesehen, wenn es ein physische Medium ist auf dem sich Musik befindet. G-Dragons \"Kwon Ji Yong\" wurde von den Gaon Charts ausgeschlossen. G-Dragon sagte dazu: Im Dezember 2017 veränderten die Gaon Charts ihre Richtlinien um weitere Albumformate wie G-Dragons USB-Stick anzunehmen. In der ersten Woche des Jahres 2018 chartete es auf Platz 51 der offiziellen Albumcharts.", "section_level": 2}, {"title": "Musikvideos.", "content": "Mitte Mai, wurden drei Musik Videos für die EP gedreht. Am 8. Juni veröffentlichte YG Entertainment das Musik Video zu \"Untitled, 2014 \", dass One Shot innerhalb einer Stunde gedreht wurde. In dem Musikvideo steht GD vor einem Greenscreen mit einer Himmelsprojektion und Wolken, die ihre Farbtöne stetig ändern. Das Video erreichte innerhalb von 24 Stunden über 5.6 Millionen Aufrufe auf YouTube. Am 18. August 2017 erschien das zweite Musik zu \"Bullshit\" exklusiv über den USB-Stick.", "section_level": 1}, {"title": "Covergestaltung.", "content": "Auf dem Cover befindet sich ein roter USB-Stick ohne Kappe auf dem \"Kwon Ji Yong, Blood type A, 1988, August 18\" steht. Der Hintergrund ist weiß.", "section_level": 1}, {"title": "Tournee.", "content": "Ende März wurde angekündigt das GD im Juni ein Konzert im Seoul-World-Cup-Stadion halten wird. Am 25. April wurde die angekündigt. Die Tournee war die größte Koreanisch Sprachige Tournee in Nordamerika, Europa und die größte eines Südkoreanischen Solokünstlers.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Kwon Ji Yong\" erhielt positive Kritiken. Tamar Herman von Billboard nannte es das persönlichste Werk G-Dragons, weil er seine Karriere reflektiert. Fuse TVs Jeff Benjamin schrieb das die EP G-Dragons Stärken zeigt. Seoul Beats schrieb über die EP: „This album, despite its short length, is lyrically denser than anything I’ve heard so far this year. It tells his story, it’s filled with references to his previous works, rife with references to his personal life, his art he displays on his instagram.“", "section_level": 1}, {"title": "Titelliste.", "content": "Die EP enthält folgende Musikstücke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kwon Ji Yong (Hangul: 권지용, Hanja: 權志龍) ist die zweite EP des südkoreanischen Rappers und Sängers G-Dragon. Sie erschien am 8. Juni 2017 zum Download über das Label YG Entertainment.", "tgt_summary": null, "id": 1067709} {"src_title": "São Domingos (Guinea-Bissau)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "McCabe begann seine Geheimdienst-Arbeit in einer Außenstelle des FBI in einem SWAT-Team. 2003 arbeitete er in der Aufsicht einer eurasischen Task Force und erhielt später Management-Positionen in der FBI Counterterrorism Division, im FBI National Security Branch sowie im FBI’s Washington Field Office. Am 1. Februar 2016, knapp ein Jahr vor dem Ende der Regierung Obama, wurde McCabe stellvertretender FBI-Direktor. Dazu wurde er von James B. Comey berufen. Nach der Entlassung Comeys wurde McCabe am 9. Mai 2017 von Amtes wegen kommissarischer Direktor, bis Trump am 2. August 2017 die Leitung des FBI Christopher Wray übertrug. Am 29. Januar 2018 trat Andrew McCabe vom Posten des stellvertretenden Direktors zurück und wurde beurlaubt. Seinen Pensionsanspruch hätte McCabe mit Vollendung des 50. Lebensjahres am 18. März erreicht. Justizminister Jeff Sessions entließ McCabe zwei Tage vor seiner Pensionierung, am späten Abend des 16. März. Zuvor war er „wegen Weitergabe von internen Informationen“ bereits zum einfachen Agenten degradiert worden. McCabe wurde zudem vorgeworfen, er habe die Weitergabe vertraulicher Informationen bei Befragungen, auch unter Eid, abgestritten.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Kündigung.", "content": "US-Präsident Trump twitterte, die Kündigung sei „great day for democracy“, „ein großer Tag für die Demokratie“. Der ehemalige Central Intelligence Agency (CIA)-Direktor und bekannter Trump-Kritiker John O. Brennan antwortete per Twitter : Der demokratische US-Abgeordnete Bill Pascrell twitterte unter anderem: „Every day they vandalize our democracy and harm our institutions, and @HouseGOP does nothing.“ („Jeden Tag verwüsten sie unsere Demokratie und schädigen unsere Institutionen, und @HouseGOP [twitter-Adresse der US-Republikaner im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten] tut nichts“). McCabe gab einige Erklärungen ab. Grundlage war ein Untersuchungsbericht, der McCabe vorwarf, bei vier Gelegenheiten ungenaue Angaben gemacht zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "McCabe lebt mit seiner Frau Jill in Virginia und ist Vater von zwei Kindern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andrew George McCabe (* 18. März 1968 in Hartford, Connecticut) ist ein US-amerikanischer Jurist. Er war von 1. Februar 2016 bis zum 29. Januar 2018 stellvertretender FBI-Direktor.", "tgt_summary": null, "id": 6494} {"src_title": "Nierenfleck-Wickeneule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "In den 70er-Jahren begannen Mitglieder der Universität Uppsala, militärische Konflikte zu analysieren und faktisch festzuhalten. Im Jahr 1988 erschien im SIPRI yearbook des Stockholm International Peace Research Institutes eine erste Veröffentlichung der erhobenen Daten. Bis ins Jahr 2002 entstand eine Datenbank der militärischen Konflikte von 1989 bis eben ins Jahr 2002. Durch die Mithilfe des Peace Research Institutes Oslo (PRIO) konnte die Datenbank durch historische Daten bis ins Jahr 1946 erweitert werden. Durch die Zusammenarbeit der Fakultäten von Uppsala und Oslo deckt UCDP inzwischen eine zeitliche Spanne von 1946 bis 2016 ab. Jährlich erscheint ein großer Bericht, der die neuesten Daten enthält und in vielen Magazinen abgedruckt wird. Außerdem gibt es inzwischen kleinere Datenbanken, die besonderes Augenmerk auf einzelne Kontinente legen. Auch diese werden regelmäßig erneuert.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Das Uppsala Conflict Data Program ist am Department of Peace and Conflict Research der Universität Uppsala beheimatet. Das Projekt wird geleitet von Dag Hammarskjöld und Peter Wallensteen. Das Projekt beschäftigt circa 15 Angestellte, die hauptsächlich als Rechercheure oder Assistenten arbeiten. Auch Studenten nehmen am UCDP teil.", "section_level": 1}, {"title": "Partnerschaften.", "content": "Das UCDP wird von der Universität Uppsala in Partnerschaft mit dem Peace Research Institute Oslo (PRIO) betrieben. Außerdem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem Human Security Report Project. Auch das Stockholm International Peace Research Institut zählt zu den Unterstützern und Partnern von UCDP. Im Jahrbuch des Institutes erscheinen seit 1988 die Daten des UCDP Projektes.", "section_level": 1}, {"title": "Definition eines „militärischen Konflikts“.", "content": "Essentieller Teil der Datenbank ist die Definition eines militärischen Konfliktes, der für die Datenbank relevant ist. Die Definition eines militärischen Konflikt des Uppsala Conflict Data Programs besagt, dass in diesem Konflikt mindestens 25 Tote in Folge militärischer Handlungen zu verzeichnen sein müssen. Des Weiteren gibt es drei Arten von militärischen Konflikten – einen staatlichen, einen nicht-staatlichen und einen einseitigen. Im Falle eines staatlichen Konflikts ist mindestens ein Staat in den Konflikt verwickelt, bei einem nicht-staatlichen Konflikt dagegen handelt es sich um einen Konflikt von nicht-staatlichen Organisationen. Die sogenannte Einseitige Gewalt bezeichnet den Einsatz militärischer Gewalt eines Staates oder einer Organisation gegen Zivilpersonen. Zu dieser Kategorie zählen beispielsweise Terroranschläge. Die Definition des UCDPs wird inzwischen auch von anderen Organisationen verwendet und ist zu einem Standard bei der Untersuchung und Analysierung von Konflikten geworden.", "section_level": 1}, {"title": "Daten.", "content": "Auf der Internetseite des Uppsala Conflict Data Program lassen sich hauptsächlich folgende Informationen finden:", "section_level": 1}, {"title": "Die wichtigsten Kennzahlen 1976–2016.", "content": "Zu Gunsten der Übersichtlichkeit werden hier die Daten des UCDPs in 5-Jahres-Abständen wiedergegeben:", "section_level": 2}, {"title": "Deutschland im UCDP.", "content": "In Deutschland zählt die Universität Uppsala 20 Tote im Zeitraum von 1989 bis 2016. Ein Todesfall ereignet sich am 2. Juli 1989 als ein britischer Soldat bei einem Autobombenanschlag getötet wird. Die IRA bekennt sich dazu, sodass der Todesfall dem militärischen Konflikt Großbritannien-IRA zugeordnet werden kann. Ebenfalls zu diesem Konflikt zählt zwei weitere Todesfälle aus dem Oktober 1989 und die Ermordung zweier britischer Soldaten in Dortmund am 1. Juni 1990. Am 17. September 1992 werden vier kurdische Aktivisten in Wilmersdorf erschossen. Die Fäden zog der iranische Geheimdienst, also zählten diese Todesfälle zum Konflikt Kurden-Iran. Die anderen Todesfälle ereigneten sich am 16. Dezember 2016 beim Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt. Dieser terroristische Anschlag gehört zur einseitigen Gewalt eines Staates oder einer Organisation gegen Zivilisten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Uppsala Conflict Data Program (UCDP) ist ein Projekt zur Sammlung von Daten bezüglich militärischer Konflikte seit 1946. Das Projekt wird von der Universität von Uppsala in Zusammenarbeit mit dem Peace Research Institute Oslo (PRIO) geleitet.", "tgt_summary": null, "id": 1869602} {"src_title": "Höchstpreis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Leo von Littrow wurde als Leontine Camilla von Littrow in Triest geboren und von klein auf stets Leo genannt. Als Angehörige einer altösterreichischen Familie verfügte sie über bekannte Vorfahren. Ihr Vater Heinrich von Littrow, ein Fregattenkapitän der österreichischen Marine, Kartograf, Dichter und Bühnenschriftsteller wirkte nachmals als Leiter der Handels- und Nautischen Akademie in Triest und als Königlich-Ungarischer Seeinspektor in Fiume (Rijeka). Ihre Mutter, Caroline Fanny Barry entstammte wie Leos Onkel Alfred Barry und Richard Barry einer wohlhabenden Bankiers- und Kaufmannsfamilie in Genua und Triest. Leos Großvater war der Kaiserliche Hof-Astronom Johann Joseph von Littrow, 1835 in erblichen Adelsstand versetzt. Einer ihrer Onkel war der Astronom Karl Ludwig von Littrow, Nachfolger seines Vaters Joseph als Leiter der Wiener Universitätssternwarte und Rektor der Wiener Universität. Er war mit der Frauenrechtlerin Auguste von Littrow verheiratet, Mitbegründerin des Wiener Frauenerwerbsvereines, des Vereines Wiener Frauenheim und Wohltäterin der Stadt, die einen Salon unterhielt. Befreundete Gäste wie Franz Grillparzer, Josef Danhauser, Marie von Ebner-Eschenbach, Ottilie von Goethe, Carl von Zumbusch verkehrten hier. Zum Entdecker von Leo von Littrows malerischen Talent wurde anlässlich ihrer Kindheits- und Jugendaufenthalte der Wiener Maler Hans Canon, ein weiterer Freund des Littrow-Kreises. Leo von Littrow wuchs in Triest und Fiume (Rijeka) auf, und lebte um 1887 in Abbazia, einem Meereskurort der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Sie war mit ihrem Vater hierher gekommen, der aus beruflichen Gründen in diesen Ort gekommen. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie, nach gelegentlichen Wiener Malstunden bei Hans Canon, ab etwa 1875 unter dem Einfluss des französischen Impressionismus durch den gleichfalls adeligen Pariser Maler Jean d’Alheim, ein Schüler des Romantikers Alexandre Calamé. Nach ersten Erfolgen auf Ausstellungen in Wien, Bremen, München und London galt Leo von Littrow um 1885 als erfolgreiche Malerin des Meeres und der italienischen wie dalmatinischen Küstenlandschaft. Später wurden vor allem ihre Pergola- und Gartenansichten beliebt. Nach einer ersten gemeinsamen Reise nach Ragusa im Jahre 1887 mit Olga Wisinger-Florian entspann sich eine jahrzehntelange Freundschaft, die für den Kunststil beider Künstlerinnen bedeutend war. Leo von Littrow entwickelte einen individualistischen lichtdurchfluteten und reinfarbigen Stil des Impressionismus. Bereits vor der Jahrhundertwende galt Littrow als Impressionistin des Südens. Sie verkaufte Bilder an gekrönte Häupter und Sammler. In ihrem Atelier in Abbazia verkehrten Ferdinand I. Fürst von Bulgarien, Erzherzog Karl Stephan von Österreich oder Kronprinzessin Stephanie von Österreich, mit der sie zeitlebens korrespondierte und befreundet war. Zu Leo und auch Heinrich von Littrows engsten Freunden und Sammlern ihrer Bilder zählten der Industrielle und Miterfinder des Torpedos Robert Whitehead und dessen Tochter und Schwiegersohn Alice Gräfin von Hoyos und Georg von Hoyos. Leo von Littrow starb 1925 in ihrem Heimatort Abbazia.", "section_level": 1}, {"title": "Bedeutung.", "content": "Die Malerin signierte ihre Werke stets mit „Leo von Littrow“, „Leo Littrow“ oder dem Monogramm „LL“. Nach Ausstellungserfolgen in Wien (1880), Bremen (1880) London (1886), Budapest (1884), München (1893) oder Chicago (1893, Kolumbische Weltausstellung) und vor allem durch großen Einzelausstellungen in London (1899, 1904, 1906) und Wien (1914) wurde Leo von Littrow bereits Mitte der 1880er-Jahre als einziger Frau ein ehrenhafter Auftrag der neu errichteten Museen des Wiener Hofes zuteil: Die Ausstattungsmalerei für die Hochparterresäle des Naturhistorischen Museums zeigt ihr Gemälde Küste von Ragusa. Littrows Werke sind heute unter anderem im Wien Museum, in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien und dem Museo Revoltella di Trieste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leo von Littrow (* 17. März 1856 in Triest; † 11. Mai 1925 in Abbazia, heute Kroatien) war eine österreichische impressionistische Malerin.", "tgt_summary": null, "id": 383946} {"src_title": "5-Aminotetrazol", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Osiki liegt im Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 29 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Pisz ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bei dem einstigen \"Schönwiese\" handelt es sich im Kern um einen großen und einen mittelgroßen Hof, die bis 1945 als Ortschaft in die Landgemeinde Dombrowken (1929 bis 1945: Eichendorf, ) eingegliedert worden waren. Damit gehörte der Ort zum Kreis Johannisburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen. In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Osiki“. Heute ist er Sitz eines Schulzenamtes () und somit eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Orzysz \"(Arys)\" im Powiat Piski (Kreis \"Johannisburg\"), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "Bis 1945 war Schönwiese in die evangelische Kirche Eckersberg (polnisch \"Okartowo\") in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche Johannisburg (polnisch \"Pisz\") im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Osiki katholischerseits zur Pfarrei Szymonka \"(Schimonken\", 1938 bis 1945 \"Schmidtsdorf)\" im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner halten sich zu den Kirchen in Pisz oder Ryn \"(Rhein)\", die beide der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Osiki liegt nördlich der polnischen Landesstraße 16 (frühere deutsche Reichsstraße 127) und ist Dąbrówka \"(Dombrowken\", 1929 bis 1945 \"Eichendorf)\" auf einem Landweg direkt zu erreichen. Dąbrówka Górkło ist die nächste Bahnstation und liegt an der – allerdings nicht mehr regulär befahrenen – Bahnstrecke Czerwonka–Ełk ().", "section_level": 1}], "src_summary": "Osiki () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Orzysz (Stadt- und Landgemeinde \"Arys\") im Powiat Piski (Kreis \"Johannisburg\") gehört.", "tgt_summary": null, "id": 1847777} {"src_title": "Galmo Williams", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Nach dem Abitur am Essener Burggymnasium begann Tobias Scheytt 1981 seine Berufslaufbahn mit einer Berufsausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann und zum Fremdsprachenkorrespondenten für Wirtschaftsenglisch. Anschließend arbeitete er als IT-Analyst in der Softwareentwicklung. Ab 1985 studierte er Wirtschaftswissenschaften an der Universität Witten/Herdecke und legte dort 1991 sein Diplom-Examen ab. Im Rahmen eines Auslandsstudienaufenthaltes studierte er Kulturmanagement an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien. 1996 wurde er von Ekkehard Kappler an der Universität Witten/Herdecke mit einer Arbeit zur Methodologie der Führungstheorie promoviert. Er folgte seinem akademischen Lehrer Ekkehard Kappler an die Universität Innsbruck, an der er sich 2008 mit einer Arbeit zu den Grundlagen des strategischen Controllings habilitierte. Im darauffolgenden Jahr übernahm er die Universitätsprofessur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Controlling und Unternehmensrechnung an der Helmut-Schmidt-Universität – Universität der Bundeswehr Hamburg, die er bis heute innehat. Seit vielen Jahren ist Tobias Scheytt auch in Executive Education Programmen aktiv, z. B. an der Führungsakademie der Bundeswehr, an der Universität Oldenburg, an der Universität Innsbruck/Schloss Hofen (Österreich), der Universität Bern, der Liechtenstein Academy und der Donau-Universität Krems. Tobias Scheytt nahm visiting fellowships am Massachusetts Institute of Technology (MIT), Society for Organizational Learning, Cambridge (MA), USA (1999) und dem King’s College London (2001 und 2002) an. Er ist verheiratet und Vater eines Sohnes.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Scheytt ist Mitglied in den Kommissionen Rechnungswesen, Organisation, Hochschulmanagement sowie Wirtschaftstheorie und Ethik in der Wirtschaftswissenschaft des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft. Darüber hinaus ist er in der European Accounting Association (EAA) und der European Group for Organisational Studies (EGOS) aktiv. Seit 2017 ist er Mitglied des Akkreditierungsrates der Akkreditierungsagentur ACQUIN. 2018 übernahm er den Vorstandsposten im Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung der Helmut-Schmidt-Universität. Tobias Scheytt ist Autor zahlreicher Publikationen in führenden internationalen Fachzeitschriften (wie etwa Organization Studies, Journal of Management Studies, Organizational Research Methods, European Accounting Review, Management Accounting Research, Critical Perspectives on Accounting). Scheytt ist bekannt für seine Forschung zu Controllingsystemen, Risiken und Risikomanagement, Qualitätsmanagement, Unternehmensentwicklung, Organisationsforschung, öffentlichen und ExpertInnenorganisationen sowie zu forschungsmethodologischen Ansätzen, insbesondere interpretativer Forschung und narrativer Methoden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tobias Scheytt (* 15. März 1963 in Essen) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Controlling und Unternehmensrechnung, Vorstand des Instituts für Controlling und Unternehmensrechnung (ICU) und Vorstand des Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung der Helmut-Schmidt-Universität – Universität der Bundeswehr Hamburg. Sein Bruder Oliver Scheytt ist ein deutscher Kulturpolitiker und -manager.", "tgt_summary": null, "id": 1568703} {"src_title": "Berlin Cosmopolitan School", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Miu Hin ist der Vater von Miu Tsui Fa und der Großvater von Fong Sai-Yuk, der später ein berühmter Martial Artist und populärer Volksheld wurde (wobei es unbekannt ist, ob Fong Sai-Yuk wirklich gelebt hat). Nach Volksgeschichten war Miu Hin ein Meister des 5-Formen-Stils und verschiedener Shaolin-Kampfkünste. Dieses Wissen gab er an seine Tochter, Miu Tsui Fa, weiter, die ihrerseits ihren Sohn, Fong Sai-Yuk, unterrichtete. Miu Hin soll den anderen Ältesten dabei geholfen haben, Wing Chun erfinden. Obwohl Miu Hin, wie auch die anderen Ältesten, tatsächlich gelebt hat, ist der Wahrheitsgehalt der Geschichten über ihn fraglich.", "section_level": 1}, {"title": "Flucht vor der Zerstörung von Shaolin.", "content": "Miu Hin war einer der Ältesten des nördlichen Shaolinklosters vor dessen Zerstörung. Während er einerseits ein Ältester der Shaolin Mönche war, war hatte er sich nicht einem bestimmten Glauben verpflichtet. Als die Qing Dynastie 1644 über die Ming Dynastie triumphierte, fanden viele Akteure der Ming Dynastie Unterschlupf in Klöstern und Tempeln. Dies und die Tatsache, dass das Shaolinkloster einen Unterschlupf für viele Rebellen gegen die Qing Dynastie bot, führte die Qing dazu, das Shaolinkloster anzugreifen und zu zerstören (entweder 1647, 1674 oder 1732). Der Legende nach soll Miu Hin mit Jee Sin (至善禅师), Fung Dou Dak (冯道德), Bak Mei (白眉道人) und Ng Mui (五梅大师) der Zerstörung entkommen sein, was sie zu den Fünf Ältesten des Shaolin machte. Die Ältesten reisten über ein Jahr, bis sie das südliche Shaolinkloster in der heutigen Provinz Sichuan erreichten.", "section_level": 1}, {"title": "Kampf mit Bak Mei und Tod.", "content": "Nachdem sie das südliche Shaolinkloster in der heutigen Provinz Sichuan erreicht hatten, fanden zwischen Bak Mei und den vier anderen Ältesten hitzige Auseinandersetzung, wie sie politisch agieren und wie viele Schüler sie haben sollten, statt. Bak Mei favorisierte dabei umfassendes politisches Engagement sowie mehr Schüler anzunehmen, während die anderen ein abgeschiedenes Leben mit wenigen Schülern befürworteten. Diese Meinungsverschiedenheit führte schließlich zu einem Kampf zwischen Jee Sin und Bak Mei, was zum Tod Jee Sins durch Bak Mei führte. Aufgebracht durch Jee Sins Tod soll Miu Hin Bak Mei zu einem weiteren Duell herausgefordert haben, um Jee Sins Tod zu rächen. Obwohl der Kampf sehr knapp ausgegangen sein soll, wurde Miu Hin schließlich von Bak Mei während des Kampfes getötet. Nach Miu Hins Tod forderte Fung Dou Dak Bak Mei zu einem letzten Kampf heraus. Da er Zeuge der beiden Duelle war und Bak Meis Techniken studiert hatte, konnte Fong Dou Dak Bak Mei so verwunden, dass dieser wenig später an seinen Verletzungen starb.", "section_level": 1}, {"title": "Hung Kuen Kung Fu der Miu Hin Linie.", "content": "Direkt von Miu Hin stammt das Hung Kuen Kung Fu. Denn anderen Quellen zufolge wurde der Tempel durch die Ching zerstört und die 5 Ältesten mussten fliehen und es gab folglich keinen Kampf mit Bak Mei. Miu Hin wurde Salzhändler und unterrichtete seine Tochter Miu Tzu Fah. Deren Sohn Fong Sai Yuk wurde eine großer Kämpfer. Das Hung Kuen der Miu Hin Linie zeichnet sich vor allem durch tiefe Stände und die Beherrschung der fünf verschiedene Tierformen (Kranich, Tiger, Schlange, Drache und Leopard) aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Miu Hin () war einer der fünf Ältesten der Shaolin, die die Zerstörung des nördlichen Klosters während der Qing-Dynastie überlebten.", "tgt_summary": null, "id": 2420745} {"src_title": "Dupont Plaza Hotel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "2006 nahm Alena Kopez erstmals an einer internationalen Großveranstaltung, den Juniorenweltmeisterschaften in Peking teil. Dort schied sie aber sowohl mit dem Diskus, als auch mit der Kugel in der Qualifikation aus. 2007 gewann sie im Kugelstoßen die Silbermedaille bei den Junioreneuropameisterschaften und belegte im Diskuswurf den 14. Platz. Zudem erreichte sie in diesem Jahr den fünften Platz bei den Militärweltspielen. 2008 und 2009 gewann sie jeweils die Silbermedaille beim europäischen Winterwerfercup in der U23-Altersklasse. 2009 gewann sie bei den Weltstudentenspielen in Belgrad die Bronzemedaille im Kugelstoßen, wie auch bei den U23-Europameisterschaften in Kaunas wenige Wochen später. Nach ihrer Comebacksaison 2011 qualifizierte sich Kopez für die Halleneuropameisterschaften in Paris, schied dort aber in der Qualifikation aus. Bei der Universiade belegte sie diesmal den fünften Platz mit gestoßenen 17,07 m. 2012 verpasste sie bei den Hallenweltmeisterschaften in Istanbul als Neunte der Qualifikation nur knapp einen Finalplatz, der ihr quasi durch die später wegen Dopings disqualifizierte Finalteilnehmerin Nadseja Astaptschuk verwehrt wurde. 2013 nahm sie erneut an den Halleneuropameisterschaften teil und gewann dort die Bronzemedaille, die später wegen der Doping-Disqualifikation der Russin Jewgenija Kolodko zu Silber wurde. Kopez qualifizierte sich auch für die Weltmeisterschaften in Moskau, bei denen sie im Finale den zwölften Platz belegte. 2014 schied sie bei den Hallenweltmeisterschaften in Sopot erneut in der Qualifikation aus, qualifizierte sich aber für die Europameisterschaften in Zürich im August desselben Jahres. Diese beendete sie auf dem neunten Platz mit gestoßenen 17,65 m. In der Hallensaison 2015 sicherte sie sich den vierten Platz bei den Halleneuropameisterschaften in Prag. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro qualifizierte sie sich für das Finale und belegte dort den elften Platz. 2013 wurde Kopez nationale Meisterin im Kugelstoßen und 2015 im Diskuswurf. Zudem wurde sie 2011, 2013 und 2014 weißrussische Hallenmeisterin im Kugelstoßen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alena Wassileuna Abramtschuk (, engl. Transkription \"Alena Abramchuk\"; * 14. Februar 1988 in Szeged als \"Alena Kopez\") ist eine weißrussische Kugelstoßerin und Diskuswerferin.", "tgt_summary": null, "id": 34764} {"src_title": "Doppelmord an Andrea Scherpf und Bernd Göricke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Programmierung und Verbreitung.", "content": "Das Trojanische Pferd AIDS wurde etwa 1989 von dem Biologen Joseph L. Popp Jr. entwickelt. Im Gegensatz zu heutigen Schadprogrammen wurde es über Datenträger verteilt. Hierfür verschickte Popp per Post etwa 20.000 5,25′′-Disketten an Forscher außerhalb der USA, die zur AIDS-Erkrankung forschten. Als Absender gab er die fiktive „PC Cyborg Corporation“ an. Die Datenträger wurden mit der Aufschrift „AIDS Information – Introductory Diskettes“ als eine interaktive Datenbank über das Syndrom getarnt, denen ein Informationsblatt beilag, wonach eine Lizenz zur Nutzung der Software erworben werden müsse. Auf etwa 1000 Computern wurde die Installation dennoch durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Funktionsweise.", "content": "Die Disketten enthielten zwei in QuickBasic 3.0 entwickelte Programme, „INSTALL.EXE“ und „AIDS.EXE“. Hierbei diente „AIDS.EXE“ dazu, den Nutzer zum Ausführen von „INSTALL.EXE“ zu bewegen, welches die eigentliche Malware war. Nach dem Ausführen des Programms erstellte dieses zunächst einige versteckte Verzeichnisse auf dem Laufwerk codice_1. Im Anschluss wurde die Datei „AUTOEXEC.BAT“ mit einer modifizierten Version ausgetauscht, während die ursprüngliche Datei in „AUTO.BAT“ umbenannt wurde. Zunächst blieb das Trojanische Pferd hiernach scheinbar inaktiv, zählte jedoch im Hintergrund die Anzahl der Startvorgänge des Computers. Ab dem meist 90. Start des Rechners änderte das Schadprogramm sein Verhalten: Die Malware begann die Namen – nicht jedoch die Inhalte – von fast allen Dateien auf dem Laufwerk codice_1 symmetrisch zu verschlüsseln und dessen Verzeichnisbäume vor dem Benutzer zu verstecken. Hiervon waren die Systemdateien jedoch nicht betroffen. Beim nächsten Neustart täuschte die Ransomware dem Benutzer den regulären Start in eine DOS-Umgebung vor. Im Anschluss wurde eine Meldung angezeigt, laut der man vor einer weiteren Benutzung des Computers die Lizenz erneuern müsse. Angeschlossene Drucker druckten zusätzlich ein Dokument aus, laut dem man für eine Jahreslizenz 189 US-Dollar als Verrechnungsscheck an ein Postfach in Panama schicken sollte, um Anweisungen zum Wiederherstellen der Daten zu erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Eine italienische AIDS-Organisation soll durch das Trojanische Pferd Forschungsergebnisse aus zehn Jahren verloren haben. Das Programm „AIDSOUT“, welches in der Lage war, die durch die Ransomware verschlüsselten Dateien wiederherzustellen, wurde nach Angaben von dessen Entwickler aus über 90 Ländern angefragt. Joseph Popp wurde im Januar 1990 vom FBI verhaftet, nachdem er zuvor Sicherheitsbeamten am Flughafen Amsterdam Schiphol aufgefallen war. Aufgrund seiner labilen psychischen Verfassung wurde er 1991 vorzeitig aus der Haft entlassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "AIDS (auch PC Cyborg) ist ein in QuickBasic programmiertes Trojanisches Pferd, das im Jahr 1989 über per Post verschickte Disketten verbreitet wurde. Der Einsatz dieser Malware ist einer der ersten bekannten Fälle von Erpressung durch Ransomware.", "tgt_summary": null, "id": 2470199} {"src_title": "Die Sünde", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Popovača liegt im Norden der Gespanschaft Sisak-Moslavina. Die Stadt gehört zur historischen Region der Moslavina und ist von der kroatisch-bosnisch-herzegowinischen Grenze gut 70 km entfernt. Popovača liegt östlich des Flusses Česma und der Gemeinde Velika Ludina. In der Nähe gelegene größere Städte sind Sisak und Kutina. Zu Popovača gehörende, angeschlossene Ortschaften sind Ciglenica, Donja Gračenica, Donja Jelenska, Donja Vlahinička, Gornja Gračenica, Gornja Jelenska, Moslavačka Slatina, Osekovo, Podbrđe, Popovača, Potok, Stružec und Voloder.", "section_level": 1}, {"title": "Ethnische Zusammensetzung.", "content": "Die Gemeinde Popovača zählt zufolge der Volkszählung 2011 insgesamt 11.905 Einwohner, von denen 6.013 männlich und 5.892 weiblich sind.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Auf dem Gebiet der Gemeinde Popovača wurden bei Ausgrabungen in Gornja Jelenska Spuren von 18 Millionen Jahre alten Pflanzen und Tieren gefunden. Erste Spuren menschlichen Lebens gehen zurück bis in die Frühgeschichte. Die Nähe zum antiken Sisak (Siscia) begünstigte die Ansiedlung am Rande der Straße Sisak–Kutina, wo zur Zeit des Römischen Reiches ein großer Villenkomplex entstand. Neben den Ausgrabungen in Osekovo wurde auch in anderen Orten der heutigen Gemeinde Popovača archäologisches Material römischer Herkunft gefunden, so in Donja Gračenica und Voloder.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr und Infrastruktur.", "content": "Popovača liegt an der Straße Zagreb–Belgrad, die als Autocesta A3 in Kroatien von Zagreb über Slavonski Brod bis zur Grenzstadt Lipovac an der kroatisch-serbischen Grenze ausgebaut ist. Des Weiteren führt die Državna cesta D36 von Popovača über Sisak nach Karlovac in Mittelkroatien. Der Bahnhof in Popovača verbindet die Stadt mit der Schienentrasse von (Zagreb–)Dugo Selo–Vinkovci, die weiter nach Belgrad führt. Es fahren täglich von der HŽ betriebene Züge von Zagreb nach Novska/Vinkovci.", "section_level": 1}], "src_summary": "Popovača ist eine Stadt und eine Gemeinde (\"općina\") in Kroatien. Laut der Volkszählung 2011 hat die Stadt in der Gespanschaft Sisak-Moslavina 12.701 Einwohner und liegt rund 65 km von der kroatischen Hauptstadt Zagreb entfernt.", "tgt_summary": null, "id": 863672} {"src_title": "Intelsat 27", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Alex Marlow, der jüdischer Abstammung ist, wuchs in Los Angeles in einer der besseren Enklaven auf, besuchte in Studio City bis 2004 die Harvard-Westlake School und studierte nach seinem Abschluss anschließend an der University of California, Berkeley. Sein Hauptfach war die Politikwissenschaft, sein Nebenfach Musik. Er wurde schon zu Studienzeiten, die er 2008 erfolgreich beendete, von Andrew Breitbart als erster Mitarbeiter von Breitbart News eingestellt. In der Anfangszeit, als die Arbeit für das Online-Medium faktisch aus Breitbarts Kellerräumen heraus erledigt wurde, war Marlow eigenen Angaben zufolge vorrangig ein „verherrlichter persönlicher Assistent“ (), dessen redaktionelle Aufgaben parallel mit dem zunehmenden Erfolg von Breitbart News wuchsen. Er übernahm im Jahr 2012 die redaktionellen Verantwortung für das Medium, nahm aber erst ein Jahr später für sich die Bezeichnung Chefredakteur in Anspruch. Nachdem innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraums eine Reihe relevanter Mitarbeiter aus der Redaktion ausschieden, darunter Steve Bannon, Sebastian Gorka und Julia Hahn (ebenfalls Alumnus der Harvard-Westlake School) in Richtung des Weißen Hauses sowie Katie McHugh und Milo Yiannopoulos, verzeichnete er laut \"New York Times\" – im Vergleich zu den Branchenstandards – eine gute Bilanz darin, Frauen und ethnische Minderheit zu fördern und sie auf leitende Posten zu befördern.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "In einem Porträt führte die New York Times Marlow als „Craft-Beer-Enthusiasten“ ein. Er lebt in Washington und ist verheiratet mit Christina.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Von Forbes wurde er im Jahr 2015 wurde er vom US-Wirtschaftsmagazin Forbes in der jährlich erstellten Liste Forbes 30 Under 30 in der Kategorie „Medien“ geführt. In dem Porträt führte die renommierte Tageszeitung zudem aus, dass Marlow von „ihm nahestehenden Personen“ wahlweise als „in sich gekehrt“, „Misanthrop“ oder „Einsiedler“ bezeichnet werde, der mit den Mitarbeitern von Breitbart News vorrangig per Telefon, SMS oder E-Mail kommuniziere. Seiner ehemaligen Schule war lange Zeit nicht bewusst, dass ihr Alumnus Chefredakteur von Breitbart ist. Dies wurde den verantwortlichen erst 2016 bewusst, als Marlow in einem Porträt Steve Bannons in der New Yorks auftauchte und ein Lehrer den Beitrag auf dem Facebook-Profil der Schule veröffentlichte – eigenen Aussagen zufolge, um auf seinen Beitrag zu dem Text hinzuweisen. Die aus der Veröffentlichung folgende Kontroverse – Marlow wurde in den Kommentaren u. a. als „eine Schande für unsere Schule und unsere fantastische Gemeinschaft“ () bezeichnet – wurde ausführlich in der Schulzeitung \"The Chronicle\" dokumentiert. In einem ausführlichen Porträt im Jahr 2017 wurde Marlow als die „wichtigste Figur der Gegenkultur“ bezeichnet, welche die US Berkeley seit dem Free Speech Movement hervorgebracht habe (). Ehemaligen Mitarbeitern zufolge sei Marlow zu den Zeiten Bannons bei Breitbart im Sinne von Guter Bulle, böser Bulle der „gute Polizist“ gewesen, der Bedenken gegen Bannons redaktionelle Stoßrichtung hatte. Marlow selbst bezeichnete die Annahme, er wäre im Widerspruch zu Bannon gestanden, als „absolut falsch“. Unabhängig davon äußerten sich ehemalige Mitarbeiter gegenüber CNN grundsätzlich positiv über Marlow und hoben insbesondere dessen Begabung als Schlagzeilenautor und dessen Gespür für Geschichten, die beim Leser ankommen, hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alexander Mason Marlow (* 24. Januar 1986 in Los Angeles) ist ein US-amerikanischer Journalist und derzeit der Chefredakteur von Breitbart News.", "tgt_summary": null, "id": 2164395} {"src_title": "PRR-Klasse P5", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Zagros-Maushamster erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 80 bis 92 mm, eine Schwanzlänge von 81 bis 92 mm und eine Ohrenlänge von 18 bis 20 mm. Die Hinterfußlänge beträgt 19 bis 22 mm und das Gewicht 17 bis 22 g. Die Schwanzlänge ist etwas größer als die Kopf-Rumpf-Länge. Der Kopf ist sandfarben und etwas heller als der Rücken. Der Bauch ist reinweiß mit einer scharfen Abgrenzung zur sandfarbenen Behaarung der Flanken. Von den Wangen bis nahezu vor die Augen erstreckt sich eine weiße Behaarung. Die Oberseite der Füße ist weiß. Der zweifarbige Schwanz ist grau-sandfarben an der Oberseite und weiß an der Unterseite. Die unbehaarten Ohren sind hell graubraun mit kleinen weißen Flecken an der Basis. Der kleine, schmale Schädel hat eine Länge von 22,4 bis 23,7 mm und eine Breite von 12,2 bis 13,2 mm. Der erste Molar ist breiter als bei den meisten anderen Arten der Maushamster.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Alle gegenwärtig anerkannten Arten der Maushamster mit Ausnahme des Urartu-Maushamsters (\"Calomyscus urartensis\") wurden ursprünglich als Unterarten des Zagros-Maushamsters betrachtet. Diese Einschätzung basierte auf geringen Unterschieden in der Morphologie und der Färbung innerhalb der Taxa. Die Erhebung in den Artstatus basierte ursprünglich auf Unterschieden im Karyotyp. Bei weiteren Analysen wurde dies durch morphometrische und molekulare Analysen unterstützt. Sechs unterschiedliche Karyotypen, fünf davon stammen aus verschiedenen Provinzen, wurden für \"Calomyscus bailwardi\" ermittelt. Exemplare, die in der Nähe der Terra typica in der Provinz Chuzestan gesammelt wurden, haben einen Karyotyp mit einer Diploidanzahl von 2n=46 und eine Anzahl der Autosomenarme von NFa=44. Bei Exemplaren, die aus dem nordwestlichen Zāgros-Gebirge stammen, beträgt der Karyotyp 2n=37 und die Anzahl der Autosomenarme NFa=40. Vom südlichen Zagrosgebirge sind Maushamster mit einem Karyotyp von 2n=52 sowie mit einer Anzahl der Autosomenarme von NFa=56 bekannt. In den Provinzen Kerman und Fars kommen Exemplare mit dem Karyotyp 2n=50 und einer Anzahl der Autosomenarme von NFa=48 beziehungsweise NFa=50 vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Der Zagros-Maushamster bewohnt trockene Hügel, Kammlinien und Talflanken, häufig mit großen Felsbrocken und dürftiger Vegetation. Die xerophile Vegetation umfasst Grasbüschel, Disteln und Vertreter der Flockenblumen (\"Centaurea\"). Der Zagros-Maushamster ist auch häufig an Felswänden in der Umgebung von Getreidefeldern zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Der Zagros-Maushamster ernährt sich wahrscheinlich von Grassamen, einschließlich Trespen (\"Bromus\") und Distelblüten, die er in geringen Mengen unter Felsvorsprüngen findet. Juvenile Zagros-Maushamster mit Körpergewichten von 7 bis 16 g wurden im späten April und im frühen Mai im südlichen Zagrosgebirge gesammelt. Säugende Weibchen, mit je vier Zitzen, und zusätzlich ein Weibchen mit einer vergrößerten Gebärmutter, wurden im Dezember gefunden. Aufgrund der bekannten Daten wird eine Wurfgröße von zwei bis vier Jungen angenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Status.", "content": "Laut IUCN gilt der Bestand des Zagros-Maushamsters als nicht gefährdet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Zagros-Maushamster (\"Calomyscus bailwardi\") ist eine Nagetierart aus der Gattung und der Familie der Maushamster (\"Calomyscus\", Calomyscidae). Er kommt im Iran vor. Das Artepitheton ehrt den britischen Armeeoffizier und Tiersammler Arthur Charles Bailward (1855–1923).", "tgt_summary": null, "id": 2064369} {"src_title": "Bárður Oskarsson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der \"Curacoa\".", "content": "Der im April 1916 bewilligte Kreuzer \"Curacoa\" war das vierte Schiff in der Geschichte der britischen Marine, das diesen Namen trug. Der 1809 erstmals vergebene Namen sollte an die Eroberung der niederländischen Insel Curacao 1807 erinnern. Vor dem leichten Kreuzer der \"Ceres\"-Untergruppe der C-Klasse hatte eine ebenfalls in Pembroke Dock entstandene Schraubenkorvette von 1878 bis 1904 den Namen geführt. Die Staatswerft in Wales hatte schon sieben Scout Cruiser gebaut und auch schon ab 1913 Aufträge für drei frühere Einheiten der C-Klasse erhalten (\"Cordelia\", \"Carysfort\" und \"Centurion\"). Die \"Curacoa\" wurde im Juli 1916 auf Kiel gelegt und lief am 5. Mai 1917 als 21. Schiff der Klasse vom Stapel. Die Indienststellung erfolgte schließlich am 21. Februar 1918 zusammen mit dem Schwesterschiff \"Coventry\" als letzte Einheiten der fünf Kreuzer umfassenden \"Ceres\"-Untergruppe. Der Kreuzer trug den Namen Curacoa, obwohl er nach Curacao benannt war, er wiederholte die Schreibweise der Namensvorgänger. Der \"Protection of Military Remains Act\" 1986 in der Fassung von 2008 benennt unter „(i)\"the vessel known as HMS Curacao, which sank on or about 2nd October 1942\"“.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Details und Modifikationen.", "content": "Die \"Curacoa\" war 137,16 m über alles lang und 13,25 m breit, der mittlere Tiefgang lag bei 4,34 m. Sechs ölbefeuerte Yarrow-Kessel vom 3-Trommel-Typ sowie zwei Brown-Curtis-Getriebeturbinen ermöglichten dem Kreuzer bei einer Maschinenleistung von 40.000 WPS, eine Höchstgeschwindigkeit über 29 kn (knapp 55 km/h). Der Treibstoffvorrat betrug ursprünglich 950 Tonnen Öl; die Seeausdauer der \"Curacoa\" betrug bis zu 5.900 Seemeilen bei 10 kn Marschfahrt. Bewaffnet war der Leichte Kreuzer mit fünf 152-mm-L/45-Mk.XII-Kanonen, zwei 76-mm-L/45-Mk.I-Mehrzweckgeschützen sowie vier 3-pdr-(47-mm)-Hotchkiss-Geschützen zur Abwehr feindlicher Flugzeuge. Dazu kamen noch vier 533-mm-Torpedorohr-Zwillingsätze, die versetzt an den Schiffsseiten aufgestellt wurden. Noch während des Weltkriegs wurde die Luftabwehr der \"Curacoa\" um zwei 40-mm-L/39-(2-pdr)-\"pompom\"-Flak verstärkt. Zu Beginn der 1930er-Jahre begann die Royal Navy Pläne dahingehend auszuarbeiten, einen Teil der mittlerweile als veraltet angesehenen Leichten Kreuzer der \"C\"-Klasse zu Flugabwehrkreuzern umzurüsten, womit der allgemein wachsenden Bedrohung durch Luftstreitkräfte Rechnung getragen werden sollte. Erste Umbauten waren die \"Coventry\" und die \"Curlew\", die für die 152-mm-Kanonen zehn einzelne 102-mm-L/45-Mk.V-Mehrzweckgeschütze erhielten. Ab 1938 erfolgten standardisierte Umbauten, die mit vier 102-mm-Mk.XVI-Zwillingslafetten und 40-mm-L/39-(2pdr)-„pompom“-Marinegeschützen sowie schweren 12,7-mm-Fla-MG-Vierlingen bewaffnet wurden. Bei Kriegsbeginn 1939 waren von den dreizehn Kreuzern nur vier als Flakkreuzer umgerüstet. Neben den beiden Prototypen mit einzelnen Geschützen waren nur die \"Cairo\" und \"Calcutta\" auf die 102-mm-Zwillingsgeschütze umgerüstet, dazu befand sich die \"Carlisle\" im Umbau. Die seit 1932 als „Gunnery and Torpedo School Cruiser“ dienende \"Curacoa\" wurde zum Chatham Dockyard verlegt, um dort bis zum Januar 1940 auch umgerüstet zu werden.", "section_level": 2}, {"title": "Einsätze.", "content": "Die am 18. Februar 1918 fertiggestellte \"Curacoa\" wurde unter ihrem ersten Kommandanten, Captain Barry Domvile, Flaggschiff der \"5th Light Cruiser Squadron\" bei der Harwich Force bis zum Kriegsende. Am 26. Februar wurden Schiff und Besatzung durch den König George V. in Harwich besichtigt. Ab Juni nahm der Kreuzer an Aufklärungsvorstößen unter Konteradmiral Reginald Tyrwhitt, dem Befehlshaber der Harwich Force, teil. Während dieser Zeit wurde die Bewaffnung durch zwei 2-pounder-40-mm-Mk.II-„pom-pom“-Marinegeschütze zur Flugzeugabwehr verstärkt. Im April 1919 wurde die \"Curacoa\" zur \"1st Light Cruiser Squadron\" der neugebildeten Atlantic Fleet versetzt. Schon im Mai verlegte der Kreuzer in die Ostsee, um an der britischen Intervention im Russischen Bürgerkrieg zur Unterstützung der Weißen Armee teilzunehmen. Am 7. Mai wurde sie das Flaggschiff des Interventionsverbandes, als Konteradmiral Walter Cowan von der \"Caledon\" auf den gerade eingetroffenen Kreuzer umstieg. Schon zehn Tage später endete dieser Einsatz, als der Kreuzer auf einer Fahrt von Helsinki nach Libau 110 km östlich von Reval auf eine Mine lief. Die Minenexplosion im Heckbereich tötete ein Besatzungsmitglied und verwundete drei weitere. Cowan nahm gerade ein Bad und erschien nur im Mantel auf der Brücke. \"Curacoa\" konnte noch 9 kn laufen und erreiche nach einigen Reparaturen auf See die estnische Hauptstadt am Abend. Nach weiteren Behelfsreparaturen dort, musste der Kreuzer die Heimreise antreten, um in Sheerness fachgerecht repariert zu werden. Als der Kreuzer Skagen passierte, fiel das Ruder aus, und das Schiff musste die verbleibenden 800 km zur Werft mit ihren Maschinen steuern. Wieder instand gesetzt, kam die \"Curacoa\" im August 1919 zur Reserveflotte.", "section_level": 2}, {"title": "Zwischenkriegszeit.", "content": "Im November 1920 kam der Kreuzer wieder zur Atlantikflotte, wo er bis 1928 verblieb, zeitweise auch als Flaggschiff der \"2nd Light Cruiser Squadron\". Allerdings wurde der Kreuzer im September 1922 zur Mediterranean Fleet während der Chanak-Krise abgeordnet und traf am 23. September in Smyrna ein. Ihre Besatzung half bei der Aufnahme von Flüchtlingen nach der Zerstörung der griechischen und armenischen Viertel der Stadt. Die \"Curacoa\" blieb bis zum Februar 1923 im Mittelmeer. Am 4. September 1929 wurde der Kreuzer der Mediterranean Fleet als Flaggschiff der \"3rd Cruiser Squadron\" zugeteilt, deren Befehlshaber inzwischen ihr erster Kommandant, Barry Domvile, war. Die \"Curacoa\" blieb bis 1932 im Mittelmeer. In Portsmouth stationiert, wurde sie dann ab dem 18. Dezember 1933 bis 1939 als Artillerie-Schulschiff eingesetzt. 1935 spielte die \"Curacoa\" einen fiktiven deutschen Schlachtkreuzer bei der Verfilmung des Forester-Romans \"Brown on Resolution\".", "section_level": 3}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "Der im Juli 1939 in Chatham begonnene Umbau der \"Curacoa\" zu einem Flakkreuzer konnte bis zum 24. Januar 1940 abgeschlossen werden. Das Schiff wurde der Home Fleet zugeteilt und sicherte ab dem 17. April 1940 den Transport britischer Truppen nach Norwegen zur Abwehr deutschen Angriffs und hatte dabei selbst Landungstruppen an Bord. Der für die Landung der bei der Operation Sickle einzusetzenden Truppen vorgesehene Hafen von Åndalsnes erwies sich als ungeeignet für mehrere größere Schiffe. Daher landeten die \"Curacoa\" und der Leichte Kreuzer \"Arethusa\" ihre eingeschifften Truppen in Molde, um vor Tageslicht die Küstengewässer wieder zu verlassen. Die nach Scapa Flow zurückgekehrte \"Curacoa\" wurde gleich wieder nach Åndalsnes geschickt, um den dortigen Brückenkopf gegen deutsche Luftangriffe zu sichern. Der am 22. April wieder eingetroffene Kreuzer wurde mehrfach aus der Luft angegriffen und erhielt am Abend des 24. einen Bombentreffer im Vorschiff vor der Brücke. 45 Mann an Bord der \"Curacoa\" verloren bei den Luftangriffen ihr Leben. Die erheblichen Schäden zwangen den Kreuzer zum Rückmarsch nach Großbritannien, zumal er schon zuvor den weitgehenden Verbrauch seiner 102-mm-Munition gemeldet hatte. Den Rückmarsch des schwer beschädigten Kreuzers sicherte die Sloop \"Flamingo.\" Nach der Beseitigung der Schäden im Chatham Dockyard bis August 1940 wurde die \"Curacoa\" erst in der Nore dann in Rosyth stationiert und sicherte Küstenkonvois. Im Dezember wurden auf dem Kreuzer ein Raketenwerfer vom Typ \"UP\", der eine Barriere aus Luftminen in den Weg angreifender Flugzeuge werfen sollte, installiert. Im August 1941 sicherte der Kreuzer mit den Zerstörern \"Lively\" und \"Lightning\" die Rückkehr des vor Norwegen beschädigten frei-französischen U-Boots \"Rubis\" nach Dundee. Im September 1941 wurde der weitgehend nutzlose Raketenwerfer wieder entfernt und zwei weitere einzelne „pompom“ installiert sowie die Radaranlage modernisiert und ergänzt. Das Einsatzgebiet der \"Curacoa\" waren weiter die Gewässer um die britischen Inseln. Am 29. Juni 1942 bildete die \"Curacoa\" mit dem gerade in Dienst gekommenen Kreuzer \"Sirius\" und fünf ex-amerikanischen Zerstörern der Town-Klasse die Sicherung eines Ablenkungskonvois aus den Hilfsminenlegern \"Agamemmon\", \"Menestheus\" und \"Southern Prince\", der als Köder dienen sollte, um die Deutschen vom Nordmeergeleitzug PQ 17 abzulenken. Der Verband wurde jedoch nicht entdeckt. Durch ihre Funkaufklärung unterstützt, warteten die Deutschen auf den echten Konvoi und vernichteten ihn weitgehend. Im September 1942 erfolgte eine erneute Überholung der \"Curacoa\", bei der sie mit fünf zusätzlichen 20-mm-Oerlikon-Kanonen ausgerüstet wurde und ein weiteres Radargerät erhielt. Nach dieser Überholung verdrängte der Kreuzer 5403 ts und hatte einen festen Ballast von 200 t.", "section_level": 3}, {"title": "Das Ende der \"Curacoa\".", "content": "Am 1. Oktober 1942 lief die \"Curacoa\" mit dem Zerstörer \"Bulldog\" aus, um mit dem polnischen Zerstörer \"Blyskawica\", der \"Skate\" sowie den Geleitzerstörern \"Bramham\" und \"Cowdray\" den mit US-amerikanischen Truppen beladenen Schnelldampfer \"Queen Mary\" auf der letzten Etappe ihrer Atlantikfahrt durch den Nordkanal zum Clyde zu sichern. Am Morgen des 2. Oktober traf der Sicherungsverband nördlich von Irland auf den Schnelldampfer, der etwa 10.000 Soldaten der amerikanischen \"29th Infantry Division\" an Bord hatte. Der Schnelldampfer lief wegen der bestehenden U-Boot-Gefahr einen „Zickzackkurs“ mit einer Geschwindigkeit von 28,5 kn, so dass er mit etwa 26,5 kn voran kam. Der alte Kreuzer versuchte, mit der ihm möglichen Höchstgeschwindigkeit von 25 kn vor dem Schnelldampfer zu bleiben. Beide Kommandanten hatten wohl unterschiedliche Vorstellungen von den Ausweichregelungen auf See. Captain Boutwood von der \"Curacoa\" blieb auf dem Hauptkurs des Schnelldampfers, um dem Schnelldampfer möglichst lange Schutz gegen Angriffe aus der Luft geben zu können, Commodore Illingworth von der \"Queen Mary\" hielt seinen Zickzackkurs bei und erwartete, dass der Kreuzer ihm ausweichen würde. Gegen 13:30 Uhr wurde es auf der Brücke der \"Queen Mary\" deutlich, dass man mit der kommenden Kursänderung dem Kreuzer zu nah kommen würde. Der Wachoffizier wollte daher die anstehende Wende verändern, was Illingworth unterbunden haben soll. Als der Schnelldampfer gegen 14:00 Uhr die nächste Kursänderung einleitete, war er kurz hinter der \"Curacoa\". Boutwood erkannte die Gefahr, aber alle Manöver kamen jetzt zu spät. Die \"Queen Mary\" traf die \"Curacoa\" mit voller Fahrt mittschiffs und zerschnitt den Kreuzer trotz seiner Panzerung in zwei Teile. Der hintere Teil sank fast sofort, aber auch der vordere Teil schwamm nur wenige Minuten. Die \"Queen Mary\" setzte trotz des beschädigten Bugs ihre Fahrt fort, da sie den Befehl hatte, wegen der bestehenden U-Boot-Gefahr nicht zu stoppen. Über Funk meldete sie die Kollision und informierte die Zerstörer des Sicherungsverbandes. Später wurden \"Bramham\" und \"Skate\" zurückgeschickt, um nach Überlebenden zu suchen. Es gelang ihnen noch, 101 Überlebende, darunter den Kommandanten, zu retten. Beim Verlust der \"Curacoa\" starben 337 Besatzungsmitglieder.", "section_level": 2}, {"title": "Nachspiel.", "content": "Beteiligte und Zeugen wurden nach der Katastrophe zur Verschwiegenheit verpflichtet. Der Verlust der \"Curacoa\" und seine Umstände wurden erst nach dem Kriegsende öffentlich gemacht. Allerdings brachte die Admiralität schon im September 1943 eine Klage gegen die Eigner der \"Queen Mary\", die Cunard White Star Line, ein, die Januar 1947 abgewiesen wurde, weil die Schuld am Unfall allein bei den Offizieren der \"Curacoa\" gesehen wurde. Eingelegte Rechtsmittel führten zur Entscheidung, dass zwei Drittel der Schuld auf Seiten der Admiralität und ein Drittel auf Seiten der Schiffsführung des Schnelldampfers zu sehen sei. Ob das danach von Cunard eingelegte Rechtsmittel erfolgreich war, ist unbekannt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die HMS \"Curacoa\" (D41) war ein Leichter Kreuzer der \"C\"-Klasse der britischen Marine, der gegen Ende des Ersten Weltkrieges in Dienst gestellt und noch in der Nordsee eingesetzt wurde. Das Schiff gehörte zur \"Ceres\"-Klasse, der fünften Untergruppe der C-Kreuzer. Während des Russischen Bürgerkriegs kam die Curacoa in der Ostsee zur Unterstützung der gegen die Bolschewiki kämpfenden Weißen Truppen zum Einsatz, bis sie im Mai 1919 einen schweren Minentreffer erlitt. Im Herbst 1922 folgte ein Einsatz des nun zur Atlantic Fleet gehörenden Schiffes im Mittelmeer während der Chanakkrise. ", "tgt_summary": null, "id": 736241} {"src_title": "La Hija de Dios", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Kociołek Szlachecki liegt am Nordwestufer des Kesselsees () in der östlichen Woiwodschaft Ermland-Masuren, elf Kilometer nördlich der Kreisstadt Pisz ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das noch bis 1874 \"Klein Kessel\" genannte Dorf wurde 1555 als Freigut mit drei Hufen nach kölmischem Recht gegründet. Der Ort gehörte zum Kreis Johannisburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen. Von 1874 bis 1945 war er in den Amtsbezirk Sdorren (ab 1938 „Amtsbezirk Dorren“) eingegliedert. Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Adlig Kessel 134 Einwohner. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Adlig Kessel gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Adlig Kessel stimmten 80 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Adlig Kessel in eine Landgemeinde gleichen Namens umgewandelt. Die Zahl der Einwohner belief sich im Jahre 1933 auf 132 und betrug 1939 noch 91. Als 1945 in Kriegsfolge das südliche Ostpreußen an Polen überstellt wurde, war auch Adlig Kessel davon betroffen. Das Dorf erhielt die polnische Namensform „Kociołek Szlachecki“. Heute ist es Sitz eines Schulzenamtes () und somit eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Pisz \"(Johannisburg)\" im Powiat Piski (Kreis \"Johannisburg\"), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kirchengebäude.", "content": "In den Jahren 1904 bis 1906 wurde die Kirche in Adlig Kessel als Jubiläumskirche im Gedenken der Königskrönung im Jahre 1701 in Königsberg (Preußen) () errichtet. Es handelt sich um eine Backsteinkirche neugotischen Stils mit seitwärts stehendem Turm. Der Innenraum ist schlicht gehalten. Eine flache Holzdecke überzieht den von Karl Busch aus Berlin ausgemalten Raum. Bis 1977 war das Gebäude ein evangelisches Gotteshaus und dient heute – der „Gottesmutter von Gietrzwałd“ gewidmet – der katholischen Gemeinde als Pfarrkirche.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchengemeinde.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Evangelisch.", "content": "Seit dem Jahre 1895 bestand in Adlig Kessel eine Kirchengemeinde, die ein weitflächiges Kirchspiel umfasste. Sie gehörte zum Kirchenkreis Johannisburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Im Jahre 1925 zählte sie 2.793 Gemeindeglieder. Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung ließen das kirchliche Leben in Kociołek Szlachecki einbrechen, auch wenn das Kirchengebäude anfangs noch im Besitz der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen blieb. Der Diözese Masuren dieser Kirche gehört heute die evangelische Gemeinde in der Kreisstadt Pisz \"(Johannisburg)\" zu, zu der sich die heute wenigen evangelischen Einwohner Kociołek Szlacheckis halten.", "section_level": 3}, {"title": "Katholisch.", "content": "Vor 1945 gab es nur wenige Katholiken in der Region Adlig Kessels. Sie waren in die Kirche in der Kreisstadt Johannisburg im Bistum Ermland eingepfarrt. In Kriegsfolge siedelten sich nach 1945 zahlreiche polnische Neubürger – fast ausnahmslos katholischer Konfession – in Kociołek Szlachecki an. Seit 1987 besteht hier eine eigene katholische Pfarrei mit dem vorher evangelischen Gotteshaus als Pfarrkirche. Sie gehört zum Dekanat Pisz im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen und versorgt auch die beiden Filialkirchen in Karwik \"(Karwik)\" und Rostki \"(Rostken)\".", "section_level": 3}, {"title": "Schule.", "content": "Im Jahre 1737 wurde Adlig Kessel ein Schulort.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Kociołek Szlachecki liegt verkehrsgünstig zwischen den Städten Orzysz \"(Arys)\" und Pisz \"(Johannisburg)\" an der polnischen Landesstraße 63, die die polnisch-russische und die polnisch-weißrussische Staatsgrenze miteinander verbindet. Bis 1945 war „Kessel (Ostpr.)“ Bahnstation an der Bahnstrecke Lötzen–Johannisburg, die in Kriegsfolge aufgegeben und abgebaut wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kociołek Szlachecki () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Pisz (Stadt- und Landgemeinde \"Johannisburg\") im Powiat Piski (Kreis \"Johannisburg\") gehört.", "tgt_summary": null, "id": 2176028} {"src_title": "Marrawah Tramway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Bei dem im Lied besungenen „unbenannten Gefühl“ handelt es sich um Angststörungen, die in verschiedenen Situationen auftreten und bei betroffenen Personen zu Panikattacken führen können. Das lyrische Ich beschreibt, wie es spürt, dass die Angst in ihm aufsteigt und es nichts dagegen tun kann. Es möchte das unangenehme Gefühl um jeden Preis loswerden und zieht dabei sogar Suizid in Betracht.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Text des Liedes wurde von James Hetfield, Lars Ulrich, Kirk Hammett und Bob Rock geschrieben. Auch bei der Produktion arbeiteten Metallica mit Bob Rock zusammen.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Bei dem zu \"The Unnamed Feeling\" im Oktober 2003 gedrehten Musikvideo führten The Malloys Regie. Es zeigt verschiedene Personen, die „das unbenannte Gefühl“ in unterschiedlichen Situationen erleben. So bleibt ein Mann, der an Klaustrophobie leidet, im Fahrstuhl stecken, während ein anderer Mann eine Bar betritt und sich von allen beobachtet fühlt. Die Band spielt in einem kleinen Raum, dessen Wände sich langsam nach innen bewegen. Zwischendurch sind immer wieder Wörter eingeblendet, die mit dem Gefühl in Verbindung gebracht werden, wie „Anxiety“ („Angst“), „Stress“, „Disturbed“ („gestört“), „Afraid“ („ängstlich“), „Panic“ oder „Psycho“.", "section_level": 1}, {"title": "Single.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "International Single Part 1 International Single Part 2 International EP", "section_level": 2}, {"title": "Charterfolge.", "content": "\"The Unnamed Feeling\" stieg am 26. Januar 2004 auf Platz 31 in die deutschen Singlecharts ein, erreichte in der folgenden Woche mit Rang 24 die Höchstposition und hielt sich sieben Wochen in den Top 100. Besonders erfolgreich war die Single in Spanien, Finnland und Dänemark, wo sie Platz 1, 2 bzw. 3 erreichte.", "section_level": 2}], "src_summary": "The Unnamed Feeling (engl. für: \"„das unbenannte Gefühl“\") ist ein Lied der US-amerikanischen Metal-Band Metallica. Der Song ist die dritte Singleauskopplung ihres neunten Studioalbums \"St. Anger\" und wurde am 12. Januar 2004 veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 312833} {"src_title": "Trokadero", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprung.", "content": "Der Eurovision Choir ist ein von der EBU veröffentlichtes Event, an dem nur nicht-professionelle Chöre teilnehmen. Es ist das erste neue Eurovision Event seit dem Eurovision Dance Contest im Jahre 2007. Die Chöre werden von EBU-Mitgliedern gesendet und repräsentieren jeweils ein Land.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnahmebedingungen.", "content": "Die EBU stellt einige Bedingungen auf, um am Wettbewerb teilnehmen zu können:", "section_level": 1}, {"title": "Format.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2017.", "content": "Jeder Chor trug zwischen einem bis maximal drei Stücke, innerhalb von maximal sechs Minuten, vor. Mindestens eins davon sollte den nationalen Charakter eines Landes repräsentieren. Die Sprachwahl blieb den Chören selber überlassen. Der Sieger wurde einzig durch Juryvoting ermittelt. Die Jury bestand dabei aus drei professionellen Mitgliedern. Es wurden nur Platz 1, 2 und 3 bekanntgegeben. Die restlichen Platzierungen blieben unbekannt.", "section_level": 2}, {"title": "2019.", "content": "2019 gibt es gegenüber dem System von 2017 leichte Änderungen. Der Sieger wird weiterhin durch Juryvoting ermittelt. Die Jury besteht dabei aus drei professionellen Mitgliedern. Das Finale wird aber zwei Runden enthalten. In der ersten Runde stellen alle Chöre ein vierminütiges Stück vor. Die Jury ermittelt dann drei Chöre, die die zweite Runde erreichen und dort dann ein weiteres Stück vorstellen. Dieses darf dieses Mal aber nur maximal drei Minuten lang sein. Die Jury wählt dann den Sieger aus.", "section_level": 2}, {"title": "Bezeichnung.", "content": "Bis 2018 stand der Wettbewerb unter der Bezeichnung \"Eurovision Choir of the Year\" (dt.: Eurovision Chor des Jahres). Seit 2019 wird der Wettbewerb allerdings nur noch offiziell als \"Eurovision Choir\" aufgeführt. Gründe für die Namensumbenennung wurden seitens der EBU nicht bekanntgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Bisher haben 13 Mitgliedsländer der EBU nach Stand vom Jahr 2019 zumindest einmal am Eurovision Choir of the Year teilgenommen:", "section_level": 1}, {"title": "Medaillenspiegel.", "content": "Das erfolgreichste Land ist bisher Slowenien im Wettbewerb. Neben einem Sieg 2017, konnte das Land auch 2019 die Top 3 erreichen und wurde Dritter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Eurovision Choir (bis 2018 \"Eurovision Choir of the Year\") ist ein Wettbewerb, der im Zwei-Jahres-Rhythmus für Chöre stattfindet. Inspiriert wurde die EBU von den World Choir Games. Der Wettbewerb findet immer gleichzeitig mit den European Choir Games statt und so wurde bisher auch immer der Austragungsort ausgewählt. Der erste Wettbewerb fand am 22. Juli 2017 in Riga in Lettland statt.", "tgt_summary": null, "id": 1285914} {"src_title": "Östliche Fransenfledermaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Während der Mexikanischen Revolution fand Mitte März 1915 bei der Hacienda Blanca Flor (heute ein Hotel) in Hecelchakán eine Schlacht zwischen mexikanischen Bundestruppen und yukatekischen Sezessionisten statt. Staatschef Venustiano Carranza, der in einen Bürgerkrieg verstrickt war und darum nicht auf die Einnahmen aus dem Export von Henequen und Kaffee aus Yucatán verzichten konnte, hatte eine Armeeabteilung unter Salvador Alvarado (1880–1924) entsandt, um die Sezession zu unterdrücken. Nach einem weiteren Sieg der Bundestruppen in der Schlacht bei Halacho (im gleichnamigen Municipio des Bundesstaats Yucatán) und ihrem siegreichen Einzug in Merida am 29. März 1915, war die Sezession nach weniger als einem halben Jahr beendet.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Das Municipio Hecelchakán liegt im Norden des mexikanischen Bundesstaats Campeche auf Höhen unter. Es zählt zur Gänze zur physiographischen Provinz der Halbinsel Yucatán sowie zu gut 62 % Subprovinz des yucatekischen Karsts und zu knapp 38 % zum Hügel- und Karstland von Campeche. Die Geologie des Municipios wird zu 81 % von Kalkstein bestimmt bei über 12 % lakustrischen Ablagerungen; vorherrschender Bodentyp ist der Leptosol (74 %) bei fast 10 % Nitisol. Das Municipio liegt zur Gänze in der hydrographischen Region \"Yucatán Norte\". Etwa 60 Prozent der Gemeindefläche sind bewaldet. Das Municipio Hecelchakán grenzt an die Municipios Calkiní, Hopelchén und Tenabo sowie an den Golf von Mexiko.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Beim Zensus 2010 wurden im Municipio 28.306 Menschen in 6.766 Wohneinheiten gezählt. Davon wurden 11.177 Personen als Sprecher einer indigenen Sprache registriert, darunter 10.980 Sprecher des Mayathan. Über elf Prozent der Bevölkerung waren Analphabeten. 10.255 Einwohner wurden als Erwerbspersonen registriert, wovon ca. 75 % Männer bzw. 3 % arbeitslos waren. Knapp 15 % der Bevölkerung lebten in extremer Armut.", "section_level": 1}, {"title": "Orte.", "content": "Das Municipio Hecelchakán umfasst 25 bewohnte \"localidades\", von denen der Hauptort sowie Pomuch vom INEGI als urban klassifiziert ist. Sechs Orte wiesen beim Zensus 2010 eine Einwohnerzahl von über 1000 auf, elf Orte hatten weniger als 100 Einwohner. Die größten Orte sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Hecelchakán ist ein Municipio im mexikanischen Bundesstaat Campeche. Das Municipio hat 28.306 Einwohner (Zensus 2010) und ist 1278,7 km2 groß. Verwaltungssitz und größter Ort des Municipios ist das gleichnamige Hecelchakán.", "tgt_summary": null, "id": 1093079} {"src_title": "Treewadee Yongphan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lucie Faure war die Tochter eines Textilkaufmanns und Nichte von Julien Cain, der von 1930 bis 1964 Generaldirektor der Bibliothèque nationale de France war. 1931 heiratete sie den jungen Rechtsanwalt Edgar Faure. Das Paar hatte zwei Töchter, die Psychoanalytikerinnen wurden. Im Zweiten Weltkrieg floh sie mit Mann und Tochter nach Tunesien. Nach der amerikanischen Landung 1942 ging die Familie nach Algier, wo sie sich dem französischen Komitee der Nationalen Befreiung (CFLN) anschlossen und sie am Institut für Slawistik der Universität Algier wirkte. Mit dem Schriftsteller Robert Aron gründete sie dort die politisch-literarische Zeitschrift „La NEF“ (\"La Nouvelle équipe française\", 1944–1981), die in Paris als erste nach der Befreiung von Frankreich erschien und deren Herausgeberin sie wurde. Mit zahlreichen Themen hat sie dort Meilensteine gesetzt. Politisch wirkte sie als Beraterin ihres Mannes und vertrat oft weit fortgeschrittenere Ansichten, unter anderem in der Zeit der Entkolonialisierung Nordafrikas. Von 1971 bis zu ihrem Tod war sie seine Nachfolgerin (Divers gauche) als Bürgermeisterin des 550-Einwohnerortes Port-Lesney im Jura. Sie starb auf dem Familiensitz in Boissise-la-Bertrand und wurde auf dem Cimetière de Passy in Paris begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Schriftstellerin.", "content": "Nach dem Reisebericht einer Chinareise schrieb sie in den 1960er Jahren acht Romane, posthum erschienen sieben Kurzgeschichten. Als Mitglied der Jury des Prix Médicis hatte sie seit 1971 großen Einfluss auf das literarische Frankreich.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Lucie Faure wurde zum Commandeur der Ehrenlegion ernannt. Im 20. Arrondissement von Paris wurden eine Schule und in Tunis eine Straße nach ihr benannt. In ihrem Sterbeort Boissise-la-Bertrand wurde ein Altenheim nach dem Ehepaar Faure benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lucie Faure, geborene Meyer (geboren am 6. Juli 1908 in Paris; gestorben am 25. September 1977 in Boissise-la-Bertrand) war eine französische Schriftstellerin und Ehefrau des Politikers Edgar Faure.", "tgt_summary": null, "id": 1518753} {"src_title": "Alfredo Cunha", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Ein zweiter Angriff der Osmanen auf den Suez-Kanal, der mit Unterstützung des deutschen Asien-Korps unter General Kreß von Kressenstein geführt wurde, scheiterte Anfang August 1916 gegen das Egyptian Expeditionary Force in der Schlacht von Romani. Unmittelbar danach begannen die Briten mit der schrittweisen Rückeroberung der Sinai-Halbinsel und konnten infolge der Schlacht von Magdhaba (28. Dezember 1916) die Grenzfestungstadt Al-Arisch einnehmen. An der neu entstandenen Palästinafront verteidigte die Osmanische 4. Armee unter dem Befehl von Ahmet Cemal Pascha erfolgreich die Linie von Gaza nach Tell el Sheria. Erste britische Vorstöße scheiterten im März 1917 in der Ersten Schlacht um Gaza. Nach den am 10. April eingelangten neuen Informationen über eine Verringerung der gegenüber stehenden osmanischen Truppenmacht beschloss der britische Oberbefehlshaber General Archibald Murray nochmals anzugreifen. General Dobell, der Befehlshaber der „Eastern Force“, und Murray hatten die Vorteile eines Flankenangriff auf Gaza aus dem Osten statt eines Frontalangriffs diskutiert, aber der in diesen Gebiet herrschende Wassermangel hinderte die Briten, diese Option in Betracht zu ziehen. Dobell setzte dann einen direkten Frontalangriff gegen die gut vorbereiteten osmanischen Stellungen an. Die 74. Division hatte am 7. April die Vorpostenlinie entlang des Wadi Ghuzzee bezogen, ebenso war eine Tankabteilung mit acht schweren Mark-I-Panzern sowie eine Lieferung von 3.000 Gasgranaten bei der „Eastern Force“ eingetroffen. General Murray quälte sich anfangs mit moralischen Skrupeln über den Einsatz von chemischen Waffen. Schließlich entschloss er sich, Giftgas doch als Entscheidungswaffe einzusetzen, parallel sollten mehrere Panzerkampfwagen und insgesamt 25 Flugzeuge des \"No. 5 (Corps) Wing\" die Entscheidung zugunsten der Briten erzwingen. Nachdem der Flankenangriff über Atawineh und Hareira ausfiel, hatte die berittene australische Desert Column den rechten Flügel gegen die feindlichen Wüstenstellungen zu sichern. Murrays verlegte das Hauptquartier von El-Arish nach Khan Yunis. Die Front der Eastern Force stand acht Kilometer vom Wadi Ghuzzee entfernt bei Deir el Belah. Gleichzeitig verlegte General Chetwode, der Befehlshaber der Desert Column, samt der berittenen Imperial Division unter General Hodgson das Hauptquartier von Seirat nach Tel el Jemmi. Kurz nach 19.00 Uhr des 16. April marschierten die Infanteriedivisionen in Richtung des Wadi Ghuzzee vor, während die ANZAC Mounted Division bei Deir el Belah und um 18.30 Uhr die New Zealand Mounted Brigade den Nachtmarsch in die vordere Stellung durchführten.", "section_level": 1}, {"title": "Gegenüberstehende Kräfte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Egyptian Expeditionary Force (E.E.F.) unter General Archibald Murray.", "content": "Eastern Force unter Lieutenant-General Charles Macpherson Dobell Generalstabschef: Lieutenant Colonel G. P. Dawnay 53rd (Welsh) Division: Major-General S. F. Mott 52nd (Lowland) Division: Major-General W. E. B. Smith 54th (East Anglian) Division: Major-General S. W. Hare 74th (Yeomanry) Division: Major-General E. S. Girdwood Desert Column unter Lieutenant-General Philip W. Chetwode Anzac Mounted Division Major-General Harry G. Chauvel Imperial Mounted Division: Major-General H. W. Hodgson", "section_level": 2}, {"title": "Türkische Truppen.", "content": "4. Armee unter General Ahmet Cemal Pascha VIII. Korps? unter Kreß von Kressenstein", "section_level": 2}, {"title": "Die Schlacht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "17. April.", "content": "Am 17. April setzte die „Eastern Force“ mit zwei Divisionen an der Linie von Sheikh Abbas und Mansura zum Durchbruch auf Gaza an. Der türkische Widerstand am Kurd Hill sollte so schnell wie möglich gebrochen und die neuen Positionen verschanzt werden. Während des Angriffs war die 54. Division am rechten Flügel, die 52. Division an der linken Flanke angesetzt, während die 53. Division durch den Wadi Ghuzzee westlich der Straße nach Gaza zum Tel el Ujul vorgehen sollte und dabei in den dortigen Sanddünen die linke Flanke der 52. Division decken sollte. Zur Verstärkung wurde entlang des Wadi Ghazee die neu zugeteilte 74. Yeomanry-Division als Reserve bereitgestellt. Um 5.00 Uhr früh setzte starkes englisches Artilleriefeuer auf Gaza ein, nötige Luftaufklärung wurde wegen des Einsatzes von Giftgas zunächst untersagt. In der Morgendämmerung griffen mehrere Tanks gegen den Mansura Grat an, das Gelände erwies sich wenig geeignet und sie wurden von der osmanischen Artillerie niedergekämpft. Zwei Tanks, die den Angriff der 163. Brigade unterstützten, begannen um 4.30 Uhr ihren Vormarsch gegen den Dumb-bell Hill, der führende Tank wurde von drei Granaten getroffen und außer Gefecht gesetzt. Die 53. Division (General S. F. Mott) begann ihren Vormarsch gegen Tel el Ujul erst um 7.15 Uhr, 15 Minuten bevor die 52. Division angriff. Gegen 8.00 Uhr war der allgemeine Infanterieangriff im Gange, auch Kriegsschiffe griffen von See her mit schweren Kalibern Gaza und den feindbesetzten Dünenabschnitt an. Beiderseits der Straße nach Gaza griff die 52. Division an, die 54. Division wandte sich gegen die südöstlich von Gaza stehende mittlere Gruppe der Türken. Als die britische Infanterie die vorderen feindlichen Stellungen erreichte, fand man sie intakt und noch voll bemannt, das Giftgas war wirkungslos geblieben. Die britischen Wetterberichte zeigten besonders starke Böen an; wahrscheinlich hat sich das Giftgas in die Luft verflüchtigt, noch ehe es am Boden zur Wirkung kommen konnte. Gegen die Negev-Wüste schützte die Desert Column, die bei Tell ell Scheria und gegen die Höhen bei Atawineh und Hareira Deckung nach Osten gewährte. Generalmajor Chetwode sollte am rechten Flügel vor dem Hareira-Höhenzug die feindlichen Kräften nur angreifen, um sie zu binden, sich aber sonst zurückzuhalten. Die Kavallerie ging nur zögernd gegen den rechten Flügel der linken osmanischen Flügelgruppe (16. Division und 3. Kavallerie-Division) vor.", "section_level": 2}, {"title": "18. April.", "content": "Von der 53. Division an der Küste bis zum rechten Flügel der Desert Column war der Angriff vor der etwa 16 Kilometer breiten osmanischen Verteidigungslinie festgelaufen, die von gut verborgenen Geschützen gestärkt wurde. Am 18. April festigte die englische Infanterie ihre neuen Positionen. Artilleriebeschuss der feindlichen Stellungen vom Land und Meer her verschaffte den Truppen Zeit, um die osmanischen Stellungen vor Gaza und Hareira niederzuhalten. Im Laufe des Tages wurde der rechte Flügel der „Eastern Force“ durch die Imperial Mounted Divisionen und die Camel Brigade verstärkt worden. Der nötige Nachschub von Munition und Wasser wurde über den Wadi Ghuzzee in die vorderen Linien gebracht, um den Angriff am nächsten Tag zu erneuern. Die rechte Flanke des E. E. F. wurde weiterhin von der Australian Mounted Division gedeckt, die aber in den neuen Stellungen durch heftigen Beschuss schwere Verluste erlitt.", "section_level": 2}, {"title": "19. April.", "content": "Die Eastern Force führte mit zwei Infanteriedivisionen neue Angriffe gegen Mansura und Sheikh Abbas, die Truppen schwenken dann nach links, um Al Muntar einzunehmen. Während dieser Angriff durch fünf Tanks unterstützt, die durch das östliche Vorfeld auf Gaza durchzubrechen hatten, versuchte die 53. Division, auf der westlichen Seite mit zwei Tanks in den Sanddünen an der Küste vorwärtszukommen. Die 74. Yeomanry-Division verblieb weiterhin in Reserve. Die Anzac Mounted Division und die Imperial Mounted Division erneuerte im Osten den Angriff auf die Atawineh Redoute. Die 22. Mounted Brigade verteidigte bei Shellal und wies bis 15.00 Uhr zwei feindliche Angriffe ab. Die Lage war jetzt auf türkischer Seite so günstig, dass eine Gegenoffensive gegen den feindlichen rechten Flügel eingeleitet werden konnte. Am linken Flügel drängte die türkische 3. Kavalleriedivision erfolgreich vor, in den späteren Abendstunden folgte auch die Infanterie zum Angriff auf die sich langsam auf die Ausgangsstellung zurückziehenden Engländer. Gegen Ende des Nachmittags musste General Dobell feststellen, dass am 19. April keine Aussicht auf einen erfolgreichen Durchbruch mehr bestand. Die Berichte seiner Divisionskommandeure über den Zustand der Truppen und die geringen Munitionsreserven samt der hohen Anzahl von Verletzten bestimmten ihn, die offensiven Operationen zu beenden. Um 19.00 Uhr abends hatte die mittlere Gruppe den dritten türkischen Gegenangriff unter schweren Verlusten abgeschlagen, diese Stellungen blieben in englischer Hand. Die 53. Division hielt sich an der Küste auf Samson Ridge, die 52. Division hielt vor Outpost Hill, der Ausbau neuer Verteidigungsanlagen am Blazed Hill wurde vorgenommen. Die neue Position der 54. Division, die im offenen Gelände und im feindlichen Feuer lag, konnte nicht gehalten werden. Die Division wurde auf Sheikh Abbas zurückgenommen, wo sie an den Truppen der 74. Division Rückhalt fand. Die im offenen Gelände liegende Imperial Camel Brigade, deren rechte Flanke nach Kh. Sihan reichte, wurde um 19.45 Uhr in den Raum südwestlich von Sheikh Abbas zurückgezogen. Auch die Vorpostenlinie der Desert Column vor Dumb-bell Hill wurde näher an den rechten Flügel der 54. Division zurückgenommen. Die Front etablierte sich am Rand der Höhen von Sheikh Abbas Ridge, südlich des Wadi el Baha, bis 1,6 km nördlich von Shellal bei Hiseia.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Der Einbruch der Dunkelheit am 19. April beendete den Kampf, beide Seiten waren in Erwartung, am nächsten Tag die Schlacht zu erneuern. Obwohl mehreren Infanteriebrigaden des E.E.F. der Einbruch in die osmanischen Gräben gelungen war, waren sie durch die heftige Verteidigung des Gegners derartig geschwächt, dass sie ihre Geländegewinne bei den zu erwartenden Gegenangriffen nicht hätten halten können. Der Angriff konnte die türkische Verteidigung der Stadt Gaza nirgends ernstlich erschüttern, der Misserfolg erhöhte die Moral der Türken, die jetzt zuversichtlich waren, die Stellungen um Gaza weiterhin halten zu können. Die Türken, denen der Giftgaseinsatz überhaupt nicht bewusst geworden war, hatten zwischen 391 und 402 Tote, zwischen 1.337 und 1.364 Verwundete und zwischen 242 und 247 Vermisste. Die vergebliche Anstrengung der E.E.F. brachte Verluste von 6.325 Mann an Toten und Verwundeten. Im Einzelnen hatte die 52. Division 1.874 Mann, die 53. Division 584, die 54. Division 2.870, die Anzac Mounted Division 105, die Imperial Mounted Division 547 und die Imperial Camel Brigade 345 Mann verloren. Ein osmanischer Gegenangriff wurde für den 20. April erwartet, als deutsche Flugzeuge das Feldlager des Gegners bombardierten und sich starke türkische Kavallerieverbände bei Hareira massierten. Es gab keinen großen Schlag, aber zahlreiche lokale Angriffe. Einer dieser Angriffe, die das Wadi Sihan bedrohten, wurde allein von der Artillerie der 54. Division abgeschlagen. Im Juni 1917 wurde Murray durch General Allenby ersetzt, auch Dobell musste gehen, seine „Eastern Force“ wurde als XX Corps neu organisiert. Der operative Durchbruch der Gaza-Stellung wurde von den Engländern erst Anfang November in der folgenden Dritten Schlacht um Gaza erreicht und Anfang Dezember mit der Einnahme von Jerusalem gekrönt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Zweite Schlacht um Gaza fand im Ersten Weltkrieg an der Palästinafront statt, sie begann am 17. April 1917 und dauerte drei Tage. Die zahlenmäßig überlegenen Briten unter General Charles Dobell griffen die türkischen Stellungen südlich von Gaza frontal an. Trotz Einsatz von Giftgas, das erstmals im arabischen Raum eingesetzt wurde und einer von der Westfront gelieferten Tank-Brigade scheiterte der Angriff.", "tgt_summary": null, "id": 1740093} {"src_title": "Roman Najuch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahlrecht.", "content": "Im Gegensatz zu den anderen Ländern gibt es bei Landtagswahlen in Baden-Württemberg keine Landeslisten und keine Zweitstimme. Eine Partei kann somit ihren Spitzenpolitikern keine sicheren Listenplätze bieten. Diese müssen daher, um relativ zuverlässig ins Parlament einzuziehen, in mindestens einem der 70 Wahlkreise antreten der als Parteihochburg gilt, und dazu von den dort ansässigen Parteimitgliedern aufgestellt werden. Die Wähler in den Wahlkreisen votieren bei dieser „personalisierten Verhältniswahl ohne Listen“ mit ihrer Stimme gleichzeitig für einen Direktkandidaten sowie dessen Partei, sofern er nicht als Einzelbewerber antritt, wofür 150 Unterschriften nötig sind. Ein Wahlvorschlag kann neben dem Bewerber auch einen Ersatzbewerber enthalten, der später ggf. als Nachrücker in das Parlament einzieht. Die jeweiligen Sieger in den Wahlkreisen ziehen mit einem Direktmandat (Erstmandat) direkt in den Landtag ein. Zusätzlich werden Zweitmandate zugeteilt, so dass die Sitzverteilung das Verhältnis der Stimmen für die Parteien widerspiegelt. Berücksichtigt werden nur diejenigen Parteien, auf die mindestens 5 % der Stimmen entfallen. Die Sitze werden innerhalb einer Partei in absteigender Reihenfolge der Stimmenanteile regional auf die vier Regierungsbezirke (Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart, Tübingen) verteilt. Um diese Verhältnisse gewährleisten zu können werden im Sainte-Laguë/Schepers-Verfahren ggf. Überhangmandate vergeben. Der Landtag ist dadurch 2016 von nominell 120 Sitzen auf 143 angewachsen, wobei manche Wahlkreise nur mit dem Erstmandat vertreten sind, andere dagegen mit zwei, drei oder vier Abgeordneten (Landtagswahlkreis Heilbronn).", "section_level": 1}, {"title": "Ausgangslage.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vorherige Wahl 2016.", "content": "Die in der grün-roten Koalition den Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann stellenden Grünen wurden mit über 30 Prozent erstmals stärkste Partei bei einer Landtagswahl in Deutschland. CDU und SPD mussten deutliche Verluste hinnehmen, die SPD wurde nur viertstärkste Kraft und verlor die Regierungsbeteiligung. Klarer Gewinner der Wahl war neben den Grünen die erstmals angetretene Partei AfD, die auf Anhieb über 15 Prozent erreichte und stärkste Oppositionspartei wurde. Die FDP gewann leicht hinzu, die Linke verpasste den Einzug in den Landtag erneut deutlich. Da die Verluste der SPD keine Fortsetzung der grün-roten Koalition erlaubte formierte sich die auf Landesebene erste grün-schwarze „Kiwi“-Koalition der Grünen mit der CDU als Juniorpartner. Die Regierung besetzte zunächst 89 der 143 Mandate im Landtag, das Kabinett Kretschmann II wurde am 12. Mai 2016 vereidigt.", "section_level": 2}, {"title": "Bisher im Landtag vertretene Parteien.", "content": "Die AfD-Fraktion hatte ursprünglich 23 Sitze, Ende 2019 bedingt durch fünf Austritte noch 18. Eine Abgeordnete trat später der CDU-Fraktion bei, womit die SPD drittstärkste Fraktion vor der AfD wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die nächste Landtagswahl in Baden-Württemberg wird die Wahl zum 17. Landtag von Baden-Württemberg sein und findet bei regulärem Ablauf der fünfjährigen Legislaturperiode am 14. März 2021 statt.", "tgt_summary": null, "id": 992664} {"src_title": "Citrus (Manga)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wilhelm von der Emde absolvierte, unterbrochen durch den Wehrdienst, von 1940 bis 1948 sein Studium an der Technischen Hochschule Hannover in der Fachrichtung Bauingenieurwesen. Von 1949 bis Ende 1952 war er Mitarbeiter im Ingenieurbüro von Dietrich Kehr, von 1953 bis 1958 Assistent und Oberingenieur am Institut für Siedlungswasserwirtschaft der Technischen Hochschule in Hannover (Leitung: Dietrich Kehr), wo er am 10. Juli 1957 promoviert wurde. In seiner Dissertation fasste er den damaligen Stand der Methodik zur Bemessung von Abwasserreinigungsanlagen zusammen und beschrieb eine neue Vorgehensweise, die in leicht modifizierter Form bis heute verwendet wird, um den Sauerstoffverbrauch und die Überschussschlammproduktion von Belebungsanlagen zu berechnen. In den anschließenden Jahren (1958–1964) arbeitete er als Leiter der Abteilung Kläranlagen an der Stadtentwässerung Hamburg. Überlappend (von 1960 bis 1964) war er als Lehrbeauftragter der Technischen Hochschule Braunschweig tätig und hielt ab April 1961 auch Vorlesungen an der Technischen Hochschule Delft. Bei einem Aufenthalt in England (Manchester) lernte er persönlich William T. Lockett, einen der Erfinder des Belebtschlammverfahrens, kennen. Lockett hatte 1914 gemeinsam mit Edward Ardern das auf den Arbeiten von Gilbert John Fowler basierende Belebungsverfahren erfunden. 1960 wurde auf Anregung durch die World Health Organisation (WHO) und der Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) unter Mitwirkung der TU Delft und der Netherlands Universities Foundation for International Cooperation (Nuffic) der „European Course in Sanitary Engineering“, heute IHE Delft (UNESCO-IHE) ins Leben gerufen. Wilhelm von der Emde war ab 1962 hauptamtlicher Dozent dieser Forschungs- und Bildungseinrichtung, bis er 1964 dem Ruf an die Technische Hochschule Wien (heute: Technische Universität Wien) folgte. Dort gründete er das Institut für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (heute: Institut für Wassergüte und Ressourcenmanagement), das er vom 1. Oktober 1964 bis zu seiner Emeritierung am 1. Oktober 1987 leitete.", "section_level": 1}, {"title": "Leistungen.", "content": "Während seiner Tätigkeit bei der Hamburger Stadtentwässerung war er maßgeblich an der Planung des Klärwerkes Köhlbrandhöft, der ersten Großanlage mit Hochlastbiologie, beteiligt. In den späten 1960er Jahren plante Wilhelm von der Emde gemeinsam mit Rolf Kayser (später Inhaber des Lehrstuhls für Siedlungswasserwirtschaft an der TU Braunschweig) die Kläranlage Blumental in Wien, die 1969 in Betrieb ging. Diese Anlage fand große internationale Beachtung, da sie weltweit zu den ersten Großanlagen gehörte, die auf biologischem Weg nicht nur organische Verunreinigungen, sondern im selben Becken auch Stickstoffverbindungen weitgehend entfernen konnten. Auch wesentliche Teile des funktionellen Konzepts der späteren Hauptkläranlage Wien, sie ging 1980 in Betrieb und wurde 2005 erweitert, fußen auf den Arbeiten von Wilhelm von der Emde. Von der Emde erkannte sehr früh, dass die Ziele des Gewässerschutzes nur erreicht werden können, wenn eine Verschmutzung durch Industrieabwässer weitgehend vermieden wird. Das Institut befasste sich daher unter seiner Leitung intensiv mit der Reinigung und Entsorgung der Abwässer aus Leder-, Zellstoff- und Zucker-Produktion und der Chemischen Industrie, die für einen wesentlichen Teil der Belastung der Gewässer in Österreich verantwortlich waren. Dabei wurden vielfach neue Verfahren der Abwasserreinigung vom Laborversuch bis zum Betrieb der großtechnischen Anlagen entwickelt. Ein typisches Beispiel dafür ist das in den 1980er Jahren erarbeitete Verfahren zur Reinigung der aus der Zitronensäureherstellung stammenden Abwässer der Firma Jungbunzlauer in Pernhofen (Niederösterreich). Zentraler Teil dieser Problemlösung ist die anaerobe Vorreinigung der konzentrierten Abwässer, die in einem aufwärts durchströmten Schlammbettreaktor mit Drehverteiler (EKJ-Reaktor) erfolgt. Diese Vorrichtung wurde gemeinsam mit seinem Nachfolger an der TU Wien, Helmut Kroiss, 1983 auch patentiert. Im Bereich Flussgebietsmanagement erforschte Wilhelm von der Emde den Zusammenhang zwischen Abwasserreinigung und Wassergüte. Die Ergebnisse führten in der Praxis zu einem verbesserten Gewässerschutz und einer erheblichen Steigerung der Gewässergüte, nicht nur in Österreich. Beispielsweise das „Donaugutachten“, dessen Inhalte zu der die biologische Abwasserreinigung in Österreich rechtlich verankernden „Donauverordnung“ führten. Ebenso exemplarisch waren die Arbeiten von Wilhelm von der Emde und seinem Team in Bezug auf die Bekämpfung und Vermeidung der Eutrophierung von Gewässern. Schwerpunkte waren hier die Vermeidung von Phosphoreinträgen in den Bodensee und Neusiedlersee. Die angeregten und getätigten Maßnahmen waren äußerst erfolgreich und gelten international als ein Meilenstein im Bereich des Gewässerschutzes. Wilhelm von der Emde war Mitbegründer und Vorstandsmitglied der International Water Association (IWA) und in vielen Gremien und Ausschüssen dieser Organisation in führender Position tätig (z. B. Specialist Group on Design, Operation and Costs of Large Wastewater Treatment Plants). An der damaligen TH Wien (heute TU Wien) fand im September 1971 auf seine Anregung der „Workshop on Design – Operation Interactions at Large Treatment Plants“ statt, den er organisierte und leitete. Dabei handelte es sich um die erste Konferenz zu diesem Thema der heute weltweit aktiven IWA (damals noch: International Association on Water Pollution Research, IAWPR). Auch bei der DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, vormals ATV – Abwassertechnische Vereinigung), war Wilhelm von der Emde tätig. Dort leitete er unter anderem den ATV-Fachausschuss 2.6 „Aerobe biologische Abwasserreinigungsverfahren“ (späterer Name: DWA-Fachausschuss KA-6 „Aerobe biologische Abwasserreinigungsverfahren“). Dieses Gremium erarbeitete unter seiner maßgeblichen Mitwirkung das Regelblatt ATV-A 131 (1991), in welchem die technischen Regeln zur Wahl der zweckmäßigsten Verfahren zur Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphorelimination in Abwasserreinigungsanlagen und zur Bemessung der wesentlichen Anlagenteile und -einrichtungen zusammengestellt sind. Auf Grundlage dieses Regelwerkes wurden und werden international Kläranlagen ab einer Größe von 5.000 Einwohnerwerten bemessen, geplant und gebaut. Darüber hinaus engagierte sich Wilhelm von der Emde auf nationaler wie internationaler Ebene für die Ausbildung qualifizierten Fachpersonals für Kläranlagen. So war er führend am Aufbau des heutigen Ausbildungsprogrammes des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverbands (ÖWAV) für das Fachpersonal im Bereich Abwasserwirtschaft beteiligt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wilhelm von der Emde (* 14. Mai 1922 in Kassel; † 19. Februar 2020 in Baden/Wien) war ein deutsch-österreichischer Bauingenieur. Er war wesentlich an der Entwicklung des Belebtschlammverfahrens zur biologischen Abwasserreinigung in Kläranlagen und dem Aufbau einer Infrastruktur zur Reinigung und Entsorgung kommunaler sowie industrieller Abwässer beteiligt. Ein weiteres Feld seiner vielfältigen Tätigkeiten umfasste auch die Ausbildung von Betriebspersonal abwassertechnischer Anlagen. Er initiierte den Aufbau entsprechender Schulungsnetzwerke und wirkte an deren Organisation in leitender Position mit. Seine Arbeit lieferte zentrale Grundlagen zum Gewässerschutz und zur Erhaltung bzw. Verbesserung der Gewässergüte.", "tgt_summary": null, "id": 794998} {"src_title": "Silver Queen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Unternehmensgründung erfolgte im Jahr 1947 in San Antonio durch Bob Luby und dessen Cousin Charles R. Johnston, nachdem Luby von seinem Militärdienst als Nachrichtenoffizier aus Kalifornien nach Texas zurückgekehrt war. Zuvor hatte bereits Lubys Vater Harry die \"New England Dairy Lunch Cafeteria\" in Springfield betrieben. In den Folgejahren wurden weitere Restaurants in mehreren texanischen Städten eröffnet, unter anderem in Tyler, Harlingen, El Paso und Beaumont. Im Jahr 1959 erfolgte die Gründung einer Kapitalgesellschaft unter dem Namen \"Cafeterias, Inc.\", deren Aktien ab 1973 gehandelt wurden. Im Jahr 1981 erfolgte die Umfirmierung in \"Luby’s Cafeterias, Inc.\" und im Folgejahr wurde die Aktie zum Handel an der NYSE zugelassen. Bereits seit den Sechzigerjahren erfolgte eine Expansion auch über die Grenzen von Texas hinaus, unter anderem nach New Mexico (1966) und Oklahoma (1980). Heute existieren Standorte unter der Marke Luby’s in Texas und Mississippi. Im Jahr 2004 verlegte das Unternehmen seinen Sitz von San Antonio nach Houston. Nachdem im Rahmen der globalen Finanzkrise eine wirtschaftliche Rezession eingesetzt hatte, wurden im Jahr 2009 25 Standorte geschlossen und das Personal entlassen, um Kosteneinsparungen zu erreichen. Im Jahr 2010 erwarb Luby’s einen Großteil der Aktiva der in Austin ansässigen \"Magic Brands, LLC\", darunter die Burgerkette \"Fuddruckers\" mit 60 Standorten sowie die Kette \"Koo Koo Roo\" für insgesamt 61 Mio. US-Dollar, nachdem über das Vermögen von Magic Brands zuvor ein Insolvenzverfahren nach Chapter 11 eröffnet worden war. Im Jahr 2013 erfolgte der Kauf der Fastfood-Kette \"Cheeseburger in Paradise\". Im März 2014 eröffnete in Varese das erste \"Fuddruckers\"-Restaurant Europas; im Oktober desselben Jahres erfolgte die Expansion nach Panama. Im Jahr 2015 eröffnete ein Franchisenehmer erste \"Fuddruckers\"-Restaurants in Kolumbien. Im Juni desselben Jahres war mit Warschau der erste mitteleuropäische Markt erschlossen worden. Im November 2016 ging das Unternehmen eine Kooperation mit der texanischen Einzelhandelskette H-E-B ein, im Rahmen derer Luby's küchenfertiges, tiefgekühltes Mac & Cheese in den H-E-B-Märkten verkaufte. Diese Kooperation wurde später um weitere Produkte ergänzt. Am 3. Juni 2020 gab Luby’s bekannt, nach einem Käufer für sein operatives Geschäft (einschließlich der Immobilien) zu suchen. Mit dem Verkaufserlös sollen zunächst bestehende Schulden beglichen werden; der verbleibende Erlös soll an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Zuvor hatte das Unternehmen bereits die Hälfte der Mitarbeiter in der Verwaltung beurlaubt, den verbleibenden Mitarbeitern und Führungskräften die Gehälter um jeweils 50 % gekürzt und mehrere Restaurants geschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Luby’s Inc. ist ein US-amerikanischer Betreiber und Franchisegeber von Schnellrestaurants der Marken \"Luby’s\", \"Fuddruckers\", \"Cheeseburger in Paradise\" und \"Luby’s culinary services\", der mit seinen Verkaufsstätten in mehreren Bundesstaaten der USA, sowie Kanada, Mexiko, Panama und Puerto Rico vertreten ist.", "tgt_summary": null, "id": 468087} {"src_title": "Vanessa Taylor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre.", "content": "Hinton ging in seiner Geburtsstadt Chicago auf die High School. Ab 1980 besuchte er die Northwestern University, wo er für das Collegefottballteam zunächst auf der Position des Tight Ends spielte. Erst ab 1982 spielte er als Offensive Tackle.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Baltimore/ Indianapolis Colts.", "content": "Hinton wurde im NFL Draft 1983 in der ersten Runde an vierter Stelle von den Denver Broncos ausgewählt. Später wurde er zusammen mit dem Quarterback Mark Herrmann und dem Erst-Rundenpick des nächsten Draftes zu den Baltimore Colts getradet. Als Gegenleistung erhielten die Broncos den topgedrafteten John Elway. In seiner ersten Saison wurde Hinton auf der Position des linken Offensive Guard eingesetzt. Er absolvierte jedes Spiel in seiner Rookiesaison. Ab 1985 wurde er als linker Tackle eingesetzt. Zwischen 1983 und 1989 absolvierte Hinton 94 Spiele für die Colts und wurde sechs Mal in den Pro Bowl gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Atlanta Falcons.", "content": "Zur Saison 1990 wechselte Hinton zu den Atlanta Falcons. In seiner ersten Saison für die Falcons wurde er als rechter Tackle eingesetzt. 1991 wurde er zum siebten Mal in den Pro Bowl gewählt. 1993 spielte er eine Saison als rechter Guard für die Falcons.", "section_level": 2}, {"title": "Minnesota Vikings.", "content": "Hinton wechselte zur Saison 1994 zu den Minnesota Vikings, wo er in seiner ersten Saison für die Vikings auf der Position des rechten Tackles alle 16 Saisonspiele absolvierte. In seiner zweiten Saison kam er nur auf vier Einsätze. Nach der Saison trat er vom aktiven Football zurück.", "section_level": 2}, {"title": "Nach der NFL.", "content": "Hinton ist Besitzer von zwei Weinfachhandelläden in Johns Creek, Georgia und Sandy Springs, Georgia.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christopher Jarrod Hinton (* 31. Juli 1961 in Chicago, Illinois) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Offensive Tackles. Er spielte in seiner Karriere bei den Indianapolis Colts, den Atlanta Falcons und den Minnesota Vikings in der National Football League.", "tgt_summary": null, "id": 1363825} {"src_title": "A Year Toward Tomorrow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Maschine wurde während des Zweiten Weltkriegs ab 1940 auf Bitte des britischen Geheimdienstes in den Vereinigten Staaten durch den kanadischen Elektroingenieur Benjamin deForest Bayly entwickelt, ab 1943 in Dienst gestellt und ab 1944 vom \"HMGCC (His Majesty’s Government Communications Centre)\" in Hanslope Park nahe Milton Keynes gefertigt. Sie war eine verbesserte Weiterentwicklung der Telekrypton, einer um 1933 von der amerikanischen \"Western Union Telegraph Company\" entwickelten Vorläuferin. Im Gegensatz zu dieser, wurden bei der Rockex durch Bayly einige kryptographische Schwächen ausgemerzt, beispielsweise auf die Übertragung von Wagenrücklauf, Zeilenvorschub und Buchstaben-Ziffernumschaltung verzichtet. Der Geheimtext der Rockex bestand ausschließlich aus den 26 Buchstaben des lateinischen Alphabets. Dies gestatte die einfache Übertragung der verschlüsselten Fernschreiben über die kommerziellen Kommunikationsnetze. Die Bestandteile der Rockex wurden durch die Teletype Corporation, einem damaligen amerikanischer Hersteller von Fernschreibern, aus Chicago geliefert. Eingesetzt wurde die Rockex ab 1943 im transatlantischen Nachrichtenverkehr zwischen den kriegsverbündeten USA und Kanada einerseits und dem Vereinigten Königreich andererseits. Die erste Rockex-Verbindung über den Atlantik wurde durch die \"British Security Coordination (BSC)\" zwischen \"Camp X\" bei Whitby am Ontariosee und \"Station X\" im britischen Bletchley eingerichtet. Kurz darauf wurden weitere Rockex-Verbindungen zwischen New York beziehungsweise Washington und London installiert, über die in den Jahren 1943 und 1944 praktisch der komplette geheime Nachrichtenaustausch zwischen dem britischen \"Secret Intelligence Service (SIS)\" beziehungsweise der \"Government Code and Cypher School (GC&CS)\" und dem amerikanischen \"Combined Chiefs of Staff (CCS)\" hochsicher abgewickelt wurde. Nachfolgerin der Rockex war ab der frühen 1960er-Jahre die Noreen (BID/590).", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rockex (auch: ROCKEX), britische BID-Gerätebezeichnungen BID/08/05, BID/08/06, BID/08/07 und BID/08/08, war eine amerikanisch-britische Schlüsselmaschine zur Verschlüsselung von Fernschreiben, die das kryptographisch sichere Einmalschlüssel-Verfahren (, kurz: \"OTP\") nutzte.", "tgt_summary": null, "id": 1013752} {"src_title": "Roy Stolk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Er wurde im 16. Jahrhundert vom Clan Turnbull aus \"Barnhills\", berüchtigten Border Reivers und Besitzer des nahegelegenen \"Barnhills Tower\" mit dem zugehörigen Bauernhof, errichtet. 1545, während des Rough Wooing, brannten die vom Earl of Hertford geführten Truppen den „Mantoncrake“ oder „Mynto Crag“ nieder. Die Burg soll ihren ungewöhnlichen Namen (dt.: Fette-Lippen-Burg) von der Gewohnheit der Hausbewohner erhalten haben, Gäste mit weniger Diskretion zu grüßen, als es damals als höflich angesehen wurde. Eine der „Annehmlichkeiten“ eines Besuchs auf Fatlips Castle soll gewesen sein, dass „jeder Herr das unwiderrufliche Privileg hatte, eine der Damen zu küssen, wenn er in die Ruine eintrat“. 1705 erwarb Sir \"Gilbert Eliot\" aus der Familie der späteren Earls of Minto die Burg. 1857 wurde sie außen umfangreich restauriert; das Innere ließ Sir Robert Lorimer in den Jahren 1897–1898 als Jagdschloss und Privatmuseum ausbauen. Das Gebäude wurde bis in die 1960er-Jahre genutzt. Anschließend war es aber wieder in schlechtem Zustand; es gab aber Vorschläge für dessen Zukunft gibt, insbesondere vom Landmark Trust. Am 18. November 2011 wurde bekanntgegeben, dass eine grundlegende Restaurierung des Gebäudes durchgeführt werden sollte; die Arbeiten sollten 2013 abgeschlossen sein. Mitte 2013 waren die Dachstube, die Brüstung und das Dach renoviert. Historic Scotland hatte ehemals Fatlips Castle als historisches Bauwerk der Kategorie B gelistet und es gilt als Scheduled Monument.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Der rechteckige Turm misst 8,15 Meter in Nord-Süd-Richtung und 9,84 Meter in Ost-West-Richtung. Er hat vier Vollgeschosse und ein Dachgeschoss. Letzteres ist von einem Brüstungsweg aus dem 19. Jahrhundert umgeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Fatlips Castle ist ein Peel Tower in der schottischen Grafschaft Roxburghshire (heute Teil der Verwaltungseinheit Scottish Borders). Er liegt auf dem Kamm des Höhenzuges \"Minto Crags\", oberhalb des River Teviot.", "tgt_summary": null, "id": 1566533} {"src_title": "Zweites Manifest", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Nachdem die DC-9 Columbus in Ohio passiert hatte, bekam die Flugbesatzung die Freigabe zum Sinken von Flugfläche 200 (ca. 20.000 Fuß (6100 m) über dem Meeresspiegel) auf 3000 Fuß (910 m). Die Beechcraft flog in VMC-Bedingungen ohne Kontakt mit der Flugsicherung. Die DC-9 befand sich im Kontrollbereich von Dayton Radar Approach Control und ihre Piloten wurden 18 Sekunden vor der Kollision auf unkontrollierten Sichtflugverkehr voraus und leicht nach rechts in einer Entfernung von etwa einer Meile hingewiesen. Die Crew bestätigte den Hinweis. Auf einer Höhe von 4500 Fuß (1370 m) kollidierte die DC-9 mit der Beechcraft. Zum Zeitpunkt der Kollision flog die DC-9 mit einer Geschwindigkeit von 323 Knoten (etwa 600 km/h) in südwestlicher Richtung. Die vordere rechte Seite der DC-9 traf die linke Seite der Beechcraft und zerstörte das zweimotorige Privatflugzeug, wobei Teile davon in den vorderen Rumpfteil der DC-9 eindrangen und deren Flugsteuerung beschädigten. In der Folge stürzten beide Flugzeuge ab. Alle fünfundzwanzig Insassen an Bord der DC-9 sowie der Pilot der Beechcraft wurde bei dem Unfall getötet.", "section_level": 1}, {"title": "Ursache.", "content": "Zum Zeitpunkt des Unfalls herrschten Sichtflugbedingungen mit dünnen Wolken bei einer Sicht von sechs bis sieben Meilen (zehn bis elf Kilometer) und damit mehr als doppelt so viel wie die von den Sichtflugregeln vorgeschriebenen drei Meilen. Nach Sichtflugregeln mussten die Piloten der beiden Flugzeuge einander sehen und ausweichen. Zusätzlich sagte der Fluglotse aus, dass er die Beechcraft auf seinem Radar bis 22 Sekunden vor der Kollision nicht gesehen habe. Andere Fluglotsen sagten aus, dass in der Nähe des Unfallortes kleine Flugzeuge nur schlecht vom Radar erfasst wurden. Die amerikanische Sicherheitsbehörde NTSB untersuchte den Unfall und stellte fest, dass wegen der hohen Geschwindigkeit der DC-9 deren beide Piloten das andere Flugzeug nicht rechtzeitig genug sahen, um einen Unfall verhindern zu können.", "section_level": 1}], "src_summary": "Trans-World-Airlines-Flug 553 war der Flug einer Douglas DC-9-15 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen \"N1063T\" der Trans World Airlines. Sie flog am 9. März 1967 vom Greater Pittsburgh Airport zum Flughafen Dayton in Ohio. Im Anflug auf Dayton, etwa 47 km vom Flughafen entfernt, kollidierte das Flugzeug in der Nähe von Urbana mit einer Beechcraft Baron. Bei dem Unfall gab es keine Überlebenden.", "tgt_summary": null, "id": 31294} {"src_title": "Damn Yankees (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Nationalpark wurde am 15. Mai 1972 als Iriomote-Nationalpark gegründet. Am 1. August 2007 wurde der Park um die Ishigaki-jima Inselregion erweitert und daher in Iriomote-Ishigaki-Nationalpark umgetauft. Die erweiterte Fläche betrug 20.569 ha an Land und 52.097 ha auf See. Am 27. März 2012 wurde die Landfläche noch einmal auf 21.958 ha und die Meeresfläche auf 69.718 ha erweitert. Fast das gesamte Gebiet der Insel Iriomote wurde am 15. April 2016 zum ausgewiesenen Gebiet erklärt, und das Gebiet wurde zudem durch die Ausweitung der Meeresparkgebiete und die Ausweisung der Sagaribana-Gemeinde auf der Hirakubo-Halbinsel im nördlichen Teil der Insel Ishigaki erweitert. Die Landfläche des Nationalparks betrug anschließend 40.653 ha und die Meeresfläche 81.497 ha und somit die Gesamtfläche 122.150 ha. Für die Verwaltung des Parks ist das japanische Umweltministerium zuständig. Die Insel Iriomote-jima wurde zuletzt gemeinsam mit den weiter nordöstlich gelegenen Inseln Amami-Oshima, Tokunoshima und dem nördlichen Teil Okinawas als Kandidat für den Status Weltnaturerbe vom japanischen Umweltministerium dem Welterbekomitee der UNESCO vorgeschlagen. Bei erfolgreicher Nominierung wäre dies das fünfte Gebiet innerhalb Japans, das als Welterbe ausgezeichnet wird (Stand: Juli 2017)", "section_level": 1}, {"title": "Parkgebiet.", "content": "Der Großteil der Landfläche liegt auf den beiden namensgebenden Hauptinseln Iriomote-jima im Westen und Ishigaki-jima im Osten, die zu den Yaeyama-Inseln gehören. Zusätzlich sind in den Park noch die kleineren Inseln Kuroshima, Kamiji-jima, Shimoji-jima, Kohama-jima, Kayama-jima und Taketomi-jima eingeschlossen, die sich im Bereich der Sekiseishoko-Lagune zwischen beiden Hauptinseln befinden, sowie die Inseln Hatoma-jima im Norden und Hateruma-jima und Nakanougan-jima im Süden.", "section_level": 1}, {"title": "Flora und Fauna.", "content": "Als südlichster der japanischen Nationalparks liegt der Iriomote-Ishigaki-Nationalpark bereits in der subtropischen Klimazone und ist zu etwa 80 % mit dichtem sub-tropischen Wald bedeckt. Die Ökosysteme im Park umfassen immergrüne Bergwälder, bewaldete Sumpfgebiete an den Küsten, sowie den größten Mangrovenwald und das größte Korallenriff Japans. Die vielseitige Natur bietet Lebensraum für unterschiedlichste Tier- und Pflanzenarten. In den Wäldern finden sich Baumarten wie Eichen (\"Quercus miyagii\") und Scheinkastanien (\"Castanopsis sieboldii\"), während in den Mangrovenwäldern Baumarten wie \"Rhizophora mucronata\" und \"Heritiera littoralis\" und an den Küstengebieten Schraubenpalmen (\"Pandanus odorifer\") und Hibiskus wachsen. Die Insel Iriomote ist die kleinste Insel der Welt, auf der Wildkatzen leben. Die Iriomote-Katze, eine nur auf dieser Insel vorkommende Unterart der Bengalkatze, ist mit vermutlich weniger als 100 erwachsenen Tieren auf der Roten Liste der IUCN als \"vom Aussterben bedroht\" eingestuft. Weitere endemische Tierarten sind die ebenfalls \"stark gefährdete\" Eidechsenart \"Takydromus dorsalis\" und \"gefährdete\" Skink-Art \"Plestiodon kishinouyei\". Die südlichen Ryūkyū-Inseln sind auch Lebensraum für die seltene Greifvogelart \"Spilornis cheela perplexus\" (Schlangenweihe). Auf den Wasserflächen des Nationalparks bieten die Korallenriffe der Sekiseishoko-Lagune eine Artenvielfalt, die mit über 360 verifizierten Korallenarten sogar mit dem Great Barrier Reef (ca. 360 Stein- und 80 Weichkorallenarten) vergleichbar ist. Doch wie dort geht auch hier diese Vielfalt inzwischen zurück, da beide Riffe aufgrund steigender Wassertemperaturen stark von Korallenbleiche betroffen sind. Insgesamt sind laut einer Untersuchung des Japanischen Umweltministeriums aus dem Jahr 2017 ca. 70 Prozent der Korallen in der Sekiseishoku-Lagune vom Ausbleichen betroffen.", "section_level": 1}, {"title": "Naturschutz.", "content": "Der Nationalpark ist mit der IUCN-Schutzkategorie II klassifiziert. Zum Schutz insbesondere der vom Aussterben bedrohten Iriomote-Katzen gibt es auf den Straßen der Inseln strenge Geschwindigkeitsbegrenzungen. Zudem findet man zusätzlich Gräben an den Straßenrändern und zahlreiche Warnhinweise. Verwundete und kranke Tiere werden behandelt und falls möglich wieder ausgewildert. Eine Bedrohung für viele Tiere wie auch für das gesamte Ökosystem stellen eingeführte invasive Tierarten wie die der Aga-Kröte und der Grüne Leguan dar. Daher werden Gegenmaßnahmen getroffen um eine Ausbreitung zu verhindern und fortlaufende ökologische Studien durchgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Aktivitäten.", "content": "Das Parkgebiet bietet eine Vielzahl an Freizeitaktivitäten. Die vielen Strände und das Korallenriff der Sekiseishoku-Lagune eignen sich zum Baden, Schnorcheln und Gerätetauchen. Es werden Flussfahrten zu den Mangrovenwäldern angeboten. Des Weiteren sind beispielsweise Wanderungen und Kanufahrten beliebt. Pro Jahr haben zuletzt (2013) 1.990.000 Personen den Nationalpark besucht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Iriomote-Ishigaki-Nationalpark (jap., \"Iriomote-Ishigaki Kokuritsu Kōen\") ist der südlichste Nationalpark Japans. Die Land- und Wasserflächen des Parks liegen im Gebiet der Yaeyama-Inseln im Ostchinesischen Meer, innerhalb der Präfektur Okinawa. Namensgebend sind die beiden Hauptinseln Iriomote und Ishigaki. Der Nationalpark wurde 1972 gegründet und mehrfach erweitert.", "tgt_summary": null, "id": 2177263} {"src_title": "US Poker Open 2018", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verfahrensprinzip.", "content": "Zwischen dem Werkstück und der Elektrode brennt ein Schweißlichtbogen, der Temperaturen von 4500 bis 5000 Kelvin erreicht. Dies ist deutlich mehr als die Flamme beim Gasschmelzschweißen (3400 Kelvin), aber deutlich weniger als beim Plasmaschweißen mit 20.000 Kelvin. Da der Lichtbogen auf eine viel kleinere Fläche wirkt als die Flamme beim Gasschmelzschweißen, ist die Leistungsdichte beim Lichtbogenhandschweißen deutlich höher, was viel höhere Schweißgeschwindigkeiten ermöglicht. Das Werkstück wird mit dem einen Pol einer Schweißstromquelle verbunden, die Elektrode mit dem anderen Pol. Meist wird die Elektrode negativ gepolt, das Verfahren funktioniert jedoch auch bei Wechselstrom (außer bei basisch umhüllten Elektroden) und mit positiver Polung der Elektrode. Der Lichtbogen schmilzt sowohl den Grundwerkstoff der Werkstücke, als auch die Elektrode. Diese fungiert somit gleichzeitig als Zusatzwerkstoff, der zusammen mit dem aufgeschmolzenen Grundwerkstoff das Schmelzbad und die spätere Schweißnaht bildet. Der Werkstoffübergang von der Elektrode in die Schmelze erfolgt immer in Form von Tropfen. Dieses Prinzip wenden auch das UP-Schweißen und das Schutzgasschweißen an, allerdings mit Drahtelektroden, die nicht umhüllt sind. Besondere Bedeutung beim Lichtbogenhandschweißen hat die Umhüllung der Stabelektroden; nackte Elektroden und Kohleelektroden wurden nur in der Anfangszeit des Verfahrens genutzt. Die Umhüllung bildet Schutzgase, die die Schmelze umströmen und so vor der Umgebungsluft abschirmen, und bildet auch Schlacke. Diese ist leichter als die Schmelze und schwimmt daher oben auf und schützt sie so ebenfalls vor der Umgebung. Außerdem kühlt dadurch die Schmelze und erstarrte Naht langsamer ab. Die Zündung des Lichtbogens erfolgt durch die sogenannte Kontaktzündung, bei der die Elektrode das Werkstück berührt (streifen oder tupfen). Dabei fließt wegen des Kurzschlusses ein sehr hoher Strom, der die Elektrode an der Spitze schmilzt und den Lichtbogen zündet. Die Länge des Lichtbogens entspricht etwa der Dicke der Elektrode (1,5 bis 6 mm, Teils bis 8 mm). Die verwendeten Schweißstromquellen haben fallende Kennlinien, sodass der Strom unabhängig von der Länge des Lichtbogens ist.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungsbereiche, Produktivität, Flexibilität.", "content": "Das Lichtbogenhandschweißen ist ein relativ unproduktives und langsames Verfahren. Es ist aber sehr einfach und flexibel. Außerdem sind die Anschaffungskosten für die benötigte Ausrüstung gering, sodass es vor allem in Werkstätten und auf Baustellen genutzt wird. Hinsichtlich der Produktivität übertrifft es nur das Gasschmelzschweißen. Dafür ist es sehr flexibel und eignet sich für sehr viele Anwendungsfälle. Es ist zwar auf elektrische Energie angewiesen, diese kann aber auf Baustellen auch mit Generatoren erzeugt werden und muss nicht aus dem Netz bezogen werden. Es ist für alle Schweißpositionen (Überkopf, fallend etc.) und viele Werkstoffe geeignet. Durch geeignete Wahl der Umhüllung und des Kerndrahtes kann die metallurgische Zusammensetzung der Schweißnaht gezielt beeinflusst werden. Mit basisch umhüllten Elektroden sind Schweißnahtqualitäten (insb. Festigkeiten) zu erreichen, die die von anderen Verfahren übertreffen. Es sind auch schlecht zugängliche Fügestellen mit dem Elektrohandschweißen relativ gut zu erreichen. Der Einfluss von Wind auf die Schutzwirkung der Schutzgase und Schlacke ist relativ gering, sodass es auf Baustellen gut eingesetzt werden kann. Es lässt sich sogar unter Wasser einsetzen, was beispielsweise bei Reparaturen von Schiffen oder Bohrinseln genutzt wird. Die wichtigsten Anwendungsgebiete sind der Stahlbau der Hochbau und der Maschinenbau sowie die Herstellung von Großgeräten, Brücken, Behältern, Apparaten und Rohren. Nachteilig ist die geringe Abschmelzleistung des Verfahrens, die zu langen Bearbeitungszeiten führt. Die Mindestblechdicke liegt je nach Literaturangabe bei 1 mm, 1,5 mm oder 2 mm. Bei geringeren Dicken fällt die Schmelze durch die Fuge. Nach oben hin sind beliebige Dicken prinzipiell schweißbar durch anbringen mehrerer Lagen, ab Dicken von 20 mm bis 25 mm werden in der Praxis nur noch deutlich produktivere Verfahren eingesetzt (Elektronenstrahlschweißen, UP-Schweißen). Außerdem hängt die Qualität der Schweißnaht wie bei allen manuellen Schweißverfahren vom Schweißer ab und ist nicht konstant.", "section_level": 1}, {"title": "Werkstoffspektrum.", "content": "Das Lichtbogenhandschweißen ist für alle Stähle geeignet die grundsätzlich schweißgeeignet sind. Dazu zählt auch Stahlguss. Gusseisen lässt sich als Warmschweißung mit einer Vorerwärmung auf 600 °C bearbeiten. Für die meisten anderen Werkstoffe ist es nur noch bedingt geeignet. Aluminium, Kupfer und die hochreaktiven Werkstoffe Titan, Tantal, Zirkonium und Molybdän lassen sich viel besser mit dem WIG-Schweißen oder dem Plasmaschweißen bearbeiten, da die Gasaufnahme hierbei deutlich geringer ausfällt. Auch bei Nickel wird das Lichtbogenhandschweißen nur selten angewandt. Für Kupfer und Nickel ist es grundsätzlich geeignet, während es bei Aluminium zu Problemen kommt.", "section_level": 1}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "Die Kosten für die benötigte Ausrüstung fallen gering aus. Dazu zählt die Elektrodenzange, die Kabel und eine Schweißstromquelle. Es kann sich dabei um einen Transformator oder einen Gleichrichter handeln. Die benötigten Stromstärken liegen bei 20 bis 500 Ampere bei Lichtbogenspannungen von 15 bis 35 Volt. Auf Baustellen werden wegen des geringen Gewichts vor allem Schweißinverter genutzt. Möglich sind auch rotierende Umformer mit Generator. Diese können netzunabhängig betrieben werden. Die Stromquellen müssen eine fallende Kennlinie aufweisen damit die Stromstärke im Lichtbogen annähernd konstant bleibt, unabhängig von seiner Länge. Mit Transformatoren die Wechselstrom liefern, können keine basisch umhüllten Elektroden verwendet werden, da der Lichtbogen beim Nulldurchgang des Stromes erlischt. Die Ausrüstung für den Arbeitsplatz besteht aus der Schutzkleidung gegen Spritzer, Wärme, UV-Strahlung und Rauch und besteht aus einem Schutzschirm oder Helm, Handschuhen, schwer entflammbarer Kleidung und speziellen Schuhen die nicht elektrisch Leiten. Zur Entfernung der Schlacke wird ein Schlackenhammer und eine Drahtbürste genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Stabelektroden.", "content": "Die beim Lichtbogenhandschweißen verwendeten Elektroden sind die Stabelektroden. Sie schmelzen während des Schweißens ab und dienen somit auch als Zusatzwerkstoff. Sie sind immer mit verschiedenen Materialien umhüllt, die zahlreiche Aufgaben übernehmen. Die Längen liegen zwischen 250 mm und 450 mm. Die Dicken liegen bei 1,5 mm bis 6 mm, selten auch bis 8 mm. Dicke Elektroden ermöglichen einen höheren Strom und somit eine höhere Leistung. Die Umhüllung soll Durch eine geeignete Umhüllung kann das Verfahren daher an viele Anwendungsfälle und Werkstoffe angepasst werden. Die wichtigsten Umhüllungen sind die folgenden:", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitstechnik.", "content": "Die genaue Arbeitsweise ist von vielen Faktoren abhängig. Dazu zählen die Art der Elektrode, der Grundwerkstoff, die Stromart, die Schweißposition, die Nahtform und der Nahtaufbau. Die Naht soll möglichst gleichmäßig sein, da dadurch fehlerhafte Nähte vermieden werden. Dickere Bleche werden mit der Pendeltechnik geschweißt, bei der die Spitze des Stabes eine halbkreisförmige Bewegung ausführt, um über die gesamte Dicke des Bleches den Werkstoff aufzuschmelzen. Bei dünneren Blechen wird die Zugraupentechnik eingesetzt. Hier bewegt sich die Elektrode nur entlang der Fuge. Der Schweißer vollführt eine schleppende Bewegung, bei der die Elektrode bei winkelförmig zueinander stehenden Teilen unter einem Winkel von etwa 45° gegenüber dem Blech, etwa mittig zwischen den Teilen, über der Fuge gehalten wird. Bei in einer Ebene zueinander stehenden Teilen wird die Elektrode deutlich steiler gehalten. Gelegentlich wird eine schiebende Bewegung in Richtung der Schmelze vollführt sodass die Zugraupen entstehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Lichtbogenhandschweißen, auch Elektrodenschweißen oder E-Handschweißen ist eine manuelle Variante des Lichtbogenschweißens, das zum Schmelzschweißen zählt. Bei diesem Schweißverfahren brennt ein Lichtbogen zwischen dem Werkstück und einer Elektrode, die dabei abschmilzt und somit gleichzeitig als Zusatzwerkstoff dient. Es werden Stabelektroden verwendet, deren Umhüllung zahlreiche Aufgaben im Prozess übernimmt. Vor allem bildet die abbrennende Umhüllung Schutzgase und Schlacke, die die Schmelze vor chemischen Reaktionen mit der Umgebungsluft schützen. Es handelt sich um eines der ältesten und einfachsten Schweißverfahren, das sehr flexibel ist, aber relativ unproduktiv, sodass es eher selten genutzt wird. ", "tgt_summary": null, "id": 1505941} {"src_title": "Cyclopropancarbonitril", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "\"Royal Aviation\" entstand im Jahr 1991 unter dem Namen \"Royal Airlines\" als Tochterunternehmen der 1979 von Michel Leblanc gegründeten Bedarfsfluggesellschaft \"Conifair Aviation\". Ihre Basis hatte sie auf dem Flughafen Montreal-Dorval. Die Betriebsaufnahme erfolgte im April 1992 mit zunächst nur einer Boeing 727-200. Zwei weitere Boeing 727-200 stellte die Gesellschaft im Herbst 1992 in Dienst. Anfänglich flog das Unternehmen im Charterverkehr ausschließlich Ziele in Kanada und den USA an. Im Frühjahr 1994 setzte \"Royal Airlines\" sieben Boeing 727-200 ein, alle in Einklassenauslegung mit 187 Sitzplätzen, sowie zwei Großraumflugzeuge des Typs Lockheed L-1011-100 Tristar. Letztere waren im Juni beziehungsweise September 1993 übernommen worden und ermöglichten die Aufnahme von Langstreckencharter in die Karibik sowie nach Europa. Die ersten zwei geleasten Airbus A310-300 ergänzten im April und Mai 1997 die Flotte. \"Royal Airlines\" kaufte im selben Jahr die kanadische Frachtfluggesellschaft \"Can Air\" mitsamt deren Boeing 737-200 auf. Dieses Unternehmen wurde anschließend mit \"Royal Airlines\" fusioniert und unter dem Namen \"Royal Cargo\" als nichtselbständige Firmensparte weitergeführt. Im Jahr 1997 ging die Konzernmutter \"Conifair Aviation\" an die Börse. Ihre Tochtergesellschaft \"Royal Airlines\" wurde parallel dazu zur \"Royal Aviation\" umfirmiert. Als Ablösung für die Boeing 727-200 stellte das Unternehmen ab März 1998 schrittweise Boeing 757-200 in Dienst. Zum Aufbau eines Linienflugnetzes innerhalb Kanadas entstand im Jahr 1998 das Tochterunternehmen \"Royal Express\" (ICAO-Code: RXP). Diese Gesellschaft besaß keine eigenen Flugzeuge, sondern mietete Airbus A310 und Boeing 757 der \"Royal Aviation\" zur Durchführung der Linienflüge an. Die Konzerngruppe, zu der neben den Fluggesellschaften \"Royal Aviation\" (Charterflüge) und \"Royal Express\" (Linienflüge) auch das Wartungsunternehmen \"Confiair\", der Reiseveranstalter \"Royal Vacations\" und das Abfertigungsunternehmen \"Royal Handling\" gehörten, wurde zum Jahresbeginn 2001 in einem All-Stock-Deal von \"Canada 3000\" übernommen. Der Unternehmensgründer Michel Leblanc wurde daraufhin Vize-Vorsitzender von \"Canada 3000\" und erhielt zudem ein Aktienpaket im Wert von $ 84 Millionen CAD. Aufgrund einer Klage von \"Canada 3000\", die Michel Leblanc Betrug und Korruption vorwarf, wurde er im Juni 2001 entlassen. Gleichzeitig verkaufte er seine Anteile, die er an \"Canada 3000\" hielt.", "section_level": 1}, {"title": "Ziele.", "content": "\"Royal Aviation\" führte internationale Charterflüge (IT-Charter und Ad-hoc-Charter) nach Europa, Mexiko in die USA sowie in die Karibik durch. Diverse Zielorte wurden dabei nur saisonal angeflogen. Durch das Tochterunternehmen \"Royal Express\" erfolgten ab 1998 Linienflüge innerhalb Kanadas mit Airbus A310 und Boeing 757 der \"Royal Aviation\". Das Liniennetz umfasste die Städte Calgary, Edmonton, Halifax, Montreal, Ottawa, Toronto und Vancouver.", "section_level": 1}, {"title": "Eingesetzte Flugzeuge.", "content": "Im Lauf ihrer Geschichte betrieb die Gesellschaft folgende Flugzeugtypen: Im Frühjahr 2000 bestand die Flotte aus vier Airbus A310-300, fünf Boeing 737-200, drei Boeing 757-200 und zwei Lockheed L-1011-100.", "section_level": 1}], "src_summary": "Royal Aviation (bis 1997 Royal Airlines) war eine kanadische Fluggesellschaft, die von 1991 bis 2001 existierte und ihre Basis auf dem Flughafen Montreal-Dorval hatte. Sie wurde zum Jahresbeginn 2001 von \"Canada 3000\" übernommen und mit dieser fusioniert.", "tgt_summary": null, "id": 1978581} {"src_title": "Bier in Österreich", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Larceveau-Arros-Cibits liegt ca. 60 km südöstlich von Bayonne im historischen Landstrich \"Ostabarret\" () der historischen Region Nieder-Navarra im französischen Teil des Baskenlands. Umgeben wird Larceveau-Arros-Cibits von den Nachbargemeinden: Larceveau-Arros-Cibits liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Zuflüsse, die Bidouze, durchquert das Gebiet der Gemeinde ebenso wie ihr Nebenfluss", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "An der Grenze zur Nachbargemeinde Lantabat auf dem Gazteluzahar () befindet sich eine archäologische Fundstätte mit einem frühgeschichtlichen Ringwall, der eine frühe Besiedelung des Gebiets belegt. Repräsentanten des Königreichs Navarra gründeten zu Beginn des Mittelalters die Gemeinde Larceveau als Bastide, um ihre Präsenz am Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu zeigen. 1119 wurde sie in der Form \"Larçabal\" erstmals im Zusammenhang mit der Pilgerherberge erwähnt, abhängig vom Grundherr Sault von Cibits. Von 1199 an empfing das Dorf Utxiat die Pilger auf dem Jakobsweg. Eines der bedeutendsten Priorate und Hospitäler der Region, \"Sainte-Madeleine\", wurde 1227 erstmals erwähnt. Daneben versammelten sich die Stände von Navarra regelmäßig in diesem Weiler. 1343 zählte Utxiat 23 Einwohner, hauptsächlich Laien, die Arbeiten im Priorat verrichteten. Angebunden an die Kirche von Utxiat, war Cibits dennoch eine eigenständige Pfarrgemeinde mit einer Pilgerherberge und einem Friedhof am Jakobsweg. Sowohl Larceveau als auch Cibits und Arros wurden 1570 während der Hugenottenkriege verwüstet. Das Priorat von Utxiat wurde zur gleichen Zeit erst geplündert und dann in Brand gesteckt. Seine Funktion als Hospital wurde per Erlass des französischen Königs Ludwig XVI. im November 1784 zugunsten des Hospitals von Saint-Palais aufgehoben. In den Wirren der Französischen Revolution wurden die Gebäude des ehemaligen Priorats und Hospitals in Brand gesteckt, die Laienmitarbeiter wurden Besitzer ihrer Bauernhöfe im Juni 1795. Larceveau wurde bei der Neueinteilung der Territorien zu Beginn der Französischen Revolution Hauptort eines Kantons, bevor die Gemeinde 1801 im Kanton Iholdy aufging. Utxiat wurde zwischen 1790 und 1794 in die Gemeinde Larceveau eingegliedert. Die ehemaligen Gemeinden Arros und Cibits fusionierten am 20. Juni 1842 mit der Gemeinde Larceveau zur neuen Gemeinde Larceveau-Arros-Cibits. Toponyme und Erwähnungen von Larceveau waren: Toponyme und Erwähnungen von Arros waren: Toponyme und Erwähnungen von Cibits waren: Toponyme und Erwähnungen von Utxiat waren:", "section_level": 1}, {"title": "Wappen.", "content": "Das Wappen der Gemeinde Larceveau-Arros-Cibits lässt sich nach Guy Ascarat, Heraldiker und Historiker, folgendermaßen interpretieren. Die Felder des Wappens sind Wappen der verschiedenen Adelshäuser der Gemeinde: links oben: La Salle (Larceveau), linke Hälfte von rechts oben: La Salle de Murulu (Arros), rechte Hälfte von rechts oben: Pedro (Arros), links unten: Dona Maria (Lacerveau) und rechts unten: La Salle de Sault (Cibits).", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach einem Höchststand von fast 800 Einwohnern in der Mitte des 19. Jahrhunderts fiel die Einwohnerzahl bis zu den 1870er Jahren auf ein Niveau von rund 500 zurück, bis zu den 1940er Jahren noch einmal um rund 100 auf ein Niveau von rund 400 Einwohnern zurück, das bis heute gehalten wird.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Pfarrkirche von Larceveau.", "content": "Sie ist Laurentius von Rom gewidmet. Anlässlich des Durchzugs von Pilgern auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela wurde die erste Kirche vermutlich im Mittelalter gebaut. In den Hugenottenkriegen im 16. Jahrhundert wurde sie vollständig zerstört, und die heutige Kirche wurde 1854 an anderer Stelle neu gebaut. Ihr Grundriss stellt ein lateinisches Kreuz dar mit einem einschiffigen Langhaus einer Länge von zwei Jochen und von zwei Seitenkapellen, die ein falsches Querschiff bilden. Eine flache Apsis bildet den Abschluss. Das Langhaus besitzt ein falsches Tonnengewölbe, die Apsis ein falsches Kreuzgratgewölbe. Eine gerade Treppe aus Holz am Eingang der Kirche führt zu den Emporen im Langhaus und in den Kapellen, deren Plätze wie bei den meisten baskischen Kirchen traditionell den Männern während einer Messe vorbehalten sind. Neben der Kirche ist eine scheibenförmige Grabstele, Hilarri genannt, aus dem angrenzenden Friedhof in der Erde aufgestellt. Die ältesten Stelen des Baskenlands datieren aus dem 16. und 17. Jahrhundert, einige können sogar älter sein, wie diese an der Pfarrkirche in Larceveau. Die Inschrift des trapezförmigen Unterbaus ist heute nicht mehr lesbar. Den Scheibenaufsatz bedeckt ein fünfzackiger Stern zusammen mit drei Rosetten und einem Blatt mit Stiel in vier der fünf Zwischenräume zwischen den Zacken. Dieses strahlenförmige Motiv ist im Baskenland weit verbreitet, es ist auch auf Tür- oder Fensterstürzen oder auf Möbelstücken zu finden.", "section_level": 3}, {"title": "Pfarrkirche von Cibits.", "content": "Sie ist dem Apostel Andreas geweiht. Eine Kirche in der Namensform \"sanctus andreas de civiz\" wird im \"Livre rouge\" (), einer Sammlung von Dokumenten des 11. und 12. Jahrhunderts der Kathedrale von Dax, erwähnt. Im 19. Jahrhundert fanden Umbauten statt, bei denen der Glockenturm und möglicherweise der Vorbau und die Sakristei errichtet wurden. Während des 20. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus restauriert und instand gehalten. Der Vorbau steht nach drei Seiten offen mit Durchgängen in Rundbogenform. Eine Grabplatte ist unter dem Vorbau im Boden eingelassen, die mit einem Kruzifix und zwei strahlenförmige Motiven verziert ist, der untere Teil mit sich kreuzenden Balken besetzt. Die Inschrift, die den größten Teil der Stele bedeckt, gibt die Identität des Verstorbenen preis, gibt aber keinerlei Aufschluss über seinen sozialen Status innerhalb der Gemeinde. Er besagt, dass Detchebers Chrisogon am 20. Februar 1837 im Alter von 83 Jahren verstarb. Traditionell werden bedeutsame und vermögende Personen oder Priester auf diese Art bestattet. Der Vorbau ist an eine Fassade angebaut, die in den Glockenturm übergeht, der einen polygonalen, mit Schiefer gedeckten Helm trägt. Das einschiffige Langhaus mit einer Länge von zwei Jochen ist im Innern gedeckt von einem falschen Tonnengewölbe aus Holz und ist mit Emporen aus Holz ausgestattet, die über eine gerade, gemauerte Außentreppe erreichbar sind. Die Sakristei auf rechteckigem Grundriss ist im Osten an die flache Apsis gebaut. Auch bei dieser Kirche sind Hilarri tief in die Erde eingegraben und an der Kirchenwand ausgestellt. Die Scheibe einer dieser Stelen ist mit einem fünfzackigen Stern ausgefüllt, in dessen Mitte ein Tatzenkreuz in einem Kreis eingraviert ist. Lilien füllen die Aussparungen zwischen den Zacken dieses Sterns aus. Die Grabstele stammt ursprüngliche aus dem Friedhof von Arros, der aufgegeben wurde. Sie wurde 1960 auf Veranlassung vom früheren Bürgermeister Emmanuel Lartique an diese Stelle verbracht ebenso wie ein Flurkreuz, das die Jahreszahl 1786 auf seinen beiden Armen verteilt trägt. Im Kreuzungspunkt der Arme ist ein Strahlenkranz eingraviert, Symbol der Eucharistie und der göttlichen Präsenz, der Fuß ist mit einem zahnfömigen Motiv verziert.", "section_level": 3}, {"title": "Herrenhaus Dona Maria.", "content": "Das ursprüngliche Gebäude ist als Festes Haus zwischen dem 13. und dem 14. Jahrhundert abseits des Zentrums der Gemeinde neben der ehemaligen Kapelle \"Sainte-Marie de Bulunza\" gebaut worden. Im Register von 1365 wird es als Adelssitz unter dem Namen \"lostau de santa maria\" erwähnt. Der Standort der Kapelle ist in der Karte von Cassini eingetragen, im Kataster von 1832 wird sie als zerstört gelistet. Pero Sanz de Leizarazu war im Jahre 1376 der Eigentümer des Hauses. Im Jahre 1762 ist ein Nebengebäude errichtet worden für die Unterbringung des Personals, was eine entsprechende Inschrift \"FAIT L’AN 1762\" auf dem Schlussstein des Eingangs zusammen mit einer Verzierung mit einem Kreuz und vier Rosetten belegt. Im 18. Jahrhundert wurden umfangreiche Umbaumaßnahmen getroffen, die das Feste Haus in ein einfaches Herrenhaus verwandelten und ihm den Verteidigungscharakter nahmen. Im 19. Jahrhundert wurde das Haus renoviert und im Hinblick auf die Anforderungen einer landwirtschaftlichen Nutzung angepasst. Ein Stall und ein Haus für den Pachtbauer wurden in jener Zeit hinzugefügt. Das heutige Herrenhaus zeigt allerdings immer noch seine robuste Struktur und drei Schießscharten in der östlichen Wand als Zeugen seiner ursprünglichen Funktion. Es befindet sich in Privatbesitz, ist immer noch bewohnt und im 21. Jahrhundert renoviert worden.", "section_level": 3}, {"title": "Bauernhof in Cibits.", "content": "An der Bauweise der meisten Bauernhäusern im französischen Baskenland ist erkennbar, in welcher historischen Provinz, Labourd, Nieder-Navarra oder Soule sie sich befinden. Manchmal vermischen sich jedoch die Einflüsse, wie bei einem Bauernhaus in Cibits, dessen Fassade auf den ersten Blick wie andere Gebäude des Nieder-Navarra aussieht. Die Einflüsse der Bauweise der Soule lassen sich an einer von Steinen umrahmten Toreinfahrt erkennen, die zum \"eskaratz\" führt, einem zentralen Eingangsbereich, von dem alle anderen Räume der Wohn- und Arbeitsbereiche zugänglich sind. Außerdem ist der Stall vom Wohnbereich separiert im hinteren Bereich des Bauernhofs errichtet. Der Zugang vom Bauernhaus zum Stall erfolgt vom hinteren Bereich des \"eskaratz\". Inschriften auf Tür- oder Fensterstürzen dienen im Baskenland nicht nur zur Verzierung, sondern generell der Personalisierung der Häuser. Der Türsturz dieses Bauernhauses verrät mit seiner Inschrift die Namen der Besitzer Gratian Eliache (1645–1782), Anne Hitateguy (1702–1775) und Charles Massun mit den Angaben „GRATIAN DE ELISSECHEANA“ und „DE HITATEI CHARLES MASUN 1743“. In der Mitte des Sturzes ist ein mit Schwertlilien verziertes Kreuz zu erkennen, das von vier verschiedenen Rosetten umgeben ist. Der oberste Teil ist bedeckt mit einer Pflanzengirlande und pickenden Vögeln.", "section_level": 3}, {"title": "Bauernhof Jauregia.", "content": "Das Haus Jauregia ist als Adelssitz im Register des Königreichs Navarra von 1365 in der Form \"lasale de larcabau\" erwähnt. Im Jahre 1591 ist das Haus in ein Bauernhaus umgewandelt worden, wie die entsprechende Jahreszahl auf dem Schlussstein des Rundbogens der Eingangstür bestätigt. Im 19. Jahrhundert sind außer dieser Tür aller Fenster und Türen mit Holzeinfassungen versehen worden. Das Küchenfenster ist verkleinert worden, und ein Weinlager ist angebaut worden. Die für die Region typischen Holzlatten auf der Fassaden bedecken die erste Etage und das Dachgeschoss. Die innere Aufteilung in drei Bereiche ist noch heute präsent. Der \"eskaratz\" führt zur Küche auf der linken und zum ehemaligen Stall auf der rechten Seite des Hauses. In der Küche sind ursprüngliche Elemente wie der Kamin mit Kragsteinen und Gewänden, eine Kochstelle unter dem Fenster und das Waschbecken erhalten geblieben. Am Ende des \"eskaratz\" führt eine Wendeltreppe aus Holz zu dem Wohnbereich der ersten Etage, von dort führt eine gerade Holztreppe in das Dachgeschoss. Im Hof komplettieren eine Scheune, ein Stall und ein Hühnerstall die Ausstattung des Bauernhofs, der noch heute bewohnt ist. Ein früherer Stall ist in eine Apotheke verwandelt worden.", "section_level": 3}, {"title": "Bauernhof Zaldua.", "content": "Im Ortsteil Zaldua im südlichen Bereich des heutigen Gemeindegebiets von Larceveau-Arros-Cibits wurde am Ende des 13. oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts ein Festes Haus auf einem Erdhügel, von einem Graben umrundet, errichtet. Es umfasste im 14. Jahrhundert alle Häuser der „Neustadt“ von Larceveau und stellte das bedeutendste Landgut des \"Ostabarrets\" dar. In den Registern des Königreichs Navarra von 1365 und 1412 wurde es in der Form \"la sal de saut\" als Adelssitz der Pfarrgemeinde Cibits erwähnt. Ein Mauerwerk mit einer Stärke von 1,50 Metern und Schießscharten ermöglichten eine Verteidigung für einige Stunden gegen eine kleine feindliche Truppe. Zwischen 1933 und 1939 wurde das Haus in ein Bauernhaus umgewandelt mit den im Baskenland wichtigen Elementen wie dem \"eskaratz\", einem Dachboden und einem Viehstall mit Heuboden. Die Höhe des Hauses wurde gleichzeitig um zwei Meter verkleinert. Ein Schild unter dem Dach des Stalls zeigt die Jahreszahl „1933“ und ein weiteres Schild über der Eingangstür zum Wohnbereich trägt die Inschrift „FAIT BATIR PAR MARTIN ET GRACIEUSE OYHENART 1939“. Ein Kreuz, umgeben von zwei Sternen und einem Herzen, ist im Schlussstein des Rundbogens eingraviert.", "section_level": 3}, {"title": "Überreste des Priorats von Utxiat.", "content": "Die Wassermühle und die beiden Wohngebäude sind heute die letzten Überreste des Priorats.", "section_level": 3}, {"title": "Museen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Interpretationszentrum der baskischen Grabstelen und der baskischen Bestattungskunst.", "content": "Eine Sammlung von rund 100 baskischen Grabstelen, die in den 1950er Jahren geborgen wurden, ist in einem Außen- und einem Innenbereich ausgestellt, um der Öffentlichkeit die Arbeiten der Steinmetze und den Glauben und die Beerdigungsriten früherer Zeiten zu erläutern. Tafeln und kurze Videos auf Französisch, Englisch, Baskisch und Spanisch erklären den ethnografischen und geografischen Kontext sowie die soziale und geistige Dimension. Der Zutritt ist frei; Besucher wenden sich an das Rathaus oder an die Händler des Ortes, um eine Magnetkarte für den Eintritt zu erhalten.", "section_level": 3}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Landwirtschaft ist traditionell ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Gemeinde, aber der Dienstleistungssektor ist ebenfalls stark vertreten. Larceveau-Arros-Cibits liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“. Seit 1964 produziert die Käserei „Istara“ in Larceveau u. a. diese Käsesorte. Die Milch wird dabei von mehr als 500 kleinen Höfen im Umkreis von 30 km eingesammelt.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Gemeinde verfügt über eine private Vorschule, eine öffentliche Grundschule und das private Collège „Manex Erdozaintzi Etxart“.", "section_level": 2}, {"title": "Sport und Freizeit.", "content": "Der Fernwanderweg GR 65 von Genf nach Roncesvalles führt durch die Gemeinde. Er folgt der Via Podiensis, einem der vier historischen Jakobswege. Der Rundweg \"Gazteluzahar\" mittleren Schweregrades mit einer Länge von 9 km und einem Höhenunterschied von 310 m startet und endet an der Pfarrkirche von Larceveau und führt u. a. zur archäologischen Fundstätte auf dem Gazteluzahar.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Larceveau-Arros-Cibits ist angeschlossen an die Routes départementales 918 (ehemalige Route nationale 618) und 933 (ehemalige Route nationale 133) und ist über eine Linie des Busnetzes \"Transports 64\" mit anderen Gemeinden des Départements verbunden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Larceveau-Arros-Cibits ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bayonne und zum Kanton Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre (bis 2015: Kanton Iholdy). ", "tgt_summary": null, "id": 556164} {"src_title": "Stalinez-60", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die in Warren/Camelback-Bauweise ausgeführte Fachwerkbrücke ist in fünf Stahl-Segmente von 51 m bis 64 m Länge unterteilt und hat eine Gesamtlänge von 312 m. Die steinernen Pfeiler der Brücke gehen auf Vorgängerbrücken bis ins Jahr 1806 zurück und wurden vielfach erweitert und ausgebaut. Die heutige Straßenbrücke ist nicht mautpflichtig, die Benutzung aber für Fahrzeuge bis 5 Tonnen beschränkt. Sie führte bis 1952 den U.S. Highway 1, der dann auf die benachbarte Trenton–Morrisville Toll Bridge verlagert wurde. Beide Brücken werden von der \"Delaware River Joint Toll Bridge Commission\" betrieben. 1935 wurde an der flussabwärts gelegenen Außenseite des Fachwerks der Schriftzug \"TRENTON MAKES THE WORLD TAKES\" angebracht, wodurch die Brücke den Spitznamen Trenton Makes The World Takes Bridge (oder kurz Trenton Makes Bridge) erhielt. Der Schriftzug soll die Bedeutung der Stadt seit dem 18. Jahrhundert als industrielles Zentrum und Handelsumschlagplatz zwischen New York City und Philadelphia symbolisieren und wurde 2005 restauriert.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "An der heutigen Stelle der Lower Trenton Bridge wurde 1806 die erste Brücke über den Delaware River in Betrieb genommen. Die überdachte Holzbrücke wurde von Theodore Burr entworfen, dem Erfinder der Burr-Truss-Bauweise. Sie war 9,4 m breit und bot Platz für vier Spuren, je eine Spur für Fußgänger und Pferdewagen pro Richtung. Eine Wagenspur erhielt 1842 vorübergehend Eisenbahngleise, die nach einer Verbreiterung der Brücke 1848 auf ein eigenes Gleisbett ausgelagert wurden. 1874 wurden die Pfeiler flussabwärts verbreitert und ein separater zweigleisiger Brückenteil für den Eisenbahnverkehr errichtet. Die ehemalige Holzbrücke wurde 1875 abgerissen. Bis zur Errichtung der heutigen Stahlbrücke 1928 trugen die erweiterten Pfeiler verschiedene Brücken(teile) für den Straßen- und Eisenbahnverkehr. Die Pennsylvania Railroad errichtete 1903 mit der Morrisville–Trenton Railroad Bridge flussabwärts eine separate viergleisige Eisenbahnbrücke.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lower Trenton Bridge, auch Lower Trenton Toll Supported Bridge, ist eine zweispurige Straßenbrücke über den Delaware River zwischen Morrisville in Pennsylvania und Trenton in New Jersey.", "tgt_summary": null, "id": 1844110} {"src_title": "Let’s Dance/Staffel 11", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Während des Zweiten Weltkriegs wird ein US-amerikanischer Bomber über der Küste Norwegens abgeschossen. Die neun Besatzungsmitglieder springen mit dem Fallschirm ab und landen in der Nähe eines Dorfes. Während sie von deutschen Truppen gesucht werden, schwärmen auch norwegischen Widerstandskämpfer der Einheit 05 (Vestfold) aus, um ihnen zu helfen. Sie bringen die amerikanischen Soldaten mit Wissen des Küsters und des Pfarrers in die Kirche des Ortes. Dort werden sie vorübergehend im Dachgeschoss versteckt, bis für sie ein Fluchttransport ins neutrale Schweden organisiert werden kann. Währenddessen erreicht die Widerstandsgruppe die Nachricht, dass ein Organist namens Alf Sonerud (Spitznamen „Strohmann“) liquidiert werden soll. Es handelt sich dabei um einen Informanten der deutschen Besatzungsmacht, der sich in der Nähe kirchlicher Gemeinschaften herumtreibt. Der „Strohmann“, dessen Spitzname von dessen Gewohnheit rührt, unentwegt an einem Strohhalm zu kauen, taucht nun gerade im Umfeld jener Kirche auf, die den Flüchtenden Zuflucht gewährt. Hans, der Protagonist der Widerstandskämpfer, soll in naher Zukunft die Organistin Kirstin heiraten, die ebenfalls zur Gruppe gehört. Während einer Messe wird deren Hochzeit angekündigt, während zur selben Zeit im Dachgeschoss der gebrochene Fuß eines geborgenen Soldaten versorgt wird. Die Suche nach den anderen notgelandeten Bomberpiloten gestaltet sich schwierig, einer der Piloten ist tot, ein zweiter schwer verletzt und in Händen der Deutschen. Dennoch gelingt es, die restlichen fünf Bomberpiloten in die Kirche zu bringen. Inzwischen macht der Strohmann Bekanntschaft mit der Organistin Kirstin, bei der er vorgibt, selbst vor den Deutschen zu flüchten. Zunächst weiß sie nichts von der Nachricht, die ihn als Kollaborateur beschuldigt und von dem gegen ihn verhängten Todesurteil. Als er jedoch in der Kirche auftaucht, wird Kristin von ihrem Mann Hans davon informiert. Sie soll den Strohmann in den Wald locken, wo er hingerichtet werden soll. Allerdings schöpft der Strohmann Verdacht und wird im weiteren Verlauf in der Kirche überwältigt und letztendlich getötet. Der tote Strohmann wird heimlich auf einer Fähre gegen den in deutscher Gefangenschaft befindlichen Soldaten vertauscht, der Rest der Soldaten mit einer List auf einem deutschen Laster zum Hafen gebracht. Dort gelangen alle in die Freiheit. Da Hans dabei erkannt wird, muss er auch selbst mit seiner Frau nach Schweden fliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "\"Nødlanding\" gehört zu den Filmen, mit denen sich Arne Skouen der Zeit der deutschen Besatzung in Norwegen und dem norwegischen Widerstand widmet. So gehören seine Filme \"Nødlanding\" (1952), \"Soweit die Kräfte reichen\" (1957), \"Omringet\" (1960) und \"Kalde spor\" (1962) zu den populärsten Filmen der Nachkriegszeit in Norwegen. Es geht Skouen dabei weniger um Helden, als vielmehr um Durchschnittsmenschen, die sich in den Dienst der Sache stellen und oft an der Herausforderung zu scheitern drohen. Dabei haben seine Filme oft semidokumentarischen Charakter. Im Vorspann des Filmes wird etwa auf eine Militäreinheit Nr. 5 (Vestfold) hingewiesen, die bei der Produktion des Filmes mit Rat und Unterstützung beteiligt gewesen wären.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nødlanding (auf ; englischer Titel: \"Emergency Landing\") ist ein norwegischer Spielfilm in Schwarzweiß aus dem Jahr 1952 des Regisseurs Arne Skouen. Die Uraufführung in Norwegen fand am 21. Januar 1952 statt. Der Film wurde für die Internationalen Filmfestspiele von Cannes 1952 nominiert.", "tgt_summary": null, "id": 1844560} {"src_title": "Towie Barclay Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Jugendliche Meg Murry gilt in der Schule als sonderbar. Meg leidet unter einem niedrigen Selbstwertgefühl, und auch ihr kleiner Bruder Charles Wallace, ein hochintelligentes Wunderkind, wird als seltsamer Außenseiter betrachtet. Ihre Eltern sind beide Physiker. Meg ist traumatisiert, seit ihr Vater Dr. Alex Murry vor vier Jahren nach einem Experiment, das das Reisen durch das Universum ohne Maschinen ermöglichen sollte, dem sogenannten Tessern, unter mysteriösen Umständen spurlos verschwunden ist. In einer dunklen und stürmischen Nacht bekommt die Familie unerwartet Besuch von einer geheimnisvollen und exzentrischen jungen Frau, die sich als die himmlische Wächterin Mrs. Whatsit vorstellt. Begleitet wird sie von Mrs. Who, die spricht, indem sie Shakespeare, Khalil Gibran und OutKast zitiert, und von der älteren Mrs. Which. Mrs. Which ist die älteste und weiseste der drei Frauen. Sie erzählen ihnen vom Verbleib des Vaters und erklären den Kindern, wohin er verschwunden ist, nachdem er die Grenzen von Raum und Zeit überwunden hatte. Auch die Frauen haben die Macht, einen Tesseract zu nutzen. Die fünftdimensionale Kraft ermöglicht Menschen intergalaktische Reisen in kürzester Zeit. Unter der Führung der drei Frauen sollen sie gegen die dunklen Mächte kämpfen, die das Universum beherrschen, wobei sie auch den vermissten Vater zu finden hoffen. Begleitet von ihrem Klassenkameraden Calvin O’Keefe begeben sich Meg und ihr Bruder Charles Wallace durch die magische Falte auf die Reise in verschiedene Regionen des Universums. Sie landen zuerst auf einem Planeten mit einer üppigen, hügeligen und von unwirklichen Farben geprägten Landschaft. Später werden sie in eine Berghöhle geführt, wo ein Orakel, das als Happy Medium bekannt ist, ihnen einen weiteren wichtigen Hinweis für ihre Mission gibt. Schließlich gelangen die Kinder nach Camazotz, einem Planeten, dessen Bewohner von einem einzigen computerartigen Gehirn namens IT gesteuert werden. Dort finden sie den Vater nach einigen Abenteuern, aber Megs Bruder wird nun von IT beherrscht. Meg überwindet IT mit der Kraft der Liebe und sie, Charles Wallace, ihr Vater und Calvin kehren zur Erde zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Literarische Vorlage und Stab.", "content": "Der Film basiert auf einem gleichnamigen Roman von Madeleine L’Engle aus dem Jahr 1962, der 1968 von Martha Johanna Hofmann unter dem Titel Spiralnebel 101 erstmals auf Deutsch übersetzt wurde. L’Engle erzählte in drei weiteren Bänden von den Abenteuern der Murry-Familie, die im Zentrum der Geschichte steht. Die US-amerikanische Autorin wurde als Tochter einer Pianistin und eines Auslandskorrespondenten geboren und wuchs in den USA und Europa auf. Sie arbeitete als Schauspielerin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Im Oktober 2010 wurde bekannt, dass sich Walt Disney Pictures die Filmrechte für L’Engles Roman gesichert hatte und daraus eine Realverfilmung machen wollen. Am 5. August 2014 wurde Jennifer Lee als Drehbuchautorin bekanntgegeben, die damit die Arbeit von Jeff Stockwell fortsetzte, der einen ersten Entwurf erarbeitet hatte. Am 8. Februar 2016 wurde bekannt, dass Ava DuVernay die Regie angeboten wurde. Sie ist die erste schwarze Frau, der eine Realverfilmung mit einem Produktionsbudget von über 100 Millionen Dollar angeboten wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung.", "content": "Am 26. Juli 2016 berichtete Variety, dass Oprah Winfrey für die Rolle von Mrs. Which im Gespräch ist, und damit eine der drei Mrs. Ws spielt, die im Film die Kinder auf ihrem Weg führen. Am 7. September 2016 wurde die Besetzung der beiden fehlenden Mrs. Ws mit Reese Witherspoon als das himmlische Wesen Mrs. Whatsit und mit Mindy Kaling als das weitere übernatürliche Wesen Mrs. Who bekannt. Am 13. September 2016 wurde bekannt, dass Storm Reid die Rolle von Meg Murry erhalten hatte, der Tochter von Dr. Alex Murry. Im Oktober 2016 wurde bekannt, dass Chris Pine diese Rolle übernehmen wird und Gugu Mbatha-Raw seine Frau Kate spielt. Am 1. November 2016 wurden Zach Galifianakis als The Happy Medium, André Holland als Rektor Jenkins, Deric McCabe als Megs Bruder Charles Wallace und Levi Miller als Calvin, der beste Freund der Geschwister, aber auch Bellamy Young, Rowan Blanchard und Will McCormack als weitere Schauspieler bestätigt.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten und visuelle Effekte.", "content": "Als Kameramann fungierte Tobias A. Schliessler. Die Dreharbeiten wurden Anfang November 2016 in Los Angeles begonnen. Die Regisseurin wollte den Film im für Afroamerikaner wichtigem Viertel West Adams drehen. Jedoch wurde das Wohnhaus von Megs Familie im benachbarten Jefferson Park aufgenommen. Auch Mrs. Whos Haus liegt in Jefferson Park. Kulisse für ihre Schule war die Crenshaw High School. Im November und Dezember 2016 drehte man im kalifornischen Eureka, hier unter anderem im Sequoia Park, und in anderen, meist bewaldeten Gebieten im Humboldt County, so im Patrick’s Point State Park. Weitere Drehorte in Kalifornien waren das Japanese American National Museum in Los Angeles und die Air Force Base in San Pedro, wo Aufnahmen für die Camazotz Suburbs entstanden. Anfang Dezember 2016 wurden die Dreharbeiten in Kalifornien beendet. Weitere Außenaufnahmen entstanden in Wanaka und am Lake Pukaki im Mount-Cook-Nationalpark. Für zwei Wochen entstanden Ende Februar 2017 Aufnahmen in Otago in Neuseeland, unter anderem im Hunter Valley bei Lake Hawea. Die Schauspieler waren dort von Maori mit der Willkommenszeremonie Powhiri und den rezitierten Zaubersprüchen Karakia begrüßt worden. Die landschaftlich betrachtet sehr unterschiedlichen Drehorte wurden gewählt, um neben dem bewaldeten Planeten Camazotz auch anderen Welten eine Kulisse zu geben, die von den Kindern im Film besucht werden. Alison A. Taylor, die Supervising Location Managerin, sagte, die Idee sei gewesen, ein außerirdisch Gefühl zu erzeugen. Die Aufnahmen der bizzaren Landschaftsformation in Neuseeland wurden zu diesem Zweck digital nachbearbeitet, um diese so im Film in den utopischen Planeten Uriel zu transformieren.", "section_level": 2}, {"title": "Filmmusik und Soundtrack.", "content": "Die Filmmusik wurde von dem Deutsch-Iraner Ramin Djawadi komponiert. Ein Soundtrack mit 22 Musikstücken wurde am 9. März 2018 von Walt Disney Records als Download und am 30. März 2018 auf CD veröffentlicht. Die Aufnahme entstand unter Djawadis Leitung in Los Angeles gemeinsam mit einem 71-köpfigen Orchester, einem aus 29 Personen bestehenden Chor und einem aus 24 Kindern bestehenden weiteren Chor. Im Februar 2018 wurde bekannt, dass eine Reihe weiterer Künstler Songs für den Film beisteuerten, so Sade das Stück \"Flower of the Universe\", DJ Khaled und Demi Lovato den End-Credits-Song \"I Believe\" und Sia ihren neuen Song \"Magic\". Weitere Lieder stammen von Kehlani, den Schwestern Chloe x Halle und Free Style Fellowship. Der Soundtrack stieg am 23. März 2018 auf Platz 10 in die US-amerikanischen Soundtrack Album-Charts ein.", "section_level": 2}, {"title": "Marketing und Veröffentlichung.", "content": "Im Juli 2017 wurde ein erster Trailer zum Film veröffentlicht, der mit einer Cover-Version des Songs \"Sweet Dreams\" von Eurythmics unterlegt war, gesungen von DRESAGE und produziert von Mark Hadley. Im Dezember 2017 zierten die Schauspielerinnen Oprah Winfrey, Reese Witherspoon, Mindy Kaling und Storm Reid die Titelseite der Ausgabe 25/2017 des \"Time Magazine\". Im Januar 2018 wurde ein Featurette zum Film veröffentlicht, das einen Blick hinter die Kulissen gewährt und die Darsteller sowie die Regisseurin zu Wort kommen lässt. Der Film feierte am 26. Februar 2018 im El Capitan Theater in Hollywood seine Premiere. Am 9. März 2018 kam der Film in die US-amerikanischen und am 5. April 2018 in die deutschen Kinos. Der Kinostart in der Schweiz wurde Mitte März 2018 gestrichen, somit konnten die drei Sprachfassungen des Filmes – deutsch, französisch und italienisch – nur in den Nachbarländern im Kino angesehen werden. Als Grund wird das geringe Einspielergebnis und die Rezeption in der Startwoche des Filmes in den USA vermutet.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "David Fear von \"Rolling Stone\" sagt, jede Generation erhalte die Unendliche Geschichte, die sie verdient, und dieser Film könnte die unsrige sein. Stephen Whitty von \"New York Daily News\" meint, die Adaption des beliebten Kinderklassikers durch Regisseurin Ava DuVernay sei in den besten Absichten erfolgt und großartig und ethnisch gemischt besetzt und dabei voller positiver Botschaften, dennoch mache der Film einfach nicht viel Spaß. Pete Hammond von \"Deadline.com\" erinnern Oprah Winfrey als Mrs. Which, Mindy Kaling als Mrs. Who und Reese Witherspoon als Mrs. Whatsit, die Meg in das Unbekannte begleiten, an die Vogelscheuche, den Blechmann und den feigen Löwen aus \"Der Zauberer von Oz\", auch wenn er glaubt, dass man in 80 Jahren über den Film nicht so sprechen werde, wie man es heute noch über den Klassiker aus dem Jahr 1939 mit Judy Garland in der Hauptrolle tue. Trotz eines Budgets von mehr als 100 Millionen US-Dollar und einer Menge von CGI-Spielereien gelinge es dem Film nicht, Magie zu versprühen, so Hammond. Peter Debruge von \"Variety\" weist in seiner Kritik insbesondere auf die riesigen Löcher in der Handlung des Films hin, darauf dass er keine emotionale Bindung aufbaue und seine Einzelteile nicht zu einem stimmigen Ganzen zusammengefügt seien. Antje Wessels bezeichnet den Film als „eine bonbonbunte Effektorgie mit anstrengenden Figuren und billigen Glückskeks-Lebensweisheiten.“ Wie ungemein angestrengt hier versucht werde, eine disneytaugliche Lebensweisheit der Marke „Glaub an Dich selbst, dann kannst Du alles schaffen!“ an die nächste zu reihen, sei nicht bloß über alle Maßen plakativ, sondern werde mit der Zeit auch so richtig nervig, so Wessels. Den Todesstoß versetze dem Film schließlich die Geschichte an sich, besonders weil die Figuren oft unlogisch handelten und das Drehbuch abgedroschene Klischees aufwende.", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich bislang auf 124,5 Millionen US-Dollar und bewegen sich damit lediglich im Bereich der Produktionskosten, die zwischen 100 und 130 Millionen US-Dollar gelegen haben sollen.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "People’s Choice Awards 2018", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Zeiträtsel (Originaltitel: \"A Wrinkle in Time\") ist ein Abenteuerfilm von Ava DuVernay, der am 9. März 2018 in den US-amerikanischen Kinos und am 5. April 2018 in den deutschen Kinos startete. Der Film basiert auf dem Roman \"Die Zeitfalte\" (Neuausgabe: \"Das Zeiträtsel\") von Madeleine L’Engle und wurde von Walt Disney Pictures produziert.", "tgt_summary": null, "id": 420257} {"src_title": "John Wetzel (Footballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Am Ende des 19. Jahrhunderts war Victor Horta einer der frühen Wegbereiter der stilistische Revolution des Jugendstils, die gekennzeichnet ist durch offene Grundrisse, die Lichtführung durch den Baukörper und die brillante Verbindung geschwungener Dekorationslinien mit den tragenden Strukturen der Gebäude. Dabei kamen Stahl und Glas, damals neue Baumaterialien, zum Einsatz. Durch die rationelle Verwendung von Metallstrukturen, teils offen sichtbar, teils raffiniert verborgen, erschuf Horta licht- und luftdurchflutete Wohnbereiche, unmittelbar angepasst an die Persönlichkeit und Bedürfnisse ihrer Bewohner. Moderne Ver- und Entsorgungseinrichtungen boten einen hohen Komfort. Die vier Bauten des Welterbes greifen die Traditionen großbürgerlicher Stadthäuser und herrschaftlicher Privatvillen auf und vereinen Wohn- und Repräsentationsfunktionen, die eine geschickte Organisation der verschiedenen Nutzungsbereiche und ihrer Erschließung erfordern. Dazu verwandte Horta den Bautyp des Zweispänners, dessen beiden Teile über eine glasüberdachte, als Wintergarten nutzbare Verkehrsfläche miteinander verbunden sind. Die Innenausstattungen sind geprägt von einem überraschenden Ideenreichtum, mit Schmuckmotiven die nahtlos von den Mosaik-Fußböden zu den Wandmalereien übergehen und auch von Dekorationselementen aus Schmiedeeisen und maßgefertigten Möbelstücken aufgegriffen werden. Dadurch, dass Horta selbst kleinsten Details, wie einzelnen Kleinmöbeln oder der Gestaltung von Türklinken und Klingeln, seine Aufmerksamkeit widmete, erreichte er einen stimmigen Gesamteindruck von Baukörper und Ausstattung.", "section_level": 1}, {"title": "Einschreibung.", "content": "Auf seiner 24. Sitzung beschloss das Welterbekomitee, die \"Jugendstilbauten von Victor Horta in Brüssel\" in die Liste des Weltkulturerbes aufzunehmen. Die Einschreibung erfolgte auf Grundlage der Kriterien (i), (ii) und (iv): \"(i): Die Stadthäuser von Victor Horta in Brüssel sind Werke menschlichen, kreativen Genies, die im höchsten Maße den Einfluss des Jugendstil auf Kunst und Architektur verdeutlichen.\" \"(ii): Das Aufkommen des Jugendstils in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts war ein entscheidender Schritt der Architekturentwicklung, der eine darauf aufbauende Entfaltung ermöglichte; die Stadthäuser von Victor Horta in Brüssel sind ein außergewöhnliches Zeugnis für die radikal neue Herangehensweise des Jugendstils.\" \"(iv): Die Stadthäuser von Victor Horta sind herausragende Beispiele der Jugendstilarchitektur, die den Übergang vom 19. bis zum 20. Jahrhundert in Kunst, Denken und Gesellschaft besonders deutlich veranschaulichen.\" Auf der Sitzung wurde auch dargelegt, dass der Schutz der Stadthäuser bei der Stadtplanung besonders berücksichtigt wird und dass die bereits ausgewiesenen Pufferzonen über die Anforderungen des Welterbekomitees hinausgehen. Zu den bemerkenswerten, ebenfalls noch bestehenden Jugendstilbauten Hortas in Brüssel, die nicht zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, zählen das Hôtel Frison von 1894, das Hôtel Max Hallet von 1902 und die Magasins Waucquez von 1908, ein Warenhaus, das heute das Belgische Comiczentrum beherbergt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jugendstilbauten von Victor Horta in Brüssel ist eine von der UNESCO gelistete Stätte des Weltkulturerbes in Belgien. Das Kulturerbe umfasst vier große Brüsseler Stadthäuser des Architekten Victor Horta, die zu den bemerkenswertesten Pionierarbeiten der Architektur des \"Art nouveau\", des Jugendstils in Belgien, zählen.", "tgt_summary": null, "id": 874638} {"src_title": "Nick Walker", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausrüstung und Übertragung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "DE-1.", "content": "DE-1 (in großer Flughöhe) benutzte eine elliptische Umlaufbahn, die ausgewählt wurde, um: Das Raumfahrzeug war ein kurzes Prisma mit einem Durchmesser von 137 cm und einer Höhe von 115 cm. Die Antennen messen in der X-Y-Ebene 200 m von einer Spitze zur anderen, in der Z-Achse nur 9 m. Zwei 6-Meter-Ausleger waren für Fernmessungen angebracht. Die Stromversorgung erfolgte über ein Solarzellen-Array, das seitlich und an den Endplatten montiert war. Das Raumfahrzeug war spinstabilisiert, wobei die Spinachse senkrecht zur Orbitalebene und die Spinrate bei 10±0,1/min lag. Es wurde ein Puls-Code-Modulations- (PCM-) Telemetrie-Datensystem verwendet, das in Echtzeit oder in einem Bandrekorder-Modus arbeitete. Die Daten wurden mit eng koordinierten Operationen der verschiedenen Instrumente, der beiden Satelliten und unterstützender Experimente erworben. Die von den Instrumenten erfassten Daten wurden vor der Übertragung bei einem 8:1-Wiedergabe-zu-Aufzeichnungsverhältnis vorübergehend auf Bandgeräten gespeichert. Zusätzliche betriebliche Flexibilität ermöglichte ein Wiedergabe-zu-Aufzeichnungsverhältnis von 4:1. Die primäre Datenrate betrug 16.384 Bits pro Sekunde. Da Befehle in einer Befehlsspeichereinheit gespeichert waren, waren die Raumfahrzeugoperationen nicht in Echtzeit, außer für die Übertragung der Breitband-Analogdaten aus dem Plasma-Welleninstrument.", "section_level": 2}, {"title": "DE-2.", "content": "DE-2 (in niedriger Flughöhe) ergänzte die große Flughöhe vom DE-1 und wurde in eine Umlaufbahn mit einem ausreichend niedrigen Perigäum gebracht, um Messungen von neutraler Zusammensetzung, Temperatur und Wind zu ermöglichen. Das Apogäum war hoch genug, um Messungen oberhalb der Wechselwirkungsregionen von suprathermalen Ionen und auch Plasmaflussmessungen an den Füßen der magnetosphärischen Feldlinien zu ermöglichen. Die allgemeine Form des Raumfahrzeugs war ein kurzes Prisma mit einem Durchmesser von 137 cm und einer Höhe von 115 cm. Die triaxialen Antennen waren von einer Spitze zur anderen 23 m lang. Ein 6-Meter-Ausleger wurde für Fernmessungen bereitgestellt. Die Stromversorgung erfolgte durch ein Solarzellen-Array, das zwei 6-Amperestunden-Nickel-Cadmium-Batterien auflud. Das Raumfahrzeug wurde dreiachsig stabilisiert, wobei die Gierachse zum Erdmittelpunkt mit einer Genauigkeit von bis zu 1 Grad ausgerichtet war. Die Spinachse war senkrecht zur Orbit-Ebene innerhalb 1 Grad mit einer Spin-Rate von einer Umdrehung pro Umlauf. Das Plasmainstrument war auf einer einachsigen Scanplattform montiert, die sich um die Spinachse drehte. Es wurde ebenfalls ein PCM-Telemetriedatensystem verwendet, das in Echtzeit oder im Bandrecorder-Modus betrieben wurde. Die Daten wurden mit eng koordinierten Operationen der verschiedenen Instrumente, der beiden Satelliten und unterstützender Experimente erworben. Die Messungen wurden vorübergehend bei der Wiedergabe bei einem 8:1-Wiedergabe-zu-Aufzeichnungsverhältnis gespeichert. Da Befehle auch in einer Befehlsspeichereinheit gespeichert wurden, waren Raumfahrzeugoperationen nicht in Echtzeit.", "section_level": 2}, {"title": "Start und Betrieb.", "content": "Die beiden Zwillingssatelliten wurden am 3. August 1981 mit einer Delta-Rakete der Serie 3913 von der Vandenberg Air Force Base, Startrampe 2W, ins All gebracht. Nach zwei Tagen nahmen die beiden Dynamics Explorer ihren Betrieb auf. Der DE-1 arbeitete mehr als 9 Jahre lang, bis der Betrieb am 22. Oktober 1990 beendet wurde. Er verblieb noch ein halbes Jahr aktiv im Orbit, bis er am 28. Februar 1991 abgeschaltet wurde. Seine Mission war ein voller Erfolg, doch der DE-2 hatte von Anfang an Probleme. Nach einem Jahr im Orbit versagte die Stromerzeugung. Er arbeitete noch ein paar Wochen, als die Batterien versagten. Der zweite Dynamics-Explorer verglühte am 19. Februar 1983.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Dynamics Explorer (kurz: DE)-Projekt bestand aus zwei Satelliten, DE-1 und DE-2 (auch \"DE-A\" und \"DE-B\" oder \"Explorer 62\" und \"Explorer 63\"). Sie gehörten dem US-amerikanischen Explorer-Programm der NASA an. Beide Raumfahrzeuge waren Forschungssatelliten und dienten zur Erforschung der Interaktion zwischen Plasma und der Magnetosphäre und der Ionosphäre.", "tgt_summary": null, "id": 2142024} {"src_title": "Stephen Williams (Footballspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Oslo. Der junge Erik Hauge arbeitet als Automechaniker in einer Werkstätte, in der er eine reiche Kundin namens Sonja Rentoft kennen lernt. Diese zeigt offen ihr erotisches Interesse an ihm und versucht ihn zu verführen. Als sie zunächst erfolglos bleibt, lässt sie ihn über ihren Ehemann als Fahrer engagieren, um ihm nahe zu sein. Bald schon erwidert Erik ihre Avancen, obwohl er mit seiner Verlobten Marit eine gemeinsame Zukunft plant und Sonja Rentoft verheiratet ist. Das Leben in Reichtum und Sorglosigkeit übt große Attraktivität auf Erik aus. Bald vernachlässigt er sowohl seine Verlobte als auch seinen Arbeitsplatz und es entwickelt sich eine intensive erotische Beziehung zwischen ihm und Sonja. Allerdings ist diese schon am Beginn von gegenseitigen Demütigungen und Missverständnissen geprägt. Bald wird sichtbar, dass sich die klassische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau in ihrer Beziehung ins Gegenteil verkehrt hat. Erik kündigt seinen Job und zieht in ein Apartment, das Sonja ihm zur Verfügung stellt. Er ist nicht nur finanziell, sondern auch emotional von ihr abhängig und zieht ein introvertiertes, häusliches Leben vor. Sonja wiederum, die Lebefrau, will ihn immer wieder überreden, sich in Sonjas Freundeskreis zu integrieren. Andrerseits überwacht sie eifersüchtig jede seiner Bewegungen, an denen sie selbst nicht teilhaben kann. Schließlich heiraten sie, Erik nimmt eine Arbeit an und beide beschließen, ein Kind in die Welt zu setzen. In weiterer Folge verschärfen sich aber ihre Konflikte nur noch mehr. Sie drohen an ihrem unterschiedlichen sozialen Status, ihrer Vorstellung von Partnerschaft und ihren unterschiedlichen Lebenskonzepten zu scheitern. Ihr Zusammenleben ist geprägt von Obsession, heftigen Auseinandersetzungen und Eifersucht. Es kommt zu einer letzten großen Szene zwischen ihnen, die in einer tätlichen Auseinandersetzung mit Todesfolgen endet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Das Drehbuch des Films wurde auf Basis der gleichnamigen Novelle von Arve Moen entwickelt, der den Stoff seines Buches aus seiner Arbeit als Richter bezog. Inhaltliche und stilistische Anleihen an das Buch von James M. Cain, \"Wenn der Postmann zweimal klingelt\" (1934), sind unverkennbar. Edith und Otto Carlmar waren wohl wegen des Aufsehens, das die zeitgenössische Verfilmung des Romans 1946 (dt. Titel: \"Im Netz der Leidenschaften\", 1946) in den USA erzeugt hatten, auf das Genre des Film Noir verfallen. Kritiken betonen immer wieder, dass es sich um den ersten Film Noir in Norwegen handelt, sowohl stilistisch als auch thematisch. Tatsächlich zeigt der Film in einer Rückblende eine dramatische Liebesaffäre, die geprägt ist von der Enge einer verqueren Paarbeziehung, der zunehmenden Vereinsamung der Partner und einem unausweichlichen, tödlichen Schicksal. Am Ende des Films macht Erik die Ausweglosigkeit der Situation klar, indem er feststellt, dass es nach dem Tod seine Frau wiedersehen will, sei es im Himmel oder in der Hölle. Der Film erregte in der Öffentlichkeit des Nachkriegsnorwegen wegen seines Spiels mit der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, der für die damaligen Zeit sehr mutigen erotischen Andeutungen (verbal und visuell), seiner Thematisierung der Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs sowie des düsteren Tones große Aufmerksamkeit. Ihm wurde u. a. Pornographie und moralische Verwerflichkeit vorgeworfen. Die Regisseurin Edith Carlmar wurde während der Laufzeit des Filmes in Oslo mit dem Tode bedroht, die Kommune Kristiansand verweigerte eine öffentliche Aufführung. Zudem war es der erste Film in Norwegen, in der eine Frau Regie führte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Døden er et kjærtegn (norwegisch für „Der Tod ist eine Liebkosung“) ist ein norwegischer Film in Schwarzweiß aus dem Jahr 1949 der Regisseurin Edith Carlmar und ist der erste Film Noir in Norwegen. Er beruht auf der gleichnamigen Romanvorlage von Arve Moen. Der Film wurde am 29. August 1949 in Norwegen uraufgeführt und verursachte wegen seiner erotischen Anspielungen zahlreiche Skandale.", "tgt_summary": null, "id": 1556677} {"src_title": "Indian River (Dominica)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die 15-jährige Kim verliebt sich in ihre beste Freundin Sugar. Da diese heterosexuell ist, möchte Kim über Sugar hinwegkommen. Kim, die selbst über keinerlei sexuelle Erfahrungen verfügt, erzählt Sugar, dass sie Sex mit einem Mann haben möchte. Sie weiß bereits genau, wer dafür infrage kommt. Ein gutaussehender Handwerker namens Dale, der bei ihnen zu Hause die Küche repariert. Trotzdem kann Kim nur an Sugar denken, die ihr beim Styling hilft. Sie findet ihre Idee mit Dale zu schlafen nicht mehr wirklich gut. Als sie wenig später aufgestylt nach Hause kommt, hat Dale gerade Sex mit ihrer Mutter. Kim rennt schockiert aus dem Haus. Sie ist entsetzt darüber, dass ihre Mutter ihren Vater betrügt und ihm nichts davon erzählt. Kim sucht Unterstützung bei Sugar. Sugar ist jedoch sehr egoistisch. Sie ist nur dann für ihre Freundin da, wenn es zu ihrem eigenen Vorteil ist und nutzt Kim immer wieder aus. Kim versucht unterdessen immer wieder von ihrer Besessenheit von Sugar loszukommen. Als Sugar nach einer versuchten Vergewaltigung, ihren Angreifer mit einer zerbrochenen Flasche nieder sticht, ruft sie in Tränen aufgelöst Kim an. Diese ist sofort zur Stelle. Die beiden klauen ein Auto und nutzen die Kreditkarte von Kims Mutter. Sugar und Kim finden zueinander und küssen sich leidenschaftlich. Jedoch werden sie wenig später von der Polizei geschnappt. Sugar, die schon einige Vorstrafen hatte, muss ins Gefängnis, während Kim zu Hause bei ihren Eltern bleiben kann. Trotzdem kommt Kim Sugar jede Woche im Gefängnis besuchen und erzählt ihr von ihren Erlebnissen. Während Kim ihre ersten lesbischen Sexerfahrungen macht und sich neu verliebt, vermisst Sugar im Knast den Sex mit Männern. Als Sugar aus dem Gefängnis entlassen wird, möchte sie bei Kim einziehen, da sie ansonsten keine andere Bleibe hat. Kim hat jedoch gerade eine neue Beziehung mit der DJin Saint angefangen und findet die Idee gar nicht so berauschend. Schließlich willigt Kim jedoch ein. Das Zusammenwohnen mit Sugar führt zu einigen Konflikten, sowohl zwischen Kim und Saint als auch zwischen Kim und Sugar und so zieht Sugar schließlich in ihre eigene Wohnung. Die Beziehung von Kim und Saint wird immer intensiver und Saint möchte mit Kim zusammen ziehen. Kim weiß nicht, ob sie dazu bereit ist und fährt erst einmal zu Sugar auf eine Party in deren Wohnung. Sugar rät Kim zu Saint zu ziehen. Kim fährt noch am selben Abend zu Saint und zieht bei ihr ein. Am anderen Morgen steht Sugar vor der Tür. Ihre Wohnung fing durch eine, von Kim weggeworfene, Zigarette Feuer und ist völlig abgebrannt. Sugar hat keine Bleibe mehr und möchte bei Kim und Saint einziehen. Kim muss sich entscheiden, ob sie das wirklich möchte. Wenn sie ablehnen würde, würde sie sich vollständig auf eine fantastische Zukunft mit Saint konzentrieren, willigt sie ein, bleibt ihr eine Tür in die Vergangenheit offen.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Sugar Rush basiert auf einem Roman von Julie Burchill. Olivia Hallinan und Lenora Crichlow spielten die Hauptrollen in der Serie. Die Serie wurde vom 7. Juni 2005 bis zum 17. August 2006 in Großbritannien auf Channel 4 erstausgestrahlt. Vom 25. Januar bis 29. März 2010 wurde die komplette Serie in Deutschland auf dem Fernsehsender TIMM gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Catriona Wightman von \"Digital Spy\" lobt die interessante Beziehung zwischen Sugar und Kim, die ehrliche Darstellung des Lebens der Teenager sowie die guten Schauspieler. Rob Owen von The Gazette meint, dass die Serie aufrichtig in der Darstellung von Kims verworrenen, unsicheren Gefühlszustand sei und komödiantisch die verschiedenen Figuren in Kims Umfeld darstelle. \"AfterEllen.com\" meint, dass Kims Verliebtheit sehr gut dargestellt werden würde. Es sei die Verliebtheit in ein heterosexuelles Mädchen, die die meisten Lesben in ihrem Leben zu bewältigen hätten. Auch die Freundschaft von Kim und Sugar sei glaubhaft und süß. Clemency Burton-Hill von \"The Daily Telegraph\" lobt die herausragenden Darstellungen von Lenora Crichlow und Olivia Hallinan. Will O'Bryan von \"Metro Weekly\" gibt der Serie drei von fünf Punkten. Sugar Rush sei eine sehr gut gemachte Fernsehserie.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen und Nominierungen.", "content": "International Emmy Award: BAFTA Award:", "section_level": 1}], "src_summary": "Sugar Rush ist eine zwanzigteilige britische Fernsehserie von Channel 4. Sie beschäftigt sich mit Kim, die sich in ihre beste Freundin Sugar Rush verliebt. Die Erstausstrahlung erfolgte vom 7. Juni 2005 bis zum 17. August 2006 auf dem Fernsehsender Channel 4. In Deutschland wurde die Serie auf TIMM gezeigt. Auf dem Streamingdienst Netflix steht die 2. Staffel ab dem 26. Juli 2019 zum Abruf bereit.", "tgt_summary": null, "id": 2428134} {"src_title": "13 Sins", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Preisträger und Nominierungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bester Film.", "content": "Wer hat Angst vor Virginia Woolf? \"(Who’s Afraid of Virginia Woolf?)\" – Regie: Mike Nichols", "section_level": 2}, {"title": "Bester britischer Film.", "content": "Wer hat Angst vor Virginia Woolf? \"(Who’s Afraid of Virginia Woolf?)\" – Regie: Mike Nichols", "section_level": 2}, {"title": "United Nations Award.", "content": "The War Game – Regie: Peter Watkins", "section_level": 2}, {"title": "Bester ausländischer Hauptdarsteller.", "content": "Rod Steiger – Der Pfandleiher \"(The Pawnbroker)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste ausländische Hauptdarstellerin.", "content": "Jeanne Moreau – Viva Maria!", "section_level": 2}, {"title": "Bester britischer Hauptdarsteller.", "content": "Richard Burton – Der Spion, der aus der Kälte kam \"(The Spy Who Came in from the Cold) und Wer hat Angst vor Virginia Woolf? \"(Who’s Afraid of Virginia Woolf?)", "section_level": 2}, {"title": "Beste britische Hauptdarstellerin.", "content": "Elizabeth Taylor – Wer hat Angst vor Virginia Woolf? \"(Who’s Afraid of Virginia Woolf?)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste/r Nachwuchsdarsteller/in.", "content": "Vivien Merchant – Der Verführer läßt schön grüßen \"(Alfie)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Drehbuch.", "content": "David Mercer – Protest \"(Morgan: A Suitable Case for Treatment)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Kamera (Schwarzweiß).", "content": "Oswald Morris – Der Spion, der aus der Kälte kam \"(The Spy Who Came in from the Cold)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Kamera (Farbe).", "content": "Christopher Challis – Arabeske \"(Arabesque)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Schnitt.", "content": "Tom Priestley – Protest \"(Morgan: A Suitable Case for Treatment)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Szenenbild (Schwarzweiß).", "content": "Tambi Larsen – Der Spion, der aus der Kälte kam \"(The Spy Who Came in from the Cold)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Szenenbild (Farbe).", "content": "Wilfred Shingleton – Der blaue Max \"(The Blue Max)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Kostüme.", "content": "Julie Harris – Protest \"(Morgan: A Suitable Case for Treatment)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Kurzfilm.", "content": "The War Game – Regie: Peter Watkins", "section_level": 2}, {"title": "Bester Dokumentarfilm.", "content": "Goal! The World Cup – Regie: Ross Devenish, Abidin Dino", "section_level": 2}, {"title": "Bester spezialisierter Film.", "content": "Exploring Chemistry: The Nuffield Approach to the Teaching of Chemistry – Regie: Robert Parker", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 20. Verleihung der British Academy Film Awards zeichnete die besten Filme von 1966 aus. Die Filmpreise wurden von der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) verliehen.", "tgt_summary": null, "id": 2324015} {"src_title": "Cornelis Musius", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Hadreas wuchs in Seattle, Washington auf. Im Alter von 15 Jahren war er an seiner Schule der einzige, der sich zu seiner Homosexualität bekannte. Da er sich nicht auf seine geschlechtliche Rolle als Junge bzw. Mann festlegen wollte, erlebte er diskriminierende Reaktionen, die von Ausgrenzung, Beschimpfungen und Anspucken bis hin zu Todesdrohungen und Misshandlungen reichten. Erschwerend kam für den Teenager hinzu, dass sich seine Eltern scheiden ließen, und seine Mutter, eine Sonderschullehrerin, zu trinken begann. Mit 17 kam er ins Krankenhaus, nachdem er auf der Straße von mehreren jungen Männern überfallen worden war. Daraufhin verließ Hadreas Seattle und zog nach Williamsburg (Brooklyn), wo er verschiedene Jobs annahm und drogensüchtig wurde. 2005 zog er auf Drängen seiner Mutter zurück nach Seattle, um sich dort einer Drogentherapie zu unterziehen. Ab 2008 arbeitete er stetig an seiner musikalischen Karriere. Hadreas, der an Morbus Crohn erkrankt ist, lebt gemeinsam mit seinem Partner Alan Wyffels, einem Pianisten, in Seattle.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalische Karriere.", "content": "Als Kind erhielt Hadreas Klavierunterricht, aber seine ersten Auftritte fanden ausschließlich im Familienkreis statt. Erst nach seinem Drogenentzug begann er, auf Myspace Videos zu posten, auf denen er singend am Klavier zu sehen war. Dadurch wurde eine Plattenfirma auf ihn aufmerksam, und bald darauf unterzeichnete Hadreas seinen ersten Vertrag mit dem Independent-Label Matador Records. Jetzt unter dem Namen Perfume Genius, debütierte er dort mit dem Album \"Learning\". 2012 folgte \"Put Your Back N 2 It\". Für den darin enthaltenen Titel \"Hood\" wurde ein Video mit dem Pornodarsteller Árpád Miklós produziert, das vorübergehend von YouTube gesperrt wurde, da es als „non family safe“ galt. Zwei Jahre später erschien \"Too Bright\", das vom Portishead-Mitglied Adrian Utley produziert wurde. Das Album erhielt von der Musikwebsite Pitchfork mit 8,5 Punkten eine Auszeichnung als \"Best New Music\". Nachdem sich die ersten drei Alben inhaltlich überwiegend mit Hadreas‘ persönlichen Krankheits-, Gewalt- und Drogenerfahrungen beschäftigten und musikalisch als „Klaviermoritaten“ galten, gelang mit dem 2017 veröffentlichten \"No Shape\" ein Wechsel hin zu „Glam-Rock, Soul und Pop“ mit Themen wie Selbstfindung und Liebe. Produzent war diesmal Blake Mills, der unter anderen schon mit John Legend und Laura Marling gearbeitet hat. Der Titel \"Slip Away\" wurde von Pitchfork als \"Best New Track\" bezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Perfume Genius ist der Künstlername von Mike Hadreas (* 25. September 1981 in Everett, Washington), einem Musiker aus den Vereinigten Staaten.", "tgt_summary": null, "id": 2166484} {"src_title": "Hedda Bolgár", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Die 1894 im damals zur österreichisch-ungarischen Monarchie gehörigen Lemberg (heute Lwiw in der Westukraine) geborene Erzherzogin Margaretha war die dritte Tochter des Erzherzogs Leopold Salvator (1863–1931) aus dem Haus Habsburg-Lothringen (Linie Habsburg-Lothringen-Toskana) und seiner Gemahlin Blanka von Bourbon-Kastilien (1868–1949). Ihren Namen erhielt sie nach ihrer Großmutter mütterlicherseits Margarita von Bourbon-Parma (1847–1893); im Familienkreis wurde sie \"Meg\" gerufen. Sie wuchs in der Endphase der habsburgischen Monarchie mit ihren Geschwistern auf verschiedenen Gütern ihrer Eltern auf. Wenn sich die Familie in Wien aufhielt, lebte sie vornehmlich im Palais Toskana und im Schloss Wilhelminenberg. Daneben urlaubte sie in Italien auf einem Landgut von Margarethas Mutter nahe Viareggio. Ihre Erziehung erhielt Erzherzogin Margaretha zusammen mit ihren beiden wenig älteren Schwestern Maria de los Dolores (1891–1974) und Maria Immaculata (1892–1971). Ebenso wie diese war Margaretha künstlerisch veranlagt und erlernte neben ihrer Muttersprache Deutsch als Fremdsprachen Französisch, Spanisch, Ungarisch und Italienisch. Im Ersten Weltkrieg war sie in der Krankenpflege tätig und arbeitete ebenso wie ihre Schwester Maria Immaculata für das Österreichische Rote Kreuz.", "section_level": 2}, {"title": "Leben im Exil.", "content": "Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Sturz der habsburgischen Monarchie übersiedelten Margaretha und der Großteil ihrer Familie, deren Vermögen eingezogen wurde, Anfang 1919 nach Spanien. Sie lebten bescheiden in Barcelona, doch mussten Margaretha, ihre Mutter und ihre unverheirateten Geschwister Spanien beim Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs 1936 verlassen. Im Folgejahr heiratete die bereits 43-jährige Margaretha am 27. November 1937 den sechs Jahre älteren italienischen Diplomaten Francesco Maria Taliani, Marchese de Marchio (1887–1968) im niederösterreichischen Schloss Sonnberg, das ihrem Bruder Erzherzog Anton gehörte. 1938 wurde Taliani zum italienischen Botschafter in China ernannt und siedelte mit seiner Gattin Margaretha nach Nanjing um. Japan hielt aber damals Teile Chinas einschließlich Nanjing besetzt, und als Italien während des Zweiten Weltkriegs im September 1943 seine bisherige Rolle als Verbündeter Deutschlands und Japans aufgab und vor den Alliierten kapitulierte, wurden Margaretha und ihr Ehemann auf Anordnung der Japaner bis zum Sommer 1945 in einem Konzentrationslager in China interniert. Anfang 1946 kehrte das Diplomatenehepaar nach Italien zurück und kaufte sich ein Haus in Venedig. Im Februar 1951 zog das Paar nach Spanien, wo Taliani als italienischer Botschafter bei der Regierung Francos diente. 1952 wurde er in den Ruhestand versetzt und ließ sich mit seiner Gemahlin in Rom nieder. Im März 1968 wurde Margaretha Witwe und lebte nun abwechselnd in Rom und auf dem Landgut La Tenuata reale nahe Viareggio, das sie sich mit ihren Schwestern Maria de los Dolores und Maria Immaculata teilte. Die Erzherzogin, die auch als Malerin aktiv gewesen war, starb 1986 kinderlos und hochbetagt im Alter von 91 Jahren und vermachte ihr Landgut der Gemeinde Viareggio, der es als öffentliches Kulturzentrum dienen sollte. Beigesetzt wurde die Verstorbene in Ascoli Piceno. Ihr Neffe Dominik (* 1937) erbte ihr Vermögen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Margaretha von Österreich-Toskana, vollständiger Name \"Margaretha Rainiera Maria Antonia Blanka Leopoldina Beatrix Anna Josephina Raphaela Michaela Stanislawa Ignatia Alice Cäcilia\" (* 8. Mai 1894 in Lemberg; † 21. Jänner 1986 in Rom) entstammte dem toskanischen Zweig des Hauses Habsburg. Sie war durch Geburt Erzherzogin von Österreich und Prinzessin von Toskana. Nach dem Ende der Monarchie lebte sie ab 1919 in Spanien, dann ab 1936 größtenteils in Italien.", "tgt_summary": null, "id": 2320098} {"src_title": "Jim Burgess", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Qian Xiuling wurde 1912 in Yixing in der Jiangsu-Provinz in eine große und gut vernetzte Familie hineingeboren, die durch Textilhandel zu einigem Wohlstand gekommen war. Ihr älterer Cousin Generalleutnant \"Qian Zhuolun\" war Chef des Ersten Generalbüros des Verteidigungsministeriums der Kuomintang-Verwaltung und Generalstabschef. Qian war schön, sportlich und hatte exzellente Schulergebnisse vorzuweisen. Auf Empfehlung ihrer Lehrer ging sie 1929 zusammen mit ihrem Bruder und ihrem Verlobten nach Europa. Sie studierte an der Université catholique de Louvain in Belgien Chemie und wurde mit 22 Jahren die erste Frau in Belgien, die einen Doktor in Chemie erlangte. 1933 heiratete sie den belgischen Mediziner \"Grégoire de Perlinghi\", nachdem sie die Verlobung mit ihrem chinesischen Bräutigam beendet hatte. Das Paar zog dann nach Herbeumont in den Ardennen, wo sich ihr Mann als Arzt niederließ. 1939 soll sie laut einer Quelle nach Paris gereist sein, in der Hoffnung, in Marie Curies Labor arbeiten zu können, aber die gesamte Einrichtung soll wegen des Zweiten Weltkrieges in die Vereinigten Staaten verlegt worden sein. Im Juni 1940 wurde ihre Heimatstadt Herbeumont von der deutschen Armee besetzt, nachdem ein belgischer Jugendlicher einen Zug mit einer zwischen den Gleisen vergrabenen Mine gesprengt hatte. Der Jugendliche wurde zum Tode verurteilt. Qian las in einer Zeitung den Namen des deutschen Generals, der in Belgien den Befehl hatte. Sie kannte General Alexander von Falkenhausen aus der Zeit, als er in China im Rahmen der Chinesisch-Deutschen Kooperation gearbeitet hatte. Falkenhausen war einer der Berater von Chiang Kai-shek und hatte eng mit Qians älterem Cousin Generalleutnant \"Qian Zhuolun\" zusammengearbeitet. Sie schrieb Falkenhausen einen Brief und reiste mit den Eltern des Jungen zu Falkenhausen nach Brüssel. Falkenhausen entschied daraufhin seine Autorität einzusetzen, um den Jungen aus humanitären Gründen zu entlassen. Die Geschichte sprach sich unter den Belgiern herum, die sie bald als Heldin verehrten. Am 7. Juni 1944 wurde Qian erneut kontaktiert, nachdem die Deutschen 97 Belgier gefangen genommen hatten, um sie als Rache für den Mord an drei Gestapoleuten im nahe gelegenen Ecaussinnes zu töten. Obgleich sie mit ihrem ersten Kind schwanger war, reiste sie erneut zu Falkenhausen und bat ihn zu intervenieren. Er zögerte, stimmte dann aber zu, die Geiseln zu entlassen, obwohl er wusste, dass er einen Befehl missachtete. Der General wurde nach Berlin befohlen, um seine Insubordination zu erklären. Durch das Kriegsende blieben Falkenhausen das deutsche Gericht und die Bestrafung erspart, er wurde jedoch wegen Kriegsverbrechen festgesetzt. Er wurde 1951 in Belgien vor Gericht gestellt. Qian sprach vor Gericht und plädierte für Falkenhausens guten Charakter. Er wurde zu zwölf Jahren für die Hinrichtungen von Geiseln und die Deportation von Juden verurteilt, jedoch schon nach drei Wochen nach Deutschland entlassen, wo er 1966 starb.", "section_level": 1}, {"title": "Vermächtnis.", "content": "Qian erhielt die \"Anerkennungsmedaille 1940–1945\" () von der belgischen Regierung. Qians Geschichte wurde der einer 16-teiligen Serie \"Eine chinesische Frau vor Gestapogewehren\" im chinesischen Fernsehen gezeigt. Zuvor hatte Qian ihrer Familie nie von ihren Erlebnissen erzählt. 2003 machten Qians Enkelin Tatiana de Perlinghi einen Dokumentarfilm namens \"Ma grand-mère, une héroïne?\" (Meine Großmutter, eine Heldin?). 2005 bedankte sich der chinesische Botschafter in Belgien Zhang Qiyue bei ihr, als er sie im Altersheim besuchte. Qians Ehemann war 1966 gestorben. Qian ist Ehrenbürgerin der Gemeinde Ecaussinnes. Dort wurde ihr zu Ehren eine Straße \"Rue Perlinghi\" benannt. Ein Roman des Autors \"Zhang Yawen\" über Qian mit dem englischen Titel \"Chinese Woman at Gestapo Gunpoint\" erschien 2003.", "section_level": 1}], "src_summary": "Qian Xiuling ( oder Siou-Ling Tsien de Perlinghi; geb. 12. März 1912 in Yixing, China; gest. 1. Juni 2008 in Belgien) war eine chinesisch-belgische Chemikerin, die während der Nazi-Besatzung in Belgien etwa 100 Menschen das Leben rettete.", "tgt_summary": null, "id": 1520696} {"src_title": "Piano Tiles", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Brendan Greene wurde vom südkoreanischen Entwicklerstudio Bluehole angeboten, seine Ideen als Game-Designer zu einem neuen Spiel im Battle-Royal-Genre umzusetzen. Er verwendete in Online-Spielen den Nickname „PlayerUnknown“. Daraus entstand der Name „PlayerUnknown’s Battlegrounds“. Der Name wird zwecks Marketing konsequent großgeschrieben, weil es laut Greene „einfach besser aussieht“.", "section_level": 1}, {"title": "Spielinhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Spielwelt.", "content": "Es gibt mehrere abgelegene Spielewelten. Diese sind meist dystopische, brachliegende Orte. Die älteste Karte ist die abgelegene und weitläufige Insel \"Erangel\" mit osteuropäischer Geographie, welche sich an dem Brutalismus und der Sowjetunion in den 1950er Jahren orientiert. Russische Graffiti und Brandmarks findet man an Häusern bzw. auf Gegenständen. Die Welt umfasst eine Größe von etwa 64 Quadratkilometern. Mit Version 4.0 wurde die Map Mitte 2019 überarbeitet. Die alte Map ist weiterhin als \"Erangel Classic\" in Custom Matches spielbar. Ende 2017 wurde PUBG um eine weitere Karte mit Namen \"Miramar\" ergänzt. Die Pflanzenwelt (v. a. Joshua Trees) entspricht den US-amerikanisch-mexikanischen Wüsten, Ortsnamen, Graffiti und Brandmarks sind spanisch. Kalenderblätter auf Wänden verweisen auf das Jahr 1963. Im Juni 2018 wurde die dritte Karte \"Sanhok\" hinzugefügt, Vegetation sowie Ortsnamen geben ein südostasiatisches Flair. Im Dezember 2018 wurde die schneebedeckte Karte \"Vikendi\" eingebaut. Das kalte Klima ähnelt den Verhältnissen in Skandinavien oder Sibirien. Mit der Karte wurden auch einige neue Gameplay-Elemente wie Schneespuren eingefügt. Die Spielzone der Open-World-Spielwelt wird in bestimmten Zeitintervallen kleiner und der Spieler erleidet Schaden, wenn er sich außerhalb des definierten Bereichs befindet. In der Spielwelt selbst befinden sich verlassene Häuser, Straßen, Wälder und Dörfer. An definierten Punkten auf der Karte, meist in Häusern oder überdachten Regionen, befinden sich verschiedene Ausrüstungsgegenstände wie Waffen, Rucksäcke, Helme oder schusssichere Westen.", "section_level": 2}, {"title": "Spielprinzip und Spielmechanik.", "content": "Das Prinzip ist an den japanischen Film und Manga \"Battle Royale\" angelehnt. Der Spieler landet mit einem Fallschirm von einem Flugzeug aus auf einer abgelegenen Insel. Dort muss er versuchen, möglichst lange zu überleben. Der spielbare Charakter lässt sich zuvor frei gestalten. Eine kreisförmige Begrenzung wird in bestimmten Zeitintervallen kleiner und sorgt für Schaden bei Spielern, falls sie sich noch nicht innerhalb des sicheren Bereiches befinden. Dadurch werden die Spieler auf einen zufälligen Punkt in der Karte gelenkt. Zuvor wird die bevorstehende Verkleinerung bereits an einer Markierung auf der Minimap angezeigt. Das Spiel ist auf den Mehrspielermodus begrenzt. Alleine oder als Zweier- oder Vierer-Team kämpft man gegen bis zu 100 weitere Spieler. Dabei stehen einem unterschiedliche Waffen, Fahrzeuge, Kleidung und sonstige Ausrüstungsgegenstände, die man in der Spielwelt finden kann, zur Verfügung. Seltene Waffen und Items werden über sogenannte Air Drops, die zufällig in der Spielwelt platziert werden, ausgesendet und sorgen häufig für Gefechte zwischen Spielern. Wahlweise ist es auch möglich, statt in der Third-Person-Ansicht in der First-Person-Ansicht zu spielen. Gewonnen hat der Spieler oder das Team, welches als letztes übrig bleibt. Eine durchschnittliche Runde dauert etwa 30 Minuten, variiert aber stark zwischen den unterschiedlichen Fähigkeiten der Spieler und dem Zufallsfaktor Ausrüstung. Nach einem Spiel erhalten die Spieler u. a. auf Basis ihrer Tötungen und Überlebensdauer Erfahrungspunkte, die sie für rein optische Charakterverbesserungen nutzen können. Rein optische Gegenstände wie Kleidung können auch über den Steam-Marktplatz gehandelt werden. PlayerUnkown's Battleground ist wie andere Battle Royale-Spiele auch, ein Games as a Service-Spiel, das in einzeln zeitlichen Abschnitten (sogenannten Seasons), das Spiel um neue Inhalte erweitert. Dies sind zum Beispiel neue Karten, Spielmodi, ein neuer Battle Pass oder neue Skins. Die aktuelle Season 6 startete im Januar 2020.", "section_level": 2}, {"title": "Custom-Games und Mods.", "content": "Durch sogenannte Custom-Game-Funktionen ist es Spielern möglich, Matches mit eigenen Regeln zu eröffnen und eigene Spielmodi zu kreieren. Einer davon ist z. B. ein Zombiemodus, welcher später offiziell von den Entwicklern umgesetzt wurde. Dabei übernimmt ein Großteil der Spieler die Rolle eines Zombies und muss versuchen, die noch überlebenden Spieler zu infizieren. Die Zombies haben den Vorteil in der Überzahl zu sein und die Überlebenden dafür die Möglichkeit, Waffen, Ausrüstungsgegenstände und Verbandswerkzeuge zu benutzen. Mit der Zeit wurde weitere Spielmodi, wie Team-Deathmatch, ein Esport-Modus, ein Trainings-Modus und ein Warmodus eingeführt. Beim Warmodus kann der Spieler sich vor Spielbeginn seine Ausrüstung auswählen und muss diese nicht auf dem Spielfeld sammeln. Außerdem kann die Spielfigur nach jedem Tod wiederbelebt werden, im Gegensatz zum Battle Royale-Modus, wo das Spiel dann zu Ende ist.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Early Access.", "content": "Brendan Greene, der leitende Entwickler des Spiels, sammelte bereits Erfahrungen als Computerspiel-Modder. So schrieb er an einer Battle-Royale-Modifikation für die Computerspiele \"ArmA 2\" und \"ArmA 3\" und hat bei der Entwicklung des Battle-Royale-Teils von \"H1Z1\" mitgeholfen, der später als eigenständige Version unter dem Titel \"H1Z1: King of Kill\" veröffentlicht wurde. Für das Projekt hat er sich mit dem Entwicklerstudio Bluehole zusammengeschlossen und zog nach Seoul, um vor Ort an dem Projekt zu arbeiten. Erste Entwicklungsarbeiten zu \"PlayerUnkown’s Battlegrounds\" starteten 2016. Die geschlossene Betaphase startete am 24. Februar 2017. Das Spiel wurde erstmals am 23. März 2017 als Early-Access-Titel veröffentlicht. Entwickelt wurde es in der Unreal Engine 4. Kurz nach der Veröffentlichung der Early-Access-Version gaben die Entwickler bekannt, stärker gegen Cheats vorzugehen. So wurden nach drei Monaten bereits über 25.000 Cheater gebannt. Seit dem 6. Juni 2017 ist es möglich, bei dem Abschließen einer Twitch-Premium-Mitgliedschaft Exklusivinhalte im Spiel zu erhalten. Im Juli 2017 hat sich Bluehole mit dem sozialen Netzwerk Facebook zusammengetan und strahlt fortan dort exklusive Matches, die von Bluehole organisiert und ausgetragen werden, aus. In wöchentlichen Updates sollen Fehler (\"engl.: Bugs\") behoben werden und in monatlichen Updates sollen neue Inhalte und größere Performance- und Server-Probleme behoben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die Veröffentlichung war ursprünglich für den August 2017 geplant, verschob sich allerdings auf Ende 2017. Am 12. Dezember 2017 wurde eine \"Game Preview Edition\" für die Xbox One und am 20. Dezember 2017 die PC-Version 1.0 offiziell veröffentlicht. Am 19. März 2018 erschien weltweit eine Mobile-Version namens \"PUBG Mobile\" für iOS und Android. Eine Konsolenumsetzung für die Xbox One wurde am 4. September 2018 und für die PlayStation 4 am 7. Dezember 2018 veröffentlicht. Am 10. Oktober 2019 wurde eine grafische eingeschränkte Version des Spiels mit dem Namen \"PUBG Lite\" veröffentlicht, die auch auf mittelklassiger Hardware flüssig laufen soll. Eine Beta fand in Thailand bereits im Januar statt. Crossplay zwischen der Xbox One und der PlayStation 4 wurde im Oktober 2019 eingeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"PC Games\" hält das Konzept für das Shooter-Genre innovativ und bewertet das Spiel durch die anderen Spieler, die Zufälligkeit der Gegenstände, die Soundkulisse, die einzelnen Waffen und Gegenstände und den Druck der näher kommenden Spielgrenze Spannung und Nervenkitzel erzeugend. Weiterhin wird das Spiel mit \"DayZ\", einem ähnliche Open-World Shooter, verglichen und die Atmosphäre gelobt. Auch Shooter-Neulinge sollen mit Taktik und Geschick gut zurechtkommen. Allerdings wird der Preis als eher hoch beschrieben und die Langzeitmotivation aufgrund fehlender Ziele in Frage gestellt. Zudem wird eine Frustration durch Zufallsentscheidungen beklagt. Viele Spieler haben in der Early-Access-Version zudem Performanceprobleme. \"GameStar\" sieht die Begründung in dem Hype u. a. in der Erfahrung des Entwicklers und dem Zeitgeist. Im Gegensatz zum tempolastigen \"H1Z1: King of Kill\" habe man mehr Zeit, Ausrüstung zu finden und es gäbe mehr Waffen und Equipment. Von der Spielmechanik sei dennoch vieles ähnlich. Die Kämpfe werden zudem als anspruchsvoller und taktischer beschrieben. Auch das Spielen im Team wird gelobt und hervorgehoben und GameStar setzt auf zukünftige Verbesserungen und Unterstützung von Mods. Kritisiert wird z. B. die Performance oder Dinge die noch unlogisch sind. \"IGN\" gab dem Spiel eine Wertung von 9/10. \"Rock, Paper, Shotgun\" beschreibt das Spiel als taktische Shooter-Sandbox, Storygenerator und Horror-Spiel in einem, welches eines der höchsten Hochs in der Geschichte von Mehrspieler-Computerspielen darstellt. Auf Steam wird das Spiel von Spielern überwiegend positiv aufgenommen. Die Popularität des Spiels nahm in den letzten Jahren ab, was sich in den Spielerzahlen und der Verbreitung auf Videoplattformen niederschlägt. So lag die Spielerzahl bei über 1,1 Millionen im April 2018, während sie heute bei nur noch unter 250.000 liegt. Als Grund dafür wird genannt, dass Fehler ignoriert werden und versucht wird, sie durch neue Inhalte zu kaschieren.", "section_level": 2}, {"title": "Verkaufszahlen.", "content": "Bereits nach den ersten sechs Tagen im Early Access wurden über 11 Millionen US-Dollar umgesetzt. Wenige Tage später erreichte das Spiel Platz 1 der Steam-Verkaufscharts, wo es sich mehrere Wochen halten konnte und erreichte Anfang April 2017 bereits über eine Million verkaufte Einheiten. Anfang Mai 2017 waren bereits über 2 Millionen Exemplare mit über 60 Millionen US-Dollar Umsatz verkauft. Die Verkaufszahlen erreichten bis September 2017 über zehn Millionen Einheiten. 2018 lag der Umsatz bei 310 Millionen US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Spendenaktion.", "content": "Am 4. Mai 2017 starten die Entwickler eine Spendenaktion in \"PlayerUnknown’s Battlegrounds\", an welcher 128 Livestreamer aus Nordamerika und Europa teilnahmen. Übertragen wurde das Event über die Livestreamplattform Twitch. Insgesamt wurden 200.000 US-Dollar an die Wohltätigkeitsorganisation Gamers Outreach Foundation gespendet, welche sich dafür einsetzt, Kindern den Aufenthalt und die Behandlung in Krankenhäuser besser zu gestalten. Davon stammt die Hälfte von der Community und die andere vom Entwickler.", "section_level": 2}, {"title": "Mikrotransaktionen.", "content": "Die Entwickler planen für die Veröffentlichung eine Monetarisierung für rein optische Gegenstände, sogenannte \"Loot Crates\" (zu Deutsch: Lootboxen), welche nur mit einem käuflich erworbenen Schlüssel geöffnet werden können, um damit den Support für das Spiel auf lange Sicht zu sichern. Bereits in der Early-Access-Phase wurden Mikrotransaktionen eingeführt. Ein Teil der Community reagierte negativ und löste einen Shitstorm aus. Greene nahm zu dieser Funktion Stellung und erläuterte den Schritt damit, dass dies bereits in der Early Access getestet werden müsste, sie rein optisch sei, man im Notfall auch über den Steam-Marktplatz handeln kann und entschuldigte sich wegen der misslungenen Kommunikation.", "section_level": 2}, {"title": "Klage gegen Epic Games.", "content": "Im März 2018 wurde bekannt, dass Bluehole im Januar 2018 eine Klage gegen den Entwickler des ähnlichen Spiels Fortnite eingereicht hat. Nach Meinung des Entwicklers soll es sich bei Fortnite um eine strukturelle Kopie von Playerunknown's Battlegrounds handeln. Die Klage beschränkt sich auf Südkorea. Im Juni 2018 wurde die Klage aus bislang unbekannten Gründen zurückgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Länderverbote.", "content": "Playerunknown's Battlegrounds wurde zusammen mit anderen Battle-Royale-Spielen in den Ländern Indien, Irak und Nepal aufgrund eines nach der Regierung negativen Einflusses auf junge Menschen verboten. In Indien kam es deswegen zu mindestens 10 Verhaftungen. Das Verbot in Nepal wurde im April 2019 aufgehoben.", "section_level": 2}, {"title": "E-Sport.", "content": "Auf der Gamescom 2017 in Köln wurde das erste „PUBG-Invitational-Turnier“ veranstaltet. 92 Spieler aus 19 Ländern nahmen an dem Wettbewerb mit einem gesamten Preisgeld von 350.000 US-Dollar teil. Die Veranstaltung wurde vom Publisher Bluehole und der Electronic Sports League zwischen dem 23. und 26. August ausgetragen. Beim chinesischen Live-eStreaminganbieter PandaTV sahen bis zu 5,6 Millionen Zuschauer das Turnier. Im November 2017 veranstalte Intel eine Meisterschaft zu dem Spiel in Oakland mit einem Preisgeld von 200 Tausend US-Dollar. Im November 2019 findet die PlayerUnknown’s Battlegrounds Weltmeisterschaft statt. Es gibt außerdem noch weitere nationale oder internationale Turniere, wie beispielsweise die PUBG ESL Meisterschaft, die PUBG Europe League in Berlin oder der PUBG Nations Cup in Seoul. Als internationale Liga galt die PUBG Global Series, bis die Liga Ende 2019 eingestellt wurde und durch eine Reihe von Turnieren ersetzt wurde. Grund dafür waren mangelhafte Kommunikation, schlechte Turnierplanungen und schwache Einnahmenbeteiligungen.", "section_level": 1}, {"title": "Rekorde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Meiste Spieler gleichzeitig auf der Steamplattform online.", "content": "PlayerUnknown’s Battlegrounds überbot am 17. September 2017 den Rekord von Dota 2, der bei knapp über 1,3 Millionen lag. Seither steigen die Spielerzahlen stetig. Der neue Rekord liegt nun bei 3.236.027 gleichzeitig aktiven Spielern seit Steam Statistiken darüber ausgibt.", "section_level": 2}], "src_summary": "PlayerUnknown’s Battlegrounds (kurz auch oft PUBG) ist ein Mehrspieler-Shooter, der vom Bluehole-Studio PUBG Corporation entwickelt und vertrieben wird. Das Spiel wurde am 23. März 2017 als Steam-Early-Access-Titel für Windows veröffentlicht. Am 20. Dezember 2017 wurde die Early-Access-Phase der PC-Version beendet und Version 1.0 veröffentlicht. Mit dem Zusatztitel \"Game Preview Edition\" erschien am 12. Dezember 2017 eine Vorabversion für die Xbox One. Am 19. März 2018 erschien weltweit eine Mobile-Version namens \"PUBG Mobile\" für iOS und Android. Eine Konsolenumsetzung für die Xbox One wurde am 4. September 2018 und für die PlayStation 4 am 7. Dezember 2018 veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 119479} {"src_title": "Tia Lessin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1904 wurde an dieser Stelle vom Landkreis Offenbach erstmals eine Hochseil-Gierfähre eingerichtet und an Privatleute verpachtet. Die Fähre wurde durch Familie Schäfer aus Dörnigheim betrieben und soll ab 1923 elektrisch angetrieben worden sein. Die Stromzuführung erfolgte über die Hochseilanlage. Die Fähranlagen wurden 1945 zum Ende des Zweiten Weltkrieges gesprengt. Schon zum Jahreswechsel 1945/46 erfolgte die Reparatur der Fähranlage und der Neubau einer Fähre. In der Bauliste der Bayerischen Schiffbaugesellschaft ist für 1945 als Baunummer 800 eine 25-Tonnen-Fähre für \"H. Schäfer, Dörnigheim\" verzeichnet. Dabei handelte es sich um eine elektrisch betriebene hochseilgeführte Oberleitungsfähre mit Seilnachen. Die Stromzuführung erfolgte über ein separates Oberleitungsseil, montiert an zwei zusätzlichen Masten, etwa zehn Meter flussabwärts von den Masten des Führungsseils. Die jetzige Fähre ist hochseilgeführt, wurde 1964 in Dorfprozelten gebaut und seit 1971 an der heutigen Stelle eingesetzt. Eigentümer ist der Landkreis Offenbach. Betrieben wurde die Fähre seit 2001 von der Familie Spiegel. Der Betrieb der Fähre wurde am 11. Oktober 2017 eingestellt. Grund hierfür war die fristlose Kündigung des Pachtvertrages durch den Kreis Offenbach. Diese war erforderlich, da die Pächterin mehrfach gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen haben soll. Der Kreis Offenbach kündigte an, die Fähre erneut verpachten zu wollen, um den Fährbetrieb wieder aufzunehmen. Am 8. Juli 2019 wurde der Fährbetrieb unter einem neuen Betreiber wieder aufgenommen, nachdem die Fähre zuvor repariert und wieder zu Wasser gelassen worden war. Allerdings kam es noch am selben Morgen zu einem Schaden, bei dem das Gierseil der Fähre riss und diese dann manövrierunfähig auf dem Main trieb. Sie musste von der Feuerwehr und dem Arbeitsschiff Kinzig des Wasser- und Schifffahrtsamts Aschaffenburg geborgen werden. Bis zur genauen Klärung der Unfallumstände ist die Fähre außer Betrieb. Seit dem 14. Oktober 2019 befindet sie sich zur Vermeidung von Liegeschäden und Sicherheitsrisiken für den Schiffsverkehr im Frankfurter Osthafen. Die Wiederinbetriebnahme der Fähre ist ungeklärt (Stand Januar 2020). Am 8. Juni 2020 entschied der Kreisausschuss in Offenbach, die Fährverbindung endgültig einzustellen; der Kreistag muss noch zustimmen.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die Fähre Martha ist 25,45 Meter über Klappen lang und hat eine Rumpflänge von 16,55 Meter. Beiden Fährklappen sind jeweils 4,45 Meter lang. Die Breite der Fähre beträgt 7,80 Meter, die des Rumpf 5,15 Meter. Die Seitenhöhe des Rumpf beträgt 0,95 Meter. Der maximale Tiefgang beträgt 0,75 Meter, das Freibord 0,20 Meter. Die Fähre verdrängt 35 Tonnen. Ursprünglich war die Fähre Martha eine Gierseilfähre ohne eigenen Antrieb. Im Laufe der Zeit erhielt sie zwei Schottel-Ruderpropeller als Hilfsantrieb. Diese wurden von einer Mercedes-Industriemaschine mit 46 Kilowatt angetrieben. Aus den Ausschreibungsunterlagen des Kreis Offenbach ist zu entnehmen, das zuletzt nur noch ein Schottel-Ruderpropeller als Antrieb zur Verfügung stand. Die ursprünglich Transportkapazität der Fähre Martha lag bei bis zu acht Autos oder bis zu 145 Personen. Die Tragfähigkeit der Fähre reduzierte sich aber durch die Anbauten (z. B. die beiden Schottel-Ruderpropeller und dem Motor) und durch sicherheitsbedingte Erweiterungen auf Grund der Binnenschiffsuntersuchungsordnung (BinSchUO). Seit dem dürfen nur noch sechs PKW (mit einem maximal zulässigem Gesamtgewicht von 2 Tonnen) und maximal 30 Personen übergesetzt werden. Das schwerste Landfahrzeug darf ein maximal zulässiges Gesamtgewicht von 14 t nicht überschreiten. Die zulässige Einzel-/ Doppelachslast beträgt 5,5 Tonnen. Eine der Auflagen aus dem Fährzeugniss lautet, das bei der Beladung darauf zu achten ist, das die Fahrzeuge so an Deck verteilt werden, das die Fährklappen während der Überfahrt nicht ins Wasser hängen.", "section_level": 1}, {"title": "Betriebszeiten und Tarife.", "content": "Bis zur Einstellung des Betriebs im Oktober 2017 verkehrte die Fähre werktags von 6.00 Uhr bis 21.00 Uhr. Sonn- und Feiertags ruhte der Betrieb. Die Fährtarife begannen ab 30 Cent für eine Einzelfahrt eines Fußgängers und reichten von 1,00 Euro für Autos bis zu 4,00 Euro für Transporter. Fahrkarten des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) wurden nicht anerkannt, obwohl die Fähre mit der Liniennummer \"OF-39\" in dessen Nummernschema eingegliedert war. Für den Betrieb ab dem 8. Juli 2019 war eine Betriebszeit täglich von 6 bis 21 Uhr und Fährtarife von 70 Cent (für Fußgänger) bis 4,80 Euro (für Transporter) vorgesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Mainfähre Mühlheim ist eine seilgeführte Wagenfähre zwischen Mühlheim am Main auf der südlichen Main-Seite und dem nordmainischen Dörnigheim. Die Fährverbindung befindet sich auf Höhe von Mainkilometer 50,62. Stromabwärts ist die nächste Mainquerung die Mainfähre Rumpenheim und stromaufwärts die Staustufe Mühlheim für Fußgänger und Radfahrer sowie die Steinheimer Mainbrücke für Fahrzeuge. ", "tgt_summary": null, "id": 1123615} {"src_title": "Farnesische Gärten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "St. Andrew’s wurde als \"Roundhay Congregational Church\" gebaut. Der Grundstein der ersten Kirche, bzw. des heutigen Gemeindehauses, wurde im November 1901 gelegt. Die kongregationalistische Kirchengemeinde konstituierte sich im Februar 1902 mit 29 Mitgliedern. Der Grundstein der sich südlich anschließenden, heutigen Kirche wurde 1907 gelegt und 1908 konnte die Kirche eröffnet werden. Nach dem Zusammenschluss der \"Presbyterian Church of England\" (Presbyterianische Kirche Englands) und der \"Congregational Church in England and Wales\" (Kongregationalistische Kirche in England und Wales) zur \"United Reformed Church\" (URC) kam die Kirche in Roundhay 1972 zur URC. Seitdem wurde sie nach dem Apostel Andreas \"St Andrew’s Church\" genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die Kirche wurde im neugotischen Stil aus \"Gritstone\", einem sehr harten Sandstein, erbaut, das Dach besteht aus roten Ziegeln. Architekt war W. H. Beevers aus Leeds. Die Kirche ist ungefähr in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Die Fenster sind spitzbogig. Der hohe, aber schlanke Turm ist dreifach abgestuft. Er hat Strebepfeiler und eine flache Brüstung, die von Zinnen gekrönt wird. Das Kirchenschiff mit fünf Jochen hat ein offenes Holzdach und Holzvertäfelung. Das Ostfenster veranschaulicht das Gleichnis vom barmherzigen Samariter und wurde 1907 gestiftet. Das Gemeindehaus, die erste Kirche von 1901, wurde im gleichen Stil gestaltet und ist ebenfalls \"Listed Building\".", "section_level": 1}, {"title": "Kirchengemeinde.", "content": "Die Gemeinde der United Reformed Church hat ein vielfältiges Angebot, das dem einer Pfarrkirche entspricht. Beispiele sind die \"Messy Church\" mit Programm und Mahlzeit für alle Altersgruppen und das umfangreiche Programm für Kinder und Jugendliche.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Partnerschaften.", "content": "Die Gemeinde pflegt seit Oktober 1970 eine Partnerschaft mit der Lutherkirche in Frankenthal (Pfalz) mit regelmäßigen Begegnungen von Erwachsenen und Jugendlichen. 1991 wurde diese um die Frankenthaler Partnergemeinde der Martinskirche in Bernburg (Saale) erweitert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die St Andrew’s Church (\"St Andrew’s Roundhay United Reformed Church\") ist eine Kirche in der Shaftesbury Avenue in Roundhay, Leeds, West Yorkshire, England. Sie wird seit 1972 durch die United Reformed Church genutzt und ist von English Heritage als Listed Building im Grade II geführt.", "tgt_summary": null, "id": 1550895} {"src_title": "Stadler Wink", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "2016 wurde Christian Coleman Sechster bei den Trials für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro und verpasste somit eine Einzelteilnahme. Er wurde aber für die Staffel nominiert und verhalf den Amerikanern zum Finaleinzug mit der 4-mal-100-Meter-Staffel. 2017 wurde Coleman amerikanischer Collegemeister und lief bei den Meisterschaften im Halbfinale eine Weltjahresbestzeit von 9,82 s. Zudem wurde er in der Halle Doppelmeister über 60 und 200 Meter. Am 16. Juni 2017 unterzeichnete er einen Profivertrag mit Nike und verzichtete auf ein weiteres Jahr an der University of Tennessee. Bei den US-amerikanischen Meisterschaften in Sacramento belegte er sowohl über 100 als auch 200 Meter den zweiten Platz, entschied sich aber, bei den Weltmeisterschaften nur über 100 Meter und mit der Staffel an den Start zu gehen. Bei den Weltmeisterschaften 2017 in London gewann er über 100 Meter die Silbermedaille hinter seinem Landsmann Justin Gatlin, dem er sich auch bei den Trials geschlagen geben musste, und vor Usain Bolt. Am 19. Februar 2018 lief Coleman bei den USA Indoor Track and Field Championships in Albuquerque, New Mexico die 60-Meter-Distanz in 6,34 s und verbesserte damit den 20 Jahre alten Hallenweltrekord von Maurice Greene um fünf Hundertstelsekunden. Schon am 19. Januar 2018 war Coleman beim \"Clemson Invitational\" in 6,37 s unter dem alten Weltrekord von Greene geblieben, der Lauf war aber von der IAAF nicht als Weltrekord anerkannt worden, da beim Meeting keine elektronischen Startblöcke verwendet worden waren. Bei den Hallenweltmeisterschaften in Birmingham gewann er kurz darauf mit neuem Meisterschaftsrekord von 6,37 s die Goldmedaille über 60 m. In der Freiluftsaison bestritt Coleman nur wenige Wettkämpfe, infolge einer Oberschenkelverletzung sagte er im Juni und Juli die Diamond-League-Meetings in Paris, Lausanne und London ab. Dennoch konnte er sich für das 100-Meter-Finale der Diamond League in Brüssel qualifizieren. Dort siegte er mit einer Weltjahresbestzeit und neuer persönlicher Bestleistung von 9,79 s und gewann das Preisgeld von 50.000 US-Dollar. 2019 verlor er beim Saisoneinstieg in Shanghai mit 9,86 s knapp gegen seinen Landsmann Noah Lyles. Bei darauf folgenden Siegen in Oslo und in Palo Alto verbesserte er die Weltjahresbestleistung auf 9,85 s und 9,81 s. Über die 200-Meter-Distanz blieb er in zwei Rennen in Ostrava und Székesfehérvár unter 20 Sekunden. Ende Juli siegte er in Abwesenheit des amtierenden Weltmeisters Gatlin und des sich auf 200 Meter konzentrierenden Lyles bei den US-Meisterschaften souverän in 9,99 s. Über 200 Meter gewann er hinter Noah Lyles mit 20,02 s die Silbermedaille. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2019 in Doha konnte er mit neuer persönlicher Bestzeit von 9,76 s im Finale über 100 m die Goldmedaille gewinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Dopingverdacht 2019.", "content": "Am 22. August 2019 berichtete die britische Zeitung Daily Mail, Coleman habe innerhalb von zwölf Monaten drei Dopingkontrollen verpasst, was eine Sperre von bis zu zwei Jahren zur Folge haben könne. Am 24. August gab die US-amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA eine Erklärung ab, in der die Ermittlungen bestätigt wurden und eine Anhörung Colemans für den 4. September angekündigt wurde. Es gehe um drei verpasste Tests binnen eines Jahres, bei denen Coleman jeweils seinen Aufenthaltsort nicht so wie erforderlich angegeben habe. Für zwei der drei fraglichen Tests seien die Kontrolleure der USADA zuständig gewesen, für den dritten die unabhängige Integritätskommission AIU des Leichtathletik-Weltverbands IAAF. Coleman bestritt in einer eigenen Stellungnahme einen derartigen Verstoß. Am 2. September stellte die USADA das Verfahren mit Einverständnis der WADA ein, nachdem Coleman sich erfolgreich gegen die Datierung einer der drei Kontrollen gewandt hatte. Art. 2.4 des Welt-Anti-Doping-Codes sieht die Möglichkeit einer Sperre nur vor, wenn drei sogenannte \"Whereabout Failures\" – die bei verpassten Tests, aber auch bei ungenügenden Aufenthaltsinformationen gegeben sind – innerhalb von zwölf Monaten vorliegen. Das erste der in Frage stehenden Vergehen wurde aber auf den 1. April 2018 als ersten Tag des zweiten Quartals, bis zu dem Coleman vollständige Aufenthaltsangaben hätten machen müssen, korrigiert statt dem 6. Juli 2018, an dem der Test verpasst wurde, und liegt damit mehr als ein Jahr vor dem dritten Test vom 26. April 2019.", "section_level": 2}], "src_summary": "Christian Coleman (* 6. März 1996 in Atlanta, Georgia) ist ein US-amerikanischer Sprinter, der 2019 Weltmeister über 100 Meter wurde.", "tgt_summary": null, "id": 993191} {"src_title": "Lowell Locks and Canals Historic District", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ridgway absolvierte nach dem Besuch der \"Hele’s School\" in Exeter eine Offiziersausbildung an der Royal Military Academy Sandhurst (RMAS) sowie am St John’s College der University of Cambridge. 1970 trat er als Offizier in die British Army ein und wurde zunächst zum \"3rd Royal Tank Regiment\" in Deutschland versetzt, ehe er nach Nordirland verlegt wurde. Dort war er Zugführer dieses mit \"Chieftain\"-Kampfpanzern ausgestatteten Panzerregiments. Im Anschluss absolvierte er 1974 eine Ausbildung zum Hubschrauberpiloten und war in der Folgezeit Kommandeur der Luftstaffel des in Belize und Nordirland eingesetzten \"1st Royal Tank Regiment\". Nachdem er 1982 das Staff College Camberley absolviert hatte, fand er verschiedene weitere Verwendungen. 1991 wurde Ridgway Kommandant des \"3rd Royal Tank Regiment\" sowie 1993 Kommandeur der 7. Gepanzerten Brigade \"(7th Armoured Brigade)\", den sogenannten „Desert Rats“, ehe er als Brigadegeneral 1994 Kommandeur der zur United Nations Protection Force (UNPROOFOR) gehörenden Friedenstruppen der Vereinten Nationen in Mittel-Bosnien und Herzegowina wurde. Für seine Verdienste wurde er 1995 Commander des Order of the British Empire (CBE). Im Anschluss wurde er zum Verteidigungsministerium versetzt und war dort anfangs für den Haushalt des Heeres zuständig. Danach fungierte er im Ministerium als erster Direktor für Einsatzbereitschaft und anschließend als erster Generaldirektor für Aus- und Fortbildung. Er fungierte ferner als Chef der Gemeinsamen Truppenoperationen während der von den USA geleiteten Task Force in Kuwait. Im Kosovokrieg übernahm Generalmajor Ridgway 1999 den Posten als Chef des Stabes der Schnellen Eingreiftruppe der Allied Command Europe Mobile Forces (AMF) sowie der Truppen im Kosovo. Für seine dortigen Verdienste erhielt er 2000 eine Queen’s Commendation for Valuable Service (QCVS) und wurde zudem 2001 Companion des Order of the Bath (CB). Zuletzt wurde er 2003 als Generalleutnant Nachfolger von Air Marshal Joe French als Chef des Militärnachrichtendienstes DIS \"(Defence Intelligence Staff)\" und bekleidete diesen Posten bis 2006, woraufhin er durch Air Marshal Stuart Peach abgelöst wurde. In dieser Verwendung war er zugleich stellvertretender Vorsitzender des Gemeinsamen Nachrichtendienstausschusses \"(Joint Intelligence Committee)\" und erhielt 2005 die Auszeichnung der US-amerikanischen Defense Intelligence Agency. Am 14. Juni 2006 löste Ridgway Air Chief Marshal John Cheshire als Lieutenant Governor von Jersey ab. Diesen Posten hatte er bis zum 30. Juni 2011 inne, woraufhin General John McColl am 26. September 2011 die Nachfolge antrat. In dieser Zeit wurde er 2010 Knight of Grace des Order of Saint John sowie zum Ende seiner Amtszeit am 11. Juni 2011 zum Knight Commander des Order of the British Empire (KBE) geschlagen und führt seither den Namenszusatz „Sir“. Vom 1. Februar 2014 bis zum 31. Januar 2017 war er Mitglied der Ernennungskommission der Justiz \"(Judicial Appointments Commission)\". Aus seiner Ehe mit Valerie Ridgway gingen vier Kinder hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir Andrew Peter Ridgway, KBE, CB (* 20. März 1950 in Teddington) ist ein ehemaliger britischer Generalleutnant, der unter anderem zwischen 2003 und 2006 Chef des Militärnachrichtendienstes DIS \"(Defence Intelligence Staff)\" sowie von 2006 bis 2011 Vizegouverneur \"(Lieutenant Governor)\" von Jersey war.", "tgt_summary": null, "id": 698666} {"src_title": "Doornfontein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorläufe.", "content": "Aus den sechs Vorläufen qualifizierten sich die jeweils drei Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die sechs Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale.", "section_level": 1}, {"title": "Lauf 1.", "content": "5. August 2017, 12:45 Uhr Ortszeit (13:45 Uhr MESZ)", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 2.", "content": "5. August 2017, 12:54 Uhr Ortszeit (13:54 Uhr MESZ)", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 3.", "content": "5. August 2017, 13:03 Uhr Ortszeit (14:03 Uhr MESZ)", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 4.", "content": "5. August 2017, 13:12 Uhr Ortszeit (14:12 Uhr MESZ)", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 5.", "content": "5. August 2017, 13:21 Uhr Ortszeit (14:21 Uhr MESZ)", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 6.", "content": "5. August 2017, 13:30 Uhr Ortszeit (14:30 Uhr MESZ)", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die beiden Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die beiden Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale.", "section_level": 1}, {"title": "Lauf 1.", "content": "6. August 2017, 21:15 Uhr Ortszeit (22:15 Uhr MESZ)", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 2.", "content": "6. August 2017, 21:23 Uhr Ortszeit (22:23 Uhr MESZ)", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 3.", "content": "6. August 2017, 21:32 Uhr Ortszeit (22:32 Uhr MESZ)", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "8. August 2017, 21:35 Uhr Ortszeit (22:35 Uhr MESZ) Nicht mit dabei war der kenianische Olympiasieger von 2012 / 2016 und Weltmeister von 2011 / 2015 David Rudisha, gleichzeitig auch Inhaber des Weltrekords. Zu den Favoriten zählten in erster Linie der Weltmeister von 2013 Mohammed Aman aus Äthiopien, der Olympiazweite von 2012 Nijel Amos aus Botswana, der Pole Adam Kszczot als Vizeweltmeister von 2015 und Europameister von 2014 / 2016 sowie der Kenianer Kipyegon Bett, der sich im Halbfinale hier in London stark präsentiert hatte. Im Finale legte der Kanadier Brandon McBride ein hohes Anfangstempo vor. Die 400-Meter-Zwischenzeit lautete 50,78 Sekunden. Auf der Gegengeraden der Schlussrunde griff der Franzose Pierre-Ambroise Bosse an und übernahm die Spitze. In der Zielkurve setzte er sich ein kleines Stück von seinen Gegnern ab. Aber noch lagen der zweitplatzierte Bett und Amos als Dritter aussichtsreich im Rennen. Auf den nächsten Rängen mit wiederum etwas Abstand folgten Aman und Kszczot. Mit großem Stehvermögen brachte Pierre-Ambroise Bosse seinen Vorsprung ins Ziel und eroberte den Weltmeistertitel. Auf der Zielgeraden spurteten vor allem zwei Läufer an mehreren Kontrahenten vorbei: Adam Kszczot erkämpfte sich so die Silbermedaille und der Brite Kyle Langford kam noch ganz nah an Kipyegon Bett heran, der jedoch mit vier Hundertstelsekunden Vorsprung vor dem Briten die Bronzemedaille retten konnte. Hinter Langford wurde Nijel Amos Fünfter, Mohammed Aman belegte Rang sechs vor dem Brasilianer Thiago André und dem anfangs führenden Brandon McBride.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 800-Meter-Lauf der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017 fand zwischen dem 5. und 8. August 2017 in London, Großbritannien, statt. ", "tgt_summary": null, "id": 1151837} {"src_title": "Hitler – Dead or Alive", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der 24-jährige Schwede Björn Borg ist im Jahr 1980 die Nummer eins der Männer in der Tennis-Weltrangliste und viermaliger Sieger der Wimbledon Championships, mit dem 5. Titel würde er etwas erreichen, das bis dahin kein anderer Tennisspieler geschafft hat. Von seiner langen Karriere gezeichnet fühlt er sich ausgebrannt und müde, doch eines der wichtigsten Spiele seines Lebens muss er noch bestreiten. Borg soll in einem von der Welt mit Spannung erwarteten Finalspiel in Wimbledon gegen den 20-jährigen John McEnroe antreten. Der exzentrische Newcomer aus den USA ist genauso hitzköpfig wie er selbst, was sie in gewisser Weise verbindet. Borg bereitet sich mit Hilfe seines Trainers Lennart Bergelin auf das Tennisturnier vor. McEnroe hingegen sorgt immer wieder für neue Schlagzeilen, und die Medien stellen in ihrer Berichterstattung über das anstehende Finale im Herreneinzel immer wieder die Rivalität der beiden Tennisspieler in den Vordergrund.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stab und Besetzung.", "content": "Die Planung eines Films über die Tennisspieler Björn Borg und John McEnroe war im Mai 2016 bekannt geworden und dass Janus Metz Regie führen wird und Ronnie Sandahl das Drehbuch schreiben soll. Als Produzenten fungierten Jon Nohrstedt und Fredrik Wikström Nicastro. Die Filmmusik wurde von Jonas Struck, Vladislav Delay, Jon Ekstrand und Carl-Johan Sevedag komponiert. Ende September 2017 veröffentlichten Struck und Delay den Soundtrack zum Film als Download. Im Mai 2016 wurde bekannt, dass Sverrir Guðnason und Shia LaBeouf die Rollen von Björn Borg und John McEnroe übernehmen werden. Stellan Skarsgård spielt im Film Borgs Trainer Lennart Bergelin. Am 16. August 2016 stießen die Schauspieler Tuva Novotny und Robert Emms zur Crew, die im Film Mariana Simionescu und Vitas Gerulaitis spielen. Metz zeigt im Film die Tage vor dem Turnier sowie dessen Verlauf, kombiniert mit zahlreichen Rückblenden in die Jugend beider Spieler, was der Geschichte einen wunderbaren Tiefgang gebe, so Piet Bosse vom \"tennis MAGAZIN\", und besonders Borgs Lebensweg werde detailgetreu in seinen Schlüsselmomenten, die bis in die Kindheit zurückreichen, dargestellt. In verschiedenen dieser Rückblenden spielt Borgs Sohn Leo ihn als Zwölfjährigen. John McEnroe hatte der Film nicht gefallen, und nachdem er im Vorfeld die fehlende Kontaktaufnahme der Schauspieler kritisierte, empfand er die Geschichte teilweise als falsch und zu dramatisch dargestellt. Björn Borg hingegen fand insgesamt lobende Worte für das Sportdrama, so Piet Bosse, auch wenn die Beziehung zu seinem Trainer Lennart Bergelin laut Borg in einer Konfliktsituation nicht ganz wahrheitsgemäß dargestellt worden sei, denn eine Szene, in der Bergelin den Teenager Borg schlägt, soll in der Realität nie stattgefunden haben.", "section_level": 2}, {"title": "Dreharbeiten und Veröffentlichung.", "content": "Die Dreharbeiten wurden im August 2016 begonnen. Gedreht wurde in Göteborg, Stockholm, Prag, London und Monaco. Weitere Aufnahmen entstanden in Borgs Heimatstadt Södertälje bei Stockholm, wo der Tennisspieler aufwuchs und bereits im Kindesalter Tennis spielte. In Prag drehte man im Štvanice-Stadion, das im Film dem Centre Court in Wimbledon als Kulisse diente, wo 1980 das Finale stattgefunden hatte. Die Produktionskosten beliefen sich auf rund 65 Millionen Schwedische Kronen. Der Film feierte am 7. September 2017 als Eröffnungsfilm des Toronto International Film Festivals seine internationale Premiere und kam am 22. September 2017 in die Kinos im Vereinigten Königreich. Im September 2017 erfolgte zudem eine Vorstellung des Films beim San Sebastián International Film Festival. Ende September 2017 eröffnete der Film in Anwesenheit von Roger Federer das Zurich Film Festival. Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 19. Oktober 2017. Im Oktober und November 2017 wurde der Film im Rahmen des offiziellen Wettbewerbs beim Festa del Cinema di Roma gezeigt und dort mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Der Film wird von Nordisk Film in Scandinavia und international von SF Studios vertrieben, wurde in mehr als 150 Länder verkauft und startete am 13. April 2018 in den US-Kinos.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken und Einspielergebnis.", "content": "Der Film erhielt von 84 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes eine eher positive Bewertung (von insgesamt 140 Kritikern). So meint Peter Debruge von \"Variety\", auch wenn Tennisspielen nicht die beste Nutzung von Shia LaBeoufs Talenten sein mag, sei er, der selbst abseits der Leinwand eine umstrittene Person ist, in seiner Rolle fantastisch. Auch Peter Bradshaw von \"The Guardian\" glaubt, LaBeouf sei nicht nur eine gute Besetzung für diese Rolle, sondern auch die einzig mögliche, weil er McEnroes Aufbrodeln und dessen Erregung im Falle eines Sieges glaubhaft genug darstellen kann. Urs Bühler von der \"Neuen Zürcher Zeitung\" sagt, auch wenn LaBeouf auf den ersten Blick nicht die nächstliegende Besetzung sei, gehe er dann aber auf in der ihm vertrauten Rolle des Enfant terrible: „Einige Ticks seines Landsmanns auf und neben dem Platz adaptiert er erstaunlich präzis.“ Fionnuala Halligan von \"Screen International\" sagt hingegen, der Film sei dank einer faszinierenden Darstellung des Doppelgängers Sverrir Gudnason mehr Borg als McEnroe. Dominik Kamalzadeh von \"derStandard.at\" sagt, die Sportlerpsychokiste sei reich an Klischees, halte einen aber zumindest mit lustigen Frisuren und farbigen Details wie Retroschweißbändern so lange bei Laune, bis der Film im spannenden Finish endlich auch Tennis zeigt. Piet Bosse vom \"tennis MAGAZIN\" meint, der Regisseur habe gezielt auf technische Feinheiten im Tennisspiel geachtet und der Film spiele sich in einem sehr zeitgemäßen Ambiente ab: „Sowohl Requisiten, als auch Umgebung versprühen den Charme der Achtziger Jahre.“ Zur Auswahl der Schauspieler sagt Bosse, diese sei äußerst gut gelungen, und Sverrir Gudnason und Shia LaBoeuf wiesen eine große Ähnlichkeit zu den Hauptcharakteren auf. Bosse resümiert, es handele sich um einen stimmigen Spielfilm, dem es gelinge, die Emotionen zu transportieren und zu vermitteln. Der Film sei nicht nur etwas für Tennis-Fans, auch jeder allgemeine Sportfan und Tennis-Laie könne leicht in dieses Drama hineinfinden, so Bosse. Als einziges Manko nennt Bosse in seiner Kritik die deutsche Synchronisation: „Die Originalversion variiert sprachlich zwischen Schwedisch und Englisch, wodurch eine faszinierende Atmosphäre entsteht. Der Rezipient hat quasi das Gefühl, live dabei zu sein.“ Patrick Heidmann von epd Film meint, der Film sei von einer unnötigen Überdramatisierung gekennzeichnet, die die Bedeutung des Aufeinandertreffens der beiden Spieler zu einer Dimension aufblase, die maßlos wirke. Auch die bombastische Filmmusik unterstreiche dies auf unvorteilhafte Weise. Als das Finale schließlich erreicht werde und der Film sich ganz auf das fünf Sätze dauernde Tennismatch konzentriere, so Heidmann, entwickele er allerdings doch noch eine erstaunlich bezwingende Spannung: „So packend und authentisch hat man diese Sportart tatsächlich noch nie auch nur annähernd auf der Leinwand gesehen, was neben Metz und seinen Darstellern vor allem deren Doubles und der herausragenden Arbeit der beiden Cutter Per K. Kirkegaard und Per Sandholt zu verdanken ist.“ Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich bislang auf rund 2,8 Millionen US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Europäischer Filmpreis 2018 Festa del Cinema di Roma 2017 Guldbaggen 2018 National Film Awards UK 2018", "section_level": 2}], "src_summary": "Borg/McEnroe (im deutschen Untertitel auch \"Duell zweier Gladiatoren\") ist eine Filmbiografie von Janus Metz, die am 7. September 2017 als Eröffnungsfilm des Toronto International Film Festivals ihre internationale Premiere feierte. Der Film hat die Rivalität der Tennisspieler Björn Borg und John McEnroe zum Gegenstand und zeigt ein Aufeinandertreffen bei den Wimbledon Championships im Jahr 1980 im Finale des Herreneinzels.", "tgt_summary": null, "id": 1185345} {"src_title": "George Papadopoulos", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Edwin Stanton McCook wurde als Sohn von Daniel McCook senior (1798–1863) und seiner Ehefrau Martha (1802–1879), geborene Latimer 1837 im Carroll County geboren. Er hatte zehn Geschwister: Latimer Abraham (1820–1869), George Wythe (1821–1877), John James (1823–1842), Catherine (1825–1847), Robert Latimer (1827–1862), Mary Jane (1830–1902), Alexander McDowell (1831–1903), Daniel junior (1834–1864), Charles Morris (1842–1861) und John James (1845–1911). Seine Kindheit war von der Wirtschaftskrise von 1837 überschattet und die Folgejahre vom Mexikanisch-Amerikanischen Krieg. Er besuchte die United States Naval Academy (USNA) in Annapolis (Maryland), und gehörte der \"Naval Lodge Nr. 69\" (Freimaurer) in New York City an. Nach dem Ausbruch des Sezessionskrieges rekrutierte McCook eine Kompanie und trat der 31. Illinois Infanterie bei, welche unter dem Kommando seines Freundes Colonel John A. Logan stand. McCook nahm an den Schlachten um Fort Henry und Fort Donelson teil, wo er schwer verwundet wurde. Später wurde ihm das Kommando über John A. Logans Brigade übertragen, als dieser das Kommando über die Division übernahm. Beim Zweiten Vicksburg-Feldzug erhielt McCook auch das Kommando über Logans Division. McCook kommandierte diese bei der Schlacht um Vicksburg unter Ulysses S. Grant. Im Jahr 1864 machte er sich in den Feldzügen von Chattanooga und Atlanta sowie während des \"Marsches zum Meer\" unter William T. Sherman verdient. Insgesamt wurde McCook während des Krieges dreimal schwer verwundet. Für seine Leistung während des Bürgerkrieges wurde er 1966 zunächst zum Brevet-Brigadegeneral und ein Jahr später zum Brevet-Generalmajor, jeweils mit Wirkung zum 13. März 1865, ernannt. Nach dem Krieg zog er nach Westen und wurde 1872 zum Secretary of State des damaligen Dakota-Territoriums ernannt. McCook wurde im Frühjahr 1873 kommissarischer Gouverneur des Territoriums und vertrat den abwesenden Amtsinhaber John A. Burbank. Am 11. September 1873 wurde McCook durch den Bankier und politischen Gegenspieler Peter P. Wintermute in einem Saloon in Yankton bei einer öffentlichen Versammlung erschossen. Wintermute war über McCooks Haltung im Dakota Southern Railroad Streit verärgert. McCook wurde auf dem Spring Grove Cemetery in Cincinnati (Ohio) beigesetzt, wo schon mehrere andere Familienmitglieder beerdigt wurden. Sein Grab befindet sich im Abschnitt 10, Reihe 1.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Das McCook County in South Dakota wurde ihm zur Ehren benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edwin Stanton McCook (* 26. März 1837 in Carrollton, Ohio; † 11. September 1873 in Yankton, Dakota-Territorium) war ein US-amerikanischer Offizier und Politiker. Seine Familie stellte zahlreiche Offiziere des Sezessionskrieges, weshalb sie auch „Fighting McCooks“ genannt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2414000} {"src_title": "Roberto Speranza", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Schachkarriere.", "content": "Nuțu-Gajić gewann 1978 erstmals die rumänische Meisterschaft der Damen. Diesen Erfolg wiederholte sie 1979 und 1980. 1983 wurde sie zweite, 1984 und 1985 kam sie jeweils auf den dritten Platz der Landesmeisterschaft. Ihr damaliges Heimatland Rumänien vertrat sie zwischen 1978 und 1994 bei insgesamt sieben Schacholympiaden. Bei der 24. Schacholympiade in Valletta 1980 holte sie 7,5 Punkte aus 10 Partien, und gewann damit die Goldmedaille an Brett 3. Bei der 25. Schacholympiade 1982 in Luzern holte sie sogar 11 Punkte aus 12 Partien, gewann die individuelle Goldmedaille an Brett 3 mit ihrem Team die Silbermedaille. Sie trug auch zum Gewinn der Bronzemedaillen Rumäniens bei den Schacholympiaden in Thessaloniki 1984 und Dubai 1986 bei. Bei der Schacholympiade in Manila 1992 gelang ihr ein Sieg gegen die ehemalige Schachweltmeisterin Nona Gaprindaschwili. Ferner vertrat Nuțu-Gajić Rumänien 1979, 1985 und 1992 bei drei Balkan-Schachmeisterschaften der Frauen. Dabei gewann sie mit ihrer Mannschaft 1985 die Gold- sowie 1979 und 1992 jeweils die Silbermedaille. Zudem erzielte sie 1985 und 1992 an ihrem Brett jeweils das zweitbeste Ergebnis. Vor allem von den späten 1970er bis etwa Mitte der 1990er Jahre nahm sie an vielen internationalen Schachturnieren teil und errang dabei (teils geteilte) erste Plätze unter anderem in den Turnieren von Plowdiw 1979, Bad Kissingen 1981, Băile Herculane 1982 und 1986 sowie Athen 1983. Sie unternahm eine Reihe von Versuchen die Schachweltmeisterschaft der Frauen zu erlangen, nahm an mehreren Zonenturnieren teil und qualifizierte sich dabei für zwei Interzonenturniere. Beim Interzonenturnier der Frauen 1985/86 in Havanna belegte sie mit 8,5 Punkten aus 13 Partien den geteilten dritten Platz mit Pia Cramling und Nana Iosseliani, scheiterte jedoch in den Stichkämpfen, die Cramling gewann, am Einzug ins Kandidatenturnier. Sie erzielte 7/13 Punkte beim Interzonenturnier in Subotica 1991. 1991 belegte sie den zweiten Platz hinter Ildikó Mádl, im Zonenturnier in Hajdúszoboszló, erreichte den geteilten dritten Platz in Timișoara 1993 und nahm am Turnier in Nadole 1995 teil. Mit einem Ergebnis von 10,5 Punkten aus 15 Partien gewann Nuțu-Gajić 1989 die 42. jugoslawische Damenmeisterschaft. Nuțu-Gajić errang 1978 den Titel Internationaler Meister der Frauen (WIM), 1986 den Großmeistertitel der Frauen (WGM). 2007 erlangte sie den Titel FIDE-Trainerin. Nachdem sie nach Australien auswanderte, beeinflusste sie sehr stark das australische Damenschach. 1995 gewann sie sowohl die Australische Meisterschaft der Frauen als auch die offene südaustralische Schachmeisterschaft, 1995 siegte sie bei den der Frauenmeisterschaft in Queensland Nuțu-Gajić war bis 2017 die einzige australische Frauengroßmeisterin und ist mit einer Elo-Zahl von 2350 die am höchsten bewertete Schachspielerin Australiens, wobei sie allerdings seit 1998 an keinem durch die FIDE ausgewertetes Turnier teilgenommen hat. Sie lebt mittlerweile in Adelaide und ist als Junioren-Schachtrainerin aktiv.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Nuțu-Gajić studierte an der Polytechnischen Universität Temeswar und schloss mit dem Bachelor in Informationstechnik und Mathematik. Beruflich arbeitet sie im informationstechnischen Bereich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Daniela Nuțu-Gajić (* 8. Juni 1957 als \"Daniela Silvia Nuțu\" in Timișoara) ist eine rumänisch-australische Schachspielerin und Schachtrainerin. Die australische und dreimalige rumänische Landesmeisterin vertrat Rumänien unter anderem bei sieben Schacholympiaden. 1986 wurde ihr von der FIDE der Titel Großmeister der Frauen (WGM) verliehen.", "tgt_summary": null, "id": 337960} {"src_title": "North River Tunnels", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Der Gedanke, Bahnfahrzeuge auf Gummireifen rollen zu lassen, soll André Michelin während einer unkomfortablen Nachtfahrt im Schlafwagen gekommen sein. Der Mitbegründer der Firma Michelin, die seit 1891 luftgefüllte Gummireifen für Straßenfahrzeuge produziert, ließ auf eigene Kosten Ende der 1920er Jahre Versuchsfahrzeuge für den Schienenverkehr herstellen. Zunächst handelte es sich um einen Wagen, der einer in der Gleismitte angebrachten Leitschiene folgte. Erfolgreicher waren Versuche, bei denen Gummireifen an die Stelle der Radreifen traten und Spurkränze die Führung längs der Innenseite der Schienen gewährleisteten. Diese Kombination wurde als „pneurail“ bezeichnet. Die schmalen Gummireifen liefen auf dem Schienenkopf. Da der Belastbarkeit der Reifen damals enge Grenzen gesetzt waren, war eine wesentlich höhere Zahl an Achsen je Fahrzeug notwendig. Zudem erforderte der höhere Rollwiderstand eine stärkere Motorisierung. Der erste Plan für einen U-Bahn-Zug auf Gummirädern für die Compagnie du chemin de fer métropolitain de Paris (CMP) sah pro Wagen zwei fünfachsige Drehgestelle vor. Angesichts der zahlreichen und teilweise engen Kurven der Pariser Métro erschien der Einsatz eines solchen Fahrzeugs aber wenig realistisch. Im Bereich der Eisenbahn konnte Michelin mit den Micheline genannten Verbrennungstriebwagen das System jedoch etablieren. Der Prototyp 5 legte 1931 die Strecke von Paris nach Deauville mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 107 km/h zurück, 20 % schneller als damals der schnellste Zug. Später liefen Weiterentwicklungen dieser Triebwagen auch nach Clermont-Ferrand und im Pariser Vorortnetz. Von Dampflokomotiven gezogene gummibereifte Reisezugwagen verkehrten zwischen 1949 und 1956 auf den Strecken von Paris nach Straßburg und Basel. Von den Typen 20 bis 23 wurden insgesamt 62 Fahrzeuge gebaut. Die letzten Michelines verschwanden bereits Anfang der 1950er Jahre von den Gleisen. Der Begriff „Micheline“ überlebte jedoch als umgangssprachliche Sammelbezeichnung für konventionelle Dieseltriebwagen. In den Vereinigten Staaten baute das Unternehmen Budd drei Fahrzeuge nach dem Prinzip der Micheline, die sich aber dort nicht bewährten. Schmalspurige Michelines wurden in einigen französischen Kolonien eingesetzt. In Deutschland wiederum kam in den 1950er Jahren der Schienen-Straßen-Omnibus auf den Markt.", "section_level": 1}, {"title": "Gummibereifte Fahrzeuge bei der Pariser Métro.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte, Linien und Fahrzeuge.", "content": "In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg suchte das Pariser Nahverkehrsunternehmen RATP nach Möglichkeiten, die Kapazitäten besonders der häufig überfüllten Métrolinien 1 und 4 zu erhöhen. Im Jahr 1950 hatte Michelin einen Gürtelreifen zur Marktreife entwickelt, der eine Last von vier Tonnen tragen konnte und dessen Durchmesser kleiner als ein Meter war. Damit erschien es möglich, U-Bahn-Fahrzeuge mit lediglich acht Gummireifen an zwei zweiachsigen Drehgestellen zu bauen. Gegenüber dem Erstentwurf war damit die notwendige Kurvengängigkeit gegeben, zugleich konnte das Gewicht reduziert werden und somit die Motorleistung geringer ausfallen. Von der erhöhten Rollreibung – dreimal höher als beim konventionellen System – versprach man sich ein verbessertes Beschleunigungs- und Bremsverhalten. Damit könnten, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen, die Zugabstände verringert und die Zahl der Züge erhöht werden. Eine geringere Lärmentwicklung und ein gesteigerter Fahrkomfort kämen hinzu. Im Juli 1951 lieferte die Schienenfahrzeugfabrik des Unternehmens Brissonneau et Lotz in Creil einen Versuchstriebwagen an die RATP. Der Einzelgänger MP 51 war ein 15,4 m langes vierachsiges Zweirichtungsfahrzeug mit einer Leistung von 2 × 95 kW. Für den Testbetrieb wurde das 770 Meter lange Betriebsgleis Voie navette zwischen den Stationen Porte des Lilas und Pré-Saint-Gervais umgerüstet. Beiderseits des Gleises wurden Fahrbalken aus dem Holz des tropischen Laubbaums Lophira alata (Azobé) angebracht, dazu seitliche Leitschienen, die zugleich der Stromzufuhr dienten. Die Erprobung umfasste unter anderem Tests mit einem blockierten Rad oder einem Reifen ohne Luft. Es stellte sich heraus, dass der Triebwagen leiser als herkömmliche Fahrzeuge war, den Leistungen bezüglich Beschleunigung und Abbremsen aber vom Komfort für die Fahrgäste Grenzen gesetzt waren. Insgesamt überzeugte der MP 51, der zugleich als Versuchsfahrzeug für die (halb-)automatische Zugsteuerung Pilotage automatique diente, und wurde daher ab April 1952 im Fahrgastbetrieb eingesetzt. Für eine gründliche Erprobung des Systems wurde die kurvenreiche Linie 11 ausgewählt. Mit 6,3 km Länge war sie die kürzeste des Métronetzes, mit Rampen von bis zu 40 ‰ zugleich die anspruchsvollste. Der Umbau der Strecke begann 1954, die kleine Betriebwerkstatt Atelier d’entretien des Lilas wurde 1956 an das zu erwartende Rollmaterial angepasst. Von den 1954 bei Renault und Brissonneau et Lotz bestellten Fahrzeugen der Baureihe MP 55 wurde der erste Vier-Wagen-Zug im Oktober 1956 angeliefert. Die ersten Erprobungen erfolgten während der nächtlichen Betriebspausen, im folgenden Monat kam es zum ersten Einsatz mit Fahrgästen. Elf Monate lang gab es Mischverkehr der MP-55-Züge mit konventionellen Fahrzeugen der Bauart Sprague-Thomson, bis im Oktober 1957 der letzte der siebzehn bestellten neuen Züge eingetroffen war. Mit ihnen konnte die Kapazität in der Hauptverkehrszeit gegenüber den Vorgängern um 5,5 % gesteigert werden, auch erwies sich der Betrieb – ungeachtet der Kosten der Streckenanpassung – als kostengünstiger. Die Züge der Baureihe MP 55 verblieben auf der Linie 11, sie wurden mehrfach umgebaut und modernisiert. Der letzte Zug verkehrte im Januar 1999. Die Erfahrungen mit dem MP 55 veranlassten die RATP, die Umstellung des gesamten Métronetzes auf gummibereifte Züge anzustreben. Der entsprechende Bericht wurde im Juni 1959 veröffentlicht. Zu jener Zeit war die Linie 1 bis zu 35 % überlastet, und ihre geplante Verlängerung nach La Défense ließ einen weiteren Fahrgastzuwachs erwarten. Die angestrebte Kapazitätserweiterung von 15–20 % erschien durch den alleinigen Einsatz von gummibereiften Fahrzeugen nicht realisierbar. Daher wurde als begleitende Maßnahme die Verlängerung von dreizehn Stationen von 75 m auf 90 m beschlossen, um fortan Züge aus sechs statt fünf Wagen einsetzen zu können. Die neue Baureihe MP 59 wurde stärker motorisiert als ihr Vorgänger und unterschied sich von jener sichtbar durch die ungeteilte Frontscheibe. Um 41 Sechs-Wagen-Züge einsetzen zu können, wurden im August 1960 272 Trieb- und Beiwagen bestellt. Am 30. Mai 1963 kamen die ersten Züge zum Einsatz. Da noch nicht alle Stationen auf die notwendige Länge umgebaut waren, wurden zunächst nur fünfteilige Garnituren gebildet. Bis Dezember 1964 währte der Mischbetrieb mit den auf Schienen laufenden Sprague-Thomson-Zügen. Die Stationen der am zweitstärksten belasteten Linie 4 wurden zwischen 1964 und 1965 auf 90 m verlängert und die Strecke den Anforderungen des gummibereiften Verkehrs entsprechend umgebaut. Nachdem bereits im Oktober 1965 erstmals Sechs-Wagen-Züge der Bauart Sprague-Thomson dort eingesetzt werden konnten, übernahmen von da an bis Juli 1967 MP-59-Züge sukzessive die Linie. Sie stammten aus einer Nachbestellung über 284 Fahrzeuge. Um die Linien 1 und 4 zu verstärken, wurden 1971 nochmals 51 MP-59-Wagen bestellt. Mit der Linie 6 wurde erstmals eine weitgehend oberirdisch verlaufende Linie auf Gummibetrieb umgestellt. Sie verläuft zu 50 % als Hochbahn auf Viadukten, die Gleise mussten in den 1970er Jahren ohnehin erneuert werden. Da die Trasse teilweise nahe an der Wohnbebauung verläuft, war zudem die Lärmminderung ein entscheidender Aspekt. Um einen ausreichenden Kontakt auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen zu gewährleisten, wurden die Fahrbalken auf den oberirdischen Strecken mit einer Riffelung versehen. Für die Linie wurde die Baureihe MP 73 entwickelt, die technisch auf dem MP 59 aufbaut, optisch aber der konventionellen Baureihe MF 67 gleicht. Im Juli 1974 kam der erste MP-73-Zug auf die Strecke, einen Monat später waren die Sprague-Thomson der Linie 6 vollständig abgelöst. Von den 252 Trieb- und Beiwagen kamen von Anfang an mehrere Fahrzeuge zur Verstärkung auf die Linien 4 und 11. Obwohl die gummibereiften Züge die in sie gesetzten Erwartungen erfüllten, nahm die RATP bereits in den 1960er Jahren Abstand von dem Plan, alle Linien der Métro umzustellen. Die Umbauarbeiten an den Linien 1 und 4 hatten sich als langwierig und kostspielig erwiesen, die Vollendung hätte voraussichtlich bis zur Jahrtausendwende gedauert. Das hohe Alter der Sprague-Thomson-Züge machte daher neue Fahrzeuge des klassischen Rad-Schiene-Systems erforderlich. Dem wurde mit der Baureihe MF 67 Rechnung getragen. Sie stellte noch im Jahr 2013 mit 205 Zügen (in der Regel à fünf Wagen) die zahlenmäßig stärkste Baureihe der Métro dar. Weitere Umbauten von konventionell betriebenen Linien auf Gummireifenbetrieb unterblieben. Mit der Linie 14 wurde 1998 der erste Abschnitt einer Linie eröffnet, die von vornherein für den Betrieb mit gummibereiften Fahrzeugen geplant worden war. Auf der auch Météor (Abkürzung für Métro Est-Ouest Rapide) genannten Strecke kommen fahrerlose Züge der Baureihe MP 89 CA zum Einsatz.", "section_level": 2}, {"title": "Technik.", "content": "Sämtliche Strecken behielten bzw. erhielten die herkömmlichen Gleise. Sie bilden ein redundantes System und halten den Zug, z. B. nach dem Platzen eines Reifens, in der Spur. Zudem ermöglichten sie in der Übergangsphase den Mischverkehr mit konventionellen Zügen und gewährleisten den freizügigen Einsatz von Bahndienstfahrzeugen, die generell mit Stahlrädern auf Schienen verkehren. Anders als beim Pneurail der Michelines ersetzt nicht ein schmaler Reifen den Radreifen, der Reifen ist vielmehr seitlich außerhalb an einem Eisenbahnrad aus Metall angebracht. Er rollt nicht auf dem Schienenkopf, sondern auf dem ca. 30 cm breiten Fahrbalken, einer besonderen Fahrbahn, die ursprünglich aus Azobé-Holz gefertigt war. Hölzerne Fahrbalken kommen aktuell nur noch an Betriebsgleisen, in Abstellbereichen und an Wendeschleifen vor, entlang der Strecken wurden sie durch stählerne Doppel-T-Träger und auf Bremsabschnitten durch Betonfahrbahnen ersetzt. Jedes Fahrzeug hat zwei zweiachsige Drehgestelle. Neben den vier Reifen (Durchmesser 1 m) an Metallrädern weist jedes Drehgestell vier horizontale Spurführungsreifen mit einem Durchmesser von 0,54 m auf. Entlang seitlicher Spurführungsschienen, die zugleich als Stromschienen für die Energieversorgung dienen, halten sie das Fahrzeug auf seiner Trasse. Im Weichenbereich sind die Fahrbalken abgesenkt, sodass die Spurkränze der Metallräder in das Gleis greifen und das Fahrzeug vorübergehend führen. Die Bremsen wirken auf die Metallräder. Aus Brandschutzgründen sind die Reifen mit Stickstoff gefüllt. Die Stromrückführung erfolgt mittels Schleifkontakten über die Schienen. Der Bau des Fahrwegs für gummibereifte Züge ist wesentlich teurer als der eines herkömmlichen Gleises. Der Verschleiß ist jedoch geringer, was den Aufwand für die Instandhaltung reduziert.", "section_level": 2}, {"title": "Métros in Lyon und Marseille.", "content": "Aufgrund der Erfahrungen der RATP wurden die U-Bahnen der Großstädte Lyon und Marseille von Anfang an für gummibereifte Züge gebaut. Pariser MP-73-Fahrzeuge dienten dabei beiden Städten als Prototypen. 1977 ging der erste Abschnitt der Métro Marseille in Betrieb, 1978 die Linien A und B der Métro Lyon. In Lyon verkehren auf den Linien A und B 54 m lange Drei-Wagen-Züge der Baureihe MPL 75, die aus zwei Trieb- und einem dazwischen gekuppelten antriebslosen Beiwagen bestehen. Auf der 1984 eröffneten vollautomatischen Linie D laufen Zwei-Wagen-Züge des Typs MPL 85. Marseille verfügt über ähnliche Fahrzeuge der Baureihe MPM 76. Die Drei-Wagen-Züge wurden 1985 durch je einen führerstandlosen Beiwagen ergänzt, die 2,60 m breiten Züge sind seitdem knapp 65 m lang.", "section_level": 1}, {"title": "Gummibereifte U-Bahnen außerhalb Frankreichs.", "content": "Im September 1969 wurde die erste Strecke der U-Bahn Mexiko-Stadt eröffnet. Sie wurde, wie der größte Teil der später gebauten Linien, für den Verkehr mit gummibereiften Zügen eingerichtet. Inzwischen sind gummibereifte U-Bahnen auch in Chile, Kanada, Japan und Südkorea anzutreffen. In Lausanne in der Schweiz wurde das dort als „Pneumetro“ bezeichnete System gewählt, da es durch die hohe Haftreibung die Steigung von bis zu 12 % anstelle einer ehemaligen Zahnradbahn überwinden kann. Die von Alstom gefertigten zweiteiligen Fahrzeuge entsprechen weitgehend der Pariser Baureihe MP 89 CA. Abweichend vom üblichen System werden die Züge der 1971 eröffneten U-Bahn Sapporo entlang einer mittig angebrachten Leitschiene geführt. Diese Art der Spurführung ist weltweit einmalig.", "section_level": 1}, {"title": "Véhicule automatique léger (Val).", "content": "Die vollautomatisch verkehrenden Systeme des Typs Véhicule automatique léger (Val) von Matra wurden von vornherein für den Verkehr mit gummibereiften Fahrzeugen konzipiert. Abweichend von den U-Bahn-Systemen haben die zweiachsigen Val-Fahrzeuge keine Metallräder mit Spurkränzen, die Spurführung im Weichenbereich erfolgt durch in der Gleismitte angebrachte Führungskanäle. Die erste Val-Linie ging 1983 bei der Métro Lille in Betrieb, seitdem kamen zahlreiche Linien in mehreren Ländern dazu.", "section_level": 1}, {"title": "Automated Guideway Transit (AGT) in Japan.", "content": "Dem französischen VAL ähnliche Systeme in Japan sind unter anderem", "section_level": 1}, {"title": "Leitschienenbahnen.", "content": "Leitschienenbahnen verkehren auf Gummireifen und werden von einer mittigen Leitschiene geführt. Bekannte Beispiele sind die Peoplemover der Bukit Panjang LRT in Singapur und der Miami-Dade Metromover des Systems Kuch. Einzige Leitschienenbahn Deutschlands ist die SkyLine am Flughafen Frankfurt am Main. Die am 25. März 1991 eröffnete, 7,4 km lange Tokadai-Linie in Nagoya war eine Leitschienenbahn mit Endschleifen, deren im Einrichtungsbetrieb verkehrende Vier-Wagen-Züge von Fahrern bedient wurden. Am 30. September 2006 wurde die auch als „Peachliner“ bezeichnete Bahn stillgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Poma 2000.", "content": "Einen Sonderfall stellte der Poma 2000 in der nordfranzösischen Stadt Laon dar. Hierbei handelte es sich um eine knapp 1,5 km lange gummibereifte Standseilbahn, die von 1989 bis 2016 in Betrieb war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Métro sur pneumatiques oder kurz Métro sur pneus ist ein in Frankreich entwickeltes System, bei dem ein U-Bahn-Fahrzeug bzw. -Zug mit gasgefüllten Gummireifen auf Fahrbahnen aus Holz, Beton oder Stahl verkehrt.", "tgt_summary": null, "id": 537013} {"src_title": "Lester (Washington)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ein Ort von kultureller und spiritueller Bedeutung.", "content": "Archäologische und ethnologische Forschungen haben nachgewiesen, dass es sich bei Ukonkivi um einen sakralen Ort der Inari-Samen handelt. Der Ukonkivi gehört zu der Gruppe der samischen Opferstätten (Sieidi), an denen heilige Handlungen stattgefunden haben. Die Opfergaben bestanden aus Fleisch, Rentiergeweihen, Tierschädeln und Metallgegenständen. Die Opferungen wurden meist in Gruppen durchgeführt und hatten stark sozialen Charakter. Diese Naturheiligtümer wurden im Laufe der Geschichte von den Samen in der Regel nicht verändert, sondern dienten allein der Kommunikation mit den Gottheiten der Natur. Im Falle des Ukkonkivi handelt es sich um eine Stätte zu Ehren des Ukko, eine Hauptgottheit in der samischen und finnischen Mythologie, der als Gott des Donners und des Wetters verehrt und angebetet wurde. Meist traten Schamanen mit ihm in Kontakt, um ihn zu besänftigen. Von einer rituellen Opferung wurden Jagdglück und Erfolg in der Rentierzucht erhofft. Frauen war das Betreten der Insel nicht erlaubt. Als Frau Ukkos wurde Akka (auch \"Kalku\" bzw. G\"alku\" genannt) angesehen, welche die weibliche Seite der Natur darstellt und der eine Insel im südlichen Teil und ein Berg am westlichen Ufer des Inari Sees zugeschrieben wird. Die Missionierung der Inari-Sami durch das Christentum begann um 1550, als die Kirche ihre Präsenz in der Region um den Inari See ausbaute. 1647 wurde die sgn. Wildniskirche von Pielpajärvi erbaut, die sich etwa 8 km von der Ukonsaari Insel entfernt befindet und wahrscheinlich auf einer alten samischen Opferstätte erbaut worden ist. Bis 1661 waren alle Samen, oft unter Zwang, getauft worden. Die neuen, christlichen Autoritäten versuchten im Verlauf der Missionierung auch die die alten Symbole des samischen Naturglaubens zu beseitigen, etwa die alten Opferstätten und insbesondere die in Verwendung befindlichen Schamanentrommeln. Dennoch hielten sich die alten Rituale der Inari-Samen noch bis in das 20. Jahrhundert. So ist belegt, dass Tote auf zwei Begräbnisinseln in unmittelbarer Nähe des Ukonkivi bis 1904 begraben wurden. Ebenso ist bis weit ins 19. Jahrhundert der Brauch überliefert, mit dem Boot auf den Inarjärvi zu fahren und dort ein Geldstück ins Wasser zu werfen, um Ukko um Wind zu bitten. Unbestritten ist, dass bis heute die spirituelle und kulturelle Bedeutung der Region um den Ukkonkivi eine für die lokale Bevölkerung und die Sámi bedeutende ist.", "section_level": 1}, {"title": "Archäologische Forschungen.", "content": "Die erste schriftlich bekannte Erwähnung von Funden auf Ukonsaari findet sich Anfang des 19. Jahrhunderts in den Schriften von Jacob Fellmann, dem berühmten finnische Botaniker und Priester. Im Rahmen seiner Forschungsreise an den Inarisee im August 1926 fand er auf der Insel Ukonsaari eine Höhle, bei der sich eine große Menge von Rentiergeweihen befanden, die Fellmann als Opfergaben identifizierte. Mehr als 50 Jahre später, 1873, fand der junge britische Archäologen Arthur Evans vor dem Eingang der Höhle Rentiergeweihe, die in einem Halbkreis aufgelegt waren. In ihrem Inneren barg er einen Kopfschmuck aus Silber, der aus dem Rußland der späten Eisenzeit 1100–1200 v. Chr. aus der Region der Flüsse Kama und Vychegda stammt. Man nimmt an, dass dieser durch Handel nach Sapmi gelangt war. Der Schmuck befindet sich als permanente Leihgabe des Ashmolean Museums in Oxford seit 1999 im Siida Museum in Inari. Am Beginn des 20. Jahrhunderts kam es zu weiteren archäologischen Grabungen durch finnische Archäologen (1910–1912, 1953, 1968 und 2006). 1968 fand ein Team von Archäologen unter der Leitung von Anja Sarvas eine weitere Opferhöhle am westlichen Ufer der Insel, zusammen mit Knochen, Geweihen und Zähnen. Die letzte Grabung fand 2006 statt. Die Aufgabe dieser Grabung bestand darin, die vorherigen Grabungen zu lokalisieren und Opferhandlungen nachzuweisen. Wiederum barg man mehrere Knochenfunde von Rehen, Rentieren, Ziegen, Schafen, Auerhahn und Birkhuhn. Die meisten Knochen wurden nach einer eingehenden kartographischen Dokumentation wieder an die Fundstelle verbracht, einige wenige Knochen für wissenschaftliche Zwecke entfernt. Mit Hilfe der Radiokarbonmethode konnte man einzelne Knochenfunde auf das 14. – 17. Jahrhundert rückdatieren. An Artefakten fand man eine Silbermünze aus dem 17. Jahrhundert, die unter Zar Wassili IV Anfang des 17. Jahrhunderts geprägt worden war, ebenso das Fragment einer Kupferplatte. Auch stellte man fest, dass auf der Westseite der Insel rituelle Opferungen stattgefunden hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Bemühungen um die Bewahrung des Kultur- und Naturerbes.", "content": "Die kleine Insel wird durch den Tourismus intensiv genutzt, sowohl im Sommer, wo ein Fährdienst von Inari aus besteht, der Touristen mehrmals wöchentlich zur Insel bringt. Ebenso werden im Winter Touristen mit Motorscootern zur Insel gebracht. Es gibt auch Individualtouristen, welche die Insel besuchen. Man schätzt, dass jährlich 10.000 Touristen die Insel besuchen. Damit gilt es eine schwierige Balance zwischen dem Nutzen des Tourismus, ökologischen Standards und den kulturellen Rechten der Sámi herzustellen. So wurde in der Öffentlichkeit auch die Option diskutiert, ein Betretungsverbot auszusprechen, was von den politischen Vertretern der Samen bejaht, von der Tourismusindustrie jedoch verneint wurde. Um die starke Erosion des Inselbodens, hervorgerufen durch die Besucher und das Betreten der Opferstätten zu verhindern, wurden als Kompromissvorschlag mit Holzbohlen befestigte Gehwege und entsprechende Hinweisschilder angebracht. Mehrere Wertesysteme kennzeichnen das Gebiet des Inarjärvi, der von der Europäischen Union als Natura 2000 - Schutzgebiet gekennzeichnet wurde. Der Inarisee ist der drittgrößte See Finnlands und ist Lebensraum für zahlreiche geschützte Tierarten (Fische und Wasservögel). Ebenso war und ist der Ukonsaari sowie mehrere andere Orte in der unmittelbaren Nachbarschaft der Insel seit rund 7000 Jahren eine Heilige Stätte und gegenwärtig ein wichtiges Symbol für die soziale und kulturelle Identität der autonomen Bevölkerungsgruppe der Sámi. Ökologische, kulturelle und ökonomische Interessen stehen sich gegenüber. 1990 hat der Nationale Ausschuß für Altertümer (NBA) in Finnland einen Antrag an die UNESCO gestellt, Ukonkivi in die Liste des UNESCO Welterbes aufzunehmen. Dieser Antrag wurde im Rahmen der Arktischen Welterbe Konferenz 2006 in Kopenhagen zurückgestellt mit der Empfehlung, den Antrag auf eine größere Gruppe von Welterbestätten der Sámi zu erweitern. Diese umfassen folgende Stätten im Süden und Südosten des Inari-Sees: die Insel \"Ukonsaari\", \"den Berg Kalkuvaara\" (Verehrung der Akka), zwei Begräbnisinseln im Inarijärvi (Iso- und Pieni Hautuumaasaari), die Wildnisskirche in Pielpajärvi, den Berg \"Tuulispää\" (Verehrung des Windgottes Pieggelma) und den Berg \"Akku\" (Verehrung der Ardgöttin Akka) im südöstlichen Teil des Inarijärvis, dem sgn. \"Ukonjärvi\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ukonkivi (Inari Sami: Äijih, Deutsch: Stein des Ukko) befindet sich auf der Insel Ukonsaari im Inarijärvi (deutsch: Inari-See) in Finnisch Lappland. Das Gebiet um die Insel wird Ukonselkä genannt. Der Ukonkivi wird als ein für die Samen spirituell und kulturell bedeutender Ort angesehen. Die Insel ist 30 Meter hoch, 50 Meter breit und 100 Meter lang und weithin sichtbar. Sie liegt etwa 11 km nordöstlich des Ortes Inari.", "tgt_summary": null, "id": 794546} {"src_title": "Diethelm Blarer von Wartensee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 2008 erklärte Bryan Colangelo, der damalige Präsident und General Manager der Toronto Raptors, dass die Maple Leaf Sports & Entertainment (Besitzer der Raptors) plane, innerhalb der nächsten Jahre ein eigenes Team in der NBA D-League (dem Vorgänger der NBA G-League) zu etablieren, um die Entwicklung junger Spieler der Toronto Raptors zu fördern. Es wurden mehrere Orte in Betracht gezogen, unter anderem Hamilton, Oshawa und Rochester. Im April 2015 verkündete der neue General Manager Masai Ujiri, dass die Verhandlungen mit der NBA bereits weit fortgeschritten seien und man schon in der Saison 2015/16 an den Start gehen könnte. Einen Monat später bestätigte man die Gründung der \"Raptors 905\" und als deren neue Heimstätte das Hershey Centre (Paramount Fine Foods Centre seit 2018), direkt in Mississauga (Ontario). Die Zahlen „905“ beziehen sich dabei auf die Telefonvorwahl und ist eine gängige Abkürzung einiger Orte in Toronto. Das Team soll ca. 6 Millionen US-Dollar gekostet haben. Außerdem wurde bereits fest gelegt, dass die Raptors 905 einige ihrer Saisonspiele im Air Canada Centre austragen sollten, der Heimat der Toronto Raptors. Am 7. Juli 2015 wurde Jesse Mermuys als Headcoach und Dan Tolzman als General Manager vorgestellt. Tim Lewis wurde Assistantcoach. Noch vor dem ersten Spiel wurde am 4. November 2015 das neue Logo samt neuen Trikots vorgestellt. Den ersten Sieg feierten die Raptors am 22. November im Auswärtsspiel gegen Maine Red Claws mit 98-87. Im Juni 2016 wurde verkündet, dass der bisherige Headcoach Jesse Mermuys das Team in Richtung Los Angeles Lakers verlassen würde, um dort die Stelle des Assistantcoach anzunehmen. Im September wurde Jerry Stackhouse als Nachfolger vorgestellt. Gleich in der zweiten Saison gelang den Raptors der große Coup. Mit einer Bilanz von 39-11 (zweitbeste Bilanz in der Geschichte der D-League) schnappte die Mannschaft sich erst den Sieg in der Central Division und schlug sich auch in den Playoffs mehr als souverän. Nachdem man gegen Canton Charge und die Maine Red Claws einen \"Sweep\" feiern konnte, bezwang man in den Finals die Rio Grande Valley Vipers mit 2-1 und sicherte sich so den ersten Titel der erst kurzen Vereinshistorie. Jerry Stackhouse wurde außerdem \"Coach of the Year\" der abgelaufenen Saison, Center Walter Tavares wurde \"Defensive Player of the Year\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Raptors 905 sind ein Team der NBA G-League, das in Mississauga in der Provinz Ontario beheimatet ist. Die Heimspiele trägt das Team normalerweise direkt in Mississauga im Paramount Fine Foods Centre aus.", "tgt_summary": null, "id": 959310} {"src_title": "Grote of Jacobijnerkerk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Timmermanns Vater stammte aus Nebraska und hatte deutsche Vorfahren. Er meldete sich 1919 zur US Army und kam als Teil der amerikanischen Besatzungstruppe nach Deutschland. Dort lernte er eine Frau kennen, die er wenig später heiratete. Kurz nach Karl Timmermanns Geburt kehrte die Familie in die USA zurück. Während seiner Zeit an der Highschool in West Point, Nebraska, unterzog sich Karl Timmermann im Rahmen des \"Citizens’ Military Training Camp\" einer paramilitärischen Ausbildung. Im Juli 1940 meldete sich Timmermann zur US Army. Nach seiner Grundausbildung war er mit der 3rd Infantry Division in Fort Lewis, Washington stationiert. Während sein eigentlicher Verband im Oktober 1942 nach Nordafrika verlegt wurde, kam Timmermann auf eine Offiziersschule. Im Februar 1943 wurde er zum Second Lieutenant befördert und nahm anschließend an einem Panzerlehrgang in Fort Riley, Kansas teil. Danach wurde er Zugführer in der A Company, 27th Armored Infantry Battalion der 9th Armored Division. Nach seiner Hochzeit mit LaVera Meyer im Mai 1944 schiffte sich Timmermanns Division am 20. August 1944 nach Europa ein. Seine Division wurde nach ihrer Ankunft in Frankreich im September in die Ardennen verlegt. Dort kämpfte Timmermann nach dem Anlaufen der Ardennenoffensive u. a. bei Sankt Vith, wobei er von Schrapnellsplittern am Arm verwundet wurde. Es folgte der Durchbruch der Alliierten nach Deutschland im Frühjahr 1945. Timmermanns Tochter kam währenddessen am 28. Februar 1945 zur Welt, er erfuhr jedoch erst später davon. Nach der Verwundung seines Kompaniechefs wurde Timmermann wenig später zum Kompanieführer ernannt. Am 7. März führte er ein Vorabkommando seiner Division, das gegen 13 Uhr die Ludendorff-Brücke über den Rhein erreichte. Timmermann informierte daraufhin seinen Kommandeur General William M. Hoge, der einen Angriff auf die Brücke befahl. Nachdem zwei Sprengungen durch die Deutschen nicht erfolgreich waren, konnte Timmermann die Brücke mit seinen Soldaten einnehmen. Gegen 16 Uhr überquerte er als erster Soldat der US-Armee den Rhein. Wenig später überquerten bereits zahlreiche Einheiten der 12. US-Heeresgruppe die strategisch wichtige Brücke. Timmermann wurde nach der erfolgreichen Eroberung der Brücke nach Paris gebracht, wo er von zahlreichen Zeitungen wie \"The Stars and Stripes\" interviewt wurde. Er und 12 andere Soldaten, die sich bei der Brückeneroberung verdient gemacht hatten, erhielten das Distinguished Service Cross. Nach dem Ende des Kriegs wurde er im Dezember 1945 ehrenhaft aus der Armee entlassen. Bereits 1947 trat er jedoch erneut als Reserveoffizier in die Streitkräfte ein und wurde als First Lieutenant einem Aufklärungstrupp der 7th Infantry Division zugeteilt. Im September 1950 landete die Division in Incheon, Südkorea, um im Koreakrieg zu kämpfen. Aufgrund schwerer Schmerzen wurde er von der Front abberufen. In einem Militärkrankenhaus in Aurora, Colorado, wurde Hodenkrebs diagnostiziert. Nachdem eine Behandlung nicht erfolgreich war, verstarb Timmermann dort am 21. Oktober 1951. Er wurde auf dem Fort Logan National Cemetery im benachbarten Denver beerdigt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Timmermann wurde mit folgenden Orden und Auszeichnungen dekoriert: Ihm zu Ehren wurde der Timmermann Park und die Karl Timmermann Memorial Bridge in West Point, Nebraska nach ihm benannt. Auch das Timmermann Theater in Fort Dix, New Jersey trägt seinen Namen. Die Eroberung der Ludendorff-Brücke wird zudem im Spielfilm \"Die Brücke von Remagen\" thematisiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Karl Heinrich Timmermann (* 19. Juni 1922 in Frankfurt am Main; † 21. Oktober 1951 in Aurora, Colorado) war ein deutschstämmiger Offizier in der US Army, der die Eroberung der Ludendorff-Brücke bei Remagen im März 1945 anführte.", "tgt_summary": null, "id": 1473471} {"src_title": "Luis Villafuerte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Offizier, Unterhausabgeordneter und Gesundheitsminister.", "content": "Willink, Sohn des Architekten William Edward Willink und dessen Ehefrau Florence Macan Urmston, begann nach dem Besuch des renommierten Eton College ein Studium am Trinity College der University of Cambridge. Er unterbrach das Studium jedoch zu Beginn des Ersten Weltkrieges und diente als Hauptmann in der \"Royal Field Artillery\". Aufgrund seiner militärischen Verdienste wurde er mit dem Military Cross sowie dem französischen Croix de guerre ausgezeichnet sowie im Kriegsbericht erwähnt \"(Mentioned in dispatches)\". Nach dem Krieg schloss er sein Studium am Trinity College der University of Cambridge 1919 mit einem Bachelor of Arts (B.A.) ab und erhielt 1920 seine anwaltliche Zulassung als Barrister bei der Anwaltskammer \"(Inns of Court)\" von \"Inner Temple\". Neben seiner anwaltlichen Tätigkeit diente er zwischen 1923 und 1938 als Reserveoffizier im Rang eines Majors im \"West Lancashire Regiment\" der Territorialarmee und erwarb nach einem postgradualen Studium am Trinity College der University of Cambridge 1933 einen Master of Arts (M.A.). Für seine anwaltlichen Verdienste wurde er 1935 zum Kronanwalt \"(King’s Counsel)\" ernannt. Nachdem sich Willink als Kandidat der Conservative Party bei einer Nachwahl \"(By-election)\" im Wahlkreis \"Ipswich\" erfolglos für ein Mandat im Unterhaus beworben hatte, wurde er bei einer Nachwahl im Wahlkreis \"Croydon North\" am 19. Juni 1940 zum Mitglied des Unterhauses \"(House of Commons)\" gewählt und gehörte diesem bis zu seinem Mandatsverzicht am 29. Januar 1948 an. In der Folgezeit war er von Juni 1940 bis November 1943 Sonderbeauftragter für Obdachlose in London. 1942 wurde er ferner \"Bencher\" der Anwaltskammer von \"Inner Temple\". In der Kriegsregierung von Premierminister Winston Churchill übernahm er am 11. November 1943 von Ernest Brown das Amt des Gesundheitsministers \"(Minister of Health)\". Dieses Ministeramt bekleidete er auch in der Übergangsregierung Churchill zwischen dem 23. Mai und dem 26. Juli 1945. Danach war er von 1946 bis 1956 als Fellow am Eton College tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Master des Magdalene College, Baronet und Familie.", "content": "Nach seinem Ausscheiden aus dem Unterhaus und einer längeren Krankheit wurde Willink im Januar 1949 Nachfolger von Allen Beville Ramsay als \"Master\" des Magdalene College der University of Cambridge und bekleidete dieses Amt bis zu seiner Ablösung durch Walter Hamilton 1966. Zugleich war er von 1949 bis 1951 Vorsitzender der Königlichen Kommission für Wetten, Lotterien und Glücksspiel \"(Royal Commission on Betting, Lotteries, and Gaming)\". Daneben fungierte er als Nachfolger von Lionel Whitby zwischen 1953 und seiner Ablösung durch Brian Downs 1955 auch als Vizekanzler der University of Cambridge. 1955 war er Vorsitzender eines Ausschusses für medizinisches Personal \"(Committee on Medical Manpower)\" sowie zwischen 1955 und 1971 als \"Dean of Arches\" Vorsitzender Richter des Obersten Kirchengerichts des Erzbistums von Canterbury. Am 20. Juli 1957 wurde Willink der erbliche Adelstitel eines Baronet, of Dingle Bank in the City of Liverpool, verliehen. Des Weiteren war er zwischen 1961 und 1962 Vorsitzender einer Königlichen Kommission für die Polizei \"(Royal Commission on the Police)\". Dieser Kommission, die sich mit der Situation, Verfassungsmäßigkeit und Aufgaben der Polizei befasste, gehörte unter anderem Leslie Hale an. Nach Beendigung seiner Tätigkeit als \"Master\" des Magdalene Colle wurde er 1966 \"Honorary Fellow\" dieses College. Er war zweimal verheiratet. Aus seiner ersten a, 11. Dezember 1923 geschlossenen Ehe mit Cynthia Frances Fletcher gingen zwei Töchter und zwei Söhne hervor. Nach seinem Tode am 1. Januar 1973 erbte sein ältester Sohn Charles William Willink den Titel als 2. Baronet.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sir Henry Urmston Willink, 1. Baronet, MC, PC, KC (* 7. März 1894; † 1. Januar 1973) war ein britischer Jurist und Politiker der Conservative Party, der unter anderem zwischen 1940 und 1948 Mitglied des Unterhauses \"(House of Commons)\" sowie von 1943 bis 1945 Gesundheitsminister \"(Minister of Health)\". 1957 wurde er zum Baronet erhoben.", "tgt_summary": null, "id": 1707319} {"src_title": "Royal Opera House (Valletta)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Wassyl Rjabtschenko wurde 1954 in Odessa in der Familie des sowjetischen Grafiker Sergei Rjabtschenko geboren. Seine Kunstpädagogik begann 1966 in einer Kunstschule. 1969 trat er in die Malerei-Fakultät der Grekow-Kunstschule in Odessa ein. Von 1974 bis 1976 studierte er als Auditor an der Muchina-Kunstschule in Leningrad und bei seiner Rückkehr nach Odessa machte er Bekanntschaft und schloss Freundschaft mit Valentin Hrusch und den Odessa „Nonconformisten“. Während dieser Zeit experimentierte er aktiv mit der Fotografie. Die Hauptfächer waren Non-Stop-Objekte, Stillleben, später – eine Kombination von Objekten und Körpern, in deren Gestaltung der Künstler die „Leerheit“ und die Asymmetrie der östlichen Tradition verwendete. Von 1978 bis 1983 studierte er an der Südukrainischen Pädagogischen Uschinski-Universität an der kunstgrafischen Fakultät, wo seine Lehrer Sinajida Boryssjuk und Walerij Gegamjan waren. In dieser Zeit begann er aktiv an der Künstlergruppe teilzunehmen, die in Odessa erschien: Lykow, Nekrassowa, Rojtburd, Rjabtschenko, der sich Ende der 80er Jahre mit den Ausstellungen „Nach Moderne 1“ und „Nach Moderne 2“ erklärte. Die Gruppe, die in der offiziellen künstlerischen Umgebung wenig bekannt war und nicht mit der inoffiziellen Nonconformisten-Gruppe zusammenhängt, hielt zwei große Resonanzausstellungen auf dem Territorium der staatlichen Institution – Odessa Kunst-Museum. Große Formate und Themen der Werke ließen keine Besucher gleichgültig. Es gab eine wirksame Unterstützung bei städtischen Intellektuellen, Journalisten, jungen Unternehmern, die das erste Zentrum für zeitgenössische Kunst „Tirs“ in Odessa kreierten und aufrechterhielten. 1996 gründete Rjabtschenko den kreativen Verband „Art Laboratory“. Im selben Jahr erhielt er den Preis und den Titel „Der beste Künstler der Ukraine von 1996“ nach den Ergebnissen des ersten all-ukrainischen Kunstfestivals „Goldene Sektion“ in Kiew. Rjabtschenko lebt und arbeitet in Odessa.", "section_level": 1}, {"title": "Kunst.", "content": "Wladimir Levaschow vereint mehrere Perioden in der Arbeit von Rjabtschenko. Die frühen Werke des Künstlers aus den 1970er und Anfang der 80er Jahre zeichnen sich durch die Synthese von „westlichen“ und „östlichen“ Ansätzen zur bildnerischen Kunst aus – fast „englische“ aristokratische Askese, die die Sprache organisch in den chinesischen „Tanz von einem Pinsel“ hinein fließt, ist die Zurückhaltung durch Freiheit und Leichtigkeit ausgeglichen. In der zweiten Hälfte der achtziger Jahre schwärmte Rjabtschenko für die transavantgarde Ideen. Aber wenn im Allgemeinen die Ukrainische Transavantgarde an die Ästhetik des Barocks appellierte, könnten Rjabtschenkos Werke zu diesem Zeitpunkt einfacher als der „neue Rokoko“ bezeichnet werden. Für „transavantgarde“ Ryabchenko, eigenartig durch programmatische Leere und eingestellte Ästhetik, frivole Verspieltheit und mechanistische Kombinatorik. Als Beispiel die Werke der zweiten Hälfte der 1980er Jahre – „Katzen“, eine Geschichte über zwei Katzen-Rivalen. In der anschließenden Fassung, die während der Periode der endgültigen Verschlimmerung der Beziehungen zwischen den beiden Supermächten, die zum Zusammenbruch der UdSSR führten, gemacht wurde, veränderte die Handlung ihren semantischen Kontext aufgrund einer Veränderung in Größe, Farbe, Schreibweise und Titel – „Abschreckung“. Die „Rokoko-Linie“ wird auch in den späteren Werken von Rjabzschenko verfolgt, bis hin zu denen, die vor kurzem gemacht wurden. Der Künstler ist immer noch verpflichtet, die Leidenschaften der neunziger Jahre. Es scheint, dass die „inspirierend irrationale“ Neukomposition „der Motive seiner eigenen gestern Kreativität“ den Charakter einer Täuschung erlangt. Allerdings treten offensichtliche Veränderungen innerhalb der Erzählung auf. Es wird mehr emotional und leicht verwirrt. Es gibt Notizen von Irrationalismus und Angst. Die pastorale Sorglosigkeit weicht manchmal der Reflexion und dem wachsenden Drama.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgewählte Ausstellungen.", "content": "Die Liste der Ausstellungen erfolgt nach der Website des Künstlers, 2017 \"Quelle:\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Wassyl Serhijowytsch Rjabtschenko (; * 23. Juli 1954, in Odessa, Ukrainische SSR, Sowjetunion) ist ein ukrainischer Maler, Grafiker, Fotograf sowie Autor von Objekten und Installationen und gilt als Vertreter der Ukrainischen Postmoderne und der „New Ukrainian Wave“.", "tgt_summary": null, "id": 1319625} {"src_title": "Samsung Galaxy Book", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Thomas Dickson ist Leiter der \"Union National Bank\" während der Great Depression. Der Vorstand fordert Dickson dazu auf, seine Bank mit einer anderen fusionieren zu lassen und dann zurückzutreten. Dickson lehnt das ab. Eines Nachts wird die Bank um 100.000 US-Dollar bestohlen und ein Wachmann dabei getötet. Der Verdacht fällt schnell auf den ehemaligen Verbrecher Matt Brown, der von Dickson persönlich eingestellt und zum obersten Kassierer ernannt wurde. Da Dickson ihm einst die Chance verschafft hatte, ist Matt seinem Chef treu ergeben – dennoch weigert er sich zu sagen, wo er sich in der Nacht befand. Brown schweigt, da er sonst Mr. Dickson erzählen müsste, dass er an dem Abend Mrs. Dickson mit dem jungen Bankangestellten Cluett gesehen habe. Beide hatten sich einen romantischen Abend gemacht, nachdem der vielbeschäftigte Dickson den Hochzeitstag vergessen hatte. Matt verschafft sich daher ein falsches Alibi, welches aber schon bald widerlegt wird und ihn noch weiter belastet. Tatsächlich steckt Cluett allerdings hinter dem Bankraub: Um seine Spielschulden in Höhe von 50.000 US-Dollar bei dem Gangsterboss Dude Finlay auszugleichen, verriet er die Bank an Finlay, der sie dann überfiel. Als die Polizei herausfindet, dass Finlay sich mit Cluett traf, wird der Fall bald aufgeklärt und Matt freigelassen. Inzwischen sind allerdings durch den Banküberfall Gerüchte aufgekommen, dass die Bank pleite sei. Die Kunden stürmen die Bank und Dickson, der auch von der Untreue seiner Frau erfahren hat, will Selbstmord begehen. Allerdings kommen ihm seine Freunde und Weggefährten, selbst der zuvor so strenge Vorstand, zur Hilfe und retten die Bank. Am Ende gehen Dickson und seine Frau in die zweiten Flitterwochen, während Matt seine Verlobte Helen heiraten kann.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "\"American Madness\" gilt als bedeutend, da Capra viele Themen entwickelt, die in seinen noch erfolgreicheren Filmen in den folgenden Jahren immer wieder auftauchten. So werden beispielsweise soziale und politische Missstände in der Great Depression sowie der Kampf des einzelnen, kleinen Individuums gegen eine größere Macht gezeigt. Die Idee, dass ein ehrlicher Manager sich gegen die unter den Kunden entstehende Panik erwehren muss, wurde auch in einer Szene in Capras wohl bekanntestem Film \"Ist das Leben nicht schön?\" wieder aufgegriffen. In einer im Abspann unerwähnten Rolle als \"Oscar\" absolvierte Sterling Holloway sein Filmdebüt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Melodram mit turbulenten Verwicklungen, in dem bereits Capras später kultivierte Lieblingsthemen anklingen: die Schilderung sozialer Mißstände als Hintergrund für eine Apologie der schlichten Ehrlichkeit und des optimistischen Individualismus.“ Leonard Maltin gab dem Film drei von insgesamt vier Sternen und lobte vor allem Hauptdarsteller Huston. Der Film sei „lebhaft, optimistisch“ und werde nur durch eine idiotische romantische Nebenhandlung geschwächt. Der US-Filmkritiker Dennis Schwartz schrieb: „Obwohl predigend, bewegt sich Capras Film mit halsbrecherischer Geschwindigkeit und erfreut immer.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tag, an dem die Bank gestürmt wurde (Originaltitel: \"American Madness\") ist ein US-amerikanisches Filmdrama unter Regie von Frank Capra aus dem Jahr 1932.", "tgt_summary": null, "id": 633916} {"src_title": "Bleach – The Movie: Memories of Nobody", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Lotter erwarb einen Master in \"Nature Conservation\". 2004 wurde er an der Tshwane University of Technology promoviert.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsleben.", "content": "Er arbeitete für Regierungsorganisationen und NGOs an zahlreichen Projekten; u. a. war er International Team Leader für das Selous-Niassa Wildlife Protection Corridor Project (KfW) im Süden Tansanias. 2009 gründete er mit anderen die PAMS Foundation Tanzania. Er galt als Pionier eines Multi-Level Ansatzes eines wirkungsvollen Naturschutzes: PAMS arbeitet mit hochrangigen Regierungsvertretern zusammen, betreibt eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit, bietet Umweltbildung an und trainierte hunderte von gut ausgerüsteten Wildlife-Rangern in Tansania. Auch arbeitet die Organisation eng mit Farmern zusammen, um die Konflikte zwischen Nutzung und Schutz in den Gebieten klein zu halten. Lotter war über Jahre aktiv im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität der Wilderei und des Elfenbeinhandels in Ostafrika. Der Elfenbeinhandel in Tansania und die Elefanten-Wilderei nahmen in der Zeit vor Lotters Ermordung in vielen Gebieten merklich ab. Lotter förderte die enge Zusammenarbeit PAMS mit der Polizeibehörde „National and Transnational Serious Crimes Investigation Unit“ (NTSCIU). Ein Teil von Lotters Arbeit ist in dem Dokumentarfilm \"\" von 2016 dokumentiert. Er wurde auch gebeten, persönlich in dem Film aufzutreten, lehnte das aber ab mit der Begründung, nicht von der Leistung der Ranger im Feld ablenken zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Ermordung.", "content": "Wayne Lotter starb am 16. August 2017, nachdem sein Taxi in Daressalam auf dem Weg vom Flughafen zu seinem Hotel im Stadtteil Masaki von einem anderen Fahrzeug gestoppt wurde und dessen Insassen auf ihn schossen. Er starb noch am Ort des Attentats. Lotters Tod löste große Bestürzung unter Naturschützern weltweit aus. Jane Goodall schrieb nach Lotters Tod:", "section_level": 2}], "src_summary": "Wayne Lotter (* 4. Dezember 1965 in Johannesburg; † 16. August 2017 in Daressalam, Tansania) war ein südafrikanischer Ökologe und Naturschutzaktivist.", "tgt_summary": null, "id": 34789} {"src_title": "The Beatles Box Set", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Bekanntgemacht hat den im langsamen Walzertempo gehaltenen Song die in den USA als „The New American Beauty“ gefeierte Vaudeville-Künstlerin Reine Davies. Auf dem Notentitel war ursprünglich das Bild eines unbekannten Künstlers zu sehen. Rossiter ersetzte es durch eine Photographie des populären Vaudeville-Stars Reine Davies. Daraufhin schnellten die Verkaufszahlen des Liedes allein im ersten Jahre auf über zwei Millionen Exemplare in die Höhe. Auf den Erfolg hin entstanden in den USA zahlreiche weitere \"dream songs\". Zu Unrecht wird das Lied mit der Eröffnung des Vergnügungsparks „Dreamland“ auf Coney Island in Verbindung gebracht, die bereits 1904 stattfand. Meet me tonight in dreamland, under the silvery moon; Meet me tonight in dreamland, where love's sweet roses bloom. Come with the love-light gleaming in your dear eyes of blue; Meet me in dreamland, sweet dreamy dreamland; There let my dreams come true. – (Beth Slater Whitson 1909) In Deutschland schrieb der Couplet- und Schlagerdichter Harry Senger den Text „Komm mit ins Reich der Träume“ auf Friedmanns Melodie. In dunkler Nacht, Wenn niemand wacht, Denk ich an Dich mit Verlangen. Ein Augenpaar So sehnsuchtsklar Hält mich in Liebe gefangen. Daß du mich liebst, sagt mir dein Blick. Dein Traum von mir ist höchstes Glück: Komm mit ins Reich der Träume, Wo uns der Mond nur sieht. Komm mit ins Reich der Träume, Wo duftend die Rose blüht. Senke den Blick, den heißen Strahlend ins Herze mein. Land süßer Träume, Land süßer Schäume, Dort werd ich glücklich sein. – (Harry Senger) In Kopenhagen machte Lauritz Melchior 1913 eine Aufnahme für Odeon mit Orchesterbegleitung. Das Lied mit Harry Sengers Text “Komm mit ins Reich der Träume” :", "section_level": 1}], "src_summary": "Komm mit ins Reich der Träume lautet der deutsche Text zu dem amerikanischen Lied \"Meet me tonight in dreamland\", dessen Worte die aus Hickman County, Tennessee gebürtige Lyrikerin Beth Slater Whitson (1879–1930) dichtete. Der New Yorker Komponist Leo Friedman (1869–1927) vertonte den Text. Das so entstandene Lied wurde 1909 in Chicago bei Will Rossiter, dem damals größten Musikverleger der Stadt, publiziert. Obwohl es in seiner Zeit und darüber hinaus sehr beliebt und kommerziell erfolgreich war, haben die beiden Autoren keine Lizenzgebühren erhalten.", "tgt_summary": null, "id": 1664111} {"src_title": "Tricia Dunn-Luoma", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Amt des Attorney Generals in Ohio wurde 1846 durch die Ohio General Assembly geschaffen. Seine Aufgaben umfassten damals die juristische Rechtsberatung der Staatsregierung, die Vertretung des Staates bei Rechtsstreiten und die Beratung von Staatsanwälten des Staates. Ursprünglich wurde der Attorney General von der Legislative ernannt. Mit der Verabschiedung der zweiten Verfassung von Ohio im Jahr 1851 wurde festgelegt, dass der Attorney General in Zukunft von der wahlberechtigten Bevölkerung von Ohio gewählt wird. Dabei wurden die Aufgaben des Attorney Generals zu diesem Zeitpunkt ganz allgemein gehalten. Im Jahr 1952 erweiterte die Ohio General Assembly die Aufgaben des Attorney Generals um die Treuhandschaft für Wohltätigkeitsstiftungen und die Rechtsberatung von weiteren Regierungsbehörden. Des Weiteren wurde festgelegt, dass der Attorney General nur strafrechtlich verfolgt werden kann, wenn der Gouverneur von Ohio es schriftlich beantragt. Zu 1954 wurde die Amtszeit von zwei auf vier Jahre angehoben. Nancy H. Rogers wurde 2008 zum Attorney General ernannt, um die Vakanz zu füllen, die durch den Rücktritt von Marc Dann entstand. Im selben Jahr, 2008, wurde eine Nachwahl in Ohio durchgeführt, um einen dauerhaften Ersatz zu finden. Der damalige Ohio State Treasurer Richard Cordray ging damals als Sieger aus dem Rennen. Er schlug dabei Michael Crites (R) und Robert M. Owens (I). Der Solicitor General of Ohio ist der oberste Berufungsanwalt im Büro des Attorney Generals. Im November 2014 sicherte der Attorney General Mike DeWine 22 Millionen Dollar aus einem Vergleich mit dem Kreditscore-Unternehmen \"ScoreSense,\" einem Tochterunternehmen von \"One Technologies.\" DeWine hatte zusammen mit der Illinois Attorney General, Lisa Madigan, und der Federal Trade Commission (FTC) Zivilklagen gegen das Unternehmen eingereicht. Die Verbraucher in Ohio und die Staatsregierung werden einen Teil der Vergleichssumme erhalten. Das FTC gab 2014 folgendes an: Über 200.000 Verbraucher hatten Beschwerde gegen das Unternehmen eingereicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ohio Attorney General gehört zu den konstitutionellen Ämtern des Staates Ohio. Der aktuelle Amtsinhaber ist Mike DeWine, der seinen Posten im Januar 2011 antrat.", "tgt_summary": null, "id": 2184325} {"src_title": "Northampton (Suffolk County, New York)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Dorf Nova Crnja liegt im Bezirk Mittelbanat, rund 15 Kilometer von der serbisch-rumänischen Grenze bei Srpska Crnja/Hatzfeld entfernt. Die nächsten größeren Städte sind Kikinda in 30 Kilometer Entfernung, und Zrenjanin in gut 45 Kilometer Entfernung.", "section_level": 1}, {"title": "Orte in der Gemeinde Nova Crnja.", "content": "Zur Gemeinde Nova Crnja haben sich folgende Ortschaften zusammengeschlossen: Bis zum Jahre 1961 war das Dorf Molin ebenfalls noch Teil der Gemeinde Nova Crnja, wurde jedoch im selben Jahr durch eine Überschwemmung komplett zerstört. Das Gebiet des ehemaligen Dorfes gehört jedoch immer noch zu der Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Das Dorf Nova Crnja ist erschlossen durch die Bundesstraße 7 bzw. 12, die von Subotica bis zur Grenze zwischen Rumänien und Serbien bei Srpska Crnja/Jimbolia führt. Die Ortschaft hat keine Bahnanbindung.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie in Nova Crnja.", "content": "Im Dorf Nova Crnja hat die Bevölkerung von der ersten Erhebung in der SFR Jugoslawien bis heute um etwa die Hälfte abgenommen: waren es bei dem Zensus im Jahre 1948 noch 3.185 Einwohner, so leben heute bloß noch 1.509 Menschen in dem Dorf; seit 1961 sank die Bevölkerung stetig. Das Dorf selbst ist gemäß Volkszählung 2002 mehrheitlich von Magyaren (84,57 Prozent) bevölkert, größere Minderheiten bilden die Serben (6,01 Prozent), die Roma (4,67 Prozent) und die Jugoslawen (1,88 Prozent). Darüber hinaus leben noch kleine Zahlen von Kroaten, Deutschen, Rumänen, Mazedoniern und Albanern in dem Dorf. Im Gegensatz dazu ist die gesamte Gemeinde Nova Crnja mehrheitlich serbisch bevölkert; sie stellen mit 67,39 Prozent die absolute Mehrheit. Größere Minderheiten sind die Magyaren (17,71 Prozent) und die Roma (9,89 Prozent); kleinere Minderheiten bilden Kroaten, Montenegriner, Mazedonier, Rumänen und Deutsche. Alle Dörfer im Gebiet der Gemeinde Nova Crnja sind mehrheitlich serbisch bevölkert, ausgenommen das Dorf Nova Crnja selbst und das Dorf Toba.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nova Crnja (serbisch-kyrillisch Нова Црња, ungarisch \"Magyarcsernye\", deutsch \"Neuzerne)\" ist ein Dorf und eine Gemeinde \"(opština; општина)\" im Bezirk Mittelbanat \"(Srednje-Banatski okrug; Средње-Банатски округ)\" in der Autonomen Provinz Vojvodina in Serbien. Während die Einwohnerzahl in dem Dorf Nova Crnja bei 1.509 Einwohnern liegt, zählt die Gemeinde Nova Crnja 10.272 Einwohner.", "tgt_summary": null, "id": 1758933} {"src_title": "Holmfirth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Jeże liegt am Ostufer des Flüsschens Pissek (1936–1945 \"Galinde\", ) im östlichen Süden der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 17 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Pisz ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1445 wurde das nach 1540 \"Jeschen\", nach 1550 \"Jeschenn\" und um 1579 \"Jeschouen\" genannte Dorf vom Deutschen Ritterorden als Dienstgut mit 30 Hufen nach Magdeburger Recht gegründet. Am 8. April 1874 wurde der Ort Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk, der bis 1945 bestand. 582 Einwohner waren im Jahre 1910 in Gehsen registriert. Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 661 und belief sich 1939 auf 621. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Gehsen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Gehsen stimmten 460 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Als im Jahre 1945 in Kriegsfolge das südliche Ostpreußen an Polen überstellt wurde, war auch Gehsen davon betroffen. Das Dorf erhielt die polnische Namensform „Jeże“. Heute ist der Ort Sitz eines Schulzenamtes () und somit eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Pisz \"(Johannisburg)\" im Powiat Piski (Kreis \"Johannisburg\"), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2011 betrug die Einwohnerzahl 328.", "section_level": 1}, {"title": "Religionen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kirchengebäude.", "content": "Seit dem Jahre 1866 steht in Gehsen resp. Jeże die kleine in Ziegelbauweise errichtete Kirche mit dem westlichen Giebeltürmchen. Bis 1945 diente sie als evangelisches Gotteshaus, heute ist sie römisch katholische Pfarrkirche. Sie ist den beiden Aposteln Petrus und Paulus gewidmet.", "section_level": 2}, {"title": "Kirchengemeinde.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Evangelisch.", "content": "Im Jahre 1846 wurde in Gehsen eine evangelische Kirchengemeinde gegründet, deren Kirchspielorte aus der Kirche in Johannisburg \"(Pisz)\" bzw. der in Kumilsko (1938 bis 1945 \"Morgen\", polnisch \"Kumielsk\") abgetrennt wurden. Die Pfarrei, die 1929 insgesamt 2.489 Gemeindeglieder zählte, war in den Kirchenkreis Johannisburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert. Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung im Zusammenhang des Krieges setzten dem Leben der evangelischen Kirchengemeinde in Jeże ein Ende. Hier heute lebende evangelische Einwohner halten sich zur Kirche in der Kreisstadt Pisz innerhalb der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 3}, {"title": "Römisch-katholisch.", "content": "Vor 1945 lebten nur sehr wenige Katholiken in Gehsen. Sie waren in die römisch-katholische Kirche in Johannisburg im Dekanat Masuren II (Sitz: Johannisburg) im Bistum Ermland eingepfarrt. Nach 1945 und mit dem Zuzug zahlreicher polnischer Neubürger bildete sich in Jeże eine eigene katholische Gemeinde, und die bisher evangelische Ortskirche wurde Filialkirche der Kirche St. Johannes der Täufer in Pisz. Im Jahre 1987 wurde die Kirche in Jeże von dem ermländischen Bischof Edmund Piszcz zur Pfarrkirche erhoben. Die Pfarrgemeinde trägt den Namen \"Św. Apostołów Piotra i Pawła\" und gehört zum Dekanat Pisz im Bistum Ełk der römisch-katholischen Kirche in Polen.", "section_level": 3}, {"title": "Schule.", "content": "Gehsen wurde 1737 Schulort. Der Unterricht erfolgte mehrklassig. Im Jahre 1929 wurde ein neues Schulgebäude errichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Jeże liegt an der verkehrstechnisch bedeutenden polnischen Landesstraße 63, die von der polnisch-russischen bis zur polnisch-weißrussischen Staatsgrenze verläuft und dabei vier Woiwodschaften durchzieht. Kleine Nebenstraßen der Nachbarorte Wądołek \"(Wondollek\", 1938–1945 \"Wondollen)\" und Brzozowo (bereits in der Woiwodschaft Podlachien gelegen) enden innerorts. Seit 1945 ist Jeże nicht mehr Bahnstation. Zwischen 1908 und 1945 verkehrten Züge auf der Bahnstrecke Johannisburg–Dlottowen/Fischborn – einige Jahre reichte sie sogar bis in das polnische Kolno – und machten Halt in Gehsen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeże [] () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Pisz (Stadt- und Landgemeinde \"Johannisburg\") im Powiat Piski (Kreis \"Johannisburg\") gehört.", "tgt_summary": null, "id": 1768800} {"src_title": "Johann Friedrich von Türckheim", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Christian Garnier war der zweite Sohn von Charles Garnier und Louise Bary. Das Ehepaar, das 1858 heiratete, hatte seinen ersten Sohn Daniel, geboren am 21. März 1862, acht Jahre zuvor im Alter von zwei Jahren verloren. Christian Garnier studierte am renommierten Lycée Louis-le-Grand bei Professor Auguste-Stéphane Ammann (1844–1921). Seit seiner frühen Jugend war er leidenschaftlich an Sprachen und Geographie interessiert und im Alter von 14 Jahren wurde er das jüngste Mitglied der \"Société de Géographie de Paris\". Mit 21 Jahren trat er in die \"École de génie civil\" ein, aber seine Pläne wurden durch eine Tuberkuloseerkrankung im Jahre 1894 vereitelt. Da das Leben der Garnier-Familie nie wieder normal sein würde, beschlossen Louise und Charles, fast während des ganzen Jahres in Bordighera zu bleiben, wo sie eine Villa besaßen, die von Charles im Jahre 1871 erbaut worden war. Christian starb im Alter von 26 Jahren am 4. September 1898, einen Monat nach seinem Vater. Er wurde auf dem Friedhof Montparnasse in der Nähe seines Vaters begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Im Jahre 1895 gelang es ihm, trotz seiner Krankheit sein Buch \"Essai de géographie générale suivi de tables se rapportant à la géographie\" (Essay über Allgemeine Geographie mit Anhang geographischer Tabellen) zu veröffentlichen. Im Jahre 1899 veröffentlichte er durch den Verleger Ernest Leroux seine \"Methode der allgemeinen rationalen Transkription der geographischen Namen\" (TRG), zweifellos sein bemerkenswertestes Buch, dessen Nomenklatur bis heute von Geographen benutzt wird. In diesen Jahren nahm Garnier an zahlreichen wissenschaftlichen Konferenzen in ganz Europa teil und bewarb sich mit seinem Hauptwerk \"Méthode de Transcription rationnelle générale des Noms géographiques\" (Methode der allgemeinen rationalen Transkription von geographischen Namen) 1898 für den \"Prix Volney\", der ihm posthum einstimmig verliehen wurde. Im Jahr 1897 veröffentlichte er eine Karte der Verteilung der Sprachen in den westlichen Alpen. Dabei konzentrierte er sich auf die Ähnlichkeiten der Dialekte, die über die politischen Grenzen hinweg auf beiden Seiten der Alpenkämme gesprochen wurden. Im selben Jahr verfasste er einen \"Catalogus plantarum\" der botanischen Arten im Park der Villa Garnier und eine geographische Studie \"Monographie der Provinz Porto Maurizio.\" Seine letzte Publikation, die einige Monate vor seinem Tod erschien, war \"Grammatik und Wortschatz der Idiome von Bordighera und Realdo\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Christian Garnier (genannt Nino) (* 24. Juli 1872 Paris; † 4. September 1898 ebenda) war ein französischer Geograph und ein Wegbereiter der Sprachgeographie und Dialektkartographie.", "tgt_summary": null, "id": 920110} {"src_title": "Fawdon Wagonway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Allgemeines.", "content": "Spätestens seit Inbetriebnahme des Tamar-Gasfeldes besteht die Forderung, die Förderplattformen in den teils mit den Nachbarstaaten umstrittenen Seegebieten zu schützen. Die südlichen Gasfelder liegen in der Reichweite von aus dem Gazastreifen abgefeuerten Raketen und die nördlichen Felder könnten von Seezielflugkörpern der Hisbollah bedroht werden. Das erste Vorhaben, größere Fregatten mit der Fähigkeit zur Raketenabwehr und Landzielbekämpfung zu beschaffen, scheiterte am knappen Budget der israelischen Marine. Für den Bau von vier Korvetten fand man jedoch eine Lösung: Bei einem Gesamtvolumen von 430 Mio. Euro übernimmt Deutschland 115 Mio. Euro. Zusätzlich sollen auch andere israelische Ministerien einen Beitrag leisten, da die Schiffe primär zur Sicherung nationaler Erdgasfelder beschafft werden. Im Mai 2015 erhielt ThyssenKrupp Marine Systems den Auftrag, das Design der Schiffe zu entwickeln. Entwurfsvorlage ist die MEKO-A100-Klasse, jedoch mit einer stärkeren Bewaffnung und der Fähigkeit zur Aufnahme eines Bordhubschraubers und bis zu zwei Drohnen. Die Schiffe werden auf der German Naval Yards Kiel gebaut und mit der Schiffsmaschine ausgerüstet. Anschließend werden die Einheiten zur Israel Shipyards nach Haifa überführt, wo die Installation der Waffen und Sensoren erfolgen soll. Die operative Einsatzfähigkeit des ersten Schiffes wird nicht vor 2021 erwartet. Die Korvetten sollen von vier Schiffsdieselmotoren angetrieben werden. Für die Bewaffnung sollen weitgehend Systeme aus israelischer Produktion zum Einsatz kommen. Als Flugabwehrrakete kommen 32 Barak-8-Lenkwaffen in einer Senkrechtstartanlage zum Einsatz. Zur Raketenabwehr war ursprünglich eine Senkrechtstartanlage für das System Iron Dome vorgesehen. Nach einer Neubewertung der Bedrohung durch Mörsergranaten und Artillerieraketen sollen jetzt zwei Senkrechtstartanlagen installiert werden. Die zusätzliche Ausrüstung hat bei den Schiffen eine nachträgliche Designänderung notwendig gemacht. Die Artilleriebewaffnung besteht aus einem Geschütz vom Typ Oto Melara 76/62 Compact sowie zwei Fernbedienbare Waffenstationen vom Typ Rafael Typhoon. Zur Bekämpfung von See- und Landzielen können bis zu 16 RGM-84 Harpoon und Gabriel-Seezielflugkörper mitgeführt werden. Zur U-Bootabwehr werden zwei Dreifach-Torpedo-Starter für 324 mm Torpedos verbaut. Auch bei den Sensoren gilt, dass sie grundsätzlich aus israelischer Produktion kommen sollen. Als Hauptsensor ist bisher das Radar „Adir“ (ELM-2248) mit einer Phased-Array-Antenne bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sa’ar-6-Klasse ist eine Bauserie von vier Korvetten mit Tarnkappentechnik für die israelische Marine. Die erste Einheit soll voraussichtlich 2021 in Dienst gestellt werden.", "tgt_summary": null, "id": 524008} {"src_title": "Pangkat ng Maute", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Teilnehmer.", "content": "Als die Amerikameisterschaft noch den Charakter eines Qualifikationsturniers hatte, hatte der Basketballverband der Vereinigten Staaten USA Basketball seit 2008 auf die Teilnahme seiner Auswahlmannschaft verzichtet, da diese als Titelverteidiger für die globalen Endrunden bereits qualifiziert war und sich nicht genügend Profis der NBA zur Teilnahme an der Amerikameisterschaft hätten bewegen lassen. Beim neuen Format wurde wie zuvor bei den Panamerikanischen Spielen 2015 eine A2- oder B-Auswahl aus Spielern der „Minor League“ D-League sowie ausländischen Profi-Ligen gebildet, die von Jeff Van Gundy betreut wurde, wobei vorher feststand, dass die A-Auswahl für WM-Endrunden und Olympische Spiele mit NBA-Profis, welche zuvor von Mike Krzyzewski betreut wurde, zukünftig von Gregg Popovich trainiert wird. Nachdem beim letzten Turnier noch zehn Auswahlmannschaften teilgenommen hatten, wurde das Teilnehmerfeld durch die Teilnahme der Vereinigten Staaten und die vorübergehend suspendierten Brasilianer auf zwölf Auswahlmannschaften aufgestockt.", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "Beim Turnier wurde eine Vorrunde in drei Gruppen zu je vier Mannschaften als Rundenturnier ausgetragen. Nur die Gruppensieger qualifizierten sich für die Medaillenrunde mit der Ausnahme, dass durch die Festlegung auf Córdoba als Endrundenstandort die sportlich etwas absurde Festlegung getroffen wurde, dass Rekord-Medaillengewinner Argentinien, welche den letzten neun Austragungen immer unten den besten drei Mannschaften platziert war, unabhängig von seinen Ergebnissen in der Gruppenphase für die Medaillenrunde qualifiziert war. Daher qualifizierte sich neben Argentinien die bestplatzierte Mannschaft dieser in Bahía Blanca ausgetragenen Vorrundengruppe als vierte Mannschaft für die Medaillenrunde. Die jeweiligen Gruppenzweiten beziehungsweise die zweitbeste Mannschaft der Argentinien-Gruppe qualifizierte sich für die nächsten Panamerikanischen Spiele. Bei Gleichstand hinsichtlich Siegen und Niederlagen entschied der direkte Vergleich über die Platzierungen in der Gruppe. Die Medaillenrunde wurde als Final Four-Turnier ausgetragen, wobei die Verlierer der Halbfinalspiele ein Spiel um die Bronzemedaillen absolvierten.", "section_level": 1}, {"title": "Medaillenrunde.", "content": "Die Medaillenrunde fand als Final Four-Turnier vom 2. bis 3. September 2017 in Córdoba statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basketball-Amerikameisterschaft 2017 (offiziell: \"FIBA AmeriCup\") war die 18. Auflage dieses Turniers und fand vom 25. August bis zum 3. September 2017 in Südamerika statt, wobei die Medaillenrunde der besten vier Mannschaften im Orfeo Superdomo im argentinischen Córdoba ausgetragen wurde. In Anlehnung an die in verschiedenen Ländern ausgetragene EM-Endrunde 2015 waren die Gruppenspiele zuvor im kolumbianischen Medellín, im uruguayischen Montevideo und im argentinischen Bahía Blanca. ", "tgt_summary": null, "id": 1332809} {"src_title": "Norman L. Knight", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bau und technische Daten.", "content": "Das Schiff lief am 12. November 1934 mit der Baunummer 712 bei der Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik in Vegesack vom Stapel und wurde am 14. Januar 1935 an die Hamburger Reederei F. Laeisz abgeliefert. Es war 107,5 m lang und 13,6 m breit, hatte 7,3 m Tiefgang und war mit 3264 BRT und 1932 NRT vermessen. Die Gesamtgröße der Kühlräume betrug 3.700 m3, die Tragfähigkeit 2793 tdw. Ein 5-Zylinder-2-Takt-Dieselmotor der Bremer Vulkan leistete 3050 PSe und ermöglichte eine Geschwindigkeit von 15,0 kn. Die Besatzung bestand aus 34 Mann; bis zu 12 Passagiere konnten mitgenommen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bananentransporter.", "content": "Die \"Pelikan\" (Rufzeichen DJNP) wurde mit Heimathafen Hamburg für die Afrikanische Frucht-Compagnie (AFC), eine Tochtergesellschaft der Reederei F. Laeisz, in der Fruchtfahrt zwischen Hamburg und Häfen in Westafrika eingesetzt. Dabei handelte es sich zumeist um den Transport in Tiko geladener Bananen aus den Plantagen der AFC in Kamerun, die in Hamburg grün angelandet und von der AFC dann in eigenen Reifeanlagen zur Essreife gebracht und in eigenen Obstläden verkauft wurden. Teilweise bestand die Ladung allerdings auch aus getrockneten Bananen, die in Deutschland als sogenannte Feigenbananen verkauft wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegsmarine.", "content": "Am 13. August 1939, kurz vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, befand sich die \"Pelikan\" wieder in Tiko, aber ihr gelang noch die Heimreise. Am 30. August traf sie in Hamburg ein, wo sie dann zunächst festlag. Am 20. März 1940 – im Zuge der Vorbereitungen zur Besetzung von Dänemark und Norwegen (Unternehmen Weserübung) – wurde sie von der Kriegsmarinedienststelle Hamburg erfasst und dem Torpedoversuchskommando in Kiel als sogenanntes Torpedoklarmachschiff zugewiesen. Am 20. April 1940 lief sie, gemeinsam mit der \"Palime\" und gesichert von der 1. Schnellbootflottille, mit einer Ladung Geschütze für die in Norwegen gelandeten Heerestruppen von Cuxhaven nach Stavanger, wo sie am folgenden Tag eintraf. Am 24. April liefen die beiden Schiffe zurück nach Hamburg, um am 28. April erneut mit Heeresnachschub von Cuxhaven nach Stavanger zu fahren, diesmal von vier Booten der 2. Schnellbootflottille begleitet. Ein dritter Nachschubtransport der beiden Schiffe nach Stavanger folgte am 7.–9. Mai, der Rückmarsch am 13.–14. Mai. Danach wurde die \"Pelikan\" am 6. Juni 1940 der HAPAG zur technischen Betreuung übergeben, diente jedoch weiter beim Torpedoversuchskommando, sowohl in Kiel als auch in Gotenhafen. Am 23. April 1941 wurde sie, zur Vermeidung von Verwechslungen mit dem bei der Hafenschutzflottille Brest in Dienst gestellten Flakschiff \"Pelikan\", in \"Pelikan II\" umbenannt.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegsjahre.", "content": "Anfang Mai 1945 wurde das Schiff in Brunsbüttelkoog bei einem Luftangriff beschädigt; dort wurde es britische Kriegsbeute. Nach Reparatur in Lübeck wurde es am 11. März 1946 in Hamburg an Großbritannien abgeliefert und dem Ministry of War Transport übergeben. Es wurde der Flotte der Empire-Schiffe zugeteilt, in \"Empire Alde\" umbenannt und zunächst der Eisenbahngesellschaft Southern Railway, bald darauf jedoch der Reederei Kaye, Son & Co. zur Bereederung zugewiesen. Gegen Ende 1946 wurde das Schiff an die britische Kühlschiffsreederei Elder & Fyffes verkauft, die es zunächst wieder in \"Pelikan\", dann 1947 in \"Pacuare\" umbenannte. Die \"Pacuare\" fuhr noch bis 1959. Dann wurde sie zum Verschrotten an die British Iron & Steel Co. verkauft. Am 22. September 1959 traf sie in Troon bei der West of Scotland Shipbreaking Co. zum Abbruch ein, der am 25. September begonnen und am 5. April 1960 abgeschlossen wurde.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Pelikan war ein deutsches Kühlschiff, das von der Kriegsmarine 1940 requiriert und im Zweiten Weltkrieg als Torpedoklarmachschiff eingesetzt wurde. Nach Kriegsende fuhr es noch bis 1959 als Kühlschiff unter britischer Flagge.", "tgt_summary": null, "id": 327660} {"src_title": "Crimean Tom", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Insolvenz.", "content": "Im Juli 2018 meldete Obike in Singapur Insolvenz an. In der Folge konnten die von den Benutzern hinterlegten Kautionen nicht zurückgezahlt werden, da sie offenbar zur Finanzierung des laufenden Betriebs verwendet wurden. Zum Zeitpunkt der Insolvenz soll Obike seinen Kunden umgerechnet etwa vier Millionen Euro geschuldet haben. Einige der in Europa befindlichen Räder wurden im Juli 2018 als Ausgleich für ausstehende Zahlungen dem schweizerischen Unternehmen \"Umzug-24\" überlassen, das zunächst nur für die Wartung und Verteilung der Räder zuständig war. Im Jahr 2018 befanden sich circa 30.000 Fahrräder in Deutschland und in den Niederlanden, sowie 10.000 neue Fahrräder in einer Lagerhalle bei Hamburg. Nach einem Konkurs wäre die Verleihfirma zu einem geordneten Rückzug einschließlich des Einsammelns der Fahrräder verpflichtet gewesen, was jedoch nicht geschah. Noch im Juli wurden erste ehemalige Mietfahrräder im Internet zum Verkauf angeboten, andere wurden \"geknackt\" und umlackiert. Die ungebrauchten Räder aus Hamburg bot ein Unternehmen ab August 2018 für 69 Euro pro Stück zum Verkauf an. In München wird die Zahl der OBike-Räder auf 3.000 bis 6.000 geschätzt, von denen zahlreiche zerstört in Parks liegen, in Bäumen hängen oder auf Gehwegen stehen. Die Behörden der Stadt arbeiteten an einer Verordnung zur Beseitigung der Räder. Da weder Medien noch Stadtverwaltungen Kontakt zum Unternehmen aufnehmen können, bangen viele Kunden um ihre hinterlegte Kaution.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Obike vermietete seine gelb-silbernen Fahrräder einfachster Bauart in Taiwan, Korea, Malaysia, Australien, Thailand, Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Großbritannien, Spanien und in der Schweiz. Im September 2017 betrug in Deutschland der Preis für 30 Minuten Nutzung einen Euro. Mit der Anmeldung musste eine einmalige Kaution in Höhe von 79 € bzw. 29 € für Studenten hinterlegt werden. Mittels QR-Code konnten die Räder in der zugehörigen App gebucht werden. Die App stellte via Bluetooth eine Verbindung mit dem Rad und dessen Schloss her. So ließ sich das Rad auf- und absperren. Die Position des Rades wurde vom Smartphone an die Server von Obike übertragen, damit die Standorte aller Räder auf einer Karte in der App angezeigt wurden. Im Januar 2018 wurde eine technische Kooperation mit TRON eingegangen. Obike-Kunden konnten zusätzlich in Verwendung mit einer App auch mit der Kryptowährung \"oCoins\" bezahlen. Um die Wartungskosten niedrig zu halten, besitzen Räder von Obike keine Gangschaltung. Die Räder haben Vollgummireifen und sind darum schwerer als entsprechende Räder mit Luftreifen.", "section_level": 1}, {"title": "Verfügbarkeit.", "content": "Im August 2017 verteilte das Unternehmen im Raum München 4.000 Leihräder. Mitte September 2017 waren es knapp 6.000 Räder. Dies führte zu erheblichem Unmut und Beschwerden über wild verteilte und teilweise unsachgemäß abgestellte Fahrräder, wogegen eingewendet wurde, dass dies in einer Stadt mit über 700.000 Pkw und bis zu zwei Millionen Privaträdern kein Problem darstellen sollte und einer Studie zufolge eigentlich noch wesentlich mehr Leihräder nötig gewesen wären. Auf Grund zahlreicher Fälle von Vandalismus gab das Unternehmen im März bekannt, 6.000 seiner 7.000 in München vorhandenen Leihräder abzuziehen und in anderen Städten zu verteilen. In Frankfurt am Main und Hannover bot Obike im November 2017 je 500 Leihfahrräder an. In Berlin hat Obike im November 2017 700 Leihfahrräder verteilt. Mitte Juni 2018 wurde bekannt, dass Obike seine Fahrräder in Zürich mit Ende Juni 2018 aus dem Verkehr ziehen wollte. Dies erfolgte, nachdem bereits seit geraumer Zeit Beschwerden über die Zustände der Fahrräder und über die offensive Markteinführung laut geworden waren. Auch in Wien zog sich OBike zurück, ohne jedoch die Fahrräder zu entfernen. Die Stadt kündigte an, alle unregistrierten Fahrräder aufgrund einer neuen Verordnung zu entfernen und OBike die Kosten für die Entfernung in Rechnung zu stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Datenschutz.", "content": "Während andere Anbieter nur den Abstellort ihrer Leihräder orten, speicherte jedes Obike das Bewegungsprofil seiner Nutzer. In welchem Maße die gesammelten Daten verwertet wurden, ist unklar, das Unternehmen schien sie jedoch in anonymisierter Form auch zu vermarkten. Roland Hösl von der Stadtverwaltung München sagte gegenüber der \"Zeit\", die Firma hätte der Stadt mit den gewonnenen Daten zeigen können, wo neue Radwege nötig wären. Das habe ihm zumindest die Deutschland-Vertreterin von Obike in einem Gespräch angeboten. Laut Unternehmensangaben werden Daten. Nach Ansicht von Datenschützer Thomas Kranig verstieß Obike auch gegen das Transparenzgebot. Welche Daten das Unternehmen von seinen Nutzern erfasste und was damit geschehe, sei beim Download der App nicht erkennbar: „Es gibt Informationen, dass sie Bewegungsprofile erstellen und dass sie diese sogenannten verbundenen Unternehmen zur Verfügung stellen. Aber der Nutzer erfährt nicht, zu welchen Zwecken das gemacht wird und auch nicht, welche diese verbundenen Unternehmen sind, die diese Bewegungsprofile erhalten sollen“, so Kranig. Im November 2017 waren Nutzerdaten von Kunden zeitweilig frei im Internet abrufbar, darunter Telefonnummern, Profilbilder und E-Mail-Adressen. Nach Angaben des Bayerischen Rundfunks stellten die Social-Media-Funktionen der Smartphone-App eine Schwachstelle dar. Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (LDA) bestätigte dem BR, dass es sich bei dem Datenleck um einen Verstoß gegen das Datenschutzgesetz handelte.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Redakteur Jan-Keno Janssen kritisierte auf Heise online die Schwergängigkeit der Leihräder: „Die Teile sind so schwergängig, dass schnödes Gehen weniger Energie und Zeit kostet.“ Zusammen mit den Datenschutzproblemen, dem umstrittenen Verhaltenspunkte-Modell und dem Schrottproblem zeigte sich der Redakteur enttäuscht von dem Unternehmen, das damit seiner Meinung nach eine „eigentlich total tolle Idee“ sabotierte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Obike (Eigenschreibweise \"oBike\") war ein stationsloses Fahrradverleihsystem mit Sitz in Singapur, das auch in Europa in größeren Städten seine Dienste anbot. Obike wurde im Januar 2017 gegründet und war Mitte 2018 in 24 Ländern verfügbar. Das Unternehmen meldete im Juli 2018 Konkurs in Singapur an und ist seitdem weder für Medien noch für die zuständigen Stadtverwaltungen erreichbar, die Firmenwebseite war seit Anfang 2019 nicht mehr online. Das Firmenprofil auf Facebook wurde im Juli 2018 das letzte Mal aktualisiert.", "tgt_summary": null, "id": 363991} {"src_title": "Louis-Marc Aubry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herrschaft.", "content": "Muhammad II. war der Sohn Ala ad-Din Tekischs und Terken Chatuns. Er beerbte 1200 seinen Vater; direkt nach seiner Thronbesteigung musste Muhammad II. eine Invasion der Ghuriden unter den Brüdern Ghiyas ad-Din Ghori und Mu'izz ad-Din abwehren. Diese drangen in Chorasan ein, eroberten Nischapur und stießen Richtung Rey vor, kamen hier aber nur bis Gorgan. Als Ghiyas 1202 in Herat starb, nutze Muhammad II. diese Gelegenheit und belagerte selbst Herat. Allerdings konnte ihn Mu'izz ad-Din vor Herat schlagen, so dass nun Muhammad II. vor Mu'izz ad-Din fliehend sich in seine Hauptstadt Gurgandsch zurückzog. Mu'izz ad-Din belagerte nun seinerseits Gurgandsch und Muhammad II. wandte sich in seiner Verzweiflung an die Kara Kitai, die eine Armee entsandten. Mu'izz ad-Din musste sich zurückziehen. Mu'izz ad-Din wurde später 1206 ermordet. Muhammad II. wurde später von Mu'izz ad-Dins Nachfolger Ghiyath ad-Din Mahmud zu Hilfe gegen einen aufständischen General gerufen. Anstatt diesen General in Ghazni anzugreifen wandte sich Muhammad II. gegen Ghiyath ad-Din Mahmud und eroberte Balch und Termiz. Aber während seines Eroberungszuges wurde Muhammad II. von den Kara Kitai gefangen genommen und kam erst 13 Monate später frei. Wieder in Freiheit eroberte Muhammad II. Herat und zwang Ghiyath ad-Din Mahmud unter seine Oberherrschaft. Muhammad II. machte nicht halt und eroberte weitere Städte und Gebiete. So nahm er 1207 Samarkand ein und entriss 1210 den Bawandiden Tabaristan und den Karachaniden Transoxanien. Seine Expansionspolitik machte ihn zum Herrscher über Taschkent, Fargʻona, Makran und Belutschistan. 1211 wurden die Atabegs von Aserbaidschan seine Vasallen. 1212 vernichtete er das westliche Teilreich der Karachaniden, indem er deren letzten Herrscher Ulugh-Sultan Uthman hinrichtete, und 1215 fielen die letzten Reste der Ghuriden an ihn. 1212 rebellierten die Bewohner Samarkands gegen seine Herrschaft und töteten 8.000 bis 10.000 Choresmier. Muhammad II. brannte aus Vergeltung die Stadt nieder und richtete 10.000 Einwohner hin. Bis 1217 hatte er das ganze Land zwischen Syrdarja und dem Persischen Golf erobert und sich selbst zum Schah ernannt. Muhammad II. wollte seine Macht durch den Kalifen in Bagdad zusätzlich legitimieren. Als sich aber Kalif an-Nāsir li-Dīn Allāh weigerte, sammelte Muhammad II. eine Armee und marschierte auf Bagdad. Als er aber das Zāgros-Gebirge überquerte, verlor Muhammad II. tausende Soldaten durch einen Schneesturm. Ihm blieb nichts anderes übrig als kehrt zu machen.", "section_level": 1}, {"title": "Niedergang und Tod.", "content": "Im Osten entstand mit den Mongolen ein Großreich, das nach dem Sieg gegen die Kara Kitai an Muhammeds Reich angrenzte. 1218 kam es zu einem ersten Kontakt zwischen beiden Mächten, als Mongolen auf der Jagd nach einem feindlichen General die Grenze überschritten. Dschingis Khan – beschäftigt mit der Eroberung Chinas – entsandte eine Delegation nach Choresmien, um Handelsbeziehungen aufzubauen. Muhammad II. aber, aufgeschreckt durch die Berichte über die mongolischen Gräuel, sah in der Gesandtschaft eine List gegen sein Land. So wurde die Gesandtschaft vom choresmischen Gouverneur von Otrar der Spionage bezichtigt und festgesetzt. Daraufhin schickte Dschingis Khan drei Gesandte, zwei Mongolen und einen Muslim, zum Schah, um diesem noch eine Chance zu geben und den Gouverneur Inalchik auszuliefern. Aber Muhammed II. ließ nicht nur die Gesandten hinrichten, sondern auch die gesamte erste Gesandtschaft, die nach einigen Meinungen hundert bis 450 Mann umfasste. Dschingis Khans Rache sollte selbst nach mongolischen Maßstäben grausam werden. Er marschierte 1219 mit über 100.000 Mann in Choresmien ein und zerstörte die Städte Samarkand und Buchara vollständig. Ihm fielen alle Städte des Reiches zum Opfer und zahllose historische Artefakte und Aufzeichnungen wurden zerstört. Der Schah selbst floh vor den Mongolen und erlag 1220 einer Pleuritis auf einer Insel im Kaspischen Meer nahe dem Hafen Abaskun. Sein ältester Sohn Dschalal ad-Din versuchte später, das Reich zurückzuerobern, scheiterte aber und starb 1231 als letzter Choresm-Schah.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ala ad-Din Muhammad II. (; mit vollem Namen \"Ala ad-Dunya wa ad-Din Abul-Fath Muhammad Sandschar ibn Tekisch\", auch Muhammad bin Tekeš; * 1169; † 1220 am Kaspischen Meer) gehörte zur Dynastie der Anuschteginiden und war ab 1200 als Choresm-Schah Herrscher über Choresmien und weite Teile Zentralasiens. ", "tgt_summary": null, "id": 2038314} {"src_title": "Wolodymyr Sabolotnyj", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Friedrich Weber war ein Sohn des Mediziners Georg Heinrich Weber und dessen Ehefrau Philippine Christine, geborene Wagemann. Er studierte ab 1799 Medizin und Naturwissenschaften an der Universität Kiel. Nach der Promotion mit einer entomologischen Arbeit zum Dr. phil reiste er mit Christoph Heinrich Pfaff zu Studienzwecken nach Paris. In Kiel half Weber intensiv, den Botanischen Garten, den sein Vater geschaffen hatte, einzurichten und auszubauen. 1804 wurde er zum Adjunkt der Philosophischen Fakultät ernannt, im Jahr darauf zum außerordentlichen Professor der Philosophie. Im selben Jahr wurde er zum Dr. med. promoviert. 1806 wurde er Inspektor des Akademischen Krankenhauses, 1810 übernahm er die Aufsicht des Botanischen Gartens, 1811 wurde er außerordentlicher Professor der Medizin sowie Leister des Akademischen Krankenhauses. 1814 ließ er die Einrichtung renovieren und erweitern. Seit 1812 leitete Weber die Kieler Vakzinationszentrale und übernahm den ehrenamtlichen Vorsitz der staatlichen Prüfungskommission für königliche Gärtner. 1815 wurde er zum ordentlichen Professor der Medizin berufen.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Nach dem Tod Daniel Matthias Heinrich Mohrs beschäftigte sich Weber mehr mit praktischer Medizin, erbrachte hier jedoch keine hervorragenden Leistungen. Als Leiter der Vakzinationszentrale schulte er Laien für die Pockenimpfung. Im Dänischen Wohld impfte er selbst kostenlos und stellte fest, dass die Schutzwirkung der Impfung nach mehreren Jahren zurückging. 1821 machte er daher dem Sanitätskollegium den Vorschlag, Wiederholungsimpfungen durchzuführen. Weber interessierte sich hauptsächlich für die Botanik. Dabei beschäftigte er sich fast nur mit Kryptogamen, insbesondere Moosen. 1807 veröffentlichte er ein Taschenbuch zu Moosen und Farnen. Dieses enthielt eine umfassende Beschreibung aller seinerzeit bekannten Farne, Laub- und Lebermoose Deutschlands. Entsprechende Pflanzen in Schleswig-Holstein nahm er dabei nicht ausreichend auf. 1803 reiste Weber mit Mohr nach Südschweden. Im Folgejahr schrieb er einen imposanten Reisebericht mit einer Liste aller Pflanzen, zumeist Fadenalgen, die sie dort gefunden hatten. Gemeinsam mit Mohr plante er ein Werk zu Algen, das jedoch aufgrund des frühen Ablebens Mohrs nicht realisiert wurde. Hierfür bereits geschaffene Abbildungen kaufte später König Christian VIII., der diese verschenkte. Ab 1804 gaben Weber und Mohr das „Archiv für die systematische Naturgeschichte“ heraus. Ab 1805 hieß die Zeitschrift „Beiträge zur Naturkunde“. 1815 gelang Weber der Nachweis, dass am Einfelder See das See-Brachsenkraut zu finden war. Es handelte sich um den Erstfund in der deutschen Flora. 1816 und 1820 erweiterte Weber den Botanischen Garten um jeweils ein Treibhaus. 1822 beschrieb er in „Hortus Kiliensis“ alphabetisch sortiert alle dort angebauten Pflanzen. Er wollte auch die Historie des Gartens darstellen, vollendete diese Arbeiten jedoch aufgrund seines frühen Todes nicht. Darüber hinaus wirkte er auch als erfahrener Entomologe. Sein „Nomenclator entomologicus“ erschien, angeleitet von Johann Christian Fabricius, im Jahr 1795.", "section_level": 1}, {"title": "Mitgliedschaften und Ehrungen.", "content": "Weber gehörte den Medizinischen Gesellschaften von Kopenhagen, Paris und Avignon an. Er war Mitglied der Naturforschenden Gesellschaften in Berlin, Jena und Marburg, der Physikalischen Gesellschaften in Göttingen und Heidelberg sowie der Pharmazeutischen Gesellschaft in St. Petersburg. Nach ihm benannt ist die Algengattung \"Weberella\". Für seine Verdienste um den Botanischen Garten bekam Weber 1819 ein Geschenk von 800 Reichstalern.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Weber heiratete am 18. Oktober 1804 in Hannover Wilhelmine Vehrsmann (* 1783), die angeblich aus Hannover stammte und am 10. Februar 1808 nach kinderloser Ehe verstarb. Am 23. Januar 1810 heiratete Weber in Kiel Elisabeth \"Charlotte\" Eilers (* 1785 in „Süchau“, ggf. ist Sichau gemeint; † 12. Oktober 1810 in Kiel). Das Ehepaar hatte drei Töchter und drei Söhne, darunter den Mediziner Ferdinand Weber.", "section_level": 1}], "src_summary": "Friedrich Weber (* 3. August 1781 in Kiel; † 21. März 1823 ebenda) war ein deutscher Mediziner, Philosoph und Botaniker. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „“.", "tgt_summary": null, "id": 2395722} {"src_title": "Emily Sartain", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Varianten.", "content": "Die Fougasse wird meist in flachen Backformen hergestellt und eingeschnitten, so dass sich mehrere „Zweige“ (branches) bilden. Ursprünglich handelte es sich um eine „Backprobe“ der Bäcker, die damit die richtige Temperatur ihrer Backöfen kontrollierten, bevor sie das eigentliche Brot buken. Damit wurde sie auch zur Morgenspeise der Bäckereiangestellten \"(casse-croûte matinal)\". Es gibt viele Varianten. Neben den schon genannten ist noch die Variante von Grasse zu erwähnen, die mit Orangenblüten zubereitet wird. Die Fougasse \"(al fogass)\" ist auch in Algerien verbreitet, im Gebiet des Constantinois, vor allem in den Städten Annaba und Guelma, wo sie von fliegenden Händlern verkauft wird. Dort wird mit sie mit Schakschuka serviert und mit Ras el-Hanout gewürzt.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie.", "content": "Der Begriff „Fougasse“ stammt von altokzitanisch \"fogatza\" und dieses wiederum von lateinisch \"*focācia.\" Zugrunde liegt \"focācium\" „in der Herdasche Gebackenes“, eine Ableitung zu \"focus\" „Herd; Feuer“. Dieses Brot steht im sachgeschichtlichen Gegensatz zum \"panis furnācius,\" dem „im Ofen gebackenen Brot“. Das mittelalterliche \"fogatza\" entwickelte sich zum heutigen \"fogaça\" (nach der Norme classique de l’Occitan) beziehungsweise zu \"fougasso\" (nach der Norme mistralienne) im Languedokischen und Provenzalischen; daneben begegnen die Varianten \"hogaça, hougasse\" im Gaskon-Béarnais und \"foaça, fouasso\" im Nordokzitanischen. Ein süßer Kuchen, der im aveyronnaisischen Rouergue und im Département Aveyron hergestellt wird, trägt im lokalen occitanischen (Rouergat) den Namen \"fouace\" oder \"fouasse\". \"Focācium\" ist auch der Ursprung des ostfranzösischen \"fouasse, fouace, fouée,\" des katalanischen \"fogassa,\" des spanischen \"hogaza\" und des italienischen \"focaccia\". Im Althochdeutschen wurde das Wort zu \"fochenza,\" und als alemannisches und bairisches Dialektwort lebt es teilweise bis in die Gegenwart fort. Über das Mittelhochdeutsche ist \"focācium\" in das Polnische \"(bochen, bochenek),\" Tschechische \"(bochník),\" Weißrussische und Ukrainische \"(bóchon)\" sowie Russische \"(bóchanec, buchanec)\" gelangt, wo es überall den „Brotlaib“ benennt. Über das Griechische \"fogatza, pogatsa\" (seinerseits aus dem Italienischen entlehnt) wurde es in die südslawischen Sprachen übernommen, wo es \"pogača\" lautet, aber auch erneut ins Tschechische und Russische \"(pogátsch)\" und überdies ins Ungarische \"(pogácsa),\" Österreichische \"(Pogatschen)\" und Türkische \"(poğaça)\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fougasse (auch fougace geschrieben) ist ein provenzalisches Brot mit weicher Kruste. Es besteht aus weichem Hefeteig und wird aus Weizenmehl, Backhefe und Olivenöl hergestellt. Es gibt unterschiedliche Varianten, leicht gesüßt, oder mit Zwiebeln, Oliven, Sardellen oder Speck \"(lardons)\". Im Gebiet der \"Alpes du Sud\" und Aigues-Mortes (Gard) wird traditionell auch gezuckerte Fougasse hergestellt. Sie ist somit die französische Entsprechung zur italienischen Focaccia.", "tgt_summary": null, "id": 1039917} {"src_title": "Rosenkranz-Basilika (Manaoag)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung und frühe Jahre (2008 bis 2011).", "content": "Die vier Gründungsmitglieder Rob Damiani (Gesang), Simon Delaney (Gitarre), Luke Rayner (Bass) und Matt Donnely (Schlagzeug) lernten sich an der Bedford Modern School kennen, wo sie zunächst in verschiedenen Bands spielten. Später begannen sie zusammen zu musikzieren und spielten auch ihr erstes Konzert an ihrer Schule. In den Anfangstagen trat die Gruppe unter verschiedenen Namen auf, darunter \"Club Sex\" und \"Summerfall\". Nachdem die Musiker ihre Schulabschlüsse absolvierten trennten sich die Wege zunächst. Rob Damiani und Matt Donnely studierten in Nottingham während Simon Delaney in Norwich studierte. Allerdings schlossen sie einen Pakt, dass sie als Band weitermachen, wenn sie mit ihrem Studium fertig sind. Im Jahre 2008 machten die vier Musiker ihre Abschlüsse und konzentrierten sich fortan um die Band, die lang keinen Namen hatte. Zunächst wollte sich die Band \"Don Loco\" nennen. Daraus wurde dann Don Broco, nachdem sich Simon Delaney beim Fußball spielen ein Handgelenk brach. Im gleichen Jahr veröffentlichte die EPs \"Living the Dream\" und \"Thug Workout\". Don Broco spielten eine Tournee im Vorprogramm von Enter Shikari, bevor die Band im Sommer bei Festivals wie dem Download, dem \"Camden Crawl\" oder dem \"Underage Festival\". Anfang 2011 veröffentlichte die Band die EP \"Big Fat Smile\", die von Matt O'Grady produziert wurde. Es folgte eine Tournee im Vorprogramm von We Are the Ocean bzw. Deaf Havana und eine eigene Headlinertournee mit Burn the Fleet. Im Sommer 2011 spielten Don Broco auf Festivals wie dem Download, dem Sonisphere Festival oder dem Slam Dunk Festival. Höhepunkte waren Auftritte bei den Reading and Leeds Festivals.", "section_level": 2}, {"title": "\"Priorities\" und \"Automatic\" (2011 bis 2015).", "content": "Zusammen mit dem Produzenten Dan Lancaster, der zuvor mit Bands wie Blink-182 oder Good Charlotte gearbeitet hat, arbeiteten Don Broco an ihrem Debütalbum. Im März 2012 wurden Don Broco von \"Search and Destroy Records\", einem Unterlabel von Sony Music Entertainment unter Vertrag genommen. Nach einer Tournee im Vorprogramm von Four Year Strong verließ Bassist Luke Rayner die Band und wurde durch Tom Doyle ersetzt. Es folgten weiteren Tourneen im Vorprogramm von You Me at Six und The Used sowie Festivalauftritte bei den Festivals \"Slam Dunk\", \"Hit the Deck\" und \"The Great Escape\". Am 13. August 2012 erschien das Debütalbum \"Priorities\" und erreichte Platz 25 der britischen Albumcharts. Es folgten weitere Tourneen im Vorprogramm von Lower Than Atlantis und die erste Europatournee im Vorprogramm der Young Guns. Bei den Kerrang! Awards 2012 wurden Don Broco in der Kategorie \"Bester britischer Newcomer\" nominiert, der Preis ging allerdings an While She Sleeps. Im Jahre 2013 spielten Don Broco ihre erste Headlinertournee durch das Vereinigte Königreich, bei der die Band zunächst von Mallory Knox und dann von der Band Pure Love unterstützt wurden, bevor Don Broco im Sommer bei den Reading and Leeds Festivals auf der Hauptbühne spielten. Im August 2013 veröffentlichte die Band ihre Single \"You Wanna Know\", die auf Platz 39 der britischen Singlecharts einstieg. \"Priorities\" wurde bei den Kerrang! Awards 2013 in der Kategorie \"Bestes Album\" nominiert, der Preis ging jedoch an Biffy Clyro für ihr Album \"Opposites\". Das Jahr 2014 verbrachte die Band mit dem Songwriting für ihr zweites Studioalbum und spielte nur eine Tournee mit You Me at Six. Zusammen mit dem Produzenten Jason Perry, der zuvor Sänger der Band A war, nahmen Don Broco ihr zweites Studioalbum \"Automatic\" auf, dass am 7. August 2015 über Epic Records erschien. Vorher waren Don Broco im Frühjahr 2015 Headliner der Kerrang Tour, bei der auch We Are the In Crowd, Bury Tomorrow, Beartooth und die Young Guns als Vorgruppen teilnahmen.", "section_level": 2}, {"title": "\"Technology\" (seit 2016).", "content": "Im Frühjahr 2016 tourten Don Broco zweimal durch Europa; zunächst im Vorprogramm von Bring Me the Horizon und dann als Vorband für 5 Seconds of Summer. Im Sommer 2016 wurde der Gründer von SharpTone Records Shawn Keith durch das Computerspiel \"Guitar Hero\" auf die Band aufmerksam und erfuhr durch das Bandmanagement, dass Don Broco einen Lizenzpartner für Nordamerika suchten. Daraufhin nahmen SharpTone die Band unter Vertrag und veröffentlichten \"Automatic\" im November 2016. Im April 2017 spielten Don Broco erstmals in Nordamerika im Vorprogramm der Band State Champs. Anschließend nahm die Band zusammen mit dem Produzenten Dan Lancaster ihr drittes Studioalbum \"Technology\" auf und spielte bei Festivals wie dem Pinkpop, dem Slam Dunk sowie Rock am Ring und Rock im Park in Deutschland. Im Oktober 2017 spielten Don Broco als Vorgruppe von One Ok Rock erstmals in Japan, bevor Don Broco am 11. November 2017 ihr bislang größtes Einzelkonzert spielten, als sie vor 10.400 Zuschauern im Londoner Alexandra Palace auftraten. Ebenfalls im November 2017 wurde Vorwürfe gegenüber dem Sänger Rob Damiani wegen sexuellem Fehlverhalten laut. Diese Vorwürfe entpuppten sich jedoch als falsch und wurden öffentlich zurückgezogen. \"Technology\" wurde am 2. Februar 2018 veröffentlicht und erreichte Platz fünf der britischen Albumcharts. Bei den Kerrang! Awards 2019 wurden Don Broco in der Kategorie \"Beste britische Liveband\" nominiert. Der Preis ging jedoch an die Band Architects. Im Frühjahr 2019 spielte Don Broco eine Tour durch Nordamerika mit Dance Gavin Dance im Vorprogramm von Mike Shinoda, bevor im Herbst 2019 eine Headlinertournee durch Nordamerika angekündigt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Stil.", "content": "Die Musik von Don Broco vermengt viele verschiedene Musikstile und wird in der Regel als Alternative Rock, Pop-Rock oder Post-Hardcore bezeichnet. Scott Kerr vom Onlinemagazin Allmusic beschrieb Don Broco als Alternative-Rock-Band im Geiste der Young Guns oder Funeral for a Friend. Sänger Rob Damiani beschrieb die Musik der Band als „von Pop beeinflussten Rock, gefiltert durch ein Kaleidoskop aus Funk, Metal und Electronic“. In den Anfangstagen klang die Band laut Simon Delaney, als „hätte man verschiedene Lieder der Lostprophets oder Incubus zusammengemischt“. Das zweite Album \"Automatic\" zeigte Einflüsse von Funk, Dance und New Wave. Mit dem dritten Album \"Technology\" wollte die Band ein „geradliniges Rock-Album“ aufnehmen, dass „von einigen der Post-Hardcore-Bands beeinflusst wurde, mit dem die Bandmitglieder aufgewachsen sind“. Das US-amerikanische Onlinemagazin Loudwire führte Don Broco im April 2019 auf einer Liste der 16 Bands, die derzeit im Vereinigten Königreich Rockmusik definieren.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Weitere Singles:", "section_level": 2}], "src_summary": "Don Broco ist eine englische Rock-Band aus Bedford. Die Band gründete sich im Jahre 2008, steht bei SharpTone Records unter Vertrag und hat bislang drei Studioalben veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 2392710} {"src_title": "Kınalızâde Hasan Çelebi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Es sind kleine bis sehr kleine, 20 bis 59 Zentimeter lang werdende Rochen mit rhombischer oder herzförmiger Körperscheibe und einer harten, kurzen oder ein wenig verlängerten und dabei zugespitzten Schnauze. Die Enden der Brustflossen sind spitz oder abgerundet, der Schwanz ist fest, schlank und lang bis sehr lang. Die Bauchflossen der Tribus Crurirajini sind gespalten mit einem fingerartigen vorderen Lobus, mit dem sie wie mit Beinen über den Meeresboden laufen können. Die Bauchflossen der Tribus Gurgesiellini sind ungeteilt. Der Schwanz der Tribus Crurirajini trägt zwei kleine Rückenflossen, die Arten der Tribus Gurgesiellini haben nur eine oder keine Rückenflosse. Eine sehr kleine Schwanzflosse findet sich am Schwanzende. Die Rückenseite der Gurgesiellidae ist mit kleinen Dornen besetzt; die Musterung der Bedornung ist von Art zu Art verschieden. Die Schnauze der Gattung \"Cruriraja\" ist ebenfalls mit Dornen versehen, bei der Gattung \"Fenestraja\" ist sie dornenlos. Bei den Gattungen \"Cruriraja\" und \"Fenestraja\" ist auch die Region um die Augen, der Nacken und die Mittellinie von Rücken und Schwanz mit Dornen versehen, bei \" Gurgesiella\" fehlen diese Dornen weitestgehend.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die verschiedenen Arten der Gurgesiellidae kommen auf den Kontinentalschelfen und den Schelfen rund um Inseln bis in Tiefen von 1100 Metern vor. Einige Arten wurden aber auch küstennah in Tiefen von 40 Metern gefangen. Wie die meisten Rochen sind sie bodenbewohnend und ernähren sich von Wirbellosen, die im Meeresboden leben und von kleinen Fischen. Den fingerartigen vorderen Lobus der Bauchflossen können sie wie Beine bewegen und so über den Meeresboden laufen. Die Gurgesiellidae sind nicht lebendgebärend.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Familie Gurgesiellidae wurde 1959 durch den spanischen Ichthyologen (Fischkundler) Fernando de Buen y Lozano zusammen mit der Gattung \"Gurgesiella\" eingeführt, wobei \"Gurgesiella\" die einzige Gattung der Familie blieb. Später wurde \"Gurgesiella\" den Echten Rochen (Rajidae) zugeordnet. Auch \"Cruriraja\" und \"Fenestraja\" gehörten ursprünglich zu den Echten Rochen. Mit dem Erscheinen des Standardwerkes \"Rays of the World\" wurde die Familie wieder revalidiert, da DNA-Vergleiche ergeben haben, das die Gattungen \"Cruriraja\", \"Fenestraja\" und \"Gurgesiella\" eine von den Echten Rochen verschiedene Stellung im Stammbaum der Rochen haben. Da sich \"Cruriraja\" und \"Fenestraja\" einerseits und \"Gurgesiella\" andererseits sowohl morphologisch als auch in ihrer DNA stark unterscheiden, wurde die Familie Gurgesiellidae in zwei Tribus eingeteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gurgesiellidae sind eine Familie der Rochen (Batoidea). Sie besteht aus drei Gattungen mit fast 20 Arten, die im tropischen und subtropischen Atlantik, Pazifik und Indischen Ozean vorkommen. Auf Englisch werden sie als „Zwergrochen“ bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 1676924} {"src_title": "Rhinebeck (Village)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Patrozinum und Lage.", "content": "Die Kirche war den syrischen Märtyrern Sergios und Bakchos geweiht und war eine von vier Kirchen in Rom, die in der \"Liber Pontificalis\" unter diesem Namen verzeichnet waren. Heute steht nur noch Santi Sergio e Bacco in Callinico. Da es zwei Kirchen dieser beiden Heiligen in der Nähe des Forum Romanums gab, wurde auch die Lage am Kapitol unterschieden. Die Kirche wurde in der Nähe des Septimius-Severus-Bogens erbaut. Mariano Armellini erwähnte, dass sie einen kleinen Glockenturm hatte, während Rodolfo Lanciani meinte, dass dieser separat stand. Lanciani schrieb auch, dass dies die einzige Kirche am Forum Romanum war, welche nicht auf den Grundmauern eines anderen Gebäudes erbaut worden war. Vor ihrer Zerstörung war sie die Stationskirche für den dritten Dienstag in der Fastenzeit. Nachfolgerin wurde Santa Pudenziana.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bau und Erweiterung.", "content": "Die Kirche war eine der alten Diakonien in Rom, die für die Versorgung der Armen in Rom errichtet worden waren. 678 wurde sie von Past Agatho zur Titeldiakonie erhoben. Der Syrer Papst Gregor III. (731–741) ließ eine große Erweiterung am bis dahin kleinen Oratorium durchführen. Papst Hadrian I. (772–795) ließ die Kirche aufgrund ihres schlechten Zustandes renovieren. Ein Pilger aus Einsiedeln bezeichnet die Kirche im selben Jahrhundert als \"S. Sergii, ibi umbilicum\" („Die Kirche des Heiligen Sergius, in der Nähe des \"Umbilicus urbis\"“). 1199 erscheint die Kirche in einer päpstlichen Bulle von Innozenz III., welche seine Rechte und Privilegien aufführt. Die Bulle listet die Kirchen San Salvatore \"de statera\" und San Lorenzo \"sub Capitolio\" auf. Dieser Papst war ab 1190 Kardinaldiakon dieser Diakonie und spendete einen Schrein, einen Silberkelch und liturgische Gewänder. Er errichtete auch die Kirchenfassade mit folgender Inschrift. PENE RVI, QVASI NVLLA FVI, SED ME RELEVAVIT LOTHARIVS [...] PRIVS POSTQVAM RENOVAVIT. DEQVE MEO PREMIO SVMPTVS PATER VRBIS ET ORBIS. HOC TAMEN EX PROPRIO FECIT MIHI SIC RENOVOR BIS Sie erhielt auch Zuwendungen von Leo III. (795–816) und Gregor IV. (827–844).", "section_level": 2}, {"title": "Abriss.", "content": "1461 wurde die Kirche in der \"Liber Anniversariorum Sancti Salvatoris ad Sancta Sanctorum\" und 1492 in einem Katalog der römischen Kirchen aufgeführt. Lanciani und Armellini meinten, dass die Kirche im Auftrag von Papst Paul III. abgerissen worden sei, um den Triumphzug von Karl V. durch den Septimius-Severus-Bogen im Jahr 1536 zu ermöglichen. Hülsen hielt die Geschichte für unglaubwürdig. Er verwies auf die Aufzeichnungen von Michele Lonigo, der schrieb, dass die Kirche langsam zerfiel und 1562 die Reliquien der Heiligen Felicissimus und Agapitus sowie der Leichnam des Vinzenz von Valencia in die Kirche Santa Maria della Consolazione transferiert wurden. Da dies 30 Jahre nach dem Triumphzug geschah meinte Hülsen, dass die Kirche damals noch nicht abgerissen worden war. 1587 wurde der Kardinalstitel, der mit der Kirche verbunden war, durch Papst Sixtus V. aufgelöst. Sicher ist, dass am Ende des 16. Jahrhunderts die Kirche nicht mehr vorhanden war. Damals wurden die Pfründen in Höhe von achtzig Kronen auf die Kirche Sant’Adriano al Foro übertragen. Sant’Adriano al Foro ist mittlerweile profaniert worden und nur noch als Curia Iulia bekannt. Beweis für die Zerstörung der Kirche Santi Sergio e Bacco ist ein Katalog aus dem Pontifikat von Papst Pius V. (1566–1572), in welchem Folgendes steht: \"Sto. Sergio e Baccho sotto Campid[oglio]; ruinato\" („Santi Sergio und Bacco: zerstört“). Die Reste der Apsis waren bis 1812 erhalten und wurden für die Ausgrabungen des in der Nähe gelegenen Tempels des Vespasian und des Titus abgerissen.", "section_level": 2}, {"title": "Kardinaldiakone.", "content": "Siehe Liste der Kardinaldiakone von Santi Sergio e Bacco", "section_level": 1}], "src_summary": "Santi Sergio e Bacco al Foro Romano auch Santi Sergio e Bacco \"sub Capitolio\" genannt, war eine Titeldiakonie und Stationskirche in der Fastenzeit in Rom, welche im 16. Jahrhundert abgerissen wurde. Die Ruinen befinden sich am Forum Romanum.", "tgt_summary": null, "id": 1224173} {"src_title": "Diyawadana Nilame", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Album.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahme und Veröffentlichung.", "content": "Das Album wurde am 16. und 18. Dezember 1954 im Aufnahmestudio \"Fine Sound\" in New York City aufgenommen und vom Plattenlabel EmArcy Records noch im Monat Dezember 1954 veröffentlicht. \"Sarah Vaughan with Clifford Brown\" wurde auf LP und CD viele Male wiederveröffentlicht, hatte ursprünglich neun Titel und wurde bei späteren Veröffentlichungen um einen zweiten Take des Titels \"Lullaby of Birdland\" ergänzt. Im Jahr 2005 wurde das Album unter dem Namen \"Sarah Vaughan With Clifford Brown – Complete Recordings\" vom Label \"Lone Hill Jazz\" mit insgesamt 18 Titeln veröffentlicht.", "section_level": 2}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Aufnahmen waren die einzige Zusammenarbeit der beiden Künstler. Das Album wurde, obwohl ursprünglich unter dem Namen \"Sarah Vaughan\" veröffentlicht, später unter dem neuen Namen \"Sarah Vaughan with Clifford Brown\" wiederveröffentlicht, um die Mitwirkung des inzwischen populären Trompeters zu betonen. Gut aufgenommen, obwohl nicht ohne kleinere Mängel, war das Album Sarah Vaughans eigener Liebling unter ihren Werken bis 1980. Im Jahr 1999 wurde \"Sarah Vaughan with Clifford Brown\" in die Grammy Hall of Fame aufgenommen. Sarah Vaughan befand sich auf dem Höhepunkt ihres Erfolges und wollte unbedingt mit dem neuen Star-Trompeter Clifford Brown aufnehmen, den sie bewunderte. Beide engagierten noch Herbie Mann (auf Vermittlung von Quincy Jones) und Paul Quinichette. Die Rhythmusgruppe aus Jimmy Jones (p), Joe Benjamin (b) und Roy Haynes (dr) war die damalige Begleitgruppe von Vaughan. Herbie Mann erinnert sich im Rückblick vor allem an die Zusammenarbeit mit dem von ihm bewunderten Clifford Brown, an dessen \"melodischem Stil\" er sich danach orientierte. Die Aufnahme-Session selbst war nach Mann ziemlich locker: Sarah Vaughan brütete über ihren musikalischen Ideen und überreichte dann vor der Aufnahme abrupt Noten an Quinichette, Mann und Brown mit den lakonischen Worten \"Paul, here's your note, Herbie, here's your note, Brownie, here's your note\". Vier Tage nach der Aufnahme mit Sarah Vaughan nahm Clifford Brown mit Helen Merrill unter Leitung von Quincy Jones für EmArcy auf. Am ersten Tag wurden \"September Song, Lullaby of Birdland, I'm glad there is you, You're not the kind\" aufgenommen, in der zweiten Session \"Jim, He's my guy, April in Paris, It's crazy, Embraceable you\".", "section_level": 2}, {"title": "Titelliste.", "content": "Sarah Vaughan with Clifford Brown Sarah Vaughan with Clifford Brown – Complete Recordings (zusätzliche Titel ab 10)", "section_level": 1}, {"title": "Mitwirkende.", "content": "Musiker und ihre Instrumente Produktionsstab des Originalalbums", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Album \"Sarah Vaughan with Clifford Brown\" bekam von der Jazzkritik durchweg gute Noten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Sarah Vaughan with Clifford Brown, auch bekannt als Sarah Vaughan, ist ein Jazzalbum aus dem Jahr 1954 von der US-amerikanischen Sängerin Sarah Vaughan und dem US-amerikanischen Jazztrompeter Clifford Brown.", "tgt_summary": null, "id": 1736545} {"src_title": "Tala'i ibn Ruzzik", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Mendionde liegt ca. 30 km südöstlich von Bayonne in der historischen Provinz Labourd () im französischen Teil des Baskenlands. Die höchste Erhebung im Gebiet der Gemeinde ist der Erregelu (). Umgeben wird Mendionde von den Nachbargemeinden: Mendionde liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Die Joyeuse, ein Nebenfluss der Bidouze, durchquert das Gebiet der Gemeinde ebenso wie die Mouline, ein Nebenfluss der Nive.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Im Gegensatz zu umliegenden Gemeinden gibt es keine Anhaltspunkte für eine Besiedelung vor dem Mittelalter, in dem aufeinanderfolgende Invasionen von englischen Truppen die Geschichte Mendiondes prägten. Das Dorf war wie zahlreiche andere Dörfer die Quelle von Konflikten zwischen dem englischen König und dem König von Navarra. Im 17. Jahrhundert bildeten die Dörfer Mendionde und Gréciette, heute ein Ortsteil der Gemeinde Mendionde, zwei verschiedene Pfarrgemeinden, unterstanden aber dem gleichen Grundherrn von Garro. Während der Terrorherrschaft wurde wie viele umliegende Dörfer auch Mendionde wegen der Nähe zur spanischen Grenze zur \"commune infâme\" erklärt. In Folge des Erlasses vom 3. März 1794 wurden zahlreiche Bewohner vom Wohlfahrtsausschuss verhaftet und in „nationale Häuser“ in benachbarten Départements bis zum Erlass vom 29. September und 1. Oktober 1794 deportiert. Toponyme und Erwähnungen von Mendionde bzw. Lekorne waren: Toponyme und Erwähnungen von Gréciette waren:", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl mit rund 1.680 Einwohnern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zur Jahrtausendwende auf rund 700. Anschließend setzte ein moderates Wachstum der Gemeinde ein.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Landwirtschaft und Dienstleistungen sind die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde. Mendionde liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Die Gemeinde verfügt über eine private Vor- und Grundschule und eine öffentliche Grundschule mit 67 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.", "section_level": 2}, {"title": "Sport und Freizeit.", "content": "Der sehr leichte Rundweg \"Sur le sentier du Baïgura\" führt vom Parkplatz Bordaberria über eine Länge von 7,1 km und einem Höhenunterschied von 480 m durch den Wald am Fuße des Erregelu. Tafeln am Wegesrand informieren über die wild lebenden Tiere. Eine Erweiterung bildet der Rundweg \"Le massif du Baïgura\" führt vom Parkplatz Bordaberria über eine Länge von 8 km (Variante: 12 km) und einem Höhenunterschied von 600 m (Variante: 830 m) auf die Spitzen des Erregelu () und des Baïgura (). Die Freizeitbasis in Bordaberria auf dem Gebiet der Gemeinde bietet vielfältige sportliche Aktivitäten an, u. a. Gleitschirmfliegen (mit Einführung und Tandem), Auffahrt mit dem \"Petit Train\" auf den Baïgura, optional mit Abfahrt auf Mountainbikes, Canyoning, Bergsteigen, Ponyreiten, Trampolinspringen.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Mendionde ist erreichbar über die Routes départementales 22, 119, 152 und 252.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mendionde ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bayonne und zum Kanton Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre (bis 2015: Kanton Hasparren). ", "tgt_summary": null, "id": 2227703} {"src_title": "Industry (Maine)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fall.", "content": "Anthony Lamar Smith wurde im Jahr 2007 wegen illegalen Waffenbesitzes und drei Jahre später wegen des Handels mit Marihuana angeklagt und 2010 zu einer Gesamtstrafe von fünf Jahren Haft verurteilt. Er verbüßte 14 Monate seiner Strafe und kam dann auf Bewährung frei. Jason Stockley (* 1981) und sein Kollege Brian Bianchi verfolgten Anthony Smith, weil sie vermuteten, dieser habe einen Drogendeal im Walnut Park West Neighborhood vollzogen. Die Verfolgung endete, nachdem Stockley seinem Partner befohlen haben soll, mit dem Streifenwagen auf der Kreuzung West Florissant Avenue und Goodfellow Boulevard in Nord St. Louis den Wagen von Smith zu rammen. Was dann geschah, ist unklar, und wurde später vom Gericht zu klären versucht. Nach Zeugenaussagen und Dashcam-Aufnahmen habe Stockley den Fahrer durch das Seitenfenster angeherrscht, die Autotür zu öffnen. Nach Stockleys Aussage habe der Fahrer der Aufforderung keine Folge geleistet, sondern im Wagen nach einer Waffe gesucht, worauf er insgesamt fünfmal auf ihn schoss. Im Auto von Smith wurde später ein Revolver und Heroin gefunden. Neben seiner Dienstwaffe hatte Jason Stockley zu diesem Zeitpunkt auch sein privates Sturmgewehr vom Typ AK-47 bei sich gehabt, das er im Dienst nicht tragen durfte.", "section_level": 1}, {"title": "Prozess.", "content": "Die Staatsanwaltschaft klagte Jason Stockley wegen vorsätzlichen Mordes an. Als Beweis führte sie ein Video an, das während der Verfolgungsjagd von der Überwachungskamera ihres Streifenwagens aufgezeichnet wurde. Auf der Tonspur wurde das Gespräch zwischen Bianchi und Stockley aufgezeichnet. Hier ist zu hören, wie Stockley sagt, er werde den von ihnen verfolgten Mann töten (“going to kill this motherfucker, don’t you know it”). Auf dem Video ist nicht zu verstehen, was unmittelbar davor oder danach gesagt wurde. Auf diesen Umstand bezugnehmend, entschied der vorsitzende Richter, dass Stockleys Aussage möglicherweise aus dem Zusammenhang gerissen worden sei und sie daher keinen schlüssigen Beweis für seine Mordabsicht darstelle. Stockley sagte auch vor Gericht aus, er habe bei der Festnahme den Verdächtigen Smith eine Waffe halten sehen und sich bedroht gefühlt. Die Staatsanwaltschaft warf Jason Stockley dagegen vor, die gefundene Waffe im Auto von Anthony Smith platziert zu haben. Nach einer DNS-Analyse wurden auf der besagten Waffe keine DNS-Spuren des Opfers, hingegen solche des Polizisten gefunden. Das St. Louis Public Radio wies darauf hin, dass Stockley seit 2005 der erste Beamte gewesen sei, der für eine Schießerei im Dienst belangt wurde, und dass er den Polizeidienst in St. Louis im Jahr 2013 verlassen habe.", "section_level": 1}, {"title": "Proteste.", "content": "Am 15. September 2017 brachen in St. Louis teilweise gewaltsame Proteste aus, die sich gegen die Polizei richteten. Einige Protestteilnehmer bewarfen das Haus der städtischen Bürgermeisterin mit Pflastersteinen, worauf die Polizei Tränengas einsetzte. Am nächsten Tag annullierten die Band U2 und der Sänger Ed Sheeran aus Sicherheitsbedenken ihre geplanten Konzerte in der Stadt. Die Bürgerrechtsorganisation ACLU kündigte an, die Polizei von St. Louis wegen ihres harten Vorgehens gegen Demonstranten zu verklagen. Sie forderte, die Sicherheitskräfte müssten alle Video-Aufzeichnungen und sonstigen Beweismittel zu ihren Einsätzen am Wochenende des 16. und 17. September aufbewahren. Bis zum Abend des 17. September 2017 hatte die Polizei 123 Personen festgenommen. Offenbar wurden auch völlig Unbeteiligte und Journalisten festgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anthony Lamar Smith war ein 24 Jahre alter Afroamerikaner, der in St. Louis, Missouri lebte. Er wurde am 20. Dezember 2011 von Jason Stockley, einem Beamten der St. Louis Police, nach einer Verfolgungsjagd mit fünf Schüssen erschossen. Die näheren Umstände seines Todes sind umstritten. Am 15. September 2017 wurde Stockley von einem Gericht in St. Louis vom Vorwurf des vorsätzlichen Mordes freigesprochen. Daraufhin kam es in der Stadt zu teilweise gewaltsamen Protesten gegen das Urteil. Sie reihten sich ein in eine breitere Bewegung der Black-Lives-Matter-Aktivisten, die gegen Rassismus und die Willkür US-amerikanischer Polizeibehörden und des Justizwesens protestiert.", "tgt_summary": null, "id": 789687} {"src_title": "Autocrypt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "2008 wurde Bridge International Academies im kenianischen Nairobi von dem US-amerikanischen Ehepaar Shannon May und Jay Kimmelmann und dem kanadisch-schweizerischen Phil Frei gegründet. Kimmelmann war zuvor Software-Unternehmer. Ziel des Unternehmens ist der Betrieb von Schulen mit niedrigen Betriebskosten und Schulgebühren. Dabei kommt einheitliche Software zum Einsatz. 2009 wurde die erste BIA-Schule in Mukuru kwa Njenga im Osten Nairobis eröffnet. 2014 wurden zehn BIA-Schulen in Kenia wegen mangelnder Qualität gerichtlich geschlossen. 2017 bestätigte ein anderes Gericht die Entscheidung. 2016 verfügte die ugandische Regierung, dass zahlreiche BIA-Schulen schließen sollten – BIA weigerte sich und klagte dagegen. Der High Court entschied zugunsten der Regierung. 2015 zählte Shannon May beim Weltwirtschaftsforum zu den \"15 women changing the world in 2015\" („15 Frauen, die 2015 die Welt verändert haben“).", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Das Unternehmen betreibt rund 500 profitorientierte Vor- und Primarschulen in Kenia, Uganda, Nigeria und Indien. Auch von der Privatisierung von Primarschulen in Liberia profitiert BIA. Im Jahr 2025 sollen rund zehn Millionen Schüler in zwölf Staaten durch BIA unterrichtet werden. Der Unterricht ist extrem standardisiert. Die Instruktoren folgen per Tablet einem genau festgelegten Ablaufplan, der ihnen beispielsweise vorformulierte Fragen vorschreibt und Vorgaben zum Lehrerverhalten macht, etwa „Lauf in der Klasse umher!“ (\"scripted teaching\"). Üblicherweise werden die Instruktoren sechs Wochen lang ausgebildet und erhalten dann ein um 30 % niedrigeres Gehalt als studierte Lehrkräfte.", "section_level": 1}, {"title": "Besitzverhältnisse und Finanzierung.", "content": "Zu den Anteilseignern von \"Bridge International Academies\" gehört der britische Medienkonzern Pearson, der das Programm als Möglichkeit sieht, in Afrika geschäftlich Fuß zu fassen. So erwarb er auch die Mehrheit an der \"CTI Education Group\", die in Südafrika rund 9000 Studenten an zwölf Orten ausbildet. Zu den weiteren Investoren gehören die US-amerikanischen Investmentfirmen \"NEA\" und \"Learn Capital\". Das Programm wird unter anderem von der Chan Zuckerberg Initiative, von Bill Gates Investments, vom staatlichen britischen Department for International Development und der Internationalen Finanz-Corporation der Weltbank in großem Umfang gefördert. Ein weiterer Geldgeber ist das \"Omidyar Network\" mit Sitz in Kalifornien, das sich als „menschenfreundliche Investmentfirma“ sieht.", "section_level": 2}, {"title": "Kontroversen.", "content": "Im August 2017 verfassten 174 NGOs aus 50 Ländern einen Appell an die Investoren, ihr Engagement für Bridge International Academies zu beenden. Eine im September 2017 vorläufig veröffentlichte Studie aus Liberia zeigt zwar einen etwas besseren Schulerfolg, listet aber zahlreiche Mängel auf, etwa eine erhebliche Zahl aus den Schulen verdrängter Lehrkräfte und Schüler, und kritisiert vor allem die hohen Durchschnittskosten von 663 bis 1050 US-Dollar je Kind und Jahr, während der Jahresetat für ein Kind an einer staatlichen Schule bei 50 US-Dollar liegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bridge International Academies (BIA) ist ein Unternehmen zum Betrieb von profitorientierten Vorschulen und Primarschulen in Entwicklungsländern, vor allem in Afrika.", "tgt_summary": null, "id": 1735739} {"src_title": "Simnia patula", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bau.", "content": "Die Emder Nordseewerke stoppten bei Kriegsausbruch den Schiffbau für zivilen Bedarf und stellten die Produktion auf militärische Projekte um. Zwischen 1941 und 1944 wurden insgesamt 30 U-Boote für die Kriegsmarine gefertigt, davon 22 Boote des Typs VII C. \"U 345\" war Teil des sechsten Bauauftrags der an die Nordseewerke erging, und insgesamt vier VII C-Boote umfasste. Fast auf den Tag zwei Jahre später lief das Boot am 11. März 1943 vom Stapel und wurde am 4. Mai durch Oberleutnant zur See Ulrich Knackfuß in Dienst gestellt. Wie die meisten deutschen U-Boote seiner Zeit hatte auch \"U 345\" ein bootsspezifisches Zeichen, das von der Mannschaft selbst ausgesucht wurde. Dieses stellte einen comichaft stilisierten Marineoffizier dar, der mit einem übergroßen Stiefel ein Handelsschiff zertritt. Das Zeichen wurde von Ernst Schmidt, dem 1. Wachoffizier des Bootes entworfen und war durch den Namen des Kommandanten inspiriert.", "section_level": 1}, {"title": "Beschädigung und Verbleib.", "content": "\"U 345\" wurde am 13. Dezember 1943 bei einem Luftangriff der US Army Air Force auf Kiel schwer beschädigt. Da das Boot irreparabel war, wurde das \"U 345\" am 23. Dezember 1943 außer Dienst gestellt. Später wurde \"U 345\" als Ersatzteilboot verwendet und teilweise ausgeschlachtet. Der Kommandant Oberleutnant zur See Ulrich Knackfuss wechselte mit Teilen seiner Besatzung auf ein anderes Boot. Er übernahm das Kommando auf \"U 821\" und kam mit einem Großteil seiner Besatzung ums Leben, als – nachdem er dieses Boot durch Luftangriff verloren hatte – die Geretteten an Bord von Barkassen durch britische Mosquitos beschossen wurden. \"U 345\" sollte nach der deutschen Kapitulation nach Großbritannien überführt werden. Am 27. Dezember 1945 lief das Boot jedoch auf der Position vor Warnemünde auf eine Mine und versank.", "section_level": 1}], "src_summary": "U 345 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C, das im Zweiten Weltkrieg für den U-Boot-Krieg im Atlantik von der Kriegsmarine eingesetzt werden sollte. Am 23. Dezember 1943 wurde es außer Dienst gestellt und am 27. Dezember 1945 lief es vor Warnemünde auf eine Mine.", "tgt_summary": null, "id": 2071328} {"src_title": "Kapiton Stepanowitsch Pawlow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Chen Pokong ist Assistenzprofessor für Wirtschaftswissenschaften an der Zhongshan-Universität in der Stadt Guangzhou, Provinz Guangdong gewesen, als 1989 die prodemokratischen Demonstrationen in China begannen. Chen war Mitorganisator der Proteste und wurde 1989 verhaftet. Nach fast fünf Jahren Gefängnis wurde Chen 1996 in die Vereinigten Staaten verbannt. Dort wurde er Gastwissenschaftler an der Columbia-Universität, wo er einen Master-Abschluss erhielt. Chen baute in den Vereinigten Staaten als Direktor einer Wirtschaftsschule in Manhattan, New York eine Karriere auf. In den USA tritt Chen Pokong regelmäßig als Analytiker in Programmen über aktuelle chinesische Angelegenheiten auf, darunter Voice of America, Radio Free Asia, New Tang Dynasty Television, BBC und andere. Chens Themen betreffen das politische System der Volksrepublik China, wie Demokratie, Meinungsfreiheit, Instabilität, Korruption, Wirtschaftsangelegenheiten, Militärangelegenheiten, Außenbeziehungen, grenzüberschreitende und strategische Angelegenheiten sowie politische Reformen. Chen schreibt häufig politische Kolumnen für Radio Free Asia, das Hong-Kong-Open-Magazine und andere Publikationen. Chen ist Autor mehrerer Bücher über die politische Kultur Chinas und veröffentlichte einige Bücher in Hongkong, Taiwan und Japan. Als Kritiker und Schriftsteller schrieb Chen für einige Medien und hielt Reden, unter anderem bei Radio Free Asia, Voice of America und Beijing Spring sowie bei Pressekonferenzen, Podiumsdiskussionen, und anderen Veranstaltungen. Chen Pokong wurde von der Oxford-Union eingeladen, am 1. Juni 2017 an einer Debatte teilzunehmen. Das Thema der Debatte war „This House Welcomes China’s Impact Overseas“. Chen, Sprecher der Opposition, betonte, dass China über seine Grenzen hinaus Einfluss ausübe, doch glaube er nicht, dass China daran interessiert sei, der Welt zu nützen, sondern an Chinas Eigenbelang, insbesondere dem der Roten Elite interessiert sei. Als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und jüngste Supermacht wächst Chinas Einfluss in Übersee von Tag zu Tag. Die Methoden, Prozesse und Ergebnisse zeigen jedoch, dass China im Allgemeinen nicht konstruktiv, sondern eher zerstörerisch wirken und dass China nicht zum Weltfrieden beiträgt, sondern vielmehr Gefahren und Risiken für die Welt darstelle, so Chen.", "section_level": 1}, {"title": "Haftzeit.", "content": "Chen Pokong wurde zweimal zu Gefängnis und Zwangsarbeit verurteilt: Chen hatte nach seiner Haftentlassung im Juli 1992 wieder politische Aktivitäten aufgenommen und wurde 1993 von der Regierung gesucht. Er floh nach Hongkong und beantragte politisches Asyl, was abgelehnt wurde. Nach seiner Rückführung wurde er in ein Zwangsarbeitslager gebracht. In einem Brief an die internationale Gemeinschaft im Jahr 1994 behauptete Chen, dass Gefangene im Lager zur Umerziehung-durch-Arbeit Nr. 1 in Guangzhou oft geschlagen wurden und „Bedingungen ausgesetzt seien, die grausamer, unmenschlicher und erniedrigender Behandlung gleichkommen“. Chen ließ den Brief in der zweiten Hälfte des Jahres 1994 aus dem Lager schmuggeln. Chen sagte, dass Produktionsquoten die Häftlinge dazu zwangen, 14 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche zu arbeiten und sie nur drei Tage im Jahr frei hätten. Tagsüber hätten sie Steine von einem Steinbruch zu einem Boot transportieren und verladen müssen. Nachts seien die Gefangenen gezwungen worden, künstliche Blumen für den Export herzustellen, so Chen. Die von den Lagerbehörden gelieferten Lebensmittel seien oft unzureichend gewesen und bestanden laut Amnesty International aus „grobem Reis und faulen Gemüsen“. Chens Brief soll erwähnt haben, dass Insassen, die etwas langsamer arbeiteten, brutal geschlagen und von Vorgesetzten und Teamleitern (selbst Insassen) misshandelt worden seien. Häftlinge sollen oft geschlagen worden sein, bis sie überall blutbefleckt waren, zusammenbrachen oder das Bewusstsein verloren. Chen erwähnte, dass kurz bevor er im Lager ankam, ein Häftling zu Tode geprügelt worden sei. Viele Häftlinge, so wie er selbst, hätten von den großen Steinen zerquetschte Hände und Füße gehabt, die mit Blut und Eiter befleckt waren, doch mussten sie weiter arbeiten. Chen bemerkte, dass dadurch viele Häftlinge verkrüppelt wurden. In seinem Brief sagte er, dass das Umerziehungslager Nr. 1 in Guangdong, Steinbruch 1, Betrieb 9 in der Gemeinde Chini, Kreis Hua, Guangdong, das „grausamste“ gewesen sei, und dass er dorthin geschickt wurde, damit die Behörden von Guangdong ihren „bitteren Hass auf ihn“ zum Ausdruck bringen konnten, so Chen. Bei einer Aussage vor dem Kongress über das Thema der chinesischen Zwangsarbeit, bezeichnete Nancy Pelosi den Brief von Chen als „einen unwiderstehlichen Hilferuf, der die schreckliche Geschichte von Misshandlung und Sklavenarbeit“ in chinesischen Gefangenenlagern darstelle. Chen war Berichten zufolge der erste Mensch, der den Vereinten Nationen Beweise dafür geliefert haben soll, dass die chinesische Regierung und ihre Behörden durch Zwangsarbeit Produkte für den Verkauf im Ausland herstellen sollen.", "section_level": 1}, {"title": "Publikationen.", "content": "Zu den Büchern, Monografien und Studien, die Chen verfasste oder zu deren Autorenschaft er beigetragen hat, gehören:", "section_level": 1}], "src_summary": "Chen Pokong (* 20. Dezember 1963 in Santai, Sichuan, Volksrepublik China) ist der Künstlername von Chen Jinsong, einem chinesischen Autor und politischen Kommentator, der in den Vereinigten Staaten lebt. Chen ist Absolvent der Hunan-Universität und der Tongji-Universität in China sowie der Columbia-Universität in USA. Als Doktorand schickte er 1985 einen gemeinschaftlichen Brief an den ehemaligen Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas, Hu Yaobang, in dem er politische Reformen forderte. Chen ist ehemaliger Professor für Wirtschaftswissenschaften und einer der Führer der Studentenproteste 1986 in Schanghai und der pro-demokratischen Bewegung 1989 in Guangdong. ", "tgt_summary": null, "id": 1615386} {"src_title": "Mattabesset River", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "J. D. Souther schrieb zunächst nur den Refrain. Laut Souther würde es ein Hit für die Band werden. Doch er wusste nicht, wie er es zu einem kompletten Lied schreiben konnte. Etwa ein Jahr später versammelten sich Frey und Henley zum Schreiben der Lieder für das Album Hotel California. Da präsentierte Souther ihnen den Refrain und zu dritt wurde das Lied vollendet. Später sagte Souther, dass das Lied als Ergebnis ihrer „fascination with gunfire as an analogy“ (deutsch: Faszination eines Gewehrfeuers als Analogie) zustande kam und schrieb im Song auch die Zeile: „At some point some kid would come riding into town that was much faster than you and he'd say so, and then he'd prove it.“ (deutsch: Irgendwann reitet ein Kind durch die Stadt, das viel schneller wäre als du und würde sagen, dass es das beweisen kann.) Er fügte hinzu: „We were just writing about our replacements.“ (deutsch: Wir schrieben über unsere Ersatzmitglieder.) Ähnlich äußerte sich Henley über die Bedeutung in den Liner Notes des Albums \"The Very Best Of\". Über den Text wurde gemunkelt, dass es um Bruce Springsteen gehe und dieser das Lied geschrieben habe, was Souther dementierte. Eagles-Biograf Marc Elliot sagte, dass \"New Kid in Town\" einen präzisen und spektakulären Moment einnimmt, dass jedem Mann, der jeweils den Schmerz, die Eifersucht, die Wut und den herzbrecherischen Moment seiner Freundin, die einen Anderen besser findet, darstellt. Er fügte auch hinzu, dass es auch abstrakte Themen wie die wankelmütige Natur der Musen und Massen enthalte. Auf Henleys Debütalbum \"I Can’t Stand Still\" spielt er auf \"New Kid in Town\" mit dem Song \"Johnny Can’t Read\" an. Im Jahr 2016 bewerteten Redakteure des Rolling Stone \"New Kid in Town\" als das fünftbeste Lied, das als exquisites Stück südlich der grenzüberschreitenden Melancholie mit komplexen überlappenden Harmonien gelobt wurde. Dank der Komposition gewann die Band mit dem Song bei den Grammy Awards 1978 in der Kategorie Bestes Gesangsarrangement. Den Hauptgesangspart übernahm Glenn Frey, während Don Henley die zweite Stimme im Song sang. Randy Meisner spielte die Guitarrón, Don Felder die E-Gitarre und Joe Walsh das Hybridpiano. Die Veröffentlichung war am 2. Dezember 1976. In den Vereinigten Staaten und in Kanada war der Softrocksong ein Nummer-eins-Hit.", "section_level": 1}], "src_summary": "New Kid in Town ist ein Lied von den Eagles aus dem Jahr 1976, das von Don Henley, Glenn Frey und J. D. Souther geschrieben wurde. Es erschien auf dem Album \"Hotel California\".", "tgt_summary": null, "id": 444358} {"src_title": "Monika Boehm-Tettelbach", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Fachwerkbrücke wurde zwischen 1906 und 1908 durch die \"Washington Bridge Company\" errichtet und war die erste Brücke über den Columbia in Wenatchee. Hauptsächlich als Teil eines Bewässerungssystems für den auf der Ostseite des Flusses sich entwickelnden Obstbau geplant, war sie zusätzlich bis zur Errichtung der benachbarten Senator George Sellar Bridge 1950 auch die einzige Straßenbrücke und führte den U.S. Highway 2. Finanziert wurde die Brücke u. a. durch die Betreiber der Bewässerungsanlagen und den Gründer der Great Northern Railway James J. Hill. Aufgrund der geplanten Erhebung einer Maut wurde auf Initiative der lokalen Bevölkerung die Brücke 1911 vom \"Washington State Highway Board\" erworben und ging mit der Einstellung des Straßenverkehrs 1951 in den Besitz des \"Wenatchee Reclamation District\" über. Sie ist seitdem als Fußgängerbrücke nutzbar und heute Teil des 10 km langen Radweges \"Apple Capital Loop Trail\" im Chelan und Douglas County. Aufgrund ihrer Bedeutung für die Entwicklung des Obstbau in East Wenatchee und als erste Straßenbrücke über den Columbia in den USA, wurde die \"Columbia River Bridge\" 1982 ins National Register of Historic Places aufgenommen (NRHP#: 82004198), sie ist heute die einzige Fachwerkbrücke dieser Bauart in Washington.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Brücke besteht aus einem 305 m langen Gerberträger. Die äußeren Fachwerkträger mit einer Länge von 122 m bilden dabei je einen Ausleger von 73 m zum Ufer und einen 49 m langen Ausleger zur Flussmitte, zwischen denen ein 61-m-Einhängeträger gelenkig montiert ist. Der Fachwerkträger auf der Ostseite besitzt ein Gefälle von 6 Prozent in Richtung des Widerlagers. An den waagerechten westlichen Fachwerkträger schließt sich eine 18 m lange Balkenbrücke an, ursprünglich gefolgt durch eine 172 m lange Holzkonstruktion als Zufahrt, die später durch eine Fußgängerrampe ersetzt wurde. Die Fahrbahn wurde durch Holzplanken realisiert und besaß eine Breite von 6,2 m. Bis Anfang der 1950er-Jahre waren an den Außenseiten Wasserrohre mit 1,2 m Durchmesser montiert, die nach Einstellung des Straßenverkehrs durch eine größere Pipeline innerhalb der Fachwerkträger ersetzt wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Columbia River Bridge, auch Old Wenatchee Bridge, ist eine Fußgängerbrücke über den Columbia River zwischen Wenatchee im Chelan County und East Wenatchee im Douglas County des Bundesstaates Washington. Die Brücke führt zusätzlich eine Wasser-Pipeline des \"Wenatchee Reclamation District\" für die Bewässerung der Obst-Plantagen in East Wenatchee.", "tgt_summary": null, "id": 414785} {"src_title": "Yau Ma Tei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Jasser Auda wurde 1966 geboren. Er erwarb einen PhD in Philosophie des islamischen Rechts von der University of Wales (Vereinigtes Königreich) und einen PhD in Systemanalyse von der University of Waterloo in Kanada. Er ist stellvertretender Direktor des \"Center of Islamic Legislation and Ethics\" (CILE) der Qatar Foundation. Er ist Inhaber des \" Al-Shatibi Chair of Maqasid Studies\" am International Peace College South Africa und \"Visiting Professor\" für islamisches Recht an der Carleton University in Kanada. Er ist Gründer und Vorstandsmitglied der International Union of Muslim Scholars, Mitglied des Europäischen Rates für Fatwa und Forschung (European Council for Fatwa and Research) und Mitglied der Islamischen Fiqh-Akademie in Indien (Delhi), und Generalsekretär von Yaqazat Feker, einer ägyptischen Jugendorganisation. Für das ideologische Training von Studenten islamischer Madrasas in Deoband (UP), Lucknow (UP), Patna (Bihar), Azamgarh (UP), Umarabad, Kerala und Hyderabad (Andhra Pradesh) hielt er Kurse zum Thema Islamische Rechtsprinzipien (\"Islamic Principles of Law\"). Er war unter anderem auch Mitglied des Advisory Board der India International Islamic Academic Conference (IIIAC) vom 8.–9. Oktober 2016 in Indien am Islamic Cultural Centre New Delhi. Als Direktor des \"Al-Maqasid Research Center in the Philosophy of Islamic Law\" in London (Vereinigtes Königreich) war er einer der Unterzeichner der Initiative Ein gemeinsames Wort (A Common Word). Er ist Verfasser verschiedener Werke, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Einige seiner Publikationen erschienen bei dem sich als Thinktank der Muslimbrüder verstehenden US-amerikanischen International Institute of Islamic Thought (IIIT) mit Sitz in Herndon, Virginia in den Vereinigten Staaten, einer Vorstadt von Washington, D.C.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jasser Auda (; geb. 1966) ist ein zeitgenössischer islamischer Rechtsgelehrter und eine aus London und Doha (Katar) heraus wirkende global aktive Persönlichkeit des Islams ägyptischer Herkunft, der als Autorität auf dem Gebiet der \"islamischen Rechtszwecke\" (\"maqāṣid aš-šarīʿa\") gilt.", "tgt_summary": null, "id": 2449709} {"src_title": "Wabash Bridge (Saint Charles)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Giazotto ist der Sohn des Musikwissenschaftlers Remo Giazotto. Er ging in Mailand zur Schule (Abschluss 1959) und studierte dann an der Universität Rom Physik mit dem Laurea-Abschluss 1964 (mit einer Dissertation in theoretischer Physik bei Rosario Liotta). Danach befasste er sich am nationalen Labor in Frascati bei Edoardo Amaldi und Gherardo Stoppini mit experimenteller Teilchenphysik (Elektroproduktion und Formfaktoren von Mesonen). Als durch die 68er-Unruhen die Forschung dort zum Erliegen kam, ging er an die Laboratorien und das Synchrotron in Daresbury in England, wo er bis 1973 blieb. Danach kehrte er wieder nach Italien zurück und arbeitete in der Gruppe von Lorenzo Foà am CERN. Dort war er an den NA1- und NA7-Experimenten beteiligt. In den 1980er Jahren war er einer der Initiatoren des \"Virgo\"-Laserinterferometers als Detektor für Gravitationswellen. Die Forschung in Italien konzentrierte sich in Pisa (beteiligt war auch der Theoretiker Adriano Di Giacomo) und auf erschütterungsfreie Aufhängung der Spiegel. Um 1987 entstand auch eine Zusammenarbeit mit französischen Physikern um Alain Brillet, die vor allem die laseroptische Seite entwickelten, während die Italiener für die mechanische Seite verantwortlich waren. Die endgültige Genehmigung erfolgte 1993 und die Fertigstellung 2003 (während dieser Zeit wechselten sich Giazotto und Brillet in der Leitung ab). 2016 erhielt Giazotto den Premio Enrico Fermi und im selben Jahr die Matteucci-Medaille und die Amaldi-Medaille. 2018 wurde er posthum mit dem Edison-Volta-Preis ausgezeichnet. Er besaß auch eine bedeutende Mineraliensammlung (vermehrt durch eigene Sammeltätigkeit und durch Aufkauf bedeutender Sammlungen), die im Naturgeschichtsmuseum in Florenz ausgestellt war. Giazotto starb in der Nacht vom 15. auf den 16. November 2017 im Alter von 77 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adalberto Giazotto (* 1. Februar 1940 in Genua; † 16. November 2017) war ein italienischer Physiker und einer der Direktoren des Virgo-Gravitationswellendetektors.", "tgt_summary": null, "id": 1340983} {"src_title": "Shaukat Siddiqi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Schamschurina hatte ihren ersten internationalen Erfolg bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 1981 in Schonach im Schwarzwald. Dort gewann sie die Bronzemedaille mit der Staffel. Ihr Debüt im Skilanglauf-Weltcup hatte sie im April 1982 in Kiruna, das sie auf dem 17. Platz über 5 km beendete. Zu Beginn der Saison 1982/83 holte sie in Klingenthal mit dem 11. Platz über 10 km ihre ersten Weltcuppunkte. Im weiteren Saisonverlauf kam sie dreimal unter die ersten Zehn und errang damit den 11. Platz im Gesamtweltcup. Bei den Olympischen Winterspielen 1984 in Sarajevo gelang ihr der 15. Platz über 20 km, der 12. Platz über 5 km, der achte Rang über 10 km und der vierte Platz mit der Staffel. Nach zwei vierten Plätzen zu Beginn der Saison 1984/85 über 5 km in Val di Sole und in Davos über 10 km, wurde sie bei den nordischen Skiweltmeisterschaften 1985 in Seefeld in Tirol Neunte über 20 km und Siebte über 10 km. Die Saison beendete sie auf dem 12. Platz im Gesamtweltcup. Bei der Winter-Universiade 1985 in Belluno gewann sie über 5 km und 10 km jeweils die Bronzemedaille. In ihrer letzten aktiven Saison 1988/89 kam sie bei allen Weltcupteilnahmen unter die ersten Zehn und errang damit den achten Platz im Gesamtweltcup. Dabei holte sie in Davos über 10 km klassisch ihren einzigen Weltcupsieg. Bei den nordischen Skiweltmeisterschaften 1989 in Lahti gewann sie die Silbermedaille mit der Staffel. Zudem wurde sie dort Siebte über 15 km klassisch und Vierte über 10 km klassisch. Schamschurina siegte bei sowjetischen Meisterschaften zweimal mit der Staffel (1983, 1985) und jeweils einmal über 5 km (1984) und über 15 km (1989).", "section_level": 1}], "src_summary": "Julija Michailowna Schamschurina, \"gebürtig Stepanowa\" (* 16. Juli 1962 in Kamennoye, Udmurtische ASSR) ist eine ehemalige russische Skilangläuferin, die für die Sowjetunion startete.", "tgt_summary": null, "id": 3212} {"src_title": "Taco Liberty Bell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "Der Duncan River entspringt östlich des Mount Duncan auf einer Höhe von etwa. Er fließt in südlicher Richtung durch die \"Purcell Trench\" zwischen den Selkirk und Purcell Mountains. Er fließt in den Duncan Lake, einen ehemaligen Natursee, der durch den Duncan Dam vergrößert wurde. Kurz unterhalb der Talsperre fließt ihm der Lardeau River, sein größter Nebenfluss, rechtsseitig zu. Der Duncan River mündet schließlich weiter südlich am Nordarm des Kootenay Lake in den Kootenay River.", "section_level": 1}, {"title": "Hydrologie.", "content": "Der Duncan River entwässert ein Areal von etwa 4760 km2. Der mittlere Abfluss unterhalb der Einmündung des Lardeau River beträgt 163 m3/s. Die höchsten Abflüsse werden gewöhnlich zwischen Juni und August gemessen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Duncan River wurde nach John („Jack“) Duncan, einem Prospektor und Kandidaten für das Legislative Council des Kootenay Land District im Jahre 1866 benannt. Auf einigen frühen Karten wurde der Duncan Lake als \"Upper Kootenay Lake\" oder \"Howser Lake\" benannt, seit 1912 hat sich der Name \"Duncan\" durchgesetzt. Bevor der Duncan Dam gebaut wurde, diente der Fluss als Hauptroute in das Tal, die von der Bergbau- und Holzindustrie genutzt wurde. Der Fluss war über den Kootenay Lake bis nach Bonners Ferry in Idaho schiffbar. Der Duncan Dam wurde 1967 fertiggestellt, der erste der drei kanadischen Columbia-River-Treaty-Dämme. Sein Ziel ist es, gemeinsam mit dem Libby Dam den Kootenay Lake zu regulieren, um einen ausreichenden Wasserfluss für den Kootenay Canal und die Corra-Linn-Dam-Projekte zu gewährleisten. Der Duncan Dam produziert keinen Strom. Der Duncan Lake war ursprünglich nur 25 Kilometer lang und misst jetzt 45 Kilometer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Duncan River ist ein etwa 115 Kilometer langer Fluss in der kanadischen Provinz British Columbia. Er ist Teil des Columbia-River-Abflussbeckens, mit dem er über den Kootenay Lake und dem Kootenay River verbunden ist. Er grenzt die Selkirk Mountains im Westen von den Purcell Mountains im Osten ab.", "tgt_summary": null, "id": 2468187} {"src_title": "Lancair Evolution", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Amira Mohamed Ali wuchs in Hamburg-Fuhlsbüttel auf. Ihr Vater stammt aus Ägypten und ihre Mutter ist Deutsche. Nach ihrem Abitur 1998 an der Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg-Winterhude absolvierte sie ein Jurastudium an den Universitäten Heidelberg und Hamburg, an der sie das Studium begann und abschloss. Ihr Rechtsreferendariat leistete sie zwischen 2005 und 2007 am Oberlandesgericht Oldenburg ab. Sie ist seit 2008 zugelassene Rechtsanwältin und war bis 2017 als Syndikusanwältin und Vertragsmanagerin bei einem Automobilzulieferer tätig. Sie ist Mitglied der IG Metall und des Deutschen Tierschutzbundes. Mohamed Ali ist verheiratet und lebt seit 2005 in Oldenburg.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Wirken.", "content": "Mohamed Ali ist seit 2015 Vorstandsmitglied im Kreisverband Oldenburg/Ammerland der Partei DIE LINKE in Niedersachsen. Erstmals für ein politisches Amt kandidierte Mohamed Ali zur Kommunalwahl 2016 auf Listenplatz 2 in Wahlbereich VI der Stadt Oldenburg. Die Linke erreichte bei dieser Wahl ihr bestes Ergebnis bei einer Kommunalwahl seit ihrer Gründung. Zur Bundestagswahl 2017 trat Mohamed Ali als Direktkandidatin für den Wahlkreis 27 (Oldenburg-Ammerland) an. Sie wurde auf Platz 5 der niedersächsischen Landesliste ihrer Partei gewählt und darüber in den Bundestag gewählt. Im 19. Bundestag ist sie Mitglied im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz sowie im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. Sie war Sprecherin für Verbraucherschutz und für Tierschutz der Linksfraktion im Bundestag. Am 12. November 2019 wurde sie als Nachfolgerin Sahra Wagenknechts – neben Dietmar Bartsch – zur Co-Vorsitzenden der Fraktion gewählt. Sie gewann in einer Kampfabstimmung gegen Caren Lay mit 36 zu 29 Stimmen.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Mohamed Ali wird ebenso wie ihre Vorgängerin Wagenknecht dem linken Flügel ihrer Partei zugerechnet. Im Gegensatz zu Wagenknecht zeigt sie sich allerdings klar offen für eine mögliche rot-rot-grüne Koalition.", "section_level": 2}], "src_summary": "Amira Mohamed Ali (* 16. Januar 1980 in Hamburg) ist eine deutsche Politikerin (Die Linke) und seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit dem 12. November 2019 ist sie zusammen mit Dietmar Bartsch Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag.", "tgt_summary": null, "id": 626625} {"src_title": "Kenneth Gärdestad", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In Los Angeles versuchen Ray Merrimen und seine Crew einen Geldtransporter zu stehlen, dessen Besatzung sich gerade mit Frühstück versorgt. Als einer der Wachmänner nach seiner Waffe greift, kommt es zu einer Schießerei, bei der die Wachmänner getötet werden. Die alarmierte Polizei kann im folgenden Schusswechsel abgewehrt werden, bei dem einer von Merrimens Männern getötet wird, und die Gangster können mit dem Geldtransporter entkommen. Detective Nick „Big Nick“ O’Brien von der Abteilung Major Crimes („Schwerverbrechen“) des County of Los Angeles Sheriff’s Department (LASD) nimmt mit seinem Team die Ermittlungen in diesem Fall auf. Rätselhaft ist, warum ausgerechnet ein leerer Geldtransporter mit so großem Aufwand gestohlen wurde. Als mögliche Täter kommen der einschlägig vorbestrafte Ray Merrimen und seine Bande in Frage. Nach Auswertung der Überwachungskameras wird der ortsansässige Barmann Donnie als einer der Täter identifiziert. Nick lauert ihm auf, tasert und entführt ihn, um ihn auf brutale Weise mit seinen Leuten einzuschüchtern und zu verhören. Unter Druck gibt Donnie nach und erzählt in Rückblenden, wie er sich Merrimens Crew angeschlossen hat, dort aber nur als Fahrer eingesetzt und nie in die Pläne der Bande eingeweiht wird. Nick lässt Donnie anschließend gehen und weiter observieren. Der Zuschauer erfährt allerdings, dass Merrimen plant, die Zweigstelle der Federal Reserve Bank in Los Angeles auszurauben. Hierbei sollen Banknoten im Wert von 30 Millionen US-Dollar, die wegen ihres schlechten Zustands ausgemustert und vernichtet werden sollen, gestohlen werden. Donnie, der Merrimen von Nicks Verhör nichts erzählt hat, wird als Lieferbote bei einem chinesischen Imbiss auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Bank eingestellt und liefert Mittagessen dorthin aus. Als Vorbereitung auf den bevorstehenden Raub versteckt Donnie auf der Toilette im Lüftungsschacht eine Essenslieferung. Als Merrimen und seine Crew beim Abendessen in einem Restaurant sitzen, betreten Nick und sein Team das Lokal. Nick gibt sich als Bekannter Donnies aus und provoziert Merrimen. Merrimen wird misstrauisch und beschuldigt Donnie auf dem Heimweg für die Polizei zu arbeiten. Er bedroht Donnie mit seiner Waffe, bis dieser schließlich gesteht, dass Nick auf ihn zugekommen sei, er ihm aber nichts verraten hat. Merrimen glaubt ihm und lässt ihn am Leben. Donnie soll Nick die Info zutragen, dass am Freitag ein Raubüberfall an einem ihm unbekannten Tatort stattfinden soll. Am Tag des Überfalls fahren Merrimen und seine Männer zu einer kleinen Bank. Auf dem Parkplatz halten sich Nick und sein Team bereit, um einzugreifen, sobald sich die Gangster straffällig gemacht haben. Die sonst sehr professionell agierende Crew nimmt Geiseln, lässt sich den Tresor vom Filialleiter öffnen und räumt diesen aus. Zudem rufen sie die Polizei an und stellen verschiedene Forderungen. Nach dem Telefonat mit einem Vermittler der Polizei lässt Merrimen eine der Geiseln hinrichten, weil man auf die Forderungen nicht eingegangen ist. Plötzlich erschüttert eine Explosion die Bank, Fenster bersten und Nick stürmt, gefolgt von seinen Leuten, in die Bank. Sie stellen fest, dass die vermeintlich erschossene Geisel noch lebt und die Gangster ein Loch in den Boden des Tresorraums gesprengt haben, über das sie anschließend durch die Kanalisation geflohen sind. Mit einem fingierten Anruf in der Federal Reserve Bank kündigt Mack eine Geldscheinlieferung der zuvor ausgeraubten Bank an. Den als Wachmänner verkleideten Merrimen und Levoux gelingt es mithilfe des gestohlenen Geldtransporters und gefälschter Papiere, an den strengen Sicherheitsvorkehrungen der Federal Reserve Police vorbei in die Bank zu gelangen. Kurz bevor die Geldcontainer im Zählraum durch das Bankpersonal geprüft werden können, sorgt Bosco für einen Stromausfall, der die Evakuierung des Zählraums zur Folge hat. Donnie, der sich in einem der Container versteckt hat, erzeugt zusätzlich einen EMP, der die Überwachungskameras stört. Donnie steigt aus dem Container und wirft die noch nicht vernichteten Banknoten, deren Seriennummern bereits aus dem System gelöscht sind, säckeweise durch einen Müllschacht, wo sie von einem Müllfahrzeug abgeholt werden. Kurz bevor der Stromausfall behoben ist, entkommt Donnie über einen Lüftungsschacht aus dem Zählraum und verlässt über die Toilette, getarnt als Lieferbote, unbehelligt die Bank. Auch Merrimen und Levoux können ohne Probleme die Bank im Geldtransporter verlassen. In der Zwischenzeit haben sich Nick und seine Leute auf den Weg zur Federal Reserve Bank gemacht. Donnie wird auf dem Weg zu Mack von Nick entdeckt und ins Auto gezerrt. Unter Schlägen verrät er ihnen den Treffpunkt der Crew. Mack beobachtet die Szene und informiert Merrimen, dass sie aufgeflogen sind. Merrimen, Levoux und Bosco haben zwischenzeitlich das Müllfahrzeug aus der Bank abgefangen und verladen die Geldsäcke in ein anderes Auto. Auf ihrer Flucht bleiben die Gangster jedoch in einem Stau stecken. Ebenfalls im Stau, in Sichtweite hinter ihnen, entdecken sie Nick und seine Männer. Nicks Team fesselt Donnie mit Handschellen im Fahrzeug und beschließt den Zugriff. Bei der folgenden Schießerei werden einer von Nicks Männern sowie Bosco und Levoux erschossen. Nick verfolgt Merrimen, der über einen Zaun flüchtet und schwer verwundet ist. Nachdem Merrimen keine Munition mehr hat, will Nick ihn stellen. Als Merrimen mit der leeren Waffe auf ihn zielt, wird er von Nick erschossen. Beim Durchsuchen des Fluchtautos finden Nick und seine Leute jedoch nur bereits vernichtete, wertlose Banknoten. Bei der Rückkehr zu ihrem Auto bemerken sie, dass Donnie entkommen ist. Nick sucht die Bar auf, in der Donnie arbeitet. Der Chef sagt ihm allerdings, dass Donnie bereits vor zwei Tagen gekündigt hat. Nick bestellt sich ein Bier und bemerkt in der Bar alte Fotos von Donnie und Mitgliedern der Merrimen-Bande aus ihrer Schulzeit – der Beweis, dass Donnie diese schon länger kannte. In Rückblenden wird gezeigt, dass Donnie der eigentliche Planer des Bankraubs war und Merrimen angeworben hat. Ebenso hatte Donnie geplant, die Müllsäcke mit den Banknoten von einem anderen Müllfahrzeug abholen zu lassen, und ließ Merrimen den falschen Wagen abfangen. An die Informationen der Federal Reserve Bank kam Donnie über die Gäste in der Bar, welche hauptsächlich bei der Polizei und der Bank arbeiteten. Nick wird klar, dass Donnie Merrimen und seine Crew benutzt hat, und verlässt lachend die Bar. In den letzten Szenen sieht man, wie Donnie in einer Londoner Bar arbeitet und Mack und andere Komplizen Donnies an einem Tisch sitzen. In einer weiteren Rückblende wird gezeigt, wie Donnie die Beute aus dem Raub, in Autoreifen verpackt, nach Panama-Stadt verschickt. Als ein Mann im Anzug ein Bier bestellt, fragt ihn Donnie, ob er an der Diamantenbörse auf der anderen Straßenseite arbeitet. Der Mann bejaht die Frage, Donnie lächelt ihn an und sagt ihm, dass das Bier aufs Haus geht.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Regie führte Christian Gudegast, der gemeinsam mit Paul Scheuring auch das Drehbuch zum Film schrieb. Gudegast, der sonst als Drehbuchautor arbeitet, gab hiermit sein Regiedebüt. Er ist der Sohn des amerikanischen US-Fernsehstars Eric Braeden. Die Dreharbeiten fanden in Atlanta statt. Der Film feierte am 15. Januar 2018 in Los Angeles seine Premiere und kam am 19. Januar 2018 in die US-amerikanischen und am 1. Februar 2018 in die deutschen Kinos. Der Film existiert in drei Schnittfassungen. Die deutsche Kinofassung ist rund 16 Minuten kürzer als die US-Version. Außerdem wurde ein 148 Minuten langer Unrated Cut produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe.", "content": "In den USA erhielt der Film von der MPAA ein R-Rating, was einer Freigabe ab 17 Jahren entspricht. In Deutschland ist der Film FSK 16. In der Freigabebegründung heißt es: „Die geradlinige Geschichte ist mit typischen Elementen des Gangsterfilms, aber auch des Western erzählt und weist ambivalente Charaktere auf. Die Action- und Gewaltszenen sowie die anhaltende Spannung und bisweilen vulgäre Sprache können Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren überfordern. Da die Inszenierung jedoch auf allzu explizite Darstellungen der Gewalt verzichtet und immer wieder Überzeichnungen und eine Portion Ironie die Distanzierung erleichtern, sind 16-Jährige in der Lage, mit den Aspekten umzugehen.“", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Martin Schwickert von \"epd Film\" meint, im Film regiere das Testosteron und dabei übertreten die Hahnenkämpfe der aufgeplusterten Kerle immer wieder die Grenze zur unfreiwilligen Karikatur: „Gesprochen wird meist mit zusammengebissenen Zähnen oder aufgerissenem Raubtiergebiss. Wenn überhaupt. Oft ergehen sich die Alphatiere in minutenlangen Blickduellen oder ballern im Schießstand um die Wette, bevor sie wieder vielsagend schweigend auseinandergehen.“ Auf 140 Kinominuten zerdehne Christian Gudegast sein bleigesättigtes Machogeplänkel, das vor Breitbeinigkeit kaum noch laufen könne, so Schwickert weiter, und der einzige Satz, der während der ganzen Laufzeit von einer Frau eingesprochen wird, laute dann auch passenderweise: „Ich habe getan, was du von mir verlangt hast.“ Der \"Filmdienst\" kritisierte, Gudegasts Film wisse „aus dem Stoff keine Spannung zu erzielen“. Dabei fehle es ihm nicht an Originalität, doch die Inszenierung sei „weniger als das Echo eines Echos“, sie bestünde lediglich aus „hilflose[m] Bandsalat“. Die Darsteller würden ihre klischeehaften Rollen „gelangweilt“ herunterspielen, ergingen sich in „belanglosen Dialogen“ und wirkten, als spürten sie „den Zeigefinger ihrer eigenen Mutter“. Auch würde sich eine Art von Berührungsangst durch den Film ziehen, so liefen die Erzählstränge „ohne Berührungspunkte“ aneinander vorbei und die Gewalt bleibe „ein Abstraktum“. Somit sei \"Criminal Squad\" „Genrekino, das den Qualitäten des Genres nicht“ traue.", "section_level": 2}, {"title": "Einspielergebnis.", "content": "Der Film nahm am ersten Wochenende 15,5 Millionen US-Dollar ein, bei Gesamtausgaben von 30 Millionen US-Dollar. Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich bislang auf 80,5 Millionen US-Dollar. In Deutschland verzeichnet der Film bislang 233.852 Besucher (Stand: 18. März 2018).", "section_level": 2}, {"title": "Fortsetzung.", "content": "Am 13. Februar 2018 wurde bekannt, dass eine Fortsetzung zum Film geplant ist. Mit an Bord sind wieder Darsteller Gerard Butler und Regisseur Christian Gudegast.", "section_level": 1}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und der Dialogregie von Robin Kahnmeyer im Auftrag der TaunusFilm Synchron GmbH, Berlin.", "section_level": 1}], "src_summary": "Criminal Squad (Originaltitel: \"Den of Thieves\") ist ein US-amerikanischer Actionfilm von Christian Gudegast, der am 19. Januar 2018 in die US-amerikanischen und am 1. Februar 2018 in die deutschen Kinos kam.", "tgt_summary": null, "id": 1094720} {"src_title": "Sandy River (Maine)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Jahr 1960 entführt eine kleine Gruppe von Mossad-Agenten um Peter Malkin den ehemaligen deutschen SS-Obersturmbannführer und Nationalsozialisten Adolf Eichmann, der sich unter falschem Namen in Argentinien versteckt hält.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann organisierte während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges als Leiter des Eichmannreferats des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) in Berlin die Vertreibung und Ermordung der Juden im Zuge des Holocaust mit und war damit mitverantwortlich für die Ermordung von schätzungsweise sechs Millionen Menschen im weitgehend vom Deutschen Reich besetzten Europa. Eichmann hatte sich nach dem Krieg den neuen Namen Clemens bzw. Ricardo Klement zugelegt und sich unter diesem 1950 per Schiff nach Argentinien begeben. Dort fühlte er sich sehr sicher und gab sogar Interviews. Eine spätere Entführung Eichmanns soll laut offiziell-israelischer Lesart das alleinige Werk des Mossad gewesen sein. Da Argentinien zu der damaligen Zeit kein Auslieferungsabkommen mit Israel hatte, wurde der entführte Eichmann mit einem Flugzeug der El Al am 22. Mai direkt von Buenos Aires nach Israel gebracht. Hierbei wurde er als Flugbesatzungsmitglied getarnt und so an den argentinischen Flughafenkontrollen vorbeigeschmuggelt. Nach anderen Schilderungen soll Eichmann erst nach Punta del Este in Uruguay gebracht und erst dort am 21. Mai dem Mossad übergeben worden sein. Eichmann, dem man in Israel den Prozess machte, wurde zum Tode verurteilt und in der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 1962 hingerichtet. Peter Malkin war Mitglied des Mossad und als Mitglied der Zielfahndergruppe an der Entführung Eichmanns beteiligt. Malkin wurde in Pilgramshain als Mitglied einer jüdischen Familie geboren, mit der er 1936 nach Palästina floh. Seine Schwester Fruma und ihre drei Kinder, welche mit 150 anderen Verwandten zurückblieben, starben während des Holocaust. Die Hagana rekrutierte den 12-jährigen Malkin. Auch der als Hermann Aronheim in Frankfurt (Oder) geborene Zvi Aharoni war ein israelischer Mossad-Agent und war wesentlich an der Ergreifung Adolf Eichmanns beteiligt. Isser Harel war Chef des israelischen Nachrichtendienstes Mossad.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Regie führte Chris Weitz, das Drehbuch schrieb Matthew Orton. Im Rahmen der Premiere in New York machte Weitz deutlich, dass es sich nicht nur um einen Film über die Vergangenheit handelte oder um die Gefangennahme eines Nazis: Die Filmmusik komponierte Alexandre Desplat, der im Frühjahr 2018 seine Arbeit aufnahm. Der 17 Stücke umfassende Soundtrack ist bei Sony zum Download und als CD erschienen. Ben Kingsley spielt im Film den Leiter der Organisation der Vertreibung und Deportation während des Zweiten Weltkrieges Adolf Eichmann. Oscar Isaac, ein US-amerikanischer Schauspieler guatemaltekischer Herkunft, übernahm die Rolle von Peter Malkin, der israelische Schauspieler Lior Raz spielt seinen Chef beim Mossad Isser Harel, Michael Aronov den Mossad-Kollegen Zvi Aharoni. Die Schauspielerin Haley Lu Richardson übernahm die Figur Sylvia Hermann, die dem Mossad still und heimlich hilft, Eichmanns Identität zu bestätigen. Alexandre Desplats Tochter Antonia Desplat ist im Film in der Nebenrolle von Dvora zu sehen. Der deutsche Schauspieler Rainer Reiners verkörpert den hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der damals dem Mossad entscheidende Hinweise zur Ergreifung und Verurteilung Eichmanns gab, nachdem sich eine Auslieferung in die Bundesrepublik als aussichtslos dargestellt hatte. Die Dreharbeiten wurden am 1. Oktober 2017 in Argentinien begonnen, dem Land, in dem Eichmann vom Mossad festgesetzt wurde. Am 15. August 2018 wurde der Film im United States Holocaust Memorial Museum in Washington gezeigt. Eine erste Vorstellung von \"Operation Finale\" in New York erfolgte am darauffolgenden Tag im Lincoln Center. Am 29. August 2018 kam der Film in die US-amerikanischen Kinos. Anfang Juni 2018 war der Trailer zum Film veröffentlicht worden. Seit dem 3. Oktober 2018 steht der Film außerdem bei Netflix zur Verfügung.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die RRP Media UG übernahm die deutsche Vertonung der Serie. Rainer Raschewski führte die Dialogregie, das Dialogbuch schrieb Jan Fabian Krüger.", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe und Einspielergebnis.", "content": "In den USA wurde der Film von der MPAA als PG-13 eingestuft. Die Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich auf rund 17,6 Millionen US-Dollar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Operation Finale ist ein Film von Chris Weitz über die Inhaftierung des ehemaligen deutschen SS-Obersturmbannführers und Nationalsozialisten Adolf Eichmann durch den israelischen Geheimdienst Mossad in Argentinien. Der Film kam am 29. August 2018 in die US-amerikanischen Kinos. Seit 3. Oktober 2018 befindet sich der Film im Angebot von Netflix.", "tgt_summary": null, "id": 2281333} {"src_title": "Gąskowo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Geschichte spielt in den 1880er Jahren. Der ehrbare Musiklehrer einer Klosterschule, Celestin, führt ein beschwingtes Doppelleben: Unter dem Pseudonym \"Floridor\" hat er eine Operette komponiert, deren Uraufführung unmittelbar bevorsteht, und als \"Floridor\" kommt er einem Rittmeister der sich im selben Städtchen befindenden kleinen Garnison ins Gehege. Zur gleichen Zeit erhält der als Herzensbrecher bekannte Leutnant Parsberg die Nachricht, seine Eltern hätten hinter seinem Rücken beschlossen, dass er eine Ehe mit einem ihm unbekannten Mädchen eingehen müsse. Wie sich dann der Leutnant auf Umwegen mit einigen Verwechslungen in seine zuerst von ihm verschmähte Verlobte verliebt und wie – trotz aller Komplikationen – Celestin bzw. \"Floridor\" mit seinem Bühnenwerk zum großen Erfolg gelangt und sich das naheliegende Happy End einstellt, das ist der Inhalt dieses turbulenten musikalischen Lustspiels.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Die Außenaufnahmen entstanden in der \"Grønnegades-Kaserne\" in Næstved auf der dänischen Hauptinsel Seeland und im Restaurant \"Beghuset\" in der dänischen Kleinstadt Dragør, die Innenaufnahmen im Saga-Studio in Kopenhagen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der \"Evangelische Film-Beobachter\" hält nicht viel von dem Streifen: „Die Guckkastenbühne ist hier näher als der Film, das Libretto näher als ein Drehbuch. In seiner Einfachheit läßt der etwas derbe Humor Geist und Witz vermissen, es dominieren die Situationskomik und last not least reichlich flacher Klamauk, der sich allein schon aus der Kombination der schwarzen Röcke von Kirchenleuten mit den bunten der lebens- und liebeshungrigen Soldaten ergibt.“ Das Lexikon des internationalen Films bemerkt kurz und knapp: „Mit allerlei Songs in die Länge gezogenes Konfektionslustspiel dänischer Produktion.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Fräulein unberührt (Originaltitel: \"Frøken Nitouche\") ist eine dänische Filmkomödie aus dem Jahr 1963 von Annelise Reenberg. Das Drehbuch stammt von Børge Müller. Es basiert auf dem Libretto der 1883 uraufgeführten französischen Operette \"Mam’zelle Nitouche\" von Henri Meilhac und Albert Millaud. Die Musik stammt von Hervé. In den Hauptrollen sind Lone Hertz, Dirch Passer und Malene Schwartz zu sehen. Seine Uraufführung erlebte das Werk am 16. August 1963 in Dänemark. In der Bundesrepublik Deutschland hatte es seine Premiere am 20. August 1965.", "tgt_summary": null, "id": 1293989} {"src_title": "Jazy (Dygowo)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geplanter Leitfaden für die Erstellung des Sozialkredit-Systems (2014–2020).", "content": "Die Regierungsvorlage für das chinesische Sozialkredit-System \"Planning Outline for the Construction of a Social Credit System (2014–2020)\" wurde am 14. Juni 2014 vom Staatsrat beschlossen. Das derzeit auf freiwilliger Basis funktionierende System soll Ende 2020 für die nahezu 22 Millionen Einwohner Pekings verpflichtend in Betrieb sein. Angestrebt wird damit die Steigerung der \"Aufrichtigkeit in Regierungsangelegenheiten\" (englisch \"honesty in government affairs\", chinesisch 政务诚信), der \"kommerziellen Integrität\" (englisch \"commercial integrity\", chinesisch 商务诚信), der \"sozialen Integrität\" (englisch \"societal integrity\", chinesisch 社会诚信) und der \"gerichtlichen Glaubwürdigkeit\" (englisch \"judicial credibility\", chinesisch 司法公信).", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Integrierte Datenbanken und Informationen.", "content": "Integriert werden staatliche und private Datenbanken auf nationaler und subnationaler Ebene. Es fließen zur Berechnung Daten zur finanziellen Bonität, zum Strafregister und zu weiteren als relevant erfassten Verhaltensweisen ein. Des Weiteren ist anzunehmen, dass Daten der ausgesuchten Partnerunternehmen wie Alibaba Group (chinesisches Äquivalent zu Amazon), Tencent (chinesisches Äquivalent zu Facebook), Baidu (chinesisches Äquivalent zu Google) in die Bewertung einfließen werden. Der Alibaba Manager Min Wanli bestätigte dem Handelsblatt, dass seine Firma ein eigenes Bonitätssystem aufbaut, das als Vorlage für das staatliche System dienen könnte: \"Wir sind überzeugt, dass unser Punktesystem eine gute Hilfe für die Regierung sein kann. Der Staat überlegt sogar, unser Punktesystem zu übernehmen. Falls er das möchte, unterstützen wir gerne\".", "section_level": 2}, {"title": "Konkrete Ausgestaltung.", "content": "Das System befindet sich bis 2020 in der Testphase. Im Pilotprojekt in der Stadt Rongcheng starten Personen mit 1000 Punkten. Je nach Verhalten werden Punkte hinzuaddiert oder abgezogen. Zur Bewertung werden neben der Kreditwürdigkeit, der Zahlungsfähigkeit und dem Strafregister auch \"persönliches Verhalten\" (englisch \"personal behavior and preference\") und \"persönliche Beziehungen\" (englisch \"interpersonal relationships\") herangezogen.", "section_level": 2}, {"title": "Implementierung.", "content": "Seit 2017 sind bereits in mehreren chinesischen Städten derartige Systeme zu Testzwecken aktiv, beispielsweise in der ostchinesischen 1-Millionen-Einwohner-Stadt Rongcheng. Derzeit laufen in China nach Darstellung der Forscherin Antonia Hmaidi von der Universität Duisburg-Essen mehr als 70 Pilotprojekte, in denen verschiedene Aspekte des Systems getestet werden. Nach Darstellung von Hmaidi ist nicht klar, welche Faktoren letztlich in die Bewertung der Bürger einfließen werden. Zudem stünden die Behörden vor großen technischen Herausforderungen, sagte Hmaidi bei einem Vortrag beim Chaos Communication Congress im Dezember 2018 in Leipzig.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Folgen eines negativen Ratings.", "content": "Karrieren bei staatlichen und staatsnahen Organisationen können behindert werden. Möglich sind Reisebeschränkungen (keine Zug- oder Flugzeugtickets mehr), die Drosselung der Internetgeschwindigkeit, der Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen und höhere zu zahlende Steuern. Anfang 2019 wurde bekannt, dass die chinesische Regierung im Jahr 2018 auf Basis von Daten aus dem Projekt Goldener Schild, den Kauf von 17,5 Millionen Flugtickets und 5,5 Millionen Zugfahrtscheinen durch Personen verweigert hatte, weil man den Reisenden verschiedene kleinere Verstöße zur Last legte und sie so über zu wenige Sozialpunkte verfügten.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen eines positiven Ratings.", "content": "Chinesische Staatsbürger mit einem positiven Rating bekommen schnelleren Zugang zu Konsumkrediten und werden bei Ausreisebestimmungen bevorzugt, wie z. B. bei der Beantragung eines Visums.", "section_level": 2}, {"title": "Folgen beim Übergang.", "content": "Laut der Deutschen Handelskammer in Peking waren etwa ein Jahr vor der geplanten Einführung nur etwa drei von zehn deutschen Unternehmen in China mit dem Sozialkredit-System im Geschäftskontext vertraut. Die EU-Handelskammer beklagte im August 2019 eine fehlende Vorbereitung europäischer Firmen auf das neue System.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "In welchem Umfang das System tatsächlich umgesetzt wird und ob die beabsichtigten Wirkungen eintreten werden oder auch nur eintreten können, ist unter Sozialwissenschaftlern umstritten. Eine These lautet, dass die Debatte Technik-Ängste westlicher Gesellschaften auf China projiziere, und dass ein umfassendes Überwachungssystem weder beabsichtigt, noch möglich sei. Für den Journalisten Kai Strittmatter ist das System ein Mittel der Machtsicherung. „Chinas Diktatur unterzieht sich gerade einem Update mit den Instrumenten des 21. Jahrhunderts“, schreibt er im Buch \"Die Neuerfindung der Diktatur – Wie China den digitalen Überwachungsstaat aufbaut und uns damit herausfordert\". Die kommunistische Partei glaube, mit Big Data und künstlicher Intelligenz Steuerungsmechanismen schaffen zu können, um die Wirtschaft und das Einparteiensystem zu stärken. „Gleichzeitig möchte sie damit den perfektesten Überwachungsstaat schaffen, den die Welt je gesehen hat“, schreibt Strittmatter. Der Politikwissenschaftler Sebastian Heilmann kritisiert das System als Ausdruck der technologischen Innovation in China. Die von Peking entwickelten Überwachungstechniken könnten global exportiert werden, schreibt er im Buch \"Red Swan: How Unorthodox Policy-Making Facilitated China's Rise\". Der chinesische „Techno-Autoritarismus“ könnte vor allem in Schwellenländern Nachahmer finden. Der Handelsblatt-Journalist Stephan Scheuer kritisiert das System als Gefahr für die Technologiefirmen in China. Während der Staat über Jahre den Aufstieg von Internetkonzernen wie Baidu, Alibaba und Tencent gefördert habe, würden die Unternehmen nun dazu gedrängt, dem Staat ein ausgefeiltes Überwachungssystem zu bauen. „Baidu, Alibaba und Tencent sollen ihr Fachwissen einbringen, um eine möglichst effiziente staatliche Überwachung möglich zu machen“, schreibt er im Buch \"Der Masterplan – Chinas Weg zur Hightech-Weltherrschaft.\"", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Sozialkredit-System (SKS,, ) ist ein online betriebenes Rating- bzw. „Social Scoring“-System in der Volksrepublik China. Es stellt einen Versuch der totalen Kontrolle der Bevölkerung durch die Vergabe von „Punkten“ für (aus Sicht der herrschenden Kommunistischen Partei Chinas) wünschenswertes Verhalten, bzw. deren Entzug für negatives Verhalten, dar. Das System geht einher mit einer quasi allgegenwärtigen Überwachung, aus deren Daten sich ein Großteil der Punktevergabe speist. Hierzu wird das soziale und politische Verhalten von Privatpersonen, Unternehmen und anderen Organisationen (wie z. B. Nichtregierungsorganisationen) zur Ermittlung ihrer „sozialen Reputation“ analysiert. Wer ein zu niedriges Punkte-Level erreicht, muss mit Einschränkungen im alltäglichen Leben, etwa beim Zugang zu sozialen Diensten oder der Arbeitsplatz- und Ausbildungssuche, rechnen. Das Ziel besteht darin, die chinesische Gesellschaft durch eine umfassende Überwachung zu mehr „Aufrichtigkeit“ im sozialen Verhalten zu erziehen.", "tgt_summary": null, "id": 951449} {"src_title": "Ahmet Taner Kışlalı", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Im Jahr 2002 arbeitete Ivarsson zusammen mit Andreas Mattson am Song \"Free Free Free\", der auf dem Soundtrack zum Film Große Mädchen weinen nicht erschien. 2006 trat sie im Musikvideo des Songs zum Film Snakes on a Plane \"Snakes on a Plane (Bring It)\" auf. Der Film verschafft ihr und der Band größere Bekanntheit. Im März 2011 war Ivarsson Teil einer Promotionkampagne des US-amerikanischen Haarpflegemittelherstellers Sebastian Professional. Bereits im Januar 2011 spielten die Sounds auf der Berlin Fashion Week. Ivarsson ist darüber hinaus zu finden im Song \"We are Rebels\" auf dem 2008 erschienenen Album \"She’s a Machine\" der schwedischen Band \"Alice in Videoland\". Ebenso findet man sie im Song \"Guts\" auf dem 2011 erschienenen Album \"Dirty Work\" der US-amerikanischen Pop-Punk-Band All Time Low. Eine weitere Zusammenarbeit ist das Stück \"Tonight\" des kanadischen DJs und EDM-Produzenten Felix Cartal mit ihr. Mit dem schwedischen Popmusiker und Musikproduzenten Andreas Per Kleerup entstand das Lied \"As If We Never Won\".", "section_level": 1}, {"title": "Einflüsse.", "content": "Ivarsson fand das 1975 erschienene Lied \"Love Is the Drug\" der Artrock-Band Roxy Music eine große Inspiration. Anspielungen auf das Lied und den Sänger Bryan Ferry finden sich in der Single \"Rock ’n’ Roll\" der Sounds. Depeche Mode und Bruce Springsteen waren beliebt zu der Zeit als Ivarsson jung war. Sie fand den Song \"My Secret Garden\" von Depeche Mode faszinierend, bis ihr Bruder den Songtext übersetzte (sie sprach zu diesem Zeitpunkt noch kein Englisch). Als Kind verehrte sie den britischen Rockmusiker Billy Idol. Ihre eigene Band wird gerne mit der US-amerikanischen New-Wave-Band Blondie verglichen. Ivarsson hat einen vielseitigen Musikgeschmack, sie mag u. a. Electronica, Britney Spears, Otis Redding, Dolly Parton, Slipknot und Simon & Garfunkel.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Ivarsson begann im Alter von 8 Jahren Horn zu spielen. Im Alter von 13 begann sie, Gitarre zu spielen. Sie ist Komponist und Liedtexter. Sie lernte Karate, Thaiboxen und Kickboxen. Sie hat sechs bekannte Tätowierungen: Die Drei-Punkte-Tätowierung und der Anker erinnern an ihren Vater, der Seemann war. In einem Interview von 2014 sagte Ivarsson, sie sei verlobt. Ihr Sohn Dante kam am 16. Februar 2015 zur Welt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maja Ivarsson (* 2. Oktober 1979 in Åhus, Schonen, Götaland, Schweden) ist eine schwedische Sängerin und die Frontfrau der schwedischen Indie-Rock-Band The Sounds, welche im Jahr 1998 in Helsingborg, Schweden von Felix Rodriguez, Johan Bengtsson und Fredrik Nilsson gegründet wurde.", "tgt_summary": null, "id": 2135842} {"src_title": "SU Ursae Majoris", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einleitung.", "content": "Gemäß den Aufzeichnungen des 11. bis 13. Jahrhunderts waren \"abbadies\", eine Bezeichnung aus der gascognischen Sprache, die Häuser von Personen, die sich Abt (, ) nannten, aber keine Kleriker waren. Die Wörter Abt und Abbé entstammen dem spätlateinischen und spätgriechischen \"abbas\" und dem aramäischen \"ab ạ’\" (). Erst in der Neuzeit hat sich der Begriff Laienkloster entwickelt. Das Gebäude des Laienklosters lag immer unweit der Kirche, zuweilen sogar an das Kirchengebäude angebaut. Der Abt eines Laienklosters hatte das Recht, den Pfarrer vorzuschlagen, hatte mitunter einen eigenen Eingang zur Kirche und wurde in der Regel dort bestattet. Er war von der Steuer gegenüber seinem Lehnsherrn befreit, musste aber andererseits den Treueeid gegenüber dem Vicomte aussprechen und ggf. für ihn in den Krieg ziehen. Laienklöster existierten allgemein gesehen im inneren Einzugsgebiet des Flusses Adour. Dies war vor allem in den historischen Regionen Béarn und Bigorre der Fall, aber auch in angrenzenden Regionen, im Westen die Soule, im Norden die Chalosse und der Tursan, das südliche Armagnac, die Astarac, das Tal der Aure. Quellen sprechen von rund 100, andere von rund 300 Laienklöstern, die sich identifizieren lassen, davon einige aufgrund fehlender Aufzeichnungen nur auf Basis von Vermutungen. Paul Raymond, Archivar und Historiker des 19. Jahrhunderts, zählte in seinem 1863 erschienenen Werk \"Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées\" 145 frühere Laienklöster im heutigen Département Pyrénées-Atlantiques auf.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Lange Zeit galten die Vermutungen des Historikers Pierre de Marca, Autor des 1640 erschienenen Werks \"Histoire de Béarn\". Er ging davon aus, dass Laienklöster nach Verordnungen von Karl dem Großen oder Ludwig dem Frommen angesichts der in Spanien vorrückenden Araber und Mauren gegründet wurden, um die Grundherren dazu zu bringen, den Krieg an den Grenzen weiterzuführen. Diese Interpretation wird von heutigen Historikern in vielerlei Richtungen diskutiert. Léon Cadier sah die Raubzüge der Wikinger als Ursache, die im 10. Jahrhundert die Dörfer des Béarn verwüsteten, und Laien das Machtvakuum nutzten, um sich das Amt widerrechtlich anzueignen. Jacques de Font-Réaulx hält es am plausibelsten, die Äbte als Erben der Gründer der Pfarrkirchen zu sehen. Philippe Araguas wiederum betrachtet die Äbte als Nachkommen einer Oberschicht der prä-feudalen Epoche. Da Aufzeichnungen vor dem 11. Jahrhundert selten sind, bleibt es momentan noch schwierig, Thesen zu verifizieren oder zu widerlegen. Das Amt blieb bis zur Französischen Revolution bestehen, als die Verpflichtung der Erhebung des Zehnten erlosch und damit auch die Grundlage für Laienklöster. Das Amt kannte in den rund 1000 Jahren seines Bestehens jedoch bestimmte Entwicklungen. Laienklöster wurden neu gegründet oder verschwanden, vergrößerten oder verkleinerten sich, wurden in den Adelsstand erhoben oder ausgelagert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Laienkloster () war in Frankreich im westlichen Pyrenäenvorland eine religiöse Institution des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Der erste Teil des Doppelworts, „Laien“, zeigt an, dass die Einrichtungen keinem Orden angehörten und ihre Mitglieder weder Kleriker noch Mönche waren. ", "tgt_summary": null, "id": 1835934} {"src_title": "Surgeon Simulator", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Seine Eltern stammen aus Annaberg-Buchholz und Crottendorf im Erzgebirge. Seine Mutter ist Direktorin einer Schule, sein Vater Unternehmer. Müller-Rosentritt wurde 1982 in Karl-Marx-Stadt geboren und verbrachte seine Kindheit in Gersdorf im unteren Westerzgebirge. Er ist mit der promovierten Wirtschaftsingenieurin Caroline Rosentritt verheiratet und führt seit der Heirat den Namen \"Müller-Rosentritt\". Das Paar hat drei Töchter und lebt im Chemnitzer Stadtteil Reichenbrand.", "section_level": 1}, {"title": "Studium und Beruf.", "content": "Müller-Rosentritt absolvierte das Abitur im Jahr 2001 am Lessing-Gymnasium in Hohenstein-Ernstthal. Von 2001 bis 2002 war er Sanitätssoldat bei der Bundeswehr sowie Trompeter im Heeresmusikkorps 13 in Erfurt. Er studierte von 2002 bis 2005 an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart und schloss das Studium als Diplom-Betriebswirt (BA) ab. Ab 2002 war er Mitarbeiter der Deutschen Bank AG und unter anderem 2005 bei der Deutschen Bank in New York tätig. Von 2005 bis 2010 arbeitete er bei der Deutschen Bank Baden-Baden und wurde 2011 Leiter Private Banking der Deutschen Bank in Dresden.", "section_level": 2}, {"title": "Unternehmerische Tätigkeit.", "content": "Seit 2015 ist Müller-Rosentritt Geschäftsführender Gesellschafter der von ihm mitgegründeten Chemnitzer Grundbesitzgesellschaft bR sowie seit 2016 der Kamenica Immobilien GmbH. Beides sind vermögensverwaltende Gesellschaften.", "section_level": 2}, {"title": "Politik bzw. Parteilaufbahn.", "content": "Nachdem die FDP bei der Bundestagswahl 2013 aus dem Bundestag ausgeschieden war, trat Müller-Rosentritt 2014 in den sächsischen Landesverband der Freien Demokraten ein, um aktiv am Wiederaufbau der Liberalen mitwirken. Er wurde 2016 zum FDP-Direktkandidaten für den Bundestagswahlkreis 162 (Chemnitz) nominiert und 2017 zum stellvertretenden Landesvorsitzenden der FDP Sachsen gewählt. Er setzt sich politisch vor allem für die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Sachsen, eine sächsische Start-Up Kultur und eine stärkere internationale Vernetzung des Freistaates Sachsen ein, sowie für Demokratiebildung und interkulturelle Bildung. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er für die FDP Chemnitz in den Chemnitzer Stadtrat gewählt. Am 2. November 2019 wurde er in Neukieritzsch zum Landesvorsitzenden der FDP Sachsen gewählt.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordnetentätigkeit.", "content": "Bei der Bundestagswahl am 24. September 2017 erhielt er über Platz 3 der Landesliste der FDP Sachsen ein Mandat im 19. Deutschen Bundestag. Im Rahmen seiner Abgeordnetentätigkeit ist er in Chemnitz sowie in den Landkreisen Erzgebirge, Mittelsachsen und Vogtland präsent. Im Bundestag ist Müller-Rosentritt seit Januar 2018 Ordentliches Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Obmann der FDP-Fraktion im Unterausschuss für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik. Er ist außerdem stellvertretendes Mitglied im Finanzausschuss.", "section_level": 2}, {"title": "Mitgliedschaften und gesellschaftliches Engagement.", "content": "Frank Müller-Rosentritt engagiert sich in verschiedenen Vereinen und Institutionen für folgende soziale und gesellschaftliche Projekte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Frank Müller-Rosentritt, geborener \"Müller\" (* 13. Juni 1982 in Karl-Marx-Stadt, jetzt: Chemnitz) ist ein deutscher Politiker (FDP). Der Diplom-Betriebswirt ist seit der Bundestagswahl am 24. September 2017 Mitglied des 19. Deutschen Bundestages und seit dem 2. November 2019 Vorsitzender der FDP Sachsen.", "tgt_summary": null, "id": 408988} {"src_title": "Photograph (Lied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Runde 1.", "content": "Die erste Runde wurde nicht ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Runde 2.", "content": "Es nahmen 4 Mannschaften an der 2. Runde teil.Die Auslosung der 2. Runde fand am 18. Juli 2017 in Wien statt.Die Hin- und Rückspiele finden an den Tagen 14., 15. sowie 21. Oktober 2017 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Runde 3.", "content": "Es nahmen 32 Mannschaften an der 3. Runde teil.Die Auslosung der 3. Runde fand am 18. Juli 2017 in Wien statt.Die Hin- und Rückspiele finden an den Wochenenden 11.–12. sowie 18.–19. November 2017 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Achtelfinale.", "content": "Es nahmen 16 Mannschaften am Achtelfinale teil.Die Auslosung der Achtelfinalspiele fand am 21. November 2017 in Wien statt.Die Hin- und Rückspiele finden an den Wochenenden 27./28. Januar, 3.–4. sowie 10.–11. Februar 2018 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Im Viertelfinale nahmen die Gewinner der Achtelfinalpartien teil. Die Auslosung fand am 13. Februar 2018 in Wien statt.", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Halbfinalspiele wurden ebenfalls am 13. Februar 2018 ausgelost.", "section_level": 1}, {"title": "Finale.", "content": "Es nahmen die zwei Sieger aus dem Halbfinale teil. Das Hinspiel fand am 6. Mai 2018 statt. Das Rückspiel fand am 13. Mai 2018 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Hinspiel.", "content": "Rocasa Gran Canaria ACE - MKS Lublin 22 : 22 6. Mai 2018 in Telde, Pabellón insular Rita Hernández, 1.300 Zuschauer. Rocasa Gran Canaria ACE: Hernández, Navarro – Mbengue Rodríguez (7), Macedo (5), Rodríguez Hernández (5), Pizzo (2), Trojaola Cabezudo (2), Toscano Sanchez (1), Falcon Gonzalez, Priolli, Gonzalez Mendez, Hernández Castillo, Pérez Risco, Schuster MKS Lublin: Januchta, Gawlik – Achruk (5), Drabik (5), Rosiak (5), Gęga (2), Mihdalowa (2), Rola (2), Stasiak (1), Matuszczyk, Nocuń, Repelewska, Skrzyniarz Schiedsrichter: Roberto Scevola, Tal Alperan Quelle: Spielbericht", "section_level": 2}, {"title": "Rückspiel.", "content": "MKS Lublin - Rocasa Gran Canaria ACE 27 : 23 13. Mai 2018 in Lublin, Hala Globus, 4.000 Zuschauer. MKS Lublin: Januchta, Gawlik – Achruk (7), Gęga (6), Drabik (4), Nocuń (3), Matuszczyk (2), Mihdalowa (2), Stasiak (2), Rola (1), Nestsiaruk, Repelewska, Rosiak, Skrzyniarz Rocasa Gran Canaria ACE: Hernández, Navarro – Pizzo (6), Rodríguez Hernández (5), Mbengue Rodríguez (4), Toscano Sanchez (3), Macedo (2), Trojaola Cabezudo (2), Falcon Gonzalez (1), Priolli, Gonzalez Mendez, Hernández Castillo, Pérez Risco, Schuster Schiedsrichter: Vagif Aliyev, Alekper Aghakishiyev Quelle: Spielbericht", "section_level": 2}], "src_summary": "Am EHF Challenge Cup 2017/18 nahmen 34 Handball-Vereinsmannschaften teil, die sich in der vorangegangenen Saison in ihren Heimatländern für den Wettbewerb qualifiziert hatten. Die 18. Austragung des Challenge Cups, welche die polnischen Mannschaft von MKS Lublin gewann, begann am 14. Oktober 2017. Der Titelverteidiger war die kroatische Mannschaft RK Lokomotiva Zagreb.", "tgt_summary": null, "id": 404911} {"src_title": "AA Portuguesa (SP)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifikation.", "content": "Acht Teams konnten sich über Qualifikationsturniere für das Major qualifizieren. Mit der Bekanntgabe des Majors wurden auch vier Minor-Turniere bekannt gegeben. Die Finalisten der Minor-Turniere der Regionen Amerikan, GUS und Europa sowie der Gewinner und der Drittplatzierte des Asia-Minors qualifizierten sich für die Vorrunde des Majors. Das chinesische Team TyLoo erhielt keine Einreiseerlaubnis.", "section_level": 1}, {"title": "Challengers Stage.", "content": "Unter dem Namen \"Challengers Stage\" wurde erstmals eine Vorrunde für das Major ausgetragen, welche die 9 verbleibenden Teilnehmer der nächsten Runde bestimmte. Die \"Challengers Stage\" ersetzte das Offline-Qualifier der vorherigen Majors. Sie fand vom 12. bis zum 15. Januar 2018 in Atlanta statt. Es wurde im Schweizer System gespielt. Teams mit drei Siegen erreichten die nächste Runde, Teams mit drei Niederlagen in den ersten vier Runden schieden aus. Nach dem Rückzug von 100 Thieves spielzen die Teams mit Niederlage in Runde fünf einen neunten Spot für die Legend Stage aus.", "section_level": 1}, {"title": "Runde 1.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ersatz für 100 Thieves.", "content": "Nachdem 100 Thieves nicht am Turnier teilnehmen konnte, spielten die Teams mit zwei Siegen den verbleibenden 16. Platz für die \"Legend Stage\" aus. Dabei gewann \"AVANGAR\" zunächst gegen die \"Renegades\" mit 16:10 auf Mirage. Anschließend verlor das Team mit 15:19 gegen Team Liquid, welche sich für die nächste Runde qualifizierten.", "section_level": 3}, {"title": "Legends Stage.", "content": "Die \"Legend Stage\" ersetzte die Gruppenphase der vorherigen Majors. Weiterhin nahmen 16 Teams an dieser Stage teil. Acht Teams waren durch ihre Platzierung unter den ersten Acht beim letzten Major bereits qualifiziert. Weitere Acht konnten sich über die vorherige \"Challengers Stage\" qualifizieren.", "section_level": 2}, {"title": "Champions Stage.", "content": "Die Playoffs wurden unter dem Namen \"Champions Stage\" vom 26. bis zum 28. Januar 2018 in Boston in der Agganis Arena ausgetragen. Sie wurden im K.-o.-System im Best-of-Three-Modus gespielt.", "section_level": 2}, {"title": "Übertragung.", "content": "Alle Spiele der Qualifikation sowie der Endrunde wurden live auf Twitch und der Website des Veranstalters Eleague übertragen.", "section_level": 1}, {"title": "Austragung.", "content": "Die Challengers Stage sowie die Legends Stage wurden an den beiden Wochenenden vor den Playoffs in der Eleague-Arena in Atlanta ausgespielt. Die Playoffs selbst fanden vom 26. bis zum 28. Januar 2018 in der Agganis Arena in Boston statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Eleague Major Boston 2018 war das zwölfte in der E-Sports-Disziplin und fand vom 12. bis zum 28. Januar 2018 in Atlanta und Boston statt. Es war nach der und der das dritte Major-Turnier in den Vereinigten Staaten. Mit Cloud 9 gewann erstmals ein US-amerikanisches Team ein Major-Turnier.", "tgt_summary": null, "id": 1440313} {"src_title": "Tensilica", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alvin Dewey begann seine Karriere im Juni 1936 beim Garden City Police Department. Er besuchte das San Jose State College in Kalifornien, wo er eine polizeiliche Ausbildung absolvierte. Ab 1939 war er als State Trooper der Kansas Highway Patrol tätig. 1940 war er Special Agent beim FBI, für das er zunächst in New Orleans, Louisiana, tätig war. Dort lernte er seine spätere Frau Marie Louise Bellocq (1919–2002) kennen, die er 1942 heiratete. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Dewey war später für das FBI in Texas, Florida und Colorado tätig. 1945 nahm eine einjährige Auszeit von seiner Tätigkeit beim FBI und zog mit seiner Frau nach Garden City, wo er seine Familie bei der Pflege des erkrankten Vaters unterstützte. Zur gleichen Zeit wurde er von der Demokratischen Partei bei der Wahl zum Sheriff des Finney County unterstützt. Dewey gewann die Wahl, kündigte beim FBI und war bis 1955 als Sheriff tätig. Danach wurde er Special Agent des KBI. In dieser Funktion leitete er ab 1959 die Untersuchungen im Mordfall um Herbert W. Clutter. Als Täter wurden schließlich Perry Smith und Dick Hickock ermittelt, zum Tode verurteilt und 1965 hingerichtet. Bei den Ermittlungen lernte Dewey auch Truman Capote kennen, der im Mordfall recherchierte und diesen im Tatsachenroman \"Kaltblütig\" verarbeitete. 1975 ging Alvin Dewey in den Ruhestand. Er starb 1987 nach einem Schlaganfall. Seine Frau Marie gründete nach seinem Tod den Alvin A. Dewey Memorial Scholarship Fund am Garden City Community College.", "section_level": 1}, {"title": "In der Populärkultur.", "content": "Dewey ist eine der Hauptfiguren in Truman Capotes Tatsachenroman \"Kaltblütig\" (1966). In der ersten Verfilmung des Romans aus dem Jahr 1968 wurde Alvin Dewey von John Forsythe verkörpert. Im Fernsehfilm \"Kaltblütig\" aus dem Jahr 1996 wurde der Ermittler von Sam Neill dargestellt. In \"Capote\" aus dem Jahr 2005 wurde die Rolle des Dewey von Chris Cooper übernommen. Die Figur des Alvin Dewey tauchte auch im Film \"Kaltes Blut – Auf den Spuren von Truman Capote\" (2006) auf, in dem er von Jeff Daniels verkörpert wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alvin Adams Dewey, II (* 10. September 1912 in Murdock, Kansas; † 6. November 1987 in Garden City, Kansas) war ein Mitarbeiter des Kansas Bureau of Investigation. Bekannt wurde er 1959 als leitender Ermittler im Mordfall der Familie von Herbert W. Clutter. Truman Capote setzte ihm in seinem Tatsachenroman \"Kaltblütig\" ein literarisches Denkmal.", "tgt_summary": null, "id": 1354405} {"src_title": "Coşkun Kırca", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Cricket wurde in Orange Free State seit 1850er Jahren gespielt. Der Bloemfontein Cricket Club wurde 1855 gegründet. Ab der Saison 1903/04 nahm Orange Free State am Currie Cup teil. Jedoch gelang es lange nicht Erfolge vorzuweisen. 1926/27 gelang das erste Mal ein zweiter Platz. Bei der Aufteilung in zwei Divisionen in der Saison 1951/52 fand sich die Mannschaft zunächst in der unteren Division, konnte die aber sogleich für sich entscheiden und Aufsteigen. Die Hochphase des Teams war zu Beginn der 1990er Jahre. Es begann mit dem Gewinn der Benson and Hedges Series 1988/89, dem ersten Wettbewerbsgewinn der Mannschaft. 1991/92 folgte der Gewinn des Nissan Shield. In der Folgesaison gelang dann neben dem dritten Gewinn einer List-A-Trophäe, der Total Power Series, der erste Gewinn beim Currie Cup. Dieser Gewinn konnte in der Folgesaison wiederholt werden, dieses Mal parallel zum Gewinn der Benson and Hedges Series. Der Gewinn der Benson and Hedges Series wurde in den beiden nächsten Saisons wiederholt. 1997/98 wurde dann zum dritten und letzten Mal der Currie Cup gewonnen. In der Saison 2003/04 wurden die Provinzteams fusioniert und Free State formte zusammen mit Griqualand West, die sich gegen die Fusion wehrten, die Eagles. In den folgenden Jahren gelang dem Team mehrfache Gewinne der First-Class- und List-A-Wettbewerbe der nun semi-professionellen Provinzteams zu gewinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Stadien.", "content": "Von Gründung bis 1986 spielte das Team vorwiegend im Ramblers Cricket Club Ground in Bloemfontein. Nach einer Übergangsphase ist seit 1989 das Mangaung Oval die Heimstätte der Mannschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "First Class Cricket.", "content": "Gewinn des Currie Cups (3): 1992/93, 1993/94, 1997/98 Gewinn des CSA Provincial Three-Day Competition (1): 2016/17 (geteilt)", "section_level": 2}, {"title": "One-Day Cricket.", "content": "Gewinn des One-Day Cup (4): 1988/89, 1993/94, 1994/95, 1995/96 Gewinn des Gillette Cup und Nachfolger (2): 1991/92, 1992/93 Gewinn der CSA Provincial One-Day Competition (2): 2004/05, 2011/12", "section_level": 2}, {"title": "Twenty20 Cricket.", "content": "Gewinn der CSA Provincial T20 (1): 2012/13", "section_level": 2}], "src_summary": "Free State, bis 1995 Orange Free State, ist ein südafrikanisches Cricketteam beheimatet in Bloemfontein, das bis zum Oktober 2004 in den professionellen nationalen Wettbewerben teilgenommen hat. Von da an wurden sie zusammengeschlossen mit Griqualand West Bestandteil der Eagles, heutigen Knights, und spielten weiter unter dem Namen Free State in den zweitklassigen südafrikanischen Wettbewerben. Den südafrikanischen First-Class-Wettbewerb, Currie Cup, konnte die Mannschaft insgesamt dreimal gewinnen.", "tgt_summary": null, "id": 2162237} {"src_title": "Tropische Regenwälder von Samoa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Sage-Felsenratte erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 14,0 bis 15,9 Zentimeter bei einem Gewicht von 83 bis 110 Gramm. Der Schwanz ist 58 bis 68 Millimeter lang, die Hinterfußlänge beträgt 26 bis 29 Millimeter und die Ohrlänge 17 bis 19 Millimeter. Damit handelt es sich um die kleinste Art der Südamerikanischen Felsenratten. Das Rückenfell ist dunkelbraun, die Bauchseite gelbbraun. Der Schwanz ist leicht behaart und zweifarbig mit hellerer Unterseite. Der Schädel ist schmaler und weniger hoch wie bei den beiden verwandten Arten. Der Chromosomensatz besteht aus 2n = 54 (FN=104) Chromosomen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Sage-Felsenratte ist auf eine kleine Region in Zentralchile und dem westlichen Argentinien beschränkt. In Chile kommt die Art in den Provinzen Malleco und Cautín in der Región de la Araucanía vor, in Argentinien am Lago Quillén und dem Lago Hui Hui in der Provinz Neuquén.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Lebensräume befinden sich typischerweise in offenen Grasflächen ohne Weidebetrieb und in jungen Sekundärwaldgebieten von \"Nothofagus\" mit einem Unterwuchs aus Bambus. Die Tiere sind tagaktiv und strikt herbivor. Sie ernähren sich wahrscheinlich ausschließlich von grünen Pflanzenteilen, der Blinddarm (Caecum) ist entsprechend groß ausgebildet. Sie leben primär unterirdisch und am Boden und sind grabend aktiv. In Gebieten, in denen sie vorkommen, gibt es zahlreiche offene Baue mit kleinen Hügeln aus Auswurfmaterial und darauf angelegten Pfaden. Die Kommunikation erfolgt über hohe Rufe und leise glucksende Lautäußerungen. Über die Paarungszeiten und die Fortpflanzung der Art liegen keine Informationen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Sage-Felsenratte wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung der Südamerikanischen Felsenratten (\"Aconaemys\") eingeordnet, die aus drei Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem amerikanischen Mammalogen Oliver Paynie Pearson aus dem Jahr 1984 und erfolgte anhand von Individuen vom Lago Quillén in Argentinien aus einer Höhe von 1050 Metern. Anhand von molekularbiologischen Daten wurde die Südamerikanische Felsenratte (\"Aconaemys fuscus\") als Schwesterart identifiziert. Innerhalb der Art werden neben der Nominatform keine Unterarten unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Status, Bedrohung und Schutz.", "content": "Die Sage-Felsenratte wird bei der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund fehlender Daten zum Bestand und zur Bestandsentwicklung als „data deficient“ eingestuft. In den Regionen, in denen die Art vorkommt, ist sie häufig, das Gesamtverbreitungsgebiet ist allerdings vergleichsweise klein. Als potenzielle Gefährdung für die Bestände wird der Rückgang geeigneter Lebensräume angenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sage-Felsenratte (\"Aconaemys sagei\") ist die kleinste Art der Südamerikanischen Felsenratten innerhalb der Trugratten (Octodontidae). Ihr Verbreitungsgebiet ist auf eine kleine Region in Zentralchile und dem westlichen Argentinien beschränkt.", "tgt_summary": null, "id": 912245} {"src_title": "Gregans Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die Schrift entstand um das Jahr 1140 in der literarischen Tradition eines Spiegels (lat. \"speculum\"). Der Autor des Werkes ist nicht bekannt. Es wird zumeist dem benediktinischen Philosophen, Dichter und Musiker Konrad von Hirsau zugeschrieben, aber es könnte auch von einem unbekannten mittelrheinischen Regularkanoniker stammen.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt, Form und Aufbau.", "content": "Die Lehrschrift unterteilt sich in zwölf Bücher, in denen in einem Dialog zwischen dem Presbyter Peregrinus und der geweihten Jungfrau Theodora Fragen zum klösterlichen Leben und zur Christusnachfolge erörtert werden. Im Dialog zwischen den beiden fiktiven Personen in den Rollen des Lehrers und seiner Schülerin werden Grundlagen eines monastischen Lebens von Frauen vermittelt und veranschaulicht durch eine theologische Begründung, die historische Herleitung und pragmatische Einrichtung. Der Ermahnung zum rechten Tun, der Exhortatio, wird alles untergeordnet. Dazu gehört auch die Auslegung der Heiligen Schrift im allegorischen Sinn. Methodisch reflektiert, nach den Richtlinien des mittelalterlichen Schulunterrichts und mit rhetorisch geschulter Prosa wird die didaktische Wirkung unterstrichen. Sie steigert sich zu doxologischen Partien rhythmisch gebundener Reimprosa. Zur Schrift gehört ein Einleitungsbrief. Jedes der zwölf Bücher, die sich in ihrer Länge unterscheiden, wird durch ein einleitendes doppelchöriges Epithalamium und durch ein Gedicht am Ende gerahmt. Das Epithalamium besteht aus 129 Versen, die ein neumiertes Akrostichon bilden. Vier frühe Handschriften weisen jeweils zu Beginn oder am Ende des Textes ein weiteres Lied auf.", "section_level": 1}, {"title": "Illustrationen.", "content": "Allen Handschriften der Hauptgruppe gemeinsam ist eine Folge von zwölf großen Illustrationen. Sie zeigen: Es handelt sich um Federzeichnungen, die fast immer farbige Lavierungen aufweisen; sie zeigen die Protagonisten sowie die mystischen Visionen, die im Text diskutiert werden. Sie ordnen sich in das didaktische Konzept ein. Die großen, ausdrucksstarken Federzeichnungen gelten als exemplarisch für die Kunst dieser Epoche. Durch Textverweise sind die Bilder im Text verankert. Die Komposition wird dem Verfasser zugeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das \"Speculum virginum\" wurde im 12. und 13. Jahrhundert breit rezipiert und gibt wesentliche Einblicke in die Probleme der Zeit, bei der theologische Fragen ebenso diskutiert werden wie die innere Erneuerung der Kirche. Auch gilt es als frühes Zeugnis für den Einfluss von Frauen an der Reformbewegung der Kirche. Die Schrift wurde ins Mittelniederländische und Altschwedische übersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Ausgaben Sekundärliteratur", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Speculum virginum, auch Jungfrauenspiegel, ist eine mittelalterliche Lehrschrift in zwölf Büchern, die in 24 Vollhandschriften und verschiedenen Exzerpten in lateinischer Sprache überliefert ist.", "tgt_summary": null, "id": 2485112} {"src_title": "Senat (Südafrika)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "Lynne Overman war Sohn des Pferdezüchters William Overman und seiner Frau Dora. Nach dem frühen Tod seines Vaters lief er von zu Hause weg und verdiente sein Geld zunächst als Jockey und in Pferdeshows. Er studierte kurz an der University of Missouri. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg, in dem er auf einem U-Boot eingesetzt wurde, begann er eine Theaterkarriere. Zunächst war er in Musicals beziehungsweise im Vaudevilletheater aktiv. Bald wurde er ein erfolgreicher Theaterschauspieler, auch am Broadway und in England. Seinen ersten Filmauftritt hatte Lynne Overman 1928 in dem Stummfilm \"The Perfect Crime\"; dies war sein einziger Film, in dem er nicht im Vor- oder Abspann genannt wurde. Bis 1934 war er in einigen Kurzfilmen zu sehen. Ab 1934 trat er bis zu seinem Tod mehrfach jährlich in Spielfilmen auf. Er war die ganze Zeit über bei Paramount Pictures unter Vertrag. Er spielte in Filmen von Regisseuren wie Frank Capra \"(Broadway Bill)\", Lewis Milestone \"(Paris in Spring)\", William A. Wellman \"(Men With Wings, Roxie Hart)\", Henry Hathaway \"(Piraten in Alaska)\", Clarence Brown \"(Der große Edison)\", Charles Vidor \"(New York Town)\", George Marshall \"(Star Spangled Rhythm, Lodernde Flammen)\" oder Lloyd Bacon \"(Silver Queen)\". Ein besonderes Verhältnis hatte er aber mit Cecil B. DeMille, der ihn bereits 1930 für eine Rolle in seinem Film \"Madam Satan\" haben wollte, was an Overmans Theaterarbeit scheiterte. Er trat aber in DeMilles Filmen \"Union Pacific\", \"Die scharlachroten Reiter\" und \"Piraten im karibischen Meer\" auf und hatte einen Vertrag „für eine wichtige Rolle“ in \"Dr. Wassells Flucht aus Java\" als er starb. DeMille hielt auch Overmans Grabrede. Lynne Overman war in seinen Filmen zumeist auf Platz drei in der Besetzungsliste zu finden, hatte aber auch Hauptrollen in \"Three Married Men\", \"Partners in Crime\", \"Unter Mordverdacht\", \"Sons of the Legion\", \"Persons in Hiding\" und \" Death of a Champion\". Lynne Overman war Mitglied des von dem Kolumnisten Sidney Skolsky \"Irish Mafia\" genannten Freundeskreises von Schauspielern, der sich in den späten 1930ern bildete. Die anderen Mitglieder waren James Cagney, Spencer Tracy, Pat O’Brien, Frank McHugh, Ralph Bellamy und Frank Morgan. Lynne Overman war bis zu seinem Tode mit der ehemaligen Tänzerin Emily Drange verheiratet. Er starb am 19. Februar 1943 nach mehreren Herzinfarkten. Synchronisiert wurde er unter anderem von Harald Leipnitz und Franz Nicklisch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lynne Overman (* 19. September 1887 in Maryville, Missouri, als \"Woodson Lynne Overman\"; † 19. Februar 1943 in Santa Monica, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1712854} {"src_title": "Basilika Unserer Lieben Frau von Nazareth im Exil", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Produkte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Feldberg.", "content": "Der Nurflügel-Gleiter „Feldberg“ verfügte über ein rechteckiges Flügelmittelteil mit V-Form, das durch ein Strebenwerk abgestützt wurde. Daran schloss sich der nach unten abgewinkelte Außenflügel an. Einzigartig war die Steuerung, denn die Außenflügel konnten mittels Seilzug verstellt werden. Die Gegenkraft wurde dabei durch Federn erzeugt, was sich für den praktischen Flugbetrieb als nicht ausreichend herausstellen sollte. Das Flugzeug nahm 1921 am zweiten Rhönsegelflugwettbewerb teil. Am 14. August 1921 wurde die Maschine zur Startstelle gebracht und Willy Leusch nahm in der Rumpfgondel Platz. Das extrem leicht gebaute Flugzeug wurde von der Mannschaft gegen den Wind getragen und losgelassen. Leusch gewann etwa 80 m an Höhe. In einer Kurve konnten die Federn nicht mehr genug Rückstellkraft erzeugen und das Fluggerät stürzte mit flatternden Außenflügeln in einer Spirale zu Boden, wobei Leusch getötet wurde. Trotz des Unglücks wird dieser Flug als erster „Segelflug“ angesehen, bei dem ein motorloses Flugzeug die Ausgangshöhe der Startstelle überstieg.", "section_level": 2}, {"title": "Baden-Baden Stolz.", "content": "Wenk gab seine Konstruktionsprinzipien nicht auf und es kam zum Bau eines weiteren Flugzeuges. Die „Baden-Baden Stolz“ hatte einen torsionssteifen Flügel, der zur Rumpfgondel hin mit zwei kurzen Streben abgestützt war. Wieder war der Außenflügel abgewinkelt und die Endleiste war zur Flügelspitze hin stark nach oben gezogen. Diesmal war der Außenflügel aber nicht schwenkbar und die Steuerung erfolgte entweder durch Steuerklappen oder durch eine Flügelverwindung. Die wenigen vorhandenen Aufnahmen geben über die Art der Steuerung keinen Aufschluss. Die Maschine flog nie, da sie beim Transport beschädigt worden war.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Flugzeuge.", "content": "nach Lange", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Weltensegler-Werke G.m.b.H. wurde 1920 als Segelflugwerke G.m.b.H in Baden-Baden von Friedrich Wenk gegründet. Das 1922 in Weltensegler-Gesellschaft umbenannte Unternehmen baute Segel- und Leichtflugzeuge. In den Werkstätten, die sich 1921 auf der Wasserkuppe befanden, waren für kurze Zeit auch Alexander Lippisch und Max von Pilgrim als Konstrukteure tätig. Die Stilllegung des Unternehmens erfolgte 1925. ", "tgt_summary": null, "id": 2446674} {"src_title": "Highwayman (Lied)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Als Kind spielte sie im Jahr 1962 im DEFA-Kinderfilm „Lütt Matten und die weiße Muschel“ die Hauptrolle der \"Mariken\". Sie besuchte die Kinder- und Jugendsportschule in Ost-Berlin. Nachdem sie 1977 ihre Sportkarriere beendet hat, studierte sie an der Humboldt-Universität zu Berlin und promovierte im Jahr 1984 als Germanistin. Bis 1991 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Akademie der Künste der DDR in Berlin tätig und arbeite von 1991 bis 1993 als Schulentwicklungsplanerin beim Berliner Senat für Schule, Berufsausbildung und Sport. Zum Jahr 1994 wechselte sie zur deutschen Kinder- und Jugendstiftung und ist dort als Geschäftsführerin tätig. Zudem ist sie im Bundesverband Deutscher Stiftungen engagiert und war von 2002 bis 2011 als Mitglied des Vorstands des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Im Jahr 2013 bekam sie von Bundespräsident Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "Ihre ersten beide DDR-Meistertitel gewann sie bei den DDR-Meisterschaften im Eisschnelllaufen 1975. Sie gewann den Sprint-Mehrkampf vor ihrer Teamkollegin Karin Kessow und Ute Dix. Vor ihren beiden Teamkolleginnen Monika Zernicek und Karin Kessow sicherte sie sich zudem den DDR-Meistertitel im Großen-Mehrkampf. Ihren dritten und letzten Meistertitel sicherte sie sich ein Jahr später über die 500 Meter vor Ines Bautzmann und Ute Dix. Zudem sicherte sie sich eine Silbermedaille und eine Bronzemedaille. Im Jahr 1976 wurde sie vom Nationalen Olympischen Komitee der DDR für die Olympischen Winterspiele 1976 in Innsbruck nominiert und startete dort über die 500 Meter und 1000 Meter. Während sie über die 500 Meter den zehnten Platz belegt hat, sicherte sie sich über die 1000 Meter den achten Platz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Heike Lange, verheiratete Heike Kahl (* 31. Oktober 1955 in Rostock), ist eine ehemalige deutsche Eisschnellläuferin, welche dreimal DDR-Meisterin wurde. Sie nahm 1976 für die Deutsche Demokratische Republik an den Olympischen Winterspielen teil und startete für den SC Dynamo Berlin.", "tgt_summary": null, "id": 1607241} {"src_title": "Kathedrale von San Miguel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "Die Teilnehmerzahl wurde von 40 auf 32 Mannschaften gesenkt. An der ersten Qualifikationsrunde nahmen 16 Mannschaften teil, die im K.-o.-System in Hin- und Rückspiel acht Teilnehmer an der zweiten Qualifikationsrunde ermittelten. Dort trafen sie auf acht Mannschaften, die dort gesetzt waren. Die acht Sieger der zweiten Qualifikationsrunde trafen wiederum in der dritten Qualifikationsrunde auf acht dort eingreifende Mannschaften. Die Sieger dieser Runde qualifizierten sich für die Gruppenphase. In der Hauptrunde traten in vier Gruppen je acht Mannschaften pro Hauptrundengruppe in einem Rundenturnier gegeneinander an, in der jede Mannschaft je einmal ein Hin- und Rückspiel gegen jeden anderen Gruppenteilnehmer spielte. Die Ergebnisse ergaben pro Gruppe ein Ranking, in der die vier Besten je Gruppe sich für ein Achtelfinal-Play-off aus Hin- und Rückspiel qualifizierten. Die Tabellenfünften und Sechsten wurden in das Achtelfinale des FIBA Europe Cup 2017/18 versetzt, die beiden Letzten je Gruppe schieden aus dem Europapokal aus. Ab dem Achtelfinale wurde im K.-o.-System in Hin- und Rückspiel vier Teilnehmer am Final Four-Turnier ermittelt, welches am Wochenende vom 4. bis 6. Mai 2018 ausgespielt wurde. Die Verlierer des einen Halbfinalspiels ermittelten im kleinen Finale den Drittplatzierten des Wettbewerbs, während die Sieger der Halbfinals in einem Finalspiel den Gesamtsieger und Titelgewinner ausspielten.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Qualifikationsteilnehmer eingerechnet nahmen 21 nationale Meister an der Basketball Champions League teil, womit 13 Landesmeister mehr teilnahmen als an den beiden Konkurrenzwettkämpfen EuroLeague und EuroCup zusammen. Unter den 21 Landesmeistern waren mit den Meistern aus Frankreich und Italien auch jene aus durchaus relevanten europäischen Ligen vertreten, auch die Vizemeister aus Deutschland, Frankreich und der Türkei zogen die Champions League vor. Qualitativ hat sich die Champions League daher dem EuroCup angenähert.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Qualifikation wurde in Hin- und Rückspiel ausgetragen und startete mit dem Hinspiel der ersten Runde am 19. September, worauf zwei Tage später am 21. September 2017 das Rückspiel erfolgte. In der darauffolgenden Woche fand das Hinspiel der zweiten Runde am 24. September und das Rückspiel am 26. September 2017 statt. Wiederum eine Woche später fand das Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde am 29. September und die Qualifikation wurde dann am 2. Oktober 2017 mit dem Rückspiel der dritten Runde beschlossen. 19 der 24 ausgeschiedenen Qualifikanten wechselten in die Gruppenphase des FIBA Europe Cup 2017/18.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppenphase.", "content": "Die Gruppenphase mit den acht Mannschaften in je vier Gruppen begann am 10. Oktober 2017 und endete am 7. Februar 2018.", "section_level": 1}, {"title": "K.-o.-Phase.", "content": "Ab dem Achtelfinale wurde im K.-o.-System weitergespielt. Die Knockout-Phase begann am 6. März 2018 und wurde bis zum Viertelfinale in Hin- und Rückspiel entschieden. Am Ende gab es ein Final Four-Turnier, an dem am Wochenende vom 4. bis 6. Mai 2018 der Titelgewinner des Wettbewerbs entschieden wurde. Die Auslosung für die gesamte K.-o.-Phase erfolgte am 14. Februar 2018.", "section_level": 1}, {"title": "Achtelfinale.", "content": "Die Hinspiele des Achtelfinals fanden am 6. und 7. März, die Rückspiele am 13. und 14. März 2018 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Die Hinspiele des Viertelfinals fanden am 27. und 28. März, die Rückspiele am 3. und 4. April 2018 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Final Four.", "content": "Das Final Four fand vom 4. bis 6. Mai 2018 statt. Die Auslosung fand am 12. April 2018 statt. Das Final Four wurde in der \"Nikos Galis Arena\" in Athen, der Halle von AEK Athen, ausgetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Halbfinalspiele im Rahmen des Final Four fanden am 4. Mai 2018 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Spiel um Platz 3.", "content": "Das Spiel um Platz 3 im Rahmen des Final Four fand am 6. Mai 2018 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Das Finale im Rahmen des Final Four fand am 6. Mai 2018 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Individuelle Auszeichnungen wurden durch eine „Star Lineup“ genannte Wahl bestimmt, die sich zu je einem Drittel aus einem Online-Voting durch Fans, einer Abstimmung durch Medienvertreter sowie einer Abstimmung der 32 Cheftrainer aller in der Gruppenphase vertretenen Klubs zusammensetzte. Weitere Einzelauszeichnungen wurden in den Kategorien Best Assist, Best Dunk, Best Block und Highlight of the Season vergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basketball Champions League 2017/18 war die 2. Spielzeit der Basketball Champions League. Den Titel gewann AEK Athen aus Griechenland.", "tgt_summary": null, "id": 369831} {"src_title": "Hardan at-Tikriti", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Rechtsrahmen.", "content": "Die Verfassung der Volksrepublik China besagt, dass „die Bürger der Volksrepublik China Rede-, Presse-, Versammlungs-, Vereinigungs-, Prozessions- und Demonstrationsfreiheit genießen“. In der Praxis ist die Ausübung dieser Rechte unter dem Vorwand der „sozialen Stabilität“ strengstens verboten. Die Verfassung garantiert Freiheiten, erklärt aber auch, dass es die Pflicht der chinesischen Bürger sei „gegen die Kräfte und Elemente [...] zu kämpfen, die dem sozialistischen System Chinas gegenüber feindlich gesinnt sind und versuchen, es zu untergraben“. Schlecht definierte Anti-Subversionsgesetze wie Artikel 105 des Strafgesetzbuches können verwendet werden, um Personen strafrechtlich zu verfolgen, die das Versammlungs-, Rede- oder Demonstrationsrecht ausüben wollen. Andere Bürger, die an verschiedenen Formen des Protestes beteiligt sind, können mit Verwaltungsstrafen, wie einer Verurteilung zu Zwangsarbeitslager, konfrontiert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Taktiken.", "content": "Chinesische Dissidenten und Demonstranten setzten zahlreiche verschiedene Taktiken ein, um ihre Unzufriedenheit den Behörden gegenüber zum Ausdruck zu bringen, unter anderem Petitionen bei lokalen Regierungen oder Berufungsämtern, der Weiquan-Bewegung, Demonstrationen auf dem Tian’anmen-Platz, Unterstützung von Dissidenten-Manifesten, wie die Charta 08, Boykotte, Märsche und gelegentlich gewalttätige Ausschreitungen. Die meisten Proteste in China betreffen lokale Missstände, wie Korruption von Regierungs- oder kommunistischen Parteibeamten auf Bezirks- oder Gemeindeebene; Ausbeutung durch Arbeitgeber; exzessive Besteuerung und so weiter. Proteste, die spezifische, lokale Missstände anvisieren und bei denen Bürger Rechtsbehelfe vorschlagen, sind eher erfolgreich als alternative Formen von Protesten. Da das Rechtsbewusstsein der chinesischen Bevölkerung seit den 1980er- und 1990er-Jahren gewachsen ist, haben immer mehr Bürgerinnen und Bürger semi-institutionalisierte Formen des Protestes angenommen. Sie bezeichnen dies als „rechtmäßigen Widerstand“, indem sie das Gerichtssystem, Bittstellerwege oder die Dekrete und Richtlinien der Zentralregierung benutzen, um Beschwerden gegen lokale Behörden vorzubringen. Solche Proteste sind gelegentlich erfolgreich. Die Demonstranten sind aber oft frustriert, wenn die Behörden feststellen, dass es nicht im Interesse der Partei liegt, den Forderungen der Protestierenden Gehör zu schenken. Das Scheitern semi-institutionalisierter Protestmittel kann schließlich dazu führen, dass die Bürger offenere und öffentliche Formen des Widerstands benutzen, wie Sitzstreiks, Aufstellen von Streikposten, koordinierte Hungerstreiks, oder Märsche. Wenn Petitionen an die lokalen Behörden scheitern, bringen viele Bürger ihre Beschwerden in die Hauptstadt Peking und demonstrieren gelegentlich auf dem Tiananmen-Platz. In vereinzelten Fällen wendeten unzufriedene Bürgerinnen und Bürger Ausschreitungen, Bombardierungen von Regierungsgebäuden und ähnlichen Zielen oder Selbstmord als eine Form des Protestes an. Im Dezember 2011 vertrieben Bewohner des Dorfes Wukan nach Protesten kommunistische Parteibehörden, weil den Dorfbewohnern ihr Land weggenommen worden war. Bei pro-nationalistischen Protesten beteiligten sich Bürger an Boykotts gegen ausländische Waren oder Unternehmen, offiziell bewilligten Märschen und gelegentlich wurden sie gegen ausländische Botschaften gewalttätig. Technologie ist zu einem immer wichtigeren Teil des Arsenals chinesischer Demonstranten und Dissidenten geworden. Einige Proteste finden fast ausschließlich im Bereich des Online-Aktivismus und Einsatz statt. Die Bürger protestieren, indem sie Online-Petitionen unterzeichnen, Erklärungen im Internet abgeben, die gegen die Kommunistische Partei gerichtet sind, und sie unterstützen Dissidentenmanifeste, wie beispielsweise die Charta 08 unterschreiben. Cyber-Vigilanten nutzen das Internet, um Regierungsbeamte und andere, die als korrupt angesehen werden, die gegen Menschenrechte verstoßen haben oder die auf andere Weisen gegen kollektive Werte verstießen, öffentlich zu beschämen. SMS-Textnachrichten werden zur Organisation und Koordination von Protesten verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Proteste auf dem Land.", "content": "Schätzungsweise 65 Prozent der jährlich 180.000 „Massenereignisse“ in China sind auf Missstände erzwungener Landenteignungen zurückzuführen, bei denen Regierungsbehörden – oft in Absprache mit privaten Bauträgern – in Dörfern Land beschlagnahmten und die Besitzer geringe, bis keine Entschädigung erhielten. Umfragen seit 2005 ergaben, dass die Zahl dieser Landenteignungen stetig zunahm. Die lokale Regierung beschlagnahmte das Land von etwa vier Millionen chinesischen Landbesitzern. Laut Umfragen wurden 43 Prozent der chinesischen Dorfbewohner Opfer von Landenteignungen. In den meisten Fällen wurde das Land an private Bauträger verkauft, wobei das Land durchschnittlich viel teurer verkauft wurde, als die Entschädigungen, die die Dorfbewohner von der Regierung erhielten.", "section_level": 1}, {"title": "Arbeitsproteste.", "content": "Arbeitsproteste in Chinas Industriesektor sind häufig, da sich Wanderarbeiter gegen niedrige Löhne oder schlechte Arbeitsbedingungen wehren. Es gibt in China Gewerkschaften, doch sollen diese aus staatlichen Kadern bestehen. Die Gewerkschaften sollen ein verlängerter Arm der Kommunistischen Partei Chinas in Betrieben, Fabriken und der Betriebsleitung sein. 2010 streikten Mitarbeiter des chinesischen Honda-Werkes, sie forderten eine Lohnerhöhung und eine selbst erwählte Gewerkschaft. Ein Mitarbeiter erwähnte, dass Honda bereit gewesen sei, Kompromisse zu schließen, doch hätte sich die Regierung in Guangdong gegen Lohnerhöhungen ausgesprochen, da sie befürchteten, dass in anderen Betrieben ähnliche Forderungen gestellt werden könnten. Medienberichten zufolge stieg die Anzahl der Arbeiterstreiks 2015 zu einem Rekordstand an. Der China-Arbeits-Bulletin erwähnte 2509 Streiks und Proteste von Arbeitern und Angestellten in China. Hauptgrund dieser Streiks sollen die vielen Fabrikschließungen und Entlassungen gewesen sein. 2011 kehrten nach den Neujahrsfeiertagen viele Wanderarbeiter nicht an ihren Arbeitsplatz in Südchinas Guangzhou zurück. Der Grund soll gewesen sein, dass in den bisher ärmeren Provinzen mehr Möglichkeiten für Arbeitsplätze geschaffen worden waren. Somit mussten viele nicht mehr in andere Gebiete gehen, um dort zu arbeiten und ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Es sollen 30 bis 40 Prozent weniger Wanderarbeiter gewesen sein, normal sei 10 bis 15 Prozent, obwohl Chinas Behörden die Mindestlöhne angehoben hatten. Folglich verlegten ausländische Firmen ihre Produktionsstätten nach Südostasien in „billigere“ Provinzen oder sogar ins Ausland. Chinaexperten der Investmentbank Credit Suisse nannten diesen Wandel einen „historischen Wendepunkt“ sowohl für die Wirtschaft Chinas als auch unter Umständen für die Welt.", "section_level": 1}, {"title": "Petitionieren.", "content": "Seit der Kaiserzeit gehörten zu den wichtigsten Mitteln für die Bürger, wenn sie Beschwerden hatten, bei den Behörden Rechtsbehelfe zu ersuchen. Ein Mittel war eine Petition einzureichen. Die Volksrepublik China behielt die Institution bei, indem sie Petitions- und Berufungsbüros auf lokaler, provinzieller und nationaler Ebene einrichteten. Diese Ämter sind damit betraut, Berufungen und Beschwerden von Bürgern entgegenzunehmen und sie bei der Klärung ihrer Beschwerden zu unterstützen. In den meisten Fällen beginnen die Bürgerinnen und Bürger den Petitionsprozess auf lokaler Ebene und eskalieren zur Provinz- oder Landesebene, wenn sie keinen Rechtsschutz finden können. Die Zahl der Bittsteller in China – insbesondere derjenigen, die in die Hauptstadt Peking reisen, um das zentrale Berufungsbüro aufzusuchen – ist seit Anfang der 1990er Jahre sprunghaft angestiegen. Einige der allgemeinen Beanstandungen, die auf Petitionswegen eingeholt werden, beziehen sich auf Landenteignungen und erzwungenen Hausabrissen, Umweltschäden, amtlicher Korruption, übermäßiger oder rücksichtsloser Besteuerung und Menschenrechtsverletzungen. Obwohl das Petitionssystem für einige Bürger ein praktisches Mittel ist, um Entschlüsse zu bekommen, ist das System insgesamt angespannt und weitgehend wirkungslos. Viele Bittsteller landen in geheimen Gefängnissen in China oder anderen Haftanstalten, weil sie gegen Missbräuche protestiert hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Pro-demokratische Proteste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mauer der Demokratie.", "content": "Im Jahr 1978, als Deng Xiaoping einen Reformkurs auf der Grundlage der Theorie der „Vier Modernisierungen“ in Chinas Wirtschaft verfolgte, begannen prodemokratische Dissidenten, Schriften, Nachrichten und Ideen an einer Wand im Bezirk Xicheng in Peking anzubringen. Der Aktivist Wei Jingsheng begann als „Fünfte Modernisierung“ für Demokratie und größere politische Freiheiten einzutreten. Die Mauer der Demokratie wurde zwar eine Zeit lang geduldet, wurde aber 1979 geschlossen, als die Behörden die Kritik an der Einparteienherrschaft und der damaligen Parteiführung für zu weit gegangen hielten.", "section_level": 2}, {"title": "Proteste auf dem Tiananmen-Platz 1989.", "content": "Im Frühjahr 1989 versammelten sich Hunderttausende von Studenten, Arbeitern und anderen auf dem Tiananmen-Platz, (Tian’anmen-Massaker) um den Tod des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei Chinas, Hu Yaobang, zu betrauern. Die gewaltfreie Versammlung verwandelte sich in eine Bewegung für mehr Transparenz, Reformen und schließlich Demokratie. Am frühen Morgen des 4. Juni 1989 wurde die Volksbefreiungsarmee mobilisiert, um die Massen zu zerstreuen, indem sie mit Waffen das Feuer auf die Menge eröffnete und mehrere Hundert bis Tausende chinesische Bürger tötete.", "section_level": 2}, {"title": "Pro-Demokratie-Proteste 2011.", "content": "Inspiriert durch die Jasmin-Proteste in Nordafrika und dem Nahen Osten, riefen chinesische Dissidenten im Februar 2011 in mehreren chinesischen Städten zu prodemokratischen Demonstrationen auf. Die Organisatoren schlugen den Teilnehmern zwar zunächst vor, Slogans zu schreien, revidierten aber später ihre Pläne, um die Bürger zu ermutigen, zu bestimmten Zeiten, an bestimmten Orten, harmlos umherzustreifen. Als Reaktion darauf leiteten die chinesischen Behörden eine konzertierte Niederschlagung gegen Dissidenten, Journalisten, Rechtsanwälte, Künstler und andere Personen ein, die sich für demokratische Reformen eingesetzt hatten.", "section_level": 2}, {"title": "Ethnische Proteste.", "content": "China hat 55 ethnische Minderheitengruppen, von denen einige immer wieder Spannungen mit der Mehrheitsgruppe der Han und/oder den chinesischen Behörden erleben. Insbesondere die Bevölkerung der Tibeter, Uiguren und Mongolen haben seit Langem bestehende kulturelle und territoriale Missstände und lehnen in unterschiedlichem Maße die Herrschaft der Kommunistischen Partei Chinas in ihren jeweiligen Heimatländern ab. Wahrgenommene Unterdrückung der Kulturen und Rechte der Minderheiten, gesellschaftlicher Diskriminierung oder wirtschaftlicher Ungleichgewichte, führen manchmal zu ethnischen Protesten oder Ausschreitungen.", "section_level": 2}, {"title": "Tibet.", "content": "Tibet war historisch gesehen der Schauplatz mehrerer großer Proteste und Aufstände gegen die Herrschaft der Kommunistischen Partei, vor allem in den Jahren 1959, 1989 und 2008. Zu den Hauptkritikpunkten der tibetischen Protestierenden zählen die allgegenwärtigen Menschenrechtsverletzungen und der Mangel an Religionsfreiheit und kulturellem Schutz. Tibetische Demonstranten fordern oft eine größere politische Autonomie, Unabhängigkeit und das Recht, ihre Religion ohne Einmischung auszuüben. Mehrere Proteste in Tibet wurden gewaltsam niedergeschlagen, bisweilen endeten sie mit der Inhaftierung von Aktivisten und der Ermordung von Zivilisten.", "section_level": 3}, {"title": "Xinjiang.", "content": "Ethnische Minderheiten in Xinjiang unternahmen, manchmal gewaltsam, Proteste und Aufstände gegen die Herrschaft der Kommunistischen Partei. Vor allem das Volk der Uiguren identifiziert sich am stärksten mit ihren zentralasiatischen Verwandten und nicht mit der Herrschaft der Han-Chinesen. Viele haben sich für ein unabhängiges Ostturkestan und größere politische und religiöse Freiheiten eingesetzt. Die ethnischen Spannungen sind in den letzten Jahrzehnten gestiegen, da eine wachsende Han-Chinesen-Bevölkerung in der Region droht, die uigurische Kultur zu verwässern. Im Jahr 2009 kam es in der Hauptstadt Ürümqi zu ethnischen Unruhen. Auch die ethnischen Hui in der Region leiden unter Spannungen mit der Han-Bevölkerung.", "section_level": 3}, {"title": "Mongolei.", "content": "Wie die Tibeter und Uiguren haben auch einige ethnische Mongolen, die in der Inneren Mongolei leben, eine größere Autonomie, wenn nicht gar völlige Unabhängigkeit von China angestrebt. In der Provinz herrschen ethnische Spannungen zwischen Han und Mongolen, die bisweilen zu Protesten führten. 2011 versuchte ein mongolischer Hirte, einen chinesischen Bergbaukonzern daran zu hindern, sein Weideland in Xilin Hot zu betreten. Ein Han-Chinese in einem Lastkraftwagen fuhr über den Mann und tötete ihn, was mehrere Proteste auslöste.", "section_level": 3}, {"title": "Falun Gong.", "content": "Zu den lautstärksten und konsequentesten Gegnern der Kommunistischen Partei, in den letzten Jahren, gehören Falun-Gong-Praktizierende. Falun Gong ist eine auf Qigong basierende Meditationspraxis mit einer auf buddhistischen Traditionen basierenden Moralphilosophie. In den 1990er Jahren wurde es in China populär gemacht, und 1999 gab es schätzungsweise 70 Millionen Praktizierende. Einige unter den Führern der Kommunistischen Partei waren skeptisch gegenüber der Popularität, der Unabhängigkeit vom Staat und der spirituellen Philosophie der Gruppe. Von 1996 bis 1999 sah sich die Praxis mit unterschiedlichem Ausmaß an Belästigungen durch die Behörden der Kommunistischen Partei und Büros für öffentliche Sicherheit sowie mit Kritik in den staatlichen Medien konfrontiert. Falun-Gong-Praktizierende reagierten auf Medienkritik durch Streikposten in der lokalen Regierung oder in den Medien und waren oft erfolgreich, wenn es darum ging, Widerrufe zu erlangen. Eine solche Demonstration im April 1999 wurde von den Sicherheitskräften in Tianjin abgebrochen, und mehrere Dutzend Falun-Gong-Praktizierende wurden geschlagen und verhaftet. Als Reaktion darauf, mobilisierte Falun Gong am 25. April die größte Demonstration in China seit 1989 und versammelte sich stillschweigend außerhalb des Zentrums der Zentralregierung von Zhongnanhai, um die offizielle Anerkennung und ein Ende der eskalierenden Schikanen gegen sie zu fordern. Vertreter der Falun-Gong-Gruppe trafen sich mit Premierminister Zhu Rongji und erzielten eine Übereinkunft. Parteigeneralsekretär Jiang Zemin kritisierte Zhu jedoch als „zu weich“ und ordnete an, Falun Gong zu besiegen. Am 20. Juli 1999 initiierte die Führung der Kommunistischen Partei eine Kampagne zur Ausrottung der Gruppe durch eine Kombination aus Propaganda, Inhaftierungen, Folter und anderen Zwangsmethoden. In den ersten beiden Jahren der Niederschlagung reagierten Falun-Gong-Praktizierende in China mit einer Petition an lokale, provinzielle und nationale Berufungsbehörden. Die Bemühungen eine Petition einzureichen, wurde oft mit Gefängnisstrafen belegt, was die Gruppe dazu veranlasste, ihre Taktik zu ändern, indem sie täglich gewaltfreie Demonstrationen auf dem Platz des Himmlischen Friedens veranstalteten. Diese Demonstrationen, bei denen üblicherweise Praktizierende Spruchbänder hielten oder Meditationssitzungen inszenierten, wurden von Sicherheitsbeamten oft gewaltsam aufgelöst. Ende 2001 gab Falun Gong die Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens weitgehend auf, setzte aber den leisen Widerstand gegen die Verfolgungskampagne fort.", "section_level": 2}, {"title": "Online Proteste.", "content": "Chinesische Dissidenten benutzen zunehmend das Internet als Mittel zur Äußerung und Organisation der Opposition gegen die Regierung oder die Führung der Kommunistischen Partei. Technische Hilfsmittel sind für chinesische Bürger zu einem Hauptwerkzeug geworden, um ansonsten zensierte Nachrichten und Informationen zu verbreiten. Obwohl das Internet in China einer strengen Zensur und Überwachung unterliegt, ist es aufgrund seiner relativen Anonymität und Sicherheit ein bevorzugtes Forum für widersprechende Äußerungen und Meinungen. Bloggen und Microblogging-Plattformen wie Weibo enthalten solche Ansichten regelmäßig, obwohl diese Plattformen auch der Zensur unterliegen und schädigende Kommentare von Administratoren gelöscht werden können. Eine Reihe von prominenten chinesischen Dissidenten, Gelehrten und Rechtsverteidigern und Künstlern unterhalten Blogs, in denen sie Essays und Kritiken gegenüber der Kommunistischen Partei veröffentlichen. Eine innovative Nutzung des Mediums Internet, als Protestmedium, war ein Video des Künstlers Ai Weiwei, in dem verschiedene chinesische Bürgerinnen und Bürger beim Lesen der Namen von Opfern des Erdbebens in Sichuan 2008, die durch schlechte Schulkonstruktionen ums Leben kamen, gefilmt wurden. Mehrere bekannte Fälle von Menschenrechtsverletzungen haben Online-Proteste ausgelöst. Die Verhaftung von Deng Yujiao, 21 Jahre, die 2009 einen Beamten der örtlichen Regierung in Selbstverteidigung tötete, als er versuchte, sie sexuell zu nötigen, löste Empörung unter den chinesischen Netizen aus, was zu etwa vier Millionen Online-Beiträgen führte. Die Anklage gegen Deng wurde schließlich, als Reaktion auf den Aufschrei, fallen gelassen. Internet-Vigilante tauften Suchmaschinen zur Menschenfleischsuche Renrou Sousuo, damit korrupte Behörden oder Einzelpersonen strafrechtlich verfolgt werden, indem sie persönliche Informationen über die Übeltäter bekannt geben. Sie laden die Öffentlichkeit dazu ein, diese Informationen zu verwenden, um diese Personen zu demütigen und zu beschämen. Im Jahr 2008 wurde ein prodemokratisches Manifest, das von einer Gruppe von Intellektuellen mit dem Titel Charta 08 verfasst wurde, online verbreitet, wofür etwa 10.000 Unterschriften gesammelt wurden. Einer der Autoren, Liu Xiaobo, bekam den Friedensnobelpreis. Die mit Falun Gong verbundene Dajiyuan-Zeitung unterhält eine Website, die es chinesischen Bürgern ermöglicht, anonyme, symbolische Austritte aus der Kommunistischen Partei, der Kommunistischen Jugendliga oder den Kommunistischen Jungen Pionieren zu veröffentlichen. Die Website behauptet, dass zig Millionen Menschen solche Aussagen gepostet hätten, obwohl die Zahl nicht unabhängig verifiziert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalistische Proteste.", "content": "Die Anti-Japan-Proteste von 2005 demonstrierten die Stimmung der Chinesen gegen Japan. Diese Proteste brachen in China aus und breiteten sich von Peking bis in die südliche Provinz Guangdong aus. Demonstranten sollen wegen japanischen Kriegsgeschichtsbüchern wütend gewesen sein und mit Steinen auf die japanische Botschaft in Peking geworfen haben. Mehr als 10.000 Chinesen sollen sich einer Kundgebung in Peking angeschlossen und gegen die Verzerrung der Kriegsvergangenheit Japans und gegen die Kandidatur Tokios für einen dauerhaften Sitz im UN-Sicherheitsrat protestiert haben. Mehrere Tausend Chinesen sollen durch Peking marschiert sein und zu einem Boykott von japanischen Waren aufgerufen haben.", "section_level": 1}, {"title": "Offizielle Reaktion.", "content": "Die chinesischen Behörden haben verschiedene Strategien zur Eindämmung von Protesten verfolgt. Dazu gehört die Anwendung von Zwangsmaßnahmen zur Unterdrückung, Zensur, die Inhaftierung oder Umerziehung durch Arbeit von Dissidenten und Aktivisten und die Gründung eines riesigen, inneren Sicherheitsapparates. Die Behörden haben in einigen Fällen versucht, die Ursachen von Frustrationen anzugehen, beispielsweise durch Anti-Korruptionsmaßnahmen und die Verringerung der Einkommensungleichheit in ländlichen Gebieten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Protest und Dissens in China haben sich trotz Einschränkungen der Versammlungsfreiheit und der Redefreiheit in der Volksrepublik China ausgebreitet. Vor allem in den Jahrzehnten seit dem Tod von Mao Zedong, fanden verschiedene Proteste und Dissidentenbewegungen statt. Zu den bemerkenswertesten gehören der Tibetaufstand 1959 gegen die Herrschaft der Kommunistischen Partei Chinas, das Tian’anmen-Massaker 1989, das mit militärischer Gewalt niedergeschlagen wurde, und die Demonstration von 10.000 Falun-Gong-Praktizierenden am 25. April 1999 in Zhongnanhai. Demonstranten und Dissidenten in China setzten sich gegen verschiedenste Missstände ein, unter anderem der Korruption, Zwangsvertreibungen, unbezahlte Löhne, Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung, ethnische Proteste, Petitionen für Religionsfreiheit und bürgerliche Freiheiten, Proteste gegen die Einparteienherrschaft sowie nationalistische Proteste gegen das Ausland. ", "tgt_summary": null, "id": 22207} {"src_title": "Robert H. Barrow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sie wurde 1749 in der damals noch selbstständigen Gemeinde Friedrichstadt vor den Toren Dresdens geboren. Die Mutter Johanna Dorothea Günther gebar sechs Kinder, von denen eines früh starb. Carolines Vater war der Radierer David Friedrich Friedrich. Der sächsische Hofmaler Johann Alexander Thiele entdeckte bei dem Großschönauer Kunsthandwerker ein besonderes Talent fürs Malen und förderte es, indem er ihn in Dresden teilweise selbst ausbildete und ihm weitere Lehrer vermittelte. Nach Aneignung der Technik folgte D. Fr. Friedrich den Ratschlägen Thieles und spezialisierte sich auf das Malen von künstlerisch hochwertigen Öltapeten für den Adel und das wohlhabende Bürgertum. Mit der Niederlassung in Friedrichstadt gründete er die eigene Tapetenmanufaktur mit drei angestellten Mitarbeitern. Durch den Siebenjährigen Krieg (1756–1763) und das ihm folgende Notleiden der Bevölkerung verschlechterte sich seine Geschäftsgrundlage und es kam zur Verschuldung. Caroline wurde von ihm im Zeichnen unterwiesen und bei ihrem fünf Jahre älteren Bruder, dem Maler Johann David Alexander Friedrich, erlernte sie die Öl- und Aquarellmalerei. Seit dem Tod des Vaters im Jahr 1766 ernährte die unverheiratet bleibende Caroline dank ihrer Fertigkeiten ihre Mutter und Geschwister. Nach dem Eigenstudium in der Natur spezialisierte sie sich auf Stillleben, deren Qualität sich auch in akademischen Kreisen herumsprach. Der kunstaffine sächsische Diplomat Christian Ludwig von Hagedorn befürchtete angesichts der darbenden Familie Friedrich eine Vergeudung von Talent, das nicht zuletzt der Stadt Dresden und ihrem Ruf dienlich sein konnte. Daher setzte er sich energisch für Caroline ein, sodass die Kurfürstlich Sächsische Kunstakademie in Dresden ihr ab 1770 ein Stipendium für hoffnungsvolle Kunsttalente mit einer jährlichen Gratifikation von 25 Talern zuerkannte, die 1777 auf 47 und 1783 nochmals auf 78 Taler erhöht wurde. 1774 wurde sie zum Ehrenmitglied der Akademie ernannt, und als Unterlehrerin für Stillleben gab sie dort seit 1783 als einzige Frau Unterricht. Zu ihren besten Schülern gehörten – neben drei weiteren Frauen – auch Caroline Theresia Richter (1777–1865) sowie ihre Neffen, der Blumen- und Miniaturenmaler Carl Jacob Benjamin Friedrich (1787–1840) und Johann Heinrich August Friedrich (1789–1843). Letzterer erlangte später auch in den östlichen Nachbarländern künstlerische Anerkennung für sein auf Vogeldarstellungen erweitertes Repertoire. Caroline unterrichtete zudem den jungen Gottlob Michael Wentzel im Zeichnen, nachdem dieser die Zeichenklasse der Akademie besucht hatte. Dabei vermittelte sie ihm elementare Kenntnisse und gab wichtige Anregungen zur Blumenmalerei, deren Umsetzungen ihm in der Kunstgeschichte den Namen „Blumen-Wentzel“ einbringen sollten. Zeitweilig lebte die Künstlerin in Hausgenossenschaft mit dem befreundeten Maler und späteren Direktor der Kunstakademie Johann Eleazar Zeissig, genannt Schenau. Ab 1776 beteiligte sie sich regelmäßig an den Akademieausstellungen, zu denen sie ausschließlich Stillleben entsandte. In ihren organischen Arrangements in Öl und auch in der Gouache-Technik kombinierte sie vorzugsweise Blumen, Früchte, Insekten sowie Nahrungsmittel, deren Meisterschaft zeitgenössische Kunstkritiker zu Vergleichen mit dem niederländischen Stillleben-Maler Jan van Huysum animierten. Im Gegensatz zu den eher sachlicheren Pflanzendarstellungen ihres Bruders Jacob entfalten sich Carolines Tempera-Pinselzeichnungen auf Tonpapier prachtvoller und farbenfreudiger, was den Herzog Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld zum Kauf von dreißig ihrer Blätter bewog. Auch ihre Förderin, die Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau, jüngste Tochter des Alten Dessauers, kaufte ihr mehrere Stücke ab. Diese wurden um 1900 der Gemäldegalerie des Amalienstifts Dessau einverleibt. Zahlreiche ihrer Arbeiten bleiben aber bis heute verschollen, so auch ihr Gemälde \"Allegorie auf den Weltfrieden\" mit der eingestickten Devise „Pax universalis 1800“, welches das Friedensjahr 1800 symbolisierte und in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit errang – ihr vermutlich einziges Werk außerhalb der Stillleben-Gattung. Gemälde von ihrer Hand kamen später in die Sammlungen von König Friedrich August II. von Sachsen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahm man einige ihrer Bilder in die Kataloge der Dresdner Galerie auf. Heute bewahrt das Kupferstichkabinett Dresden eine beachtliche Zahl Zeichnungen, Aquarelle und Gouachen auf. Caroline Friederike Friedrich starb am 20. Januar 1815 im Haus des bereits 1806 gestorbenen Malers Zeiss auf der Kreuzgasse in Dresden als berühmtestes Mitglied ihrer über vier Generationen tätigen Künstlerfamilie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Caroline Friederike Friedrich (* 4. März 1749 in Friedrichstadt bei Dresden; † 20. Januar 1815 in Dresden) war eine deutsche Blumenstilllebenmalerin und Akademielehrerin. Sie gehörte einer über vier Generationen wirkenden Künstlerfamilie an.", "tgt_summary": null, "id": 849121} {"src_title": "Jungle Cruise (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "\"Stand Up for Something\", das erste Lied des Soundtracks für den Film \"Marshall\" von Reginald Hudlin, wurde von der Grammy-, Emmy- und Golden-Globe-Gewinnerin Diane Warren und dem US-amerikanischen Rapper und Oscarpreisträger Common geschrieben und von ihm gemeinsam mit der Soul- und R&B-Sängerin Andra Day gesungen. Im Jahr 2015 war Common für \"Glory\" aus dem Film \"Selma\" gemeinsam mit John Legend mit einem Oscar ausgezeichnet worden. Andra Day sagte über \"Stand Up for Something\" und den Film \"Marshall\": „I was so moved by the story of Thurgood Marshall. It was an incredible honor to not only be asked to record the lead single, but also appear in the movie. I've always dreamed of working with Diane and Common, and the experience was better than I could have ever imagined. This is such an important project. I'm thankful to be a part of it.“ Warren ihrerseits meinte: „I am so honored to have worked with Andra and Common on this important song. I am more proud of this song than any other I have ever written.“", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Soundtrack wurde im September 2017 von Warner Bros. Records veröffentlicht, das Lied selbst am 23. August 2017 vorab als Single. Mitte Oktober 2017 wurde auch ein Musikvideo zu dem Song veröffentlicht. Am 9. November 2017 präsentierte Warren den Song im Rahmen der SAG-AFTRA Foundation Patron of the Artists Awards. Day und Common sangen den Song Ende November 2017 im Rahmen der Macy’s Thanksgiving Day Parade. Andra Day und Common haben zudem unter dem Hashtag „#StandUpForSomething“ eine Bewegung gestartete, unter dem Menschen mit der Welt teilen sollen, wofür sie stehen und sich stark machen, egal ob in Sachen soziale Ungerechtigkeit, Equality, Frauenbewegungen, das Recht auf friedliche Proteste, Bildung oder Umwelt. Day und Common hoffen auch bei Lesern deren Aktionen ein entsprechendes Engagement zu bewirken.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Für Scott Feinberg von \"The Hollywood Reporter\" ist \"Stand Up for Something\" einer der aussichtsreichsten Kandidaten in der Kategorie \"Bester Song\" bei der Oscarverleihung 2018.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Am 18. Dezember 2017 gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt, dass sich der Song in einer Vorauswahl von 70 Liedern befindet, aus der die Nominierungen in der Kategorie \"Bester Filmsong\" im Rahmen der Oscarverleihung 2018 bestimmt wurden. Der Song wurde auch im Rahmen der musikalischen Begleitung der Oscarverleihung präsentiert. Im Folgenden eine Auswahl von Nominierungen und Auszeichnungen im Rahmen bekannter Filmpreise. Black Reel Awards 2018 Critics’ Choice Movie Awards 2018 Grammy Awards 2018 Hollywood Music in Media Awards 2017 Hollywood Film Awards 2017 NAACP Image Awards 2018 Oscarverleihung 2018 Satellite Awards 2017 World Soundtrack Academy Awards 2018", "section_level": 1}], "src_summary": "Stand Up for Something ist das erste Lied des Soundtracks für den Film \"Marshall\" von Reginald Hudlin, wurde von Diane Warren und dem US-amerikanischen Rapper Common geschrieben, der dies gemeinsam mit Andra Day einsang. Im Rahmen der Oscarverleihung 2018 war \"Stand Up for Something\" als bester Song nominiert.", "tgt_summary": null, "id": 2374376} {"src_title": "Deer Isle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "John Kramer ist erfolgreicher Bauingenieur und glücklich verheiratet. Gemeinsam mit Anwalt und Partner Art Blank führt er die \"Urban Renewal Group\", ein Immobilienunternehmen, das sich für Bedürftige engagiert. Seine Frau Jill Tuck leitet eine Entzugsklinik unter dem Motto \"Cherish Your Life (Schätze dein Leben)\". Als Jill, im siebten Monat schwanger, bei einem Überfall durch einen Patienten eine Fehlgeburt erleidet, verfällt Kramer in eine schwere Depression. Nachdem bei ihm auch noch ein inoperabler Gehirntumor diagnostiziert wird, versucht er sich das Leben zu nehmen, indem er mit seinem Auto über eine Klippe fährt. Wie durch ein Wunder überlebt er nahezu unversehrt und fasst daraufhin den Beschluss, von nun an andere Menschen mit seinen Methoden vom Wert des Lebens zu überzeugen. Kramer verwickelt seine Opfer fortan in perfide „Spiele“, wie er es selbst nennt, um ihren Lebenswillen zu testen. Erstes Opfer ist jener heroinabhängige Mann, der für den Tod seines ungeborenen Sohnes verantwortlich zeichnet. Nachdem er mehrere Menschen in selbst konstruierten Fallen getötet und sich als \"Jigsaw\" einen Namen gemacht hat, wird er auf einen Nachahmer aufmerksam, der sich als Police Detective Mark Hoffman herausstellt. Kramer rekrutiert den auf seinen Fall angesetzten Hoffman, indem er ihn erpresst, und entwickelt mit dessen Hilfe einen Großteil seiner Fallen. Die drogensüchtige Amanda Young, Patientin in Jills Entzugsklinik, wird von Jigsaw einem Test unterzogen, indem sie ihren Kopf aus einer umgekehrten Bärenfalle befreien muss. Sie überlebt und findet in John Kramer eine Art Mentor. Scheinbar überzeugt von dessen Ideologie wird sie ebenfalls seine Gehilfin. Nachdem der gesundheitlich schwer angeschlagene Jigsaw der Polizei entkommen kann, versteckt und pflegt ihn Amanda im Keller einer von seiner Firma erbauten Fleischfabrik. Während sich sein Zustand weiter verschlechtert, unterzieht er mithilfe seiner Komplizen immer mehr Leute den tödlichen Tests. Kurz nach einer lebensverlängernden Gehirnoperation wird er, in einem Krankenbett liegend, von einem seiner Testsubjekte mit einer Kreissäge getötet, Amanda fällt einer Schusswunde zum Opfer. Der Leichnam des 52-Jährigen wird daraufhin von FBI-Special-Agent Peter Strahm gefunden und später von Gerichtsmedizinern obduziert. Dabei finden sie im Magen des Serienmörders eine Kassette, auf der Jigsaw eine Fortsetzung seines Werkes ankündigt. Nach Jigsaws Tod setzt Hoffman dessen Verbrechen zunächst fort, gerät jedoch trotz ermittelnder Funktion zunehmend selbst ins Visier der Behörden. Jill, die die ganze Zeit über von den Aktivitäten ihres Exmannes wusste, befolgt dessen letzten Willen und unterzieht Hoffman einem Test. Dieser überlebt schwer verletzt und tötet Jill. Sein Versuch, die Stadt zu verlassen, misslingt, als er von drei maskierten Männern gestoppt wird. Einer von ihnen entpuppt sich als Jigsaws geheimer dritter Assistent und ehemaliger Onkologe Dr. Gordon, der Hoffman schließlich einsperrt und seinem Schicksal überlässt.", "section_level": 1}, {"title": "Charakteristik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Motiv und Vorgehensweise.", "content": "Nach seinem missglückten Suizidversuch erkennt John Kramer, dem eigenen Leben einen zu geringen Wert beigemessen zu haben. Er sieht sich fortan von dieser Geringschätzung „geheilt“ und beschließt, andere Menschen auf dieselbe Weise zu „heilen“. Dafür konstruiert er in Gebäuden seiner Firma aufwendige mechanische Fallen mit Zeitschaltung. Die Opfer, die Jigsaw mithilfe seiner Handlanger entführt, bekommen ein Sedativum verabreicht und erwachen meist schlagartig in scheinbar aussichtslosen Situationen. Via Audiokassette oder Videobotschaft erfahren die Opfer oder Versuchspersonen die „Spielregeln“ und die Gründe für ihre Gefangennahme. Die von Kramers ausdrucksloser, verzerrter Stimme vorgetragenen Regeln müssen unbedingt befolgt werden, um zu bestehen. Meistens muss dafür körperliche Gewalt ertragen werden, die sich das Opfer selbst zufügt. Verliert eine Person ihr „Spiel“, hat das ausnahmslos tödliche Folgen. Der Peiniger selbst ist weder als Zuschauer noch als Mitspieler anwesend, sondern wirkt vielmehr als Schiedsrichter. Jigsaw ist davon überzeugt, dass man Menschen nicht helfen kann, und vertritt die Ansicht, jeder müsse sich selbst helfen: Jigsaws Opfer sind oft karrieristische Menschen aus Wirtschaft und Finanzwesen, aber ebenso vernachlässigende Väter, untreue Ehemänner, Drogensüchtige und Neonazis, die er für gesellschaftliche Fehlentwicklungen verantwortlich macht. Obwohl sich unter den Zielpersonen Menschen aus seiner eigenen Vergangenheit befinden, lehnt er Rache als Motiv strikt ab, wie aus einer Konversation mit Detective Mark Hoffman hervorgeht. Ein entscheidender Punkt bei seiner Argumentation als auch in der Rezeption der Figur ist, dass sich Jigsaw selbst nicht als Mörder sieht, eine Eigenschaft, die er sich mit dem Marquis de Sade teilt. Er beruft sich darauf, dass er seinen Opfern die Wahl lasse, ob sie leben oder sterben möchten: Der Sinn von Jigsaws radikalen Interventionen ist umstritten. Jacob Huntley glaubt, sie hätten letztlich das Ziel einer besser funktionierenden Gesellschaft. Seine philosophische Untermauerung dieser Utopie liege nahe an Hegels Idee der „Sittlichkeit“. Jedoch durchziehe trotz aller Authentizität einer gerechten Gesellschaft ein „verschwommenes Selbsthilfedenken“ die Methode des Serienmörders.", "section_level": 2}, {"title": "Erscheinungsbild und Symbolik.", "content": "Mit der Figur Jigsaw ist eine Reihe charakteristischer optischer Merkmale verbunden, die sich vor allem das Merchandising zunutze macht. Während sich John Kramer vor seiner Transformation zu Jigsaw meist unauffällig leger kleidet, zeigt er sich als Serienmörder in einer schwarzen Robe mit rotem Saum und Kapuze gewandet, die möglicherweise bewusst an einen Inquisitor erinnern sollen. Um ihre Identität zu verschleiern, tragen Jigsaw und Komplizen bei der Entführung ihrer Opfer Schweinemasken mit langem, schwarzen Kunsthaar. Der Geburtstermin für Kramers Sohn Gideon war für das chinesische Jahr des Schweins geplant. Außerdem handelt es sich laut Kramer bei Schweinen um äußerst mitfühlende Tiere. Eine solche Maske ist auch auf offiziellen Postern zu \"Saw IV\" und \"Jigsaw\" zu sehen. Markenzeichen der Filmreihe sind die Fallen, für deren Konstruktion sich Kramer seiner Kenntnisse als Bauingenieur bedient. Jacob Huntley bescheinigt ihnen eine „industrielle Ästhetik“ und spricht im Zusammenhang mit „konzeptueller Gewalt“ von Folter, die erziehen, aber nicht belehren soll. Besonders häufig seien reflektierende Strafen. So erhalten beispielsweise in \"Saw VI\" zwei Investmentbanker, die mit Raubtieren verglichen werden, die Anweisung, ein Pfund Fleisch zu opfern. Der Killer selbst hegt eine persönliche und emotionale Distanz zu seinen Opfern, die ihm Autorität verleiht. Für die Überbringung der „Spielregeln“ und seiner Intentionen benutzt Jigsaw eine selbst entworfene Puppe namens Billy, die ursprünglich als Spielzeug für seinen Sohn gedacht war. Der Name \"Billy\" wird in keinem der Filme erwähnt, jedoch in Interviews von den Drehbuchautoren James Wan und Leigh Whannell genannt. Billy trägt einen dreiteiligen Anzug mit roter Fliege und verfügt über die mechanischen Fähigkeiten, Augen und Unterkiefer zu bewegen. Er erinnert stark an eine Bauchrednerpuppe oder Marionette und verfügt als besonderes Kennzeichen über rote Spiralen auf beiden Wangen. Billy erscheint meistens auf Video gebannt und fährt auf einem Dreirad. Aus seinem Mund ertönen die berühmten und oft parodierten Zitate, mit denen Jigsaw Anfang und – bei negativem Ausgang – Ende eines „Spiels“ begleitet: Verliert eine Person und kommt zu Tode, schneidet ihr Kramer mit einem Messer ein Puzzleteil aus der Haut, worauf sein Pseudonym zurückzuführen ist. Laut einem Essay von James Aston und John Walliss beruht seine pessimistische ethische Vision auf einer Form von Sozialdarwinismus, indem sie den Menschen unterstellt, sie hätten ihren Überlebensinstinkt – bei Darwin „Kampf ums Dasein“ – verloren. Diese Schwäche werde ihnen symbolisch aus der Haut geschnitten.", "section_level": 2}, {"title": "Gehilfen.", "content": "Aston und Walliss nennen drei Möglichkeiten für das weitere Schicksal von Jigsaws Opfern. Jene, die nicht einen gewaltvollen Tod sterben oder schwer traumatisiert überleben, werden demzufolge zu sadistischen Handlangern des Serienmörders. Einer von John Kramers ersten Assistenten ist Police Detective Mark Hoffman. Hoffman ist ein unnahbarer Einzelgänger, dessen engster sozialer Kontakt seine jüngere Schwester ist. Als diese eines Tages auf brutale Weise ermordet wird, sinnt er auf Rache und tötet ihren Mörder in einer dem bereits polizeibekannten Jigsaw Killer nachempfundenen Konstruktion. Kramer entführt den Detective daraufhin und konfrontiert ihn mit der Tatsache, dass seine Fallen keine reinen Tötungsmaschinen seien, sondern die Möglichkeit des Überlebens böten. Aus Angst, Jigsaw könne ihn verraten, wird Hoffman zu dessen Gehilfen und assistiert ihm beim Entführen der Opfer sowie dem Aufbau der Fallen. Nach Kramers Tod legt er jedoch keinen Wert mehr auf dessen Idee und erweckt zunehmend den Eindruck, er hätte Gefallen am Töten gefunden. Kramer und Hoffman entführen gemeinsam die drogensüchtige Amanda Young, die Kramer in Verbindung mit der Entzugsklinik seiner Exfrau kennt. Nachdem sie ihren „Test“ überlebt hat, verfällt Amanda dem Charme des Serienmörders und konkurriert mit Hoffman um dessen Gunst. Im Gegensatz zu Hoffman zeigt sie sich überzeugt und aufopfernd, missversteht die Ideologie ihres Mentors aber genauso und beharrt auf einer Bestrafung der Opfer. So baut sie Fallen, aus denen ein Entkommen unmöglich ist. Jigsaw erkennt diese Obsession und unterzieht Amanda einem zweiten Test, der schließlich mit ihrem Tod endet. Am Ende von \"Saw 3D – Vollendung\" entpuppt sich Dr. Lawrence Gordon, eines der ersten Opfer Jigsaws (siehe \"Saw\"), als ein weiterer Assistent, der vor allem bei medizinischen Präparationen im Fallendesign eine wichtige Rolle spielt. Die Frage nach Gordons Motivation bleibt unbeantwortet. Ebenso eingeweiht in die Aktivitäten Kramers ist dessen Exfrau Jill Tuck, die auch über Hoffman und Amanda Bescheid weiß. Am Ende erfährt sie durch ein Foto aus dem Nachlass ihres Exmannes, dass sie Hoffman „testen“ soll. Aufgrund eines tiefen, gegenseitigen Misstrauens beschließt sie stattdessen, den Detective zu töten. Als weiterer Komplize und Nachfolger stellt sich in \"Jigsaw\" der Gerichtsmediziner und Irakkriegsveteran Logan Nelson heraus. Weil der zuvor in einem Krankenhaus angestellte Nelson Kramers Röntgenbild versehentlich mit dem eines anderen Patienten vertauscht und damit eine möglicherweise lebensrettende, frühere Diagnose verhindert, wählt der Killer ihn für eines seiner „Spiele“ aus. Während des Tests mit vier anderen Opfern kommt Nelson nicht zu Bewusstsein und Kramer beschließt, ihn zu retten. Der Traumatisierte wird daraufhin noch vor Hoffman Jigsaws erster Assistent. Zehn Jahre nach dem Tod seines Mentors setzt Nelson dessen Taten aus persönlichen Gründen fort und tötet den korrupten Polizisten Halloran, der den Mörder seiner Frau deckte.", "section_level": 2}, {"title": "Entstehung.", "content": "Leigh Whannell, Drehbuchautor von \"Saw\", \"Saw II\" und \"III\" sowie einer der Hauptdarsteller im ersten Film, gilt als Schöpfer von Jigsaw. Nachdem James Wan mit Anfang und Ende des ersten Films das Handlungsgerüst vorgegeben hatte, füllte Whannell die Lücke mit einem Täter samt Motiv. Als Inspiration für den komplexen Charakter nannte der Australier persönliche Erfahrungen: Laut eigenen Angaben arbeitete er mit 24 in einem unliebsamen Job und litt täglich unter Migränen. Während des Wartens auf eine MRT-Untersuchung malte er sich die Diagnose eines fatalen Hirntumors aus und überlegte, wie er mit der Nachricht, nur noch ein oder zwei Jahre leben zu können, umgehen würde. Indem er einen Charakter kreierte, der dieses persönliche Zeitlimit seinen Opfern buchstäblich aufzwingt, entstand die Figur des John Kramer alias Jigsaw. Wan, Regisseur und Co-Drehbuchautor des ersten \"Saw\"-Films, erdachte die nicht weniger ikonische Puppe Billy, deren ersten Prototyp er aus Pappmaché modellierte. Billy wurde bereits 2003 im Kurzfilm \"Saw 0.5\" vorgestellt und stand Pate für die Hauptfigur von \"Dead Silence\", einem weiteren gemeinsamen Film mit Whannell.", "section_level": 1}, {"title": "Auftritte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Filme.", "content": "Obwohl es sich bei John Kramer alias Jigsaw um den markantesten und zweifellos wichtigsten Charakter der Filmreihe handelt, hält sich seine Bildschirmzeit handlungsbedingt vor allem in den späteren Filmen in Grenzen. Er wird durchgehend vom amerikanischen Schauspieler Tobin Bell verkörpert. Deutscher Synchronsprecher ist Bodo Wolf.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritische Rezeption.", "content": "Bereits vor dem vorläufigen Ende der Filmreihe im Jahr 2010 erreichte Jigsaw den Status einer Horrorikone. Filmhistoriker Christopher Sharrett von der Seton Hall University sieht die Figur des „allwissenden Bösewichts“ als Inkarnation von Dr. Mabuse sowie in der Tradition von Ming dem Grausamen, Widersacher von Flash Gordon. Ebenso sei seine ausgeprägte soziale Desintegration mit jener des Täters in David Finchers \"Sieben\" vergleichbar. Während Jigsaws Motiv das zentrale Enigma der Reihe bildet, gilt die Enthüllung seiner Identität am Ende des ersten Films als eine der effektivsten Wendungen im Horrorgenre. Einige Kritiker interpretieren Jigsaw eher als Antiheld statt als klassischen Bösewicht. Darren Lynn Bousman, Regisseur von \"Saw II\", \"III\" und \"IV\", betonte 2006 selbst, es sei schwierig, Jigsaw zu kategorisieren und meinte, man könne die Figur am ehesten mit einem Vigilanten vergleichen. Gegenstimmen befinden diese Verwässerung für problematisch und vertreten die Meinung, Jigsaws „Lektionen“ und seine Rechtfertigungen dafür seien ein wenig überzeugendes Alibi für den wahren Fokus der Filme – ein „amoralisches Spektakel sinnlosen Leidens“. Christopher Sharrett sieht es als Dünkel der Macher, Jigsaw mehr als Moralisten denn als Serienmörder darzustellen. Es gehe in der Filmreihe in der Hauptsache darum, einem männlichen Publikum im Adoleszenzalter quälend ausführliche Darstellungen verschiedenster Folterungen vorzuführen. Die in der Filmreihe transportierte Moral sei hohl und solle nur einen intellektuellen Vorwand dafür liefern. Ähnlich urteilte Roger Ebert in seiner Kritik des ersten Films, in der er den Killer als „Handlungsbehelf“ beschrieb, dessen Motivationen am Ende aus reiner „Höflichkeit“ eingebracht würden. Jacob Huntley hält ein Abtun der \"Saw\"-Filme als „Torture Porn“ hingegen für ungerechtfertigt, zumal Jigsaw keine Lust am Töten zeigt, ein Charakteristikum, das ihn von anderen Horrorfiguren wie Freddy Krueger unterscheidet. Tobin Bells Darstellung des pathologischen Charakters wird meist deutlich positiver aufgenommen als die Filme selbst. Joe Neumaier nannte 2009 in der \"Daily News\" die Weise, auf die Bell in jeden noch so gewöhnlichen Dialog Bedrohung und Melancholie einfließen lasse, einen der Gründe, warum Fans der Reihe nach wie vor die Kinosäle aufsuchten. Für seine darstellerische Leistung in den Filmen \"Saw II\", \"III\" (gemeinsam mit Shawnee Smith als Amanda) und \"IV\" war Bell jeweils für einen Scream Award in der Kategorie „Most Vile Villain“ nominiert. Außerdem erhielt er 2006 und 2007 je eine Nominierung für den MTV Movie Award als „Best Villain“.", "section_level": 2}, {"title": "Wissenschaftliche Interpretation.", "content": "Aufgrund ihrer enormen Popularität und dem Kult um die \"Saw\"-Filme beschäftigt die Figur des Jigsaw auch den sozialwissenschaftlichen Diskurs. Laut Christopher Sharrett kritisiert \"Saw\" die kapitalistische Gesellschaft geistlos von einer ausgesprochen konservativen Position aus. Der liberale Mittelklassemann John Kramer wandle sich durch seine „Wiedergeburt“ zu einem fundamentalistischen Konservativen und Reaktionär. Jigsaws Vigilantismus stehe als „perfektes Emblem für die gegenwärtige rechte Ideologie“. Douglas Kellner, ein Vertreter der Frankfurter Schule, verglich Jigsaw und das, wofür er steht, 2010 mit der US-Regierung unter George W. Bush. Der „kranke und perverse Ex-machina-Killer“ Jigsaw könne als Metapher für Vizepräsident Dick Cheney gelesen werden, für dessen „Krieg gegen den Terror“ der Regierung jedes Mittel recht gewesen sei. Jigsaws Zugang „obszöner Gewalt“ zu seinen Opfern stehe symbolisch für Amerikas Anti-Terror-Programm und Außenpolitik im Post-9/11-Zeitalter, die genauso wie die Agenda des Serienmörders scheiterten. Evangelos Tziallas schließt sich dieser Interpretation an und sieht im „sadistisch-konservativen Panopticon“ Jigsaws ebenso eine Metapher für die Bush-Ära, wobei er im Zusammenhang mit der expliziten Brutalität vor allem auf den Abu-Ghuraib-Folterskandal verweist. Jigsaw sei Richter, Geschworener und Exekutor in einer Person. Auf der anderen Seite könne der Charakter genauso für die terroristische Radikalisierung selbst stehen, wie Dean Lockwood anmerkt. Die Idee von Erlösung oder Rehabilitation durch Gewalt, die Jigsaw zweifelsohne verfolgt, sei im Allgemeinen ein amerikanischer Mythos. Durch zunehmend pessimistische oder nihilistische Anwendung in den \"Saw\"-Filmen werde die Idee der rehabilitierenden Gewalt jedoch kompromittiert. Ein wenig allgemeiner gefasst, kann Jigsaw für eine „symbolische Männlichkeitskrise“ stehen. Diese äußere sich in der Schwäche, seinen ungeborenen Sohn nicht beschützen zu können sowie in seinem Selbstmordversuch. Außerdem sind die meisten Opfer des Serienmörders Männer. Jigsaw nutze seine „rigide Moral“ und den männlichen Individualismus eines Vigilanten, um der richtungslosen Gesellschaft eine männliche Agenda und Autorität zurückzugeben. Das Hochhalten dieser rechten und konservativen Maskulinität werde mithilfe von Charakteren wie Jigsaws Nachfolgern und seinem eigenen todgeweihten Körper als „exzessiv, lähmend und destruktiv“ kritisiert. Die Darstellung Kramers als schwache Vaterfigur könne ebenso als Kritik an der Amtsführung von George W. Bush aufgefasst werden. Das pessimistische Familienbild der \"Saw\"-Filme in Kombination mit blutenden Körpern stünde als Symbol für die Erfolg- und Sinnlosigkeit von Folter. Im religiösen Kontext wird Jigsaw gern als Allegorie einer gottgleichen Figur gesehen. Scheinbar ungeachtet der Grenzen von Zeit und Raum breitet er sich aus und wird als omnipräsent und unaufhaltsam präsentiert. Seine „Tests“ legen einen Vergleich mit dem christlich-jüdischen Gott nahe und erinnern an die Prüfungen von Abraham und Hiob. Dennoch lehne Jigsaw anders als \"The Abominable Dr. Phibes\" die Göttlichkeit ab, da sie einem von ihm befürworteten freien Willen entgegensteht. Er verfüge aber über die Gabe göttlicher Voraussagung, da er stets zu wissen scheine, wie sich seine Opfer entscheiden würden. Brian H. Collins sieht in Jigsaw zumindest einen religiösen Guru, der die Welt in der Diktion von Jean-Paul Sartre mit einer „bösen Absicht“ diagnostiziert. Laut Christopher Sharrett ähnelt die Figur aufgrund ihrer Obsession für die „Heilung“ der Menschen von bestimmten Fixierungen zeitweise einem „New-Age-Therapeuten“.", "section_level": 2}], "src_summary": "John Kramer ist ein fiktiver Serienmörder und die zentrale Figur der \"Saw\"-Filmreihe. Aufgrund der notorischen Angewohnheit, den Opfern seiner abwechslungsreichen Folterungen Puzzleteile aus der Haut zu schneiden, bekommt er von Polizei und Medien den Namen Jigsaw (englisch für ‚Puzzle‘ bzw. ‚Laubsäge‘) oder Jigsaw Killer verliehen. Dank acht Filmen (2004–2017) entwickelte er sich zu einer der bekanntesten Figuren des jüngeren Horrorfilms. Einige Sozial- und Filmwissenschaftler interpretieren Jigsaw als Metapher für Amerikas „Krieg gegen den Terror“ während der Bush-Cheney-Regierung, wohingegen andere diese Sichtweise nicht gelten lassen und die exzessive Gewalt der Filmreihe vielmehr als Selbstzweck („Torture Porn“) sehen.", "tgt_summary": null, "id": 1670904} {"src_title": "John S. Glasby", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Erstmals bei einer internationalen Meisterschaft, trat Cátia Azevedo bei den Junioreneuropameisterschaften 2013 in Rieti an und erreichte dort den fünften Platz. 2014 qualifizierte sie sich für die Europameisterschaften in Zürich, bei denen sie im Einzelbewerb und mit der portugiesischen 4-mal-400-Meter-Staffel in der Vorrunde ausschied. 2015 nahm sie an den U23-Europameisterschaften in Tallinn teil und schied dort ebenfalls im Vorlauf aus. 2016 erreichte sie über 400 Meter das Halbfinale der Europameisterschaften in Amsterdam und schied mt der Staffel in der Vorrunde aus. Zudem nahm sie an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teil, bei denen sie bereits in der Vorrunde ausschied. 2017 qualifizierte sie sich für die Weltmeisterschaften in London, schied dort aber ebenfalls im Vorlauf aus. Wenige Wochen später erfolgte die Teilnahme an den Weltstudentenspielen in Taipeh bei denen sie den fünften Platz belegte. 2018 qualifizierte sie sich für die Hallenweltmeisterschaften in Birmingham, bei denen sie im Einzelbewerb mit 54,17 s und mit der Staffel mit 3:35,43 min jeweils in der ersten Runde ausschied. Bei den Mittelmeerspielen in Tarragona belegte sie in 52,63 s Rang fünf über 400 Meter und in 3:34,21 min auch mit der portugiesischen Stafette. Im August gelangte sie bei den Europameisterschaften in Berlin, bis in das Halbfinale, in dem sie mit 52,23 s ausschied. Auch mit der Staffel konnte sie sich in 3:33,35 min nicht für das Finale qualifizieren. Anschließend siegte sie bei den Ibero-Amerikanischen Meisterschaften in Trujillo in 52,26 s im Einzelbewerb sowie in 3:36,49 min auch mit der Staffel. Bei den Halleneuropameisterschaften 2019 in Glasgow folgte das Aus im Vorlauf in 53,43 s. Bei den Europaspielen in Minsk belegte sie mit der gemischten Staffel in 3:19,63 min den vierten Platz und bei der Sommer-Universiade in Neapel wurde sie in 52,07 s Fünfte. Zuvor verbesserte sie im Halbfinale ihren eigenen Landesrekord um eine Hundertstelsekunde auf 51,62 s und qualifizierte sich damit für die Weltmeisterschaften in Doha, bei denen sie mit 52,79 s im Vorlauf ausschied. Von 2016 bis 2019 wurde Azevedo portugiesische Meisterin im 400-Meter-Lauf im Freien sowie 2015, 2017 und 2019 auch in der Halle. Zudem sicherte sie sich in der Halle 2015 auch den Titel über 200 Meter sowie 2018 und 2019 auch im 800-Meter-Lauf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cátia Isabel da Silva Azevedo (* 9. März 1994 in Oliveira de Azeméis) ist eine portugiesische Leichtathletin, die sich auf den 400-Meter-Lauf spezialisiert hat.", "tgt_summary": null, "id": 1859553} {"src_title": "City of Lies", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Michael Davison entstammte einer Familie mit militärischer Vergangenheit. Im Jahr 1939 absolvierte er die US-Militärakademie in West Point, die er als Leutnant verließ. Sein erster Stationierungsort war beim \"12th Cavalry Regiment\" in Fort Brown, Texas. Während des Zweiten Weltkrieges diente er zunächst in der Abteilung für Operationen im damaligen Kriegsministerium. Später wurde er der \"45th Infantry Division\" zugeteilt. Diese Einheit kämpfte in Nordafrika, dann in Sizilien und Italien. Davison gehörte der G-2-Abteilung des Kommandostabs an, die für Nachrichtendienste zuständig war. 1943 wurde der nunmehr 26-Jährige, der inzwischen bis zum Major aufgestiegen war, Kommandeur des \"1st Battalion\" des \"179th Infantry Regiment\". Kurz darauf wurde er zum Oberstleutnant befördert. In seiner Eigenschaft als Bataillonskommandeur machte er den Italienfeldzug und die Invasion im südlichen Frankreich mit. Dabei wurde er zwei Mal verwundet. Bei Kriegsende leitete er die G-2- bzw. G-3-Abteilung (Nachrichtendienst/Operationen) im Hauptquartier des VI. Korps, das ebenfalls in Europa eingesetzt war. Nach dem Ende des Krieges wurde der inzwischen zum Oberst beförderte Davison dem Hauptquartier der \"Army Ground Forces\" in Fort Monroe zugeteilt. Dann übernahm er das Kommando über die in Puerto Rico stationierte \"18th Mechanized Cavalry Squadron\". Zwischenzeitlich studierte er bis 1951, immer noch als Offizier der Armee, öffentliche Verwaltung an der Harvard University. 1954 erhielt er das Kommando über ein Kadettenregiment an der Militärakademie in West Point. 1958 absolvierte er das National War College, 1960 erhielt er das Kommando über eine Einheit (Combat Command A) der 3rd Armored Division. Später wurde er zum Brigadegeneral befördert. In dieser Eigenschaft wurde er Stabschef beim V. Korps. 1963 übernahm er nochmals ein Kommando bei der Militärakademie in West Point. Anschließend wurde Davison zum Kommandeur des Command and General Staff College ernannt. Nach seiner Beförderung zum Generalleutnant erfolgte 1968 seine Berufung zum Stabschef im Hauptquartier der United States Army Pacific. Seit 1970 nahm er als Kommandeur der Einheit (II Field Force), die einem Armeekorps entsprach, am Vietnamkrieg teil. In dieser Eigenschaft leitete er den Kambodscha-Einsatz der US Army. Am 26. Mai 1971 wurde Michael Davison unter Beförderung zum Vier-Sterne-General neuer Oberbefehlshaber der amerikanischen Heeresstreitkräfte in Europa (USAREUR). Sein Hauptquartier befand sich im Keyes Building der Campbell Barracks in Heidelberg. Gleichzeitig übernahm er auch das Kommando über die Central Army Group. Er setzte sich für die Rassenintegration innerhalb seines Kommandobereichs ein. Dafür wurde er 1976 von der NAACP mit dem \"Meritorious Service Award\" ausgezeichnet. Am 29. Juni 1975 endete seine Dienstzeit als USAREUR-Kommandeur. Anschließend ging er in den Ruhestand. Nach seiner Militärzeit bekleidete Davison verschiedene zivile Ämter. Er war unter anderem Präsident der United Service Organizations und Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz-Filiale für Nordamerika. Außerdem schlichtete er im Jahr 1982 einen Streit um den Bau des Vietnam Veterans Memorial. Michael Davison starb am 7. September 2006 in Washington.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "General Davison wurde im Verlauf seiner Dienstzeit mit folgenden Orden und Ehrenzeichen ausgezeichnet: Army Distinguished Service Medal, Legion of Merit, Silver Star, Bronze Star Medal, Air Medal, Purple Heart, Ehrenlegion (französisch), Croix de guerre (französisch), Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, Bayerischer Verdienstorden und dem Orden der Krone von Thailand. Außerdem war er Ehrendoktor der University of Maryland und Ehrenbürger der Gemeinde Meximieux in Frankreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michael Shannon Davison (* 21. März 1917 in San Francisco, Kalifornien; † 7. September 2006 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Offizier und General der US Army. Er diente zuletzt von 1971 bis 1975 als Oberbefehlshaber der 7. US-Armee in Heidelberg, die auch unter dem Namen \"United States Army Europe\" (USAREUR) bekannt ist. Zudem war er Kommandierender General der Central Army Group der NATO. Sein Titel lautete CINCUSAREUR/COMCENTAG (Commander in Chief United States Europe, Commander Central Army Group).", "tgt_summary": null, "id": 1499629} {"src_title": "Leon A. Edney", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Im Vorfeld des Gipfels.", "content": "Die Macht der osteuropäischen Regime bröckelte im Sommer 1989 zusehends. Die bisher durch den Eisernen Vorhang abgeschotteten osteuropäischen Länder wie Ungarn lockerten ihre Reisebestimmungen und bauten Grenzanlagen ab. Durch die daraus folgende Fluchtbewegung über Botschaften in den Westen und den späteren Verzicht auf Grenzkontrollen kam es zu einer unkontrollierten Massenflucht von DDR-Bürgern und Erodierung der Staatsgewalt im gesamten Osteuropa. Am 25. Oktober 1989 verkündete Michail Gorbatschow bei einem Staatsbesuch in Helsinki die sogenannte Sinatra-Doktrin, die den Staaten des Warschauer Pakts erlaubte, ihre inneren Angelegenheiten souverän und in Eigenregie zu regeln. Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Sicherheitsberater Brent Scowcroft und weitere US-Regierungsbeamte waren im Vorfeld des Gipfels besorgt, dass es nur knapp einen Monat nach dem Mauerfall noch zu früh sei für ein Gipfeltreffen. Die Erwartungen an den Gipfel waren hoch, aber es war zu befürchten, dass sie nicht erfüllt werden könnten. Der französische Präsident François Mitterrand, die britische Premierministerin Margaret Thatcher und andere europäische Staats- und Regierungschefs sowie Mitglieder des US-Kongresses überzeugten jedoch Präsident Bush, sich auf Malta mit Gorbatschow zu treffen.", "section_level": 1}, {"title": "Tagungsort – von Malta nach Jalta und zurück.", "content": "Die Wahl des neutralen Maltas als Ort der Begegnung war Gegenstand langwieriger Verhandlungen zwischen den beiden Großmächten. Mit Malta, einer ehemaligen britischen Kolonie, wurde ein symbolträchtiger Ort gewählt. Die maltesische Inselgruppe wurde während des Zweiten Weltkrieges von den Briten als unsinkbarer Flugzeugträger betrachtet, der strategisch günstig im geografischen Zentrum des Mittelmeers liegt. Zwischen dem 30. Januar und dem 2. Februar 1945 fand die Konferenz von Malta statt. Es war ein Treffen der Combined Chiefs of Staff, der gemeinsamen Stabschefs der USA und Großbritanniens, und der Außenminister beider Staaten während des Zweiten Weltkrieges. Am letzten Tag trafen sich auch der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt und der britische Premierminister Winston Churchill. Die Konferenz war ein wichtiger Austausch beider Seiten über den weiteren Verlauf des Kriegs und der Suche nach einer gemeinsamen Position bei den anstehenden Verhandlungen mit Stalin an der Konferenz von Jalta. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Gespräche zwischen Bush und Gorbatschow wechselseitig auf den beiden in der Marsaxlokk Bay vor Anker liegenden Kriegsschiffen USS Belknap und dem sowjetischen Lenkwaffenkreuzer \"Slawa\" stattfinden sollten. Als ein Sturm ausbrach, weigerte sich Gorbatschow auf Anraten seiner Berater, in einem kleinen Motorboot zur \"Slawa\" zu fahren. Die Treffen fanden schließlich an Bord des sowjetischen Kreuzfahrtschiffes SS Maxim Gorki, welches im Hafen von Marsaxlokk angelegt hatte. Wegen der starken Winterstürme nannten die anwesenden Journalisten das Treffen Seasick Summit (Gipfeltreffen der Seekranken). Die Entscheidung von Präsident Bush für ein Treffen auf See war inspiriert von den während des Zweiten Weltkriegs durch Präsident Franklin D. Roosevelt mit ausländischen Führern an Bord von Kriegsschiffen geführten Gesprächen.", "section_level": 1}, {"title": "Gipfelziel.", "content": "Auf dem Gipfel von Malta wurden keine Dokumente oder Verträge unterzeichnet. Das Hauptziel bestand darin, den beiden Supermächten, den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion, Gelegenheit zum Meinungsaustausch über die Geschehnisse in Osteuropa zu geben. Bush und Gorbatschow würdigten die raschen Veränderungen, die sich mit dem Fall des Eisernen Vorhangs in Europa ergeben hatten. Der Gipfel markierte das offizielle Ende des Kalten Krieges und der Spannungen in den Ost-West-Beziehungen. Viele im Februar 1945 auf der Konferenz von Jalta gefassten Beschlüsse wurden hinfällig. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz sagte der sowjetische Führer: „Die Welt verlässt eine Epoche und betritt eine andere. Wir befinden uns am Anfang eines langen Weges in eine friedliche Ära. Gewaltandrohung, Misstrauen, psychologischer und ideologischer Kampf sollten der Vergangenheit angehören.“ „Ich versichere dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, dass ich niemals einen Atomkrieg gegen die USA beginnen werde.“ In seiner Antwort sagte Präsident Bush: „Wir können einen dauerhaften Frieden verwirklichen und die Ost-West-Beziehung in eine dauerhafte Zusammenarbeit umwandeln. Das ist die Zukunft, mit welcher der Vorsitzende Gorbatschow und ich hier in Malta begonnen haben.“", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Gipfelteilnehmer.", "content": "Am Gipfel von Malta waren u. a. noch folgende Personen anwesend: Sowjetische Delegation US-Delegation", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Gipfeltreffen in Malta war ein Treffen zwischen US-Präsident George Bush und dem Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), Michail Gorbatschow. Es fand am 2. und 3. Dezember 1989, nur wenige Wochen nach dem Fall der Berliner Mauer, statt. Bush und Gorbatschow haben auf dem Gipfel den Kalten Krieg als beendet erklärt.", "tgt_summary": null, "id": 1145831} {"src_title": "Ben Fairclough", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Für den Kopiloten Tobias Ellis scheint es ein ganz normaler Arbeitstag zu werden. Wie immer bereitet er routiniert den Start des Flugzeugs vor und bringt den Airbus A319 gemeinsam mit dem älteren und erfahreneren deutschen Piloten Michael Lutzmann sicher in die Luft. Es soll von Berlin nach Paris gehen. Tobias’ deutsch-türkische Freundin Gökçe, die als Stewardess für dasselbe Unternehmen arbeitet, befindet sich ebenfalls an Bord. Doch dann hört man an Bord des Flugs 162 plötzlich Geschrei. Drei muslimische Extremisten versuchen das Cockpit zu stürmen. Als es Kenan gelingt, sich hineinzuwinden und Michael schwer zu verletzen, schlägt ihn Tobias bewusstlos und fesselt ihn an einen Sitz im Cockpit. Lediglich über einen Schwarz-Weiß-Monitor kann Tobias sehen, was draußen geschieht. Manchmal ist es zu viel für ihn, weshalb er das Gerät ausschaltet. Um die Passagiere an Bord des Flugzeugs nicht zu gefährden, muss er dennoch mit den Männern verhandeln. Alle wollen sie einfach nur überleben, doch dazu brauchen sie den jeweils anderen. Dann gelingt es dem 18-jährigen Terroristen Vedat, doch in das Cockpit zu gelangen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Regie führte Patrick Vollrath, der gemeinsam mit Senad Halilbašić auch das Drehbuch schrieb. Es handelt sich um Vollraths Langfilmdebüt, der für seinen Abschlussfilm \"Alles wird gut\" mit dem Studenten-Oscar ausgezeichnet wurde. Ebenso erhielt der Film im Rahmen der Oscarverleihung 2016 eine Nominierung als bester Kurzfilm. \"7500\", der Titel des Films, bezieht sich auf den Emergency Code für eine Flugzeugentführung. Der Film erhielt vom Deutschen Filmförderfonds eine Projektförderung in Höhe von 681.711,68 Euro. Zudem erhielt er von der Film- und Medienstiftung NRW eine Vorbereitungsförderung in Höhe von 60.000 und eine Produktionsförderung in Höhe von 800.000 Euro. Weitere Produktionsförderungen kamen vom BKM (500.000 Euro), von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (200.000 Euro), von der Filmförderungsanstalt (350.000 Euro) und von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (200.000 Euro). Die Hauptrolle des Kopiloten Tobias Ellis wurde mit Joseph Gordon-Levitt besetzt. Carlo Kitzlinger spielt seinen Kollegen, den Flugkapitän Michael Lutzmann. Aylin Tezel ist in der Rolle von Tobias' deutsch-türkischer Freundin Gökçe zu sehen, die auf dem gleichen Flug als Stewardess arbeitet. Murathan Muslu spielt den Flugzeugentführer Kinan / Kenan, Omid Memar seinen 18-jährigen Komplizen Vedat und Paul Wollin den Anführer der Extremisten Daniel. Die Dreharbeiten fanden zwischen 31. Oktober und 5. Dezember 2017 in den MC Studios in Köln statt. Als Kameramann fungierte Sebastian Thaler. Das Szenenbild stammt von Thorsten Sabel, die Kostüme von Christine Zahn. Im Mai 2019 sicherten sich die Amazon Studios beim Marché du Film in Cannes die globalen Rechte am Film. Im August 2019 wurde er beim Locarno Festival vorgestellt, wo der Film seine Weltpremiere feierte. Ende September, Anfang Oktober 2019 wurde er beim Filmfest Hamburg gezeigt. Im Oktober 2019 ist eine Vorstellung beim Film Festival Cologne geplant. Am 26. Dezember 2019 kam der Film in die deutschen Kinos. Produziert wurde der Film von der deutschen \"augenschein Filmproduktion\", Koproduzent war die österreichische \"Film AG Produktions GmbH\" (zuvor \"Novotny & Novotny\"). Beteiligt waren der Bayerische Rundfunk, der Südwestrundfunk und Arte Deutschland.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Boyd van Hoei von \"The Hollywood Reporter\" schreibt, Patrick Vollraths Entscheidung, die aristotelischen Einheiten von Aktion, Zeit und Raum beizubehalten, sei interessant. Neben den wenigen Passagieren, die vor der Kamera an der Cockpittür vorbeikommen, seien die Passagiere des Flugzeugs nie zu sehen. Dieser Umstand stelle den Regisseur jedoch auch vor das Problem, die 90 Minuten füllen zu müssen, wobei im Cockpit nur begrenzt Platz für Figuren oder Aktionen vorhanden ist. Van Hoei bemängelt die glaubhafte Darstellung der Motivation der Terroristen, die sich scheinbar nur am Westen rächen wollen, weil der Westen Muslime tötet. Vollrath versuche vielleicht, die Welt als globalisierten Schmelztiegel zu kommentieren, indem er Tobias eine halbtürkische Freundin und ein vierteltürkisches Kind schenkt, dies fühle sich jedoch größtenteils wie ein Tokenismus an, denn obwohl der US-Amerikaner mit seiner Freundin und seinem Sohn in Deutschland arbeitet und lebt, hat Tobias keine Mühe unternommen, auch nur ein bisschen Deutsch oder Türkisch zu lernen. Auch wenn sich in der Beziehung zwischen Vedat und Tobias am Ende des Films ein gewisses Verhalten wie beim Stockholm-Syndrom einschleicht, habe dies nicht den Raum, den es braucht, um glaubwürdig entwickelt zu werden. Van Hoei hebt die großartige Arbeit von Kameramann Sebastian Thaler und Szenenbildner Thorsten Sabel hervor, die ein Cockpit mit relativ rauer und sparsamer Beleuchtung geschaffen hätten, das überzeugend aussieht und gleichzeitig als Raum für die dramatischen Kämpfe und schwierigen Entscheidungen dient, die dort zu treffen sind. Patrick Heidmann von den \"Stuttgarter Nachrichten\" erwähnt in seinem Artikel über das Locarno Filmfestival, dass vor allem die erste Filmhälfte von 7500 \"meisterliches Genre-Kino\" sei. Vollrath würde gerade mit Blick auf das beschränkte Setting Beachtliches leisten. Außerdem dürfe man davon ausgehen, \"dass von Vollrath in den kommenden Jahren noch einiges zu erwarten\" sei. Patrick Wellinski vom Deutschlandfunk Kultur bezeichnet den Film als \"präzises Genre-Werk\", das \"sehr gekonnt die Genre-Codes bedient, und auf engstem Raum, eben nur im Cockpit, auch etwas klaustrophobisches hat.\" Günter H. Jekubzik von der Gilde deutscher Filmkunsttheater bemerkt, bei allen Unterschieden zu den üblichen Flugzeugentführungen, bei denen Präsidenten wie in \"Air Force One\" oder Jodie Foster in \"Flightplan\" in erstaunlich weitläufigen Maschinen die Kontrolle zurückgewinnen, habe \"7500\" vor allem eines mit ihnen gemeinsam: „Er ist extrem spannend!“ Der entscheidende Unterschied neben der Konzentration auf engen Raum liege im Fokus auf der Psychologie statt auf Action, wobei Tobias Ellis nicht so sehr gegen seine Gegner kämpfe, sondern für das Überleben aller, selbst seiner Gegner, wozu auch das Überwinden niederer Rachegefühle gehöre, die fast alle solcher Filme befeuerten, so Jekubzik.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "\"7500\" wurde Anfang Januar 2020 in die Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis aufgenommen, blieb aber bei Bekanntgabe der regulären Nominierungen unberücksichtigt. Im Folgenden eine Auswahl weiterer Nominierungen. Filmfest Hamburg 2019 Locarno Festival 2019", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und der Dialogregie von Roland Hüve im Auftrag der logoSynchron GmbH, Köln.", "section_level": 1}], "src_summary": "7500 ist ein Thriller von Patrick Vollrath, der am 9. August 2019 beim Locarno Festival seine Weltpremiere feierte und am 26. Dezember 2019 in die deutschen Kinos kam. Es handelt sich um Vollraths Langfilmdebüt. Im Film, der ausschließlich im Cockpit eines Airbus A319 spielt, übernimmt Joseph Gordon-Levitt die Hauptrolle des Ko-Piloten Tobias Ellis, der sich gegen den Versuch einer Gruppe junger Männer, in das Cockpit einzudringen, behaupten muss.", "tgt_summary": null, "id": 10650} {"src_title": "Bernstein-Ringelwurm", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Nach der Nelkenrevolution in Portugal 1974 sollten das Kolonialreich aufgelöst werden und die Länder in die Unabhängigkeit entlassen werden. In Portugiesisch-Timor hatten sich als große Parteien die UDT und die FRETILIN entwickelt, die zunächst gemeinsam mit der portugiesischen Kolonialverwaltung zusammenarbeiteten. Daneben gab es kleine Parteien, wie die von Indonesien finanzierte und von dessen Konsulat in Dili unterstützte APODETI, die den Anschluss an das Nachbarland propagierte, aber nur geringen Rückhalt in der Bevölkerung hatte. Im Frühjahr 1975 konnte die FRETILIN sich auf eine Mehrheit der Bevölkerung in ganz Osttimor stützen. Am 13. März 1975 wurden im Rahmen des Dekolonisationsprogramms Wahlen im Distrikt Lautém durchgeführt. Ziel war es, die traditionellen Herrschersysteme zu ersetzen. Bei diesem Pilotprojekt für Lokalwahlen gab es keine Parteilisten oder -kandidaten. Die Wähler warfen einfach Kieselsteine in Körbe der Kandidaten um ihre Stimme abzugeben. FRETILIN-nahe Kandidaten konnten sich hier klar gegen UDT-Kandidaten durchsetzen. Während die anderen portugiesischen Kolonien nach und nach in die Unabhängigkeit entlassen wurden, verzögerte sich die Umsetzung in Osttimor. Zwischenzeitlich intrigierte der indonesische Militärgeheimdienst Bakin unter General Ali Murtopo mit der Operation Komodo (, nach dem Komodowaran) und schürte den Konflikt zwischen den verschiedenen politischen Lagern. Indonesische Offiziere besuchten dazu Portugiesisch-Timor. Im April 1975 traf eine Delegation unter Führung von Oberst Sugianto und Oberst Suharto Pitut in Dili den portugiesischen Gouverneur Mário Lemos Pires und Vertreter der Parteien FRETILIN, UDT und APODETI. Im selben Monat lud General Ali Murtopo UDT- und FRETILIN-Gesandte nach Jakarta. Direkt nach Rückkehr der Parteivertreter nach Timor traf sich die Zentralkommission der UDT und beschloss das Ende der Koalition mit der FRETILIN. Im Mai lud der indonesische Geheimdienst erneut UDT-Mitglieder zu Gesprächen ein und machte deutlich dass Indonesien niemals eine unabhängige Regierung unter Beteiligung der als kommunistisch verschrienen FRETILIN akzeptieren würde. Die vermeintliche „kommunistische Bedrohung“ in der Zeit des Kalten Krieges und kurz nach dem Vietnamkrieg, diente jenen UDT-Führern als Begründung, die Koalition mit der FRETILIN am 27. Mai 1975 zu verlassen. Am 6. Juni besetzten indonesische Truppen, getarnt als UDT-Kämpfer die Enklave Oe-Cusse Ambeno. Die ausbleibende Reaktion Portugals bestätigte die indonesische Einschätzung, dass von der Kolonialmacht keine Interventionen mehr zu befürchten seien. Am 25. Juli trafen die UDT-Führer Domingos de Oliveira und João Viegas Carrascalão erneut Vertreter des Bakin. Hier erklärte General Murtopo den Osttimoresen, dass die FRETILIN für den 15. August die gewaltsame Machtergreifung plane und wenn nicht Maßnahmen ergriffen würden, die FRETILIN aus dem Weg zu räumen, würde Indonesien in Osttimor einmarschieren. Würde die UDT aber in ihrem „Hinterhof“ aufräumen, würde Indonesien Osttimors Recht auf Selbstbestimmung anerkennen. Angesichts dieser Drohung und der zu erwartenden Niederlage bei freien Wahlen entschied man sich in der UDT zum Putsch \"(Operaçao Sakonar)\". Zwar warnte El Tari, der indonesische Gouverneur in Kupang Carrascalão auf seinem Rückweg von Jakarta, dass die Annexion Osttimors bereits beschlossene Sache sei, jedoch wollte man Indonesien jeden Vorwand für einen Einmarsch nehmen. Das damalige Mitglied des Zentralkomitees der FRETILIN und spätere Premierminister Osttimors Marí Alkatiri erklärte im Rückblick auf die Ereignisse:", "section_level": 1}, {"title": "Verlauf.", "content": "Am 11. August holten sich UDT-Mitglieder Waffen von der Polizei und erklärten die Machtübernahme. Sie besetzten den See- und den Flughafen, den staatlichen Rundfunksender, Rádio Marconi, das Telefonamt, das zentrale Kraftwerk und das Wasserreservoir. Nur die Funkstation der Marine blieb in der Hand der Kolonialregierung. Dann übergab man der portugiesischen Verwaltung eine Forderungsliste. Die UDT betonte, der Einsatz diene nur dem Entfernen von extremistischen Elementen, um ein Eingreifen Indonesiens zu verhindern. Von Dili aus dehnten sich die bewaffnetem Aktionen auf die ganze Kolonie aus. 80 Mitglieder der FRETILIN wurden von der UDT in ihrem Hauptquartier in der \"Rua de Palapaço\" gefangen gehalten, unter ihnen Xanana Gusmão, der spätere erste Präsident Osttimors nach der indonesischen Besatzung. Ein weiteres Dutzend FRETILIN-Anhänger wurde ermordet, wie etwa \"José Lobato\", der jüngere Bruder von Nicolau Lobato. Insgesamt mehrere hundert politische Gegner hielt die UDT in der gesamten Kolonie gefangen. Viele Gefangene kamen unter nicht geklärten Umständen ums Leben. Die UDT hatte zunächst weniger als 200 Mann zur Verfügung, doch Gouverneur Pires unternahm nichts, obwohl ihm mehr als 1700 Soldaten zur Verfügung standen. Am 13. August bildete die UDT mit Sympathisanten aus der portugiesischen Kolonialarmee die Bewegung zur Einheit und Unabhängigkeit von Timor-Dili (). Sie plante die Auflösung aller pro-Unabhängigkeitsparteien und Integration ihrer Mitglieder in die MUITD. In den ersten Tagen nach dem Putsch konnte die UDT den Polizeichef Rui Alberto Maggiolo Gouveia und verschiedene Einheiten des Militärs, wie die Kompanien in Baucau und Lospalos für sich gewinnen. UDT-Präsident Lopes da Cruz wurde von den UDT-Führern João Viegas Carrascalão und Domingos de Oliveira verhaftet, da man ihn der Zusammenarbeit mit Indonesien verdächtigte. Später bestätigte sich der Verdacht. Am 16. August rief die UDT zur Vertreibung aller Kommunisten aus dem Territorium auf, auch „jener im Büro des portugiesischen Gouverneurs“. Sie forderte die Aufhebung des Dekrets 7/75, mit der der Zeitplan für die Entlassung Portugiesisch-Timors in die Unabhängigkeit bis 1978 festgelegt wurde und die Wiederaufnahme von Verhandlungen über die Unabhängigkeit der Kolonie. Am 17. August wurden Major Mota, Chef des Büros für politische Angelegenheiten, und Major Jónatas nach Lissabon zurück geschickt. Die beiden Vertreter der Movimento das Forças Armadas (MFA) wurden beschuldigt, der kommunistische Flügel in der Kolonialregierung zu sein. Die FRETILIN zog sich zunächst in ihre Hochburg in Aileu zurück, südlich von Dili. Hier befand sich auch das Trainingszentrums der Armee \"(Centro de Instrução)\". Der Partei gelang es in wenigen Tagen die Mehrheit der vom Putsch geschockten Bevölkerung zu mobilisieren. Die meisten Timoresen, die Dienst in der portugiesischen Armee verrichteten, desertierten und schlossen sich der am 20. August gegründeten Forças Armadas de Libertação Nacional de Timor-Leste FALINTIL () an, dem militärischen Arm der FRETILIN. Die UDT erhielt Zulauf aus der Polizei und nur wenigen Armeeeinheiten. Schließlich standen etwa 1.500 UDT-Anhänger 2.000 Kämpfern der FRETILIN gegenüber. Beide Parteien hatten sich mit Waffen aus Militärbeständen ausgerüstet. So setzte die FRETILIN auch 81-mm-Mörser ein. Am 20. August besetzten FALINTIL-Kämpfer das portugiesische Militärhauptquartier in Taibesi und nahmen die portugiesischen Soldaten gefangen, darunter auch der stellvertretende Oberbefehlshaber der Truppen auf Timor. In Dili kam es zu Straßenkämpfen zwischen UDT und FRETILIN. Allerdings waren die Fronten sehr verworren. Während in Same APODETI und UDT gegen die FRETILIN kämpften, waren FRETILIN und UDT in Atsabe Verbündete gegen die APODETI und in Dili FRETILIN und APODETI gegen die UDT. Am 27. August übernahm die FRETILIN die Kontrolle über Dili. Die UDT zog sich zunächst zum Flughafen und Anfang September nach Westen durch Liquiçá in Richtung Indonesien zurück. Bis Mitte September beherrschte die FRETILIN den Großteil der Kolonie. Pires hatte in der Nacht vom 26. zum 27. August die letzten portugiesischen Verwaltungs- und Militärangehörigen auf die Dili vorgelagerte Insel Atauro evakuiert. Grund dafür war ein Telegramm aus Lissabon, das vor der Gefahr einer Geiselnahme warnte und zur Flucht auf die sichere Insel riet. Mehr als 1700 Zivilisten wurden im August mit Schiffen nach Darwin gebracht. Von hier aus versuchte Pires erfolglos, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Von der FRETILIN wurde er gedrängt, zurückzukehren und die Entkolonialisierung voranzutreiben, aber er bestand darauf, auf Anweisungen aus Lissabon zu warten. Er wollte auf diese Weise einen Guerillakrieg gegen die portugiesische Regierung in Osttimor vermeiden. Allerdings erreichte Pires erst Anfang Oktober Unterstützung aus dem Mutterland in Form der Korvette \"Afonso Cerqueira\". UN-Generalsekretär Kurt Waldheim rief erfolglos die Konfliktparteien zum Waffenstillstand auf. Bis zum Ende der Kämpfe flohen 10.000 bis 20.000 Osttimoresen in das indonesische Westtimor, vor allem Anhänger der UDT, der APODETI und der monarchistischen Partei KOTA, die die UDT im Bürgerkrieg unterstützt hatte. Die offizielle indonesische Zahl von 40.000 wird allgemein als zu hoch eingeschätzt. Geflohene Osttimoresen schätzten sie auf 10.000 bis 30.000. In Westtimor wurden die Flüchtlinge von der Annexionspolitik Indonesiens eingespannt. Untersuchungen ergaben, dass einige Zivilisten auch von der UDT gezwungen wurden nach Westtimor zu „fliehen“, um dort von der indonesischen Armee rekrutiert zu werden. Allein aus Ermera sollen dies 1000 Personen gewesen sein. Zwischen 1500 und 3000 Menschen starben. Westliche Journalisten, australische und japanische Politiker und Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes, die das Land besuchten, bestätigten den Vertretern der FRETILIN, dass sie von September bis Anfang Dezember sich ernsthaft um die sozialen und wirtschaftlichen Probleme bemühten, um die Verwaltung des Territoriums am Laufen zu halten. FRETILIN und UDT mussten später eingestehen, dass beide während des Bürgerkriegs Menschenrechtsverletzungen begangen hatten. Ein Großteil der Morde geht auf das Konto der FRETILIN, aber auch UDT-Anhänger mordeten. So wurden zum Beispiel gefangene Gegner ermordet. In Aileu und Same wurden Anfang 1976 die Massengräber von UDT- und APODETI-Mitgliedern gefunden. Am 27. August 1975 töteten Kämpfer der UDT elf Unterstützer der FRETILIN am Strand von \"Meti Oan\" bei Wedauberek (Manufahi). Die FRETILIN-Anhänger waren am 11. August gefangen genommen worden, einige gehörten der FRETILIN-Jugendorganisation UNETIM an. Als man erfuhr, dass Kämpfer der FRETILIN anrückten, brachte man die Gefangenen von Same an die Küste und brachte sie dort um. Ein Opfer des Massakers von Wedauberek war \"Domingos Lobato\", ein weiterer Bruder von Nicolau Lobato und Präsident der UNETIM. Am 1. September starben etwa 30 Menschen durch UDT-Kämpfer beim Massaker von Klaek Reman und Aifu. Die Morde hatten meist weniger politische Hintergründe.Eher nutzte man den Konflikt, alte Rechnungen zu begleichen. Laut späterer Interviews der Parteiführer, gab es nie eine gezielte Politik der Ermordung der Gegner. Die Gewalt ging in erster Linie von den Kadern aus. Die Parteien ließen die Verbrechen aber ohne Kritik geschehen. José Ramos-Horta, ein FRETILIN-Führer, der für Verhandlungen während des Bürgerkriegs sich im Ausland befand, versuchte nach seiner Rückkehr erfolglos die extremen Kräfte der Partei mit dem Sieg im Rücken zu einem erneuten Bündnis mit der unterlegenen UDT zu bewegen. Außerdem versuchte er die Misshandlungen der UDT-Gefangenen zu unterbinden und sorgte für die Repatriierung portugiesischer Soldaten, die von der FRETILIN festgehalten worden waren. Zudem sorgte er für die geregelte Ausreise timoresischer Kinder nach Australien, die von ihren Eltern getrennt worden waren. Während des Bürgerkrieges versuchte Indonesien Portugal zur Übergabe der Kolonie oder zumindest zur Genehmigung für eine Entsendung der indonesischen Armee zu bewegen. Zwar weigerte sich Portugal, doch die Gespräche und damit verbundene Hoffnung auf eine friedliche Einigung hinderten die schwächelnde Kolonialmacht direkt gegen die indonesische Infiltration vorzugehen. Weiteres Konfliktpotential lieferte die indonesische Gefangennahme von 23 portugiesischen Offizieren und drei Zivilisten. Die indonesische Armee hatte ihnen im August den Grenzübertritt genehmigt, dann aber sie in Camps interniert. Portugal verweigerte ohne Freilassung der Geiseln jedes Entgegenkommen. Während die Zivilisten relativ bald freikamen, blieben die Militärangehörigen bis nach der Verkündung der offiziellen Annexion Osttimors durch Indonesien am 17. Juli 1976 in Gefangenschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Folgen.", "content": "Nach der Niederlage der UDT begann Indonesien mit Soldaten, die als UDT-Kämpfer getarnt waren, in die Grenzgebiete Osttimors einzudringen und sie zu besetzen. Fünf westliche Journalisten, die in Balibo Zeuge der Invasion wurden (die sogenannten Balibo Five), wurden von indonesischen Soldaten ermordet. In Hoffnung auf internationaler Unterstützung rief die FRETILIN am 28. November einseitig die Unabhängigkeit aus. Indonesien reagierte mit der Meldung, die Führer von UDT, APODETI, KOTA und der Arbeiterpartei hätten am 30. November 1975 die sogenannte Balibo-Deklaration unterzeichnet, in der zum Anschluss Osttimors an Indonesien aufgerufen würde. Die Deklaration, eine Ausarbeitung des indonesischen Geheimdienstes, wurde allerdings auf Bali und nicht in Balibo, wohl auf Druck der indonesischen Regierung unterzeichnet. Die Unterzeichner waren mehr oder weniger Gefangene Indonesiens. Xanana Gusmão nannte das Papier die „Balibohong Declaration“, ein Wortspiel mit dem indonesischen Wort für „Lüge“. Am 7. Dezember begann Indonesien mit der Operation Seroja die offene Invasion und die Besetzung des Landes. Auf dem Rückzug aus Dili kam es zu Massenhinrichtungen von Gefangenen aus dem Bürgerkrieg durch die FRETILIN. Zwar gab es keine offizielle Order der FRETILIN-Führung zur Tötung der Gefangenen, doch war es Konsens, dass sie die Beweglichkeit der FRETILIN behinderten, frei aber eine Bedrohung für den Widerstand gegen Indonesien darstellten. 1976 erklärte man die Eingliederung Osttimors in Indonesien. Durch die Besetzung und den Kämpfen mit der FALINTIL kamen bis zum Abzug Indonesiens 1999 geschätzte 183.000 von insgesamt 800.000 Einwohnern Osttimors ums Leben. Der UDT-Führer João Viegas Carrascalão übernahm 2003 bei seiner Zeugenaussage vor der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor die volle Verantwortung für den Putsch und die Folgen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bürgerkrieg in Osttimor 1975 war ein Konflikt zwischen der konservativen União Democrática Timorense UDT und der linksgerichteten FRETILIN. Die damalige Kolonie Portugiesisch-Timor wurde zu diesem Zeitpunkt auf die Unabhängigkeit vorbereitet. Da sich in Probewahlen eine Regierung unter der FRETILIN abzeichnete, versuchte die UDT am 11. August den bewaffneten Putsch. Aus den daraus folgenden dreiwöchigen Kämpfen ging die FRETILIN als Sieger vor. 1500 bis 3000 Menschen kamen nach Schätzungen der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (CAVR) durch den Konflikt ums Leben. Die Kommission registrierte außerdem 787 Todesfälle außerhalb von Gefechten infolge des Bürgerkrieges. Die meiste Gewalt gab es in den Distrikten Liquiçá, Ermera, Ainaro, Manufahi und Manatuto.", "tgt_summary": null, "id": 1755418} {"src_title": "Wankeldieselmotor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft und Ausbildung.", "content": "Stanley wurde in 23 St. James’s Square, Westminster, als ältester Sohn von Frederick Stanley, später 16. Earl of Derby, und dessen Ehefrau Lady Constance Villiers geboren. Sein Großvater väterlicherseits war der dreimalige Premierminister Edward Smith-Stanley, 14. Earl of Derby, der mütterlicherseits war der liberale Staatsmann George Villiers, 4. Earl of Clarendon. Er wurde am Wellington College, Berkshire, ausgebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Militärische Karriere und Eintritt in die Politik.", "content": "Stanley erhielt 1882 ein Leutnantspatent in einem Milizregiment, den \"King’s Own (Royal Lancaster Regiment)\" und wechselte drei Jahre später zu den Grenadier Guards, denen er zehn Jahre bis 1895 angehörte. Er wurde von 1889 bis 1891 abgestellt, um als Aide-de-camp seines Vaters, damals Generalgouverneur von Kanada, dienen zu können. 1892 wurde er für den Wahlkreis Westhoughton ins House of Commons gewählt und erneut von seinem Regiment abgestellt, um seinen Sitz vertreten zu können. Von 1895 bis 1900 diente er als Lord of the Treasury 1899 wurde er Reserveoffizier und Ehrenoberst des \"2nd Volunteer Battalion, Loyal North Lancashire Regiment\". Er diente während des Zweiten Burenkrieges anfangs als Pressezensor in Kapstadt und begleitete das Hauptquartier Lord Roberts’ in gleicher Funktion auf dessen Feldzug gegen die Burenrepubliken. Ab Juli 1900 fungierte er als Roberts’ Privatsekretär und wurde als \"Companion\" in den Bathorden aufgenommen und zweimal mentioned in dispatches. Von 1900 bis 1903 war er Finanzstaatssekretär im War Office und wurde anschließend im Oktober letzteren Jahres Nachfolger Austen Chamberlains als Postmaster General in der Regierung Balfour. Als solcher wurde er in den Privy Council eingeschworen. Im Dezember 1905 stürzte die Regierung und in der darauffolgenden Wahl von 1906 verlor Stanley seinen Parlamentssitz an den Labour-Politiker William Wilson. Zwei Jahre später starb sein Vater und er folgte diesem in der Peerswürde und nahm seinen Platz im House of Lords ein. Ab 1909 war er Kanzler der Universität Liverpool und ab 1911 Oberbürgermeister (\"Lord Mayor\") Liverpools.", "section_level": 2}, {"title": "Politiker im Ersten Weltkrieg und in der Zwischenkriegszeit.", "content": "Zu Beginn des Ersten Weltkriegs führte Lord Derby im August 1914 eine erfolgreiche Rekrutierungskampagne für Kitcheners Armee in Liverpool, wo binnen weniger Wochen vier \"pals battalions\" aufgestellt wurden. Von Oktober 1915 bis 1916 fungierte Derby als \"Director-General of Recruiting\" und entwarf binnen weniger Tage einen Plan (\"Derby Scheme\"), der alle nicht in wichtigen Berufen arbeitenden Männer zwischen 18 und 41 Jahren zwingen sollte, öffentlich zu erklären, ob sie im Krieg dienen wollten. Dies war einer der Schritte auf dem Weg zur Einführung der Wehrpflicht für unverheiratete Männer, die Anfang 1916 erfolgte. Im Juli 1916 wurde Derby zum Staatssekretär (\"Under-Secretary of State for War\") in der Koalitionsregierung Asquith ernannt und folgte nach der Übernahme des Premierministerpostens durch David Lloyd George im Dezember 1916 diesem als Kriegsminister nach. Er war in dieser Funktion ein Unterstützer der \"Westerners\" in der britischen Militärführung um den Chef des Imperialen Generalstabs William Robertson und den Oberbefehlshaber an der Westfront Douglas Haig. Beide Männer zeigten jedoch mit der Zeit zunehmend weniger Respekt für ihren zivilen Vorgesetzten. Im April 1918, nach den deutschen Offensiven an der Somme und in Flandern, musste er seinen Posten an Lord Milner abgeben. Derby wurde stattdessen als Nachfolger des ältlichen Lord Bertie zum Botschafter in Frankreich ernannt, was er bis November 1920 bleiben sollte. In seine Amtszeit, die gegen alle Erwartungen erfolgreich war, fiel die Pariser Friedenskonferenz von 1919. Im April 1921 wurde Derby auf eine geheime Verhandlungsmission zu Éamon de Valera nach Irland geschickt und es erscheint glaubhaft, dass diese zum Abschluss des Waffenstillstands im Irischen Unabhängigkeitskrieg vom 11. Juli beitrug, der letztlich zum Anglo-Irischen Vertrag führte. Nach dem Ende der Regierung Lloyd George 1922 wurde Derby in der nachfolgenden Regierung Bonar Law erneut Kriegsminister, was er bis zum Ende der Regierung im Mai 1923 blieb.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstige Funktionen und Aktivitäten.", "content": "Lord Derby war 1917 Gründer der Organisation „Comrades of the Great War“. Des Weiteren war er unter anderem Ehrenpräsident der Rugby Football League. Die seit 1934 ausgespielte französische Trophée Lord Derby ist nach ihm benannt. Ferner war er von 1929 bis 1945 Vorsitzender der Pilgrims Society, die sich für die Pflege der Beziehungen zwischen Großbritannien und den USA einsetzt. Von 1928 bis zu seinem Tod war er Lord Lieutenant von Lancashire. Derby war Freimaurer und von 1899 bis zu seinem Tod Großmeister der \"Provincial Grand Lodge of East Lancashire\". Lord Derby setzte auch die Familientradition der Pferdezucht fort und war einer der erfolgreichsten Stallbesitzer der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit drei Siegen beim Epsom Derby zwischen 1924 und 1942 und zahlreichen weiteren Erfolgen. 1930 erschien er auf der Titelseite der \"Time\", als er in den USA beim Kentucky Derby weilte. Sein Vollbluthengst \"Phalaris\" taucht in der väterlichen Zuchtlinie zahlreicher großer Champions auf.", "section_level": 2}, {"title": "Familie und Nachkommen.", "content": "1889 heiratete Stanley Alice Maud Olivia Montagu, Tochter von William Montagu, 7. Duke of Manchester und der Luise von Alten. Mit ihr hatte er drei Kinder: Edwards Sohn Edward John wurde nach dem Tode Derbys 1948 sein Nachfolger als 18. Earl.", "section_level": 2}, {"title": "Film.", "content": "In der zuerst auf ITV ausgestrahlten Miniserie \"Winston Churchill: The Wilderness Years\" von 1981 wurde Lord Derby vom Schauspieler Frank Middlemass verkörpert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edward George Villiers Stanley, 17. Earl of Derby KG, GCB, GCVO, TD, KStJ, PC, JP (* 4. April 1865 in Westminster, London; † 4. Februar 1948 in Knowsley, Lancashire) war ein britischer Adliger, Offizier und konservativer Politiker. Er war zwei Mal britischer Kriegsminister sowie Botschafter in Frankreich.", "tgt_summary": null, "id": 635717} {"src_title": "Montgomery M. Macomb", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Ponson-Dessus liegt ca. 35 km östlich von Pau in der historischen Provinz Béarn am östlichen Rand des Départements und grenzt im Nordwesten und Osten an das benachbarte Département Hautes-Pyrénées. Umgeben wird Ponson-Dessus von den Nachbargemeinden: Ponson-Dessus liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Ruisseau de Carbouère, auch Louet daban genannt, ist ein Nebenfluss des Louet und durchquert das westliche Gemeindegebiet. Außerdem fließt der Lys darré, ein Nebenfluss des Lis, zusammen mit seinem Nebenfluss, dem Lombré, durch das östliche Gebiet der Gemeinde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ein geschliffenes Steinbeil, das aus der Urgeschichte datiert und im 19. Jahrhundert auf dem Gemeindegebiet gefunden wurde, belegt eine frühe Besiedelung des Landstrichs. Auch konnten Reste von zahlreichen Tongefäßen aus der gallorömischen Zeit geborgen werden. Zwischen dem 11. und dem 12. Jahrhundert wurde eine ovale Wallanlage mit Gräben und einem Wall an ihrer östlichen Seite angelegt. An der Westseite sind heute noch Fundamente von zwei Erdhügeln zu erkennen, die auf ein Eingangstor an dieser Stelle hindeuten. Eine einfache Dorfkirche befand sich ebenfalls in dieser Wallanlage, die den Anhaltspunkt der Stelle einer ersten Ansiedlung liefert. Im heutigen Zentrum der Gemeinde wurden Fundamente einer zweiten Wallanlage rund um die Pfarrkirche entdeckt. Es handelt sich dabei um den Kern des neues Dorfes. Im Westen schützte ein tiefer Graben, im Norden und Osten steile Wälle eine Plattform. Die Anlage wird vermutlich durch einen Donjon auf einem Erdhügel ergänzt worden sein. Dieser wird zu einem späteren Zeitpunkt abgerissen worden sein, um Platz für weitere Wohnhäuser zu schaffen. Im 12. Jahrhundert trieb der Vicomte von Béarn das Ansiedeln neuer Bewohner an. Er gewährte Befreiung von der Leibeigenschaft und den ersten Familien, die zugezogen waren, ein eigenes Land der Größe von 50 Arpents. Diese Aktion wurde einige Jahre später wiederholt, diesmal verbunden mit dem Versprechen auf Privatrecht und 30 Arpents Land. Bei dem Zensus im Jahre 1385 wurden in Ponson-Dessus 19 Haushalte gezählt. Die Gemeinde unterstand der Bailliage von Montaner. Die Häuser des Pfarrers, des Abts des Laienklosters und des Schmieds wurden dabei mit „defore lo csteg“, als außerhalb der Burg gelegen, bezeichnet. Dies beweist nebenbei die Existenz des Sitzes eines Grundherrn. Die Grundherrschaft lag beim Vicomte von Béarn, die Rechtsprechung aber bei den Beamten von Montaner, einem Territorium, das in jener Zeit noch nicht zum Béarn gehörte. Das Laienkloster wird in einem Text von 1344 erwähnt, die seine Zugehörigkeit zum Bistum Tarbes bestätigt. Der Ruisseau de Carbouère wurde genutzt, um in Ponson-Dessus vier Wassermühlen für die Produktion von Mehl zu errichten. Die geografisch-politische Situation zwischen der Enklave von Séron und dem Bigorre, heute der größte Teil des benachbarten Départements Hautes-Pyrénées, gestaltete andererseits den Austausch von Waren schwierig. Eine Beschwerde der \"Ponsonois\" verkehrte sich ins Gegenteil, denn es erschwerte den Zugang zu den wichtigsten Märkten in Pau, Morlaàs oder Tarbes, indem sie für das Wegerecht fortan eine Abgabe entrichten mussten. 1789 wurde diese Steuer im Zuge der Französischen Revolution wieder abgeschafft. Im Sommer 1944 wurde zur Unterstützung der Maquisards, den französischen Partisanen der Résistance, zahlreiche Fallschirmabwürfe über der Gemeinde durchgeführt. Toponyme und Erwähnungen von Ponson-Dessus waren:", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Seit Beginn der Aufzeichnungen wuchs die Gemeinde bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf ein Niveau von rund 400 Einwohnern. Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts begann eine Phase der Stagnation. In den 1970er Jahren betrug die Größe der Gemeinde nur noch rund 180 Einwohner. Anschließend setzte eine Wachstumsphase ein, die bis heute anhält.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Wirtschaft der Gemeinde wird hauptsächlich durch die Landwirtschaft bestimmt. Ponson-Dessus liegt in den Zonen AOC der Schweinerasse \"Porc noir de Bigorre\" und des Schinkens \"Jambon noir de Bigorre\".", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Ponson-Dessus ist erreichbar über die Routes départementales 54, 202, 204 (Hautes-Pyrénées 2) und 311.", "section_level": 2}], "src_summary": "Ponson-Dessus ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Vallées de l’Ousse et du Lagoin (bis 2015: Kanton Montaner). ", "tgt_summary": null, "id": 948533} {"src_title": "Marco Polo kam nicht bis China", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dan Gertler stammt aus einer der bekanntesten Familien des Diamantenhandels in Israel. Sein Großvater war der Unternehmer Moshe Schnitzer. 1997 ging er in die Demokratische Republik Kongo und baute seitdem enge Kontakte zum dortigen Regierung auf. Die kongolesischen Teile des Copperbelt weisen reiche Vorkommen an Kupfer- und Kobalterzen auf. 2001 berichteten die Vereinten Nationen, Gertler habe einen Deal verhandelt, im Zuge dessen er den Diamantenmarkt im Kongo übernehmen könne. Im Gegenzug erhielt der Präsident des Kongo 20 Millionen USD für den Kauf von Waffen. 2012 gab Gertler in einem Interview mit \"Bloomberg Markets\" an, er hätte einen Nobelpreis für seine \"Entwicklungshilfe\" im Kongo verdient. 2013 schätzte das Africa Progress Panel, dass der Kongo allein innerhalb eine Periode von drei Jahren 1,3 Milliarden USD verlor, weil sie Bergbaubetriebe unter Wert an Konzerne verkaufte, die in Verbindung mit Gertler stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Glencore-Geschäfte im Kongo.", "content": "Das schweizerische Unternehmen Glencore betreibt mittels angeschlossener Firmen mehrere Minen im Kongo. Formal muss die staatliche kongolesische Minengesellschaft dem Abbau zustimmen. Glencore übernahm im Februar 2017 die Minen in Mutanda und Katanga für 960 Millionen USD. Gertler erhielt 534 Millionen USD vor Steuern für seine Vermittlung. Glencore schaltete Gertler als Chef-Verhandlungsführer ein, als die Verhandlungen mit der staatlichen kongolesischen Minengesellschaft ins Stocken gerieten. Sein Auftrag wurde geheim gehalten. 2009 erhielt Gertler von Glencore einen Kredit über 45 Millionen USD mit der Klausel, das Geld könne sofort zurück gefordert werden, sollte nicht innerhalb von 3 Monaten der Minen-Vertrag mit einer zu Glencore gehörenden Firma im Kongo unterzeichnet werden. Nachdem die Geschäfte von Glencore in dem bitter armen Kongo kontrovers öffentlich diskutiert wurden, entband Glencore Gertler von seinen Aufgaben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dan Gertler (* Dezember 1973) ist ein israelischer Milliardär und Geschäftsmann der Diamanten- und Rohstoffindustrie mit einem Vermögen von etwa 1,22 Milliarden US-Dollar (Forbes, Stand 2017). ", "tgt_summary": null, "id": 2207425} {"src_title": "John Rathbone Oliver", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "William Petre stammte aus einer Freibauernfamilie aus Devon. Er war ein Sohn von \"John Petre\" aus Tor Newton in Torbryan in Devon und von dessen Frau Alice, einer Tochter von John Collinge aus Woodland in Devon. Zu seinen Geschwistern gehörten John Petre und Robert Petre. Sein Vater ermöglichte ihn um 1519 ein Studium in Oxford, wo er sich durch seinen Lerneifer auszeichnete. 1523 wurde er Fellow des All Souls College. 1526 erwarb er sowohl im römischen wie im kanonischen Recht den Grad eines Bachelors. 1533 erwarb er den Grad eines Doktors der Rechte.", "section_level": 1}, {"title": "Aufstieg am Königshof und zum reichen Grundbesitzer.", "content": "Angeblich soll der Earl of Wiltshire zwischen 1526 und 1529 Petre als Lehrer für seinen Sohn George Boleyn angestellt haben. Im Juni 1529 wurde er königlicher Anwalt im Verfahren gegen die päpstlichen Legaten Campeggio und Wolsey über die Gültigkeit der Ehe von Heinrich VIII. mit Katharina von Aragon. 1530 gehörte er zu königlichen Anwälten, die von verschiedenen ausländischen Experten Gutachten über die Gültigkeit der Ehe einholen sollten. Er gewann die Gunst von Kanzler Cromwell, der ihn ab 1536 in der königlichen Kanzlei beschäftigte. Als Beauftragter für geistliche Angelegenheiten leitete er am 16. Juni 1536 eine Kirchenversammlung in der St. Paul's Cathedral. In den nächsten Jahren organisierte er mit die Auflösung der englischen Klöster, wobei er offensichtlich pflichtbewusst handelte und sich im Gegensatz zu anderen nicht selbst bereicherte. Als Dank für seine Dienste erhielt er Clatercote Priory in Oxfordshire, aus deren Grundbesitz er etwa £ 70 jährliche Einkünfte hatte, sowie eine jährliche Pension von über £ 100. Durch seine Heirat mit der Familie \"Tyrrell\" aus Essex verwandt, erwarb Petre 1537 in Südessex Grundbesitz von weiteren aufgelösten Klöstern. 1538 pachtete er von Barking Abbey das Gut von \"Ging Abbess\". Diesen Besitz baute er durch Zukäufe in den nächsten Jahren weiter zu Ingatestone aus. Da er durch seine Tätigkeit bei der Auflösung der Klöster gute Kenntnisse von deren Besitzungen hatte, konnte er aus diesen weitere einträgliche Ländereien in Essex, Oxfordshire und Somerset erwerben, wofür er mindestens £ 1600 zahlte. Bereits Ende 1540 soll er aus seinen Gütern jährliche Einkünfte von etwa £ 500 gehabt haben. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er wenig später erneut, seine zweite Frau Anne Brown brachte weiteren Grundbesitz in Cambridgeshire, Essex und Hampshire mit in die Ehe, aus denen sie weitere £ 280 jährliche Einkünfte erzielten. Ab etwa 1540 erbaute er Ingatestone Hall als seinen Landsitz.", "section_level": 1}, {"title": "Dienst als königlicher Sekretär.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sekretär von Heinrich VIII..", "content": "Durch seine Tätigkeit in der königlichen Kanzlei diente Petre gelegentlich auch als Richter, dabei verhörte er 1537 mit den Rebellen Robert Aske im Tower of London. Im April 1539 gehörte er dem sechsköpfigen Ausschuss an, der den Entwurf für die späteren \"Sechs Artikel\" schrieb, die zur Grundlage der Church of England wurden. Petre überstand Cromwells Sturz 1540, während dessen er Bischof Tunstall im Tower verhörte und Cromwells Wohnung durchsuchte. In den nächsten Jahren übernahm er weitere Ämter. Im Januar 1544 wurde er zum Ritter geschlagen, als er am 21. Januar 1544 zusammen mit William Paget königlicher Sekretär wurde. In dieser Stellung nahm er an Sitzungen des Privy Council teil und gehörte zu den Ratgebern der Königin Katharina Parr. Von April bis Juli 1545 war er als Gesandter in Brüssel. Um den Krieg mit Frankreich zu finanzieren, nahm Petre im Auftrag des Königs Kredite auf und gehörte Kommissionen an, die Landbesitz aus dem Crown Estate verkauften. Zusammen mit dem Dekan der St Paul’s Cathedral reiste er im September 1546 zu Verhandlungen nach Frankreich, die aber ergebnislos blieben. Petres bevorzugte Stellung beim König erregte den Missmut des Earl of Surrey, da Petre nichtadliger Abstammung war.", "section_level": 2}, {"title": "Sekretär von Eduard VI..", "content": "Vermutlich gehörte Petre bereits während der Herrschaft von Heinrich VIII. dem House of Commons an, doch seine Wahl 1536 als Abgeordneter für das Borough Downton in Wiltshire ist nicht sicher belegt. Noch unsicherer ist seine Zugehörigkeit zu den Parlamenten von 1539 und 1542. Allerdings gehörte Petre ab 1544 als königlicher Sekretär dem House of Lords an. Bei der Unterhauswahl 1547 wurde er als Knight of the Shire für Essex gewählt. Im House of Commons gehörte Petre zu den aktiven Abgeordneten, dazu behielt er auch unter Eduard VI. weiter sein Amt als königlicher Sekretär und damit Mitglied des House of Lords. Nachdem William Paget im Juni 1547 Chancellor of the Duchy of Lancaster wurde, blieb Petre alleiniger Sekretär des Königs, bis im April 1548 Sir Thomas Smith zum zweiten Sekretär ernannt wurde. Im Gegensatz zu Smith überstand Petre auch den Sturz von Lordprotektor Somerset im Oktober 1549, indem er sich rechtzeitig auf die Seite des Earl of Warwick stellte. Nachfolger von Smith wurde zunächst Nicholas Wotton. Petre dagegen erhielt am 20. Oktober 1549 das einträgliche Amt des Schatzmeisters des \"Court of first Fruits and Tenths\", womit er für die Besteuerung der Geistlichen verantwortlich war. Darüber hinaus war Petres Tätigkeit als königlicher Sekretär so umfassend, dass er kaum noch weitere Ämter wahrnahm. Im Januar 1550 gehörte er zu den vier Botschaftern, die nach der Übergabe von Boulogne einen Friedensvertrag mit Frankreich aushandelten und im Mai schließlich unterzeichneten. Bereits im April 1550 erkrankte Petre jedoch ernsthaft und war erst nach mehreren Monaten wieder genesen. Im Januar 1553 legte er sein Amt als Schatzmeister des Court of first Fruits nieder. Wahrscheinlich wurde er bei der Unterhauswahl im Frühjahr 1553 als Knight of the Shire für Essex wiedergewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Sekretär von Maria I..", "content": "Nach dem Tod von Eduard VI. wurde Petre auf Verlangen des Duke of Northumberland, dem früheren Earl of Warwick in den Tower gebracht, wo er mit anderen Räten der Thronanwärterin Jane Grey die Treue schwor. Er konnte jedoch am 19. Juli 1553 aus dem Tower entkommen und gehörte wenig später zu den Räten, die anstelle von Jane Grey Heinrichs VIII. Tochter Maria zur Königin erklärten. Daraufhin ernannte ihn Maria, nachdem sie Königin geworden war, am 30. Juli 1553 wieder zum königlichen Sekretär, und übergab ihm aus dem Besitz von Northumberland Shute House. Dies wurde sicher durch Petres zweite Frau begünstigt, die Katholikin und mit der neuen Königin befreundet war. In seinem Amt befasste er sich mit Maßnahmen gegen Amtsmissbrauch und überwachte zusammen mit Bischof Gardiner die königlichen Finanzen. Vor allem war er nun jedoch für die englische Außenpolitik verantwortlich. In dieser Funktion gehörte er zu den engsten Ratgebern der Königin. Während der Wyatt-Verschwörung stellte er in Essex ein Aufgebot auf und kämpfte vermutlich selbst gegen die Rebellen. Anschließend gehörte er zu den Richtern, die gefangene Rebellen verhörten und verurteilten, dabei verhörte er im März 1554 im Tower of London Marias Halbschwester Elisabeth, die verdächtigt wurde, die Rebellion unterstützt zu haben. Petre handelte mit den Heiratsvertrag der Königin mit dem spanischen Prinzen Philipp aus. Als Papst Paul IV. im Juni 1555 eine päpstliche Bulle erließ, nach der die aufgelösten Klöster ihren Grundbesitz zurückerhalten sollten, hielt er diese zurück und erreichte im November 1555 die Ausstellung einer neuen Bulle, in der der Papst den Verkauf der Kirchengüter akzeptierte. 1556 erkrankte Petre erneut, weshalb er im März 1557 sein Amt als königlicher Sekretär niederlegte. Sein Nachfolger wurde William Cecil.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Tätigkeit unter Elisabeth I..", "content": "Auch nach seinem Rücktritt als königlicher Sekretär blieb Petre Mitglied des Privy Council und kandidierte bei den Unterhauswahlen weiter als Knight of Shire für Essex. Maria I. hatte Petre zu einem ihrer Testamentsvollstrecker ernannt. Auch unter Elisabeth I. gehörte er weiterhin dem Privy Council an und wurde bei der Unterhauswahl 1559 als Knight of the Shire wiedergewählt. Als William Cecil von 1559 bis 1560 für mehrere Monate in Nordengland und Schottland unterwegs war, übernahm er kurzzeitig wieder das Amt des königlichen Sekretärs. Die Königin, die Petre persönlich schätzte, ehrte ihn im Juli 1561 mit einem dreitägigen Besuch in Ingatestone Hall, für den er etwa £ 136 aufwendete. Bei der Unterhauswahl 1563 wurde er noch einmal als Knight of the Shire gewählt. Von November 1564 bis Mai 1566 stand Catherine Grey, die Schwester von Jane Grey, die wegen ihrer heimlichen Heirat bei der Königin in Ungnade gefallen war, in Ingatestone unter seiner Aufsicht. Wegen seines Alters, seiner schlechten Gesundheit und seinem eingeschränkten Hörvermögen zog er sich schließlich 1566 endgültig aus der Politik zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Religiöse Haltung, weiterer Grunderwerb und Testament.", "content": "Petre gelang es lange Jahre, sich in der Konfessionsfrage nicht festzulegen. Seine zweite Frau Anne blieb bis zu ihrem Tod Katholikin. Unter Maria I. ging Petre nicht gegen Protestanten vor, obwohl ihm dies ausdrücklich vom Parlament gestattet wurde. Erst 1569 legte er den Suprematseid ab, doch bis zu seinem Tod diente der katholische Priester \"John Woodward\" in seinem Wohnsitz Ingatestone. Petre war nicht nur ein umsichtiger Politiker, sondern hatte seine Stellung auch zum weiteren Ausbau seines Landbesitzes genutzt. Dank seiner Sparsamkeit erwirtschaftete er im Durchschnitt jährliche Überschüsse von etwa £ 600, die er in Landkäufe investierte. Dabei erwarb er in seinem Heimatort Torbryan bei Ipplepen in Devon einen ansehnlichen Grundbesitz, doch vor allem um seinen Wohnsitz Ingatestone hatte er große Ländereien erworben. In seinem Testament bedachte Petre großzügig das Armenhaus von Ingatestone und andere mildtätige Einrichtungen, aber auch All Souls und vor allem Exeter College in Oxford, wo er als zweiter Gründer geehrt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Familie und Nachkommen.", "content": "Petre hatte in erster Ehe 1533 oder 1534 Gertrude Tyrrell, eine Tochter von Sir John Tyrrell aus Warley in Essex geheiratet. Mit ihr hatte er einen Sohn und zweit Töchter: Nach dem Tod seiner ersten Frau am 28. Mai 1541 heiratete Petre vor März 1542 Anne, eine Tochter von Sir \"William Browne\", dem Lord Mayor of London des Jahres 1514 und Witwe von \"John Tyrrell\" († 1540) aus Heron in East Thorndon in Essex. Mit ihr hatte er mehrere Kinder, darunter: Sein Erbe wurde sein ältester überlebender Sohn John Petre aus seiner zweiten Ehe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir William Petre (* 1505 oder 1506; † 13. Januar 1572 in Ingatestone) war ein englischer Politiker, der mindestens achtmal als Abgeordneter für das House of Commons gewählt wurde. Er überstand die politisch wechselvolle Zeit im England des 16. Jahrhunderts, dabei hatte er als Sekretär der Könige Heinrich VIII. und Eduard VI. und der Königin Maria I. lange Jahre erheblichen Einfluss auf die englische Politik.", "tgt_summary": null, "id": 141572} {"src_title": "USS Towers (DDG-9)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Abstammung.", "content": "Grunert entstammte einer früher in der Lausitz ansässigen Bürgerfamilie, die bis in den Anfang des 16. Jahrhunderts zurückgeführt werden konnte und die in mehreren Generationen in Halle a. d. Saale das Buchdruckereigeschschäft und einen Bücherverlag betrieb. Grunert wurde als letztes Kind seiner Eltern geboren, während der spätere Professor der Mathematik zu Greifswald Johann August Grunert (1797–1872) 12 Jahre früher geboren war.", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Von frühester Jugend an interessierte er sich für die Naturkunde. In der schulfreien Zeit durchstreifte er Wald und Flur in der Umgebung seiner Vaterstadt. Später wurde dieses Interesse nach dem Kennenlernen der Natur und ihrer Erzeugnisse geregelter, als er durch Vermittlung seines Vaters von den Lehrern der Universität Halle, den Botanikern Kurt Sprengel und Georg Friedrich Kaulfuß, dem Zoologen Christian Ludwig Nitzsch und dem Mineralogen sowie dem Entomologen Ernst Friedrich Germar freundlich angenommen und ihm die Liebe zur Natur vermittelt wurde. Schon von Jugend an war er in Zibigk Köthen im Hause des Ornithologen Johann Friedrich Naumann ein- und ausgegangen und hatte den Begründer der Vogelkunde in Mitteleuropa schätzen gelernt.", "section_level": 1}, {"title": "Studium der Naturkunde in Halle.", "content": "Nach Beendigung der Schulzeit immatrikulierte er sich an der Universität Halle und studierte Naturwissenschaften bei dem Geographen, Geologen, Botaniker, Ornithologen, Meeresbiologen, Entomologen, Zoologen, Paläontologen und Meteorologen Carl Hermann Conrad Burmeister (1807–1892) sowie dem Geologen, Botaniker und Landvermesser Franz Wilhelm Junghuhn (1809–1864).", "section_level": 1}, {"title": "Militärzeit.", "content": "Die Julirevolution von 1830 in Frankreich, die belgische Revolution und die dadurch veranlasste Besetzung der belgischen Grenze durch preußische Truppen bewog Grunert, sich zum Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger in der 4. Jägerabteilung des preußischen Heeres in Halle zu melden. Er wurde mit seiner Zustimmung bei Malmedy an die belgische Grenze versetzt. Dort war er aber nur mit Vorposten- und Patrouille-Diensten eingesetzt. Zu kriegerischen Handlungen ist es nicht gekommen. In der Jägerabteilung lernte er den Leutnant Friedrich Wilhelm Stahl kennen, den späteren Oberförster in Rüdersdorf. Stahl war zur Vorbereitung auf die Forstlaufbahn zunächst Offizier geworden und seine Verabschiedung stand bevor, weil er nach Beendigung der Kriegshandlungen Forstwissenschaft studieren wollte.sprengel Beide verband die Liebe zur Natur. Bei dem Oberförsterexamen 1835 trafen sie sich wieder. In dienstfreier Zeit konnte Grunert während der Dienstzeit seine naturwissenschaftlichen Studien fortsetzen, indem ihn der Botaniker Kurt Sprengel, den er schon seit seiner Jugend kannte, einer gelehrten in Malmedy lebenden Französin, der Marie-Anne Libert, einer genauen Kennerin und Bearbeiterin der Ardennen-Flora, empfahl, die ihm darauf Zugang zu ihren mikroskopischen Studien und wissenschaftlichen Arbeiten eröffnete.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und berufliche Tätigkeit als Forstmann.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Forstlehre.", "content": "Nach Entlassung aus dem Militärdienst trat nun die wichtige Frage wegen der Wahl eines festen Berufes an ihn heran. Wegen der schlechten Berufsaussichten nach einer reinen wissenschaftlichen Ausbildung entschied er sich, Forstmann zu werden. Durch die Vermittlung des Oberforstmeisters v. Schleinitz zu Potsdam, der den Bruder von Grunert kannte, begann Grunert bei dem Oberförster Theodor Krüger zu Oderberg, einem Schwiegersohne des Oberlandforstmeisters Georg Ludwig Hartig von 1831 bis 1832 an der Oberförsterei Liepe bei Eberswalde, die für die Forstakademie in Eberswalde ein Lehrforstbetrieb, war, eine einjährige Forstlehre.", "section_level": 2}, {"title": "Studium an der Forstakademie in Eberswalde und an der Universität in Halle.", "content": "Nach Ablauf der einleitenden Lehrzeit, setzte er seine Ausbildung fort mit einem Studium von Ostern 1832 bis Herbst 1833 an der Forstakademie in Eberswalde. Nach einem weiteren Studium der Staats- und Rechtswissenschaften an der Universität Halle bestand er 1836 das Oberförsterexamen und wurde im Regierungsbezirk Merseburg mit Forst- und Abschätzungsarbeiten beschäftigt und legte die Feldmesserprüfung ab.", "section_level": 2}, {"title": "Oberförsterexamen und weitere Tätigkeit in Forstbetrieben.", "content": "1839 bewarb er sich als Dozent an der Königlichen Staats- und landwirtschaftlichen Akademie Eldena bei Greifswald. Es erfolgte zwar eine Zusage, die Stelle trat er dann aber doch nicht an, da er die Zusicherung verlangte, dass ihm die Befugnis zum späteren etwaigen Wiedereintritt in die Reihe der Kandidaten des Preußischen Staatlichen Forstwesens gestattet wurde. Der betreffende Ressort-Minister versagte zwar die Genehmigung, war aber auf Grunert aufmerksam geworden war und bot ihm die damals in Königsberg bestehende etatsmässige Forst-Assessorstelle zur Verwaltung an. Danach arbeitete er in verschiedenen Funktionen in der Forstwirtschaft in Königsberg (ab 1839), in Neu-Glienicke, jetzt Ortsteil von Neuruppin (ab 1843), Danzig (ab 1846) und Köslin (ab 1849). 1851 kehrte er nach Danzig zurück, wo er 1854 den Titel eines Oberforstmeisters erhielt.", "section_level": 2}, {"title": "Direktor der Forstakademie.", "content": "Im Jahr 1859 wurde er zum Nachfolger von Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil als Direktor der Forstakademie in Eberswalde ernannt. Er blieb als Direktor in Eberswalde bis 1866, als er von Bernhard Danckelmann abgelöst wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Oberforstmeister in Trier.", "content": "Auf eigenen Wunsch war er danach von 1866 bis zu Verabschiedung in den Ruhestand im Jahre 1878 als Oberforstmeister an der Spitze der Regierungs-Forstverwaltung in Trier tätig.", "section_level": 2}, {"title": "Herausgeber der Zeitschrift „Forstliche Blätter“.", "content": "Von 1861 bis 1867 arbeitete Grunert als Herausgeber der Zeitschrift \"\", und nach einer mehrjährigen Pause setzte er seine Edition in Zusammenarbeit mit Ottomar Victor Leo (1872–1876) und Bernard Borggreve(1877) fort.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Grunert war Ehrenmitglied des österreichischen Reichs-Forstvereins und war Ritter des Roten Adlerordens zweiter Klasse mit Eichenlaub. Ein Bild befindet sich in einem Buch des Springer-Verlages.", "section_level": 1}, {"title": "Biografien.", "content": "Die obigen Angaben zum Lebenslauf sind im wesentlich aus den nachstehenden Werken entnommen, die zum Teil wörtlich zitiert werden, ohne dass dies im Einzelnen gesondert kenntlich gemacht wird: In den \"Forstlichen Blättern\" hat Grunert weitere Artikel verfasst, die in der obigen Aufstellung nicht enthalten sind. Einzelne Bände sind schon digitalisiert. Leider fehlt aber eine geordnete Übersicht aller Ausgaben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Julius Theodor Grunert (* 31. Januar 1809 in Halle an der Saale; † 30. August 1889 in Trier), war ein deutscher Förster, Direktor der Forstakademie in Eberswalde, zuletzt Oberforstmeister in Trier und Herausgeber der „Forstlichen Blätter“.", "tgt_summary": null, "id": 254631} {"src_title": "Santa Fe Industries", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nach dem Konzept des \"Luliks\" im timoresischen Glauben wird zwischen der maskulinen, realen Welt und der spirituellen, weiblichen Welt unterschieden, weswegen Frauen seltener politische, dafür aber große spirituelle/rituelle Macht in der Gesellschaft innehatten. Nach dem timoresischen Verständnis steht dabei die spirituelle über der politischen Macht. Ohne Absprache zwischen diesen beiden Ebenen konnten daher keine Entscheidungen gefällt werden. Das göttliche Wesen und Schöpfer wird \"Maromak\" genannt, ein Wort das die katholische Kirche für ihre Liturgie in Tetum übernommen hat. Im Gegensatz zum christlichen Gott \"(Aman Maromak)\" ist \"Maromak\" aber nach dem alten Glauben der Timoresen weiblich. Nach dem osttimoresischen Anthropologen Josh Trindade zeugt dies von der Bedeutung der Frau in der alten timoresischen Gesellschaft. Die Frauen wurden für ihre Fähigkeit verehrt neues Leben hervorzubringen und das Leben spielte sich um die Frau im Zentrum ab. Ein timoresisches Sprichwort lautet „zeige Respekt, Frauen sind heilig“ (). Dies steht im Widerspruch zum christlich-abendländischen Bild, bei dem Eva aus einer Rippe Adams entstand, so dass der Mann der Ursprung des Lebens ist. Die Frau ist nach Analyse von Trindade so dem Mann unterstellt und von ihm abhängig, womit er dem Christentum eine Mitschuld an der heutigen Situation der Frau in Osttimor gibt. Noch heute ist zum Beispiel bei den Naueti im Südosten des Landes keine Einschränkung des Mitspracherechts der Frauen bei Verhandlungen zu bemerken. Auch noch in der portugiesischen Kolonialzeit trugen Frauen zu politischen Entscheidungen im Clan bei und führten manchmal die Männer im Krieg an. Auch führten manche Frauen Verhandlungen mit anderen Herrscherfamilien. Die heutige Unterrepräsentanz der Frauen sieht Trindade in der Zeit der Fremdherrschaft begründet, nicht in der traditionellen Kultur. Während der japanischen Besetzung Timors (1942–1945) wurden Frauen Opfer der Soldaten der Besatzungsmacht. Wie auch in anderen Ländern mussten einheimische Frauen zwangsweise japanischen Soldaten als sogenannte Trostfrauen sexuell zu Diensten sein. Am 28. August 1975 wurde von der FRETILIN als erste Frauenorganisation einer Partei, die \"Organização Popular da Mulher Timorense\" (OPMT) gegründet, mit Rosa Bonaparte als erste Generalsekretärin. Bonaparte war in ihrem Studium in Portugal Mitglied einer maoistischen Bewegung geworden und gehörte mit María do Céu Pereira \"(Bi Lear)\", Dulce Maria da Cruz \"(Wewe)\" und Guilhermina Araújo zu den wenigen Frauen in der Führung der FRETILIN. Die OPMT bot im kurzen Zeitraum bis zur Besetzung durch Indonesien eine politische Beteiligungsmöglichkeit für die osttimoresische Frau im Gesellschaftssystem auf nationaler Ebene, jenseits der traditionellen Ebene. Laut Bonaparte sollte die OPMT die Frauen ertüchtigen, die Jugend für die „Fortführung der Revolution“ auszubilden und die passiven Frauen für die Selbstbefreiung aufwecken \"(kore a’an)\". Sie sollten sich der „Repressionen unter Kolonialismus und Patriachat“ bewusst werden. Frauen, die in dieser Zeit der OPMT angehörten, sehen im Gegensatz zu Trindade Unterdrückungen der Frau auch aus der Kultur, den Bräuchen und der Tradition heraus. Die OPMT organisierte in der kurzen Zeit, in der sie bis Dezember 1975 frei arbeiten konnte, im ganzen Land verteilt, Kinderkrippen und Kindergärten. Frauen brachte man Lesen und Schreiben bei und unterrichtete sie politisch über die „koloniale Unterdrückung“ und wie sie zu überwinden sei. Man kann dies eine anti-koloniale Form des Feminismusses nennen, wobei auch in anderen Dritte-Welt-Staaten der Feminismus zusammen mit dem auflebenden Nationalismus in den Kolonien einherging. Sexuelle Ausbeutung der timoresischen Frauen durch die Kolonialherren wurde ebenso angeprangert, wie Polygamie. Die Emanzipierung der osttimoresischen Frau wurde zum Symbolziel der Unabhängigkeitsbewegung. So erklärte der Rogério Lobato, ein FRETILIN-Aktivist, der während der Besatzung im Ausland arbeitete, 1978 in einem Interview, Osttimor könne nicht befreit werden, ohne dass auch die Frauen Osttimors befreit werden würden. Der spätere Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta nannte die Frauen der Kolonialzeit die „doppelten Sklaven“, Sklavin der Kolonialherren und Sklavin der Ehemänner und der anderen männlichen Verwandten. Die Unterdrückung der Frau wurde zum Sinnbild der rückwärtsgewandten portugiesischen Kolonialgesellschaft. Trotz der Beteiligung der Frauen in der Partei, war nach eiliger, einseitiger Ausrufung der Unabhängigkeit Osttimors durch die FRETILIN am 28. November 1975 im Kabinett keine einzige Frau vertreten. Neun Tage später landeten indonesische Truppen in Osttimors Hauptstadt Dili. Gerade bei Frauen hat die indonesische Besatzungszeit (1975–1999) viele Spuren hinterlassen. Neben den Gewaltverbrechen (systematische Vergewaltigungen, sexuelle Sklaverei) wurden der indonesischen Besatzungsmacht auch Zwangssterilisationen, Zwangsabtreibungen und Zwangsverhütung zur Bevölkerungskontrolle und Indonesierung vorgeworfen. Die spätere Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (CAVR) konnte zwar keinen organisierten Genozid mit diesen Methoden nachweisen, doch weist die Verbreitung des Gerüchts auf das tiefe Misstrauen der Osttimoresen gegen das indonesische Bevölkerungskontrollprogramm hin. Die Serious Crimes Unit der UNTAET berichtete von sogenannten \"Rape Houses\" in Suai, Bobonaro, Lolotoe, Gleno und im Hauptsitz der Aitarak-Miliz in Dili. Wurden Frauen in der Besatzungszeit als Aktivisten oder Angehörige der Freiheitskämpfer Opfer sexueller Gewalt, so gelten sie heute als sozial gebrandmarkt. Ihre Familien fühlen sich beschämt, Ehemänner weisen sie zurück, Kindern aus diesen Vorfällen wird oft die katholische Taufe und der Kirchenbesuch verwehrt. Auch Frauen nahmen im Widerstand gegen die indonesische Besatzung eine aktive Rolle ein. Manchmal auch im bewaffneten Kampf, meist aber als „Clandestino“, im Netzwerk, dass die Kämpfer mit Informationen, Vorräten, Medikamenten und Waffen versorgte. 60 % dieser Clandestinos waren Frauen. So war Maria Olandina Isabel Caeiro Alves eine Sprecherin in Radio Maubere, dem Radiosender der Widerstandsbewegung, bis sie von den Indonesiern gefasst und inhaftiert wurde. Weitere Beispiele für Frauen im osttimoresischen Widerstand sind die Spionin Maria Gorete Joaquim, die OPMT-Vorsitzende Ilda Maria da Conceição, Olinda Morais und Maria Rosa da Câmara. Das Alphabetisisierungsprogramm für Erwachsene und Kinder in den ländlichen Gebieten führte die OPMT auch in der Zeit des Guerillakrieges weiter. Zu den \"Brigadistas\", den freiwilligen Lehrern, gehörten Aicha Bassarewan und Maria Maia dos Reis e Costa. Oft wurde gerade sexualisierte Gewalt als Waffe gegen die Frauen im Widerstand angewandt.", "section_level": 1}, {"title": "Heutige Situation.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ehe und häusliche Gewalt.", "content": "24 % der Frauen sind bereits vor ihrem 20. Geburtstag verheiratet. Bei Männern sind es nur 5 %. Sie heiraten meist im Alter zwischen 25 und 29 Jahren. Üblicherweise sind die Ehemänner daher sieben bis zehn Jahre älter als ihre Frauen. Allgemein ist häusliche Gewalt ein großes Problem. Laut einem Bericht der Asia Foundation von 2015 hatten 59 % der in einer Beziehung lebenden Osttimoresinnen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren bereits sexuelle oder körperliche Gewalt erlebt. Allein 2008 wurden über 400 Fälle registriert, die Dunkelziffer dürfte diese Zahl aber weit übersteigen. Die Gründe dafür sind mit in den traumatischen Erlebnissen der Einwohner zu suchen. Studien des Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für Frauen (UNIFEM) in zwei der damaligen Distrikte des Landes ergaben, dass Gewalt für timoresische Frauen „normal“ sei und als Privatangelegenheit angesehen würde. 80 % der Männer und Frauen in Osttimor sehen es laut einer Studie als „vertretbar“ an, seine Frau unter bestimmten Umständen zu schlagen. 2009 wurde häusliche Gewalt als Straftat in das Bürgerliche Gesetzbuch aufgenommen, das erste Mal überhaupt in der Geschichte des Landes, denn auch unter indonesischer Herrschaft war dies nicht der Fall. Am 3. Mai 2010 verabschiedete das Nationalparlament ein Gesetz, das Opfern von häuslicher Gewalt juristische Unterstützung gewähren soll. In der vorangegangenen Debatte wurde kritisiert, dass das Gesetz die Unverletzlichkeit der Familie und die Kultur Timors beschädige. Dagegen sprach sich Fernanda Borges, die Parteivorsitzende der Partido Unidade Nacional PUN, aus: „Die timoresische Kultur bringt uns nicht Gewalt bei.“ Josh Trindade kritisiert, dass sowohl lokale als auch internationale Genderaktivisten die traditionell hervorgehobene Stellung der timoresischen Frau und das Zusammenspiel der Geschlechter in Familie und Gesellschaft nach dem \"Lulik\" nicht beachten. Dies wäre zu vergleichen mit der Einordnung der Frau in der Zeit der Fremdherrschaft durch Portugal und Indonesien. Trindade befürwortet eine Rückbesinnung auf die alte kulturelle Bedeutung der Frau. Das moderne, westliche Bild der Frau sei zu individuell ausgerichtet, die timoresische Kultur des \"Lulik\" sieht aber das Ideal in der Zusammenarbeit von Mann und Frau, was auch einem Patriarchat entgegenstehe. Zudem gäbe es keine soziale Sicherheit außerhalb der Familie und das westliche Werteverständnis würde die ökonomische Bedeutung der Frau ihrer sozialen und rituellen Bedeutung in der Gesellschaft voranstellen. Er plädiert daher für eine Gleichberechtigung der Geschlechter innerhalb der übergeordneten Familie, beziehungsweise Gesellschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Abtreibungsrecht.", "content": "Das Abtreibungsgesetz folgt noch immer dem alten indonesischen Recht. Schwangerschaftsabbrüche sind, auch wenn Lebensgefahr für die Mutter besteht, durch das Gesetz verboten, weswegen illegale Abtreibungen ohne ärztliche Hilfe vollzogen werden. Ein neues Gesetz, das sich an portugiesischem und australischem Recht orientiert, ist zurzeit in Planung. Danach sollen Abtreibungen erlaubt sein, wenn die Schwangerschaft das Leben der Frau gefährdet. Zunächst sprachen sich katholische Kräfte in der Politik, wie Fernanda Borges, gegen das Gesetz aus und kritisierten es als „westlichen Einfluss“. Doch weil Abtreibungen abseits der Ausnahmeregelung weiterhin als kriminell gelten sollen, befürwortete später die Katholische Kirche die Neuregelung. Auch die Abbrüche bei Opfern sexueller Gewalt und bei Inzest werden, entgegen ersten Planungen, nun nicht mehr entkriminalisiert.", "section_level": 2}, {"title": "Prostitution.", "content": "Wiederholt wurden illegal eingewanderte Frauen aus Südost- und Ostasien aufgegriffen, die in Osttimor der Prostitution nachgingen. Auch Menschenschmuggler wurden in diesem Zusammenhang festgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Partizipation.", "content": "Frauen hatten in Osttimor zunächst das Wahlrecht entsprechend den Gesetzen der portugiesischen Kolonialmacht (bis 1975) und der indonesischen Diktatur (bis 1999). Sie konnten beim Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor 1999 ebenso teilnehmen wie an den folgenden den Wahlen unter UN-Verwaltung und im unabhängigen Osttimor. Die meisten Parteien setzen sich für die Gleichberechtigung von Mann und Frau ein, die auch in der Verfassung festgeschrieben ist. 2008 hielten 88 % der Einwohner Osttimors Frauen für genauso gut wie Männer geeignet, ein Regierungsamt zu bekleiden, nur 7 % hielten sie für schlechter geeignet. 71 % der Befragten erklärten, sie könnten es sich vorstellen, bei künftigen Wahlen eine Frau zu wählen. Für 8 % war das unvorstellbar. Bei den ersten kommunalen Wahlen 2004/2005 wurden erstmals Frauen zu Chefs in sieben Sucos und mehreren Aldeias gewählt, bei den Neuwahlen 2009 waren es neun. Im ersten Nationalparlament Osttimors waren 25,3 % der Abgeordneten Frauen. Bei den Neuwahlen 2007 wurde vorgeschrieben, dass 25 % der Kandidaten auf den Parteilisten weiblich sein mussten. In das neue, kleinere Parlament zogen 18 Frauen ein. Der Frauenanteil im Parlament betrug nun 27,7 %. Mit den Wahlen 2012 wurden 19 Frauen Abgeordnete (29,2 %). Bei den Wahlen 2017 musste mindestens jeder dritte Platz auf den Wahllisten der Parteien mit einer Frau besetzt sein. Daher hatte das Parlament nach der Regierungsbildung 26 weibliche Abgeordnete und damit mit 40 % den größten Frauenanteil aller Zeiten. Das fünfte Parlament hat derzeit (Stand April 2020) 23 weibliche Abgeordnete, was einem Anteil von 35,4 % entspricht. Maria Angelina Lopes Sarmento ist seit 2018 die erste Stellvertreterin des Parlamentspräsidenten. Seit der ersten Übergangsregierung unter den Vereinten Nationen sind Frauen als Ministerinnen im Kabinett vertreten. In der derzeitigen Regierung sind von 28 Kabinettsmitgliedern fünf weiblich (zuvor 6 von 37), darunter Sozialministerin Armanda Berta dos Santos und Dulce Soares, Ministerin für Bildung, Jugend und Sport. Odete Maria Belo wurde am 30. April als Gesundheitsministerin nominiert. Staatssekretärin für die Gleichstellung ist Maria José da Fonseca Monteiro de Jesus.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "2010 wurde Natércia Martins als erste Frau in Osttimor zur Polizeikommandantin des Distrikts Liquiçá ernannt.", "section_level": 2}, {"title": "Frauenorganisationen.", "content": "Kirsty Sword Gusmão, die Ehefrau des ehemaligen Premierministers Gusmão, ist die Gründerin und Vorsitzende der \"Alola Foundation\", die sich für die Frauen in Osttimor einsetzt. Alola unterstützt vielfältige Projekte im ganzen Land. \"Rede Feto\" ist ein nationales Netzwerk von verschiedenen Frauenorganisationen zur Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung von Frauen. Präsidentin ist Judite Dias Ximenes (Stand 2019). \"Fokupers\" \"(Forum Komunikasaun ba feto timor loro sa'e)\" wurde 1997 gegründet, um gegen die häusliche Gewalt in Osttimor vorzugehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Frauen machen in Osttimor 49,2 % der Einwohner aus (2015). Während man versucht, ihre Beteiligung in der nationalen Politik sicherzustellen und auch traditionell ihnen wichtige Rollen zugedacht wurden, leiden heute in Osttimor viele Frauen im alltäglichen Leben unter Gewalt und Missbrauch. Häusliche Gewalt ist im Land ein großes Problem. ", "tgt_summary": null, "id": 1441224} {"src_title": "Neugriechische Literatur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Kloster liegt südöstlich des Sewansee am Südrand des Dorfes Artsvanist. Etwa drei Kilometer südlich stehen die Kirche \"Kolataki Surb Astvatsatsin\" (, „Heilige Muttergottes“), westarmenisch \"Surp Asdwadsadsin\", andere Umschriften \"Surp Astvatsatsin, Surb Astuacacin, Surb Astwazazin\" aus dem späten 9. bis frühen 10. Jahrhundert und das \"Kloster Hnewank\" aus dem 10. Jahrhundert. In der Nähe befindet sich auch die Festung \"Bruti Berd\" mit ihrem Zyklopenmauerwerk.", "section_level": 1}, {"title": "Baubeschreibung.", "content": "Der Klosterkomplex besteht aus zwei Kirchen, einem dazwischenliegenden Gawit, die alle mit einem ähnlichen Satteldach bedeckt sind. Alle drei Gebäude sind nach Osten ausgerichtet. Hinter dem Kloster gibt es eine Quelle und eine kleine Höhle, die zum Gipfel des Berges führt und den Klosterinsassen möglicherweise als Fluchtweg diente. Die 907 errichtete Hauptkirche \"Surb Grigor\" ist eine vierarmigen Kreuzkuppelkirche mit vier halbkreisförmigen Apsiden. An der Ostseite gibt es zwei Nebenräume. Der Tambour ist innen wie außen achteckig und wird von einem heute beschädigten Pyramidendach bekrönt. Vier zentrale Bögen tragen den Tambour und das Zeltdach. Die Wände der Kirche wurden aus einfachem Basalt erbaut, während die Innenwände des Tambour mit sorgfältig bearbeitetem Tuffstein verblendet ist. Als einziges Zierelement gibt es auf der Innenseite des Tambour im unteren Bereich ein umlaufendes Band. Die ihr gegenüberliegende Kirche ist möglicherweise gleich alt. Sie ist eine einschiffige Kirche mit länglichem Grundriss. Ihr heute teilweise zusammengebrochenes Tonnengewölbe wurde von einer Reihe Bögen gestützt. In die Seitenwände wurden zwei überwölbte Nischen eingemeißelt. Das umlaufendes Band am Fuß der Kuppel ist identisch mit dem der Hauptkirche, so dass man davon ausgeht, das beide Kirchen gleich alt sind. Ihre Wände sind mit einer Farbschicht unbekannten Alters bedeckt. Der dazwischenliegende Gawit wurde später hinzugefügt. Das Bauwerk verbindet die Kirchen und ist mit einem Kraggewölbe mit zentralen Oberlicht bedeckt. Heute ist es teilweise zerstört. Über eine Öffnung in der Ostwand des Gawit können zwei rechteckige Nebenräume betreten werden, die möglicherweise Mönchszellen waren. Im Kloster und in der näheren Umgebung stehen mehrere Chatschkare. In der Nähe des Klosters gibt es einen aufgegebenen Friedhof sowie die Ruine einer weiteren Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Über die Geschichte des Klosters von Wanewan ist nicht viel bekannt. Laut einer Inschrift an der südöstlichen Seite des Tambour ließen der Bruder von König Smbat (dem zweiten König des mittelalterlichen armenischen Königreichs), Prinz Shapuh Bagratuni, und seine Schwester Mariam aus dem Geschlecht der armenischen Bagratidendie Hauptkirche \"Surb Grigor\" (Gregor der Erleuchter,, translit. \"Grigor Lusavorich\", oder \"Photistés\"; * vermutlich um 240; † um 331) im Jahre 903 erbauen. Wie es in der Inschrift weiter heißt, sei daraufhin das Kloster eingerichtet worden und von lokalen Adeligen mit vier umliegenden Dörfern und einer Wassermühle ausgestattet worden. Im Jahre 914 wurde König Smbat I., der im Kampf gegen arabische Invasoren gefallen war, im Kloster von Wanewan begraben. Nach Angaben des Mittelalterlichen Historikers und Metropoliten von Sjunik, Stepanos Orbelian (; ca. 1250–1305) war das Kloster im ausgehenden 10./ dem beginnenden 11. Jahrhundert war das Kloster offenbar so verfallen, dass es Gagik I., von 989–1020 König von Armenien, restaurieren und mit einer Mauer umgeben ließ. Nach mehreren Feldzügen des Osmanischen Reiches war die Gegend um das Kloster im 16. Jahrhundert weitgehend entvölkert. Auch die Mönche verließen das Kloster, das daraufhin aufgegeben wurde. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es neu besetzt. In den Jahren 1871 bis 80 wurde das Kloster, das bis heute aktiv ist, restauriert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Kloster Wanewan () ist ein ehemaliges Kloster der Armenischen Apostolischen Kirche in der ostarmenischen Provinz Gegharkunik. Die Ursprünge des Klosters gehen auf das 10. Jahrhundert zurück. Heute ist es teilweise eine Ruine.", "tgt_summary": null, "id": 26778} {"src_title": "Sian Barbara Allen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Zunächst arbeitete Lewis als Maurer, Elektriker und Zimmermann. Nach seiner Zeit bei der Navy wandte er sich der Schauspielerei zu. Er wurde dazu überredet, sich die Aufführung des \"Theatre Workshops\", einer angesagten Theatergruppe von Joan Littlewood anzusehen. Damals war es üblich, dass die Zuschauer im Anschluss die Schauspieler treffen konnten. Er wurde zu einem Vorsprechen eingeladen, bekam eine Rolle und verließ die Navy um ein Mitglied des Ensembles zu werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bühne und Film.", "content": "Lewis trat zum ersten Mal 1958 im West End Theatre auf in dem Stück \"The Hostage\". 1960 schrieb er zusammen mit seiner Theatergruppe das Stück \"Sparrers Can't Sing\", das 1963 unter dem Titel \"Sparrows Can't Sing\" verfilmt und ein Erfolg wurde. Zu dieser Zeit verwendete er noch den Künstlernamen \"Stephen Cato\", den er jedoch auf Anraten seines Agenten nach diesem Erfolg ablegte. Ab 1969 wurde Lewis berühmt durch seine Rolle des ruppigen Inspectors Blakey in der TV-Sitcom \"On the Buses\". Aus dieser 74-teiligen Serie, von denen Lewis bei insgesamt 12 Episoden Co-Autor war, entstanden auch drei Kinofilme. Lewis, der bei Drehbeginn erst 42 Jahre alt war, wurde für diese Rolle älter geschminkt. In den 1990er Jahren hatte er als \"Blakey\" regelmäßig Cameo-Auftritte in der BBC-Spielshow \"The Generation Game\", dem englischen Pendant zur deutschen Show Am laufenden Band. Darüber hinaus übernahm er eine Vielzahl von Nebenrollen und spielte dadurch auch mit Stars wie Richard Burton, Rex Harrison (\"Staircase\", dtsch. \"Unter der Treppe\") oder auch Marty Feldman (\"The Last Remake of Beau Geste\", dtsch. Drei Fremdenlegionäre). Ab 1988 übernahm er für die nächsten 17 Jahre die Rolle des ironischerweise \"Smiler\" genannten und ewig schlecht gelaunten \"Clem Hemingway\" in der BBC-Sitcom \"Last of the Summer Wine\", bevor er durch nachlassende Gesundheit 2007 gezwungen wurde, die Produktion zu verlassen. Dennoch blieb er durch weitere Gastauftritte in verschiedenen englischsprachigen Serien wie \"One Foot in the Grave\" weiterhin in Erinnerung.", "section_level": 1}, {"title": "Tod.", "content": "Lewis starb im Alter von 88 Jahren in einem Seniorenheim in Wanstead, London, wo ebenfalls seine Schwester Connie wohnte. Gemäß der Leitung des Seniorenheims hatte er die Bewohner häufig noch mit beliebten Sprüchen aus seinen Filmen unterhalten. Bei seinem Begräbnis war mit Anna Karen auch die letzte Überlebende der Filmcrew der Serie \"On the Buses\" anwesend. In ihrer Grabrede beschrieb sie ihn als \"sehr talentierten und sehr lustigen Kollegen, mit dem man wunderbar zusammenarbeiten konnte\" (\"\"extremely talented and very funny man and wonderful to work with\"\").", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Am 22. Oktober 2004, 30 Jahre nach Drehbeginn, wurde Lewis dazu eingeladen, in Prestatyn Sands, dem Drehort von \"Ein irrer Trip im Wahnsinnsbus\" (\"Holiday on the buses\"), eine Gedenktafel einzuweihen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stephen Lewis (* 17. Dezember 1926 in Poplar, London, England; † 12. August 2015 in London) war ein britischer Schauspieler, Comedian, Regisseur und Drehbuchautor. Im englischsprachigen Raum wurde er vor allem mit den Rollen des Inspectors \"Cyril \"Blakey\" Blake\" in der Sitcom Nichts als Ärger im Depot (\"On the buses\"), \"Clem Hemingway\" in Last of the Summer Wine und \"Harry Lambert\" in \"Oh, Doctor Beeching!\" bekannt. Darüber hinaus trat er in Bühnenstücken und als Nebendarsteller in einer Vielzahl von Kino- und Fernsehfilmen auf.", "tgt_summary": null, "id": 1993487} {"src_title": "Grünliche Scheibchenschnecke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Anfangsjahren der Unabhängigkeit.", "content": "Der Zerfall der Sowjetunion hatte im Südkaukasus einen Zusammenbruch des einheitlichen Wirtschaftsraums zur Folge. Daher hatte Aserbaidschan in den 1990er Jahren mit massiven wirtschaftlichen Rückgängen zu kämpfen. Daneben hatten die schwierige innenpolitische Situation in Aserbaidschan und der Krieg um Bergkarabach mit Armenien negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung. Nach dem Bericht der UN-Generalversammlung wurden im Krieg über 6.000 industrielle und landwirtschaftliche Betriebe zerstört, 890 Siedlungen, 2.300 km Wasserrohrleitungen, 2.000 km Gaspipelines, 15.000 km Stromleitungen, 1.000.000 ha Ackerbaugebiete, 280.000 Hektar Wald sowie 1.200 km Bewässerungsanlagen vernichtet.", "section_level": 2}, {"title": "Marktwirtschaftliche Transformation.", "content": "Nach dem Untergang der Sowjetunion konnte die marktwirtschaftliche Transformation Aserbaidschans wegen der innenpolitischen Auseinandersetzungen bis 1994 und wegen des militärischen Konflikts um Bergkarabach in den ersten Jahren der Unabhängigkeit keine Dynamik entwickeln. Im Januar 1992 wurden die ehemaligen sowjetischen Unionsbetriebe sowie Betriebe im Erdöl- und Chemiebereich in staatliches Eigentum übernommen. Eine Marktöffnung konnte in den Anfangsjahren der Unabhängigkeit nicht erreicht werden. Unter der Heydar Aliyev-Regierung war das BIP, besonders nach dem Jahr 1999, ständig gestiegen. Das Wirtschaftswachstum des Landes war im Jahr 2000 im Vergleich mit dem Jahr 1999 um etwa 4 % gestiegen. Nach der Statistik stieg der Beitrag des Öl- und Gassektors zum BIP im Jahr 2001 dabei auf rund 31 % an. Parallel war der Anteil der Landwirtschaft auf 18 % des BIP gesunken. Die Inflationsrate in Aserbaidschan betrug durchschnittlich 1,5 %.", "section_level": 2}, {"title": "Entwicklung der Kennzahlen seit 1993.", "content": "Alle BIP-Werte sind in US-Dollar (Kaufkraftparität) angeben.", "section_level": 2}, {"title": "Grundlagen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Energiebranche.", "content": "Die aserbaidschanische Wirtschaft baut überwiegend auf Erdöl- und Gasindustrie auf. 2017 wurden die gesicherten aserbaidschanischen Erdölvorkommen auf 7,0 Milliarde Barrel und die Erdgasreserven auf 1,1 Billion Kubikmeter beziffert. Mineralölprodukte umfassten 2017 86,7 % des Exports. Hauptimportländer waren Italien (Anteil: 17,1 %), die Türkei (12,4 %) und Taiwan (8,7 %). Hauptinvestoren sind \"British Petroleum\" (BP) und \"staatliche Ölgesellschaft von Aserbaidschan\" (SOCAR). Größtes Projekt im Energiebereich des Landes ist die etwa 26 Mlrd. $ teure Erschließung des Shah-Deniz-Gasfelds, das im Jahr 2018 fertiggestellt sein soll.", "section_level": 2}, {"title": "Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline.", "content": "Im Jahr 1994 unterzeichneten SOCAR und ein Konsortium von elf Firmen den sogenannten „Vertrag des Jahrhunderts“ bezüglich der aserbaidschanischen Erdöl- und Erdgasvorkommen sowie über die Erkundung und Erschließung der Tiefseeöllagerstätten Azeri-Chirag-Guneshli (ACG). Darin vereinbarten die Vertragsparteien bis zum Jahr 2024 eine Summe in Höhe von 64 Mrd. US-$. in die Energiebranche Aserbaidschans zu investieren. Auch die Europäische Union unterstützte dieses Projekt, weil sie mit dem Bau der Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline ihre Energieabhängigkeit von Russland verringern wollte. Am 18. November 1999 unterzeichneten die damaligen Präsidenten der Türkei (Süleyman Demirel), Georgiens (Eduard Schewardnadse), Aserbaidschans (Heydər Əliyev) und der USA (Bill Clinton) in Istanbul eine Absichtserklärung zum Bau der Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline. 2002 wurde mit dem Bau begonnen.", "section_level": 3}, {"title": "Energiepolitische Zusammenarbeit mit EU.", "content": "Am 6. November 2006 vereinbarten damaliger Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, und der Präsident Aserbaidschans, Ilham Aliev, über Gaslieferungen nach Europa. Diese Vereinbarung leistete einen wichtigen Beitrag zu einer besseren Integration Aserbaidschans in die europäischen Energiemärkte. Damaliger EU-Kommissar für Energie Andris Piebalgs sagte: \"Enge Beziehungen zu Aserbaidschan als wichtiger Energieversorger und als wichtiges Transitland in die EU tragen dazu bei, unsere Energiesicherheit weiter auszubauen\". Die Vereinbarung bestand aus vier vorrangigen Ziele: Am 13. Januar 2011 unterzeichneten Kommission und Aserbaidschan ein strategisches Gasabkommen. Damit sagte Aserbaidschan erstmals schriftlich zu, Europa mit Gas zu beliefern.", "section_level": 3}, {"title": "Landwirtschaft.", "content": "Die Landwirtschaft ist der zweitstärkste Wirtschaftssektor Aserbaidschans. Die Umgestaltung und die Modernisierung der Landwirtschaft spielt in der \"Entwicklungsstrategie bis 2020\" der Regierung eine wichtige Rolle. Ziel ist eine bessere Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln. Laut statistischen Angaben versorgt sich Aserbaidschan selbst zu 90 % mit Fleisch, zu 80 % mit Eiern, zu 75 % mit Milchprodukten, zu 65 % mit Speiseöl und zu 50 % mit Butter. Zudem gehören Baumwolle, Wein, Seidenraupenzucht, Obst- und Getreidewirtschaft, Gemüsesorten, Früchte, Reis, Tee, Tabak, Schaf- und Rinderzucht zu den wesentlichen landwirtschaftlichen Produkten des Landes. Die bedeutendsten landwirtschaftlichen Ausfuhrprodukte sind Obst und Gemüse. Aserbaidschan erhält finanzielle Unterstützung von der Weltbank für die Weiterentwicklung der Landwirtschaft.", "section_level": 2}, {"title": "Bausektor.", "content": "Der Bausektor hat einen Anteil von gut 20 % am BIP. Im April 2016 wurde die Agentur MIDA zur Förderung des sozialen Wohnbaus gegründet. In den Jahren 2016 und 2017 litt die Bauindustrie wegen der niedrigen Ölpreise unter stark gekürzten staatlichen Investitionen, der gesunkenen Kaufkraft der Bevölkerung und der Krise im Bankensektor.", "section_level": 2}, {"title": "Maschinenbauindustrie.", "content": "Maschinenbauindustrie in Aserbaidschan ist noch unterentwickelt. Schwerpunkt der lokalen Herstellung liegt auf dem Bedarf der Öl- und Gasindustrie. Es flossen kaum Investitionen in die Maschinenbauindustrie. Die Regierung will jedoch die lokale Produktion von Landmaschinentechnik und Bohrausrüstungen steigern. Bis 2019 plant der Staat einen Metallurgiekomplex für 1,2 Mrd. Euro zu bauen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Wirtschaft Aserbaidschans ist mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 37,848 Milliarden US-Dollar (2016) die größte Volkswirtschaft im Südkaukasus. Laut Angaben des globalen Wettbewerbsfähigkeitindex des Weltwirtschaftsforums rangiert Aserbaidschan auf Platz 35 (von 137 Staaten) der wettbewerbsfähigsten Länder der Welt. Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt Aserbaidschan 2017 Platz 68 von 180 Ländern.", "tgt_summary": null, "id": 228051} {"src_title": "Windpark Markbygden", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Familie.", "content": "Philippe de Gunzburg war ein Mitglied der jüdisch-russischen Bankiersfamilie Günzburg. Er war der Enkel von Naphtali Herz Günzburg, einem 1833 in Swenyhorodka geborenen russischen Bankier. Sein Vater war Pierre de Gunzburg (1872–1948), seine Mutter Yvonne Fanny Deutsch de la Meurthe (1882–1969). Yvonne war die Tochter von Émile Deutsch de la Meurthe, der damit auch sein Großvater war. Er war mit Antoinette Nicole Eugenie Kahn verheiratet. Antoinette’s Cousin André „Dédé“ Strauss war in erster Ehe mit seiner jüngeren Schwester Aline de Gunzburg (1915–2014) verheiratet. Aline de Gunzburg war Amateur-Golferin und wurde in den 1960 als Lady Berlin – sie war in zweiter Ehe mit dem Kernphysiker Hans von Halban und dritter mit dem Philosophen Isaiah Berlin verehelicht – Mittelpunkt der literarischen Gesellschaften Londons.", "section_level": 1}, {"title": "Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg.", "content": "Philippe de Gunzburg, der an der Sorbonne und der University of Oxford studierte hatte, verließ nach dem Waffenstillstand von Compiègne 1940 Paris und zog mit seiner Familie auf seinen Landsitz in Pont-du-Casse in der Nähe von Agen, in der unbesetzten Zone Frankreichs. 1941 begann seine nachrichtendienstliche Tätigkeit für das Special Operations Executive. Als 1943 deutsche Truppen in die unbesetzte Zone einmarschierten flüchte seine Frau mit den beiden Kindern in die Schweiz und de Gunzburg ging in den Untergrund. Er organisierte SOE-Einsätze im Département Lot-et-Garonne und der Dordogne. 1944 war er Mitglied der Résistance-Einheit Réseau Hilaire-WHEELWRIGHT. Dieser Einheit gehörte auch der britische Sprengmeister George Starr an. Während der Operation Overlord sorgte die Einheit durch gezielte Zerstörung der Infrastruktur für den verzögerten Anmarsch der SS-Verfügungsdivision das Reich in das Kampfgebiet. Nach dem Krieg widmete er sich seinen landwirtschaftlichen Besitzungen und wurde vielfach geehrt. Er war Ritter der Ehrenlegion, erhielt die Médaille de la Résistance und den Order of the British Empire. In Bergerac wurde ein Platz nach ihm benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere als Rennfahrer.", "content": "In den frühen 1930er-Jahren fuhr de Gunzburg Amateurrennen und war 1933 Partner von Luigi Chinetti im Werks- Alfa Romeo 8C 2300 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Die meiste Zeit während der 24-Stunden saß Chinetti im Auto, de Gunzburg hatte jedoch seinen Anteil an einem der knappsten Zieleinläufe in der Le-Mans-Geschichte. Erst in der letzten Runde wurde das Rennen zu Gunsten von Tazio Nuvolari und Raymond Sommer entschieden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Baron Philippe Georges Varent de Gunzburg, auch Philippe de Gunzbourg, MBE, (* 17. Februar 1904 in Paris; † 10. Juli 1986 ebenda) war ein französischer Adeliger, Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg und Autorennfahrer.", "tgt_summary": null, "id": 906275} {"src_title": "Brian Stokes Mitchell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Bis heute herrschen noch berechtigte Zweifel darüber, ob der römische Name für Maryport tatsächlich \"Alauna\" lautete. Als \"Alauna\" wurde in der Antike wohl auch der Ellen bezeichnet, der knapp südlich am Kastell vorbeifloß. Er wird in dieser Schreibart nur in der \"Cosmographia\" des Geografen von Ravenna erwähnt. Die Station wird dort zwischen \"Gabrosentum\" (Moresby) und \"Bibra\" (Beckfoot) angeführt. Im \"Itinerarium Antonini\" scheint eine Station namens \"Alone\", auf der Route von Ravenglass nach Whitchurch, auf, aber wahrscheinlich ist damit entweder Watercrook (\"Alavana\" am Fluss Kent in der Nähe von Kendal) oder eine Station an der heutigen Low Borrow Bridge (am Fluss Lune in der Nähe von Tebay) gemeint. In der Truppenliste der spätantiken \"Notitia Dignitatum\" wiederum ist eine Festung \"Alione\" als Standort einer Nervierkohorte eingetragen. \"Alauna\" ist die weibliche Form des gallischen Gottes Alaunus oder einer keltischen Wassergottheit. Es wäre auch möglich, dass sich der römische Ortsname von der keltischen Bezeichnung für „schön, wunderbar“ ableitet (gälisch \"alainn [e]\"). Eine Alternative dazu wäre, angesichts der vielen Altarsteine die in Maryport gefunden wurden, dass sich der Name evt. auch vom Wort für „Schrein“ oder „Altar“ herleitet (walisisch \"Allor\", Plural \"Allorau\"). Das Suffix \"Carvetiorum\" wird oft als Zusatz verwendet, um diese bemerkenswerte archäologische Stätte von anderen zu unterscheiden, die in der Römerzeit ebenfalls \"Alauna\" genannt wurden. In Forscherkreisen wird heute überwiegend \"Alauna\" mit Maryport gleichgesetzt. Die heutige Stadt wurde im achtzehnten Jahrhundert gegründet und nach der Ehefrau des Großgrundbesitzers und Industriellen Humphrey Senhouse, Mary, benannt.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Das Kastell lag auf einem 45 bis 56 Meter hohen Sandsteinrücken, über dem Westufer des Ellen und nahe den Küstenklippen. Von dort aus hatte man einen guten Blick in alle Himmelsrichtungen, besonders auf den Solway Firth, die Irische See, das 16 km entfernte schottische Ufer und das Küstenhinterland. Das Kastell und das Senhouse-Museum befinden sich zwischen den Straßen The Promenade und Camp Road am nördlichen Ende von Maryport. Östlich davon stehen die Gebäude der Camp Farm. Straßenverbindungen bestanden nach Beckfoot (\"Bibra\"), Burrow Walls (\"Magis\"), vermutlich auch nach Old Carlisle (\"Maglona\") und Papcastle (\"Derventio\"). Im späten 2. Jahrhundert gehörte die Küstenregion zur Provinz \"Britannia inferior\", ab dem 4. Jahrhundert zur Provinz \"Britannia secunda\" und nach einer weiteren Verwaltungsreform vermutlich zur Provinz Valentia.", "section_level": 1}, {"title": "Forschungsgeschichte.", "content": "Die frühesten Berichte von römischen Altären aus Maryport stammen von William Camden aus dem späten 16. Jahrhundert. Viele von ihnen wurden seit 1570 vom Lord of Ellenborough, John Senhouse, aufgekauft und seiner Antikensammlung in Netherhall einverleibt. Erste Grabungen wurden Ende des 18. Jahrhunderts durchgeführt. 1870 entdeckte Humphrey Pocklington Senhouse in einer Reihe von Gruben nahe dem Kastell siebzehn Iupiteraltäre. 1880 grub der Amateurarchäologe Joseph Robinson in den Feldern nördlich des Kastells und enthüllte dabei eine römische Straße die vom Nordtor kommend den Vicus durchquerte, sowie die Überreste des Mithräums, des angrenzenden Rundtempels und Altarfragmente. Eine weitere Ausgrabung wurde durch Jarrett und Birley 1966 in der Nordostecke vorgenommen. Dort wurde ein einziger Suchschnitt durch die Kastellmauer gegraben und dabei auch ein Kasernenblock angeschnitten. Luftbilder, aufgenommen zwischen den Jahren 1949 und 1977, ließen die Reste des Vicus erkennen. Das Kastell wurde von der Royal Commission of Historic Monuments in England zwischen 1992 und 1993 vermessen. Im Jahr 1998 übergab Joe Scott Plummer, die Senhouse-Sammlung in die Obhut des Senhouse Museum Trust, der heute das römische Museum in Maryport verwaltet. Zwischen Mai 2000 und September 2004 führte ein Team des Time Scape Surveys (Leitung Biggins/Taylor), unterstützt durch den Maryport Heritage Trust, auf dem Gelände der Camp Farm eine geomagnetische Untersuchung durch. Mit einer Fläche von 72,5 Hektar war es die größte geophysikalische Untersuchung, die bisher an der ehemaligen römischen Nordgrenze durchgeführt wurde. Dabei wurden wieder Spuren der römischen Zivilsiedlung entdeckt. Weitere geophysikalische Messungen durch Kris Strutt (Southampton University), an der auch wieder ein Team von Time Scape teilnahm, fand 2010 statt. Diese Untersuchungen deckten einen weitaus umfangreicheren Vicus auf, als bislang vermutet wurde. 2011 wurde von Ian Haynes und Tony Wilmott (Newcastle University) jener Platz untersucht, wo man 1870 bei Aushubarbeiten auf zahlreiche Iupiteraltäre gestoßen war. Bei Ausgrabungen wurde auch ein früheres Holz-Erde-Kastell nachgewiesen, dass später vom Steinkastell überbaut wurde. Zwischen 2013 und 2014 legte ein Team um Ian Haynes und Tony Wilmott (Newcastle University) und des Senhouse Museum Trust nahe dem Kastell neuerlich die zwei Tempel am Ostrand des Vicus frei.", "section_level": 1}, {"title": "Fundspektrum.", "content": "Das Kastellareal befindet sich seit dem 16. Jahrhundert im Besitz der Familie Senhouse. Ihre über die Jahrhunderte zusammengetragenen römischen Artefakte bildeten später die Sammlung des Senhouse Roman Museum, die seit 1992 in einem ehemaligen Gebäude der Royal Naval Artillery ausgestellt wird. Sie ist die älteste in Großbritannien und gelangte auch zu internationaler Bedeutung. Die Sammlung wurde von John Senhouse in der Regierungszeit Elizabeth I. gegründet und erstmals 1599 von William Camden in seiner Britannia erwähnt. In Maryport wurden mit Abstand die meisten – aus dem lokal vorkommenden rotem Sandstein (St. Bees Sandstein) gehauenen – römischen Jupiteraltäre Englands geborgen. Als das Kastell im 18. Jahrhundert abgetragen wurde, beauftragte Colonel Humphrey Senhouse 1772 einen Bediensteten, alle bei den Abbrucharbeiten im Kastell gefundenen römischen Inschriftensteine auszusortieren und so vor der Verbauung zu retten. Sie bildeten die Grundlage der Netherhall Collection. 1870 wurden, 300 Meter nordöstlich des Kastells, siebzehn weitere römische Altäre gefunden. Das Mysterium der vergrabenen Iupiteraltäre von Maryport wurde jahrzehntelang in der Forschung diskutiert. R. G. Collingwood nahm an, dass sie in der Regierungszeit von Kaiser Commodus (176–192) vielleicht auf einer Art Exerzierplatz (\"campus\"), außerhalb des Lagers, vergraben worden sein, da man dort auch einen Schrein oder Tempel für Iupiter Optimus Maximus vermutete. Die Altäre wären demnach dort jedes Jahr symbolisch beerdigt worden, wenn der Lagerkommandant einen neuen Altar gestiftet hatte. Diese Zeremonie soll immer am 3. Januar stattgefunden haben, als die Truppen ihren Treueeid an Kaiser und Staat erneuerten. Es ist auch möglich, dass solche Altäre anlässlich des Geburtstages des regierenden Kaisers gestiftet wurden. Einige glaubten auch sie wurden 196, angesichts einer drohenden Barbareninvasion, dort versteckt um ihre Entweihung zu verhindern. Das hügelige Terrain ist jedoch kaum für einen Campus geeignet. Die Untersuchung des Platzes von 2011 hat jedoch klar gezeigt, dass die Altäre einfach nur wiederverwendet (Spolie) und als Füllmaterial in die Fundamente eines spätrömischen Holzständergebäudes aus dem 4. Jahrhundert eingelegt worden waren (siehe hierzu Abschnitt frühchristliche Kirche). Seit dem späten dritten Jahrhundert wurden bereits alte Grabsteine, Gebäudeinschriften und Altäre wiederverwendet, um z. B. den Hadrianswall zu reparieren oder daraus Fundamente für Backöfen zu errichten. Es könnte aber auch darauf hindeuten, dass sich die Bewohner Alaunas in der Endphase der römischen Besatzungszeit größtenteils schon dem Christentum zugewandt hatten. Ein weiterer bemerkenswerter Fund aus Maryport ist eine Steinstele, der sog. Serpent-Stone. Er besteht aus einer 1,2 Meter hohen, achteckigen Säule aus rotem Sandstein, abgeschlossen durch einen menschlichen Kopf. An der Rückseite der Stele ist eine Schlange dargestellt die von der Stelenbasis bis zum Kopf reicht. Dieser scheint mit einem Ring gekrönt zu sein. Vielleicht eine Torques die die Kelten oft als Schmuck oder Zeichen ihrer Tapferkeit trugen. Möglicherweise war sie einst Bestandteil eines größeren Schreins oder Altars auf dem Gräberfeld. Ob sie römischer oder kelto-britischer Provenienz ist, ist noch umstritten. Die Ausgrabungsteams konnten daneben in jüngster Zeit auch eine Vielzahl von Keramikfragmenten bergen, die aus Töpfereien in Gallien und dem Rheinland stammten und die weitgespannten Handelsbeziehungen von \"Alauna\" bezeugen. Viele von ihnen stammen von Vorratsgefäßen, in denen Produkte wie z. B. spanisches Olivenöl und gallische Weine transportiert wurden. Im Kastell wurden auch mehrere Schalen von Meerestieren freigelegt, darunter die von Austern, Muscheln und Schnecken. fanden sich in weiterer Folge auch Scherben von Glasgefäßen und mehrere Schmuckstücke, darunter ein Fingerring und ein Bruchstück von einem aufwendig dekorierten Glasarmband.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Die Region um Maryport war frühestens seit der Eisenzeit besiedelt und gehörte zum Siedlungsgebiet der Carvetii. Bei den archäologischen Untersuchungen wurden Reste von Gebäuden aus dieser Zeit beobachtet. Der Mündungstrichter des Ellen, südwestlich des Kastellhügels, bildete vermutlich einen natürlichen Hafen, wo Schiffe problemlos anlegen konnten und vor Stürmen geschützt waren. Eine Textstelle in der Geographica des Claudius Ptolemaeus (frühes 2. Jahrhundert) berichtet wiederum, dass die \"Otalini/Otadini\" (Votadini), in \"Alauna,\" \"Bremenium\" und \"Coria\" ansässig gewesen sein sollen. Es ist möglich, dass von den Römern schon im ausgehenden 1. Jahrhundert n. Chr. in \"Alauna Carvetiorum\" eine Holz-Erde-Befestigung errichtet wurde. Vielleicht im Zuge der Feldzüge des Statthalters Gnaeus Iulius Agricola, der 80 n. Chr. mit seiner Armee bis ans nördliche Ende von Schottland vordrang. Das Steinkastell wurde wohl erst unter Kaiser Hadrian, um 122, gegründet. Der Hadrianswall endete in Bowness-on-Solway (Maia), darüber hinaus wurde eine Kette von Kleinkastellen mit Wachtürmen, verbunden durch Palisaden und einen Patrouillenweg angelegt. Es ist allerdings nicht bekannt, wie weit sie die cumbrische Küste hinabreichte. Damit sollte verhindert werden, dass der Wall durch eine Landung an der Westküste oder Durchwatung der beiden, relativ flachen, Solway Fjorde umgangen wurde. Das Steinlager wurde vermutlich von Soldaten der \"Legio II\" und der \"Legio XX\" errichtet. Einige der Bauarbeiten dürften von der Hispanierkohorte und möglicherweise auch von deren unmittelbaren Nachfolgern durchgeführt worden sein. Um 138 wurde der Hadrianswall zum größten Teil aufgegeben, als die römische Armee die Central Lowlands besetzte und als neue Grenzsperre an der Clyde-Firth of Forth-Landenge den Antoninuswall errichtete. \"Alauna\" dürfte aber zu dieser Zeit besetzt gewesen sein. Die Hispanierkohorte wurde durch eine in Dalmatien aufgestellte Kophorte ersetzt. Als der Antoninuswall um 158 wieder aufgegeben wurde, wurde sie von einer Baetasereinheit abgelöst. \"Alauna\" diente den Römern ca. 300 Jahre lang als Nachschubhafen für die Kastelle im Nordbritannien und vielleicht auch als Basis der \"Classis Britannica\". Im Laufe dieser Zeit entwickelte sich nordöstlich des Lagers – entlang der Straße nach Beckfoot (\"Bibra\") – eine größere Zivilsiedlung (Vicus). Auch die Festung war erheblich größer als zur Unterbringung einer Hilfstruppenkohorte nötig. Es wird vermutet, dass sich die Einwohner Alaunas aus indigenen Briten, Zuwanderern aus anderen Provinzen des Römischen Reiches, einschließlich der dort stationierten Soldaten und Veteranen, zusammensetzte. Einige Forscher nehmen an, dass sie das Befehls- und Verwaltungszentrum für die gesamte Westküstenverteidigung war. Diese Theorie konnte jedoch, mangels diesbezüglicher Funden, noch nicht bewiesen werden. Das Lager wurde im frühen dritten Jahrhundert umfassend renoviert, vielleicht im Rahmen des großangelegten Feldzuges gegen die Pikten unter Septimius Severus. Mitte des dritten Jahrhunderts wurden weitere Bau- oder Reparaturarbeiten vorgenommen, diesmal wieder durch eine \"Vexillation\" der \"Legio XX\". Das Kastell dürfte bis ungefähr 409 oder sogar noch etwas darüber hinaus mit regulären Soldaten besetzt gewesen sein. Als die Römer zu Beginn des 5. Jahrhunderts endgültig ihre Truppen aus Britannien abzogen, wurde es wahrscheinlich von der Armee aufgegeben. Beweise dafür existieren jedoch nicht. \"Alauna\" verlor aber wohl seine bisherige militärische Funktion. Die jüngsten Untersuchungen lassen annehmen, dass das Kastell vielleicht sogar noch bis um 600 bewohnt war und hier eine Kirche (oder Kloster) und ein Friedhof angelegt wurden. Es wurde erst im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte durch Steinraub und landwirtschaftliche Tätigkeit fast vollkommen abgetragen. Im späten 16. Jahrhundert legte John Senhouse den Grundstock für die Sammlung des Senhouse Museums. 1749 gründete Humphrey Senhouse nahe Ellenfoot die heutige Stadt Maryport. Das Baumaterial dafür wurde u. a. auch aus der Kastellruine entnommen. 1762 begannen die Arbeiten am Hafen und wieder wurden dafür Steine des Kastells verwendet. Die Steine vom Durchgangsbogen des Nordtors des Kastells wurden geborgen und 1880 im Chor der St. John’s Kirche in Crosscanonby verbaut. Diese Kirche entstand vermutlich schon in frühchristlicher Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Kastell.", "content": "Vom Kastell ist nur noch eine leicht erhöhte Erdplattform, direkt neben dem Senhouse Museum, zu sehen. Es hatte den für mittelkaiserzeitliche Festungen typischen rechteckigen Grundriss mit abgerundeten Ecken (Spielkartenform). Die nach Nordwesten ausgerichtete Anlage misst 135 Meter von Nord nach Süd und 139 Meter von Ost nach West. Der einzige noch sichtbare Mauerrest befindet sich neben dem Nordtor. Das Lager bedeckte eine Fläche von 2,58 ha. Seine Umfassungsmauern waren 1,80 Meter dick, und sind teilweise noch 3,1 Meter hoch erhalten. Sie waren durch innen angesetzte, quadratische Zwischentürme verstärkt und von mehreren Gräben als Annäherungshindernisse umgeben (vier an der Nordseite, drei auf der Südseite, zwei an der West- und Ostseite). Als Wehrgang diente eine rückwärtig aufgeschüttete Erdrampe. Betreten werden konnte das Lager durch vier Tore im Norden, Süden, Westen und Osten. Die Ecken waren zusätzlich mit innen angesetzten, langrechteckigen Türmen verstärkt. Die Zwischen- und Ecktürme sind noch als leichte Bodenerhebungen zu erkennen. Das Steinkastell ersetzte vermutlich auch den Wachturm 23B. Innerhalb der Festung konnten nur die Positionen der Lagerverwaltung (\"Principia\"), des Kommandantenhauses (\"Praetorium\") exakt bestimmt werden. Sicherlich verfügte es auch über mehrere Getreidespeicher (\"Horreum\"), Kasernenblöcke (\"Contubernia\") und diverse Funktionsgebäude wie ein Bad (\"Therme/Balineum\") Backstuben und Werkstätten (\"Fabricia\"). Von den Ausgrabungen des 18. Jahrhunderts ist bekannt, dass das Lagerhauptquartier und das Prätorium im Zentrum des Lagers standen. Ihre Positionen sind heute nur anhand einiger linear verlaufender Bodenerhebungen erkennbar. Eine im Jahr 2000 durchgeführte magnetometrische Untersuchung machte die Umrisse der Principia sichtbar. Deutlich erkennbar war auch der Kellerraum unter dem Fahnenheiligtum (\"aedes\"), im hinteren Bereich des Gebäudes. Einige Gräben, ausgeschachtet von Raubgräbern an der Südseite des Kastells markieren die Überreste von Kasernenblöcken. Bei den Grabungen am Ende der 1960er Jahre konnten bei diesen Kasernen zwei Bauphasen identifiziert werden. Laut den Keramikfunden und einer stark abgenutzten Münze von 164–167, stammt Phase I aus dem zweiten Jahrhundert. An der östlichen Kaserne entdeckte man ein separat stehendes Zenturionsquartier. Ähnliche Gebäude fand man in Watercrook sowie am Wall in Caernavon und Chester. Diese Gebäude wurden später durch zwei lange, schmale Steinhäuser ersetzt, von denen eines anscheinend als Stall genutzt wurde. Weiters wurden auf dem Gelände noch eine Reihe von mit Stein ausgelegte Pfostenlöcher beobachtet die wahrscheinlich am Ende des 4. Jahrhunderts entstanden sind.", "section_level": 1}, {"title": "Garnison.", "content": "\"Alauna\" muss frühestens ab der Mitte des 2. Jahrhunderts mit regulären römischen Soldaten besetzt gewesen sein. Im Lager könnten sich vorübergehend auch Legionäre aufgehalten haben. Sie wurden für gewöhnlich nicht zum Garnisonsdienst an der Grenze eingeteilt, sondern entsandten Spezialkräfte für die anspruchsvolleren Bauvorhaben am Hadrianswall. Welche Einheiten dort lagen, weiß man von den zahlreichen, dort aufgefundenen Altarinschriften. Ihre Offiziere stammten aus Italien, der Provence (Südfrankreich), \"Noricum\" (Österreich), Nordafrika und möglicherweise auch aus Spanien. Einige der Lagerkommandanten sind auch namentlich bekannt. Ein Altar, gewidmet dem \"Genius Loci\", der Fortuna, der Roma und Fata Bona, heute im Britischen Museum London, wurde von Gaius Cornelius Peregrinus gestiftet. Peregrinus war im 2. Jahrhundert befehlshabender Offizier (\"Tribunus\") der Garnison von \"Alauna\", er stieg später zum \"Decurion\" (Ratsmitglied) der nordafrikanischen Stadt \"Saldae\" (Bejaia, Algerien) auf. Der Präfekt Helstrius Novellus widmete dem Gott des Feuers und der Schmiedekunst, Vulcanus, einen Altar. Julius Civilis, ein Optio, stiftete dem Belatucadrus, einem kelto-britischen Kriegsgott, einen Altar. Welchen Einheiten diese Offiziere angehörten ist jedoch unbekannt. Das Lager wird auch noch in einer der wichtigsten epigraphischen Quellen für die spätrömische Armee, der \"Notitia Dignitatum\", erwähnt. In der Spätantike zählte seine Besatzung zu den \"Limitanei.\" Folgende Einheiten stellten entweder die Besatzung des Kastells oder könnten sich für eine begrenzte Zeit dort aufgehalten haben:", "section_level": 1}, {"title": "Tempelbezirk.", "content": "Bei den Ausgrabungen von 1880 und 2013 bis 2014 konnten nordöstlich des Kastells, an der östlichen Peripherie des Vicus, die Überreste von zwei Tempeln aufgedeckt bzw. untersucht werden. Sie dürften zeitgleich mit den 1877 ausgegrabenen Altären entstanden sein und scheinen mit ihnen in Verbindung zu stehen. Der Standort der beiden Tempel war mit einem Kopfsteinpflaster bedeckt, das eine Fläche von etwa 50 × 95 Meter umfasste und die Grenzen des Kultbezirkes nach Norden, Westen und Süden markierte. Die Ausdehnung nach Osten konnte nicht mit letzter Sicherheit festgestellt werden, fiel aber möglicherweise mit einem natürlichen Geländeeinschnitt zusammen, ungefähr 1,5 Meter tief, der das gepflasterte Areal von dem Hügel trennte, wo im 19. Jahrhundert die Altäre geborgen wurden. Es wird angenommen, dass die beiden Tempel von Soldaten der Garnison erbaut wurden. Sie wurden aber ziemlich sicher auch von Zivilisten aufgesucht. Mithraeum (Maryport 1): Das Kultgebäude wurde etwa 150 Meter östlich der Festung, entdeckt und freigelegt. Die Falllagen der Dachziegel erlaubten es, eine Rekonstruktion des Gebäudes zu erstellen. Eine Statuen- oder Altarbasis stand außerhalb des Tempels. Es handelte sich vermutlich um einen, ursprünglich etwa 8,4 Meter hohen, Tempel mit Mauern aus rotem Sandstein, die mit gelben Sandsteineinlagen dekoriert waren, abgedeckt mit einem Schieferdach. Geweiht war er dem persischen Lichtgott Mithras der besonders von den Soldaten verehrt wurde. Es war dem von Carrawburgh (\"Brocolitia\", Bauperiode II) sehr ähnlich. Der Eingang lag im Norden, auch Säulenbasen am Eingang des Gebäudes wurden identifiziert. Durch einen Narthex gelangte man in eine – teilweise mit Steinplatten ausgelegte – Kammer. Diese endete an einer rechteckigen Apside wo einst das Kultbild der Gottheit aufgestellt war. Insgesamt maß das Gebäude 14 × 7,6 Meter und hatte durchschnittlich 0,75 Meter dicke Steinmauern. Die Westwand der Nische war im Laufe der Zeit kollabiert und nach außen gefallen. Ein Steinpodest befand sich direkt neben dem Eingang, ein Altar des Iupiter stand direkt vor der Nische. In der Nähe des Mithräums fand Joseph Robinson Steinfragmente, die mit jenen Altären ähnelten, die Humphrey Senhouse in den 1870er Jahren 100 Meter weiter nördlich freigelegt hatte. Im Mithräum fanden sich 2014 auch Lamm- und Geflügelknochen. Rundtempel (Maryport 2): Dieser Tempel stand direkt neben dem Mithräum. Es handelte sich dabei um ein kreisförmiges Gebäude mit 0,7 Meter breiten Wänden und einem Durchmesser von 10,3 Meter. Sein Dach wurde von einem zentralen Stützpfosten und vermutlich fünf an den Rändern aufgestellten Balken getragen. Drei von ihnen waren bei der Ausgrabung noch in situ (im Norden und Westen) vorhanden. Der Eingang befand sich im Nordosten. Die Ausgrabungen förderten noch einen Altar mit stark verwitterter Inschrift, zwei Steinköpfe, fünf römische Münzen aus dem frühen und späten zweiten Jahrhundert, sowie eine kleine Figurengruppe der Muttergöttinnen (Matronen) ans Tageslicht. Vielleicht ein Hinweis darauf, wem dieser Tempel geweiht gewesen sein könnte.", "section_level": 1}, {"title": "Vicus und Hafen.", "content": "Die extramurale Zivilsiedlung (Vicus), die sich nördlich und nordöstlich der römischen Festung ausbreitete, gilt als die größte die bislang im Umfeld des Hadrianswalls entdeckt werden konnte. Seine Lage ist hauptsächlich durch Luftaufnahmen und geophysikalische Untersuchungen bekannt. Es wird angenommen, dass sich die bebaute Fläche der Siedlung auf einer Länge von 420 Meter entlang der vom Nordtor ausgehenden Straße erstreckte. Es muss in \"Alauna\" auch ein größerer Hafen existiert haben, seine exakte Position ist aber nicht bekannt. Collingwood nahm an, dass der Vicus aus dem dritten oder vierten Jahrhundert stammt und über dem früheren Gräberfeld des Kastells erbaut wurde. Die 2014 durchgeführten Bodenradaruntersuchungen deckten eine Art Anleger, noch gut erhaltene Fundamente einer komplexen mehrperiodigen Zivilsiedlung und eine Straße – die mutmaßlich zu einem Lagerhaus führte – auf. Die Siedlung war außerdem von ausgedehnten Feldern und kleineren Gartenparzellen umgeben. Einige davon waren auch mit Gebäuden bebaut. Die im Jahr 1880 durchgeführte Untersuchung ergab, dass besonders die Straße nach Beckfoot von zahlreichen Gebäuden (Streifenhaus) flankiert wurde. Die meisten dieser Häuser dürften um 200 n. Chr. erbaut worden sein. 2013 deckte man die Überreste ein römisches Gebäude, das ungefähr 20 Meter lang und 5 Meter breit war und über drei Haupträume verfügte. Die Archäologen sind sich noch nicht sicher, für welchen Zweck es verwendet wurde. Solche Multifunktionsgebäude wurden meist gleichzeitig als Werkstätten, Läden und für Wohnzwecke genutzt. Die im Gebäude vorgefundenen Münzen und Keramikscherben deuten darauf hin, dass es nicht länger als 50 Jahre bewohnt war und in spätrömischer Zeit aufgegeben wurde. Die große Ausdehnung des Trümmerschuttes und diverser Funde deutete auf eine beachtliche Größe der Zivilsiedlung hin. Bei den Untersuchungen wurde auch ein Erddamm beobachtet, die einen Teil des Vicus umschließt. Sie wurde später als Erweiterung des Kastellwalls interpretiert, ist aber wahrscheinlich nichts anderes als eine relativ neue Feldbegrenzung. Aus den Altarinschriften sind einige Namen seiner Bewohner bekannt geworden. Darunter ein mit griechischen Buchstaben beschrifteter Altar, der dem Ασκλεπιος (= Æsculapius), dem Gott der Heilkunst gewidmet war. Sein Stifter war Aulus Egnatius Pastor. Die drei Namen, zeichnen ihn als römischen Bürger aus. Er bekleidete aber kein Verwaltungsamt oder militärischen Rang. Dies deutet darauf hin, dass er Zivilist (\"privatus\") war, möglicherweise arbeitete er als Arzt (\"medicus\"). Zwei weitere Altäre, die hier gefunden wurden, wurden von einer Frau namens...] iana Hermionae, Tochter des Quintus, in Auftrag gegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Gräberfeld.", "content": "An einer römischen Straße die das Feld (Deer Park) nach Südosten in Richtung des Südösttores des Kastells kreuzt, fand man 2011 zehn Brandbestattungen (\"Ustrina\"). Der Bestattungsplatz befindet sich auf einem niedrigen, flachen Hügel. Zwei der dort befindlichen Bestattungen wurden ausgegraben, die restlichen acht wurden in situ belassen. Eine wies einen Durchmesser von 0,5 Meter auf und waren 0,1 Meter tief. Darin wurden römische Keramik und Fragmente von verbrannten Knochen zusammen mit Holzkohle entdeckt. Die zweite ausgegrabene Grabstätte enthielt zwei römische Urnen die ebenfalls verbrannte Knochen enthielten. Wahrscheinlich aber die Überreste eines einzelnen erwachsenen Menschen. Daneben wurden daraus auch Nägel, verkohlte Haselnussschalen und Traubenkerne geborgen. Wahrscheinlich wurde der Tote auf einem Scheiterhaufen verbrannt. In Maryport wurden auch Grabsteine gefunden die das Vorhandensein eines weiteren Gräberfeldes nahe dem Kastell und Vicus bezeugt. Dort wurden wahrscheinlich neben den Soldaten auch Zivilisten begraben. Aus den Inschriften sind einige Namen der damaligen Bewohner bekannt (z. B. Vireius Paulinus, Ingenuus, sein Vater Julius Simplex und Luca). Neben einem griechischen Arzt lebte vermutlich auch eine griechischstämmige Frau in \"Alauna\". Die Freigelassene Sotera setzte für ihren Ehemann, Iulius Senecianus, wahrscheinlich ein romanisierter Kelte, einen Grabstein. Auch zwei frühchristliche Grabsteine sind aus Maryport bekannt, die des Rianorix und Spurcius, sowie ein heute verlorener Stein mit einem Chi-Rho-Monogramm.", "section_level": 1}, {"title": "Frühchristliche Kirche.", "content": "2011 wurde nordöstlich des Kastells der Platz neu untersucht, an dem 1870 mehrere Iupiteraltäre gefunden wurden. Die Archäologen stießen dabei auf die Fundamente eines langrechteckigen, mehrphasigen Gebäudes aus dem 4. Jahrhundert. Es kann wohl auch als Musterbeispiel für das Aussehen und Konstruktion der meisten Vicusgebäude in \"Alauna\" angesehen werden. Sein Oberbau bestand vollständig aus Holz. Von seiner Nord- und Südwand waren nur noch die mit Steinen gefüllten Fundamentgruben der Stützpfosten vorhanden. Die Altarsteine wurden um die Basis der Stützpfosten gepackt, um sie in Position zu halten. Zumindest ein Teil des Bodens bestand aus Stampflehm. Ein Abwasserkanal war mit Steinplatten ausgekleidet. Im Umfeld des Gebäudes stieß man in weiterer Folge auch auf einige Gräber aus der Spätantike. Nach den Beifunden und Konstruktionsmerkmalen (Apsis) zu urteilen, könnte es sich hierbei um die Reste einer frühchristlichen Kirche handeln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alauna war ein römisches Hilfstruppenkastell nahe der Hafenstadt Maryport, Borough Allerdale, Grafschaft Cumbria, England. Das Kastell und seine Zivilsiedlung waren für mehr als 300 Jahre ein wichtiger Bestandteil der Küstenverteidigung am Solway Firth an der nordwestlichen Grenze des Römischen Reiches. Diese bestand aus einer Reihe von Kastellen, Kleinkastellen und Wachtürmen und diente als westlicher Flankenschutz des Hadrianswalls. Das Kastell war vermutlich Hauptquartier, sowie Nachschubhafen für die Garnisonen der Küstenkastelle und wohl auch Flottenstützpunkt. Die dortige römische Zivilsiedlung gilt als die größte, die bislang im Umfeld des Hadrianswalls entdeckt werden konnte. ", "tgt_summary": null, "id": 1926572} {"src_title": "Carriganass Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Es gibt Beweise dafür, dass vor dem Bau des eigentlichen Meggernie Castle ein strohgedeckter Donjon auf dem Gelände errichtet wurde. Man kennt den Bauzeitpunkt der ältesten Teile von Meggernie Castle nicht, auch wenn einige Quellen behaupten, dass \"John Campbell\" die Burg um 1585 errichten ließ. Es gibt aber ein Dokument namens „Register of the Great Seal“, in dem König Jakob VI. den Campbells das Eigentum an Land in der Gegend übertrug, um das Baronat Glenlyon zu bilden. Es heißt dort, der Chef dieses Baronats residiere in “einem Turm namens Meggernie”, und da das Dokument vom 4. März 1603 stammt, kann man daraus schließen, dass das Baujahr 1585 richtig sein könnte. Der strohgedeckte Donjon erhielt im Auftrag von Robert Campbell of Glenlyon ein Schieferdach und in späteren Jahren wurden weitere Anbauten vorgenommen. \"MacGibbon\" und \"Ross\" schätzen den ursprünglichen Bau allerdings auf den Beginn des 17. Jahrhunderts; an einem Sturz ist die Jahreszahl 1683 angebracht. Der Anbau im Osten mit zwei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss wurde 1673 hinzugefügt und 1848 ein weiterer Anbau mit drei Vollgeschossen und einem Dachgeschoss. Im 19. Jahrhundert wurde im Osten ein Hof mit Eingang in der Mitte angebaut. Die Südmauer wurde 1959 umgestaltet und mit Zinnen versehen.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Mauern der Burg sind etwa 1,5 Meter dick, was mit ihrer Aufgabe als Verteidigungsbauwerk in Einklang steht, und der Donjon hat vier Vollgeschosse und ein Dachgeschoss. An jeder Ecke der Burg befindet sich ein Turm mit quadratischem Grundriss, der aus dem Hauptgebäude herausragt. Die ursprüngliche Burg hatte nur wenige Fenster und die sind enge Schlitze in der Mauer. Dieser Baustil war damals vollkommen üblich und man kann ihn an zahlreichen anderen, befestigten Burgen und Donjons aus dieser Zeit sehen. An den ursprünglichen Donjon wurde ein moderneres Landhaus angebaut, das allerdings im Stil ähnlich der alten Burg ist. Auf Fotos kann man viele architektonische Details von Meggernie Castle erkennen, zum Beispiel auch die vier kleinen Türmchen an den Ecken des Donjons und das lange, flache Landhaus, das sich von Donjon nach einer Seite erstreckt. Alle Gebäude sind mit Harl verputzt und die Giebelwände haben Staffelgiebel. Historic Scotland hat Meggernie Castle als historisches Bauwerk der Kategorie A gelistet.", "section_level": 1}, {"title": "Park und Gärten.", "content": "Reste des Parks und der Gärten aus dem 17. Jahrhundert sind noch erhalten. Es finden sich noch Teile des ursprünglichen schottischen Kiefernwaldes. Daher wurden Gärten und Park von Meggernie Castle in das \"Inventory of Gardens and Designed Landscapes\" aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "Geister.", "content": "Verschiedene Geistergeschichten umgeben Meggernie Castle, von denen die bekannteste aus der Zeit stammt, als die \"Menzies of Culdares\" die Burg bewohnten: Ein früher Spross der Familie heiratete eine hübsche Frau, viel jünger als er selbst. Aber ihre Jugend und Schönheit ließ ihn eifersüchtig werden und er soll sie in einem Wutanfall umgebracht haben. Nachdem er ihre Leiche in einer versperrten Kiste in einem der Türme der Burg versteckt hatte, verließ er einige Zeit die Burg und verbreitete nach seiner Rückkehr eine Geschichte, wie seine Gattin tragischerweise den Tod durch Ertrinken gefunden hätte, als die beiden durch Europa reisten. Auch wenn die Leute der Gegend die Geschichte glaubten, hatte Menzies doch Angst und entschloss sich, die Leiche in den nahegelegenen Kirchfriedhof zu schaffen. Er teilte die Leiche in zwei Teile und vergrub die untere Hälfte eines Nachts auf dem Friedhof; die obere Hälfte verblieb in der Kiste. Bevor er aber imstande war, die obere Hälfte auch zu vergraben, fiel er selbst einem Verbrechen zum Opfer und man fand seine Leiche am nächsten Morgen am Eingang des Turmes, in dem noch die obere Hälfte der Leiche seiner Gattin lag. Auch wenn klar war, dass Menzies ermordet worden war, wurde nie jemand für dieses Verbrechen bestraft und sein Tod bleibt ein Mysterium. Die meisten Geistersichtungen wurden von Gästen in der Burg berichtet, die angaben, sie hätten den oberen Teil einer weiblichen Leiche in der Luft schweben gesehen. Ein Besucher der Burg gab an, dass er eines Nachts aufgewacht wäre, weil er einen roten, heißen Kuss auf seiner Wange spürte. Als er sich im Bett aufsetzte, sah er die geisterhafte Form eines weiblichen Torsos, die sich von seinem Bett auf die Wand zu bewegte und dann durch sie hindurch in den nächsten Raum verschwand. Während Restaurierungsarbeiten an der Burg Mitte des 19. Jahrhunderts sollen Arbeiter die skelettierten Überreste der oberen Hälfte einer weiblichen Leiche ausgegraben haben. Diese wurden geborgen, um sie zu begraben, aber auch nach diesem Ereignis wurde von Geistersichtungen berichtet. Es wurde auch berichtet, dass die bereits begrabene, untere Hälfte der Leiche im nahegelegenen Kirchfriedhof umgehe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Meggernie Castle ist eine restaurierte Niederungsburg in der Gemeinde \"Fortingall\" in der Mitte des Glen Lyon in der schottischen Verwaltungseinheit Perth and Kinross nordwestlich des Loch Tay. Von den 1920er- bis in die 1950er-Jahre gehörte die Burg Sir \"Ernest Wills, 3. Baronet\".", "tgt_summary": null, "id": 2463178} {"src_title": "Normand Lacombe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Das Wort \"Matagi\" scheint der Sprache der Ainu zu entstammen und bezieht sich auf \"matangi\" oder \"matangitono\", was mit \"Mann des Winters\" oder einfach nur \"Jäger\" übersetzt werden kann.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die \"Matagi\" betreiben Jagd auf Bären und anderes Wild wie Hirsche, Hasen oder Enten und ziehen kulturelle Wurzen aus dem Bärenkult der Ainu, der ursprünglichen Einwohner Japans, deren Nachfahren heute noch im Norden des Landes leben. Matagi leben in kleinen Dörfern in den ausgedehnten Buchenwäldern Tohokus, wo sie über die Sommermonate hinweg Landwirtschaft und Ackerbau betreiben. Im Winter und beginnenden Frühling ziehen sie in Jagdtrupps aus, welche manchmal mehrere Wochen am Stück im Wald auf der Pirsch verbringen. Der Beruf wurde traditionell vom erwachsenen Matagi an seine Kinder weitergegeben, eine spezialisierte Schule oder Ausbildungseinrichtung existierte in dieser Form für den Beruf nie. Auch Bekannte oder Nachbarn eines Matagi wurden für gewöhnlich nicht als Nachfolger ausgebildet, nur direkte Nachkommen kamen dazu infrage. Nach Einführung von Jagdgewehren im 20. Jahrhundert fiel die Notwendigkeit einer großen Jagdgruppe für die Bärenjagd weg, was wiederum auch zu einem Rückgang der Zahl der Matagi führte. Heutzutage sind nur noch wenige Menschen im Beruf eines Matagi tätig, wenngleich durch kulturelle Öffnung in den letzten Jahren auch vermehrt wieder unter jungen Personen Interesse geweckt werden konnte. An traditionellen Jagdwaffen umfasst das Arsenal eines Matagi eine Vielzahl an Objekten, dazu zählt unter anderem das \"Fukuronagasa\", ein oftmals handgemachtes Messer zur Bärenjagd sowie das \"Monmebakari\", eine spezialisierte Waage zum Wiegen der Gallenblase des erlegten Bären.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte und Situation heute.", "content": "Berichte von Matagi sind bis in das Mittelalter belegt, jedoch gibt es den Beruf auch in der heutigen Zeit noch. Umweltschützer lagen oftmals mit den Jägern im Streit, da die ehemaligen Jagdgründe im Wald bis heute teilweise bereits leergejagt worden waren. Geschützte Arten wie der japanische Serau werden nicht mehr bejagt, jedoch sind Bärenjagden nach wie vor an der Tagesordnung. Als Matagi wird eine besondere Jagdlizenz benötigt. In der Jägersprache sind viele Wörter aus der Sprache der Ainu zu finden. Generell herrscht auf der Jagd eine spezielle Sprache mit vielen eigenen Vokabeln für ansonsten im Alltagsleben bekannte Dinge oder Zustände, vergleichbar beispielsweise mit dem Pidgin von Minenarbeitern, um durch Kontrolle der Sprache ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu stimulieren. Die meisten Matagi-Dörfer finden sich heute in Nishitsugaru und Nakatsugaru, weiters auch in Aomori, Kitaakita, Senboku, Waga, Iwate, Nishiokitama, Tsuruoka, Yamagata, Murakami, Nakauonuma, Niigata sowie in Nagano.", "section_level": 1}, {"title": "Aufarbeitung in Literatur und Film.", "content": "Nennenswerte Beispiele in der Literatur umfassen etwa den biographischen Roman \"\" von Martha Sherrill, in dem die Beschreibung eines realen Matagi der Jetztzeit namens Uesugi zu finden ist, welcher als ein Freund der Hauptcharaktere half, die Hunderasse der Akita zu bewahren, welche in der Vergangenheit ausgiebig zur Jagd genutzt wurde. Weiters sei der Abenteuerfilm Der Bärenfänger von 1987 genannt. Dieser handelt vom Matagi Ginzo, welcher in den 1920er Jahren als Angehöriger eines aussterbenden Berufes mit Gewissensbissen kämpfen muss sowie die Beziehung zu seinem Enkelsohn während des gemeinsamen Aufziehens eines Bärenjungen pflegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Als Matagi (jap. ) bezeichnet man den traditionellen Beruf eines Winterjägers, der in der Tohoku-Region des nördlichen Japans und dort besonders im Shirakami-Sanchi-Wald zwischen Akita und Aomori ausgeübt wurde und auch heute vereinzelt noch wird.", "tgt_summary": null, "id": 539982} {"src_title": "Cy Walter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Der Internationale Pakt für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (auch UN-Sozialpakt) wurde 1966 von der UN-Generalversammlung verabschiedet und trat 1976 in Kraft. Im Gegensatz zum Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (auch UN-Zivilpakt) kam ein Fakultativprotokoll zur Regelung der Beschwerdeverfahren zunächst nicht zustande. Nach langjährigen Diskussionen wurde auf der Wiener Weltmenschenrechtskonferenz 1993 ein Fakultativprotokoll zum UN-Sozialpakt ausgehandelt, welches von der UN-Generalversammlung am 10. Dezember 2008 verabschiedet wurde. Seit dem 24. September 2009 liegt es den Vertragsstaaten zur Unterzeichnung und Ratifikation vor. Bisher haben 22 Staaten das Fakultativprotokoll zum UN-Sozialpakt ratifiziert. Bis heute wurden dem UN-Menschenrechtsausschuss 13 Individualbeschwerden zugetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Das Fakultativprotokoll zum UN-Sozialpakt, ähnlich wie das Fakultativprotokoll zum UN-Zivilpakt, regelt die Beschwerdeverfahren zur Überprüfung der Einhaltung der vertraglich vereinbarten wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte (auch wsk-Rechte) in den Vertragsstaaten. Der Protokolltext erläutert drei mögliche Beschwerdeverfahren: Die \"Individualbeschwerde\" ermöglicht Einzelpersonen, sich an den UN-Menschenrechtsausschuss zu wenden, wenn sie ihre wsk-Rechte verletzt sehen und der innerstaatliche Rechtsweg erschöpft ist. \"Staatenbeschwerden\" finden auf zwischenstaatlicher Ebene statt und ermöglichen Vertragsstaaten, andere Vertragsstaaten vor dem UN-Menschenrechtsausschuss anzuklagen. Darüber hinaus kann der UN-Menschenrechtsausschuss \"Untersuchungsverfahren\" gegen Staaten einleiten, wenn er Informationen erhält, die auf Menschenrechtsverletzungen hinweisen. Die im Fakultativprotokoll geregelten Beschwerdeverfahren können als Ergänzung des „generelle[n] Monitoring-Verfahren[s] für UN-Konventionen, die sogenannte Staatenberichtsprüfung“ betrachtet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Stand der Ratifikation in der Bundesrepublik Deutschland.", "content": "Die Bundesrepublik Deutschland prüft noch die Ratifikation des Fakultativprotokolls zum UN-Sozialpakt. Die damals amtierende schwarz-gelbe Bundesregierung argumentierte im 2016 veröffentlichten 6. Staatenbericht zum UN-Sozialpakt: \"„In dieser Legislaturperiode wurde das Prüfverfahren zur Ratifizierung neu eingeleitet. Angesichts der weitreichenden Implikationen des Sozialpaktes ist die Prüfung der Ratifizierung komplex und deshalb noch nicht abgeschlossen.“\" Das Hinauszögern der Ratifikation wird von Menschenrechts-NGOs stark kritisiert. Deutschland wird u. a. vorgeworfen, „doppelte[...] Standards im innerstaatlichen und außenpolitischen Umgang mit Menschenrechten“ anzuwenden, obwohl die Entwicklung des Fakultativprotokolls von Deutschland aktiv gefördert wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Fakultativprotokoll (auch: Zusatzprotokoll) zum Internationalen Pakt für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (engl. \"Optional Protocol to the International Covenant on Economic, Social and Cultural Rights\") ist ein internationales Übereinkommen, das die Beschwerdeverfahren zur Einhaltung der Rechte des Internationalen Paktes für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (auch UN-Sozialpakt) regelt. Es wurde am 10. Dezember 2008 von der UN-Generalversammlung verabschiedet. Bisher haben 45 Vertragsstaaten das Protokoll unterzeichnet. Nachdem Uruguay im Februar 2013 als zehnter Staat das Protokoll ratifiziert hat, trat es am 5. Mai desselben Jahres in Kraft.", "tgt_summary": null, "id": 2281991} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 2008/Wasserspringen – Turmspringen Einzel (Männer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Low-Code-Plattformen können als Nachfolger von Programmiersprachen der vierten Generation und Rapid Application Development-Werkzeugen betrachtet werden. Bekannte Größen auf dem heutigen amerikanischen Markt sind u. a. Oracle Application Express (APEX), OutSystems,Mendix und Anakeen. Deutsche Hersteller sind u. a. Scopeland und simplifier. Im Open-Source-Bereich stellte die Eclipse Foundation die erste frei verfügbare Plattform bereit. Erst am 9. Juni 2014 wurde vom Branchenanalysten Forrester Research der Begriff Low-Code für diese spezielle Art der Anwendungsentwicklung vergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendung.", "content": "Üblicherweise wird eine Low-Code-Entwicklung, genau wie bei herkömmlicher Programmierung per Hand, in einer integrierten Entwicklungsumgebung programmiert. Anders als in herkömmlichen Programmierumgebungen kommen bei Low-Code-Entwicklungsplattformen anstelle individueller Programmcodes ausschließlich vorgefertigte Standardsoftwarebausteine zum Einsatz. Über intelligente Metadaten werden diese so gesteuert, dass ein Programmverhalten entsteht, das nahezu identisch ist mit einer handgeschriebenen Anwendung. Die Entwicklung einer Anwendung läuft in der Regel in verschiedenen Stufen ab. Benötigt wird dazu :
", "section_level": 1}, {"title": "Anforderungen.", "content": "Viele Unternehmen setzen Low-Code-Plattformen ein, um einem breiten Spektrum von Entwicklern die Möglichkeit zu geben, schnell und ohne zeitaufwändige Codierung eigene Web- und Mobile Applikationen zu entwickeln und zu implementieren. Laut Forrester Research gibt es vier wichtige Merkmale jeder Low-Code-Entwicklungsplattform: Modellgetriebene Entwicklung Low-Code-Plattformen bieten intuitivere Möglichkeiten für die Erstellung von Anwendungen als herkömmliche Programmierung. Die modellgetriebene Entwicklung verwendet visuelle Modelle für die Definition von Datenmodellen, Geschäftslogik, Benutzeroberflächen usw. Dieser Ansatz ermöglicht Power-Usern oder professionellen Anwendungsentwicklern die visuelle Modellierung von komplexen Full-Stack-Web- und mobilen Anwendungen. Das kann im Vergleich zur herkömmlichen Programmierung zu einer 10-fachen Produktivitätssteigerung führen. Wiederverwendbarkeit Die Produktivität kann mit Low-Code-Entwicklungsplattformen weiter gesteigert werden, da sie sofort einsatzbereite Vorlagen, Widgets, Plug-Ins und Komponenten zur Verfügung stellen, die immer wieder verwendet werden können. Unternehmen können in ihre Low-Code-Plattformen auch einen privaten App Store integrieren, mit dessen Hilfe unternehmensspezifische IPs zur Wiederverwendung an Entwicklungsteams verteilt werden können. In beiden Szenarien wird das Erstellen von Apps eher zu einer visuellen Inszenierung der notwendigen Bausteine, anstatt das Rad jedes Projekts neu erfinden zu müssen. Support über reine Entwicklungsphase hinaus In der Regel sind die meisten Low-Code-Plattformen so konzipiert, dass sie den gesamten Lebenszyklus von Anwendungen unterstützen können: von der Gestaltung, über die Bereitstellung und Wartung, hin zu einer eventuellen Wiederaufnahme oder Fortsetzung von Projekten. Darin besteht ein wichtiger Time-to-Market-Vorteil, der eine nahtlose Möglichkeit bietet, Anwendungen entlang des Lebenszyklus zu verschieben, insbesondere im Hinblick auf deren Bereitstellung. Cloud-basierte Bereitstellung Einige Low-Code-Entwicklungsplattformen bieten die Flexibilität, Anwendungen in der präferierten Cloud oder sogar vor Ort bereitzustellen und zu verwalten. Die automatisierte Bereitstellung in Verbindung mit einer Cloud-nativen, zustandslosen Architektur ermöglicht eine sofortige Verfügbarkeit und die Unterstützung umfangreicher Implementierungen, insbesondere im Unternehmenskontext", "section_level": 1}, {"title": "Markt.", "content": "Das hohe Kundeninteresse an Low-Code-Entwicklungsplattformen hat zu einer dynamischen Marktlandschaft geführt. Diese sind durch steigende Umsätze, hohe Wachstumsraten und eine breitere Akzeptanz der Unternehmen gekennzeichnet. Dieses Wachstum wird durch die zunehmende Wertschätzung von Low-Code-Plattformen als Werkzeuge für die Entwicklung neuer Technologien und bereits vorhandener Technologien in Großunternehmen begünstigt. Komplexe Probleme wie landesweite Produktrückrufe, die Zusammenarbeit mit den Endkunden für die Erstellung maßgeschneiderter Anwendungen oder die Verwaltung von Versicherungssparten werden durch den Einsatz von Low-Code-Plattformen erleichtert. In der Regel ist es möglich Low-Code-Anwendungen in Back-Office-Systemen zu integrieren, ohne diese jedoch ganz zu ersetzen. Bis zum Jahresende geht das Marktforschungsinstitut Forrester davon aus, dass IBM und SAP auch auf dem Plattformmarkt vertreten sein werden. Auch Dell, Microsoft und Oracle haben ihre Portfolios rund um Low-Code-Plattformen erweitert (Stand:07.2017). Diese Entwicklung von den großen Anbietern helfen dabei, die Kategorie für Unternehmenskunden zu legitimieren – auch wenn ihre Produkte hinter den Marktführern zurückbleiben.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Forschungsunternehmen Forrester schätzt, dass der Gesamtmarkt für Low-Code-Plattformen bis 2020 auf 15,5 Milliarden US-Dollar wachsen wird. Das enorme Marktwachstum der Low-Code-Entwicklungen ist auf deren Flexibilität und Leichtigkeit zurückzuführen. Low-Code-Plattformen verlagern den Fokus auf den allgemeinen Zweck von Anwendungen, mit der Möglichkeit, benutzerdefinierten Code hinzuzufügen, falls dies benötigt oder gewünscht wird. Einer der treibenden Faktoren bei der Verwendung von Low-Code-Plattformen ist deren mobile Verfügbarkeit: Daher müssen Entwickler nicht mehr Zeit für die Erstellung von Software für mehrere Geräte aufbringen, denn Low-Code-Anwendungen verfügen normalerweise über den Feature-Standard. Somit kann die erstellte Software problemlos auf verschiedene Endgeräte portiert werden. Aufgrund eines Minimums an erforderlichen Programmierkenntnissen sind Low-Code-Anwendungsentwicklungen schneller erlernbar als gängige Programmiersprachen, die man als Ganzes erlernen und verstehen muss. Die Verwendung von Features wie Drag & Drop-Interfaces, die eine Visualisierung der Anwendung ermöglichen, beschleunigen die Bauzeiten einer Anwendung erheblich. Forrester geht des Weiteren davon aus, dass Low-Code-Plattformen eine Schlüsselrolle bei der künftigen weiteren Digitalisierung vieler Geschäftsprozesse spielen werden:\"Low-Code Development Platforms Are Accelerating Digital Transformation at Scale.\",Forrester 2017", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Einige IT Experten bezweifeln, dass Low-Code-Entwicklungsplattformen geeignet sind um skalierbare und unternehmenskritische Applikationen zu entwickeln. Andere bezweifeln die in Aussicht gestellten Kosteneinsparungen und Vereinfachungen bei der Entwicklung. Einige CIOs haben zudem ihr Bedenken ausgedrückt, dass die Einführung von Low-Code Entwicklungsplattformen zu einem Anstieg von nicht unterstützten Anwendungen im Bereich der Schatten-IT führen könnte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Begriff Low-Code-Plattform (auch \"Low-Code-Entwicklungsplattform\") beschreibt eine Entwicklungsumgebung für Software, die den Entwicklungsprozess unter Verwendung visueller Applikationsdesigner und anderer grafischer Modellierungsmethoden ermöglicht, anstatt sie mithilfe klassischer textbasierter Programmiertechniken herzustellen. Dadurch wird die Entwicklungs- und Bereitstellungszeit für Geschäftsanwendungen deutlich beschleunigt. Aufgrund dieser Vorteile können Low-Code-Plattformen die Kosten für die Planung des Projekts, das Training der Mitarbeiter und die Erstellung und Fertigstellung der IT-Anwendung deutlich senken.", "tgt_summary": null, "id": 1484255} {"src_title": "Big Bill Bissonnette", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Schiff wurde unter der Baunummer D29 auf der Werft Chantiers de l’Atlantique gebaut. Der Stapellauf des Schiffes fand am 4. Februar 1989 statt. Die Fertigstellung des Schiffes erfolgte am 6. Juli, die Indienststellung am 16. Juli 1989. Die Baukosten des Schiffes beliefen sich auf £ 55 Millionen. Das Schiff wurde zunächst auf der Strecke zwischen Plymouth und Santander eingesetzt und bedient seit 1993 die Strecke zwischen Portsmouth und Saint-Malo. Benannt wurde das Schiff nach der Region in Frankreich.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten und Ausstattung.", "content": "Der Antrieb des Schiffes erfolgt durch vier Viertakt-Zwölfzylinder-Dieselmotor des Herstellers Wärtsilä (Typ: 12V32D) mit zusammen 17.760 kW Leistung. Die Motoren wirken auf zwei Verstellpropeller. Das Schiff erreicht eine Geschwindigkeit von 22.5 kn. Das Schiff ist mit zwei Bugstrahlrudern ausgerüstet. Für die Stromerzeugung stehen ein Wellengenerator mit 460 kW Leistung (575 kVA Scheinleistung) sowie drei Dieselgeneratoren mit 2.350 kW Leistung (2.938 kVA Scheinleistung) zur Verfügung. An Bord ist Platz für 2.056 Passagiere. Das Schiff verfügt über 376 Passagierkabinen mit insgesamt 1.146 Betten. Zusätzlich stehen 15 Kinderbetten zur Verfügung, die bei Bedarf in den Kabinen genutzt werden können. Neben den Kabinen stehen an Bord 319 Ruhesessel zur Verfügung. Die Passagierkabinen befinden sich auf den Decks 1 und 2 sowie 6 und 8, die Ruhesessel auf Deck 8 und 9. Die Einrichtungen für Passagiere sind auf den Decks 5–9 untergebracht, darunter Restaurants und Bars, Kinos und Shops. Auf Deck 9 befindet sich auch ein Sonnendeck. Auf den Ro-Ro-Decks mit 735 Spurmetern finden 580 Pkw und 39 Lkw Platz. Die Ro-Ro-Decks, die sich auf den Decks 3, 4 und 5 befinden, sind über je eine Bug- und Heckrampe zu erreichen und im Schiff durch Rampen miteinander verbunden. Vor der Bugrampe befindet sich eine seitlich öffnende Bugklappe.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bretagne ist eine Ro-Ro-Fähre der französischen Reederei Brittany Ferries, die auf der Strecke zwischen Portsmouth und Saint-Malo eingesetzt wird.", "tgt_summary": null, "id": 1646482} {"src_title": "Hymnarium Cisterciense", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Überblick.", "content": "Das Ise Monogatari ist eine Textsammlung aus der Mitte des 10. Jahrhunderts von rund 125 kurzen lyrischen Episoden (der Umfang reicht je nach Textvariante von 110 bis 140 Episoden), die Prosa und lyrische Elemente eines unbekannten Autors verbindet. Es ist das älteste Beispiel eines \"uta monogatari\", also einer Sammlung kurzer Erzählungen, gestaltet um ein Gedicht oder mehrere Gedichte herum. Die Kenntnis des Ise Monogatari und des \"Kokinshū\" gehörte zum Wissen japanischer Adeliger in der späten Heian-Zeit. Lange nahm man an, das Ise Monogatari basiere auf der Liedersammlung \"Narihira kashū\" des Dichters Ariwara no Narihira aus dem 9. Jahrhundert. Es enthält auf jeden Fall zusätzliches Material aus anderen Quellen und volkstümlichen Traditionen, die sich mit dem Text zu einem organischen Ganzen verbinden. – Die Theorie, dass Narihira der Autor ist, wird zwar nicht länger akzeptiert, aber in gewissen Maße macht der Text den Eindruck, dass er eine Art Biografie des berühmten Dichters ist, in der seine Liebesabenteuer im Mittelpunkt stehen. – Das verlässlichste Manuskript ist das mit dem Titel \"Den Tameie hitsuhon\" () im Besitz der Bibliothek der Tenri-Glaubensgemeinschaft, eine der drei Versionen, die sich von einer handschriftlichen Kopie, angefertigt von Fujiwara no Sadaie, ableiteten lassen. Das Ise Monogatari übte einen großen Einfluss aus auf die spätere japanische Literatur. Der erste Teil des \"Yamato Monogatari\" besteht aus kurzen Geschichten um Gedichte herum, ähnlich wie beim Ise Monogatari, von dem es Material benutzte. Andere bedeutende Monogatari, die beeinflusst wurden, sind das \"Utsubo Monogatari\", das \"Genji Monogatari\" und das \"Konjaku Monogatari\". Auch vier Nō-Dramen sind vom Ise Monogatari inspiriert: \"Unrin’in\" (), \"Kakitsubata\" (), \"Izutsu\" () und \"Oshio\" (). – In der Edo-Zeit verfassten verschiedene Autoren scherzhafte Nachahmungen, wie zum Beispiel das \"Nise Monogatari\" (), also die „Imitierende Erzählung“, die Karasumaru Mitsuhiro (; 1579–1638) zugeschrieben wird. Es wurden Bildrollen (\"emakimono\") hergestellt, die verschiedene Episoden der Geschichte abbilden. Zu Beginn der Edo-Zeit erschien eine große Zahl gedruckter illustrierte Ausgaben. Ein besonders schöne Ausgabe von Bildern, die sich au die Erzählung beziehen, wurde von Tawaraya Sotatsu hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Aus der Handlung.", "content": "Eine bekannte Szene, ein Zwischenspiel in der 9. Episode, beschreibt die Hauptfigur, unter anderem an einem achtmal zickzack-gewinkelten Steg, einer Yatsuhashi, über das berühmte Schwertlilien-Sumpfland in der Provinz Mikawa, sinnend ausruhend. Erinnerung an die verlassene Hauptstadt als Ort der Gesellschaft und Kultur, die Sehnsucht nach der verlorenen Liebe und die Schönheit der umgebenden Natur prägen diese Szene. So ist es verständlich, dass die bildenden Kunst und das Kunsthandwerk sich gerade dieser Szene in vielen Varianten angenommen hat.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Ise Monogatari (, dt. „Ise-Geschichten“) ist eine frühe romantische Erzählung (Monogatari), entstanden in der Mitte des 10. Jahrhunderts in Japan.", "tgt_summary": null, "id": 2467304} {"src_title": "Harry Potter Sammelkartenspiel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Mary Katherine Gallagher ist eine irisch-amerikanische Schülerin an einer katholischen Highschool und eine soziale Außenseiterin. Sie träumt davon, ein Superstar zu werden, um einen Kuss von Sky Corrigan zu bekommen. Als sie wegen ihrer Hyperaktivität in die Sonderpädagogik geschickt wird, lernt sie dort die wilde und ebenso sozial unbeholfene Helen Lewengrub kennen, die ihre neue beste Freundin wird. Mary erkennt die Chance, ein Superstar zu werden, als ihre Schule einen Tanzwettbewerb veranstaltet. Sie will teilnehmen, doch ihre Großmutter verbietet es ihr. Mary versucht es dennoch und gerät dabei in einen Streit mit der Cheerleaderin Evian Carrie Graham, welcher dazu führt, dass Evian und Sky sich trennen. Mary ist nun fest entschlossen, an dem Tanzwettbewerb teilzunehmen, um Skys Aufmerksamkeit zu erlangen. Als Großmutter Gallagher dies herausfindet, erzählt sie Mary die Wahrheit über den Tod ihrer Eltern. Sie wurden während eines Riverdance-ähnlichen Wettbewerbs zu Tode getrampelt anstatt, wie es Mary bisher erzählt wurde, von Hammerhaien gefressen. Aus diesem Grund will Großmutter Gallagher nicht, dass Mary auftritt. Jedoch entscheidet sie sich, Mary bei ihrer Darbietung für den Tanzwettbewerb zu helfen, solange sie diese selbst ausführt. Mary und die anderen Schüler der Sonderpädagogik proben tagelang. Mary gewinnt den Wettbewerb und auch Skys Herz. Als Mary ihn küsst, stellt sie jedoch fest, dass er ein schrecklicher Küsser ist und entscheidet sich stattdessen lieber ihren Freund Eric Slater zu küssen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Roger Ebert schrieb in der \"Chicago Sun-Times\" vom 8. Oktober 1999, das Ansehen des Films wirke wie „ein Akt der Unfreundlichkeit“. Für Mary könne man keine Empathie empfinden, denn sie sei nicht einfach nur „unbeliebt“, sondern auch „feindselig“ und „nicht sehr nett“. Der Film beinhalte viele Witze über Katholiken, von denen ein paar lustig seien, andere stattdessen nur lahm und erzwungen. Dennis Harvey dagegen empfand \"Superstar\" in der \"Variety\" vom 8. Oktober 1999 als „angenehme Überraschung“. Der Film sei „ungleichmäßig“ aber „amüsant“, wenngleich er vermutlich nicht an den Erfolg von \"Wayne’s World\" anknüpfen werden könne. Das \"Lexikon des internationalen Films\" schrieb: „Einfallslos und lahm inszenierte Komödie, die auf einer Figur aus der US-Fernsehshow ‚Saturday Night Live‘ basiert. Dass diese vorwiegend um Anpassung ringt und sich dabei ungeschickt anstellt, erweist sich schon bald als ausgesprochen ermüdend.“", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Molly Shannon wurde für ihre Darstellung für den \"Blockbuster Entertainment Award\" nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Der Film wurde in Toronto gedreht. Seine Produktion kostete schätzungsweise 34 Millionen US-Dollar. Der Film spielte in den Kinos der USA ca. 30,6 Millionen US-Dollar ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Superstar – Trau’ Dich zu träumen (Originaltitel: \"Superstar\") ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Bruce McCulloch aus dem Jahr 1999. Die von Molly Shannon verkörperte Hauptfigur \"Mary Katherine Gallagher\" stammt aus Sketchen der Comedy-Serie \"Saturday Night Live\".", "tgt_summary": null, "id": 436656} {"src_title": "Zeichen auf dem Weg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung der 1. Staffel.", "content": "Olivia Rönning, eine junge Studentin an der Polizeihochschule, bekommt die Aufgabe, eine Cold-Case-Übung über den ungelösten „Strandmord“ aus dem Jahr 1990 zu lösen, bei dem eine unbekannte, offenbar lateinamerikanische schwangere Frau am Strand der schwedischen Insel Nordkoster bis zu ihren Schultern eingegraben wurde und in einer Springflut ertrank. Als sie herausfindet, dass ihr verstorbener Vater am „Strandfall“ mitgearbeitet hat, wird Olivia besessen von dem Fall. Sie beschließt, Tom Stilton, den Hauptkommissar, der die Ermittlungen vor 25 Jahren geleitet hat, zu kontaktieren. Er führt derzeit ein Leben als Obdachloser und zeigt zunächst wenig Begeisterung, Olivia bei dem Fall zu helfen. In den nächsten Einstellungen werden weiter Charaktere der Obdachlosen vorgestellt. Ein Wohnwagen der Obdachlosen wird noch des öfteren wichtige Handlungsszenen darstellen. Schnell wird auch klar, dass die Gruppe aggressive Gegner hat, die brutal zuschlagen, um die Wohnungslosen zu vertreiben. So wird einer von ihnen, Bensemann, fast tot geschlagen. Die Fotos werden von den Tätern ins Internet gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Kjell Bergqvist erhielt 2016 den schwedischen Fernsehpreis Kristallen in der Kategorie „Schauspieler des Jahres in einer Fernsehproduktion“ für seine Rolle des Tom Stilton.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einschaltquoten.", "content": "\"Erdrückender Beweis\" erreichte für das ZDF mittelmäßige 10,6 Prozent. \"Das Vermächtnis\" generierte einen Marktanteil von 11,4 Prozent.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "kino.de urteilt: „Das Streben nach Vorbildern wie ‚Kommissarin Lund‘ oder ‚Die Brücke‘ ist unverkennbar, an klassischen Scandi-Noir-Zutaten mangelt es nicht. Und tatsächlich entfacht die schwedisch-deutsche Koproduktion um eine Polizeischülerin, die sich in einen 25 Jahre alten Cold Case reinfuchst, einen starken Spannungssog und lässt mehrere Handlungsfäden von der Spule. Bisweilen schimmert das Konzept ein wenig zu sehr durch. Und eine markante Hauptfigur wie Sarah Lund oder Saga Norén findet sich nicht auf Anhieb.“ Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV-Spielfilm meinen, dass die Reihe \"Springflut\" zeigt, wohin sich das Genre Scandic Noir entwickelt. Harald Keller schreibt in der Frankfurter Rundschau: „Ein neuer Schwedenkrimi erweist sich als Sammelsurium bewährter Muster. Spekulative Szenen überdecken Drehbuchschwächen, die Spannung wird künstlich geschürt.“ [...] „Grenzen im Krimi-Genre verschieben sich in Richtung Horror.“ Sven Hauberg schreibt für die Fernsehzeitschrift prisma: „\"Springflut\" nimmt sich sehr viel Zeit, um das Milieu der Obdachlosen auszuleuchten, und auch Julias Ermittlungen laufen eher schleppend. Immerhin besteht die Serie aus fünf rund 80-minütigen Teilen, da ist Tempo nicht so wichtig. Erstaunlich ist dabei allerdings, dass ausgerechnet die Hauptfigur ein wenig farblos bleibt. Eine Studentin ist vielleicht doch nicht so aufregend als Ermittlerin wie etwa ein abgehalfterter Ex-Cop, der auf eine zweite Chance wartet.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Springflut (Originaltitel: \"Springfloden\") ist eine schwedische Fernsehserie aus dem Jahr 2016. Sie basiert auf dem Roman \"Die Springflut\" (Originaltitel: \"Springfloden\", 1. Staffel) und \"Die dritte Stimme\" (2. Staffel) von Cilla und Rolf Börjlind aus dem Jahr 2012. In den Hauptrollen sind Julia Ragnarsson und Kjell Bergqvist zu sehen. Die Serie hebt sich durch ihre warme Farbgestaltung bewusst vom Genre des Scandinavian Noir ab. ", "tgt_summary": null, "id": 1494899} {"src_title": "Hymne der Republik Dagestan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ziele.", "content": "Die Minority SafePack Initiative (kurz: MSPI) umfasst ein Paket von Gesetzesvorschlägen, die den Schutz nationaler Minderheiten gewährleisten sollen. Hierzu soll eine Reihe von EU-Rechtsakten beschlossen werden, die die Förderung von Minderheitenrechten, Sprachrechten und den Schutz der Kultur der nationalen Minderheiten ermöglichen soll. Ziel ist somit, die Sicherheit von nationalen Minderheiten europaweit zu gewährleisten und gesetzliche Regelungen für Minderheiten zu stärken. Die Initiative umfasst ursprünglich elf Vorschläge, von denen jedoch nur neun von der Europäischen Kommission registriert wurden:", "section_level": 1}, {"title": "Initiatoren.", "content": "Die Initiative wurde 2013 von der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) auf den Weg gebracht und wird von einem Bürgerkomitee getragen. Die FUEN ist mit über 90 Mitgliedsorganisationen in 33 europäischen Ländern der größte Dachverband der autochthonen, nationalen Minderheiten / Volksgruppen in Europa. \"Mitglieder des Bürgerkomitees:\"", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Laut Schätzungen existieren in Europa rund 340 autochthone Minderheiten mit mehr als 100 Millionen Menschen. Allein in der Europäischen Union gibt es neben den 23 Amtssprachen über 60 Regional- oder Minderheitensprachen, die von rund 40 Millionen Menschen gesprochen werden. Die Rechte autochthoner Minderheiten und Volksgruppen werden nicht immer geachtet. Diese Gemeinschaften möchten ein Leben führen, in dem ihnen die Möglichkeit eingeräumt wird, ihre Traditionen zu pflegen. Nach Einschätzung der UNESCO ist mehr als die Hälfte der weltweit über 6.000 Sprachen vom Aussterben bedroht. 200 Sprachen sind während der letzten drei Generationen ausgestorben, etwa 1.700 Sprachen sind ernsthaft gefährdet, über 600 Sprachen werden kaum noch gepflegt. Hintergrund der Initiative sind die im EU-Beitrittsprozess geregelten „Kopenhagener Kriterien“, die unter anderem die Achtung der Minderheiten und einen entsprechenden Minderheitenschutz vorsehen. Aufgrund dieser Kriterien haben viele der neuen Mitgliedstaaten fortschrittliche Modelle des Minderheitenschutzes rechtlich festgelegt. Ist ein Staat der Union beigetreten, sind die weiteren Entwicklungen und Bemühungen in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich. Diese Lücke beabsichtigen die Initiatoren mit der Verankerung von Minderheitenrechten im Unionsrecht zu schließen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Minority SafePack – eine Million Unterschriften für die Vielfalt Europas ist eine Europäische Bürgerinitiative. Die Minority-SafePack-Initiative wurde am 3. April 2017 von der Europäischen Kommission registriert, nachdem der Bürgerausschuss die ursprüngliche Ablehnung durch die Europäische Kommission vom 13. September 2013 vor dem Europäischen Gerichtshof erfolgreich angefochten hatte. Bis zum Ende der Unterschriftensammlung am 3. April 2018 hatten knapp 1,2 Millionen Menschen die Initiative unterschrieben. Nötig waren insgesamt eine Million Unterstützer sowie das Erreichen einer Schwelle in mindestens sieben Mitgliedstaaten.", "tgt_summary": null, "id": 2112817} {"src_title": "Elie and Earlsferry", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Taipingshan-Waldbahn wurde 1920 in Betrieb genommen und 1924 mit der Luodong-Waldbahn verbunden. Da seit 1979 kein planmäßiger Personenverkehr mehr angeboten wird, wissen viele Leute nicht, dass es auf dem Taipingshan eine Eisenbahn gab. Seit die gewerbliche Forstwirtschaft auf dem Taipingshan eingestellt wurde, verwandelt er sich in ein Gebiet für Tourismus. Auf einem kurzen Streckenabschnitt gab es eine Touristenbahn. Im Jahr 2012 wurde sie aufgrund der Beschädigungen durch einen Taifun außer Betrieb genommen. Am 19. September 2018 wurde die Operation offiziell auf einem 3 km langen Streckenabschnitt wieder aufgenommen. Acht Fahrten pro Tag sind zwischen den Stationen Tài Píng Shān-sho und Shigeru im 30-Minuten-Takt möglich. Jede Einwegfahrt dauert 20 Minuten.", "section_level": 1}, {"title": "Maosing-Waldlehrpfad.", "content": "Der 1,5 km lange Maosing-Waldlehrpfad () beginnt am Bahnsteig des Bahnhofs Maosing. Er verläuft in einer Höhe von 1870 Meter bis 1950 Meter über dem Meeresspiegel auf den außer Betrieb genommenen Gleisen der Waldbahn und hat daher nur eine mäßige Steigung. Entlang des Weges gibt es hochwertige touristische Einrichtungen und Informationstafeln für die Besucher, um die Geschichte, die natürlichen Ressourcen und die Geologie dieser historischen Trasse zu erklären. Der Waldlehrpfad stellt eine gelungene Kombination aus Kulturerbe und gefahrlosem Ökotourismus dar. Da die meisten Schwellen bereits verfault, die Gleise aber noch in gutem Zustand sind, beschlossen die Behörden, die Gleise zu erhalten und die Schwellen mit Schotter zu überdecken, um einen sicheren Wanderweg für die Besucher zu schaffen. Außerdem sind die meisten der alten Holzbrücken zerfallen oder so morsch, dass sie gründlich renoviert werden müssen. Infolgedessen wurden einige repariert und als Wanderweg genutzt, andere werden im verfallenen Zustand bewahrt und wieder andere wurden abgerissen und durch neue Hängebrücken ersetzt. Der Maosing-Waldlehrpfad ist durch das ausgeklügelte Konzept nicht nur ein sicherer, komfortabler Wanderweg, sondern nutzt auch dem Umweltschutz und dem Erhalt der alten Holzbrücken.", "section_level": 1}, {"title": "Jiancing-Geschichtslehrpfad.", "content": "Der Jiancing-Geschichtslehrpfad (, irrtümlich auch als \"Jancing\" wiedergegeben) wurde auf einem Abschnitt der ehemaligen Jiancing-Waldbahn gebaut und hat eine Gesamtlänge von 2,35 km. Nach einem Erdrutsch sind davon jedoch nur noch 0,9 km für Besucher zugänglich. Die ehemalige Jiancing-Waldbahn ist etwa 5,5 km lang und bewahrt die natürliche Schönheit und das historische Erbe entlang der Eisenbahn. Die Bahngleise, Holztransportloren und Drehgestelle auf dem Weg erinnern an die einstige Holzwirtschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Streckenabschnitte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Alte Taipingshan-Bahn (舊太平山, Jiu Taipingshan).", "content": "Die alte Taipingshan-Bahn wurde abgebaut, und es sind nur noch wenige Informationen darüber verfügbar.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Taipingshan-Waldbahn () war eine 36,2 km lange Schmalspur-Waldbahn mit einer Spurweite von 762 mm (2 Fuß 6 Zoll) im Landkreis Yilan in Taiwan, von der heute, falls überhaupt, nur noch die Maosing-Strecke als Museumsbahn genutzt wird. Sie ist allerdings vorübergehend außer Betrieb.", "tgt_summary": null, "id": 865612} {"src_title": "Valtos Leptokaryas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "College.", "content": "Brown ließ schon früh sportliches Talent erkennen und zeigte auch beim Wrestling und in der Leichtathletik herausragende Leistungen. Er besuchte die University of North Carolina at Chapel Hill und spielte für deren Team, die \"Tar Heels\", erfolgreich College Football. In 47 Partien konnte er insgesamt 381 Tackles setzen, außerdem gelangen ihm 5,5 Sacks sowie 7 Interceptions.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tennessee Titans.", "content": "Beim NFL Draft 2012 wurde Brown in der zweiten Runde als insgesamt 52. Spieler von den Tennessee Titans ausgewählt. Er konnte sich sofort etablieren und kam bereits in seiner Rookiesaison in allen Partien zum Einsatz, 14 mal sogar als Starter. In der letzten Partie der Spielzeit gegen die Jacksonville Jaguars gelangen ihm gleich zwei Touchdowns. Auch 2013 zeigte er konstant gute Leistungen, 2014 war die Spielzeit für ihn wegen einer Verletzung bereits nach vier Spielen zu Ende. 2015 kämpfte er sich zurück ins Team.", "section_level": 2}, {"title": "Buffalo Bills.", "content": "Im April unterschrieb er bei den Buffalo Bills einen Einjahresvertrag in der Höhe von 1,25 Millionen US-Dollar. Bei seinem neuen Team gelang ihm mit 145 Tackles seine bislang beste Saison. Für diese Leistung wurde er in den Pro Bowl berufen.", "section_level": 2}, {"title": "Washington Redskins.", "content": "Im April 2017 wechselte Brown zu den Washington Redskins, bei denen er einen Einjahresvertrag über 4,65 Millionen US-Dollar unterschrieb. In seiner ersten Saison konnte er 127 Tackles und 2,5 Sacks in dreizehn Spielen erzielen, ehe er wegen einer Fußverletzung ausfiel. Im März 2018 gaben ihm die Redskins einen mehrjährigen Vertrag. In der Saison 2018 konnte er 96 Tackles und einen Sack erzielen. Am 13. März 2019 wurde er entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Philadelphia Eagles.", "content": "Im Mai 2019 unterschrieb Braun bei den Philadelphia Eagles einen Einjahresvertrag in der Höhe von drei Millionen US-Dollar. Am 15. Oktober 2019 wurde er von den Philadelphia Eagles entlassen.", "section_level": 2}, {"title": "Arizona Cardinals.", "content": "Die Arizona Cardinals nahmen Brown am 1. November 2019 unter Vertrag, entließen ihn aber bereits fünf Tage später wieder, ohne dass er für die Cardinals zum Einsatz kam.", "section_level": 2}], "src_summary": "Zachary Vinzale Brown (* 23. Oktober 1989 in Beaufort, South Carolina) ist ein US-amerikanischer American-Football-Spieler in der National Football League (NFL). Er spielte als Inside Linebacker für die Tennessee Titans die Buffalo Bills die Philadelphia Eagles und die Washington Redskins.", "tgt_summary": null, "id": 231613} {"src_title": "Gemeine Nachtbaumnatter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Das Genom des Virus besteht aus zehn RNA-Abschnitten (Segmenten) negativer Polarität, dessen größtes Segment Hinweise auf eine Homologie mit dem Segment PB1 des Influenzavirus C aufweist. Die übrigen neun Segmente lassen keine Homologien mit anderen wissenschaftlich beschriebenen Viren erkennen, jedoch weisen deren 5′- und 3′-Enden Merkmale anderer Orthomyxoviren auf. Das Virus befällt ausschließlich Brackwasser- und Süßwasserfische und wird vorwiegend von Fisch zu Fisch übertragen, wobei Jungfische am anfälligsten zu sein scheinen; die Inkubationszeit beträgt fünf bis zehn Tage, wobei Fische, die die Infektion überleben, danach immun sind. Virusnachweise stammen insbesondere aus Augen, Gehirn und Leber infizierter Fische; die Schädigung der Augen kann zur Trübung und in schweren Verläufen zum Platzen der Linsen führen. Weitere Krankheitsmerkmale können Einblutungen im Bereich der Hirnhaut sowie Veränderungen der Beschaffenheit von Haut und Milz sein. Viruskulturen gelingen im Labor vorzugsweise in Gehirn-Zellen der betroffenen Arten. Der erstmals 2014 aus Ecuador beschriebene Erreger der \"Syncytial Hepatitis of Tilapia\" (SHT) weist ebenfalls Merkmale der Familie der Orthomyxoviridae auf und ist teilweise genetisch homolog mit dem Tilapia-Teich-Virus; sichtbares Symptom dieser Erkrankung ist insbesondere Aszites, histologische Befunde sind vor allem Anreicherung von Lipoproteinen in den Leberzellen und Nekrose der Darmschleimhaut.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaftliche Bedeutung.", "content": "Durch das Umsetzen von Fischen von Teich zu Teich kann das Virus verschleppt werden und in Aquakulturen großen Schaden anrichten; eine epidemische Ausbreitung des Virus führte laut Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) beispielsweise im Sommer 2017 auf den Philippinen zum Tod vom 100.000 Individuen der Art \"Oreochromis niloticus\". Meldungen über tödliche Infektionsgeschehen liegen ferner aus Israel (wo die ersten nachgewiesenen Erkrankungen auftraten), Peru, Ecuador, Kolumbien, Ägypten, Thailand, Indien, Malaysia und aus der Republik China (Taiwan) vor. (Stand: Februar 2018). Die im Handel meist als \"Tilapia\" angebotenen tilapinen Buntbarsche umfassen mehr als 100 Arten und bilden laut Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) nach den Karpfen die weltweit größte Gruppe von Zuchtfischen mit einer Jahresproduktion (2014) von 4,5 Millionen Tonnen. In Ägypten belief sich allein im Sommer 2015 der wirtschaftliche Schaden infolge verbreiteter Infektionen auf rund 100 Millionen US-Dollar. Trotz dieser wirtschaftlichen Bedeutung wurde die Viruserkrankung bislang nicht in den \"Aquatic Animal Health Code\" der OIE aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Tilapia-Teich-Virus (engl. \"Tilapia lake virus\", offiziell \"Tilapia tilapinevirus\", TiLV) gehört als bislang einzige Gattung \"Tilapinevirus\" zur Familie der \"Amnoonviridae\" und gilt als Verursacher der \"Tilapia-Teich-Viruskrankheit\" (Tilapia lake virus disease), einer Erkrankung von Buntbarschen vor allem der Gattungen \"Sarotherodon\" und \"Oreochromis\" aus dem Formenkreis \"Tilapia\". Das Virus wurde erstmals 2014 wissenschaftlich beschrieben und 2016 genauer – jedoch noch nicht abschließend – charakterisiert. Das International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV) hat für die Gattung eine eigene Familie \"Amnoonviridae\" eingerichtet (Stand November 2018), die nahe verwandt ist mit der wesentlich prominenteren Familie \"Orthomyxoviridae\", zu denen das TiLV vorher vorschlagsmäßig gestellt wurde; beide Familien gehören zur Klasse \"Articulavirales\".", "tgt_summary": null, "id": 586809} {"src_title": "Richard Wilson (Physiker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Konzept.", "content": "Neige sagte, dass das Album keine Metapher für den Tod darstelle, sondern von einem Mann handele, welcher entscheidet die eine Welt zu verlassen um in einer neuen Welt, einer neuen Realität und neuer Existenz zu erwachen. Dabei wurde Neige vom Meer, deren Energie und die Begeisterung, wenn man nachts vor ebendiesem sitzt. Es sei, laut Neige, furchtbar faszinierend, voller Geheimnisse und furchterregend zur gleichen Zeit.", "section_level": 1}, {"title": "Konzerte.", "content": "Im Umfeld der Veröffentlichung spielte die Band ihre allerersten Konzerte überhaupt. Das allererste Konzert fand dabei in Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens statt. Im April 2010, kurz nach der Veröffentlichung des Albums in Nordamerika, fanden die allerersten Konzerte des Projektes in den Vereinigten Staaten und Kanada statt.", "section_level": 1}, {"title": "Albumcover.", "content": "Das Cover, welches laut \"Metal.de\" dem Jugendstil nachempfunden und hauptsächlich in Blautönen gehalten ist, wurde von Fursy Teyssier entworfen. Es zeigt eine weibliche und eine männliche Person. Die Frau, vermutlich eine Meerjungfrau deckt den schlafend liegenden Mann mit ihren Haaren zu.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "\"eisendorn\" vom österreichischen Onlinemedium \"Stormbringer.at\" schreibt, dass die Lieder ihren optimistischen Esprit trotz Black-Metal-Gebrülls beibehalten konnten. Die Instrumentation wird als geradliniger als auf dem Vorgänger Album bezeichnet, dafür „dröhne nun endlich wieder Black Metal aus den Boxen.“ Laut Michael Edele von Laut.de greife Neige sämtliche Grundzüge des Debütalbums \"Souvenirs d’un autre monde\" auf und baut diese mit weitgreifenden Klangcollagen und Reminiszenzen an die eigene Vergangenheit aus. Edele vergleicht die Musik mit Sigur Rós, Subaudition und Les Discrets. Jens beschreibt die musikalischen Klanglandschaften, die im Ohr liegen bleiben, auf \"Metal.de\" als melancholisch und romantisch. Der Gesang lege sich, so der Kritiker „wie ein Schleier aus Trauer und Sehnsucht“ über das komplette Album, während die „entrückende, herzzerreißende Schreie und die passioniert-traurigen Klangcollagen“ an die musikalischen Wurzeln des Black Metal erinnern. Verglichen wird die Musik hierbei von Amesoeurs und Agalloch.", "section_level": 1}], "src_summary": "Écailles de Lune (frz. für \"Mondschuppen\") ist das zweite Studioalbum des französischen Musikprojektes Alcest. Es wurde am 26. März 2010 weltweit über das deutsche Label Prophecy Productions veröffentlicht. ", "tgt_summary": null, "id": 1331786} {"src_title": "Rezan Zuğurli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Teil 1 und 2 erzählen rund zwei Jahrzehnte österreichischer Geschichte von 1723 bis zur Krönung Maria Theresias zur ungarischen Königin am 25. Juni 1741. Im Mittelpunkt steht dabei die Liebesgeschichte zwischen Maria Theresia und ihrem Mann Franz Stephan von Lothringen. Teil 3 und 4 erzählen die Zeit bis zur Krönung zur böhmischen Königin 1743.", "section_level": 1}, {"title": "Teil 1.", "content": "Prag 1723. Die sechsjährige Maria Theresia sieht ihren Lebensweg klar vorgezeichnet, sie wird eines Tages Franz Stephan von Lothringen heiraten und mit ihm viele Kinder bekommen. Alle warten auf den ersehnten männlichen Nachkommen von Maria Theresias Vater Karl VI., neun Jahre später ist dieser noch immer nicht geboren. Der Mediziner hat mittlerweile aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Kaiserin Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel alle Hoffnung aufgegeben, es kann nur noch um ein Wunder gebetet werden. Professor Gottfried Philipp Spannagel empfiehlt daher die Erziehung der erstgeborenen Maria Theresia zu vertiefen, um sie auf eine mögliche Regentschaft vorzubereiten. Karl VI. bittet Eugen von Savoyen die Hochzeits-Verhandlungen mit Franz Stephan von Lothringen zu beginnen. Prinz Eugen hat allerdings andere Pläne, er hat einen anderen Bräutigam für Maria Theresia vorgesehen, der garantieren soll, dass es keinen Krieg mit Preußen geben wird. Eugen beginnt Verhandlungen mit Friedrich Wilhelm von Grumbkow, Maria Theresia soll nach deren Plänen mit Kronprinz Friedrich vermählt werden. Außerdem bietet er Franz Stephan Maria Theresias Schwester Anna zur Frau, Franz Stephan stimmt dem Vorschlag zunächst zu. Maria Theresia möchte jedoch nur Franz Stephan als Gemahl. Die Kirche schlägt Maria Theresia vor, gar nicht zu heiraten und stattdessen ins Kloster zu gehen. Maria Theresia beginnt daraufhin heimlich mit Unterstützung Spannagels sich auf die Herrschaft vorzubereiten und die Geschichte und Politik Europas zu studieren. Graf Nikolaus I. Esterhazy entdeckt dies durch Zufall und macht dies publik. Spannagel landet vorübergehend im Gefängnis, Maria Theresia soll ins Kloster geschickt werden. Maria Theresia schlägt stattdessen vor, dass Franz Stephan auf sein Herzogtum Lothringen zugunsten Frankreichs verzichten soll, im Gegenzug dazu soll er dafür die Toskana bekommen. Frankreich soll dafür die Pragmatische Sanktion anerkennen, Franz Stephan soll Maria Theresia heiraten. Franz Stephan lehnt den Vorschlag zunächst ab. Der preußische Prinz Friedrich wurde mittlerweile bereits vermählt, Preußen fordert daher ebenfalls die Vermählung zwischen Maria Theresia und dem aus preußischer Sicht schwachen und ungefährlichen Franz Stephan. Maria Theresia erfährt, dass Prinz Eugen sie an Preußen verkaufen wollte. Der liegt allerdings bereits im Sterben, am Sterbebett empfiehlt er noch Philipp Graf Kinsky als seinen Nachfolger. Nachdem Spannagel Franz Stephan in die politische Situation und militärische Lage einweiht, stimmt er Maria Theresias Vorschlag doch noch zu. Beim Geburtstag von Maria Theresias Mutter akzeptiert Franz Stephan die Bedingungen und hält um die Hand Maria Theresias an. Philipp Graf Kinsky ist davon wenig begeistert, auf der Geburtstagsfeier erreicht sie die Nachricht vom Ableben Prinz Eugens. Franz Stephan und Maria Theresia werden vermählt, Maria Theresia bringt später ihre ersten beiden Töchter zur Welt, der ersehnte männliche Nachkomme bleibt wie bei ihren Eltern vorerst ebenfalls aus. Um dem Hof zu entfliehen, fahren Franz Stephan und Maria Theresia in die Toskana. Dort plant Franz Stephan eine Baumwollmanufaktur nach englischem Vorbild zu errichten und sucht und findet dafür Investoren. In der Toskana überbringt ihnen Kinsky die Nachricht, dass Karl VI. einen schweren Jagdunfall erlitten hat, an dessen Folgen er verstorben ist.", "section_level": 2}, {"title": "Teil 2.", "content": "Nach dem Tod ihres Vaters Karl VI. kehren Maria Theresia und Franz Stephan mit ihrer dritten Tochter an den Wiener Hof zurück, Maria Theresia muss den Thron ihres Vaters übernehmen. Bei der Heimreise erkennt sie den Hunger, die Not und das Elend, das in ihrem Reich herrscht. Franz Stephan wird von der Politik zunächst ausgeschlossen, etwa an der Teilnahme am Geheimen Rat, er geht daher eigene Wege. Er amüsiert sich unter anderem mit den Damen am Hof, insbesondere mit Elisa Fritz. Außerdem beschäftigt er sich als Unternehmer mit dem Handel von Baumwolle und Seide und der Gründung einer Tuchmanufaktur. Maria Theresia sieht Franz Stephans Platz bei der Armee, der lehnt den Krieg jedoch grundsätzlich ab. Mehrere europäische Fürsten erheben Ansprüche auf die Habsburgischen Erblande bzw. das römisch-deutsche Kaisertum. Vom Süden, Norden und Westen droht Gefahr, außerdem hält sich der preußische Marschall Grumbkow weiterhin am Wiener Hof auf. Unsicher ist, ob die Pragmatische Sanktion von allen akzeptiert wird. Sie macht Graf Kinsky, den sie aufgrund seiner vermeintlichen Nähe zum verstorbenen Prinzen Eugen bisher verachtete, zu ihrem politischen Berater. Er empfiehlt ihr, sich Unterstützung von Graf Nikolaus I. Esterhazy zu holen. Sie lehnt diese Idee zunächst ab, nachdem Esterhazy sie verraten hatte, als er entdeckte, dass sie heimlich Politik und Geschichte studierte. Maria Theresia macht Marschall Grumbkow zum Mitglied des Geheimen Rates. Friedrich II. schlägt Maria Theresia vor, Franz Stephan bei der Kaiserwahl zu unterstützen, im Gegenzug dafür verlangt er Schlesien. Maria Theresia geht auf das Angebot Friedrichs nicht ein. Von ihrem eigenen Hof fühlt sie sich nicht ernst genommen. Inzwischen kommt die Nachricht, dass Marschall Grumbkow als Doppelspion enttarnt, an der preußischen Grenze verhaftet und wegen Landesverrat hingerichtet worden ist. Grumbkow spionierte einerseits für die Preußen am Wiener Hof, andererseits wurde er von Prinz Eugen bestochen. Auch kursiert das Gerücht, dass Grumbkow Karl VI. vergiftet haben soll. Grumbkow wollte Maria Theresia auf dem Thron, weil er in ihr eine schwache Gegnerin Preußens sah. Nach dem Einmarsch preußischer Truppen unter dem Jubel der Bevölkerung in Schlesien versucht Maria Theresia, den Hunger unter den Soldaten zu mildern um deren Motivation zu heben. Bald darauf marschieren die Preußen auch in Böhmen ein. Der Adel flieht aus Wien, nachdem zahlreiche Bälle abgesagt worden sind. Der eigene Hof wendet sich teilweise unter Spott von ihr ab, Prinzessin Karolina erkrankt an den Pocken, an denen sie später stirbt. Franz Stephan fühlt sich von Maria Theresias Leben ausgeschlossen und wie das fünfte Rad am Wagen. Maria Theresia ist zunehmend überfordert. Mit Elisa Fritz, die bisher mehr Franz Stephan zugetan schien, findet Maria Theresia eine treue Unterstützerin, die es schafft, den Adel zur Rückkehr an den Wiener Hof zu bewegen und die Stimmung am Hof zu ihren Gunsten zu lenken. Die Preußen bieten den Waffenstillstand an, wenn die annektierten Gebiete Preußen zuerkannt werden. Zwischenzeitlich kommt mit Joseph der ersehnte männliche Nachkomme zur Welt. Die Bayern erklären Österreich den Krieg, Frankreich tritt in den Krieg gegen die Österreicher mit ein. Maria Theresia versucht, die Moral ihrer Truppen mit Unterstützung der Kirche zu heben und verspricht ihnen bessere Ausrüstung und Verpflegung. Außerdem sucht sie Unterstützung bei den Ungarn. Graf Nikolaus Esterházy bietet ihr diese auch an, will aber auch ihr Herz erobern. Franz Stephan ist eifersüchtig, am Hof kursiert bereits das Gerücht, dass der Papst bereit wäre, ihre Ehe zu annullieren. Esterházy muss erkennen, dass er das Herz Maria Theresia nicht erobern kann und sie sich ihn nur aus Pflichtgefühl ihrem Land gegenüber opfern würde. Vor dem Ungarischen Landtag gibt sie sich als schutzlose Mutter und Frau, die an den Mut der Männer appelliert. Esterházy tritt vor den Versammelten für sie ein, sie erhält so die ungarische Unterstützung, die Ungarn versprechen ihr 60.000 Soldaten. Maria Theresia wird schließlich zur ungarischen Königin gekrönt.", "section_level": 2}, {"title": "Teil 3.", "content": "Nach dem Verlust von Schlesien an Friedrich II. scheint der Waffenstillstand mit Preußen nicht von langer Dauer. Überall scheinen Feinde zu lauern, die Teile des Habsburgerreichs erobern wollen. Franz Stephan von Lothringen betreibt hinter dem Rücken von Maria Theresia Geschäfte mit Preußen und Friedrich II. in seinem Palais in der Wallnerstraße, er stattet ihn unter anderem mit Uniformen und Zelten aus. Maria Theresia bezahlt für ihren Einsatz als Staatsoberhaupt auch einen persönlichen Preis, denn ihr Ehemann Franz Stephan wendet sich anderen Frauen zu. Sie wirft Franz Stephan vor, dass er sich beim unmoralischem Glückspiel amüsiere, während der Krieg verloren wird. Franz Stephan hält dagegen, dass die Einnahmen aus seinem unmoralischen Glückspiel ihren moralischen Krieg finanzieren würde. Maria Theresia beschuldigt außerdem ihre Schwiegermutter Élisabeth Charlotte d’Orléans ein Spitzel für den französischen König zu sein. Sie fühlt sich im Stich gelassen, ist eifersüchtig und misstrauisch. Entgegen dem Rat ihrer Berater sucht sie bei Baron von der Trenck militärische Unterstützung, der zwar für seinen Wagemut bekannt ist, aber auch für seine Grausamkeit. Er verspricht ihr, die bayerischen Länder für sie zurückzugewinnen und ihr das Nürnberger Ei als Trophäe zu bringen. Maria Theresia scheint in ihrer verzweifelten Situation ihre eigenen Werte und Moralvorstellungen über Bord zu werfen. Von der Front erhält sie die Nachricht, dass sich die Lage im Westen verändert, Trenck marschiert auf München zu, die Bayern weichen. Außerdem wird über Plünderungen in Bayern durch Trenck berichtet. Er nimmt auch keine Gefangenen, die als Tauschobjekte für eigene gefangene Adelige dienen könnten, sondern lässt sie gegen die Regeln sofort hinrichten. Trenck besiegt schließlich die Bayern und sendet Maria Theresia das Nürnberger Ei.", "section_level": 2}, {"title": "Teil 4.", "content": "Der Einsatz Trencks hat zwar den gewünschten militärischen Erfolg gebracht, allerdings muss Maria Theresia erkennen, dass damit auch Verbrechen und Grausamkeit Tür und Tor geöffnet wurde. Trencks Panduren haben Not und Elend über die Zivilbevölkerung gebracht, vergewaltigt und gemordet. Maria Theresia geht mit ihm aber auch mit sich selbst hart ins Gericht. Ab sofort ist Moral oberstes Gebot, sie lässt die Keuschheitskommission einrichten, an deren Spitze Pater Johannes steht. Im schlimmsten Fall droht die Deportation ins Banat mit den sogenannten Temeswarer Wasserschüben. Auf Anordnung des Päpstlichen Nuntius lässt Pater Johannes auch das Palais von Franz Stephan in der Wallnerstraße beobachten, der verdächtigt wird, Großmeister der Freimaurer zu sein. Außerdem soll er dort seine Geschäfte mit protestantischen Ländern abwickeln, ebenfalls zum Missfallen der katholischen Kirche. Maria Theresia verordnet ihrer Umgebung einen strengen Katholizismus, ihre Polizei geht gegen Glücksspiel und Prostitution vor. Damit möchte sie auch ihren Ehemann treffen, von dem sie sich zusehends entfremdet fühlt. Nachdem Maria Theresia Franz Stephan eine private Trennung vorschlägt, um sich nur mehr bei offiziellen Anlässen zu begegnen, gesteht er ihr, dass er Großmeister der Freimaurer ist. Die Jesuiten hätten sein Palais in der Wallnerstraße nur deshalb beobachtet, um eine Liste von Freimaurern zu erstellen. Was eine von den Jesuiten erstellte Liste von Frauen anginge, so handle es sich bei den meisten von diesen um die Ehefrauen ausländischer Bankiers, für die es zu gefährlich sei sich persönlich mit ihm zu treffen und stattdessen ihre Frauen vorschicken würden. Das Geld, das er auftreibe, damit Maria Theresia den Krieg finanzieren könne, stamme aus Geschäften mit Preußen und Friedrich II. Trenck wird wegen des Mordes an Adeligen, der Verheimlichung von Beute, der Absprache mit dem Feind, der Annahme von Bestechungsgeld, der Vergewaltigung und Plünderung vor das Reichsgericht gestellt. Von Pater Johannes erfährt Maria Theresia später, dass er gestorben ist. Er habe im Gefängnis sein Testament geschrieben, anschließend eine Priester kommen lassen und gebeichtet. Er teilte diesem mit, dass er am nächsten Tag zur Mittagsstunde sterben werde. In einem Brief an Maria Theresia schrieb Trenck, dass er nichts bereue und sein Leben im Kampf voll und ganz auskosten konnte, im Gefängnis aber nicht leben wolle. Von den spanischen Inquisitoren werden die Freunde von Franz Stephan der Sodomie und des Satanismus beschuldigt, die Inquisitoren fordern für diese die Todesstrafe durch Verbrennen. Franz Stephan bemüht sich, sie freizukaufen und über die Grenze zu schleusen. An ihrer Stelle sollen Puppen verbrannt werden, die Kirche wird sie exkommunizieren. Maria Theresia verspricht daraufhin, einige Maßnahmen zurückzunehmen, die sie unter dem Einfluss von Pater Johannes eingeführt hatte. Nachdem Maria Theresia und Franz Stefan sich wieder etwas näherkommen, gesteht Maria Theresia ihrer jüngeren Schwester Maria Anna, dass sie von einem Seitensprung schwanger ist. Im Rahmen der Beichte entlockt Pater Johannes Maria Anna dieses Geheimnis. Pater Johannes wird daraufhin ständiges Mitglied im Kriegsrat und Feldvikar der habsburgischen Armee. Franz Stefan ist enttäuscht, weil Maria Theresia versprochen hatte, den Ambitionen von Pater Johannes ein Ende zu setzen. Nachdem es den Truppen Maria Theresias gelingt, Prag von den die Bayern unterstützenden Franzosen zu befreien, schwören die böhmischen Stände Maria Theresia die Treue, Maria Theresia soll zur böhmischen Königin gekrönt werden. Von ihrer Schwester Maria Anna erhält Maria Theresia die Nachricht, dass ihre Tochter tot zur Welt gekommen ist. In einem Brief klagt Maria Anna Gott und die Kirche an. Maria Theresia entzieht in der Folge Pater Johannes alle Befugnisse, der päpstliche Nuntius schlägt sich, nicht zuletzt nach großzügiger finanzieller Unterstützung durch Franz Stephan, auf Maria Theresias Seite und lässt Pater Johannes fallen.", "section_level": 2}, {"title": "Produktion und Hintergrund.", "content": "Anlässlich des 300. Geburtstag von Maria Theresia am 13. Mai 2017 gestaltete der ORF einen Programmschwerpunkt, dessen Abschluss dieser Fernsehfilm bildet. Die Dreharbeiten zu Teil 1 und 2 fanden vom 18. April 2017 bis zum 27. Juni 2017 in Wien, Tschechien, der Slowakei und Ungarn statt. Drehorte waren unter anderem Schloss Valtice, das als Ersatzkulisse für die Wiener Hofburg diente, sowie die Stadt Kroměříž. Beteiligt waren der Österreichische Rundfunk, Beta Film, das tschechische Fernsehen Česká televize, das slowakische Fernsehen Rozhlas a televízia Slovenska (RTVS), und die ungarische MTVA. Produziert wurde der Film von der österreichischen \"MR Film\" und der tschechischen \"Maya Production\". Im Anschluss an die Erstausstrahlung des ersten Teils wiederholte der ORF die Ausstrahlung der Dokumentation \"Maria Theresia – Vermächtnis einer Herrscherin\" von Georg Riha auf ORF III, im Anschluss an den zweiten Teil die Universum-History-Spiel-Dokumentation \"Maria Theresia – Majestät und Mutter\" von Monika Czernin (Filmautorin) und Ernst Gossner (szenische Regie) mit Gerti Drassl in der Titelrolle. Auf Arte erfolgte die Erstausstrahlung ab dem 28. Dezember 2018. Teil 3 und 4 wurden am 9. April 2020 erstmals auf Arte gezeigt. Von 13. Mai bis Mitte Juli 2019 wurde unter der Regie von Robert Dornhelm in Wien und Tschechien eine Fortsetzung mit dem Arbeitstitel „Maria Theresia II“ für die Zeit nach 1740 mit Stefanie Reinsperger in der Titelrolle gedreht. Drehorte waren unter anderem Prag, Brünn sowie Schloss Valtice, das erneut als Ersatzkulisse für die Wiener Hofburg diente. Die Erstausstrahlung des Zweiteilers im ORF erfolgte im Weihnachtsprogramm 2019. Im Dezember 2019 wurde bekannt, dass am Buch zu Teil fünf und sechs gearbeitet werde.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Abweichungen.", "content": "Der preußische Marschall Grumbkow wurde nicht hingerichtet, sondern starb eines natürlichen Todes.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "DerStandard.at schrieb, dass der Film aufgrund von Darstellern wie Karl Markovics, Fritz Karl oder Julia Stemberger und auch dank kurzweiliger Inszenierung und allerlei amüsanter Einfälle punkten könne. Auch Stockinger würde als künftige Herrscherin überzeugen. Der Film sei „gute Unterhaltung für die Masse“, denn „nicht die exakte Wiedergabe historischer Ereignisse, sondern ausladende Dekolletés und kleine Frivolitäten sind der rote Faden im ersten Teil von Maria Theresia.“ [...] „So charmant es auch sein mag, in jeweiliger Landessprache zu drehen, so schwierig ist die anschließende Synchronisation, um das Sprachengewirr zu bügeln – und das hört und sieht man.“ Die Tageszeitung Kurier meinte, dass man von der Produktion positiv überrascht sein konnte. Vom optischen Aufwand her könne die Produktion mit internationalen Fernseh-Großproduzenten mithalten, die Hauptdarstellerin sei gut gewählt. Allerdings gäbe es auch einige Fehlstellen des Projektes und stellenweise sei der Film unfreiwillig komisch. Heike Hupertz bezeichnete die Serie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als „die ebenso opulent ausgestattete, gleichermaßen süffisant-plastische und mit majestätischer Geste erzählte österreichisch-tschechisch-slowakische Antwort“ auf \"The Crown\" sowie \"Catherine the Great\" mit Helen Mirren. Der jungen Regentin Elizabeth II. in \"The Crown\" (Claire Foy) entspräche „die bezaubernd durchsetzungsstark aufspielende Marie-Luise Stockinger“. Die ältere Queen in \"The Crown\" (Olivia Colman) habe dagegen weniger mit der fulminanten, temperamentvollen späteren Maria Theresia in Folge drei und vier gemein. Diese werde von Stefanie Reinsperger als „feministisch-mütterliche Ikone zwischen liebevoller Ehefrau und politischer Dampfmaschine verkörpert, deren Ding zwar die Macht, aber nicht die vornehme Zurückhaltung ist“. Reinspergers Maria Theresia gebe eher das Spiegelbild der freigeistigen, intellektuell brillanten und skrupellosen Katharina, der Großen, wie sie Helen Mirren in der HBO-Serie entworfen habe.", "section_level": 2}, {"title": "Einschaltquoten.", "content": "Bei Erstausstrahlung im ORF am 27. Dezember 2017 verfolgten den ersten Teil rund 1,1 Millionen Zuseher, der Marktanteil betrug 36 Prozent. Den zweiten Teil verfolgten durchschnittlich rund 1,2 Millionen Menschen, der Marktanteil betrug 38 Prozent. In Tschechien erreichte der erste Teil bei Erstausstrahlung Anfang Januar 2018 zwei Millionen Menschen und 42,4 Prozent Marktanteil, der zweite Teil 2,16 Millionen und 46,8 Prozent Marktanteil.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen und Nominierungen.", "content": "Romyverleihung 2018 Rose d’Or 2018 Romyverleihung 2020", "section_level": 1}], "src_summary": "Maria Theresia ist eine österreichisch-tschechische Miniserie von Robert Dornhelm mit Marie-Luise Stockinger (Teil 1 und 2, 2017) bzw. Stefanie Reinsperger (Teil 3 und 4, 2019) als Maria Theresia. ", "tgt_summary": null, "id": 2414689} {"src_title": "A85 road", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Niemand wird lachen.", "content": "Der Ich-Erzähler, ein Dozent für Kunsttheorie in der sozialistischen Tschechoslowakei, hat eine politisch unbequeme Studie veröffentlicht. Während es für ihn an der Universität ungemütlich wird, bekommt er einen Brief von einem gewissen Herrn Zaturecky mit der Bitte, er möge dessen wissenschaftliche Arbeit rezensieren. Der Dozent weigert sich dies zu tun. Er wird aber von nun an von Zaturecky verfolgt und versucht erfolglos, unterzutauchen. Eines Tages kommt die Lebensgefährtin des Ich-Erzählers Besuch von Zaturecky. Dieser wird bei dem Treffen von ihrer Schönheit ergriffen. Bei einem Besuch des Erzählers bei Zatureckys Frau erklärt ihr dieser, dass Zatureckys Arbeit keinen wissenschaftlichen Wert besitze und er ihm außerdem unterstellen könne, seine Lebensgefährtin sexuell belästigt zu haben. Zaturecky lässt von da an von ihm ab.", "section_level": 2}, {"title": "Der goldene Apfel der ewigen Sehnsucht.", "content": "Martin, ein Freund des Ich-Erzählers, führt eigentlich ein glückliches Eheleben. Er versucht aber dennoch mit sportlichem Ehrgeiz möglichst viele fremde Frauen kennenzulernen. Bei manchen Frauen kommt es zu Gesprächen, von anderen macht er nur Name und Adresse ausfindig. Als sie ein gutgläubiges Mädchen treffen, das mit ihnen zum Baden fährt, gibt sich Martin später hochstaplerisch als Regisseur aus. Der Erzähler betrachtet dieses Gebaren Martins manchmal mit ironischer Distanz, manchmal mit Sympathie. Am Schluss verliert Martin sein Interesse an den anderen Frauen für eine Studentin, die es gar nicht gibt.", "section_level": 2}, {"title": "Fingierter Autostop.", "content": "Ein junger Mann fährt mit seiner Freundin in einem Sportwagen in den Urlaub. Er genießt es, wenn ihm das Benzin ausgeht und seine Freundin ihre weiblichen Reize einsetzt, um von anderen Autofahrern zur nächsten Tankstelle mitgenommen zu werden. Genauso genießt er es, wenn sie verschämt um eine Pinkelpause in der freien Natur bittet. Auf der Fahrt machen sie ein Rollenspiel, in dem die junge Frau sich mit ihrem Freund so unterhält, als wäre sie immer noch Anhalterin. Als sie sich schließlich in einem Restaurant im Ankunftsort betrinken, verliert die Frau plötzlich ihre Schamhaftigkeit, indem sie sagt, sie gehe jetzt \"pissen\".", "section_level": 2}, {"title": "Das Symposium.", "content": "In einem Krankenhaus arbeiten ein Oberarzt, eine Ärztin, Dr. Havel, Fleischmann und die Schwester Lisbeth. Der Oberarzt führt eine außereheliche Beziehung mit der Ärztin, Lisbeth möchte ebenfalls Geschlechtsverkehr mit dem Oberarzt haben, wird aber von ihm zurückgewiesen. Auch die anderen Ärzte weisen sie zunächst zurück, weil sie ebenfalls die Ärztin begehren. Als Lisbeth nackt mit aufgedrehtem Gashahn in der Küche gefunden wird, glauben die Ärzte an einen Selbstmordversuch, die Ärztin geht aber von einem Unfall aus. Die Ärztin und Havel haben ein Gespräch, durch die ablehnende Haltung Havels gegenüber Sex mit der Ärztin wird diese erregt, wodurch er schließlich doch zustande kommt. Nachdem es Lisbeth wieder besser geht, nähern sie und Fleischmann sich einander an. Am Schluss hat die Ärztin ihr sexuelles Interesse am Oberarzt verloren.", "section_level": 2}, {"title": "Die alten Toten müssen den jungen Toten weichen.", "content": "Eine Witwe aus Prag, deren Mann in einer Kleinstadt beerdigt ist, besucht dessen Grab. Dieses wurde vor einiger Zeit eingeebnet, da die Frist für die Verlängerung bereits abgelaufen ist. In der Kleinstadt trifft sie einen jüngeren Mann, mit dem sie vor mehreren Jahren eine sexuelle Erfahrung hatte. Dieser hat panische Angst vor dem körperlichen Alterungsprozess, während die Witwe sogar jünger geworden zu sein scheint.", "section_level": 2}, {"title": "Dr. Havel zwanzig Jahre später.", "content": "Dr. Havel aus der Erzählung \"Das Symposium\" ist inzwischen mit einer jüngeren Schauspielerin verheiratet. Als er eine Kur macht, ist diese zuhause eifersüchtig. Im Kurort wird er von einem intellektuell unterlegenen Redakteur einer Lokalzeitung interviewt und genießt die Anwesenheit seiner Therapeutin.", "section_level": 2}, {"title": "Eduard und Gott.", "content": "Der Atheist Eduard verliebt sich in die gläubige Christin Alice. Obwohl er aufgrund der Theodizee nicht an Gott glaubt, versucht er dennoch, Alice zuliebe gläubig zu werden. Für Alice bedeutet ihr Glauben vor allem Keuschheit. Da offen demonstrierte Religiosität in der sozialistischen Tschechoslowakei unerwünscht ist, gerät er in berufliche Schwierigkeiten, als er dabei beobachtet wird, wie er sich öffentlich bekreuzigt. Seine Direktorin möchte ihn umerziehen und versucht ihn zu verführen. Eduard nötigt die Direktorin dabei, das Vaterunser zu beten. Da er Alices Keuschheit mit theologischen Argumenten überwunden hat, kommt es zwischen den beiden zum Geschlechtsverkehr. Kurze Zeit später bricht Eduard die Beziehung mit Alice ab und kehrt zum Atheismus zurück.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Buch der lächerlichen Liebe (tschechischer Originaltitel: \"Směšné lásky\") ist eine Sammlung von Erzählungen des tschechischen Autors Milan Kundera. Die Erzählungen handeln von meist tragischen Liebesgeschichten und sind in humoristischem Stil gehalten. Sie erschienen erstmals als drei einzeln herausgegebene Sammlungen \"Směšné lásky\" (1963), \"Druhý sešit směšných lásek\" (1965) a \"Třetí sešit směšných lásek\" (1968). 1970 wählte Kundera sieben der insgesamt zehn Erzählungen aus und gab diese unter dem Namen \"Směšné Lásky\" heraus.", "tgt_summary": null, "id": 1437865} {"src_title": "Felicitas Grolandin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In den frühen 1970er Jahren in Jamaika. Der junge D wird Zeuge der Ermordung seines Bruders und kommt bei dem einflussreichen Don unter. Zehn Jahre später wird er nach London geschickt, wo er ein Drogenimperium aufbauen soll und sich wieder mit seiner Freundin und ihrer Tochter trifft. Dann jedoch holt sie ihre Vergangenheit ein.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film basiert auf einem gleichnamigen Roman des in Jamaika geborenen, britischen Autors Victor Headley aus dem Jahr 1992. Hinter dem Roman stand kein großer Verlag, sondern das Zwei-Mann-Unternehmen X Press, das über Mundpropaganda ganze 12.000 Exemplare verkaufte. Laut X-Press-Co-Gründer Steve Pope war \"Yardie\" der erste populäre Roman, der gezielt an ein schwarzes Publikum in England gerichtet war. Er soll zudem dafür gesorgt haben, dass viele britische Buchläden Sektionen nur für Literatur über Schwarze einrichteten. Für den Film wurde \"Yardie\" von Brock Norman Brock und Martin Stellman adaptiert. \"Yardie\" ist eine jamaikanische Bezeichnung für Gangster, aber zugleich auch eine Umschreibung für die nach Großbritannien ausgewanderten Jamaikaner. Produziert wurde der Film von Robin Gutch und Gina Carter von Warp Films und gemeinsam mit Studiocanal, dem BFI, BBC Films und Screen Yorkshire finanziert. Universal Music wird über das Label Island Records den Soundtrack zum Film produzieren und veröffentlichen. Die Filmmusik wurde von Dickon Hinchliffe komponiert, dem Gitarristen und Violinisten der britischen Band Tindersticks. Der Soundtrack zum Film, der insgesamt 14 Musikstücke umfasst, darunter auch von Yellowman, The Isley Brothers, Grace Jones, The Heptones und Skip Marley, wurde am 24. August 2018 von Universal-Island Records als Download veröffentlicht. Es handelt sich bei \"Yardie\" um das Regiedebüt von Idris Elba, der im Film zudem in einer Nebenrolle zu sehen ist. Elba sagte: „Ich interessiere mich dafür, menschliche Geschichten mit Figuren zu erzählen, die entweder voller Anmut oder fehlerhaft sind. Mit \"Yardie\" wird das Publikum einen Film sehen, der den Menschen hoffentlich etwas bedeutet. Ich fühle mich geehrt, den Film in meiner Heimatstadt London und als Gast in Jamaika drehen zu können.“ Die Hauptrolle besetzte Elba mit dem ebenfalls in London geborenen Schauspieler Aml Ameen. Die Sängerin Tanika gibt im Film ihr Debüt als Schauspielerin. Die Produktion wurde im Mai 2017 begonnen. Gedreht wurde in London, den dort gelegenen West London Film Studios und in Jamaika, so im Juni 2017 in Kingston. Der Film feierte am 20. Januar 2018 im Rahmen des Sundance Film Festivals seine Premiere. Ab 16. Februar 2018 wurde \"Yardie\" im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin in der Sektion Panorama vorgestellt. Ein erster Trailer wurde im Frühjahr 218 vorgestellt. Am 24. August 2018 kam der Film in die Kinos im Vereinigten Königreich. Ein Kinostart in den USA erfolgte am 15. März 2019.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe.", "content": "In Deutschland wurde er von der FSK ab 16 Jahren freigegeben. In der Freigabebegründung heißt es: „Die Handlung ist für Jugendliche ab 16 Jahren gut verständlich und kann von ihnen als Genregeschichte eingeordnet werden, die nichts mit ihrer eigenen Lebensrealität zu tun hat. Es gibt mehrere, teils drastische Gewaltszenen und ein Racheakt bleibt ungesühnt, aber die Gewalt wird nicht reißerisch ausgespielt und im Film kritisch diskutiert.“", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Fionnuala Halligan von \"screendaily.com\" meint, Aml Ameen und Shantol Jackson seien ein hinreißendes Paar, und auch insgesamt sei die Chemie zwischen den Schauspielern gut. Naomi Ackie beweise in einer Nebenrolle ihre Vielseitigkeit. Die Handlung mag im Drogenhandel verankert sein, so Halligan weiter, doch in Wirklichkeit gehe es um Rache, wenn D einen Krieg in London beginnt.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Sundance Film Festival 2018", "section_level": 2}], "src_summary": "Yardie ist ein britischer Kriminalfilm von Idris Elba, der am 20. Januar 2018 im Rahmen des Sundance Film Festivals seine Premiere feierte. Der Film basiert auf einem gleichnamigen Roman des britischen Autors Victor Headley. Ab 16. Februar 2018 wurde \"Yardie\" im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin in der Sektion Panorama vorgestellt und kam am 24. August 2018 in die Kinos im Vereinigten Königreich.", "tgt_summary": null, "id": 1488912} {"src_title": "ICC Women’s World Twenty20 2018", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und frühe Karriere.", "content": "Herbert Sumsion wurde in Gloucester geboren, einer Stadt am Severn. Er wurde 1908 im Alter von neun Jahren probeweise in den Chor der Kathedrale aufgenommen, der von Herbert Brewer geleitet wurde. Nach zwei Jahren wurde er \"Chorister\" und sang bis 1914 im Chor. Er war von 1911 bis 1915 Organist in Ashleworth, einem kleinen Dorf außerhalb von Gloucester, wo der Zwölfjährige bereits für den Chor verantwortlich war. Gloucester war und ist neben Worcester und Hereford eine von drei Städten, in denen jährlich das Three Choirs Festival abgehalten wird. Sumsion wurde inspiriert von der Musik, die er beim Festival hören konnte, darunter vor allem Chormusik des frühen 18. Jahrhunderts. Nach dem Stimmbruch mit 15 Jahren wurde er ein \"articled pupil\" von Brewer, das heißt, dass er für drei Jahre im Orgelspiel, als Chorleiter und in Musiktheorie unterwiesen wurde. Er folgte damit Howells und Ivor Gurney. Sumsion bestand 1915 die Aufnahmeprüfung des \"Royal College of Organists\", und im Juli 1916 zusammen mit Howells das Fellowship-Examen. Mit 17 Jahren erhielt Sumsion den Turpin-Preis. Von 1917 bis 1919 diente Sumsion im Regiment \"Queen’s Westminsters\", dann kehrte er an die Kathedrale zurück und wurde Brewers Assistent. Er erreichte 1920 einen \"undergraduate\" Abschluss der Durham University und arbeitete in Gloucester bis 1922, als er Organist der \"Christ Church\" in London wurde. 1924 übernahm er zwei weitere Aufgaben: Musikdirektor am \"Bishop’s Stortford College\" und Dozent am \"Morley College\". Er begann Dirigierstudien bei Adrian Boult am \"Royal College of Music\". Sumsion kam am \"Royal College of Music\" in Kontakt mit R. O. Morris, der Kontrapunkt und Komposition lehrte. Als Morris den Ruf an das \"Curtis Institute of Music\" in Philadelphia annahm, bot er Sumsion an, sein Assistent zu werden. Sumsion folgte ihm und lernte dort seine spätere Frau Alice Garlichs kennen, die er am 7. Juni 1927 heiratete.", "section_level": 2}, {"title": "Gloucester und das „Three Choirs Festival“.", "content": "Am 1. März 1928 starb Herbert Brewer plötzlich an einem Herzinfarkt. Dadurch war die Organistenstelle nur drei Monate vor dem \"Three Choirs Festival\" vakant. Brewer hatte gewünscht, dass Sumsion sein Nachfolger würde, daher bewirkte das Kathedralkapitel, dass Sumsion, der sich gerade als Organist an der Kathedrale von Coventry erfolgreich beworben hatte, freigestellt wurde. Sumsion und seine Frau verließen Amerika im Juni 1928. Obwohl Sumsion relativ spät auf der Szene eintraf, beeindruckte seine Leitung des Festivals in Gloucester sowohl Kollegen als auch die Presse. Als gastgebender Organist hatte er viel zu dirigieren. Zwar leiteten einige Komponisten, zum Beispiel Edward Elgar und Zoltán Kodály, ihre eigenen Werke, jedoch war Sumsion verantwortlich für Verdis \"Requiem\" und Arthur Honeggers \"King David\", ein Werk, das zum ersten Mal beim Festival aufgeführt wurde. In seiner Programmplanung für das Festival berücksichtigte Sumsion vor allem neue englische Werke und präsentierte die Premieren von Gustav Holsts \"Choral Fantasia\" (1931), Howells \"Hymnus Paradisi\" (1950) und Finzis \"Intimations of Immortality\" (1950), außerdem Werke von Vaughan Williams, Howard Ferguson, Robin Milford, Tony Hewitt-Jones, John Sanders und eigene Werke. Sumsion war vielen der Komponisten freundschaftlich verbunden, besonders mit Vaughan Williams, Finzi und Howells. Er komponierte bis ins hohe Alter, darunter viele Werke für Orgel und Chor, Kammermusik, Orchesterwerke und Klavierübungsstücke. Er lehrte privat Klavier, Orgel und Komposition, war Juror bei Wettbewerben, begleitete Sänger und spielte in Kammermusikensembles und als Konzertorganist. Seine Aufnahme von Elgars Orgelsonate gilt als maßgeblich für das Werk. Im Ruhestand ab 1967 blieb Sumsion in Gloucestershire und lehrte und komponierte weiter. Er wirkte mit beim Entwurf der Orgel, die von Hill, Norman & Beard in der Kapelle des \"Ellesmere College\" gebaut wurde, nachdem ein Feuer die Kapelle vollständig zerstört hatte. Er starb in Frampton-on-Severn (Gloucestershire) im Alter von 96 Jahren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Herbert Whitton Sumsion CBE (* 14. Januar 1899 in Gloucester; † 11. August 1995 in Frampton-on-Severn, Gloucestershire) war ein englischer Musiker, der von 1928 bis 1967 als Organist an der Kathedrale von Gloucester wirkte. Durch seine leitende Rolle beim \"Three Choirs Festival\" war er mit führenden Persönlichkeiten verbunden, die im 20. Jahrhundert eine Renaissance des englischen Musiklebens anstrebten, wie beispielsweise Edward Elgar, Herbert Howells, Gerald Finzi und Ralph Vaughan Williams. Obwohl Sumsion vor allem als Musiker der Kathedrale bekannt ist, wirkte er in einer Laufbahn von mehr als 60 Jahren auch als Komponist, Dirigent, Begleiter und Lehrer. Er schuf Werke für Chor und Orgel, aber auch weniger bekannte Kammermusik und Orchesterwerke.", "tgt_summary": null, "id": 2227413} {"src_title": "Dmitri Grenz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Janet Pierrehumbert begann ihre akademische Ausbildung an der Harvard University, von der sie 1975 den Bachelor in Sprachwissenschaft erhielt. Anschließend wechselte sie ans Massachusetts Institute of Technology (MIT) und wurde dort im Jahre 1980 zum Ph.D. promoviert. Von 1980 bis 1989 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei den Bell Laboratories und beschäftigte sich dort unter anderem mit Spracherkennung und künstlicher Intelligenz. Parallel dazu verbrachte sie kürzere Perioden an Eliteuniversitäten, so blieb sie erst zwei Jahre am MIT (1980–1982) und war später an der Stanford University (1994–1995) und an der Königlich Technischen Hochschule in Stockholm tätig. Im Jahre 1989 wechselte Pierrehumbert an die Northwestern University und war dort vier Jahre als Assistenzprofessorin tätig, bevor sie 1993 auf eine ordentliche Professur für Linguistik berufen wurde. Es folgten weitere Auslandsaufenthalte, beispielsweise an der École normale supérieure (1996–1997), am Centre national de la recherche scientifique (1997) sowie an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (2003–2004), jeweils in Frankreich. Die Professur an der Northwestern University hatte sie 22 Jahre inne, bevor sie im Jahre 2015 dem Ruf der University of Oxford in Großbritannien folgte. Dort ist sie seither als \"Professor of Language Modelling\" am Oxford e-Research Centre tätig. Ferner ist sie bereits seit 2012 Gastprofessorin \"(Adjunct Professor)\" am New Zealand Institute of Language, Brain and Behaviour der University of Canterbury, Neuseeland.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenschaftliches Schaffen.", "content": "Pierrehumbert befasst sich hauptsächlich mit Phonologie und Phonetik, beispielsweise mit der Lautstruktur einzelner Wörter im Wandel der Zeit. Dabei untersucht sie neben Englisch auch weitere Sprachen, wie Japanisch, Finnisch oder Arabisch. Zudem verfolgt sie ingenieurwissenschaftliche Ansätze im Bereich der Sprachtechnologie, so entwickelte sie einen Algorithmus, um Aspekte der Intonation zu erfassen bzw. zu messen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Untersuchung des Wortschatzes bei einzelnen Personen oder sozialen Gruppen. Pierrehumbert war Guggenheim Fellow, ist Mitglied der Linguistic Society of America sowie der Cognitive Science Society und wurde 2004 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 2019 in die National Academy of Sciences.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Pierrehumbert ist mit dem Geophysiker Raymond Pierrehumbert verheiratet, der ebenfalls an der University of Oxford tätig ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Janet Breckenridge Pierrehumbert (* 1954) ist eine amerikanische Linguistin. Sie lehrt und forscht seit 2015 an der University of Oxford, nachdem sie zuvor 22 Jahre an der Northwestern University tätig gewesen war. Sie beschäftigt sich vorrangig mit Aspekten der Phonologie und der Phonetik, verbindet dies allerdings auch mit Ansätzen aus den Ingenieurwissenschaften und forscht zu Fragen der Sprachtechnologie.", "tgt_summary": null, "id": 1152275} {"src_title": "Olympische Sommerspiele 1904/Leichtathletik – Stabhochsprung (Männer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Special Olympics, die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung, plante zu Weihnachten 1987 die Herausgabe eines Benefizalbums mit dem Titel A Very Special Christmas. Dazu erhielt Bill Adler, der PR-Manager von Def Jam, eine Anfrage, ob Run-D.M.C. sich daran beteiligen könnte. Die Bandmitglieder lehnten zunächst ab. Sie wollten sich nicht kommerzialisieren lassen und ihr Image als Rebellen nicht durch das Singen von \"Jingle Bells\" oder das Aufsagen von Gedichten ruinieren. Adler ließ nicht locker und brachte die Idee zu einem Weihnachtslied über Hollis auf. Er nahm seine Sammlung von Weihnachtsliedern aus verschiedensten Genres mit ins Studio und durchsuchte sie gemeinsam mit Jay. Dabei stießen sie auf \"Back Door Santa\" von Clarence Carter aus dem Jahr 1968, dessen Intro ihnen verwertbar vorkam. Jay schuf daraus durch Sampling und Scratching einen Hintergrund für einen Rap-Song. Als Run und DMC den Beat hörten, waren sie direkt davon begeistert und schrieben einen Text dazu. Die Aufnahme wurde von der Band selber gemeinsam mit Rick Rubin produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Der Song enthält Zitate aus \"Back Door Santa\" von Clarence Carter (1968), \"Frosty The Snowman\" von Gene Autry (1950), \"Jingle Bells\" von James Lord Pierpont (1857) und \"Joy to the World\" von Georg Friedrich Händel. Nach einem Intro mit Zitaten aus \"Jingle Bells\" und \"Back Door Santa\" rappt Run von einem fiktiven Erlebnis: An Heiligabend sieht er einen Mann mit Hund im Park. Als er näher kommt, stellt der Hund sich als Rentier heraus. Der Mann verschwindet, hinterlässt aber eine Brieftasche. Darin findet Run einen Führerschein mit „Santa Claus“ und eine Million Dollar. Weil er Santa nicht bestehlen will, schickt er ihm die Brieftasche per Post zurück. Zuhause angekommen findet er unter dem Weihnachtsbaum einen Brief von Santa und einen großen Beutel voll Geld. Anschließend rappt D.M.C. von Weihnachten zuhause. Seine Mutter kocht gefüllte Hühnchen und Blattkohl, Santa hinterlässt Geschenke unter dem Weihnachtsbaum, das Haus ist dekoriert, draußen liegt Schnee und im Kamin brennt Holz. Nach einem Intermezzo mit Weihnachtsmelodien rappen alle drei zusammen von der Weihnachtszeit und wünschen „Frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr“.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "\"Christmas in Hollis\" wurde 1987 auf zwei Sampler-Alben veröffentlicht, auf \"A Very Special Christmas\" von A&M Records und auf \"Christmas Rap\" von London Records. Ebenfalls 1987 veröffentlichte A&M den Song als Single-Auskopplung aus \"A Very Special Christmas\" mit folgenden Titeln: Die Deluxe-Edition des 1988 veröffentlichten Albums Tougher Than Leather von Run-D.M.C. enthält den Song als Bonus-Track.", "section_level": 1}, {"title": "Charts.", "content": "Dreizehn Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung erreichte \"Christmas in Hollis\" im Jahr 2000 den Platz 78 auf der \"Billboard Hot R&B/Hip-Hop Singles & Tracks\" chart.", "section_level": 1}, {"title": "Weiterverwendungen.", "content": "Der Song wurde in mehreren Filmen verwendet, darunter 1987 in \"Unter Null\", 1988 in \"Stirb langsam\", 2015 in \"Die Highligen Drei Könige\" und 2016 in \"How to Be Single\". Er wurde auch in mehreren Fernsehserien verwendet, darunter \"Das Büro\", \"Chuck\", \"Brooklyn Nine-Nine\", \"Orange Is the New Black\", \"Die Simpsons\" und \"Lethal Weapon\". Run-D.M.C. selber spielten den Song 1996 in der Fernsehserie \"All That\". Zu Werbezwecken wurde \"Christmas in Hollis\" von dem britischen Kataloghändler Argos für seine Weihnachtskampagne 2014 und von dem Automobilhersteller Nissan für seine Weihnachtswerbung 2015 verwendet.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "2013 brachten die Leningrad Cowboys & The Russian Air Force Choir eine Coverversion von \"Christmas in Hollis\" heraus, die auch auf ihrem Weihnachtsalbum Merry Christmas veröffentlicht wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zu \"Christmas in Hollis\" beginnt in Santas Hauptquartier am Nordpol. Santa sitzt am Joystick vor einer Wand mit Bildschirmen und teilt Kinder in die Kategorien „artig“ und „unartig“ ein, wobei er großzügig meist auf „artig“ klickt. Ein Weihnachtself löst ihn ab, und Santa macht sich auf seine Tour. Der Elf klickt meist auf „unartig“, und als Jay, DMC und Run auf dem Bildschirm auftauchen, schaltet er sich zu. Zu Runs Rap stapft die Band durch den Schnee. Sie sehen Santa und seinen Hund mit aufgesetztem Rentiergeweih, finden Santas Brieftasche und Run wirft sie in den Briefkasten. Zuhause angekommen, findet Run einen dicken Geldsack als Geschenk von Santa. D.M.C. singt seinen Rap in einem weihnachtlich geschmückten Zimmer mit Weihnachtsbaum, festlich gedecktem Tisch und brennendem Kamin. Seine Mutter tritt dabei persönlich auf. Als die drei ihre Geschenke auspacken, finden sie lauter Dinge, die sie schon haben: schwarze Hüte, dicke Goldketten, Adidas-Sneaker. Der Elf beamt sich in das Zimmer und macht sich über das Essen und die Geschenke her. D.M.C.s Mutter entdeckt ihn und jagt ihn mit einem Besen aus dem Haus. Run öffnet ein Paket, findet darin eine Elfenmütze und ist verwundert. Zum Schluss sehen alle durch das vereiste Zimmerfenster Santa nach, der mit seinem Schlitten davonfliegt, der von dem Hund mit aufgesetztem Rentiergeweih gezogen wird. Santa lacht, und der Hund bellt. Regisseur des Videos war Michael Holman, Kameramann war Mark Richardson. Beide waren zu dieser Zeit noch Studenten an der New York University. Das Video gewann den Rolling Stone Magazine’s \"Best Video of the Year\" award 1987.", "section_level": 1}], "src_summary": "Christmas in Hollis ist ein Weihnachtslied der US-amerikanischen Hip-Hop-Band Run-D.M.C. aus dem Jahr 1987. Der Titel des Songs (\"Weihnachten in Hollis\") bezieht sich auf das Stadtviertel Hollis im Stadtbezirk Queens von New York City, in dem die Bandmitglieder Jason Mizell (Jay), Joseph Simmons (Run) und Darryl McDaniels (D.M.C.) aufgewachsen sind.", "tgt_summary": null, "id": 2083312} {"src_title": "Carsie Blanton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Radsportler.", "content": "Fritz Fliegel war der Sohn des Geologen Gotthard Fliegel, er hatte drei Schwestern. Als Primaner gewann Fliegel, ein Freund von Walter Rütts Sohn Oscar, bei der Eröffnung der Rütt-Arena in Berlin 1926 sein erstes Radrennen. 1929 wurde er auf der heute noch bestehenden Radrennbahn \"Stettin-Westend\" deutscher Meister im Sprint der Amateure. Im selben Jahr startete er bei den Bahnweltmeisterschaften in Zürich, wo er im Achtelfinale gegen den Österreicher August Schaffer ausschied. Ende des Jahres erklärte Fliegel, Jurastudent im vierten Semester, öffentlich in der Zeitschrift \"Illustrierter Radrenn-Sport\" seinen Rücktritt vom Radsport, um sich fortan stärker auf sein Studium zu konzentrieren. Er hoffe, in zwei Jahren sein Examen absolviert zu haben, um anschließend wieder Rennen zu fahren und bei Olympischen Spielen antreten zu können.", "section_level": 2}, {"title": "Kampfflieger.", "content": "Ab 1931 absolvierte Fliegel eine Ausbildung zum Flugzeugführer und trat 1934 in die Reichswehr ein. 1935 ging er als Leutnant zur Luftwaffe und war als Fluglehrer tätig, unter anderem in Salzwedel und in Brünn. Am 1. März 1939 wurde er zum Hauptmann befördert. Nach der Invasion der deutschen Wehrmacht in Polen flog er Angriffe auf das Land und wurde am 15. September 1939 mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Ab Mai 1940 flog er Einsätze mit dem Kampfgeschwader 40, das mit der Focke-Wulf Fw 200 ausgerüstet war. Mit seiner Staffel war er zunächst von Dänemark aus zur Bombardierung von feindlichen Schiffen eingesetzt. Im Sommer 1940 wurde die Staffel nach Bordeaux-Mérignac verlegt, um feindliche Schiffe auf dem Atlantik zu bekämpfen. Ende Oktober 1940 übernahm er als Staffelkapitän die 2. Staffel, die unter anderem 39 Handelsschiffe versenkte und weitere 20 Schiffe schwer beschädigte; Fliegel selbst war daran mit der Versenkung von sieben und der Beschädigung von sechs Schiffen beteiligt. Für die Versenkung von fünf Dampfern des Geleitzuges HG 53 wurde er am 10. Februar 1941 als Staffelkapitän namentlich im Wehrmachtbericht des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) erwähnt. Am 25. März 1941 wurde er mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet, und es folgte seine Ernennung zum Gruppenkommandeur. Wenig später wurde er erneut im Wehrmachtbericht genannt. Inzwischen hatte sich die Zahl der Versenkungen durch seine Staffel auf 109 Handelsschiffe erhöht. Die Zahl der Menschen, die bei den Bombenangriffen unter Beteiligung Fliegels ums Leben kamen, ist nicht bekannt. Am 18. Juli 1941 kehrte Fritz Fliegel von einem Feindflug in das Meeresgebiet nordöstlich von Irland nicht zurück. Gemeinsam mit seiner Crew galt er als vermisst. Posthum erfolgte seine Beförderung zum Major.", "section_level": 2}], "src_summary": "Fritz Fliegel (* 30. November 1907 in Wilmersdorf, heute Berlin; † 18. Juli 1941 über dem Nordatlantik) war ein deutscher Bomberpilot und ehemaliger Bahnradsportler.", "tgt_summary": null, "id": 285313} {"src_title": "Alfred Petsch", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Die Gemeinde Negreni liegt in den Nordostausläufern des Vlădeasa-Gebirges \"(Munții Vlădeasa)\", ein Gebirgszug des Apuseni-Gebirges \"(Munții Apuseni)\" im Norden des Motzenlandes im Westen des Kreises Cluj. Am Oberlauf des Crișul Repede \"(Schnelle Kreisch)\", der Bahnstrecke Oradea–Cluj-Napoca und der Nationalstraße 1 – Teilstrecke der Europastraße 60 – befindet sich der Ort Negreni etwa 30 Kilometer nordwestlich von der Kleinstadt Huedin und etwa 80 Kilometer nordwestlich von der Kreishauptstadt Cluj-Napoca \"(Klausenburg)\". Die Gemeinde besteht aus insgesamt 30 Weiler. Von denen gehören 24 zum Gemeindezentrum Negreni und sechs zum eingemeindeten Dorf Bucea (ungarisch \"Királyhágó\").", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort Negreni wurde erstmals Ende des 13. Jahrhunderts in Schenkungen Stephan III. urkundlich erwähnt. Auf eine Besiedlung der Region seit der Römerzeit, deutet ein Erdwall, von den Einheimischen \"Cetatea Turcilor\" genannt, nördlich von Negreni gegenüber dem Bahnhof. Eine Festungsanlage wurde nach Angaben von Flóris Rómer auf dem Areal von den Einheimischen \"Cetaea Prilogului\" genannt, gefunden, dessen historische Zuordnung noch nicht bekannt ist. Im Königreich Ungarn lag das heutige Gemeindezentrum im Stuhlbezirks \"Élesd\" (heute Aleșd) in der Gespanschaft Bihar. Anschließend gehörte die Gemeinde dem historischen Kreis Cluj und ab 1950 dem heutigen Kreis Cluj an. Bis Juli 2002 gehörten die drei Dörfer administrativ der Nachbargemeinde Ciucea an. Das Gemeindefest „Târgul Coaselor“ \"(Der Sensen-Markt)\" soll den Beginn der Mähzeit ankündigen und der bekannte Herbstmarkt der Motzen „Târgul de toamnă de la Negreni“ findet jeweils am ersten Sonntag im Oktober statt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt: Seit 1880 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Negreni die höchste Einwohnerzahl 1941 und gleichzeitig die der Rumänen und der Magyaren registriert. Die höchste Einwohnerzahl der Roma (54) wurde 2011 und die der Rumäniendeutsche (4) 1900. Des Weiteren wurden bei fast jeder Volkszählung auch Slowaken registriert, die höchste Anzahl 169 waren es 1930. Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung sind die Landwirtschaft und Holzverarbeitung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Negreni [] (veraltet \"Fechetău\"; ) ist eine Gemeinde im Kreis Cluj, in Siebenbürgen, Rumänien. Der Ort Negreni ist auch unter der ungarischen Bezeichnung \"Feketetó\" bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 2054043} {"src_title": "Ehe in Not", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "1893 wurde mit dem von den Vereinigten Staaten unterstützten Sturz der letzten Königin Liliʻuokalani das Königreich Hawaiʻi in eine Republik umgewandelt. Diese wurde bis zur formellen Annexion 1898 von Sanford B. Dole regiert. Dieser stützte sich während seiner Regierungszeit überwiegend auf die vorwiegend weißen Großgrundbesitzer. Bereits 1887 wurde das Wahlrecht in der konstitutionellen Monarchie geändert, welche asiatischstämmige Personen komplett von den Wahlen ausschloss und das Wahlrecht an ein Mindesteinkommen knüpfte, wodurch auch ein Großteil der Polynesier von der Mitbestimmung ausgeschlossen wurde und sich das Machtgefüge zugunsten der wohlhabenden Europäer verschob. Sanford trieb die Verwestlichung der hawaiischen Kultur und Gesellschaft voran. Zwischen 1898 und 1959 war Hawai‘i dann ein US-Territorium und wurde 1959 als 50. und bisher letzter US-Bundesstaat anerkannt. Befürworter der Unabhängigkeit argumentieren, dass die Annexion des Inselstaats keine rechtliche Grundlage hatte und somit eine illegal besetzte Nation wäre. 1993, 100 Jahre nach dem Umsturz, verabschiedete der amerikanische Kongress den \"Hawaii Apology Act\", welcher die US-amerikanische Einmischung formell verurteilt. 2008 besetzte eine Gruppe ethnischer Hawaiier den ʻIolani-Palast und erklärte die Unabhängigkeit der Inselgruppe von den USA. Die Besetzung wurde seitens der Polizei beendet, dabei erlitten mehrere Beteiligte leichte Verletzungen. Im gleichen Jahr sprach sich der russische Funktionär Alexei Avotomonow für die \"Entkolonialisierung\" von Hawaii aus. 2009 belegte der hawaiische Politikwissenschaftler Noenoe K. Silva mit seiner Aufarbeitung der Inselgeschichte (\"Aloha Betrayed: Native Hawaiian Resistance to American Colonialism\") die völkerrechtliche Brisanz des Themas. US-Präsident Obama (selbst auf Hawaii geboren) zeigte sich den Bestrebungen für mehr Eigenständigkeit gegenüber prinzipiell offen. 2010 stand der Kongress vor der Verabschiedung des \"Akaka Bill\" (nach Senator Daniel Akaka), welcher die Hawaiier als eines der amerikanischen Völker anerkannt hätte. Dabei wären jedoch bestimmte Rechte, wie jenes auf Glücksspiel sowie Fragen des Grundbesitzes, anders als bei den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents, nicht inbegriffen. Inhaltliche Differenzen und eine Ablehnung des Gesetzesentwurfs durch die Hawaiier ließen diesen letztlich scheitern. Mit der Unterschrift hätten die Hawaiier zudem die Annexion der Insel förmlich anerkannt und auf eine Unabhängigkeit verzichtet. Am 11. Mai 2015 schlug Pakistan beim UN-Menschenrechtsrat in Genf vor, dem Vorschlag von Alfred de Zayas (UN-Experte zur Förderung einer demokratischen und gerechten Weltordnung) zu folgen, der 2013 vorschlug, Hawaii und Alaska wieder auf die \"Liste der nicht-selbst-regierten Territorien\" (Non-Self-Governing Territories) zu setzen, von der sie 1959 unrechtmäßig gestrichen worden sein. Hawaiis Indigene werden vor dem Rat durch Leon Kaulahao Siu als Gesandter der \"Allianz für die Selbstbestimmung von Alaska und Hawai ́i\" vertreten. Siu ist zudem „Schatten-Außenminister“ des \"Hawaiian Kingdom Government\", einer Gruppe, die sich als „überlebende Nachfolger des hawaiischen Königreiches“ versteht. Er beruft sich auf die indigene Bevölkerung, die sich 2014 mehrheitlich für die Unabhängigkeitsbestrebungen ausgesprochen hätten. Symbol der Hawaiischen Unabhängigkeit ist die auf den Kopf gestellte Flagge Hawaiis.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppen.", "content": "Die Unabhängigkeitsbewegung ist in mehrere, teils heterogene Gruppen zersplittert. Die Unabhängigkeit wird überwiegend von den Nachfahren der ursprünglichen Bevölkerung befürwortet, bei den übrigen Einwohnern ist das Interesse eher gering. Die beiden größten Gruppen sind die \"Nation of Hawai'i\" von Dennis Kanahele sowie \"Hawaiian Kingdom\", welche sich beide in der Tradition des Königreiches Hawai'i sehen und die Monarchie in einer konstitutionellen Form restaurieren wollen. Daneben existieren noch Gruppen wie \"Aboriginal Lands of Hawaiian Ancestry\", \"Ka Lāhui Hawaiʻi\" und \"Ka Pākaukau\", welche sich für die Unabhängigkeit oder zumindest mehr Autonomie und die Rechte der Indigenen einsetzen. Politische Parteien waren bzw. sind die in den 1920er Jahren aktive \"Home Rule Party of Hawaii\" und die \"Aloha Aina Party of Hawaii\". Für mehr Autonomie setzt sich auch die Demokratische Partei von Hawaii ein, strebt aber keine Sezession an. Eine der wenigen nicht-indigenen Unabhängigkeitsgruppen ist die rechtslibertäre \"Hawaiian Independence Party\", die aus der Insel eine Offshore-Steueroase machen möchte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Unter dem Begriff Hawaiische Unabhängigkeitsbewegung (englisch: Hawaiian sovereignty movement, Hawaiisch: ke ea Hawai‘i) lassen sich verschiedene politische und gesellschaftliche Autonomiebewegungen auf der Inselgruppe Hawaii zusammenfassen, welche die völlige staatliche Unabhängigkeit, die Abspaltung als \"Associated State\" oder größere Autonomie innerhalb der USA anstreben.", "tgt_summary": null, "id": 1994583} {"src_title": "Ein liebenswerter Schatten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Aufbau.", "content": "Der U-Bahnhof Hirschlandplatz liegt zwischen den U-Bahnhöfen Essen Hauptbahnhof und Berliner Platz. Er befindet sich unter dem \"Hirschlandplatz\" nahe dem Grillo-Theater und westlich abseits der Kettwiger Straße, der zentralen Fußgängerzone in Essen. Der U-Bahnhof besitzt eine Verteilerebene und eine darunter liegende Bahnhofshalle mit zwei normalspurigen Gleisen mit 80 cm hohen Seitenbahnsteigen für Hochflurfahrzeuge. Sie können über Treppen und Rolltreppen durch insgesamt zwei Eingänge erreicht werden.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der U-Bahnhof wurde mit dem Namen \"Wiener Platz\" zu Pfingsten 1977 zusammen mit der Stammstrecke I eröffnet. 1985 wurde der ursprüngliche Wiener Platz in Hirschlandplatz umbenannt, und damit folglich auch der Name des U-Bahnhofs. Namensgebend ist die jüdische Familie Hirschland, die die nahe gelegene, ehemalige Simon Hirschland Bank gründete und betrieb. Sie musste die Bank 1938 durch Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus aufgeben. Zunächst war der U-Bahnhof Wiener Platz Endstation der ersten Essener Stadtbahnstrecke, die über Essen Hauptbahnhof, Bismarckplatz, Savignystraße, Hobeisenbrücke und Wickenburgstraße nach Mülheim-Heißen Kirche führte. Am 27. November 1981 wurde die Tunnelverbindung zum U-Bahnhof Berliner Platz eröffnet. 2008 wurde der U-Bahnhof mit einer Investition von 1,2 Millionen Euro modernisiert. Dazu gehörten neue Elektroinstallationen, verbesserte Brandschutzmaßnahmen sowie die Verkürzung der ehemals 110 Meter langen Bahnsteige auf 90 Meter Länge, womit die Länge der Fluchtwege verbessert wurde. Die Neugestaltung folgte dem Konzept eines Themenbahnhofs. So wurden in der Verteilerebene Wandbilder des Grillo-Theaters, der Lichtburg, der Volkshochschule Essen und historischer Straßenbahnwagen angebracht. In der Bahnhofshalle wird die Straßenbahngeschichte anhand von Bildern und Fahrzeugteilen, wie beispielsweise einem alten Stromabnehmer, dargestellt. Am 21. Dezember 2008 wurde der U-Bahnhof nun mit der Farbgebung alter Straßenbahnwagen in Laubgrün und Elfenbeingelb feierlich neu eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bedienung.", "content": "Der U-Bahnhof Hirschlandplatz wird von allen Linien der Stadtbahn Essen (U11, U17 und U18) bedient.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Hirschlandplatz ist die einzige Haltestelle im Essener Stadtbahnnetz, an der alle drei Stadtbahnlinien halten, aber keine Straßenbahn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der U-Bahnhof Hirschlandplatz (von 1977 bis 1985 U-Bahnhof Wiener Platz) ist ein U-Bahnhof der Stadtbahn Essen. Sie liegt im Essener Stadtkern nahe dem Grillo-Theater.", "tgt_summary": null, "id": 510507} {"src_title": "Matteo Carreri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Traditionelle \"Regency Romance\".", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Georgette Heyer.", "content": "Als erster Regency-Liebesroman der Literaturgeschichte gilt Georgette Heyers 1935 publiziertes Werk \"Regency Buck\", das allerdings gleichzeitig ein Kriminalroman war. Charakteristisch für Heyers Werk war, dass der sozialgeschichtliche Rahmen für ihre Romanhandlungen keine bloße – und letztlich austauschbare – Kulisse war, sondern das Geschehen im Gegenteil steuerte und bestimmte. Ihre Romane zeichnen sich durch ausgeprägte Detailschilderungen aus; Heyer hatte das Zeitalter, über das sie schrieb, akribisch studiert und ließ ihr Wissen sichtbar in die Romane einfließen. Zwar wiesen viele von Heyers Hauptfiguren moderne Befindlichkeiten auf, etwa den Wunsch nach einer Liebesheirat, diese wurden von den konventionelleren Figuren jedoch als Exzentrizitäten kritisiert. Heyers Werk zeigt fast ausschließlich die Welt der wohlhabenden Oberschicht; Themen wie Armut, Religion oder Politik erscheinen höchstens am Rande. Weitere stilistische Kennzeichen der traditionellen Regency Romance sind geist- und temporeiche witzige Dialoge und ein hohes Maß an Romantik. Zu Heyers bekanntesten Regency-Liebesromanen zählen \"Arabella\" (1949), \"Frederica\" (1965), \"False Colours\" (1963), \"Venetia\" (1958) und \"The Grand Sophy\" (1950). Viele namhafte englische und schottische Autoren haben das Regency als Zeitgenossen beschrieben, darunter Maria Edgeworth, Sir Walter Scott, Susan Edmonstone Ferrier, Thomas Love Peacock, Lord Byron, Percy Bysshe Shelley und Mary Shelley. Die bedeutendste Autorin des Regency war jedoch Jane Austen. Mit Austens Werk lassen sich Heyers Romane nur eingeschränkt vergleichen. So steht im Mittelpunkt von Austens Romanen anders als bei Heyer die Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen der Zeit, die weiblichen Mitgliedern der Gentry keine andere Wahl erlaubt hat als eine gute Heirat. Zwar heiraten auch Austens Heldinnen am Ende stets; ihr Ziel besteht jedoch nicht wie bei Heyer darin, einen Mann zu finden und zu heiraten, den sie lieben. Vielmehr wollen sie die schwierige Aufgabe lösen, sich so zu verheiraten, dass sie damit einerseits ihre gesellschaftlich auferlegte Pflicht erfüllen, andererseits aber eine Ehe eingehen, die emotional und menschlich befriedigend ist.", "section_level": 2}, {"title": "Beispiel: \"Regency Buck\" von Georgette Heyer (1935).", "content": "Ort der Handlung ist London, die Zeit das Jahr 1811. Die Geschwister Judith und Peregrin (Perry) Taverner, attraktive junge Aristokraten vom Lande (Yorkshire), stürzen sich nach ihrer Ankunft in der Großstadt lebenshungrig in den Trubel des gesellschaftlichen Lebens. Zu ihrem Vormund wurde infolge eines Irrtums der undurchsichtige Earl of Worth (Julian) bestellt. Die Geschwister können ihn nicht leiden. Judiths Abneigung verstärkt sich noch, als Julian die Heiratsanträge, die die junge Frau in großer Zahl bekommt, vereitelt. Besondere Zuneigung fassen die Geschwister zu ihrem Cousin Bernard Taverner. Perry hat viel Geld, aber umso weniger Verstand und gerät laufend in Schwierigkeiten. Er wird zu einem Duell gefordert, überfallen und entgeht nur knapp einem Giftanschlag. Julian hält Bernard für den Schurken, der hinter allem steckt, während dieser Judith davon zu überzeugen sucht, dass umgekehrt Julian der Schuldige sei. Der wahre Täter entlarvt sich am Ende selbst, und nachdem Judith entdeckt, wem der beiden Männer sie vertrauen darf, findet sie auch ihren Liebespartner und Bräutigam.", "section_level": 2}, {"title": "Charakteristik.", "content": "Die traditionelle \"Regency Romance\" (kurz oft: \"Trad\") gilt bei vielen Kennern als das intellektuell anspruchsvollste Genre der seriellen englischsprachigen Liebesromanliteratur. Charakteristisch für das Subgenre ist eine relativ große Treue zur Geschichtlichkeit. Die Autorinnen haben das Regency eingehend studiert, und ihre Leserinnen sind notorisch dafür, große und kleine Ungenauigkeiten der Darstellung der Epoche aufzuspüren und zu kritisieren. Zentrales Thema sind die Sitten und sozialen Gepflogenheiten der Zeit. Im Vordergrund stehen die Figuren, ihre Beziehungen zueinander und ihre jeweilige Position im streng hierarchischen gesellschaftlichen Gefüge. Der Schauplatz, die sehr begrenzte Sphäre der Londoner High Society, agiert oft wie eine selbstständige Handlungsfigur. Die Aktivitäten der Figuren beschränken sich weitgehend auf Dinge wie Kutschfahrten, \"Morning Calls\" (= formelle Vormittagsbesuche), Dinnerpartys und Bälle. Ihr Verhalten ist, ähnlich wie in Jane-Austen-Filmadaptionen, ausgeprägt korrekt und beherrscht. Traditionelle Regency-Liebesromane waren anfangs meist etwa 65.000 Wörter lang und damit um gut ein Drittel kürzer als die meisten anderen historischen Liebesromane. Ihr Ton ist stets leicht und entspricht fast dem einer Sittenkomödie. Erotische Spannung ist in diesen Romanen durchaus präsent, die explizit beschriebenen Handlungen gehen über Küsse aber kaum hinaus.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Autorinnen.", "content": "Als „traditionell“ werden innerhalb der Regency Romance solche Werke eingestuft, die sich inhaltlich und stilistisch am Werk von Georgette Heyer orientieren. Nachdem Heyers Werk in den 1960er Jahren in den USA populär wurde, haben amerikanische Verlage Autorinnen gefördert, die ähnliche Romane schrieben, darunter Clare Darcy und Elizabeth Mansfield. Ebenso wie Bodice-Ripper-Literatur wurde Regency Romance in den USA ausschließlich in Taschenbuchausgaben publiziert, etwa bei Signet, Dell und Fawcett; Fawcett entwickelte für Regency Romance ein eigenes Imprint, \"Fawcett Coventry\". Um 2000 herum verlor die traditionelle Regency Romance an Popularität. Weil viele Leserinnen inzwischen stärker erotische Romane bevorzugten, folgten einige der Autorinnen, die bisher traditionell geschrieben hatten, dem Erfolgsrezept von Autorinnen wie Mary Jo Putney und schrieben fortan \"Regency Historical Romance\". Andere Autorinnen, denen – wie etwa Joan Wolf – das erotische Genre nicht lag, wechselten in die Nische der christlichen Liebesromanliteratur (\"Christian Romance\", \"Inspirational Romance\"). Schon um 2009 herum erlebte die traditionelle Regency Romance mit Autorinnen wie Carla Kelly, Julie Klassen und Julianne Donaldson aber eine Wiederbelebung, die bis heute anhält.", "section_level": 2}, {"title": "\"Regency Historical Romance\".", "content": "Als \"Regency Historical\" (kurz: \"Historicals\") werden solche Regency-Liebesromane eingestuft, die von den inhaltlichen und stilistischen Vorgaben des traditionellen Regency-Liebesromans abweichen. Dies betrifft erstens Romane, die sich durch ein erhöhtes Maß von sozialem Realismus auszeichnen, zweitens aber auch solche Werke, die im Gegenteil historisch untreu sind und Figuren, deren Verhalten modernen Wertvorstellungen entspricht, in die Kulissen des Regency versetzen. Der Begriff \"historical\" (engl. für „historisch“) ist insofern irreführend. \"Historicals\" sind auch umfangreicher als \"Trads\". Einige Autorinnen, die mit traditioneller Regency Romance begonnen hatten, schrieben später \"Historicals\", darunter Mary Balogh, Jo Beverley, Loretta Chase und Mary Jo Putney. Autorinnen wie Amanda Quick, Eloisa James, Christina Dodd, Mary Balogh, Jo Beverly, Loretta Chace, Lisa Kleypas, Stephanie Laurens und Julia Quinn haben diese Freiheit besonders genutzt, um in die Romane stärkere Emotionen, leidenschaftlichere Liebesbeziehungen und viele explizit beschriebene erotische Szenen einflechten zu können. Cat Sebastian hat eine Reihe von erotischen Regency-Liebesromanen mit LGBT-Hauptfiguren veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Literatur.", "content": "Für eine Liste von Regency-Liebesromanen siehe: Regency Romance/Titelliste.", "section_level": 1}], "src_summary": "Regency Romance ( für „Regency-Liebesromanliteratur“) ist ein Genre von Liebesromanen, deren Handlungen in der Epoche des britischen Regency (1811–1820) angesiedelt sind. ", "tgt_summary": null, "id": 1384576} {"src_title": "Sony Alpha 7R III", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Wurzeln für \"No Fashion Records\" reichen bis in das Jahr 1988 zurück, als der damals 14-jährige schwedische Tape-Trader Thomas Nyqvist das Fanzine \"Putrefaction Magazine\" gründet. Trotz der geringen Auflage im dreistelligen Bereich werden Hefte auch aus dem Ausland bestellt und mit der Kombination aus Tape-Trading und Fanzine wird Nyqvist Anfang 1992 aktuelle Musik von Bestial Summoning aus den Niederlanden zugespielt. Die Musik sei das chaotischste gewesen, was er je gehört habe, und er konnte kein einzelnes Instrument ausmachen, berichtete Nyqvist später in einem Interview. Ihm sei aber sofort klar gewesen, dass er die Musik regulär veröffentlichen müssen. Das Startkapital für sein Label – und die Erstauflage bestehend aus 1.000 Schallplatten – setzte sich aus den Erlösen des Fanzines und dem Erbe seiner früh verstorbenen Mutter zusammen, auf das er als 18-Jähriger den Zugriff bekam. Anschließend folgten u. a. die Debütalben von Marduk (\"Dark Endless\", 1992), Katatonia (\"Dance of December Souls\", 1993) und Dissection (\"The Somberlain\", 1993). Nur wenige Veröffentlichungen später, genauer: nach dem Throne Of Ahaz' Debütalbum \"Nifelheim\" 1995, gab Nyqvist die Verantwortung an \"House of Kicks\" ab. In einem undatierten Interview aus dem Jahr 1998 stellte Nyqvist die Übergabe als vernünftigen Schritt dar: Er sei nach der Veröffentlichung von \"In The Forest Of The Dreaming Dead\" (Unanimated, 1993) durch eine persönliche Krise gegangen und habe kein großes Interesse an den Belangen des Labels gehabt. Zudem sei er aufgrund der Kosten u. a. für Aufnahmestudios Pleite gewesen, so dass er \"House of Kicks\" als seinen Hauptdistributeur fragte, ob sie die Betreuung nicht übernehmen könnten. Er bereue diesen Wechsel nicht, da die Macher hinter \"House of Kicks\" sehr gute Menschen seien, und das Label seit dem Wechsel vernünftig laufe. Im 2006 erschienenen Buch „Swedish Death Metal“ schildert Daniel Ekeroth in knappen Worten eine andere Variante: „Später geriet \"No Fashion Records\" unter dubiosen Umständen in die Fänge von \"House of Kicks.\"“ () Mit etwas mehr als 20 Jahren Abstand schilderte Nyqvist den Wechsel mit Details, die näher an der Zusammenfassung Ekeroths liegen. \"House of Kicks\" hätte ihn mit Zahlungen für gelieferte Tonträger hingehalten, ihn später in ihr Büro eingeladen, um einen besseren Vertrag abzuschließen (jeweils 5 % für jeden verkauften Tonträger an Nyqvist und die jeweilige Band, wenn die komplette Verantwortung bei \"House of Kicks\" läge), um mit diesem Vertrag, von dem er keine Kopie erhielt, das Label zu übernehmen. Als eine der betroffenen Bands wollten die Musiker von Katatonia die Rechte an ihrer Musik zurück, da sie den Labelwechsel als Vertragsbruch ansahen. Tatsächlich hielt sich \"House of Kicks\" schadlos und stattdessen musste Nyqvist Bankrott anmelden. Später ging auch Dark Funeral in einen letztlich sieben Jahre dauernden Rechtsstreit um die Veröffentlichungsrechte, der im Jahr 2008 zugunsten der Band beigelegt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "No Fashion Records ist ein schwedisches Musiklabel aus Stockholm, dessen Schwerpunkt insbesondere auf Bands aus den Bereichen Black Metal und Death Metal liegt. Die aktivste Veröffentlichungsphase lag in dem Zeitfenster 1998 bis 2000. Ein offizielles Ende wurde nicht verkündet, gleichwohl datiert die letzte Veröffentlichung mit einer \"NFR\"-Katalognummer aus dem Jahr 2004 und eine Website besteht nicht.", "tgt_summary": null, "id": 84655} {"src_title": "My Song Goes Round the World", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Im 2. Weltkrieg war de Gerlache Oberstleutnant bei der Royal Air Force. Am 12. November 1957 verließ Gaston de Gerlache mit 17 Begleitern an Bord der \"Polarhav\" Antwerpen zu einer belgischen Expedition in die Antarktika, genau sechzig Jahre nach der Belgica-Expedition seines Vaters Adrien. Die \"Polarhav\", ein norwegischer Robbenfänger mit 650 t Verdrängung, war mit Material für eine dauerhafte wissenschaftliche Station in der Antarktis ausgestattet, die durch Belgien im Rahmen des Internationalen Geophysikalischen Jahres 1957/58 errichtet werden sollte. De Gerlache errichtete bis 1959 die \"Base Roi Baudouin\" auf dem Eisschelf vor der Küste des Königin-Maud-Landes, einem zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend unerforschten Teil der Antarktis. In den folgenden beiden Jahren entsendete Belgien zwei weitere Expeditionen und die Station war bis Ende 1961 permanent besetzt. 1961 musste das Programm aufgegeben werden, da das nationale Zentrum für Polarforschung keine Finanzierung mehr erhielt. In Kooperation mit den Niederlanden kam es zwischen 1964 und 1966 zu weiterer Nutzung der Station in geringem Umfang. Erst 2009 weihte Belgien anlässlich des 50. Jahrestags der Errichtung der \"Base Roi Baudouin\" und im Rahmen des Internationalen Polarjahres 2007/8 die Prinzessin-Elisabeth-Station ein. Der Mount Gaston de Gerlache ist nach de Gerlache benannt. Gleiches gilt für den De Gerlacheberget. Später war de Gerlache, der Doktor der Rechtswissenschaften war, unter anderem 18 Jahre Bürgermeister der Teilgemeinde Mullem der Stadt Oudenaarde. Er war \"Président\" der Textilgruppe \"Alsberge et van Oost\" und der Assubel, eines Versicherers, heute Teil der Allianz. Er war Präsident des nationalen belgischen Komitées für die Erforschung der Antarktis und Ehrenpräsident der Vereinigung der Reserveoffiziere der belgischen Luftwaffe. Er erhielt diverse Auszeichnungen, darunter den Leopoldsorden, den Orden Leopolds II., den belgischen Kronorden, den Orden von Oranien-Nassau und war Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Vor seinem Tod stand de Gerlache seinem Enkel Henri drei Tage vor der Kamera zur Verfügung, der unter dem Titel \"L’Antarctique en héritage\" 2009 ein Buch und eine DVD über seinen Großvater und seinen Urgroßvater veröffentlichte. Die Beerdigungsfeierlichkeiten fanden 2006 in Huise, einem Ortsteil von Zingem, statt, wo de Gerlache mit seiner Frau Lily Van Oost lebte. Beerdigt wurde er im Familiengrab in \"Gomery\" in der Nähe von Virton, wo die Familie das \"Château de Gomery\" besitzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Baron Gaston de Gerlache de Gomery (* 17. November 1919 in Brüssel; † 13. Juli 2006 in Oudenaarde) war ein belgischer Polarforscher. Wie sein Vater Adrien de Gerlache de Gomery führte er Expeditionen in die Antarktika.", "tgt_summary": null, "id": 1670604} {"src_title": "Jeremy Sams", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahre 1586 erwarb John Lindsay, Lord Menmuir verschiedene Ländereien in Fife, darunter auch Balcarres, und vereinte sie 1592 zu einer freien Baronie. Balcarres House entstand 1595 als Tower House als Hauptresidenz Lindsays. Hierbei wurden Fragmente eines 1511 von \"John Stirling of Keir\" erbauten Gebäudes inkorporiert. Das Anwesen wurde innerhalb der Familie vererbt. Alexander Lindsay wurde 1651 zum ersten Earl of Balcarres mit dem Stammsitz Balcarres House erhoben. Nach dem Glencairn-Aufstand flüchtete Lindsay ins französische Exil. Balcarres wurde beschlagnahmt und Lindsay nach seinem Tod im niederländischen Breda 1659 im Jahre 1668 auf dem Anwesen beigesetzt. Auch sein Sohn Charles Lindsay, 2. Earl of Balcarres verstarb im Exil. Sein Bruder Colin Lindsay folgte als zehnjähriger Earl nach. Als Unterstützer Jakob VII. wurde er auf Edinburgh Castle festgesetzt. Nach seiner Entlassung 1693 siedelte Lindsay nach Utrecht über und kehrte erst 1700 verarmt nach Schottland zurück. Zwischenzeitlich ins Privy Council berufen, wurde er nach den Jakobitenaufständen 1715 nach Balcarres verbannt. Dort gründete er die Ortschaft Colinsburgh. Möglicherweise wurde die Grundlage der Parkanlage von Balcarres House zu dieser Zeit geschaffen. Alexander Lindsay, 6. Earl of Balcarres veräußerte 1791 das Anwesen an seinen Bruder Robert, der sein Vermögen auf den Westindischen Inseln gemacht hatte. Um diese Zeit wurden Balcarres House durch einen Anbau im georgianischen Stil erweitert und diverse Außengebäude hinzugefügt. \"James Lindsay\" beauftragte den schottischen Architekten William Burn mit der Erweiterung von Balcarres House. Unter \"Coutts Lindsay\" fand zwischen 1863 und 1867 eine weitere Bauphase nach Entwürfen von David Bryce statt. 1886 erwarb James Lindsay, 26. Earl of Crawford Balcarres und führte das Anwesen somit wieder zur Familie der Earls of Balcarres zurück. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden weitere Außengebäude ergänzt. Nachdem ein Brand Teile von Pitcorthie House, den Sitz Robert Lindsay, 29. Earl of Crawford zerstört hatte, ließ Lindsay in den Gärten ein weiteres Landhaus errichten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Balcarres House ist ein Herrenhaus nahe der schottischen Ortschaft Colinsburgh in der Council Area Fife. 1972 wurde das Bauwerk als Einzeldenkmal in die schottischen Denkmallisten in der höchsten Denkmalkategorie A aufgenommen. Das Gesamtanwesen ist im schottischen Register für Landschaftsgärten verzeichnet. In vier von sieben Kategorien wurde das höchste Prädikat „herausragend“ verliehen. Des Weiteren ist eine Sonnenuhr aus dem 17. Jahrhundert in den Gärten separat als Kategorie-A-Bauwerk klassifiziert.", "tgt_summary": null, "id": 1805024} {"src_title": "David Briley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Modesto diente in der spanischen Armee in Nordafrika. 1930 trat er der Kommunistischen Partei Spaniens (PCE) bei. In der Folge erhielt er eine militärische Ausbildung in der Sowjetunion. Nach seiner Rückkehr nach Spanien leitete er zusammen mit Enrique Líster und Juan Fernández die \"Antifaschistischen Arbeiter- und Bauernmilizen\" (MAOC – Milicias Antifascistas Obreras y Campesinas).", "section_level": 1}, {"title": "Im Bürgerkrieg.", "content": "Als im Juli 1936 der Spanische Bürgerkrieg ausbrach, befand sich Guilloto bereits unter seinem Pseudonym \"Juan Modesto\" in Madrid, wo er sich bereits auf den zu erwartenden Staatsstreich der Nationalisten vorbereitet hatte. Er kämpfte zunächst unter Enrique Castro Delgado beim Fünften Regiment (5o Regimiento de Milicias Populares) bei Cuartel de la Montaña, bei Somosierra und in der Sierra de Guadarrama. Ende August versuchte er in der Provinz Toledo, den Vormarsch der Truppen Francos auf Madrid aufzuhalten und zeichnete sich in der Schlacht bei Talavera de la Reina aus. Hervorzuheben sind seine geschickte Koordination zwischen den Milizen und regulären Einheiten bei Santa Olalla und Illescas. Im November 1936 war er eine der Schlüsselfiguren bei der Verteidigung von Madrid. Zunächst Bataillonsführer im Fünften Regiment, übernahm er im Oktober 1936 selbst die Führung dieser Einheit und bewährte sich im Januar 1937 in der Schlacht an der Carretera de la Coruña. Im Februar 1937 erhielt er von General Miaja das Kommando über die 4. Division und befehligte in der Schlacht am Jarama. Er wurde zum Oberst befördert und erhielt am 22. März 1937 das Kommando über das neu formierte V. Armeekorps, das aus der 11. und 46. Division unter den Offizieren Lister und El Campesino gebildet wurde. In der Schlacht von Brunete (Juli 1937), bei der seiner Front auch die 35. Division unter General Walter zugewiesen war, misslang der Versuch der Republikaner, die Straße in Richtung Extremadura unter Kontrolle zu bekommen. Im August 1937 wurde das V. Armeekorps nach Aragonien verlegt. Modestos Truppen sollten eine Gegenoffensive in Richtung auf Saragossa führen, wurden aber in der Schlacht von Belchite gestoppt und zurückgeworfen. Im Februar 1938 unterlagen die republikanischen Truppen in der entscheidenden Schlacht von Teruel, die Nationalisten legten nun vor den Frontabschnitten am Ebro und Guadalupe eine Pause ein, um sich für die Schlussoffensiven zu verstärken. Modesto wurde im Mai 1938 zum Kommandeur der Armeeabteilung am Ebro ernannt. Seine Heeresgruppe, die aus den V., XII. und XV. Armeekorps unter den Offizieren Lister, Vega und Tagüeña gebildet war, wurde in der Schlacht am Ebro (Juli–November 1938) schwer geschlagen. Ab Februar 1939 flüchteten die Reste der Ebro-Armee in den Norden Kataloniens, um über die Grenze nach Frankreich zu entkommen. Nach dem Verlust Kataloniens an die Nationalisten wurde Modesto durch den Ministerpräsidenten Juan Negrín am 2. März 1939 noch zum Befehlshaber der Zentralarmee ernannt. Nach dem Staatsstreich des Obersten Casado (5. März) flüchtete Modesto per Flugzeug aus Madrid, um in die Sowjetunion zu entkommen. Zusammen mit weiteren spanischen Kommandeuren wie Líster, González und Tagüeña lehrte er an der Militärakademie „M. W. Frunse“. Später emigrierte er nach Prag.", "section_level": 2}], "src_summary": "Juan Guilloto León bekannt geworden als Juan Modesto (* 24. September 1906 in Cádiz; † 16. April 1969 in Prag) war ein spanischer General der Republik und führte im Spanischen Bürgerkrieg u. a. das bekannte \"Fünfte Regiment\".", "tgt_summary": null, "id": 1168842} {"src_title": "Eine persönliche Erfahrung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Trois-Villes liegt ca. 25 km westlich von Oloron-Sainte-Marie im Landstrich der Hoch-Soule der historischen Provinz Soule im französischen Teil des Baskenlands. Zu Trois-Villes gehören neben der Hauptsiedlung auch die Weiler Eiheraltea oder Eyheraltea, Gañeko hiria, Gatieta, Intxauspealtea oder Peko elgea, Inchauspe, Paxerregia, Peko hiria und Okhinabarre. Umgeben wird Trois-Villes von den Nachbargemeinden: Die höchste Erhebung im Gebiet der Gemeinde ist an der Kapelle \"la Madeleine\" (). Trois-Villes liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Saison, ein Nebenfluss des Gave d’Oloron, durchquert das Gebiet der Gemeinde zusammen mit seinen Zuflüssen, die in Trois-Villes entspringen:", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Spuren eines fünfeckigen gallischen Ringwalls sind heute noch auf dem Gemeindegebiet sichtbar. Eine Besiedelung in gallorömischer Zeit erscheint durch den Namen der Gemeinde plausibel. Das Dorf entwickelte sich aus der Verbindung dreier Landgüter, die im Mittelalter mehrere Adelshäuser umfassten. Diese drei \"villas\" gaben der Pfarrgemeinde, später der Gemeinde ihren Namen. Eine befand sich rund um den \"domec\", dem Haus einer der zehn Justizbeamten am Hof in Licharre, eine rund um die frühere Kirche und dem Adelshaus \"Etxegapare\" oder \"Casamayor\", dessen bekanntester Eigentümer Jean-Armand du Peyrer, der Comte de Tréville, war, dessen Vater es 1607 erstand. Er wurde von den Brüdern Le Nain und Alexandre Dumas in seinem Roman „Die drei Musketiere“ als Hauptmann der Musketiere französischen Königs verewigt. Die dritte Keimzelle der Gemeinde könnte das Landgut des „freien“ Hauses \"Berroeta\" oder \"Berraute\" sein. Toponyme und Erwähnungen von Trois-Villes waren:", "section_level": 1}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach Höchstständen der Einwohnerzahl von rund 380 in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und rund 390 in der Zählung von 1872 reduzierte sich die Zahl bei kurzzeitigen Erholungsphasen bis in jüngster Zeit auf rund 140.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Die Landwirtschaft ist traditionell einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde, die verstärkt auch auf den Tourismus setzt. Trois-Villes liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.", "section_level": 1}, {"title": "Sport und Freizeit.", "content": "Ein mittelschwerer Wanderweg mit einer Länge von 12 km und einem Höhenunterschied von 580 m führt vom Zentrum der Gemeinde zur Kapelle \"La Madeleine\" im Gebiet der Nachbargemeinde Tardets-Sorholus.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Trois-Villes wird durchquert von der Route départementale 918 (ehemalige Route nationale 618) und ist über eine Linie des Busnetzes \"Transports 64\" mit anderen Gemeinden des Départements verbunden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Trois-Villes ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Montagne Basque (bis 2015: Kanton Tardets-Sorholus). ", "tgt_summary": null, "id": 2235891} {"src_title": "Pantheranolis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mit der Errichtung der \"People's Bridge\" wurde das Monopol der \"Harrisburg Bridge Company\" gebrochen, die an der Stelle der heutigen Market Street Bridge mit der \"Camelback Bridge\" die erste Brücke über den Susquehanna errichtete und seit der Fertigstellung 1820 hohe Mautgebühren erhob. Anfang Februar 1889 kam es zur Gründung der \"The People's Bridge Company of Harrisburg\". Nach einigen juristischen Auseinandersetzungen mit den Betreibern der \"Camelback Bridge\", konnte mit den Bauarbeiten im April begonnen werden, die ein Jahr später abgeschlossen waren. Die offizielle Eröffnung fand am 25. April 1890 statt. Planung und Bau übernahm \"Dean and Westbrook\" aus New York City, verantwortlicher Ingenieur war Albert Lucius. Der Überbau wurde von der \"Phoenix Bridge Company\" aus Phoenixville gefertigt. Nach der Eröffnung kam es zu einem Preiskampf der beiden Brückenbetreiber, was zur Senkung der Mautgebühren für beide Brücken führte. Von 1894 bis 1936 verlief ein Straßenbahngleis über die \"People's Bridge\", die in Harrisburg in Höhe der heute namensgebenden \"Walnut Street\" liegt. Neben vielen anderen Straßenbrücken erwarb der Bundesstaat Pennsylvania in den 1950er-Jahren die Brücke und machte sie 1957 mautfrei, heutiger Betreiber ist das Pennsylvania Department of Transportation (PennDOT). Ein Hochwasser durch Hurrikan Agnes Ende Juni 1972 überspülte fast den Fahrbahnträger und sich ansammelndes Treibgut führte zur Beschädigung einiger Bereiche der Brücke. Daraufhin wurde diese permanent für den Autoverkehr gesperrt und als Fußgängerbrücke umgebaut. Im gleichen Jahr wurde die \"Walnut Street Bridge\" ins National Register of Historic Places aufgenommen (NRHP#: 72001115). Eine Flut mit starkem Eisgang in Folge des nordamerikanischen Blizzards von 1996 verschob zwei Brückenpfeiler, wodurch am 20. Januar zwei Fachwerkträger des Westteils mitgerissen und an der nachfolgenden Market Street Bridge zerstört wurden. Die Pfeiler und ein weiterer Fachwerkträger mussten später abgerissen werden. Der heute noch verbliebene Westteil der Brücke ist seitdem gesperrt.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Fachwerkbrücke ist durch einen 236 m langen Abschnitt auf der Flussinsel zweigeteilt. Der Ostteil bestand ursprünglich aus acht Fachwerkträgern mit einer Länge von 53,3 m, von denen noch fünf verblieben sind. Der heute noch genutzte Ostteil besteht von der Inselseite beginnend aus vier weiteren 53,3 m langen Fachwerkträgern, an die sich in Richtung Harrisburg drei längere mit 73,2 m anschließen. Die Verbindung auf der Insel bestand bis 1907 aus einer hölzernen Trestle-Brücke und wurde dann durch einen Erddamm ersetzt. Die Fachwerkträger mit unten liegender Fahrbahn bestehen aus zwei speziellen parallelgurtigen Ständerfachwerken, die durch zusätzliche seitliche Streben in der unteren Hälfte verstärkt (Baltimore-Fachwerk) und durch horizontale Streben oben und in der Mitte miteinander verbunden sind. Die einzelnen Elemente der Träger, die durch Bolzen- und Nietverbindungen zusammengehalten werden, sind aus Schmiedeeisen gefertigt. Der Fahrbahnträger ist 6,7 m breit und bietet zwischen den 10,7 m hohen Fachwerken einer 5,5 m breiten Fahrbahn Platz. Zusätzlich besaß die Brücke beidseitig einen Fußweg auf seitlichen Auslegern an den Außenseiten des Fahrbahnträgers. Die Fahrbahn und Fußwege waren ursprünglich durch Holzplanken realisiert, die 1950 durch Gitterroste ersetzt wurden. Mit dem Umbau zur Fußgängerbrücke 1972 wurden diese auf der Südseite durch einen Betonbelag teilweise ausgetauscht und die Gehwege an den Außenseiten entfernt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Walnut Street Bridge, auch People’s Bridge, ist eine Fußgängerbrücke über den Susquehanna River zwischen Harrisburg und der Flussinsel City Island im Bundesstaat Pennsylvania der USA. Die ehemalige Straßenbrücke wurde 1890 eröffnet und 1972 als Fuß- und Radweg ausgebaut. Sie verlief ursprünglich bis nach Wormleysburg am Westufer des Susquehanna, aber eine Flut mit Eisgang in Folge eines Nor’easter 1996 verschob zwei Brückenpfeiler und riss daraufhin einige Fachwerkträger der Westseite der Brücke mit sich. Die heute noch verbliebenen Brückenteile dieser Seite sind seitdem gesperrt. Die \"Walnut Street Bridge\" wurde 1972 durch Aufnahme ins National Register of Historic Places unter Denkmalschutz gestellt und 1997 in die Liste der historischen Meilensteine der Ingenieurbaukunst aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 1841076} {"src_title": "Litchfield (Maine)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das ursprünglich Siedlungsgebiet der Kota liegt weit nordöstlich des heutigen, möglicherweise in der Nähe des Sudan. Die Migration begann im 18. Jahrhundert und erfolgte in mehreren Wellen. Die Kota bevorzugten es dem Feind auszuweichen anstatt einen kriegerischen Konflikt zu führen. In den 1870ern trafen Europäer sie in dem heutigen Siedlungsgebiet. Auf ihrem Weg nach Süden ging ein Teil nach Westen wo sie sich zu der eigenständigen Ethnie Benga entwickelten. Die Kota selbst nahmen verschiedene Ethnien auf. Christliche Missionare konvertierten im frühen 20. Jahrhundert viele Kota. Viele Kultgegenstände, die mit der alten Religion in Verbindung standen, gingen in dem Zuge verloren.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die Kota betreiben Landwirtschaft und setzen Brandrodung und Fruchtfolge ein. Kochbanane und Maniok sind die Haupterzeugnisse; das wichtigste landwirtschaftliche Werkzeug ist die Hacke.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches System.", "content": "Jede Siedlung wird von einem Führer geführt, welcher auf die Gründungsfamilie der Siedlung zurückgeht und so den Führungsanspruch rechtfertigt. Er ist gleichzeitig ein politischer und spiritueller Führer sowie Richter.", "section_level": 1}, {"title": "Religion.", "content": "Die traditionelle Religion der Kota ist ein Ahnenkult. Ahnen sollen das Leben aus dem Jenseits beeinflussen. Knochen dieser ehemaligen Führer werden in Körben als Reliquien aufbewahrt. Hölzerne Skulpturen, zum Teil mit Kupfer und Messing beschlagen, waren auf diesen Körben befestigt. Die Funktion dieser Skulpturen ist unklar: die eine Erklärung ist, dass es eine abstrakte Abbildung des Verstorbenen ist, die andere Erklärung ist, dass die Figur den Geist des Verstorbenen vor dem Bösen bewachen soll. Da die Knochen den Verstorbenen, aber nicht die Figur heilig ist, hatten die Kota wenig Hemmungen die Figuren an Kunsthändler zu verkaufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kota (auch \"Bakota\" oder \"Koto\") sind eine Ethnie hauptsächlich aus dem Gabun. Die Kota bevölkern den Nordosten Gabuns bis über die Grenze der Republik Kongo. In Gabun gehören die Kota zu den größten Ethnien des Staates. Ihre Sprache ist Kota.", "tgt_summary": null, "id": 204200} {"src_title": "Schäßburger Klosterkirche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Allie Evans aus Brooklyn wäre eigentlich gern Kunstmalerin geworden. Nach dem frühen Tod der Eltern kümmerte sie sich aber liebevoll um die Erziehung ihrer jüngeren Geschwister statt zu studieren. Den Unterhalt der Familie verdiente sie mit Arbeit als Zimmermädchen, bis zuletzt in einem New Yorker Luxushotel. Dort wird Fergus, der Butler eines abreisenden Gasts zufällig Zeuge, wie sie nur zwei Wochen vor Weihnachten dafür gekündigt wird, die Suite des Gasts nicht rechtzeitig gereinigt und wieder bezugsfertig gemacht zu haben. Er sucht sie und ihre inzwischen erwachsenen Geschwister anschließend in ihrer kleinen Wohnung auf. Eigentlich will er ihr einen Scheck anbieten, aber von ihrem einnehmenden Wesen und ihrer kleinen glücklichen Familie angetan, bietet er ihr bis nach Weihnachten die vorübergehende Anstellung als Kindermädchen auf einem Schloss in Europa an. Theodora, die 10-jährige Tochter seines Arbeitgebers, zeigt sich seit dem Tod der Mutter zunehmend aufsässig, so dass die Stelle für ihre Gouvernante in immer kürzeren Abständen neu zu besetzen ist. Nach anfänglich bescheidenem Zögern lässt sich Allie darauf ein. Bei ihrer Ankunft entpuppt sich das Schloss als Residenz des kleinen Königreichs Winshire, ihr Dienstherr als dessen König Maximilian und seine Tochter Theodora als Prinzessin. Allie gelingt es sehr schnell, das Vertrauen und die Zuneigung des Mädchens sowie das Herz ihres Vaters zu gewinnen. Der König steht zwar kurz vor einer durch seinen Kanzler Riggs arrangierten und politisch motivierten Hochzeit mit Countess Celia, entscheidet sich zur größten Freude seiner Tochter aber schließlich für die Liebe und heiratet Allie.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten erfolgten in Bukarest (Rumänien) und am Bleder See in Slowenien.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Kritiker der Fernsehzeitschrift \"TV Spielfilm\" vergaben eine mittelmäßige Wertung mit Daumen zur Seite und kommentierten den Unterhaltungswert knapp mit „Vorhersehbarer Kitsch zur Weihnachtszeit“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Königin zu Weihnachten (Originaltitel: \"Crown for Christmas)\" ist eine US-amerikanische Weihnachtsromanze von Alex Zamm aus dem Jahr 2015. Der Film wurde von Hallmark Entertainment für die Reihe der Hallmark Channel Original Movies produziert.", "tgt_summary": null, "id": 2268329} {"src_title": "Leichtathletik-Europameisterschaften 2018/110 m Hürden der Männer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Pläne für ein Museum über die Geschichte des New Orleans Jazz begannen um 1950 auf Initiative einer Gruppe von Jazzmusiksammlern und Jazzfans des 1949 gegründeten New Orleans Jazz Clubs. Die Schlüsselfiguren waren Edmond “Doc” Souchon, Myra Menville und Helen Arlt. Das Museum wurde 1961 auf der 1017 Dumaine Street im French Quarter unter Leitung von Kurator Clay Watson eröffnet. Der ursprüngliche Ort für die Sammlung ist heute Teil des Hotels St. Pierre und erinnert mit einem historischen Schild an diese Geschichte. 1969 zog das Museum ins Royal Sonesta Hotel um. Wiederum vier Jahre später hatte das Museum eine neue Adresse auf der 833 Conti Street, als ein neuer Besitzer in den 1970er Jahren das Sonesta Hotel übernahm. Bald nach dem Umzug ging das Museum in Konkurs und musste geschlossen werden. Am 15. September 1977 wurde die gesamte Sammlung dem Bundesstaat Louisiana gestiftet und bekam den Namen Jazzsammlung des Louisiana- Staatsmuseums. Zu Beginn der 1980er Jahre wurde ein Teil der Sammlung unter Leitung von Kurator Don Marquis im zweiten Stock der US-Münzprägeanstalt ausgestellt. Heute ist das New Orleans Jazzmuseum permanenter Bestandteil der Münzprägeanstalt. Im Jahr 2005 wurde die Sammlung im Orkan Katrina erheblich beschädigt. Seit der Wiedereröffnung der US- Münzprägeanstalt 2008 wurde die Sammlung in wechselnden Ausstellungen gezeigt. Derzeit ist geplant, die gesamte Münzprägeanstalt in ein New Orleans Jazzmuseum umzuwandeln.", "section_level": 1}, {"title": "Leitbild.", "content": "Das Museum hat es sich zur Aufgabe gesetzt, mit Hilfe von dynamischen, interaktiven Ausstellungen, Forschungseinrichtungen, Programmen und Konzerten für alle Generationen die Geschichte der Jazzmusik in all ihrer Vielfalt zu feiern. Das New Orleans Jazzmuseum soll Musikern und Musikfans aus aller Welt die laufende kulturelle Renaissance der Stadt New Orleans präsentieren. Ziel des Museum ist es, Amerikas einmalige musikalische Kunstform in der Stadt zu erforschen, in der Jazz entstanden ist. Das Museum will die Geschichte der Jazzmusik in ihrem Geburtsort feiern und vermitteln und die Musikliebhaber über die Jazzmusik zusammenzubringen, ob sie aus dem New Orleans-Stadtteil Treme oder aus dem Ausland kommen.", "section_level": 1}, {"title": "Aktueller Stand.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Sammlungen.", "content": "Der Gesamtbesitz des Museums enthält alle Materialien der New Orleans Jazz Club Sammlungen, die im Zeitraum von mehreren Jahrzehnten zusammenkamen. Dazu gehören die weltweit größte Sammlung von Jazzinstrumenten und anderen wertvollen Ausstellungsstücken, Fotos und Ephemera von berühmten Jazzmusikern. Die Ausstellung zeigt zum Beispiel Louis Armstrongs erstes Kornett und präsentiert die weltweit erste Jazz-Aufnahme von 1917. Hinzu kommen Trompeten, Kornette, Posaunen, Klarinetten und Saxophone, die von Jazz-Stars wie Bix Beiderbecke, Edward “Kid” Ory, Goerge Lewis, Sidney Bechet und Dizzie Gillespie gespielt wurden. Zur Museums-Sammlung zählen außerdem 12 000 Fotos der frühen Jazzjahre, Aufnahmen in diversen Formaten, u. a. 4000 78rpm Platten von 1905 bis zur Mitte der 1950er Jahre, mehrere Tausend Langspiel- und 45rpm Platten und circa 1400 Tonbandaufnahmen; außerdem Posters, Gemälde und Zeichnungen, Hunderte von Ragtime- Noten vom Ende des 19. Jahrhunderts bis hin zu Popsongs der 1940er und -50er Jahre, viele davon Erstausgaben, die später zu Standards wurden. Zur Sammlung gehören außerdem mehrere hundert Filmrollen von Konzerten und Musikclubs, Beerdigungen mit live Musik, Paraden und Festivals sowie Hunderte von Einzelstücken und Gebäudepläne wichtiger Jazz Orte. Forschern und Musikhistorikern stehen außerdem Briefe, Fotos und Interviews für Recherchen zur Verfügung (nur nach Vereinbarung).", "section_level": 2}, {"title": "Ausstellungen.", "content": "Das Museum konzentriert sich auf die Geburt der Musikform, ihre Geschichte und ihr Vermächtnis und weist auf die fortdauernde Relevanz des Jazz hin. Es hat Wechselausstellungen und ist derzeit im Prozess, sich zu vergrößern. Die zukünftigen Ausstellungsräume werden auf etwa 740 Quadratmetern ein Besucherzentrum, eine Dauerausstellung, Unterrichtsräume für Weiterbildung und eine Galerie für wechselnde Ausstellungen haben, außerdem vier interaktive Ausstellungen, in denen Besucher selber Jazzmusik spielen können.", "section_level": 2}, {"title": "Live Konzerte.", "content": "Im Museum findet außerdem “Musik im U.S. Mint” statt, ein Programm mit regelmäßig stattfindenden Konzerten in einem intimen Konzertsaal im dritten Stock. Die Konzerte bringen den Besuchern die Vielfalt und Breite der Jazzmusik näher und verdeutlichen die Mission des Jazzmuseums. Das Museum ist außerdem Gastgeber mehrerer jährlich veranstalteten Festivals, u. a. das French Quarter Fest, Satchmo Fest, Downriver Fest, Creole Tomato Fest, International Guitar Fest, Danny Barker Fest usw.", "section_level": 2}, {"title": "Weiterbildung.", "content": "Das Museum bietet außerdem Fort- und Weiterbildungsprogramme für alle Altersgruppen. Musikexperten und -historikern bietet das Museum Zugang zu einer erstklassigen Sammlung für Forschungszwecke.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das New Orleans Jazz Museum befindet sich in New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana. Die früher unabhängige Sammlung ist heute dem Louisiana State Museum angeschlossen. Sie befindet sich in der US-Münzprägeanstalt, 400 Esplanade Avenue, im historischen French Quarter.", "tgt_summary": null, "id": 493076} {"src_title": "San Paolo Maggiore (Bologna)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Da es den Bewohnern der zwölften Ebene an Eisen mangelt, werden für eine derartige Aufgabe qualifizierte Dämonen durch Los ausgewählt, sich im Austausch gegen einen Hundert-Pfund-Barren Eisen von den Bewohnern der ersten Ebene beschwören und für ein Jahr dienstverpflichten zu lassen. Solches geschieht Zdim, einem fortgeschrittenen Studenten der Philosophie, der sich als Knecht des Magiers und Wahrsagers Doktor Maldivius wiederfindet. Allerdings ist er mit der unpräzisen Ausdrucksweise der Menschen nicht vertraut und als sein Meister verreist und ihn anweist, ausnahmslos jeden, der vor seiner Rückkehr das Sanktum betritt, lebendigen Leibes zu fressen, folgt Zdim der Anweisung buchstäblich und frisst den von einem Ausflug heimkehrenden Zauberlehrling. Dies ist nur das erste einer Reihe bedauerlicher Missgeschicke Zdims, der stets bemüht ist, Anweisungen buchstäblich zu befolgen. So wird sein Dienstvertrag von dem enttäuschten Maldivius an den Zirkusdirektor Bagardo verkauft, der ihn als wildes, zähnefletschendes Monster vorführen will. Als Zdim sich nicht wild genug aufführt und deswegen vermahnt wird, beherzigt er das bei der nächsten Vorführung. Er tobt und wütet und bricht schließlich aus seinem Käfig, wodurch er eine Panik unter den Besuchern verursacht. Bagardo ist ruiniert und muss fliehen, sein Eigentum wird versteigert und mit diesem Zdims Kontrakt. Dessen neuer Eigentümer ist Madame Roska, Angehörige der reichen Oberschicht der Handelsstadt Ir. Als Ir von einer Invasion der kannibalischen Paalunaer bedroht wird, entsendet man Zdim zu den Nomaden Shvens, um diese als Söldner zu werben. Nach einigen Abenteuern gelingt es Zdim, seinen Auftrag zu erfüllen, er kehrt mit einem Entsatzheer zurück und wird zum Retter der Stadt. Als Belohnung gestattet man ihm, mit einer Extraportion Eisen vorzeitig zur zwölften Ebene zurückzukehren. Er nimmt sich zwar vor, für immer dort zu bleiben und ein ruhiges, geordnetes Leben zu führen mit seiner Frau und den inzwischen aus den Eiern geschlüpften Kindern, am Ende aber ist es ihm dort jedoch zu ordentlich und auch zu langweilig und er beschließt, zurückzukehren in die Welt der unlogischen Menschen, eine Welt, die „trotz ihrer Gefahren und Erschwernisse, trotz der zügellosen Irrationalität ihrer Bewohner viele Reize besitzt. Man langweilt sich nie, wie es, so fürchte ich, auf unser gut funktionierenden Welt oft der Fall ist.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein Dämon mit kleinen Fehlern (Originaltitel: The Fallible Fiend) ist ein 1973 erschienener Fantasy-Roman von Lyon Sprague de Camp. Eine erste Fassung erschien im Dezember 1972 im amerikanischen Magazin \"Fantastic\". Die erweiterte Romanfassung erschien im folgenden Jahr als Taschenbuch bei \"Signet Books\". Der Roman gehört zum \"Novaria\"-Zyklus, zu dem auch die \"Reluctant King\"-Trilogie gehört. Der Roman ist ein Beispiel klassischer Satire in Fantasy-Form, in dem die seltsamen Sitten und Gebräuche der Bewohner einer exotischen Welt aus Sicht eines zeitweilig in diese Welt verschlagenen Reisenden geschildert werden. Die Welt ist die Parallelwelt Novarias und der Reisende ist Zdim, ein Dämon der zwölften Ebene, der über die Menschen eingangs bemerkt: Neben der deutschen Übersetzung gibt es eine italienische Ausgabe. 1973 wurde der Erstdruck in der Kategorie „Beste Kurzgeschichte“ mit dem British Fantasy Award ausgezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 555569} {"src_title": "Bullrun Rally", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Junggeselle.", "content": "Junggeselle Antonio, ein Mann mittleren Alters mit intellektueller Aura, der sich für unwiderstehlich hält, wird am späten Vormittag von seiner Zugehfrau geweckt. Er zahlt rasch ihren Lohn aus, um sie loszuwerden, denn er muss sich noch für einige Eroberungen am frühen Nachmittag vorbereiten. Sein erstes Mädchen ist Valeria, die mit ihm ans Meer fahren will, was eigentlich nicht in seine Planungen passt. Die zweite Frau ist Bruna, die bei ihm zuhause auftaucht. Er hat sie angerufen und glaubt, dass sie nur deshalb mit ihm ins Bett gehen wolle, weil er so großartig sei. Doch sie bestimmt die Regeln und macht ihm klar, dass diese Affäre nur eine Art Abschiedssex ist, denn sie wird in zwei Tagen heiraten. Der selbsternannte Stecher scheitert letztlich an den selbstbestimmten Frauen der Moderne, die er doch bislang zu kontrollieren und zu beherrschen glaubte. Dieser Tag, der für Antonio mit einer Enttäuschung und einem verweigerten Kuss begann, endet für ihn mit einer saftigen Ohrfeige...", "section_level": 2}, {"title": "Der Hausfreund.", "content": "Rechtsanwalt Tullio Monari ist der Inbegriff des seelisch entleerten, nur auf Wohlstand und Erfolg abzielenden Wohlstandsbürgers und geizigen Möchtegernverführers. Seine Werte basieren nur auf Oberflächlichkeit und Sinnesvergnügen. Im Auftrag seines Mandanten de Gasperi soll er eine Versicherung verklagen. Als er dessen Gattin Elena kennen lernt, wägt er die Möglichkeiten für den Beginn einer Affäre sorgsam ab. Er gibt sich einerseits als eitler Draufgänger und Eroberer, erweist sich dann aber letztlich doch nicht als mutig genug, auf die erwiderten Avancen Elenas, deren Ehe brüchig geworden ist, in angemessen zu reagieren. Als Avocato Tullio feststellen muss, dass sein Mandant nicht nur spielsüchtig, sondern auch noch obendrein de facto pleite ist, ergibt für den Anwalt die ganze Affäre keinen Sinn mehr, und er beendet sie, ehe ihn die ganze Amour fou sehr teuer zu stehen kommen könnte...", "section_level": 2}, {"title": "Der Ehemann.", "content": "Hans und Hilde Brenner, ein deutsches Ehepaar aus Köln in „den besten Jahren“, sind auf Italienreise und wollen mit ihrem Auto einen Urlaub auf Sizilien verbringen. Während sich Professor Brenner vor allem für die antike Ausgrabungsstätten begeistert, gibt sich seine vernachlässigt fühlende Frau immer mehr ihren erotischen Bedürfnissen in Gestalt von Phantasien hin. Bei einer nächtlichen Fahrt in eine abgeschiedene Gegend bleibt prompt Brenners Wagen liegen. Da kommt auf einmal ein kleiner Laster mit zwei jungen Italienern heran und bietet Hilfe an. Da die LKW-Fahrer nur noch einen Platz frei haben, nehmen sie Hilde mit, um den Abschleppdienst zu holen. Sie zwängt sich zwischen die beiden Männer im Fahrerhaus. Doch Hildes Wunsch nach sehr viel mehr bleibt enttäuscht, aus ihre Phantasie wird keine Wirklichkeit. Aus eben dieser Enttäuschung erwächst Wut, die darin gipfelt, dass die frustrierte Gattin behauptet, sie sei von den beiden Männern vergewaltigt worden. Jetzt erst wacht Hans auf und versteht, was in seiner Frau vorgeht...", "section_level": 2}, {"title": "Der Soldat.", "content": "Ein einfacher Soldat sitzt in seinem Abteil und dämmert so vor sich hin. Die Hitze ist enorm, er ist kaum zu vernünftigen Wahrnehmungen imstande. Als eine junge, attraktive Frau in sein Abteil dazu steigt, wird er plötzlich hellwach. Sie trägt schwarz und hinterlässt beim Mann in Uniform den Eindruck, als sei sie verwitwet. Die Dame setzt sich gleich neben den Soldaten, was dieser als ein Zeichen auffasst, mit der vermeintlichen Witwe anbandeln zu sollen. Nur sehr schwer fällt es ihm, sich ihrer Wirkung zu entziehen. Als er sie scheinbar zufällig berührt und sie weder zurückzuckt, noch sich über sein Vorgehen beschwert, wird er mutiger und beginnt zaghaft, die Schöne in Schwarz Stück für Stück zu verführen. Bald wird er in seiner Vorgehensweise immer dreister bis schließlich die kleine Tochter der Witwe auftaucht, und beide das Abteil verlassen. Am Ende steht der Soldat einsam auf den Gleisen eines öden Kleinstadtbahnhofs, während sich die Witwe im Zug entfernt...", "section_level": 2}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Erotica\" wurde über mehrere Monate des Jahres 1962 gedreht und Ende Dezember desselben Jahres uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung fand am 6. August 1963 in Berlins Gloria-Palast statt.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "\"Erotica\" entstand infolge des großen kommerziellen Erfolgs der gleichfalls vierteiligen Film-Anthologie \"Boccaccio 70\", die im Vorjahr 1961 gedreht wurde. Beide Filme läuteten das im Italien der 1960er Jahre beliebte Genre des erotischen Episodenfilms ein.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Spiegel lobte vor allem den Regisseur und Hauptdarsteller der „Soldat“-Episode, Nino Manfredi – „Filmische Erfindungskraft beweist allein die letzte Episode, die zur Gänze in einem Bummelzugabteil spielt“ – und nannte ihn „das einzige Originaltalent unter den vier Debütanten.“ Auch Die Zeit stellte vornehmlich Manfredis Leistung heraus: „Ihn allein von den vier Debütanten muß man sich merken.“ Das Lexikon des internationalen Films sah die vier Kurzfilme in „Form und Gehalt ungleichgewichtig.“ So wurde die Episode „Der Junggeselle“ als die schwächste gescholten, „voller Plattheiten und Anzüglichkeiten“, während die Episode „Der Ehemann“ „bemerkenswert durch die taktvolle Interpretation der beiden Hauptdarsteller“ gewesen sei. In der Episode „Der Soldat“ sah das Lexikon „eine amüsante Talentprobe“, die den erotischen Charme eines Max Ophüls verströme.", "section_level": 1}], "src_summary": "Erotica, im Original \"L’amore difficile\" (auf Deutsch: Die schwierige Liebe), ist ein vierteiliger, italienisch-deutscher Episodenfilm von 1962 zum Thema „Schwierigkeiten in Liebesdingen“, in dem neben italienischen Leinwandgrößen wie Nino Manfredi, Vittorio Gassman und Enrico Maria Salerno auch die deutschsprachigen Stars Nadja Tiller, Lilli Palmer und Bernhard Wicki mitwirkten. Den jeweils rund halbstündigen Geschichten liegen literarische Grundlagen Alberto Moravias („Der Hausfreund“), Ercole Pattis („Der Junggeselle“), Italo Calvinos („Der Soldat“) und Mario Soldatis („Der Ehemann“) zugrunde.", "tgt_summary": null, "id": 760294} {"src_title": "Disposition Matrix", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebäude wurde auf dem Höhepunkt des Wohlstands des Britischen Weltreichs als Teil der allgemeinen britischen Politik gebaut. Es wurde vom Architekten D.M. Hahn entworfen und am 17. September 1892 von M.S. Devenish aufgrund der Unpünktlichkeit des Gouverneurs Sir F. Napier Browne eröffnet. Mikroskopische Exponate wurden dort zum ersten Mal in Trinidad von der Öffentlichkeit gesehen. Bald darauf erhielt das Museum verschiedene Geschenke, von denen eines ein Anker war, den Christoph Kolumbus auf seiner Reise vermutlich benutzt hat. Der Anker wurde im Jahr 1877 an einer Stelle ausgegraben, dessen Lage den Aufzeichnungen über die Position auf See entspricht, an der Columbus am 2. August 1498 einen Anker verlor. Das Royal Victoria Institute wurde für Forschungsausstellungen der Naturgeschichte und Archäologie sowie für Kunst- und Handwerksklassen genutzt. Im Jahr 1901 wurde das Gebäude um einen Lesesaal und einen Aufenthaltsraum erweitert und auf dem Gelände wurden Tennisplätze errichtet. Am 18. April 1913 wurde die \"Marie Louise Hall\" von Prinzessin Marie Louise von Schleswig-Holstein errichtet. Diese Halle befindet sich im King Edward VIII Memorial Flügel im ersten Stock an der Ostseite des Gebäudes. Zu dieser Zeit beherbergte das Institut eine Reihe von einzigartigen naturkundlichen Sammlungen. Unter ihnen waren zum Beispiel ausgestopfte Vögel, eine wertvolle Sammlung von Muscheln und eine Sammlung von verschiedenen Reptilien und Insekten. Am 19. Mai 1920 brannte das Gebäude, wobei die meisten Sammlungen verloren gingen. Der Hauptteil des Gebäudes wurde nach dem gleichen Plan des alten Gebäudes wieder aufgebaut. Es wurde im Juni 1923 wiedereröffnet und zunächst für theatralische und musikalische Unterhaltung sowie kommerziellen Unterricht genutzt. 1945 beschloss die Kolonialregierung jedoch, die Ausstellungen und Aktivitäten auszuweiten und gab dem Institut den Status eines Museums. Bei der Unabhängigkeit im Jahr 1962 wurden die Sammlungen in das ehemalige Gouverneurshaus verlegt. Dort sollte das Nationalmuseum und die Kunstgalerie eingerichtet werden. Dieser Plan wurde jedoch nicht ausgeführt und die Sammlungen gingen daher an das Gebäude des Royal Victoria Institute zurück.", "section_level": 1}, {"title": "Museum.", "content": "Die Gesellschaft, die das frühe 16. bis 19. Jahrhundert von Trinidad und Tobago beherrschte, war eng mit der Wirtschaft verbunden. Diejenigen, die Firmen besaßen, waren reich, während es diejenigen, die arbeiteten, nicht waren. Die Darstellung der Wohlstandsgesellschaft im Nationalmuseum und der Kunstgalerie richtet sich an alle Alters- und Interessensgruppen. Man kann Artefakte von Kommoden über Zinnkaraffen bis hin zu einer vergoldeten Kasse sehen. Die Artefakte werden durch zusätzliche Informationen vervollständigt. Der Blick auf die frühe Gesellschaft von Trinidad und Tobago hört jedoch nicht mit dem 18. Jahrhundert auf, sondern geht bis in die 1940er Jahre zurück. Dort kann man zum Beispiel Darstellungen einer typischen Küche und eines Wohnzimmers sehen. Außerdem kann man für die Zeit typische Gegenstände, wie ein Re-Diffusion-Radiosystem, Morris-Stühle, einen Pech-Öl-Kocher, ein Grammophon und einen handbetriebenen Wäschetrockner sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Galerie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kunstgalerie.", "content": "Die Kunstgalerie des Nationalmuseums besteht aus etwa tausend Ausstellungsstücken. Die Sammlung umfasst Gemälde, Skulpturen und Installationen, die mehr als einhundertfünfzig Jahre Kunst aus Trinidad und Tobago umfassen. Die exklusive Sammlung von Werken von Michel-Jean Cazabon ist die älteste Sammlung des Museums. Sie stammt aus den Jahren 1847 bis 1857. Die Sammlung umfasst zudem 28 Gemälde von Margret Mann, die während ihrer Zeit in Trinidad eine Schülerin von Cazabon war. Die Kunstausstellung ist im internationalen Vergleich relativ jung. Sie besteht aus Objekten, die durch Übertragung von anderen Regierungsbehörden, durch Schenkung und Vermächtnis oder durch einen Kauf erworben wurden. Um zusätzliche Informationen zu erhalten, gibt es die Möglichkeit einer Führung durch die Galerie.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichtsgalerie.", "content": "Die Geschichte von Trinidad und Tobago ist eine verwobene Reihe von politischen, wirtschaftlichen und sozialen Ereignissen und Umständen, die die Kultur und Lebensweise des Landes beeinflussen. Diese Ereignisse in einzelne Schnappschüsse zu zerlegen, ist keine leichte Aufgabe, aber das Nationalmuseum und die Kunstgalerie von Trinidad und Tobago versuchen dies in ihrer Geschichtsgalerie. Die historischen Galerien sind die wichtigsten Angebote für die breite Öffentlichkeit. Sie bringen die vielfältige Kulturgeschichte der Nation zum Leben und bieten dem Besucher einen Kontext, in dem man Trinidad und Tobago analysieren kann. Diese Galerien dienen als zusätzliches Lehrmittel für die Schulen und bieten eine visuelle und greifbare Methode, wichtiges und notwendiges Wissen zu vermitteln. Die Geschichte von Trinidad und Tobago ist in Ausstellungsstücken verkörpert, die sich sowohl im ersten als auch im unteren Stockwerk des Gebäudes befinden. Die Galerien verfolgen die Geschichte von Trinidad und Tobago beginnend mit der vorkolonialen Ära und der Geschichte der indigenen Bevölkerung, den Indianern. Sie kulminieren mit der Unabhängigkeitsära, berühren den nationalen Sport, Karneval und die Wirtschaftsfaktoren von Kakao, Zucker und Öl. Die Ausstellungen des Museums zeigen Objekte und Fotografien mit fast 2000 ausgestellten Objekten. Ziel ist es, dass ein Besucher ein wirklich eindringliches Erlebnis erlebt und die Momente der Geschichte erleben kann, als ob er dabei gewesen wäre.", "section_level": 2}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Zu den Einrichtungen gehört ein audiovisueller Raum, der in einem aktiven Bildungsprogramm der Schulen genutzt wird. Der National Museum Service hat ein Programm mit dem Namen Museums Assistance Program (MAP) entwickelt, das technische Unterstützung und eine kleine finanzielle Unterstützung bietet, um die Organisatoren bei der Pflege ihrer Ausstellungsstücke zu unterstützen. Das Museum ist Dienstag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Sonntags und montags ist es geschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Außenstellen.", "content": "Das National Museum hat zwei Außenstellen in Port of Spain:", "section_level": 1}, {"title": "Museum of the City of Port of Spain.", "content": "Das Museum im Fort San Andres zeigt die Geschichte und Entwicklung der Stadt. Das ursprüngliche Fort wurde 1757 von den Spaniern gebaut, um den Hafen zu schützen. Als die Briten 1797 die Festung übernahmen, wurde das Fort aufgegeben. Jedoch wurde es 1885 aufgrund der Landgewinnung mehr im Landesinneren rekonstruiert. Auf den Fundamenten des alten Forts wurde ein neues Gebäude gebaut, in dem sich der \"Commercial Newsroom\" und später das Hafenmeisteramt befanden. Dieses Gebäude wurde später zur Unterbringung verschiedener Regierungsbüros genutzt. Als die Polizeidienststelle das Gebäude 1995 räumte, wurde beschlossen, das Gebäude zu restaurieren und es in das Museum of the City Port of Spain umzuwandeln.", "section_level": 2}, {"title": "Police Service Museum.", "content": "Das Museum liegt im Stadtteil Downtown und zeigt die Geschichte der Polizei von Port of Spain. Es wurde am 22. September 2004 von Minister Edward Hart im Ministerium für gemeinschaftliche Entwicklung, Kultur und Genderangelegenheiten in einer Zeremonie eröffnet. Das Polizeimuseum befindet sich in dem Gebäude des alten Polizei-Hauptquartiers in der St. Vincent Street. Das Nationalmuseum war verantwortlich für die Umsetzung des Projekts im Rahmen der Erweiterung der Museumsversorgung. Sie sicherten sich dabei die Dienste von dem Historiker und Ausstellungsdesigner Gerard Besson sowie von Sgt. Prinz und einem Polizisten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die National Museum and Art Gallery ist das Nationalmuseum von Trinidad und Tobago in Port of Spain. Dies ist ein allgemeines Museum mit einer permanenten Ausstellung von über 10.000 Objekten. Sie sind in sieben großen Galerien ausgestellt – Kunst, Sozialgeschichte, Naturgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, Erdöl und Geologie. Es liegt am nördlichen Ende der Frederick Street, gegenüber dem Memorial Park und südlich der Queen's Park Savannah. ", "tgt_summary": null, "id": 1145195} {"src_title": "Der geheime Kurier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Lee Spicks Vater besaß einen Snooker-Club in Mansfield und als Jugendlicher kam er in Kontakt mit Profis wie Jason Ferguson und Gary Wilkinson, mit dem ihn später eine Freundschaft verband. Schon in jungen Jahren war er erfolgreich, er gewann 1994 die englische U-15-Meisterschaft und spielte in der englischen Jugendauswahl. Mit 17 Jahren nahm er erstmals an einem offenen Profiturnier teil, der Benson & Hedges Championship. Er gewann unter anderem gegen Matthew Stevens und kam immerhin unter die Letzten 64. Bei der Weltmeisterschaft 2000 schaffte er es nach Siegen über zwei Top-100-Spieler bis unter die Letzten 96. Sporadisch spielte er auch bei Qualifikationsturnieren der UK Tour, 2000 wurde er dann mit 20 Jahren Profi. In der Saison 2000/01 gelangen ihm aber nur eine Handvoll Siege. Bei der Benson & Hedges Championship erreichte er zwar mit Siegen über Dean Reynolds und Brian Morgan das Viertelfinale, das Turnier brachte aber keine Punkte für die Weltrangliste. Deshalb verlor er seinen Profistatus wieder und musste im Jahr darauf Challenge-Tour-Turniere spielen. Eines davon gewann er, zweimal erreichte er das Viertelfinale, damit erreichte er Platz 2 der Tourwertung und damit die Wiederqualifikation für die Main Tour. Aber auch die Saison 2002/03 verlief nicht erfolgreicher als sein Debütjahr und er verlor erneut den Profistatus. Die nachfolgende Challenge Tour verlief nicht so erfolgreich, nur einmal erreichte er ein Halbfinale und verpasste damit die Top 8 der Gesamtwertung. In der Saison 2004/05 war er mit zwei Achtelfinals zwar kaum erfolgreicher, unter allen Teilnehmern erreichte er in der Tourwertung aber Platz 2 und so kehrte er wieder auf die Profitour zurück. Zuvor übertraf er bei der Weltmeisterschaft 2005 sein bis dahin bestes Ergebnis. Mit Siegen über Ding Junhui und Björn Haneveer kam er unter die Letzten 64. In seiner dritten Profi-Saison 2005/06 waren wieder die beiden Turniere herausragend, in denen er bis dahin besonders erfolgreich gewesen war. Beim Masters Qualifying Event, dem ehemaligen Benson-&-Hedges-Turnier, kam er ins Achtelfinale. Bei der Weltmeisterschaft 2006 verlor er in der Runde der Letzten 48 mit 9:10 und 46:56 im Entscheidungsframe gegen John Parrott und verpasste ganz knapp die Hauptrunde im Crucible Theatre. In der Saison darauf erreichte er bei den China Open ebenfalls die Runde der Letzten 48. Am Ende der Saison 2006/07 stieß er damit bis auf Platz 65 der Weltrangliste vor. Die Runde der Letzten 48 bei den China Open konnte er auch im Jahr darauf wiederholen. Ein Jahr später war wieder die Weltmeisterschaft sein bestes Turnier, wieder verpasste er nur knapp das Crucible und verlor 8:10 gegen Steve Davis. Da er sonst aber nicht über die Letzten 64 hinauskam, stagnierte er in der Weltrangliste. In der Saison 2009/10 erreichte er zwar beim Shanghai Masters ebenfalls die Runde der Letzten 48, sonst verlor er aber alle Auftaktmatches. Damit fiel er in der Weltrangliste auf Platz 80 und verlor nach fünf Jahren in Folge auf der Main Tour zum dritten Mal seinen Profistatus. Im Jahr darauf spielte er nur Players Tour Championship mit wenig Erfolg. 2011 und ein weiteres Mal 2012 versuchte er die Main-Tour-Rückkehr über die Q School, scheiterte aber bei allen Turnieren spätestens im Gruppenhalbfinale. Daraufhin erklärte er, auch wegen persönlicher Probleme, mit 32 Jahren seinen Abschied vom Profisnooker. Trotzdem ließ er sich 2013 noch einmal zur Teilnahme an der Q School überreden. Diesmal erreichte er im letzten Turnier sein Gruppenfinale und besiegte Duane Jones mit 4:2. Damit kehrte er zur Saison 2013/14 noch einmal auf die Main Tour zurück. Obwohl er anfänglich noch für einige Turniere gemeldet hatte, trat er nur noch zweimal an. Er war in finanziellen Schwierigkeiten und konnte sich ohne Unterstützung eines Sponsors die Turnierteilnahmen nicht mehr leisten. Trotz einer Startberechtigung bis zum Ende der Saison 2014/15 nahm er ab Ende 2013 keine Profiturniere mehr wahr. Anfang 2015 wurde bekannt, dass er wegen Problemen mit seiner Leber ins Krankenhaus eingeliefert worden war und auf die Intensivstation kam. Er starb am 26. Januar im Alter von 34 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Turnierergebnisse.", "content": "Ranglistenturniere: Andere Profiturniere: Qualifikationsturniere: Amateurturniere:", "section_level": 1}], "src_summary": "Lee Spick (* 25. April 1980 in Mansfield; † 26. Januar 2015) war ein englischer Snookerspieler. Zwischen 2000 und 2015 spielte er fast 9 Jahre als Profi auf der Snooker Main Tour.", "tgt_summary": null, "id": 1271986} {"src_title": "Right-of-way", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Jordan Greenway besuchte in seiner Jugend die prestigeträchtige Privatschule Shattuck-Saint Mary’s in Faribault im Bundesstaat Minnesota und durchlief deren Eishockey-Juniorenteams. 2013 wechselte der Angreifer ins USA Hockey National Team Development Program (NTDP), die zentrale Talenteschmiede des US-amerikanischen Verbands USA Hockey. Mit den Auswahlen des NTDP nahm er in den folgenden zwei Jahren am Spielbetrieb der United States Hockey League (USHL) teil, der höchsten Juniorenliga des Landes, während er parallel dazu eine Reihe von Partien außerhalb regulärer Wettbewerbe bestritt. 2015 schied Greenway altersbedingt aus dem Förderprogramm aus und wurde von den Minnesota Wild im NHL Entry Draft 2015 an 50. Position ausgewählt. Anschließend schrieb sich Greenway an der Boston University ein, an der er ein Psychologie-Studium begann und für deren Eishockey-Team, die \"Terriers\", er fortan in der Hockey East am Spielbetrieb der National Collegiate Athletic Association (NCAA) teilnahm. Auch an der Boston University etablierte sich Greenway als regelmäßiger Scorer, so kam er in der Spielzeit 2016/17 auf 31 Punkte in 37 Spielen. Im Jahr darauf gewann er mit den \"Terriers\" die Meisterschaft der Hockey East und wurde selbst ins \"Hockey East Third All-Star Team\" gewählt. Nach dem Ende der College-Saison unterzeichnete Greenway Ende März 2018 einen Einstiegsvertrag bei den Minnesota Wild, bevor er einen Tag später in der National Hockey League (NHL) debütierte.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Sein Debüt auf internationaler Ebene gab Greenway im Rahmen des NTDP, da dessen Teams auch als Junioren-Nationalmannschaften fungieren. So gewann der Flügelstürmer bei der World U-17 Hockey Challenge im Januar 2014 sowie bei der U18-Weltmeisterschaft 2015 die Goldmedaille für die Vereinigten Staaten. Es folgte eine weitere Goldmedaille mit der U20-Nationalmannschaft bei der U20-Weltmeisterschaft 2017, bevor er auch für die A-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2017 debütierte und dort mit dem \"Team USA\" den fünften Platz belegte. Ende Dezember 2017 wurde bekanntgegeben, dass Greenway zum Aufgebot der USA bei den Olympischen Winterspielen 2018 gehören soll. Dabei profitierte er von der Entscheidung der National Hockey League, die Saison für diese Olympiade nicht zu unterbrechen und ihre Spieler somit für eine Teilnahme zu sperren. Er hatte noch keinen Vertrag bei den Minnesota Wild unterzeichnet und war einer von vier College-Spielern im Team. Darüber hinaus war er der erste Afroamerikaner, der die Vereinigten Staaten im Eishockey bei Olympischen Spielen vertrat. Schließlich belegte er mit der US-amerikanischen Auswahl in Pyeongchang den siebten Platz.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die USA bei:", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Sein Bruder James Greenway (* 1998) ist ebenfalls Eishockeyspieler und wurde im NHL Entry Draft 2016 an 72. Stelle von den Toronto Maple Leafs ausgewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jordan Greenway (* 16. Februar 1997 in Canton, New York) ist ein US-amerikanischer Eishockeyspieler, der seit März 2018 bei den Minnesota Wild in der National Hockey League unter Vertrag steht. Auf internationalem Niveau wurde er U18- und U20-Weltmeister, bevor er ins Aufgebot des \"Team USA\" für die Weltmeisterschaft 2017 sowie für die Olympischen Winterspielen 2018 berufen wurde.", "tgt_summary": null, "id": 1820682} {"src_title": "Kids See Ghosts", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aufbauorganisation.", "content": "Die Staatsschreiber gehörten einem Berufsstand (\"ordo scribarum\") in der römischen Gesellschaft an, der in der Zuordnung zu der jeweils bedienten Magistratur (siehe \"cursus honorum\"), getrennt in drei Dekurien, denen auch die Herolde (\"praecones\") und Amtsboten (\"viatoren\") angehörten, gegliedert war. Die einzelnen Abteilungen besaßen einen Vorstand (\"curatores\"), dem ein erster Vorsitzender (\"princeps\") übergeordnet war. Die Anzahl der verfügbaren Staatsschreiber variierte am jeweiligen Amt. So waren die quaestorischen Schreiber, bedingt durch die zusätzlich zu verwaltenden Provinzen, am zahlreichsten vertreten. Abnehmend an der Zahl folgten die Schreiber der Ädilen (\"scribae aedilicii\"), die mit den quaestorischen Schreibern auch das Personalkontingent für die höheren Ämter bildeten.", "section_level": 1}, {"title": "\"Scribae libraii\".", "content": "Die einfachen Schreiber waren zum größten Teil Freigelassene, die überwiegend in der Quaestur (\"scribae quaestorii\") ihre Verwendung fanden. Die Kernbereiche der Tätigkeiten bestanden in der Finanzbuchhaltung, die neben der Erfassung der Einnahmen und Ausgaben der römischen Staatskasse mit ihren Provinzen auch die Verwaltung des Staatsarchives in Rom betrafen. Auf Anforderung oblag den Schreibern zudem das Her- und Bereitstellen von Abschriften, wie Inventarlisten, Rechnungsabschlüsse, und das Aufzeichnen von Senatskonsulten.", "section_level": 2}, {"title": "\"Scribae\".", "content": "Die höheren Schreiber (\"scribae\"), die den \"scribae libraii\" vorgesetzt waren, rekrutierten sich aus römischen Bürgern, wobei einige dem Ritterstand (\"eques\") angehörten. Neben der Dienst- und Fachaufsicht über die untergeordneten Schreiber arbeiteten die übergeordneten Beamten den Magistraten bei ihren Amtsaufgaben zu, indem sie diese bei der Rechtspflege in der Öffentlichkeit unterstützten, wobei sie neben verwaltungsmäßigen Aufgaben ihren Dienstherrn in der Durchführung von Untersuchungsverfahren behilflich waren. Der Aufstieg in das angesehene und hoch dotierte Amt eines \"scriba\" gelang den einfachen \"scribae libraii\" äußerst selten. Einem römischen Bürger hingegen öffnete sich bei entsprechender gezeigter Eignung und Leistung die Möglichkeit, in den Ritterstand aufzusteigen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Schreiber (, Plural \"scribae\") war eine Person, die im besoldeten Dienst des römischen Staates stand oder als Sekretär in privaten Haushalten beschäftigt war. Die staatlichen Schreiber gehörten zum festen Personalstamm der Magistratur und waren als ständige Hilfsbeamte den jährlich wechselnden Magistraten und den Promagistraten in der römischen Republik sowie den höheren Amtsinhabern im darauffolgenden Prinzipat zugeteilt. Die Privatsekretäre wurden wegen ihrer besonderen Loyalitätspflicht gegenüber ihren Dienstherren, die ein Amt innehatten, nicht selten mit der Erledigung amtlicher Angelegenheiten – und damit offizielle Statuten ignorierend – betraut.", "tgt_summary": null, "id": 712983} {"src_title": ".44 Russian", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Jedidiah soll an seinem Geburtstag in die Familientraditionen der Sawyers eingeführt werden. Familien-Oberhaupt Verna Sawyer verlangt von ihm, einen Mann mit einer Kettensäge zu töten. Dabei zeigt er aber Skrupel und so tötet Grandpa Sawyer den Mann stattdessen. 1955 fährt das Paar Betty Hartman und Ted Hardesty über eine Straße und wird von Jedidiah in eine Falle gelockt. In einer Scheune töten die übrigen Brüder Betty Hartman. Sheriff Hartman, Vater des Mädchens, hat jedoch keine Beweise. Stattdessen sorgt er dafür, dass Jedidiah seiner Familie entrissen wird und in einer psychiatrischen Klinik namens Gorman House Youth Reformery unterkommt. Dort wird er umbenannt und dem Einfluss seiner Familie entzogen. Zehn Jahre später, kurz vor Jedidiahs 18. Geburtstag, fängt Elizabeth, genannt Lizzy, ihre erste Schicht als Krankenschwester an. Sie gewinnt das Vertrauen von Bud, einem eher tollpatschig wirkenden, dicken Hünen, und seinem Freund, dem eigentlich recht normal wirkenden Jackson. An diesem Tag kommt auch Verna zu Besuch und versucht mit einem Anwalt, Kontakt zu ihrem Sohn aufzunehmen. Dies wird ihr aber verweigert und so initiiert sie eine Revolte der Insassen. In dem Gemenge tötet Bud Direktor Dr. Lang. Lizzy wird von Jackson gerettet, doch die beiden geraten in die Gewalt des sadistischen Pärchens Ike und Clarice. Zusammen mit Bud fliehen die vier. Auf ihrer Flucht hinterlassen die fünf ein Blutbad in einem Diner, wobei Bud auf der Flucht jedoch angeschossen wird. Die fünf verstecken sich in einem alten Trailer inklusive Leiche. Dort versorgt Lizzy Buds Wunden. In der Nacht versuchen Jackson und Lizzy zu fliehen, doch die beiden kommen nicht weit. Anschließend tötet Bud Ike. Die drei fliehen, doch nicht nur Clarice ist ihnen auf den Fersen. Zwischenzeitlich hat auch Sheriff Hartman die Verfolgung aufgenommen. Ohne Gewissensbisse erschießt er die wehrlose Clarice. Auf der Flucht versucht Lizzy zur Polizei zu rennen. Im anschließenden Gemenge wird Bud erschossen. Jackson flieht mit Lizzy in einem Polizeiwagen. Sheriff Hartman trifft ihn schließlich im Gesicht und verletzt ihn schwer. Ein weiterer Schuss trifft Lizzy, die die Kontrolle über den Wagen verliert. Hartmann will beide in der Scheune, wo auch seine Tochter starb, töten. Er weiß nämlich, dass es sich bei Jackson um Jedidiah handelt, der damals seine Tochter in die Falle gelockt hatte. Doch ein geschmierter Deputy hat zwischenzeitlich Verna informiert, die ihn dafür von ihren Söhnen niederstechen und schwer verletzt an Schweine verfüttern lässt. Die Familie stürmt die Scheune und nimmt Hartman und Lizzy gefangen. Jedidiah ist nun wieder vereint mit seiner Familie. Verna näht sein Gesicht wieder zusammen. Danach lässt sie ihn Sheriff Hartman mit einer Kettensäge töten. Lizzy gelingt die Flucht, doch sie tritt in eine Bärenfalle. Sie beschwört Jedidiah ihr nichts zu tun, doch als sie Verna beleidigt, enthauptet er sie mit der Kettensäge. Danach werden die Leichen an die Schweine verfüttert. Die letzte Szene zeigt Jedidiah, wie er aus dem Gesicht von Lizzy eine Maske anfertigt. Als er anschließend sein Gesicht im Spiegel sieht, zerstört er den Spiegel. Bei einem alternativen Ende, das auf der DVD und Blu-ray enthalten ist, überlebt Lizzy einen Angriff von Jedidiah, verliert jedoch dabei ein Bein. Schließlich wird sie von Grandpa überwältigt. Am nächsten Morgen fertigt Jedidiah aus ihrem Gesicht und dem von Hartmann eine Maske. Anschließend besucht er Lizzy, die an einem Fleischerhaken hängt, bei Bewusstsein, aber nur mit der Hälfte ihres Gesichtes.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Film wurde von Millennium Films produziert, die auch für \"Texas Chainsaw 3D\" verantwortlich waren. Als Regisseure wurde das französische Duo Julien Maury und Alexandre Bustillo engagiert, die sich mit Werken wie \"Inside\" und \"Among the Living\" einen Namen für harte Horrorfilme gemacht haben. Beide waren auch schon als Regisseure für \"A Nightmare on Elm Street\" und \"Halloween II\" sowie eine Fortsetzung der \"Hellraiser\"-Reihe im Gespräch. Der Film wurde überwiegend in Bulgarien, in den Nu Boyana Film Studios gedreht. Der Film hatte am 25. August 2017 auf dem London Frightfest Premiere. Einen Tag später verstarb Tobe Hooper, der Regisseur des Originals, ohne den fertigen Film je gesehen zu haben. Der Film wurde auch auf dem Festival Sitges Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya gezeigt. In den Vereinigten Staaten wurde der Film im Oktober auf DVD veröffentlicht. In Italien, Russland und Portugal dagegen wurde er im Kino gezeigt und erreichte ein Box Office von insgesamt 858.006 US-Dollar In Deutschland erschien der Film am 19. Dezember 2017 in zwei Fassungen. Die FSK-18-Fassung von Eurovideo ist um etwa drei Minuten geschnitten, während eine DVD von Turbine Films unzensiert ist und eine SPIO/JK-Freigabe erhielt.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Matthias Bogner beschrieb den Film in seiner Kritik in der Horrorzeitschrift \"X-Rated\" als zwiespältige Angelegenheit. Wie bereits der Vorgänger \"Texas Chainsaw 3D\" würde auch \"Leatherface\" die Horrorgemeinde spalten. Er selbst beschrieb den Film als brutal und schonungslos und kommt zu folgendem Fazit: Dagegen bewertete Simon Abrams auf Roger Eberts Seite den Film äußerst negativ und vergab lediglich einen Stern. Vor allem leide der Film unter seinen Charakteren, für die man keinerlei Sympathie entwickele. Tatsächlich seien die Splattereffekte, und damit die vielfältigen Tötungsarten, das einzige was den Figuren Charakter verleihen würde. Der Film leide außerdem unter der schwachen Geschichte, die er augenzwinkernd auch \"I Was a Teenage Leatherface\" nennt. In \"Variety\" besprach Dennis Harvey den Film jedoch wohlwollender, wobei er auch die Schwächen im Drehbuch ausmachte. Es sei den Filmemachern aber gelungen, einen etwas anderen Film zu drehen, der in der Reihe durchaus eine Besonderheit darstellen würde. Er hob vor allem Lili Taylors Darstellung der matriarchalen Mutter der Familie hervor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Leatherface ist ein US-amerikanischer Horrorfilm von Julien Maury und Alexandre Bustillo aus dem Jahr 2017. Der Film gehört zur Filmreihe \"Texas Chainsaw Massacre\" und stellt ein Prequel dar, das die Geschichte von „Leatherface“, einem der Hauptcharaktere in der Serie, erzählt.", "tgt_summary": null, "id": 1689492} {"src_title": "Divers", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Spanien, im Mittelalter. Don Ramiro kehrt von gewonnener Schlacht gegen die Mauren heim. Ganz Toledo ist auf den Beinen, um den siegreichen Helden zu feiern. Besonders Donna Claras Jubel ist von tiefer Aufrichtigkeit, verband die beiden doch eine innige Liebe, bevor Ramiro ins Schlachtengetümmel zog. Diese Beziehung wird von Don Fernando mit argwöhnischen und missgünstigen Augen beobachtet, zeigt dieser doch selbst großes Interesse an der Nichte des Königs, um deren Hand er (bislang vergeblich) angehalten hat. Da der spanische König Don Ramiro mit einem Herzogtitel auszeichnet, glaubt dieser nunmehr, dass der Monarch ihm nicht länger den Wunsch abschlagen werde, Prinzessin Donna Clara zu ehelichen. Doch der hinterlistige Fernando kommt Ramiro zuvor und hat nun den König bezüglich eigener Heiratsabsichten auf seiner Seite. Don Ramiro wird auf königlichem Befehl nach Granada fortgeschickt, wo er als neuer Gouverneur eingesetzt wird. Beim tränenreichen Abschied von seiner Liebsten schwört ihm Donna Clara ewige Treue. Den lästigen Konkurrenten im fernen Granada wissend, sieht Don Fernando seine Chance und will, mit des Königs Hilfe, endlich Clara zum Traualtar führen. Schließlich willigt sie ein. Wie alle anderen Gouverneure des Landes wird auch Ramiro zur anstehenden Vermählung als Hochzeitsgast eingeladen. Doch auf dem Ritt zur Feier verunglückt der Caballero bei einer Klippe und kommt dabei ums Leben. Im Sterben liegend, gibt er seinem Knappen den Auftrag, seine Leiche als titelgebender toter Hochzeitsgast auf die Hochzeitsfeier zu tragen, um der verhassten Eheschließung doch noch beizuwohnen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Der tote Hochzeitsgast\" wurde in Wien gedreht, besaß eine Länge von 2000 Meter, verteilt auf fünf Akte, und am 8. November 1921 uraufgeführt. Max und Eugen Neufeld in den Rollen der Gegenspieler um die Gunst der Dame waren Brüder. Otto Kreisler hatte die künstlerische Oberleitung, die Filmbauten schufen Julius von Borsody, Artur Berger und Hans Rouc.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Paimann’s Filmlisten fand „Stoff, Szenerie und Photos ausgezeichnet“, und dass „das Spiel sehr gut“ sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der tote Hochzeitsgast ist ein österreichisches Stummfilmdrama aus dem Jahre 1921 von und mit Max Neufeld, nach dem Gedicht „\"Don Ramiro\"“ von Heinrich Heine.", "tgt_summary": null, "id": 334491} {"src_title": "Port Craig Tramway", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Irgendwo in der ungarischen Puszta. Honvéd-Leutnant Franz Graf von Graf von Turoczy geht vollkommen in seinem Beruf als Berufsoffizier und Husar auf. Sein Herz gehört dem hübschen Bauernmädchen Marika Doczy, der Tochter eines Gutsverwalters. Jetzt, als die Ernte eingefahren wird, findet ein großes Fest statt. Leutnant Franz nutzt die Gelegenheit, schleicht sich zu dem Fenster von Marikas Kemenate und ruft ihren Namen. In der Sommerhitze der Nacht kommen sich beide im Park näher, und Marika hofft sehnlichst darauf, dass ihr fescher Husar ihr endlich einen Heiratsantrag machen wird. Doch Turoczy liebt seinen Beruf mehr als alles andere, und die Ehe mit einem Bauernmädchen, der zuliebe er die Uniform ausziehen und an ihrer Seite auf dem Feld mitarbeiten müsste, kommt aus diesem Grund nicht für ihn in Frage, zumal er auch die Heiratskaution nicht aufbringen kann. Tief verletzt lässt Marika ihn stehen. Turoczy bleibt nicht lang allein, er beginnt auf dem Erntedankfest einen Flirt mit der Gattin seines obersten Vorgesetzten, Generalfeldmarsch-Leutnant Sedlacek, der mit seiner deutlich jüngeren Gattin auf dem gutseigenen Puszta-Schloss weilt. Camilla ist ganz Grand Dame und weiß, wie man sich die Männer gefügig macht. Für sie ist alles nur ein Spiel, und genau so wirft sie auch dem in einem Wirtshaus aufspielenden Zigeunerprimas eine Blume zu, woraufhin das Herz des heißblütigen Magyaren augenblicklich entflammt. Als dieser Musikus nun sieht, wie auch Graf Turoczy mit der Offiziersgattin tanzend und küssend turtelt, kocht in ihm schlagartig die Eifersucht hoch. Der Primas telefoniert mit dem Generalsgatten während die untreue Madame Turoczy in ihr Boudoir mitnimmt. Marika hat von ihrem Zimmerchen die ganze Szenerie beobachtet und ist daraufhin tieftraurig. Als der vom Zigeunerprimas informierte General vor dem Schloss eintrifft, macht sich Marika rasch auf den Weg, um ihren Liebsten, der gerade mit Camilla in die Horizontale will, zu warnen. Sie klopft diskret an die Zimmertür der Generalsgattin, so dass Leutnant Franz gerade noch genügend Zeit bleibt, sofort das Weite zu suchen. General Sedlacek stürmt in das Boudoir seiner Gattin...und findet diese allein vor. Als er auch eine andere Tür öffnet, trifft er dort seinen Husaren-Leutnant an, an dessen Seite: die Bauernmaid Marika. Erst jetzt wird Franz von Turoczy klar, dass dieses Mädchen die Liebe seines Lebens ist und entscheidet sich dafür, die Leutnant-Uniform auszuziehen, um an ihrer Seite ein neues, ein Landleben zu beginnen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen und Wissenswertes.", "content": "\"Ungarische Rhapsodie\" entstand im Spätsommer 1928 in den UFA-Studios in Neubabelsberg sowie im ungarischen Mezohegyes. Der Film besaß eine Länge von 2652 Meter, verteilt auf acht Akte, passierte am 16. Oktober 1928 die Filmzensur und wurde am 22. November 1928 in Berlins UFA-Palast am Zoo uraufgeführt. In Österreich lief der Film am 4. Dezember 1928 an. Für Filmveteran Erich Kaiser-Titz war dies der letzte Film, er starb nur wenige Tage nach der Uraufführung. Produzent Erich Pommer und sein Produktionsassistent Max Pfeiffer übernahmen auch die Produktionsleitung, Nebendarsteller Max Wogritsch und Robert Wuellner waren für die Aufnahmeleitung zuständig. Erich Kettelhut entwarf die Filmbauten. Der Ungar Geza Fargo übernahm die künstlerische Beratung. Der üblicherweise als Regisseur arbeitende Joe May beteiligte sich am Drehbuch unter dem Pseudonym Fred Majo. Sein Co-Autor Hans Szekely lieferte auch die Vorlage zu dem Filmstoff, eine Erzählung. Für den britischen Markt wurde auch eine englische Fassung unter dem Titel \"Hungarian Rhapsody\" hergestellt. Für Frankreich entstand die Version \"Rhapsodie Hongroise\". Eine Tonfilm-Fassung von \"Ungarische Rhapsodie\" wurde im Herbst 1929 hergestellt und im Mai 1930 in Wien gezeigt. Hauptdarsteller Willy Fritsch und Dita Parlo spielten hier das erste Mal ein Liebespaar. Im Jahr darauf wurden sie erneut als Liebespaar zusammengeführt und zwar für den ebenfalls in Ungarn spielenden und gedrehten Streifen \"Melodie des Herzens\", dem ersten Tonfilm der UFA.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Paimann’s Filmlisten lobte den Film dafür, dass der Filmtitel das Sujet perfekt getroffen habe und die Stimmung der Landschaft restlos eingefangen wurde. Die „durch ihre Einfachheit packende Handlung“ sei „mit Sorgfalt und Treffsicherheit detailreich inszeniert“ und „einem gewählten Ensemble die Verkörperung ihrer Hauptgestalten anvertraut“ worden. Besonders herausgestellt wurden die Leistungen der beiden Antagonisten Dita Parlo und Lil Dagover sowie die Kameraarbeit Carl Hoffmanns. „Gesamtqualifikation: Ein Schlager.“ Auch die Österreichische Filmzeitung zeigte sich begeistert. \"Ungarische Rhapsodie\" sei „bildhafte Augenmusik, braucht aber auch die Musik des Landes, das er so lebendig vor Augen führt, die schmeichelnde Zigeunermusik, die in allen Bildern, im Spiel und in der Handlung durchdringt“. Weiters werden die Einzelleistungen der Schauspieler herausgestellt, vor allem die Willy Fritschs, Dita Parlos, Andor Heltais und Lil Dagovers. „Über allem aber schwebt die Meisterarbeit der überaus verständnisvollen Regie von Hanns Schwarz.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Ungarische Rhapsodie ist ein deutscher Stummfilm aus dem Jahr 1928. Unter der Regie von Hanns Schwarz spielen Willy Fritsch und Dita Parlo die Hauptrollen als Liebespaar.", "tgt_summary": null, "id": 1559101} {"src_title": "Robert Dix", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "In São Domingos gibt es einen Markt für Kunsthandwerk und Gebrauchsgegenstände in der Tradition des hiesigen Felupe-Volkes. Am langsam verfallenden Hafen des Ortes hat man zudem einen guten Blick auf die weiten Mangroven und kann hier einen formvollendeten Sonnenuntergang fotografieren. Sehenswerte Gebäude sind dagegen in São Domingos nur wenige zu finden. Der Sektor São Domingos beherbergt mit der \"Praia de Varela\" einen der bekanntesten Strände des Landes, der jedoch zunehmend unter der Erosion durch die Meeresgezeiten leidet. Er liegt nahe der namensgebenden Ortschaft Varela. Weitere weiße Sandstrände sind hier die \"Praia dos Pescadores\" und die schwer zugängliche \"Praia de Niquim\".", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "São Domingos hat als Handelsort und wichtigster Ortschaft nördlich der Regionalhauptstadt Cacheu Bedeutung, auch dank seiner Lage am wichtigsten Grenzübergang des Landes zum Senegal. Ein sanfter naturnaher Tourismus ist hier potentiell aussichtsreich, vor allem in Varela ist mit dem italienisch geführten \"Aparthotel Chez Hélène\" ein wichtiger Schritt gemacht.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "São Domingos ist über eine vergleichsweise gute, asphaltierte Straße mit der 123 km südlich gelegenen Hauptstadt Bissau verbunden. Der kleine hölzerne Anlegehafen von São Domingos ist dem Verfall preisgegeben, gleichwohl er täglich genutzt wird. São Domingos verfügt über einen Flugplatz mit dem ICAO-Code GGSD.", "section_level": 1}, {"title": "Gliederung.", "content": "Der Sektor São Domingos umfasst gut 100 Ortschaften, überwiegend ländliche Dörfer (\"Tabancas\"). Die Sektorhauptstadt São Domingos ist in sechs, mit Untergliederungen zehn Ortsteile (\"Bairros\") gegliedert. Zu den wichtigsten Orten im Sektor zählen außerdem: Auch eine Insel gehört zum Sektor:", "section_level": 1}], "src_summary": "São Domingos ist eine Kleinstadt im Nordwesten Guinea-Bissaus mit 5102 Einwohnern (Stand 2009). Der Ort ist Sitz des gleichnamigen Verwaltungssektors mit einer Fläche von 1035 km2 und 29.116 Einwohnern (Stand 2009), vorwiegend der animistischen Ethnie der Felupe angehörend. ", "tgt_summary": null, "id": 1290633} {"src_title": "Westlicher Ringelschwanzbeutler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Falter.", "content": "Die Flügelspannweite der Falter beträgt 40 bis 48 Millimeter. Die Farbe der Flügeloberseiten variiert von Hellgrau über Grauviolett bis hin zu Graubraun. Auffällig ist die große, schwarzbraune Nierenmakel in Form eines L oder V, die die Falter unverwechselbar macht. Neben der Nierenmakel befinden sich zuweilen kleine schwarze Flecke. Die Ringmakel ist zu einem schwarzen Punkt reduziert. Die Querlinien verlaufen undeutlich, der Submarginalbereich ist leicht verdunkelt. Hinterkopf und Nacken sind auffällig schwarzbraun samtig behaart.", "section_level": 2}, {"title": "Raupe, Puppe.", "content": "Ausgewachsene Raupen sind graubraun bis bläulich grau gefärbt. Die feine Rückenlinie sowie die Nebenrückenlinien sind orange gelb, die Seitenstreifen weißlich und nach unten breit braun angelegt. Auf der gesamten Körperoberfläche befinden sich weiße, schwarz gekernte Punktwarzen sowie kleine schwarze Flecke. Der graubraune Kopf ist fein schwarz punktiert. Die schlanke Puppe ist am spitzen Kremaster mit feinen Borsten versehen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Nierenfleck-Wickeneule erstreckt sich durch nahezu ganz Europa und weiter durch Zentralasien bis nach China und Japan. In den Alpen reicht das Vorkommen bis in Höhenlagen von 1800 Metern. Die Art besiedelt in erster Linie warme Hänge, Waldränder, Lichtungen, Heidegebiete und Ödländereien.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die nachtaktiven Falter fliegen im Norden in einer sowie im Süden in zwei Generationen von Juni bis Juli bzw. im Mai und September. Sie besuchen künstliche Lichtquellen und Köder. Eier werden einzeln auf den Blättern der Nahrungspflanze abgelegt. Die jungen Raupen ruhen bei Tag an der Pflanze, ältere unter der Blattoberfläche. Sie sind nachtaktiv. Die Raupen ernähren sich von den Blättern der Vogel-Wicke (\"Vicia cracca\"). Zu den weiteren Nahrungspflanzen zählen Wald-Wicke (\"Vicia sylvatica\"), Kronwicken (\"Coronilla\") und Bärenschote (\"Astragalus glycyphyllos\"). Die Art überwintert im Raupenstadium. In der Regel findet die Verpuppung an oder in der Erde statt, zuweilen auch zwischen zusammengesponnenen Blättern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Nierenfleck-Wickeneule (\"Lygephila pastinum\") ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae). Das Artepitheton leitet sich vom lateinischen Wort \"pastinum\" mit der Bedeutung Hacke ab und bezieht sich auf die gebogene Form der Nierenmakel.", "tgt_summary": null, "id": 1668965} {"src_title": "Bobi Wine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Familie Valencia, eine Avocadobauernfamilie aus Tamaulipas, begann in den späten 1970er Jahren Cannabis und Schlafmohn zu züchten und an größere Kartelle zu verkaufen. Bis Anfang der 90er Jahre haben die Valencias in den Nachbargemeinden Michoacán und Jalisco Drogen für andere Kartelle angebaut und später mit ihren Beziehungen zu kolumbianischen Drogenhändlern wie Fabio Ochoa Vásquez vom Medellín-Kartell und dem Zusammenschluss mit anderen Partnern, im Rahmen des \"Milenio-Kartells\" selbständig operiert. Zu dieser Zeit erweiterten sie ihr Einflussgebiet bis nach Colima und Nayarit. Im Oktober 1999, während der \"Operation \"Milenio\"\", die gemeinsam von den Regierungen von Mexiko, USA und Kolumbien durchgeführt wurde, wurde die Arbeit des Kartells mit kolumbianischen Drogenbaronen wie Fabio Ochoa offenbart. Seit dieser Zeit galt das Kartell als eine der gewalttätigsten und mächtigsten Organisationen in Mexiko, die für die Einführung eines Drittels des in den USA konsumierten Kokains verantwortlich war. Anfang der 2000er Jahre herrschten zwischen dem Milenio-Kartell unter der Führung von José Armando „Juanito“ Valencia Cornelio, auch bekannt als „El Maradona“, Konflikte mit der Familie Michoacán unter der Führung von Carlos Rosales „El Tísico“ Mendoza und dessen Partner Osiel Cárdenas Guillén vom Golf-Kartell. Nach dem Tod von Ramón Arellano Félix und der Inhaftierung von Benjamín „El Min“ Arellano Félix Anfang des Jahres 2002 und der Verhaftung von Osiel Cárdenas Guillén im März 2003, versuchte das Kartell seinen Einflussbereich nach Tijuana und Nuevo León zu erweitern. Seit 2003 arbeiteten sie auch mit synthetischen Drogen, die von dem chinesisch-mexikanischen Geschäftsmann Zhenli Ye Gon aus China zur Verfügung gestellt wurden. Im August 2003 wurde der seit 1999 gesuchte Anführer „Juanito“ Valencia Cornelio und die mutmaßliche Nummer zwei des Kartells, Eloy Treviño Gracia, zusammen mit weiteren Kartell-Mitgliedern in Tlajomulco de Zúñiga (Jalisco) von der mexikanischen Armee verhaftet. Zu dieser Zeit war das Kartell überwiegend in den Staaten Michoacán, Jalisco, Colima und Tamaulipas aktiv. Um ihre Struktur zu schützen, wurde das Milenio-Kartell durch den neuen Anführer Óscar Orlando „El Lobo“ Nava Valencia, unter der Aufsicht von Ignacio Coronel Villarreal, einige Zeit später mit dem Sonora-Kartell und dem Colima-Kartell zu einem Zweig des Sinaloa-Kartells. Im Oktober 2009 wurde „El Lobo“ Nava Valencia nach einer Schießerei mit Truppen der mexikanischen Armee in der Gemeinde Tlajomulco de Zúñiga gefangen genommen. Sein Bruder Juan Carlos „El Tigre“ Nava Valencia übernahm die neue Führung. Er war gemeinsam mit „El Lobo“ Nava Valencia für die Planung und den Schmuggel von Kokainlieferungen aus Süd- und Mittelamerika in dem Hafen von Manzanillo verantwortlich, von wo aus sie in die Vereinigten Staaten geschmuggelt wurden. Am 6. Mai 2010 wurde auch El Tigre während einer Operation der mexikanischen Armee in Guadalajara festgenommen. Nachdem Ignacio Coronel im Juli 2010 bei einer Schießerei mit der mexikanischen Armee getötet wurde, kam es zu einem Machtvakuum und das Milenio-Kartell zerbrach in kleinere Fraktionen namens Kartell Jalisco Nueva Generación (\"CJNG\") und La Resistencia, auch bekannt als \"Cárteles Unidos\" (vereinigte Kartelle). CJNG, La Resistencia und andere Überbleibsel des Milenio-Kartells gingen seither verschiedene Bündnisse ein und lieferten sich Schlachten mit anderen Kartellen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Milenio-Kartell (), auch bekannt als Los Valencia, ehemalig Cártel de los Aguacates, war ein mexikanisches Drogenkartell im westlichen Zentralmexiko, dessen Wurzeln bis in die späten 1970er Jahre zurück reichen.", "tgt_summary": null, "id": 2103820} {"src_title": "James Frederick Joy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "2004 gründete die Berlin Cosmopolitan School ihren Kindergarten und ihre Vorschule, 2007 die staatlich genehmigte Grundschule und 2009 das Gymnasium. Die Hauptunterrichtssprache ist Englisch sowie in einigen Unterrichtsfächern Deutsch. 2014 erhielt die Schule die offizielle staatliche Anerkennung für das Gymnasium (Anerkanntes Gymnasium/Sekundarstufe II). 2018 erreichten die Abiturienten der Berlin Cosmopolitan School den drittbesten Notendurchschnitt aller Berliner Gymnasien. Träger der Schule ist die \"Europäische Bildungsstiftung gGmbH\" (EBS). Die Schule führt regelmäßig Veranstaltungen mit relevanten Personen aus Politik und Gesellschaft durch, z. B. im Jahr 2018 den Safer Internet Day mit Staatssekretär Ralf Kleindiek vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Yvonne Wende wurde für die Gründung der Schule von der Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop mit dem 2. Platz beim Berliner Unternehmerinnenpreis 2018/2019 ausgezeichnet. 2019 gab es für die Schule bei sieben Abiturienten mit 1,39 den besten Abiturnotenschnitt aller Berliner Gymnasien.", "section_level": 1}, {"title": "Kontroversen in der öffentlichen Wahrnehmung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schulessen.", "content": "Hans-Ulrich Grimm ging in seinem Buch \"Vom Verzehr wird abgeraten\" ausführlich auf das spezielle Ernährungsprogramm der Berlin Cosmopolitan School ein.", "section_level": 2}, {"title": "Schulgebühren.", "content": "Anfang 2012 wurde nach einer starken Schulgebührenerhöhung vom Berliner Senat eine Überprüfung des Schulträgers angekündigt. In einer Studie von 2016 machten zwei Wissenschaftler des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) Berliner Privatschulen, darunter ausdrücklich auch der Cosmopolitan School, den Vorwurf, sie würden von den Eltern zu hohe Beiträge erheben. Damit werde das in der Verfassung verankerte Prinzip, dass \"eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird\", missachtet. Dieser Vorwurf wurde in der Öffentlichkeit aufgegriffen und führte zu einer verstärkten Überprüfung der Schule. Auch die besonders guten Abiturnoten der Schule wurden in der Presse diskutiert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Berlin Cosmopolitan School (BCS) ist eine gemeinnützige internationale Schule in Berlin-Mitte. Die Schule umfasst Kindergarten, Vorschule, Grundschule und Gymnasium.", "tgt_summary": null, "id": 326626} {"src_title": "Sprengstofflager Truganina", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Nachdem der Bereich des früheren Royal Palm Hotels beinahe 25 Jahre unbebaut geblieben war und vor allem als Parkplatz (Dupont Plaza) genutzt wurde, begann der DuPont-Trust (als Nachfolger der Florida East Coast Railway), mit dem Bau eines Hotels auf dem Gelände des früheren Parkes des Royal Palm Hotels. Das Gebäude war das erste große Hotel, das nach dem Ende des Touristenbooms 1926 in Miami erbaut wurde. Neben dem eigentlichen Hotel (bei der Eröffnung als Dupont Tarleton Hotel bezeichnet) umfasste das Objekt auch einen 14-stöckigen Bürokomplex (wurde bis Mitte der 1960er Jahre fertiggestellt), ein Konferenzzentrum sowie eine 9300 m2 große Ausstellungsfläche des Architects International Bureau of Building Products. Vor allem in den 1960er Jahren war das Hotel ein beliebtes Touristenziel. Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre lebte das Interesse am Hotel noch einmal kurzzeitig, vor allem bei Touristen aus Südamerika und der Karibik, auf. Danach geriet das Hotel auf Grund nachlassender Nachfrage in finanzielle Schwierigkeiten. Im Februar 2000 wurde das Hotel in „Ramada at DuPont Plaza Center“ umbenannt. Im August 2001 wurde das Hotel von Lionstone Hotels and Resorts gekauft. Der ursprüngliche Plan einer Renovierung für 80 Millionen Dollar wurde bald aufgegeben, und das Hotel wurde vom April 2004 bis zum Januar 2005 abgerissen. Heute befindet sich an der Stelle des Hotels das Epic Residences & Hotel.", "section_level": 1}, {"title": "Lage.", "content": "Das Hotel lag direkt an der Mündung des Miami Rivers in die Biscayne Bay. Neben dem Gebäudekomplex führte die Brickell Avenue Bridge über den Fluss.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerk.", "content": "Es handelt sich bei dem Gebäude um einen zwölfstöckigen Betonbau. Zum Miami River hin verfügte das Hotel über einen zweistöckigen Flachbau für Konferenzräume und Speisesäle. Das Hotel verfügte über 297 Zimmer, einen Außenpool sowie eine Sonnenterrasse.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das DuPont Plaza (auch Dupont Plaza Center) war ein Hotel in Downtown Miami. Es wurde 1957 errichtet und 2004 abgerissen. Es war der erste Hotelneubau nach dem Ende des Tourismusbooms in Miami 1926.", "tgt_summary": null, "id": 1516716} {"src_title": "Orbán von Nagylúcse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Ein Vorläufer für die \"Sünde\" ist Stucks Zeichnung \"Geschichte\" der bei Gerlach & Schenk in Wien erschienenen Bildmappe \"Allegorien und Embleme\", aus dem Jahr 1884. Gezeigt wird eine weibliche Figur, die, zwischen Säulen mit dorischen Kapitellen steht. Halbsäulen mit dorischen Kapitellen bilden auch die Seiten des vergoldeten architektonischen Rahmens für das spätere Gemälde mit dem Titel \"Die Sünde\" von 1893. In jener Zeit bildete sich der \"erotische Frauentyp\", die Femme fatale, mit großen Augen, knapper modischer Bekleidung des späten 19. Jahrhunderts und verführerischer Pose als das Markenzeichen Stucks heraus. Aber Stucks Arbeiten wurden auch karikiert. So verwendete der Zeichner und Karikaturist Theo Zasche die \"Sünde\" und andere Nacktbilder von Frauen auf einer Einladung zu einem Gschnasfest, anlässlich der Walpurgisnacht im Wiener Künstlerhaus von 1895. Das Werk war bereits kurz nach seiner Entstehung bekannt geworden, löste aber keinen Skandal aus. Es erhielt 1899 in Wien die für ausländische Künstler bestimmte „staatliche Goldmedaille“. In Stucks 1898 fertiggestellter Villa hat das Bild eine besondere Bedeutung. Seit 1901 hängt eine Version der \"Sünde\" mit Goldrahmen an einer Art \"Altar\" in Stucks damaligem Atelier. Es war der „räumliche und ideelle Mittelpunkt des Hauses“.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Das Gemälde hat die Maße 94,5 × 59,5 Zentimeter und ist in der Maltechnik Öl auf Leinwand ausgeführt. Im Besitz der Pinakothek befindet es sich seit 1893. Die \"Sünde\" ist vom Bildausschnitt her ein Hüftbild; das Antlitz der Frau wird als Dreiviertelporträt, und das Gesicht der Schlange als Porträt \"en face\" dargestellt. Gezeigt wird eine Frau, es ist Anna Maria Brandmaier aus Bayerdilling, eine Jugendliebe und Modell von Franz Stuck, die in Blickkontakt mit den Betrachtern steht. Ihr Gesicht ist überschattet, aber die Pupillen ihrer großen Augen mit weißen Glanzlichtern sind seitwärts nach links gerichtet. Der Mund ist geschlossen. Im Vergleich zum übrigen Gesicht bilden diese Augen einen starken Helldunkelkontrast. Die langen schwarzen Haare verdecken umrandend den fast weißen Leib mit seinen halb sichtbaren Brüsten. Brustwarzen und Bauchnabel bilden mit ihren Punkten in der Bildkomposition ein nach unten gestrecktes Dreieck. Um ihren Leib und den Hals ringelt sich eine vergrößert wirkende dunkelblaue, mit hellblauen Mustern geschmückte Riesenschlange, deren Kopf auf der rechten Schulter und Brust der Frau ruht und ebenfalls den Betrachter, direkt anblickt. Der Schlangenkopf weist Augen mit Glanzlichtern und ein geöffnetes Maul mit den schlangentypischen Fangzähnen auf, was eine Assoziation an die Gefährlichkeit des Tieres für den Betrachter auslösen soll. Das Motiv der Schlange, in enger Verbindung mit einer Frau, bezieht sich auf den alttestamentarischen Sündenfall, und wird in der Bibel im ersten Buch Mose dargestellt (). Die Schlange wird also in Stucks Bild als Symbol der Verführung und Gefahr präsentiert. Rechts oberhalb des weißen Körpers der Frau bildet eine Bildfläche mit orangefarbenem Kontrast den Hintergrund, der als Höllenfeuer für denjenigen aufgefasst werden kann, der sich auf die Verlockungen einlässt und sündigt. In diesem farblich hervorgehobenen Bereich befindet sich auch die unübersehbare Signatur des Malers in dem für ihn typischen Schriftbild: FRANZ STVCK. Sonst ist der Hintergrund plakativ schwarz und ohne Tiefe. Eine besondere Bedeutung hat der architektonisch wirkende Bilderrahmen für das Bild. Er soll die Einzigartigkeit des Gemäldes in den damals meist überladenen Ausstellungen betonen und die Blicke auf das Bild lenken. Außerdem trägt der Rahmen den Titel des Bildes in einem bestimmten zeitgemäßen Schriftstil: \"DIE SUENDE\". In anderen Versionen des Bildes lautet der Titel \"DIE SVENDE\", wobei das \"V\" und das \"E\" als Ligatur erscheinen. Hier ist erkennbar, dass Stuck als Zeichner, Grafiker und Illustrator Erfahrungen im Präsentieren hatte. Stuck verstand seine kunsthandwerklichen Rahmen als Teil eines \"taktischen Meisterwerks\", das er nicht nur in seinen Arbeiten schuf, sondern sein ganzes Künstlerleben ebenfalls darauf baute.", "section_level": 1}, {"title": "Versionen.", "content": "Von dem Motiv der \"Sünde\" gibt es von Franz Stuck 11 weitere Versionen als Ölbild mit individuell gestaltetem Goldrahmen. Allerdings sind vier verschollen.", "section_level": 1}, {"title": "Deutung.", "content": "Das Bild sollte nach Ansicht zeitgenössischer Interpreten die Frau mit ihrer angeblich „unersättlichen Sexualität“ als „Verführerin des Mannes“ zeigen. Heutige Interpretationen sehen in dem Bild eher das Kulissenhafte, Flache und Schemenhafte der Bildkomposition. Die Schlange präsentiert demnach den Frauenkörper nur, um ihm damit die Rolle eines Lockmittels zu geben. Wer davon angelockt wird, hat das Höllenfeuer, oben rechts im Bild als orangenfarbene Fläche symbolisiert, zu fürchten. Geschickt verwendet Stuck Elemente der zeitgenössischen Moral, wie sie beispielsweise von der Kirche vertreten wurde, um Macht über den menschlichen Sexualtrieb auszuüben. Macht über Bilder bedeutet Macht über Menschen zu haben. Stuck verwendet und reduziert den weiblichen Körper als Werkzeug für seinen eigenen Machtwillen in Bezug auf seine Karriere, Anerkennung und materiellen Wohlstand. Franz von Stuck verstand es in seiner Epoche mit Bildern wie \"Die Sünde\" sich hervorragend zu vermarkten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezension und Rezeption.", "content": "Zeitgenössische Betrachter sahen in dem Bild, das im Fin de Siècle ein regelrechtes Kultbild war, ein „dämonisches verführerisches Weib“, „eine Verkörperung der Sünde, der Erotik“, ganz im bigotten moralischen Denken der männlich dominierten Epoche mit ihren schwülstigen Männerfantasien, die sich durch die gesamte deutsche Kultur jenes Stils zog. Franz von Stuck, seit 1906 geadelt, war in jenen Jahren der unumstrittene „Malerfürst“, in Ausstellungen meist dominant und in den Zeitungen sehr positiv besprochen. In späterer Zeit wandelte sich das Urteil über Franz von Stuck, – seine Arbeiten und damit auch die \"Sünde\" gerieten nach Ansicht moderner Kritiker in den Bereich des Lächerlichen und Kitschigen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Sünde ist ein Gemälde von Franz von Stuck aus dem Jahr 1893. Es gehört zu seinen bekanntesten Bildern und ist dem Symbolismus zuzuordnen. Gezeigt wird es heute in der Münchner Neuen Pinakothek.", "tgt_summary": null, "id": 265367} {"src_title": "Ford Escort RS Cosworth", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Oli Shaw wurde im Jahr 1998 als Sohn des ehemaligen Fußballspielers Greg Shaw in Edinburgh, der Landeshauptstadt von Schottland geboren. Er begann seine Karriere zunächst in der Jugend von Heart of Midlothian. Im Jahr 2014 wechselte er innerhalb seiner Jugendzeit zum Erzrivalen der Hearts zu Hibernian Edinburgh. Am 1. August 2015 gab Shaw für die Hibs sein Debüt als Profi in der 1. Runde des schottischen Ligapokals gegen den FC Montrose als er für Alex Harris eingewechselt wurde. Für Shaw war es der einzige Einsatz in der Profimannschaft in der Saison 2015/16. Im Juli 2016 wurde der junge Stürmer an den schottischen Drittligisten FC Stenhousemuir verliehen. Für den Verein absolvierte er in der Saison 2016/17 insgesamt 24 Ligaspiele und erzielte sieben Tore. Nach seiner Rückkehr zu den Hibs in der Sommerpause 2017 kam er für den Verein regelmäßig zum Einsatz. Sein Debüt in der Scottish Premiership gab er am 28. Oktober 2017 im Spiel gegen den FC Motherwell als er für Simon Murray eingewechselt worden war. Am 10. Dezember 2017 gelang ihm sein erstes Tor in der höchsten schottischen Liga als er bei einem 2:2-Unentschieden gegen Celtic Glasgow zum Ausgleich traf. Bis zur Winterpause traf er zwei weitere Male gegen Ross County und dem FC Kilmarnock. Im Januar 2018 verlängerte der Verein den Vertrag von Shaw bis zum Jahr 2021. Im Januar 2020 wechselte er zu Ross County.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Oli Shaw spielte von 2016 bis 2017 sechsmal in der schottischen U-19-Nationalmannschaft und erzielte dabei ein Tor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Oliver „Oli“ Shaw (* 12. März 1998 in Edinburgh) ist ein schottischer Fußballspieler, der bei Ross County unter Vertrag steht. Er ist der Sohn des ehemaligen Fußballspielers Greg Shaw.", "tgt_summary": null, "id": 755789} {"src_title": "Sapporo Teine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bau.", "content": "Der erste Spatenstich für die Strecke wurde von Gouverneur Sir Harry Barron am 4. Mai 1911 in Stanley durchgeführt. Nach der Winterpause nahm man die Arbeiten im August 1911 wieder auf. Die ersten Eisenbahnschienen und eine neue Lokomotive wurden bis November 1911 geliefert. Auf der Jahrestagung der Tramway Co., die am 22. Februar 1912 stattfand, wurde Geo Allen zum Direktor gewählt. F. F. Ford, der Gründer und auch der wichtigste Aktionär der Gesellschaft, war kurz vorher verstorben. Zu dieser Zeit waren die Gleise auf eine Länge von 131⁄2 Meilen verlegt worden und die Trasse bis zum Montagu-Fluss beim 151⁄2-Meilen-Pflock fertiggestellt. Der Abschnitt vom 19-Meilen-Pflock bis zum 221⁄2-Meilen-Pflock war bereits für die Verlegung von hölzernen Schienen vorbereitet, und es wurde erwartet, dass die Strecke bis zum Ende des Jahres Marrawah erreichen würde. Die Bahngesellschaft übernahm den Transport von Holz für Lee & Sons auf dem gesamten Abschnitt der Waldbahn jenseits des 71⁄2-Meilen-Pflocks. Britton Bros. bauten eine etwa anderthalb Meilen lange Abzweigung mit hölzernen Schienen, die mit der Tramway beim 91⁄2-Meilen-Pflock verbunden war. Im November 1911 wurde mit der Bahn die erste Ladung Holz für die Verschiffung auf das Festland von ihrer Sägemühle Xmas Hills zur Pelican Point Jetty transportiert.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeuge.", "content": "Im Oktober 1911 beschafften sich Lee & Sons, die auf eigenes Risiko die ersten sechs Meilen der Strecke ab Smithton verlegt hatten, die zweiachsige Dampflokomotive \"Spider\" und vermieteten diese an die Bahngesellschaft. Der Wagenpark bestand aus drei vierachsigen Drehgestell-Güterwagen und zwölf zweiachsigen Schotterwagen sowie Wagen für den Transport von land- und forstwirtschaftlichen Produkten. Das Unternehmen verhandelte über den Kauf einer 12 Tonnen schweren Climax-Lokomotive zu einem Preis von 1.000 £.", "section_level": 1}, {"title": "Einweihung.", "content": "Anfang Februar 1913 war der Bau der Waldbahn so weit fortgeschritten, dass sie für den Güterverkehr genutzt werden konnte. Der reguläre Zugverkehr zwischen Smithton und Marrawah begann am 5. Februar 1913. Auf der Waldbahn verkehrte einmal pro Woche ein gemischter Zug. Ab dem 17-Meilen-Pflock konnte die Fahrt mit der Pferdebahn fortgesetzt werden. Güter mussten dort umgeladen werden, und die Reisenden mussten umsteigen. Die geschätzten Kosten für die Waldbahn betrugen £ 259.592, zu durchschnittlichen Kosten von 2.998 £ pro Meile. Die Waldbahn fuhr jeden Mittwoch um 9 Uhr in Smithton ab. Zur selben Zeit verließ die Pferdebahn Marrawah, um beim 17-Meilen-Pflock mit der Dampfbahn zusammenzutreffen. Es gibt Fotos von der ersten großen Lieferung Käse, die am Mittwoch, 5. Februar 1913 per Zug transportiert wurde. Es handelte sich um 9 Tonnen aus den Fabriken der Herren Moore und Gale. An diesem Tag wurden auch zwei Tonnen Wolle, Häute und Felle von verschiedenen Besitzern transportiert. Der Käse wurde über Smithon nach Melbourne verschifft, die anderen Artikel über Stanley für den Versand nach Launceston bereitgestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Unfälle.", "content": "Entgleisungen kamen häufig vor, denn der Boden war weich, und die Waldbahn wurde mit einem Blick auf die Kosten so verlegt, dass nur langsamer Verkehr möglich war. Die Züge waren einmännig besetzt: Der Lokführer heizte die Maschine selbst und setzte bei Entgleisungen seine Wagen wieder auf die Schienen. Weiteres Zugpersonal gab es nicht. Die Beschreibung einer Entgleisung kann einen Einblick in die Arbeitsbedingungen der Waldbahn in dieser Zeit geben: Bei einer Untersuchung in Smithton über den tödlichen Unfall von Arthur McMahon, einem Forstmeister für Lee & Sons, sagte Crawford Cure, der Lokomotivführer des \"Coffee Pot\", dass er mit einer Ladung von acht Baumstämmen nach Leesville unterwegs war, als eine Achse brach. Da es bereits spät war, kehrte er mit der Lok ohne Ladung zur Station zurück. Am nächsten Morgen wurden die Baumstämme des entgleisten Langholzwagens oberhalb des beschädigten Drehgestells aufgebockt, wobei die beiden Stämme an einem sechs Zoll dicken Träger aufgehängt waren. Ein Ersatz-Drehgestell sollte dann unter die Gabel des Langholzwagens geschoben werden. Unter normalen Umständen wurden die Lasten innerhalb von zwanzig Minuten bis zu einer halben Stunde aufgebockt. Unglücklicherweise hatte McMahon gerade den Bolzen vom Lager des Drehgestells entfernt, als sich die Ladung verschob und er gegen einen Baumstumpf neben der Bahnstrecke gedrückt wurde. Er war bereits tot, als Cure die Stämme im Alleingang anhob, um ihn zu retten.", "section_level": 1}, {"title": "Abzweigungen.", "content": "In Montagu, Brittons, Arthur River und Welcome mündeten private Waldbahnen in die Hauptstrecke der Marrawah Tramway ein. Die Marrawah Tramway führte auf ihrer Strecke von Smithton nach Marrawah am Mowbray- und am Montagu-Sumpf vorbei. Die von der Familie Britton gebaute Zweigstrecke verlief durch den Brittons-Sumpf und verband deren Sägemühle mit der 91⁄4-Meilen-Marke der Marrawah-Waldbahn. Die von Britton errichtete Schmalspurbahn kostete ungefähr £ 2.000, eine bedeutende Investition zu dieser Zeit. Ursprünglich wurden weiße Myrtenhölzer als Schwellen verwendet. Als Bettung dienten zwischen die Schwellen gestopfte Holzschnitzel und Holzstücke, so dass die fünfspännigen Gespanne die Güterloren mit bis zu zwei Stapeln Schnittholz transportieren konnten, ohne zu stolpern. Nach einigen Jahren wurden die Schwellen durch solche aus Hartholz ersetzt und in Kurven waren die äußeren Schienen nun aus Stahl. Zwölf Laderampen ermöglichten, 24 Ladungen Holz an der Verladestelle an der Marrawah Tramway zwischenzulagern. Das Holz wurde dann an die Anlegestelle am Pelican Point an der Mündung des Duck Rivers transportiert, wo es auf Schiffe verladen wurde, die nach Melbourne oder Adelaide fuhren. Im Winter 1919 sägten die Brittons etwa 2400 Kubikmeter Holz pro Tag. Die Brittons ließen sich für den Personentransport auch ein Ford Model T von Arthur Schmidt von Burnie in ein Schienenfahrzeug umbauen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Marrawah Tramway war eine 45,1 km (28 Meilen) lange kapspurige Waldbahn in der Nähe von Marrawah in Tasmanien. Der Bau wurde um 1911 begonnen, um Holz aus dem Mowbray-Sumpf abzutransportieren. Die Waldbahn wurde im Oktober 1913 von der Landesregierung käuflich erworben und die Stahlschienen wurden bis Marrawah verlängert. 1961 wurde die Bahn stillgelegt.", "tgt_summary": null, "id": 1678957} {"src_title": "Schön muß man sein", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Theo Bichler ist ein Traumtänzer und Lebenskünstler aus München, der jedoch nie etwas handfestes Eigenes auf die Beine gestellt hat. Nun eröffnet er in der niederbayerischen Provinz mit einer alten Freundin, der Eva, die er meist „Hasi“ nennt, eine Bierkneipe, die aber von den Alteingesessenen notorisch gemieden wird. Eine nicht weniger verkrachte Existenz ist Wendelin, der ebenfalls von der Hand in den Mund lebt und sich als Textilvertreter durchschlägt, kleine Betrügereien inklusive. Beide Männer, klassische voralpine Verlierertypen, lernen sich in der Pinte kennen. Windhund Wendelin meint, eine bombige Idee zu haben, als er vorschlägt, aus dem langweiligen Beisl einen lustversprechenden Striptease-Laden zu machen. Einen passenderen, internationales Flair verheißenden Namen hat er auch schon gefunden: Das „Trokadero“. Doch erwartungsgemäß laufen die Dinge auf dem Lande nicht so wie man es sich das im kosmopolitischen München durchaus vorstellen könnte: Gutgebaute und entkleidungswillige Mädchen, für einen handfesten Striptease unabdingbar, sind ebenso schwer zu finden. Und auch ein vorzeigbares Unterhaltungsprogramm ist nicht so leicht auf die Beine zu stellen. Die Landbevölkerung macht daher nach dem schwachen Einstand ihrem aus Enttäuschung geborenen Ärger Luft, und die erboste Dorfjugend zerlegt das „Trokadero“ erst einmal nach handfest-bajuwarischer Art. Doch die Traumtänzer Theo und Wendelin lassen sich vor diesem ersten Rückschlag nicht entmutigen. Sie glauben, dass nur die „Think Big“-Methode zum Erfolg führen könne: Eine ganze Kette von Freizeitoasen mit erotischem Unterhaltungsprogramm, Ganzkörpermassagen und „Modellen“ müsse her. Deswegen gehen die beiden Männer auf große Einkaufstour nach München, um im dortigen „Milieu“ fündig zu werden. Erwartungsgemäß zeigt ihnen das dortige Rotlichtviertel mit seinem gut durchorganisierten Zuhälterumfeld rasch die rote Karte. Desillusioniert kehren Theo und Wendelin ins „Trokadero“ zurück und spinnen schon an neuen Träumereien.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Trokadero\", eine Film-Fernseh-Coproduktion, entstand zwischen dem 19. März und dem 15. Mai 1980 in München und Umgebung, Grafing und der Schloßgaststätte Falkenberg in Moosach. Die Uraufführung fand am 24. April 1981 in Stuttgart statt. Milan Bor sorgte für den Ton, Lilo Nöbauer kreierte die Kostüme, Jochen Schuhmacher war für die Ausstattung zuständig. Drehbuchautor Jörg Graser hatte bereits unmittelbar zuvor mit einem weiteren Dialektfilm, \"Der Mond ist nur a nackerte Kugel\", einen Achtungserfolg gelandet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Hans-Christoph Blumenberg schrieb in der Zeit, es mache „Spaß, den beiden Hauptdarstellern Ludwig Hirsch... und Franz Xaver Kroetz zuzuschauen.“ So könne man sich „auch eine Fortsetzung (‚Theo und Wendelin am Nil‘) gut vorstellen“. Im Spiegel vom 13. April 1981 heißt es, der Film „läßt sich urig an, stolpert aber bald tief und tiefer in Witzeleien, und lebt am Ende nur noch vom überwältigenden Strizzi-Charme des Wiener Liedermachers Ludwig Hirsch.“ Das Lexikon des Internationalen Films sah in dem Film „Ein modernes Märchen mit teils pfiffigen Gags, die bis ins Tragikomische und Groteske reichen. Die erheiternden Einfälle lassen sich jedoch nicht auf programmfüllende Länge strecken, so daß das Schicksal der traurigen Helden insgesamt kaum fesselt.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Trokadero ist eine 1980 entstandene, deutsch-österreichische Tragikomödie von Klaus Emmerich mit Ludwig Hirsch und Franz-Xaver Kroetz als zwei Lebens- und Überlebenskünstler in den Hauptrollen.", "tgt_summary": null, "id": 1945481} {"src_title": "Madeline Smith", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Östliche Fransenfledermaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 41 bis 52 Millimetern und eine Schwanzlänge von 38 bis 45 Millimetern. Die Hinterfüße haben eine Länge von 8 bis 12 Millimeter. Die Ohren messen 14 bis 19 Millimeter, sie sind lang und schmal geformt mit schmaler Spitze und ebenso schmalem Tragus. Insgesamt handelt sich um eine kleine bis mittelgroße Fledermausart. Die Unterarmlänge beträgt 37 bis 42 Millimeter. Das Fell ist weich und wollig. Es ist auf der Rückenseite dunkelbraun mit rötlich-brauner Basis und auf der Bauchseite etwas blasser. Die Flughaut setzt an der Basis der Zehen an, der Calcar ist lang und ungekielt. Am freien Ende der Schwanzflughaut befindet sich eine Reihe steifer Borsten, die bei dieser Art gerade oder leicht gebogen sind. Der Schädel hat eine Gesamtlänge von etwa 14 Millimeter, er ist länglich und robust gebaut mit kurzer Schnauzenregion (Rostrum) und langem Hirnschädel. Der dritte obere Prämolar P3 befindet sich in der Zahnreihe oder leicht versetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Östliche Fransenfledermaus ist über Teile Ostasiens vom Osten der Volksrepublik China und dem russischen Sibirien bis an die Pazifikküste und nach Korea und Japan verbreitet. In China ist sie in Heilongjiang und Jilin nachgewiesen. In Japan lebt die Art auf den Inseln Hokkaido, Honshu, Shikoku, Kyushu, Kuchinoerabu-jima und Yakushima.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Über die Lebensweise und ökologischen Ansprüche der Fledermausart liegen nur sehr wenige Angaben vor. Sie rasten in Höhlen, Häusern und alten Häusern und bilden kleine Kolonien. Wahrscheinlich sind sie teilweise Zugtiere und jagen in Waldbeständen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Östliche Fransenfledermaus wird als eigenständige Art den Mausohren (Gattung \"Myotis\") zugeordnet. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Oldfield Thomas aus dem Jahr 1906, der sie anhand von Individuen aus der japanischen Präfektur Miyazaki auf der Insel Kyūshū beschrieb. In früheren Arbeiten wurde die Art teilweise als Unterart der Fransenfledermaus (\"Myotis natteri\") betrachtet, die allerdings nicht weiter östlich als Turkmenistan vorkommt. Teilweise wurde eine Änderung des Namens auf \"M. bombina\" aufgrund des weiblichen Gattungsnamens mit Endung „-otis“ vorgeschlagen, allerdings nicht umgesetzt. Innerhalb der Art wird neben der Nominatform \"M. bombinus bombinus\" als zweite Unterart \"M. bombinus amurensis\" Ognev, 1927, unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung und Schutz.", "content": "Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als Art der Vorwarnliste („near threatened“) eingestuft. Begründet wird dies vor allem durch die Annahme eines Bestandsrückgangs aufgrund der Abholzung von älteren Waldgebieten und die Störungen durch Menschen in den Überwinterungsgebieten der Art. Über die Populationen und die Lebensweise und Generationsdauer liegen allerdings kaum Daten vor. Angaben zur Bestands- und Populationsgröße in Südasien liegen nicht vor, in den südostasiatischen Verbreitungsgebieten handelt es sich um eine regelmäßig vorkommende Art.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Östliche Fransenfledermaus (\"Myotis bombinus\") ist eine Art der Mausohren (\"Myotis\") innerhalb der Fledermäuse (Chiroptera). Sie ist über Teile Ostasiens vom Osten der Volksrepublik China und Russland bis nach Korea und Japan verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 165872} {"src_title": "Comitán de Domínguez", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Erste internationale Erfahrungen sammelte Treewadee Yongphan 2005 bei den Hallenasienspielen in Pattaya, bei denen sie Platz vier über 400 Meter erreichte und mit der thailändischen 4-mal-400-Meter-Staffel die Silbermedaille gewann. Ein Jahr darauf wurde sie bei den Hallenasienmeisterschaften erneut Vierte über 400 Meter, kurz darauf Fünfte bei den Juniorenasienmeisterschaften in Macau, bei denen sie zudem die Silbermedaille mit der Staffel gewann. 2009 nahm sie erneut an den Hallenasienspielen in Macau teil, schied diesmal aber bereits in der ersten Runde aus. 2008 gewann sie bei den Hallenasienmeisterschaften in Doha die Bronzemedaille mit der thailändischen Stafette. Bei den Hallenasienspielen 2009 in Hanoi wurde sie erneut Vierte im Einzelbewerb und gewann mit der Staffel die Bronzemedaille. Anschließend belegte sie bei den Asienmeisterschaften in Guangzhou Platz acht im 400-Meter-Lauf sowie Platz fünf mit der thailändischen Staffel. Kurz danach gewann sie bei den Südostasienspielen in Vientiane die Goldmedaillen in beiden Bewerben. 2010 scheiterte sie bei den Asienspielen in Guangzhou in der ersten Runde. 2011 und 2013 gewann sie gewann sie jeweils zwei Goldmedaillen bei den Südostasienspielen in Palembang und Naypyidaw. 2014 gewann sie die Silbermedaille mit der Staffel bei den Hallenasienmeisterschaften im chinesischen Hangzhou. Bei den Asienspielen in Incheon belegte sie mit der Staffel Platz vier. Auch bei den Südostasienspielen 2015 in Singapur gewann sie mit der Staffel die Silbermedaille und belegte Platz vier im Einzelbewerb. Zwei Jahre später gewann sie erneut die Silbermedaille mit der Staffel bei den Südostasienspielen in Kuala Lumpur. Anfang September 2017 gewann sie bei den Asian Indoor & Martial Arts Games in Aşgabat die Goldmedaille mit der Staffel. 2006 wurde sie thailändische Meisterin über 400 Meter.", "section_level": 1}], "src_summary": "Treewadee Yongphan (* 3. März 1987) ist eine thailändische Sprinterin, die sich auf die 400-Meter-Distanz spezialisiert hat und vor allem mit der thailändischen 4-mal-400-Meter-Staffel Erfolge verzeichnen konnte.", "tgt_summary": null, "id": 1100965} {"src_title": "Siletzia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Natur.", "content": "Im \"Pacific Remote Islands Marine National Monument\" gibt es Bäume, Gräser und Vögel die weltweit nur dort vorkommen. Es befinden sich große Seevogelbrutkolonien auf den Inseln. Meeresschildkröten, Wale, Hawaii-Mönchsrobbe und andere Meeresbewohner kommen in den Gewässern vor. Es befinden sich große Korallenriffe im Schutzgebiet. Im gesamten \"Pacific Remote Islands Marine National Monument\" ist kommerzieller Fischfang und andere Ressourcengewinnungsaktivitäten wie Tiefseebergbau verboten. Im \"Marine National Monument\" ist nur Forschung, freie Passage und Erholung erlaubt.", "section_level": 1}, {"title": "Menschen.", "content": "Die Inseln haben keine Ureinwohner. Auf dem Johnston-Atoll befinden sich fünf Biologen. Noch im Jahr 2000 befanden sich 1.100 Soldaten und zivile Mitarbeiter von Bauunternehmern dort. Das US-Militär zog 2007 ab. Das Johnston-Atoll wurde von 1958 bis 1975 als Raketenstartplatz genutzt. Vom Atoll wurden auch Raketen für hochatmosphärische Tests von Wasserstoffbomben gestartet. Hier kam es zur Operation Hardtack und zur Operation Starfish Prime. Auf dem Atoll wurden Sand Island und Johnstoninsel durch radioaktiven Niederschlag kontaminiert, weil Raketen ungeplant explodierten. Nachdem es zum Verbot oberirdischen Kernwaffentests gekommen war, wurden von der Johnstoninsel bis 1975 zahlreiche Forschungsraketen gestartet. Die Johnstoninsel diente ab 1971 auch als Lager für chemische Kampfstoffe wie Sarin und Agent Orange. Ende der 1980er Jahre wurde auf der Insel eine Anlage, das \"Johnston Atoll Chemical Agent Disposal System (JACADS)\", für die Verbrennung chemischer Kampfstoffe errichtet. Anfang der 1990er Jahre wurden hier beispielsweise im Zuge der Aktion Lindwurm zuvor in der Pfalz gelagerte Chemiewaffen vernichtet. Nachdem die Verbrennungen der chemischen Kampfstoffe abgeschlossen waren, wurde die Anlage 2003 wieder demontiert. Wake hat aktuell eine Bevölkerung von etwa 125 Soldaten und militärischen Auftragnehmern. Japan eroberte im Dezember 1941 bei der Schlacht um Wake die Insel und hielt sie bis zum Kriegsende besetzt. Seit 1945 wird Wake von der US Air Force benutzt. Wake und Johnston-Atoll werden von der US Air Force auch heute noch administrativ verwaltet. Auf dem Palmyra Atoll befinden sich vier bis zwanzig Mitarbeiter vom US Fish and Wildlife Service und Naturschützer. Die vier anderen Inseln sind normalerweise unbewohnt. Der öffentliche Zugang zu den Inseln erfolgt durch eine spezielle Erlaubnis des US Fish and Wildlife Service und ist im Allgemeinen auf Wissenschaftler beschränkt. Auf Wake, dem Palmyra Atoll und dem Johnston-Atoll gibt es intakte Landebahnen für Flugzeuge, während frühere militärische Landebahnen auf der Howlandinsel, der Bakerinsel und der Jarvisinsel aufgegeben wurden und nicht mehr in Betrieb sind.", "section_level": 1}, {"title": "Mögliche Flächenreduzierung durch Präsident Trump.", "content": "Am 26. April 2017 hatte Präsident Trump mit Executive Order 13792 das Innenministerium der Vereinigten Staaten angewiesen die Flächengröße von 27 National Monuments, welche nach dem 1. Januar 1996 ausgewiesen wurden und mindestens 100.000 Hektar Flächengröße haben, zu überprüfen. Am 24. August legte Innenminister Ryan Zinke den Abschlussbericht zur \"Executive Order 13792\" vor. Der Abschlussbericht forderte die Flächenreduzierung vom Bears Ears National Monument, Cascade-Siskiyou National Monument, Gold Butte National Monument, Grand Staircase-Escalante National Monument, Pacific Remote Islands Marine National Monument und Rose Atoll Marine National Monument. Ferner sollen bei allen geprüften National Monuments mehr traditionelle menschliche Nutzungen wie Beweidung, Holzeinschlag, Kohleabbau und kommerzielle Fischerei innerhalb der Schutzgebiete zugelassen werden. Zinke begründete dies damit, dass Präsidenten in den letzten Jahrzehnten zu weit gegangen seien, um kommerzielle Aktivitäten in den National Monuments einzuschränken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Pacific Remote Islands Marine National Monument ist ein US-amerikanisches National Monument westlich und südlich von Hawaii. Es liegt in einem sogenannten „nicht-inkorporierten Territorium“ der Vereinigten Staaten, das zu statistischen Zwecken den United States Minor Outlying Islands zugeordnet wird. Das \"Pacific Remote Islands Marine National Monument\" wurde am 6. Januar 2009 von Präsident George W. Bush durch eine Presidential Proclamation mit einer Fläche von 86,888 km2 ausgewiesen. Die Betreuung erfolgt durch den United States Fish and Wildlife Service (USFWS) und die National Oceanic and Atmospheric Administration. Am 25. September 2014 wurde es durch Präsident Barack Obama durch eine weitere Presidential Proclamation auf eine Fläche von 313.818.892 acres (1.269.980 km2) vergrößert. Das Schutzgebiet umfasst die Inseln und Atolle Kingmanriff, Palmyra Atoll, Howlandinsel, Bakerinsel, Jarvisinsel, Johnston-Atoll und Wake mit umgebenden Wasserflächen. Bereits vor der Ausweisung als \"Marine National Monument\" waren die meisten Inseln und Teile der Gewässer als National Wildlife Refuge ausgewiesen.", "tgt_summary": null, "id": 1457054} {"src_title": "Tri-Cities (British Columbia)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Fifor besuchte die Schule in seinem Geburtsort und studierte anschließend bis 1995 an der Universität Craiova rumänische Sprache und Literatur sowie Anglistik. Danach schlug er eine akademische Laufbahn am sozial- und humanwissenschaftlichen Institut der Academia Română in Craiova ein und promovierte im Jahr 2003 an derselben Universität im Fach Sozialanthropologie. In seiner Dissertation befasste er sich mit der rumänischsprachigen Volksgruppe der Walachen in der serbischen Timočka Krajina (Valea Timocului). Von 2001 bis 2005 war Fifor Direktor des Zentrums für Bewahrung und Förderung traditioneller Kultur des Kreises Dolj, anschließend bis 2012 Leiter des regionalkundlichen Museums der Kleinen Walachei (Muzeul Olteniei) in Craiova. Von Januar bis Oktober 2009 und erneut von Mai bis Dezember 2012 war Fifor Staatssekretär im Innenministerium. 2012 wurde er in den rumänischen Senat gewählt. Er vertrat dort als Mitglied der PSD den Kreis Dolj und ab 2016 den Kreis Arad. 2015–16 war er Fraktionsvorsitzender der PSD im Senat, 2016–17 Vorsitzender des Geschäftsordnungsausschusses. Im Kabinett Tudose wurde er am 29. Juni 2017 zunächst Wirtschaftsminister, am 12. September 2017 wechselte er an die Spitze des Verteidigungsministeriums. Nach dem Rücktritt von Mihai Tudose ernannte Präsident Klaus Iohannis den amtierenden Verteidigungsminister zum vorläufigen Regierungschef. Am 29. Januar 2018 wurde er von Viorica Dăncilă als neuer regulärer Regierungschefin abgelöst. Bis November 2018 war er erneut Verteidigungsminister im Kabinett Dăncilă. Am 29. Juni 2019 wurde er zum Generalsekretär der PSD gewählt. Seit 24. Juli ist Fifor stellvertretender Ministerpräsident im Kabinett Dăncilă mit Zuständigkeit für strategische Partnerschaften. Nach dem Rücktritt von Innenminister Nicolae Moga am 30. Juli 2019 wurde Fifor interimistisch mit dessen Amt betraut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mihai-Viorel Fifor (* 10. Mai 1970 in Drobeta Turnu Severin) ist ein rumänischer Politiker (PSD). Er war von September 2017 bis November 2018 rumänischer Verteidigungsminister. Zudem war er vom 16. bis 29. Januar 2018 interimistischer Premierminister seines Landes. Seit Juni 2019 ist er Generalsekretär der PSD und seit Juli desselben Jahres Vizepremier.", "tgt_summary": null, "id": 1052462} {"src_title": "Sant’Antioco di Bisarcio", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alfredo Cunha wurde in Celorico da Beira geboren und verbrachte die ersten fünf Jahre seiner Kindheit dort. Drei Jahre lebte er danach mit seiner Familie in Brasilien, bevor sie nach Portugal zurückkehrten. Seit seinem 15. Lebensjahr lebte er in Lissabon. Fotograf wurde er zunächst wider Willen und auf Drängen seines Vaters, der seinen Lebensunterhalt als Portrait- und Hochzeitsfotograf verdiente, wie bereits dessen Vater zuvor. Als Jugendlicher entdeckte Cunha dann seine Freude an der Fotografie, als er zunächst Freundinnen und später, als Hippie, Konzertfotos machte. Als sein erstes ausstellungswürdiges Bild gilt ihm seine Aufnahme einer Zuschauerin bei einem Procol Harum-Konzert in Cascais 1962. 1970 begann er als Fotograf für Werbeagenturen in Lissabon zu arbeiten. 1972 wurde er Fotograf für die Zeitung O Século. 1973 heiratete er das erste Mal, die Ehe wurde zehn Jahre später geschieden. Die Nelkenrevolution 1974 wurde seine erste große Reportage. Sein häufig verwendetes Foto des Hauptmanns Salgueiro Maia entstand dabei und machte ihn bekannt. Er ging danach sofort in die Portugiesischen Kolonien, wo er insbesondere in Guinea-Bissau die Entkolonialisierung und Unabhängigkeit des Landes fotografierte. 1977 wurde Cunha Pressefotograf für die Nachrichtenagentur ANOP (Agência Noticiosa Portuguesa, heute Lusa). Er bereiste weiter Kriegs- und Krisengebiete, bekannt wurde u. a. sein Foto des siegreichen João Bernardo Vieira mit erhobenem Maschinengewehr nach dessen Putsch im November 1980 in Guinea-Bissau. Für Portugals Staatspräsident Ramalho Eanes war Cunha von 1976 bis 1978 offizieller Fotograf, und erneut von 1985 bis 1996 für dessen Nachfolger Mário Soares. 1989 wurde er Mitbegründer und Foto-Chefredakteur der Zeitung Público, bis 1997, als er zu Edipresse wechselte. Ab 2000 fotografierte er für das Nachrichtenmagazin Focus. Cunha fotografierte weiter auch in Kriegs- und Krisengebieten, etwa während der Unruhen in Rumänien bis zum Ende Ceaușescus 1989. Nach Rumänien kehrte er 1991 zu einer erneuten Reportage zurück, wo er bei einem Unfall schwer verletzt wurde. Er lernte dabei seine zweite Ehefrau kennen, die portugiesische Ärztin Maria Fernanda, die für die portugiesische Hilfsorganisation Assistência Médica Internacional (AMI) dort tätig war. Mit ihr zog er 1997 von Lissabon ins nordportugiesische Vila Verde, nahe Guimarães, der Heimatstadt seiner Frau. Cunha blieb auch an seinem beschaulicheren Wohnort als international agierender Fotograf tätig, 2003 etwa berichtete er als Fotojournalist vom Irakkrieg. Für die AMI bereiste er zudem eine Vielzahl Länder, darunter Niger, Haiti, Sri Lanka, Nepal, den Irak oder auch Bangladesh. Erstmals im Fernsehen arbeitete er 2002, zusammen mit der Journalistin Ana Sousa Dias in dem Magazin \"Por Outro Lado\" des öffentlich-rechtlichen Kanals RTP2. Von 2003 bis 2012 leitete Cunha die Bildredaktion der Zeitung Diário de Notícias und war Fotodirektor der Agentur Global Imagens. 2012 setzte Alfredo Cunha sich als Berufsfotograf zur Ruhe. Ausschlaggebend für seinen Rückzug aus dem Tagesgeschäft war seine zunehmende Unzufriedenheit mit der Branche, in der er sich von Auftraggebern immer weiter eingeengt fühlte und gute, ausführliche Reportagen immer seltener geworden waren. Einen Teil seiner Fotosammlung gab er inzwischen an das Centro Português de Fotografia in Porto und an das Fotoarchiv der Stadt Lissabon (\"Arquivo Fotográfico Municipal de Lisboa\"), dessen bedeutendster Einzelspender er mit 500 Papierabzügen und 5000 Digitalbildern ist. Seither realisiert er verschiedene Buch- und Ausstellungsprojekte und arbeitet als freier Fotograf, u. a. für die Hilfsorganisation AMI oder den alternativen Reiseveranstalter Viagens Pinto Lopes, macht aber auch weiterhin Fotoreportagen, etwa die Reportage über Haiti 2015 für den Público.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alfredo de Almeida Coelho da Cunha (* 1953 in Celorico da Beira) ist ein portugiesischer Fotojournalist und Kriegsberichterstatter. Er ist für seine ausdrucksstarken Schwarzweißfotos bekannt. Über 3 Millionen Fotografien Cunhas sind offiziell katalogisiert. ", "tgt_summary": null, "id": 1735387} {"src_title": "Elijah Nkansah", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ursprünglich stammte er aus einem Gebiet im heutigen Polen, das damals noch zum Russischen Kaiserreich gehörte. Die Familie war vor den revolutionären Unruhen nach Deutschland geflohen, und er konnte später die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben. Mit dem Tennissport kam er bereits als achtjähriger Schüler in Berührung, indem er sich als Balljunge sein erstes Geld verdiente. Er wurde in Berlin zunächst Schüler von George Kerr, der jedoch 1910 Deutschland verließ. Najuch war Tennislehrer beim KTHC Stadion Rot-Weiss und beim LTTC Rot-Weiß Berlin. Aufgrund der damals geltenden Amateurregeln, wie sie 1920 von der International Tennis Federation erlassen worden waren, konnte er an vielen Turnieren nicht teilnehmen. Er trainierte u. a. Cilly Aussem. Marshall Jon Fisher bezeichnete ihn als einen der besten Tennisspieler der damaligen Zeit. In den 1930er Jahren betrieb er in Berlin das „Rot-Weiß Tennis-Studio Roman Najuch“. 1947 wurde unter seinem Vorsitz die „Sportkommission der Tennis-Berufsspieler“ gegründet. Er hatte in der 10-teiligen Fernsehserie \"Wie ich angefangen habe\" (1957–1958) die Gelegenheit, seinen Werdegang persönlich vorzustellen. 1963 konnte er in Berlin seinen 70. Geburtstag feiern. Er gehörte noch viele Jahre zum Vorstand des \"Verbandes Deutscher Tennislehrer\" (VDT).", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "1911 nahm Najuch am ersten German Pro Championships in Berlin teil, unterlag aber im Finale gegen Karel Koželuh, der auch im Frühjahr 1912 mit 6:2 und 6:3 in Wiesbaden gewann. Im Oktober 1912 konnte er nicht an den nationalen deutschen Meisterschaften teilnehmen, da er noch die russische Staatsbürgerschaft besaß. 1913 errang er zweimal den deutschen Meistertitel und konnte diesen 1914 erfolgreich verteidigen. 1914 schlug er den Italiener J. Negro (ITA) in Nizza und nahm auch an Amateurturnieren teil. Seitdem gehörte zu den Top 10. 1919 trat er gegen Willi Hannemann an. 1921 bis 1923 wurde er erneut deutscher Meister. Am Bristol Cup nahm er im Dezember 1924 zum ersten Mal teil und kam ins Halbfinale. Im Oktober 1925 wurde er zum siebten Mal deutscher Profi-Meister. Am 10. Juli 1925 schlug bei einer Begegnung von Profis und Amateuren Otto Froitzheim mit 6:1 6:4 6:4. Bei einem Turnier am 9. Mai 1926 in Berlin schlug er Karel Kozeluh mit 6:3 6:4 0:6 und 6:3. An 21. September 1926 gewann Roman Najuch seinen achten German Pro Titel in Hamburg. Auch 1928 und 1929 wurde er Sieger bei den German Pro Championships. Diesen Titel hatte er demzufolge 11 Mal errungen, bis er schließlich 1931 von Hans Nüsslein besiegt wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roman Najuch (* 15. Februar 1893; † 1967 in West-Berlin) war ein deutscher Tennislehrer und einer der ersten professionellen Tennisspieler in Deutschland.", "tgt_summary": null, "id": 1605503} {"src_title": "Keo Meas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Okanogan wurde offiziell am 29. Oktober 1907 als Gebietskörperschaft anerkannt.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Die Stadt liegt am Okanogan River auf 48°22' N/ 119°34'52\" W. Nach dem United States Census Bureau nimmt sie eine Fläche von 5,18 km2 ein, wovon 5,05 km2 Land- und 0,13 km2 Wasserfläche sind.", "section_level": 1}, {"title": "Klima.", "content": "Okanogen hat ein semiarides Klima (nach Köppen & Geiger: \"BSk\") bzw. ein beinahe kontinentales Klima mit heißen Sommern (nach Köppen & Geiger: \"Dsa\").", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "1", "section_level": 1}, {"title": "Census 2010.", "content": "Nach der Volkszählung von 2010 gab es in Okanogan 2.552 Einwohner, 983 Haushalte und 619 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 505,3 pro km2. Es gab 1.051 Wohneinheiten bei einer mittleren Dichte von 208,1 pro km2. Die Bevölkerung bestand zu 79,8 % aus Weißen, zu 0,5 % aus Afroamerikanern, zu 7,9 % aus Indianern, zu 0,4 % aus Asiaten, zu 0,2 % aus Pazifik-Insulanern, zu 6,4 % aus anderen „Rassen“ und zu 4,8 % aus zwei oder mehr „Rassen“. Hispanics oder Latinos „jeglicher Rasse“ bildeten 14,1 % der Bevölkerung. Von den 983 Haushalten beherbergten 32,6 % Kinder unter 18 Jahren, 40,6 % wurden von zusammen lebenden verheirateten Paaren, 15,8 % von alleinerziehenden Müttern und 6,6 % von alleinstehenden Vätern geführt; 37 % waren Nicht-Familien. 30,1 % der Haushalte waren Singles und 11,4 % waren alleinstehende über 65-jährige Personen. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,39 und die durchschnittliche Familiengröße 2,91 Personen. Der Median des Alters in der Stadt betrug 37,7 Jahre. 24,2 % der Einwohner waren unter 18, 10,1 % zwischen 18 und 24, 24,3 % zwischen 25 und 44, 26,6 % zwischen 45 und 64 und 14,9 Jahre oder älter. Von den Einwohnern waren 50,7 % Männer und 49,3 % Frauen.", "section_level": 2}, {"title": "Census 2000.", "content": "Nach der Volkszählung von 2000 hatte Okanogan 2.484 Einwohner, 909 Haushalte und 599 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 524,1 pro km2. Es gab 997 Wohneinheiten bei einer mittleren Dichte von 210,4 pro km2. Die Bevölkerung bestand zu 80,60 % aus Weißen, zu 0,36 % aus Afroamerikanern, zu 8,17 % aus Indianern, zu 0,40 % aus Asiaten, zu 0,08 % aus Pazifik-Insulanern, zu 6,64 % aus anderen „Rassen“ und zu 3,74 % aus zwei oder mehr „Rassen“. Hispanics oder Latinos „jeglicher Rasse“ bildeten 10,10 % der Bevölkerung. Von den 909 Haushalten beherbergten 37,1 % Kinder unter 18 Jahren, 48,1 % wurden von zusammen lebenden verheirateten Paaren und 13,4 % von alleinstehenden Müttern geführt; 34,0 % waren Nicht-Familien. 28,7 % der Haushalte waren Singles und 10,9 % waren alleinstehende über 65-jährige Personen. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,49 und die durchschnittliche Familiengröße 3,06 Personen. Der Median des Alters in der Stadt betrug 37 Jahre. 27,7 % der Einwohner waren unter 18, 8,9 % zwischen 18 und 24, 26,4 % zwischen 25 und 44, 21,9 % zwischen 45 und 64 und 15,1 % 65 Jahre oder älter. Auf 100 Frauen kamen 99,7 Männer, bei den über 18-Jährigen waren es 94,6 Männer auf 100 Frauen. Alle Angaben zum mittleren Einkommen beziehen sich auf den Median. Das mittlere Haushaltseinkommen betrug 26.994 US$, in den Familien waren es 33.947 US$. Männer hatten ein mittleres Einkommen von 31.143 US$ gegenüber 20.822 US$ bei Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 13.849 US$. Etwa 20,2 % der Familien und 24,3 % der Gesamtbevölkerung lebte unterhalb der Armutsgrenze; das betraf 31,9 % der unter 18-Jährigen und 16,3 % der über 65-Jährigen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Okanogan [] ist eine Stadt (\"City\") im Okanogan County im US-Bundesstaat Washington und der County Seat des gleichnamigen Countys. Der Name stammt aus dem Syilx'tsn und bedeutet „Rendezvous“ oder „Treffpunkt“. Die Bevölkerung betrug zum Census 2010 2.552 Personen innerhalb des \"Greater Omak Area\". Das Motto der Stadt ist (etwa: 100 Jahre Stolz auf die Gemeinschaft). ", "tgt_summary": null, "id": 506341} {"src_title": "Hans Oleak", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Die Volksrepublik China ist mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von ca. 14.4 Mrd. US-Dollar (Stand 2019) die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde. Beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt China mit rund 10276 USD im weltweiten Mittelfeld. 2019 wuchs die chinesische Wirtschaft um 6,1 %. Im Global Competitiveness Index 2017–18 des World Economic Forum belegte China 2016 Platz 27 von 137 Ländern, was vor allem auf die starke Exportwirtschaft zurückzuführen ist. China war mit einem Exportvolumen von 2.098 Milliarden US-Dollar 2016 der größte Güterexporteur der Welt. Seit der wirtschaftlichen Öffnung Chinas haben sich die Exporte des Landes von 2 Milliarden auf über 2000 Milliarden Dollar mehr als vertausendfacht. Der Dienstleistungssektor erwirtschaftete 2016 51,6 Prozent des BIP, der Industriesektor 39,8 % und der Landwirtschaftssektor 8,6 %. Damit war China die weltweit größte Industriemacht, hatte die größte landwirtschaftliche Produktion und war der zweitgrößte Konsumentenmarkt. Von Chinas 900 Millionen Arbeitskräften waren 2015 28,3 % in der Landwirtschaft, 29,3 % in der Industrie und 42,4 % im Dienstleistungssektor beschäftigt. Die großen Börsen in China sind der Shanghai Stock Exchange, Hong Kong Stock Exchange sowie der Shenzhen Stock Exchange. Städte wie Peking, Shanghai und Shenzhen sind Finanzzentren von zunehmender internationaler Bedeutung.", "section_level": 1}, {"title": "Vermögen.", "content": "Die Volksrepublik China stand, laut einer Studie der Bank Credit Suisse aus dem Jahre 2017, auf Rang 2 weltweit beim nationalen Gesamtvermögen. Der Gesamtbesitz an Immobilien, Aktien und Bargeld belief sich auf insgesamt 29 Billionen US-Dollar womit chinesische Haushalte knapp ein Zehntel des weltweiten Vermögens von ca. 280 Billionen US$ besaßen. Das Vermögen pro erwachsene Person beträgt 26.872 Dollar im Durchschnitt und 6.689 Dollar im Median (in Deutschland: 203.946 bzw. 47.091 Dollar). Chinesische Haushalte liegen damit weltweit im Mittelfeld beim Vermögen pro Kopf. Insgesamt war 45,4 % des gesamten Vermögens der Chinesen finanzielles Vermögen und 54,6 % nicht-finanzielles Vermögen. Der Gini-Koeffizient bei der Vermögensverteilung lag 2017 bei 78,9, was auf eine sehr hohe Vermögensungleichheit hindeutet. Die obersten 10 % der chinesischen Bevölkerung besaßen 71,9 % des Vermögens und die obersten 1 % besaßen 47,0 %. Der Anteil der Chinesen mit einem Vermögen von unter 10.000 Dollar wird auf 63,1 % der Bevölkerung geschätzt und der Anteil mit einem Vermögen von über einer Million Dollar wird auf 0,2 % geschätzt. Insgesamt 1,9 Millionen Chinesen waren damit Millionäre womit das Land ca. 5 % der weltweiter Millionäre gerechnet in US$ stellte. Ebenso waren die VR China das Land mit der weltweit zweithöchsten Anzahl an Milliardären mit insgesamt 373. Reichster Mann des Landes war Ma Huateng mit einem Vermögen von 45,3 Milliarden US-Dollar (Stand: 2018).", "section_level": 1}, {"title": "Energiewirtschaft.", "content": "Durch die rasche Industrialisierung sowie den Anstieg des Lebensstandards (Lebensqualität) stieg der Energiebedarf stark an. Im Jahr 1985 wurde etwa dreizehnmal soviel Energie verbraucht wie im Jahr 1957. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Energie liegt im Vergleich niedrig bei etwa der Hälfte des internationalen Schnitts und bei etwa einem Zehntel des Pro-Kopf-Verbrauches der Vereinigten Staaten. Deshalb kann ein weiteres starkes Ansteigen des Energiebedarfs prognostiziert werden. Das Jahr 1990 markierte einen ersten Wendepunkt in der Energieversorgung: China wurde zum Nettoimporteur von Energie. Ende 1993 wurde China auch zum Nettoimporteur von Rohöl. Im Juli 2010 wurde China zum größten Energieverbraucher der Welt. Ein wichtiger Faktor für dem Anstieg des Energieverbrauchs und damit auch der Kohlenstoffdioxidemissionen ist auf die Rolle Chinas als \"Werkbank der Welt\" zurückzuführen, d. h. auf Produktion von Exportgütern für den Konsum in anderen Staaten. Zwischen 2002 und 2008 war die Exportgüterproduktion für etwa 48 % der gesamten Kohlenstoffdioxidproduktion Chinas verantwortlich. Im September 2016 ratifizierte China den auf der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 beschlossenen Klimaschutzvertrag. Dieser sieht vor, die globale Erwärmung auf möglichst 1,5 °C, aber auf jeden Fall unter 2 °C gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen. Kohle ist Chinas wichtigster Energieträger. 2015 lag der Anteil am chinesischen Gesamtenergieverbrauch bei 64,4 %, wobei der relative Anteil seit Jahren rückläufig ist, da der Kohleverbrauch weniger stark wächst als andere Energieträger. Im Stromsektor lag der Anteil der Kohle 2007 noch bei 83 %, bis 2015 fiel der Anteil mit dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien und der Kernenergie auf 72 %. 2013 erreichte der Kohleverbrauch in China seinen Höchststand (eine andere Statistik nennt 2014), anschließend fiel der Verbrauch wieder, 2014 um 2,9 %, 2015 um 3,6 %. Da dieser Rückgang des Kohleverbrauches trotz eines Wirtschaftswachstums von 7,3 bzw. 6,9 % erzielt wurde, womit das Wachstum vom Kohleverbrauch entkoppelt wurde, wird dieser Rückgang von einem Teil der Forscher als eine dauerhafte Trendwende in der chinesischen Energiepolitik sowie ein wichtiger Schritt bei den weltweiten Klimaschutzbemühungen betrachtet. Mit dem sinkenden Brennstoffverbrauch durch die um 63 TWh niedrigere Kohlestromproduktion gingen auch die CO-Emissionen zurück, in den ersten 4 Monaten 2015 um 5 %. Das entspricht der gesamten Kohlenstoffdioxidproduktion von Großbritannien. Parallel wurden ca. 1000 Kohleminen geschlossen. 2016 lag die installierte Leistung mit 1646 GW an zweiter Stelle und bzgl. der jährlichen Erzeugung mit 6,142 Billionen kWh an erster Stelle in der Welt. Mitte der 1990er-Jahre hatte die installierte Leistung noch bei 215 GW und die jährliche Erzeugung bei 994 Mrd. kWh gelegen. Im Bereich Wasserkraft besitzt das Land eine technisch ausbeutbare Kapazität von 574 GW; 70 % davon aus Flüssen der Provinzen Sichuan, Yunnan und Tibet. Bis Ende 2009 wurden etwa 197 GW erschlossen. Ende April 2010 befanden sich 67 GW neuer Kraftwerke in Bau, das größte davon ist ein Projekt am Brahmaputra in Tibet. Das weltweit größte Wasserkraftwerk ist der Drei-Schluchten-Damm. 2016 waren in der Volksrepublik Wasserkraftwerke mit einer installierten Leistung von 331,11 GW in Betrieb; davon waren 26,72 GW Pumpspeicherkraftwerke. Die Jahreserzeugung der Wasserkraftwerke betrug im selben Jahr 1,18 Billionen kWh. Die installierte Leistung der Wasserkraftwerke in China stellte 2016 mehr als ein Viertel der weltweiten Wasserkraftwerkskapazität dar. Der Anteil der Wasserkraftwerke an der installierten Leistung aller Kraftwerke in der Volksrepublik lag 2016 bei 20,2 %. Insgesamt existieren mehrere Hundert Wasserkraftwerken in China. China setzt seit etwa 2006 stark auf erneuerbare Energien. 2013 deckten erneuerbare Energien (Wasserkraftwerke, Windkraftanlagen, Photovoltaikanlagen usw.) ca. 20,4 % des chinesischen Strombedarfs. Im gleichen Jahr investierte China erstmals mehr in erneuerbare Energien als in Kohlekraftwerke und baute mehr als 12 GW Photovoltaik-Kapazität zu – mehr als jemals ein Land in diesen Sektor investierte. Damit verdoppelte China seine Photovoltaik-Kapazitäten und plant einen Zubau von weiteren 14 GW jährlich. Insgesamt wurden 2013 in China rund 57 GW regenerative Erzeugungskapazitäten installiert (zum Vergleich: Kohle: 39,7 GW). Im Jahr 2014 stieg die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien stark an. Gegenüber dem Vorjahr wurden ca. 242 TWh Ökostrom mehr produziert, vor allem aus Wasserkraft. Insgesamt liegt der chinesische Stromverbrauch bei ca. 6000 TWh, was etwa das 10fache der deutschen Stromerzeugung ist. Der Ausbau von Photovoltaik wird von der chinesischen Regierung stark vorangetrieben. Die chinesischen Nationalen Energieagentur hat ihre Ausbauziele zuletzt um 30 % erhöht und 2015 Deutschland als größten Installateur von Photovoltaik sowohl insgesamt (21,3 GW) als auch pro Kopf der Bevölkerung der neu installierten Leistung (16,3 W) überholt. Bis 2030 sollen erneuerbare Energien ca. 20 % des gesamten Primärenergiebedarfes decken. Bei der Windenergie ist China weltweit Spitzenreiter. Ende 2017 waren Windkraftanlagen mit zusammen 188,2 GW installiert, womit China klar vor den USA mit 89,1 GW und Deutschland mit 56,1 GW lag. Damit steht gemessen an der Leistung ca. jede dritte Windkraftanlage weltweit in China. Bis 2030 soll der Windstromanteil verdreifacht bis verfünffacht werden. Mit Stand 2016 ist die Windenergie nach der Kohleverstromung und der Wasserkraft der drittwichtigste Stromlieferant. China ist zudem Weltmarktführer im Bereich Solarthermie. 2012 wurden alleine in China 63.900.000 m2 solarthermische Kollektorfläche neu installiert, der Löwenanteil der 72.913.000 m2, die in diesem Jahr weltweit neu in Betrieb genommen wurden. Zum Vergleich: In Europa waren 2004 etwa 14 Mio. m2 installiert, in China etwa 64 Mio. m2. Bis 2020 wird in China eine installierte Gesamt-Kollektorfläche von 270 Mio. m2 prognostiziert. Es gibt mehrere Atomkraftwerke in der Volksrepublik China. Das erste chinesische Kernkraftwerk liegt in Qinshan (Provinz Zhejiang) und ist seit 1991 am Netz. Mit Stand März 2014 waren 21 Reaktorblöcke mit einer Nennleistung von 16,9 GW in Betrieb. 28 weitere Kraftwerksblöcke mit einer Leistung von 27,7 GW waren in Bau, weitere Kraftwerke sind geplant. Im Jahr 2013 lieferten Kernkraftwerke 110,7 TWh elektrischer Energie. Damit trugen Kernkraftwerke mit 2,11 % zur gesamten Stromerzeugung Chinas bei.", "section_level": 1}, {"title": "Kenndaten.", "content": "\"Anmerkung:\" Diese Tabelle wurde anhand der offiziellen Zahlen erstellt. Es ist zu beachten, dass nach chinesischer Berechnungsart in die Kennziffer BIP nur kommerziell erbrachte Leistungen von Industrie und Handwerk eingehen. Dienstleistungen, ländliche Tauschgeschäfte und Eigenverbrauch gehen in das BIP nicht ein. Daher ist bei dieser Tabelle das BIP des Jahres 1960, also dem schlimmsten Hungerjahr des großen Sprungs, um ein Drittel höher als im Jahr 1956, einem Jahr mit guter Ernte und einigem Wohlstand. Die beiden folgenden Tabellen zeigen die Entwicklung der Stahl- und der Zementproduktion, der beiden Grundstoffe des Bauens. Im Jahr 2013 wurde 48 % der Weltstahlproduktion und über 55 % der Weltzementproduktion in China produziert. Die folgenden Tabellen zeigen die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts, der Investitionsrate, der Inflation und der Automobilproduktion. (*) Anmerkung zur Investitionsrate: In China werden zurzeit (2006) über 40 % der Wirtschaftsleistung direkt wieder in neue Anlagen investiert und weniger als 60 %, sei es vom Staat oder durch den Privatkonsum, für den Konsum verbraucht, allerdings gehen in diese Statistik nur kommerziell erbrachte Leistungen von Industrie und Handwerk ein. Dienstleistungen, ländliche Tauschgeschäfte und Eigenverbrauch gehen in das BIP nicht ein und werden daher bei der Investitionsrate nicht berücksichtigt.", "section_level": 1}, {"title": "Ranking Weltmarkt.", "content": "Ein Vergleich von vorliegenden Daten zeigt, dass China in vielen Produktionssektoren mittlerweile nicht nur Spitzenpositionen belegt, sondern häufig schon eine unangefochtene Führungsposition übernommen hat. China ist der größte Getreideproduzent der Erde. Neben Weizen wird Mais (21 % des Ackerlandes) und vor allem Reis angebaut (32 % der Ackerfläche). Bei den Seltenen Erden hat China einen Förderanteil von über 90 %. Die folgende Tabelle soll die Spitzenpositionen Chinas anhand vieler Beispiele aus den Bereichen Landwirtschaft, Bergbau, Industrie sowie Energiewirtschaft illustrieren (durch Klicken auf die Produkte gelangt man vielfach zu den Detail-Tabellen): Anmerkungen:", "section_level": 1}, {"title": "Außenhandel.", "content": "Die folgenden Tabellen zeigen die Haupthandelspartner Chinas und die wichtigsten Handelsgüter. Inzwischen sind rund 7000 deutsche Firmen in China vertreten. Entwicklung des Außenhandels", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wirtschaft der Volksrepublik China ist seit 2010 nach den USA die zweitgrößte, beziehungsweise gemessen an der Kaufkraftparität seit 2016 die größte Volkswirtschaft der Welt. Ökonomisch weist die Volksrepublik China eine hohe Dynamik auf und entwickelte sich infolge einer ab 1978 beginnenden Reform- und Öffnungspolitik zu einer wirtschaftlichen und technologischen Supermacht. ", "tgt_summary": null, "id": 755564} {"src_title": "Clea Koff", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "US-Präsident Ulysses S. Grant gibt im Jahr 1873 in New York bekannt, dass die Staatsverschuldung bei drei Milliarden Dollar liege. James Kincaid, einen professionellen Spieler, interessiert das nicht weiter, gemeinsam mit seinem Kammerdiener Blackie verdient er sein Geld beim Poker. Eines Tages erhält Kincaid eine Einladung des Investmentmaklers Stephen Adams und seiner Tochter Coralie zu einem Wohltätigkeitsball mit der Bitte, am Spieltisch zu arbeiten, und Geld für wohltätige Zwecke zu erspielen. Coralie, die mit dem wohlhabenden Gerald Forsythe verlobt ist, fühlt sich sofort von James angezogen; dazu trägt auch bei, dass Glücksspiele eine besondere Faszination auf die junge Frau ausüben. Am selben Abend spricht Adams mit Forsythe und versucht Druck auf diesen hinsichtlich einer baldigen Eheschließung auszuüben, da er sich sicher ist, dass Coralie an Geralds Seite Sicherheit und Ansehen genießen wird. Nachdem der Ball zu Ende ist verspielt Adams, der ein Faible fürs Glücksspiel hat, seine Silbermine „Gamblers Luck“ in Nevada beim Kartenspiel gegen Kincaid im Casino. Als am anderen Morgen die Börse an der Wall Street zusammenbricht und Panik sich ausbreitet, schlägt Forsythe, der für Adams arbeitet, vor, dass dieser seine Silberminenaktien verkaufen solle, ohne zu ahnen, dass Adams diese am Abend zuvor verspielt hat, und nun pleite ist. Kurz darauf stirbt Adams infolge der Aufregungen an Herzversagen. Coralie versichert den Gläubigern ihres Vaters, dass sie dessen Schulden zurückzahlen werde. Forsythe, der inzwischen weiß, an wen Adams die Mine verloren hat, will diese von Kincaid zurückkaufen. Forsythes hohes Angebot kommt Kincaid verdächtig vor, zumal dieser behauptet, dass die Mine wertlos sei. Da Kincaid sich in Coralie verliebt hat, will er ihr die Mine sozusagen als Hochzeitsgeschenk überlassen. Er verlässt sich auf Forsythes Versicherung, dass nur Coralies Name auf den Inhaberpapieren stehen werde. Dann zieht es James weiter in eine Stadt, in der man gut verdienen kann und auch Coralie verlässt New York und bittet Forsythe, nicht nach ihr zu suchen, bis sie ihm eine Nachricht zukommen lasse. Zusammen mit ihrer Zofe Ruby reist Coralie nach San Francisco. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, nutzt sie das Talent, das sie fürs Pokerspiel hat, und spielt professionell. Im Jahr 1877 hat Coralie es geschafft, sie besitzt ein eigenes Casino und kann Gerald eine letzte ausstehende Zahlung von 10.000 Dollar schicken in der Überzeugung, dass dieser die Schulden ihres Vaters an dessen Gläubiger beglichen hat. Sie weiß nicht, dass Gerald das ihm von ihr gezahlte Geld dazu verwandt hat, die Silberader zu erschließen und nun, um nicht auf halbem Wege stehenzubleiben, weitere 30.000 Dollar benötigt. Seine Mutter, die er um weiteres Geld bittet, verweigert ihm dieses jedoch. Daraufhin übt Forsythe Druck auf Carson, seinem Vorarbeiter in der Mine, aus, die Kosten aufs Nötigste zu beschränken. Als Kincaid nach San Francisco kommt, ist er überrascht, als sich herausstellt, wer sich hinter dem renommierten Namen \"Silver Queen\" verbirgt, seine geliebte Coralie. Als er erfährt, dass Coralie und Gerald niemals geheiratet haben und sie ihn seit Jahren nicht mehr gesehen hat, freut er sich um so mehr. Beide verlieben sich erneut ineinander. Als sie im Hotel auf Coralies Onkel Hector treffen, ist diesem seine Armut deutlich anzusehen. James bringt in Erfahrung, dass Hector niemals von James entschädigt worden ist. Da unklar ist, was mit der Mine, die auf Coralies Namen laufen sollte, geschehen ist, will Kincaid in Nevada Nachforschungen anstellen. Als Hector, während Nebel herrscht, von einer Kutsche überfahren wird, kann er Coralie gerade noch sagen, wohin James gegangen ist, dann stirbt er. Coralie bleibt mutlos zurück, als ganz unerwartet Gerald bei ihr auftaucht und behauptet, Hector habe sein gesamtes Geld verloren. Er hingegen habe von James die Mine für sie gekauft. Obwohl Coralie aufgrund von Geralds Erzählungen verunsichert ist, lässt sie sich nicht von ihm zu einer übereilten Heirat drängen, auch wenn sie glauben muss, dass James es nicht ehrlich mit ihr meint. James hat unterdessen herausgefunden, dass Gerald Besitzer der Mine ist, die er selbst ausdrücklich an Coralie überschrieben wissen wollte, und von der es heißt, dass sie äußerst ertragreich sei. Als James von Carson und seinem Kumpel, dem Sheriff bedroht wird, ist ihm endgültig klar, dass Gerald nicht sauber ist. Als Gerald zusammen mit Coralie in Nevada City eintrifft, konfrontiert er diesen mit den Tatsachen und wirft ihm vor, Coralie nur heiraten zu wollen, um Betrugsvorwürfen aus dem Weg zu gehen. Daraufhin kommt es zwischen den Männern zu einer Schlägerei. Urplötzlich zieht Gerald eine Waffe, ein Schuss fällt und Coralie sinkt zu Boden. Gerald wird von Blackie, der das Abzeichen des Sheriffs trägt, weggebracht. Ein herbeigerufener Arzt stellt jedoch fest, dass Coralie lediglich bewusstlos ist und nur kollabierte, um eine Schießerei zu verhindern. Als sie von James die Wahrheit über Gerald erfährt, lebt sie förmlich auf und verspricht James, dass sie ein Leben lang nicht mehr an seiner Liebe zweifeln werde.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Hintergrund.", "content": "Die Dreharbeiten erstreckten sich über den Zeitraum 9. April bis Anfang Mai 1942. Produziert wurde der Film von Harry Sherman Productions, vertrieben von United Artists. \"The Hollywood Reporter\" berichtete seinerzeit, dass Harry Sherman Productions sich George Brent, Priscilla Lane und Regisseur Lloyd Bacon von Warner Bros. ausgeliehen hätten. Shermans Tochter Teddi sollte ursprünglich im Film mitspielen, was sich aber aus Krankheitsgründen zerschlug. Katharine Booth, die anfänglich in der Besetzungsliste auftauchte, wurde vermutlich durch Eleanor Stewart ersetzt. Bob Nixon war der Meinung, das Überlassen der Warner-Schauspieler, sei weniger großzügig, als es auf den ersten Blick scheine, da diese Stars für das Studio nur in der zweiten Reihe gestanden hätten gegenüber beispielsweise Stars der ersten Liga, wie Bette Davis und Errol Flynn sowie Regisseur Michael Curtiz. Die ehemalige Band-Sängerin Priscilla Lane habe sich zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr auf dem Höhepunkt ihrer Karriere befunden. Sie habe danach nur noch einen Film für Warner gedreht, bevor ihre Karriere sich 1948 ihrem Ende zuneigte. Kameramann Russell Harlan war einer von vielen langjährigen Mitarbeitern Shermans, der später in diversen Filmen des Regisseurs Howard Hawks die Kamera führte und insgesamt sechsmal für einen Oscar nominiert war.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Der Film hatte in den USA am 13. November 1942 Premiere. Am 10. Januar 1943 lief er in New York an. Im August 1943 wurde er in Schweden veröffentlicht und im September 1943 in Mexiko. In Portugal lief er im August 1944 an, in Italien im Jahr 1947, in Dänemark im August 1948 und in Frankreich im Oktober 1948. Veröffentlicht wurde er zudem in Brasilien, Spanien und in Griechenland.", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "T.S’ Filmkritik für \"The New York Times\" war durchwachsen. So schrieb er, Mr. Sherman habe es in der Vergangenheit besser gemacht, aber vielleicht gehe ihm der ganze Lärm ja auf die Nerven. So wache er tränenreich über zwei endlose Sterbebett-Szenen. Unglücklicherweise sei die Geschichte emotionaler Verwicklungen zwischen Priscilla Lane und Bruce Cabot als diebischem Sündenbock und George Brent als ehrlichem Spieler fast so alt wie die Zeit, in der der Film spiele. Obwohl Miss Lane eine bemerkenswerte Figur mache, wenn sie gekleidet in die Roben dieser Zeit auftrete, ähnele ihre Leistung hinsichtlich des Sichtbarmachen emotionalen Aufruhrs und der Belastungen, die sie durchlebe, der eines übereifrigen Schulmädchens.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Oscarverleihung 1943", "section_level": 2}], "src_summary": "Silver Queen ist ein US-amerikanischer Western von Lloyd Bacon aus dem Jahr 1942. Die Hauptrollen sind mit George Brent und Priscilla Lane besetzt. Das Drehbuch beruht auf einer Geschichte von Forrest Halsey und WM. Allen Johnston.", "tgt_summary": null, "id": 486078} {"src_title": "Weiden-Blütenspanner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Struktur.", "content": "Von den acht Turnieren wurden sechs in der Variante \"No Limit Hold’em\" gespielt. Zudem gab es je ein Event in \"Pot Limit Omaha\" und \"8-Game\". Aufgrund des hohen Buy-ins waren bei den Turnieren lediglich die weltbesten Pokerspieler sowie reiche Geschäftsmänner anzutreffen. Die ersten sieben Events waren auf zwei Tage ausgelegt, lediglich das Main Event war dreitägig. Bei jedem Turnier war allen Spielern ein Re-entry gestattet. Alle Events wurden von den kostenpflichtigen Plattformen \"NBC Sports\" und \"PokerGO\" übertragen. Für \"PokerGO\" wurde das Geschehen von Ali Nejad und Jeremy Ausmus kommentiert.", "section_level": 1}, {"title": "Turniere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Übersicht.", "content": "Die Turniergebühr musste nicht gezahlt werden, wenn man sich zu Turnierstart eingekauft hatte oder durch Erreichen des Finaltags im direkten Vorturnier die pünktliche Anmeldung verpasst hatte. Am 4. Februar 2018 wurde kein Turnier gespielt, da an diesem Tag der Super Bowl LII ausgetragen wurde.", "section_level": 2}, {"title": "#1 – No Limit Hold’em.", "content": "Das erste Event wurde am 1. und 2. Februar 2018 in \"No Limit Hold’em\" gespielt. 68 Teilnehmer zahlten den Buy-in von 10.000 Dollar zuzüglich 500 Dollar Turniergebühr.", "section_level": 2}, {"title": "#2 – Pot Limit Omaha.", "content": "Das zweite Event wurde am 2. und 3. Februar 2018 in \"Pot Limit Omaha\" gespielt. 64 Teilnehmer zahlten den Buy-in von 10.000 Dollar zuzüglich 500 Dollar Turniergebühr.", "section_level": 2}, {"title": "#3 – No Limit Hold’em.", "content": "Das dritte Event wurde am 3. und 5. Februar 2018 in \"No Limit Hold’em\" gespielt. 44 Teilnehmer zahlten den Buy-in von 25.000 Dollar zuzüglich 1000 Dollar Turniergebühr.", "section_level": 2}, {"title": "#4 – Mixed Game Championship.", "content": "Das vierte Event wurde am 5. und 6. Februar 2018 in \"8-Game\" gespielt. 45 Teilnehmer zahlten den Buy-in von 25.000 Dollar zuzüglich 1000 Dollar Turniergebühr.", "section_level": 2}, {"title": "#5 – No Limit Hold’em.", "content": "Das fünfte Event wurde am 6. und 7. Februar 2018 in \"No Limit Hold’em\" gespielt. 67 Teilnehmer zahlten den Buy-in von 10.000 Dollar zuzüglich 500 Dollar Turniergebühr.", "section_level": 2}, {"title": "#6 – No Limit Hold’em.", "content": "Das sechste Event wurde am 7. und 8. Februar 2018 in \"No Limit Hold’em\" gespielt. 49 Teilnehmer zahlten den Buy-in von 25.000 Dollar zuzüglich 1000 Dollar Turniergebühr.", "section_level": 2}, {"title": "#7 – No Limit Hold’em.", "content": "Das siebte Event wurde am 8. und 9. Februar 2018 in \"No Limit Hold’em\" gespielt. 50 Teilnehmer zahlten den Buy-in von 25.000 Dollar zuzüglich 1000 Dollar Turniergebühr.", "section_level": 2}, {"title": "#8 – No Limit Hold’em Main Event.", "content": "Das Main Event wurde vom 9. bis 11. Februar 2018 in \"No Limit Hold’em\" gespielt. 33 Teilnehmer zahlten den Buy-in von 50.000 Dollar zuzüglich 2000 Dollar Turniergebühr.", "section_level": 2}, {"title": "Trophäe.", "content": "Bei den US Poker Open erhält der Spieler, der über die acht Turniere hinweg das meiste Preisgeld sammelt, die „US Poker Open Championship trophy“. Sieger Stephen Chidwick gewann zwei Turniere und cashte fünfmal für Preisgelder von mehr als 1,2 Millionen Dollar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die US Poker Open 2018 waren die erste Austragung dieser Pokerturnierserie und wurden von \"Poker Central\" veranstaltet. Die acht \"High-Roller\"-Turniere mit Buy-ins von mindestens 10.000 US-Dollar wurden vom 1. bis 11. Februar 2018 im Aria Resort & Casino in Las Vegas ausgespielt.", "tgt_summary": null, "id": 1582569} {"src_title": "Grabmoschee von Sultan Kait-Bay", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Darstellung.", "content": "Die Darstellung des Cyclopropancarbonitrils durch Destillation von 4-Chlorbutyronitril mit Kaliumhydroxid wurde erstmals 1898 beschrieben. 4-Chlorbutyronitril wird durch Reaktion von 4-Chlor-1-brompropan mit Kaliumcyanid in 60 bis 70 %iger Ausbeute erhalten, dieses wiederum durch Umsetzung von 3-Chlor-1-propanol mit Phosphortribromid in 94 %iger Ausbeute. 3-Chlor-1-propanol (Trimethylenchlorhydrin) entsteht nach einer Vorschrift von Carl S. Marvel beim Durchleiten von Chlorwasserstoffgas durch 1,3-Propandiol bei 160 °C in 50 bis 60 %iger Ausbeute. Der Ringschluss zum Cyclopropan kann mit Natriumamid in flüssigem Ammoniak mit 60 % bzw. 89 % Ausbeute durchgeführt werden, mit Natriumhydroxid NaOH in Dimethylsulfoxid DMSO (100 % Ausbeute) oder ohne Lösungsmittel unter Phasentransferkatalyse mit festem NaOH und Benzyltriethylammoniumchlorid (99 % Ausbeute). Eine alternative Syntheseroute führt vom Cyclopropancarbaldehyd über das mit Hydroxylamin gebildete Oxim durch Wasserabspaltung mit konzentrierter Ameisensäure in Ausbeuten über 90 % zu Cyclopropancarbonitril.", "section_level": 1}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Cyclopropancarbonitril ist eine bei Raumtemperatur klare, farblose Flüssigkeit, die sich mit Wasser und einigen organischen Lösungsmitteln mischt. Beim Erhitzen auf Temperaturen von 660 – 760 °K bei Drücken von 2 – 89 Torr isomerisiert Cyclopropancarbonitril unter Öffnung des unter Spannungsenergie stehende Cyclopropanrings überwiegend zu dem \"trans\"-isomeren Crotononitril neben wenig Allylcyanid und Spuren von Methacrylnitril.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Aus Cyclopropancarbonitril sind durch klassische Methoden der Organischen Chemie einige Derivate zugänglich, die Ausgangsstoffe u. a. für Arzneistoffe und Pestizide liefern. So entsteht durch katalytische oder enzymatische Hydratisierung Cyclopropancarboxamid (A), das durch Hofmann-Umlagerung mit Natriumhypochlorit in Cyclopropylamin (B) überführt werden kann, einem Baustein für das Fluorchinolon-Antibiotikum Ciprofloxacin, das Larvizid Cyromazin oder den Herbizid-Safener Cyprosulfanid. Die Umsetzung mit Methylmagnesiumchlorid liefert Cyclopropylmethylketimin (C), das mit Wasser zum Cyclopropylmethylketon (D) reagiert, einem Baustein für das Fungizid Cyprodinil. Katalytische Hydrierung von Cyclopropylcyanid führt zu Cyclopropylmethylamin (E), einem Baustein für das Herbizid Cyclopyranil. Die vollständige Hydrolyse der Nitrilgruppe des Cyclopropancarbonitrils mit Schwefelsäure oder mit Enzymzubereitungen aus Rhodococcus-Stämmen liefert Cyclopropancarbonsäure, ein Baustein für die Herbizide Cyprazol, Cypromid und Cyclosulfamuron und das Fungizid Cyprofuram.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cyclopropancarbonitril ist das kleinste Cycloalkan mit einer Nitrilgruppe, die direkt mit der Cyclopropylgruppe verknüpft ist. Wegen seiner einfachen synthetischen Zugänglichkeit eignet es sich als Ausgangsverbindung für funktionelle Cyclopropan-Derivate, wie z. B. Cyclopropancarbonsäure oder Cyclopropylamin und für ringoffene ungesättigte C-Nitrile, wie die Isomeren Crotononitril und Allylcyanid.", "tgt_summary": null, "id": 2454416} {"src_title": "Leinkraut-Blütenspanner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Mittelalter entstanden, neben den Klosterbrauereien, bereits die ersten „nichtgeistlichen“ Braustätten. Die im 13. Jahrhundert (1229) erstmals erwähnte oberösterreichische Brauerei Hofstetten gilt als älteste noch produzierende Brauerei Österreichs, die kärntner Brauerei Hirt als zweitälteste (1270). 1841 entsteht in der Brauerei Kleinschwechat in Niederösterreich ein neuartiger Biertyp „Lagerbier nach Wiener Art“. Der Schwechater Brauherr Anton Dreher (1810–1863) stellte seine Brauerei auf untergäriges Bier um und leitete so die Geschichte des Lagerbiers ein. Österreich gilt damit aus industrieller Sicht als Wiege des untergärigen Lagerbiers und somit der Brauindustrie. 1850 war die Brauerei Schwechat die größte Brauerei des europäischen Festlandes. Das österreichische Lebensmittelbuch „Codex Alimentarius Austriacus“ erscheint in seiner ersten Auflage im Jahr 1911. Der Codex dokumentiert die allgemeine Verkehrsauffassung zur Beschaffenheit von Lebensmitteln und regelt im Kapitel B13 das Bier. Bier ist demnach ein aus Cerealien, Hopfen und Trinkwasser durch Maischen und Kochen hergestelltes, durch Hefe vergorenes, alkohol- und kohlensäurehältiges Getränk. Der Codex steht nicht im Rang eines Gesetzes oder einer Verordnung, sondern hat die rechtliche Bedeutung eines objektivierten Sachverständigengutachtens. Beschlüsse der Codex-Kommission (Vertreter der Bundesministerien und Sozialpartner) werden vom zuständigen Bundesministerium als Erlass kundgemacht. Die erste Weltmeisterschaft der Biersommeliers im Jahr 2009 gewann der Oberösterreicher und diplomierte Biersommelier Karl Schiffner aus Aigen-Schlägl. Der aktuelle Staatsmeister der Biersommeliers ist Michael Kolarik-Leingartner.", "section_level": 1}, {"title": "Brauereiwirtschaft.", "content": "2018 wurden in 298 österreichischen Braustätten Bier gebraut. Davon haben 267 Brauereien einen Ausstoß unter 20.000 Hektoliter im Jahr 2018. Nur sieben Brauereien sind Großbrauereien mit einem jährlichen Ausstoß von je über 500.000 Hektoliter. Die zu Heineken gehörende Brau Union ist die größte Brauereigruppe Österreichs. Mit Anfang November 2019 verzeichnet der Verband der Brauereien Österreichs 314 Braustätten (188 Brauereien und 126 Hausbrauereien). Niederösterreich befindet sich mit 81 Braustätten an erster Bundesländerstelle vor Oberösterreich mit 60 Braustätten und der Steiermark mit 48 Braustätten. 2018 wurden in Österreich 9.827.000 Hektoliter Bier hergestellt, davon wurden 1.265.000 Hektoliter exportiert. Im gleichen Jahr wurden 868.000 Hektoliter Bier importiert. In den österreichischen Braustätten sind ca. 3.800 Beschäftigte tätig. Die Biersteuer beträgt gem. § 3 Abs. 1 Biersteuergesetz € 2,- pro Hektoliter je Grad Plato Stammwürze. Dieser Steuersatz verringert sich für kleine unabhängige Brauereien je nach Gesamtjahreserzeugung auf 60 % bis 90 % (Ausnahme Lizenzbier). Österreich hat gemessen mit der Einwohnerzahl weltweit die höchste Dichte an Biersommeliers. In 3 Ausbildungsstufen (Bier-Jungsommelier, Biersommelier, Diplom-Biersommelier) werden an mehreren Brauereien Ausbildungen angeboten.", "section_level": 1}, {"title": "Produkte.", "content": "Die beliebteste Biersorte in Österreich ist das Lager- oder Märzenbier. Es ist malzig mit einem verhältnismäßig geringen Hopfen-Anteil und hat eine goldgelbe Farbe. Der Alkoholgehalt des untergärigen Biers liegt zwischen 5 und 5,5 Prozent. Anton Dreher senior, der Besitzer der Schwechater Brauerei, gilt als Erfinder des heutigen Lagerbiers, das er ab 1840/41 herstellte. Er nannte es damals Märzenbier. In Eiskellern konnte er es bis zum Sommer lagern. Seine Brauerei nahe der Stadt Wien entwickelte sich unter seinen Erben um 1900 zur größten in Europa. Über 60 % des in Österreich abgesetzten Bieres gehört zu dieser Biersorte. Unter den steirischen Brauereien im Süden Österreichs befinden sich die beliebten Marken Gösser, Puntigamer und Murauer. In Kärnten, dem südlichsten Bundesland Österreichs, wird die Marke „Hirter“ hergestellt. Benannt ist sie nach dem Standort der Brauerei, dem Ort Hirt. Außerdem werden in Kärnten noch zwei weitere bekannte Biermarken hergestellt und vertrieben, und zwar das sogenannte Schleppe-Bier, das in der Stadt Klagenfurt gebraut wird, sowie das „Villacher Bier“, das nach dem Standort der Brauerei, der Stadt Villach benannt wurde. In Niederösterreich dominieren Egger, Zwettler, Schwechater, Kaiser und Wieselburger. In Wien wird Ottakringer gebraut. Aus den westlicheren Teilen Österreichs kommt Zipfer in Oberösterreich. Oberösterreich beheimatet auch das Freistädter Bier. Die Organisation der Brauerei ist insofern einzigartig, als die Brauerei als Kommune organisiert ist und von denjenigen betrieben wird, die ein Haus innerhalb der Stadtmauern besitzen, daher der Name der Stadt Freistadt. Weiter westlich liegt Salzburg mit Stiegl, Augustiner Bräu (nicht verwandt mit dem Deutschen). Weizenbier ist eine beliebte Biersorte in dieser Region. Aus Tirol und Vorarlberg kommen Falkenstein, Frastanzer, Mohrenbräu, Starkenberger, Zillertaler, Huber Bräu, Tiroler Bier, Fohrenburger und Der Wilde. In Vorarlberg dominieren die Marken Mohrenbräu und Fohrenburger.", "section_level": 1}, {"title": "Konsum.", "content": "In Österreich wurden 2011 9,1 Millionen Hektoliter Bier getrunken. Das entsprach der durchschnittlichen Konsumation von mehr als 100 Litern pro Kopf der Bevölkerung. Österreich stand damit im Pro-Kopf-Verbrauch weltweit an zweiter Stelle hinter Tschechien. 2016 sank der inländische Verbrauch auf 9,03 Millionen Hektoliter. 2018 erreichte der Bierkonsum einen durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 104,0 Litern. Landestypische Bezeichnung für das Volumensmaß 0,5 l ist die „Halbe“ in den westlichen Bundesländern bzw. das „Krügerl“ in den östlichen Bundesländern. Die Bezeichnung für 0,33 l ist das „Seidl“. Anderen Ausdrücke wie Seiterl, Seidel oder Seitl sind umgangssprachlich oft präsent. Die Interessensgemeinschaft für Bier (BierIG) lädt jährlich zur „Austrian Beer Challenge“. Dabei werden in verschiedenen Kategorien eingereichte Biere bewertet und die jeweiligen Staatsmeistertitel vergeben. Die Craft Bier Bewegung präsentiert sich auf dem „Craft Bier Fest Wien“. Handwerklich hergestellte Bierspezialitäten aus heimischen und internationalen Kreativbrauereien können verkostet werden. Einen Querschnitt der österreichischen Braukunst bietet das „Wiener Bierfest“. Bierkenner schätzen das „Beer Tasting Event“ in der Stadt Salzburg. Kreative Braukunst steht im Vordergrund beim „Craft Beer Fest Linz“. Das traditionelle Brausilvester wird am „Tag des österreichischen Bieres“ am 30. September gefeiert. Früher durfte nur von Michaeli (29. September) bis Georgi (23. April) gebraut werden. Da es noch keine entsprechenden technischen Kühlmöglichkeiten gab, konnte aufgrund der höheren Temperaturen in den Sommermonaten nicht gebraut werden. Durch den Beginn der Brausaison etablierte sich dieser bierige Feiertag.", "section_level": 1}, {"title": "Bier in der Kultur.", "content": "Rund um die lange Tradition des Bierbrauens hat sich in Österreich ein teilweise eigenständiger Wortschatz gebildet. So ist etwa der \"Hansl\" oder \"Bierhansl\" der abgestandene, schale Rest im Bierfass oder Bierglas. Dieser wird gerne von den \"Biertipplern\" getrunken, die sich als gewohnheitsmäßige, aber arbeitslose Trinker der von den anderen Gästen übrig gelassenen Bierreste annehmen mussten. Dass stets Reste im Fass zurückbleiben, ist der \"Bierpipn\", dem Zapfhahn zu verdanken, der die Bierabgabe reguliert, ohne zu viel Schaum zu produzieren. Der Ausdruck \"Bierversilberer\" ist im gesamten deutschen Sprachraum verbreitet, hat aber in Johann Nestroys Posse \"Der Talisman\" im \"Bierversilberer Spund\" eine Verkörperung gefunden, die dessen Tätigkeiten bis heute vergegenwärtigt. Seine Aufgabe war das Verteilen und Verkaufen von Bier. Dabei war er zumeist auch für das Abfüllen in Flaschen, den Transport mit Pferdefuhrwerken bis zum jeweiligen Wirtshaus und auch für das Kühlen der Bierbestände mit Eis zuständig. Zur Gewinnung des Eises dienten ihm in früheren Jahrhunderten die im Winter zugefrorenen Eisteiche und die Eiskeller, in denen das Eis bis zum Sommer gelagert werden konnte. Der österreichische Komponist Johann Strauß Sohn komponierte einen Walzer (Opus 97) namens „Gambrinius-Tänze“. Dieser wurde 1851 in Denglers Bierhalle im 5. Wiener Gemeindebezirk uraufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Artikel Bier in Österreich informiert über die Bierproduktion und den Bierkonsum in Österreich und die Bedeutung des Bieres dort.", "tgt_summary": null, "id": 2280810} {"src_title": "Eben Gowrie Waterhouse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Fahrzeuggeschichte.", "content": "Im Zuge der Entwicklung der ersten eigenen Schleppermodelle kaufte die Sowjetunion in den 1920er-Jahren auch verschiedene Kettenschlepper im Ausland zu Erprobungszwecken. Dazu gehörten Typen von Hanomag (später als Kommunar im Malyschew-Werk gebaut) wie auch der schon seit 1919 gebaute Caterpillar Sixty. Letzterer wurde zunächst in einer kleinen Charge von nur 20 Maschinen beschafft. Die Tests waren jedoch so vielversprechend, dass 1929 weitere 1350 Stück importiert wurden. Insbesondere aufgrund seiner guten Geländegängigkeit überzeugte das Fahrzeug. Bevor im neuen Traktorenwerk in Tscheljabinsk mit einer Serienfertigung begonnen wurde, wurde die Konstruktion modifiziert. Insbesondere wurden alle Maße auf das metrische System umgestellt, da das Fahrzeug ursprünglich, wie in den USA üblich, in Zollmaßen gefertigt wurde. Daneben gab es diverse weitere kleine Änderungen. Der Treibstofftank wurde grundsätzlich in Fahrtrichtung links montiert, zudem ein kleiner Zusatztank für den Anlassmotor vorgesehen. Außerdem wechselten die Herstellerschriftzüge an den Kühlerseiten. Der S-60 konnte mit einem Stoffverdeck ausgerüstet werden, ein optionales festes Blechdach wie beim Modell von Caterpillar gab es nicht. Beibehalten wurde der großvolumige Vierzylinder-Petroleummotor mit knapp 20 Litern Hubraum. Petroleummotoren arbeiten wie Ottomotoren. Um das schwerere Petroleum allerdings verbrennen zu können, sind einige Besonderheiten notwendig. So werden sie mit leichten Kraftstoffen wie Benzin angelassen und auf Betriebstemperatur gebracht. Erst danach wird das vorgeheizte Petroleum verwendet. Petroleum war insbesondere in den USA bedeutend günstiger als Benzin und wurde deshalb eingesetzt. Auch andere sowjetische Traktoren der 1920er- und 1930er-Jahre, die Kopien von US-amerikanischen Fabrikaten waren, sind mit Petroleummotoren ausgerüstet. Beispiele sind der Fordson-Putilowez oder die Modelle der Baureihe Universal. Der erste Prototyp des Stalinez-60 wurde in Tscheljabinsk am 15. Februar 1931 vollendet, mehr als zwei Jahre vor der Eröffnung des Traktorenwerks. Im gleichen Jahr wurde bei Caterpillar die Produktion des Modells Sixty gestoppt und durch den Diesel-Sixty ersetzt. Letzterer war später Inspiration für den Stalinez-65. Die Serienfertigung des Stalinez-60 begann am 15. Mai 1933, offiziell wurde die Fabrik am 1. Juni eröffnet. Bis 1937 wurden je nach Angabe 68.997 oder 69.100 Schlepper gefertigt, danach der Stalinez-65 eingeführt. Auch die Rote Armee erhielt Traktoren dieses Typs, obwohl er eigentlich für den zivilen Einsatz konzipiert war. Der Stalinez-60 wurde in geringer Stückzahl als Gasgeneratorschlepper für den Betrieb mit Holzgas gebaut. Sowohl das Herstellerwerk als auch das Forschungsinstitut NATI beschäftigten sich ab 1936 mit der Konstruktion von Holzgasgeneratoren. Grund war die Knappheit flüssiger Treibstoffe, insbesondere in entlegenen nördlichen Regionen der Sowjetunion. Holz dagegen war reichlich verfügbar. Vom Stalinez-60 wurden nur 264 Exemplare für den Holzgasbetrieb ausgerüstet. Erst beim Nachfolger gab es eine Massenfertigung dieser Modifikation, 7365 Stück entstanden ab 1937, auch mit Blick auf die Treibstoffknappheit im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg verschwand diese Technologie auch in der Sowjetunion schnell.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Für den Stalinez-60. Abmessungen und Gewichte", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Stalinez-60 (, abgekürzt auch S-60) ist ein sowjetischer schwerer Kettentraktor, der ab 1931 im Tscheljabinski Traktorny Sawod konstruiert und gebaut wurde. Er war der erste Traktor des zu diesem Zeitpunkt neu errichteten Werks und eine nahezu exakte Kopie des US-amerikanischen \"Caterpillar Sixty\". Nach fast 70.000 gebauten Exemplaren wurde die Produktion 1937 auf den Nachfolger Stalinez-65 mit Dieselmotor umgestellt.", "tgt_summary": null, "id": 1641991} {"src_title": "Botanischer Garten St. Gallen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung aus dem 19. Jahrhundert und Geschichte.", "content": "Eine hervorragende Beschreibung der Burg erstellten \"David McGibbon\" und \"Thomas Ross\" für den Band 2 ihres Buches \"The Castallated and Domestic Architecture of Scotland from the Twelfth to the Eighteenth Century\": \"„Dieses interessante Haus liegt im südlichen Teil der Gemeinde Turriff und nicht weit vom Bahnhof Auchterless entfernt.\"

\"Die Familie Tollie de Berkeley, dem es gehört, ist sehr alt und die folgende Inschrift auf einem Stein in der Mauer des Hauses vermittelt den Eindruck, dass die Burg ebenfalls sehr alt sei: «Sir Alexander Barclay of Tolly, Gründer, verstarb im Jahre des Herrn 1186.» Auf demselben Stein ist eine weitere Inschrift angebracht: «In der Zeit von Valth schienen alle Männer freundlich und Freunde lernt man erst in Schwierigkeiten kennen, 1593».\"

\"Es besteht kein Zweifel daran, dass der erste Teil der oben erwähnten Inschrift lediglich eine Aufzeichnung dessen ist, was vor langer Zeit geschah und in dem letztgenannten Jahr 1593 eingesetzt wurde. 1792 wurden die Türmchen und Schießscharten entfernt und der Donjon um zwei Stockwerke in der Höhe reduziert und der Graben aufgefüllt.\"

\"Die Familie litt unter der Verheiratung von Maria Stuart. Von 1558 bis 1624 war das Anwesen in den Händen von Patrick Barclay, dem Autor der oben erwähnten moralischen Reflexion – Resultat einer unglücklichen Erfahrung.\"

\"Der Grundriss dieser Burg ist eine leichte Veränderung des einfachen Donjons mit quadratischem Grundriss; eine kleine Unterbrechung in der Mauer wurde anschließend an die Eingangstüre gemacht. Dies schafft Raum für einen Gang zum Treppenhaus und ermöglicht eine Schießscharte, von der aus man den Eingang überwachen kann. Der Eintritt der Schießscharte wird innen durch eine Steinsäule geschützt, die so platziert ist, dass sie dem Verteidiger Ausblick gewährt, aber gleichzeitig Geschosse von außen aufhält.\"

\"Das Erdgeschoss ist vollkommen mit einer Gewölbedecke versehen und die kleine Eingangslobby ist mit gerippten und gekreuztem Gewölbe verziert. Letzteres Detail scheint eine lokale Variante zu sein. Eine ähnliche Schießscharte am Eingang angebracht und ein Kreuzgewölbe in der Eingangslobby sind in Gight angebracht und ein geripptes Gewölbe am ursprünglichen Eingang, der noch in Delgaty erhalten ist.\"

\"Das Erdgeschoss enthält, wie üblich, Kellerräume mit kleinen Schießscharten; ein Keller hat eine private Treppe zum Rittersaal.\"

\"Das Haupttreppenhaus, das in das 1. Obergeschoss führt, ist teilweise gerade mit einem Wendel um die Ecke des Turms und einem großen Absatz an der Tür zum Rittersaal. Der Rittersaal ist in üblicher Form, aber sehr viel schmucker als in anderen Burgen. Er ist 30 x 20 Fuß groß und in zwei Zeilen gewölbt mit gerippten und Kreuzgewölbe, das aus Konsolen mit Blattzierwerk entspringt. Es gibt auch eine kleine, schön ausgestaltete und gewölbte Lange Galerie innerhalb der Mauer über der Tür zum Rittersaal mit einer breiten Öffnung zu diesem. Die Galerie hat ein geripptes Gewölbe und die Zentren mit dem Monogramm \"I.H.S.\" und dem Herzen und den durchbohrten Händen unseres Heilands behauen. Die Konsolen, von denen die Gewölberippen entspringen, haben Schilder mit den Emblemen der vier Evangelisten. Auf beiden Seiten der Öffnung zum Rittersaal sind versenkte Nischen für Statuen angebracht. Alles scheint darauf hinzuweisen, dass diese Galerie einmal ein Gebetsraum oder eine Kapelle war. Man gelangt über eine kleine Treppe vom darüber liegenden Geschoss dorthin, sodass der Baron und seine Familie sie privat nutzen konnten, oder sie kann durch Verschieben eines Vorhangs zum Rittersaal hin geöffnet werden, wenn alle Versammelten dort Zeugen des Gottesdienstes werden sollten.\"

Billings' \"Blick auf das Innere der Burg vermittelt einen guten Eindruck der Details, die alle darauf hinzuweisen scheinen, dass jemand sie entworfen hat, der mit kirchlicher Architektur vertraut war. Kreuzgewölbe dieser Art sind selten in schottischen Burgen, aber es gibt ein weiteres Beispiel dafür in Balbegno Castle nahe Fettercairn, das aus derselben Zeit stammt. Der Rittersaal von \"Auchendoun\" war ebenfalls mit derselben Art von Gewölbe versehen, stammt aber aus einer früheren Periode. Aus den kirchlichen Details des Gebäudes schließt Mr \"Billings\", dass es mindestens ein Jahrhundert älter ist als eingemeißelte Baujahr (1593). Aber wegen Ähnlichkeit des Gewölbes in \"Balbegno\", dessen Entstehungsjahr 1569 ist, den Übereinstimmungen in den Grundrissen und dem kleinen, gerippten Gewölbe im Eingangsbereich, die Towie Barclay Castle mit Burgen wie Gight Castle und \"Delgaty Castle\" aufweist, können wir es ohne Zögern auf Mitte des 16. Jahrhunderts datieren. Auf Edzell Castle kann man ebenfalls geripptes und Kreuzgewölbe im Lusthaus zusammen mit Details finden, die eindeutig aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammen.\"

\"Über der Eingangslobby befindet sich ein kleiner, privater Raum. Wie bereits erwähnt, wurden die oberen Stockwerke verändert oder entfernt.“\"", "section_level": 1}, {"title": "Restaurierung.", "content": "In den 1970er-Jahren kauften der Musiker \"Marc Ellington\" und seine Gattin \"Karen\" die Burg. Ein Restaurierungsprogramm wurde durch Ellingtons Musikkarriere finanziert, während seine Gattin die ausgedehnten Restaurierungsarbeiten projektierte, die über sieben Jahre andauerten. Während das untere Geschoss Mauerwerk aus dem 16. Jahrhundert enthält, sind die oberen Geschosse moderne Rekonstruktionen. Die Restaurierungsarbeiten waren von so hoher Qualität, dass sie 1973 mit dem \"Saltire Society Award\" ausgezeichnet wurden. Die Burg befindet sich weiterhin (2008) im Eigentum der Familie \"Ellington\". Zusätzlich zu Towie Barclay Castle gehören den Ellingtons auch \"Gardenstoun\" und \"Crovie\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Towie Barclay Castle ist eine Niederungsburg etwa 7,2 km südsüdöstlich der Stadt Turriff in der schottischen Grafschaft Aberdeenshire. Das heutige Gebäude ließ der Clan Barclay 1593 errichten. Das Gelände hatte der Clan im 11. Jahrhundert von König Malcolm III. erhalten. Nach der Plünderung eines Nonnenklosters durch die Barclays im 12. Jahrhundert verkündete \"Thomas the Rhymer\": „Towie Barclay Castle im Tal / gut für die Frauen / aber niemals für die Männer“, was als Fluch für die männliche Linie verstanden wurde. Der Glaube an diesen Fluch war stark genug, dass er 1753 von Mr \"Barclay Maitland\" als Grund für den Verkauf von Towie Barclay Castle an den Earl of Findlater angegeben wurde. Dieser verkaufte die Burg 1792, nachdem er meinte, dass sie das Böse anzog und nachdem sein Sohn auch verstorben war, an das \"Gordon’s Hospital\" in Aberdeen. ", "tgt_summary": null, "id": 2033024} {"src_title": "Siemens SD-160", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Von den Anfängen bis zur besten Saison.", "content": "Nick Walker gehörte Ende der 1990er schon zu den besten englischen Spielern und gehörte zu den Letzten 8 der englischen Amateurmeisterschaft 1991. Als im selben Jahr die Profiturniere für alle Spieler geöffnet wurden, ergriff er die Gelegenheit und startete seine Profikarriere. Gleich beim zweiten Turnier, dem Grand Prix, überstand er die Amateurqualifikation und gewann dann gegen den Profi Paul Medati mit 5:0. Jim Chambers schlug ihn in der Runde der Letzten 96 knapp mit 5:4. Auch bei der UK Championship erreichte er die Letzten 128, profitierte dabei aber von zwei Absagen. Der Rest der Saison 1991/92 war aber nicht so erfolgreich und so startete er sein zweites Jahr auf Platz 173 der Rangliste. Dort kam er bei der Benson & Hedges Championship in die Runde der Letzten 32 und beim zweiten Turnier der Strachan Challenge sogar bis ins Achtelfinale. Dabei besiegte er Spieler wie Peter Ebdon und Alain Robidoux. Für die Turniere gab es aber eine reduzierte Zahl von Punkten für die Ranglistenwertung, bei den vollwertigen Ranglistenturnieren, an denen auch alle Topspieler teilnahmen, war er weniger erfolgreich. 1993/94 erreichte er die Runde der Letzten 48 bei den European Open. Zweimal kam er unter die Letzten 96 und bei der Weltmeisterschaft erstmals unter die Letzten 128. In der Saison 1994/95 schaffte er es nach einem 10:9-Sieg über Karl Broughton bei der WM noch eine Runde weiter, bei den Thailand Open und den European Open kam er jeweils bis in die Runde der Letzten 64 und gewann dabei gegen Les Dodd und Alex Higgins. Damit stand er 1995 erstmals unter den Top 128 der Welt auf Platz 94. In der Saison 1995/96 war der erste Höhepunkt das Achtelfinale bei der Benson & Hedges Championship, allerdings ohne Weltranglistenpunkte. Danach waren die Turniere aber nicht so erfolgreich, erst bei der abschließenden Weltmeisterschaft stieß er wieder weiter ins Turnier vor. Er besiegte Paul Hunter, Billy Snaddon und Tony Chappel und verpasste gegen Anthony Hamilton den Einzug ins Hauptturnier im Crucible Theatre. Im Jahr darauf waren es die Welsh Open, bei denen er sich gegen Hamilton revanchierte, und die English Open, die seine besten Turniere waren. Beide Male kam er unter die Letzten 32. Bei der Weltmeisterschaft schied er aber diesmal in Runde 2 aus. 1997 wurde das Profifeld aufgeteilt in Main Tour und UK Tour und als Nummer 67 der Rangliste musste er in die Qualifikation. Schon beim ersten Turnier kam er ins Finale und blieb mit einem 5:2-Sieg gegen Barry West unter den Topspielern. Danach erreichte er in der Hauptsaison die Runde der Letzten 48 bei den German Open und die Letzten 32 bei den Welsh Open. 1998/99 erreichte er bei der Benson & Hedges Championship erstmals das Halbfinale eines Profiturniers. Nach einer mittelmäßigen Saison mit vier Auftaktniederlagen steigerte er sich dann noch einmal am Ende: Bei den British Open erreichte er sein erstes Achtelfinale bei einem Ranglistenturnier, nachdem er unter anderem Anthony Davies besiegt hatte. Und bei der Weltmeisterschaft gewann er gegen Rory McLeod und Dennis Taylor und spielte dann gegen Rod Lawler. Mit 9:0 zog er davon, dann gewann Lawler 8 Frames in Folge, bevor Taylor zum 10:8 vollendete. Gegen Jamie Burnett gewann er danach mit 10:6 das Spiel um den Einzug ins Crucible. Dann gewann er auch noch das erste Spiel im WM-Hauptturnier gegen Alain Robidoux ebenfalls mit 10:6 und verlor erst im Achtelfinale gegen Mark Williams mit 7:13. Williams kam anschließend noch bis ins Finale. Mit Platz 54 erreichte Taylor am Saisonende seine beste Karriereplatzierung in der Weltrangliste.", "section_level": 2}, {"title": "Stagnation und Karriereende.", "content": "Die nächste Saison begann er, wie die Saison zuvor geendet hatte, zum dritten Mal in Folge erreichte er das Achtelfinale. Bei den British Open besiegte er Patrick Wallace und Jimmy White jeweils mit 5:0, danach Terry Murphy mit 5:3 und verlor dann gegen den Weltmeister Stephen Hendry mit 3:5. Dann riss die Serie aber total ab und bei den weiteren 8 Ranglistenturnieren inklusive Weltmeisterschaft gewann er nur noch ein einziges Spiel. Auch diese Serie setzte sich zu Beginn der 2000/01 fort. Erst die Benson & Hedges Championship, wenn auch kein Ranglistenturnier, brachte die Wende. Er erreichte dort das Achtelfinale, danach bei den China Open immerhin die dritte Runde und bei den Welsh Open stand er wieder im Hauptturnier unter den Letzten 32. Zuvor hatte er Darren Morgan mit 5:0 besiegt, dann verlor er selbst 0:5 gegen Paul Hunter. Trotzdem konnte er sich nicht unter den Top 64 halten, er verlor viele Punkte, weil in der Zweijahreswertung die Weltmeisterschaft 1999 herausfiel. Doch er hatte sein zwischenzeitliches Tief überwunden und erreichte jetzt wieder bessere Platzierungen. 2001/02 stand er bei den China Open unter den Letzten 32. Bei den European Open und dem Thailand Masters stand er unter den Letzten 48 jeweils eine Runde vor dem Einzug ins Hauptturnier. Zwei Top-64-Ergebnisse und ein weiteres Achtelfinale bei der Benson & Hedges Championship rundeten die Saison ab. 2002/03 verpasste er zwar alle Hauptturniere, aber viermal stand er unter den Letzten 48, unter anderem bei der UK Championship. Damit stand er 2003 zum zweiten Mal in seiner Karriere auf Platz 54 der Weltrangliste. Mit 30 Jahren trat er die Saison 2003/04 an, konnte aber das Niveau der Vorjahre nicht halten. Beim Masters Qualifying Event, der ehemaligen Benson & Hedges Championship, erreichte er ein letztes Mal das Achtelfinale. Aber bei keinem Ranglistenturnier kam er über die Runde der Letzten 64 hinaus. 2004/05 gelang ihm selbst dies bei 8 Ranglistenturnieren nur noch dreimal. Wieder rutschte er aus den Top 64 der Weltrangliste heraus, doch diesmal war das gleichbedeutend mit dem Verlust des Profistatus. Und Walker versuchte auch nicht, wieder auf die Main Tour zu kommen. Snooker steckte zu der Zeit in der Krise und bis auf die allerbesten Spieler konnte kaum jemand von dem Sport leben. Deshalb beendete er seine Profikarriere und wandte sich einem regulären Berufsleben zu.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Ranglistenturniere: Andere Profiturniere: Qualifikationsturniere:", "section_level": 1}], "src_summary": "Nick Walker (* 4. August 1973) ist ein englischer Snookerspieler aus Chester. Von 1991 bis 2005 spielte er 14 Jahre als Profi auf der Main Tour.", "tgt_summary": null, "id": 2423874} {"src_title": "Elephants on Acid", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifikation.", "content": "Die Auslosung der Qualifikation fand am 15. September 2017 in Auckland statt. Die vier Vereine spielten vom 20. bis zum 26. Januar 2018 in Pago Pago auf Amerikanisch-Samoa ein Rundenturnier aus. Alle Spiele wurden im Pago Park Soccer Stadium ausgetragen. Der Gruppenerste und der -zweite erreichte die Gruppenphase. Die beiden anderen Mannschaften schieden aus.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppenphase.", "content": "An der Gruppenphase nahmen 16 Vereine aus 9 Landesverbänden teil. 14 Mannschaften waren direkt qualifiziert, dazu kamen noch 2, die sich über ein Rundenturnier qualifizieren konnten. Die Gruppenauslosung fand am 15. September 2017 in Auckland statt. Die Mannschaften wurden in vier Gruppen mit je vier Teilnehmern gelost. Mannschaften desselben Landesverbandes konnten nicht in dieselbe Gruppe gelost werden. Die Gruppensieger und -zweiten qualifizierten sich für das Viertelfinale, die Dritt- und Viertplatzierten schieden aus dem Wettbewerb aus. Bei Punktgleichheit zweier oder mehrerer Mannschaften wurde die Platzierung durch folgende Kriterien ermittelt.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A.", "content": "Alle Spiele fanden im Korman Stadium in Port Vila (Vanuatu) statt.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "Alle Spiele fanden im Stade Pater Te Hono Nui in Papeete (Tahiti) statt.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe C.", "content": "Alle Spiele fanden in der Trusts-Arena in Auckland (Neuseeland) statt.", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe D.", "content": "Alle Spiele fanden im Lawson Tama in Honiara (Salomonen) statt.", "section_level": 2}, {"title": "Finalrunde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Die Auslosung fand am 5. März 2018 statt. Es wurde je ein Gruppensieger gegen einen Gruppenzweiten einer anderen Gruppe gelost, wobei die Gruppensieger Heimrecht haben werden. Die Spiele wurden am 7. und 8. April 2018 ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Hinspiele wurden am 22. April, die Rückspiele am 29. April 2018 ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Das Hinspiel wurde am 13. Mai, das Rückspiel am 20. Mai 2018 ausgetragen.", "section_level": 2}, {"title": "Beste Torschützen.", "content": "Nachfolgend sind die besten Torschützen der OFC-Champions-League-Saison (ohne Qualifikation) aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die OFC Champions League 2018 war die 17. Spielzeit des wichtigsten ozeanischen Wettbewerbs für Vereinsmannschaften im Fußball. Die Saison begann mit der Qualifikation am 20. Januar 2018 und endete mit den Finalspielen im Mai 2018. Titelverteidiger war der neuseeländische Verein Auckland City FC. ", "tgt_summary": null, "id": 1347490} {"src_title": "Stagnosol", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Williams spielte von 2005 bis 2009 College Football an der University of Toledo für die Toledo Rockets. 2005 setzte er aus, da er ein Redshirtjahr einlegte. 2006 kam er zu seinen ersten Einsätzen, als er in zehn Spielen sechs Pässe fing. 2007 fing er 73 Pässe für 1.169 Yards, das erst dritte Mal in der Schulgeschichte, dass ein Spieler für über 1.000 Yards Pässe fing. Er wurde für seine Leistungen zum \"Second-Team All-MAC\" gewählt. Im folgenden Jahr wurde erneut zum \"Second-Team All-MAC\" gewählt. In seinem letzten Jahr wurde er ins \"First-Team All-MAC\" gewählt. Seine für die Rockets insgesamt 229 gefangenen Pässe und 3.102 Yards brachen die Schulrekorde von Lance Moore. Nachdem Williams im NFL Draft 2010 nicht ausgewählt wurde, verpflichteten ihn die Arizona Cardinals. Er konnte in den ersten Training Camps von sich überzeugen und die Cardinals behielten ihn im aktive Kader. Er spielte in seiner ersten Saison in 30 % der offensiven Snaps, auch wenn er nur neun Pässe fing. 2011 nahm seine Spielzeit rapide ab. Er wurde für nur zwei Spiele aktiv und spielte nur einen Snap. Im August 2012 verletzte sich Williams an der Achillessehne, was dazu führte, dass er im Dezember 2012 von den Cardinals entlassen wurde. Bereits im Januar 2013 verpflichteten ihn die Seattle Seahawks. Williams konnte in den Training Camps überzeugen und erhielt einen Platz im 53-Mann-Kader. Er schaffte es jedoch nicht während der ersten vier Spiele einen Pass zu fangen und wurde am 5. Oktober 2013 von den Seahawks entlassen. 7. Oktober 2013 verpflichteten ihn die Jacksonville Jaguars. Er spielte in zwei Spielen der Jaguars, ehe er am 23. November 2013 auf der Injured Reserve List platziert wurde. Am 12. Mai 2014 entließen die Jaguars Williams. Drei Tage später wurde er von den Miami Dolphins verpflichtet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stephen Jacob Williams (* 29. Juni 1986 in Houston, Texas) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler. Er spielte drei Saisons auf der Position des Wide Receivers in der National Football League (NFL).", "tgt_summary": null, "id": 453208} {"src_title": "Hongkonger Cricket-Nationalmannschaft", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Der \"Indian River\" entspringt auf ca. 600 m Höhe über dem Meer () im Nordhang des Morne Turner, an den Grenzen zum Parish St. Andrew, während die Quellbäche eines seiner Hauptzuflüsse, des Maikay River alle von Osten aus dem Parish St. Andrew herkommen. Die Quellbäche verlaufen zunächst in nördlicher Richtung durch \"Brandy Estate\" und \"Beauséjour\", wo der Maikay River mündet und wendet sich dann stärker nach Nordwesten. Im Norden von \"Cantarde\" erhält er Zuflüsse, die einerseits aus der Mitte der Insel, von \"Grand Bois\" her kommen und andererseits aus dem Gebiet von \"Borne\" und der Südflanke des \"Morne Destinée\" (). Ab dieser Einmündung wendet er sich auch endgültig nach Westen und fließt in windungsreichem Verlauf nach Westen. Bei \"Newood\" ist er schon in den Niederungen angekommen. Von Links und Süden erhält er in der Folge mehrere kleine Zuflüsse, die von \"Brandy Estate\" und aus den Bergen des \"Morne Balvine\" im Süden kommen. Er passiert das \"Sugar Loaf Estate\" im Süden von Portsmouth und hernach bildet er an der Küste ein Sumpfgebiet und einen breiten Lauf aus, wo ihm noch der Barry River von Rechts und Norden aus den Bergen um \"Morne Les Héritiers\" und \"Morne Brulés\" () zufließt. Zwischen dem Ortskern von Portsmouth (Zicack) im Norden und Glanvilia im Süden mündet er ins Karibische Meer. Nach Süden grenzt das Einzugsgebiete des Picard River an, während nach Osten und Nordosten die Zuflüsse des Blenheim River ihr Einzugsgebiet haben. Die \"Granby Street\" von Portsmouth, die in der Erweiterung als Verbindung nach \"Thibaud\" im Parish St. Andrew an der Ostküste dient folgt dem Unterlauf des Flusses bis zum \"Dos d'Ane\" (Eselsrücken). Szenen aus Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 wurden auf dem befahrbaren Teil des Flusses gedreht. Es gibt Angebote für Touristen, Bootstouren auf dem Fluss zu unternehmen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Indian River ist der breiteste Fluss von Dominica. Er verläuft im Parish St. John und mündet an der Westküste in der \"Prince Rupert Bay\" (Portsmouth Bay) ins Karibische Meer.", "tgt_summary": null, "id": 518535} {"src_title": "Terror is a Man", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Persönliches.", "content": "Geboren in Eupen, der Hauptstadt der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, wuchs Cormann in Raeren nahe Aachen auf. Er besuchte eine Hochschule in Lüttich und absolvierte seine Rechtskandidatur an der Universität von Namur. Anschließend schloss er 1994 ein Jurastudium an der Katholieke Universiteit Leuven in Löwen ab. Während seines Studiums nahm er an einem Austausch mit der University of East Anglia in Norwich, England teil und lernte dort erstmals intensiv die englische Sprache. 1994 besuchte er erstmals Perth (Hauptstadt des Bundesstaates Western Australia) und wanderte 1996 schließlich nach Australien aus. Da sein belgischer Juraabschluss in Australien zunächst nicht anerkannt wurde, arbeitete Cormann kurzzeitig als Gärtner. Im Jahre 2000 erhielt er die australische Staatsbürgerschaft und verlor gleichzeitig die belgische Staatsbürgerschaft. Cormann ist verheiratet und hat zwei Töchter. 2018 erhielt Cormann das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und Schulterband für seine Bemühungen zur Vertiefung der australisch-deutschen Beziehungen.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "In den 1990er Jahren war Cormann bei der ostbelgischen Christlich Sozialen Partei aktiv und war Präsident der Raerener CSP-Lokalsektion, kandidierte für den Provinzialrat der Provinz Lüttich und war für kurze Zeit Mitglied des Gemeinderates in Raeren. Zeitweise war er auch Assistent des Europaabgeordneten Mathieu Grosch. Nach der Auswanderung nach Australien trat er 1996 der Liberal Party of Australia bei und wurde unter anderem von 2003 bis 2004 Vizevorsitzender der Partei im Bundesstaat Western Australia. Ab 2007 ersetzte Cormann Ian Campbell als Abgeordneten für Western Australia im australischen Senat. Bei den folgenden Parlamentswahlen 2010 und 2016 wurde er dementsprechend wiedergewählt. Unter Tony Abbott wurde er im September 2013 Finanzminister für Australien, was unter der Regierung Malcolm Turnbulls weitergeführt wurde. Ab 2015 war Cormann Vize-Regierungsführer im Senat bevor er am 20. Dezember 2017 das Amt des Regierungsführers im Senat übernahm. In die Regierung von Premierminister Scott Morrison wurde Cormann am 28. August 2018 erneut als Finanzminister berufen. Da der eigentliche Vizepremierminister Australiens, Barnaby Joyce, aufgrund eines familiären Skandals verhindert war, war Cormann vom 21. Februar 2018 bis zum 26. Februar 2018 vertretungsweise geschäftsführender Premierminister Australiens. Nachdem Malcolm Turnbull am 23. August 2018 als Premierminister zurücktrat, wurde auch die Regierung aufgelöst. In der Regierung von Premierminister Scott Morrison wurde Cormann am 28. August 2018 erneut als Finanzminister berufen. Seit dem 30. September 2019 ist Cormann der am längsten amtierende Finanzminister Australians.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mathias Hubert Paul Cormann (* 20. September 1970 in Eupen, Deutschsprachige Gemeinschaft, Belgien) ist ein australischer Politiker mit belgischen Wurzeln. Er ist seit dem 18. September 2013 Finanzminister Australiens, erst in der Regierung von Tony Abbott, dann bis zum 23. August 2018 in der Turnbull Regierung und seit dem 28. August 2018 in der Morrison Regierung. Er gehört der Liberal Party of Australia an, er war bis 1996 Mitglied der Christlich Sozialen Partei Belgiens.", "tgt_summary": null, "id": 650651} {"src_title": "BMW G20", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Erste Erfahrungen bei internationalen Meisterschaften sammelte Michail Litwin bei den Jugendweltmeisterschaften 2013 in Donezk, bei denen er über 200 Meter in der ersten Runde ausschied. 2014 wurde er bei den Juniorenasienmeisterschaften in Taipeh Vierter im 400-Meter-Lauf sowie Achter mit der kasachischen 4-mal-400-Meter-Staffel. Anschließend nahm er an den Juniorenweltmeisterschaften in Eugene über 400 Meter teil, wurde dort aber bereits im Vorlauf disqualifiziert. 2015 schied er bei den Asienmeisterschaften in Wuhan in der ersten Runde aus. Im Sommer trat er mit der Staffel bei den Studentenweltspielen in Gwangju an, erreichte aber nicht das Finale. 2016 gewann er bei den Hallenasienmeisterschaften in Doha die Bronzemedaille über 400 Meter. 2017 nahm er erneut an den Studentenweltspielen in Taipeh teil und belegte diesmal im Finale den siebten Platz. Mit der Staffel konnte er das Finale der besten Acht nicht erreichen. Anfang September gewann er bei den Asian Indoor & Martial Arts Games in Aşgabat die Bronzemedaille über 400 Meter und musste den Vorlauf mit der 4-mal-400-Meter-Staffel abbrechen. 2018 nahm er an den Hallenasienmeisterschaften in Teheran teil und gewann mit der kasachischen Stafette die Silbermedaille und belegte im Einzelbewerb Platz vier. Einen Monat darauf nahm er an den Hallenweltmeisterschaften in Birmingham und schied dort mit 47,94 s im Halbfinale aus. Ende August qualifizierte er sich erstmals für die Asienspiele in Jakarta, bei denen er in 46,17 s den sechsten Platz belegte. Zudem gewann er mit der gemischten 4-mal-400-Meter-Staffel in 3:19,52 min die Bronzemedaille hinter Bahrain und Indien. 2019 wurde Bahrain disqualifiziert und die Silbermedaille Kasachstan zugesprochen. Bei den Asienmeisterschaften 2019 in Doha gewann Litwin in persönlicher Bestzeit von 45,25 s die Bronzemedaille im 400-Meter-Lauf. Zudem belegte er mit der gemischten Staffel in 3:20,73 min Rang vier. Anschließend schied er bei den World Relays in Yokohama in der Mixed-Staffel mit 3:24,54 min im Vorlauf aus und gewann daraufhin bei seiner dritten Sommer-Universiade in Neapel in 45,77 s die Silbermedaille hinter dem Mexikaner Valente Mendoza, ehe er mit der kasachischen 4-mal-400-Meter-Staffel mit neuem Landesrekord von 3:07,66 min Rang acht belegte. Anfang Oktober nahm er an den Weltmeisterschaften in Doha teil und schied dort mit 46,28 s in der ersten Runde aus. 2015 sowie von 2017 bis 2019 wurde Litwin kasachischer Meister im Freien über 400 Meter sowie 2018 in der Halle. 2019 siegte er in der Halle auch im 800-Meter-Lauf. Er absolvierte ein Coachingstudium an der Staatlichen Universität Nordkasachstan in Petropawl.", "section_level": 1}], "src_summary": "Michail Sergejewitsch Litwin (, engl. Transkription \"Mikhail Litvin;\" * 5. Januar 1996 in Petropawl) ist ein kasachischer Sprinter, der sich auf die 400-Meter-Distanz spezialisiert hat.", "tgt_summary": null, "id": 1462788} {"src_title": "Mistigri (Kartenspiel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sint Agathaklooster.", "content": "Um 1380 sammelten sich um den Priester Jacob Jan mehrere Frauen, die ihr Leben Gott weihen wollten. Sie lebten zunächst in großer Armut, was sich änderte, als die wohlhabende Witwe Alijd Buser den Schwestern beitrat und deren erste Oberin wurde. Unter ihrer Leitung wurde die stetig wachsende Schwesterngemeinschaft, die ihren Unterhalt durch Spinnen und Weben bestritt, 1404 offiziell zum Sint Agathaklooster erhoben. Der Klosterkomplex kam durch eine Stiftung an die Tertiarissen, denen in der Folge immer mehr Frauen vornehmer Herkunft beitraten. Die Frauen gaben dazu ihren Besitz an das Kloster ab, so dass dessen Reichtum und Größe stetig zunahm. Es fungierte daher auch als angemessene Unterkunft für hochgestellte Gäste der Stadt Delft. Seit Anfang des 16. Jahrhunderts nahmen die Auseinandersetzungen zwischen calvinistischen Niederländern und den katholischen Spaniern, die die Provinzen beherrschten, an Gewalttätigkeit zu. Den Bildersturm 1566 überstand das Kloster zwar unbeschädigt, doch 1572 wurde sein letzter Rektor Cornelis Musius in Leiden hingerichtet. Im gleichen Jahr wurde das Kloster durch die Staten van Holland konfisziert und an ihren Führer Wilhelm von Oranien übergeben, da dieser einen sicheren Wohnort für sich und seine Familie benötigte. Die verbliebenen Nonnen durften bleiben; sie wurden im Südflügel untergebracht, dem heutigen Museum Nusantara. Die letzte Nonne starb 1640.", "section_level": 1}, {"title": "Residenz des Statthalters.", "content": "Bis auf den südlichen Flügel und die Kapelle (später Waalse Kerk) wurde der Gebäudekomplex für den Anführer der Aufständischen und sein Gefolge hergerichtet. Da Wilhelm durch ein Erbe an das Fürstentum Orange gelangt war, trug er den Titel Prinz, so dass die neue Residenz Prinzenhof genannt wurde. Seine Wohn- und Schlafräume befanden sich im ersten Stock an der Ecke zur Oude Delft; von dort konnte er auf die Oude Kerk blicken. Hier wurden zwei seiner Kinder geboren, zuletzt von seiner vierten Ehefrau Louise de Coligny der spätere Statthalter Friedrich Heinrich. Ein halbes Jahr später fiel Wilhelm von Oranien im Juli 1584 an der für ihn neu gebauten Treppe einem Attentat zum Opfer. Die Spuren des Mordes, Einschusslöcher an der Wand der Treppenhalle, sind immer noch zu sehen. Nach seinem Tod wurde der Gebäudekomplex noch einige Zeit von der Familie des Statthalters genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Nutzung.", "content": "Die Stadtverwaltung von Delft nutzte die Gebäude des Prinzenhofes noch im 17. Jahrhundert zeitweise als Pack- und Gewandhäuser und für die Gerberei. Der Speisesaal diente zunächst als Empfangs- und Festhalle; im 18. Jahrhundert übte hier zudem das Delfter Collegium Musicum. 1776 wurde im Prinzenhof die Lateinschule eröffnet. Doch ab 1795 musste die Schule häufig die Räumlichkeiten wechseln, da das Militär immer mehr Platz für seine Zwecke forderte. 1807 verließ die Lateinschule den Prinzenhof; der Komplex war nun vollständig zur Kaserne geworden.", "section_level": 1}, {"title": "Museum.", "content": "Langsam wuchs das Bewusstsein um die historische Bedeutung des Prinzenhofes. Zum 300-jährigen Todestag Wilhelms von Oranien wurde eine Ausstellung im Historischen Saal – der sogenannten Mordhalle – und dem Speisesaal gezeigt. In der Folge wurden beide Räume restauriert und 1887 als Rijksmuseum ‘De Historische Zaal van het Prinsenhof’ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dem angeschlossen wurde 1894 der Kapitelsaal und 1899 das Geschoss über dem Historischen Saal. 1906 wurde hier auch die Sammlung des 1897 gegründeten Delfter Gemeindemuseums untergebracht. Das Militär zog sich indessen bis 1925 nach und nach vollständig zurück. Seitdem hat der Gebäudekomplex seine Funktion als \"Stedelijk Museum Het Prinsenhof\" behalten. Nach einer grundlegenden Erneuerung wurde es unter dem Namen \"Museum Prinsenhof Delft\" im Mai 2014 durch König Willem-Alexander wiedereröffnet. Es zeigt seitdem neben Sammlungen zu den Themenbereichen Wilhelm von Oranien und Gründung der Republik auch Kunstwerke aus dem 16. und 17. Jahrhundert (\"Meesters in innovatie\") sowie zahlreiche Fayencen Delfter Blau. Es finden dort auch regelmäßig wechselnde Ausstellungen statt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Prinzenhof in Delft ist ein Museum, das sich in einem ehemaligen Kloster befindet. Seinen Namen bekam der Gebäudekomplex von Wilhelm von Oranien, der hier von 1572 bis zu seiner Ermordung 1584 residierte.", "tgt_summary": null, "id": 2134651} {"src_title": "Stachowizna", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Thèâtre des Batignolles.", "content": "Das erste Theater in Batignolles, einem damaligen Vorort von Paris, wurde 1816 in der Rue Lamandé von den Gebrüdern Seveste gegründet und war sehr einfach in Bauweise und Ausstattung. Nachdem 1830 die Gemeinden Batignolles und Monceaux zusammengelegt wurden, wurde auf Veranlassung des Innenministers den Brüdern Sevestre erlaubt ein neues Theater anstatt des vorherigen zu bauen. Gleichzeitig wurde von einem Konkurrenten, mit Genehmigung des Bürgermeisters, in der Rue Lemercier ein weiteres Theater gebaut. Der Betrieb wurde aber 1833 untersagt, da die ministerielle Erlaubnis fehlte. Erst im Jahr 1837 erteilte das Innenministerium die Erlaubnis für den Bau eines weiteren Theaters. Im selben Jahr erfolgte die Gründung des Theaters als Kommanditgesellschaft unter dem Namen \"Théâtre des Batignolles-Monceaux\". Erst dann wurde der Neubau errichtet in dem sich das Theater bis heute, allerdings unter neuem Namen, befindet. Die Leitung übernahmen die Brüder Sevestere, die sie bis 1857 innehalten sollten. Nach mehreren Wechseln der Leitung folgt die 1886 Insolvenz der Theatergesellschaft. Eine neue Direktion, die gleichzeitig auch das Théâtre Montmartre betrieb übernahm die Geschäfte. Das Theater bestand aber noch bis 1906. Das Repertoire reichte über zeitgenössische Dramen bis zur komischen Oper und Aufführungen von Vaudevilles. So wurden Stücke von Ernest Grenet-Dancourt., François Coppée, Anaïs de Bassanville, Louise Michel, Auguste Anicet-Bourgeois und Honoré de Balzac. aufgeführt. Spätere Größen wie Marcelle Lender debütierten hier. Im Batignolle wurden auch Versammlungen abgehalten. So hielt beispielsweise Jean Jaurès eine Konferenz ab, die sich mit dem Werk \"Travaille\" von Émile Zola auseinandersetzt. Zur Blütezeit in den 1880er-Jahren wurde im Magazin \"Le Parnasse\" das Batignolles als eines der besten Vorstadttheater mit den exzellenten Schauspielern bezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Théâtre des Arts.", "content": "Für das Théâtre des Arts wurde der Saal komplett erneuert. Die Wiedereröffnung 1907 unter dem neuen Namen fand einigen Widerhall. Nicht nur wurde das Stück \"Un Roi sans Couronne\" von Saint-Georges de Bouhélier besprochen, sondern auch die neue Einrichtung und Staffage, sowie die Eintrittspreise. Eine Kritik im Magazin \"Touche à tout\" beschrieb das Théâtre des Arts als ein kleines Theater (als Nachfolger des Batignolles), das noch ein Geheimtipp sei. Auch wenn am Anfang Bouhélier und Jules Lemaître regeben wurde, wurden aber nunmehr überwiegend Komödien aufgeführt oder auch reine Musikaufführungen gegeben und es ließ sich, so eine positive Kritik, kein Vergleich zum vormaligen Théâtre des Batignolles mehr herstellen. Dazu trugen auch die Kunstausstellungen in den Räumen des Theaters bei an denen unter anderen René Piot und Maxime Dethomas teilnahmen. Trotz allem waren Namen wie Sacha Guitry, Edwige Feuillère und Georges Pitoëff mit dem Téâtre des Arts verbunden und 1937 wurde der 100ste Geburtstag des Hauses gefeiert.", "section_level": 1}, {"title": "Théâtre Hébertot.", "content": "Das Theater wurde 1940 vom Dramatiker Jacques Hébertot übernommen. Das Theater trug nach der Übernahme dann zuerst den Namen Théâtre des Arts – Hérbetot. Hébertot führte das Haus dann auch bis zu seinem Tode im Jahr 1972. Nach einigen Personalwechseln übernahm 1982 Jean-Laurent Cochet das Hébertot aber lediglich für zwei Jahre. Auch Philippe Caubère versuchte sich in den 80er-Jahren mit zwei Inszenierungen. Zum Ensemble zählten unter vielen anderen Jean Rochefort, Jean-Claude Brialy oder Odile Versois Obwohl das Gebäude seit 1974 unter Denkmalschutz steht wurde um 2009 ein Umbau vorgenommen, bei dem neben dem großen Saal mit 630 Plätzen einen kleinen Saal, das \"Petit-Hébertot\", mit weiteren 110 Sitzplätzen eingerichtet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Théâtre Hébertot ist ein privates Theater auf dem Boulevard des Batignolles im 17. Arrondissement von Paris. Das Haus besteht seit über 180 Jahren und wird seither unter wechselnden Namen, erst als \"théâtre des Batignolles\" über \"théâtre des Arts\" bis zum heutigen \"théâtre Hébertot\", fast ununterbrochen bespielt.", "tgt_summary": null, "id": 638309} {"src_title": "Sadashiv Kanoji Patil", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Cornelis Musius wurde 1500 in Delft geboren. Seine Eltern waren der aus einem Dordrechter Patriziergeschlecht stammende Johannes Pieterszon Musius und dessen Ehefrau Elisabeth Woudana. Musius verlor seine Eltern schon sehr früh. Er zog auf Anraten seines Vormundes nach Leuven, um Theologie zu studieren. Dazu eignete er sich umfassende Kenntnisse in Latein und Griechisch an, und studierte außerdem die Philosophie von Aristoteles. Bei seinen weiteren Aufenthalten in Atrecht, Paris und Poitiers pflegte er Umgang mit humanistischen Gelehrten, mit denen er noch jahrelang einen regen Briefwechsel führte. Musius plante gerade eine Reise nach Italien, als er erfuhr, dass der Prior des Sint Agathakloosters in seiner Heimatstadt verstorben war. 1538 kehrte er nach Delft zurück. Dort ließ er sich zum Priester weihen; anschließend übernahm er die Stelle als Prior und Beichtvater der Klosterschwestern. Neben seiner geistlichen Tätigkeit beschäftigte sich Musius mit der Dichtkunst und verfasste fromme Gedichte in lateinischer Sprache. Außerdem hatte er großes Interesse an zeitgenössischer Kunst; so trat er als Mäzen auf und erstand unter anderen ein Werk des Malers Maarten van Heemskerck, das noch immer in den ehemaligen Klosterräumen, dem heutigen Museum Prinsenhof, zu sehen ist. Dort traf sich Musius regelmäßig mit dem Anführer der Aufständischen, Prinz Wilhelm I. von Oranien, der 1572 in Delft Einzug gehalten und im Agathakloster Quartier genommen hatte. Wilhelm beschwor Musius, im Kloster wohnen zu bleiben, denn der Oranier verfolgte das Ziel, dass Menschen unterschiedlicher Konfessionen friedlich miteinander leben. Dennoch setzte sich Musius, der sich nicht sicher fühlte und das Geld sowie die wertvolle Kunstsammlung des Klosters nicht den Aufständischen überlassen wollte, zusammen mit zwei Vertrauten heimlich ab. Wilhelm gab daraufhin dem berüchtigten Gouverneur Lumey den Auftrag, Musius zurück nach Delft zu holen. Doch Lumey, der schon für die Ermordung der Märtyrer von Gorkum verantwortlich zeichnete, hielt sich nicht daran. Seine Soldaten fingen Musius in Den Haag ab und führten ihn nach Leiden. Um zu erfahren, wo er den Klosterschatz verbarg, wurde Musius gefoltert und anschließend in der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember 1572 in Leiden gehängt. Musius wird seitdem als Märtyrer verehrt, ist aber offiziell nicht heilig- oder seliggesprochen worden. Lumeys Ungehorsam führte dazu, dass er beim Prinzen von Oranien in Ungnade fiel und seinen Gouverneursposten verlor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cornelis Musius, auch \"Cornelis Muys\" (* 10. Juni 1500 in Delft; † 10. oder 11. Dezember 1572 in Leiden) war ein niederländischer römisch-katholischer Priester und Klosterrektor, humanistischer Gelehrter, Dichter und Kunstsammler. Da er für seine Glaubenszugehörigkeit hingerichtet wurde, gilt er als Märtyrer.", "tgt_summary": null, "id": 1782771} {"src_title": "Sonia Bunting", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Sommer 1939 verbringen der elfjährige Ernest und die sechsjährige Colette ein Wochenende bei ihren Großeltern in der Normandie. Da sie an das Stadtleben gewohnt sind, müssen sie sich erst einmal an das Leben auf dem Land gewöhnen. Doch zu dieser Zeit tritt Frankreich in den Zweiten Weltkrieg ein und damit verändert sich alles. Damit die Kinder weitgehend vor den Gefahren des Krieges geschützt sind, sollen sie nicht nach Paris zurückkehren. Außerdem ist die Mutter krank geworden. Dies fordert viele Kompromisse und Umstellungen von den beiden ein. Allerdings schließen sie dadurch auch neue Freundschaften und lernen vieles Neues kennen. Dadurch, dass sie öfter sich selbst überlassen sind, haben sie zwar mehrere Freiheiten, müssen dafür aber auch früher lernen, erwachsen zu werden. Aus ihrer Sicht werden über Ereignisse wie die Besetzung des Dorfes durch deutsche Soldaten, die Rationierung von Essen, das Auseinanderreißen der Familien sowie die Judenverfolgung berichtet. Dabei entwickeln sie immer mehr Mut und ein Gefühl für Gerechtigkeit und helfen später auch den Alliierten bei ihrer Landung.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion und Veröffentlichung.", "content": "Die Serie wurde zwischen 2013 und 2015 von Les Armateurs, Blue Spirit Animation, France Télévisions, Canal Family und EDCA in Frankreich produziert. Dabei sind 10 Folgen entstanden. Die Serie wurde von Paul Leluc inszeniert und das Design stammt vom Comickünstler Émile Bravo. Ausgearbeitet wurde das Konzept von Delphine Maury (\"Polo\", \"Die Biene Maja\") und Olivier Vinuesa, die auch die Drehbücher verfassten. Erstmals wurde die Serie am 20. April 2015 auf France 3 ausgestrahlt. Dort wurde die Serie von zehn kurzen Porträts von realen Schülern aus der Kriegszeit begleitet und von Kindern der Schule La Poudrière hergestellt. Die deutsche Erstausstrahlung fand am 10. Mai 2015 auf KiKA statt. Weitere Ausstrahlungen erfolgten ebenfalls auf TV5 Monde. Zudem wurde die Serie auf DVD und dem Video-on-Demand-Dienst Netflix veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "TV Wunschliste beschreibt die Serie als eine emotionale Familienunterhaltung und Achterbahnfahrt mit sehenswerten Bildern und Animationen, die nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene anspricht und sich damit gegen das Klischee, Animation sei nur was für Kinder, stellt. Dabei werden die Erlebnisse des Zweiten Weltkriegs aus Sicht von Kindern erzählt und so Kindern bereits didaktisch gezeigt, was die Folgen des Zweiten Weltkriegs sind, ohne dabei belehrend zu wirken.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2016 gewann die Serie den Kinderfernsehpreis Emil in der Kategorie Trickdramaserie.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die langen großen Ferien (Originaltitel: Les Grandes Grandes Vacances) ist eine französische Zeichentrickserie, die zwischen 2013 und 2015 produziert wurde. Die auf historischen Zeugnissen basierende Serie entstand anlässlich des 70. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkrieges.", "tgt_summary": null, "id": 720289} {"src_title": "Die Zwerge (Computerspiel)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "William Talman kam aus einer wohlhabenden Familie in Detroit. Nach einem Jurastudium an der University of Michigan kam er durch die Mithilfe eines befreundeten Schauspielers zu ersten Theaterrollen. Ab November 1940 war Talman als Darsteller am Broadway zu sehen, musste allerdings wegen eines Einsatzes im Zweiten Weltkrieg seine Schauspielkarriere wenig später unterbrechen. In der United States Army erreichte er für seinen Dienst im Pazifik den Rang eines Majors. Nach Kriegsende arbeitete er zunächst wieder beim Theater, ehe er 1949 sein Filmdebüt als Gangster in \"Red, Hot and Blue\" an der Seite von Betty Hutton und Victor Mature machte. In den folgenden Jahren spielte Talman besonders oft in Film noirs, wobei vor allem Schurken seine Spezialität waren. Bemerkenswert war vor allem seine auf dem echten Serienmörder Billy Cook basierende Darstellung eines psychopathischen Kriminellen in Ida Lupinos \"The Hitch-Hiker\", der von zwei Durchschnittsamerikanern per Anhalter mitgenommen wird und deren Leben zum Albtraum macht. Einem breiten Publikum wurde er vor allem durch die Rolle des Staatsanwalts Hamilton Burger in der CBS-Fernsehserie \"Perry Mason\" bekannt, die er in einem Zeitraum von neun Jahren in insgesamt 225 Folgen spielte. Ein Running Gag der Serie war, dass Talman fast alle Prozesse der Serie gegen die von Raymond Burr dargestellte Titelfigur verlor. 1960 wurde Talman zeitweise von CBS entlassen, da er bei einer Art Cannabis-Party von der Polizei erwischt wurde und die Boulevardpresse dies ausschlachtete. Die Anklage wurde jedoch fallen gelassen und wegen seiner Popularität in der Rolle holte Produzentin Gail Patrick ihn schließlich zurück. Nach dem Ende von \"Perry Mason\" stand er noch für den Doris-Day-Western \"Das Teufelsweib von Texas\" (1967) vor der Kamera, wieder in der Rolle eines Staatsanwaltes, was seine letzte Filmarbeit werden sollte sollte. Der langjährige Raucher starb im August 1968 mit nur 53 Jahren an Lungenkrebs. Nur wenige Wochen vor seinem Tod nahm er zwei Werbespots für die American Cancer Society auf, in denen er mit einer Anspielung an \"Perry Mason\" vor dem Rauchen warnte: „Ihr wisst, es hat mich nicht wirklich interessiert, dass ich alle diese Gerichtsverhandlungen verloren habe, aber nun bin ich in einem Kampf, den ich überhaupt nicht verlieren will. Denn wenn ich ihn verliere, heißt das meine Frau und meine Kinder zu verlieren, die sie gerade gesehen haben. Ich habe Lungenkrebs (...) Daher nehmen sie den Ratschlag über Rauchen und Verlieren von einem an, der beides über Jahre gemacht hat (...) Wenn sie nicht rauchen, fangen sie nicht an. Wenn du rauchst, dann hör auf! (...) Sei kein Verlierer!“ William Talman wurde damit zum ersten Hollywood-Schauspieler, der Teil einer öffentlichen Kampagne gegen das Rauchen war, und brach ein Tabu in der Filmindustrie. Aus seiner ersten Ehe mit der Schauspielerin Lynne Carter, die von 1942 bis 1952 hielt, hatte er ein Kind. Aus der Ehe mit der Schauspielerin Barbara Read (1917–1963) von 1952 bis 1960 kamen zwei Kinder, um die sich Talman nach dem Suizid von Read im Jahr 1963 kümmerte. 1961 heiratete er in dritter Ehe Margaret Larkin Flanigan, deren zwei Kinder er adoptierte und mit der er bis zu seinem Tod verheiratet blieb. William Talman wurde auf dem Forest Lawn Memorial Park, Hollywood Hills, beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "William Whitney Talman junior (* 4. Februar 1915 in Detroit, Michigan; † 30. August 1968 in Encino, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.", "tgt_summary": null, "id": 505490} {"src_title": "Milena Penkowa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Architektur.", "content": "Das Haus befindet sich bis heute – und damit seit mehr als 300 Jahren – im Besitz der Familie und wurde kontinuierlich an die sich verändernden Bedürfnisse angepasst. Zu Beginn handelte es sich um ein einfaches, zweistöckiges Gebäude mit Giebeldach und zwei Räumen auf jeder Etage. Allein der zentral angeordnete Kamin nahm eine Fläche von 2,5 m × 3 m ein. Es folgten diverse Anbauten, die das Haus um neue Räume erweiterten. Es wird vermutet, dass einige Teile der Täfelung im Inneren des Hauses im Original aus den 1630er Jahren erhalten sind. 1964 brach ein außer Kontrolle geratenes Auto durch eine der Außenwände und beschädigte das Gebäude, 1967 nahm es nochmals Schaden durch Brandstiftung. In beiden Fällen wurden die Schäden möglichst originalgetreu behoben, jedoch gingen die bis dahin vorhandenen ursprünglichen Materialien verloren.", "section_level": 1}, {"title": "Historische Bedeutung.", "content": "Das Jahr der Errichtung des ersten Gebäudebestandteils wird regelmäßig mit 1636 angegeben, jedoch besteht eine Unsicherheit von wenigen Jahren, da der aus Yorkshire stammende Johnathan Fairbanke, dessen Nachname im Laufe der Zeit zu „Fairbanks“ wurde und nach dem das Haus bis heute benannt ist, mit seiner Frau und sechs Kindern erst im September 1636 Dedham erreichte, nachdem er bereits drei Jahre in Boston gelebt hatte. Er betrieb erfolgreich Landwirtschaft und erwarb im Laufe der Zeit weitere Grundstücke. Mit dem Wachstum seines Unternehmens wuchs auch das Haus, um unter anderem auch seinen Arbeitern Wohnräume zu bieten. Seit 1903 befindet sich das Gebäude im Eigentum der Familienstiftung \"Fairbanks Family Association\" und ist für die Öffentlichkeit als Museum zugänglich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Fairbanks House in Dedham im Bundesstaat Massachusetts der Vereinigten Staaten ist das älteste noch existierende Holzfachwerkhaus in Nordamerika. Es wurde in den 1630er Jahren erbaut und ist heute als Museum zugänglich. 1960 wurde es als National Historic Landmark deklariert und 1966 in das National Register of Historic Places eingetragen.", "tgt_summary": null, "id": 1291087} {"src_title": "Comberanche-et-Épeluche", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Burgess war ausgebildeter Sänger (Tenor). Er begann seine DJ-Karriere Mitte der 1970er Jahre in Florida und zog dann nach Atlanta, wo er im Club \"The Limelight\" arbeitete und von Tony Martino und Alan Harris entdeckt wurde, die Eigentümer des Clubs \"12 West\" in New York waren. Burgess zog daraufhin nach New York und arbeitete unter anderem in den Clubs \"12 West, The Saint, Underground, Studio 54\" und \"Paradise Garage.\" Er war seit der Eröffnung am 20. September 1980 einer von ursprünglich drei fest engagierten DJ’s des \"The Saint.\" Burgess entschied sich, seine DJ-Karriere im Alter von 28 Jahren mit einer Abschiedsparty am 31. Januar 1981 im The Saint zu beenden. Während der Party verließ er mitten in der Nacht den Club und ließ die zuletzt aufgelegte Schallplatte einfach auslaufen. Anschließend übernahm Sharon White für den Rest der Nacht seinen Posten. 1987 zog er nach Philadelphia, um als Opernsänger zu arbeiten. Er nahm erneut Gesangsunterricht und sang für die Opera Company of Philadelphia und die Rittenhouse Opera Society. Er trat als Florestan in der Oper Fidelio beim Lake George Opernfestival in New York und als Siegfried und Parsifal bei der Liederkranz Society of New York auf, die ihm den ersten Preis ihres Wagner-Wettbewerbs zuerkannte. 1992 wurde Burgess darüber informiert, dass bei ihm eine HIV-Infektion festgestellt worden sei. Die Krankheit entwickelte sich sehr schnell, und nur vier Monate nach der Diagnose starb er an Progressiver multifokaler Leukenzephalopathie in seinem Haus in Philadelphia. Er hinterließ seinen Partner, sowie eine Schwester und einen Bruder.", "section_level": 1}, {"title": "Diskographie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Remixes.", "content": "Einige der wichtigen Aufnahmen, an deren Remix oder Produktion Jim Burgess beteiligt waren:", "section_level": 2}], "src_summary": "James Michael Burgess (* 21. Juli 1953 in Okeechobee; † 18. Januar 1993 in Philadelphia) war ein US-amerikanischer Musikproduzent und DJ, der besonders in den 1970er Jahren in New York aktiv war. Er produzierte Remixes und Discoversionen vieler populärer Lieder, von denen einige millionenfach verkauft wurden. Er war außerdem ein beliebter DJ in vielen New Yorker Clubs und galt als „einer der heißesten DJ's und Remixer der Disco-Ära“", "tgt_summary": null, "id": 1072849} {"src_title": "Staniewo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Saisonverlauf.", "content": "Der neu gegründete Los Angeles FC erreichte in seiner ersten Spielzeit mit Rang 3 in der Western Conference und Platz 5 in der Gesamttabelle der Saison die MLS Cup Play-offs Knockout Round. Als punktbeste Mannschaft der Saison 2018 erhielten die New York Red Bulls zum insgesamt dritten Mal den Supporters' Shield und qualifizierten sich für die CONCACAF Champions League 2019. Darüber hinaus schlugen sie mit 71 Saisonpunkten den vorherigen Rekord des Toronto FC aus der Vorsaison. Houston Dynamo gewann hingegen zum ersten Mal den Lamar Hunt U.S. Open Cup, der Toronto FC war zum siebten Mal in der Canadian Championship erfolgreich. Das beste Ergebnis der Spielzeiten 2018 & 2019 lieferte Atlanta United mit einer Gesamtpunktzahl von 124. Mit seinem 28. von insgesamt 31 Treffern in der Regular Season knackte der Venezolaner Josef Martínez von Atlanta United einen 22 Jahre alten Torrekord. Im Dezember 2018 wurde Martínez darüber hinaus mit 48 % der Stimmen zum MVP der Regular Season gewählt, hinter ihm folgten Miguel Almirón (15 %) und Zlatan Ibrahimović (12 %). Atlanta holte durch ein 2:0 im Finale gegen die Portland Timbers seinen ersten MLS-Cup.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmende Mannschaften.", "content": "In der Saison 2018 nahmen 23 Franchises an der Major League Soccer teil. 20 der 23 Franchises waren in den Vereinigten Staaten, drei in Kanada beheimatet. Die in der durch den Mississippi River geteilten Karte mit einem blauen Punkt markierten Mannschaften spielten in der Western, die mit einem roten Punkt markierten in der Eastern Conference.", "section_level": 1}, {"title": "Regular Season.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Tabellen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Gesamttabelle 2017 & 2018.", "content": "\"in dieser Tabelle werden nur US-amerikanische Mannschaften gelistet\"", "section_level": 3}, {"title": "Torschützen.", "content": "Die folgende Liste enthält die Rangliste der Torschützen der \"Regular Season\". Bei Gleichstand sind die Torschützen nach dem Alphabet sortiert (Nach- oder Künstlername).", "section_level": 2}, {"title": "MLS Cup Play-offs.", "content": "Die MLS Cup Play-offs 2018 begannen mit den Spielen der Knockout-Round am 31. Oktober 2018. In Klammern ist die Platzierung in der jeweiligen Conference-Tabelle aus der Regular Season angegeben. So trafen die jeweils rangniedrigeren Siegermannschaften auf die bereits für die Conference-Semifinals qualifizierten New York Red Bulls bzw. Sporting Kansas City und die jeweils ranghöheren Teams auf Atlanta United und die Seattle Sounders. Das Team der beiden MLS-Cup-Finalisten mit der höheren Platzierung in der Gesamttabelle der Saison 2018 hatte im Finale das Heimrecht. Die Spiele fanden am 31. Oktober und 1. November 2018 statt. Die Spiele fanden am 31. Oktober und 1. November 2018 statt. Die Spiele fanden am 4. und 11. November 2018 statt. Die Spiele fanden am 4. und 8. (Portland – Seattle) bzw. am 4. und 11. November (RSL – SKC) statt.", "section_level": 1}, {"title": "Conference-Finals.", "content": "Die Spiele fanden am 25. und 29. November 2018 statt. |} |}", "section_level": 2}, {"title": "MLS-Cup-Finale.", "content": "Da Atlanta United (2.) in der Gesamttabelle besser abschnitt als die Portland Timbers (8.), fand das Spiel im Mercedes-Benz Stadium in Atlanta, Georgia statt.", "section_level": 2}, {"title": "Nationale Pokalwettbewerbe.", "content": "\"Hauptartikel: Lamar Hunt U.S. Open Cup 2018\" \"Hauptartikel: Canadian Championship 2018\" Die 20 US-amerikanischen Mannschaften der MLS nahmen am Lamar Hunt U.S. Open Cup 2018 teil, während die drei kanadischen MLS-Teams die Canadian Championship 2018 bestritten. Die beiden Turniere sind die Pokalrunden der USA bzw. Kanadas, die im K.o.-System ausgespielt werden. Die Sieger, Houston Dynamo und der Toronto FC, qualifizierten sich für die CONCACAF Champions League 2019.", "section_level": 1}, {"title": "Internationale Wettbewerbe.", "content": "An der CONCACAF Champions League 2018 nahmen der Seattle Sounders FC (als Gewinner des MLS Cup 2016), der FC Dallas (als Gewinner des MLS Supporters' Shield und des US Open Cups 2016), die New York Red Bulls (als Gewinner der MLS Eastern Conference 2016) und die Colorado Rapids (Finalist des MLS Supporters' Shield) teil. Der Toronto FC qualifizierte sich als Sieger der Canadian Championship 2016 und 2017. Toronto musste sich schließlich im Finale Deportivo Guadalajara geschlagen geben. Für die CONCACAF Champions League 2019 qualifizierten sich die Gewinner der U.S. Open Cups 2017 und 2018, Sporting Kansas City und Houston Dynamo. Als fünftes Team wird auch der Sieger der Canadian Championship 2018, der Toronto FC, wieder international spielen. Des Weiteren qualifizierten sich die New York Red Bulls als statistisch zweitbeste Mannschaft der Spielzeiten 2017 und 2018, da sich der MLS-Cup-Sieger und die beste Mannschaft beider Spielzeiten, Atlanta United, bereits qualifiziert hatte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die 23. Major-League-Soccer-Saison begann am 3. März 2018 mit der \"Regular Season\". Diese endete am 28. Oktober, anschließend wurden ab dem 31. Oktober die Play-offs ausgespielt, welche am 8. Dezember mit dem Endspiel um den MLS Cup ihren Höhepunkt fanden. Es nahmen 23 Mannschaften an der Liga teil, 20 davon stammten aus den Vereinigten Staaten und drei aus Kanada. Titelverteidiger des MLS Cups und des Supporters’ Shield war der Toronto FC. ", "tgt_summary": null, "id": 1996835} {"src_title": "Hunter Killer (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studien.", "content": "Emil Knauer veröffentlichte 1896 als 29-jähriger Assistent von Rudolf Chrobak an der II. Wiener Universitätsfrauenklinik die erste Studie zur Ovarialautotransplantation, die eine normale Funktion beim Kaninchen dokumentierte. 1918 wurden Untersuchungen von Gebärmuttertransplantationen beim Meerschweinchen veröffentlicht. In den Jahren 1964 und 1966 waren Eraslan, Hamernik und Hardy am Medical Center der University of Mississippi in Jackson (Mississippi) die Ersten, die eine Autotransplantation der Gebärmutter beim Hund durchführten und anschließend eine Schwangerschaft mit dieser Gebärmutter erreichten. Im Jahr 2010 demonstrierten Diaz-Garcia und Mitarbeiter der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie der Universität Göteborg in Schweden die weltweit erste erfolgreiche allogene Gebärmuttertransplantation bei einer Ratte mit gesundem Nachwuchs.", "section_level": 2}, {"title": "Fallberichte.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Transplantationen.", "content": "1931 starb in Deutschland Lili Elbe, eine dänische Intersexuelle, vermutlich an einer Abstoßungsreaktion drei Monate nachdem sie 1930 von Kurt Warnekros in Dresden als viertem Teil von geschlechtsangleichenden Operationen möglicherweise die erste Uterustransplantation der Welt erhielt.Der Eingriff wurde jedoch nie wissenschaftlich publiziert. Im Jahr 2000 wurde in Saudi-Arabien von Wafa Fagee eine Uterustransplantation von einer 46-jährigen Patientin auf eine 26-jährige Empfängerin vorgenommen, bei der nach einer Geburt aufgrund starker Blutungen eine Hysterektomie vorgenommen werden musste. Der transplantierte Uterus funktionierte 99 Tage. Die Patientin hatte zwei spontane Mentruationszyklen bis eine Amenorrhoe eintrat. Eine explorative Laparotomie bestätigte eine Uterusnekrose, sodass der Uterus wieder entfernt werden musste.In der medizinischen Fachwelt wurde daraufhin darüber diskutiert, ob die Transplantation tatsächlich als erfolgreich bezeichnet werden könne. Das Vorgehen hat zudem einige moralische und ethische Bedenken aufgeworfen, die in der Literatur diskutiert wurden. In der Türkei wurde am 9. August 2011 die weltweit erste Gebärmuttertransplantation mit dem Organ einer hirntoten 22-jährigen Spenderin von einem Ärzteteam des Klinikums der Akdeniz-Universität in Antalya durchgeführt. Die 21-jährige Türkin Derya Sert, die ohne Gebärmutter geboren wurde, war die erste Frau in der Geschichte, die eine Gebärmutter von einer verstorbenen Spenderin erhielt. Die Operation, die von Ömer Özkan, Munire Erman Akar und ihrem Team durchgeführt wurde, war die weltweit erste Gebärmuttertransplantation, nach der eine längerfristige Funktion der Gebärmutter erreicht werden konnte. Die Patientin entwickelte 20 Tage nach dem Eingriff einen regelmäßigen Menstruationszyklus und wurde nach Embryotransfer zweimal schwanger. Beide Schwangerschaften endeten jedoch mit einer Fehlgeburt in der Frühschwangerschaft. Der Grund hierfür blieb unklar. Allerdings war die Fähigkeit des Uterus eine Schwangerschaft auszutragen vor der Transplantation nicht bekannt, da die Spenderin kein Kind geboren hatte. In Schweden wurde 2012 die erste Transplantation von der Mutter auf die Tochter von Ärzten am Sahlgrenska-Universitätskrankenhaus der Universität Göteborg unter der Leitung von Mats Brännström durchgeführt Die erste Gebärmuttertransplantation in den Vereinigten Staaten fand am 24. Februar 2016 in der Cleveland Clinic der Case Western Reserve University in Cleveland (Ohio) statt. Aufgrund von Komplikationen musste der Uterus am 8. März 2016 jedoch wieder entfernt werden. Im April 2016 wurde bekannt gegeben, dass eine Infektion durch Candida albicans zu einer Schädigung der lokalen Arterie geführt hatte, welche die Blutversorgung der Gebärmutter beeinträchtigte und deren Entfernung erforderlich machte. Die erste in Indien durchgeführte Gebärmuttertransplantation fand am 18. Mai 2017 im Galaxy Care Hospital in Pune, Maharashtra, statt. Die 26-jährige Patientin war ohne Gebärmutter geboren worden und erhielt bei der Transplantation die Gebärmutter ihrer Mutter. Am 18. Oktober 2018 wurde, nach IVF im April 2018, das erste Baby per Kaiserschnitt geboren. In Deutschland wurde am 14. Oktober 2016 am Universitätsklinikum Tübingen die erste Uterustransplantation durchgeführt. Eine 23-jährige Patientin mit Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom erhielt das Transplantat von ihrer Mutter. Die Operation erfolgte durch ein multidisziplinäres Ärzteteam des Klinikums unter Leitung von Sara Brucker, Diethelm Wallwiener und Alfred Königsrainer in Kooperation mit dem schwedischen Transplantationsteam unter der Leitung von Mats Brännström. Ein zweiter Transplantationsversuch am Universitätsklinikum Tübingen scheiterte bereits intraoperativ. Ein weiteres Zentrum ist am Universitätsklinikum Erlangen geplant. Weitere Transplantationen wurden bisher in China, Tschechien und Brasilien durchgeführt. Im Oktober 2017 gelang es dem schwedischen Team, die Gebärmutter der Spenderin roboter-assistiert laparoskopisch zu entnehmen.", "section_level": 3}, {"title": "Erste Schwangerschaften.", "content": "Im Oktober 2014 wurde bekanntgegeben, dass zum ersten Mal ein gesundes Baby einer Uterustransplantatempfängerin in Schweden geboren worden ist. Das britische Medizinjournal \"The Lancet\" berichtete, dass der 1800 g schwere Junge im September geboren worden ist. Das Baby war mit etwa 32 Wochen vorzeitig per Kaiserschnitt zur Welt gekommen, nachdem die Mutter eine Präeklampsie entwickelt hatte. Die 36-jährige Mutter hatte 2013 eine Gebärmutter von einer 61-jährigen Lebendspenderin in einer Operation unter der Leitung von Mats Brännström, Professor für Geburtshilfe und Gynäkologie an der Universität Göteborg, erhaltenDie Frau hatte gesunde Eierstöcke, war aber ohne Gebärmutter geboren worden, ein Zustand, der etwa eine von 4.500 Frauen betrifft. In die transplantierte Gebärmutter wurde ein Embryo transferiert, der per In-vitro-Fertilisation, der aus einer Eizelle der Frau und dem Sperma ihres Mannes erzeugt wurde. Es wurde eine dreifache Immunsuppression mit Tacrolimus, Azathioprin und Corticosteroiden durchgeführt. Es traten drei leichte Abstoßungsepisoden auf, eine während der Schwangerschaft, die aber alle erfolgreich mit Medikamenten unterdrückt werden konnten. Im November 2017 wurde das erste Baby nach einer Gebärmuttertransplantation in den USA geboren. Die Geburt erfolgte im Baylor University Medical Center in Dallas, Texas, nach einer Gebärmutterspende von einer nicht gezielten Lebendspenderin. Im Dezember 2018 wurde in \"The Lancet\" von der ersten Geburt nach Transplantation des Uterus einer Verstorbenen an der Universidade de São Paulo in Brasilien berichtet. In Deutschland wurden die ersten Kinder nach Uterustransplantation im März und Mai 2019 am Universitätsklinikum Tübingen geboren. Bis April 2019 wurden weltweit 15, einen Monat später bereits 17 Kinder, nach einer Uterustransplantation geboren.", "section_level": 3}, {"title": "Prozeduren.", "content": "Die Uterustransplantation beginnt mit der Operation zur Entfernung der Gebärmutter am Spender. Arbeitstechniken dafür gibt es für Tiere, einschließlich Primaten und seit kurzem auch für Menschen. Die entnommene Gebärmutter muss möglicherweise gelagert werden, zum Beispiel für den Transport zum Standort des Empfängers. Studien über Kälteischämie/Reperfusion deuten auf eine ischämische Toleranz von mehr als 24 Stunden hin. Der Empfängerin stehen drei große Operationen bevor. Zunächst einmal erfolgt die Transplantationschirurgie. Wenn eine Schwangerschaft eintritt und die Lebensfähigkeit des Feten erreicht wird, wird ein Kaiserschnitt durchgeführt. Da die Empfängerin mit einer immunsuppressiven Therapie behandelt werden muss, wird nach Abschluss der Familienplanung eine Hysterektomie durchgeführt, um die immunsuppressive Therapie beenden zu können. Der Uterus ist also nur als temporäres Transplantat gedacht.", "section_level": 2}, {"title": "Ethik.", "content": "Eine Uterustransplantation ist teuer und die Kosten werden nicht von der Krankenversicherung übernommen. Im Gegensatz zu anderen Methoden der Reproduktionsmedizin ist es ein relativ neues und etwas experimentelles Verfahren, das nur von wenigen spezialisierten Chirurgen in ausgewählten Zentren durchgeführt wird und bei dem die damit verbundenen Risiken einer relativ invasiven Organtransplantation, einschließlich Infektion und Organabstoßung, bestehen. Einige Ethiker halten die Risiken für einen lebenden Spender im Gegensatz zu einem postmortalen Spender für zu groß, andere halten das gesamte Verfahren für ethisch bedenklich, zumal die Transplantation kein lebensrettendes Verfahren ist.", "section_level": 1}, {"title": "Montreal Kriterien.", "content": "Neben der Kostenbetrachtung beinhaltet die Gebärmuttertransplantation auch komplexe ethische Fragen. Das Prinzip der Autonomie unterstützt das Verfahren, während das Prinzip des Primum non nocere dagegen spricht. Um diesem Dilemma zu begegnen, wurden an der McGill University die \"Montrealer Kriterien für die ethische Vertretbarkeit der Uterustransplantation\" entwickelt und 2012 in \"Transplant International\" veröffentlicht und auf dem 20. Weltkongress der \"International Federation of Gynecology and Obstetrics\" im Oktober 2012 in Rom vorgestellt. 2013 wurde in der Zeitschrift \"Fertility and Sterility\" ein Update zu den Montreal Kriterien veröffentlicht und als internationaler Standard für die ethische Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen. Die Kriterien legen Bedingungen für den Empfänger, den Spender und das Gesundheitsteam fest:", "section_level": 2}], "src_summary": "Eine Uterustransplantation ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem eine gesunde Gebärmutter () in einen Organismus übertragen (transplantiert) wird, bei dem die Gebärmutter fehlt, wie beispielsweise beim Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom, oder erkrankt ist.Als Teil der normalen sexuellen Fortpflanzung von Säugetieren erlaubt eine erkrankte oder fehlende Gebärmutter keine normale embryonale Implantation, wodurch das Weibchen effektiv unfruchtbar ist. Dieses Phänomen wird als absolute Uterusfaktor-Infertilität (AUFI) bezeichnet. Die Uterustransplantation ist eine mögliche Behandlung für diese Form der Unfruchtbarkeit.", "tgt_summary": null, "id": 2376686} {"src_title": "Basilika Unserer Lieben Frau von Hanswijk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte der Region.", "content": "Ein wichtiges Kapitel in der Geschichte des Deltas war die Kolonialisierung durch europäische Seemächte. Während Portugal die Stadt Macau bereits 1557 eingenommen hatte, wurde Hongkong im Jahr 1842 britische Kolonie. Dadurch vergrößerte sich der Einfluss westlicher Länder auch in benachbarten Küstenstädten wie Guangzhou, damals bekannt als \"Kanton\". Anfangs waren die Siedlungen der Europäer von den chinesischen Städten abgegrenzt, ein gutes Beispiel dafür ist die Insel Shamian in Guangzhou. Orte wie dieser waren später oft Kristallisationspunkte für die Bildung der modernen chinesischen Städte, bilden also eine Grundlage für deren heutigen Aufbau.", "section_level": 1}, {"title": "Industrialisierung und Urbanisierung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Infrastruktur und Verkehrserschließung.", "content": "Guangdong galt lange Zeit als eine eher rückständige und ländlich geprägte Provinz, gerade in den letzten Jahren hat sich die Infrastruktur hier aber signifikant verbessert. Zahlreiche Projekte sollen Flug- und Seehäfen, das Straßennetz und besonders den Schienenverkehr modernisieren und dadurch insbesondere die abgelegenen Gebiete der Provinz erschließen. Da aber seit 2013 die Lokalregierungen für den Ausbau der Schienenstrecken zuständig sind, stehen diese teilweise vor großen Finanzierungsproblemen. Der Ausbau der Infrastruktur ist jedoch von erheblicher Bedeutung, um gegenüber anderen Standorten in der Region wettbewerbsfähig zu bleiben. Deshalb werden trotz steigender Kritik an den hohen Ausgaben auch weiterhin neue Bauvorhaben umgesetzt. Mit dem \"Hong Kong International Airport\", der auf einer speziell dafür geebneten und vergrößerten Insel liegt, befindet sich im Perlflussdelta der größte Frachtflughafen der Welt. Der Flughafen Guangzhou belegt auf dieser Liste weltweit Platz 19, der Flughafen Shenzhen belegt Platz 24. Zusätzlich dazu befinden sich im Delta mit Guangzhou, Hongkong und Shenzhen drei der acht größten Containerhäfen der Welt. Ein bekanntes Großprojekt im Perlflussdelta ist die Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke, die die an den gegenüberliegenden Enden des Deltas gelegenen Städte miteinander verbindet. Die insgesamt etwa 50 Kilometer lange Verbindung wurde im September 2016 fertiggestellt und soll die Reisedauer von Hongkong nach Zhuhai mit dem Auto von über drei Stunden auf unter dreißig Minuten reduzieren.", "section_level": 2}, {"title": "Gründe für das starke Wirtschaftswachstum.", "content": "Durch Investitionen im Bereich der Infrastruktur schafften es die Städte im Perlflussdelta, aus dem Gebiet die wachstumsstärkste Region Chinas und die „Werkbank der Welt“ zu formen. Letzteres ist aber auch eine Folge des regionalen Lohnniveaus, welches vor allem für die Wanderarbeiter niedrig ist. Der primäre Grund für die Migration sind fehlende Arbeitsplätze im Inland, weswegen jedes Jahr mehr als eine halbe Million neue Zuwanderer in die Städte kommen. In Shenzhen, einer der am schnellsten wachsenden Städte der Welt, waren im Jahr 2012 von etwas mehr als zehn Millionen Einwohnern nur etwa zweieinhalb Millionen registriert. Bis 2016 ist die Einwohnerzahl sogar auf geschätzte 13 Millionen gestiegen, was auch das Wirtschaftswachstum in der Region noch weiter beschleunigt. Dass ein Wendepunkt in der jetzigen Entwicklung aber bevor stehen könnte, zeigt ein Phänomen in der Region, bei dem Unternehmen ihre Produktionen zunehmend aus dem Delta in chinesische Regionen mit niedrigerem Lohnniveau oder in andere südostasiatische Staaten verlagern. Das müsste allerdings keinen Einbruch des Wachstums bedeuten, vielmehr würde sich der quartäre Wirtschaftssektor (Informationssektor) in den Städten ausbreiten. Dies könnte für ein höheres Durchschnittseinkommen in der Perlflussregion sorgen, da in diesem Sektor vor allem Berufe mit hohen Bildungsvoraussetzungen angesiedelt sind. Alle diese Faktoren, zusammen mit der verbesserten Infrastruktur, machen aus dem Perlflussdelta eine einzigartig starke Region und setzen sie an die „Speerspitze einer modernen Entwicklung in China.“", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Metropolregion Perlflussdelta (englische Abk.: PRD) liegt an der Mündung des Perlflusses in der Bucht \"Zhujiang Kou\" (Südchinesisches Meer) und umfasst Teile der chinesischen Provinz Guangdong sowie die Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau. ", "tgt_summary": null, "id": 1842729} {"src_title": "Jimmy Thomson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Tessin begann 1994 beim Filmstab zu arbeiten und wirkte dabei bei der Fernsehserie \"American Experience\" mit. Als Filmproduzentin trat sie 1995 bei \"The Shadow of Hate\" das erste Mal in Erscheinung. Ihr Regiedebüt gab sie mit dem Dokumentarfilm \"Behind the Labels\" im Jahr 2001. Der Film behandelt das Thema der Textilindustrie die Kleidungsstücke in Indien produzieren. Für ihren Film \"Trouble the Water\", wobei sie mit Carl Deal für die Regie und Produktion verantwortlich war, erhielten die beiden bei der Oscarverleihung 2009 eine Nominierung in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“. Des Weiteren erhielt sie dafür bei der Emmy-Verleihung 2010 eine Nominierung bei den News & Documentary Emmy Awards. Im Jahr 2013 veröffentlichte Lessin ihren Film \"Citizen Koch\", wofür sie das Drehbuch schrieb, als Produzentin tätig war und das letzte Mal Regie führte. Tia Lessin wirkte als Produzentin bei vielen Filmen von Michael Moore mit. Die erste Zusammenarbeit war bei der Fernsehserie \"Die schreckliche Wahrheit\", wobei Tessin bei 15 Episoden als Produztenin mitwirkte und für zwei Primetime Emmy Awards nominiert wurde. Als Supervising Producer unterstützte Tessin Moore bei den Filmen \"Bowling for Columbine\" der 2002 veröffentlicht wurde, der unter anderem mit einem Oscar und einem César ausgezeichnet wurde, sowie bei \"Fahrenheit 9/11\", der 2004 veröffentlicht wurde. \"Fahrenheit 9/11\" wurde mit einer Goldene Palme ausgezeichnet, George W. Bush erhielt genauso wie Donald Rumsfeld eine Goldene Himbeere bei den 25th Annual Razzie Awards. Im Jahr 2009 folgte \"\", 2016 \"Michael Moore in TrumpLand\" und 2018, unter dem Titel \"Fahrenheit 11/9\", die Fortsetzung zu \"Fahrenheit 9/11\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Tia Lessin (* 20. Jahrhundert) ist eine US-amerikanische Filmproduzentin und Filmregisseurin für Dokumentarfilme, die für einen Oscar sowie zwei Emmys nominiert war.", "tgt_summary": null, "id": 1926709} {"src_title": "Albert van Giffen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Laufbahn.", "content": "Erste Erfahrungen bei internationalen Meisterschaften sammelte Dmitri Koblow bei den Jugendweltmeisterschaften 2009 in Brixen, bei denen er im Hürdenlauf den sechsten Platz belegte. 2010 wurde er bei den Juniorenasienmeisterschaften in Hanoi Vierter und schied bei den Juniorenweltmeisterschaften im kanadischen Moncton bereits im Vorlauf aus. 2013 nahm der Student der South Kazakhstan State University an der Sommer-Universiade in Kasan teil und erreichte dort das Halbfinale. 2014 nahm er zum ersten Mal an den Asienspielen in Incheon teil, schied dort aber bereits in der ersten Runde aus. 2015 erreichte er bei den Asienmeisterschaften in Wuhan den fünften Platz und schied bei den Studentenweltspielen in Gwangju im Halbfinale aus. 2016 qualifizierte sich Koblow für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, bei denen er mit 49,87 s in der ersten Runde aus. 2017 nahm er erneut an den Weltstudentenspielen in Taipeh teil und gelangte im Hindernislauf erneut in das Halbfinale und schied mit der kasachischen 4-mal-400-Meter-Staffel im Vorlauf aus. Zuvor belegte er bei den Asienmeisterschaften in Bhubaneswar den vierten Platz im Einzelbewerb sowie Platz mit der kasachischen Stafette. 2018 nahm er an den Hallenasienmeisterschaften in Teheran teil und gewann dort mit der kasachischen Stafette die Silbermedaille. Ende August folgte bei den Asienspielen in Jakarta der Gewinn der Bronzemedaille mit der gemischten 4-mal-400-Meter-Staffel in 3:19,52 min. 2019 wurde der bahrainischen Staffel dopingbedingt die Goldmedaille aberkannt und die Silbermedaille daraufhin Kasachstan zugesprochen. Zudem wurde er im Einzelbewerb in 50,60 s Sechster. Im Jahr darauf schied er bei den Asienmeisterschaften in Doha mit 51,39 s in der ersten Runde aus. 2015, 2016 und 2018 wurde Koblow Kasachischer Meister im 400-Meter-Hürdenlauf. Er absolvierte ein Rechtsstudium an der South Kazakhstan State University in Schymkent.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dmitri Koblow (, engl. Transkription \"Dmitriy Koblov;\" * 30. November 1992 in Schymkent) ist ein kasachischer Hürdenläuferer, der sich auf die 400-Meter-Distanz spezialisiert hat.", "tgt_summary": null, "id": 1030368} {"src_title": "Augustine Mahlonoko", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Historische Topografie.", "content": "In der römischen Kaiserzeit befand sich an der nordwestlichen Erhebung des Palatin die Domus Tiberiana, eine vom zweiten römischen Kaiser Tiberius (42 v. Chr. – 36 n. Chr.) erbaute und durch Kaiser Caligula erweiterte Palastanlage. Die 20 m hoch aufragenden Arkaden über dem Forum Romanum vermitteln noch heute einen Eindruck der Monumentalität des antiken Palastes. Neben dem Palast wurde bei Ausgrabungen ein 130 m langer Gang, der Kryptoportikus des Nero mit Resten des Wandverputzes sowie Fußbodenmosaike freigelegt. Zum Ende der Kaiserzeit war der Palatin-Hügel durch weitere Palastbauten nachfolgender Kaiser zu einem einzigen, riesigen Gebäudekomplex erweitert worden. Dessen Wasserversorgung erfolgte über den von Kaiser Nero bis zur Domus Aurea und den von Kaiser Domitian über das Tal zwischen Caelius und dem Palatin verlängerten Ast der Aqua Claudia. Die mächtigen Reste des Aquäduktes sind noch heute über der Via di San Gregorio zu sehen. Die Kaiserpaläste verödeten jedoch am Ende des römischen Reiches. Die zerstörten Überreste der ehemals erbauten Wohn- und Repräsentationsräume liegen unter den Farnesischen Gärten begraben. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts befanden sich auf dem Palatin, der im Mittelalter \"Palazzo Maggiore\" genannt wurde, Wein- und Gemüsegärten zwischen antiken Ruinen und Fragmenten, die gemäß zeitgenössischen Notariatsakten römischen Bürgern gehörten. In einem seiner \"Lettere Pittoriche\" beschreibt Annibale Caro 1538 einen Garten mit Ruinenteilen aus unordentlichen, belaubten Tuffstein-Blöcken, Sarkophagen als Brunnen und Grotten in Art einer Ruinensentimentalität. Durch die Anlage der \"Via triumphalis\" anlässlich des Besuchs von Kaiser Karl V. im Jahr 1536, die am Palatin vorbeiführte, erfuhr dieser Ort der einstigen römischen Kaiserpaläste wieder mehr Aufmerksamkeit und städtebauliche Bedeutung.", "section_level": 2}, {"title": "Die Horti Palatini Farnesianorum des Alessandro Farnese (16. Jhd.).", "content": "Zwischen 1542 und 1579 erwarb Kardinal Alessandro Farnese, der 1520 geborene Enkel Papst Paul III., mehrere Weingärten über den Ruinen des Tiberius-Palastes und ließ das Gelände mit Erde auffüllen um eine große, über mehrere Terrassen angelegte Villenanlage zu erbauen. An die Prachtentfaltung antiker Kaiser anzuknüpfen war Bestandteil der dynastischen Familienpolitik der Farnese. Bereits 1548, ein Jahr vor dem Tod Papst Paul III., ging die Besitzung in Form eines Fideikommiß an den jüngeren Bruder Alessandros, Ottavio Farnese, Herzog von Parma und Piacenza über, der für den weiteren Ausbau zu sorgen hatte. Zeitgenössische Ansichten des 16. Jahrhunderts zur Ausdehnung des Villengeländes und den dort errichteten Bauten dieser Zeit sind nicht erhalten. Die Familie Farnese nutzte die Gartenanlage für Gastmahle vor der erhabenen antiken Kulisse des Forum Romanum, wie aus überlieferten Dokumenten zu entnehmen ist. Es ist davon auszugehen, dass der Garten dem Ideal der Gartenkunst des Cinquecento entsprach und mit Beeten von Nutz- als auch Zierpflanzen angelegt und mit Grotten und bewachsenen Pergolen inmitten der offen zutage liegenden Ruinen ausgestattet war. Ein weiterer Grundstückskauf erfolgte 1565 durch Kardinal Ranuccio Farnese, ebenfalls ein Bruder des Kardinals Alessandro Farnese, der den Garten erweiterte und verschönerte. Seit seiner 1545 erfolgten Ernennung zum Kardinal lebte Ranuccio im Familienpalast der Farnese in Rom, während Alessandro im Palazzo della Cancelleria residierte. Nach dem Tod Ranuccios 1565 nahm sich Kardinal Alexander dem weiteren Ausbau der Anlage \"Horti Farnesiani\" wiederum an und ließ die repräsentative Terrassenanlage zum Campo Vaccino erbauen. Genaue Angaben zum Baubeginn liegen nicht vor, das Jahr 1565 wird als Ausgangsjahr angenommen. Anhand der Rompläne von Dupérac-Lafréry (1577), Bartolomeo Marliani (1588) und Tempesta (1593) ist die fortschreitende Ausgestaltung der Anlage dokumentiert. Die wesentlichen Bauten zur Zeit Alessandro Farnese stellen die Umfassungsmauer mit Fenstern, das doppelgeschossige Mittelportal, ausgerichtet auf die große mittlere Wölbung der gegenüberliegenden Maxentiusbasilika, die Seitenportale mit den Eckpavillons, die Eingangsexedra (\"Teatro\") und die Kryptoportici dar. Auf dem 1579 erworbenen Teilgrundstück am oberen Teil des Hügels, wurde das zweigeschossige kleine Casino erbaut, das heute noch besteht. Da es Impresen des Kardinals enthält, muss es vor seinem Tod im Jahr 1589 entstanden sein. Im Zusammenhang mit der Planung und Ausführung der Hanganlage, insbesondere des Portals und der Fenster im oberen Teil der Mauer wird in der Literatur als Architekt Giacomo Barozzi da Vignola genannt, der erstmals von Giovanni Baglione 1642 in seinem Traktat über die Horti Farnesiani erwähnt wird. Hildegard Giess weist in ihrer Veröffentlichung zur Farnese Villa am Palatin nach, dass dies eher unwahrscheinlich ist. Zum einen erwähnt der Biograf Vignolas, Ignazio Danti, dieses zweifelsohne bedeutende Werk nicht, des Weiteren kann der Bau erst in den 70er Jahren erfolgt sein, wohingegen Vignola bereits 1573 verstorben ist. Auch ist die Formensprache, verglichen mit anderen Werken des Künstlers, nuancierter und formvollendeter, als an den ihm zugeschriebenen Bauteilen. Wer der maßgebliche Architekt der Anlage in dieser Zeit war, bleibt daher offen und bedarf weiterer Forschung. Giacomo del Duca wird auch als Architekt genannt – möglicherweise gehen die Fenster und Portale auf ihn zurück – allerdings ist dahingehend bisher noch keine Auswertung des Materials in einem der Farnese-Archive erfolgt.", "section_level": 2}, {"title": "Die Villa des Kardinals Odoardo Farnese.", "content": "Kardinal Odoardo Farnese (1573–1626), der Urenkel Papst Paul III. und Kaiser Karl V. sowie Großneffe des Kardinals Alessandro, erbte 1587 das Nießbrauchrecht an den Farnesischen Gärten. Er war 1591 zum Kardinal erhoben worden und residierte in Rom im Familienpalast. Der Romplan von Matthäus Greuter aus dem Jahr 1618 zeigt eine weitläufige, mit Zierbeeten und zahlreichen Gebäuden gestaltete prunkvolle Gartenanlage. Der Baumbestand im Südwestteil des Gartens, wie aus dem Plan von Tempesta 1593 zu entnehmen ist, ist völlig verschwunden. Die Mittelachse der Hanganlage, ausgerichtet auf die Maxentiusbasilika wird durch lediglich ein Vogelhaus (\"uccelliera\") betont. Die Verleihung der Wasserrechte an die Familie Farnese ab dem Jahr 1588 für die \"Orti Palatini\" lassen Brunnen, Grotten, Wasserspiele und das Nymphäum entstehen. Zahlreiche antike Statuen zierten die Villenanlage, die Terrassen und Grotten. In einem 1626 erstellten Inventar sind diese einzeln aufgeführt. Mit der Erweiterung der Gartenanlage im Stil des Frühbarock im Laufe des 17. Jahrhunderts war der für mehrere Projekte der Familie Farnese tätige Architekt Girolamo Rainaldi betraut. Insbesondere sind ihm die Anlage eines ausgedehnten Botanischen Gartens in der dritten Ebene und die Umgestaltung der Hinterwand des Kryptoportikus in ein Nymphäum zu verdanken. Auch die Anlage der Terrasse mit den Brunnen (\"teatro del fontanone\") und die nach 1618 entstandenen beiden Vogelhäuser, die bis heute bestehen, sind seine Werke. In den Gärten wurden vor allem Pflanzen aus der Levante und Ostasien, aber auch aus Lateinamerika angepflanzt, darunter auch die Farnesische Akazie. Seltene tropische Bäume machten die Orti Farnesiani als ersten modernen Botanischen Garten berühmt. Kardinal Odoardo ließ durch Tobias Aldinus, der sich als Vorsteher der Horti Farnesiani titulierte, systematisch exotische Pflanzen züchten. In einem 1625 herausgegebenen und Odoardo Farnese gewidmeten kleinen Buch sind 16 dieser seltenen Pflanzenzüchtungen detailliert beschrieben und abgebildet.", "section_level": 2}, {"title": "Die Villa ab dem 17. Jahrhundert und ihr Niedergang.", "content": "Die Erben des Kardinals Odoardos, die Herzöge von Parma, hatten keine Bindungen zu Rom und daher keinen Anlass in Rom zu residieren. Dennoch führte der Herzog von Parma Odoardo I. Farnese die Arbeiten an der Villa fort, wie er dies am Palazzo Farnese und der Villa Farnese in Caprarola tat, um sie seinen aristokratischen Gästen zur Verfügung zu stellen. Den Garten am Palatin ließ er ab 1632/33 nach dem Zeitgeschmack zu einem Lustgarten ausbauen. Wände und Decken in den Gebäuden und die Treppenanlagen wurden mit Sgraffiti reich verziert und die große, mit Stalaktiten ausgestaltete Brunnenanlage eine Ebene unter den beiden \"ucelliere\" erweitert. Versteckte Wasserspiele sollten, zum Vergnügen der Anderen, die Besucher erschrecken. Der konsequente Ausbau der Hanganlage, die strenge Orientierung an Symmetrieachsen sowie die Ausgestaltung nach neuen und modernen Ideen des Barock gehen auf die fortführenden Arbeiten des Architekten Girolamo Rainaldi zurück. Mitte des 17. Jahrhunderts endete die bedeutenden Zeiten der Horti Farnesiani. Einzelne Umbauten ließ der Herzog von Parma und Piacenza Ranuccio II. Farnese noch vornehmen, um der Accademia dell’Arcadia 1693 einen Sitz zu gewähren. Nach kurzer Zeit zog er sein Angebot jedoch, aufgrund kritisch, polemischer Äußerungen des Dichterzirkels wieder zurück. Mit Francesco Farnese und Antonio Farnese erlischt 1727 bzw. 1731 die Familie Farnese im Mannesstamm. Alle Besitzungen gehen nach der 1714 erfolgten Verheiratung der Stieftochter Francesos Elisabetta Farnese mit dem König von Spanien Philipp V. aus dem Hause Bourbon an die Bourbonen über. Die Gärten werden 1769 an eine Familie Filippini verpachtet und all die wertvollen Gegenstände entfernt und nach Neapel überführt, wie in den anderen farnesischen Besitzungen auch.", "section_level": 2}, {"title": "Gestaltung der Gartenanlage nach dem Stich von Giovanni Falda (17. Jhd.).", "content": "Der Stich von Giovanni Battista Falda von ca. 1683 zeigt eine Ansicht des außergewöhnlichen Zugangsbereiches der Anlage. Vom Forum aus sollte ein Gesamtbild des aufwendigen architektonischen Aufbaues gewährt werden. Die Terrassen schließen sich von hier aus wie zu einer einzigen Palastfassade zusammen, der die beiden Vogelhäuser als turmartige Bekrönung dienen. Vom Forum Romanum betrat man die Anlage durch das monumentale, doppelstöckige Eingangsportal in eine, mit Statuen und Grotten geschmückte, halbrunde Exedra. In der Mitte war diese durch eine breite, flach ansteigende Treppe durchbrochen; sie führte zu einem großen \"Regen-Nymphäum\". In immer reicheren Motiven steigen nun die mit Balustraden begrenzten Terrassen empor, mit Blumenbeeten und immergrünen Hecken geschmückt. Eine weitere Treppe führte von der zweiten zur dritten Ebene, wo sich eine zweite Exedra und ein großer Brunnen (\"Fontanone\") befanden. An der Mauer der höchsten Terrasse führen zwei Rampentreppen empor zu der Ebene des Gartenterrains. Dort war ursprünglich ein kleiner Palast für den Kardinal errichtet worden. Dieser wurde aber später wieder abgerissen und an dessen Stelle zwei, mit pagodenförmigen Dächern gedeckte Volieren, die mit einer Loggia verbunden waren, errichtet. Ein zweites Eingangsportal befand sich an der Seite zum Konstantinsbogen (\"zur Straße zum Pulvermagazin\"). Den Garten selbst bildete ein regelmäßiges Netz von Parkwegen und Rabatten mit blumengeschmückten Parterren und weiteren Brunnen. Auf der Seite zum Circus Maximus lag der Privat-Garten (\"giardino segreto\"), beherrscht vom Gartenhaus (\"casino del belvedere\"), dessen Reste noch an der Seite des Antiquariums des Palatin zu sehen sind. Der Hauptreiz des großen, ebenen Gartens lag von jeher in den ringsum sichtbaren Ruinen des Palatins und im Blick hinunter auf die aus grüner Vegetation heraus ragenden Trümmer des Forums. Von dieser Seite wirken die Vogelhäuser wie kleine Pavillons. Der Garten entbehrte jeglichen Wohnhauses, er war einzig und allein ein Lustwandelplatz; nur das kleine Casino in der südlichen Ecke bot vorübergehenden Schutz.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgrabungen am Palatin.", "content": "Um 1820 wurde mit archäologischen Ausgrabungen auf dem Palatin begonnen und damit die weitere Zerstörung der Gartenanlage eingeleitet. 1861 erwarb Napoleon III., der Neffe von Napoleon I. und ebenso an Kunst und Archäologie interessiert wie dieser, die Villa und lässt systematisch durch Pietro Rosa graben, der einen großen Säulenhof mit einigen anschließenden Räumen entdeckte. Nach Abzug der französischen Truppen aus Rom 1870 geht das Gelände auf das Königreich Italien über. Giacomo Boni, der zu Beginn des 20. Jhd. leitende Archäologe am Forum Romanum und dem Palatin war, gelang es 1914 aufgrund des Stiches von Falda das Nymphäum auszugraben. In dem verbliebenen kleinen Teil des heutigen Gartens legte er einen Garten mit Rosen und Zitrusgewächsen im Stil eines Barockgartens an. Er wohnte in einem Haus am Palatin und wurde von Benito Mussolini bei seinen Arbeiten gefördert. Sein Grab befindet sich inmitten des Gartens. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die Ausgrabungen unter den Farnesischen Gärten fortgesetzt. Was von der einst prächtigen Gartenanlage bis heute erhalten ist, sind lediglich einige Brunnen und Teiche, die Zugangs-Rampe, der Kryptoportikus und die beiden jüngst renovierten Voliere-Pavillons. Das doppelstöckige Eingangsportal zum Campo Vaccino wurde 1883 abgerissen und 1957 als Haupteingang zum Palatin in der Via San Gregorio wieder aufgebaut.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Farnesischen Gärten, auch Farnesinische Gärten genannt, (lateinisch \"Horti Farnesiani\"; italienisch: \"Orti Farnesiani\") befinden sich auf dem nordwestlichen Teil des Palatin, einem der Sieben Hügel Roms – in der Antike Germalus genannt. Die Familie Farnese, ausgehend von Papst Paul III., ließ ab 1542 bis in das 17. Jahrhundert eine ausgedehnte, sich über mehrere Terrassen erstreckende Gartenanlage anlegen und reich ausstatten. Die antiken Grundmauern der Domus Tiberiana wurden dazu überbaut. Heute ist von der ursprünglichen Anlage nur mehr ein kleiner Teil erhalten.", "tgt_summary": null, "id": 406784} {"src_title": "Anna Syberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technik.", "content": "Der Wink wurde vor allem für Nebenlinien mit kleinerem Fahrgastaufkommen entwickelt und löst die nicht mehr vollständig den Crashvorschriften entsprechenden Gelenktriebwagen GTW ab. Der Triebzug besteht wie ein zweiteiliger GTW aus einem Traktions-Mittelteil und zwei Endwagen. Im Unterschied zum GTW stützen sich Traktionsteil und Endwagen gemeinsam auf Jakobsgestelle ab. Angetrieben werden wie beim Flirt die Enddrehgestelle bei den Führerständen. Anders als beim Flirt befindet sich die Antriebsausrüstung nicht über den angetriebenen Drehgestellen, sondern im Traktions-Mittelteil. Dieses ist auch mit den Komponenten für die Energiebereitstellung und den Hilfsbetrieben bestückt. Das Konzept eignet sich im Gegensatz zum zweiteiligen Flirt für Zweikraftantriebe mit Diesel- und Batteriebetrieb, für rein elektrischen Betrieb mit Zusatzbatterien, für thermischen Antrieb mit Diesel- oder Pflanzenöl sowie für Brennstoffzellen. Der Wink ist mit langen und kurzen Endwagen erhältlich, das Einfügen eines Mittelwagens wie beim GTW ist nicht vorgesehen. Die Endwagen können mit einem bis vier Türpaaren ausgerüstet werden. Ein zweiteiliger Wink bietet bis 150 Personen Platz auf Sitzplätzen, was ungefähr dem Fassungsvermögen eines dreiteiligen GTW entspricht. Bahnen mit Bedarf für größere Züge bietet Stadler Rail den Flirt an. Dank Aluminium-Verbundbauweise beträgt die Achslast weniger als 18 Tonnen.", "section_level": 1}, {"title": "Kunden und Betreiber.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Arriva Nederland.", "content": "Der Erstkunde Arriva Nederland bestellte im Jahr 2017 18 Wink-Züge, die mit Pflanzenöl von Deutz-Dieselmotoren angetrieben werden. Endwagen B ist mit einem Türpaar ausgestattet, Endwagen A mit Toilette und zwei Türpaaren. Die zusätzlichen Batterien zur Speicherung der Bremsenergie erlauben es, die Dieselmotoren bei längeren Aufenthalten in Bahnhöfen auszuschalten. Die Triebzüge werden ab 2020 zwischen Leeuwarden und Groningen sowie in den Provinzen Friesland und Groningen zum Einsatz kommen. Nach der teilweisen Elektrifizierung der Strecke Leeuwarden–Groningen werden voraussichtlich im Jahr 2025 die Dieselmotoren durch leistungsstarke Batterien ersetzt. Die Energie stammt dann aus der Oberleitung mit 1500 Volt Gleichstrom und den Batterien auf den nicht elektrifizierten Streckenabschnitten. Die Flotte ergänzt die 51 Arriva-GTW, die ebenfalls Batterien zur Speicherung der Bremsenergie erhalten sollen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Stadler Wink (Eigenschreibweise WINK für „wandelbarer innovativer Nahverkehrs-Kurzzug“) ist ein ursprünglich als Flirtino bezeichneter vom schweizerischen Eisenbahnhersteller Stadler Rail für den Regional-Verkehr konstruierter und hergestellter Niederflur-Triebzug, der für Zweikraftantriebe mit Diesel-, Elektro- oder Batteriebetrieb geeignet ist.", "tgt_summary": null, "id": 820068} {"src_title": "Ann Voskamp", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gründung der Kleinen Schwestern von Jesus.", "content": "Magdeleine Hutin entdeckte Schriften und Werk des sel. Bruders Karl von Jesus im Jahre 1921. Sie hatte vor, wie er als Kontemplative, dabei aber mitten unter den Menschen zu leben und deren Lebensweise zu teilen. Dass ihre angegriffene Gesundheit zu jener Zeit den Aufenthalt in einem sehr trockenen Klima erforderte, nahm sie als göttliche Fügung und reiste mit ihrer Mutter und einer Gefährtin, Anne, die ebenfalls ein geistliches Leben in der Sahara führen wollte, nach Afrika ab. Am 8. September 1939 nahm sie mit Anne das geistliche Leben in Touggourt in Algerien auf, nachdem sie zuvor das kanonische Noviziat bei den Missionsschwestern Unserer Lieben Frau von Afrika in Algier verbracht hatte. An diesem Tag legten die beiden auch die zeitliche Profess ab und fügten ihrem Ordensnamen das Prädikat \"von Jesus\" hinzu, was seither alle Schwestern der Kongregation tun. Die Ablegung der ewigen Profess erfolgte 1942.", "section_level": 2}, {"title": "Ausbreitung der Kongregation.", "content": "Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kehrte Kleine Schwester Magdeleine nach Europa zurück, wo sie im Erzbistum Aix das erste Noviziat und Mutterhaus der noch jungen Gemeinschaft errichtete, das „Le Tubet“ genannt wurde. 1944 bekam Kleine Schwester Magdeleine durch einen glücklichen Zufall, die Möglichkeit, nach Rom zu reisen. In einer Privataudienz bei Papst Pius XII. ermutigte und bestärkte sie dieser in ihren Bestrebungen. In dieser Zeit hatte Kleine Schwester Magdeleine auch Kontakt zu Frère Roger und der ebenfalls neu entstandenen Gemeinschaft von Taizé. Bei einer Wallfahrt in Frankreich kam Kleine Schwester Magdeleine 1946 zu der Auffassung, dass sich Kleine Schwestern Jesu überall auf der Welt niederlassen sollten. Zu dieser Zeit nahm sie selbst mit einigen anderen Schwestern die Arbeit in Fabriken auf, wo sie zuerst in einem Werk, das Zuckerbäckereien herstellte, als Arbeiterinnen unter Arbeitern lebten, durch ihren schlichten blauen Habit aber als Ordensfrauen erkennbar waren. Gründungen in der Schweiz, Brasilien, Marokko, dem mittleren Osten, Afrika und Asien folgten. Kleine Schwestern lebten unter chinesischen Lastenträgerinnen, Zirkusleuten, in den Armenvierteln von Rom und in städtischen Hochhaussiedlungen. 1949 hatte die Gemeinschaft mehr als 100 kleine Schwestern. Kleine Schwester Magdeleine legte am Weihnachtsfest dieses Jahres das Amt der Generalverantwortliche nieder, dieses übernahm dann Kleine Schwester Jeanne von Jesus. Sr. Magdeleine lebte im Folgenden einige Zeit bei den Pygmäen von Belgisch-Kongo. 1952 errichtete sie erste Kommunitäten in den Favelas von Rio und bei Indianerstämmen am Amazonas. 1953 unternahm sie eine Reise nach Asien, um auch dort weitere Kommunitäten zu errichten. Typischerweise bestehen solche Gemeinschaften aus nur wenigen Schwestern. Schon 1959 hatte die Kongregation mehr als 800 Schwestern, die auch in den Ländern hinter dem Eisernen Vorhang willkommen waren.", "section_level": 2}, {"title": "Tod in Rom.", "content": "Kleine Schwester Magdeleine starb am 6. November 1989 im Mutterhaus der Kleinen Schwestern in Tre Fontane (Rom) und wurde am 10. November dort beigesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Magdeleine Hutin (vollständig \"Élisabeth Marie Magdeleine Hutin\"), Ordensname \"Kleine Schwester Magdeleine von Jesus\" (* 26. April 1898 in Paris; † 6. November 1989 in Rom) war eine französische Ordensschwester und die Gründerin der Kleinen Schwestern Jesu, einer Ordensgemeinschaft, die auf den sel. Charles de Foucauld zurückgeht. Das Mutterhaus der Kongregation befindet sich in einigen Wohnwagen auf dem Gelände der Trappistenabtei Tre Fontane in Rom.", "tgt_summary": null, "id": 2219886} {"src_title": "Unwetter im Alpen-Adria-Raum im Herbst 2018", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Ausbildung.", "content": "George Papadopoulos wurde 1987 in Chicago als Sohn der aus Thessaloniki, Griechenland, stammenden Einwanderer Kate und Antonios Papadopoulos, geboren und wuchs in Lincolnwood, Metropolregion Chicago, auf. Sein Vater arbeitete als Internist/ Nephrologe in Addison, DuPage County, Illinois, und war u. a. auch Vorstandsmitglied bei den United Hellenic Voters of America (UHVA), einer Organisation, die die Präsidentschaftskandidatur Donald Trumps unterstützte. Nach dem Besuch der South Side Elementary School in Champaign ging George Papadopoulos zur Niles West High School (s. engl. Wiki) in Skokie, Illinois, und machte im Jahre 2005 seinen Abschluss. In Folge nahm er ein Studium der Politikwissenschaft an der privaten, katholischen DePaul University, Illinois auf, das er im Jahre 2009 mit einem Bachelor abschloss. Danach zog Papadopoulos nach London und machte am University College London (UCL), Universität London einen Master in \"Security Studies\" (s. engl. Wiki), einer Sub-Kategorie der Internationalen Beziehungen. Nach diesem Abschluss wurde er von der London School of Economics and Political Science (LSE) angenommen und arbeitete an einem zweiten Master-Titel über internationale politische Ökonomie. Von März 2011 bis September 2015 arbeitete er als Research Associate (Praktikant) (unpaid internship) am Hudson Institute, Washington, D.C. einer der führenden konservativen Denkfabriken (Think tanks) in den USA. Laut eigenen Angaben in seinem LinkedIn-Account untersuchte er in dieser Zeit Energieversorgungsprojekte im östlichen Mittelmeerraum, die Interaktion verschiedener Länder dieser Region (Griechenland, Zypern, Ägypten, Israel und Libanon) und erstellte Analysen über die (Aus)wirkungen der Kohlenwasserstoffreserven im östlichen Mittelmeer und Kaspischen Meer auf die regionale Energiesicherheit. Nach eigenen Angaben spricht er Arabisch, Englisch, Französisch und Griechisch.", "section_level": 1}, {"title": "Tätigkeit im Wahlkampfteam von Donald Trump.", "content": "Papadopoulos wurde im März 2016 in das Wahlkampfteam des späteren US-Präsidenten Donald Trump aufgenommen, nachdem er zuvor kurzzeitig für das Team des Präsidentschaftsbewerbers Ben Carson gearbeitet hatte. Carson hatte seine Kandidatur im Frühjahr 2016 zurückgezogen und unterstützte später die Kandidatur Trumps. Papadopoulos arbeitete in Trumps Wahlkampf als außenpolitischer Berater. Eine seiner Aufgaben in Trumps Team war Gerichtsdokumenten zufolge die Pflege von Kontakten mit Verbindungen zur russischen Regierung und die Vorbereitung möglicher inoffizieller Treffen (\"„off the record“\") hochrangiger Wahlkampfmanager mit russischen Regierungsbeamten, wobei von Seiten des Trump-Teams behauptet wird, Papadopoulos habe in Eigeninitiative und ohne Abstimmung mit dem Wahlkampfmanagement gehandelt.", "section_level": 1}, {"title": "Verhaftung und Schuldbekenntnis.", "content": "Die US-Bundespolizei FBI leitete am 31. Juli 2016 im Rahmen der Spionageabwehr zunächst geheim gehaltene Ermittlungen zur möglichen Einflussnahme russischer Regierungsstellen auf die am 8. November 2016 stattfindende Präsidentschaftswahl in den USA. Anlass der Untersuchung war Medienberichten zufolge das verdächtige Verhalten von Papadopoulos, der damals als außenpolitischer Berater in Trumps Wahlkampfteam arbeitete. Dieser war im bereits April 2016 von Personen mit Verbindungen zum russischen Geheimdienst informiert worden, dass Russland Kenntnisse über gestohlene E-Mails von Wahlkampfmitarbeitern von Trumps Hauptkontrahentin Hillary Clinton besitze. Wenig später wurden tatsächlich gestohlene E-Mails des Clinton-Teams auf der Plattform Wikileaks veröffentlicht, was Clinton erheblichen politischen Schaden zufügte. Am 27. Juli 2017 wurde Papadopoulos am Washington Dulles International Airport in Washington D.C. unter dem Vorwurf der Falschaussage gegenüber dem FBI festgenommen. Er wurde kurze Zeit später wieder freigelassen, nachdem er sich bereiterklärt hatte, mit den Ermittlern zu kooperieren. Am 30. Oktober gab das Büro des Sonderermittlers bekannt, dass sich Papadopoulos nach einer Absprache der Falschaussage gegenüber dem FBI () für schuldig bekannt hat. Papadopoulos hatte zugegeben, die Ermittler über seine Kontakte zu einer nicht namentlich genannten Person mit engen Beziehungen zur russischen Regierung belogen zu haben. Mit dieser hatte Papadopoulos eigenen Angaben zufolge während seiner Arbeit für Trumps Wahlkampfteam über den Austausch von „tausende[n] Emails“ von Trumps Konkurrentin Hillary Clinton sowie die mögliche Übergabe anderer belastender Materialien gesprochen. Außerdem seien über die Kontaktperson Treffen mit russischen Regierungsbeamten arrangiert worden. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge handelt es sich bei der ungenannten Person um den Maltesischen Professor Joseph Mifsud. Das Schuldbekenntnis und die Schilderung der Ereignisse erfolgten an Eides statt. Papadopoulos gilt damit als rechtskräftig verurteilt. Durch die Absprache mit dem Justizministerium kann sich der erwartete mögliche Strafrahmen von bis zu fünf Jahren auf einen Zeitraum bis zu sechs Monaten oder eine Geldstrafe reduzieren. US-Präsident Donald Trump und andere Vertreter des Wahlkampfteams wiesen jegliche Vorwürfe der Kooperation mit Russland zum Schaden von Hillary Clinton zurück. Trump selbst habe Papadopoulos allenfalls flüchtig gekannt. Außerdem habe Papadopoulos keine wichtige Rolle in Trumps Team gespielt und sei kein richtiger Berater, sondern eher wie ein Praktikant „für das Kaffeekochen“ (\"„coffee boy“\") zuständig gewesen. In einem Interview mit der Washington Post vom 21. März 2016 hatte Trump selbst Papadopoulos jedoch als für die Außenpolitik mitverantwortliches Mitglied des Wahlkampfteams mit Schwerpunkt auf den Themen Öl und Energie benannt. Er bezeichnete Papadopoulos als hervorragenden Mitarbeiter (\"„excellent guy“\").", "section_level": 1}, {"title": "Bewerbung für Kongress.", "content": "Im Oktober 2019 erklärte die demokratische Abgeordnete des 25. Kongressbezirks von Kalifornien Katie Hill ihren Rücktritt, nachdem sie eine sexuelle Beziehung mit einer Mitarbeiterin ihrer Kampagne hatte zugeben müssen und eine Untersuchung betreffs einer möglichen sexuellen Beziehung zu einem Kongressmitarbeiter aufgenommen worden war. Kurz darauf gab Papadopoulos bekannt, dass er sich für den so freigewordenen Sitz bewerben werde. Papadopoulos trat anders als die meisten Bewerber nur in der Wahl um den Sitz für den 117. Kongress an, nicht in der außerordentlichen Wahl um Hills Sitz für den Rest des 116. Kongress zu füllen. Am Wahltag verpasste er mit weitem Abstand den Einzug in die Stichwahl.", "section_level": 2}, {"title": "Persönliches.", "content": "Papadopoulos lebt mit seiner Mutter und seinem Bruder im Chicagoer Stadtteil Ravenswood. Er ist seit April 2017 mit der italienischen Anwältin Simona Mangiante liiert. Seit September 2017 ist das Paar verlobt.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Demetrios Papadopoulos (* im August 1987 in Chicago, Illinois, USA) ist ein US-amerikanischer politischer Berater. Papadopoulos war während der Präsidentschaftskampagne von Donald Trump im Jahre 2016 ab Anfang März 2016 einer seiner fünf Berater im Team Außenpolitik (foreign policy advisory panel). Einer breiten Öffentlichkeit wurde Papadopoulos durch im Jahr 2017 aufkommende Berichte über Kontakte zwischen ihm und Verbindungspersonen zu russischen Regierungsstellen, die der Einflussnahme auf den US-Wahlkampf im Jahr 2016 verdächtigt werden. Er wurde im Rahmen der Sonderermittlung zur Beeinflussung des Wahlkampfs in den Vereinigten Staaten 2016 am 27. Juli 2017 am Dulles International Airport zeitweise festgenommen. Am 5. Oktober 2017 bekannte Papadopoulos sich schuldig, am 27. Januar 2017 das FBI belogen zu haben, als das FBI ihn zu seinen Kontakten mit der russischen Regierung im Jahre 2016 verhörte. Papadopoulos kooperiert seitdem mit dem Sonderermittler Robert Mueller, wohl im Gegenzug für eine Strafmilderung.", "tgt_summary": null, "id": 1401498} {"src_title": "Merrion Castle", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Neue Einsicht.", "content": "Die großen Lebewesen mit ihrem Bestand an Bakterien und Viren als Gesamtlebewesen zu sehen, ist in Einzelfällen seit langem bekannt, in seiner universellen Verbreitung aber durch die Techniken der fortgeschrittenen DNA-Sequenzierung klar geworden. Dadurch werden die einzelnen Genomkomponenten in Hologenomen sichtbar: Die stammesgeschichtliche Entwicklung von Pflanzen und Tieren war vermutlich auf Symbiose mit Mikroorganismen angewiesen. Die Mehrzahl der Bakterien und auch der Viren ist selten schädlich, sie hilft viel eher, Anatomie und Physiologie zu gestalten oder zumindest zu modulieren. Die Säugetiere machen in der beschriebenen Hinsicht keine Ausnahme. Auch der Mensch ist ein Holobiont. Sein Mikrobiom beeinflusst beispielsweise das Nervensystem und die persönliche Individualität. Wer durch vaginale Geburt zur Welt gekommen ist, hat sein Mikrobiom von der Mutter mitbekommen, und zwar Stämme der Actinobacteria und Bacteroidia. Die im mütterlichen Darm vorherrschenden Clostridien wurden bei Babys jedoch nicht beobachtet. Kaiserschnitt-Babys können über einen Vaginalabstrich das mütterliche Mikrobiom als Erstausstattung erhalten. Säuger, die sich extrem einseitig ernähren, sind auf die Hilfe ihres Mikrobioms unbedingt angewiesen. Ein dramatisches Beispiel sind die Vampirfledermäuse, die ausschließlich Blut zu sich nehmen. Dessen Trockenmasse besteht zu 93 % aus Proteinen und nur zu etwa 1 % aus Kohlenhydraten. Die aufwändigen Untersuchungen am Gemeinen Vampir fanden Aufmerksamkeit im Qualitätsjournalismus. Entsprechende Lebensgemeinschaften sind auch von anderen hämatophagen Tierarten bekannt. Sie sind bei Arten mit einseitig zusammengesetzten Nahrungssubstraten weit verbreitet und können aus zahlreichen Arten bestehen. Gut erforscht ist etwa die Lebensgemeinschaft im Enddarm der holzfressenden Termiten.", "section_level": 1}, {"title": "Modelle der Holobiose.", "content": "Um das Wie und Warum der Gesamtorganismen zu ergründen, empfehlen sich Beobachtungen und Versuche an einfach gebauten Eukaryoten, die zudem im Labor leicht zu halten sind. Schwämme erfüllen solche Bedingungen. \"Caulerpa taxifolia\" ist eine eingeschleppte und deswegen unbeliebte Grünalge im Mittelmeer. Sowohl die Alge als auch ihre symbiontischen Bakterien variieren nur wenig. Das beschränkte Hologenom sei für den Rückgang im Mittelmeer verantwortlich. Anders im südlichen Australien, wo sich dieser Holobiont wegen seiner abwechslungsreichen genetischen Zusammensetzung hält. Der Stoffwechsel der Bakterien fördert Anpassungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Konsortiums. Vor den Küsten Australiens und Japans wächst die rote \"Delisea pulchra\". Erstmals kamen Bakteriophagen und andere Viruspartikel in dieser Großalge im Transmissionselektronenmikroskop zum Vorschein. Mit Sequenzieren der Nukleinsäuren wurden Gruppen von Viren mit doppelsträngiger RNA nachgewiesen, die zur Gattung Totivirus gehören. Außerdem wurde ein Virus mit einzelsträngiger RNA aus der Ordnung Picornavirales identifiziert. Erste Untersuchungen am Mikrobiom von \"Sphagnum\" fanden methanotrophe, phototrophe und Stickstoff bindende Bakterien, von deren Stoffwechselprodukten das Torfmoos als Wirt profitiert. Solche Forschung ist ökologisch wichtig, weil \"Sphagnum\" weltweit, besonders in nördlichen Torfsystemen, ein gewichtiges Lager für Kohlenstoff darstellt. Als Modell ist das Moos für Experimente geeignet, weil es auch bei Laborbedingungen wächst. Unter den Hydrozoen kommt den Süßwasserpolypen eine Vorreiterrolle zu. Ihre Glykokalyx und Schleimhülle sind eine chemisch-physikalische Barriere, die Mikroben beherbergt. Dieser Teil des Mikrobioms steht mit dem Polypen in Wechselbeziehung. Ungewöhnliche Pilzinfektionen sind die Folge, wenn \"Hydra\" die Bakterien fehlen. Eine weitere Behinderung wurde bei keimfreien Polypen festgestellt: ihr sonst regelmäßiges Pulsieren gerät außer Takt, die Pulsfrequenz nimmt ab", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Holobiont oder das Gesamtlebewesen ist ein biologisches System, das aus einem eukaryoten Wirtsorganismus und einer Mehrzahl mit diesem eng zusammenlebenden prokaryoten Arten besteht. Der Ausdruck \"Holobiont\" ist aus griechischen Elementen zusammengefügt: Hólos <όλος> alles, ganz, gesamt; bíos <βίος> Leben; óntos <όντος> Seiendes, Wesen. Das Wort führte 1991 die Biologin Lynn Margulis ein. ", "tgt_summary": null, "id": 1418888} {"src_title": "Giovanni Francesco Romanelli", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Trepczyk wurde in der Ortschaft Nieder Mirchau in der Gegend von Karthaus als das fünfte, jüngste Kind von Jan Trepczyk und Berta Trepczyk, geborene Hebel, geboren. In den Jahren 1914–1921 ging er auf eine Grundschule in Mirchau, zuerst auf Deutsch, dann auf Polnisch. Dort stieß er auf Aleksander Labuda, der seine Interessen an der kaschubischen Kultur erweckte. Ab 1921 wurde er am Staatlichen Männerseminar in Kościerzyna erzogen. Er wurde unter anderem vom kaschubischen Dichter, Leon Heyke unterrichtet. Im Jahr 1926 absolvierte er die Schule und nahm eine Stelle als Lehrer in einer Grundschule in Kartuzy an. Ab 1927 lehrte er in Miszewo. Im Sommer 1928 traf er gemeinsam mit Aleksander Labuda, Aleksander Majkowski, der sein spiritueller Führer wurde. Zusammen mit Labuda und A. Stoltmann, organisierte Trepczyk eine Lehrerkonferenz im folgenden Jahr in Kartuzy, hier wurde der Kaschubische Regionalverband gegründet. Labuda wurde später sein Sekretär. Im Jahr 1930 heiratete Jan Trepczyk eine Schwester von Jan Rompski, Aniela, mit der er 6 Kinder hatte. Im selben Jahr gab er sein literarisches Debüt in „Chëczy Kaszëbsczi“. Im Jahr 1934 wurde er durch den Beschluss der Behörden nach Rogoźno versetzt, da ihm separatistische Aktionen vorgeworfen wurden. Auf dieser „Emigration“ veröffentlichte er ein kaschubisches Liederbuch, er veröffentlichte immer noch viel und änderte seine Ansichten über kaschubische Angelegenheiten nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Zweiter Weltkrieg.", "content": "1939 kam er nach Tłukawy, wo die deutschen Behörden ihm erlaubten zu bleiben. Im Sommer 1940 kehrte er in die Kaschubei zurück und arbeitete als Kassierer am Kommunalbüro in Sianowo. Er kämpfte bei den polnischen Streitkräfte im Westen Italiens.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Im Jahr 1930 heiratete er Aniela geborenen Rompska, mit der er sechs Kinder hatte: Bogusława (* 1930), Świętopełk (* 1931, † 2011), Mirosława (* 1933), Damroka (* 1934), Mestwina (* 1935, † 1943) und Sława (* 1937). Die große Verbundenheit mit der pommerschen Region und die Kenntnis ihrer Geschichte wird durch die Tatsache bestätigt, dass ihre Kinder altslawische Namen erhalten, die typisch für die pommersche Herzöge sind. Im Jahr 1951, nach dem Tod seiner ersten Frau, heiratete er Leokadia Czaja. 1967 zog er sich zurück. Zwei Jahre später zog er in die Ul. Zwycięstwa, wo er bis zu seinem Tod lebte. Über 20 Jahre arbeitete er dort als Musiklehrer in der Grundschule Nr. 4. Er unterrichtete auch Geographie, Kunst und Mathematik. Edmund Kaminski, Schwiegersohn von Leokadia, arbeitete an seiner Biographie und Arbeit. Seit seiner Rückkehr nach Polen schloss er sich der kulturellen und sozialen Arbeit in der Kaschubei an. Er schuf Gedichte, Lieder und Theaterstücke. Er hatte keine spezialisierte musikalische Ausbildung, aber er hatte ein ungewöhnliches Talent und einen melodischen Sinn, was seine Werke für den Chor beweisen. In den Jahren 1952–1954 sammelte er kaschubische Folklore in Dörfern und Kleinstädten, er studierte auch die kaschubische Sprache, ihre Varietäten und Wortschatz. Jan Trepczyk schrieb die letzten Jahre seines Lebens Gedichte, Lieder und Erinnerungen, veröffentlichte sie, und führte die Gesangsgruppen allein durch, in der Regel in kleinen Gruppen mit seiner Frau, Stieftochter und Schwiegersohn. Er schrieb ein polnisch-kaschubisches Wörterbuch vor und suchte für dieses die Möglichkeit der Veröffentlichung. Er litt an Kehlkopfkrebs, musste einen Stimmverstärker verwenden, und am Ende seines Lebens wurde er von Herpes Zoster angegriffen. Er starb am 3. September 1989 in Wejherowo, wo er auch begraben ist. Er liegt dort mit seiner Frau Leokadia, die am 28. November 1998 fast zehn Jahre später starb, in einem Grab.", "section_level": 2}], "src_summary": "Jan Trepczyk (kaschubisch \"Jón Trepczik\"; * 22. Oktober 1907 in Nieder Mirchau, Westpreußen, Deutsches Reich; † 3. September 1989 in Wejherowo, Woiwodschaft Danzig, Polen) war ein kaschubischer Dichter, Sänger, Mitglied des Regionalverbandes der Kaschuben in Kartuzy und Pädagoge.", "tgt_summary": null, "id": 1844973} {"src_title": "Adam Nolan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Politische Karriere.", "content": "Speranza absolvierte ein Studium der Politikwissenschaft an der Privatuniversität LUISS in Rom. Er engagierte sich zunächst in der Jugendorganisation der Democratici di Sinistra (DS; Linksdemokraten), deren nationaler Vorsitzender er im März 2007 wurde. Von 2004 bis 2009 war er Mitglied des Gemeinderats seiner Heimatstadt Potenza. Die DS ging 2007 in der Partito Democratico (PD) auf, dessen Gründungsversammlung Speranza angehörte. Anschließend beteiligte er sich am Aufbau der Jugendorganisation der neuen Partei. Von 2009 bis 2010 war er Beigeordneter für Stadtentwicklung in Potenza, zudem ab November 2009 Vorsitzender der PD in der Region Basilikata. Er unterstützte die Wahl Pier Luigi Bersanis als Spitzenkandidat des Mitte-links-Lagers und koordinierte Ende 2012 die entsprechende Urwahl des Bündnisses \"Italia. Bene Comune\". Im März 2013 wurde Speranza für die Basilikata in die italienische Abgeordnetenkammer gewählt, wo er sogleich Vorsitzender der PD-Fraktion wurde. Im März 2015 legte er sein Amt im Streit mit dem Parteivorsitzenden und Ministerpräsidenten Matteo Renzi über den Kurs der Partei und der Regierung nieder. Im März 2017 verließ er die PD und gründete mit anderen Mitgliedern des linken Parteiflügels, darunter Pier Luigi Bersani und Enrico Rossi, die Partei Articolo 1 – Movimento Democratico e Progressista (Art.1-MDP). Speranza fungierte zunächst als Koordinator der neuen Partei, bevor er im April 2019 zum \"segretario\", d. h. Parteivorsitzenden, gewählt wurde. Bei den Parlamentswahlen 2018 wurde er für das linke Parteienbündnis Liberi e Uguali („Die Freien und Gleichen“) erneut in die Abgeordnetenkammer gewählt. Seit dem 5. September 2019 gehört er dem Kabinett Conte II als Gesundheitsminister an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Roberto Speranza (* 4. Januar 1979 in Potenza) ist ein italienischer Politiker. Er ist seit April 2019 Vorsitzender der linken Partei Articolo 1 und seit dem 5. September 2019 Gesundheitsminister von Italien.", "tgt_summary": null, "id": 1584199} {"src_title": "Red Carpet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Lester wurde 1891 als Holzfällercamp „Deans“ gegründet, benannt nach dem Eigentümer der \"Dean’s Lumber Company\". 1886 baute die Northern Pacific Railway einen großen Bahnhof, einen Lokschuppen, ein Kohle-Lager und weitere Einrichtungen für den Betrieb von Dampflokomotiven, die den Stampede Pass überquerten; Lester lag am Fuß der stärksten Steigung der Bahnstrecke. Die Stadt wurde in „Lester“ nach dem Telegrafisten der Northern Pacific, Lester Hansaker, umbenannt. Obwohl eine Serie von Waldbränden 1902 die lokale Forstwirtschaft ruinierte, blieb Lester als Werkssiedlung für die Northern Pacific bestehen. In den 1920er Jahren erreichte die Bevölkerung mit etwa 1.000 Einwohnern ihr Maximum; die meisten modernen Gebäude und Einrichtungen wurden während dieses Jahrzehnts gebaut. Während der 1940er und 1950er Jahre erfolgte ein Wandel der Wirtschaftsstruktur von der Eisenbahnsiedlung zur Forstwirtschaft, als die \"Soundview Pulp Company\" neue Holzfällerlager in Lester einrichtete, die später von der \"Scott Paper Company\" übernommen wurden. Die Stadt Tacoma begann 1963 Liegenschaften in Lester zu erwerben, um den Schutz des Einzugsgebietes des Green River zu sichern, das der Stadt als Trinkwasserquelle dient. Tacoma plante, den Zugang zur Siedlung zu sperren, was zu Protesten führte; beim sogenannten „Battle of the Lester Gate“-Vorfall wurden Tore auf der einzigen ständig befahrbaren Zufahrtsstraße nach Lester zerstört. Das King County untersagte der Stadt Tacoma die Blockade nach Lester unter der Annahme, das County sei Eigentümer der Straße. Der \"King County Superior Court\" entschied im Juli 1962 zugunsten von Tacoma, das die Tore nach Lester weiter geschlossen halten dürfte. Das Gericht bestimmte später (1965), das Unvermögen des Countys, andere Landbesitzer einbezogen zu haben, hätte die Möglichkeiten des Gerichts, den Fall zu entscheiden, behindert. Das \"Scott Camp\" in Lester war eines der letzten im King County. Es wurde im April 1978 geschlossen und die Einwohnerzahl der Stadt sank auf 22 im darauffolgenden März. Die Stilllegung des Eisenbahnverkehrs über den Stampede Pass durch die Burlington Northern 1984 führte zu weiterem Bevölkerungsrückgang in Lester. Außerdem schränkten die Stadt Tacoma und der United States Forest Service den Zugang für Einwohner und ihre Gäste weiter ein. Die Einwohner von Lester und die Eisenbahner verfolgten 1983 die Ausweisung des Bahnhofs der Stadt als historischen Ort, als er vom Abriss bedroht war; er wäre beinahe nach North Bend zur Erhaltung umgesetzt worden. Der Bahnhof wurde schließlich durch Brandstiftung zerstört. 1985 verabschiedete die \"Washington State Legislature\" ein Gesetz, dass Schulbezirke mit weniger als fünf Schülern aufgegeben werden mussten, was auch den \"Lester School District\" betraf. Die Einwohner veranstalteten eine symbolische Beerdigung der Stadt aufgrund der Schließung der Schule. Die „letzte ehemalige Einwohnerin“ der Stadt, Gertrude Murphy, starb im September 2002 im Alter von 99 Jahren. Die Telefonnummern der Stadt begannen mit 657-2xxx. Die Vermittlungsstelle, die die Stadt versorgten, eine \"North Electric CX-100\" wird im \"Museum of Communications\" in Seattle aufbewahrt. Ein kleines Gebäude für die Vermittlung mit einer \"US-West\"-Signatur existiert (heute außer Funktion, da auch der regionale Telefonanbieter US West nicht mehr existiert) weiterhin in Lester. Für die öffentliche Sicherheit und den Schutz des Einzugsgebietes wurde die verbliebene große Gruppe von Gebäuden (bestehend aus der Wache sowie den Lager-Baracken für Benzin und Öl) 2017 durch die Tacoma Water abgerissen. Andere kleinere Relikte der Siedlung existieren nach wie vor.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Lester liegt östlich von Enumclaw am Green River und der Bahnlinie der BNSF Railway. Die Höhe beträgt 498 m über dem Meeresspiegel.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lester war eine Kleinstadt (\"Town\") am Stampede Pass, genau südlich des Snoqualmie Pass im King County im US-Bundesstaat Washington. Sie wurde 1892 von der Northern Pacific Railway (heute: BNSF Railway) gegründet. Lester liegt entlang der heutigen \"National Forest Development Road 54\"; das Land gehört der \"Tacoma Water\", einer Tochter der \"Tacoma Public Utilities\". ", "tgt_summary": null, "id": 452447} {"src_title": "Junkers Jumo 012", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Manager, Rechtsanwalt und Minister der Marcos-Ära.", "content": "Villafuerte ist ein Sohn von Mariano Villafuerte, der zwischen 1928 und 1934 für den ersten Bezirk von Camarines Sur Mitglied der Philippinischen Legislative sowie zwischen 1942 und 1943 ebenfalls Gouverneur von Camarines Sur war. Er selbst besuchte die \"Naga Parochial School\" und danach von 1949 bis 1953 das \"Atene de Naga\". Im Anschluss begann er ein grundständiges Studium an der Universität der Philippinen, das er 1955 mit einem Associate in Arts beendete. Ein darauf folgendes Studium der Rechtswissenschaften an der Universität der Philippinen schloss er 1959 mit einem Bachelor of Laws (LL.B.) ab. Nach einer Tätigkeit als Rechtsanwalt war er zwischen 1965 und 1974 bei der \"BANCOM Development Corp.\" tätig und war dort Geschäftsführender Vizepräsident sowie zuletzt Präsident des Unternehmens. Er wurde 1972 einer der \"Most Outstanding Man\" und wechselte zwischen 1975 und 1978 als Seniorpartner in die Anwaltskanzlei \"Villafuerte, Zamora & Associates Law Offices\". Am 12. Juni 1978 wurde er als Kandidat der Marcos-treuen Liste der Bewegung der Neuen Gesellschaft KBL \"(Kilusang Bagong Lipunan)\" zum Mitglied des Interim-Kongresses \"(Interim Batasang Pambansa)\" gewählt und vertrat in dieser bis zum 5. Juni 1984 die Bicol Region, die sogenannte Region V. Daneben übernahm Villafuerte während der Amtszeit von Präsident Ferdinand Marcos am 24. Juli 1979 als Nachfolger von Troadio Quiazon das Amt des Handelsministers \"(Minister of Trade)\". Diesen Posten bekleidete er bis 1981, woraufhin Industrieminister Roberto Ongpin das nunmehr zusammengelegte Amt als Minister für Industrie und Handel übernahm. Neben seiner Funktion als Handelsminister fungierte er kraft Amtes zwischen 1979 und 1981 zugleich als Vize-Vorsitzender der Verwaltung für die Entwicklung der Abacá-Industrie AIDA \"(Abaca Industry Development Authority)\" sowie zusätzlich in Personalunion von 1979 bis 1982 als Direktor des Nationalen Forschungsrates NRCP \"(National Research Council of the Philippines)\", als Direktor der Hafenverwaltung PPA \"(Philippine Ports Authority)\", als Direktor der Nationalen Wirtschafts- und Entwicklungsverwaltung NEDA \"(National Economic & Development Authority)\", als Vorsitzender des Rates der Schifffahrtsgesellschaften PSC \"(Philippine Shippers Council)\", als Vorsitzender der Internationalen Handelsgesellschaft PITC \"(Philippine International Trading Corp.)\", als Vorsitzender des Ausschusses für metrische Systeme MSB \"(Metric Systems Board)\", als Vorsitzender des Ausschusses für Bekleidungs- und Textilexporte GTEB \"(Garments & Textiles Export Board)\" und als Vorsitzender des Designzentrums DCP \"(Design Center of the Philippines)\". Er war vom 30. Juni 1984 bis zum 25. März 1986 Mitglied des Regulären Kongresses \"(Regular Batasang Pambansa)\" und vertrat auch in dieser Zeit die Provinz Camarines Sur in der Region V.", "section_level": 2}, {"title": "Mitglied des Repräsentantenhauses und Gouverneur von Camarines Sur.", "content": "Nach dem Sturz von Präsident Marcos im Zuge der EDSA-Revolution vom 23. bis 25. Februar 1986 wurde Villafuerte als Kandidat des Kampfes der demokratischen Filipinos LDP \"(Laban ng Demokratikong Pilipino)\" erstmals Gouverneur der Provinz Camarines Sur und löste damit Felix Fuentebella ab. Er bekleidete diesen Posten bis zum 30. Juni 1992, nachdem er zuvor von Jose Bulaong von der \"Lakas ng Tao-Christian Muslim Democrats\" (Lakas-CMD) geschlagen wurde. Zugleich war er während der Amtszeit von Präsidentin Corazon Aquino zwischen 1986 und 1987 Vorsitzender der Präsident der Präsidialkommission zur Reorganisation der Regierung PCGR \"(Presidential Commission on Government Reorganization)\". Er war nach Verlust seines Gouverneursamtes zwischen 1992 und 1995 Mitglied des Exekutivausschusses des Internationalen Rates für kommunale Umweltinitiativen ICLEI \"(International Council for Local Environmental Initiative)\" mit Sitz in Toronto sowie von 1993 bis 1995 Vorsitzender des Energieunternehmens \"Bicol Hydro-Power Corp.\" und Vorsitzender des Regionalen Entwicklungsrates der Bicol-Region. Am 30. Juni 1995 wurde Villafuerte als Nachfolger von Jose Bulaong abermals Gouverneur der Provinz Camarines Sur und hatte dieses Amt nunmehr bis zur Höchstgrenze von neun Jahren am 30. Juni 2004 inne, woraufhin sein Sohn Luis Raymund Villafuerte seine Nachfolge antrat. Er selbst wurde bei den Wahlen vom 10. Mai 2004 als Kandidat der \"Lakas ng Tao-Christian Muslim Democrats\" (Lakas-CMD) zum Mitglied des Repräsentantenhauses gewählt und vertrat dort zunächst den Wahlkreis \"Camarines Sur-2nd District\". 2007 trat er der Partei Partner der freien Filipinos KAMPI \"(Kabalikat ng Malayang Pilipino)\" bei und wurde bei den Wahlen vom 14. Mai 2007 im Wahlkreis \"Camarines Sur-2nd District\" wieder zum Mitglied des Repräsentantenhauses gewählt. Er kehrte zwischen 2008 und 2009 als Mitglied zur Lakas-CMD zurück, ehe er 2009 Mitglied der Nationalistischen Volksunion NPC \"(Nationalist People’s Coalition)\" wurde, der \"Koalisyong Makabayan ng Bayan\". Bei den Wahlen vom 10. Mai 2010 wurde er für die NPC abermals zum Mitglied des Repräsentantenhauses gewählt, wobei er nunmehr bis zum 30. Juni 2013 den Wahlkreis \"Camarines Sur-3rd District\" vertrat. Während seiner Parlamentszugehörigkeit war er unter anderem Vize-Vorsitzender des Ausschusses für Mittel \"(Committee on Appropriations)\", des Ausschusses für Grundbildung und Kultur \"(Committee on Basic Education and Culture)\" sowie des Ausschusses für Kommunalverwaltung \"(Committee on Local Government)\".", "section_level": 2}, {"title": "Familiäre Beziehungen.", "content": "Villafuerte ist mit Nelly Favis Villafuerte verheiratet, die unter anderem Unterstaatssekretärin im Ministerium für Handel und Industrie war. Aus dieser Ehe ging sein Sohn Luis Raymund Villafuerte hervor, der als sein Nachfolger zwischen 2004 und 2013 Gouverneur von Camarines Sur war und seit dem 30. Juni 2016 für die Nacionalista Party ebenfalls Mitglied des Repräsentantenhauses ist, wo er den Wahlkreis \"Camarines Sur-2nd District\" vertritt. Der Sohn von Luis Raymund Villafuerte und Enkel von Louie Villafuerte, Miguel „Migz“ Luis Villafuerte, löste wiederum am 30. Juni 2013 seinen Vater als Gouverneur von Camarines Sur ab. Louie Villafuertes Neffe Jesse Robredo war zwischen 1988 und 1998 sowie erneut von 2001 bis 2010 Bürgermeister von Naga City und zwischen dem 9. Juli 2010 und seinem Tod bei einem Flugzeugabsturz am 18. August 2012 Minister für Inneres und Kommunalverwaltung \"(Secretary of Interior and Local Government)\" in der Regierung von Präsident Benigno Aquino III.", "section_level": 2}], "src_summary": "Luis „Louie“ Robredo Villafuerte (* 29. August 1935 in Naga, Camarines Sur) ist ein ehemaliger philippinischer Politiker und Wirtschaftsmanager, der Minister während der Amtszeit von Präsident Ferdinand Marcos, Mitglied des Repräsentantenhauses sowie Gouverneur der Provinz Camarines Sur war.", "tgt_summary": null, "id": 602119} {"src_title": "Laos-Vietnam-Eisenbahn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Mit dem Teatru Manoel verfügte Valletta seit 1732 über ein eigenes Opernhaus, das heute als das drittälteste bespielte Theater der Welt gilt. Als Mitte des 19. Jahrhunderts die Oper in Malta immer populärer wurde, zeichnete sich ab, dass seine 623 Plätze bald nicht mehr ausreichen würden. Es wurde daher beschlossen, auf einem 63 mal 34 Meter großen Areal an der \"Strada Reale\" (\"Kingsway\", heute \"Triq ir-Repubblika\" / \"Republic Street\") im Westen Vallettas ein neues Opernhaus zu errichten. Den Auftrag erhielt der Architekt Edward Middleton Barry, der zuvor bereits das heutige Royal Opera House in London entworfen hatte. Die örtliche Bauleitung hatte der maltesische Architekt Salvatore Fenech. Das Projekt verzögerte sich, da Barry, der selbst nie vor Ort war, das zur \"Strada Reale\" hin abfallende Gelände nicht berücksichtigt hatte und daher an der nordwestlichen Fassade eine 3 Meter hohe Terrasse mit Treppenaufgängen ergänzt werden musste. Am 9. Oktober 1866 wurde das Gebäude nach fünfjähriger Bauzeit mit einer Aufführung der Oper I puritani von Vincenzo Bellini feierlich eingeweiht. Es verfügte über 1095 Sitz- und 200 Stehplätze, gut das Doppelte des Teatru Manoel. Am Abend des 25. Mai 1873 brach im Theater ein Feuer aus, das den Innenraum praktisch völlig zerstörte. Der Wiederaufbau wurde unverzüglich in Angriff genommen, und am 11. Oktober 1877 konnte das Opernhaus ein zweites Mal eingeweiht werden. Alleine in der ersten Saison nach der Wiedereröffnung wurden 24 verschiedene Opern gespielt, darunter 19 Aufführungen von Giuseppe Verdis Aida. In den folgenden Jahrzehnten traten im \"Royal Opera House\" zahlreiche international bekannte Künstler auf, beispielsweise Antonio Scotti, Bidu Sayão und Giulietta Simionato. Bei einem der schweren Luftangriffe während der Belagerung von Malta im Zweiten Weltkrieg wurde das Royal Opera House am 7. April 1942 ein zweites Mal schwer beschädigt. Einige Teile wurden etwa zehn Jahre später aus Sicherheitsgründen abgetragen, obwohl eine Rettung des Gebäudes nach Meinung des die Arbeiten leitenden Architekten möglich gewesen wäre. Der Rest blieb als Ruine stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung nach dem Zweiten Weltkrieg.", "content": "In den Jahrzehnten nach dem Krieg gab es verschiedene Versuche und Ideen zur Nutzung des Grundstücks und der Überreste des Theaters. Ein Architektenwettbewerb im Jahre 1953 brachte zwar einen Sieger hervor, das Projekt verlief jedoch im Sande. Der Innenraum des Theaters wurde später als Parkplatz genutzt, einige frühere Kartenschalter beherbergten kleine Läden. In den 1980er Jahren wurde der italienische Architekt Renzo Piano beauftragt, die gesamte Umgebung zu überplanen. Obwohl seine Pläne von der Regierung genehmigt wurden, wurde auch dieses Projekt nicht verwirklicht.", "section_level": 1}, {"title": "Pjazza Teatru Rjal.", "content": "2006 griff die maltesische Regierung Pianos Pläne wieder auf. An der Stelle des \"Royal Opera House\" sollte nun das neue Parlamentsgebäude entstehen. Piano konnte seine Auftraggeber jedoch davon überzeugen, das Parlamentsgebäude auf einem benachbarten Grundstück zu errichten und die Ruinen des alten Opernhauses in ein Freilufttheater umzuwandeln. Außerdem umfasste das Projekt mit dem \"City Gate\" die Errichtung eines komplett neuen Zugangs zur Stadt. Das Freilufttheater, das in der Zwischenzeit den Namen \"Pjazza Teatru Rjal\" erhalten hatte, wurde am 8. August 2013 eingeweiht. Das \"Pjazza Teatru Rjal\" verfügt über maximal 897 Sitzplätze, davon 215 im Parkett und 682 auf einer Tribüne. Die Bühne misst 19,5 mal 11,8 Meter. Vor der Bühne befinden sich mehrere in der Höhe verfahrbare Plattformen, die als Vergrößerung der Bühne oder als Orchestergraben dienen können. Auf der Rückseite des Theaters wurden unterirdische Umkleideräume, Garderoben und Lagerräume angelegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Royal Opera House (maltesisch \"It-Teatru Rjal\") ist ein ehemaliges Opernhaus in der maltesischen Hauptstadt Valletta. Das 1866 errichtete Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und dient heute als Freilichtbühne.", "tgt_summary": null, "id": 2472448} {"src_title": "Puskesmas", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Nach dem United States Census Bureau nimmt der CDP eine Gesamtfläche von 55,5 km2 ein, worunter keine Wasserflächen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "1 Nach der Volkszählung von 2000 gab es in Graham 8.739 Einwohner, 2.989 Haushalte und 2.427 Familien. Die Bevölkerungsdichte betrug 157,5 pro km2. Es gab 3.120 Wohneinheiten bei einer mittleren Dichte von 56,2 pro km2. Die Bevölkerung bestand zu 90,15 % aus Weißen, zu 1,28 % aus Afroamerikanern, zu 1,28 % aus Indianern, zu 1,8 % aus Asiaten, zu 0,5 % aus Pazifik-Insulanern, zu 0,98 % aus anderen „Rassen“ und zu 4,01 % aus zwei oder mehr „Rassen“. Hispanics oder Latinos „jeglicher Rasse“ bildeten 2,81 % der Bevölkerung. Von den 2989 Haushalten beherbergten 42,5 % Kinder unter 18 Jahren, 68,8 % wurden von zusammen lebenden verheirateten Paaren, 7,7 % von alleinerziehenden Müttern geführt; 18,8 % waren Nicht-Familien. 14,3 % der Haushalte waren Singles und 3,7 % waren alleinstehende über 65-jährige Personen. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,92 und die durchschnittliche Familiengröße 3,2 Personen. Der Median des Alters in der Stadt betrug 35 Jahre. 30,3 % der Einwohner waren unter 18, 6,7 % zwischen 18 und 24, 32,5 % zwischen 25 und 44, 24,1 % zwischen 45 und 64 und 6,4 65 Jahre oder älter. Auf 100 Frauen kamen 101 Männer, bei den über 18-Jährigen waren es 98,9 Männer auf 100 Frauen. Alle Angaben zum mittleren Einkommen beziehen sich auf den Median. Das mittlere Haushaltseinkommen betrug 52.824 US$, in den Familien waren es 55.800 US$. Männer hatten ein mittleres Einkommen von 45.348 US$ gegenüber 25.802 US$ bei Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 21.126 US$. Etwa 4,4 % der Familien und 7,6 % der Gesamtbevölkerung lebte unterhalb der Armutsgrenze; das betraf 9,4 % der unter 18-Jährigen und 8,3 % der über 65-Jährigen.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "Öffentliche Schulen in Graham sind Teil des \"Bethel School District\". Schulen in und um Graham sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Graham ist ein census-designated place (CDP) im Pierce County im US-Bundesstaat Washington. Zum United States Census 2000 hatte Graham 8.739 Einwohner; die Bevölkerung wuchs bis zum United States Census 2010 auf 23.491 Personen.", "tgt_summary": null, "id": 492523} {"src_title": "Anhaltende Trauerstörung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus und Teilnehmer.", "content": "Die vier Mannschaften – namentlich die Boston Pride, Buffalo Beauts, Connecticut Whale und Metropolitan Riveters – spielten zunächst eine Fünffachrunde gegen jeweils zwei Teams sowie eine Sechsfachrunde gegen eine der Mannschaften in der regulären Saison, so dass jedes Team 16 Spiele bestritt. Insgesamt wurden somit 32 Spiele im Saisonverlauf absolviert. Aus der Rangfolge der regulären Saison ergab sich die Setzliste für die sich anschließenden Play-offs, in denen der Erstplatzierte auf den Viertplatzierten der Tabelle traf. Die weitere Serie bestritten der Zweit- und Drittplatzierte. Die Play-offs trugen die Teams wie im letzten Jahr in einer K.O.-Runde aus.", "section_level": 1}, {"title": "NWHL Draft.", "content": "Der dritte Entry Draft der NWHL fand am 17. August 2017 – wie im Vorjahr auch – in Brooklyn statt. Die Reihenfolge des Drafts war dabei durch das Ergebnis der regulären Saison des Vorjahres festgelegt. Die Connecticut Whale besaßen als punktschlechtestes Team der Vorsaison das erste Wahlrecht, hatten dieses aber in einem vorherigen Transfergeschäft an die Boston Pride abgegeben. Diese wählten an der ersten Gesamtstelle die US-amerikanische Torhüterin Kaitlin Burt vom Boston College aus. Insgesamt wurden erneut in fünf Runden insgesamt 20 Spielerinnen gedraftet.", "section_level": 1}, {"title": "Reguläre Saison.", "content": "In der regulären Saison, die zwischen dem 1. Oktober 2017 und dem 10. März 2018 ausgespielt wurde, sicherten sich die Metropolitan Riveters den ersten Platz mit zwei Punkten Vorsprung auf die Buffalo Beauts, den Meister der Vorsaison.", "section_level": 1}, {"title": "Isobel-Cup-Playoffs.", "content": "Die Playoffs um den Isobel Cup begannen am 17. März 2018 mit den beiden Halbfinalspielen. Daraufhin folgten am 25. März das Finalspiel um den Isobel Cup, das die Metropolitan Riveters gegen die Buffalo Beauts gewannen.", "section_level": 1}, {"title": "NWHL All-Star-Game.", "content": "Das dritte All-Star-Game der NWHL fand 11. Februar 2018 im \"TRIA Rink\" in Saint Paul statt. Die Begegnung wurde über zwei Halbzeiten à 25 Minuten absolviert. Zudem gab es eine \"Skills Competition\". Die Teams wurden anhand eines \"Fantasy Drafts\" durch die Spielerinnen Amanda Leveille und Brittany Ott zusammengestellt. Folgende Spielerinnen wurden für die jeweiligen Teams ausgewählt: Inklusive der Kapitäninnen bestand somit jedes Team aus 14 Spielerinnen. Als Trainerin der beiden Teams fungierten die beiden ehemaligen US-amerikanischen Nationalspielerinnen Tricia Dunn-Luoma und Windy Brodt-Brown. Das \"Team Ott\" besiegte das \"Team Leveille\" nach 50 Spielminuten mit 8:6. Als wertvollste Spielerinnen wurden Kelsey Koelzer, die vier Tore erzielte, und Hayley Scamurra, der ein Hattrick gelang, ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Saison 2017/18 war die dritte Spielzeit der National Women’s Hockey League (NWHL), der höchsten Spielklasse im US-amerikanischen Fraueneishockey. Die Saison begann am 1. Oktober 2017 mit dem ersten Spiel der regulären Saison und endete am 25. März 2018 mit dem Finalspiel um den Isobel Cup. Diesen sicherten sich erstmals die Metropolitan Riveters im Finale gegen den Vorjahresmeister Buffalo Beauts. Insgesamt nahmen vier Mannschaften am Spielbetrieb teil. ", "tgt_summary": null, "id": 601479} {"src_title": "Meg Okura", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Die Afrobrasilianerin Franco entstammte der Favela Maré in Rio. Bereits mit 11 Jahren begann sie als Straßenhändlerin Geld für ihre Schulgebühren zu verdienen. Als Jugendliche war sie Teil der bekannten Tanz- und Musikgruppe Furação 2000, aus der später viele bekannte Künstler wie Anitta hervorgehen sollten. Nach dem Abschluss ihrer Schullaufbahn konnte sie sich im ersten gemeinschaftlichen, kostenlosen Vorbereitungskurs der Maré auf die Aufnahmeprüfung der Universität vorbereiten. Franco bestand diese und erhielt ein Stipendium, um an der Päpstlichen Katholischen Universität von Rio de Janeiro Sozialwissenschaften zu studieren. 2014 schloss sie an der Universidade Federal Fluminense in Niterói ein Postgraduiertenstudium im Studienfach Öffentliche Verwaltung mit einer Arbeit über den Einfluss der Unidade de Polícia Pacificadora auf die Wahrnehmung der Favelas ab (Titel der Arbeit: \"UPP – a redução da favela a três letras\"). Franco setzte sich ab dem Jahr 2000, als sie bei einem Schusswechsel zwischen der Polizei und einer Drogenbande eine Freundin durch eine sogenannte \"Bala perdida\", einer verirrten Kugel, verlor, regelmäßig für menschenrechtliche Fragen in Rio de Janeiro ein. 2006 trat sie dem Wahlkampfteam des PSOL-Abgeordneten Marcelo Freixo bei und wurde nach dessen Wahl zu seiner politischen Beraterin. 2016 trat sie erstmals selbst als Kandidatin an und wurde bei der Kommunalwahl 2016 mit 46.502 Stimmen ins Stadtparlament gewählt. Sie war dabei die Person, die brasilienweit die fünftmeisten Stimmen für sich gewann. Politisch setzte sie sich Zeit ihres Lebens für die Rechte der zumeist schwarzen Favelabewohner und insbesondere Favelabewohnerinnen ein. Sie prangerte regelmäßig Polizeigewalt bei Einsätzen in den Favelas Rio de Janeiros an und forderte eine andere Politik im Umgang mit Armut. Außerdem stand sie für eine Liberalisierung der Drogenpolitik. Franco war als Kämpferin für das Recht auf Abtreibung bekannt. Sie symbolisierte und repräsentierte als schwarze, offen lesbisch lebende, feministische, anti-kapitalistisch orientierte Frau, Mutter und Politikerin eine für die brasilianische Politik seltene Diversität. Posthum wurde sie 2019 mit dem Diploma Bertha Lutz ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Ermordung.", "content": "Am 14. März 2018, wenige Tage nachdem sie Vorsitzende einer Kommission für die Aufklärung militärischer Interventionen in Brasilien geworden war, wurden sie und ihr Fahrer in ihrem Auto erschossen. Eine mit im Wagen befindliche Mitarbeiterin Francos wurde verletzt. Die Politikerin hatte sich vor ihrem gewaltsamen Tod gegen Polizeigewalt und extralegale Hinrichtungen ausgesprochen und die föderale Intervention des brasilianischen Präsidenten Michel Temer im Staat Rio de Janeiro im Februar 2018, die zum Einsatz der Armee führte, offen kritisiert. Francos Ermordung löste in Brasilien Proteste aus; Tausende sprachen sich bei Kundgebungen für Gerechtigkeit und ein Ende der Gewalt im Land aus. Sie wurde am 15. März 2018 auf dem Friedhof Caju beerdigt.", "section_level": 1}, {"title": "Ermittlungen nach ihrer Ermordung.", "content": "Die schleppenden Ermittlungen blieben auch nach ihrem Tod ein Politikum. Erneute politische Verwerfungen verursachte der Mord an Franco im Oktober 2019. Der Fernsehsender \"Rede Globo\" berichtete aus den Ermittlungsakten, dass einer der mutmaßlichen Täter einige Stunden vor dem Mord einen Komplizen besuchte, der in der gleichen Wohnanlage lebte wie Jair Bolsonaro, der zu dieser Zeit Kongressabgeordneter war und im Oktober 2018 zum Präsidenten gewählt wurde. Der mutmaßliche Täter soll nach Aussage eines Portiers zunächst nach Bolsonaro gefragt haben, dann aber eine andere Wohnung in dem Komplex aufgesucht haben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marielle Franco, eigentlich \"Marielle Francisco da Silva\" (geboren am 27. Juli 1979 in Rio de Janeiro; gestorben am 14. März 2018 ebenda), war eine Stadträtin in Rio de Janeiro. Sie war Mitglied der brasilianischen Partei Sozialismus und Freiheit (PSOL) und Präsidentin des Frauenausschusses des Stadtparlaments.", "tgt_summary": null, "id": 203922} {"src_title": "Cosworth DFV", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Veröffentlichung.", "content": "Am 27. Februar 2017 stellte Samsung das Galaxy Book zusammen mit dem Samsung Galaxy Tab S3 auf dem MWC 2017 vor. Obwohl nicht als direkter Nachfolger des ähnlichen Samsung Galaxy TabPro S betrachtet, weist das Galaxy Book einige bemerkenswerte Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger auf.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Sowohl das 10,6-Zoll- als auch das 12-Zoll-Modell verfügt über einige Funktionen, die normalerweise nur in der Samsung Galaxy Note-Serie zu finden sind, wie z. B. Air Command, Smart Select, Samsung Notes etc. Beide Modelle verfügen über eine abnehmbare Tastaturabdeckung mit Touchpad und einen S-Stift (das erste Mal auf einem Windows-Produkt). Damit wird eine Software geliefert, mit der man Notizen erstellen kann. Die Tastatur ist beleuchtet (12 Zoll Version). Das Galaxy Book unterstützt auch die Fast Charging-Technologie, die es dem Tablet ermöglicht, in kürzerer Zeit vollständig aufzuladen. In Bezug auf die Akkulaufzeit wird behauptet, dass die 10,6-Zoll-Option 9 Stunden hält und das 12-Zoll-Modell 11 Stunden (bei Videowiedergabe). Das Convertible hat einen USB 3.1 Anschluss Type C (zwei bei der 12 Zoll Version), ein Adapter für USB-Sticks von Type A muss zusätzlich gekauft werden. Auch gibt es ein MicroSD Schacht und bei der LTE Version einen Schacht für nano SIM. Die Frontkamera löst mit 5 Megapixel auf, eine Kamera gibt es nur in der 12 Zoll Version und hat 13 Megapixel. Es befindet sich ein kleiner Lüftungsschacht auf der oberen Seite. Es befindet sich ein Lichtsensor um die Helligkeit anzupassen, aber auch andere Sensoren um die Lage zu erkennen oder Spiele zu spielen wo man sich dann mit Kippen bewegen kann. Das Samsung Galaxy Book Display hat eine 1920 × 1280 Full HD TFT (10,6 Zoll) und 2160 × 1440 Full HD+ Super AMOLED (12 Zoll) Auflösung mit einem Seitenverhältnis von 3:2. Der Touchscreen verfügt über 4096 Empfindlichkeitsstufen.", "section_level": 1}, {"title": "Software.", "content": "Es ist Windows 10 Home (auf beiden 10,6\" Versionen und 12\" WiFi only) und Windows 10 Pro auf 12\" LTE Version installiert; es kann nicht oder nur sehr schwer downgegradet werden, wie bei Windows 7 wofür ein BIOS Interrupt für Videowiedergabe fehlt. Windows 8.1 lässt sich installieren, aber es gibt keine WLAN Treiber. Dolby Access ist vorinstalliert und kann 30 Tage getestet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Rezension.", "content": "Chip.de hat das Tablet (10.6\" LTE) getestet und ein \"gut\" als Ergebnis gegeben. Computer Bild hat die 12 Zoll Version des Tablets getestet und es mit Note 2,5 bewertet. Die Leistung, Touchscreen, Ausstattung und das Design werden positiv bewertet, und es ist gut verarbeitet; dafür werden die wenige Anschlüsse kritisiert. Auch soll sich an der Unterseite viel Wärme entwickeln, im Test wurden 29,8 Grad gemessen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Samsung Galaxy Book ist ein Windows 10 basierter 2-in-1 PC (Convertible), welcher von Samsung Electronics produziert und vermarktet wird. Es gibt 2 Modelle: ein 10,6-Zoll-Modell und ein 12-Zoll-Modell, jeweils WiFi-only oder mit LTE-Modem.", "tgt_summary": null, "id": 2076603} {"src_title": "Milena Glimbovski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Gründungsgeschichte.", "content": "In Russland wurden um 1733 mehrere Hundert Familien der Kosaken in das Gebiet um Astrachan angesiedelt. Astrachan wuchs zu einem Wirtschaftszentrum heran und errichtete wichtige Kurierstellen, Posthauptämter und Wachdienste. Das führte schließlich dazu, dass am 28. März 1750 die Aufstellung des 1. Astrachaner-Regiments erfolgte. Deren Einsatzraum erstreckte sich über 900 Kilometer entlang der rechten Wolga von Saratow bis Astrachan am Kaspischen Meer. Die Astrachaner-Kosaken-Armee war eines von insgesamt 11 Kosaken-Heeren und wurde im Rahmen der Verwaltungsgesetzgebung in die Kaiserlich-russische Armee eingegliedert. 1834, nach einer erneuten Umstrukturierung standen unter der Befehlsgewalt des Regimentes 500 Kosaken und an die 200 Kalmücken.", "section_level": 1}, {"title": "Einsatzgeschichte.", "content": "Mit dem Aufstellungsbeginn der Astrachaner-Kosaken-Armee im Jahre 1737 wollte das Russische Kaiserreich den Schutz der Grenzen, der Salzminen und der russischen Siedler, gemeinsam mit den verbündeten Kräften der Kalmücken, vor kirgisischen Übergriffen schützen. Zwischen 1771 und 1775 wurden neben der Astrachaner-Kosaken-Armee weitere Kosakenverbände zur Grenzsicherung in die russischen Dienste integriert. Gleichzeitig wurde ein neues Steuereinkommen implementiert, welches die Existenzgrundlagen sicherte. In der 1780er bis 1790er Jahren erfolgten mehrere Übergriffe durch die Kasachen, welches zu einem Ausbau der Abwehrlinien durch mehrere Kosakeneinheiten führte. Zur Sicherung wurde entlang der Grenze ein Kordon errichtet, der von den Kosakenkräften in regelmäßigen Abständen überprüft und ständig gesichert wurde. Die Übergriffe zwischen dem Ural und der Wolga hielten bis in die Jahre 1862 an, die nun eingetretene Waffenruhe führte zur Aufhebung des Kordons. In den Jahren 1807 (Pest) und 1892 (Cholera) wurden die Astrachan-Kosaken zur Durchsetzung von Quarantänemaßnahmen und zum Schutz der Bevölkerung eingesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Reorganisation der Astrachaner-Kosaken-Armee.", "content": "Am 6. Dezember 1837 wurde Ernst Heinrich von der Brüggen zum Generalmajor befördert und zum Ataman der Astrachan-Kosaken-Armee ernannt. In dieser Eigenschaft als Ataman begann er mit einer Neuorganisation der Astrachaner-Kosaken-Truppe. Er erstellte einen Prioritätenplan, straffte die Diensteinteilungen und führte strenge Formen. Die Regimentskommandeure, die zum größten Teil aus dem Adelsstand kamen, mussten persönlich Verantwortungen für den Zustand ihrer Einheiten übernehmen. 1845 traten auch in der Kosakenarmee die neuen Armeeverordnungen in Kraft, die Kosakenheere waren nun offizieller Bestandteil der Kaiserlich-russischen Armee. Darüber hinaus sorgte von der Brüggen für einen gehobenen Ausbildungsstand der Kosakenoffiziere, die Ausbildungskompanie und die Kadettenschulung der Kosaken wurden direkt dem Armeekommando unterstellt. Nicht nur die Armeeangehörigen, sondern auch deren Söhne und Töchter kamen nun in den Genuss einer Schulbildung, Brüggen sorgte für die Errichtung von Bildungseinrichtungen an den militärischen Standorten und den Kosakensiedlungen.", "section_level": 2}, {"title": "Gliederung und Dislozierung.", "content": "Die Astrachaner-Kosaken-Armee bestand aus drei Regimentern und einer Kavallerie-Schwadron. Das erste Regiment war das älteste und traditionsreichste. Im 1. Weltkrieg wurde die Armee in drei berittene Regimenter, zwei Hundertschaften und einer Batterie unterteilt. Die Stanizas oder Kosakensiedlungen, in denen die Regimenter disloziert waren, waren zum Beispiel Krasny Jar (Astrachan) und Jenotajewka. Nachfolgend wurden weitere Kosakensiedlungen errichtet:1750 Kasatschebugrowskaja, 1764 Lebjashinskaja, Samjanskaja, Kosikinskaja, Wetljanskaja und Gratschowskaja, 1785 Durnowskaja und Gorodoforpostinskaja, 1842 Michailowskaja. Darüber waren in den Städten Saratow, Kamysjak, Zarizyner und Tschorny Jar (Astrachan) Truppenteile stationiert. Die Personalstärke des Kosakenheeres im Bezirk Astrachan (etwa 800 000 Hektar) betrug im Jahr 1916 ungefähr 40 000 Personen.", "section_level": 2}, {"title": "Kriegseinsätze.", "content": "Ihren glorreichsten Einsatz feierte das Astrachan-Kosakenheer mit der Teilnahme am „Vaterländischen Krieg“ von 1812. In den eingerichteten Grenzkordons zwischen Saratow und Astrachan war auch eine Kavallerieschwadron mit einer Personalstärke von 60 Kosaken eingesetzt. Sie wurden zur Grenzüberwachung, als reitende Kuriere und zu städtischen Patrouille bis in das Jahr 1878 eingesetzt. Von ihnen nahmen Kavalleristen am türkischen Krieg 1877/1878 und später an Kampfhandlungen im Kaukasus teil.", "section_level": 1}, {"title": "Auflösung der Astrachaner-Kosaken-Truppen.", "content": "Nach der Oktoberrevolution im Jahre 1917 wurde in der Stadt und Provinz Astrachan die Macht von den Bolschewiki übernommen. Das Kosakenheer mit seinen drei Regimentern wurde als Astrachan-Division in die Kaukasische Armee der Streitkräfte Südrusslands eingegliedert. Der vom Ataman der Astrachan-Kosaken I.A. Birjukow eingeleitete Kosakenaufstand mit 1200 Kosaken und 300 Kalmücken wurde von den Sowjets am 12. Januar 1918 niedergeschlagen. Nach der Niederlage der Weißen Armee zog ein Teil der Kosaken und Kalmücken in das Exil, der weitere Kosakensoldaten wurden Repressionen und Zwangsräumungen ausgesetzt. 1918 wurde die gesamte Astrachaner-Kosaken-Armee aufgelöst, danach entwickelten sich einige Streitigkeiten um das Kosakenerbe der Astrachaner Kosaken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Astrachan-Kosakenheer () war von 1737 bis 1918, ein aus Kosaken und Kalmücken bestehender, militärischer Großverband im Kaiserreich Russland. 1737 wurde es durch einen russischen Ukas gegründet und rekrutierte sich aus Kosaken aus dem Wolgagebiet und Mitgliedern der Kalmücken. Der Verband war nicht nach militärischen Grundsätzen geordnet, er bestand aus mehreren großen und kleineren Gruppen zwischen 50 und 100 Personen und galt zunächst als irreguläre Truppe. Als Einheitsführer wurden überwiegend Adelige eingesetzt. 1750 wurde aus diesem Bestand das 1. Astrachaner Kosaken-Regiment aufgestellt, dessen Aufgabe in der Grenzsicherung gegenüber kirgisischen Übergriffen und in der personellen Besetzung der Astrachan-Festung bestand. Das Hauptquartier des Regiments lag somit in Astrachan.", "tgt_summary": null, "id": 2376018} {"src_title": "Eusebio Ayala (Distrikt in Paraguay)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Die Markteinführung der CD erfolgte im Jahr 1982, in den 1990er Jahren dominierten die CD-Verkaufsumsätze gegenüber den der Langspielplatte. Im Dezember 1983 wurde in Japan von der EMI-Odeon mit \"Abbey Road\" weltweit die erste CD der Beatles veröffentlicht. Aufgrund von rechtlichen Problemen wurde die Herstellung im Jahr 1985 eingestellt. Mit der erstmaligen legalen Veröffentlichung der Beatles-Alben im CD-Format zwischen dem 26. Februar und 20. Oktober 1987 entschied die EMI, das grundsätzlich weltweit nur noch die zwölf britischen Studioalben hergestellt werden sollten, zusätzlich wurde das US-amerikanische Kompilationsalbum \"Magical Mystery Tour\" dem Kernkatalog der Beatles hinzugefügt. Bis zu der Veröffentlichung der Box \"The Capitol Albums Vol. 1\" im Jahr 2004 wurden keine weiteren US-amerikanischen beziehungsweise „nicht-britischen“ Alben legal auf CD veröffentlicht. Die \"The Beatles Box Set\" enthält folgende Alben: Über die Herstellung der CD-Versionen der Beatles-Alben gibt es nur wenige gesicherte Informationen. Die ersten vier Alben \"Please Please Me\", \"With the Beatles\", \"A Hard Day’s Night\" und \"Beatles for Sale\" weisen auf der Rückseite der CD-Hüllen den SPARS Code \"AAD\" auf, was bedeutet, dass die vier analogen Masterbänder der Alben mit einem analogen Tonbandgerät transferiert und anschließend digital gemastert wurden. George Martin entschied, diese vier Alben ausschließlich in Mono zu veröffentlichen, was bei den Käufern teilweise auf Unverständnis stieß, da Stereoversionen der Alben existent waren und der Toningenieur Mike Jarrett laut eigener Aussage digitale Stereo- und Mono-Masterbänder vorbereitet hatte. Ein Sprecher der EMI sagte dazu: „Wir haben auch Stereo-CDs für diese [vier] Alben vorbereitet, aber als George Martin gerufen wurde um sie zu überprüfen, fand er die Klangqualität so schlecht, dass er keine Alternative sah, als diese vier in Mono zu remixen [...].“ Die Masterbänder der Alben wurden mit einem – für die Mitte der 1980er Jahre zeitgemäßen – Zweikopf-Tonbandgerät transferiert, dabei wurde darauf geachtet, dass die originalen Abmischungen erhalten blieben. George Martin sagte in einem Interview, dass es möglich gewesen wäre, \"A Hard Day’s Night\" und \"Beatles for Sale\" in Stereo zu veröffentlichen, da man ihn aber erst im Dezember 1986 befragte, war es für ihn terminlich nicht mehr zu bewerkstelligen, bis zum Veröffentlichungstermin im Februar 1987 neue Stereoabmischungen herzustellen. Im Nachhinein war Martin aber mit den Monoversionen sehr zufrieden. Für die Alben \"Help!\" und \"Rubber Soul\" stellte George Martin im Jahr 1986, wahrscheinlich in den AIR Studios mit Geoff Emerick, neue digitale Stereo-Abmischungen her, diese beiden Alben trugen den SPARS Code \"ADD\". Mike Jarrett transferierte vorher die Vierspur-Tonbänder auf eine digitale Abmischkonsole. George Martin zentrierte bei einigen Liedern klangtechnisch Tonspuren oder fügte Echo hinzu. In Kanada wurden irrtümlich die Alben \"Help!\" und \"Rubber Soul\" mit der Originalabmischung aus dem Jahr 1965 veröffentlicht. Die Alben \"Magical Mystery Tour\", \"Abbey Road\" und \"Let It Be\" weisen auf den Rückseitencovern die Bezeichnung \"Digitally re-mastered\" auf. Eine neue Abmischung der Alben erfolgte nicht, allerdings wurden beim Album \"Magical Mystery Tour\" echte Stereoabmischungen von George Martin und Geoff Emerick mit dem halbkünstlichen \"I Am the Walrus\" der deutschen Apple/Hörzu-Veröffentlichung aus dem Jahr 1971 verwendet und nicht die Duophonic-Versionen (Fake-Stereo) der ursprünglichen US-amerikanischen Version aus dem Jahr 1967. Die Ausstattung der CD-Alben war – außer bei \"Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band\" – gering, so enthielten die Plastik-CD-Hüllen achtseitige CD-Hefte, die teilweise Bilder und Covertexte der Originalalben beinhalten. Die restlichen Lieder der Beatles, die sich nicht auf den Studioalben befanden, wurden auf dem neuen Kompilationsalbum \"Past Masters\" zusammengefasst, sodass alle Lieder der Beatles im CD-Format ab März 1988 erhältlich waren. Die Box beinhaltet 227 Lieder, davon sind \"Yellow Submarine\" und \"All You Need Is Love\" doppelt, da das erste Lied sich auf dem Album \"Revolver\" und \"Yellow Submarine\" und \"All You Need Is Love\" auf den Alben \"Magical Mystery Tour\" und \"Yellow Submarine\" befindet. Das Mastering-Projekt des Beatles-Kataloges wurde neben George Martin vom Toningenieur der Abbey Road Studios Mike Jarrett überwacht. Die Langspielplatten der Beatles wurden ebenfalls remastert und die Herstellung der ursprünglichen Langspielplatten eingestellt. Die Veröffentlichungen erfolgten in schwarzen CD- und LP-Holzboxen, wobei die \"CD-Box\" 15 CDs, die \"LP-Box\" 14 LPs enthält, da \"Past Masters\" ein Doppel-LP-Album ist. Die LP-Box war auf 6000 Einheiten limitiert. Beide Boxen enthalten jeweils ein 60-seitiges Heft, das Erläuterungen zu der Karriere und den Liedern beinhaltet. Im Februar 2001 wurde die Box in den USA mit Platin für eine Million verkaufter Einheiten (dabei zählt jede in der Box enthaltene CD einzeln) ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "The Beatles Box Set ist eine Zusammenstellung sämtlicher britischer Studioalben der Musikgruppe Beatles. Die Box enthält die zwölf Alben, die von 1963 bis 1970 veröffentlicht wurden, sowie das US-amerikanische Kompilationsalbum \"Magical Mystery Tour\" und \"Past Masters\". Die Veröffentlichung der Box erfolgte am 15. November 1988.", "tgt_summary": null, "id": 1741422} {"src_title": "Rochester and Southern Railroad", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat der CDP eine Gesamtfläche 30,2 km, wovon 29,9 auf Land und 0,3 km (oder 0,86 %) auf Gewässer. Der CDP wurde geschaffen für den United States Census 2000 und schließt Teile des früheren Village of Pine Valley ein, das 1991 aufgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten Northampton 468 Personen. Die Bevölkerungsdichte betrug 19,9 Personen pro km. Es gab 205 Wohneinheiten, durchschnittlich 8,7 pro km. Die Bevölkerung in Northampton bestand zu 46,37 % aus Weißen, 44,23 % Schwarzen oder African American, 0,85 % Native American, 0,85 % Asian, 0 % Pacific Islander, 2,35 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 5,34 % nannten zwei oder mehr Rassen. 8,33 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner Northamptons verteilten sich auf 158 Haushalte, von denen in 38,0 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 48,7 % der Haushalte stellten Verheiratete, 20,9 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 23,4 % bildeten keine Familien. 20,3 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 5,7 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,96 und die durchschnittliche Familiengröße 3,31 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 29,3 % Minderjährige, 9,6 % 18–24-Jährige, 30,3 % 25–44-Jährige, 20,9 % 45–64-Jährige und 9,9 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Der Median des Alters betrug 34 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 91,0 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 82,9 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Northampton betrug 47.500 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 35.893 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 32.292 US-Dollar, gegenüber 30.956 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 23.660 US-Dollar. 9,0 % der Bevölkerung und 6,6 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 6,5 % der Minderjährigen und 0 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Northampton ( oder ) ist ein Weiler und census-designated place (CDP) im Suffolk County des US-Bundesstaates New York. Der Ort liegt auf Long Island. Zum Zeitpunkt des United States Census 2010 hatte der CDP 570 Einwohner. ", "tgt_summary": null, "id": 95463} {"src_title": "I lunghi capelli della morte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Name Holmfirth leitet sich aus dem altenglischen \"holegn\" (dt. heilig) im Namen von Holme, West Yorkshire und dem mittelenglischen \"frith\" (dt. Holz, Wald) ab, bedeutet also \"Der Wald bei Holme\". Die Stadt entstand im 13. Jahrhundert um eine Getreidemühle herum. Dreihundert Jahre später wuchs Holmfirth schnell durch einen aufstrebenden Textilhandel und den steigenden Abbau von Schiefer und anderem Gestein in den umliegenden Steinbrüchen. 1778 wurde die heutige Pfarrkirche erbaut nachdem die 1476 errichtete Kirche durch eine Flut im Jahr zuvor weggeschwemmt worden war. 1850 eröffnete der Bahnhof an der Strecke der Lancashire and Yorkshire Railway Company. Den Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs aus dem Ort wird durch das Holme Valley War Memorial vor dem Holme Valley Memorial Hospital gedacht.", "section_level": 1}, {"title": "Bamforth & Co.", "content": "Holmfirth war der Sitz des Unternehmens Bamforth & Co., das weltweit für die Herstellung schlüpfriger Postkarten bekannt war. Zur Zeit um den Ersten Weltkrieg produzierte die Firma allerdings noch gesittetere Postkarten. Die ehemalige Druckerei der Firma in der Station Road ist heute ein Wohnhaus. Bamforth gehörte zu den frühen Pionieren der Filmproduktion, bevor es dieses Geschäft zugunsten der Postkartenproduktion aufgab. Während der frühen 1900er Jahre war Holmfirth für die dorther stammenden Filmproduktionen bekannt. Zwischen 1898 und 1900 sowie zwischen 1913 und 1915 produzierte Bamforth & Co eine – laut British Film Institute bescheidene, aber historisch bedeutungsvolle – Auswahl von Filmen.", "section_level": 2}, {"title": "Überschwemmungen.", "content": "Es gab mehrfach Überschwemmungen im Holme Valley, die auch Holmfirth und andere Siedlungen im Tal betrafen. Die älteste schriftlich festgehaltene Überschwemmung in Holmfirth erfolgte 1738 und die letzte fand 1944 statt. Die schwerste Überflutung erfolgte am 5. Februar 1852 als der Damm des Bilberry Reservoir brach und 81 Menschen in den Tod riss. Nach einem schweren Sturm 1777 trat der River Holme über die Ufer und riss Menschen und Häuser mit sich. Dabei wurden drei Menschen getötet. Die 1476 erbaute Kirche wurde ebenfalls von den Wassermassen weggerissen. 1821 ließ ein Sturm den Fluss ein weiteres Mal über die Ufer treten. Die Überflutung in der Nacht des 29. Mai 1944 erregte kein nationales Aufsehen, da sie durch den D-Day in der folgenden Woche überschattet wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Innenstadt.", "content": "Holmfirth und die umliegende Landschaft sind die Kulisse für die BBC-Comedyserie \"Last of the Summer Wine\". Jedes Jahr pilgern tausende Touristen nach Holmfirth, um sich die Orte und die Landschaft anzusehen, die sie aus dem Fernsehen kennen. Die Fernsehserie \"Where the Heart Is\" wurde ebenfalls in der Gegend gedreht. Anfang der 1970er Jahre baute das Handelsunternehmen Lodge einen Supermarkt in der Stadtmitte direkt über den Holme, der von BBC Radio 1 DJ Tony Blackburn eröffnet wurde. Das Unternehmen Co-operative Retail Services – heute Teil der The Co-operative Group – kaufte das Gebäude in den 1990er Jahren. Nachdem das Unternehmen rund zwei Millionen Pfund Sterling in einen neuen Supermarkt für die Stadt investiert hatte, wurde das Einkaufszentrum 1997 geschlossen und stand danach längere Zeit leer. Anwohner, angeführt vom örtlichen Unternehmerverband, forderten den Abriss des Gebäudes. Nach umfangreichen Modernisierungen und Aufteilungen wird es jedoch wieder von kleineren Läden genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Bildungseinrichtungen.", "content": "Holmfirths einzige Grundschule ist die Holmfirth Junior, Infant and Nursery School in der Cartworth Road. Weitere Grundschulen befinden sich in Dörfern und Weilern in der unmittelbaren Umgebung von Holmfirth. 2017 lagen die Leistungen von 82 % der Schüler auf dem erwarteten Niveau für ihr Alter, 12 % lagen darüber. In der Holmfirth High School werden Schüler sowohl aus Holmfirth als auch aus den umliegenden Dörfern und Weilern unterrichtet. Die Schule hat 1300 Schüler in den Klassen 7 bis 11.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Holmfirths Wirtschaft wird hauptsächlich von Landwirtschaft und Tourismus geprägt. Eine Studie unter Jugendlichen im Jahr 2013 zeigte, dass junge Erwachsene zunehmend aufgrund fehlender Perspektiven und auf der Suche nach Arbeit aus der Gegend wegziehen. Aufgrund dieser Ergebnisse wurden erfolgreich öffentliche Gelder beantragt, um Weiterbildungsmaßnahmen zu finanzieren und neue Perspektiven zu eröffnen. Durch neue Tourismusangebote wie elektronischer Buchungsmöglichkeiten und neuer Touristenunterkünfte wie bei der neuen Winzerei in Cartworth Moor wächst die Tourismusbranche in Holmfirth. Einer der größten Arbeitgeber des Orts ist die 1948 gegründete Longley Farm.", "section_level": 1}, {"title": "Sport.", "content": "Am 6. Juli 2014 führte die zweite Etappe der Tour de France von York nach Sheffield auch durch Holmfirth. Da die Veranstaltung weltweit im Fernsehen übertragen wurde, zog sie viele Menschen in den Ort. Der Fahrradverein von Holmfirth wurde 2013 gegründet und ist mit über 400 Mitglieder 2016 der am schnellsten wachsende Fahrradverein im Vereinigten Königreich.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bahn.", "content": "Bis 1965 verfügte Holmfirth über einen Bahnschluss. Eine Stichstrecke zweigte von der Strecke Penistone Line von Huddersfield nach Sheffield südlich von Brockholes ab. Vom Abzweig aus führte sie etwa drei Kilometer zunächst über eine Brücke über das Tal, dann durch den Bahnhof von Thongsbridge und schließlich am Rand des Tals entlang bis zum Bahnhof von Holmfirth, der nahe dem Stadtzentrum an der Station Road lag. Außerdem war geplant, die Strecke durch das Tal und einen Tunnel durch den Black Hill bis in die Nähe von Woodhead zu verlängern, wo sie wieder in die Strecke von Sheffield nach Manchester eingefädelt werden sollte. 1959 wurde der Personenverkehr eingestellt und die Strecke 1965 ganz stillgelegt. Das Bahnhofsgebäude und der Bahnsteig dienen heute als privates Wohnhaus. Andere Teile des Streckengeländes wurden verkauft und ebenfalls mit Wohnhäusern bebaut. Die Brücke wurde abgerissen.", "section_level": 2}, {"title": "Bus.", "content": "Die Bushaltestelle von Holmfirth liegt nahe dem Stadtzentrum und wird regelmäßig von verschiedenen Buslinien zu den Dörfern in der Nachbarschaft sowie zum Bahnhof von Huddersfield bedient. Des Weiteren gibt es Buslinien nach Barnsley, Sheffield und Wakefield über Denby Dale und Penistone. Der Großteil der Busverbindungen wird von First Calderdale & Huddersfield betrieben. An Wochenenden und Feiertagen fährt ein Bus nach Glossop in Derbyshire.", "section_level": 2}, {"title": "Kultur.", "content": "Die Holmfirth Choral Society veranstaltet regelmäßig klassische Chorkonzerte in der Stadthalle. Das Holme Valley Orchester tritt ebenfalls zu verschiedenen Gelegenheiten auf. Der Ort wird besonders mit einem eher ungewöhnlichen volkstümlichen Musikstück, bekannt als Holmfirth Anthem in Verbindung gebracht. Im Mai wird alljährlich das Festival of Folk veranstaltet. Auf dem Festival treten viele Folk-Music- und Folk-Dance-Gruppen aus dem ganzen Land auf diversen Bühnen im ganzen Ort auf. Das ehemalige Kino der Stadt, das Picturedrome, das 1912 unter dem Namen Valley Theatre eröffnet wurde, wird heute als Veranstaltungsort für Livekonzerte genutzt. Verschiedene Größen der internationalen Musikszene wie Adam Ant, Bad Manners, Buzzcocks, Evile, Fish, Half Man Half Biscuit, Hawkwind, John Martyn, Ocean Colour Scene, Red Hot Chili Peppers, Ron Sexsmith, Saxon, Suzi Quatro und Beat hatten hier Auftritte. Die alljährlich im Juli in der Stadthalle veranstaltete Holmfirth Art Week sammelt Spenden für eine der größten britischen Krebsstiftungen, die Macmillan Cancer Relief. Des Weiteren findet jedes Jahr der Holme Valley Brass Band Wettbewerb in der Stadthalle statt.", "section_level": 1}, {"title": "Umliegende Dörfer.", "content": "Holmfirth ist eine eigenständige Gemeinde etwa elf Kilometer von der nächsten größeren Stadt Huddersfield entfernt. Während der Kernort selbst relativ klein ist, ist er von vielen Dörfern und Weilern umgeben. Die benachbarten Ansiedlungen werden häufig zusammengefasst als Holmfirth bezeichnet. Dazu gehören Austonley, Arrunden, Burnlee, Cinderhills, Cliff, Deanhouse, Netherthong, Gull<, Flushhouse, Hade Edge, Thongsbridge, Upperthong und Washpit. Viele davon liegen im Cartworth Moor. Weitere Dörfer und Weiler in der Post town von Holmfirth sind Brockholes, Fulstone, Jackson Bridge, Hepworth, Holme, Holmbridge, Honley, Meltham, Netherthong, New Mill, Scholes, Totties, Shepley, Thongsbridge, Upperthong, Longley, Hade Edge, Underbank und Wooldale.", "section_level": 1}], "src_summary": "Holmfirth ist eine Stadt an der Woodhead Road (A6024) im Holme Valley im Metropolitan Borough Kirklees, West Yorkshire, England. Angesiedelt rund um die Mündung des River Ribble in den River Holme liegt Holmfirth etwa zehn Kilometer südlich von Huddersfield und zwanzig Kilometer nordöstlich von Glossop. Es besteht hauptsächlich aus in die Pennines gebauten Steinhäusern. Der Peak District National Park um Holme Moss liegt etwa sechs Kilometer südlich der Stadt. ", "tgt_summary": null, "id": 697866} {"src_title": "Knöterich-Purpurspanner", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Literarischer Anspruch.", "content": "Ziel der New Wave war, mit den etablierten Konventionen der Gernsback- und Campbell-SF zu brechen. Die New Wave war am stärksten in Großbritannien von 1963 bis Anfang der 1970er Jahre. Zentrales Organ dieser Strömung, deren Name sich explizit an die französische Nouvelle Vague des Kinos anlehnte, war die britische SF-Zeitschrift \"New Worlds\". Die beiden wichtigsten Protagonisten waren Michael Moorcock, der vor allem als Herausgeber und Propagator fungierte, und J. G. Ballard, die literarische Leitfigur der Bewegung. William S. Burroughs diente beiden als großes Vorbild. Viele Vertreter aber stammten auch aus den USA. Wichtig war die von Harlan Ellison 1967 herausgegebene amerikanische Anthologie \"Dangerous Visions\". Als Vorläufer können Alfred Bester, Ray Bradbury, Algis Budrys, Fritz Leiber, Catherine Lucile Moore und Theodore Sturgeon gelten. Die New Wave legte eine experimentellere Haltung bezüglich Form und Inhalt der Science-Fiction an den Tag, verbunden mit einer sich selbstbewusst von der Groschenliteratur abgrenzenden, hochliterarisch ambitionierten Haltung. Die Exponenten der Strömung kritisierten die bestehende Science-Fiction als konservative Literatur, die sowohl inhaltlich wie formal im Stillstand verharrte. Gefordert wurde eine Erneuerung der SF-Literatur, die formal mit der „ernsthaften“ Literatur gleichziehen sollte. Die New Wave war jedoch zu keinem Zeitpunkt eine homogene Bewegung, und der Anspruch auf Erneuerung der Science-Fiction wurde nur in wenigen Beispielen wirklich realisiert. Viele der programmatischen Texte der New Wave sind in sich widersprüchlich. Moorcock verabschiedete sich von der stark inhaltlichen Ausrichtung und plädierte für eine Aufwertung des Stils. Hatten Gernsback und Campbell die Science-Fiction stets inhaltlich definiert und formale Fragen fast vollständig ausgeblendet, bezog sich Moorcock explizit auf ästhetizistische Positionen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.", "section_level": 1}, {"title": "Experimentellere Formen.", "content": "Tatsächlich zeichnen sich die Texte der New Wave durch eine für die Science-Fiction bis dahin unbekannte Experimentierfreude aus, zahlreiche stilistische Mittel, die der Science-Fiction bis dahin fremd waren, fanden Eingang in den Modus: Montagetechnik, stream of consciousness, Ironie, multiperspektivisches und assoziatives Erzählen, unzuverlässiger Erzähler, eine stark rhythmisierte Sprache und typographische Spielereien. In den meisten Fällen handelte es sich dabei freilich nicht um genuine Neuerungen der Science-Fiction, sondern um stilistische Mittel der avantgardistischen Literatur der Jahrhundertwende und des frühen 20. Jahrhunderts. Die Science-Fiction holte mit der New Wave also vor allem allgemeine literarische Entwicklungen nach.", "section_level": 1}, {"title": "Inhaltliche Neuerungen.", "content": "Mindestens ein Teil der New-Wave-Autoren strebte aber nicht nur eine formale, sondern eine inhaltliche Erneuerung an. Die New Wave distanzierte sich deutlich von der optimistischen, prinzipiell technikbejahenden Science-Fiction des Golden Age. Der Hoffnung, dass sich die Natur durchschauen und beherrschen lasse, wurde eine klare Absage erteilt; die Grundstimmung der New Wave ist meist pessimistisch und introspektiv. Die Autoren waren weniger an großartigen technischen Neuerungen interessiert, stattdessen thematisierten sie bis dahin tabuisierte Bereiche wie Sex und Drogen; statt der Eroberung des Weltalls war die Erforschung des \"inner space\" der Seele angesagt. Andere Erzählungen rankten sich um die Funktionsmechanismen der Massenmedien oder ganzer Gesellschaftssysteme, oder behandelten dystopische Themen wie Entropie und Zeitrichtung, oder Krisen- und Weltuntergangsszenarien. Ein politischer Subtext lässt sich bei Brian Aldiss, Thomas Michael Disch ausmachen, der sich teils von marxistischen und sozialistischen Traditionen beeinflusst gegen die Hegemonie der amerikanischen Kultur sowie die Technikgläubigkeit der campbellschen Science-Fiction richtete. In den USA wurde die New Wave in engem Zusammenhang mit der politischen Linken und der Protestbewegung gegen den Vietnamkrieg gesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Vertreter der New Wave.", "content": "Wichtige Schriftsteller der New Wave waren:", "section_level": 1}], "src_summary": "Als New Wave wird eine literarische Strömung in der (vor allem britischen) Science-Fiction der 1960er Jahre bezeichnet, die auf eine Erneuerung des Genres abzielte.", "tgt_summary": null, "id": 311059} {"src_title": "2-Ethyl-1-butanol", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Der für Dynamo Chișinău antretende Juravschi bildete ab 1987 mit dem Weißrussen Victor Reneischi einen Zweier-Kajak. Bei den Olympischen Spielen 1988 siegten Reneischi und Juravschi über 500 Meter mit fast zwei Sekunden Vorsprung auf die Polen Marek Dopierała und Marek Łbik, tags darauf siegten die beiden sowjetischen Kanuten über 1000 Meter mit über drei Sekunden vor Olaf Heukrodt und Ingo Spelly sowie den beiden Polen. 1989 war das Programm bei den Weltmeisterschaften in Plowdiw um den Vierer-Kanadier erweitert worden. Reneischi und Juravschi gewannen den Titel im Zweier-Kanadier über 500 Meter, während über 1000 Meter Juri Gurin und Waleri Weschko für die Sowjetunion antraten und die Bronzemedaille gewannen. Im Vierer-Canadier traten Juravschi, Reneischi, Gurin und Weschko gemeinsam an und gewannen den Titel sowohl über 500 Meter als auch über 1000 Meter. Im Jahr darauf siegten Juravschi und Reneischi über 500 Meter bei den Weltmeisterschaften in Posen, im Vierer-Kanadier über 1000 Meter siegten die beiden zusammen mit Gurin und Weschko. Über 500 Meter siegte der Vierer-Kajak in der Besetzung Juravschi, Michail Sliwinski, Gurin und Weschko. Bei den Weltmeisterschaften 1991 in Paris trat ein letztes Mal die sowjetische Mannschaft an. Juravschi und Reneischi erkämpften die Silbermedaille über 500 Meter und Bronze über 1000 Meter. Zusammen mit Gurin und Weschko siegten sie über beide Distanzen im Vierer. Nach dem Auseinandergehen der Sowjetunion bekam Juravschi vom rumänischen Verband ein Angebot, sechs Wochen vor den Olympischen Spielen erhielt er die rumänische Staatsbürgerschaft. Bei den Olympischen Spielen 1992 belegte er zusammen mit Gheorghe Andriev sowohl über 500 Meter als auch über 1000 Meter den vierten Platz. 1994 wechselte Reneischi in die Republik Moldau und Juravschi kehrte aus Rumänien in sein Heimatland zurück. Bei den Weltmeisterschaften 1995 gewannen die beiden über 500 Meter Silber hinter den Ungarn György Kolonics und Csaba Horváth. Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta siegten über 500 Meter ebenfalls die beiden Ungarn vor den beiden Moldauern, die über 1000 Meter den fünften Platz belegten. Juravschi beendete seine Leistungssport-Karriere nach den Olympischen Spielen 1996. Er war zeitweilig Präsident des Moldauischen Kanuverbandes und ist seit 2001 Präsident des Moldauischen Olympischen Komitees. Seit 2011 sitzt er im Parlament der Republik Moldau.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nicolae Juravschi (* 8. August 1964 in Chircăiești, Rajon Căușeni, Moldauische SSR) ist ein ehemaliger sowjetischer Kanute, der 1992 für Rumänien und danach für die Republik Moldau antrat. Er gewann zusammen mit Victor Reneischi zwei olympische Goldmedaillen und eine Silbermedaille im Zweier-Canadier.", "tgt_summary": null, "id": 2431329} {"src_title": "Die Kleine vom Varieté", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Johann Friedrich von Türckheim entstammte dem ursprünglich elsässischem Geschlecht \"Türckheim\" von \"Altdorf\", das später in das badische übergesiedelt ist. Johann Friedrich war der Sohn von Bernhard Friedrich von Türckheim, Bankier und Finanzminister des Großherzogtums Baden und dessen Ehefrau Lili Schönemann, die ehemalige Verlobte von Goethe. Sein Vater begründete gemeinsam mit dessen Bruder Johann von Türckheim die zwei Linien der \"älteren badischen\" und der \"jüngeren Straßburger Linie\" dieses Geschlechtes. Er hatte noch vier weitere Geschwister: Der Großvater Johann von Türckheim (1707–1793), wurde 1782 von Kaiser Joseph II. in Anerkennung seiner Verdienste um das deutsche Reich in den Reichsfreiherrnstand erhoben. Die Großmutter war Maria Magdalene (1720–1793), die Tochter des Kauf- und Handelsherren in Straßburg, Bankiers und Archivars der Stadt Straßburg, Johann Bernhard Henneberg und der Margarete Salome geborene Bischoff. Sein Vater hatte im Herbst 1792 das Bürgermeisteramt des Friedrich von Dietrich übernommen, der aufgrund der politischen Unruhen in die Schweiz geflohen, aber bereits im November 1792 aus Sorge um seine Familie und seinen Besitz zurückgekehrt war. Dieser wurde aufgrund einer Anklage im Dezember 1793 hingerichtet. Auch sein Vater musste nach wenigen Monaten vor den Jakobinern flüchten und entging hiermit dem wahrscheinlichen Tod. Seine Ehefrau folgte ihm als Bäuerin gekleidet mit den Kindern, den Ältesten führte sie an der Hand, die kleinste trug sie in Tücher gewickelt. Die Familie floh nach Erlangen und verbrachte dort einige Zeit. Johann Friedrich erlangte seine schulische Ausbildung durch den Hauslehrer Franz Heinrich Redslob (1770–1834) in Erlangen sowie später in Straßburg und Paris. Nach dem Ende der Terrorherrschaft in der Französischen Revolution kehrte die Familie 1795 ins Elsass zurück und sein Vater eröffnete wieder das Straßburger Bankhaus. Dort erhielt Johann Friedrich eine Handels-Ausbildung und arbeitete anschließend eine Zeitlang in Handelshäusern in Bremen und Amsterdam. 1806 trat er in das väterliche Geschäft ein, in dem er eine leitende Stellung erhielt, weil sein Vater von 1809 bis 1810 die Finanzen des Großherzogtums Baden verwaltete. 1810 wurde Johann Friedrich in die Handelskammer Straßburg gewählt und wurde in der Folge anfangs Mitglied des Generalrats des Departments Bas Rhin und später ihr Präsident. Es folgte 1824 die Wahl zum Deputierten der französischen Kammer, dort schloss er sich „Partei“ der Doktrinären, deren treibende Kraft Pierre-Paul Royer-Collard war. Dies war eine kleine Gruppe französischer Royalisten, die eine konstitutionelle Monarchie mit begrenztem Wahlrecht wollten. Aufgrund von Wahlen kehrte er 1827 nach Paris zurück. Johann Friedrich war kein Parlamentarier im echten Sinn des Wortes, weil ihm eine rednerische Wirkung durch eine schwache Stimme versagt blieb, aber er brachte sich in verschiedenen Kommissionen ein und beschäftigte sich dort mit praktischen Fragen, wie beispielsweise das Tabakmonopol. 1830 gehörte er zur Gruppe der 221 Deputierten, die im März 1830 der Thronrede Karl X. mit einer Misstrauensadresse antworteten, er nahm auch am Ausbruch der Julirevolution und der weiteren Entwicklung in Paris teil, in deren Folge Ludwig Philipp als König auf den Thron gesetzt wurde. Im September 1830 legte er allerdings sein Deputiertenmandat nieder, da er nach Straßburg als Bürgermeister berufen wurde, dort trat er am 30. September 1830 sein Amt an. Seine Regierungszeit ist geprägt durch eine sparsame Verwaltung der Finanzen, dem Errichten einiger Bauten, die zum gesundheitlichen Wohl erforderlich waren und auch zum Stadtbild beitrugen, wie beispielsweise die Kanalisierung des linken Illarmes und Not und Elend beseitigten. Er gründete für Arbeitslose eine Zufluchtsstätte, die aus Mitteln der Stadt und Beiträgen wohlhabender Bürger unterhalten wurde, richtete Armenschulen ein und schuf zur Hebung von Handel und Handwerk eine Industrieschule. Hierbei ging er mit Vorsicht und Bedacht voran und versuchte vom Alten das Gute zu erhalten. Durch diese Handlungsweise erregte er aber auch Anstoß, als er beispielsweise das staatliche Schulgesetz von 1833 mit der Geschlechtertrennung und seinem Überwiegen des Laienelements in der Schulaufsicht nicht sofort in vollem Ausmaß einführte, sondern zunächst die Pfarrschulen der Stadt fortbestehen ließ. Dazu hatte er mit der republikanischen Opposition im Gemeinderat zu kämpfen, die ihn immer wieder bei den oberen Behörden und dem Staatsoberhaupt kritisierten. 1835 legte er sein Amt nieder, weil er sich der Aufgabe nicht mehr gewachsen fühlte. Er übernahm 1831 in unmittelbarer Nachfolge seines Vaters die Präsidentschaft der Protestantischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses von Elsass und Lothringen. In dieser Aufgabe wurde er in seiner Aufgabe durch den Einspruch der Regierung und der Konsistorien der Kirche beschränkt und er stieß bei dem Versuch, die Amtsgeschäfte zu zentralisieren auf vielfache Hindernisse. Er war der Auffassung, dass die Fassung der sogenannten Organischen Artikel der Protestanten vom 18. Germinal X nicht mehr zeitgemäß war, sowie die Forderung einer freieren Organisation der Kirche berechtigt war und Reformen notwendig seien, wollte hierbei jedoch nichts überstürzen, sondern die Änderungen sollten sich organisch entwickeln. Dies ging dem Direktorium aber zu langsam und so wurde er in der Öffentlichkeit journalistisch angegriffen. Hinzu kam die Auseinandersetzung, die er 1842–1843 gegen die Katholiken hatte, in der es um die gemeinsame Benutzung des Kirchenchors in der Saint-Pierre-le-Vieux (Simultankirche) ging. In dieser Zeit brach auch sein Bankhaus, dessen Leitung er nicht mehr ausübte, zusammen, so dass er sein Vermögen verlor. Dazu kam noch der Tod seiner ältesten Tochter. Aus gesundheitlichen Gründen hielt er sich 1848 in Cannes auf, als in Paris die Februarrevolution ausbrach, in deren Folge sich ein provisorisches zehnköpfiges Direktorium an die Stelle des protestantischen Direktoriums setzte und die Maßnahme durchführte, die Johann Friedrich zwar für notwendig erachtet, jedoch nicht begonnen hatte, wie beispielsweise die Gründung eines Kirchenrates, die Wahl der Pfarrer und die Wiederherstellung des Generalkonsistoriums. Er nahm noch an den Verhandlungen teil, die ein neues Direktorium einsetzten und ihm würde die Würde des Ehrenpräsidenten übertragen. Er verstarb an seinem Geburtstag, dem Tag, an dem sein Nachfolger Théodore Braun (1805–1887) am 10. Dezember 1850 das Amt des Präsidenten des protestantischen Direktoriums antrat. 1812 heiratete er die Gräfin Friederike Luise (* 17. Juli 1796; † 19. November 1869), eine weitere Tochter des Grafen Gustav Eugen Friedrich Christoph von Degenfeld-Schonburg und gründete einen eigenen Hausstand auf dem Landgut Thumenau bei Plobsheim. Gemeinsam hatten sie vier Kinder: Auf seinem Landgut pflegte er auch den freundschaftlichen Umgang mit dem Präfekten Adrien de Lezay-Marnésia.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "In Straßburg wurde die \"Quai Turckheim\" nach ihm benannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Johann Friedrich Freiherr von Türckheim (* 10. Dezember 1780 in Straßburg; † 10. Dezember 1850 ebenda) war ein elsässisch-französischer Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 719702} {"src_title": "John Scales", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Knight war der Sohn von Louis Ruthven und Mary Elizabeth Knight, geborene Stauber. Er besuchte bis 1918 das \"Junior College\" in Saint Joseph und wurde nach dem Abschluss im Juli 1918 zur Armee eingezogen. Er diente 8 Monate in der \"29th Field Artillery, 10th Division\", davon 4 in Frankreich, zu einem Kampfeinsatz kam es aber nicht mehr. Von 1919 bis 1925 arbeitete er für das U.S. Weather Bureau. 1921 hatte er Marie Sarah Yenn geheiratet, mit der er eine Tochter hatte. Während er beim nationalen Wetterdienst beschäftigt war, studierte er zugleich Chemietechnik an der George Washington University in Washington, D.C., wo er 1925 mit dem Bachelor abschloss. Von 1925 bis zu seinem Ruhestand 1964 arbeitete er als Chemiker und Pestizid-Spezialist für die \"U.S. Food and Drug Administration \"und für die \"Pesticide Regulation Division\" am \"Department of Agriculture\" in deren Forschungslabor in Beltsville, Maryland. 1962 wurde er vom \"Department of Agriculture\" mit dem \"Achievement Award\" ausgezeichnet. Schriftsteller im Nebenberuf, veröffentlichte Knight seine erste Erzählung \"Frontier of the Unknown\" 1937 in \"Astounding Stories\". Insgesamt publizierte er elf Erzählungen, überwiegend in \"Astounding\". Bedeutung in der SF erlangte er aber vor allem als Koautor von James Blish bei \"A Torrent of Faces\" (1967, deutsch \"Tausend Milliarden glückliche Menschen\"). Man hat in einigen früheren Erzählungen Knights Vorläufer von \"A Torrent of Faces\" zu erkennen gemeint und dementsprechend Knights Anteil an dem Roman als eher groß eingeschätzt. Knight selbst stellte seinen Beitrag dagegen als durchaus bescheiden dar: „Ich schrieb auf Jims Bitte hin den Teil mit den Tritonen, ich hatte sie ja erfunden, sowie ein Überleitungskapitel. Der Rest ist Jims Arbeit, er überarbeitete und verbesserte auch die Teile von mir.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Norman Louis Knight (geboren am 21. September 1895 in Saint Joseph, Missouri; gestorben am 19. April 1972 in Takoma Park, Maryland) war ein amerikanischer Science-Fiction-Autor.", "tgt_summary": null, "id": 2244307} {"src_title": "Rockfabrik Ludwigsburg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Louis-Marc Aubry begann mit dem Eishockeyspielen in seiner Geburtsstadt bei den \"Trois-Rivières Estacades\", bevor er als 17-Jähriger zum Club de hockey junior de Montréal in die Ligue de hockey junior majeur du Québec, eine der drei kanadischen Top Juniorenligen, wechselte. In Montreal spielte er drei Jahre, wobei er nach der Saison 2009/10 für das CHL Top Prospects Game nominiert und dort von den Detroit Red Wings gedraftet wurde. Für die Red Wings hatte auch schon sein Vater Pierre 42 Spiele in der National Hockey League absolviert. Seit der Saison 2011/12 war Louis-Marc Aubry für die Farmteams der Detroit Red Wings, insbesondere für deren AHL-Kooperationsteam die Grand Rapids Griffins aktiv, für welche er 342 Spiele bestritt. Dabei konnte er mit dem Verein aus Michigan erstmals in dessen Geschichte in der Saison 2012/13 die Meisterschaft in der AHL, den Calder Cup, gewinnen. Seine erfolgreichste Saison für die Griffins spielte er 2015/16, in welcher er 29 Punkte (12 Tore) erzielen konnte. Aubry wird in seiner Spielweise als kraftvoller sogenannter Zwei-Wege-Stürmer, also defensiver Center, beschrieben, welcher in den hinteren Angriffsreihen zum Einsatz kommt und bereit ist, die harten Jobs innerhalb der Mannschaft zu übernehmen. Im Februar 2017 verpflichteten die Eisbären Berlin aus der DEL Aubry für die letzten sieben Saison- sowie mögliche Playoffspiele. Die Eisbären hatten zu diesem Zeitpunkt viele verletzte Spieler, insbesondere sollte Aubry den Verletzten Julian Talbot ersetzen und die Defensive stärken. Davor hatte er in dieser Saison noch 36 Spiele für das Team aus Grand Rapids in der AHL bestritten, welche in dieser Spielzeit zum zweiten Mal den Calder Cup gewannen. Da Aubry jedoch auf Grund seines Wechsels nicht bei Playoff-Spielen zum Einsatz kam, gilt er auch nicht als Spieler des Meisterteams. Für die Eisbären lief er auch in der folgenden Saison 2017/18 auf das Eis und konnte dabei vermehrt offensiv Akzente setzen. Insbesondere in den Playoffs, in welchen er mit den Eisbären das Finale erreichen konnte, war er mit 10 Toren zusammen mit seinem Teamkollegen Nick Petersen sowie Leo Pföderl erfolgreichster Torschütze der Liga. In der folgenden Saison 2018/19 wurde er mit 39 Punkten bester Scorer der Eisbären in der Hauptrunde, in welcher er insbesondere zum Saisonende mit seinen Sturmpartnern Austin Ortega und Brendan Ranford gut harmonisierte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis-Marc Aubry (* 11. November 1991 in Trois-Rivières, Québec) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der zuletzt für die Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey Liga unter Vertrag stand. Sein Vater Pierre Aubry war ebenfalls professioneller Eishockeyspieler.", "tgt_summary": null, "id": 209365} {"src_title": "Granville (Schiff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Preisgeld.", "content": "Das Preisgeld stieg um mehr als 200.000 Pfund und blieb nur geringfügig unter der 2-Millionen-Grenze. Alleine die Prämie für den Sieger stieg um 50.000 Pfund, aber auch alle anderen Spieler bekamen mehr, bis hinunter zu den Gewinnern der ersten Qualifikationsrunde, die jeweils 1000 Pfund mehr erhielten als im letzten Jahr. Die Prämien für ein Maximum Break wurden kurz vor Beginn des Turniers vom Veranstalter erhöht, weil im vorhergehenden Turnier der Jackpot des „Rolling 147 Prize“ geknackt wurde und sonst nur 5000 Pfund im Topf gewesen wären.", "section_level": 1}, {"title": "Hauptrunde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Turnierplan.", "content": "16 Spieler waren aufgrund ihrer Weltranglistenplatzierung gesetzt. Ihre 16 Erstrundengegner hatten sich zuvor in der Qualifikation durchgesetzt. Die große Überraschung der ersten Runde war der deutliche Sieg von Joe Perry über den Vorjahressieger Mark Selby. Von den sechzehn gesetzten Spielern schieden 6 in der ersten Runde aus.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Top 16 der Weltrangliste waren für das Hauptturnier gesetzt, ihre 16 Herausforderer wurden über die Qualifikation ermittelt. Zu den 128 Teilnehmern gehörten die Profispieler ab Platz 17 bis auf die beiden Thailänder Boonyarit Keattikun und Kritsanut Lertsattayatthorn, die ihre Teilnahme absagten. Für die 15 verbliebenen Plätze wählte die WPBSA Amateurspieler aus, die bei Kontinental- und Juniorenmeisterschaften erfolgreich waren oder sich nach anderen Kriterien qualifizierten. Die drei Qualifikationsrunden fanden vom 11. bis 18. April 2018 im \"English Institute of Sport\" in Sheffield statt. Sämtliche Partien wurden im Best-of-19-Modus gespielt.", "section_level": 1}, {"title": "Century-Breaks.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Hauptturnier.", "content": "Mit insgesamt 84 Century-Breaks blieb die Weltmeisterschaft um zwei hinter den Rekordjahren 2015 und 2016 zurück. Mit elf beziehungsweise dreizehn Breaks von mindestens 100 Punkten erzielten die beiden Finalteilnehmer John Higgins und Mark Williams dabei die meisten. Die Prämie von 10.000 £ für das höchste Break bekam Higgins. Seine 146 Punkte sind noch seltener als ein „perfektes Break“ von 147 Punkten.", "section_level": 2}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Quelle", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Betfred-Snookerweltmeisterschaft 2018 wurde vom 21. April bis 7. Mai 2018 im Crucible Theatre in Sheffield ausgetragen. Sie war das wichtigste Turnier der Snooker Main Tour und beendete die Saison 2017/18. ", "tgt_summary": null, "id": 97952} {"src_title": "Navjot Singh Sidhu", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Manaoag wurde 1608 gegründet, wonach auch eine erste Kirche an der Stelle des heutigen Friedhofs errichtet wurde. Die Dominikaner begannen 1701 mit dem Bau der Kirche an ihrem jetzigen Standort. Ihr Ausbau mit dem Kirchturm begann 1882, wurde jedoch durch ein Erdbeben im Jahr 1892 unterbrochen. Während des Tumults der philippinischen Revolution für die Unabhängigkeit von Spanien setzten Revolutionäre am 10. Mai 1898 die Kirche, ihre Schätze, Ornamente und Aufzeichnungen in Brand. Die Marienstatue entging nur knapp der Zerstörung; sie wurde verlassen auf der Rückseite der Kirche gefunden. Die Dominikaner kehrten 1901 zurück, wonach der Bau der Kirche schließlich 1912 fertig gestellt wurde. Die Querschiffe wurden 1932 ergänzt. Eine große Anzahl an Gläubigen nahm an der Krönung der Marienstatue am 21. April 1926 teil, die von Papst Pius XI. genehmigt worden war. Die Kirche wurde nach dem japanischen Bombardement während des Zweiten Weltkriegs wieder aufgebaut. Im Februar 2015 erhielt die Kirche nach Beschluss vom Oktober 2014 durch Papst Franziskus den Titel einer \"Basilica minor\". Dies wurde in einer Zeremonie gefeiert, an der mehr als 100 Erzbischöfe und Bischöfe, Kirchen- und Staatsoberhäupter und zahlreiche Gläubige teilnahmen.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Die einschiffige Kirche hat einen kreuzförmigen Grundriss. Die neoklassische Eingangsfassade ist in drei Etagen gegliedert. Die untere besitzt drei Eingangspforten, die mittlere Etage ist mit vier Heiligenfiguren geschmückt. Der Kirchturm mit fünf Glocken steht auf der nördlichen Seite. Die Kirche ist mit Tonnengewölben versehen. Über der Vierung erhebt sich ein flacher Turm.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Die Kirchenausstattung stammt aus allen Jahrhunderten des Kirchenbaus. Der neuere Volksaltar steht erhöht am Anfang des Chorraums. Das zentrale Retabel mit barocken Säulen aus dem Altar aus dem 18. Jahrhundert wurde 1905 von Isabelo Tampinco von Manila fertiggestellt. In ihm steht die aus dem 17. Jahrhundert stammende Statue \"Unserer Lieben Frau von Manaoag\", der Wundertätigkeit zugeschrieben wird. Einige der Wunder sind in Wandgemälden in den Querschiffen und im Hauptschiff dargestellt. Die Kapelle neben der Südflanke der Kirche zeigt Ikonen des Schwarzen Nazareners. Die Kapelle auf der linken Seite des Haupteingangs beherbergt ein großes Bild des gekreuzigten Christus.", "section_level": 1}, {"title": "Umfeld.", "content": "Südlich der Kirche schließt das Dominikanerkloster an. Hinter der Kirche befinden sich das Pfarramt, das Museum der Madonna des Rosenkranzes von Manaoag, die Kerzengalerie, das Pilgerzentrum und der Rosengarten. Es gibt auch ein Informationszentrum im Priorat auf der linken Seite der Kirche und Souvenirläden im vorderen Büro der Kirche, neben dem Anbetungsraum im zweiten Stock hinter dem Hauptheiligtum und in der Kerzengalerie im hinteren Raum die Kirche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rosenkranz-Basilika (, ) ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche in Manaoag in der nordphilippinischen Provinz Pangasinan. Sie gehört zum Erzbistum Lingayen-Dagupan und ist Maria als Rosenkranzkönigin geweiht. Sie ist seit Juni 2011 kanonisch mit der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore in Rom verbunden. Die Gemeinde umfasst Manaoag und die umliegenden Städte und wird von Dominikanern betreut. Die Kirche wurde offiziell am 17. Februar 2015 zur Basilika erklärt. Sie ist ein eingetragenes Kulturdenkmal der Philippinen.", "tgt_summary": null, "id": 140854} {"src_title": "Zyklon Luban", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Der Weg zum Eurovision Song Contest.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nationaler Vorentscheid.", "content": "Am 6. Dezember 2017 wurden AWS als Teilnehmer beim nationalen Vorentscheid bestätigt. Die Gruppe stieg im zweiten Durchgang des Wettbewerbs am 27. Januar 2018 ein und erreichte durch das Juryvoting das Halbfinale des Musikwettbewerbs. Am 17. Februar nahm die Gruppe am Halbfinale teil, in dem sie erneut durch Juryentscheid, das Finale erreichten. Am 24. Februar wurde das Finale ausgespielt. AWS gewannen mit \"Viszlát nyár\" den Wettbewerb, bei dem die Zuschauer abstimmen durften.", "section_level": 2}, {"title": "Eurovision Song Contest.", "content": "Die Band nahm mit ihrem Beitrag am zweiten Halbfinale des Eurovision Song Contest, das am 10. Mai 2018 ausgetragen wurde, teil. Deutschland, Frankreich und Italien waren neben den Teilnehmern des zweiten Halbfinales stimmberechtigt. Ungarn qualifizierte sich mit ihrem Beitrag als einer der zehn besten Teilnehmern des zweiten Halbfinales für das Finale am 12. Mai 2018. Bei der anschließenden Startplatzauslosung wurde bekannt, dass AWS in der zweiten Hälfte des Finales ihren Beitrag präsentieren werden. Nach dem Finale wurden die Ergebnisse der beiden Halbfinals veröffentlicht. \"Viszlát nyár\" setzte sich knapp vor dem rumänischen Teilnehmer The Humans durch und wurde Zehnter. Dabei trennten beide Beiträge lediglich vier Punkte. Im Finale startete Ungarn an Position 21. Das Lied schnitt bei der Jury schlecht ab. Lediglich von den Komitees aus Aserbaidschan, Griechenland, Zypern, Israel, Polen, Tschechien und Litauen erhielt der ungarische Beitrag Punkte, wobei Aserbaidschan als einziger mit 8 Punkten die höchste Wertung vergab. Bei den Zuschauern kam das Stück ein wenig besser an: Die Höchstwertung von 12 Punkten wurde von Serbien an die Ungarn vergeben. Rumänien und Finnland vergaben 10 bzw. 8 Punkte. Aus Polen wurden sieben Punkte an die Ungarn vergeben, aus Bulgarien Fünf. Die Zuschauer aus Österreich, Estland, Slowenien und Montenegro vergaben jeweils drei Zähler, aus Deutschland, der Niederlande, Italien, Moldawien und Weißrussland gingen zwei Punkte an Ungarn. Die Ukraine bedachte \"Viszlát nyár\" mit einem Punkt. Am Ende standen 93 Punkte zu Buche was Platz 21 bedeutete.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichungen.", "content": "\"Viszlát nyár\" wurde am 21. Oktober 2017 über dem ungarischen Label EDGE Records auf digitaler Ebene weltweit veröffentlicht. Zwei Tage zuvor wurde ein offizielles Musikvideo auf der Plattform YouTube veröffentlicht, dass inzwischen über eine Million Aufrufe erhielt. Am 20. April 2018 wird das Lied zusammen mit den anderen Beiträgen des Eurovision Song Contests auf dem offiziellen Sampler als Tonträger herausgegeben. Einen Tag zuvor, am 19. April, veröffentlichte die Gruppe mit \"Summer Gone\" eine englischsprachige Version des Liedes, wobei die eigentliche Übersetzung richtig \"Goodbye, summer\" lautet. Viszlát nyár ist auf dem vierten Album \"Fekete Részem\", das im Oktober 2018 veröffentlicht wurde, gemeinsam mit der Akustikversion des Stückes als Bonuslied zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Text und Musik.", "content": "Laut \"Metal Hammer\" handelt das Lied über das Sterben. Tatsächlich verarbeitet Sänger und Liedtexter Örs Siklósi in diesem Lied den Tod seines Vaters, der im Sommer verstarb. Der gesamte Liedtext ist auf Ungarisch verfasst worden. In Teil des Stückes ist aus der Sicht des Vaters verfasst und zeigt das Leiden und die letzten Gedanken eines im Sterben liegenden Mannes auf. Das Ziel der Band sei es mit dem Lied auf das Bewusstsein, dass das Thema Tod innerhalb der Szene selbst weitestgehend als etwas Furchtbares betrachtet wird, aufmerksam zu machen. Allerdings, so die Musiker, versuche man öfters untereinander über diese Thematik zu sprechen um den Wert der gemeinsamen Zeit wertschätzen zu können. Felix Bayer vom Onlineangebot des \"Spiegels\" beschreibt \"Viszlát nyár\" als einen modernen Metalsong mit Hardcore-Einflüssen und einem „amtlichen Refrain“, bei dem man kein Ungarisch können müsse um diesen mitzugröhlen. Verglichen wird die Musik des Liedes mit Atreyu.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolg.", "content": "Nach dem Finalerfolg beim nationalen Vorentscheid Ungarns für den Eurovision Song Contest stieg das Lied auf Platz eins in den ungarischen Singlecharts ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Viszlát nyár (, ung. für \"Tschüss Sommer\" oder \"Auf Wiedersehen Sommer\") ist ein Lied der ungarischen Metalcore-/Post-Hardcore-Band AWS und der offizielle Beitrag Ungarns beim Eurovision Song Contest 2018 in Lissabon, Portugal. ", "tgt_summary": null, "id": 2353486} {"src_title": "Die Ausgekochten", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Texte.", "content": "Théophile Gautier schrieb die Texte der \"Nuits d’été\" nicht als zusammenhängendes, in sich geschlossenes Werk, wie es zum Beispiel bei Schuberts Winterreise von Wilhelm Müller der Fall gewesen war. Die Texte entstammen Gautiers 1838 erschienenen Gedichtsammlung \"La Comédie de la mort\" (Die Komödie des Todes). Sie erschien als Gedichtband von 56 Gedichten, die Gautier in zwei Teile geteilt hatte. Diese wurden 1838 erstmals veröffentlicht und enthielten: Gautier und Berlioz waren sowohl Nachbarn als auch Freunde. Es ist möglich, dass Berlioz die Texte bereits vor ihrer Veröffentlichung zu Gesicht bekam und seine Favoriten daraus für eine Vertonung auswählte. Thematisch geht es in den romantischen Gedichten um die Liebe, vom fröhlich-verspielten Beginn und ihrer schwärmerisch-leidenschaftlichen Intimität über den Tod der Geliebten, die darauf folgende lang anhaltende Trauer bis hin zur Bereitschaft, sich auf eine neue Liebe einzulassen. Neben den geschilderten Gefühlen werden Landschaftsbeschreibungen genutzt, sowohl als Hintergrund für das Denken und Fühlen des lyrischen Ichs wie auch als Metapher für die jeweilige Stimmung des Augenblicks, die sich im Äußeren widerspiegelt. In der \"Villanelle rythmique\" wird der morgendlich frische Wald als idyllischer Ort für ein Stelldichein beschrieben, \"Lamento: La Chanson du pêcheur\" (Lamento: Der Gesang des Fischers) wählt als Schauplatz für seine Verzweiflung über den Tod der Geliebten das nächtliche Meer unter dunklem Himmel, die \"Absence\" bedient sich der Landschaft, die man auf einer langen Reise zu Pferd zu Gesicht bekommen mochte und deren Weg kein Ende zu nehmen scheint, im \"Lamento\" wird die spukhafte Atmosphäre des nächtlichen Friedhofes eingefangen, auf dem die einstmals Geliebte als Geist umher geht, und in der \"Barcarolle\" dient wieder das Meer als Folie für die Empfindungen des lyrischen Ichs, diesmal allerdings als ein Ausgangspunkt für die Freiheit, mit der angesprochenen Schönen in alle möglichen Länder und Richtungen zu fahren – bis auf das Land der ewigen Liebe, das niemand kenne. Einen Sonderfall stellt \"Le spectre de la rose\" (Der Geist der Rose) dar, das als einziges Gedicht auf eine Umgebungsbeschreibung verzichtet und gleichzeitig darauf hinweist, dass die Angesprochene schlafen oder sich in einem Traum befinden könnte. Das lyrische Ich beschreibt sich als den glücklich verliebten Geist der Rose, die sie den gesamten Ballabend am Kleid getragen hat. Damit stellt das Gedicht genau wie \"Lamento\" (Berlioz: \"Au cimetière\") die Realität und deren Gesetze an sich in Frage, die in den übrigen Texten nie in Zweifel gezogen werden. Im \"Lamento\" benutzt Gautier mit Geister- und Spukerscheinungen, Melancholie, Todessehnsucht und Nachtszenen außerdem deutliche Elemente der zeitgenössischen Schwarzen Romantik, die jedoch nicht für sämtliche der ausgesuchten Gedichte gelten können. Lediglich im ersten, zweiten und letzten von Berlioz gewählten Gedicht ist ein Gegenüber für das lyrische Ich vorhanden, in den restlichen Texten ist es allein. Eine theologische Wendung kommt dabei nicht vor, das trauernde Ich ist auf sich selbst und seine eigenen Gefühle zurückgeworfen und erhält keine weitere Unterstützung von außen durch Freunde, Familie, Bekannte oder unbekannte Personen, die beschriebene Landschaft spendet keinen Trost. Die übernatürliche Gestalt, der das lyrische Ich im \"Lamento\" begegnet, bringt es eher dazu, sich an die eigene Sterblichkeit zu erinnern und dadurch die quälende Erinnerung an die Geliebte loszulassen. Nimmt man die Gedichtsammlung als Zyklus wahr, ist das Ende offen, die in der \"Barcarolle\" (Barkarole) adressierte junge Schöne gibt dem Schiffer keine Antwort, ob sie tatsächlich auf seine Reise mit kommt. Ein Positives wie Negatives bestätigendes Schlussgedicht hat Berlioz nicht dazu gesellt.", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Vorausgegangene Veröffentlichungen Gautiers enthielten lediglich einzelne Gedichte, die Zusammenstellung als Gruppe nahm Berlioz eigenhändig vor. Die \"Villanelle\" wurde 1837 bereits von Xavier Bosselot unter dem Titel \"Villanella\" vertont. In der Zeitschrift \"Don Quichotte\" erschien \"Le spectre de la rose\" am 7. Mai 1837 als allein stehendes Gedicht. Hippolyte Monpou schrieb, ebenfalls 1837, eine Komposition über \"Lamento: Chanson du pêcheur\", das er in \"Sur la mer\" umbenannte. Auch Allyre Bureau ließ sich von einem Gautierschen Vers inspirieren und formte die \"Barcarolle\" in ein Lied um, das den Titel \"Mirage\" erhielt und 1835 in \"Rameau d'or\" erschien. Berlioz schließlich suchte sich diejenigen Gedichte Gautiers aus der 1838 gedruckten Sammlung heraus, die ihm für eine Vertonung am Passendsten erschienen, und versah sie mit dem Titel \"Les nuits d’été\", der eine Anspielung auf Shakespeares Ein Sommernachtstraum gewesen sein mochte. Auch Alfred Mussets \"Les nuits\" oder Donizettis \"Nuits d'été à Pausilippe\" könnten Inspirationsvorbilder gewesen sein. Über den genauen Auswahl- und Entstehungsprozess findet sich weder etwas in Berlioz' Memoiren noch in seinen Briefen. Allerdings fällt das Ende seiner ersten Ehe mit der Schauspielerin Harriet Smithson und der Beginn seiner Liaison mit seiner späteren zweiten Ehefrau Marie Recio in dieselbe Zeit. Berlioz gruppierte die Reihenfolge der Stücke um. Dabei wurden auch die Titel der Gedichte verändert: Die \"Villanelle rythmique\" verkürzte Berlioz zur \"Villanelle\", \"Lamento: Chanson du pêcheur\" wurde zu \"Sur les lagunes: Lamento\", das ursprünglich als \"Lamento\" betitelte Gedicht änderte Berlioz zu \"Au cimetière\" ab, und die \"Barcarolle\" wurde zu \"L’île inconnue\". Außerdem gruppierte er die Reihenfolge der Stücke um. Die Komposition erstreckte sich über den Zeitraum mehrerer Jahre, von 1834 bis 1840. September 1841 wurden die Werke erstmals in der Klavierfassung publiziert. 1834 orchestrierte Berlioz die \"Absence\", 1856 folgten die übrigen Lieder. 1851 fasste Berlioz sie als sein Opus 7 zusammen. Der amerikanische Musikwissenschaftler Dallas Kern Holoman bezifferte sie in seinem Katalog als Nr. H81.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Villanelle Ein leichtes Sommerlied, das in durchlaufenden Achtel-Akkorden komplett im Staccato verfasst ist. Der treibende, frische, aber in der Dynamik stets leise Rhythmus wird das ganze Strophenlied durchgehalten. Darüber liegt die Melodie der Gesangsstimme, die nur wenige Variationen bei den unterschiedlichen Strophen aufweist und in ihrer Art an ein schlichtes Volkslied erinnert. Le spectre de la rose Das bekannteste Lied der Sammlung, ein ebenso poetisches wie schwärmerisches Liebesgeständnis, bricht die Strophenform des ursprünglichen Gedichtes auf zugunsten einer durchkomponierten Version. In der Orchesterfassung ist dies das einzige Lied, das eine Harfe benötigt. \\relative c' { \\set fontSize = #2 \\tiny \\key d \\major \\time 9/8 \\partial8 a'8 a4. g8 fis e d ( d') b a4. g8 r8 b8 a4 g8 g4. fis4 r8 d' ( cis8.) fis,16 fis4. (e4)} \\addlyrics {Sou- lè- ve ta pau- piè- re clo- se qu'ef- fleure un son- ge vir- gi- nal } Sur les Lagunes (Lamento) Der Gesang des Fischers beschreibt eine einsame nächtliche Meerfahrt und benutzt dafür zahlreiche Metaphern des Schmerzes und der Dunkelheit. Musikalisch wird dies durch eine tiefe Tessitur und einen stetigen 6/8-Rhythmus umgesetzt, der nur in den Ausrufen \"\"Ah! Sans amour, s'en aller sur la mer\"\" (\"Ah! Ohne Liebe auf das Meer hinaus zu fahren!\") unterbrochen wird. Die Molltonart wird erst am Schluss geändert, als die Erkenntnis des Verlustes deutlich ausformuliert wird. Danach fällt das Lied wieder in seinen ursprünglichen Rhythmus zurück. Absence Die \"Absence\" besitzt einen Rondo-artigen Aufbau. Kern des Liedes ist der dreimal unverändert wiederholte Refrain Damit stellt die Musik einen erheblichen Eingriff in das ursprüngliche Gedicht dar, indem eine Strophe zum Refrain erhoben wird, während fünf weitere aus der Vorlage gestrichen wurden. Zwischen den sehnsüchtigen Ausrufen im Piano, die Geliebte möge wiederkehren, finden sich emotionale und äußere Zustandsbeschreibungen des lyrischen Ichs, die musikalisch durch eine immer höhere Tonlage in der Singstimme und lautere Dynamik gesteigert werden. Diese sich stetig aufbauenden Ausbrüche der Verzweiflung werden von dem Refrain unterbrochen und gleichzeitig an ihren Ursprungsort, das unlösbare Problem der abwesenden Geliebten, zurück gestellt. Au cimetière Die Spukszene auf dem Friedhof setzt Berlioz mit eigentümlichen musikalischen Mitteln um. Der zu Anfang gesetzte 3/4-Takt, dessen Betonung traditionell auf der ersten Zählzeit stattfindet, wird von Berlioz mit unterschiedlichen Synkopen in der Singstimme außer Kraft gesetzt. Die Singstimme wird zu Beginn hoch und im Piano eingesetzt, im Klavierauszug der Orchesterfassung findet sich sogar der Hinweis \"à un quart de voix\", es soll also zu Beginn nicht nur mit halber Stimme im Mezza-voce, sondern mit dem Viertel derselben gesungen werden. Dazu gibt die Begleitung einen in regelmäßigen Vierteln fortschreitenden harmonischen Untergrund. Die Stimme imitiert damit den klagenden Gesang der im Text beschriebenen Taube, die auf der Spitze der Eibe im Friedhof Platz genommen hat und eine zärtlich-krankhafte Weise von sich gibt, der man sich nicht entziehen kann. Interessant wird im weiteren Verlauf des Liedes Berlioz' Benutzung von Dissonanzen, um die geisterhafte Erscheinung zu charakterisieren. L'île inconnue Ein Zwiegespräch zwischen einem Seefahrer und einer jungen Schönheit findet statt, in dem der Seefahrer sein Schiff anpreist und gleichzeitig seine Einladung zur Fahrt ausspricht, wohin auch immer sie es wolle. Sie fragt nach dem Land, in dem die Liebe ewig wohnt, er erwidert, dass es dieses Land nicht gebe, und wiederholt seine Einladung. Auch dieses Lied ist durchkomponiert und folgt musikalisch illustrierend dem Inhalt des Gespräches. Die Begleitung ist dabei – im Gegensatz zum Stillstand des vorigen Stückes – unablässig in Bewegung. Auch der Kontrast zu \"Sur les Lagunes\" fällt auf, in dem ebenfalls das Meer geschildert wird, allerdings in einer vollkommen anderen Stimmung. Hier enthält die Begleitung ein deutlich schnelleres Tempo, eine Vielfalt an Melodien und auch rhythmische Varianz. Orchestrierung Nach Berlioz' Standard ist die Orchestrierung mit einem Kammerorchester eher bescheiden gehalten. Es gibt kein Schlagzeug, und die Besetzung beschränkt sich auf Streicher, zwei Flöten, zwei Klarinetten, zwei Fagotte, eine Oboe, drei Hörner sowie eine Harfe. Orchester- und Klavierfassung unterscheiden sich in einigen Details, z. B. wird in \"Le spectre de la rose\" das erste Thema bereits komplett vom Orchester präsentiert, bevor die Stimme einsetzt, während in der Klavierfassung die Einleitung wesentlich kürzer gehalten ist.", "section_level": 1}, {"title": "Aufführungspraxis.", "content": "Zu Lebzeiten des Komponisten wurde die Liedsammlung niemals als Ganzes, sondern lediglich in Teilen aufgeführt. Die Widmung der Klavierfassung gehörte einer einzigen Dame, Louise Bertin, die Tochter des Verlegers Louis-François Bertin des Älteren war, diverse Opern komponierte und Gedichte verfasste. Berlioz hatte mehrfach für sein \"Journal des debats\" Artikel geschrieben. Die orchestrierte Fassung besitzt für jedes einzelne Lied einen anderen Widmungsträger. Es waren Sänger, die Berlioz' Lieder auf seiner Deutschlandreise (1843) zur Uraufführung brachten. Deshalb existieren auch verschiedene autorisierte Transpositionen derselben Melodien. Zeitgenössische Aufführungen werden meist von einer einzigen Stimme gesungen, zumeist Mezzosopran oder Sopran. Seltener ist die Aufführung mit einem Tenor oder die Aufteilung der Sammlung auf verschiedene Sänger. Pierre Bernac war der Ansicht, dass die \"Absence\" am besten zu einem warmen lyrischen Sopran passen würde, zu anderen Liedern machte er keine Bemerkungen über das Stimmfach. Allgemein wird in Aufnahmen und Konzerten die Orchesterfassung vor der Klavierfassung bevorzugt. Die Aufführungsdauer beträgt etwa eine halbe Stunde. Marie Recio führte die \"Absence\" als erstes Lied in orchestrierter Fassung 1843 bei einem Konzert in Leipzig auf. Nach der Orchestrierung und Uraufführung in Deutschland geriet das Werk auf den Konzertbühnen in Vergessenheit und wurde erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt. \"Les nuits d'été\" gehört heute zu den bekanntesten Werken des klassischen Liedgesangs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Les nuits d’été (zu dt. \"Sommernächte\") op. 7 ist eine Sammlung von Kunstliedern von Hector Berlioz auf Gedichte von Théophile Gautier, die durch ihre kompositorische Verarbeitung eine deutliche Nähe zum Liederzyklus einnehmen. Eine singbare Übersetzung in deutscher Sprache besorgte Peter Cornelius.", "tgt_summary": null, "id": 982535} {"src_title": "Referendum in Pakistan 1984", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kınalızâde Hasan Çelebi wurde im Jahr 993 des islamischen Kalenders geboren, das am 4. März 1546 begann. Er war der Sohn des Mullah Ala al-Din Ali, der als Ali Çelebi (1510/11–1572) bekannt wurde. Der Vater arbeitete als osmanischer Jurist und stammte aus Isparta in Anatolien. Hasan wurde in Bursa geboren, wo der Vater als Richter (Qādī) arbeitete. An einer Madrasa studierte Hasan Çelebi islamisches Recht und Theologie und startete dann eine berufliche Karriere als Assistent des Rechtsgelehrten Ebu Suud. 1567/68 wurde er selbst Lehrer. Im Jahr 1582/83 verlieh man ihm den Titel eines \"Müderris\", eines religiösen Lehrers, an der Moschee von Mehmed II. Fünf Jahre später wurde er Gelehrter an der Süleymaniye-Moschee. Im islamischen Jahr 999 (1590/91) wurde er Richter – zuerst in Aleppo, dann in Kairo und Edirne. Erneut wurde er nach Kairo gesandt, dann nach Bursa (1598/99), Gallipoli, in den Distrikt Eyüp in Konstantinopel und nach Eski Zagra (Juli 1602). Am 15. März 1604 ging er in den Ruhestand und verbrachte den Rest seines Lebens auf einem herrschaftlichen Anwesen in Ägypten. Hasan Çelebis Bruder Fehmi († Mai 1596) war ebenfalls ein bekannter Dichter.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Hasan Çelebis Werk \"Tezkiretü'ş-Şuara\" wurde das letzte große bibliografische Werk über Dichter im 16. Jahrhundert und war in drei Abschnitte untergliedert. Es übertraf sowohl in der sprachlichen Qualität wie auch im Informationsgehalt alle anderen. Er vollendete es 1586 und widmete es Hoca Sadeddin Efendi. Das \"Tezkire\" enthält Informationen über 600 Dichter und ihr Werk. Es sind viele Manuskripte erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kınalızâde Hasan Çelebi (* um 1546 in Bursa; † 1604) war ein osmanischer Jurist, Theologe, Dichter und Bibliograf des 16. Jahrhunderts. Sein Hauptwerk \"Tezkiretü'ş-Şuara\" (dt. \"Erinnerungen des Dichters\") ist eines der bekanntesten osmanischen \"Tezkire\", einer bibliografischen Enzyklopädie von Dichtern und Gedichten.", "tgt_summary": null, "id": 1089646} {"src_title": "Classic 1984", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat das Village eine Gesamtfläche von 4,0 km, wovon 0,05 km (oder 1,31 %) Gewässer entfallen. Über den U.S. Highway 9 sind es in südlicher Richtung 27 km nach Poughkeepsie und in nördlicher Richtung 8 km nach Red Hook sowie 42 km nach Hudson. Rhinecliff mit der Amtrak-Station liegt drei Kilometer weiter westlich, am Ufer des Hudson River.", "section_level": 1}, {"title": "Demographie.", "content": "Zum Zeitpunkt des United States Census 2000 bewohnten 3077 Personen Rhinebeck. Die Bevölkerungsdichte betrug 734,4 Personen pro km. Es gab 1463 Wohneinheiten, durchschnittlich 348,7 pro km. Die Bevölkerung in Rhinebeck bestand zu 94,54 % aus Weißen, 1,92 % Schwarzen oder African Americans, 0,16 % Native Americans, 1,14 % Asians, 0 % Pacific Islanders, 1,14 % gaben an, anderen Rassen anzugehören und 1,10 % nannten zwei oder mehr Rassen. 3,96 % der Bevölkerung erklärten, Hispanos oder Latinos jeglicher Rasse zu sein. Die Bewohner Rhinebecks verteilten sich auf 1376 Haushalte, von denen in 19,7 % Kinder unter 18 Jahren lebten. 40,7 % der Haushalte stellten Verheiratete, 7,5 % hatten einen weiblichen Haushaltsvorstand ohne Ehemann und 49,8 % bildeten keine Familien. 43,6 % der Haushalte bestanden aus Einzelpersonen und in 22,7 % aller Haushalte lebte jemand im Alter von 65 Jahren oder mehr alleine. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 2,00 und die durchschnittliche Familiengröße 2,78 Personen. Die Bevölkerung verteilte sich auf 18,9 % Minderjährige, 4,8 % 18–24-Jährige, 23,3 % 25–44-Jährige, 24,2 % 45–64-Jährige und 28,7 % im Alter von 65 Jahren oder mehr. Der Median des Alters betrug 47 Jahre. Auf jeweils 100 Frauen entfielen 80,6 Männer. Bei den über 18-Jährigen entfielen auf 100 Frauen 70,5 Männer. Das mittlere Haushaltseinkommen in Rhinebeck betrug 41.639 US-Dollar und das mittlere Familieneinkommen erreichte die Höhe von 57.000 US-Dollar. Das Durchschnittseinkommen der Männer betrug 46.653 US-Dollar, gegenüber 40.058 US-Dollar bei den Frauen. Das Pro-Kopf-Einkommen belief sich auf 28.773 US-Dollar. 9,2 % der Bevölkerung und 3,4 % der Familien hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze, davon waren 10,7 % der Minderjährigen und 6,4 % der Altersgruppe 65 Jahre und mehr betroffen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Rhinebeck ist ein Village in der Town of Rhinebeck im Dutchess County des US-Bundesstaates New York. Zum Zeitpunkt des United States Census 2010 hatte Rhinebeck 2657 Einwohner. Es ist Teil der Poughkeepsie–Newburgh–Middletown, NY Metropolitan Statistical Area sowie der New York–Newark–Bridgeport, NY-NJ-CT-PA Combined Statistical Area. ", "tgt_summary": null, "id": 674875} {"src_title": "Spirit in the Night", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Trotz seiner armenischer Abstammung war Tala'i kein Christ; schon sein Vater war ein schiitischer Muslim als Anhänger der Schia der Zwölfer. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass die Familie tatsächlich der extremen Schia zuneigte, die bis heute im Alawitentum fortbesteht. Der Vater war 1074 im Gefolge des Badr al-Dschamali nach Ägypten gekommen und in den Dienst der Kalifen der Fatimiden getreten, die zwar auch Schiiten waren, allerdings der Strömung des Ismailitentums als Imame vorstanden. Dennoch konnte auch Tala'i in ihrem Dienst als Statthalter mehrerer Provinzen Karriere machen. 1144 machte er sich einen Namen, als er in der Provinz al-Buhaira westlich des Nilarms von Rosette die rebellierenden Luwata-Berber (Libyer) besiegte. Im Mai 1154 amtierte Tala'i als Statthalter der oberägyptischen Provinzen al-Uschmunain und al-Bahnasa, als ihm ihn ein Hilferuf der Schwestern des Kalifen az-Zafir erreichte. Diese berichteten von der Ermordung des Kalifen durch die Sippe des regierenden Wesirs Abbas, der in Kairo die Macht übernommen und mehrere Angehörige der Kalifendynastie massakriert habe. Die Prinzessinnen appellierten nun an den loyalen Tala'i, nach Kairo zu kommen um sie und den kleinen Kalif al-Fa'iz von der Tyrannei des Abbas zu befreien. Um die Dringlichkeit ihres Hilferufs zu unterstreichen, fügten die Prinzessinnen dem geheimen Sendschreiben ihre abgeschnittenen Haare bei, die sie sich während der Trauer um den toten az-Zafir vom Kopf geschnitten haben. An der Spitze einer Beduinentruppe konnte Tala'i am 3. Juni 1154 nahezu kampflos durch das Südtor Bab Zuweila in Kairo einziehen, aus dem nur wenige Tage zuvor der geschlagene Abbas durch das Nordtor Bab an-Nasr geflohen war. Dem Tross der Flüchtenden gehörte auch der syrische Ritter Usama ibn Munqidh an, der später als Chronist bekannt wurde. Nachdem er die ordnungsgemäße Bestattung des az-Zafir besorgt hatte, konnte Tala'i sich am 17. Juni im Namen des unmündigen al-Fa'iz formell in das Amt des Wesirs investieren lassen. Nach dem Vorbild der unmittelbaren Amtsvorgänger beinhaltete dieses Wesirat eine umfassende Machtvollkommenheit, in dem es die Kompetenzen der zivilen Regierung, des Oberbefehls über die Heere, der Aufsicht über die sunnitischen Rechtsschulen und die Kontrolle über die ismailitische Mission auf sich vereinte. Der Wesir nahm damit faktisch eine königsgleiche Stellung ein und tatsächlich legte sich Tala'i dem Vorbild einiger seiner Vorgänger nacheifernd einen arabischen Herrschertitel als „der fromme Fürst“ \"(al-Malik aṣ-Ṣāliḥ)\" zu. Der Machtübernahme des neuen Wesirs folgte eine übliche Säuberungswelle in Heer und Staat bis seine Herrschaft unumstritten war. Von einer Abschaffung des ismailitischen Fatimidenkalifats jedoch, wie es schon einmal der Zwölfer-Schiit Kutaifat im Jahr 1130 unternommen hatte, sah Tala'i trotz seiner Zugehörigkeit zu den Zwölfern ab. Seine Loyalität zur Kalifendynastie bekräftigte er öffentlich durch die grausame Hinrichtung des Mörders des az-Zafir. Unter der strengen Herrschaft des Tala'i erlebte Ägypten nach den vorangegangenen Jahren der Unruhe noch einmal eine kurze Phase der inneren Stabilität, die es ihm nach langer Zeit wieder ermöglichte im Dschihad gegen die Franken des Königreichs Jerusalem offensiv vorgehen zu können. Die ägyptischen Heere überfielen regelmäßig die fränkischen Positionen um Gaza und Aschkelon, 1155 brandschatzte eine ägyptische Flotte den Hafen von Tyrus. Gegen die Franken suchte Tala'i die Annäherung an die syrischen Zengiden und sogar an den christlichen Kaiser von Byzanz. Trotz seiner soldatischen Sozialisierung war Tala'i auch für seine musische Gesinnung bekannt. Er protegierte Dichter und Literaten und eine Sammlung \"(dīwān)\" von ihm selbst gedichteter Qasiden ist erhalten. In ihnen brachte er seine Gesinnung als Zwölfer-Schiit zum Ausdruck, die er trotz seines Dienstes für die ismailitischen Fatimiden nicht verhehlte. Auch die letzte bedeutende bauliche Erweiterung Kairos der Fatimidenzeit ist auf seine Veranlassung hin errichtet wurden. Unmittelbar vor dem Bab Zuweila ließ er schon 1154 einen Schrein für die Kopfreliquie des Imam Hussain (X 680 bei Kerbela) errichten, die von ihrem Ursprungsort Aschkelon kurz vor dessen Fall an die Franken im Vorjahr nach Kairo evakuiert worden war. Zwar wurde die von Zwölfern wie Ismailiten gleichermaßen verehrte Reliquie nach einem Einspruch des Kalifenhauses, welches sich in direkter Nachkommenschaft des Hussein sah, schlussendlich im Kalifenpalast untergebracht, doch wurde der Bau dennoch fertig gestellt, der heute noch als Moschee genutzt wird, die den Namen des Tala'i trägt. Das Regime des Wesirs verlor mit zunehmender Dauer an allgemeiner Unterstützung. Seine Feldzüge, Bauvorhaben und Stiftungen strapazierten den finanziellen Rahmen des auf Ägypten begrenzten fatimidischen Staates. Als Bedingung für einen 1159 vereinbarten Waffenstillstand mit dem Franken musste er eine hohe Tributleistung akzeptieren. Weiterhin monopolisierte er den Getreidehandel in Ägypten, was die Preise in die Höhe trieb. Für viel Unzufriedenheit sorgte auch seine zunehmend despotischer werdende Amtsführung, von der sich die Mitglieder der Kalifendynastie wie schon bei seinem Amtsvorgänger Abbas bedroht fühlten. Die Initiative zum Widerstand ging wieder von den Prinzessinnen der Dynastie aus, zwei Tanten des Kalifen, die beide nur unter ihrer Titulierung „Herrin der Schlösser“ \"(Sitt al-Quṣūr)\" bekannt sind. Eine erste Verschwörung konnte Tala'i noch rechtzeitig aufdecken, worauf er die verantwortliche Prinzessin erdrosseln ließ. Am 22. Juli 1160 starb der junge und Zeit seines Lebens traumatisierte Kalif al-Fa'iz, worauf Tala'i die Inthronisierung des al-Adid besorgte, dem als Kind nur die Funktion einer Marionette zugedacht war. Um den Kalif auf Dauer an sich zu binden, verheiratete er ihn mit eine seiner Töchter. Aber der Thronwechsel schient eine weitere Tante des neuen Kalifen zu einem neuerlichen Umsturzversuch motiviert zu haben, wofür sie die Eunuchen des Harems, den Palastverwalter und die schwarzen Gardisten gewinnen konnte. Als Tala'i am 12. September 1161 den goldenen Thronsaal des Kalifen nach einer Audienz in die dunklen Korridore des Palastes verließ, schlugen die Verschwörer mit Messern und Schwertern zu. Der Wesir wurde schwer verletzt, konnte von Begleitern aber noch auf sein Pferd gesetzt und zu seiner Residenz geleitet werden, wo er am folgenden Tag seinen Verwundungen erlag. Bestattet wurde er zunächst auf dem Gelände des Wesirspalastes, doch am 7. Februar 1162 wurde er auf Geheiß des Kalifen auf den Friedhof \"(Qarafa)\" von Kairo, alias „die Stadt der Toten“ umgebettet. Auf den Tod des Tala'i konnte zunächst sein Sohn Ruzzik die Macht in Kairo an sich reißen, der die für das Attentat auf seinen Vater verantwortliche Prinzessin mit ihrem Schleiertuch erdrosseln ließ, doch den Rest des Landes unter Kontrolle zu bringen vermochte er nicht. Als der Provinzstatthalter Schawar auf Kairo zumarschierte und dabei mehrere Offiziere des Heeres zu diesem übergangen waren, floh Ruzzik am 23. Dezember 1162 aus Kairo. Auf der Flucht wurde er von einem Beduinenhäuptling gefangen genommen und an Schawar ausgeliefert. Der ließ ihn zunächst in einen Kerker sperren, doch wurde Ruzzik etwas später bei einem gescheiterten Fluchtversuch getötet. Mit ihm fand der Clan der Banu Ruzzik ein Ende.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tala'i ibn Ruzzik (; * 1102; † 13. September 1161 in Kairo) war ein Wesir des Kalifats der Fatimiden in Ägypten.", "tgt_summary": null, "id": 40956} {"src_title": "Elvedina Muzaferija", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verfahren.", "content": "Durch Autocrypt-Unterstützung in E-Mail-Programmen wird der Austausch von Schlüsseln transparent mit dem Versand normaler E-Mails kombiniert. Das Schlüssel-Material wird dabei in den Metadaten der Nachricht hinterlegt. Dies ermöglicht eine Verschlüsselung von Nachrichten an Kontakte, von denen eine E-Mail empfangen wurde. Ein Hinterlegen des Schlüsselmaterials auf den öffentlichen Schlüsselservern ist nicht erforderlich, ebenfalls ist das Verfahren nicht angewiesen auf eine Unterstützung seitens des E-Mail-Providers. Ebenfalls wird der Austausch von Schlüsseln beim Versand verschlüsselter Nachrichten an mehrere Empfänger zwischen allen Empfängern automatisiert. So wird sichergestellt, dass verschlüsselte Antworten ohne Komplikationen an dieselbe Empfängergruppe gesendet werden können.", "section_level": 1}, {"title": "Sicherheits-Modell.", "content": "Das Modell zur Schlüsselverwaltung folgt dem Ansatz „opportunistischer Sicherheit“ entsprechend RFC 7435. Eine Verschlüsselung wird ohne Zutun des Nutzers ermöglicht, im Gegensatz zu traditionellen OpenPGP-basierten Anwendungen wird auch eine Verifikation von Schlüsseln durch den Nutzer für den Gebrauch nicht vorausgesetzt. So wird eine ungerichtete Überwachung von E-Mails verhindert. Man-in-the-Middle-Angriffe werden nicht verhindert. Derartige Angriffe hinterlassen allerdings Spuren in den beeinflussten Nachrichten und können durch eine manuelle Verifikation von Schlüsseln durch den Nutzer erkannt werden, beispielsweise durch den Abgleich kryptografischer \"Fingerprints\". Ein entsprechender Mechanismus ist nicht Teil von Autocrypt 1.0, aber für eine zukünftige Revision vorgesehen. Trotz fehlender Spezifikation wird eine Verifikation von den unterliegenden OpenPGP-Implementierungen (beispielsweise GnuPG) in der Praxis bereits unterstützt.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Details.", "content": "Autocrypt nutzt den etablierten OpenPGP-Standard als unterliegendes Datenformat. Die Verschlüsselung von E-Mails verwendet AES in Verbindung mit RSA-Schlüsseln mit einer empfohlenen Länge von 3072 bits. Die genutzten Verfahren sind gewählt für größtmögliche Kompatibilität mit bestehenden OpenPGP-Implementierungen. In Zukunft sollen platzsparendere Verfahren basierend auf Elliptic Curve Cryptography verwendet werden, welche sich in einigen OpenPGP-Implementierungen aktuell noch in der Entwicklung befinden.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Unterstützt wird Autocrypt in der Thunderbird-Extension Enigmail ab Version 2.0, in Mailpile, im Delta Chat Messenger ab Version 0.9.2, in Mutt ab Version 1.13 sowie unter Android in K-9 Mail ab Version 5.400. Der Mail-Provider Posteo unterstützt Autocrypt, durch eine zusätzliche Authentisierung der Autocrypt-Metadaten mittels DKIM.", "section_level": 1}], "src_summary": "Autocrypt ist eine standardisierte Richtlinie für E-Mail-Programme, die eine nutzerfreundliche Verschlüsselung von E-Mails und automatisierten aber ungesicherten Austausch kryptografischer Schlüssel ermöglicht. Die Spezifikation wurde im Dezember 2017 in Version 1.0 veröffentlicht. Die Verschlüsselung baut auf dem OpenPGP-Standard auf und ist damit kompatibel.", "tgt_summary": null, "id": 1112866} {"src_title": "Aleksandar Rakić (Mixed-Martial-Arts-Kämpfer)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Technische Daten.", "content": "Teamchef Colin Chapman hatte bis zu seinem Tod am 16. Dezember 1982 noch intensiv am Lotus 93T gearbeitet. Danach wurde das Fahrzeug von den drei Lotus-Ingenieuren Tony Rudd, Peter Wright und Martin Ogilvie zu Ende entwickelt und am 8. Februar 1983 der Öffentlichkeit in London präsentiert. Tags darauf absolvierte der Lotus 93T auf dem Circuit Paul Ricard seine ersten Testfahrten und war auf Anhieb schneller als die Konkurrenz von Renault. Allerdings mangelte es dem Rennwagen an genügend Anpressdruck auf der Hinterachse, was letztlich ein schlechtes Fahrverhalten verursachte. Zudem war das Fahrzeug zu schwer. Das Monocoque des Fahrgestells bestand aus Kunstharz, das mit Kohlenstoff- und Aramidfasern verstärkt war. Äußerliche Besonderheiten des Lotus 93T waren seine lang gezogenen Seitenkästen, in denen die Öl- und Wasserkühler untergebracht waren, sowie eine sehr hoch verlaufende Motorabdeckung. Die Räder waren einzeln an Doppelquerlenkern aufgehängt, die vorderen Radträger bestanden aus einer Magnesiumlegierung, die hinteren aus Stahl. Eine hydraulisch unterstützte Federung war vorgesehen, wurde jedoch wegen technischer Unzulänglichkeiten nicht im Rennen eingesetzt. An den Vorderrädern hatte der Wagen Scheibenbremsen mit jeweils einem Bremssattel von AP und an den Hinterrädern mit je zwei Bremssätteln. Der Fahrer konnte vom Cockpit aus die Bremsbalance des Fahrzeugs im Rennen verändern. Die Stoßdämpfer wurden von Koni geliefert. Die Räder stammten von Gotti, die Reifen in den Dimensionen 15 × 11 Zoll (vorn) und 13 × 17 Zoll (hinten) von Pirelli. Angetrieben wurde der Lotus 93T von einem Renault-Turbomotor des Typs EV1. Er wog 170 kg, war wassergekühlt, hatte sechs Zylinder in V-Anordnung mit einem Zylinderbankwinkel von 90° und einen Hubraum von 1492 cm3. Mit auf 3,0 bar begrenztem Ladedruck leistete der Motor maximal etwa 650 PS (470 kW) bei einer Drehzahl von etwa 12.000/min. Die Motorelektronik stammte von Magneti Marelli und das Einspritzsystem von Bosch Das manuell zu schaltende, längs eingebaute Lotus-Hewland Getriebe hatte fünf Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Es war ein weiterer Schwachpunkt des Fahrzeugs. Die Zweischeiben-Trockenkupplung hatte 18,4 cm Durchmesser und wurde von AP bezogen. Der Tank des Fahrzeugs fasste 240 Liter.", "section_level": 1}, {"title": "Sponsor.", "content": "Hauptsponsor war der Tobacco-Konzern mit der Zigarettenmarke John Player Special, weshalb das Fahrzeug in Schwarz mit goldenen Applikationen gehalten war.", "section_level": 1}, {"title": "Saisonverlauf.", "content": "Der Lotus 93T wurde in der ersten Saisonhälfte überwiegend von Elio de Angelis gefahren und erwies sich durch die genannten Probleme als nicht konkurrenzfähig. Insbesondere Motordefekte und Getriebeschäden verhinderten oftmals bessere Platzierungen, sodass die Weiterentwicklung des Fahrzeugs zugunsten des Lotus 94T frühzeitig gestoppt wurde. Letztmals wurde dieser Wagentyp anlässlich des Großen Preises von Deutschland eingesetzt. Das Rennen von Nigel Mansell endete aber bereits nach nur einer Runde mit einem Leck im Kühlsystem. Im Qualifying war De Angelis hingegen gelegentlich erfolgreich. Bereits beim ersten Einsatz in Long Beach konnte er sich für Startplatz 5 qualifizieren, ebenso beim Folgerennen in Le Castellet. Danach ließ die Leistung zwar nach, aber beim Rennen in Detroit erreichte er mit Startplatz 4 das beste Ergebnis des Fahrzeugs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Lotus 93T war ein Formel-1-Rennwagen des britischen Rennstalls Lotus, der in der Formel-1-Saison 1983 eingesetzt wurde. Er war zugleich das erste Fahrzeug des Teams mit Turbomotor.", "tgt_summary": null, "id": 432402} {"src_title": "Brustband-Fadenelfe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Jugend.", "content": "Woodson wurde am 19. Dezember 1875 in Buckingham County, Virginia, geboren Seine Eltern waren die ehemaligen Sklaven James und Eliza Riddle Woodson. Sein Vater half Soldaten der Nordstaaten während des Sezessionskrieges und zog mit seiner Familie nach West Virginia, als er hörte, dass in Huntington eine High School für Blacks gebaut würde. Carter Woodsons Familie war groß und arm, weshalb er nicht regelmäßig die Schule besuchen konnte. Durch Selbststudium meisterte er die Grundlagen der damaligen Schulstandards im Alter von 17 Jahren. Er strebte nach weiterer Bildung und ging nach Fayette County um dort seinen Lebensunterhalt als Minenarbeiter in den Kohlefeldern zu verdienen und konnte nur wenige Monate im Jahr für seine Schulbildung aufwenden. 1895, im Alter von 20 Jahren, trat Woodson in die Douglass High School ein, wo er in nicht einmal zwei Jahren sein Diplom erlangte. Von 1897 bis 1900 unterrichtete Woodson in Winona in Fayette County. 1900 wurde er zum Principal der Douglass High School gewählt. Nebenbei erwarb er bis 1903 den Bachelor of Literature vom Berea College in Kentucky durch Teilzeit-Studium zwischen 1901 und 1903.", "section_level": 2}, {"title": "Karriere in der Wissenschaft.", "content": "1903 bis 1907 war Woodson School Supervisor auf den Philippinen. Später ging er an die University of Chicago, wo er 1908 einen Bachelor of Arts (AB) und einen Master of Arts (AM) erwarb. Er war Mitglied der ersten schwarzen Fraternity Sigma Pi Phi (ΣΠΦ) und von Omega Psi Phi (ΩΨΦ) an der \"Howard University\". 1912 erwarb er seinen PhD in Geschichte an der Harvard University als der zweite African American nach W. E. B. Du Bois. Seine Dissertation, \"The Disruption of Virginia\" (Der Zerfall Virginias), basierte auf Recherchen, die er in der Library of Congress durchgeführt hatte, während er in Washington, D.C. an einer High School unterrichtete. Auch nach seiner Graduierung unterrichtete er weiter in Public Schools, erst später wurde er als Professor der Howard University berufen und wurde dort auch Dean (Dekan) des \"College of Arts and Sciences\". Aus der Überzeugung heraus, dass die Rolle der Afrikano-Amerikanischen Geschichte und die Geschichte anderer Kulturen in der Wissenschaft fehlinterpretiert wurde, erkannte Woodson die Notwendigkeit, die vernachlässigte Vergangenheit der African Americans zu erforschen. Zusammen mit Alexander L. Jackson gab Woodson 1915 das Werk \"The Education of the Negro Prior to 1861\" (Die Bildung der Negros vor 1861) heraus. Im selben Jahr gründete er zusammen mit William D. Hartgrove, George Cleveland Hall, Alexander L. Jackson und James E. Stamps die Association for the Study of Negro Life and History (9. September 1915) in Chicago. Während seiner Besuche in Chicago wohnte Woodson im Wabash Avenue YMCA. Seine Erfahrungen in dem YMCA-Wohnheim und in dem umgebenden Bronzeville-Neighborhood bewegte ihn dazu, 1915 die Association for the Study of Negro Life and History ins Leben zu rufen. Die Association for the Study of Negro Life and History (heute: Association for the Study of African American Life and History) veranstaltete Konferenzen, veröffentlichte das The Journal of Negro History und zielte besonders ab auf diejenigen, die in der „Verantwortung für die Bildung der schwarzen Kinder“ standen. Eine weitere Inspiration kam durch das Buch von John Wesley Cromwell von 1914: \"The Negro in American History: Men and Women Eminent in the Evolution of the American of African Descent\". Woodson war überzeugt, dass Bildung und stärkere soziale und berufliche Kontakte zwischen Schwarzen und Weißen Rassismus verringern würden, und er warb für organisiertes Studium Afrikano-Amerikanischer Geschichte. Später organisierte er die erste Negro History Week in Washington, D.C. (1926), ein Vorläuferereignis des Black History Month. Die Bronzeville-Neighborhood verfiel während der 1960er und 1970er wie viele andere Kernstadt-Neighborhoods in Amerika und sogar der \"Wabash Avenue YMCA\" musste in den 1970er schließen. Er wurde jedoch 1992 von der \"The Renaissance Collaborative\" neu gegründet. Woodson diente 1920 bis 1922 als \"Academic Dean\" des West Virginia Collegiate Institute, dem Vorläufer der West Virginia State University. Er schrieb:", "section_level": 2}, {"title": "Engagement.", "content": "Die oben erwähnte Gründung der \"Association for the Study of African American Life and History\" anno 1915 ist lediglich eine Aktivität des „Vaters der Schwarzen Geschichte“. Wie aus Carter G. Woodsons Titeln unten im Verzeichnis seiner Schriften hervorgeht, hat er sich vielseitig für die Afroamerikaner engagiert.", "section_level": 1}, {"title": "National Association for the Advancement of Colored People.", "content": "Woodson engagierte sich auch bei der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP). Er trat der Ortsgruppe in Washington D.C. bei und war vor allem in Kontakt mit deren Vorsitzenden Archibald Grimké. Am 28. Januar 1915 schrieb Woodson einen Brief an Grimké, in dem er seine Unzufriedenheit mit den Aktivitäten der Gruppe ausdrückte und machte zwei Vorschläge: Du Bois ergänzte den Vorschlag darum, „Patronage von Geschäften abzuziehen, die die Rassen nicht gleich behandelten“ (divert patronage from business establishments which do not treat races alike), also Firmen zu boykottieren. Woodson bot an, dass er bereit sei, als einer der 25 nötigen Werber tätig zu werden und dass er die Miete für einen Monat bezahlen würde. Grimké hatte jedoch kein Interesse. Auf Grimkés Kommentare zu seinem Vorschlag schrieb Woodson am 18. März 1915: Seine Meinungsverschiedenheiten mit Grimké, der einen konservativeren Kurs steuerte, führten dazu, dass Woodson seine Mitgliedschaft in der NAACP beendete.", "section_level": 2}, {"title": "Black History Month.", "content": "Woodson widmete den Rest seines Lebens historischen Forschungen. Er kämpfte darum, die Geschichte der African Americans zu erhalten und sammelte tausende Artefakte und Publikationen. Er schrieb, dass Werke von African-Americans „übersehen, ignoriert, und sogar unterdrückt wurden von den Schriftstellern der Geschichtsbücher und der Lehrer, die sie benutzen“ (were overlooked, ignored, and even suppressed by the writers of history textbooks and the teachers who use them.) Rassenvorurteile schloss er sind „hauptsächlich das logische Resultat der Tradition, das unvermeidliche Ergebnis von tiefgreifender Instruktion mit dem Effekt, dass der Negro noch nie etwas zum Fortschritt der Menschheit beigetragen hat“ (is merely the logical result of tradition, the inevitable outcome of thorough instruction to the effect that the Negro has never contributed anything to the progress of mankind). 1926 rief Woodson die Feier der „Negro History Week“ ins Leben. Die Feierlichkeiten wurden in die zweite Woche im Februar gelegt, damit sie mit den Geburtstagen von Abraham Lincoln und Frederick Douglass zusammenfiel. Erst am 1. Februar 1970 jedoch riefen die \"Black United Students\" und \"Black Educators\" an der Kent State University den Black History Month ins Leben. Sechs Jahre später wurde der Black History Month im ganzen land in Bildungsinstitutionen gefeiert. Da er von \"Black Culture\"- und \"Community Centers\" ausging, ehrte Präsident Gerald Ford den Black History Month während den Feierlichkeiten des United States Bicentennial. Er drängte, dass die Menschen „die Chance nutzen sollten, die viel zu oft vernachlässigten Beiträge der schwarzen Amerikaner in allen Gebieten in der Geschichte zu ehren“ (seize the opportunity to honor the too-often neglected accomplishments of black Americans in every area of endeavor throughout our history).", "section_level": 2}, {"title": "Kollegen.", "content": "Woodson teilte seine Überzeugungen mit Marcus Garvey, einem jamaikanischen Aktivisten, der in New York wirkte. Woodson wurde ein regelmäßiger Kolumnist für Garveys Wochenzeitschrift \"Negro World\". Woodsons politischer Aktivismus rückte ihn in das Zentrum eines Kreises von schwarzen Intellektuellen und Aktivisten der 1920er bis in die 1940er. Er korrespondierte mit W. E. B. Du Bois, John Edward Bruce, Arturo Alfonso Schomburg, Hubert Harrison und Timothy Thomas Fortune. Selbst in Zeiten mit großem Arbeitsaufkommen, wie während der Arbeit bei der Association, nahm sich Woodson Zeit akademische Werke wie \"The History of the Negro Church\" (1922), \"The Mis-Education of the Negro\" (1933) und andere zu verfassen. Woodson scheute sich auch nicht vor Kontroversen und nutzte die Seiten der \"Black World\" um zu Debatten beizutragen. Eine Ausgabe bezog sich auf die West-Indian/African-American-Beziehungen. Er fasste zusammen: „the West Indian Negro is free“ (der Westindische Negro ist frei). Er beobachtete, dass die westindischen Gesellschaften viel erfolgreicher gewesen waren, die nötige Zeit und nötigen Ressourcen aufzubringen um die Menschen zu erziehen und zu emanzipieren. Darüber hinaus hatten sie Materialien zu Black History und Culture in ihre Schul-Curricula aufgenommen. Woodson wurde von einigen seiner Zeitgenossen verurteilt, weil er eine Kategorie von Geschichte definierte durch ihren Bezug zu Ethnie und Rasse. Die zeitgenössischen Pädagogen hielten es für falsch African-American History als separate Geschichte der generellen amerikanischen Geschichte gegenüberzustellen. Nach dieser Ansicht waren „Negroes“ einfache Amerikaner, zwar mit dunklerer Haut, aber mit keiner eigenen Geschichte. Dementsprechend waren Woodsons Bemühungen Black Culture and History in die Curricula von Bildungsinstitutionen einzuführen oft erfolglos, sogar an historischen \"Black Colleges\". Heute sind African-American Studies spezialisierte Felder der Forschung in Geschichte, Musik, Kultur, Literatur und anderen Fächern; zusätzlich wird mehr Wert auf African-American-Beiträge zur generellen Amerikanischen Kultur gelegt. Die Regierung der Vereinigten Staaten zelebriert den Black History Month.", "section_level": 2}, {"title": "Vermächtnis.", "content": "Carter G. Woodson starb plötzlich an einem Herzinfarkt im Büro seines Heims in der Shaw-Neighborhood von Washington, D.C. am 3. April 1950, im Alter von 74 Jahren. Er ist auf dem \"Lincoln Memorial Cemetery\" in Suitland, Maryland bestattet. Die Einführung des Black History Month ist Woodsons augenfälligstes Vermächtnis. Seine Hingabe an die Erforschung der Bedeutung der Negros in der Amerikanischen und der Weltgeschichte hat jedoch zahllose andere Gelehrte inspiriert. Die Association und die Zeitschrift, die er 1915 ins Leben gerufen hat, bestehen weiter und haben inzwischen ihren festen Platz in der intellektuellen Welt. Woodson hat daneben noch andere weitreichende Aktivitäten vollbracht. So gründete er 1920 die Associated Publishers, den ältesten African-American Verlag in den Vereinigten Staaten. Er schuf auch das Negro History Bulletin für Lehrer in Grundschulen und High Schools (seit 1937). Sein Standardwerk \"The Negro in Our History\" erlebte 1966 seine 11. Auflage und wurde mehr als 90.000 mal verkauft. Woodsons liebstes Projekt, eine sechsbändige \"Encyclopedia Africana\", war bei seinem Tod leider unvollendet. Dabei war ihm offenbar kein Eisen zu heiß. Dazu zwei Beispiele. So publizierte der Historiker erstens eine Arbeit über afroamerikanische Sklavenhalter im Jahre 1830 in den Vereinigten Staaten. Und zweitens beendete er seine Zusammenarbeit mit Archibald Grimké (1849–1930) von der NAACP, nachdem Grimké die Vorschläge Woodsons betreffs Umgang mit Weißen aus der US-Unternehmerschaft als zu radikal verworfen hatte. Carter Woodsons Geschichtsauffassung stieß auf den Widerstand selbst mancher afroamerikanischer Historiker-Kollegen. Die landläufige Meinung in den Vereinigten Staaten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war: Den Afroamerikanern müsse keine eigene Geschichte, wie sie Carter Woodson erforschte, zugestanden werden, weil diese Amerikaner seien und weiter nichts.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nach Woodson benannte Orte.", "content": "Kalifornien: Florida: Georgia: Illinois: Indiana: Kentucky: Louisiana: Maryland: Minnesota: New York: North Carolina: Texas: Virginia: Washington, D.C.: West Virginia:", "section_level": 2}], "src_summary": "Carter Godwin Woodson (* 19. Dezember 1875 in New Canton, Virginia; † 3. April 1950 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Historiker. Er gründete am 9. September 1915 die \"Association for the Study of African American Life and History\" und ein Jahr darauf das \"Journal of Negro History\" und erhob damit als einer der ersten Gelehrten das Studium der Afroamerikanischen Geschichte zu einer Fachdisziplin der Geschichtswissenschaft. Daher ist er auch als „Vater der Schwarzen Geschichte“ bekannt. Mit der „Negro History Week“ rief er 1926 den Black History Month, der bis in unsere Zeit jeden Februar gefeiert wird, ins Leben.", "tgt_summary": null, "id": 2407679} {"src_title": "Catherine Jacques", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Name.", "content": "Der Fluss wurde nach dem Indianerstamm der Mattabesic benannt, der früher in diesem Gebiet ansässig war. Allerdings hat er eine ganze Reihe von Alternativ-Namen, wohl, weil der Klang des Namens im Englischen unangenehm war (be sick = werd' krank). Weitere Namen: Beckley River, Betses River, Ferry River, Honehas River, Honhius River, Little River, Massabeset River, Matabezeke River, Matowepesack, Matowepesack River, Mattabasset River, Mattabesec, Mattabeset River, Mattabesett, Mattabesic, Mattabesic River, Mattabesick River, Mattabesicke River, Mattabessett River, Mattabezeke, Mattapeaset, Mattpeaset River, Middletown River, Sebethe Creek, Sebethe River.", "section_level": 1}, {"title": "Geographie.", "content": "Nach heutigen Bezeichnungen in Landkarten entsteht der Fluss an den Harts Ponds, am Ragged Mountain. Vom \"Wasel Reservoir\", westlich des Ragged Mountain, fließt einer der Ursprungsbäche zunächst nach Süden in den obersten \"Hart Pond\", wendet sich dann nach Osten und fließt in der Scharte zwischen Ragged Mountain und Short Mountain zur Ostseite von Ragged Mountain, wo er in den Stausee \"Upper Hart Pond\" mündet und nach Norden weiter in den \"Lower Hart Pond\" fließt. Ein weiterer Quellfluss entspringt auf der Ostseite des Short Mountain und mündet ebenfalls in den Upper Hart Pond. Der Abfluss befindet sich im Gebiet von Berlin am Nordende des Hart Pond auf (180 ft) über dem Meer. Dort passiert der Fluss zunächst ein kleines Sumpfgebiet, wo er von rechts und Süden den \"Stocking Brook\" aufnimmt und dann von der \"71A (Cahmberlain Highway)\" überquert wird. Dann wendet er sich nach Norden wo er im Gebiet von Kensington zweimal als \"Papel Goods Pond\" (Paper Goods Pond, Railroad Pond) aufgestaut wird. Dann tritt er ein in eine kleine Ebene, während er bereits auf abgestiegen ist. Durch sumpfiges Gelände verläuft er mit vielen Windungen nach Osten, nimmt von rechts und Süden den \"Hatchery Brook\" mit dem \"Belcher Brook\" auf und wendet sich in seinem kurvenreichen Verlauf wieder weiter nach Norden. Er wird von der CT-9 überquert und nimmt von links und Norden den \"Willow Brook\" auf. Von dessen Mündung an verläuft er wieder stärker nach Osten, nimmt einen weiteren Zufluss von Norden auf und wird von der U.S. Highway 5 (Wilbur Cross Highway) überquert. Er nimmt noch drei weitere namenlose Zuflüsse und den \"Little Brook\" von Norden auf und durchbricht dann bei der \"Wethersfield Road\" den nächsten Kamm, von wo aus er sich wieder nach Süden wendet und durch \"East Berlin\" verläuft. In diesem Gebiet erhält er Zufluss durch den \"Spruce Brook\" und später den \"Bradley Brook\" von rechts und Westen, sowie mehrere kleine Zuflüsse von links und Osten. Südlich von East Berlin wendet er sich erneut nach Osten. Er wird von der Interstate 91 überquert und verläuft nördlich von \"Achenbach\" als Grenze zwischen Middletown (S) und Cromwell (N). Die rechten namhaften Zuflüsse (von Süden) in diesem Gebiet sind \"Sawmill Brook\" und \"East Miner Brook\". Von Norden fließt unter anderen ein weiterer \"Willow Brook\" zu. Dann tritt er in das Marschland ein, dass sich bis zum Connecticut River erstreckt und windet sich weiter in südöstlicher Richtung. Dort erhält er Zufluss vom \"Chestnut Brook\" (links, Norden), vom \"Swamp Brook\" (rechts, Westen) und kurz vor der Mündung in den Connecticut noch von rechts und Süden in \"Round Meadow\" durch den Coginchaug River. Die Flüsse dienten als Hauptwanderrouten für die Indianer. Sachem Sowheage hatte seinen Hauptstützpunkt bei \"Indian Hill\" etwa 2 km weiter nördlich am Connecticut River.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Mattabesset River ist ein Zufluss des Connecticut River im Gebiet der Gemeinden Berlin, Kensington und entlang der Grenze zwischen Middletown und Cromwell. Er ist 16.1 mi (25,9 km) lang.", "tgt_summary": null, "id": 1610912} {"src_title": "Bruno Salzer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Monika Boehm-Tettelbach studierte von 1960 bis 1966 Indologie, Altiranistik, Hethitisch und Ethnologie an der Freien Universität Berlin und promovierte dort bei Heinz-Jürgen Pinnow (1925–2016) zu einer Sprache des nordöstlichen Indiens. Danach war sie wissenschaftliche Assistentin am Seminar für Indische Philologie an der Freien Universität Berlin (1966–1969) und am indologischen Seminar an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (1969–1973), bevor sie 1975 an der letztgenannten für das Fach Indologie mit einer Arbeit zu Volksliedliteratur des nordöstlichen Indiens habilitierte und dort anschließend als Privatdozentin und ab 1979 als außerplanmäßige Professorin für Indologie tätig war. Währenddessen war sie 1976 Gastdozentin an der Abteilung Indologie des Instituts für orientalische Sprachen der Universität Stockholm und 1985/1986 an der Fakultät für Asienstudien der Australian National University. 1989 wurde Boehm-Tettelbach C3-Professorin für Indologie an der Universität zu Köln, wechselte aber schon im nächsten Jahr auf eine C4-Professur für neusprachliche Südasienstudien der Otto-Friedrichs-Universität Bamberg und war dort von 1992 bis 1994 Dekanin der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften. 1994 folgte sie dem Ruf einer C4-Professur für moderne Indologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg in Verbindung mit der Leitung der Abteilung für neusprachliche Südasienstudien bis zu ihrer Emeritierung 2006. Dort war sie zwischen 1996 und 1998 geschäftsführende Direktorin des Südasien-Instituts. Im Jahr 2002 war sie Gastdozentin an der École Pratique des Hautes Études in Paris als Repräsentantin für Westeuropa der Mahatma Gandhi International Hindi University in Wardha. Bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft war Monika Boehm-Tettelbach von 1988 bis 1992 Fachgutachterin bzw. ist seit 2000 stellvertretende Fachgutachterin der Fachgruppe Indologie und Altiranistik, Mitglied des Schwerpunktprogramms (SPP 1066) und war von 2002 bis 2013 Mitglied des Sonderforschungsbereichs 619 zur, wobei sie von 2002 bis 2009 Leiterin des Teilprojekts B5 war. Zwischen 1991 und 1995 war sie Mitglied des Beirats für Wissenschafts- und Hochschulfragen des Bayrischen Staatsministers für Unterricht, Kultur, Wissenschaft und Kunst. 1992 wurde sie zum des Government Sanskrit College in Kalkutta. 2004 erhielt das Südasieninstitut, vertreten durch die beiden Abteilungsleiter Monika Boehm-Tettelbach und Axel Michaels, den Landeslehrpreis des Landes Baden-Württemberg verliehen. Im Jahr 2017 erfolgte die Ernennung zum der American Academy of Arts and Sciences.", "section_level": 1}], "src_summary": "Monika Boehm-Tettelbach (auch Monika Horstmann, Thiel-Horstmann, Jordan-Horstmann; * 3. Juni 1941 in Berlin) ist eine deutsche Indologin und emeritierte Hochschulprofessorin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind religiöse Literaturen und Religionsgeschichte Nordindiens seit dem 16. Jahrhundert, besonders in Hinsicht auf die Verbindung von Religion und Politik.", "tgt_summary": null, "id": 2013384} {"src_title": "Bhupesh Baghel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Name des Stadtviertels setzt sich wörtlich aus den Schriftzeichen \"„Yau“\" () was „Öl“ bedeutet, \"„Ma“\" ( / ) bezieht sich entweder auf „Sesam“ oder „Jute“, und \"„Tei“\" () bedeutet „Ort“, „Boden“ oder „Feld“. Yau Ma Tei kann daher entweder als „Öl“ bzw. „Sesam-Feld“ oder als „Öl und Jute-Grund“ ausgelegt werden. Die erste Interpretation würde bedeuten, dass es hier irgendwann etwas mit der Anbau oder Verarbeitung von Sesam und Ölherstellung gab – was jedoch nirgendwo belegt ist. Die andere wahrscheinlichere Auslegung ist, dass dieser Gegend eher etwas mit Jute und Öl zu tun hatte. So belegt der historischen „Steintafelnchronik“ () vom 1870 des Tinhau-Tempel von Yaumatei nahe Market Street, dass das Gebiet hier früher als \"„Ma Tei“\" () bekannt war. Mit der Zeit breiteten in dieser Gegend die vielen Fischer die Jutetrossen () ihrer Fischerboote zum Trocknen durch die Sonne auf dem Boden aus. Viele Tungölläden machten in dieser Gegend ihr Geschäft und sind historisch durch eine zu errichteten „Grundsteuer“-Art () hier in Hongkong belegbar. Die Fischer, die in Hongkong lebten und in Yau Ma Tei ankerten, nutzten Tungöl als Dichtmaterial beim Bau und bei Reparaturen der Boote, und Jute als Material zur Herstellung von Netzen und Trossen. So wurde dieser Ort nach und nach ab 1875 als „Yau Ma Tei“ (), wörtlich also „Öl-Jute-Gegend“, umbenannt.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der Ort Yau Ma Tei war lange Zeit nicht ständig bewohnt gewesen und nur als Ankerplatz von Fischern benutzt worden. In dieser Zeit war dieser Gegend nur als \"„Ma Tei“\" () bekannt. Ab 1800 errichteten die Qing-Regierung dort eine Militärbasis. Nach der Unterzeichnung der Pekinger Konvention 1860 Kowloon an die Briten abgetreten wurde, siedelten sie hier Bevölkerung aus einigen Dörfern an, die sie für militärische Zwecke brauchten. Ma Tei entwickelte sich und wurde 1875 zu Yau Ma Tei umbenannt. Besonders in den Jahren nach 1910 wurden viele Objekte erbaut: viele große Hauptstraßen wie Waterloo Road, Nathan Road und Coronation Road, das Kwong Wah Hospital, Pumpwerk Yau Ma Tei Pumping Station, das Kowloon Wholesale Market, später umbenannt in Yau Ma Tei Fruit Market, Polizeistation Yau Ma Tei Police Station; 1929 entstand das Yau Ma Tei Theatre, einst das größte in Kowloon. Die bauliche Entwicklung gipfelte in Yau Ma Tei in den 1960er Jahren. Das Gebiet wird heute im Norden durch die Pitt Street und Waterloo Road von Mong Kok, im Süden durch Austin Road von Tsim Sha Tsui und im Osten durch Wylie Road und Princess Margaret Road von Ho Man Tin abgegrenzt; im Westen liegt der Victoria Harbour. Mit der Hauptinsel Hong Kong Island ist Yau Ma Tei – genauso wie mit dem Flughafen – mit einigen U-Bahnlinien MTR verbunden. Yau Ma Tei hatte 2011 22.218 Einwohner.", "section_level": 1}, {"title": "Stellung in der Verwaltungsgliederung.", "content": "Nach 1968 (und 1971), als die ersten neuen administrativen Strukturen angedacht wurden, blieb Yau Ma Tei noch ein Stadtviertel unter anderen; nachdem 1977 in Hong Kong die ersten Distrikträte (district council) eingerichtet wurden, vor allem dann nach 1982, als das \"District Administration Scheme\" schrittweise eingeführt wurde (und die Distriktgrenzen gezogen wurden), wurde der Stadtviertel im Rahmen dieser Verwaltungsreform zum \"Yau Ma Tei District\". 1988 kam es zu einer Umbenennung zu \"Yau Tsim District\". 1994 kam es schließlich zu einer Zusammenführung des Yau Tsim Districts mit Mong Kok District zu Yau Tsim Mong District. Das eigentliche historische Gebiet wird bis heute jedoch nach wie vor \"Yau Ma Tei\" genannt.", "section_level": 1}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "Folgende historische Objekte sind die bekantesten:", "section_level": 1}], "src_summary": "Yau Ma Tei (, alte Schreibweise: ), häufig auch Yaumatei geschrieben, ist ein historisches Gebiet im Süden von Kowloon der Sonderverwaltungszone Hongkong. Nach der Verwaltungsreform in den 1980er Jahren gab es zunächst 1982 den \"Yau Ma Tei District\", der 1988 in \"Yau Tsim District\" umbenannt wurde. Seit 1994, nach der „Eingemeindung“ des damals eigenständigen kleinsten \"Mong Kok Districts\", entstand schließlich der heutige Yau Tsim Mong District. Neben den touristisch bekannteren Nachbarvierteln Tsim Sha Tsui und Mong Kok gehört Yau Ma Tei zu den lebhaftesten und geschäftigsten Stadtvierteln in Hongkong mit ebenso vielen Shoppingsmöglichkeiten und Restaurants. Die breitgefächerten Einkaufs- und Warenangebote sowie Vergnügungs- und Entspannungsmöglichkeiten richten sich größtenteils an die gemischte Lokalbevölkerung.", "tgt_summary": null, "id": 293840} {"src_title": "West of the Rockies Tour", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "1821 errichteten eingewanderte Chinesen aus der Provinz Fujian an der Stelle des heutigen Tempels eine kleine Gebetsstätte als Dank für ihre geglückte Anreise nach Singapur: sie war gewidmet der Meeresgöttin Mazu, der Patronin der Seefahrer. Das religiöse Zentrum war in dieser Zeit jedoch der 1928 erbaute Tempel Heng San Teng, dem die Aufsicht über den angrenzenden Friedhof Tiong Lama oblag. Nachdem die Anzahl der zugewanderten Chinesen in der Stadt weiterhin stieg, entschloss man sich 1939 zu einem umfangreichen Neubau (und einer Vergrößerung) des Tempels, der erst 1942 beendet wurde. Dem neuen Tempel wurde auch die Rolle des \"Friedhofstempels\" und die Beaufsichtigung des Friedhofs Tiang Lama übertragen. Der Bau des Thian-Hock-Keng-Tempels ging auf Initiative der singapurischen Hoklo-Chinesen aus der zu dieser Zeit entstandenen Sippe Hokkien Huay Kuan zurück. Außer als Gebetshaus diente er auch als Büro dieser und als Veranstaltungsort. Die Statue der Schutzgottheit Mazu wurde von Amoy (heute Xiamen) in der Provinz Fujian verschifft und kam im April 1840 in Singapur an. Die Einzelheiten der Tempelgeschichte und die Namen der Sponsoren der Bauarbeiten sind auf Steintafeln in der Eingangshalle festgehalten. 1849 wurde zusätzlich die Pagode Chung Wen und das Tor Chong Boon Gate errichtet. Am 28. Juni 1973 wurde die Tempelanlage Thian Hock Keng zum Nationalen Monument erklärt. Zwischen 1998 und 2000 verlief eine weitere sehr umfangreiche Restaurierung des Tempels, was eine „lobende Erwähnung“ bei der Preisverteilung des \"UNESCO Asia-Pacific Heritage 2001 Awards for Cultural Heritage Conservation\" einbrachte.", "section_level": 1}, {"title": "Lage, Architektur.", "content": "Thian Hock Keng befindet sich im Zentrum von Singapur in Chinatown im Distrikt Outram in der Telok Ayer Street. Der Tempel wurde von chinesischen Handwerkern in traditioneller Hokkien-Tempelarchitektur erbaut. Bei der Konstruktion wurde kein einziger Nagel verwendet und alle Materialien wurden aus China importiert, einschließlich der Eisenholzpfosten, die als Hauptstützen des Gebäudes dienen. Der Tempel hat geschwungene Dachfirste, auf den Dächern der Eingangshalle und der Haupthalle befinden sich vier tanzende Drachen, welche die Gerechtigkeit und Macht symbolisieren. Die dekorativen Elemente auf den Dächern sind in einer speziellen Technik hergestellt: bunte Keramik wurde akribisch in kleinere Stücke geschnitten und zu schönen Mosaikfiguren geklebt. Es wurde der übliche Standard einer dreischiffigen Typologie angewendet: der Bau besteht aus einer Eingangshalle, einer Haupthalle und einer hinteren Halle. Zusätzliche Reihen von Seitenhallen befinden sich auf beiden Seiten der Hauptgebetshallen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tempel Thian Hock Keng (天福宫) in Singapur, übersetzt „Palast des himmlischen Glücks“, auch bekannt als der Tianfu-Tempel, ist einer der ältesten und wichtigsten Tempel der Hoklo-Chinesen in Singapur. Er ist der Anbetung von Mazu („Ma Cho Po“), einer chinesischen Meeresgöttin, gewidmet. Er wurde 1821 angelegt und 1939–1942 gründlich umgebaut. Der Tempel wird durch die Vereinigung Singapore Hokkien Huay Kuan (auch nur Hokkien Huay Kuan) verwaltet.", "tgt_summary": null, "id": 89582} {"src_title": "Omega Aerial Refueling Services", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Werk.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft, Ausbildung.", "content": "Siddiqi war – wie sein pakistanischer Schriftstellerkollege und Zeitgenosse Saadat Hassan Manto – nach dem Studium der Politikwissenschaft (bis 1944) und Dienst in der Armee Journalist.", "section_level": 2}, {"title": "Journalist und Schriftsteller.", "content": "Nach der chaotischen Teilung des Subkontinents in die Staaten Indien und Pakistan im Jahr 1947 zog Siddiqi 1950 nach Lahore in Pakistan, wo er sich mühsam durchschlug, ehe er sich in Karatschi niederließ. Aus dieser Zeit stammen seine Erfahrungen mit Armut, Kriminalität und Ohnmacht. Seit 1952 journalistischer Mitarbeiter der \"Times\", \"Pakistan Standard\" und \"Morning News\" in Karatschi, stieg er schließlich zum Herausgeber der Tageszeitungen \"Anjam\" und \"Musawaat\" und der Wochenschrift \"Weekly Al-Fatah\" auf, ehe er sich 1984 aus dem journalistischen Alltag zurückzog. Als aktives Mitglied der \"Pakistan Writers' Guild\" und der \"Progressive Writers Association\" begleitete er den Staatspräsidenten Zulfikar Ali Bhutto (1928–1979) auf mehreren Auslandsreisen; Bhutto war es auch, der die TV-Verfilmung seines Romans \"Khuda ki basti\" veranlasste, weil dies „genau seine Botschaft sei“.", "section_level": 2}, {"title": "Kurzgeschichten und Romane.", "content": "Seine Kenntnis der Arme-Leute-Viertel von Karatschi und eines Lebens in Unsicherheit schlug sich in den zahlreichen seit den 1950er Jahren erschienen Erzählungen und Romanen nieder. Gleich die erste Sammlung von Kurzgeschichten \"Tīsra Ādmī\" („Der dritte Mann“, 1952) machte ihn auf einen Schlag auf dem Subkontinent bekannt. Weitere Sammlungen folgten: \"Andhere Dur Andhere\" (1955), \"Raton Ka Shahar\" (1956), \"Keemyagar\" (1984) und \"Char Diwari\" (1990).", "section_level": 3}, {"title": "Khuda ki basti 1957.", "content": "Sein bedeutendstes Werk ist jedoch der Roman \"Khuda Ki Basti\" (1957), der die erschütternde Leidensgeschichte einer im Zuge der Teilung des Subkontinents (1947) aus Indien geflohenen Mittelklassefamilie zum Thema hat; der Roman spielt im Karatschi der frühen 1950er Jahre und schildert ebenso akribisch wie leidenschaftslos die unsäglichen Zustände und Erfahrungen einer von Stufe zu Stufe herabsinkenden Familie. Der Titel (eigtl. „Siedlung Gottes“, in der engl. Übs. „Gottes eigenes Land“) ist eine Anspielung auf das neu gegründete Pakistan. Der Roman erlebte fünfzig Neuauflagen und wurde in 26 Sprachen übersetzt. Er wurde 1969 und 1974 zur Grundlage von zwei pakistanischen Fernsehserien, die alle Publikumsrekorde brachen und den Autor einem breiten Publikum nahebrachten. Die Fassung von 1974 wurde 1990 erneut ausgestrahlt. Nach dem Erfolgsroman wurden zwei neue Siedlungsgebiete in Hyderabad (Pakistan) und Karatschi benannt (\"Khuda ki basti\").", "section_level": 4}, {"title": "Janglūs 1988.", "content": "Der zweite Erfolgsroman \"Janglūs\" (1988) – auf deutsch „Verwildert“ – schildert als dreibändige, als Episodenroman konzipierte Geschichte den Ausbruch zweier Sikhs aus dem Gefängnis und ihre Erlebnisse auf der Flucht durch den ländlichen Panjab. Er hat die tief gespaltene Gesellschaft Pakistans zum Thema, in der Korruption, Unterdrückung und die ungute Verbindung von Politik, Bürokratie und Großgrundbesitz dem kleinen Mann das Leben unerträglich machen. Der Roman wurde teilweise als Fernsehserie ausgestrahlt.", "section_level": 4}, {"title": "Chār Dīwāri 1990.", "content": "Siddiqis letzter großer Roman, \"Chār Dīwāri\", schildert in märchenhafter Form die Entwicklung einer naiven, jungen Frau aus der Oberschicht Lucknows zu Zeiten der Nawabs, die sich nach und nach vom überkommenen Lebensstil hinter „vier Mauern“ (so der Titel auf Deutsch) emanzipiert und sich zu einer eigenen Persönlichkeit mit starkem Charakter entwickelt.", "section_level": 4}, {"title": "Würdigung, Stil.", "content": "Siddiqi gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Urdu-Schriftsteller. Seine Sprache und sein Stil gelten als klar, einfach und unterhaltend. Siddiqi stand von Jugend an in der Tradition der volkstümlichen \"dāstān\"-Geschichten seiner Heimatstadt Lucknow (pers. داستان dâstân, „Geschichte, Märchen, Erzählung“), die den gerechten Kampf eines Protagonisten gegen seine Widersacher schildern.", "section_level": 3}, {"title": "Familie.", "content": "Siddiqi hinterließ bei seinem Tod seine Frau, zwei Söhne und drei Töchter.", "section_level": 2}], "src_summary": "Shaukat Siddiqi (\"Siddiqui\"), Urdu شوکت صدیقی, (geboren am 20. März 1923 in Lucknow; gestorben am 18. Dezember 2006 in Karatschi) war ein pakistanischer Schriftsteller.", "tgt_summary": null, "id": 2004611} {"src_title": "Berg-Stacheltaschenmaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Scherz war wohlgeplant. Die Anzeige wurde bereits im März unter der Mitarbeit von Vizepräsident Jonathan Blum erstellt. Um eine frühzeitige Entdeckung zu erschweren, gab die Werbefirma Paine & Associates die Anzeige erst zwei Tage vor Drucklegung in Auftrag. Am 1. April 1996 erschien im The Philadelphia Inquirer, in der New York Times, in der Washington Post, im Chicago Tribune, in den Dallas Morning News und USA Today eine Anzeige mit einer Abbildung der Liberty Bell. Taco Bell erklärte darin, die Liberty Bell gekauft zu haben, um der Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten entgegenzuwirken. Die Glocke wäre zwar weiterhin der Allgemeinheit zugänglich, würde ab nun aber Taco Liberty Bell heißen. In einer Pressemitteilung wurde außerdem festgehalten, dass die Glocke jetzt zwischen ihrem Ausstellungsort in Philadelphia und dem Taco-Bell-Firmensitz in Irvine pendeln würde. Im Laufe des Tages beschwerten sich tausende Bürger bei Taco Bell und äußerten ihre Sorge um eines der Wahrzeichen der Vereinigten Staaten. Der National Park Service hielt eine Pressekonferenz ab, um die aufgebrachte Menge zu beruhigen. Sogar das Weiße Haus reagierte auf den Scherz. Pressesprecher Mike McCurry gab an, dies sei erst der Anfang gewesen. Morgen würde man sich mit Ford Motors treffen, um das Lincoln Memorial in „Lincoln Mercury Memorial“ umzubenennen. Am Nachmittag veröffentlichte Taco Bell eine zweite Pressemitteilung, in der sie den Scherz enthüllten und gaben an, 50.000 US-Dollar zu spenden, um die Liberty Bell zu erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Der Aprilscherz gilt als einer der gelungensten in der Geschichte der Werbung und traf auf großes Interesse, So berichteten über 650 Printmagazine und 400 Fernsehformate über den Aprilscherz, darunter populäre Formate wie NBCs \"Nightly News\" und \"The Today Show\", CBS’ \"This Morning\" und \"USA Today\". So erhielt Taco Bell kostenlose Werbung im Gegenwert von etwa 25 Millionen US-Dollar, während die gesamte Aktion nur etwa 300.000 Dollar gekostet hatte.", "section_level": 1}, {"title": "Popkulturelle Referenzen.", "content": "2004 veröffentlichte die Extreme-Metal-Band If Hope Dies auf ihrem Album \"The Ground Is Rushing Up to Meet Us\" einen Song namens \"Let Freedom Ring (From the Taco Liberty Bell)\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Taco Liberty Bell war ein erfolgreicher Aprilscherz der Fast-Food-Kette Taco Bell. Am 1. April 1996 erschienen in sechs führenden US-Zeitungen Anzeigen, in denen Taco Bell behauptete, die Firma hätte die Liberty Bell erworben und würde sie nun in Taco Liberty Bell umbenennen.", "tgt_summary": null, "id": 2131309} {"src_title": "Chlorovirus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung und Konstruktion.", "content": "Die Evolution wurde mit dem Ziel konstruiert, eine Musterzulassung nach den US-amerikanischen Federal Aviation Regulations zu erhalten. Sie ist mit druckabsorbierenden Sitzen und einer Druckkabine für einen Druckunterschied von bis zu 0,45 bar ausgestattet. Somit kann der Druck in einer Höhe von bis zu ihrer Dienstgipfelhöhe von gehalten werden. Die Turbopropversion wird von einem Pratt & Whitney PT6A-135A mit angetrieben und erreicht eine Maximalgeschwindigkeit von in einer Höhe von. Dabei verbraucht sie 148 Liter Jet A pro Stunde. Bei einer Reisegeschwindigkeit von auf einer Höhe von verbraucht das Triebwerk 87 Liter pro Stunde. Vollgetankt hat die Maschine eine Nutzlast von 380 Kilogramm. Die Stallgeschwindigkeit liegt bei bei ausgefahrenen Klappen. Die kolbengetriebene Version wurde ursprünglich mit einem Lycoming TEO-540-A2A ausgestattet und erreicht eine Maximalgeschwindigkeit von bei einem Verbrauch von 83 Litern AvGas pro Stunde. Bei einer Reisegeschwindigkeit von liegt der Verbrauch bei 66 Litern pro Stunde. Die Nutzlast der Maschine bei vollen Tanks liegt bei 351 Kilogramm und die Stallgeschwindigkeit beträgt ebenfalls bei ausgefahrenen Klappen. Im April 2016 wurde eine neue kolbengetriebene Version vorgestellt, die von einem Lycoming iE2 mit angetrieben wird. Der erste Bausatz wurde am 22. Juli 2008 ausgeliefert und pro Monat waren zwei weitere geplant. Bis Dezember 2011 wurden ein kolbengetriebenes und fünfzehn Turbopropmodelle fertiggestellt und geflogen. Die Bauzeit für den Komplettbausatz beträgt etwa 1.000 Stunden. Im April 2017 kündigte der Hersteller neue Turboproptriebwerke für die Evolution an. Die Turbopropversion kann seitdem mit einem Pratt & Whitney-PT6-Turboproptriebwerk mit, oder ausgerüstet werden. Letzteres erreicht eine maximale Reisegeschwindigkeit von.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lancair Evolution ist ein viersitziger Tiefdecker mit Druckkabine bestehend aus Kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff. Sie wurde von dem US-amerikanischen Unternehmen Lancair konstruiert und wird von Evolution Aircraft als Bausatz angeboten. ", "tgt_summary": null, "id": 143607} {"src_title": "Schlafwagenabteil", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Nach dem United States Census Bureau hat Sandy River Plantation eine Gesamtfläche von 91 km2, von denen 88 km2 Land sind und 3 km2 aus Gewässern bestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Sandy River Plantation liegt zentral im Franklin County. Im Nordwesten grenzt der Rangeley Lake an und im Westen liegt auf dem Gebiet der Plantation der \"Long Pond\". Zentral am Sandy River befinden sich die \"Sandy River Ponds\". Es gibt weitere kleinere Seen auf dem Gebiet der Plantation. Die Oberfläche ist hügelig, die höchste Erhebung ist der 954 m hohe \"Beaver Mountain\".", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die mittlere Durchschnittstemperatur in Sandy River Plantation liegt zwischen −11,8 °C (11 °Fahrenheit) im Januar und 18,33 °C (65 °Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 9 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Oktober und Mai liegen mit bis zu zweieinhalb Metern mehr als doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA; die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Sandy River gehörte zur 1845 organisierten Groß-Plantation \"Dallas Plantation\". Ursprünglich wurde diese als \"Plantations 2 and 3 in the first range and 2 and 3 in the second range of townships\", zusammen mit \"T3 R1 WBKP\", heute Rangeley Plantation, \"T2 R2 WBKP\", heute Dallas Plantation und \"T3 R2 WBKP\", heute die Town Rangeley, bezeichnet. Als multiple Township Plantations im Jahr 1859 verboten wurden, wurde das Gebiet neu organisiert, damit die Bewohner ihr Wahlrecht weiter nutzen konnten. Endgültig wurde die Plantation 1905 organisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Maine State Route 4 verläuft vom Nordwesten in den Südosten der Plantation und verbindet sie mit Rangeley im Norden und Farmington im Süden.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "In Sandy River Plantation gibt es keine medizinischen Einrichtungen. Die nächstgelegenen befinden sich in Rumford, Farmington und Rangeley. Sandy River Plantation besitzt keine eigene Bücherei. Die nächstgelegenen befinden sich in Stratton, Carrabassett Valley und in der Town Rangeley.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Sandy River Plantation gehört mit Dallas Plantation, Magalloway Plantation, Rangeley und Rangeley Plantation zur \"RSU 78\", den \"Rangeley Lakes Regional Schools\". In der Town Rangeley stehen eine Elementary, Middle School und eine High School zur Verfügung.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sandy River Plantation ist eine Plantation im Franklin County des Bundesstaates Maine in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2010 lebten dort 133 Einwohner in 61 Haushalten auf einer Fläche von 91 km2.Die Oberfläche der Town ist sehr hügelig. Höchste Erhebung ist der 548 m hohe \"Perry Mountain\" im Süden von Sandy River.", "tgt_summary": null, "id": 836515} {"src_title": "Keith Vickerman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 115 Kilometer nordöstlich von Stettin und etwa 14 Kilometer östlich von Kołobrzeg \"(Kolberg)\". Die nächsten Nachbardörfer sind im Nordwesten Stojkowo \"(Stöckow)\", im Norden Kukinia \"(Alt Quetzin\"), im Osten Połomino \"(Poldemin)\" und im Süden Jazy \"(Jaasde)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Aus vorgeschichtlicher Zeit stammt ein Skelettgrab („Der Mann von Ganzkow“), das im Jahre 1930 entdeckt wurde. Otto Dibbelt, Pfleger für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer, veröffentlichte 1936 einen Bericht über den Fund im Kolberg-Körliner Heimatkalender. Das Dorf entstand im Mittelalter in der Form eines Sackgassendorfes. Es wurde erstmals im Jahre 1276 erwähnt, als der Bischof von Cammin, Hermann von Gleichen, dem Kolberger Domkapitel seine Besitzungen bestätigte. Hierzu gehörte auch der Zehnte aus dem damals „Gansekov“ genannten Dorf; das Dorf als solches gehörte dem Bischof. Im Jahre 1429 gehörte das Dorf dem Nonnenkloster zu Kolberg. Nach der Reformation, ab 1565, erschien Ganzkow im Lehnsbesitz der adligen Familie Podewils, dies es bis um 1700 besaß. Unter den späteren Besitzern war ab 1764 der Geheime Oberfinanzrat Friedrich Wilhelm von Gerlach (* 1711; † 1780). Im Siebenjährigen Krieg wurde Ganzkow bei der Belagerung von Kolberg zerstört. Der Wiederaufbau wurde durch königliche Gnadengelder unterstützt. Dabei wurden, neben dem großen Gutsbetrieb, anstelle der früheren Bauernstellen zwei Zeilen von Siedlerstellen angelegt. Diese wurden zeitweise (so 1816) unter der Bezeichnung „Ganzkowsche Katen“ als eigener Wohnplatz geführt. In Ludwig Wilhelm Brüggemanns \"Ausführlicher Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern\" (1784) ist Ganzkow unter den adeligen Gütern des Fürstentums Cammins aufgeführt. Damals gab es neben dem Vorwerk, also dem Gutsbetrieb, ein Schulhaus, eine Schmiede und die „neu erbaueten Häuser auf der Feldmark“, insgesamt 19 Haushaltungen („Feuerstellen“). 1797 kaufte der Agrarreformer Georg Friedrich Haese Ganzkow und führte dort viele Neuerungen ein, konnte das Gut auf Dauer jedoch nicht halten. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wechselte das Gut Ganzkow vielfach den Besitzer. Schließlich wurde das Gut Ganzkow an die Landbank Berlin verkauft, die es 1912 in 19 Bauernstellen aufteilte. Die neuen Bauernstellen wurden außerhalb des Dorfes entlang der Landstraßen angelegt. Es verblieb ein Restgut mit 178 Hektar Land, das ebenfalls verkauft wurde. Seit dem 19. Jahrhundert bestanden der größere Gutsbezirk Ganzkow und die kleinere Landgemeinde Ganzkow nebeneinander. Mit Stand 1905 umfasste der Gutsbezirk Ganzkow 516 Hektar Land und zählte 159 Einwohner, die Landgemeinde Ganzkow nur 85 Hektar Land und 55 Einwohner. Mit der Aufsiedlung des Gutes wurde nach 1912 der Gutsbezirk in die Landgemeinde eingegliedert. Ganzkow lag bis 1872 im Kreis Fürstenthum und kam mit dessen Aufteilung zum Kreis Kolberg-Körlin. Zur Gemeinde Ganzkow gehörten zuletzt vor 1945 keine benannten Wohnplätze. 1945 kam Ganzkow, wie ganz Hinterpommern, an Polen. Die Einwohner wurden vertrieben. Der Ortsname wurde zu „Gąskowo“ polonisiert. Heute gehört der Ort zur Gmina Dygowo \"(Landgemeinde Degow)\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Gąskowo () ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Es gehört zur Gmina Dygowo \"(Landgemeinde Degow)\" im Powiat Kołobrzeski \"(Kolberger Kreis)\".", "tgt_summary": null, "id": 86659} {"src_title": "Hugh Tweedie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Saisonverlauf.", "content": "Bereits zwei Spieltage vor Schluss der 1. Runde stand Sporting Lokeren als fester Absteiger fest., der KRC Genk holte seine vierte belgische Landesmeisterschaft. Mechelen wurde Meister der 2. Division und Pokalsieger, konnte so zurück in die 1. Division aufsteigen und sich für die Gruppenphase der Europa League qualifizieren. Am 1. Juni 2019 entschied der Beschwerdeausschuss der belgischen Fußballunion, Mechelen wegen der Manipulation des Spieles KV Mechelen gegen Waasland-Beveren am 11. März 2018 in der Saison 2017/18 in der ersten Division mit der Aberkennung des Aufstieges in die erste Division zu bestrafen. Mechelen wäre in der Saison 2019/20 in der Division 1B verblieben. Außerdem darf Mechelen nicht an der Europa League teilnehmen. Anstelle von Mechelen wäre der Verlierer der Aufstiegsspiele, der KFCO Beerschot Wilrijk, in die erste Division aufgestiegen. Gegen diese Entscheidung legte der Verein am 6. Juni 2019 Beschwerde beim belgischen Schiedsgericht für den Sport ein. Bis zu dessen Entscheidung konnte das Urteil nicht vollzogen werden. Am 10. Juli 2019 stellte das Schiedsgericht fest, dass eine Aberkennung des Aufstieges nicht zu den möglichen Sanktionen gehört. Somit spielt der KV Mechelen in der Saison 2019/20 in der Ersten Division. Zur Frage der Europapokal-Teilnahme äußerte sich das Schiedsgericht nicht. Nachdem am 16. Juli 2019 die UEFA entschieden hatte, den KV Mechelen vorläufig als Teilnehmer an der Gruppenphase der Europa League zuzulassen, sprach das belgische Schiedsgericht für den Sport am 17. Juli 2019 sein endgültiges Urteil. Der KV Mechelen darf in die erste Division aufsteigen und erhält dort auch keinen Punktabzug. Es verbleibt aber beim Ausschluss des Vereins aus dem belgischem Pokal sowie der Europa League in der Saison 2019/20. Am Folgetag entschied die UEFA, dass alle belgischen Vereine in der Europa League um eine Qualifikationsrunde aufrücken. Die UEFA wandte hier die Regelungen einer Lizenzverweigerung für den Europapokal an. Dadurch startet Standard Lüttich als Dritter der Play-off-Runde direkt in der Gruppenphase. Royal Antwerpen hatte als Vierter der Play-off-Runde das Europa-League-Play-off-Finale gewonnen und wäre in der 2. Qualifikationsrunde gestartet. Es startet jetzt in der 3. Qualifikationsrunde. KAA Gent rückt als nächster Verein der Abschlusstabelle (Platz 5) auf den letzten freien Platz in der 2. Qualifikationsrunde nach.", "section_level": 1}, {"title": "Teilnehmer.", "content": "Für die Spielzeit 2018/19 hatten sich folgende Vereine sportlich qualifiziert:", "section_level": 1}, {"title": "Modus.", "content": "Die 16 Vereine spielten zunächst in einer Doppelrunde die reguläre Saison aus. Die Abschlusstabelle diente als Grundlage für die Qualifikation zu verschiedenen Platzierungsrunden. Der Spielplan für diese Doppelrunde wurde am 12. Juni 2018 veröffentlicht. Die sechs bestplatzierten Vereine erreichten die Meisterschaftsrunde (Play-offs 1), die Mannschaften auf den Plätzen sieben bis fünfzehn spielten um einen möglichen internationalen Startplatz (Play-offs 2). Nach Abschluss der 30 Spieltage stieg der Tabellenletzte direkt ab, für ihn spielt der Gewinner der Aufstiegs-Play-offs der Division 1B in der kommenden Saison erstklassig. Durch die Einführung der neuen Division 1B zur Saison 2016/17, einer professionellen, acht Vereine umfassenden zweithöchsten Spielklasse, änderte sich der Modus des Play-offs 2. Die neun auf den Tabellenrängen 7 bis 15 platzierten Mannschaften spielen das Play-off 2 zusammen mit den drei besten Vereinen (mit Ausnahme des Aufsteigers in die Pro League) aus der Division 1B aus. Die insgesamt zwölf Mannschaften werden in zwei Gruppen à sechs Vereine aufgeteilt (genannt Play-off 2A und Play-off 2B), in denen jeweils einmal gegeneinander gespielt wird. Die Gewinner dieser beiden Gruppen spielen in einem Spiel den Sieger der Play-offs 2 aus, welcher in einem weiteren Entscheidungsspiel gegen den Viert- oder Fünftplatzierten des Play-offs 1 um einen internationalen Startplatz antritt. Zu bemerken ist auch, dass in der Meisterschaftsrunde die Hälfte der erreichten Punktzahl aus den 30 Spielen der Vorrunde übertragen wird, so dass die weiteren Begegnungen je nach Tabellensituation teilweise nur geringfügige Änderungen hervorrufen können. Die Punkte aus der 1. Runde wurden, wenn nötig, aufgerundet, jedoch bei Punktgleichheit am Ende um einen Punkt reduziert. Im Gegensatz zu anderen Ligen, wie beispielsweise der Fußball-Bundesliga, waren die Spielpläne für die Hin- und Rückrunde nicht identisch (mit gedrehtem Heimrecht). Vielmehr wurde für die Rückrunde ein völlig anderer Spielplan erstellt. Ebenso gibt es eine Besonderheit bei der Berechnungsgrundlage der Tabellenplatzierung bei Punktgleichheit. Ähnlich wie in einigen anderen europäischen Ligen zählt zuerst der direkte Vergleich der Siege und erst dann des Torverhältnisses.", "section_level": 1}, {"title": "1. Runde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kreuztabelle.", "content": "Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.", "section_level": 2}, {"title": "Platzierungsrunden.", "content": "Der Spielplan für alle Play-off-Spiele wurde am 18. März 2019 veröffentlicht.", "section_level": 1}, {"title": "Meisterschaftsrunde (Play-off 1).", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Tabelle.", "content": "Die Punkte aus der 1. Runde wurden halbiert und als Bonus gutgeschrieben.", "section_level": 3}, {"title": "Play-off für die Europa League-Qualifikation (Play-off 2A und 2B).", "content": "Für diese Play-offs hatten sich folgende Mannschaften qualifiziert: Bei den Play-offs 2A und 2B begannen alle Mannschaften wieder mit null Punkten.", "section_level": 2}, {"title": "Play-off 2-Finale.", "content": "Die beiden Tabellenersten von Play-off 2A und 2B spielten gegeneinander. Dabei hatte der Verein Heimrecht, der in der regulären Phase den höheren Tabellenplatz belegte.", "section_level": 1}, {"title": "Europa-League-Play-off.", "content": "Es spielten der Vierte aus Play-off 1 (mit Heimrecht) und der Sieger des Play-offs 2 gegeneinander. Nach der Sperre von Pokalsieger KV Mechelen nimmt der Sieger an der 3. Qualifikationsrunde zur Europa League 2019/20 teil.", "section_level": 1}, {"title": "Gouden Stier.", "content": "Der \"Gouden Stier\" (deutsch \"goldener Stier\") wurde an den besten Torschützen der Saison vergeben. Die Treffer der Play-off 2-Finalspiele flossen nicht mit in die Statistik ein. Nach den erzielten Toren dienten eine geringere benötigte Spielzeit, anschließend die Anzahl der Torvorlagen und schließlich die geringere Anzahl von Toren durch Strafstöße als Platzierungsgrundlagen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Division 1A 2018/19 war die 116. Spielzeit der höchsten belgischen Spielklasse im Männerfußball. Das Eröffnungsspiel fand am 27. Juli 2018 statt. ", "tgt_summary": null, "id": 1543139} {"src_title": "Carrie Belle Adams", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sie war die Tochter eines Lokaljournalisten und begann ihre Laufbahn nach einem Journalismusstudium in Cardiff als Lokalreporterin bei der Zeitung ihrer Heimatstadt, bei der auch ihr Vater und älterer Bruder arbeiteten. 1985 wurde sie Radiojournalistin für die BBC (Radio Devon) und für das regionale Fernsehprogramm der BBC in Südwestengland. 1988 wechselte sie bei der BBC nach London und präsentierte die Nachrichten. Ab 1995 moderierte sie die beliebte Sendung \"Crimewatch\", bei der es um öffentliche Fahndung nach Kriminellen geht. 1997 wurde sie BBC Personality of the Year. Wenige Monate vor ihrem Tod verlobte sie sich mit dem Gynäkologen Alan Farthing. Am Morgen des 26. April 1999 verließ sie das Haus ihres Verlobten und fuhr zu ihrer Wohnung in Fulham, wo sie um halb zwölf vormittags auf ihrer Haustreppe von einem Attentäter mit einem auf der Schläfe aufgesetzten Kopfschuss getötet wurde. Der Mörder hatte sie zuvor zum Niederknien gezwungen und erschoss sie von hinten. Ein Nachbar hörte noch einen Schrei des Opfers und erkannte einen 1,80 m großen weißen Mann im Alter um die 40 Jahre als Täter. Der Mord erregte große Aufmerksamkeit und führte zu einer groß angelegten Polizeiuntersuchung. Bei der (nicht gefundenen) Mordwaffe handelte es sich um eine halbautomatische Pistole vom Kaliber 9 mm. Dando wohnte zu dieser Zeit schon nicht mehr in Fulham, sondern bei ihrem Verlobten und kam nur in das Haus, um nach Post zu sehen und nach dem Fax-Gerät zu schauen. Kameras, die sie zuvor beim Einkaufen aufnahmen, lieferten keinen Hinweis auf einen Verfolger. Im Mai 2000 wurde Barry George als Verdächtiger verhaftet. Er wohnte in der Nähe und hatte eine Vorgeschichte von sexuellen Übergriffen, Stalking und Hochstapeleien, die insgesamt auf psychische Instabilität hinwiesen. Im Juli 2001 wurde er zu lebenslänglicher Haft verurteilt, die Beweislage war aber dünn und sieben Jahre später kam es zu einem Freispruch. Das Hauptindiz war ein mikroskopisches Schmauchpartikel in seinem Mantel, das aber keine eindeutige Zuordnung erlaubte. Außerdem wollte ihn ein Zeuge mehrere Stunden vor dem Mord am Tatort gesehen haben und George verwickelte sich beim Verhör in Widersprüche. Es gab verschiedene Hypothesen über mögliche Täter: ein enttäuschter Stalker, Rache eines in ihrer Sendung \"Crimewatch\" präsentierten Verdächtigen oder ein Racheakt von serbischer Seite, da kurz zuvor im Kosovokrieg der serbische Sender RTS von der NATO bombardiert worden war, wobei 16 Journalisten starben. Dando hatte vor ihrem Tod über albanische Flüchtlinge berichtet. Der Mordfall blieb unaufgeklärt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jill Wendy Dando (* 9. November 1961 in Weston-super-Mare; † 26. April 1999 in Fulham, London) war eine britische Fernsehmoderatorin, die 1999 einem Mord zum Opfer fiel.", "tgt_summary": null, "id": 1413563} {"src_title": "Jared Aulin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "\"Battlefleet Gothic\" spielt während des 12. Schwarzen Kreuzzugs, dem Angriff der Chaosmächte unter ihrem Kriegsfürsten Abaddon dem Vernichter auf den namensgebenden Gothic-Sternensektor. Ihnen gegenüber steht die imperiale Flotte der Menschheit unter dem Kommando von Admiral Spire, die der erdrückenden Übermacht kaum gewachsen ist. Als weitere bekannte Warhammer-Fraktionen sind die Eldar und Orks vertreten.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Das Spiel will in seiner Einzelspieler-Kampagne eine nahezu hoffnungslose und verzweifelte Kriegssituation der Menschheit simulieren. Der aus 50 Systemen bestehende Sektor steht unter permanentem Druck durch gegnerische Attacken, wodurch Gebietsverluste nicht zu verhindern sind. Es bleibt nur die Möglichkeit, die Verluste bis zum Sieg über die gegnerischen Hauptstreitkräfte möglichst gering zu halten. Zwischen den Missionen sieht der Spieler die verschiedenen Brennpunkte und muss sich entscheiden, wo er eingreifen möchte. Verlorene Planeten bescheren ihm dabei Nachteile und lassen den Gegner stärker werden. Erobert er Planeten nicht rechtzeitig zurück, besteht sogar die Gefahr, dass sie dauerhaft vernichtet werden. Die Missionen finden in Echtzeit statt, die Spielgeschwindigkeit kann in der Kampagne jedoch zur Befehlsvergabe und für komplexere Manöver kurzzeitig reduziert werden. Trotz Weltraumszenario und dreidimensionaler Umgebung bewegen sich alle Einheiten nur auf zweidimensionaler Ebene, agieren demnach immer auf gleicher Höhenstufe. Die Kampfschiffe besitzen außerdem ähnlich eines Segelschiffes eine hohe Trägheit, die eine vorausschauende Steuerung erforderlich macht, um sie vor dem Aufeinandertreffen mit dem Feind in möglichst günstige Schuss- oder Fahrtposition zu bringen. Der Spieler kann zwischen verschiedenen Angriffstaktiken wählen, etwa gezielt bestimmte Bereiche oder Schiffssysteme des Gegners attackieren. Die verschiedenen Völker des Spiels unterscheiden sich dabei in ihren Fähigkeiten und Schiffstypen, was unterschiedliche Herangehensweisen erforderlich macht. Das Missionsdesign bietet unterschiedliche Aufgabentypen, wie zum Beispiel Eskorten, Verteidigungsmissionen oder die Vernichtung spezieller Objekte. Nicht für alle Missionen besteht die Notwendigkeit, dass sie erfolgreich abgeschlossen werden. Als Konsequenz aus solch misslungenen Missionen entstehen jedoch oftmals Nachteile für den Spieler, mit denen er in den Folgemissionen zurechtkommen muss und möglicherweise die Schwierigkeit erhöhen. Umgekehrt kann der Spieler mit jeder Mission seine Flotte weiter ausbauen und stärkere Kampfschiffe freischalten, Systeme upgraden, Crewmitglieder verbessern oder durch die Zuordnung zu bestimmten Fraktionen neue und verbesserte Fähigkeiten freischalten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Spiel erhielt gemäß Metacritic mehrheitlich positive Wertungen (77 von 100). Im Januar 2018 kündigte Tindalos die Entwicklung des direkten Nachfolgers \"\" an, der am 24. Januar 2019 erschien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Battlefleet Gothic: Armada ist ein Echtzeit-Strategiespiel des französischen Entwicklerstudios Tindalos Interactive in der futuristischen Rollenspielwelt \"Warhammer 40.000\". Es erschien am 21. April 2016 für Windows über den französischen Publisher Focus Home Interactive. Es basiert auf dem Tabletop-Spiel \"Raumflotte Gothic\".", "tgt_summary": null, "id": 672820} {"src_title": "Charles Madden, 1. Baronet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kışlalı wurde 1939 als Sohn des Bankangestellten Hüsnü Bey und der Grundschullehrerin Lütfiye Hanim geboren. Er besuchte Schulen in Kilis und schloss 1957 das Kabataş-Knabengymnasium in Istanbul mit der Hochschulreife ab. Anschließend studierte er bis 1963 am Fachbereich für politische Wissenschaften an der Ankara Üniversitesi. In dieser Zeit schrieb Kışlalı als Sportjournalist für die Tageszeitung \"Yeni Gün\". Er promovierte zur Politik in der Türkei an der Universität Paris und arbeitete dann als Hochschullehrer an der Hacettepe-Universität in Ankara und anschließend am Fachbereich für politische Wissenschaften seiner Alma mater. 1968 heirate Kışlalı die junge Nilüfer. Das Paar hat zwei Töchter. Im Jahr 1977 wurde er für Izmir als Abgeordneter der Cumhuriyet Halk Partisi in die Große Nationalversammlung der Türkei gewählt. 1978 und 1979 war er unter Bülent Ecevit Kulturminister. Während seiner Amtszeit setzte er sich insbesondere dafür ein, klassische Werke über den staatlichen Verlag neu zu drucken und günstig für jedermann in den Handel zu bringen. Außerdem initiierte er ein eigenes Magazin für das Ministerium. Nach dem Militärputsch in der Türkei 1980 ging Ahmet Taner Kışlalı zurück an die Universität und wurde 1988 ordentlicher Professor. Ab 1991 hatte er mit „Haftaya Bakış“ („Ein Blick auf die Woche“) eine regelmäßige Kolumne in der Tageszeitung \"Cumhuriyet\".", "section_level": 1}, {"title": "Ermordung.", "content": "Am 21. Oktober 1999 faxte er seinen neusten Artikel gegen 9:40 Uhr an die Redaktion der \"Cumhuriyet\". Anschließend verließ er das Haus und stieg in sein Fahrzeug. Dabei bemerkte er ein kleines Paket hinter dem Scheibenwischer. Als er es mit dem linken Arm griff, explodierte das Päckchen und riss ihm den linken Unterarm ab. Seine Armbanduhr drang mit Teilen der Bombe in den Schädel ein. Im Krankenhaus konnte nur noch der Tod festgestellt werden. Die Täter konnten nie ermittelt werden. Nach Gedenkstunden in der türkischen Nationalversammlung, der Universität Ankara, der Oper Ankara und dem Hauptstadtbüro der Cumhuriyet in Ankara sowie einem Totengebet in der Kocatepe-Moschee wurde er auf dem Friedhof Karşıyaka in Ankara bestattet.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "In einem Park in Ankara erinnert eine lebensgroße Statue an Ahmet Taner Kışlalı. In Izmir ist eine Grundschule nach ihm benannt worden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ahmet Taner Kışlalı (* 10. Juli 1939 in Zile; † 21. Oktober 1999 in Ankara) war ein türkischer Politikwissenschaftler, Politiker und Journalist für die Tageszeitung Cumhuriyet.", "tgt_summary": null, "id": 1197879} {"src_title": "Camille Thurman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der Protagonist des Spiels ist ein Chirurg namens Nigel Burke, der eine Stelle in einem fiktiven Krankenhaus irgendwo im Vereinigten Königreich hat. Er führt verschiedene Operationen durch, zunächst an einen Patienten, der von den Spieleentwicklern liebevoll \"Bob\" genannt wird und operiert später auch Bob in einer Raumstation, die die Erde umkreist. Danach wird er von einer außerirdischen Rasse per VHS-Band kontaktiert und operiert auf einem der Aliens und erhält den Titel \"Bester Chirurg im Universum\".", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Der Simulator wird in der Egoperspektive gespielt. Die Mausbewegung wird verwendet, um die Bewegung der Hand des Spielfigur zu steuern. Durch halten der rechten Maustaste und bewegen der Maus kann der Spieler die Hand drehen. Mit der linken Maustaste wird die Hand abgesenkt. Standardmäßig werden die Tasten A, W, E, R und die Leertaste zum Steuern einzelnen Fingern verwendet. Das Spielziel ist es, dass der Spieler versucht verschiedene chirurgische Verfahren, zum Beispiel eine Herztransplantation durchzuführen. Nach Abschluss der ersten Operationen stehen mehrere zusätzliche Modi zur Verfügung, z. B. die Durchführung einer Operation in einem Krankenwagen, wo chirurgische Instrumente zufällig herumprallen und der Betrieb im Weltraum, wo die Schwerelosigkeit alle Instrumente frei schweben lässt.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung und Veröffentlichung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung.", "content": "Entwickelt und vermarktet wird das Spiel von den Bossa Studios. Die vier Erstentwickler waren dabei Tom Jackson, Jack Good, Luke Williams und James. Die Ursprungsversion entstand zwischen den 25. und 27. Januar 2013 in nur 48 Stunden auf einem Global Game Jam. Als Spiel-Engine wird Unity verwendet. Bei der Entwicklung waren die Entwickler sich nicht sicher ob sie das Spiel so amüsant fanden weil es lustig war oder weil dies eine Folge des Schlafentzuges war.", "section_level": 2}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "Die Vollversion des Spiels erschien am 19. April 2013 auf Steam und auf GOG.com am 10. Oktober. Am 7. März 2014 wurde ebenfalls eine Version für iOS veröffentlicht. Eine Version für die PlayStation 4 erfolgte am 12. August 2014 und eine für Android am 14. August 2014. Im Oktober 2015 wurden spezielle Versionen für Virtual-Reality-Brillen wie die HTC Vive und Oculus Rift angekündigt und später umgesetzt.", "section_level": 2}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "Drei frei herunterladbare Inhalte (DLCs) und ein kostenpflichtiges DLC wurden nach der Veröffentlichung hinzugefügt. Das erste wurde am 21. Juni 2013 veröffentlicht und beinhaltet eine Operation, bei der der Spieler eine Operation mit dem Team Fortress 2 Charakter \"Heavy\" durchführt. Das zweite wurde am 9. September 2013 veröffentlicht und beinhaltet eine Operation, bei der ein Alien operiert wird. Das dritte wurde am 2. Juni 2016 mit dem Namen \"Inside Donald Trump\" veröffentlicht, in dem eine Herztransplantation auf den damaligen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump durchgeführt wird. Am 14. August 2014 wurde eine Anniversary A & E Edition auf Steam veröffentlicht. Es fügte die Augen- und Zahntransplantationen von der iOS-Version zusammen mit einigen anderen Funktionen hinzu.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Bewertungen fielen gemischt aus, waren aber eher positiv. Häufig gelobt wurden dabei die witzigen Momente, die durch die seltsame Steuerung entstehen. So glänzt das Spiel u. a. nach Rock, Paper, Shotgun nicht durch seine Brillanz, sondern durch den absurden, schwarzen und satirischen Humor. Kritisiert wird unter anderem die fehlende Langzeitmotivation des Spiels. Große Bekanntheit erlangte das Spiel auch durch Let’s Plays und andere Webvideoformate auf YouTube. Aufgrund der seltsamen Steuerung wird das Spiel häufig mit dem Spiel \"QWOP\" verglichen, bei dem man eine ähnliche Steuerung bei einem Sprinter hat. Bis zum 4. Februar 2015 hat sich das Spiel über 2 Millionen Mal verkauft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Surgeon Simulator (auch als Surgeon Simulator 2013 bekannt) ist ein Simulationsspiel aus dem Jahr 2013, in dem man die Rolle eines Chirurgen einnimmt. Charakteristisch dabei ist die Steuerung, bei der man die einzelnen Handbewegungen der Person steuern muss, was häufig zu Unfällen und komischen bzw. absurden Situationen führt.", "tgt_summary": null, "id": 821655} {"src_title": "Don Saleski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "\"Photograph\" wurde von Sheeran und Johnny McDaid, Mitglied der Band Snow Patrol, während einer Tournee von Snow Patrol im Mai 2012 in einem Hotelzimmer in Kansas geschrieben. Beide saßen in dem Hotelzimmer, während Sheeran für McDaids Schwester Lego baute, spielte McDaid auf seinem Laptop einen Piano-Loop ab, woraufhin Sheeran begann, zu dieser Musik zu singen. Nach einiger Zeit nahm sich Sheeran seine Gitarre und beide schrieben den Song innerhalb einer halben Stunde. Sheeran nahm verschiedene Versionen von \"Photograph\" auf, unter anderem mit Jake Gosling, der sein Debüt-Album produzierte hatte und Rick Rubin, der weitere Lieder aus seinem zweiten Musikalbum produzierte. Jedoch passte für Sheeran keine der Versionen, so dass er von dem Musikproduzenten Jeff Bhasker unterstützt wurde. Dieser arbeitete einige Monate an dem Lied. Eine Version von \"Photograph\" spielte Sheeran laut eigener Aussage bereits 2013 für eine deutsche Radio-Station. Diese Version wurde jedoch nicht aufgezeichnet. Im Juni 2016 wurde Sheeran von den beiden Songwritern Martin Harrington und Thomas Leonard verklagt. Diese schrieben für Matt Cardle 2011 den Song \"Amazing\", der Ähnlichkeiten in der Melodie und im Text zu \"Photograph\" aufweist. Sheeran, der zugab, sich von dem Lied inspiriert haben zu lassen und die beiden Ankläger einigten sich auf eine Schadensersatzsumme von circa 20 Millionen Dollar, des Weiteren sind beide Songwriter als Mit-Autoren von \"Photograph\" eingetragen.", "section_level": 1}, {"title": "Musikalisches und Inhalt.", "content": "\"Photograph\" ist eine akustische Pop-Ballade. Der im Viervierteltakt und in E-Dur komponierte Song besitzt ein Tempo von 108 Schlägen pro Minute. Sheerans Stimmumfang reicht in dem Lied von B3 bis B5. Der Song ist in Strophe-Refrain-Form aufgebaut. Inhaltlich behandelt \"Photograph\" die Chronologie einer Fernbeziehung. Die Liebe zwischen den beiden soll in einem Foto bewahrt werden, so dass sich beide immer an diese erinnern. Der Text wurde von Sheerans damaliger Beziehung zu Nina Nesbitt inspiriert. Als er das Lied schrieb, war er bereits drei Monate auf Tournee mit Snow Patrol und führte eine Fernbeziehung.", "section_level": 1}, {"title": "Rezensionen.", "content": "\"Photograph\" erhielt überwiegend positive Kritiken. David Maurer von Laut.de bemerkt im Zuge der Albumrezension zu ×, dass das Lied das richtige Verhältnis von ruhiger Sinnlichkeit und Passagen mit hohem Wiedererkennungswert mitbringt und somit perfekt fürs Airplay ist. Für Jennifer Depner von Plattentests.de „findet Sheeran alsbald zu alter Stärke zurück, wenn sich das akustische Stück langsam, aber stetig zu einem kleinen Mini-Drama entwickelt, die Grenze zum Kitsch jedoch höchstens entlangläuft, aber nicht überschreitet“. Negative Kritik erhielt \"Photograph\" von Kevin Harley von The Independent: „Photograph stapft schwerfällig durch Klischees über schmerzvolle Liebe“, so der Kritiker im Rahmen der Albumrezension.", "section_level": 1}, {"title": "Kommerzieller Erfolg.", "content": "\"Photograph\" erreichte weltweit hohe Chartplatzierungen. In die deutschen Singlecharts konnte das Lied erstmals im Rahmen der Albumveröffentlichung von \"×\" am 4. Juli 2014 auf Platz 64 einsteigen und verblieb eine Woche in den Charts. Nach der offiziellen Singleveröffentlichung stieg das Lied am 15. Mai 2015 wieder in die Charts ein. Mit Platz vier wurde die Höchstposition am 25. September 2015 erreicht, zwei Wochen konnte sich \"Photograph\" auf diesem Platz halten. Insgesamt verbrachte das Lied 15 Wochen in den Top 10 in Deutschland. Letztmals erreichte \"Photograph\" am 13. Januar 2017 die Single-Charts. Für Sheeran war dies der fünfte Top-10-Erfolg als Solokünstler in Deutschland. Für über 800.000 verkaufter Einheiten in Deutschland wurde das Lied 2018 von Bundesverband Musikindustrie mit 2-fach Platin ausgezeichnet. Auch in den Ö3 Austria Top 40 und in der Schweizer Hitparade konnte \"Photograph\" als Höchstplatzierung Platz vier erreichen. In die britischen Single-Charts stieg \"Photograph\" am 5. Juli 2014 ein. Obwohl er mit Platz 15 die Top 10 verpasste, konnte sich die Single insgesamt 90 Wochen in diesen Charts halten. \"Photograph\" erreichte bis September 2017 inklusive Premium-Streaming 1.347.966 verkaufte Einheiten, wodurch das Lied ebenfalls mit Doppelplatin prämiert wurde. In den Billboard Hot 100 erreichte Sheeran mit diesem Lied seine dritte Top-10-Platzierung als Solokünstler. Eine Nummer-eins-Platzierung gelang \"Photograph\" in der Slowakei. Weitere Top-10-Platzierungen erreichte das Lied in Australien (Platz 9), Dänemark (Platz 8), Frankreich (Platz 9) und in Neuseeland (Platz 9). Bei den iHeartRadio Music Awards 2016 war \"Photograph\" in der Kategorie \"Best Lyrics\" nominiert.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen für Musikverkäufe.", "content": "\"Photograph\" wurde weltweit mit 2× Gold und 35× Platin ausgezeichnet. Damit wurden laut Auszeichnungen über 7,6 Millionen Einheiten der Single verkauft (inklusive Premium-Streaming).", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zu \"Photograph\" wurde von Emil Nava gedreht. Das Musikvideo zeigt private Filmaufnahmen aus Sheerans Kindheit. Laut Sheeran hatte er keine Zeit, ein aktuelles Musikvideo zu drehen. Außerdem hatte Sheerans Vater die alten Aufnahmen gefunden und sie als Weihnachtsgeschenk auf DVD gebrannt. Sheeran wollte die Aufnahmen ursprünglich für eine Dokumentation nutzen, beim Anschauen dieser entschloss er sich jedoch, die Aufnahmen für sein Musikvideo zu nutzen. Das Musikvideo wurde auf YouTube über 622 Millionen Mal aufgerufen (Stand: Mai 2018). Bei den Brit Awards 2016 war das Musikvideo zu \"Photograph\" in der Kategorie \"British Video of the Year\" nominiert, musste sich aber \"Drag Me Down\" von One Direction geschlagen geben.", "section_level": 1}, {"title": "Formate.", "content": "Download Single-CD (D/AT/CH – VÖ: 12. Juni 2015) Remix", "section_level": 1}], "src_summary": "Photograph ist ein Lied des britischen Singer-Songwriters Ed Sheeran. Es wurde am 20. April 2015 als fünfte Single von Sheerans zweitem Studioalbum × veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 916384} {"src_title": "Croil Island", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In dem Spiel übernimmt der Spieler die Rolle des Ladenangestellten Marcus Campbell und versucht die Zombie-Apokalypse zu überleben. Die Handlung findet in dem fiktiven Trumbull Valley statt. Nachdem er mit seinem Freund Ed Jones von einem Angeltrip zurückkommt, merkt er, dass die Welt von Zombies befallen worden ist. Die zwei schließen sich der Soldatin Maya Torres an und nehmen mit Hilfe eines Walkie-Talkie Kontakt zu Lily Ritter auf. Sie folgen ihrer Richtung und gelangen mit ihr zu einer Kirche, die den Namen Church of the Ascension trägt und wo Lily mit anderen Überlebenden eine Basis aufgebaut hat. Sie überzeugt die beiden zu bleiben und so machen sie Bekanntschaft mit der Gemeinde. Im Verlauf des Spiels werden die Überlebenden auf die Präsenz der US-Armee im Trumbull Valley aufmerksam, die von Sergeant Erik Tan und Captain Diane Montressor angeführt wird. Später finden sie heraus, dass die Armee nicht das Ziel verfolgt, die Überlebenden zu evakuieren, sondern die Ursache für den Ausbruch zu finden. Sie finden außerdem die lokale Bürgerführerin Judge Lawton, die das Gericht mit den lokalen Strafverfolgungsbehörden verbarrikadiert hat. Sie stellt die Bürger in ihre Obhut unter Berücksichtigung der Kriegsgesetze und plant die Stadt wieder aufzubauen, nachdem der Zombie-Vorfall vorbei ist. Später treffen die Charaktere außerdem auf die Wilkersons, die versuchen aus der Katastrophe Profit zu machen und Überlebende auszubeuten. Das Gericht fällt einer Zombieattacke zum Opfer und Lawton stirbt. Captain Montressor wird evakuiert und hinterlässt Sergeant Tan und seine Männer. Der Spieler entdeckt zusammen mit Tan zahlreiche Leichen am Stausee und deckt die Ursache des Ausbruchs auf. Sie planen das Tal zu verlassen und machen sich dafür auf den Weg auf die einzige Straße, die herausführt und durch eine Betonmauer blockiert wird. Während Tan den Sprengstoff aufstellt, hält der Spieler ankommende Zombies ab. Tan stellt fest, dass der Sprengzünder ausgefallen ist und der Sprengstoff nicht aus sicherer Entfernung gezündet werden kann. Er meldet sich freiwillig, um es manuell zu detonieren und behauptet, dass er bereits infiziert ist. Dadurch opfert er sich selbst und zündet den Sprengstoff an, der die Mauer zerstört. Als der Rauch klar wird, sieht der Spieler, dass die andere Seite auch mit zerstörten Autos und Leichen gefüllt ist, was bedeutet, dass sich die Apokalypse bereits außerhalb des Trumbull Valley ausgebreitet hat. Die Überlebenden verlassen das Tal und das Spiel endet.", "section_level": 1}, {"title": "Spielprinzip.", "content": "Aufgabe des Spielers ist, in einer offenen Spielwelt es zu überleben, indem zum Beispiel der Hunger befriedigt und die Gesundheit sichergestellt wird, sich vor den Zombies, die auf Geräusche reagieren zu schützen bzw. sich ihnen zur Wehr zu setzen und eine Basis zu finden und auszubauen und in seiner Gruppe aus Überlebenden voranzukommen. Dafür muss der Spieler die Welt erkunden und wichtige Gegenstände wie Waffen und Ausrüstungsinhalte einsammeln und verwalten (Ressourcenmanagement). Fortbewegen kann sich der Spieler entweder zu Fuß oder indem er Fahrzeuge sucht und diese benutzt. Die Basen lassen sich ausbauen und verbessern, um dadurch die Verteidigung, Versorgung, Arbeit und das Komfort zu steigern. Ebenfalls muss man mit den anderen Überleben zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen und pflegen sowie die Moral der Truppe zusammenhalten. Zudem kann der Spieler Handel mit den Nicht-Spieler-Charaktern betreiben, ihnen bei ihren Arbeiten helfen und sie für seine Gruppe rekrutieren. Der Story-Modus beinhaltet über 150 Charaktere, die alle unterschiedliche Charakterzüge aufweisen und durch Spielhandlungen in ihrem Handeln beeinflusst werden. Der Spieler kann entscheiden, ob es Zombies direkt töten will, Schleich-Taktiken nutzen will oder defensive Techniken aus der Distanz nutzt. Insgesamt kann der Spieler aus über 100 verschiedenen Waffen auswählen. Ist ein Charakter tot, bleibt er tot und man kann nur noch den Charakter wechseln. Die Spielkarte ist insgesamt 16 Quadratkilometer groß, von denen aber nur 8 spielbar sind.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklung und Veröffentlichung.", "content": "Das Spiel wurde von Undead Labs unter Nutzung der CryEngine 3 entwickelt und wird von den Microsoft Studios vermarktet. Es wurde erstmals am 22. August 2012 von den Entwicklern angekündigt. 2011 wurde das Spiel aber bereits unter dem Titel \"Class 3\" auf Xbox Live Arcade angekündigt. Erstmals wurde das Spiel am 5. Juni 2013 für die Xbox 360 veröffentlicht. In Deutschland und Australien stand das Spiel allerdings erst seit dem 13. Juni zur Verfügung. In Australien wurde das Spiel bis zum 25. Juli verboten, weil man Schmerzmittel und andere auffällige Medikamente nutzen kann. Die Version für Microsoft Windows erschien am 20. September 2013 im Rahmen des Steam-Early-access-Programms und die offizielle Veröffentlichung fand am 5. November 2013 statt. Bereits in den ersten 48 Stunden wurde das Spiel über 250.000 Mal verkauft, in der ersten Woche über 500.000 Mal und nach den vier Monaten seit Beginn der Early-access-Phase hat sich das Spiel über eine Million Mal verkauft. Im Oktober 2014 waren es über 2 Millionen verkaufte Einheiten. Eine überarbeite \"Year-One Survival Edition\" erschien am 28. April 2015 für Microsoft Windows und Xbox One. Ein eigentlicher geplanter Mehrspielermodus wurde seit Anfang Juli 2013 nicht mehr weiterentwickelt. Kommende Ableger sollen diesen aber als Kerninhalt beinhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Erweiterungen.", "content": "Das erste DLC \"Breakdown\" erschien am 20. Juli 2013 und fügte dem Spiel einen Sandboxmodus hinzu. Hierbei leitet der Spieler eine Gruppe von Überlebenden, die ein Wohnmobil reparieren, um aus einem Dorf zu flüchten. Der Modus sorgt dabei dafür, dass es keinen Respawn gibt, fügt spezielle Zombies hinzu und steigert den Schwierigkeitsgrad in jeder neuen Region. Die zweite Erweiterung \"Lifeline\" erschien am 4. Februar 2014 und fügte eine neue Map hinzu, die die fiktionale Stadt Danforth abbildet. Außerdem ermöglicht es die Erweiterung, Militäreinheiten zu befehligen, um Zivilisten zu retten.", "section_level": 2}, {"title": "Nachfolger.", "content": "Der Nachfolger \"State of Decay 2\" wurde auf der Electronic Entertainment Expo (kurz: E3) 2016 in einer Pressekonferenz angekündigt. Veröffentlicht wurde das Spiel am 22. Mai 2018. Erweitert wurde das Spiel unter anderem durch einen Koop-Modus.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Spiel wurde überwiegend positiv bewertet und hat einen Metascore von 79 % für die PC-Version erhalten. Gelobt wird die Atmosphäre, Gestaltung und Größe der Open World, die vielen Freiheiten und Erkundungsmöglichkeiten im Spiel, das Zombieverhalten und Survivalsystem, die Sandbox-Möglichkeiten, die dramatische Handlung und vielschichtigen Figuren und dass das Spiel trotz der vielen Zombiespiele-Konkurrenten spielerisch überzeugt. Kritisiert werden unter anderem technische Mängel und die teilweise wenig neuartige Handlung. Das Spiel wird oft mit weiteren Zombie-Spielen wie \"Left 4 Dead\", \"DayZ\", \"Dead Rising\" und \"The Walking Dead\" verglichen. An der überarbeiteten Version wurden technische, grafische und Verbesserungen an der Performance und die erweiterten Inhalte gelobt, aber auch alte übernommene Fehler kritisiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "State of Decay ist ein Survival-Horror-Third-Person-Shooter aus dem Hause Undead Labs, Microsoft Studios übernimmt die Rolle des Publishers. Das Videospiel wurde im Jahr 2013 für Microsoft Windows und Xbox 360 veröffentlicht. Im April 2015 wurde das Spiel auch für die Xbox One veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 1646794} {"src_title": "Kristina Hänel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Produkte.", "content": "Cadence Tensilica entwickelt IP-Cores für Integrierte Schaltungen wie SoCs seiner Lizenznehmer für eingebettete Systeme, besonderes für die Anwendung in Mobilgeräten, Home Entertainment und Kommunikation. Tensilica IP-Cores werden zur einfachen Integration in Chip-Designs als synthetisierbare Register Transfer Daten (RTL-Modelle) geliefert.", "section_level": 1}, {"title": "Konfigurierbare Cores der Xtensa-Serie.", "content": "Ein Xtensa-Prozessor kann von einem kleinen, stromsparenden Mikrocontroller ohne Cachespeicher bis zu einem Hochleistungs-16-Wege SIMD-Prozessor, dreifach VLIW-DSP-Kern oder 1-TMAC-Neuronal-Netzwerkprozessor reichen. Alle Cadence-Standard-DSPs basieren auf der \"Xtensa\"-Architektur. IP-Core-Prozessorhersteller wie Tensilica bieten ihren Lizenznehmern typischerweise die Wahl zwischen vielen Implementierungsdetails des IP-Kerns: Cache-Größe, Prozessor-Busbreite, Daten- und Befehls-RAM, Speicherverwaltung und Interrupt-Steuerung. Die Xtensa-Architektur von Cadence bietet als wesentliche Funktion den vom Benutzer anpassbaren Befehlssatz. Mithilfe der mitgelieferten Anpassungstools können Kunden den Xtensa-Basisbefehlssatz selbst erweitern, indem sie neue benutzerdefinierte Befehle definieren. Erweiterungen können SIMD Anweisungen, neue Registerdateien und zusätzliche Datenübertragungsschnittstellen für Multiprozessorkommunikation beinhalten. Nachdem die endgültige Prozessorkonfiguration erstellt und übergeben wurde, erstellt der Tensilica-Prozessorgenerator den so konfigurierten Xtensa-IP-Core, das Prozessor-Design-Kit und das Softwareentwicklungs-Kit. Dieser Prozess ist hochgradig automatisiert, so dass Konstrukteure schnell mit den verschiedenen selbst erstellten Befehlen experimentieren können, um sowohl Leistungs-Verbesserungen und -Einbußen unter den möglichen Alternativen auszutesten. Das Prozessor-Kit enthält die notwendigen Elemente, um den konfigurierten IP-Core in die Chipdesign-Entwicklungsumgebung beim Kunden zu integrieren: die Hardware-Beschreibung des Kerns (in synthetisierbarer Registertransfersprache (RTL) oder physischer Post-Layout-Form), Timing- und I/O-Einschränkungen, Anforderungen für technologiespezifische RAMs/Caches/FIFOs. Das Software-Kit baut auf einer Eclipse (IDE) basierenden integrierten Entwicklungsumgebung auf und verwendet die von der GNU Compiler Collection abgeleitete Toolchain: C/C++-Compiler, Assembler, Linker, Debugger. Ein Befehlssatzsimulator ermöglicht es Kunden, mit der Anwendungsentwicklung zu beginnen, bevor die tatsächliche Hardware verfügbar ist.", "section_level": 2}, {"title": "Der Befehlssatz des Xtensa.", "content": "Der Xtensa-Befehlssatz wurde entwickelt, um den verschiedenen Anforderungen der Dataplane-Verarbeitung gerecht zu werden. Diese 32-Bit-Architektur bietet einen kompakten 16- und 24-Bit-Befehlssatz mit nicht modalem Umschalten für maximale Leistungseffizienz und Leistung. Der Basisbefehlssatz hat 80 RISC-Befehle und eine 32-Bit-ALU mit bis zu 64 Universal-32-Bit-Registern und sechs Spezialregistern.", "section_level": 3}, {"title": "Adoption.", "content": "AMD TrueAudio, ein Audio-DSP, der u. a. in der Playstation 4, in den AMD-APUs des „Kaveri“-Desktops sowie in einigen AMD-dGPUs verbaut ist, basiert auf dem Cadence Tensilica HiFi-EP-Audio-DSP. Microsoft HoloLens verwendet einen speziell gefertigten TSMC-28-nm-Coprozessor mit 24 Tensilica-DSP-Kernen mit rund 65 Millionen Logikgattern, 8 MiB SRAM und eine zusätzliche Schicht von 1 GB Low-Power-DDR3-RAM. Espressif ESP8266 Wi-Fi IoT-SoC integriert den Tensilica Diamond auf einem Standard 106-Micro-32-Bit-Controller-Prozessorkern, den Espressif \"L106\" nennt. Spreadtrum lizenzierte sich einen HiFi-DSP für Smartphones. VIA Technologies verwendet einen HiFi-DSP im SoC für Set-Top-Boxen, Tablets und mobile Geräte. Realtek hat Chips für Mobilgeräte und PC-Produkte auf Plattform des HiFi-Audio-DSP aufgebaut. Über 80 führende Halbleiterhersteller und OEM-Systemkunden von Tensilica verwenden HiFi-Audio-DSPs in ihren Chipdesigns.", "section_level": 2}, {"title": "Name der Firma.", "content": "Der Markenname \"Tensilica\" ist eine Kombination der Wörter Tensile (=dehnbar, erweiterungsfähig)\" und Silica (=Silizium)\", das Element aus dem integrierte Schaltkreise hergestellt werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tensilica war ein Unternehmen mit Sitz im Silicon Valley, ein Vertreter des Kernbereiches geistigen Eigentums der Halbleiterbranche (IP-Core), wurde aufgekauft und zu einer Abteilung von Cadence Design Systems gemacht. Die dort entwickelten Dataplane-Prozessoren (DPUs) vereinen die Stärken von Prozessoren (CPUs) und Digitalen Signalprozessoren (DSPs) durch benutzerdefinierte Logik. Dadurch sind sie für die Verarbeitung datenintensiver Aufgaben geeignet. ", "tgt_summary": null, "id": 2345409} {"src_title": "Total Dreamer – Träume werden wahr", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Kırca besuchte das Şişli Terakki Lisesi und das Galatasaray-Gymnasium und studierte anschließend Rechtswissenschaften an der Istanbul Üniversitesi und in Paris. 1950 ging er als Beamter in das Außenministerium und arbeitete unter anderem für den ständigen Vertreter der Türkei bei der NATO. 1956 verließ er das Ministerium und unterrichtete 1956/57 an der Ankara Üniversitesi. Anschließend schrieb er als Journalist für Tageszeitungen und wurde Leiter des Hauptstadtbüros der Tageszeitung Vatan. 1960/61 war er Mitglied der verfassungsgebenden Versammlung nach dem Militärputsch in der Türkei 1960. 1961 wurde er für die Cumhuriyet Halk Partisi zwei Legislaturperioden Abgeordneter der Großen Nationalversammlung der Türkei für Istanbul. 1967 wechselte er zur Cumhuriyetçi Güven Partisi (CGP), weil er den linken Reformideen Bülent Ecevits nicht zustimmen wollte. 1968 kehrte er zum Außenministerium zurück. Von 1970 bis 1976 war er Ständiger Vertreter der Türkei bei den Vereinten Nationen in Genf, von 1976 bis 1978 Ständiger Vertreter der Türkei bei der NATO und ab 1980 Ständiger Vertreter der Türkei bei den Vereinten Nationen in New York. Anfang des Jahres 1985 berief ihn die türkische Regierung zum Botschafter in Ottawa. Am 12. März 1985 verübten drei armenische Terroristen der Armenischen Geheimarmee zur Befreiung Armeniens einen Anschlag auf Kırca. Sie stürmten am Morgen die Botschaft. Dabei wurde ein kanadischer Sicherheitsbeamter getötet. Kırca rettete sich durch einen Sprung aus dem Fenster in den rückwärtigen Garten. Dabei erlitt er mehrere Knochenbrüche. Ab Januar 1986 war Kırca wieder als Journalist tätig und schrieb für Tageszeitungen und politische Magazine wie \"Vatan\", \"Akis\", \"Yeni Vatan\", \"Cumhuriyet\", \"Hürriyet\", \"Milliyet\", \"Sabah\" und \"Akşam\". 1991 kehrte Kırca in die Politik zurück. Für die Doğru Yol Partisi (DYP) wurde er Abgeordneter für Istanbul in der türkischen Nationalversammlung. 1992 gründete er mit anderen die Galatasaray Üniversitesi. 1995 war er Außenminister und Staatsminister. 1996 verließ er die Politik. Er wandte sich wieder vermehrt dem Schreiben von Artikeln zu und lehrte an der Galatasaray Üniversitesi. Kırca starb im Alter von 78 Jahren in Istanbul an einem Herzinfarkt. Er wurde auf dem Friedhof Feriköy bestattet. Er war verheiratet und hatte drei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Coşkun Kırca (* 27. März 1927 in Istanbul; † 24. Februar 2005 ebenda) war ein türkischer Journalist, Diplomat und Politiker.", "tgt_summary": null, "id": 2114733} {"src_title": "Louis de Vries", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die FBI-Agentin Emily Byrne, die auf der Suche nach dem berüchtigtsten Serienmörder Bostons ist, verschwindet spurlos und wird für tot erklärt. Der Banker Conrad Harlow, der Hauptverdächtige in ihrem Fall, dem sie jedoch nichts nachweisen konnte, wird für ihren Tod verantwortlich gemacht und wegen Mordes inhaftiert. Sechs Jahre später wird Emily schwer verletzt in einer Waldhütte gefunden. Sie hat keine Erinnerung an ihr Verschwinden und geht deshalb zu Dr. Daniel Vega, einem Psychologen und Profiler des FBI. Sie muss feststellen, dass ihr bisheriges Leben praktisch nicht mehr existiert: Ihr Kollege und Ehemann Nick Durand hatte nach einer Weile aufgegeben, nach ihr zu suchen und Alice geheiratet. Diese versucht, mit Emily freundlich umzugehen, sieht sie jedoch als Konkurrentin und befürchtet, Nicks Zuneigung zu verlieren. Emilys Stiefbruder Jack arbeitete früher als Chirurg. Durch den vermeintlichen Tod seiner Schwester wurde er zum Alkoholiker, verlor seine Zulassung und verkauft nun medizinische Geräte. Emilys neun Jahre alter Sohn Flynn, der noch ein Kleinkind war, als seine Mutter verschwand, erkennt sie nicht mehr und fühlt sich in ihrer Gegenwart unwohl. Während sich Emily in ihrer neuen Situation zurechtfinden muss, erschüttert eine neue Mordserie die Stadt. Mehrere Hinweise deuten darauf hin, dass sie die Täterin ist. Emily flieht und ermittelt auf eigene Faust weiter, da sie sich sicher ist, dass es einen Zusammenhang zwischen diesen Morden und ihrem Verschwinden gibt. Ihr Ehemann ermittelt ebenfalls und ist sich sicher, dass es in der Abteilung einen Maulwurf geben muss, der Emily die Taten anhängt. Währenddessen leitet Special Agent Radford die Fahndung nach der Agentin. Er ist ihr Vorgesetzter und hat ein recht gutes Verhältnis zu ihr, trotzdem ist er fest entschlossen, sie zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation der Serie wird bei der Interopa Film in Berlin erstellt. Jürgen Wilhelm führt die Dialogregie und schrieb auch die Dialogbücher der ersten vier Folgen, diese Aufgabe übernimmt inzwischen Angela Ringer.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "In der IMDb erreichte die Serie eine Bewertung von 7,3 Sternen basierend auf 9.662 abgegebenen Stimmen. Die Darstellung Katićs wurde überwiegend positiv bewertet, jedoch stießen einige unglaubwürdige Details auf Kritik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Absentia ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die am 25. September 2017 auf einigen europäischen Ablegern des Pay-TV-Senders AXN ihre Premiere feierte. Die Hauptrolle spielt Stana Katić, die auch als Executive Producer fungiert. Die bisher zwanzig Folgen umfassende Serie wurde überwiegend in Bulgarien gedreht. Der Titel leitet sich von dem lateinischen Begriff \"in absentia\" ab, was „in Abwesenheit“ bedeutet. ", "tgt_summary": null, "id": 1134903} {"src_title": "Dent (Berg)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bestehende Rekorde.", "content": "Anmerkungen:", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 62,50 m. Da nur sieben Athletinnen diese Weite erreichten (hellblau unterlegt), wurde das Finalfeld mit den nächstbesten Sportlerinnen beider Gruppen auf zwölf Teilnehmerinnen aufgefüllt (hellgrün unterlegt). Für die Teilnahme waren schließlich 61,35 m zu erbringen.", "section_level": 1}, {"title": "Gruppe A.", "content": "20. August 2004, 21:30 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Gruppe B.", "content": "20. August 2004, 23:15 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "21. August 2004, 21:10 Uhr Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, sieben von ihnen über die Qualifikationsweite, weitere fünf über ihre Platzierungen. Vertreten waren alle drei Griechinnen sowie je eine Teilnehmerin aus China, Kuba, Neuseeland, Russland, Polen, Rumänien, Weißrussland, Tschechien und der Ukraine. In die Wertung kamen letztlich allerdings nur elf Werferinnen, denn der Weißrussin Iryna Jattschanka wurde die Bronzemedaille 2012 wegen Dopingmissbrauchs aberkannt. Mit ihrem Dopingbetrug hatte Jattschanka auch eine nicht mehr gut zu machende Benachteiligung zweier Teilnehmerinnen verursacht. Die Inderin Harwant Kaur wäre mit ihren 60,82 m als zunächst Dreizehnte der Qualifikation am Finale teilnahmeberechtigt gewesen. Darüber hinaus hätten der Chinesin Li Yanfeng im Finale drei weitere Versuche zugestanden, die ihr auf ihrem zunächst neunten Platz verwehrt blieben. Es gab einen größeren Favoritenkreis für diesen Wettbewerb. Zunächst einmal war da die amtierende Weltmeisterin Iryna Jattschanka, deren Resultat wie oben ausgesagt acht Jahre nach dem Wettkampf annulliert wurde. Mit Anastasia Kelesidou und Ekaterini Vongoli gingen auch zwei Griechinnen aussichtsreich an den Start. Kelesidou war die Vizeweltmeisterin von 2003, WM-Dritte von 2001 und EM-Dritte von 2002. Vongoli ging als amtierende Europameisterin und WM-Dritte von 2003 an den Start. Auch die weißrussische Olympiasiegerin von 2000 und Weltmeisterin von 2001 Elina Swerawa gehörte in diesen Kreis genauso wie die russische Vizeeuropameisterin und WM-Sechste von 2003 Natalja Sadowa, die tschechische WM-Fünfte von 2003 und EM-Vierte Vera Pospíšilová sowie die ukrainische WM-Vierte von 2003 Olena Antonowa. Im Finale setzte sich Sadowa mit einem Wurf von noch nicht besonders überzeugenden 64,78 m nach dem ersten Durchgang an die Spitze. Pospíšilová folgte mit 63,02 m vor Kelesidou – 62,77 m – und der Rumänin Nicoleta Grasu – 62,01 m. Das waren alles noch keine Offenbarungen. In Runde zwei gelangen Pospíšilová dann 66,08 m, was ihr die Führung einbrachte. Sadowa verbesserte sich um drei Zentimeter und blieb damit Zweite vor Antonowa, die sich auf 64,11 m steigerte. Langsam bekam der Wettkampf ein etwas höheres Niveau und vor allem ging es spannend zu. Zur Freude der einheimischen Zuschauer erzielte Kelesidou mit ihrem dritten Wurf 66,68 m, womit sie jetzt die Spitze übernahm. Außer ihr konnte sich nur Grasu verbessern. Mit ihren 63,48 m war sie Fünfte. Im dritten Durchgang gab es insgesamt sieben ungültige Versuche. Sadowas Verbesserung auf 65,33 m brachte ihr keine rangmäßige Steigerung, sie blieb Dritte. Doch dabei blieb es nicht, denn der fünfte Wurf der Russin landete bei 67,02 m. Damit führte sie das Feld an. In der letzten Runde gab es noch zwei Verbesserungen durch Antonowa und Grasu, die damit jedoch nicht mehr in den Medaillenkampf eingreifen konnten. Olympiasiegerin wurde Natalja Sadowa vor der einheimischen Anastasia Kelesidou. Věra Pospíšilová gewann die Bronzemedaille vor Olena Antonowa. Platz fünf ging an Nicoleta Grasu, Beatrice Faumuina wurde Sechste vor der Griechen Ekaterini Vongoli und der Chinesin Li Yanfeng.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Diskuswurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 20. und 21. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 42 Athletinnen nahmen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 1292402} {"src_title": "Annemarie Verstappen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Ratcliffs Vater war Schreiner, der sich selbstständig machte und eine kleine Möbelfabrik führte, seine Mutter arbeitete als Buchhalterin. Die Familie zog 1962 nach Yorkshire. Ratcliffe besuchte die staatliche Grammar School in Beverley und studierte Chemieingenieurwesen an der University of Birmingham, wo er 1974 graduiert wurde. Ratcliffe arbeitete zunächst beim Unternehmen Esso und beim Kunstfaserhersteller Courtaulds und studierte noch zusätzlich Betriebswirtschaft zum M.B.A. an der London Business School. Seit 1989 war er für die US-amerikanische Private-Equity-Gesellschaft Advent International tätig. Ratcliffe war beteiligt an der Gründung von INSPEC, welche die ehemalige Chemiefabrik von BP Chemicals in Antwerpen leaste. 1998 gründete er Ineos in Hampshire, die INSPEC in einem buy-out übernahm. Ratcliffe gehören circa 60 Prozent des Unternehmens, das in der Folge abgestoßene Unternehmensteile europäischer Großunternehmen aufkaufte und selbst zu einem Großunternehmen in der europäischen Chemiebranche wurde. Das Unternehmen verlegte 2008 aus steuerlichen Gründen den Sitz nach Rolle VD in die Schweiz, daneben gibt es seit 2015 ein Führungsbüro in London. In der jährlich von der Sunday Times ermittelten Liste der britischen Superreichen wurde er mehrfach aufgeführt und im Jahr 2018 mit 21,05 Milliarden £ als die reichste Person in Großbritannien genannt. Ratcliffe, der sich stets für den Brexit ausgesprochen hatte, verlegte den Firmensitz im März 2019 nach Monaco, wo er hofft, bis zu vier Milliarden britische Pfund an Steuern einsparen zu können Ratcliffe ist zum zweiten Mal verheiratet, er hat drei Kinder. Im August 2019 veranlasste Jim Ratcliffe die Übernahme des französischen Erstligisten OGC Nizza durch Ineos. Die französische Wettbewerbsbehörde genehmigte am 21. August 2019 den Kauf. Laut französischen Medienberichten soll sich die Kaufsumme auf 100 Millionen Euro belaufen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sir James Arthur Ratcliffe (geboren 18. Oktober 1952 in Failsworth, Lancashire) ist ein britischer Chemieingenieur, Gründer und Vorstand des Chemieunternehmens Ineos.", "tgt_summary": null, "id": 2235071} {"src_title": "Conny van Bentum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Im Tal von Ballyvaughan, in dem beide Häuser liegen, finden sich graue Kalkterrassen, eine hohe Konzentration von alpinen, mediterranen und arktischen Pflanzen – teilweise auch Orchideen – und alte Gräber, Steinfestungen und Kirchenruinen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Tower House aus dem 15. oder 16. Jahrhundert war der Sitz des Clanchefs der \"O'Lochlainns\", „Prinz des Burren“ genannt. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Gegend als „Baronat Gragans“ bezeichnet (vermutlich vom Wort für Gebirgssumpf abgeleitet, von dem es heute noch einen Teil auf den Hügeln westlich der Burg gibt). \"Owney More O’Loughlen\" war 1641 der Eigentümer von Gregans Castle. Im Niederlassungsgesetz von Oliver Cromwell, das nach 1654 erlassen wurde, wurde er enteignet. Die Ländereien wurden dann der Familie \"Martyn\" zugesprochen. Aber es ist nicht klar, wo diese Ländereien je die Familie \"O’Laughlen\" verlassen haben: 1632 hatte \"Turlough O’Loughlen\" die Tochter von \"George Martyn\" (Bürgermeister von Galway in den Jahren 1632 und 1633), \"Alice\", geheiratet; ihr Sohn, \"George Oge\", führte den Namen \"Martyn\" und ihm wurden die Ländereien zugesprochen. Allerdings war laut der Genealogie der Familie \"Martyn\" von \"Martin J. Blake\" George Oge der älteste Sohn von George Martyn, Bürgermeister von Galway. Offenbar ließen die Martyns ein weiteres, befestigtes Gebäude neben dem alten Tower House errichten und nutzen letzteres nicht mehr. Später zogen sie in das zweistöckige Haus, das dort stand, wo sich heute das Hotel befindet. Es ist dokumentiert, dass ein frühes Mitglied der Familie Martyn 1691 in der Schlacht von Aughrim am Ende der Jakobitenkriege fiel. Später wurde die Familie als Juristen bekannt und lebte hauptsächlich in Dublin. Das Landhaus scheint man in späteren Jahren als Sommerresidenz behalten zu haben; das Meiste der 8,1 km2 großen Ländereien wurde verpachtet. 1866 kam Captain \"John Gergory Maryn J.P.\", nachdem er einen sehr profitablen Ehevertrag geschlossen hatte, ganz nach Gregans. Captain Martyn unterstützte Charles Stewart Parnell und Home Rule für Irland. Das Haus wurde zu dieser Zeit erheblich erweitert. Nach dem Tod von John Gregory Martyn blieb dessen Sohn, \"Francis Florence Martyn\", in Gregans und bewirtschaftete ein stark reduziertes Anwesen. In dieser Zeit wirtschaftlicher Depression verfiel das Haus zusehends und der unverheiratete Eigner, der als Exzentriker bekannt war, verstarb 1956. In den 1940er-Jahren hatte er sogar versucht, ein Gasthaus zu betreiben und eine Schanklizenz erhalten. Nach seinem Tod lebte seine Haushälterin, \"Miss Crowe\", weiterhin in dem Haus, aber schließlich verkauften es die Treuhänder und es wurde in ein Hotel umgewandelt. Der älteste, heute noch erhaltene Teil des Hauses ist der frühere Küchenherd mit einem Schlussstein mit Helmkleinod; er steht in der heutigen “Martyn Suite”. 1967 wurde das Haus als \"Gregans Castle Hotel\" eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Heute.", "content": "Das georgianische Landhaus dient auch heute noch als Hotel. Das Tower House, das verfallen war, wurde restauriert und ist heute ein Privathaus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gregans Castle (auch \"Gragan Castle\",, dt. „Burg der kleinen Weiler“) ist die Bezeichnung für ein Tower House aus dem 15. Jahrhundert und Landhaus aus georgianischer Zeit in der Nähe des Dorfes Ballyvaughan in der Region Burren im irischen County Clare. Das Landhaus stammt von 1750 und ist heute ein Hotel. Es war mit den Familien \"Martyn\" und \"O’Lochlainn\" verbunden. Das Tower House liegt dem Hotel gegenüber.", "tgt_summary": null, "id": 612711} {"src_title": "Tyler Higbee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Glacial Lake Missoula.", "content": "Der Kordilleren-Eisschild staute auch den Clark Fork River und bildete den Glacial Lake Missoula, der hinter einem hohen Eisdamm Täler im heutigen West-Montana überflutete. Über 2.000 Jahre hinweg brach der Eisdamm immer wieder und gab mit den Missoula-Fluten etwa 40 großvolumige Wassermengen frei, die den Abfluss des Columbia River nutzten und den Glacial Lake Columbia durchflossen. Die erste (und wahrscheinlich größte) Flut umfasste eine Wassermenge von etwa 2.500 Kubikkilometern; kleinere Fluten folgten im Abstand von etwa 20... 80 Jahren. Seit der Glacial Lake Columbia hinter dem Okanogan-Lappen (bis zu hoch) eingeschlossen war, blockierte der Lappen effektiv den normalen Verlauf des Columbia River, staute die Missoula-Fluten und zwang das Wasser, über einen Großteil des heutigen Ost-Washington abzufließen. Die Erosion der Fluten schuf die Grand Coulee, die Dry Falls, die Palouse Falls und die Channeled Scablands im heutigen Ost-Washington.", "section_level": 1}, {"title": "Ablagerungen.", "content": "Der Seegrund des Sanpoil-Arms des Glacial Lake Columbia zeigt mehrere Schichten von Ablagerungen wie auch unterschiedliche Abstufungen sowie rhythmische Wiederholungen in der Ablagerung. Wann immer der Glacial Lake Columbia zwischen den Missoula-Fluten wieder gefüllt wurde, können die jährlichen Ablagerungen (Warven) zwischen den Ablagerungen der Missoula-Fluten erkannt werden; sie helfen, die Periodizität dieser Fluten nachzuweisen. Die Ablagerungen durch die Fluten können von den Warven sowohl durch ihre Stärke als auch durch für das Einzugsgebiet des Sees fremdartige Materialien unterschieden werden. Atwater berichtet von 35... 55 Warven zwischen den Ablagerungen der Fluten im Glacial Lake Columbia, so dass er auf eine Periode von 35 bis 55 Jahren zwischen den Dammbrüchen schloss.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Glacial Lake Columbia war der von einem Eisdamm am Columbia River gebildete Stausee; der Eisdamm stammte vom Okanogan-Lappen des Kordilleren-Eisschildes, als der Lappen während der Wisconsin-Vereisung etwa 1.300 km2 des Waterville-Plateau westlich der Grand Coulee im Zentrum des heutigen US-Bundesstaates Washington bedeckte. Der Lake Columbia war eine bedeutend größere Version des modernen Stausees hinter dem Grand Coulee Dam. Der Überlauf des Lake Columbia – der geteilte Columbia River – entwässerte zunächst über die Foster Coulee und später, als der Eisdamm gewachsen war, durch die erste Moses Coulee sowie schließlich über die Grand Coulee.", "tgt_summary": null, "id": 196449} {"src_title": "Batting Order (Cricket)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1910 bis 1980.", "content": "Nach der Bildung der Südafrikanischen Union im Jahr 1910 wurde der Senat durch eine Wahlgremium aus Mitgliedern der vier Provinzräte (\"provincial councils\") sowie des House of Assembly (Afrikaans: \"Volksraad\") bestimmt; je Provinz wurden acht Mitglieder gewählt. Weitere acht Mitglieder des Senats wurden durch den Governor-General auf Vorschlag des Premierministers ernannt. Die Wahlperiode betrug zehn Jahre. Die Grundlage bildete der South Africa Act, 1909. Der Senat wurde vom „Präsidenten“ geführt. Mitglieder mussten mindestens 30 Jahre alt, das Recht auf Eintrag ins Wählerregister für die National Assembly besitzen, seit 5 Jahren auf dem Territorium der Südafrikanischen Union gelebt haben sowie Brite europäischer Abstammung sein und südafrikanischen Immobilienbesitz im Wert von mindestens 500 Pfund Sterling haben. Der Senat verstand sich anfangs als Kontrollinstanz des House of Assembly, aber auch als Wächter der Verfassung und der Interessen der nicht-weißen Bevölkerung. 1920 fand die nächste Wahl statt, die eine knappe Mehrheit für Senatoren der South African Party (SAP) ergab, während es nach 1924 in der Nationalversammlung eine Mehrheit der Nasionale Party (NP) gab. Nach der Wahl 1929 wurde der Senat aufgrund einer geänderten Gesetzeslage aufgelöst und neugewählt. Nunmehr ergab sich eine Mehrheit für die NP, die nach deren Fusion mit der SAP zur United Party (UP) zu einer großen Mehrheit wurde. Seit 1936 kam es zweimal zu einer Veränderung in der Zusammensetzung des Senats zugunsten der nichteuropäischen Bevölkerung. Der Representation of Natives Act (\"Act No. 12 of 1936\") von 1936 sowie der \"Asiatic Land Tenure Act and Indian Representation Act\" (\"Act No. 28 of 1946\") legten unter anderem fest, dass als Vertreter der nichteuropäischstämmigen Bevölkerung weiße Senatoren durch traditionelle Oberhäupter und weitere Amtsinhaber in Wohngebieten der Bevölkerungsgruppen zu wählen waren. Zur Vertretung der schwarzen Bevölkerung waren demnach vier Senatoren für die Gebiete Transkei, Kapprovinz, Natal und Transvaal/Oranje-Freistaat zu wählen. Für die indischstämmige Bevölkerung gab es nun einen nominierten und einen gewählten (weißen) Senator. 1939 fand die nächste Senatswahl statt. 28 der 44 Mitglieder stimmten für eine Teilnahme der Südafrikanischen Union am Zweiten Weltkrieg. Nach dem Sieg der NP in der Wahl 1948 wurde der Senat erneut aufgelöst und neu gewählt. Es ergab sich eine knappe Mehrheit für die Koalition aus Nasionale Party und Afrikanerparty. Durch den South West Africa Affairs Amendment Act (\"Act No. 23 of 1949\") wurden zusätzlich vier Senatoren aus dem damaligen Südwestafrika aufgenommen, von denen zwei durch ein Wahlgremium aus Mitgliedern der South West African Legislative Assembly und des House of Assembly bestimmt wurden und zwei ernannt wurden. Der Senate Act von 1955 (\"Act No. 53 of 1955\") wurde nach einer Verfassungsänderung beschlossen. Zuvor war es zu einer Verfassungskrise gekommen, nachdem es im gemeinsam tagenden House of Assembly und Senat keine Zweidrittelmehrheit für eine Abschaffung der volle Stimmrechten der Coloureds gegeben hatte und die NP-Regierung das Parlament zu einem High Court erklären ließ, der letztinstanzliche Entscheidungen der Gerichte für ungültig erklären konnte. Nachdem dies gerichtlich untersagt wurde, wurde der Senat zugunsten der NP reformiert. Senatoren wurden nunmehr auf Provinzebene über Mehrheitswahlen in den Wahlgremien bestimmt, so dass außer in Natal ausschließlich NP-Kandidaten gewählt wurden. Die Zahl der Senatoren für Transvaal wurde auf 27 erhöht, für die Kapprovinz auf 22, entsprechend der Zahl der Abgeordneten der Provinzparlamente. Auch die Zahl der ernannten Senatoren wurde erhöht. Damit gab es nun 89 Senatoren, von denen 77 auf Seiten der Regierung standen. Der Senat stimmte nun mit ausreichender Mehrheit der Abschaffung der vollen Stimmrechte der Coloureds zu. Die Wahlperiode der Senatoren wurde auf fünf Jahre verkürzt. Mit dem Separate Representation of Voters Act (\"Act No. 46 of 1951\") kam ein Senator als Vertreter der Coloureds hinzu. Die bisherigen vier Vertreter für die schwarze Bevölkerung entfielen 1959 in Folge des \"Promotion of Bantu Self-Government Act\" (\"Act No. 46 of 1959\"). 1960 wurde die Zahl der Senatoren auf 54 verringert, der Colouredvertreter jedoch beibehalten. Der Senat Act von 1960 (\"Act No. 53 of 1960\") veränderte wieder die Zusammensetzung des Senats. Nach der Gründung der Republik Südafrika im Jahr 1961 war der Staatspräsident für die Ernennung von Senatoren zuständig; der Präsident des Senats war fortan erster Stellvertreter des Staatspräsidenten. Die Sitze für alle Nicht-Weißen wurden mit Wirkung von 1962 bzw. 1968 abgeschafft. Die Vertretung Südwestafrikas endete 1977. Die Colouredvertretung im Senat endete 1968 in Folge des \"Coloured Persons Representative Council Act\" (\"Act No. 52 of 1968)\". 1980 wurde der Senat auf Initiative von Staatspräsident Pieter Willem Botha im Zuge einer beabsichtigten Verfassungsreform mit dem South Africa Constitution Fifth Amendment Act No. 74 of 1980, abgeschafft. Die Sitzungsräume wurden ab 1984 durch das neu geschaffene House of Representatives, eine von der Apartheid-Regierung geschaffene Vertretung der Coloureds, genutzt.", "section_level": 2}, {"title": "1994 bis 1997.", "content": "1994 wurde erneut ein Senat gebildet. Ihm gehörten je zehn Senatoren aus jeder der neun Provinzen an, die aus den Provincial Legislatures nach dem erzielten Wahlergebnissen bestimmt und entsandt worden waren. Zum Senatspräsident wurde Hendrik Jacobus Coetsee (NP) und zu seinem Stellvertreter Govan Mbeki (ANC) gewählt. Dieses Gremium trat erstmals am 20. Mai 1994 zusammen. Gemäß der Verfassung von 1996 wurde der Senat im Folgejahr durch das National Council of Provinces ersetzt. Die Konsultationen zum Entwurf einer neuen Verfassung verliefen zur Frage der Errichtung einer neu konzipierten Provinzvertretung auf nationaler Ebene nicht konfliktfrei. Besonders zwischen der Nasionale Party (NP) und dem ANC traten erhebliche unterschiedliche Sichtweisen zutage. Ein entscheidendes Argument für ein neues Modell waren die bisherigen Erfahrungen, wonach das Verhältnis zwischen nationaler Regierung und den Provinzregierungen an Konfliktpotenzial stetig zugenommen hatte. Der ANC schlug im Verlaufe der zweiseitigen Verhandlungen zu diesem Punkt ein \"Council of provinces\" mit 55 Mitgliedern vor, das an die Stelle des bisherigen Senats treten sollte. Die Meinungsverschiedenheiten hielten bis zur öffentlichen Vorlage des Verfassungsentwurfs an. Die NP befürchtete eine Schwächung der Stellung der Provinzen und plädierte für eine strikte Machtteilung zwischen Provinzen und der nationalen Regierung.", "section_level": 2}, {"title": "Tagungsgebäude und Sitzungssaal.", "content": "Der Sitzungssaal wurde vor 1910 vom \"Legislative Council of the Cape of Good Hope\" genutzt, dem Oberhaus der damaligen Kapkolonie. Er war im Stil des Sitzungssaals des britischen Oberhauses gehalten, zum Beispiel mit sich gegenüberstehenden Sitzreihen. Dieser Versammlungsraum wurde mit der Abschaffung des Senats 1997 so umgebaut, dass die Sitzbänke seitdem im Halbkreis stehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Senat (englisch: \"Senate\", Afrikaans: \"Senaat\") war von 1910 bis 1980 sowie von 1994 bis 1997 das Oberhaus im parlamentarischen Zweikammersystem von Südafrika. Der Senat tagte in einem Saal in den \"Houses of Parliament\" in Kapstadt.", "tgt_summary": null, "id": 1916261} {"src_title": "Philips Tele-Spiel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Um 1700 wurde am Ufer des Murututu Igarapé eine Statue der \"Jungfrau von Nazareth\" gefunden. Daraufhin wurde hier eine Einsiedelei abseits der Siedlung von Belem gegründet. Bei wachsendem Gläubigenandrang kam es 1861 zur Pfarrgründung. Nach der Grundsteinlegung am 24. Oktober 1909 durch den damaligen Erzbischof von Belem, Santino Maria da Silva Coutinho, wurde hier die Kirche durch die Barnabiten gebaut. Der anspruchsvolle, neoklassizistische und eklektische Bau nach italienischen Vorbildern und Plänen von Gino Coppede und Giuseppe Predasso zog sich bis in die 1950er Jahre, was auch durch Schwierigkeiten beim Import der europäischen Materialien bedingt war. Die Kirche wurde 1923 durch Papst Pius XI. als dritte in Brasilien zur \"Basilica minor\" erhoben. 1992 wurde das Marienheiligtum unter Denkmalschutz des Bundesstaates Pará gestellt (Nr. 1324).", "section_level": 1}, {"title": "Gebäude.", "content": "Die fünfschiffige Kirche ist 62 Meter lang bei einer Breite von 24 Metern und einer Höhe von 20 Metern. Die Apsis mit dem Hochaltar schließt direkt an das Querschiff an. Die beiden Kirchtürme erreichen eine Höhe von 42 Metern und tragen ein Geläut mit neun Glocken, die größte wiegt 2,8 Tonnen. Das Innere der Basilika prägen die 32 Säulen aus massivem Granit und die 54 Buntglasfenster. Dekoriert wird die Kirche mit 38 Mosaikmedaillons von 1,5 Metern Durchmesser und 19 Statuen aus Carraramarmor. Das Gewölbe der Apsis ist mit einem großen Fresko dekoriert. Die Orgel mit über 1000 Pfeifen wird über drei Manuale bedient.", "section_level": 1}, {"title": "Círio de Nazaré.", "content": "Die Basilika ist der Mittelpunkt von Brasiliens größtem religiösen Fest, dem seit 1790 begangenen Círio de Nazaré, das mehr als zwei Millionen Teilnehmer nach Belem führt. Während des Círio de Nazaré verlässt am zweiten Sonntag im Oktober die sogenannte Pilgerstatue, eine Replik der von Plácido gefundenen Statue, die Kathedrale von Belém und zieht in einer Prozession zum großen Platz vor der Basilika. Das Fest wurde 2013 in die Repräsentative Liste des Immateriellen Erbes der Menschheit eingetragen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basilika Unserer Lieben Frau von Nazareth im Exil () ist eine römisch-katholische Kirche in Belém im brasilianischen Bundesstaat Pará. Die Kirche des Erzbistums Belém do Pará ist der Gottesmutter Maria geweiht und trägt den Titel einer Basilica minor.", "tgt_summary": null, "id": 1364825} {"src_title": "Dionizy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Lux begann seine Karriere beim unterklassigen bayerischen Verein FV Weißenhorn. Danach folgte eine Station bei der TSG Thannhausen. Seine bislang erfolgreichste Zeit hatte er zwischen 2010 und 2014 beim FV Illertissen, für den er in 69 Ligaspielen 31 Tore erzielen konnte. 2013 scheiterte er mit Illertissen in der erste Rude des DFB-Pokals an Eintracht Frankfurt. Nach einer eher erfolglosen Station beim FC Carl Zeiss Jena wechselte er 2015 zur zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg, wo er die SpVgg Unterhaching auf sich aufmerksam machte. In der Winterpause 2015/16 schloss er sich Unterhaching an und konnte in der folgenden Saison den Aufstieg in die 3. Liga feiern. Dort gab er mit seinem Einwechslung für Thomas Steinherr bei der 0:3-Niederlage gegen den SV Werder Bremen II am 22. Juli 2017, dem 1. Spieltag der Saison 2017/18, sein Debüt im Profifußball. Sein erstes und bislang einziges Tor in der 3. Liga erzielte er für Unterhaching beim 4:0-Heimsieg gegen den SV Meppen am 23. September 2017 (10. Spieltag). Insgesamt kam er in der für Unterhaching erfolgreich verlaufenen 3. Liga-Saison in 10 Einsätzen jedoch nur zu 159 Einsatzminuten und konnte sich somit nicht dauerhaft durchsetzen. Sein zum Saisonende auslaufender Vertrag wurde nicht verlängert, woraufhin er sich erneut dem SSV Ulm 1846 anschloss. Beim 2:1-Erfolg in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals 2018/19 gegen den amtierenden Titelträger Eintracht Frankfurt erzielte Lux den Treffer zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung für Ulm. In der anschließenden Hinrunde war er über weite Strecken Stammspieler, ehe er nach der wegen der Teilnahme an der Asienmeisterschaft 2019 verpassten Vorbereitung auf die Rückrunde zunächst ins zweite Glied rückte und zeitweise nur als Einwechselspieler eingesetzt wurde. In der Hinrunde der folgenden Spielzeit kam er kaum noch zum Einsatz und, nachdem er bis zur Winterpause insgesamt 194 Spielminuten auf vier Einsätze verteilt absolviert hatte, wurde der im Sommer 2020 auslaufende Vertrag vorzeitig am 31. Januar des Jahres aufgelöst.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Am 11. Juni 2015 debütierte Lux beim 3:1-Sieg im WM-Qualifikationsspiel gegen Bangladesch für die kirgisische Fußballnationalmannschaft. Beim 2:0-Sieg ebenfalls gegen Bangladesch am 13. Oktober 2018 erzielte Lux sein erstes Länderspieltor. Bei der Fußball-Asienmeisterschaft 2019 in den Vereinigten Arabischen Emiraten erzielte Lux beim 3:1-Sieg gegen die Philippinen alle drei Treffer für Kirgisistan und schoss seine Mannschaft damit als einen der besten Gruppendritten ins Achtelfinale.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vitalij Lux (* 27. Februar 1989 in Karabalta, Kirgisische SSR, Sowjetunion) ist ein kirgisischer Fußballnationalspieler. Er stand zuletzt beim SSV Ulm 1846 unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 40743} {"src_title": "FlightAware", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebeginn in der Heimat.", "content": "Ismaïla Sarr wurde am 25. Februar 1998 in der Stadt Saint-Louis an der Nordwestküste Senegals geboren. Spätestens im Jahre 2009 schloss er sich der Jugend des im Jahre 2000 in der senegalesischen Hauptstadt Dakar gegründeten Klubs Génération Foot an. Dort durchlief er sämtliche Nachwuchsspielklassen und kam noch in jungen Jahren in der Herrenmannschaft zum Einsatz. Als Stammspieler absolvierte er im Jahre 2015 unter anderem das Finalspiel der Coupe du Sénégal 2015 und steuerte zum 4:3-Sieg in der Verlängerung gegen Casa Sports ein Elfmetertor bei. Beim Klub und dessen Akademie, die auch als Ausbildungsstätte des FC Metz dienen, agierte er in der Saison 2015/16 auch in der Liga als Stammspieler und stieg mit der Mannschaft am Saisonende in die höchste senegalesische Fußballliga auf. Erst 2014/15 war die Mannschaft aus der Drittklassigkeit in die Ligue 2 Senegals aufgestiegen.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel nach Frankreich.", "content": "Nachdem in der Vergangenheit bereits Spieler wie Papiss Demba Cissé, Sadio Mané oder Diafra Sakho den Sprung von Génération Foot in den französischen Profifußball zum FC Metz geschafft hatten, wurde dies im Sommer 2016 auch Ismaïla Sarr zuteil. Der 18-Jährige unterschrieb beim Neuaufsteiger in die französische Ligue 1 einen Fünfjahresvertrag und debütierte bereits im ersten Ligaspiel am 13. August 2016 bei einem 3:2-Heimsieg über den OSC Lille, als er von Trainer Philippe Hinschberger in der 73. Minute für Florent Mollet auf den Rasen kam und drei Minuten später gefoult wurde, was zu einem Elfmeter führte, der durch Mevlüt Erdinç den 2:2-Ausgleich brachte. Im weiteren Saisonverlauf setzte ihn Hinschberger zumeinst abwechselnd als Link- und Rechtsaußen ein, wobei Sarr sich auch mehrfach als Torschütze und Vorlagengeber eintragen konnte. Dabei galt er vor allem im letzten Saisondrittel als offensivgefährlich und steuerte über den gesamten Saisonverlauf hinweg bei 31 Meisterschaftseinsätzen fünf Tore und ebenso viele Assists bei. Hinzu kamen zwei Einsätze in der Coupe de la Ligue 2016/17, in der er mit seiner Mannschaft im Viertelfinale mit 0:2 gegen Paris Saint-Germain ausschied. Aufgrund von Knöchelproblemen und Oberschenkelzerrungen fiel er im Laufe der Saison mehrfach aus, fand aber immer wieder den Weg zur in die Startelf.", "section_level": 2}, {"title": "Für 17 Millionen Euro zu Stade Rennes.", "content": "Aufgrund seiner Leistungen in der abgelaufenen Saison wurde Sarr in weiterer Folge von diversen Klubs umworben und unterschrieb am 26. Juli 2017 einen Vierjahresvertrag bei Stade Rennes. Die kolportierte Ablösesumme betrug dabei etwa 17 Millionen Euro, was Sarr damit zum zweitteuersten Transfer in der Geschichte des FC Metz machte. Inklusive Bonuszahlungen, die zwischen den beiden Vereinen vereinbart wurden, soll sich die Summe auf rund 30 Millionen Euro belaufen. Auch der FC Barcelona war an dem Flügelspieler interessiert und hatte ein Angebot gelegt. Andere Interessenten waren unter anderem Borussia Dortmund, RB Leipzig oder Newcastle United. Bereits im ersten Saisonspiel ließ ihn Trainer Christian Gourcuff am 5. August 2017 über die volle Spieldauer als Mittelstürmer beim 1:1-Auswärtsremis gegen die ES Troyes AC auflaufen. In den nachfolgenden sechs Ligapartien setzte ihn Gourcuff weiterhin als startender Mittelstürmer ein, wobei Sarr ein Tor erzielte und zwei weitere Tore vorbereitete. Beim 2:2-Auswärtsremis gegen die AS Saint-Étienne am 24. September 2017 zog er sich bei einem Zweikampf mit Kévin Théophile-Catherine einen Riss der Achillessehne zu, musste in weiterer Folge operiert werden und fiel daraufhin bis Anfang des Jahres 2018 verletzungsbedingt aus. Am 7. Januar 2018 kam er bei einer 1:6-Heimspielniederlage gegen Paris Saint-Germain in der ersten Runde der Coupe de France 2017/18 zu seinem Comeback, war aber nur als Ersatzspieler am Rasen. Nach einem weiteren Kurzeinsatz im Viertelfinale der Coupe de la Ligue 2017/18 gegen den FC Toulouse feierte er wenige Tage später auch seine Rückkehr in der Liga. Bis zum Ende der Saison 2017/18 absolvierte Sarr bis auf zwei Spiele, in denen er nicht im Kader war, alle restlichen Ligapartien und schloss die Spielzeit mit der Mannschaft auf dem fünften Tabellenplatz im Endklassement ab. In der Coupe de la Ligue wurde er zudem auch noch in der Halbfinalpartie eingesetzt, schied dort jedoch mit der Mannschaft ebenfalls gegen den späteren Meister Paris Saint-Germain aus. Bei insgesamt 24 Ligaspielen, die der Senegalese in dieser Saison absolvierte, kam er, wie bereits in der Saison davor, auf eine Bilanz von fünf Toren und ebenso vielen Treffern.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Im Jahre 2015 brachte es der 17-jährige Sarr zu vier Einsätzen für die senegalesische U-23-Nationalmannschaft bei der U-23-Fußball-Afrikameisterschaft 2015 im eigenen Land. Während er in den ersten beiden Gruppenspiel je eine Torvorlage beigesteuert hatte, saß er im dritten Gruppenspiel gegen die Alterskollegen aus Sambia uneingesetzt auf der Ersatzbank. Ab dem nachfolgenden Halbfinale, das Senegal knapp mit 0:1 gegen Nigeria verlor, setzte ihn Trainer Joseph Koto wieder auf der Position des Linksaußen ein. Ebenso absolvierte er das gesamte Spiel um Platz 3, das erst im Elfmeterschießen in einer Niederlage gegen Südafrika endete. Aufgrund seiner Leistungen beim FC Metz wurde er im August 2016 erstmals in die senegalesische A-Nationalmannschaft einberufen und gab am 3. September 2016 bei einem 2:0-Sieg in einem Gruppenspiel der Qualifikation zum Afrika-Cup 2017 gegen Namibia sein Teamdebüt; ab der 67. Minute ersetzte er Sadio Mané. Nach erfolgreicher Qualifikation, Senegal hatte alle seine sechs Gruppenspiele gewonnen, nahm Sarr mit der Mannschaft an der Vorbereitung auf den Mitte Januar 2017 beginnenden Afrika-Cup 2017 teil und wurde im Zuge dieser in zwei Freundschaftsspielen gegen Libyen und die Republik Kongo eingesetzt. Im Spiel gegen Libyen leistete er in Minute 18 die Vorarbeit zur Moussa Sows Treffer zum 1:0 und erzielte in der 63. Spielminute selbst das Tor zur 2:0-Führung; die Partie endete mit 2:1. Im nachfolgenden Afrika-Cup 2017 setzte ihn der senegalesische Nationaltrainer Aliou Cissé in den ersten beiden Gruppenspielen gegen Tunesien und Simbabwe nur als Ersatzspieler ein; lediglich im darauffolgenden dritten Gruppenspiel gegen Algerien spielte Sarr über die vollen 90 Minuten durch. Als Sieger der Gruppe B zog der Senegal ins Viertelfinale ein und schied in diesem knapp im Elfmeterschießen gegen den späteren Afrikameister Kamerun vom laufenden Wettbewerb aus. In dieser Partie saß Sarr uneingesetzt auf der Ersatzbank. Mit gerade einmal 18 Jahren war er der jüngste Teilnehmer aller Nationen an diesem Großturnier. Damit war er 26 Jahre jünger als der älteste Teilnehmer Essam El-Hadary. Sein nächster Länderspieleinsatz sollte daraufhin einige Monate dauern; am 5. Juni kam er in einem freundschaftlichen Länderspiel gegen Uganda zum Einsatz und absolvierte wenige Tage später das erste Gruppenspiel der Qualifikation zum Afrika-Cup 2019 gegen Äquatorialguinea. Knapp drei Monate später kam er in zwei Qualifikationsspielen zur WM 2018 gegen Burkina Faso zum Einsatz und steuerte im zweiten Spiel am 5. September einen Treffer bei. Danach dauerte es ein weiteres halbes Jahr ehe Sarr weitere Länderspieleinsätze verzeichnen konnte. Im März 2018 kam er daraufhin in zwei Freundschaftsspielen gegen Usbekistan und Bosnien-Herzegowina zum Einsatz. Bis dato (Stand: 21. Mai 2018) war Sarr in mindestens 13 Länderspielen im Einsatz und erzielte dabei zwei Tore. Für die WM 2018 in Russland wurde Sarr nominiert. Er stand beim Vorrundenaus in allen drei Partien über die gesamte Spielzeit auf dem Platz. Beim Afrika-Cup 2019 in Ägypten gehört Sarr zum senegalesischen Aufgebot. Im letzten Gruppenspiel, dem 3:0-Sieg gegen Kenia, erzielte Sarr die Führung zum 1:0 und gab wenige Minuten später die Vorlage zum Endstand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ismaïla Sarr (* 25. Februar 1998 in Saint-Louis) ist ein senegalesischer Fußballspieler auf der Position eines Flügelspielers. Er steht beim FC Watford unter Vertrag und spielt seit 2016 für die senegalesische Fußballnationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 2294721} {"src_title": "Nakhon Si United FC", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Osa liegt am Ostufer des Lucknainer Sees () in der östlichen Woiwodschaft Ermland-Masuren, fünf Kilometer nordöstlich der Stadt Mikołajki und 24 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Mrągowo \"(Sensburg)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der kleine Gutsort \"Ossa\" wurde 1703 gegründet. 1818 wurde er als kölmmisches Dorf mit drei Feuerstellen bei 19 Einwohnern erwähnt. 1874 wurde der Gutsbezirk Ossa in den neu errichteten Amtsbezirk Lucknainen () eingegliedert, der – 1932 in „Amtsbezirk Olschwen“ und 1938 in „Amtsbezirk Erlenau“ umbenannt – zum Kreis Sensburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 bis 1945: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. 42 Einwohner zählte der Gutsbezirk Ossa im Jahre 1910. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Ossa gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Ossa stimmten 20 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Am 30. September 1928 gab Ossa seine Eigenständigkeit auf und schloss sich mit den Gutsbezirken Georgenthal (), Grünhof (\"Leśny Dwór\"), Lucknainen (\"Łuknajno\") und Pienkowen zur neuen Landgemeinde Lucknainen zusammen, und am 3. November 1930 wurde Ossa in „Schwanhof“ umbenannt. Als 1945 in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen an Polen überstellt wurde, war auch Ossa davon betroffen. Der Ort erhielt die polnische Namensform „Osa“. Heute ist er eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Mikołajki \"(Nikolaiken)\" im Powiat Mrągowski (Kreis \"Sensburg\"), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1945 war Ossa in die evangelische Kirche Schimonken in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die Pfarrkirche St. Adalbert Sensburg im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Osa zur Evangelischen Pfarrkirche Mikołajki in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen bzw. zur Pfarrei Woźnice im Bistum Ełk in der polnischen katholischen Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Osa liegt südlich der Landesstraße 16, von der bei Woźnice \"(Wosnitzen\", 1938 bis 1945 \"Julienhöfen)\" eine Nebenstraße abzweigt, die über Grabnik Mały \"(Klein Grabnick)\" bis nach Urwitałt \"(Georgenthal)\" und Łuknajno \"(Lucknainen)\" führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Osa () ist ein kleiner Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört zur Stadt- und Landgemeinde Mikołajki () im Powiat Mrągowski (Kreis \"Sensburg\").", "tgt_summary": null, "id": 2366074} {"src_title": "Eric Johnston", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verwaltung und Flächenbesitz des National Monuments.", "content": "Bereits vor der Ausweisung als \"National Monument\" war ein Teil des Gebietes als Wilderness Area \"Cache Creek Wilderness\" ausgewiesen. Das Schutzgebiet \"Cache Creek Wilderness\" blieb auch nach der Ausweisung des \"National Monuments\" unverändert bestehen. Das \"Berryessa Snow Mountain National Monument\" steht unter der Verwaltung des Bureau of Land Management (BLM) und United States Forest Service (USFS). Die gesamten Flächen befinden sich im Bundesbesitz und wurde bereits vor der Ausweisung vom BLM und USFS betreut. Privatgrundstücke innerhalb der Grenzen des National Monumentes sind nicht Teil des Schutzgebietes. Diese Privatgrundstücke können nur Teil des National Monuments werden, sofern sie freiwillig von den Vereinigten Staaten erworben werden können. Erwirbt der Bund Privatgrundstücke innerhalb des National Monument, so werden diese Grundstücke Teil des Schutzgebietes. Die Ausweisung des National Monuments hat keinen Einfluss auf die Rechte von Eigentümern von Grundstücken, welche sich nicht im Eigentum der USA befinden im oder an den Grenzen des Schutzgebietes. Die Schutzausweisung berührt nicht bestehende Bewilligungen für die Beweidung mit Vieh innerhalb des Gebietes und diese darf weiterhin fortgeführt werden. Das Gebiet darf weiter von Militärflugzeugen, darunter auch für Tiefflüge, genutzt werden. Militärübungen sind erlaubt, sofern sie mit der Pflege und dem Gebietsschutz vereinbar sind.", "section_level": 1}, {"title": "Tier- und Pflanzenartenarten.", "content": "Das Gebiet, insbesondere das höher gelegenen Snow Mountain-Gebiet, gehört zu den Gebieten in Kalifornien der größten biologische Vielfalt. Zahlreichen Vogel-, Säugetier-, Eidechsen-, Fledermaus-, Insekten- und Schlangenarten sind im Gebiet zu finden. Es gibt eine ganze Reihe von Pflanzenartenarten die in diesem Gebiet endemisch sind wie Bent-Flowered Fiddleneck, Brittlescale, Brewer's Jewelflower, Purdy's Fringed Onion, Musk Brush, Serpentine Sunflower, Bare Monkeyflower, Indian Valley Brodiaea, Red Mountain Catchfly, Snow Mountain Buckwheat, Lake County Stonecrop, Coastal Bluff Morning Glory, Cobb Mountain Lupine, Contra Costa Goldfields, Sargent's Cypress Tree und Napa Western Flax. Im Bereich \"Bear Creek\" gibt es über 450 Pflanzenarten, darunter eine Vielfalt an Wildblumen, Zypressen, Manzanita und Weiden. Fast die Hälfte der 108 kalifornischen Libellen- und Kleinlibellenarten sowie 16 Reptilien- und Amphibienarten, 6 seltene Insekten- und 80 Schmetterlingsarten sind hier zu finden. Bear Creek Watershed ist ein besonders gutes Beispiel für den Serpentinit-basierten Endemismus und die Artenvielfalt mit über 450 Pflanzenarten, darunter eine prächtige Vielfalt an Wildblumen, Zypressen, Manzanita und Weiden. Fast die Hälfte der 108 kalifornischen Libellen- und Libellenarten sowie 16 Reptilien und Amphibien, 6 seltene Insekten und 80 Schmetterlingsarten sind hier zu finden. Unter den Säugetierarten im Gebiet befinden sich Puma, Rotluchs, Fischermarder, Schwarzbär, Biber, Tule-Wapiti und Maultierhirsch. In zwei Höhlen, die nach dem Federal Cave Resources Protection Act geschützt sind, lebt das Townsend-Langohr. Vogelarten wie Drosseluferläufer und Dreifarbenstärling leben im Schutzgebiet. Es kommen die Greifvogelarten Wanderfalke, Präriefalke, Habicht, Steinadler und Weißkopfseeadler vor. Für den Weißkopfseeadler ist das Gebiet einer der wichtigsten Überwinterungsplätze im Bundesstaat. An den Gewässern kommen die Fischarten Pacific Lamprey, Western Brook Lamprey, Regenbogenforelle, California Roach, Sacramento Pikeminnow, Speckled Dace, Hardhead Minnow, Clear Lake Hitch, Sacramento Sucker, Prickly Sculpins und Riffle Sculpins. Die Fischarten Coastal Chinook Salmon, Northern California Steelhead und California Central Valley Steelhead sind ausgestorben.", "section_level": 1}, {"title": "Menschen im Gebiet.", "content": "Die Indianer Amerikas bewohnen dieses Gebiet seit mindestens 11.000 Jahren. Stämme wie die Yuki, Nomlaki, Patwin, Pomo, Huchnom, Wappo, Lake Miwok und Wintum lebten dort. Es gibt zahlreiche archäologische Fundstellen wie Reste von Siedlungen, Mineraliensammelstellen, Hornsteinbrüche, in denen Steine gesammelt wurden, um Werkzeuge herzustellen und saisonalen Jagd- und Sammelcamps. Der archäologische Bezirk Cache Creek, der im National Register of Historic Places eingetragen ist, veranschaulicht die archäologische Bedeutung des Gebietes. Im frühen 19. Jahrhundert erkundeten sowohl spanische als auch mexikanische Expeditionen die Region, ebenso wie Pelzjäger für die Hudson Bay Company. Die eigentliche Besiedlung begann im Goldrausch der 1840er Jahre. Die Landwirtschaft wurde meist als Rinder- und Schafzucht betrieben. Von Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten viele kleine Sägewerke. Von dieser Zeit geben heute die restaurierte \"Nye Hütte\" aus den 1860er Jahren und die historische \"Prather Mühle\" Zeugnis.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Berryessa Snow Mountain National Monument ist ein US-amerikanisches National Monument im Kalifornischen Küstengebirge im Norden von Kalifornien. Teile liegen in den Counties Glenn County, Lake County, Mendocino County, Napa County, Solano County, Colusa County und Yolo County. Es wurde durch Präsident Barack Obama durch eine Presidential Proclamation am 10. Juli 2015 mit einer Flächengröße von 330.780 Acres (133.860 ha) ausgewiesen. Im Norden des National Monuments liegt der Snow Mountain und im Süden der Berryessa Mountain. Das Gebiet umfasst unberührte Wildnis mit einem wichtigen Wildtier-Wander-Korridor. Das Gebiet ist ein Biodiversitäts-Hotspot, Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten. Im Schutzgebiet befindet sich ein Mosaik aus Wäldern, Graslandschaften, Feuchtgebieten und Chaparral. Das Schutzgebiet grenzt im Nordwesten direkt an den Mendocino National Forest.", "tgt_summary": null, "id": 1400557} {"src_title": "Trinidad-Stacheltaschenmaus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vor dem Rennen.", "content": "1966 fand auf dem Circuit de Spa-Francorchamps das erste 1000-km-Rennen statt, das in diesem Jahr auch erstmals zur Weltmeisterschaft zählte. 1970 war das Langstreckenrennen in den Ardennen der sechste Meisterschaftslauf des Jahres. Die Saison begann Anfang Februar mit dem 24-Stunden-Rennen von Daytona. Auf dem Daytona International Speedway nahm die Siegesserie der Rennmannschaft von John Wyer, die nur vom Ferrari-Erfolg beim 12-Stunden-Rennen von Sebring unterbrochen wurde, ihren Anfang. Viermal blieben die von Wyer eingesetzten Porsche-Rennwagen siegreich. In Daytona siegten Pedro Rodríguez, Leo Kinnunen und Brian Redman auf einem Porsche 917K. Rodríguez und Kinnunen gewannen auch die Rennen in Brands Hatch und Monza. Die Targa Florio endete mit dem Gesamtsieg von Redman und Jo Siffert im Porsche 908/03.", "section_level": 1}, {"title": "Das Rennen.", "content": "In Spa waren sechs Porsche 917K am Start, die allesamt in der Sportwagenklasse bis 5 Liter Hubraum gemeldet waren. John Wyer kam mit zwei 917K und den Stammbesatzungen Pedro Rodríguez/Leo Kinnunen und Jo Siffert/Brian Redman zum Rennen. Zwei weitere 917K kamen aus Österreich. Louise Piëch, die Schwester von Ferry Porsche, meldete zwei Wagen für Porsche Salzburg, die von Vic Elford, Kurt Ahrens, Richard Attwood und Hans Herrmann gefahren wurden. Hans Laine und Gijs van Lennep steuerten zum ersten Mal im Rennen einen 917K. Bislang waren sie für das finnische \"Racing Team AAW\" auf einem Porsche 908/02 in die jeweiligen Rennen gegangen. Den sechsten 917K fuhren Helmut Kelleners und Jürgen Neuhaus für das deutsche \"Gesipa Racing Team\". Den sechs Porsche 917 standen vier Ferrari 512S gegenüber. Drei Fahrzeuge meldete die Scuderia Ferrari für die Fahrer Jacky Ickx, John Surtees, Ignazio Giunti, Nino Vaccarella, Arturo Merzario und Peter Schetty. Die Ecurie Francorchamps von Jacques Swaters erhielt ein neu aufgebautes Fahrgestell, das für Derek Bell und Hughes de Fierlant eingesetzt wurde. Im Training wurden mit den 5-Liter-Prototypen schnelle Rundenzeiten gefahren. Da 1969 der Große Preis von Belgien der Formel 1 aus Sicherheitsgründen nicht ausgetragen wurde, galten die beim Großen Preis von Belgien 1968 gefahrenen Rundenzeiten als Referenz. Chris Amon war im Training im Ferrari 312F1 3:28,600 Minuten gefahren. Die schnellste Runde im Rennen fuhr John Surtees im Honda RA301 mit einer Zeit von 3:30,500 Minuten. Am Freitag, dem ersten Trainingstag, fuhr Jacky Ickx im Ferrari 512S 3:24,400 Minuten und war damit um vier Sekunden schneller als Chris Amon im Formel-1-Ferrari. Die Wyer-Porsche 917K hatten Probleme mit den Firestone-Reifen, die bei hohem Tempo nicht mehr stabil auf den Felgen blieben und dadurch Luft verloren. Nachdem die Reifenprobleme vor dem Samstagtraining behoben waren, fuhr Pedro Rodríguez unter 3 Minuten 20 Sekunden. Die Pole-Position-Zeit von 3:19,800 Minuten entsprach einem Schnitt von 254,054 km/h. Im Rennen war Rodríguez noch um 3 Sekunden schneller und fuhr 3:16,500 Minuten mit einem Schnitt 258,321 km/h. Zum Vergleich: Beim im Juni ausgefahrenen Großen Preis von Belgien fuhr Jackie Stewart im March 701 eine Pole-Position-Zeit von 3:28,00 Minuten (Schnitt 244,038 km/h). Allerdings wurde das Formel-1-Feld durch eine vor dem Rennen errichtete Schikane im Streckenabschnitt Malmedy geführt. Als das Rennen am Sonntag um 13 Uhr gestartet wurde, ging über der Strecke ein Gewitter nieder. Im Unterschied zur Gegenwart befand sich 1970 die Start-und-Ziel-Gerade nach der Haarnadelkurve von La Source. Die Anfahrt zur Eau Rouge war dementsprechend kurz. Dennoch stand dort das Duell der beiden Wyer-Spitzenfahrer Siffert und Rodríguez vor der Eskalation. Aus der ersten Reihe startend fuhren die Fahrer mit ihren Porsche 917 Seite an Seite auf die Kurve zu und in sie hinein, bis Rodríguez nach einer Berührung beider Wagen im letzten Augenblick vom Gas ging, um einen Unfall zu vermeiden. Schon in der dritten Runde begannen die führenden Wagen die langsameren GT-Wagen zu überrunden. Dabei verlor Siffert die Führung an seinen Teamkollegen Rodríguez; auch Jacky Ickx im schnellsten Ferrari ging an Siffert vorbei. In der folgenden Stunde entwickelte sich auf der inzwischen trockenen Bahn ein für die Zuschauer spektakulärer Dreikampf der drei Formel-1-Piloten. Aufmerksame Streckenposten sorgten mit immer wieder geschwenkten blauen Flaggen (zeigen den Fahrern an, dass ein schnelleres Fahrzeug überholen will) für wenig Probleme der führenden Wagen beim Überrunden. Der Einzige der Siffert, Ickx und Rodríguez einigermaßen folgen konnte, war Vic Elford im Porsche-Salzburg-917K. Der einzige Wagen im Sportwagenfeld, der mit Regenreifen ins Rennen ging, war der Ferrari 512S von Peter Schetty, der nach 30 Minuten zum Reifenwechsel an die Boxen musste. Nach 14 Runden kam Siffert als Führender zum ersten Tankstopp an die Boxen, eine Runde später stoppten Rodríguez und Ickx zum Tanken. Siffert hatte bei seinem Stopp am meisten Zeit verloren und fiel hinter Rodríguez und Ickx an die dritte Stelle zurück. Eine Vorentscheidung fiel in der 22. Runde, als Rodríguez zu einem ungeplanten Stopp an die Box kam. Der rechte Vorderreifen hatte Luft verloren und musste gewechselt werden. In der folgenden Aufholjagd fuhr er die erwähnten 3:16,500 Minuten für die schnellste Runde im Rennen. In der 29. Runde kamen die führenden Wagen zum zweiten Tankstopp an die Boxen. Ickx führte zu diesem Zeitpunkt mit einem Vorsprung von 13 Sekunden auf Siffert und übergab während des Tankens den Ferrari an John Surtees. Für Siffert stieg Brian Redman ins Cockpit. Obwohl Surtees nach den Stopps einen Vorsprung von 26 Sekunden auf Brian Redman hatte, wurde er in der 35. Runde von ihm von der Spitze verdrängt. In der 37 Runde ging auch Rodríguez an Surtees vorbei und kam wenig später zum planmäßigen Stopp an die Box (beim Stopp wegen des Reifenschadens war auch der Tank gefüllt worden), um den Porsche an Leo Kinnunen zu übergeben. Die Entscheidung fiel in der 44. Runde, als Kinnunen mit einem Getriebeschaden am Porsche bei Stavelot ausrollte. Surtees verlor während seiner Fahrzeit knapp 3 Minuten auf Redman, die Jacky Ickx im letzten Drittel des Rennens gegenüber Siffert nicht mehr wettmachen konnte, der mit einem Vorsprung von 2 Minuten und 50 Sekunden auf den Ferrari-Piloten das Rennen für die Wyer-Mannschaft und Porsche gewann.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schlussklassement.", "content": "Trainingswagen", "section_level": 2}, {"title": "Nur in der Meldeliste.", "content": "Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das fünfte 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps, auch Grand Prix de Spa (1000 kms de Francorchamps), Circuit National de Francorchamps, fand am 17. Mai 1970 auf dem Circuit de Spa-Francorchamps statt und war der sechste Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.", "tgt_summary": null, "id": 685397} {"src_title": "Söngvakeppnin 2013", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Stout wurde in Winterset, Iowa geboren. Er studierte zwei Jahre am Grinnell College und diente während des Ersten Weltkriegs in einem US-Militärkrankenhaus. Nach dem Krieg schloss er sein Bachelorstudium an der University of Iowa ab und lehrte für einige Jahre Malerei in der dortigen Kunstabteilung. Anschließend reiste er durch Europa. Im Jahr 1924 heiratete er Margaret Hayes, mit der er die beiden Söhne Robert und Thomas hatte. Im Jahr 1926 begann Stout mit der Arbeit an seinem Masterabschluss an der Harvard University. 1929 machte er seinen Abschluss und begann seine Museumskarriere in der Kunstabteilung des Fogg Art Museum, wo er als Dozent und Restaurator arbeitete. Zusammen mit dem Harvard-Chemiker John Gettens Rutherford leistete Stout Pionierarbeit in drei wichtigen Bereichen der Konservierung: Bestehendes erhalten, Altersspuren und Verschmutzungen verringern sowie Beschädigungen beheben. Dies half, Konservierung in die Welt der modernen Wissenschaft zu bringen. Er wurde 1933 Leiter der Konservierungsabteilung im Fogg Art Museum, eine Position, die er bis 1947 innehatte. Als Reservist der Marine war Stout seit 1943 im aktiven Dienst und trat kurze Zeit später der Zwölften Heeresgruppe bei. Aufgrund seines kunstwissenschaftlichen Hintergrunds war er einer der ersten, die für die Sektion für \"Denkmäler, Bildende Künste und Archive (MFAA)\" rekrutiert wurden. Die Gruppe wurde mit dem Schutz und der Dokumentation von Schäden an europäischen Kulturdenkmälern während des Zweiten Weltkriegs sowie der Untersuchung, der Lokalisierung, der Genese und der Rückführung von Kunst beauftragt, die von den Nazis geplündert worden war. Während seiner Zeit in Europa von 1944 bis 1945 überwachte er die Inventur und Rückgabe von mehreren tausend Kunstwerken aus Salzminen, Kirchen und anderen versteckten Depots und wurde zum stellvertretenden Kommandanten des MFAA ernannt. Nach der offiziellen Kapitulation Japans am 2. September 1945 empfahlen Stout und seine Mitbegründer Laurence Sickman die Gründung einer MFAA-Abteilung in Tokio. Daraufhin wurde die Abteilung für Kunst und Monumente der Abteilung für Zivil- und Bildungswesen eingerichtet und dem Oberkommandierenden für die Alliierten Mächte in Japan unterstellt. Stout war von etwa August 1945 bis Mitte 1946 der Chef der Division. Nach dem Krieg leitete Stout von 1947 bis 1954 das Worcester Art Museum in Worcester, Massachusetts, und von 1955 bis 1970 das Isabella Stewart Gardner Museum in Boston, Massachusetts. Stout war maßgeblich an der Gründung des International Institute for Conservation (IIC) beteiligt, war von 1950 bis 1953 dessen erster Präsident und diente bis 1963 dessen Rat. Stout wurde 1966 Ehrenmitglied der IIC. 1954 wurde Stout in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Im Jahr 1975 wurde er für seine Leistungen zum Ehrenmitglied des American Institute for Conservation of Historic and Artistic Works ernannt. Stout starb 80-jährig in Santa Clara, Kalifornien.", "section_level": 1}, {"title": "Vermächtnis.", "content": "Am Ende des Zweiten Weltkrieges war er für die \"Monuments, Fine Arts, and Archives Section\" in Europa tätig. Die Tätigkeit dieser Einheit wird in dem im Jahr 2014 gedrehten Film \"Monuments Men – Ungewöhnliche Helden\" dargestellt. Schauspieler George Clooney spielte die fiktive Figur Frank Stokes, die auf der Person Stouts basiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "George Leslie Stout (* 5. Oktober 1897 in Winterset, Iowa; † 1. Juli 1978 in Santa Clara, Kalifornien) war ein amerikanischer Spezialist für Kunstschätze und Museumsdirektor, der das erste Labor in den Vereinigten Staaten gründete, das sich mit Kunstkonservierung bzw. -restaurierung beschäftigte. Des Weiteren war er der Gründer der ersten Zeitschrift zum Thema Restaurierung, des Myron Stout Journal, herausgegeben von 1950 bis 1967. ", "tgt_summary": null, "id": 2343540} {"src_title": "Tramway des Mines du Zaccar", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Arbeitsweise.", "content": "Standardmäßig startet watch das angegebene Kommando oder die angegebene Kommandofolge alle 2 Sekunden. Während watch arbeitet, nutzt es das ganze Terminal für seine Anzeige, das heißt der Terminalinhalt wird scheinbar gelöscht. Beendet wird watch in der Regel durch die Tastenkombination [Strg]+[C], danach zeigt das Terminal seinen vormaligen Inhalt wieder an. Möchte man einen anderen Wiederholungsrhythmus, so kann man dies mit dem Aufrufparameter codice_1 oder codice_2 und einer ihm unmittelbar folgenden Angabe in Sekunden festlegen. Der kürzeste mögliche Wiederholungsintervall ist eine Zehntelsekunde. Dabei ist zu beachten, dass bei Sekundenbruchteilen die Schreibweise von der Lokalisierung des Systems abhängt, das heißt, in einer englisch/amerikanisch eingestellten Shell schreibt man beispielsweise codice_3, in einer Shell mit deutscher Lokalisierung hingegen codice_4 oder auch kürzer codice_5. watch ruft zur Ausführung der Kommandos, die ihm übergeben wurden, codice_6 oder codice_7 auf, deshalb kennt watch die Aliase nicht, die in der Sitzung der Shell, in der Regel codice_8, gültig sind, von der aus watch gestartet wurde. Um die Wirkung eines Aliases für watch verfügbar zu machen, muss man das, wofür der Alias steht, in eine gesonderte Shellskript-Datei schreiben, die genauso heißt wie der Alias. Dieses Shellskript muss dann in einem Verzeichnis gespeichert werden, das im Suchpfad liegt, beispielsweise in codice_9.", "section_level": 1}, {"title": "Bedienung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufrufsyntax.", "content": "watch [\"Optionen\"] [']\"Kommando\" [\"Kommandooptionen\"][']", "section_level": 2}, {"title": "Aufrufargumente.", "content": "Die Unix-Parameter und GNU-Optionen in der folgenden Tabelle haben dieselbe Funktion, es bleibt einem selbst überlassen, ob man die kurze oder lange Form benutzen möchte.", "section_level": 2}, {"title": "Anwendungsbeispiele.", "content": "Das Kommando watch ist nützlich, um Veränderungen zu beobachten, zum Beispiel, wenn man wiederholt das Kommando codice_10 aufruft, um die Veränderung der Größe einer Datei oder eines Verzeichnisses zu verfolgen, oder wenn watch, wie im folgenden Beispiel, wiederholt codice_11aufruft, damit bestimmte Prozesse fortlaufend beobachtet werden können.", "section_level": 2}, {"title": "Alle laufenden Instanzen eines Programms anzeigen.", "content": "$ watch \"ps -ef | grep -e '\\' | grep -Ev '\\<(grep|watch)\\>'\" Dieses Kommando fordert alle zwei Sekunden eine Liste der Prozesse an, behält daraus aber nur jene Zeilen, in denen ein mit „apache“ beginnendes Wort oder eine mit dem Wort „UID“ beginnende Zeile vorkommt, entfernt danach alle Zeilen, in denen das Wort „grep“ oder „watch“ vorkommt, und zeigt schließlich die so ausgewählten übrigen Zeilen am Bildschirm an. Die Ausgabe kann so aussehen:", "section_level": 3}], "src_summary": "watch ist ein Kommandozeilenprogramm und gehört zu den Linux-Packages procps und procps-ng. Es startet ein anderes Unix-Kommando oder eine Kommandofolge in regelmäßigen kurzen Abständen und übergibt das Ergebnis an die Standardausgabe, zeigt es also im Normalfall im Terminal an, so dass man Veränderungen beobachten kann. ", "tgt_summary": null, "id": 1354777} {"src_title": "Blinded by the Light (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Indikation.", "content": "MISS gilt als ein Verfahren, das bei allen Formen von Schielerkrankungen anwendbar ist und folgende OP-Methoden unterstützt: Rücklagerungen, Faltungen, Resektionen, Faden-OP (nach Cüppers), Transpositionen und Wiedervorholungen von geraden Augenmuskeln sowie Rücklagerungen und freie und instrumentelle Faltungen von schrägen Augenmuskeln. Man ist der Ansicht, dass das Verfahren bei einer entsprechenden Patientengruppe die Entscheidung für einen ambulanten Eingriff unterstützen könnte. MISS hat sich in der Strabismus-Chirurgie zwar noch nicht als ein Standardzugangsverfahren zum jeweiligen Operationsgebiet etabliert, jedoch nimmt die Verbreitung der zugrundeliegenden Prinzipien bei Augenärzten und Augenklinken zu.", "section_level": 1}, {"title": "Prinzip.", "content": "Bei einem MISS-Eingriff ist der Einsatz eines Operationsmikroskops der Verwendung einer Lupenbrille vorzuziehen. Statt der relativ großen Bindehauteröffnung, auch als „Türflügel-Technik“ bezeichnet, wird der Zugang zum Operationsgebiet mit sehr kleinen Inzisionen von wenigen Millimetern Größe in unmittelbarer anatomischer Nähe zu dem zu operierenden Augenmuskel geschaffen. Diese Minischnitte werden so weit vom Limbus, dem Übergang von Lederhaut und Bindehaut zur Hornhaut, entfernt gesetzt, dass dieser Bereich nach dem Eingriff von den Lidern bedeckt ist und somit kosmetisch unauffällig bleibt. Zwischen zwei Schnitten wird ein „Tunnel“ gebildet, in dem der Operateur mit feinen Instrumenten den notwendigen Eingriff vornimmt. Sollte es während der Operation zu einer Komplikation kommen, kann die Bindehauteröffnung immer noch auf die Größe der klassischen Türflügel-Schnitte erweitert werden.", "section_level": 1}, {"title": "Klinische Ergebnisse.", "content": "Die Ergebnisse der minimal-invasiven Strabismuschirurgie hinsichtlich der postoperativen Stellung der Augen werden weithin als mit der klassischen Operationsmethode vergleichbar geschildert. Dies zeigte sich auch in einem direkten Vergleich beider Methoden an 40 Kindern, wobei jene, die mit MISS operiert wurden, postoperativ weniger Schwellungen der Bindehaut und der Augenlider aufwiesen. Die geringeren Komplikationsraten und die schnellere Rehabilitation der Patienten sind als wesentliche Vorzüge von MISS etabliert. Die Effektivität der Methode ist sowohl für die Operation gerader Augenmuskeln wie auch bei der Operation der schrägen Augenmuskeln dokumentiert worden. Eine indische Autorengruppe hat über die Effektivität von MISS bei Patienten berichtet, deren Fehlstellung der Augen auf eine Erkrankung der Schilddrüse, den Morbus Basedow, zurückzuführen war.", "section_level": 1}, {"title": "Vorteile.", "content": "Die Vorzüge der minimal-invasiven Technik sind die Vermeidung von Hornhautkomplikationen und der Senkung des Risikos von Minderdurchblutung (Ischämie) des vorderen Augenabschnitts. Postoperativ verläuft die Wundheilung schneller, Hämatome der Bindehaut treten seltener auf. Bei Revisionseingriffen können stärkere Verwachsungen zwischen Bindehaut und Sklera meist vermieden werden.", "section_level": 1}, {"title": "Risiken.", "content": "MISS ist ein zeitaufwendigerer Eingriff als andere Techniken der Augenmuskelchirurgie. Die kleinen \"Schlüsselloch-Öffnungen\" können bei älteren Patienten leichter einreißen. Erstreckt sich der Riss auf die Tenonsche Kapsel, kann eine Narbe zurückbleiben. Sollte eine ungewöhnlich starke Blutung einsetzen, müssen die kleinen Inzisionen erweitert werden, um eine Kauterisation durchzuführen. Es gibt jedoch wenig Berichte über Komplikationen, die spezifisch für die minimal-invasive Methode der Schieloperation sind.", "section_level": 1}], "src_summary": "Minimal-invasive Strabismuschirurgie (MISS) wird die Technik einer Augenmuskeloperation genannt, bei der im Gegensatz zu herkömmlichen Operationsverfahren der Zugang zum Operationsgebiet lediglich mit sehr kleinen Eröffnungen der Bindehaut ermöglicht wird. Das Verfahren wurde im Wesentlichen von dem Schweizer Augenarzt Daniel Mojon ab etwa 2007 klinisch eingeführt, nachdem der belgische Augenarzt Marc Gobin den Ansatz 1994 in einem französischsprachigen Fachbuch erstmals beschrieben hatte.", "tgt_summary": null, "id": 510984} {"src_title": "Spallation Neutron Source", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Warschau wurde im NS-Staat als Zentrum des polnischen Widerstandes gegen die nationalsozialistische „Neuordnung“ betrachtet. Obwohl die ehemalige polnische Hauptstadt im Generalgouvernement zu einer provinziellen Stadt herabgestuft wurde, blieb sie das Zentrum des politischen, intellektuellen und kulturellen Lebens in Polen. Warschau war auch der Sitz des Polnischen Untergrundstaats (\"Polskie Państwo Podziemne\") und der Wirkungsort besonders starker und gut organisierter Strukturen der Widerstandsbewegung. Der Generalgouverneur Hans Frank schrieb am 14. Dezember 1943 in seinem Tagebuch: „Gäbe es Warschau im Generalgouvernement nicht, hätten wir 4/5 Probleme weniger. Warschau ist und wird das Zentrum der Verwirrung bleiben: ein Verbreitungspunkt der Unruhe in diesem Land“. Von den ersten Tagen der Besatzung Polens setzten die Deutschen brutale Terrormethoden gegen die Warschauer Bürger ein, vor allem gegen die Vertreter der polnischen politischen und intellektuellen Elite, die Juden und alle, die in irgendeiner Weise mit der Widerstandsbewegung verbunden waren. Die Warschauer Gefängnisse, nämlich das Pawiak-Gefängnis, das Untersuchungsgefängnis an der Ulica Daniłowiczowska, das Gefängnis Mokotów (\"Więzienie Nokotowskie\"), die Keller vom Sitz der Sicherheitspolizei (Sipo) in der Aleja Szucha, waren voll belegt von Verhafteten. Straßenrazzien, Deportationen in die Konzentrationslager und Massenmorde wurden zum Alltag. Hinrichtungen von politischen Gefangenen aus Warschau führten die Deutschen gewöhnlich geheim durch, an den Orten, die für normale Menschen unzugänglich waren. Dazu gehörten u. a.: die Gärten von Sejm in der Ulica Wiejska, der Kabaty-Wald (\"Las Kabacki\"), die sogenannten „Schwedischen Berge“ (\"Szwedzkie Góry\"; Erhebungen mit Dünen) im Warschauer Stadtteil Bemowo, der Sękocin-Wald (\"Las Sękociński\") in der Nähe von Magdalenka (Ortschaft in Masowien), Chojnowski-Wald (\"Lasy Chojnowskie\") in der Nähe von Stefanów (Ortschaft in Masowien, in der Nähe von Garwolin), die Ortschaft Laski, die Erhebung Wydmy Łuże und die Ortschaft Wólka Węglowa ausgangs vom Nationalpark Kampinos und, vor allem, der Ort der späteren Gedenkstätte in Palmiry. Aus der Sicht der Täter verursachten die Hinrichtungen in den Wäldern in der Nähe von Warschau verschiedene logistische Probleme und brachten ein Risiko mit sich. Der unauffällige Transport der Gefangenen aus den Warschauer Gefängnissen in die Hinrichtungsstätten, mehrere Kilometer von Warschau, stellte eine große und zeitaufwendige Herausforderung dar. Auch die Absicherung der Richtstätte vor Zeugen und eventuelle Flucht der Gefangenen war problematisch. Letztendlich konnten die Deutschen nicht sicher sein, ob die hiesige Bevölkerung zufällig oder absichtlich die Massengräber findet.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Hinrichtungen in den Ghettoruinen.", "content": "Ab Juni 1942 kam es vereinzelt vor, dass kleine Gruppen von mehreren Polen im Warschauer Ghetto (das derzeit völlig von der Stadt abgesondert war) von den Deutschen ermordet wurden. Die Leichen der Ermordeten blieben meistens auf den Straßen des jüdischen Viertels liegen und wurden von den jüdischen Arbeitskräften, die verpflichtet waren, die Leichen gestorbener oder ermordeter Ghettobewohner von den Straßen zu entfernen, gesäubert. Üblicherweise wurden die gefundenen Leichen auf dem jüdischen Friedhof oder auf dem Spielfeld des Sportvereins „Skra“ begraben. Die Hinrichtungen dieser Art fanden vor allem während der Großaktion („die Vertreibung der Juden“) im Ghetto im Sommer 1942 statt, denn aufgrund des allgemeinen Chaos hatten die Deutschen gute Voraussetzungen, Menschen heimlich zu ermorden und die Leichen der Opfer unbemerkt zu entfernen. Im Frühling 1943 schlugen die Deutschen den von der jüdischen Widerstandsbewegung ausgebrachten Aufstand im Warschauer Ghetto nieder und lösten das Ghetto endgültig auf. Das Gelände des ehemaligen „jüdischen Wohnbezirks“ veränderten sie in eine „Stein-Ziegel-Wüste“. Die Gestapoverwaltung in Warschau entschloss sich die Ghettoruinen als Ort für heimliche Hinrichtungen zu nutzen – in diesem Falle Massenhinrichtungen. Der damalige SS- und Polizeiführer für Warschau Jürgen Stroop als SS-Gruppenführer behauptete, dass diese Idee von dem Kommandeur der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS in Warschau Dr. Ludwig Hahn stammt. Als Stroop für seinen Prozess im Mokotów-Gefängnis wartete, erzählte er dann seinem Mitgefangenen aus der Zelle, Kazimierz Moczarski, was Dr. Hahn sagte. „Doktor Hahn hat ungefähr so gesagt: ‚Nutzen wir die Großaktion auch für die Erledigung der Polen. Viele Juden kamen im Ghetto ums Leben und sie werden hier weiterhin sterben. Überall liegen Leichen und wenn noch ein Tausend Polen dazu kommen, wird niemand etwas überprüfen können‘“, so berichtete Jürgen Stroop. Aus der Perspektive des Besatzers sprach viel dafür, die Ruinen als Ort der Massenhinrichtungen zu verwenden. Das jüdische Viertel grenzte an das Pawiak-Gefängnis, wo die meisten polnischen politischen Gefangenen inhaftiert waren. Die Ghettomauer und zahlreiche Polizeidienststellen isolierten ganz die „Stein-Ziegel-Wüste“ vom Rest der Stadt. Die Polizeipatrouillen waren ständig auf Jagd nach Juden, die sich in den Ruinen versteckten, was die von hinter der Mauer kommenden Schüsse erklärte. In den Ghettoruinen war es leicht Leichen zu vergraben oder zu verbrennen. Ab Sommer 1943 bestand auf dem Gebiet des ehemaligen Ghettos (in der Nähe von der Ulica Gęsia) das deutsche Konzentrationslager, das sogenannte Konzentrationslager Warschau. Seine Existenz und sein Personal konnten bei der Durchführung der Hinrichtungen gebraucht werden und die Anlagen (Krematorien) und die Gefangenen, um die Spuren des Verbrechens zu verwischen. Die erste Hinrichtung der Gefangenen des Pawiak-Gefängnisses wurde am 7. Mai 1943 durchgeführt, also noch vor dem Ende des Aufstandes im Ghetto. Am Tor des Miethauses in der Ulica Dzielna 21 wurden 94 Personen ermordet. Ab Ende Mai 1943 fanden fast jeden Tag Hinrichtungen auf dem ehemaligen Ghettogelände statt. Die Deutschen stoppten die Ermordung in den Wäldern in der Nähe von Warschau und verringerten die Deportationen von den Gefangenen vom Pawiak-Gefängnis und von anderen Warschauer Gefängnissen in Konzentrationslager. Stattdessen wurden die polnischen politischen Gefangenen rasch und massenhaft in den Ruinen des Ghettos ermordet, meistens nur nach einer mehrtägigen Ermittlung oder gar keiner Untersuchung. Fast jeden Tag gab es auch Hinrichtungen von ungefähr einem Dutzend Juden, die von den Deutschen auf der „arischen Seite“ verhaftet wurden, als auch von Polen, die jüdische Menschen versteckten. Die Namen der Opfer blieben meistens unbekannt, weil die verhafteten Juden im Personenverzeichnis des Pawiak-Gefängnisses nicht eingetragen waren. Nach einigen Stunden oder meistens nach mehreren Tagen in den Todeszellen der VIII-Abteilung des Pawiak-Gefängnisses wurden sie auf dem Ghettogelände erschossen. Nicht selten kamen ganze Familien ums Leben, einschließlich Frauen und Kinder. Hinrichtungen wurden an verschiedenen Punkten des ehemaligen Ghettos durchgeführt, aber am häufigsten auf dem Grundstück in der ulica Dzielna 25 und 27, im Hof des Hauses in der ulica Nowolipki 29 und im Hof des Hauses in der Ulica Zamenhofa 19. Die Gefangenen aus dem Pawiak-Gefängnis und die aus der Stadt eingelieferten Menschen wurden auf dem Gebiet von KL Warschau erschossen. Die Leichen der Ermordeten verbrannte man meistens auf dem Grundstück in der ulica Gęsia 45 und ulica Pawia 27 oder im KL Warschau (auf den aus den hölzernen Teilen der zerstörten Gebäude gebauten Scheiterhaufen oder im Krematorium). Dies war die Aufgabe der Arbeitskommandos aus jüdischen Ghettohäftlingen. Die Informationen über deutsche Verbrechen waren von Mitglieder der konspirativen Tätigkeit der Polnischen Heimatarmee (\"Armia Krajowa\") im Pawiak-Gefängnis „nach außen“ nur in Bruchstücken mitgeteilt, so dass es unmöglich ist, die genauen Daten und den Verlauf aller Morde in den Ghettoruinen im Frühling und Sommer 1943 zu bestimmen. Allerdings ist es bekannt, dass in der Regel bei den Hinrichtungen, die fast jeden Tag durchgeführt wurden, mehrere Menschen starben. Es kam aber vereinzelt vor, dass Dutzende oder sogar Hunderte von Polen und Juden in einzelnen Hinrichtungen ums Leben kamen. Unter anderem wurde am 29. Mai 1943 auf dem Gelände des ehemaligen Ghettos ein großes Massaker unter den Gefangenen des Pawiaks angerichtet, bei dem ungefähr 530 Menschen ums Leben kamen. Diese Hinrichtung fand eine starke Resonanz im besetzten Warschau – zu dieser Zeit erschienen die Inschriften „Pawiak werden wir rächen“ (\"„Pawiak pomścimy“\") an mehreren Orten in der Stadt. Am 24. Juni 1943 wurden etwa 200 Menschen in einer nächsten großen Hinrichtung auf dem Ghettogebiet getötet. Am 15. Juli 1943 wurden dort 260 bis 300 der aufgrund sogenannter „Hotel-Polski-Affäre“ verhafteten Polen und Juden erschossen. Am nächsten Tag kamen weitere 132 Gefangene des Pawiaks auf dem Ghettogebiet in der ulica Gęsia ums Leben.", "section_level": 1}, {"title": "Unter Führung von Franz Kutschera.", "content": "Im Oktober 1943 wurden die deutschen Terrormethoden gegen die Warschauer Bürger verschärft. Im gesamten Generalgouvernement bemühten sich die Deutschen verstärkt, die wachsende Widerstandsbewegung in Polen aufzulösen. Am 2. Oktober 1943 wurde die Hans Franks Verordnung „zur Bekämpfung von Angriffen gegen das deutsche Aufbauwerk im Generalgouvernement“ erlassen, die, den von den Besatzer verwendeten Grundsatz der Kollektivverantwortung anerkannte, in dem sie u. a. vorsah, dass „der Anstifter und der Beihelfer ebenso wie ein Täter bestraft wird“ und „die versuchte Tat wird wie eine Tat bestraft“. Die einzige Form der Bestrafung, die in der Verordnung vorgesehen war, war die Todesstrafe. Die Verstärkung des Okkupationsterrors in Warschau war auch mit der Ernennung von SS-Brigadeführer Franz Kutschera zum SS- und Polizeiführer im Bezirk Warschau verbunden (an der Stelle vom 25. September 1943). Er plädierte für eine harte Linie gegenüber den vom Dritten Reich besetzten Staaten. Durch die Massenhinrichtungen von Geiseln wollte Kutschera jede antideutsche Handlung bestrafen und dadurch Warschau „pazifizieren“. Die Erschießungen sollten jedoch nicht nur in den Ghettoruinen stattfinden, sondern auch öffentlich – auf den Straßen von Warschau. Die Deutschen hofften, auf diese Weise die Hauptstadtbewohner einzuschüchtern und dadurch die gewöhnlichen Bürger von der Widerstandsbewegung fernzuhalten. Das Wirken der Okkupation wurde durch eine Welle von Straßenrazzien am 13. Oktober 1943 verstärkt, die von den Deutschen fast jeden Tag, nicht selten auch mehrmals und an unterschiedlichen Stellen veranstaltet wurden. Am 16. Oktober 1943 kam es zur ersten öffentlichen Hinrichtung auf der Straße, nämlich an der Ecke von Aleja Niepodległości und Ulica Madalińskiego. Die Namen der Opfer wurden in den Mitteilungen durch die Straßen-Megaphonen bekannt gegeben, genauso wie die Ankündigung der Hinrichtung der nächsten (namentlich genannten) Geiseln im Falle eines weiteren anti-deutschen Attentats in Warschau. Das diente dem Zweck, einen psychologischen Effekt hervorzurufen. Nach einiger Zeit wurden Megaphon-Durchsagen durch an den Mauern aufgehängte Bekanntmachungen ersetzt. Auf den Straßen von Warschau erschienen am 30. Oktober 1943 zum ersten Mal berühmte, auf rosa Papier gedruckte Plakate mit vermeintlich unbekannter Unterschrift „SS- und Polizeiführer im Distrikt Warschau“. Massenstraßenrazzien und -hinrichtungen, bei denen Hunderte unschuldiger Menschen starben, erschütterten Warschau. Während deutsche Repressionen auf bestimmte soziale oder politische Umfelder ausgerichtet waren, wurden die Terrormaßnahmen von Franz Kutschera blindlings angewandt. Massenhaft wurden sowohl politische vom Gestapo verhaftete Gefangene als auch gewöhnliche Warschauer, die während der Straßenrazzien zufällig inhaftiert waren, ermordet. Während die Hinrichtungen auf der Straße die Aufmerksamkeit der öffentlichen Meinung auf sich zogen, hat die parallel durchgeführte geheime Vernichtung der Geiseln in den Ghettoruinen zugenommen. Vom 15. Oktober 1943 bis dem 15. Mai 1944 erschossen die Deutschen in Warschau und Umgebung etwa 5000 Menschen (jede Woche ungefähr 270–300 Personen). 3800 von ihnen starben in den Ghettoruinen. Das heißt, dass pro Person, die auf der Straße hingerichtet wurde, auch 3 bis 4 im Ghettogebiet ums Leben kamen. In dieser Zeit wurden die Hinrichtungen in den Ghettoruinen nicht nur jeden Tag durchgeführt, sondern mehrmals am Tag. Oftmals kamen Dutzende oder sogar Hunderte von Pawiak-Gefangenen oder in den Straßenrazzien inhaftierten gewöhnlichen Warschauer ums Leben. In der Nacht vom 17. auf den 18. Oktober 1943 fand eine der größten Hinrichtungen in der Geschichte des Pawiaks statt, die einige Stunden dauerte – bis 4:00 Uhr morgens. Die nackten Häftlinge wurden in Gruppen aus dem Gefängnis herausgeführt und durch das Maschinengewehrfeuer an der ulica Pawia 36–42 und ulica Dzielna 37–42 erschossen. Etwa 600 Menschen starben dieser Nacht. Im Gefängnis verbreiteten sich Gerüchte, dass die Hinrichtung so furchtbar durchlief, dass einer der SS-Männer das nicht ertragen konnte und Selbstmord beging. Am 23. Oktober 1943 wurden 300 aus Warschauer Praga am vorigen Tag eingelieferten Geiseln in den Ghettoruinen erschossen. Die Massenhinrichtungen fanden auch am 12. und 13. November (ca. 240 und 120 Opfer), am 9. Dezember (ca. 146 Opfer, darunter 16 jüdische Frauen und ein kleines Kind), am 14. Dezember (ca. 230 Opfer), am 16. Dezember (ca. 100 Opfer), am 13. Januar 1944 (ca. 260 Opfer) und am 28. Januar (ca. 170–180 Opfer) statt. Nach Informationen der konspirativen Einheiten im Pawiak begannen die Deutschen im November 1943 die Spuren früherer Hinrichtungen und Beweise für die während des Bestehens des Warschauer Ghettos begangenen Verbrechen zu verwischen. Die Arbeitskommandos von KL-Warschau-Gefangenen begannen unter der Aufsicht der Deutschen, Leichen aus Massengräbern zu holen, die im ehemaligen Ghetto oder auf dem jüdischen Friedhof versteckt waren. Die exhumierten Leichen wurden dann verbrannt oder mit Sprengstoff gesprengt. Laut Regina Domańska sollten die Deutschen am 17. November 1943 etwa 300 Männer in die Ruinen eines Hauses im ehemaligen Ghetto zusammentreiben und das Gebäude in die Luft sprengen. Am 1. Februar 1944 gelang den Soldaten der Abteilung „Pegaz“ der Leitung der Sabotage (pol. \"Kedyw\") der Polnischen Heimatarmee das Attentat auf Kutschera in der Aleje Ujazdowskie. Zur Bestrafung dieser Tat wurden die meisten Opfer von den Deutschen in den nächsten Tagen in den Ghettoruinen hingerichtet. Am 2. Februar erschossen die Deutschen 300 polnischen Geiseln, von denen 100 in der öffentlichen Hinrichtung an der Ecke der Aleje Ujazdowskie und ulica Chopina (in der Nähe des Attentatsortes) ermordet wurden und weitere 200 Personen in den Ghettoruinen starben. Die nächste Massenhinrichtungen in den Ghettoruinen fanden am 3. Februar (ca. 150 Opfer), am 10. Februar (ca. 330 Opfer) und am 15. Februar (ca. 210 Opfer, darunter 18 Frauen) statt.", "section_level": 1}, {"title": "Die letzten Monate der Besatzung.", "content": "Nach dem Tod von Kutschera hat der deutsche Terror gegen die Warschauer Bevölkerung deutlich nachgelassen. Die Deutschen verzichten auf die Hinrichtungen auf den Straße, informierten nicht mehr über die Hinrichtungen von Geiseln über Megaphon-Durchsagen und Bekanntmachungen. Der Besatzer strebte danach, den Polen keine Möglichkeiten zu geben, um ihre patriotische Gefühle zu zeigen. Der Vernichtungsprozess setzte sich jedoch in den Ghettoruinen in vollem Umfang fort. Im Frühling 1944 wurden fast jeden Tag Dutzende oder sogar Hunderte von Pawiak-Häftlingen oder aus der Stadt zur Hinrichtung eingelieferte Personen erschossen. Am 22. Februar 1944 kamen in den Ghettoruinen etwa 312 Menschen ums Leben. Am 28. Februar wurden etwa 100 Pawiak-Häftlinge erschossen. Am 4. März starben weitere 84–100 Gefangenen (darunter 4 jüdische Frauen) in den Ghettoruinen und deren Leichen wurden ins Keller eines zerstörten Hauses in der ulica Nowolipie (an der Ecke der ulica Karmelicka) geworfen und in Brand gesetzt. Einige der schwer verletzten Häftlinge verbrannten dann lebendig. Sechs Tage später wurden 40 in einem Unterschlupf in der ulica Grójecka inhaftierten Juden und einige Polen, die sie versteckten, erschossen (Mieczysław Wolski und Władysław Marczak mit seiner Familie). Unter den ermordeten war ein jüdischer Historiker Emanuel Ringelblum. Am 21. März wurden weitere 200 Menschen im Ghetto umgebracht – vor allem die Bewohner von Dörfern in der Nähe von Warschau. Bis spät in die Nacht konnte man eine Feuerschein über das Krematorium von KL Warschau sehen und den Geruch von verbrannten Körpern spüren. Die Massenhinrichtungen in den Ghettoruinen fanden zudem statt: am 16. März (ca. 185 Opfer), am 29. März (ca. 100–150 Opfer), am 30. März (ca. 95 Opfer), am 31. März (ca. 140 Opfer, darunter ca. 60–70 aus Łowicz eingelieferten Personen), vom 6. bis 7. April (ca. 100 Opfer), am 13. April (ca. 115 Opfer), am 14. April (ca. 154–163 Opfer), am 15. April (ca. 100 Opfer), am 17. April (ca. 140 Opfer), am 26. April (ca. 110 Opfer), am 11. Mai (ca. 120–130 Opfer, darunter eine russische Frau und teilweise Juden), am 19. Mai (ca. 103 Opfer), am 20. Mai (ca. 160–200 Opfer), am 22. Mai (ca. 200 Opfer), am 27. Mai (ca. 100 Opfer), vom 5. bis 6. Juni (ca. 110 Opfer, darunter eine Frau im 7. Schwangerschaftsmonat), vom 9. bis 10. Juni (mehr als 100 Opfer). Hinzu kommen die Hinrichtungen von kleinen Gruppen von Häftlingen (oft jüdischer Herkunft), deren Anzahl der Opfer nicht zu bestimmen ist. Nach der erfolglosen Rebellion der Häftlinge der dritten Pawiak-Abteilung (in der Nacht vom 19. auf den 20. Juli 1944) wurden in den Ruinen des Ghettos auch 154 (nach anderen Quellen: 173) gescheiterte Flüchtende erschossen. Ende Juli 1944 begannen die Deutschen das Pawiak-Gefängnis aufzulösen als sich die Ostfront annäherte. In einer großen Deportation am 30. Juli verließen Warschau mehr als 1800 Gefangenen. Früher wurden die Maßnahmen verstärkt, um die Spuren des Verbrechens in Warschau zu verwischen (u. a. wurden am 8. Juni die Ruinen eines Hauses in der ulica Nowolipki, wo die Hinrichtungen regelmäßig stattfanden, in die Luft gesprengt). Am 13. August 1944, also fast zwei Wochen nach dem Ausbruch des Warschauer Aufstandes, kam es zu der letzten Hinrichtung in den Ghettoruinen. Die Deutschen erschossen dann etwa 100 Pawiak-Häftlinge, die vor dem Beginn des Aufstandes nicht deportiert wurden. Unter der Ermordeten waren 18 Frauen, darunter zwei Neugeborene und ihre Mütter.", "section_level": 1}, {"title": "Bilanz.", "content": "Es ist unmöglich, die genaue Zahl der Opfer der Hinrichtungen in den Ruinen des Warschauer Ghettos zu bestimmen. Krzysztof Dunin-Wąsowicz berechnete, dass zwischen den 1. Januar 1943 und dem 31. Juli 1944 in geheimen oder öffentlichen durchgeführten Hinrichtungen in Warschau der deutsche Besatzer etwa 20.500 Menschen ermordet hat, wobei meisten von ihnen höchstwahrscheinlich in dem ehemaligen „jüdischen Wohnbezirk“ erschossen wurden. Laut Historikern des Instituts für Nationales Gedenken (\"Instytut Pamięci Narodowej\", \"IPN\") kamen in den Ruinen des Ghettos in den Jahren 1943–1944 etwa 20.000 Menschen ums Leben – darunter etwa 10.000 Polen. Es lässt sich jedoch schwer zu bestimmen, wie viele von den Ermordeten auch Gefangene im KL Warschau (vor allem Juden aus verschiedenen Ländern Europas) waren und wie viele Warschauer oder Bewohner der naheliegenden Ortschaften bei den Vergeltungshinrichtungen erschossen wurden. Daher ergibt die wahrscheinliche Zahl der Opfer von Morden in den Ruinen des Warschauer Ghettos mehrere Tausend. Laut der Berechnungen von Władysław Bartoszewski wurden vom 7. Mai 1943 bis zum 13. August 1944 in den Ghettoruinen etwa 9.600 Menschen ermordet. Diese Zahlen basieren hauptsächlich auf die Schätzungen der konspirativen Einheiten aus Pawiak-Gefängnis und erfassen nur diese Hinrichtungen, deren Zahl der Opfer eingeschätzt werden konnte. In den Ruinen des Ghettos wurden unter anderem ermordet: Mikołaj Arciszewski (Journalist, Karikaturist, Leiter eines der Netze des sowjetischen Spionagedienstes in Warschau), Mieczysław Bilek (Vorsitzende der konspirativen Demokratischen Partei (\"Stronnictwo Demokratyczne\") und ehemaliger Präsident von Gdynia), Sławomir Bittner (Pfadfinder der Rover-Stufe [\"podharcmistrz\"], Kompaniechef im Bataillon „Zośka“ der polnischen Heimatarmee), Stanisław Chudoba (Vorsitzende der Arbeiterpartei der polnischen Sozialisten [\"Robotnicza Partia Polskich Socjalistów; RPPS\"]), Tytus Czaki (einer der Organisatoren des Schützenverbandes „Strzelec“ [\"Związek Strzelecki\"], der Vorkriegs-Bürgermeister von Brest am Bug und Włocławek), Hanna Czaki (Tochter von Tytus Czaki, Pfadfinderin, Verbindungsperson und Sekretärindes Chefs der Abteilung Information des Büros für Information und Propaganda der polnischen Heimatarmee), Paweł Finder und Małgorzata Fornalska (die Vorsitzende der kommunistischen Polnischen Arbeiterpartei [\"Polska Partia Robotnicza\"]), Tadeusz Hollender (Dichter, Satiriker, Journalist), Leutnant (\"podporucznik\") John Hörl – Deckname \"Frosch\" (Soldat der Polnischen Heimatarmee, „Cichociemny“ [deutsch \"die leisen Dunklen\"]), Gustaw Kaleński (Historiker, Archivar, pensionierter Hauptmann der polnischen Streitkräfte [\"Wojsko Polskie, WP\"]), Stefan Kapuściński (schlesischer Gewerkschafts- und politischer Aktivist), Mieczysław Kotarbiński (Maler, Grafiker), Dr. Józef Lewicki (Pädagoge, Bildungshistoriker, Dozent an der Freien Polnischen Universität [\"Wolna Wszechnica Polska\"] in Warschau), Prof. Tadeusz Pruszkowski (Maler, Kunstkritiker, Pädagoge), Emanuel Ringelblum (ein bekannter Historiker jüdischer Herkunft), Oberst Józef Rosiek (Inspektor des Warschauer AK-Gebietes), Stefan Sacha (Chef des Hauptvorstands der konspirativen Nationalen Partei).", "section_level": 1}, {"title": "Die Täter.", "content": "Die Verantwortung für die Durchführung von Tausende Morden in den Ruinen des Warschauer Ghettos fiel vor allem auf die SS- und Polizeiführer im Bezirk Warschau, die ihre Funktion vom Mai 1943 bis zum August 1944 ausübten. Das waren in der Reihenfolge: SS-Brigadeführer Jürgen Stroop (nach Ende des Zweiten Weltkrieges durch ein polnisches Gericht zum Tode verurteilt und am 6. März 1952 hingerichtet), SS-Brigadeführer Franz Kutschera (am 1. Februar 1944 von den Soldaten der polnischen Kedyw ermordet), SS-Oberführer Herbert Böttcher (nach Ende des Zweiten Weltkrieges durch ein polnisches Gericht zum Tode verurteilt und am 12. Juni 1950 hingerichtet) und SS-Oberführer Paul Otto Geibel (nach Ende des Zweiten Weltkrieges durch ein polnisches Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt, im Jahre 1966 nahm er sich im Mokotów-Gefängnis das Leben). Eine besondere Rolle bei der Vernichtungsaktion spielte jedoch ihr Untergeordneter Dr. Ludwig Hahn, Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Warschau. Es war Initiator der Idee, das Gelände der Ghettoruinen zur Vernichtung der Bevölkerung Warschaus zu verwenden und \"spiritus movens\" aller Terror- und Vernichtungsaktionen gegen die polnische und jüdische Bevölkerung Warschaus in den Jahren 1941–1944. Nach Ende des Krieges lebte er unter seinem richtigen Namen viele Jahre in Hamburg. Er wurde erst 1972 angeklagt und nach einem Jahr Gerichtsverfahren zu zwölf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Das Landgericht Hamburg verurteilte ihn nach einem weiteren Revisionsverfahren zu einer lebenslangen Haftstrafe. Hahn wurde jedoch im Jahre 1983 aus der Haft entlassen und starb drei Jahre später. Hinrichtungen in den Ghettoruinen wurden durchgeführt von: Zahlreiche öffentliche und geheime Hinrichtungen in Warschau wurden von SS-Obersturmführer Norbert Bergh-Trips, SS-Hauptsturmführer Paul Werner und SS-Obersturmführer Walter Witossek geleitet. Witossek leitete auch häufig die „Dreiergruppe“ von Polizisten, die massenweise Formulare mit Todesurteile gegen polnische politische Gefangene unterzeichneten, die später vom Standgericht (\"sąd doraźny\") der Sicherheitspolizei verurteilt wurden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Massenhinrichtungen in den Ruinen des Warschauer Ghettos 1943–1944 waren die Massenexekutionen von polnischen politischen Gefangenen und Personen jüdischer Herkunft, die von den deutschen Besatzern in den Ruinen des Warschauer Ghettos heimlich durchgeführt wurden. ", "tgt_summary": null, "id": 1857405} {"src_title": "John Waters (General)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Gründung der Pfarrei mit dem Bau einer Kapelle erfolgte mit der kolonialen Ortsgründung Anfang des 16. Jahrhunderts. Nach der Umsiedlung des Ortes um 1590 wurde eine neue Pfarrkirche \"San Miguel Arcángel\" errichtet. 1740 gab es zwei Konvente an der Kirche. Diese wurde im Jahr 1862 abgerissen, um einen größere Kirche zu errichten, die auch als Verehrungsstätte für die 1692 nach den Piratenüberfällen von Francis Drake den Ort erreichende \"Statue der Jungfrau des Friedens\" dienen sollte. Der Grundstein wurde von Präsident Gerardo Barrios am 21. November desselben Jahres gelegt. Der erste Bauleiter war der englische Ingenieur William Kirk, der das Projekt kurz nach dem Tod von Barrios verlassen musste. Noch unvollendet erhielt die Kirche am 11. Februar 1913 durch päpstliches Dekret von Pius X. den Rang der Kathedrale des neuen Bistums San Miguel verliehen. Acht Jahre später, genau am 21. November 1921, verkündete Monsignore Juan Antonio Dueñas y Argumedo das Stadtpatronat der \"Nuestra Señora de La Paz\" sowie die päpstliche Krönung des Marienbildes im Namen von Papst Benedikt XV. Der Kirchbau konnte erst 1962 auf Initiative des Pfarrers Óscar Romero genau ein Jahrhundert nach seinem Beginn für beendet erklärt werden. 1966 erhielt die Kirche durch Papst Paul VI. zusätzlich den Titel einer \"Basilica minor\" verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerk.", "content": "Als Hauptmaterial für den Bau der Kathedrale wurde Vulkanstein verwendet, der vom Vulkan San Miguel transportiert worden sein soll. Der Stil der einschiffigen Kathedrale mit einer Vierungskuppel ist eklektisch. Viele Konstruktions- und Ausstattungsteile wurden im Ausland in Auftrag gegeben, wie die stählerne Dachkonstruktion und der künstliche Himmel, die aus Belgien im Jahre 1926 kamen. Die Bauteile wurden vom philippinischen Ingenieur Alberto C. Geraldo zusammengebaut, der auch für die Errichtung der 57 Meter hohen Glockentürme verantwortlich war, die das Markenzeichen des Gebäudes sind. Außerdem stammen die Glocken aus Deutschland, die Buntglasfenster mit biblischen Figuren wurden in Mexiko hergestellt und der marmorne Hochaltar, der das Bild der \"Muttergottes des Friedens\" in der Apsis beherbergt, stammt aus Italien. Außerhalb des Tempels befinden sich zwei Marmorbüsten von Luis de Moscoso und Gerardo Barrios, während im oberen Teil der Fassade eine Statue von Christus König steht. Die Kathedrale kann bis zu zweitausend Menschen beherbergen, daher gilt sie als die mit der zweitgrößten Kapazität im Land nach der Kathedrale von San Salvador; weiterhin ist sie die höchste Konstruktion im östlichen Teil von El Salvador mit einer inneren Höhe von 25 Metern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Kathedrale von San Miguel oder offiziell Kathedralbasilika Unserer Lieben Frau des Friedens () ist eine römisch-katholische Kirche in San Miguel, El Salvador. Die Kathedrale des Bistums San Miguel ist mit dem Patronat der Regina pacis der Gottesmutter Maria geweiht und trägt die Titel eines Nationalheiligtums und einer Basilica minor.", "tgt_summary": null, "id": 1351403} {"src_title": "Aphloghistische Lampe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Rodolfo war der vierte der fünf Söhne des Markgrafen Ludovico III. von Mantua aus dem alten italienischen Adelsgeschlecht der Gonzaga, aus dessen Ehe mit der Markgräfin Barbara von Brandenburg aus der Dynastie der Hohenzollern. Sein ältester Bruder folgte nach dem Tode des Vaters 1478 diesem als Federico I. in der Markgrafschaft Mantua nach. Der zweitälteste Bruder Francesco war seit 1461 Kardinal und wurde 1466 Bischof von Mantua. Nach seinem Tod im Jahr 1483 folgte ihm der jüngste Bruder Ludovico als Bischof von Mantua. Rodolfo und der dritte Bruder Gianfrancesco, die beide eine militärische Laufbahn eingeschlagen hatten, entschieden sich nicht für einen geistlichen Stand. Nach dem Tode des Vaters wurden ihnen von Federico I. Teile der Markgrafschaft überlassen. Diese Vereinbarung zwischen den Brüdern, die im Februar 1479 festgelegt worden war, wurde am 10. Juni von Kaiser Friedrich III. ratifiziert. Gianfrancesco wurde Graf von Sabbioneta und Rodigo sowie Herr von Bozzolo und Gazzuolo. Er wurde zum Stammvater der späteren Herzöge von Sabbioneta und Fürsten von Bozzolo, da bereits unter seinen Söhnen das Gebiet nochmals geteilt wurde. Diese Nebenlinie der Gonzaga erlosch im Mannesstamm im Jahr 1703. Sein jüngerer Bruder Rodolfo erhielt in der brüderlichen Teilung Castiglione, Solferino und Castelgoffredo. Seine Nachkommen erloschen in männlicher Linie im Jahr 1819.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Rodolfo Gonzaga wuchs im Palast zu Mantua auf und wurde mit seinen Brüdern im Geist der Renaissance nach dem Vorbild von Vittorino da Feltre erzogen. Seine Lehrer waren bedeutende Humanisten, wie Bartolomeo Platina bis 1457. Von seinem Vater wurde er frühzeitig für eine militärische Karriere bestimmt. So begann er schon in jungen Jahren offizielle Aufgaben in Vertretungsmissionen für den Markgrafen von Mantua zu übernehmen. Im Frühjahr 1463 reiste der elfjährige Rodolfo an der Seite seines Bruders Gianfrancesco nach Innsbruck, um Margarete von Bayern, die Braut des Erstgeborenen Federico, von dort nach Mantua zu begleiten. Am 3. Februar 1469 war er in Ferrara, um Kaiser Friedrich III. der aus Rom kommend hier Station machte, zu huldigen. Zu diesem feierlichen Anlass wurde er zum Ritter geschlagen. Im Sommer gleichen Jahres vereinbarte Markgraf Ludovico mit dem Herzog von Burgund, Karl dem Kühnen, seinen Sohn Rodolfo in Dienst zu nehmen. Ende August 1469 kam der Siebzehnjährige an den Hof in Brüssel, damals einer der prächtigsten Europas, um sich in den Dienst des Herzogs zu stellen und sich selbst im Waffenhandwerk zu beweisen. Nach seiner Rückkehr aus Flandern im Winter 1470, war er bereit, sich dem militärischen Beruf professionell zu verpflichten, und sein Vater organisierte für ihn, für zwei Jahre in den Sold des Papstes zu kommen. Der Einfluss seiner Brüder Francesco, Kardinal in Rom, und Gianfrancesco, seit Februar 1469 im militärischen Dienst beim Papst, war dabei sicher hilfreich. Papst Sixtus IV. sah sich zu Einsparungen genötigt, und im Frühjahr 1473 musste Rodolfo seinen Dienst quittieren, nur Gianfrancesco blieb weiterhin im Sold des Papstes. Zwischen Juni und Juli 1474 begleitete Rodolfo seine Schwester Barbara, die im April geheiratet hatte, in ihre neue Heimat, wo ihr Ehemann Eberhard von Württemberg in Urach auf sie wartete. Im Oktober dieses Jahres fand er schließlich eine länger währende Anstellung für den Sold der Republik Florenz, in deren Diensten er bis 1481 blieb. Sein Dienst beschränkte sich hauptsächlich auf die Toskana, wo er kaum an militärischen Aktionen teilnahm, sondern stattdessen in der Nähe von Lorenzo und Giuliano de’ Medici weilte, von denen er geschätzt wurde. Im Jahr 1477 reiste Rodolfo mit einer Gruppe von vierzig Personen als Vertreter des Markgrafen von Mantua in das Königreich Neapel, um bei der Hochzeit von König Ferdinand mit Johanna von Aragón, die am 14. September stattfand, anwesend zu sein. Am 12. Juni 1478 starb der Vater und Rodolfo konnte mit seinem Bruder Gianfrancesco je ein eigenständiges Territorium von Mantua abspalten. Rodolfo erhielt, gemeinsam mit seinem damals noch minderjährigen Bruder Ludovico, das Grenzgebiet mit Castelgoffredo, Castiglione, Ostiano, Redondesco und Solferino. In Nachverhandlungen mit Markgraf Federico I. kam es 1480 zu einem kleineren Gebietsaustausch, durch den Luzzara noch dazu kam. (Investitur am 11. Februar 1494 durch Maximilian I.) Die Gebiete, die Federico I. seinen Brüdern abtrat, gingen Mantua für immer verloren. Die Hauptlinie erlosch mit Vincenzo II. Gonzaga bereits im Jahr 1627 und dies mündete in einen Erbfolgekrieg der die Eigenständigkeit des Herzogtums Mantua selbst bedrohte. 1478 brach Krieg aus, zwischen Florenz, verbündet mit Mailand und Venedig, auf der einen Seite, und dem Papst im Bunde mit dem König von Neapel und der Republik Siena auf der anderen Seite. Rodolfo, noch immer in florentinischem Dienst stehend, kämpfte an der Seite seiner Brüder Federico und Gianfrancesco in der Toskana, wurde aber in der Schlacht von Poggio Imperiale im September 1479 durch den Herzog von Kalabrien gefangen genommen und erst im Februar folgenden Jahres wieder freigelassen. Nach dem Ende seiner Dienstzeit im Juli 1481 blieb er in Florenz, bis er sich im venezianischen Krieg gegen Ferrara ab 1483 in den Dienst der Serenissima stellte, während sein Bruder Gianfrancesco an der Seite des Herzogs von Ferrara auf der antivenezianischen Seite kämpfte. Die Tatsache, dass sich die Brüder auf den feindlichen Seiten befanden, schuf neue Reibungspunkte im oft gespannten Verhältnis zwischen den beiden Brüdern. Möglicherweise empfahl Federico, der im Jahr 1484 starb, als Folge dieser Spannungen seinem Sohn Markgraf Gianfrancesco II., sich eher auf seine Ratgeber, in erster Linie auf Francesco Secco und Eusebio Malatesta, als auf seine Onkel zu verlassen. Das Verhältnis der drei Brüder Gianfrancesco, Rodolfo und Ludovico zu ihrem Neffen Gianfrancesco II. muss scheinbar anfangs äußerst gespannt gewesen sein. Die Ratgeber des jungen Markgrafen setzten das Gerücht einer Verschwörung in Umlauf, ob wahr oder unwahr bleibt ungeklärt. Es ist eine verwirrende Folge, die mit Verhaftungen und dem freiwilligen Rückzug der drei Brüder auf ihre Ländereien endete. Noch obskurer sind die Umstände, die den Tod von Antonia Malatesta betreffen, Rodolfos erster Ehefrau, die er im Januar 1481 geheiratet hatte. Geboren wurde sie 1451 als eine illegitime Tochter des Sigismondo Malatesta, Herrn von Rimini und seiner damaligen Geliebten Isotta degli Atti, die dann 1456 seine dritte Frau wurde. Antonia starb nach nur knapp dreijähriger Ehe am 25. Dezember 1483 in Luzzara wahrscheinlich eines unnatürlichen Todes. Der zeitgenössische Chronist Andrea da Schivenoglia (* 1411) berichtet in seiner \"Cronaca di Mantova\" von Enthauptung wegen Ehebruchs. Nach anderen Angaben wurde sie mit einem Schwertstreich von Rodolfo getötet, der sie mit ihrem Tanzlehrer überraschte. Auch taucht Eusebio Malatesta mit seiner jüdischen Herkunft als Initiator einer Intrige auf, die der Frau das Leben kostete. Der Historiker Alessandro Luzio (1857–1946) vertrat die Ansicht, dass Antonia eines natürlichen Todes starb, unter Berufung auf einen Beileidsbrief an den Witwer Rodolfo, und dass die ganze Angelegenheit das Ergebnis einer fiktiven Übersetzung der Feindseligkeiten war. Sicher ist, dass Rodolfo im folgenden Jahr Caterina Pico, Tochter des Gianfrancesco Pico della Mirandola und der Giulia Boiardo heiratete. Die dreißigjährige Witwe war in erster Ehe mit Lionello Pio († 1480), dem Herrn von Carpi verheiratet gewesen und Mutter von drei Kindern. Sie schenkte Rodolfo sechs weitere Kinder, zwei Söhne und vier Töchter. Caterina überlebte ihren Mann um sechs Jahre und starb im Dezember 1501. Auch bei ihrem Tod soll es nicht mit natürlichen Dingen zugegangen sein; Ariosto berichtet darüber. Manche Quellen sagen, sie sei von ihrer Magd vergiftet worden, andere, sie sei im Schlaf von ihr erdrosselt worden. Von verschmähter Liebe einerseits, von Geldgier andererseits, ist die Rede. Im Jahr 1486 ging Rodolfo als Leutnant in den Dienst der Herzöge von Mailand und stand nun wieder an der Seite seines Neffen Gianfrancesco II., als es 1495 zum Kampf gegen König Karl VIII. von Frankreich kam. In der Schlacht bei Fornovo am 6. Juli 1495, in der Gianfrancesco der Oberbefehl über die Truppen der Heiligen Liga oblag, konnten die Italiener einen Sieg erringen. Die französischen Truppen verließen Italien. Doch dieser Sieg war teuer erkauft; die Verluste auf italienischer Seite waren fast doppelt so hoch, wie die der Franzosen, über 2.000 Italiener verloren ihr Leben, Rodolfo Gonzaga war einer von ihnen.", "section_level": 1}, {"title": "Ehen und Nachkommen.", "content": "Rodolfo Gonzaga vermählte sich am 11. Januar 1481 mit Antonia Malatesta (* 1451; † 25. Dezember 1483 in Luzzara). Die Ehe blieb kinderlos. In zweiter Ehe nahm er 1484 Caterina Pico (* 1454 in Mirandola; † 5. Dezember 1501 in Luzzara) zur Frau, eine Schwester des Philosophen Giovanni Pico, mit der er sechs Kinder hatte:", "section_level": 1}], "src_summary": "Rodolfo Gonzaga di Castiglione (* 18. April 1452 in Mantua; † 6. Juli 1495 in Fornovo) war ein italienischer Adliger, Sohn des Markgrafen Ludovico III. Gonzaga von Mantua und seit 1478 Herr von Castiglione, Solferino und Castelgoffredo sowie seit 1480 Herr von Luzzara.", "tgt_summary": null, "id": 1073174} {"src_title": "San Juan Nepomuceno (Paraguay)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zweiter Weltkrieg, Koreakrieg und Vietnamkrieg.", "content": "Barrow stammte aus einer verarmten Plantagenbesitzerfamilie und war das dritte von vier Kindern von Robert Ellason Barrow und dessen Ehefrau Maud Haralson Barrow. Er begann mit finanzieller Unterstützung durch ein Stipendium ein Studium an der Louisiana State University. Daneben arbeitete er als Hausmeister und Kellner, um sich das Geld für Kost und Logis zu erwirtschaften. Nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg am 8. Dezember 1941 mit der Kriegserklärung an Japan nach dem Angriff auf Pearl Harbor am Tag zuvor, trat er 1942 in das US Marine Corps und absolvierte seine Grundausbildung in San Diego. Danach war er dort selbst als Ausbilder \"(Drill Instructor)\" tätig und wurde danach in die \"Officer Candidate School\" aufgenommen, die er am 19. Mai 1943 als Leutnant abschloss. Im Koreakrieg war Barrow als Hauptmann Chef der A-Kompanie des 1. Bataillons des 1. Regiments der 1. Marineinfanteriedivision \"(1st Marine Division)\" und nahm mit dieser vom 15. September bis 28. September 1950 an der Operation Chromite bei Incheon teil, die mit einem Sieg der UN-Truppen und der Rückeroberung von Seoul endete. Aufgrund seiner Leistungen bei diesem Einsatz erhielt er den Silver Star. Für seine Verdienste bei der Verteidigung eines Passes bei Koto-ri im Dezember 1950 wurde er am 24. Januar 1952 mit dem Navy Cross ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung, die vom Department of the Navy vergeben wird. Während des Vietnamkrieges war er als Oberst vom 1. September 1964 bis zum 3. Juli 1967 zuerst Planungsoffizier und zuletzt stellvertretender Assistierender Chef des Stabes und G-3 im Hauptquartier der \"Fleet Marine Force\", dem gemeinsamen Gesamtkommando der US Navy und der US Marines. Als solcher war er maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung der Planung für den ersten Einsatz und den nachfolgenden Aufbau der US-Marineinfanterieverbände in der Republik Vietnam. Für diese Leistungen wurde er erstmals mit dem Legion of Merit geehrt. Danach war er Kommandeur des 9. Regiments der 3. Marineinfanteriedivision \"(3rd Marine Division)\" und nahm mit dieser vom 22. Januar bis 18. März 1969 an der im A-Sầu-Tal stattfindenden Operation Dewey Canyon teil, die die letzte große Offensive des US Marine Corps während des Vietnamkriegs war und mit einem taktischen Sieg der USA endete. Für seine Verdienste bei dieser Operation wurde ihm das Distinguished Service Cross sowie ein Goldener Stern anstelle eines weiteren Legion of Merit verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Aufstieg zum Assistant Commandant und Commandant des US Marine Corps.", "content": "Im September 1969 wurde Barrow als Brigadegeneral Kommandierender General des \"Marine Corps Base Camp Smedley D. Butler\" in der Präfektur Okinawa und war zugleich bis August 1972 in Personalunion auch stellvertretender Kommandeur der Marieninfanteriestützpunkte im Pazifikraum \"(Marine Corps Bases, Pacific)\". Nach seiner Beförderung zum Generalmajor wurde er im August 1972 Kommandierender General des \"Marine Corps Recruit Depot Parris Island\", eine 34,4 Quadratkilometer große militärische Einrichtung in Beaufort, South Carolina, in der alle männlichen Rekruten, die bei ihrer Anwerbung östlich des Mississippi gelebt haben, sowie alle weiblichen Rekruten des US Marine Corps ihre Grundausbildung absolvieren. Während dieser Zeit trat er für eine Verbesserung der Qualität der Rekruten sowie Modernisierung der Ausbildung ein. Er erhöhte die Supervision für Offiziere und beendete die körperliche Misshandlung von Auszubildenden, bei gleichzeitiger Beibehaltung hoher Standards. 1976 wurde er Kommandeur des \"Fleet Marine Force\" sowie am 1. Juli 1978 Nachfolger von General Samuel Jaskilka als stellvertretender Kommandeur der US-Marines \"(Assistant Commandant of the Marine Corps)\". Diese Funktion hatte er ein Jahr lang bis zum 30. Juni 1979 inne und wurde dann von General Kenneth McLennan abgelöst. Am 1. Juli 1979 löste Barrow schließlich General Louis H. Wilson, Jr. als Kommandeur des US Marine Corps \"(Commandant of the Marine Corps)\" ab und verblieb in dieser Funktion bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 30. Juni 1983, woraufhin General Paul X. Kelley am 1. Juli 1983 seine Nachfolge antrat. Zugleich gehörte er kraft Amtes den Vereinigten Generalstabschefs \"(Joint Chiefs of Staff)\" an. Während seiner vierjährigen Amtszeit verbesserte er die Standards für Angehörige der Marineinfanterie einerseits, was andererseits zur Entlassung von 5.000 nicht verwendbaren Angehörigen der Marine führte. Zugleich stieg dadurch der Anteil der Marineinfanteristen von weniger als 50 Prozent im Jahr 1975 auf 82 Prozent im Jahr 1982. Für seine Verdienste als Kommandant der US-Marines wurde ihm die Defense Distinguished Service Medal, die Army Distinguished Service Medal sowie die Navy Distinguished Service Medal verliehen. Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst gehörte er zeitweise dem Beratungsgremium für Auslandsnachrichtendienstes \"(Foreign Intelligence Advisory Board)\" von US-Präsident Ronald Reagan als Mitglied an. Ihm wurde des Weiteren Ehrendoktortitel der Louisiana State University, der Tulane University sowie der Militärhochschule \"The Citadel\" verliehen. Ferner war er Mitglied der Aufsichtsgremien der National Defense University (NDU), des Naval War College (NWC) sowie der George Mason University. Aus seiner Ehe mit der 2006 verstorbenen Patricia Ann Collins Barrow gingen drei Töchter und zwei Söhne hervor. Nach seinem Tode wurde er auf dem \"Grace Episcopal Church Cemetery\" in St. Francisville beigesetzt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Robert Hilliard Barrow (* 5. Februar 1922 in Baton Rouge, Louisiana; † 30. Oktober 2008 in St. Francisville, Louisiana) war ein General des US Marine Corps, der zwischen 1978 und 1979 stellvertretender Kommandeur der US-Marines \"(Assistant Commandant of the Marine Corps)\" sowie zuletzt von 1979 bis 1983 Kommandeur des US Marine Corps \"(Commandant of the Marine Corps)\" war.", "tgt_summary": null, "id": 1750749} {"src_title": "Ascendonanus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund, Entwicklung, Kritik und Durchbruch.", "content": "Trotz großer Spielerbasis, waren die Verkaufszahlen von Warhammer Fantasy vergleichsweise schwach, vor allem im Vergleich zum erfolgreichen Sci-Fi-Spin-off \"Warhammer 40.000\". Zusätzlich wurden die Spielregeln als zu komplex und wenig einsteigerfreundlich kritisiert. Aus diesen Gründen entschied sich Games Workshop dazu, \"Warhammer Fantasy\" nicht mehr fortzusetzen und entwickelte stattdessen \"Age of Sigmar\" als Nachfolgespiel. Dieses erschien 2015 in erster Auflage mit dem Starter-set „Stormcast Eternals vs Khorne Bloodbound“. Im Juni 2018 erschien die zweite Auflage des Spieles, welche das „Stormcast Eternals vs Nighthaunt“-Starter-Set beinhaltete. Trotz scheinbaren Erfolges des neuen Spielsystems, erkenntlich durch steigenden Umsatz, gab es für die Entscheidung zur Einstellung von \"Warhammer Fantasy\" von der Spielerbasis viel Kritik an Games Workshop. Viele waren nicht überzeugt von dem vereinfachten Regelwerk. Des Weiteren wurde auch die Umbenennung vieler Einheiten und Völker kritisiert (z. B. die Umbenennung der Elfen zu „Aelfs“) und unterstellt, Games Workshop wolle sich hiermit lediglich die Namensrechte sichern. Auch die Modelle der „Stormcast Eternals“ wurden aufgrund ähnlichen Aussehens zunächst als Kopie der „Space Marines“ aus \"Warhammer 40.000\" bezeichnet und mit dem Spitznamen „Sigmarines“ (Wortneuschöpfung aus „Sigmar“ und „Space Marines“) versehen. So haben, parallel zu \"Age of Sigmar\", nach der Einstellung von \"Warhammer Fantasy\", viele Tapletop-Spieler eigene, von Spielern erschaffene Spinoffs und Regelwerke zu \"Warhammer Fantasy\" entwickelt (z. B. „Die neunte Edition“). \"Age of Sigmar\" wird allerdings auch bei vielen Spielern aufgrund flexibleren Regeln, unkompliziertem Spielerlebnis und schönen Modellen positiv wahrgenommen. Ein wesentlicher Kritikpunkt an Games Workshop bezog sich auch weniger auf das Spiel \"Age of Sigmar\" an sich, sondern auf die rigorose Einstellung von \"Warhammer Fantasy\". Games Workshop wurde seit Jahren „Firmenpolitik und Geschäft, statt Hobbyfaszination“ vorgeworfen. Obwohl ein wirtschaftliches Unternehmen, verärgerten die ständigen Preiserhöhungen und Produktentscheidungen viele Spieler. \"Age of Sigmar\" wird daher mitunter als Versuch gesehen, das „lahmende“ \"Warhammer Fantasy\" zu ersetzen und neue Spielerschaften zu erschließen. Neulingen erschien \"Warhammer Fantasy\" als zu einsteigerunfreundlich, langjährige Spieler, mit großen bestehenden Armeen, waren als Käufer nicht mehr lukrativ genug. Diese bemängelten auch, dass \"Warhammer Fantasy\", mit seiner über Jahrzehnte aufgebauten Hintergrundgeschichte (vulgo „Lore“) komplett verworfen wurde, die sich immerhin auch in unzähligen Romanen, Comics und Computerspielen widerspiegelte. Spätestens seit dem Jahr 2019 konnte sich \"Age of Sigmar\" erfolgreich in der Tabletop-Szene etablieren und erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Für Spieler von \"Warhammer Fantasy\" sind von der Community selbst Alternativen zum Ursprungsspiel erschaffen worden, wie zum Beispiel \"The 9th Age\".", "section_level": 1}, {"title": "Das Age of Sigmar-Universum.", "content": "Nach den durch die Streitmächte des Chaos hervorgerufenen „End Times“, einem Ereignis, das zur vollständigen Zerstörung der Warhammer-Welt und dem Tod der meisten Völker führte, schwebte der legendäre Held Sigmar ziellos durch den Weltraum, sich an den metallischen Kern der alten Welt klammernd. Nach langer Zeit wurde er von dem großen Himmelsdrachen Dracothion entdeckt und gerettet. Dracothion führte Sigmar zu den „Reichen der Sterblichen“, acht Existenzebenen, die durch Portale verbunden sind, „Reichstore“ genannt. Diese acht Reiche dienen als neue Welt für \"Age of Sigmar\". Sigmar erhielt von Dracothion die Herrschaft über eines dieser Reiche und Seelen wurden in diese Bereiche gezogen, darunter Überlebende aus der vorherigen Welt und Neuankömmlinge. Sigmar schmiedete Allianzen mit diesen Völkern und ihren jeweiligen Göttern, als die Zivilisation wieder hergestellt wurde. Dieses Wachstum war jedoch von kurzer Dauer, als die Kräfte des Chaos erneut zuschlugen. Unter der Führung von Archaon beherrschte das Chaos bald sieben der acht Königreiche der Sterblichen und verschonte nur Sigmars Königreich Azyr. Die Zivilisationen und Allianzen, die Sigmar anstrebte, wurden letztlich durch die Invasion des Chaos zerstört. Verärgert schuf Sigmar die mächtigen „Stormcast Eternals“ und führt diese in den Kampf gegen das Chaos. So beginnt nun das Zeitalter Sigmars.", "section_level": 1}, {"title": "Regeln.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeine Grundsätze.", "content": "\"Age of Sigmar\" wird zumeist von zwei Spielern gespielt, wobei auch Mannschaften gebildet werden oder mehrere Spieler gleichzeitig gegeneinander antreten können. Es betont den erzählerischen Aspekt der Wargaming-Erfahrung und ermutigt das Spielen von handlungsgetriebenen Szenarien, die Wiederholung von Schlachten aus der Geschichte und von Spielern erschaffenen Geschichten. Ziel ist es, durch militärisch-taktisches Geschick, verbunden mit etwas Würfelglück, die Armee seines Gegners zu besiegen oder die vorgegebenen Ziele möglichst strategisch zu erfüllen. Der Regelsatz wurde entwickelt, um das Spiel leicht zu erlernen, aber schwer zu meistern. Grundlegende Spielregeln sind auf lediglich acht Seiten zusammengefasst und sind einfach und schnell zu begreifen, aber fortgeschrittene Mechaniken finden sich in einheitenspezifischen Pamphleten mit dem Namen „Warscrolls“, die mehr Regeln und Statistiken der einzelnen Einheiten enthalten. Die Kunst des Spiels besteht darin, zu verstehen, wie Ihre Einheiten zusammenarbeiten und Synergien nutzen, um sie als eine zusammenhängende, effektive Armee zu nutzen. Wie auch bei anderen Tabletop-Spielen, verwendet \"Age of Sigmar\" in Handarbeit bemalte Miniaturen und Würfel, um das Geschehen zu simulieren. Die Regeln und „Warscrolls“ sind kostenlos verfügbar und können von der Games Workshop-Webseite heruntergeladen oder in der \"Age of Sigmar\"-App betrachtet werden.", "section_level": 2}, {"title": "Spielmodi.", "content": "\"Age of Sigmar\" betont drei Spielstile: Kompetitiv („Matched Play“), unstrukturiert („Open Play“) und narrativ („Narrative Play“). Diese werden im „Handbuch des Generals“ beschrieben. Im „Matched Play“ wird jeder Einheit ein Punktewert entsprechend seiner Kampfstärke zugewiesen. Die Spieler einigen sich auf eine Gesamtpunktzahl für ihr Spiel und erstellen dementsprechend gleichwertige Armeen, analog zu den Armeelisten in \"Warhammer Fantasy\". In diesem Spielmodus gibt es Regeln für die Armeezusammensetzung, die sich je nach der gespielten Punktebene ändern, und die Basisregeln werden derart modifiziert, dass sie ein ausgeglichenes Spiel ermöglichen. Das „Open Play“ ist die ursprüngliche Spielweise von \"Age of Sigmar\". Jeder Spieler setzt so viele Einheiten, wie er möchte. Hierdurch kann es vorkommen, dass ein Spieler eine größere Armee stellt als der andere, was durch spezielle Regeln etwas ausgeglichen wird. Um dies zu bestimmen, werden keine Punkte verwendet, sondern hauptsächlich die Anzahl der Modelle. Im „Narrative Play“ werden sowohl die Armeen, als auch die Szenarien und Kampfziele grob vorgegeben, um Schlachten aus der „Geschichte“ nachzuspielen.", "section_level": 2}, {"title": "Spielbare Fraktionen.", "content": "Es gibt bei \"Age of Sigmar\" eine Vielzahl an spielbaren Faktionen. Sie können in vier Hauptkategorien eingeteilt werden: \"Grand Alliance Order\" (deutsch: Ordnung), \"Grand Alliance Chaos\", \"Grand Alliance Death\" (deutsch: Tod) und \"Grand Alliance Destruction\" (deutsch: Zerstörung). „Order“ repräsentiert die Kräfte des „Guten“. Ihr Hauptziel ist die Vernichtung des Chaos. Angetrieben von den grundlegenden Bedürfnissen und Handlungen der Sterblichen, versucht das Chaos, die sterblichen Reiche zu beherrschen. Seine Anhänger dienen den vier Chaosgöttern Khorne, Tzeentch, Nurgle und Slaanesh. Im Gegensatz zum Chaos und mehr oder weniger verbündet mit der Ordnung gegen das Chaos, will „Tod“ alle Bereiche für sich selbst beherrschen, angetrieben von dem selbsternannten Gott des Todes, Nagash. Unberechenbar und opportunistisch kämpfen „Zerstörung“ um ihre eigenen Interessen oder um des Konfliktes willen. Weil \"Age of Sigmar\" in einer Fantasiewelt spielt, bestehen die Fraktionen nicht nur aus Menschen, sondern auch aus anderen Völkern, wie zum Beispiel Zwergen, Elfen oder Dämonen. Beim Erstellen einer Armee kann man entweder nur eine Fraktion wählen, oder aber Modelle aus verschiedenen Fraktionen zu einer großen Armee kombinieren. Bedingung hierfür ist, dass diese nicht verfeindet sind. Aufgrund des anfänglichen Mangels an neuen Miniaturen, wurden zahlreiche Modelle aus der achten Edition von \"Warhammer Fantasy\" übernommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Warhammer Age of Sigmar (auch Age of Sigmar oder kurz WHAoS oder AoS) ist ein Tabletop-Spiel der Firma Games Workshop. Es ersetzte 2015 das Vorgängerspiel \"Warhammer Fantasy\", nach dessen Einstellung durch Games Workshop.", "tgt_summary": null, "id": 1403801} {"src_title": "Lucky Jim (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geografie.", "content": "Nach dem United States Census Bureau hat Deer Isle eine Gesamtfläche von 320,30 km2, von denen 76,97 km2 Land sind und 243,33 km2 aus Gewässern bestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Geografische Lage.", "content": "Deer Isle liegt im Süden des Hancock Countys auf mehreren Inseln im Atlantischen Ozean. Im Osten in der Jericho Bay, im Westen in der Penobscot Bay. Auf dem Gebiet der Town befinden sich mehrere kleinere Seen wie der \"Torrey Pond\" der \"Lily Pond\" und der \"Mill Pond\". Die Oberfläche ist eben, ohne nennenswerte Erhebungen. Zu den bekannteren Inseln gehören: \"Campbell Island, Carney Island, Conary Island, Deer Isle, Freese Island, Little Deer Isle, Sheepshead Island, Stave Island\" und \"White Island\". Die meisten Inseln, die sich im Westen der Town befinden, sind Unorganized Territories und werden vom Bundesstaat Maine verwaltet. Zu diesen Inseln gehören: \"Pickering Island, Great Spruce Head Island, Little Spruce Head Island, Butter Island, Eagle Island, Bradbury Island, Hog Island\" und \"Pond Island\".", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "In Deer Isle gibt es mehrere Siedlungsgebiete: \"Deer Isle, Eggemoggin, Mountainville, Little Deer Isle, North Deer Isle, Reach, South Deer Isle, Sunset, Sunshine\" und \"The Haulover\".", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die mittlere Durchschnittstemperatur in Deer Isle liegt zwischen −7,22 °C (19° Fahrenheit) im Januar und 20,6 °C (69° Fahrenheit) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel der USA um etwa 6 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Oktober und Mai liegen mit bis zu zweieinhalb Metern mehr als doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA; die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Bereits 1605 betrat mit George Weymouth der erste Europäer das Gebiet. Deer Isle wurde am 2. Februar 1789 als Town organisiert, zuvor war es als Deer Island Plantation bekannt. Sie war die vierte organisierte Town im Hancock County. Der Name leitete sich von den dort in den Wäldern lebenden Hirschen ab. Die Besiedlung startete 1762 und der erste Siedler war William Eaton. Im Jahr 1874 wurde Land an die Town Isle au Haut und im Jahr 1897 an die Town Stonington abgegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "In Deer Isle wurde eine archäologische Ausgrabungsstätte und mehrere Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und ins National Register of Historic Places aufgenommen:", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Deer Isle ist über die Deer Isle Bridge mit dem Festland verbunden. Über die Brücke verläuft auch die Maine State Route 15.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "In Deer Isle befindet sich das Island Nursing Home and Care Center. Die \"Chase Emerson Memorial \" befindet sich in der Main Street in Deer Isle.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Deer Isle gehört mit Brooklin, Sedgwick und Stonington zur \"School Union 76\" und mit Bar Harbor, Bass Harbor, Cranberry Isles, Frenchboro, Mount Desert, Southwest Harbor, Stonington, Swan’s Island und Trenton zum \"Mount Desert Island Regional School System - AOS 91\". In der School Union 76 werden folgende Schulen angeboten:", "section_level": 2}], "src_summary": "Deer Isle ist eine Town im Hancock County des Bundesstaates Maine in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2010 lebten dort 1975 Einwohner in 929 Haushalten auf einer Fläche von 320,30 km2.", "tgt_summary": null, "id": 159555} {"src_title": "Dave Langevin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Glasby war der Sohn des Lokführers Edgar Stuart Glasby und von Elizabeth Alice, geborene Hempsall. Nach dem Besuch der \"King Edward VI Grammar School\" in Retford studierte er Chemie an der University of Nottingham, wo er 1952 mit dem Bachelor abschloss. Nach seinem Studium arbeitete er für Imperial Chemical Industries, zunächst in der Forschung für Sprengstoffe und Raketentreibstoffe, wo er es zum Leiter der Abteilung für physikalische Chemie brachte. Nach 25 Jahren wechselte er in die organische Chemie, wo er im Verlagsbereich und der Öffentlichkeitsarbeit wirkte. 1988 ging er in den Ruhestand. Sein Interesse an Astronomie führte dazu, dass er sich ab 1958 am Veränderlichenprogramm der \"British Astronomical Association\" beteiligte. 1962 wurde er für sieben Jahre zu dessen Leiter bestimmt. Er war Dozent für Astronomie an der Universität Glasgow und Fellow der \"Royal Astronomical Society\". Ab 1952 begann Glasby Science-Fiction zu schreiben, bald schon zusammen mit dem schon legendär produktiven R. Lionel Fanthorpe für die Reihe der von \"John Spencer & Co\" verlegten \"Badger Books\" und die damit verbundenen Reihen, \"Futuristic Science Stories\" zum Beispiel. Zusammen mit Fanthorpe schrieb er einen Großteil der Titel von Spencer, oft innerhalb von ein paar Tagen und (mehr oder minder) passend zu einem vorgegebenen Cover. Um den Anteil der relativ wenigen Autoren an der Produktion zu verschleiern, wurden Pseudonyme benutzt, oft auch gemeinschaftlich. Die Liste der von Glasby verwendeten Pseudonyme ist lang und reicht von John Adams bis Karl Zeigfried. Seine Produktion insgesamt wird auf über 250 Titel geschätzt, und es ist davon auszugehen, dass längst nicht alle Arbeiten Glasbys zugeordnet werden konnten. Die Produktion kam Ende der 1960er praktisch zum Erliegen, als sich die Marktbedingungen änderten und der Absatz über die Badger Books zum Erliegen kam. Anfang der 1990er begann dann erneut eine produktive Phase für Glasby mit einem Schwerpunkt im Horror-Bereich, unter anderem mit Geschichten aus Lovecrafts \"Cthulhu\"-Universum, namentlich die Sammlung \"The Substance of a Shade\" (2003), der Roman \"The Dark Destroyer\" (2005) und die \"Dark Armageddon\"-Trilogie (2016/2017). Zu nennen sind außerdem \"Seetee Sun\" und \"The Crimson Peril\" (2007), zwei Fortsetzung zu John Russell Fearns \"Golden Amazon\"-Serie. Die alten Titel aus der Badger-Books-Reihe wurden in den 2000ern überarbeitet und bei Orion/Gateway neu aufgelegt. Neben seinen belletristischen Arbeiten schrieb er eine Reihe von astronomischen Sachbüchern, darunter \"Boundaries of the Universe\" (1971), sowie mehrere, teils mehrbändige Fachlexika in den Bereichen der organischen Chemie, Pharmazie und Botanik. Glasby war seit 1954 mit Janet Beattie Hannah verheiratet. Aus der Ehe stammen fünf Kinder. Glasby starb 2011 im Alter von 82 Jahren.", "section_level": 1}, {"title": "Bibliografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Krimi, Mystery und Spionage.", "content": "Johnny Merak", "section_level": 2}], "src_summary": "John Stephen Glasby (geboren am 23. September 1928 in East Retford, Nottinghamshire; gestorben am 5. Juni 2011 in England) war ein britischer Chemiker und Astronom, außerdem ein produktiver Autor in den Pulp-Magazinen der 1950er und 1960er Jahre. Neben dem Pseudonym \"A. W. Merak\" – abgeleitete von dem Stern Merak im Großen Bären – verwendete er eine große Zahl weiterer Pseudonyme und Verlagsnamen und schrieb außer Science-Fiction auch in anderen Genres wie Horror, Krimi, Mystery, Spionage und Western.", "tgt_summary": null, "id": 329918} {"src_title": "Nezahat Baradari", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im Jahr 1996 wird erst die Rap-Legende Tupac Shakur erschossen, wenige Monate später sein Kollege und Konkurrent The Notorious B.I.G. Der zuständige Ermittler Russell Poole konnte damals keinen der Fälle aufklären, doch Jahre später hat er den Fall noch immer nicht vergessen können. Eines Tages bekommt Poole bei seiner andauernden Suche unverhoffte Unterstützung von dem Journalisten Jack Jackson. Gemeinsam versuchen sie die Morde aufzuklären.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "In den 1990er Jahren wurden binnen weniger Wochen sowohl Tupac Shakur als auch sein Rap-Kollege The Notorious B.I.G. ermordet. In beiden Fällen konnten die Täter nie ermittelt werden. Am 7. September 1996 war Tupac niedergeschossen worden und erlag sechs Tage später seinen Verletzungen. Einige vermuteten, der Täter gehöre zum Umfeld von The Notorious B.I.G. Dieser wurde am 9. März 1997 nach dem Besuch der Soul Train Music Awards in Los Angeles zum Opfer eines Drive-by-Shootings. Im Jahr 2002 veröffentlichte der Journalist Randall Sullivan einen Tatsachenroman mit dem Titel \"LAbyrinth: A Detective Investigates the Murders of Tupac Shakur and Notorious B.I.G., the Implication of Death Row Records' Suge Knight, and the Origins of the Los Angeles Police Scandal\", in dem er den beiden Morden nachgeht. Nach der Veröffentlichung des Buches löste es eine Kontroverse aus. Poole hatte darin sowohl Suge Knight, den Gründer von Death Row Records, wie auch die Polizei von Los Angeles eng mit den Morden in Verbindung gebracht. Bis heute sind diese Anschuldigungen weder nachgewiesen noch entkräftet.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Regie führte Brad Furman. Das Drehbuch, das auf Sullivans Tatsachenroman basiert, wurde von Christian Contreras geschrieben und landete 2015 auf Hollywoods Black List der besten noch unverfilmten Drehbücher. Die Hauptrollen übernahmen Johnny Depp und Forest Whitaker, die Russell Poole und Jack Jackson spielen. Toby Huss ist in der Rolle von Detective Fred Miller zu sehen und Dayton Callie spielt Lieutenant O'Shea. Die Dreharbeiten fanden in Los Angeles statt, so am Dedeaux Field, dem Baseball-Stadion der University of Southern California. Am 21. Mai 2018 wurde der erste Trailer zu \"City of Lies\" veröffentlicht, was gleichzeitig Biggies 46. Geburtstag gewesen wäre. Dieser war mit dem Song \"You're Nobody (Til Somebody Kills You)\" aus dem Album Life After Death des Künstlers unterlegt. Die Musik für den Film selbst komponierte der ebenfalls in New York geborene Filmkomponist Chris Hajian. Der Film sollte ursprünglich am 7. September 2018 in die US-Kinos kommen, dem Jahrestag, an dem Tupac niedergeschossen wurde. Dort erhielt der Film von der MPAA ein R-Rating, was einer Freigabe ab 17 Jahren entspricht. Am 25. Oktober 2018 sollte der Film in den deutschen Kinos starten. Im August 2018 wurden sowohl der Start in den USA, aber auch in Deutschland aus unbekannten Gründen abgesagt.", "section_level": 1}], "src_summary": "City of Lies ist ein Kriminalfilm von Brad Furman. In der Filmbiografie, die auf einem Tatsachenroman von Randall Sullivan basiert, werden die Morde an Tupac Shakur und seinem Rap-Kollegen The Notorious B.I.G. in den 1990er Jahren untersucht.", "tgt_summary": null, "id": 97606} {"src_title": "Howard Graham", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Dorf liegt teilweise auf einer Anhöhe am Zusammenfluss von \"Bardsey Beck\" und \"Gill Beck\", deren Verlauf weiter nach Nordosten geht und die bei Collingham in die Wharfe münden. Im Tal, nur wenige hundert Meter östlich des Dorfes verläuft die A58 road zwischen Leeds und Wetherby von Süden nach Norden. Benachbarte Dörfer sind East Keswick und East Rigton im Norden, beziehungsweise Nordosten, und Scarcroft im Süden. Die Bevölkerung im Gebiet gehört hauptsächlich der Mittelschicht an und es gibt einen hohen Anteil von Pensionären. Privatwohnungen sind vorherrschend, es gibt aber auch Sozialwohnungen in der Nähe der \"Keswick Lane\". Es gibt ein Public House und einen Sports Club (mit Cricket-Feld und zwei Football-Feldern). In Bardsey gibt es eine Junior School und die anglikanische All Hallows Church.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die Ältesten Zeugnisse menschlicher Aktivitäten sind wohl nahegelegene Erdwerke, die als Pompocali bezeichnet werden. Ihr Ursprung ist unbekannt, man nimmt aber an, dass sie im Zusammenhang mit Granit-Steinbrucharbeiten stehen. Eine kleine Römerstraße führt dort entlang, so dass es wahrscheinlich ist, dass Pompocali in römischer Zeit entstanden ist. Bardsey wurde 1086 im Domesday Book als „Berdesei“ und „Bereleseie“ im \"Hundred of Skyrack\". Ein Motte-and-bailey Castle stammt aus der Zeit unmittelbar nach der Normannischen Eroberung. Bardsey beansprucht auch die älteste anglo-saxonische Turmkirche in England. Der Turm der \"All Hallows Church\" geht zurück auf ca. 850–950. Und der Pub The Bingley Arms beansprucht, Englands ältestes Public House zu sein, mit einem Eintrag im \"Domesday Book\". Dieser Anspruch wird jedoch angezweifelt. Die Bardsey Railway Station an der Cross Gates–Wetherby line war von 1876 bis 1964 in Betrieb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bardsey in West Yorkshire, England ist ein kleines Dorf im Gebiet der City of Leeds (\"metropolitan borough\"), 8 mi (12 km) nordöstlich des \"Leeds City Centre\". Das Dorf liegt im Postcode-Area LS17 (Leeds postcode district) und ist Teil des civil parish Bardsey cum Rigton.", "tgt_summary": null, "id": 2460460} {"src_title": "The Lonely Villa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als Wildhorn beauftragt wurde, einen Song für Houston zu schreiben, holte dieser auch Chuck Jackson ins Boot. Jackson kam auf den Titel und Wildhorn komponierte die Melodie und vervollständigte zusätzlich den Text. Anfangs wollte Houston das Lied nicht singen, da es aus ihrer Sicht keine große Aussagekraft beinhalte. In einem Interview aus dem Jahr 2000 erinnerte sie sich, dass sie es „hasste“. Clive Davis Gründer und CEO von Arista Records, glaubte an den Erfolg ihrer Version und sie setzte es letztendlich um. In der Tat behielt Davis recht und es wurde Houstons siebter und letzter Nummer-eins-Hit in den 1980ern in den Billboard Hot 100. Die Veröffentlichung war am 25. Februar 1988.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Ron Wynn von Allmusic war von dem Song begeistert, während Robert Hilburn von den Los Angeles Times hingegen es als eine Ballade, die Fragen aufwirft, ohne diese auch zu beantworten beschreibt. Bei den 15. American Music Awards am 25. Januar 1988 sowie zu Nelson Mandelas 70. Geburtstag am 18. Juli 1988 sang Houston die Ballade live. Ab 1990 wurde sie als Teil des „Love Medleys“ bei ihren Live-Konzerten aufgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Musikvideo.", "content": "Regisseur des Musikvideos war Peter Israelson. In der Handlung des Videos macht Whitney Houston mit ihrem Freund (im Clip) Schluss, denkt über die positiven Momente der Beziehung nach, stellt sich dem Titel entsprechend die Frage: Wo gehen die gebrochenen Herzen hin? Am Ende vereinen sich die beiden. Houston wird während des gesamten Videos als Berühmtheit dargestellt. Berichten zufolge scherzte der Arista-Manager Davis, dass es sich um eine „Probeeinstellung“ handele, was sich auch auf Gerüchte auf Gehversuche einer Schauspielkarriere von Houston bezog.", "section_level": 1}], "src_summary": "Where Do Broken Hearts Go ist ein Lied von Whitney Houston aus dem Jahr 1988, das von Frank Wildhorn und Chuck Jackson geschrieben wurde. Es erschien auf dem Album \"Whitney\".", "tgt_summary": null, "id": 2022626} {"src_title": "Marinestation der Nordsee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Aufstellung und Umstrukturierungen.", "content": "Am 1. Mai 1939 wurde der in Bernburg an der Saale stationierte Stab des Jagdgeschwader 231 zum Stab des neu gegründeten JG 3. Ihm unterstanden neben den Gruppen des JG 3 ab Januar 1940 die I. Gruppe des Jagdgeschwaders 20 und ab Februar 1940 bis zum 19. April 1940 die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 27. Der Geschwaderstab wurde am 4. Juni 1940 in Le Val Heureux dem I. Fliegerkorps unterstellt. Anfang 1941 unterstand er dem \"Jagdfliegerführer 2\", ab dem 22. Juni 1941 dem V. Fliegerkorps der Luftflotte 4. Am 25. Juni wurde ihm für vier Tage die I. Gruppe des Lehrgeschwaders 2 zugewiesen, am 1. August die III. Gruppe des Jagdgeschwaders 52, die bereits am 12. September wieder ausschied. Der Geschwaderstab wurde am 27. September 1941 dem II. Fliegerkorps unterstellt. Am 19. Mai 1942 unterstand der Stab dem VIII. Fliegerkorps. Vom 31. Juli bis zum 27. September war die I. Gruppe des Jagdgeschwaders 53, ab dem 23. September 1942 die I./JG 52 unter dem Kommando des Geschwaderstabes. Er wurde am 8. November der 7. Jagddivision untergeordnet. Die I. Gruppe des JG 3 wurde am selben Tag durch Umbenennung der II./JG 231 gebildet und am 13. Januar 1940 dem Stab des Jagdgeschwader 77, nach der Verlegung der Gruppe ins nordfranzösische Berneuil in Vorbereitung auf den Fall Rot wieder dem Stab des JG 3 unterstellt. Sie bestand aus drei Staffeln und wurde am 1. Oktober 1941 zu einer eigenständigen Jagdgruppe innerhalb des JG 3, die direkt dem \"Jagdfliegerführer Mitte\", ab dem 9. Dezember dem Luftwaffenbefehlshaber Mitte, drei Tage später dem \"Jagdfliegerführer Holland\" unterstand und ab dem 20. November 1941 dem II. Fliegerkorps zugeordnet war. Am 15. Januar 1942 wurde die I. Gruppe des JG 3 in die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 1 „Oesau“ umbenannt. Noch am 20. Januar wurde eine neue I./JG 3 aus dem Stab und der 1. (Einsatz-)Staffel der Ergänzungsgruppe des JG 3 geformt, die nun Gruppenstab und 1./JG 3 bildeten. 2. und 3. Staffel der JG 3 entstanden aus den Einsatzstaffeln der Jagdgeschwader 53, 54 und 77; die I. Gruppe unterstand wieder dem Geschwaderstab des JG 3. Die I. Gruppe wurde am 10. September 1943 um eine 4. Staffel erweitert, die sich aus der 1. bis 3. Staffel bildete. Sie wurde bereits am 19. Februar 1945 in Paderborn, die restlichen Staffeln am 31. März 1945 in Neubrandenburg aufgelöst. Die II. Gruppe des JG 3 entstand am 1. Februar 1940 im Zuge der Zellteilung in Zerbst aus Teilen der I. Gruppe des JG 1 und 21 sowie Teilen des Jagdgeschwaders 2, der II. Gruppe des Jagdgeschwaders 26 und der I. Gruppe des Lehrgeschwaders 2 und bestand aus den Staffeln 4 bis 6. Ab dem 19. Mai 1940 war sie dem Stab des JG 77, ab dem 4. Juni wieder dem Stab des JG 3 untergeordnet. Am 16. Oktober 1941 schied sie aus dem Unterstellungsverhältnis zum Geschwaderstab aus. Die Gruppe wurde am 18. Januar 1942 dem Stab des JG 53, ab dem 19. Mai jedoch wieder dem Geschwaderstab des JG 3 unterstellt wurde, und geriet am 9. September 1942 unter das Luftwaffenkommando Ost, bis sie am 12. Dezember 1942 mit der Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad wieder dem Geschwaderstab des JG 3 unterstand. Ab dem 12. September 1943 war sie dem \"Jagdfliegerführer Holland / Ruhrgebiet\" unterstellt. Die 4. Staffel der II. Gruppe wurde am 15. August 1944 zur 7. Staffel umbenannt und die 4./JG 52 als 8. Staffel der II. Gruppe angegliedert. Am 25. November wurde die Gruppe aufgelöst; der Gruppenstab wurde zum Stab der I. Gruppe des Jagdgeschwaders 7, 5., 7. und 8. Staffel zur 1. bis 3./JG 7 und die 6. Staffel aufgegeben. An ihre Stelle trat die zur II./JG 3 unbenannte II./JG 7. Die II. Gruppe des JG 3 wurde am 3. Mai 1945 im nordfriesischen Leck aufgelöst. Die III. Gruppe des JG 3 wurde am 1. März 1940 auf dem Fliegerhorst Jena-Rödigen aufgestellt. Sie entstand aus Teilen der I. und II./JG 77 sowie Teilen der I., III./JG 26 und der Trägergruppe II./186 und umfasste die Staffeln 7 bis 9. Am 28. März 1940 zum Schutz des Reichsgebiets dem Stab des JG 26 unterstellt, unterstand sie für zwei Tage dem Stab des JG 77 und wurde am 4. Juni wieder dem Stab des JG 3 zugewiesen. Im Zuge der Verlegung der Gruppe am 12. Juli 1940 ins nordfranzösische Guînes wurde sie dem Stab des Jagdgeschwaders 51, aber neun Tage später nach Rückverlegung ins Reichsgebiet wieder dem Stab des JG 3 unterstellt. Ab dem 10. Februar 1942 unterstand die III./JG 3 Abwehr der russischen Winteroffensive dem I. Fliegerkorps, ab dem 3. August 1943 dem „Jagdfliegerführer Holland / Ruhrgebiet“ und ab dem 23. August wieder dem Geschwaderstab des JG 3. Am 15. August 1944 fand eine Erweiterung des III. Gruppe um eine Staffel statt; dabei wurden die 7. und 8. Staffel zur 10. und 11. Staffel umbenannt und 7./JG 52 als neue 12./JG 3 angegliedert. Diese wurde schon am 15. Februar 1945 in auf dem Fliegerhorst Pasewalk / Franzfelde aufgelöst, die anderen Staffeln der III. Gruppe am 30. April in Leck. Am 1. Oktober 1940 wurde auf dem Flugplatz Saint-Omer-Wizernes in Nordfrankreich eine Ergänzungsstaffel aufgestellt und direkt dem Geschwaderstab untergeordnet. Anfang April 1941 bildete sie mit der im Februar 1941 in Brombos gegründeten selbständigen 10. Staffel des JG 3, die zur 1. (Einsatz-)Staffel wurde, die Ergänzungsgruppe des JG 3 und wurde selbst zu deren 2. (Schul-)Staffel. Mitte April erhielt die Gruppe daraufhin einen eigenen Stab und war ab Juli 1941 direkt dem Luftgaukommando Holland, ab August dem Stab des Nachtjagdgeschwaders 1. Am 29. Dezember schied die 1. (Einsatz-)Staffel aus der Ergänzungsgruppe und wurde zur 7. Staffel des Jagdgeschwaders 5; eine neue 1. (Einsatz-)Staffel wurde bis zum 20. Januar 1942 aufgestellt und als 1./JG 3 Teil der neuen I./JG 3 umbenannt. Durch die Umbenennung des Gruppenstabes der Gruppe zum Stab der I./JG 3 und die Ausgliederung der 2. (Schul-)Staffel als 1. Staffel der Ergänzungsgruppe Süd wurde die Ergänzungsgruppe des JG 3 aufgelöst. Anfang Dezember 1942 wurde Fliegern der drei Gruppen des Geschwaders eine „Platzschutzstaffel“ für den Flugplatz Pitomnik im Kessel von Stalingrad gebildet. Die IV. Gruppe des JG 3 wurde ab dem 1. Juni 1943 im bayerischen Neubiberg aufgestellt; die 10. Staffel entstand aus Teilen der I., die 11. aus Fliegern der II. und die 12. Staffel aus Abgaben der III. Gruppe des JG 3. Am 12. August 1943 wurde sie dem Stab des JG 77 unterstellt und erhielt am 15. April 1944 die Bezeichnung IV. (Sturm-)Gruppe/JG 54. Nach Auflösung der 11./JG 3 am 8. Mai bildete sie sich aus Sturmstaffel des Geschwaders neu. Am 10. August 1944 wurden 10.-12./JG 3 zur 13.-15./JG 3, die 2./JG 51 wurde als 16. Staffel der IV. Gruppe angegliedert. Diese wurde bereits am 6. Februar 1945 in Prenzlau, die anderen Staffeln der IV. Gruppe am 2. Mai in Westerland aufgelöst.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Jagdgeschwader 3 „Udet“ (JG 3) war ein Traditionsgeschwader der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg, benannt nach dem Jagdflieger im Ersten Weltkrieg, Ernst Udet.", "tgt_summary": null, "id": 1879496} {"src_title": "USS Luce (DDG-38)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Topčidersko brdo (von türkisch und persisch topcuk in der Bedeutung Kanonen-Hügel) liegt 4 km südlich des Stadtzentrums, mit dem es durch die Knez Miloš ul. direkt verbunden ist. Hauptstraße des Topčidersko brdo ist der Bulevar Vojvoda Putnik östlich der Topčiderska zvezda. Der westliche Hang des Topčidersko brdo zur Save bildet den Ortsteil Senjak, der nördliche zum Mokroluški potok fallende Hang zum Ortsteil Dedinje. Der Einschnitt des Mokroluški potoks bildet die Grenze zum Vračar. Die Siedlungsgebiete im Mokroluški potok bildeten vom Ersen Weltkrieg bis in die 1960er Jahre ein informelles Armutsviertel. Hier stand bis zum Zweiten Weltkrieg die Roma-Armutssiedlung Jatagan mala in der bis zu 6000 Menschen lebten. Mit dem Bau der Gazela-Brücke sowie der Einrichtung der Mostarska-petlja Straßenkreuzung wurde das Armutsgebiet aufgelassen. Ab den 1970er Jahren wurde dazu mit den konkreten Planungen für den neuen Belgrader Hauptbahnhof begonnen. Dieser war an dieser Stelle schon in den 1920er Jahren als Jatagan mala Bahnhof in der generellen Stadtregulierung Belgrads vorgesehen gewesen. Als letzter Teil der informellen Siedlungen des Ortsteils ist das Maleško brdo erhalten, das an den Bahnhof Prokop grenzt. Am nordwestlichen Hang erstreckt sich der Hyde Park genannte weitläufige, baumbestandene Park. Dieser grenzt an den umzäunten Bereich der ehemaligen Tito-Residenz mit dem heutigen Museum der Geschichte Jugoslawiens. Nach Süden wird das Topčidersko brdo durch die Kasernen der Garde sowie die beiden Königsschlösser geprägt. An Stelle des Alten Maršalats, das während der Bombardierung durch die NATO 1999 zerstört wurde, steht heute die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika, die nach den Protesten 2008 aus dem Stadtzentrum Belgrads, hierher verlegt wurde. Nach Westen begrenzt die Topčiderska reka den Ortsteil. Hierin verläuft die Hauptstrecke der serbischen Eisenbahnen zu Adria, dem Ägöischen Meer sowie zum Schwarzmeer. Am Fuße des Topčicersko brdo liegt der Milošev konak, die Residenz Fürst Miloš Obrenovićs sowie der Lokomotivschuppen des Plavi voz, des ehemalig von Tito genutzten Staatszuges der SFRJ.", "section_level": 1}, {"title": "Geologie und Geomorphologie.", "content": "Geologisch dominieren neogene Sedimente – sarmatische Kalksteine, Mergel sowie merglige Tonsteine. Den nordwestlichen sowie westlichen Hang nehmen kreidezeitliche gebankte Kalke ein. Die Flußeinschnitte im Mokroluški potok sowie der Topčiderska reka bilden Alluvionen. Ein Teil des Topčiderer Parks wird durch kreidezeitliche Sandsteine und Kalkarenite aufgebaut. Der Ortsteil wird durch den NNW-SSO streichenden abgerundeten Kamm des Topčiderer Hügels sowie im Dedinje geprägt. Ein erster deutlicher Anstieg von Norden erfolgt von 80 m im Mokrolusker Bach (heute kapitiert) wo sich heute die Stadtautobahn findet zur Höhenmarke des eigentlichen Topčiderer Hügels auf 178 m ü.NN. sowie einem flacheren Anstieg zum Dedinjer Hügel auf 210 m ü.NN. Durch den Kamm verläuft der Topčiderer-Tunnel, der in Folge des Belgrader Eisenbahnknotens angelegt wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Als Serbien in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter Miloš Obrenović autonomes Fürstentum, jedoch unter Kuratel des osmanischen Paschas in Belgrad und Smederevo stehend, wurde, so entstand neben der eigentlichen Residenz in Kragujevac eine ebensolche in Belgrad. Da neben der osmanischen Militärbesatzung der Festung, Belgrad auch eine überwiegend muslimische Einwohnerschaft besaß, verlegte Miloš Obrenović im Unterschied zur Fürstin Ljubica, die sich ihren Konak (Konak der Fürstin Ljubica) im serbischen Viertel Belgrads errichten ließ, an einen Standort außerhalb der Belgrader Schanze. In Topčider entstand der Konak des Fürsten Miloš sowie der Park von Topčider, der sich schnell in ein beliebtes Ausflugsziel der Belgrader verwandelt. Der linksseitig der Topčiderska reka liegende Hügel Košutnjak war Jagdrevier der Aristokratie, welche Funktion er bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts beibehielt. Nachdem die Dynastie Obrenović 1903 verdrängt wurde, gründete König Alexander I. als Vertreter der Karađorđe Dynastie auf dem ein Schloss-Ensemble, die zum Aufstieg des Dedinje zum Nobelviertel Belgrads beitrugen: das Königsschloss („Kraljevski dvor“) sowie das Weiße Schloss („Beli dvor“). In der Vila Užička 15 (Villa der Familie Acović), die vor dem Weltkrieg einen der sichersten Luftschutzkeller besaß, wurde im Zweiten Weltkrieg die erste Regierungssitzung unter General Dušan Simović abgehalten. Auch Alexander Löhr richtete 1941 als Statthalter Serbiens während der deutschen Besatzung in der Vila Užička 15 seine Residenz ein, die Armeeführung der Partisanen bezog hier im Oktober 1944 nach der Belgrader Operation ihren Stab, wie auch Tito seit dem 23. Oktober 1944 hier offiziell residierte. Tito konfiszierte sowohl Königsschlößer als auch die Vila Užička 15 die Zentren seiner politischen Herrschaft in Jugoslawien wurden. So entstand um die ehemalige Vila Acović die „Verbotene Stadt Belgrads“ mit den gesondert abgesicherten Villen-Komplexen der Užička 11-15. Zu Titos 60. Geburtstag schenkte ihm die Republik Slowenien eine aus Lärchenholz gebaute Jagdhütte. Als persönliche Residenzen Titos fanden in der Užička 15 und insbesondere im Beli Dvor die bedeutendsten Staatsempfänge Jugoslawiens statt. Am unteren Hang entstand in den 1960er Jahren das Museum 25. Mai, heute das Museum der Geschichte Jugoslawiens. 1979 wurde im Komplex als letztes Gebäude die die Vila Mir errichtet, in die Tito durch seinen sich stark verschlechterten Gesundheitszustand jedoch nicht mehr einzog. Nach dem Tod Titos wurde dieser auf seinem Wunsch hin auf dem Gelände seiner Residenz im sogenannten Haus der Blumen („Kuća cveča“) beerdigt. Ab 1992 übernahm Slobodan Milošević die Residenzen Titos, seit 1996 diente die Vila Mir als offizieller Amtssitz des Präsidenten Jugoslawiens, die Užička 15. bildete nach der Renovierung 1997 den Amtssitz Miloševićs. Bei einem Bombenabwurf 1999 auf die Wohnung Miloševićs in der Užička 15 wurde ein gescheiterter Versuch die Staatsführung der Bundesrepublik Jugoslawien zu liquidieren, durch die NATO unternommen. Milošević lebte seitdem von 1999 bis zur Auslieferung an das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag am 28. Juni 2002 in der Vila Mir. Selbige ist heute repräsentatives Empfangsgebäude Serbiens. Unter anderen wurden hier Joe Biden, Sergej Lawrow, Xi Jinping sowie Angela Merkel empfangen. Nach dem Ersten Weltkrieg bis 1957 bildete Topčidersko brdo eine Gemeinde Belgrads. Seit 1957 wurde der Stadtteil zusammen mit Savski Venac und Zapadni Vračar zur Gemeinde Savski Venac zusammengeschlossen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Topčidersko brdo (serb. Топчидерско Брдо) ist eine Landmarke und Ortsteil Belgrads im Bezirk Savski Venac. Das durch Residenzialkomplexe der Villen auf dem Dedinje und Senjak sowie der Königsschlösser ausgezeichnete Wohn- und Waldviertel diente ehemals auch als Residenz der serbischen Fürsten und Könige, jugoslawischen Monarchen, dem kommunistischen jugoslawischen Staatspräsidenten Tito, sowie im Folgenden den jugoslawischen und serbischen Präsidenten. In der Vila Mir werden die wichtigsten Staatsgäste des Präsidenten Serbiens empfangen. Am Fuße des Topčidersko brdo liegt der neue Belgrader Hauptbahnhof der anstelle der ehemaligen Armutssiedlung Jatagan mala errichtet wurde. Im Tal der Topčiderska reka der Bahnhof Topčider, ehemaliger Empfangsbahnhof des Hochadels sowie Repräsentationsbahnhof bei Staatsempfängen.", "tgt_summary": null, "id": 58550} {"src_title": "Netzkegel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Funktionsweise.", "content": "Ein Wankeldieselmotor ist konstruktiv ähnlich einem konventionellen Viertaktwankelmotor aufgebaut, unterscheidet sich aber von ihm grundlegend darin, dass die Merkmale des Dieselmotors verwirklicht sind und aufgrund dessen ein Vorverdichter benötigt wird. Ein wesentliches Kennzeichen des Dieselmotors ist die Selbstzündung des Kraftstoffes durch eine hohe Kompression. Erreicht wird dies beim Dieselmotor durch ein hohes Verdichtungsverhältnis. Durch die Bauform des Brennraumes ist es beim Wankelmotor grundsätzlich nicht möglich, ohne einen Vorverdichter ein ausreichend hohes Verdichtungsverhältnis zu erzielen, um die Selbstzündung des Kraftstoffes zuverlässig einzuleiten. Für die Bauart des Vorverdichters gibt es mehrere Ansätze. Felix Wankel konstruierte ihn als separaten Kompressor, während Rolls-Royce einen 8-förmigen Kreiskolbenmotor mit zwei Kreiskolben baute, dessen großer Kreiskolben als Vorverdichter diente.", "section_level": 1}, {"title": "Gründe für die Entwicklung des Wankeldieselmotors.", "content": "Der Nachteil von Ottomotoren gegenüber Dieselmotoren ist der niedrigere Wirkungsgrad. Allerdings überwogen in den späten 1960er-Jahren noch die Vorteile: Ottomotoren waren leichter, leiser und vibrationsärmer als Dieselmotoren, was insbesondere für den Antrieb von Pkw von Bedeutung war. Wankelmotoren zeichnen sich durch eine niedrige Masse und ruhigen Motorlauf aus, sodass es Überlegungen gab, den Dieselkreisprozess in einem Wankelmotor zu realisieren, um so einen kompakten, leichten, vibrationsarmen, aber dennoch sparsamen Motor zu konstruieren. Ein anderer Ansatz war die Entwicklung eines klassischen Wankelmotors, der mit preisgünstigen Dieseltreibstoffen betrieben werden kann, aber nicht nach dem Dieselverfahren arbeitet. Die EPA ließ untersuchen, ob Wankelmotoren mit Dieselverfahren womöglich ein besseres Abgasverhalten als konventionelle Ottomotoren aufweisen.", "section_level": 1}, {"title": "Verschiedene Entwicklungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Diesel-Ring.", "content": "Als „Diesel-Ring“ wird die gemeinsame Koordination der Forschungsprogramme der deutschen Motorenindustrie bezeichnet, namentlich waren Klöckner-Humboldt-Deutz, Daimler-Benz, MAN und Krupp beteiligt. Die Entwicklungen wurden 1969 eingestellt, weil die Brennraumform des Wankelmotors als ungeeignet eingestuft wurde. Ausschlaggebend für die Einstellung war möglicherweise aber auch, dass die genannten Unternehmen gut auf dem Markt etablierte Hubkolbendieselmotoren bauten und seitens der Leitungsebene wenig Interesse bestand, das funktionierende Hubkolbenprinzip zu ändern.", "section_level": 2}, {"title": "Rolls-Royce.", "content": "Rolls-Royce begann 1965 mit der Entwicklung eines Wankeldieselmotors im Auftrag des britischen Verteidigungsministeriums. Fritz Feller war leitender Entwickler. Man erkannte früh, dass im Wankelmotor ohne Hilfsmittel kein ausreichend hohes Verdichtungsverhältnis für die Selbstzündung erreicht werden konnte und favorisierte daher einen Motor mit kreiskolbenförmigem Vorverdichter, doch erste Versuche gab es zunächst mit einem modifizierten NSU-Wankelmotor, der provisorisch mit aufgeheizter Druckluft betrieben wurde. Es zeigte sich, dass die Dichtungen des Gehäuses unzureichend waren, sodass neue Dichtungen entwickelt werden mussten. Auch stellte sich die Brennraumform als problematisch heraus, weshalb sich ein Großteil der Entwicklungsarbeit auf die Konstruktion eines geeigneten Brennraums konzentrierte, der eine ausreichend gute Vermischung von Kraftstoff und Luft ermöglichen würde. Zunächst experimentierte man mit Vorkammereinspritzung, was jedoch verworfen wurde, weil die ungünstige Gehäusebauform des Wankelmotors die Unterbringung der Vorkammer problematisch erschienen ließ. Die ersten 8-förmigen Prototypen mit zwei Kreiskolben waren der \"R4\" und der \"R5\". Beim R5 sollte der untere Kreiskolben nur zum Vorverdichten dienen, das Auspuffgas sollte nicht über den unteren Kreiskolben zurückströmen, sondern eine separate Abgasturbine antreiben. Ob es Prüfstandsläufe dieser Motoren gegeben hat, ist nicht bekannt. Anfang 1971 war der Prototyp \"2-R6\" fertiggestellt. Dieser Motor hatte einen 8-förmigen Aufbau mit dem kleinen Hauptkreiskolben oben und dem großen Vorverdichterkreiskolben darunter. Der Kraftstoff wurde in den oberen Brennraum direkteingespritzt. Die Kammern der beiden Kreiskolben waren miteinander verbunden, sodass die vorverdichtete Luft in den Einlass der Hauptkammer strömte und das Abgas wieder auf den Kreiskolben der Vorverdichterkammer traf, ehe es in den Auspuff strömte. Beide Kreiskolben waren im Verhältnis 1 : 1 miteinander verbunden und drehten in dieselbe Richtung. Die Kraft wurde vom Vorverdichterkreiskolben abgenommen. Der Motor sollte ein Verdrängungsvolumen von 396 in (6489 cm) haben, 350 hp (261 kW) bei 4500 min leisten und 929 lb (421 kg) wiegen, was 1971 etwa der Hälfte der Masse eines konventionellen Hubkolbendieselmotors derselben Leistung entsprochen hätte. Weitere Pläne sahen die Entwicklung eines Motors mit 700 hp (522 kW) vor. Tatsächlich konnte jedoch schon der Motor mit 350 hp projektierter Leistung nicht verwirklicht werden. Trotz Leichtmetall wog der Motor etwa 1150 lb (522 kg) und die Leistung betrug lediglich 180 hp (134 kW). Ob dieser Motor je aus eigener Kraft lief, ist zweifelhaft. Bei den beschriebenen Prüfstandsläufen dieses Wankeldieselmotors war stets extern zugeführte, vorgewärmte Druckluft notwendig. Dabei wurde zum Vorwärmen und Vorverdichten der Ansaugluft mehr Leistung benötigt, als der Motor selbst erzeugen konnte. Womöglich aus finanziellen Gründen wurde die Weiterentwicklung des 2-R6 1974 eingestellt. Mutmaßungen zufolge war der Jom-Kippur-Krieg ausschlaggebend, der das Britische Militär das Interesse an einem kompakten Antrieb für Panzer verlieren ließ, sodass Zahlungen an Rolls-Royce für die Entwicklung des Motors eingestellt wurden und das Unternehmen zahlungsunfähig wurde. Entscheidend für die Einstellung des Projekts war jedoch, dass es technisch nicht möglich erschien, einen dauerhaft funktionsfähigen Wankeldieselmotor zu bauen.", "section_level": 2}, {"title": "Felix Wankel.", "content": "Der von Felix Wankel entworfene Wankeldieselmotor hat zwei kleeblattförmige Gehäuse mit dazwischenliegendem Vorverdichtergehäuse, die auf einer Längsachse liegen. Anders als beim konventionellen Wankelmotor sind die Kreiskolben nicht drei-, sondern viereckig, während der Vorverdichter die Form einer Ellipse und zwei Ecken hat. Trotz dieser ungewöhnlichen Konstruktion war der Motor unter Testbedingungen auf dem Prüfstand lauffähig. Ein weiterer Prototyp für grundlegende Testversuche hatte ein Gehäuse und einen Kreiskolben mit einem Verdrängungsvolumen von 700 cm. Auf dem Leistungsprüfstand lief dieser Motor für rund 20 Stunden und erreichte eine Drehzahl von 5500 min, bei 3500 min wurde ein Drehmoment von 60 N·m abgegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Ursachen für die mangelnde Funktionsfähigkeit.", "content": "Eine Ursache für die unzureichende Funktionsfähigkeit ist die konvexe, langgestreckte ungünstige Brennraumform des Kreiskolbens, die trotz Vorverdichter keine ausreichend hohe Verdichtung ermöglicht. Es ist immer der Einsatz extern zugeführter vorverdichteter Luft nötig. Des Weiteren ist der Brennraum ungünstig geformt, sodass der Einspritzstrahl nicht optimal zum Brennraum hin ausgerichtet werden kann. Die Folge dessen ist, dass der Kraftstoff nicht vollständig verbrennt; in einem im Auftrag der EPA untersuchten Prototypen nach der Rolls-Royce-Bauart fanden sich übermäßig viele Kohlenwasserstoffe und Kohlenstoffmonoxid im Abgas.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Wankeldieselmotor war die Idee der Realisierung des Dieselkreisprozesses in einem Kreiskolbenmotor. In den 1960er-Jahren starteten die Versuche, die bis 1974 andauerten. Unter anderem betrieben Rolls-Royce, der „Diesel-Ring“ (MAN, KHD, Krupp und Daimler-Benz) und Felix Wankel jeweils eigene Entwicklungen. Letztlich kam der Wankeldieselmotor aber infolge technischer Unzulänglichkeiten nie über ein frühes Versuchsstadium hinaus und gilt daher als nicht funktionsfähig.", "tgt_summary": null, "id": 556175} {"src_title": "Dark Skies – Sie sind unter uns", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Nadawki liegt inmitten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, neun Kilometer südöstlich der Kreisstadt Mrągowo ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Der nach 1785 \"Nadawken\" und bis 1938 \"Nadafken\" genannte kleine Ort bestand ursprünglich lediglich aus einem großen Hof. Er galt als Vorwerk innerhalb des Gutsbezirks Barranowen () im ostpreußischen Kreis Sensburg. Im Jahre 1867 zählte der Ort 87, 1885 noch 80 und 1905 nur noch 65 Einwohner. Am 30. September 1928 wurde das Vorwerk Nadafken als Teil des Gutsbezirks Barranowen zusammen mit dem Gutsbezirk Vollmarstein (bis 1895 \"Gut Nadafken\", polnisch \"Nowe Nadawki\", nicht mehr existent) in die Landgemeinde Barranowen (1938 bis 1945 \"Hoverbeck\", polnisch \"Baranowo\") eingegliedert. Ab dem 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) 1938 trug Nadafken den aus politisch-ideologischen Gründen veränderten Namen „Kuppenhof“. In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die polnische Namensform „Nadawki“. Heute ist er eine Ortschaft innerhalb der Stadt- und Landgemeinde Mikołajki \"(Nikolaiken)\" im Powiat Mrągowski (Kreis \"Sensburg\"), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugeordnet.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1945 war Nadafken resp. Kuppenhof in die evangelische Kirche Barranowen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die katholische Kirche St. Adalbert in Sensburg im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Nadawki zur Evangelischen Kirche Mikołajki in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen bzw. zur katholischen Pfarrei Baranowo im Bistum Ełk in der polnischen katholischen Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Nadawki liegt nördlich der polnischen Landesstraße 16 (ehemalige deutsche Reichsstraße 127) und ist von dort über Baranowo auf direktem Wege zu erreichen. Eine Anbindung an das Schienennetz besteht nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nadawki () ist ein kleiner Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Stadt- und Landgemeinde Mikołajki \"(Nikolaiken)\" im Powiat Mrągowski (Kreis \"Sensburg\").", "tgt_summary": null, "id": 1620036} {"src_title": "José Navarro Morenes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Macomb war das älteste von fünf Kindern von Oberst John Navarre Macomb, Jr., und dessen Ehefrau Ann Minerva Rodgers Macomb. Aus der ersten Ehe seines Vaters stammte sein älterer Stiefbruder John Navarre Macomb. Sein jüngerer Bruder Augustus Canfield Macomb war Oberstleutnant der US Army, während sein Großvater mütterlicherseits Commodore John Rodgers war, der 1803 Kommandeur des Mittelmeergeschwaders war. Zu seinen weiteren Vorfahren gehörte Philip Livingston, einer der Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten, sein Großonkel General Alexander Macomb, der zwischen 1828 und 1841 Kommandierender General der US Army war, sowie Generalmajor Montgomery C. Meigs, der von 1861 bis 1882 Generalquartiermeister der US Army war. 1869 begann er zunächst ein Studium an der Yale University, das er 1870 jedoch abbrach, um eine Offiziersausbildung an der US Military Academy in West Point, die er 1874 als Viertbester seines Jahrgangs abschloss. Zu Beginn seiner militärische Laufbahn diente er an der Grenze sowie bei geologischen Expeditionen im Westen der USA. Nach Abschluss der Artillerieschule 1886 setzte er seine militärische Laufbahn fort und nahm an verschiedenen Einsätzen im In- und Ausland wie zum Beispiel im Spanisch-Amerikanischen Krieg teil. Er war unter anderem Chef der Leichten M-Batterie des 7. Feldartillerieregiments sowie Kommandeur des 6. Feldartillerieregiments. Am 15. November 1910 erfolgte Macombs Beförderung zum Brigadegeneral. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1911 Kommandeur des Militärbezirks Hawaii \"(US Army District of Hawaii)\" und bekleidete diesen Posten bis zu seiner Ablösung durch Oberst George K. McGunnegle am 5. Dezember 1912. Während dieser Zeit erfolgte 1911 die Umbenennung in Abteilung Hawaii \"(Department of Hawaii)\". Am 14. Februar 1913 löste er wiederum Oberst George K. McGunnegle als Kommandeur der nunmehr in Hawaii-Abteilung \"(Hawaiian Department)\" der US Army umbenannten Einheit ab, das er jedoch bereits am 3. April 1913 an Brigadegeneral Frederick N. Funston übergab. Am 23. Januar 1914 übernahm er als Nachfolger von Brigadegeneral Frederick N. Funston abermals den Posten als Kommandeur der Hawaii-Abteilung und hatte diesen bis zum 12. März 1914 inne, woraufhin Generalmajor William Harding Carter ihn ablöste. Danach wurde er Kommandant des US Army War College und verblieb auf diesem Posten bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 12. Oktober 1916. Nach dem Kriegseintritt der USA in den Ersten Weltkrieg am 6. April 1917 wurde Macomb in den aktiven Militärdienst zurückbeordert und fungierte bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand am 22. März 1918 als Standortkommandant von Fort Sill. Macomb war seit dem 7. Oktober 1908 mit Caroline Walter Luce Macomb, einer Tochter von Konteradmiral Stephen Bleecker Luce, verheiratet und wurde nach seinem Tode auf dem Nationalfriedhof Arlington bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Montgomery Meigs Macomb (* 12. Oktober 1852 in Detroit, Wayne County, Michigan; † 19. Januar 1924 in Washington, D.C.) war ein Brigadegeneral der US Army, der zwischen 1911 und 1912, 1913 sowie erneut 1914 Kommandeur des Militärbezirks Hawaii \"(US Army District of Hawaii)\" beziehungsweise der Heeresabteilung Hawaii \"(Department of Hawaii)\" war.", "tgt_summary": null, "id": 1173896} {"src_title": "Giovanni Spampinato", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zweifel am Wahrheitsgehalt der „Beschreibung der Welt“.", "content": "Bereits die im Prolog zum \"Divisament dou Monde\" \"(Beschreibung der Welt)\" geschilderte Rückkehr der drei Polos (Maffeo, Niccolo und Marco) nach Venedig stimmt mit weiteren Berichten des Buches nicht überein: In zerlumpten Kleidern ohne Gepäck (nur mit vielen Edelsteinen im Gewand eingenäht) seien sie angekommen – später wird von Marco Polos mitgebrachten umfangreichen Aufzeichnungen über die Reise geschrieben. Einige erstaunliche Lücken in der \"Beschreibung\" werden von Wood genannt. Beispielsweise wird die chinesische Schrift nicht erwähnt: In keiner der vielen sorgfältig verfassten chinesischen Annalen wird sein Name genannt, obwohl er doch ein enger Vertrauter des Großkhans gewesen sein soll. Nach eigener Behauptung war Marco Polo immerhin für drei Jahre Gouverneur von Yangzhou, einer Stadt, von der er nur zu berichten weiß, es würden dort Pferdegeschirre hergestellt: Ebenso unerwähnt bleibt die Chinesische Mauer, die er nach seiner angegebenen Reiseroute unbedingt hätte queren müssen. Das in China übliche Einschnüren der Frauenfüße, der Gebrauch von Essstäbchen sowie die Chinesische Teekultur werden nicht erwähnt. Seine geographischen Angaben sind meist sehr detailliert, aber nicht immer nachvollziehbar – auch was Ortsbeschreibungen betrifft. So gibt er eine unkorrekte Angabe über die sogenannte Marco-Polo-Brücke in Peking, wo er die Zahl der Brückenbogen und den Pfeilerschmuck falsch beschreibt. Die angeblich durch die Polos möglich gemachte Einnahme der Stadt Xiangyang (1267–1273) durch die Konstruktion von Katapulten kann nicht stimmen, weil die Polos damals noch nicht in China gewesen sein können und diese Maschinen nach chinesischen Chroniken von den persischen Ingenieuren Ismail und Ala al-Din gebaut worden waren.", "section_level": 2}, {"title": "Erklärungsversuche.", "content": "Obwohl Frances Wood im Text die Ansicht vertritt, Marco Polo sei mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht weiter als bis zum Schwarzen Meer gekommen – nach Sudak, wo die Familie Polo vermutlich eine Faktorei besaß –, zitiert sie dennoch in ihrem Buch abweichende Meinungen. Vor allem Professor Yang Zhi-Jiu aus Peking versuchte seit 1941 die Unstimmigkeiten in der \"Beschreibung\" zu erklären. Der Tee sei für einen Italiener, der in China meist unter Mongolen gelebt habe, ein uninteressantes Getränk gewesen, auch die eingeschnürten Füße seien von den Mongolen nicht praktiziert worden. Marco Polo könnte eventuell nur bis Peking gekommen sein und seine Inspektionsreisen im Auftrag des Großkhans hätten dann nicht stattgefunden. Das Nichterwähnen der Großen Mauer sei kein Grund, die gesamte \"Beschreibung\" zu verwerfen. Die Urschrift, verfasst angeblich in der Kriegsgefangenschaft in Genua nach der Seeschlacht bei Curzola (1298) mit Hilfe des Romanschreibers Rustichello da Pisa, ist verschollen; die Abschriften bzw. Bearbeitungen in vielen Sprachen (mit zum Teil wesentlichen Zusätzen), zur Zeit werden rund 150 gezählt, zeigen starke Unterschiede. Durch Abschreib- und/oder Übersetzungsfehler sei beispielsweise (seine angebliche Tätigkeit als Gouverneur von Yangzhou betreffend) aus dem Wort \"„sejourna“\" (Aufenthalt) \"„governa“\" (regieren) geworden, Polo sei zwar dort gewesen, aber nicht als hoher Beamter.", "section_level": 2}, {"title": "Kritische Rezensionen.", "content": "Der Historiker David Morgan findet in Woods Werk keine zwingenden Argumente, an der \"Beschreibung der Welt\" zu zweifeln. Ein anderer Historiker, Stephen G. Haw, glaubt nicht, dass Polos Bericht aus anderen Quellen zusammengesetzt sei und merkt an, Woods Ansatz, keine Erwähnung Marco Polos in chinesischen Texten zu finden, sei anfechtbar, weil es vorkam, dass Europäer in China oft einen chinesischen oder mongolischen Namen angenommen bzw. verliehen bekommen hätten. Der Italiener Igor de Rachewiltz übt scharfe Kritik: Auch Marina Münkler merkt an: Benjamin Colbert schrieb 1997 eher neutral im Vorwort einer englischen Neuausgabe der Reisen:", "section_level": 1}], "src_summary": "Marco Polo kam nicht bis China (Originalausgabe Did Marco Polo go to China?) ist ein Buch aus dem Jahr 1995 der britischen Wissenschaftlerin Frances Wood. Sie setzt sich darin mit den Ungereimtheiten des Reiseberichtes und des siebzehnjährigen Aufenthaltes von Marco Polo im China Khublai Khans auseinander. Das Buch löste einige eher kritische Stimmen in der Fachwelt aus.", "tgt_summary": null, "id": 1459991} {"src_title": "Deutschland sucht den Superstar/Staffel 16", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Terry Simpson spielte aktiv Eishockey, so absolvierte er in der Saison 1964/65 für die \"Jacksonville Rockets\" 35 Partien in der Eastern Hockey League, verfolgte diese Karriere jedoch in der Folge nicht weiter. In der Spielzeit 1972/73 übernahm er die Position des Cheftrainers bei den Prince Albert Raiders, einem Juniorenteam aus der Saskatchewan Junior Hockey League. Er betreute die Mannschaft in der Folge knapp 14 Jahre lang und wechselte mit ihr zur Saison 1982/83 in die höherrangige Western Hockey League (WHL). Dort wurde er 1984 und 1986 mit der Dunc McCallum Memorial Trophy als Trainer des Jahres ausgezeichnet, feierte den größten Erfolg mit den Raiders allerdings in der Saison 1984/85, als er die Mannschaft zum Ed Chynoweth Cup der WHL-Playoffs sowie anschließend zum prestigeträchtigen Memorial Cup führte. Als mittlerweile etablierter Juniorentrainer stand er zudem bei den Junioren-Weltmeisterschaften 1985 und 1986 für die kanadische Junioren-Nationalmannschaft hinter der Bande und gewann mit dieser eine Gold- sowie eine Silbermedaille. Zu den Spielern, die er während seiner Zeit in Prince Albert trainierte, gehören unter anderem James Patrick, Dave Tippett, Brad McCrimmon, Greg Paslawski und Emanuel Viveiros. Zur Saison 1986/87 gelang Simpson der Wechsel in die National Hockey League (NHL), als er bei den New York Islanders die Nachfolge von Al Arbour antrat. In seiner ersten NHL-Saison führte er das Team in die zweite Playoff-Runde, scheiterte dort allerdings an den Philadelphia Flyers. Nach einem weiteren Jahr wurde er während der Spielzeit 1988/89 entlassen, nachdem die Islanders nur 7 von 27 Spielen gewonnen hatten. Anschließend kehrte der Kanadier für eine Saison zu den Prince Albert Raiders zurück, bevor er 1990 von den Winnipeg Jets als Assistenztrainer eingestellt wurde. Diese Position hatte er drei Jahre inne, bevor er 1993 mit den Philadelphia Flyers zum zweiten Mal ein NHL-Team als Cheftrainer übernahm. Dort wurde er nach einer Saison ohne Playoff-Teilnahme von seinen Pflichten enthoben und durch Terry Murray ersetzt. In der Folge nahm Simpson seine Tätigkeit als Assistenztrainer bei den Winnipeg Jets wieder auf, wo er während der Spielzeit 1994/95 als Nachfolger von Cheftrainer John Paddock installiert wurde. Die Jets betreute er in ihrer letzten NHL-Saison, bevor das Team 1996 nach Phoenix verlegt wurde, während dies zugleich seine letzte NHL-Spielzeit als Cheftrainer darstellen sollte. Anschließend war er zwei Jahre als Assistenztrainer bei den Toronto Maple Leafs tätig und kehrte für eine Saison in die WHL zurück, als er 1998/99 die Red Deer Rebels trainierte. Schließlich war der Kanadier 1999/2000 als Scout für die neu gegründeten Minnesota Wild aktiv, bevor er in der Saison 2000/01 bei den Mighty Ducks of Anaheim als Assistenztrainer fungierte und sich anschließend aus dem Eishockeysport zurückzog. Insgesamt hatte Simpsons in der NHL in 394 Spielen als Cheftrainer hinter der Bande gestanden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Terry Simpson (* 30. August 1943 in Brantford, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeytrainer. In der National Hockey League war er als Cheftrainer der New York Islanders, Philadelphia Flyers und Winnipeg Jets tätig. Darüber hinaus machte er sich als Nachwuchstrainer verdient, so gewann er im Jahr 1985 mit den Prince Albert Raiders den Memorial Cup sowie mit der kanadischen Junioren-Nationalmannschaft die Goldmedaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft.", "tgt_summary": null, "id": 410385} {"src_title": "Geoffroys Dreizackblattnase", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Daniels verbrachte seine Juniorenzeit in seiner Geburtsstadt Oshawa, wo er zunächst für die Oshawa Legionnaires aktiv war, und ab 1984 schließlich für die Oshawa Generals aus der Ontario Hockey League auflief. Dort spielte der Flügelstürmer bis zum Sommer 1988 und gewann während dieser Zeit den J. Ross Robertson Cup mit dem Team. Die darauf folgende Teilnahme am Memorial Cup endete mit einer Finalniederlage gegen die Medicine Hat Tigers. Nachdem Daniels bereits im NHL Entry Draft 1986 in der sechsten Runde an 109. Stelle von den Pittsburgh Penguins aus der National Hockey League ausgewählt worden war, wurde er zur Saison 1988/89 von den Penguins verpflichtet. Allerdings setzten ihn diese bis 1992 vornehmlich in ihrem Farmteam, den Muskegon Lumberjacks, in der International Hockey League ein. Dennoch gehörte Daniels zum Kader, der im Jahr 1992 den Stanley Cup mit den Pittsburgh Penguins gewinnen konnte. Erst mit Beginn der Spielzeit 1992/93 war er vollwertiges Mitglied des NHL-Kaders. Nachdem der Kanadier auch in der Saison 1993/94 für die \"Pens\" aufgelaufen war, wurde er im März 1994 im Tausch für Greg Hawgood zu den Florida Panthers transferiert. Aufgrund des Lockouts in der NHL-Saison 1994/95 kam Daniels aber zu lediglich zehn Einsätzen für die Panthers, ehe er sich im Sommer 1995 als Free Agent den Hartford Whalers anschloss. Dort verbrachte er die Saison 1995/96 komplett im Farmteam Springfield Falcons in der American Hockey League und auch im folgenden Spieljahr reichte es zu lediglich zehn weiteren NHL-Einsätzen im Trikot Hartfords. Mit dem Umzug der Whalers nach in den Bundesstaat North Carolina gehörte der Angreifer mit Beginn der Saison 1997/98 den Carolina Hurricanes an, wo er ebenso im Farmteam eingesetzt wurde und nur zweimal selbst für Carolina auf dem Eis stand. Im NHL Expansion Draft 1998 blieb Daniels somit von seinem Team ungeschützt und wurde von den neu gegründeten Nashville Predators ausgewählt. Dort gelang ihm aber ebenso nicht die dauerhafte Rückkehr in die NHL. Erst mit dem erneuten Wechsel zurück nach Carolina im Sommer 1999 etablierte sich der Stürmer erstmals seit sechs Jahren wieder im nordamerikanischen Ligaoberhaus. Er verbrachte vier Spielzeiten bis zum Sommer 2003 bei den Hurricanes – gekrönt von der Teilnahme am Stanley-Cup-Finale im Jahr 2002. Trotz einer Vertragsverlängerung im April 2003 beendete Daniels schließlich im November 2003 seine aktive Karriere im Alter von 35 Jahren aufgrund einer Verletzung. Daniels blieb dem Franchise allerdings weiterhin treu und wurde nach seinem vorzeitigen Karriereaus in den Trainerstab Carolinas übernommen. Dort arbeitete er bis zum Sommer 2008 unter Peter Laviolette als Assistenztrainer und gewann mit dem Team im Jahr 2006 seinen zweiten Stanley Cup. Zur Saison 2008/09 wurde Daniels zum Cheftrainer und General Manager der Albany River Rats, die Carolinas Farmteam in der AHL waren, befördert. Er betreute das Team für zwei Jahre, ehe es umzog und fortan unter dem Namen Charlotte Checkers weiter am Spielbetrieb teilnahm. In den ersten fünf Jahren des Bestehens der Checkers füllte Daniels die Posten des Trainers und GMs weiterhin in Personalunion aus. Mit Beginn der Saison 2015/16 kehrte er als Scout zu den Hurricanes zurück und erhielt 2017 zusätzlich den Posten als \"Director of Professional Scouting\", bevor er zur Saison 2018/19 erneut als Assistent des neuen Cheftrainers Rod Brind’Amour übernahm.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeffrey Dwayne „Jeff“ Daniels (* 24. Juni 1968 in Oshawa, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler sowie derzeitiger -trainer und -scout, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1984 und 2003 unter anderem 466 Spiele für die Pittsburgh Penguins, Florida Panthers, Hartford Whalers, Nashville Predators und Carolina Hurricanes in der National Hockey League auf der Position des linken Flügelstürmers bestritten hat. Nach seinem aktiven Karriereende verblieb Daniels im Franchise der Carolina Hurricanes und arbeitete dort seit 2003 als Trainer, Funktionär und Scout. In Diensten der Pittsburgh Penguins gewann er im Jahr 1992 den Stanley Cup, ebenso als Assistenztrainer im Jahr 2006 mit Carolina.", "tgt_summary": null, "id": 1805341} {"src_title": "Beschwerdeverfahren vor dem Europäischen Patentamt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "John Rathbone Oliver wurde als ältestes von vier Kindern des Brigade-Generals Robert Shaw Oliver (1847–1935) und dessen Ehefrau Marion Rathbone, Tochter des Generals John F. Rathbone, geboren. Seine Grundschulausbildung erhielt er in der «Albany Boy’s Academy». Mit 13 Jahren wechselte er auf die «St. Paul’s School» in Concord, New Hampshire. Diese Internats-Schule war mit der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika verbunden. Nach dem Schulabschluss konnte er in einem 18-monatigen Auslandsaufenthalt in Europa seine Sprachkenntnisse in Deutsch und Französisch verbessern. Anschließend studierte er ab 1890 in Harvard und schloss dort 1894 mit einem Master-Titel ab. Von 1894 bis 1896 war er Hilfslehrer in der «St. Paul’s School» und 1896 unternahm er zusammen mit einem seiner Schüler eine Weltreise. Danach trat er in das Union Theological Seminary in the City of New York ein, wo er 1900 seine Studien abschloss. Nach seiner Ordination ging er zu St. Mark’s in Philadelphia und er wurde 1903 Kurat von St. Peter’s in Albany. 1904 zog er nach Innsbruck, studierte dort Medizin und schloss 1910 mit einem medizinischen Doktortitel ab. Von 1914 bis 1915 diente er als Chirurg in der österreichischen Armee. Nach einem Herzanfall verließ er die österreichische Armee und kehrte in die USA zurück. Er erholte sich schnell. 1917 bewarb er sich um eine Anstellung im Medizincorps der US-Armee. Er wurde zurückgewiesen. Oliver kehrte zum Priestertum zurück und bildete sich im Johns Hopkins Hospital auf dem Gebiet der Psychiatrie insbesondere der Forensischen Psychiatrie fort. Von 1917 bis 1930 besetzte er den neu geschaffenen Posten eines Chefarztes am Obersten Gericht in Baltimore. An der Johns Hopkins University erlangte er 1927 einen Ph.D. Von 1927 bis 1938 war er Professor für Geschichte der Medizin an der School of Medicine der University of Maryland, von 1930 bis 1940 freier Mitarbeiter („Associate“) am Institut für Geschichte der Medizin der Johns Hopkins University.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Rathbone Oliver (* 4. Januar 1872 in Albany; † 21. Januar 1943 in Waverley, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Psychiater, Medizinhistoriker und Geistlicher.", "tgt_summary": null, "id": 1031903} {"src_title": "Bill Fairbairn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Towers\" wurde am 1. April 1958 bei Todd Pacific Shipyards auf Kiel gelegt und lief am 23. April 1959 vom Stapel. Die Indienststellung erfolgte am 6. Juni 1961 unter dem Kommando von Commander L. D. Cummins. Benannt war das Schiff nach dem Marineflieger und Admiral John Henry Towers. Nach Absolvierung der Testfahrten unternahm die \"Towers\" zu Beginn ihrer Dienstzeit als Teil der \"WestPac\"-Flotte mehrere Reisen nach Australien, Japan, die Philippinen und Thailand. Ab 1963 wurde sie zudem für Übungseinsätze vor der Küste Kaliforniens genutzt. Am 5. Januar 1965 brach das Schiff von San Diego aus zum Kriegseinsatz nach Vietnam auf. Es wurde Teil der United States Seventh Fleet und war sowohl im Golf von Tonkin als auch im Südchinesischen Meer stationiert. Hauptaufgabe war hierbei vor allem die Sicherung der sogenannten \"Yankee Station\" und der dort ankernden Flugzeugträger. Im Verlauf des Vietnamkriegs war die \"Towers\" an einer Vielzahl von Kriegshandlungen beteiligt. So kam sie unter anderem im Januar und Februar 1966 zur U-Jagd zum Einsatz. Sie gab zudem Feuerunterstützung für amerikanische Truppen, griff Stellungen der Vietcong an und war mehrfach an der Rettung amerikanischer Soldaten aus feindlichen Linien beteiligt. Die Riskanteste hiervon war am 31. August 1966, als ein Flugzeug der United States Navy von feindlichen Luftabwehrgeschützen getroffen wurde und abstürzte. Der Pilot der Maschine konnte vorher mit seinem Fallschirm abspringen, landete jedoch in Hải Phòng und somit direkt hinter feindlicher Linie. Durch die Präsenz der \"Towers\" und der USS King (DDG-41) in Hafennähe konnte der Pilot rechtzeitig durch einen Bordhubschrauber der \"King\" gerettet werden. Der Einsatz der \"Towers\" in Vietnam dauerte mit Unterbrechungen für Werftaufenthalte sieben Jahre bis ins Jahr 1972 an. Für seine Verdiente erhielt das Schiff insgesamt vier Battle Stars, seine Besatzung die Navy Unit Commendation. Nach dem Vietnamkrieg wurde die \"Towers\" überwiegend für Übungseinsätze im Pazifik genutzt und unternahm Fahrten in mehrere ausländische Häfen, darunter im Juli 1977 zum jährlich stattfindenden \"Sea Festival\" in Vancouver. Seit November 1980 war das Schiff in Yokosuka stationiert. Hierbei nahm es auch an Einsätzen der Japanischen Maritimen Selbstverteidigungsstreitkräften teil. Von Oktober bis November 1983 beteiligte sich die \"Towers\" an der Bergung von Trümmern des im September abgestürzten Korean-Air-Lines-Flug 007. Einen seiner letzten Einsätze erlebte das Schiff von August bis November 1989, als es den Persischen Golf patrouillierte. Am 1. Oktober 1990 wurde die \"Towers\" außer Dienst gestellt und in die Reserveflotte verlegt. Am 27. Mai 1992 erfolgte die Streichung aus dem Naval Vessel Register. Am 9. Oktober 2002 wurde sie während eines Übungseinsatzes als Zielschiff von der USS Sides (FFG-14) vor der Küste Kaliforniens versenkt. Eine vom Kommandant des Schiffes genutzte Gig ist heute im Freedom Park in Omaha ausgestellt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die USS Towers (DDG-9) war ein im Juni 1961 in Dienst gestellter Zerstörer der United States Navy. Das zur Charles-F.-Adams-Klasse gehörende Schiff erlangte vor allem durch seinen Einsatz im Vietnamkrieg Bekanntheit, für den es vier Battle Stars erhielt. Die \"Towers\" blieb bis Oktober 1990 in Fahrt, wurde 1992 aus dem Naval Vessel Register gestrichen und im Oktober 2002 als Zielschiff vor der Küste Kaliforniens versenkt.", "tgt_summary": null, "id": 1403373} {"src_title": "Dianhydrohexitole", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Dem allgemeinen Trend in der Bahnindustrie folgend, wurde im November 1967 die Santa Fe Industries gegründet. Das Unternehmen diente als Holdinggesellschaft für die Bahntochter Atchison, Topeka and Santa Fe Railway sowie den Unternehmen in anderen Wirtschaftssektoren. Auf Grund kartellrechtlicher Vorgaben, war es Bahngesellschaften nicht möglich in anderen Wirtschaftsbereichen zu investieren. Der Ausweg bestand in der Gründung einer übergeordneten nicht regulierten Holdinggesellschaft, der dann die einzelnen Unternehmen untergeordnet waren. Außerdem war es durch dieses Konzernkonstrukt möglich, liquide Mittel aus einem Konzernbereich in einen anderen zu verschieben. Im Gegensatz zu anderen ähnlichen Holdinggesellschaften agierte die Santa Fe Industries eher vorsichtig. Die ersten größeren Akquisitionen erfolgten 1973 mit dem Generalbauunternehmen Robert E. McKee Inc., dem Dienstleistungsunternehmen The Zia Company, der Walker-Kurth Lumber Corporation und der Security Guard Service. 1974 wurden 75,6 % des Umsatzes durch die Bahngesellschaft, 2,8 % durch den LKW-Transport, 1,2 % durch Pipelines, 7,9 % durch die Erdölförderung, 2,4 % durch die Holzwirtschaft und 9,8 % durch Immobilien- und Baugeschäfte erwirtschaftet. 1976 wurde Global Security und 1977 Westates Petroleum gekauft. Im gleichen Jahr wurden die Kohleunternehmen Gallow Wash Coal, Hospah Coal und Pintada Coal gegründet und Gross-Yowell erworben. 1979 kaufte das Unternehmen 8900 Hektar Forstland von der International Paper Company. Ab Anfang der 1980er Jahre wurde über eine Fusion der Gesellschaft mit einer anderen v. a. Bahngesellschaft nachgedacht. Die 1980 begonnenen Gespräche mit der Southern Pacific Company endet vorerst ergebnislos. Unter dem neuen Chairman John J. Schmidt wurden die Fusionsabsichten erneuert. So war Anfang des Jahres 1983 auch eine Fusion mit Conrail oder der Norfolk Southern Corporation im Gespräch. Schließlich gelang es John J. Schmidt eine Fusion der Santa Fe mit der Southern Pacific in die Wege zu leiten. Das zum 23. Dezember 1983 neu entstandene gemeinsame Unternehmen firmierte unter Santa Fe Southern Pacific Corporation.", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmensstruktur.", "content": "Das Unternehmen gliederte sich um 1974 wie folgt:", "section_level": 1}, {"title": "Unternehmenssitz.", "content": "Sitz des Unternehmen war in Chicago im Railway Exchange Building.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Santa Fe Industries (SFI) war ein amerikanisches Holdingunternehmen. Wichtigstes Tochterunternehmen war die Bahngesellschaft Atchison, Topeka and Santa Fe Railway.", "tgt_summary": null, "id": 913761} {"src_title": "Hilliard Graves", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "O’Donnell war der Sohn von Kevin O’Donnell Sr. und Margaret Ann O'Donnell. Er wuchs als ältestes von acht Geschwistern in Cleveland und Fairview Park auf. Nach dem Tod seiner Mutter 1965 heiratete der Vater erneut und übernahm 1966 die Position des Leiters des US-Friedenscorps in Korea, weshalb die Familie für vier Jahre nach Seoul zog, wo O’Donnell die \"Seoul Foreign School\" besuchte. Nach seinem Abschluss 1968 ging er an die Yale University, wo er Sinologie studierte und 1972 den Bachelor erwarb. Während seines Studiums lernte er die chinesisch-amerikanische Studentin Kim Tchang kennen, die er 1974 heiratete. Er arbeitete zunächst als Lehrer für Englisch am Hong Kong Baptist College und ab 1973 am \"American English Language Institute\" in Taipeh auf Taiwan. 1973 veröffentlichte er eine erste Science-Fiction-Erzählung in dem SF-Magazin \"Analog\". Ab 1976 war er Schriftsteller von Beruf. 1979 erschien sein erster SF-Roman \"Bander Snatch\" bei Bantam Books. Von 1979 bis 1983 war er Herausgeber bzw. Verleger der Zeitschrift \"EMPIRE: For The SF Writer\" in New Haven, Connecticut. Ab 1990 engagierte er sich bei der SFWA, dem amerikanischen Verband der Science-Fiction- und Fantasy-Autoren, zunächst als Vorsitzender der Jury und des Komitees für die Nebula Awards, dann als Geschäftsführer der SFWA-Vierteljahresschrift \"Bulletin\" (1994–1998) und schließlich als Vorsitzender des Beschwerdeausschusses (1998–2005). Für seine Arbeit für die SFWA wurde er 2005 und postum 2014 ausgezeichnet. O’Donnell veröffentlichte insgesamt 10 Romane und über 70 Kurzgeschichten und Artikel. Zu nennen sind insbesondere der Debütroman \"Bander Snatch\", Peter Nicholls zufolge eine eigentümliche Mischung von Pulp-Klischees und Originalität, in der ein Ghetto-Gangster mit telepathischen Fähigkeiten von diesen verantwortungsvollen Gebrauch zu machen lernt. Der zweite Roman \"Mayflies\" (1979) erzählt aus der Perspektive des unsterblichen Kapitäns eines Generationenschiffes, der sich im Lauf der Zeit immer mehr von seinem Menschsein entfernt und die kurzlebigen Passagiere, die titelgebenden „Eintagsfliegen“, mit einer Mischung aus Mitleid und leichter Verachtung betrachtet. \"Mayflies\" wurde für den Locus Award nominiert. Am bekanntesten ist wohl O’Donnells Tetralogie \"The Journeys of McGill Feighan\". Feighan ist ein \"Flinger\", das heißt er ist in der Lage, Gegenstände, Personen und auch sich selbst überall hin zu teleportieren, wo er selbst schon einmal gewesen ist. Die Bücher erzählen in relativ leichtem Ton davon, wie der jugendliche Protagonist mit seinen Kräften umzugehen lernt und von seiner Suche nach einem fremden, gottähnlichen Wesen, das besondere Aufmerksamkeit für ihn zeigt. Kurz vor seinem 62. Geburtstag starb O’Donnell 2012 an Lungenkrebs.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kevin O’Donnell (geboren am 29. November 1950 in Cleveland, Ohio; gestorben am 7. November 2012 in Campbell, Ohio) war ein amerikanischer Science-Fiction-Autor.", "tgt_summary": null, "id": 475163} {"src_title": "Tusionit", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Laufbahn.", "content": "Bereits als Kind erhielt Lucero eine professionelle Gesangs- und Schauspielausbildung. Ihren ersten Fernsehauftritt hatte sie im Alter von 10 Jahren in der Sendung \"Alegría de Melodía\". 1982 stand sie erstmals vor der Kamera und wirkte in 200 Episoden der Fernsehserie \"Chispita\" mit. In den Jahren 1983 und 1984 spielte sie in den Musikfilmen \"Coqueta\" und \"Delincuente\" die weibliche Hauptrolle an der Seite von Pedro Fernández. Auch in den folgenden Jahren wirkte die in den 1980er Jahren noch als Lucerito bezeichnete Künstlerin in weiteren Fernsehserien und Musikfilmen mit, bevor sie 1988 erstmals in einer Actionködie mit dem Titel \"Quisiera ser hombre\" spielte. Nach den Dreharbeiten zu der 1990 uraufgeführten Komödie \"Deliciosa sinvergüenza\" und ihrer Teilnahme an der Fernsehserie \"Cuando llega el amor\" legte sie eine längere Filmpause ein, in der sie sich ganz der Musik widmete. 1990 erschien ihr erstes Album mit dem Titel \"Con Mi Sentimiento\". Seit 1993 wirkte Lucero erneut in diversen Telenovelas mit. Ihr einziger Spielfilm seither war der 2004 uraufgeführte und dem mexikanischen Revolutionsführer Emiliano Zapata gewidmete Streifen \"Zapata – El sueño del héroe\". 2003 stand Lucero zum ersten Mal auf der Theaterbühne. Für ihre etwa 100 Darbietungen in dem Stück \"Regina\" wurde sie als „Beste Theaterschauspielerin“ ausgezeichnet.", "section_level": 2}, {"title": "Familie.", "content": "Bei den Dreharbeiten zu ihrem vierten Film \"Escápate conmigo\" (1987) drehte Lucero an der Seite des elf Jahre älteren Manuel Mijares, den sie 1997 heiratete. Aus der Ehe, die 2011 geschieden wurde, gingen Sohn José Manuel (* 2001) und Tochter Lucero (* 2005) hervor.", "section_level": 2}], "src_summary": "Lucero Hoganza León (* 29. August 1969 in Mexiko-Stadt), allgemein bekannt unter ihrem Vornamen Lucero, ist eine mexikanische Schauspielerin und Sängerin.", "tgt_summary": null, "id": 383533} {"src_title": "Opodiphthera eucalypti", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vom Fall Konstantinopels bis zur griechischen Unabhängigkeit.", "content": "Nach dem Fall Konstantinopels entstanden immer weniger Werke in attizistischem Griechisch, während mindestens seit dem 11. Jahrhundert Volksliteratur schon in gesprochener Sprache verfasst wurde. Im Allgemeinen wird das 15./16. Jahrhundert als Übergangszeit zwischen byzantinischer (mittelgriechischer) und neugriechischer Literatur angesehen. Dieser Prozess lief in den von Venedig beherrschten Inseln schneller als auf dem türkisch beherrschten Festland, das stärker unter dem Einfluss der Orthodoxie stand. Das erste Werk in neugriechischer Sprache wurden 1509 in Venedig gedruckt. In venezianisch regierten Kreta ragt die im lokalen Dialekt verfasste, 10.000 byzantinische 15-Silber umfassende gereimte Liebesdichtung \"Erotokritos\" (um 1610) des Vitsentzos Kornaros hervor. Auch das Theater entwickelte sich hier (\"Erofili\" von Georgios Chortatzis um 1600). Die Prosa war hingegen eher eine Sache des türkisch beherrschten Festlandes; hier lebten spätbyzantinische Formen wie die Weltchronik weiter, wobei allmählich ein Übergang zur Volkssprache erfolgte, die von griechischen Gelehrten im 18. Jahrhundert in den Donaufürstentümern (an den Fürstenhöfen in Bukarest und Iași, der „Wiege der rumänischen Kultur“) auch als Wissenschaftssprache eingeführt wurde. Die römisch-katholische Kirche und die westeuropäische Reformation hinterließen weitere Spuren in Form eines orthodoxen Humanismus. Mit Rigas Velestinlis (hingerichtet 1798) setzte unter dem Einfluss der Französischen Revolution am Ende des 18. Jahrhunderts eine patriotische Dichtung ein, die das ganze 19. Jahrhundert prägte.", "section_level": 1}, {"title": "Das 19. Jahrhundert: Irrwege der Kunstsprache.", "content": "Nach der Befreiung Griechenlands von der türkischen Herrschaft machte sich der griechische Sprachdualismus verstärkt bemerkbar, der bereits auf die Zeit Alexander des Großen zurückging (Schwund der Vokallänge, grammatische und syntaktische Vereinfachung). Adamantios Korais schuf ein von Vulgarismen und türkischen Fremdworten gereinigtes gehobenes Griechisch (Katharevousa), die sich jedoch vom gelehrten attizistischen Griechisch unterschied. Dazwischen gab es eine Anzahl von Abstufungen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden im Ausland zuerst die mündlich überlieferten Volkslieder bekannt, die in Deutschland von Werner von Haxthausen und Wilhelm Müller begeistert gesammelt wurden. Auch Goethe versuchte sich an ihrer Übersetzung. Die meisten griechischen Autoren schrieben nach der Befreiung jedoch in der Kunstsprache, was zu langatmigen rhetorischen Texten führte. Werke von Dichtern wie des von den Ionischen Inseln stammenden Dionysios Solomos, der die Werke der deutschen Romantik für sein Land entdeckte und den Text der griechischen Nationalhymne schuf, und die Schriften der liberal-aufgeklärten Gelehrten in den Donaufürstentümern, die in der lebendigen Volkssprache (Dimotiki) schufen, wurden von den konservativ-elitären Dichtern patriotischer Oden wie Andreas Kalvos missachtet, da diese die Dimotiki als Sklavensprache betrachteten. Ein weiterer wichtiger Verfechter der Hochsprache war Alexandros Rizos Rangavis (Rhankaves). Dieses Bildungsprogramm erwies sich freilich als Sackgasse. Zur nationalen Identitätsbildung trugen eher die Werke des Historikers Konstantinos Paparrigopoulos bei, der versuchte, sowohl an die antike Geschichte anzuknüpfen als auch das stärker im Bewusstsein der Bevölkerung verankerte Erbe des orthodoxen Byzanz zu bewahren. Der Politiker Spyridon Trikoupis verfasste in den 1850er Jahren das Standardwerk zur Geschichte der griechischen Revolution.", "section_level": 1}, {"title": "1888 bis 1930: Der Siegeszug der Volkssprache.", "content": "Seit etwa 1880 wurde mit dem Romantizismus und der Neubewertung der Volkslieder, die zuerst in Westeuropa gesammelt wurden, die Volkssprache neu entdeckt. Wegweisend für die Generation der 1880er war das Buch \"To taxidi mu\" („Meine Reise“, 1888) des in Odessa geborenen Ioannis Psycharis; es führte gleichsam zu einer Sprachrevolution. Die Dimotiki setzte sich allerdings in der Dichtung schneller durch als in der Prosa. Dafür stehen vor allem das umfangreiche und ausdrucksstarke lyrische Werk des einflussreichen Kostis Palamas, der eine neuartige Metrik einführte, sowie die Lyrik von Angelos Sikelianos, der auch versuchte, die antike Dramaturgie wieder zu beleben. Im Folgenden entwickelten sich alle literarischen Richtungen, die auch im übrigen Europa vertreten waren: Realismus, Naturalismus, später Symbolismus, Parnassiens, sozialistischer Arbeiterroman, Surrealismus, existenzialistische Prosa. Im Vordergrund der Epik standen zunächst Genreerzählungen aus dem Leben der agrarischen Bevölkerung. Sie tragen stark regionalistische Züge. In gemäßigt antikisierender Katharevousa mit hohem literarischen Anspruch, den er freilich nicht immer erfolgreich realisieren konnte, schrieb Alexandros Papadiamantis aus Skiathos drei Romane und 170 Erzählungen (darunter die bekannteste: „Die Mörderin“), die meist in seiner Heimat spielen. Ebenfalls aus Skiathos stammt sein Cousin Alexandros Moraitidis, der ähnliche Themen behandelte. Georgios Vizyinos (Bizyinos) aus Ostthrakien schuf neben Lyrik die ersten Charakterdarstellungen. Andreas Karkavitsas vom Peloponnes schließt in seinen Schilderungen des Seefahrerlebens sowohl an den Naturalismus Èmile Zola als auch an die phantastische Romantik E. T. A. Hoffmanns oder Gogols an. Nach dem verlorenen Krieg 1897 sahen Palamas und andere Autoren ihre Aufgabe darin, der griechischen Nation das verlorene Selbstvertrauen zurückzugeben. Das stärkte die Position der „Dimotizisten“. Konstantinos Chatzopulos aus Ätolien, der lange in Deutschland lebte, war Romanautor und Lyriker mit symbolistischer Grundhaltung. Er zeigte, dass sich klassische Texte wie Goethes \"Iphigenie\" und den \"Faust\" in die Dimotiki übersetzen lassen, interessierte sich aber auch für den deutschen Sozialismus und begründete den Typ der sozialkritischen Erzählung, durch die auch Konstantinos Theotokis hervortrat. Dem Symbolismus verpflichtet war auch der aus Arkadien stammende Lyriker Kostas Karyotakis. In der äygptischen Diaspora schuf der Konstantinos Kavafis seine von der Antike beeinflussten lyrischen Werke. Der Kreter Nikos Kazantzakis war die wichtigste Figur einer nach 1880 geborene Generation von ausdrucksstarken und erfolgreichen Erzählern und Romanautoren. Das Pathos seiner Romane (\"Alexis Sorbas\", 1946) fand im Ausland begeisterte Aufnahme.", "section_level": 1}, {"title": "Generation von 1930: Anschluss an die Moderne.", "content": "Die Generation der 30er Jahre (\"γενιά του ’30\"), also der Autoren, die erstmals zwischen 1930 und 1940 auftraten, waren geprägt von der Niederlage im Griechisch-Türkischen Krieg 1919–1923. Sie schufen die sprachlichen Formen des modernen Literatur Griechenlands und distanzierten sich weiter von der Katharevousa; einige ihrer Vertreter sind vom Surrealismus (so Andreas Embirikos und Nikos Engonopoulos) oder vom Neorealismus beeinflusst. Kennzeichnend für die Phase sind eine schlichtere Sprache, eine Vereinfachung und Entrümpelung des umfangreichen Wortschatzes von Palamas. In der Prosa löste die Antikriegsliteratur in den 1920er und die urbane Erzählung in den 1930er Jahren die Schilderung des malerisch verbrämten Lebens auf dem Lande ab. Elias Venesis, der an der türkischen Ägäisküste geboren wurde, und der in Konstantinopel geborene Giorgos Theotokas behandeln in ihrer realistischen Antikriegs- und sozialkritischen Prosa das Leid der Flüchtlingen der 1920er und 1930er Jahre. Stratis Myrivilis, der im damals noch osmanischen Lesbos geboren wurde und schon 1914 als Autor hervorgetreten war, wurde der bedeutendste Erzähler der Generation von 1930 („Das Leben im Grabe“ 1924, dt. 1986). Kurzgeschichten, intelligent komponierte Romane und psychologische Dramen schrieben Angelos Terzakis (1907–1960) und Mitsos Karagatsis (1908–1960; eigentlich Dimitris Rodopoulos). Kosmas Politis (1888–1974) beschreibt aus psychoanalytischer Perspektive die Leidenschaften der Jugendlichen. Auch Giorgos Theotokas widmet sich in seinem Roman \"Argo\" den Problemen der Jugend. Als linksengagierte Autoren sind der in Ostrumelien geborene Kostas Varnalis sowie Petros Pikros zu nennen. Zu den großen Lyrikern dieser Generation gehören die Nobelpreisträger Giorgos Seferis (1963) und Odysseas Elytis (1979) sowie der Lyriker, Dramatiker und Übersetzer Nikos Gatsos, von deren bürgerlichen Elitarismus sich der Lyriker Giannis Ritsos abgrenzte. Der in der chinesischen Diaspora geborene Seemann Nikos Kavvadias verstand sich nicht als Poet, wurde aber durch seine Gedichte populär. Durch die deutsche Besetzung 1941–1944 und den folgenden Bürgerkrieg wurde diese literarische Entwicklung, durch die Griechenland Anschluss an die internationale Literatur gefunden hatte, brutal unterbrochen. Für den Dichter und Dramatiker Iannis Skarimbas waren die einmarschierenden „Preußen“ „Roboter [...] mit Kupferherzen“. Autoren des Widerstands und Vertreter des sozialistischen Realismus wie der populäre Menelaos Loundemis (Loudemis), der den Einmarsch des „Teufelsheeres“ aus der Perspektive von Zigeunern beschreibt, oder Dimitris Chatzis mussten oft lange Zeit im Exil verbringen. Aus bürgerlich-konservativer Sicht wurden die Ereignisse von Lukis Akritas oder Iannis Beratis dargestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Nach 1949: Literarische Aufarbeitung der Kriege, neue politische Wirren und Diktatur.", "content": "Die Erfahrungen des Weltkriegs, des Widerstands und des Bürgerkriegs, welcher mit großer Grausamkeit geführt wurde, trug zur Polarisierung des gesellschaftlichen und literarischen Lebens in ein rechtes und ein linkes Lager bei. Ein großer Teil der Literatur blieb weiter diesen Themen gewidmet, so auch das Werk von Rodis Kanakaris-Roufos. Stratis Tsirkas veröffentlichte 1961–65 die Trilogie „Steuerlose Städte“ (\"Ακυβέρνητες πολιτείες\") über die griechischen Exilstreitkräfte in Ägypten und Palästina, die 1944 gegen die griechische (royalistische) und englische Militärführung revoltierten. Als Einzelgänger verfasste Kazantzakis seine wichtigsten Romane nach 1945. Regional konzentrierte sich die literarische Produktion immer stärker auf Athen und Thessaloniki. Im Athen der 1950er und 1960er Jahre wirkte der Romanautor und Theatermanager Tasos Athanasiadis am Nationaltheater. Ebenfalls dort tätig war Pavlos Matesis. Erst mit etwa 50 Jahren veröffentlichte die aus Smyrna stammende, politisch links stehende Dido Sotiriou ihren ersten Roman. An der Peripherie, in Kreta, wirkte die Journalistin Lily Zografou, die sich mit den patriarchalischen Strukturen ihrer Heimat auseinandersetzte. Ihre 24 Romane wurden teils zu Bestsellern und kamen mit großer Verspätung auch nach Deutschland. Eine größere Rolle spielte die postsurrealistische Bewegung, der „phantastische Realismus“, mit Vertretern wie Lefteris Poulios. Während der Militärdiktatur gingen erneut viele Autoren und Künstler ins Exil, darunter der in Thessaloniki aufgewachsene Vasilis Vasilikos, der Autor des von Constantin Costa-Gavras 1969 verfilmten Romans \"Z\". Die Beerdigung Seferis’ im September 1971 wurde zu einer großen Kundgebung gegen die Obristenherrschaft.", "section_level": 1}, {"title": "Nach dem Ende der Diktatur 1974.", "content": "Nach dem Ende der Militärdiktatur wurde nicht nur diese, sondern auch die Kriegs- und Bürgerkriegszeit erneut aufgearbeitet. Zu den nach 1944 Verbannten und auch nach 1967 jahrelang im Exil lebenden gehörte Aris Alexandrou. Sein einziger Roman \"Die Kiste\" (1974, deutsch: München 2001) ist eine kafkaeske Parabel über ein Todeskommando im Bürgerkrieg. Dem sozialistischen Realismus verpflichtet blieb das Werk von Menis Koumandareas. Seit den 1980er Jahren meldeten sich immer mehr Frauen zu Wort, so die anarchistische Dichterin und Schauspielerin Katerina Gogou und die durch den tragischen Liebesroman „Die Frauen von Andros“ auch in Deutschland bekannt gewordene Ioanna Karystiani; ferner Evgenia Fakinou, die auch zahlreiche Kinderbücher verfasste, Maro Duka und Margarita Karapanou sowie die Lyrikerin Kiki Dimoula. Als Drehbuchautor des Regisseurs Theo Angelopoulos wurde der griechisch-armenische Petros Markaris bekannt, der auch Theaterstücke und erfolgreiche sozialkritische Kriminalromane schreibt und als Brecht- und Goethe-Übersetzer hervortrat. Er erhielt dafür die Goethe-Medaille. Jorgos Maniotis entwickelte sich vom Dramatiker („Gesunder Menschenverstand“) zum Prosaautor.", "section_level": 1}, {"title": "Seit 2000: Neue soziale Themen und Krisen.", "content": "Nach 2000 trat eine neue Generation von Lyrikern und Dramatikern auf, zu denen der Lyriker Dimitris P. Kraniotis und der postmoderne Autor Dimitris Lyacos gehören. Seine \"Poena Damni\"-Trilogie Trilogie (, Mit den Menschen von der Brücke, Der erste Tod), ein genreübergreifendes Werk, das über einen Zeitraum von 30 Jahren überarbeitet wurde, ist wohl das am meisten rezensierte Werk der griechischen Literatur und eines der prominentesten Werke postmoderner Literatur, die im neuen Jahrtausend veröffentlicht wurden. In der Prosa dominieren Versuche der Literarisierung der Umgangssprache und von Soziolekten. Thematisch nehmen soziale Probleme und urbane Neurosen, Gewaltdarstellungen, Geschlechterkonflikte, Randgruppen und Subkulturen einen immer größeren Raum ein. Ein internationaler Bestseller wurde \"Bar Flaubert\" (2000) von Alexis Stamatis, ein Roman über die Selbstfindung eines jungen Schriftstellers. In viele andere Sprachen übersetzt wurden Romane von Christos Chryssopoulos, darunter \"Parthenon\" (dt. 2018), eine Parabel auf das übermächtige kulturelle Erbe, das durch die Bombe eines Terroristen zerstört wird. Seit der Finanzkrise geriet der griechische Buchmarkt in eine existenzielle Krise und schrumpfte um etwa 50 Prozent. Zahlreiche Verlage und Buchläden mussten daher schließen. Insbesondere schrumpfte der Markt für hochwertige Literatur. Viele griechische Autoren leben heute im Ausland, so Panos Karnezis und (zeitweise) die kosmopolitische Soti Triantafillou. Die Krise wurde aber auch zum Gegenstand aktueller Literatur (\"Faule Kredite\", Kriminalroman von Petros Makaris, dt. 2012).", "section_level": 1}, {"title": "Buchmessen und Literaturpreise.", "content": "Seit 2003 findet in Thessaloniki in jedem Mai eine internationale Buchmesse mit jeweils einem Gastland und einem Hauptthema sowie einer Kinderbuchmesse statt. Beispielsweise war 2014 der 400. Todestag El Grecos das Thema. Den Literaturpreis der Europäischen Union erhielten 2012 die Nachwuchsautoren Kostas Hatziantoniou (* 1965) für \"Agrigento\", 2014 Makis Tsitas (* 1971) für \"Gott ist mein Zeuge\" und 2017 Kallia Papadaki (* 1978), die auch Drehbücher schreibt, für \"Dendrites\". Staatliche Literaturpreise werden jährlich in verschiedenen Kategorien vergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die neugriechische Literatur ist die auf der byzantinisch-griechischen Volkssprache bzw. auf dem modernen Neugriechisch basierende Literatur, die sich in den von Griechen besiedelten Regionen des Osmanischen Reichs nach dem Fall Konstantinopels herausgebildet hat. Seit der Unabhängigkeit 1829 ist sie die Nationalliteratur Griechenlands und Literatur der in der Diaspora lebenden Griechen.", "tgt_summary": null, "id": 1623776} {"src_title": "Herbie Lewis (Eishockeyspieler)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Aronssons Vater Solomon Aronsson war Oberrabbiner in Kiew und später in Tel Aviv-Jaffa. Aronsson studierte an der Kiewer Kunstschule bei Iwan Fjodorowitsch Selesnjow (Abschluss 1916). Er war dann 1917–1918 Schüler Alexandra Exters. Sie machte ihn später mit Wsewolod Emiljewitsch Meyerhold und Alexander Jakowlewitsch Tairow bekannt, unter deren Einfluss Aronsson sich fürs Theater und den Konstruktivismus begeisterte. Nach der Oktoberrevolution gründete er das Museum der jüdischen Kunst in Kiew. 1920 kam er nach Moskau und studierte Malerei bei Ilja Iwanowitsch Maschkow. Er lernte Marc Chagall kennen, der 1920 aus Witebsk nach Moskau kam und für das Staatliche Jüdische Theater Moskau Bühnenbilder für Scholem Alejchems Stücke schuf. Aronsson propagierte einen jüdischen Stil, wobei er die Prinzipien der abstrakten Malerei mit den Elementen der Volkskunst verband. Er analysierte unter anderem die Werke Marc Chagalls, Natan Issajewitsch Altmans, El Lissitzkys und Iossif Moissejewitsch Tschaikows. 1922 verließ Aronsson die UdSSR und begab sich zunächst nach Polen und dann nach Berlin, wo er in der Van-Diemen-Galerie mit El Lissitzky und Naum Gabo die \"Erste Ausstellung Russischer Kunst\" durchführte. Für Baruch Agadati entwarf er ein chassidisches Tanzkostüm. Ende 1923 kam er schließlich in die USA. Er arbeitete als Bühnenbildner und Kostümbildner für jiddische Theater in New York City, insbesondere für Maurice Schwartzs Yiddish Art Theatr, für das er 1926 das Bühnenbild für Abraham Goldfadens \"Zehntes Gebot\" gestaltete. Am Group Theatre arbeitete er für Werke von Clifford Odets und Irwin Shaw. Bereits 1932 debütierte Aronsson am Broadway zusammen mit Vernon Duke mit dem Musical \"Walk a Little Faster\". Seine Broadway-Karriere setzte sich dann mehr als 40 Jahre fort. Er arbeitete für das 1948 aufgeführte Musical \"Love Life\" von Alan Jay Lerner und Kurt Weill. Den ersten Tony Award erhielt er 1951 für das Bühnenbild für \"The Rose Tattoo\" von Tennessee Williams. Weitere Arbeiten betrafen Arthur Millers \"The Crucible\" (1953) und \"The Diary of Anne Frank\" von Frances Goodrich und Albert Hackett (1955). 1964 schuf er das Bühnenbild für \"Fiddler on the Roof\". Für seine Arbeit für das Musical \"Cabaret\" 1966 erhielt er 1967 den Tony Award. Von seinen insgesamt sechs Tony Awards bekam er den letzten 1976 für \"Pacific Overtures\" von Stephen Sondheim. An der Metropolitan Opera schuf er 1977 das Bühnenbild für Tschaikowskis \"Nussknacker\" unter der Leitung Mikhail Baryshnikovs. 1979 wurde Aronsson in die American Theater Hall of Fame aufgenommen. Sein Grab befindet sich auf dem Oak Hill Cemetery in Nyack.", "section_level": 1}], "src_summary": "Boris Solomonowitsch Aronsson, geboren als \"Borech-Ber Aronsson\", (, ; * in Kiew, Russisches Kaiserreich; † 16. November 1980 in Manhattan) war ein ukrainisch-russisch-US-amerikanischer Künstler und Bühnenbildner.", "tgt_summary": null, "id": 1461832} {"src_title": "Elfenbeinkegel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mitchell wurde in Seattle, Washington, als jüngstes von vier Kindern des Elektronikingenieurs George Mitchell und seiner Frau Lillian, einer Schulverwalterin, geboren. Mitchell wuchs auf verschiedenen US-Militärbasen in Übersee auf, wo sein Vater Zivilingenieur für die U.S. Navy war. Als Teenager lebte er in San Diego, Kalifornien, wo er anfing, in Schulmusicals zu spielen. Er besuchte nicht das College, nachdem er in der High School angefangen hatte, professionell aufzutreten, obwohl er in seinen Teenagerjahren Privatlehrer in Schauspiel und Gesang hatte. Laut eigener Aussage studierte er Filmmusik, Orchestrierung und Dirigieren an der UCLA. Er ist seit 1994 mit der Schauspielerin Allyson Tucker verheiratet und hat mit ihr einen Sohn, Ellington.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Theater.", "content": "Mitchell spielte erstmals 1988 am Broadway im Musical Mail, mit Musik von Michael Rupert und Texten von Jerry Colker und gewann den Theatre World Award.", "section_level": 2}, {"title": "Musik.", "content": "Playbill Records veröffentlichte am 6. Juni 2006 seine erste Solo-CD, „Brian Stokes Mitchell“. Mitchell hat ebenfalls an einem Weihnachtskonzert mit dem Mormon Tabernacle Choir mitgewirkt, das später als CD und DVD mit dem Titel Ring Christmas Bells veröffentlicht wurde. Seine zweite Solo-CD, „Simply Broadway“, erschien am 30. Oktober 2012 bei CD Baby.", "section_level": 2}, {"title": "Fernseh und Film.", "content": "Mitchell hatte eine Reihe von Fernseh- und Filmauftritten, darunter die Rolle des John Dolan in \"Roots: The Next Generations\" (1979), und eine siebenjährige Rolle als Dr. Justin ‚Jackpot‘ Jackson auf \"Trapper John, M.D.\" von 1979 bis 1986. Mitchell trat in den 80er Jahren mehrfach als Prominenter in Episoden von $25.000 Pyramid und $100.000 Pyramid auf und galt als einer der besseren Prominenten des Spiels. Er spielte wiederkehrende Rollen als Hilary Banks’ Nachrichtensprecher und Verlobter Trevor Newsworthy/Collins in \"The Fresh Prince of Bel-Air\" und in \"Frasier\" als Dr. Frasier Cranes Nachbar und Nemesis Cam Winston. Er sang die Stimme von Jethro im Zeichentrickfilm \"Der Prinz von Ägypten\" (1998). 2002 spielte Mitchell eine tragende Rolle in dem Weihnachtsfilm \"Nenn’ mich einfach Nikolaus\". 2010 spielte er in \"Ugly Betty\" die Rolle des Ex-Freundes von Wilhelmina Slater, Don. Er trat in der 57. Folge von \"Glee\" mit dem Titel „Heart“ und der 58. mit dem Titel „On My Way“ als einer von Rachels Vätern (LeRoy) zusammen mit Jeff Goldblum auf. Er spielt die Rolle des Scott Knowles, CTO der E Corp. in der USA-Network-Serie \"Mr. Robot\". Die Serie begann im Juni 2015.", "section_level": 2}, {"title": "Weiteres.", "content": "Mitchell ist Vorstandsvorsitzender des Actors Fund of America, zu dem er 2004 gewählt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Quellen: Playbill BroadwayWorld", "section_level": 1}, {"title": "Diskographie.", "content": "\"Brian Stokes Mitchell\", 6. Juni 2006", "section_level": 1}], "src_summary": "Brian Stokes Mitchell (* 31. Oktober 1957 in Seattle, Washington) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Sänger. Er singt Bariton, und tritt seit den frühen 1990ern am Broadway auf. 2002 gewann er den Tony Award for Best Actor in a Musical für seinen Auftritt in \"Kiss Me, Kate\".", "tgt_summary": null, "id": 399139} {"src_title": "US Poker Open 2019", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Anna Sandström war die Tochter von Landvermesser Carl Erik Sandström und Anna, geborene Hallström. Im Alter von vier Jahren kam sie als Pflegetochter zu Hjalmar Hagberg und dessen Schwester Maria Hagberg. Sie wurde hauptsächlich zu Hause unterrichtet, absolvierte 1865/1866 und 1870/1871 zwei Jahre an der staatlichen Schule für Mädchen \"(Statens normalskola för flickor)\" und besuchte anschließend das \"Högre lärarinneseminiariet\" für eine dreijährige Ausbildung zur Lehrerin. Da die Universitäten Frauen noch nicht zugänglich waren, war diese 1861 gegründete Lehreinrichtung die einzige Möglichkeit einer höheren Bildung für Frauen. Nach ihrem Abschluss 1874 kam sie noch im selben Jahr an die Åhlinska Mädchenschule, an der sie bis 1881 unterrichtete. Anschließend folgten zwei Jahre an der \"Södermalms högre läroanstalt för flickor\". Unzufrieden mit dem vorherrschenden Schulsystem mit seinen Unterrichtsidealen und Sprachkulturen, bildete sie sich im Selbststudium fort und interessierte sich zunehmend für die Reformpädagogik. 1880 veröffentlichte sie unter dem Pseudonym \"Uffe\" ihren ersten kritischen Artikel, \"Gifva våra flickskolor berättigade anledningar till missnöje? (Geben uns die Mädchenschulen Grund zu Unzufriedenheit?)\" in der feministischen Zeitschrift \"Tidskrift för hemmet\". 1882 fand ihre Veröffentlichung \"Realism i undervisning eller Språkkunskap och bildning (Realismus in der Bildung oder Sprachkenntnisse und Bildung)\" große Beachtung. Unter der Annahme, hinter ihrem Pseudonym verberge sich ein anerkannter Akademiker, verbanden sich innerhalb weniger Monate zahlreiche Reformpädagogen und liberale Kräfte zum \"Uffe-kretsen (Uffe-Kreis)\", um ihre Ideen zu diskutieren. Sandström wandte sich vor allem gegen die dominierende Stellung des Französischen in der Ausbildung, die Theoretisierung des Unterrichts und die fehlende Anpassung an das Niveau der Schüler. 1883 gründete sie (als \"Uffe\") das pädagogische Magazin \"Verdandi\", das sie bis 1927 herausgab. Das Magazin lud ein zum Ideenaustausch, systemkritische Debatten wurden geführt. Im selben Jahr gründete sie zusammen mit Frederik Runquist die \"Anna-Sandström-Schule\" und leitete diese bis 1926. Sie war zunächst als Gemeinschaftsschule konzipiert, wurde aber ab 1895 als Mädchenschule geführt. Im Jahr 1900 entstand das \"Anna Sandströms högre lärarinneseminarium\". In beiden Schulen wurde Sandströms Reformpädagogik unterrichtet. Viele ihrer Ideen beeinflussten schließlich die anderen Schulformen. Für ihre Arbeit wurde sie 1904 mit dem \"Illis Quorum\" ausgezeichnet. Sandström war Mitglied des \"Fredrika-Bremer-Förbundet\", der ältesten Frauenrechtsorganisation Schwedens. Durch ihre Veröffentlichungen in den 1890er Jahren wurde sie eine bekannte Teilnehmerin in der Gender-Debatte. Sie stellte sich gegen den von Ellen Key repräsentierten Feminismus, der gleiche Rechte für Männer und Frauen forderte. Sandström sah in den unterschiedlichen Geschlechtern eine Bereicherung für die Gesellschaft und forderte eine individuelle Gleichberechtigung des Individuums, unabhängig vom Geschlecht. Später fokussierte sie sich mehr auf die Fragen, die insbesondere die Bildung von Frauen betrafen. Anna Sandström starb 1931 und wurde auf dem Norra begravningsplatsen beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anna Maria Carolina Sandström (geb. 3. September 1854 in Stockholm; gest. 26. Mai 1931 ebenda) war eine schwedische Lehrerin, Reformpädagogin und Frauenrechtlerin.", "tgt_summary": null, "id": 1901485} {"src_title": "Bahnhof Höhenkirchen-Siegertsbrunn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Normand Lacombe wurde in Pierrefonds geboren, einem heutigen Stadtteil von Montréal, und spielte in seiner Jugend unter anderem für die \"Lac St-Louis Lions\". Obwohl er 1981 im Draft der Ligue de hockey junior majeur du Québec, der höchsten Juniorenliga seiner Heimatprovinz, an fünfter Position von den Cataractes de Shawinigan berücksichtigt worden war, entschloss sich der Kanadier zu einem Wechsel an die University of New Hampshire in den Vereinigten Staaten. Mit deren Eishockeyteam, den \"Wildcats\", nahm er in den folgenden zwei Jahren am Spielbetrieb der ECAC teil, einer Liga der National Collegiate Athletic Association (NCAA). Von der ECAC wurde er 1982 als Rookie des Jahres ausgezeichnet und nach 43 Scorerpunkten in 35 Spielen im Folgejahr ins \"Second All-Star Team\" berufen, bevor die Buffalo Sabres ihn im NHL Entry Draft 1983 an zehnter Position auswählten. Anschließend wechselte Lacombe zur Spielzeit 1983/84 nach Buffalo, konnte die Erwartungen an einen in der ersten Draft-Wahlrunde ausgewählten Spieler allerdings in der Folge nicht erfüllen. Er wurde überwiegend beim Farmteam der Sabres, den Rochester Americans, in der American Hockey League (AHL) eingesetzt und konnte sich im Laufe der folgenden knapp dreieinhalb Jahre nie in Buffalos Aufgebot etablieren, für das er im Oktober 1984 in der National Hockey League (NHL) debütiert hatte. Schließlich wurde der Flügelstürmer im März 1987 samt Wayne Van Dorp und einem Viertrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 1987 an die Edmonton Oilers abgegeben, die im Gegenzug Lee Fogolin, Mark Napier und ebenfalls ein Viertrunden-Wahlrecht für den gleichen Draft nach Buffalo schickten. Bei den Oilers kam Lacombe regelmäßig in der NHL zum Einsatz und gewann mit dem Team in den Playoffs 1988 den Stanley Cup, der vierte Titel der Mannschaft in den letzten fünf Jahren. Im Folgejahr 1988/89 erreichte er mit 17 Treffern seinen Karriere-Bestwert, ehe er im Januar 1990 ohne weitere Gegenleistung zu den Philadelphia Flyers transferiert wurde. Bei den Flyers verbrachte der Angreifer 1990/91 seine letzte NHL-Saison, wobei er mit 31 Scorerpunkten zugleich seinen NHL-Höchstwert verzeichnete. Nachdem er in der Spielzeit 1991/92 noch einige Partien für die kanadische Nationalmannschaft bestritten hatte, musste er seine aktive Karriere aufgrund eines chronischen Kompartmentsyndroms im Bereich der Unterschenkel beenden. Insgesamt hatte er in der NHL 345 Spiele absolviert und dabei 121 Scorerpunkte erzielt. Nach dem Ende seiner Spielerlaufbahn war er zeitweise als Trainer im Juniorenbereich tätig, verlagerte seinen Fokus in der Folge allerdings auf das Training im Kraft- und Konditionsbereich. Diesbezüglich war er unter anderem für den tschechischen HC Kometa Brno aktiv und betreute das kanadische Curling-Team im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2002.", "section_level": 1}], "src_summary": "Normand „Norm“ Lacombe (* 18. Oktober 1964 in Pierrefonds, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler. Der rechte Flügelstürmer bestritt zwischen 1984 und 1991 über 300 Spiele für die Buffalo Sabres, Edmonton Oilers und Philadelphia Flyers in der National Hockey League. Mit den Oilers gewann er dabei in den Playoffs 1988 den Stanley Cup.", "tgt_summary": null, "id": 461856} {"src_title": "Brasilien-Schlankbeutelratte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Aston Martin präsentierte den Sportwagen am 26. Juni 2018. Die ersten Modelle wurden im Dezember 2018 ausgeliefert. Die Cabrio-Variante \"Volante\" wurde im April 2019 vorgestellt. Seit Juli 2019 werden die ersten Fahrzeuge ausgeliefert. Zum 100-jährigen Bestehen des italienischen Designstudios Zagato wurde im Herbst 2019 der Aston Martin DBS GT Zagato auf Basis des DBS Superleggera vorgestellt. Er wird nur gemeinsam mit einem Nachbau des Aston Martin DB4 GT Zagato verkauft. Insgesamt sind 19 Exemplare eines jeden Modells geplant. Den Preis für beide Fahrzeuge gibt Aston Martin mit sechs Millionen Pfund Sterling vor Steuern an.", "section_level": 1}, {"title": "Fahrzeugcharakteristika.", "content": "Das Chassis des DBS Superleggera ist eine Weiterentwicklung des DB11-Chassis und enthält einige Teile aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff. Das Emblem auf der Motorhaube ist gegen Aufpreis in Gold erhältlich. Im Innenraum wird das Comand-Infotainmentsystem von Mercedes-Benz eingebaut, das sich auch in der C-, E- und S-Klasse findet. Insgesamt hat der Sportwagen vier Sitzplätze. Anstelle des 5,9-Liter-V12 aus dem Vanquish, der noch unter der Regie von Ford entstand, hat der DBS Superleggera wie der DB11 einen von Aston Martin selbst entwickelten 5,2-Liter-V12-Biturbo-Motor. Er leistet und gibt ein maximales Drehmoment von 900 Newtonmeter ab. Auf 100 km/h beschleunigt der DBS Superleggera in 3,4 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 340 km/h.", "section_level": 1}, {"title": "Sondermodelle.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "DBS 59.", "content": "Anlässlich des 60-jährigen Jubiläum des Doppelsieges beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1959 präsentierte Aston Martin am 1. November 2018 ein auf 24 Exemplare limitiertes Sondermodell des DBS Superleggera, das optisch an den Aston Martin DBR1 erinnern soll. Technisch bleibt das Sondermodell gegenüber dem Serienfahrzeug unverändert.", "section_level": 2}, {"title": "OHMSS Special Edition.", "content": "Aufgrund des 50-jährigen Jubiläums des Films James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät stellte Aston Martin am 22. Mai 2019 das auf 50 Exemplare limitierte Sondermodell \"On Her Majesty’s Secret Service (OHMSS) Special Edition\" vor. Das olivgrün lackierte Fahrzeug soll an den Aston Martin DBS Vantage erinnern, den James Bond in diesem Film fuhr. Diamantgedrehte Schmiederäder sowie ein anderer Frontgrill sollen den 50 Jahre alten Filmwagen äußerlich zitieren. Im Innenraum setzt Aston Martin viele rotfarbene Akzente, die als Reminiszenz an das rotfarbene Handschuhfach des Filmautos dienen. Auch dieses Sondermodell hat gegenüber dem Serienfahrzeug ein unverändertes Antriebskonzept.", "section_level": 2}, {"title": "Concorde Edition.", "content": "Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Überschall-Passagierflugzeugs Concorde präsentierte Aston Martin am 26. November 2019 das auf zehn Exemplare limitierte Sondermodell \"Concorde Edition\". Unter anderem ist dieses Modell durch eine Lackierung in den Farben von British Airways und ein blaues Interior im Stil der britischen Fluggesellschaft gekennzeichnet. Antriebsseitig ändert sich gegenüber dem Serienmodell nichts.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Aston Martin DBS Superleggera ist ein Sportwagen des britischen Automobilherstellers Aston Martin. Er löst den zwischen 2012 und 2018 gebauten Vanquish ab und setzt die Typenbezeichnung \"DB\" (die Initialen von David Brown) weiter fort.", "tgt_summary": null, "id": 2098187} {"src_title": "Mike McMahon junior", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Walter wuchs in einer musikalischen Familie auf und erhielt eine klassische Ausbildung durch seine Mutter, die als professionelle Klavierlehrerin tätig war. 1934, nach einem Ferienjob als Pianist auf einem Nachtschiff von New York City nach Boston, studierte er kurz an der New York University, bevor er das Angebot erhielt, im Orchester von Eddie Lane als Vollzeitmusiker zu arbeiten. Nach vier Jahren bildete er mit Gil Bowers ein Klavier-Duo und spielte im Club \"Le Ruban Bleu\". Es folgten eine Reihe von Solo-Engagements in Bars und Supper Clubs wie dem \"Algonquin, Blue Angel\" und \"Tony’s\" in der West 52nd Street. In den späten 1930er- und frühen 1940er-Jahren arbeitete Walter schließlich als Theatermusiker in Jerome Kerns Musical \"Very Warm for May\", als Begleitmusiker für die Sängerinnen Mabel Mercer und Greta Keller sowie als Leiter eines eigenen Orchesters im Nachtclub \"La Martinique\". Kurze Zeit betrieb er einen eigenen Nachtclub namens \"Cy Walter’s Night Cap\", bevor er im Zweiten Weltkrieg 14 Monate bei der US-Marine diente. Von 1944 bis 1952 trat Walter regelmäßig im Duo mit Stan Freeman auf, später mit Walter Gross) in der wöchentlichen Rundfunksendung \"Piano Playhous\" der ABC; außerdem gastierte er im American Forces Network. Im Dezember 1945 begann Walter ein Engagement im Drake Room, der sich im New Yorker Drake Hotel befand; dort trat er bis 1951 auf und erwarb sich Anerkennung als „Dekan von Manhattans Piano-Professoren“, so The New Yorker 1950. Erste Aufnahmen im Bereich des Jazz entstanden 1949, als er im Trio mit den Pianisten Stan Freeman und Joe Bushkin den Standard „Indiana“ für MGM einspielte. Im folgenden Jahr nahm er unter eigenen Namen eine erste 25-cm-LP für Columbia Records mit Standards wie „Cheek to Cheek“, „You’ll Never Walk Alone“ und „That Old Black Magic“ auf; in seinem Trio spielten Bob Haggart und Johnny Blowers. 1951 begleitete er Lee Wiley auf ihren Alben \"Sings Irving Berlin\" und \"Sings Vincent Youmans\"; 1954 begleitete er Mabel Mercer (\"Sings Cole Porter\". Für Atlantic Records entstand 1956 das Soloalbum \"Cy Walters Plays Richard Rodgers Compositions\", mit Titeln wie „How Long Has This Been Going On?“ und „’s Wonderful“. Im Bereich des Jazz war er zwischen 1949 und 1960 an 17 Aufnahmesessions beteiligt, zuletzt mit Mabel Mercer (\"Previously Unreleased Live Performances\"). Als bekannte Größe der New Yorker Musikszene trat Walter in den 1950er-Jahren in zahlreichen Clubs von Manhattan auf. Er schrieb neben Arrangements auch einige Songs mit „Some Fine Day“ (1953), mit Alec Wilder „Time and Tide“ (1961) sowie mit Chilton Ryan „You Are There“ (1960) und „See a Ring Around the Moon“ (1961). Ab 1959 spielte Walter bis zu seinem Tod im Jahr 1968 als Barpianist im Drake Room.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cy Walter (eigentlich \"Cyril Frank Walter\"; * 16. September 1915 in Minneapolis; † 18. August 1968) war ein US-amerikanischer Jazz- und Unterhaltungsmusiker (Piano, Arrangement).", "tgt_summary": null, "id": 947066} {"src_title": "This Boy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Big Bill Bissonnette begann seine Karriere als Musikpromoter, indem er Musiker aus New Orleans förderte, die die Tradition des New Orleans Jazz pflegten. Anfang der 1960er-Jahre gründete er das Plattenlabel \"Jazz Crusade Records\"; erste Aufnahmen entstanden 1962 mit der von ihm geleiteten \"Easy Riders Jazz Band\", in der er Posaune spielte. Insgesamt erschienen auf seinem Label über 100 Sessions mit lokalen Musikern; auf rund der Hälfte ist er als Posaunist oder Schlagzeuger beteiligt, wie bei Aufnahmen mit Kid Thomas Valentine/Emanuel Paul, Alcide Pavageau, Captain John Handy, Jim Robinson, Kid Sheik Cola, George Lewis, Sammy Rimmington, Punch Miller sowie mit Polo Barnes/Alvin Alcorn/Alex Bigard. In den 1990er-Jahren richtete Bissonnette sein Label auf die Archivierung des britischen Trad-Jazz aus; später verkaufte er den Katalog an UpBeat Records. In seinen späteren Jahren tourte er mit „Tuba Fats“ Lacen in Big Bill Bissonnettes \"International Jazz Band\" und machte weiterhin Plattenaufnahmen, wie \"Live in Lyon!\" (Jazzogie, 1985) und \"I Believe I Hear That Trambone Moan\" (1986). In Deutschland trat er 1987 mit der \"Vieux Carre Jazz Band\" auf, 1993 mit \"Milton Batiste’s Zoo Band\" in New Orleans, mit Sammy Rimmington in Dänemark. 1992 legte er ein Buch über seine frühe Karriere mit dem Titel \"Jazz Crusade: The Inside Story of the Great New Orleans Jazz Revival of the 1960’s\" vor. Im Bereich des Jazz war er zwischen 1962 und 2004 an 84 Aufnahmesessions beteiligt, zuletzt mit The French Preservation New Orleans Jazz Band (\"Jumpin’ Ii Irigny – Vol. 1\"). Neben seinem \"Jazz Crusade\" Label erschienen auch Aufnahmen, an denen er beteiligt war, auf dem Label GHB Records. Nach Ansicht von Scott Yanow ist Bissonnettes Spiel auf der Posaune zwar simpel, zeichne sich aber durch Ausgelassenheit, gepaart mit viel Erfindungsgeist aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Big Bill Bissonnette (* 5. Februar 1937 in Bridgeport (Connecticut); † 26. Juni 2018) war ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Posaune, Schlagzeug, auch Gesang), der sich insbesondere als Musikproduzent und Gründer des Labels \"Jazz Crusade\" als Förderer des New Orleans Jazz hervortat.", "tgt_summary": null, "id": 219148} {"src_title": "Parlamentswahl in Trinidad und Tobago 1971", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Karrierebeginn in Nigeria.", "content": "Oghenekaro Etebo wurde am 9. November 1995 in der nigerianischen Hauptstadt Lagos geboren und spielte in seiner Jugend unter anderem für den für seine Nachwuchsabteilung bekannten Lord Honour FC, einem ehemaligen Erstligisten, der früher unter dem Namen \"Mowoe Babes\" bekannt war. Im Jahre 2012 schloss er sich den Warri Wolves mit Spielbetrieb in der Nigeria Professional Football League an. Das erste Spieljahr noch im vereinseigenen Nachwuchs aktiv, schaffte der 17-Jährige im Spieljahr 2013 den Sprung in den Profikader. Nachdem er den Saisonstart aufgrund seiner schulischen Verpflichtungen versäumte, debütierte er am 14. April 2013 bei einem 4:0-Sieg über die El-Kanemi Warriors, wobei ihm durch Treffer in der 4., 9. und 37. Spielminute ein Hattrick gelang. Dem folgte unter anderem im gleichen Spieljahr der schnellste Hattrick der Saison, als er bei einem 3:1-Sieg über die Wikki Tourists alle drei Treffer seines Teams binnen 22 Minuten erzielte.NPFL 2012/13 TEAM OF THE SEASON. (englisch), abgerufen am 2. Juli 2018 Mit 13 Treffern im Spieljahr 2013 war er der beste Torschütze der Warri Wolves. Seine Offensivleistungen bescherten ihm in weiterer Folge die Wahl ins \"Team of the Season\" der NPFL 2012/13. Die Saison beendete der Klub in der sehr dicht gestaffelten Endtabelle auf dem siebenten Rang. Da die Mannschaft im nigerianischen Fußballpokal 2013 das Finale erreichte und dort erst im Elfmeterschießen dem Ligakonkurrenten FC Enyimba unterlag, qualifizierte sich das Team durch diesen Finalplatz für den CAF Confederation Cup 2014. Daraufhin schied das Team bereits frühzeitig in der zweiten Qualifikationsrunde gegen den CA Bizertin aus Tunesien, nachdem man in Runde 1 die Union Douala aus Kamerun knapp mit einem Gesamtscore von 4:3 bezwang. Beim 3:2-Erfolg im Hinspiel am 1. März 2014 steuerte Etebo seinen ersten internationalen Pflichtspieltreffer im Klubfußball bei. Durch seine dortigen Leistungen wurden andere Klubs des afrikanischen Kontinents auf den jungen Offensivakteur aufmerksam, wobei er besonders vom al Zamalek SC, vom Ismaily SC, Espérance Tunis und zwei weiteren tunesischen Vereinen umworben wurde. Im Mai 2014 erfolgte ein Probetraining beim italienischen Erstligisten Udinese Calcio; zu einem Vereinswechsel Etebos kam es daraufhin jedoch nicht. In weiterer Folge agierte Etebo nicht nur als Stammspieler, sondern auch als Torjäger der Wölfe, wobei er abwechselnd im Angriff bzw. im offensiven Mittelfeld zum Einsatz kam. In der abermals sehr dicht gestaffelten Endtabelle der Nigeria Professional Football League 2014 rangierten die Warri Wolves auf dem dritten Tabellenplatz mit drei Punkten Rückstand auf den Vizemeister und Pokalsieger FC Enyimba und vier Punkten Rückstand auf den Meister Kano Pillars. Durch diese Platzierung qualifizierte sich der Offensivakteur mit seiner Mannschaft für den CAF Confederation Cup 2015, in dem die Wolves nach Siegen über den Racing Club Bobo-Dioulasso aus Burkina Faso in der Vorrunde, den Dedebit FC aus Äthiopien in der ersten Runde und den FC MK Etanchéité aus der Demokratischen Republik Kongo in der zweiten Runde der Qualifikation in den Play-offs knapp gegen den AC Léopards aus der Republik Kongo unterlagen und sich somit nicht für die nachfolgende Gruppenphase qualifizieren konnten. Nach einer abermals erfolgreichen Spielzeit 2015 beendete der Klub aus Warri die Saison mit vier Punkten Rückstand auf den Meister FC Enyimba auf dem zweiten Tabellenplatz und sicherte sich so einen Startplatz für die CAF Champions League 2016. Für einen Treffer gegen Bayelsa United wurde er im Spieljahr 2015 mit dem \"Glo Premier League Wonder Goal Award\" ausgezeichnet. Am 7. Januar 2016 wurde er bei den CAF Awards in Abuja als \"Most Promising Talent of the Year\" ausgezeichnet. In drei Spielzeiten für die Wölfe hatte er in 64 Partien 23 Tore erzielt.", "section_level": 2}, {"title": "Wechsel nach Portugal.", "content": "Nachdem er von diversen Vereinen umworben wurde, wechselte er im Frühjahr 2016 in die zweithöchste portugiesische Fußballliga zum CD Feirense, bei dem er einen Zweieinhalbjahresvertrag unterfertigte und bei dem er am 24. April 2016 bei einem 3:1-Heimsieg über die UD Oliveirense von Beginn an und über die vollen 90 Minuten zum Einsatz kam, sowie in der 29. Spielminute die Vorarbeit zu Mikas 2:0-Führungstreffer leistete. Bereits im darauffolgenden Spiel unter Trainer José Mota, einem 5:0-Auswärtssieg über den Académico de Viseu FC kam der Nigerianer erstmals zum Torerfolg und war daraufhin auch noch in den beiden letzten Spielen der Saison im Einsatz, wobei ihm eine weitere Torvorlage gelang. Durch seine Leistungen verhalf er seiner Mannschaft, die die Saison in der Endtabelle auf dem 3. Platz belegte, zum Aufstieg in die Primeira Liga. In dieser wurde er in der Spielzeit 2016/17 von José Mota und dessen Nachfolger Nuno Manta Santos, der zum Jahresende hin das Traineramt übernahm, in 23 von 34 möglich gewesenen Ligapartien eingesetzt. Die Offensivstärke und Torgefährlichkeit des Nigerianers ließ auch deutlich nach, wobei er lediglich zwei Tore und drei Assists beisteuerte. Vor allem am Anfang der Saison fiel Etebo unter anderem wegen leichter Blessuren und Einsätzen in der Nationalmannschaft aus und fand erst Ende Oktober den Durchbruch in der Mannschaft. Auch zwischen Januar und Februar gehörte er dem Profikader über einen Zeitraum von mehreren Wochen nicht an, kehrte aber bald darauf wieder zurück in das Team, in dem er abwechselnd als Linksaußen und im offensiven Mittelfeld eingesetzt wurde. Im Endklassement rangierte der CD Feirense auf dem achten Tabellenplatz und hatte nur zwei Punkte auf den Sechstplatzierten, der sich noch für einen europäischen Pokalwettbewerb qualifizierte. In der Taça da Liga 2016/17, in der es Etebo auf drei Einsätze und ein Tor brachte, schied er mit seinem Team in der Gruppenphase aus. In der Taça de Portugal 2016/17, in der Etebo bei zwei Einsätzen ebenfalls einen Treffer beisteuerte, ereilte dem Klub in der vierten Runde ebenfalls ein baldiges Aus. 2017/18 startete er für Feirense als Mittelstürmer und wurde im weiteren Saisonverlauf auf diversen Offensivpositionen eingesetzt. Am torgefährlichsten agierte er jedoch weiterhin auf seiner angestammten Position als Linksaußen und konnte bis Ende Januar 2018 in 18 von 20 möglichen Meisterschaftsspielen auflaufen. Dabei spielte er in jedem Spiel über die vollen 90 Minuten durch und kam auf vier Tore und eine Torvorlage. In den Jahren 2017 und 2018 wurde Etebo von zahlreichen europäischen Topklubs umworben; darunter waren unter anderem der FC Porto, Leicester City, Fenerbahçe Istanbul, Stade Rennes, Manchester United oder der FC Arsenal. Vorerst willigte der CD Feirense einem leihweisen Wechsel zum UD Las Palmas ein; der Transfer wurde am 31. Januar 2018 bestätigt. Bei den Spaniern mit Spielbetrieb in der Primera División kam er für die nachfolgenden sechs Monate unter, wobei am Ende dieser Zeit auch eine Kaufoption bestand. Paco Jémez, der Trainer des Klubs von den Kanarischen Inseln, setzte den Nigerianer in 14 der letzten 17 Meisterschaftsspiele ein; drei Partien versäumte Etebo aufgrund diverser kleinere Blessuren. Im Gegensatz zu den Positionen, die er in Portugal spielte, kam er in Spanien ausschließlich im offensiven bzw. zentralen Mittelfeld zum Einsatz. Etebo selbst blieb bei all diesen Spielen torlos und steuerte lediglich eine Torvorlage bei; den Abstieg der Kanaren, die während seinem dortigen Engagement lediglich einen Sieg davontrugen, konnte auch der junge Offensivakteur nicht verhindern. Nachdem die Kaufoption in weiterer Folge nicht gezogen wurde, bekamen die Konkurrenten wieder die Chance den jungen Nigerianer unter Vertrag zu nehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Für über 7 Millionen Euro nach England.", "content": "Wenige Tage bevor Etebo mit seinem Heimatland in die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 startete, unterzeichnete er am 11. Juni 2018 einen Fünfjahresvertrag beim Premier-League-Absteiger Stoke City mit Spielbetrieb in der Football League Championship; die kolportierte Ablösesumme betrug 6,35 Millionen Pfund (umgerechnet rund 7,2 Millionen Euro). Damit war er gleichzeitig auch die erste Neuverpflichtung des neuen Trainers Gary Rowett, der erst seit 22. Mai 2018 das Traineramt von Stoke City innehat.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Debüt für das A-Nationalteam.", "content": "Sein internationales Debüt für sein Heimatland gab Etebo am 27. Juli 2013, als er Nigeria anlässlich der Qualifikation zur Afrikanischen Nationenmeisterschaft 2014 bei einer 0:2-Niederlage gegen die Elfenbeinküste in Abidjan vertrat. Anderen Berichten zufolge soll er auch bereits im Hinspiel am 6. Juli als Ersatzspieler zum Einsatz gekommen sein. Nach einem weiteren Einsatz in einem freundschaftlichen Länderspiel gegen Jordanien im Oktober 2013, dauerte es in weiterer Folge rund zweieinhalb Jahre, ehe Etebo wieder den Weg in den Nationalkader schaffte.", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge mit dem U-23-(Olympia-)Team.", "content": "In der Zwischenzeit konnte er jedoch als U-23-Teamspieler auf sich aufmerksam machen und erzielte in mindestens 19 Länderspielen in den Jahren 2015 und 2016 elf Tore. Während dieser Zeit half er seinem Heimatland unter anderem zum dritten Platz bei der Afrikaspielen 2015 und zum Titel beim U-23-Afrika-Cup des Jahres 2015, bei dem er mit fünf Treffern auch noch der beste Torschütze des Turniers wurde. Mit einem Doppelpack beim 2:1-Finalsieg über Algerien war er auch maßgeblich für den Titelgewinn seines Heimatlandes verantwortlich. Als Sieger des Turniers qualifizierte sich Nigeria mit den zweitplatzierten Algeriern und den drittplatzierten Südafrikanern für das Fußballturnier der Olympischen Sommerspiele 2016 in Brasilien. Anschließend wurde er von Nationaltrainer Samson Siasia in den provisorischen 35-Mann-Kader für die Olympischen Spiele geholt und war auch im abschließenden 18-Mann-Aufgebot vertreten. Nach einem turbulenten Weg der Nigerianer zum Olympischen Fußballturnier und diversen Kontroversen konnte Etebo sich bereits im ersten Gruppenspiel gegen Japan als äußerst torgefährlich präsentieren. Beim 5:4-Sieg seiner Mannschaft erzielte er vier Treffer und zog am Ende der Gruppenphase mit dem Team als Erster der Gruppe B ins Viertelfinale ein. Nachdem sich der 1,74 m große Offensivspieler jedoch im dritten Gruppenspiel verletzt hatte, spielte er im weiteren Turnierverlauf nur mehr eine untergeordnete Rolle. Die Nigerianer kamen nach einem Sieg über Dänemark im Viertelfinale bis ins Halbfinale und unterlagen in diesem den Deutschen im Elfmeterschießen. Beim Spiel um Platz 3 sicherte sich Nigeria mit einem 3:2-Sieg über Honduras die Bronzemedaille.", "section_level": 2}, {"title": "Rückkehr in den Nationalkader.", "content": "Wie bereits angemerkt, dauerte es seit seinem letzten A-Länderspieleinsatz rund eineinhalb Jahre. Im März 2016 kehrte er anlässlich der Qualifikation zum Afrika-Cup 2017 wieder zurück in die Nationalelf seines Heimatlandes und absolvierte für diese zwei Gruppenspiele gegen Ägypten. Nach einem Freundschaftsspieleinsatz gegen Mali im Mai dauerte es abermals ein knappes halbes Jahr, ehe Etobo wieder für die Nationalmannschaft berücksichtigt wurde. Nigeria war an der Qualifikation zum Afrika-Cup 2017 gescheitert und der Portugal-Legionär nahm mit dem Land an der Qualifikation zur WM 2018 in einer Begegnung mit Algerien teil. Im März 2017 absolvierte er ein weiteres Freundschaftsspiel gegen Senegal und kam im restlichen Jahr noch in einem Qualifikationsspiel zum Afrika-Cup 2019 und in zwei Qualispielen zur WM 2018 zum Einsatz. 2018 bestritt er mit Nigeria die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2018, für die sich die Afrikaner als Sieger ihrer Gruppe qualifiziert hatten, und war dabei in den Begegnungen gegen die Demokratische Republik Kongo und England auf dem Spielfeld. Nationaltrainer Gernot Rohr listete Etebo Anfang Juni auch im finalen 23-Mann-Kader, der ab Mitte Juni 2018 an der Weltmeisterschaft in Russland teilnehmen sollte. Beim Turnier wurde Rechtsfuß in allen drei Gruppenspielen Nigerias gegen Kroatien, Island und Argentinien eingesetzt. Beim ersten Gruppenspiel gegen die Kroaten fiel Etebo unrühmlich aufgrund eines Eigentores auf. Die Nigerianer beendeten die Gruppenphase nach einem Sieg und zwei Niederlagen auf dem dritten Platz der Gruppe D.", "section_level": 2}], "src_summary": "Oghenekaro Peter Etebo (* 9. November 1995 in Lagos) ist ein nigerianischer Fußballspieler auf der Position eines Mittelfeldspielers. Seit 2018 steht er beim Premier-League-Absteiger Stoke City mit Spielbetrieb in der Football League Championship unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 2080118} {"src_title": "Gary MacKenzie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wirken.", "content": "Nach einer Ausstellung von Ansichten des Waldes von Fontainebleau im Jahr 1859 widmete er sich von 1860 bis 1895 vornehmlich der Erstellung von Zeichnungen. Dabei illustrierte er Zeitschriften wie \"Le Monde illustré\", \"Le Journal pour rire\", \"Le Journal de la jeunesse\" oder beispielsweise \"The Illustrated London News\". Seit dem Jahr 1865 arbeitete er eng mit Jules Verne zusammen und illustrierte zahlreiche seiner Werke. Hierbei hat er Vernes erste und bekannteste Romane illustriert. Dazu gehören \"Fünf Wochen im Ballon\", \"Abenteuer des Kapitän Hatteras\", \"Die Reise zum Mittelpunkt der Erde\", \"Die Kinder des Kapitän Grant\" und die ersten elf Kapitel von \"20.000 Meilen unter dem Meer\". Bei den Illustrationen zu Vernes ersten Romanen (\"Fünf Wochen im Ballon\", \"Abenteuer des Kapitän Hatteras\"), wurde er von Henri de Montaut unterstützt. 1866 reiste Riou für \"Le Monde illustré\" und 1873 nach Russland, um unter anderem die Hochzeit der Zarentochter mit Zeichnungen zu dokumentieren. Insgesamt schuf Riou zwischen 1860 und 1883 für mehrere große Autoren über fünftausend Zeichnungen in der bekanntesten Literatur seiner Zeit, beispielsweise für das Nachschlagewerk \"La terre avant le déluge\" (\"Die Erde vor der Sintflut\"). Illustrationen wurden auch von der deutschen Jugendzeitschrift \"Der Gute Kamerad\" übernommen. Riou illustrierte ebenfalls \"Le meneur de loups\" (\"Der Wolfsführer\") von Alexandre Dumas d. Ä. sowie Walter Scotts Romane Ivanhoe und Waverley, letzterer war der erste Roman Scotts. 1892 trug Riou in der russischen Zeitschrift \"Vokrug sveta\" (deutsch: \"[Rund] um die Welt\"), die als eine der ersten populärwissenschaftlichen Zeitschriften Russlands gilt, für Karl Mays Roman \"Der Sohn des Bärenjägers\" acht Illustrationen bei. Am Ende seiner Karriere wurde Riou in die Ehrenlegion aufgenommen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Édouard Riou (* 2. Dezember 1833 in Saint-Servant; † 27. Januar 1900 in Paris) war ein französischer Landschaftsmaler und Illustrator. Er studierte bei Charles-François Daubigny und Gustave Doré.", "tgt_summary": null, "id": 397416} {"src_title": "Mid90s", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die ersten Zisterzienser und ihre Hymnen.", "content": "Die ersten Zisterzienser benutzten um 1100 die liturgischen Texte, die sie bei der Gründung von Cîteaux aus Molesme mitgebracht hatten. Kennzeichen der klösterlichen Kultur unter Gründerabt Stephan Harding waren ein Drang nach Authentizität sowie das Bemühen um treueste Befolgung der Benediktsregel (RB). Um 1108 schickten sie deshalb Kopisten aus ihren Reihen nach Mailand: sie sollten eine Abschrift des Hymnariums erstellen, welches als das Originalexemplar des heiligen Ambrosius galt. Das Ergebnis war ein Hymnarium aus 34 Texten mit 19 unterschiedlichen Melodien. Etwa 20 Jahre lang war es in Gebrauch, konnte die Nutzer aber nicht recht zufriedenstellen. Die Mönche hatten kein Gefallen an den häufigen Wiederholungen und den ambrosianischen Melodien, die für burgundische Hörgewohnheiten seltsam klangen. Daher beauftragte nach dem Ende der Regierungszeit von Abt Stephan Harding, gegen Ende der 1130er Jahre, das Generalkapitel Bernhard von Clairvaux mit einer Revision des Buches.", "section_level": 1}, {"title": "Reform unter Bernhard von Clairvaux.", "content": "Bernhard und seine Mitarbeiter hielten sich an die feierliche Verordnung Stephan Hardings. Folgende Beobachtung wurde für sie zum Ausgangspunkt: Die Regel spricht viermal vom sogenannten \"Ambrosianum\", im Zusammenhang mit den Vigilien (RB 9,4), den Laudes (RB 12,4; 13,11) und der Vesper (RB 18,8). Bei den kleinen Horen verwendet sie hingegen den Terminus \"Hymnus\". Aufgrund dieses Befunds wurden dem Hymnarium 21 nicht-mailändische Texte beigefügt, welche für die Zyklen und Feste, allerdings zur Terz und Komplet, wiedereingeführt wurden. All diese Texte fanden sich schon im Hymnarium von Molesme, mit Ausnahme von \"Summi largitor\"; nun wurde es also wieder möglich, große Klassiker anzustimmen, wie etwa \"Vexilla regis\" in der Karwoche, \"Conditor alme\" in der Adventszeit oder \"Quem terra pontus\" an den Marienfesten. Da man die gleichen Prinzipien hochhielt wie schon die erste Generation, behielt man die 34 einfachen Hymnen bei, jedoch mit einigen Textvarianten um der Lehrgenauigkeit willen. Um bei den Texten eine größere Vielfalt zu erzielen, teilte man sie nach einem damals geläufigen Prinzip auf: Man sang den Hymnus zur Vesper vollständig, für die Vigilien und Laudes aber nur je zur Hälfte. Mit den Melodien ging man freier um: Die meisten wurden modifiziert, sechs wurden vollständig eliminiert, andere wiederum, meist traditionelle, neu eingeführt. Waddell hat sieben neue Melodien identifiziert, von denen die letzten vier genuin zisterziensische Schöpfungen sind: \"Optatis votis omnium\", \"Almi prophete\" (heutzutage auf \"Aurea lucis\"), \"O quam glorifica\", \"Deus tuorum militum\", \"Mysterium ecclesiae\", \"Iesu nostra redemptio\" und \"Iam Christus astra\" – allesamt sehr ausdrucksstark und von hoher emotionaler Intensität. Man kommt somit auf eine Sammlung von 55 Texten auf 37 Melodien, die sehr getreu bis zum Tridentinischen Konzil überliefert waren. Das Hymnarium weist nur wenige Hinzufügungen auf, bedingt durch die Einführung neuer liturgischer Feste: Fronleichnam, Hochfest des heiligen Bernhard, Mariä Heimsuchung, die Feste St. Anna, St. Josef und das der heiligen Schutzengel.", "section_level": 1}, {"title": "Die tridentinische Reform.", "content": "Im Jahr 1656 veröffentlichte Abt Claude Vaussin als Folge der Konzilsbeschlüsse von Trient das \"Breviarium cisterciense iuxta ritum romanum\": Alle festlichen Hymnen von Terz und Komplet, mit Ausnahme des \"Veni Creator\", wurden nun auf die großen Gebetszeiten (Laudes und Vesper) verschoben. Die Melodien des Vorgänger-Hymnariums wurden gleichwohl alle beibehalten, es tauchten allerdings einige zisterziensische Neudichtungen im Offizium auf: die damals für das Fest aller Ordensheiligen geschaffenen Hymnen etwa, oder \"Jesu dulcis memoria\", im 12. Jahrhundert von einem englischen Zisterzienser für das Namen-Jesu-Fest gedichtet. Die ambrosianische Tradition ging Großteils unter, und man muss sich fragen, ob die Zisterzienser ihr überhaupt noch Wert beimaßen. Ist doch die Absicht auffallend, mit der sie beträchtliche Textvarianten oder für die geprägten Zeiten sogar unterschiedliche Hymnen, für die gesamte Werktagswoche jedoch einen einzigen Hymnus bei Vigilien, Laudes und Vesper aufrechterhielten, statt wie das Römische Brevier für jeden Tag einen eigenen Hymnus vorzusehen.", "section_level": 1}, {"title": "Das 20. Jahrhundert.", "content": "Im Laufe des 20. Jahrhunderts förderte die liturgische Erneuerung u. a. auch den ambrosianischen Schatz erneut zu Tage, so dass er im Römischen Brevier von 1974 Raum fand: \"Veni Redemptor gentium\", \"Iam surgit hora tertia\", \"Hic est dies verus Dei\", um nur einige zu nennen. Die Richtungsweisungen durch das Zweite Vatikanische Konzil (Textkritik, historisch-kritische Methode, erneuerte theologische Grundlegung, Textvarianten) motivierten auch die Redaktoren des neuen Römischen Breviers, die im Gebrauch befindlichen Texte zu überarbeiten oder durch neue zu ersetzen, insbesondere für die Heiligenfeste. Die Zisterzienserkonvente bemühen sich seitdem, entsprechend ihren unterschiedlichen Vorlieben, zu einer harmonischen Synthese zu gelangen von Erhaltung des zisterziensischen Erbes und Anpassung an die Bedürfnisse unserer Zeit sowie die Liturgie der Weltkirche.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Hymnarium Cisterciense ist ein liturgisches Buch, das während des Stundengebets der Mönche und Nonnen des Zisterzienserordens verwendet wird. Es beinhaltet Hymnen, feierliche Preis- und Lobgesänge, die zu einem hervorgehobenen Moment einer Gebetszeit gesungen werden. Im Zisterzienserchoral sind sie besonders wichtig, weil die Gründermönche des Ordens viel Wert auf die musikalische Qualität dieser Kompositionen legten.", "tgt_summary": null, "id": 633609} {"src_title": "Weißkinn-Saphirkolibri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die ursprünglich unabhängigen Ortschaften \"Elie\" und \"Earlsferry\" sowie \"Williamsburgh\" und \"Liberty\" wurden im Jahre 1929 zu Elie and Earlsferry vereint und als Burgh installiert. Der Name \"Earlsferry\" leitet sich von dem ehemaligen Fährhafen sowie der überlieferten Flucht des Earls (damals Thane) \"MacDuff\" vor König Macbeth ab. MacDuff soll sich nahe der Ortschaft vorübergehend in einer Höhle versteckt haben und von örtlichen Fischern nach Dunbar übergesetzt worden sein. \"Elie\" leitet sich hingegen von der ehemaligen Insel \"Ailie\" ab, die einst die Hafeneinfahrt markierte. 1589 verlieh Jakob VI. Elie eine Royal Charter. Der lokalen Überlieferung zufolge, jedoch sehr umstritten, verlieh bereits Malcolm III. († 1093) Earlsferry eine Royal Charter, die jedoch einem Brand in Edinburgh zum Opfer fiel. Jakob VI. erneuerte die Charter 1589. Verbunden damit war das Recht zur Veranstaltung zweier Wochenmärkte, zweier Jahrmärkte sowie das Zollrecht. Die im 16. Jahrhundert installierten Hafenanlagen waren für die Entwicklung der Ortschaften bedeutend. In Earlsferry betrieben Zisterzienser eine Wegestation für Pilger nach St Andrews. Auf dem Earlsferry Links wird seit dem 16. Jahrhundert dem Golfsport nachgegangen. Nahe der Ortschaft befinden sich die Ruinen von Ardross Castle und das Herrenhaus Elie House.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Durch Elie and Earlsferry verläuft die A917, welche die Küstenorte zwischen St Andrews und Upper Largo an das Fernstraßennetz anbindet. Historisch war der Fährhafen, der Verbindungen über den Firth of Forth, unter anderem nach North Berwick, ermöglichte, von Bedeutung. Vorteilhaft bei der Anlage war der geschützte Naturhafen an der Firth-of-Forth-Küste. Im Jahre 1863 erhielt Elie einen eigenen Bahnhof entlang der Fife Coast Railway. Die Strecke wurde jedoch 1965 aufgelassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elie and Earlsferry ist eine Ortschaft in der schottischen Council Area Fife. Sie liegt etwa 16 Kilometer südlich von St Andrews und 20 Kilometer nordöstlich von Kirkcaldy am Nordufer des Firth of Forth in der Region East Neuk. Wenige Kilometer östlich öffnet sich der Firth of Forth zur Nordsee.", "tgt_summary": null, "id": 504458} {"src_title": "Illueca (Saragossa)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die Ausgrabungsstätte befindet sich östlich der Autobahn Athen-Thessaloniki, nördlich der Ortschaft Leptokarya, in der Nähe der Bahnlinie Athen-Thessaloniki; sie liegt zwischen 5 und 13 Metern über dem Meeresspiegel.", "section_level": 1}, {"title": "Grabungsgeschichte.", "content": "Durch einen Einsturz der Gleistrasse bei Arbeiten zur Untertunnelung der Gleisanlage wurden Teile einer Siedlung entdeckt. Die Grabungsarbeiten begannen im Jahr 2000, wurden dann aber unterbrochen. Erst im März 2006 wurden die Ausgrabungen, finanziert von der Entwicklungs- und Baugesellschaft ERGOSE der griechischen Eisenbahngesellschaft OSE, in der Umgebung des ursprünglichen Fundorts wieder aufgenommen. Maschinen hatten einen Teil der ursprünglichen Ansiedlungen zerstört. Die Arbeiten wurden Ende 2006 beendet. Es wurden Spuren von Siedlungen aus drei verschiedenen Epochen gefunden. Auf einer Schicht von Überresten aus möglicherweise neolithischer Zeit (vermutet, aber archäologisch nicht bestätigt) fand man Gräber, viele bewegliche Artefakte, die Fundamente von Bauten und Mauerreste. Zur Altersbestimmung der Funde der verschiedenen Lagen wurde unter anderem die C14-Radiokarbondatierung angewandt. Die Ausgrabungsstätte wird chronologisch unterteilt in: Der Fund von Teilen einer die Ansiedlung umgebenden Mauer ließ auf ein organisiertes Gemeinwesen schließen. Warum die Siedlung verlassen wurde, ist unklar, allerdings fanden Archäologen eine Destruktionsschicht, die von einem Feuer herrührt.", "section_level": 1}, {"title": "Gräber.", "content": "Neben einfachen Gruben wurden auch Hügelgräber freigelegt. Das größte Grab hatte einen Durchmesser von 5,80 Metern und eine Höhe von 90 Zentimetern. In ihm waren mehrere Personen begraben worden, es wurde von Maschinen und Wasser teilweise zerstört. Das zweitgrößte Grab hat einen Durchmesser von 2,90 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Funde.", "content": "Der Leichnam einer Frau war mit Ohrringen geschmückt, die aus einem goldenen Streifen bestehen, die eine kupfernen Spirale umschließen. Die Frau trug eine Halskette, auf die goldene, bronzene, gläserne und steinerne Schmuckelemente aufgezogen waren. Neben Schmuck waren den Toten Tongefäße und andere Gegenstände in ihre Gräber beigegeben worden. Neben steinernen Werkzeugen wurden viele Tongefäße ans Licht gebracht. Die meisten davon waren mit den Händen geformt, wenige zeigten Anzeichen, dass sie mit Hilfe einer Töpferscheibe gefertigt worden waren. Nur eine Minderzahl war bemalt, glänzend lasiert oder auf eine andere Weise verziert. Weitere Tonwaren waren Gewichte, die zum Fischen oder für Webarbeiten verwendet worden waren. Aus Knochen waren Haken und Messergriffe gefertigt. Seltener wurden bronzene Werkzeuge wie Nadeln oder Äxte freigelegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "An der Fundstelle Valtos Leptokaryas (, „Sumpf von Leptokarya“) wurden Siedlungsreste aus verschiedenen Epochen der Bronzezeit und der Christenheit entdeckt. Der Ort war über Jahrhunderte bewohnt.", "tgt_summary": null, "id": 927839} {"src_title": "Gesundheitssystem der VR China", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die \"Boiga trigonata\" erreicht eine Gesamtlänge zwischen 80 und 117 cm, wobei Weibchen zumeist größer werden als Männchen. Der Körper ist schlank und seitlich ein wenig abgeflacht. Der Kopf ist kurz und vom Hals abgesetzt, das Auge relativ groß und vorstehend. Die Pupillen sind bei Lichteinfall vertikal geschlitzt. Die Oberlippenschilde sind hell. Zwischen Auge und Mundwinkel ist ein heller, schwarzrandiger Streifen erkenntlich. Die Grundfärbung des Körpers variiert zwischen gelblich-weiß, grau und braun. Kopf und Rücken sind oberseits durch markante V- oder Y-förmige, helle und dunkel gerandete Fleckenmuster gezeichnet. Die Bauchseite ist hell, die Bauchschilde sind am Rand schwarz punktiert. Die Unterart \"Boiga trigonata melanocephala\" grenzt sich von der Nominatform durch eine generell dunklere Körperfärbung und einen schwarz gefärbten Kopf ab. \"Boiga trigonata\" ist eine Trugnatter und besitzt einen Giftapparat mit Giftdrüsen (spezialisierte Speicheldrüsen) und im hinteren Oberkiefer befindlichen, unbeweglichen Fangzähnen (opistoglyphe Zahnstellung).", "section_level": 1}, {"title": "Pholidose.", "content": "Die Pholidose (Beschuppung) zeigt folgende Merkmale:", "section_level": 2}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Erstbeschreibung durch erfolgte unter der Bezeichnung \"Coluber trigonata\". Es werden aktuell (Stand: 2018) zwei Unterarten aufgeführt:", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet umfasst Areale in Sri Lanka, Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesch, Afghanistan, Turkmenistan (Süden), Usbekistan (Süden), Tadschikistan (Südosten) und Iran. \"Boiga trigonata melanocephala\" ist in Pakistan, Afghanistan und Iran zu finden. Im Himalaya ist \"Boiga trigonata\" in Höhen bis 1.500 Metern anzutreffen. Die besiedelten Lebensräume sind äußerst vielgestaltig und umfassen unter anderem immergrüne Wälder. Die Art kann sowohl in feuchten, als auch in relativ trockenen Habitaten beobachtet werden. \"Boiga trigonata\" ist regelmäßig in der Nähe menschlicher Siedlungen oder in Gärten anzutreffen.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "\"Boiga trigonata\" führt eine weitgehend nachtaktive Lebensweise. Sie ist vorwiegend arborikol (kletternd) in bodennahem Geäst von Büschen und Bäumen anzutreffen, wird jedoch auch in nahezu vegetationslosen Biotopen vorgefunden. Als Versteck dienen oftmals hohle Baumstämme, in denen sie sich mit zusammengeknäulten Körperschlingen verbirgt. Zum Beutespektrum zählen kleine Echsen, insbesondere Schönechsen (\"Calotes\"), sowie Kleinsäuger und Vögel. Beutetiere werden durch Erwürgen und gleichzeitige Giftapplikation getötet. Die Fortpflanzung erfolgt durch Oviparie, also eierlegend. Im September werden 3 bis 11 Eier abgelegt. Diese messen circa 30 × 10 mm. Die Jungschlangen messen beim Schlupf circa 26 cm. \"Boiga trigonata\" legt bei Bedrohung ein ausgeprägtes Abwehrverhalten an den Tag. In Verteidigungsposition werden Kopf und Vorderkörper angehoben. Abwechselnd wird der Körper durch tiefes Einatmen aufgeblasen und ausgeatmet. Es werden kurze, abgehakte Zischlaute ausgestoßen. Der Körper wird in circa acht Schleifen gelegt, der Kopf befindet sich derweil in der Mitte. Mit der Schwanzspitze werden vibrierende Bewegungen ausgeführt. Bei Annäherung oder anhaltender Provokation erfolgen oftmals mehrere Bisse.", "section_level": 1}, {"title": "Schlangengift.", "content": "Das Giftsekret von \"Boiga trigonata\" enthält unter anderem Neurotoxine. Gegenüber Beutetiere zeigt sich eine effektive Wirksamkeit. Bei Bissunfällen mit dem Menschen sind keine schweren Symptome zu erwarten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Gemeine Nachtbaumnatter (\"Boiga trigonata\"), gelegentlich als Dreiecks-Nachtbaumnatter bezeichnet, ist eine Art der Nattern (Colubridae) und zählt zur Gattung der Nachtbaumnattern (\"Boiga\").", "tgt_summary": null, "id": 1920140} {"src_title": "Alexander Arabadjiev", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Skala wurde von Albert Ferdinand Shore definiert, der in den 1920er Jahren eine Vorrichtung zur Messung der Härte definierte. Der Shore-Durometer war weder der erste Härtetester noch der erste, welcher Durometer (\"duro-\" und \"-meter\") genannt wurde. Dennoch ist heutzutage bei einem Durometer üblicherweise die Shorehärte gemeint. Andere Geräte messen zum Beispiel in Rockwell.", "section_level": 1}, {"title": "Durometerskalen.", "content": "Es gibt mehrere Durometerskalen, die für Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften verwendet werden. Die zwei gebräuchlichsten Skalen, die leicht unterschiedliche Messsysteme verwenden, sind in der Norm ASTM D2240 als Typ A und Typ D bezeichnet. Die A-Skala ist für weichere Materialien und die D-Skala für Härtere. Der Prüfstandard ASTM D2240-00 definiert zwölf unterschiedliche Skalen für unterschiedliche Verwendungen: Die Typen A, B, C, D, DO, E, M, O, OO, OOO, -S und R. Jede Skala hat Werte zwischen 0 und 100. Wobei 100 die härtesten Materialien beschreibt. Es gibt noch weitere Normen wie die DIN EN ISO 868 und DIN ISO 7619-1. DIN EN ISO 868 kennt die Typ A und D. DIN ISO 7619-1 kennt die Typ A, D, AO und AM.", "section_level": 1}, {"title": "Messmethode.", "content": "Durometer misst, wie viele andere Härteprüfungen, die Tiefe einer Vertiefung im Material, die durch eine gegebene Kraft auf einen standardisierten Eindringkörper erzeugt wird. Diese Tiefe hängt von der Härte des Materials, seinen viskoelastischen Eigenschaften, der Form des Eindringkörper und der Dauer des Tests ab. ASTM D2240 Durometer ermöglichen die Messung der Anfangshärte oder die Eindruckhärte nach einer bestimmten Zeit. Der Basistest erfordert eine gleichmäßige und stoßfreie Krafteinwirkung und Messung der Härte (Eindringtiefe). Die Kraft wird für die erforderliche Zeit angelegt und dann abgelesen. Das zu prüfende Material sollte mindestens 6,4 mm (0,25 Zoll) dick sein. Die Norm ASTM D2240 kennt zwölf verschiedene Durometer-Skalen unter Verwendung unterschiedlicher Federkräfte und Eindringkörpern. Die verschiedenen Skalen werden Shore Durometer... bezeichnet. Die folgende Tabelle enthält alle Typen mit Ausnahme von Typ R. Typ R ist kein eigener Typ, sondern die Bezeichnung für die Messung mit einem besonderen Eindringkörper. Das R steht für Radius, da sich dieser Eindringkörper durch einen Durchmesser von 18 ± 0,5 mm (0.71 ± 0.02 in) auszeichnet. Federkräfte und Eindringkörperform bleiben gleich. Die Messung nach Typ R ist mit jedem D2240 Typ außer M möglich. Das R wird in der Form Typ xR jeweils nachgestellt. Folgende Voraussetzungen müssen nach DIN ISO 7619-1 erfüllt werden: Der Endwert der Härte hängt von der Eindringtiefe ab, die nach 15 Sekunden erreicht wird. Bei Typ A und D ist ein Eindringen von 2,54 mm (0,100 inch) und mehr eine Härte von 0 und wenn er überhaupt nicht eindringt von 100. Um verschiedene Härten abzubilden existieren verschiedene Skalen. Allgemein werden Härten von <10 °Sh oder >90 °Sh als nicht vertrauenswürdig angesehen. Die Messung wird dann mit dem benachbarten Typ wiederholt. Durometer ist eine dimensionslose Größe und es gibt keine direkte Beziehung zwischen den Shorewerten verschiedenen Skalen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das oder der Shore-Durometer ist ein Prüfmittel für die Messung der Materialhärte. Typischerweise werden Polymere, Elastomere und Naturkautschuk untersucht. Höhere Messwerte bedeuten einen größeren Widerstand gegen Eindrücken und damit härtere Materialien. ", "tgt_summary": null, "id": 1012956} {"src_title": "Horace Crocicchia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Laufbahn.", "content": "Wilson studierte am Christ Church College der Universität Oxford wo er 1946 den Bachelor-Abschluss erwarb und sein Studium 1949 mit Master-Grad und Promotion abschloss. Von 1948 bis 1953 war er Research Lecturer in Physik am Christ Church College. 1950/51 war er an der University of Rochester, 1951/52 an der Stanford University (bei Wolfgang Panofsky) und 1953 bis 1955 wieder in Oxford am Clarendon Laboratory. 1955 wurde er Assistant Professor und 1961 Professor an der Harvard University, an der er zuletzt \"Mallinckrodt Professor\" für Physik war (seit 1999 emeritiert). 1961 war er als Guggenheim Fellow an der Universität Paris-Süd in Orsay und 1969 als Fulbright Fellow am Laboratori Nationali di Frascati bei Rom. 1981 war er Gastprofessor in Universität Grenoble.", "section_level": 1}, {"title": "Forschung.", "content": "Er befasste sich mit experimenteller Kern- und Teilchenphysik, insbesondere mit dem Nukleon (zum Beispiel dessen Formfaktoren bei Lepton-Nukleon-Streuexperimenten), wobei er zunächst das Zyklotron des Atomic Energy Research Establishment in Harwell benutzte und dann das der Harvard University, das er für die Untersuchung von Nukleon-Nukleon-Streuung aufrüstete (auf 160 MeV). Er war 1962 bis 1968 Vorsitzender des Management Komitees des \"Cambridge Electron Accelerator\" (CEA), ein 6 GeV Synchrotron, das Nukleonen mit Elektronenstreuung untersuchte und das er mitentwickelte. Ab 1972 war er auch an Experimenten zur Myon-Streuung an Nukleonen am Fermilab (E98, E665) beteiligt. Außerdem war er an Experimenten am CEBAF (Jefferson National Laboratory) beteiligt, zur Klärung der Paritätsverletzung bei Elektron-Proton-Streuung und Streuung polarisierter Elektronen an Protonen (Formfaktor für Strange-Quarks im Nukleon). Er unterstützte auch früh Elektron-Positron-Beschleuniger (Vorschläge 1956, 1962), an denen er in Frascati und an der Cornell University (CLEO Collaboration) arbeitete. Nachdem das Harvard-Zyklotron für die Teilchenphysik-Forschung obsolet war, half er dabei, es für die Krebsbehandlung umzurüsten. Ab den 1970er-Jahren wandte er sich nuklearen Risiken zu und galt als Experte für Reaktorsicherheit und allgemein für Risikoanalyse, wobei er auch in der Öffentlichkeit bekannt wurde. Das betraf nicht nur Kernenergie, sondern auch zum Beispiel Karzinogene. Er war der erste US-amerikanische Wissenschaftler, der Tschernobyl nach dem dortigem Reaktorunfall besuchte und Messungen anstellte (begleitet von einem Fernseh-Team von PBS). Er setzte sich für Arsen-freies Trinkwasser ein, zum Beispiel in einem Projekt in Bangladesh. Er gehörte zu den frühen Unterstützern von Andrei Sacharow und anderer sowjetischer Dissidenten. Von ihm stammen rund 940 Veröffentlichungen.", "section_level": 1}, {"title": "Ehrungen.", "content": "Wislon war seit 1962 Fellow der American Physical Society. 1987 wurde er von der sowjetischen Regierung für seinen Einsatz beim Tschernobyl-Unfall mit einer Medaille als \"Chernobyl Liquidator\" ausgezeichnet. 1993 erhielt er einen \"Distinguished Achievement Award\" der Society for Risk Analysis. 2006 wurde ihm der \"Ettore Majorana Prize – Erice – Science for Peace\" verliehen und 2008 eine Presidential Citation der American Nuclear Society. 2012 erhielt er den Andrei Sakharov Prize für Engagement für Menschenrechte. Er war seit 1958 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.", "section_level": 1}], "src_summary": "Richard Wilson (* 29. April 1926 in Putney, London; † 19. Mai 2018 in Needham (Massachusetts)) war ein britisch-amerikanischer Physiker.", "tgt_summary": null, "id": 2036082} {"src_title": "Bacotoma", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung des Wettbewerbs.", "content": "Der Siebenkampf wurde nach denselben Regeln wie heute durchgeführt. Die sieben Disziplinen fanden auf zwei Tage verteilt statt. Gewertet wurde nach der auch heute gültigen Punktetabelle von 1985.", "section_level": 1}, {"title": "Doping.", "content": "Im Siebenkampf von Peking gab es zwei Dopingfälle. Auf das Abschneiden und die Resultate der Dopingsünderinnen wird in den folgenden Übersichten sowie in der zusammenfassenden Beschreibung nicht weiter eingegangen. Die im Finale nach den disqualifizierten Athletinnen platzierten Sportlerinnen rückten in der offiziellen Wertung jeweils zwei Plätze nach vorne.", "section_level": 1}, {"title": "Disziplinen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "100-Meter-Hürdenlauf.", "content": "Die Disziplin wurde in fünf Läufen durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Hochsprung.", "content": "15. August 2008, 10:30 Uhr Die Disziplin wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die Kasachin Irina Naumenko und die US-Amerikanerin Diana Pickler traten zu dieser zweiten Disziplin nicht mehr an.", "section_level": 2}, {"title": "Kugelstoßen.", "content": "15. August 2008, 19:00 Uhr Der Wettkampf wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die Tschechin Denisa Ščerbová und die Thailänderin Wassana Winatho traten zu dieser dritten Disziplin nicht an.", "section_level": 2}, {"title": "200-Meter-Lauf.", "content": "Die Disziplin wurde in fünf Läufen durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Weitsprung.", "content": "16. August 2008, 9:50 Uhr Der Wettkampf wurde in zwei Gruppen durchgeführt.", "section_level": 2}, {"title": "Speerwurf.", "content": "Der Wettkampf wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die beiden Litauerinnen Viktorija Žemaitytė und Austra Skujytė sowie die US-Amerikanerin Jackie Johnson traten zu dieser sechsten Disziplin nicht an.", "section_level": 2}, {"title": "800-Meter-Lauf.", "content": "Die Disziplin wurde in fünf Läufen durchgeführt. Lauf 1 16. August 2008, 21:35 Uhr Lauf 2 16. August 2008, 21:44 Uhr Lauf 3 16. August 2008, 21:53 Uhr Lauf 4 16. August 2008, 22:02 Uhr Lauf 5 16. August 2008, 22:11 Uhr", "section_level": 2}, {"title": "Ausgangslage.", "content": "Eigentliche Topfavoritin war die schwedische Europarekordlerin Carolina Klüft, die den Siebenkampf über viele Jahren beherrscht hatte. Sie war Europameisterin 2002 und 2006, Weltmeisterin 2003, 2005 und 2007 sowie Olympiasiegerin 2004. Doch sie wollte etwas Neues, konzentrierte sich auf den Weit- und Dreisprung, während sie das Feld im Siebenkampf anderen Athletinnen überließ. Eine weitere Favoritin, die Ukrainerin Ljudmyla Blonska wurde gleich im Anschluss des Wettbewerbs des Dopings überführt und wird deshalb in der folgenden Beschreibung des Wettkampfablaufs wie auch die 2017 wegen Dopingbetrugs disqualifizierte Russin Tatjana Tschernowa nicht weiter erwähnt. In den Fokus rückten so in erster Linie die britische WM-Dritte Kelly Sotherton, auch Olympiadritte von 2004 und WM-Fünfte von 2005, die US-Amerikanerin Hyleas Fountain sowie die Olympiazweite von 2004 Austra Skujytė aus Litauen, auch WM-Vierte von 2005 und WM-Sechste von 2007, die allerdings im Olympiajahr 2008 nicht die Form vergangener Jahre hatte. Im weiteren Kreis von aussichtsreichen Kandidatinnen auf vordere Platzierungen waren unter anderem die beiden Deutschen Lilli Schwarzkopf und Jennifer Oser zu nennen. Schwarzkopf war EM-Dritte von 2006 und WM-Fünfte von 2007, Oeser hatte bei den Europameisterschaften 2006 Rang vier und bei den Weltmeisterschaften 2007 Rang sieben belegt. In diesen weiteren Kreis gehörte auch die Ukrainerin Natalja Dobrynska als Olympiaachte von 2004, EM-Sechste von 2006 und WM-Achte von 2007.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammenfassung.", "content": "Über 100 Meter Hürden, der ersten Disziplin, spielte Fountain mit 12,78 s ihre Leistungsstärke aus. Auch die Kanadierin Jessica Zelinka blieb mit 12,97 s noch unter dreizehn Sekunden. Dahinter präsentierten sich vor allem die Russin Anna Bogdanowa – 13,09 s und Sotherton – 13,09 s in sehr guter Form. Dobrynska blieb mit 13,44 s im Rahmen ihrer Möglichkeiten, während Oeser und Schwarzkopf hier schon zurücklagen. Auch im Hochsprung erzielte Fountain gemeinsam mit der Australierin Kylie Wheeler das beste Resultat. Beide Athletinnen übersprangen 1,89 m. Bogdanowa lag mit 1,86 m nicht weit zurück, eine Höhe, die auch die Französin Marie Collonvillé meisterte. Sotherton überquerte wie die Niederländerin Jolanda Keizer und die Brasilianerin Lucimara da Silva 1,83 m. Dobrynska, Schwarzkopf und Oeser verbuchten hier jeweils 1,80 m. Fountain hatte ihre Stärken voll ausgespielt und führte mit 2251 Punkten. Sie lag damit 86 Punkte vor Bogdanowa, 134 Punkte vor Wheeler und 138 Punkte vor Sotherton. Dahinter folgten Collonvillé, Zelinka, da Silva und Dobrynska. Im Kugelstoßen lagen Dobrynska mit 17,29 m und Skujytė mit 17,02 m weit vor ihren Konkurrentinnen. Keizer übertraf mit 15,15 m als Einzige noch die 15-Meter-Marke, dahinter folgten viele Athletinnen, die dicht beisammen lagen, unter ihnen Schwarzkopf mit 14,61 m. Bogdanowa stieß 14,08 m, Sotherton kam auf 13,87 m, während Fountain mit 13,36 m schwächelte und ihre Führung an Dobrynska verlor. 3052 Punkten waren jetzt auf dem Konto der Ukrainerin, Fountain war mit 3002 Punkten Zweite 38 Punkte vor Bogdanowa. Sotherton hatte auf Rang vier 154 Punkte Rückstand auf Dobrynska. Dahinter lagen mit knappen Abständen Keizer, Skujytė, Zelinka, Wheeler und die drei Deutschen Schwarzkopf, Sonja Kesselschläger und Oeser. Im 200-Meter-Lauf, der abschließenden Disziplin des ersten Tages, eroberte Fountain ihre Führung zurück. Mit 23,21 s lief sie die schnellste Zeit vor Sotherton und der Polin Karolina Tymińska – beide jeweils 23,39 s. Auch Zelinka, Keizer und Wheeler unterboten die 24-Sekunden-Marke. Mit 24,39 s zeigte auch Dobrynska eine für sie persönlich gute Leistung. Nach vier Disziplinen führte Fountain mit ausgezeichneten 4090 Punkten und hatte damit einen Vorsprung von 64 Punkten auf Dobrynska herausgearbeitet. Sotherton war Dritte mit 58 Punkten Rückstand auf Dobrynska. Weitere sechzehn Punkte zurück lag Bogdanowa auf Rang vier vor Keizer – 196 Punkte hinter Fountain. Auf den nächsten Plätzen folgten Zelinka, Tymińska und Wheeler. Am zweiten Tag trumpfte Dobrynska wieder auf. Im Weitsprung erzielte sie mit 6,63 m die größte Weite zehn Zentimeter vor Tymińska. Bogdanowa – 6,45 m, Fountain – 6,38 m und Sotherton – 6,33 m – lagen allerdings nicht allzu weit zurück. Aber für Dobrynska reichte es, um sich mit 5045 Punkten und sechzehn Punkten vor Fountain wieder an die Spitze zu setzen. Bogdanowa verdrängte bei einem Rückstand von 132 Punkten auf Dobrynska Sotherton auf den vierten Platz. Fünfte war Tymińska vor Keizer und Zelinka. Der Speerwurf als vorletzte Disziplin brachte noch einmal einige Verschiebungen im Klassement mit sich. Drei Athletinnen – die Polin Kamila Chudzik mit 52,05 m, Schwarzkopf mit 51,88 m und die Finnin Niina Kelo mit 51,48 m – übertrafen die 50-Meter-Marke. Dobrynska gelang mit 48,60 m die fünftbeste Weite, während alle anderen vorne platzierten Siebenkämpferinnen deutlich zurücklagen. Vor allem Bogdanowa und Sotherton verloren mit Weiten von knapp über 35 Meter sehr viel Boden. In der Zwischenwertung hatte Dobrynska jetzt bereits 155 Punkte Vorsprung auf Fountain und 365 Punkte auf Sotherton. Es folgten Zelinka – 383 P zurück, Bogdanowa – 386 P, Keizer – 398 P und Schwarzkopf – 450 P – zurück. Dahinter lagen Wheeler, Tymińska und Oeser. Damit gab es im Hinblick auf den abschließenden 800-Meter-Lauf eine deutliche Weichenstellung für diesen Siebenkampf, Gold und Silber waren ziemlich sicher für Dobrynska und Fountain vergeben. Da hätten wohl nur ein Sturz, eine Verletzung oder Ähnliches eine Veränderung herbeiführen können. Aber der Kampf um die Bronzemedaille war noch komplett offen. Sotherton als Dritte und Keizer als Sechste trennten lediglich 33 Punkte, dazwischen lagen noch Zelinka und Bogdanowa. So wurde Natalja Dobrynska schließlich trotz einer nicht berauschenden 800-Meter-Zeit von 2:17,72 min Olympiasiegerin. Dabei stellte sie mit 6733 Punkten eine neue persönliche Bestleistung auf. Auch Hyleas Fountain war mit 2:14,45 min nur gut zwei Sekunden schneller, aber das reichte deutlich zum Gewinn der Silbermedaille mit einem Rückstand von 114 Punkten auf die Ukrainerin. Kelly Sotherton setzte sich am Ende im Kampf um Bronze mit der zweitbesten 800-Meter-Zeit von 2:07,34 min durch. Sie lag damit 26 Hundertstelsekunden vor Jessica Zelinka, die im Endklassement Rang vier belegte. Anna Bogdanowa kam als Vierte ins Ziel und wurde damit Olympiafünfte. Schnellste 800-Meter-Läuferin war Karolina Tymińska in 2:07,08 min, womit sie Sechste in der Gesamtwertung wurde. Lilli Schwarzkopf verbesserte sich mit ihren 2:10,91 min und dem hervorragenden Speerwurf noch auf den siebten Gesamtrang vor Jolanda Keizer. Natalja Dobrynska errang den ersten Olympiasieg und auch die erste Medaille überhaupt für die Ukraine im olympischen Mehrkampf. Kelly Sotherton gewann die zweite Bronzemedaille im Siebenkampf nach 2004.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Siebenkampf bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurde am 15. und 16. August 2008 ausgetragen. 43 Athletinnen nahmen teil. ", "tgt_summary": null, "id": 981079} {"src_title": "Oxford Aviation Academy", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verlauf.", "content": "In Oban beginnt die A85 am Argyll Square, südlich der Innenstadt am Endbahnhof der Stichstrecke der West Highland Line nach Oban. Sie führt von dort nach Norden durch die Innenstadt, teils durch Einbahnstraßen in Parallelführung. Oban verlässt die A85 nach Nordosten, vorbei an Dunbeg erreicht sie das Südufer von Loch Etive an dessen Mündung in den Firth of Lorn. Bei Connel zweigt die nach Norden in Richtung Ballachulish führende A828 ab und überquert Loch Etive auf der Connel Bridge. Die A85 verläuft weiter am Südufer von Loch Etive und unterquert die Connel Bridge. Das Ufer verlässt die A85 bei Taynuilt und verläuft parallel zum River Awe und der West Highland Linie weiter in Richtung Osten. Unterhalb des Ben Cruachan erreicht die Straße das Nordufer von Loch Awe und passiert das dortige Speicherkraftwerk an den \"Falls of Cruachan\". Am Ostende von Loch Awe passiert die A85 die Ruinen von Kilchurn Castle. Im Tal zunächst des River Orchy und dann des River Lochy verläuft die Straße über die kleine Ortschaft Dalmally weiter nach Osten, immer parallel zur Bahnlinie, bis zur Verzweigung mit der A82, kurz vor Tyndrum. In diesem Bereich liegt auch die Wasserscheide zwischen Schottischer See und Nordsee. Die A82 und A85 werden bis kurz vor Crianlarich gemeinsam geführt. Kurz nachdem die A82 nach Süden abzweigt, passiert die A85 den Bahnknotenpunkt Crianlarich und unterquert den Ast der West Highland Linie in Richtung Fort William. Ab Crianlarich verläuft die A85 weiter nach Osten im Tal des River Tay, der oberhalb von Loch Tay als \"River Dochart\" bezeichnet wird. Das als Glen Dochart bezeichnete Tal wird auf beiden Seiten von Bergen eingefasst, darunter mehrere Munros wie etwa der südlich liegende, 1174 Meter hohe Ben More oder der nördlich liegende, 959 Meter hohe Meall Glas. Mit Loch Dochart und Loch Iubhair passiert die A85 zwei kleinere Seen. Die A85 nutzt hier teilweise den Bahndamm der infolge der Beeching-Axt 1965 stillgelegten Bahnstrecke der früheren Callander and Oban Railway von Callander nach Crianlarich. Bei der Verzweigung \"Lix Toll\" zweigt die A827 in Richtung Killin und Loch Tay ab. Die A85 wendet sich nach Südosten in das Glen Ogle. Bei Lochearnhead zweigt die A84 in Richtung Callander und Stirling ab. Dort erreicht die Straße auch das Ostende von Loch Earn, dessen Nordufer sie in kompletter Länge in Richtung Osten folgt. Ab St Fillans verläuft die A85 im Tal des River Earn, dem sie bis Comrie folgt. Ab Comrie folgt die A85 dem River Earn in etwas größerem Abstand bis Crieff. In Crieff zweigt die A822 nach Süden ab, die eine Querverbindung zur A9 herstellt. Wenige Kilometer östlich von Crieff zweigt die A822 bei der kleinen Ansiedlung Gilmerton in Richtung Norden ab, sie stellt Verbindungen in Richtung Dunkeld und Aberfeldy her. Bis Perth verläuft die A85 durch landwirtschaftlich genutzte Gebiete nach Osten, lediglich von der Ortschaft Methven unterbrochen. Kurz vor Perth kreuzt die hier autobahnähnlich ausgebaute A9, die über eine Auffahrt mit der A85 verbunden ist. Die A85 verläuft durch Perth, teils parallel zur A912 und A93. Für den Durchgangsverkehr besteht über die A9 und die M90 eine Umgehungsmöglichkeit des Stadtzentrums. Südöstlich von Perth trifft die A85 auf die M90, die bald in die A90 übergeht und die alte Führung der A85 übernommen hat. Die A90 ist autobahnähnlich ausgebaut, kurz vor Dundee beginnt am Kreisverkehr \"Swallow Roundabout\" der verbliebene Restabschnitt der A85 bis ins Stadtzentrum von Dundee. Dieser Abschnitt verläuft am Nordufer des Firth of Tay und passiert dabei den Flughafen Dundee. Das Ende der A85 befindet sich am Bahnhof von Dundee, nachdem die A85 zuvor das Nordende der Firth-of-Tay-Brücke unterquert hat. Die A991, der Innenstadtring von Dundee, nimmt die Verkehrsströme der A85 auf.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die A85 road ist eine A-Straße in Schottland. Sie verläuft in West-Ost-Richtung quer durch die südlichen Highlands von der Westküste in Oban über Crieff und Perth bis Dundee am Firth of Tay. Sie stellt eine der wichtigsten Querverbindungen nördlich des Central Belt dar. Ursprünglich verlief die Straße durchgehend von Oban bis Dundee, der Abschnitt zwischen Perth und dem westlichen Stadtrand von Dundee wurde jedoch im Zuge des Ausbaus der durchgehenden Verbindung von Edinburgh bis Aberdeen der M90 bzw. A90 zugeordnet.", "tgt_summary": null, "id": 28503} {"src_title": "Tapajosschattenkolibri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Dieser Kostümfilmstoff wurde von Produzentin Hella Moja ganz auf die Hauptdarstellerin Hella Moja zugeschnitten. Die Geschichte spielt am schwedischen Königshof zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Felicitas Grolandin tritt ohne das Wissen ihres Vaters, als Page verkleidet, in die Dienste von König Gustav Adolf. Als die junge Frau als solche erkannt wird, bringt sie damit den schwedischen Monarchen zunächst in arge Verlegenheit. Doch bald soll sie sich als sein Schutzengel erweisen: Als der König Ziel eines Mordanschlags wird, wirft sich Felicitas vor ihn, in die auf ihn abgeschossene, feindliche Kugel, opfert sich damit und rettet so sein Leben. Die Handlung ähnelt Conrad Ferdinand Meyers Novelle \"Gustav Adolfs Page\" (1882).", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Felicitas Grolandin\" wurde in Bamberg gedreht, besaß fünf Akte mit einer Länge von 1774 Metern und passierte die Zensur am 30. November 1922. Möglicherweise wurde der Film noch im selben Jahr erstmals öffentlich gezeigt. Wo und wann genau die Uraufführung stattfand, ist jedoch nicht bekannt. Die deutsche Premiere erfolgte am 22. Juni 1923 im Berliner Primus-Palast. Zuvor war aber \"Felicitas Grolandin\" bereits am 12. Januar 1923 in Österreich (dort war der Film etwa 1850 Meter lang) und am 19. Februar 1923 in Schweden angelaufen. Die Bauten stammen von Gustav A. Knauer, die Kostüme von Ali Hubert. Moja-Gatte Heinz Paul übernahm die Produktionsleitung.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Paimann’s Filmlisten resümierte: „Das Sujet konnte die bei Kostümfilmen häufig auftretenden Längen nicht vermeiden... die Darstellung (ist) gut, Aufmachung und Photos sind auf der Höhe, im Gesamteindruck ein gutes Bild.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Felicitas Grolandin ist ein deutscher Kostüm-Stummfilm aus dem Jahre 1922 von Rudolf Biebrach mit Hella Moja, die den Streifen auch produzierte, in der Titelrolle.", "tgt_summary": null, "id": 1076613} {"src_title": "Der Würger im Nebel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Anfänge.", "content": "Die Anfänge von Rayo Majadahonda gehen auf das Jahr 1958 zurück, als hier eine Amateurmannschaft mit dem Namen \"Rayo Majariego\" gegründet wurde. Das erste Team bestand vorwiegend aus Jugendlichen aus der heute zu Majadahonda gehörenden Gemeinde Majariego; zum damaligen Zeitpunkt ein Ort mit rund 3.000 Einwohnern. Aufgrund des günstigeren Preises gegenüber farbigen Trikots wurden für die Spieler weiße Oberteile besorgt. Da in der Region jedoch viele Mannschaften mit weißer Spielkleidung antraten, musste man kreativ werden. Um sich von anderen Mannschaften deutlich zu unterscheiden, entschied man sich bei den weißen Trikots einen roten Streifen diagonal von der rechten Schulter bis zur linken Seite anzunähen. Die Farbe der ersten Hosen war ebenfalls weiß. Da man nicht offiziell als Verein angemeldet war, absolvierte man in den späten 1950er Jahren bzw. dann auch schon in den frühen 1960er Jahren hauptsächlich Freundschaftsspiele gegen anderen Amateurmannschaften aus der Region. Die von Antonio Ugena trainierte Mannschaft bestand jedoch nicht allzu lange, da sich der Kassenwart des Teams im Sommer 1960 mit dem gesamten Geld absetzte und aus der Stadt floh. Danach wurde versucht den finanziell ruinierten Klub als \"El Rayo Majariego Club de Fútbol\" wieder aufzubauen; ein Spielfeld neben einer Straße im El Plantío entstand. Als erster Vorsitzender wurde Emiliano Aguilar Descalzo gewählt und Ugena fungierte abermals als Fußballtrainer. Das Ziel war es, die Mannschaft längerfristig in der Region zu etablieren. Doch auch diese Mannschaft wurde im Laufe der 1960er Jahre wieder aufgelöst und verschwand. Anfang des Jahres 1967 wurde durch Mithilfe des Fußballspielers Rufino Bustillo und anderer Spieler Antonio Ugena als Trainer für ein Turnier reaktiviert. Beim Turnier, das am 5. Februar 1967 startete und am 7. Mai 1967 beendet wurde, konnte sich die Mannschaft beweisen, woraufhin Ideen zur Gründung eines neuen Klubs entstanden. Als \"Agrupación Deportiva Rayo Majariego\" nahm die Mannschaft an Turnieren der Educación y Descanso teil und nahm ihren Spielbetrieb in weiterer Folge in der \"Grupo II de Tercera Categoría\" der Saison 1967/68 auf. Unter Präsident Ángel Bustillo und Gregorio Álvarez absolvierte der \"A.D. Rayo Majariego\" seine Spiele in der unmittelbaren Nachbarschaft bei der Straße \"Escudero\" und wenig später auf den Gründen des \"Colegio Público Bilingüe San Pío X de Majadahonda\". Bereits in der Frühjahrssaison wurde die Mannschaft im Mai 1968 nach einer 0:1-Niederlage gegen Vista Alegre Vizemeister. Nach zwei Spielzeiten im Spielbetrieb der Educación y Descanso ereilte die Mannschaft im Jahre 1969 ein neuerlicher Rückschlag. Auf dem Grundstück, auf dem die Mannschaft ihre Spiele austrug, plante das Colegio de San Pío X den Bau eines Gebäudes, womit die jungen Spieler ohne Spielstätte waren und das Team Gefahr lief sich, wenn man keinen passenden Spielort finden sollte, abermals als Mannschaft auflösen zu müssen. Da die Stadt zu diesem Zeitpunkt einen anderen neuen Klub, den Púber Club de Fútbol, hatte, der das gleiche Schicksal teilte, entschied man sich zu einer Kooperation und zur Gründung der \"Asociación Deportiva Majadahonda\" im Jahre 1970. Für die Saison 1972/73 meldeten die Verantwortlichen den Verein bei der Federación Castellana de Fútbol an, da man beabsichtigte an deren Wettbewerben teilzunehmen, auch wenn man selbst über keine Spielstätte verfügte. Vom Verband wurde die Mannschaft in der sogenannten \"Campeonato de Adheridos\" untergebracht.", "section_level": 2}, {"title": "Offizielle Gründung des CF Rayo Majadahonda.", "content": "Durch den starken Aufschwung in den 1970er Jahren änderte sich das Bild des einstigen kleinen Ortes, der immer mehr zu einer wachsenden Stadt wurde. Die Bevölkerung war sprunghaft auf mehr als 10.000 Einwohner angewachsen und der Ruf nach einem offiziellen Fußballverein der Stadt Majadahonda wurde immer lauter. Demnach wurde im Jahre 1974 der \"CF Rayo Majadahonda\", der, wie bereits seine Vorgängermannschaften, in den Farben der \"franjirrojos\" in Erscheinung trat, gegründet. Auch das neue Logo und die Dressen waren stark an den in unmittelbarer Nähe ansässigen Fußballverein Rayo Vallecano angelehnt. Die erste Spieluniform beinhaltete abermals ein weißes T-Shirt mit rotem Streifen von der rechten Schulter bis zur linken unteren Seite. Die Stutzen waren weiß mit einem breiten roten Bund am oberen Ende. Die Hose fiel erstmals in einem hellen Blau aus. Der Vereinssitz war im nunmehrigen Restaurant „Casa Mariano“, in dem bereits die Vorgängermannschaft, als das Restaurant noch eine Bar war, ihren Sitz hatte. Unter Präsident Antonio Rodríguez trat die Mannschaft am Puerta de Madrid und in Las Villas in Erscheinung und gab in der Spielzeit 1974/75 ihr Debüt in der bereits erwähnten \"Campeonato de Adheridos\", in der einst bereits die Vorgängermannschaft aktiv war. Parallel dazu wurde im Jahre 1975 eine weitere Sportgruppe in Majadahonda gegründet. Der von einer Brauerei finanzierte \"Club Deportivo Majadahonda San Miguel\" unter dem Präsidenten Ricardo Villaoz Vifiocos galt sofort als Stadtrivale. Sogar die Kleidung der Spieler des CD Majadahonda San Miguel zeugte davon; immerhin spielte man in umgekehrten Farben (blaues Oberteil und weiße Hosen). Eine der ersten Tätigkeiten des Vorstandes unter dem ersten Vorsitzenden und Präsidenten Ramiro Aguilar war im darauffolgenden Jahr die Anmeldung der Mannschaft für die \"Tercera Regional\", die achthöchste Spielklasse des Landes, bei der Federación Castellana de Fútbol. Ein weiteres Hauptaugenmerk wurde auf den Bau der Spielstätte des Klubs gelegt; mit Hilfe des Bürgermeisters Arturo Sanz und der Finanzierung durch die Hiper wurde der Vorgängerbau des heutigen Estadio Cerro del Espino errichtet. Die Tribünen des kommunalen Stadions waren nicht überdacht; ebenso gab es keine elektrische Flutlichtanlage. Nach der offiziellen Registrierung beim Verband am 7. Juni 1976, wurde am 1. September des gleichen Jahres der Ligakonkurrent CD Majadahonda San Miguel in derselben Liga registriert. Somit ist die Saison 1976/77 für beide Stadtrivalen als historisch anzusehen, da sie immerhin die erste in einer offiziellen spanischen Fußballliga war. Für die erste Saison wurden ein Budget für Trainer und Spieler in der Höhe von 600.000 Peseten aufgestellt. Als jährlicher Mitgliedsbeitrag wurden 30 Peseten festgelegt; hinzu kam auch noch eine Subvention seitens des Stadtrates in Höhe von 100.000 Peseten. Der restliche Betrag wurde durch Verlosungen, Spenden, sowie Beiträge der Spieler und Trainer eingenommen. Als erster Trainer der Mannschaft fungierte abermals Antonio Ugena, der erste sportliche Erfolge mit dem Klub feiern konnte. Mit 47 Punkten und 73 erzielten Toren, sowie 31 Gegentoren beendete die Mannschaft die Saison auf dem ersten Platz und schaffte den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse, die aufgrund einer Ligareform abermals die achthöchste Spielklasse war. Während Rayo Majadahonda den Aufstieg schaffte, verblieb Majadahonda San Miguel als Fünftplatzierter in der bisherigen Liga. In der nunmehrigen Gruppe 3 der 3a Categoría Preferente spielte Rayo Majadahonda daraufhin um den Abstieg, schaffte als Zwölftplatzierter der Gruppe 3 der Saison 1977/78 jedoch den Klassenerhalt. Der Stadtrivale schaffte in dieser Saison den Aufstieg und trat ab 1978/79 ebenfalls in der Gruppe 3 der 3a Categoría Preferente in Erscheinung. Während San Miguel als 13. der Klassenerhalt gelang, rangierte Rayo auf dem 17. und damit vorletzten Platz der Gruppe und musste zum Saisonende den Abstieg in die spanische Neuntklassigkeit antreten. In der Gruppe 9 der 3a Categoría konnte das Team jedoch umgehend den Meistertitel erringen und den direkten Aufstieg in die achte Spielstufe vollziehen. Bis zum Ende des Jahrzehntes waren beide Mannschaften aus Majadahonda weitgehend ausgeglichen, sowie auf einer ebenbürtigen sportlichen Ebene. Dies änderte sich jedoch Anfang der 1980er Jahre, als der Höhenflug von Rayo Majadahonda begann.", "section_level": 2}, {"title": "Rascher Aufstieg bis in die Tercera División.", "content": "Zu Beginn der neuen Dekade zeigte sich der Unterschied der beiden Klubs aus Majadahonda. Während Rayo Majadahonda um den Aufstieg in die Siebentklassigkeit mitwirkte, diesen aber aufgrund des Abzuges von zwei Punkten nur auf dem dritten Platz der Gruppe 1 der 3a Categoría Preferente rangierend nicht schaffte, musste Majadahonda San Miguel den Weg in die neunthöchste Spielklasse Spaniens antreten. In der Spielzeit 1981/82 wechselte Rayo innerhalb der Liga die Gruppe und trat wieder in der Gruppe 3 in Erscheinung. Was in der vorangegangenen Saison noch nicht gelang, wurde zum Saisonende geschafft; als Erstplatzierter der Gruppe 1 wurde erstmals in der noch jungen Vereinsgeschichte der Aufstieg in die siebenklassige 2a Categoría gemeistert. In dieser trat der Klub 1982/83 in der dritten Gruppe in Erscheinung und stieg als Erstplatzierter des Endklassements weiter in die nächsthöhere 1a Categoría auf. Hier spielte die Mannschaft in der Saison 1983/84 in der Gruppe 1 und beendete diese auf dem zweiten Platz, was mit einem abermaligen Aufstieg in die nächstbeste Spielklasse verbunden war. In der fünfthöchsten spanischen Fußballliga schied der bisherige Präsident Ramiro Aguilar nach beinahe einem Jahrzehnt aus seinem Amt und übergab dieses an seinen Nachfolger Antonio Rodríguez. Unter Rodríguez erreichte das Team im Endklassement der Spielzeit 1984/85 Preference Gruppe 2 einen sechsten Platz; gleich darauf musste Rodríguez bereits wieder seinen Posten als Präsident abgeben. Francisco Torres übernahm seine Agenden und führte das Team nach einem vierten Platz 1985/86 mit einem zweiten Rang in der Saison 1986/87 in die Tercera División, die spanische Viertklassigkeit. Doch auch dieser Aufstieg hatte einen Wechsel auf der Führungsebene zur Folge; nach zwei Spielzeiten übergab Torres an Enrique Vedia, der in weiterer Folge zu Rayo Majadahondas Präsident mit der längsten Amtszeit werden sollte und dieses Amt noch heute (Stand: 2018) ausübt. Ebenfalls in dieser Zeit kam es am 9. Juni 1987 zu einem Verbandswechsel, wobei fortan die Federación de Fútbol de Madrid (FFM) für die Vereine aus der Autonomen Gemeinschaft Madrid zuständig war. In der ersten Saison nach dem Aufstieg erreichte der Klub eine Top-5-Platzierung, konnte diese allerdings in den nachfolgenden Jahren nicht halten und war zumeist in der zweiten Tabellenhälfte zu finden. Nach einem 15. Platz in der Saison 1988/89, einem 14. Rang 1989/90 und einem elften Platz in der Spielzeit 1990/91 kam der Klub aus Majadahonda erstmals seit vier Jahren wieder auf die vorderen Tabellenplätze. Auf Rang 5 in der Saison 1991/92 rutsche man in den beiden nachfolgenden Spielzeiten wieder auf die Plätze 8 bzw. 11 ab. Während dieser Zeit nahm die Mannschaft 1992/93 erstmals in ihrer Geschichte an der Copa del Rey teil. Nach einer 1:3-Niederlage im Hinspiel gegen den Real Aranjuez CF ereilte die Mannschaft im Rückspiel mit einem 2:6 eine umso deutlichere Niederlage, was das frühzeitige Ausscheiden aus dem Wettbewerb zur Folge hatte. Nachdem Rayo Majadahonda am 9. Januar 1994 gegen den RSC Alcalá sein letztes Pflichtspiel im Cerr del Espino absolviert hatte, wurde dieses vorübergehend geschlossen, um Umbauarbeiten vorzunehmen und die Kapazität zu erhöhen. In der Zwischenzeit nannte der Klub die Spielstätte des Las Rozas CF seine neue Heimat. Mit einem Punkt hinter der DAV Santa Ana rangierend beendete Rayo Majadahonda die Spielzeit 1994/95 auf dem zweiten Tabellenplatz der Gruppe 7 und verpasste damit nur knapp den Aufstieg in die spanische Drittklassigkeit, die Segunda División B. Ein Jahr verging und Rayo Majadahonda konnte seine Konstanz beibehalten. Als Erstplatzierter der Gruppe 7 beendete das Team unter dem Trainer Juan Navarro Fernandez die Saison 1995/96 mit acht Punkten Vorsprung auf den nächstplatzierten Verfolger AD Orcasitas. Dennoch verblieb der Klub in der spanischen Viertklassigkeit, da er in den nachfolgenden Aufstiegs-Play-offs an der Konkurrenz scheiterte. Diese Spielzeit wurde auch von der Neueröffnung des umgebauten Estadio Cerro del Espino am 13. September 1995 begleitet. Diego Simeone war der erste Spieler, der, bei einem Freundschaftsspiel zwischen Rayo Majadahonda und Atlético Madrid, ein Tor im neuen Stadion erzielte und Rayo Majadahonda eine 0:1-Niederlage bescherte.", "section_level": 2}, {"title": "Erster Durchbruch in die Segunda División B.", "content": "Unter José Miguel Polo als Trainer gelang am Saisonende 1996/97 doch noch der Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse. Obwohl man sich in den Play-offs nicht konsequent beweisen konnte, war der Aufstieg einem Glücksfall zu verdanken. Da die B-Mannschaft von Real Madrid von der Zweit- in die Drittklassigkeit abstieg, musste die hier befindliche C-Mannschaft des Klubs von der dritten Liga in die viertklassige Tercera División wechseln. Den nunmehr freien Platz in der Segunda B nahm der CF Rayo Majadahonda ein. Am 13. Juli 1997 trafen die Stadtverwaltung von Majadahonda, die Verantwortlichen von Atlético Madrid, mit dem Rayo Majadahonda bereits seit zwei Jahren eine engere Beziehung verband, und die Verantwortlichen von Rayo Majadahonda eine Vereinbarung. 600 Millionen Peseten sollten in den Ausbau des lokalen Sportkomplexes fließen, womit der Ausbau zu einer Sportstadt erfolgten sollte. Die Verwaltung und Wartung des 60.000 Quadratmeter großen Areals sollte für 50 Jahre übernommen werden. Erste darauf basierende Ideen gab es bereits im Jahre 1995, scheiterten jedoch vorerst, da Rayo Majadahonda als Nutznießer des Cerro del Espino einen Pachtvertrag für vier Jahre abgeschlossen hatte. In weiterer Folge verzichtete der Klub sogar auf seine Nutznießung, um den Ausbau voranzutreiben. So wurde unter anderem für die am 7. Januar 1991 gegründete Fußballschule und Ausbildungsstätte des Klubs der Bau von drei Spielfeldern zugesichert. Zusätzlich sollte der Klub weitere erhebliche jährliche Finanzspritzen von Rayo Vallecano erhalten, um dadurch den Fußball in der Region zu fördern und die Liquidität des Vereins abzusichern. Da die getroffene Vereinbarung keine Art von Subsidiarität beinhaltete, blieben die beiden Klubs weitgehend unabhängig. Spätere Probleme mit der Umweltschutzverordnung, die den Ausbau knapp verhinderten, konnten in weiterer Folge auch gelöst werden. Die erste Drittligasaison in der Vereinsgeschichte war kaum von sportlichem Erfolg geprägt. In der Gruppe 1 der Segunda División B trat die Mannschaft in der Saison 1997/98 gegen Teams aus Madrid, Galicien, Asturien, Extremadura und Kastilien-La Mancha an und konnte hier nur selten Erfolge feiern.SEGUNDA DIVISIÓN B (GRUPO 1) 1997-98 auf arquero-arba.futbolme.net (spanisch), abgerufen am 1. August 2018 Dem Trainer Antonio Iriondo, der die Mannschaft seit 1994 betreute, folgte im Frühjahr 1998 Santiago Martín, mit dem Majadahonda die Spielzeit auf dem 18. Rang im Endklassement abschloss. Dadurch konnte die Spielklasse nicht mehr gehalten werden und der Klub musste wieder den Weg zurück in die Tercera División antreten. Doch auch hier blieb der sportliche Erfolg aus, woraufhin man mit einem 20. Platz am Ende der Saison in die spanische Fünftklassigkeit abrutschte; zehn Punkte fehlten am Ende für einen etwaigen Klassenerhalt. Um die Jahrtausendwende gelang der Umschwung und Rayo Majadahonda stieg als Erstplatzierter der Gruppe 1 der Preferente wieder in seine „Stammliga“ auf. Fast hätte das Team in der Saison 2000/01 den Ruf einer Fahrstuhlmannschaft erhalten, als es am Ende der regulären Spielzeit den ersten Platz in der Gruppe 7 der Tercera División feierte. Jedoch scheiterte man in den anschließenden Aufstiegs-Play-offs an der Konkurrenz und musste in der Viertklassigkeit verbleiben. Aufgrund seiner Tabellenposition qualifizierte sich der Klub jedoch für Copa del Rey 2001/02, schied in dieser jedoch abermals frühzeitig aus.COPA DEL REY 2001-02 auf arquero-arba.futbolme.net (spanisch), abgerufen am 1. August 2018 Auf ein 0:0-Remis im Hinspiel folgte eine 0:2-Niederlage im Rückspiel gegen die UD Vecindario und das damit verbundene Aus.", "section_level": 2}, {"title": "Festgefahren in der spanischen Viertklassigkeit.", "content": "Auf Ligaebene lief es für den Verein 2001/02 wenig zufriedenstellend; mit einem 14. Platz im Endklassement konnte man zwar die Spielklasse halten, erreichte aber – die Abstiegssaison ausgenommen – die schlechteste Platzierung seit zwölf Jahren. Als Grund wird der Abgang einiger Führungsspieler angegeben. Dies änderte sich wieder mit der darauffolgenden Saison, als Majadahonda sich wieder auf den vorderen Tabellenplätzen der Gruppe 7 der Tercera División einfand. Unter dem neuen Trainer Juan Navarro, der zu Saisonbeginn Felipe Prieto Delcán abgelöst hatte, erreichte man Rang 4 und konnte sich in den Aufstiegs-Play-offs gegen Real Titánico CCD Cerceda und den La Bañeza FC durchsetzen und den neuerlichen Aufstieg in die dritthöchste Fußballliga des Landes feiern. Trotz der Bemühungen der Trainer Juan Navarro und Chema Santos scheiterte Majadahonda 2003/04 ein weiteres Mal am Klassenerhalt.SEGUNDA DIVISIÓN B (GRUPO 2) 2003-04 auf arquero-arba.futbolme.net (spanisch), abgerufen am 1. August 2018 Mit lediglich zwei Siegen und zehn Unentschieden aus 38 Meisterschaftspartien stieg die Mannschaft als deutlicher Letzter der Gruppe 2 erneut in die Viertklassigkeit ab. Selbst gruppenübergreifend betrachtet war Rayo Majadahonda mit 16 erzielten Punkten das schlechteste Team dieser Saison in der Segunda División B. Nach dem wiederholten Abstieg fuhr sich der Klub aus dem Nordwesten von Madrid in der vierten Liga fest. In den nächsten Jahre rutschte die Mannschaft im Endklassement immer weiter ab (8. Platz 2004/05, 9. Platz 2005/06, 10. Platz 2006/07 und ein 12. Platz in der Spielzeit 2007/08). Unter dem Trainingsleiter und ehemaligen spanischen Nationalspieler Manuel Sánchez Delgado, genannt \"Manolo\", stellte sich wieder ein sportlicher Erfolg ein. Als Dritter der Gruppe 7 zog die Mannschaft 2008/09 in die saisonabschließenden Play-offs ein, unterlag aber nach einem 1:1-Remis im Hinspiel gegen den nur kurzlebigen CD La Unión mit 0:1 im Rückspiel und schied noch in der zweiten Runde der Play-offs aus. Das Jahrzehnt beendete Majadahonda unter Trainer Pablo López Salgado daraufhin mit einem neunten Platz in der Saison 2009/10. Durch den Druck finanziell besser aufgestellter Vereine konnte sich der Klub auch in den darauffolgenden Jahren kaum vom Tabellenmittelfeld lösen. Jedoch ging man zu dieser Zeit auch nicht mehr Gefahr in die Nähe eines Abstiegsplatzes zu kommen und konnte sich zumindest in der Liga etablieren. Nach einem zehnten Platz in der Spielzeit 2010/11 unter Trainer Santiago Martín Prado und einem elften Rang in der Saison 2011/12, in der unter anderem Óscar Garro als Trainer in Erscheinung trat, übernahm Antonio Iriondo, der die Mannschaft bereits in den 1990er Jahren betreut hatte, das Traineramt. Mit Iriondo kam auch der Erfolg zurück; auf einen achten Platz 2012/13 folgte ein siebenter Rang 2013/14. Historisch bedeutsam wurde die darauffolgenden Spielzeit 2014/15, in der es der Klub zum dritten Mal in seiner Geschichte in die spanische Drittklassigkeit schaffte.TERCERA DIVISIÓN (GRUPO 7) 2014-15 auf arquero-arba.futbolme.net (spanisch), abgerufen am 1. August 2018 Vor allem den Offensivakteuren Álvaro Portilla, der mit 24 Treffern Torschützenkönig der Gruppe 7 wurde, und Borja Acha war es zu verdanken, dass Majadahonda am Saisonende mit sieben Punkten Vorsprung auf den nächsten Verfolger die reguläre Saison auf dem ersten Platz beendete. In den Play-offs setzte sich das von Iriondo trainierte Team nach einem 2:2-Remis im Hinspiel mit 3:0 im Rückspiel gegen den Condal Club durch und schaffte so den Aufstieg in die Segunda División B.", "section_level": 2}, {"title": "Klassenerhalt in der Segunda División B und Aufstieg in die zweite Liga.", "content": "Anders als in den beiden letzten Malen konnte der Klassenerhalt in der Saison 2015/16 gehalten werden; mit einem 14. Platz am Ende der regulären Spielzeit konnte, wenn auch knapp, die Liga gehalten werden. Zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte nahm die Mannschaft 2015/16 am spanischen Fußballpokal teil. Wie bereits in den beiden anderen Teilnahmen schied das Team auch diesmal in der ersten Runde aus, nachdem der CD Mensajero von den Kanaren mit 2:0 gewann. Antonio Irondo formte seine Mannschaften in den nachfolgenden Jahren zu einem Titelanwärter und erreichte mit einem vierten Platz in der Segunda División B 2016/17 das beste Ergebnis in der bisherigen Vereinsgeschichte.SEGUNDA DIVISIÓN B (GRUPO 2) 2016-17 auf arquero-arba.futbolme.net (spanisch), abgerufen am 1. August 2018 Mit dieser Platzierung qualifizierte sich Rayo Majadahonda für die anschließenden Aufstiegs-Play-offs, sowie für die Copa del Rey 2017/18. In den Play-offs scheiterte man jedoch deutlich gegen Racing Santander, als man mit einem Gesamtscore von 1:6 aus Hin- und Rückspiel klar unterlag. Auch bei der viertmaligen Teilnahme an Copa del Rey brachte es das Team nicht über die erste Runde hinaus und unterlag in dieser, wenn auch nur knapp, mit 0:1 gegen Unión Adarve. In der Liga lief es für Irondos Truppe in dieser Spielzeit jedoch nach Plan und man konnte das vor Saisonbeginn gesteckte Ziel, abermals in die Play-offs einzuziehen, erreichen.SEGUNDA DIVISIÓN B (GRUPO 1) 2017-18 auf arquero-arba.futbolme.net (spanisch), abgerufen am 1. August 2018 Rayo Majadahonda übertraf sogar noch die Leistung der vorangegangenen Saison und beendete diese mit 70 Punkten auf dem ersten Platz der Gruppe 1 der Segunda División B. Damit qualifizierte sich die Mannschaft ein weiteres Mal für die Play-offs und den spanischen Fußballpokal. Nach einem knappen Weiterkommen aufgrund der Auswärtstorregel in der ersten Play-off-Runde, der Runde der vier Gruppensieger der regulären Spielzeit, gegen den FC Cartagena unterlag das Team im Finale um den Meistertitel dem RCD Mallorca.FASE DE ASCENSO A SEGUNDA DIVISIÓN 2017-18 auf arquero-arba.futbolme.net (spanisch), abgerufen am 1. August 2018 Dieser stieg in weiterer Folge zusammen mit Rayo Majadahonda, da beide Teams aus den ersten Play-off-Spielen siegreich hervorgegangen waren, in die Segunda División auf. Somit war Rayo Majadahonda in der Saison 2018/19 erstmals in seiner Geschichte in der zweithöchsten spanischen Fußballliga vertreten. Seine Heimspiele trug das Team, da es über kein für den Profifußball geeignetes bzw. zugelassenes Stadion verfügt, im nahegelegenen Wanda Metropolitano, das seit 2017 auch die Heimat von Atlético Madrid ist, aus. Die Suche einer solchen Heimstätte gestaltete sich anfangs als sehr schwierig, wobei sich erst nach Einschaltung des Stadtrates und Vermittlung dieses eine Einigung der Verantwortlichen beider Vereine finden ließ. Somit konnte sich der Klub nur wenige Wochen vor Saisonstart eine zwischenzeitliche neue Heimat sichern.", "section_level": 2}, {"title": "Abstieg in die Drittklassigkeit am Saisonende 2018/19.", "content": "In die Segunda División startete Rayo Majadahonda am 19. August 2018 vor 18.433 Zuschauern, der größten Zuschauerzahl Majadahondas in dieser Saison, mit einer 1:2-Auswärtsniederlage gegen Real Saragossa. Erst im dritten Saisonspiel konnte die Mannschaft gegen Gimnàstic de Tarragona, der zu diesem Zeitpunkt auf dem letzten Platz rangierte, seine ersten Punkte einfahren, in dem es die Begegnung mit 1:0 gewann. Nach einem weiteren 1:0-Sieg über den CD Lugo in Runde 4 erreichte die von Antonio Iriondo trainierte Mannschaft mit dem neunten Platz zugleich die höchste Tabellenposition in dieser Spielzeit. Danach rutschte das Team, nach einem kurzen Auf-und-Ab, ab der 14. Meisterschaftsrunde in Richtung Abstiegsplätze, konnte sich jedoch bis kurz vor Saisonende nicht mehr oben halten und rutschte am 39. Spieltag erstmals seit Saisonbeginn wieder auf einen Abstiegsplatz ab. Trotz einiger knapper Niederlagen reichten ein Sieg und ein Remis in den letzten vier Ligapartien nicht, um den Klassenerhalt zu schaffen. Mit 47 erreichten Punkten – der nächstplatzierte Nicht-Absteiger CD Lugo hatte 45 Punkte – rangierte Rayo Majadahonda im Endklassement auf dem 19. Platz und stieg daraufhin wieder in die drittklassige Segunda División B ab. In der Copa del Rey 2018/19 schaffte es die Mannschaft, nach einem 2:1-Auswärtssieg über den UD Las Palmas in Runde 2, in die dritte Runde und schied in dieser, nach einem 1:1-Remis am Ende der regulären Spielzeit und der Verlängerung, im Elfmeterschießen gegen Sporting Gijón aus. Nach dem Abstieg kehrte der Klub wieder ins Estadio Cerro del Espino zurück; noch vor Saisonbeginn übernahm Julián Calero, der davor kurzzeitig Assistenztrainer bei der spanischen Nationalmannschaft war, das Traineramt bei Rayo Majadahonda. Wie bereits nach dem Aufstieg in die Zweitklassigkeit wurde auch nach dem Abstieg aus dieser nahezu der komplette Kader ausgetauscht; die Datenbank von transfermarkt.de nennt allein für die Saison 2019/20 22 Zugänge, sowie 21 Abgänge. In die Segunda División B 2019/20 startete Majadahonda weitestgehend erfolgreich und spielte sich schon bald bis auf die vorderen Tabellenplätze. Aktuell (Stand: 11. Januar 2020) rangiert Rayo Majadahonda nach 19 absolvierten Ligapartien auf dem vierten Tabellenplatz, was am Saisonende einen Platz in den Aufstiegs-Play-offs bedeuten würde. In der Copa del Rey 2019/20 schied das Team, nach einem 1:0-Sieg über Racing de Ferrol in Runde 1, am 11. Januar 2020 in der zweiten Runde im Elfmeterschießen gegen den CD Teneriffa aus. Eine Bedingung, um überhaupt in einer Profiliga in Erscheinung zu treten, war es für Rayo Majadahonda binnen eines Jahres seinen Profispielbetrieb in eine Sociedad Anónima Deportiva auszugliedern. Nach der Gründung der \"Club de Fútbol Rayo Majadahonda S.A.D.\" wurde im September 2019 der 30-Jährige Alejandro Arribas, zu diesem Zeitpunkt aktiver Profispieler bei Real Oviedo und ehemaliger Nachwuchsspieler bei Rayo Majadahonda, Mehrheitsaktionär des Klubs. Zu diesem Zeitpunkt war Enrique Vedia Pesquera noch Präsident des Klubs, der bis zur Übernahme durch Arribas 162 Mitglieder und 93 Aktionäre hatte. Noch im gleichen Monat zog er sich nach 32 Jahren an der Spitze des Madrider Vorstadtvereins zurück und übergab das Amt des Präsidenten an José María Sanz, der bereits bei seiner Amtsübernahme davon sprach drei Millionen Euro in den Klub investieren zu wollen.", "section_level": 2}, {"title": "Reservemannschaft.", "content": "Bereits im Jahre 1997 wurde eine Reservemannschaft ins Leben gerufen. Diese kam jedoch nicht vor 2000 in offiziellen Bewerben zum Einsatz und startete in diesem Jahr in die fünftklassige \"Preferente\". In dieser war das Team daraufhin bis 2010 aktiv. Die Mannschaft wurde dann im Jahre 2011 aufgelöst, woraufhin der Klub die nächsten Jahre über keine zweite Herrenmannschaft mehr verfügte. Am 4. Juli 2018 wurde mit dem CDF Tres Cantos, der in der Saison 2017/18 erstmals in der vierthöchsten Spielklasse des Landes vertreten war, eine Vereinbarung getroffen, dass dieser fortan als Reserveteam von Rayo Majadahonda fungieren wird.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Mannschaften.", "content": "Darüber hinaus verfügt Rayo Majadahonda neben diversen Jugendmannschaften auch über ein Team in der \"Liga F7 Asturias\", sowie drei E-Sport-Mannschaften (PC, PlayStation 4 und Xbox One).", "section_level": 2}, {"title": "Spielstätten.", "content": "Nach der offiziellen Registrierung von Rayo Majadahonda beim Fußballverband wurde dessen Heimstätte das Estadio Cerro del Espino, benannt nach dem gleichnamigen Hügel, auf dem es errichtet wurde. Das Stadion, das auf der alten Straße zwischen Majadahonda und Pozuelo entstand, verfügte anfangs über keine Tribüne und auch über keine elektrische Flutlichtanlage. Erst im Jahre 1995 wurde auf dem Hügel, von dem aus man in nordwestlicher Richtung nach Madrid sieht, ein völlig umgestalteter Neubau mit einer Kapazität von 3.376 Besuchern errichtet. Heute dient das Stadion mit seinen umliegenden Spielfeldern nicht nur als Heimat von Rayo Majadahonda, sondern auch als Trainingsstätte des Erstligisten Atlético Madrid. Des Weiteren absolvieren auf diesem als \"Sportstadt\" bezeichneten Komplex die Reserve- und Jugendmannschaften, sowie die Damenmannschaft von Atlético Madrid ihre Heimspiele. 1997 erfolgte der Ausbau zur besagten Sportstadt – ein Gemeinschaftsprojekt der Stadtverwaltung, Rayo Majadahonda Atlético Madrid – um eine Summe von 600 Millionen Peseten. In der Zeit des Umbaus vor dem Einzug ins fertiggestellte Cerro del Espino im Jahre 1995 absolvierte der Klub seine Heimspiele im Estadio Navalcarbón, dem Stadion des Las Rozas CF. Die bereits erwähnte Fußballschule des Klubs, \"La Oliva\" genannt, befindet sich wenige hundert Meter vom Stadion und seinen Nebenplätzen entfernt und verfügt selbst über zwei Plätze mit einer kleinen unüberdachten Tribüne mit rund 175 Sitzplätzen, sowie der dazugehörigen Infrastruktur. Nach dem erfolgreichen Aufstieg in die Segunda División am Ende der Spielzeit 2017/18 benötigte Rayo Majadahonda ein für den Profifußball geeignetes bzw. zugelassenes Stadion. Dieses wurde in weiterer Folge mit dem Wanda Metropolitano, seit 2017 neue Heimat von Atlético Madrid, gefunden. Nach dem Abstieg am Saisonende 2018/19 kehrte der Klub wieder in sein eigenes Stadion zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Club de Fútbol Rayo Majadahonda, im deutschsprachigen Raum allgemein bekannt als Rayo Majadahonda, ist ein spanischer Fußballverein aus der Stadt Majadahonda, einige Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Madrid. ", "tgt_summary": null, "id": 2290597} {"src_title": "Dave Edwards (Footballspieler, 1939)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Dmitri Grenz begann seine Karriere als Eishockeyspieler bei Torpedo Ust-Kamenogorsk, für dessen zweite Mannschaft er in der Saison 2013/14 sein Debüt in der Kasachischen Eishockeymeisterschaft gab. Bereits zuvor war er vom kasachischen KHL-Klub Barys Astana beim KHL Junior Draft 2013 in der dritten Runde als insgesamt 92. Spieler ausgewählt worden. 2014 wechselte er dann zu Barys, wurde aber zunächst vorwiegend von Nomad Astana, der zweiten Mannschaft des Klubs aus der kasachischen Meisterschaft, und von Sneschnyje Barsy Astana, der Juniorenmannschaft aus der Molodjoschnaja Chokkeinaja Liga, eingesetzt. Seine ersten KHL-Spiele absolvierte er in der Spielzeit 2015/16. 2017 wurde er mit Nomad Astana kasachischer Meister. 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Die wahrscheinlichste Variante zu den weiteren Platzierungen findet sich in der bei \"SportsReference\" beschriebenen Darstellung. Die entsprechende Resultatsauflistung stimmt mit der Auflistung bei \"Kluge\" überein. Abweichend sind die Ergebnisse bei \"zur Megede\" und auf der \"IOC-Seite\" benannt. Dort deutet allerdings alles darauf hin, dass offenbar nicht zwischen Hauptwettkampf und Stechen unterschieden wurde, was die Unterschiede erklären würde. Nicht erklärbar ist allerdings der Unterschied in der Rangliste für die Plätze fünf und sechs. Das muss hier offenbleiben und kann nur gegenübergestellt werden, wie in den Tabellen oben geschehen. Im Folgenden wird die Darstellung mit Stichkämpfen wie bei \"SportsReference\" beschrieben. Louis Wilkins, LeRoy Samse, Claude Allen und Ward McLanahan, hatten jeweils 3,35 m überquert. Eine Fehlversuchs- oder Mehrversuchsregel gab es noch nicht, also musste die Entscheidung in einem Stechen fallen. 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Minute sein Debüt gegen den amtierenden Meister FK Ventspils (dass Spiel ging mit 0:8 verloren). Zu einem weiteren kurzen Einsatz kam er drei Tage später gegen FC Tranzit. Nach dem Abstieg seiner Mannschaft wechselte er im Januar 2010 zu JFK Olimps, die neu in die erste lettische Liga aufgestiegen waren. Gegen Skonto Riga erzielte Šabala sein erstes Tor als Profi. Er war zu diesem Zeitpunkt 15 Jahre und 193 Tage alt, dies machte ihn zu dem Zeitpunkt zu dem jüngsten Torschützen in der Geschichte der ersten lettischen Liga sowie allen europäischen ersten Ligen, bis dieser Rekord am 10. Juni 2014 durch seinen Landsmann Jānis Grīnbergs gebrochen wurde. Während seiner gesamten Zeit bei JFK Olimps kam Šabala trotz seines damals noch verhältnismäßig jungen Alters zu 21 Einsätzen, in denen ihm sechs Tore gelangen. Sein Talent blieb größeren Klubs nicht verborgen, so verpflichtete der lettische Rekordmeister Skonto Riga Šabala im Februar 2011. Im Laufe seiner ersten Saison kam er über den Status eines Einwechselspielers nicht hinaus und erzielte zwei Tore in 22 Partien, eines davon gegen seinen alten Verein JFK Olimps. Trotz dessen, dass er zu eher wenig Spielpraxis kam, wurde Šabala durch den Erhalt des Ilmārs Liepiņš-Awardes als „Junger Spieler des Jahres“ ausgezeichnet. Obwohl es Interesse von englischen bzw. italienischen namhaften Vereinen wie Arsenal London, FC Watford oder Udinese Calcio gab, kam es zu keinem Wechsel. Seinen ersten Hattrick erzielte er mit gerade einmal 17 Jahren am 30. Juni 2012 in einem Ligaspiel gegen FK Metta. Seiner guten Leistungen wegen wurde Šabala am 10. Juli 2012 mit der Auszeichnung „Bester Spieler der lettischen ersten Liga“ ausgezeichnet. Zudem bekam er ein zweites Mal den Ilmārs Liepiņš-Award für den besten jungen Spieler. 2014 sicherte sich der belgische Vertreter FC Brügge seine Dienste. Der Verein verlieh ihn einige Male an bestenfalls mittelmäßige Vereine aus ganz Europa, beim FC Brügge hingegen kam Šabala zu keinem Pflichtspiel-Einsatz. Schließlich wechselte er im August 2017 fest zum polnischen Zweitligisten Podbeskidzie Bielsko-Biała, wo er regelmäßig zum Einsatz kam. Seit dem 1. Juli 2019 steht er erneut bei Miedź Legnica unter Vertrag.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Šabala durchlief die U-Junioren Lettlands und wurde 2013 das erste Mal für die A-Auswahl berufen, wo er am 24. Mai 2013 zu seinem Debüt gegen Katar kam. In seiner folgenden Partie traf er gleich zweimal bei einem Freundschaftsspiel gegen die Türkei, dies macht ihn zum jüngsten Torschützen für die lettische erste Nationalmannschaft aller Zeiten. Durch diesen Umstand konnte er seinen Bekanntheitsgrad auch außerhalb Lettlands ein wenig steigern. Im Zuge der Qualifikation zur EM 2016 traf Šabala erneut gegen die Türkei, in der 91. Minute gelang ihm das Tor zum 1:1-Ausgleich, damit sicherte er seiner Mannschaft einen Punkt. In den folgenden Jahren konnte er sich als feste Größe in der Nationalmannschaft etablieren.", "section_level": 2}], "src_summary": "Valērijs Šabala (* 12. Oktober 1994 in Riga) ist ein lettischer Fußballspieler. Šabala ist seit 2013 lettischer Nationalspieler und hält den Rekord als jüngster Torschütze der A-Nationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1917818} {"src_title": "Sprengstoffanschlag auf dem Flughafen Frankfurt am Main", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Kindheit und Jugend.", "content": "Edon Zhegrova wurde am 31. März 1999 in der ostwestfälischen Stadt Herford als Sohn zweier Kosovo-Albaner aus Pristina geboren. Die Familie war aufgrund des Kosovokrieges nach Deutschland geflüchtet, kehrte aber nach Kriegsende, als Edon gerade zwei Jahre alt war, wieder in ihre Heimat zurück.Genkenaar stuurt bondscoach wandelen: \"Ik had daar weinig zin in\" (niederländisch), abgerufen am 16. Juli 2018 Dort spielte er unter anderem im Nachwuchs des KF Flamurtari und war bis zum Jahre 2015 in der Jugend des Stadtrivalen FC Prishtina aktiv. Im Jahre 2012 wurde er bei einem Nachwuchsturnier des AC Mailand im Kosovo zum besten Spieler des Camps gewählt. Noch im Jahr 2015 erfolgte der Wechsel nach Belgien zum dortigen Erstligisten Standard Lüttich, nachdem er zuvor bereits von Spitzenklubs wie dem FC Arsenal, Paris Saint-Germain oder dem FC Barcelona umworben worden war. Der Transfer kam unter anderem durch den albanischstämmigen Luan Ahmetaj, dem Berater des damaligen Standard-Stürmers Imoh Ezekiel, zustande. Nachdem er von den hiesigen Medien mitunter als \"Messi des Kosovo\" bezeichnet wurde, wurde er nach nur kurzer Zeit in die Nachwuchsabteilung des Ligakonkurrenten VV St. Truiden verliehen und bald darauf fix übernommen. In den darauffolgenden zwei Jahren durchlief er verschiedene Altersklassen und wurde weiterhin von diversen europäischen Topvereinen umworben; so zeigte der AC Milan, bei dem sich Zhegrova bereits 2012 präsentiert hatte, nach wie vor sein Interesse an dem jungen Kosovaren.", "section_level": 2}, {"title": "Erste Einsätze als Profi.", "content": "Bereits in der Reserve des Klubs aus Sint-Truiden aktiv, wechselte der offensive Mittelfeldspieler im Sommer 2017 zum Ligakonkurrenten KRC Genk, nachdem Zhegrovas Vater noch im März 2017, kurz nachdem der Wechsel zu Genk bekanntgegeben wurde, von einem Interesse des FC Barcelona an seinem Sohn berichtete. Unter Albert Stuivenberg saß er bereits im ersten Saisonspiel, einem 3:3-Remis gegen Waasland-Beveren, erstmals in einem Pflichtspiel auf der Ersatzbank der Profimannschaft, kam aber noch zu keinem Einsatz. Parallel zur Profimannschaft gehörte Zhegrova in dieser Zeit auch der Reservemannschaft des Vereins an, so auch in den darauffolgenden Spielen. Am 10. September 2017 gab der 18-Jährige daraufhin sein Profidebüt, als er bei einem 1:1-Auswärtsremis gegen den KAA Gent in der 80. Spielminute für den ukrainischen Nationalspieler Ruslan Malinovski eingewechselt wurde. Bereits im darauffolgenden Meisterschaftsspiel steuerte der Offensivakteur bei einer 1:2-Auswärtsniederlage gegen seinen Ex-Klub VV St. Truiden eine Torvorlage für seinen Teamkameraden Siebe Schrijvers bei, als er es ebenfalls zu einem Kurzeinsatz brachte. In den Wochen danach saß er zumeist uneingesetzt auf der Ersatzbank der Profis oder kam zu Einsätzen für die Reserve, ehe er ab Ende November zu einer Reihe von zumeist längeren Einsätzen in der belgischen Erstklassigkeit kam. Beim 1:1-Heimremis gegen die KAS Eupen am 9. Dezember 2017, dem letzten Spiel unter dem niederländischen Trainer Albert Stuivenberg, erzielte er in der 41. Minute nach Vorlage von Alejandro Pozuelo per Linksschuss den 1:0-Führungstreffer seiner Mannschaft und damit sein erstes Pflichtspieltor als Profi. Unter Stuivenbergs Nachfolger Philippe Clement, gegen dessen zuvor betreute Mannschaft Zhegrova sein Profidebüt gegeben hatte, kam der Kosovare, der zumeist abwechselnd als Links- und Rechtsaußen eingesetzt wurde, weiterhin zu regelmäßigen Einsätzen. Ab Anfang Februar 2018 war er wieder zumeist in der Reservemannschaft anzutreffen und kam über die gesamte Saison 2017/18 hinweg in zwölf Partien der regulären Spielzeit zum Einsatz, wobei er ein Tor und zwei Torvorlagen beisteuerte. Als Fünftplatzierter der regulären Saison nahm der KRC Genk in weiterer Folge an der Meisterschaftsrunde, dem Play-off 1, teil und beendete diese ebenfalls auf Rang 5, was einen Startplatz im Finale um die Teilnahme an den möglichen Europa-League-Play-offs 2018/19 bedeutete. Bei dem am 27. Mai 2018 ausgetragenen Finalspiel setzte sich Genk mit 2:0 gegen den SV Zulte Waregem durch und qualifizierte sich für die 2. Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League 2018/19. Des Weiteren brachte es Zhegrova zu Einsätzen im belgischen Fußballpokal 2017/18, in dem es seine Mannschaft bis ins Finale brachte und in diesem mit 0:1 gegen seinen ehemaligen Verein Standard Lüttich verlor. Seit dem 4. Februar 2019 ist Zhegrova für 16 Monate an den Schweizer Erstligisten FC Basel verliehen. Mit dem Verein gewann er am Saisonende 2018/19 den nationalen Pokal durch ein 2:1-Sieg in Bern über den FC Thun. Außerdem konnte er Dank seiner sieben Einsätze in der Hinrunde der Saison 2018/19 für den KRC Genk in Abwesenheit den Gewinn der Belgischen Meisterschaft feiern.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaftskarriere.", "content": "Eine Einberufung in den kosovarischen U-21-Kader lehnte Zhegrova ab, da er sich auf seine Zeit beim KRC Genk konzentrieren wollte. Sollte er eine Einberufung von Albert Bunjaki in die A-Nationalmannschaft erhalten, würde er sich überlegen, für diese zu spielen, meinte Zhegrova in einem Interview im Sommer 2017. Anfang März 2018 entschloss sich der damals 18-Jährige im Falle einer Einberufung durch den eben erst in den Dienst gestellten Trainer Bernard Challandes für den Kosovo spielen zu wollen. Knapp zwei Wochen später erhielt er von Challandes für zwei freundschaftliche Länderspiele gegen Madagaskar und Burkina Faso seine erste Einberufung in die kosovarische A-Nationalmannschaft. Am 24. März 2018 debütierte er in der Partie gegen England, als er von Beginn an am Rasen war und in der 47. Spielminute per Weitschuss das einzige Tor des Spiels erzielte, ehe er in Minute 80 ausgewechselt und durch Idriz Voca, einen weiteren Debütanten, ersetzt wurde. Vier Tage vor seinem 19. Geburtstag absolvierte Zhegrova am 27. März beim 2:0-Sieg über Burkina Faso eine Halbzeit und wurde zur Pause durch Milot Rashica ersetzt. Rund zwei Monate später absolvierte er ein weiteres freundschaftliches Länderspiel gegen Albanien, für das er ebenfalls spielberechtigt wäre, und steuerte beim 3:0-Sieg einen weiteren Treffer bei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Edon Lulzim Zhegrova (* 31. März 1999 in Herford, Deutschland) ist ein kosovo-albanischer Fußballspieler auf der Position eines Mittelfeldspielers und steht beim KRC Genk in der belgischen Pro League und seit 2019 als Leihe beim Schweizer Klub FC Basel unter Vertrag. Im Jahre 2018 debütierte er in der kosovarischen Fußballnationalmannschaft.", "tgt_summary": null, "id": 1205343} {"src_title": "Weiße Pfriemschnecke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Kostelec u Heřmanova Městce befindet sich im Tal des Podolský potok (\"Podoler Bach\") im Eisengebirge (\"Železné hory\"). Durch den Ort verläuft die Bahnstrecke Přelouč–Prachovice. Im Nordosten erhebt sich der Palác (382 m n.m.). Südlich des Dorfes liegt das Militärkraftstofflager Vrbice II, es ist mit dem Lager Vrbice I bei Úherčice durch eine Rohrleitung verbunden. Nachbarorte sind Konopáč und Heřmanův Městec im Norden, V Paláci, Chotěnice und Chotěnická Dubina im Nordosten, Na Průhoně, Na Kvartýře, Radlín und Zdechovice im Osten, Na Obci, Úherčice, Zbyhněvice und Nerozhovice im Südosten, Vápenný Podol und Tasovice im Süden, Míčov-Sušice im Südwesten, Na Obíckách und Vyžice im Westen sowie Vlastějov und Načešice im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste urkundliche Erwähnung von \"Kostel\" erfolgte im Jahre 1257. Auf dem Sporn östlich des Dorfes befand sich eine von hohen Wällen und Gräben umgebene Burganlage, auf deren Trümmern die Kirche errichtet wurde. Das Dorf gehörte anfänglich den Rittern von Kostel, später den Rittern von Mrdice, die in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts das Städtchen Heřmanmiestetz gründeten. Zu den nachfolgenden Besitzern gehörten von 1457 bis 1538 die Herren Trčka von Lípa, ab 1552 die Andiel von Ronowec, ab 1596 die Herren von Zierotin, ab 1611 die Berka von Dubá, ab 1661 die Grafen von Sporck, ab 1798 die Freiherren von Greiffenclau und ab 1828 die Fürsten Kinsky. Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis gelegene Dorf \"Kosteletz\" aus 55 Häusern, in denen 401 Personen lebten. Im Ort gab es die Filialkirche der hl. Petrus und Paulus, ein herrschaftliches Jägerhaus, zwei Mühlen und eine Brettsäge. Gepfarrt war das Dorf zur Stadtpfarrkirche Heřmanmiestetz. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Kosteletz\" der Allodialherrschaft Heřmanmiestetz untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Kostelec\"/\"Kosteletz\" ab 1849 mit den Ortsteilen Tasovice und Zdechovice eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Chrudim. Ab 1868 gehörte die Gemeinde zum politischen Bezirk Chrudim. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte der Bau einer Schule. 1875 wurde eine Kalkbrennerei mit einem Schachtofen errichtet, in der Prachowitzer Kalk verarbeitet wurde. 1881–1882 entstand die Bahnstrecke Přelouč–Kalkpodol. In dieser Zeit wurde das in waldreicher Gegend liegende Dorf auch zunehmend von Ausflüglern aufgesucht; die St.-Wenzels-Quelle bei Kalkpodol und die Heilquelle von Baukalka waren fußläufig erreichbar. Seit 1924 führt die Gemeinde zur Unterscheidung von Vrbatův Kostelec den amtlichen Namen \"Kostelec u Heřmanova Městce\". 1939 eröffnete nördlich des Dorfes das Freibad Konopáč. Die Kalkbrennerei wurde 1941 stillgelegt, der Schachtofen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts abgerissen. Der Ortsteil Zdechovice wurde 1949 nach Úherčice umgemeindet. 1960 wurde die Schule geschlossen. Mit Beginn des Jahres 1989 wurde Kostelec u Heřmanova Městce nach Heřmanův Městec eingemeindet. Seit dem 31. August 1990 besteht die Gemeinde wieder. Seit 2017 führt Kostelec u Heřmanova Městce ein Wappen und Banner.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Kostelec u Heřmanova Městce besteht aus den Ortsteilen Kostelec u Heřmanova Městce (\"Kosteletz bei Hermannstädtel\") und Tasovice (\"Tassowitz\"). Zu Kostelec u Heřmanova Městce gehören zudem die Wohnplätze Na Kvartýře, Na Průhoně, Pila, Písník und U Hrdých.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kostelec u Heřmanova Městce (deutsch \"Kosteletz bei Hermannstädtel\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt drei Kilometer südlich von Heřmanův Městec und gehört zum Okres Chrudim.", "tgt_summary": null, "id": 1880550} {"src_title": "Lutomia Dolna", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Kindheit und Erziehung.", "content": "Er war Sohn von Joe F. und Ida (Baag) Petsch. Er sprach, wie es unter Deutschstämmigen im Texas Hill Country üblich war, nur Deutsch und erlernte die Englische Sprache erst, als er das College besuchte.", "section_level": 1}, {"title": "Ausbildung und frühe Karriere.", "content": "Petsch schloss sein Studium 1906 an der Southwest Texas State Normal School in San Marcos ab. An diesem College studierte zwei Jahrzehnte später auch Lyndon B. Johnson. Petsch arbeitete als Lehrer, um seine Ausbildung zu finanzieren. Von 1906 bis 1907 und im Herbstsemester von 1908 besuchte er die University of Texas, dort absolvierte er die University of Texas School of Law und bestand im gleichen Jahr die Prüfung der State Bar of Texas, um als Anwalt zu arbeiten. Petsch eröffnete seine erste Anwaltskanzlei in Fredericksburg am 1. Januar 1911. Im Jahre 1934 wurde er als Anwalt am United States Supreme Court zugelassen.", "section_level": 1}, {"title": "Militärdienst.", "content": "Petsch wurde am 26. Mai 1917 zum Second Lieutenant ernannt. Er diente im Camp Funston und im Camp Travis, dieses Camp wurde später Teil des Fort Sam Houston, und im Camp Grant in Rockford (Illinois), wo er am 18. Dezember 1918 als Major entlassen wurde. Während des Zweiten Weltkrieges diente Petsch als Lieutenant Colonel im Camp Bullis von 1942 bis 1943, dem Hereford Internment Camp in 1943, und dem Camp Joseph T. Robinson in Hot Springs (Arkansas) von 1943 bis 1945.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Karriere.", "content": "Petsch wurde im März 1911 zum County Attorney des Gillespie County ernannt. Er war Demokrat und wurde für den 85. Wahlbezirk in Fredericksburg, Gillespie County, 1924 in das Texas House of Representatives gewählt, als Nachfolger von Samuel Ealy Johnson, Jr. Er wurde bis 1933 wiedergewählt. Petsch wurde danach abgewählt, aber 1935 wiedergewählt, und arbeitete bis 1941 in diesem Amt.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitungsverleger.", "content": "Seit 1915 wurde der \"Fredericksburg Standard\" von der Fredericksburg Publishing Company herausgegeben, die außerdem das \"Fredericksburg Wochenblatt\" herausgab, eine Zeitung in deutscher Sprache. Petsch war einer der Gründer und der Direktor des Verlages, und auch einer der Beitragenden der Kolumne \"We Believe\".", "section_level": 1}, {"title": "Bürgerschaftliches Engagement.", "content": "Als Mitglied in der Fredericksburg Progressive Business League arbeitete er 1913 daran, eine Bahnlinie nach Fredricksburg zu erbauen. Petsch war im Fredricksburger Schulausschuss und war Präsident der Fredericksburg Chamber of Commerce von 1923 bis 1924. Er half beim Wiederaufbau der Gillespie County Fair Association im Jahre 1922. Er war außerdem einer der Organisatoren der Hill Country Bar Association. Während der Großen Depression ging die \"Citizens Bank and Bank of Fredericksburg\" 1932 in Konkurs, deshalb wurde ein Komitee geformt, um eine neue Bank zu gründen, die den Bedürfnissen der Gemeinde dienen sollte. Petsch war seit der Gründung im Vorstand, als Vorsitzender von 1969 bis 1979, und diente zusätzlich als Anwalt der Bank. Petsch war im Organisationskomitee zusammen mit H. H. Sagebiel, E. H. Riley, H. A. Ries, W. H. Schaefer, Eric Juenke, Edward Stein, W. J. Schroeder, John W. Metzger und M. L. Bogisch. Petsch, ein Freund von Lyndon B. Johnson und seiner Ehefrau Lady Bird Johnson, war finanziell stark an der Spendensammlung für den Lady Bird Johnson Municipal Park – den Stadtpark von Fredricksburg – beteiligt. Er half beim Organisieren des Hill Country Memorial Hospitals und war während der Planung des Baus im Aufsichtsrat. Ebenso hatte er entscheidenden Einfluss bei der Entwicklung des Fleet Admiral Chester W. Nimitz Naval Museum. Colonel Petsch und seine Ehefrau waren einflussreiche Mitglieder vieler Bürgerorganisationen, wie der nicht kommerziellen Hill Country Bar Association, der Community Chest und einer der lokalen 4-H-Jugendorganisationen. Sie wurden 1968 ehrenamtliche lebenslange Mitglieder der Parent Teacher Association. Am 28. September 1969 wurde in Fredricksburg der Alfred and Myra Petsch Day gefeiert. Das Alfred and Myra Petsch Appreciation Dinner, an dem 500 Menschen teilnahmen und ein Ticket für $ 2.50 kauften, wurde in der Fair Park Exhibition Hall gehalten. Der US-Präsident Lyndon B. Johnson und seine Ehefrau teilten sich den Kopftisch mit der Familie Petsch.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches Leben und Tod.", "content": "Alfred Petsch heiratete Myra Slator am 3. Mai 1918 in der St. Mark's Episcopal Church in San Antonio. Das Paar hatte zwei Kinder. Petsch zog sich 1980 aus seinem juristischen Berufsleben zurück und starb am 28. November 1981 in Fredericksburg. Er wurde auf dem Greenwood Cemetery beerdigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alfred P. C. Petsch (* 16. August 1887 in Luckenbach, Texas; † 28. November 1981 in Fredericksburg) war ein US-amerikanischer Politiker, demokratisches Mitglied des Repräsentantenhauses von Texas aus dem 85. Wahlbezirk (Fredericksburg und Gillespie County). Er diente als Soldat in beiden Weltkriegen, zuletzt im Rang eines Lieutenant Colonel. Petsch arbeitete zudem als Erzieher und Anwalt und war ein bekannter Philanthrop.", "tgt_summary": null, "id": 1823790} {"src_title": "Boris (Schiff, 1894)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Die Region um Kapstadt liegt in einem mediterranen Klima mit warmen und trockenen Sommern und Regenfällen im Winter. Das Wasser wird hauptsächlich über sechs große Talsperren und Speicher des Wasserversorgungssystems von Westkap bereit gestellt. Diese befinden sich in den Gebirgsregionen um die Stadt herum. Die Talsperren füllen sich über Regenfälle vor allem in den Wintermonaten der Südhalbkugel von Mai bis August. In den Sommermonaten von November bis April steigt der Wasserverbrauch. Der allgemeine Wasserbedarf steigt und zusätzliches Wasser wird für die künstliche Bewässerung benötigt. Seit 1995 ist die Bevölkerung von Kapstadt von 2,4 Millionen auf 4,3 Millionen Menschen im Jahr 2018 gestiegen. Dies entspricht einem Bevölkerungswachstum von 79 % innerhalb von 23 Jahren. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich das Wasserspeichervolumen nur um 15 %. Vom 1950 bis 1999 stieg der Frischwasserverbrauch in Kapstadt entsprechend dem Bevölkerungswachstum um 4 % pro Jahr. 1999 bestand der höchste Wasserverbrauch mit 335 Millionen Kubikmetern. Bereits in den 1990er Jahren wurden Pläne für die Deckung des steigenden Wasserbedarfs ausgearbeitet. Bedingt durch die geringen Niederschlagsmengen in den Wintern 2000/2001 und 2003/2004 wurden 2007 erstmals Obergrenzen für den Wasserverbrauch durchgesetzt. Im Jahr 2000 begannen die Bauarbeiten des \"Berg River Dam\", den die Stadt zusammen mit dem damaligen \"Ministerium für Wasserangelegenheiten\" initiierte. Zudem wurde ein Wassermanagement eingeführt. So konnte bis 2009 die Wasserspeicherkapazität in Kapstadt von 768 Millionen Kubikmeter um 17 % auf 898 Millionen Kubikmeter erhöht werden. 2007 gab das \"Ministerium für Wasserangelegenheiten und Forstwirtschaft\" bekannt, dass die Wassernachfrage von Kapstadt das Wasserangebot übersteigen würde, falls nicht ernsthafte Maßnahmen zur Wassereinsparung und zum Nachfragemanagement eingeführt würden. Trotz der resultierenden Erfolge konnte die schwere Dürre von 2015 bis 2017 nicht kompensiert werden. Dies führte zu der beschriebenen Regulierung des Wasserverbrauches.", "section_level": 1}, {"title": "Ursachen.", "content": "Die Hauptursache der Kapstadter Wasserkrise war die extreme Dürre 2015 bis 2017, welche alle Planungen des \"Ministeriums für Wasser und Abwasser\" zunichtemachte. Hinzu kamen der starke Bevölkerungszuwachs (50 % in einem Jahrzehnt), die nötige künstliche Bewässerung in der Landwirtschaft, Neozoen und die schlechte Einhaltung der verhängten Verbrauchsrestriktionen. Höhere Abgaben für den Wasserbrauch, Optimierungen des Wasserdruckmanagement im System, verringerter Wasserverlust durch reparierte Schäden in den Leitungen sowie die Information der Bevölkerung über Wassereinsparungsmöglichkeiten entschärften die Situation. Eine Studie der Universität Kapstadt zeigte, dass die Regenfälle in Kapstadt von 2015 bis 2017 im statistischen Vergleich zu anderen Perioden außergewöhnlich niedrig waren. Einige Wissenschaftler spekulierten, dass die Wasserkrise durch den weltweiten Klimawandel verstärkt wurde. Innerhalb des letzten Jahrhunderts ist die globale Temperatur um 1 Grad gestiegen. Modellierungen für das Klima von Kapstadt zeigen, dass in den nächsten zehn Jahren die Temperatur um weitere 0,25 Grad steigen wird, welches die Dürren weiter verschlimmern würde. Nach den Berechnungen wird es auch in Folge weniger Niederschlag geben. Außerdem könnte sich die Krise von Kapstadt auch auf weitere Städte ausweiten. Das Wassersystem von Westkap baut weiterhin auf den hydrologischen Parametern der Vergangenheit auf. Die Klimaveränderung wird die Niederschlagsergiebikeit der Region sowie die Verdunstung beeinflussen. Dies wird voraussichtlich zu einer Übernutzung und Reduktion der Wasserressourcen führen. 29 % des Wasserverbrauchs in Westkap gehen auf die Landwirtschaft zurück. Auch der Verbrauch dieses Sektors unterlag starken Einschränkungen während der Dürreperiode.", "section_level": 1}, {"title": "Zeitliche Abfolge.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2015–2016.", "content": "Nach reichlichen Regenfällen in den Jahren 2013 und 2014 begann in Kapstadt 2015 eine dreijährige Dürreperiode. Sie wurde verstärkt durch Großwetterlagen wie El Nino sowie den globalen Klimawandel. Die Wassermenge in den Speichern der Stadt fiel innerhalb eines Jahres von 71,9 % auf 50,1 % (2015). Ab Januar 2016 wurden Verbrauchsobergrenzen auf das Level 2 gesenkt, im November 2016 trat die Verschärfung der Obergrenzen auf Level 3 in Kraft. Die starken Regenfälle und Fluten in anderen Teilen Südafrikas beendeten im August 2016 die Dürreperiode in Kapstadt, während Westkap weiterhin betroffen war.", "section_level": 2}, {"title": "2017.", "content": "Ab Februar 2017 wurden die Verbrauchsobergrenzen zum Level 3B herabgesetzt. Im Mai 2017 wurde die Dürre zur schlimmsten in der Geschichte der Stadt des Jahrhunderts erklärt. Die Talsperren enthielten nur noch weniger als 10 % ihrer gesamten Speicherkapazität. Im Juni 2017 wurde die Verbrauchsobergrenze auf Level 4 weiter verringert, was einem Maximalverbrauch von 100 Litern pro Person pro Tag festlegte. Der im Juni 2017 in Kapstadt auftretende Sturm beendete trotz der Niederschlagsmenge von 50 mm Regen pro Quadratmeter die Dürre nicht. 2017 wurde der niedrigste Gesamtniederschlag seit 1933 registriert. Aufgrund der weiter anhaltenden Dürre wurden die Verbrauchsobergrenzen weiter reduziert. Im Juli trat Level 4B und am 3. September Level 5 in Kraft. Damit war der Wasserverbrauch für die nicht essentielle Nutzung wie Gartenbewässerung verboten. Zudem wurde die Verwendung von Grauwasser, u. a. für die Toilettenspülung angeordnet. Der tägliche Gesamtwassergebrauch sollte auf 500 Millionen Litern pro Tag sinken, was einen Verbrauch von 87 Liter pro Tag und Person festlegte. Im Oktober 2017 wurde gemutmaßt, dass Kapstadt noch Wasserreserven für fünf Monate habe. Im selben Monat veröffentlichte die Stadt einen Notfallplan, der in Kraft treten würde, falls sich die Wasserkrise weiter verschärfen würde. Der Plan sah verschiedene Phasen vor:", "section_level": 2}, {"title": "Phase 1.", "content": "Durch einen verringerten Wasserdruck in den Leitungen wird eine geringere Wasserentnahme erreicht. Dabei wurde zeitweise die Versorgung abgestellt und Wasserentnahmemenge rationiert. Phase 1 wurde sofort in einigen Vierteln durch eingeschränkte Liefermengen umgesetzt.", "section_level": 3}, {"title": "Phase 2.", "content": "Weitläufige Einstellung der Wasserbelieferung und Einrichtung zentraler Wasserabnahmestellen.", "section_level": 3}, {"title": "Phase 3.", "content": "Der Stadt steht kein Wasser aus dem Versorgungssystem Westkaps zur Verfügung. Nach kurzer Zeit würde das Kapstadter Wassersystem kollabieren. Mitte Oktober 2017 kritisierten die Wasserentsalzungsunternehmen die Stadt, dass die Verträge nur zögerlich mit zu hohem bürokratischen Aufwand und viel zu niedrigem Gesamtvolumen abgeschlossen wurden. Es bestünde der Eindruck, dass die Ernsthaftigkeit der Lage nicht erkannt werde. Am 26. Oktober veröffentlichte die Stadt, dass der Oberstadtdirektor spezielle Notfallrechte im Zusammenhang mit der Dürre bekommen würde, um den Entscheidungsprozess zu beschleunigen.", "section_level": 3}, {"title": "2018.", "content": "Am 24. Januar 2018 verlautbarte das Kabinett von Westkap, dass es in der Verantwortung des Landesregierung von Südafrika stünde, den Ausbau des Wassersystems von Kapstadt zu finanzieren, da „die zeitgerechte und mengengerechte Wasserbereitstellung Aufgabe des Landes sei“. Außerdem deklarierte das Kabinett der Provinz, dass es Einsatzpläne für die Südafrikanische Polizei ausarbeitete, um die Wasserverteilung nach der Stunde Null zu gewährleisten. Mitte Januar 2018 verkündete Kapstadts Bürgermeisterin Patricia de Lille, dass die Stadt gezwungen sein werde, die kommunale Wasserversorgung abzustellen, wenn sich die Umstände nicht ändern. Sobald das Füllstand aller Talsperren unter 13,5 % sinkt, würde „Die Stunde Null“ ausgerufen werden und Level 7 in Kraft treten. In Folge dessen würde die kommunale Wasserversorgung weitgehend abgestellt werden und die Bewohner müssten ihre Wasserrationen von 25 Litern pro Tag an 149 zentralen Punkten in der Stadt abholen. Die wirtschaftliche Lage von Kapstadt würde sich verschlechtern, da Menschen anstatt ihrer Arbeit nachzugehen, sich täglich um die Besorgung ihrer Wasserrationen sorgen müssten. Die Wasserversorgung der Innenstadt aufrecht erhalten, der informalen Siedlungen, deren Wasserverteilung von zentralen Punkten aus organisiert wird und wichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser würde weiter versorgt werden. Bei der Vorstellung dieses Planes wurde angenommen, dass die „Stunde Null“ am 22. April 2018 erreicht werden würde. Dabei wurde angenommen, dass zwischen den vierzehntägigen Messzeiträumen die Verbrauchsrate weiterhin konstant bleibt und die Wassermenge in den Dämmen sowie die Regen- und Zulaufsmenge sich nicht verändern. Im Februar 2018 ließ die \"Groenland Wasserverbraucher Vereinigung\" (eine Vereinigung von Farmern in Elgin, Grabouw und Kapstadt) zehn Milliarden Liter Wasser in den Steenbras Damm laufen. Dank eines verringerten Wasserverbrauchs der Haushalte fiel am 12. März 2018 die entnommene Tagesmenge auf 450 Millionen Liter und deutlich deutlich unter der Obergrenze von Level 6Bm, die 511 Millionen Litern pro Tag vorsah. Zudem sank der Wasserverbrauch in der Landwirtschaft ebenfalls stark. Zusammen mit den zusätzlichen Kapazitäten der \"Groenland Wassernutzer Vereinigung\" konnte das Eintreten der „Stunde Null“ auf August 2018 und dann auf unbestimmte Zeit verschoben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Die schwere Dürre.", "content": "Forschungsdaten der Universität von Kapstadt zum Wetter von zeigten, dass die Periode von 2015 bis 2017 die trockenste Drei-Jahres-Periode seit 1933 war, und dass 2017 das trockenste Jahr seit der Wetteraufzeichnung war. Es wurde mit meteorologischen Modellen berechnet, das eine ähnlich schwere Dürre statistisch einmal alle 311 Jahre vorkommt. Eine Modellierung von Aurecon zeigte, dass eine so schwere Dürre einmal in 400 Jahren vorkäme. Parks in der Stadt und Golfplätze wurden nicht mehr bewässert. Auf öffentlichen Toiletten wurden Besucher dazu angehalten, nur zu spülen, „wenn es absolut notwendig wäre“. In Cafés wurden Plastik und Pappbecher benutzt, um weniger Geschirr zum Abspülen zu haben. Analysten schätzten, dass die Wasserkrise „300.000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, zehntausende im Dienstleistungssektor, Tourismus und Gastronomiesektor gekostet hatte.“", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen.", "content": "Als Reaktion auf die Wasserknappheit reduzierte die Landwirtschaft ihren Wasserverbrauch um 50 Prozent, was den Verlust von 37.000 Arbeitsplätzen in der Branche zur Folge hatte. Damit fielen 50.000 Menschen unter die Armutsgrenze, einerseits wegen Arbeitsplatzverlusts, andererseits wegen der durch die gestiegene Lebensmittelpreise hervorgerufenen Inflation. Bis Februar 2018 hatte der Landwirtschaftssektor aufgrund der Wasserknappheit Verluste von 14 Milliarden Rand (1,17 Milliarden US-Dollar). In Bürogebäuden und vielen öffentlichen Orten in Kapstadt wurde in den Toilettenspülkästen anstatt Frischwasser Regenwasser gefüllt. Nutzer wurden aufgefordert, nicht zu spülen, wenn nur Urin in der Toilette war und stattdessen ein Desinfektionsspray zu benutzen. Ansonsten sollte nur mit Regen- oder Grauwasser gespült werden. Des Weiteren sollten die Bürger ihre Hände mit dem in Büro- und öffentlichen Gebäuden kostenlos bereitgestellten Desinfektionsmitteln zur reinigen. Die Stadt rief Bewohner dazu auf, Wasservorräte einzukaufen. Jedoch waren diese schnell ausverkauft und es war nicht klar, wann neue Lieferungen kommen. Anwohner stellten sich stundenlang an natürliche Quellen an, um ihre Behälter mit Frischwasser aufzufüllen.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsgesundheit.", "content": "Zeitweise war der Wasserverbrauch in Kapstadt auf 50 Liter pro Kopf und Tag begrenzt. Dabei sollten zum Beispiel Toiletten weniger oft und nicht mit Trinkwasser gespült werden. Außerdem sollte weniger Wasser bei Duschen genutzt werden. Einige Gesundheitsexperten schlugen Alarm, da durch verringerte Hygiene mehr Keime übertragen und zu Krankheiten führen könnten. Unzulänglicher Zugang zu sicheren sanitären Anlagen ist zum Beispiel die Hauptursache für Durchfallerkrankungen, die jährlich zum Tod von 2,2 Millionen Menschen führen, die meisten davon Kinder unter fünf Jahren. Mit einer Bevölkerung von 3,81 Millionen und einer Bevölkerungsdichte von 1.530 Einwohnern pro Quadratkilometer könnten sich Krankheiten wie Cholera, Listeriose und Ähnliches sehr schnell ausbreiten, wenn keine adäquate sanitäre Versorgung besteht. Dieses ist vor allem eine Gefahr für ärmere Stadtteile von Kapstadt. Ohne frisches Trinkwasser verschlechtert sich die Gesundheit der Bevölkerung weiter, da Erreger über verschmutztes Wasser weiter verbreitet werden. Experten warnten, dass Krankheiten, die sich über kontaminiertes Wasser verbreiten, wie Cholera, Hepatitis A und Typhus sich schneller verbreiten werden, sobald die Wasserbehälter von den Anwohnern ebenfalls kontaminiert sind. Außerdem wirkt sich die Wasserkrise im Gesundheitssektor durch die aufgrund der Wasserbeschaffung abwesenden Mitarbeiter negativ aus.", "section_level": 2}, {"title": "Gesundheitsrisiko für spezielle Berufsgruppen.", "content": "Notfallduschen und Notfallstellen zum Augenwaschen gehören in einigen Bereichen zur grundsätzlichen Arbeitsplatzausstattung. Zum Beispiel in einigen Laboren und Fabriken. Es muss eine Wasserversorgung für diese Notfälle gewährleistet werden. Dabei wird vorgeschrieben, dass Notfallduschen 75 Liter pro Minute für mindestens 15 Minuten liefen können müssen. Dieses würde einer Wasserration, die eigentlich für drei Wochen reichen sollte, entsprechen. Wenn es dazu kommt, dass die Notfallstationen nicht mehr funktionieren, wäre die Gesundheit von Arbeitern gefährdet, die mit Chemikalien arbeiten. Das Risiko von Bränden steigt ebenfalls, da die Umwelt und Infrastruktur austrocknet. Vor allem für Industriegebiete und Lager ist dieses von Relevanz, da sich hier so schneller Feuer ausbreiten können. Brandunterdrückungsanlagen (Sprinkleranlagen) könnten auch versagen durch den geringeren Wasserdruck in einigen Gebieten.", "section_level": 2}, {"title": "Besonders betroffene Bevölkerungsteile.", "content": "Kinder sind eine der betroffensten Bevölkerungsgruppen im Bereich des Gesundheitsrisikos durch die Wasserkrise. Es besteht ein hoher Wasserbedarf für die Ernährung und Hygiene von Kindern. Wenn Schulen im Westkap kein Wasser hätten, wären 1,1 Millionen Kinder davon betroffen.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen auf die Wirtschaft.", "content": "Wasser ist essentiell für die Wirtschaft einerseits für die Wasserversorgung der Mitarbeiter und Kunden und andererseits wegen des benötigten Wassers für die Herstellung von Produkten. Je nachdem, wie viel Wasser in welchem Bereich benötigt wurde, traf die Wasserkrise unterschiedliche Sektoren zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlicher Stärke. Die Reaktion der Wirtschaft auf die Wasserkrise hing von verschiedenen Faktoren ab, wie Regulierungen seitens der Regierung, Management und Liquidität. Es gab insgesamt drei verschiedene Phasen, in deren die Reaktion der Wirtschaft sich verschärften. Landwirtschaft Die Landwirtschaft ist der Hauptverbraucher von Wasser. Die Weinindustrie rund um Kapstadt zieht einerseits Touristen an und stellt andererseits 300.000 Arbeitsplätze bereit. Die Weingüter zogen 2017 1,5 Millionen Touristen an, im gleichen Zeitraum waren sie für ein Drittel des gesamten Wasserverbrauchs verantwortlich. Je nach Region werden auf einem Weingut 250 bis 610 mm Niederschlag pro Quadratmeter benötigt, um den Wein heranzuziehen. Südafrikas Weinplantagen haben im Vergleich zu „normalen“ Jahren 2017 nur halb so viel Niederschlag erhalten. Das führte zu einer geringeren Ernte. In der Industrie betrug der „Return on Investment“ nur 1 %, obwohl einige der beliebtesten Weine der Welt dort produziert werden. Die Ernte wird 2018 vermutlich um 20 % geringer ausfallen. 2017 wurden 1,4 Millionen Tonnen Trauben geerntet. Der Weinverkauf würde um 9 % sinken.", "section_level": 2}, {"title": "Hydrologische Armut.", "content": "Hydrologische Armut ist eine besonders schwere Form der Armut, da die betroffenen Personen weder Essen noch Wasser kaufen können und damit keine Chance haben, ihr sozioökonomischen Status zu verbessern. Es wurde geschätzt, dass durch die Wasserkrise 300.000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft sowie weitere zehntausende Stellen im Dienstleistungssektor, der Tourismusbranche und der Gastronomie wegfallen werden. In Kapstadt war es verboten, Wasser aus Flüssen und Brunnen zu verkaufen, aber trotzdem profitieren einige von dem Transport und der Arbeit, die dadurch entsteht. Ein Einwohner, der zum Beispiel Wasser gehortet hatte, verkaufte es in der Wasserkrise für 350 Dollar pro Barrel (159 Liter). Damit wird klar, dass es armen Bürgern unmöglich wäre, frisches Trinkwasser bei der Abstellung der kommunalen Wasserversorgung, zu erwerben. Menschen, die zu viel Wasser verbrauchen, müssen Strafen in einer Höhe von 500 bis 3.000 Rand (41- 248 US-Dollar), zahlen. Ein Anstieg der hydrologischen Armut durch die weitere Reduktion der Wasserressourcen könnte die Sterberate in Kapstadt um 25 bis 33 Prozent erhöhen.", "section_level": 2}, {"title": "Politische Verantwortung.", "content": "Die politische Verantwortung für die Wasserversorgung verteilt sich auf die Lokal-, Provinz- und Landesregierung. Kapstadt und Westkap werden von der Demokratischen Allianz (DA Democratic Alliance) regiert. Damit sind sie die einzigen Regionen, die nicht von dem \"African National Congress\" (ANC Afrikanischer Nationalkongress) regiert werden. Dieser ist seit 1994 in Südafrika an der Regierung. Das Wassergesetz von 1998 setzte die Nationalregierung als „staatlichen Treuhänder“ ein und übergibt ihr die Verantwortung für eine „sichere, nutzbare, entwickelte, gemanagte und kontrollierte nachhaltige und gerechte Wasserversorgung“. Es heißt außerdem in dem Gesetz, dass „die Nationalregierung durch ihren Minister das Recht hat, die Nutzung und den Verbrauch des Wassers zu regulieren.“ Dieses führte zu Spannungen zwischen Westkap und Kapstadt, die von der DA regiert werden, und der ANC Nationalregierung, weil beide Parteien sich gegenseitig beschuldigten, an der Wasserkrise schuld zu sein. Der Parteichef der DA, Mmusi Maimane, hat die Hauptrolle in Bezug auf öffentliche Bekanntgaben zur Wasserkrise übernommen, obwohl er offiziell kein Amt in der Regierung bekleidet. Deswegen wurde Kritik geäußert, dass die Situation komplizierter wird, dadurch dass Partei und Regierung nicht klar getrennt sind.", "section_level": 2}, {"title": "Positive Auswirkungen.", "content": "Die Wasserkrise führte zu mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung der alternativen Wassersysteme. Dies könnte dazu führen, dass solche Wasserkrisen für andere Städte in Zukunft verhindern werden könnte. Krisen wie die von Kapstadt werden global angesichts des Klimawandels und der Urbanisierung immer häufiger auftreten. Durch die Wasserkrise wurde auch klar, wie viel Einsparpotenzial durch eine Verhaltensänderung im Umgang mit Wasser mobilisiert werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen auf die Wasserkrise.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wasserversorgung.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Neue Quellen der kommunalen Wasserversorgung.", "content": "Kapstadt arbeitet zur Zeit daran über Meerwasserentsalzung Trinkwasser aus dem Ozean zu gewinnen. Außerdem werden neue Brunnen zur Förderung von Grundwasser errichtet. Es wird auch an der Wiederverwendung von Abwasser als Trinkwasser gearbeitet. Bis zum Januar 2018 waren diese Projekte halb fertig gestellt. Außerdem gab es eine große Informations- und Aufklärungskampagne für die Bevölkerung über Wassereinsparungsmaßnahmen. Dadurch wurde der Wasserverbrauch 2018 im Vergleich zu 2015 um die Hälfte reduziert.", "section_level": 3}, {"title": "Reaktion der Wirtschaft.", "content": "Neuer Wassermarkt in Kapstadt Im nationalen Wassergesetz von 1998 wurden nur Oberflächenwasser, hauptsächlich Flüsse, als Wasserressourcen ohne Beachtung alternativer Ressourcen, berücksichtigt. Bei abnehmenden Niederschlägen und gleichzeitig steigender Nachfrage dürfen alternative Wasserressourcen nicht außer Acht gelassen werden. Die Wasserkrise führte dazu, dass die private Wirtschaft Investitionen tätigten. Zum Beispiel wurde Wasser in Einwegplastikcontainern verkauft, was zu Umweltverschmutzung durch Plastik führte. Nachhaltigere Alternativen wären zum Beispiel die Nutzung von Filtrationssystemen, mehrfach verwendbaren Wassercontainern und innovativen Wasserextraktionstechnologien. Private Firmen, die eine führende Rolle übernahmen, waren unter anderem: Obwohl diese Lösungen einfach zu erwerben sind, wird es aufgrund von Regulierungen Unternehmen und Privatpersonen nicht leicht gemacht, sich von dem kommunalen Wasserversorgungsnetz abzutrennen. Es müssten Regulierungen und Gesetze angepasst werden, um es dem Privatsektor einfacher zu machen, zur Lösung des Wasserproblems beizutragen. Diese Lösungen sind kostenintensiv und werden nur von reichen Unternehmen und wohlhabenden Bürgern genutzt werden können. Für ärmere Haushalte besteht weiterhin das Problem der Wasserversorgung in Krisenzeiten. Sollten diese Lösungen bei kritischer Wasserknappheit eingesetzt werden, würden die Einnahmen der Stadt durch verringernden Absatz von Wasser sinken.", "section_level": 3}, {"title": "Wassernachfrage.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Technische Unterstützung.", "content": "Smarte Wassermanagementgeräte sind Geräte, die in Echtzeit Daten über den Wasserverbrauch und die Wasserströme im Versorgungssystem liefern. Über Zusammenführung der Daten und Auswertung kann die Wasserversorgung optimiert werden. Außerdem können Schäden in Leitungen frühzeitig erkannt und behoben werden, sodass es zu weniger Wasserverlust kommt. Außerdem geben sie Nutzern die Möglichkeit, bewusster über ihrem Wasserverbrauch zu werden und genau zu sehen, welche Tätigkeiten zu welchem Wasserverbrauch führen und wie dieser verringert werden kann.", "section_level": 3}], "src_summary": "Zur Wasserkrise von Kapstadt kam es ab 2015 in der südafrikanischen Provinz Westkap aufgrund von Dürre und einer schweren Wasserknappheit, von der die Großstadt Kapstadt schwer betroffen war. ", "tgt_summary": null, "id": 2396530} {"src_title": "Experiment in Terror (1944)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Qualifikation.", "content": "Jedes Nationale Olympisches Komitee (NOC) wurde auf die Teilnahme an einer Mannschaftssportart (Futsal, Beachhandball, Hockey, und 7-er Rugby) beschränkt, mit Ausnahme des Gastlandes, das eine Mannschaft pro Sportart melden durfte. Je teilnehmenden NOK durfte ein Team mit 10 Athleten pro Geschlecht teilnehmen. Die teilnehmenden Spieler im Futsal mussten zwischen dem 1. Januar 2000 und dem 31. Dezember 2003 geboren worden sein. Argentinien hat als Gastgeber und austragende Nation das Recht, eine Mannschaft in einem Geschlecht ihrer Wahl direkt zu qualifizieren. Es war jedoch nicht möglich für Jungs und Mädchen jeweils eine Mannschaft zu stellen. Für die weiteren Startplätze wurden in den Kontinentalverbänden separate Qualifikationsturniere ausgetragen. Dabei erhielten AFC, UEFA, CONCACAF und CONMEBOL jeweils zwei Quotenplätze, CAF und OFC jeweils einen. Sollte es im jeweiligen Kontinentalverband kein Qualifikationsturnier bis zum 31. Dezember 2017, erhält das jeweils bestplatzierte Land der Konföderation bei der Futsal-Weltmeisterschaft 2016 einen automatischen Quotenplatz für das Jungenturnier. Für das Mädchenturnier wird ein Quotenplatz an das bestplatzierte Team am letzten großen Futsal-Erwachsenen-Turnier vergeben. Sollte keine Mannschaft mehr aus der jeweiligen Konföderation übrig sein, wird anhand der FIFA-Rangliste vom 15. Mai 2018 die nächstbeste noch nicht qualifizierte Mannschaft ermittelt, die den Quotenplatz dann erhält.", "section_level": 1}, {"title": "Jungenturnier.", "content": "Das Jugendturnier fand vom 7. bis zum 18. Oktober statt. Für das Turnier der Jungen hatten sich folgende Nationen qualifiziert:", "section_level": 1}, {"title": "Mädchenturnier.", "content": "Das Turnier der Mädchen soll vom 7. bis 17. Oktober ausgetragen werden. Für das Turnier der Mädchen haben sich folgende Nationen qualifiziert:", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2018 in Buenos Aires wurden zwei Wettbewerbe im Futsal ausgetragen. Die Wettbewerbe fanden vom 7. bis zum 18. Oktober statt.", "tgt_summary": null, "id": 2102406} {"src_title": "Walter Trampler", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ein namentlich nicht näher benannter Mann und seine gleichfalls namenlose Gattin sind seit Jahren in ihrem Ehealltag gefangen. Beide sind finanziell gut gestellt. Nichtigkeiten zermürben jedoch auf Dauer peu à peu das gemeinsame Leben. Eines Tages lernt der noch junge Ehemann ein ganz junges Mädchen kennen, das ihm gut gefällt. Rasch entwickelt sich mehr zwischen den beiden: das junge Mädchen wird seine Geliebte. Er möbliert ihr eine eigene Wohnung, sie gibt ihm Abwechslung. Eines Tages erfährt seine Gattin von seinem Doppelleben, und der Mann will nun Nägel mit Köpfen machen und reicht die Scheidung ein. Seine Ehefrau ist jedoch, angeblich wegen des gemeinsamen Kindes, nicht zur Trennung bereit, und seine Geliebte, die nicht wusste, dass er bereits ehelich gebunden ist, verlässt daraufhin ihren Liebhaber. So finden Ehefrau und Ehemann wieder zueinander und geben ihrer Beziehung noch einmal eine Chance. Doch mehr als ein Arrangement aus purer Vernunft wird es nicht geben. Nach dem zehnjährigen Hochzeitstag trifft der Mann die frühere Geliebte wieder. Sie hat inzwischen aus Vernunftsgründen geheiratet und ist ebenfalls in einem Ehealltag gefangen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Ehe in Not\" entstand im Berliner EFA-Atelier und passierte am 4. Dezember 1929 die Zensur. Der Film mit einer Länge von 2285 Metern, verteilt auf acht Akte, erlebte am 6. Dezember 1929 seine Uraufführung im Berliner Capitol. Leo Meyer hatte die Produktionsleitung, Walter Zeiske und Helmut Schreiber die Aufnahmeleitung. Franz Schroedter entwarf die Filmbauten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "Paimann’s Filmlisten resümierte: „Vor allem ein ausgezeichnetes Filmbuch; schlicht, ohne knallige Effekte, keine schwarzen und weißen Charaktere, sondern Menschen, durch geistreiche Details, das zu behandelnde Thema von allen Seiten beleuchtend. Die sehr kontinuierliche Regie wirkt im gleichen Sinne, das glücklich gewählte und mit den Gestalten der Handlung kongruente kleine Ensemble vor jeder Übertreibung bewahrend.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Ehe in Not ist ein deutscher Stummfilm aus dem Jahre 1929 von Richard Oswald. In der Dreiecksgeschichte spielen Walter Rilla, Elga Brink und Evelyn Holt die Hauptrollen. Der Geschichte lag der Roman \"La maitresse légitime\" von Georges Antequil zugrunde.", "tgt_summary": null, "id": 1914182} {"src_title": "Zbigniew Bieńkowski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "London, zu Beginn der 1970er Jahre. Der korrekte und ein wenig langweilige Steuerberater Charles ist mit der flippigeren Amerikanerin Belinda verheiratet. Gerade weil er so staubtrocken ist, traut er seiner unkonventionelleren Gattin zu, in seiner Abwesenheit fremdzugehen. Charles beauftragt daraufhin den Privatdetektiv Julian, einen wuschelköpfigen Mann griechischer Herkunft, der mehr als nur einen Spleen hat: Er solle, so Charles, Belindas unsichtbarer Schatten werden, ihr auf Schritt und Tritt folgen, um Beweise für eine amouröse Untreue zu sammeln. Doch Belinda ist treu und verbringt ihre einsamen Stunden ohne den vielbeschäftigten Göttergatten im Kino mit Horrorfilmen, dem Besuch von Delphin-Aquarien, Stadtparks oder Gewächshäusern. Zehn Tage lang bleibt Julian Belindas stummer Schatten, der ihr allmählich auffällt, ohne dass er jemals mit ihr spricht. Auch sie fasst allmählich Zuneigung zu dieser skurrilen, menschlichen Klette. Bald sind die beiden unzertrennbare Gefährten, und Julian schließt sich Belindas Unternehmungen an. Man geht gemeinsam ins Kino, macht Picknicks und unternimmt Bootsfahrten. Julians Zuneigung äußert sich in Gesten und Blicken, nie durch Anzüglichkeiten oder verbale Plattitüden. Beide sind mit diesem unausgesprochenen Arrangement glücklich, und Belinda fühlt sich nach langer Zeit endlich wieder einmal beachtet. Schließlich naht der Augenblick, an dem Julian seinem Auftraggeber Rechenschaft abgeben muss. Er rät Belinda, sich wieder ihrem Gatten anzunähern, sich ihm verstärkt zuzuwenden und ihm abzuverlangen, dass er sich fortan ihren Stadterkundungen anschließt, um zu retten, was in alltäglicher Langeweile und Eintönigkeit erstarrt ist. Julian wiederum „beichtet“ Charles die Lüge, dass er der vermutete, andere Mann im Leben Belindas sei, was im gewissen, wenn auch nicht unbedingt ehebrecherischem Sinne sogar der Wahrheit entspricht.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Ein liebenswerter Schatten\" wurde im Juli 1972 sowohl in den USA als auch in Deutschland erstmals gezeigt. Die Filmbauten entwarf Terence Marsh, die Kostüme Julie Harris.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Auf dem Filmfestival von San Sebastian wurden sowohl Mia Farrow als auch Topol in der Kategorie „Beste/r Darsteller/in“ ausgezeichnet.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Movie & Video Guide befand: „Farrow ist gut, aber Topols Grinsen blitzt wirklich zu oft auf.“ Halliwell‘s Film Guide sah in dem Film eine „schwerfällige, schrullige Wiedergabe eines schwerfälligen, schrulligen Einakters, der nie zu Leben erblüht oder Interesse erweckt.“ Das große Personenlexikon des Films attestierte der „eigentümliche(n), unkonventionelle(n) Love Story... Ansätze von Humor bzw. Charme.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein liebenswerter Schatten ist ein 1971 entstandener britischer Spielfilm von Carol Reed, dessen letzte Kinoinszenierung dies war. In den Hauptrollen sind Mia Farrow als junge Ehefrau und Topol als ihr „liebenswerter“ Schatten zu sehen. Drehbuchautor Peter Shaffer lieferte auch die Romanvorlage \"The Public Eye\". Unter diesem Titel wurde der Streifen auch in den USA vertrieben.", "tgt_summary": null, "id": 1959633} {"src_title": "Benedict Varghese Gregorios Thangalathil", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Veränderungen gegenüber dem Vorgängermodell.", "content": "Gegenüber der A7R II wurden viele Verbesserungen im Detail vorgenommen, insbesondere wurde ein Teil der Neuerungen des im Frühjahr 2017 vorgestellten Modells A9 übernommen. Dies zeigt sich bereits bei der Form des Gehäuses, die weitgehend übernommen wurde. Die etwas größeren Abmessungen schaffen Platz für ein zusätzliches zweites SD-Speicherkartenfach sowie für einen neuen, größeren Akku mit deutlich höherer Ladekapazität. Auch Form und Anordnung der rückseitigen Bedienelemente wurden gegenüber dem Modell A7R II verändert und dem Modell A9 angenähert; neu ist insbesondere ein Mini-Joystick zur Fokuspunkt-Steuerung. Das rückseitige, klapp- jedoch nicht schwenkbare Display ist erstmals ein Touchscreen, über den ebenfalls der Fokuspunkt ausgewählt werden kann (eine Auslösung oder die Bedienung der Menüs sind damit allerdings nicht möglich). Auch der elektronische Sucher wurde verbessert. Im Inneren der Kamera arbeitet derselbe rückwärtig belichtete CMOS-Sensor mit 42 Megapixeln wie beim Modell A7R II. Durch Änderungen an der internen Signalverarbeitung wurde der Dynamikumfang des Sensors jedoch weiter verbessert, vor allem in den niedrigen ISO-Stufen. Eine deutlich erhöhte Auslese- und Verarbeitungsgeschwindigkeit soll Serienaufnahmen mit 10 statt 5 Bildern pro Sekunde erlauben (gemessen wurden 6,6 Bilder pro Sekunde). Der Hybrid-Autofokus soll durch eine starke Erhöhung der Kontrastmesspunkte (425 statt 25 beim Modell A7R II) sowie eine schnellere Verarbeitung beschleunigt worden sein, und die Fünf-Achsen-Bildstabilisierung soll noch präziser arbeiten. Durch diese Neuerungen erreicht das Modell A7R III zwar nicht die Arbeitsgeschwindigkeit der vor allem auf Sport-Fotografen ausgerichteten A9, ist aber deutlich schneller als alle früheren spiegellosen Vollformat-Kameras von Sony. Ohne Entfernungsdifferenz ergeben sich mit einem Festbrennweitenobjektiv (Sony FE 85 mm f/1.8) bei der automatischen Entfernungseinstellung Auslöseverzögerungen von 0,06 Sekunden. Mit Entfernungsdifferenz von 8,5 Meter auf 1 Meter ergeben sich deutlich längere Einstellzeiten von 0,43 Sekunden.", "section_level": 1}, {"title": "Pixelshift.", "content": "Eine bei Sonys Kameras zuvor noch nicht zu findende Funktion ist der \"pixel shift multi-shot mode\" der A7R III für die Aufnahme von unbewegten Motiven mit unbewegter Kamera. Bei dieser Aufnahmetechnik nimmt die Kamera nacheinander vier jeweils um ein Sub-Pixel der Bayer-Matrix versetzte Bilder auf, die von einer speziellen Software zu einem einzigen Bild verrechnet werden können, das zwar keine höhere Pixelanzahl, aber deutlich verbesserte Bilddetails zeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Während das Vorgängermodell A7R II in Rezensionen teils als Durchbruch im Bereich der spiegellosen Systemkameras beschrieben wurde, sahen viele Tester in der A7R III v. a. eine konsequente Weiterentwicklung mit vielen kleineren Verbesserungen, die aus dem neuen Modell ein ausgereifteres Produkt machen. \"DPReview\" bezeichnete die Kamera als Mischung der besten Komponenten der A7R II und der A9. \"DxOMark\" sah den Sensor der A7R III trotz einiger Unterschiede auf Augenhöhe mit dem in Nikons Spitzenmodell D850. Der Fotograf Albert Dros bewertete die Kamera als gegenüber ihrem Vorgängermodell deutlich schneller und besser bedienbar, \"Trusted Reviews\" sah sie als „bisher beste spiegellose Kamera“ und als „eine der besten Kameras auf dem Markt“. Mit Stand Juli 2018 gehörte das Modell zusammen mit dem Schwestermodell alpha 7 III bei der Stiftung Warentest zu den besten jemals getesteten Systemkameragehäusen. Im August 2018 wurde das Modell von der \"European Imaging and Sound Association\" (EISA) als beste professionelle, spiegellose Systemkamera ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das digitale, spiegellose Systemkameragehäuse Sony A7R III (offiziell α7R III, intern ILCE-7RM3, \"Interchangeable Lens Camera with E-mount 7\") gehört zur α-Baureihe mit Vollformat-Bildsensoren, wurde am 25. Oktober 2017 angekündigt und ist seit Ende 2017 im Handel erhältlich. Es ist der Nachfolger des Modells Sony A7R II und richtet sich wie dieses an ambitionierte Amateure und professionelle Fotografen. Im Juli 2019 erschien das Nachfolgemodell, die Sony A7R IV.", "tgt_summary": null, "id": 2017796} {"src_title": "Wang Wanbin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Karriere.", "content": "Sams wuchs als Sohn des Shakespeare-Experten und Musikwissenschaftlers Eric Sams in der britischen Hauptstadt auf. Am Magdalene College der University of Cambridge studierte er nach dem Schulabschluss Musik, Französisch und Deutsch und setzte seine musikalische Ausbildung an der Guildhall School of Music fort, wo er sich auf das Klavierspiel spezialisierte. Schon früh verdingte er sich als freiberuflicher Pianist und Lehrer, begab sich als Redner auf Tournee und arbeitete eine Zeit lang als Repetiteur an Opernhäusern in Brüssel und Ankara. Größere Bekanntheit erlangte Sams erstmals 2000 als Regisseur einer Neuinszenierung von Michael Frayns Farce \"Noises Off\" am Londoner Royal National Theatre (RNT). Die Produktion wechselte bald darauf ins West End und 2001 an den Broadway. Regie führte er auch bei den West-End-Musicals \"Spend Spend Spend\" (1999, erzählt die Geschichte von Viv Nicholson, der ein in der britischen Lotterie gewonnenes Vermögen verprasste), und \"Chitty Chitty Bang Bang\" (2002, Bühnenadaption der Kinderbuchverfilmung \"Tschitti Tschitti Bäng Bäng\" mit Michael Ball, Libretto ebenfalls von Sams). Für beide Stücke erhielt er Oliviernominierungen. 2002 kam seine Inszenierung von \"Amour\" an den Broadway. Sams übersetzte das Libretto des Musicals aus dem Französischen (Original von Didier Van Cauwelaert). Seine Bemühungen brachten ihm zwei Tony- und zwei Drama-Desk-Award-Nominierungen ein. Ein weiteres Mal führte er bei Jason Carrs und Gary Yershons Musical \"The Water Babies\" Regie. Das Stück kam im Sommer 2003 am renommierten Chichester Festival Theatre zur Aufführung. 2008 brachte er Jason Robert Browns Musical \"13\" an den Broadway (Bernard B. Jacobs Theatre, u. a. mit Ariana Grande und Graham Phillips). Sams übersetzte zahlreiche Werke insbesondere der deutschen und französischen Opernliteratur ins Englische, darunter sämtliche Dramen von Botho Strauß, Mozarts \"Hochzeit des Figaro\" und \"Die Zauberflöte\", Puccinis \"La Bohème\" und Wagners \"Der Ring des Nibelungen\" für die ENO; \"The Merry Widow\" für das Royal Opera House in Covent Garden; Jean Cocteaus \"Les parents terribles\", Molières \"Der Geizige\" und Schillers \"Mary Stuart\" für das Royal National Theatre; \"Die Dreigroschenoper\" für das Donmar Warehouse und \"Le Prénom\" für das Birmingham Repertory Theatre. Zu seinen Filmkompositionen zählt auch \"Jane Austens Verführung\", die BBC-Verfilmung von Jane Austens Roman \"Überredung\", für die er den BAFTA Award für die beste Musik erhielt. Weitere Komplett-Scores sind beispielsweise \"The Mother\" (2003) und \"Enduring Love\" (2004). Sams wirkte als Autor, Komponist, Arrangeur und Dirigent bereits in über 50 Theaterinszenierungen mit, darunter \"The Wind in the Willows\" und \"Arcadia\" am RNT und \"The Merry Wives of Windsor\" für die RSC. 1997 kam Sams bislang einziges Kind zur Welt, ein Sohn aus seiner damaligen Beziehung mit der Schauspielerin Maria Friedman.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jeremy Sams (* 12. Januar 1957 in London, England) ist ein britischer Theaterregisseur (insbesondere für Musicals), Autor, Übersetzer (insbesondere von Opern und anderen Bühnenwerken), Orchester-Arrangeur, Filmkomponist und Liedtexter.", "tgt_summary": null, "id": 589034} {"src_title": "Li Xuefeng", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Erste Pläne für ein Klaviertrio – eine zu der Zeit vergleichsweise unpopuläre Kammermusikgattung – entstanden bereits 1831. Aus dem Jahr 1833 sind Skizzen zu einem Klaviertrio in d-moll überliefert, jedoch ist unklar, ob diese tatsächlich dem späteren op. 49 zuzuordnen sind. Die erste Fassung des Werkes stellte Mendelssohn im Sommer 1839 fertig. Sein Freund Ferdinand Hiller zeigte sich deutlich beeindruckt, bemängelte aber die Antiquiertheit der Begleitfiguren, insbesondere der Klavier-Arpeggien im ersten Satz. Insbesondere auf dessen Anregung überarbeitete Mendelssohn das Werk im Herbst des gleichen Jahres grundlegend, und auch später nahm er noch mehrfach Veränderungen vor. Der deutsche Erstdruck wurde am 9. April 1840 bei Breitkopf & Härtel veröffentlicht; die Uraufführung fand bereits am 1. Februar im Gewandhaus in Leipzig statt. Nach der Uraufführung bemühte sich Mendelssohn, das Werk auch im Ausland publizieren zu lassen. Vor allem in Frankreich stieß er zunächst auf Schwierigkeiten; schließlich einigte er sich mit dem Londoner Verleger Edward Buxton, für den er eine Version für Klavier, Cello und die in England beliebtere Querflöte anfertigte. Die Änderungswünsche, die Mendelssohn auch nach dem deutschen Erstdruck noch einbrachte, konnten beim Druckprozess im Ausland kaum berücksichtigt werden, sodass von op. 49 eine Vielzahl verschiedener Fassungen, sowohl aus der Früh- als auch Spätphase, existieren.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1. Satz.", "content": "\\relative {\\key d \\minor \\time 3/4 \\clef bass \\partial 4 a,4\\p d2.~ d4 cis d f2. d2 d4 d2.~ d4 cis d a'2.~ a4 r4 \\bar \"|\"} Dem ersten Satz liegt eine Sonatenhauptsatzform zugrunde. Das erste Thema in d-moll entwickelt sich aus dem Quartsprung A-d und umfasst ganze 39 Takte (obenstehend die ersten 8 Takte im Cello). Dem steht ein zweites, weicheres Thema in A-Dur gegenüber. Die Instrumentierung ist bei beiden Themen ähnlich: Das Cello führt die erste Phrase vor und wird von der Violine abgelöst, die das Thema zusammen mit dem Klavier beschließt. In der Reprise wird das Hauptthema durch eine absteigende Gegenstimme in der Violine ergänzt.", "section_level": 2}, {"title": "2. Satz.", "content": "Der langsame zweite Satz entspricht einer dreiteiligen Liedform (\"ABA\") und erinnert mit seiner klaren, sanglichen Melodie an den Stil der \"Lieder ohne Worte\". Die ersten 8 Takte werden vom Klavier solo vorgetragen und von Violine und Cello im Duett wiederholt; die Melodie wechselt im weiteren Verlauf zwischen diesen beiden Stimmgruppen. Ein Mittelteil in b-moll erzeugt nicht nur einen harmonischen, sondern durch Achteltriolen und punktierte Achtel auch einen rhythmischen Gegenpol. Die verkürzte Wiederholung des Hauptteils unterlegt die Melodie – nun von der Violine vorgetragen – mit Dreiklangsbrechungen im Klavier.", "section_level": 2}, {"title": "3. Satz.", "content": "\\relative {\\key d \\major \\time 6/8 \\partial 8 a'8\\staccato\\p a'8\\staccato d,16( e fis8\\staccato) g\\staccato e\\staccato cis\\staccato d16} Obwohl mit Scherzo überschrieben, ähnelt der dritte Satz eher einer Rondoform mit dem Schema \"ABACABCA\", wobei auch eine Bezeichnung als Sonatensatzform möglich ist, bei der die Formteile A und B dem Hauptthema und Seitenthema entsprechen. Den wesentlichen rhythmischen Impuls setzt das obenstehende Anfangsmotiv, das dem Satz einen leichten, spielerischen Charakter verschafft. Hinzukommen Skalenausschnitte und häufige \"forte\"-\"piano\"-Wechsel.", "section_level": 2}, {"title": "4. Satz.", "content": "Das Finale ist von einem ähnlichen rhythmischen Motiv wie der dritte Satz durchzogen (Viertel-Achtel-Achtel). Dem Anfangsthema in d-moll folgt ein rhythmisch identisches Seitenthema in F-Dur, das aber schnell zugunsten das Anfangsthemas untergeht. Ein drittes, kontrastierendes Thema in B-Dur greift den \"Lied ohne Worte\"-Charakter des \"Andante\" auf. Der Satz besitzt die gleiche Rondo-Struktur wie das \"Scherzo\", wobei das Anfangsthema gegen Ende in D-Dur erklingt und in eine furiose Coda im \"fortissimo\" mündet.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "Das Klaviertrio wurde von den Zeitgenossen sehr positiv aufgenommen. Gottfried Wilhelm Fink hob in der \"Allgemeinen musikalischen Zeitung\" den „Enthusiasmus“ hervor, der von dem Stück ausgehe. In einer Rezension in der \"Neuen Zeitschrift für Musik\" nannte Robert Schumann es das „Meistertrio der Gegenwart“ und nahm es zum Anlass, Mendelssohn als den „Mozart des 19. Jahrhunderts“ zu bezeichnen, „der die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaut, und zuerst versöhnt.“ Ein Vergleich mit anderen, ebenfalls in d-moll komponierten romantischen Klaviertrios von Robert Schumann, Fanny Hensel und Franz Berwald zeigt einige stilistische Ähnlichkeiten und legt die Vermutung nahe, dass Mendelssohns Werk gewissermaßen als „Prototyp eines romantischen Klaviertrios“ angesehen wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das 1. Klaviertrio d-Moll op. 49 (MWV Q 29) ist ein Kammermusikwerk für Klavier, Violine und Cello von Felix Mendelssohn Bartholdy. Es wurde 1839 komponiert und zählt zu den bekanntesten Klaviertrios der Romantik.", "tgt_summary": null, "id": 1081782} {"src_title": "Wu Faxian", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Hauptfigur, ein junger Japaner mit dem Spitznamen „Bird“, also „Vogel“, erwartet sein erstes Kind. Wartend stöbert er in einer Buchhandlung nach Afrika-Karten, denn es ist sein Traum, einmal dorthin zu reisen. Er ist an der Universität gescheitert, sein Schwiegervater hat ihm einen Lehrauftrag an einer Nachhilfeschule vermittelt. Er hat immer viel getrunken, geht auch jetzt in ein Lokal. Dort wird er in eine Schlägerei verwickelt, aus der er aber siegreich hervorgeht. Zu Hause träumt er von Afrika, wartet auf den Anruf aus dem Krankenhaus. Schließlich ruft ein junger Arzt von der Klinik an und versucht ihm schonend mitzuteilen, dass sein Kind, ein Sohn, mit einer Gehirnhernie geboren ist. Bird sieht ein pflanzenhaftes Wesen vor sich, ihm fällt de Chiricos Bild von Apollinaire ein, auf dem im Hintergrund dessen Kopf im Umriss mit einem Loch zu sehen ist. Bird will zur Kinderklinik, aber seine Schwiegermutter ruft an, er solle erst einmal nicht zu seiner Frau kommen. – Bird beschließt, seinen Schwiegervater aufzusuchen, Professor für englische Literatur. Er fährt zur Universität, trifft auf frühere Schüler, trifft den Schwiegervater und berichtet von dem Geburtsfehler. Der Professor versorgt ihn mit einer Flasche Whiskey. Bird fährt nun nicht nach Hause, sondern zu Himiko, einer Bekannten aus alten Zeiten. Bird findet Himiko, die spät aufsteht und in einer unaufgeräumten Wohnung lebt. Er berichtet von dem Problem mit dem Sohn, sie trinken den mitgebrachten Whiskey. Sie zitiert William Blake „Sooner murder...“ Es kommen Erinnerungen hoch: Sie haben vor einigen Jahren auf dem Hof Verkehr miteinander gehabt. Während er sich bei ihr ausschläft, hört er Männer draußen nach ihr rufen. Bird wacht auf und sieht Himiko schlafend auf dem Fußboden. Er geht mit schwerem Kopf zum Bad, erbricht sich. Sie hilft ihm, etwas zu sich zu kommen, und bittet ihn, sie wieder zu besuchen. Er fährt zur Schule, um seinen Unterricht zu geben. Während des Unterrichts erbricht er sich wieder und flüchtet aus dem Klassenzimmer. Bird fährt dann zur Kinderklinik, wo er zur Spezialabteilung geschickt wird. Er findet schließlich sein Kind, das im Brutkasten liegt und lebt. Der Facharzt wird gerufen und kommt. Sein Kind soll operiert werden, wenn es ausreichend kräftig dafür ist. Erschöpft vom Aufenthalt in der Klinik beschließt er, erst einmal zu Himiko zurückzukehren. Himiko will mit ihm schlafen. Erst halten ihn Wahnvorstellungen davon ab, dann geschieht es, und er ist erleichtert. Dann muss er wieder an sein „Monster-Baby“ denken. Bird fährt zum Krankenhaus, besucht seine Frau, erklärt ihr vage, dass etwas mit dem Kind nicht in Ordnung sei. Er hatte Grapefruit mitgebracht, was falsch ist, wie ihn seine Schwiegermutter streng belehrt. Seine Frau kommt auf Kikuhiko zu sprechen, seinen jüngeren Freund in alten Zeiten, und meint, falls das Baby ein Junge ist, könnte man es ebenfalls Kikuhiko nennen. Er verlässt das Krankenhaus, findet Himiko in ihrem MG, sie, die ihm als seine eigentliche Familie erscheint, und fährt mit zu ihr, nicht ohne der Spezialklinik Himikos Telefonnummer mitgeteilt zu haben. Am nächsten Morgen fährt Bird mit Himikos MG zur Schule, um seinen Unterricht zu geben. Nach der ersten Stunde lässt der Rektor ihn zu sich kommen und teilt ihm mit, es täte ihm leid, aber er müsse ihn wegen des Trunkenheitsvorfalls entlassen. Bird fährt zu Himiko, findet dort außer ihr noch eine Bekannte von ihr vor. Sie diskutieren zu dritt das Problem mit dem Kind. Nachdem die Bekannte weg ist, liegen die beiden auf dem Bett, hören Nachrichten, Atombombenversuche. Beide sind gegen die Atom-Aufrüstung. Am nächsten Tag sieht Bird seinen Sohn im Krankenhaus, aber was geschehen soll, ist immer noch nicht klar. Bird wacht auf bei Himiko, ihr Schwiegervater kommt vorbei. Bird entschuldigt sich dafür, dass er immer nur an sich denkt. Himiko will mit ihm nach Afrika gehen. Abends schlafen beide miteinander. Es kommt ein Anruf aus der Klinik, er solle am nächsten Morgen in die Spezialklinik zum Direktor kommen. Dort eröffnet man ihm, eine Operation sei möglich und geplant. Bird lehnt ab, will das Kind so mit nach Hause nehmen. Himiko, die im Wagen auf ihn gewartet hat, bringt ihn zur Vernunft. Sie bringen das Kind schließlich in eine Klinik. Bird gibt ihm den Namen Kikuhiko, den Namen seines Freundes. Die beiden fahren zu der Bar, in der Kikuhiko arbeitet, und unterhalten sich mit ihm. Kikuhiko, der Bird als Jugendlichen kannte, ist verwundert, dass dieser einst so Starke nun so hilflos wirkt. Das bringt Bird dazu, nicht länger davonzulaufen, sondern das Kind operieren zu lassen. Es ist gegen Ende des Herbstes, die Operation ist geglückt. Das Kind wird entlassen, die Schwiegereltern und seine Frau sind froh über den Ausgang, finden, das Baby ähnele doch immer mehr Bird. „Hoffnung“ und „Geduld“ sind die Vokabeln, die Bird bewegen.", "section_level": 1}, {"title": "Nachbemerkung.", "content": "Kenzaburō Ōes Roman beginnt mit der wirklich erlebten Geburt seines Sohnes, der behindert auf die Welt gekommen ist, und endet mit der Zuversicht des Autors, dass sein Sohn nach der gelungenen Operation nun – allerdings schwer behindert – weiterleben kann. Eingebettet ist die Geschichte mit Birds alter Freundin Himiko, die natürlich so nicht passiert sein muss, die ihn in jedem Fall aber als genauen Beobachter kennzeichnet. Ōe schreibt im Nachwort, abgedruckt in der japanischen Ausgabe ab 1981, dass er rückblickend über sich schmunzeln muss, über den wilden jungen Mann, der dann aber doch einen Reifungsprozess durchläuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine persönliche Erfahrung (, Kojintekina taiken) ist ein Roman von Kenzaburō Ōe aus dem Jahr 1964. Es ist die autobiografisch gefärbte Geschichte eines jungen Vaters, der mit dem Geburtsfehler seines Sohnes zurechtkommen muss.", "tgt_summary": null, "id": 2266088} {"src_title": "Bolitophila", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Der Pantheranolis ist eine recht kleine Echse, adulte Weibchen erreichen in der Regel eine Länge von 23 bis 25 mm ohne Schwanz. Die Männchen können deutlich größer werden, einige Exemplare werden bis zu 72 mm groß. Die Art zeigt auch bei der Färbung einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus: Männliche Tiere sind an der Rückenseite blass-grau bis bräunlich gefärbt, die ventrale Färbung variiert von einem blassen grün-gelblichen Ton bis hin zu grau. Wie bei allen Männchen der Gattung Anolis existiert auch bei \"Anolis sabanus\" ein Kehlsack, der blässlich gelb mit grünen oder orangen Tupfern gefärbt ist. Charakteristisch sind die unregelmäßigen, schwarzen Flecken auf dem Rücken der Tiere, die der Art ihren deutschen Namen Pantheranolis beschert haben. Die Weibchen sind in ihrer Färbung insgesamt unauffälliger, mit deutlich weniger ausgeprägten Flecken. Zusätzlich besitzen einige der weiblichen Tiere einen vagen Streifen, der sich entlang der Mitte des Rückens zieht.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das Verbreitungsgebiet des Pantheranolis beschränkt sich auf die kleine Karibikinsel Saba, eine der Besonderen Gemeinden der Niederlande. Hier sind die Echsen allerdings häufig anzutreffen und kommen in jedem terrestrischen Habitat der Insel und in allen Höhenlagen vor. Auch in den Siedlungen der Insel kann die Art regelmäßig beim Sonnenbaden auf Steinen oder an Hauswänden gesichtet werden. In den Wäldern Sabas halten sich die Echsen häufig auf Bäumen auf. Im April 2015 wurde erstmals ein Exemplar von \"Anolis sabanus\" außerhalb Sabas auf der Nachbarinsel Sint Eustatius gefunden. Das adulte Männchen wurde von lokalen und niederländischen Forschern im Hafen von Oranjestad neben einigen Schiffscontainern entdeckt und eingefangen. Es wird vermutet, dass das Tier versehentlich mit einem Fischerboot oder einer Containerlieferung, die zwischen den beiden Inseln regelmäßig stattfinden, nach Sint Eustatius eingeschleppt wurde. Da keine weiteren Individuen der Art gefunden wurden, wird die Etablierung einer fortpflanzungsfähigen Population auf Sint Eustatius für die nahe Zukunft als unwahrscheinlich angesehen.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "Der Pantheranolis ernährt sich in freier Wildbahn von kleinen Insekten, in Gefangenschaft nehmen die Tiere auch Obstbrei oder Joghurt an. Des Weiteren existiert ein Augenzeugenbericht der amerikanischen Forscher Robert Powell und Adam Watkins aus dem Jahr 2014, der einen Fall von Kannibalismus bei \"Anolis sabanus\" beschreibt. In diesem Fall wurde ein juveniles Exemplar von einem ausgewachsenen Männchen der eigenen Art gejagt und erlegt.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Die Weibchen der Art legen im Abstand von fünf bis sieben Tagen ein einzelnes Ei mit weicher Schale. Die Jungtiere schlüpfen bei entsprechend geeigneten Temperaturen nach etwa 35 bis 45 Tagen. Bei juvenilen Tieren ist das Geschlecht noch nicht mit abschließender Sicherheit zu bestimmen. Werden die Jungtiere in Gefangenschaft geboren, empfehlen Ratgeber eine getrennte Aufzucht der Tiere.", "section_level": 1}, {"title": "Terraristik.", "content": "Die Haltung des Pantheranolis im Terrarium wird als recht unproblematisch beschrieben. Die Art benötigt Temperaturen zwischen 24 °C und 27 °C, auch nachts sollte die Temperatur nicht unter 20 °C sinken. Die Tiere benötigen diverse Klettermöglichkeiten und können auf Grund des sowohl bei männlichen als auch weiblichen Exemplaren ausgeprägten Territorialverhaltens nur paarweise gehalten werden. Die Mindestgröße des Terrariums wird mit 50 × 40 × 60 cm angegeben.", "section_level": 1}, {"title": "Phylogenie.", "content": "Innerhalb der sehr artenreichen Gattung \"Anolis\" gehört \"Anolis sabanus\" in die Untergattung \"Ctenonotus\" (die von einigen Taxonomen als eigenständige Gattung aufgefasst wird). Nach den genetischen Daten ist sie nahe verwandt mit \"Anolis marmoratus\" von der Insel Guadeloupe und verschiedenen Arten benachbarter Inseln der Inseln über dem Winde, die früher meist als Unterarten zu \"Anolis marmoratus\" gestellt worden sind. Gemeinsam mit anderen Arten der nördlichen Kleinen Antillen bilden sie die „\"bimaculatus\"-Artengruppe“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Pantheranolis (\"Anolis sabanus\") ist eine auf der Karibik-Insel Saba endemische Echse der Gattung \"Anolis\". Die Art wurde im Jahre 1887 von dem Herpetologen Samuel Garman beschrieben.", "tgt_summary": null, "id": 1737705} {"src_title": "Stephen Halbrook", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Baugeschichte.", "content": "Das Dominikanerkloster wurde 1298 erstmals in einem Ablassbrief von Papst Bonifatius VIII. urkundlich erwähnt; zu dieser Zeit bestand schon eine Maria geweihte Kirche. 1492 bis 1515 wurde diese zu einer dreischiffigen Hallenkirche umgebaut. 1556 wurde das Kloster aufgelöst und der Besitz säkularisiert. 1676 zerstörte ein Brand die Kirche, 1678–1679 wurde sie in barockem Stil wieder aufgebaut und erhielt seitliche Emporen. 1723 wurde das Kloster auf Anordnung der habsburgischen Verwaltung dem Franziskanerorden übergeben. 1886 wurde das Kloster abgerissen und an seiner Stelle das heutige Präfekturgebäude erbaut. 1928–1929 wurde die Kirche renoviert.", "section_level": 1}, {"title": "Baubeschreibung.", "content": "Der Chorraum weist nach Nordosten; die Achse des Kirchenschiffs weicht um 4° gegen die des Chors ab. Ursprünglich grenzte der Kreuzgang des Klosters im Südosten an die Kirche. Der Bau ist 44,5 m lang, die Schiffe sind 12,6 bzw. 13,2 m breit. Im Chor und in der Sakristei sind die ursprünglichen spätgotischen Gewölbe erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Innenausstattung.", "content": "Die Innenausstattung wurde nach dem Brand von 1676 neu ausgeführt. Der Barockaltar (aufgestellt 1681) ist ein Werk des Hermannstädter Malers Jeremias Stranovius, desgleichen die Brüstung und der Schalldeckel der Barockkanzel. Das Chorgestühl weist Intarsienschmuck der Birthälmer Werkstatt auf. Ein bronzenes Taufbecken in Kelchform stammt aus dem Jahre 1411. In der Kirche befindet sich eine Sammlung Siebenbürger Teppiche aus dem 16. und 17. Jahrhundert.", "section_level": 1}, {"title": "Orgel.", "content": "Der barocke Orgelprospekt ist ein Werk des Schäßburger Meisters Johannes Fest und weitgehend original erhalten. Dahinter befindet sich ein spätromantisches Orgelwerk der Gebrüder Rieger von 1905. Das Kegelladen-Instrument verfügt über 35 Register auf drei Manualen und Pedal mit pneumatischer Register- und Spieltraktur. Nach einer grundlegenden Restaurierung, vor allem mit Hilfe der Schweizerische Stiftung für Orgeln in Rumänien (SSOR), konnte das Instrument im Rahmen der Schäßburger Kulturtage am 2. Juni 2019 durch Bischof Reinhart Guib und Stadtpfarrer Hans-Bruno Fröhlich neu geweiht und der Gemeinde übergeben werden. Die Disposition lautet wie folgt:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Klosterkirche von Sighișoara in Siebenbürgen, Rumänien, ist ein Teil des historischen Zentrums („Burg“) der Stadt, das seit 1999 als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet ist. Die ehemalige Kirche des Dominikanerklosters und heutige evangelische Stadtpfarrkirche wurde anstelle eines Vorgängerbaus aus dem 13. Jahrhundert in den Jahren 1492 bis 1515 im gotischen Stil erbaut.", "tgt_summary": null, "id": 461455} {"src_title": "Million Dollar Extreme Presents: World Peace", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Durchführung des Wettbewerbs.", "content": "Die zwölf schnellsten Hürdensprinter der Jahresbestenliste – in den Halbfinalresultaten mit ‡ markiert – mussten in den Vorläufen noch nicht antreten. Sie waren automatisch für das Halbfinale qualifiziert und griffen erst dort in den Wettkampf ein.", "section_level": 1}, {"title": "Vorläufe.", "content": "Aus den beiden Vorläufen qualifizierten sich die jeweils vier Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die vier Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Halbfinale.", "section_level": 1}, {"title": "Lauf 1.", "content": "9. August 2018, 10:55 Uhr MESZ Wind: +0,8 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 2.", "content": "9. August 2018, 11:02 Uhr MESZ Wind: +0,6 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils beiden Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die beiden Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale. Die zwölf Jahresschnellsten – mit ‡ markiert, die automatisch für das Halbfinale qualifiziert waren, griffen jetzt in das Geschehen ein.", "section_level": 1}, {"title": "Lauf 1.", "content": "10. August 2018, 19:10 Uhr MESZ Wind: ±0,1 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 2.", "content": "10. August 2018, 19:17 Uhr MESZ Wind: +0,8 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Lauf 3.", "content": "10. August 2018, 19:24 Uhr MESZ Wind: −0,1 m/s", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "10. August 2018, 21:35 Uhr MESZ Wind: ±0,0 m/s Als Favorit ging in erster Linie der unter neutraler Flagge startende Sergei Schubenkow in dieses Rennen. Er war der Weltmeister von 2015 / Vizeweltmeister von 2017 und hatte im Halbfinale die zweitschnellste Zeit erzielt. Aber es gab ernstzunehmende Konkurrenz für ihn. Der Spanier Orlando Ortega war als WM-Siebter von 2017 mit 13,21 Sekunden schnellster Halbfinalfinalist. Der Franzose Pascal Martinot-Lagarde trat als WM-Vierter von 2015 an, hatte jedoch im Halbfinale noch nicht sein Leistungsvermögen gezeigt. Auch der ungarische Vizeeuropameister von 2016 Balázs Baji hatte im Halbfinale nicht überzeugt, was ebenso für den polnischen EM-Vierten von 2016 Damian Czykier galt. Der französische WM-Vierte von 2017 Garfield Darien war im Halbfinale ausgeschieden und Titelverteidiger Dimitri Bascou aus Frankreich war hier in Berlin nicht dabei. Der Deutsche Gregor Traber hatte sich im Halbfinale mit der drittschnellsten Zeit präsentiert, galt jedoch eher als Außenseiter. Gleich nach dem Start führte Martinot-Lagarde mit einem knappen Vorsprung. Bei Rennhälfte rückte Schubenkow auf und schien den Franzosen zu passieren Doch dieser hielt noch einmal dagegen. Mit bloßem Auge war es unmöglich, im Ziel einen Sieger auszumachen. Schließlich ergab das Zielfoto den Erfolg für Pascal Martinot-Lagarde, der zwei Tausendstelsekunden schneller als Sergei Schubenkow war. Für beide wurden als Endzeit 13,17 s ausgewiesen – 13,163 s für Martinot-Lagarde / 13,165 s für Schubenkow. Deutlich dahinter wurde Orlando Ortega Dritter. Sein Abstand zum Sieger betrug siebzehn Hundertstelsekunden. Damian Czykier kam vor Gregor Traber auf den vierten Rang.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der 110-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 fand am 9. und 10. August im Olympiastadion in der deutschen Hauptstadt Berlin statt. ", "tgt_summary": null, "id": 760966} {"src_title": "John Eaglescliff", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Kirche wurde ursprünglich für die Kongregation der Regularkleriker vom hl. Paulus, bekannt als Barnabiten, errichtet, gewidmet dem Apostel Paulus von Tarsus. Während das Kirchenschiff zu Beginn des 17. Jahrhunderts aufgrund von Entwürfen des Giovanni Ambrogio Magènta (1565–1635) fertiggestellt wurde, fehlten Kuppel und Frontfassade. Letzter wurde 1636 von Ercole Fichi (1595–1665) hinzugefügt, der Bau der Kuppel wurde 1634 begonnen. Dem Fichi wurde auch die Gestaltung von zwei Heiligenfiguren in den Nischen übertrage, des Carlo Borromeo und des Filippo Neri. In der Napoleonischen Periode blieb die Kirche geschlossen. 1819 wurde sie wiedereröffnet und durch Angelo Venturoli (1749–1821) grundlegend renoviert. Nach einer weiteren Schließung wurde sie 1878 erneut eingeweiht. Am 27. Januar 1961 erhielt die Kirche den Titel einer Basilica minor verliehen.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Der Hochaltar stammt aus den Jahren 1643 bis 1650 und wurde besonders prächtig ausgeführt. Zentral angebracht ist die Skulptur \"Decollazione di San Paolo\", die Enthauptung des hl. Paulus, von den Barnabiten in Auftrag gegeben und von dem Bologneser Alessandro Algardi gestaltet. Der Künstler fertigte auch die Medaillondecke über Altar und Tabernakel. Über dem Altar befinden sich wichtige Gemälde von Meistern der Bologneser Schule, von Guercino, Giuseppe Maria Crespi, auch bekannt als Lo Spagnolo und Lodovico Carracci, dessen Darstellung der Unbefleckten Empfängnis gemeinhin als \"Il paradiso\" bezeichnet wird. Guernica widmet sich dem \"Hl. Gregor und den Seelen im Fegefeuer\". Eines der Deckengemälde, \"Christus und die Gelehrten\", stammt von Giacomo Cavedone und Guido Reni. Von Cavedone gemalt wurden auch die Wandgemälde \"Anbetung der Hirten\" und die \"Anbetung der hl. drei Könige\". Von Giovanni Andrea Donducci, genannt Mastelletta, stammen ebenfalls zwei großformatige Wandgemälde, ein \"Cristo all'orto\" und eine Kreuzwegstation. Im Inneren des Gebäudes wurden mehrere Gewölbe von den Brüdern Antonio und Giuseppe Rolli mit Fresken versehen, die das Leben und die Taten des heiligen Paulus in Athen zeigen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Chiesa di San Paolo Maggiore ist eine Barockkirche in der Innenstadt von Bologna. Sie befindet sich in der Via Carbonesi 18, wurde 1606 bis 1611 erbaut und verfügt über bedeutende Gemälde von Lodovico Carracci, Giuseppe Maria Crespi und Guercino.", "tgt_summary": null, "id": 2356165} {"src_title": "Wiklewo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Die Veranstaltung.", "content": "Die Bullrun Rally, zu deutsch (wörtlich): Bullenrennen Rallye, ist eine – aufgrund vieler, auch gewollter, Geschwindigkeitsverstöße weitgehend im Verborgenen stattfindende – Autorallye, die im Juni 2004 erstmals startete und von Hollywood (Kalifornien) nach Miami in Florida führte. Das, zumindest offizielle, Ziel dieser Veranstaltung ist, wie bei Rallyes üblich, nicht schneller als zulässig zu fahren – zumal es meist auf öffentlichen Straßen stattfindet – sondern der Spaß am gemeinsamen Fahren und dem Abarbeiten von Navigationspunkten. Gleichwohl kommt es immer wieder zu (von den Veranstaltern nicht sanktionierten) Geschwindigkeitsverstößen. Die Strecken werden vorab nicht bekannt gegeben, was den konspirativen Charakter unterstreicht und die Ordnungsbehörden nicht auf den Plan rufen soll. Neue Teilnehmer kommen nur über eine Empfehlung eines bisherigen Bullrun-Fahrers rein oder müssen sich direkt bewerben, um einen „unbekannten“ Auswahlprozess zu durchlaufen, bei dem jedoch immer ein gültiger Führerschein und eine Versicherung vorgelegt werden muss. Das Startgeld beträgt 20.000 US-Dollar. An jedem Halt bei Clubs, Händlern oder Restaurants werden asiatische, europäische und heimische Autos ausgestellt. Bullrun-Veranstaltungen finden in zwanglosem Rahmen statt und bieten der Öffentlichkeit eine Gelegenheit, die beeindruckenden Fahrzeuge näher anzuschauen und sich mit den Eigentümern auszutauschen.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste Veranstaltung 2004 zog 100 luxuriöse Sportwagen aus der ganzen Welt und die Aufmerksamkeit der Medien an. Der Erfolg dieser ersten Rallye wurde 2007 vom Fernsehsender Spike TV aufgegriffen und eine Serie namens „Bullrun Reality Show“ produziert. Allerdings wurden für die TV-Aufnahmen die Regeln verschärft und die Raser unter den Teilnehmern öffentlichkeitswirksam disqualifiziert. Außerhalb des Kamerabereichs sind jedoch sind Bußgelder und Verhaftungen der Fahrer durchaus üblich. 2010 kehrte der Bullrun auch wieder vollständig zu seinen Wurzeln zurück und lockerte die Regeln. Die Rallyes der vergangenen Jahre verliefen von:", "section_level": 1}, {"title": "Prominente Teilnehmer.", "content": "In den letzten Jahren nahmen verschiedene Prominente an den Bullrun-Veranstaltungen teil. Darunter Paris Hilton, Ryan Dunn, Dennis Rodman, Mario Andretti, Ice-T & Coco, Kim Kardashian, The Dudesons, Hayden Christensen und Carl Lewis. Die jährliche Teilnahme von Prominenten am Bullrun wurde zu einem Markenzeichen der Veranstaltung. Oft fahren diese auch selber ihren eigenen Supersportwagen. Auch einige, heute bekannte, Rennfahrer erhielten ihre Bekanntheit durch den Bullrun.", "section_level": 1}, {"title": "Preise.", "content": "Der \"Bullrun Navigator Award\" wird an das Team verliehen, welches die beste Gesamtorientierung während der gesamten sieben Tage zeigte. Z. B. 2011 an Seth Rose (Exotics Rally) und Tony King. Es war Seth Roses dritte Rallye, welche sie 2011 in einem modifizierten Nissan GT-R bestritt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Bullrun Rally ist ein jährlich stattfindendes US-amerikanisches Autorennen mit konspirativem Charakter mit 100 Supersportwagen, nebst Fahrern, aus aller Welt. Die kräftigen Luxussportwagen treten sieben Tage lang in einer Art Rallye gegeneinander an. Dabei legen sie zwischen 5.000 und 6.500 Kilometer zurück. Die \"Bullrun\"-Route wechselt jedes Jahr, findet aber immer innerhalb Nordamerikas statt.", "tgt_summary": null, "id": 1329770} {"src_title": "Jaan Soots", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausbildung.", "content": "Kem Sokha hat einen Master of Science in Biochemie der Universität für Chemie und Technologie in Prag und einen Abschluss in Rechtswissenschaften der Königlichen Universität für Recht und Wirtschaft in Phnom Penh.", "section_level": 1}, {"title": "Politische Laufbahn.", "content": "Sokhas politische Laufbahn begann anlässlich der nationalen Wahlen von 1993, als er zum Abgeordneten der Provinz Kandal gewählt wurde; zu dieser Zeit war er Mitglied der Buddhistischen Liberal-Demokratischen Partei von Son Sann. 1999 trat er der royalistischen FUNCINPEC bei und wurde für diese als Senator gewählt. 2001 trat er von diesem Amt zurück und gründete 2002 das \"Kambodschanische Zentrum für Menschenrechte\". 2005 verließ er die Organisation wieder und gründete die \"Menschenrechtspartei\", die in den nationalen Wahlen von 2008 drittstärkste Partei wurde. Kem Sokha wurde bekannt durch seine wöchentlichen lokalen Rathaus-Meetings quer durch das Land. Er war der erste, der ein freies und offenes Forum einführte, um zivile und politische Rechte sowie die soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu diskutieren. Er ist bekannt für seine gewaltfreie, politisch tolerante Politik, basierend auf demokratischen und gemeinschaftlichen Prinzipien. Er wird oft zitiert von gewöhnlichen Kambodschanern. Seine Aussage „Do Min Do“ (wörtlich übersetzt „Wechsel oder kein Wechsel“) wurde zum Slogan der \"Nationalen Rettungspartei Kambodschas\" für die Wahlkampagne im Juli 2013 und bewirkte die Teilnahme einer ungeahnten Anzahl von jungen Leuten. Am 26. August 2014 wählte die Nationalversammlung Sokha mit 116 Stimmen zum Ersten Vizepräsidenten; er war damit das erste Mitglied der Opposition, das diesen Posten bekleidete. Am 30. Oktober 2015 wurde er mit 68 zu 0 Stimmen nach Auseinandersetzungen mit der Regierungspartei aus der Vizepräsidentschaft abgesetzt. Am 9. September 2016 wurde Sokha, nach Monaten unter Hausarrest, zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er sich geweigert hatte, in einem Fall der Prostitution gegen ihn auszusagen. Später wurde er von König Norodom Sihamoni begnadigt. Nach seiner Entlassung wurde er offiziell zum Minderheitsführer bestimmt. Die Positionen des Mehrheits- und des Minderheitsführers wurden am 31. Januar 2017 allerdings auf Antrag des Premierministers Hun Sen von der Nationalversammlung aufgehoben. Am 2. März 2017 wurde Sokha, zusammen mit drei weiteren Abgeordneten, zum Präsidenten der \"Nationalen Rettungspartei Kambodschas\" gewählt. Unter seiner Führung erzielte die Partei große Gewinne bei den Kommunalwahlen 2017 und gewann 482 von 1646 Kommunen.", "section_level": 1}, {"title": "Vorwurf des Hochverrats.", "content": "Im September 2017 klagte ihn das Stadtgericht Phnom Penh wegen Hochverrats und Spionage an, er habe außerdem die Proteste 2014 in der Veng-Seng-Straße in Phnom Penh orchestriert. Er wurde am 3. September 2017 an seinem Wohnsitz verhaftet. Hun Sen und andere Mitglieder der Regierung bezichtigten Sokha, mit den USA konspiriert zu haben. Sokhas Anwälte beklagten Verletzungen der Rechte ihres Mandanten aufgrund von Artikel 149 der Strafprozessordnung. Sokha drohen 30 Jahre Haft. Parlamentarier aus 24 Ländern forderten die sofortige Freilassung des Oppositionsführers. Am 9. September 2018 wurde er gegen Kaution freigelassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kem Sokha (khm. កឹម សុខា; * 27. Juni 1953) ist ein kambodschanischer Politiker und Aktivist, zuletzt war er Präsident der Nationalen Rettungspartei Kambodschas (CNRP). Er war von Dezember 2016 bis Januar 2017 Oppositionsführer in der Nationalversammlung und davor von August 2014 bis Oktober 2015 Erster Vizepräsident der Nationalversammlung. Er vertrat von 2008 bis 2017 den Wahlkreis Kampong Cham in der Nationalversammlung. Von 2007 bis 2012 war er Führer der Menschenrechtspartei, die er gegründet hatte. ", "tgt_summary": null, "id": 322360} {"src_title": "Oxynoemacheilus pindus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Frankreich, kurz vor 1830. Julien Sorel tritt eine Stelle als Sekretär des Bürgermeisters von Verrières, Monsieur de Rénal, an. Er beginnt eine Liaison mit dessen Gattin, Thérèse de Rénal, die er aber letztlich nur als einen Schritt auf dem Weg nach oben betrachtet. Tatsächlich geht er mit einigem Kalkül in diese Affäre und verlässt die attraktive Dame, als ihm der mächtige Marquis de la Môle die Möglichkeit zu einem weiteren Aufstieg aufzeichnet. So trennt sich Julien wieder von Madame und folgt dem Marquis nach Paris, in der Hoffnung, eines Tages dessen Tochter Mathilde ehelichen zu können. Die besitzt zwar nicht die Klasse der Bürgermeister-Gattin, ist aber vollkommen vernarrt in den einstigen Hauslehrer. Zutiefst verletzt von Juliens Verhalten, beschließt Thérèse de Rénal, sich an Julien zu rächen und seinen Ruf nachhaltig zu beschädigen, als der Marquis um Reverenzen bittet. Dem ehemaligen Sekretär ihres Gatten stellt sie in einem Schreiben an den Marquis ein ausgesprochen schlechtes Zeugnis aus. Er sei ein unehrenwerter Geselle, der bei der Wahl seiner Partnerin einzig das Geld der Dame im Auge habe. Außer sich vor Zorn, reist Sorel nach Verrières zurück und schießt seine einstige Geliebte nieder. Für diesen Mordversuch soll er unter der Guillotine den Kopf verlieren. Durch den Regierungsantritt des Bürgerkönigs Louis-Philippe I. entkommt er seinem Todesurteil und tritt in die Dienste des Monarchen. Als Julien schließlich in die Wirren umstürzlerischer Umtriebe gerät, wird er von der Kugel eines Barrikadenkämpfers getroffen. Sorel stirbt in den Armen seiner Braut.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Der im Terra-Glashaus abgedrehte Film hält sich nicht allzu getreu an die Romanvorlage. \"Der geheime Kurier\" passierte am 19. Oktober 1928 die Filmzensur, besaß eine Länge von 2928 Metern, verteilt auf sieben Akte, und wurde am 23. Oktober 1928 im Berliner Mozartsaal uraufgeführt. Otto Erdmann und Hans Sohnle schufen die Filmbauten, Marcel Hellmann übernahm die Produktionsleitung.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Paimann’s Filmlisten resümierte: „Trotz anfänglicher Längen vermittelt das nicht immer ganz der Historie entsprechende Sujet starke Wirkungen, besonders gegen Schluß des Films. Ausgezeichnet ist die Darstellung, woran der sie geschickt führenden Regie wesentlich Anteil gebührt, wie auch eine sorgfältige Aufmachung und schöne Außenaufnahmen den günstigen Gesamteindruck vervollständigen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Der geheime Kurier ist ein deutsches Stummfilm-Gesellschaftsdrama aus dem Jahre 1928. Unter der Regie von Gennaro Righelli spielen Iwan Mosjukin und Lil Dagover die Hauptrollen. Der Geschichte liegt der Roman \"Rot und Schwarz\" (1830) von Stendhal zugrunde.", "tgt_summary": null, "id": 251906} {"src_title": "Arizona Lady", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Głogno liegt südwestlich des Langendorfer Sees () in der südlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 14 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Mrągowo ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das um 1818 \"Glogno\" genannte Dorf bestand ursprünglich aus mehreren kleinen Gehöften. Von 1874 bis 1945 war es in den Amtsbezirk Borowen () eingegliedert, der – 1938 in \"Amtsbezirk Prausken\" umbenannt – zum Kreis Sensburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Glognau gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Glognau stimmten 60 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Am 30. September 1928 vergrößerte sich die Landgemeinde Glognau um den benachbarten Gutsbezirk Bienken (1938–1945 \"Bönigken\", polnisch \"Bieńki\"), der eingemeindet wurde. 1945 wurde das Dorf in Kriegsfolge mit dem gesamten südlichen Ostpreußen an Polen überstellt und erhielt die polnische Namensform \"Głogno\". Heute ist es Sitz eines Schulzenamtes () und damit eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Piecki \"(Peitschendorf)\" im Powiat Mrągowski (Kreis \"Sensburg\"), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1945 war Glognau in die evangelische Kirche Ribben () in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union sowie in die katholische St.-Adalbert-Kirche Sensburg im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Głogno zur evangelischen Kirchengemeinde Nawiady \"(Aweyden)\", einer Filialgemeinde der Pfarrei Mrągowo in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, und außerdem zur katholischen Kirche Dłużec \"(Langendorf)\", einer Filialkirche der Pfarrei Grabowo \"(Grabowen\", 1938–1945 \"Grabenhof)\" im jetzigen Erzbistum Ermland in der polnischen katholischen Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Głogno ist der Zielort einer Nebenstraße, die von Dłużec \"(Langendorf)\" über Rutkowo \"(Schönruttkowen\", 1938–1945 \"Schönrauten)\" hierher führt. Ein Anschluss an den Bahnverkehr besteht nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Głogno () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Landgemeinde Piecki () im Powiat Mrągowski (Kreis \"Sensburg\").", "tgt_summary": null, "id": 152477} {"src_title": "Vessel", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Kanye West wurde 2008 auf Kid Cudi aufmerksam, als dieser sein erstes Mixtape \"A Kid Named Cudi\" veröffentlichte. Er nahm das sieben Jahre jüngere Talent bei GOOD Music unter Vertrag und ebnete damit den Weg für eine jahrelange Zusammenarbeit. Erstmals kollaborierten die beiden auf der Single \"Welcome to Heartbreak\" von Wests viertem Studioalbum \"808s & Heartbreak\". Außerdem trug Cudi zu einem Track auf dem von West co-produzierten Album \"The Blueprint 3\" von Jay-Z bei. West revanchierte sich 2009 mit Beiträgen zu \"Make Her Say\" auf Cudis Debütalbum \"Man on the Moon: The End of Day\" sowie ein Jahr später \"Erase Me\" auf dem Nachfolgealbum. Cudi steuerte wiederum Gesangsparts auf \"All of the Lights\" und \"Gorgeous\" von Wests \"My Beautiful Dark Twisted Fantasy\" bei. 2013 gab Cudi seinen Abschied von GOOD Music bekannt, um sich musikalisch in eine eigene Richtung zu entwickeln, betonte aber, in Kanye West nach wie vor einen „großen Bruder“ zu sehen. Als dieser eine alte Aufnahme seines Schützlings ohne dessen Zustimmung auf seinem Album \"Yeezus\" verwendete, fühlte sich Cudi vor den Kopf gestoßen. Dennoch arbeitete er auf \"Father Stretch My Hands\" erneut mit West zusammen. Im September 2016 holte Cudi per Twitter zu einem Rundumschlag gegen Szenekollegen aus, wobei auch der Name seines Mentors fiel. Während eines Konzerts zeigte sich West zunächst enttäuscht, verzieh seinem Protegé aber kurze Zeit später und nannte ihn den „einflussreichsten Musiker der letzten 10 Jahre“. Im Rahmen von Wests \"Saint Pablo Tour\" unterhielten die beiden erstmals seit Jahren wieder gemeinsam das Publikum. Beiden Musikern wird eine Pionierrolle bei der Entwicklung des Rap in eine experimentierfreudigere Richtung zugeschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Kids See Ghosts.", "content": "Nachdem sich Cudi wegen Depressionen und Selbstmordgedanken in Behandlung begeben und auch West mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte, kamen im Juli 2017 erstmals Gerüchte über ein gemeinsames Projekt auf, als die beiden gemeinsam beim Verlassen eines Studios in Los Angeles gesichtet wurden. Im August statteten sie dem japanischen Künstler Takashi Murakami einen Besuch ab, womit sich die Hinweise auf eine Kollaboration verdichteten. Im Rahmen von Cudis Tournee \"Passion, Pain & Demon Slayin’\" traten sie im November desselben Jahres in Chicago wieder zusammen auf. Am 19. April 2018 kündigte Kanye West via Twitter ein Sieben-Track-Album gemeinsam mit Kid Cudi an. Die Veröffentlichung von \"Kids See Ghosts\" erfolgte nur eine Woche nach jener seines achten Studioalbums \"Ye\" und wenige Tage vor weiteren, von ihm produzierten GOOD-Music-Alben von Nas und Teyana Taylor. Das nur knapp 24-minütige Album stieg auf Platz zwei der Billboard 200 ein und verkaufte sich in seiner ersten Woche 142.000 Mal. Alle sieben Tracks konnten sich in den US-Singlecharts platzieren, zudem erhielt das erste Kollaborationsalbum der beiden Künstler positive Kritiken. Anthony Fantano etwa lobte das Werk in höchsten Tönen und vergab die seltene Bestnote 10. Im Interview mit \"Billboard\" stellte Kid Cudi weitere Veröffentlichungen in Aussicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kids See Ghosts ist ein US-amerikanisches Musikprojekt der Rapper Kanye West und Kid Cudi. Das Duo steht bei GOOD Music (Def Jam) unter Vertrag und veröffentlichte im Juni 2018 sein selbstbetiteltes Debütalbum.", "tgt_summary": null, "id": 1654884} {"src_title": "Ray Gunter", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "In den frühen 1870er Jahren nahm der russische Militärattaché in den USA, General Alexander Gorloff, mit Smith & Wesson Kontakt auf. Er zeigte Interesse am neu entwickelten Kipplaufrevolver S&W No. 3. Da Gorloff an der Eignung der Patrone.44 S&W American zweifelte, schlug er die Entwicklung einer verbesserten Patrone vor, bei welcher die Fettrille zur Geschoss-Schmierung nicht ungeschützt auf dem Geschoss angebracht, sondern durch die Hülse abgedeckt wurde. Die von S&W neu entwickelte Patrone, die.44-Russian-Patrone wird heute noch als Patrone mit rauchlosem Pulver hergestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Die.44 Russian ist eine von Smith & Wesson für den Kipplaufrevolver Smith & Wesson No 3 entwickelte Zentralfeuerpatrone, bei welcher das Geschoss auf der ganzen Länge den gleichen Durchmesser hat. Im Unterschied zu seinem Vorgänger im Kaliber.44 S&W American mussten die Trommelbohrungen bei den Revolvern, welche die.44 Russian-Revolver verschießen, hinten dem größeren Hülsendurchmesser angepasst werden. Zur Zündung der Schwarzpulverpatrone wurden Berdan- oder Boxer-Zünder verwendet. Da der Hülsendurchmesser der.44 Russian dem der.44-Magnum-Hülsen entspricht, können diese gekürzt zur Herstellung von.44-Russian-Patronen verwendet werden. Mit rauchlosem Pulver geladene.44-Russian-Patronen dürfen nicht S&W-Kipplaufrevolvern und anderen vor 1900 hergestellten Waffen verwendet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung.", "content": "Neben der Verwendung der.44-Russian-Patrone im Privatbereich wurde sie in großer Zahl von fremden Diensten, welche mit dem S&W No. 3 und seinen Nachfolgern ausgerüstet waren, verwendet. Dazu gehörte die Russische Armee, die Japanische Marine, die Australian Colonial Police. Auch die US-Regierung erwarb eine Anzahl von S&W-.44-Russian-Revolvern, welche sie an den US-Staat Maryland weitergab. Weitere von Smith & Wesson hergestellte Revolver im Kaliber waren unter dem \"Double Action First Model\", dem \"S&W 44 D.A. Model\" und dem \"S&W 44 Hand Ejector First Model\" zu finden. Revolver im Kaliber.44 Russian wurden auch von anderen Firmen hergestellt, Colt stellte 400 Colt Single Action Army im Kaliber her, auch von anderen Colt-Modellen wie dem \"Double Action 1878\", dem \"New Service 1898\", dem \"New Service Target\" wurden Exemplare im Kaliber hergestellt. Bekannt ist auch, dass die \"Merwin Hulbert & Co\" Revolver im Kaliber herstellte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die.44 Russian ist eine von Smith & Wesson für den Kipplaufrevolver S&W No. 3 entwickelte Zentralfeuerpatrone. Sie wurde für den für die Russische Armee hergestellten Ordonnanzrevolver \"No. 3 Russian Model\" entwickelt.", "tgt_summary": null, "id": 2056851} {"src_title": "Nördliches Bergspitzhörnchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Deutschland.", "content": "Seit dem 22. Dezember 2018 besteht die Möglichkeit, im Personenstandsregister die Angabe „divers“ eintragen zu lassen. Zusammen mit Personen, deren Geschlecht rechtlich offen gelassen wurde, gelten sie nach dem deutschen Personenstandsgesetz als (PStG: § 22, Absatz 3). Die im Folgenden aufgeführten Regelungen gelten deshalb gleichermaßen für diese beiden Teilgruppen, soweit sie nicht jeweils einzeln genannt sind. Inzwischen gibt es eine Reihe gesetzlicher und anderer rechtlicher Regelungen zur Geschlechtszuordnung „divers“.", "section_level": 1}, {"title": "Eintrag bei Geburt.", "content": "Bei der ursprünglichen Eintragung des Geschlechts bei der Geburt gilt: Ist das Kind aufgrund seiner äußeren Geschlechtsmerkmale nicht zuordenbar, kann zwar trotzdem „weiblich“ oder „männlich“ eingetragen werden, aber der Geschlechtseintrag kann auch offengelassen werden oder es kann „divers“ eingetragen werden (PStG § 22 Absatz 3; vergleiche Personenstandsgesetz ab 2013)", "section_level": 2}, {"title": "Änderung des Eintrags.", "content": "Eine spätere Änderung des Geschlechtseintrags diversgeschlechtlicher Menschen ist möglich (PStG § 45b): Erforderlich sind eine Erklärung der betreffenden Person vor dem zuständigen Standesamt, sowie grundsätzlich eine ärztliche Bescheinigung, aus der hervorgeht,. Nur wenn dies nicht oder nur durch eine unzumutbare Untersuchung möglich ist, kann die betreffende Person stattdessen eine eidesstattliche Versicherung abgeben. Mit der Erklärung können auch die Vornamen geändert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Bezeichnung für Mutter und Vater.", "content": "Als Mutter eines Kindes wird immer diejenige Person eingetragen, die das Kind geboren hat; als Vater wird eine diversgeschlechtliche Person nur eingetragen, wenn die Vaterschaft gerichtlich festgestellt wurde (Vaterschaftsfeststellung). Bei einer Adoption („Annahme als Kind“) wird eine solche Person nicht als „Vater“ oder „Mutter“, sondern als „Elternteil“ eingetragen (PStV § 42).", "section_level": 2}, {"title": "Ehe.", "content": "Für eine Eheschließung unter Beteiligung einer diversgeschlechtlichen Person gilt wie bei einer gleichgeschlechtlichen Ehe das Recht des Registerstaats (geregelt im EGBGB: Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche Artikel 17b Absatz 4; eine „Kollisionsnorm“).", "section_level": 2}, {"title": "Passgesetz.", "content": "Im deutschen Reisepass muss grundsätzlich das Geschlecht vermerkt werden; für diversgeschlechtliche Personen ist der Eintrag „X“ vorgesehen, laut der in Deutschland unmittelbar anwendbaren EU-Verordnung über Reisedokumente (2252/2004), die auf das Dokument 9303 der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation verweist. Das deutsche Passgesetz (PassG) sieht bisher noch keine ausdrückliche Regelung für diversgeschlechtliche Menschen vor. Der Personalausweis enthält keinen Geschlechtseintrag.", "section_level": 2}, {"title": "Bundesmeldegesetz und Durchführungsvorschriften.", "content": "Das Bundesmeldegesetz (BMG) kennt noch keine ausdrückliche Regelung für diversgeschlechtliche Menschen. Der von den Einwohnermeldeämtern benutzte Datensatz für das Meldewesen (DSMeld) sieht vor: „Es ist das Geschlecht anzugeben; dabei sind folgende Schlüssel zu verwenden: m = männlich - w = weiblich - d = divers - 1 = ohne Angabe - Im Bereich der Datenübermittlung wird für den Schlüssel ‚1‘ ein ‚x‘ übermittelt.“", "section_level": 2}, {"title": "Medizin.", "content": "Im medizinischen Bereich ist „Männlich/Weiblich/Unbestimmt“ als Geschlecht vorgesehen; siehe Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Zusammenführung der Anforderungen an strukturierte Behandlungsprogramme nach Absatz 2 SGB V (DMP-Anforderungen-Richtlinie/DMP-A-RL) vor:. Der Hintergrund wird in den „Tragenden Gründen“ erläutert. Dort wird auch darauf hingewiesen, dass auf der elektronischen Gesundheitskarte das Merkmal „X“ verwendet wird. Auf Formularen, auf denen nur die Optionen „weiblich“ und „männlich“ vorgesehen sind, kann im Gesundheitsbereich Diversgeschlechtlichkeit durch Ankreuzen beider Kästchen angegeben werden.", "section_level": 2}, {"title": "Rentenversicherungsnummer.", "content": "Die Rentenversicherungsnummer kann nur zwischen „männlich“ (Seriennummer 00–49) und „weiblich“ (50–99) unterscheiden; sie gilt lebenslang. Bei diversgeschlechtlichen Personen wird eine Nummer für „weibliche“ Personen vergeben, die Geschlechtskategorie wird aber in der Datenbank vermerkt.", "section_level": 2}, {"title": "Rechtsprechung.", "content": "Die Möglichkeit, als weder weiblich noch männlich eingetragen zu werden, steht nach einer Entscheidung des Oberlandesgericht Celle vom Mai 2017 auch transidenten Personen offen, die sich trotz körperlicher Eindeutigkeit nicht dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuordnen lassen. Diese Entscheidung erging vor dem Erlass des § 45b PStG (siehe oben). Zunächst war unklar, ob auch in diesem Fall nunmehr ein Arzt bescheinigen darf,, so dass eine einfache Erklärung vor dem Standesamt ausreicht, oder ob hierzu weiter eine Gerichtsentscheidung erforderlich ist. Der Bundesgerichtshof hat schließlich am 22. April 2020 entschieden, dass eine Person mit eindeutig weiblichen oder männlichen Körpermerkmalen nur in analoger Anwendung des Transsexuellengesetzes die Feststellung erwirken kann, ; daraufhin kann dieser Mensch dann wählen, ob der Geschlechtseintrag im Geburtenregister gestrichen oder in „divers“ geändert werden soll.", "section_level": 2}, {"title": "Gesetze, die sich auf „Geschlecht“ beziehen.", "content": "Gesetze, die sich ganz allgemein auf den Begriff „Geschlecht“ beziehen, gelten auch für Diversgeschlechtlichkeit, etwa GG, oder das.", "section_level": 2}, {"title": "Tatsächliche Nutzung des Geschlechtseintrags „divers“.", "content": "Seit dem 22. Dezember 2018 kann in Deutschland im Geburtsregister neben „männlich“ und „weiblich“ auch „divers“ eingetragen werden. Eine Umfrage der dpa in mehreren Bundesländern ergab im April 2019 bislang eine geringe Nutzung. Während es in Schleswig-Holstein keine entsprechenden Eintragungen gab, wurden in Baden-Württemberg bislang 2 Eintragungen vorgenommen, in Bayern 10 und in Nordrhein-Westfalen 8 Eintragungen. Die ARD berichtete am 9. Mai 2019 auf Basis einer parlamentarischen Anfrage, dass 69 Personen als „divers“ eingetragen wurden, davon 3 zur Geburt. Vornamensänderungen erfolgten 355 mal und 250 Personenstandsänderungen wurden von „männlich“ zu „weiblich“ und umgekehrt vermeldet.", "section_level": 2}, {"title": "Österreich.", "content": "Aufgrund des Erkenntnisses des Verfassungsgerichtshofes von Juni 2018, nach dem auch ein dritter „positiver“ Geschlechtseintrag zulässig sein müsse, womit der beschwerdeführenden Partei Alex Jürgen als erster Person in Österreich der Geschlechtseintrag \"divers\" im Zentralen Personenstandsregister (ZPR) eingetragen wurde. Um die Umsetzung nach dem Erkenntnis nur auf intergeschlechtliche Personen, und dies nur unter Vorlage eines, einzuengen, hat das Bundesministerium für Inneres (BMI) auf Anordnung des damaligen Innenministers Herbert Kickl (FPÖ) an die Ämter der Landesregierungen und an die Wiener Magistratsabteilungen 35 und 63 einen diesbezüglichen Erlass verschickt („Kickl-Erlass“), mit dem die Verwaltungsbehörden in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (kurz: Sozialministerium) und mit dem Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz zu folgender Vorgangsweise verhalten werden:", "section_level": 1}, {"title": "Einrichtung von Versorgungsstellen für die Varianten der Geschlechtsentwicklung (VdG).", "content": "In Punkt 1 des oben angeführten Erlasses definiert das BMI eine \"Variante der Geschlechtsentwicklung (VdG)\" wie folgt: Um sollten eingerichtet werden. Eine Liste mit diesen \"Versorgungsstellen für die Varianten der Geschlechtsentwicklung\" wurden in einer Liste des Sozialministeriums veröffentlicht. Nach Darstellung von Helmut Graupner, Rechtsanwalt von Alex Jürgen sowie Präsident des Rechtskomitees LAMBDA, im Mai 2019 gibt es zu diesem Zeitpunkt diese „VdG-Boards“ jedoch noch nicht.", "section_level": 2}, {"title": "Nachträgliche Änderung des Geschlechtseintrags auf „divers“.", "content": "Auf Antrag (ebenfalls nach Punkt 1 des Erlasses des BMI) kann nun seit Anfang 2019 einer betroffenen Person (einem ) im Rahmen eines Verwaltungsverfahrens gemäß Abs. 1 PStG 2013 (= Personenstandsgesetz) der ursprüngliche Geschlechtseintrag \"männlich\" bzw. \"weiblich\" auf \"divers\" im Zentralen Personenstandsregister (\"ZPR;\" vormals im \"Geburtenbuch\") nachträglich geändert werden um damit entsprechende personenstandsrechtliche Urkunden zu bekommen. Voraussetzung ist die Vorlage eines, wie oben beschrieben. In Punkt 2 des an die vollziehenden Behörden gerichteten Erlasses wird ausdrücklich darauf hingewiesen, komme, andererseits aber nach Meinung des BMI (siehe unten) sei.", "section_level": 2}, {"title": "Eintragung des Geschlechts anlässlich der Geburtsbeurkundung.", "content": "Da der Verfassungsgerichtshof in seinem Erkenntnis nicht nur über die nachträgliche Änderung des Geschlechtseintrages, wie von der Beschwerde führenden Person gefordert, entschieden hat, sondern auch über die Eintragung des Geschlechts anlässlich der Geburtsbeurkundung festgestellt hat, musste das BMI auch für diesen Fall eine Lösung finden. Wenn, das Kind also augenscheinlich intergeschlechtlich ist, kann nunmehr nach Punkt 2 des Erlasses die Eintragung und Beurkundung des rechtlichen Geburtsgeschlechts im Sinne des Abs. 1 PStG 2013 vorübergehend offen gelassen werden. Es sei jedoch zu beachten, Die Personenstandsbehörde hat gemäß Abs. 2 PStG 2013 eine unvollständige Eintragung zu ergänzen, sobald der vollständige Sachverhalt ermittelt worden ist. Da die Behörde die Frage nach dem Geschlecht des Kindes selbst nicht beurteilen kann, weil es sich dabei um eine medizinische und nicht um eine rechtliche Fragestellung handelt, Zu beachten sei jedoch, dass für die nachträgliche Ergänzung des Geschlechtseintrags – wie für eine nachträgliche Änderung des ursprünglichen Geschlechtseintrags auf \"divers\" (siehe oberhalb) – ebenfalls ein spezifisches Gutachten eines „VdG-Boards“ nach Punkt 1 des Erlasses vorgelegt werden muss. Zulässig sind alle drei Varianten des Geschlechtseintrages, also nicht nur \"männlich\" oder \"weiblich,\" sondern auch dann die Eintragung mit \"divers.\"", "section_level": 2}, {"title": "Geschlechtergerechte Schreibung im Deutschen.", "content": "Im November 2018 veröffentlichte der Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR) einen Bericht und Vorschläge zur „geschlechtergerechten Schreibung“. Bezüglich der rechtlichen Einführung der dritten Geschlechtsoption stellte der Rat fest: Viele Gleichstellungsbeauftragte in Behörden, Institutionen und Unternehmen haben ab 2019 neue oder überarbeitete Leitfäden zur geschlechtergerechten Sprache veröffentlicht, um diversgeschlechtliche Personen einzubeziehen (Inklusion) und der Vielfalt, der sozialen Diversität zu entsprechen (vergleiche Verbreitung des Gendersterns und Liste aktueller Hochschul-Leitfäden).", "section_level": 1}, {"title": "Anrede.", "content": "Spätestens seit der Einführung der diversgeschlechtlichen Option wird im deutschen Sprachraum die Frage diskutiert, wie betreffende Personen korrekt anzusprechen sind, auch in schriftlicher Korrespondenz. Allgemeinverbindliche Vorgaben von Behörden oder faktisch als regulativ angesehenen Stellen wie der Duden-Redaktion gibt es hierzu noch nicht. Ein häufiger Vorschlag in Handreichungen zur geschlechtergerechten Sprache ist die Anrede mit vollem Namen:. Dort wo es möglich ist, wird auch von der deutschen Antidiskriminierungsstelle des Bundes empfohlen, die Ansprache als „Frau“ oder „Herr“ wegzulassen und Vor- und Nachnamen zu verwenden (etwa bei der Anschrift).", "section_level": 2}, {"title": "Stellenanzeigen.", "content": "Um der dritten Geschlechtsoption beispielsweise im Sinne des deutschen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) bei Stellenausschreibungen Rechnung zu tragen, wird seit 2019 häufig der Klammerzusatz „(m/w/d)“ nach dem generischen Maskulinum verwendet, wobei das \"d\" für „divers“ steht: \"Verkäufer (m/w/d)\". Eine Rechtsverbindlichkeit für diese Form der Ansprache besteht nicht, aber das AGG, wie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes Anfang 2019 schreibt. Mehrere aktuelle Sprachleitfäden von Stadt- und Hochschulverwaltungen gendern in ihren Stellenanzeigen zusätzlich oder stattdessen mit einem Unterstrich, Schrägstrich oder Genderstern: Der Jobblogger Jochen Mai weist im Mai 2020 auf weitere Abkürzungsmöglichkeiten hin wie, aber auch darauf, dass Personen aus diesem Spektrum angemessen anzureden sind und im Unternehmen ein entsprechender Umgang mit ihnen zu gewährleisten ist. Das betrifft auch Kleiderordnungen oder Einrichtungen wie Toiletten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Geschlechtseintrag divers (von lateinisch \"diversus\" „ungleichartig, verschieden“) bildet in Deutschland und in Österreich eine dritte Geschlechtsoption neben „weiblich“ und „männlich“, die sich auf ein drittes Geschlecht oder allgemeiner auf eine nichtbinäre Geschlechtsidentität beziehen kann. In Deutschland gelten daneben für Menschen \"ohne\" Geschlechtseintrag in den Personenstandsregistern dieselben Regeln. In Österreich gibt es bei unklarem Geburtsgeschlecht (Intergeschlechtlichkeit) die Möglichkeit, den Geschlechtseintrag im Zentralen Personenstandsregister (ZPR) vorerst offen zu lassen, sodass es der Person später ermöglicht wird, sich selbst für das rechtliche Geschlecht zu entscheiden, das zu ihrer herangebildeten Geschlechtsidentität passend ist.", "tgt_summary": null, "id": 2019731} {"src_title": "Kazimierz Długopolski", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Die 14,6 km lange Hauptstrecke verlief von Port Craig in südlicher Richtung parallel zur Küste bis zum Wairaurahiri River. Außerdem gab es insgesamt 9,8 km lange Abzweigungen. Die Hauptstrecke wurde mit einer maximalen Steigung von 33 ‰ (1 in 29,5) und tiefen Einschnitten und hohen Brücken sehr viel aufwendiger gebaut als vergleichbare Waldbahnen. Es gab vier um 1925 errichtete, große Holzviadukte. Das Percy-Burn-Viadukt, ist 125 m lang und 36 m hoch und wurde für den Transport der aus Amerika importierten 80 Tonnen schweren Lidgerwood-Dampfseilwinde und für beladene Langholzzüge ausgelegt. Beim Bau wurde unter anderem australisches Hartholz eingesetzt, weil es eine höhere Festigkeit und Haltbarkeit als einheimische Hölzern aus Neuseeland hat. Die Stützen des Sand-Hill-Viadukt bestehen aus runden Hartholzstämmen, wobei auch das wenig dauerhafte Splintholz eingebaut wurde. Die anderen Viadukte sind alle aus gesägten Kanthölzern gebaut, bei denen das Splintholz entfernt wurde. Die vier Viadukte sind die größten erhaltenen Waldbahnviadukte in Neuseeland. Sie stehen unter Denkmalschutz und sind in einem renovierungsbedürftigen Zustand erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bau.", "content": "Der Bau der Waldbahn wurde 1917 begonnen. Sie war 1921 bereits mehr als 1,5 km lang, und wurde 1925 verlängert. Die Schrauben der Holzbrücken wurden vor Ort in der Schmiede von Port Craig hergestellt. Der Schmied fertigte jeden Morgen ein Los von 200 Bolzen aus doppelt so langen Rundstangen, indem er beidseitig einen Kopf schmiedete. Diese wurden anschließend mit einem Vorschlaghammer und einem kalten Meißel in zwei Teile gespaltet. Der Lehrer der im Camp gelegenen Werksschule kam nach Unterrichtsende jeweils nachmittags in die Schmiede, um die Gewinde zu schneiden. Der Qualitätsanspruch war hoch: Jeder Bolzen, der mehr als 1 Zoll (25 mm) zu lang war, wurde reklamiert. Das Sand-Hill-Viadukt wurde um 1924 in Betrieb genommen. Das größere Percy-Burn-Viadukt wurde um 1925 fertiggestellt, woraufhin die Chester Construction Company Konkurs ging. Das dritte und vierte Viadukt sind wohl schon spätestens 1926 in Betrieb genommen worden. Die Sand Hill, Edwin Burn und Francis Burn Viadukte wurden von Jim Kane, einem ehemaligen Brückenbauer der NZ Railways, und einem Team von Mitarbeitern des Unternehmens gebaut. Die Lidgerwood-Dampfseilwinde wurde 1926 aufgrund eines technischen Versagens des Kessels außer Betrieb genommen. Ab 1928 war das Unternehmen nicht mehr zahlungsfähig und das Sägewerk wurde geschlossen. Es wurde 1930 kurzzeitig wiederbelebt, aber Ende der 1930er Jahre wurde die Siedlung weitgehend abgerissen. Die Schienen wurden 1939 abgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Betrieb.", "content": "Die nahegelegenen Waldgebiete auf Maori-Land gehörten zu den wichtigsten Standortvorteilen, da durch Verhandlungen mit deren eingeborenen Besitzern die reczbeschränkungen des Staatswaldes umgangen werden konnten. Das Maori-Land, auf dessen Bäume es die Marlborough Timber Company (MTC) abgesehen hatte, war aufgrund des South Island Landless Natives Act 1906 den Maori zugeteilt worden, die allerdings wenig Aussicht darauf hatten, damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die meisten Maori waren daher bereit, die Rodungsrechte für 4000 Acres abzutreten. Nur die Eigentümer von zwei Abschnitten zwischen Mussel Beach und dem Wairaurahiri River lehnten es ab, die Rodungsrechte an den Sägewerksbetrieb zu verkaufen. Das Forstministerium forderte, dass der Preis, der den Maori-Eigentümern gezahlt wurde, dem üblichen Satz für staatliche Forstlizenzen entsprechen sollte, nicht nur um die Interessen dieser Eigentümer zu schützen, sondern auch um sicherzustellen, dass der Wert des umliegenden Staatsforst nicht in Mitleidenschaft gezogen werde.", "section_level": 2}, {"title": "Schließung.", "content": "Der Wald war weniger ertragreich als erwartet, die amerikanische Dampf-Seilwinde war für den neuseeländischen Busch überdimensioniert und die Verschiffung aufwendig, weil der Hafen hinter der neu errichteten Mole schnell verlandete. Durch den unvorhergesehenen Rückgang der Holznachfrage sanken die Holzpreise, so dass der Betrieb unrentabel wurde, und die hohen Kapital-Investitionen sich im Nachhinein nicht gelohnt haben. Ende 1928 entschieden sich die Direktoren des Unternehmens schließlich, zurückzutreten, und der Betrieb wurde sofort mit minimaler Vorankündigung geschlossen. Kurz darauf gründete Sims Cooper, der erheblich in den Betrieb investiert hatte, die Holdings Limited, um die liquidierten Vermögenswerte von MTC zu übernehmen. Holdings Limited beschäftigte einige Mitarbeiter, um die Vermögenswerte vor Ort zu schützen, und konnte die ursprünglich von der MTC abgeschlossenen Rodungs- und Bahnbetriebslizenzen übernehmen, in der Hoffnung, dass sie den Betrieb wieder aufnehmen und einen Teil der Investitionen abdecken könnte. In den Monaten zuvor hatte das MTC ein neues Lizenzgebiet im Staatswald nördlich des Maori-Lands beim Percy-Burn-Viadukt beantragt, als offensichtlich wurde, dass es unmöglich war das Kapital für einen Brückenbau am Wairaurahiri River aufzubringen, so dass dies war die letzte Möglichkeit war, neuen Wald zu erhalten. Holdings Limited übernahm auch die Lizenzen für dieses Gebiet und erhielt sie von 1928 bis 1941 aufrecht. 1930 kam es zu einer kurzen Wiederbelebung des Sägewerkbetriebes, doch war dieser unter anderem wegen der Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf die Holzpreise zum Scheitern verurteilt. 1938 wurde ein Team entsandt, um so viel wie möglich zu bergen und den Rest abzureißen. Daraufhin lehnte das Forstamt 1941 den letzten Lizenzverlängerungsangtrag ab, so dass die Lizenzrechte erloschen.", "section_level": 1}, {"title": "Lokomotiven.", "content": "Die Bahnstrecke wurde ab 1919 mit Dampflokomotiven betrieben. Die Lokomotive \"Ar\" Nr. 115 von A. & G. Price wurde von der Marlborough Timber Co. in Port Price von 1926 bis 1931 eingesetzt. Sie war vom Typ Meyer mit der Achsfolge 0-4-0+0-4-0. Es war die größte und schwerste von Price gebaute Lokomotive. Außerdem wurde die kleinere Satteltanklokomotive Nr. 28 eingesetzt. Sie war eine Davenport mit der Werksnummer 1862 von 1921. Ihre PWD-Nummer beim Department of Public Works war 528. Sie wurde 1935 an Bruce Bay Timber verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Wanderwege.", "content": "Teile des Right-of-Way der Trasse wurden 2009 als \"Hump Ridge Track\" und \"South Coast Track\" wieder zugänglich gemacht. Die ehemalige Schule dient seitdem als Übernachtungshütte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Port Craig Tramway war eine insgesamt 24,4 Kilometer lange, von 1917 bis 1928 betriebene, private Waldeisenbahn mit einer Spurweite von 1067 mm (3 Fuß 6 Zoll) bei Port Craig in Neuseeland.", "tgt_summary": null, "id": 1627317} {"src_title": "Talsperre Richard B. Russell", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Dix wurde als Sohn des Oscar-nominierten Schauspielers Richard Dix geboren und verbrachte seine Kindheit in Beverly Hills und auf der Familienranch in Malibu. In seiner Jugend verdiente er sich sein erstes eigenes Geld, als er unter anderem James Stewart, Jimmy Durante und Robert Cummings mit Lebensmitteln belieferte. Sein Vater verstarb 1949 im Alter von 56 Jahren an den Folgen eines Herzanfalls; sein Zwillingsbruder Robert Jr. kam vier Jahre später bei einem Unfall ums Leben. Seine Mutter heiratete in zweiter Ehe den Unternehmer Walter Van De Kamp. Dix studierte Schauspiel in New York City und erhielt im Alter von 18 Jahren einen Filmvertrag von Metro-Goldwyn-Mayer. Ab 1954 war er in zahlreichen MGM-Produktionen zu sehen, allerdings zunächst in kleinen, im Abspann nicht genannten Nebenrollen. Sein erster Credit erfolgte 1955 in \"Des Königs Dieb\", an der Seite von unter anderem David Niven und Roger Moore. 1956 spielte er im Science-Fiction-Film-Klassiker \"Alarm im Weltall\" die Rolle des Besatzungsmitglieds \"Grey\". Sein Vertrag wurde jedoch kurz darauf durch das Studio aufgelöst, worauf Dix Engagements beim Fernsehen suchte und erhielt. Zwischen dem Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre trat er als Gaststar unter anderem in den Serien \"Mike Hammer\", \"Westlich von Santa Fé\", \"Rauchende Colts\" und \"Tausend Meilen Staub\" auf. 1957 stellte er an der Seite von Barbara Stanwyck und Barry Sullivan im von 20th Century Fox produzierten Western \"Vierzig Gewehre\" den \"Chico Bonell\" dar. Danach erhielt er keine weiteren Engagements von großen Filmstudios, woraufhin er sich dem B-Movie zuwandte. Zwischen 1968 und 1970 war er in einem Dutzend Filmen zu sehen, unter anderem agierte er neben John Carradine in \"Dracula und seine Opfer\", sowie neben Bruce Dern, Jack Nicholson und Harry Dean Stanton in \"Rebel Riders\". Häufig arbeitete er während dieser Zeit unter dem Low-Budget-Film-Regisseur Al Adamson. 1969 spielte er die Hauptrolle im Western \"Fünf blutige Gräber\", für den er selbst das Drehbuch verfasst hatte. Ein zweites Drehbuch wurde 1972 durch Ken Osborne verfilmt, das Drama \"The Ballad of Billie Blue\". Eine weitere Filmrolle erhielt Dix eher zufällig, als er in New Orleans auf Roger Moore traf, den er noch aus seiner Zeit bei MGM kannte. Moore, der dort \"James Bond 007 – Leben und sterben lassen\" drehte, verschaffte Dix eine kleine Rolle als FBI-Agent. Seine letzte Rolle hatte Dix als \"Roger Frankenstein\" in \"The Last Frankenstein\", einem durch Crowdfunding finanzierten Low-Budget-Film. Dix erlag im August 2018 im Alter von 83 Jahren in einem Krankenhaus in Tucson den Folgen einer respiratorischen Insuffizienz. Er hinterließ seine Frau und zwei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert „Bob“ Dix (* 8. Mai 1935 in Los Angeles, Kalifornien; † 6. August 2018 in Tucson, Arizona) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Drehbuchautor.", "tgt_summary": null, "id": 1439493} {"src_title": "Lord, have mercy upon us", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Omar Govea spielte zwei Jahre in der Jugend des San Luis FC, bevor er 2012 in die U-17 des Traditionsvereins Club Américas wechselte. Im Juli 2014 wurde er zum Zweitligisten Mineros de Zacatecas verliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Bei Mineros debütierte er am 5. August 2014 in der Copa México gegen Leones Negros, als er eingewechselt wurde. Nach Ende der Leihe bei Zacatecas wurde er im Sommer 2015 vom FC Porto geliehen, welche in sofort in deren B-Mannschaft verschoben. Er debütierte für Porto B in der LigaPro am 15. August beim 2:1-Auswärtssieg über CD Santa Clara. Für Porto B kam Govea in der Saison 2015/16 auf 35 Einsätze. Nach der Saison verpflichtete Porto den Mittelfeldspieler fest für eine Ablösesumme in Höhe von zwei Millionen Euro. Er unterschrieb bei den Portugiesen einen Vertrag bis Sommer 2020. Bereits am 6. Juli 2016 wurde Govea jedoch zum belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron verliehen. Dort debütierte er am 13. Juli beim 1:0-Auswärtssieg über den KV Oostende. Sein erstes Pflichtspieltor in seiner professionellen Karriere konnte Omar Govea bereits am nächsten Spieltag erzielen. Bei der 2:5-Heimniederlage gegen den RSC Charleroi traf der Mexikaner in der 63. Minute zum 2:5-Endstand. Govea wirkte im Trikot Mouscrons in 33 Partien mit, in denen ihm vier Tore und sechs Vorlagen gelangen. Am 16. August 2018 wechselte er erneut leihweise für eine Saison in die Jupiler Pro League. Diesmal lieh ihn Royal Antwerpen aus. Der Traditionsverein sicherte sich außerdem eine Kaufoption für Govea. Am 9. Juli 2019 wechselte Govea fest zum belgischen Erstligisten SV Zulte Waregem, wo er einen Dreijahresvertrag unterzeichnete. Sein erstes Spiel bestritt er am 27. Juli (1. Spieltag) bei der 0:2-Heimniederlage gegen den KV Mechelen. Govea etablierte sich bei der \"Essevee\" rasch als Stammspieler. Am 14. Dezember 2019 (19. Spieltag) erzielte er beim 5:1-Heimsieg gegen die VV St. Truiden einen Doppelpack. Diese beiden Tore blieben in 21 Ligaeinsätzen seine einzigen in der Saison 2019/20.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Am 13. November 2017 debütierte Omar Govea in der Mexikanischen Nationalmannschaft im Freundschaftsspiel gegen Polen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Omar Nicolás Govea García (* 18. Januar 1996 in San Luis Potosí) ist ein mexikanischer Fußballspieler, der beim belgischen Erstligisten SV Zulte Waregem unter Vertrag steht. Der Mittelfeldspieler ist seit November 2017 mexikanischer Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 2239751} {"src_title": "La Fenice (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 30 bis 40 cm, haben einen 30 bis 41 cm langen Schwanz und wiegen 0,7 bis 1,3 kg. Das kurze Fell ist dunkel, schokoladenbraun bis grau. Die Bauchseite ist weißlich. Der Schwanz ist mit sehr kurzen Haaren bedeckt. Seine körperferne Hälfte ist weißlich oder cremefarben.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum.", "content": "Der Westliche Ringelschwanzbeutler kommt in Wäldern vor, die von Myrtengewächsen dominiert werden. Häufige Bäume sind die Weidenmyrte (\"Agonis flexuosa\"), \"Eucalyptus gomphocephala\", \"Eucalyptus marginata\", \"Eucalyptus wandoo\" und der Marribaum (\"Corymbia calophylla\"). Früher kam er auch in den Heidegebieten bei Pingelly in Kasuarinen-Wäldern vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Westliche Ringelschwanzbeutler sind nachtaktiv und hauptsächlich baumbewohnend (arboreal). Manchmal gehen sie zur Nahrungssuche auf den Erdboden oder um von einem Baum auf einen anderen zu wechseln, wenn die Baumkronen nicht geschlossen sind. Die Tiere sind in erster Linie Blätterfresser und ernähren sich zu 90 bis 95 % von den Blättern der Weidenmyrte. Finden sie diese Nahrung nicht so fressen sie die Blätter von \"Eucalyptus marginata\" und die des Marribaums. Tagsüber schlafen sie in Baumhöhlen oder nahe dem Erdboden in dichter Vegetation in einem Nest, das sie aus Blättern, Rinden und Farnen errichtet haben. Jedes Individuum nutzt 2 bis 7 Nester. Manchmal verschlafen sie den Tag auch ungeschützt oder in einem Kaninchenbau. Die Reviere der Tiere sind 0,1 bis 4,5 ha groß. Die Reviere der Männchen überlappen die anderer Männchen oder Weibchenreviere nur wenig. Die Reviere der Weibchen überlappen sich mit denen ihrer Töchter.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Westliche Ringelschwanzbeutler vermehren sich das ganze Jahr über, die meisten Jungtiere werden aber von April bis Juni oder zwischen Oktober und Dezember geboren. In den meisten Fällen wird nur ein Jungtier geboren, es können jedoch auch zwei oder drei sein. Die Jungtiere bleiben etwa 100 Tage im Beutel, der über vier Zitzen verfügt. Nach 6 bis 8 Monaten werden sie entwöhnt und mit einem Alter von 8 bis 12 Monaten sind sie selbständig und verlassen die Mutter. Männliche Jungtiere verlassen das Revier der Mutter. Die Geschlechtsreife wird mit einem Alter von etwa einem Jahr erreicht. Westliche Ringelschwanzbeutler können 4 bis 6 Jahre alt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Bedrohung.", "content": "Der Westliche Ringelschwanzbeutler wird von der IUCN als „stark gefährdet“ (Critically Endangered) gelistet. Sein Verbreitungsgebiet ist kleiner als 500 km2 und fragmentiert. Ursprünglich umfasste es zusätzlich den gesamten westaustralischen Wheatbelt. Viele Tiere fallen dem Straßenverkehr, Buschfeuern, den häufigen Dürren oder der Nachstellung durch Rotfüchse und streunenden Katzen zum Opfer. Im Jahr 2015 wurde der Gesamtbestand auf 3400 Tiere geschätzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Westliche Ringelschwanzbeutler (\"Pseudocheirus occidentalis\") ist eine Beutelsäugerart aus der Familie der Ringbeutler (Pseudocheiridae), der im Südwesten von Western Australia von Bunbury im Westen bis zum Waychinicup-Nationalpark im Osten vorkommt.", "tgt_summary": null, "id": 1879033} {"src_title": "Tears Don’t Fall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Entstehung.", "content": "Nachdem der mit indischer Lizenz startende Rennstall Force India im Juli 2018 insolvent geworden war, übernahm das am 2. August 2018 eingetragene Unternehmen \"Racing Point UK Ltd.\" das Personal und das Material Force Indias. Hinter Racing Point steht eine Investorengruppe um den kanadischen Unternehmer Lawrence Stroll, dem Vater des Rennfahrers Lance Stroll. Ziel war es, mit der technischen Ausrüstung Force Indias weiterhin in der Formel-1-Weltmeisterschaft anzutreten. Medienberichte gingen ganz überwiegend davon aus, dass Lance Stroll, der 2018 für das unterlegene Williams-Team gefahren ist, auf diesem Wege die Möglichkeit erhalten sollte, künftig für einen konkurrenzfähiger aufgestellten Rennstall an den Start zu gehen. Ähnlich war die Familie bereits 2014 vorgegangen, als sie das etablierte Formel-3-Team Prema, dessen Fahrer von 2012 bis 2016 in jedem Jahr die Formel-3-Euroserie gewannen, übernahm und Lance Stroll dort als Fahrer einsetzte. Racing Point ist nicht der Rechtsnachfolger Force Indias, sondern wird als neu gegründeter Rennstall betrachtet. Die FIA akzeptierte die Meldung von Racing Point am Donnerstag vor dem Großen Preis von Belgien 2018. Die Teams der Formel-1-Weltmeisterschaft entschieden einstimmig, dass Racing Point die Preisgelder von Force India beanspruchen kann. Allerdings wurden nur die Weltmeisterschaftspunkte berücksichtigt, die Racing Point ab dem Großen Preis von Belgien erzielte; die bis zur Sommerpause von Force India eingefahrenen Punkte blieben außer Betracht. Außerdem entschieden die übrigen Rennställe, dass der Begriff \"Force India\" für den Rest der Saison Bestandteil des Teamnamens bleiben muss. Neuer Teamchef wurde Otmar Szafnauer. Er trat an die Stelle von Robert Fernley, der Force India mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens verlassen hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2018.", "content": "Das erste Rennen des Teams war der Große Preis von Belgien, das 13. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2018. Racing Point setzte für den Rest der Saison die VJM11-Chassis ein, mit denen Force India bislang an den Start gegangen war. Sie wurden von Mercedes-Motoren angetrieben. Die Autos behielten die rosa-weiß-blaue Lackierung der Force-India-Fahrzeuge bei. Fahrer waren die bisherigen Force-India-Piloten Esteban Ocon und Sergio Pérez. Beide Fahrer belegten in Belgien die zweite Startreihe hinter Lewis Hamilton und dem späteren Sieger Sebastian Vettel. Das Rennen beendeten sie auf den Plätzen fünf und sechs. Damit erreichte Racing Point nach dem ersten Rennen bereits mehr Punkte als der mit einem identischen Motor antretende Konkurrent Williams F1 im Laufe der gesamten Saison. Am Saisonende nach dem neunten Grand Prix für Racing Point belegte der Rennstall den siebten Platz in der Konstrukteurswertung.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2019.", "content": "2019 ging das Team mit dem Namen Racing Point an den Start, auch das Chassis war unter diesem Namen gemeldet. Pérez blieb beim Team, Ocon wurde durch Lance Stroll ersetzt. Beim Großen Preis von Deutschland 2019 erzielte Lance Stroll mit dem vierten Platz das bisher beste Ergebnis des Rennstalles. Am Saisonende belegte Racing Point mit 73 Punkten den siebten Gesamtrang. Perez wurde Zehnter mit 52, Stroll 15. mit 21 Punkten.", "section_level": 2}, {"title": "Saison 2020.", "content": "Im Rahmen des Großen Preis von Belgien 2019, gab das Team bekannt, dass die Fahrerpaarung für das Jahr 2020 unverändert bleiben wird. Zur Saison 2021 wird das Team auf Betreiben von Lawrence Stroll als Werksteam von Aston Martin antreten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Racing Point F1 Team (kurz Racing Point) ist ein mit britischer Lizenz fahrender Formel-1-Rennstall mit Sitz im englischen Silverstone. Das Team entstand im August 2018 und war in der Debütsaison als Racing Point Force India F1 Team gemeldet. Es tritt seit dem Großen Preis von Belgien 2018 in der Formel-1-Weltmeisterschaft an und verwendet Material und Personal des insolventen Rennstalls Force India.", "tgt_summary": null, "id": 1353071} {"src_title": "Sebastiano Tusa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Seine Karriere begann als Webvideoproduzent auf YouTube unter dem Namen \"Mazzi Maz\" mit Vlogs, die Einblicke in sein Leben brachten. 2014 gründete er die Nu-Metal-Band \"Myth City\", deren Frontmann er wurde. Das Video zu seinem Lied \"Heart Attack\" erreichte auf YouTube über 78 Millionen Aufrufe.", "section_level": 1}, {"title": "Musik.", "content": "Scarlxrds Kombination aus Trap-Musik and Heavy Metal wird mittlerweile unter dem Begriff „Trap Metal“ verstanden, unter welchen die Musik vieler Soundcloud-Rapper fällt. In einem Artikel aus 2018, beschreibt \"NME\" ihn als einen „gequälten Außenseiter-Hip-Hop-Artist“. Sie nennen ihn auch „einen Metal-Rap-Overlord“ und seinen Stil als „geschriene Vocals, beengende Trap-Beats und ohrenzerstörende, verzerrte Gitarrensounds“ und bezeichnen es als eine Fusion aus hartem Metal und „nihilistischem Rap“. Scarlxrd hörte während er aufwuchs viel Heavy Metal und HipHop. Er bezeichnet Künstler wie Missy Elliott, Nelly und Eminem als seine frühen Einflüsse. Seine Band Myth City gründete er in Anlehnung an Bands wie Linkin Park, Rage Against the Machine, Incubus und Deftones. Er ist bekannt dafür, den Buchstaben „o“ durch „x“ zu ersetzen, was sich sowohl in seinem Künstlernamen, als auch in unzähligen Songs widerspiegelt. Für Scarlxrds visuelle Erscheinung sowohl im Bezug auf Kleidung als auch für seine Video- und Covergestaltung spielt die japanische Kultur, vor allem Anime eine große Rolle. Sein Kleidungsstil wird Tech-Wear genannt. Seine für ihn ikonische Mundbedeckung, die er trägt, um sich von seinem vergangenen YouTube-Image zu distanzieren, ist inspiriert vom japanischen Manga \"Tokyo Ghoul\". Scarlxrd nennt außerdem die amerikanische Nu-Metal-Band Slipknot eine seiner größten Inspirationen für seine Videos. Im November 2019 wurde dank verschiedener Nutzer der Website Reddit bekannt, dass Scarlxrd ebenfalls unter den Pseudonymen \"SPRNKLZ\" und \"Lucas Antonio\" Alben veröffentlicht. Unter dem erstgenannten Pseudonym widmet er sich dem Genre Cloudrap, unter dem zweitgenannten dem Genre Klassik. Es wird vermutet, dass der Sänger neben der Karriere als \"Scarlxrd\" weitere Identitäten schuf, um in Genres zu experimentieren, die nicht im Schatten des Egos \"Scarlxrd\" stehen.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "Alben", "section_level": 1}], "src_summary": "Scarlxrd (ausgesprochen: \"Scarlord\"), bürgerlich Marius Lucas-Antonio Listhrop (* 19. Juni 1994 in Wolverhampton), ist ein britischer Rapper Sänger, Textschreiber und Musiker. Er ist bekannt für seinen Musikstil, der eine Mischung aus Metal und dem Hip-Hop Subgenre Trap darstellt.", "tgt_summary": null, "id": 2439065} {"src_title": "Municipio Villaflores", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Persönliches.", "content": "Kyagulanyi kam 1982 im Distrikt Mpigi, heute ein Teil des Distrikts Gomba, zur Welt. Er wurde römisch-katholisch getauft und wuchs im Slum Kamwookya im Nordosten der ugandischen Hauptstadt Kampala auf. Während seines Studiums lernte er seine spätere Frau Barbara, eine Highschool-Schülerin, kennen. Das Paar heiratete im August 2011 und lebt mit vier gemeinsamen Kindern abseits des Medienrummels in Magere Village im Distrikt Wakiso. 2013 wurde Kyagulanyi zum Familienbotschafter der gemeinnützigen Organisation Twaweza ernannt. Im Oktober 2015 verstarb sein Vater, der insgesamt 40 Kinder hatte und den er als großen Einfluss in seinem Leben beschrieb. Dem Begräbnis wohnten hunderte Trauernde, darunter Regierungsvertreter und andere Prominente, bei. Kyagulanyi studierte Musik, Tanz und Schauspiel an der Makerere-Universität und schloss mit dem Titel Bachelor of Arts ab. Im Februar 2018 schloss er einen politischen Lehrgang für „Leadership in 21 Century“ an der renommierten Harvard Kennedy School in den Vereinigten Staaten ab.", "section_level": 1}, {"title": "Unterhaltung.", "content": "Unter dem Namen Bobi Wine begann Kyagulanyi 1999 eine Musikkarriere. Seine ersten Singles \"Akagoma\", \"Funtula\" und \"Sunda\" brachten ihn ins Rampenlicht und machten ihn zu einem der größten Popstars Ostafrikas. Seine Musik verknüpft Genres wie Ragga, Dancehall und Afrobeat miteinander. Er gründete die Musikkollektive \"Fire Base Crew\" und \"Ghetto Republic of Uganja\" und trägt den Spitznamen „Ghetto President“. Bis September 2014 nahm er mehr als 70 Lieder auf. Sein Lied \"Kiwani\" ist auf dem Soundtrack der Disney-Filmbiografie \"Queen of Katwe\" aus dem Jahr 2016 zu hören. Daneben versuchte sich Bobi Wine in lokalen Filmproduktionen – bekannt als \"Binayuganda\" – als Schauspieler. 2010 spielte er neben der bekannten ugandischen Schauspielerin Cleopatra Koheirwe im Film \"Yogera\", 2015 erhielt er eine Hauptrolle neben Helen Lukoma im von der Bildungs- und Entwicklungsorganisation Twaweza unterstützten Film \"Situka\". 2008 erhielt er von der Uganda Professional Boxing Commission (UPBC) eine Lizenz als Profiboxer.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Bereits bevor Kyagulanyi als Politiker aktiv wurde, trat er mit Aussagen zu politischen und sozialen Problemen Ugandas Kontroversen los. Mit dem Musiker Bebe Cool verbindet ihn eine langjährige Feindschaft. Cool gilt als Unterstützer des ugandischen Langzeitpräsidenten Yoweri Museveni und dessen National Resistance Movement (NRM), während Bobi Wine sich für die Interessen der Opposition starkmacht. Im Juli 2014 sollte Bobi Wine in Birmingham und London auftreten, nach Protesten gegen homophobe Liedtexte mussten jedoch beide Konzerte abgesagt werden. Knapp zwei Jahre später distanzierte sich der Künstler via Twitter von früheren Aussagen zum Thema Homosexualität. Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 rief er in Liedern zu Toleranz und Meinungsfreiheit auf und kritisierte darüber hinaus Korruption und Ungerechtigkeit im Land. Sein Song \"Dembe\" wurde angeblich im Radio verboten, was die Uganda Communications Commission jedoch abstritt. Während der Wahl blockierte die Regierung die Kommunikation via sozialer Medien, wogegen der Musiker mittels VPN protestierte. Am Internationalen Tag der Pressefreiheit sprach sich Kyagulanyi in Kampala für die Meinungsfreiheit aus. Drei Monate nach der Wahl lud die US-Botschafterin den Künstler und seine Frau zu einer formellen Veranstaltung und diskutierte mit ihnen über die Jugend des Landes. Im April 2017 gab Kyagulanyi seine erstmalige Kandidatur für das ugandische Parlament bekannt. Seine Kampagne, bei der er von Haus zu Haus zog, um Stimmen zu sammeln, sorgte dabei in und außerhalb von Uganda für Aufsehen. Er gewann die Nachwahl in Kyadondo East als unabhängiger Kandidat mit großem Vorsprung auf zwei erfahrene Mitstreiter der Parlamentsparteien NRM und Forum for Democratic Change. In den folgenden Monaten war er mitverantwortlich für ein Erstarken der Opposition, deren Kandidaten immer mehr Nachwahlen für sich entscheiden konnten. In seiner Funktion als Abgeordneter beteiligte er sich an Protesten gegen eine Social-Media-Steuer, die laut Kritikern den Informationsfluss zwischen den Bürgern verhindern soll.", "section_level": 1}, {"title": "Festnahme und Anklage.", "content": "Am 15. August 2018 wurde Kyagulanyi in der Stadt Arua im Nordwesten Ugandas verhaftet. Ihm wurden illegaler Besitz von Feuerwaffen und Anstiftung zur Gewalt vorgeworfen. Als Unterstützer des unabhängigen Parlamentskandidaten Kasiano Wadri soll er am 14. August den Autokonvoi von Präsident Museveni aufgehalten und angegriffen haben. Die Angreifer sollen die Wagenkolonne des Präsidenten mit Steinen beworfen und eine Auseinandersetzung mit den Sicherheitskräften provoziert haben. Kyagulanyi, einer der prominentesten Kritiker des Staatsoberhaupts, sagte später aus, die Polizei hätte auf seinen Wagen geschossen und dabei seinen Fahrer getötet. Am 16. August wurde er vor einem Militärgericht wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt. Laut einem Bericht der \"Times\" soll Kyagulanyi vor Erscheinen im Gerichtssaal misshandelt worden sein. Einem seiner Anwälte zufolge befand sich der Angeklagte in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand. Während die Regierung alle Foltervorwürfe entschieden zurückwies, forderte Oppositionsführer Kizza Besigye in einer Pressekonferenz die umgehende Freilassung des Inhaftierten. Nach zunehmenden Protesten in der Bevölkerung ließ das Gericht die Anklage fallen und kündigte weitere Schritte vor einem Zivilgericht an. Unmittelbar nach seiner Freilassung wurde Kyagulanyi am 23. August erneut verhaftet und wegen Hochverrats angeklagt. Rund 80 Kunst- und Kulturschaffende, darunter Popstars wie Chris Martin und Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka, unterzeichneten einen offenen Brief, in dem sie zur Freilassung des 36-Jährigen aufrufen. Am 27. August wurde er nach anhalten Protesten gegen Kaution entlassen. Nur vier Tage später wurde er am Flughafen Entebbe erneut festgenommen, nachdem er geplant hatte, sich in Washington medizinischer Behandlung zu unterziehen. Anfang September reiste er dann doch für eine medizinische Behandlung über die Niederlande in die USA aus, wo er am 2. September ankam. Zuvor hatte er eine Behandlung in einem Krankenhaus in Kampala abgelehnt, da unter den behandelnden Ärzten – nach eigenen Angaben – auch jener Arzt war, der ihn bei den Misshandlungen in der Haft überwacht hatte.", "section_level": 2}, {"title": "Humanitäres Engagement.", "content": "Bobi Wine setzte sich in seinen Liedtexten wiederholt für Ghettobewohner ein und unterstützte verschiedene Projekte zur Armutsbekämpfung. 2012 initiierte er eine auf Krankenhäuser, Müllverarbeitung und einfaches Händewaschen zur Krankheitsprävention abzielende Hygienekampagne. Daneben engagierte er sich mit dem Bürgermeister von Kampala für Säuberungsaktionen im Kamwookya-Slum. Im selben Jahr finanzierte er den Bau einfacher Toiletten und eines Entwässerungskanals in einem besonders heruntergekommenen Slum der Hauptstadt. Gegenüber der Zeitung \"New Vision\" bekannte er sich zu seinen Wurzeln und meinte, die Slums würden, egal wohin er gehe, immer seine „Heimat“ bleiben. Im August 2013 besuchte er zusammen mit Vertretern von Save the Children, UNHCR und Rotem Kreuz das Flüchtlingslager Bundibugyo im gleichnamigen Distrikt und versorgte es mit Hilfsgütern. In seiner Rolle als Familienbotschafter der Ostafrika-NGO Twaweza sieht er vor allem Bildung als Schlüssel zu einem „Kurswechsel Ugandas“. 2014 nahm Bobi Wine als Botschafter der Save-the-Children-Kampagne \"Every One\" gemeinsam mit 13 anderen ugandischen Künstlern einen Song mit den Themen Müttersterblichkeit und Kindergesundheit auf. Im Auftrag der Organisation besuchte der Musiker mit seiner Frau Hebammen und Gesundheitspersonal in verschiedenen Krankenhäusern des Landes. Außerdem führte ihn seine ehrenamtliche Arbeit in ein Flüchtlingslager für Menschen aus dem Südsudan. Des Weiteren engagierte er sich gegen Malaria.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Als Musiker wurde Bobi Wine bereits mehrfach ausgezeichnet. Pearl of Africa Music Awards HiPipo Music Awards", "section_level": 1}], "src_summary": "Robert Kyagulanyi Ssentamu (* 12. Februar 1982 im Distrikt Mpigi), besser bekannt unter seinem Künstlernamen Bobi Wine, ist ein ugandischer Politiker, Musiker, Schauspieler und Philanthrop. Seit Juli 2017 vertritt er den Wahlkreis Kyadondo East im Distrikt Wakiso im Parlament von Uganda. In Anlehnung an seinen sozialen Hintergrund wird er von den Medien auch „Ghetto President“ genannt. Weltweite Aufmerksamkeit erregte im August 2018 seine Inhaftierung und eine damit einhergehende Anklage wegen Hochverrats.", "tgt_summary": null, "id": 1520795} {"src_title": "Ryszard Witke", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Streckenverlauf.", "content": "Der U.S. Highway 212 war ursprünglich ein südlicher Ableger des U.S. Highway 12. Er begann früher als Abzweig des U.S. Highway 12 in Saint Paul. Heute bildet sein östliches Ende einen Abzweig vom Minnesota State Highway 62 östlich der Kreuzung mit dem U.S. Highway 169 im Stadtgebiet von Edina. Der U.S. Highway 212 verläuft in überwiegend westlicher Richtung. Er kreuzt bei Eden Prairie die Interstate 494. Die Fernstraße passiert die Orte Norwood Young America, Glencoe, Brownton und Hector. Bei Olivia kreuzt der U.S. Highway 71 die Straße. Der Highway verläuft zwischen Granite Falls und Montevideo entlang dem Minnesota River. Bei Montevideo kreuzt der U.S. Highway 59 die Straße. Der U.S. Highway 212 setzt seinen Kurs nach Westen fort. Er passiert die Ortschaft Dawson und kreuzt südlich von Madison den U.S. Highway 75. Der U.S. Highway 212 überquert die Grenze nach South Dakota. Bei der Kleinstadt Watertown kreuzt er die Interstate 29 sowie kurz darauf den U.S. Highway 81. Später, bei Redfield, kreuzt der U.S. Highway 212 den U.S. Highway 281. Westlich von Gettysburg befindet sich die Kreuzung mit dem U.S. Highway 83. Der U.S. Highway 212 überquert bei \"Forest City\" den zum Lake Oahe aufgestauten Missouri River. In South Dakota passiert die Fernstraße die Orte Newell und Belle Fourche. Bei Belle Fourche kreuzt der U.S. Highway 85 den U.S. Highway 212. Dieser verläuft nun in westnordwestlicher Richtung und etwa 30 km durch den äußersten Nordosten des Bundesstaates Wyoming, bevor er den Südosten von Montana erreicht. Bei Broadus überquert der U.S. Highway 212 den Powder River. Bei der Siedlung Crow Agency trifft die Interstate 90 von Süden kommend auf die Fernstraße. Auf den folgenden 125 Kilometern bis nach Laurel ist der Streckenverlauf der beiden Straßen identisch. Bei Hardin wird der Bighorn River überquert. In Lockwood, einem östlichen Vorort von Billings, trifft die Interstate 94 von Nordosten kommend sowie der U.S. Highway 87 von Norden kommend auf die Fernstraße. Diese umfährt südlich das Stadtzentrum von Billings. Bei Laurel trennt sich der U.S. Highway 212 von der Interstate 90 und verläuft nun nach Süden. Bei Rockvale zweigt der U.S. Highway 310 nach Süden ab, während der U.S. Highway 212 in südwestlicher Richtung entlang dem Rock Creek nach Red Lodge führt. Südlich von Red Lodge überquert der Highway die Beartooth Mountains. Der Straßenabschnitt von Red Lodge nach Cooke City heißt auch Beartooth Highway. Der höchste Punkt der Strecke liegt auf Höhe am \"Beartooth Pass\". Der \"Beartooth Highway\" ist aufgrund der starken Schneefälle im Winter nur zwischen Mai und Oktober geöffnet. Der U.S. Highway 212 erreicht den Nordost-Eingang des Yellowstone-Nationalparks. Er verläuft noch knapp 45 km innerhalb des Nationalparks und endet im Norden des Nationalparks im Lamar Valley an der Straßenkreuzung \"Tower Junction\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Der U.S. Highway 212 (auch U.S. Route 212) ist eine Fernstraße im Mittleren Westen der USA, die vom Großraum Minneapolis-Saint Paul in Minnesota nach Westen führt und im Yellowstone-Nationalpark in Wyoming endet. Dabei durchquert die Straße die US-Bundesstaaten South Dakota und Montana. Die Gesamtlänge beträgt 1527 km. Der U.S. Highway 212 wurde 1926 eröffnet.", "tgt_summary": null, "id": 1204158} {"src_title": "Kathedrale von Morón", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere als Rennfahrer.", "content": "Bryce Miller wuchs in einem Motorsport-Umfeld auf. Sein Vater Paul fuhr Sportwagenrennen und betrieb mit Paul Miller Racing einen eigenen Rennstall. Auch Onkel Kenper war Rennfahrer und Rennstallbesitzer. Kenper Miller wurde 1986 gemeinsam mit John Morton und George Follmer im Joest-Porsche 956 Gesamtdritter beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Bryce Miller begann bereits als Siebenjähriger mit dem Kartsport. Bis zum 17. Lebensjahr gewann er mehr als 60 Kartrennen und wurde als Teenager \"Grand National Karting Champion\" sowie \"East Coast Regional Karting Champion\". 1998 wechselte er in den Monopostosport und besuchte neben seinen Rennaktivitäten die University of Vermont. Seine ersten Einsätze hatte er 1998 in der Barber Dodge Pro Series und 1999 in der \"F2000 National Championship\". Diese Meisterschaft, die Dan Wheldon gewann, beendete er als Fünfzehnter. 1999 erhielt er eine Einladung von Porsche, um an der Ausscheidung für das \"UPS Porsche Junior Team\" teilzunehmen. Eine Aufnahme in das Förderprogramm für Nachwuchsfahrer kam nicht zustande. Ab der Saison 2006 bestritt Bryce Miller ausschließlich GT- und Sportwagenrennen. Erste Erfolge gelangen ihm mit Farnbacher Racing. 2007 wurde er auf einem Porsche 997 GT3 Cup Dritter in der Schlusswertung der GT-Klasse der Grand-Am Sports Car Series. In den folgenden Jahren fuhr er Rennen in der American- und European Le Mans Series, den International GT Open, der Blancpain Endurance Series und der IMSA WeatherTech SportsCar Championship, wo er 2014 Gesamtzweiter in der GTD-Klasse wurde. Zweimal ging er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans an den Start, konnte sich aber jeweils nicht platzieren. Beim 12-Stunden-Rennen von Sebring waren die besten Platzierungen im Schlussklassement die 20. Ränge 2013 und 2015.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bryce Miller (* 26. Juli 1982 in Honolulu) ist ein US-amerikanischer Autorennfahrer. Er ist der Sohn von Paul Miller und Neffe von dessen Bruder Kenper.", "tgt_summary": null, "id": 694564} {"src_title": "Lloyd LT", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Sprengstofflager Truganina in Altona liegt 16 Kilometer südwestlich von Melbourne und 8 Kilometer westlich von Williamstown an der Küste der Port Phillip Bay.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Ab 1873 wurden in der Nobel-Sprengstofffabrik, der späteren Imperial Chemical Industries (ICI) und noch später Orica, im australischen Deer Park Sprengstoffe, hauptsächlich Gelignit und Dynamit, für Steinbrüche, Bergwerke sowie für den Straßen-, Eisenbahn-, Staudamm- und Tunnelbau hergestellt, um vom Import aus Großbritannien und Südafrika unabhängig zu sein. Diese Sprengstoffe wurden anfangs im eigens dafür entworfenen Jack's Magazine entlang des Maribyrnong River oberhalb von Footscray gelagert, bevor sie in andere Teile Australiens oder nach Neuseeland, Neuguinea und die Pazifikregion verschifft wurden. Als die Bevölkerungszahl von Footscray zunahm, wurde nach einem abgelegeneren Ort für die Sprengstofflagerung gesucht. Im Jahr 1900 hatte Altona noch weniger als fünfzig Einwohner. Das Sprengstofflager Truganina, das weniger als vier Kilometer vom Bahnhof Laverton entfernt lag, wurde wegen seiner abgeschiedenen Lage an der Küste als geeigneter Standort für einen neuen Sprengstoffstandort ausgewählt. Ein 1895 erlassenes Gesetz, der Viktorian Act 1456, der auch als der Powder Magazines Act von 1896 bekannt ist, ermächtigte den Gouverneur, 225 Hektar des ursprünglich George Thomas Chirnside gehörenden Landes gegen 256 Hektar Land minderer Qualität der Regierung von Victoria zu tauschen, um dort das Sprengstofflager zu errichten sowie eine Schmalspurbahnstrecke zu bauen und zu betreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Schmalspurbahn.", "content": "Die Schmalspurbahnstrecke mit einer Spurweite von 610 mm (2 Fuß) begann am Bahnhof von Laverton und führte entlang der heutigen Merton Street und der heutigen Queen Street durch das Sprengstoff­lager Truganina zu einem Steg in der Altona Bay. Sie hatte acht parallel zur Hauptstrecke verlaufende Nebengleise sowie einen Schuppen und Abstellgleise am Bahnhof Laverton. Sprengstoffe wurden mit den staatlichen Victorian Railways von der Fabrik in Deer Park zum Bahnhof Laverton geliefert. Dort wurde der Sprengstoff in einer Menschenkette aus den Eisenbahnwagen in von Pferden gezogene Schmalspurwagen umgeladen. Mit Clydesdale-Kaltblutpferden wurden die Schmalspurbahnwagen dann mit einer Geschwindigkeit von etwa 4,5 km/h zum Sprengstofflager gezogen. Die Gesamtlänge der Schmalspurbahn betrug 2,7 km (133 Chains). Die Schmalspurbahnstrecke war bis 1936 in Betrieb, als der Bahnbetrieb durch den Straßentransport ersetzt wurde. Nach ihrer Ankunft im Sprengstofflager wurden die Sprengstoffe in den Pulvermagazinen gelagert, bis sie zum Weitertransport in Schiffe verladen wurden. Pro Tag wurden neun Sprengstofftransporte mit jeweils 200 Sprengstoffkisten à 50 Pfund (22,7 kg) durchgeführt. Dazu wurden neun Pferde und 43 Loren eingesetzt. Wenn der Sprengstoff in andere Häfen verschifft werden sollte, wurden die Sprengstoffkisten mit der Schmalspurbahn zu an der 493 m langen Pier festgemachten Leichtern gebracht. Die speziell konstruierten motorlosen Schiffe wurden von Schleppern vom Anlegesteg zu ihren Liegeplätzen bei Williamstown geschleppt. Von dort brachten die Leichter ihre Ladung auf Spezialschiffe, die an besonders verankerten Sprengstoff-Bojen in der Port Phillip Bay festgemacht wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Magazine.", "content": "Jedes Magazin hatte eine Größe von etwa 9 mal 5,5 Metern und konnte 20 Tonnen Sprengstoff lagern. Die Magazine waren möglichst leicht gebaut, um Schäden durch herumfliegende Splitter zu minimieren. Die Wände derMagazine waren aus Backstein gemauert. Die Holzkonstruktion der Ziegeldächer war nicht mit den Wänden verschraubt, sondern nur lose aufgelegt und von der Schwerkraft niedergehalten. Dadurch sollte im Falle einer Explosion der Schaden am Gebäude möglichst gering ausfallen. Der Sprengstoff war auf luftdurchlässigen Regalbrettern gestapelt, sodass jederzeit Luft um die Kisten zirkulieren konnte. Die Holzkisten für Sprengstoff wurden mit Messingnägeln oder Schwalbenschwanzverbindungen hergestellt, um die Möglichkeit von Funkenbildung zu minimieren. Jedes Pulvermagazin war an drei Seiten von einem großen Erdwall umgeben, wobei die offene Seite den von Arbeitern genutzten Gebieten abgewandt war. Diese Erdwälle waren so konstruiert, dass sie die Arbeiter und ihre Familien gegebenenfalls vor Explosionen geschützt hätten. Für den Fall einer Explosion waren die Hügel so angelegt, dass sie die Wirkung gedämpft, die Druckwelle und Splitter nach oben und seewärts abgelenkt hätten und den Schaden eingedämmt hätten.", "section_level": 1}, {"title": "Betrieb.", "content": "Die Verwaltung des Sprengstofflagers und der Betrieb der Schmalspurbahn unterlag dem Handels- und Zollkommissariat. Das von einem zweieinhalb Meter hohen verzinkten Wellblechzaun umgebene Gelände wurde am 1. Mai 1901 offiziell eröffnet. Die sorgfältige Handhabung, Beförderung und Lagerung des Sprengstoffs war von größter Wichtigkeit, um die Sicherheit für die Mitarbeiter und Anwohner zu gewährleisten. Mitarbeiter, die mit dem Sprengstoff umgehen mussten, wurden angewiesen, Lederschürzen zu tragen, um ihre Kleidung zu schützen, und Segeltuch-Überschuhe zu tragen, um Funkenbildung zu vermeiden. Stiefel mit genagelten Ledersohlen wurden als zu gefährlich angesehen, weil möglicherweise Funken aus den Stiefeln geschlagen worden wären, die eine Explosion hätten auslösen können. Um 1950 hatte die Sprengstofflagerung in Altona ihren Höhepunkt erreicht. Einundsechzig Magazine waren in Betrieb. Davon wurden 52 von der Nobel Industries Limited, der späteren ICI Australia, genutzt und neun von der Regierung. Insgesamt wurden 36 Mitarbeiter in dem Sprengstofflager beschäftigt. In dieser Zeit wuchs die Einwohnerzahl von Altona auf 4000. Daher wurden das Risiko der Sprengstofflagerung in Altona hinterfragt und alternative Standorte bewertet. Am 11. Mai 1962 wurde das Hilfssegelschiff \"Failie\" als letztes im Sprengstofflager Truganina beladen und alle verbliebenen Sprengstoffe wurden in ein neu errichtetes Sprengstofflager nach Point Wilson überführt. Die erste Lieferung von Point Wilson fand am 25. Mai 1962 statt. Nach der Schließung des Sprengstofflagers Truganina im Jahr 1962 verkaufte die Regierung von Victoria den größten Teil des Landes, behielt aber 16 Hektar für die damalige staatliche Arbeitsschutzbehörde für Versuche und Demonstrationen zur Zerstörung von gefährlichen Gütern. Bis 1994 wurden dorthin die nicht mehr benötigten oder nicht mehr einsatzfähigen Sprengstoffe aus dem gesamten Gebiet von Victoria gebracht, um sie in einem dortigen Bunker fachgerecht zu zerstören. Im Jahr 1976 wurden 0,8 Hektar der 16 Hektar an die staatliche Umweltschutzbehörde für die Verwendung als Fahrzeug-Teststation übertragen. Diese Verwendung endete im Juni 1999. Im Juni 2000 beauftragte die Regierung von Victoria den Stadtrat von Hobsons Bay, das ehemalige Sprengstofflager Truganina in ihrem Auftrag als Park zu verwalten.", "section_level": 1}, {"title": "Unfälle und Vorkommnisse.", "content": "Es gab während des Betriebes keine nennenswerten Unfälle. Die Ställe im Sprengstofflager Truganina wurden 1904 vermutlich vorsätzlich von einem Landstreicher niedergebrannt. Die verdächtige Person wurde aber wegen mangelnder Beweise nicht verhaftet. Als am 9. April 1946 ein Munitions-Leichter während eines Sturms auf Grund gelaufen war, wurde befürchtet, dass er explodierte. Er war mit 300 Tonnen Munition, hauptsächlich Granaten, beladen. Die Munition konnte bei Ebbe wegen des Seetangs und der Weichheit des Sandes nicht auf Lastwagen entladen werden. So wurde versucht, den Leichter bei Flut durch Schlepper ins Meer zurückzuschleppen.", "section_level": 1}, {"title": "Landschafts-, Kultur- und Denkmalschutz.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pflanzen und Tiere.", "content": "Gebiete mit einheimischer, exotischer und salzhaltiger Vegetation und die Hügel des Restdünensystems bilden eine Landschaft mit unterschiedlichen Eigenschaften, die zeitlos erscheint. Der hohe Metallzaun hat das Gelände vor menschlichem Zutritt geschützt, so dass das Land seit mehr als 100 Jahren weitgehend ungestört ist, und sich dadurch ein natürliches, einheimisches Ökosystem entwickelt hat. Im Sprengstofflager leben drei Vogelarten von lokaler Bedeutung, der Weißbauchseeadler, der Rotrückenreiher und die Ypsilonwachtel. Das Lager beherbergt auch vier Fledermausarten, acht weitere Arten von Säugetieren und zwei Arten von Reptilien.", "section_level": 2}, {"title": "Vor- und Frühgeschichte.", "content": "Bei archäologischen Untersuchungen auf dem Grundstück wurden viele Steinartefakte einschließlich Ambossen, Hammersteinen und Äxten mit geschliffenen Klingen ausgegraben, die darauf hinweisen, dass das Land im Küstengebiet seit etwa 6500 Jahren von Aborigine-Stämmen bewohnt wurde. Auf dem Grundstück wurden auch Überreste der Besiedlung durch die Ureinwohner gefunden, die zusammen mit den Artefakten zeigen, dass das Gebiet als Lagerplatz genutzt wurde. Das Gebiet ist Teil des traditionellen Landes des Yalukit-Willam-Clans, der in den Küstengebieten siedelte, die sich von den Nordufern von Port Phillip bis Wilson’s Promontory erstrecken. Über den Lebensstil des Yalukit-Willam-Clans ist nur wenig bekannt. Der \"Wurrundjeri Tribe Land Compensation Council\" und der \"Council of Cultural Heritage\" kümmern sich um das kulturelle Erbe in der Region. Der Name des Sprengstofflagers leitet sich von Truganini (1812–1876) ab, die lange als die letzte wirkliche Tasmanierin galt. Sie war eine Tochter des Stammesältesten Mananga der Aborigines von Bruny Island.", "section_level": 2}, {"title": "Gebäude.", "content": "Das Sprengstofflager Truganina ist unter Hermes-Nummer 70270 im Victorian Heritage Database Report aufgelistet. Die 16 Hektar großen Salzwiesen und alten Sanddünen haben einen hohen Erhaltungswert und sind Standort von seltenen Tier- und Pflanzenarten. Das Gelände ist weiterhin in staatlichem Besitz und wurde für die Auflistung im Victorian State Heritage Register nominiert. Das Gebäude des Aufsehers (\"Keepers Quarters residence\") ist bereits als lokales Erbe von des Hobsons Bay City Council gelistet.", "section_level": 2}, {"title": "Schmalspurbahn.", "content": "Von der ehemaligen Schmalspurbahn ist wenig erhalten. Der einzige sichtbare Teil der Strecke ist auf der Südseite des Sprengstofflagers zu sehen, wo sie von einem Tor aus in einem Bogen in Richtung Anlegestelle verläuft. Hier gibt es in einem an der Gleiskurve errichteten Betonkanal noch Schienen mit der Prägung „WIW Australia“ und einem Kronensymbol, möglicherweise dem Warenzeichen der Commonwealth Steel Company, deren \"Waratah Iron Works\" viele Eisenbahnen belieferten. Die Trasse verschwindet dort unter den Erdarbeiten für einen neuen Fußgängerweg. Während Straßenbauarbeiten an der nordöstlichen Ecke der Queen Street und der Merton Street kam der Bahndamm aus Blaustein-Schotter zum Vorschein. An dieser Stelle führte die Schmalspurbahnstrecke wohl mit einem geeigneten Kurvenradius über das an der Ecke gelegene Grundstück. Ein weiterer Abschnitt des Fahrweges ist in der Nähe der Furt westlich der Merton Street erhalten, wiederum nur als der Erddamm, der von der Zufahrt zum Bahnhof Laverton nach Westen abbiegt und teilweise mit einem modernen Radweg überbaut ist. In diesen beiden Abschnitten und anderen Abschnitten der Strecken innerhalb des Sprengstofflagers fehlen die Schienen und Schwellen, aber Schotter und wenige Metallteile sind noch zu sehen. Die Streckenabschnitte innerhalb des Sprengstofflagers sind entweder vergraben oder überwuchert.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Sprengstofflager Truganina (englisch: Truganina Explosives Reserve) ist ein ehemaliges Gefahrstofflager bei Altona im australischen Bundesstaat Victoria. Es war von 1901 bis 1962 in Betrieb, um hauptsächlich zivile Sprengstoffe für den Bergbau und das Bauwesen zu lagern. Zum Lager gehörten mehrere Lagerschuppen und ein Schiffsanleger, die über eine Schmalspur-Pferdeeisenbahn miteinander verbunden waren. Das Lager ist ähnlich wie das Dry-Creek-Sprengstofflager bei Port Adelaide ein Zeuge der Wirtschaftsgeschichte sowie des Transportwesens in Australien.", "tgt_summary": null, "id": 1997216} {"src_title": "Harriet van Ettekoven", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Urban Dóczi wurde in Nagy-Luche, nahe der Insel Schütt in Ungarn geboren. Matthias Corvinus ernannte den Diplomaten zum königlichen Schatzmeister, Kronhüter und 1481 zum Statthalter. Matthias nominierte ihn 1483 zum Bischof von Raab und 1486 von Erlau. Dóczi half Matthias bei kriegerischen Unternehmungen wie der Belagerung von Hainburg mit 5000 Mann und hohen Geldsummen sowie bei der Einnahme von Wien und Wiener Neustadt. 1470 kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Kaiser Friedrich III. und Matthias Corvinus, die 1477 in eine formelle Kriegserklärung mündeten. Der Türkenkrieg beschäftigte ihn jedoch bis zum Tod Sultan Mehmeds II. im Jahre 1481. Matthias schloss 1483 mit den Osmanen einen Waffenstillstand und begann den Kampf um Wien. Im Herbst 1482 war Wien von den Ungarn belagert. 1484 nahmen die Ungarn Bruck an der Leitha ein und belagerten Korneuburg. 1483 mussten die Wiener Tribut an die Ungarn zahlen, um ungestört die Traubenernte einbringen zu können. Die Bürger von Wien schlossen ohne die Einwilligung von Kaiser Friedrich III. gemeinsam mit der Universität Wien am 21. Mai 1485 einen Waffenstillstand mit Matthias. Einem Bericht des Humanisten Wolfgang Lazius zufolge hatte Matthias die Absicht, das Wiener Bistum aufzuheben. 1485 oder 1486 soll er mit diesem Ansinnen an das Domkapitel getreten sein. Nach dem Tod des Administrators Bernhard von Rohr änderte er seine Meinung und bestellte den Bischof von Erlau Urban Dóczi zum neuen Administrator von Wien. Papst Innozenz VIII. bestätigte ihn durch eine am 20. April 1488 in Wien veröffentlichte Bulle. Aus dem Wirken Dóczis in seinem neuen Bistum Wien ist nur eine Verordnung aus dem Jahre 1489 bekannt, die das Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens zum Feiertag erklärte. Dieser Tag war bisher nur im Chor des Stephansdoms und von der Universität Wien gefeiert worden. Nach dem Tod seines Protektors König Matthias am 6. April 1490 – Dienstag der Karwoche – mit 46 Jahren gab Dóczi seine Wiener Administratur nach nur zwei Jahren wieder auf und ging nach Ungarn zurück, wo er 1493 in seinem Bistum Erlau starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Orbán von Nagylúcse oder Urban Dóczi (* 15. Jahrhundert in Nagy-Luche, Ungarn; † 1493 in Erlau) war königlicher Schatzmeister, Kronhüter und Statthalter von Ungarn. Weiters war er Bischof von Raab und Erlau. Von 1488 bis 1490 war er Administrator des Bistums Wien.", "tgt_summary": null, "id": 1764008} {"src_title": "Focke-Wulf A 32", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorbereitungen für einen erneuten englischen Feldzug nach Schottland.", "content": "Nach seinem Sieg über den rebellischen Earl of Lancaster und die anderen Rebellen bis März 1322 wandte sich Eduard II. erneut dem Krieg mit Schottland zu. Bereits am 25. März 1322 berief er sein Feudalheer für den 13. Juni nach Newcastle. Am 11. Mai wurde der Beginn des Feldzugs auf den 24. Juli verlegt. Dem englischen Heer gehörten Aufgebote aller führenden Magnaten an, darunter die der Earls of Pembroke, Arundel, Norfolk, Kent, Carlisle, Warenne, Richmond, Winchester, Louth, Athol und Angus, dazu Truppen des jüngeren Despenser und von Henry of Lancaster, der aber selbst an dem Feldzug nicht teilnahm. Für den Feldzug wurden umfangreiche Vorräte beschafft und nach Newcastle gebracht. Von dort sollten die Vorräte mit Schiffen nach Schottland transportiert werden, wo die Engländer die Häfen besetzen wollten.", "section_level": 1}, {"title": "Schottischer Vorstoß nach England.", "content": "Die Schotten unter König Robert Bruce kamen dem englischen Angriff zuvor und machten ab dem 17. Juni einen Vorstoß in die Region um Carlisle, während sich das englische Heer an der Ostküste sammelte. Bruce stieß über 120 km nach Süden bis nach Lancaster vor. Dort traf er auf Verstärkungen unter dem Earl of Moray und James Douglas, und gemeinsam brannten sie Preston nieder. Der englische König schickte am 3. August Truppen von Newcastle aus nach Westen, um die Schotten aufzuspüren, doch diese hatten sich bereits am 24. Juli auf schottisches Gebiet zurückgezogen.", "section_level": 1}, {"title": "Vergeblicher englischer Feldzug nach Schottland.", "content": "Bis zum 6. August hatte sich das Gros des englischen Heeres in Newcastle gesammelt. Es bestand aus weniger als 300 Rittern sowie etwa 950 men-at-arms, dazu kamen etwa 2100 leichte Reiter. Die recht geringe Zahl der anwesenden Ritter zeigt, wie stark der Adel durch die Niederschlagung der Rebellion von Lancaster und seiner Anhänger dezimiert worden war. Neben den Reitern waren fast 20.000 Fußsoldaten aus England, aus Wales und aus der Gascogne aufgeboten worden, deren genaue Zahl jedoch schwer zu erfassen ist. Bereits in Newcastle kam es zu bewaffneten Streitereien zwischen walisischen und englischen Soldaten, dazu richteten Soldaten in einem Kloster schwere Beschädigungen an. Am 12. August überschritt das englische Heer die schottische Grenze in der Hoffnung, die Schotten in einer offenen Feldschlacht zu stellen. Die Schotten wichen einer Schlacht jedoch aus und zogen sich stattdessen unter ihrem König nach Norden zurück. Dabei nahmen sie alle Vorräte mit oder zerstörten sie, so dass sie den Engländern nur verbrannte Erde hinterließen. Robert Bruce errichtete schließlich sein Lager bei Culross Abbey und wartete dort die weitere Entwicklung ab. Die Engländer erreichten am 18. August Crichton, am 19. August Musselburgh und am 20. August Leith. In den Häfen warteten sie aber vergebens auf die englischen Versorgungsschiffe. Der König hatte bereits in Musselburgh Henry de Beaumont zurückgesandt, um zu erkunden, warum nur wenige englische Schiffe die schottischen Häfen anliefen. Vierzehn englische Schiffe waren in einem Sturm gesunken, doch die meisten Schiffe hatten aus Furcht vor flämischen Seeräubern nicht die Häfen verlassen. Tatsächlich hatten niederländische Piraten bereits seit längerem englische Schiffe und auch Ortschaften an der Küste überfallen, doch Eduard II. hatte bislang nur geringe Abwehrmaßnahmen getroffen. Er beschuldigte nun die Flamen, mit den Schotten verbündet zu sein, doch tatsächlich war die flämische Regierung wohl durch die Krankheit von Graf Robert III., der im September 1322 starb, so geschwächt, dass sie die Aktivitäten ihrer Seefahrer nicht unterband.", "section_level": 1}, {"title": "Rückzug der Engländer.", "content": "Ohne bei dem Vorstoß Erfolge erzielt zu haben, musste sich das englische Heer aus Mangeln an Lebensmitteln wieder zurückziehen. Am 21. August verließ der König Leith, und über Melrose und Dryburgh zog das englische Heer nach Süden. Dabei brannten die Engländer unter anderem Dryburgh und Melrose Abbey nieder. Bei der Plünderung von Melrose wurden die Engländer überraschend von schottischen Truppen unter James Douglas angegriffen, wobei sie schwere Verluste erlitten. Noch höhere Verluste hatten die Engländer durch Hunger und Krankheiten. Unter den Toten war auch Adam, der einzige bekannte uneheliche Sohn von Eduard II. Am 2. September überquerte die englische Armee wieder die Grenze nach England. Anschließend entließ der König den Großteil seines Heeres. Das große englische Heer hatte sich in dem Feldzug als zu schwerfällig erwiesen, um gegen die mobilen schottischen Kräfte Erfolge zu erzielen. Unter den Soldaten befanden sich gepanzerte Fußsoldaten, die jedoch keine Gelegenheit hatten, ihren Wert zu beweisen. Dagegen fehlten leichte Reiter, die sich wenige Monate zuvor bei der Verfolgung der Rebellen unter Lancaster bewährt hatten. Da die Engländer in Schottland auch keine Stützpunkte mehr hatten, konnten die Schotten den Engländern einfach ausweichen. Sie brauchten dann nur abzuwarten, bis die Engländer sich vor Hunger geschwächt zurückzogen. Die Masse der englischen Soldaten überforderte die Nachschublinien, auch wenn der König versucht hatte, den Nachschub durch eine Flotte sicherzustellen. Ein großer Teil der Vorräte, die unter großen Aufwand gesammelt und nach Newcastle gebracht worden waren, verrottete dort nach Ende des Feldzugs. Aufgrund der hohen Verluste, ohne dass es in Schottland zur Schlacht gekommen war, wurde der Feldzug von den zeitgenössischen Chronisten als eine noch schlimmere Niederlage als der Feldzug von 1314 angesehen, wo es bei Bannockburn wenigstens zu einer Schlacht gegen die Schotten gekommen war.", "section_level": 1}, {"title": "Verfolgung des englischen Königs durch die Schotten.", "content": "Ohne dass es die Engländer zunächst bemerkten, wurden sie durch ein schottisches Heer verfolgt. Um den 30. September überquerten die Schotten ebenfalls die Grenze. Um den 12. Oktober waren die Schotten unter Führung von Robert Bruce in Northallerton in Yorkshire und damit nur noch 24 km vom englischen König entfernt, der sich in Rievaulx Abbey aufhielt. Nach der Entlassung des englischen Heeres befanden sich nur noch der Earl of Louth, der Steward of the Household Richard Damory, der nordenglische Baron Ralph Neville sowie der jüngere Despenser mit ihren Rittern und Soldaten im unmittelbaren Gefolge von Eduard II. Der König hatte spätestens am 2. Oktober von der Verfolgung durch die Schotten erfahren und den Earl of Carlisle und andere Barone mit ihrem Gefolge zu sich befohlen. Der Earl of Carlisle wurde aber durch schottische Truppen, die die Umgebung von Carlisle plünderten, daran gehindert, dem König zu Hilfe zu kommen. Nachdem Carlisle und auch andere Magnaten nicht mit ihren Truppen erschienen waren, befahl Eduard II. am 13. Oktober dem in der Nähe befindlichen Earl of Pembroke mit allen zur Verfügung stehenden Soldaten am 14. Oktober nach Byland Abbey zu kommen. Dort sollte er zusammen mit den Truppen des Königs und mit den Truppen des inzwischen eingetroffenen Earl of Richmond und mit denen von Henry de Beaumont die Schotten stellen.", "section_level": 1}, {"title": "Schlacht bei Byland und Flucht des englischen Königs.", "content": "Am Morgen des 14. Oktober trafen Pembroke und Richmond bei einer Erkundung auf der Höhe des \"Blackhow Moor\" auf die angreifenden Schotten. Es kam zu einem Gefecht, während dem ein Teil der schottischen Truppen die englische Kampflinie umging. In einem kühnen Angriff stürmten sie einen steilen Hügel hinauf, worauf die englische Stellung unhaltbar wurde. Die Engländer flüchteten, doch Richmond geriet zusammen mit Ralph Cobham, dem französischen Ritter \"Henry de Sully\", dem Grand bouteiller de France und anderen in schottische Gefangenschaft. Pembroke flüchtete wahrscheinlich nach der Schlacht zusammen mit seinem Vasallen John Darcy nach York. Eduard II. erfuhr in Byland Abbey beim Frühstück von der Niederlage. Er musste überstürzt flüchten, wobei er das Privy Seal und zahlreiche Wertgegenstände zurücklassen musste. Dicht verfolgt von den Schotten, flüchtete er mit dem Earl of Kent, dem jüngeren Despenser und Henry de Beaumont nach Bridlington Priory. Der Prior des Klosters führte den König nach Burstwick, von wo er am 18. Oktober York erreichen konnte. Die Schotten rächten sich durch die Zerstörung von Bridlington Priory und weiteren Überfällen im East Riding of Yorkshire, ehe sie sich erst am 2. November über die Grenze zurückzogen.", "section_level": 1}, {"title": "Flucht der englischen Königin.", "content": "Mit dieser Flucht war die Gefahr für den König noch nicht gebannt, denn er hatte Ende September seine Frau, Königin Isabelle in die vermeintlich sichere Tynemouth Priory geschickt. Das Kloster hatte wohl eine leicht zu verteidigende Lage, doch nach der Schlacht bei Byland waren die englischen Truppen, die es verteidigen sollten, zerstreut. Die Königin befand sich mit ihrem Gefolge nun hinter den englischen Linien, womit ihr die Gefangennahme durch die Schotten drohte. Offenbar nur knapp konnte Isabelle zusammen mit Eleanor de Clare, der Frau des jüngeren Despenser flüchten. Möglicherweise mussten sie mit einem Boot über das offene Meer fahren.", "section_level": 1}, {"title": "Weitere Kämpfe in den Scottish Marches.", "content": "Bereits nach seiner Rückkehr nach England hatte der König am 18. September ein Parlament einberufen, das am 14. November in York zusammentrat. Angesichts der demütigenden Niederlage wurde am 27. November entschieden, dass der König zusammen mit weiteren Magnaten den Winter über in Nordengland bleiben sollte, um weitere schottische Überfälle abzuwehren. Der König ernannte den Earl of Carlisle zum Verteidiger der gesamten Scottish Marches, dazu betraute er lokale Befehlshaber wie \"Thomas de Grey\" mit der Verteidigung von Norham und Bischof Louis de Beaumont mit der Verteidigung von Durham. Zur Finanzierung eines neuen Feldzugs gegen Schottland bewilligte das Parlament für 1323 hohe Steuern, und für den 2. Februar 1323 wurden neue Truppen nach York berufen. Das Vertrauen der Magnaten in die militärischen Fähigkeiten des Königs war jedoch erschüttert, zumal die Schotten weitere Vorstöße bis nach Bamburgh, Dunstanburgh, Warkworth und Alnwick Castle unternahmen. Diesen Angriffen konnten die englischen Besatzungen der Burgen nichts entgegensetzen.", "section_level": 1}, {"title": "Waffenstillstand von Bishopthorpe.", "content": "Die anhaltenden schottischen Überfälle bewogen den Earl of Carlisle dazu, eigenmächtig am 3. Januar 1323 mit dem schottischen König in Lochmaben einen Waffenstillstand zu schließen. Carlisle hoffte wohl, dass der König dies billigen würde, doch Eduard II. bewertete den Waffenstillstand als Verrat und erklärte ihn für ungültig. Er glaubte offenbar fälschlicherweise, dass Carlisle ihn bereits in Byland absichtlich in Stich gelassen hatte, ließ ihn verhaften und wenig später als Verräter hinrichten. Noch vor Carlisles Hinrichtung begannen jedoch mit Billigung des Königs neue Verhandlungen mit den Schotten über einen Waffenstillstand. An den Verhandlungen war zunächst vor allem der Earl of Pembroke beteiligt, während Gefolgsleute des in schottischer Gefangenschaft befindlichen Henry de Sully als Vermittler dienten. Am 14. März wurde ein vorläufiger, bis zum 22. Mai befristeter Waffenstillstand geschlossen. Dieser wurde am 29. April bis zum 2. Juni verlängert. Hugh Despenser, ein Sohn des jüngeren Despenser, John Hastings und weitere englische Adlige wurden als Geiseln gestellt, während der schottische Bischof von St Andrews und der Earl of Moray in Newcastle und York über einen längerfristigen Waffenstillstand verhandelten. Der englischen Delegation gehörten ab dem 1. Mai wieder Pembroke, der Bischof von Exeter, der jüngere Despenser und Robert Baldock an, die schließlich nach längeren Verhandlungen einen dreizehnjährigen Waffenstillstand erreichten. Dieser wurde am 30. Mai 1323 vom König und dem Kronrat mit den schottischen Gesandten im Palast des Erzbischofs von York in Bishopthorpe besiegelt. In dem Vertrag wurden die jeweiligen Besitzstände festgeschrieben. Durch ein Verbot des Ausbaus von Befestigungen auf beiden Seiten der Grenze und durch die Benennung von Beamten, die für die Einhaltung der Vertragsbedingungen zuständig waren, sollte der Frieden gewahrt werden. Dazu sicherten die Engländer zu, dass schottische Schiffe auf ihrer Fahrt entlang der englischen Küsten nicht angegriffen würden. Seit Dezember 1322 hatte Eduard II. auch mit der mit Schottland verbündeten Grafschaft Flandern Friedensverhandlungen führen lassen, die am 5. April 1323 mit einem Waffenstillstand abgeschlossen wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Scheitern von weiteren Verhandlungen mit Schottland.", "content": "Für zahlreiche englische Magnaten war der Waffenstillstand mit Schottland inakzeptabel, da sie ihre Ansprüche auf schottische Ländereien bedroht sahen. Aber auch Eduard II. war trotz der langen Vertragslaufzeit nicht bereit, Robert Bruce als schottischen König anzuerkennen. Er rief Edward Balliol, einen Sohn des früheren schottischen Königs John Balliol, aus seinem Exil in der Bretagne zurück nach England. Dazu sandte er Bischof John Stratford zur Kurie nach Avignon, um die Aufhebung der Exkommunikation der Schotten durch den Papst zu verhindern. Papst Johannes XXII. hob die Exkommunikation wohl nicht auf, doch er erkannte Robert Bruce als schottischen König an. Angesichts dieser diplomatischen Intrigen brachen die Schotten die weiteren Friedensverhandlungen in York 1324 ab. Stattdessen erneuerten sie im April 1326 die Auld Alliance mit Frankreich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlacht bei Byland (auch \"Schlacht bei Blackhow Moor\" oder \"Blakehoumor\") war eine Schlacht während des Ersten Schottischen Unabhängigkeitskrieges. Am 14. Oktober 1322 schlug ein schottisches Heer die Nachhut eines englischen Heeres, das einen Feldzug nach Schottland geführt hatte. Der Kampf war vermutlich eher nur ein Geplänkel, doch der englische König Eduard II. konnte nur knapp der Gefangennahme entkommen und erlitt damit eine schändliche Niederlage. Im Mai 1323 schloss England einen längerfristigen Waffenstillstand mit Schottland.", "tgt_summary": null, "id": 1450430} {"src_title": "Nolan Seegert", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verein.", "content": "Nachdem er in der U17 des seines Vereins Brescia Calcio ansprechende Leistungen zeigte, rückte der erst 17-jährige Sandro Tonali zur Saison 2017/18 in die Profimannschaft des Zweitligisten auf. Dort debütierte er am 26. August 2017, als er bei der 2:1-Auswärtsniederlage gegen US Avellino in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Am 28. April 2018 erzielte er bei der 2:4-Auswärtsniederlage gegen US Salernitana sein erstes Tor im Profibereich. In der nächsten Spielzeit 2018/19 gelang Tonali mit seiner Mannschaft die Meisterschaft in der Serie B und damit der Aufstieg in die erstklassige Serie A.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Er nahm mit der italienischen U19-Auswahl an der U-19-Fußball-Europameisterschaft 2018 in Finnland teil, bei der Italien im Finale an Portugal scheiterte. Im Juli 2019 war er für die U21 bei der U21-Europameisterschaft 2019 im Einsatz. Am 15. Oktober 2019 debütierte er beim 5:0-Heimsieg gegen Liechtenstein in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2020 für die A-Auswahl, als er in der 74. Spielminute für Federico Bernardeschi eingewechselt wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Spielweise.", "content": "Sandro Tonali erfüllt auf dem Spielfeld die Aufgabe des Spielmachers. Er ist der kreative Kopf des Mittelfelds, welcher Angriffe einleitet und Spielzüge steuert. Tonali zeigt bereits in seinem jungen Alter, dass er dieser Rolle gewachsen ist und wird deshalb bereits von diversen italienischen Spitzenvereinen beobachtet. Er wird häufig mit dem ehemaligen italienischen Nationalspieler und Weltmeister Andrea Pirlo verglichen. Pirlo stammt wie Tonali aus der Jugend von Brescia Calcio und bekleidete selbst jahrzehntelang die Rolle des \"regista\". Außerdem ähneln sich Statur, Aussehen und Ausstrahlung am Spielfeld der beiden sehr stark. Tonali wird in Italien bereits als der Nachfolger Pirlos genannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sandro Tonali (* 8. Mai 2000 in Lodi) ist ein italienischer Fußballspieler in Diensten des italienischen Serie A-Vereins Brescia Calcio. Der Mittelfeldspieler ist seit Oktober 2019 Nationalspieler.", "tgt_summary": null, "id": 1681408} {"src_title": "Melodi Grand Prix 2020", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "Ford entwickelte das Auto auf technischer Basis des Ford Sierra Cosworth, um den größeren Cosworth-Motor und das Getriebe unterzubringen, während die Karosserie dem Ecort Mk V glich. Unter der Leitung von Rod Mansfield und John Wheeler von Fords SVO-Abteilung wurde das Fahrzeug 1989 von Stephen Harper von MGA Developments in Coventry entworfen, ein Jahr vor der Einführung des Serienmodells. Der Spoiler wurde von Frank Stephenson hinzugefügt. Das Karosseriewerkzeug wurde vom Karosseriebauer Karmann im Werk in Rheine entworfen, wo die Fahrzeuge hergestellt wurden. Das Motormanagement wurde im Vergleich zum Sierra modifiziert und ein neuer Turbolader wurde eingebaut. Der Wagen hat permanenten Allradantrieb, der 34 % des Antriebsmomentes an die Vorderräder, und 66 % des Antriebsmomentes an die Hinterräder verteilt. Das Fünfgangschaltgetriebe entspricht dem im Sierra Cosworth verwendeten Typ. Recaro Holding-Sportsitze gehören zur Serienausstattung. Spätere Serienmodelle waren ohne den übergroßen Heckspoiler erhältlich, obgleich die meisten Kunden den Heckspoiler bestellten. Vom 19. Februar 1992 bis zum 12. Januar 1996 wurden 7145 Fahrzeuge hergestellt. Eine kleine Anzahl Fahrzeuge wurde offiziell von einem Importeur in die Vereinigten Staaten importiert. Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs lag bei 240 km/h, was mit den Sportwagen der unteren Preisklasse, darunter Audi quattro, BMW M3, Nissan 300ZX und Toyota Supra, konkurrieren konnte, und übertraf damit traditionelle Kompaktsportwagen wie den Volkswagen VW Golf GTI. Der Escort RS2000 und der frühere Escort RS Turbo erreichten lediglich 203 km/h. Vom Escort RS Cosworth wurden zwei Versionen produziert. Die ersten 2.500 Einheiten waren „Homologations-Specials“, die zur Erlangung der FIA-Zulassung in der Gruppe A benötigt wurden. Diese waren mit einem übergroßen Turbolader Garrett T3 / T04B-Hybrid und einem wassergekühlten Ladeluftkühler ausgestattet. Der gleiche Motor wurde im Ford RS200 Gruppe-B-Wagen eingebaut. Aufgrund des großen Abgasturboladers war das Ansprechverhalten des Motors bis 3500/min relativ schlecht. Ab 3500/min, konnte der Abgasturbolader genügend Ladedruck aufbauen. Einige Homologations-Specials wurden zur Verbesserung der Füllung mit Wassereinspritzung ausgestattet. Unter diesen ersten Einheiten war eine Handvoll als Motorsport-Version gekennzeichnet. Diesen fehlten bestimmte Verfeinerungen wie ein Schiebedach und Schalldämpfung. Die ursprünglichen Fahrzeuge enthielten Merkmale, die den Cosworth zwar zu einem effektiveren Sportwagen machten, ihn jedoch nicht als Straßenfahrzeug geeignet erschienen ließen. Alsbald die Regeln erfüllt waren, versuchte Ford, das Auto weniger temperamentvoll zu und unter normalen Bedingungen leichter fahrbar zu machen. Die zweite Generation, die Ende 1994 in Produktion ging, war mit einem Garrett-T25-Turbolader ausgestattet, einer kleineren Einheit, die das Turboloch reduzierte und den Wagen alltagstauglicher machte. Mit diesen neueren Modellen bot Ford auf Wunsch ab Werk an, den ungewöhnlich gestalteten Heckspoiler nicht einzubauen.", "section_level": 1}, {"title": "Motor.", "content": "Der Motor der offiziellen Straßenversion leistete maximal 227 PS (167 kW), bei 6.250/min, das maximale Drehmoment betrug 304 Nm. Er muss mit Superbenzin betrieben werden, dessen Oktanzahl 95 nicht unterschreitet. Mit ihm erreichte der Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von 232 km/h. Ohne den großen Heckflügel konnte er sogar 237 km/h fahren, während er 5,7 Sekunden von 0 auf 100 brauchte. Der Standardturbolader Garrett AiResearch T3/T04B lieferte einen maximalen Ladedruck von 0,8 Bar, kurzzeitig 1,0–1,1 Bar (Overboost). Das Auto wog 1.275 kg und 1.310 kg in der höchsten Ausstattungslinie. Der Ford Escort RS Cosworth war das erste Massenproduktionsauto, das bei 180 km/h eine Abtriebskraft von 45 Newton vorne mit verstellbarem Frontsplitter in mittlerer Position und 190 Newton mit seinem großen Flügel am Heck aufbrachte.", "section_level": 1}, {"title": "Motorsport.", "content": "Hinter dem Design des Escort Cosworth stand, dass er die Rallye-Weltmeisterschaft gewinnen sollte. Es hat dieses Ziel nicht erreicht, aber es gewann zwischen 1993 und 1996 acht Rennen als Gruppe A Auto und zwei weitere in der Kategorie World Rally Car 1997-8, bevor es durch den Ford Focus RS WRC ersetzt wurde. Der Escort Cosworth wurde 1991 und 1992 vom Ford-Werksrallye-Team entwickelt. Seine ersten Auftritte vor der Homologation fanden in der spanischen Meisterschaft statt, in den Händen von Jose Maria Bardolet, und bei der Scottish Rally 1992, wo er von Malcom Wilson gefahren wurde, der auch der Haupttreiber für Entwicklung war. Wilson nahm an der Veranstaltung nicht offiziell teil, aber seine Bühnenzeiten waren schneller als die des Siegers Colin McRae. In der zweiten Hälfte der Saison 1992 endete die Entwicklung des Sierra Cosworth, und die Werksfahrer François Delecour und Massimo Biasion konzentrierten sich darauf, den Escort für den Wettbewerb vorzubereiten. Bei der ersten Begegnung des Escorts auf Weltmeisterschaftsebene, der Rallye Monte Carlo 1993, übernahm Delecour die Führung mit Biasion auf dem zweiten Platz. Das Paar führte die Veranstaltung bis in die letzte Nacht, als Didier Auriol, der einen Toyota Celicafuhr, in einer späten Schießerei siegte und die Fords den zweiten und dritten Platz belegten. Trotzdem hatte das neue Auto sein Potenzial unter Beweis gestellt, was im darauffolgenden Monat unterstrichen wurde, als Malcolm Wilson mit einem von seinem eigenen Team vorbereiteten Auto die Rallye Schweden kurz anführte, bevor er nach einem Unfall in den Ruhestand ging. Das Werksteam kehrte für die Rallye Portugal zurück: Delecour führte fast von Anfang an und gewann das Rennen mit Biasion als Zweiter. Damit wurden sowohl Auto als auch Fahrer als ernstzunehmende Anwärter für die diesjährige Weltmeisterschaft eingesetzt. Delecour siegte erneut auf Korsika und Biasion in Griechenland – sein erster Sieg seit drei Jahren. Damit belegten sie den ersten und zweiten Platz in der Fahrerwertung und Ford die gemeinsame Führung in der Herstellerwertung. In der zweiten Saisonhälfte siegte der Toyota-Pilot Juha Kankkunen in Argentinien, Finnland und Australien, aber in Neuseeland, mit Ausnahme von Delecours zweitem Platz (hinter Colin McRae), waren die Ergebnisse der Fords relativ schlecht, was Toyota den Titel der Hersteller verlieh. Beide Bau-Escorts gingen bei der San Remo-Rallye in den Ruhestand, Delecours nach einem Unfall und Biasions Motorschaden nach einem Kühlerschlauchbruch, aber der Italiener Franco Cunico gewann das Event in einem privat eingewanderten Escort Cosworth. Es war das erste Mal seit mehreren Jahren, dass ein Privatmann auf diesem Niveau gewonnen hatte. Damit übertraf er die Werke Lancia Delta Integrale des amtierenden Weltmeisters Carlos Sainz und demonstrierte die Überlegenheit des Escorts gegenüber dem vorher dominierenden Lancia. Trotzdem war das Ergebnis für Ford eine Enttäuschung, da Delecour zwar die vorletzte Saisonrunde gewann, in Katalonien jedoch den Weltmeistertitel an Kankkunen verlor. Delecour und Ford wurden vor allem nach dem Sieg von Delecour bei der Rallye Monte Carlo als ernsthafter Anwärter für die Weltmeisterschaft 1994 bezeichnet. Delecour schied jedoch mit einem Motorschaden aus der zweiten Runde der Meisterschaft in Portugal aus. Einige Wochen später wurde er bei einem Verkehrsunfall verletzt, was ihn dazu zwang, die nächsten vier Runden zu verpassen. Biasion wurde Dritter in Portugal, konnte aber nicht mit den Toyotas mithalten, und seine Ergebnisse verbesserten sich danach nicht mehr, da Berichten zufolge sein Verhältnis zum Team sich verschlechterte. Er ging Ende 1994 aus und fuhr nicht mehr auf Weltmeisterschaftsniveau. In Delecours Abwesenheit wurde der zweite Escort von einer Reihe von temporären Fahrern angetrieben, darunter der Weltmeister von 1981, Ari Vatanen, der junge Belgier Bruno Thiry und Franco Cunico. Mit Ausnahme des dritten Platzes von Vatanen in Argentinien (gefolgt von einem Rücktritt nach einem schweren Sturz in Neuseeland und einer Herausforderung für den dritten Platz), waren die Ergebnisse gleichgültig, und das Team wurde wegen seiner Abhängigkeit von Delecour kritisiert. Der letzte Gastfahrer erwies sich jedoch als erfolgreicher: Auf einer einmaligen Fahrt für das Team gewann Tommi Mäkinen die 1994er 1000-Seen-Rallye. Delecour kehrte auf derselben Veranstaltung zum Team zurück, war aber immer noch nicht voll fit und wurde Vierter, bevor er in den letzten beiden Runden ausschied. Thiry beendete eine enttäuschende Saison mit einem dritten Platz in der Endrunde in Großbritannien. Das Ford-Werksteam wurde Ende 1994 geschlossen und das Rallye-Programm wurde dem belgischen RAS-Sportteam übergeben. Biasion wurde durch Bruno Thiry ersetzt, während Delecour im Team blieb. Die Saison wurde auf acht Events verkürzt und der Service war viel enger als in den vorangegangenen Saisons. Autos der Gruppe A mussten zudem mit einem kleineren Turbolader als zuvor fahren, was für Ford ein besonderes Handicap war, da das Siebenganggetriebe des Rallye Escort für einen Motor mit niedriger Drehzahl nicht gut geeignet war. Delecour beklagte sich zwar heftig in Interviews über die Regeländerungen, belegte jedoch beim Monte Carlo den zweiten Platz. Bruno Thiry führte dann die Rallye Korsika an und schien zu gewinnen, bis ein Radlagerausfall, den seine Mechaniker nach früheren Regeln hätten korrigieren können, ihn aus der Rallye ausgeschlossen. Delecour wurde Zweiter, aber in dieser Saison gab es keine weiteren Top-3-Platzierungen, und Ford beendete die Meisterschaft der Hersteller. Das Experiment, bei dem RAS nicht erfolgreich war, brachte Ford seine Rallye-Weltmeisterschaft 1996 mit ins Haus. Thiry blieb als zweiter Fahrer, aber Delecour verließ das Team und wurde durch Carlos Sainz ersetzt. Sainz belegte den dritten Platz in der Fahrerwertung mit einem Sieg in Indonesien und einem zweiten Platz in Schweden und Italien. Der Escort wurde jedoch zu diesem Zeitpunkt von den Mitsubishi und Tommi Mäkinen, die den Titel in diesem Jahr gewonnen hatten, übertrumpft, und gegen Ende der Saison wechselte das Interesse in Richtung der folgenden Saison und den kommenden World Rally Car-Regeln. Obwohl es einige Sonderregelungen erforderte, durfte Ford den Cosworth in ein World Rally Car umwandeln, um als Notlösung zu dienen, bis ein eigens dafür gebautes WRC entwickelt wurde. Die Hinterradaufhängung mit Längslenker, die als Schwachstelle des Cosworth beurteilt wurde, wurde durch MacPherson-Federbeine ersetzt und die Karosserie und das Getriebe wurden modifiziert. Die Rallye-Autos sollten von Malcolm Wilsons Team, dem heutigen M-Sport, gefahren werden. In den Spielzeiten 1997 und 1998 erzielte Carlos Sainz zwei weitere Siege. Mit Thiry, Ari Vatanen (auf einer einmaligen Podiumsplatzierung bei der Safari-Rally, nachdem Thiry eine Verletzung erlitten hatte) und dem viermaligen Rallye-Weltmeister Juha Kankkunen, der sich nun hinter dem Lenkrad der Autos befand, wurde der Name des Escorts endgültig eingestellt. Insgesamt Rallye nach einem Doppelpodium bei der 1998 beendeten Rallye Großbritannien. Außerhalb der Weltmeisterschaft war der Escort ebenso wie seine Vorgänger auf nationaler und europäischer Ebene sehr erfolgreich. Er gewann viele nationale Rallye-Titel. 1994 gewann der belgische Fahrer Patrick Snijers die absolute Europameisterschaft in einem von RAS Sport vorbereiteten Auto. Malcolm Wilson war dabei der britische Titel. Es war auch ein erfolgreicher Teilnehmer der Gruppe N. Tuningteile waren (und sind) ohne weiteres verfügbar, und Escorts mit niedrigerer Spezifikation wurden in den 1990er Jahren selbst bei Rallyes mit relativ niedrigem Niveau in Europa zu einem verbreiteten Merkmal. Sie bleiben so, obwohl viele zumindest teilweise auf World Rally Car-Spezifikationen umgestellt wurden. Der Escort hatte auch einen Ausflug in die Formel 1, wenn auch als Safety Car. Es wurde tatsächlich während zwei Grands Prix in der Saison 1992 verwendet, um dieses neue Sicherheitskonzept zu erproben, das im folgenden Jahr offiziell in den Sport eingeführt wurde (unter Verwendung anderer Straßenautos).", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ford Escort RS Cosworth ist ein Sportderivat des europäischen Ford Escort. Die ersten 2500 Exemplare waren Rallye-Homologations-Modelle. Der Wagen wurde entwickelt, um sich für die Gruppe A der Rallye-Weltmeisterschaft zu qualifizieren, an der Ford zwischen 1993 und 1998 teilnahm. Von 1992 bis 1996 war der Escort RS Cosworth als Straßenauto in sehr begrenzter Anzahl verfügbar. Die kleineren Turbofahrzeuge wurden von der FIA nicht anerkannt und nur die ersten 2500 Fahrzeuge, die vor dem 1. Januar 1993 hergestellt wurden, sind „Homologation-Sonderversionen“. Sie sind an ihrem großen „Whale Tail“-Heckspoiler zu erkennen. Der Escort RS Cosworth wird von einem Vierzylinderreihenmotor Typ Cosworth YBT angetrieben. Er hat einen Hubraum von 1.993 cm und eine Leistung von 227 PS (167 kW).", "tgt_summary": null, "id": 2310233} {"src_title": "Ogosta-Stausee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biographie.", "content": "František Muzika erhielt nach Abschluss seines Studiums an der Akademie der Künste in Prag 1924 ein Jahresstipendium der französischen Regierung für ein Studium an der École des Beaux-Arts. In Paris erhielt er auch Privatunterricht bei František Kupka in dessen Atelier. In Paris traf er Max Jacob, der ihn zu Léonce Rosenberg brachte. Sonntags traf er sich regelmäßig mit Joseph Bernard, wo er auch Aristide Maillol und Roger Bissière traf, mit denen er im Salon d’Automne ausstellte. 1925, nach seiner Rückkehr aus Paris, führten seine Erfahrungen mit dem Werk von Georges Braque und Pablo Picasso dazu, dass Muzika seinen Malstil änderte. Im Laufe von mehr als fünfzig Jahren erfuhr Muzikas Arbeit mehrere Veränderungen. „Sie blieb jedoch immer sich selbst und den Ausgangspunkten von Muzikas Generation treu. Sie ließ sich nie von kurzzeitig modischen Trends oder billig verdienten Erfolgen auf den falschen Weg locken, blieb nie in den stagnierenden Gewässern der Konvention stecken oder verschwand in ihren eigenen Entdeckungen und Ansätzen.“ In seinen letzten Jahren litt er an Herzerkrankungen. Er starb am 1. November 1974 in seinem Atelier mit seinem letzten, unvollendeten Werk \"Schodiště\" auf der Staffelei.", "section_level": 1}, {"title": "Gemälde.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Periode (1918–1924).", "content": "Muzika wurde zunächst von Bohumil Kubišta beeinflusst. Seine ersten Bilder zeigen Stillleben und Architektur. Dann wechselte er zu einem primitivistischen Neoklassizismus. Er konzentrierte sich auf pastorale Szenen und den Alltag.", "section_level": 2}, {"title": "Zweite Periode (1925–1936).", "content": "Nach Paris überarbeitete er seine künstlerische Poetik radikal. Objekte verloren ihren materiellen Charakter. Sein Malstil entspannte sich. Er schuf eine neue Bildwirklichkeit in Form des lyrischen Kubismus. Nach 1930 bezieht Muzika surrealistische Elemente in seinen Prozess ein. Die Poetik von Muzikas Bildern wurde durch die Arbeit von Giorgio de Chirico und Muzikas eigenen Erfahrungen als Bühnenbildner beeinflusst.", "section_level": 2}, {"title": "Dritte Periode (1936–1948).", "content": "Muzika reagierte auf den Spanischen Bürgerkrieg, die Besetzung der Tschechoslowakei und die Brutalität des Krieges. Muzikas Kriegszeit zeigt die Qual und Trauer dieser Zeit mit allegorischen Bildern. Seine Bilder mit imaginären Landschaften und dunklen Atmosphären schufen das Gefühl von dramatischer Spannung und Dunkelheit der Zeit.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "In der Nachkriegszeit entwickelte František Muzika seine eigene Poetik, die in enger Übereinstimmung mit den Tendenzen der zeitgenössischen internationalen Kunst die ursprüngliche Ausrichtung seiner poetischen Weltsicht weiter ausarbeitete.", "section_level": 2}, {"title": "Letzte Periode (1948–1974).", "content": "Muzikas Thema seiner Bilder war die versteinerte Welt. Muzika löschte die Unterschiede zwischen dem Realen und dem Unwirklichen, dem Mikrokosmos und dem Makrokosmos. Seine Arbeiten betonten eine starke Symbolik.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Arbeiten.", "content": "1927 begann Muzika, sich auf andere Bereiche wie Bühnenbild und Buchillustrationen auszudehnen. Er war Redakteur von Kulturzeitschriften. Ein Beispiel für seine 107 Bühnenbilder ist \"Julietta\" von Bohuslav Martinů im Tschechischen Nationaltheater (1938). Im Jahre 1927 begann er seine Arbeit an dem Buch \"Krásné Písmo\" (Geschichte der lateinischen Schrift), das 1958 in der Tschechoslowakei und 1965 in deutscher Sprache erschien. Er entwarf auch viele Plakate, zum Beispiel einen Plakat für die Ausstellung von Emil Filla und für das Musikfestival Prager Frühling 1946 und 1947. Sein Symbol auf dem Plakat ist immer noch das Logo für das Festival.", "section_level": 1}], "src_summary": "František Muzika (* 26. Juni 1900 in Prag; † 1. November 1974 ebenda) war ein tschechischer Künstler und ein prominenter Vertreter der Avantgarde in der Tschechoslowakei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er war Mitglied von Devětsil seit 1921 und Mánes seit 1923. Muzika war Maler, Grafiker, Bühnenbildner, Illustrator, Redakteur und Professor an der Akademie für Kunst und Industriedesign (UMPRUM) in Prag.", "tgt_summary": null, "id": 2295944} {"src_title": "Lilibet, das Zirkuskind", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Hazel Motes, der Enkel eines Predigers, kehrt eines Tages aus einem nicht näher benannten Krieg in die Südstaaten der USA zurück. Dort wird er mit der von ihm selbst gegründeten „Kirche der Wahrheit ohne Christus“ zu einem hyperreligiösen Sektenführer und verbreitet mit Gift und Galle seine Heilslehren. Sein Sendungsbewusstsein wächst sich bald zum religiösen Wahn aus, der alles und jeden wortreich verdammt, der an Christus oder Gott glaubt, an Gerechtigkeit und ein Leben nach dem Tod, an Sünde oder das Böse in all seinen Gestalten. Nicht nur seine Botschaften und Heilslehren sind rigoros und erlauben keinen Widerspruch, die gesamte optische Erscheinung des schlaksig-schlanken Hazel Motes inklusive seiner eigentümlichen Kleidung (stets ein dunkelgrauer Anzug und ein auffälliger schwarzer Hut mit breiter Krempe) und seiner Art, sich zu bewegen, wirkt wie eine einzige Herausforderung an seine Mitmenschen. Frauen wie die verführerische Sabbath Lily Hawks fühlen sich auf merkwürdige Weise zu dem charismatischen Sonderling hingezogen, aber auch komische Kauze wie der hündisch ergebene Enoch Emery, der glaubt, in dem fanatischen Eigenbrötler einen Freund finden zu können. Doch als Soziopath ist Hazel Motes nicht imstande, derlei Bedürfnisse zu befriedigen. Weder glaubt er, dass seine Mitmenschen jemals seinen Ansprüche genügen könnten, noch glaubt er dies von sich selbst. Sein Rigorismus beim Aufbau seiner Anti-Gott- und Anti-Christus-„Kirche“, für die er unermüdlich Anhänger zu gewinnen sucht, macht ihn zunehmend zu einem wahnhaften Sonderling. In der Kleinstadt Taulkinham im US-Bundesstaat Georgia kommt es schließlich zur massiven Konfrontation mit dem einen oder anderen feindselig gestimmten Bewohner, allen voran Asa Hawks und Hoover Shoates. Beide verkünden nämlich ihre eigenen religiösen „Wahrheiten“ und lassen dadurch einen „Krieg der Worte“ unvermeidlich erscheinen, der bald in Handgreiflichkeiten überzugehen droht.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Die Weisheit des Blutes\" entstand ab dem 23. Januar 1979 in Macon (Georgia) und Umgebung. Die Dreharbeiten wurden Mitte März desselben Jahres abgeschlossen. Die Fertigstellung des Films erfolgte Anfang Mai 1979. Erstmals präsentierte wurde \"Wise Blood\", so der Originaltitel, während der Filmfestspiele in Cannes im selben Monat. Die deutsche Erstaufführung fand am 17. November 1981 im ZDF statt. Der deutsche Videotitel ist \"Der Ketzer\".", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Movie & Video Guide schrieb: „Brilliante Umsetzung von Flannery O’Connors sonderbaren Hölle-und-Rettung-Geschichte. Fehlerlose Besetzung, angeführt von Brad Dourif als besessener Prediger“. Halliwell‘s Film Guide charakterisierte den Film wie folgt: „Merkwürdige Geschichte, nicht leicht zu mögen, aber mit vielen eindrucksvollen Momenten“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Weisheit des Blutes (Originaltitel \"Wise Blood\") ist eine amerikanisch-deutsche Literaturverfilmung von John Huston mit Brad Dourif in der Hauptrolle eines fanatischen Predigers. Flannery O’Connor lieferte mit dem Roman \"Wise Blood\" (1952) die Vorlage.", "tgt_summary": null, "id": 2322346} {"src_title": "Avraham Even-Shoshan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Einrichtungen.", "content": "Das im Jahr 1965 eröffnete Wintersportgebiet setzt sich aus der oberen „Highland Zone“ und der unteren „Olympia Zone“ zusammen. Erstere ist eher auf geübte Skifahrer und Snowboarder zugeschnitten, letztere eher auf Anfänger. Eine Gondelbahn und sechs Sesselbahnen erschließen eine Fläche von 76 Hektar. Der höchste Punkt befindet sich auf dem Gipfelplateau, der tiefste auf, was einem Höhenunterschied von 683 m entspricht. Die längste Piste ist sechs Kilometer lang, die steilste hat ein Gefälle von bis zu 38°. In der Highland Zone dauert die Wintersaison von Mitte November bis Anfang Mai, in der Olympia Zone von Anfang Dezember bis Ende März. In der Olympia Zone gibt es beleuchtete Pisten, einen Funpark, einen Skicross- und Snowboardcross-Kurs sowie eine Kinderzone. In diesem Bereich steht seit 1999 auch die Teineyama-Schanze (jap., \"Teineyama shantse\"), eine kleine Skisprungschanze für Anfänger (Hillsize: 33 m, K-Punkt: 30 m). Während der Sommersaison bietet der Berg verschiedene Wanderwege und einen kleinen Vergnügungspark mit Riesenrad. Der Golfplatz besteht aus drei 9-Loch-Kursen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad.", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Winterspiele 1972.", "content": "Sapporo Teine war während der Olympischen Winterspiele 1972 der Schauplatz verschiedener Wettbewerbe in den Sportarten Bobfahren, Rennrodeln und Ski Alpin.", "section_level": 1}, {"title": "Ski Alpin.", "content": "Für die alpinen Skirennen standen in Gipfelnähe drei Pisten zur Verfügung, die in den Jahren 1968 bis 1970 angelegt worden waren: die Riesenslalom-Piste der Männer am Nordwesthang, die Riesenslalom-Piste der Frauen am Nordosthang und die Slalom-Piste (für beide Geschlechter) am Nordhang. Auf ersterer mussten 12.000 m2 Fels bewegt werden. Die Gesamtkosten betrugen 949 Mio. Yen. Wegen des zu geringen Höhenunterschieds am Teine fanden die Abfahrtsläufe am Eniwa statt. Zwar machte der Alpine Skiweltcup nie Station in Sapporo Teine, doch wurden hier zahlreiche wichtige Skirennen wie z. B. die Winter-Universiade 1991, die Winter-Asienspiele 2017 oder FIS-Rennen im Rahmen der Internationalen Myasawa-Skispiele ausgetragen. Hinzu kommen Rennen auf regionaler und nationaler Ebene.", "section_level": 2}, {"title": "Bob- und Rodelbahnen.", "content": "Die Bobbahn am Teine war die erste überhaupt in Japan. Sie wurde ins Erdreich gegraben und mit Stahlbeton ausgekleidet, zu Beginn der Saison verstärkte man die Kurven und einen Teil der Geraden mit Eisblöcken oder gepresstem Schnee. Da die Bahn keine Kühlanlage besaß, war sie technisch gesehen eine Natureisbahn. Die Bauarbeiten begannen im Oktober 1969 und waren im Februar 1970 abgeschlossen. Anschließend war die Bahn im Rahmen des Japanischen Wintersportfests erstmals in Betrieb. Bis Januar 1972 erstellte man Tribünen und mehrere Dienstgebäude. Die Kosten betrugen 433 Mio. Yen. Für die Rennrodler baute man in der Nähe eine eigene Bahn, die zwar kürzer, aber auch steiler war. Hier betrugen die Baukosten 277 Mio. Yen. Aufgrund der zu geringen Nachfrage nach der Eröffnung der Bobbahn \"Spiral\" in Nagano, dem Austragungsort der Winterspiele 1998, wurde die Teine-Bobbahn im Februar 2000 geschlossen. Im Rahmen der möglichen Kandidatur für die Winterspiele 2026 oder 2030 ist ein Neubau am selben Ort vorgesehen. Die Rodelbahn ist bereits 1985 abgebrochen und in eine Skipiste umgewandelt worden.", "section_level": 2}], "src_summary": "Sapporo Teine (jap. ) ist ein Wintersportgebiet in Sapporo, der Hauptstadt der japanischen Präfektur Hokkaidō. Es befindet sich im Stadtbezirk Teine-ku am Nordhang des 1023,1 m hohen Berges Teine. Besitzer ist das Tourismusunternehmen Kamori Kankō, das auch einen Vergnügungspark und einen Golfplatz im unteren Bereich des Berges betreibt. Internationale Bekanntheit erlangte das Gebiet durch verschiedene Wettbewerbe der Olympischen Winterspiele 1972.", "tgt_summary": null, "id": 1144285} {"src_title": "Peter Robin Harding", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entdeckung und Erforschung.", "content": "Das Gestein von Siletzia wurden an verschiedenen Orten durch \"tektonische Hebungen\" (wie an der Peripherie der Olympic Mountains), \"antiklinale Faltungen\" (wie im Falle der Black Hills und der Willapa Hills im südwestlichen Washington) und \"Überschiebungen\" über andere Formationen (entlang verschiedener Verwerfungen im zentralen und südlichen Oregon) an die Oberfläche gebracht. Dieses Zutagetreten wurde verschiedentlich als \"Metchosin-Formation\" von Vancouver Island, als \"Crescent-Formation\", als die Vulkane der \"Black Hills\" und der \"Willapa Hills\" sowie als \"Siletz-River-Vulkane\" und \"Roseburg-Formation\" von Oregon bezeichnet. (Siehe Karte. Die \"Grays-River\"-Vulkane von Washington und die \"Tillamook-Vulkane\" von Oregon werden inzwischen als post-Siletzianisch angesehen. ) An anderen Orten ist Siletzia von jüngeren vulkanischen und sedimentischen Ablagerungen überdeckt. Die Erforschung vn Siletzia begann 1906 mit Arnolds Beschreibung und Benennung einer kleinen Oberflächenformation an der Nordseite der Olympic Peninsula nahe Port Crescent. Obwohl diese Formation klein ist, hielt er es für sehr wahrscheinlich, dass viel mehr davon unter jüngeren Ablagerungen vergraben ist. Aus der Erkenntnis heraus, dass ähnliches Gestein an anderen Stellen zutage trat, wurde der Name Crescent Formation allgemein auf alle Basalte des frühen und mittleren Eozäns der Olympic Peninsula und des Tieflands am Puget Sound übertragen. Die Metchosin-Formation an der Südspitze von Vancouver Island wurde in einer Serie von Studien (1910, 1912, 1913, 1917) von Clapp beschrieben, der den Zusammenhang mit der Crescent-Formation auf der anderen Seiter der Juan-de-Fuca-Straße erkannte. Weaver erkannte, dass diese „Metchosin-Vulkane“ verschiedene eozäne Basalte in West-Washington und der Oregon Coast Range bis hin zu den südlich gelegenen Klamath Mountains umfassten. Die Siletz-River-Vulkane wurden 1948 von Snavely und Baldwin anhand von Oberflächen-Formationen nahe dem Siletz River in Oregon beschrieben (Ursprünglich „Siletz River Volcanic Series“ durch Snavely & Baldwin (1948) benannt, umbenannt durch Snavely et al. (1968)). Die Roseburg- und weitere Formationen im südlichen Oregon wurden seit den 1960er Jahren in verschiedenen Studien beschrieben. Der Name „Siletzia“ wurde 1979 durch Irving geprägt, um diese eozänen Basalte und die darin eingebetteten Sediment-Formationen in ihrer ganzen Ausdehnung zu beschreiben.", "section_level": 1}, {"title": "Ausdehnung.", "content": "Die Karte zeigt die Oberflächen-Formationen (schwarz) und aus diesen abgeleitete oberflächennahe Formationen (pink) von Siletzia. Letztere können in der äußeren Erdkruste durch aeromagnetische, gravitätische und seismologische Studien entdeckt werden. Es gibt nur zwei oberflächliche Berührungszonen zwischen Siletzia und dem älteren (prä-känozoischen) Grundgebirge in Nordamerika. Eine befindet sich nahe Roseburg (Oregon), wo sie gegen Formationen der Klamath Mountains geschoben wurde (Diskussion s. unten), die andere befindet sich entlang der Leech River Fault am Südende von Vancouver Island, wo sie die prä-känozoische, dem Wrangellia-Terran benachbarte \"Pacific-Rim-Formation\" verschoben hat. Alle anderen Kontaktstellen zwischen Siletzia und dem Rest des Kontinents sind unter jüngeren Ablagerungen verborgen, insbesondere unter den Kaskaden-Vulkanen. Die Kontaktzone rund um die Olympic Mountains ist eigentlich der Basiskontakt mit den darunter liegenden ozeanischen Sedimenten, der durch die Hebung des Gebirgszugs schräg aufwärts gestellt wurde und durch die Erosion von 10 bis 12 Kilometern überlagernder Ablagerungen an die Oberfläche kam. Der Ort des oberflächennahen Kontakts zwischen der Crescent-Formation und der prä-känozoischen metamorphen Basis des Kontinents, welcher als Coast Range Boundary Fault (CRBF) bezeichnet wird, ist weitestgehend unsicher. Die Leech River Fault erstreckt sich südostwärts über Victoria hinaus über die Juan-de-Fuca-Straße hinweg, möglicherweise mit der südostwärts ausstreichenden Southern Whidbey Island Fault (SWIF) verbunden. (Die Leech River Fault/CRBF wurden auch mit möglichen Verwerfungen in der Discovery Bay und im Puget Sound zusammengebracht — siehe Puget-Sound-Verwerfungen — aber die Beweise sprechen eher dagegen; siehe z. B. Babcock et al. (1992) und Babcock et al. (1994)) Diese erstreckt sich bis zur Rattlesnake Mountain Fault Zone (RMFZ), einige 25 Kilometer östlich von Seattle, welche für die \"westliche\" Grenze des prä-känozoischen Grundgebirges gehalten wird. Gravitations-Daten deuten jedoch darauf hin, dass die Crescent-Formation (mindestens an der Oberfläche) sich auf diesem Längengrad nicht über den Osten Seattles hinaus erstreckt. Weiter südlich, nahe dem Mount St. Helens, gibt es eine ähnliche Situation; die St. Helens Fault Zone (SHZ) gilt als östliche Grenze der Crescent-Formation, aber das prä-känozoische Grundgebirge findet sich am Mount Rainier. Die Trennung dieser bildet die als Southern Washington Cascades Conductor (SWCC) bekannt gewordene Formation mariner Sedimente; sie ist möglicherweise über ein Fragment von Siletzia gelagert. Oder auch nicht: Die ältesten Teile der SWCC sind möglicherweise älter als Siletzia, und die Beschaffenheit und der Ort des Kontakts zwischen diesen beiden Formationen ist unbekannt. Im zentralen Teil Oregons bildet Siletzia eine Plattform, auf der die älteren, heute erloschenen Vulkane der Western Cascades liegen. Es wird vermutet, dass die jüngeren \"High Cascades\" (die Hochlagen der Kaskadenkette) im Osten auf Sedimenten ruhen, die im Becken zwischen Siletzia und dem Kontinent akkumuliert wurden. Im südlichen Oregon ist Siletzia entlang des \"Klamath—Blue Mountain Lineament\" (KBML) gegen die mesozoischen Klamath Mountains gedrückt worden. Nahe Roseburg (Oregon) trat diese Kontaktzone an der \"Wild Safari Fault\" zutage, wo die spätjurassische \"Dothan Formation\" über die Roseburg-Formation geschoben wurde. Jenseits der Küste von Süd-Oregon bildet die eozäne \"Fulmar-Verwerfung\" die Westgrenze von Siletzia. Bei dieser handelt es sich um eine Blattverschiebung, bei der Teile von Siletzia ausgespalten wurden; das fehlende Stück könnte der Yakutat-Terran sein, der heute die Spitze des Golfs von Alaska bildet. Weiter nördlich wird die Terran-Grenze für einen Teil der Küste am Columbia River gehalten. (Parsons et al. (1999) nutzten seismische Daten, um ein dreidimensionales Bild von Siletzia bei Washington zu erzeugen, welches die Westgrenze einschließt.) Die Art und Weise, wie sich die Crescent-Formation um die Olympic Mountains windet („Oly“ auf der Karte) könnte eine oroklinale Windung als ein Ergebnis des Zusammenpralls mit Vancouver Island widerspiegeln. Sie wurde auch auf den Verlust der ursprünglich die Olympic Mountains überdeckenden Ablagerungen vor ihrer Hebung zurückgeführt, ähnlich einem Dom, von dem die Spitze und das westliche Ende entfernt wurden. Siletzias aktuelle Mächtigkeit sowie die Schätzungen darüber variieren. Unter Oregon scheint der Siletzianische Terran bis in 25 oder möglicherweise 35 km Tiefe in die Rinne zwischen der abtauchenden Juan-de-Fuca-Platte und der Grenze des Kontinents zu reichen, wo er über am Boden der Rinne akkumulierte Sedimente gleitet. (McCrory & Wilson (2013b) gehen von 27±5 Kilometern aus.) Der Crescent-Terran (unter Washington) wird für dünner gehalten, von minimal 12... 22 km unter den westlichen und östlichen Endes der Juan-de-Fuca-Straße, ist aber möglicherweise auch bis zu 20... 35 km stark.", "section_level": 1}, {"title": "Zusammensetzung.", "content": "Die verschiedenen Formationen von Siletzia werden als marine tholeiitische „Kissen“-Basalte und vulkanische Brekzie charakterisiert, die oft von sedimentischen Schichten kontinentalen Ursprungs unterbrochen sind und auf einer ozeanischen Kruste liegen. Diese sind üblicherweise von calcitischen vulkanischen unterseeischen Ablagerungen bedeckt. All dies suggeriert, dass diese Formationen ursprünglich in einer ozeanischen Umgebung abgelagert wurden, möglicherweise als unterseeische Berge oder ein Insel-Bogen. Eine detailliertere Beschreibung der Siletz-River-Vulkane findet sich bei Snavely et al. (1965), und eine der Crescent-Formation bei Lyttle & Clarke (1975). Die Einheit der Blue Mountains an der Basis der Crescent-Formation auf der Olympic Peninsula beinhaltet Sedimente (einschließlich großer Findlinge aus Quarz-Diorit) kontinentalen Ursprungs, die nahelegen, dass der Kontinent einst nicht weit entfernt war; andere Sedimente wurden von prä-känozoischem Gestein auf Vancouver Island und von der nördlichen Kaskadenkette abgetragen. Am Südende gibt es aus den Klamath Mountains stammende Sedimente, während der die Tyee-Formation überlagernde Sand eine dem Gestein des Idaho-Batholiths ähnliche isotopische Zusammensetzung aufweist.", "section_level": 1}, {"title": "Alter.", "content": "Der Auswurf der Siletzia-Basalte fand grob im späten Paläozän bis ins mittlere Eozän hinein statt; genauere Daten sind schwierig zu ermitteln und variieren daher leicht. Frühe Radiometrische Datierungen auf K-Ar- (Kalium-Argon) und Ar-Ar-Basis (Argon-Argon) durch Duncan ergaben ein Alter von 57... 62 Millionen Jahren für das nördliche und das südliche Ende sowie ein Alter von 49 Millionen Jahren für die Grays-River-Vulkane nahe dem Zentrum von Siletzia. Dies legt den Ursprung in einem mittelozeanischen Rücken (wie schon zuvor von McWilliams (1980) angemerkt) nahe und hatte starken Einfluss auf Modelle, welche die Entstehung von Siletzia abbildeten. Andere Forscher fanden seither jüngere Daten (50-48 mya) für die Entstehung der Crescent-Basalte, so dass eine starke Alters-Asymmetrie entstand. (Variationen in der geochemischen Abweichung könnten die Ergebnisse auch verschoben haben. ) Datierungen von 2010 auf der Basis von Ar-Ar, U-Pb (Uran-Blei) und Kalkflagellaten zeigen eine engere Spanne des Alters von 56 Millionen Jahren im Süden bis 50 oder 49 Millionen Jahren im Norden. Später erhobene hochpräzise U-Pb-Datierungen aus dem nördlichen Siletzia ergaben ein eng eingegrenztes Alter von 51 Millionen Jahren für den Metchosin-Komplex auf Vancouver Island. Von besonderem Interesse ist die etwas weitere Spanne von schätzungsweise 53 bis 48 Millionen Jahren für die Basalte der Crescent-Formation auf der Ostseite der Olympic Peninsula, die die Blue-Mountain-Einheit überlagert und verlässlich auf 48 Millionen Jahre oder jünger datiert wurde. (Wells et al. (2014) berechneten ein maximales Alter der Ablagerungen von etwa 48,7 Millionen Jahren, während Eddy et al. (2017) vier Altersstufen zwischen 44,7 und 47,8 Millionen Jahren nachweisen.) Diese strukturelle Beziehung wurde zuvor dahingehend interpretiert, dass Siletzia – oder wenigstens dessen nördlicher Teil – am Kontinentalrand aufgebaut wurde. Aktuell wird diskutiert, dass die Ungleichheit der Altersangaben dadurch erklärt werden kann, dass die Blue-Mountain-Einheit vor etwa 44,5 Millionen Jahren unter Siletiza geschoben wurde, und dass außerdem Siletiza nicht notwendigerweise entlang des Kontinentalrandes abgelagert wurde.", "section_level": 1}, {"title": "Größe.", "content": "Siletzia ist recht groß: mehr als lang, beinahe halb so breit (und wahrscheinlich recht tief). Die ursprünglichen Ablagerungen waren zwischen 16 und 35 Kilometern mächtig. Weaver schätzt eine minimale Mächtigkeit von lediglich und außerdem „nahezu 10.000 Kubikmeilen [ca. 40.000 km3] Gestein“; er ging von einem Gesamtvolumen aus, das mindestens so groß sei wie die besser bekannten Columbia-River-Basalte. (Zitiert in Henriksen (1956)) Snavely et al. ermittelten mindestens Mächtigkeit und bis zu unter den eruptiven Zentren sowie ein Volumen von bis zu 50.000 Kubikmeilen (mehr als 200.000 km3). Duncan (1982) schätzte das Volumen auf rund 250.000 km3 (etwa 60.000 Kubikmeilen), was das Volumen der meisten kontinentalen Riftzonen sowie einiger Basaltflutregionen erreicht. Die neueste Schätzung beziffert das Volumen auf 2 Millionen km3.", "section_level": 1}, {"title": "Paläorotation.", "content": "Wenn Lava sich abkühlt und verfestigt, verbleibt ein Abdruck des Magnetfeldes der Erde, so dass die ursprüngliche Orientierung des Gesteins erhalten bleibt. Messungen solcher paläomagnetischer Felder in der Oregon Coast Range zeigen Rotationen um 46... 75° auf, allesamt als Folge des angenommenen Zusammenstoßes des Siletzianischen Terrans mit dem Kontinent vor etwa 50 Millionen Jahren. Diese Rotationen erfolgten alle im Uhrzeigersinn und zeigen eine enge Korrelation mit dem Alter des Gesteins: etwa 1,5° je eine Million Jahre. Diese paläomagnetischen Rotationen und andere Beweise zeigen, dass Siletzia — oder der Teil, der den Siletzianischen Terran bildet („SZ“ auf der ersten Karte), von den Klamath Mountains bis zum Columbia River — im Uhrzeigersinn als ein einziger kohärenter Block rotiert ist. (Andere mögliche Rotationsmechanismen werden von Globerman et al. (1982) diskutiert. Siehe auch Wells & Heller (1988)). Hat sich Siletzia um das Nord- oder das Südende gedreht? Diese Frage hat erhebliche Aufmerksamkeit erregt, und lange wurde eine Rotation um das Nordende angenommen. (Zweites Modell von Simpson & Cox (1977), verfeinert von Hammond (1979). Verschiedene Einwände gegen einen nördlichen Drehpunkt wurden von Magill et al. (1981) erhoben, die eine initiale Phase der Rotation mit einem südlichen Drehpunkt bevorzugten. Einige offensichtliche palinspastische Widersprüche im Zusammenhang mit der Clarno-Formation im nördlichen zentralen Oregon scheinen von Grommé et al. (1986) gelöst worden zu sein. Ein Hauptproblem für einen südlichen Drehpunkt besteht darin, dass er eine Rotation \"während\" der Verschmelzung mit dem Kontinent impliziert, während die meisten Untersuchungen darauf hindeuten, dass der Großteil oder die gesamte Rotation \"nach\" der angenommenen Verschmelzung passierte.) Ein Schlüssel für den Nachweis ist, dass die Crescent-Formation über Sedimente (die Blue-Mountain-Einheit) gelegt wurde, die vom Kontinent stammten, einschließlich der etwa 65 Millionen Jahre alten Findlinge aus Quarz-Diorit. Dies wurde zunächst dahingehend interpretiert, dass die Crescent-Formation nahe dem Kontinent gebildet wurde. (Siehe auch Babcock et al. (1994) und McCrory & Wilson (2013b)) Neue hochpräzise U-Pb-Datierungen zeigen jedoch, dass die überlagernden Basalte älter sind und deshalb die Blue-Mountain-Einheit nicht von den Basalten überlagert wurde, sondern zu einem späteren Zeitpunkt darunter geschoben wurden. Ein solches Unter-Schieben impliziert, dass das Nordende von Siletzia ursprünglich weiter vom Kontinent entfernt lag, und erlaubt eine radiale Bewegung um einen südlicheren oder östlicheren Drehpunkt nahe der heutigen Grenze zwischen Washington und Oregon, wie es kürzlich vorgeschlagen wurde. Dieses Modell geht davon aus, dass Siletzia am Rand der Kontinentalplatte gebildet wurde, entlang der heute Olympic-Wallowa-Lineament genannten Zone (OWL; eine Zone topographischer Besonderheiten unbekannten Alters und von tektonischer Bedeutung) und mit dem Südende von Siletzia und den Klamath Mountains (mit Siletzia vereinigt) nahe dem Idaho-Batholith in Zentral-Idaho. Weitere Belege dafür stammen aus dem Sand der Tyee-Formation, der die Roseburg-Formation überlagert. Nicht nur, dass dieser Sand dieselbe isotopische Zusammensetzung wie das Gestein des Idaho-Batholiths hat (ebenso wie der heute von Snake und Columbia River verschobene Sand), er scheint auch nicht weit von seiner Quelle wegtransportiert worden zu sein. Dies impliziert, dass die Tyee-Formation sehr viel näher am Idaho-Batholith lag, während sie abgelagert wurde, bis sie schließlich weggedreht wurde. Geodätische Untersuchungen zeigen, dass die Region weiterhin rotiert, wahrscheinlich aufgrund der Ausdehnung der Basin and Range Province und eines asthenosphärischen Fließens um die Südgrenze der subduzierten Juan-de-Fuca-Platte. Nördlich des Columbia River sind die Verhältnisse viel komplizierter. Erstens ist die in Südwest-Washington beobachtete Rotation nur halb so groß wie die ähnlich alter Gesteine in Oregon. Dies bildet die Basis für die Annahme, dass der Crescent-Terran vom Siletzianischen Terran abbrach (vielleicht, weil sie auf unterschiedlichen ozeanischen Platten gebildet wurden) und einer anderen Rotationsgeschichte unterlag. Zweitens gibt es in Washington eine größere Variation im Grad der Rotation und mehr Verwerfungen, was zu der Spekulation führte, dass der Crescent-Terran in acht oder neun Krustenblöcke zerbrochen sei. Im heutigen Bremerton an der Ostseite der Olympic Mountains ist die gemessene Rotation gering und innerhalb der statistischen Fehlergrenzen zu Null; anders weiter nördlich nahe Port Townsend, wo die Rotation leicht gegen den Uhrzeigersinn lief. Auf Vancouver Island sind die Paläorotationen entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn, und weitere Belege zeigen, dass die Spitze der Insel verbogen wurde, möglicherweise aufgrund einer Kollision mit Siletzia. Die Nordwestspitze der Olympic Peninsula zeigt gleichfalls eine Rotation entgegen dem Uhrzeigersinn von etwa 45 Grad. Dies wirft die Frage auf, wieviel von dem gebogenen Umriss der Crescent-Formation auf den Materialverlust vom Zentrum nach der Hebung der Olympic Mountains zurückzuführen ist und wieviel davon oroklinale Biegungen widerspiegeln.", "section_level": 1}, {"title": "Herkunft.", "content": "Die Herkunft von Siletzia ist noch nicht bestimmt und wird (Stand 2017) kontrovers diskutiert. Bromley (2011) sagte kürzlich: „Es fehlt eine definitive Antwort“. Fortgesetzt werden Theorien entwickelt, und selbst die Details, auf denen die Theorien beruhen, „bleiben rätselhaft“. Im Folgenden werden mehrere der bemerkenswertesten Modelle betrachtet. Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene \"Typen von Modellen\" der Bildung von Siletzia: Brandon & Vance (1992) nennen diese die \"Tiefseeberg-Interpretation\" und die \"Randbecken-Interpretation\". Chan et al. (2012) zählen nur drei allgemeine \"Modelle\"; sie beschränken die erstgenannten auf einen Hotspot-Vulkanismus auf einem mittelozeanischen Rücken und nennen Schollen-Fenster als dritte Modellform. Eddy et al. (2017) bieten eine erneuerte Zusammenfassung. (1) Die Bildung im offenen Ozean (möglicherweise als unterseeische Berge wie im Fall der Hawaii-Emperor-Kette oder einen Hotspot auf einem mittelozeanischen Rücken wie im Fall von Island) sowie den Zusammenstoß mit dem Kontinent; (2) die Bildung in Küstennähe auf oder nahe dem Kontinentalrand (vielleicht als Ergebnis einer Blattverschiebung oder eines Schollen-Fensters). Alle aktuellen Modelle sehen Siletzia danach als vom Kontinentalrand wegdriftend, und zwar um einen nördlichen Drehpunkt. (Einige frühe Modelle stellten Siletzia als \"in den Kontinent hinein\" um einen südlichen Drehpunkt rotierend dar, so dass das Verschmelzen mit dem Kontinent den Höhepunkt darstellte. Der südliche Drehpunkt scheint weitgehend obsolet in der Diskussion, teilweise weil verschiedene Studien (z. B.: Heller & Ryberg (1983), Wells et al. (1984), Heller et al. (1985)) den Großteil der Rotation als nach der Verschmelzung darstellen. Diese Modelle wurden entweder als „verschmolzen“ oder „gerissen“ klassifiziert, doch das ist ungenau, weil die küstennahe Bildung [engl. „inshore“] gleichfalls ein Verschmelzen beinhalten kann und alle Hochsee-Modelle [engl. „offshore models“] einen nördlichen Drehpunkt benutzen, der das Aufreißen eines Grabens [engl. „rifting“] impliziert.) Untersuchungen über den Ursprung Siletzias haben sich im Allgemeinen auf zwei prinzipielle Beobachtungen gestützt: die große Paläorotation (wie oben beschrieben) und den voluminösen Ausstoß (mehr als 50.000 Kubikmeilen [ca. 200.000 km3], welche das Volumen der meisten kontinentalen Grabenbruchzonen und einiger Basaltflut-Provinzen übersteigt). Die Berücksichtigung der beobachteten Basalt-Volumina setzt eine ausgedehnte magnetische Quelle voraus, für die die meisten Modelle entweder die Anwesenheit des Yellowstone-Hotspot oder die eines Schollen-Fensters annehmen. Letzteres würde aus der Subduktion der Farallon- und der Kula-Platte (oder vielleicht aus dem Wiederauftauchen der Farallon-Platte) stammen. Die Beziehung mit dem mittelozeanischen Rücken, der die Kula- von der Farallon-Platte trennte, ist ein bedeutendes Element in allen Modellen, obwohl seine Lage während dieser Epoche nicht gut bestimmt wurde. Babcock et al. (1992) zeigen die Unsicherheit der Position des Kula-Farallon-Rückens vor 65 Millionen Jahren, indem sie sie irgendwo zwischen Mexiko und den Queen Charlotte Islands angeben. Auch Abbildung 1 bei Haeussler et al. (2003) zeigt diesen Rücken abwechselnd nahe Washington und nahe Anchorage.", "section_level": 1}, {"title": "Simpson & Cox 1977: Zwei Modelle.", "content": "Auf der Suche nach einer Erklärung für die Paläorotation im Uhrzeigersinn merkten Simpson & Cox (1977) an, dass Siletzia als starrer Block rotiert zu sein scheine und schlugen zwei Modelle vor. Das erste betraf die Rotation um einen \"südlichen Drehpunkt\" im Kontakt mit den Klamath Mountains. Dies erzeugt verschiedene Probleme, insbesondere weil am Nordende Sedimente und selbst Findlinge vom Kontinent an der Basis der Crescent-Formation gefunden wurden, die nahelegen, dass Siletzia von Beginn an nahe am Kontinent lag. Im zweiten Modell (schließlich von Hammond (1979) verbessert) lag Siletzia ursprünglich dem Olympic-Wallowa-Lineament benachbart, wurde dann vom Kontinent weggeschoben und rotierte um einen \"nördlichen Drehpunkt\" nahe der Olympic Peninsula. Weil die Sedimente auch einen losen Kontakt der Klamaths vom Beginn an nahelegen, erfordert dies, dass die Klamaths sich mit Siletzia zusammen bewegt haben. Ursprünglich gab es Konflikte darüber, wann die Klamaths und mit zunehmendem Fortschritt und Ausmaß der Rotation auch die Clarno-Formation in Zentral-Oregon bewegt wurden. Diese wurden großenteils in einer Untersuchung der Clarno-Formation durch Grommé et al. (1986) geklärt und mit einer palinspastischen Rekonstruktion des Zustandes vor 38 Millionen Jahren illustriert.", "section_level": 2}, {"title": "Offshore-Modell: Eine eingefangene Inselkette?", "content": "Eine früh und verbreitet zitierte Studie von Duncan (1982) (aufbauend auf Merkmalen der ziemlich neuen Theorie der Plattentektonik) ist ein Beispiel für den Offshore- oder „Tiefseeberg“-Typ von Modellen. Sie bietet eine Reihe von radiometrisch (K-Ar- und Ar-Ar-Messungen) ermittelten Altersangaben, die im Zentrum (für die Grays-River-Vulkane) jüngere und an den Rändern ältere Gesteine bestimmte. Diese zweiflächig symmetrische Alters-Progression erinnert stark an die Muster an mittelozeanischen Rücken, wo älteres Gestein nach beiden Seiten von jüngerem Gestein verdrängt wird. Duncan zog fünf Modelle in Betracht (aber keines, welches ein Aufreißen oder eine Subduktion der Ketten enthält) und favorisierte eines mit einem Hotspot — vermutlich dem Yellowstone-Hotspot — der den Farallon-Kula-Rücken teilte (so wie in Island), um eine Inselkette zu schaffen. Diese Inseln verschmolzen dann mit dem Kontinent, als die darunterliegende ozeanische Kruste subduziert wurde. Diese Studie ist aus vielerlei Gründen kritisiert worden, insbesondere wegen der Altersangaben. Duncan selbst merkt an, dass die Messung des Alters im nördlichen Teil durch den Verlust von Argon während des Tieftemperatur-Metamorphismus beeinflusst sein könnte, und dass hinsichtlich der stratigraphischen Position ein gewisses Rauschen vorhanden gewesen sein könnte. Letzteres wurde in einer aktuellen Studie demonstriert, die auf geochemischer Grundlage aufzeigte, dass die Grays-River-Vulkane \"jünger\" (mit einem Alter von 42... 37 Millionen Jahren sogar sehr viel jünger) sind als Siletzia und deshalb nicht repräsentativ für die initiale Phase des Siletzianischen Magmatismus sein können. Die aktuellen Messungen zeigen ein eher monotones Wachstum des Alters von Süd nach Nord. Die Spanne des ursprünglichen Alters war gleichfalls ein Problem, da die Ausbreitungsrate des Kula-Farallon-Rückens eine viel längere als die beobachtete Kette von Tiefseebergen hätte erzeugen müssen und zu weit vom Kontinent entfernt gewesen wäre, um die Sedimente kontinentalen Ursprungs erklären zu können. Dieser Widerspruch wird etwas dadurch abgeschwächt, dass die neueren Altersbestimmungen eine kleinere Spanne an Altersangaben zeigen.", "section_level": 2}, {"title": "Inshore-Modelle.", "content": "Mehrere Modelle nehmen eine Bildung von Siletzia in Küstennähe an, auf oder nahe dem Kontinentalrand. Während alle aktuellen Modelle Siletzia nach dem Verschmelzen oder der Bildung als abgespalten ansehen, zieht eine Unterklasse von Rifting-Modellen diesen Vorgang der Grabenbruchbildung als ursächlich für die Eruptionen auf Siletzia in Betracht. Wells et al. (1984) schlugen vor, dass die Siletzia-Basalte Transformstörungen (senkrecht zu einem mittelozeanischen Rücken) an den Richtungswechseln der tektonischen Platten „durchbrochen“ haben könnten. Das Ausmaß dieser Eruptionen und ihr Ort in der Region wird als ähnlich dem des Yellowstone-Hotspot angegeben. Diese „Transform-Durchbruch“-Theorie scheint im Großen und Ganzen zurückgewiesen zu werden, wahrscheinlich weil das zugrundeliegende Modell der Plattenbewegungen sich als mangelhaft erwiesen hat. Wells et al. schlugen dazu abweichend vor, dass ein Terran am Kontinentalrand über den Yellowstone-Hotspot geschoben wurde, dieser vom aufsteigenden Magma vom Kontinent fortgeschoben wurde, und schließlich die Siletzia-Basalte bildete. Diese Idee wurde von Babcock et al. (1992) weiterentwickelt, die vorschlugen, das Rifting könnte durch eine Änderung der Bewegungsrichtung der Platte initiiert worden sein. Kinematische Effekte der Migration des Kula-Farallon-Rückens entlang des Kontinentalrandes kommen gleichfalls in Frage. Ein solcher Effekt ist die Bildung eines Fensters (oder einer Lücke) in der subduzierten Platte (engl. „slab“), welches verstärkten Auftrieb von Magma erlauben würde.", "section_level": 2}, {"title": "Schollen-Fenster.", "content": "Dass mittelozeanische Rücken subduziert werden könnten, wurde frühzeitig bei der Entwicklung der Plattentektonik beobachtet, doch gab es damals wenige Überlegungen über die darauffolgenden Auswirkungen. In den 1980er Jahren kam die Vorstellung auf, dass das aus der Asthenosphäre durch den Rücken hindurch aufsteigende Magma das Meerwasser nicht erreicht haben und daher nicht abkühlen sowie die Lücke schließen konnte. Die fortgesetzte Ausdehnung des Rückens würde zu einer erweiterten Lücke oder einem „Fenster“ in der subduzierten Platte führen, durch die vermehrt Magma austreten würde. Die Bedeutung dessen für Siletzia wurde erstmals von Thorkelson & Taylor (1989) und Babcock et al. (1992) aufgezeigt (aufbauend auf der Pionier-Arbeit von Dickinson & Snyder (1979), zitiert in Michaud et al. (2002) und Thorkelson (1996)). Breitsprecher et al. (2003) identifizierten schließlich das fächerförmig erscheinende Erwachen von Vulkanen mit charakteristischer Geochemie, gefolgt von der Ausweitung des Schollen-Fensters in der Kula-Farallon-Platte quer durch das nordöstliche Washington bis nach Idaho hinein. Madsen et al. (2006) zeigten, dass während des Großteils des Eozäns der später folgende Magmatismus von Alaska bis Oregon „mit Begriffen der Subduktion und des Schollen-Fensters erklärbar ist“. (Ihr Modell trennt den nördlichen Teil der vor etwa 47 Millionen Jahren wiederauftauchenden Platte, um die Eshamy-Platte zu bilden.) Das heißt, dass ein Schollen-Fenster — und ein einzelner subduzierter Rücken kann mehrere davon enthalten — einen adäquaten Magmatismus bieten kann, ohne an einen Hotspot (eine Mantel-Plume) angebunden zu sein. (Der Magmatismus kann solche Ausmaße erreichen, dass auch vorgeschlagen wurde, dass der Yellowstone-Hotspot durch ein Schollen-Fenster initiiert worden sein könnte.) Sowohl Mantel-Plumes als auch Schollen-Fenster erzeugen einen voluminösen Magmatismus; der Haupt-Unterschied besteht darin, dass sich Schollen-Fenster nur dort bilden, wo der mittelozeanische Rücken subduziert wird. Dies impliziert die Bildung am Kontinentalrand und anschließendes Rifting in der Art und Weise der zweiten Modell-Klasse.", "section_level": 2}, {"title": "Golf von Alaska.", "content": "Jedes Modell über den Ursprung von Siletzia muss die Interaktionen mit den Plattengrenzen, die während des Eozäns unter die nordamerikanische Platte geschoben wurden, berücksichtigen. Frühe Studien krankten an nicht determinierten Orten dieser Grenzen, insbesondere des Kula-Farallon-Rückens: Basalte an den Außengrenzen des Golfs von Alaska (entlang des Alaska Panhandle) sind so alt und ähnlich zusammengesetzt wie die Vulkane von Siletzia und geben vor, dass der K-F-Rücken weit vor dem Yukon-Territorium und gleichzeitig weit vor Washington lag. Dies kann aufgelöst werden, wenn man annimmt, dass vor etwa 56 Millionen Jahren der Ostteil der Kula-Platte abbrach und die Resurrection-Platte (etwa „wiederauferstandene Platte“) bildete, während der neue Kula-Resurrection-Rücken (K-R) sich den Golf von Alaska entlang bis nach Kodiak Island erstreckte, und der frühere K-F- (jetzt R-F-) Rücken Washington erreichte. Die Subduktion dieser Platte unter das westliche heutige Kanada geschah rasch und wurde mit dem vollständigen Verschwinden durch die Subduktion des K-R-Rückens vor 50 Millionen Jahren abgeschlossen. Dieses Szenario erlaubt außerdem den raschen Transport nördlich der Krusten-Blöcke wie des Yakutat-Terrans. Heute südöstlich von Cordova am Golf von Alaska gelegen, indizieren paläomagnetische Merkmale, dass er auf einer geographischen Breite gebildet wurde, die dem heutigen Oregon oder Nord-Kalifornien entspricht. Verschiedene Glimmerschiefer von Baranof Island werden analog für die Leech-River-Schiefer (Leech-River-Komplex) auf Vancouver Island mit einem Alter von 50 Millionen Jahren gehalten, die anschließend nordwärts mit anderen Elementen des Chugach-Prince-William-Terranes transportiert wurden.", "section_level": 2}, {"title": "Nach dem Verschmelzen vor 50... 42 Millionen Jahren.", "content": "Ob als Tiefseeberge fern der Küste oder küstennah durch ein Schollenfenster geformt, wurden die Siletzianischen Basalte auf einer subduzierenden ozeanischen Platte abgelagert: Der Siletz-Terran auf der Farallon-Platte und der Crescent-Terran sehr wahrscheinlich auf der angrenzenden Resurrection-Platte (nachdem diese von der Kula-Platte abgebrochen war, welche sich wiederum zuvor von der Farallon-Platte gelöst hatte). In beiden Fällen wurde Siletzia in Richtung der Subduktionszone verschoben, welche möglicherweise diagonal durch das heutige Washington verlief, schätzungsweise auf der Position des Olympic-Wallowa-Lineaments. Dies wäre die Challis-Subduktionszone, doch wirft dies manche Frage auf. Siletiza war jedoch zu groß, um subduziert zu werden und verschmolz mit dem Kontinent. Verschmelzung wird gelegentlich als „Andocken“ bezeichnet, ist aber einer Kollision ähnlicher: Mehrere periphere Strukturen werden zunächst gefaltet oder zermalmt, danach werden die Hauptstrukturen deformiert, sobald sie in Kontakt kommen und verschiedene Teile werden über andere geschoben; all dies dauert viele Millionen Jahre. Soweit möglich geben die meisten Studien das Alter der Verschmelzung von Siletzia mit Nordamerika mit 50 Millionen Jahren an. Einige frühe Studien (z. B. Duncan (1982)) datierten die Verschmelzung auf spätestens 42 Millionen Jahre vor heute. Eine aktuelle Studie legt nahe, dass es vor frühestens 55 Millionen Jahren geschah. Diese Datierung hat zusätzlich Bedeutung, da es mit dem Beginn des Richtungswechsels der Pazifischen Platte, wie sie in der Schleife der Hawaii-Emperor-Kette zu sehen ist, sowie dem Wechsel im Pazifischen Nordwesten von kompressionaler zu extensionaler Tektonik übereinstimmt. Es könnte gleichfalls mit der Subduktion des Rests der Resurrection-Platte unter British Columbia zusammenfallen. Die Initiierung der nordwärts streichenden rechtsseitigen Straight-Creek-Verwerfung vor etwa 48 Millionen Jahren wurde möglicherweise von einer Spannungsakkumulation während des Verschmelzens von Siletzia mit dem Kontinent verursacht. Als Siletzia mit dem Kontinent verschmolz, blockierte es auch die existierende Subduktionszone und stoppte so die Subduktion der Farallon-Platte. Das beendete die Laramische Gebirgsbildung, welche die Rocky Mountains geschaffen hatte und war Auslöser für den „Mittel-Tertiären Feuerregen“, eine Welle großvolumigen silizischen Magmatismus, welche über einen Großteil des westlichen Nordamerika zwischen 50 und 20 Millionen Jahren vor heute hinwegfegte. Dies hatte unzweifelhaft Auswirkungen auf den rätselhaften und umstrittenen Challis Arc, der sich vom südöstlichen British Columbia bis zum Idaho-Batholith erstreckt, einigermaßen parallel zum Olympic-Wallowa-Lineament; die Details sind jedoch unbekannt. Subduktion, die an der existierenden Zone zum Stillstand kam, reinitiierte schließlich die weiter westlich gelegene Cascadia-Subduktionszone. \"Wie\" dies geschah, scheint nirgendwo detailliert erforscht worden zu sein, doch die Abbildung 5 in Simpson & Cox (1977) legt nahe, dass sich die neue Subduktionszone einfach an der alten anschließend auftat, und zwar von Süden her beginnend. Der von der neuen Subduktionszone ausgehende Vulkanismus (wie die Grays-River-Vulkane und die Northcraft-Vulkane) erreichte vor etwa 42 Millionen Jahren die Oberfläche und initiierte dadurch die Hebung der Kaskadenkette. Mehrere weitere bedeutende Ereignis geschahen vor etwa 42 Millionen Jahren, darunter das Ende der Umwandlung der Leech-River-Schiefer (die aus der unter Vancouver Island geschobenen Metchosin/Crescent-Formation hervorgingen) und der Stopp der Prall-Rutsch-Bewegung am Straight Creek Fault; diese Ereignisse könnten die letzten Bewegungen von Siletzia relativ zu Nordamerika widerspiegeln. Auf einer größeren Skala gab es einen Wechsel in der absoluten Richtung der Pazifik-Platte (markiert durch das Ende der Schleife in der Hawaii-Emperor-Kette), sowie einen Wechsel in der Konvergenz der Kula-Platte mit der Nordamerika-Platte. So wie die Subduktion abflaute, tat es auch die Kraft, die Siletzia gegen den Kontinent drückte; das tektonische Regime änderte sich von einem kompressionalen zu einem extensionalen. Die Ablagerung von Sanden aus dem damals benachbarten Idaho-Batholith in die Tyee-Formation im südlichen Oregon könnte bis vor 46,5 Millionen Jahren fortgesetzt worden sein, wurde jedoch unterbrochen, als Siletzia vom Kontinent abtrieb und zu rotieren begann. (Wie an früherer Stelle erklärt, scheint die Rotation um einen nördlichen Drehpunkt erfolgt zu sein.) Was das Rifting auslöste, ist unbekannt. Wells et al. (1984) nahmen an, dass der Kontinent über den Yellowstone-Hotspot glitt und die aufsteigende Plume einen zuvor verschmolzenen Terran losriss. Babcock et al. (1992) schlugen einen Wechsel der Rate, mit der die Platten konvergierten, oder „kinematische Effekte“ (wie ein Schollen-Fenster) von der Passage der Kula-Farallon-Platte (oder der Resurrection-Farallon-Platte) vor.", "section_level": 1}], "src_summary": "Siletzia ist die massive Formation mariner Basalte und zwischengelagerter Sedimente aus dem frühen bis mittleren Eozän im Forearc-Becken der Cascadia-Subduktionszone; sie bildet das Grundgebirge der westlichen Teile der US-Bundesstaaten Oregon und Washington und der Südspitze von Vancouver Island. Heute ist sie in den Siletz- und den Crescent-Terran geteilt. (Der Teil von Siletzia unter Oregon und dem südöstlichen Washington, ohne die Olympic Peninsula und Vancouver Island, wird auch Willamette-Platte genannt.) ", "tgt_summary": null, "id": 171197} {"src_title": "Metallkorsett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Alternative Namensbezeichnung.", "content": "In Bezug auf die Schullandschaft bezeichnen die Bewohner der Tri-Cities ihr Wohnareal gemeinhin als „District 43“, und zwar nach dem öffentlichen Schulbezirk, der dieses Gebiet bedient.", "section_level": 1}, {"title": "Medien.", "content": "In der Region Tri-Cities besteht Zugriff auf eine Vielzahl von Medien des Lower Mainlands. Mehrere Lokalzeitungen bieten eine lokale Berichterstattung, einschließlich der Coquitlam Now und der Tri-City News. CKPM-FM in Port Moody war im Jahr 2011 der erste Radiosender, der sich dem Tri-Cities-Gebiet widmete.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Straßen.", "content": "Für Autofahrer bietet der Trans-Canada Highway einen Zugang nach Burnaby, Vancouver, Surrey und andere Gemeinden im Lower Mainland. Der \"Lougheed Highway\" ist eine alternative Route zum Trans-Canada Highway. Er beginnt in Coquitlam und führt durch Maillardville, durchquert das \"Riverview Hospital-Gebiet\", und führt bis zum \"Coquitlam Center\", wo die Straße scharf in Richtung Osten nach Port Coquitlam und dann über die Pitt River Bridge nach Pitt Meadows abbiegt. Der \"Barnet Highway\" beginnt im \"Coquitlam Center\" und führt direkt nach Westen durch Port Moody und weiter nach Burnaby und in die Innenstadt von Vancouver.", "section_level": 2}, {"title": "ÖPNV.", "content": "Die Buslinien in den Tri-Cities werden von der Firma TransLink betrieben. Der West Coast Express, der von Downtown Vancouver nach Mission fährt, hält in Port Coquitlam Station, Coquitlam Central Station und Port Moody Station. Die Millennium Line bedient das Gebiet seit Fertigstellung der Evergreen Line am 2. Dezember 2016. Die Linie bedient das \"Lougheed Town Center\" in Burnaby und führt durch den südwestlichen Teil von Coquitlam in Port Moody und das Zentrum von Coquitlam, wo sie an der \"Lafarge Lake-Douglas Station\" endet.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Unternehmen in der Tri-City-Region werden durch \"Tri-Cities Handelskammer\" vertreten.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Tri-Cities ist der informelle Name von drei benachbarten Vorstädten und zwei Dörfern im Nordosten der Metropole Vancouver in British Columbia. Im Jahr 2016 hatten diese fünf Gemeinden 234.300 Einwohner, die sich wie folgt aufteilten:", "tgt_summary": null, "id": 1853815} {"src_title": "Griechisches Waisenhaus Prinkipo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Eine katholische Diözese mit Sitz in Bisarcium (später ein Teil des sardischen Judikates Torres) kann zwischen 1065 und 1503 nachgewiesen werden. Die Ursprünge der Kirche liegen in der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts. Die Gegend um die Kirche war zur Erbauungszeit eine der größten und bevölkerungsreichsten in der Region. Später wurde die Kirche durch einen Brand beschädigt. Ein Dokument erwähnt 1139 einen Bischof \"Ardarensis episcopus von Bisarcio\", der während der Reparatur der Kathedrale in der Nähe der Stadt Ardara lebte. Die Restaurierungsarbeiten waren um 1153 abgeschlossen. Im Jahr 1174 wurde der doppeletagigen Portikus angefügt, die Kirche erhielt die heute noch sichtbare Gestalt. Anfang des 14. Jahrhunderts zogen aufgrund von Malariaepidemien allmählich immer mehr Einwohner nach Ozieri. Heute sind von der Siedlung und der ehemaligen Bischofsresidenz nur noch wenige Überreste an der West- und Nordwestseite der Basilika vorhanden.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Kirche liegt abgelegen an der Staatsstraße 597 auf halbem Weg zwischen Ardara und Tula, umgeben von nur wenigen Häusern im Umkreis von einigen Kilometern. Die künstlerischen und architektonischen Elemente der Kathedrale von Bisarcio sind eine Kombination verschiedener Stile und Künstler. Es sind Elemente zu finden, die auf romanische Pisaner und Lombarden und französischen Arbeiter burgundischen Ursprungs zurückzuführen sind. Gebaut ist die Kirche aus dunklem Trachyt lokaler Steinbrüche. Der Portikus über zwei Etagen ist nach französischem Vorbild gestaltet. In der unteren Etage mit reichem Skulpturenschmuck gibt es drei Rundbögen. Die beiden äußeren Fenster sind durch ein Stabkreuzfenster gestaltet (das linke ist heute geschlossen). Der rechte Bogen ist an der Basis des Sockels durch einen Löwen geschmückt. Der zentrale Bogen führt zum Narthex mit sechs Kreuzgewölbefeldern, gestützt von einer kreuzförmigen Säule. An der rechten Wand des Narthex gibt es eine steile Treppe zum oberen Stock, wo drei Räume liegen. Der mittlere mit einem Altar diente als private Kapelle des Bischofs von Bisarcio. Hinter dem Altar befindet sich ein Stabkreuzfenster, das sich zum Inneren der Kathedrale öffnet. Das Zimmer rechts hat einen charakteristischen Kamin in Form einer Mitra. Vom Narthex aus betritt man die dreischiffige, durch Säulen geteilte Kirche. Eine halbkreisförmige Apsis bildet den Abschluss des Mittelschiffs. Dieses wird durch eine Fachwerkdach aus Holz abgeschlossen, während die Seitenschiffe über Kreuzgewölbe verfügen. Sechs schmale Fenster auf jeder Seite des Schiffs, ein weiteres in der Apsis und zwei über dem Eingang spenden ein weiches Licht, dass das Innere der Basilika im Dämmerlicht hält. An der Südseite der Kirche liegt ein Glockenturm, dessen oberer Teil vor unbestimmter Zeit abgebrochen ist. Der Turm ist quadratisch, mit denselben Pilastern und Bogenfriesen geschmückt, die auch die Seiten und die Apsis der Kirche kennzeichnen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basilika (früher Kathedrale) Sant’Antioco di Bisarcio liegt auf einem Hügel vulkanischen Ursprungs in einer ländlichen Gegend unweit von Chilivani, auf dem Gebiet der Gemeinde Ozieri auf Sardinien. Sie ist eine der größten romanischen Kirchen Sardiniens. ", "tgt_summary": null, "id": 216313} {"src_title": "(523702) 2014 HW199", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tätigkeit in Kambodscha.", "content": "Keo Meas war an der Neuorganisation der Parteizelle in der Hauptstadt beteiligt, nachdem diese im Juli 1952 durch Verhaftungen aufgelöst worden war. Im Dezember desselben Jahres vertrat er die UIF auf der \"People’s Peace Conference\" in Wien. Als die kambodschanischen Mitglieder der ICP 1954 in die Revolutionäre Volkspartei der Khmer (KPRP) umgewandelt wurden, wurde Keo Meas der Führer der Zelle der neuen Partei in Phnom Penh. Nach dem Ende der Feindseligkeiten im selben Jahr war Keo Meas einer der Vertreter der UIF auf Seiten der Việt Minh der \"Internationalen Kontrollkommission\" (ICC) für die Umsetzung der Genfer Abkommen. Um der KPRP, die im Untergrund tätig war, eine Beteiligung am normalen politischen Prozess zu ermöglichen, wurden Keo Meas, Non Suon und Penn Yuth beauftragt, eine legale Einheit der Partei zu bilden. Ende 1954 versuchten sie, die \"Khmer Resistance Party\" zu registrieren, was aber abgelehnt wurde. Anfang 1955 konnten sie sich als \"Krom Pracheachon\" („Volksgruppe“) registrieren. Im Mai 1956 brachte Keo Meas zusammen mit Non Suon und Nop Bophann die zuvor eingestellte \"Pracheachon\" wieder als Wochenzeitung heraus. Während einer Krise der KPRP bildete Tou Samouth eine neue 4-köpfige Parteiführung („städtisches Komitee“ benannt). Es wird angenommen, dass Keo Meas Mitglied dieses Komitees war, es gibt aber auch Quellen, die stattdessen Saloth Sar (Pol Pot) als Mitglied aufführen. Bei den Parlamentswahlen im März 1958 wagte die \"Krom Pracheachon\" nur fünf Kandidaten aufzustellen, darunter Keo Meas in einem Wahlkreis Phnom Penhs. Im herrschenden harten politischen Klima war Keo Meas als einziger Kandidat der \"Krom Pracheachon\" in der Lage, einen wirklichen Wahlkampf zu führen. Nach offiziellen Ergebnissen erhielt er 396 Stimmen. Kurz nach der Wahl ging er in den Untergrund und verließ die Stadt. Das Sekretariat der Stadtparteieinheit Phnom Penh wurde an Saloth Sar weitergegeben. Auf dem zweiten Kongress der KPRP 1960 wurde die Partei in \"Arbeiterpartei von Kampuchea\" umbenannt und Keo Meas in das Zentralkomitee der Partei gewählt, auf dem Parteitag 1963 jedoch wieder abberufen.", "section_level": 1}, {"title": "Aufenthalt in Hanoi.", "content": "In der zweiten Hälfte des Jahres 1968 begab sich Keo Meas nach Hanoi, um die Unterstützung der exilierten kommunistischen Führung beim Kampf der Partei in Kambodscha gegen das monarchistische Regime von Norodom Sihanouk zu gewinnen. Er traf sich mit dem langjährigen Führer Sơn Ngọc Minh und mit vietnamesischen Funktionären, konnte sie jedoch nicht zu einer bewaffneten Revolte gegen das Sihanouk-Regime zu bewegen, das die Vietnamesen als das kleinere Übel betrachteten. Es wird auch angenommen, dass Keo Meas Pol Pot bei seinen Besuchen in Hanoi und Peking im Jahr 1969 begleitete. Keo Meas organisierte die Rückkehr Pol Pots nach Kambodscha, während er selbst für einige Zeit in Hanoi blieb. Keo Meas wurde Botschafter der Königlichen Regierung der Nationalen Einheit von Kampuchea (GRUNK, frz. für \"Gouvernement royal d’union nationale de Kampuchéa\") in der Volksrepublik China. Im März 1972 verlor er diese Position und ging nach Hanoi zurück, wo er unter der Leitung von Ieng Thirith, der Ehefrau von Ieng Sary, für das Radio des \"Front d’Union Nationale du Kampuchéa\" (FUNK) arbeitete.", "section_level": 1}, {"title": "Rückkehr nach Kambodscha und Tod.", "content": "Im Mai 1975 kehrte er nach Kambodscha zurück, um im Büro des Zentralkomitees der Partei zu arbeiten. Er wurde jedoch als provietnamesisch verdächtigt und unter Hausarrest gesetzt. Am 20. September 1976 wurde er verhaftet und ins Zentralgefängnis S-21 gebracht. Selbst unter Folter beteuerte er bis zuletzt seine Unschuld. Gut einen Monat später wurde er getötet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Keo Meas (* 1926; † 1976), auch bekannt als Achar Kang, war ein kambodschanischer kommunistischer Politiker. Er wurde schon als Schüler im vierten Jahrgang am \"Phnom Penh Teachers Training College\" vom Leiter der Nordöstlichen Militärzone, Son Sichan (alias Ngo That Son), für die \"Indochinesische Kommunistische Partei\" (ICP) rekrutiert. 1950 wurde er eine führende Figur innerhalb der United Issarak Front (UIF) und in der Parteizelle der ICP für Phnom Penh.", "tgt_summary": null, "id": 350243} {"src_title": "Redtenbachers Zwergmarienkäfer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Oleak, Sohn einer Handwerkerfamilie, besuchte sowohl die Volks- als auch Oberschule in seiner oberschlesischen Geburtsstadt Bielitz (heute zu Bielsko-Biała). Im Zuge der Vertreibungen zu Ende des Zweiten Weltkrieges kam er nach Meiningen, wo er an der dortigen Oberschule 1949 das Abitur ablegte. Von 1950 bis 1956 studierte er Physik mit Schwerpunkt Astrophysik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Anschließend war er an der Sternwarte Babelsberg tätig, die 1969 im Zentralinstitut für Astrophysik (heute Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam) aufging. Hans Oleak wurde 1963 an der Universität Jena promoviert (\"Gasdynamische Vorgänge im Feuerkugelstadium der Meteore\", Promotion A), 1973 folgte die Promotion B an der Akademie der Wissenschaften der DDR mit der Arbeit \"Die Tredersche Gravitationstheorie aus der Sicht der beobachtenden Kosmologie\". Im Jahr 1978 erhielt er die Lehrbefähigung für Astronomie der Universität Jena und bewarb sich erfolglos um den Lehrstuhl. Nach anfänglicher Tätigkeit in der Erforschung von Meteoren, war er von 1969 bis 1990 Leiter des Bereichs extragalaktische Forschung am Potsdamer Zentralinstitut für Astrophysik. 1981 wurde er zum Professor an der Akademie der Wissenschaften der DDR ernannt. Von 1991 bis 1995 hatte Oleak Lehraufträge an der Universität Potsdam, der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Technischen Universität Berlin inne. Oleak wurde 1949 Mitglied der National-Demokratischen Partei Deutschlands (NDPD) und übte in der Partei ehrenamtliche Funktionen aus. Oleak wurde am 9. Februar 1984 als Nachfolger von Ernst Heyer zum Vorsitzenden des Bezirksausschusses Potsdam der Nationalen Front der DDR gewählt. Am 17. Dezember 1984 wurde er auf der 8. Tagung des Hauptausschusses der NDPD als Mitglied in den Hauptausschuss der Partei kooptiert. Auf dem 13. Parteitag der NDPD im Mai 1987 wurde er erneut zum Mitglied des Hauptausschusses gewählt. Nach der deutschen Wiedervereinigung war er 1990 Gründungsmitglied der European Astronomical Society (EAS) und 1991 des Bildungsvereins \"Urania „Wilhelm Foerster“ Potsdam e.V.\", dessen langjähriger Vorsitzender er später wurde. Von 1993 bis 1996 war er Herausgeber der astronomischen Zeitschrift \"Die Sterne\". Zeitlebens vermittelte Oleak Wissen über das Universum im Rahmen von Vorträgen, sowohl vor Fach- als auch Laienpublikum sowie in der Lehrerweiterbildung. Oleak war zweimal verheiratet, aus der ersten Ehe gingen der Musiker und Produzent Rainer Oleak sowie zwei Töchter, aus der zweiten Ehe eine weitere Tochter hervor. Oleak starb im Alter von 88 Jahren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hans Oleak (* 2. August 1930 in Bielitz, Oberschlesien; † 7. September 2018) war ein deutscher Astrophysiker mit dem Forschungsschwerpunkt extragalaktische Objekte.", "tgt_summary": null, "id": 88767} {"src_title": "Schlammsepie", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Licibořice befindet sich am Bach Licibořický potok im Eisengebirge (\"Železné hory\"). Das Dorf liegt am Rande des Landschaftsschutzgebietes CHKO Železné hory. Östlich erstreckt sich das Slawitzer Wildgehege (\"Slavická obora\"). Im Norden erhebt sich die Jedlina (415 m n.m.), südöstlich die Na Vyhlídce (452 m n.m.) und im Nordwesten die Na Chocholce (452 m n.m.). Nachbarorte sind Čejkovice, Rabštejn, Smrkový Týnec und Týnecká hájovna im Norden, Šiškovice im Nordosten, Výškov und Práčov im Osten, Mešiny, Slavice und Hradiště im Südosten, České Lhotice, Kopáčov, Křižanovice, Mezisvětí 1. díl und Požáry im Süden, Spáleniště, Samařov und Nové Lhotice im Südwesten, Liboměřice und Petříkovice im Westen sowie Mladoňovice, Pohořalka und Lipina im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung von \"Lycyboricz\" erfolgte 1329, als der Abt Jaroslav und der Prior Všeslav des Benediktinerklosters Wilmzell den wüsten Bojanover Sprengel mit Ausnahme von Křižanovice an Heinrich von Lichtenburg zur Wiederbesiedlung überließen. Der Bojanover Sprengel kam damit unter die Verwaltung der Lichtenburg. Seit 1349 ist in \"Lucziboricz\" eine dem Bistum Litomyšl zugeordnete Pfarrei nachweislich; der Ort war neben Bojanov eines der beiden Pfarrdörfer des Sprengels. Zum Ende des 14. Jahrhunderts erwarb das Kloster das Gebiet zurück, im 15. Jahrhundert kam Licibořice zu den Gütern der Burg Oheb. Die Herren Trčka von Lípa veräußerten die Oheber Güter 1555 an Wenzel Robenhaupt von Sucha. 1564 teilten die Söhne des Sigismund Robenhaupt von Sucha, Wenzel und Albrecht, die Güter der wüsten Burg Oheb unter sich auf. Das Gut Bojanov wurde dabei an die Herrschaft Seč angeschlossen. 1628 verkaufte Johann Záruba von Hustířan die Herrschaft Seč mit Bojanov an den kaiserlichen Oberstleutnant Franz de Cuvier, der sie mit seiner Herrschaft Nassaberg vereinigte. Nach dem Tod seines Sohnes und Erben Emanuel de Cuvier († 1663) fiel die Herrschaft Nassaberg mit Seč und Bojanov dessen Mutter, Rosina de Cuvier, geborene von Heiden zu, die in zweiter Ehe mit Nikolaus von Schönfeld verheiratet war. 1753 fiel die Herrschaft Nassaberg Johann Adam von Auersperg als Universalerben des mit Joseph Franz von Schönfeld († 1737) erloschenen Grafengeschlechts von Schönfeld zu. Die Pfarrei Licibořice erlosch während des Dreißigjährigen Krieges, die Kirche St. Michael wurde zur Filiale des Bojanover Pfarrers. Im Zuge der Josephinischen Reformen erfolgte die Erhebung der Kirche zur Lokalkirche, 1785 wurde auf Rechnung des Religionsfonds der erste Lokalist angestellt. Der Genuss des Zehnts und der Grundstücke der ehemaligen Pfarrei verblieb beim Pfarrer von Bojanov. Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis gelegene Dorf \"Litzibořitz\" bzw. \"Ličibořiče\" aus 17 Häusern, in denen 112 Personen, darunter 5 protestantische und eine jüdische Familie, lebten. Unter dem Patronat des Religionsfonds standen die Lokalkirche des hl. Michael, die Lokalie und die Schule. \"Litzibořitz\" war Pfarrort für Schischkowitz (\"Šiškovice\"), Křižanowitz, Teinitz (\"Smrkový Týnec\"), Liboměřitz, Petřikowitz (\"Petříkovice\"), Deblau (\"Deblov\"), Rabstein (\"Rabštejn\"), Lipina, Slawitz (\"Slavice\"), Mladonowitz, Megtka (\"Mýtka\") und Pohořalka mit den zugehörigen Einschichten. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Litzibořitz\" der Herrschaft Nassaberg untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Lícibořice\" ab 1849 mit den Ortsteilen Deblov, Křižanovice, Liboměřice, Lipina, Mladoňovice, Mýtka, Petříkovice, Pohořalka, Rtenín, Šiškovice und Slavice eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Nassaberg. Ab 1868 gehörte die Gemeinde zum politischen Bezirk Chrudim. 1869 hatte Licibořice 128 Einwohner. Im Jahre 1900 lebten in dem Dorf 131 Personen, 1910 waren es 138. 1910 wurde die Aufteilung der Gemeinde Licibořice in die vier Gemeinden Licibořice, Deblov, Křižanovice und Liboměřice genehmigt; bei Licibořice verblieben die Ortsteile Slavice und Šiškovice 1. díl. 1964 erfolgte die Eingemeindung nach Liboměřice. Seit dem 31. August 1990 besteht die Gemeinde Licibořice wieder.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Die Gemeinde Licibořice besteht aus den Ortsteilen Licibořice (\"Litziborschitz\"), Slavice (\"Slawitz\") und Šiškovice (\"Schischkowitz\"). Zu Licibořice gehört zudem die Einschicht Mešiny. Grundsiedlungseinheiten sind Licibořice und Šiškovice.", "section_level": 1}], "src_summary": "Licibořice (deutsch \"Litziborschitz\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt fünf Kilometer nordwestlich von Nasavrky und gehört zum Okres Chrudim.", "tgt_summary": null, "id": 1981569} {"src_title": "Kasım-Ağa-Moschee", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In einer deutschen Großstadt (mutmaßlich Berlin) in den frühen Nachkriegsjahren. Der Wiederaufbau ist schon vorangeschritten, aber noch immer klaffen überall Baulücken und bestimmen zahlreiche Bauruinen das Stadtbild. Um die Städte wieder sicher und vor allem auch wohnbar zu machen, erweist sich eine Berufsgruppe von unschätzbarem Wert, der mit dieser Geschichte ein filmisches Denkmal gesetzt werden soll: Die Bombenentschärfer. Im Zentrum dieses Films steht die lebensgefährliche Arbeit von sechs von ihnen, angeführt von dem aufrichtigen und geradlinigen aber auch desillusionierten Erich Körtner. Seine Kollegen heißen Hans Globke, Peter Tillig, Wolfgang Sulke, Franz Löffler und Karl Wirtz. Wirtz ist der Antagonist Körtners, ein skrupelloser Unsympath, der immer nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Tag für Tag werden die sechs Männer von den Besatzern in Gestalt des britischen Major Haven herangeholt, um alliierte Fliegerbomben der Jahre 1939 bis 1945, die nicht zur Explosion kamen, zu entschärfen. Und schon einige ihrer Kollegen haben dabei ihr Leben gelassen. Der eiskalte Zyniker Karl Wirtz, der bei der Wahl um den Posten des Truppführers Erich unterlag, geht mit Erich Körtner die morbide Wette ein, dass er ihn bei diesem Job sicherlich überleben werde. Alle Bombenentschärfer verabreden im Übrigen, dass die Hälfte ihres Bombenlohns an diejenigen Kollegen gehen soll, die in dem kommenden drei Monaten diesen explosiven Job überstanden hätten. In der Pension der attraktiven französischen Witwe eines deutschen Soldaten, Margot Hofer, um die sich Karl Wirtz – zu Körtners großem Verdruss – auf ziemlich hartnäckige Weise bemüht, haben alle Sechse Unterkunft gefunden. Mit größter Sorgfalt werden nun Tag für Tag die hochsensiblen Sprengkörper unschädlich gemacht bis eines Tages dann doch eine in die Luft geht. Es handelt sich um eine britischen 1000-Pfund-Bombe, bei deren Entschärfung es Globke regelrecht zerreißt. Da Erich annimmt, dass diese Bombe einen doppelten Zünder haben müsse, erbittet er bei seinem Vorgesetzten, den englischen Major, um mehr Informationen zur Bauweise dieser Bombe. Auch privat kommt es nun zu harten Auseinandersetzungen zwischen Körtner und Wirtz. Als Letzterer im betrunkenen Zustand gegenüber Margot zudringlich wird, ist es Erich, der sich dazwischenwirft. Karl zieht sich zurück, macht aber spöttische Bemerkungen über Körtners mutmaßlichen Motive, die ja wohl nicht ganz edel gewesen sein dürften. Margot sieht sich genötigt, sich Erich gegenüber zu erklären und macht ihm klar, dass sie die Ablehnung von allen Seiten – die Franzosen würden sie als Deutschen-Liebchen verachten, für die Deutschen wiederum sei sie aus Feindesland – abstumpfen ließ und sie nunmehr jedes Zipfelchen Glück, sollte es auch nur ansatzweise um die Ecke lugen, sofort festhalten werde. Wenige Tage später wird die Entschärfertruppe von einer Frau Bauer gerufen: Kollege Tillig sei von herabstürzenden Ruinenteilen begraben worden, und eine Bombe würde nun auf ihm liegen. Da alle anderen andernorts im Einsatz sind, müssen die beiden Feinde Erich und Karl den Job übernehmen. Zwar gelingt Erich die Entschärfung, und ein hinzugerufener Arzt kann Tillig untersuchen, doch ist dieser derart verletzt und geschwächt, dass der Doktor ihm keine Überlebenschancen mehr gibt. Wenig später bricht der Rest der Ruine auf Tillig und den Mediziner herab und tötet beide. Zutiefst verstört, kehrt Erich in seine Unterkunft zurück und sucht Trost bei Margot. Beide gebrochenen Seelen kommen sich dabei näher. Am darauf folgenden Tag begeben sich Margot und Erich auf einen kleinen Ausflug in einen anderen Stadtteil. Dabei erzählt Körtner der Französin, dass er vor dem Krieg als Architekt gearbeitet hätte und angesichts seines lebensgefährlichen Jobs heute nicht weiß, ob es klug wäre, mit ihr eine Beziehung zu beginnen, wo er doch jeden Tag umkommen könne. Im britischen Hauptquartier erklärt Haven, dass er keine zusätzlichen Informationen über die extrem gefährliche britische 1000-Pfund-Bombe beschaffen könne. Die Briten haben man mittlerweile herausgefunden, dass Körtner sich während des Krieges einigen Ärger mit den Nazis wegen seiner regimekritischen Haltung eingefangen habe und daraufhin nicht mehr als Architekt arbeiten durfte. Er und die anderen Bombenentschärfer wurden stattdessen mit Zerstörungstätigkeiten betraut. Jeder von ihnen hatte nur noch eines im Sinn: den Krieg irgendwie zu überstehen. Als Wirtz erkennt, wie Erich Tag für Tag mit zunehmenden Ängsten zu kämpfen hat, bietet er diesem an, die Truppe zu verlassen und die Wette schon jetzt als verloren anzuerkennen. Doch Körtner lehnt ab. Bei einem weiteren Einsatz zur Entschärfung einer Bombe mit Zweifachzünder stirbt Kollege Sulke. Die verbliebenen Männer wollen zwar bei der Übereinkunft bleiben, das Geld der ums Leben gekommenen Entschärfer an die Überlebenden ihrer Truppe zu verteilen, ziehen es aber auch in Erwägung, Sulkes Witwe, die nun mit einem Kind allein dasteht, etwas abzugeben. Karl weist diesen Vorschlag brüsk zurück. Er sagt, jeder müsse sehen, wo er bleibt. Am nächsten Tag wird Franz Löffler zu einer Bombe gerufen, die in einem Kanal gelandet ist und auch dort entschärft werden muss. Dabei kommt er ums Leben, als er bei dem Entschärfungsversuch ertrinkt. Margot kann daraufhin vor Angst kaum mehr schlafen und bittet Körtner händeringend, seinen Job aufzugeben, um mit ihr eine gemeinsame Zukunft aufbauen zu können. Doch Erich sagt ihr, dass er herausfinden möchte, ob er stärker sei als Karls Egoismus und Gier. Einige Tage darauf wird Karl Wirtz zu einer Bombenentschärfung gerufen, die es in sich hat. Wieder einmal ist eine der verteufelten britischen 1000-Pfund-Bomben entdeckt worden. Erich kommt wenig später dazu, um das Umfeld zu überprüfen und abzusichern. Beide Männer besprechen, wie man am besten vorgehen soll. Karl kommt bei der Entschärfung gut voran, ruft aber dann urplötzlich um Hilfe, weil ein Zünderteil verrutscht ist. Erich hilft ihm mit einem Stift aus, den er anstelle der Zündnadel einschieben könnte. Doch bei dem Versuch, Zünder und Bombe zu stabilisieren, bemerkt Erich, dass Karl ihn hereinlegen wollte, auf dass er mit der Bombe in die Luft fliegen würde. Daraufhin schlägt Körtner Wirtz ins Gesicht. Als dieser wieder auf die Beine kommt, hat er seinen Zynismus nicht verloren. „Ich nehm‘ mal an, es ist noch immer meine Bombe“ sagt er zu Erich. „Noch immer deine Bombe“ entgegnet dieser. Dann geht Erich fort. Sekunden später fliegt der 1000-Pfund-Koloss in die Luft und zerreißt Karl.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Vor uns die Hölle\" entstand innerhalb von rund zehn Wochen Drehzeit im Frühling 1958 in Berlin mit einer fast ausnahmslos anglo-amerikanischen Besetzung. Der Film wurde am 30. Mai 1959 in Italien uraufgeführt. Die Erstaufführung im hauptproduzierenden England war am 14. Juni 1959, in Deutschland lief der Film zwei Tage später an. Die Filmbauten kreierte Ken Adam, die deutsche Aufnahmeleitung hatte Georg Mohr. John Hollingsworth übernahm die musikalische Leitung.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Movie & Video Guide fand, dass Jeff Chandler und Jack Palance „beinah glaubwürdig als bombenentschärfende Deutsche“ seien. Halliwell‘s Film Guide empfand den Film als ein „langweiliges, brutales, bedeutungsloses Melodram“, dass „derart konstruiert [sei], dass es wahrscheinlich niemanden kümmert, wer in die Luft fliegt“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vor uns die Hölle ist ein 1958 in Berlin entstandenes, britisch-amerikanisches Filmdrama über ein Bombenentschärfungskommando aus der Hammer Films-Produktion. Jack Palance, Martine Carol und Jeff Chandler, der „einen hinterhältigen, raffgierigen, deutschen Bombenentschärfer“ verkörperte, spielten die Hauptrollen. Regie führte Robert Aldrich, die Vorlage zu diesem Film, der Roman „\"The Phoenix\"“, verfasste Lawrence P. Bachmann.", "tgt_summary": null, "id": 1410021} {"src_title": "Andrei Nikolajewitsch Saweljew", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Clea Koff wurde als Tochter des Dokumentarfilmers David Koff und seiner tansanischen Frau Msindo geboren. Sie wuchs vor allem in Somalia und den USA auf. Ihre Grundschulzeit verbrachte sie im Vereinigten Königreich. Die weitere Schulzeit in Washington D.C. und später Kalifornien. Sie studierte in Stanford und schloss dort mit einem Bachelor-Grad ab. Anschließend studierte sie forensische Anthropologie an der University of Arizona und der University of Nebraska. 1999 schloss sie ihre Studien mit dem Grad Master in Nebraska ab. In Arizona war sie bei Walt Birkby ausgebildet worden. Noch als Masters-Studentin wurde sie für den Strafgerichtshof für den Völkermord in Ruanda tätig und wurde auf zwei Missionen nach Kibuye und Kigali gesandt. Ab 2000 war sie für den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Bosnien, Kroatien und im Kosovo als forensische Anthropologin tätig. Hierbei war sie unter anderem stellvertretende Chef-Anthropologin. 2006 war sie auf Zypern für die Vereinten Nationen bei der Identifizierung von Toten des Zypernkrieges tätig. Bis 2012 leitete sie die von ihr ins Leben gerufene Stiftung \"Missing Persons Identification Resource Center\" in Los Angeles.", "section_level": 1}, {"title": "Werke.", "content": "Sie verfasste das Buch \"Die Knochenfrau\" (Originaltitel: \"The Bone Woman\", 2004), das in elf Sprachen übersetzt wurde. Das Buch befasst sich mit ihren Erfahrungen in Ruanda, dem ehemaligen Jugoslawien und im Kosovo. Daneben veröffentlichte sie 2011 den Kriminalroman \"Freezing\". Andrea Seibel schrieb in Der Welt, dass Koff in \"Die Knochenfrau\" wie ein Engel über den Gräbern schwebe und ihr Buch nie obszön oder abstoßend sei. Rainer Kurlemann schrieb für die Rheinische Post, dass er beeindruckt sei \"\"von der Klarheit, mit der die junge Wissenschaftlerin ihre Arbeit in Ruanda, im Kosovo und in Srebrenica (Bosnien) beschreibt.\"\" Im Guardian nannte Phil Whitaker Kloff's Buch ein humanes, hoffnungsbringendes und involviertes Buch, trotz der in ihm beschriebenen verstörenden Verbrechen. Für die New York Times urteilte Jane Perlez, dass Koff mit der Passion einer Frau geschrieben habe, die für die forensische Anthropologie geboren sei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Clea Koff (* 1972 in London) ist eine US-amerikanische forensische Anthropologin und Autorin. Koff war unter anderem an den Untersuchungen zum Völkermord in Ruanda, der Untersuchung von Kriegsverbrechen während der Jugoslawienkriege und im Kosovo beteiligt.", "tgt_summary": null, "id": 2346834} {"src_title": "Dritte Schlacht bei Komorn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "\"Cyclamen graecum\" wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 15 cm. Sie bildet als Überdauerungsorgan eine Knolle aus, die in der Mitte der Unterseite stark bewurzelt ist. Die Knollen wachsen beständig über viele Jahre und können Durchmesser von 15 bis 20 cm und eine Masse von einigen Kilogramm erreichen. Ihre Oberfläche wird mit zunehmendem Alter rau und schuppig. Die Blütezeit ist abhängig von den Niederschlägen und liegt im September bis November. Bei spät einsetzenden herbstlichen Niederschlägen blüht sie bis in den Dezember hinein. Die Blüten sind blass rosa bis tief rosa purpurn mit zwei dunklen Flecken am Grunde des Kronblattes, aber auch rein weiß. Die fünf Kronblätter sind zurückgebogen, 15–25 mm lang und sind 90° um ihre Längsachse gedreht. An der Basis der Blütenblätter sind deutlich Blattöhrchen ausgebildet und die Blütenblätter sind dort dunkler gefärbt als im oberen Teil. Von der Basis aus verlaufen einige farbige, langsam verblassende Linien über die Blütenblätter. Die Blüten sind meistens geruchlos, aber bei einigen Pflanzen auch leicht duftend. Der Blütenstiel rollt sich nach der Befruchtung der Blüte zusammen und zwar beginnend in der Mitte des Stieles. Das unterscheidet \"C. graecum\" von den meisten anderen Cyclamenarten (z. B. \"Cyclamen hederifolium\"), bei denen das Zusammenrollen des Stieles an der Blüte beginnt. Die in den Stiel eingerollten Fruchtkapseln reifen auf dem Boden liegend bis zum Frühjahr. Die Laubblätter erscheinen erst einige Zeit nach dem Beginn der Blüte (je nach verfügbarer Feuchtigkeit). Die Blattstiele sind gerade nach oben gerichtet und tragen dreieckig, herzförmig breite Blätter. Sie erreichen eine Größe von 5–15 cm Länge und 3–13 cm Breite. Die Blattmuster sind sehr variabel in Form und Farbe. Das Blattmuster auf der Oberseite entsteht aus verschiedensten Schattierungen von Grün, Grau, Silber oder gelegentlich Creme. Die Blattunterseite ist violett oder gelegentlich grünlich. Der Blattrand ist etwas verdickt und leicht gezähnt.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Das Verbreitungsgebiet von \"Cyclamen graecum\" ist das südliche Festland von Griechenland, der Peloponnes, die Kykladen-Inseln der östlichen Ägäis (ohne Rhodos) und kleine Gebiete in NW Kreta. \"Cyclamen graecum\" gedeiht in Gebieten mit heißen trockenen Sommern und milden feuchten Wintern in 0–800 m Höhe. Anzutreffen sind sie auf Lehm über Kalkstein, in Erdmulden, Felsspalten, unter Büschen, in alten Olivenplantagen oder in vollschattigen Lagen. Anhand der Eigenschaften der Blüten unterscheidet man die beiden Unterarten von \"Cyclamen graecum\". Die heutige Art \"Cyclamen maritimum\" wurde früher als Unterart \"Cyclamen graecum\" subsp. \"anatolicum\" geführt.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "Aufgrund der äußerst variablen Blätter ist \"Cyclamen graecum\" auch außerhalb der Blütezeit über viele Monate eine sehr attraktive Pflanze. Sie ist in Mitteleuropa nicht winterhart, kann aber im frostfreien Gewächshaus überwintert werden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Cyclamen graecum ist eine Pflanzenart aus der Gattung Alpenveilchen (\"Cylamen\") innerhalb der Familie Primelgewächse (Primulaceae). Sie ist hauptsächlich auf dem südlichen griechischen Festland und den ägäischen Inseln verbreitet.", "tgt_summary": null, "id": 64910} {"src_title": "Tellonym", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Ceolwald stammte aus dem Haus der Könige von Wessex, das sich von Cerdic († 534/554) ableitet, der nach der Angelsächsischen Chronik im Jahre 495 mit 5 Schiffen nach England kam und 519 das Königreich Wessex gründete. Ceolwald war ein Urenkel von Ceawlin König von Wessex (560 – 592) (der ein Urenkel von Cerdic war), der nach der Angelsächsischen Chronik 577 in der Schlacht von Deorham (Dyrham bei Bath) die britischen Könige Conmail, Condidan und Farinmail besiegte und Gloucester, Cirencester und Bath eroberte. Nach Beda Venerabilis und laut der Angelsächsischen Chronik war Ceawlin der zweite Herrscher, der als „Bretwalda“, d. h. Herrscher von Britannien regierte, tatsächlich war er jedoch nur Oberherr der sächsischen Herrscher im Süden Britanniens. Über Ceowalds Großvater Cutha/Cuthwine ist aus der Angelsächsischen Chronik bekannt, dass er im Jahre 577 mit seinem Vater König Ceawlin in der Schlacht von Deorham gegen die Briten kämpfte. Cutha konnte jedoch nicht auf seinen Vater als König von Wessex nachfolgen, da dieser 592 von dessen Neffen Ceol (auch Ceolric genannt) († 597) in der Schlacht bei Woden's Barrow in Wiltshire besiegt und vertrieben wurde. Ceolwalds Großvater Cutha lebte daher jahrzehntelang im Exil. Über Ceolwalds Vater Cuthwulf (auch Cutha genannt) (fl. 592 – 648) liegen keine biografischen Daten vor. Er ist nicht zu verwechseln mit seinem gleichnamigen Großonkel Cutha/Cuthwulf, der nach der Angelsächsischen Chronik 571 in der Schlacht von Bedcanford gegen ein Heer der Briten siegreich war und eine Reihe von Städten eroberte, und Vater der Könige Ceol († 597) und Ceolwulf († um 611) von Wessex war.", "section_level": 1}, {"title": "Leben.", "content": "Über das Leben des Prinzen Ceolwald sind keine näheren Daten bekannt. Erwähnt wird er in der Angelsächsischen Chronik zweimal. Einerseits indem er zum Jahr 688 als Vorfahre von König Ina von Wessex genannt wird, und andererseits zum Jahr 854, wo er unter den Vorfahren von Æthelwulf König von Wessex († 858) genannt wird. Sein Schicksal illustriert jedoch die Unberechenbarkeit der Thronfolge im Königreich Wessex, die keinen starren Regeln – etwa der Primogenitur – folgte, sondern pragmatisch dem jeweils tüchtigsten oder rücksichtslosesten aus der Nachkommenschaft des Stammvaters der Dynastie, Cerdic, zufiel, wodurch seine Nachkommen jahrzehntelang nur im Schatten der Krone lebten, aber letztlich zu einer bedeutenden europäischen Dynastie aufstiegen. Ceolwald konnte sich kaum Hoffnungen machen, jemals die Krone von Wessex zu tragen, da bereits vor seiner Geburt die bedeutende Herrschaft seines Vorfahren, des dritten Königs von Wessex, König Ceawlin, 591 durch dessen Neffen Ceol († 594/597), einem Sohn von Ceolwalds Bruder Cutha/Cuthwulf durch einen militärischen Sieg beendet wurde und die Krone von Wessex in der Folge durch mehrere Generationen, bis 673, im Besitz der Nachkommen Cuthwulfs blieb, wodurch Ceolwald und seine Nachkommen 82 Jahre lang im Schatten der Herrschaft ihrer Cousins blieben.", "section_level": 1}, {"title": "Nachwirkung.", "content": "Ceolwalds Nachwirkung beruht auf seinen Nachkommen. Denn es zeigte sich, dass die an den Rand gedrängte Linie des Prinzen Ceolwald physisch die anderen Linien überlebte und nach jahrzehntelangem Zuwarten vorübergehend die Krone von Wessex erlangte und nach weiteren Jahrzehnten am Rande schließlich die Herrschaft in Wessex endgültig übernahm und durch eine Reihe bedeutender Herrscher von England als eine der wichtigen europäischen Dynastien in die Geschichte einging. Die erste Annäherung der Linie Ceowalds an die Krone von Wessex erfolgte erst 685, als Caedwalla, ein Nachkomme von König Ceawlin – und Großneffe des Prinzen Ceolwald – als 11. König auf den Thron von Wessex kam. Er regierte jedoch nur drei Jahre, resignierte und suchte sein Seelenheil in Rom, wo er sich 688 von Papst Sergius I. taufen ließ und bald darauf in Rom verstarb.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkommen männlicher Linie.", "content": "Auf diesen folgte im Jahre 688 der erste Nachkomme Ceolwalds auf dem Thron von Wessex, sein Enkel Ine († nach 726 in Rom) als 12. König von Wessex, ein bedeutender Herrscher, der u. a. die Abtei Glastonbury gründete. Anschließend vergingen 76 Jahre, in denen keiner der Nachkommen Ceolwalds die Krone von Wessex trug, da zwischen 726 und 802 weit entfernte – oder angebliche – Nachkommen des Stammvaters Cerdic als Könige von Wessex regierten. Es waren dies die Könige Æthelheard († 740), Cuthred († 756), Sigeberht († 757), Cynewulf († 786) und Beorhtric († 802), deren nähere Abstammung von König Cerdic sich jedoch anhand der Angelsächsischen Chronik nicht bestimmen lässt. Nach dieser langen Periode im Schatten der Macht gelangte 802 mit Egbert von Wessex ein Nachkomme der 6. Generation Ceolwalds auf den Thron von Wessex, dem es darüber hinaus gelang, ab 825 die Vormacht über alle anderen angelsächsischen Herrscher im Südosten Englands zu erringen und daher als erster König von England gilt und von Beda Venerabilis als 8. „Bretwalda“ (Herrscher Britanniens), bezeichnet wurde. Von da an regierten über 200 Jahre lang 15 Könige von England aus der direkten Nachkommenschaft des Prinzen Ceolwald – darunter Alfred der Große (871 – 899) und Eduard der Ältere (899 – 924), der von Ragnall ua Ímair (Reginald I. König von York) († 921), Konstantin von Schottland († 952) und von Owain ap Dyfnwal (fl. 934), dem König der Briten in Strathclyde als Oberherr anerkannt wurde bis zu König Edmund Eisenseite, der 1016 verstarb. Nach dem Intermezzo der Dänen, die 1013 mit König Sven Gabelbart in England die Macht ergriffen, kam von 1042 bis 1066 mit Eduard dem Bekenner wieder ein Nachkomme männlicher Linie Ceolwalds auf den Thron von England. Nach dem Tod von Harald II. Godwinsson in der Schlacht bei Hastings erhob als letzter männlicher Nachkomme Ceolwalds Edgar Ætheling († um 1125) als Erbe seines Großvaters Edmund Eisenseite Anspruch auf die Krone und wurde am 15. Oktober 1066 in London vom Witenagemot, der Versammlung angelsächsischer geistlicher und weltlicher Würdenträger, zum König von England gewählt, jedoch nicht gekrönt. Schon Anfang Dezember musste er sich jedoch Wilhelm dem Eroberer unterwerfen.", "section_level": 2}, {"title": "Nachkommen weiblicher Linie.", "content": "Dies bedeutete jedoch keineswegs das Ende der dynastischen Rolle der Nachkommenschaft Ceolwalds, da diese sich in weiblicher Linie fortsetzte und zur Grundlage der Legitimität in der englischen Thronfolge wurde. Diese weibliche Linie geht von Margareta († 1093) aus, der Schwester des letzten – ungekrönten – angelsächsischen Königs aus der Linie des Prinzen Ceolwald, Edgar Ætheling, durch die in der Folge in drei Generationen fünf Dynastien ehelich verbunden wurden. Dies, da Margareta – die später als Heilige verehrt wurde – um 1069 Malcolm III. „Canmore“, den König der Schotten heiratete, dessen Tochter Edith von Schottland, heiratete 1100 Heinrich I. „Beauclerc“, von England, den jüngeren Sohn von König Wilhelm dem Eroberer, aus der normannischen Dynastie der Rolloniden, der von 1100 bis 1135 als König von England regierte. Deren Tochter Matilda von England heiratete 1114 in erster Ehe Kaiser Heinrich V. aus dem Geschlecht der Salier, wodurch sie von 1114 bis 1125 Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches war und über dessen Schwester Agnes von Waiblingen sowohl mit dem Staufer (Herzog Friedrich I. von Schwaben) als auch mit dem österreichischen Markgrafen Leopold III. „dem Heiligen“ aus dem Haus der Babenberger verschwägert war. In zweiter Ehe heiratete Mathilde 1127 Geoffrey „Plantagenet“ Graf von Anjou, Touraine und Maine und wurde dadurch zur Stammmutter des Hauses Plantagenet. Aus dem Haus Plantagenet wurde John of Gaunt, 1. Duke of Lancaster Vorfahre des Hauses Beaufort, aus dem Margaret Beaufort (1443–1509), eine Tochter von John Beaufort, 1. Duke of Somerset († 1444), die Mutter von König Heinrich VII. Tudor war, wodurch das Haus Tudor ebenso zu den Nachkommen Ceolwalds zählt, wie die schottisch-englischen Monarchen aus dem Haus Stuart, da Jakob I. König von England und Schottland ein Sohn der Margaret Tudor († 1541), der älteren Schwester von König Heinrich VIII. von England war. Wilhelm III. von Oranien Nassau König von England (1689–1702) zählt ebenso zur Nachkommenschaft (über seine Mutter Maria Henrietta Stuart), als auch das seit 1714 in Großbritannien regierende Haus Hannover (Braunschweig-Lüneburg) (über Elisabeth Stuart († 1662), der Großmutter von König Georg I. (+1727)). Aus dem Haus Hannover übertrug Königin Victoria (regierte 1837–1901) dieses Erbe als Gemahlin von Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha der britischen Linie des Haus Hauses Sachsen-Coburg und Gotha, das sich seit 1917 Haus Windsor nannte. Damit stammt letztlich auch Königin Elisabeth II. von Großbritannien von Ceolwald von Wessex ab, genauso wie eine sehr große Zahl einfacher Menschen.", "section_level": 2}, {"title": "Ehe und Nachkommen.", "content": "Als Ehefrau von Ceolwald werden – ohne Nachweis – gelegentlich Fafertach (fl. 620 – 644), Tochter des Prinzen Finguine von Mumhan ( Munster in Irland), oder Gwynhafar von Dumnonia, eine Tochter von König Clemen ap Bledric genannt, der um 613 bis 633 als König von Dumnonia (im Südwesten Englands) regierte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ceolwald von Wessex (fl. um 650) war ein angelsächsischer Prinz aus dem Stamm der Gewissæ, der seit Cerdic König von Wessex (519–534) die Könige von Wessex stellte. Ceolwald, der aus der älteren Linie des Hauses stammt, illustriert mit seiner Nachkommenschaft nicht nur die erratische Thronfolge im Königreich Wessex, wo seine Linie mehrfach auf Jahrzehnte von der Macht verdrängt wurde, sondern auch die Kontinuität der Herrschaft seiner Nachkommen, die nicht nur alle anderen Linien in Wessex überlebten, sondern europäische Bedeutung erlangten, da sie zur ersten Dynastie der Könige von England aufstiegen, die von König Egbert von Wessex († 839) bis zu Eduard dem Bekenner reichte, der 1066 verstarb. ", "tgt_summary": null, "id": 2232684} {"src_title": "119. Division (Japanisches Kaiserreich)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Kozłowo liegt inmitten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 17 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Mrągowo ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "\"Koßelau\" wurde 1526 gegründet und 1785 als „ein adlig Gut und Dorf mit 31 Feuerstellen“ erwähnt, Gutsbesitzerin war \"Frau Major von Herzberg\". Klein Rosoggen (, nicht mehr existent), Leschienen (\"Lesiny\") und Sophienthal (nicht mehr existent) waren Wohnplätze im Gemeindebezirk. Von 1874 bis 1945 war Koslau in den Amtsbezirk Ribben (polnisch \"Rybno\") eingegliedert, der zum Kreis Sensburg im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Koslau gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Koslau (Dorf und Gut) stimmten 320 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen. Am 30. September 1928 vergrößerte sich die Landgemeinde Koslau, als die Nachbargutsbezirke Klein Maradtken () und Roßgarten (, beide nicht mehr existent) eingemeindet wurden. Am 1. Juli 1930 wurde aus den beiden bisher eigenständigen Verwaltungsstellen Gutsbezirk Koslau und Landgemeinde Koslau die neue Landgemeinde Koslau gebildet. Als 1945 in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen an Polen überstellt wurde, war auch Koslau davon betroffen. Das Dorf erhielt die polnische Namensform „Kozłowo“. Es ist heute Sitz eines Schulzenamtes () und als solches eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Sorkwity \"(Sorquitten)\" im Powiat Mrągowski (Kreis \"Sensburg\"), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1945 war Koslau in die evangelische Kirche Ribben in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die katholische Kirche Kobulten im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Kozłowo zur evangelischen Kirchengemeinde Rybno, jetzt eine Filialgemeinde der Pfarrei Sorkwity in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, und außerdem zur katholischen Pfarrei Rybno im jetzigen Erzbistum Ermland innerhalb der polnischen katholischen Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Kozłowo liegt südlich der Woiwodschaftsstraße 600 und ist von dort über Rybno \"(Ribben)\" auf einer Nebenstraße in Richtung Lesiny \"(Leschienen)\" zu erreichen. Ein Anschluss an den Schienenverkehr besteht nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kozłowo () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Gmina Sorkwity (Landgemeinde \"Sorkwity\") im Powiat Mrągowski (Kreis \"Sensburg\").", "tgt_summary": null, "id": 594768} {"src_title": "Abdumalik Abdulladschanow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Falter.", "content": "Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 14 bis 19 Millimetern und zählen damit zu den kleinen Blütenspannerarten. Sämtliche Flügel besitzen eine graugelbe bis aschgraue Grundfarbe. Frisch geschlüpfte Exemplare zeigen einen deutlichen schwarzbraunen Diskalfleck auf der Vorderflügeloberseite, der von der inneren Querlinie umschlossen ist, die wurzelwärts rechtwinkelig abknickt. Weitere Querlinien heben sich nur undeutlich ab. Der Apex ist stark gerundet.", "section_level": 2}, {"title": "Raupe, Puppe.", "content": "Die Raupen sind hellbraun bis grünlich gefärbt und zeigen eine dunkelbraune Rückenlinie sowie gleichfarbige meist doppelte, unterbrochene Seitenstreifen. Die Puppe ist bernsteinfarben, die Flügelscheiden schimmern oftmals leicht grünlich. Der Kremaster ist mit insgesamt acht Hakenborsten versehen.", "section_level": 2}, {"title": "Ähnliche Arten.", "content": "Bei frisch geschlüpften Faltern des Feldahorn-Blütenspanners (\"Eupithecia inturbata\") heben sich die Querlinien deutlich ab, die innere ist nur geringfügig abgeknickt. Der Apex ist weniger stark gerundet. Bei abgeflogenen Exemplaren ist eine eindeutige Bestimmung oft nur mittels einer genitalmorphologischen Untersuchung zu erreichen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Vorkommen.", "content": "Die Verbreitung der Art erstreckt sich von Westeuropa einschließlich der Britischen Inseln über Mittel- und Nordeuropa, Polen und die Baltischen Staaten bis zum Kaukasus. Im Süden wurde sie auch in Italien und Spanien nachgewiesen. Die Art besiedelt in erster Linie Bruch- und Auwälder, Flussufer und Feuchtgebiete.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die dämmerungs- und nachtaktiven Falter fliegen in den Monaten Juni bis August. In der Nacht fliegen sie nur selten künstliche Lichtquellen oder Köder an. Die Weibchen legen die Eier einzeln in die Rindenritzen von Zweigen verschiedener Weidenarten (\"Salix\"), wo sie überwintern. Die Raupen schlüpfen im Frühjahr des folgenden Jahres und ernähren sich von Weidenkätzchen, in denen sie sich auch verstecken. Dabei werden die männlichen Weidenkätzchen eindeutig bevorzugt. Die wahrscheinlichste Erklärung für dieses Verhalten ist die Tatsache, dass die Raupen mit dem Verblühen der Kätzchen ausgewachsen sind, die genau zu diesem Zeitpunkt (mit den Raupen als Passagier) zu Boden fallen. Die Raupen verpuppen sich stets an oder in der Erde. Weibliche Kätzchen verbleiben hingegen länger am Baum. Die dort lebenden verpuppungsreifen Raupen müssten also, um den Boden zu erreichen sich ungeschützt fallen lassen, sich an einem Seidenfaden abseilen oder einen längeren Fußweg zum Boden auf sich nehmen. Als Nahrungspflanzen der Raupen werden verschiedene Weidenarten genannt, in erster Linie Sal-Weide (\"Salix caprea\"), Grau-Weide (\"Salix cinerea\") oder Ohr-Weide (\"Salix aurita\").", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Der Weiden-Blütenspanner kommt in Deutschland meist verbreitet und zahlreich vor und wird auf der Roten Liste gefährdeter Arten als „nicht gefährdet“ eingestuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Weiden-Blütenspanner (\"Eupithecia tenuiata\"), zuweilen auch Salweiden-Blütenspanner genannt, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Spanner (Geometridae). Das Artepitheton basiert auf dem lateinischen Wort \"tenius\" mit der Bedeutung „zart“ und bezieht sich auf die kleine, zarte Erscheinung der Falter.", "tgt_summary": null, "id": 2327723} {"src_title": "Neocirrhites armatus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Zur Person des Bauherrn.", "content": "Sultan Kait-Bay war von Sultan Barsbay gekauft worden und diente als Mamluk unter den Sultanen Dschaqmaq, al-Aschraf Sayf ad-Din Inal, Chuschqadam und schließlich Timurbugha, welcher ihn zum Oberbefehlshaber ernannte. Er war bereits in fortgeschrittenem Alter, als er widerstrebend den Thron bestieg. Kait-Bay’s Herrschaft wurde von der Rebellion der Dulkadir, Vasallen der Mamluken in Kleinarmenien, überschattet, sowie vom Aufstieg der Osmanen und deren zunehmenden Eingreifen in Kleinasien, was den tscherkessischen Sultanen der ägyptischen Burdschiyya-Dynastie ständiges Kopfzerbrechen bereitete. Die Feldzüge gegen die Osmanen und die Dulkadir belasteten den Staatshaushalt mit sieben Millionen Dinar. Neben den militärischen Bedrohungen, wirtschaftlichen Problemen, einer verheerenden Pestepidemie und einer Rinderseuche, sowie Unruhen in der Armee und einer Rebellion der Beduinen, war aber Kait-Bays beinahe neunundzwanzigjährige Regierungszeit, die in ihrer Länge nur von jener von an-Nasir Muhammad übertroffen wurde, ein goldenes Zeitalter für Architektur und Kunst. Seine Bemühungen, die Handelsbeziehungen mit Europa zu verbessern und die Exporte anzukurbeln, führten zu einer Wiederbelebung vieler Handwerke, und seine frommen Stiftungen förderten die Vervollkommnung der Architektur und hier vor allem des Dekors. Kait-Bay beauftragte über 60 Bauprojekte jeglicher Art im Mamlukenreich von Kairo über Mekka und Medina bis nach Jerusalem und Damaskus, darunter Moscheen, Wohnhäuser, Wikelas (das sind Karawansereien) wie z. B. jene am Bab an-Nasr und Festungsbauten wie etwa die Kait-Bay-Zitadelle in Alexandria. Die Bauten aus seiner Regierungszeit zeichnen sich weniger durch imposante Ausmaße als durch Harmonie in den Proportionen und Eleganz aus.", "section_level": 1}, {"title": "Funktion des Gebäudes.", "content": "Obwohl Kait-Bays Moschee laut Inschrift als Madrasa bezeichnet wird, beschreiben sowohl die Waqf-Urkunde als auch der Historiker Ibn Iyas ihren Zweck als den einer Freitagsmoschee mit angeschlossenem Sufi-Konvent – ganz wie bei den meisten Moscheen der späten Mamlukenzeit. Das Personal beinhaltete fünf Koran-Rezitatoren, aber es gibt weder einen Hinweis auf eine juristische oder religiöse Lehrtätigkeit, noch wird für den Prediger oder Imam die Zugehörigkeit zu einer der vier Madhhabs vorgeschrieben. In der Stiftungsurkunde wird lediglich eine Grundschule (arab. „maktaba“) angegeben. Dem Moscheebetrieb gehörten 40 Sufis mit ihrem Scheich an, die sich jeden Tag versammelten und für den Stifter und seine Nachkommen beteten. Die Stiftung schreibt hingegen nicht vor, dass sie in dem Gebäude wohnen mussten, wie das bei den frühen Sufi-Konventen der Fall war. Ibn Iyas erwähnt lediglich 30 Sufis sowie den Namen ihres Oberhaupts, Scheich Abu Abdallah al-Qalidschani al-Maghribi. Der Scheich gehörte überraschenderweise der islamischen Rechtsschule der Malikiten an. Das könnte damit zusammenhängen, dass die Grabmoschee in der Nachbarschaft des Schreins des 1348 verstorbenen Sufi-Scheichs Abdallah al-Minufi erbaut worden war, der selbst den Malikit war. Die Stiftungs-Regeln selbst bevorzugen keine der vier Rechtsschulen bezüglich der Riten.", "section_level": 1}, {"title": "Die Bauarbeiten.", "content": "Das im Portal der Moschee eingravierte Datum gibt das Jahr 877 nach der Hidschra (1472/73 n. Chr.) an, während Inschriften im Gebets-Iwan und im West-Iwan den Monat Radschab desselben Jahres angeben (Dezember 1472), und der Zentralraum mit Ramadan datiert wird, was dem Februar 1473 entspricht, wohingegen das Mausoleum erst fast zwei Jahre später, im Radschab 879 (November 1474) fertiggestellt wurde. Das Tor zu dem gesamten Viertel trägt dasselbe Datum. Der Minbar ist mit Rabīʿ al-awwal 878 (August 1473) datiert und somit mehr als ein Jahr älter als das Eröffnungsgebet, welches laut Ibn Iyas erst im Radschab 879 zelebriert wurde – zur selben Zeit, als Kait-Bay das geistliche Personal ernannte. Ibn Iyas datiert den Beginn der Bauarbeiten auf Schawwāl 874 (April 1470). Drei Jahre Bauzeit sind ungewöhnlich lang für die Mamlukenzeit, aber dieses Bauvorhaben beinhaltete auch ein großes Viertel mit Gebäuden auf beiden Seiten der Straße, von denen die meisten nicht erhalten sind. Bis heute haben sich nur die Moschee, ein „maq’ad“ (eine Art Loggia), eine weitere den verstorbenen Söhnen des Sultans gewidmete Moschee, die Reste eines Tors, ein „sabil“ (eine Tiertränke), sowie eine Halle und ein Wohngebäude erhalten. Nach den sehr ausführlichen Beschreibungen der Waqf-Urkunde beinhaltete das Viertel außerdem noch Stallungen, ein Wasserrad und einige Wohnungen. Die Stiftungsurkunde erwähnt überdies ein benachbartes Mausoleum eines Verwandten von Kait-Bay.", "section_level": 1}, {"title": "Bauplatz und Anordnung der Bauelemente.", "content": "Evilya Celebi beschreibt das ganze Viertel um Kait-Bays Grabkomplex als eine Art Sommerkurort mit Gärten in Form eines Dreiecks, für dessen Umrundung man drei Stunden benötigte. Die Anlage war ursprünglich in der Wüste situiert, an der Kreuzung eines von Syrien kommenden Nord-Süd-Handelswegs mit einer zum Roten Meer verlaufenden Ost-West-Route und diente als Raststätte für Reisende wie auch als Handelszentrum. Der Moschee- und Madrasa-Komplex von Sultan Kait-Bay gilt als Juwel mamlukischer Architektur. In ihm vereinten sich die verschiedenen gestalterischen Künste zu einem Höhepunkt kunsthandwerklichem und architektonischen Schaffens. Er verbindet moderate Ausmaße mit vortrefflichen Proportionen und erlesenen Steinmetzarbeiten. Das Bauwerk beinhaltet Räume für Studenten, eine qubba (ein Kuppelmausoleum) und einen sabil (öffentlicher Brunnen) für vorbeikommende Passanten, um sich zu erfrischen, worüber sich ein kuttab – also eine Grundschule – befindet. Diese große Anlage weist im Hauptgebäude eine Madrasa für die vier Madhhabs, die vier islamischen Rechtsschulen, auf, während der Minbar und das Minarett sie überdies als Freitagsmoschee ausweisen. Die Grabmoschee wendet sich dem vom Norden kommenden Betrachter zu und blockiert die Straße, welche an dieser Stelle nach Osten abbiegt. Vom Süden, also z. B. von der Zitadelle, führt ein Torbogen mit dem Wappen des Sultans in den Zwickeln zu Kait-Bays Viertel. Anders als heute war die Moschee ursprünglich nach Westen und Süden mit anderen Bauten verbunden. An der Nordseite standen einander zwei Wohnkomplexe für die Sufis und ihren Scheich an der Straße gegenüber. Daneben lagen die Brunnen für die rituellen Waschungen und die Latrinen. Ein zerstörter, halb verschütteter aber eindrucksvoller Wohnkomplex mit einem dreiteiligen großen Portal noch weiter im Norden, an der Westseite der Straße, wird in der Stiftungsurkunde nicht erwähnt. Die Lage der Moschee deutet darauf hin, dass Kait-Bay die ursprüngliche Straße weiter nach Osten verlegte. Der Grund dafür könnte sein Wunsch gewesen sein, einen optimalen visuellen Effekt zu erzielen, indem er die Moschee in der Mitte der Straße platzierte, wie es dreißig Jahre später Sultan Qansuh al-Ghuri auf der gegenüberliegenden Seite im Norden der Totenstadt tat. Der sabil-maktab (öffentlicher Brunnen mit Grundschule darüber) nimmt die Nordostecke ein, mit einem Doppelbogen auf der Nord- und einem Tripelbogen auf der Ostseite. Das Minarett steht westlich über dem Eingang. Das Mausoleum ragt an der Südostecke der Moschee in die Straße vor, erhält dadurch eine dritte Fassade, erhöht seine Sichtbarkeit vom Norden und lässt gleichzeitig mehr Licht ins Innere durch die beiden übereinanderliegenden Fenster an der Nordseite seiner Auskragung. Der Grabkomplex weist eine ganz besondere Anmut auf, obwohl Kuppel und Minarett nicht direkt einander gegenüberstehen, wie es bei den Bauten der Totenstadt sonst üblicherweise der Fall ist. Stattdessen erhebt sich das Minarett über der Nordwestecke des Bauwerks auf der gegenüberliegenden Seite der Kuppel, welche die Südostecke beherrscht. Die beiden Bauteile balancieren einander aus und harmonieren dadurch mehr miteinander anstatt zu konkurrieren. Das wird besonders in der Frontansicht des Baukomplexes vom Norden her deutlich – genauso wie er in zahllosen Zeichnungen und Fotografien des 19. Jahrhunderts präsentiert wurde. Diese Ansicht ist heute allerdings größtenteils durch Gebäude versperrt.", "section_level": 1}, {"title": "Die Architektur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Eingangsbereich.", "content": "Charakteristisch für die mamlukische Architektur ist die üblicherweise von einem dreiteiligen Bogen gekrönte und von Steinbänken links und rechts flankierte Freitreppe zum Haupteingang. Das feinst ausgearbeitete Portal besteht aus einer Nische mit einem dreiteiligen Kreuzgewölbe darüber, mit al-ablaq-(dunklem und hellem, in diesem Fall außen rot-weiß-und innen schwarz-weiß quergestreiftem) Mauerwerk und steinernen muqarnas-Verzierungen. Das Tor führt in eine als „derka“ bezeichnete rechteckige Halle, in der eine mit verschiedenfarbigem Marmor geschmückte Steinbank steht. Zur Linken öffnet sich eine Tür zum sabil-Raum im Erdgeschoss, über dem sich der offene Balkon des kuttab erhebt. Die Tür zur Rechten öffnet sich zu den Stufen, die zum Minarett führen, zum kuttab und zu den Räumen für die Sufis und die Studenten. Die derka-Halle führt zu einem gewundenen Durchgang mit einer muzammala genannten Nische mit einem irdenen Krug darin und weiter zum Hof der Madrasa und dem Grabmal. Die Madrasa selbst umgibt einen kleinen quadratischen, als durqa’a bezeichneten Innenhof, und ist von einer Holzdecke mit einer zentralen Laterne überspannt. Auf jeder Seite des Hofes befinden sich zwei Iwane, von denen der größere der qibla-Iwan ist. Vier mit farbigem Glas eingelegte Stuckfenster krönen die qibla-Wand mit dem Mihrāb. Die Wände des Innenhofs waren ursprünglich mit Marmorplatten verkleidet, die aber im Lauf der Jahrhunderte verloren gegangen sind, während die Holzdecke mit Malereien und Goldverzierungen ausgeschmückt ist. Um den oberen Bereich dieses Iwans läuft ein Inschriftenband, in dem die Titel des Sultans und das Baujahr der Madrasa (877 H./1472) aufscheinen. Der hölzerne Minbar ist mit sternförmigen Einlegearbeiten aus Elfenbein und Perlmutt geschmückt. Ebenfalls im qibla-Iwan befindet sich ein Stuhl mit Einlegearbeiten, in dem der Imam beim Freitagsgebet Platz nahm. Die vier rechteckigen Fenster in der unteren Wand erscheinen wie ein Lichtstreifen, unterbrochen nur durch den Mihrāb und die schmalen Mauern zwischen den Fensteröffnungen. Der Mihrāb und die Fenster haben die gleiche Höhe und sind in eine Reihe von fünf Bogennischen mit ablaq-Bogenziegeln gesetzt. Die mittlere Nische enthält die Muschel des Mihrāb, während die anderen bemalten Stuck in ihren Lünetten aufweisen. Der obere Teil der Wand weist zwei Paare von Bogenfenstern auf, die durch das Mihrāb-Rundfenster in der Mitte getrennt sind und durch ihre Stuck- und Glasgitter farbiges Licht einlassen. Der Zentralraum wird von einer hölzernen (nicht originalen) Laterne bekrönt. Anders als in Kait-Bays Moschee in Qal’at al-Kabsh weist der westliche Iwan hier keine erhöhte Dikka (Empore) auf, ist aber dafür im unteren Bereich von drei größeren Fenstern durchbrochen, die von einem Rundfenster zwischen zwei Bogenfenstern überragt werden. Wie in der Moschee von Sultan al-Aschraf Sayf ad-Din Inal wird der westliche Iwan von zwei seitlichen Nischen eingerahmt. Im benachbarten Mausoleum bestehen die Wände hingegen aus getäfeltem polychromem Marmor, während der Stein-Mihrāb mit ablaq- und Steinmetzarbeiten verziert ist.", "section_level": 2}, {"title": "Das Kuppelmausoleum.", "content": "Rechts von der Gebetshalle befindet sich hinter einer Holzwand das rechteckige Grabmal des Sultans mit einer Seitenlänge von 9,25 Metern bei einer Höhe von 31 Metern und 2 Meter dicken Mauern, die das enorme Gewicht der beeindruckenden Kuppelkonstruktion tragen. Der Boden, die Wände und der Mihrāb des Mausoleums waren einst mit prächtigen Verzierungen aus Marmor bedeckt. Der Übergangsbereich zwischen Mausoleum und Kuppel wird von Pendentifs mit neun Reihen einfacher, aber fein ausgearbeiteter muqarnas-Steinmetzarbeiten gestützt und weist schmale dreibogige Fenster mit jeweils drei Rundfenstern darüber auf. Eine schmale Trommel mit 16 Fenstern trägt die innen schmucklose Kuppel. Im Gegensatz dazu weist die Kuppel außen zwei verschiedenartige Verzierungen auf: Zum einen ein geometrisches Gitterwerk und zum anderen florale Arabesken, die sich harmonisch um die Wölbung der Kuppel ranken. Das Dekor geht von einem zentralen Stern an der Spitze der Kuppel aus und windet sich vom Scheitel hinunter zur Basis. Die beiden Netzwerkmuster kontrastieren mit der glatten Kuppeloberfläche, und die Komplexität der Gestaltung in Verbindung mit der Raffinesse und Eleganz der Ausführung machen sie zu einer der perfektesten Steinmetzarbeiten der gesamten Mamlukenzeit. Sie ist ein oft zitiertes Meisterwerk unter den in Stein gehauenen Kuppeln Kairos. Darüber hinaus bieten die dreieckigen Eckflächen an jeder Seite Platz für Rundfenster mit dem Namenszug von Sultan Kait-Bay.", "section_level": 2}, {"title": "Das Minarett.", "content": "Das Minarett ist – sowohl was die eleganten Proportionen als auch was die Qualität der Steinmetzarbeiten betrifft – eines der vollkommensten der gesamten Mamlukenzeit. Es erhebt sich von seiner quadratischen Basis bis zu einer Höhe von 40 Metern in einer Abfolge von Stockwerken achteckig, kreisrund und zuoberst in Form eines Säulchen-Pavillons (gawsaq), wobei jeder Abschnitt vom anderen durch einen Balkon getrennt wird, der auf einem muqarnas-Gesims ruht. Der Ring, der sich um den Hals der abschließenden Bulbe legt ist ebenfalls ein originelles Detail. Im 19. Jahrhundert sah der obere Pavillon etwas anders aus, da der Raum zwischen den acht Pfeilern zum Teil zugemauert war. Diese auf einer detaillierten und genauen Lithographie von Ludwig Libay von 1857 erkennbaren Vermauerungen könnten Teil der ursprünglichen Gestaltung gewesen sein – wie das zum Beispiel bei dem von Kait-Bay der al-Azhar-Moschee hinzugefügten Minarett der Fall ist –, wurden aber von späteren Restauratoren entfernt, welche außerdem neue, durchbrochene Steinbalustraden hinzufügten. Ein Inschriftenband, das auf dem untersten Stockwerk über den Arkaden prangt, stellt die erste dokumentierte Verwendung von Sure 62 auf einem Minarett dar. Zwei weitere Bänder schmücken das zweite Stockwerk, von denen das untere der beiden unvollendet geblieben ist. An der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert verbrachte ein Muezzin viele Stunden auf den Minaretten, betrachtete dabei das Panorama des betriebsamen Kairo im Westen sowie der Totenstadt im Osten und Norden und meditierte. Wo immer der Schaft des Minaretts genug Licht von der Tür und den Fensteröffnungen erhielt, ritzte dieser Muezzin Inschriften in einer schönen Naschī-Schrift auf die Innenwände. Er gravierte außerdem weitere Inschriften auf die Außenwände des Minaretts und die Basis der Kuppel und signierte sie mehrmals, wobei er seinem Namen den Titel al-mu’adhdhin (= Muezzin) sowie das jeweilige Datum hinzufügte. Sein Name kann als Muhammad al-Nasabi oder al-Nashani gelesen werden (die Lage der Punkte erlaubt keine eindeutige Lesart). Das früheste von ihm angegebene Datum lautet 885 H. (1480), das späteste 911 H. (1505). Muezzins – zumindest solche, die in großen Moscheen arbeiteten – wurden normalerweise unter den Mitgliedern von Sufi-Orden, die der jeweiligen Stiftung angeschlossen waren, angeworben und ausgebildet. Somit haben sie wahrscheinlich die Kunst der Kalligraphie erlernt. Der erwähnte Muezzin war möglicherweise auch als Inschriftenbildhauer ausgebildet, wie die Qualität seiner Inschriften nahelegt. Viele dieser Graffiti sind Koranverse, welche die Gläubigen ermahnen, sich auf Gott zu besinnen und seinen Namen auszusprechen; andere sind Sufi-Sprüche oder Sinngedichte, und einige behandeln den Tod.", "section_level": 2}, {"title": "Madrasa und Mausoleum für die Söhne Kait-Bays.", "content": "Weiter westlich beschreibt die Stiftungsurkunde ein anderes Gebäude, das heute als „Kulshani-Mausoleum“ bekannt ist, als Madrasa und Mausoleum für die verstorbenen Söhne Kait-Bays. Es wird auch als „alte Türbe“ bezeichnet, was darauf hindeutet, dass es bereits vor der Sultansmoschee existierte. Interessanterweise bezeichnet die Waqf-Urkunde dieses Bauwerk ebenfalls als „Madrasa, die eine Türbe ist“ und bestätigt somit, dass der Begriff „Madrasa“ zu jener Zeit eher eine überdachte Gebetshalle als eine Lehrinstitution meinte.", "section_level": 2}, {"title": "Trivia.", "content": "Die Nordansicht der Kait-Bay-Grabmoschee ist auf der ägyptischen 1 Pfund-Banknote abgebildet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Grabmoschee von Sultan Kait-Bay ist ein Bauwerk in Kairo. Der Mamlukensultan al-Aschraf Kait-Bay ließ diesen Komplex in Kairos nördlicher „Totenstadt“ zwischen 1472 und 1474 errichten. Die Grabmoschee wird von Kunsthistorikern oft als Juwel und Meisterwerk mamlukischer Architektur bezeichnet und ist auf der ägyptischen 1-Pfund-Note abgebildet.", "tgt_summary": null, "id": 1105716} {"src_title": "Martin Bright", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Falter.", "content": "Die Flügelspannweite der Falter beträgt 14 bis 23 Millimeter. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist gelbrot und zeigt eine breite blaugraue bis schwarzbraune, von weißen Querlinien eingefasste Mittelbinde, aus der sich ein dunkler, länglicher Diskalfleck nur undeutlich abhebt. Auch die Wellenlinie hat eine weiße Farbe. Nahe dem Saum befinden sich große dunkelbraune Flecke. Insgesamt wirken die Falter sehr bunt. Die Hinterflügel sind geringfügig heller als die Vorderflügel, haben ein aufgehelltes Wurzelfeld und zeigen einen kleinen schwarzen Mittelfleck. Das zweite Segment des Hinterleibs hat eine schwarzbraune Farbe.", "section_level": 2}, {"title": "Raupe.", "content": "Erwachsene Raupen sind glatt und gedrungen. Sie sind grünlich, gelblich oder ockerfarben gefärbt und zeigen auf jedem Segment eine deutliche graubraune, aus gezackten Querbändern oder Flecken bestehende Rückenzeichnung.", "section_level": 2}, {"title": "Puppe.", "content": "Die bräunliche Puppe ist mit grünlichen Flügelscheiden versehen. Am Kremaster befinden sich zwei kräftige und sechs schwächer ausgebildete Hakenborsten.", "section_level": 2}, {"title": "Ähnliche Arten.", "content": "Der Rotfingerhut-Blütenspanner (\"Eupithecia pulchellata\") sowie der Gelbfingerhut-Blütenspanner (\"Eupithecia pyreneata\") sind beide etwas weniger kontrastreich gezeichnet. Eine genitalmorphologische Untersuchung ist bei abgeflogenen Exemplaren zur Bestimmung der jeweiligen Art in den meisten Fällen hilfreich. Deutlich sind hingegen die Unterschiede bei den Raupen, die bei \"E. pulchellata\" und \"E. pyreneata\" keine oder nur sehr geringe Zeichnungselemente aufweisen.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Vorkommen.", "content": "Die Verbreitung der Art erstreckt sich durch Europa einschließlich der Britischen Inseln bis nach Russland sowie durch Kleinasien und den Nordiran bis nach Tadschikistan. Die Art besiedelt in erster Linie Ödländereien, Wegränder, Böschungen, Gartenanlagen sowie Schuttplätzen und ist selbst mitten in Stadtgebieten zu finden. Das Vorkommen in den Alpen reicht bis in Höhen von 1600 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die dämmerungs- und nachtaktiven Falter fliegen in den Monaten Mai bis September in zwei sich überschneidenden Generationen, wobei die zweite Generation nur in den südlichen Regionen regelmäßig auftritt. Deren Puppen überwintern. In der Nacht fliegen die Falter künstliche Lichtquellen an und besuchen die Blüten von Dolden- (Apiaceae) oder Korbblütlern (Asteraceae) zur Nahrungsaufnahme. Die Weibchen legen die Eier in die Knospenkegel oder an unreife Früchte der Nahrungspflanze. Die Raupen ernähren sich von den Blüten und Früchten von Leinkräutern (\"Linaria\"), überwiegend von Echtem Leinkraut (\"Linaria vulgaris\"), zuweilen auch von Streifen-Leinkraut (\"Linaria repens\").", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Der Leinkraut-Blütenspanner kommt in Deutschland verbreitet und meist zahlreich vor und wird auf der Roten Liste gefährdeter Arten als „nicht gefährdet“ eingestuft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Leinkraut-Blütenspanner (\"Eupithecia linariata\") ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Spanner (Geometridae). Das Artepitheton bezieht sich auf das Leinkraut (\"Linaria\"), die Nahrungspflanze der Raupen.", "tgt_summary": null, "id": 1186301} {"src_title": "Shep Doeleman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1878 entstand der erste botanische Garten St. Gallens im Stadtpark auf der Ostseite des im Vorjahr neu eröffneten Naturmuseums. Dessen erster Direktor, der Botaniker und Pflanzensammler Friedrich Bernhard Wartmann, hatte den Wunsch, die im Museum ausgestellten Objekte mit einer lebendigen Pflanzensammlung zu ergänzen. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Botaniker und Erziehungsrat Theodor Schlatter (1847–1918), schuf er damals eine 6000 m2 große Anlage, die auch ein Alpinum umfasste. Im Jahr 1918 wurde der größte Teil dieses Schaugartens zerstört, weil dort das neue Historische Museum entstehen sollte. Der zweite botanische Garten St. Gallens wurde an einem Ersatzstandort in der Nähe der heutigen Pädagogischen Hochschule angelegt. Dieser fiel im Jahr 1934 Bauprojekten zum Opfer. Der erste Spatenstich für den heutigen botanischen Garten fand am 16. Juni 1945 im Bereich \"Stephanshorn\" in Neudorf statt, wo sich bereits seit Jahrzehnten die Stadtgärtnerei befand. Anfangs beteiligten sich zahlreiche Schulklassen aus St. Gallen und ihre Biologielehrer an der Gestaltung des neuen Gartens, insbesondere auch der damalige Leiter des Gartenbauamtes, Paul Zülli. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurde durch die Stadt St. Gallen als Eigentümerin kontinuierlich der Ausbau der Anlage betrieben. Im Jahr 1993 erhielt der botanische Garten ein architektonisch bemerkenswertes Alpinenhaus; ein neues Tropenhaus wurde 1998 gebaut und 2007 mit dem Anbau des Orchideenhauses ergänzt. Das Freigelände wurde im Jahr 2011 grundlegend saniert.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Freigelände.", "content": "Das Freigelände des Botanischen Gartens St. Gallen umfasst 20 verschiedene Abteilungen, die durch Spazierwege miteinander verbunden sind. Eine Pergola und Sitzbänke laden zum Verweilen ein. In den Sortimentsabteilungen sind Zierkirschen und Ahornbäume, ein Staudengarten, ein Irisgärtchen und Rabatten mit Rosen, Narzissen und Berberitzen, ein Steingarten auf Hochbeeten, ein Farngarten, Kübelpflanzen und ein Wassergarten sowie etwelche Beete mit wechselnden Themen zu sehen. In den Nutzpflanzenabteilungen werden Gift- und Heilpflanzen, Kulturpflanzen und Magerrasen gezeigt.", "section_level": 2}, {"title": "Geografische Abteilungen.", "content": "In den vier geografischen Abteilungen \"Alpinum\", \"Europa\", \"Amerika\" und \"Asien\" werden typische Gewächse der jeweiligen Regionen vorgestellt. Die Abteilung \"Europa\" zeigt in terrassenförmig angelegten Beeten die Vielfalt der heimischen Schweizer Pflanzenwelt und die große Bandbreite der Flora in den sehr unterschiedlichen europäischen Klimazonen. In der Abteilung \"Amerika\" lässt sich im Herbst mit den bunt verfärbten Blättern der dort angepflanzten amerikanischen Bäume und Sträucher ein Indian Summer im Kleinen erleben. In der geografischen Abteilung \"Asien\" wachsen 400 Pflanzenarten aus Steppen-, Wald- und Gebirgsgegenden verschiedener asiatischer Klimazonen. Im Zentrum dieser Abteilung befindet sich ein Japangärtchen mit einem kleinen Weiher und einer Steinlaterne, die einem Vorbild aus dem Kaisergarten nachgebildet wurde. Einer der beliebtesten Aufenthaltsorte im botanischen Garten ist die dort befindliche Pergola, die dicht mit asiatischen Kletterpflanzen berankt ist. Besonders attraktiv ist dieser Bereich zur Blütezeit der Orchideen-Primel (\"Primula vialii\"), die ihren natürlichen Standort in den chinesischen Provinzen Yunnan und Sichuan hat und hier zu Hunderten angepflanzt wurde. Die Abteilung \"Alpinum\" liegt grösstenteils in leichter Hanglage und besteht aus zwei unterschiedlichen Bereichen. Für den Teil \"Alpinum Säntisgebiet\" wurden mit Kalksteinblöcken Felspartien für Arten der alpinen Stufe gestaltet. Am Ufer eines kleinen Weihers wachsen niederwüchsige Birkenarten und subalpine Hochstauden. Im \"Alpinum Schweizeralpen\" dominieren dagegen ältere Nadelbäume wie Arve (\"Pinus cembra\") und Bergföhre (\"Pinus mugo\"). Für Alpenpflanzen, die eher neutrale bis saure Bodenverhältnisse benötigen, wurde ein Bereich mit Verrucano-Gestein angelegt.", "section_level": 3}, {"title": "Schulabteilungen.", "content": "Die drei Schulabteilungen mit den Bereichen \"Biologie\", \"Genetik\" und \"Systematik\" ergänzen im praktischen Anschauungsunterricht das bei den Besuchern nur theoretisch vorhandene Wissen. Die Abteilung \"Biologie\" informiert mit Hilfe typischer lebender Pflanzen über die Themenkreise Blütenbiologie, Verbreitungsbiologie und besondere Ernährungsweisen der Pflanzen. In der Abteilung \"Genetik\" werden die Gesetzmässigkeiten bei der Vererbung pflanzlicher Eigenschaften auf die Nachkommen mit entsprechenden Pflanzen dargestellt. Im Zentrum der Abteilung befindet sich der nach Gregor Mendel benannte \"Mendel-Garten\" mit Mutationen verschiedener Gehölze und Stauden. In der Abteilung \"Systematik\" werden etwa 500 verschiedene Bedecktsamige Pflanzenarten aus 100 Pflanzenfamilien gezeigt. Dieser Bereich wurde aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse bezüglich der Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den Pflanzenarten und der daraus resultierenden Umbenennungen in den Jahren 2013/2014 umfassend erneuert und neu beschriftet.", "section_level": 3}, {"title": "Gewächshäuser.", "content": "In einem 1998 neu erbauten großen Tropenhaus mit zwei Wasserbecken und einer Tribüne werden Pflanzen des Regenwaldes, Sukkulenten und Nutzpflanzen wie Zimt, Kaffee oder Vanille gezeigt. Eine besondere Attraktion ist das Bassin mit der Victoria-Seerose. Im Jahr 2007 wurde dem Tropenhaus ein Orchideenhaus angegliedert. In einem Alpinenhaus, das 1993 in einer ungewöhnlichen Architektur errichtet wurde, ist die alpine Flora untergebracht. Des Weiteren gibt es das kleine \"Karnivorenhaus\", ein extra Gewächshaus für Fleischfressende Pflanzen, sowie ein \"Lithopshaus\", in welchem Lebende Steine gezeigt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Orangerie.", "content": "Die Orangerie ist ein markantes, gut erhaltenes historisches Gebäude mit rotem Ziegeldach, das an diesem Standort im Jahr 1914 gemeinsam mit anderen Gebäuden für die damalige Stadtgärtnerei erbaut wurde. Ihre besonderen architektonischen Merkmale sind die sichtbare Tragkonstruktion aus nach dem Hetzer-Prinzip verleimten Balken und die aufgesetzte Laterne, die für einen besseren Lichteinfall sorgt. Zwischen Oktober und Mai überwintern in der Orangerie bei einer Temperatur von circa 5 °C die Kübelpflanzen. In den Sommermonaten finden hier Ausstellungen zu naturkundlichen Themen und andere Veranstaltungen statt.", "section_level": 2}, {"title": "Aktivitäten und Angebote.", "content": "Am ersten Sonntag eines Monats finden regelmässig öffentliche Führungen durch das Freigelände und die Gewächshäuser statt. Gegen Entgelt können Spezialführungen gebucht werden. Im Laufe des Jahres finden zahlreiche öffentliche Veranstaltungen wie Vorträge, Lesungen, Ausstellungen und Kurse statt. Bei der Organisation und Durchführung ist neben einem Förderverein zusätzlich der Verein \"Botanischer Zirkel St. Gallen\" unterstützend tätig. Einmal im Jahr veranstaltet der botanische Garten ein ganztägiges Gartenfest. In jedem Herbst findet eine öffentliche Pflanzentauschbörse statt. Der Botanische Garten St. Gallen ist selbst Mitglied des Vereins \"Hortus Botanicus Helveticus\" und beteiligt sich als solches auch an der \"Initiative BOTANICA – Die Letzten ihrer Art\", einer vierwöchigen Veranstaltungsreihe von 20 botanischen Gärten in der Schweiz, mit der diese auf ihren Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität aufmerksam machen wollen. Während der Pilzsaison fungiert der Botanische Garten St. Gallen von August bis Oktober zu bestimmten Tageszeiten als öffentliche Pilzberatungsstelle und bietet eine unentgeltliche Bestimmung und Kontrolle privat gesammelter Speisepilze an. Die Tribüne im Tropenhaus kann für private Veranstaltungen mit bis zu 50 Personen angemietet werden.", "section_level": 1}, {"title": "Förderverein.", "content": "Ein Jahr nach dem letzten Wiederaufbau des botanischen Gartens gründete sich 1946 der gemeinnützige Förderverein \"Freunde des Botanischen Gartens St. Gallen\" mit dem Ziel, die Institution ideell und materiell zu fördern. Dies geschah unter anderem durch seine Beteiligung an der Finanzierung neuer Gewächshäuser und bei Erneuerungsarbeiten in den Freilandabteilungen. Der Förderverein unterstützt den botanischen Garten bei der Öffentlichkeitsarbeit, finanziert Publikationen und führt eigene Veranstaltungen durch, deren Erlöse dem Garten zugutekommen.", "section_level": 1}, {"title": "Publikationen.", "content": "Der langjährige Leiter der Institution, Hanspeter Schumacher, veröffentlichte im Jahr 2013 einen Führer durch den botanischen Garten mit dem Titel \"Der Botanische Garten St. Gallen: Ort der Erholung, Bildung und Begegnung\". Daneben gibt der botanische Garten monatlich ein Informationsblatt im Format DIN A4 heraus; in diesen \"Monatsblättern\" wird jeweils ein bestimmtes Pflanzenthema umfassend abgehandelt. Jeden Monat erscheinen außerdem die mehrseitigen \"Mitteilungen\" mit Neuigkeiten, Programmhinweisen und Berichten über vergangene und geplante Aktivitäten.", "section_level": 1}, {"title": "Kunstwerke.", "content": "An verschiedenen Standorten im Freigelände finden sich Kunstwerke, wie beispielsweise die 1957 entstandene Skulptur \"Pan\" des Schweizer Bildhauers Wilhelm Meier, dessen Werke an vielen Stellen der Stadt zu finden sind. Der Eingangsbereich zum botanischen Garten beim Schiebetor an der Stephanshornstrasse wurde mit mehreren großen künstlerisch bearbeiteten Stellplatten aus Rorschacher Sandstein gestaltet.", "section_level": 1}, {"title": "Planetenweg.", "content": "Der botanische Garten ist auch Ausgangspunkt des 1979 errichteten St. Galler Planetenweges, der von hier über Mörschwil nach Obersteinach führt. Startpunkt dieses 8 km langen thematischen Wanderweges ist das Modell der Sonne neben dem Tropenhaus. Der Wanderweg führt innerhalb des Gartens an den maßstabsgerechten Modellen von Merkur und Venus vorbei zu Erde und Mond.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Botanische Garten St. Gallen befindet sich im St. Galler Stadtteil Neudorf an der Adresse Stephanshornstrasse 4. Im Freigelände und in mehreren Gewächshäusern werden rund 8000 beschriftete Pflanzenarten aus aller Welt gezeigt. Das parkähnlich gestaltete Aussengelände ist tagsüber frei zugänglich.", "tgt_summary": null, "id": 2096481} {"src_title": "Port Grosvenor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Slick stammt aus einer italo-amerikanischen Arbeiterfamilie mit Wurzeln in Bari, wuchs in Red Hook und Staten Island auf und begann im Alter von 12 Jahren, Gitarre zu spielen, ohne jedoch jemals ernsthaft Unterricht zu nehmen. Slick war inspiriert von den Beatles und den Rolling Stones. Dass sein Vater weder die einen noch die anderen mochte, war ihm nur weiterer Ansporn, und so brachte er sich das Gitarrespielen letztendlich selbst bei. Er wurde zunächst Mitglied in diversen Schülerbands, bei denen er auf Schulveranstaltungen und privaten Partys spielte. Gegen Ende seiner High School-Zeit, noch minderjährig, begann Slick, auch in Bars und Kneipen zu spielen, wo ihn sein Freund Henry M. „Hank“ DeVito, ein bekannter Pedal-Steel-Gitarrist, Michael Kamen vorstellte, der ihn unter seine Fittiche nahm und ihm Vorspieltermine verschaffte. Anfang der 1970er Jahre fing Slick an, sich in der Musikszene von New York einen Namen zu machen. 1974 vermittelte ihn Michael Kamen an David Bowie, dessen Bandleader Kamen damals war. Bowie benötigte einen Nachfolger für Mick Ronson und Slick bekam nun dessen Posten als Leadgitarrist für die Diamond-Dogs-Tournee. Während der Tournee wurde Bowies Live-Album \"David Live\" in Philadelphia aufgenommen. In der Folge wirkte Slick an Bowies nächsten Studioalben mit, \"Young Americans\" (1975) und \"Station to Station\" (1976). Allerdings begleitete er Bowie dann nicht mehr auf dessen Station-to-Station-Tournee aufgrund von Intrigen zwischen Bowies und Slicks eigenem Management. Stattdessen brachte Slick 1976 mit seiner eigenen \"Earl Slick Band\" die Alben \"Razor Sharp\" und \"Earl Slick Band\" heraus. Parallel hierzu wirkte er an Leo Sayers Album \"Endless Flight\" (1976) mit. Außerdem arbeitete Slick mit Ian Hunter, dem ehemaligen Frontmann der britischen Rockband Mott the Hoople, für dessen drittes Soloalbum \"Overnight Angels\" (1977) zusammen, dem er einen neuen, härteren Gitarrensound verpasste und für das er auch als Songschreiber wirkte. 1981 war er Mitglied der \"Band Silver Condor\", mit der er das gleichnamige Debütalbum herausbrachte. Später tourte Slick zusammen mit dem schottischen Sänger Jim Diamond als Duo \"Slick Diamond\" und wirkte 1985 auch auf dessen Debütalbum \"Double Crossed\" mit. Mit John Lennon, der Slick durch David Bowie und die gemeinsame Studioarbeit am Song \"Fame\" kannte, sowie Yoko Ono nahm Slick \"Double Fantasy\" auf, das 1980 als Lennons letztes Studioalbum zu Lebzeiten herauskam. Ebenso wirkte er an der Fortsetzung \"Milk and Honey\" mit, die von Yoko Ono jedoch erst 1984 nach Lennons Tod herausgebracht wurde. Außerdem spielte er mit Yoko Ono ihr Soloalbum \"Season of Glass\" (1981) ein. 1983 holte David Bowie ihn quasi über Nacht zurück in seine Band für die Serious-Moonlight-Tournee, um Stevie Ray Vaughan ersetzen zu können, der kurz vor Tourneestart abgesagt hatte nach einem erfolglosen Machtkampf seines Managements mit dem von Bowie über eine Neuverhandlung seines Vertrags. Earl Slick blieben damals gerade einmal zwei Tage, um sich das komplette Konzertprogramm der Tournee anzueignen. Nach der Tournee beteiligte sich Slick am Album \"Box of Frogs\" (1984) der gleichnamigen britischen Rockband sowie an der EP \"Distortion\" (1984) der kalifornischen Band \"Game Theory\" (dort unter dem Pseudonym Ernie Smith). Außerdem arbeitete er mit dem britischen Rocksänger John Waite und gründete im September 1984 mit dem Schlagzeuger Slim Jim Phantom und dem Bassisten Lee Rocker, die bereits bei den Stray Cats zusammengespielt hatten, seine neue Band \"Phantom, Rocker & Slick\". Die Band veröffentlichte zwei Alben, \"Phantom, Rocker & Slick\" (1985) und \"Cover Girl\" (1986). Für das erste dieser Alben hatte Slick den von ihm hoch geschätzten („The inspiration for me to stay a guitar player has been Keith Richards, my entire career.“) Rolling Stones-Gitarristen Keith Richards für eine Zusammenarbeit gewinnen können, was Slick als eine seiner prägendsten Erfahrungen bezeichnete. Zwischen den beiden „Phantom, Rocker & Slick“-Alben wirkte Slick außerdem zusammen mit Carl Perkins, Eric Clapton, den früheren Beatles-Mitgliedern George Harrison und Ringo Starr und diversen weiteren Pop- und Rock-Größen am Londoner Konzertauftritt „“ mit, der am 21. Oktober 1985 live vom britischen Fernsehsender Channel 4 aufgezeichnet und am nachfolgenden Neujahrstag ausgestrahlt wurde. 1987 folgte ein Album mit dem französischen Chansonnier Jacques Dutronc – \"C.Q.F.D...utronc\". 1990 arbeitete Slick mit David Glen Eisley und dessen Band \"Dirty White Boy\" für ihr Album \"Bad Reputation\" zusammen. In den folgenden beiden Jahren war er Gitarrist der kalifornischen Hard-Rock-Band Little Caesar. Außerdem war er an Michael Kamens Filmmusiken für \"Hudson Hawk – Der Meisterdieb\" sowie \"Valkenvania – Die wunderbare Welt des Wahnsinns\" beteiligt, die beide 1991 erschienen. Parallel hierzu veröffentlichte Slick ein weiteres Soloalbum, \"In your face\" (1991). Nach einer Auszeit Anfang der 90er Jahre erschien 1998 Slicks Soloalbum \"Lost and Found\" bei seiner inzwischen gegründeten, eigenen Plattenfirma Slick Music, Inc. Der Titel des Albums beruht darauf, dass es zwar bereits 1975 eingespielt worden war, die Masterbänder jedoch beim Produzenten Jack O’Neill verlorengegangen waren und erst mehr als zwanzig Jahre später von ihm wiedergefunden wurden. Als nächstes spielte Slick mit David Coverdale (Deep Purple) dessen neues Album \"Into the Light\" ein, das im Jahr 2000 erschien. Anschließend war Slick erneut für David Bowie tätig, der einen Nachfolger für seinen Gitarristen Reeves Gabrels brauchte. Slick spielte mit Bowie die beiden Alben \"Heathen\" (2002) und \"Reality\" (2003) ein, ging mit ihm auf dessen \"A Reality\"-Tour und war somit beteiligt an der DVD und der Doppel-CD, die während der Tournee live mitgeschnitten wurden. 2003 erschien Slicks derzeit aktuellstes Soloalbum \"Zig Zag\", auf dem u. a. David Bowie, Robert Smith (The Cure), Joe Elliott (Def Leppard), Roy Langdon (Spacehog), die ebenfalls mit Bowie verbundenen Musiker Mark Plati (Engineering) und Sterling Campbell (Schlagzeug), aber auch Slicks Sohn Lee John Madeloni (Schlagzeug) mitwirkten. 2006 gründete Slick mit dem Singer-Songwriter Jeff Saphin die Band \"The Eons\" und wurde auch Mitglied der Punk-Rock-Band \"Slinky Vagabonds\". \"Slinky Vagabonds\" hatte seinen Namen einer Textzeile von David Bowies \"Young Americans\" entnommen („Scanning life through the picture window, she finds a slinky vagabond“) und bestand neben Slick aus dem Sex-Pistols-Bassisten Glen Matlock, dem langjährigen Blondie-Schlagzeuger Clem Burke und dem Musiker und Modedesigner Keanan Duffy als Sänger. 2010 wirkte Slick zusammen mit seinen Kollegen aus David Bowies Band, Gail Ann Dorsey (Bass) und Sterling Campbell (Schlagzeug), am Album \"Anik Jean\" der gleichnamigen kanadischen Rocksängerin mit. 2011 schloss sich Slick den New York Dolls als Leadgitarrist für ihre Großbritannien-Tournee an. 2013 wirkte Earl Slick bei David Bowies vorletztem Studioalbum,\"The Next Day\", mit. Im Mai 2015 wurde Slick Gitarrist der britischen Rockband The Yardbirds als Nachfolger von Anthony „Top“ Topham, verließ die Band aber bereits nach wenigen Monaten wieder. Im selben Jahr wirkte Slick an Jerry Gaskills (King’s X) Soloalbum \"Love & Scars\" mit und widmete sich anschließend der Zusammenarbeit mit dem langjährigen Rolling-Stones-Background-Sänger Bernard Fowler, mit dem er ab 2016 diverse Male auf Tournee ging, um das Bowie-Album \"Station to Station\" in voller Länge auf die Bühne zu bringen, wogegen Bowie auch nichts einzuwenden hatte. Im Februar 2016 wirkte Slick mit an einem Konzert im Rahmen der BRIT Awards, in dem des kurz zuvor verstorbenen David Bowie gedacht wurde. Am 8. Januar 2017 trat Slick mit diversen anderen Bandmitgliedern von David Bowie bei einem ausverkauften Gedächtniskonzert in der Brixton Academy in Bowies Geburtsort Brixton anlässlich des 70. Geburtstags von David Bowie auf. Aus diesem Konzert entwickelte sich später ein dauerhaftes Arrangement, das unter der Leitung von Bowies langjährigem Pianisten Mike Garson inzwischen unter dem Titel „A Bowie Celebration“ weltweit auf Tournee geht und mit Hilfe einer Gruppe von festen sowie jeweiligen Gastsängern Bowies Werk weiter durch seine langjährigen Instrumentalmusiker live auf die Bühne bringt. Slick verabschiedete sich allerdings nach der Tournee des Jahrs 2019 aus diesem Projekt, da er für sich keinen Sinn darin sah, diese Tourneen auch noch mehr als drei Jahre nach Bowies Tod in dieser Form fortzuführen, und sich nun wieder eigenen Projekten zuwenden wollte. Im Juli 2017 zeigte die BBC den von Earl Slick moderierten Dokumentarfilm \"Rock'n Roll Guns for Hire: The Story of the Sideman\", in dem die Aufgaben und das „Berufsbild“ des Bandmusikers als fester Begleiter eines Weltstars dargestellt werden, mit exemplarischen Beiträgen über Bernard Fowler (The Rolling Stones), Wendy Melvoin & Lisa Coleman (Prince), Crystal Taliefero (Billy Joel), Steve Cropper (Otis Redding) und natürlich Earl Slick selbst, den das Online-Magazin \"uDiscoverMusic\" zu den zehn besten Bandmusikern in der Rockmusik zählt. Slick gibt daneben regelmäßig Kurse an Musikschulen für Nachwuchsgitarristen. Im August 2018 erschien Glen Matlocks neues Album \"Good to Go\", auf dem Earl Slick auch zusammen mit seinem früheren Bandkollegen Slim Jim Phantom zu hören ist. Mit Glen Matlock, dem Bassisten Jim Lowe und dem Schlagzeuger Chris Musto geht Slick seitdem auch immer wieder auf Tournee. Slick war ab 1978 verheiratet mit Jean Millington, der Bassistin der Frauen-Rockband Fanny, die er durch David Bowie kennen gelernt hatte. Mit ihr hat er eine Tochter (* 1979), die als Fotografin arbeitet, sowie Sohn Lee John Madeloni (* 1985, Schlagzeuger, u. a. in der Band \"SayReal\"), der auch häufig zusammen mit seinem Vater auftritt. Slick lebt in Pine Bush, nördlich von New York City.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Earl Slick ist ein vom Blues geprägter Gitarrist, der bevorzugt Bluesrock und Hard Rock spielt. Gelegentlich tritt er auch mit akustischer Gitarre auf, bevorzugt aber die elektrischen Modelle. Er spielt auch Slide-Gitarre, z. B. auf den Alben \"Razor Sharp\", \"Overnight Angels\", \"Bad Reputation\" oder als Gast auf dem gleichnamigen Debüt-Album der kalifornischen Rockband \"Junkyard\". Slick hat sich einen Ruf erworben als einer der vielseitigsten Gitarristen seines Genres, als Vollblutmusiker mit kraftvoller Spielweise, großer musikalischer Intuition und der Fähigkeit, die technischen Möglichkeiten seiner Instrumente perfekt zu nutzen, um die Zuhörer emotional mitzureißen und den musikalischen Ideen seiner jeweiligen Frontleute seine ganz eigene Handschrift mitzugeben. David Sinclair schreibt in Classic Rock: „Slick erwies sich als Leadgitarrist von souveränem Auftritt und dem Geist eines Freibeuters... Slick haute Klänge und Solos heraus, die ihn als Weltklasse-Künstler kennzeichnen... Slicks Spielweise kombiniert altbewährte Bezüge zur Leadgitarre mit einem unverfälschten Sinn für erweiterte Grenzen von Klangexperimenten...“ Heinz Rebellius ergänzt in Gitarre & Bass: „Schon einige Male musste Earl Slick Gitarristen ersetzen, die in ihren jeweiligen Bands große Ausrufezeichen gesetzt hatten. Und es zeichnet diesen Earl Slick aus, dass er stets in der Lage war, in den großen Schuhen seiner Vorgänger nicht nur zu bestehen, sondern seinerseits wiederum markante Stempel zu hinterlassen... Earl Slick ist ein Rock-Gitarrist, wie er im Buche steht! Ein fetter Sound, eine tief hängende Gitarre und eine wirre Frisur samt Sonnenbrille können nicht lügen. Sein kraftvolles Gitarrenspiel dokumentiert vielleicht am besten der Song \"Stay\" von David Bowie, zu dessen Band er im Laufe seiner Karriere immer wieder zurückgekehrt ist. \"Stay\" ist ein Bowie-Klassiker, und das liegt ausnahmsweise mal nicht am Sänger, sondern am Gitarristen!“ Joe Bosso schreibt in \"MusicRadar\" über das „kühn-erfindungsreiche Gitarrenspiel von Earl Slick“, der „eimerweise feurige Farben quer durch \"The Next Day\"“ verteile und „ein handfestes Krachen und mitreißende Strukturen beisteuere zu einem Album, das mit Sicherheit eines der stärksten des Jahres 2013“ sei.", "section_level": 1}, {"title": "Ausrüstung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Gitarren.", "content": "Earl Slick verfügt über eine umfangreiche Sammlung von akustischen und elektrischen Gitarren, die von Westerngitarren und Gypsy-Jazz-Gitarren über semi-akustische bis zu den massiven elektrischen Modellen reicht. Obgleich mit Rechtshänder-Gitarren auftretend, ist Slick auch in der Lage, auf Linkshänder-Modellen zu spielen. 1970 erstand Slick als eine seiner allerersten Gitarren eine akustische Gibson J-45, Baureihe 1968, die er später auch u. a. auf David Bowies Alben \"Young Americans\" und \"Station to Station\", sowie auf den Lennon-Alben \"Double Fantasy\" und \"Milk and Honey\" verwendete. Die Tourneen mit David Bowie begann Earl Slick jedoch 1974 mit einer 1965er Gibson SG Junior. Seit 2010 ist Slick Werbebotschafter für den deutschen Gitarrenhersteller Framus. Zunächst spielte er aus deren Produktion eine semi-akustische Framus Mayfield-Gitarre (die u. a. als Rhythmusgitarre auf Bowies Album \"The Next Day\" Verwendung fand). 2011 brachten Slick und Framus dann die elektrische Earl Slick Signature-Gitarre heraus. 2012 schenkte ihm Gibson eine akustische J-200M Trophy75th Anniversary-Gitarre, die Slick ebenfalls u. a. auf Bowies Album \"The Next Day\" verwendete. Außerdem besitzt Earl Slick eine der Supro Dual Tone David Bowie Signature-Gitarren, die in limitierter Auflage mit nur 300 Stück produziert wurde. Insgesamt bevorzugt Slick solide, schlichte Gitarren klassischer Bauart mit eher hellem Klang und ohne „Schnickschnack“.", "section_level": 2}, {"title": "Saiten.", "content": "Bei Gitarrensaiten vertraut Slick auf das Material von d’Addario, sowohl bei seinen elektrischen als auch bei den akustischen Gitarren.", "section_level": 2}, {"title": "Verstärker.", "content": "Slick verwendete u. a. Orange AD30 Topteile, und davon gerne auch vier auf einmal, wobei jeder Gitarrenverstärker seine eigene Box hat (zwei an 4x12 Orange-Boxen mit Celestion Vintage 30-Lautsprechern mit Keramik-Magneten und die zwei anderen an darüber gestapelten Orange 2x12-Boxen mit Celestion Gold-Lautsprechern mit Alnico-Magneten). Außerdem nutzt Slick einen Ampeg VT-22 100-Watt 2x12\" Guitar Combo-Verstärker, allerdings nicht auf Tourneen. Aktuell verwendet Earl Slick den speziell für ihn entwickelten Sommatone-Verstärker Slick 18, Ruby-Riot-Verstärker von Framus sowie Verstärker der Firma Supro.", "section_level": 2}, {"title": "Pedale.", "content": "Earl Slick begann bei David Bowie mit einem MXR Phase 90 Pedal, das er zusammen mit seiner Gibson SG Junior und einem 100-Watt Marshall-Half-Stack-Verstärker nutzte. 2018 brachte DareDevil Pedals aus Chicago das DAISHO Earl Slick Signature Octave Fuzz-Pedal heraus.", "section_level": 2}, {"title": "Gurte.", "content": "Nach seiner Rückkehr von der A Reality-Tournee mit David Bowie fielen Earl Slick 2004 ein paar schlichte, noch unbenutzte Gitarrengurte aus Leder in die Hände, die er dann zu Hause bemalte und zunächst selbst verwendete. Als Kollegen ihn darauf ansprachen und ihn baten, ihnen auch welche zu gestalten, und außerdem auch ein erster Verkaufsversuch im Internet vielversprechend verlief, gingen die Slick Straps bald in Serienproduktion.", "section_level": 2}], "src_summary": "Earl Slick (* 1. Oktober 1952 in Brooklyn, New York City; bürgerlich Frank Madeloni) ist ein US-amerikanischer Rock-Gitarrist und Komponist, der insbesondere für seine Zusammenarbeit mit David Bowie, John Lennon, Yoko Ono, Robert Smith und Ian Hunter berühmt wurde. Darüber hinaus veröffentlichte er mehrere Soloalben.", "tgt_summary": null, "id": 2176897} {"src_title": "Erste Schlacht bei Komorn", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Erfolg der Stadtbahnkonzepte in Europa wurde in den USA in den 1970er Jahren rezipiert, und führte ab 1972 zur begrifflichen Definition von LRV-Leichtbahnfahrzeugen (Light rail vehicle). Die damals gegründete Urban Mass Transportation Administration (UMTA) gründete dann Kommissionen zur Förderung von Nahverkehrssystemen für die Städte, in denen die vorherigen Straßenbahnen verschwunden waren. Noch vor den USA wurde das erste LRV-System in Edmonton (Kanada) ab 1978 errichtet. Es folgte die Stadtbahn in Calgary und die Stadtbahn in San Diego 1981. Für die genannten drei Städten wurden zu dieser Zeit die U2-Stadtbahnwagen aus Deutschland importiert, durch den Buy America Act mit lokaler Endmontage ab 1983. Weitere Städte beschafften später auch Neukonstruktionen anderer Hersteller aus Nordamerika. Neben San Diego in Kalifornien als dem größten Kunden beschaffte später noch die Sacramento RT Light Rail in Kalifornien einige Dutzend U2-Wagen in den Jahren 1985/86. Der nächste Meilenstein ist der Kauf der Bahnwerke in Sacramento in Kalifornien 1992. Die erste Serie SD-100 wurde ab 1993 an San Diego mit über fünfzig Triebwagen verkauft. Die Fortentwicklung SD-160 wurde ab 2001 nach Calgary und Edmonton verkauft, die damit ihre U2-Flotte ergänzten. Die Modelle Siemens SD-400 / S-460 sind Varianten der SD-100 / SD-160, die für den Betrieb mit 750 V und IGBT-Leistungselektronik ausgelegt sind. Sie sind in Pittsburgh, St. Louis und Valencia (Venezuela) in Betrieb. Auch nach der Vermarktung der niederflurigen Combino als Siemens S70 führte man noch ein hochfluriges Fahrzeug als Siemens S200 ein, die vielfach die U2- / SD-Flotte der Stadtbahnen der 1980er Jahre ergänzen kann. In der Renaissance der Straßenbahn war man ja ab den 1990er Jahren dazu übergegangen, neue Systeme niederflurig zu errichten. San Diego, als einer der ersten und größten Abnehmer der SD-Fahrzeuge, beschafft keine hochflurigen S200 mehr, sondern stellt auf niederflurigen Betrieb mit S70 um. Stadtbahnsysteme wie in Edmonton jedoch, die Hochbahnsteige benutzen, sind weiter Abnehmer der Nachfolgetypen der SD-Familie. Auch der neueste S200 hat dabei praktisch identische Abmessungen des Wagenkastens. Sowohl für Calgary (Green Line) als auch für Edmonton (Valley Line) gibt es zwar Pläne für den Bau neuer Linien, die keine Verbindung zum bisherigen Stadtbahnnetz haben, und die dann niederflurig ausgeführt werden – die existierenden Strecken jedoch werden auf absehbare Zeit bleiben.", "section_level": 1}, {"title": "SD-100.", "content": "Die SD-100 entsprechen in ihren Abmessungen noch direkt den U2-Stadtbahnfahrzeugen. Man kann diese von den anderen SD-Wagen gut anhand der Falttüren unterscheiden, die später nicht mehr verwendet wurden. Betreiber sind San Diego Trolley in San Diego (52 Fahrzeuge), UTA TRAX in Salt Lake City (23 Fahrzeuge), und Denver Light Rail in Denver (49 Fahrzeuge). Alle Fahrzeuge sind noch in täglichem Betrieb.", "section_level": 1}, {"title": "SD-160.", "content": "Die Fortentwicklung SD-160 ist etwas länger, mit 24,8 m aber immer noch kurz genug, um in Dreifachtraktion unter den 75 m Maximum der deutschen BOStrab zu fallen. Es können Züge mit sechs Wagen zusammengestellt werden. Betreiber sind Denver Light Rail in Denver (76 Fahrzeuge), UTA TRAX in Salt Lake City (17 Fahrzeuge), Edmonton Light Rail Transit in Edmonton (77 Fahrzeuge) und C-Train in Calgary (72 Fahrzeuge). Alle Fahrzeuge sind noch in täglichem Betrieb.", "section_level": 1}, {"title": "SD-160NG.", "content": "Die NG Serie übernimmt einige Neuerungen der Siemens SD-460 einschließlich der IGBT-Leistungselektronik. Betreiber ist C-Train in Calgary (38 Fahrzeuge).", "section_level": 1}, {"title": "S200.", "content": "Die S200 sind Nachfolger für die SD-160 und fahren unter 600 V Gleichstrom. Größter und neuer Kunde wurde hier San Francisco, die für die Muni Metro den kompletten Altbestand an Fahrzeugen damit ersetzen wollen. Dafür wurde das Modell stark modifiziert und wird bei Siemens als Typ „S200 SF“ geführt. Während der Wagenkasten für Calgary 25,8 m lang und die Fahrzeuge eine Bodenhöhe von 98 cm aufweisen, sind demgegenüber die Wagen für San Francisco 22,9 m lang mit ein Bodenhöhe von 86 cm. Der Kurvenradius hat sich dabei von 25 m auf 13 m verkleinert. Betreiber sind C-Train in Calgary (60 Fahrzeuge) und Muni Metro in San Francisco (175 Fahrzeuge, mit Option für 85 weitere). Die Fahrzeuge befinden sich noch in der Auslieferung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Siemens SD-100 und Siemens SD-160 begründeten eine Familie von Stadtbahnfahrzeugen, die von Siemens Mobility in den USA für den nordamerikanischen Markt entworfen wurden. Die Entwicklung basiert auf dem Verkaufserfolg der hochflurigen Siemens–Duewag-U2-Stadtbahnwagen, von denen die Modelle das Namenskürzel erbten.", "tgt_summary": null, "id": 1364012} {"src_title": "Palazzo Giustinian Lolin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Musikvideo.", "content": "Das Musikvideo zu \"My Happy Ending\" wurde von MTV und Grammy-Gewinner Meiert Avis geschrieben und inszeniert. Es wurde in Bushwick, Brooklyn und Harlem, New York City gedreht. Das Video beginnt mit Lavigne, die eine Straße entlangläuft und in ein Kino eintritt, wo sie den Film als eine Montage ihrer Erinnerungen an eine bestimmte Beziehung findet, die sie hatte. Zuerst sind die Erinnerungen (in voller Farbe) glücklich und zeigen Lavigne im Park mit ihrem Freund, als er ihr eine Blume reicht und sie zusammen lachen. Sie werden auch gezeigt während sie in einem Waschsalon herumalbern. Lavigne singt „So much for my happy ending“ (so viel für mein Happy End), und die Erinnerungen verlieren an Farbe. Lavigne und ihr Freund liegen zusammen im Bett, als sie ihn ansieht und er (offensichtlich von einer Meinungsverschiedenheit betroffen) wegstarrt. Die Beziehung kulminiert während der Bridge des Liedes in einem Lebensmittelgeschäft, wo ihr Freund sie verärgert und darauf besteht, dass er mit ihr spricht. Er packt sie und versucht sie in seine Umarmung zu ziehen. Voller Kraft dreht sie sich um und schubst ihn weg. Sie rennt aus dem Laden und die Straße runter (wie am Anfang des Videos), und zu einem Gitarrenladen, wo sie eine Gitarre ergreift und auf das Dach des Gebäudes geht, wo sie mit ihrer Band auftritt. Dort geht sie an ihrem unverständlichen Freund vorbei, ohne ihn anzusehen. Der Theaterfilm tränt und die Erinnerungen enden, die letzten Sekunden des Videos bleiben als Nahaufnahme von Lavigne im Theater, als sie versucht zu entscheiden, ob die Trennung schließlich glücklich ist. Am Ende verlassen drei andere Mädchen, die im Restaurant anwesend sind, Lavigne, die von der Trennung wissen, die sich nun anfreunden. Lavigne sagte über das Video: \"Es geht um eine Beziehung, die nicht klappt, und sich von all den Erinnerungen zu verabschieden und all dem Zeug.\" Auf die Frage, ob das Video zu \"My Happy Ending\" tatsächlich ein Happy End enthält, sagte Lavigne: \"Ich weiß nicht, ob das Video ein Happy End hat. Es hängt irgendwie davon ab, wie man es betrachtet. Eine Hinsicht ist, weil ich und \"der Typ\" in dem Video nicht mehr zusammen sind, und ich denke, das ist eine bessere Sache. \"", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "My Happy Ending\" erhielt im Allgemeinen positive Kritiken. David Browne von der Zeitschrift \"Entertainment Weekly\" kommentierte: „Lavigne selbst klingt mehr belastet, der „Sk8er Boi“ des ersten Albums hat sich als selbstsüchtiger, fieser Typ entpuppt, der sie wie Mist behandelt.“ AllMusic hob den Song als „Track Pick“ in einer Rezension des Albums Under My Skin hervor. PopMatters meinte: „Die zweite Single „My Happy Ending“ leidet unter einer deutlichen Ähnlichkeit zu einigen kürzlichen Hits, insbesondere Michelle Branchs „Everywhere“ und Vanessa Carltons „A Thousand Miles“ Die kitzelige gute Laune von\" Sk8er Boi \"wurde durch das sardonische Bedauern von „My Happy Ending“ subsumiert.“ In einer AOL Radiohörerumfrage wurde „My Happy Ending“ zum drittbesten Lied von Avril Lavigne gewählt. Bis September 2015 wurden von „My Happy Ending“ 1,2 Millionen digitale Kopien in den USA verkauft.", "section_level": 1}, {"title": "Verwendung in Medien.", "content": "\"My Happy Ending\" wurde für den Film \"Girls United – Alles oder Nichts\" verwendet. Das Lied wurde in einer Episode von \"\" (25. November 2004), in einer Episode von \"Smallville\" (6. Oktober 2004) und in einer Folge von \"Gilmore Girls\" verwendet. Das Lied erschien auch in Videospielen und wurde in drei großen Karaoke-Serien vorgestellt: Lips, SingStar und Karaoke Revolution. Lavigne sang das Lied während der Abschlusszeremonie bei den Olympischen Winterspielen 2010.", "section_level": 1}], "src_summary": "My Happy Ending ist ein Lied der kanadischen Singer-Songwriterin Avril Lavigne. Das Lied wurde am 24. Juni 2004, nach \"Don't Tell Me\", als zweite Single aus Lavignes zweitem Studioalbum \"Under My Skin\" ausgekoppelt und. Das Lied erreichte Platz 8 in den österreichischen und Platz 17 in den deutsche Charts.", "tgt_summary": null, "id": 477666} {"src_title": "Hans Bergh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Produktion.", "content": "\"Elephants on Acid\" wurde, wie die meisten früheren Alben der Gruppe, komplett vom Bandmitglied DJ Muggs produziert.", "section_level": 1}, {"title": "Covergestaltung.", "content": "Das Albumcover ist in dunklen blau-grünen und grauen Farbtönen gehalten und zeigt den hinduistischen Gott Ganesha, der einen Elefantenkopf besitzt und in seinen Händen Speere, einen Totenkopf und weitere Gegenstände hält. Rechts oben befinden sich die weißen Schriftzüge \"Cypress Hill\" und \"Elephants on Acid\".", "section_level": 1}, {"title": "Gastbeiträge.", "content": "Auf acht Liedern des Albums sind neben Cypress Hill weitere Künstler vertreten. So ist die Sängerin Brevi an den Songs \"Oh Na Na\", \"Reefer Man\", \"Crazy\" und \"Stairway to Heaven\" beteiligt. Die ägyptischen Musiker Sadat und Alaa Fifty sind auf \"Band of Gypsies\" zu hören, während der Rapper Sick Jacken einen Gastauftritt in \"Locos\" hat. Zudem sind die Stücke \"Jesus Was a Stoner\" und \"Blood on My Hands Again\" Zusammenarbeiten mit dem Sänger Gonjasufi.", "section_level": 1}, {"title": "Charterfolge und Singles.", "content": "\"Elephants on Acid\" stieg am 5. Oktober 2018 auf Platz 27 in die deutschen Albumcharts ein und konnte sich drei Wochen in den Top 100 halten. Als erste Single erschien bereits 2017 das Lied \"Reefer Man\" als Teil des Soundtracks zum Film \"Grow House\". Kurz vor Albumveröffentlichung folgten die Auskopplungen \"Band of Gypsies\", \"Muggs Is Dead\", \"Crazy\" und \"Locos\". Alle Songs konnten sich nicht in den Charts platzieren.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Elephants on Acid\" wurde von Kritikern überwiegend positiv bewertet. Die Seite Metacritic errechnete aus elf Kritiken englischsprachiger Medien einen Schnitt von 75 %. Von \"laut.de\" bekam das Album vier von möglichen fünf Punkten. Der Rezensent Dominik Lippe meint, dass sich „B-Real und Sen Dog stimmlich immer noch hervorragend ergänzen“ und DJ Muggs „die weitreichendsten Entfaltungsmöglichkeiten“ erhalte, was sich bei der Produktion positiv bemerkbar mache. Cypress Hill würden sich mit dem Album „ihren eigenen Himmel auf Erden“ erschaffen. Vincent Lindig vom \"Juice\"-Magazin bewertete \"Elephants on Acid\" mit drei von möglichen sechs Kronen. Es wirke „wie eine Sammlung von Skizzen und Skits, die man später zu einem knackigen Album verdichten könnte.“ Positiv hervorgehoben werden die „Vielseitigkeit von DJ Muggs’ Produktionen und die routinierte Delivery der MCs.“ Allerdings fehlten „die wirklich eingängigen, melodiösen Hooks“, wobei „weniger Soundexperimente“ wünschenswert gewesen wären.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elephants on Acid ( für \"Elefanten auf LSD\") ist das neunte Studioalbum der US-amerikanischen Rap-Gruppe Cypress Hill. Es erschien am 28. September 2018 und ist die erste Veröffentlichung der Band über das Label BMG Rights Management sowie das erste Studioalbum seit 2010.", "tgt_summary": null, "id": 1820802} {"src_title": "Crown Melbourne", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erste Strukturen.", "content": "Das erste aufgezeichnete Spiel im durch die Briten nach Hongkong gebrachten Cricket fand im Jahr 1841. Bis zum Ende des Jahrhunderts wurden mehrere Cricket-Clubs gegründet, als erstes der Hong Kong Cricket Club 1851. Ab der Saison 1903/04 gab es die erste Liga in Hongkong. 1966 besuchte erstmals der Marylebone Cricket Club das Land, bevor Hong Kong 1969 Associate Mitglied des International Cricket Councils wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Beginn des internationalen Crickets.", "content": "International trat das Land erstmals bei der ICC Trophy 1982 auf, die als Qualifikation für den Cricket World Cup 1983 diente. Dort schied Hongkong in der Vorrunde aus. Gleiches geschah bei den Ausgaben 1986 und 1990. Bei der ICC Trophy 1994 gelang erstmals die Gruppenphase zu überstehen, jedoch scheiterte man in der folgenden Zwischenrunde. Dies wurde 1997 wiederholt, bevor man 2001 wieder in der Vorrunde scheiterte. 2004 qualifizierte sich Hongkong für den Asia Cup, schied aber wie auch vier Jahre später jeweils in der Vorrunde aus. Im First-Class Cricket scheiterte das Team beim Intercontinental Cup 2005 in der Vorrunde. In der ICC World Cricket League 2007–09 war das Team nur mäßig erfolgreich, ein Abstieg 2007 aus Division 3 erfolgte ein Wiederaufstieg 2008.", "section_level": 2}, {"title": "Etablierung und erste Erfolge.", "content": "Nach einer Phase ohne nennenswerten Auftritten bei internationalen Turnieren, gelang der Mannschaft sich in der ICC World Cricket League 2009–14 wieder für den ICC Cricket World Cup Qualifier 2014 zu qualifizieren. Dort gelang es die Gruppenphase zu überstehen, scheiterte als Dritter der Super-Six-Runde jedoch knapp an der Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Jedoch erhielt das Team daraufhin ODI-Status. Auch gelang 2012 erstmals sich für die Qualifikation der Twenty20-Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Dort scheiterte man in der Vorrunde. Im Jahr darauf war die Mannschaft erfolgreicher und qualifizierte sich erstmals für eine Weltmeisterschaft. Beim ICC World Twenty20 2014 schied man jedoch als Vorrundenletzter aus, konnte aber im letzten Gruppenspiel die Test-Nation Bangladesch besiegen. Beim ICC World Twenty20 Qualifier 2015 gelang erneut die Qualifikation gelang erneut die Qualifikation für die World Twenty20, jedoch schied man dieses Mal Sieglos wieder in der Vorrunde aus. Der ODI-Status berechtigte zur Teilnahme am ICC Intercontinental Cup 2015–2017 bei dem die Mannschaft vierter wurde. Im parallel verlaufenden ODI-Wettbewerb, der ICC World Cricket League Championship 2015–17, gelang der Dritte Platz. Beim daraufhin stattfindenden ICC Cricket World Cup Qualifier 2018, konnte man jedoch nur Afghanistan schlagen und schied in der Vorrunde aus. Ab 2019 nimmt das Team an der ICC Cricket World Cup Challenge League 2019–2021 teil.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Hongkonger Cricket-Nationalmannschaft repräsentiert Hongkong bei internationalen Spielen im Cricket. Sie sind seit 1969 Associate Member im International Cricket Council.", "tgt_summary": null, "id": 26971} {"src_title": "Schrebera trichoclada", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "William Fitzgerald ist der einzige Überlebende, als weit vor der peruanischen Küste das Frachtschiff \"Pedro Queen\" in einem Taifun sinkt. Der Mann hat Glück im Unglück, denn er befindet sich nahe einer abgelegenen, kleinen Insel, der Isla de Sangre (Insel des Blutes), an die Fitzgerald angeschwemmt wird. Einige Eingeborene sammeln ihn am Strand auf und bringen den ausgemergelten Mann zum unumschränkten Herrn des Eilands, dem Naturkundler und Forscher Dr. Charles Girard, wo man Fitzgerald wieder gesund pflegt. Dr. Girard lebt hier mit seiner wunderschönen, blonden Ehefrau Frances, die aber von dem eintönigen Leben auf dieser Insel und den ebenso merk- wie fragwürdigen Experimenten ihres Gatten schwer gelangweilt ist und sich umso mehr erfreut zeigt, dass mit dem Neuankömmling endlich etwas Abwechslung ins Haus steht. Als Fitzgerald auf erste Erkundungstour durch die Insel streift, bemerkt er, dass hier einige merkwürdige Dinge geschehen. Sonderbare Kreaturen durchstreifen das Eiland und haben sich äußerst strengen Unterwerfungsregeln Dr. Girards untergeordnet. Der dritte Weiße vor Ort ist Girards Assistent Walter Perrera, der sich mehr für Mrs. Girard als für die Versuchsanreihen ihres Gatten, des Wissenschaftlers, zu interessieren scheint. Und die haben es in sich: Girard versucht nicht weniger, als Tieren menschliche Eigenschaften, Stimme und Fortbewegung beizubringen und die Tiere durch unendlich viele, ungemein schmerzvolle Operationen zu menschlichen Wesen zu machen. Dabei erweist er sich als rücksichtslos, auch wenn Girard behauptet, dies geschehe alles nur im Namen der Wissenschaft. Bei einem (ursprünglichen) Panther ist Girard schon recht weit gekommen, die Großkatze wird allmählich zum aufrecht gehenden Katzenmenschen. Fitzgerald erkennt bald den Wahnsinn, der hinter Girards absonderlichen Experimenten steht, und plant bereits seine Flucht von der Isla. Frances, auf die auch er ein Auge geworfen hat, will Fitzgerald unbedingt mitnehmen, zumal sie sich in ihn verliebt und überdies die Nase von der Insel voll hat. Derweil beginnt sich der Panther-Mensch, der Frances entführt, von seinem Schöpfer zu emanzipieren und läuft, gefangen als Kreatur zwischen zwei Spezies, Amok. Dabei tötet er auch Walter, der zuvor versucht hatte, den Panthermenschen abzufackeln, und wirft schließlich sogar seinen Schöpfer, Dr. Girard, in die Tiefe – denjenigen Mann, der sich lange Zeit für unantastbar gehalten hatte, denn wie lautet Girards Gesetz: Niemand tötet ein Wesen der eigenen Spezies! Schließlich ergreift das Katzenwesen, von Fitzgerald mehrfach angeschossen, mit letzter Kraft das letzte verbliebene Insel-Boot und treibt in die offene See hinaus, die beiden letzten verbliebenen Menschen den zurückgebliebenen Kreaturen überlassend.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Terror is a Man\" wurde auf den Philippinen gedreht und im November 1959 in den USA uraufgeführt. In Deutschland wurde der Film nie gezeigt. Offensichtlich inspiriert von William Castles Hang zu außerfilmischen Gimmicks und anderen Sperenzchen, die der Produzent während der Vorführung seiner Horrorfilm-Inszenierungen Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre einsetzte, operierten auch die hiesigen Produzenten mit derlei Mätzchen: So klingelte, unmittelbar vor einer mutmaßlich besonders spannenden oder angeblich grausigen Szene ein Glöckchen, das zart besaitete Gemüter dazu animierte, ab jetzt wegzuschauen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Terror is a Man ist ein US-amerikanisch-philippinischer Horrorfilm aus dem Jahre 1959 von Gerardo de Leon mit Francis Lederer in seiner letzten Kinofilmrolle. Die Geschichte wurde inspiriert von H. G. Wells’ Science-Fiction-Horrorgeschichte \"Die Insel des Dr. Moreau\".", "tgt_summary": null, "id": 75457} {"src_title": "Clifton (Maine)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "2003 siegte Gévrise Émane bei der Universiade. Im gleichen Jahr gewann sie den ersten von insgesamt vier französischen Meistertiteln. Ende 2004 erkämpfte sie die Silbermedaille bei den U23-Europameisterschaften und kurz darauf ebenfalls Silber bei den Studentenweltmeisterschaften. Im März 2005 gewann sie in Rotterdam ihr erstes Weltcupturnier. Bei den Weltmeisterschaften 2005 erreichte sie das Finale und erhielt die Silbermedaille hinter der Niederländerin Edith Bosch. Im Mai 2006 besiegte sie Bosch im Halbfinale der Europameisterschaften, im Finale schlug sie die Deutsche Heide Wollert. 2007 verteidigte sie ihren Europameistertitel, erneut gewann sie gegen Bosch im Halbfinale und im Finale besiegte sie die Polin Katarzyna Kłys. Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Rio de Janeiro bezwang sie im Finale Ronda Rousey aus den Vereinigten Staaten. Nach einer Halbfinalniederlage gegen Ylenia Scapin aus Italien erkämpfte sie bei den Europameisterschaften 2008 eine Bronzemedaille. Bei den Olympischen Spielen in Peking unterlag sie in ihrem ersten Kampf der Spanierin Leire Iglesias und schied aus. Bei den französischen Meisterschaften 2009 unterlag sie gegen Lucie Décosse, die in den nächsten Jahren in Frankreich das Mittelgewicht dominierte. Émanes erster Erfolg nach dem Wechsel der Gewichtsklasse war der Sieg beim Grand-Slam-Turnier in Paris Anfang 2010. 2011 gewann sie bei den Europameisterschaften durch einen Finalsieg über die Niederländerin Anicka van Emden. Bei den Weltmeisterschaften in Paris gewann sie das Finale gegen die Japanerin Yoshie Ueno. Ihren nächsten Titel erkämpfte sie bei den Europameisterschaften 2012, als sie im Finale Yarden Gerbi aus Israel bezwang. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London unterlag sie im Viertelfinale der Mongolin Tsedewsürengiin Mönchdsajaa, mit Siegen in der Hoffnungsrunde über Alice Schlesinger aus Israel und über die Südkoreanerin Joung Da-woon erkämpfte Émane die Bronzemedaille. Bei den Weltmeisterschaften 2013 unterlag sie im Halbfinale ihrer Landsfrau Clarisse Agbegnenou, bezwang aber im Kampf um Bronze die Slowenin Tina Trstenjak. Gévrise Émane kehrte in das Mittelgewicht zurück, nachdem Lucie Décosse ihre Karriere beendet hatte und im Halbmittelgewicht Clarisse Agbegnenou dominierte. 2014 gewann Émane einige internationale Turniere aber keine internationalen Meisterschaftsmedaillen. Das änderte sich 2015, als sie bei den Weltmeisterschaften in Astana die Spanierin María Bernabéu im Finale bezwang. Bei den Europameisterschaften 2016 gewann sie das Finale gegen die Georgierin Esther Stam. Im Viertelfinale der Europameisterschaften 2016 hatte sie die Britin Sally Conway besiegt, im Auftaktkampf bei den Olympischen Spielen 2016 schied Émane gegen Conway aus. Kurz danach beendete Gévrise Émane ihre Karriere.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gévrise Émane (* 27. Juli 1982 in Yaoundé, Kamerun) ist eine ehemalige französische Judoka. Sie gewann eine olympische Bronzemedaille und war dreimal Welt- sowie fünfmal Europameisterin. ", "tgt_summary": null, "id": 2139031} {"src_title": "Río Anchicayá", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Das Referendum folgte einer Bürgerinitiative, die Ende 2015 von der \"Coalţia pentru Familie\" ins Leben gerufen wurde und über drei Millionen Unterschriften erhielt, deutlich mehr als die 500.000, die für die Einleitung eines Verfassungsreferendums benötigt wurden. Derzeit definiert die rumänische Verfassung die Familie als freiwillige Ehe „zwischen Ehepartnern“, aber die Initiatoren der Initiative versuchten, die geschlechtsneutrale Sprache mit einem ausdrücklichen Hinweis auf die Familie als eine Union zwischen einem Mann und einer Frau zu ändern. Wenn diese Maßnahme erlassen würde, würde die gleichgeschlechtliche Ehe im Land verfassungswidrig, jedoch verbietet ein rumänisches Gesetz bereits die gleichgeschlechtliche Ehe. Ursprünglich sollte das Referendum im Herbst 2017 stattfinden. In der Abgeordnetenkammer wurde die Initiative am 9. Mai 2017 mit 232 zu 22 Stimmen angenommen. Lediglich die Abgeordneten Uniunea Salvați România stimmten gegen das Referendum. In diesem Jahr fand jedoch kein Referendum statt. Ende März 2018 sollte das Referendum im Mai 2018 stattfinden, später wurde es auf dem 10. Juni verschoben und schließlich auf 6. und dem 7. Oktober 2018. Einige frühere Volksabstimmungen in Rumänien scheiterten aufgrund einer Forderung nach einer Wahlbeteiligung von 50 %, damit die Ergebnisse gültig waren. Diese Regelung wurde 2014 geändert und die Mindestwahlbeteiligung wurde gesenkt. Jetzt wird nur noch eine Wahlbeteiligung von 30 % bei einem Referendum benötigt, wobei 25 % der Stimmen von allen Wahlberechtigten gültig sein müssen.", "section_level": 1}, {"title": "Standpunkte und Wahlempfehlungen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Parteien.", "content": "In der folgenden Tabelle sind die Standpunkte samt Abstimmungsempfehlungen der größten rumänischen Parteien zusammengefasst. Die fett gedruckten Parteien waren am Tag der Abstimmung im Parlament vertreten.", "section_level": 2}, {"title": "Kirche.", "content": "Das Referendum wird auch von der rumänischen griechisch-katholische Kirche, der rumänisch-orthodoxen Kirche und der Pfingstbewegung unterstützt. Die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien äußerte sich dazu: „Die Ehe zwischen Mann und Frau sei Fundament einer christlichen Gesellschaft, muss aber weder verteidigt, noch sollte sie politisiert werden, um ein Scheinthema zu schaffen, welches von Korruption, Rechtsbeugung, Vetternwirtschaft und EU-Feindlichkeit ablenkt.“", "section_level": 2}, {"title": "EU.", "content": "33 Mitglieder des Europäischen Parlaments von der Konföderale Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke (GUE/NGL), der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament (S&D), der Die Grünen/Europäische Freie Allianz (Grüne/EFA), der Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) und ebenfalls von der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) und der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) haben einen offenen Brief unterzeichnet, der die rumänischen Senatoren dazu auffordert, gegen das Referendum zu stimmen. Am 16. März 2018 haben 40 Abgeordnete von S&D, EVP, EKR und Europa der Nationen und der Freiheit (ENF) mit einem Schreiben an den Präsidenten Klaus Iohannis den Präsidenten der Abgeordnetenkammer Liviu Dragnea, den Präsidenten des Senats Călin Popescu-Tăriceanu und die Vorsitzenden der Oppositionsparteien gebeten, das Referendum zur Definition der Ehe zu organisieren. Am 26. September 2018 kritisierten die Mitglieder der S&D-Fraktion im Europäischen Parlament (zu der auch PSD gehört) in einem Treffen mit Ministerpräsident Viorica Dăncilă die Abhaltung des Referendums mit der Begründung, solche Ideen gehöre nicht zur europäischen sozialistischen Familie. Anschließend, am 3. Oktober 2018, schickten 47 Europaabgeordnete dem Premierminister einen offenen Brief, in dem sie ihre Bestürzung über die Organisation des Referendums bekundeten. Nach Ansicht der Abgeordneten macht die Organisation des Referendums, ohne dass alternative Formen der rechtlichen Anerkennung von Familien angeboten werden, die rumänische Regierung zu einem Komplizen bei Menschenrechtsverletzungen in Rumänien.", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnis.", "content": "Das Verfassungsreferendum erreichte nicht das notwendige Quorum von 30 Prozent der Wahlberechtigten. Es beteiligten sich 20,5 Prozent der Wahlberechtigten, von denen über 90 Prozent für die Verfassungsänderung stimmten, was 19,5 Prozent der Wahlberechtigten ergibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Verfassungsreferendum in Rumänien 2018 fand am 6. und 7. Oktober statt. In dem Referendum wurden die Wähler gefragt, ob sie eine Änderung der Definition der Familie gemäß Artikel 48 der Verfassung befürworteten, um das Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe in der Verfassung zu verfestigen.", "tgt_summary": null, "id": 608648} {"src_title": "Braniff-International-Airways-Flug 542", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Stachowizna liegt am südlichen Ortsrand von Bezławki () inmitten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, zehn Kilometer südwestlich der Kreisstadt Kętrzyn \"(Rastenburg)\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ortsgeschichte.", "content": "Das vor 1785 \"Beeslack\" und nach 1785 \"Reestall\" genannte Dorf war eine Gründung des Mittelalters. Im Jahre 1820 war Rehstall „ein adlig Gut mit 8 Feuerstellen“. Am 30. April 1874 wurde Rehstall Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk, der bis 1929 bestand und zum Kreis Rastenburg im Regierungsbezirk Königsberg in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Zwischen 1885 und 1905 wurde aus Teilen des Gutsbezirks Rehstall der Gutsbezirk Adlig Stumplack () gebildet. Am 30. September 1928 schlossen sich die Gutsbezirke Adlig Stumplack und Rehstall mit der Landgemeinde Bäslack und dem Gutsbezirk Wangotten (polnisch Wanguty) aus dem Amtsbezirk Pötschendorf zur neuen Landgemeinde Bäslack (polnisch Bezławki) zusammen. Am 22. Juni 1929 wurde daraufhin die Bezeichnung „Amtsbezirk Rehstall“ in „Amtsbezirk Pülz“ (polnisch Pilec) geändert. Als 1945 in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen an Polen überstellt wurde, war auch Rehstall davon betroffen. Es erhielt die polnische Namensform „Stachowizna“. Heute ist der Weiler (polnisch \"Osada\") eine Ortschaft im Verbund der Gmina Kętrzyn (Landgemeinde \"Rastenburg\") im Powiat Kętrzyński (Kreis \"Rastenburg\"), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 2}, {"title": "Amtsbezirk Rehstall (1874–1929).", "content": "Zum Amtsbezirk Rehstall gehörten bei seiner Errichtung 1874 neun Orte. Am Ende waren es aufgrund struktureller Veränderungen noch vier: Beim Wechsel zum Amtsbezirk Pülz bildeten noch Pastern, Pülz, Spiegels und Widrinnen den bisherigen Amtsbezirk Rehstall.", "section_level": 2}, {"title": "Gut Rehstall.", "content": "Das Gut Rehstall verfügte zum Ende des 19. Jahrhunderts über 1.000 Hektar Land. Danach nahm der Landbesitz bis in die 1920er Jahre stark ab. Im Jahre 1913 gehörte es Paul Raschke mit nur noch 482 Hektar, in den 1920er Jahren war die Familie Ahlmann Eigentümerin bei noch 280 Hektar. Letzte deutsche Besitzerin war Renate von Fischer, die das Gut von ihrem Vater, Konteradmiral Reinhold von Fischer-Loßainen, zum Studienabschluss in Königsberg (Preußen) ( \"Kaliningrad\") zum Geburtstag bekommen hatte. Das Gutshaus – im eklektizistischen Stil in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut –, steht noch heute, auch wenn äußerer Architekturschmuck verloren gegangen ist. Der ehemalige Park wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgeholzt. Die Gutsanlage ist heute (Stand: 2001) im Besitz der \"Agencja Własności Rolney Skarbu Państwa\" (AWRSP – Staatliche Agentur für Landwirtschaftliche Immobilien).", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Rehstall war bis 1945 in die evangelische Kirche Bäslack in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie bis 1937 in die katholische Kirche Heiligelinde und danach in die Kirche Wilkendorf im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Stachowizna evangelischerseits zur Pfarrei Kętrzyn in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, und katholischerseits zur Pfarrei in Wilkowo und ihrer Filialkirche Bezławki im jetzigen Erzbistum Ermland innerhalb der polnischen katholischen Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Stachowizna liegt verkehrstechnisch günstig an einer Nebenstraße, die die polnische Woiwodschaftsstraße 591 (einstige deutsche Reichsstraße 141) mit der Woiwodschaftsstraße 594 verbindet. Ein Anschluss an den Schienenverkehr ist nicht gegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Stachowizna () ist ein kleiner Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört zur Gmina Kętrzyn (Landgemeinde \"Rastenburg\") im Powiat Kętrzyński (Kreis \"Rastenburg\").", "tgt_summary": null, "id": 954329} {"src_title": "If I Was", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sonia Isaacman wurde als Tochter von Dora und David Isaacman geboren, die als Juden vor Pogromen in Osteuropa nach Südafrika geflohen waren. Nach ihrem Matric begann sie ein Medizinstudium an der University of the Witwatersrand in Johannesburg. 1942 schloss sie sich der CPSA an. Sie beendete ein Jahr nach ihrer Immatrikulation ihr Studium, um im Hauptquartier der Partei zu arbeiten. Dort traf sie ihren späteren Ehemann Brian Bunting, den sie 1946 heiratete. Sie zogen nach Kapstadt. Nach dem Verbot der Partei im Zuge des Suppression of Communism Act im Jahr 1950 arbeitete sie für die oppositionellen Zeitungen The Guardian, New Age und The Spark. 1951 war sie zusammen mit Ahmed Kathrada Gast des 3. Weltjugendfestivals in Ost-Berlin. 1953 nahm sie an der Gründung der im Untergrund agierenden \"South African Communist Party\" teil. Beim Congress of the People im Jahr 1955 in Kliptown gehörte sie zu den Podiumssprechern. Im nachfolgenden Treason Trial war sie neben 155 anderen Oppositionellen angeklagt, wurde aber 1958 freigesprochen. 1959 wurden sie und ihr Mann unter Hausarrest gestellt. Nach dem Massaker von Sharpeville 1960 wurde sie über drei Monate inhaftiert. 1962 wurde New Age verboten, kurz darauf auch die Nachfolgezeitung The Spark. Die Familie ging daraufhin ins Exil nach London, wo sich Sonia Bunting innerhalb des 1960 gegründeten Anti-Apartheid Movement für wirtschaftliche Sanktionen gegen Südafrika einsetzte. Außerdem organisierte sie die \"World Campaign for the Release of South African Political Prisoners\", die die Freilassung politischer Gefangener in Südafrika forderte. Dazu gehörte auch eine Kampagne zur Unterstützung der Angeklagten des Rivonia-Prozesses, denen die Todesstrafe drohte. Sie leitete 20 Jahre lang das Parteibüro der SACP in London und koordinierte ab 1968 das Erscheinen der Vierteljahreszeitschrift \"The African Communist\". 1991 kehrte sie mit ihrem Mann nach Südafrika zurück. 1994 und 1999 unterstützte sie den African National Congress im Wahlkampf. Sie war Mitbegründerin des Vereins \"Cape Town Friends of Cuba\". Sonia Bunting hatte mit ihrem Mann Brian drei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Sonia Beryl Bunting (* 9. Dezember 1922 in Johannesburg; † 24. März 2001 in Kapstadt; geboren als \"Sonia Beryl Isaacman\") war eine südafrikanische Politikerin und Journalistin. Sie war ein führendes Mitglied der Südafrikanischen Kommunistischen Partei (CPSA, später SACP). Zusammen mit ihrem Mann Brian Bunting war sie auch im britischen Exil politisch aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 1345249} {"src_title": "Tierna Davidson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Comberanche-et-Épeluche liegt ca. 35 km nordwestlich von Périgueux in der Region Ribéracois der historischen Provinz Périgord am westlichen Rand des Départements. Umgeben wird Comberanche-et-Épeluche von den Nachbargemeinden: Comberanche-et-Épeluche liegt im Einzugsgebiet des Flusses Dordogne. Die Dronne, ein Nebenfluss der Isle, fließt an der südlichen Grenze zu den Nachbargemeinden Bourg-du-Bost, Vanxains und Ribérac entlang. Der Atier de Comberanche ist eine Abzweigung der Dronne.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebiet der Gemeinde ist schon in frühen Zeiten besiedelt, wie die archäologischen Funde von Sarkophagen und Gebeinen belegen. Der Untergrund hat ebenfalls Erdlöcher preisgegeben, die zu einem Verteidigungssystem gehörten. Die Geschichte von Comberanche wird von einer Komturei des Templerordens bestimmt, der im Mittelalter eingerichtet wurde, um die Furt über die Dronne zu kontrollieren. Sie empfing auch Pilger auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Im Jahre 1820 haben sich die Gemeinden Comberanche und Épeluche zur Gemeinde Comberanche-et-Épeluche zusammengeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Toponymie.", "content": "Toponyme und Erwähnungen von Comberanche-et-Épeluche waren:", "section_level": 2}, {"title": "Einwohnerentwicklung.", "content": "Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 365. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bis zur Jahrtausendwende auf 120 Einwohner, bevor eine moderate Wachstumsphase einsetzte, die in jüngster Zeit stagnierte.", "section_level": 2}, {"title": "Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Pfarrkirche \"Saint-Jean-Baptiste\" in Comberanche.", "content": "Das Gebäude war ursprünglich die Kapelle der Komturei des Malteserordens, die sich ein wenig nördlicher befand. Die Johannes dem Täufer geweihte Kirche wurde am Ende des 12. oder zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichtet. Nach den Kreuzzügen wurde Comberanche ein wichtiger Etappenort für Pilger auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Als 1854 die Dicke der Südwand vermindert wurde, wurden fünf massive Strebepfeiler errichtet. Die beiden ursprünglichen Strebepfeiler an den Gebäudeecken wurden gleichzeitig in das neue Mauerwerk integriert. Das rechteckige Langhaus mit einem Hauptschiff ist vollständig mit einem Tonnengewölbe ausgestattet, das auf abgeschrägten Kämpfern ruht. Das Eingangsportal auf der Westseite ist spitzbogenförmig und zeigt keinerlei Verzierung. Darüber ist eine sehr schmale Öffnung in der Fassade zu sehen, auf der gleichen Vertikalachse darüber wiederum eine längliche Öffnung, die eine Glocke birgt. Die flache Apsis besitzt vier rundbogenförmige Fensteröffnungen mit Gewänden. Drei Fenster sind horizontal in einer Reihe angeordnet, das vierte oberhalb des mittleren Fensters. Die Südfassade wird auf der rechten Seite ebenfalls durch ein Fenster mit doppeltem Gewände unterbrochen. Unter dem Dach, das mit Hohlziegeln gedeckt ist, befindet sich ein Raum, der zur Verteidigung gedient haben könnte. An der Nordseite ist ein Wohngebäude mit einem Pultdach angebaut. Seit dem 11. Mai 1981 ist die Kirche als Monument historique eingeschrieben. Ein Kelch aus Silber ist ebenfalls seit dem 6. Mai 1982 als \"Monument historique\" klassifiziert.", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Komturei von Comberanche.", "content": "Ihre Existenz ist in den Schriften seit dem 13. Jahrhundert bestätigt, und im 14. Jahrhundert wird sie öfter erwähnt. In der Folgezeit gelangte die wichtige Einrichtung bis zum 16. Jahrhundert in den Besitz des Malteserordens. Anschließend wurde die Komturei ab dem 18. Jahrhundert an lokale Honoratioren verpachtet, die den Titel \"Seigneur Commandeur\" trugen. Von der Komturei ist die Kapelle übrig geblieben, die heute die Pfarrkirche ist, sowie diverse architektonische Elemente an den Wohnhäusern, die an der Straße liegen, die durch das Zentrum von Comberanche führt. Vermutlich gehörte die Wassermühle von Comberanche dazu, die sich südwestlich am Atier de Comberanche und in der Nähe einer Furt über die Dronne befindet. Die Komturei unterstand der von Condat-sur-Vézère und der \"Grand prieuré de Toulouse\". Sie besaß zwei Zweigniederlassungen, eine in Chambeuil, einem Weiler von Vanxains, und eine in Pheliet, einem Weiler von Bertric-Burée, sowie Grundstücke auf dem Gebiet der Gemeinde Cherval. Eines dieser Wohnhäuser, das die Hospitalier und anschließend die Ritter des Malteserordens beherbergte, besitzt bestimmte Elemente, die bis in das Ende des 12. Jahrhunderts zurückgehen. Es wurde im 15. Jahrhundert und vor allem im 17. Jahrhundert umgebaut, als eine Galerie angebaut wurde. Sein Grundriss ist rechteckig mit einem abgewinkelten Flügel. Auf der Südseite befindet sich die Dachgalerie in Höhe des ersten Geschosses. Sie ruht auf drei Pfeiler aus Werksteinen. Die Gebäudeecken sind mit zwei Pavillons mit Mansarddächern verziert, die mit Flachziegeln gedeckt sind. Der Haupttrakt besitzt hingegen ein Satteldach mit Hohlziegeln. Der abgewinkelte Flügel hat ein Erd- und ein Dachgeschoss. Etwas entfernt vom Wohnhaus befindet sich ein halbrunder Taubenschlag. Ein weiteres Haus der ehemaligen Komturei befindet sich nördlich der Straße, die das Zentrum von Comberanche durchzieht. Auch dieses, vermutlich im 14. Jahrhundert errichtete Gebäude diente zunächst den Hospitalier, später den Rittern des Malteserordens als Unterkunft. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es mehrfach umgebaut, vor allem im 17. und im 19. Jahrhundert, als ein Teil der Fassade verändert wurde. Der Wohntrakt besteht aus hintereinander liegenden Zimmern entlang einer südöstlichen/nordwestlichen Achse. Die verputzten Wände bestehen aus Bruchstein aus Kalkstein mit Ecksteinen aus Werksteinen. Das Haus ist mit einem Satteldach mit Falzziegeln gedeckt. Im Norden ist das Gebäude vom Garten durch einen Wolfsprung getrennt, einen mit steilen Wänden ausgemauerten Grenzgraben. Die Mühle der ehemaligen Komturei besteht aus zwei Gebäuden mit unterschiedlichen Funktionen. Die Jahreszahl „1801“ steht auf dem Sturz einer Tür, aber der Ursprung liegt wahrscheinlich früher zurück. Das kleinere Gebäude steht mitten auf dem Fluss und könnte als Mühle zur Erzeugung von Nussöl gedient haben. Sein Aufbau besteht aus Werksteinen für den Unterbau und teilweise verputztem Bruchstein aus Kalkstein für die Wände. Sein Satteldach ist mit Hohlziegeln gedeckt. Das Wasserrad ist nicht mehr vorhanden. Hinter den Absperrschiebern ist heute nur noch eine Vorrichtung zum Fangen von Aalen zu sehen. Der größere Bau, der vermutlich zum Mahlen von Weichweizen diente, befindet sich auf dem rechten Ufer gegenüber der kleineren Mühle. Sein Aufbau ist analog mit Werksteinen für den Unterbau und Bruchstein für die teilweise verputzten Wände realisiert. Sein Krüppelwalmdach ist mit Falzziegeln gedeckt. Er birgt neben der eigentlichen Anlage zum Mahlen einen Viehstall mit Scheune, eine Scheune und einen Wohnbereich. Das Wasserrad mit Radschaufeln ist hier noch vorhanden ebenso wie eine zweite Einrichtung zum Fischfang.", "section_level": 2}, {"title": "Ehemalige Pfarrkirche \"Notre-Dame\" in Épeluche.", "content": "Die Kirche wurde im 12. Jahrhundert erbaut und in verschiedenen Jahrhunderten umgebaut, insbesondere gegen Ende des Hundertjährigen Krieges oder zu Beginn des 16. Jahrhunderts, als ein Kreuzgewölbe über dem Chor gebaut wurde. Seit dem Jahre 1960 wird die Kirche nicht mehr für den Gottesdienst genutzt, da die Kirche in Comberanche als Pfarrkirche seit der Vereinigung der beiden Gemeinden gilt. Sie dient heute vielmehr zur Unterbringung von Materialien des Festkomitees. Ein Gerücht besagt die Existenz einer Krypta unterhalb des Chors. Das rechteckige Langhaus mit einem Hauptschiff misst drei Jochen in der Länge und mündet in einen schmaleren Chor, über dem sich ein Glockenturm erhebt. Dieser ist mit flachen Strebepfeilern bestückt, die oben auf einen Raum zu Verteidigungszwecken zulaufen. Der Turm ist mit einem Zeltdach mit Hohlziegeln gedeckt. Ein sehr erodiertes romanisches Eingangsportal in der Südfassade gewährt Einlass in das Langhaus. Der Mauerwerksverband seines Tympanons ist schachbrettartig angelegt. Seine Säulen und seine Archivolte sind mit einem Stab der Form einer Höhlung verziert.", "section_level": 2}, {"title": "Getreidemühle in Épeluche.", "content": "Die Mühle von Épeluche ist am Ende des 19. Jahrhunderts errichtet worden. Um 1900 setzte sie sich wie bei der Mühle in Comberanche aus einem Teil zur Erzeugung von Nussöl zusammen, der 1951 abgerissen wurde, und einem weiteren Teil zum Mahlen von Weizen. Die drei Paare von Mahlsteinen wurden ursprünglich von drei Wasserrädern angetrieben. 1924 wurden die Mahlsteine durch drei Walzenstühle ersetzt, die aus der traditionellen Mühle eine Getreidemühle machten. 1948 ersetzte eine Fontaine-Turbine eines der Wasserräder. Zwischen 1924 und 1951 wurde das Gebäude um ein Geschoss erhöht. 1951 wurde ein zusätzliches Gebäude errichtet, um fünf Walzenstühle und ein pneumatisches System zum Transport der Mahlprodukte in Betrieb zu nehmen. 1961 wurden Betonsilos gebaut und gleichzeitig eine zweite Turbine, diesmal des Typs Francis-Turbine, sowie ein neues Reinigungsgerät eingebaut. Die letzten Erweiterungen fanden 1984 und 1985 statt mit dem Bau eines Empfangsgebäudes sowie einer dritte Turbine. Die Mühle ist heute im Besitz der Firma Duchez.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "Comberanche-et-Épeluche liegt in den Zonen AOC der Buttersorten \"Charentes-Poitou\", \"Charentes\" und \"Deux-Sèvres\" sowie der \"Noix du Périgord\", der Walnüsse des Périgord, und des Nussöls des Périgord.", "section_level": 1}, {"title": "Sport und Freizeit.", "content": "Der Rundweg \"Autour des églises romanes du ribéracois\" für Radfahrer besitzt eine Länge von 41,1 km bei einem Höhenunterschied von 125 m. Er startet in Ribérac und führt mit dem Thema „Romanische Kirchen des Ribéracois“ auch durch das Zentrum von Comberanche-et-Épeluche.", "section_level": 2}, {"title": "Verkehr.", "content": "Comberanche-et-Épeluche wird durchquert von der Route départementale 100.", "section_level": 2}], "src_summary": "Comberanche-et-Épeluche ist eine französische Gemeinde mit Einwohnern (Stand ) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Périgueux und zum Kanton Ribérac. ", "tgt_summary": null, "id": 2421954} {"src_title": "Blaustern-Antillenkolibri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Staniewo liegt am Ostufer des Deine-Sees (auch: \"Heiligelinder See\", ) in der nördlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, elf Kilometer südwestlich der Kreisstadt Kętrzyn ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "\"Ottoswalde\" bestand ursprünglich aus einem großen Hof. Im Jahre 1847 wurde der Ort gegründet – mit dem entsprechenden Vermerk im Amtsblatt: „\"Das neu erbaute Vorwerk Ottoswalde betr.: Dem in den Grenzen des Vorwerks Stumplack neu erbauten, dem Gutsbesitzer Anhuth auf Rehstall, Kreises Rastenburg, gehörigen Vorwerke, ist der Name Ottoswalde beigelegt worden, wodurch jedoch in den Communal- und Polizei-Verhältnissen nichts geändert wird\".“ Bis 1945 war Ottoswalde ein Wohnplatz der Gemeinde Bäslack () im Kreis Rastenburg im Regierungsbezirk Königsberg in der preußischen Provinz Ostpreußen. Von 1874 bis 1929 gehörte der Ort zum Standesamt Rehstall (polnisch \"Stachowizna\"), von 1929 bis 1945 zum Standesamt Bäslack. 1885 zählte der kleine Ort 25, 1905 noch 23 Einwohner. Mit dem gesamten südlichen Ostpreußen wurde Ottoswalde 1945 in Kriegsfolge an Polen überstellt und erhielt die polnische Namensform „Staniewo“. Der heutige Weiler (polnisch \"Osada\") gehört jetzt zur Stadt- und Landgemeinde Reszel \"(Rößel)\" im Powiat Kętrzyński (Kreis \"Rastenburg\"), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Bis 1945 war Ottoswalde in die evangelische Kirche Bäslack in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die katholische Kirche Heiligelinde im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Staniewo zur evangelischen Pfarrei Kętrzyn in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen sowie zur katholischen Pfarrei Święta Lipka im jetzigen Erzbistum Ermland in der polnischen katholischen Kirche.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Staniewo ist von der Woiwodschaftsstraße 594 aus über Święta Lipka \"(Heiligelinde)\" auf direktem Wege zu erreichen. Eine Bahnanbindung gibt es nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Staniewo () ist ein kleiner Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Gmina Reszel (Stadt- und Landgemeinde Reszel (deutsch \"Rößel\") im Powiat Kętrzyński (Kreis \"Rastenburg\")).", "tgt_summary": null, "id": 1693366} {"src_title": "Snookerweltmeisterschaft 1975", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Im nördlichen Eismeer verfolgt das US-amerikanische U-Boot \"USS Tampa Bay\" das russische U-Boot \"RFS Konek\" in dessen Sonarschatten, als die \"Konek\" plötzlich durch eine Explosion versenkt wird. Kurz darauf trifft ein Torpedo unbekannter Herkunft die \"Tampa Bay\" und versenkt sie ebenfalls. Rear Admiral John Fisk im US-Verteidigungsministerium schickt das U-Boot \"USS Arkansas\" mit ihrem neu ernannten Kapitän Joe Glass dorthin, um den Vorfall zu untersuchen. Glass ist als unorthodoxer Offizier bekannt, und die Mannschaft tritt ihm zunächst skeptisch gegenüber. Zur selben Zeit wird die NSA-Analystin Jayne Norquist über Satellit auf ungewöhnliche Aktivitäten an der russischen Marinebasis in Poljarny aufmerksam. Sie bittet Admiral Fisk, ein Beobachtungsteam zu entsenden, der daraufhin Leutnant Beaman mit dessen SEALs-Gruppe per Fallschirm dort absetzen lässt. Beamans Vier-Mann-Team richtet einen Beobachtungsposten am Rand der Marinebasis ein und schickt Nahaufnahmen über Satellit an Norquist, auf denen zu sehen ist, dass der russische Präsident Zakarin sich mit seinem Verteidigungsminister Durov in Poljarny trifft. Auf einmal lässt Durov den Präsidenten verhaften und dessen Begleiter erschießen. Es wird ersichtlich, dass Durov einen Putsch durchführen und einen Krieg mit den USA auslösen will. Mittlerweile ist die \"Arkansas\" im Eismeer eingetroffen und findet die auf Grund liegende \"Tampa Bay\", und unweit davon die russische \"Konek\". Deren Schäden weisen darauf hin, dass eine Explosion im Inneren die Ursache für die Zerstörung war und kein Torpedotreffer. Plötzlich wird auch die \"Arkansas\" durch Torpedos angegriffen, die von einem dicht unter der Eisdecke verborgenen russischen U-Boot abgefeuert wurden. Durch ein riskantes Manöver kann Glass den Angriff abwenden und das russische U-Boot vernichten. Als die Crew der \"Arkansas\" Klopfzeichen aus der \"Konek\" vernimmt, können mit dem mitgeführten \"Mystic\"-Rettungs-U-Boot Überlebende geborgen werden, darunter ihr Kapitän Sergei Andropov. Aufgrund der Vorfälle informiert Norquist die US-amerikanische Präsidentin. In einer Krisensitzung drängt Admiral Donnegan darauf, sich auf einen möglichen Krieg mit Russland vorzubereiten. Fisk hingegen schlägt vor, den russischen Präsidenten durch Beamans SEALs-Team befreien und durch die unweit befindliche \"Arkansas\" bergen zu lassen. Die US-Präsidentin nimmt den Vorschlag an, beordert aber gleichzeitig einen Kampfverband der US-Flotte in die Region, um vorbereitet zu sein. Da der Murmansk-Fjord vor Poljarny mit unterseeischen Minen gespickt ist, bittet Glass den russischen Kapitän Andropov, als Lotse zu fungieren. Er kann ihn erst überzeugen, als er die kritische politische Lage schildert und Fotos vorlegt, die belegen, dass Andropovs U-Boot nicht durch einen amerikanischen Torpedo versenkt wurde, sondern durch eine Explosion im Inneren. Anscheinend hatte Durov die Sabotage angeordnet und auch die \"Tampa Bay\" angreifen lassen, um beide Weltmächte gegeneinander aufzubringen. Dank Andropovs Kenntnissen über die Minenfelder gelingt es der \"Arkansas\", unbemerkt bis in die Bucht vor Poljarny vorzudringen. Beaman und sein Team finden inzwischen Oleg, den verwundeten Leibwächter Zakarins, und können mit seiner Hilfe Zakarin befreien, doch Oleg und einer der US-Soldaten werden dabei getötet. Kurz vor Erreichen des Hafenbeckens, wo sie von der \"Mystic\" aufgenommen werden sollen, werden die Flüchtenden von Durovs Handlanger Tretiak und dessen Eingreiftruppe gestellt, doch der verwundet zurückgelassene Martinelli, der Scharfschütze des Teams, kann ihnen den Fluchtweg zum Wasser freischießen. Johnstone, das vierte Teammitglied, wird ebenfalls getötet, und so schafft Beaman den verwundeten Präsidenten alleine in die \"Mystic\" und schwimmt anschließend zurück, um Martinelli zu retten. Die \"Arkansas\" nimmt Zakarin auf und flieht, doch sie wird von einem russischen Zerstörer verfolgt und bombardiert. Erst als Andropov die Nachricht an seine Leute übermittelt, dass er und der russische Präsident sich freiwillig an Bord der \"Arkansas\" befinden, lässt der russische Zerstörer-Kapitän Sutrev den Angriff abbrechen. Nun befiehlt Durov, die \"Arkansas\" von Poljarny aus mit Raketen zu zerstören, doch Sutrev lässt diese kurz vor dem Aufprall mit seinen Bordwaffen abschießen und seinerseits Durovs Stützpunkt mit Raketen vernichten. Der drohende Krieg ist damit abgewendet, und Glass liefert Zakarin sowie die geretteten russischen U-Boot-Fahrer am Poljarny-Marinestützpunkt ab, wo er und Andropov sich respektvoll voneinander verabschieden. Auch Beaman und Martinelli treffen beim Liegeplatz der \"Arkansas\" ein, die sich schließlich in Begleitung von russischen Kriegsschiffen auf den Rückweg in den Heimathafen macht.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Regie des Films übernahm Donovan Marsh. Das Drehbuch von Arne Schmidt und Jamie Moss basiert auf dem 2012 erschienenen Roman \"Firing Point\" von George Wallace und Don Keith. Die Filmmusik stammt von Trevor Morris.", "section_level": 1}, {"title": "Trivia.", "content": "Die im Film genannte \"RFS Konek\" gehört zur Akula-Klasse, und die \"USS Arkansas\" zur Virginia-Klasse. Turm, Bewaffnung und Größe der im Film gezeigten „USS Arkansas“ muten eher der sog. Seawolf-Klasse der US Navy an. Allerdings hat die Seawolf-Klasse kein Vertical Launch System für Tomahawk-Raketen. Dies haben dagegen die modernen Virginia-U-Boote der US Navy. Man erkennt es, als im letzten Teil-Abschnitt des Films, die \"Arkansas\" ihre Tomahawk-Raketen abfeuern will, und dazu die hinter dem Turm gelegenen Raketen-Abschussschächte nach oben öffnet. Eine Seawolf kann ebenfalls Tomahawks abfeuern, dies aber nur horizontal durch die Torpedoschächte. Die Seawolf-Klasse wurde als eigentlicher Hunter Killer konzipiert, denn sie besitzt im Bug 8 Torpedorohre, mit bis zu 50 Waffen verschiedener Wirkbreite. Ihr Auftrag ist es, feindliche U-Boot- und Überwasser-Verbände aufzuspüren, vollständig und gleichzeitig zu bekämpfen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Jörg Gerle vom Filmdienst schrieb in seiner Kritik: „So unwirsch und naiv die Story mitunter zu Lande gerade im ‚Navy-Seals‘-Subplot vorangetrieben“ werde, so „überzeugend“ sei „sie in den Aktionen unter Wasser. [...] Hut ab vor so viel Differenziertheit, in Zeiten, in der die reale Politik oft gerade das komplette Gegenteil“ zelebriere. Weiter lobt Gerle die Spannung, die durch die Action-Dramaturgie erzeugt werde, sowie die Darstellung von Captain Andropov durch Mikael Nyqvist, die er „mit Bravour“ bewältige. Der Filmdienst bewertete den Film mit drei von fünf möglichen Sternen, genausoviel wie auch die Zeitschrift epd Film vergab. Deren Autor Gerhard Midding beurteilte zwar das Drehbuch als „arglos kolportagehaft, voller Stolz auf seine verblüffenden Wendungen und ohne Scham darüber, wie hanebüchen diese sind“, befand aber als originell, „dass der Suspense auf Beschwichtigung und Deeskalation beruht – auf beiden Seiten gibt es Kriegstreiber, die jedoch von Figuren umgeben sind, die in Alternativen denken können.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Hunter Killer ist ein US-amerikanischer Action-Thriller von Donovan Marsh. Der Film erschien am 19. Oktober 2018 in England, am 25. Oktober in Deutschland und am 26. Oktober in den USA. Er basiert auf dem Roman \"Firing Point\" von George Wallace und Don Keith aus dem Jahr 2012.", "tgt_summary": null, "id": 2278432} {"src_title": "The Girl’s Own Paper", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Weiler Hanswijk, an den Ufern der Dijle, strandete im 10. Jahrhundert ein Schiff. Es wurde erst wieder frei, als jemand eine Marienstatue an das Ufer brachte. Die Bewohner beschlossen, dass Maria an dieser Stelle verehrt werden wollte. Die Kapelle wurde schnell zu einem gut besuchten Wallfahrtsort. Zum ersten Mal im Jahr 1263 wurde sie vom Dominikaner Thomas von Cantimpré erwähnt. 1381 wurde eine Kirche zur Verehrung der Marienfigur gebaut. In den Religionskämpfen im 16. Jahrhundert wurde die Kirche mit dem angrenzenden Kloster 1578 zerstört und das ursprüngliche Bild ging verloren. Das aktuelle Bild, 1,45 m hoch, ist aus Walnussholz gefertigt. Die lockigen Zöpfe fallen am Rücken und teilweise vor den Schultern. Maria hält ein Zepter in der rechten Hand, während sie links das Jesuskind trägt. Es lehnt sich an die Brust der Mutter und hält einen Apfel in der rechten Hand. Das Bildnis wird während der jährlichen Hanswijk-Prozession durch die Stadt getragen. Die Statue wurde am 30. Juli 1876 von Kardinal Victor-Augustin-Isidore Dechamps im Auftrag von Papst Pius IX. gekrönt. 1938 wurde die Kirche unter Denkmalschutz gestellt. Papst Johannes Paul II. kam am 18. Mai 1985 zu seinem 65. Geburtstag zur Wallfahrt. 1987 erhob er die Kirche aus Anlass der Tausendjahrfeier der Wallfahrt in den Rang einer Basilica minor.", "section_level": 1}, {"title": "Basilika.", "content": "Nach dem Bau einer Hallenkirche 1647 wurde die heutige barocke Kirche nach Plänen des Architekten Lucas Faydherbe zwischen 1663 und 1681 erbaut. Der Grundstein wurde 1663 von Erzbischof Andreas Cruesen gelegt. Sie wurde ab dem 30. Mai 1678 genutzt. Die Kirche zeigt eine ungewöhnliche Kombination von Längs- und Zentralbau. Das vom Eingang her dreischiffige Langhaus ist nach dem dritten Joch durch die breite Rotunde mit abgehenden Seitenschiffen unterbrochen. Die Säulen mussten hier während des Baus verstärkt werden. Die Rotunde hat einen Durchmesser von 15,50 Meter; die Kuppel mit dem Tambour ist 34 Meter hoch.", "section_level": 1}, {"title": "Ausstattung.", "content": "Die Kanzel als bedeutendstes Ausstattungsteil der Kirche wurde 1746 vom Mechelner Bildhauer Theodoor Verhaegen ausgeführt. Am unteren Rand stellen zwei lebensgroße Figuren Adam und Eva nach dem Sündenfall dar. Jahwe, ein alter Mann mit Bart, spricht zu Adam. Mit einer Hand zeigt er auf die Schlange am Boden und mit der anderen Hand auf das Medaillon im Kanzelkorb, auf dem Maria mit dem Kind abgebildet ist. Die vier Portiken werden von Büsten der lateinischen Kirchenväter gekrönt. Die von Ambrosius von Mailand und Augustinus von Hippo stammen von Lucas Faydherbe; die von Gregor dem Großen und Hieronymus wurden 1729 vom Bildhauer Jan-Frans Boeckstuyns aus Mechelen geschaffen. Der zentrale Boden ist mit einem Labyrinth dekoriert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Basilika Unserer Lieben Frau von Hanswijk () ist eine römisch-katholische Kirche in Mechelen, Belgien. Die Pfarr- und Wallfahrtskirche im Erzbistum Mechelen-Brüssel ist unter dem Patrozinium Unserer Lieben Frau von Hanswijk der Gottesmutter Maria geweiht und trägt den Titel einer Basilica minor.", "tgt_summary": null, "id": 2426565} {"src_title": "Decauville-Pferdebahn am Naphthaberg", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Eine Schlange von Arbeitslosen wartet vor einer Jobmesse, als plötzlich ein grauer Mercedes in die Menge rast und dabei acht Menschen tötet und mehrere schwer verletzt. Bill Hodges, ein kürzlich in Ruhestand gegangener Detective(=einfacher Kriminalbeamter), bekommt einen Brief von einer mysteriösen Person, die behauptet, für den Vorfall verantwortlich zu sein und sich selbst als \"Mr. Mercedes\" bezeichnet. Hodges ist geschieden, einsam und lebensmüde und denkt häufig über Suizid nach. Der Vorfall mit dem Mercedes-Mörder fand kurz vor dem Ende seiner Karriere statt und war zum Zeitpunkt seines Eintritts in den Ruhestand immer noch ungeklärt. Der ominöse Mr. Mercedes kennt jedoch Details des Mordfalls und erwähnt zudem Olivia Trelawney, von der er offenbar den Mercedes gestohlen hat. Olivia hatte kurz nach dem Vorfall Selbstmord begangen, da sie Schuldgefühle empfand. Hodges untersucht weiter den Fall, statt ihn seinem ehemaligen Polizeikollegen Pete Huntley zu überlassen. Brady Hartsfield, der sich als die Person hinter dem Namen Mr. Mercedes herausstellt, ist ein Psychopath in den späten Zwanzigern, der seinen Vater im Alter von acht Jahren verloren hat. Als kleiner Junge brachte er auf Anweisung seiner Mutter seinen geistig behinderten Bruder um. Seitdem lebt er alleine mit seiner Mutter, einer Alkoholikerin, zuhause und führt mit ihr eine inzestuöse Beziehung. Für seinen Lebensunterhalt arbeitet er in einem Elektronikladen und einer fahrbaren Eisdiele, von der aus er Hodges und seine Nachbarn beobachtet, darunter den siebzehnjährigen Jerome Robinson, der für Hodges Hausarbeiten erledigt. Während seiner Recherche über die wohlhabende Olivia Trelawney lernt Hodges ihre Schwester Janey kennen, die ihn beauftragt, Olivias Suizid und den Diebstahl des Mercedes zu untersuchen. Kurz darauf beginnt Hodges für Janey zu arbeiten und die beiden beginnen eine Beziehung. Mit Hilfe des Computer-affinen Jerome findet Hodges heraus, wie Brady das Auto gestohlen hat und Olivia (die er während der Arbeit in dem Elektronikgeschäft kennen lernte) dazu brachte, sich umzubringen, indem er ihr Sound-Dateien mit unheimlichen Geräuschen auf ihren Computer sendete, die in unvorhersehbaren Intervallen ertönten. Auf der Beerdigung von Janey und Olivias kürzlich verstorbener Mutter lernt Hodges Janeys unangenehme Verwandte kennen, darunter Janeys psychisch labile Cousine Holly. Nach der Beerdigung sprengt Mr. Mercedes Hodges Auto ohne zu bemerken, dass dieser sich nicht darin befindet. Jedoch befand sich Janey in dem Wagen und wird durch die Explosion getötet. Von Reue geplagt, wird Hodges noch eifriger, den Fall ohne Hilfe der Polizei zu lösen. Holly hilft Hodges und Jerome bei den Ermittlungen. Hartsfield tötet versehentlich seine Mutter mit vergiftetem Hamburger-Fleisch, das er für Jeromes Hund vorbereitet hatte. Mit ihrer Leiche im Haus plant er, sich selbst auf einem riesigen Konzert für junge Mädchen in die Luft zu sprengen, indem er vortäuscht, einen Rollstuhl zu benötigen und in diesem Sprengstoff versteckt. Jerome, Hodges und Holly entdecken die wahre Identität Hartsfields und durchsuchen seine Computer. Dabei finden sie heraus, dass er auf dem Weg zu dem Konzert ist und verfolgen ihn, um ihn zu stoppen. Hodges wird jedoch von einem Herzinfarkt aufgehalten und kann deshalb nicht mit Holly und Jerome auf das Konzertgelände vordringen. Holly entdeckt Hartsfield und schlägt ihn bewusstlos. Hodges wird von dem Konzertpersonal gerettet. Jerome und Holly bekommen für ihre Rettungstat während des Konzerts eine Medaille von der Stadt verliehen. Hartsfield wacht im Krankenhaus aus der Bewusstlosigkeit auf und fragt nach seiner Mutter.", "section_level": 1}, {"title": "Verknüpfung zu anderen Werken.", "content": "Als Hodges sich die Maske des Mercedeskillers, die dieser während der Amokfahrt trug, ansieht, erinnert es ihn an das Gesicht von \"Pennywise\", dem Antagonisten aus Stephen Kings Roman \"Es\".", "section_level": 1}, {"title": "Adaption als Serie.", "content": "Basierend auf dem Buch wird seit 2017 eine gleichnamige Fernsehserie mit bisher drei Staffeln auf Audience ausgestrahlt. In Deutschland ist die Serie auf StarzPlay sowie die erste Staffel als DVD erhältlich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mr. Mercedes ist ein Kriminalroman von Stephen King. Das Buch wurde am 3. Juni 2014 veröffentlicht und stellt den ersten Teil der \"Bill-Hodges-Trilogie\" dar, die mit \"Finderlohn\" (2015) und \"Mind Control\" (2016) fortgesetzt wurde.", "tgt_summary": null, "id": 735152} {"src_title": "Baju Kurung", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modus.", "content": "32 Mannschaften der ersten Gruppenphase traten in acht Gruppen (A–H) mit je vier Mannschaften in einem Rundenturnier () mit Hin- und Rückspiel gegeneinander an. Die beiden besten Teams jeder Gruppe qualifizierten sich für die zweite Gruppenphase. In der zweiten Gruppenphase wurde in vier Gruppen mit je vier Mannschaften ein weiteres Rundenturnier mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Von diesen 16 Teilnehmern qualifizierten sich die acht Gruppensieger und Gruppenzweiten der zweiten Gruppenphase sowie die acht „Absteiger“ aus der Gruppenphase der Basketball Champions League 2017/18 (Fünft- und Sechstplatzierte der dortigen vier Gruppen) für das Achtelfinale, ab dem im K.-o.-System weitergespielt wurde. Gespielt wurde im K.-o.-System, es zählte die Addition der Ergebnisse von Hin- und Rückspiel. Folgerichtig wurde daher im Hinspiel ein unentschiedenes Spielergebnis, was nur als Zwischenergebnis dient, möglich und erst ein unentschiedenes Ergebnis nach Addition beider Spielergebnisse machte im Rückspiel eine Verlängerung zur Ermittlung eines Siegers erforderlich. Dieser Modus wurde bis zu den Finalspielen zur Ermittlung des Titelgewinners durchgehalten.", "section_level": 1}, {"title": "Qualifikation.", "content": "Die Qualifikation wurde in Hin- und Rückspiel ausgetragen und startete mit dem Hinspiel der ersten Runde am 20. September, worauf am 26. September 2018 das Rückspiel erfolgte. In der darauffolgenden Woche fand das Hinspiel der zweiten Runde am 3. Oktober und das Rückspiel am 10. Oktober 2018 statt.", "section_level": 1}, {"title": "Erste Gruppenphase.", "content": "Die Spiele der ersten Gruppenphase finden zwischen dem 17. Oktober und dem 21. November 2018 statt. Für die Gruppenplatzierungen sind bei Mannschaften mit gleicher Anzahl von Siegen nicht das gesamte Korbpunktverhältnis, sondern nur das addierte Ergebnis im direkten Vergleich der Mannschaften untereinander entscheidend.", "section_level": 1}, {"title": "Zweite Gruppenphase.", "content": "Die Spiele der zweiten Gruppenphase fanden zwischen dem 12. Dezember 2018 und dem 6. Februar 2019 statt. Für die Gruppenplatzierungen waren bei Mannschaften mit gleicher Anzahl von Siegen nicht das gesamte Korbpunktverhältnis, sondern nur das addierte Ergebnis im direkten Vergleich der Mannschaften untereinander entscheidend.", "section_level": 1}, {"title": "K.-o.-Phase.", "content": "Neben den acht qualifizierten Mannschaften der zweiten Gruppenphase dieses Wettbewerbs kommen zu dieser Runde weitere Mannschaften aus der Basketball Champions League hinzu, die dort Fünfter oder Sechster in der Gruppenphase wurden und damit in jenem Wettbewerb die K.-o.-Phase verpasst haben. Da jedoch einige Mannschaften ein Weiterspielen im FIBA Europe Cup abgelehnt haben, rücken für diese die vier Drittplatzierten des FIBA Europe Cup nach. Die Spiele dieser Phase beginnen am 6. März mit dem Achtelfinal-Hinspiel und enden am 1. Mai 2019 mit dem Final-Rückspiel. Die K.-o.-Phase wurde extra ausgelost. Für die K.-o.-Phase sind folgende Mannschaften qualifiziert:", "section_level": 1}, {"title": "Achtelfinale.", "content": "Ab dem Achtelfinale wird im K.-o.-System in Hin- und Rückspiel weitergespielt. Die Hinspiele fanden am 6. März, die Rückspiele am 12. und 13. März 2019 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Viertelfinale.", "content": "Die Hinspiele fanden am 20. März, die Rückspiele am 26. und 27. März 2019 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Halbfinale.", "content": "Die Hinspiele fanden am 10. April, die Rückspiele am 17. April 2019 statt.", "section_level": 2}, {"title": "Finale.", "content": "Das Hinspiel fand am 24. April, das Rückspiel am 1. Mai 2019 statt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Saison 2018/19 war die 4. Spielzeit des von der FIBA Europa ausgetragenen FIBA Europe Cup, dem Nachfolger der EuroChallenge.", "tgt_summary": null, "id": 1316685} {"src_title": "Conus acutangulus", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Augustine Mahlonoko wurde am 17. August 2001 im Township Sebokeng im Süden der südafrikanischen Provinz Gauteng geboren. Noch in jungen Jahren wurde er von den Verantwortlichen der \"Augusto Palacios Apprentice Academy\", der Fußballakademie des Peruaners Augusto Palacios, entdeckt und in weiterer Folge an der Akademie des südafrikanischen Erstligisten Orlando Pirates aufgenommen. Hier durchlief der junge Mittelfeldakteur im Laufe der Jahre sämtliche Nachwuchsspielklassen und zeigte zuletzt durch konstant gute Leistungen in der U-17-Mannschaft, mit der er unter anderem das Nachwuchsfußballturnier \"Gauteng Future Champs\" gewann, auf. Nachdem er langsam an die Herrenmannschaft herangeführt worden war und zuletzt im Frühjahr 2018 bei der \"Project-X\"-Tour des Vereins durch Brasilien überzeugte, schaffte er zu Beginn der Saison 2018/19 den Sprung in den Herrenkader. Bereits beim ersten Saisonspiel, einem 1:1-Remis gegen Highlands Park, kam Mahlonoko unter Trainer Milutin Sredojević zu einem Kurzeinsatz, als er kurz vor Spielende für Maliele Vincent Pule eingewechselt wurde. Damit war er mit 16 Jahren und 352 Tagen der jüngste eingesetzte Spieler der Orlando Pirates in der Geschichte der Premier Soccer League und übertraf den etwa ein Jahr zuvor von Lyle Foster aufgestellten Rekord, der bei seinem ersten PSL-Spiel 17 Jahre und 12 Tage alt war. In zwei der nachfolgenden vier Meisterschaftsspiele im August kam der Nachwuchsspieler abermals zu Kurzeinsätzen in der höchsten Fußballliga des Landes. Danach gehörte er wieder vorrangig der Akademie an und besucht nebenbei die \"Katleho Impumelelo Secondary School\", an der er voraussichtlich im Jahre 2019 seinen Abschluss macht und danach ein Studium am Sedibeng TVET College anstrebt. Des Weiteren tritt \"Gaga\", so der Rufname des jungen Offensivtalents, als Kapitän der Reservemannschaft des Klubs mit Spielbetrieb in der \"MultiChoice Diski Challenge\" in Erscheinung. Im Oktober 2018 wurde er, wie bereits sein Teamkollege Lyle Foster ein Jahr zuvor, von \"The Guardian\" zu den weltweit 60 besten Nachwuchstalenten seines Jahrgangs gewählt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Augustine Mahlonoko (* 17. August 2001 in Sebokeng, Gauteng) ist ein südafrikanischer Fußballspieler auf der Position eines offensiven Mittelfeldspielers. Seit dem Beginn der Saison 2018/19 ist er für die Herrenmannschaft der Orlando Pirates mit Spielbetrieb in der Premier Soccer League, der höchsten südafrikanischen Fußballliga, im Einsatz.", "tgt_summary": null, "id": 878160} {"src_title": "Rafael Barbosa", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Erste Jahre.", "content": "Anna Hansen wuchs in einem sehr lebendigen kreativen Umfeld in Faaborg auf. Ihr Vater, der Dekorationsmaler Peter Syrak Hansen (1833–1904), führte ein offenes Haus vor allem für Kunstmaler der Umgebung und Kunststudenten. Hier lernte Anna ihren späteren Ehemann Fritz Syberg kennen, der bis 1982 eine Lehre als Dekorationsmaler bei ihrem Vater absolvierte. Anna bekam Klavierunterricht und vom Vater Zeichen- und Malunterricht. Ihr Bruder Peter Hansen machte sich später selbst einen Namen als Maler. Nach dem Besuch der technischen Schule in Faaborg bildete sich Anna Hansen 1890 bei dem Bildhauer Ludvig Brandstrup und dem Landschaftsmaler Karl Jensen in Kopenhagen weiter. Von 1892 bis 1894 arbeitete sie als Porzellanmalerin bei der königlichen Porzellanmanufaktur in Kopenhagen. Sie spezialisierte sich auf Blumenmalerei, vor allem auf Veilchen und Chrysanthemen. Außerdem gab sie Klavier- und Gesangsunterricht. 1894 heiratete sie Fritz Syberg.", "section_level": 1}, {"title": "Schaffen.", "content": "1902 zog das Ehepaar nach Pilegården in Kerteminde. Dort lebten bereits ihre Freunde, die Maler Alhed und Johannes Larsen und eine Reihe weiterer Künstler, wie Johannes V. Jensen, der später den Nobelpreis in Literatur erhielt. Anna Syberg widmete sich der Aquarellmalerei, vorzugsweise den Arrangements von Blumen und Pflanzen. Wobei sie eine Schicht-auf-Schicht Technik anwendete, ähnlich der, die sie bei der Porzellanmalerei kennengelernt hatte und die ihren Bildern eine besondere Leuchtkraft verlieh. Obwohl Werke von ihr unter anderem zwischen 1989 und 1910 bei den Frühjahrausstellungen im Schloss Charlottenborg in Kopenhagen und bei Herbstausstellungen gezeigt wurden, blieb ihr zu Lebzeiten eine Würdigung ihrer künstlerischen Leistung weitgehend versagt. Wie ihr Mann gehörte Anna Syberg zu der Künstlergruppe der Fynboerne. Als Fritz Syberg einen größeren Geldbetrag mit dem Verkauf seiner Bilder einnahm, beschloss das Ehepaar, einen finanziellen Grundstock für ein zu gründendes Faaborg-Museum bereitzustellen, das vor allem den Fünen-Malern gewidmet sein sollte. Die Idee setzte sich durch, das Museum konnte 1910 eingeweiht werden. Die Kommission, die bestimmte, welche Bilder für das Museum angekauft werden sollten, bestand ausschließlich aus Männern. Es ergab sich, dass sie nur Werke ihrer männlichen Kollegen auswählten. Nach den Protokollen wandten sich insbesondere Anne Sybergs Bruder Peter Hansen und Alhed Larsens Ehemann Johannes Larsen entschieden gegen einen Ankauf der Werke von weiblichen Mitgliedern der Künstlerkolonie. Erst zwei Jahre nach dem Tod Anna Sybergs würdigte das Museum ihre Leistung mit einer umfangreichen Einzelausstellung. Anna Syberg brachte sieben Kinder zur Welt. Sie starb 1914 im Alter von 44 Jahren an einer Gallenblasenentzündung. Ihr Sohn Ernst Syberg wurde Maler und Illustrator, Sohn Fritz Syberg machte sich einen Namen als Komponist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anna Louise Birgitte Hansen, verheiratete Syberg * (7. Januar 1870 in Faaborg; † 4. Juli 1914 in Kopenhagen) war eine dänische Malerin. Sie gehörte – wie auch ihr Mann Fritz Syberg – der Künstlergruppe der \"Fynboerne\" an, einem Zusammenschluss von auf der Insel Fünen lebenden und arbeitenden Malern und Grafikern.", "tgt_summary": null, "id": 1364021} {"src_title": "Suchawa (Barciany)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Radošov befindet sich im Krischanauer Bergland (\"Křižanovská vrchovina\") im Süden der Böhmisch-Mährischen Höhe. Das Dorf liegt im Quellgrund des Baches Chlumský potok; gegen Osten erstreckt sich der Waldried. Östlich des Dorfes verläuft die Staatsstraße II/351 zwischen Čechtín und Kamenice. Im Nordosten erheben sich die Holubka (604 m n.m.) und der Panský kopec (668 m n.m.), östlich die Hradiště (662 m n.m.), im Südosten der Vořanov (620 m n.m.) und der Smrček (674 m n.m.) sowie nordwestlich die Bílá hora (659 m n.m.). Fünf Kilometer nordöstlich stoßen der Okres Třebíč, Okres Jihlava und der Okres Žďár nad Sázavou zusammen. Nachbarorte sind Kamenice und Kamenička im Norden, Urbánkova Samota, Pouště, U Čížků, Zahrada, U Buku und Pavlínov im Nordosten, Cípy und Zátiší im Osten, Svatoslav, Smrček und Benetice im Südosten, Kouty im Süden, Pavlovský Mlýn, Chlum und Horní Smrčné im Südwesten, V Šavlátě und Přímělkov im Westen sowie Pruknerova Samota und Vržanov im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Dorf entstand wahrscheinlich im 12. Jahrhundert. Erstmals schriftlich erwähnt wurde es 1365, als Vojslav Bytovčic das Gut Radošov von Vyšemír von Radošov als Pfand erwarb. Wilhelm von Pernstein, der 1490 die Güter des Klosters Třebíč als Pfand erhalten hatte, baute diese durch weitere Erwerbungen zu einer großen Herrschaft aus. Das verpfändete Gut Radošov löste er noch 1490 aus und vereinigte es mit der Herrschaft Třebíč. Das Dorf Radošov bestand zu dieser Zeit aus 16 Häusern. Später erwarben die Grafen von Waldstein auf Pirnitz auch die Herrschaft Třebíč. Die Bewohner von Radošov lebten von der Landwirtschaft und der Viehzucht; ein Teil arbeitete im Winter in den Wäldern der Grafen von Waldstein. Pfarr- und Schulort war Chlum. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Radošov ab 1850 eine politische Gemeinde im Gerichtsbezirk Trebitsch. Ab 1868 gehörte die Gemeinde zum Bezirk Trebitsch. Im Jahre 1869 hatte Radošov 311 Einwohner. 1888 wurde in Radošov eine eigene Schule eingeweiht. Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1929 gegründet. 1937 wurde Radošov elektrifiziert. Zwischen 1961 und 1990 war Horní Smrčné eingemeindet. Im Jahre 1996 wurde ein Mehrzweckgebäude fertiggestellt, in dem die Bücherei, die Feuerwehr, das Gemeindeamt, ein Versammlungsraum und eine Arztpraxis untergebracht sind. Das ehemalige Schulgebäude wird heute als Kulturhaus genutzt. Seit 2008 führt die Gemeinde ein Wappen und Banner.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Radošov sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Radošov (deutsch \"Radeschow\", 1939–1945 \"Radeschau\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 15 Kilometer nordwestlich von Třebíč und ist die nördlichste Gemeinde des Okres Třebíč.", "tgt_summary": null, "id": 2100398} {"src_title": "Die Abenteurerin von Tunis", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Voskamp wuchs in einer Farmerfamilie in Listowel in der Gemeinde North Perth im Süden Ontarios auf. Als sie ein vierjähriges Mädchen war, wurde ihre jüngere Schwester Aimee vor dem eigenen Haus von einem Lieferwagen überfahren und war dort gestorben, was die ganze Familie traumatisiert hatte. Mit 17 Jahren begann sie, sich in die Arme zu schneiden, um ihren Schmerz und Selbsthass vermeintlich abfliessen zu lassen. Mit 20 Jahren hatte sie eine erste Panikattacke, die sich in Platzangst zeigte. Sie studierte Psychologie in Toronto. Auf ihrem Blog \"www.aholyexperience.com\" schreibt und reflektiert sie über Lebenserfahrungen und Alltagserlebnisse, was weltweite Beachtung findet. Sie hat ein großes soziales Anliegen und ist Botschafterin des christlichen Hilfswerks Compassion International.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Voskamp ist verheiratet mit Darryl und Mutter von sechs eigenen und einem Adoptivkind. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt und arbeitet sie auf einer Farm in North Perth im Südwesten Ontarios. Sie hat ihre Kinder Zuhause unterrichtet.", "section_level": 1}, {"title": "Tausend Geschenke.", "content": "In ihrem 2011 erschienenen 272-seitigen Buch erklärt und illustriert Voskamp bedeutende neutestamentliche griechische Begriffe. Das Wort \"eucharisteo\", was Dankbarkeit und Abendmahl bedeutet, nimmt viel Raum ein. Sie zeigt auf, dass christlicher Glaube vor allem aus Dankbarkeit und Vertrauen gegenüber Gott besteht, woraus viel Lebensfreude erwachsen kann. Deshalb hat sie sich auch eine Liste mit tausend Geschenken angelegt, das sind Dinge und Situationen, die sie bewusst und dankbar wahrgenommen hat. Das sei auch eine gute Übung im Umgang mit ihren Kindern gewesen, damit sie selbst ein Lernende in Beziehungen geblieben sei. Denn Beziehungen leben auch von Vorschussvertrauen, Offenheit und Spontaneität; fixe Vorstellungen und Erwartungen dagegen wirken zerstörisch auf sie ein. Unsere Vorstellungen insgesamt werden nicht erfüllt und unsere Persönlichkeit muss „gebrochen werden“, um von Gott Segen zu empfangen und weitergeben zu können. Dem entspricht das Bild des Weizenkorns, das in die Erde fällt und „stirbt“ und erst danach wachse und neue Frucht bringe.", "section_level": 1}, {"title": "Durch meine Risse scheint dein Licht.", "content": "Auch im zweiten, 2016 erschienen und 320-seitigen Buch gibt Voskamp Definitionen und Beispiele für griechischen Begriffe wie \"chara\", \"koinonia\" und \"stegos\". Sie stehen alle für tiefe Gemeinschaft und erfülltes Leben. Das wenig bekannte Wort \"stegos\" bedeutet Dach, Zufluchtsort und ertragen. Unter solchen Verhältnissen wachsen Mitempfinden und Mittrauern, so dass menschliche Wunden und Narben gezeigt werden können. Von Gott geliebte Menschen lassen sich nicht mehr von menschlichen Leistungen beeindrucken, sondern vielmehr von den Nöten der Menschen bewegen. Sie werden so zu Wegbereitern, Friedensstiftern und Freiheitskämpfer. Aus eigener, teilweise bitterer Erfahrung weiß Voskamp, dass auch negative Gefühle wirklich durchlebt, nicht geleugnet und verdrängt werden dürfen, bevor man sie an Gott abgeben kann. Daher haben Tränen, die Gebete bewässern oder Lobpreis ausdrücken, immer ihre Berechtigung. Gott sein klagendes Herz auszuschütten sei leider eine unterschätzte und gar vergessene Lebenskunst geworden. Die Welt wurde von Gott aus Liebe und für die Liebe geschaffen und sei deshalb so verletzlich, zerbrechlich und voller Leid. Denn eine tiefe innere Lebenssättigung könne nur geschehen, wenn ich zuerst „gebrochen“ werde, selbst Erfahrungen des Zerbruchs und der Kapitulation mache. Eine Gemeinschaft entfalte ihre heilsame Wirkung nicht durch unsere Stärke, sondern durch unseren Zerbruch. Wenn wir andern Menschen keinen Zutritt zu unserem Leiden gewähren, könne keine enge Gemeinschaft entstehen. \"Koinonia\" (deutsch: Gemeinschaft) wachse da, wo man gemeinsam leide und die Zerbrochenheit dadurch ihre Macht verliere. Daher empfiehlt Voskamp mitleiden, Barmherzigkeit und Hingabe als praktische, konkrete Antworten auf das Leid in der Welt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ann Morton Voskamp (* 10. August 1973 in Listowel, Ontario, Kanada) ist eine kanadische Psychologin, Farmerin, Familienfrau und geistliche Schriftstellerin mit mennonitischem Hintergrund. Ihr erstes Buch \"One thousand gifts\" (deutsch: \"Tausend Geschenke\"), das 2011 erschien, war 60 Wochen auf der New-York-Times-Bestsellerliste und wurde über eine Million Mal verkauft und in 20 Sprachen übersetzt.", "tgt_summary": null, "id": 2452018} {"src_title": "Maria 2.0", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Meteorologischer Ablauf.", "content": "Die großräumige Wetterlage in Europa war im Herbst 2018 von beständig hohem Luftdruck in Osteuropa gekennzeichnet. Dadurch wurden vom Atlantik her kommende Tiefdruckgebiete immer wieder nach Südwesteuropa abgedrängt, wo sie sogenannte Cut-Off-Tiefs bildeten, die über dem Mittelmeer eine starke Eigendynamik entwickelten. Zugleich blieb dadurch in Nord- und Mitteleuropa der Regen aus (siehe Dürre und Hitze in Europa 2018). Im westlichen Mittelmeerraum bildete sich Ende Oktober ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet, von dem erwartet wurde, dass es im Gebiet von den Balearen über Italien bis nach Kroatien und Slowenien viel Regen bringen würde. Dazu kam eine Föhnwetterlage. Nach den Wettermodellen würden sich Regenwolken an der Südseite der Alpen stauen, wodurch verbreitet große Regenmengen von 120 bis 250 Liter pro Quadratmeter niedergehen würden, stellenweise wurden bis zu 500 Liter pro Quadratmeter für möglich gehalten. Daher veröffentlichte die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik am 26. Oktober 2018 eine Starkregenwarnung für den Süden Österreichs. Am 27. Oktober setzten auf Sardinien, Korsika und weiten Teilen Italiens starke Regenfälle ein. In Italien trafen die kalten Luftmassen des Tiefdruckgebiets am 29. Oktober auf einen äußerst starken Scirocco, wodurch heftige Gewitter entstanden. In Deutschland erhielt das Tiefdruckgebiet den Namen \"Vaia\", in Frankreich \"Adrian\" (siehe Namensvergabe für Wetterereignisse). Nachdem dieses Anfang November nach Norden abgezogen war, hielten die Regenfälle in Italien weiter an und richteten durch Überschwemmungen und Muren weitere Schäden an. Verantwortlich dafür waren die beiden nachfolgenden Tiefdruckgebiete (in Deutschland \"Wenke\" und \"Xena\" genannt), die verstärkt durch das noch warme Meerwasser wieder große Mengen Feuchtigkeit mitführten.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen in Österreich.", "content": "In Österreich kam es in den frühen Morgenstunden des 28. Oktober zu ersten Sturmschäden in Kärnten. Am Nachmittag setzte Starkregen ein, von dem am 29. Oktober besonders Osttirol und Kärnten betroffen waren. Es kam zu zahlreichen Überschwemmungen und Murenabgängen, manche Täler und Dörfer wurden von der Außenwelt abgeschnitten. Durch den Föhnsturm mit orkanartigen Sturmböen kam es zur selben Zeit auch in anderen Bundesländern zu Sturmschäden. Einige Personen in Österreich wurden durch umstürzende Bäume verletzt. Durch den Föhnsturm wurden in manchen Gebieten ganze Waldflächen gefällt, durch Windwurf entstanden 1,7 Millionen Festmeter Schadholz. Die Regierung kündigte an, schnell und unbürokratisch Hilfe leisten zu wollen.", "section_level": 1}, {"title": "Kärnten und Osttirol.", "content": "Am Sonntag, den 28. Oktober kam es im Raum Ferlach zu Sturmschäden durch Orkanböen mit bis zu 130 Kilometern pro Stunde: Zahlreiche Dächer wurden abgedeckt, Bäume stürzten um. Durch gekappte Stromleitungen fiel in einigen Haushalten der Strom aus. Die Loiblpass Straße zwischen Kirschentheuer und Unterbergen sowie mehrere Gemeindestraßen wurden gesperrt. Die Seeberg Straße war zwischen Vellach und dem Seebergsattel durch umgestürzte Bäume blockiert. Wegen der prognostizierten Niederschlagsmengen bereitete sich Kärnten auf ein 100-jähriges Hochwasserereignis vor. Es wurden Überschwemmungen der Flüsse Gail, Möll und Drau in Lavamünd, Oberdrauburg, Sachsenburg, Steinfeld, Lurnfeld und Möllbrücke befürchtet. Um die Schäden durch das erwartete Hochwasser möglichst gering zu halten, wurde der Pegelstand des Völkermarkter Stausees um das technische Maximum von 4,5 Meter abgesenkt. In vielen Ortschaften wurden Sandsäcke als Hochwasserschutz verlegt. Von Samstag, 27. Oktober, bis Montag, 29. Oktober, wurden am Plöckenpass 627 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen, auch in anderen Kärntner Orten wurde ungewöhnlich viel Niederschlag gemessen. Am Montagvormittag wurde die Drautal Straße gesperrt. Die Schulen in Osttirol, den Kärntner Bezirken Völkermarkt und Spittal sowie in Ferlach wurden geschlossen. Das Bundesheer wurde in Alarmbereitschaft versetzt. Am Nachmittag des 29. Oktobers wurde der Bahnverkehr im Drautal eingestellt. Die Gailtal Straße musste am Nachmittag wegen eines Erdrutsches gesperrt werden, zwischen St. Lorenzen und Maria Luggau wurde sie auf einer Länge von etwa 85 Metern zerstört. Am Abend musste in Osttirol der Busverkehr eingestellt werden, dadurch fiel auch der Schienenersatzverkehr der ÖBB aus. Es wurde Zivilschutzalarm für zahlreiche Kärntner Orte ausgerufen. Am Abend des 29. Oktobers traten Möll und Gail sowie einige ihrer Nebenflüsse über die Ufer, mehrere Menschen mussten evakuiert werden. Im Gebiet von Waidegg kam es zu einem Dammbruch auf einer Länge von etwa 150 Metern wodurch die an der Gail gelegene Ortschaft Rattendorf fast vollständig überflutet wurde. Bei Rangersdorf gingen zahlreiche Muren ab und verlegten in Folge den Flusslauf der Möll. Auch Straßen wurde dadurch unpassierbar, das Obere Mölltal war nicht erreichbar. Bei Flattach trat an der Möll das 100-jährliche Hochwasserereignis ein. Beim Gail-Kraftwerk in Schütt wurde ein Kran von den Wassermassen mitgerissen. Einige Gailbrücken in Hermagor-Pressegger See mussten gesperrt werden. Das Lesachtal wurde durch Murenabgänge von der Außenwelt abgeschnitten. Auch der Pegel der Drau und ihrer Zuflüsse stieg beträchtlich, an einigen Stellen trat die Drau über die Ufer. Die Staustufe St. Martin-Rosegg nahm durch das Hochwasser Schaden, eine Stützmauer brach weg. Der flussabwärts gelegene Ort Rosegg wurde überflutet. In zahlreichen Kärntner Orten musste wegen des steigenden Wasserstandes der Strom abgeschaltet werden, 10.000 Haushalte vom Mölltal bis Lavamünd waren vorübergehend ohne Strom. Die befürchtete Überflutung von Lavamünd blieb aus, da einerseits durch das vorsorgliche Absenken des Pegels des Völkermarkter Stausees die Wassermassen im Ort kontrolliert werden konnten, und andererseits, weil durch den Dammbruch bei Rattendorf ein zusätzliches, ungeplantes Ausgleichsbecken entstanden ist. In der Osttiroler Gemeinde Assling mussten Menschen wegen drohender Murenabgänge evakuiert werden. Der Bezirk Lienz war am Dienstagfrüh vorübergehend auf dem Straßenweg nicht zu erreichen. Die Felbertauern Straße, Gailtal Straße, die Großglockner-Hochalpenstraße und mehrere Landesstraßen mussten wegen Vermurungen oder umgeknickter Bäume gesperrt werden. 5.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Im Gemeindegebiet von Sillian erreichte die Drau die Marke eines 100-jährlichen Hochwasserereignisse, sie trat dort aber nicht über die Ufer. Am Allerheiligentag wurde im Mölltal auf Grund neuerlicher Regenfälle erneut Katastrophenwarnung ausgegeben. Die Feuerwehr verzeichnet nach einer Woche mit 1.300 Einsätzen einen Rekord im Bundesland. Rund 5.200 Feuerwehrmitglieder sind in dieser Zeit dazu ausgerückt. Das Bundesheer half mit Pionieren und acht Hubschraubern bei den Aufräum- und Sicherungsarbeiten, beim Transport von Lebensmittel in isolierte Gebiete und bei der Reparatur des gebrochenen Damms im Gailtal. Der Einsatz dauerte bis 29. November an. Am Freitag, 2. November, entgingen 40 Soldaten des Bundesheeres nur knapp einem Felssturz bei Aufräumungsarbeiten auf der Gailtal Straße. Der Zivilschutzalarm blieb mancherorts in Kärnten bis 4. November 2018 aufrecht. Nach ersten Einschätzungen soll der wirtschaftliche Schaden in Kärnten im dreistelligen Millionenbereich liegen. In Kärnten sollen etwa zwei Drittel der Forststraßen und Güterwege zerstört worden sein. Die Landesforstdirektion Kärnten schätzte die entstandene Menge an Schadholz auf eine Million Festmeter, in Osttirol sollen es etwa 200.000 Festmeter sein.", "section_level": 2}, {"title": "Tirol.", "content": "Die Arlbergbahnstrecke zwischen Landeck und Bludenz musste vorübergehend gesperrt werden. Die hochalpine Wetterstation auf dem 2419 Meter hohen Brechten bei Inzing registrierte Windspitzen von 188 km/h.", "section_level": 2}, {"title": "Salzburg.", "content": "In der Salzburger Gemeinde Muhr wurde Zivilschutzalarm ausgelöst, weil die Mur im Ort über die Ufer getreten war. Die in den Ort führenden Straßen wurden überflutet, wodurch der Ort praktisch von der Außenwelt abgeschnitten wurde. Bäume stürzten um und es kam zu Murenabgängen. Auch in Großarl kam es zu Überflutungen, in Dorfgastein wurde Hochwasserschutz aufgebaut. Der Katschbergtunnel musste wegen Stromausfalls gesperrt werden. Dienstagfrüh erreichte der Sturm die Stadt Salzburg, wo Bäume und Kamine umstürzten und Blechdächer abgetragen wurden. Betroffen war u. a. der Chiemseehof sowie die Festung Hohensalzburg, deren alte Zeugstätte und Schüttkasten beschädigt wurden. Die Behörden sperrten Parks und Friedhöfe, sowie private Gärten am Fuß des Festungsbergs.", "section_level": 2}, {"title": "Steiermark.", "content": "In der Steiermark war der Wind das größte Problem. Am Hochschwab wurden Windspitzen von 200 km/h gemessen. Umgestürzte Bäume blockierten zahlreiche Straßen (B116, B23, B24, B72, L123). In der Sturmnacht vom 29. auf den 30. Oktober waren vorübergehend 6000 Haushalte ohne Strom. Mehrere Hausdächer wurden abgedeckt.", "section_level": 2}, {"title": "Oberösterreich.", "content": "In Oberösterreich kam es in der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober besonders in den südlichen Bezirken zu Sturmschäden. Einige Straßen mussten wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden, in Teilen des Bezirks Kirchdorf fiel der Strom aus. Am Attersee wurden während des Sturms bis zu zwei Meter hohe Wellen registriert. 50–100 Boote wurden vom Sturm losgerissen, gegen das Ufer geschleudert oder sanken. Am Traunsee waren vier Boote betroffen.", "section_level": 2}, {"title": "Niederösterreich.", "content": "Ebenso war das südliche Niederösterreich betroffen, wo die Südbahnstrecke am Semmering unterbrochen wurde, nachdem ein Railjet bei Breitenstein mit einem umgeknickten Baum kollidierte. Die Oberleitung wurde beschädigt, Menschen kamen nicht zu Schaden. Auch der gesamte Raum Lilienfeld war von den Stürmen betroffen. Baumwürfe haben 30 Trafostationen lahmgelegt, sodass auch hier etwa 3.000 Haushalte ohne Spannungsversorgung waren.", "section_level": 2}, {"title": "Auswirkungen in Italien.", "content": "Weite Teile Italiens waren vom Unwetter betroffen, ganz besonders Venetien und Trentino-Südtirol. Am Abend des 28. Oktober gingen mehrere Muren auf der italienischen Seite des Brenners ab, in der Folge mussten Autobahn, alte Passstraße und Bahnstrecke vorübergehend gesperrt werden. Nachdem die Autobahn am 29. Oktober wieder geöffnet worden war, musste sie wegen einer Starkstromleitung, die auf die Fahrbahn zu stürzen drohte, erneut gesperrt werden. Zahlreiche kleine Alpenpässe mussten gesperrt werden. In der Provinz Belluno in Venetien kam es zu Überschwemmungen durch den Piave, viele Orte waren tagelang von der Außenwelt abgeschnitten, zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden, Trinkwasserbrunnen wurden verunreinigt. Leitungsmasten stürzten durch den Sturm ein, 100 Kilometer Straßen wurden durch Wasser und Schlamm zerstört. Es kam zu großflächigen Waldschäden. In den Provinzen Belluno und Treviso kam es zu Stromausfällen, 160.000 Menschen waren betroffen. In Friaul-Julisch Venetien kam es zu Überschwemmungen und Erdrutschen. In vielen Regionen blieben Schulen und Kindergärten geschlossen. In Venedig kam es seit 28. Oktober zu Überschwemmungen (acqua alta), mit 156 cm über Normalpegel wurde der vierthöchste je gemessene Wasserstand verzeichnet. Etwa 75 Prozent der Altstadt standen unter Wasser. Auch der Markusdom wurde überschwemmt. Im Palazzo Zaguri, wo eine Ausstellung vorbereitet wurde, wurden zwei Wandteppiche von Joan Miró beschädigt. Am 1. November kam es zu weiteren Überschwemmungen mit 110 cm über Normalpegel. In Südtirol wurden Täler und Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Besonders schwer betroffen waren das Eggental und das Unterland. Die Trinkwasserleitung im Dorf Altrei wurde beschädigt. Tausende Bäume wurden umgeknickt, es sind etwa 1,5 Millionen Festmeter Schadholz entstanden. In Ligurien wurden alle Häfen und der Flughafen Genua geschlossen. Im Küstenort Rapallo wurden durch den Sturm über 200 Luxusyachten aus den Vertäuungen gerissen und an des Ufer getrieben, wobei einige zerstört wurden und austretender Treibstoff das Meer verschmutzte. Es wurden Wellenhöhen über 10 Meter gemessen. In Santa Margherita Ligure wurde die Küstenstraße \"strada provinciale 227\" zerstört, Portofino war daher nur mehr per Schiff erreichbar. Im Autoterminal des Hafens von Savona entstand durch einen vom Unwetter ausgelösten Kurzschluss ein Großbrand, bei dem rund 1000 fabrikneue Autos zerstört wurden. In Terracina wurden Häuser durch Tornados abgedeckt. Bei Brindisi kam ein Olivenhain durch einen Tornado zu Schaden. Auch in den südlichen Regionen Italiens waren von Starkregen und Sturm betroffen. In der apulischen Weinstadt Manduria bildete sich ein Tornado, der eine Kirche beschädigte. Durch herabfallende Steine wurden Autos und benachbarte Geschäfte beschädigt. Balkone wurden durch den Tornado heruntergerissen und Bäume entwurzelt. In Reggio Calabria gingen mehr als 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter nieder, es kam zu Überschwemmungen, Strom- und Telefonleitungen wurden unterbrochen. In Kalabrien und auf Sizilien kam es durch Überschwemmungen zur Schäden in der Landwirtschaft, eine regionale Bahnlinie zwischen Catanzaro und Crotone musste wegen Überschwemmungen gesperrt werden. In Palermo wurden zahlreiche Keller überflutet und einige Autofahrer wurden in Unterführungen von Wassermassen eingeschlossen. Auch nach dem Ende der Stürme und dem Abzug des Tiefdruckgebiets \"Vaia\" nach Norden kam es in Italien zu weiteren starken Regenfällen und Überflutungen. In Sizilien stieg bei Casteldaccia in der Nacht auf den 4. November der Pegel eines Flusses rapide an und überflutete ein Landhaus, mindestens neun Menschen kamen dabei ums Leben. In Cammarata entgleiste ein Zug. Dabei kamen keine Menschen zu Schaden. Insgesamt kamen in Italien durch umstürzende Bäume, herabfallende Fassadenteile, Erdrutsche, Blitzschlag und anderen unwetterbedingten Ereignissen oder den Aufräumarbeiten 35 Menschen ums Leben, dutzende Personen wurden verletzt. Nach einer ersten Abschätzung soll der wirtschaftliche Schaden allein in Venetien eine Milliarde Euro betragen, für ganz Italien schätzt Infrastrukturminister Danilo Toninelli den entstandenen Schaden auf über drei Milliarden. In den italienischen Wäldern entstanden etwa 15 Millionen Festmeter Schadholz. Die italienische Regierung stellte am 7. November 153,3 Millionen Euro Soforthilfe bereit und kündigte an, einen Plan zur Vorbeugung von künftigen Naturkatastrophen zu erarbeiten.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen in der Schweiz.", "content": "In der Schweiz sorgte das Tief in der Nacht von 29. auf den 30. Oktober für Orkanböen und viel Niederschlag. So wurden auf dem Gütsch ob Andermatt Windgeschwindigkeiten von bis zu 213 Kilometer pro Stunde gemessen. Vom Niederschlag besonders betroffen war das Tessin, wo Hochwassergefahr bestand und einzelne Straßen wegen Erdrutschen und umgestürzter Bäume gesperrt werden mussten. Im Centovalli und im Onsernonetal fielen 400 Liter Regen pro Quadratmeter, lokal sogar bis zu 500 Liter. In Giubiasco wurde ein Dach abgedeckt, Teile davon trafen einen fahrenden Zug, Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Am Albulapass knickte der Sturm vier Hochspannungsmasten um und deckte das Dach des Hospiz ab. Die Stromzufuhr zu Teilen der Strecke der Centovallibahn wurden durch umgestürzte Bäume unterbrochen, auch die Berninalinie war unterbrochen. Zwischen Visp und Zermatt musste ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Das Schadausmaß durch Windwurf wird auf etwa 200.000 Festmeter geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen in Slowenien.", "content": "In Slowenien wurde am 29. Oktober die höchste Unwetterwarnung ausgerufen. In der Nähe von Maribor kamen bei einem durch einen Erdrutsch verursachten Unfall zwei Menschen ums Leben. Die Sturmschäden im Wald werden auf etwa 250.000 Festmeter geschätzt.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen in Kroatien.", "content": "Am 29. Oktober wurde Kroatien vom Unwetter erfasst. Die Autobahnen um Rijeka wurden wegen Starkregens gesperrt. Wegen des Sturms mit Orkanböen fielen zwischen Dubrovnik und Rijeka zahlreiche Fährverbindungen vom Festland zu den Inseln aus. Der staatliche Wetterdienst rief für die gesamte Küstenregion die höchste Alarmstufe aus.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen in Frankreich.", "content": "In Frankreich sorgte das Tief für einen überraschend frühen Wintereinbruch und damit verbunden zu einem Verkehrschaos. Im südfranzösischen Zentralmassiv blieben über 2000 Fahrzeuge im Schnee stecken. Bei einer Massenkarambolage kam eine Person ums Leben. Bahnverbindungen wurden unterbrochen 195.000 Haushalte in Frankreich waren zeitweise ohne Strom. Auf Korsika entstanden Schäden durch den Sturm.", "section_level": 1}, {"title": "Auswirkungen in anderen Ländern.", "content": "In Spanien sorgte in einigen Regionen im Nordwesten Schneefall für Chaos. In Asturien und Galicien waren Autobahnen durch den Schnee unbefahrbar. Auf Menorca waren nach einem Tornado 30.000 Haushalte ohne Strom. In Tschechien stürzten durch den Sturm Bäume um und Dächer wurden abgedeckt. Wegen beschädigter Freileitungen waren vorübergehend 30.000 Haushalte ohne Strom. In der Slowakei wurden im Bezirk Turčianske Teplice fünf Menschen verletzt, als ein Zug gegen einen umgestürzten Baum fuhr. In Deutschland kam es in Bayern zu Verkehrsbehinderungen durch umgestürzte Bäume, zahlreiche Straßen wurden blockiert und es kam zu Einschränkungen im Bahnverkehr. In München wurden Autos von einem umgestürzten Baum beschädigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Unwetter im Alpen-Adria-Raum im Herbst 2018 waren Unwetterereignisse, die im Oktober und November 2018 in Italien, Kroatien, Österreich, der Schweiz und weiteren Ländern durch orkanartige Sturmböen und Starkregen zu Sturmschäden, Hochwasser, Überschwemmungen, Murenabgängen und Stromausfall führten.", "tgt_summary": null, "id": 1845790} {"src_title": "Robert K. Selander", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "Die Wurzeln des Camaro lassen sich bis 1958 zurückverfolgen, wo bei GM ein Vier-Personen-Sportcoupé entworfen wurde. Nachdem 1963 das Gerücht aufkam, der Ford Mustang sei in Produktion gegangen, beauftragte das General Motors-Management den Designer Henry Haga im Chevrolet-Styling-Studio, einen Sportwagen zu entwerfen, wobei für das Styling des Innenraums George Angersbach verantwortlich war. Neben dem Viersitzer wurde erwägt 1964 auch einen zweisitzigen Roadster, einen Kombi und ein Fließheck, ähnlich des Chevrolet Novas zu konstruieren. Zu den frühen Entwürfen aus dem Jahr 1964 gehören der XP 196X Super Shark, der nur bis zum Tonmodells entwickelt wurde, und der weiterentwickelte Prototyp XP-386. Letztendlich entschied General Motors ein Coupé und ein Cabriolet mit einem größeren Innenraum zu bauen und dies auf einer vorhandenen Plattform, die mit dem ähnlichen Pontiac Firebird geteilt werden sollte. Der Wagen trägt während der Entwicklung verschiedene Namen wie „Panther“, „Wildcat“ und „Chaparral“, während GM die Werbekampagne vorbereitet. Schließlich erhält er den Namen Camaro, debütiert im September 1966 als Zweitürer mit einer 2+2-Sitz-Konfiguration, die im Fond wenig Platz für Erwachsene lässt.", "section_level": 1}, {"title": "Allgemeines.", "content": "Laut Chevrolet leitet sich der Name „Camaro“ aus dem französischen Wort \"camarade\" ab, was sich mit „Kamerad“ oder „Freund“ übersetzen lässt. Schlussendlich wurde das Projekt unter dem Codenamen „Panther“ fertigentwickelt und am 28. Juni 1966 dem Fachpublikum und Journalisten vorgestellt. Dieser Name wurde jedoch verworfen, weil zu diesem Zeitpunkt neue Chevrolet-Modelle mit „C“ im Namen (wie Corvette, Chevelle, Chevy II und Corvair) starten sollten. Während der Pressekonferenz wurde der Chevrolet Generalmanager Elliot M. \"Pete\" Estes von einem Journalisten gefragt: „Was ist ein Camaro?“. Seine kurze und knappe Antwort lautete: „\"A small, vicious animal that eats Mustangs“. Auf Deutsch: „Ein kleines, bösartiges Tier, das Mustangs isst!“\" Der Verkaufsstart erfolgte am 29. September 1966 mit dem ́67er Modelljahr. Im Kalenderjahr 1966 wurde noch rund 90.000 Camaros produziert. Damit war der Wagen ein voller Verkaufserfolg. Die Motorisierung des Camaro waren immer großvolumige V8-Motoren jenseits der 200 PS (ca. 150 kW). Ebenfalls angebotene Reihen-Sechszylinder, später V6-Maschinen, in den 1980er-Jahren auch Reihen-Vierzylinder, galten stets als „Sparversionen“, waren aber auch Basis und somit der Einstieg. Die leistungsstarken SS-Modelle und der Z/28 zählen auch zu den Muscle-Cars. Alle Camaros der ersten Generation von 1966 bis 1969 wurden in den US-amerikanischen Werken der Fisher Body Co., welche eine GM Division war, in Norwood, Ohio und Van Nuys/Los Angeles, Kalifornien gebaut oder außerhalb der USA in Werken wie GM Continental in Antwerpen in Belgien, der Schweiz bei General Motors Suisse in Biel, GM de Venezolana in Caracas in Venezuela und GM del Peru in Lima in Peru sowie in der Yutivo Fabrik in Manila auf den Philippinen montiert. Dabei wurden die Fahrzeugteile in einer Holzkiste in die Montagewerke geliefert und dort zusammengebaut. Die Kisten wurden in Bloomfield, NJ bestückt und von GM Overseas Operations gemanagt. Es wurden komplette Karosserien, die Motoren und Getriebe sowie die Innenausstattung verpackt. Batterie, Reifen, Teile der Innenausstattung und ähnliches wurde in den Montageländern beschafft. Die Fahrzeuge erhielten eigene Fahrgestellnummern In den drei Produktionsjahren liefen rund 700.000 Fahrzeuge vom Band.", "section_level": 1}, {"title": "Getriebe.", "content": "Der Camaro konnte mit verschiedenen manuellen und automatischen Getrieben bestellt werden. Zudem mit Lenkstockschaltung oder Wählhebel bzw. Schalthebel auf dem Mitteltunnel bzw. der Mittelkonsole je nach gewählten Optionen. Der Z/28 konnte grundsätzlich nur mit 4-Gang-Handschaltung auf dem Mitteltunnel bestellt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Modellgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "1967.", "content": "Der erste Camaro basiert auf der damals neu entwickelten X-Body-Plattform, für den Chevrolet Nova von 1968. Darauf aufbauend wurde die F-Body-Plattform entwickelt, die er sich auch mit seinem Schwestermodell Pontiac Firebird teilt. Diese war eine Universal-Plattform und umfasste die Bodengruppe von Windschutzscheibe/Spritzwand bis zum Heck. Die Front wurde mit einem zusätzlichen Stahlrahmen realisiert. Dies soll unter anderem für eine Entkopplung der Fahrgastzelle vom Antrieb sorgen, da der Motor-/Getriebeträger mittels Gummiblöcken (Silentblöcke) mit der Karosserie verschraubt ist. Von Anfang an konnte der Camaro als Coupé oder Cabrio bestellt werden. Die Coupé-Version wird als Hardtop-Coupé bezeichnet, da die B-Säule fehlt. Die Zubehörliste umfasste knapp 80 Optionen, drei Hauptpakete und verschiedene Motorisierungen. Dabei konnte der Käufer aus vier Innenausstattungen wählen, die in acht Farben lieferbar waren und so zu 17 Varianten führten. Hinzu kamen 15 Außenfarben die mit den Innenfarben kombiniert 62 verschiedene Farbkombinationen zuließen. Ergänzt um ein vinylbezogenes Dach und verschiedene Streifenformen und -farben ergaben sich sehr viele Individuelle Varianten. Bei der Farbe könnten akzentuierende oder verbundene Farben gewählt werden. Auf Grund der Lage des Zündschlosses in der Armaturentafel hat der Camaro keine Lenkradsperre. Trommelbremsen an allen Rädern waren Standard. Bremskraftverstärker oder Scheibenbremsen an der Vorderachse konnten optional geordert werden. Scheibenbremsen hatten nicht automatisch einen Bremskraftverstärker zur Folge, dieser musste getrennt bestellt werden, dies galt auch bei der SS-Option. Alle Camaros der ersten Generation haben bereits eine Windschutzscheibe aus Verbundsicherheitsglas (VSG), die Seitenscheiben und die Heckscheibe bestehen aus Einscheibensicherheitsglas (ESG) Front- und Heckscheibe sind eingeklebt. Neben dem \"RS\"-Modell (für \"Rally-Sport\") stieß das starke \"Super-Sport\"-Modell, kurz \"SS\", auf größeres Interesse.", "section_level": 2}, {"title": "SS-Option.", "content": "Die Entscheidung zur SS-Option führte über die Bestellung der Option mit dem zugehörenden Motor. Sie beinhaltet eine andere Federung. Die Fahrzeuge erhielten mehrlagige Blattfedern, eine zweiflutige Auspuffanlage und bei Handschaltung eine stärkere Kupplung. Weiterhin wurde eine andere Motorhaube mit aufgesetzten, aber funktionslosen Lufteinlässen montiert. Optisch waren verschiedene Streifen möglich und die zusätzlichen „SS“-Embleme an den Kotflügeln, im Grill und auf dem Tankdeckel im Heckblech. Natürlich bekamen die Fahrzeuge die stärksten Motoren. Der 5,7-l-Motor (350 cui) hatte dann 220 kW (295 PS). Dieser Motor war in anderen Optionen nicht lieferbar.", "section_level": 3}, {"title": "RS-Option.", "content": "Das RS-Paket konnte zu allen Modellvarianten (Basis, SS, Z/28) gebucht werden. Fahrzeuge mit der RS-Option erhielten einen anderen Grill, bei dem die Scheinwerfern hinter Abdeckklappen verborgen sind, die den Frontgrill auf die gesamte Fahrzeugbreite dehnen. Diese Klappen sind mit Elektromotoren betrieben und werden beim Einschalten der Scheinwerfer beiseite geschwenkt. Die Blinklichter sind dann unter der Stoßstange an den äußeren Enden der Front. Im Heck sind andere Rückleuchten verbaut. Die Rückfahrleuchten sind getrennt in die Heckschürze gebaut, dadurch sind die Rückleuchten komplett rot durchgefärbt.", "section_level": 3}, {"title": "Z/28.", "content": "Im schuf Chevrolet einen der bekanntesten Optionen-Codes, den Z28. Er blieb unbeworben und war daher zunächst bei den Käufern unbekannt; es wurden 1967 nur 609 Einheiten des später Z/28 genannten Modells produziert. Das Paket umfasste unter anderem einen speziellen 4,9-Liter-V8-Motor, Scheibenbremsen vorn, Sportfederung und ein 4-Gang-Schaltgetriebe der Firma Muncie. Er war kaum mit anderen Optionen kombinierbar, allerdings war beispielsweise die RS-Option bestellbar, jedoch keine Klimaanlage. Den Z/28 gab es nur als Coupé. Mit diesem Auto sollte eine erfolgreiche Teilnahme an der „Club of America Trans Am“-Rennserie erreicht werden, zugelassen wurden jedoch nur frei verkäufliche Straßenfahrzeuge mit Motoren unter 305 cui, also kleiner als 5 Liter Hubraum. Die Leistung des Motors wurde mit 290 PS (216 kW) angegeben. Der Motor wurde kreiert, indem die kurzhubige Kurbelwelle eines 283-cui-Motors in einen 327-cui-Motorblock eingesetzt wurde. Als Vergaser diente ein 800-cfm-4-fach-Vergaser von Holley. Der 302 cui wurde nur in der ersten Generation verwendet. Der Z/28 gilt als schwierig in der Handhabung, der hoch drehende Motor wird optimal bei 7500 min geschaltet. Einmal in Fahrt, war er nur schwer zu schlagen und erreichte zahlreiche Rennsiege. Das 67er Modelljahr ist äußerlich nicht sofort erkennbar, weil auf Embleme oder andere Zeichen verzichtet wurde. Der Motor des Z/28 wurde in nur leicht veränderter Form in der US-amerikanischen Motorsportserie Formula A und ihrem europäischen Gegenstück, der europäischen Formel-5000-Meisterschaft, eingesetzt. Beginnend mit der Saison 1969, gingen alle folgenden europäischen Meistertitel an Fahrer, die diese Motoren einsetzten. Der Bekanntheitsgrad des Camaro stieg rapide nach dem Einsatz als Pace Car beim Indianapolis-500-Rennen.", "section_level": 3}, {"title": "Preise.", "content": "Der Einstiegspreis des Camaros lag knapp über dem des Ford Mustang, der mit 2.368 US-Dollar startete. Der Listenpreis bezieht sich auf die jeweils kleinste Motorisierung ohne weitere Optionen. In der dritten Spalte gerundete Preise nach aktueller Kaufkraft (Stand ).", "section_level": 3}, {"title": "1968.", "content": "Neben leichten optischen Veränderungen wurde die Federung der Hinterachse überarbeitet. Statt einer einfachen Blattfeder wurde je nach Motorisierung oder gewählter Option eine mehrschichtige Blattfeder verbaut. Die Stoßdämpfer wurden anders abgestuft. Darüber hinaus wurde der fahrerseitige Stoßdämpfer auf die andere Seite der Achse gesetzt, d. h. Beifahrerseite war der Stoßdämpfer in Fahrrichtung an der vorderen Seite angebracht, auf der Fahrerseite in Fahrtrichtung auf der hinteren Seite der Achse. Ebenso änderte sich hier der obere Anlenkpunkt des Dämpfers. Der jetzt nicht mehr hinter, sondern in Fahrtrichtung vor der Achse sitzt. Modelle mit dem 12-Schrauben-Differential erhielten die mehrschichtige Blattfeder (Das Standarddifferential hat 10 Schrauben für den Deckel.) Das schließt alle SS-Versionen und den Z/28 mit ein, sowie die 5,4-l-(327-cui)-Motoren mit 275 PS und manuellem 4-Gang-Schaltgetriebe. Alle anderen liefen mit der Einfachblattfeder vom Band. Bei den Bremsen änderte sich nichts. Allerdings enthielt die Option Scheibenbremsen nun auch gleich den Bremskraftverstärker. Es gab neue Farben. So konnte zu Beginn des 68er Modelljahres aus 7 Innenfarben und 15 Außenfarben gewählt werden. Zusätzlich war es möglich, stoffbezogene Sitze mit einem „Houndstooth“, zu deutsch „Hundezahn“ oder „Hahnentritt“, genannten Muster zu bestellen. 64 Innen-Außen-Farbkombis waren nun möglich. Im Laufe des Modelljahres gab es neue Außenfarben. Die Anzahl blieb gleich, jedoch entfiel z. B. Tuxedo Black und weitere, so dass andere Farben hinzukamen. Die vorderen Blink-Standleuchten-Kombination wurde von rund in rechteckig/oval geändert. Und der Grill bekam eine deutlichere V-Form. Im Heck erhielten die Rückleuchten ein geändertes Design. Sie sind größer und haben eine Chromtrennleiste zwischen den Kammern. Zusätzlich hat der 1968er Camaro vorn seitliche orange und hinten seitliche rot Positionslichter, welche eine Forderung der NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) per Gesetz waren. Direkt hinter den Scheinwerfern wurde jetzt das Emblem für die Motorgröße angebracht. Statt runder Außenspiegel wurden nun rechteckige Spiegel verbaut. Ein Außenspiegel für die Beifahrerseite war sowohl 1967 wie 1968 nicht ab Werk verfügbar. Das kleine Dreiecksfenster der Türen entfiel zugunsten eines vollständig zu öffnenden Seitenfensters. Dafür wurden Fahrzeuge, ohne die optionale Klimaanlage, jetzt mit einer „Astro-Ventilation“ genannten Zuführung für Außenluft ausgestattet. Diese führt Frischluft in zwei seitlich im Armaturenbrett eingebaute und einstellbare Lüftungsdüsen. Das Luftvolumen wird dabei mittels eines Schieberegler jeweils in der äußeren Fußraumverkleidung geregelt. Das Armaturenbrett, die A-Säulen und die Armlehnen wurden mit zusätzlichen Polsterungen versehen. Eine Holzmaserung (Nussbaum) für das Mittelteil des Armaturenbretts war jetzt verfügbar. Die Mittelkonsole, erhielt, sofern diese geordert wurde, ein völlig neu gestaltetes Aussehen. Die serienmäßigen kurzen hinteren Hörner der Stoßfänger, die sowohl in 1967 als auch in 1969 Verwendung fanden, wurden 1968 nicht montiert. Sie sind unmittelbar vor Beginn der Produktion 1968 gestrichen worden. (Obwohl sie auf dem Stoßfänger des 68er Models installiert werden können.) Ab dem 1968er Modelljahr konnten optional Front- und Heckspoiler ab Werk bestellt werden. Lautet beim 67er Model der große Schriftzug auf Motorhaube und Heckklappe noch \"Chevrolet\" und in einem kleineren „Kasten“ das Wort \"Camaro\", so ist es beim 1968er umgekehrt. Hier steht jetzt groß \"Camaro\" und klein darunter \"by Chevrolet.\" Auf Grund gesetzlicher Forderungen musste ab 1968 die Fahrgestellnummer von außen lesbar sein. Daher wurde ein schmaler Blechstreifen mit der Nummer unter einem Ausschnitt auf der Fahrerseite des Armaturenbrett angebracht und konnte nun durch die Windschutzscheibe gelesen werden. Gleiches wird noch immer bei modernen Fahrzeugen praktiziert. Bisher waren die Fahrgestellnummern an der A-Säule der Fahrertür angebracht.", "section_level": 2}, {"title": "SS-Option.", "content": "Für das neue Modelljahr änderte sich wenig. Der Basis-Motor des SS war weiterhin der 5,7-l-Motor (350 cui) mit 220 kW (295 PS). Darüber hinaus konnten jetzt aber die „Big-Blocks“ mit 6,5 Liter (396 cui) und bis zu 280 kW (375 PS) geordert werden. Auch die Ausführungen mit Aluminiumzylinderköpfen waren verfügbar.", "section_level": 3}, {"title": "RS-Option.", "content": "Auch 1968 konnte die RS-Option bestellt werden. Die größte Änderung betraf den Antrieb der Scheinwerferklappen. Diese werden jetzt mit Vakuumzylindern angetrieben, welches vom Vergaserunterdruck abgenommen wird. Die Rückfahrleuchten sind auch hier in der Heckschürze verbaut.", "section_level": 3}, {"title": "Z/28.", "content": "Der Bekanntheitsgrad der Z/28-Option stieg und es wurden davon 7199 Einheiten verkauft. Anfangs des 68er Modelljahres hatte der Z/28 noch die Hubraumangabe „302“ an den vorderen Kotflügeln. Im Laufe des Modelljahres wurde dies geändert, hier ist jetzt statt der Hubraumangabe das Z/28-Logo angebracht. Der 302-cui des Z/28 bekam nun eine Cross-Ram-Ansaugbrücke mit zwei 4-fach-500-cfm-Vergasern von Holley.", "section_level": 3}, {"title": "Preise.", "content": "Der Listenpreis bezieht sich auf die jeweils kleinste Motorisierung ohne weitere Optionen. In der dritten Spalte gerundete Preise nach aktueller Kaufkraft (Stand ).", "section_level": 3}, {"title": "1969.", "content": "Es gab größere offensichtliche optische Überarbeitungen, wobei die Motorhaube, die Kofferraumklappe und das Dach unverändert blieben. Zusätzlich zur normalen flachen Motorhaube gab es die Haubenvariante für die SS-Modelle. Hierbei wurden auf der Haube zwei Lüftungsschlitze (ohne Funktion) simuliert. Optional konnte ab 1969 die „Cowl-Induction“ Haube für die SS-Varianten und den Z/28 geordert werden, die bei den „COPOs“ (Central Office Purchase Order) Serie war. Bei dieser wird über eine Vakuumverbindung zum Vergaser durch den Unterdruck beim Beschleunigen eine Klappe geöffnet, um kalte Luft vor der Windschutzscheibe in den Luftfilter zu leiten. Bei hoher Geschwindigkeit wird diese Luft regelrecht in den Luftfilter gepresst. So soll eine Leistungssteigerung erreicht werden. Die „Cowl-Induction“-Haube wurde als Fiberglasausführung auch beim Chevrolet Händler angeboten. Diese konnte der willige Kunde erwerben und selbst montieren. Die 1969 Modelle sind durch die Karosserieveränderungen etwas länger und breiter. Er kann deutlich von den beiden vorhergehenden Baujahren unterschieden werden.Die Karosserie erhielt seitlich an den Kotflügeln stark ausgeprägte Kanten. In das Blech der Seitenwand vor den Hinterrädern wurde ein „Lamellen“-Abdruck gepresst, ähnlich Haifischkiemen. Bei den Optionen Z21 und Z22 wird dies zusätzlich mit einer Chromblende überlagert. Der Kühlergrill wurde in einer nach hinten fliehenden V-Form gestylt und der Randbereich des Grills in Wagenfarbe lackiert, die Scheinwerfer treten deutlich hervor. Nur bei den SS-Modellen und dem Z/28 ist das Gitter des Grills schwarz. Die Basismodelle haben ein silbernes Gitter in der gleichen Farbe wie die Scheinwerferringe. Die Front erscheint aggressiver. Die Blink-Standleuchten-Kombination wandert in die Frontschürze.Optional konnte die Frontstoßstange in Wagenfarbe lackiert bestellt werden. Diese Option beinhaltete eine leicht anders geformte Stoßstange mit anderen Halterungen, die sie näher an die Karosserie bringt. Sowie eine, von Chevrolet „Endura“ genannte, harte (hartgummiähnliche) Beschichtung, die in Wagenfarbe lackiert wurde. Die Front bekam dadurch ein moderneres Aussehen. Auch die Rücklichter wurden neu gestaltet und sind jetzt mit drei statt zwei Kammern ausgestattet. Bei den Z21- und Z22-Optionen sind die senkrechten Streben mit einer Chromleiste versehen. Auch hier können Basis- und RS-Modelle unterschieden werden. Der Tankeinfüllstutzen, welcher bei den vorangegangenen Modelljahren als ein Emblem zwischen den Rückleuchten angeordnet ist, wurde hinter das Kennzeichen unter die Stoßstange verlagert. Dies erfolgte auch im Hinblick auf den Unfallschutz. Beim 1967 und 1968 wird der Tankstutzen noch durch den Kofferraum geführt und konnte so bei einem Heckaufprall beschädigt werden. Es bestand dann die Gefahr, dass Benzin austrat und sich entzündete. Beim 1969 wurde die Gefahr deutlich gemindert, da der Tank keine Verbindung in den Innenraum mehr hatte. Die \"Cowl Tag\" oder \"Trim Tag\" genannte Plakette mit den wesentlichen Angaben zum Fahrzeug, wie Montagezeitpunkt und Grundversion sowie dessen Ausstattung, wie Farben und Sitze erhielt eine andere Codierung. 1969 gab es eine größere Farbauswahl. 20 Lackfarben waren verfügbar, hinzu kam auch die Möglichkeit den Schwellerbereich sowie das Dach farblich mit einer Akzentfarbe abzusetzen. Hier waren zusätzlich sechs Optionen wählbar. Im Innenraum waren nur noch sechs Farben wählbar, einschließlich des „Houndstooth“ gab es für innen und außen 67 Farbkombinationen. 1969 entfiel die Möglichkeit der Wahl einer vorderen Sitzbank komplett. Obwohl der Camaro als 2+2 sitziges Coupé oder Cabriolet ausgewiesen ist, war es möglich, dass beim Händler ein zusätzlicher mittleren Beckengurt bestellt werden konnte. Im Innenraum gab es ein überarbeitetes Armaturenbrett und komfortablere Sitze mit Kopfstützen als Standard. Das Armaturenbrett hatte nun quadratische statt bisher runder Geschwindigkeitsanzeigen und Drehzahlmesser bzw. Tankanzeigen. Die Maserung des Holzimitats wechselte auf Palisander. Das Zündschloss, welches vorher im Armaturenbrett saß, wurde in die Lenksäule verlegt. Damit erhielt der Camaro erstmals ein Lenkradschloss. Die „Astro-Ventilation“ wurde um regelbare Luftauslässe in der seitlichen Verkleidung im Fahrer- und Beifahrerfußraum ergänzt. Die Regelung des Luftvolumen erfolgt getrennt für oben und unten jeweils mittels eines Schieberegler in der äußeren Fußraumverkleidung. Zum Beginn des Jahres 1969 wurde der 210 PS (157 kW) starke 5,4-l-Motor (327 cui) gegen einen neuen 5,0-l-Motor (307 cui) mit 200 PS (149 kW) getauscht. Es gibt einen elektrischen Warnton, der bei eingestecktem Zündschlüssel und geöffneter Tür erklingt. Heute noch bei Mercedes zu finden, bietet der Camaro ebenfalls eine Fußfeststellbremse und einen T-Griff zum Lösen. Die Betätigung des Fernlichts erfolgt mittels Fußschalter. Ab 1969 bekamen alle Versionen mit den 12-Schrauben-Differentialen und alle Fahrzeuge mit 5,7-l-Motor (350 cui) eine Mehrfachblattfeder. Ob eine 4-lagige oder 5-lagige Feder verbaut wurde, war am Ende eine Entscheidung des Fahrzeuggewichtes, welches je nach gewählten Optionen (z. B. Klimaanlage oder Servolenkung) variiert. Fahrzeuge mit 5,0-l- (307 cui) und 5,4-l-Motoren (327 cui) behielten auch hier die Einfachfeder an der Hinterachse.", "section_level": 2}, {"title": "SS-Option.", "content": "Die Option für die Bestellung des SS erhielt nun den Bestellcode RPO Z27. Der 5,7-l-Motor (350 cui) hatte jetzt 224 kW (300 PS). Auch die Big-Blocks waren weiterhin verfügbar. Eine Steigerung war jedoch noch mit den COPO-Varianten möglich.", "section_level": 3}, {"title": "RS-Option.", "content": "Die RS-Front wurde ebenfalls komplett überarbeitet und neu gestaltet. Die Scheinwerferklappen haben drei transparente Streifen bekommen und sind wie auch der Rand des Grills sind Wagenfarbe lackiert. Der eigentliche Grill erhielt eine ovale Form und ist in schwarz gehalten. Durch diesen Design verliert der Grill jedoch die extreme V-Form und wird grundsätzlich flacher. Die Rückleuchten der RS-Modelle erhielten eine waagerechte Chromstrebe, die o. g. Basis zwei senkrechte Streben. Beim RS sitzen die Rückfahrscheinwerfer in die Heckschürze.", "section_level": 3}, {"title": "Z/28.", "content": "Für den Z/28 des Modelljahres 1969 gab es keine tiefgreifenden Änderungen. Dem 1969 wurde ein neuer Schalthebel von Hurst spendiert. Der Motor wurde unverändert beibehalten, die Ausstattung nicht geändert. Wie weiter oben beschrieben, konnte nun die Cowl-Induction Haube bestellt werden. Es wurden 20302 Fahrzeuge ausgeliefert. Auf den Straßen sind jedoch deutlich mehr Z/28 zu zählen. Die Basismodelle wurden und werden sehr gern mit den Emblemen des Z/28 wie auch der SS-Varianten versehen und als sogenannte „Clone“ oder „Tributecars“ bewegt. Heute zählt der Z/28 zu den begehrtesten und gesuchtesten Fahrzeugen, gute Modelle werden auf einschlägigen Portalen und bei Auktionen um die 80.000 EUR gehandelt.", "section_level": 3}, {"title": "Preise.", "content": "Der Listenpreis bezieht sich auf die jeweils kleinste Motorisierung ohne weitere Optionen. In der dritten Spalte gerundete Preise nach aktueller Kaufkraft (Stand ).", "section_level": 3}, {"title": "Nachfolger.", "content": "Der gewachsene Camaro der zweiten Generation erschien im Februar 1970, als sogenanntes Modelljahr 19701⁄2, da die übliche Einführung im Herbst erfolgte. Aufgrund der späten Einführung des Folgemodels erreichte das 1969 Modelljahr die höchste Verkaufszahl der ersten Generation.", "section_level": 2}, {"title": "COPO.", "content": "Die große Neuigkeit war jedoch die Verfügbarkeit eines 7-Liter-V8-Motors mit 425 PS (317 kW). Die ersten Autos wurden von Autohäusern umgebaut, eines der bekanntesten war der Yenko Camaro 427. Chevrolet lieferte die Autos mit dem Motor in einer Holzkiste, komplettiert wurden sie erst von den Händlern. Diese Ausführungen konnten nur über das COPO-System von ausgewählten Händlern bestellt werden. In den Schatten gestellt wurden diese modifizierten Camaro durch den ZL1 von Chevrolet, speziell entworfen zur Teilnahme an „NHRA Super Stock“-Rennen. Grundlage war ein SS mit 6,5-Liter-V8-Motor und 375 PS (280 kW), der mit Sportfahrwerk, Scheibenbremsen vorn und einem verstärkten 4-Gang-Getriebe ausgestattet wurde. Statt des normalen Motors wie er von den Händlern eingebaut wurde, bekam der ZL1 den ersten von Chevrolet hergestellten Aluminium-Motor. Die Leistung wurde im Zulassungsschein mit 430 PS (321 kW) angegeben. Einige – speziell für den Renneinsatz konzipierte – Motoren erreichten sogar bis zu 580 PS (433 kW). Es dürfte sich damit um den leistungsstärksten Motor handeln, der von Chevrolet im Handel angeboten wurde. Erreicht wurden solche hohen Werte durch Maßnahmen wie die Kompressionssteigerung (von damals üblichen 8,5:1–10,5:1) auf 12,5:1. Diese Leistung hatte ihren Preis: der ZL1 kostete für die damalige Zeit hohe 7200 US-Dollar und damit etwa doppelt so viel wie der zugrundeliegende SS Camaro. Durch den hohen Preis waren die Autos schwer absetzbar und der Verkauf dauerte bis Anfang der Siebziger. Für die Rennen war eine Mindestproduktion von 50 Autos vorgeschrieben, Chevrolet produzierte 69 Einheiten. Aufgrund seiner Besonderheiten und der geringen Stückzahl hat der ZL1 heute einen hohen Sammlerwert. Fahrzeuge erzielten bei Auktionen Preise von 300.000 bis 500.000 US-Dollar. Am wurde bei der Mecum Auktion in Kissimmee/Florida zwei originale und restaurierte ZL1 als Paar, bestehend aus der Nr. 30 in Hugger Orange und der Nr. 18 in Dusk Blue, verkauft. Die Auktion (LOT T150) schloss mit einem Komplettpreis von 1.210.000 US-Dollar.", "section_level": 2}, {"title": "Der Camaro im Film.", "content": "Für „2 Fast 2 Furious“ von 2003 wurden mehrere Camaro SS Coupés von 1969 verwendet, die für den Film als „Yenko S/C“ umgestaltet wurden (sog. „Clones“). Ein Fahrzeug wurde bei einem Stunt mit einer Yacht zerstört. Im 2013 erschienen Teil „Fast and Furios 6“ ist ein oranger 1967 Camaro SS Teil der Fahrzeugflotte des Teams um Dominic Toretto und Brian O'Conner. Ein Camaro Cabrio mit RS-Option von 1967 wurde im Kinofilm „Petulia“ aus dem gleichen Jahr verwendet. Im Musikvideo zum Song \"Stylo\" der britischen Band Gorillaz wurde ein Chevrolet Camaro von 1969 verwendet. In der amerikanischen Fantasyserie „The Vampire Diaries“ fährt Damon Salvatore (Ian Somerhalder) einen blauen Chevrolet Camaro Cabriolet von 1969. Ein 1967 Camaro wird von „Christine“, einem Plymouth Fury von 1958, an einer Tankstelle zerstört. Die Regie im Film von 1983 führte John Carpenter. „Erin“ wird ein 1969 Chevrolet Camaro Z/28 genannt, welcher auf einer Liste von zu stehlenden Fahrzeugen im Film „Gone in 60 Seconds“, auf Deutsch: „Nur noch 60 Sekunden“ steht. Im Kinofilm „CHiPs“ von 2017 fährt der Charakter Frank „Ponch“ Poncherello einen roten 1969er Z/28 mit RS-Package.", "section_level": 1}, {"title": "Technische Daten.", "content": "Quelle:", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Camaro ist ein Pony Car (ein Sportwagen) der US-amerikanischen Automobilmarke Chevrolet, die zum Automobilhersteller General-Motors (GM) gehört. Das sportliche Auto entstand als Konkurrenz zum Mitte der 1960er-Jahre erfolgreichen Ford Mustang und wurde als typischer Vertreter der Pony Cars zu einem beliebten Sportwagen. ", "tgt_summary": null, "id": 2360967} {"src_title": "Canción sin nombre", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Geschichte.", "content": "Erstmals urkundlich erwähnt wird eine Burg in Merrion um das Jahr 1334, als sie sich in Besitz von \"Thomas Bagod\", einem Nachfahren von Sir \"Robert Bagod\", befand. Dieser hatte um 1280 Baggotrath Castle erbauen lassen. Ende des 14. Jahrhunderts gehörte Merrion Castle Sir \"John Cruise\", einem führenden Diplomaten und Soldaten. Im 15. Jahrhundert kamen beide Burgen in Besitz der Familie FitzWilliam, die zu den wichtigsten Landbesitzern in Dublin geworden waren; \"James FitzWilliam\", der \"Chief Baron of the Irish Exchequer\", heiratete die Tochter von Sir John Cruise. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts war Baggotrath Castle der bevorzugte Sitz der FitzWilliams. Um deren Besitz führten sie in den 1440er-Jahren einen erbitterten Kampf mit der Familie Cornwalsh. Es war \"Thomas FitzWilliam\", Großvater des ersten Viscounts, der in der Regierungszeit Königin Elisabeth I. Merrion Castle zum Hauptfamiliensitz machte.", "section_level": 1}, {"title": "Bürgerkrieg und Restauration.", "content": "Im englischen Bürgerkrieg war der Besitz einer so starken Festung in der Nähe von Dublin klar von Vorteil für beide Parteien des Konfliktes. Die FitzWilliams, die stramme Royalisten waren, bestückten Merrion Castle mit einer starken Garnison, aber im Juni 1642 kam die Burg durch Verrat auf die Seite der Parlamentaristen und verblieb bei ihnen bis zur Stuart-Restauration. Der 2. Viscount, Oliver FitzWilliam, später Earl of Tyrconnell, der einigen Einfluss auf \"Henry Cromwell\" hatte, setzte sich für seine Rückkehr ein, aber ohne Erfolg. Nachdem die Familie sich traditionell loyal dem Haus Stuart gegenüber verhalten hatte, mag er wohl 1660 die schnelle Rückgabe erwartet haben, aber die bittere Zerstrittenheit in Irland nach der Restauration, in Folge derer der Earl of Tyrconnell von seinen Feinden angeklagt wurde, Oliver Cromwell unterstützt zu haben, verursachte Verzögerungen bei der vollständigen Rückgabe seiner Ländereien; erst 1663 bekam er Merrion Castle zurück. Obwohl Merrion Castle großen Schaden während der militärischen Belagerung gelitten hatte, war es noch ein großer Wohnsitz; für die Herdsteuer wurden ihm 16 Herde zugerechnet, was es zu einem der größten privaten Wohnsitze in Dublin machte. Lord Tyrconnell ließ in seinen letzten Jahren nicht mehr viel an der Burg reparieren und verstarb schließlich 1667. Merrion Castle blieb bis 1710 der Hauptfamiliensitz; dann ließ Richard FitzWilliam, 5. Viscount FitzWilliam, mit dem Bau von Mount Merrion House beginnen.", "section_level": 1}, {"title": "Die Ruinen von Merrion Castle.", "content": "In den Jahren nach 1710 wurde die Burg vollständig aufgegeben und verfiel schnell. Bis zum Ende der 1720er-Jahre scheint sie wenig mehr als eine Ruine gewesen zu sein und die Zeitungen berichteten, dass das Anwesen von großen und wilden Nagetieren namens „Marmonts“ befallen war. Die „Marmonts“ waren höchstwahrscheinlich Wanderratten, die in Irland ab 1722 auftraten, ein paar Jahre vor ihrem Auftauchen in England. \"Gabriel Beranger\" skizzierte die Ruinen um 1765. \"Austin Cooper\" kartierte sie im Mai 1780, fand aber die Burgruine bei einem zweiten Besuch bereits abgerissen. \"The Topographical Dictionary of Ireland 1837\" stellt fest, dass Efeu die Burgruinen überzog, die damals offensichtlich noch existierten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Merrion Castle () war eine Burg im heutigen \"Mount Merrion\", einem Vorort der irischen Hauptstadt Dublin. Sie wurde Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut und diente vom 16. bis zum 18. Jahrhundert der Familie \"FitzWilliam\" (später Viscounts FitzWilliam) als Sitz. Nachdem die FitzWilliams in das Mount Merrion House umgezogen waren, verfiel die Burg. Sie wurde 1780 abgerissen und heute ist von ihr keine Spur mehr zu finden. Sie lag gegenüber der \"Merrion Gates\", wo heute die \"St. Mary’s Home and School for the Blind\" steht. Dies kann man auf historischen Karten sehen.", "tgt_summary": null, "id": 412109} {"src_title": "Reginald’s Tower", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "Mancini spielte in seiner Jugend für Valdarno Calcio und später für den AC Florenz. Für dessen U 19 war er bis 2015 aktiv, ehe er für ein Jahr zu Perugia Calcio ausgeliehen wurde. Nach Ende der Leihe wurde er von Perugia fest verpflichtet. Im Januar 2017 sicherte sich Atalanta Bergamo für ca. 300.000 Euro die Dienste des Innenverteidigers. Gleichzeitig wurde auch der Torwart Alessandro Santopadre, der Sohn des Vorsitzenden von Perugia, Massimiliamo Santopadre, für eine Million Euro verpflichtet. Beide Spieler wurden nach dem Kauf bis zum Saisonende zurückverliehen. Die Staatsanwaltschaft beschuldigte die beiden Vereine später in einem Prozess, in dem der AC Florenz als Kläger und Geschädigter auftrat, der Manipulation der Verkaufspreise. Mancinis Marktwert sei deutlich höher, Santopadres Marktwert niedriger gewesen, als es die Verkäufe suggerierten. Der AC Florenz hatte 2016 einen Vertrag mit Perugia geschlossen, der ihn im Falle eines Weiterverkaufs an der Transfersumme beteiligt hätte. Die Vereine und die Vorsitzenden wurden im Juli 2018 freigesprochen. Seit dem Sommer 2017 steht Mancini im Kader von Atalanta Bergamo. Seinen ersten Einsatz in der Serie A hatte er am 24. September 2017 (6. Spieltag) beim 1:1 gegen seinen Ex-Club AC Florenz, als er in der 25. Minute den verletzten Rafael Tolói ersetzte. Seinen ersten Treffer in der höchsten italienischen Spielklasse erzielte er am 4. Februar 2018 beim 1:0 gegen Chievo Verona. In der Saison 2017/18 kam er bei insgesamt elf Spielen zum Einsatz, davon absolvierte er drei über die volle Distanz. Am 10. Spieltag der Saison 2018/19 erzielte Mancini beim 3:0-Sieg gegen Parma Calcio einen Treffer und bereitete einen weiteren vor.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Mancini ist italienischer U-21-Nationalspieler. Sein Debüt gab er am 1. September 2017 beim 0:3 im Freundschaftsspiel gegen Spanien.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gianluca Mancini (* 17. April 1996 in Pontedera) ist ein italienischer Fußballspieler. Der Innenverteidiger steht beim italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo unter Vertrag und spielt auf Leihbasis bei der AS Rom.", "tgt_summary": null, "id": 18816} {"src_title": "Dănuț Dobre", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Romanelli wurde als Sohn von Laura de Angelis und Bartolomeo Romanelli in Viterbo geboren. Im Alter von ca. 14 Jahren ging er nach zu einer ersten Malerausbildung Rom. Zurück in Viterbo studierte er bei den Jesuiten Literatur, setzte aber seine Laufbahn als Künstler fort, möglicherweise in der Werkstatt von Domenichino. In den Jahren 1631 und 1632 arbeitete er nachweislich mit Pietro da Cortona – dem damals wichtigsten Vertreter der Barockmalerei in Rom – an der Freskierung der Kapelle des Palazzo Barberini und in der Kirche San Lorenzo in Damaso. Bald genoss er großes Ansehen und wurde von Kardinal Francesco Barberini unterstützt und gefördert. Er arbeitete weiterhin in Rom an bedeutenden Aufträgen, meist unter der Leitung von Gian Lorenzo Bernini: die Fresken in der Sala della Contessa Matilda im Vatikan (1637–1642); das Fresko \"Darstellung Mariens im Tempel\" in der Kirche Santa Maria degli Angeli (1638–1642); die Fresken in den römischen Palazzi Lante, Altemps und Costaguti. Ab dieser Zeit begann er seine barocke Formensprache zu ändern. Er orientierte sich zunehmend an Raffael und ließ sich durch einen einfacheren, funktionelleren, fast „neorenaissanceartigen“ Stil inspirieren, woran ihn auch die Zusammenarbeit mit Bernini nicht hinderte. Durch die Unterstützung Berninis wurde er Mitglied der Accademia di San Luca und 1639 zu deren Präsidenten gewählt. Mit dem Tod von Papst Urban VIII. (Maffeo Barbarini) und der Wahl von Innozenz X. aus der Familie Pamphilj 1644 auf den Papstthron fiel die Familie Barberini in Ungnade und Romanelli verlor seinen einflussreichen Gönner. Gerufen von Kardinal Jules Mazarin, dem Premierminister des französischen Königs und einem politisch Verbündeten von Kardinal Francesco Barberini, ging er 1646 nach Paris. Er stattete die Galerie des Palais Mazarin (heute Bibliothèque nationale de France) mit einem Freskenzyklus aus den Metamorphosen von Ovid aus. Diese Arbeiten hatten einen bedeutenden Einfluss auf die weitere Entwicklung der französischen Kunst. Zurückgekehrt nach Rom, erhielt er zahlreiche, lukrative Aufträge in verschiedenen Kirchen und von namhaften privaten Sammlern. Während des zweiten Aufenthalts in Paris von 1655 bis 1657 arbeitete er im Auftrag von Anna von Österreich, der Mutter König Ludwig XIV., an der Ausmalung der Sommerwohnung im Palais du Louvre. In Frankreich war er auch im Schloss von Le Raincy und im Bischofspalast von Carpentras tätig. Für seine Werke in Frankreich wurde er von König Ludwig XIV. zum Ritter des St. Michaels Orden ernannt. In den letzten Jahren seines Lebens kehrte er nach Viterbo zurück und führte ab 1658 im Dom seine letzten Werke aus. Sein Sohn und Schüler Urban (Viterbo 1650/52–1682) war mit ihm in Viterbo tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Rom Paris Viterbo Sonstige Sammlungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Giovanni Francesco Romanelli, auch Raffaellino oder il Viterbese genannt (* 1610 in Viterbo; † 9. November 1662 in Viterbo) war ein italienischer Maler des Barock. Gleich wie Pietro da Cortona und Gian Lorenzo Bernini war Romanelli ein vielseitiger Künstler und betätigte sich sowohl als Maler, Architekt als auch in handwerklichen Künsten. Er wirkte im Wesentlichen in Rom, Viterbo und Paris.", "tgt_summary": null, "id": 631451} {"src_title": "Mikael Harutunjan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Boxkarriere.", "content": "Adam Nolan gewann 2010 eine Bronzemedaille bei den irischen Meisterschaften nach einer Halbfinalniederlage gegen William McLaughlin, gewann jedoch im Jahr darauf bereits den irischen Meistertitel mit einem Finalsieg gegen Karl Brabazon. 2012 besiegte er Craig McCarthy, Michael O’Reilly, diesmal auch William McLaughlin und im Finale John Joyce, wodurch er seinen zweiten irischen Meistertitel in Folge gewann. Er nahm auch am Chemiepokal in Deutschland teil und schlug dort Vasile Belous und Abdülkadir Köroğlu, ehe er mit einer Bronzemedaille gegen Araik Marutjan ausschied. Im April 2012 gewann Nolan die europäische Olympiaqualifikation in Trabzon mit Siegen gegen Tomasz Kot aus Polen, Tamerlan Abdullajew aus Aserbaidschan, Ionuț Gheorghe aus Rumänien und Patrick Wojcicki aus Deutschland. Er startete anschließend bei den Olympischen Spielen 2012 in London und besiegte in der Vorrunde Carlos Sánchez, verlor jedoch im Achtelfinale gegen Andrei Samkowoi. 2013 wurde er wieder irischer Meister mit einem Finalsieg gegen William McLaughlin, scheiterte aber bei den Europameisterschaften 2013 im Achtelfinale an Bogdan Schelestjuk. Beim französischen Drei-Nationen-Turnier gewann er Gold durch Siege gegen Souleymane Cissokho und Tomasz Kot, zudem startete er noch bei den Weltmeisterschaften 2013, wo er diesmal in der Vorrunde mit 1:2 gegen Souleymane Cissokho unterlag. Nachdem er 2014 im Finale der nationalen Meisterschaften gegen Steven Donnelly verloren hatte, wurde er 2015 und 2016 noch jeweils irischer Meister und schlug in den Finalkämpfen John Joyce und Michael Stokes. Im März 2015 gewann er das finnische Gee-Bee-Turnier gegen Youba Sissokho, Oliver Flodin und Chris Mbwakongo. Im Juni 2015 nahm er an den Europaspielen teil und erreichte mit siegreichen Kämpfen gegen Alban Beqiri und Dario Morello das Viertelfinale, wo er knapp mit 1:2 gegen Josh Kelly ausschied. Bei den Europameisterschaften 2015 erreichte er gegen Önder Şipal und Radschab Butajew das Viertelfinale und unterlag dort gegen Pawel Kastramin. Zudem unterlag er in der Vorrunde der Weltmeisterschaften 2015 mit 1:2 gegen Eimantas Stanionis. Darüber hinaus bestritt er 2015 zwei Kämpfe für das Team Italia Thunder in der World Series of Boxing.", "section_level": 1}, {"title": "Hurling.", "content": "Neben dem Boxen betrieb Nolan auch die Sportart Hurling und gewann 2016 mit der Mannschaft Oulart-the-Ballagh die Meisterschaft des Countys Wexford. Um sich in Zukunft mehr auf das Hurling zu konzentrieren, gab er im Januar 2017 seinen Rücktritt vom Boxsport bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Adam Patrick Nolan (* 11. März 1987 in Wexford) ist ein ehemaliger irischer Boxer im Weltergewicht. Er war unter anderem 2012 Olympiateilnehmer, sowie 2013 und 2015 jeweils EM- und WM-Teilnehmer.", "tgt_summary": null, "id": 2023423} {"src_title": "Beth Mead", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Jung-woo ist Pornoregisseur, träumt aber vom Spielfilm. In seinen Filmen bringt er häufig eine Hommage an seine Lieblingsregisseure ein. Als er eines Tages nach Hause kommt, ist eine Frau namens Eun-su in seinem Haus, die Jung-woo für einen Einbrecher hält. Es stellt sich heraus, dass jemand sie im die Kaution betrogen hat und ihr eine bereits vermietet Wohnung angeboten hat. Er lässt sie erstmal bei sich wohnen. Später stößt Eun-su auf Jung-woos Drehbücher und ist begeistert. Sie würde gerne den Regisseur kennenlernen. Es stellt sich heraus, dass Eun-su eine bekannte Kinderdarstellerin war. Jung-woo möchte aber nicht, dass sie erfährt, dass er Pornos dreht. Obwohl er beeindruckende Drehbücher verfasst, lässt sein Chef ihn diese nicht selbst verfilmen, sondern engagiert andere Regisseure. Mit der Zeit bekommt Eun-su heraus, dass sie der Regisseur ist. Sie entschließen, nebenbei den Film zu drehen. Doch Eun-su bekommt ein Angebot einer Agentur. Sie überlegt, ob sie es annehmen solle. Als sie nach Hause kommt, sieht sie, wie Jung-woo einen Porno dort dreht. Sie flüchtet und nimmt das Angebot der Agentur an und wird wieder zu einem aufstrebenden Star. Jung-woo versucht mit Eun-su wieder Kontakt aufzunehmen. Doch diese ist nicht mehr zu erreichen. Eines Tages kommt er zu ihr an den Drehort, wird jedoch mit einem Schauspieler verwechselt und in ein Kostüm gesteckt. Seine Rolle reitet ein Pferd. Dieses hat er aber nicht unter Kontrolle. So reitet er in historischer Kleidung nachts in Seoul auf dem Pferd die Autobahn entlang. Durch das Internet werden die lustigen Videos zu dem Vorfall schnell bekannt. Eun-su erkennt ihn und trifft ihn in einem Café. Eun-su erfährt, dass ihr aktueller Regisseure wohl ein Drehbuch von Jung-woo plagiiert habe. Sie dreht mit Jung-woos Team den Film. Doch als die Presse davon Wind kriegt, artet es in einem Skandal aus. Um ihre Karriere zu retten, lässt Jung-woo Eun-su ziehen. Sein Team versucht derweil, den Film auf verschiedenen Filmfestival als \"Park Jung-woos Erstlingswerk\" zu zeigen. Doch aufgrund seines Rufs sagen alle Festivals bis auf eins ab. Sie laden alle ihre Freunde dazu ein und nehmen den Festspieltermin an. Eun-su, für die eine Pressekonferenz ansteht, macht sich auch auf den Weg dorthin, als sie davon erfährt, da ihr Jung-woo und das Team am Herzen liegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Red Carpet (engl. für „roter Teppich“) ist eine romantische Komödie des südkoreanischen Regisseurs Park Bum-soo. Der Film lief am 23. Oktober 2014 in den südkoreanischen Kinos an und verzeichnete über 300.000 Besucher.", "tgt_summary": null, "id": 572141} {"src_title": "Wolosjanka (Skole)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Anfang der Laufbahn.", "content": "1333 war er Propst des Domkapitels der Kathedrale von Maguelone. Er war Vorsitzender des Provinzialkapitels der Augustiner-Chorherren, das am 25. November 1339 in Narbonne stattfand, in dem die von Papst Benedikt XII. gebilligten Statuten der Augustiner verkündet wurden. 1340 erhielt er von Philipp VI. von Frankreich die Bestätigung der Privilegien, die vom Domkapitel von Maguelone beansprucht wurden. Im selben Jahr, am 16. August, nahm Raymond de Canillac in Montpellier an der Vereidigung der \"locumtenens\" (Stellvertreter) des Rektors des \"Universitatis Studium\" von Montpellier teil. Im Jahre 1342 wurde er zusammen mit Kardinal Guillaume d’Aure und Erzbischof Jean de Baussan von Arles als Schiedsrichter ausgewählt, um zwischen der Kleiderkammer (\"vestiarium\") der Kathedrale von Maguelone und den Klosterkanonikern in Bezug auf die Bereitstellung von Kleidungsstücken, was zu den Pflichten der Kleiderkammer gehörte, zu vermitteln. Raymond de Canillac wurde Abt von Sainte-Foy de Conques.", "section_level": 1}, {"title": "Bischof und Kardinal.", "content": "Am 28. März 1345 wurde Raymond de Canillac von Papst Clemens VI. zum Erzbischof von Toulouse ernannt. Das Amt hatte er bis zur Erhebung in den Kardinalsstand inne. Bei Clemens‘ VI. vierten Konsistorium zur Ernennung von Kardinälen am 17. Dezember 1350 wurden 12 Prälaten genannt, darunter Raymond de Canillac. Der neue Kardinal erhielt die Titelkirche \"Santa Croce in Gerusalemme\". Er wurde deswegen manchmal „Kardinal von Jerusalem“ genannt. In Anbetracht seines neuen Rangs trat er als Kanzler der Universität Toulouse zurück, ohne Zweifel gleichzeitig mit seinem Rücktritt als Erzbischof von Toulouse. Um seinem Status als Kirchenfürst zu entsprechen, erhielt Kardinal de Canillac eine Reihe von Pfründen, darunter: das Benediktiner-Priorat im Bistum Gap; Kanonikat, Pfründe und Amt des Propstes am St.-Patrokli-Dom in Soest; eine Pfarrstelle im Erzbistum Toulouse; ein Kanonikat in Toulouse, Kanonikat, Pfründe und Schatzmeister von St. Severin in Köln; Kanonikat, Pfründe und Amt des Propstes in Bremen; ein Benediktiner-Priorat im Erzbistum Lyon; ein Benediktiner-Priorat im Bistum Riez; ein Kanonikat an der Kathedrale von Mende; Kanonikat, Pfründe und Dekan am Dom zu Uppsala; Kanonikat und Pfründe in der Kirche von Västerås; Kanonikat und Pfründe am Dom zu Strängnäs; ein Kanonikat in der Kathedrale von Carcassonne. – insgesamt eine Verteilung von Ämtern quer durch Europa, deren persönliche Wahrnehmung offensichtlich nicht erwartet wurde. Im Jahr 1359 wurde Kardinal Raymond zusammen mit den Kardinälen Hélie de Talleyrand-Périgord und Audouin Aubert ernannt, um die Kontroverse zwischen dem Großmeister des Johanniterordens und dem Kastellan von Amposta zu untersuchen. 1360 ernannte ihn der Papst zum päpstlichen Steuereinnehmer, um zusammen mit dem französischen Schatzmeister Pierre Scatisse das Geld in Empfang zu nehmen, das alle zwei Jahre als Lösegeld für König Johann II. von Frankreich, der nach der Schlacht von Poitiers (1356) in englischer Gefangenschaft war. Am 27. März 1360 fand ein Besitzaustausch statt, bei dem der Baron de Peyre seine Rechte an den Burgen Hermaux, Moriès und Muret Marquis de Canillac mit Zustimmung des Bischofs von Mende als Oberherr übertrug; Raymond de Canillac war bei der Transaktion anwesend. Am 4. November 1361 wurde Kardinal Raymond zum Kardinalbischof von Palestrina erhoben, den Titel behielt er bis zu seinem Tod. Ralf Lützelschwab schreibt:.", "section_level": 1}, {"title": "Das Konklave von 1362.", "content": "Papst Innozenz VI. starb am 12. September 1362 in Avignon. 20 Kardinäle, darunter Raymond de Canillac, traten am 22. September ins Konklave ein, um den Nachfolger zu wählen. Es gab eine Reihe von Kandidaten. Die Limousin-Fraktion von etwa sechs Kardinälen war bereits, einen von ihnen zu wählen. Die Kardinäle (Hélie de Talleyrand-Périgord (Talleyrand)) und Guy de Boulogne waren ehrgeizig und interessiert. In seiner \"Cronica\", schreibt Matteo Villani jedoch, dass die Kardinäle sich auf den alten Benediktinermönch Kardinal Hugues Roger, den Bruder von Papst Clemens VI., geeinigt hatten, der bei der Abstimmung fünfzehn der zwanzig Stimmen erhielt. Kardinal Hugues war jedoch nicht interessiert und lehnte die Wahl ab. Dann wandten sich die Kardinäle dem Kardinal von Toulouse zu, der aber nur elf Stimmen sammeln konnte. Ein anderer Kandidat konnte zehn Stimmen, ein weiterer neun gewinnen, aber nicht die erforderlichen vierzehn. Schließlich wählte das Kardinalskollegium Guillaume Grimoard, den Abt von St. Victor in Marseille, den päpstlichen Nuntius in Italien. Er kehrte nach Frankreich zurück und akzeptierte am 31. Oktober 1362 die Wahl. Er wurde als Urban V. gekrönt. Am 28. November 1362 beauftragte der neue Papst Kardinal Raymond de Canillac mit der Reform der Satzung der Rechtsuniversität von Montpellier, an der Urban Kanonisches Recht studiert hatte. Raymond Onkel, Kardinal Bertrand de Déaulx, hatte diese Funktion zwei Jahrzehnte zuvor ausgeübt. Im Jahr 1364 war Kardinal de Canillac Richter in einem Rechtsstreit zwischen dem Erzbischof und den Kanonikern des Erzbistums Tarragona und der Familie Alanyani. Die Prokuratoren des Erzbischofs und der Kanoniker baten Papst Urban V. um Absetzung des Kardinals als Richter. Der Papst entschied, Kardinal Pierre Itier als zweiten Richter hinzuzuziehen. Papst Urban V. gab schließlich dem Druck von allen Seiten nach und beschloss, nach Rom zurückzukehren. Trotz erheblicher Beschwerden der Kardinäle, die nicht bereit waren, das angenehme Leben im Rhônetal für die von Seuchen befallene Stadt Rom aufzugeben, reiste Papst Urban am 30. April 1367 aus Avignon ab. Nur vier Kardinäle wurden zurückgelassen, um die Geschäfte weiterzuführen, Raymond de Canillac, Pierre Itier, Jean de Blandiac und Pierre de Monteruc, der Vizekanzler. Von Monteruc war erwartet worden, dass er dem Papst nach Italien folge, doch er schützte Krankheit vor und blieb zurück. Der Italienbesuch war ereignisreich, aber am 26. Juli 1370 schrieb der Papst an die Römer, er habe dringende Probleme nördlich der Alpen, die seine Anwesenheit in Avignon erforderten. Er segelte am 16. September nach Marseille ab und erreichte Avignon am 24. September. Er erkrankte im November und starb am 19. Dezember 1370. Das Konklave zur Wahl des Nachfolgers von Urban V. begann am 29. Dezember 1370 in Anwesenheit von 16 der 20 Kardinäle, darunter Kardinal de Canillac. Am Morgen des 30. Dezember wählten die Kardinäle Pierre Roger de Beaufort. Am 4. Januar 1371 wurde er zum Priester geweiht, am 5. Januar zum Bischof geweiht und mit dem Namen Gregor XI. zum Papst gekrönt.", "section_level": 1}, {"title": "Tod und Vermächtnis.", "content": "Kardinal Raymond de Canillac starb am 20. Juni 1373 in Avignon und wurde vorübergehend in der Franziskanerkirche bestattet. Sein Leichnam wurde später nach Maguelone überführt, wo er am 3. Juli desselben Jahres in der Kathedrale endgültig bestattet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raymond de Canillac (* um 1300 in La Roche-Canillac; † 20. Juni 1373 in Avignon) war ein französischer Anwalt, Bischof und Kardinal. ", "tgt_summary": null, "id": 1583469} {"src_title": "Smaragdkehl-Mangokolibri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Wie die meisten traditionellen Gerichte Zentralasiens entwickelte sich diese Speise mit den Einschränkungen des nomadischen Lebens: Die Menschen waren völlig von ihren eigenen Tieren abhängig, von denen sie nicht nur das Fleisch, sondern auch die Milch verwerten konnten. Die simple Zubereitung findet ebenfalls hier ihre Wurzeln: Außer einem Kochtopf, einem Messer und einem Werkzeug zum Ausrollen des Nudelteigs werden keine Utensilien gebraucht. Der Transport dieser Hilfsmittel ist zudem unkompliziert.", "section_level": 1}, {"title": "Ritual.", "content": "Das Anrichten von Beschbarmak ist von Ritualen durchdrungen. So werden die verschiedenen Schlachtteile vom Fleisch an die Geladenen je nach Geschlecht, Alter und sozialem Status verteilt. Bei speziellen Anlässen wird oft der Kopf des Tiers, beispielsweise des Lamms, zum eigentlichen Gericht serviert. Dieser wird dem Ehrengast überlassen, welcher Teile abschneidet und andere Stücke unterschiedlich aufbereitet. Bei einem Fest wird Beschbarmak auch gerne zusammen mit \"Qazı\", eine Art Wurst aus Pferdefleisch, gekocht und aufgetischt.", "section_level": 1}, {"title": "Zubereitung.", "content": "Zuerst wird das Fleisch im Topf zum Kochen gebracht. Laut Originalrezept sollte dafür das Hinterteil eines Pferdes, \"Qazı\", das Pferdefleischprodukt \"Sujuk\" oder Lammkotelett genutzt werden – je nach Jahreszeit. In der warmen Saison wird beispielsweise Lammfleisch bevorzugt. Zur gleichen Zeit wird der Teig zubereitet, indem Eier, Wasser und Mehl mit etwas Salz verknetet und für ca. 40 Minuten gehen gelassen wird. Anschließend wird der fertige Teig dünn ausgerollt und in feine Stränge geschnitten. Die Nudeln werden für 5 bis 10 Minuten in der Fleischbrühe gekocht, bevor alles auf ein Brett \"(tabak)\" gegeben wird. Darüber wird nun eine Sauce aus Zwiebeln, schwarzem Pfeffer und der heißen Fleischbrühe, auch \"chyk\" oder \"tuzdyk\" genannt, verteilt. Zuletzt wird alles zusammen nochmals kräftig vermischt. Besonders fein geschnittenes Fleisch ist ein Zeichen des Respekts gegenüber Älteren und Gästen. Allgemein ist Gastfreundschaft eine wichtige Tugend in Zentralasien, die Einladung zu einem Beschbarmaq ist eine Ehre. Das Gericht wird allerdings erst aufgetischt, wenn alle Geladenen zu Tisch sitzen. Es ist immer noch ein Gericht, das die nomadische Identität in sich trägt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Beschbarmak (kirgisisch/russisch бешбармак, baschkirisch бишбармаҡ, tatarisch бишбармак – \"fünf Finger\") ist das Nationalgericht der nomadisch lebenden Turkvölker in Zentralasien und Teilen von Russland. In Usbekistan, Kirgisistan, Kasachstan sowie der chinesischen Provinz Xinjiang ist das Gericht als auch Naryn bekannt, in Turkmenistan, im Nordkaukasus und in der usbekischen Republik Karakalpakistan als Turama oder Dograma. In den russischen Republiken Tatarstan und Baschkortostan schließlich ist die Bezeichnung Kullama geläufig. ", "tgt_summary": null, "id": 2241243} {"src_title": "FFA Cup 2019", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Diagnostik.", "content": "Das ICD-11 wurde im Mai 2019 von der Weltgesundheitsorganisation verabschiedet und tritt 2022 in Kraft. Derzeit werden in der online Beta-Version des ICD-11 die Diagnosekriterien wie folgt aufgeführt:", "section_level": 1}, {"title": "Diagnosekriterien ICD-11 (Stand 2019).", "content": "Die anhaltende Trauerstörung ist eine Erkrankung, welche nach dem Tod eines (Ehe-)partners, Elternteils, Kind oder einer anderen nahestehenden Person, zu einer anhaltenden und durchdringenden Trauerreaktion führt, die charakterisiert wird durch Die Trauerreaktion hält atypisch lange nach dem Verlust an (mehr als 6 Monate) und überschreitet klar erwartbare soziale, kulturelle oder religiöse Normen der eignen Kultur und des Kontextes. Trauerreaktionen, die bereits länger anhalten und sich innerhalb eines normalen Zeitraumes des gegebenen kulturellen und religiösen Kontextes befinden, werden als normale Trauerreaktionen betrachtet ohne Diagnosestellung. Die Störung verursacht deutliche Beeinträchtigungen im persönlichen, familiären, sozialen, schulischen bzw. Arbeitskontext oder andere Funktionseinbußen.", "section_level": 2}, {"title": "Häufigkeit der anhaltenden Trauerstörung.", "content": "Bisher gibt es nur wenige hinreichend valide Studien über Prävalenz, Komorbidität und besonders betroffene Gruppen, wie eine Metastudie zeigte. Deutlich ist nur, dass ältere Männer häufiger betroffen sind. Aufgrund der unterschiedlichen Kriterien, der unterschiedlichen Methoden der Erhebung wie zum Beispiel mithilfe von Fragebögen oder Interviews und der verstrichenen Zeitspanne seit dem Todesfall liegen sehr unterschiedliche Schätzungen vor. Die wenigen repräsentativen Studien berichten von einer geringen Prävalenz. In einer großen deutschen repräsentativen Gruppe von Personen zwischen 14 und 95 Jahren gab es eine Gesamtprävalenz von 3,7 Prozent. Aufgrund der geringen Prävalenz und der Komorbidität mit anderen Störungen wird die Aufnahme in den ICD-11 gelegentlich als überflüssige und schädliche Pathologisierung der Trauer kritisiert.", "section_level": 1}, {"title": "Anhaltende Trauerstörung bei Kindern und Jugendlichen.", "content": "Es gibt noch keine geeigneten Diagnosekriterien für Kinder und Jugendliche und es muss sich somit vorerst auf das klinische Urteil verlassen werden. Es stellt eine große Herausforderung dar, zwischen pathologischer und normaler Trauerreaktion zu unterscheiden, vor allem weil der Entwicklungsstand und das damit einhergehende Todeskonzept und Todesverständnis bei Kindern und Jugendlichen bedeutende Rollen spielen. Die Schwierigkeit besteht vor allem darin, genau vorhersagen oder definieren zu können, wie Kinder auf einen Verlust, also den Tod einer Bezugsperson, reagieren werden. Sehr junge Kinder denken qualitativ anders als ältere Kinder. Die meisten verstehen noch nicht die Aspekte der Allgemeinheit, Beständigkeit und Dysfunktionalität des Todes. Neben der kognitiven Kapazität spielt bei Kindern auch die sprachliche Entwicklung eine Rolle. Es ist Kindern eines gewissen Alters nicht möglich, ihre Emotionen sprachlich auszudrücken oder zu äußern, was sie benötigen. Diese Aspekte müssen sowohl bei den noch ausstehenden Diagnosekriterien, als auch bei den anzuwendenden Therapieverfahren berücksichtigt werden. Erste Behandlungsmaßnahmen in Richtung kognitiver Verhaltenstherapie finden Anwendung bei Kindern und Jugendlichen. Empirische Studien können die Effektivität noch nicht ausreichend bestätigen, weshalb randomisierte, kontrollierte Studien empfohlen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Behandlung.", "content": "Behandelt wird die anhaltende Trauerstörung mit Hilfe einer Psychotherapie. Wirksamkeitsstudien zeigten, dass hier die kognitive Verhaltenstherapie eine der effektivsten Behandlungsmethoden ist. Aber auch neuere, innovativere Methoden, wie z. B. internetbasierte Therapieprogramme, welche ebenfalls auf dem kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansatz basieren, liefern ähnliche Erfolgsergebnisse und eine Linderung des Leidensdrucks.", "section_level": 1}, {"title": "Kognitiv-verhaltenstherapeutische Therapieansätze.", "content": "In den letzten Jahren sind verschiedene kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze zur Behandlung der Anhaltenden Trauerstörung entwickelt worden. Die populärsten sind die kognitive Verhaltenstherapie nach Boelen, van den Hout und van den Bout (2006), welche 12 Sitzungen umfasst, die Complicated Grief Treatment (CGT) nach Shear, Frank, Houck und Reynolds (2005), die 16 Sitzungen umfasst und die Integrative Kognitive Verhaltenstherapie (KVT-PG) nach Rosner, Pfoh und Kotoučová (2011), die 20 bis 25 Sitzungen umfasst und sowohl im ambulanten Einzelsetting als auch im stationären Gruppensetting durchgeführt werden kann. Die drei Ansätze teilen die Annahme, dass wenig hilfreiches Denken und unflexible Verhaltensmuster den normalen Trauerprozess blockieren und emotionale Schwierigkeiten hervorrufen (Lorenz & Forstmeier, 2013). Zentrale Komponenten der Therapie sind Exposition und kognitive Umstrukturierung. Im Rahmen einer Exposition werden die Patienten mit belastenden Erinnerungen an den Verstorbenen konfrontiert. Im Rahmen der kognitiven Umstrukturierung werden die schlimmsten Gedanken sowie eventuelle Schuldgefühle bezüglich des Todes auf ihren Realitätsgehalt überprüft. In ersten, methodisch starken Studien erzielten diese Ansätze gute Ergebnisse, jedoch besteht viel weiterer Forschungsbedarf in diesem noch recht jungen Feld. In der Integrativen Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT-PG) werden Entspannungsverfahren angewendet sowie der Umgang mit dysfunktionalen Kognitionen, dysfunktionalen Trauergedanken, Emotionen und Wahrnehmungen besprochen. Hier wird versucht, dysfunktionale Prozesse zu erörtern und diese in funktionale Prozesse umzuwandeln. Dies geschieht beispielsweise mithilfe von inhaltlichem Hinterfragen und Prüfung von nicht hilfreichen Trauergedanken bzw. Denkfehlern und einer hierauf folgenden kognitiven Umstrukturierung. Im weiteren Therapieverlauf findet die Exposition mit dem Trauerfall statt, die in sensu erfolgt. Hier soll sich der Trauernde in detaillierter Form mit den schlimmsten Momenten auseinandersetzen und diese schließlich gedanklich verändern. Vielen Trauernden fällt dieser Schritt besonders schwer; so kommt es häufig vor, dass Trauernde die Auseinandersetzung mit den schlimmsten Momenten vermeiden. Da dies aber als zentral für die Überwindung der Anhaltenden Trauerstörung gilt, sollte dieser Schritt selbst bei Vermeidung in graduierter Form stattfinden. Hieraufhin findet ein Resümee der Exposition in der folgenden Sitzung statt. In weiteren Sitzungen wird die Rolle der Akzeptanz des Todesfalls und seinen Umständen in den Mittelpunkt der Therapie gerückt. Das Ziel des letzten Teils der Therapie zur Anhaltenden Trauerstörung ist die Integration und die Transformation des Trauerfalls sowie der Therapieabschluss. Themen dieser Sitzungen werden vor allem das Erbe und die weiterstehende Bindung sein, aber auch das Andenken an den Verstorbenen und die eigene Zukunft. In den letzten beiden Sitzungen wird es vor allem um das neue Leben ohne die verstorbene Person gehen sowie den Abschied zwischen Patient und Therapeut.", "section_level": 2}, {"title": "Verwandte Störungsbilder.", "content": "Oft wird diskutiert, ob die anhaltende Trauerstörung nicht bereits durch die bestehenden Störungsbilder der Angststörungen, Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder Depression abgedeckt wird. Die Berechtigung eines eigenständigen Störungsbildes wird daher oft in Frage gestellt. Allerdings konnte nachgewiesen werden, dass sich die Symptomatologie von Angst, Depression und anhaltender Trauer unterscheiden und die anhaltende Trauerstörung daher besser als eigenständiges Störungsbild aufgefasst werden sollte. Auch bezüglich der Ähnlichkeit zur PTBS kann festgehalten werden, dass sich zwar einige Gemeinsamkeiten der beiden Störungsbilder feststellen lassen, jedoch ist der jeweilige Fokus in der Symptomatik ein anderer. Zudem geht aus den Diagnosekriterien hervor, dass viele Gemeinsamkeiten der beiden Störungsbilder ebenfalls bei anderen psychischen Störungen zu finden sind. So ist aktuell davon auszugehen, dass die Unterschiede der Störungsbilder überwiegen und die anhaltende Trauerstörung als eigenständige Störung angesehen werden kann.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die anhaltende Trauerstörung () beschreibt eine psychische Störung, bei der ein Hinterbliebener in Folge eines schwerwiegenden Verlustes (meist Tod einer nahestehenden Person) eine pathologische Trauerreaktion entwickelt. Sie wird in das ICD-11 als eigenständige Diagnose aufgenommen. ", "tgt_summary": null, "id": 809880} {"src_title": "Stara Jamka", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Acosta ist der Sohn eines Flüchtlings, der als Kind aus Kuba in die Vereinigten Staaten kam. Er graduierte mit cum laude an der James Madison University mit einem Bachelor in Massenkommunikation und einem Minor in Politikwissenschaft. Seine journalistische Tätigkeit begann er beim Radiosender WMAL in Washington, D.C. Er arbeitete anschließend als Reporter und Ansager für verschiedene CBS-TV-Stationen u. a. für WBBM-TV, die CBS-Station in Chicago, dem CBS-Partner KTVT-TV in Dallas und für WBIR-TV in Knoxville. 2007 kam Acosta zu CNN und arbeitete zunächst am Sendersitz in Atlanta. Später wechselte er nach Washington. Er berichtete über die Obama-Administration und die Trump-Administration. Anfang 2018 wurde er Chefkorrespondent von CNN für das Weiße Haus. Während einer Pressekonferenz von US-Präsident Donald Trump am 7. November 2018 stellte Acosta Fragen zu einer Migrantenkarawane aus Mittelamerika und zu den Ermittlungen zum angeblichen russischen Einfluss auf den US-Wahlkampf. Nachdem Trump eine Acosta nicht zufriedenstellende Antwort gegeben und Acostas Nachfrage abgelehnt hatte, weigerte sich Acosta, das Mikrofon abzugeben und behinderte eine Praktikantin, die ihm das Mikrofon abnehmen und an andere Journalisten weitergeben wollte und berührte dabei ihren Arm, wofür er sich sofort entschuldigte. Trump bezeichnete ihn daraufhin als „unhöfliche, schreckliche Person“, CNN sei ein „enemy of the People“. In der Folge wurde Acosta die Akkreditierung für das Weiße Haus bis auf Weiteres entzogen, was national und international auf scharfe Kritik stieß. Das Geschehen auf der Pressekonferenz sorgte für internationale Reaktionen. Die Süddeutsche Zeitung kritisiert, dass Acosta bei Pressekonferenzen oft keine eigentlichen Fragen stelle, sondern als Fragen formulierte Vorwürfe oder Anschuldigungen, wobei der journalistische Erkenntnisgewinn gering sei. Die FAZ meinte, es sei problematisch, wenn sich Journalisten selbst zum Mittelpunkt der Geschichte machen. Allerdings könne man Acosta höchstens vorwerfen, sich provokativ verhalten zu haben; nicht jedoch, die Praktikantin unangemessen angefasst zu haben. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses Sarah Huckabee Sanders veröffentlichte ein Video, das einen Ausschnitt des Geschehens zeigt. Es sorgte für internationale Reaktionen und wurde von zahlreichen Medien unterschiedlich bewertet. Mehrere Medien warfen Sanders vor, dass sie ein gefälschtes Video verwendet habe. Andere meinten, dass lediglich die Konvertierung und Kompression eines Videos in ein GIF eine Reduzierung der Frame Rate bewirkt hatte. Am 16. November 2018 entschied ein Gericht in Washington, dass Acosta seine Akkreditierung zurückerhalten müsse, da der Entzug sein Recht auf ein ordnungsgemäßes Verfahren und auf Meinungsfreiheit verletze.", "section_level": 1}], "src_summary": "Abilio James „Jim“ Acosta (* 17. April 1971 in Washington, D.C.) ist ein US-amerikanischer Journalist. Er arbeitet für den Kabel-Nachrichtensender CNN als Chefkorrespondent für das Weiße Haus.", "tgt_summary": null, "id": 1541908} {"src_title": "Pascal Script", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehungsgeschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die 3-Liter-Formel-1.", "content": "Mit Beginn der Saison 1966 erhielt die Formel 1 ein neues Reglement. Anstelle der bisherigen kleinvolumigen Triebwerke mit maximal 1,5 Liter Hubraum waren nunmehr Saugmotoren mit einem Hubraum von bis zu 3,0 Litern zugelassen. Die Entscheidung der seinerzeit zuständigen Aufsichtsbehörde Commission Sportive Internationale (CSI) fiel im November 1963 und ging auf einen", "section_level": 2}, {"title": "Übergangsweise Notlösungen.", "content": "Zu Beginn der Saison 1966 hatten nur Repco, Ferrari und Maserati neue Motoren entwickelt, die auf die neuen Bedingungen zugeschnitten waren. Sie waren allerdings nicht frei verfügbar: Ferrari behielt den neuen Zwölfzylinder seinem Werksteam vor, Maserati rüstete exklusiv das Cooper-Werksteam aus, und der Repco-Motor wurde ab Sommer 1966 allein vom Brabham-Team eingesetzt, das seine Entwicklung in Auftrag gegeben hatte. Kundenmotoren, die dem neuen Reglement entsprachen, gab es nicht, weil Coventry Climax, der", "section_level": 2}, {"title": "Lotus, Ford und Cosworth.", "content": "Die Motorensituation wurde vor allem von den britischen Teams als unbefriedigend empfunden. Colin Chapman, der Chef des Teams Lotus, appellierte im Sommer 1965 öffentlich an die Autoindustrie sowie an die britische Regierung, einen leistungsstarken und leicht verfügbaren Motor für die britischen Teams zu entwickeln bzw. die Entwicklung zu unterstützen. Von dieser Seite gab es allerdings keine Lösungen. Chapman wandte sich daher an Keith Duckworth, einen ehemaligen Lotus-Ingenieur, der seit 1958 zusammen mit Mike Costin den Betrieb Cosworth führte. Cosworth war für seine Rennmotoren für kleinere Motorsportklassen wie die Formel Junior bzw. Formel 3 bekannt, die seit den frühen 1960er-Jahren europaweit eingesetzt wurden, teilweise auch", "section_level": 2}, {"title": "Bezeichnung.", "content": "Der Motor wird zumeist als Cosworth DFV bezeichnet. Alternativ werden, um auf den Financier des Projekts hinzuweisen, auch die Bezeichnungen Ford DFV oder Ford Cosworth DFV verwendet. In den Zylinderkopfdeckeln ist üblicherweise die „Ford-Pflaume“ eingegossen;", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die Grundkonstruktion des DFV.", "content": "Anders als Cosworths bisherige Rennsportmotoren, die auf serienmäßigen Motorblöcken von Ford of Britain basierten, war der DFV eine Eigenkonstruktion. Allerdings war der Aufbau des DFV jedenfalls von einigen Merkmalen des Ford-Kent-Vierzylindermotors beeinflusst. Bei der Konstruktion neuer Motoren für die 3-Liter-Formel-1 setzten die meisten Hersteller auf Zwölfzylinder-V-Motoren (Honda, Ferrari, Maserati, Weslake), bei BRM entstand sogar ein Sechzehnzylinder-H-Motor, der allerdings wegen hoher Komplexität, Defektanfälligkeit und Übergewicht keine dauerhafte Verwendung fand. Der DFV dagegen war ein V-Motor mit nur acht Zylindern. Das erklärt sich einerseits aus der Verwandtschaft zum Vierzylinder-FVA für die Formel 2, anderseits war es eine Entscheidung Duckworths für Einfachheit und Effizienz. Der Zylinderbankwinkel des DFV liegt bei 90 Grad. Der Hubraum beträgt 2993 cm3 (Bohrung × Hub 85,7 × 64,8 mm). Der Motorblock besteht", "section_level": 2}, {"title": "Die Kurzhubversion.", "content": "1981 entwickelte Cosworth eine Kurzhubversion des DFV, die 1982 erschien. Der Hub reduzierte sich auf 58,5 mm, während die Bohrung auf 90,0 mm vergrößert wurde. Daraus ergab sich ein Hubraum", "section_level": 2}, {"title": "Der Cosworth DFY.", "content": "Der Cosworth DFY von 1982 war eine Weiterentwicklung des ursprünglichen DFV. Er war eine Reaktion auf die kontinuierlich steigende Leistung der Turbomotoren, mit denen der DFV nicht mehr schritthalten konnte. Der DFY wurde unter der Leitung von Mario Illien konstruiert, der seit 1978 für Cosworth arbeitete. Die Finanzierung übernahmen in erster Linie die britischen Teams McLaren und Williams; in geringerem Maße war auch Tyrrell daran beteiligt. Der DFY", "section_level": 2}, {"title": "Die Rolle der Tuner.", "content": "In den 1970er-Jahren war der DFV-Achtzylindermotor von Cosworth das am weitesten verbreitete Triebwerk der Formel 1. Aus Kapazitätsgründen konnte Cosworth nicht alle im Umlauf befindlichen Motoren selbst warten. Der Service wurde frühzeitig auf verschiedene selbständige Betriebe ausgelagert. Das erste Unternehmen dieser Art war Swindon Racing Engines (kurz Swindon oder SRE), das 1972 gegründet wurde. Die Anteile an Swindon gehörten vollständig Keith Duckworth und Mike Costin sowie zwei weiteren Cosworth-Mitarbeitern. Im Außenverhältnis agierte allerdings John Dunn als Geschäftsführer. Swindon war organisatorisch und technisch eigenständig. Im", "section_level": 1}, {"title": "Renngeschichte des DFV in der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Erfolgreiches Debüt mit Lotus.", "content": "Das erste Formel-1-Rennen des Cosworth DFV war der Große Preis der Niederlande 1967. Lotus brachte den DFV im Typ 49 mit Jim Clark und Graham Hill an den Start. Hill belegte die Pole-Position; seine beste Trainingszeit lag eine halbe Sekunde unter der des Zweitplatzierten. Im Rennen", "section_level": 2}, {"title": "Der am weitesten verbreitete Motor der Formel 1.", "content": "Der Cosworth DFV war das dominierende Triebwerk der 1970er-Jahre. Die etablierten Konstrukteure setzten fast ausnahmslos auf das Triebwerk. Der DFV war darüber hinaus auch für das Aufkommen zahlreicher neuer Konstrukteure in den 1970er-Jahren verantwortlich, denn mit einem vergleichsweise preiswerten DFV-Motor und einem ebenso frei verfügbaren Hewland-Getriebe ließ sich leicht ein einigermaßen wettbewerbsfähiges Auto auf die Räder stellen. Ein Beispiel dafür war Tyrrell: Um auch weiterhin DFV-Motoren einsetzen zu können, löste das Team 1970 seine Verbindung zum bisherigen Chassislieferanten Matra, der auf der Verwendung eines eigenen Motors bestanden hatte, und wurde zu einem eigenständigen Rennwagenkonstrukteur. Nicht alle Konstrukteure arbeiteten auf ähnlich hohem Niveau wie Tyrrell. In den 1970er-Jahren entstand der Typ der sogenannten Cosworth-„Baukastenautos“. Er bezeichnete einfach konstruierte Fahrzeuge mit zugekauften technischen Komponenten, wozu insbesondere DFV-Motoren und Hewland-Getriebe gehörten. Solche Konstrukteure waren beispielsweise Ensign, Shadow, Surtees oder Frank Williams Racing Cars. Die zugekaufte Technik ermöglichte diesen Mittelfeldteams immer wieder Zielankünfte in den Punkterängen. Daneben erschien der Cosworth", "section_level": 2}, {"title": "Siege in Serie.", "content": "In den 1970er-Jahren dominierte der DFV auch sportlich. In seiner ersten kompletten Saison gewann der DFV-Motor 11 von 12 Rennen, und 1973 ging jeder Sieg bei einem Weltmeisterschaftslauf an ein DFV-Auto. In der Formel 1 gewannen Autos mit DFV-Motor von 1967 bis 1983 insgesamt 155 Weltmeisterschaftsläufe, die letzten wurden mit DFY-Versionen erzielt.", "section_level": 2}, {"title": "Verdrängung durch Turbomotoren.", "content": "Zum Ende der 1970er-Jahre zeichnete sich allerdings das Ende der DFV-Dominanz ab. Mit den Turbomotoren, die Renault 1977 eingeführt hatte, entstand eine Konkurrenz, deren Leistungsniveau das des DFV deutlich übertraf. Mit zunehmender Zuverlässigkeit der Turbos geriet der DFV ab 1981 spürbar ins Hintertreffen. Das galt umso mehr, als die führenden Turboteams spätestens ab 1983 besondere Treibstoffe („Rocket Fuel“) verwendeten, durch die die Motorleistung jedenfalls im Qualifying kurzfristig auf bis zu 1300 PS stieg und auch im Rennbetrieb noch mehrere 100 PS über den DFV-Motoren lag. Cosworth reagierte darauf zunächst mit der Weiterentwicklung des DFV zum DFY. Der DFY debütierte mit McLaren beim Großen Preis von Frankreich 1983. Nach und nach erhielten auch Lotus, Williams, Tyrrell und Ligier einzelne DFY-Blöcke. Kurz nach seinem Debüt erzielte der DFY-Motor einen Sieg: Michele Alboreto gewann für Tyrrell den Großen Preis der USA Ost 1983. Es war der letzte Sieg eines 3,0-Liter-Saugmotors von Cosworth in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Zwar bemührte sich die FIA in den 1980er-Jahren, das Potential der aufgeladenen Motoren durch zahlreiche Regeländerungen zum Mindestgewicht und zum Maximalverbrauch einzuschränken. Dennoch waren die Saugmotoren nicht mehr konkurrenzfähig. Daran änderte auch die DFY-Version des DFV nichts. Nachdem bis Ende 1983 alle Spitzenteams auf Turbomotoren von", "section_level": 2}, {"title": "Meisterschaftsfreie Formel-1-Rennen und lokale Serien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Formel-1-Rennen ohne Weltmeisterschaftsstatus.", "content": "Neben den Weltmeisterschaftsläufen der Jahre 1967 bis 1983 fanden", "section_level": 2}, {"title": "Südafrikanische Formel-1-Meisterschaft.", "content": "In der Südafrikanischen Formel-1-Meisterschaft trafen in den 1960er-Jahren die europäischen Teams auf lokale Konstrukteure und Fahrer. Vielfach nutzten die europäischen Konstrukteure die weltmeisterschaftsfreien Rennen in Südafrika, Rhodesien, Südrhodesien und Mosambik, die zumeist in den Wochen um den Jahreswechsel stattfanden, zur Vorbereitung der kommenden Weltmeisterschaftssaison und zum Testen ihrer neuen Fahrzeuge.", "section_level": 2}, {"title": "Aurora-AFX-Formel-1-Serie und Britische Formel-1-Meisterschaft.", "content": "Die Aurora-AFX-Formel-1-Serie war eine nahezu ausschließlich auf den britischen Inseln ausgetragene Serie, deren Reglement stark an das der Formel 1 angelehnt war. Vorläufer der Serie war die 1969 etablierte Europäische Formel-5000-Meisterschaft gewesen, in der zunächst 5,0 Liter große Achtzylindermotoren US-amerikanischer Herkunft zugelassen waren. Die Serie fand 1975 ihr Ende. 1976 und 1977 traten Formula-Libre-Rennen an ihre Stelle, bis 1978 die Aurora-AFX-Serie ins Leben gerufen wurde. 1982 hieß die Serie schließlich Britische Formel-1-Meisterschaft. Hier fuhren vor allem Nachwuchsfahrer in zumeist älteren, gebrauchten Formel-1-Fahrzeugen; daneben starteten aber", "section_level": 2}, {"title": "Der DFV außerhalb der Formel 1.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Formel 3000.", "content": "Für das Jahr 1985 organisierte die FIA die Rennsportklasse unterhalb der Formel 1 neu. Die bisherige Formel 2, nach der seit 1967 jährlich unter anderem eine Europameisterschaft ausgeschrieben worden war, wurde durch die neu eingeführte Formel 3000 ersetzt. Anlass für die Einführung der neuen Klasse waren die zuletzt stark gestiegenen Kosten der Formel 2, die seit Beginn der 1980er-Jahre zu einer Dominanz der Werksteams und zu einem kontinuierlichen Rückgang der Teilnehmerzahlen geführt hatten. Das Reglement der Formel 3000 sah die Verwendung der weit verbreiteten und unkomplizierten 3,0-Liter-Saugmotoren vor, die in der Formel 1 unbrauchbar geworden waren, weil dort ab 1985 ausschließlich Turbomotoren zum Einsatz kamen. Daraus resultierte ein fortgesetzter Bedarf nach Cosworth-DFV-Motoren. Für die Formel 3000 wurde die Motorleistung auf etwa 450 PS reduziert. Nach dem Reglement der Formel 3000 wurde in Europa ab 1985 die Internationale Formel-3000-Meisterschaft ausgetragen. Hier war der DFV bis in die frühen 1990er-Jahren das am weitesten verbreitete Triebwerk. In der Debütsaison 1985 wurde", "section_level": 2}, {"title": "Sportwagenrennen.", "content": "", "section_level": 2}, {"title": "Ford P68.", "content": "Als 1968 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft ein neues technisches Reglement in Kraft trat, wurde der DFV auch für Sportwagenteams eine Alternative zu den bisher eingesetzten Rennmotoren. Die neuen technischen Vorschriften ergaben für Prototypen einen maximalen Hubraum von 3 Litern. Erster nennenswerter Wagen mit DFV-Motor war 1968 der Ford P68. Der britische Rennstallbesitzer und Rennfahrer Alan Mann war Betreiber des Projekts, konstruiert wurde der sehr flache Wagen von Len Bailey. Die Initiative zum Bau des Wagens ging von Ford Europa aus, die sich Alan Mann Racing als Partner suchten. Obwohl man bei Ford von einer reduzierten Motorleistung sprach", "section_level": 3}, {"title": "Mirage-Rennwagen.", "content": "In der Ära der Mirage-Rennwagen gab es mehrere Modelle mit dem Cosworth-DFV-Motor. Der erste Wagen mit diesem V8-Motor war der Mirage M3. Der M3 war die zweite Eigenkonstruktion des Teams um John Wyer nach dem M2, der einen V12-Motor von BRM hatte. Sein Renndebüt gab der Spyder beim 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen 1969, am Steuer Jacky Ickx und Jackie Oliver. Der Cosworth-Motor hatte zu wenig Öldruck, ein Umstand, der nach 112 gefahrenen Runden zum Ausfall des Wagens führte. Nach einem Lenkungsdefekt beim 1000-km-Rennen von Zeltweg, gewann Jacky Ickx mit dem Prototyp das 500-km-Rennen von Imola 1969. Es war der erste Sieg für den Cosworth-DFV-Motor bei einem Sportwagenrennen. 1972 wurde aus der John Wyer Automotive Gulf Research Racing. Die finanzielle Unterstützung für den Rennwagenbau und den Rennbetrieb erhielt", "section_level": 3}, {"title": "Weitere Hersteller.", "content": "Neben den Einsätzen von Ford selber und von Mirage bzw. Gulf wurde der Cosworth DFV noch in einer Reihe von anderen Sportwagen-Prototypen der 1970er Jahre verwendet, die jeweils von Werksteams und Privatiers eingesetzt wurden. Einsätze in der Sportwagen-Weltmeisterschaft erfolgten dabei vorwiegend in der ersten Hälfte der 1970er Jahre. Danach konzentrierten sich die Einsätze von mit diesem Motor angetriebenen Fahrzeugen auf einzelne Langstreckenrennen, vorwiegend auf die größtenteils separat von der Sportwagen-WM regulierten 24 Stunden von Le Mans, wo der DFV-Motor letztmals 1986 eingesetzt wurde. Am langlebigsten war dabei das Engagement von Lola, dessen Fahrzeugtypen T280 (mit den Weiterentwicklungen T282, T284 und T286) und T380 auf den DFV-Motor zurückgriffen. Der T280 debütierte 1972 und wurde nur in diesem Jahr in der Sportwagen-Weltmeisterschaft eingesetzt. Nennenswerte Erfolge gab es in dieser Rennserie allerdings nicht, hingegen verunglückte Joakim Bonnier in einem solchen Fahrzeug in Le Mans 1972 tödlich. Siegen konnte der T280 nur in weniger bedeutsamen Rennen; so gewann Noritake Takahara Ende des Jahres drei kürzere Rennen der \"Fuji Grand Champion Series\" auf dem Fuji Speedway, und beim 1000-km-Rennen von Paris 1972 war das Fahrerduo aus Jean-Pierre Beltoise und Gérard Larrousse erfolgreich. In den Folgejahren gingen die Fahrzeuge an Privatfahrer; letzte Einsätze und schließlich noch einen Sieg erlebte dieser Fahrzeugtyp 1983 in der britischen Thundersports-Serie. Die in den Folgejahren erscheinenden verbesserten Modelle T282, T284 und T286 fanden geringere Verbreitung und wurden nur sporadisch von Privatfahrern eingesetzt, allerdings gelang dem Typen T286 mit einem Sieg von Renzo Zorzi und Marco Capoferri beim 1000-km-Rennen von Monza 1979 der nominell größte Erfolg dieser Fahrzeugfamilie. Allerdings zählte das traditionsreiche Rennen in jenem Jahr nicht zur Sportwagen-Weltmeisterschaft. Dem ab 1975 eingesetzten Lola T380 hingegen waren keine nennenswerten Ergebnisse beschieden. Vergleichsweise prominent und teils auch erfolgreich war das Engagement von Ligier, das 1975 seinen zuvor von einem Maserati-V6-Motor angetriebenen Typen JS2 auf den größeren DFV-Motor umrüstete. Mit den Fahrern Jean-Louis Lafosse und Guy Chasseuil konnte das Team in diesem Jahr in Le Mans den zweiten Platz hinter dem Gulf GR8 von Derek Bell und Jacky Ickx erreichen. Allerdings zählte das Traditionsrennen in diesem Jahr nicht zur Sportwagen-Weltmeisterschaft. In diesem Wettbewerb trat Ligier zwar ebenfalls an, war gegen die leistungsstärkeren Fahrzeuge von Porsche, Alfa Romeo, Alpine und Chevron aber größtenteils chancenlos. Mit diesem Jahr beendete Ligier sein Sportwagen-Engagement, um im Folgejahr als Équipe Ligier in die Formel 1 einzusteigen. Erfolgreicher war der französische Rennstall Inaltera, der von 1976 bis 1978 eine Eigenkonstruktion namens Inaltera LM einsetzte und von prominenten Fahrern und Fahrerinnen wie Jean-Pierre Beltoise, Henri Pescarolo, Christine Beckers und Lella Lombardi steuern ließ. Insbesondere war diese Fahrzeug recht zuverlässig: Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1977 wurden alle drei Fahrzeuge des Teams gewertet. Bestes Ergebnis", "section_level": 3}, {"title": "Weiterentwicklungen für die 3,5-Liter-Formel-1: Cosworth DFZ und DFR.", "content": "Als die FIA ab 1987 wieder Saugmotoren zuließ, kehrte Cosworth mit einer 3,5 Liter großen, DFZ genannten Version des DFV in den Grand-Prix-Sport zurück. Der DFZ basierte auf dem Cosworth DFL, der seinerseits eine für Langstreckenrennen bestimmte Version des DFV mit 3,3 Litern Hubraum war. Dessen Block wurde übernommen; hinzu kamen neu konstruierte Zylinderköpfe. Die Bohrung des DFL blieb unverändert. Durch eine Anpassung des Hubs erreichte Cosworth einen Hubraum von 3489 cm3. Die Einspritzanlage kam werksseitig von Cosworth. Ab 1988 wurde der DFZ zunächst zum DFR und dann zur HB-Reihe weiterentwickelt. Anders als in den 1970er-Jahren war der DFZ ab 1987 nicht mehr der Standardmotor der", "section_level": 2}, {"title": "Weiterentwicklungen für andere Rennserien.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Cosworth DFW: Tasman-Serie.", "content": "Für die australisch-neuseeländische Tasman-Serie entwickelte Cosworth 1968 eine an das dortige Reglement angepasste Version des DFV. Das DFW genannte Triebwerk hatte einen Hubraum von 2,5 Litern. Es konkurrierte mit den 5,0 Liter großen US-amerikanischen Achtzylindermotoren, die", "section_level": 2}, {"title": "Cosworth DFX und DFS: Cart.", "content": "Für die US-amerikanische Cart-Serie entwickelte Cosworth eine 2,65 Liter große Version des DFV, die mit einem Turbolader versehen war. Das Triebwerk erhielt die Bezeichnung DFX, die letzten Exemplare in einer überarbeiteten Form mit kürzerem Hub wurden als DFS bezeichnet. Insgesamt entstanden 444 DFX-Blöcke (104 davon als Bausatz) sowie 13 DFS-Blöcke (6 davon als Bausatz). Der DFX war in seiner Cart-Zeit ähnlich dominant wie der DFV in der Formel 1: Das prestigeträchtige Indianapolis 500-Rennen wurde von 1978 bis 1987 zehnmal in Folge von Fahrzeugen mit DFX-Motor gewonnen, ebenso die Fahrermeisterschaft in zehn von elf der Saisons 1977 bis 1987. Insgesamt wurden mit diesem Motor 153 Rennen", "section_level": 2}, {"title": "DFL: Sportwagen.", "content": "Für Sportwagenrennen baute Cosworth insgesamt 36 als DFL bezeichnete Motoren mit 3,3 bzw. 3,6 Litern Hubraum. Einige reguläre DFV-Blöcke wurden später auf DFL-Dimensionen vergrößert. In der 3,5-Liter-Ära der Formel 1 setzten kleine Formel-1-Teams bei einzelnen Rennen DFL-Blöcke ein. Einige Quellen berichten unter anderem von einem DFL-Block in einem 1993er Minardi. Die DFL-Motoren wurden ab 1981 eingesetzt und ermöglichten Ford nunmehr auch eine Wertung in der höchsten damaligen Sportwagen-Rennklasse, der Gruppe C. Markante Fahrzeuge mit dem DFL-Motor waren unter anderem der Lola T600, der Ford C100, der Sauber SHS C6 und der Rondeau M382. Nennenswerte Erfolge erzielten die Fahrzeuge auf Dauer allerdings nicht. Herausragend waren", "section_level": 2}, {"title": "Statistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Die DFV-Teams in der Formel-1-Weltmeisterschaft.", "content": "Von 1967 bis 1985 statteten die Werksteams von 41 Chassiskonstrukteuren ihre Autos bei Weltmeisterschaftsläufen", "section_level": 2}, {"title": "Erfolge.", "content": "Der DFV gewann 155 Weltmeisterschaftsläufe, 12 Fahrer- und 10 Konstrukteursmeisterschaften in der Formel 1.", "section_level": 2}, {"title": "Siege.", "content": "Autos mit DFV- und DFY-Motoren siegten von 1967 bis 1983 bei insgesamt 155 Weltmeisterschaftsläufen.", "section_level": 3}], "src_summary": "Der Cosworth DFV ist ein für die Formel 1 konstruierter Rennsportmotor des britischen Motorenherstellers Cosworth, der über einen Zeitraum von 19 Jahren von über 90 Teams in der Formel-1-Weltmeisterschaft eingesetzt wurde. Seine Entwicklung wurde von Lotus initiiert und von Ford finanziert. Deshalb wird er vielfach auch als Ford DFV oder Ford Cosworth DFV bezeichnet. Mit 155 gewonnenen Weltmeisterschaftsläufen, 12 Fahrer- und 10 Konstrukteurstiteln ist er der erfolgreichste Motor in der Geschichte der Formel 1. Verschiedene Weiterentwicklungen gingen unter den Bezeichnungen DFY, DFZ und DFR bis in die 1990er-Jahre an den Start. Auch in anderen Rennklassen wie der Formel 3000 war der DFV erfolgreich. Außerdem gab es Versionen für Sportwagenrennen.", "tgt_summary": null, "id": 368945} {"src_title": "Tytus Howard", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die \"Masjid-i Jami\" von Herat, die erste Freitagsmoschee der Stadt, wurde am Ort von zwei kleineren Zoroastrischen Feuertempeln errichtet, welche durch Erdbeben und Feuer zerstört worden waren. 1200 begann der Ghuridische Führer Ghiyas al-Din Ghori mit dem Bau, nach seinem Tod wurde das Projekt von seinem Bruder und Nachfolger Muhammad von Ghor fortgeführt. Dies wird nicht nur durch eine Inschrift beim östlichen Eingang, welche 1964 bei Restaurationsarbeiten entdeckt wurde, sondern auch durch den Timuridischen Geschichtsschreiber Khwandamir (ca. 1475 bis ca. 1535) in dessen \"Khulasat al-Akhbar\" bestätigt.", "section_level": 1}, {"title": "Timuriden.", "content": "1221 nahm Dschingis Khan die Provinz ein und wie ein Großteil der Stadt Herat fiel auch die damals noch kleine Moschee den Feinden zu Opfer. Erst 1245 wurden unter Sham al-Din Kart Versuche unternommen, das Gebäude wiederaufzubauen, aber eigentliche Bauarbeiten fanden bis 1306 keine statt. Ein verheerendes Erdbeben 1364 ließ die Moschee beinahe vollständig zerstört zurück, auch wenn ein paar Versuche gestartet wurden, sie wiederherzustellen. Nach 1397 legte der damalige Herrscher den Fokus des Wachstums von Herat wieder auf den nördlichen Teil; dies sowie der Bau einer neuen Freitagsmoschee in Gawhar Shads Musalla bedeutete das Ende der königlichen Unterstützung für die \"Masjid-i Jami\". Mit einem gänzlich neuen Gebäude und zugehörigen Gärten wurde das zerstörte Gebetshaus ersetzt, alles auf Wunsch von Jallal al-Din Firuzshan, einer der prominentesten Emire unter Schah Rukh (1405–1444). Allein die Verzierungen brauchten über fünf Jahre bis zu ihrer Vollendigung, da der Emir dafür Arbeiter aus dem ganzen Reich bestellte. Die Moschee wurde später unter dem Mogulreich nochmals renoviert, als Prinz Khurram (Schah Jahan) um die Kontrolle der Region gegen usbekische Sippen ankämpfte.", "section_level": 2}, {"title": "Moderne Entwicklungen.", "content": "Wenig der mittelalterlichen Moschee ist noch übrig, nach den anglo-afghanischen Kriegen war ein Großteil des Gebäudes in Trümmern. Ein Projekt von 1945 veranlasste den Wiederaufbau der Wände und Räume, die Ausweitung der nordöstlichen Sektion von ungefähr 101 auf 121 Meter sowie die Auswechslung von teuren Materialien aus den mittelalterlichen Timuriden- und Mogulreichen mit lokal verfügbaren, billigen Stoffen. Insgesamt haben die zahlreichen Wiederaufbauten und Restaurationen wenig von der ursprünglichen Moschee übriggelassen. Trotzdem blieb der Ghuridische Eingang südlich vom Haupteingang mit der Inschrift bestehen. 2012 versprachen fünfzig Afghanische Händler finanzielle Mittel für die Renovation der Großen Moschee.", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung.", "content": "Die Große Moschee ist im traditionellen, rechteckigen Iwan-Muster angelegt, mit drei Wänden und einem riesigen Innenhof. Ein Teil der originalen Verzierung ist in der zentralen Sektion geblieben, ein Großteil wurde aber ersetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Große Moschee von Herat (arabisch مَـسْـجِـد الْـجَـامِـع هـرَات \"Masjid al-Jāmi‘ Herāt\"), auch \"Masjid-i Jāmi‘\" (persisch مَسجدِ جَامع) oder «Jami Msasjid von Herat» bekannt, ist eine Moschee in der Stadt Herat in der gleichnamigen Provinz im Nordwesten Afghanistans. Erbaut wurde sie von den Ghuriden unter der Herrschaft von Sultan Ghiyath al-Din Muhammad Ghori, der 1200 n. Chr. die Grundfesten errichten ließ, und wurde später von verschiedenen Herrschern ausgebaut – darunter die Timuriden, Safawiden, Mogule und dann die Usbeken, wovon alle das Bauprojekt unterstützten. Auch wenn viele der glasierten Ziegel im Laufe der Jahrhunderte ersetzt wurden, stammt die heutige Gestalt der Freitagsmoschee aus dem späten 15. Jahrhundert. ", "tgt_summary": null, "id": 364149} {"src_title": "Adrian von Fölkersam", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Stadt wurde am 16. August 1770 von Gouverneur Carlos Morphy – ein irischer Oberst, der für Spanien arbeitete – als \"Barrero Grande\" gegründet. Sie wurde am 10. April 1940 zu Ehren des in dieser Stadt geborenen Präsidenten Eusebio Ayala umbenannt. Am 16. August 1869 fand vor den Toren der Stadt die Schlacht von Acosta Ñu im Tripel-Allianz-Krieg statt, eines der dunkelsten historischen Ereignisse Paraguays, in der sich 3000 als Soldaten verkleidete Kinder den 20.000 Truppen der Dreierallianz entgegenstellten und umkamen. Zum einhundertsten Jahrestag wurde ihnen auf einem Hügel des Schlachtfelds ein Denkmal errichtet, das \"Pantheon der Helden\".", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Die meisten Arbeitsplätze in Eusebio Ayala werden durch die Chipa-Produktion generiert. Es gibt rund 100 kleinere Produktionsstätten, die meisten davon Heimwerkbetriebe, und 13 Großfabriken, die diese Spezialität herstellen. Viele Produzenten vertreiben die Chipas von einem Kleintransporter, mit dem sie in andere Städte wie Asunción, Ciudad del Este und sogar bis nach Pedro Juan Caballero fahren. Die Landwirtschaft besteht aus Kleinstbetrieben und dient vorwiegend der Selbstversorgung.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur.", "content": "Seit 2010 wird im August jeden Jahres das \"Festival Chipa Barrero\" in der Stadt gefeiert, die sich die \"Hauptstadt der Chipa\" nennt. Außerdem wird seit 2015 jedes Jahr am Gründonnerstag die \"Chipa Rapé\" (Chipa-Tour) veranstaltet, bei der Touristen sieben Chiperías der Stadt besuchen, in denen jeweils ein Handwerk vorgeführt und eine Ausstellung gezeigt wird. Am Ende der Tour können die Teilnehmer unter Anleitung eines erfahrenen Küchenchefs selbst Chipas herstellen und nach dem Backen verköstigen.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In der Stadt gibt es eine Filiale der \"Universidad San Carlos\" aus Asunción, mit einer Fakultät für Landwirtschaft, Agronomie und Tierzucht, sowie ein Lehrerausbildungsinstitut, das \"Instituto de Formación Docente de Eusebio Ayala\".", "section_level": 1}], "src_summary": "Eusebio Ayala ist eine Stadt und Distrikt im Departamento Cordillera in Paraguay mit etwa 23.600 Einwohnern, 72 km von Asunción an der Ruta 2 gelegen. Sie bezeichnet sich als die \"Hauptstadt der Chipa\".", "tgt_summary": null, "id": 551686} {"src_title": "Alba Ventura", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Bauer interessierte sich schon als Schüler für den Film. Während des Zweiten Weltkrieges besuchte auch er die bei den NS-Besatzern sehr beliebten Kinos in Zagreb. Gemeinsam mit seinem Vater, Čedomir Bauer, versteckte er deren jüdischen Pächter Ljerka Freiberger 1942 vor den Ustascha. 1992 wurden Vater und Sohn dafür von Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet. 1949 begann er als Dokumentarfilmer im Zagreber Studio der Jadran Film zu arbeiten. Sein Spielfilmdebüt war der Kinderabenteuerfilm \"Die blaue Möwe\" (Sinji galeb) aus dem Jahr 1953. Er wurde zu einem bedeutenden Regisseur des Landes der 1950er Jahre, konnte in der folgenden Dekade jedoch den Schwenk zum Autorenfilm nicht nachvollziehen. Zwar drehte auch er zwei modernistische Filme, doch sie blieben erfolglos. Daraufhin fand er keine Finanzierung mehr für neue Kinofilme. Er wandte sich in der Folge dem Fernsehen zu. In den 1970er Jahren inszenierte er die Miniserie \"Die Farm im kleinen Sumpf\", ein Kriegsdrama aus der Vojvodina.", "section_level": 1}, {"title": "Ausgewählte Werke.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Schau nicht zurück, mein Sohn.", "content": "Bauers dritter Film machte ihn zu einem der angesehensten Regisseure in Jugoslawien. Der Kriegsthriller von 1956 \"Schau nicht zurück, mein Sohn\" (\"Ne okreći se sine\", in der amerikanischen Fassung: \"Don't Turn Around, Son\") erzählt von einem Widerstandskämpfer aus dem Zweiten Weltkrieg, der aus einem Zug auf dem Weg zum Konzentrationslager Jasenovac entkommen kann. Er kehrt nach Zagreb zurück, um seinen Sohn zu finden, und um sich den Partisanen im kroatischen Hinterland anzuschließen. Er muss jedoch erkennen, dass sein Sohn in einem Internat zum Ustascha umerzogen wurde. Dem Helden gelingt es, mit seinem Sohn aus der Stadt zu fliehen, aber während seiner gesamten Reise ist er gezwungen, seinen Sohn über ihre Taten zu belügen. Der Film wurde inspiriert von Carol Reeds Thriller \"Ausgestoßen\" aus dem Jahr 1947. Die letzte Szene, die dem Film den Namen gab, zitiert den Disney-Film \" Bambi \". Bauer gewann damit den Preis des 3. Jugoslawien-Filmfestivals. \"Schau nicht zurück, mein Sohn\" gilt auch heute noch als einer der besten Filme über den Zweiten Weltkrieg – „mit individualisierten Protagonisten, realistischen Situationen und einer suggestiven Atmosphäre“.", "section_level": 2}, {"title": "Drei Mädchen namens Anna.", "content": "Sein nächster Film hieß \"Nur Menschen\" (\"Samo ljudi\") und war ein Melodrama aus dem Jahr 1957, stark von Douglas Sirk beeinflusst. Der Film floppte, vor allem weil die Kritik im kommunistischen Jugoslawien der 1950er Jahre das Melodrama nicht als ernstzunehmendes Genre ansah. Nach diesem Film arbeitete Bauer für eine mazedonische Produktionsfirma und drehte \"Drei Mädchen namens Anna\" (\"Tri Ane\"; 1959), beeinflusst vom italienischen Neorealismus und manchmal mit \"Umberto D.\" von Vittorio de Sica verglichen. Der Film erzählt die Geschichte eines alten Mannes, der alleine lebt und glaubt, seine Tochter sei im Zweiten Weltkrieg als Kind getötet worden. Plötzlich erhält der Mann Nachrichten, dass sie überlebt haben könnte und jetzt mutmaßlich als Erwachsene in einer Pflegefamilie lebt. Bauers kantige, authentische Darstellung der Nachkriegsarmut und der unteren Gesellschaftsschichten wurde vom Establishment nicht begrüßt. Der Film wurde nie in den Kinos gezeigt, aber er wird heute oft als Bauers \"vergessenes Meisterwerk\" angesehen, als sein bester Film. Bauers folgende Filme waren kommerziell erfolgreicher – 1961 die Komödie \"Martin über den Wolken\" (\"Martin u oblacima\") und 1962 der Film \"Einer zuviel\" (\"Prekobrojna\", 1962), der Milena Dravić als künftigen jugoslawischen Filmstar vorstellte.", "section_level": 2}, {"title": "Von Angesicht zu Angesicht.", "content": "Der wohl bekannteste von Bauers Filmen ist \"Von Angesicht zu Angesicht\" (\"Licem u lice\"), ein Spielfilm aus dem Jahr 1963, der als erster politischer Film Jugoslawiens gilt. Es erzählt eine Geschichte eines rebellischen Arbeiters, der einen Manager bei einem Treffen der Kommunistischen Partei in einem großen Bauunternehmen herausfordert. Obwohl der Film ursprünglich aufgrund seiner politischen Ausrichtung als kontrovers angesehen wurde, erhielt er schließlich auch von namhaften kommunistischen Funktionären Unterstützung, Dies wurde unter Filmemachern als grünes Licht für offenere Darstellungen sozial kontroverser Themen verstanden. Für den serbischen Regisseur Živojin Pavlović war \"Von Angesicht zu Angesicht\" „der wichtigste Film, der jemals in Jugoslawien gedreht wurde.“", "section_level": 2}, {"title": "Kritik.", "content": "In den 1950er und 1960er Jahren galt Bauer als Meister des jugoslawischen Kinos und erhielt sowohl von der Regierung, als auch von seinen Kollegen Respekt und Anerkennung. Obwohl seine Filme das Regime nicht in Frage stellten, wurde das vorherrschende Wertesystem in diesen Filmen als \"altmodisch\" und \"bürgerlich\" dargestellt. Statt der üblichen Verherrlichung von Jugend und Revolution thematisierten seine Filme oft den klassischen Mittelstand, anständige und arbeitende Leute. Seine typische Helden trafen die richtigen moralischen Entscheidungen, die nicht auf Ideologie beruhten, sondern auf persönlichem Ethos. Der zeitgenössische kroatische Filmemacher Hrvoje Hribar beschrieb dies so: \"Bauer hatte ein Gespür für den blinden Fleck der kommunistischen Ideologie, deshalb legte er seine Filme an einen Ort, der so nah wie möglich und doch am wenigsten einflussreich war.\" In den späten 1960er und 1970er Jahren wurde Bauer mit dem Aufstieg des Autorenfilms ins Off gedrängt. In den späten 1970er Jahren wurden seine Werke von jungen Kritikern als eine Art jugoslawische Version alter Hollywood-Meister wiederentdeckt. Der slowenische Filmhistoriker Stojan Pelko schrieb in der Enzyklopädie des British Film Institute über das russische und osteuropäische Kino: \"Bauer war für jugoslawische Kritiker, was Hawks und Ford für französische New Wave-Kritiker waren.\" Im folgenden Jahrzehnt erfolgte eine grundsätzliche Neubewertung seines Œuvres. In einer Kritikerumfrage aus den späten 1990er Jahren unter den größten kroatischen Filmregisseuren erreichte Bauer hinter Krešo Golik den zweiten Platz.", "section_level": 1}], "src_summary": "Branko Bauer (18. Februar 1921 in Dubrovnik – 11. April 2002 in Zagreb) war ein jugoslawischer Filmregisseur. Er gilt als führende Figur des narrativen Films im Jugoslawien der 1950er und der frühen 1960er Jahre.", "tgt_summary": null, "id": 1690307} {"src_title": "Nikolai Michailowitsch Charlamow (Admiral)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Mitteleuropa im Jahre 1499: Adele Karnstein wird der Hexerei und des Mordes an dem über die Region herrschenden Grafen Franz angeklagt und auf der Burg des Adeligen eingekerkert. Adele hat zwei Töchter: eine jüngere namens Lisabeth und eine weitere, Helen Rochefort, die sich sofort beim Bruder des ermordeten Grafen für ihre Mutter verwendet, da sie von der Unschuld ihrer Mutter überzeugt ist. Sie nimmt an, dass jemand auf dem Schloss sehr viel größeres Interesse am Tode von Graf Franz hatte. Franzens Bruder will Helens Vermutung nicht ganz beiseite wischen und vertröstet Helen. Adeles Verbrennungstod auf dem Scheiterhaufen ist jedoch längst beschlossene Sache, doch nur er entscheidet, wann. Und so vertröstet er Helen und verlangt von ihr, dass sie sich ihm in der Zwischenzeit hingibt. Franzens Sohn Kurt hat jedoch gute Gründe, nicht allzu lange auf des Vaters Hinrichtungsbefehl zu warten und befiehlt auf eigene Faust, den Scheiterhaufen zu entzünden. Die kleine Lisabeth wird von der gräflichen Dienerin Grumalda dazugeholt und muss mit ansehen, wie ihre Mutter in den Flammen verglüht. Ehe sie stirbt, stößt die Verdammte wilde Verwünschungen und Flüche über die an ihrem Brandtod Schuldigen und die Dorfbewohner aus. Am letzten Tag des ausgehenden Jahrhunderts sollen als Letzte auch alle Humboldts sterben. Helen, die nun das Schlimmste für sich und Lisabeth befürchtet, versucht zu entfliehen, wird aber von dem gräflichen Bruder eingeholt und an einer Klippe tief in einen Fluss gestürzt. Grumalda fegt die Asche der angeblichen Hexe Adele zusammen und beerdigt diese mit dem Leichnam Helens an einer Grabstelle, damit wenigstens Lisabeth, die auf dem Schloss leben soll, einen Platz für ihre stille Trauer bekommen kann. Lisabeth, die ihrer Mutter aufs Haar gleicht, wächst auf dem Humboldt-Schloss auf und soll nach dem gräflichen Willen Kurt heiraten. Dieser gesteht in einem Streit mit seinem Vater, dass er in Wahrheit dessen Bruder bzw. seinen Onkel Franz getötet hat, da er das ganze Erbe – Titel, Herrschaftsanspruch und Schloss – für sich haben will. Kurt wird daraufhin von seinem Vater enterbt. Der letzte Tag des Jahres 1499 ist angebrochen. Die Pest wütet allenthalben, und Adeles Fluch scheint sich zu bewahrheiten, denn das Volk vor den Schlossmauern beginnt den Humboldts die Schuld für die Plage zu geben und ist kurz davor, die Burg zu stürmen. Dann zieht auch noch ein starkes Gewitter auf, und infolge eines Blitzeinschlags erwacht Helen von den Toten und steigt aus ihrem kühlen Grabe aus. Während der Heiligen Messe in der Kapelle zum Jahresabschluss erscheint die Totgeglaubte, und der alte Graf erschrickt sich wortwörtlich zu Tode. Helen sagt zu Kurt, der sich blitzartig in sie verliebt, dass ihr Name gar nicht Helen sei, sondern dass sie Mary heiße. In nur wenigen Stunden hat “Mary” derart viel Macht über Kurt gewonnen, dass sie ihn sogar dazu anstiften kann, Lisabeth zu vergiften. Mit Marys Erscheinung findet auch die Pest vor den Burgtoren schlagartig ihr Ende, und man beginnt sofort auf dem Schloss Vorbereitungen zu treffen, dieses Ereignis entsprechend zu feiern. Dabei greift der Hofmarschall von Klage auf eine alte Tradition zurück: Eine große Gliederpuppe wird angefertigt und die abgeschnittenen, titelgebenden langen Haare – Symbol für die Vergänglichkeit alles Irdischen – der Pest-Überlebenden an der Marionette befestigt. Kurt beginnt derweil Visionen zu entwickeln und begibt sich in die Familienkrypta, um nach Lisabeths vergiftetem Leichnam zu schauen. Doch dieser ist verschwunden. Da erscheint ihm plötzlich die Tote wie ein zum Leben wiedererwachtes Gespenst, und Kurt glaubt sich dem Wahnsinn nahe. In ihrem größten Triumph offenbart Helen alias Mary, dass sie und Lisabeth den Tod der kleinen Schwester nur vorgetäuscht haben, um sich an ihm und den anderen Humboldts zu rächen, ganz so, wie es beider Mutter Adele auf dem Scheiterhaufen prophezeit hat. Kurt wird geknebelt und gefesselt und ist völlig bewegungslos. So wird Kurt selbst zur lebensgroßen Marionette und stirbt, so wie es mit einer Marionette nach überstandener, schweren Zeit Brauch ist, als menschliches Brandopfer den seelenreinigenden Feuertod. Adeles fürchterliche Weissagung wurde von den Töchtern vollendet, und Rache wurde genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Die italienische Premiere von \"I lunghi capelli della morte\" war am 30. Dezember 1964. In Deutschland lief der Streifen nicht an.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Englands Monthly Film Bulletin befand 1967 einerseits, dass der Film „ungleich geschrieben, ungewöhnlich ungeschickt synchronisiert und in der Mitte des Films schrecklich durchhängend“ sei, lobte aber andererseits, dass es sich um eine „angenehm atmosphärische Gothic-Geschichte“ handele. Video Librarian sah den Film als einen „minder bedeutenden Klassiker des Gothic-Horrors“, der aber „über viele schöne Bilder und eine ominöse Atmosphäre“ verfüge.", "section_level": 1}], "src_summary": "I lunghi capelli della morte (auf dt.: \"Die langen Haare des Todes\") ist ein italienischer Horrorfilm aus dem Jahre 1964. Unter der Regie von Antonio Margheriti spielen Barbara Steele und Giorgio Ardisson die Hauptrollen.", "tgt_summary": null, "id": 1406791} {"src_title": "Bruneiische Volkspartei", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Großjapan-Jugendpartei war eine Jugendorganisation, die am 17. Oktober 1937 vom ultranationalistischen Offizier Hashimoto Kingorō gegründet wurde. Zuvor war Hashimoto wegen seiner Beteiligung an dem gescheiterten Putschversuch vom 26. Februar gegen die Regierung vorübergehend in den Reservestand versetzt worden. Hashimoto formte die Organisation nach dem Vorbild der Hitlerjugend im Dritten Reich. Dies geschah sogar soweit, dass die hellbraune Farbe für die Uniformen der Mitglieder übernommen wurde, sowie dass sich das Parteibanner stark an dem der NSDAP orientierte. Es bestand aus einem roten Banner mit einem weißen Kreis in der Mitte. Die erste Parteikundgebung fand auf dem Gelände des Meiji-Schreins in der Innenstadt Tokios mit rund 600 Mitgliedern statt. Das erklärte Ziel der Partei war es, japanischen Jugendlichen grundlegende Überlebensfähigkeiten, Erste Hilfe, Lebenskompetenz, kulturelle Lektionen, Traditionen und Waffengrundausbildung zu vermitteln. Hashimotos primäre Absicht war es jedoch, idealistische junge Unterstützer für die Partei “Kōdō-ha”, (jap., dt. „Faktion des kaiserlichen Wegs“) und ihrer nationalistischen und militaristischen Doktrinen zu schaffen. Während der dritten Kundgebung der Partei im Hibiya-Park mit rund 2000 Mitgliedern im November 1939, brachte Hashimoto seine Unterstützung für den kommenden Dreimächtepakt mit dem Dritten Reich, dem faschistischen Königreich Italien sowie für ein Einparteiensystem in Japan zum Ausdruck. Er setzte auch das ehrgeizige Ziel, die Parteimitgliedschaften bis Ende 1940 auf 100.000 Mitglieder zu erhöhen. Mit zunehmender Wehrpflicht aufgrund des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs und später dem Pazifikkriegs wurde jedoch der größte Teil seiner Zielgruppe zum japanischen Militär eingezogen. Die Partei blieb dadurch weit hinter ihren Zielen zurück. Obwohl die Großjapan-Jugendpartei an sich nicht ausdrücklich eine \"politische Partei\" war, fiel sie unter die Gesamtleitung der Partei Taisei Yokusankai, die vom japanischen Premierminister Konoe Fumimaro ab Oktober 1940 organisiert wurde. Hashimoto kehrte Ende 1940 zurück nach Mandschukuo, da er seine Ziele in Japan nicht erreichen konnte und durch Regierungsaktionen aufgehalten wurde. Dort versuchte er eine weitere lokale Jugendorganisation ähnlich der Großjapan-Jugendpartei unter der japanischen Siedlerbevölkerung zu gründen, mit ebenso wenig Erfolg. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war die Großjapan-Jugendpartei zu wenig mehr als einem stillgelegtem Jugendflügel der Taisei Yokusankai geworden. Zusammen mit dieser Organisation wurde sie dann 1945 im Auftrag der amerikanischen Besatzungsbehörden aufgelöst.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Großjapan-Jugendpartei (, \"Dai-Nippon Seinen-tō\", ), später bekannt als Großjapan-Aufrichtigkeitsverband (, \"Dai Nippon Sekisei-kai\", ) war eine nationalistische Jugendorganisation im Japanischen Kaiserreich nach dem Vorbild der Hitlerjugend im Dritten Reich. Sie war von 1937 bis zu ihrer Auflösung 1945 aktiv.", "tgt_summary": null, "id": 1741208} {"src_title": "Tanasak Srisai", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Bandgeschichte.", "content": "James und Roddick waren ursprünglich Mitglieder der Indierockband \"Gobble Gobble\" (später zu \"Born Gold\" umbenannt). Während einer Tournee im Jahr 2010 experimentierte der Drummer Roddick mit Elektrobeats und bat die frühere Pianistin James ein paar Vocals dafür einzusingen. Aus diesem Experiment entstand schließlich der erste Song der künftigen Band: \"Ungirthed\", veröffentlicht im Januar 2011. Im April 2012 verkündete Purity Ring Plattenverträge mit Last Gang Records (Vertrieb in Kanada) und 4AD (weltweiter Vertrieb) unterzeichnet zu haben. Noch im selben Monat wurde mit \"Obedear\" ihre erste Single auf diesen Labels veröffentlicht. Am 24. Juli folgte das Debütalbum \"Shrines\", welches mit 90.000 in den USA verkauften Exemplaren (bis Februar 2015) auf Platz 32 der Billboard 200 landete. Pitchfork Media-Autoren wählten \"Shrines\" auf Platz 24 der besten 50 Alben des Jahres 2012. Im März 2015 veröffentlichte die Gruppe ihr zweites Album \"Another Eternity\", welches Platz 25 der kanadischen und Platz 26 der amerikanischen Albumcharts erreichte. Das Duo schrieb und produzierte drei Titel für Katy Perrys 2017 erschienenes Album Witness: \"Mind Maze\", \"Miss You More\" und \"Bigger than Me\". Zum fünfjährigen Jahrestag von \"Shrines\" veröffentlichte die Band im Juli 2017 die Single \"Asido\", welche nicht auf dem kommenden Album vorhanden sein soll. Im November 2018 wurde verkündet, dass die Band die Aufnahmen für ihr drittes Album abgeschlossen hat.", "section_level": 1}, {"title": "Stil, Einfluss und Produktion.", "content": "Purity Rings Produktionen werden unter anderem als Synthiepop, Dream Pop, Indie Electronic, Trip-Hop und Witch House beschrieben. Die Musik beinhalte laut einiger Autoren Elemente aus Dubstep, Chillwitch und Dutch House sowie Einflüsse (frühen) Hip-Hops und einen markanten Roland TR-808-Sound. Die Band selbst nutzt die Genrebezeichnung „Future Pop“. Dem Duo wird eine stilistische Nähe zu bzw. Einflüsse von Künstlern wie Grimes, Iamamiwhoami, Mantronix, Man Parrish, The Knife, AlunaGeorge, Portishead und insbesondere den Cocteau Twins zugesprochen. Pitchfork bezeichnete \"Shrines\" als eine Zeitkapsel des Sounds der Jahre 2012 und 2013. Da Corin Roddick in Montreal und Megan James bis zu ihrem Umzug zurück nach Edmonton einige Jahre in Halifax lebten fand die Kooperation größtenteils über Internet statt. Roddick produzierte die Beats und sendet diese via E-Mail in das knapp 1300 km entfernte Halifax bzw. 3600 km entfernte Edmonton, wo James den Gesang aufnahm und zurück sendete. Erst \"Another Enternity\" wurde zu großen Teilen gemeinsam in ihrer Heimatstadt Emdonton produziert und aufgenommen. Purity Rings Titel wurden in einigen TV-Produktionen und -Trailer genutzt.", "section_level": 1}, {"title": "Diskografie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Studioalben.", "content": "\"Another Eternity\" erreichte außerdem Platz 4 der \"Alternative Albums\" Chart (Billboard, 4 Wochen in den Charts)", "section_level": 2}], "src_summary": "Purity Ring ist eine kanadische, 2010 gegründete Elektropop-Band aus Edmonton, Alberta. Die Band besteht aus Sängerin Megan James und Produzent Corin Roddick. Ihr Debütalbum \"Shrines\" wurde 2012 veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 48140} {"src_title": "Sag-Harbor-Walfangmuseum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vorgeschichte.", "content": "Die vorangegangene Wahl der Nationalversammlung fand im Jahr 1991 statt und wurde sehr deutlich durch die regierende Kuomintang gewonnen. Die KMT gewann eine Dreiviertelmehrheit der Mandate, was sie in die Lage versetzte, ohne Mitwirkung der Opposition Verfassungsänderungen durchzusetzen. Bei der Opposition kamen Befürchtungen auf, dass die Kuomintang ihre Machtfülle dazu nutzen könnte, um den in Gang gekommenen Prozess der Demokratisierung zu stoppen oder gar zurückzudrehen. Dies geschah jedoch nicht und unter der Ägide von Präsident Lee Teng-hui (KMT) führte die Regierung das einmal angestoßene Reformprogramm fort. Zu einem Streitpunkt entwickelte sich die Frage des Modus der Präsidentenwahl. Nach der bisherigen Verfassung wurde die Präsident turnusmäßig im sechsjährigen Abstand durch die Nationalversammlung gewählt. Die Opposition und an ihrer Spitze die Demokratische Fortschrittspartei (DPP), forderte seit längerem die Einführung der Direktwahl des Präsidenten durch das Volk. Diese Forderung wurde auch durch die \"Neue KMT-Allianz\", eine „reformerische“ Gruppierung innerhalb der Kuomintang, der u. a. Lin Yang-kang, James Soong, Lien Chan und Wu Poh-hsiung angehörten, aufgegriffen. Innerhalb der KMT kam es jedoch zu keiner Einigung, so dass die Angelegenheit an die Nationalversammlung weiterverwiesen wurde. Eine diesbezügliche Sitzung der Nationalversammlung vom 20. März bis 30. Mai 1992 endete zunächst ergebnislos. Unter dem Druck der Öffentlichkeit verabschiedete die Nationalversammlung dann am 2. Mai 1994 eine Verfassungsänderung, die die künftige Direktwahl des Präsidenten, beginnend mit dem Jahr 1996 einführte. Mit dieser Verfassungsänderung verlor die Nationalversammlung zugleich auch eine ihrer beiden Aufgaben (das andere Aufgabenfeld waren Verfassungsänderungen). Der Tag der Präsidentenwahl wurde auf denselben Tag wie die Wahl der Nationalversammlung festgelegt.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlkampf.", "content": "Der Wahlkampf überlappte sich sehr stark mit dem Wahlkampf für die Präsidentenwahl und wurde weitgehend durch diese in den Schatten gestellt. Wahlkampfveranstaltungen der Kandidaten für die Nationalversammlung stießen bei den Wählern nur auf mäßiges Interesse. Der amtierende Präsident Lee Teng-hui, der sich erneut für das Präsidentenamt bewarb, verstand es in geschickter Weise, sich einerseits als Kuomintang-Kandidat, aber andererseits auch als Reformer zu präsentieren, so dass er auch für einen Teil der KMT-Gegner wählbar schien. Andererseits gab es im konservativen Flügel der Kuomintang ein erhebliches Misstrauen gegenüber Lee. Lees innerparteiliche Gegner mutmaßten, dass dieser in Wirklichkeit nicht klar zum zentralen Kuomintang-Ziel der „Wiedervereinigung“ mit dem chinesischen Festland stand, sondern eine versteckte Agenda der Unabhängigkeit Taiwans verfolgte. Im Jahr 1993 hatte sich deswegen ein Teil des konservativen Flügels (der sogenannten \"non mainstream\"-Fraktion) von der Kuomintang abgespalten und die Xindang, die „Neue Partei“ gegründet. Die Xindang forderte ein striktes Festhalten an der Ein-China-Politik. Auf der anderen Seite des politischen Spektrums befand sich die Demokratische Fortschrittspartei (DPP), die das Ein-China-Konzept ablehnte und eine formelle Unabhängigkeitserklärung Taiwans forderte. Neben diesen drei großen Parteien kandidierten noch kleinere Parteien, darunter auch die kurz vor der Wahl gegründete Grüne Partei Taiwans. Der ganze Wahlkampf war überschattet durch Drohgebärden der Volksrepublik China, die damit offensichtlich erreichen wollte, dass die Wähler pro-chinesische Kandidaten wählten. Höhepunkt dieser Drohgebärden waren die ballistischen Raketentests, die die Volksrepublik in der Formosastraße durchführte. Diese sogenannte Dritte Taiwanstraßenkrise dauerte von Juli 1995 bis März 1996 und führte zu einem Popularitätsgewinn von Präsident Lee Teng-hui, der sich als Bewahrer der Unabhängigkeit Taiwans darstellen konnte. Von Seiten der Xindang wurde Lee ein unnötig provokatives Auftreten gegenüber der Volksrepublik vorgeworfen.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlmodus.", "content": "Die Wahl fand wie schon 1991 in einer Mischung aus Verhältnis- und Mehrheitswahl statt. 228 Abgeordnete wurden in 58 Mehrpersonenwahlkreisen nach dem System der nicht übertragbaren Einzelstimmgebung gewählt. Im Vergleich zur vorangegangenen Wahl waren dies 9 Abgeordnete mehr. Sechs weitere Abgeordnetensitze waren für die indigene Bevölkerung Taiwans reserviert. Weitere 100 Abgeordnete wurden in landesweiter Listenwahl nach dem Mehrheitswahlrecht gewählt. Dabei galt eine Fünf-Prozent-Sperrklausel. 20 dieser Abgeordnete galten dabei formell als Repräsentanten der Chinesen außerhalb Taiwans.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Stimmenanteile nach Landkreisen und Städten.", "content": "Zu den anderen Parteien zählten die Jungchina-Partei (), die 6197 Stimmen landesweit erhielt (alle im Landkreis Kaohsiung) und die Fortschrittspartei (), die 4029 Stimmen landesweit bekam (im Landkreis Changhua sowie den Städten Taipeh und Hsinchu).", "section_level": 2}, {"title": "Kandidaten und gewählte Abgeordnete nach Städten und Landkreisen.", "content": "In der folgenden Tabelle sind die Kandidaten der Parteien bzw. die parteilosen Kandidaten nach Landkreisen und Städten aufgeführt. Die Farbe des vertikalen Balkens kennzeichnet die mandatsstärkste Partei (keine Farbe = Mandatsgleichstand).", "section_level": 2}, {"title": "Beurteilung des Wahlausgangs.", "content": "Der Wahlausgang bedeutete eine deutliche Niederlage der Kuomintang. Bei der letzten Wahl der Nationalversammlung 1991 hatte die KMT noch 71 % der Stimmen gewonnen, so dass das jetzige Wahlergebnis von 49,68 % einem Stimmenverlust von 20 % entsprach. Dieser Stimmenverlust wurde wesentlich auf die zwischenzeitlich neu gegründete Xindang zurückgeführt, die 13,67 % der Wählerstimmen erhielt. Die DPP gewann 29,85 % der Wählerstimmen (eine Steigerung von 6,6 %), lag damit aber immer noch unter ihren Ergebnissen bei den Wahlen zum Legislativ-Yuan 1992 und 1995. Außerdem wurde noch einzelne Abgeordnete kleinerer Parteien und Parteilose gewählt, darunter mit Kao Meng-ting (), der erste und bislang (Stand 2018) einzige Abgeordnete der Grünen Partei Taiwans in einem nationalen Parlament. Wahlanalysten wiesen darauf hin, dass die reinen Zahlen die Niederlage der KMT größer erscheinen ließen, als sie tatsächlich war, da der KMT-Wahklsieg 1991 durch eine Reihe von Faktoren begünstigt worden war. Eine wichtige Folge des Wahlergebnisses war jedoch, dass die KMT ihre bisherige Supermajorität in der Nationalversammlung verlor und damit Verfassungsänderungen nur noch in Zusammenarbeit mit anderen politischen Gruppierungen auf den Weg bringen konnte (hierfür war eine Dreiviertelmehrheit in der Nationalversammlung erforderlich). Die DPP hielt sich mit Aussagen zum Wahlausgang zurück, da sie zwar einen Mandatsgewinn von zuvor 66 auf 99 Mandate und etwa 30 Prozent der Stimmen erhalten hatte, was aber nach ihrem Maßstäben ein eher durchschnittliches Ergebnis war. Neu im Parlament vertreten war die Xindang, die ihr Ergebnis als Wahlsieg verbuchte, da sie einen höheren Stimmenanteil als bei der Wahl des Legislativ-Yuans im Vorjahr erzielt hatte. Insbesondere auf den vorgelagerten Inseln, deren Bewohner besonders durch die Spannungen mit der Volksrepublik China beunruhigt waren, erzielte die Partei hohe Stimmenanteile. Im Folgejahr kam es aufgrund der geänderten Mehrheitsverhältnisse zu einer verstärkten Kooperation von KMP und DPP in der Nationalversammlung. Im Jahr 1997 wurden auf dieser Basis mehrere wichtige Verfassungszusätze verabschiedet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Wahl zur Nationalversammlung der Republik China 1996 fand am 23. März statt. Es handelte sich um die dritte Wahl einer Nationalversammlung in der Republik China seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Die regierende Kuomintang (KMT) blieb trotz deutlichen Verlusten stärkste Partei. Am selben Tag wurde auch die Präsidentenwahl abgehalten.", "tgt_summary": null, "id": 1558366} {"src_title": "France A. Córdova", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Der Veranstalter bezeichnet die einzelnen Ausgaben als \"Chapters\" (dt. Kapitel).", "section_level": 1}, {"title": "Untold: Chapter 1.", "content": "Das erste Mal fand das Festival im Jahre 2015 statt als Cluj Europäische Jugendhauptstadt war. Die meisten Konzerte wurden in der Cluj Arena gespielt. Insgesamt besuchten mehr als 240.000 Besucher die Konzerte. Headliner der ersten Ausgabe waren Armin van Buuren, Avicii, David Guetta, Dimitri Vegas & Like Mike sowie ATB. Insgesamt konnten durch das Festival 20 Mio. Euro an Einnahmen generiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Untold: Chapter 2.", "content": "Die zweite Ausgabe fand vom 4. bis 7. August 2016 auf insgesamt zehn Bühnen statt. Headliner waren die Top 5 DJs des Jahres 2015: Tiësto, Hardwell, Martin Garrix, Dimitri Vegas & Like Mike und Armin van Buuren sowie zusätzlich Afrojack. Weitere Live-Acts waren Dannic, Fedde Le Grand, Naughty Boy, Lost Frequencies, Faithless, Parov Stelar, Scooter, Ella Eyre, James Arthur, Kwabs, Labrinth, John Digweed, Sasha, Nneka and Tujamo. Insgesamt wurden mehr als 300.000 Besucher gezählt, davon rund 30.000 aus dem Ausland.", "section_level": 2}, {"title": "Untold: Chapter 3.", "content": "Die dritte Ausgabe fand vom 3. bis 6. August 2017 statt. Bereits im Januar wurden die sieben Headliner des Festivals bekannt gegeben: Afrojack, Armin Van Buuren, Axwell Λ Ingrosso, Dimitri Vegas & Like Mike, Hardwell, Martin Garrix, Marshmello und Steve Aoki. Im März schließlich wurden die Live-Acts veröffentlicht. Diese waren: Ellie Goulding, Example, Hurts, Jasmine Thompson, MØ, John Newman sowie Tinie Tempah. Weitere bekannte Künstler, die einen Auftritt hatten, waren u. a. Alan Walker, Don Diablo, Dillon Francis, Charli XCX, Redfoo, Era Istrefi, The Avener, Dannic, Lost Frequencies, Sander van Doorn, Dubfire, Kadebostany, Jamie Jones, Loco Dice, Solomun, Sven Väth, Andy C, Borgore, Pendulum und Chase & Status. Es wurden über 330.000 Tickets verkauft. Für das mehrtägige Festival investierte der Veranstalter mehr als 10 Millionen Euro.", "section_level": 2}, {"title": "Untold: Chapter 4.", "content": "Die vierte Edition des Festivals wurde vom 2. bis 5. August 2018 ausgetragen. Laut Veranstalter beliefen sich die Kosten umgerechnet auf rund 12 Millionen Euro. Bereits am ersten Tag kamen mehr als 85.000 Menschen zum Konzert von The Chainsmokers, die zum ersten Mal auf einer rumänischen Bühne zu sehen waren. Der Zuschauerrekord wurde jedoch am zweiten Tag des Festivals von einer Anzahl von 100.000 Zuschauern gebrochen, die an den Shows von Jason Derulo und dem norwegischen DJ Kygo teilnahmen. Nachdem er bereits 7 Stunden lang aufgelegt hatte, gab der niederländische DJ Armin van Buuren im Anschluss an sein Konzert seinen Fans noch ab 9 Uhr morgens Autogramme.", "section_level": 2}, {"title": "Untold: Chapter 5.", "content": "Die fünfte Edition des Festivals fand vom 1. bis zum 4. August 2019 statt. Auf vier Tage verteilt kamen rund 372.000 Besucher, damit war es die meistbesuchte Ausgabe des Festivals. Am ersten sowie am dritten Tag kamen je ca. 90.000 Festivalbesucher, am zweiten Tag ca. 95.000 und am vierten Tag ca. 97.000.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das Untold Festival ist eine Veranstaltung der Elektronischen Tanzmusik, welche seit 2015 jährlich Anfang August im Central Park im rumänischen Cluj-Napoca stattfindet. Mit über 350.000 Besuchern ist es das größte Festival dieser Art in Rumänien.", "tgt_summary": null, "id": 1642117} {"src_title": "Corinna Schmidt", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Vereinskarriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Crystal Palace.", "content": "Geboren in Croydon, London, kam Wan-Bissaka im Alter von 11 Jahren in die Jugendakademie des Hauptstadtvereins Crystal Palace. Im Sommer 2017 war er Teil der ersten Mannschaft bei einer Reihe von Freundschaftsspielen, trotzdem war er hinter dem erfahrenen Martin Kelly und dem von Manchester United ausgeliehenen Timothy Fosu-Mensah nur die dritte Option in der Rechtsverteidigung. Nachdem im Februar 2018 eine Reihe von Verletzungen die Hintermannschaft von Palace erschütterten und Fosu-Mensah in die Innenverteidigung rücken musste, erhielt Wan-Bissaka die Chance in der ersten Mannschaft zu debütieren. Bei der 0:1-Heimniederlage gegen Tottenham Hotspur am 25. Februar 2018 stand er über die volle Spielzeit am Platz und wurde anschließend für seine Arbeit gelobt. Auch in den folgenden Partien gegen Manchester United und den FC Chelsea machte er mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Er wurde in seinem ersten vollem Monat in der Profimannschaft sofort vereinsintern zum \"Spieler des Monats März\" gekürt. In seiner zweiten Saison 2018/19 war er bereits als Stammspieler in der Verteidigung der \"Eagles\" gesetzt und absolvierte insgesamt 36 Spiele. Seine starken Leistungen brachten ihm am Ende der Spielzeit die vereinsinterne Spieler-des-Jahres-Auszeichnung ein.", "section_level": 2}, {"title": "Manchester United.", "content": "Am 29. Juni unterzeichnete Aaron Wan-Bissaka nach wochenlang andauernden Wechselgerüchten einen Fünfjahresvertrag beim Ligakonkurrenten Manchester United. Als Ablöse erhielt Crystal Palace 50 Millionen Euro, welche sich durch etwaige Bonuszahlungen noch um 5,5 Millionen erhöhen kann. Er zählte von Beginn der Saison 2019/20 zu den Leistungsträgern der Mannschaft von Cheftrainer Ole Gunnar Solskjær.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Wan-Bissaka ist kongolesischer Abstammung und debütierte am 7. Oktober 2015 für die U-20 Kongos. Sein Einsatz bei der 0:8-Niederlage gegen die englische U-17-Auswahl blieb sein Einziger für den zentralafrikanischen Staat. Er war jedoch weiterhin für sein Geburtsland England spielberechtigt. Nach seinen starken Leistungen im Trikot von Crystal Palace wurde der englische Fußballverband auf ihn aufmerksam und er wurde im März 2018 für die englische U-20-Nationalmannschaft nominiert. In seinem Debüt gegen Polen am 22. März 2018 wurde Wan-Bissaka in der 77. Spielminute vom Platz gestellt. England gewann das Spiel dennoch mit 1:0. Am 6. September debütierte er beim 0:0-Unentschieden gegen die Niederlande für die englische U-21-Auswahl", "section_level": 1}], "src_summary": "Aaron Wan-Bissaka (* 26. November 1997 in Croydon, London) ist ein englischer Fußballspieler. Der Außenverteidiger ist ein Produkt der Jugendakademie des Hauptstadtvereins Crystal Palace, wo ihm in der Saison 2018/19 der Durchbruch in der ersten Mannschaft gelang. Seit Juli 2019 steht er bei Manchester United unter Vertrag.", "tgt_summary": null, "id": 1481027} {"src_title": "Turstin FitzRolf", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportlicher Werdegang.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereinskarriere.", "content": "Scales' Profifußballerlaufbahn begann im August 1984 bei Leeds United. Dort setzte er sich jedoch nicht durch und wechselte bereits nach Ablauf der Saison 1984/85 eine Spielklasse abwärts zum Drittligisten Bristol Rovers. Dort debütierte Scales am 7. September 1985 gegen Newport County und im Verlauf der Spielzeit 1985/86 eroberte er sich einen Stammplatz in der Mannschaft. Dabei profitierte er davon, dass der Klub neben Verletzungssorgen an finanziellen Schwierigkeiten litt, die den Verkauf vorheriger Leistungsträger erforderlich gemacht hatten. Nach insgesamt zwei Jahren in Bristol wechselte er zum Erstligisten FC Wimbledon. In der berüchtigten Crazy Gang des FC Wimbledon, die als ruppige Mannschaft gefürchtet war, fügte sich Scales als eine der ersten Verpflichtungen des neuen Trainers Bobby Gould auf Anhieb ein. Beim unerwarteten Endspielsieg im FA Cup gegen den favorisierten FC Liverpool half er per Einwechslung für Terry Gibson mit, das 1:0 über die Zeit zu retten. In dem ersten Wimbledoner Jahr wurde Scales primär auf den beiden Außenverteidigerpositionen eingesetzt, bevor er dann in die Abwehrmitte gezogen wurde, um dort Eric Young zu ersetzen. Als groß gewachsener Spieler, der zudem über eine gewisse Grundschnelligkeit verfügte, galt Scales als verlässlich, konstant und torgefährlich vor allem bei Standardsituationen. Scales blieb noch bis September 1994 dem Klub erhalten, bevor er für 3,5 Millionen Pfund nach Liverpool wechselte. Gerüchte bezüglich eines Liverpool-Wechsels hatte es schon in den Jahren zuvor gegeben und Trainer Roy Evans setzte auch darauf, dass Scales' körperbetonte Herangehensweise zu Defensivpartnern wie dem robusten Neil Ruddock sowie dem kurz zuvor verpflichteten Phil Babb passte (zumeist in der Mitte oder auf den rechten Seite des Trios). Da Scales vergleichsweise abgeklärt wirkte und über eine gute Technik verfügte, wurden Vergleiche mit Alan Hansen getätigt. Dieser Erwartungshaltung wurde Scales nur teilweise gerecht. Zwar sorgte er mit dafür, dass sich die zuvor etwas löchrige Defensive stabilisierte, aber den Spielaufbau aus der Defensive heraus überließ er zumeist seinen Mitspielern, zu denen er in der Regel nach Zweikampfgewinnen zu passen pflegte. In etwas mehr als zwei Jahren gelangen ihm vier Pflichtspieltreffer, allesamt per Kopfball nach Standardsituationen. Nach dem Gewinn des Ligapokals in seinem ersten Jahr, begann durch eine Reihe von Blessuren sein Selbstvertrauen sukzessive zu leiden und so ließ Liverpool Sales im Dezember 1996 für 2,6 Millionen Pfund zu Tottenham Hotspur weiterziehen. Bei den „Spurs“ traf er Trainer Gerry Francis wieder, unter dem Scales schon bei den Bristol Rovers gespielt hatte. Diese zweite Zusammenkunft stand jedoch unter keinem guten Stern. Verletzungsgeplagt kam er über den Status eines Ergänzungsspielers nicht hinaus in einem Team, das defensiv wenig Stabilität besaß. Ein rarer Höhepunkt war sein Tor am 10. November 1998 gegen den Ex-Klub aus Liverpool im Ligapokal, den Tottenham im weiteren Verlauf gewann. Das Endspiel selbst verpasste er aufgrund einer Wadenverletzung, die er sich im Februar 1999 zugezogen hatte. Gut ein Jahr später wechselte Scales im Juli 2000 ablösefrei innerhalb der Premier League zu Ipswich Town. Dort absolvierte er jedoch nur vier weitere Pflichtspiele, bevor seine Profifußballerlaufbahn endete.", "section_level": 2}, {"title": "Englische Nationalmannschaft.", "content": "Nachdem sich Scales als langjähriger Stammspieler des FC Wimbledon einen Namen gemacht hatte, bekam er nach dem Wechsel zum FC Liverpool unter Terry Venables im Sommer 1995 anlässlich des Umbro Cups erste Bewährungschancen in der englischen Nationalmannschaft. An der Seite von anderen groß gewachsenen Abwehrspielern wie David Unsworth, Colin Cooper und Ex-Wimbledon-Mitspieler Warren Barton war Scales der einzige von den genannten, der in allen drei Partien zum Zuge kam (einem 2:1-Sieg gegen Japan, einem 3:3-Remis gegen Schweden und einer 1:3-Niederlage gegen Brasilien). Obwohl er solide Leistungen zeigte, hatte er damit Venables jedoch nicht ausreichend überzeugt, so dass er fortan zu keinem weiteren Länderspiel mehr kam. Zwar wurde er 1997 von Glenn Hoddle in den englischen Kader für das Tournoi de France nominiert, blieb dort jedoch ohne Einsatz.", "section_level": 2}], "src_summary": "John Robert Scales (* 4. Juli 1966 in Harrogate) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler. Der Verteidiger gehörte zur „Crazy Gang“ des FC Wimbledon, die 1998 den FA Cup gewann, bevor er später mit dem FC Liverpool und Tottenham Hotspur jeweils den Ligapokal gewann.", "tgt_summary": null, "id": 2108903} {"src_title": "Withers A. Burress", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Henri François Julien Claude Davignon, Sohn von Henri-Eugène Davignon und dessen Ehefrau Caroline Millot, absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften und erwarb einen Doktor der Rechte. Er engagierte sich nach dem Schulstreit 1879 als Schatzmeister und Sekretär des Zentralausschusses der freien Schulen in Brüssel sowie von 1889 bis 1890 als Generalsekretär des Katholischen Kongresses von Mechelen. Als Landbesitzer war er des Weiteren stellvertretender Vorsitzender des Bauernverbandes im Bezirk Verviers. 1898 wurde er für die Katholische Partei Mitglied des Senats und vertrat in diesem bis 1900 den Bezirk Verviers. Im Anschluss wurde er 1900 Mitglied der Abgeordnetenkammer, der er bis zu seinem Tode angehörte. Am 2. Mai 1907 wurde Davignon Außenminister in der Regierung von Premierminister Jules de Trooz. Dieses Ministeramt bekleidete er im Anschluss vom 9. Januar 1908 bis zum 17. Juni 1911 in der Regierung von Premierminister Frans Schollaert sowie vom 17. Juni 1911 bis 18. Januar 1916 auch in der ersten Regierung von Premierminister Charles de Broqueville. Im Anschluss war er vom 18. Januar 1916 zu seinem Tode am 12. März 1916 Minister ohne Geschäftsbereich in der zweiten Regierung von Premierminister de Broqueville. Am 11. März 1916 wurde Jules Davignon nur einen Tag vor seinem Tode als Vizegraf durch eine außerordentliche Entscheidung in den erblichen Adel aufgenommen. 1919 wurde diese Aufnahme in den Erbadel posthum bestätigt. Aus seiner 1878 geschlossenen Ehe mit Hélène Calmeyn gingen zwei Söhne und drei Töchter hervor, darunter der Diplomat Jacques-Henri-Charles-François Davignon. Dessen Sohn Étienne Davignon war zwischen 1977 und 1985 EU-Kommissar und erhielt am 26. Januar 2004 den Ehrentitel eines Staatsministers.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vizegraf Henri François Julien Claude Davignon (* 3. Dezember 1854 in Saint-Josse-ten-Noode/Sint-Joost-ten-Node; † 12. März 1916 in Nizza) war ein belgischer Politiker der Katholischen Partei, der unter anderem von 1907 bis zu seinem Tode 1916 Außenminister Belgiens war.", "tgt_summary": null, "id": 1059140} {"src_title": "Avimaia", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Rockfabrik wurde am 30. November 1983 nach einem einjährigen Umbau in den Hallen einer ehemaligen Kühlschrankfabrik eröffnet, woraus sich auch der Name ableitet. Gründer war der ehemalige Ringer und Wrestler Roland Bock. Ideengeber hierzu war damals Otto Rossbacher, welcher später zusammen mit Christian Albrecht durch die Rofa Gastronomie GmbH die Geschäftsführung innehatte. 1987 kam Wolfgang „Hasche“ Hagemann, der ehemalige Drummer und Gründungsmitglied der deutschen Heavy-Metal-Band Running Wild als Event-Manager und Geschäftsleiter ins Team. Die Inneneinrichtung ließ sich als rustikal und düster beschreiben. Zwischen 2002 und 2003 fand nochmals ein größerer Umbau statt, innerhalb dessen neben dem zweiten Clubraum im 2. OG auch eine Spielhalle im 1. OG entstand. Außerdem wurden die Bars und Restaurants modernisiert. Auf diesen zwei Ebenen wurde jeweils Musik verschiedener Stilrichtungen angeboten. Neben Heavy Metal, Nu Rock, Classic Rock und Industrial fanden auch Themenpartys zu anderen Musikrichtungen statt. Die Räumlichkeiten der Rockfabrik wurden von Beginn an von der Max-Maier-Immobiliengesellschaft angemietet und die Mietverträge nach erfolgreichen Verhandlungen in der Regel für fünf Jahre geschlossen. Der letzte Vertrag endete mit Ablauf des Jahres 2019. Verhandlungen für eine Verlängerung konnten zunächst nicht aufgenommen werden. Nach zunächst anders lautenden Berichten wurde über die Anwälte des Immobilienunternehmens im Sommer 2019 ein neuer Vertrag ausgeschlossen und die Räumung und Übergabe im Ursprungszustand bis Jahresende gefordert. Gäste, Künstler und Lokalpolitiker kritisierten die drohende Schließung und bemängelten die fehlende Gesprächsbereitschaft des Vermieters. Eine Onlinepetition zur Verlängerung des Mietvertrags erreichte innerhalb weniger Wochen über 31.000 Unterschriften. Im September nahmen rund 2000 Personen an einer Demonstration zum Erhalt der Rockfabrik in Ludwigsburg teil. Die Rockfabrik wurde nach der Silvesterparty 2019/2020 geschlossen. Das Inventar soll verkauft werden.", "section_level": 1}, {"title": "Live-Bands.", "content": "In der Rockfabrik Ludwigsburg spielten seit den 80er- und 90er-Jahren bekannte Bands – darunter Manowar, Nazareth, Doro, Hammerfall, In Extremo, Subway to Sally, Helloween, Wishbone Ash, Testament, Anthrax, Metal Church, Demon, Slayer, Motörhead, Lacrimosa, Running Wild, Sinner, Six Feet Under, Nightwish, Lordi und U.D.O. Auch Bands wie Volbeat, Kissin Dynamite und Unheilig standen schon, bevor sie einem breiten Publikum bekannt wurden, in der Rockfabrik auf der Bühne. Als Anziehungspunkt für Rock- und Metalgrößen konnten auch Mitglieder von Metallica, Def Leppard, den Scorpions oder Iron Maiden als Partygäste begrüßt werden. Als wohl kuriosester Auftritt kann der Auftritt der Band Sodom im Jahr 2011 bezeichnet werden, welcher zusammen mit Roberto Blanco stattfand und dessen Aufnahmen für einen Werbespot für die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. genutzt wurden. Zuletzt trat die Rofa vor allem als Unterstützer größerer Rockkonzerte in der Umgebung in Erscheinung.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Einige Jahre nach der Gründung eröffneten sowohl in Heilbronn, als auch in Kehl, Nürnberg und Augsburg weitere Rockfabriken. Heute hat nur noch die Rockfabrik in Augsburg Bestand. Auf einem Band-Foto, das auf der Rückseite der Hülle des Albums Master of Puppets der amerikanischen Heavy-Metal-Band Metallica aus dem Jahre 1986 abgebildet ist, trägt Gitarrist Kirk Hammett unter einer schwarzen Weste ein rotes T-Shirt der Ludwigsburger Rockfabrik. Vom Stuttgarter Autor und Regisseur Kai Thomas Geiger erschien 2013 ein Buch namens \"autoreverse\", in welchem er die Erlebnisse seiner Jugend, zu denen die Rockfabrik Ludwigsburg maßgeblich beitrug, aus der Perspektive des Protagonisten Marc wiedergibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Rockfabrik Ludwigsburg (kurz „Rofa“) war ein Unterhaltungszentrum mit Schwerpunkt Rockmusik, das von 1983 bis 2019 in der Ludwigsburger Weststadt bestand.", "tgt_summary": null, "id": 1496932} {"src_title": "Österreichischer Fußball-Cup 2019/20", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bornholm Express.", "content": "Die Fähre wurde von WaveMaster International in Henderson, Australien, entworfen. Der Vertrag zum Bau des Schiffes wurde am 26. Mai 2004 geschlossen. Die von WaveMaster International gebaute Fähre sollte am 1. April 2005 abgeliefert werden. Durch die Insolvenz der Bauwerft im November 2004 kam es zu Verzögerungen beim Bau. Mit dem Weiterbau der Fähre wurde die Damen Shipyards Group beauftragt, die das Schiff auf ihrer Werft in Singapur am 26. Februar 2006 fertigstellte. Anschließend wurde es nach Kopenhagen verschifft. Am 28. April 2006 wurde die Fähre an die Reederei Christiansøfarten abgeliefert. Christiansøfarten setzte das Schiff unter der Flagge Dänemarks im Fährverkehr zwischen Allinge auf Bornholm und Simrishamn in Schweden sowie zwischen Allinge und Christiansø ein. Es diente auch als Postschiff. Nachdem Post Danmark den Vertrag mit der Reederei 2013 gekündigt hatte, wurde das Schiff verkauft und die Verbindung durch Christiansøfarten eingestellt.", "section_level": 2}, {"title": "Granville.", "content": "Ende April 2014 wurde das Schiff nach Frankreich überführt. Die Fähre wird von Manche îles Express als \"Granville\" (benannt nach der Stadt in der Normandie) unter französischer Flagge eingesetzt. Sie verbindet das französische Festland mit den zum Vereinigten Königreich gehörenden Kanalinseln.", "section_level": 2}, {"title": "Technische Daten und Ausstattung.", "content": "Das Schiff wird von drei Viertakt-Sechszylinder-Dieselmotoren des Herstellers Caterpillar (Typ: C32) mit zusammen 2709 kW Leistung angetrieben. Die Motoren wirken über Getriebe auf drei Propeller. Das Schiff ist mit zwei Bugstrahlrudern mit jeweils 15 kW Leistung ausgestattet. Für die Stromerzeugung an Bord stehen zwei Generatoren mit 135 kVA Scheinleistung zur Verfügung, die von zwei Caterpillar-Dieselmotoren mit 108 kW Leistung angetrieben werden. Die Motorenanlage ist auf zwei Maschinenräume verteilt. In einem der Maschinenräume ist ein Hauptmotor und ein Generatorsatz, im anderen sind zwei Hauptmotoren und ein Generatorsatz untergebracht. Rumpf und Aufbauten sind aus Aluminium. Die Fähre verfügt über drei Decks. Auf dem Hauptdeck befinden sich auf beiden Seiten Zugänge für die Passagiere. Auf dem Deck stehen in zwei Bereichen insgesamt 245 Sitzplätze zur Verfügung. Weiterhin befinden sich auf dem Deck ein Kiosk, Toiletten und Stauraum für Gepäck. Unter dem Hauptdeck befinden sich die Maschinenräume. Über dem Hauptdeck befindet sich ein Sonnendeck mit 66 Sitzplätzen sowie das Steuerhaus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Granville ist eine französische Schnellfähre, die im Fährverkehr zu den Kanalinseln eingesetzt wird. Das Schiff wurde 2006 als \"Bornholm Express\" in Dienst gestellt und bis 2014 im Fährverkehr zur Insel Bornholm und der Inselgruppe Christiansø eingesetzt.", "tgt_summary": null, "id": 2161744} {"src_title": "Srokowski Dwór", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Týnišťko befindet sich am rechten Ufer der Loučná auf der Choceňská tabule (\"Chotzener Tafel\"). Am östlichen Ortsrand verläuft die Staatsstraße I/35 / E 442 zwischen Holice und Vysoké Mýto, von der dort die II/315 nach Choceň abzweigt. Im Süden führt die Bahnstrecke Česká Třebová–Praha an Týnišťko vorbei, südöstlich des Dorfes liegt der Bahnhof Zámrsk. Im Norden erhebt sich der Na Divišce (304 m n.m.). Nachbarorte sind Horní Jelení, Dolní Jelení und Rousínov im Norden, Prochody und Rzy im Nordosten, Dobříkov und Sruby im Osten, Zámrsk, Nová Ves und Nádraží Zámrsk im Südosten, Janovičky und Malejov im Süden, Stradouň, Radhošť und Sedlíšťka im Südwesten, Žíka, Franclina und Bory im Westen sowie Litětiny und Jaroslav im Nordwesten.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Die erste schriftliche Erwähnung von \"Tynisttko\" erfolgte im Jahre 1334 anlässlich eines Streits zweier Herren um das Dorf. Zum Ende des 14. Jahrhunderts gehörte \"Tynisstka\" zur Feste Jestříbec. Die Feste fiel nach dem Tode des Aleš von Jestříbec an König Wenzel IV. heim. Dieser überließ die Feste Jestříbec mit \"Tynisstka\" 1399 gegen 300 Schock Groschen an den Kuttenberger Münzmeister Jan Mikuláš Divůček von Jemniště und dessen Bruder, den Hofkammerschreiber Mikuláš Augustinův. Während des Böhmisch-Ungarischen Krieges wurde die Feste Jestříbec 1468 zusammen mit den umliegenden Dörfern von ungarischen Truppen niedergebrannt. Im 16. Jahrhundert erwarben die Herren von Riesenberg die Feste Jestříbec, 1545 verkauften sie sie an die Königsstadt Hohenmauth. Da die Stadt 1547 den böhmischen Ständeaufstand unterstützt hatte, konfiszierte König Ferdinand I. deren Güter. Im Jahre 1548 verkaufte die Hofkammer Týnišťko an die Herrschaft Chroustovice. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts gehörte die Herrschaft dem Choltitzer Familienzweig der Herren von von Gersdorff, deren Güter nach der Schlacht am Weißen Berg konfisziert wurden. Ab 1671 gehörte die Herrschaft Chroustovice den Grafen Kolowrat-Liebsteinsky; Franz Karl Kolowrat-Liebsteinsky verkaufte sie 1721 an Hieronymus Graf Capece Marchese de Rofrano. Dessen Tochter Maria Theresia Capece heiratete 1735 Leopold Ferdinand Johann Graf Kinsky; 1778 erbte ihr Sohn Philipp Graf Kinsky die Herrschaft. 1823 verkaufte Kinsky die Allodialherrschaft Chraustowitz mit 23 Dörfern an Karl Alexander von Thurn und Taxis. Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis gelegene Dorf \"Tinisko\" aus 45 Häusern, in denen 209 Personen, darunter zwei protestantische Familien, lebten. Im Ort gab es ein Försterhaus sowie eine dreigängige Mühle mit Brettsäge. Pfarrort war Radhoscht. Der Glockenturm wurde 1838 erbaut. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb \"Tinisko\" der Allodialherrschaft Chraustowitz untertänig. Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete \"Týnisko\" ab 1849 mit dem Ortsteil Janovičky eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Hohenmauth. Ab 1868 gehörte die Gemeinde zum politischen Bezirk Hohenmauth. 1869 hatte \"Týnisko\" 292 Einwohner und bestand aus 46 Häusern. Janovičky löste sich in den 1870er Jahren los und bildete eine eigene Gemeinde. 1889 beseitigte der Müller die letzten Überreste der Feste Jestříbec um seine Mühle zu erweitern. Beim Loučná-Hochwasser von 1891 wurden sämtliche Brücken über den Fluss weggerissen. Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr erfolgte 1909. Im Jahre 1900 lebten in dem Dorf 319 Menschen, 1910 waren es 298. Im Jahre 1921 hatte \"Týnisko\" 276 Einwohner. Seit 1924 führt die Gemeinde den Namen \"Týnišťko\". 1934 verkaufte die Gemeinde 400 ha Wald an die Stadt Vysoké Mýto. Ab 1960 gehörte die Gemeinde zum Okres Pardubice. 1964 erfolgte der Bau eines neuen Gemeindeamtes mit Feuerwehrdepot, zehn Jahre später wurde das Kulturhaus eingeweiht. Beim Zensus von 2001 lebten in den 73 Häusern von Týnišťko 169 Personen. Am 1. Januar 2007 wechselte die Gemeinde in den Okres Ústí nad Orlicí.", "section_level": 1}, {"title": "Gemeindegliederung.", "content": "Für die Gemeinde Týnišťko sind keine Ortsteile ausgewiesen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Týnišťko (deutsch \"Tinisko\", 1939–45 \"Teinischt\") ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sieben Kilometer nordwestlich von Vysoké Mýto und gehört zum Okres Ústí nad Orlicí.", "tgt_summary": null, "id": 1182301} {"src_title": "Oliver Wright", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Bauunternehmer John Nolan hat mit Ende dreißig gerade die Scheidung von seiner Frau vollzogen und seinen Sohn aufs College verabschiedet, als er in einen Banküberfall gerät. Dabei kommt er der Polizei unerwartet zu Hilfe, indem er die Räuber ablenkt. Von dem Erlebnis inspiriert beschließt er, nach Los Angeles zu ziehen und dort ein neues Leben als Polizist beim LAPD zu beginnen. Nach seinem Abschluss an der Polizeiakademie muss John als ältester Rookie der Truppe die gefährlichen, unvorhersehbaren Aufgaben seines Jobs meistern und ist entschlossen, trotz der Herausforderungen in seiner neuen Karriere zu bestehen. Dabei erfährt er sowohl Unterstützung durch die beiden anderen Rookies Lucy Chen und Jackson West als auch Antipathie durch seinen Vorgesetzten Sergeant Grey, der in ihm ein Risiko für die Truppe sieht.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Sender ABC gab im Oktober 2017 bekannt, \"The Rookie\" „straight-to-series“, also ohne einen vorab produzierten Pilotfilm, bestellt zu haben. Hauptdarsteller Nathan Fillion und Autor Alexi Hawley, die bereits gemeinsam an der erfolgreichen Krimiserie \"Castle\" gearbeitet hatten, wurden als Executive Producer angekündigt. \"The Rookie\" wird von ABC Studios in Zusammenarbeit mit der Firma von Mark Gordon produziert. Die Arbeiten an der Pilotfolge begannen am 7. März 2018. Die Dreharbeiten fanden in Los Angeles und New York City statt. In der zweiten Staffel wird Afton Williamson, die bisher die Rolle der Talia Bishop spielte, nicht mehr zu sehen sein. Anfang August 2019 gab sie auf Instagram ihren Ausstieg aus der Serie bekannt. Die Gründe seien rassistische Beleidigungen und eine sexuelle Belästigung am Set. Die von ihr Beschuldigten sind die Leiterin der Hairstylisten Sally Nicole Ciganovich und der Schauspieler Demetrius Grosse. Eine Untersuchung durch eine investigative Anwaltskanzlei kam im September 2019 zu dem Ergebnis, dass sich für Williamsons Anschuldigungen keine Beweise finden ließen.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutschsprachige Synchronisation der Fernsehserie entstand bei Brandtfilm in Potsdam-Babelsberg. Angelika Brötzmann und Victoria Sturm verfassten die Dialogbücher der Episoden. Dialogregisseur war Charles Rettinghaus.", "section_level": 1}, {"title": "Episodenliste.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Staffel 1.", "content": "Die Erstausstrahlung der ersten Staffel war vom 16. Oktober 2018 bis zum 16. April 2019 auf dem US-amerikanischen Sender ABC zu sehen. Die deutsche Erstausstrahlung läuft seit dem 4. Juni 2019 auf dem Pay-TV-Sender Fox Channel und bei MagentaTV.", "section_level": 2}, {"title": "Staffel 2.", "content": "Im Mai 2019 gab ABC bekannt, dass die Serie um eine zweite Staffel erweitert werde, welche im September 2019 startete. In Deutschland wird die Staffel ab dem 24. April 2020 auf dem Fox Channel in Doppelfolgen ausgestrahlt.", "section_level": 2}], "src_summary": "The Rookie ist eine US-amerikanische Fernsehserie des Senders ABC. Die erste Staffel mit 20 Episoden wurde zwischen Herbst 2018 und Frühjahr 2019 ausgestrahlt. Am 10. Mai 2019 gab ABC bekannt, eine zweite Staffel bestellt zu haben. ", "tgt_summary": null, "id": 623670} {"src_title": "Prospect (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In dieser klassischen Liebesgeschichte unter südlicher Riviera-Sonne mit Seitensprung stehen die beiden französischen Studenten Bertrand Griot und Dominique Vallon im Vordergrund. Beide erleben ihre Liebe auf eine jugendlich-unbekümmerte Weise. Eines Tages lernt Jurastudentin Dominique Bertrands charmanten und arrivierten Onkel Luc Ferrand kennen, einen ebenso stattlichen wie verheirateten Herrn von Welt, dessen Erfahrung und Gewandtheit ihr imponiert. Das Mädchen und der deutlich ältere Gentleman beginnen eine kurzzeitige, aber nichtsdestotrotz sehr intensive Romanze, die das gesamte bisherige Beziehungsgeflecht aller Beteiligten in Frage stellt und durcheinanderwirbelt. Für den wohlhabenden Luc war diese Kurzzeitromanze jedoch nur ein kleiner Sommerflirt, als eine Liebelei auf Zeit angelegt. Um so enttäuschter ist die noch etwas naive Dominique, als nach kurzer Zeit wieder alles zu Ende ist. Danach scheint es nur Verlierer zu geben: Luc muss sich seiner ebenso edlen wie nachsichtigen Gattin Françoise erklären, und Dominique versucht, die Beziehung zu dem rebellischen Bertrand zu retten.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Ein gewisses Lächeln\" wurde am 31. Juli 1958 uraufgeführt, die deutsche Erstaufführung war am 19. September desselben Jahres. Am 20. September 1973 wurde der Film erstmals im deutschen Fernsehen (ARD um 20 Uhr 15) ausgestrahlt. John DeCuir und Lyle R. Wheeler zeichneten für die Filmbauten verantwortlich, Walter M. Scott war Ausstatter. Mary Wills entwarf die Kostüme.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Der Film wurde für drei Oscars nominiert:", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Der Spiegel schrieb in seiner Ausgabe vom 8. Oktober 1958: „Die schon fast pathologische Sucht der Filmwelt, vornehmlich unverfilmbare Bestseller unter Beibehaltung des Titels und anderer äußerlicher Kennzeichen für den Kinogebrauch in den Nähten zu wenden, feiert hier einen geradezu abstrusen Triumph: Hollywoods \"Gewisses Lächeln\" hat mit der literarischen Vorlage Francoise Sagans soviel gemein wie ein echter und ein deutscher Perserteppich.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Ein gewisses Lächeln ist ein 1957 entstandenes, US-amerikanischer Liebesfilmmelodram von Jean Negulesco mit Joan Fontaine und Rossano Brazzi in den Hauptrollen. Im Zentrum der Geschichte steht die Romanze zweier Studenten, verkörpert von dem Amerikaner Bradford Dillman und der bis dahin weitgehend unbekannten Französin Christine Carère. Der Film basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage \"Un certain sourire\" von Françoise Sagan aus dem Jahr 1956.", "tgt_summary": null, "id": 188303} {"src_title": "Sommergrüne Traubenheide", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Synopsis.", "content": "Die Arbeit erzählt, was sich wie ein persönliches Tagebuch liest, in Versform sowie in postmoderner poetischer Prosa die Wanderungen eines Mannes, der aus einem bewachten Gebäude flieht, in einer alptraumhaften Version eines post-armageddonischen Ambientes. In den ersten Abschnitten des Buches flieht der Erzähler/Protagonist aus einer Art von Haftanstalt, die aus Abteilungen und Personal besteht und aus der Menschen unerklärlicherweise weggebracht und in Gruben geworfen werden. Der Flüchtling verlässt das „Lager“, um zum nahegelegenen Bahnhof zu gelangen, und beginnt eine Reise, die er in einem „gefundenen“ bibelartigen Heft aufzeichnet, das er in sein Tagebuch verwandelt. Im weiteren Verlauf der Reise entsteht ein wachsendes Gefühl der Paranoia, und die Vorstellung, verfolgt zu werden, wird zu einer zunehmend zentralen Angelegenheit. Es gibt jedoch keine Verfolger, die im Verlauf der Reise identifiziert werden können, und die angebliche Jagd bleibt bis zum Ende ein Rätsel. Die Umgebung scheint auf einen dekadenten futuristischen Staat totalitärer Art zu verweisen. Die Reise wird auf unbestimmte Weise abgebildet, obwohl schräge Bezüge ein Gefühl von Zeit-Raum-Vakuum erzeugen. Der Erzähler scheint sich vorwärts zu bewegen, während er gleichzeitig in seine eigenen albtraumhaften Fantasien verstrickt wird. Z213: Exit endet mit der Beschreibung eines Opfers, bei dem der Protagonist und eine „hungrige Bande“ ein Lamm am Spieß braten, seinen noch blökenden Körper schneiden und enthäuten und dessen Eingeweide entfernen, als ob sie einen heiligen Ritus beobachten würden. Die Stimmung wird durch die übergeordnete Wüstenlandschaft erweitert, die (es ist niemals explizit) das Ergebnis eines Krieges sein kann, der die Landschaft in Trümmern gelassen hat. Der allgemeine Eindruck erinnert an eine spirituelle Suche oder an eine eschatologische Erfahrung.", "section_level": 1}, {"title": "Titel.", "content": "Der Titel des Buches scheint einen Fall von Überbestimmung darzustellen, und es wurden verschiedene Vorschläge von Wissenschaftlern und Gutachtern gemacht, die auf unterschiedliche Richtungen im Text verweisen. Es besteht der allgemeine Eindruck, dass Z213 angesichts des Inhalts des Buches als fiktives Tagebuch eines Flüchtlings die eindeutige Nummer, Abteilung oder Abteilung eines Insassen in einem angeblichen Gefängnis angeben könnte. Eine Reihe anderer Interpretationen wurde wie folgt vorgeschlagen: 1) Die erste Abfahrt des Protagonisten vom Bahnhof ist 21.13 Uhr. Die gleiche Passage bezieht sich auf die beiden archetypischen Wanderer Ulysses und Moses. 2) In Matthäus 2:13 fordert ein Engel Maria und Joseph auf, nach Ägypten zu fliehen, um dem Massaker von Herodes zu entgehen. 3) 1313 – 13 wiederholt, zweimal wiederholt das Jahr der Roten (Schilf-)Seeüberquerung sowie das Jahr der Offenbarung auf dem Sinai. 4) Im Jahr 213 v. Chr. Finden in China bedeutende Buchverbrennungen statt, nachdem Kaiser Qin Shi Huang die Entscheidung getroffen hatte. 5) 213 n. Chr. Ist das Jahr der Durchführung durch Constitutio Antoniniana, in dem alle Freiwilligen mit Ausnahme der Dediticii das Recht auf römische Staatsbürgerschaft erhalten haben. Das Buch bezieht sich spezifisch auf sie und auf einen Zustand der Staatenlosigkeit. 6) Das Buch bezieht sich schräg auf eine nicht benannte Substanz, die Halluzinationszustände zu provozieren scheint: Nach dem Charakter des Buches ist der Buchstabe Z der zweite Buchstabe des Namens der Substanz, auf den „einige Zahlen“ folgen. 7) Der Buchstabe Z steht im Zusammenhang mit der Wurzel des Wortes Azazel (לַעֲזָאזֵל la-aza'zeyl) und bezeichnet den Sündenbock, der in Leviticus 16 in der Wildnis gegossen wurde. Im Buch wird ausdrücklich auf den Leviticus-Auszug Bezug genommen.", "section_level": 1}, {"title": "Themen.", "content": "Z213: Exit rekontextualisiert Elemente aus dem größeren griechischen Kanon – einschließlich des entflohenen Helden und des frommen Wanderers. Es dreht sich um eine Vielzahl miteinander verbundener Themen, wobei die Suche und der Sündenbock sowohl in seiner sozialen als auch in seiner religiösen Dimension vorherrschend sind. Durch die Flucht und die allmähliche Entfremdung der Hauptfigur des Buches, die vor einer Struktur geflohen ist, die als eine Art Gefängnis dargestellt wird, wird gezeigt, dass eine Person das mutmaßliche Opfer einer Verfolgungsordnung ist. Dies wird zusätzlich durch das zugrunde liegende Trauma eines realen – oder eingebildeten – sozialen Zusammenbruchs erschwert, dessen Details sich im Verlauf der Reise des Erzählers entfalten. Die Exposition außerhalb der Grenzen einer vertrauten Welt wirkt sich auch nachteilig auf die Haltung des Selbst und der Realität aus, die der Erzähler/Autor wiederherstellen muss. Verbannung bringt den Streit mit sich, ein bekanntes Universum zu rekonstruieren, durch die Bildung neuer und Assimilation von manchmal unverständlichen, albtraumhaften oder halluzinatorischen Erfahrungen. Eine „persönliche Realität“ neu zu erfinden, auf andere Bezug zu nehmen und eine metaphysisch feste Grundlage zu suchen, ist ein Hauptanliegen, das zu existenziellen Ängsten und einem wachsenden Gefühl der Paranoia führt. Gleichzeitig gibt es Bestrebungen, einen abwesenden Gott zu erreichen, der sich scheinbar ständig von der Reichweite des Protagonisten zu entfernen scheint, und erweckt Erfahrungen, die von Mystikern der negativen Theologie, Dantes Inferno und dem Buch Hiob beschrieben werden.", "section_level": 1}, {"title": "Stil.", "content": "Z213: Exit verwendet das Artefakt des Palimpsests, um die verschiedenen Schichten seines mythischen, historischen und fiktionalen Inhalts zu vermitteln. Beginnend in medias res, baut es eine Art unlösbare Überlieferung um seinen Erzähler/Protagonisten auf, in der sich Poesie und Prosa abwechseln, um seine inneren Gedanken und Erfahrungen darzustellen. Poetische Tropen kombinieren sich austauschbar mit einem fast telegrafischen Stil, wobei Artikel und Verknüpfungen weggelassen werden, während die Rhetorik der Tagebuchform verwendet wird; hauptsächlich umgangssprachlich, mit Verletzungen und Verzerrungen der Grammatik. Frei schwebende Sätze und Lücken bilden gelegentlich eine gebrochene unstrukturierte Syntax, die zwar eng erscheint, aber genügend Lücken hinterlässt, durch die unterbewusste Ängste zum Ausdruck gebracht werden. Gleichzeitig wird die Sprache rhythmisch verwendet, um, inmitten von Verzweiflung, eine Musikalität zu schaffen. Es wurde festgestellt, dass Z213: Exit anstelle seiner formalen Merkmale die tiefe Struktur der Tragödie aufweist und daher als post-tragisches Werk bezeichnet wurde. Religiöse und visionäre Bilder sowie ein biblischer Sprachstil dominieren mit dem Alten Testament (meistens Thora) und verschiedenen altgriechischen Texten, die wiederkehrende Bezugspunkte sind. Manchmal werden externe Quellen ergänzt und nahtlos in den Text integriert, um Teil der Erzählung des Protagonisten zu werden. Auf der sprachlichen Ebene erzeugt der Text selbst eine „liminale“ und fragmentierte Landschaft, die den Bruch der zeitlichen und räumlichen Beziehungen im Universum darstellt, das im Verlauf der Reise enträtselt wurde. Letztendlich scheint der Text einen eigenen unabhängigen Status zu haben, um sich selbst zu überlegen, zu arrangieren und neu zu ordnen.", "section_level": 1}, {"title": "Publikationsgeschichte und Rezeption.", "content": "Die griechische Originalfassung (griechischer Titel: Z213: ΕΞΟΔΟΣ) wurde erstmals im Jahr 2009 veröffentlicht. Die englische Übersetzung von Shorsha Sullivan erschien 2010 von Shoestring Press, gefolgt von einer zweiten überarbeiteten Auflage im Jahr 2016. Das Buch ist in seinen beiden Ausgaben das am häufigsten rezensierte Werk zeitgenössischer griechischer Literatur in Übersetzung. Der Kritiker Michael O’Sullivan begrüßte das Buch als „eine wunderbar dunkle, aber verlockende Beschreibung dessen, was man als eine Philosophie der Ausgänge und Eingänge beschreiben könnte“ und als „bequem unter solchen Werken wie Kafkas“ Vor dem Gesetz \"und Becketts kurzes Gedicht „Mein Weg ist im Sand“ zu sitzen. Der Literaturkritiker und Robinson-Jeffers-Gelehrte Robert Zaller betrachtete das Buch als „eines der wichtigsten und herausfordernsten literarischen Werke, die in Griechenland in der vergangenen Generation entstanden sind“. Die Arbeit wird als charakteristischer Exponent der Fragmentierungstechnik in der zeitgenössischen Literatur angesehen, während sie gleichzeitig als Erbe epischer Poesie wahrgenommen wird und die antike Erzählungstradition zu einem postmodernen Idiom formt. Z213: Exit gehört zum Kanon postmoderner Texte, die im neuen Jahrtausend veröffentlicht wurden, und Lyacos 'Poena Damni Trilogie ist wohl das bedeutendste griechische Werk in der postmodernen Literatur und Theatergeschichte. Die Trilogie als Ganzes ist al als ein Beispiel für das postmoderne Erhabene sowie als eines der wichtigsten anti-utopischen Werke des 21. Jahrhunderts eingestuft. Das Buch war kommerziell einer der meistverkauften Titel der zeitgenössischen griechischen Dichtung in englischer Übersetzung. Eine neue, überarbeitete Version von Z213: Exit. (ISBN 978-1-910323-62-5) erschien im Oktober 2016, während die vollständige Trilogie in einer Box Set Englische Ausgabe wurde im November 2018 veröffentlicht. Die Poena Damni-Trilogie erschien erstmals in deutscher Sprache in Form der ersten Fassung des zweiten Buches [Nyctivoe] von CTL-Presse, Hamburg, in einer zweibändigen griechisch-deutschen Ausgabe anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2001. Die erste Ausgabe der dritten Das Buch \"Der erste Tod\" erschien erstmals 2008 in deutscher Sprache (ISBN 978-3-940249-27-2), gefolgt von einer zweiten Ausgabe im Jahr 2014 (ISBN 978-3-940249-85-2). Die endgültige vollständige Trilogie-Ausgabe erschien im April 2020 im Klak Verlag (ISBN 978-3-948156-33-6).", "section_level": 1}], "src_summary": "Z213: Exit ist das erste Buch der Poena-Damni-Trilogie des griechischen Schriftstellers Dimitris Lyacos. Obwohl es das erste in der erzählerischen Reihenfolge war, wurde das Buch von den dreien als drittes veröffentlicht. Die Arbeit entwickelt sich als eine Folge fragmentierter Tagebucheinträge, die die einsamen Erfahrungen einer unbenannten, Ulysses-ähnlichen Persona im Verlauf einer Zugreise aufzeichnen, die sich allmählich in eine innere Erkundung der Grenzen zwischen Selbst und Realität verwandelt. Die Reise ähnelt auch der Erfahrung einer religiösen Suche mit einer Vielzahl biblischer Referenzen, meist aus dem Alten Testament, die in den oft eingebetteten Text eingebettet sind und auf Interpunktion verzichten. Die meisten Kritiker stellen Z213: Exit in einen postmodernen Kontext und untersuchen Korrelationen mit Schriftstellern wie Samuel Beckett und Cormac McCarthy, während andere ihre modernistischen Affinitäten und die feste Grundlage des Werks auf klassischen und religiösen Texten unterstreichen. ", "tgt_summary": null, "id": 2276944} {"src_title": "Municipio Casas Grandes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Modellgeschichte.", "content": "Beim Vorgängermodell Rapid wurde von Journalisten der Motorpresse der im Vergleich zum VW Golf VII und anderen Kompaktklassemodellen schmale Fahrgastraum, die weniger komfortable Federung und die schlechtere Verarbeitung moniert. Dies lag nicht zuletzt an der Verwendung von Bauteilen und einer Plattform aus der Kleinwagenklasse. Mit dem Scala will sich der Hersteller erfolgreicher in der Kompaktklasse durchsetzen. Der Scala ist 107 mm länger als der VW Golf VII und hat rund 10 mm mehr Radstand. In der Breite unterscheiden sich die Modelle nur geringfügig. Insgesamt ist das neue Fahrzeug im Vergleich zum Rapid stark gewachsen. Wie beim Vorgänger ist die Heckklappe wieder mit verlängerter Glasscheibe zu bekommen. Leitende Designer waren Jozef Kabaň und Oliver Stefani.", "section_level": 1}, {"title": "Designstudie Vision RS.", "content": "Škoda stellte im Oktober 2018 auf dem Pariser Autosalon die Studie \"Škoda Vision RS\" vor. Diese Studie ist etwa 4,36 m lang und hat einen vorne eingebauten Motor (1.5 TSI mit 150 PS). Vor den Hinterrädern sind für den Hybridantrieb 13-kWh-Batterien für den Elektromotor mit 75 kW (102 PS) installiert. Die Kraftübertragung übernimmt ein Doppelkupplungsgetriebe (DQ400e). Die angegebene Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. Die rein elektrische Reichweite soll bei 70 km liegen. Als Show Car hatte das Fahrzeug in Paris illuminierte Kühlergrillstreben. Am Heck war ein rotes Leuchtenband in der Heckschürze eingebettet. Auf das bislang übliche, runde Logo auf dem Heck wurde verzichtet, stattdessen war auf dem unteren Teil der Heckscheibe horizontal der Markenname \"ŠKODA\" in Lettern angebracht. Innen wurden auf Grund des 100-jährigen Jubiläums der Tschechoslowakei Nähte und Fähnchen in den Nationalfarben Blau, Weiß, Rot eingearbeitet. Die Anzeigeinstrumente waren vollständig digital, analoge Rundinstrumente wurden nicht verwendet. Die Klimaanlage wird wie im Audi A6 C8 über einen Touchscreen gesteuert.", "section_level": 2}, {"title": "Vorstellung des Serienfahrzeugs.", "content": "Nachdem Journalisten über historische Škoda-Modellnamen wie Felicia, Garde, Spaceback oder Popular spekuliert hatten, teilte Škoda am 15. Oktober 2018 mit, dass die neue Generation eines Kompaktklassewagens \"Scala\" heißen wird. Journalisten der Motorpresse durften mit seriennahen, maskierten Fahrzeugen im Böhmischen Paradies erste Probefahrten unternehmen. Im Rahmen des Marketings wurde das Fahrzeug Ende November von dem tschechischen Streetart-Künstler \"Chemis\" in bunter Camouflage-Optik vor der Prager John-Lennon-Mauer dekoriert und vorgestellt. Der Scala wurde damit zu einem Kunstobjekt im öffentlichen Raum. Noch vor der Vorstellung des Serienmodells im israelischen Tel Aviv-Jaffa am 6. Dezember 2018 veröffentlichte Škoda Aufnahmen des Innenraums.", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung und Ausstattung.", "content": "Für den fünftürigen Wagen sind folgende Assistenzsysteme verfügbar: Serienmäßig in allen Modellvarianten ist das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP). Der Kofferraum fasst 467 Liter, bei umgelegten Rücksitzen sind es 1410 Liter. Für das Fahrzeug ist ein gläsernes Panoramadach erhältlich. Als erstes Fahrzeug seiner Klasse ist der Scala mit einer elektrisch betätigbaren Heckklappe lieferbar. Scheinwerfer und Rückleuchten sind wahlweise vollständig mit Leuchtdioden ausgerüstet; dann ist auch ein dynamischer Blinker eingebaut. Ein Detail ist ein im Nachfüllstutzen für das Wischwasser integrierter, ausklappbarer Trichter. Der als Sonderausstattung erhältliche digitale Tacho (\"Virtual Cockpit\") mit unterschiedlichen Funktionen und fünf Darstellungsformen hat eine Größe von 10,25 Zoll. Der zentrale Touchscreen des Infotainmentsystems kann bis zu 9,2 Zoll groß sein, alternativ gibt es das System mit 6,5 oder 8 Zoll. Android Auto und Apple Car Play ist serienmäßig vorhanden. Mit \"Škoda Connect\" ist der Scala serienmäßig mit dem Internet und weiteren Onlinediensten per LTE verbunden. Over-the-Air-Updates sind möglich.", "section_level": 1}, {"title": "Technik und Motorisierung.", "content": "Wie andere seit 2012 erschienene Modelle des Volkswagenkonzerns mit quer eingebautem Motor, so zum Beispiel auch der Audi A1 (2018), steht der Scala auf der Plattform „Modularer Querbaukasten“ (MQB A0), allerdings in der längstmöglichen Variante. Skoda nennt als c-Wert 0,29. Die Räder vorne sind einzeln an MacPherson-Federbeinen und Dreiecksquerlenkern aufgehängt. Hinten ist eine Verbundlenkerachse eingebaut. Je nach Ausstattungsvariante können die Dämpfer mit einem Schalter in zwei Modi (Normal und Sport) verstellt werden. Das System nennt Škoda \"Sport Chassis Preset\" und ist auch unter dem Begriff \"adaptives Fahrwerk\" bekannt, hierbei ist das Fahrwerk um 15 mm niedriger im Vergleich zur Standardvariante. Die Elektronik lässt beim Sportmodus über ein Ventil mehr Luft in die Dämpfer, damit das Fahrwerk härter, sprich subjektiv „sportlich“, auf Fahrmanöver reagiert. Im Normalmodus befindet sich in den Dämpfern weniger Luft, so dass das Fahrwerk weicher, also subjektiv komfortabler auf Fahrmanöver reagiert. Diese Einstellungen (Driving Mode Select) wirken sich auch auf die Zahnstangenlenkung aus, die mit elektromechanischer Servounterstützung ausgestattet ist.", "section_level": 1}, {"title": "Motorisierung.", "content": "Basismotorisierung im Scala ist ein Dreizylindermotor (1.0 TSI) mit 70 kW (95 PS). Bei ihm wird die Kraft über ein 5-Gang-Getriebe übertragen. Alle anderen Motorisierungen sind entweder mit einem 6-Gang-Getriebe oder einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (\"DSG\") ausgestattet. Weitere Motorisierung ist ein stärkerer 1.0 TSI mit 85 kW (115 PS). Motoren mit vier Zylindern sollen der 1.5 TSI mit 110 kW (150 PS) und Zylinderabschaltung (vorerst mit 7-Gang-DSG, später mit 6-Gang-Handschaltung) sowie ein Diesel (1.6 TDI) mit 85 kW (115 PS) und 250 Nm sein. Später soll auf Basis des Dreizylindermotors eine Erdgasvariante (TGI bzw. G-Tec) mit 6-Gang-Getriebe folgen. Dieser alternative Antrieb wird 66 kW (90 PS) leisten. Rund 14 kg Erdgas (CNG) kann in die Gasflaschen getankt werden, zur Erhöhung der Reichweite ist die Erdgasvariante mit einem Tank für Superbenzin ausgerüstet. Sämtliche Motoren entsprechen der Abgasnorm Euro 6d-TEMP. Die Abgase des 1.6-TDI-Dieselmotors werden über einen Dieselrußpartikelfilter, einen Oxidationskatalysator und einen selektiv reduzierenden Katalysator (SCR) gereinigt. Die für die selektive katalytische Reduktion notwendige Harnstofflösung AdBlue wird in einem 12-Liter-Tank mitgeführt. Die Emission von Partikeln bei den Ottomotoren wird mit Ottopartikelfiltern reduziert. Wie seit Jahrzehnten bei Kraftfahrzeugen mit Ottomotor üblich, wird die Abgasnachbehandlung auch hier mit einem Katalysator unterstützt.", "section_level": 2}, {"title": "Zulassungszahlen.", "content": "Im ersten Verkaufsjahr 2019 wurden in der Bundesrepublik Deutschland 10.069 Škoda Scala – davon 1.982 mit Dieselantrieb – neu zugelassen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Škoda Scala ist ein Pkw-Modell der Kompaktklasse des tschechischen Herstellers Škoda Auto. Er folgt auf den seit 2012 angebotenen Škoda Rapid Spaceback. In den Handel kam der Scala am 18. Mai 2019. Anders als das Vorgängermodell wird er nicht mehr als Fließhecklimousine lieferbar sein. Der Name kommt aus dem Latein und bedeutet „Leiter“ oder „Treppe“. Produziert wird das Automobil im Škoda-Stammwerk Mladá Boleslav in Tschechien.", "tgt_summary": null, "id": 1678551} {"src_title": "Euro-Beachsoccer-League 2019", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Preisträger und Nominierte im Bereich Film.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bester Film – Drama.", "content": "Bohemian Rhapsody – Regie: Bryan Singer", "section_level": 2}, {"title": "Bester Film – Komödie/Musical.", "content": "Green Book – Eine besondere Freundschaft \"(Green Book)\" – Regie: Peter Farrelly", "section_level": 2}, {"title": "Beste Regie.", "content": "Alfonso Cuarón – Roma", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller – Drama.", "content": "Rami Malek – Bohemian Rhapsody", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin – Drama.", "content": "Glenn Close – Die Frau des Nobelpreisträgers \"(The Wife)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical.", "content": "Christian Bale – Vice – Der zweite Mann \"(Vice)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical.", "content": "Olivia Colman – The Favourite – Intrigen und Irrsinn \"(The Favourite)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller.", "content": "Mahershala Ali – Green Book – Eine besondere Freundschaft \"(Green Book)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin.", "content": "Regina King – If Beale Street Could Talk", "section_level": 2}, {"title": "Bestes Drehbuch.", "content": "Nick Vallelonga, Brian Currie und Peter Farrelly – Green Book – Eine besondere Freundschaft \"(Green Book)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Filmmusik.", "content": "Justin Hurwitz – Aufbruch zum Mond \"(First Man)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Filmsong.", "content": "\"Shallow\" aus A Star Is Born – Musik und Text: Lady Gaga, Mark Ronson, Anthony Rossomando und Andrew Wyatt", "section_level": 2}, {"title": "Bester Animationsfilm.", "content": "\"(Spider-Man: Into the Spider-Verse)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester fremdsprachiger Film.", "content": "Roma, Mexiko – Regie: Alfonso Cuarón", "section_level": 2}, {"title": "Preisträger und Nominierte im Bereich Fernsehen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Beste Serie – Drama.", "content": "The Americans", "section_level": 2}, {"title": "Bester Serien-Hauptdarsteller – Drama.", "content": "Richard Madden – Bodyguard", "section_level": 2}, {"title": "Beste Serien-Hauptdarstellerin – Drama.", "content": "Sandra Oh – Killing Eve", "section_level": 2}, {"title": "Beste Serie – Komödie/Musical.", "content": "The Kominsky Method", "section_level": 2}, {"title": "Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie/Musical.", "content": "Michael Douglas – The Kominsky Method", "section_level": 2}, {"title": "Beste Serien-Hauptdarstellerin – Komödie/Musical.", "content": "Rachel Brosnahan – The Marvelous Mrs. Maisel", "section_level": 2}, {"title": "Beste Miniserie oder Fernsehfilm.", "content": "American Crime Story \"(The Assassination of Gianni Versace: American Crime Story)\"", "section_level": 2}, {"title": "Bester Hauptdarsteller – Miniserie oder Fernsehfilm.", "content": "Darren Criss – American Crime Story \"(The Assassination of Gianni Versace: American Crime Story)\"", "section_level": 2}, {"title": "Beste Hauptdarstellerin – Miniserie oder Fernsehfilm.", "content": "Patricia Arquette – Escape at Dannemora", "section_level": 2}, {"title": "Bester Nebendarsteller – Serie, Miniserie oder Fernsehfilm.", "content": "Ben Whishaw – A Very English Scandal", "section_level": 2}, {"title": "Beste Nebendarstellerin – Serie, Miniserie oder Fernsehfilm.", "content": "Patricia Clarkson – Sharp Objects", "section_level": 2}], "src_summary": "Die 76. Verleihung der Golden Globe Awards () fand am 6. Januar 2019 im Beverly Hilton Hotel in Beverly Hills statt. Die Mitglieder der Hollywood Foreign Press Association (HFPA) zeichneten dabei die aus ihrer Sicht besten amerikanischen und ausländischen Film- und Fernsehproduktionen sowie Künstler des Vorjahres aus, die im Rahmen eines Galadinners geehrt wurden. Die Moderatoren der Verleihung, die in den USA live von NBC ausgestrahlt wurde, waren Sandra Oh und Andy Samberg. ", "tgt_summary": null, "id": 2291872} {"src_title": "Bushy House", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Biografie.", "content": "Elvedina Muzaferija stammt aus Visoko im Zentrum des Dinarischen Gebirges und startet für den SK ZE-2010 aus der Kantonshauptstadt Zenica. Sie besuchte die Schule in Sarajevo. Im Alter von 16 Jahren bestritt sie ihre ersten FIS-Rennen und gewann mit einem Slalom in Bansko gleich das dritte davon. Im selben Winter trat sie zu den Olympischen Jugend-Winterspielen in Lillehammer an, wo sie die Ränge 16 und 25 in Kombination und Super-G belegte. Im Riesenslalom schied sie aus, im Slalom verzichtete sie auf ein Antreten im zweiten Durchgang. Im Januar 2017 gab Muzaferija im Slalom von Zagreb ihr Weltcup- und eine Woche später in der Abfahrt von Saalbach auch ihr Europacup-Debüt. Noch im selben Monat gewann sie auf der Bjelašnica in den technischen Disziplinen ihre ersten beiden Staatsmeistertitel. Bei ihrer ersten Weltmeisterschaft in St. Moritz kam sie über Rang 55 im Slalom nicht hinaus, den Riesenslalom konnte sie nicht beenden. Am Ende der Saison feierte sie in Åre auch ihr Debüt bei einer Juniorenweltmeisterschaft und klassierte sich auf den Rängen 36, 38 und 57 in Kombination, Abfahrt und Riesenslalom. Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang führte sie das vierköpfige bosnische Aufgebot als Fahnenträgerin an und trug auch bei der Abschlussfeier die Landesflagge. Im Kombinationsslalom schied sie mit guten Chancen auf das historisch beste Ergebnis Bosniens bei Winterspielen (Platz 21 durch Enis Bećirbegović in der Abfahrt 1998) aus. In Abfahrt, Super-G und Riesenslalom belegte sie die Ränge 31, 42 und 44, im abschließenden Slalom schied sie aus. Am 12. Januar 2020 gewann sie mit Rang 29 in der Kombination von Zauchensee als erste Bosnierin Weltcup-Punkte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Elvedina Muzaferija (* 20. August 1999 in Visoko, Kanton Zenica-Doboj) ist eine bosnische Skirennläuferin. Die zweifache bosnische Meisterin nahm an Olympischen Winterspielen und Weltmeisterschaften teil und startet in allen Disziplinen.", "tgt_summary": null, "id": 1455453} {"src_title": "MTV Video Music Awards 1989", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entstehung.", "content": "Im Juni 2016 bestätigte Horan, dass er an seinem ersten eigenen Album abseits von One Direction arbeiten würde. Im September des gleichen Jahres wurde bekannt, dass Horan einen Vertrag mit dem Musiklabel Capitol Records unterschrieben hat. In einem Interview mit der Zeitschrift Daily Star sagte Horan, dass er bereits seit März 2016 an diesem Album arbeitet. Das Album wurde in verschiedenen Studios in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien aufgenommen. Den Song \"Seeing Blind\" nahm er zusammen mit der amerikanischen Sängerin Maren Morris auf. Zudem arbeitete er mit manchen Songwritern zusammen, die auch Lieder für One Direction geschrieben haben.", "section_level": 1}, {"title": "Singles.", "content": "Die erste Single aus dem Album ist der Song \"This Town\", welcher zusammen mit einem Musikvideo eines Liveauftritts am 29. September 2016 veröffentlicht wurde. Es ist Horan’s erste Single abseits der Band One Direction. Der Song schaffte es bis auf Platz neun in den britischen Singlecharts und erreichte Platz 20 in den Billboard Hot 100. Als zweite Single wurde der Song \"Slow Hands\" am 4. Mai 2017 veröffentlicht. Kurz nach der Veröffentlichung des Songs, bekam dieser viel positive Kritik. Die Single konnte sich in vielen Ländern innerhalb der Top-10 platzieren. In den Billboard Hot 100 erreichte der Song Platz elf und wurde in den Vereinigten Staaten mit Dreifach-Platin ausgezeichnet. \"Too Much to Ask\" wurde am 15. September 2017 als dritte Single veröffentlicht. Auch diese Single konnte sich weltweit in den Charts platzieren. Das Musikvideo zu dem Song erschien am 21. September 2017. Am 20. Februar 2018 erschien mit \"On the Loose\" die vierte Single aus dem Album. Der Song konnte nicht an die Erfolge der drei bisherigen Singles anknüpfen. Zusätzlich zu der eigentlichen Veröffentlichung wurde eine neue Version des Songs veröffentlicht. \"Seeing Blind\" wurde am 1. Juni 2018 als fünfte und letzte Single aus dem Album veröffentlicht. Es ist Duett mit der amerikanischen Countrysängerin Maren Morris.", "section_level": 1}, {"title": "Tournee.", "content": "Um das Album zu promoten, kündigte Horan am 10. Juli 2017 seine erste Tour Flicker Sessions an, welche am 29. August 2017 begann und insgesamt 20 Konzerte beinhaltete. Horan gab Konzerte in Europa, Asien, Australien, Nordamerika und Südamerika. Am 10. März startete er seine Flicker World Tour, bei der er 80 Konzerte bis zum 23. September 2018 spielen wird.", "section_level": 1}, {"title": "Inhalt.", "content": "Das Album umfasst zehn Titel, welche in englischer Sprache verfasst sind. Die normale Version des Albums hat eine Laufzeit von 35 Minuten und 54 Sekunden. Eine Deluxe-Version wurde ebenfalls veröffentlicht. Diese enthält zusätzlich drei weitere Songs und verlängert das Album um über zehn Minuten. Des Weiteren wurde in Japan und in den Läden von Target eine Version mit zwei zusätzlichen Akustik-Versionen verkauft. Auf der japanischen Deluxe-Version ist zudem noch eine DVD mit drei Musikvideos, einem Interview und einem Reisefilm enthalten.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Auf der Website Metacritic bekam das Album eine Durchschnittsbewertung von 64 von maximal 100 Punkten. Somit bekam das Album dort eine ganz gute Bewertung, aufgrund der fünf professionellen Rezensionen. Die Seite Allmusic gab dem Album vier von maximal fünf möglichen Sternen. Die Zeitschriften \"The Independent\", \"NME\" und \"The Telegraph\" gaben dem Album jeweils drei von fünf möglichen Sternen. Die Zeitschriften \"The Irish Times\" und \"The Guardian\" gaben dem Album eine Bewertung von zwei von fünf möglichen Sternen.", "section_level": 1}, {"title": "Chartplatzierungen.", "content": "In Irland und den Niederlanden debütierte \"Flicker\" auf Platz eins der Albumcharts. In den Vereinigten Staaten konnte sich das Album in der ersten Woche über 128 Tausend Mal verkaufen, woraufhin dieses auch auf Platz eins der Billboard 200 debütierte. Horan wurde zudem das dritte Mitglied von One Direction, welches es schaffte auf Platz eins der kanadischen Albumcharts zu kommen. Dort verkaufte sich das Album in der ersten Woche 16.000 mal. Das Album schaffte es auf Platz zwei der Albumcharts in Australien und Italien, während es in Neuseeland, Schottland und Großbritannien auf Platz drei einstieg. In Deutschland stieg das Album auf Platz 8 ein.", "section_level": 2}], "src_summary": "Flicker ist das erste Studioalbum des irischen Sängers und Songwriter Niall Horan. Das Album wurde am 20. Oktober 2017 über den Labeln Neon Haze Music und Capitol Records veröffentlicht.", "tgt_summary": null, "id": 500561} {"src_title": "Osikowo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die männliche Brustband-Fadenelfe erreicht inklusive des Schwanzes eine Körperlänge von etwa 12 bis 13,6 cm, bei einem Gewicht von ca. 3,2 g. Das Weibchen ist mit etwa 7,4 bis 7,6 cm deutlich kleiner. Das Männchen hat einen kurzen geraden schwarzen Schnabel. Der Oberkopf schillert smaragdgrün, der Rest der Oberseite ist kupfergrün mit einem weißen Band quer über den Bürzel. Das glitzernde Smaragdgrün der Kehle wird durch ein golden kupfernes Band begrenzt. Der Bauch ist schwarz. wobei die Flanken bronzegrün sind. Die äußeren Steuerfedern des langen gegabelten Schwanzes sind grau, der Schaft aller Schwanzfedern ist weiß. Die Oberseite des Weibchens ähnelt von der Farbtönung der des Männchens. Die Kehle ist mit grünen und ist mit schwarzen Pailletten verziert, die von einem kupferfarbenen Saum abgegrenzt wird. Der Bauch ist schwarz mit weißen Flanken. Der kurze gegabelte Schwanz ist an der Basis bronzefarben, der Rest stahlblau mit weißen Flecken. Jungvögel ähneln in der Färbung den Weibchen.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten und Ernährung.", "content": "Den Nektar bezieht die Brustband-Fadenelfe von blühenden Calliandra, Inga-Bäume, Wandelröschen, Mimosen, Vochysia, Bromeliengewächsen, Korbblütlern, Lippenblütlern, Malvengewächsen und Rötegewächsen. Außerdem ernährt sie sich von kleinen Gliederfüßern. Es wurde beobachtet, dass ein Weibchen sich die Insekten holte, die sich in Spinnennetzen verfangen hatten.", "section_level": 1}, {"title": "Lautäußerungen.", "content": "Meist ist die Brustband-Fadenelfe ruhig. Gelegentlich gibt sie bei der Nahrungsaufnahme ein kurzes \"tsip\" bzw. \"tschip\" von sich. Im Flug klingt der rüttelnde Flügelschlag bienengleich.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Im Südosten Brasiliens ist die Brutsaison von November bis März, im Süden Ecuadors im September. Das kelchförmige Nest wird aus weichen Teilen von Rohrkolben, Bromeliengewächsen und anderen Pflanzensamen gebaut und wird an der Außenseite mit Flechten verziert. Dieses baut sie auf einem horizontalen Ast, der sich ca. 10 bis 35 Meter über dem Boden befindet. Einmal wurde ein Nest in der Baumkrone eines Kapokbaums entdeckt. Das Nest ist ca. 23 bis 35 mm hoch. Der Außenradius beträgt ca. 23 bis 35 mm, der Innenradius ca. 14 bis 23 mm. Die zwei ca. 0,36 g schweren Eier sind ca. 12,5 × 8,5 mm groß. Die Brutdauer beträgt 13 Tage und die Ausbrut erfolgt durch das Weibchen. Beobachtungen in Ecuador zeigten 3 bis 56 Minuten Abwesenheit vom Nest und 1 bis 31 Minuten Anwesenheit am Nest. Während der Anwesenheit brütete das Weibchen zwischen 3 bis 24 Minuten.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Sie bewegen sich vorzugsweise in feuchten Tieflandwäldern und deren Rändern in Höhenlagen zwischen 100 und 300 Meter. Im Amazonasgebiet ist oft Terra Firme-Wald ihr bevorzugtes Habitat. Es gibt aber auch Berichte von Sichtungen in Várzea Landschaften und in den Übergangszonen zu den Terra Firme Wäldern. Die Futtersuche erfolgt von den mittleren Straten bis in die Baumkronen.", "section_level": 1}, {"title": "Migration.", "content": "Das Zugverhalten ist bisher nicht erforscht. Es wird vermutet, dass sie wahrscheinlich ein Standvogel ist.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Bisher sind zwei Unterarten bekannt:", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Forschungsgeschichte.", "content": "Die Erstbeschreibung der Brustband-Fadenelfe erfolgte 1821 durch Coenraad Jacob Temminck unter dem wissenschaftlichen Namen \"Trochilus langsdorffi\". Das Typusexemplar stammte aus der Sammlung von Georg Heinrich von Langsdorff und wurde in Brasilien erlegt. Erst 1850 wurde die neue Gattung \"Discosura\" von Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte für die Diskuselfe eingeführt. Erst später wurde auch die Brustband-Fadenelfe der Gattung zugeschlagen. Der Name »Discosura« leitet sich von den griechischen Wörtern »diskos« für »Platte, Scheibe« und »oura« für »Schwanz« ab. Der Artname »langsdorffi« ist dem brasilianischen Generalkonsul und Besitzer des Typusexemplars gewidmet. »Melanosternon« ist ein griechisches Wortgebilde aus »melas, melanos « für »schwarz« und »sternon « für »Brust«.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Brustband-Fadenelfe (\"Discosura langsdorffi\") oder Langsdorffelfe ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in Teilen der Länder Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Peru und Brasilien verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (\"Least Concern\") eingeschätzt.", "tgt_summary": null, "id": 1398649} {"src_title": "François Rodolphe de Weiss", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Mary Ellen Bute studierte Malerei in Texas und in Philadelphia, dann Bühnenbeleuchtung an der Yale-Universität. Sie studierte die Tradition der Farborgeln, um mit Licht zu malen. Sie arbeitete mit Leon Theremin und Thomas Wilfred zusammen und war von den abstrakten Animationsfilmen von Oskar Fischinger beeinflusst. Bute begann ihre Filmemacherinnen-Karriere in Zusammenarbeit mit Joseph Schillinger bei der Animation von Visuals. Ihre späteren Filme entstanden in Zusammenarbeit mit ihrem Kameramann Ted Nemeth, den sie 1940 heiratete. Ihr letzter Film, inspiriert von James Joyce, bezog sich auf Passagen aus James Joyces Finnegans Wake, einem Live-Action-Film, der über einen Zeitraum von fast drei Jahren (1965–67) entstand. In den 1960er und 1970er Jahren arbeitete Bute an zwei Filmen, die nie fertig gestellt wurden: eine Adaption von Thornton Wilders 1942er Stück The Skin of Our Teeth und einen Film über Walt Whitman mit dem Arbeitstitel Out of the Cradle Endlessly Rocking. Ihre Spezialität war die visuelle Musik. Sie drehte, während sie zwischen 1934 und 1953 in New York arbeitete, vierzehn kurze, abstrakte Musikfilme (abstract animation). Viele davon wurden in Kinos gezeigt, wie z. B. in der Radio City Music Hall, und gingen in der Regel einem prestigeträchtigen Film voraus. Einige ihrer späteren abstrakten Filme wurden als Teil ihrer Seeing Sound Serie kategorisiert. Bute war Gründungsmitglied der Women’s Independent Film Exchange. Sie wählte die Filmhistorikerin Cecile Starr für den Vertrieb ihrer Kurzfilme. Mary Ellen Bute starb im Cabrini Medical Center in New York City an Herzinsuffizienz, fünf Wochen vor ihrem 77. Geburtstag. Sechs Monate zuvor, am 4. April, erhielt sie im Museum of Modern Art eine besondere Ehrung und eine Retrospektive ihrer Filme. Ein Archiv mit einigen von Butes persönlichen Papieren befindet sich in der Beinecke Library der Yale-Universität. Die umfangreiche Sammlung von Bute-Papieren der Filmhistorikerin Cecile Starr befindet sich in Yale. Eine kleinere Sammlung befindet sich im Center for Visual Music in Los Angeles. Mehrere ihrer Filme befinden sich im Yale Film Study Center, Center for Visual Music, George Eastman House, Museum of Modern Art in New York, Anthology Film Archives und einer Reihe anderer Institutionen und Archive. Ein reisendes Retrospektivfilmprogramm mit all ihren abstrakten kurzen visuellen Musikfilmen wird seit 2006 vom Center for Visual Music in den USA, Australien und Europa mit Prints aus der Cecile Starr Collection präsentiert. Mehrere ihrer Filme, in neuen HD-Transfers, sind auf dem vimeo VOD-Kanal von CVM und auf der aktuellen Visual Music 1947–1986 von der CVM Archive DVD zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Filmographie.", "content": "Es gab Diskrepanzen bzgl. der genauen Angaben Filme von Mary Ellen Bute, vor allem aufgrund von Ungenauigkeiten bei der Veröffentlichung in Online-Artikeln und Websites. Die folgenden Daten werden durch Dokumente ihres Distributors Cecile Starr und Butes Werbematerialien und Programme in der Sammlung des Center for Visual Music bestätigt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mary Ellen Bute (* 21. November 1906 in Houston; † 17. Oktober 1983 in New York City) war eine Pionierin des amerikanischen Animationsfilms. Sie ist auch eine der ersten weiblichen Regisseure von Experimentalfilmen.", "tgt_summary": null, "id": 2237115} {"src_title": "William Napier, 9. Lord Napier", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Tournee.", "content": "John und seine Tourneeband spielten sich für die „West of the Rockies Tour“ mit fünf Konzerten an drei Abenden vom 25. bis 27. August 1975 im Troubadour Nachtclub in Los Angeles ein. Für John war dies ein besonderer Ort, weil er dort genau fünf Jahre vorher am 25. August 1970 seine Karriere in den USA begann. Als Erinnerung an sein Debüt-Konzert in diesem Club gab es für die Gäste als Souvenir das Buch \"Five Years of Fun\". In einer dieser Shows war Kiki Dee mit dabei, mit der er ein Jahr später das Erfolgsduett Don’t Go Breaking My Heart veröffentlichen würde. Die Auftritte erfolgten als Wohltätigkeitskonzerte für die \"Jules Stein Foundation\". Die Tournee selbst begann am 29. September 1975 in der San Diego Sports Arena und endete am 25. und 26. Oktober im Dodger Stadium in Los Angeles. Seitdem 1966 dort die Beatles auftraten, war es das erste Mal, dass wieder ein Rockstar mit seinen Fans die Ränge füllen konnte. Beide Abende begannen mit Auftritten von Emmylou Harris und Joe Walsh. Später sangen auf der Bühne Billie Jean King, der John Philadelphia Freedom gewidmet hatte, und der James Cleveland Chor mit 45 Mitgliedern bei einigen Titeln mit. Diese beiden Konzerte stellten den Höhepunkt der \"Elton John Week\" in Los Angeles dar. An beiden Abenden kamen jeweils 55.000 Gäste in die Arena und die Show wurde für das britische Fernsehen gefilmt. Zu den Veranstaltungen gehörte auch die Zeremonie, während der Johns Name im Walk of Fame am Hollywood Boulevard in der Nähe des Grauman's Chinese Theatre gelegt wurde. Es war das erste Mal in mehr als 1500 solcher Veranstaltungen, dass diese für die Öffentlichkeit geschlossen werden musste. Diese Konzerte gehören wohl zu seinen berühmtesten und werden als Marke für den Zenit seiner Karriere gesehen. Zugabe:", "section_level": 1}], "src_summary": "Die West of the Rockies Tour war ein Tournee durch Nordamerika, die der britische Musiker und Komponist Elton John zur Verkaufsförderung seines zehnten Studioalbums \"Rock of the Westies\" unternahm. Im Verlauf der Tournee trat John in 17 Konzerten in den USA und Kanada auf.", "tgt_summary": null, "id": 142191} {"src_title": "Pythium myriotylum", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Relotius wuchs in Tötensen bei seinem Vater, einem Ingenieur für Wasserwirtschaft, und seiner Mutter, einer Lehrerin, auf. Er hat einen älteren Bruder. Relotius studierte Politik- und Kulturwissenschaft in Bremen und Valencia. Von August bis September 2008 arbeitete er als Praktikant bei der \"taz\" in Hamburg. Von 2009 bis 2011 absolvierte er ein Masterstudium an der Hamburg Media School. Er schrieb freiberuflich unter anderem für \"Cicero\", die \"Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung\", die \"Financial Times Deutschland\", die \"taz\", \"Die Welt\", das \"SZ-Magazin\", \"Zeit Online\" sowie für die Schweizer Publikationen \"Weltwoche\", \"NZZ am Sonntag\" und \"Reportagen\". Seit 2017 war er fest angestellter Redakteur des Nachrichtenmagazins \"Der Spiegel\", für das er zuvor sieben Jahre lang in größerem Umfang freiberuflich geschrieben hatte, unter anderem für die Rubrik \"Eine Meldung und ihre Geschichte\". Eine Festanstellung beim Spiegel war Relotius bereits vor 2017 durch Matthias Geyer und Ullrich Fichtner angeboten worden. Nach deren Aussagen schlug er die Stelle damals mit dem Hinweis aus, er müsse sich um seine schwer erkrankte Schwester kümmern, die er jedoch frei erfunden hatte und die nie existierte. Später gestand Relotius selbst ein, über die Existenz einer kranken Schwester gelogen zu haben.", "section_level": 1}, {"title": "Affäre um Erfindungen in journalistischen Artikeln.", "content": "Relotius genoss beim \"Spiegel\" unter Vorgesetzten und Kollegen hohes Ansehen und galt als penibel recherchierender Journalist. Nach Recherchen der \"Zeit\" gab es jedoch bereits 2017 erste Zweifel an der journalistischen Korrektheit eines seiner Texte. Kollegen von \"Spiegel TV\" waren bei Nachrecherchen zum Artikel \"Löwenjungen\" auf Widersprüche gestoßen (zwei angebliche Brüder waren keine; falsche Orts- und Namensangaben), was aber nicht zu Konsequenzen führte. Im April 2017 wiesen zwei Bewohner von Fergus Falls im US-Bundesstaat Minnesota den \"Spiegel\" per Twitter auf die Unstimmigkeiten im Artikel \"In einer kleinen Stadt\" hin, erhielten aber keine Antwort. Sie recherchierten zahlreiche Details, veröffentlichten ihre Ergebnisse aber erst, als der Fall Relotius schon publik geworden war. Im Spätherbst 2018 wurden die Fälschungen aufgedeckt, als \"Spiegel\"-Reporter Juan Moreno, der gemeinsam mit Relotius an der Reportage \"Jaegers Grenze\" gearbeitet hatte, im November Unstimmigkeiten im Text bemerkte, Angaben überprüfte und seinen Verdacht der Ressortleitung mitteilte. Die Verantwortlichen des Gesellschaftsressorts reagierten skeptisch auf die Vorwürfe und teils unkritisch auf Relotius’ Rechtfertigungen. Die Leitung erklärte Moreno gegenüber unter anderem, dass entweder Relotius oder er selbst würde gehen müssen. Erst investigative Recherchen von Moreno und anderen Betroffenen überzeugten den Spiegel, eine Überprüfung der Reportagen und anschließend eine Konfrontation von Relotius mit den Beweisen zu veranlassen. Daraufhin gab Relotius Manipulationen zu und reichte am 17. Dezember 2018 seine Kündigung ein. Am 19. Dezember 2018 ging der \"Spiegel\" mit dem Fall an die Öffentlichkeit. Claas Relotius habe „in großem Umfang eigene Geschichten erfunden“, die das Nachrichtenmagazin abgedruckt hatte. Nach eigenen Angaben reichten Relotius’ Arbeiten von korrekt recherchierten Texten über die Erfindung von Figuren, Szenen, Zitaten und anschaulichen Details bis hin zu komplett erfundenen Geschichten. Er wurde mit dem Satz zitiert: „Ich bin krank, und ich muss mir jetzt helfen lassen.“ Laut dem Magazin \"Journalist\" haben neben dem \"Spiegel\" dreizehn weitere Redaktionen oder Redaktionsverbünde Texte von Relotius veröffentlicht. Acht davon hätten Belege für Fehler in den bei ihnen veröffentlichten Texten gefunden (Stand: März 2019). Juan Moreno beschrieb seine Sicht des Falles in dem Buch \"Tausend Zeilen Lüge\", das im September 2019 erschien. Im Oktober 2019 wurde Moreno von Relotius’ Anwalt Christian Schertz abgemahnt. Relotius beanstandet über 20 Stellen in Morenos Buch, darunter angebliche Falschbehauptungen, Relotius habe auch nach Bekanntwerden des Skandals weiter gelogen. Moreno widerspricht den Vorwürfen. Sein Verlag geht gegen die Abmahnung vor.", "section_level": 1}, {"title": "Artikelübersicht.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Der Spiegel.", "content": "Der \"Spiegel\" ließ die rund 60 Texte „erneut verifizieren“, die Relotius für das Magazin geschrieben hatte. Bis Januar 2019 wurde rund die Hälfte überprüft. Die meisten davon waren gefälscht, enthielten Übertreibungen, Falschdarstellungen und Hinzuerfundenes oder gaben Gespräche mit Menschen vor, denen Relotius nie begegnet war. Relotius ließ über seinen Anwalt erklären, er habe „über mehrere Jahre hinweg vielfach Fakten falsch dargestellt, verfälscht und hinzuerfunden“. Zu einem im Januar 2019 übermittelten Fragenkatalog ließ er mitteilen, er sehe sich zur Beantwortung nicht in der Lage. Die bisherigen Ergebnisse der Prüfung:", "section_level": 2}, {"title": "NZZ Folio.", "content": "Das \"NZZ Folio\", in dem Relotius zwei Interviews in der Reihe \"Beim Coiffeur\" veröffentlicht hatte, beendete die Zusammenarbeit nach eigenen Angaben bereits 2014, nachdem eine Leserin auf Unstimmigkeiten im zweiten Text von Relotius hingewiesen hatte. Das erste Interview war der Zeitung von Relotius angeboten worden und wurde mit einem kolumbianischen Frisör geführt. Nachdem es gedruckt worden war, sagte Relotius, er könne während einer Reise nach Finnland ein weiteres Interview für die Coiffeur-Reihe führen.", "section_level": 2}, {"title": "Weltwoche.", "content": "In der Schweizer \"Weltwoche\" erschienen eine Reportage, zwei Nachrufe und 25 Interviews von Relotius. Die Reportage handelte von einem demokratisch geprägten Dorf im US-Bundesstaat Ohio, das sich von Obama abwendet. Es wird bezweifelt, dass Relotius jemals Beallsville besucht hat und die Hauptfiguren überhaupt existieren. \"Weltwoche\"-Herausgeber Roger Köppel versprach eine Prüfung der Vorfälle, erklärte aber, dass die von Relotius geführten Interviews „zu 100 Prozent“ autorisiert gewesen seien. Der Schriftsteller Leon de Winter erinnerte sich an einen „gut vorbereiteten Interviewer“, Relotius habe „erstklassige Arbeit“ geleistet. Auch der Schriftsteller T.C. Boyle erinnerte sich an lange Gespräche in seinem Haus in Santa Barbara. Der Regisseur Quentin Tarantino und der syrische Dichter Adonis bestätigten Interviews ebenfalls im Wortlaut.", "section_level": 2}, {"title": "SZ-Magazin.", "content": "Das \"Süddeutsche Zeitung Magazin\" veröffentlichte im Jahr 2015 zwei Interviews von Relotius, zu denen nach Bekanntwerden des Skandals festgestellt wurde, sie „weisen Fehler auf und verstoßen gegen journalistische Standards“. Sie wurden von der Magazin-Website entfernt.", "section_level": 2}, {"title": "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.", "content": "Die Redaktion der FAS hat drei von ihr publizierte Relotius-Texte überprüft: Ein Bericht von 2011 über Blogger, die von mexikanischen Drogenkartellen bedroht werden, konnte nicht mehr in Zitaten verifiziert werden; Betreiber des Blogs \"Borderland Beat\" gehen aber davon aus, dass Relotius ein Interview mit einem der Blogger geführt habe. Ein Interview von 2013 mit dem ehemaligen nordkoreanischen Lagerhäftling und Menschenrechtsaktivisten Shin Dong-Hyuk konnte nicht überprüft werden, da dieser auf Nachfrage der FAS nicht reagierte. Laut FAS sei es aber fraglich, ob Relotius ihn getroffen hat, denn wesentliche Teile des Gesprächs stehen wörtlich oder sinngemäß in einem Buch, das schon 2012 in den USA erschienen war und die Lebensgeschichte des Nordkoreaners erzählt. Der von ihm im selben Jahr angeblich interviewte ehemalige Gefängniswärter von Nelson Mandela, Christo Brand, gab auf Nachfrage an, er könne sich nicht an das Gespräch erinnern, er habe sehr viele Journalisten zu dieser Zeit getroffen. Auch ein Foto von Relotius erkannte er nicht wieder. Die Redaktion übersetzte das Interview ins Englische und bat Brand, es zu überprüfen. Dieser schrieb der FAS: „einige Teile des Interviews sind nicht meine Worte“. Zum Beispiel würde er niemals sagen, dass auf Mandelas Hemd eine Gefangenennummer gewesen sei, denn das habe er nie gesehen. „Ich hätte auch nicht gesagt, dass Mandela mich auf Afrikaans begrüßte. Der erste Gefangene, der mit mir Afrikaans sprach, als ich in Sektion B begann, war Andrew Mlangeni.“ Laut FAS hat sich Relotius möglicherweise bei anderen Interviews bedient, sollte er mit Brand gesprochen haben, wären zumindest Teile des Gesprächs gefälscht. Einen solchen Fall gab es beim Spiegel.", "section_level": 2}, {"title": "Arbeit für die Heinz-Kühn-Stiftung.", "content": "Relotius war Anfang 2013 als Stipendiat der Heinz-Kühn-Stiftung des Landes Nordrhein-Westfalen in Kuba. In seinem von der Stiftung veröffentlichten Abschlussbericht wurden Fehler und Widersprüche gefunden. So kommt dort der angeblich erste Steuerberater des kommunistischen Kuba mit wechselnden Namen vor. Ein Bericht darüber, den er im September 2013 in der Zeitschrift \"Cicero\" veröffentlichte, war auch seinem späteren \"Spiegel\"-Kollegen Juan Moreno aufgefallen, der beim \"Spiegel\" schließlich das Fehlverhalten von Relotius aufdeckte. Moreno war die Reportage von Relotius aus Kuba von Anfang an verdächtig – angeblich standen dort die Schuhputzer Schlange, um die Dienste dieses Steuerberaters in Anspruch zu nehmen. Später widersetzte er sich zur Verwunderung seiner Vorgesetzten beim \"Spiegel\" einer Zusammenarbeit mit Relotius.", "section_level": 2}, {"title": "Reaktionen auf die Manipulationen.", "content": "\"Der Spiegel\" bat öffentlich für die Fälschungen um Entschuldigung. Der designierte Chefredakteur Ullrich Fichtner kündigte an, die Affäre durch eine auch mit externen Mitgliedern besetzte Kommission aufklären zu lassen. Brigitte Fehrle, Clemens Höges (stellvertretender Chefredakteur im \"Spiegel\"-Verlag) und Stefan Weigel (stellvertretender Chefredakteur der \"Rheinischen Post\") sollten untersuchen, weshalb die Prüfsysteme des Nachrichtenmagazins nicht gegriffen haben, und ihre Ergebnisse öffentlich dokumentieren. In einem offenen Brief in \"Spiegel Online\" vom 22. Dezember 2018 schrieb der designierte \"Spiegel\"-Chefredakteur Steffen Klusmann von erheblichem hauseigenen Versagen, das Konsequenzen haben werde. Zu Relotius’ Artikeln sagte er: „De facto müssen wir heute davon ausgehen, dass sämtliche Relotius-Geschichten Fälschungen sind, so wie die in den anderen Medien, für die er geschrieben hat. [...] Die Geschichten sind als journalistisches Produkt wertlos.“ Der Vorgang sei „so irre, so dreist und so absurd, dass einem die Verfehlungen im Nachhinein geradezu ins Gesicht springen“. Ende Dezember 2018 zog die Chefredaktion des \"Spiegel\" erste personelle Konsequenzen. Steffen Klusmann schrieb: Ullrich Fichtner (Chefredakteur) und Matthias Geyer (Blattmacher, Ressort Gesellschaft) werden „ihre neuen Verträge erst mal aussetzen und ruhen lassen“, bis eine hausinterne Kommission die Relotius-Affäre „abschließend untersucht hat“. Fichtner habe Relotius für den \"Spiegel\" entdeckt und Geyer habe ihn fest angestellt und als Leiter des Ressorts Gesellschaft geführt. Georg Altrogge kritisierte, das Magazin sei dafür bekannt, Lesern zu suggerieren, seine Reporter seien unmittelbare Zeugen des Geschehens oder könnten sich auf Informationen aus erster Hand berufen; dafür sei „das Magazin häufig in die Kritik geraten, vor allem aufgrund des tendenziösen Charakters solcher oft nicht einmal gegendarstellungsfähiger Passagen.“ Stefan Niggemeier, selbst ehemaliger \"Spiegel\"-Autor, attestierte dem Magazin im Zusammenhang mit dem Fall Relotius eine „gefährliche Kultur des Geschichten-Erzählens“. Die als akribisch geltende Dokumentationsabteilung habe sich von Relotius’ „wirklich in großer Perfektion geschriebenen Texten berauschen lassen“. Dadurch sei ein Mythos zusammengebrochen. Niggemeier wies auch darauf hin, dass es sogar in journalistischen Lehrbüchern als legitim angesehen werde, in Reportagen das Reden und Handeln mehrerer Personen „in einer einzigen Figur zu verdichten.“ Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen stellte fest, der Fall Relotius erzwinge eine Debatte über die Ethik des Erzählens im Journalismus. Stilmittel wie in der Literatur seien zwar erlaubt, aber die Inhalte müssten stimmen. Jörg Thadeusz, ehemaliger Moderator bei Verleihungen von Journalistenpreisen und Juror beim Deutschen Reporterpreis kommentierte, bei der Auswahl für Journalistenpreise „stünde ein gewisses Weltbild fest“. Einen Preis erhalte, wer dieses Bild „mit einer süffigen Geschichte möglichst prachtvoll bestätigt“. Er fragte, auf welches Wohlwollen sich ein Fälscher wohl verlasse, wenn er Geschichten über eine amerikanische Kleinstadt erfinde, in der „die Dumpfen unter sich“ seien. Für den \"Zeit-\"Journalisten, Literaturwissenschaftler und Philosophen Thomas Assheuer treffen sich in Relotius’ Werken sowohl die konservative als auch die postmoderne Theorieschule: „Die konservative Schule behauptet, man könne den Selbstlauf der modernen Gesellschaft nur ertragen, indem man ihre Modernisierungsschäden durch tröstende Erzählungen kompensiere. Die postmoderne Denkschule behauptet, die Realität existiere gar nicht, sie sei ein Konstrukt – und Konstrukte solle man besser nicht anrühren, denn am Ende mache man sie noch kaputt.“ Assheuer bezeichnete Relotius weiter als „Genie der Einfühlung“, er habe Redaktion und Leser glücklich gemacht. „Der Superstar war kein Berichterstatter; er war ein Dichtergott, der seine Figuren durch die eigene Schöpfung spazieren führte [...] Und weil er sich mit seiner Schöpfung auskannte, konnte der Weltbaumeister sie wunderschön erzählen.“ In der \"Welt\" schrieb Christian Meier, Relotius vermöge mit Sprache umzugehen wie kaum jemand sonst in seiner Generation. Seine Reportagen „waren fast immer spektakulär, extrem gut komponiert und geschrieben.“ Er habe sein Talent missbraucht. Es gäbe in der Geschichte nur Verlierer. Dagmar Rosenfeld mutmaßt, dass Relotius so lange damit durchkam, weil die Geschichten in das Weltbild der Redaktion passten. „Relotius hat aufgeschrieben, was sein soll. (...) So gesehen hatten die Texte von Relotius etwas Tröstliches. Nur ist es nicht Aufgabe des Journalismus, zu trösten.“ Michael Angele schrieb: „Wenn ich die Reaktionen auf den Fall Relotius Revue passieren lasse, dann scheint mir, als würde man alles Schwierige, Anspruchsvolle, Holprige am liebsten an die Literatur delegieren. Und nur noch reine ‚news‘ verkaufen wollen. Eine Reportage ohne literarische Mittel kann ich mir allerdings nur als Statistik vorstellen, und selbst die würde im Kontext einer Zeitung zur Literatur.“ Angesprochen sei also das Formbewusstsein. „Wer eine Zeitung liest, liest Formen, Gattungen, Genres. Er liest nicht einfach die nackte Wahrheit.“ In seinem Essay \"Am Anfang war die Story\" argumentierte der Soziologe Stefan Schulz, Relotius könne wunderschön schreiben. „Er hat Geschichten erschaffen, die unseren Wünschen entsprachen, und damit ist er der Wirklichkeit manchmal nähergekommen, als ihm das mit einem – nämlich einseitigen – Tatsachenbericht gelungen wäre (...) Auszeichnungen für seine Arbeit zeigen, dass er seine Leser zwar nicht gut informiert, aber tief berührt hat. Er hat sich als Autor aus dem Bild genommen und seine Leser glauben lassen, dass sie unmittelbar erfahren, was er angeblich erlebte. Das ist Kunst.“ Die Medienwissenschaftlerin Joan Kristin Bleicher warnte vor der „naiven Auffassung, Realität sei medial abbildbar und Medieninhalte ein reines Abbild der Realität.“ Die Reportage sei traditionell eine Gattung, die Fakten mit narrativen Elementen aufbereite, Relotius habe auf diese Darstellungsform zurückgegriffen. „Ich ordne Relotius der Traditionslinie des New Journalism zu. Ihr Begründer Tom Wolfe betonte die Möglichkeit, Wirklichkeit als Erzählung zu vermitteln.“ Mehrere Medien zogen denselben Vergleich. In der ZEIT wies der Autor Konstantin Richter auf Reporter wie Gay Talese oder Hunter S. Thompson hin, die ihre Subjektivität als poetische Wahrheit feierten. Sie verfassten „detailverliebte Rekonstruktionen von Szenen, die sie nicht selbst erlebt hatten. Sie gaben die Träume und intimsten Erinnerungen ihrer Protagonisten wieder. Sie machten aus drei Personen eine einzige, weil sie meinten, dass die Verknappung am Ende ausdrucksstärker sei als die schnöde Wirklichkeit (...) Relotius hatte in seinen großen Geschichten immer Protagonisten, die wirkten wie Romanfiguren, da waren tolle Szenen und ein ganz eigener Ton. Es war kein Zufall, dass die Protagonisten immer Musik hörten, der Sound war wichtiger als die Wahrhaftigkeit.“ In der Debatte um Fake und Fiktion verglichen zahlreiche Medien den Fall Relotius mit dem Fall des Schriftstellers Robert Menasse, der in mehreren politischen Essays Walter Hallstein eine Rede auf dem Gelände des Vernichtungslagers Auschwitz angedichtet hatte, um für die Idee einer „Europäischen Republik“ einzutreten. Im Focus bezeichnete Ulrich Reitz beide Fälle als „politisch motiviert“. Er verglich Relotius und Menasse mit Jurek Beckers „Jakob der Lügner“, der seine KZ-Mithäftlinge mit der Lüge so lange wie möglich am Leben erhielt, die Befreiung vom Nationalsozialismus stünde unmittelbar bevor. „Gelogen wird eben nicht nur aus Angst, Boshaftigkeit, Spottlust, Vorteilsstreben oder moralischer Verwahrlosung, sondern nicht selten aus Freundschaft, Anstand oder Liebe.“ Darin liege das Giftige am Fall Relotius: „Am Verdacht, es könne ein ehrenwertes und also von Schuld entlastendes Motiv geben für Irreführung.“ In seinem Text „Dürfen Dichter lügen?“ griff auch der Philosoph Konrad Paul Ließmann diesen Vergleich auf und unterstellte sowohl Relotius als auch Menasse „Thesen und Texte aus einem Geist der redlichen Überzeugung“. Im rechtskonservativen Magazin \"Tichys Einblick\" übernahm Klaus-Rüdiger Mai diese Sichtweise. Er warf Relotius und Menasse jedoch gleichzeitig die „versuchte Abschaffung der Wirklichkeit“ vor. Weil US-amerikanische Bürger von Fälschungen betroffen waren, forderte Richard Grenell, US-Botschafter in Deutschland, vom \"Spiegel\" eine unabhängige Untersuchung. Er kritisierte zudem anti-US-amerikanische Berichterstattung. Dirk Kurbjuweit entschuldigte sich bei den US-amerikanischen Bürgern, die durch die Reportagen beleidigt und verunglimpft worden seien; den Vorwurf des Antiamerikanismus wies er zurück. In den Vereinigten Staaten griffen Medien den Fall Relotius auf. Er wurde zum Anlass für Medienkritik und Analysen der transatlantischen Beziehungen genommen. Nach Meinung des US-amerikanischen Journalisten James Kirchick verbreite \"Der Spiegel\" „seit langem schon einen kruden und sensationslüsternen Antiamerikanismus“.", "section_level": 1}, {"title": "Bericht der Aufklärungskommission.", "content": "Am 24. Mai 2019 veröffentlichte der Spiegel den 17-seitigen Abschlussbericht der im Dezember 2018 einberufenen Aufklärungskommission um Brigitte Fehrle, Clemens Höges und Stefan Weigel. Die Kommission berichtete von etlichen Hinweisen (von außen und aus dem Kollegenkreis) darauf, dass manche Spiegel-Kollegen in ihren Texten nicht immer journalistisch korrekt arbeiteten. Es handele sich dabei um Verfälschungen, wo Tatsachen nicht korrekt oder nicht vollständig dargestellt worden seien, „entweder aus dramaturgischen Gründen, weil sich eine Geschichte geschmeidiger erzählen lässt, wenn man beim Beschreiben nicht ausschließlich an Fakten gebunden ist, oder aus weltanschaulichen Gründen, weil sich eine Geschichte stringenter erzählen lässt, wenn man widersprüchliche Fakten weglässt. Die Kommission hat bei ihren vielen Gesprächen mit Redakteuren, Dokumentaren und Justiziaren den Eindruck gewonnen, dass es sich hier nicht nur um gelegentliche Ausreißer handelt, sondern zum Teil um unterschiedliche Auffassungen davon, was in einem journalistischen Text noch zulässig ist und was nicht.“ Die Kommission legt zusammen mit ihrem Abschlussbericht einige Veränderungsvorschläge vor. Dazu gehört, dass in Geschichten nicht nur die Fakten stimmen, sondern auch Dramaturgie und Abläufe die Wirklichkeit wiedergeben müssen. Auch für die Dokumentationsabteilung des \"Spiegel\" soll es neue Regeln geben. So soll unter anderem jede Woche eine Geschichte per Zufallsprinzip ausgewählt werden, die „erweitert verifiziert“ wird. Außerdem müsse jeder Reporter „seine Recherche lückenlos dokumentieren“ und seine Unterlagen von der Dokumentationsabteilung „mindestens zwei Jahre aufbewahrt werden“. Der Medienjournalist Stefan Niggemeier lobte die schonungslose Kritik und bezeichnete den Bericht gleichzeitig als „verheerend“ für den Spiegel. Am furchtbarsten sei die Schilderung der Redaktionskultur im Haus, „die kaum weiter entfernt sein könnte von dem nach außen getragenen Anspruch“. In der Taz kritisierten die ehemaligen Spiegel-Redakteure Horand Knaup und Hartmut Palmer den Bericht: „Schon der Titel, ‚Der Fall Relotius‘, ist falsch. Zutreffender wäre ‚Der Fall \"Spiegel‘\" gewesen. Der neue Report widerlegt nämlich die bis dahin verbreitete Version, das Magazin sei Opfer des raffinierten Tricksers Relotius geworden. Der Bericht ist vielmehr ein erschütterndes Dokument über das Verständnis von Journalismus in einem der führenden deutschen Medienhäuser, aber auch in den Ausbildungsstätten der Branche. So heißt es dort: ‚Die Reportage wurde zur „Königsdisziplin“ erklärt. Journalistenschüler lernten,... Widersprüchliches und Sperriges wegzulassen, schwarz-weiß zu erzählen, Grautöne zu meiden, die Wirklichkeit der Dramaturgie unterzuordnen.‘ Oder auch: ‚Die Erzählweise, die in Reportageseminaren, zum Beispiel dem des „Reporterforums“, gelehrt wurde und wird, bedient sich dabei aus dem Werkzeugkasten des Films, der Comics und der Literatur, also der Fiktion.‘ Und schließlich steht dort noch: ‚Sie [Die Reporter] erzählten dann auch aus ihren Reportagen solche Beispiele, die dann eben mal mehr und mal weniger die wahre Geschichte verfälschten. Aber Einigkeit bestand immer, dass das erlaubt sei.‘“", "section_level": 1}, {"title": "Manipulationsversuche dieses Wikipedia-Artikels.", "content": "2019 wurde mehrfach versucht, Relotius’ Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia, der erst nach den Manipulationsvorwürfen im Dezember 2018 erstellt worden war, zu seinen Gunsten zu manipulieren und schönzufärben. Die Manipulationsversuche wurden von mehreren neu angelegten Sockenpuppen ausgeführt.", "section_level": 1}, {"title": "Umgang mit Spendengeldern.", "content": "Am 22. Dezember 2018 berichtete der \"Spiegel\", dass Claas Relotius möglicherweise auch Spendengelder veruntreut habe. So sollte Relotius Lesern des Magazins, die ihn mit Spendenabsichten kontaktierten, angeboten haben, für Waisenkinder in der Türkei zu spenden, und hierfür seine privaten Kontodaten übersendet haben. Anlass war sein im \"Spiegel\" erschienener Artikel \"Königskinder\", der sich mit zwei angeblichen syrischen Waisenkindern befasst, die in der Türkei auf der Straße leben sollen. Auch dieser Artikel ist von Erfindungen betroffen. Der \"Spiegel\" kündigte eine Strafanzeige wegen mutmaßlich veruntreuter Spendengelder an. Am 27. Dezember 2018 gab eine Anwaltskanzlei in Relotius’ Namen an, dass dessen Ressortleiter über den gesamten Vorgang informiert gewesen sei, und dass Relotius im Oktober 2016 die bis dahin auf seinem Konto eingegangenen Spenden in Höhe von mehr als 7000 Euro aus privaten Mitteln auf 9000 Euro aufgestockt und anschließend für ein Projekt zur Unterstützung von kriegsgeflüchteten Kindern im Irak an die Diakonie Katastrophenhilfe weitergeleitet habe. Die Organisation bestätigte, 2016 einen Betrag in Höhe von 9000 Euro von Relotius erhalten zu haben. Zudem schrieb die Anwaltskanzlei in der Pressemitteilung, Relotius werde allen Spendern ihr Geld vollständig zurückerstatten.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Relotius erhielt 19 Preise und zwei weitere Auszeichnungen im Bereich Journalismus. 2012 wurde Relotius für ein Interview mit dem umstrittenen französischen Strafverteidiger Jacques Vergès \"(Die größten Verbrecher sind oft die kultiviertesten Persönlichkeiten)\" mit dem Schweizer Medienpreis für junge Journalisten und 2013 mit dem Österreichischen Zeitschriftenpreis ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2012 auch einen zweiten Preis beim Nachwuchsjournalisten-Wettbewerb „dpa news talent“ für seine Reportage \"Tödliche Tradition\" im Magazin \"Cicero\" und den Coburger Medienpreis für eine Geschichte über eine Wohnanlage für demente Menschen in den Niederlanden. In den Jahren 2013, 2015, 2016 und 2018 erhielt er den Deutschen Reporterpreis, darunter dreimal für die beste Reportage und einmal als bester freier Journalist. 2014 zeichnete ihn CNN als Journalist of the Year aus. In der Laudatio hieß es, er erzähle auf „poetische Weise“ von gesellschaftlichen Problemen, es gelinge ihm, „im Kopf des Lesers Bilder zu erzeugen, die wie ein Film ablaufen“. 2017 wurde er für seine \"Spiegel-\"Reportagen über einen Jemeniten im US-amerikanischen Guantanamo-Gefängnis und über zwei syrische Flüchtlingskinder mit dem Liberty Award und mit dem European Press Prize ausgezeichnet. Für die, wie sich später herausstellte, manipulierte \"Spiegel\"-Reportage \"Königskinder\" erhielt er im selben Jahr auch den Katholischen Medienpreis in der Kategorie Print. Den Deutschen Reporterpreis 2018 erhielt Relotius im Dezember 2018 für einen ebenfalls auf Erfindungen basierenden Text, der, so die Begründung vor Bekanntwerden der Manipulationen, „von beispielloser Leichtigkeit, Dichte und Relevanz“ sei und „nie offenlässt, auf welchen Quellen er basiert“. Ebenfalls 2018 erhielt er den Peter-Scholl-Latour-Preis der Ulrich-Wickert-Stiftung. Nach Bekanntwerden der Affäre kündigte Relotius an, wie sein Anwalt erklärte „unabhängig von der Authentizität der zugrundeliegenden Berichte“, sämtliche Journalistenpreise zurückgeben zu wollen. Auch die damit in einigen Fällen verbundenen Preisgelder wollte er nach eigenen Angaben den Stiftern erstatten. Nach Bekanntwerden der Manipulationen war Relotius zuvor der Peter-Scholl-Latour-Preis aberkannt worden. Auch CNN International erkannte ihm sämtliche Auszeichnungen ab. Zudem erkannte die Deutsche Bischofskonferenz Relotius am 28. Dezember 2018 den Katholischen Medienpreis ab, das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro forderte sie zurück.", "section_level": 1}], "src_summary": "Claas-Hendrik Relotius (* 15. November 1985 in Hamburg) ist ein deutscher Journalist. Er war für renommierte Printmedien im deutschsprachigen Raum tätig, vorwiegend beim \"Spiegel\", und wurde für seine Reportagen vielfach ausgezeichnet. Im Dezember 2018 wurde aufgedeckt, dass viele seiner Reportagen in Teilen oder zur Gänze erfunden sind. Der daran anschließende Skandal machte ihn einer breiten Öffentlichkeit bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 1065734} {"src_title": "Liechtensteinisch-schweizerische Beziehungen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ansätze.", "content": "Verbreitete Open-Source-kompatible Geschäftsmodelle sind Dual-Lizenzierung, Software-as-a-Service, der Verkauf von Support zu einem kostenlosen Produkt, Freemium, spendenbasierte Finanzierung und Crowdfunding. Das grundlegende Ziel dieser Geschäftsmodelle ist, die Größe und internationale Reichweite der Open-Source-Community (typischerweise mehr als eine Größenordnung größer als ein entsprechendes Closed-Source-Modell) für ein nachhaltiges kommerzielles Unternehmen zu nutzen. Die überwiegende Mehrheit der kommerziellen Open-Source-Unternehmen hat ein Konversionsverhältnis (gemessen am Prozentsatz der Downloader, die etwas kaufen) von deutlich unter 1 %, sodass kostengünstige und skalierbare Marketing- und Vertriebsfunktionen der Schlüssel zur Rentabilität dieser Unternehmen sind.", "section_level": 1}, {"title": "Vertrieb von kommerziellen Diensten.", "content": "Die Kostendeckung für das Erstellen von Open-Source-Software kann aus dem Verkauf von Dienstleistungen wie Schulungen, technischem Support oder Beratung und nicht aus der Software selbst stammen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Open-Source-Software nur als Quellcode anzubieten, während ausführbare Binärdateien nur zahlenden Kunden zur Verfügung gestellt werden und damit also den kommerziellen Service der Kompilierung und Paketierung der Software anzubieten. Auch die Bereitstellung von Waren wie physische Installationsmedien (z. B. DVDs) kann eine kommerzielle Dienstleistung sein. Open-Source-Unternehmen, die dieses Geschäftsmodell erfolgreich einsetzen, sind beispielsweise Red Hat und IBM.", "section_level": 2}, {"title": "Verkauf von Markenartikeln.", "content": "Einige Open-Source-Organisationen wie die Mozilla Foundation und die Wikimedia Foundation verkaufen Markenartikel wie T-Shirts und Kaffeetassen. Dies kann auch als zusätzlicher Service für die Nutzergemeinschaft angesehen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Verkauf von Zertifikaten und Markenbenutzung.", "content": "Ein weiterer Finanzierungsansatz stammt von Moodle, einer Community- und Lernplattform. Das Geschäftsmodell basiert auf einem Netzwerk von Vertriebspartnern, die zertifiziert sind und daher berechtigt sind, den Namen und das Logo von Moodle zu verwenden und ihrerseits einen Teil der Einnahmen an den Moodle Trust abzuführen, der die Kernentwicklung finanziert.", "section_level": 2}, {"title": "Partnerschaften mit Förderorganisationen.", "content": "In einigen Fällen entsteht Open-Source-Software durch Partnerschaften mit insbesondere öffentlichen Organisationen. Wenn Regierungen, Universitäten, Unternehmen oder Nichtregierungsorganisationen Software intern entwickeln oder einen Auftragnehmer mit kundenspezifische interne Änderungen beauftragen wird dieser Code häufig unter einer Open-Source-Lizenz freigeben. Einige Unternehmen unterstützen die Entwicklung von Open-Source-Software durch Fördermittel oder Stipendien, wie die 2005 gegründete Google Summer of Code.", "section_level": 2}, {"title": "Verkauf von optionalen proprietären Erweiterungen.", "content": "Einige Unternehmen verkaufen proprietäre, aber optionale Erweiterungen (\"Module\", \"Plugins\" oder \"Add-ons\") zu einem Open-Source-Softwareprodukt. Dieser Ansatz ist eine Variante des Freemium-Geschäftsmodells. Die proprietäre Software kann darauf abzielen, dass Kunden mehr Wert aus ihren Daten, ihrer Infrastruktur oder ihrer Plattform schöpfen können, sie also z. B. effektiver betreiben, besser verwalten oder besser sichern können. Beispiele sind die IBM-eigene Linux-Software, bei der IBM zum Linux-Open-Source-Ökosystem beiträgt, wohingegen IBM Datenbanksoftware, Middleware und andere Software, die auf dem Open-Source-Kern läuft, entwickelt und vertreibt (an zahlende Kunden). Weitere Beispiele für proprietäre Produkte, die auf Open-Source-Software basieren, sind Red Hat Enterprise Linux und Clouderas Apache Hadoop-basierte Software. Einige Unternehmen scheinen einen Teil ihrer finanziellen Gewinne aus dem Verkauf proprietärer Software wieder in die Open-Source-Infrastruktur zu investieren. Der Ansatz kann problematisch mit vielen Open-Source-Lizenzen sein (\"nicht lizenzkonform\"), wenn nicht ausreichend sorgfältig vorgegangen wird. So kann beispielsweise das Mischen von proprietärem Code und Open-Source-Lizenzencode in statisch verknüpften Bibliotheken oder das Zusammenführen des gesamten Quellcodes in einem Softwareprodukt gegen Open-Source-Lizenzen verstoßen, während sie bei einer Trennung durch Schnittstellen oder Dynamic-Link-Bibliotheken oft lizenzkonform bleiben.", "section_level": 2}], "src_summary": "Geschäftsmodelle für Open-Source-Software entstehen dadurch, dass Open-Source-Software sowohl als eigenständige Anwendung als auch als Komponente in Nicht-Open-Source-Anwendungen weit verbreitet ist. Kunden können bereit sein, offene Technologien zu kommerziellen Bedingungen zu nutzen (und damit für Open-Source-Software zu bezahlen), wenn ein zusätzlicher Wert geschaffen wird. Dies kann der Fall sein durch angebotenen Rechtsschutz (z. B. Haftungsfreistellung von Urheberrechts- oder Patentverletzungen), professionelle Qualitätssicherung oder professionellen Support/Training/Beratung, die sonst typisch für kommerzielle Software sind. In diesem Fall können Kunden weiterhin von den Vorteilen von Open-Source-Software wie eine einer feinkörnigen Steuerung und einen fehlenden Lock-in-Effekt profitieren. Open-Source-Software wird weiterhin als Komponente innerhalb von proprietären, kommerziellen Produkten und Dienstleistungen von vielen unabhängigen Softwareanbietern (ISVs), Value-Added-Resellern (VARs) und Hardwareanbietern (OEMs oder ODMs) in Frameworks, Modulen und Bibliotheken verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 841508} {"src_title": "Anton Berlage", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Berg-Stacheltaschenmaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von durchschnittlich 15,9 Zentimetern bei den Männchen und durchschnittlich 14,1 Zentimetern bei den Weibchen. Der Schwanz wird durchschnittlich 17,5 bzw. 16,9 Zentimeter lang. Die durchschnittliche Ohrlänge beträgt 18 Millimeter und die durchschnittliche Hinterfußlänge 40 Millimeter. Es handelt sich damit nach der Nelson-Stacheltaschenmaus (\"Heteromys nelsoni\") um die zweitgrößte Art der Gattung, die Männchen sind signifikant größer als die Weibchen. Das Fell der ausgewachsenen Tiere ist rau und beinhaltet einzelne versteifte, weiche und stachelähnliche Haare auf der Rücken- und Bauchseite. Das Rückenfell ist grauschwarz mit ungleichmäßiger ockerfarbener Sprenkelung, die Seiten sind etwas heller sandfarben jedoch ohne echte Seitenlinie und die Bauchseite ist weiß. Die Ohren sind schwarz mit weißer Randung. Die vorderen Bereiche der Sohlen der Hinterfüße sind nackt und besitzen sechs Tuberkel. Der Schwanz ist deutlich länger als die Kopf-Rumpf-Länge und dünn behaart, die Oberseite ist dunkler als die Unterseite und er hat eine weiße Spitze. Der Karyotyp besteht aus einem diploiden Chromosomensatz aus 2n = 60 Chromosomen (FN=78).", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Das Verbreitungsgebiet der Berg-Stacheltaschenmaus ist auf den Norden der Cordillera de Talamanca in Costa Rica eingeschränkt, wo die Art in Höhen zwischen 1600 und 2800 Metern lebt.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Berg-Stacheltaschenmaus lebt in feuchten Eichenwaldgebieten der höheren Bergregionen der Cordillera de Talamanca, die durch einen hohen Anteil an Totholz geprägt sind. Teilweise kommt die Art auch in Sekundärwäldern vor. Die Tiere sind nachtaktiv und bodenlebend, über ihre Lebensweise liegen ansonsten so gut wie gar keine Informationen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Berg-Stacheltaschenmaus wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung der Stacheltaschenmäuse (\"Heteromys\") eingeordnet, die aus 16 Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von William P. Harris Jr. aus dem Jahr 1932, der sie bereits als \"Heteromys oresterus\" einführte. Die Art wird gemeinsam mit der Desmarest-Stacheltaschenmaus (\"Heteromys desmarestianus\"), der Goldman-Stacheltaschenmaus (\"Heteromys goldmani\") und der Nebelwald-Stacheltaschenmaus (\"Heteromys nubicolens\") der \"desmarestianus\"-Gruppe innerhalb der Stacheltaschenmäuse zugeordnet. Innerhalb der Art werden neben der Nominatform keine weiteren Unterarten unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Status, Bedrohung und Schutz.", "content": "Die Berg-Stacheltaschenmaus wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (least concern) eingeordnet. Begründet wird dies durch die stabile Population der Art in dem Gebiet, das vollständig in einem Schutzgebiet liegt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Berg-Stacheltaschenmaus (\"Heteromys oresterus\"), auch Costa-Rica-Stacheltaschenmaus, ist eine Art der Stacheltaschenmäuse, die nur im Norden der Cordillera de Talamanca in Costa Rica in Höhen von 1600 bis 2800 Metern vorkommt.", "tgt_summary": null, "id": 1551045} {"src_title": "Noman Benotman", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Marlow Moss, geboren am 29. Mai 1889 in Kilburn, einem Stadtteil Londons, war die Tochter von Lionel Moss, Fachmeister in der Bekleidungsindustrie und Textilfabrikant, und seiner Frau Fannie Jacobs. In ihrer Kindheit interessierte sie sich sehr für Musik. Als sie aber an Tuberkulose erkrankte, musste sie ihr Musikstudium für mehrere Jahre unterbrechen. Später richtete sie ihre Aufmerksamkeit mehr auf das Ballett. Gegen den Wunsch ihrer Familie entschied sie sich für eine künstlerische Karriere und studierte 1916 bis 1917 an der St. John’s Wood School of Art und später an der Slade School of Fine Art. Nach einem emotionalen Schock brach Moss ihr Studium an der Slade School ab, um allein und zurückgezogen in Cornwall zu leben. Statt \"Marjorie\" wollte sie nur noch als \"Marlow\" angesprochen werden und nahm um 1919 ein maskulines Aussehen an. Inspiriert durch eine Biographie über Marie Curie kehrte sie 1923 nach London zurück und begann, im British Museum Reading Room zu studieren. Sie setzte ihr Studium im Fach Skulptur später an der Penzance School of Art fort, begann 1926 mit der Kunstmalerei und gründete ein Atelier in London. Ab jetzt nahm Moss in ihrem Leben permanent ein maskulines Aussehen mit kurzen Haaren, Krawatte und Reithosen an und änderte ihren Vornamen in \"Marlow\" auch urkundlich. Eine Reise nach Paris 1927 bewog sie, ihr Leben dort fortzusetzen. Hier lernte sie ihre spätere Lebenspartnerin, die niederländische Schriftstellerin Antoinette Hendrika Nijhoff-Wind kennen, die Ehefrau des Dichters Martinus Nijhoff. Sie studierte unter Fernand Léger und Amédée Ozenfant an der Académie Moderne und ihr Stil wurde insbesondere von Piet Mondrian beeinflusst. Hier machte sie auch mit Georges Vantongerloo and Jean Gorin Bekanntschaft, wurde Gründungsmitglied des Verbands Abstraction-Création und stellte ihre Werke im Salon des Surindépendants aus. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs verließ Moss Frankreich, um in der Nähe der Lamorna Cove in Cornwall zu leben. Erneut studierte sie hier an der Penzance School of Art, diesmal aber im Fach Architektur. Hier arbeitete sie den Rest ihres Lebens und unternahm häufig Reisen nach Paris. Von einem Nachbar in Lamorna wurde sie als „liebe kleine Seele“ bezeichnet, die allen Kindern des Dorfes ein Weihnachtsgeschenk bescherte. Der Nachbar, der als Kind in ihr Atelier zu blicken pflegte, um ihre Arbeit zu bestaunen, sagte: Moss trat der Londoner Niederlassung von Group Espace bei und hatte 1953 und 1958 Einzelausstellungen in der Hanover Gallery. Sie starb am 23. August 1958 im West Cornwall Hospital Penzance an einer Krebserkrankung und ihre Asche wurde nahe Lamorna dem Meer übergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Wirken.", "content": "Moss’ Werk umfasste die Kunstmalerei, Skulptur und Reliefs. Vor dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte sie sich hauptsächlich mit der Malerei, in dem sie sehr abstrakte Kompositionen mit einfachen schwarzen Linien und Rastern schuf, die dem Neo-Plastizismus von Mondrian, dessen Arbeit sie bewunderte, sehr ähnelten. Später in den 1930er-Jahren fertigte sie weiße Reliefs aus Holz, Seil und Schnur ohne jede Farbe. Ihr französisches Atelier wurde zusammen mit dem größten Teil dieser Vorkriegsarbeit 1944 durch deutsche Bombenangriffe zerstört. Einzelausstellungen ihrer Arbeiten wurden von Erica Brausen in der Hanover Gallery London in den Jahren 1953 und 1958 in Szene gesetzt. Weitere Ausstellungen fanden 1962 im Stedelijk Museum Amsterdam und im Frühjahr 1972 im Stadhuis Middelburg statt. Während Moss’ Architekturstudien nach dem Krieg schuf sie Skulpturen und Reliefs wie die \"Balanced Forms in Gun Metal on Cornish Granite\" (1956/57) und begann wieder mit der Malerei. Sie entwickelte dabei einen strukturell ähnlichen Stil, der jedoch farbiger ist als frühere Werke. Trotz des innovativen Charakters ihrer Arbeit führten ihr früheres Leben in Paris und ihr später zurückgezogener Lebensstil in Cornwall zu einem unauffälligen Ruf als britische Künstlerin. Bis in die 1980er-Jahre galt sie als unbedeutende Nachahmerin Mondrians. Moss’ Werke befinden sich heute in der Tate Gallery und im Henry Moore Institute.", "section_level": 1}], "src_summary": "Marjorie Jewel „Marlow“ Moss (* 29. Mai 1889 in Kilburn; † 23. August 1958 in Penzance) war eine britische Kunstmalerin und Bildhauerin des Konstruktivismus.", "tgt_summary": null, "id": 820899} {"src_title": "Max Arkadjewitsch Taiz", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Systematik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Innere Systematik.", "content": "Das International Committee on Taxonomy of Viruses (ICTV) hat mit Stand November 2018 folgende Spezies anerkannt: Weitere vorgeschlagene Spezies sind: Phylogenetischer Baum nach Hao \"et al.\" (2018):", "section_level": 2}, {"title": "Äußere Systematik.", "content": "Die folgende Systematik folgt Schulz \"et al.\" (2018) mit Korrekturen und Ergänzungen nach Hao \"et al.\" (2018):", "section_level": 2}, {"title": "Ökologie.", "content": "Chloroviren sind in Süßwasserumgebungen in allen Teilen der Welt weit verbreitet und wurden aus Süßwasserquellen in Europa, Asien, Australien sowie Nord- und Südamerika isoliert.", "section_level": 1}, {"title": "Wirte.", "content": "Zu den natürlichen Wirten der Chloroviren zählen verschiedene Arten einzelliger \"Chlorella\"-ähnlicher Algen, die Zoochlorellen genannt werden. Sie sind sehr spezies- und sogar stammspezifisch: Einzelne Virusspezie infizieren typischerweise nur Wirte einer bestimmten Linie (engl. \"strain\"). Diese Zoochlorellen bauen im Allgemeinen endosymbiotische Beziehungen auf zu größeren Protozoen (Protisten) und Wirbellosen (Invertebrata) des Süß- oder Salzwassers, beispielsweise: Während ein einzelner Protist zu einem bestimmten Zeitpunkt bis zu mehrere hundert Algenzellen beherbergen kann, sind frei schwebende Algen sehr anfällig für Chloroviren, was darauf hindeutet, dass eine solche Endosymbiose eine Infektionsresistenz verleiht. Kürzlich wurde auch festgestellt, dass Chloroviren Menschen infizieren. Die Möglichkeit einer Infektionen von Mäusen wird untersucht.", "section_level": 2}, {"title": "Vorkommen.", "content": "Die Chlorovirus-Titer variieren je nach Jahreszeit und Ort. Aufgrund der reichen genetischen Vielfalt und der hohen Spezialisierung einzelner Virusspezies sind Abweichungen in ihrer Ökologie nicht ungewöhnlich. Dies führt zu spezifischen räumlich-zeitlichen Mustern, die letztendlich vom Lebensstil und der Art des Wirts abhängen. Bisherige Übersichtsdaten zeigten zwei hervorstechende saisonale Häufigkeitsspitzen: für \"Chlorella variabilis\" NC64A-Viren im Spätherbst und für \"Chlorella variabilis Syngen\"-Viren im späten Frühling bis Mitte des Sommers, was wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass den Wirt gemeinsam haben. Umgekehrt erreichten \"Chlorella heliozoae\" SAG-Viren zu verschiedenen Jahreszeiten ihren Höhepunkt und zeigten im Vergleich zu den NC64A- und Syngen-Viren im Allgemeinen eine größere Variabilität der Titer. Darüber hinaus zeigten Studien, dass Chloroviren eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen den winterlichen Temperaturabfall aufweisen, was durch das Vorhandensein von infektiösen Partikeln (Virionen) unter Eisschichten in einem Regenwassermanagement-Teich in Ontario, Kanada, belegt ist. DeLong \"et al.\" vermuten 2016, dass Verfolgung durch kleine Krebstiere (Crustaceen) eine indirekte Rolle bei der Titerfluktuation spielen können. Der Abbau von Protistenzellen, die den Verdauungstrakt der Krebstiere passieren, könnte zu einer Freisetzung einer großen Anzahl der einzelligen Algen führt, die – aufgrund des weggefallenen Endsymbiose-Wirts – anfällig für eine Virusinfektion werden. In Konsequenz hängt die saisonale Häufigkeit von Chloroviren nicht nur von der eigenen Wirtsart ab, sondern auch von vielen anderen Mikroorganismen, dem allgemeinen Nährstoffstatus und ökologischen Rahmenbedingungen. In ihrer Gesamtheit können Chloroviren über den Phytoplanktonumsatz globale biogeochemische Zyklen beeinflussen. Bekannterweise verursacht \"Chlorella\" zusammen mit anderen Arten mikroskopischer Algen und Blaugrünbakterien (Cyanobakterien) wie \"Microcystis aeruginosa\" toxische Algenblüten, die in der nördlichen Hemisphäre (Erdhälfte) üblicherweise von Februar bis Juni dauern. Dies führt zu Sauerstoffmangel und in der Folge zum Tod größerer Organismen in den Süßwasserlebensräumen. Lytische (d. h. zellzerstörende) Infektion einzelliger Algen durch Chloroviren führt zum Abbruch der Algenblüten und anschließender Freisetzung des in den Algenzellen enthaltenen von Kohlenstoffs, Stickstoffs und Phosphors, die verdünnt letztendlich der Nahrungskette wieder zugeführt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Aufbau.", "content": "Die Virionen der Gattung \"Chlorovirus\" haben eine Hülle mit ikosaedrischer oder sphärischer Geometrie und eine Symmetrie (Triangulationszahl). Der Durchmesser beträgt ca. 100–220 nmDas Genom ist linear, in der Regel einfach vorhanden und besteht aus doppelsträngiger DNA (dsDNA), mit einer Länge von etwa 330 kb. Die dsDNA ist geschlossen mit einer Hairpin (Haarnadelstruktur) am Ende. Es gibt oft mehrere hundert ORFs (offene Leserahmen, englisch 'open reading frames'). Die Gattung der Chloroviren kodiert in ihrer Gesamtheit für in Summe 632 Proteinfamilien, jedes einzelne Virus hat jedoch nur 330–416 Gene, die Proteine kodieren. Chloroviren in bestimmten Abschnitten ihrer DNA-Sequenz methylierte Basen. Einige Chloroviren enthalten auch Introns und Inteine, obwohl dies innerhalb der Gattung selten ist. Die Genomlänge beträgt 330.611 bp, dabei werden vorhergesagt 802 Proteine kodiert. Der GC-Gehalt liegt bei 40 %. Einige Kapsomere auf der äußeren Hülle haben Fasern, die sich vom Virusteilchen abstehen und die Anheftung an den Wirts unterstützen (vgl. \"Mimivirus\").", "section_level": 1}, {"title": "Vermehrungszyklus.", "content": "Bei \"Paramecium bursaria chlorella virus 1\" (PBCV-1), dem Prototyp des Chlorovirus, berührt zunächst der Dorn die Zellwand des Wirts. und wird dann durch Fasern unterstützt, um das Virusteichen (Virion) am Wirt zu sichern. Die Anlagerung von PBCV-1 an seinen Rezeptor ist sehr spezifisch und schränkt den Bereich der möglichen Wirte stark ein. Virusassoziierte Enzyme ermöglichen den Abbau der Wirtszellwand und die interne Membran des Virus verschmilzt mit der Wirtsmembran. Diese Fusion ermöglicht den Transfer der Virus-DNA und von viralen Proteinen in die Wirtszelle und löst auch eine Depolarisation der Wirtsmembran aus. Da PBCV-1 kein Gen für RNA-Polymerase besitzt, wandern seine DNA und viralen Proteine in den Zellkern, wo die Transkription 5–10 Minuten nach der Infektion beginnt. Es wird angenommen, dass diese schnelle Transkription durch ein Protein ermöglicht wird, das den Transfer der DNA in den Zellkern bewerkstelligt und durch das \"PBCV-a443r\"-Gen kodiert wird. Es ähnelt Proteinen, die am Durchschleußen durch die Kernmembran in Säugetierzellen beteiligt sind. In dieser frühen Infektionsphase sinkt die (eigene) Transkriptionsrate des Wirts, und die Transkriptionskomponenten des Wirts werden zur Transkription der neuen viralen DNA umprogrammiert. Minuten nach der Infektion beginnt der Abbau der chromosomalen DNA des Wirts. Es wird vermutet, dass dies durch PBCV-1-kodierte und verpackte DNA- Restriktionsendonukleasen erfolgt. Durch den Abbau der chromosomalen Wirts-DNA kommt die Transkription des Wirts zum Erliegen. Dies führt dazu, dass 33–55 % der polya. Die virale DNA-Replikation beginnt nach 60 bis 90 Minuten. Etwa 2–3 Stunden nach der Infektion beginnt der Zusammenbau der Virushüllen (Kapside). Dies tritt in lokalisierten Regionen des Zytoplasmas auf, wobei die Viruskapside 3–4 Stunden nach der Erstinfektion beobachtbar sind. 5–6 Stunden nach der PBCV-1-Infektion füllt sich das Zytoplasma der Wirtszelle mit infektiösen Viruspartikeln (der Nachkommenschaft). Kurz danach (6–8 Stunden nach der Infektion) setzt die lokalisierte Lyse (Auflösung) der Wirtszelle diese Nachkommen frei. Aus jeder infizierten Zelle werden ca. 1000 Viruspartikel freigesetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Infektion beim Menschen.", "content": "Kürzlich wurde \"Chlorovirus\" ATCV-1-DNA in menschlichen Pharynx-Proben gefunden. Bis dato war nicht bekannt, dass das Chlorovirus Menschen infizieren könnte, daher ist das Wissen über Infektionen bei Menschen noch sehr begrenzt. Infizierte Personen hatten ein verzögertes Gedächtnis und verringerte Aufmerksamkeit sowie eine verminderte visuelle Verarbeitung und visuelle Motorik. Dies führte insgesamt zu einem Rückgang der Fähigkeit, Aufgaben basierend auf Sehen und räumlichem Denken durchzuführen. Die Studien zur Infektion von Mäusen mit ATCV-1 zeigten bei infizierten Tieren Veränderungen im Cdk5-Signalweg, der das Lernen und die Gedächtnisbildung unterstützt, sowie Veränderungen der Genexpression im Dopamin-Signalweg. Infizierte Mäuse erwiesen sich zudem als weniger sozial und interagierten weniger mit neu eingeführten Begleitmäusen als die gesunde Kontrollgruppe. Sie verbrachten längere Zeit in einem lichtexponierten Bereich der Testkammer, wohingegen die Kontrollmäuse die wie üblich dunkle Seite bevorzugten und das Licht mieden. Dies deutet auf eine Abnahme der Angstzustände bei einer ATCV-1-Infektion hin. Die Testmäuse waren auch weniger in der Lage, ein Objekt zu erkennen, das von seiner vorherigen Position verschoben worden war, was eine Abnahme des räumlichen Referenzspeichers belegt. Wie beim Menschen nimmt die räumliche Aufgabenfähigkeit des Sehzentrums ab.", "section_level": 1}], "src_summary": "Chlorovirus, auch Chlorellavirus genannt, ist eine Gattung von Viren mit doppelsträngigem DNA-Genom in der Familie der \"Phycodnaviridae\". Sie gehört damit zum Phylum \"Nucleocytoviricota\" (alias \"Nucleocytoplasmic large DNA viruses\", NCLDV). ", "tgt_summary": null, "id": 397253} {"src_title": "Viktorianisch-gotische und Art-déco-Ensembles in Mumbai", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der junge Arbeiter Wolodja ist aus der russischen Provinz nach Moskau gereist, um hier Arbeit zu finden. Da er keine feste Bleibe in Form einer eigenen Wohnung findet, übernachtet er kurzerhand bei seinem alten Kriegskameraden Kolja auf dem Sofa. Dessen Ehefrau Ljuda gefällt der neue Untermieter sehr, ist er doch ausgesprochen rücksichtsvoll und höflich. Bald entspinnen sich zarte Bande zwischen der Gattin und dem Hausfreund. Als Kolja dies bemerkt, verlässt er deprimiert die Wohnung und sucht sich nun seinerseits eine neue Bleibe, hat damit aber genauso wenig Erfolg wie einst Wolodja. Notgedrungen kehrt er in die eigene Wohnung zurück, wo es sich mittlerweile Ljuda und Wolodja im Ehebett gemütlich gemacht haben. Zähneknirschend muss sich nun Kolja mit dem Sofa, das eigentlich für den Gast reserviert war, begnügen. Sobald Wolodja aber de facto die Rolle von Ljudas neuem „Ehemann“ eingenommen hat, verhält er sich auch dementsprechend: Er nimmt alles für selbstverständlich hin und bemüht sich nicht länger um Ljuda. Die aber hat keinen Partnerwechsel vorgenommen, um sich einen neuen Pascha heranzuzüchten und wirft kurzerhand Wolodja wieder aus dem Bett. Inzwischen schwanger geworden, bestreiten beide Männer, der Vater des Ungeborenen zu sein. Als man sie zu einem Schwangerschaftsabbruch zu überreden versucht, hat Ljuda endgültig die Nase voll und verlässt beide Typen mitsamt der Wohnung.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Bett und Sofa\" wurde am 15. März 1927 in der UdSSR uraufgeführt. In Deutschland lief der Film im September desselben Jahres an. Hier wie auch im anderen Ausland war der Film ein großer Publikumserfolg, nachdem er wegen allzu lockerer Sozialmoral in mehreren westlichen Staaten heftige Diskussionen hervorgerufen und zeitweise sogar auf dem Index gestanden hatte. Am 21. Oktober 1967 war \"Bett und Sofa\" unter dem neuen Titel \"Dritte Kleinbürgerstraße (Liebe zu dritt)\" auch erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Die nationale wie internationale Kritik reagierte zum Teil sehr heftig auf diesen Film. Nachfolgend einige Beispiele: Das Presseorgan der sowjetischen Gewerkschaften, Trud, attackierte den Film in seiner Ausgabe vom 24. März 1927 massiv. Man habe einfach aus den bourgeoisen französischen Filmen jener Zeit das als verwerflich gescholtene Prinzip der „Ehe zu dritt“ übernommen und damit bewiesen, wie wenig die Filmemacher den sowjetischen Menschen kennen würden „Solch ein Leben, wie es Room schildert, ist eine reine Illusion, eine Erfindung. Es ist einfach ein Kunststückchen, das der Filmkunst untergeschoben wurde“. Paul Rotha befand, der Film sei „ein unvergleichliches Beispiel für eine rein psychologische, intime und zugleich filmische Darstellung von menschlichen Charakteren“. Im Lexikon des Internationalen Films hieß es anlässlich der Fernsehausstrahlung in Dritten Programm des WDR: „In der Charakterzeichnung überzeugende und im Blick auf den Moskauer Alltag der 20er Jahre aufschlußreiche Dreiecksgeschichte, die auch gesellschaftliche Probleme wie die Wohnungsnot nicht ausspart.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Bett und Sofa, auch bekannt unter dem Titel \"Liebe zu dritt\", ist ein sowjetischer Stummfilm in Gestalt einer sozialkritischen Tragikomödie aus dem Jahre 1927. Regie führte Abram Room.", "tgt_summary": null, "id": 2297808} {"src_title": "Thomas Michael Whalen III", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Ein Serienmörder beunruhigt die Bürger im Pariser Montmartre-Distrikt. Alle Bluttaten haben eines gemeinsam: Bei den Toten findet sich stets eine Visitenkarte mit dem Namen Durand darauf. Nun hat es – als bereits fünftes Opfer – den dank eines Lottogewinns zu Reichtum gekommenen Clochard Alfred getroffen. Polizeiinspektor Wenceslas Vorobietchik, den alle der Einfachheit zuliebe „Wens“ nennen, kommt in der Angelegenheit nicht so recht weiter. Erst als sich ein kleiner Ganove auffällig benimmt, indem er einige dieser Visitenkarten zeigt, glaubt er eine heiße Spur zu haben. Da diese Visitenkarten in dem Haus Nr. 21, einer kleinen Pension, gefunden wurden, mietet sich dort der Polizeiermittler unter der Tarnung eines Priesters ein. In der Pension verkehren ziemlich merkwürdige Gestalten – da sind zum Beispiel der Fakir Lalah-Poor, der Handwerker Collin, der kauzige Dr. Linz sowie die verhinderte Schriftstellerin Mademoiselle Cuq, die noch nie etwas veröffentlicht hat – und der eine oder andere benimmt sich höchst verdächtig. Doch jedes Mal, wenn Wens glaubt, den Täter ermittelt zu haben, schlägt der Mörder wieder zu, und eine weitere Durand-Visitenkarte findet sich am Tatort. Es braucht viel Zeit, bis Kommissar Wens hinter den Clou der Geschichte kommt: Es gibt nicht nur einen Mörder, es gibt gleich derer drei! Jedes Mal, wenn eine Verhaftung ansteht, weil Wens sich sicher glaubt, endlich den Täter gefasst zu haben, schlägt ein anderer des Mörder-Trios erneut zu und verschafft dadurch dem jeweils Verdächtigten ein Alibi.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Der Mörder wohnt Nr. 21\" feierte seine Uraufführung am 7. August 1942. In Deutschland lief der Film im darauf folgenden Jahr an. Andrej Andrejew schuf die Filmbauten. Die Nachwuchsdarsteller Yves Montand und Daniel Gélin absolvierten hier einen ihrer ersten Auftritte vor der Kamera.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "\"Der Mörder wohnt Nr. 21\" gilt als frühes Meisterwerk des Thriller-Spezialisten Clouzot (\"Der Rabe, Lohn der Angst, Die Teuflischen\") und zugleich als eine der hervorragenden Produktionen der deutsch-finanzierten Produktionsfirma Continental Films, dessen Chef und graue Eminenz Alfred Greven 1940/41 einige der besten im Land verbliebenen Regisseure Frankreichs für seine Firma gewinnen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Im Lexikon des Internationalen Films heißt es: „Henri-Georges Clouzots erste Regiearbeit zeigt bereits die faszinierende Fähigkeit, filmisch zu erzählen, eine Dramaturgie zu entwickeln, den Zuschauer zu überlisten und mit der Beherrschung der Spannungselemente in den Bann zu ziehen.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Schlafwagenabteil ist ein schwedischer Spielfilm aus dem Jahre 1962 mit Bibi Andersson und Max von Sydow in den Hauptrollen. Regie führte der Debütant Vilgot Sjöman.", "tgt_summary": null, "id": 1408482} {"src_title": "Bunny (Nottinghamshire)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Flying Tigers.", "content": "Die Geschichte der 14. AF geht zurück bis zur American Volunteer Group (AVG), bekannter als „Flying Tigers“. Diese Freiwilligentruppe unter der Leitung von Claire Chennault hatte sich bereits im Juni 1941 nach China eingeschifft und sich dort eingerichtet. Der erste Kampfeinsatz der Flying Tigers fand am 20. Dezember 1941 statt. Für die Versorgung war das ATC (Air Transport Command) zuständig, welches ursprünglich ebenfalls keine militärisch geordnete Organisation war. Mit dem Angriff auf Pearl Harbour und dem damit verbundenen Kriegseintritt der USA war das amerikanische Militär bemüht, die Luftstreitkräfte im Raum Ostindien, Burma, Thailand und China unter eine einheitliche Kommandostruktur zu stellen. Hierfür wurden zunächst die vorhandenen Verbände der 10. AF unter Clayton Lawrence Bissell angegliedert, zu deren Hauptaufgaben weiterhin die Aufrechterhaltung der Luftbrücke Over the Hump (Leitung: William H. Tunner) nach China war. Nachdem die Japaner im Mai 1942 Burma eingenommen hatten, waren die AVT und die Chinesischen Truppen auf die Luftversorgung angewiesen. Natürlich war den Militärs die unmilitärische Struktur der freiwilligen Söldnertruppe ein Dorn im Auge. So wurde ihr Auflösung beschlossen und den Mitgliedern freigestellt, sich regulären Einheiten der US-Streitkräfte anzuschließen. Zunächst widersetzte sich Chennault den Auflösungsbestrebungen und konnte einen Aufschub erwirken. Jedoch sicherten ihm die Generale Joseph Stilwell und Bissell die Fortführung der Einsätze in China unter seiner Leitung zu. Er wurde zum Kommandeur der China Air Task Force (CATF) ernannt und als Generalmajor wieder in die Army Air Force aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "China Air Task Force.", "content": "Die Auflösung der AVG erfolgte am 4. Juli 1942. Gleichzeitig wurde offiziell die 23rd Fighter Group gegründet, aber nur fünf Piloten der AVG traten zu ihr über. Die CATF hatte einen niedrigen Klarstand an Flugzeugen, der sich durch mangelnde Unterstützung weiter verschlechterte. Am 19. März 1943 wurde die CATF aufgelöst und durch die neu gegründete 14. AF ersetzt. In den neun Monaten ihrer Existenz errang die CATF 149 Luftsiege und führte mit den wenigen B-25-Bombern 65 Luftangriffe auf japanische Einrichtungen durch. Sechzehn P-40 und eine B-25 gingen in diesem Zeitraum verloren.", "section_level": 2}, {"title": "Fourteenth Air Force.", "content": "Claire Chennault wurde zum Kommandeur der neu gegründeten 14. AF ernannt. Die Mitglieder der 23rd FG übernahmen die Bezeichnung \"Flying Tigers\". Da die 14. AF eine offizielle Einheit geworden war, verbesserte sich auch die Nachschublage und es wurden zahlreiche Einheiten der Tenth Air Force übernommen. Nach wie vor blieb die Selbstversorgung ein Alleinstellungsmerkmal der Einheit. Die Aufrechterhaltung der Luftbrücke und die Luftverteidigung Chinas blieben also ein wichtiger Bestandteil der Einsätze, aber nun wurde auch zu strategischen Luftangriffen übergegangen. Als erstes trafen zu diesem Zweck am 6. September 1943 Langstreckenbomber des Typs Typ B-24 ein. Zudem wurden sog. CACW's (Chinese American Combat Wings) gegründet, in denen von den USA in Indien ausgebildete chinesische Piloten Seite an Seite mit ihren amerikanischen Verbündeten Einsätze flogen. Diese Einheiten existieren teilweise bis heute als Bestandteil der taiwanesischen Luftstreitkräfte. Ende 1944 wurden die altgedienten P-40 nach und nach durch P-51 ersetzt. Zusätzlich kamen auch P-61 Nachtjäger zum Bestand der 14. AF. Am Ende hatten die Verbände der 14. AF die absolute Luftherrschaft über die von Japan besetzten Gebiete erreicht. Die 14. AF verbuchte gegen Ende des Krieges 2315 zerstörte japanische Flugzeuge, 365 Brücken, 1225 Lokomotiven und 712 Güterwagen für sich.", "section_level": 2}, {"title": "Flugzeugtypen.", "content": "Anfänglich: P-40, Republic P-43 C-47, B-25. Später: P-38, P-51, C-46, C-54, B-24.", "section_level": 1}, {"title": "Nachkriegszeit.", "content": "Nach Kriegsende gehörte die 14. AF nicht mehr zu den operativen Einheiten der USAF. Sie wurde verschiedentlich wieder aktiviert, um verschiedenste Aufgaben zu erfüllen, z. B. die Aktivierung von Einheiten der ANG während des Koreakrieges.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Fourteenth Air Force () war eine Luftflotte der US Air Force. Sie wurde 1943 gegründet und bei den Kampfhandlungen in Burma, Indochina und China eingesetzt. Praktisch stellten sie und ihre Vorgängereinheiten den Ersatz für die nicht oder kaum vorhandene chinesische Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg dar, deren Wurzeln bereits im Zweiten Japanisch-Chinesischer Krieg und den japanischen Eroberungen in Indochina zu suchen und untrennbar mit dem Namen Claire Lee Chennaults verbunden sind.", "tgt_summary": null, "id": 2054033} {"src_title": "Ursula Hegi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Carrie Belle Adams’ Eltern waren Allie Wilson geb. Myers, eine Musikerin, und David Wilson, ein Gesangslehrer und Autor von diversen Büchern und Liedern. Im Alter von vier erlernte sie erste Lieder in der Sonntagsschule. Ersten Musikunterricht erhielt sie mit sechs Jahren. Im Alter von sieben Jahren sang sie bei einem Musikfest in Milville (Ohio) in einem Chor, der von Horatio Richmond Palmer (1834–1907) geleitet wurde, im Alt. Aufgeführt wurden das Gloria aus der zwölften Messe von Wolfgang Amadeus Mozart und \"The heavens are telling\" aus \"The Creation\" von Joseph Haydn. Mit acht wurde sie Mitglied in einem \"Glee Club\". Schon früh spielte sie versiert Klavier und Orgel. Mit 13 Jahren besuchte sie das \"Grand Prairie Seminary\" in Onarga (Illinois), wohin sie mit ihren Eltern gezogen war. Ein weiterer Umzug führte sie nach Paris (Illinois). Hier schloss sie sich dem Chor der Methodist Church an und wurde dort Klavierbegleiterin unter anderem bei Aufführungen diverser Oratorien. Mit siebzehn wurde sie Dirigentin der \"Philharmonischen Gesellschaft\" in Paris. In dieser Funktion leitete sie in Paris und Städten der Umgebung Oratorienaufführungen des damaligen Standardrepertoires. Mit 18 Jahren sang sie die Altrollen in Werken von Gilbert und Sullivan wie \"H.M.S. Pinafore\", \"The Pirates of Penzance\" und \"Trial by Jury\". 1880 heiratete sie im Alter von 21 Jahren den Sänger Allyn G. Adams, mit dem sie nach Terre Haute in Indiana zog. Hier wurde sie eine führende Persönlichkeit im Musikleben der Stadt. Sie wurde Organistin und Chorleiterin an der \"First Congregational Church\" und leitete später die Oratoriengesellschaft der Stadt. Von 1887 bis 1895 unterrichtete sie an der \"Indiana State Normal School\" Musik. Hier arbeitete sie mit W. T. Giffe (1848–1924) zusammen. Nachdem sie 1876 ihr erstes Anthem komponiert hatte, wurden viele ihrer folgenden Anthems im \"Choir Music Journal\" veröffentlicht. 1893 wurde ihre Operette \"The National Flower\" veröffentlicht. Später hatte sie an der \"Normal School\" die Funktion des \"Superintendent of Music\" inne. In dieser Zeit gab sie als Organistin in vielen Städten in Indiana und Illinois Konzerte. Ihre Anthems gewannen Popularität, so dass sie vor allem zur Weihnachtszeit in den ausgehenden Jahren des 19. Jahrhunderts in diversen Städten der Vereinigten Staaten aufgeführt wurden. So gelangte \"The Woundrous Story\" am 25. Dezember in der \"Second Baptist Church\" in Rochester und am 26. Dezember 1897 in der Unitarian Church in Wilmington und in der \"Fifth Avenue Congregational Church\" in Minneapolis zur Aufführung. Auch eine Bearbeitung von \"Joy to the World\" wurde geschätzt. Als Musikdozentin nahm sie an vielen Kongressen für Musiklehrer teil, an denen sie Vorträge über Musikpädagogik hielt. Im Juni 1900 war Carrie B. Adams Mitglied des \"Programme Committeees\" der jährlichen Zusammenkunft der \"Indiana Music Teachers Association\" in Columbus. Im Dezember des Jahres wurde \"The national Flower\" hier aufgeführt. Sie leitete viele Oratorienkonzerte und Aufführungen großer Chorwerke folgten. Am 19. Dezember 1901 leitete sie in Indianapolis eine Aufführung des \"Messiah\". Dies soll die erste Aufführung des Oratoriums in den Vereinigten Staaten gewesen sein, die von einer Frau geleitet worden war. Der Chor habe über einhundert Sänger und Sängerinnen umfasst. Daneben leitete sie den studentischen Männerchor des \"Rose Polytechnique Institute,\" für den sie viele Chorsätze verfasste. Weiter komponierte sie mehr Anthems und Kantaten als irgendein anderer zeitgenössischer US-amerikanischer Komponist. Die von ihr herausgegebenen Chorbücher und \"Anthembooks\" wurden den Verkaufszahlen zufolge von über vierzigtausend Chören benutzt und sonntäglich ihre Lieder gesungen. Sie engagierte sich in der Musiklehrerausbildung und leistete einen großen Beitrag für den Chorgesang in den Vereinigten Staaten, auch in den Zeiten des Ersten Weltkrieges. Ab 1920 lebte sie Oregon. Sie veröffentlichte regelmäßig \"Short Stories,\" vor allem in der in Indiana erschienenen Zeitschrift \"The Spectator.\"", "section_level": 1}, {"title": "Werke (Auswahl).", "content": "Carrie Belle Adams schrieb über 4000 Anthems, Kantaten und mehrere Operetten. Daneben schrieb sie diverse Männerchöre, Quartette für Frauenstimmen und Lieder nach Texten von William Shakespeare.", "section_level": 1}], "src_summary": "Carrie Belle Adams (auch Carrie B. Adams, Carrie Belle Wilson Adams und Carrie B. Wilson Adams; geboren als Carrie Belle Wilson; * 28. Juli 1858 in der Literatur auch 21. Juli 1859 und 29. Juni 1859 in Oxford, Ohio, Vereinigte Staaten; † 15. Dezember 1940 in Portland, Oregon, Vereinigte Staaten) war eine US-amerikanische Organistin, Sängerin, Dirigentin und Komponistin. Sie soll die erste amerikanische Frau gewesen sein, die öffentlich eine Aufführung des Oratoriums \"Messiah\" von Georg Friedrich Händel dirigierte.", "tgt_summary": null, "id": 708121} {"src_title": "Extra Ordinary – Geisterjagd für Anfänger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Im Jahr 1480 arbeitete Perugino in Alt-St. Peter, wo er im Auftrag von Sixtus IV. eine Kapelle mit Freskenmalerei ausstattete, so dass er unmittelbar darauf den neuen Auftrag zur Dekoration der wiederaufgebauten Papstkapelle erhielt, die später zu Ehren des Papstes Sixtinische Kapelle genannt wurde. Bei diesem Projekt wurde er bald von einem Team florentinischer Maler unterstützt, das von Lorenzo de Medici geschickt wurde. Das Thema der Dekoration war die typologische Entsprechung zwischen der Geschichte Moses und der Jesu Christi, die Kontinuität zwischen dem Alten und dem Neuen Testament und die Übertragung des göttlichen Gesetzes von den Gesetzestafeln auf die Botschaft Jesu. Indem Jesus dem Jünger Petrus die \"Schlüssel des Himmelreichs\" übergab (), legitimierte er die Macht, Autorität und Unfehlbarkeit seiner Nachfolger, d. h. der Päpste. Die Maler der Sixtinischen Kapelle hielten sich an gemeinsame Bildkonventionen, um das Werk homogen zu gestalten, wie z. B. die Verwendung der gleichen Maßstäbe, rhythmischen Strukturen und Landschaftsdarstellungen; sie verwendeten eine einheitliche Farbskala sowie Goldverzierungen, um Flammen von Fackeln und Kerzen zum Leuchten zu bringen. Perugino malte, unterstützt von zahlreichen Helfern, die die Größe eines solchen Werkes erforderte, darunter dem jungen Pinturicchio, mindestens sechs Szenen, von denen drei erhalten sind.", "section_level": 1}, {"title": "Beschreibung und Stil.", "content": "Die Szene der \"Schlüsselübergabe\", die fünfte an der Nordwand vom Altar aus, ist für das im Bildkreislauf behandelte Thema von grundlegender Bedeutung, denn sie unterstreicht die Übertragung der geistlichen Vollmacht von Christus auf den Apostel Petrus und legitimiert den Papstprimat. Das Fresko, das auch aus rein ästhetischer Sicht zu den berühmtesten der Serie gehört, steht mit der gegenüberliegenden Seite in Verbindung, mit der Bestrafung der aufständischen Korachiten durch Mose von Botticelli, die die von Sixtus IV. gewünschte Botschaft weiter verdeutlicht: auf der einen Seite zeigt sie die Grundlage der Macht der Nachfolger Petri, auf der anderen Seite zeigt sie die Strafe, die jedem zuteilwird, der es wagt, ihm zu widersprechen. Die Szene ist in zwei horizontale Bereiche gegliedert: eine mit den Figuren im Vordergrund und eine mit dem architektonischen Hintergrund, bevölkert von einigen viel kleineren Figuren. Im Vordergrund gibt Christus dem knienden Petrus die goldenen und silbernen Schlüssel des Paradieses, umgeben von anderen Aposteln, darunter Judas (fünfte Figur links von Christus, mit Geldbeutel), erkennbar an den Heiligenscheinen und von Porträts von Zeitgenossen, darunter ein angebliches Selbstbildnis von Perugino in dem schwarz gekleideten Mann, der in der rechten Gruppe auf den Betrachter schaut. Über dem Fresko von Perugino befindet sich die Inschrift („Anfeindung des Gesetzgebers Jesus Christus“), die mit der Inschrift („Anfeindung des Mose, des Gebers des geschriebenen Gesetzes“) über dem Bild gegenüber korrespondiert. Berühmt ist das Landschaftsbild, das die Hauptszene erweitert, umrahmt von den perspektivischen Linien eines Bodens mit großen Marmorfeldern auf einem mit monumentalen Gebäuden dekorierten Platz. Im Zentrum steht vor allem ein prächtiges Gebäude mit einem Zentralkörper und einer Kuppel, ein Symbol für die Universalität der päpstlichen Macht selbst sowie eine ideale Umsetzung des Tempels von Jerusalem: Es wurde auch in der Vermählung der Jungfrau in Caen mit der noch landschaftlich reizvolleren Variante der Mitteltür wiederverwendet, die einen die Landschaft sehen lässt. Diese überraschende architektonische Vision, die die Ideale der klassischen Perfektion der Renaissance zum Ausdruck bringt, wurde von Peruginos Schülern wie Pinturicchio in der Bufalini-Kapelle und vor allem Raffael in der berühmten Vermählung Mariä in der Pinacoteca di Brera aufgegriffen, bis Bramante sie in eine architektonische Nachbildung im Tempietto di Bramante einfließen ließ. Auf beiden Seiten des Platzes befinden sich auch zwei Nachbildungen des Konstantinsbogens, eine Hommage an die Leidenschaft für die Antike, die in jenen Jahren die Kunstwelt rund um die Ewige Stadt prägte. Eine so rationale und systematische Anordnung lässt kaum bemerken, dass es absichtliche oder unbeabsichtigte Fehler in der Proportion zwischen den Figuren im Vordergrund und Hintergrund gibt. Dies zeigt sich besonders deutlich in der Größenordnung zwischen den Figuren im mittleren Band (die die beiden Episoden aus dem Leben Christi von der \"Zahlung der Steuern\" und der Steinigung Christi darstellen) und den Figuren in den Gebäuden, die nach den Bodenplatten, die sie trennen, noch kleiner sein sollten. Die lebendige Beweglichkeit der Nebenszenen verschwindet jedoch, wenn man sich die ruhigen Ausdrücke der Figuren im Detail ansieht und die Unfähigkeit des Malers erkennt eine Dramatik zu vermitteln, als wären die Figuren nichts anderes als Schauspieler, mit Gesten, die nicht wirklich lebendig sind. Betrachtet man die Prozession der Figuren im Vordergrund, so kann man sehen, wie sich die verschiedenen Haltungen rhythmisch wiederholen, um einen abwechslungsreichen, aber geordneten Verlauf zu schaffen, der als „musikalisch“ definiert wird. Der schwere Faltenwurf einiger Figuren orientiert sich an Verrocchio, sodass er oft die typische „Nasswirkung“ des Florentiner Meisters zeigt. Vor allem die elegante Gestalt des Apostels Johannes, die erste rechts von Petrus, scheint sich an den Bronzechristus des Ungläubigen Thomas von Verrocchio in Orsanmichele zu orientieren. Andere Drapierungen hingegen fallen mit rhythmischen Falten, mit einer für den Künstler typischen Vielzahl. Die Landschaft, die den Hintergrund abschließt, ist typisch für den Künstler, mit den sanften Hügeln, die mit schlanken Bäumen übersät sind, die in die Ferne zum Horizont hin verblassen und dank der präzisen atmosphärischen Darstellung durch die Farbperspektive das Gefühl der unendlichen Weite vermitteln.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Schlüsselübergabe oder Christus übergibt die Schlüssel an Petrus ist ein 335 x 550 cm großes Fresko, das Pietro Perugino mit Helfern in den Jahren 1481–1482 schuf. Es ist Teil der mittleren Bildreihe in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan.", "tgt_summary": null, "id": 761191} {"src_title": "Leichtathletik-Europameisterschaften 1974/100 m der Frauen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die aus bescheidenen Verhältnissen stammende Ida Aalberg war eine Tochter des Eisenbahners Antti Ahlberg und der Agneta Charlotta Lindroos. Sie begann ihre Schauspielkarriere 1874 am Finnischen Theater (\"Suomalainen Teatteri\") in Helsinki. In ihren ersten Jahren spielte sie auf der Helsinkier Bühne zunächst kleinere Rollen, konnte aber 1877 durch ihren bejubelten Auftritt in einem ungarischen Stück erstmals größeres öffentliches Interesse auf sich ziehen. 1878 und 1880 studierte sie in Dresden bei der deutschen Schauspielerin Marie Seebach das dramatische Fach. Sie erlernte hierbei Deutsch und einen deklamatorischen Stil, den sie auch später bis zu einem gewissen Grad beibehielt. Im Sommer 1880 kam sie auf einer Tournee über München und Wien nach Budapest, wo sie mit ihren Auftritten vor dem ungarischen Publikum einen ersten internationalen Erfolg feierte. Noch im gleichen Jahr gelang ihr der definitive Durchbruch am Finnischen Theater durch ihre Verkörperung der \"Nora\" in Henrik Ibsens Stück \"Nora oder ein Puppenheim\". In der Folge avancierte Aalberg zu einer führenden Schauspielerin Finnlands und steigerte ihr künstlerisches Talent sowohl im dramatischen als auch im komödiantischen Fach. Sie wurde daher eine bevorzugte Schauspielerin von Kaarlo Bergbom, dem Direktor des Finnischen Theaters, und erzielte anhaltenden Ruhm durch Auftritte in zahlreichen finnischen Premieren von Klassikern. Ferner gehörte sie zum Kreis der Reformatoren der finnischen Nationaltheaterbewegung in der Epoche des Naturalismus. Bereits 1883 verließ sie aber die Helsinkier Bühne und suchte eine erfolgreiche Karriere im Ausland zu starten. 1883/84 unternahm sie eine längere Studienreise nach Paris und gab anschließend Gastspiele in skandinavischen Ländern. So verkörperte sie 1885 am königlichen Theater Stockholms die \"Ophelia\" in Shakespeares \"Hamlet\", wurde in einer schwedisch-sprachigen Interpretation der \"Nora\" in Kristiania (heute Oslo) bejubelt und trat dann 1885/86 in Kopenhagen auf. 1887 heiratete Aalberg einen finnischen Nationalisten, den Anwalt und Politiker Lauri Kivekäs (1852–1893). Sie arbeitete denn auch von 1887 bis 1889 wieder wesentlich häufiger im Inland am Finnischen Theater, wo sie neue Rollen wie etwa Schillers \"Jungfrau von Orleans\" oder Victorien Sardous \"Cyprienne\" spielte. In Berlin lernte sie den österreichischen Schauspieler Josef Kainz kennen und trat 1890 an dessen Seite u. a. als \"Julia\" in Shakespeares \"Romeo und Julia\" auf. Allerdings wurde ihr Aufenthalt in Berlin durch Gesundheits- und Eheprobleme getrübt. Die frühen 1890er Jahre stellten für sie eine schwierige Lebensphase dar, da sie sich aufgrund ihrer oftmaligen Auslandstourneen vom finnischen Theater entfremdete und trotz einiger Erfolge auf dieser Bühne – zu denen etwa ihre Darstellung der Hauptrolle von Ibsens \"Hedda Gabler\" zählte – vermehrter Kritik ausgesetzt sah. Im März 1893 starb ihr Gatte Lauri Kivekäs und im gleichen Jahr gab sie Gastspiele in Finnland und Sankt Petersburg. Aalberg ging 1894 eine zweite Ehe mit dem Baron Alexander von Uexküll-Güldenband (1864–1923) ein. Kurz darauf nahm sie an einer von Harald Molander organisierten Tournee durch Skandinavien teil und gefiel dabei insbesondere als \"Marguerite Gautier\" in Alexandre Dumas’ d. J. Stück \"Die Kameliendame\". Ende der 1890er Jahre konnte sie krankheitshalber den Schauspielberuf drei Jahre nicht ausüben. Anfang der 1900er Jahre gab sie ihre letzten längeren Gastspiele, wurde 1904/05 in Riga, Sankt Petersburg und Moskau bejubelt und gastierte 1907 nochmals in Ungarn. Nach dem Tod Kaarlo Bergboms 1904 interessierte sie sich verstärkt für das heimische finnische Theaterleben und wurde bei ihrer Arbeit von ihrem mit diesem Genre vertrauten Gatten intensiv unterstützt. 1909–1911 hatte Aalberg als stellvertretende Direktorin eine leitende Stellung am finnischen Nationaltheater inne, war in dieser Eigenschaft aber nicht erfolgreich. Im zweiten Jahr ihrer Leitungsfunktion am Nationaltheater arbeitete sie daher nur als Mimin. Ihren wohl letzten Triumph vermochte sie mit ihrer Verkörperung der Hauptrolle von Eugène Scribes \"Adrienne Lecouvreur\" feiern. Die Kündigung ihres Theatervertrags hatte einen mehrjährigen Bruch mit dieser Bühne zur Folge, doch stimmte sie 1914 der Feier des 40-jährigen Jubiläums ihrer Schauspielkarriere zu. Sie hielt sich zuletzt in Sankt Petersburg auf und starb dort plötzlich am 17. Januar 1915 im Alter von 57 Jahren. Beerdigt wurde sie am Friedhof Hietaniemi in Helsinki.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ida Emilia Aalberg (* 4. Dezember 1857 in Janakkala, Finnland; † 17. Januar 1915 in Sankt Petersburg) war eine finnische Schauspielerin. Sie galt als \"Duse des Nordens\", gab den von ihr gespielten Gestalten temperamentvolle Lebensfülle und war zu ihrer Zeit ein großer Star des finnischen Theaters.", "tgt_summary": null, "id": 679723} {"src_title": "Palazzo Balbi (Venedig)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Thurman begann schon früh, zu singen. Sie besuchte die \"Fiorello H. LaGuardia High School of Music & Art and the Performing Arts\" und lernte Flöte; mit 15 Jahren erhielt sie ihr erstes Saxophon, um schon bald professionell aufzutreten. Nach dem Schulabschluss erwarb sie einen Universitätsabschluss in Geologie und Umweltwissenschaft an der Binghamton University, bevor sie ihre Karriere als Musikerin in New York City fortsetzte und in der dortigen Jazzszene ab Mitte der 2000er-Jahre arbeitete, u. a. mit Wynton Marsalis & The Jazz at Lincoln Center Orchestra, Whitney Marchelle (\"Dig Dis\"), Shamie Royston und der Formation \"Nickel and Dime Ops\" (\"Resuscitation Music\", 2018). Ihr Gesangsstil wird mit dem von Ella Fitzgerald verglichen. Ihr Debütalbum \"Spirit Child\" (Hot Tone Music) legte sie 2013 vor, gefolgt von \"Origins\", das Thurman in verschiedenen Besetzungen mit Enoch Smith, Jr., Luis Perdomo, Brandee Younger, Corcoran Holt, Rudy Royston und Shirazette Tinnin 2011–13 einspielt hatte. Sie trat außerdem mit Chaka Khan, Benny Golson, Dr. Lonnie Smith, Alicia Keys, Nicholas Payton und Russell Malone auf; mit \"Sisters in Jazz\" um Dorota Piotrowska trat sie in Europa auf. Im Bereich des Jazz war sie zwischen 2008 und 2018 an sieben Aufnahmesessions beteiligt. Gegenwärtig (2018) tritt Thurman mit eigener Formation bzw. mit dem Darrell Green Quartet (u. a. mit einem Horace Silver Tribut-Projekt) in Clubs und Spielstätten wie dem Kennedy Center, Smalls, Dizzy's Club Coca Cola und The Jazz Gallery auf.", "section_level": 1}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "2013 war Thurman Semifinalistin bei der Sarah Vaughan Vocal Competition. 2015 erhielt sie den Martin E. Segal Award in der Kategorie \"Young Outstanding Artists\" und den ASCAP Herb Alpert Young Jazz Composers Award.", "section_level": 1}], "src_summary": "Camille Thurman (* 22. Dezember 1986 in Queens, New York City) ist eine US-amerikanische Jazzmusikerin (Tenor- und Sopransaxophon, Flöte, Gesang, Komposition).", "tgt_summary": null, "id": 1959496} {"src_title": "Charles Levin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Saleski verbrachte seine Juniorenzeit zwischen 1966 und 1970 bei den Regina Pats. Mit diesen spielte der Flügelstürmer zunächst jeweils eine Saison in der \"Canadian Major Junior Hockey League\" und \"Western Canada Hockey League\", den beiden Vorgängerligen der Western Hockey League. Anschließend wechselte das Team von 1968 an für zwei Spielzeiten zurück in die Saskatchewan Junior Hockey League. Dort gewann die Mannschaft mit Saleski am Ende der Spielzeit 1968/69 den Credential Cup und nahm in der Folge auch am Memorial Cup teil. Parallel zu seinen Verpflichtungen im Eishockey ging er auch einem Studium an der University of Saskatchewan nach, das er später an der Villanova University und Wharton Business School fortsetzte. Im Sommer 1969 wurde der Angreifer im NHL Amateur Draft 1969 in der sechsten Runde an 64. Stelle von den Philadelphia Flyers aus der National Hockey League ausgewählt. Darauf folgte ein weiteres Jahr mit den Regina Pats in der SJHL, wobei er auch eine Handvoll Einsätze für die Winnipeg Jets und Saskatoon Blades in der WCHL absolvierte. Den Großteil der Saison verpasste er aber aufgrund einer Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber. Im Sommer 1970 wechselte der Kanadier dann in den Profibereich. Während seiner ersten beiden Jahre dort schaffte der Offensivspieler jedoch nicht den Sprung in den NHL-Kader der Flyers. Stattdessen wurde er zunächst in der American Hockey League eingesetzt. Das erste Jahr verbrachte er bei den As de Québec. Im folgenden Spieljahr, in dem er auch sein NHL-Debüt für Philadelphia feierte, gehörte er dem Kader der Richmond Robins an, nachdem das Franchise im Sommer 1971 umgezogen war. Mit Beginn der Saison 1972/73 erhielt Saleski dann einen Stammplatz im Kader der Flyers und bildete mit Bob Kelly, Dave Schultz und André Dupont das Grundgerüst der sogenannten \"„Broad Street Bullies“\". Mit ihrer körperbetonten Spielweise – gepaart mit der spielerischen Klasse eines Bobby Clarke, Rick MacLeish oder Bill Barber – gewannen die Philadelphia Flyers in den Jahren 1974 und 1975 zweimal in Folge den Stanley Cup. Auch in den folgenden Jahren war Saleski fester Bestandteil des erfolgreichen Teams, in dem er trotz seiner defensiven Rolle stets um die 20 Tore und 40 Scorerpunkte erzielte. Nach etwas mehr als sechseinhalb Jahren in Diensten Philadelphias wurde der Angreifer im März 1979 zu den Colorado Rockies transferiert, die dafür später ein Zweitrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 1979 erhielten. Mit seinem neuen Team tat sich Saleski schwer, da dieses in puncto Erfolge das komplette Gegenteil der Flyers war. Ebenso gab es immer wieder Differenzen zwischen ihm und Cheftrainer Don Cherry, so dass er bereits im Februar 1980 sein letztes von nur 67 Spielen für das Franchise absolvierte. Saleski beendete die Spielzeit 1979/80 schließlich bei den Fort Worth Texans, dem Farmteam der Colorado Rockies, in der Central Hockey League, ehe er seine aktive Karriere im Alter von 30 Jahren für beendet erklärte und anschließend als Unternehmer in verschiedenen Bereichen, darunter Aramark, erfolgreich tätig war.", "section_level": 1}], "src_summary": "Donald Patrick „Don“ Saleski (* 10. November 1949 in Moose Jaw, Saskatchewan) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1966 und 1980 unter anderem 625 Spiele für die Philadelphia Flyers und Colorado Rockies in der National Hockey League auf der Position des rechten Flügelstürmers bestritten hat. Mit den Philadelphia Flyers gewann Saleski in den Jahren 1974 und 1975 als Teil der sogenannten \"„Broad Street Bullies“\" zweimal in Folge den Stanley Cup.", "tgt_summary": null, "id": 1773189} {"src_title": "Smoky Hills", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Dinizia jueirana-facao\" ist eine Waldbaumart mit Wuchshöhen von 19 bis 40 Meter, bei Brusthöhendurchmesser bis 1,56 m. Alte Bäume besitzen Kronendurchmesser von 10 bis 20 Meter, der Stamm verzweigt erst in einer Höhe von 10 bis 22 Meter, er bildet keine Brettwurzeln aus. Die Borke ist grau-braun und löst sich in groben, plattenartigen Schuppen, die Pflanze führt einen klaren Milchsaft. Die Laubblätter sind wechselständig bis spiralig angeordnet. Sie sind zweifach gefiedert mit einer Gesamtlänge von 35 bis 96 Zentimeter (selten etwas weniger), unter Einschluss des 5,5 bis 10 Zentimeter langen Blattstiels. Die Blätter sind drüsenlos und ohne Nebenblätter. Der Blattstiel und die Blattspindel (Rhachis) sind oberseits gefurcht. Es sind etwa 15 bis 19 Fiedern erster Ordnung vorhanden, die wechselständig bis beinahe gegenständig an der Blattspindel ansitzen, deren Größe zur Blattbasis und zur Blattspitze hin abnimmt. Diese sind jeweils in ca. 15 bis 23 sitzende Blättchen gegliedert, diese sind rhombisch geformt und dabei asymmetrisch, mit der distalen Seite breiter, etwas ledrig und kahl. Der endständige Blütenstand ist eine große, aufrechte, vielblütige und dichte Traube, die oft zu zweien bis mehreren auf einem gemeinsamen, verholzten und langen, behaarten Stiel sitzen und markant aus der Belaubung herausragen. Die rostbraune Farbe des Stiels kontrastiert dabei zur hellen Blütenfarbe. Die einzelnen Trauben erreichen ca. 28 bis 35 Zentimeter Länge bei 3 bis 4,5 Zentimeter Breite und tragen jeweils Hunderte von Einzelblüten. Die zwittrigen Blüten mit doppelter Blütenhülle sind leuchtend gelb gefärbt. Sie sind 8,5 bis 10 Millimeter lang. Der glockenförmige, etwas ledrige Kelch trägt fünf kurze und spitze Kelchzipfel und ist filzig behaart. Die freien, etwas dachigen Kronblätter sitzen am Rand des schalenartigen Blütenbechers, sie sind 5,5 bis 7 Millimeter lang bei 3 bis 3,5 Millimeter Breite. Die etwas zurückgeschlagenen, bewimperten Kronblätter sind auf der Innenseite kahl und außen mit einer weiß gefärbten Behaarung bedeckt. Die zehn freien Staubblätter sind in zwei Kreisen angeordnet. Der mittelständige, kurz gestielte und längliche Fruchtknoten trägt einen kurzen Griffel mit einer röhrigen Narbe. Die säbel- bis sichelförmigen, glatten, kahlen, recht breiten Hülsenfrüchte mit verdickten Nähten verholzen. Sie sind unreif gelblich, reif dunkelbraun bis schwarz gefärbt und erreichen 40 bis 46 Zentimeter Länge. Sie enthalten 13–15 harte, schwarze und 2,5–3 Zentimeter große Samen ohne Pleurogram. Blütezeit und Zeit der Fruchtreife sind bei dieser Art kaum bekannt und möglicherweise unregelmäßig. Blühende Bäume wurden bisher im Juli und Oktober registriert. \"Dinizia jueirana-facao\" unterscheidet sich von ihrer viel weiter verbreiteten Schwesterart, der größeren \"Dinizia excelsa\" unter anderem durch die höhere Anzahl der Blättchen der Laubblätter, den merklich längeren Blütenstand, die größeren Einzelblüten und die längeren, bei Reife verholzenden Früchte.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Standort.", "content": "Die Art ist nur an zwei Wuchsorten bekannt, die beide im Bundesstaat Espírito Santo im Südosten Brasiliens liegen. Das Verbreitungsgebiet liegt weitab der bekannten Verbreitung der Schwesterart \"Dinizia excelsa\" und ist von diesem über mehrere Hundert Kilometer getrennt. Ein Wuchsort liegt innerhalb des Schutzgebiets Vale in Linhares im Norden des Bundesstasats, der andere nahe benachbart außerhalb davon, bei dem Weiler Santa Luzia Sooretama. Der Baum gehört zur herrschenden Baumschicht oder ragt als Überhälter noch über diese hinaus. Es handelt sich um laubwerfenden atlantischen Regenwald, der einstmals entlang der brasilianischen Atlantikküste weit verbreitet war, heute aber stark gefährdet und auf Reliktbestände, meist in Schutzgebieten, zusammengeschmolzen ist. Das Vorkommen innerhalb des Schutzgebiets besteht aus nur 12 Bäumen, die in ein Waldgebiet von 43 Hektar Größe eingestreut sind. Der Bestand außerhalb ist ebenso klein. Damit sind weniger als 25 einzelne mature Baumindividuen dieser neuen Art bekannt. Nach den Kriterien der IUCN muss die Art damit als unmittelbar vom Aussterben bedroht (critically endangered) eingestuft werden. Das Schutzgebiet mit einem Waldgebiet von insgesamt etwa 22.000 Hektar besitzt den größten verbliebenen Bestand des atlantischen Regenwalds Brasiliens. Das Gelände innerhalb des Schutzgebiets, in dem der Baum vorkommt, befindet sich im Eigentum des Bergbaukonzerns Vale und ist daher langfristig ebenfalls bedroht, da bekanntermaßen in Brasilien auch Schutzgebiete auf Drängen einflussreicher wirtschaftlicher Interessenten wieder aufgehoben werden könnten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dinizia jueirana-facao ist eine Baumart in der Familie der Hülsenfrüchtler aus der Unterfamilie der Mimosengewächse. Die Art wurde erst 2017 entdeckt und neu beschrieben. Sie ist nur von zwei Standorten im atlantischen Regenwald im Südosten Brasiliens bekannt und gilt, unmittelbar nach der Entdeckung, bereits als vom Aussterben bedroht.", "tgt_summary": null, "id": 2399915} {"src_title": "Robert Johnson (Gouverneur)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Hänel entstammt einer Ärztefamilie. Nach ihrem Abitur mit 18 Jahren begann sie ein Medizinstudium. Hänel arbeitet seit 1981 als approbierte Ärztin sowie Notärztin im Rettungsdienst, hat Weiterbildungen in Notfallmedizin, Anästhesie und Sexualtherapie absolviert. Ihre ersten Anstellungen nach dem Studium hatte sie bei Pro-Familia-Zentren und in Stimezo-Kliniken in den Niederlanden. Seit 2001 hat sie eine eigene Praxis in Gießen. Zu ihren Schwerpunkten, in denen sie medizinisch arbeitet und berät, zählen unter anderem Themen wie Frauengesundheit, Sexualität, Familienplanung, Schwangerschaft, Geburt und Schwangerschaftsabbruch. Hänel war Gründungsmitglied von Wildwasser Gießen, einem Verein gegen sexuellen Missbrauch von Mädchen und Frauen. An der Justus-Liebig-Universität Gießen hatte sie einen Lehrauftrag zu sexueller Traumatisierung im Kindesalter. Ehrenamtlich engagiert sie sich im Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V., bei Pro Familia e.V., in der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung. Sie bietet auch Therapeutisches Reiten für traumatisierte Kinder und Jugendliche in integrativen Gruppen an. Hänel war verheiratet und hat ihre inzwischen erwachsenen Kinder während des Studiums geboren. Sie ist Marathonläuferin und startet international für die Altersgruppennationalmannschaft der Deutschen Triathlon Union.", "section_level": 1}, {"title": "Juristische Auseinandersetzung.", "content": "Seit 2009 waren drei Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft gegen Hänel anhängig. Infolge des dritten Ermittlungsverfahrens wurde Hänel von dem Amtsgericht Gießen am 24. November 2017 zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen verurteilt, weil sie auf der Website ihrer Praxis erklärt habe, Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen. Das Landgericht Gießen verwarf im Oktober 2018 die gegen diese Verurteilung gerichtete Berufung Hänels. Hänel legte hiergegen Revision ein. Die Anzeigen, die zum Ermittlungsverfahren führten, wurden unter anderem von Yannic Hendricks erstattet. Das Urteil des Landgerichts Gießen gegen Hänel wegen \"Werbung für Schwangerschaftsabbrüche\" wurde aufgehoben, teilte das Oberlandesgericht Frankfurt am Main am 3. Juli 2019 mit. Zu ihren Gunsten sei der seit März 2019 geänderte § 219 anzuwenden. Das Landgericht Gießen verurteilte Hänel daraufhin im Dezember 2019 erneut zu einer Geldstrafe in Höhe von 25 Tagessätzen. Die Richterin verband ihren Urteilsspruch mit Kritik am Gesetzgeber: „Es macht keinen Sinn, strafrechtlich eine sachliche Information zu einem medizinischen Eingriff zu verbieten“ sowie „Es fällt schwer, Argumente dafür zu finden, dass der 219a so ins Gesetz gekommen ist.“ Hänel kündigte Revision gegen das Urteil an. Die juristische Auseinandersetzung löste öffentliche Kritik und eine Debatte über eine Abschaffung oder Reform des § 219a StGB aus. Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und die FDP machten sich für die Abschaffung beziehungsweise Einschränkung des Straftatbestandes stark. Nach einer 45-minütigen Lesung und Debatte im Februar 2018 wurde das Thema zur weiteren Bearbeitung an den federführenden Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz übergeben. Im Juni 2018 fand vor dem Ausschuss unter starker öffentlicher und medialer Anteilnahme eine Anhörung statt, in der neun Sachverständige ihre Position darlegten, sowie die drei vorliegenden Gesetzentwürfe von Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und FDP behandelt wurden. Im Dezember 2018 einigten sich die Ministerien für Justiz, für Frauen und für Gesundheit auf einen Gesetzeskompromiss für den § 219a StGB, der am 21. Februar 2019 vom Bundestag in namentlicher Abstimmung mit Stimmenmehrheit von CDU, CSU und SPD beschlossen wurde und am 29. März in Kraft trat. Hänel kritisierte diese Reform als Verschärfung der Strafvorschrift. Sie versperre einer liberalen Auslegung der Norm den Weg, wie sie vorher noch möglich gewesen sei. In \"taz\", \"junge Welt\" und im \"Deutschlandfunk\" nahm Hänel Stellung zu den juristischen und politischen Fragen des Konflikts.", "section_level": 1}], "src_summary": "Kristina Gisela Hänel (* 5. August 1956) ist eine deutsche Fachärztin für Allgemeinmedizin und Notfallmedizinerin. Überregionale Bekanntheit erlangte die in Gießen praktizierende Medizinerin, da sie wegen Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft ( StGB) angeklagt und zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. In einer von Hänel eingelegten Revision hob das Oberlandesgericht Frankfurt (Az.: 1 Ss 15/19) im Juli 2019 die Verurteilung auf und verwies die Sache zurück an das Landgericht Gießen, das den Fall mit Hinblick auf die im März 2019 verabschiedete Änderung des § 219a des Strafgesetzbuches erneut verhandeln muss.", "tgt_summary": null, "id": 412315} {"src_title": "Motherless Brooklyn (Film)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Produktion.", "content": "\"Total Dreamer – Träume werden wahr\" ist die erste Telenovela, die von Rosane Svartman und Paulo Halm geschrieben wurde, welche ebenfalls für die Serien Malhação Sonhos und Malhação Intensa verantwortlichen waren. Der Arbeitstitel der Serie war zunächst \"Poderosa\" und wurde später zu \"A Dona do Jogo\" geändert. Letztendlich entschied man sich auf Grundlage des Titelliednamens für \"Totalmente Demais\". Einige Szenen wurden in Australien mit Fábio Assunção, Juliana Paes, Humberto Martins, Vivianne Pasmanter, Marat Descartes und Fernanda Motta aufgenommen. Als Kulissen dienten unter anderem das Opernhaus, die königlichen botanischen Gärten, der Bondi Beach, das Quay Restaurant und die Harbour Bridge in Sydney. Erste Szenen in Rio de Janeiro wurden in Lapa, Benfica und im Flamengo Park aufgenommen. Die Gemeinden Cachoeiras de Macacu und Guapimirim in Rio de Janeiro dienten ebenfalls als Kulisse für die ersten Szenen von \"Total Dreamer\". Im April 2016 drehten Marina Ruy Barbosa, Fábio Assunção, Juliana Paes und Daniel Rocha Szenen in den Städten Punta del Este und Montevideo in Uruguay. Ein Thema der Serie war die Einbeziehung von Funk Carioca. Aufgrund der Wiederholung des Themas in anderen Telenovelas wurde es jedoch drastisch reduziert, um thematische Klischees zu umgehen. Das Casting wurde von Eduardo Milewicz, Rossella Terranova und Maria Roberta Perez durchgeführt. Um sich besser in die Rolle der Carolina hineinzuversetzen, besuchte Juliana Paes die Redakteursräume der Zeitschriften \"Vogue\" und \"Marie Claire\". In \"Total Dreamer\" hatte Stênio Garcia einen besonderen Gastauftritt als Lkw-Fahrer Bino, der Eliza unterstützt und sie nach Rio de Janeiro bringt, dieselbe Rolle spielt er auch in der Serie \"Carga Pesada\". Auch hatten Carol Castro und Giovanna Ewbank einen Cameo-Auftritt. Für die Rolle der Rosângela war zunächst Dira Paes vorgesehen, die aber aufgrund ihrer Schwangerschaft durch Malu Galli ersetzt wurde. André Arteche war ursprünglich für die Rolle des Fotografen Fábio angedacht, aber die Rolle übernahm schlussendlich Daniel Rocha, im Zuge dessen wurde die Figur in Rafael umbenannt und ist vom französischen Dichter Arthur Rimbaud inspiriert. Sophia Abrahão sprach für die Rolle der Journalistin Leila vor, als sie jedoch bemerkte, dass sie möglicherweise nicht zu den Protagonisten gehören würde, lehnte sie das Angebot ab und beschloss, sich auf ihre Gesangskarriere zu konzentrieren. Carla Salle übernahm stattdessen die Rolle.", "section_level": 1}, {"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Plot.", "content": "Eliza ist ein junges 18-jähriges Mädchen, das von seinem Zuhause in Campo Claro, einer fiktiven Stadt im Innern des Bundesstaates Rio de Janeiro, flieht, nachdem es von seinem alkoholkranken Stiefvater Dino belästigt wurde. Eliza kennt ihren leiblichen Vater nicht und ihre Mutter, Gilda, erzählt ihr immer, dass dieser ein LKW-Fahrer war, der die meiste Zeit auf der Straße verbracht hat. Ihr Traum ist es, ihren Vater zu finden und ihrer Mutter und ihren Halbgeschwistern zu helfen, ihre schwierige Lebenssituation zu ändern. Als Eliza in Rio de Janeiro ankommt, versucht sie an etwas Geld zukommen, wird dabei aber ausgeraubt. Ohne eine wirkliche Wahl lebt die junge Frau fortan auf der Straße und lernt dort Jonatas kennen, der Süßwaren an den Ampeln von Lapa verkauft, um seiner Familie zu helfen, die in der Westzone der Hauptstadt Rio de Janeiro lebt. Eliza wird ebenfalls von Jacaré, einem gefürchteten und gefährlichen Banditen, bedroht. Um etwas Geld zu verdienen, verkauft sie in Bars und Restaurants Blumen. Eines Tages trifft Eliza erneut auf den Geschäftsmann Arthur, welcher der Geschäftsführer der Modelagentur Excalibur ist, und den sie zuvor in Campo Claro kennengelernt hat. Arthur verspricht ihr, dass er ihr dabei helfen wird, ein erfolgreiches Model zu werden. Sie lehnt jedoch ab und will es selber in die Hand nehmen. Eliza wird in ihren neuen Job von Carolina schikaniert, einer rücksichtslosen und äußerst ehrgeizigen Moderedakteurin, die ein Style-Magazin herausbringt, und in Arthur verliebt ist. Arthur ist geschieden und hat eine Tochter namens Maria João. Er verliebt sich unsterblich in Eliza, was Carolina sehr zornig macht. Aus diesem Grund verbündet sie sich mit Cassandra, eine junge Frau, die alles tun würde, um ein erfolgreiches Model zu sein. Beide versuchen die Beziehung von Arthur und Eliza zu sabotieren. Währenddessen ist Eliza im Zwiespalt was ihre Gefühle für Arthur und Jonatas anbelangt. Wird Eliza ihren Traum von einer besseren Zukunft erfüllen können und wird sie alle Herausforderungen meistern?", "section_level": 2}, {"title": "Thematiken.", "content": "Die Telenovela spricht im Handlungsverlauf verschiedene Thematiken an. Der Hauptgrund, weshalb Eliza von zu Hause weglief, war der Vergewaltigungsversuch durch ihren Stiefvater Dino. Das Thema Psychopathie wird durch die Antagonisten Sofia aufgegriffen. Sofia führte als Nina ein gefährliches Doppelleben und brachte auch andere Mitmenschen in Gefahr. Sie konnte weder Gefühle noch Liebe gegenüber ihrer Familie oder Freunden zeigen und ging davon aus, dass sie nie wirklich jemand geliebt hat. Die Figur Jojô war in der Schule den Mobbing durch ihrer Klassenkameraden ausgesetzt, und gab vor krank zu seien, um nicht in die Schule zu müssen. Jojô verheimlichte vor ihren Vater, was sie in Wirklichkeit bedrückte. Als Carolina sich entschied, ein Kind zu adoptieren, lernte sie im Waisenhaus Gabriel kennen. Später hat sie erfahren, dass der Junge nicht nur wegen seiner Hautfarbe sehr schwer zu vermitteln war, sondern auch weil Gabriel HIV-positiv war. Die Figur Adele war öfters Opfer von Rassismus und die Figur Max der Homophobie seiner Eltern. Aus Angst vor der Reaktion seiner Eltern auf seine Sexualität bat Max Adele, sich als seine Freundin auszugeben, aber seine Eltern mochten sie nicht, weil sie schwarz war. Cascudo, der in der geheimen Werkstatt seines Onkels Uniao Durão arbeitete, wurde Opfer von Aggressionen, als er aufhören wollte, seinen Onkel in illegalen Arbeiten zu unterstützen. Nachdem Wesley querschnittsgelähmt wurde, hatte er eine schwere Anpassungsphase, und war immer davor sich aufzugeben.", "section_level": 2}, {"title": "Besetzung und Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entsteht unter dem Dialogbuch von Thomas Maria Lehmann, Andrea Mayer, Ila Panke, Gabriele Voussem und Katja Brügger sowie unter der Dialogregie von Marion von Stengel, Anja Topf, Douglas Welbat und Michael Grimm durch die Synchronfirma \"Studio Hamburg Synchron GmbH\" in Hamburg. Die deutsche Synchronfassung wurde auf Grundlage der spanisch-lateinamerikanischen Synchronisation erstellt. So wurden auch die dort verwendete Titelmusik sowie die angepassten Anreden und Figurennamen übernommen. Die Erstausstrahlung der Telenovela erfolgte vom 9. November 2015 bis zum 30. Mai 2016 auf dem brasilianischen Free-TV-Sender Rede Globo. Am 4. November 2015 wurde auf den Online-Dienst Globo Play die Folge Null veröffentlicht. Das 15-minütige Video zeigt die Haupthandlung der Telenovela. Am 6. November 2015 wurde die Folge auch auf Rede Globo ausgestrahlt. Die deutschsprachige Erstausstrahlung der ersten zwei Folgen erfolgte am 10. Februar 2019 auf dem Free-TV-Sender Sixx. Seit der dritten Folge, ausgestrahlt am 13. Februar 2019, erfolgt die deutschsprachige Erstausstrahlung auf dem Pay-TV-Sender Sat.1 Emotions, die Free-TV-Premiere erfolgt am selben Tag auf Sixx. Nach einer Sommerpause kehrte die Telenovela am 14. Oktober 2019 mit neuen Folgen auf Sixx zurück. \"Totalmente Demais – National\" wurde am 6. November 2015, drei Tage vor Premiere der Telenovela, durch die Plattenfirma Som Livre veröffentlicht, die mit zur Grupo Globo gehört. Der Soundtrack enthält hauptsächlich brasilianische Lieder, die von brasilianischen Künstler gesungen wurden, und verschiedene Genres bedienen. Auf dem Cover sind Fábio Assunção und Juliana Paes als Arthur und Carolina abgebildet. \"Totalmente Demais – Orquestrais\" wurde am 18. Dezember 2015 veröffentlicht. Der Soundtrack enthält Instrumentalaufnahmen, die von Rogério Vaz ausschließlich für die Telenovela produziert wurden. \"Totalmente Demais – Internacional\" wurde am 4. März 2016 von Som Livre veröffentlicht. Der Soundtrack enthält meist englischsprachige Tracks aus verschiedenen Genres. Auf dem Cover sind Fábio Assunção als Arthur, Marina Ruy Barbosa als Eliza und Felipe Simas als Jonatas abgebildet.", "section_level": 1}, {"title": "Reichweite.", "content": "Bei seiner Premiere verzeichnete \"Total Dreamer – Träume werden wahr\" nach Angaben von Ibope eine Zuschauerbeteiligung von 25 Punkten im Großraum São Paulo und verzeichnete damit einen niedrigeren Wert als sein Vorgänger \"I Love Paraisópolis\", der mit 29 Punkte gestartet ist. Die Telenovela erzielte eine Zuschauerbeteiligung von 25,8 bzw. 26,4 Punkten am 16. bzw. 23. November 2015. Die höchste Sehbeteiligung im November 2015 betrug 28,3 Punkte. Bei der Premiere von \"Êta Mundo Bom!\" erzielte die Telenovela am 18. Januar 2016 einen neuen Rekordwert von 29,3 Punkten in São Paulo. Am 22. Februar 2016 brach \"Total Dreamer\" mit 31 Punkten einen weiteren Rekord in São Paulo. Auf Grundlage der gesammelten Daten, erzielte die Telenovela die höchste Sehbeteiligung seit \"Cheias de Charme\" (2013). Bei der am 28. April 2016 ausgestrahlten Folgen, bei der einer der wichtigsten Schurken getötet wird, hatte die Telenovela ihre höchste Sehbeteiligung seit ihrer Premiere. Sie erzielte 35 Punkte in São Paulo und 39 Punkte in Rio de Janeiro, der beste Wert seit 16. Juli 2012. In der vorletzten Folge erzielte die Telenovela 30,8 Punkte im Großraum São Paulo, die höchste Sehbeteiligung seit \"Morde & Assopra\" (2011). Die Telenovela endete mit mehr als 39 Millionen Zuschauern, 41 Ratingpunkten und einem Anteil von 58 % in Brasilien. Dies ist die höchste Wert seit \"Ti Ti Ti\" (2010). Zum ersten Mal in der Geschichte von Globo wurde die letzte Folge einer Telenovela nicht wie traditionell am Freitag gesendet, sondern am Montag. Insgesamt erzielte \"Total Dreamer\" einen Durchschnittswert von 27,4 Punkten.", "section_level": 1}, {"title": "Spin-off.", "content": "Am 31. Mai 2016 wurde die 10-teilige Spin-off-Serie \"Totalmente Sem Noção Demais\" auf Globo Play veröffentlicht. Die von Rosane Svartman und Paulo Halm geschriebene Serie erzählte die Vorgeschichte zu \"Total Dreamer\". Sie spielt ein Jahr vor der Handlung der Telenovela und konzentriert sich auf die Charaktere der Fátima-Nachbarschaft.", "section_level": 1}], "src_summary": "Total Dreamer – Träume werden wahr (portugiesischer Originaltitel: \"Totalmente Demais\") ist eine brasilianische Telenovela, die von Estúdios Globo produziert wurde. Die Premiere der Telenovela erfolgte am 9. November 2015 auf dem brasilianischen Free-TV-Sender Rede Globo. Die deutschsprachige Erstausstrahlung erfolgte am 10. Februar 2019 auf Sixx.", "tgt_summary": null, "id": 65657} {"src_title": "Mary Bulkley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "De Vries stammte aus einer musikalischen Familie; von seinem Vater, einem Amateurmusiker, lernte er Trompete; seine Geschwister Jack und Clara de Vries waren ebenfalls Jazzmusiker. Als Jugendlicher spielte er im Tuschinsky Theater Orchester (1920), dann war er Mitglied in den Bands von Oscar Logan (1923), Edgar Adeler (1925), mit den \"Excellos Five\" (1925, mit Aufnahmen bei Grammophone/Polydor), Max Reinhardt (1926), Frank Guarente (1926) und Kai Ewans (1928). Im selben Jahr lieferten die Brüder de Vries mit ihren \"Midnight Rounders\" die Musik für die niederländische Industrieausstellung. 1929 und 1930 arbeitete Louis de Vries bei Marek Weber (1929), Julian Fuhs, Dajos Béla und Ben Berlin (1930). Dann gehörte er nach Aufnahmen mit seinen eigenen \"Rhythm Boys\" zum Orchester von Juan Llossas (1931–32, Aufnahmen bei Electrola). Mit seinen Rhythm Boys nahm er 1935 für Decca auf. Anschließend leitete er gemeinsam mit seinem Bruder die \"Internationals\", mit denen es zu Aufnahmen unter eigenem Namen kam (1933 bei Kristall, 1934 Cinetone). Mit Jack de Vries spielte er insgesamt 1926 bis 1929 und 1932 bis 1935. Am 30. November 1934 ehrte Louis Armstrong die Brüder De Vries mit einem Besuch. In mehreren Publikationen wird beschrieben, dass Louis de Vries aufgrund der Anspannung weit unter seinem Niveau spielte. Dennoch war Armstrong Jack de Vries zufolge von Louis de Vries' Spiel so beeindruckt, dass er ihn „Louis de Vries den Ersten“ nannte (dessen Spitzname in Rotterdam zuvor „Louis Armstrong der Zweite“ gewesen war). Am 1. Dezember 1934 schrieb Armstrong an die Brüder de Vries, dass sie das beste Orchester hätten, das er je in Europa gehört habe. Armstrong nannte ihn bei einer Gelegenheit den besten Trompeter Europas und De Vries hatte den Beinamen \"Dutch Armstrong\" in den Niederlanden. Anfang 1935 gehörte kurzzeitig Coleman Hawkins zu den \"Internationals\". Im Frühjahr 1935 arbeitete Louis de Vries mit Valaida Snow in England, wo es auch zu Aufnahmen kam. Zurück in den Niederlanden war er in einen Autounfall verwickelt, in dessen Folge er an einer Blutvergiftung starb. Zuvor hatte er noch einen Vertrag für anderthalb Jahre in den USA zu spielen erhalten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Louis de Vries (* 6. Januar 1905 in Groningen als \"Levie de Vries\"; † 5. September 1935 in Zwolle) war ein niederländischer Jazztrompeter, der als einer der europäischen Spitzentrompeter im Jazz seiner Zeit galt.", "tgt_summary": null, "id": 2096112} {"src_title": "Cyclam", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussehen und Lage.", "content": "Die Erhebungen über 300 Meter an der Westseite des Lake District bilden einen V-förmigen, etwa küstenparallel verlaufenden Winkel, dessen Spitze der Dent markiert. Trotz seiner im Lake District unbedeutenden Höhe wirkt er in dieser exponierten Lage wuchtig und prominent, zumal er auch auf seiner gebirgszugewandten Seite durch tief eingeschnittene Täler vom übrigen Gebirge abgetrennt wird. Die Hänge des Dent sind größtenteils mit Wald bestanden, die flache Gipfelregion ist mit Grasland bewachsen und stellenweise moorig. Während die Westseite relativ flach abdacht, fällt die Ostseite vom Nebengipfel \"Raven Crag\" deutlich steiler ins Tal \"Nannycatch\" ab. Der auf dem flachen oberen Teil kaum wahrnehmbare Hauptgipfel wird von einem Steinmännchen markiert. Am Westrand des Berges verläuft eine kleine Landstraße von Cleator Moor nach Egremont, die wegen der parallel verlaufenden, wesentlich besser ausgebauten Straße A5086 nur noch lokal von Bedeutung ist. Der Berg liegt, obwohl direkt angrenzend, vollständig außerhalb des Lake-District-Nationalparks, dessen Grenze durch die östlich und nördlich angrenzenden Täler verläuft.", "section_level": 1}, {"title": "Aussicht.", "content": "Aus seiner exponierten Lage bieten Westhang und Gipfel einen weiten Blick über das westlich vorgelagerte Hügelland bis an die gut 7 km entfernte Irische See, der von Ravenglass im Süden bis zum Solway Firth und über diesen hinweg nach Schottland im Norden reicht. Direkt westlich im Meer ist auch die gut 60 km entfernte Isle of Man zu sehen. Den östlichen Horizont bilden die Cumbrian Mountains, dominiert von nahen Pillar und Scafell Pike.", "section_level": 1}, {"title": "Nutzung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Forstwirtschaft.", "content": "Die Wälder an den Hängen des Dent werden künstlich aufgeforstet, um der Erosion der Hänge entgegenzuwirken. Offiziell steht am Dent eine Waldfläche von 512,36 ha (Stand 2016), die auch etlichen wilden Tieren Lebensraum bietet.", "section_level": 2}, {"title": "Vermessung.", "content": "\"Dent Hill\" war eine von insgesamt fünf Stationen in Cumberland, anhand derer bis 1809 die erste Triangulation Britanniens durchgeführt wurde. Heute liegt auf dem Dent kein Vermessungspunkt mehr. Auf älteren Karten findet sich noch ein Trigonometrischer Punkt etwa 500 Meter westlich des Gipfels, markiert von einem großen künstlichen Steinhaufen \"(„cairn“).\"", "section_level": 2}, {"title": "Erholung.", "content": "Der Dent ist von mehreren Seiten über öffentliche Wegerechte erreichbar und ein leichtes Wanderziel. Über den Berg führt der Coast to Coast Walk als dessen westlichste nennenswerte Geländeerhebung. Die Dent-Ostseite zum Nannycatch-Tal gilt dabei als steilstes Stück der gesamten Wanderung. Gemeinsam mit dem nördlich gelegenen \"Flat Fell\" nimmt der Dent in Alfred Wainwrights Buch \"The Outlying Fells of Lakeland\" ein eigenes Kapitel ein. Als \"Outlying Fell\" („außerhalb liegender Berg“) wird er jedoch nicht zu den Wainwrights gezählt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Dent ist ein hoher, als Marilyn klassifizierter Berg am westlichsten Ende des Lake District in der Nähe der Ortschaften Cleator Moor und Egremont. Gelegentlich wird er auch als \"Long Barrow\" bezeichnet.", "tgt_summary": null, "id": 255550} {"src_title": "Shahzada", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vom Beginn bis 1983.", "content": "Bereits 1979 gewann Conny van Bentum ihren ersten niederländischen Meistertitel. Bei den Olympischen Spielen 1980 schwamm die vierzehnjährige Conny van Bentum über 100 Meter Freistil auf den fünften Platz, hatte im Ziel allerdings zwei Sekunden Rückstand auf die Bronzemedaillengewinnerin Ines Diers aus der DDR. Sechs Tage später hatte die 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel der DDR mit den drei Medaillengewinnerinnen aus dem Einzelwettbewerb im Ziel über sechs Sekunden Vorsprung auf die zweitplatzierten Schwedinnen. Mit einer halben Sekunde Rückstand auf die Schwedinnen erreichte die niederländische Staffel mit Conny van Bentum, Wilma van Velsen, Reggie de Jong und Annelies Maas den dritten Platz und erhielt die Bronzemedaille. Im Jahr darauf gewann Conny van Bentum bei den Schwimmeuropameisterschaften 1981 in Split drei Medaillen. Zunächst erkämpfte sie Bronze über 100 Meter Freistil hinter Caren Metschuk und Birgit Meineke aus der DDR. Dann erschwamm die niederländische 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel in der Besetzung Annemarie Verstappen, Monique Drost, Wilma van Velsen und Conny van Bentum Bronze hinter den beiden deutschen Staffeln. Es folgte der vierte Platz mit der Lagenstaffel in der Besetzung Jolanda de Rover, Petra van Staveren, Annemarie Verstappen und Conny van Bentum. Zum Abschluss gewann Van Bentum Bronze über 200 Meter Freistil hinter den DDR-Schwimmerinnen Carmela Schmidt und Birgit Meineke. Bei den Schwimmweltmeisterschaften 1982 in Guayaquil erkämpfte die 100-Meter-Freistilstaffel mit Verstappen, Maas, van Velsen und van Bentum Bronze hinter den Staffeln aus der DDR und aus den Vereinigten Staaten. Die niederländische Lagenstaffel, die in der gleichen Besetzung wie 1981 antrat, belegte den vierten Platz. Mit sieben Finalteilnahmen und sechs Medaillen waren die Schwimmeuropameisterschaften 1983 in Rom für Conny van Bentum besonders erfolgreich. Die 200-Meter-Freistilstaffel mit Annemarie Verstappen, Jolande van der Meer, Reggie de Jong und Conny van Bentum erhielt Bronze hinter den beiden deutschen Staffeln. Über 200 Meter Freistil gewann sie Bronze hinter Birgit Meineke und Astrid Strauß aus der DDR. Über 100 Meter Freistil siegte ebenfalls Birgit Meineke, hinter Kristin Otto erkämpfte Conny van Bentum Bronze. Die 100-Meter-Freistilstaffel mit Annemarie Verstappen, Wilma van Velsen, Elles Voskes und Conny van Bentum gewann Silber hinter der Staffel aus der DDR. Über 100 Meter Schmetterling belegte van Bentum den fünften Platz. Dann gewann die Lagenstaffel mit Jolanda de Rover, Petra van Staveren, Annemarie Verstappen und Conny van Bentum Silber hinter der Staffel aus der DDR. Zum Abschluss erkämpfte van Bentum Bronze über 200 Meter Schmetterling hinter Cornelia Polit und Ines Geißler aus der DDR. Für ihre sechs Medaillen wurde Conny van Bentum 1983 in den Niederlanden zur Sportlerin des Jahres gewählt.", "section_level": 2}, {"title": "Von 1984 bis zum Karriereende.", "content": "Nachdem die Schwimmerinnen aus der DDR bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wegen des Olympiaboykotts nicht dabei waren, gewann die Mannschaft des Gastgeberlandes fast alle Goldmedaillen bei den Schwimmerinnen, Lediglich die Kanadierin Anne Ottenbrite sowie Jolanda de Rover und Petra van Staveren aus der niederländischen Mannschaft konnten je eine Goldmedaille gewinnen. Conny van Bentum belegte über 100 Meter Freistil den vierten Platz und wurde Fünfte über 200 Meter Freistil. Die niederländische Freistilstaffel mit Annemarie Verstappen, Elles Voskes, Desi Reijers und Conny Van Bentum erreichte als Zweite hinter den Amerikanerinnen das Ziel. Über 100 Meter Schmetterling kam van Bentum als Siebte ins Ziel, über 200 Meter Schmetterling belegte sie den achten Platz. Die niederländische Lagenstaffel mit den Olympiasiegerinnen de Rover und van Staveren sowie Verstappen und Reijers wurde im Vorlauf disqualifiziert, sodass van Bentum nicht zum Einsatz kam. Bei den Schwimmeuropameisterschaften 1985 gewann Conny van Bentum über 100 Meter Freistil Bronze hinter Heike Friedrich und Manuela Stellmach aus der DDR. Die 200-Meter-Freistilstaffel mit Conny van Bentum, Mildred Muis, Ilse Oegema und Jolande van der Meer gewann Silber hinter der DDR-Staffel. Die 100-Meter-Freistilstaffel mit Conny van Bentum, Ilse Oegema, Karin Brienesse und Annemarie Verstappen als Schlussschwimmerin gewann Bronze hinter den beiden deutschen Staffeln. Über 100 Meter Schmetterling belegte van Bentum den fünften Platz, auf der doppelt so langen Strecke wurde sie Siebte. Bei der Universiade 1985 gewann Conny van Bentum sowohl über 100 Meter als auch über 200 Meter Freistil Gold. Mit sieben Finalteilnahmen und vier Medaillen war Conny van Bentum auch bei den Weltmeisterschaften in Madrid recht erfolgreich. Über 100 Meter Freistil erkämpfte sie Bronze hinter Kristin Otto aus der DDR und Jenna Johnson aus den Vereinigten Staaten. Die 200-Meter-Freistilstaffel mit Annemarie Verstappen, Jolande van der Meer, Marianne Muis und Conny van Bentum gewann Bronze hinter den Staffeln aus der DDR und den USA. Über 200 Meter Freistil erreichte van Bentum den vierten Platz mit zwölf Hundertstelsekunden Rückstand auf die Bronzemedaille. Mit Conny van Bentum, Laura Leideritz, Karin Brienesse und Annemarie Verstappen erkämpfte die 100-Meter-Freistilstaffel Bronze hinter DDR und USA. Es folgte der sechste Platz über 100 Meter Schmetterling. Auch in der Lagenstaffel siegte die Staffel aus der DDR vor den USA und den Niederländerinnen, für die Jolanda de Rover, Petra van Staveren, Conny van Bentum und Annemarie Verstappen antraten. Zum Ausklang belegte van Bentum über 50 Meter Freistil den sechsten Platz. Zum Abschluss ihrer Karriere trat Conny van Bentum bei den Olympischen Spielen 1988 in fünf Disziplinen an und erreichte jeweils das Finale. Zum Auftakt wurde sie Achte über 100 Meter Freistil. Die 100-Meter-Freistilstaffel mit Marianne Muis, Mildred Muis, Conny van Bentum und Karin Brienesse gewann Silber hinter der Staffel aus der DDR. Über 100 Meter Schmetterling erreichte van Bentum als Sechste das Ziel. Die Lagenstaffel mit Jolanda de Rover, Linda Moes, Conny van Bentum und Karin Brienesse belegte den fünften Platz. Und schließlich kam van Bentum über 200 Meter Schmetterling als Achte ins Ziel. Nach ihrer Karriere war Conny van Bentum kurze Zeit medizinische Betreuerin des Damen-Hockeynationalteams. Danach ließ sie sich als Ärztin in Amersfoort nieder.", "section_level": 2}], "src_summary": "Cornelia „Conny“ van Bentum (* 12. August 1965 in Barneveld) ist eine ehemalige niederländische Schwimmerin. Sie gewann von 1980 bis 1988 bei drei Olympischen Spielen je eine Medaille mit der Freistilstaffel.", "tgt_summary": null, "id": 1234472} {"src_title": "Matthew Rowan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Jahre und College.", "content": "Higbee spielte Football und Baseball an der \"East Lake High School\" in Tarpon Springs, Florida. In seinem Abschlussjahr wurde er als Wide Receiver zum wertvollsten Spieler (MVP) und Mannschaftskapitän seines Teams benannt und verdiente sich verschiedene Auszeichnungen. An der Western Kentucky University brachten ihm 38 Passfänge für 536 Yards Raumgewinn und 8 Touchdowns einen Platz auf der renommierten \"Biletnikoff Watch List\" ein. Aufgrund seiner Vielseitigkeit als Blocker und Passempfänger galt er im Draftjahr 2016 als einer der vielversprechendsten Tight Ends.", "section_level": 1}, {"title": "NFL.", "content": "Die LA Rams wählten Higbee in der vierten Runde des Drafts 2016 als 110. Spieler insgesamt aus. Am 9. Juni 2016 unterzeichnete er einen Vierjahresvertrag über 2,9 Millionen Dollar. Sein erstes Spiel für die Rams bestritt er am 12. September 2016, seitdem wirkte er in sämtlichen Spielen (Regular Season und Play-off) mit, seit der Saison 2017 regelmäßig als Starter. Seinen ersten Touchdown in einer ansonsten wenig erfolgreichen Saison der Rams, die letztendlich in Woche 14 bei einer 4:9-Bilanz zur Entlassung des Cheftrainers Jeff Fischer führen sollte, erzielte er am 24. Dezember 2016 gegen die San Francisco 49ers. Auch in der Saison 2018 bestritt er sämtliche Regular-Season-Spiele als Starter.", "section_level": 1}, {"title": "Privatleben.", "content": "Im April 2016, kurz vor dem Draft, wurde Higbee in eine Schlägerei verwickelt. Wegen Alkoholkonsums an öffentlichen Plätzen, Körperverletzung und eines Fluchtversuchs vor der Polizei wurde Anklage erhoben. Higbee entging einer Gefängnisstrafe durch ein Schuldeingeständnis und wurde zu einer Entschädigungszahlung an das Opfer, zur Ableistung gemeinnütziger Arbeit und weiteren Auflagen verurteilt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tyler Higbee (* 1. Januar 1993 in Clearwater, Florida) ist ein US-amerikanischer American-Football-Spieler auf der Position des Tight Ends. Er wurde in der vierten Runde des NFL Draft 2016 von den Los Angeles Rams ausgewählt und spielte zuvor College Football an der Western Kentucky University (WKU).", "tgt_summary": null, "id": 1456095} {"src_title": "Ethiopian-Airlines-Flug 604", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Gerade fertig mit der Schule, zieht Tessa Young mit Unterstützung von ihrer Mutter und ihrem Freund Noah in das Studentenwohnheim ein. Sie lernt ihre Mitbewohnerin, Steph, und deren Freundin, Tristan, kennen. Tessas Mutter macht sich sofort Sorgen, dass die beiden einen schlechten Einfluss auf sie haben könnten. Um sie zu beruhigen, versichert Tessa ihr, dass sie nichts von der Uni ablenken wird. Am nächsten Tag beginnt sie zu studieren und sie freundet sich mit einem Jungen namens Landon an. Als sie, zurück in ihrem Zimmer, aus der Dusche kommt, begegnet sie Hardin Scott, der sich einfach Zugang zu ihrem Zimmer verschafft hat. Steph lädt sie auf eine Party ein, Tessa lehnt aber ab. Am nächsten Tag sieht sie Hardin mit Molly und Zed in einem Café wieder. In der Bibliothek trifft sie nochmals auf Steph und lässt sich doch überreden, auf eine Party im Studentenwohnheim zu kommen. Auf der Party treffen Tessa und Steph auf Zed, Molly, Jace und Hardin. Während einer Runde „Wahrheit oder Pflicht“ ist Tessa gezwungen, Alkohol zu trinken und es wird bekannt, dass sie noch Jungfrau ist. Sie zieht die Pflicht, mit Hardin „rumzumachen“, sie lehnt aber ab. Erschrocken von sich selbst ruft sie ihren Freund an, der ihr aber nur ein schlechtes Gewissen macht. Frustriert beendet sie den Anruf und wandert auf der Party umher. In Hardins Zimmer findet sie eine Ausgabe des Romans „Sturmhöhe“ und stößt auf Hardin, der versucht, sie zu küssen. In einer Literaturvorlesung setzt sie sich neben Landon und verstrickt sich mit Hardin in einer Diskussion über den Roman „Stolz und Vorurteil“. Landon gibt preis, dass er bald mit Hardin verwandt sein wird, weil seine Mutter und Hardins Vater eine Heirat planen. Hardin spricht Tessa an und besteht darauf, dass sie „neu anfangen“, woraufhin er sie zu seinem Lieblingsort, einem See, einlädt. Während sie schwimmen erklärt ihr Hardin, dass sie nicht nur Freunde sein können und die beiden küssen sich. Daraufhin essen sie in einem Diner, in dem sie auf Molly und Zed treffen, was Hardin verärgert und er Tessa darum bittet, bei der Bar auf sie zu warten. Tessa sagt Hardin, dass er ihrem Freund von ihnen erzählen wird, aber Hardin bittet sie, dies nicht zu tun, weil sie nicht offiziell zusammen sind, was Tessa enttäuscht. Ihr Freund überrascht sie mit einem plötzlichen Besuch und sie verbringen den Abend an einem Lagerfeuer. Während einer Runde Kartensaugen lässt Jace das Blatt absichtlich fallen, um Tessa küssen zu können, was einen Kampf zwischen ihm und Hardin verursacht. Während Noah und Tessa auf ihrem Zimmer schlafen, bekommt sie einen Anruf von Landon, woraufhin sie Noah alleine lässt, um nach Hardin zu sehen, der betrunken das Haus verwüstet hat. Sie beruhigt ihn, sie versöhnen und küssen sich. Am nächsten Tag macht sich Tessa auf den Weg zurück zu Noah ins Wohnheim, der mittlerweile von ihrer Beziehung mit Hardin weiß und mit einem gebrochenen Herzen zurück nach Hause fährt. Schlussendlich entscheiden sich Tessa und Hardin doch dazu, eine Beziehung anzufangen, als ihre Mutter jedoch davon erfährt, droht sie damit, Tessa finanziell im Stich zu lassen, wenn sie die Beziehung mit Hardin weiterführen sollte. Hardin findet eine neue Wohnung für sich und Tessa und beide nehmen an der Hochzeitszeremonie von seinem Vater und Landons Mutter teil. Hardin erklärt, dass sein Vater ein Trinker war und seine Mutter von den Männern angegriffen wurde, mit denen er betrunken Streit angefangen hat. Tessa beruhigt ihn und die beiden kehren zurück in ihre Wohnung, in der sie Sex haben. Am nächsten Morgen, während sie gemeinsam baden, schreibt Hardin ‚Ich liebe dich‘ auf Tessas Rücken. Mittlerweile bemerkt Tessa die Textnachrichten, die Hardin von Molly bekommt. Sie versucht, ihn darauf anzusprechen, er stürmt aber davon. Nach langem Warten verlässt sie die Wohnung und trifft Hardin im Café mit Molly, Zed, Steph und Jace. Molly enthüllt, dass Hardin ursprünglich als Herausforderung unter Freunden Tessa dazu bringen sollte, sich in ihn zu verlieben, um sie dann wieder zu verlassen. Tessa, schockiert und mit gebrochenem Herzen, rennt weg. Er folgt ihr und versucht zu erklären, dass die Wette entstanden ist, bevor er sie kannte und dass er sie wirklich liebt. Tessa kehrt zurück nach Hause, um sich mit ihrer Mutter und Noah zu versöhnen, und beide verzeihen ihr. In den folgenden Wochen distanziert Tessa sich von Steph und deren Freunden und zieht in eine neue Studentenwohnung. Sie konzentriert sich auf ihr Studium, bleibt mit ihrer Mutter und Noah in Kontakt und bewirbt sich auf eine Stelle bei Vance Publishing. Eines Nachmittags gibt ihr Professor Soto nach einer Literaturvorlesung die Arbeit, die Hardin abgegeben hat, weil er der Meinung ist, dass die Arbeit über sie handelt. Während sie die Arbeit liest, kehrt sie zurück zu dem See, an dem sie und Hardin sich das erste Mal geküsst haben. Hardin taucht auf und setzt sich neben sie, zitiert seine Arbeit und sagt „Du fragtest mich einmal, wen in der Welt ich am meisten liebe. Das bist du.“", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Die Kritiker auf der Webseite Rotten Tomatoes bewerteten den Film zu 17 Prozent positiv. Den Produktionskosten des Films in Höhe von 14 Millionen US-Dollar stand ein weltweites Einspielergebnis von rund 69,5 Millionen US-Dollar gegenüber.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Dreharbeiten begannen am 16. Juli 2018 in Atlanta, Georgia und endeten am 24. August 2018. 2019 wurde bekannt gegeben, dass eine Fortsetzung mit dem Titel After Truth in Planung ist, bei der Hero Fiennes Tiffin und Josephine Langford ebenfalls die Hauptrollen übernehmen sollen.", "section_level": 1}], "src_summary": "After Passion (Originaltitel: \"After\") ist ein US-amerikanischer Liebesfilm von Jenny Gage, der auf dem gleichnamigen Roman der Autorin Anna Todd basiert. Premiere in den deutschen Kinos hatte er am 11. April 2019.", "tgt_summary": null, "id": 2045191} {"src_title": "Corey Linsley", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Trinidad-Stacheltaschenmaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von durchschnittlich 13,4 Zentimetern bei den Männchen und 12,9 Zentimetern bei den Weibchen. Der Schwanz wird etwa 15,6 bzw. 15,0 Zentimeter lang. Die Ohrlänge beträgt durchschnittlich 19 Millimeter und die Hinterfußlänge 34 Millimeter. Es handelt sich um eine mittelgroße Art innerhalb der Gattung und die Männchen sind in der Regel etwas größer als die Weibchen. Das Fell der ausgewachsenen Tiere ist rau und beinhaltet einzelne versteifte, stachelähnliche Haare auf dem Rücken und an den Körperseiten. Das Rückenfell ist grau bis graubraun oder blassbraun gefärbt und mit dunkleren Stacheln sowie einzelnen ockerfarbenen Haaren durchsetzt. Die Bauchseite ist weiß und wird nicht von einem hellen Seitenband zum Rücken abgegrenzt. Auf den Vorderbeinen befindet sich ein dunkler, abgegrenzter Fleck. Die Ohren sind vergleichsweise groß und abgerundet. Die vorderen Bereiche der Sohlen der Hinterfüße sind unbehaart. Der leicht behaarte Schwanz ist relativ lang und an der Oberseite deutlich dunkler als an der Unterseite. Der Karyotyp besteht aus 2n = 60 Chromosomen (FN=68). Von den meisten anderen südamerikanischen Arten der Gattung unterscheidet sich die Trinidad-Stacheltaschenmaus durch die relativ großen Ohren und das blasse, graue und stark gesprenkelte Rückenfell, während die anderen Arten in der Regel dunkler, brauner und weniger stark gesprenkelt sind. Die Gaumer-Stacheltaschenmaus (\"Heteromys gaumeri\") und die Paraguaná-Stacheltaschenmaus (\"Heteromys oasicus\") sind kleiner, zudem hat die Gaumer-Stacheltaschenmaus behaarte Fußsohlen und die Paraguaná-Stacheltaschenmaus ist blasser gefärbt und ihr fehlen die dunklen Einfärbungen der Vorderbeine, die für die Trinidad-Stacheltaschenmaus typisch sind.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Trinidad-Stacheltaschenmaus kommt in mehreren Unterarten im nördlichen Südamerika in Teilen von Kolumbien und Venezuela sowie auf den Inseln Isla Margarita und Trinidad vor. Die Höhenverbreitung reicht bis in Höhen von etwa 1600 Metern.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Trinidad-Stacheltaschenmaus lebt vor allem in Laubwald- und Regenwaldgebieten der südamerikanischen Karibikküste sowie in trockeneren Bereichen des Tals des Río Magdalena in Kolumbien bis in Höhen von 1600 Metern. Am Macizco de Boconó in den Cordillera de Mérida wurde die Art sogar in einer Höhe von 2430 Metern nachgewiesen, gemeinsam mit zahlreichen weiteren Arten, die hier in für sie atypischen Höhen leben. Die Tiere leben in feuchten bis trockenen Habitaten und können in Galeriewäldern tropischer Savannen, Gebüschland, Restwäldern und auch in Sekundärwaldbeständen und Gebüschen innerhalb landwirtschaftlich genutzter Flächen vorkommen, wobei sie die Felder selbst meiden. Die Tiere sind nachtaktiv und leben am Boden, können jedoch auch in Gebüsche klettern. Sie graben Baue mit mehreren Eingängen im Boden und ernähren sich vor allem von Samen, Früchten, grüner Vegetation und Insekten. Wie andere Arten der Gattung transportieren sie die gesammelte Nahrung in ihren Backentaschen und bringen sie in ihren Bau. Sie sind wenig territorial und akzeptieren andere Individuen in ihrem Umfeld, die Bestandsdichte beträgt durchschnittlich 2,2 Individuen pro Hektar. Die Fortpflanzungszeit der Tiere beginnt mit dem Beginn der Regenzeit. Die Jungtiere werden nach etwa 50 Tagen selbstständig und verlassen das Nest der Mutter, um eigene Baue anzulegen.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Trinidad-Stacheltaschenmaus wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung der Stacheltaschenmäuse (\"Heteromys\") eingeordnet, die aus 16 Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem britischen Naturforscher John Vaughan Thompson aus dem Jahr 1815, der die Art anhand von Individuen von der Insel Trinidad als \"Mus anomalus\" als Art der Mäuse einführte. Thompson war Mediziner und Soldat, wissenschaftlich wurde er vor allem als Pionier der Cancerologe und früher Planktonologe bekannt. Die Trinidad-Stacheltaschenmaus beschrieb er als erste bekannte Art der Stacheltaschenmäuse nach einem sechs Jahre dauernden Aufenthalt auf Trinidad. Der französische Zoologe Anselme Gaëtan Desmarest ordnete die Art 1817 erst in die Gattung der Hamster, \"Cricetus\", ein und beschrieb danach die Gattung \"Heteromys\" im gleichen Jahr auf der Basis von \"Mus anomalus\", jetzt \"Heteromys anomalus\". Gemeinsam mit der Aragua-Stacheltaschenmaus (\"Heteromys catopterius\"), der Paraguaná-Stacheltaschenmaus (\"Heteromys oasicus\"), der Südlichen Stacheltaschenmaus (\"Heteromys australis\") und der Ecuador-Stacheltaschenmaus (\"Heteromys teleus\") bildet sie einen als \"anomalus\"-Komplex bezeichneten Artenkomplex, der alle in Südamerika vorkommenden \"Heteromys\"-Arten mit Ausnahme der Desmarest-Stacheltaschenmaus (\"Heteromys desmarestianus\") angehören. Innerhalb der Art werden gemeinsam mit der Nominatform vier Unterarten unterschieden:", "section_level": 1}, {"title": "Status, Bedrohung und Schutz.", "content": "Die Trinidad-Stacheltaschenmaus wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeordnet. Die Lebensräume in den Waldgebieten sind teilweise abnehmend, die Art ist jedoch relativ anpassungsfähig und potenzielle bestandsgefährdende Bedrohungen sind nicht bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Trinidad-Stacheltaschenmaus (\"Heteromys anomalus\") ist eine Art der Stacheltaschenmäuse. Sie kommt in mehreren Unterarten im nördlichen Südamerika in Teilen von Kolumbien und Venezuela sowie auf der Insel Trinidad vor.", "tgt_summary": null, "id": 1971603} {"src_title": "Burg Montbrun (Dournazac)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde aufgrund der beginnenden Industrialisierung immer mehr Steinkohle als Energieträger benötigt. Dadurch wurde es notwendig, die Kohle aus immer tieferen Flözen abzubauen, um die nötigen Mengen Kohle zu fördern. Während das Grubengas (zumeist Methan) aus Gruben mit geringer Tiefe meist noch problemlos entweichen konnte, konnte das Grubengas aus größeren Tiefen wegen der schlechten Ventilation zu der Zeit nicht gefahrlos entweichen. Dadurch bildeten sich in den tieferen Ebenen häufig explosive Gemische aus Grubengas und Luft, welche Schlagwetter genannt wurde. Da unter Tage eine gute Beleuchtung jedoch unabdingbar ist, stellte dies die Bergleute vor große Probleme, da zunächst nur Grubenlichter mit offenen Flammen verfügbar waren. Die offenen Flammen führten häufig zu Explosionen des Schlagwetters in den Gruben und es wurde nach Möglichkeiten der Beleuchtung gesucht, durch die keine Explosionen herbeigeführt werden. Im Jahr 1815 wurde der englische Chemiker Humphry Davy darum gebeten eine sichere Grubenlampe zu entwickeln. Zunächst wurde ein Stahlrad verwendet, welches an einem Feuerstein vorbei schleifte und dabei Funken warf, um die Gruben zu beleuchten. Dies konnte die Explosionen nicht vollständig verhindern und hatte eine relativ geringe Leuchtkraft. Zu Beginn wurde auch mit leuchtendem Phosphor, Leuchtsteinen und auch schon mit elektrischem Licht experimentiert. Davy hatte bereits 1801 beobachtet, dass ein Platindraht glüht und Licht aussendet, wenn er durch einen Strom stark erhitzt wird. Von diesen Methoden brachte jedoch keine den erwünschten Erfolg und Davy wandte sich zunächst der Erforschung der Eigenschaften des Grubengases zu. Als er verschiedene Wärmequellen zur Untersuchung verwendete, stellte er fest, dass das Gas-Luft-Gemisch ohne offene Flamme eine relativ hohe Zündtemperatur von 595 °C hat. Um die gebräuchlichen Grubenlampen sicher zu gestalten, wurde die offene Flamme nun mit einem Metalldrahtnetz umgeben, wodurch die Wärme der Flamme sehr schnell abgeleitet wurde, wodurch die Temperatur der Lampe unter die Explosionsgrenze der Schlagwetter gedrückt wird. Dabei war diese Technik sogar dann explosionssicher, wenn das Drahtgitter rotglühend erhitzt wurde. Ein verbleibender Nachteil war jedoch, dass im Falle einer dennoch eintretenden Grubenexplosion oder bei Sauerstoffmangel die Flamme in der Lampe erlosch und der Bergmann sich ohne Licht nur schwer in Sicherheit bringen konnte. So verstarben auch viele Bergleute zu der Zeit, auch wenn sie von der eigentlichen Explosion verschont geblieben waren. Als Lösung dieses Problems verwendete Davy eine Entdeckung, die er bereits 1816 gemacht hatte. Er hatte beobachtet, dass sich eine Mischung von Luft und Methan an einem vorgeheizten Platindraht ohne Flamme umsetzten. Dabei wird soviel Wärme freigesetzt, dass der Platindraht anfängt zu glühen. Das Glühen blieb auch bestehen, wenn die Flamme der Grubenlampe aufgrund von Sauerstoffmangel oder der Druckwelle der Explosion erlosch. Mit dieser Erfahrung verbesserte er nun die vorhandene Technik der Grubenlampen.", "section_level": 1}, {"title": "Technik.", "content": "Davy nutze die vorhandenen Sicherheitsgrubenlampen und verbesserte diese, indem er am Docht einer Spirituslampe einen spiralförmig gebogenen Platindraht derartig befestigte, dass die Windungen über den Docht hinaus und in die Flamme ragten. Diese Windungen wurden durch die Flamme erhitzt und blieben auch nach Erlöschen der Flamme so lange glühend, bis alles Gas verbraucht war. Diese Lampe wurde danach in verschiedenen Formen auf den Markt gebracht und fand weite Verbreitung, da sie leicht herzustellen war. Ein Nachteil dieser Lampe war jedoch die immer noch relativ geringe Leuchtstärke und dass sie einen unangenehmen Geruch nach dem gesundheitsschädlichen Ethanal verbreitete. Zudem war der hohe Preis von Platin ein weiterer Nachteil. Dem gegenüber standen jedoch die genannten Vorteile, und dass an dem glühenden Draht jederzeit ein neues Feuer bei Bedarf entfacht werden konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Reaktion.", "content": "Bei der Hauptreaktion wird Spiritus mit Sauerstoff umgesetzt. CH3-CH2OH + 3O2 -> 2CO2 + 3H2O Die wichtigste Nebenreaktion ist die Umsetzung von Ethanol unter Sauerstoffmangel zu Ethanal. 2CH3CH2OH + O2 -> 2CH3CHO + 2H2O Die Reaktion erfolgt hierbei katalytisch, mit dem Metalldraht als Katalysator.", "section_level": 1}, {"title": "Varianten.", "content": "Alternativen zu Platin stellen in absteigender Wirksamkeit folgende Materialien dar: Platin > Kupfer > Kupfer (versilbert) > Konstantan > Nickel. Andere Drähte haben sich als nicht reaktiv genug gezeigt, oder hielten – wie zum Beispiel Silber – der Hitze nicht stand. Als alternative Brennstoffe wurden auch Methanol, Petrolether, Aceton, Ether und weitere Brennstoffe verwendet. Bei der Umsetzung des giftigen Methanols entstand jedoch Formaldehyd, weshalb sich dieses als ungeeignet erwies. Alkohol galt demgegenüber als vorteilhaft. Nur bei Petrolether blieb der starke Geruch des gesundheitsschädlichen Ethanals aus.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bei der aphlogistischen Lampe handelt es sich um eine im Jahr 1816 von Humphry Davy entwickelte Sicherheitslampe für Bergleute. Diese Lampe leuchtet auch ohne offene Flamme, also aphlogistisch und hat somit einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen gebräuchlichen Grubenlampen zu jener Zeit.", "tgt_summary": null, "id": 2053385} {"src_title": "Fünf Revolver gehen nach Westen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie.", "content": "Der Gattungsname \"Ascendonanus\" ist zusammengesetzt aus den lateinischen Wörtern \"ascendo\" in der Bedeutung von ‚besteigen, erklimmen‘ und \"nanus\" für ‚Zwerg‘. Er bezieht sich auf die geringe Körpergröße und den Umstand, dass für die Vertreter der Typusart eine baumkletternde Lebensweise angenommen wird (siehe unten). Das Epitheton der einzigen und Typusart ehrt den 2016 verstorbenen Chemnitzer Knut Nestler, der als freiwilliger Grabungshelfer, Förderer und Freund dem Naturkundemuseum in Chemnitz langjährig verbunden war.", "section_level": 1}, {"title": "Merkmale.", "content": "Für den schlanken, annähernd dreieckigen, kaum ornamentierten Schädel von \"Ascendonanus\" werden in der Erstbeschreibung folgende diagnostische Merkmale angegeben: große Augenhöhle; kleine äußere Nasenöffnung; langes Lacrimale; niedriges Maxillare; Frontale nur geringfügig an der Umrandung der Augenhöhle beteiligt; Supratemporale lang, schlank und mit dem Squamosum einen rudimentären Ohrschlitz (Squamosalbucht) bildend. Das Gebiss ist faktisch homodont und die Zähne sind schlank, schwach gebogen oder gerade und ungezackt. Der Transversalfortsatz des Pterygoids ist mit einer einzelnen Zahnreihe bestückt. Das Hyoid ist kürzer als bei anderen Varanopiden. Eine spezielle Besonderheit stellen die „Lid-Ossikel“ dar, die am oberen (dorsalen) Rand der Augenhöhle zweier Exemplare überliefert sind. Solche Hautverknöcherungen (Osteoderme) des Oberlides waren bis zur Entdeckung von \"Ascendonanus\" nur von einigen Temnospondylen, nicht aber von Amnioten bekannt. Am Rumpf finden sich hingegen keine Osteoderme. Die überlieferten Hautabdrücke (siehe unten) zeigen ein regelmäßiges Schuppenmuster, das ungefähr dem rezenter Reptilien entspricht. Der Körper von \"Ascendonanus\" ist schlank und langgezogen, und die Anzahl der Wirbel, die zwischen Kopf und Becken liegen (Präsacral-Wirbel), ist mit 34 ungewöhnlich hoch (üblich bei basalen Amnioten sind ca. 25). Die Kopf-Schwanz-Länge der überlieferten, allesamt sicher ausgewachsenen Individuen beträgt ca. 40 cm, wobei jeweils die hintersten Schwanzenden fehlen. Der Rumpf ist länger als die Hintergliedmaßen. Vorder- und Hintergliedmaßen sind ungefähr gleich lang. Die Langknochen der Gliedmaßen sind schlank. Das Ectepicondylarforamen, eine kleine Öffnung an der äußeren (medialen) Seite des vom Rumpf weg- bzw. zu Ulna und Radius hinzeigenden (distalen) Gelenkkopfes des Humerus, ist vorhanden. Das Olecranon, ein über das Gelenk hinausragender Fortsatz und Muskelansatz am zum Rumpf hinweisenden (proximalen) Ende der Ulna („Ellenbogen“) ist reduziert. Vorder- und Hinterfüße sind für einen basalen Synapsiden verhältnismäßig groß. Die Fußwurzelknochen (Astragalus und Calcaneus) sind schlank. Die arterielle Durchtrittsstelle in der Fußwurzel (engl. \"perforating foramen\") befindet sich vollständig im Astragalus. Die Phalangen sind generell schlank und die Endphalangen sind stärker gekrümmt als bei allen bekannten basalen Synapsiden. Die rekonstruierten Phalangenformeln lauten 3-4-5-6-?4 für die Vorderfüße und 3-4-5-6-5 für die Hinterfüße.", "section_level": 1}, {"title": "Fossillokalität, Erhaltung und Paläoökologie.", "content": "Alle fünf bekannten Exemplare der Gattung (zugleich alle fünf bekannten Exemplare der Typusart \"A. nestleri\") wurden in den Jahren 2009 bis 2011 in einer Fossillokalität im Zeisigwald-Tuff der Leukersdorf-Formation des Vorerzgebirgs-Beckens im Stadtgebiet von Chemnitz entdeckt. Alle Exemplare sind im anatomischen Zusammenhang (artikuliert) sowie mit schatten- und abdruckhafter Erhaltung von Weichteilen überliefert. \"Ascendonanus\" ist damit der geologisch älteste Synapside und einer der ältesten Amnioten im Fossilbericht mit derartiger Erhaltung. Jedoch sind durch diagenetische Prozesse und (sub)rezente Verwitterung anatomische Details des Skeletts mehr oder weniger stark verwischt worden. Die Exemplare waren zusammen mit verkieselten Baumstämmen, Blättern und Fruchtständen von Pflanzen sowie mit Überresten von terrestrischen Arthropoden (Tausendfüßer, Spinnen, Skorpione) in dem vulkanischen Sedimentgestein eingebettet. Die fossilführenden Tuffschichten sind in teils paläopedogenetisch veränderte Schwemmland-Rotsedimente der Leukersdorf-Formation eingeschaltet. Die überlieferte Flora und Fauna sowie Sedimentologie und Geochemie der Ablagerungen lassen auf einen (sub)tropischen Wald, der einem jahreszeitlichen Wechsel von Regen- und Trockenzeiten unterworfen war, als Paläoumwelt schließen. Der relativ kleine Wuchs von \"Ascendonanus\", seine ungefähr gleich langen Gliedmaßen und seine großen Füße mit den teils sehr langen, bis zu 6-gliedrigen Fingern bzw. Zehen und den stark gebogenen Endphalangen deuten darauf hin, dass er ein Baumbewohner war. Eine derartige Lebensweise war von frühpermischen Synapsiden bis dahin nicht bekannt. Vermutlich fielen die Tiere während eines Vulkanausbruches, betäubt oder getötet von vulkanischen Gasen (Kohlenmonoxid oder hohe Dosen Kohlendioxid beispielsweise), von den Bäumen und wurden anschließend unter vulkanischer Asche begraben.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Aussparungen in und/oder abweichende Färbung an der hinteren Schädelseitenwand (Schläfenregion) der Fossilexemplare von \"Ascendonanus\" deuten auf die Präsenz eines Synapsiden-typischen Temporalfensters hin. Mit der bauchseitigen (ventralen) Kielung der vorderen Rumpfwirbel und der vergrößerten rückenseitigen (dorsalen) Partie des Ilium (engl. \"iliac blade\") zeigt \"Ascendonanus\" weitere Synapsiden-typische Merkmale. In den Ergebnissen einer umfassenden kladistischen Analyse, die gemeinsam mit seiner Erstbeschreibung publiziert wurden, erscheint \"Ascendonanus\" innerhalb der Eupelycosauria (Varanopidae + Ophiacodontidae + Edaphosauridae + Sphenacodontidae + Therapsiden) als basaler Varanopide in einem Schwestergruppenverhältnis mit \"Apsisaurus\" aus dem Unterperm von Nord-Texas. Die gemeinsame Klade von \"Ascendonanus\" und \"Apsisaurus\" bildet dabei die Schwestergruppe aller übrigen Varanopiden.", "section_level": 1}], "src_summary": "Ascendonanus ist eine Gattung aus der ausgestorbenen frühen Synapsiden-Familie Varanopidae. Ihre relativ kleinen, eidechsen­ähnlichen Vertreter lebten im Frühen Perm (Grenzbereich Sakmarium/Artinskium) vor ungefähr 290 Mio. Jahren im heutigen Mitteleuropa. Einzige bislang beschriebene Art ist \"Ascendonanus nestleri\" aus dem Versteinerten Wald von Chemnitz.", "tgt_summary": null, "id": 1295315} {"src_title": "MTV Video Music Awards 2019", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Mission: Impossible.", "content": "Ethan Hunt von der Impossible Mission Force, kurz „IMF“, soll zusammen mit einem Team in Prag die Übergabe einer Liste mit den Decknamen aller verdeckten Agenten verhindern. Die Mission misslingt jedoch, wobei alle anderen Teammitglieder, darunter auch der Teamchef Jim Phelps, ums Leben kommen. Von der CIA erfährt er, dass die ganze Mission nur der Enttarnung eines Maulwurfs bei der CIA diente und auch der Waffenhändler Max mit involviert ist. Da Hunt der einzige Überlebende und damit verdächtig ist, muss er fliehen und beschließt, zusammen mit einigen Ex-Agenten, darunter auch Luther Stickell, mit Max die echte Liste gegen den Namen des Verräters zu tauschen. Dafür bricht das Team im CIA-Hauptquartier ein und stiehlt den Datenträger, bevor es zur Übergabe mit Max in Paris kommt. Dabei entpuppt sich Phelps, der nicht tot ist, als wahrer Verräter. Hunt und Stickell können Phelps sowie dessen Verbündete eliminieren und Max verhaften, wodurch beide wieder rehabilitiert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Mission: Impossible II.", "content": "Der IMF-Agent Sean Ambrose stiehlt während eines Auftrags ein Grippevirus sowie das dazugehörige Gegenmittel und taucht unter. Ethan Hunt erhält nun die Mission, beide Objekte sicherzustellen, weshalb er Nyah Nordoff-Hall, die Ex-Freundin von Ambrose, für sein Team rekrutiert. Nyah kann Ambrose’ Vertrauen zurückgewinnen und erfährt so, dass dieser mit John C. McCloy, dem Chef eines Pharmaunternehmens, zusammenarbeitet. Da sich nur das wertlose Gegenmittel in Ambrose Besitz befindet, beschließt Hunt, die restlichen Viren zu vernichten. Als es zum Kampf zwischen den beiden kommt, bei dem Ambrose Nyah als Geisel nimmt, injiziert sich diese das Virus selbst. Bei einem Treffen zwischen Ambrose und McCloy kann Hunt das Gegenmittel sicherstellen, Ambrose töten und schließlich Nyah, mit der er eine Romanze führt, retten.", "section_level": 2}, {"title": "Mission: Impossible III.", "content": "Während Ethan Hunt sich aufgrund seiner Ehefrau Julia zur Ruhe gesetzt hat, erhält er von seinem ehemaligen Kollegen John Musgrave die Information, dass der Kriminelle Owen Davian Hunts ehemalige Schülerin Lindsey entführt hat. Daraufhin versucht Hunt mit seinem Team, Lindsey zu befreien, wobei sie Informationen über Davian sicherstellen können, Lindsey allerdings stirbt. Durch die Informationen können sie Davian gefangen nehmen sowie an Informationen über eine Waffe namens „Hasenpfote“ gelangen. Wenig später wird Davian befreit und möchte sich nun an Hunt rächen, weshalb er seine Frau entführt und diese gegen die in Shanghai befindliche „Hasenpfote“ eintauschen möchte. Nachdem das Team die Waffe stehlen konnte, offenbart sich bei der Übergabe, dass Davian mit Musgrave zusammenarbeitet. Daraufhin kann Hunt Musgrave ausschalten und mithilfe von Benji Dunn den Aufenthaltsort von Julia herausfinden. Bevor er sie jedoch befreien kann, kommt es zum Kampf mit Davian, bei dem dieser getötet wird, vorher allerdings noch eine Bombe in Hunts Kopf aktivieren konnte. Um diese zu deaktivieren, baut sich Hunt einen provisorischen Defibrillator und schafft es so, die Bombe zu zerstören. Julia kann ihn wiederbeleben und Musgrave mit seiner Waffe erschießen.", "section_level": 2}, {"title": "Mission: Impossible – Phantom Protokoll.", "content": "Die französische Auftragsmörderin Sabine Moreau stiehlt bei einem IMF-Einsatz Aktivierungscodes für einen Atomkoffer, der zu einem Terroristen namens „Cobalt“ führt, weshalb Hunt von seinem Team aus einem russischen Gefängnis befreit wird. Durch einen Einbruch im Kreml erhoffen sie sich, Informationen über Cobalt zu bekommen, werden von diesem aber hinters Licht geführt und stehen im Anschluss als Verursacher der Explosion des Kremls dar. Die amerikanische Regierung muss nun jegliche Verbindung zur IMF leugnen, stellt dem Team, bestehend aus Hunt, Benji, und Jane Carter allerdings noch den Analysten William Brandt zur Verfügung. In Dubai soll es zur Abwicklung des Geschäfts zwischen Cobalt und Moreau kommen. Durch ein Täuschungsmanöver versucht das IMF-Team, dies zu verhindern, wobei Moreau getötet wird, Kurt Hendricks, der hinter der Identität von Cobalt steckt und einen Atomkrieg verursachen möchte, allerdings mit den Codes entkommen kann. Nachdem er in Mumbai einen sowjetischen Satelliten zur Kontrolle über die von einem U-Boot auf San Francisco abgeschossene Rakete gekauft hat, stürzt er sich bei einem Kampf mit Hunt in den Tod. Hunt kann in letzter Sekunde die Atomrakete deaktivieren und so die russischen Behörden endgültig von der Unschuld der IMF überzeugen.", "section_level": 2}, {"title": "Mission: Impossible – Rogue Nation.", "content": "Nachdem Ethan Hunt von einem Syndikat unter der Führung von Solomon Lane entführt wurde, kann er mithilfe der MI6-Doppelagentin Ilsa Faust entkommen. Währenddessen wurde die IMF durch die CIA unter der Führung von Alan Hunley übernommen, der nicht an die Existenz des Syndikats glaubt und Hunt für dessen Verbrechen verantwortlich macht, weshalb dieser untertaucht. Ein halbes Jahr später verhindern Hunt, Benji und Ilsa vorerst einen Anschlag durch Lane auf den österreichischen Bundeskanzler. Im Anschluss können die drei in Marokko an geheime Dateien auf einem verschlüsselten USB-Stick gelangen, wobei Ilsa ihre Verbündeten hintergeht und den Stick an ihren Vorgesetzten Atlee übergibt. Da dieser für die Erschaffung des Syndikats verantwortlich ist, löscht er alle Informationen auf dem Stick und schickt Ilsa zurück in den Einsatz. Lane möchte nun an die geheimen Daten herankommen und entführt deshalb Benji, da das IMF-Team eine Kopie des Sticks erstellt hat. Mit der Hilfe von Hunley können diese den Stick entschlüsseln, Atlee überführen und bei der geplanten Übergabe Lane festnehmen.", "section_level": 2}, {"title": "Mission: Impossible – Fallout.", "content": "Die aus dem Syndikat gebildete Terrorgruppe „Die Apostel“ sollen für einen Unbekannten namens John Lark in den Besitz von waffenfähigen Plutonium kommen. Hunt und sein Team bekommen den Auftrag, die Übergabe an die Apostel zu verhindern, scheitern jedoch. Deshalb wird ihnen von der CIA der Agent August Walker widerwillens zur Seite gestellt, um das Plutonium sicherzustellen. Die Waffenhändlerin „Weiße Witwe“ soll das Geschäft zwischen den Aposteln und Lark einfädeln, weshalb Hunt und Walker den vermeintlich echten Lark mithilfe der überraschend aufgetauchten Ilsa Faust umbringen und Hunt sich gegenüber der Weißen Witwe als Lark ausgibt. Die Apostel verlangen als Gegenleistung für das Plutonium die Befreiung von Solomon Lane, was Hunt schließlich auch tut und ihn in Sicherheit zum IMF-Team bringt. Während der vermeintlichen Übergabe kann Walker als echter John Lark überführt werden. Dieser wird allerdings von den Aposteln zusammen mit Lane bei einem Kampf mit der IMF, bei dem Hunley getötet wird, befreit. In Indien wollen Lark und Lane durch das Zünden einer Atombombe die Wasserversorgung Asiens verseuchen. Das IMF-Team kann die Bomben rechtzeitig entschärfen, Hunt Lark töten und Lane von Ilsa und Benji gefangen genommen werden. Im Anschluss wird Lane lebend dem MI6 übergeben, wodurch Ilsa nicht mehr in Ungnade gefallen ist.", "section_level": 2}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Einspielergebnisse und Zuschauerzahlen.", "content": "Mit einem Gesamteinspielergebnis von über 3,57 Milliarden US-Dollar befindet sich die \"Mission-Impossible\"-Filmreihe auf Platz 13 der finanziell erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten. Nur \"Mission: Impossible – Fallout\" konnte unter die besten 100 der finanziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten kommen und befindet sich dort auf Platz. Alle Filme der Reihe konnten in ihrem Veröffentlichungsjahr unter die Top 10 der finanziell erfolgreichsten Filme kommen, wobei \"Mission: Impossible\" der finanziell dritterfolgreichste Film des Jahres 1996 und \"Mission: Impossible II\" der finanziell erfolgreichste Film des Jahres 2000 ist. In Deutschland konnten bisher nur \"Mission: Impossible\" und \"Mission: Impossible II\" in ihren jeweiligen Veröffentlichungsjahren unter die Top 10 der meistbesuchten Filme kommen und belegen dort Platz 7 und Platz 2.", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken und Analyse.", "content": "G. S. Perno von \"Cinelinx.com\" sieht im Erfolg der \"Mission-Impossible\"-Filmreihe vor allem die wechselnden Regisseure und ihre jeweiligen Eigenarten, die die Reihe zu einer der erfolgreichsten Actionfilmreihen gemacht hätten. Dabei fühle sich jeder Film einzigartig an, und auch die Tatsache, dass man Fortsetzungen nicht schon im Voraus geplant hätte, sei gegenüber anderen Franchisen besonders. Der erste Teil \"Mission: Impossible\" habe sich in der Mitte der 1990er Jahre vor allem durch eine Komplexität, kreative Marketingkampagnen und eine sehr breite Veröffentlichung von anderen Filmen unterschieden. Dabei stellte die Verpflichtung von Tom Cruise, der vorher hauptsächlich in Filmdramen zu sehen war, für eine teure Filmproduktion eine innovative Idee dar, da er seine Filme kreativ kontrollieren und Stunts selbst ausführen wollte. Der erste Teil sei dabei weniger ein Actionfilm, obwohl es einige verrückte Stunts und Actionsequenzen gebe, sondern vielmehr ein Spionagethriller. In \"Mission: Impossible II\" habe man dann die Anforderungen und Risiken für Cruise erhöht, was seitdem kontinuierlich fortgesetzt werde. Dabei entstehe der Nervenkitzel weniger durch Intrigen, sondern vielmehr durch die Action selbst, die neben extremen Stunts vor allem auf Waffen und Autos basiere. Der Regisseur John Woo setzte auf neue Elemente wie Schießereien, Zeitlupen, Kampfsport und modische Kostüme, was allerdings beim Publikum nicht gut angekommen sei. Dieses hätten den Film für substanzlos gehalten und den Wechsel von einer Handlung voller Plot-Twists zu geradliniger Action nicht gut geheißen. Wie Perno aufführt, habe der zweite Teil den Ruf des Originalfilms getrübt und einen Richtungswechsel bei einer Fortsetzung erforderlich gemacht. So wurde die Filmreihe mit J. J. Abrams’ \"Mission: Impossible III\" gewissermaßen einem weichen Reboot unterzogen, da er nicht auf exzessive Waffen oder Spionage setzte. Vielmehr verwendete er Techniken, die im Fernsehen zum Erfolg geführt hätten. Der Film sei mehr charakterfokussiert, Ethan Hunt bekäme mehr Unterstützung durch sein Team und Figurentode sorgten für Schockmomente. In der Tonalität positioniere man sich zwischen den beiden Vorgängern, wobei man Hunt als Actionheld neben James Bond und Jason Bourne etabliere und das Interesse am Franchise neu entfache. Mit dem vierten Teil \"Mission: Impossible – Phantom Protokoll\" rebootete man die Filmreihe erneut, da sie ein jüngeres Publikum ansprechen sollte, das die vorherigen Filme nicht gesehen haben musste. Erstmalig wurden IMAX-Kameras von Regisseur Brad Bird in Actionszenen eingesetzt, das Erzähltempo erhöht und körperliche wie auch komödiantische Elemente eingesetzt, wodurch sich der Film viel leichter als seine Vorgänger anfühle, gleichzeitig aber Cruise’ Einsatz hoch bleibe. Die Team-Elemente des Vorgängers seien erhalten geblieben, allerdings setzte Bird nicht mehr auf die Charakterentwicklung, sondern wieder auf Action. Dies konnte auch in der Fortsetzung \"Mission: Impossible – Rogue Nation\" beibehalten werden. Christopher McQuarrie, der bereits am Drehbuch von \"Phantom Protokoll\" mitwirkte, konnte durch seine Vertrautheit eine Kontinuität in die Reihe bringen und befasse sich beispielsweise mit den Folgen des Vorgängers für die Hauptfiguren. So sei \"Mission: Impossible\" endgültig zu einer modernen Filmreihe geworden, bei der man viele Elemente aus vorherigen Filme aufnehme und alte Figuren zurückbringe. Der Stunt-Fokus sowie die Darstellerbeteiligung bei diesem seien endgültig zum Markenzeichen und Unterscheidungsmerkmal geworden. Tim George von \"Den of Geek\" teilt Pernos Wahrnehmung, die Qualität der Filme hänge zum Großteil von den Regisseuren ab, was untypisch sei, da bei anderen großen Filmreihen Motive, die Ästhetik und Themen gleich bleiben würden. Auch er sagt, der Erfolg komme vor allem durch das Talent hinter der Kamera und Cruise’ Bereitschaft, seine Stunts selbst zu machen. Jeder Regisseur habe seine eigenen Visionen eingebracht und so alle Filme voneinander abgegrenzt. Brian De Palma verwende in \"Mission: Impossible\" vor allem Themen und Stilistiken von Alfred Hitchcock, bei denen der große Fokus auf dem Spannungsaufbau liege. Durch eine raffinierte Kameraarbeit, die sich fast schon der subjektiven Sicht der Charaktere nähere, bestimme De Palma, was der Zuschauer zu welchem Zeitpunkt zu sehen bekomme. Auch Einflüsse des italienischen Giallos, wie beispielsweise Split Screens für den Spannungsaufbau, seien im Film zu finden, wobei De Palma seinen eigenen Stil mit den Standards des Genres vermische. In \"Mission: Impossible II\" setzte Regisseur John Woo hingegen auf für ihn typische Motive, wie Tauben oder die brüderliche Rivalität zwischen Held und Schurke, was allerdings in Kombination mit der Filmreihe nur zu mäßigem Erfolg führe. Dabei unterscheide sich der Film von Woos bisherigen Werken durch die Betonung einer romantischen Beziehung, wohingegen er sich vorher auf eine starke Bindung zwischen Männern fokussiert hätte. Trotzdem würden Frauen im Film nur eine untergeordnete Rolle spielen: entweder werden sie als komödiantisch inkompetent oder als idealisierte Opfer dargestellt, die einen Kontrast zu Hunts männlichen Fähigkeiten bilden sollen. George kritisiert, die Handlung werde für Actionsequenzen ohne Charakterdynamik oder thematischen Subtext geopfert, wodurch Nebenfiguren und der Schurke völlig verblasst bzw. zu Sidekicks geworden seien. Dies ändere sich mit J. J. Abrams, der den visuellen Stil vernachlässigt, dafür aber neue Erzähltechniken benutzt habe. Mit ihm sei erstmals eine Kontinuität in die Filmreihe gekommen, da er neben bekannten Motiven und Figuren wieder das Team in den Mittelpunkt stelle. Daneben verstehe er als einziger die wahre Struktur der Geheimorganisation \"IMF\" und lege den Fokus neben dieser auf Hunts Privatleben, das dieser mit seiner Arbeit in Einklang bringen möchte. Des Weiteren kreiere Abrams einen völlig unzurechnungsfähigen Gegenspieler, wodurch sich ihm eine übertriebene Spielwiese biete. \"Mission: Impossible III\" sei dramaturgisch weitaus umfangreicher und gelungener als seine Vorgänger, allerdings ähnle die Charakterentwicklung eher einer ganzen Fernsehserie, die in einen zweieinhalbstündigen Film gequetscht sei. Schließlich hätte Brad Bird \"Mission: Impossible – Phantom Protokoll\" von einem Spionagethriller auf einen mehr körperlichen und komödiantischen Film umgestellt, der als erstes alle Komponenten von \"Mission: Impossible\" wieder vereinen könne. Der Hauptfokus liege auf spannungsreichen Missionen mit ironischen Elementen, bei denen Cruise’ Körperlichkeit als Pointe genutzt werde. Dazu behalte er die Team-Elemente des Vorgängers. So bringe jedes Teammitglied seine eigenen Fähigkeiten und Schwächen mit, müsse eigene Hindernisse überwinden und könne nur im Team perfekt funktionieren. Tobias Mayer von \"Filmstarts\" steht der Beteiligung von Christopher McQuarrie an der Filmreihe kritisch gegenüber. Wie er aufführt, liege die Stärke von \"Mission: Impossible\" darin, die Garantie für gute Filme gegen die Chance, einen frischen Ansatz zu verfolgen, einzutauschen. Der erste Film sei sehr anspruchsvoll zu inszenieren gewesen und ähnle einem Film noir mit einer aberwitzig verwinkelten Handlung samt Hitchcock-Verweisen. John Woo mache Ethan Hunt in \"Mission: Impossible II\" zu einem „lässigen Sunnyboy“ in einer zu dämlichen und nicht spannenden Handlung. In \"Mission: Impossible III\" inszeniere J. J. Abrams Hunt so persönlich wie noch nie, wobei es der einzige Film sei, in dem Hunt als vollkommen verzweifelt und verliebt dargestellt werde. Des Weiteren könne man durch den Einsatz einer Wackelkamera in Actionszenen nur schwer verstehen, worum sich das Geschehen gerade drehe. So bringe jeder Regisseur seine ganz eigene Note in die Filme mit ein, bei Brad Bird sei es beispielsweise der Humor, doch McQuarrie schaffe dies nicht. Seine Filme seien zwar sehr gut, allerdings werde durch das Knüpfen von Zusammenhängen und den Einsatz wiederkehrender Figuren diese wertvolle Abwechslung beendet, weshalb die Verpflichtung McQuarries für die Teile 7 und 8 für Mayer enttäuschend sei. Scott Mendelson von \"Forbes\" macht Tom Cruise’ Entwicklung innerhalb der Filmreihe für deren Erfolg verantwortlich. So werde er vom unscheinbaren Geheimagenten zum risikobereiten Actionhelden. Im ersten Teil, der vergleichsmäßig kurz, kalt und verwirrend sei, glaube Hunt an seine Arbeit, sei sehr idealistisch und handle authentisch. Dabei verkörpere Cruise „James Bond Jr.“, der sich in \"Mission: Impossible II\" zu einem romantischen Actionhelden weiterentwickle. Der große Unterschied liege dabei im Verhalten der Figur, die auch einmal stoppe und den Zuschauer erkläre, was gerade passiere. In dem als emotionales und romantisches Filmdrama gedachten Film sehe man einen anderen Hunt, der mit Waffen und Stunts mehr vertraut sei. J. J. Abrams führe diese Idee weiter und mache Hunt zum menschlichen Superspion, der konventionell als unbesiegbarer und rücksichtsloser Superheld dargestellt werde. Hunt sei dadurch austauschbar geworden, was sich schließlich auf den Erfolg des Films ausgewirkt habe. Auch aufgrund der Darstellung als romantisches Ideal, das Cruise abseits der Kamera zu diesem Zeitpunkt nicht gewesen sei, geriete er vorübergehend in Verruf. In \"Mission: Impossible – Phantom Protokoll\" werde schließlich Cruise’ Ansehen wiederhergestellt. Brad Bird inszeniere Hunt als genauso menschlich, fehleranfällig und verärgert wie jeden anderen, wodurch er wieder nahbar für das Publikum werde. Durch die Fortsetzung \"Mission: Impossible – Rogue Nation\" festige \"Ethan Hunt\" die Position als vorherrschende Rolle von Cruise. Der Film sei dunkler und intensiver als seine Vorgänger und fokussiere sich auf die Misserfolge der Protagonisten: sie vertrauen den falschen Leuten, bekommen keine Rückendeckung und machen Fehler. Zusammenfassend komme der Erfolg vor allem durch praktische Effekte, reale Drehorte, einen guten Cast, die hohe Qualität und Cruise’ Bereitschaft, Verletzungen bei den Dreharbeiten in Kauf zu nehmen, wodurch \"Mission: Impossible\" aktuell die beste Nicht-Fantasy-Filmreihe sei.", "section_level": 2}], "src_summary": "Mission: Impossible ist eine US-amerikanische Action- und Agentenfilmreihe basierend auf den Fernsehserien \"Kobra, übernehmen Sie\" (1966–1973) und \"In geheimer Mission\" (1988–1990). Tom Cruise ist in allen sechs bisher von Paramount Pictures veröffentlichten Filmen als Protagonist \"Ethan Hunt\" zu sehen.", "tgt_summary": null, "id": 1397997} {"src_title": "Hain-Goldrute", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Jack und Jim sind gute Kumpel, aber beide verlieben sich in Gertrude. Gertie heiratet Jim, und bei ihrer Hochzeit seufzt der Gast Jack: \"Glücklicher Jim, wie ich dich beneide!\" Doch Gertie ist eine schauderhafte Köchin und zugleich sehr leicht reizbar. Als Jim sich beklagt, landet das eine oder andere Teil der Kücheneinrichtung an seinem Kopf. Jack sitzt derweil alleine zu Hause und schmachtet das Bild Gerties an. So vergeht einige Zeit. Eines Tages erreicht Jack die Nachricht, dass Jim einer akuten Magenerkrankung zum Opfer gefallen ist. Jack nutzt seine Chance und heiratet die Witwe. Ihm ergeht es nicht besser als Jim, und als er Gerties Kaffee verschmäht, wird auch er mit Geschirr beworfen, bevor Gertie empört den Raum verlässt. Mit Blick auf dessen Porträt mit dem Trauerflor murmelt Jack erneut: \"Glücklicher Jim, wie ich dich beneide!\"", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "Marion Leonard, die auch die Gertrude spielt, hat mit \"Lucky Jim\" zusammen David Wark Griffith ihre einzige Regiearbeit abgeliefert. Das Drehbuch ist an einen seinerzeit populären Ragtime-Song mit einem Text von Charles Horowitz angelehnt: \"Lucky Jim\" hat eine Länge von 502 Fuß und wurde zusammen mit \"Twin Brothers\" als One-Reeler auf 35-mm-Film veröffentlicht. Der Film wurde am 11. April 1909 beim United States Copyright Office registriert und kam am 26. April 1909 in die Kinos. Kopien sind in der Library of Congress und im Museum of Modern Art Department of Film erhalten.", "section_level": 1}, {"title": "Kritik.", "content": "\"The Moving Picture World\" veröffentlichte in ihrer Ausgabe vom 1. Mai 1909 eine kurze Rezension. \"Lucky Jim\" sei eine Komödie mit einer Vielzahl von Schnappschüssen, die die begabten Schauspieler der Biograph Company zeigten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Lucky Jim ist eine US-amerikanische Filmkomödie der Regisseure David Wark Griffith und Marion Leonard aus dem Jahr 1909. Das Drehbuch schrieb Stanner E. V. Taylor nach einem seinerzeit populären Ragtime-Song, der Stummfilm ist eine Produktion der American Mutoscope and Biograph Company.", "tgt_summary": null, "id": 2100623} {"src_title": "Konische Spirale", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Langevin besuchte vom Ende der 1960er- bis zum Anfang der 1970er-Jahre die \"Hill-Murray School\" in Maplewood im Bundesstaat Minnesota. Von dort zog es ihn im Sommer 1972 an die University of Minnesota Duluth, wo er für die folgenden vier Jahre seinem Studium nachging. Der Verteidiger spielte parallel dazu für die Universitätsmannschaft in der Western Collegiate Hockey Association, einer Division im Spielbetrieb der National Collegiate Athletic Association. Für die Mannschaft absolvierte Langevin im Verlauf der vier Jahre insgesamt 142 Partien, in denen ihm 107 Scorerpunkte gelungen waren. Zudem wurde er im Jahr 1976 ins Second All-Star-Team der Division berufen. Das Talent des Defensivspielers war bereits nach seinem zweiten Jahr am College den Franchises der National Hockey League und World Hockey Association aufgefallen. So wurde er sowohl im NHL Amateur Draft 1974 in der siebten Runde an 112. Stelle von den New York Islanders aus der NHL als auch den Edmonton Oilers aus der mit der NHL konkurrierenden WHA ausgewählt. Nach dem Abschluss seines Studiums entschied sich der US-Amerikaner jenseits der Grenze zu wechseln und unterschrieb einen Vertrag bei den Edmonton Oilers, bei denen er – beginnend mit der Saison 1976/77 – aufs Eis ging. An der Seite von Wayne Gretzky erreichte der Abwehrspieler am Ende der Spielzeit 1978/79 die Finalserie um die Avco World Trophy, wo die Mannschaft aber den Winnipeg Jets unterlag. Mit 27 Scorerpunkten in 77 Einsätzen wurde Langevin ins WHA Second All-Star Team gewählt. Im Anschluss an das Spieljahr stellte die WHA den Spielbetrieb ein, und die Oilers gehörten zu den wenigen Franchises, die zur Saison 1979/80 in die NHL aufgenommen wurden. Beim Wechsel in die NHL beharrten die New York Islanders allerdings auf ihre im Jahr 1974 erworbenen Transferrechte an dem Spieler, so dass dieser im Juni 1979 im Vorfeld des NHL Expansion Draft 1979 zu den Islanders wechselte. Der Wechsel sollte sich für Langevin auszahlen, da die New York Islanders zum dominierenden Team der frühen 1980er-Jahre avancierten. Zwischen 1980 und 1983 gewann die Mannschaft mit Langevin als Stammspieler im Kader viermal in Folge den Stanley Cup. Dabei konnte der Verteidiger pro Jahr um die 20 Scorerpunkte zum Erfolg der Mannschaft beisteuern. Im Jahr 1983 wurde er zudem zum einzigen Mal zum NHL All-Star Game eingeladen. Als die Islanders ab dem Sommer 1985 damit begannen, ihr alterndes Team zu verjüngen, gehörte der Defensivspieler nach sechs Jahren im Trikot der Mannschaft auch zu den Spielern, die diesen strukturellen Veränderungen zum Opfer fielen. Im Oktober 1985 wurde er im Rahmen des NHL Waiver Drafts von den Minnesota North Stars ausgewählt, wo er sein letztes komplettes NHL-Jahr verbrachte. Nachdem sein auslaufender Vertrag im Sommer 1986 nicht verlängert worden war, befand sich Langevin als Free Agent bis in den Spätwinter 1987 hinein auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Diesen fand er im Februar 1987 in den Los Angeles Kings, für die er bis zum Ende der Saison 1986/87 elf Spiele absolvierte. Ebenso kam er zehnmal für das Farmteam New Haven Nighthawks in der American Hockey League zum Einsatz. Am Saisonende gab Langevin im von 33 Jahren seinen Rücktritt vom aktiven Sport bekannt. In der Folge ging Langevin zahlreichen Anstellungen als Trainer nach. Zunächst war er zwischen 1987 und 1989 als Cheftrainer an der \"Tartan High School\" beschäftigt. Seinen ersten Posten als Cheftrainer auf professioneller Ebene hatte er in der Saison 1992/93 bei den St. Paul Fighting Saints aus der American Hockey Association inne. Die Liga stellte jedoch vor Beendigung ihrer einzigen Spielzeit den Spielbetrieb ein. Erst im Spieljahr 1997/98 trat der US-Amerikaner als Cheftrainer der Idaho Steelheads aus der West Coast Hockey League wieder in Erscheinung. Zuletzt war er zwischen 2010 und 2016 als Assistenztrainer an der \"Edina High School\" angestellt. Für seine Verdienste um den Eishockeysport in den Vereinigten Staaten wurde er im Jahr 1993 in die United States Hockey Hall of Fame aufgenommen.", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Auf internationaler Ebene bestritt Langevin mit der Eishockeynationalmannschaft der Vereinigten Staaten die Weltmeisterschaft 1976 im polnischen Katowice und den Canada Cup 1981. Dabei belegte er mit dem US-amerikanischen Team bei beiden Turnieren den vierten Rang und landete somit jeweils knapp außerhalb der Medaillenränge. In insgesamt 16 Einsätzen bei internationalen Turnieren erzielte er ein Tor und bereitete ein weiteres vor.", "section_level": 2}, {"title": "Karrierestatistik.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "International.", "content": "Vertrat die USA bei:", "section_level": 2}], "src_summary": "David Richard „Dave“ Langevin (* 15. Mai 1954 in Saint Paul, Minnesota) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Eishockeyspieler und -trainer, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1972 und 1987 unter anderem 600 Spiele für die New York Islanders, Minnesota North Stars und Los Angeles Kings in der National Hockey League sowie 239 weitere für die Edmonton Oilers in der World Hockey Association auf der Position des Verteidigers bestritten hat. In Diensten der New York Islanders gewann Langevin zwischen 1980 und 1983 viermal in Folge den Stanley Cup. Darüber hinaus bestritt der einmalige Teilnehmer am NHL All-Star Game für die Eishockeynationalmannschaft der Vereinigten Staaten die Weltmeisterschaft 1976 und den Canada Cup 1981. Für seine Verdienste um den Eishockeysport in den Vereinigten Staaten wurde er im Jahr 1993 in die United States Hockey Hall of Fame aufgenommen.", "tgt_summary": null, "id": 1659704} {"src_title": "Ado Vabbe", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beruflicher Werdegang.", "content": "Nezahat Baradari erwarb 1982 den Hauptschulabschluss, 1984 den Realschulabschluss und 1987 die Allgemeine Hochschulreife. Von 1987 bis 1994 studierte sie Humanmedizin an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Das Studium schloss sie mit dem III. Staatsexamen ab. Sie erhielt im Oktober 1997 die Approbation als Ärztin. Im Oktober 2003 folgte die Facharztanerkennung Kinder- und Jugendmedizin. Von 1994 bis 1996 war Nezahat Baradari als Ärztin im Praktikum an der \"Kinderklinik\" in Itzehoe tätig und von 1996 bis 1999 als Assistenzärztin an den \"Ostholstein Kliniken\" in Eutin. Von 1999 bis 2008 übernahm sie diverse Praxisvertretungen und Praxisanstellungen in Plön, Plettenberg und Olpe. Seit 2008 ist sie als niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Attendorn tätig.", "section_level": 1}, {"title": "Politisches Engagement.", "content": "Seit 1984 ist sie Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Nezahat Baradari ist SPD-Vorstandsmitglied im Ortsverein Attendorn. In der SPD-Fraktion der Stadt Attendorn ist sie engagiert als sachkundige Bürgerin für Schulen, Kultur und Denkmalschutz. Sie ist SPD-Kreisvorstandsmitglied im Kreis Olpe, SPD-Vorsitzende der \"AG Migration und Vielfalt\" im Kreis Olpe und in der SPD-Kreistagsfraktion Kreis Olpe als Sprecherin für den \"Ausschuss Soziales und Gesundheit\" tätig. Nezahat Baradari rückte am 7. Januar 2019 für den ausgeschiedenen Abgeordneten Ulrich Kelber in den Deutschen Bundestag nach. Sie ist ordentliches Mitglied im Ausschuss für europäische Angelegenheiten und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss Ernährung und Landwirtschaft sowie im Ausschuss für Gesundheit. Seit 15. Oktober 2019 ist sie auch stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss. Nezahat Baradari ist Mitglied der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung. Seit Januar 2020 ist sie Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung der Union für den Mittelmeerraum.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Nezahat Baradari ist verheiratet und hat zwei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nezahat Baradari (geboren am 15. August 1965 in Ankara-Bogazköy) ist eine deutsche Kinder- und Jugendärztin, Politikerin (SPD) und seit 2019 Mitglied des Deutschen Bundestags.", "tgt_summary": null, "id": 1259019} {"src_title": "Anzhou", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Čanak wuchs in einer Professorenfamilie auf. Sein Vater Milan Čanak (1932—1980) war Professor für Landwirtschaftslehre an der Universität Novi Sad. 1973/74 war er zudem Bürgermeister von Novi Sad. Seine Mutter Bosiljka Čanak war Professorin für Mathematik. Nenad Čanak besuchte das nach Jovan Jovanović Zmaj benannte Gymnasium und die höhere Musikschule in Novi Sad. Im Anschluss studierte er Wirtschaftswissenschaften an der ökonomischen Fakultät der Universität Novi Sad in Subotica. Von 1982 bis 1985 verdiente er seinen Unterhalt mit Flötenspiel in Kafanas (in etwa: „Kaschemmen“) in der Vojvodina. Anschließend arbeitete als Chef des Aussenhandels-Marketings bei Naftagas. 1989 spezialisierte er sich weiter in Netzwerk-Marketing in einer Akademie Brdo pri Kranju und wechselte danach zu YUTEL. Im Kroatienkrieg wurde er im Herbst 1991 vom Serbischen Regime als Oppositioneller gefesselt an die Front verbracht, wo er als „Freiwilliger“ registriert wurde. Er diente um Ilok herum; um die Todesangst zu bekämpfen, musizierte er mit seinen Kameraden Tschetnik-Lieder. Zu Beginn der Operation Allied Force acht Jahre später meldete er sich als Freiwilliger, wurde aber nicht mobilisiert. Bei den Parlamentswahlen von 1997 wurde er als Abgeordneter der Nationalversammlung der Republik Serbien auf der Liste der Koalicija Vojvodina gewählt. Jedoch wurden ihm und zwei seiner Kollegen am 7. Dezember 1998 das Mandat entzogen. Bei der Präsidentschaftswahl in Serbien 2017 erreicht er knapp über 41.000 Stimmen (1,1 %).", "section_level": 1}, {"title": "Politische Positionen.", "content": "Čanak hat sich über seine politische Karriere für Pazifismus eingesetzt. Konsequenterweise ist er seit Ende der Jugoslawienkriege eine der führenden Personen in der Vorantreibung einer Lustrationsgesetzgebung gegen Kriegsverbrecher ein.", "section_level": 1}], "src_summary": "Nenad Čanak (geboren 2. November 1959 in Pančevo) ist ein serbischer Politiker. Er ist Mitgründer der Liga der Sozialdemokraten der Vojvodina und seit derer Gründung 1990 derer Vorsitzender. Er tritt für Regionalismus, Pazifismus und Liberalismus ein. Er ist Mitglied der serbischen Nationalversammlung und steht in ihr dem Ausschuss für europäische Integration vor.", "tgt_summary": null, "id": 1466345} {"src_title": "Rotkehlfälkchen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ursprüngliche Pläne.", "content": "Bereits Julius Caesar plante die Trockenlegung des Sees, um das Gelände nutzbar zu machen. Seine Ermordung verhinderte die Verwirklichung der Pläne.", "section_level": 2}, {"title": "Bau und Ausbau.", "content": "Der Tunnel, an dem bis zu 30.000 Arbeiter über eine Dauer von 11 Jahren gruben, wurde im Lichtschacht­verfahren vorgetrieben. Dazu wurden immer wieder Schrägschächte von der Oberfläche her abgeteuft, die durch senkrechte Schächte verbunden wurden. Diese Schächte dienten hauptsächlich der Orientierung, es konnte aber auch Abraummaterial darüber abtransportiert werden. Nach etwa 3,4 km des 5,6 km langen Tunnels stießen die Arbeiter auf eine stark wasserführende Schicht aus Ton und Felsgeröll, die sogar den Einsatz von Schöpfeinrichtungen erforderlich machte. In diesem Bereich kam es bereits während der Bauphase oder kurz danach zu einem 85 m langen Einsturz, der dann mit einem Bypass umgangen wurde. Unter Hadrian wurde der Tunnel repariert und ausgebaut.", "section_level": 2}, {"title": "Verfall.", "content": "Nach dem Fall des römischen Reichs und der barbarischen Invasion blieben Wartungsarbeiten aus, und der Hauptkanal wurde nach und nach verstopft. Während des Mittelalters – möglicherweise unter Friedrich II. – kam es in der Bypassstrecke erneut zu einem Einsturz, der ausgebessert wurde. Auch diese Bemühungen waren jedoch nicht von Bestand, und der Wasserspiegel des Sees stieg allmählich wieder an.", "section_level": 2}, {"title": "Neubauten im 19. Jahrhundert.", "content": "Im 19. Jahrhundert waren mehrere Orte durch die stetig ansteigenden Wassermassen bedroht. Ab 1854 ließ Alessandro Torlonia einen neuen Kanal unter teilweiser Verwendung der alten Anlagen errichten. Damit gelang die vollständige Trockenlegung des Sees.", "section_level": 2}, {"title": "20. und 21. Jahrhundert.", "content": "Im Jahre 1902 wurde die Anlage zu einem italienischen Nationaldenkmal erklärt. Die Einrichtung ist von besonderem archäologischem und speläologischen Interesse. Sie ist seit 1977 in einen Park eingebettet, der sie schützen, aber auch die Forschung unterstützen soll. Im Jahre 2017 wurden durch die Handelskammer von L’Aquila, die Gemeinde Avezzano und die lokale Aktionsgruppe (\"gruppo di azione locale\") \"Terre Aquilane\" Mittel für die Bewirtschaftung des archäologischen Parks bereitgestellt.", "section_level": 2}], "src_summary": "Der Claudiustunnel (italienisch \"Cunicoli di Claudio\") ist ein Wasserbauwerk, das im Auftrage des römischen Kaisers Claudius zwischen 41 und 52 n. Chr. errichtet wurde, um den Wasserstand des Fuciner Sees zu regulieren. Die Anlage besteht aus einem langen unterirdischen Kanal, sechs Schächten und 32 Brunnen. Mit einer Länge von mehr als 5,6 km war er bis zur Eröffnung des Mont-Cenis-Eisenbahntunnels im Jahre 1871 der längste je gebaute Tunnel.", "tgt_summary": null, "id": 781944} {"src_title": "Campaniforme Sensillen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Howard Douglas Graham wuchs auf einer Farm in Trenton auf und trat während des Ersten Weltkrieges 1915 als Siebzehnjähriger freiwillig in die Canadian Army ein. Nach Kriegsende absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften und nahm nach seiner anwaltlichen Zulassung in Ontario 1922 eine Tätigkeit als Rechtsanwalt in Trenton auf, die er bis 1939 ausübte. 1933 war er zudem für einige Zeit Bürgermeister von Trenton. Während der Zwischenkriegszeit war er zudem Offizier der Miliz von Ontario. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kehrte Graham in den Militärdienst zurück und war erst stellvertretender Kommandeur sowie im Anschluss zwischen dem 2. September 1940 und dem 24. Januar 1941 Kommandeur des 1. Bataillon des Reserveinfanterieregiments \"The Hastings and Prince Edward Regiment\", dessen Kommandeur er im Anschluss vom 24. Januar 1941 bis zum 8. September 1942 war. Danach wurde er ins Vereinigte Königreich versetzt, wo er vom 8. September 1942 bis zum 14. Januar 1943 Kommandeur der 7. Infanteriebrigade war. Danach war er zwischen dem 15. Januar und dem 17. Dezember 1943 Kommandeur der in Sizilien und Italien eingesetzten 1. Infanteriebrigade. Am 23. September 1943 wurde er mit dem Distinguished Service Order (DSO) ausgezeichnet. Nach seiner Rückkehr nach Kanada war er zwischen dem 13. März 1944 und dem 31. August 1945 stellvertretender Chef des Generalstabes im Hauptquartier für Nationale Verteidigung. Am 18. März 1944 wurde ihm eine Spange \"(Bar)\" zum Distinguished Service Order verliehen. Am 1. Januar 1946 wurde er Commander des Order of the British Empire (CBE) ernannt. Er war zwischen 1946 und 1948 Leitender Verbindungsoffizier der Canadian Army im Vereinigten Königreich. Für seine Verdienste während des Zweiten Weltkrieges wurde er zudem am 4. April 1946 im Kriegsbericht erwähnt \"(Mentioned in dispatches\") Ihm wurde ferner 14. Mai 1948 das Offizierskreuz des US-amerikanischen Legion of Merit verliehen. Im Anschluss war er von 1948 bis 1950 zunächst Vize-Chef des Generalstabes des Heeres sowie daraufhin zwischen 1951 und 1955 Kommandierender General \"(General Officer Commanding)\" des Zentralkommandos des Heeres. Zuletzt wurde Generalleutnant Howard Graham am 2. September 1955 Nachfolger von Generalleutnant Guy Simonds als Chef des Generalstabes des Heeres und verblieb in dieser Verwendung bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Militärdienst 1958, woraufhin Generalleutnant Samuel Findlay Clark seine Nachfolge antrat. 1961 wurde er Präsident der \"Toronto Stock Exchange\", der größten Börse Kanadas, und bekleidete dieses Amt bis 1966. Am 22. Dezember 1967 wurde er „für seine Dienste als Koordinator für königliche Besuche und im kanadischen Heer sowie insbesondere als Chef des Generalstabes“ zum Officer des Order of Canada (CC) ernannt. Er war außerdem zwischen dem 1. Oktober 1968 und dem 24. März 1973 Regimentsoberst des Elektronik- und Kommunikationszweiges des Heeres. Am 3. August 1973 wurde er ferner zum Commander des Royal Victorian Order (CVO) ernannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Howard Douglas Graham, OC, CVO, CBE, DSO&Bar, ED, CD (* 15. Juli 1898 in Buffalo, New York; † 28. September 1986 in Oakville, Ontario) war ein kanadischer Rechtsanwalt, Politiker und Offizier, der als Generalleutnant zwischen 1955 und 1958 Chef des Generalstabes des Heeres war.", "tgt_summary": null, "id": 1011354} {"src_title": "Master of the Revels", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Die Eltern von Alice Raingo waren der aus Belgien stammende Denis Lucien Alphonse Raingo und seine französische Ehefrau Jeanne Coralie, geborene Boulade. Alice Raingo kam 1844 als zweites von neun Geschwistern in Paris zur Welt. Der Vater hatte mit Immobiliengeschäften ein Vermögen erwirtschaftet. Ab 1864 bewohnte die Familie den Landsitz Schloss Rottembourg in Montgeron. Am 16. April 1861 heiratete Alice Raingo im Alter von 17 Jahren den Tuchgroßhändler Ernest Hoschedé. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor: Marthe (geb. 1864), Blanche (geb. 1865), Suzanne (geb. 1868), Jacques (geb. 1869), Germaine (geb. 1873) und Jean-Pierre (geb. 1877). Alice Hoschedé erbte nach dem Tod ihrer Eltern als ältestes der lebenden Kinder das Schloss Rottembourg, das sie mit ihrer Familie weiterhin als Landsitz nutzte. Alice und Ernest Hoschedé waren beide an Kunst interessiert und bauten eine umfassende Kunstsammlung auf, insbesondere mit Werken zeitgenössischer Maler. Verschiedene Künstler besuchten die Hoschedés in Schloss Rottembourg und schufen dort beispielsweise Familienporträts. Um 1872–1878 entstand das \"Porträt de Madame Alice Hoschedé\" (Museum of Fine Arts, Houston) von Émile Auguste Carolus-Duran. Seine Frau Pauline Carolus-Duran fertigte 1875 ebenfalls ein Porträt von Alice Hoschedé (Privatsammlung) an. Der Maler Édouard Manet schuf in Montgeron Bildnisse von Ernest Hoschedé und den Kindern Marthe und Jacques. 1876 kam der Maler Claude Monet zu Besuch nach Montgeron und blieb – mit Unterbrechungen – von Juli bis Dezember des Jahres. Er hatte den Auftrag erhalten, Wandbilder für den Salon von Schloss Rottembourg zu malen, darunter das bekannte Gemälde \"Truthähne\" (\"Les dindons\", Musée d’Orsay, Paris). Darüber hinaus entstanden einige Gemälde mit Ansichten des Gartens. Es ist unklar, ob sich Alice Hoschedé und Monet bereits vorher kannten. Verschiedene Autoren nahmen an, dass beide bereits seit 1875 eine Liebesbeziehung unterhielten, obwohl hierfür keine Beweise vorliegen. Auch gibt es keinen Beleg für eine Liebesbeziehung zwischen Alice Hoschedé und Monet während seines Aufenthaltes in Montgeron 1876. Nachdem das Unternehmen von Ernest Hoschedé in eine wirtschaftliche Schieflage geraten war, konnte er im Herbst 1877 seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. In der Folge flüchtete er vor seinen Gläubigern nach Belgien. Alice Hoschedé verließ ebenfalls Schloss Rottembourg und fand zunächst bei ihrer Schwester in Biarritz Zuflucht. Auf dem Weg dorthin wurde ihr jüngstes Kind Jean-Pierre geboren. Als leiblicher Vater des Jungen wird gelegentlich Claude Monet vermutet, wofür es jedoch keinen nachweislichen Anhaltspunkt gibt. An Vermögen verfügte Alice nur noch über ihren Schmuck, Schloss Rottembourg wurde 1878 verkauft und später von der Familie Raingo zurück erworben. Die Kunstsammlung Hoschedé wurde 1878 zu teils sehr niedrigen Preisen versteigert. Im Sommer 1878 zogen Alice und Ernest Hoschedé mit ihren sechs Kindern zur Familie Monet nach Vétheuil. Claude Monet lebte dort mit seiner Frau Camille und den Söhnen Jean und Michel in einem von Geldsorgen geplagten Haushalt. Camille hatte sich noch nicht von der Geburt des im März 1878 geborenen Michel erholt, zudem wurde bei ihr eine Krebserkrankung diagnostiziert. Alice Hoschedé kümmerte sich nun um die acht Kinder im Haus und übernahm die Pflege von Camille Monet, die 1879 im Alter von 32 Jahren starb. 1881 schuf Claude Monet das Porträt \"Alice Hoschedé im Garten\" (Privatsammlung). Während er von seiner ersten Frau zahlreiche Bildnisse gemalt hatte, blieb dieses Gemälde eines der wenigen Werke, in denen er seine spätere Frau Alice porträtierte. Ernest Hoschedé pendelte zwischen Vetheuil und Paris, wo er für die Zeitung \"Le Voltaire\" arbeitete. Zwischen ihm und Monet kam es zunehmend zu Konflikten, die sich um finanzielle Angelegenheiten, aber nicht zuletzt auch um ihre Beziehungen zu Alice Hoschedé drehten. Ernest Hoschedé kam zwar noch gelegentlich zu Besuch, meist jedoch wenn Claude Monet nicht im Haus war. Ende 1881 zog Claude Monet mit Alice Hoschedé und den acht Kindern in ein gemeinsames Haus nach Poissy. Spätestens seit dieser Zeit lebte Alice Hoschedé dauerhaft getrennt von ihrem Mann, blieb aber mit ihm verheiratet. Für das Fortbestehen der Ehe können ihr katholischer Glauben, aber auch Unterhaltszahlungen ihres Mannes ausschlaggebend gewesen sein. 1883 zogen Monet und Hoschedé schließlich nach Giverny in das heute als Museum geöffnete Haus Monets. Die „wilde Ehe“ von Alice Hoschedé mit Claude Monet galt gesellschaftlich als wenig akzeptiert. Beide heirateten erst am 16. Juli 1892, nachdem im Jahr zuvor Ernest Hoschedé gestorben war. Ihre Tochter Blanche Hochedé heiratete 1897 Monets Sohn Jean. Die Autorin Claire Joyes beschrieb den Alltag der inzwischen in gut situierten Verhältnissen lebenden Alice Monet wie folgt: „Alice regiert im Haus, das heißt, sie erträgt die Launen Monets, zieht acht Kinder groß, von denen keines eine besondere Begabung aufweist, organisiert und überwacht die Arbeit der Hausangestellten, empfängt viele Verwandte aus ihrer Familie und viele Freunde sowie die Händler Monets, versteht es als Frau von Welt immer die richtigen Worte zu finden, weiß, welches Essen sie für welchen Gast auftragen läßt, wann sie beeindrucken soll und wann sie sich lieber zurückzuhalten hat...“. Zu den Gästen in Giverny gehörte beispielsweise der amerikanische Maler John Singer Sargent, der 1885 Claude Monet an der Staffelei im Freien zusammen mit Alice Hoschedé im Gemälde \"Claude Monet Painting by the Edge of the Wood\" porträtierte. Unterbrochen wurde der Alltag in Giverny durch gelegentliche Reisen, beispielsweise 1908 nach Venedig. Alice Hoschedé starb 1911 an Leukämie, nachdem sie mehr als 30 Jahre an der Seite von Claude Monet gelebt hatte. Sie ist auf dem Friedhof von Giverny in der gemeinsamen Grabstätte der Familien Monet-Hoschedé an der Seite ihrer beiden Ehemänner bestattet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alice Hoschedé (geboren am 19. Februar 1844 als \"Angélique Émilie Alice Raingo\" in Paris; gestorben am 19. Mai 1911 in Giverny) war die Lebenspartnerin und ab 1892 als \"Alice Monet\" die zweite Ehefrau des französischen Malers Claude Monet.", "tgt_summary": null, "id": 1376636} {"src_title": "Maxi Biancucchi", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Lessa-Kammratte erreicht eine Gesamtlänge von 17,7 bis 26,5 Zentimetern und eine Schwanzlänge von durchschnittlich 4,4 bis 7,9 Zentimetern. Die durchschnittliche Ohrlänge beträgt 4 bis 8 Millimeter und die durchschnittliche Hinterfußlänge 27 bis 37 Millimeter. Es handelt sich damit um eine vergleichsweise kleine bis mittelgroße Art der Gattung. Das Rückenfell ist dicht, dünnhaarig und weich. Es ist olivbraun bis sandfarben, die Bauchseite ist zimtbraun oder bei einigen Individuen olivbrau-sandfarben. Auf dem Rücken befindet sich ein undeutlicher, nelkenbrauner Rückenstreifen und jeweils vor und unter dem Ohr haben die meisten Tiere je einen hellen, zimtfarbenen Fleck. Der Schwanz ist kurz und mit dunkel olivbraunem Fell bedeckt, zum Schwanzende wird er heller. Der Schädel hat eine Länge von 33,0 bis 41,9 Millimetern und eine Breite im Bereich der Jochbögen von 23,1 bis 28,0 Millimetern. Er ist relativ zart ausgebildet, die Zwischenaugenregion besitzt abgerundete Kanten und die Jochbögen sind weit ausladend und erreichen die gleiche Breite wie der Gehörgang. Der Unterkiefer ist zart und der Warzenfortsatz (Processus mastoideus) des Schläfenbeins ist kaum sichtbar. Die oberen Schneidezähne sind mit einem hellblassen gelb-ockerfarbenen bis elfenbeinfarbigen Zahnschmelz überzogen. Der Karyotyp besteht aus einem Chromosomensatz von 2n=46 Chromosomen (FN=64).", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Lessa-Kammratte ist bislang nur aus Lluthu Pampa im Departamento Cochabamba im zentralen Bolivien bekannt und lebt in Höhen um 2500 bis 2750 Metern. Auf den Individuen, die zur Erstbeschreibung der Art genutzt wurden, wurden Flöhe der Arten \"Ectinorus galeanus\" und \"Sphinctopsylla inca\" identifiziert.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Lebensräume der Lessa-Kammratte sind durch das Grasland der Hochlagen des Verbreitungsgebietes geprägt. Wie alle anderen Kammratten lebt sie am Boden und im Boden grabend. Über ihre Lebensweise liegen darüber hinaus keine Informationen vor.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Lessa-Kammratte wird als eigenständige Art innerhalb der Gattung der Kammratten (\"Ctenomys\") eingeordnet, die aus etwa 70 Arten besteht. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung der Art stammt von Scott Lyell Gardner, Jorge Salazar-Bravo und Joseph A. Cook aus dem Jahr 2014. Sie beschrieben die Art auf der Basis von molekularbiologischen und anatomischen Merkmalen. Benannt wurde die Art nach dem Biologen Enrique P. Lessa, der als Experte für südamerikanische Säugetiere und vor allem die Kammratten gilt und ein guter Freund der Autoren ist. Ursprünglich wurde die Art von Cook und Lessa als \"Ctenomys\" \"llathu\" bezeichnet. Innerhalb der Art werden neben der Nominatform keine weiteren Unterarten unterschieden.", "section_level": 1}, {"title": "Status, Bedrohung und Schutz.", "content": "Die Lessa-Kammratte wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) bislang (Stand Januar 2019) nicht gelistet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Lessa-Kammratte (\"Ctenomys lessai\") ist eine Art der Kammratten. Die 2014 wissenschaftlich erstbeschriebene Art ist nur von ihrem Erstfundort in Lluthu Pampa im zentralen Bolivien bekannt.", "tgt_summary": null, "id": 118016} {"src_title": "Château de Wintrange", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Das Rennen.", "content": "Ursprünglich war der erste Renneinsatz des Toyota TS030 Hybrid für das 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps geplant, ein Testunfall verhinderte jedoch den Einsatz. Mit zwei Einsatzwagen fand das Renndebüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans statt, wo beide Wagen ausfielen. In Silverstone trat Toyota nur mit einem LMP1-Fahrzeug an, das von Alexander Wurz, Nicolas Lapierre und Kazuki Nakajima gefahren wurde. Nach einem dritten Rang im Training entwickelte sich im Rennen ein Zweikampf zwischen dem Toyota und dem Audi R18 e-tron quattro von André Lotterer, Benoît Tréluyer und Marcel Fässler. Direkt nach dem Start konnte Nicolas Lapierre im Toyota einen Platz gutmachen und in der elften Runde schließlich die Führung übernehmen. Durch den höheren Verbrauch des TS030 Hybrid musste er früher als die beiden R18 an die Box, wodurch die Führung im Rennverlauf – bedingt durch die zeitlich versetzten Boxenstopps – ständig zwischen dem Audi R18 e-tron quattro und dem Toyota wechselte. Außerdem war für den Toyota ein Tankstopp mehr nötig als für die zwei Audi. Nach einem Rennen ohne Zwischenfälle siegte der Audi R18 e-tron quattro mit dem Vorsprung von knapp einer Minute auf den Audi. Ein enges Rennen gab es in der LMP2-Klasse. Nach sechs Stunden Fahrzeit gewannen John Martin, Tor Graves und Jan Charouz im Oreca 03 mit einem Vorsprung von 6 Sekunden auf den HPD ARX-03b von Vicente Potolicchio, Ryan Dalziel und Stéphane Sarrazin. In der GTE-Pro-Klasse blieben Giancarlo Fisichella und Gianmaria Bruni im Ferrari 458 Italia. Auch in der GTE-Am-Klasse erreichte ein Ferrari 458 Italia den ersten Rang. Den Waltrip-Wagen steuerten Marco Cioci, Matt Griffin und Piergiuseppe Perazzini.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Nur in der Meldeliste.", "content": "Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Das 6-Stunden-Rennen von Silverstone 2012, auch 6 Hours of Silverstone, Silverstone, fand am 25. August auf dem Silverstone Circuit statt und war der vierte Wertungslauf der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft dieses Jahres.", "tgt_summary": null, "id": 2151222} {"src_title": "HMS Affray (P421)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "\"Conus retifer\" trägt ein mäßig kleines bis mäßig großes, mäßig festes bis festes Schneckenhaus, das bei ausgewachsenen Schnecken 2,5 bis 7 cm Länge erreicht. Der Körperumgang ist bauchig kegelförmig bis eiförmig oder leicht birnförmig, der Umriss am Apex stark konvex, zur Basis hin gerade bis konkav, an der linken Seite stärker konkav. Die Schulter ist gerundet bis fast undeutlich. Das Gewinde ist niedrig bis mittelhoch, sein Umriss gerade bis konvex oder leicht s-förmig. Der Protoconch hat etwa 3 1⁄4 Umgänge und misst maximal 0,8 mm. Die ersten 5 bis 6 Umgänge des Teleoconchs tragen Tuberkeln. Die Nahtrampen des Teleoconchs sind flach bis leicht konvex mit 1 auf 4 bis 7 zunehmenden spiraligen Rillen, an den letzten Nahtrampen auch mit spiraligen Streifen. Der Körperumgang ist an der Basis mit vorragenden, spiralig verlaufenden Rippen überzogen, mehr zur Schulter hin nur mit schwachen bis hinfälligen spiraligen Rippen oder Bändern. Die Grundfarbe des Gehäuses ist weiß bis blassrosa. Der Körperumgang ist meist mit 2 breiten gelblich-braunen, spiralig verlaufenden Banden gezeichnet, die in der Mitte, an der Basis und an der Schulter 3 Zonen von Netzmustern mit feinen braunen Linien freilassen. Braune Flächen sind mit schwärzlich-braunen axialen Linien und Streifen gezeichnet. Es gibt Schalen mit spärlichen Zeltmustern und auffälligen schwärzlich-braunen axialen Streifen, aber auch Schalen mit feinen Netzmustern und hellbraunen spiraligen Banden. Die Umgänge des Protoconchs und die Nahtrampen der ersten 1 bis 4 Umgänge des Teleoconchs sind einfarbig blassrosa, während die folgenden Nahtrampen die Farbmuster des Körperumgangs haben. Die Gehäusemündung ist weiß, bläulich-weiß oder hellrosa. Das dünne, durchscheinende, glatte Periostracum ist blassgelb. Der Fuß der Schnecke ist weiß mit braunen Flecken, die Oberseite an den Seiten mit schwarzen Markierungen. Die Fühler sind weiß mit orangeroten Spitzen. Der Sipho ist weiß mit orangeroter bis roter Spitze und einem breiten schwarzen Ring in der Mitte. Die mit einer Giftdrüse verbundenen Radula-Zähne haben an der Spitze 2 gegenüberliegende Widerhaken und sind über eine lange Strecke den Schaft entlang gesägt, endend in einem Zacken etwa ein Viertel der Gesamtlänge von der Basis aus.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "\"Conus retifer\" ist im Indopazifik von der ostafrikanischen Küste Mosambiks und Tansanias über die Maskarenen, die Küste Indochinas, Indonesien und Malaysia bis vor Australien (Weihnachtsinsel), nach Hawaii und Französisch-Polynesien verbreitet. Er lebt in der Gezeitenzone und bis in Meerestiefen von etwa 40 m, meistens jedoch oberhalb 15 m; an den Außenseiten von Korallenriffen auf Sand, Geröll, Algenbewuchs, toten und lebenden Korallen wie auch in Höhlen.", "section_level": 1}, {"title": "Entwicklungszyklus.", "content": "Wie alle Kegelschnecken ist \"Conus retifer\" getrenntgeschlechtlich, und das Männchen begattet das Weibchen mit seinem Penis. Das Weibchen legt Eikapseln mit zahlreichen Eiern ab. Die darin befindlichen Eier sind etwa 250 μm groß, woraus geschlossen wird, dass die Veliger-Larven mindestens 19 Tage lang frei schwimmen, bevor sie niedersinken und zu kriechenden Schnecken metamorphosieren.", "section_level": 1}, {"title": "Ernährung.", "content": "\"Conus retifer\" frisst Schnecken.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Netzkegel oder die Netz-Kegelschnecke (\"Conus retifer\") ist eine Schnecke aus der Familie der Kegelschnecken (Gattung \"Conus\"), die im Indopazifik verbreitet ist und Schnecken frisst.", "tgt_summary": null, "id": 36506} {"src_title": "Tort law (Vereinigte Staaten)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Die Familie Barrett lebt in einer typischen US-amerikanischen Kleinstadt. Vater Daniel ist im Zuge der Wirtschaftskrise arbeitslos geworden, daher muss Mutter Lacy alleine für die Familie sorgen, was immer wieder zu Spannungen führt. Zur Familie gehören außerdem der ältere Sohn Jesse sowie der jüngere Sohn Sammy. Die Söhne genießen eine glückliche Kindheit. Jeden Abend kommunizieren sie per Walkie-Talkie zwischen ihren Zimmern. Eines Tages beginnen sich merkwürdige Ereignisse rund um die Familie zu häufen. So werden zum Beispiel Gegenstände im Haus umgestellt, der Alarm geht ohne erkenntlichen Grund los, und auf den Körpern der Kinder erscheinen seltsame Male. Sammy malt ein Bild, auf dem neben der Familie große schlanke graue Wesen abgebildet sind, außerdem erleben die Familienmitglieder schlafwandlerische Situationen, an die sie sich später nicht mehr erinnern können. Daniel installiert Überwachungskameras. Eines Nachts wird Lacy durch Sammys Schreie geweckt und sieht auf dem Überwachungsmonitor drei graue Gestalten an seinem Bett stehen, als sie in sein Zimmer stürmt, ist von diesen jedoch nichts mehr zu sehen. Lacy versucht, im Internet eine Erklärung für die Vorfälle zu finden, und stößt auf Berichte über Entführungen durch Außerirdische. Zusammen mit Daniel sucht sie Edwin Pollard auf, einen örtlichen Ufologen. Dieser erzählt ihnen von den sogenannten „Grauen“: Außerirdischen, die Familien infiltrieren, um dann eine auserwählte Person zu entführen. Der Auserwählte sei dabei stets die Person, zu denen die Grauen zuerst Kontakt aufgenommen hatten. Aufgrund der gemalten Bilder gehen die Barretts davon aus, dass sie es auf Sammy abgesehen haben. Daniel besorgt sich eine Schusswaffe, außerdem legt sich die Familie einen Schäferhund zum Schutz zu. Am Abend des 4. Juli eskalieren die Ereignisse. Lichter und Fernseher flackern, und das Haus wird von einem grellen Leuchten eingehüllt. Jesse bekommt Halluzinationen, in denen er den Tod seiner Eltern sieht, und geht schließlich auf die sichtbar gewordenen Grauen zu. Lacy und Daniel sind nicht in der Lage einzugreifen, und Jesse verschwindet in einem hellen Blitz. Einige Monate später ziehen Lacy, Daniel und Sammy in eine kleinere Wohnung. Beim Auspacken der Umzugskisten entdeckt Lacy eine Zeichnung von Jesse, auf welcher er ebenfalls die Grauen gemalt hatte. Da dieses Bild jedoch lange vor dem von Sammy entstand, erkennen sie, dass von Anfang an Jesse der Auserwählte der Grauen war. Als Sammy aus einer Kiste eines der Walkie Talkies holt, schaltet sich dieses ein, und Jesses Stimme ist zu vernehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "\"Dark Skies – Sie sind unter uns\" erhielt gemischte Kritiken. Auf der Website Rotten Tomatoes erzielt der Film eine Bewertung von 41 %, basierend auf 90 Kritiken. Die Redaktion von filmstarts.de bescheinigt dem Film, einige gute Ideen aufzuweisen, bemängelt jedoch deren Umsetzung. Robert Cherkowski zieht das Fazit, \"Dark Skies\" sei „zwar kein Ärgernis, aber trotzdem ein vollkommen persönlichkeitsfreier, aalglatter und ziemlich harmloser Grusel-Schnellschuss“. Moviebreak.de sieht Parallelen zu den \"Poltergeist\"-Filmen und zu \"Signs – Zeichen\" und bezeichnet \"Dark Skies\" als „gehobeneren, kompetent in Szene gemeißelten Genre-Flic“, der jedoch trotzdem „nicht sonderlich bereichernd“ sei und über „gehobenen Durchschnitt“ nicht herausreicht. Das Horrormagazin findet „Schauspieler und Dramaturgie überzeugen[d]“, lobt die „intelligente Herangehensweise“ der Filmhandlung und zieht das Fazit, \"Dark Skies\" sei ein „stimmiger und saumäßig spannender Horrorthriller über einen Besuch der besonderen Art“.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Produktionskosten von \"Dark Skies\" beliefen sich auf etwa 3,5 Millionen US-Dollar, das weltweite Einspielergebnis betrug über 26 Millionen US-Dollar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dark Skies – Sie sind unter uns (Originaltitel: \"Dark Skies\") ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 2013. Regie führte Scott Stewart.", "tgt_summary": null, "id": 603391} {"src_title": "Paraserianthes lophantha", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Aussehen.", "content": "Geoffroys Dreizackblattnase ist eine mittelgroße Art der Blattnasenfledermäuse mit kompliziert geformten Nasenblatt, das an seiner Oberkante drei senkrechte Fortsätze aufweist. Der mittlere Fortsatz ist zugespitzt, die beiden seitlichen enden stumpf. Die Fledermaus wiegt normalerweise zwischen 8 und 12 g. Der Unterarm dieser Art hat eine Länge von 46,0–54,1 mm. Die Ohren sind groß. Das kurze Fell ist am Rücken bräunlich-sandfarben und auf der Unterseite orangebraun. Das Fell der Jungtiere hingegen ist hellgrau und an der Unterseite nahezu weiß. In Marokko herrscht eine gelblichbraune Fellfärbung vor und auch die Unterseite ist heller und cremefarben. Der dritte Finger erreicht eine Länge von 59–66 mm und der fünfte eine Länge von 46–52 mm. Die Schwanzspitze ragt in Ruhe 3–5 mm und im Flug wesentlich weiter über den Rand der Schwanzflughaut hinaus. Die Condylobasallänge beträgt 15,8 bis 18,4mm und die obere Zahnreihe ist 6,3–7,7 mm lang. Männchen scheinen bei dieser Art größer zu sein als die Weibchen.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Die Fledermausart kommt in Afrika vor allem in der Sahara und dort auch in deren zentralen Bereichen vor. Auch in Nordwest-Afrika südlich des hohen Atlas sind die Tiere verbreitet. In Tunesien, Libyen und Ägypten reicht die Verbreitung bis ans Mittelmeer, südlich der Sahara bis Gambia und Somalia. In Asien ist sie auf der gesamten arabischen Halbinsel vorkommend, nördlich bis Israel und Syrien und nach Osten bis Pakistan. Bei Asellia tridens handelt es sich um eine typische Wüsten- und Halbwüstenfledermaus, die große Teile der Sahara besiedelt.", "section_level": 1}, {"title": "Quartiere.", "content": "Es ist eine höhlenbewohnende Art, die in unterirdischen Gängen, Ruinen und Brunnen angetroffen werden kann. Es gibt Berichte von Tieren in Marokko, die in den unterirdischen Wasserkanälen von Oasen (Rhettara) und Höhlen teilweise niedrig über dem Wasser hangen.", "section_level": 2}, {"title": "Verhalten.", "content": "Die Weibchen von Geoffroys Dreizackblattnase können sich auf der arabischen Halbinsel zu Kolonien von mehren Hundert bis zu 5000 Tieren zusammenschließen. Neben solchen Fortpflanzungskolonien gibt es auch Männchenkolonien von bis zu 50 Individuen. Da die Tiere in Israel, Ägypten und Marokko nur von Mai bis Oktober anzutreffen sind, das Wanderungen in unbekannte Wintergebiete stattfinden.", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Bei dieser Art wird im späten Frühjahr ein einzelnes Junges geboren.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrungssuche.", "content": "Asellia tridens weist längere Flügel und eine höhere Flügelfächenbelastung als die ansonsten sehr ähnliche kleine Rundblattnase auf. Dies kann als Anpassung an schnelleren und weniger wendigen Flug in offenen Jagdhabitaten wie Wüsten und Halbwüsten gewertet werden. Dennoch können auch innerhalb von Oasen jagende Tiere angetroffen werden. Es ist daher zu vermuten, das fast ausschließlich fliegende Beute gejagt wird.", "section_level": 2}, {"title": "Ortungslaute.", "content": "Geoffroys Dreizackblattnase hat lange, frequenzlastige Ortungslaute zwischen 117 und 124 kHz mit deutlich ausgeprägtem frequenzmoduliertem Endteil. Auf Grund der Frequenz ist sie außerdem mit keiner anderen Art in Nordafrika vergleichbar.", "section_level": 2}, {"title": "Nahrung.", "content": "Die Nahrung dieser Art besteht hauptsächlich aus Käfern (35–80 %), gefolgt von Schmetterlingen, Zweiflüglern und Geradflüglern. Teilweise werden sehr große Falter und Heuschrecken erbeutet, die an Ruheplätzen verzehrt werden.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) stuft Geoffroys Dreizackblattnase als nicht gefährdet \"(least concern)\" ein, da die Art ein großes Verbreitungsgebiet hat und der Bestand als stabil eingeschätzt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Unterarten.", "content": "Es ist nicht ganz bekannt wie viel Unterarten es tatsächlich gibt, da die meisten sich nicht klar voneinander unterscheiden. Am häufigsten wird allerdings in folgende Unterarten unterteilt: In anderen Publikationen werden außerdem noch die Unterarten \"Asellia tridens diluta\" und \"Asellia tridens italosomalica\" aufgeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Geoffroys Dreizackblattnase (\"Asellia tridens\") ist eine Fledermausart aus der Gattung der Dreizack-Blattnasen (\"Asellia\"). Diese Art kann wegen ihrer drei charakteristischen senkrechten Fortsätze an der Oberkante des Nasenblattes meist leicht von anderen Arten unterschieden werden.", "tgt_summary": null, "id": 36017} {"src_title": "Perchouhi Partizpanjan-Barseghjan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Übersicht.", "content": "Derzeit gibt es 28 technische Beschwerdekammern, eine juristische Beschwerdekammer, eine Große Beschwerdekammer und eine Beschwerdekammer in Disziplinarangelegenheiten. Die Beschwerdekammern prüfen Beschwerden gegen Entscheidungen der Eingangsstelle, der Prüfungsabteilungen, der Rechtsabteilungen und der Einspruchsabteilungen des EPA und fungieren als letzte Instanz in Verfahren vor dem EPA. Die Beschwerdekammern sind jedoch nicht befugt, Entscheidungen des EPA in der Funktion als internationale Behörde nach dem Vertrag über die Zusammenarbeit im Patentbereich (PCT) zu überprüfen. Die Beschwerdekammern des EPA befinden sich seit Oktober 2017 nicht mehr am Sitz des EPO in München, sondern in der 12 km östlich der Münchner Innenstadt gelegene Stadt Haar. Die Arbeit der Beschwerdekammern ist in der Verfahrensordnung der Beschwerdekammern (VOBK) festgelegt. Die Beschwerdekammern sind nur an das EPÜ gebunden. Sie sind nicht weisungsgebunden und insbesondere nicht an die \"Richtlinien für die Prüfung\" vor dem EPA gebunden.", "section_level": 1}, {"title": "Zulässigkeit einer Beschwerde.", "content": "Nach Art. 107 Satz 1 EPÜ steht die Beschwerde gegen eine Entscheidung nur demjenigen zu, der am Verfahren beteiligt war, das zur Entscheidung geführt hat. Eine Beschwer im Sinne des Art. 107 EPÜ liegt vor, wenn die Entscheidung hinter dem Begehren des Verfahrensbeteiligten zurückbleibt. Damit eine Beschwerde zulässig ist, muss die Beschwerdeschrift innerhalb von zwei Monaten nach Bekanntgabe der angefochtenen Entscheidung beim EPA eingereicht werden, sowie die Beschwerdegebühr bezahlt werden. Darüber hinaus muss innerhalb von vier Monaten nach Bekanntgabe die Beschwerdebegründung eingereicht werden. Ist die Beschwerde zulässig, prüft die Beschwerdekammer, ob die Beschwerde in der Sache gewährbar ist.", "section_level": 1}, {"title": "Beschwerdeverfahren.", "content": "Eine Beschwerde hat eine aufschiebende Wirkung, was bedeutet, dass zum Beispiel im der Fall einer abgelehnten Patentanmeldung die Wirkung der Ablehnung ausgesetzt ist. Ist die Beschwerde zulässig, wird sie der erstinstanzlichen Abteilung, die die Entscheidung getroffen hat, zugeleitet. Wird der Beschwerde von der erstinstanzlichen Abteilung nicht binnen drei Monaten nach Eingang der Beschwerdebegründung stattgegeben, so hat die erstinstanzliche Abteilung den Fall unverzüglich und ohne Stellungnahme an die Beschwerdekammer zu überweisen. Nach Prüfung der Zulässigkeit einer Beschwerde hat die Kammer das Ermessen, entweder innerhalb der Zuständigkeit des Organs, das für die angefochtene Entscheidung verantwortlich war, die Entscheidung zu korrigieren, oder die Angelegenheit zur weiteren Entscheidung an dieses Organ zurückzuverweisen. Wenn eine Kammer einen Fall an die erste Instanz zurückverweist, tut sie dies insbesondere, um der Partei die Möglichkeit einer zweiten Instanz zu geben. Während einer Beschwerde kann die mündliche Verhandlung auf Antrag des EPA oder auf Antrag eines Verfahrensbeteiligten stattfinden. Das Recht auf mündliche Verhandlung ist ein nach Artikel 116 EPÜ kodifizierter Teil des Verfahrensrechts. Mündliche Verhandlung vor den Beschwerdekammern sind öffentlich (EPÜ Artikel 116 (1)). Nur unter besonderen Umständen kann die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden. Im Gegensatz dazu sind mündliche Verhandlung vor den Prüfungsabteilungen laut Artikel 116(3) EPÜ nicht öffentlich. Die Liste der öffentlichen mündlichen Verhandlung vor dem EPA ist auf der Internetseite einsehbar Eine Entscheidung einer Beschwerdekammer ist nur für die Abteilung bindend, deren Entscheidung angefochten wurde, soweit die Tatsachen gleich sind (EPÜ Artikel 111 (2), erster Satz).", "section_level": 1}, {"title": "Verschlechterungsverbot im zweiseitigen Beschwerdeverfahren.", "content": "Bei einer Beschwerde zu einem Einspruchsverfahren gilt das Prinzip des Verbots der \"reformatio in peius\". Legt nur der Patentinhaber Beschwerde gegen eine Zwischenentscheidung über die Aufrechterhaltung des Patents in geändertem Umfang ein, so kann weder die Beschwerdekammer noch der nicht beschwerdeführende Einsprechende die Gewährbarkeit des Patents gemäß der Zwischenentscheidung in Frage stellen. Legt alleine ein Einsprechender Beschwerde gegen die Aufrechterhaltung des angegriffenen Patents in geändertem Umfang ein, so ist der Patentinhaber darauf beschränkt, das Patent in der Fassung zu verteidigen auf die sich die Entscheidung über die Aufrechterhaltung in geänderter Form bezog und kann nicht mehr das Patent in der ursprünglich gewährten Form verteidigen.", "section_level": 1}, {"title": "Große Beschwerdekammer.", "content": "Zusätzlich zu den Beschwerdekammern hat das Europäische Patentamt eine \"Große Beschwerdekammer\", die jedoch keine zusätzliche Rechtsprechung im klassischen Sinne darstellt, sondern Aufgabe hat die Einheitlichkeit der Anwendung des EPÜ zu gewährleisten. Die Große Beschwerdekammer entscheidet über Fragen mit grundsätzlicher Bedeutung für die Auslegung des EPÜ, die ihr entweder von einer Beschwerdekammer oder vom Präsidenten des EPA vorgelegt werden können. Eine Entscheidung der Großen Beschwerdekammer ist gemäß Artikel 112 (1)(a) EPÜ ist für die Beschwerdekammer nur in Bezug auf die betreffende Beschwerde bindend, d. h. für die Beschwerdekammer, die die Anfrage an die Große Beschwerdekammer verwiesen hat. Falls eine Kammer es für notwendig hält, von einer Stellungnahme oder einer Entscheidung der Großen Beschwerdekammer abzuweichen, ist eine Anfrage an die Große Beschwerdekammer zu richten (Artikel 21 VOBK). Für nationale Gerichte, wie dem Bundespatentgericht, sind die Urteile der Beschwerdekammern des EPA hingegen nicht bindend. Aufsehenerregende Entscheidungen der Großen Beschwerdekammern sind \"G 2/12\" (\"Tomaten II\") und \"G 2/13\" (\"Brokkoli II\") vom 25. März 2015, in denen es um die Patentierbarkeit biologischer Produkte ging. Die Große Beschwerdekammer entschied, dass solche Produkte patentierbar sind auch wenn das entsprechende Verfahren zur Herstellung dieses Produkts als \"im Wesentlichen biologisches\" unter den Ausschluss von der Patentierbarkeit unter Artikel 53 (b) EPÜ fällt.", "section_level": 1}, {"title": "Unabhängigkeit der Mitglieder der Beschwerdekammern.", "content": "Laut Artikel 23 (1) EPÜ werden die Mitglieder der Beschwerdekammern und der Großen Beschwerdekammer auf Vorschlag des Präsidenten des EPA vom Verwaltungsrat der Europäischen Patentorganisation ernannt. Die Mitglieder dürfen während ihrer fünfjährigen Amtszeit nur unter außergewöhnlichen Umständen aus dem Amt entfernt werden (Artikel 23 (1) EPÜ). Die Beschwerdekammern wurden als Gerichte einer internationalen Organisation, dem EPA, anerkannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gegen Entscheidungen des Europäischen Patentamts (EPA), beispielsweise eine Ablehnung einer Europäischen Patentanmeldung, kann nach dem Europäischen Patentübereinkommen (EPÜ) Beschwerde vor unabhängigen Beschwerdekammern eingelegt werden.", "tgt_summary": null, "id": 119748} {"src_title": "Büste eines Mannes mit Halsberge und gefiedertem Barett", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Strukturen.", "content": "Dianhydrohexitole sind optisch aktive sekundäre Diole und zeigen endo-exo-Isomerie. Das Vorliegen von 1,4:3,6-anellierten Ringen in allen drei epimeren Isohexiden wurde in den 1940er Jahren geklärt. Die Hydroxygruppe in 2-Stellung von Isosorbid (1,4:3,6-Dianhydro-D-glucidol oder 1,4:3,6-Dianhydro-D-sorbitol) liegt in \"exo\"-Konfiguration vor, während die 5-Position \"endo\"-konfiguriert ist. In Isoidid (1,4:3,6-Dianhydro-L-iditol) sind beide OH-Gruppen \"exo\"-\"exo\", in Isomannid (1,4:3,6-Dianhydro-D-mannitol) \"endo\"-\"endo\" orientiert sind. Im Isomannid bilden die beiden \"endo\"-ständigen Hydroxygruppen intramolekulare Wasserstoffbrücken, während im Isosorbid nur die \"endo\"-OH-Gruppe in 5-Stellung zur intramolekularen Wasserstoffbindung befähigt ist. Die in einem Winkel von 120° cis- bzw. V-förmige Anordnung des bicyclischen Systems der 1,4:3,6-Dianhydrohexitole bedingt eine unterschiedliche sterische Beeinflussung der Hydroxygruppen und damit auch eine verschiedene Reaktivität. Während die \"endo\"-OH-Gruppe im Isosorbid durch die intramolekulare Wasserstoffbrücke aktiviert ist und dadurch eine höhere Nukleophilie und Reaktivität besitzt, ist die \"exo\"-ständige OH-Gruppe für sterisch anspruchsvolle Substituenten einfacher zugänglich.", "section_level": 1}, {"title": "Vorkommen und Darstellung.", "content": "Bei 24-stündigem Erhitzen von Mannit mit Salzsäure wurde 1884 erstmals Isomannid erhalten. Die Vorstufe Sorbit für Isosorbid wird durch Hydrierung von D-Glucose – aus Stärke oder Biomasse, wie Cellulose – inzwischen in Megatonnenmengen hergestellt. und säurekatalysiert zu Isosorbid dehydratisiert. Der Prozess wurde erstmals 1927 in einem Patent beschrieben. Die Synthese von Isomannid erfordert einen zusätzlichen Schritt zum primären Ausgangsstoff D-Fructose entweder durch Isomerisierung von Glucose oder durch Spaltung von Saccharose. Fructose wird durch katalytische Hydrierung, bzw. biotechnologisch mit Milchsäurebakterien, in Mannit überführt. Aus dem Alditol Mannit wird z. B. mittels Dehydratisierung mit festen Säuren (sauren Zeolithen) in Ausbeuten bis 63 % das Dianhydrohexitol Isomannid erhalten. Neuerdings wurde die Dehydratisierung von Sorbit und Mannit mit Dimethylcarbonat als wasserentziehendes Mittel unter Katalyse mit starken Stickstoffbasen, wie z. B. Diazabicycloundecen DBU zu Isosorbid bzw. Isomannid beschrieben. Vorstufe für das dritte Isohexid, Isoidid, ist die nicht natürliche Aldose L-Idose bzw. der daraus abgeleitete Zuckeralkohol L-Iditol. Daher muss Isoidid auf dem Umweg der Isomerisierung von Isomannid und Isosorbid gewonnen werden. Bei Temperaturen über 200 °C und Wasserstoffdrücken von 100–250 bar in der Gegenwart von Raney-Nickel stellt sich – wahrscheinlich über einen Dehydrierungs/Hydrierungsmechanismus – ein Gleichgewichtsgemisch der beispielhaften Zusammensetzung 55:45:5 für Isoidid, Isosorbid und Isomannid ein, das z. B. destillativ in die einzelnen Isohexide zerlegt werden kann.", "section_level": 2}, {"title": "Eigenschaften.", "content": "Die unterschiedliche Anordnung der beiden Hydroxygruppen der Dianhydrohexitole bedingt Unterschiede in den physikalischen Eigenschaften, wie Schmelzpunkten und Dipolmomenten bzw. Polaritäten oder Verteilungsverhalten zwischen mobiler und stationärer Phase in der Dünnschichtchromatographie, sowie in den chemischen Eigenschaften, wie z. B. Reaktivitäten So ist die \"endo\"-ständige Hydroxygruppe (in 5-Position) im Isosorbid reaktiver, aber die \"exo\"-ständige Hydroxygruppe (in 2-Stellung) für sperrige Reaktanden leichter angreifbar. Die \"endo\"-ständigen sekundären Hydroxygruppen lassen sich auch leicht zu Ketonen mit Platin als Katalysator oxidieren, wobei mit Isomannid das 2,5-Diketon und mit Isosorbid das 5-Monoketon entsteht, während unter diesen Bedingungen Isoidid nicht angegriffen wird. Isoidid lässt sich wie Isosorbid und Isomannid durch Umkristallisieren aus Ethylacetat reinigen und ist im Gegensatz zu den beiden anderen Isohexiden in Chloroform nur wenig löslich. Der Geschmack von Isosorbid und Isomannid wird als süß mit einer Spur von Bitterkeit beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Anwendungen.", "content": "Isosorbid ist aufgrund seiner verhältnismäßig einfachen synthetischen Zugänglichkeit inzwischen auch in industriellem Maßstab verfügbar – z. B. betreibt das Unternehmen Roquette Frères in Lestem, Frankreich seit 2015 eine Anlage mit einer Jahreskapazität von 20,000 Tonnen. Isomannid und besonders Isoidid haben wegen ihrer eingeschränkten Verfügbarkeit, ihres hohen Preises und – im Fall von Isomannid – geringeren Aktivität in Polymerisationsreaktionen bisher bei weitem nicht die Bedeutung von Isosorbid erlangt. Das zur Plattformchemikalie aus nachwachsenden Rohstoffen erklärte Isosorbid findet in Form des Isosorbidmononitrats und Isosorbiddinitrats Verwendung als Wirkstoff gegen Angina pectoris und als Rohstoff für Polymere aus nachwachsenden Rohstoffen, wie z. B. als Diolkomponente für Polyurethane und Epoxidharzee, als Ersatz für Bisphenol A in Polycarbonaten und als Comonomer in Polyestern wie Poly(ethylen-co-isosorbid)terephthalat PEIT. Isosorbiddiester mit langkettigen (C und C) Carbonsäuren werden als Weichmacher für Polyvinylchlorid PVC vorgeschlagen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Dianhydrohexitole (Isohexide) sind aus zwei anellierten Tetrahydrofuran-Ringen gebildete bicyclische sauerstoffhaltige Heterocyclen, die durch zweifache Dehydratisierung aus den Zuckeralkoholen Sorbit (auch als Sorbitol oder Glucitol bezeichnet), Mannit (Mannitol) oder Iditol entstehen. Isohexide, insbesondere Isosorbid, sind zukunftsträchtige Dialkohole aus biogenen Rohstoffen und finden Verwendung als Präkursoren für Lösungsmittel und Arzneistoffe gegen Angina pectoris, sowie als Bausteine für biobasierte und bioabbaubare Polymere, wie z. B. Poly(isosorbidsuccinat) PIS.", "tgt_summary": null, "id": 210552} {"src_title": "Palazzo Loredan dell’Ambasciatore", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "Graves, der in Saint John in der Provinz New Brunswick geboren wurde, verbrachte seine Juniorenzeit zwischen 1968 und 1970 auf Prince Edward Island bei den \"Charlotte Islanders\" in der \"Maritime Junior A Hockey League\". Mit der Mannschaft nahm der Stürmer im Jahr 1970 am prestigeträchtigen Memorial Cup teil, wo der Stürmer in 15 Spielen 21 Scorerpunkte verbuchte. Zur Qualifikation für selbigen hatten die Islanders im Vorfeld die Meisterschaft ihrer Liga gewonnen. Dazu hatte Graves in zwölf Playoff-Spielen ebenfalls 21 Punkte beigetragen. Da Graves in keinem NHL Amateur Draft ausgewählt wurde, verpflichteten die California Golden Seals aus der National Hockey League als Free Agent nach Beendigung seiner Juniorenzeit. Er verbrachte den Saisonbeginn pendelnd zwischen dem Kader der Golden Seals in der NHL sowie deren Farmteam, den Providence Reds, aus der American Hockey League. Nach insgesamt 30 Einsätzen endete seine Rookiesaison aufgrund einer Verletzung jedoch vorzeitig. Über die Baltimore Clippers aus der AHL kämpfte sich der Flügelspieler in der Saison nach seiner Verletzung aber wieder zurück in den NHL-Kader des südkalifornischen NHL-Franchises, zu dessen Stammkader er mit Beginn der NHL 1972/73 gehörte. In seiner ersten kompletten Saison erreichte er an der Seite von Ivan Boldirev und Gary Croteau beachtliche 52 Scorerpunkte, gefolgt von einem schwächeren Jahr mit 29. Der Einbruch führte schließlich dazu, dass Graves im Juli 1974 im Tausch für John Stewart an die Atlanta Flames abgegeben wurde. Bei den Flames fand der Angreifer für die folgenden zweieinhalb Spielzeiten eine neue sportliche Heimat. Zwar erreichte er in der Saison 1974/75 erneut nicht die Marke von 30 Scorerpunkten, jedoch zahlte er das in ihn gesetzte Vertrauen mit 49 Punkten im Spieljahr 1975/76 zurück. Dennoch endete die Zeit des Angreifers in Atlanta im Dezember 1976, als er im Dezember 1976 gemeinsam mit Larry Carrière zu den Vancouver Canucks transferiert wurde. Im Gegenzug gaben die Kanadier John Gould und ein Zweitrunden-Wahlrecht im NHL Amateur Draft 1977 an die Flames ab. In Vancouver beendete Graves die Spielzeit und erreichte kumuliert erneut über 40 Punkte. Auch in der Saison 1977/78 stellte der Kanadier seine Offensivqualitäten unter Beweis, als er abermals über 40 Punkte erzielte und zudem zum zweiten Mal in seiner NHL-Karriere die Marke von 20 Toren knackte. Gegen Ende der Spielzeit 1978/79 kam Graves’ Zeit in Vancouver aber zu einem schnellen Ende. Er wurde zum Farmteam New Brunswick Hawks abgeschoben, wo er die Saison beendete. Im anschließenden NHL Expansion Draft 1979 aufgrund der Aufnahme von einigen Teams der World Hockey Association in die NHL blieb Graves von den Canucks ungeschützt, woraufhin er von den Winnipeg Jets ausgewählt wurde. Für diese bestritt er – neben Einsätzen für die New Brunswick Hawks in der AHL und die Tulsa Oilers in der Central Hockey League – insgesamt 35 Spiele, ehe er im Sommer 1980 seine Karriere im Alter von 29 Jahren für beendet erklärte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Hilliard Donald Graves (* 18. Oktober 1950 in Saint John, New Brunswick) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1968 und 1980 unter anderem 558 Spiele für die California Golden Seals, Atlanta Flames, Vancouver Canucks und Winnipeg Jets in der National Hockey League auf der Position des rechten Flügelstürmers bestritten hat.", "tgt_summary": null, "id": 270158} {"src_title": "Karpoori Thakur", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Etymologie und Geschichte.", "content": "Erstmals entdeckt wurde Tusionit 1981 im Pamir-Gebirge, genauer im südwestlich liegenden Tusion-Tal in der tadschikischen Provinz Berg-Badachschan. Die Erstbeschreibung erfolgte 1983 durch S. I. Konovalenko, A. V. Voloshin, Ya. A. Pakhomovskiy, S. S. Anen'yev, G. A. Perlina, D. L. Rogachev und V. Y. Kuznetsov, die das Mineral nach dessen Typlokalität benannten. Typmaterial des Minerals wird im Mineralogischen Museum der Staatlichen Universität unter der Katalog-Nr. 17096 und im Staatlichen Bergbau-Universität in Sankt Petersburg unter der Katalog-Nr. 1661/1 sowie im Fersman-Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau unter der Katalog-Nr. 82546 aufbewahrt.", "section_level": 1}, {"title": "Klassifikation.", "content": "Da der Tusionit erst 1982 entdeckt und als eigenständiges Mineral anerkannt wurde, ist er in der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz nicht verzeichnet. Einzig im zuletzt 2018 aktualisierten „Lapis-Mineralienverzeichnis“, das sich aus Rücksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach der klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet, erhielt das Mineral die System-Nr. \"V/G.02-20\". In der „Lapis-Systematik“ entspricht dies der Klasse der „Nitrate, Carbonate und Borate“ und dort der Abteilung „Inselborate“ (mit [BO]-Inseln), wo Tusionit zusammen mit Nordenskiöldin eine eigenständige, aber unbenannte Gruppe bildet. Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) bis 2009 aktualisierte 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Tusionit in die Neu definierte Klasse der „Borate“ und dort in die Abteilung der „Monoborate“ ein. Diese ist weiter unterteilt nach der möglichen Anwesenheit zusätzlicher Anionen und der Kristallstruktur, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung und seinem Aufbau in der Unterabteilung „BO ohne zusätzliche Anionen; 1(Δ)“ zu finden ist, wo es ebenfalls zusammen mit Nordenskiöldin die „Nordenskiöldingruppe“ mit der System-Nr. \"6.AA.15\" bildet. Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Tusionit wie die Lapis-Systematik in die gemeinsame Klasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“ und dort in die Abteilung der „Wasserfreien Borate“ ein. Hier ist er ebenfalls zusammen mit Nordenskiöldin in der unbenannten Gruppe \"24.03.03\" innerhalb der Unterabteilung „Wasserfreie Borate mit (A)(B)[XO]“ zu finden.", "section_level": 1}, {"title": "Chemismus.", "content": "In der idealisierten Zusammensetzung MnSn[BO] besteht Tusionit aus 18,86 % Mangan (Mn), 40,76 % Zinn (Sn), 7,42 % Bor (B) und 32,96 % Sauerstoff (O). Bei der Analyse natürlicher Tusionite aus dessen Typlokalität in Tadschikistan fanden sich jedoch zusätzlich geringe Fremdbeimengungen von Eisen und Calcium, die das Mangan zum Teil ersetzen können.", "section_level": 1}, {"title": "Kristallstruktur.", "content": "Tusionit kristallisiert trigonal in der mit den Gitterparametern \"a\" = 4,781 Å und \"c\" = 15,381 Å sowie drei Formeleinheiten pro Elementarzelle.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung und Fundorte.", "content": "Tusionit bildet sich hydrothermal in der Spätphase mineralischer Ausfällungen und findet sich typischerweise in miarolitischen Hohlräumen granitischer Pegmatite. An seiner Typlokalität in Tadschikistan fand sich Tusionit in den Gesteinsproben vom oberen Flusslauf des Tusion vergesellschaftet mit Albit, Danburit, Hambergit, Orthoklas, Quarz, Tetrawickmanit und Turmalin. Weltweit sind bisher (Stand 2019) nur zwei weitere Fundorte bekannt. Namentlich sind dies die Gemeinde Řečice in der tschechischen Kraj Vysočina sowie die Phenakit-Grube bei Khetchel im Distrikt Kyaukme im Shan-Staat von Myanmar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Tusionit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Borate“ mit der chemischen Zusammensetzung MnSn[BO] und damit chemisch gesehen ein Mangan-Zinn-Borat. ", "tgt_summary": null, "id": 2023043} {"src_title": "Tiny Desk Concerts", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Falter.", "content": "Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 120 bis 150 Millimetern. Die Weibchen sind etwas größer als die Männchen. Die Färbung und Zeichnung ist bei beiden Geschlechtern ähnlich. Flügel und Körper variieren in der Farbe von ockerfarben über blass rötlich braun bis zu tief rosa braun. Auf der Oberseite eines jeden Flügels hebt sich mittig je ein Augenfleck ab, der auf den oftmals dunkleren Hinterflügeln etwas größer und deutlicher ausfällt, schwarz umrandet und orangefarben gekernt ist. Beide Flügelpaare zeigen hinter den Augenflecken je eine dünne, rotbraunene, weißlich angelegten äußere Querlinie. Der Apex ist leicht ausgestellt und hat eine rotbraune Farbe. Die Fühler der Männchen haben eine sehr lange und deutliche Kammzähnung, die bei den Weibchen schwächer ausgebildet ist. Ein Saugrüssel fehlt.", "section_level": 2}, {"title": "Ei.", "content": "Das Ei hat eine ovale Form und eine cremig weiße Farbe. Es hat einen Durchmesser von etwa zwei Millimetern. Das Weibchen legt die Eier einzeln oder in einer Reihe auf der Oberseite eines Blattes der Nahrungspflanze ab.", "section_level": 2}, {"title": "Raupe.", "content": "Frisch geschlüpfte Raupen sind schwarz und mit einigen kurzen Haaren bedeckt. Individuen des zweiten Raupenstadiums zeigen weiterhin kurze Härchen sowie schwarze und gelbe Tuberkel. Im dritten und vierten Raupenstadium wechseln die Tiere zu einer grünlichen bis bräunlichen Grundfarbe. Die Tuberkel nehmen rote, gelbe und blaue Farben an, aus denen kurze Haare wachsen. Der Seitenstreifen ist gelb. Mit dem fünften und letzten Stadium erscheinen die Raupen in einer kräftigen blaugrünen Farbe, zeigen viele blaue und rote Tuberkel sowie einen gelbweißen Seitenstreifen. Ihre Körperlänge beträgt dann 70 bis 80 Millimeter.", "section_level": 2}, {"title": "Puppe.", "content": "Ausgewachsene Raupen spinnen einen sehr festen, auch gegen Regen geschützten Kokon aus bräunlichen Seidenfäden, bevorzugt in einer Astgabel. Einige kleine Löcher für die Belüftung werden an den Seiten eingearbeitet. Die innerhalb des Kokons liegende Puppe ist kurz und gedrungen und hat eine rotbraune Farbe.", "section_level": 2}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "\"Opodiphthera eucalypti\" kommt ausschließlich in Australien und Neuseeland vor. Die Art besiedelt dort Eukalyptuswälder.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die nachtaktiven Falter von \"Opodiphthera eucalypti\" fliegen in einer Generation im australischen Sommer. Sie nehmen keine Nahrung zu sich. Nachts besuchen sie künstliche Lichtquellen. Die Raupen ernähren sich bevorzugt von den Blättern verschiedener Eukalyptusarten (\"Eucalyptus\"). Sie wurden jedoch auch an Pfefferbäumen (\"Schinus\"), Birken (\"Betula\"), Amberbäumen (\"Liquidambar\") und \"Prunus\"-Arten gefunden. Die Raupen leben von November bis März, verpuppen sich und die Falter schlüpfen im folgenden Sommer. Je nach den klimatischen Bedingungen können die Puppen bis zu fünf Jahre überliegen. Deshalb ist der Kokon auch sehr hart und fest versponnen. Wenn der Schmetterling die harte Schale verlassen will, scheidet er zunächst eine Flüssigkeit aus, die den Seidenkokon aufweicht und schneidet anschließend ein kreisförmiges Loch mit scharfen Haken, die sich an den Vorderflügeln befinden und die nach dem Schlüpfen abfallen. Die Raupen haben eine Vielzahl an Feinden. So werden sie zuweilen von Vögeln, beispielsweise von Curawongs oder Stachelbürzlern (Campephagidae) gefressen. Schlupfwespen (Ichneumonidae), Polyhedrosis Viren und Pilz-Parasiten stellen eine weitere Gefahr dar.", "section_level": 1}], "src_summary": "Opodiphthera eucalypti ist ein in Australien vorkommender Schmetterling aus der Familie der Pfauenspinner (Saturniidae). Das Artepitheton ist von Eukalyptus (\"Eucalyptus\"), der Hauptnahrungspflanze der Raupen abgeleitet.", "tgt_summary": null, "id": 1916475} {"src_title": "Heilig-Geist-Basilika (La Grita)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Am 25. Februar 2019 unterschrieb Staatspräsident Andrzej Duda einen Beschluss, der mit dem angehängten Wahlkalender die Fristen und Termine festlegte und zugleich den Anfang der Wahlkampagne markierte. Wahlkomitees, die zur Wahl antreten, mussten bis zum 6. bzw. 8. April 2019 gebildet, registriert und zugelassen werden, Voraussetzung dafür war das fristgerechte Einreichen der Unterstützerunterschriften. Antreten konnten: Es waren landesweite oder regionale Komitees möglich, die in einem oder mehreren der Wahlkreise antreten. Für alle galt eine Sperrklausel von 5 %. Die Frist zur Anmeldung der Kandidatenlisten endete am 16. April.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlkreise.", "content": "Für die Wahlen zum EU-Parlament war Polen in die folgenden 13 Wahlkreise aufgeteilt:", "section_level": 2}, {"title": "Wahlkomitees.", "content": "Anmerkungen:", "section_level": 1}, {"title": "Recht und Gerechtigkeit.", "content": "Die Regierungspartei PiS trat, wie bereits in den Präsidentschafts-, Parlaments-, und Selbstverwaltungswahlen zusammen mit den Parteien Solidarna Polska (EKR) und Porozumienie (EKR) von Jaroslaw Gowins an. Bei der vorherigen EU-Wahl traten alle drei noch getrennt an.", "section_level": 2}, {"title": "Europäische Koalition.", "content": "Ein Großteil der EU-freundlichen parlamentarischen Oppositionsparteien traten gemeinsam unter dem Namen \"Europäische Koalition\" (Koalicja Europejska PO PSL SLD.N Zieloni) an. Die Hauptparteien des Bündnisses waren: Daneben waren folgende weiteren Parteien beteiligt: Teraz!, Unia Europejskich Demokratów, Stronnictwo Demokratyczne (EDP), Socjaldemokracja Polska (S&D), Wolność i Równość und der ehemals rechtsextremen Liga Polskich Rodzin. Unterstützt wurde die Koalition vom Komitet Obrony Demokracji.", "section_level": 2}, {"title": "Konfederacja KORWiN Braun Liroy Narodowcy.", "content": "Ein Großteil des Komitees befürwortete offen den \"Polexit\" oder schloss ihn nicht aus. Das Bündnis der radikalen EU-Skeptiker formierte sich während des Jahreswechsels 2018/19. Dies waren zunächst die Nationalisten des Ruch Narodowy und die Paläolibertären der Partei KORWiN. Es folgten der reaktionäre Regisseur Grzegorz Braun, die Pro-Life Aktivistin Kaja Godek und der ehemals antiklerikale Rapper Piotr Liroy-Marzec. Die Parteien \"Federacja dla Rzeczypospolitej\" von Marek Jakubiak und \"Partia Kierowców\" schlossen sich im März bzw. im April an.", "section_level": 2}, {"title": "Kukiz’15.", "content": "Auf den Listenplätzen der Kukiz-Bewegung kandidierten unter anderem die UPR, Prawica RP, sowie der ehemalige Präsidentschaftskandidat der DB Pawel Tanajno.", "section_level": 2}, {"title": "Lewica Razem – Razem, Unia Pracy, RSS.", "content": "Es gab Verhandlungen mit der neuen Partei Wiosna über ein Wahlbündnis, das aber scheiterten.", "section_level": 2}, {"title": "Ruch Prawdziwa Europa – Europa Christi.", "content": "Nachdem das geplante Bündnis mit der Prawica RP scheiterte, und die Registrierung nur in einem Wahlkreis erfolgreich war, verzichtete die Partei auf die Teilnahme.", "section_level": 2}, {"title": "Weitere Wahlkomitees.", "content": "Folgende Komitees wurden in keinem der Wahlkreise registriert:", "section_level": 2}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Sitze in Klammern werden erst nach dem Brexit vergeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Europawahl in Polen 2019 fand am 26. Mai 2019 im Zuge der EU-weiten Europawahl 2019 statt. Dies war die vierte Wahl seit dem Beitritt Polens zur EU im Jahr 2004. ", "tgt_summary": null, "id": 2340944} {"src_title": "Berg River", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verein.", "content": "Yimmi Chará begann seine Laufbahn im Nachwuchsbereich von Centauros Villavicencio. Bei dem Klub schaffte Chará 2009 den Sprung in den Profikader. In der zweiten kolumbianischen Liga soll er in der Saison zu neun Einsätzen gekommen sein. Zu Anfang des Jahres 2010 wechselte Chará zu Deportes Tolima. Das erste Pflichtspiel für \"Tolima\" und somit auch in Kolumbiens Categoría Primera A bestritt Chará am 19. September 2010, dem 10 Spieltag der Saison 2010/11, gegen América de Cali. In dem Spiel wurde er in der 61. Minute für Armando Carrillo eingewechselt. In der Saison 2012 konnte sich Chará als Stammspieler etablieren. In dem Jahr gelang ihm auch sein erstes Tor für \"Tolima\". In der Copa Colombia spielte der Klub am 22. Februar 2012 gegen Deportivo Pereira. In dem Spiel stand Chará in der Startelf und erzielte in der 16. Minute den Treffer zum 1:0 (Endstand-2:0). Im März des Jahres erzielte Chará auch seinen ersten Treffer in der Primera A. Im Auswärtsspiel gegen Real Cartagena traf er in der 68. Minute zum 1:3-Endstand. 2012 gab Chará auch seinen Einstand auf internationaler Klubebene. In der Copa Sudamericana 2012 traf \"Tolima\" am 29. Juli 2012 in der 1. Runde des Wettbewerbs zuhause auf Deportivo Lara. In dem Spiel wurde Chará in der 78. Minute eingewechselt. Sein erstes Tor auf der Ebene gelang Chará ein Jahr später in der Copa Libertadores 2013. Im Gruppenspiel gegen Independiente Santa Fe traf er in der 51. Minute zur 1:0-Führung (Endstand-1:2). Mit dem Klub konnte Chará, mittlerweile Kapitän der Mannschaft, diese zum Titelgewinn des nationalen Pokal 2014 führen. Nach diesem Titelgewinn wechselte Chará zum Jahreswechsel 2014/15 nach Mexiko zum CF Monterrey. Das erste Liga MX Spiel für \"Monterrey\" bestritt Chará am 12. Januar 2015. Am ersten Spieltag der Clausura 2015 wurde er im Spiel gegen Universidad de Guadalajara in der 72. Minute für seinen Landsmann Alexander Mejía eingewechselt. Am elften Spieltag des Wettbewerbs erzielte Chará seinen ersten Ligatreffer. Am 21. März im Spiel gegen den Club León, traf er zum 5:1-Endstand. Bereits nach einem knappen halben Jahr kehrte Chará nach Kolumbien zurück. Er kam als Leihgabe zu Atlético Nacional. Zur Saison 2016 kehrte Chará nicht zu \"Monterrey\" zurück. Er wurde wieder ausgeliehen, seine neue Station war der Dorados de Sinaloa. Die Leihe wurde nach der Clausura 2016 beendet und Chará spielte den Rest des Jahres die Apertura 2016 für \"Monterrey\". Auch in der Clausura 2017 lief Chará regelmäßig für seinen Klub auf. Im Juni 2017 wechselte Chará zurück nach Kolumbien. Er unterschrieb einen Kontrakt über drei Jahre bei Atlético Junior. Die Ablösesumme betrug 4,5 Millionen Dollar, bis dahin die höchste Summe die ein kolumbianischer Klub für einen Spieler zahlte. Am 12. Juni 2018 wurde seine Vertragsunterzeichnung bei Atlético Mineiro in Brasilien. Dieser erhielt eine Laufzeit über fünf Jahre. Seinen Auftakt in der brasilianischen Série A gab Chará am 19. Juli 2018, dem 13. Spieltag der Saison 2018 im Auswärtsspiel gegen Grêmio Porto Alegre. In dem Spiel stand er in der Startelf. In den insgesamt 22 Spielen, die er in der Meisterschaft noch auflief gelang ihm nur ein Tor, war aber zweitbester Vorlagengeber des Wettbewerbs. Sein Tor gelang Chará am 14. Spieltag. Im Auswärtsspiel am 22. Juli 2018 gegen den späteren Meister Palmeiras São Paulo erzielte er in der 81. Minute den 2:2-Ausgleichstreffer (Endstand: 3:2 für Palmeiras). Zur Saison wechselte Chará in die USA zu den Portland Timbers. Bei Portland trifft er auf seinen Bruder Diego, welcher 2011 für den Klub aktiv ist.", "section_level": 1}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Er wurde am 8. Oktober 2014 von José Pékerman für internationale Freundschaftsspiele gegen El Salvador und Kanada zum ersten Mal in die kolumbianische Nationalmannschaft gerufen. Sein ersten Auftritt im Dress der Nationalmannschaft hatte Chará dann am 10. Oktober 2014 im Spiel gegen El Salvador. In dem Spiel wurde er in der 72. Minute für Carlos Carbonero eingewechselt. Danach bestritt Chará noch weitere Freundschaftsspiele für das Team und nahm an Qualifikationsspielen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 teil. Chará war auch Teil der 35-köpfigen Auswahl zur Vorbereitung auf WM, fand aber keinen Platz im endgültigen Kader. Nach der WM wurde Chará wieder in den Kader berufen. Im Freundschaftsspiel gegen Venezuela am 7. September 2018 gelang ihm sein erstes Tor für die Nationalauswahl. In dem Spiel wurde er in der 75. Minute für Juan Cuadrado eingewechselt und traf in der 90. Minute zum 1:2-Sieg.", "section_level": 1}, {"title": "Familie.", "content": "Die Brüder Felipe Chará und Diego Chará von Yimmi Chará sind ebenfalls Fußballspieler.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Deportes Tolima Atlético Nacional Atlético Junior", "section_level": 1}], "src_summary": "Yimmi Chará, vollständiger Name Yimmi Javier Chará Zamora, (* 2. April 1992 in Cali) ist ein kolumbianischer Fußballspieler. Er wird auf der Position eines rechten Flügelstürmers eingesetzt, alternativ wird er auch zentral oder links. Sein spielstarker Fuß ist der rechte.", "tgt_summary": null, "id": 1776084} {"src_title": "Berkeley Memorial", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Vereine.", "content": "Smith Rowe schloss sich im Alter von neun Jahren der Jugendakademie des FC Arsenal an. Seit dem durchlief er bis einschließlich zur U23 sämtliche Jugendteams der \"Gunners\". Im Sommer 2018 durfte er dann erstmals mit der Profimannschaft in die Saisonvorbereitung starten, wo er im Rahmen des International Champions Cups auch zum Einsatz kam. Vor Saisonbeginn 2018/19 unterschrieb er einen Langzeitvertrag beim FC Arsenal. Über die Dauer des Kontrakts hat der Verein keine Angaben gemacht. Sein Pflichtspieldebüt für die Londoner gab Smith Rowe am 1. Spieltag der Europa League gegen Worskla Poltawa, als er in der 70. Minute für Alex Iwobi eingewechselt wurde. Er ist der erste Spieler der Arsenal-Geschichte, der ab dem Jahr 2000 geboren wurde. Mit seinem ersten Profitor für die \"Gunners\" am 2. Europa-League-Spieltag gegen Qarabağ Ağdam avancierte er zum zweitjüngsten Arsenal-Torschützen der Vereinsgeschichte. Nach insgesamt vier Spielen (zwei Tore) in der UEFA Europa League sowie zwei Spielen (ein Tor) im League Cup schloss sich Smith Rowe im Januar 2019 auf Leihbasis bis zum Ende der Saison 2018/19 dem Bundesligisten RB Leipzig an. Sein Bundesligadebüt gab er am 29. Spieltag, als er beim 2:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg in der Nachspielzeit der 2. Halbzeit für Emil Forsberg eingewechselt wurde. In der Folge absolvierte der Engländer lediglich zwei weitere Bundesligaeinsätze. Zur Saison 2019/20 kehrte Smith Rowe zum FC Arsenal zurück. Wettbewerbsübergreifend absolvierte der Mittelfeldspieler sieben Spiele für die erste sowie sechs für die zweite Mannschaft. Anschließend wurde er im Januar 2020 bis Saisonende an den Zweitligisten Huddersfield Town verliehen.", "section_level": 2}, {"title": "Nationalmannschaft.", "content": "Smith Rowe nahm mit der englischen U17-Nationalmannschaft im April 2017 an der Europameisterschaft teil. Mit der Mannschaft wurde er Vize-Europameister, kam im Finale gegen Spanien jedoch nicht zum Einsatz. Im Oktober 2017 wurde Smith Rowe mit der U17 Weltmeister.", "section_level": 2}], "src_summary": "Emile Smith Rowe (* 28. Juli 2000 in Croydon, London) ist ein englischer Fußballspieler, der als Leihspieler des FC Arsenal bei Huddersfield Town unter Vertrag steht.", "tgt_summary": null, "id": 1738152} {"src_title": "The Swan (Theater)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Seit 1892 bemühten sich die Gemeinden Höhenkirchen und Siegertsbrunn zusammen mit weiteren Gemeinden um den Bau einer Bahnstrecke. Nachdem seinerzeit der Errichtung der Bahnstrecke München Ost–Deisenhofen vom Bayerischen Landtag Vorrang eingeräumt wurde, kam es nach verschiedenen Streckenverlaufsplanungen am 2. März 1900 zur Genehmigung und schlussendlich im Jahr 1904 zur Eröffnung der vorläufig nur zwischen München-Giesing und Aying verkehrenden Lokalbahn als eine der letzten Eisenbahn-Radiallinien. Nach dem bayerischen Lokalbahngesetz von 1884 musste der Grund für die Eisenbahnanlage von den Gemeinden erworben werden. Neben den Stationen Perlach und Aying entstand auch in Höhenkirchen-Siegertsbrunn ein großzügiges Empfangsgebäude östlich der Gleisanlagen. Nach der Fertigstellung der Strecke nahm auch der Bahnverkehr der Lokalbahn stetig zu. So fuhren 1913 wochentags 18 Züge, sonntags 42; 1927 wochentags 30 und sonntags 44. Die Fahrgastzahl erhöhte sich von 128.423 Personen im Jahr 1905 bis 1926 auf 1.214.000 Fahrgäste. Der S-Bahn-Verkehr wurde am 28. Mai 1972 offiziell aufgenommen, anfangs allerdings noch zwischen Hohenbrunn und Kreuzstraße bis zum 30. September 1973 mit lokbespannten Wendezügen. 2005 wurde der Bahnhof von der Gemeinde mit einem Kostenaufwand in Höhe von 2,2 Millionen Euro neu gestaltet: Der bisherige Mittelbahnsteig wich zwei barrierefreien, ebenerdigen, jeweils 210 Meter langen und abschnittsweise überdachten Außenbahnsteigen. Die Anzahl der anliegenden Parkplätze wurde auf 185 auf zugekauftem Grundstück verdoppelt und es kamen weitere Fahrradstellplätze mit überdachten Unterständen hinzu. Neben den Uhren und Lautsprechern wurde ein modernes Wegeleitsystem angebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Aufbau.", "content": "Der Bahnhof liegt ziemlich genau zwischen den Ortsteilen Höhenkirchen und Siegertsbrunn. Es gibt zwei Bahnsteige. Auf Gleis 1 fahren alle Züge in Richtung München und weiter nach Wolfratshausen, auf Gleis 2 Züge in Richtung Kreuzstraße. Die Bahnsteige haben eine Länge von 210 Metern und die im größten Teil des Münchner-S-Bahn-Netzes übliche Höhe von 96 cm. Direkt neben Gleis 2 befindet sich der Bushalt 1, an welchem die Buslinien 216 und 244 halten. Neben Gleis 1 befindet sich der Bushalt 2, an welchem die Linie 413 hält. Südlich des Bahnhofes befindet sich ein Aufstellgleis für die S-Bahn. Weitere Gleisanlagen sind nicht mehr vorhanden. Östlich von Gleis 1 befindet sich das moderne Bahnhofsgebäude, das das historische Bahnhofsgebäude ersetzt.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Im Bahnhof findet die planmäßige Kreuzung der S-Bahn-Züge statt. Einige Züge der S7 enden und beginnen hier. Einige andere Züge werden hier stadteinwärts verstärkt bzw. stadtauswärts geschwächt, da die stadtauswärts gelegenen Bahnhöfe mit 140 m Bahnsteiglänge höchstens Vollzüge aufnehmen können. (Stand 2019) Hier treffen die S-Bahn-Linie 7 sowie die Regionalbus-Linien 216, 244, 413 zusammen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Bahnhof Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist ein Bahnhof der Deutschen Bahn an der eingleisigen, elektrifizierten Bahnstrecke München-Giesing–Kreuzstraße im bayerischen Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Er wird von der Linie S7 der S-Bahn München bedient, die zwischen Wolfratshausen und Kreuzstraße verkehrt.", "tgt_summary": null, "id": 1159623} {"src_title": "Die Casagrandes", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 11,4 bis 15,3 cm (Männchen) bzw. 9,8 bis 13,9 cm (Weibchen), haben einen 15 bis 21,2 cm (Männchen) bzw. 14,5 bis 18,1 cm (Weibchen) langen Schwanz und erreichen ein Gewicht von 20 bis 70 (Männchen) bzw. 16 bis 47 g (Weibchen). Ähnlich wie die Graue Schlankbeutelratte (\"Marmosops incanus\") ist das Fell auf dem Rücken bei Jungtieren etwa 10 mm lang und weich und bei älteren Tiere kürzer. Das Rückenfell ist dunkel graubraun mit einem rötlichen Einschlag, vor allem auf den Körperseiten. Die Wangen sind cremefarben mit einem rötlichen Einschlag. Rund um die Augen finden sich dunkle Augenringe, die deutlich zur hellbraunen Farbe auf der Schnauze kontrastrieren. Der Schwanz, dessen Länge etwa 145 % der Kopfrumpflänge beträgt, ist auf der Oberseite dunkel, auf der Unterseite hell und hat eine weiße Spitze. Das Bauchfell ist cremefarben bis weißlich mit einem rosigen Schimmer. Die Beine sind dunkel, die Hinterfüße sind weiß. Mit einer Höhe von weniger als 25 mm sind die Ohren relativ klein. Weibchen haben keinen Beutel. Die Anzahl der Zitzen variiert von 7 bis 13. Der Karyotyp besteht aus einem Chromosomensatz von 2n=14 Chromosomen (FN=24).", "section_level": 1}, {"title": "Lebensraum und Lebensweise.", "content": "Die Brasilien-Schlankbeutelratte kommt in den Berg- und Nebelwäldern der Küstengebirge des brasilianischen Südostens in Höhen oberhalb von 800 Metern vor. Sie ist wahrscheinlich nachtaktiv und eher bodenbewohnend als das sie in Sträuchern klettert. Bäume erklettert sie niemals. Die Brasilien-Schlankbeutelratte ernährt sich von Früchten, Blüten, Gliederfüßern und kleinen Wirbeltieren. Sie frisst unter anderem Käfer, Heuschrecken, Ameisen, Schaben, Webspinnen, Weberknechte und Schnecken, sowie die Früchte von Pfeffergewächsen, Nachtschattengewächsen, Schwarzmundgewächsen, Myrtengewächsen (\"Campomanesia\" und Guaven) und Rosengewächsen. Weibchen sind revierbildend. Die von verschiedenen Weibchen bewohnten Territorien überlappen sich nicht. Die Territorien der Männchen überlappen sowohl mit denen von anderen Männchen als auch mit denen der Weibchen. Die Territorien sind zwischen 0,14 und 1,5 ha groß. Die Fortpflanzungszeit beginnt im September am Ende der Trockenzeit und dauert bis März. Pro Wurf werden 7 bis 13 Jungtiere geboren. Jedes Weibchen bekommt nur ein mal im Leben Junge und sie sterben von März bis April nach der Entwöhnung der Jungtiere. Die adulten Männchen sterben schon im Dezember oder Januar.", "section_level": 1}, {"title": "Status.", "content": "Die Brasilien-Schlankbeutelratte hat zwar nur ein relativ kleines Verbreitungsgebiet, gilt jedoch als nicht gefährdet da angenommen wird das die Population relativ groß ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Brasilien-Schlankbeutelratte (\"Marmosops paulensis\", Syn.: \"Marmosa incana paulensis\") ist eine Beuteltierart, die im südöstlichen Brasilien in den Bundesstaaten Minas Gerais, Rio de Janeiro, São Paulo und Paraná vorkommt.", "tgt_summary": null, "id": 658523} {"src_title": "Schiffsunglück von Otranto", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Verein.", "content": "Gustavo Gómez stammt aus dem Nachwuchsbereich des Club Libertad. Hier schaffte er 2011 den Sprung in den Profikader. Sein erstes Spiel in der Primera División (Paraguay) bestritt Gómez am 2. Mai 2015. Im Heimspiel gegen den Tacuary FC wurde er in der 75. Minute eingewechselt. In 2012 konnte Gómez seinen ersten Titel gewinnen. Mit Libertad gewann er die \"Clausura 2012\". Sein erstes Tor in der Liga erzielte er ein Jahre später, nachdem er in der Saison 2013 zur Stammkraft etablierte. Im Heimspiel gegen Sportivo Carapeguá am 27. Mai 2013 erzielte er in der 47. Minute das Tor zur 1:0-Führung (2:0). Ein weiterer Höhepunkt in dem Jahr war für Gómez sein Einstand auf internationaler Klubebene. Mit \"Libertad\" traf er am 1. August 2013 in der Copa Sudamericana 2013 in der ersten Runde des Wettbewerbs auf den Montevideo Wanderers FC. In dem Turnier erzielte Gómez auch zwei Tore. Das erste davon am 26. September 2013 zuhause im Achtelfinalhinspiel gegen Sport Recife. In der 10. Minute erzielte er die 1:0-Führung (2:0). Die Saison 2014 begann wieder erfolgreich für Gómez, so konnte mit Libertad die \"Apertura 2014\" gewinnen. Hierbei steuerte er in 20 Spielen vier Tore bei. Nachdem diesem Erfolg verließ Gómez \"Libertad\" Richtung Argentinien. Seine neue Heimat wurde der CA Lanús. Noch vor Ende der Apertura gab der Klub bekannt, dass Gómez nach deren Beendigung wechseln wird. Der Klub übernahm 50 % der Transferrechte an Gómez. Enttäuschend war sein Einstand bei \"Lanús\". Im Juli 2014 fanden die Spiele um die Recopa Sudamericana statt. Im Rückspiel gegen Atlético Mineiro schaffte \"Lanús\" in der 4. Minute der Nachspielzeit die 2:3-Führung und somit das Erreichen einer Verlängerung. In dieser verursachte Gómez in der 103. Minute ein Eigentor. Durch ein weiteres seines Mitspielers Víctor Ayala ging das Spiel endgültig verloren. Sein Debüt in der Primera División (Argentinien) gab Gómez am 13. August 2014. Im Heimspiel gegen den CA Belgrano, dem ersten Spieltag der Saison 2014, stand er in der Startelf. Mit dem Klub konnte Gómez 2016 die nationale Meisterschaft gewinnen. Im Juli 2017 wurde das Interesse des Ligakonkurrenten Boca Juniors an Gómez bekannt. Stattdessen wurde Anfang August sein Wechsel nach Italien zum AC Mailand bekannt gegeben. Noch im August 2016 gab Gómez sein Debüt in der italienischen Serie A. Am zweiten Spieltag der Saison 2016/17, am 27. August 2016, traf \"Mailand\" auswärts auf den SSC Neapel. In dem Spiel stand Gómez in der Startelf. Am 23. September 2016 wurde der Supercoppa Italiana (Fußball) ausgetragen. Gómez stand im Kader der Mannschaft, kam beim Sieg seines Klubs aber nicht zum Einsatz. Das SpielLief er in der Saison noch in 18 Spielen auf, war in der folgenden 2017/18 unter dem neuen Trainer Gennaro Gattuso nur noch Reservespieler ohne Einsätze, durfte aber ein Spiel in der UEFA Europa League bestreiten. In der Gruppenphase traf \"Mailand\" am 23. November 2017 auf Austria Wien. In dem Spiel wurde Gómez in der 80. Minute beim Stand von 4:1 eingewechselt. Im Juli 2018 sollte Gómez zu \"Boca Juniors\" transferiert werden. Dieses Geschäft scheiterte allerdings. Stattdessen konnte Milan Anfang August 2018 die einjährige Leihe von Gómez an Palmeiras São Paulo bekannt geben. Das erste Spiel in der brasilianischen Série A bestritt Gómez am 18. Spieltag der Saison 2018. Am 12. August 2018 traf \"Palmeiras\" zuhause auf den CR Vasco da Gama. Gómez konnte hier in der Startelf debütieren. In der Saison erzielte Gómez sein erstes Tor in der Série A. Im Heimspiel gegen den Cruzeiro EC am 30. September. den 27. Spieltag, traf er in der 66. Minute per Elfmeter zum 3:1-Endstand. Mit \"Palmeiras\" konnte er am Saisonende die Meisterschaft feiern. In 14 Spielen erzielte er dabei zwei Tore. Es war somit sein dritter nationaler Titel für einen jeweils anderen Verband in Südamerika.", "section_level": 1}, {"title": "Fußballnationalmannschaft.", "content": "Gustavo Gómez durchlief die Jugendmannschaften Paraguays. Seit 2013 ist er Teil der A-Auswahl. Im Freundschaftsspiel gegen Deutschland am 14. August 2013 war er Teil der Mannschaft, kam aber nicht zum Einsatz. Seinen ersten Einsatz für die \"Guaraníes\" bestritt Gómez im Freundschaftsspiel gegen die Auswahl von Costa-Rica am 5. März 2014. In dem Spiel stand Gómez in der Startformation und erzielte in der 86. Minute auch sein erstes Länderspieltor zum 2:1 Anschluss und Endstand.", "section_level": 1}, {"title": "Erfolge.", "content": "Libertad Lanus Mailand Palmeiras", "section_level": 1}], "src_summary": "Gustavo Gómez, vollständiger Name Gustavo Raúl Gómez Portillo, (* 6. Mai 1993 in San Juan Bautista) ist ein paraguayischer Fußballspieler. Er wird auf der Position eines Innenverteidigers eingesetzt, alternativ spielt er als linker oder rechter Verteidiger. Sein spielstarker Fuß ist der rechte. ", "tgt_summary": null, "id": 1860858} {"src_title": "Tymofij Mylowanow", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "George Martin, der Produzent vieler Beatles-Songs, erinnert sich: „Sie experimentierten immer mit genauem Harmonie-Gesang [...] alles, was ich tat, war die ein oder andere Note zu ändern.“ Der Tontechniker Geoff Emerick ergänzt: „Der Song war ziemlich anspruchsvoll, und sie sangen einen komplizierten dreistimmigen Vokalsatz, den George Martin – mit beträchtlicher Hilfe von Paul – noch verfeinerte. George verbrachte viel Zeit mit Lennon, McCartney und Harrison am Piano, wo er die Gesangslinie eines jeden Einzelnen sorgfältig nachspielte und gelegentlich vorschlug, eine Note zu verändern.“", "section_level": 1}, {"title": "Komposition.", "content": "Auf dem Plattenlabel wird als Autorenteam \"Lennon/McCartney\" genannt. „Einfach mein Versuch, einen dieser dreistimmigen Smokey-Robinson-Songs zu schreiben. Nichts im Text; nur Sound und Wohlklang.“ „Es war eine Gemeinschaftsarbeit. Wir wollten was mit Harmonie-Gesang machen, denn wir liebten Harmonien und wurden recht gut darin. [...] Wir schrieben zwei Stimmen und gaben George [Harrison] die dritte zum Singen.“ Das im -Takt verfasste Lied ist in D-Dur notiert und hat eine Länge von 2:15 Minuten. Das Tempo wird mit \"Slowly\" angegeben, vom Genre her ist der Song eine Ballade.", "section_level": 1}, {"title": "Text.", "content": "Im Lied klagt jemand (“this boy”), dass seine Liebe von einem anderen (“that boy”) weggenommen wurde. „[...] wieder stellte sich John hier als ‚loser‘ dar, der wartet, daß seine Liebste zu ihm zurückkehrt.“ Bemerkenswert ist die Onomatopoesie bei “cry-hi-hi-hi”.", "section_level": 1}, {"title": "Besetzung.", "content": "Besetzungsliste:", "section_level": 1}, {"title": "Aufnahme.", "content": "Die Aufnahme erfolgte am Donnerstag, den 17. Oktober 1963 im Studio 2 der Abbey Road Studios. Es wurden insgesamt 17 Takes aufgenommen. Produzent war George Martin, Toningenieur Norman Smith, zweiter Toningenieur Geoff Emerick.", "section_level": 1}, {"title": "Veröffentlichung.", "content": "In Deutschland wurde die Single \"I Want to Hold Your Hand\" / \"This Boy\" erst am 10. Mai 1971 veröffentlicht (Odeon 1 C 006-04752), in Großbritannien bereits am 29. November 1963 (Parlophone R 5084). Außerdem wurde der Titel in Deutschland auf der LP \"Love Songs\" (Odeon 1 C 172-06550/1) im Oktober 1977 herausgebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Coverversionen.", "content": "Eine instrumentale Version arrangierte George Martin für den Film \"A Hard Day’s Night\"; der Titel dieses Songs lautet \"Ringo’s Theme\" und ist auf der amerikanischen Soundtrack-LP enthalten. 1971 veröffentlichte Stevie Wonder eine Version, die Position 13 in den amerikanischen Charts erreichte. 1991 coverte die Band Deuces Wild, ein Projekt von Stefan Zauner und Aron Strobel (Münchener Freiheit) den Song und erreichte damit Platz 80 der deutschen Charts.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Auf Videoportalen ist zu sehen, wie George Harrison die Ausstrahlung von \"This Boy\" betrachtet und kommentiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "This Boy () ist ein Lied der britischen Band The Beatles aus dem Jahr 1963, das als B-Seite der Single \"I Want to Hold Your Hand\" erschien.", "tgt_summary": null, "id": 1272724} {"src_title": "James Scott-Douglas, 6. Baronet", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Der Wahlkampf wurde Anfang Mai 1971 eröffnet. Es wurden insgesamt 58 Kandidaten von drei Parteien aufgestellt. Die Regierungspartei \"People’s National Movement\" (PNM) des bisherigen Ministerpräsidenten Eric Eustace Williams stellte Kandidaten in allen 36 Wahlkreisen des Landes auf, wobei es in acht der Wahlkreise keinen Gegenkandidaten gab. Neben den beiden Oppositionsparteien, der \"Democratic Liberation Party\" von Bhadase Maraj, einer Abspaltung der \"Democratic Labour Party\", und der \"African National Congress\" unter der Leitung von Herrn John Broome, die 21 bzw. 7 Kandidaten aufstellten, stellten sich auchzwei unabhängige Kandidaten zur Wahl. Die wichtigste Oppositionspartei, die \"Democratic Labour Party\" von Vernon Jamada, dem Oppositionsführer in der vorangegangenen Legislaturperiode, hatte beschlossen, die Wahlen zu boykottieren. Dies geschah aus Protest gegen die Weigerung des Parlaments, die von der Partei geforderten Wahlreformen durchzuführen. So forderte sie eine Absenkung des Wahlalters auf 18 Jahre, besser geführte Wählerlisten und den Ersatz von Wahlautomaten durch Wahlurnen. Unter dem Titel \"Perspektiven für eine neue Gesellschaft\" hatte die Regierungspartei PNM ein Papier veröffentlicht, in dem sie einige der von der Black-Power-Bewegung vertretenen Themen übernommen hatte. Diese waren u. a. die Gründung von Genossenschaften und der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit.", "section_level": 1}, {"title": "Wahlergebnis.", "content": "Der Wahlkampf verlief im Vergleich zur Zeit vor den Wahlen, in der es eine Reihe von Demonstrationen von Anhängern der Black-Power-Bewegung gab, ruhig. Es wurde erwartet, dass die angetretenen Oppositionsparteien einige Sitze erringen könnten, jedoch gewann die Regierungspartei alle Mandate und war damit die einzige im Parlament vertretene Partei. Am 28. Mai 1971 wurde die neue Regierung unter dem Ministerpräsidenten Eric Williams ins Amt eingeführt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Parlamentswahl in Trinidad und Tobago 1976 fand am 24. Mai 1971 statt. Die Wahl zum Repräsentantenhauses fand sechs Monate vor dem regulären Termin statt, da das Parlament, das damals 36 Mitglieder umfasste, vorzeitig aufgelöst worden war.", "tgt_summary": null, "id": 2411631} {"src_title": "Thailand Open 1996 (Snooker)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "Der 13-jährige Stevie wächst in den 1990er Jahren in Los Angeles auf. Zusammen mit seinem älteren Bruder Ian wohnt er bei seiner alleinerziehenden Mutter Dabney, wirkliche Freunde hat er allerdings nicht. Zu Ian schaut er einerseits zwar auf und ist von dessen Zimmer, Kleidung und der Sammlung von Mixtapes fasziniert, andererseits streiten die beiden sich oft und Stevie wird regelmäßig von Ian verprügelt. Stevies Geschenk zu dessen 18. Geburtstag findet bei diesem daher auch keine Beachtung. Eines Tages sieht Stevie auf der Straße eine Gruppe von Skatern und beginnt sich für diesen Sport zu interessieren. In den folgenden Wochen hört er ihnen heimlich zu, wenn sie in einem Skaterladen abhängen und herumalbern. Er besorgt sich von Ian ein Skateboard, mit dem er fortan fleißig übt. Während eines weiteren Besuchs im Skaterladen kommt Stevie mit Ruben in Kontakt und findet so schließlich Zugang zur Gruppe, von der er schnell den Spitznamen Sunburn verpasst bekommt. Neben Ruben gibt es in der Gruppe noch den Afroamerikaner Ray, den sowohl Stevie als auch Ruben als den Coolsten der Jungs ansehen. Dann sind da noch der langhaarige, blondierte Junge, der nach seinen Skatetricks immer „Fuck Shit“ sagt und daher auch von den anderen so genannt wird, und Fourth Grade, der seinen Namen bekam, weil er gerade einmal so schlau wie ein Viertklässler sei. Fourth Grade wäre gerne ein Filmemacher; die Unternehmungen und Tricks der Jungs werden von ihm daher mit einer Handkamera auf Video aufgenommen. Für Stevie beginnt ein völlig neues Leben. Die fünf Kumpel skaten nun gemeinsam an verbotenen Plätzen, rauchen und liefern sich Wortgefechte mit einem Sicherheitsmann. Wenn Stevie nach Hause geht, wechselt er seine Kleidung und spült sich den Mund aus, damit seine Mutter nicht bemerkt, dass er geraucht hat. Durch seine neuen Freunde gewinnt Stevie an Selbstvertrauen und lernt außerdem, sich gegenüber seinem Bruder zu behaupten, von dem er in seinem bisherigen Leben immer nur Prügel einstecken musste. Als Ian ihn gemeinsam mit der Skateboard-Gruppe sieht und von Fuckshit verbal angegriffen wird, zieht er sich zurück und scheut, was sonst nicht seine Art ist, die Konfrontation. Dieses Erlebnis fühlt sich für Stevie wie ein Triumph über seinen gemeinen Bruder an. Die Gruppe ist auch dabei, als Stevie auf einer Party sein erstes sexuelles Erlebnis mit einem Mädchen hat und mächtig stolz ist. Mit der Zeit schaut Ruben jedoch immer missmutiger zu, wie schnell Stevie sich entwickelt und wie viel Aufmerksamkeit ihm die anderen Gruppenmitglieder widmen. Stevies Veränderungen bleiben auch von seiner Mutter nicht unbemerkt, immer häufiger rebelliert er außerdem gegen seine Familie. Mal kommt er zu spät nach Hause, mal betrinkt er sich mit seinen Freunden. Als er sich nach einem gewagten Sprung beim Skaten am Kopf verletzt, stattet seine Mutter seinen neuen Freunden einen Besuch im Skaterladen ab und versucht ihnen den Umgang mit Stevie zu untersagen. Die Freunde machen sich über den Eifer der Mutter lustig. Stevie lehnt sich ebenfalls gegen sie auf und fährt nicht mehr mit ihr nach Hause. Durch diese neuen Probleme empfindet Stevie sein Leben als schlecht und ungerecht und spricht mit Ray darüber. Doch dieser erklärt ihm, dass jeder mit Problemen zu kämpfen habe und erzählt zur Veranschaulichung von den einzelnen Gruppenmitgliedern: Ray selbst hat seinen kleinen Bruder durch einen Autounfall verloren, Fourth Grade ist arm, Rubens Mutter ist Alkoholikerin. Durch seinen persönlichen Verlust geprägt, passt Ray nun besonders gut auf seinen jungen neuen Freund auf. Währenddessen wendet Fuckshit, bislang Rays bester Freund, sich mehr und mehr Partys und Drogen zu, was Ray nicht gutheißt. Fuckshit hingegen ist nicht damit einverstanden, dass Ray vermehrt Kontakt mit Skateprofis hat und fühlt sich ausgeschlossen. Stevie und Ruben geraten ebenfalls aneinander und prügeln sich. Es scheint, als würde die Gruppe beginnen, auseinanderzufallen. Während einer leichtsinnigen Autofahrt mit dem völlig betrunkenen bzw. auf Droge befindlichen Fuckshit am Steuer kommt es zu einem Unfall, bei dem Stevie verletzt wird. Er erwacht mit einem eingegipsten Arm im Krankenhaus. Neben ihm sitzt sein Bruder Ian und auch seine Mutter kommt dazu. Als diese in der Wartehalle des Krankenhauses sieht, dass Stevies vier Freunde dort offenbar schon seit längerer Zeit übermüdet warten, hat sie ein Einsehen und lässt sie Stevie im Krankenzimmer besuchen. Fourth Grade spielt ihnen dort einen Videofilm vor, den er in den letzten Wochen gedreht hatte und der ihre gemeinsamen Momente beim Skaten zeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Der Drehbuchautor und Schauspieler Jonah Hill gab mit dem Coming-of-Age-Film sein Regiedebüt. Von ihm stammt auch das Drehbuch. Sowohl für seine Rolle in \"Moneyball\" (2011) als auch in \"The Wolf of Wall Street\" (2013) hatte Hill Oscar-Nominierungen als bester Nebendarsteller erhalten. Er selbst spielt in dem Film nicht mit. Die Hauptrolle des 13-jährigen Stevie wurde mit dem Nachwuchsschauspieler Sunny Suljic besetzt, der in den Jahren zuvor bereits in kleineren und größeren Rollen in den Filmen \"The Killing of a Sacred Deer\" und \"Don’t Worry, weglaufen geht nicht\" zu sehen war. Der für einen Oscar nominierte Schauspieler Lucas Hedges spielt seinen großen Bruder Ian, Katherine Waterston seine Mutter Dabney. Der Skateboarder Na-kel Smith, der im Film Ray spielt, hat sich vor seinem Schauspieldebüt in Los Angeles einen Namen als Modedesigner, Rapper und Songwriter gemacht. Als Kameramann für den auf 16 mm gedrehten Film fungierte Christopher Blauvelt. Der Soundtrack stammt von Trent Reznor und Atticus Ross. Der Soundtrack wurde am 19. Oktober 2018 veröffentlicht. Der von A24 und Waypoint Entertainment produzierte Film feierte am 9. September 2018 im Rahmen des Toronto International Film Festivals seine Premiere. Am 19. Oktober 2018 kam er in ausgewählte US-Kinos. Die Deutschlandpremiere fand am 10. Februar 2019 auf der Berlinale statt. Der Kinostart in Deutschland erfolgte am 7. März 2019 im Verleih der MFA+ Filmdistribution. Seit dem 12. Juli 2019 steht der Film auch auf dem Streamingdienst Amazon Prime Video zum Abruf zur Verfügung. Ende Juli 2019 wurde er beim Jerusalem Film Festival gezeigt.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Altersfreigabe.", "content": "In den USA erhielt der Film von der MPAA ein R-Rating, was einer Freigabe ab 17 Jahren entspricht. In Deutschland wurde der Film von der FSK ab 12 Jahren freigegeben, ist in Begleitung der Eltern jedoch bereits ab 6 Jahren erlaubt. In der Freigabebegründung heißt es: „Einige gewalthaltige und dramatische Szenen sowie die teils vulgäre, sexualisierte Sprache können Kinder unter 12 Jahren irritieren und überfordern. 12-Jährige sind in der Lage, diese Aspekte dem Kontext sowie den dargestellten Figuren zuzuordnen.“ Weiter heißt es, die positive Grundstimmung und die Betonung von Freundschaft und Zusammenhalt biete ab 12-Jährigen ausreichend emotionalen Halt. Die Filmkritikerin Antje Wessels erklärt, wer sich dafür entscheide, ein Kinoticket zu lösen, müsse wissen, dass \"Mid90s\" eine Liebeserklärung an die 1990er Jahre sei. Auch wenn in den 85 Minuten des Films nicht viel passiere, fühle man sich schon nach wenigen Minuten umarmt von einer Gruppe junger Erwachsener, die sich völlig frei irgendwelcher Figurenkonventionen in die Herzen der Zuschauer spielten und sich einfach echt anfühlten. Die jungen Protagonisten seien zwar rebellische, naive Menschen, die beileibe nicht in jeder Situation korrekt handelten, doch die Macher forcierten den Lifestyle der Teens nie als Problem und machten das Milieu nie zu etwas Abgründigem. Zu den ersten sexuellen Erfahrungen auf der einen, gehöre auf der anderen Seite eben auch der erste Konsum von Rauschmitteln, genauso wie durchzechte Nächte, so Wessels weiter: „Hill lässt seine Protagonisten vor der Kamera all das erleben, was Jugendliche in ihrem Alter, im Speziellen zur damaligen Zeit, eben in ihren Jahren des Heranwachsens durchgemacht haben.“", "section_level": 2}, {"title": "Kritiken.", "content": "Bislang konnte der Film 81 Prozent der 215 bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiker überzeugen und erhielt hierbei eine durchschnittliche Bewertung von 7,1 der möglichen 10 Punkte. Der Film habe einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Gros der herkömmlichen Teeniefilme, lobt Jonas Lages in seiner positiven Kritik im Berliner \"Tagesspiegel\": „Jonah Hill erinnert sich, wie es ist, jung zu sein. Und er weiß, was Skaten bedeutet. [...] Wie all das in seinem nostalgielosen Naturalismus ins Bild gesetzt wird, ist so nah am Jungsein, wie es das Kino mit seinen Mitteln nur sehr selten schafft.“ Dabei gelinge es dem Film, zugleich zeitlos und absolut zeitspezifisch zu sein. „Denn wie der Titel nahelegt, geht es in \"Mid90s\" auch um eine Epoche und ihr Lebensgefühl. [...] Die Zeichen der Zeit sind kein totes Dekor, sondern in die Textur des Films gewoben – sei es das Girl-T-Shirt oder ein Track von A Tribe Called Quest. Jonah Hill versteht den sinnstiftenden Wert von Popkultur, vom Skaten, von Hip-Hop.“ Christian Hein erklärt im Berlinale-Blog von \"epd Film\", Jonah Hill übe in seinem Film deutliche Kritik an antiquierten Geschlechterbildern, die in einigen Köpfen noch nicht ausgestorben schienen: „Das geht bis hin zu dem Ratschlag das Wort ‚Danke‘ zu unterlassen, das sei ‚gay‘. Frauen sind ‚bitches‘ und Prahlereien über Party-Eroberungen die Messlatte für den gegenseitigen Respekt in der Gruppe.“ Der Film sei eine Liebeserklärung an die Skateboard-Szene der Neunzigerjahre, ans Rumhängen, an Hauspartys mit billigem Bier aus 40-oz-Flaschen und an die Freiheit der Hinterhof-Skateparks von Los Angeles. „Auch der populären Szene der eigenproduzierten Skate-Videos wird in Hills Film mit einer in typischer Fisheye-Optik gedrehten Schlusssequenz Tribut gezollt.“ Julian Hanich schreibt im \"Filmbulletin\", \"Mid90s\" zeige die Hierarchien, Rivalitäten und Eifersüchte von Teenagergruppen, wenngleich die Härten des Ausgeschlossenseins etwas zu sanft abgefedert werden: „Der Film beschränkt sich auf die männliche Perspektive – Frauenfiguren spielen nur am Rand eine Rolle.“ Hill höre dabei sehr genau hin, und ein faszinierender Teil der Textur dieses Films sei das vernuschelte verbale Posen, das im Dienst seines Subkultur-Authentizitätseffekts auch homophobe und frauenfeindliche Sprüche enthält. Wohin die fragwürdige Form der Maskulinität der fünf Jungs später führt, erfahre der Zuschauer nicht, so Hanich.", "section_level": 2}, {"title": "Einsatz im Schulunterricht.", "content": "Das Onlineportal kinofenster.de empfiehlt \"Mid90s\" für die Unterrichtsfächer Deutsch, Ethik, Sozialkunde/Gemeinschaftskunde und Musik und bietet Materialien zum Film für den Unterricht.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen (Auswahl).", "content": "Critics’ Choice Movie Awards 2019 Independent Spirit Awards 2019", "section_level": 2}, {"title": "Synchronisation.", "content": "Die deutsche Synchronisation entstand nach der Dialogregie und einem Dialogdrehbuch von Raphael Wujanz im Auftrag der Metz-Neun Synchron Studio- und Verlags GmbH in Offenbach am Main.", "section_level": 1}], "src_summary": "Mid90s ist ein US-amerikanischer Skater- und Coming-of-Age-Film, der am 9. September 2018 im Rahmen des Toronto International Film Festivals Premiere feierte. Er markiert nach einigen Kurzfilmen das Regiedebüt des zweifach Oscar-nominierten Schauspielers Jonah Hill bei einem abendfüllenden Spielfilm. Am 10. Februar 2019 wurde der Film in der Sektion Panorama der Internationalen Filmfestspiele Berlin erstmals in Deutschland gezeigt. Der Kinostart in Deutschland war am 7. März 2019.", "tgt_summary": null, "id": 749123} {"src_title": "Laura J. Richardson", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als Antoinette von Orléans-Longueville (1572–1618) nach neun Jahren Ehe mit Charles de Gondi (1569–1596), Bruder von Henri de Gondi, Witwe wurde, trat sie in das Reformkloster der Feuillanten, \"Sainte Scolastique\", in Toulouse ein. Da sie königlichen Geblüts war und das gewählte Kloster für unangemessen gehalten wurde, musste sie auf Druck der Familie und des Papstes das zisterziensische Kloster verlassen und als Koadjutorin in die Abtei Fontevrault eintreten, wo sich ihr Reformeifer nicht durchsetzen konnte. So wich sie zunächst in das zur Abtei gehörige Priorat Lencloître (westlich Châtellerault) aus, trat schließlich mit 24 Nonnen aus dem Orden von Fontevrault aus und gründete 1617 (kurz vor ihrem Tod) mit Unterstützung des Kapuzinerpaters Joseph du Tremblay in Poitiers das Frauenkloster \"Notre-Dame du Calvaire\" und die gleichnamige Kongregation. Der Orden überzog vor allem Nordwestfrankreich mit mehr als einem Dutzend Gründungen, von denen heute noch drei in Frankreich und eines in Israel bestehen. Seit 1987 ist die Kongregation der Männerkongregation von Subiaco und Montecassino angeschlossen.", "section_level": 1}, {"title": "Jansenismus in der Kongregation.", "content": "1722 wurde die jansenistische Generaloberin Françoise de Coëtquen (1676–1745) gewählt. Sie wurde 1739 vom König in die Abtei Jarcy (heute Varennes-Jarcy) verbannt (wo sie auch starb). Danach hielten noch sieben Klöster ihren Jansenismus aufrecht: Paris I, Paris II, Orléans, Tours, Loudun, Vendôme und Rennes Saint-Cyr. Nachdem 1741 Renée Jeanne de St Joseph gewählt worden war, blieben noch vier Klöster jansenistisch: Loudun, Vendôme, Tours und Orléans. 1780 gelang Generaloberin Françoise Agathe de St Placide de Coudray die Rückgewinnung von Orléans, 1783 von Vendôme und 1785 von Loudun. Tours blieb bis zu seiner Auflösung 1792 jansenistisch.", "section_level": 2}, {"title": "Märtyrerin in der Kongregation.", "content": "Rosalie du Verdier de la Sorinière, Ordensname \"Céleste\" (* 12. August 1745 in Chemillé ; † 27. Januar 1794 in Angers) trat 1763 in das Kloster Angers ein, war ab 1780 im Kloster Orléans und begab sich nach dessen Auflösung 1792 zu ihrer Schwägerin Maria de la Dive und deren beiden Töchtern. Alle wurden im Januar 1794 in Le Lorgeron festgenommen und guillotiniert. Sie gehören zu den 1984 seliggesprochenen Märtyrern von Angers.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Benediktinerinnen Unserer Lieben Frau vom Kalvarienberg (französisch: \"Bénédictines de Notre-Dame du Calvaire\") sind seit 1617 eine Kongregation französischer Benediktinerinnen. Sie ist nicht zu verwechseln mit der 1833 von Pierre Bonhomme in Gramat gegründeten Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau vom Kalvarienberg von Gramat (lateinisch: \"Congregatio Sororum Dominae Nostrae a Calvario\") und auch nicht mit den 1842 von Jeanne Garnier in Lyon gegründeten \"Dames du Calvaire\".", "tgt_summary": null, "id": 1424122} {"src_title": "Dmitri Dmitrijewitsch Mischin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Entwicklung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "D-54TS.", "content": "Zu Beginn der 1950er-Jahre war in der Sowjetunion bereits klar, dass die D-10T des T-55 in ihrer Leistung gesteigert werden musste, um mit der internationalen Entwicklung mitzuhalten. Daher wurde im Konstruktionsbüro Nr. 9 eine Weiterentwicklung der D-10T, die D-54TS konstruiert. Dies war ebenfalls eine Zugrohrkanone im Kaliber 100 mm. Gegenüber der D-10T hatte die D-54TS eine um 30 % höhere Mündungsenergie. Dies wurde hauptsächlich durch andere Munition mit größerer Treibladung erreicht, dafür musste die Kanone mit einer Mündungsbremse versehen werden, was zu Staubentwicklung beim Schuss führte und so Folgeschüsse behinderte. Mit der Vollkaliberpanzergranate wurde bereits eine Mündungsgeschwindigkeit von 1015 m/s erreichte, mit dem Unterkaliberwuchtgeschoss sogar 1500 m/s, die Durchschlagsleistung betrug bis zu 310 mm RHA. Weitere Merkmale der neuen Kanone waren ein Rauchabsauger und eine Vorrichtung, die die Hülsen aus dem Turm auswarf. Ein weiterer Nachteil war, dass die Kanone aufgrund des gestiegenen Rohrinnendruckes entweder schwerer oder aus teurem Spezialstahl gefertigt werden musste. Ein größeres Gewicht schränkt die Arbeit des Stabilisators ein. Da diese Kanone größere konstruktive Änderungen am T-55 erforderte, wurde dieser weiterentwickelt (Objekt 165).", "section_level": 2}, {"title": "U-5TS.", "content": "Bereits seit 1955 war die gezogene 100-mm-Panzerabwehrkanone T-12 mit glattem Rohr im Bestand der Sowjetarmee. Sie wies eine überlegene Durchschlagsleistung auf und sollte auf Wunsch der Partei- und Staatsführung in den T-55 eingerüstet werden. Dies war allerdings aus technischen Gründen – das Bodenstück und die Munition waren zu groß – nicht möglich. Außerdem hätte die Rohrlänge den Stabilisator überfordert. So wurde eine Kombination aus größerem Kaliberdurchmesser und kürzerer Patronenhülsenlänge entworfen, die vergleichbare Leistungen erbrachte. Um die Vorarbeiten mit der D-54TS, die bereits in den Turm des Objekts 165 integriert war, nutzen zu können, wurde die D-54TS als Ausgangspunkt für die Entwicklung der U-5TS genutzt. Die Züge wurden entfernt, wodurch sich das Kaliber von 115 mm ergab. Die Mündungsbremse konnte entfallen. Der so entstandene Prototyp war das Objekt 166.", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "2A20 / T-62.", "content": "Die U-5TS ist eine halbautomatische Kanone im Kaliber 115 mm. Die Bezeichnung „halbautomatische Kanone“ bezieht sich hier lediglich darauf, dass kein Dauerfeuermodus zur Verfügung steht, während sonst bei Artillerie dieser Terminus üblicherweise für Geschütze verwendet wird, die nach dem Abfeuern die Kartusche/Hülse selbsttätig auswerfen und die Abfeuereinrichtung spannen, während der nächste Schuss manuell geladen werden muss. Sie ist vollstabilisiert und besteht aus den Baugruppen Rohr mit Ejektor, Bodenstück mit Verschluss sowie Rohrwiege, Rücklaufeinrichtung und Abfeuereinrichtung. Das glatte Rohr hat eine Länge von 49,5 Kalibern und ist mit dem Bodenstück verschraubt. Die Kanone ist in einer Jackenwiege gelagert und mit einem Flachkeilverschluss ausgestattet. Verschlussbaugruppe und Jackenwiege entsprechen den Baugruppen der D-10T2S, sind aber voluminöser. Die Rohrrücklaufvorrichtung ist unter dem Bodenstück eingebaut, links befindet sich der Rohrvorholer und rechts die Rücklaufbremse. Diese asymmetrische Anordnung ist unvorteilhaft für die Schusspräzision und wurde bei späteren sowjetischen Panzerkanonen geändert. Die Kanone verfügte von Beginn an über einen Rauchabsauger, der seit der D-10T Standard im sowjetischen Panzerbau war. Das Kanonenrohr der 2A20 weist bei der Verwendung der APFSDS-Munition eine Lebensdauer von rund 200 Schuss auf, bevor die Präzision erheblich nachlässt. Bei ausschließlicher Verwendung von Spreng- oder Hohlladungsgranaten, die mit einem wesentlich geringeren Innendruck verschossen werden, beträgt die Lebensdauer etwa 450 Schuss und bei einem panzertypischen HE/APFSDS-Mix etwa 300 Schuss. Die Richtantriebe sind elektrohydraulischer Bauart. Im Jahre 1962 wurde der T-62 einer Kampfwertsteigerung unterzogen und erhielt die Bezeichnung „T-62M“. Die wichtigste Änderung an der Kanone war der Einsatz einer Rohrschutzhülle, wie sie von der 2A46 bekannt war, um die ballistischen Leistungen auch bei Temperaturunterschieden innerhalb enger Parameter zu halten. Weitere Änderungen, die die Kanone betrafen, waren der Einbau des verbesserten Stabilisators Meteor-M1 sowie der Feuerleitanlage „Wolna“.", "section_level": 2}, {"title": "2A21 / T-64.", "content": "Für den T-64 wurde die 2A20 modifiziert. Die hauptsächlichen Änderungen betrafen das Bodenstück mit dem Verschluss, das an den Ladeautomaten des T-64 und dessen zweiteilige Munition angepasst wurde.", "section_level": 2}, {"title": "Munition.", "content": "Die Munition der U-5TS ist patroniert. Nach dem Schuss wird die leere Hülse von der Hülsenfangvorrichtung gefangen und durch eine kleine Luke an der Turmrückwand ins Freie ausgeworfen. Das Wuchtgeschoss BM-3 stellte eine Weltneuheit dar: es war das erste Unterkaliberwuchtgeschoss mit Flügelstabilisierung einer serienmäßig verbauten Panzerkanone. Die panzerbrechenden Munitionsarten wie Wucht- und Hohlladungsgeschosse wurden immer wieder überarbeitet und modernisiert bzw. durch neuere Konstruktionen ergänzt oder ersetzt. Grundsätzlich stehen für die Kanone U-5TS die Munitionsarten Wuchtgeschoss, Hohlladung, Splitterspreng und Rohrrakete zur Verfügung.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die U-5TS ist eine sowjetische Kampfwagenkanone im Kaliber 115 mm. Sie ist die Hauptwaffe des Kampfpanzers T-62 und der ersten Ausführung des T-64. Der GRAU-Index lautet \"2A20\" bzw. 2A21 beim T-64.", "tgt_summary": null, "id": 1709207} {"src_title": "Katharina Trost", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Maria Karolina Luise Christina Erzherzogin von Österreich war die jüngere Tochter des Erzherzogs Karl von Österreich-Teschen und dessen Gemahlin Prinzessin Henriette Alexandrine von Nassau-Weilburg. Die Familie lebte auf Schloss Weilburg in der Nähe des niederösterreichischen Baden, welches der Vater zwischen 1820 und 1823 erbauen ließ. Bereits mit vier Jahren verlor Maria Karoline ihre Mutter, die an einer Scharlach-Infektion starb. Deshalb wurde sie vom Vater und ihrem ältesten Bruder Erzherzog Albrecht aufgezogen. Als junges Mädchen begleitete sie den Vater auf mehreren Reisen. Mit 19 Jahren wurde sie Äbtissin des Theresianischen Damenstiftes in Prag. Anfang des Jahres 1852 verließ Maria Karolina das Damenstift und heiratete am 21. Februar 1852 ihren Vetter, Erzherzog Rainer Ferdinand von Österreich. Es blieb bei einer kinderlosen Ehe. Deshalb betätigte sich die katholisch erzogene und tiefgläubige Erzherzogin überwiegend in charitativen Vorhaben. Bei zahlreichen sozialen Institutionen fungierte sie als Protektorin. So übernahm sie im Mai 1857 das Protektorat bei dem Sankt-Josef-Kinderspital in Wien. In der großen Habsburg-Familie nahm Maria Karolina eine einflussreiche Stellung ein. Besonders von den Kindern, die sie „Tante Marie Rainer“ nannten, wurde sie geschätzt. Auch am Kaiserhof war sie, wegen Persönlichkeit ein gern gesehener Gast. Sie beschenkte Pfarreien mit selbst bestickten Messgewändern. Das Ehepaar Rainer galt wegen seiner häufigen Präsenz in der Öffentlichkeit jahrzehntelang als das beliebteste und populärste Paar des Kaiserhauses. In Wien und Baden verfügte es auch bei der einfachen Bevölkerung über eine beträchtliche Popularität. 1854 kaufte das Ehepaar ein kleines Palais auf der Wieden im 4. Wiener Gemeindebezirk, wo sie bis an ihr Lebensende wohnten. Im Jahre 1912 feierte das Paar seine Diamantene Hochzeit, die später als letztes Großereignis der Donaumonarchie galt. Erzherzog Rainer starb am 27. Januar 1913. Maria Karolina überlebte ihren Mann um zwei Jahre. Sie starb am 17. Juli 1915 im Alter von fast 90 Jahren in Baden bei Wien. Die Preßburger Zeitung schreibt darüber: \"\"Ihre k.u.k. Hoheit die durchlauchtigste Erzherzogin M a r i a ist heute um 9 Uhr vormittags verstorben.\" \"Frau Erzherzogin Marie Karolina Ludovika Christina wurde am 10. September 1825 als Tochter des Generalfeldmarschalls des Siegers von Aspern Erzherzog Karl (...) geboren...\" \"Am 21. Februar 1852 vermählte sich die Tochter des Erzherzogs Karl mit Erzherzog Rainer (...) Die Ehe blieb kinderlos. Im Jahre 1912 feierte das Ehepaar unter inniger und wärmster Anteilnahme aus allen Kreisen und Schichten der Bevölkerung das Fest der diamantenen Hochzeit.\" \"Vor einigen Tagen erkrankte die Greisin in ihrer in Baden, Karlsgasse 2, gelegenen Villa. Ihr Zustand wurde schon nach wenigen Stunden infolge ungenügendem Funktionierens der Niere und der hochgradigen Altersschwäche hoffnungslos. Die Patientin verfiel am Mittwoch bereits in Bewußtlosigkeit. Pater Abel erteilte der Kranken die Sterbesakramente. (...)\" \"Im Sterbezimmer waren fast sämtliche Mitglieder des Hofes. Versammelt waren Erzherzog Karl Stephan, Erzherzogin Mariä Theresia, Erzherzogin Isabelle mit ihren Töchtern und nachts um halb 11 Uhr kamen mittels Automobils aus Wallsee Erzherzog Franz Salvator und Erzherzogin Maie Valerie. (...)\" \"Die Einsegnung und Beisetzung der Leiche\" \"der Erzherzogin Marie findet am Mittwoch den 21. d. um halb 4 Uhr nachmittags bei den PP. Kapuzinern im stillen statt. Dienstag den 20. d. M. abends, trifft die Leiche mittels Sonderzuges der Stadtbahn in Wien ein und wird vom Bahnhof unmittelbar in die Kapuzinerkirche gebracht und dort aufgebahrt werden.\" \"Donnerstag den 22.d. um 11 Uhr vormittags wird auf allerhöchsten Befehl für Erzherzogin Marie das Seelenamt in der Hofburgpfarrkirche im stillen abgehalten werden.\"\" Maria Karolina wurde unter großer Beteiligung und Anteilnahme der Bevölkerung im Ferdinand-Trakt (Ferdinandgruft) der Kapuzinergruft beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Maria Karolina von Österreich (* 10. September 1825 in Wien; † 17. Juli 1915 in Baden bei Wien) war eine Erzherzogin von Österreich und Gemahlin von Erzherzog Rainer Ferdinand von Österreich.", "tgt_summary": null, "id": 549939} {"src_title": "General Wayne A. Downing Peoria International Airport", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage und Klima.", "content": "Der Ort Illueca liegt auf einer Anhöhe oberhalb des Río Aranda etwa 86 km (Fahrtstrecke) westlich der Provinzhauptstadt Saragossa in einer Höhe von ca. 575 bis ; die sehenswerte Stadt Calatayud befindet sich gut 40 km südlich. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 410 mm/Jahr) fällt mit Ausnahme der eher trockenen Sommermonate übers Jahr verteilt.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerungsentwicklung.", "content": "Die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der damit verbundene Verlust von Arbeitsplätzen führten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem deutlichen Rückgang der Landbevölkerung; diese wanderte in die kleineren und größeren Städte ab (Landflucht).", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Jahrhundertelang lebten die Bewohner des Ortes direkt oder indirekt als Selbstversorger von der Landwirtschaft, zu der auch die Viehhaltung gehörte. Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert spielten Webereien eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben; heute ist es die Schuhfabrikation. Außerdem werden Ferienwohnungen \"(casas rurales)\" vermietet.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Keltiberische, römische und westgotische Siedlungsspuren wurden bislang nicht entdeckt. Im 8. Jahrhundert drangen arabisch-maurische Heere bis ins obere Ebro-Tal vor; in Illueca lebte eine große Zahl von Muslimen. Um das Jahr 1120 wurde die Gegend von Alfons I. von Aragón zurückerobert \"(reconquista)\". Später war sie zwischen den Königreichen Aragón und Kastilien umstritten. Der Territorialstreit mit Kastilien endete erst mit der Eheschließung der Katholischen Könige Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón im Jahr 1469. In den Jahren 1609 bis 1615 wurden alle Morisken erneut aufgefordert, sich öffentlich zum Christentum zu bekennen oder auszuwandern.", "section_level": 1}], "src_summary": "Illueca ist ein nordspanischer Ort und eine Gemeinde \"(municipio)\" mit Einwohnern (Stand ) im Westen der Provinz Saragossa in der Autonomen Region Aragonien. Der Ort gehört zur bevölkerungsarmen \"Serranía Celtibérica\".", "tgt_summary": null, "id": 1854474} {"src_title": "Jugend (1922)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beschreibung.", "content": "Die 17,8 km lange Strecke ist kapspurig, eingleisig und mit 750 V Gleichspannung elektrifiziert. Erschlossen werden 18 Bahnhöfe und Haltestellen, wobei Zugkreuzungen – von zwei Ausnahmen abgesehen – an allen Zwischenstationen möglich sind. Der südliche Ausgangspunkt Shin-Hamamatsu ist nicht direkt mit dem Bahnhof Hamamatsu verbunden, sondern liegt etwa 150 m westlich davon und bildet einen integralen Bestandteil des Entetsu-Kaufhauses. Auf den ersten knapp fünf Kilometern verläuft die Strecke aufgeständert auf einem Viadukt durch das Stadtzentrum, ab der Station Jidōsha-Gakkō-mae ebenerdig und mit mehreren Niveauübergängen. Sie endet im Bahnhof Nishi-Kajima, wo auf die Tenryū-Hamanako-Linie der Bahngesellschaft Tenryū Hamanako Tetsudō umgestiegen werden kann; zwischen beiden Linien besteht jedoch keine Gleisverbindung.", "section_level": 1}, {"title": "Züge.", "content": "Trotz der Eingleisigkeit der Strecke ist der Verkehr auf der Strecke sehr dicht. Tagsüber wird durchgehend ein 12-Minuten-Takt angeboten, am frühen Morgen und späten Abend verkehren die Züge alle 20 Minuten. Zwei fest aneinander gekuppelte Triebwagen bilden die Grundeinheit. Während der Hauptverkehrszeit und bei Großveranstaltungen werden zwei solcher Einheiten zu einem aus vier Wagen bestehenden Triebwagenzug zusammengesetzt, der Takt wird jedoch nicht verkleinert. Alle Züge sind dunkelrot gestrichen, daher auch der Spitzname Akaden („Roter Zug“) für die Bahnlinie.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das in mehreren japanischen Städten tätige Straßenbahnunternehmen \"Dai Nippon Kidō\" () eröffnete am 6. Dezember 1909 die Enshū-Bahnlinie. Sie führte zunächst von Itaya-chō nach Kajima (spätere Namen: Enshū-Hamamatsu bzw. Enshū-Futamata) und hatte eine Spurweite von 762 mm. Nach der Liquidation der \"Dai Nippon Kidō\" bildete sich am 12. November 1919 aus der bisherigen Zweigstelle Hamamatsu ein eigenständiges Unternehmen, aus dem wiederum dreieinhalb Jahrzehnte später die heutige Enshū Tetsudō entstand. Am 1. April 1923 wurde die Strecke elektrifiziert und auf Kapspur (1067 mm) umgespurt. Aus rechtlicher Sicht war die Strecke damit nicht mehr als Straßenbahn, sondern als Eisenbahn klassifiziert. An ihrem stadtseitigen Ende wurde die Strecke am 1. Februar 1924 nach Enshū-Magome verlängert, zunächst aber nur für den Güterverkehr. Am 1. September 1927 folgte die Verlängerung nach Asahi-machi (heute Shin-Hamamatsu). Dabei mussten Personenzüge in Enshū-Magome eine Spitzkehre befahren. Durch die Aufhebung der bisherigen nördlichen Endstation Enshū-Futamata und der Eröffnung des neuen Bahnhofs Nishi-Kajima verkürzte sich die Strecke am 1. März 1938 um etwa vierhundert Meter. Von 1953 bis 1972 bot die Entetsu Schnellzüge auf der Strecke an, in den Jahren 1958 bis 1966 verkehrten einzelne Züge über Nishi-Kajima hinaus nach Tenryū-Futamata. Am 21. November 1961 erhöhte die Entetsu die Fahrdrahtspannung von 600 auf 750 V. Sie stellte am 1. April 1976 den Güterverkehr ein und verlegte am 23. Dezember 1977 das Betriebswerk von Enshū-Nishigasaki nach Nishi-Kajima. Im Dezember 1980 begannen die Arbeiten an der ersten Etappe des Viadukts zwischen Shin-Hamamatsu und Hachiman, die Inbetriebnahme erfolgte fünf Jahre später am 1. Dezember 1985. Durch den Wegfall der Spitzkehre verringerte sich die Fahrtzeit um vier Minuten. Durch die Verlegung des Bahnhofs Enshū-Shibamoto (und damit die Schaffung einer weiteren Kreuzungsmöglichkeit) konnte die Fahrtzeit am 1. Dezember 1990 um weitere vier Minuten reduziert werden. Ab 24. November 2012 reichte die Viaduktstrecke weiter bis kurz vor die Station Jidōsha-Gakkō-mae, wodurch erneut etliche Bahnübergänge aufgehoben werden konnten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Enshū-Bahnlinie (jap., \"Enshū Tetsudō-sen\"), offiziell Tetsudō-sen (, „Bahnlinie“) genannt, ist eine Eisenbahnstrecke auf der japanischen Insel Honshū. Sie wird von der Bahngesellschaft Enshū Tetsudō (Entetsu) betrieben. In der Präfektur Shizuoka verbindet sie das Stadtzentrum von Hamamatsu mit den nördlichen suburbanen Stadtbezirken. Umgangssprachlich wird auch die Bezeichnung Akaden (, „Roter Zug“) verwendet.", "tgt_summary": null, "id": 1936932} {"src_title": "Victor Garland", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Statistische Angaben.", "content": "Im Jahr 2016 wurde von der Kommunistischen Partei Chinas und vom Staatsrat der Plan \"Healthy China 2030\" veröffentlicht. Nach diesem Plan wird die Lebenserwartung für das Jahr 2015 auf 76,34 Jahre beziffert; sie soll bis zum Jahr 2030 auf 79 Lebensjahre steigen. Die Säuglingssterblichkeit fiel auf 0,81 % pro 100.000 Lebendgeburten bis zum Jahr 2015 und soll auf 0,5 % bis zum Jahr 2030 gesenkt werden. Diese Indikatoren zeigen – so der Plan \"Healthy China 2030\", dass China kein Entwicklungsland mehr sei; bis zum Jahr 2020 will die VR China bei den Indikatoren zu Ländern mittleren und höheren Einkommen aufschließen. Hinderlich an diesem Ziel sind Wohlstandskrankheiten, die drastisch zugenommen haben.", "section_level": 1}, {"title": "Organisation.", "content": "Auf nationaler Ebene war bis März 2018 die Staatliche Kommission für Gesundheit und Familienplanung für das Gesundheitswesen zuständig, welche unter dem Staatsrat angesiedelt war und als Ministerium galt. Mit der Reform der Staatsorgane im März 2018 wurde die Zuständigkeit für die Gesundheitsversorgung auf die Nationale Gesundheitskommission () übertragen, die ebenfalls unter dem Staatsrat als Ministerium angesiedelt ist. Darüber hinaus existiert nun ein Nationales Amt für medizinische Versorgung (), welches direkt unter dem Staatsrat steht. In der VR China werden 90 % der Krankenbehandlungen in Krankenhäusern durchgeführt, so dass es fast keine freien Ärzte gibt, d. h. für jede kleine Erkrankung wird das Krankenhaus aufgesucht. 2016 existierten landesweit rund 29.140 Krankenhäuser, etwa 4.000 Kliniken für traditionelle chinesische Medizin, 36.795 Krankenstationen, 34.327 örtliche Gesundheitsstationen und 216.187 Ambulanzen. Insgesamt verfügte die Volksrepublik China 2016 über 7 Millionen Krankenhausbetten. Die chinesischen Krankenhäuser werden in drei Klassen unterteilt. Die Krankenhäuser der Versorgungsstufe eins finden sich in Städten und Kommunen mit einfacher Ausstattung und besitzen bis zu 100 Betten. Sie bieten eine Grundversorgung. Krankenhäuser der Versorgungsstufe zwei liegen auf überregionaler Ebene. Diese Krankenhäuser sind dafür ausgestattet, anspruchsvolle Operationen durchzuführen. Sie verfügen über 100 bis 500 Betten. Krankenhäuser der Versorgungsstufe drei liegen in Großstädten. Sie sind hervorragend ausgestattet – häufig mit internationalen Geräten – und bieten für mehr als 500 Patienten Platz.", "section_level": 1}, {"title": "Finanzierung.", "content": "Von 1978 bis 2015 hat sich der prozentuelle Anteil der gesamten staatlichen Ausgaben bei den Gesundheitsausgaben von 3 % auf circa 6 % verdoppelt. Im Jahr 2017 zahlte der Staat 4.097,465 Milliarden Renminbi in das Gesundheitssystem. Gesundheitsdienstleister erhalten in China Zahlungen aus drei Quellen: Verkauf von Medikamenten, private Zahlungen von Patienten, Krankenversicherungszahlungen und direkte staatliche Finanzierung.", "section_level": 1}, {"title": "Diagnosebezogene Fallgruppen.", "content": "Seit Beginn dieses Jahrhunderts experimentiert die VR China mit einem System Diagnosebezogener Fallgruppen. In Beijing wird seit dem Jahr 2008 mit dem DRG-System experimentiert. Die Einführung von DRG-Systemen hat zur Folge, dass die finanziell sinnvollste Kategorisierung im Vordergrund der medizinischen Behandlung steht. In einer Mitteilung vom 10. Januar 2017 ist festgelegt, dass landesweit 100 Krankheiten über das DRG-System abzurechnen sind und in Zukunft 320 Krankheiten über DRGs abgerechnet werden sollen. Außerdem werden für die einzelnen DRGs Preisobergrenzen festgelegt. Für die Entwicklung eines ausgereiften DRG-System chinesischer Prägung fehlt es bisher an Datenbanken über Patienteninformation auf nationaler Ebene, die beispielsweise über Geschlecht, Alter und Grad der körperlichen Beeinträchtigung des Patienten Auskunft geben. Ferner fehlen Informationssysteme über die Diagnose, Komplikationen, Operationen und deren Dauer sowie der Dauer des Krankenhausaufenthalts etc. Bei der Einführung eines landesweiten DRG-Systems soll auf deutsche Erfahrungen zurückgegriffen werden.", "section_level": 2}, {"title": "Bezahlung der Krankenhausärzte.", "content": "Das Gehalt von chinesischen Ärzten besteht aus einem Grundgehalt, Boni und weiteren Vergünstigungen. Das Grundgehalt setzt sich aus Positionsgehalt, Alterszuschlag, Leistungszuschlag und staatlichem Zuschuss zusammen. Die letztgenannten Zuschläge werden von der Staatlichen Kommission für Gesundheit und Familienplanung, dem Finanzministerium und dem Büro der Arbeitsbehörden festgelegt. Eine nationale Gehaltsumfrage von der Staatlichen Kommission für Gesundheit und Familienplanung in städtischen Krankenhäusern der zweiten und dritten Stufe durchgeführt wurde, zeigt, dass das Grundgehalt nur 13–14 % des Gesamtgehalts vom medizinischen Personal in öffentlichen Krankenhäusern ausmacht. Auf Leistungen und Zuschüsse entfallen 14 %. Für leistungsbezogene Löhne und Gehälter sowie Boni, die an Krankenhausleistungen gekoppelt werden, sind es sogar 74 %. Problematisch ist, dass Krankenhäuser autonom Zusatzzahlungen festlegen, für die es keine nationalen Standards gibt.", "section_level": 1}, {"title": "Gewalt gegen Ärzte.", "content": "Das Gehaltssystem muss reformiert werden, weil es zu Korruption einlädt. Wer viel Geld für eine Behandlung ausgibt, hat einen hohen Erwartungshorizont bezüglich der Behandlungsergebnisse. Werden diese nicht erfüllt, führt dies zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Patienten und medizinischem Personal. In der Agenda \"Healthy China 2030\" wurde die Verbesserung des Gehaltssystems für medizinisches Personal aufgenommen und explizit die Gewalt gegen Ärzte als Problem definiert, welches es zu beheben gilt. Eine Lösung soll ein Gehaltssystem nach internationalen Standards sein. In dem \"Gesetz zur grundlegenden Gesundheitsversorgung und Förderung der Gesundheit\" wird Gewalt gegen Ärzte nochmals explizit unter Strafe gesetzt, aber ob diese rechtlichen Regelungen allein helfen, ist fraglich. Vornehmlich muss das Gesundheitssystem selbst und die Kommunikation zwischen Patienten sowie Ärzten verbessert werden.", "section_level": 2}, {"title": "Ärztemangel auf dem Land.", "content": "Ungeachtet einer Erhöhung der Bezüge zieht es Medizinstudenten, ähnlich wie in westlichen Staaten, nach ihrem Abschluss vor allem in die Großstädte. Im April 2015 verabschiedete die chinesische Regierung ein Gesetz, welches die Einkommen und Renten von Landärzten neu regelt. Zudem trat ein Förderprogramm in Kraft, um dem Ärztemangel in strukturschwachen Regionen entgegenzuwirken. Angeboten werden unter anderem kostenfreie Ausbildungen für medizinische Kräfte in ländlichen Gebieten; Schulabgänger vom Land können zudem gratis ein Medizinstudium absolvieren, wenn sie sich verpflichten, nach dem Abschluss in ihrer lokalen Klinik zu arbeiten.", "section_level": 2}, {"title": "Korruption im Gesundheitswesen.", "content": "Das chinesische Gesundheitssystem ist in vielen Bereichen korrupt. Die Ärzte sind aufgrund ihrer geringen Bezahlung für Bestechung anfällig. Ferner versuchen Pharmazieunternehmen, sich durch Korruption Vorteile zu verschaffen. Dies betrifft auch ausländische Unternehmen.", "section_level": 1}, {"title": "Telemedizin.", "content": "In der Stadt Shenzhen existieren erste Versuche, den Arztbesuch zu digitalisieren. Dazu existieren rote Zellen, vergleichbar mit Telefonzellen, in die der Patient geht, sich per Gesichtserkennung identifizieren lässt und durch ein künstliche Intelligenz zu seinen Beschwerden befragt wird. Es erfolgt eine erste Diagnose, bevor sich ein menschlicher Arzt einschaltet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das chinesische Gesundheitssystem umfasst öffentliche Krankenhäuser, Krankenhäuser unter gemeinnütziger Trägerschaft, primäre Gesundheitseinrichtungen und Facheinrichtungen. Nachdem die VR China in den 1970er Jahren eine relativ vorbildliche Gesundheitsversorgung hatte, die vor allem für die \"Barfußärzte\" bekannt war, hatten gegen Ende der 1990er Jahre aufgrund der Reformen nur noch ungefähr 5 % der ländlichen Bevölkerung Zugang zum Gesundheitswesen. Diese Fehlentwicklung soll nun bis zum Jahr 2020 behoben werden und die gesamte Bevölkerung Zugang zu einer rudimentäre Gesundheitsversorgung erhalten. Am 28. Dezember 2019 wurde ein Gesetz zur grundlegenden Gesundheitsversorgung und Förderung der Gesundheit vom Ständigen Ausschuss des Nationalen Volkskongress verabschiedet. Die COVID-19-Pandemie, die in der chinesischen Stadt Wuhan ausgebrochen war, zeigt wie dringlich Reformen im Gesundheitssektor sind.", "tgt_summary": null, "id": 2156294} {"src_title": "Tarzan und die Jäger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Senegal nahm erstmals 1974 an der Afrikameisterschaft teil und wurde auf Anhieb Vizemeister – bei lediglich vier teilnehmenden Mannschaften. An den folgenden Turnieren nahm der Senegal gelegentlich teil, erreichte aber keine vorderen Platzierungen. 2006 trat die Mannschaft kurzfristig nicht an, nachdem die Gruppenauslosung für das Turnier bereits vorgenommen war. Mitte der 2010er-Jahre verbesserten sich die Ergebnisse; bei der Afrikameisterschaft 2014 scheiterte man im Viertelfinale knapp am späteren Sieger Tunesien. Bei der Afrikameisterschaft 2016 erreichte der Senegal zunächst problemlos das Halbfinale, das sportlich mit 26:20 gegen Tunesien gewonnen wurde. Gegen die Wertung dieses Spiels legte Tunesien allerdings erfolgreich Protest ein, da Spielführerin Doungou Camara noch im Sommer 2014 bei der U-20-Handball-Weltmeisterschaft der Frauen 2014 für Frankreich gespielt hatte und die dreijährige Sperre für Nationalmannschaften noch nicht abgelaufen war. Daraufhin wurde sowohl Camara als auch die senegalesische Mannschaft disqualifiziert. Ihr bislang bestes Ergebnis bei Afrikameisterschaften erzielte der Senegal im Dezember 2018 im kongolesischen Brazzaville, obwohl Spielführerin Camara verletzungsbedingt fehlte. Nach dem souveränen Gruppensieg in der Vorrunde und einem deutlichen 23:16-Viertelfinalsieg gegen Guinea traf Senegal im Halbfinale auf die Demokratische Republik Kongo, die sie knapp mit 22:21 bezwingen konnte. Im Finale unterlag die senegalesische Mannschaft trotz starkem Beginn – 9:1-Führung in der 17. Minute – dem hohen Favoriten Angola mit 14:19 und wurde Vizemeister. Durch diese Platzierung qualifizierte sich Senegal erstmals für die Weltmeisterschaft, die 2019 in Japan ausgetragen wurde. Senegal belegte dort den 18. Platz von 24 Mannschaften.", "section_level": 1}, {"title": "Resultate bei internationalen Turnieren.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Olympische Spiele.", "content": "Die senegalesische Frauen-Handballnationalmannschaft konnte sich bislang nicht für die Olympischen Sommerspiele qualifizieren, bei denen seit 1976 regelmäßig ein Frauenturnier ausgetragen wird.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die senegalesische Frauen-Handballnationalmannschaft repräsentiert den Senegal im internationalen Frauenhandball. Die Nationalmannschaft ist dem senegalesischen Handballverband unterstellt und wird seit November 2018 wieder von Frédéric Bougeant trainiert.", "tgt_summary": null, "id": 1471675} {"src_title": "To Love and Be Loved (Album)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Falter haben relativ schmale Vorderflügel und breite, nahezu dreieckige Hinterflügel. Die Flügelfärbung ist unauffällig und besteht hauptsächlich aus Braun- und Beige-Tönen. Die Antemedian- und Postmedianlinie sowie der innere und vor allem der äußere Diskoidalfleck sind auf den Vorderflügeln gut ausgebildet. Auf den Hinterflügeln ist die Postmedianlinie deutlich ausgeprägt, gelegentlich auch der Diskoidalfleck. Die Männchen haben ein langes, schmales Abdomen, welches in den meisten Arten am Hinterende seitlich mit einem auffälligen Paar von Analbüscheln sowie einer hervorstechenden Schwarzweiß-Zeichnung der Abdominaltergite 6 oder 7 bis 8 ausgestattet ist. Die männlichen Genitalien weisen oval bis lanzettlich geformte Valven auf, die durch komplexe Sklerotisierungen der Fibula und des Sacculus gekennzeichnet sind. Der Uncus besteht aus zwei schmalen, langgestreckten Armen, die sich zur Spitze hin verschmälern oder leicht weiten. Der Phallus oder Aedeagus ist einfach, sklerotisiert und trägt einen einzelnen nadelförmigen Cornutus. Die weiblichen Genitalien bestehen aus einem einfachen, sackartigen Corpus bursae mit einem oder zwei kleinen sklerotisierten Platten („Signa“, Singular „Signum“), einem schlanken Ductus bursae mit granulärer Oberfläche, und einem kleinen, sklerotisierten Antrum. Ein typisches Merkmal der Gattung sind die Pleuraltaschen des Sternits 7 der Weibchen, welche dicht mit kurzen Mikrotricha bedeckt sind. Die Falter der Gattung \"Bacotoma\" ähneln äußerlich Arten der Gattungen \"Bradina\", \"Herpetogramma\" und \"Syngamia\", mit denen sie eine ähnliche Flügelfärbung und -zeichnung teilen. Die Bestimmung der Falter und ihre Unterscheidung von äußerlich ähnlichen Arten ist über molekulargenetische Methoden wie das sogenannte DNA-Barcoding und durch Präparation und Untersuchung der Genitalien möglich. \"Bacotoma\" ist durch drei vermeintlich apomorphe Merkmale der Genitalien gekennzeichnet: in Männchen die deutlich gabelige Juxta mit schlanken Armen, die jeweils in einem kleinen Haken enden, sowie die breiten, lappenartigen Transtillum-Arme, welche dorsad über die Costalkante der Valven reichen, und in Weibchen die tiefen, mit Mikrotricha bedeckten Pleuraltaschen des Sternits 7. Die Larvenstadien von \"Bacotoma\" wurden bisher nicht wissenschaftlich beschrieben.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Raupen von \"Bacotoma illatalis\" und \"Bacotoma ampliatalis\" wurden an \"Celtis philippensis\" (Cannabaceae) und \"Strychnos minor\" (Loganiaceae) in Papua New Guinea gezüchtet.", "section_level": 1}, {"title": "Synonyme.", "content": "Der Gattungsname \"Platamonia\", 1863 ist ein Synonym zum Gattungsnamen \"Bacotoma\", welcher Priorität über den jüngeren (d. h. später publizierten) Namen hat. Der Name \"Platamonina\" &, 2007 wurde als Ersatzname für \"Platamonia\" publiziert, da dieser Name schon vor s Beschreibung von 1863 für eine andere Organismusgruppe vergeben war, nämlich für \"Platamonia\", 1851, eine Gattung mariner Plattwürmer.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bacotoma ist eine Schmetterlings-Gattung in der Unterfamilie Spilomelinae der Familie Crambidae. Sie umfasst gegenwärtig elf Arten, welche von Indien und Sri Lanka über China und Südostasien bis Australien verbreitet sind.", "tgt_summary": null, "id": 284809} {"src_title": "Rotkehl-Brillantkolibri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Als eine Vorgängereinrichtung wurde 1939 der \"Oxford Flying Club\" gegründet, der jedoch aufgrund von Beschränkungen für die Zivile Luftfahrt während des Zweiten Weltkriegs nur eingeschränkt agieren konnte. In dieser Zeit wurde das Gelände durch die Royal Air Force genutzt. 1947 nahm der Club seine Aktivitäten als \"Oxford Aeroplane Club\" wieder auf und verstärkte seine Flugzeugflotte während der 1950er Jahre stark. 1960 wurde der Club offiziell als Flugschule anerkannt. 1961 folgte die Grundsteinlegung für die heutige Institution. Das Mutterunternehmen \"Oxford Aviation\" fusionierte mit der Pressed Steel Company zur \"British Executive Air Services\" (BEAS). Es wurden neue Schulungsgebäude und Unterkünfte für die Schüler errichtet. Erste Kurse zur Erlangung der Berufspilotenlizenz und Instrumentenflugberechtigung begannen im März 1962. 1963 wurde die Flugtrainingssparte der BEAS in \"Oxford Air Training School\" sowie in den 1990er Jahren in \"Oxford Aviation Training\" (OAT) umbenannt. OAT wurde 2007 von der britischen Muttergesellschaft BBA Aviation für 63 Mio. US-Dollar an die GCAT Flight Academy, ein Tochterunternehmen der General Electric, sowie die zur SAS Scandinavian Airlines gehörende SAS Flight Academy verkauft. 2007 wurde die Einrichtung in den heutigen Namen \"Oxford Aviation Academy\" umbenannt und 2012 von der CAE-Gruppe für umgerechnet 210 Mio. Euro erworben. Nach der Aufhebung des Fahrverbots für Frauen in Saudi-Arabien 2018 bot die OAA saudi-arabischen Frauen erstmals eine Ausbildung zur Pilotin an.", "section_level": 1}, {"title": "Kursstruktur.", "content": "Teil der Einschreibung an der OAA ist ein Assessment-Center, im Zuge dessen unter anderem die Eignung, Leistungsfähigkeit, Persönlichkeit, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeiten, Hingabe und das technische Wissen getestet werden. Die Kurse selber umfassen je nach Programm etwa 760 Kursstunden und 220 Flugstunden.", "section_level": 1}, {"title": "Grundschulung.", "content": "Die ersten sechs Monate des Trainings umfassen die Grundschulung sowie die Abgabe von 14 JAA- und EASA-Prüfungen, die wiederum Teil der Verkehrspilotenlizenz sind. Zu diesen Prüfungen gehören unter anderem auch Meteorologie, Sichtflug- und Instrumentenflug-Kommunikationstechnik, Funknavigation, Flugplanung, Weight and Balance-Berechnung sowie das internationale Luftfahrtrecht.", "section_level": 2}, {"title": "Flugtraining.", "content": "Nach Abschluss dieser Kurse haben die Schüler die Möglichkeit, in Phoenix, Arizona Flugstunden zu nehmen und die Berufspilotenlizenz zu erwerben. Die Flugstunden finden auf dem Falcon Field statt. 115 Flugstunden werden in einer Piper PA-28 sowie einer Extra 300 ausgeführt, weitere zehn Stunden in einer Piper PA-44. Das fortgeschrittene Training findet im Anschluss in einem Flugsimulator und einer Piper PA-34 in Oxford statt.", "section_level": 2}, {"title": "MCC / JOC.", "content": "Das finale Training findet in einem Flugsimulator statt; diese umfassen Flugzeugtypen von Boeing, Airbus, Bombardier und Embraer. \"Multi Crew Coordination\"-Kurse (MCC) lehren die Schüler Effizienz in einem mehrköpfigen Arbeitsumfeld. Im \"Jet Orientation Course\" lernen die Schüler, wie ein modernes Düsenflugzeug betrieben wird.", "section_level": 2}, {"title": "Integrated ATPL.", "content": "Als Vorzeigekurs der OAA gilt der \"Integrated Airline Transport Pilot License\"-Kurs, der sich speziell an Schüler mit wenig oder keiner vorausgehenden Flugerfahrung richtet. Der Kurs dauert 18 Monate, die OAA arbeitet hierbei eng mit vielen führenden Fluggesellschaften zusammen.", "section_level": 2}], "src_summary": "Die Oxford Aviation Academy (OAA) ist die größte Flugtrainingseinrichtung in Europa, die weltweit führende unabhängige Ausbildungseinrichtung sowie die größte Ab initio-Flugschule der Welt. Sie wurde 1961 gegründet und gehört zum kanadischen Luftverkehrsunternehmen CAE. Die Ausstattung umfasst 125 Flugzeuge, 64 Flugsimulatoren und elf Trainingszentren auf fünf Kontinenten. ", "tgt_summary": null, "id": 498622} {"src_title": "Sydney Prior Hall", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Wahlsystem.", "content": "Die Madrider Versammlung war die zweckbestimmte, einkammrige Legislative der Autonomen Gemeinschaft Madrid, die über eine Gesetzgebungsbefugnis in regionalen Angelegenheiten im Sinne der spanischen Verfassung und des Madrilenischen Autonomiestatuts sowie über die Möglichkeit verfügt, einem Präsidenten der Gemeinschaft das Vertrauen zu schenken oder es zu entziehen. Darüber hinaus müssen Madrilenen im Ausland eine Abstimmung beantragen, bevor sie wählen dürfen, ein System, das als \"Bettelung\"; oder Expat-Abstimmung bekannt ist (Spanisch: Voto rogado). Alle Mitglieder der Madrider Versammlung werden nach der D'Hondt Methode und einem geschlossenen Listenverhältnis gewählt, wobei der Schwellenwert von 5 Prozent der gültigen Stimmen – einschließlich der leeren Stimmen – regional angewendet wird. Parteien, die den Schwellenwert nicht erreichen, werden bei der Sitzverteilung nicht berücksichtigt. Die Versammlung hat Anspruch auf ein Mitglied pro 50. 000 Einwohner oder einen Bruchteil von mehr als 25. 000 Einwohnern. Das Wahlgesetz sieht vor, dass Parteien, Verbände, Koalitionen und Wählergruppen Kandidatenlisten vorlegen können. Die Zusammenschlüsse von Wählern sind jedoch verpflichtet, die Unterschrift von mindestens 0,5 Prozent der in der Gemeinschaft Madrid registrierten Wähler sicherzustellen. Den Wählern ist es untersagt, für mehr als eine Liste von Kandidaten zu unterschreiben. Gleichzeitig sind Parteien und Verbände, die beabsichtigen, eine Koalition einzugehen, um gemeinsam an einer Wahl teilzunehmen, verpflichtet, die zuständige Wahlkommission innerhalb von zehn Tagen nach der Einberufung der Wahl zu informieren.", "section_level": 1}, {"title": "Wahldatum.", "content": "Die Amtszeit der Madrider Versammlung läuft vier Jahre nach dem Datum ihrer letzten Wahl ab. Die Wahlen zur Versammlung werden alle vier Jahre für den vierten Sonntag im Mai festgelegt. Die letzte Wahl fand am 24. Mai 2015 statt, wobei der Wahltermin für die Versammlung am Sonntag, den 26. Mai 2019, festgelegt wurde. Der Präsident der Gemeinschaft hatte das Vorrecht, die Madrider Versammlung aufzulösen und eine Schnellwahl einzuberufen, sofern kein Misstrauensantrag gestellt wurde, keine landesweiten Wahlen fällig waren und einige zeitliche Voraussetzungen erfüllt waren: nämlich, dass die Auflösung weder während der ersten Legislaturperiode noch innerhalb des letzten Jahres der Legislative vor ihrem geplanten Ablauf noch vor Ablauf eines Jahres seit einer früheren Auflösung erfolgte. Sollte ein Investiturprozess innerhalb von zwei Monaten nach dem ersten Wahlgang keinen Regionalpräsidenten wählen, sollte die Versammlung automatisch aufgelöst und eine Neuwahl durchgeführt werden. Jede Schnellwahl, die aufgrund dieser Umstände durchgeführt wird, würde den Zeitraum bis zur nächsten ordentlichen Wahl nicht verändern, da die gewählten Abgeordneten lediglich das verbliebene Teil ihrer vierjährigen Amtszeit verbüßen.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Wahl.", "content": "Am 14. August 2019 wurde die Spitzenkandidatin der PP Isabel Díaz Ayuso mit den Stimmen von PP, Ciudadanos und Vox zur Regionalpräsidentin der Region Madrid gewählt. Sie steht einer Koalitionsregierung aus PP und Ciudadanos vor, die von Vox toleriert wird.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Regionalwahl 2019 in der Autonomen Gemeinschaft Madrid findet am Sonntag, den 26. Mai 2019, statt, um die 11. Asamblea de Madrid zu wählen. Alle 132 Sitze in der Versammlung stehen zur Wahl. Die Wahlen werden zeitgleich mit den Regionalwahlen in mindestens sieben weiteren autonomen Gemeinschaften und Kommunalwahlen in ganz Spanien sowie den Wahlen zum Europäischen Parlament 2019 stattfinden.", "tgt_summary": null, "id": 804590} {"src_title": "Pedro Nolasco Cruz Vergara", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Der Tapajosschattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 9 cm. Er ist ein kleiner Eremit mit einem mittelgroßen gebogenen Schnabel. Das Männchen hat braune Zügel, die Wangen und die Ohrdecken sind schwärzlich. Ein blasser Überaugenstreif zieht sich über und hinter das Auge. Die Oberseite ist olivegrün mit einem metallischen Glanz mit rötlich Säumen verziert. Der Bürzel und die Oberschwanzdecken sind intensiv rötlich gefärbt. Die Schwungfedern sind dunkel bräunlich. Der abgerundete Schwanz ist dunkel bräunlich, die Federschäfte rötlich. Alle Steuerfedern außer den äußeren sind an der Basis weiß. Die Ränder zeigen distal weniger rötlich Färbung. Der Unterwangenstrich ist rötlich, das Kinn weiß, die Kehle schwarz wird aber Richtung Nacken und Brust rötlich braun. Der Rest der Unterseite ist rötlich braun und an den Unterschwanzdecken gar noch intensiver. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel matt gelblich mit kleiner brauner Spitze. Die Beine sind gelblich mit schwarzen Krallen. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch die gelbbraunen oliven Unterseite mit rötlich brauner Tönung. Normalerweise gibt es einige rötlich braune Säume an der Kehle, was dem Kehlfleck ein weniger dichtes Aussehen verleiht. Die Oberschwanzdecken wirken etwas weniger durchgängig rötlich braun mit größeren grünen Bereichen in der Mitte. Der Schwanz wirkt verkeilt mit längeren weißen Flecken an den mittleren Steuerfedern sowie rötlich braune Ränder an den äußeren Steuerfedern. Jungvögel ähneln den Weibchen, doch entwickeln junge Männchen etwas mehr rötlich braun auf der Unterseite.", "section_level": 1}, {"title": "Verhalten und Ernährung.", "content": "Der Tapajosschattenkolibri bezieht Nektar wie andere Kolibris auch. Wahrscheinlich ernährt er sich auch von fliegenden Insekten und Spinnen.", "section_level": 1}, {"title": "Lautäußerungen.", "content": "Der Gesang besteht aus langen schrillen Klängen, die er unaufhörlich ohne Pause von sich gibt. Diese gibt er in einer Frequenz von einer Phrasen in ca. sechs bis acht Sekunden von sich. Eine Phrase umfasst monotone Zeilen, einzelner Töne gefolgt von beschleunigten aufsteigenden Tönen und enden mit zwei helleren Tönen. Diese klingen beispielsweise wie \"tsi...tsi...tsi..tsi-tsi-tsi-tsi-tschup-tschup\".", "section_level": 1}, {"title": "Fortpflanzung.", "content": "Im frühen Dezember wurde ein Lek entdeckt, an dem sich fünf aktive Männchen befanden. Alle waren fast den ganzen Tag sehr aktiv, mit lautem Scheuchen und Balzen einzelner Individuen, die das Lek aufsuchten. Ansonsten ist seine Brutbiologie bisher nicht erforscht.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Lebensraum.", "content": "Der Tapajosschattenkolibri bevorzugt Primärwälder, toleriert aber auch geschützte Gebiete oder solche, die durch Feuersbrünste zerstört wurden. Ein Lek wurde in stark gestörtem Terra Firme-Wald entdeckt. Man findet ihn nahe dem Rio Tapajós oder dem Rio Xingu südlich des Río Amazonas im nördlichen zentralen Brasilien.", "section_level": 1}, {"title": "Migration.", "content": "Das Zugverhalten des Tapajosschattenkolibris ist bisher nicht erforscht.", "section_level": 1}, {"title": "Etymologie und Forschungsgeschichte.", "content": "Die Erstbeschreibung des Tapajosschattenkolibris erfolgte 1950 durch John Todd Zimmer unter dem wissenschaftlichen Namen \"Phaethornis longuemareus aethopyga\". Das Typusexemplar wurde von Alfonso Maria Olalla (1899–1971) bei Caxiricatuba am Rio Tapajós gesammelt. 1827 führte William Swainson die Gattung \"Phaethornis\" für den Östlichen Langschwanz-Schattenkolibri (\"Phaethornis superciliosus \"(, 1766)) ein, der später auch der Dunkle Schattenkolibri zugeordnet wurde. Der Begriff »Phaethornis« leitet sich aus den griechischen Worten »phaethōn « für »der Leuchtende, der Strahlende« und »órnis « für »Vogel« ab. »Aethopygus« ist ein griechisches Wortgebilde aus »aithos « für »Feuer, brennende Hitze« und »-pygos, pygē « für »-steißig, Brürzel, Steiß«. Eine Zeit lang wurde der Tapajosschattenkolibri als Hybride von der Strichelkehl-Schattenkolibri-Unterart (\"Phaethornis rupurumii amazonicus\", 1906) und dem Roten Zwergschattenkolibri ((\"Phaethornis ruber\"), 1758) angesehen.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Tapajosschattenkolibri (\"Phaethornis aethopygus\") ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die endemisch in Brasilien ist. Der Bestand wird von der IUCN als gefährdet (\"Vulnerable\") eingeschätzt. Die Art ist monotypisch.", "tgt_summary": null, "id": 1411416} {"src_title": "Hurrikan Dora (1964)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Spielerlaufbahn.", "content": "Dave Edwards spielte bereits auf der Highschool American Football, betätigte sich daneben allerdings auch als Basketballspieler. Im Jahr 1959 schloss er sich der Auburn University an und spielte dort als Offensive End und als Defensive End für die \"Auburn Tigers\". In seinem letzten Studienjahr wurde er in die Ligaauswahl gewählt und nahm an einem Auswahlspiel der besten College-Football-Spieler teil. Im Jahr 1962 wurde Edwards von den in der AFL angesiedelten Denver Broncos in der 25. Runde an 194 Stelle gedraftet. Er schloss sich allerdings nicht der Mannschaft aus Denver an, sondern unterschrieb als Free Agent einen Vertrag bei den Dallas Cowboys, die in der Konkurrenzliga der AFL, der NFL, angesiedelt waren. In seinem ersten Vertragsjahr kam er aus disziplinarischen Gründen nicht zum Einsatz, fand jedoch Aufnahme in den Practice Squad der Mannschaft. In seinem zweiten Jahr bei der Mannschaft aus Dallas konnte sich Edwards in der von Tom Landry trainierten Mannschaft als Starter auf der Position des Linebackers durchsetzen. Die Defense der Cowboys, mit den späteren Mitgliedern der Pro Football Hall of Fame wie Cliff Harris, Herb Adderley, Bob Lilly oder Mel Renfro und weiteren Spitzenspieler wie Chuck Howley, Jethro Pugh oder Lee Roy Jordan entwickelte sich zu einer der besten Abwehrformationen der Liga und ging als \"Doomsday Defense\" in die Geschichte der NFL ein. In der Saison 1970 gewann er mit seiner Mannschaft das NFC Championship Game. Seine Mannschaft scheiterte aber im Super Bowl V an den Baltimore Colts, die von Don McCafferty betreut wurden, mit 16:13. Im folgenden Jahr gewann er mit den Cowboys in der Regular Season elf von 14 Spielen und zog damit in die Play-offs ein. Nach einem 14:3 Sieg über die San Francisco 49ers gelang seinem Team im Super Bowl VI gegen die von Don Shula trainierten Miami Dolphins ein 24:3 Sieg. Unter Führung von Quarterback Roger Staubach gewann Dave Edwards im Jahr 1975 seine dritte NFC Meisterschaft. Einem 37:7 Sieg über die Los Angeles Rams im NFC Championship Game folgte allerdings eine 21:17 Niederlage gegen die von Chuck Noll betreuten Pittsburgh Steelers im Super Bowl X. Edwards beendete nach dem Spiel seine Laufbahn.", "section_level": 1}, {"title": "Nach der Karriere.", "content": "Dave Edwards betätigte sich nach seiner Laufbahn als Maler. Im Jahr 1988 wurde er in die Alabama Sports Hall of Fame aufgenommen. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder. Im Jahr 2016 starb er eines natürlichen Todes, seine Leiche wurde verbrannt und die Asche der Familie zurückgegeben.", "section_level": 1}], "src_summary": "David Monroe \"Dave\" Edwards (* 14. Dezember 1939 in Columbia, Alabama, USA; † 5. Dezember 2016 in Whitney, Texas) war ein US-amerikanischer American-Football-Spieler. Er spielte als Linebacker in der National Football League (NFL) bei den Dallas Cowboys.", "tgt_summary": null, "id": 2243772} {"src_title": "Meldegänger", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Symptome und Verbreitung.", "content": "Zu Beginn bilden sich auf der Vorhaut oder Eichel stecknadelgroße mit Plaque belegte Punkte, die zunehmend gerötet in die Fläche wachsen und mit einem Plaque zum Rand hin stark von gesunden Bereichen der Haut abgegrenzt sind. Erfolgt keine Behandlung, können diese Flecken zusammenwachsen und die gesamte Eichel oder Vorhaut bedecken. Entgegen ihrem Aussehen sind diese Flecken meist völlig ohne weitere Symptome und geruchlos. Es wird lediglich manchmal von Juckreiz oder Brennen berichtet. Tritt die Balanitis Circinata als einziges Symptom der Morbus Reiter-Erkrankung auf, kann sie aufgrund ihrer großen Ähnlichkeit auch als Pilzerkrankung fehldiagnostiziert werden. Da es sich um eine rheumatische Erkrankung handelt, kann sie jedoch nicht durch Geschlechtsverkehr auf einen Partner übertragen werden.", "section_level": 1}, {"title": "Therapie.", "content": "Da Balanitis Circinata zumeist im Rahmen der Reaktiven Arthritis auftritt, sollten die dafür gängigen Tests vom behandelnden Hautarzt durchgeführt werden. Als Auslöser der Reaktiven Arthritis – und damit der Balanitis Circinata – wird zumeist eine vorangegangene Chlamydien- oder Gonokokkeninfektion in Verbindung mit dem Genmarker HLA-B27 vermutet, weswegen ein Test auf diese Geschlechtskrankheiten und Genmarker zur Diagnosefestigung notwendig ist. Neuere Therapieansätze greifen zweckentfremdend auf Salben mit dem Wirkstoff Pimecrolimus oder Tacrolimus zurück, wobei hier im Regelfall nur eine Linderung bzw. vollständige Abheilung der Symptome stattfindet, jedoch – wie bei vielen rheumatischen Erkrankungen – keine permanente Ausheilung der Grunderkrankung erzielt werden kann. Wird die Behandlung mit den Salben abgesetzt, bilden sich relativ zeitnah (3–4 Tage) wieder erste Symptome aus. In manchen Fällen wird berichtet, dass die Entzündung nach 10–15 Jahren von alleine ausheilt, in den meisten Fällen jedoch ein lebenslanger Begleiter bleibt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Eine Balanitis Circinata stellt eine entzündliche Erkrankung der Eichel dar und tritt zumeist als eines von mehreren Symptomen im Rahmen einer Reaktiven Arthritis auf. In seltenen Fällen kann diese allerdings auch als einziges Symptom auftreten.", "tgt_summary": null, "id": 2362668} {"src_title": "Edward Almond", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Handlung.", "content": "In den Vereinigten Staaten, im Jahre 1903. Der junge Psychiater Dr. Huntington „Hunt“ Bailey begegnet während einer Bahnfahrt einer älteren Dame namens Clarissa Bederaux, genannt kurz Cissie. Man kommt ins Gespräch, und während draußen ein sintflutartiger Regen herabprasselt, kann der Arzt Cissie beruhigen und gewinnt dadurch ihr Vertrauen. Am folgenden Tag lädt Cissie den Mediziner zu sich ein und erzählt ihm, dass sie auf dem Weg nach New York City sei, um nach fünf Jahren gesundheitsbedingtem Aufenthalt in einem Sanatorium ihren jüngeren Bruder Nick und dessen junge Gattin Allida sowie beider Sohn zu besuchen. Einst hatte Cissie Nick de facto im Alleingang großgezogen. Ihre Erlebnisse mit Nick hatte sie schriftlich festgehalten und in einer Mappe, die sie Bailey überlässt, aufbewahrt. Wenig später ist die alte Dame tot, ermordet. In New York angekommen, erfährt der Psychiater von seinem alten Freund Clag mehr über Allida Bederaux, deren von einem gewissen Maitland angefertigtes Porträt in einem Museum hängt. Hunt Bailey ist bei der Ansicht des Gemäldes überwältigt von ihrer Schönheit und nimmt Clags Einladung an, ihn zu einem Antrittsbesuch im Hause Bederaux zu begleiten. Nick macht von Anbeginn einen seltsamen Eindruck auf den Psychiater; die Ehe erscheint ihm in einer merkwürdigen Schieflage. Der herrschsüchtige Mann behandelt Allida nicht wie ein liebender Gatte seine Ehefrau, sondern vielmehr so, als handele es sich bei ihr um eine Verrückte, wie Nick Bailey wenig später bei einem Gegenbesuch bei Hunt glauben machen will. Um seine Unterstellung zu unterfüttern, berichtet Nick Bederaux von allerlei merkwürdigen Handlungsweisen Allidas. Der kontrollsüchtige Ehemann sperrt seine Gattin quasi vor der Außenwelt fort. Als der junge Dichter Alec Gregory Allida einmal eine verklausulierte Liebeserklärung macht, rastet Ehemann Nick regelrecht aus. Allida hingegen macht auf Hunt einen zerbrechlichen, aber nicht gestörten Eindruck. Ihr Gatte hingegen, so erzählt der Psychiater gegenüber Clag, erscheine ihm mehr als nur merkwürdig. Als Bailey in sein Hotelzimmer zurückkehrt, ist die von ihm verwahrte Mappe Cissies verschwunden. Auch beim folgenden Besuch im Hause Bederaux geschehen merkwürdige Dinge. Offensichtlich manipuliert Nick seine Frau, um sie als irre erscheinen zu lassen, und macht seinem Sohn mit furchterregenden Geschichten um Hexen Angst, die wiederum ein schlechtes Licht auf dessen Mutter Allida werfen sollen. Eines Tages wird Alex Gregory auf offener Straße überfahren. Bald darauf, als Nick einmal außer Haus ist, erhält Bailey einen Telefonanruf Allidas. Sie will sich mit ihm treffen. Sie erklärt ihm unter anderem, dass der Name Alec für beider Sohn eine Idee ihres Mannes gewesen sei, nicht etwa ihre, weil jener sie anhimmelnder und nunmehr ermordeter Autor womöglich ihr Liebhaber gewesen sei. Allmählich macht sich Bailey ernsthaft Sorgen um Allidas Leben. Er ist sich sicher, dass nur Nick Bederaux die beiden Menschen ermordet haben kann und einen perfiden Plan schmiedet. Allida informiert Bailey, dass ihr Gatte ein Schiff nach Boston bestiegen hätte. Er ließ eine Nachricht zurück, dass er sich umbringen wolle. Nur er, der Psychiater, könne ihm jetzt noch helfen. Hunt begleitet Allida zu sich nach Hause, als sie ihren Sohn in seinem Zimmer weinen hört. Als Bailey Clag über den neuesten Stand der Dinge telefonisch informieren will, tritt Nick, verkleidet als sein eigener Hausdiener, aus dem Schatten heraus, gesteht mit gezücktem Revolver beide Morde und sagt, er habe den Gashahn aufgedreht, um seine Frau und seinen Sohn in die Luft fliegen zu lassen. Hunt Bailey kann Nick kurz außer Gefecht setzen und rennt nach oben, um Allida, in die er sich längst verliebt hat, und ihren Sohn vor dem Wahnsinnigen zu retten. Nick erwacht aus kurzer Bewusstlosigkeit, und es kommt zu einem hart geführten Zweikampf der beiden Männer. Dabei gehen auch mehrere Aquarien zu Bruch, woraufhin Wassermassen die Räumlichkeiten durchfluten. Schließlich gerät bei einer Explosion das gesamte Haus in Flammen. Nick kommt dabei ums Leben. Huntington Bailey nimmt seine neue Liebe und ihren Sohn mit sich, um eine neue Familie zu gründen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktionsnotizen.", "content": "\"Experiment in Terror\" entstand ab dem 12. Juli 1944; die Dreharbeiten endeten Anfang Oktober desselben Jahres. Die Weltpremiere fand am 29. Dezember 1944 statt. In Deutschland lief der Film nicht in den Kino an, sondern feierte seine Erstaufführung am 19. Juni 1974 im Fernsehen (WDR 3). Die mit einer Oscar-Nominierung bedachten Filmbauten entwarfen Albert S. D’Agostino und Jack Okey, die Ausstattung Darrell Silvera und Claude E. Carpenter.", "section_level": 1}, {"title": "Wissenswertes.", "content": "Von \"Experiment Perilous\", so der Originaltitel, wurde auch eine Hörfunkfassung hergestellt. Sie wurde am 12. Oktober 1946 ausgestrahlt. George Brent übernahm seinen alten Filmpart, die Lamarr-Rolle spielte Joan Bennett; an ihrer Seite in der Lukas-Rolle war Adolphe Menjou zu hören.", "section_level": 1}, {"title": "Kritiken.", "content": "Im Lexikon des Internationalen Films heißt es: „Ein düsteres Melodram, subtil und doppelbödig im Stil des film noir inszeniert.“ Halliwell‘s Film Guide fand, der Film sei ein „erfreuliches Mystery-Melodram“.", "section_level": 1}], "src_summary": "Experiment in Terror ist ein US-amerikanisches Kinomelodram mit Film noir-Elementen von Jacques Tourneur mit Hedy Lamarr, George Brent und Paul Lukas in den Hauptrollen. Die im Vorjahr (1943) erschienene Romanvorlage stammt aus der Feder von Margaret Carpenter.", "tgt_summary": null, "id": 1011221} {"src_title": "John Abercrombie / Marc Johnson / Peter Erskine", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Zbigniew Bieńkowski war Sohn eines Warschauer Schneiders. 1931 machte er das Abitur und studierte 1932 bis 1939 Jura und Romanistik an der Universität Warschau. Dabei war er 1938/39 Gaststudent in Paris und hielt sich anschließend in Italien und Jugoslawien auf, wo er vom Beginn des Zweiten Weltkrieges überrascht wurde. Während der Besetzung Polens war er Soldat der Heimatarmee (\"Armia Krajowa\") und kämpfte im Warschauer Aufstand. Nach Kriegsende war er zunächst bis 1946 Redaktionssekretär der Wochenzeitschrift Odrodzenie und 1948/49 Redakteur der Zeitschrift \"Polska i Świat\" in Paris. 1959 bis 1955 war er Redaktionssekretär von Twórczość und später bis 1978 Abteilungsleiter für \"Poesie\". Weiterhin war er zeitweilig Vizedirektor des Polenmuseums Rapperswil. 1967/68 und erneut 1977 war er Gastautor an der Universität Iowa. Ab 1979 lebte er in Słupsk und schrieb Kritiken für die Zeitschriften \"Kultura\" und \"Poezja\". Er war drei Mal verheiratet. Mit seiner ersten Frau Małgorzata Hillar hat er einen gemeinsamen Sohn Dawid Bieńkowski, mit Wiera Anisimow eine Tochter, seine dritte Frau war Adriana Szymańska.", "section_level": 1}, {"title": "Werk.", "content": "Als Debüt kann sein Lyrikband \"Sprawa wyobrażni\" (\"Eine Sache der Phantasie\") angesehen werden. Dieser erschien 1945 und wurde 1960 erweitert und in drei Zyklen gegliedert. \"Trzy Poematy\" (\"Drei Poeme\") erschien 1959 und knüpfte thematisch an sein vorheriges Werk an und war wie dieses in drei Teile gegliedert. Zbigniew Bieńkowski übertrug zahlreiche Poesie und Prosa aus dem Französischen ins Polnische. Für diese Arbeit wurde er vom polnischen P.E.N. ausgezeichnet. Weitere Übersetzungen waren Lermontows \"Der Dämon\" sowie \"Tagebücher\" und \"Briefe an Milena\" von Kafka. 1945 bis 1983 war er Mitglied des polnischen Schriftstellerverbandes Związek Literatów Polskich und ab 1989 der Stowarzyszenie Pisarzy Polskich.", "section_level": 1}], "src_summary": "Zbigniew Bieńkowski (* 31. August 1913 in Warschau, † 23. Februar 1994 ebenda) war ein polnischer Literaturkritiker, Essayist und Übersetzer.", "tgt_summary": null, "id": 228071} {"src_title": "Japanese Tears", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ausgangslage.", "content": "Die vorherige Parlamentswahl im März 2014 war die erste Wahl, die unter dem neuen Führer Kim Jong-un abgehalten wurde. Er ist der Nachfolger seines im Dezember 2011 verstorbenen Vaters Kim Jong-il. Der neue Führer kandidierte zusätzlich zu seinen bisherigen Posten als Erster Sekretär der Partei der Arbeit Koreas, Erster Vorsitzender der Nationalen Verteidigungskommission (2016 in \"Komitee für Staatsangelegenheiten der DVRK\" umbenannt), Oberbefehlshaber der Koreanischen Volksarmee und Oberster Führer der Partei der Arbeit Koreas für einen Sitz in der 13. Obersten Volksversammlung. Die an der letzten Wahl teilnehmenden Parteien waren die Partei der Arbeit Koreas (PdAK), die Koreanische Sozialdemokratische Partei (KSDP) und die Chondoistische Ch’ŏngu-Partei. Außerdem traten einige parteilose Kandidaten an, nämlich fünf Vertreter des Generalverbands der Koreaner in Japan und drei Vertreter religiöser Vereinigungen. Alle angetretenen Kandidaten gehörten der Demokratischen Front für die Wiedervereinigung des Vaterlandes an. In Nordkorea existieren keine Oppositionsparteien. Alle zur Wahl stehenden Kandidaten wurden erfolgreich gewählt. Nach Angaben der Zentralen Wahlkommission nahmen 99,97 Prozent der registrierten Wähler an der Wahl teil. Berichten zufolge wurden im Jahr 2014 rund 55 Prozent der amtierenden Parlamentarier erneuert. Zu den hochrangigen Politikern, die wiedergewählt wurden, gehörten ihr Vorsitzender Choe Thae-bok und Vorsitzender des Präsidiums Kim Yong-nam. Der Botschafter in China, Ji Jae-ryong, wurde zusammen mit Kim Jong-un zum ersten Mal in die Oberste Volksversammlung gewählt. Im April wählte das Parlament Choe Thae-bok erneut zum Vorsitzenden. Es wählte außerdem Pak Pong-ju zum Regierungschef und ernannte Kim Jong-un erneut zum Ersten Vorsitzenden der Nationalen Verteidigungskommission.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "Das Jahr 2018 stand im Zeichen der Deeskalation der Spannungen zwischen dem nordkoreanischen Regime und seinen südkoreanischen und US-amerikanischen Feinden. Nordkorea nahm an den Olympischen und Paralympischen Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang teil. Im April desselben Jahres besuchte Kim Jong-un als erster nordkoreanischer Führer Südkorea. Er und sein südkoreanischer Amtskollege Moon Jae-in erklärten gemeinsam, dass auf der koreanischen Halbinsel „eine neue Ära des Friedens“ anbrechen soll. Im Juni traf Kim Jong-un sich als erster nordkoreanischer Staatschef mit einem amtierenden US-Präsidenten zu einem bilateralen Gipfel. Kim Jong-un und Donald Trump einigten sich in Singapur auf eine Erklärung, in der sich Nordkorea verpflichtet, auf eine vollständige Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel hinzuarbeiten. Das zweite Gipfeltreffen mit Donald Trump Ende Februar 2019 in Hanoi scheiterte; die US-Amerikaner verlangten umfangreichere Schritte zur nuklearen Abrüstung, als Nordkorea zu unternehmen bereit war.", "section_level": 1}, {"title": "Vorbereitung.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Wahltermin.", "content": "Nach Artikel 90 der Verfassung der Demokratischen Volksrepublik Korea finden Neuwahlen vor Ablauf der Legislaturperiode der Obersten Volksversammlung auf Beschluss des Präsidiums der Obersten Volksversammlung statt. Am 8. Januar 2019 hat das Präsidium bekannt gegeben, dass die Wahl am 10. März 2019 stattfinden soll.", "section_level": 2}, {"title": "Zentrale Wahlkommission.", "content": "Das Präsidium der Obersten Volksversammlung ist nach Artikel 116 der Verfassung ebenfalls für die Vorbereitung der Wahl zur Obersten Volksversammlung zuständig. Am 11. Januar 2019 beschloss das Präsidium die Gründung einer zentralen Wahlkommission und deren Zusammensetzung. Die Wahlkommission besteht aus dem Vorsitzenden Yang Hyong-sop, dem stellvertretenden Vorsitzenden Kim Pyong-hae, dem Sekretariatsleiter Jong Yong-guk sowie 10 weiteren Mitgliedern.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlpropaganda.", "content": "Am 21. Februar 2019 berichtete die Koreanische Zentrale Nachrichtenagentur (KCNA), dass vom Verlag der Partei der Arbeit Koreas Wahlplakate herausgegeben wurden. Auf den Plakaten finden sich die Slogans „Mit der Macht der in sich vollendeten Geschlossenheit dem Sozialismus unserer Prägung zu weiterem Ansehen verhelfen!“ und „Unsere revolutionäre Macht monolithisch konsolidieren!“ Das Zentralkomitee der Demokratischen Front für die Wiedervereinigung des Vaterlandes veröffentlichte am 25. Februar 2019 einen Aufruf an die gesamte Bevölkerung. In dem Aufruf hieß es, dass die Parlamentswahl „ein politisches Ereignis von großer Bedeutung ist, um die unsterblichen Verdienste von Genossen Kim Il-sung und Kim Jong-il, Gründer und Entwickler der Republik und ewigem Antlitz des sozialistischen Korea, ewig zu glorifizieren und unter der hervorragenden und bewährten Führung vom Vorsitzenden Kim Jong-un, großem Helden und Patrioten, die Volksmacht weiter zu verstärken und eine glänzende Zukunft des wahren volksverbundenen Landes, der sozialistischen Heimat, herbeizuführen.“ In einem Artikel mit der Überschrift „Überlegenes Wahlsystem der DVRK“ bezeichnete die KCNA die Wahl als „eine wichtige Gelegenheit“, „die Solidität und Unbesiegbarkeit des sozialistischen Systems, in dem der Führer, die Partei und die Massen ein harmonisches Ganzes bilden, zu zeigen“.", "section_level": 2}, {"title": "Beiträge zur Wahlvorbereitung.", "content": "Laut einem Bericht der südkoreanischen Internetzeitung Daily NK wurde pro nordkoreanischem Haushalt ein Beitrag zwischen 1500 und 2500 Nordkoreanischer Won erhoben, um die Kosten für die Vorbereitung der Wahllokale zu decken. Einem Nordkoreaner aus der Provinz Hamgyŏng-pukto zufolge durfte Ausländern nichts von diesen Beiträgen gesagt werden.", "section_level": 2}, {"title": "Wahlsystem.", "content": "Das Einkammerparlament Nordkoreas besteht aus 687 Mitgliedern. Das Land ist in 687 Wahlkreise unterteilt, in denen jeweils direkt ein Abgeordneter gewählt wird. Um als Kandidat in einem Wahlkreis antreten zu können, muss der Kandidat in einer Wählerversammlung von mindestens 100 Wählern nominiert werden und mehr als die Hälfte davon muss seine Kandidatur unterstützen. Von ausländischen Beobachtern wird jedoch angenommen, dass die meisten Kandidaten von Kim Jong-un, der Arbeiterpartei Koreas und dem Militär ausgewählt werden. Nach dem Wahlgesetz bekommt der Wähler am Wahltag nach Vorlage seines Personalausweises einen Wahlzettel mit dem Namen des Kandidaten. Pro Wahlkreis tritt nur ein Kandidat an. Wähler haben die Möglichkeit, für oder gegen diesen Kandidaten zu stimmen. Wer den Kandidaten unterstützen möchte, muss den Wahlzettel unbeschrieben abgeben. Wer gegen den einzigen für seinen Wahlkreis ausgewählten Kandidaten stimmen möchte, muss den Namen des Kandidaten streichen. Der Kandidat gilt als gewählt, wenn er die absolute Stimmenmehrheit in seinem Wahlkreis erreicht und die Wahlbeteiligung mindestens 50 % beträgt. Wahlberechtigt sind alle mindestens 17 Jahre alten Nordkoreaner, mit Ausnahme von Personen, denen das Wahlrecht durch Gerichtsurteil aberkannt wurde, und psychisch Erkrankten.", "section_level": 1}, {"title": "Scheinwahl.", "content": "Ausländischen Beobachtern zufolge dienen die Wahlen in erster Linie als Form der Volkszählung und als Mittel für den Staat, die Aufenthaltsorte seiner Bevölkerung und die Flüchtlinge zu überprüfen. Alle wahlberechtigten Nordkoreaner sind de facto verpflichtet, zur Wahl zu gehen und werden im Fall eines Nichterscheinens zu Hause aufgesucht. Bei dieser Praxis erfährt die Regierung oft von Flüchtlingen und vermissten Personen. Laut dem Flüchtling Mina Yoon, die Nordkorea 2011 verlassen hat, gerät ein Nicht-Wähler und seine Familie in Schwierigkeiten, wenn der Staat erfährt, dass man nicht zur Wahl gekommen ist. Zur Wahl zu erscheinen, aber mit „Nein“ abzustimmen und einen Kandidatennamen auf dem Stimmzettel zu streichen, wäre laut Mina Yoon eine „undenkbare Trotzreaktion“. Bei der Wahl werden Nordkoreaner auf ihre Loyalität geprüft – wer den offiziellen Kandidaten nicht unterstützt, werde zu einem „Hauptkandidaten“ für Verlegung in ein Straflager. Das Fernbleiben oder eine abweichende Stimme abzugeben wird als Verrat gewertet. Laut Nordkorea-Experten dienen die Wahlen außerdem einem ideologischen Zweck. So spricht die nordkoreanische Propaganda gelegentlich davon, wie „gewöhnliche Leute“ zu Abgeordneten gewählt werden können. Der Wahltag wird als ein feierlicher Tag dargestellt, an dem Städte und Dörfer mit bunter Wahlpropaganda und -aufrufen überzogen werden und es Paraden, Musik und viele Blumen auf den Straßen gibt. Viele Frauen tragen traditionelle koreanische Tracht (Chosŏnot). Nach der Stimmabgabe wird von den Nordkoreanern erwartet, dass sie sich den jubelnden Gruppen vor den Wahllokalen anschließen, um ihr Glück darüber auszudrücken, dass sie ihre Stimme für die weise Führung des Landes abgeben konnten. Für die meisten Nordkoreaner dürfte die Parlamentswahl zu den Ritualen gehören, die sie mitmachen müssen, aber kaum hinterfragen. Beobachtern zufolge dient die Parlamentswahl in Nordkorea auch dazu, die Macht des Staatschefs Kim Jong-un weiter zu festigen und zugleich zu legitimieren.", "section_level": 1}, {"title": "Ergebnisse.", "content": "Alle 687 Kandidaten wurden gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug laut der Zentralen Wahlkommission 99,99 Prozent. Bei der letzten Wahl 2014 betrug die Wahlbeteiligung nach offiziellen Angaben 99,97 Prozent. Um 12 Uhr am Wahltag berichtete die Zentrale Wahlkommission bereits von einer Wahlbeteiligung von 56,76 Prozent, um 15 Uhr lag sie bei 92,35 Prozent. Um 18 Uhr gab die Zentrale Wahlkommission bekannt, dass alle Wähler mit Ausnahme von Wahlberechtigten, die im Ausland oder auf der Hochsee sind, an der Wahl teilgenommen haben. Kim Jong-un gab im 40. Wahllokal des 10. Wahlkreises an der Technischen Universität Kim Ch’aek seine Stimme für Hong So-hon, den Rektor der Universität, ab.", "section_level": 1}, {"title": "Abgeordnete.", "content": "Am 12. März 2019 wurden die Namen der Abgeordneten der 14. Obersten Volksversammlung von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlicht. Kim Jong-un stand dieses Mal nicht auf der Abgeordnetenliste. Es ist das erste Mal in der nordkoreanischen Geschichte, dass der „Oberste Führer“ des Landes nicht kandidiert hat. Nordkorea-Analysten zufolge bedeute seine Abwesenheit von der Liste jedoch keinen schwächenden Einfluss auf die Macht. Vielmehr könne es Teil der fortlaufenden Bemühungen Nordkoreas sein, um als demokratischer Staat mit einer Trennung von Exekutive und Legislative wahrgenommen zu werden. Kim Yo-jong, die jüngere Schwester des nordkoreanischen Führers, wurde erstmals in die Oberste Volksversammlung gewählt. Auch der Außenminister Ri Yong-ho und seine Stellvertreterin Choe Son-hui gehörten zu den neu gewählten Abgeordneten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Parlamentswahl in Nordkorea 2019 fand am 10. März 2019 statt. In allgemeiner Direktwahl wurden alle 687 Sitze der Obersten Volksversammlung in der 14. Legislaturperiode für fünf Jahre gewählt. Es war die zweite Wahl seit dem Amtsantritt von Kim Jong-un als „Oberstem Führer“ der Demokratischen Volksrepublik Korea im Dezember 2011. ", "tgt_summary": null, "id": 857509} {"src_title": "Irish Masters 2001", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Varghese war der zweite Sohn von Idicula Thangalathil und dessen Ehefrau Annamma und stammte aus einer syrisch-orthodoxen Familie. In seine Schulzeit fiel das Wirken von Metropolit Mar Ivanios und die Gründung der Syro-Malankara Katholischen Kirche, deren Gemeinde nicht weit vom Haus der Familie Thangalathil entfernt war. Ohne Wissen seiner Familie wurde er als 17-jähriger Novize in den Order of Imitation of Christ, ein Institut des geweihten Lebens in Bethany aufgenommen. Seine Familie gab später ihre Zustimmung. Er nahm den Ordensnamen \"Benedict\" an, was „der Gesegnete“ bedeutet. Am 15. August 1935 legte er vor Erzbischof Mar Ivanios die ersten Ordensgelübde ab. Nach theologischen Studien am Seminar in Tiruvalla und in Kandy (Sri Lanka) legte er am 24. August 1941 die ewigen Gelübde ab und empfing am 24. August 1944 die Priesterweihe. Danach unterrichtete er Syrisch am St.-Aloysius-Seminar. 1949 wurde er erster Prinzipal (Rektor) des \"Mar Ivanios College\". Benedict Varghese Gregorios Thangalathil wurde am 25. Oktober 1952 zum Titularbischof von \"Antarados\" und zum Weihbischof in Trivandrum ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 29. Januar 1953 der Erzbischof von Trivandrum, Mar Ivanios; Mitkonsekratoren waren der Bischof von Tiruvalla, Severios Giuseppe Valakuzhyil, und der syro-malabarische Bischof von Kottayam, Thomas Tharayil. Wie in den syrischen Kirchen üblich, nahm er den Bischofsnamen \"Mar Gregorios\" an. Im Januar 1955 trat er die Nachfolge als Erzbischof von Trivandrum an. Das Pallium empfing er am 14. Mai 1959. Mar Gregorios nahm zwischen 1962 und 1965 an allen vier Sitzungsperioden des Zweiten Vatikanischen Konzils teil. In Indien wirkte er für die Versöhnung zwischen den unterschiedlichen religiösen Strömungen. Nach 41 Jahren als Erzbischof starb er am 10. Oktober 1994 und wurde in der Kathedrale von Trivandrum an der Seite seines Mentors Erzbischof Mar Ivanios beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Benedict Varghese Gregorios Thangalathil (* 1. Februar 1916 in Kallooppara, Tiruvalla, Indien; † 10. Oktober 1994) war ein indischer Geistlicher der Syro-Malankara Katholischen Kirche und Erzbischof von Trivandrum.", "tgt_summary": null, "id": 1520821} {"src_title": "John Hamilton, 2. Lord Belhaven and Stenton", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte und Vergabekriterien.", "content": "Im Juni 2011 wurde bekannt, dass Windham die Yale-Universität damit beauftragt hatte, die nach ihm und seinem Lebensgefährten benannten „\"Donald Windham-Sandy M. Campbell Literature Prizes\"“ in sieben bis neun Kategorien zu vergeben. Als Preisträger sollten sowohl bekannte Autoren als auch Autoren, die erst am Anfang ihrer Karriere stehen, in Betracht gezogen werden. Windham selbst hatte nie ein College besucht und am Anfang seiner Karriere mit einer Reihe von Finanzproblemen zu kämpfen gehabt. Deshalb ist heute jede Kategorie mit 165.000 US-Dollar (am Anfang 150.000 US-Dollar) dotiert. Die Preisgelder stammen aus dem Nachlass von Windham, der seine Einnahmen lukrativ anlegte und einen zurückhaltenden Lebensstil pflegte. Obwohl seine Intention bekannt war, verließ er sich bei der Vergabe der Preise auf die Yale University und legte nur wenige Bedingungen fest. Der Preis wird jeden Frühling in den Kategorien Fiktional, Non-fiktional, Lyrik (seit 2017) und Drama vergeben. Das Auswahlverfahren erfolgt in zwei Stufen. Zunächst werden die Autoren von den Nominierenden vorgeschlagen. Dabei handelt es sich um bekannte Literaturkritiker, frühere Preisträger, andere Schriftsteller, Bibliothekare, Buchhändler, Lektoren, Theaterproduzenten und weitere, deren Expertise in der englischsprachigen Literaturszene geschätzt wird. Jeder Nominierende darf zwei Autoren vorschlagen und muss eine Laudatio für seine Wahl schreiben. Anschließend wird zu den Autoren ein Dossier erstellt. Die Jury setzt sich pro Kategorie aus drei Personen zusammen, die vom Präsidenten der Yale University ausgewählt werden und entweder dieser Institution angehören oder ebenfalls aus der englischen Literaturwelt stammen. Die anonyme Jury wählt in jeder Kategorie vier Finalisten aus. In einem dritten Schritt entscheidet ein Komitee bestehend aus zwei von Windham persönlich vorgeschlagenen Mitgliedern sowie sieben vom Präsidenten von Yale ernannten Personen über die Vergabe des Preises. Die Gewinner, die von dem Nominierungsprozess bis dahin nichts wussten, werden im Frühling bekannt gegeben, erhalten die Preise jedoch erst im September. Sie müssen ihn persönlich entgegennehmen und an einem mehrtägigen Literaturfestival teilnehmen. Die ersten Gewinner wurden am 4. März 2013 verkündet. Die Zeremonie fand am 10. September 2013 an der Yale University statt. Im Anschluss fand auch das erste mehrtägige Festival statt. Die Schirmherrschaft übernimmt Yales Beinecke Rare Book & Manuscript Library, die auch den schriftlichen Nachlass von Windham verwaltet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Windham–Campbell Literature Prize ist ein US-amerikanischer Literaturpreis, benannt nach dem Schriftsteller Donald Windham und seinem Lebensgefährten, dem Schauspieler Sandy Campbell. Das Preisgeld beträgt 165.000 US-Dollar, womit der Preis zu einem der höchstdotierten Literaturpreise der Welt gehört (und in manchen Kategorien sogar der höchstdotierte Literaturpreis ist). Der Preis wird im Auftrag der Yale University vergeben.", "tgt_summary": null, "id": 339564} {"src_title": "MEWDS", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Wang Wanbin besuchte zwischen 1965 und 1969 die Technologische Universität Anhui in Ma’anshan und begann danach im Oktober 1969 seine berufliche Laufbahn als Arbeiter im Kraftwerk des dortigen Eisen- und Stahlkominats Magang, in dem er zwischen September 1973 und Januar 1979 Sekretär in der Verwaltung war. Während dieser Zeit wurde er im November 1974 Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und war von Januar 1979 bis September 1980 stellvertretender Abteilungsleiter des Sekretariats des KPCh-Parteikomitees des Eisen- und Stahlkominats Magang sowie anschließend zwischen September 1980 und Mai 1983 Leiter und stellvertretender Direktor des Sekretariats des Büros des KPCh-Stadtkomitees von Ma’anshan. Daraufhin war er zwischen 1983 und 1993 Mitglied des KPCh-Parteikomitees des Eisen- und Stahlkominats Magang, deren stellvertretender Generaldirektor er von 1986 und 1994 war. In dieser Zeit besuchte er von 1898 bis 1992 die Zentrale Parteihochschule der Kommunistischen Partei Chinas und war im Anschluss zwischen 1993 und 1994 sowohl Parteisekretär des KPCh-Parteikomitees des Eisen- und Stahlkominats Magang als auch dessen Vize-Vorsitzender. Des Weiteren fungierte er von 1993 bis 1995 auch als stellvertretender Sekretär des KPCh-Stadtparteikomitees von Ma’anshan und war zudem zwischen 1994 und 1995 Direktor der Abteilung Personalausbildung des Ministeriums für metallurgische Industrie. Er absolvierte von 1995 bis 1998 erneut ein Studium an der Zentralen Parteihochschule der KPCh in Peking. Wang Wanbin fungierte von 1996 bis 1998 erst als Vize-Minister für metallurgische Industrie und übernahm im März 1998 von Liu Qi den Posten als Minister für metallurgische Industrie im Staatsrat der Volksrepublik China. Diesen Posten hatte er bis Juni 1999 inne und war zugleich in Personalunion zwischen März 1998 und Juni 1999 auch Sekretär der KPCh-Leitungsgruppe dieses Ministeriums. Im Anschluss fungierte er von 1999 bis 2001 Vize-Minister in der Staatlichen Wirtschafts- und Handelskommission und gehörte in dieser Zeit auch der KPCh-Leitungsgruppe dieser Kommission an. Im Juli 2001 wurde er in das überwiegend von Zhuang bewohnte Autonome Gebiet Guangxi versetzt und war dort bis Februar 2004 in Personalunion stellvertretender Parteisekretär des KPCh-Parteikomitee, stellvertretender Exekutivvorsitzender der Volksregierung wie auch stellvertretender der KPCh-Leitungsgruppe dieses Autonomen Gebietes. Im Anschluss war er von März 2004 bis Dezember 2005 sowohl stellvertretender Exekutivsekretär des KPCh-Parteikomitees der Provinz Liaoning als auch Präsident der dortigen Provinzparteischule. Im Dezember 2005 übernahm Wang Wanbin den Posten als stellvertretender Generalsekretär des Ständigen Ausschusses des zehnten Nationalen Volkskongresses und bekleidete dieses Amt auch zwischen 2008 und 2013 beim elften Nationalen Volkskongress. Auf dem XVII. Parteitag der KPCh (15. bis 21. Oktober 2007) wurde er zudem Mitglied des Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas (Zk der KPCh) und gehörte diesem Gremium nach seiner Wiederwahl auf dem XVIII. Parteitag (8. bis 14. November 2012) bis zum 18. Oktober 2017 an. Er ist ferner Mitglied des Nationalen Volkskongresses und fungiert der zwölften Legislaturperiode seit 2013 als stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Nationalitäten.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wang Wanbin (; * 5. Juli 1949 in Yangquan, Shanxi) ist ein chinesischer Politiker der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), der unter anderem von 1998 bis 1999 Minister für metallurgische Industrie war.", "tgt_summary": null, "id": 1488672} {"src_title": "Hexokinase 1", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Li Xuefeng wurde 1933 Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und übernahm in den folgenden Jahren zahlreiche Funktionen innerhalb der Partei wie zum Beispiel von 1936 bis 1937 als Parteisekretär von Peking. Er war später unter anderem 1948 Leiter der Organisationsabteilung des Büros der KPCh für Zhongnan und damit für Zentralchina sowie zwischen März und Juni 1949 Politoffizier der Volksbefreiungsarmee der Militärregion Hebei. Zudem wurde er 1949 Mitglied des Militärisch-Politischen Rates für Zentral- und Südchina, der für die Angelegenheiten in Henan, Hubei, Hunan, Jiangxi, Guangdong und Guangxi zuständig war. Nach der Gründung der Volksrepublik China am 1. Oktober 1949 wurde er im Dezember 1951 Vorsitzender des Politischen- und Rechtsausschusses des Militärisch-Politischen Rates für Zentral- und Südchina. Nachdem der Militärisch-Politischen Rat für Zentral- und Südchina am 21. Januar 1953 durch den Verwaltungsrat für Zentral- und Südchina ersetzt wurde, wurde er dessen Vizepräsident und blieb weiterhin Vorsitzender des Politischen- und Rechtsausschusses. Nach der Auslösung der großen Verwaltungsgebiete am 19. Juni 1954 kehrte er nach Peking zurück und wurde Leiter der ZK-Abteilungen für Industrie und Kommunikation. Im September 1954 wurde er Mitglied des Nationalen Volkskongresses und Mitglied von dessen Ständigem Ausschuss. Auf dem VIII. Parteitag der KPCh (15. bis 27. September 1956) wurde Li Xuefeng zum Mitglied des Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas (ZK der KPCh) gewählt, dem er nach seiner Wiederwahl auf dem IX. Parteitag der KPCh (1. bis 24. April 1969) bis zum 24. August 1973 angehörte. Zugleich wurde er auf dem VIII. Parteitag auch zum Mitglied des siebenköpfigen Sekretariats des ZK gewählt. Im November 1960 wurde er Erster Sekretär des Büros des ZK für Huabei und war damit bis 1966 für Nordchina zuständig. Er fungierte zwischen Januar 1965 und August als Vize-Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses. Im Mai 1966 wurde er als Nachfolger von Peng Zhen Sekretär des KPCh-Stadtparteikomitees von Peking, bekleidete diese Funktion jedoch nur bis zu seiner Ablösung durch Xie Fuzhi im Januar 1967. Am 12. August 1966 wurde Li Xuefeng auf dem 11. Plenum des 8. ZK Kandidat des Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas und gehörte diesem Gremium nach seiner Wiederwahl auf dem IX. Parteitag der KPCh (1. bis 24. April 1969) bis zum 30. August 1971 an. Im Februar 1968 wurde er während der Kulturrevolution Nachfolger von Liu Zihou als Sekretär des KPCh-Provinzparteikomitees der Provinz Hebei und bekleidete diese Funktion bis Februar 1971, woraufhin Liu Zihou wiederum sein eigener Nachfolger wurde. Zugleich fungierte er als Nachfolger des bisherigen Gouverneurs der Provinz Hebei Liu Zihou zwischen Februar 1968 und Februar 1971 als Vorsitzender des Revolutionskomitees der Provinz Hebei und wurde auch in dieser Funktion wieder von Liu Zihou abgelöst. Im Januar 1971 wurde Li Xuefeng der parteiinternen Gruppe um Chen Boda zugeordnet und als angeblicher Anhänger der Gruppe um den Vize-Vorsitzenden Lin Biao nach dessen Tod bei einem Flugzeugabsturz am 13. September 1971 nach Anhui verbannt und aus der KPCh ausgeschlossen. Nach seiner Rehabilitierung im April 1982 wurde er im Juni 1983 zum Mitglied der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes und gehörte auch dessen Ständigem Ausschuss als Mitglied an. Im September 1985 wurde er zudem Mitglied der Zentralen Beratungskommission der Kommunistischen Partei.", "section_level": 1}], "src_summary": "Li Xuefeng (; * 19. Januar 1907 in Yongji, Yuncheng, Shanxi; † 15. März 2003 in Peking) war ein chinesischer Politiker der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh).", "tgt_summary": null, "id": 6848} {"src_title": "Maaliaaraq Vebæk", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Die Vertreter der Familie sind filigrane langbeinige mittelgroße Mücken, sie erreichen eine Körperlänge zwischen 3 und 10 Millimeter. Wie die verwandten Familien handelt es sich um „bucklig“ wirkende Arten, bei denen der relativ kleine Kopf vom massiven Thorax deutlich überragt wird. Die Grundglieder der Beine (Coxen) sind relativ langgestreckt, die Tibien tragen lange dornartige Sporne. Sie sind an der charakteristischen Flügeladerung von verwandten Familien unterscheidbar. Die Subcosta ist vollentwickelt und mündet in die Costa ein (d. h. sie endet nicht frei). Zwischen Radius und Media ist die Querader r-m deutlich, sie liegt etwa in der Flügelmitte, immer hinter der Querader m-cu. Die Radialader R ist in drei Äste gegabelt, benannt (nach ihrer Homologie zu den Verhältnissen bei anderen Familien) mit R1 (oder R1+2), R4 und R5.", "section_level": 1}, {"title": "Systematik.", "content": "Die Familie umfasst nur eine Gattung, die in zwei Untergattungen geteilt wird. Die neuseeländische Art \"Arachnocampa luminosa\" (erstbeschrieben als \"Bolitophila luminosa\") wird heute in die verwandte Familie der Keroplatidae gestellt.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung.", "content": "Die Familie ist holarktisch verbreitet, wobei drei Arten, davon zwei endemische, in Ostasien auf die Gebirgsregionen der Insel Taiwan, d. h. in die Orientalis übergreifen. 45 Arten sind paläarktisch, 20 kommen in der Nearktis vor.", "section_level": 1}, {"title": "Lebensweise.", "content": "Die Larven ernähren sich von Pilzen. Bei allen Arten, deren Biologie überhaupt bekannt ist, leben sie im sporenbildenenden Flechtgewebe der Fruchtkörper von Ständerpilzen. Die Imagines beobachtet man in Wäldern, häufig in Gewässernähe. Viele Arten sind in ihrem Lebensraum durchaus häufig anzutreffen. Einige wenige Arten überwintern als Imagines in Höhlen.", "section_level": 1}, {"title": "Fossile Arten.", "content": "\"Mangas exilis\" wurde von Wladimir Grigorowitsch Kowalew nach einem Fund in der Mongolei, in Ablagerungen aus der Unterkreide, beschrieben und einer neuen Unterfamilie Mangasinae der Bolitophilidae zugeordnet, der zusätzlich eine zweite, nie formal beschriebene fossile Art provisorisch zugeordnet worden ist. Nach späteren Bearbeitern ist diese Zuordnung sehr zweifelhaft und vermutlich nicht gerechtfertigt. Heute wird die Art meist einer eigenen Familie Mangasidae zugeordnet, die gemeinsam mit den Diadocidiidae, Ditomyiidae und Keroplatidae die Schwestergruppe der Bolitophilidae bilden würden. Die unzureichend bekannte Art \"Bolitophila pulveris\", 1969 aus dem Miozän der USA gehört vermutlich in die Familie Mycetophilidae. Damit sind keine derzeit anerkannten fossilen Arten aus der Familie bekannt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Bolitophila ist eine Gattung der Mücken (Nematocera), sie ist die einzige Gattung der Familie der Bolitophilidae. Früher wurde diese als eine Unterfamilie der Pilzmücken (Mycetophilidae) betrachtet.", "tgt_summary": null, "id": 724419} {"src_title": "Augustin-Gabriel d’Aboville", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Herkunft.", "content": "Die Herkunft von John Eaglescliff ist ungeklärt. Vielleicht entstammte er einer Familie, die sich nach \"Eaglescliffe\" bei Yarm im County Durham benannte. Er könnte aber auch aus dem Dorf \"Goldclive\" im südostwalisischen Monmouthshire stammen, das alternativ \"Eclesclif\" genannt wird.", "section_level": 1}, {"title": "Ernennung zum Bischof.", "content": "Im Dezember 1316 oder Anfang 1317 hatte das Kathedralkapitel von Glasgow \"Stephen de Donydouer\" zum neuen Bischof der Diözese Glasgow gewählt. Donydouer reiste nach Avignon, um die päpstliche Bestätigung seiner Wahl zu erhalten. Papst Johannes XXII. verweigerte dies jedoch und schickte Donydouer zurück nach Schottland. Donydouer starb während der Reise vermutlich im August 1317 in Frankreich. Der Papst hatte sich die Einsetzung eines neuen Bischofs für Glasgow nun selbst vorgehalten. Das Glasgower Kathedralkapitel wählte aber, offenbar in Unkenntnis des päpstlichen Vorbehalts, den Kanoniker John de Lindesay zum neuen Bischof. Als auch Lindesay in Avignon erschien, um die päpstliche Bestätigung für seine Wahl zu erhalten, erklärte der Papst auch diese Wahl für ungültig. Stattdessen ernannte er vor dem 17. Juli 1318 den päpstlichen Pönitentiar und Dominikanerpater Eaglescliff zum neuen Bischof. Kurz darauf wurde Eaglescliff in Avignon von Kardinal Niccolò Alberti zum Bischof geweiht. Da sich England und Schottland aber noch im Krieg befanden, kam der Engländer Eaglescliff nie nach Glasgow und konnte nicht als Bischof eingesetzt werden. Schließlich ernannte der Papst auf Bitten des englischen Königs Eaglescliff im März 1323 zum Bischof der irischen Diözese Connor. Nur wenige Monate später wurde Eaglescliff am 25. Juni 1323 zum Bischof der walisischen Diözese Llandaff gewählt. Der englische König Eduard II. stimmte der Wahl am 15. Juli zu, doch erst am 13. August 1324 wurden ihm Temporalien der Diözese übergeben.", "section_level": 1}, {"title": "Rolle bei der Beisetzung von Eduard II..", "content": "Der Dominikanerorden war König Eduard II. im Allgemeinen freundlich gesonnen. Nach dem Sturz von Eduard II. im Herbst 1326 gehörte Eaglescliff aber zu den Prälaten, die im Januar 1327 in der Londoner Guildhall schwörten, Königin Isabelle und den Thronfolger Eduard zu unterstützen. Am 2. Februar 1327 nahm er an der Krönung von Eduard III. teil. Nach dem Tod des in Gefangenschaft gestorbenen Eduard II. im September 1327 nahm Eaglescliff zusammen mit \"William de Beauciare\" und anderen den Leichnam in Augenschein. Auf Wunsch von Königin Isabelle gehörte Eaglescliff als Dominikaner ab dem 21. Oktober zu den Personen, die in Gloucester den Leichnam des aufgebahrten Ex-Königs bis zu seiner Beisetzung beaufsichtigen sollten. Am 20. Dezember 1327 nahm er an der Beisetzung des Leichnams teil. Dennoch verstummten nie Gerüchte, dass Eduard II. im September 1326 nicht gestorben war, sondern aus der Gefangenschaft entkommen konnte.", "section_level": 1}, {"title": "Letzte Jahre.", "content": "Obwohl Eaglescliff noch lebte, ernannte Papst Clemens VI. am 20. Februar 1344 John Paschal zum neuen Bischof von Llandaff. Allerdings diente Paschal bis zum Tod von Eaglescliff als Suffraganbischof von Bischof Bateman von Norwich. Als Dominikaner wurde Eaglescliff nach seinem Tod in der Kirche der Niederlassung des Ordens in Cardiff beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "John Eaglescliff (auch \"Eaglescliffe\" oder \"Eglescliffe\") OP († 2. Januar 1347) war ein englischer Ordensgeistlicher. 1318 wurde er zum Bischof von Glasgow und 1323 zum Bischof von Connor ernannt. Ab 1323 war er Bischof von Llandaff.", "tgt_summary": null, "id": 574917} {"src_title": "Ocean Cruising Club", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographische Lage.", "content": "Wiklewo liegt in der nördlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 18 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Kętrzyn ().", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Jahr der Gründung des kleinen Dorfes und Vorwerks \"Winkeldorf\" ist nicht bekannt. Im Jahre 1785 wird es „ein adlig Dorf mit 19 Feuerstellen“ genannt, das zu den Gütern Glittehnen () und Karschau (\"Karszewo\") gehörte. Im Jahre 1874 wurden die beiden Gutsbezirke Winkeldorf-Glittehnen und Winkeldorf-Karschau in den neu errichteten Amtsbezirk Dönhofstädt () eingegliedert, der zum Kreis Rastenburg im Regierungsbezirk Königsberg in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Zwischen 1881 und 1883 schlossen sich die beiden Ortsteile Winkeldorf-Glittehnen und Winkeldorf-Karschau zur neuen Landgemeinde Groß Winkeldorf zusammen. Am 23. Mai 1929 wurde diese Landgemeinde in den Amtsbezirk Paaris (polnisch \"Parys\") umgegliedert. Mit dem gesamten südlichen Ostpreußen wurde Groß Winkeldorf 1945 in Kriegsfolge an Polen überstellt und erhielt die polnische Namensform „Wiklewo“. Heute ist das Dorf Sitz eines Schulzenamtes () und als solches eine Ortschaft im Verbund der Stadt- und Landgemeinde Korsze \"(Korschen)\" im Powiat Kętrzyński (Kreis \"Rastenburg\"), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.", "section_level": 1}, {"title": "Kirche.", "content": "Vor 1945 war Groß Winkeldorf in die evangelische Kirche Paaris in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die katholische Kirche Korschen im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Wiklewo katholischerseits zur Pfarrei Parys im jetzigen Erzbistum Ermland. Evangelischerseits sind die Einwohner in die Pfarrei Kętrzyn mit der Filialkirche in Barciany \"(Barten)\" eingegliedert, zugehörig zur Diözese Masuren in der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Wiklewo ist über eine Nebenstraße zu erreichen, die bei Parys \"(Paaris)\" von der Woiwodschaftsstraße 590 abzweigt und bis nach Karszewo \"(Karschau)\" und Giełpsz \"(Gelbsch)\" führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.", "section_level": 1}], "src_summary": "Wiklewo () ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Gmina Korsze (Stadt- und Landgemeinde \"Korschen\") im Powiat Kętrzyński (Kreis \"Rastenburg\").", "tgt_summary": null, "id": 1704321} {"src_title": "Aston Martin V8 Vantage (1977)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Offizier der Kaiserlich Russischen Armee, Erster Weltkrieg und Freiheitskrieg.", "content": "Jaan Soots trat 1900 als Freiwilliger in die Kaiserlich Russische Armee ein und schloss 1904 die Militärschule von Vilnius ab. Im Anschluss nahm er zwischen 1904 und 1905 am Russisch-Japanischen Krieg teil und absolvierte nach verschiedenen anderen Verwendungen als Offizier von 1910 bis 1913 ein Studium an der Nikolaus-Generalstabsakademie. Während des Ersten Weltkrieges war er Offizier im Generalstab der Kaiserlich Russischen Armee und wurde zuletzt zum Oberstleutnant befördert. 1917 kehrte er nach Estland zurück, wo er den Aufbau des Stabes der neu gegründeten Ersten Estnischen Division organisierte und dessen Chef er im Dezember 1918 wurde. Während des Estnischen Freiheitskrieges war er zwischen 1918 und 1920 Chef des Generalstabes der Estnischen Armee. Er nahm im Anschluss an den Verhandlungen zum Frieden von Dorpat teil, der den Krieg mit Sowjetrussland beendete. Über seine Erlebnisse im Freiheitskrieg verfasste er das Buch \"Wojna Estonii o Wyzwolenie 1918–1920\", das 1929 erschien.", "section_level": 2}, {"title": "Abgeordneter und Kriegsminister.", "content": "Nach Kriegsende schloss sich Soots der Estnischen Landvolkunion EMRL \"(Eesti Maarahva Liit)\" von Konstantin Päts an und wurde für diese bei der Wahl vom 27. bis 29. November 1920 zum Mitglied des Reichstages \"(Riigikogu)\" gewählt. Er wurde bei den Wahlen vom 5. bis 7. Mai 1923, 15. bis 17. Mai 1926 sowie 11. bis 13. Mai 1929 als Kandidat des Bundes der Landwirte PK \"(Põllumeeste Kogud)\" jeweils wiedergewählt und gehörte dem Reichstag bis zum 21. Mai 1932 an. Am 25. Januar 1921 wurde Generalmajor Jaan Soots von Ministerpräsident Konstantin Päts zum Kriegsminister \"(Sõjaminister)\" in das Kabinett Päts I berufen und bekleidete dieses Ministeramt auch im darauf folgenden Kabinett Kukk in der Zeit von 21. November 1922 bis 2. August 1923. Als Kriegsminister schützte er die Interessen der Armee, das sich auch in der Zuweisung von Grundstücken an Armeeangehörige und Kriegsveteranen widerspiegelte. Während seiner ersten Amtszeit wurde 1921 die erste Militärschule der nunmehr unabhängigen Staaten im Baltikum eröffnet. Zudem unterstützte er das Militärabkommen mit Polen, da nach seiner Ansicht enge Beziehungen zwischen Estland und Polen die Unabhängigkeit Estlands gegen eine Aggression der Sowjetunion schützen würde. Andererseits stieß seine Personalpolitik auf Kritik, da er Berufsoffiziere mit „ordnungsgemäßer“ militärischer Laufbahn bevorzugte. Dazu warb er Absolventen der Militärschulen an sowie andere Offiziere der Kaiserlich Russischen Armee, die erst nach 1920 nach Estland kamen und zuvor nicht am Freiheitskrieg teilgenommen hatten. Einige dieser Offiziere hatten zwischen 1917 und 1920 in der Weißen Armee oder sogar in der Roten Armee gedient, also in jenen Armeen, derer sich die Esten in ihrem Freiheitskampf hatten erwehren müssen. Diese Personalpolitik führte zu Protesten unter den Kriegsveteranen, die zwar am Freiheitskrieg teilgenommen hatten, aber nicht als Offiziere in die estnische Armee übernommen wurden. Daraus folgte eine wachsende Popularität der Liga der Veteranen des Freiheitskrieges EVL \"(Eesti Vabadussojalaste Liit)\" in der ersten Hälfte der 1920er Jahre. Am 16. Dezember 1924 wurde Soots im Kabinett Jaakson abermals Kriegsminister und hatte dieses auch im darauf folgenden Kabinett Teemant I (15. Dezember 1925 bis 23. Juli 1926) sowie im Kabinett Teemant II (23. Juli 1926 bis 4. März 1927) inne. Im zweiten Kabinett Teemant war er zugleich zwischen dem 12. November 1926 und dem 4. März 1927 auch geschäftsführender Innenminister \"(Siseminister)\".", "section_level": 2}, {"title": "Oberbürgermeister von Tallinn.", "content": "1933 wurde Jaan Soots als Vertreter des Bundes der Landwirte zum Mitglied der Parlamentarischen Verfassungskommission ernannt. Nach dem Staatsstreich vom 12. März 1934 unter Konstantin Päts und Johan Laidoner wurde erwartet, dass er Präsident des Reichstages würde. Der Reichstag verweigerte aber am 28. September 1934 seine Wahl, woraufhin Rudolf Penno in das Amt des Parlamentspräsidenten gewählt wurde. Obwohl er ein Unterstützer von Päts und Laidoner war, schwächte sich sein politischer Einfluss nach dem Staatsstreich. Im April 1934 wurde er Mitglied des Stadtrates von Tallinn und fungierte als Nachfolger von Anton Uesson als Bürgermeister und Vorsitzender des Stadtrates und war zuletzt vom 1. Mai 1938 bis zu seiner Ablösung durch Aleksander Tõnisson im Dezember 1939 Oberbürgermeister von Tallinn. Nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen 1940 wurde Soots, der auch Mitglied des Unternehmerverbandes war, verhaftet und verstarb zwei Jahre später in einem sowjetischen Kriegsgefangenenlager in der Ukraine.", "section_level": 2}, {"title": "Auszeichnungen.", "content": "Für seine Verdienste um Estland erhielt Jaan Soots das Freiheitskreuz, den Orden des weißen Sterns sowie den Bärentöterorden. Für seine Verdienste in der Kaiserlichen Armee wurde er mit dem Sankt-Stanislaus-Orden, den Russischen Orden der Heiligen Anna sowie den Orden des Heiligen Wladimir ausgezeichnet.", "section_level": 1}], "src_summary": "Jaan Soots (* 12. März 1880 in Helme, Gouvernement Livland, Russisches Kaiserreich; † 6. Februar 1942 in Ussolje, Region Perm, Sowjetunion) war ein estnischer Generalmajor und Politiker des Bundes der Landwirte PK \"(Põllumeeste Kogud)\", der unter anderem zwischen 1921 und 1923 sowie erneut von 1924 bis 1927 Kriegsminister sowie zwischen 1934 und 1939 Oberbürgermeister von Tallinn war.", "tgt_summary": null, "id": 1035208} {"src_title": "Hauserbasen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Nach dem United States Census Bureau hat Paris eine Gesamtfläche von 106,11 km2, von der 105,59 km2 Land sind und 0,52 km2 aus Gewässern bestehen.", "section_level": 1}, {"title": "Geographische Lage.", "content": "Paris liegt im Südosten des Oxford Countys. Der Little Androscoggin River durchfließt das Gebiet der Town in südlicher Richtung. Im Südwesten liegt der \"Hall Pond\". Die Oberfläche des Gebietes ist leicht hügelig, die höchste Erhebung ist der 533 m hohe \"Streaked Mountain\".", "section_level": 2}, {"title": "Nachbargemeinden.", "content": "Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.", "section_level": 2}, {"title": "Stadtgliederung.", "content": "In Paris gibt es mehrere Siedlungsgebiete: \"Brimstone Corner\", \"Elm Hill\", \"Paris Cape\", \"Paris Hill\", \"Pleasant Valley\" und \"South Paris\".", "section_level": 2}, {"title": "Klima.", "content": "Die mittlere Durchschnittstemperatur in Paris liegt zwischen −8,3 °C (17 °F) im Januar und 20,0 °C (68 °F) im Juli. Damit ist der Ort gegenüber dem langjährigen Mittel Maines um etwa 2 Grad kühler. Die Schneefälle zwischen Oktober und Mai liegen mit deutlich mehr als zwei Metern (bei einem Spitzenwert im Januar von knapp 50 cm) ungefähr doppelt so hoch wie die mittlere Schneehöhe in den USA. Die tägliche Sonnenscheindauer liegt am unteren Rand des Wertespektrums der USA.", "section_level": 2}, {"title": "Geschichte.", "content": "Den Land-grant für Paris bekamen im Jahr 1771 Captain Joshua Fuller und weitere 64 Personen seiner Gesellschaft für ihre Dienste im Siebenjährigen Krieg in Nordamerika. Die Besiedlung startete 1779 im Gebiet von Paris Hill. Eine erste Kirche wurde 1795 gebaut. Als Town wurde Paris am 20. Juni 1793 organisiert, zuvor war das Gebiet als Plantation No. 4 bekannt und nachdem das Oxford County im Jahr 1805 gegründet wurde, wurde Paris Shire Town des Oxford Countys. Zu den bekanntesten Einwohnern gehörte der in Paris geborene Hannibal Hamlin. Im Jahr 1818 wurden Teile des Gebiets an Hebron abgegeben und 1828 wurde Gebiet von Buckfield hinzugenommen. An Norway wurde 1859 Land abgegeben, von dem 1861 etwas zurückgenommen wurde. Woodstock übernahm 1825 und 1827 Gebiete, die 1841 und 1880 teilweise an Paris zurückgegeben wurden. An Oxford wurde 1838 Land abgegeben und von West Paris 1957 Land hinzugenommen. West Paris spaltete sich 1958 von Paris ab. In Paris befinden sich Lagerstätten von Kristallen und Halbedelsteinen. Entdeckt wurden sie 1820 durch Elijah Hamlin und Ezekiel Holmes, die in der Mica-Mine einen grünen Turmalin fanden, den ersten in den Vereinigten Staaten. Später wurden weitere Lagerstätten entdeckt, in denen Whitmoreit, Earlshannonit, Hydroxylherderit, Herderit und Kosnarit gefunden wurden.", "section_level": 1}, {"title": "Kultur und Sehenswürdigkeiten.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Bauwerke.", "content": "In Paris und im Village South Paris wurden mehrere Bauwerke und ein Distrikt unter Denkmalschutz gestellt und ins National Register of Historic Places aufgenommen.", "section_level": 2}, {"title": "Wirtschaft und Infrastruktur.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Verkehr.", "content": "Die Maine State Route 26 verläuft durch den östlichen Teil der Town und folgt dem Verlauf des Little Androscoggin Rivers. Sie verbindet Paris mit West Paris im Norden und Norway im Westen. Von ihr zweigt im Village South Paris die Maine State Route 117 in östliche Richtung ab und führt nach Buckfield und die Maine State Route 119 in südöstliche Richtung nach Hebron. Güterverkehr wird über die Bahnstrecke Portland–Island Pond abgewickelt, mit einer Station in South Paris.", "section_level": 2}, {"title": "Öffentliche Einrichtungen.", "content": "Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen für die Bevölkerung von Paris befinden sich in South Paris, Norway und Auburn. In Paris befindet sich die \"Hamlin Memorial Library & Museum\" im Gebäude des historischen County Jails. Es wurde im Jahr 1822 erbaut. Nachdem in South Paris neue County-Gebäude erbaut wurden, wurde das ehemalige County Jail zu einer Bücherei und Museum umgebaut. Die \"Paris Public Library\" befindet sich am Market Square in South Paris.", "section_level": 2}, {"title": "Bildung.", "content": "Paris gehört mit Harrison, Hebron, Norway, Otisfield, Oxford, West Paris und Waterford zum \"Oxford Hills School District\" auch MASD17. Im Schulbezirk werden folgende Schulen angeboten:", "section_level": 2}], "src_summary": "Paris ist eine Town im Oxford County des Bundesstaates Maine in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2010 lebten dort 5183 Einwohner in 2419 Haushalten auf einer Fläche von 106,11 km2. Paris ist die Shire Town des Oxford Countys.", "tgt_summary": null, "id": 1155229} {"src_title": "The Good Liar – Das alte Böse", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Merkmale.", "content": "Wie alle Arten der Gattung \"Oxynoemacheilus\" haben die Tiere einen langgestreckten, schlanken Körper mit grau-gelber Grundfärbung und unregelmäßigen Flecken entlang der Körperflanken. Das Maul ist unterständig und von 6 Barteln umgeben. Die Schwanzflosse ist gegabelt. Der Schwanzstiel ist 1,4–1,6 mal so lang wie breit. Der Augendurchmesser beträgt 16–18 % der Kopflänge und ist damit im Verhältnis kleiner als bei anderen europäischen Arten. Im Gegensatz zur ebenfalls in Griechenland vorkommenden Art \"Oxynoemacheilus bureschi\" besitzen die Männchen bei der Pindus-Schmerle keinen Unteraugenlappen. Die Seitenlinie reicht nur bis zum Ansatz der Afterflosse und ist damit im Verhältnis zur Körperlänge kürzer als bei den anderen in Europa vorkommenden Arten, wo sie bis zum Ansatz der Schwanzflosse reicht. Die Tiere erreichen eine Standardlänge von bis zu 5,4 cm.", "section_level": 1}, {"title": "Verbreitung und Ökologie.", "content": "Die Pindus-Schmerle ist in den Einzugsgebieten der Vjosa, des Shkumbin und des Erzen beheimatet, die in das Adriatische Meer entwässern. Sie ist damit auf das südliche Albanien sowie das westliche Griechenland beschränkt. Die Tiere bevorzugen Stromschnellen mit steinigem Untergrund, können aber auch in etwas ruhigeren Fließgewässerabschnitten gefunden.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "Die Pindus-Schmerle wird von der IUCN als „gefährdet“ (\"VU = Vulnerable\") eingestuft, da sie nur wenige isolierte Vorkommen hat. Die Art ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Dafür verantwortlich gemacht werden unter anderem die Verschlechterung der Habitatqualität durch Verschmutzung und Eutrophierung, aber auch Wasserentnahme und Landwirtschaft. Ferner ist die Pindus-Schmerle durch den Bau von Wasserkraftwerken gefährdet. Derzeit gibt es mehr als 100 Bauvorhaben im Verbreitungsgebiet der sensitiven Schmerlenart, wodurch etwa die Hälfte ihres Lebensraumes bedroht ist.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Pindus-Schmerle (\"Oxynoemacheilus pindus\") ist eine benthische Süßwasserfischart der Gattung \"Oxynoemacheilus\" aus der Familie der Bachschmerlen (Nemacheilidae). Die Art wurde im Jahr 2005 beschrieben und kommt in Albanien und Griechenland vor. Die Art ist nach dem Pindos-Gebirge benannt, in welchem die Vjosa ihren Ursprung hat.", "tgt_summary": null, "id": 1831755} {"src_title": "Kefken Adası", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Werdegang.", "content": "Deparnay-Grunenberg wuchs als Tochter einer französischen Ärztin und eines Deutsch-Schweizers in verschiedenen Orten auf. Im Alter von vier Jahren verließ sie mit ihrer Mutter Berlin, anschließend lebte sie in der Pfalz, in Zentralfrankreich, in den Pyräneän, im Elsass und im französischen Alpenraum. Dabei kehrte sie zum Studium 1995 nach Deutschland zurück, als sie sich in Freiburg niederließ. An der dortigen Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sowie in Vancouver studierte sie Forst- und Umweltwissenschaften. 2000 studierte sie an der UBC in Vancouver \"nature conservation\". 2001 ließ sich Deparnay-Grunenberg in der Nähe von Stuttgart nieder, um am dortigen Haus des Waldes ihre Abschlussarbeit zu schreiben. Seit 2014 besitzt sie die deutsche Staatsbürgerschaft, zudem hat sie einen Schweizer und einen französischen Pass. 2008 arbeitete Deparnay-Grunenberg kurz als Kreisgeschäftsführerin bei den Grünen in Stuttgart, und trat der Partei bei. Seit 2009 sitzt sie im Gemeinderat der Stadt, fünf Jahre später wurde sie Fraktionsvorsitzende. 2017 war sie zudem im 7. Wahlkreis der Franzosen im Ausland zur Wahl der französischen Nationalversammlung angetreten, erhielt im ersten Wahlgang als Drittplatzierte knapp unter zehn Prozent der abgegebenen Stimmen und verpasste somit die Stichwahl, in der sich Frédéric Petit von LREM durchsetzte. Im März 2018 kündigte sie ihre Kandidatur für die Europawahl 2019 an. Kurz vor dem Nominierungsparteitag im November des Jahres kündigte sie an, aus diesem Grund nicht mehr bei der parallel stattfindenden Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2019 zu kandidieren und sich auf den Europawahlkampf konzentrieren zu wollen. Bei der Europawahl 2019 wurde sie auf Listenplatz 15 in das Europäische Parlament gewählt. Als Teil der Fraktion Die Grünen/EFA ist sie Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Tourismus sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. Deparnay-Grunenberg ist verheiratet und hat drei Kinder.", "section_level": 1}], "src_summary": "Anna Deparnay-Grunenberg (* 5. Juni 1976 in Berlin-Charlottenburg) ist eine deutsch-französisch-schweizerische Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Seit Mai 2019 ist sie Mitglied des Europäischen Parlaments.", "tgt_summary": null, "id": 1721092} {"src_title": "Magellanic Premium", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrundgeschichte.", "content": "Die Schulkameraden Tyler Joseph, Nick Thomas und Chris Salih gründeten 2009 Twenty One Pilots. Die Gruppe veröffentlichte ihr Debütalbum \"Twenty One Pilots\". Sowohl Thomas als auch Salih trennten sich 2011 von der Band. Bald darauf kam Josh Dun zur Band. Joseph war etwa ein Jahr lang mit Dun befreundet. Joseph sah Dun zum ersten Mal, als er eine Show mit \"House of Heroes\" spielte. Joseph sagte, dass er die Performance \"liebte\". Noch im selben Jahr veröffentlichte die Band \"Regional at Best\". Im Juni spielte das Duo seine erste \"Out-of-State\"-Show vor einer Gruppe von 12 Personen. Das Paar gewann bald an Popularität durch eine Reihe von Videos, die von Freund Mark C. Eshleman gedreht wurden. Die Band spielte ihre letzte Show als unsignierte Band in der Newport Music Hall in Columbus, Ohio vor 1.800 Zuschauern. Das Duo unterschrieb 2012 bei Fueled by Ramen.", "section_level": 1}, {"title": "Produktion.", "content": "Die Songs \"Ode to Sleep\", \"Holding on You\", \"Car Radio\", \"Guns for Hands\" und \"Trees\" stammen aus dem Vorgängeralbum \"Regional at Best\".[11] Joseph komponierte das Album. Die Aufnahmen für Vessel fanden im Rocket Carousel Studio in Los Angeles, Kalifornien statt, wo Greg Wells produzierte. Wells stellte zusätzliche Synthesizer und Keyboards zur Verfügung. Zudem mixte er das Album, während Ian McGregor bei den Aufnahmen half. Das Mastering wurde ebenfalls in Los Angeles von Howie Weinberg und Dan Gerbarg bei \"Howie Weinberg Mastering\" durchgeführt. Das Cover des Albums zeigt die Großväter des Duos väterlicherseits. Der Mann auf der linken Seite war Duns Großvater Earl Owen Dun, der kurz nach der Veröffentlichung des Albums starb und der Mann auf der rechten Seite ist Joseph’ Großvater Robert O. “Bobby” Joseph, der am 17. März 2018 starb.", "section_level": 1}], "src_summary": "Vessel ist das Debüt-Major-Album und das insgesamt dritte Studioalbum des Duos Twenty One Pilots aus Columbus, Ohio. Dem Album ging die Veröffentlichung von zwei Singles voraus. Am 11. September 2012 wurde das Lied \"Holding on to You\" und am 26. Dezember 2012 \"Guns for Hands\" veröffentlicht. Nachdem Albumrelease kam es zu drei weiteren Singleauskopplungen: \"House of Gold\", \"Fake You Out\" und \"Car Radio\". ", "tgt_summary": null, "id": 329572} {"src_title": "Károly Peyer", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Raymond „Ray“ Jones Gunter diente während des Zweiten Weltkrieges bei den \"Royal Engineers\" der British Army und wurde zuletzt zum Hauptmann \"(Captain)\" befördert. Nach Kriegsende wurde er für die Labour Party bei der Wahl vom 5. Juli 1945 erstmals zum Mitglied des Unterhauses \"(House of Commons)\" gewählt und vertrat dort zunächst den Wahlkreis \"Essex South Eastern\" bis zu dessen Auflösung am 23. Februar 1950. Bei der Wahl vom 23. Februar 1950 wurde er im Wahlkreis \"Doncaster\" wieder zum Mitglied des Unterhauses gewählt, verlor diesen Wahlkreis jedoch bei der darauf folgenden Wahl vom 25. Oktober 1951 an Anthony Barber von der Conservative Party. In der Folgezeit war er zwischen 1955 und 1966 Mitglied des Nationalen Exekutivkomitees NEC \"(National Executive Committee)\" der Labour Party. Des Weiteren löste er 1956 James Haworth als Vorsitzender der Gewerkschaft der Transport- und Reiseindustrie TSSA \"(Transport Salaried Staffs’ Association)\" ab und bekleidete diese Funktion bis zu seiner Ablösung durch Thomas „Tom“ George Bradley 1964. Bei der Wahl vom 8. Oktober 1959 wurde Ray Gunter abermals zum Mitglied des Unterhauses gewählt und vertrat in diesem nunmehr bis zu seinem Mandatsverzicht am 30. März 1972 den Wahlkreis \"Southwark\", dessen bisheriger Labour-Wahlkreisinhaber und ehemalige Minister George Isaacs aus Altersgründen nicht erneut kandidierte. Als Nachfolger von Anthony „Tony“ Greenwood wurde er 1964 Vorsitzender des Nationalen Exekutivkomitees und verblieb in dieser Funktion des Geschäftsführenden Parteivorsitzenden bis er 1965 von Walter Padley abgelöst wurde. Nach dem Sieg der Labour Party bei der Unterhauswahl vom 15. Oktober 1964 wurde er am 18. Oktober 1964 Arbeitsminister \"(Minister of Labour)\" im Kabinett Wilson I und bekleidete diese Funktion bis zur Einordnung dieses Ministeramtes in das Amt der Ministerin für Beschäftigung und Produktivität \"(Secretary of State for Employment and Productivity)\" Barbara Castle am 6. April 1968. Am 19. Oktober 1964 wurde er zum Mitglied des Geheimen Kronrates \"(Privy Council)\" berufen. Er selbst löste daraufhin am 6. April 1968 Richard Marsh als Energieminister \"(Minister of Power)\" ab und bekleidete dieses Ministeramt bis zum 1. Juli 1968, woraufhin Roy Mason seine Nachfolge antrat. Nach seinem Ausscheiden aus dem House of Commons am 30. März 1972 wurde Ray Gunter vom Schatzkanzler zum \"Crown Steward and Bailiff of the Three Hundreds of Chiltern\" berufen, eine Sinekure, die vom britischen Parlament verwandt wird, um Abgeordneten das Ausscheiden zu ermöglichen. Sein Nachfolger als Unterhausabgeordneter wurde daraufhin Harry Lamborn.", "section_level": 1}], "src_summary": "Raymond „Ray“ Jones Gunter, PC (* 30. April 1909; † 12. April 1977) war ein britischer Gewerkschaftsfunktionär und Politiker der Labour Party, der zwischen 1945 und 1951 und erneut von 1959 bis 1972 Mitglied des Unterhauses \"(House of Commons)\" sowie mehrmals Minister war.", "tgt_summary": null, "id": 2402340} {"src_title": "Schlangenlinien-Grasbüscheleule", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Ortsgründung wird dem spanischen Offizier Domingo Martínez de Irala im Jahr 1539 zugeschrieben. Es ist kein genaues Datum bekannt. Die Stadtverwaltung hat als offizielles Datum den 11. Oktober per Resolution bestimmt. Im Jahr 1586 etablierte dort der Franziskaner Luis de Bolaños eine der ersten Indio-Reduktionen Paraguays. Es waren Missionssiedlungen, in denen die Ureinwohner Schutz vor den spanischen Kolonisatoren fanden. Diese ist die einzige Reduktion, in der die Original-Kirche noch in ihrer ursprünglichen Form steht.", "section_level": 1}, {"title": "Wiege der Guaraní-Mythologie.", "content": "Entlang dem alten Weg zum 253 m hohen Yaguarón-Hügel befindet sich der \"Paseo de los Mitos\", an dessen Häusern große Wandgemälde zu sehen sind. Sie erzählen, wie nach dem Glauben der Guaraní die Welt erschaffen wurde. Demnach nahm die Guaraní-Mythologie auf dem Yaguarón-Hügel ihren Anfang. \"Tupa\", ihr höchster Gott, schuf dort das Universum. Er formte aus Wasser und Ton das erste menschliche Paar, \"Sypave\" (die Mutter aller Menschen) und \"Rupave\" (der Vater aller Menschen). Nach dem Trocknen bließ er ihnen Leben ein. Er hinterließ zudem \"Angatupyry\", den Geist des Guten, und \"Tau\", den Geist des Bösen. Die unbeschreiblich schöne Enkelin der beiden, \"Kerana\", entzündete das Begehren von \"Tau\", der sie einfing, trotz aller Bemühungen \"Angatupyrys\", sie zu retten. Aus dieser Union wurden die sieben Söhne von \"Kerana\" geboren, monströse Siebenmonatskinder. Der erstgeborene und monströseste hieß \"Jaguarú\". Sie bilden den Ursprung aller Mythen und Legenden der Guaraní. Am Fuß des Hügels hat die Stadt im Jahr 2018 einige Skulpturen aufgestellt, als Symbol des Ortes, der die sieben Brüder beherbergte. Katholischer Glaube und Indio-Mythologie haben sich in Yaguarón vereinigt und bescheren dem Ort jedes Jahr in der Karwoche mehr als 20.000 Gläubige, die auf den Yaguarón-Hügel pilgern, um ganz oben in den beiden Kapellen Gamarra und Kurusu Guasu zu beten.", "section_level": 1}, {"title": "Wirtschaft.", "content": "Neben dem Hauptwirtschaftszweig Landwirtschaft und Viehzucht werden Kleidungsstücke und Sportartikel hergestellt. Im Jahr 2017 wurde eine Futtermittelfabrik mit einer Investition von 212 Millionen Euro der Europäischen Union eröffnet.", "section_level": 1}, {"title": "Bildung.", "content": "In Yaguarón gibt es eine Filiale der \"Universidad Técnica de Comercialización y Desarrollo\" – UTCD.", "section_level": 1}, {"title": "Museum.", "content": "In Yaguarón befindet sich das Museum des Diktators José Gaspar Rodríguez de Francia, der in Paraguay von 1814 bis 1840 herrschte. Es ist im Haus seines Vaters \"Capitán José Engracia García de Francia\" untergebracht, in dem er seine Sommerferien verbrachte. Es wurde zwischen 1770 und 1780 im typisch paraguayischen Landhausstil erbaut. Das Haus war auch der örtliche Verwaltungssitz der Tabakbehörde der spanischen Krone, die von seinem Vater geleitet wurde.", "section_level": 1}], "src_summary": "Yaguarón ist eine Stadt und ein Distrikt im Departamento Paraguarí, 48 km von Asunción am \"Yaguarón-Hügel\" in Paraguay gelegen. Er gilt als die Wiege der Guaraní-Mythologie. Der Distrikt hat etwa 32.000 Einwohner. Der Ortsname leitet sich von dem mythologischen Wesen \"Jaguarú\" – „großer Jaguar“ – ab.", "tgt_summary": null, "id": 1055065} {"src_title": "Sturm-Angst", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Alessandro d’Este wurde als unehelicher Sohn des Markgrafen von Montecchio Alfonso d’Este geboren und von seinem Onkel Alfonso II., Herzog von Ferrara, früh für eine kirchliche Karriere ausersehen. Im Januar 1587 wurde er Erzpriester in Bondeno und Abt der Abtei Pomposa. Papst Clemens VIII. nahm ihn im Konsistorium vom 3. März 1599 als Kardinaldiakon von \"Sant’Adriano\" ins Kardinalskollegium auf. Der Papst erteilte ihm im Folgemonat die Dispens von der Diakonenweihe. Ebenfalls 1599 wurde er Kardinalprotektor der spanischen Krone. Kardinal d’Este, in seiner Jugend für einen lockeren Lebenswandel bekannt, entwickelte eine tiefe Religiosität und wandte sich insbesondere gegen die prunkvollen Zeremonien am päpstlichen Hof. Er unterstützte den Orden der Theatiner und forcierte deren Niederlassung in Modena. Politisch stand er weiterhin auf der Seite seiner Familie im Herzogtum Ferrara. Während des Krieges um die Landschaft Garfagnana 1613 reiste er nach Spanien, um für die Familie d’Este vermittelnd einzutreten. Dort erhielt er von König Philipp III. die Anerkennung der Ansprüche seiner Familie auf dieses Gebiet. Zudem erreichte er, seit 1605 Gouverneur von Tivoli, dass die dortige Villa d’Este dauerhaft im Besitz seiner Familie stand; diese gehörte zuvor dem Kardinalskollegium. Alessandro d’Este, unter anderem mit den Kardinälen Robert Bellarmin und Carlo Emmanuele Pio di Savoia befreundet, nahm eine einflussreiche Stellung im Kardinalskollegium ein. 1605 war er entscheidend an der Wahl Leos XI. und Pauls V. beteiligt, nachdem er zuvor jeweils die Wahl des von französischer Seite favorisierten Pietro Aldobrandini verhindert hatte. Im Konklave von 1621 nahm er nach einer Pattsituation erneut eine entscheidende Rolle ein, als er schließlich die Wahl des als neutral geltenden Alessandro Ludovisi zu Papst Gregor XV. vorantrieb. Im selben Jahr wurde er zum Bischof von Reggio Emilia ernannt. Am 18. Oktober 1621 wurde er von Gregor XV. persönlich zum Priester geweiht, ehe er am 3. April 1622 die Bischofsweihe empfing. Papst Urban VIII. nahm Kardinal d’Este, der zuvor Inhaber mehrerer Titeldiakonien und Kardinalprotodiakon war, im Oktober 1623 in die Klasse der Kardinalpriester auf und wies ihm die Titelkirche \"Santa Maria della Pace\" zu. Er starb nach langer Krankheit in Rom und wurde in Tivoli beigesetzt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Alessandro d’Este (* 5. Mai 1568 in Ferrara; † 13. Mai 1624 in Rom) war ein Kardinal aus dem Haus Este.", "tgt_summary": null, "id": 539053} {"src_title": "Fauve (Kurzfilm)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Absperrbauwerk.", "content": "Das Absperrbauwerk besteht aus einer Gewichtsstaumauer aus Beton mit einer Höhe von 64 m (210 ft) sowie Erdschüttdämmen, die sich an beiden Seiten anschließen. Die Länge der Staumauer liegt bei 574 m (1884 ft). Das Volumen der Staumauer beträgt 841.000 m3 (1,1 Mio. cubic yards); das Volumen der Erdschüttdämme liegt bei 2,56 Mio. m3 (3,35 Mio. cubic yards). Auf der linken Seite der Staumauer befindet sich die Hochwasserentlastung mit 10 Segmentwehren.", "section_level": 1}, {"title": "Stausee.", "content": "Beim normalem Stauziel von 144,8 m (475 ft) über dem Meeresspiegel erstreckt sich der Stausee über eine Fläche von rund 107,8 km2 (26.650 acres). Mit dem Einstau wurde im Oktober 1983 begonnen. Das normale Stauziel von 475 ft wurde im Dezember 1984 erreicht.", "section_level": 1}, {"title": "Kraftwerk.", "content": "Das Kraftwerk befindet sich am Fuß der Talsperre auf der rechten Seite der Staumauer. Es ging im Januar 1985 in Betrieb. Die installierte Leistung liegt mit 8 Turbinen bei insgesamt 600 MW. Das Kraftwerk dient zur Abdeckung von Spitzenlast. Ursprünglich wurden 4 Turbinen mit einer maximalen Leistung von jeweils 75 MW installiert. Bis 1992 wurden 4 zusätzliche Pumpturbinen mit einer maximalen Leistung von jeweils 75 MW in Betrieb genommen. Jede Pumpturbine kann maximal 203,8 m3/s (7200 cft/s) in den Stausee zurückpumpen. Die durchschnittliche Fallhöhe beträgt bei den normalen Turbinen 43,9 m (144 ft) und bei den Pumpturbinen 45 m (148 ft). In der Schaltanlage wird die Generatorspannung von 13,8 kV mittels Leistungstransformatoren auf 230 kV hochgespannt.", "section_level": 1}, {"title": "Sonstiges.", "content": "Der Verkauf der erzeugten Elektrizität erfolgt durch die Southeastern Power Administration.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die Talsperre Richard B. Russell () ist eine Talsperre mit Wasserkraftwerk in den USA. Sie staut den Savannah River, der an dieser Stelle die Grenze zwischen dem Elbert County, Georgia und dem Abbeville County, South Carolina bildet, zu einem Stausee (engl. \"Richard B. Russell Lake\" oder \"Lake Russell\") auf. Die Talsperre wurde nach dem früheren Senator von Georgia, Richard B. Russell, benannt. ", "tgt_summary": null, "id": 1428838} {"src_title": "Cho Won-jin", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Frühe Karriere.", "content": "Im Jahr 2010, seinem Juniorjahr in Overton, schlug Betts.548 mit 24 Steals. Im November dieses Jahres verpflichtete sich Betts zum Besuch der University of Tennessee. Dort erhielt er ein Baseballstipendium. Auch die Vanderbilt University, die Mississippi State University und die University of Alabama in Birmingham versuchten Betts zu rekrutieren.", "section_level": 1}, {"title": "Karriere.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Boston Red Sox.", "content": "Die Boston Red Sox wählten Betts in der 5. Runde des Major League Baseball Draft 2011 mit dem 172. Pick. Nach langen Verhandlungen entschied sich Betts gegen das weitere Spielen an der University of Tennessee und unterzeichnete einen Vertrag über 750.000 Dollar mit den Red Sox.", "section_level": 2}, {"title": "Minore League Baseball.", "content": "Betts spielte zwei Spiele im Jahr 2011 für das GCL Red Sox der Gulf Coast League und erzielte zwei Hits in vier At-Bats. Im Jahr 2012 spielte er für die Lowell Spinners der New York-Penn League und schlug.267 und hatte 20 Steals in 71 Spielen. Dort spielte er regelmäßig als Shortstop. Betts begann die Saison 2013 mit den Greenville Drive der South Atlantic League. In 76 Spielen schlug Betts.296 mit einer 19-Spiele-Hitstreak und wurde für das South Atlantic League All-Star Game ausgewählt. Am 9. Juli wurde Betts zu den Salem Red Sox der Carolina League befördert. Betts wurde zum Offensivspieler und zum Breakout-Spieler des Jahres in der Boston Red Sox Organisation ernannt. Er führte unter allen Sox-Minor League-Spielern den Slugging-Prozentsatz mit.506 an. Sein Batting Average von.314 lag auf Platz drei hinter Alex Hassan (.338) und Garin Cecchini (.322). Betts war die Zweitplatzierung im Baseball America Minor League All-Star Team 2013. Die Erstplatzierung für die Second Base ging an Marcus Semien. Betts spielte nach der Saison 16 Spiele für die Surprise Saguaros der Arizona Fall League und schlug.271. Betts eröffnete die Saison 2014 mit den Portland Sea Dogs der Eastern League und schlug.355 in 54 Spielen. Am 3. Juni wurde Betts zu den Pawtucket Red Sox der Triple-A International League befördert und schlug dort.335 in 45 Spielen.", "section_level": 3}, {"title": "2014.", "content": "Betts wurde am 28. Juni 2014 von den Pawtucket Red Sox zu den Bosten Red Sox befördert. Er war zuvor für das All-Star Futures Game ausgewählt worden, wurde aber nach seiner Beförderung in die Major League ersetzt. Betts debütierte am 29. Juni gegen die New York Yankees. Dabei erzielte er seinen ersten MLB-Hit gegen den Starter Chase Whitley im vierten Inning. Er erzielte seinen ersten Home Run am 2. Juli gegen den Cubs-Pitcher Carlos Villanueva. Am 29. August schlug Betts seinen ersten Grand Slam gegen den Tampa Bay Rays-Pitcher Chris Archer in einem Red Sox Sieg im Tropicana Field. Mit 21 Jahren war Betts der jüngste Sox Spieler in 49 Jahren, der einen Grand Slam schlug. Betts verbrachte die meiste Zeit der Saison 2014 im Outfield, aber am 11. September kündigte Manager John Farrell an, dass Betts nach Verletzungen der regulären Second Basemans Dustin Pedroia und Brock Holt regelmäßig an der Second Base spielen wird. Betts spielte die Saison 2014 ziemlich gleichmäßig bei den Portland Sea Dogs, Pawtucket Red Sox und den Boston Red Sox auf und machte 52 MLB-Spiele. Er spielte gut für die Red Sox und schlug.291 mit fünf Home Runs. Über die Hälfte seines Innings spielte er im Center Field.", "section_level": 3}, {"title": "2015.", "content": "Am 6. April 2015, dem Opening Day der Boston Red Sox gegen die Philadelphia Phillies, traf er einen Homerun und wurde damit zum drittjüngsten Spieler, der am Eröffnungstag der Red Sox einen Home Run schlug. Am 13. April 2015, im Home Opener im Fenway Park gegen die Washington Nationals, raubte er Bryce Harper einen Home Run, stahl zwei Bases in einem Spielzug und traf einen Home Run auf \"das grüne Monster\", alles in den ersten drei Innings. Betts wurde für die Woche bis zum 21. Juni 2015 zum AL Player of the Week ernannt. Innerhalb dieser Woche schlug Betts.581 (18 für 31) mit zwei Home Runs, zwei Triples, drei Doubles, sieben RBIs und acht Runs. Er führte die AL im Batting Average, in den Hits, im On-Base Percentage (.594), in den Total Bases (31) und im Slugging Percentage (1.000) dieser Woche. Im letzten Teil der Saison verbrachte er einige Zeit im Right Outfield und führte zu Spekulationen, dass er dort dauerhaft spielen würde, um Teamkollege Jackie Bradley Jr. das Spielen im Center Field zu erlauben. Betts beendete die Saison 2015 mit einem Batting Average von.291, mit 92 Hits, 77 RBIs, 18 Homeruns und 21 Stolen Bases.", "section_level": 3}, {"title": "2016.", "content": "Betts wurde für das MLB All-Star Game 2016 ausgewählt. Am 20. September war Betts der erste Spieler, der 200 Hits während der MLB-Saison 2016 erreichte. In 158 Spielen beendete Betts die Saison mit einem Batting Average von.318, 214 Hits, 122 Runs, 42 Doubles, 31 Home Runs, 113 RBIs und den MLB führenden 359 Total Bases. Wilson Sports Goods ernannte Betts zum Defensive Player of the Year im Right Field und unter allen Fieldern. Im November unterzog sich Betts einer Operation am rechten Knie.", "section_level": 3}, {"title": "2017.", "content": "Vom 12. September 2016 bis zum 19. April 2017 hielt Betts eine Serie von 129 aufeinander folgenden At-Bats ohne Strikeout aufrecht. Er wurde zu seinem zweite American League All-Star Game ausgewählt. Ursprünglich wurde er als Reserve ausgewählt, am 3. Juli wurde Betts jedoch als Starter anstelle von Mike Trout angekündigt, der wegen einer Operation an seinem Daumen nicht spielen konnte. Betts beendete die Saison mit einem Batting Averagevon.264, 101 Hits, 26 Stolen Bases, 24 Homeruns und 102 RBIs. Er gewann seinen zweiten Golden Glove Award in Folge in dieser Saison.", "section_level": 3}, {"title": "2018.", "content": "Am 17. April 2018 veröffentlichte Nick Cafardo von The Boston Globe eine Kolumne mit dem Titel \"Mookie Betts or Mike Trout: Who gets the nod?\", in dem er Betts mit Mike Trout verglich. Von den 10 professionellen Bewertern, die Cafardo fragte, wählten sieben Trout und drei Betts. In derselben Nacht schlugen Betts drei Homeruns, im 10:1-Sieg der Red Sox über die Los Angeles Angels, bei welchen Mike Trout spielte. Es war das dritte Drei-Homerrun-Spiel seiner Karriere. Betts erzielte den neuen Franchise-Rekord am 2. Mai, indem er drei Homeruns bei einem 5:4-Sieg über die Kansas City Royals erzielte. Betts war nun der einzige Spieler der Red Sox und der gesamten MLB-Geschichte, der vier Drei-Homerrun-Spiele vor dem Alter von 26 Jahren erzielte. Am 1. Juni wurde Betts mit einer linken Abdominalbelastung auf die 10-tägige Disabled List gesetzt. Am 11. Juni kehrte er zurück. Am 6. Juli erreichte Betts seinen 22. Homerun der Saison, den 100. seiner MLB-Karriere. Er wurde der vierte Red Sox-Spieler, der 100 Homeruns schlug, bevor er 26 Jahre alt wurde. Am 8. Juli wurde er ins MLB All-Star Game 2018 gewählt. In einem Spiel gegen die Toronto Blue Jays am 9. August schlug einen Cycle und wurde zum 21. Spieler in der Geschichte des Red Sox-Franchise, der diese Leistung vollbringen konnte. Am 26. September stahl Betts seine 30. Base der Saison und wurde damit zum zweiten Spieler in der Geschichte der Red Sox, der dem 30-30 Club beitrat (der erste war Jacoby Ellsbury im Jahr 2011). Betts beendeten die Saison 2018 mit einem Batting Average von.346, einem Slugging Percentage von.640 und 129 Runs. Die Red Sox beendete das Jahr bei 108-54 und gewann die World Series über die Los Angeles Dodgers. Während der Postseason schlug Betts 13 für 62 (.210) mit einem Homerun und vier RBIs. Nach der Saison gewann Betts seinen dritten Gold Glove in Folge. und wurde am 15. November zum American League MVP ernannt, was ihn zum einzigen Spieler in der Geschichte der American League machte, der in derselben Saison die World Series, einen Gold Glove Award, einen Silver Slugger Award und den AL MVP gewann.", "section_level": 3}, {"title": "2019.", "content": "Vor der Saison 2019 erklärte Manager Alex Cora, dass er Andrew Benintendi als Leadoff-Hitter des Teams einsetzen wird und Betts als zweiter Hitter spielt. Damit hat das Team die üblichen Batting-Reihenfolge von 2018 getauscht. Anfang Juni kündigte Cora an, dass Betts für den Rest der Saison wieder der Leadoff-Hitter des Teams sein wird. Betts wurde als Reserve-Outfielder für das All-Star Game 2019 ausgewählt. Am 26. Juli hatte Betts das fünfte Drei-Homer-Run-Spiel seiner Karriere und schlug einen Homerun in jedem seiner ersten drei bei At Bats gegen James Paxton von den Yankees. In der Saison erschien Betts in 150 Spielen und erzielte einen Batting Average von.295 mit 29 Homeruns und 80 RBIs.", "section_level": 3}, {"title": "Los Angeles Dodgers.", "content": "Am 10. Februar 2020 kamen Betts und David Price im Zuge eines Tausches an die Los Angeles Dodgers. Im Austausch erhielten die Red Sox Alex Verdugo, Connor Wong und Jeter Downs.", "section_level": 2}, {"title": "Bowling.", "content": "Betts ist ein begeisterter Bowler. Er bowlte in seiner Jugend und trat 2015 und 2017 in der Professional Bowlers Association (PBA) World Series of Bowling in Reno, Nevada, an. Er hat am 27. Januar 2013, am 2. Februar 2016 und am 12. November 2017 drei perfekte Spiele gespielt. Sein höchstes Spiel im PBA-Wettbewerb ist ein 300er Spiel während der World Series of Bowling am 12. November 2017. Im Februar 2019 gewann er das CP3 PBA Celebrity Invitational 2019 und trat mit dem Profi-Bowler Tommy Jones an.", "section_level": 1}, {"title": "Persönliches.", "content": "Betts' Eltern wählten seinen Namen zum Teil, um die Initialen MLB zu bilden, die denen der Major League Baseball entsprechen. Seinen Spitznamen Mookie gaben ihm seine Eltern, da sie kurz nach der Geburt den NBA-Spieler Mookie Blaylock im Fernsehen zusahen. Betts hat erklärt, dass er Blaylock noch nie getroffen hat. Am 8. August 2018 gab Betts bekannt, dass seine Freundin mit ihrem ersten Kind schwanger war. Seine erstes Kind, eine Tochter namens Kynlee Ivory, wurde am 6. November 2018 geboren.", "section_level": 1}], "src_summary": "Markus Lynn „Mookie“ Betts (* 7. Oktober 1992 in Nashville, Tennessee) ist ein amerikanischer Baseballspieler für die Los Angeles Dodgers in der Major League Baseball (MLB) und ein Profi-Bowler in der Professional Bowlers Association. Zuvor spielte er bei den Boston Red Sox. 2018 war er der erste Spieler in der Geschichte der Major League, der in derselben Saison den Most Valuable Player Award, Silver Slugger, Gold Glove, Batting-Titel und die World Series gewann. ", "tgt_summary": null, "id": 654680} {"src_title": "A47 road", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Hintergrund.", "content": "Populous entstand 2009 als Management-Buy-out von \"HOK Sport Venue Event\", des auf Sportstätten spezialisierten Geschäftsbereichs des 1955 gegründeten Architektenbüros Hellmuth, Obata + Kassabaum. Das Unternehmen war 1983 in Kansas City gegründet worden und hatte 1998 mit dem in London und Brisbane ansässigen Designbüro \"LOBB Partnership\" fusioniert. In der Folge blieben die drei Städte Hauptbüros der Gesellschaft, die im Laufe der Zeit weitere Büros in verschiedenen Ländern gründete. Im Oktober 2015 verlegte das Unternehmen seinen Hauptsitz innerhalb von Kansas City in das kurz zuvor renovierte Gebäude der Kansas City Board of Trade. Ab Ende der 1980er Jahre machte sich \"HOK Sport Venue Event\" einen Namen mit dem Neubau von diversen Baseballstadien der Major League Baseball, in denen diverse ästhetische Elemente wie sichtbare Stahlträger und Backsteinwände als Reminiszenz an die Zeit des Durchbruchs des Baseballs als populärem Volkssport in den Vereinigten Staaten in den 1910er und 1920er Jahren verbaut wurde. Typische Beispiele sind der 1992 eröffnete Oriole Park at Camden Yards der Baltimore Orioles, der auch als erster Vertreter dieses Trends genannt wird, das von den Colorado Rockies genutzte Coors Field oder das 2009 eröffnete Yankee Stadium. Vor diesem Hintergrund wurde auch das bis 1987 erbaute American Football-Stadion Hard Rock Stadium in Miami errichtet, das ursprünglich für die Ansiedlung eines Baseballteams konzipiert wurde und letztlich der heutigen Nutzung durch die Miami Dolphins zugeführt wurde. Bereits im ersten Jahr des Bestehens war das Stadion Austragungsort des Super Bowls. In der Folge wurden diverse Footballstadien vom Architekturbüro entworfen, bis dato waren neben der Miamier Arena TIAA Bank Field, Raymond James Stadium, NRG Stadium und State Farm Stadium Austragungsorte des bedeutendsten Football-Matches der Welt. Weitere internationale Projekte, an denen Populous entweder führend oder teilweise beteiligt waren, umfassen das Olympiastadion London sowie zudem Fußballstadien auch in europäischen Topligen oder als Austragungsorte von Europapokalendspielen wie das im Vorfeld der Europameisterschaft 2004 umgebaute Estádio da Luz in Lissabon, die Londoner Arenen Emirates Stadium und Tottenham Hotspur Stadium, das Groupama Stadium in Lyon, oder die Friends Arena in Schweden, aber auch das für die WM 2010 in Südafrika konzipierte FNB Stadium oder die für WM 2018 in Russland erbaute Kasan-Arena. Populous bzw. der Vorgänger \"HOK Sport Venue Event\" war am Rahmenprogramm bedeutender Veranstaltungen wie diverser Olympischer und paralympischer Spiele, der FIFA-Weltmeisterschaften, den Final-Four-Turnieren der NCAA-Basketballmeisterschaften oder aller Super Bowls seit 1985 beteiligt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Populous ist ein international tätiges Architekten- und Designbüro mit Hauptsitz in Kansas City. Der Hauptfokus des Unternehmens liegt auf der Errichtung und Ausgestaltung von Sportstätten sowie der Gestaltung von Spezialveranstaltungen, etliche der von den Architekten der Gesellschaft entworfenen Gebäude waren Austragungsorte bedeutender Sportveranstaltungen.", "tgt_summary": null, "id": 2016304} {"src_title": "Iona (Schiff)", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Sebastiano Tusa war ein Sohn des Archäologen Vincenzo Tusa. Er studierte Literatur und Paläontologie an der Universität Rom. Ab 1993 arbeitete er als Beamter in der Regionalverwaltung Siziliens und war verantwortlich für die öffentlichen Altertümer in der Provinz Trapani und ab 2004 für die Meeresarchäologie der Provinz. Im April 2018 ersetzte er Vittorio Sgarbi als \"Assessore ai Beni Culturali della Regione Siciliana\" (Kulturminister der Region). Ab ihrer Gründung im Jahr 2004 leitete Tusa die Soprintendenza del Mare und baute diese Denkmalschutzbehörde der Region Sizilien für die Erforschung, den Schutz und das Management des kulturellen Erbes unter Wasser auf. Er lehnte dafür den Ruf auf einen Lehrstuhl der Universität Cagliari ab. In Zusammenarbeit u. a. mit ausgewählten Sporttauchvereinen gelang es der Behörde seither, 27 archäologische Unterwasserparks auszuweisen. Damit gelang es, die wilde Wracktaucherei und den Antikenraub einzudämmen sowie einen Beitrag für die UNESCO-Konvention zum Schutz des kulturellen Erbes unter Wasser zu leisten. Tusa betrieb Feldforschung und nahm Lehraufträge als Dozent für Meeresarchäologie an der Universität Palermo mit Sitz in Trapani wahr, außerdem in Paläontologie an der Università degli Studi Suor Orsola Benincasa in Neapel und an der Universität Bologna. 2015/16 und noch einmal im Sommersemester 2017 war er Gastprofessor an der Universität Marburg. Tusa forschte seit Beginn seiner wissenschaftlichen Karriere über die Schlacht bei den Ägatischen Inseln, die den Ersten Punischen Krieg im Jahr 241 v. Chr. beendete, und verlegte zunächst den Ort des Geschehens nördlich der Insel Levanzo. Seit dem Jahr 2004 wurden 240 km2 Meeresboden mit Unterwasserrobotern durchsucht und es wurden 13 bronzene Rammsporne sowie antike Helme und Amphoren aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. geborgen. Die Funde sind in einer zum Museum umgebauten aufgelassenen Thunfischfabrik auf Favignana ausgestellt. Im Jahr 2008 produzierten Tusa und Folco Quilici einen Dokumentarfilm über die Frühgeschichte der Insel Pantelleria. Ab 2010 war er Ehrenmitglied der Associazione Nazionale Archeologi (ANA). Die von ihm konzipierte Wanderausstellung \"Im Meer versunken: Sizilien und die Unterwasserarchäologie\" gastierte 2017 im Rheinischen Landesmuseum Bonn. Tusa war 2012 Listenkandidat für die Partei Futuro e Libertà per l’Italia bei den Kommunalwahlen in Palermo. Tusa war Passagier beim Ethiopian-Airlines-Flug 302, der am 10. März 2019 verunglückte. Er war auf dem Weg zu einer Konferenz der UNESCO in Malindi in Kenia.", "section_level": 1}, {"title": "Schriften (Auswahl).", "content": "Übersetzungen", "section_level": 1}], "src_summary": "Sebastiano Tusa (* 2. August 1952 in Palermo; † 10. März 2019 in Bishoftu, Äthiopien) war ein italienischer Archäologe und Kulturpolitiker.", "tgt_summary": null, "id": 1981691} {"src_title": "San Román de Cameros", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geographie.", "content": "Das Municipio Villaflores liegt westlich im mexikanischen Bundesstaat Chiapas auf Höhen zwischen und. Es zählt zu 76 % zur physiographischen Provinz der Cordillera Centroamericana, der Rest zur Sierra Madre de Chiapas, und liegt zu 99 % in der hydrologischen Region \"Grijalva-Usumacinta\" und zu 1 % in der Region \"Costa de Chiapas\". Die Geologie des Municipios wird zu 60 % von Granit bestimmt bei 22 % Alluvionen und 16 % Kalkstein; vorherrschende Bodentypen sind der Leptosol (37 %), Regosol (34 %) und Luvisol (12 %). 48 % der Gemeindefläche sind bewaldet, 32 % dienen dem Ackerbau, 13 % werden als Weideland genutzt. Das Municipio grenzt an die Municipios Ocozocoautla de Espinosa, Suchiapa, Chiapa de Corzo, El Parral, Villa Corzo, Tonalá, Arriaga und Jiquipilas.", "section_level": 1}, {"title": "Bevölkerung.", "content": "Beim Zensus 2010 wurden im Municipio 98.618 Menschen in 24.206 Wohneinheiten gezählt. Davon wurden 2.160 Personen als Sprecher einer indigenen Sprache registriert, darunter 1.465 Sprecher des Tzotzil und 315 Sprecher des Tzeltal. Gut 15 Prozent der Bevölkerung waren Analphabeten. 37.178 Einwohner wurden als Erwerbspersonen registriert, wovon über 77 % Männer bzw. 2 % arbeitslos waren. 28 % der Bevölkerung lebten in extremer Armut.", "section_level": 1}, {"title": "Orte.", "content": "Das Municipio Villaflores umfasst 1058 bewohnte \"localidades\", von denen neben dem Hauptort auch Jesús María Garza, Cristóbal Obregón, Guadalupe Victoria, Benito Juárez, Cuauhtémoc, Nuevo México, Doctor Domingo Chanona und Villa Hidalgo vom INEGI als urban klassifiziert sind. 17 Orte wiesen beim Zensus 2010 eine Einwohnerzahl von über 1000 auf, 1005 Orte hatten weniger als 100 Einwohner. Die größten Orte sind:", "section_level": 1}], "src_summary": "Villa Comaltitlán ist ein Municipio im mexikanischen Bundesstaat Chiapas. Das Municipio etwa 100.000 Einwohner und ist etwa 1900 km2 groß. Verwaltungssitz und größter Ort des Municipios ist das gleichnamige Villaflores. ", "tgt_summary": null, "id": 1745832} {"src_title": "Soto en Cameros", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Der Film zeigt, dass Nonnen überall auf der Welt von hierarchisch über ihnen stehenden Klerikern sexuell missbraucht wurden und werden. Eine zentrale Rolle spielt der Fall des Marie-Dominique Philippe, der jahrzehntelang Nonnen vergewaltigte, ohne dass die Kirche einschritt. Die systematischen Vergewaltigungen reichen bis hin zu Strukturen, in denen Ordensschwestern wie Sexsklavinnen an Priester verkauft wurden. 2018 räumte der Vatikan ein, dass die Berichte begründet seien und das Problem weiterbestehe. Die Filmemacher versuchten, ein Treffen von zwei Protagonistinnen des Films mit Papst Franziskus zu arrangieren. Da der Vatikan lediglich eine Privataudienz ohne Zeugen anbot, lehnten die betroffenen Frauen dieses Treffen ab.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergründe.", "content": "Dem Film liegen zweijährige Recherchen zu Grunde. Doris Wagner, eine der im Film zu Wort kommenden betroffenen (ehemaligen) Nonnen, hat bereits vorher auf das Problem der sexualisierten Gewalt gegen Ordensschwestern aufmerksam gemacht, etwa in ihrem autobiografischen Buch \"Nicht mehr ich – die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau\" oder mit einem Artikel in der katholischen Kulturzeitschrift Stimmen der Zeit. Auch in dem Film #Female Pleasure war sie zu sehen. 2019 erschien ihr zweites Buch \"Spiritueller Missbrauch in der katholischen Kirche\". In den 1990er Jahren hatten bereits mehrere Ordensschwestern auf den weitverbreiteten sexuellen Missbrauch in u. a. afrikanischen Klöstern aufmerksam gemacht, unter ihnen Maura O’Donohue, die 1994 einen Bericht über Fälle in 23 Ländern nach Rom sandte. Dieser Bericht kam erst 2001 durch den National Catholic Reporter an die Öffentlichkeit. Erst danach gab es ein Statement aus Rom, in dem diese Fälle bestätigt wurden, das Problem allerdings trotz der vielen dokumentierten Fälle aus verschiedenen Ländern als „auf einen begrenzten geografischen Raum“ relativiert wurde. Später im selben Jahr bat der damalige Papst Johannes Paul II. in einer Botschaft um Entschuldigung gegenüber den Opfern. Bei einer Umfrage unter 578 Nonnen in den 1990er Jahren in den USA gaben 39,9 Prozent der Befragten an, sexuellen Missbrauch erlebt zu haben, 29,3 Prozent waren während ihrer Zugehörigkeit zur jeweiligen Gemeinschaft sexuell missbraucht worden. Die Autoren des Films stellen fest: „Neben der Pädophilie versucht die Kirche ein weiteres Verbrechen zu vertuschen. Weltweit begehen Priester sexuellen Missbrauch an Ordensfrauen, die ihrer Autorität unterstehen.“ Auch Doris Wagner schreibt: „Dass kirchliche Einrichtungen sich zwar einerseits der Schwere interner Vorfälle offensichtlich bewusst sind, aber andererseits kaum andere Maßnahmen ergreifen als diese möglichst von der Öffentlichkeit fernzuhalten, ist ein Phänomen, mit dem wir schon in den Kindesmissbrauchsfällen traurige Bekanntschaft gemacht haben.“ Bei der Frage, wie ist es möglich ist, dass Ordensfrauen in einer so hohen Zahl Opfer von sexuellem Missbrauch werden konnten, spricht sie u. a. die Machtverhältnisse zwischen Oberinnen bzw. Priestern und Schwestern an sowie den Zölibat, den Umgang mit Tätern und die Frage nach der Stellung von Ordensfrauen im kirchlichen Machtgefüge.", "section_level": 1}, {"title": "Einstweilige Verfügung.", "content": "Am 20. März 2019 untersagte ein Gericht mit einer einstweiligen Verfügung dem Sender Arte den Film weiterhin in seiner Mediathek zu präsentieren, woraufhin er entfernt wurde. Dagegen geht Arte vor Gericht. Der Sprecher der Geistlichen Familie „Das Werk“ in Bregenz, Pater Georg Gantioler, erklärte auf Anfrage der Katholische Nachrichten-Agentur, ein Rechtsanwalt der Gemeinschaft habe eine einstweilige Verfügung gegen Arte TV, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und den Deutschlandfunk erwirkt.", "section_level": 1}], "src_summary": "Gottes missbrauchte Dienerinnen ist ein französischer Dokumentarfilm von Eric Quintin und Marie-Pierre Raimbault in Zusammenarbeit mit Elizabeth Drevillon. Der Film, der erstmals am 5. März 2019 auf Arte gezeigt wurde, thematisiert sexualisierte Gewalt durch Kleriker gegen Nonnen und die Versuche der katholischen Kirche, diese Taten zu vertuschen.", "tgt_summary": null, "id": 617236} {"src_title": "Lighthouse: Center for Human Trafficking Victims", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Sportliche Karriere.", "content": "Die 1,80 m große Harriet van Ettekoven belegte 1983 zusammen mit Lynda Cornet den achten Platz im Zweier ohne Steuerfrau bei den Weltmeisterschaften in Duisburg. Von den sieben Booten, die in Duisburg vor den Niederländerinnen lagen, waren die Zweier aus der DDR, aus der Sowjetunion und aus Bulgarien wegen des Olympiaboykotts ein Jahr später nicht bei den Olympischen Spielen in Los Angeles am Start. Insgesamt traten nur sechs Zweier in Los Angeles an, Harriet van Ettekoven und Lynda Cornet ruderten dreieinhalb Sekunden hinter dem drittplatzierten Boot aus der Bundesrepublik Deutschland über die Ziellinie und waren damit Olympiavierte. Auch im Achter traten nur sechs Boote an. Im Achter der Niederlande saßen die Crews aus dem Zweier, dem Doppelzweier und dem Vierer mit Steuerfrau. Die Niederländerinnen gewannen die Bronzemedaille hinter den Booten aus den Vereinigten Staaten und aus Rumänien mit 0,7 Sekunden Vorsprung vor den Kanadierinnen. 1985 trat Harriet van Ettekoven bei den Weltmeisterschaften in Mechelen im Doppelvierer an und belegte den sechsten Platz. 1986 in Nottingham folgte der elfte Platz im Einer, 1987 in Kopenhagen war sie zusammen mit Greet Hellemans Neunte im Zweier ohne Steuerfrau. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul trat sie im Einer an. Im Vorlauf belegte sie den dritten Platz hinter Jutta Behrendt aus der DDR und der Rumänin Mărioara Popescu. Auch im Halbfinale war die Niederländerin Dritte, diesmal hinter Jutta Behrendt und hinter Anne Marden aus den Vereinigten Staaten. Im Finale siegte Behrendt vor Marden und der Bulgarin Magdalena Georgiewa. Mit dreieinhalb Sekunden Rückstand auf die Bulgarin belegte Harriet van Ettekoven den vierten Platz. Bei den Weltmeisterschaften 1989 in Bled war sie Fünfte im Einer, 1990 in Tasmanien erreichte sie den vierten Platz und 1991 in Wien war sie Siebte. 1992 wechselte sie in den Doppelvierer. Laurien Vermulst, Marjan Pentenga, Anita Meiland und Harriet van Ettekoven belegten im Vorlauf den dritten Platz hinter den Deutschen und den Rumäninnen. Im Hoffnungslauf erreichten die Niederländerinnen als Zweite hinter dem Boot aus den Vereinigten Staaten das Ziel. Im Finale siegten die Deutschen vor den Rumäninnen und dem Boot aus dem Vereinten Team. Sieben Sekunden dahinter erreichten die Niederländerinnen mit einer Viertelsekunde Vorsprung vor dem US-Boot das Ziel als Vierte.", "section_level": 1}], "src_summary": "Harriet van Ettekoven (* 6. Januar 1961 in Zandvoort) ist eine ehemalige niederländische Ruderin. Sie trat bei drei Olympischen Spielen in vier Wettbewerben an, gewann eine Bronzemedaille und war dreimal Vierte.", "tgt_summary": null, "id": 152959} {"src_title": "Meinungskorridor", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Mythologie.", "content": "Ein Land mit dem Namen Fusang wurde von dem buddhistischen Missionar Hui Shen () erstmals 499 n. Chr. beschrieben. Er gibt an, dass es ein Ort „20.000 Chinese li östlich von Da-han“ sei und damit östlich von China. Joseph Needham setzt Da-han mit einer Region gleich, die heute als Burjatien in Siberien bezeichnet wird. Hui Shen fuhr mit dem Schiff nach Fusang und bei seiner Rückkehr berichtete er dem Chinesischen Kaiser. Seine Beschreibungen sind im Liang Shu, einem Text aus dem 7. Jahrhundert von Yao Silian niedergeschrieben. Darin wird eine bronzezeitliche Zivilisation beschrieben. Das Fusang aus dieser Beschreibung wurde verschiedentlich verortet, unter anderem als Beschreibung von Amerika, Sachalin, der Kamtschatka-Halbinsel oder der Kurilen. Die Amerika-Hypothese wurde im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert heiß diskutiert, nachdem Schriften von Joseph de Guignes aus dem 18. Jahrhundert neu harausgegeben und von Charles Godfrey Leland 1875 verbreitet wurden. Sinologen wie Emil Bretschneider, Berthold Laufer und Henri Cordier lehnten die Hypothese jedoch ab und bis zum Ersten Weltkrieg waren die Diskussionen darum beigelegt. Spätere chinesische Schriften benutzen den Namen „Fusang“ für andere, weit weniger definierte Orte.", "section_level": 1}, {"title": "Mythologische Darstellung.", "content": "Ein früher Bericht erzählt, dass der Kaiser Qin Shihuangdi 219 v.C eine Expedition von 3.000 Verurteilten entsandte zu einem Ort weit im Osten, hinter dem Ozean. Dieser Ort wurde Fusang genannte und die Verurteilten sollten Opfer für einen Vulkangott sein, der ein Lebenselixier in seinem Besitz hatte. Es gab tatsächlich wohl zwei Expeditionen unter Xu Fu, dem Hofzauberer, auf der Suche nach dem Elixir des ewigen Lebens. Die erste Expedition kehrte um 210 v.C zurück und Xufu behauptete, ein gigantisches Seemonster hätte den Zugang versperrt. Auf die zweite Expedition wurden zahlreiche Bogenschützen mitgesandt um das Monster zu erlegen, aber niemand hörte mehr von der Mannschaft. Jedoch, „...Anmerkungen in dem \"Buch der Geschichte\" deuten an, dass der Expeditionsleiter Xu Fu schon lange nach China zurückgekehrt sei und irgendwo bei Langya herumlungerte und das beeindruckende Budget verlebte.“", "section_level": 1}, {"title": "Interpretationen der Darstellung von Hui Shen.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Ost-Japan.", "content": "Eine mögliche Zuordnung für \"Fusang\" ist Japan. Hui Shens Bericht unterscheidet jedoch Fusang vom antiken japanischen Königreich Wo, welches vermutlich in den Regionen Kinki, Kyūshū, oder den Ryūkyū-Inseln verortet war. In der chinesischen Mythologie bezeichnet Fusang einen göttlichen Baum und eine Insel im Osten, dort, wo die Sonne aufgeht. Ein vergleichbarer Baum, der „Ruomu“ (若木) existiert im Westen und es hieß, jeden Morgen ginge die Sonne vom Fusang auf und fiel Abends in den Ruomu. Chinesische Legenden erzählen zehn Vögel (typischerweise Raben) lebten in dem Baum und während neun ruhen, würde der zehnte die Sonne auf ihrer Reise tragen. Diese Legende enthält Anklänge an das chinesische Märchen vom Bogenschützen Houyi, der die Welt rettete indem er neun der zehn Sonnen vom Himmel schoss, als eines Tages alle zehn in den Himmel stiegen. Einige Gelehrte haben auch die Bronze-Bäume aus der archäologischen Stätte Sanxingdui mit den Fusang-Bäumen in Verbindung gebracht. In der chinesischen Dichtung bezeichnete Fusang später direkt „Japan“ zumal das japanische \"Nihon\" (日本) wörtlich „Wurzel [= Quelle, Geburtsort, Ursprung] der Sonne“ bedeutet (Chinesisch \"Riben\"). Einige Dichter Tang-Dynastie glaubten Fusang „liege zwischen dem Festland und Japan“. Wang Wei (王维) schrieb 753 ein Abschiedsgedicht als Abe no Nakamaro (Chin.: Zhao Heng 晁衡) nach Japan zurückkehrte, in dem er schrieb: „The trees of your home are beyond Fu-sang.“ Fusang wird im Japanischen „Fuso“ (ふそう 扶桑, vom klassischen \"Fusau\" ふさう) ausgesprochen und ist einer der antiken Namen von Japan. Mehrere Kriegsschiffe der Kaiserlichen Japanischen Marine wurden „Fusō“ benannt (beispielsweise die eisengepanzerte Fusō und das Schiff Fusō, 1915, Zweiter Weltkrieg) und auch verschiedene Firmen (Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation) tragen noch heute den Namen. Gustaaf Schlegel verortete Fusang in Karafuto oder Sachalin. Joseph Needham ergänzte, dass „wenn Kamtschatka und die Kurilen ebenfalls in Betracht gezogen werden können, es keine bessere Möglichkeit der Identifizierung zum gegenwärtigen Tag gibt“. In Japan selbst gab es eine alte Provinz Fusa-no kuni (Land von Fusa) im Osten von Honshū, heute das Gebiet der Präfektur Chiba und Teile des südwestlichen Ibaraki.", "section_level": 2}, {"title": "Amerika.", "content": "Einige Historiker wie Charles Godfrey Leland und Joseph de Guignes (\"Le Fou-Sang des Chinois est-il l'Amérique?\" Mémoires de l'Académie des Inscriptions et Belles Lettres, t. 28, Paris 1761) nehmen an, die Distanzen, welche von Hui Shen angegeben werden (20.000 Chin. Li), würden Fusang an die Westküste des Amerikanischen Kontinent verlegen, angenommen die Definition des \"li\" zur Zeit der Han-Dynastie. Einige europäische Karten des 18. Jahrhunderts verorten Fusang nördlich von Kalifornien, im Gebiet des heutigen British Columbia. Ein Ort in Amerika lässt sich allerdings nicht mit der Aussage in Deckung bringen, dass es Pferde gebe (die zu der Zeit in Nord- oder Südamerika nicht vorhanden waren) oder der Domestizierung und dem Melken von Hirschen.", "section_level": 2}, {"title": "Beschreibungen von Fusang.", "content": "Nach dem Bericht von Hui Shen bei seinem Besuch in China, in der Fassung des \"Liang Shu\": Das Liang Shu beschreibt auch die Konversion von Fusang zum Buddhismus durch fünf buddhistische Mönche aus Gandhara:", "section_level": 1}], "src_summary": "Fusang () ist ein mythologischer Begriff in der antiken Chinesischen Literatur. Er bezeichnet verschiedene Orte, und teilweise auch (Lebens-)Bäume. Oft beschreibt er ein geheimnisvolles Land im Osten. ", "tgt_summary": null, "id": 175583} {"src_title": "Burma-Kurzkopf-Weichschildkröte", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Reservoir befindet sich im Nordwesten Bulgariens in der Oblast Montana. Am Ende des Stausees im Osten, ungefähr 400 m von der Staumauer entfernt, liegt die Stadt Montana (bulgarisch: \"Монтана\"). Deswegen wird der Stausee in manchen Quellen als \"Michajlovgrad-Stausee\" (bulgarisch: \"Pезервоа Михайловград \") bezeichnet, nach einem alten Namen der Stadt Montana. Umgeben ist der Stausee von den Dörfern Blagovo (bulgarisch: \"Благово\") im Osten, Borowtsi (bulgarisch: \"Боровци\") im Süden und Gorno Tscherowene (bulgarisch: \"Горно Церовене\") im Nordwesten. Die Hauptstadt Sofia befindet sich 109 km entfernt im Süden.", "section_level": 1}, {"title": "Hydrologie.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Zu- und Abfluss.", "content": "Der Stausee wird von seinem Hauptfluss, der Ogosta gespeist, die im Schnitt 25,4 m3 Wasser pro Sekunde führt. Weitere Bäche als Zuflüsse sind die Bŭrziya (bulgarisch: \"Бързия\"), die Zlatitsa (bulgarisch: \"Златица\"), die Turya bara (bulgarisch: \"Туря бара\") und die Barata (bulgarisch: \"Барата\"), die alle von Süden in den See münden. Der Abfluss ist vor Montana, hier fließt die Ogosta Richtung Norden zur Donau hin. Das Einzugsgebiet des Sees beträgt 948 km2.", "section_level": 2}, {"title": "Staubecken.", "content": "Das Ogosta-Reservoir ist mit einer Fläche von fast 24 km2 der zweitgrößte See und Stausee Bulgariens. Gebaut wurde er für ein Volumen von 510 Millionen m3, wegen statischer Probleme liegt die maximale Füllmenge seit 1986 bei 400 Millionen m3. Die durchschnittliche Füllmenge liegt bei 384 Millionen m3. Die Staumauer ist fast einen Kilometer lang und oben ca. 50 Meter breit und befahrbar. Die Straße auf dem Damm ist jedoch aus Sicherheitsgründen gesperrt.", "section_level": 2}, {"title": "Wasserqualität.", "content": "Schon das Wasser der Ogosta ist stark mit Nitrat verschmutzt, so dass die Qualität des Seewasser darunter leidet. Baden im See ist jedoch möglich und laut den bulgarischen Behörden unbedenklich.", "section_level": 2}, {"title": "Fauna.", "content": "1999 wurde der Ogosta-Stausee für die allgemeine Fischerei freigegeben. Im See befinden sich zahlreiche Fischarten, u. a. Karpfen (\"Cyprinus carpio\"), Giebel (\"Carassius gibelio\"), Rotfedern (\"Scardinius erythrophthalmus\"), Brachsen (\"Abramis brama\"), Flussbarsche (\"Perca fluviatilis\"), Nasen (\"Chondrostoma nasus\"), Flussbarben (\"Barbus barbus\"), Flusswelse (\"Silurus glanis\"), Hechte (\"Esox lucius\") und Mairenken (\"Alburnus chalcoides\"). Daneben hat sich noch die Zebra-Muschel (auch: Wandermuschel) (\"Dreissena polymorpha\") im See ausgebreitet, deren starke Vermehrung zu Störungen im Ökosystem des Sees führte.", "section_level": 1}, {"title": "Baugeschichte.", "content": "Die Planungen für einen Stausee vor Montana begannen Anfang der 1960er Jahre. Begonnen wurde mit dem Bau 1966, die Fertigstellung erfolgte 1986. Eingeweiht wurde der Staudamm am 23. September 1987 unter dem Ministerpräsidenten Todor Schiwkow (bulgarisch: \"Тодор Живков\"). Für den Bau mussten 1979 zwei Dörfer, Jiwowtsi (bulgarisch: \"Живовци\") und Kalimanitsa (bulgarisch: \"Калиманица\"), aufgegeben werden. Je nach Wasserstand ist der Kirchturm der Himmelfahrtskirche in Jiwowtsi die meiste Zeit sichtbar, er steht am Nordufer des Sees. Die Bewohner wurden nach Montana und Berkowiza (bulgarisch: \"Берковица\") gewaltsam umgesiedelt. Ursprünglich war vorgesehen, mit dem Wasser des Stausees große Gebiete nördlich von Montana zwischen Montana und Zlatia bei Lom (bulgarisch: \"Лом\") (insgesamt 180.000 Hektar) zu bewässern, bis 1989 wurde jedoch nur die Hälfte der nötigen Baumaßnahmen ausgeführt. Weitere Baumaßnahmen unterblieben seit dem Ende der kommunistischen Ära; da die Bewässerung nicht mehr rentabel ist. Heute wird nur ein winziger Bruchteil der geplanten Fläche – unmittelbar bei Montana – bewässert, dafür erzeugen zwei hintereinander liegende Wasserkraftwerke, die Werke \"Ogosta\" und \"Koscharnik\", elektrische Energie. Seit seiner Inbetriebnahme steht der Staudamm unter dem Verdacht der Instabilität. Obwohl der See für 510 Millionen m3 ausgelegt wurde, wurde er nie mehr als mit 400 Millionen m3 gefüllt, da man fürchtete, die Staumauer sei dem Druck nicht gewachsen. In der kommunistischen Zeit wurden alle Meinungen dazu unterdrückt; doch seit den 1990er Jahren gibt es immer wieder Hinweise auf eine mangelnde Stabilität. Auch gibt es Gerüchte über einen Tunnel unter der Staumauer, der zur Instabilität beiträgt. 2005 kam es auf Grund des Einsatzes von \"Ecoglasnost\" zu einer weiteren Beschwerde, die aber als unbegründet zurückgewiesen wurde. Seitdem ist jedoch das Betreten der Staumauer verboten und es gibt ständige Polizeikontrollen; angeblich aus Furch vor terroristischen Anschlägen. Am südlichen Ende des Staudamms befindet sich ein Naturfreibad mit Rutschen, Becken, Restaurants und einem Sandstrand.", "section_level": 1}], "src_summary": "Der Ogosta-Stausee (bulgarisch: \"Язовир Огоста\"), ist der zweitgrößte See und Stausee Bulgariens nach dem Iskar-Stausee. Der Name kommt von dem gleichnamigen Fluss, der aufgestaut wurde. Nach der Cambridge Ancient History (CAH) soll sich der Name Ogosta vom Lateinischen \"Augusta\" ableiten.", "tgt_summary": null, "id": 1969759} {"src_title": "Bosteri", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Inhalt.", "content": "Lilibet wohnt mit ihrem Vater und ihrer Mutter in einem Wohnwagen. Dieser gehört zu dem Zirkus, bei dem auch ihre Eltern arbeiten. Lilibet liebt die Tiere. Täglich füttert sie die beiden Elefanten Babette und Lona mit Äpfeln. Jeden Tag spielt Lilibet mit ihrem Freund Leo. Die beiden haben etwas Mitleid mit den Tigern und den Affen. Sie sollten nicht in Käfigen sitzen, sondern gehören in den Dschungel, finden die beiden. Leo würde die Tiere am liebsten freilassen, aber leider hat er im Zirkus nichts zu sagen. Lilibet möchte Zirkusreiterin werden. Doch Leo erklärt ihr immer wieder, dass sie das nicht könne. Obwohl Lilibet jeden Tag das Reiten übt, verunsichern sie Leos Aussagen. Der Clown Teddy Ballon glaubt fest an Lilibet. Er gibt Lilibet ein Zauberseil und erklärt, dass Lilibet Zirkusreiterin werden könne, wenn sie das Zauberseil um den Schweif eines Pferdes lege und Hokus Pokus Fidibus sage. Lilibet tut das. Allerdings kann das Leo nicht überzeugen. Lilibet ist traurig und wird von ihrem Vater getröstet. Dieser meint, dass sie ganz sicher Zirkusreiterin werden wird. Das überzeugt auch Lilibet und am Ende steht sie freihändig auf dem Pferderücken.", "section_level": 1}, {"title": "Hintergrund.", "content": "\"Lilibet, das Zirkuskind\" ist das fünfte von insgesamt 15 Büchern aus der Reihe Kinder unserer Erde. Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten. Allerdings wurden einige Dinge geändert. Das Buch wurde in verschiedene Sprachen übersetzt, darunter Englisch, Deutsch, Hebräisch und Niederländisch. Lilibet ist die einzige Geschichte, die als Ich-Erzählung erzählt wird. Astrid Lindgren baute zunächste den Kontakt zu dem Zirkus auf. Dann besuchte sie diesen und lud die Zirkuskinder in ihr Haus ein, wo sie eine Party veranstaltete. Anna Riwkin war auch auf der Party. Später begleitete Anna Riwkin den Zirkus auf dessen Tour und machte die Fotos.", "section_level": 1}, {"title": "Dokumentarfilm aus Israel.", "content": "In Israel war die Serie Kinder unserer Erde, zu der auch \"Lilibet, das Zirkuskind\" gehört, ein großer Erfolg. Letzterer basierte auch auf den Übersetzungen der Dichterin Leah Goldberg. Im Jahr 2017 drehte die israelische Regisseurin Dvorit Shargal einen 50-minütigen Dokumentarfilm mit dem Titel \" Where is Lilibet the Circus child and what happened in Honolulu?\". Im Film versuchte die Regisseurin Shargal herauszufinden, was nach dem Ende des Buchs mit Lilibet passierte. Diese lebt inzwischen in Bussum und ist dort Deutschdozentin am \"Erfgooiers College\". In Wirklichkeit heißt Lilibet Ingrid.", "section_level": 1}, {"title": "Rezeption.", "content": "Ariana Melamed von Ynet meint, dass \"Lilibet, das Zirkuskind\" ihr vermittelt habe, wie schwierig und faszinierend das Leben eines Zirkusmädchens sei. Ruth Herrmann von der Zeit schreibt, dass Lilibet von einem kleinen Mädchen namens Lilibet handele, das auf vielen Fotos zu sehen sei. Astrid Lindgrens Text schildere in der Ich-Form, was Lilibet denke, erlebe und sich wünsche. Trotz Fotografie sei das Buch „kindgerecht, voller Charme, mit einer natürlich agierenden kleinen Hauptdarstellerin nicht banal, trotz wirklicher Welt niemals nüchtern.“", "section_level": 1}], "src_summary": "Lilibet, das Zirkuskind (Originaltitel: \"Lilibet, cirkusbarn\") ist der Titel eines Buches der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren, mit den Fotos von Anna Riwkin-Brick. 1960 erschien das Buch bei Rabén & Sjögren. Noch im selben Jahr brachte der Oetinger Verlag das Buch auch in Deutschland heraus.", "tgt_summary": null, "id": 910047} {"src_title": "Ri Su-yong", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben.", "content": "Zerolos Familie stammt aus Teneriffa. Sein Vater floh vor der Franco-Diktatur nach Venezuela und Zerolo wuchs in Venezuela auf. Nach Einführung der Demokratie, ging die Familie zurück auf die kanarischen Inseln und Pedros Vater wurde erste Bürgermeister von San Cristóbal de La Laguna nach dem Fall der Diktator. Zerolo begann ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität La Laguna, das er 1982 abschloss, und ging dann für die Fortführung seines Studiums nach Madrid. In Madrid wurde er in der LGBT-Bewegung aktiv; er hatte wichtige Positionen in mehreren Organisationen inne. Zunächst war er Rechtsberater der LGBT-Organisation COGAM. 1993 wurde er zu deren Obmann gewählt. Von 1998 bis 2003 war er Obmann der größten LGBT-Organisation Spaniens, FELGTB, und 2004 wurde er in den Vorstand des internationalen LGBT-Netzwerks International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA) gewählt. Er war eine Schlüsselperson bei mehreren wichtigen Errungenschaften der spanischen LGBT-Bewegung. Ab 2001 war er an Verhandlungen und Gesprächen mit der spanischen Regierung zur vollständigen Gleichstellung der Eherechte für gleichgeschlechtliche Paare beteiligt. Als dies 2005 vollzogen wurde, war Spanien damit das erste Land weltweit. Noch im selben Jahr heiratete er seinen Partner. Zerolo war Mitglied der PSOE und in dieser Funktion von 2003 bis zu seinem Tod Stadtrat in Madrid. Zerolo starb 2015 im Alter von 54 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs.", "section_level": 1}, {"title": "Würdigung.", "content": "Sein Tod wurde in der spanischen Öffentlichkeit stark betrauert. Der spanische Premierminister Mariano Rajoy sprach seiner Familie sein Beileid aus. Bereits einen Monat nach seinem Tod wurde der \"Plaza Vázquez de Mella\" im Madrider Schwulenviertel Chueca in Gedenken an ihn in \"Plaza de Pedro Zerolo\" umbenannt. Der Cabildo de Tenerife erklärte am 14. Juni 2019 Pedro Zerolo zum illustren Sohn Teneriffas.", "section_level": 1}], "src_summary": "Pedro Javier González Zerolo (geboren am 20. Juli 1960 in Caracas; gestorben am 9. Juni 2015 in Madrid), bekannt als Pedro Zerolo, war ein spanisch-venezolanischer Anwalt, Politiker und LGBT-Aktivist. Er war an der Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe und der Adoptionsrechte für gleichgeschlechtliche Paare in Spanien beteiligt und gilt in Spanien als Kultfigur in der LGBT-Community.", "tgt_summary": null, "id": 2093403} {"src_title": "Phạm Quỳnh", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Leben und Wirken.", "content": "Er wurde als Sohn von Chaim David Rosenstein (1871–1934) geboren, einem zionistischen Lehrer und Journalisten, der für eine jüdische Erziehung seines Sohnes im Cheder und in einer Jeschiwa besorgt war und kurz vor seiner geplanten Auswanderung nach Erez Israel in Minsk starb. Im Verlauf der Oktoberrevolution wurde in Sowjetrussland Druck auf jüdische Schulen, insbesondere auf das Studium der hebräischen Sprache, ausgeübt. Nachdem der Cheder unter Leitung seines Vaters schließen musste, setzte dieser sein Hebräischstudium zu Hause fort. Avraham Even-Shoshan sprach neben Hebräisch auch fließend Jiddisch und Russisch. Mit 16 Jahren trat er einer zionistischen Jugendbewegung bei und absolvierte nach der Mittelschule eine einjährige landwirtschaftliche Ausbildung, um sich auf seine Alija vorzubereiten. 1925 emigrierte er allein nach Palästina und änderte seinen Familiennamen zu Even-Shoshan, eine hebräische Übersetzung von \"Rosenstein\". Nach einigen Monaten Aufenthalt in einem Kibbuz, wo er als Schuhmacher und Landwirt eingesetzt war, zog er nach Jerusalem und wurde am dortigen Lehrerseminar unter Leitung von David Yellin als Lehrer diplomiert. 1936 erhielt er ein einjähriges Stipendium für die Universität London. Anschließend kehrte er nach Jerusalem zurück, schloss 1943 sein Studium an der Hebräischen Universität mit dem Mastergrad ab und arbeitete bis 1967 als Lehrer und Schulleiter in Jerusalem. 1977 wurde er zum Mitglied der Akademie für die hebräische Sprache ernannt. Er starb am 8. August 1984 im Hadassa-Krankenhaus in Jerusalem und wurde auf dem städtischen Friedhof Har HaMenuchot begraben. Seine ersten literarischen Bemühungen waren Beiträge in der Kinderzeitschrift \"Itonenu\" („Unsere Zeitung“), die er 1932–1936 redigierte, und hebräische Übersetzungen von Kinderbüchern. Sein Hauptwerk ist jedoch das von ihm geschaffene Wörterbuch der hebräischen Sprache. Die Erstausgabe erschien 1947–1952 unter dem Namen \"Milon chadasch\" („Neues Wörterbuch“), die zweite Ausgabe 1966–1970 als \"HaMilon hechadasch\" („Das neue Wörterbuch“) und die dritte Ausgabe 2003 als „Wörterbuch Even-Shoshan“. Zudem verfasste er eine „Neue Bibelkonkordanz“, die 1977 publiziert wurde, und war Mitarbeiter einer 1960 veröffentlichten Konkordanz der Gedichte von Chaim Nachman Bialik.", "section_level": 1}], "src_summary": "Avraham Even-Shoshan, geboren als Avraham Rosenstein () (geb. 25. Dezember 1906 in Minsk, Russisches Kaiserreich, heute Weißrussland; gest. 8. August 1984 in Jerusalem, Israel) war ein israelischer Lexikograf russischer Herkunft. Sein nach ihm benanntes hebräisches Wörterbuch genießt bis heute hohes Ansehen.", "tgt_summary": null, "id": 629435} {"src_title": "Hu Binyuan", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Geschichte.", "content": "Die Volksrepublik China verfügte 2007 über Währungsreserven in Höhe von 1,4 Billionen US-Dollar. Die China Investment Corporation wurde 2007 mit der Absicht gegründet, diese Reserven zu Gunsten des Staates zu nutzen, modelliert nach Temasek Holdings von Singapur oder Norwegens Pensionsfonds. Die staatliche Central Huijin Investment Corporation wurde als hundertprozentige Tochtergesellschaft mit der neuen Gesellschaft verschmolzen. CIC startete 2007 mit einem Anfangskapital von 200 Milliarden US-Dollar. Um dieses Kapital zu erhöhen, wurden spezielle nationale Schuldverschreibungen ausgegeben. Bei diesem Verkauf von Anleihen wurden 1.550,35 Milliarden Renminbi Yuan (207,91 Milliarden US-Dollar) eingenommen und dem Fonds zugeführt. 2018 war das Kapital des Fonds auf über 900 Milliarden US-Dollar gestiegen. Die jährliche Rendite seit der Gründung lag bei 5,94 %.", "section_level": 1}, {"title": "Struktur.", "content": "Der Fonds besteht aus einem Board of Directors, einem Aufsichtsorgan, einem ausführenden Komitee und einem internationalen Beratergremium. Die Geschäftsführung und der Vorstand der China Investment Corporation berichten letztendlich an den Staatsrat der Volksrepublik China. Die China Investment Corporation wird im politischen Establishment als \"fest verankert\" betrachtet, da die Zusammensetzung ihres Vorstandes \"erheblichen Einfluss seitens des chinesischen Finanzministeriums\" impliziert. Einige Personen aus Regierungskreisen haben dank dem Fonds hohe Vermögen erworben.", "section_level": 1}, {"title": "Investitionen.", "content": "Das Ziel der Investitionen ist, dem chinesischen Staat langfristige Einnahmen zu verschaffen und seine internationalen Wirtschaftsinteressen zu fördern. Der Fonds investiert zudem gezielt in ausländische Unternehmen, um deren Anlagepolitik zu gestalten und an ausländisches Kapital und Wissen zu kommen. 2017 war ca. 50 % des Kapitals in den Vereinigten Staaten investiert. Neben Aktien und Anleihen investiert der Fonds auch in Immobilien. Im Oktober 2015 wurde die CSSC Carnival Cruise Shipping, ein Joint Venture zwischen der CIC, der China State Shipbuilding Corporation und der Carnival Corporation & plc, gegründet, deren Betrieb voraussichtlich 2019 beginnen wird. Die CIC hatte das Kapital bereitgestellt. 2017 kaufte die CIC das europäische Logistikunternehmen Logicor für einen Preis von 12,3 Milliarden US-Dollar von der Blackstone Group. Im November 2017 kündigte die CIC gemeinsam mit Goldman Sachs Investitionen von 5 Milliarden US-Dollar in den US-amerikanische Industriesektor an.", "section_level": 1}], "src_summary": "Die China Investment Corporation (CIC) (chinesisch: 中国 投资 责任 公司; Pinyin: zhōngguó tóuzī yǒuxiàn zérèn gōngsī) ist ein staatlicher Vermögensfonds mit Sitz in Peking, der für die Verwaltung eines Teils der Devisenreserven der Volksrepublik China verantwortlich ist. Ende 2017 verwaltete der CIC ein Vermögen von über 941 Milliarden US-Dollar, womit er der zweitgrößte Staatsfonds der Welt ist. ", "tgt_summary": null, "id": 1006278} {"src_title": "Nguyễn Thị Minh Khai", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Beruflicher Werdegang.", "content": "Andy Kim wurde als Sohn koreanischer Eltern in Boston geboren. Sein Vater beschäftigte sich mit der Erforschung von Krankheiten wie Krebs und Alzheimer. Seine Mutter war Krankenschwester. Kim wuchs später zusammen mit einer Schwester in Cherry Hill im Bundesstaat New Jersey auf, wo er die Cherry Hill High School East besuchte. Nach dem Abschluss besuchte er zunächst das Deep Springs College, anschließend dann die University of Chicago, die er 2004 mit einem Bachelor of Arts in Politikwissenschaften abschloss. Während seiner Collegezeit war Kim ein Praktikant der United States Agency for International Development. Nach dem Abschluss der University of Chicago erhielt er ein Rhodes-Stipendium, das es ihm ermöglichte, an der University of Oxford zu studieren. Dort arbeitete er an einer Dissertation im Bereich der Internationalen Beziehungen, die ihm 2010 einen Ph.D. einbrachte. Kim begann seine berufliche Laufbahn im State Departement als Berater der Generäle David Petraeus und John R. Allen während des Afghanistan-Einsatzes. Später war Kim einer der Nationalen Sicherheitsberater unter der Präsidentschaft von Barack Obama. Später war er auch eines der Mitglieder des United States National Security Council.", "section_level": 1}, {"title": "Politik.", "content": "Kim entschied sich, zur Wahl zum 116. Kongress der Vereinigten Staaten für den 3. Sitz des Bundesstaats New Jersey gegen Mandatsinhaber Tom MacArthur von der Republikanischen Partei anzutreten. Unterstützung während des Wahlkampfes erhielt er unter anderem von Barack Obama, Ex-Vizepräsident Joe Biden und der Schauspielerin Piper Perabo. Einer seiner Hauptgründe, bei der Wahl anzutreten, war der Gesetzesentwurf zur Aufhebung des Patient Protection and Affordable Care Act. Bei der Wahl konnte Kim sich mit 50 % der Stimmen gegen MacArthur durchsetzen. Dies genügte, da der unabhängige dritte Kandidat Larry Berlinski von der Constitution Party 1,3 % der Stimmen erhielt. Nach seinem Einzug in den Kongress gehörte Kim zu den Abgeordneten, die für die Demokratin Nancy Pelosi als Sprecherin des Repräsentantenhauses stimmten. Im Kongress ist Kim Mitglied in den Ausschüssen United States House Committee on Armed Services und United States House Committee on Small Business sowie weiterer Unterausschüsse.", "section_level": 1}, {"title": "Privates.", "content": "Kim ist mit Kammy Lai verheiratet. Zusammen sind sie Eltern von zwei Kindern und leben privat in Marlton, New Jersey.", "section_level": 1}], "src_summary": "Andy N. Kim (* 12. Juli 1982 in Boston, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei. Seit dem 3. Januar 2019 vertritt er den 3. Kongresswahlbezirk von New Jersey im US-Repräsentantenhaus. Kim ist der erste Kongressabgeordnete der Demokratischen Partei mit koreanischen Wurzeln, der zweite insgesamt.", "tgt_summary": null, "id": 441145} {"src_title": "Riksrevisjonen", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Ursprung.", "content": "Frühe Modehistoriker hatten die Einführung des modischen Korsetttragens Caterina de’ Medici zugeschrieben, die Metallkorsetts im 16. Jahrhundert aus Frankreich nach Italien gebracht haben soll. Nach Aussage der Modehistorikerin Valerie Steele versorgten nach dem 19. Jahrhundert Autoren ihr Publikum mit Tightlacing und sexuellem Fetischismus und verbreiteten die sadomasochistische Idee, dass diese \"grausame, umständliche Mode\" durch eine dominante Königin erzwungen wurde, die unrealistisch schmale Taillen von ihren Untertanen forderte. Diese Legende verfestigte sich in der öffentlichen Vorstellung und wurde Teil der Modemythologie. Heute wird weithin angenommen, dass authentische Metallkorsetts als eine Form orthopädischer Stütze bei Rückenproblemen wie Skoliose gedacht waren. Im 16. Jahrhundert beschrieb der französische Armeechirurg Ambroise Paré Metalkorsetts als Mittel zur Korrektur von Körperverkrümmungen mit der Empfehlung, dass das Eisen perforiert sein sollte, um die Kleidung zu erleichtern und die Korsetts außerdem passend angefertigt und zwecks Komfort gepolstert sein sollten. Paré kritisierte das Konzept des Korsetttragens als Mittel zur Taillenreduktion und warnte vor dem Risiko möglicher Deformationen des Körpers durch solche Praktiken.", "section_level": 1}, {"title": "16. und 17. Jahrhundert.", "content": "Ein Stahlkorsett aus dem Stibbert Museum in Florenz wird in die Mitte des 16. Jahrhunderts datiert und als gleiches Modell eines Rüstmeisters (\"corazzaio mastro\") angesehen, wie das 1549 für Eleonora von Toledo gefertigte. Da Eleonoras Garderoben-Aufzeichnungen jedoch keine \"steifen Korsetts\" bzw. \"Korsetts ohne Knochen\" enthalten, wurde ihr Stahlmieder vermutlich eher aus medizinisch-therapeutischen Gründen entwickelt. Einige der extremen und kunstvollen Exemplare, die aus der Zeit des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts stammen sollen, hielt Steele für Fälschungen aus dem 19. Jahrhundert, die fetischistische \"Fantasien über Frauen, gefangen in Metallkorsetts\" versorgen. Ein solches Eisenkorsett mit einer 14 Inch Taille (ca. 36 Zentimeter) wurde vom FIT-Museum erworben und auf 1580 bis 1600 datiert. Es gilt mittlerweile als Fälschung aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Steele bemerkte auffällige Ähnlichkeiten zwischen diesem Korsett und einer Illustration aus dem 1868 veröffentlichten Buch \"The Corset and the Crinoline\" – ein \"fetischistisches\" Buch, das Parallelen zwischen solchen Korsetts und unechten mittelalterlichen Keuschheitsgürteln zog. Auch Harold Koda (ehemaliger Kurator des Anna Wintour Costume Centre des Metropolitan Museum of Art) sah in der übermäßigen, mechanisch produzierten Gleichmäßigkeit der Kleidungsstruktur einen Beweis für eine Fabrikation im 19. Jahrhundert. Er nahm an, dass zahlreiche Metallkorsetts aus dem 19. Jahrhundert, bei welchen es sich um Nachahmungen von Modellen aus dem 16. Jahrhundert handelt, hergestellt wurden, um einen speziellen Markt zu versorgen – möglicherweise als Bestandteil von Wunderkammern. Der Modehistoriker C. Willett Cunnington und seine Frau Phillis erachteten ebenfalls Eisenkorsetts, die nicht-medizinischen Zwecken dienten, für voraussichtlich nie getragene \"fantastische Nachbildungen\". Trotz der deutlichen Skepsis dieser Modehistoriker erachten Gelehrte anderer Fachbereiche diese Korsetts teilweise für legitime modische Kleidungsstücke. Die Anthropologin Marianne Thesander hielt sie für authentisch, da solche Korsetts zur modischen Figur des Zeitalters passen und die gleichen Ziele wie andere Korsetts erfüllen würden.", "section_level": 1}, {"title": "18. und 19. Jahrhundert.", "content": "In Peter Rondeaus Französisch-Deutsch Wörterbuch aus dem Jahr 1739 wurde der französische Begriff \"corps de fer\" erklärt als eine \"Schnürburst, mit kleinen eisernen Blechen, für übel gewachsene Frauenzimmer\". Für David Kunzle implizierte dies, dass die Eisenplatten eher Teil eines Stoffkorsetts, als ein vollmetallenes Kleidungsstück waren. Er begründete diese These außerdem mit mangelnden literarischen Beweisen dafür, dass Metallkorsetts auch aus Modegründen getragen wurden. Er war der Ansicht, dass nicht aus medizinischen Gründen getragene Metallkleidungsstücke einer masochistischen Befriedigung dienten. Er hielt es für möglich, dass sie – wie z. B. das absichtlich unbequeme und umständliche Cilicium, das eine modische Silhouette mit dem Zweck der Buße verband – in Konvents getragen wurden. Kunzle stützte diese These auf einen Artikel aus \"The Times\" aus dem Jahr 1871. Hier wurde berichtet, dass die Garde nationale während der Pariser Kommune zwei Eisenkorsetts, eine Streckbank und andere Utensilien im Konvent der Weißen Nonnen in Picpus gefunden habe. Die Erklärung der Oberin, die Gegenstände seien für orthopädische Zwecke gedacht, wurde zu der Zeit als \"eine oberflächliche Lüge\" abgewiesen. Metallkorsetts für medizinische Zwecke wurden im 18. und frühen 19. Jahrhundert weiterhin genutzt, obwohl bereits vergleichbare Kleidungsstücke aus Leinen an ihre Stelle traten. 1894 empfahl A.M. Phelps (American Orthopaedic Association) ein mit wasserfester Emaille überzogenes und nach einem Körperabdruck des Patienten gefertigtes Aluminiumkorsett für die Behandlung bei Tuberkulose oder Rückgratverkrümmung. Die Vorteile waren, dass Aluminium leicht, langlebig und dünn genug war, um unter der Kleidung und während des Badens getragen zu werden. Diese Korsetts wurden im frühen 20. Jahrhundert trotz höherer Anfangskosten als kostengünstiger und haltbarer als Gipsformen empfohlen.", "section_level": 1}, {"title": "20. und 21. Jahrhundert.", "content": "Seit dem 20. Jahrhundert werden moderne Metallkorsetts gelegentlich zum zeitgenössischen Tragen hergestellt. Um 1930 wurden für die Korsettfetischistin Mrs. Cayne Metallkorsetts angefertigt. Zwischen 1933 und 1940 bewarb Mrs. Cayne in den \"Illustrated Sporting and Dramatic News\" eine Broschüre, in der sie ihre 14 Inch Taille beschrieb und andere Dienstleistungen anbot. Im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert trug Korsettträgerin Cathie Jung eine silberne Korsetthülle über ihrem geschnürten Korsett. Als medizinisches Kleidungsstück wurden Metallkorsetts bis ins 20. Jahrhundert verwendet. Die mexikanische Malerin Frida Kahlo war infolge eines Autounfalls eine bekannte Trägerin solcher medizinischen Korsetts. 1944 wurde ihr vom Arzt das Tragen eines Stahlkorsetts anstelle eines Plastikkorsetts empfohlen. Kahlo nutzte das neue Korsett als Grundlage für eines ihrer bekanntesten Selbstporträts, \"The Broken Column\". Sie porträtierte sich selbst, weinend vor Qual. Auf dem Bild stellte sie ihren Torso geteilt dar und ihren Rücken als eine vom Stahlkorsett zusammengehaltene brüchige ionische Säule. Eine Form des Metallkorsetts oder einer orthopädischen Stütze, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts genutzt wurde, wurde nach ihrem Erfinder (R. I. Harris) Harris-Stütze genannt. Harris-Stützen wurden konzipiert, um die Taille während der Heilung zu immobilisieren und werden aus zwei biegbaren Metallbändern gefertigt, die über und unter der Taille getragen werden und mit unbeweglichen Metallteilen verbunden sind. Designer des 20. und 21. Jahrhunderts wie z. B. Alexander McQueen, Issey Miyake und Thierry Mugler zeigten gelegentlich Metallkorsetts und -mieder als Teil ihrer Präsentation. Eines der bekanntesten Stücke von McQueen war 1999 ein Aluminiumkorsett, genannt \"Coiled Corset\" – entworfen in Zusammenarbeit mit dem Juwelier Shaun Leane und dem Künstler Kees van der Graaf. Das um einen Abdruck von Model Laura Morgans Torso gebaute Korsett hat eine 15-Zoll-Taille (ca. 38 Zentimeter) und wurde aus 97 gestapelten Spulen zusammengestellt, die auf Morgans Körper verschraubt wurden. Das \"Coiled Corset\" wurde von Halsringen inspiriert, die von Frauen der Ndebele getragen werden. Sie werden ausgedehnt, um den gesamten Torso des Trägers zu umhüllen. 2001 war dieses Korsett Teil einer Live-Präsentation im Victoria and Albert Museum. Korsetts und Bustiers können ebenfalls aus Draht gefertigt werden. So z. B. ein Aluminiumdraht-Bustier aus dem Jahr 1983 von Miyake, das um den Torso durch ein gefedertes Kleidungsstück umgeben wird. Dies ist Teil eines Vogelkäfig-Themas.", "section_level": 1}, {"title": "In Museen.", "content": "Metallkorsetts sind weltweit Teil vieler Museumsausstellungen. Einige Museen, wie das Museo Stibbert und das Kyōto Costume Institute in Japan präsentieren ihre Metallmieder als modische Kleidungsstücke des späten 16. Jahrhunderts. Das Victoria and Albert Museum in London beschreibt ihr Eisenkorsett (früher im Besitz des Malers Talbot Hughes) als Zusammentreffen der Mode des 18. Jahrhunderts und wahrscheinlich beabsichtigter orthopädischer Zwecke. Andere Modelle, wie das Eisenkorsett im Fashion Institute of Technology, werden als Fälschungen präsentiert.", "section_level": 1}], "src_summary": "Metallkorsetts (auch bekannt als Eisenkorsetts) sind eine Variante historischer Korsetts oder Mieder, die vollständig aus Metall – zumeist aus Eisen oder Stahl – gefertigt werden. Die Theorie, dass diese Kleidungsstücke aus modischen Gründen getragen wurden, ist umstritten. Möglicherweise wurden sie aus medizinischen Gründen als orthopädische Stütze genutzt. ", "tgt_summary": null, "id": 2119378} {"src_title": "Brian Thomas Manning", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Bauwerk liegt auf einer Anhöhe in einem Pinienwald auf der türkischen Insel Büyükada, die zu den Prinzeninseln im Marmarameer vor Istanbul gehört.", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "Das Gebäude wurde zwischen 1898 und 1903 von dem französisch-osmanischen Architekten Alexandre Vallaury als Luxushotel und Casino erbaut. Der \"Prinkipo-Palast\" entstand für die Compagnie Internationale des Wagons-Lits, die den Orient-Express betrieb. Das Unternehmen erhielt allerdings keine Konzession, da Sultan Abdülhamid II. Glücksspiel als unmoralisch ansah. Im Jahr 1903 wurde das Gebäude an eine griechische Bankiersfamilie verkauft, die es dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel schenkte, das es als Waisenhaus nutzte. Am 21. April 1964 wurde das Waisenhaus während der ersten Zypernkrise von der staatlichen Stiftungsverwaltung (Vakıflar Genel Müdürlüğü) aus „Hygienegründen“ geschlossen. Im Jahr 1997 wurde der Besitz von der Republik Türkei beschlagnahmt. Nach der Schließung stand das Gebäude leer und war zunehmend dem Verfall preisgegeben. Im Jahr 1980 wurde das Haus bei einem Feuer außerdem schwer beschädigt. Die griechische Gemeinde der Türkei forderte schon früh eine Rückgabe des ehemaligen Waisenhauses, was die türkische Regierung ablehnte. Im Jahr 2003 übermittelte das Patriarchat von Konstantinopel alle nötigen Dokumente an das oberste Verwaltungsgericht der Türkei und klagte auf eine Herausgabe des Besitzes. Das Verwaltungsgericht verwarf die Klage mit dem Argument, dass das Haus nicht mehr als Waisenhaus genutzt werde und damit die Beschlagnahme rechtmäßig sei. Das türkische Recht gestehe dem Staat eine Beschlagnahmung zu, wenn eine Stiftung mehr als zehn Jahre nicht mehr genutzt werde. Die staatliche Stiftungsverwaltung könne dann den Besitz konfiszieren. Im Jahr 2004 erwähnte der Fortschrittsbericht zum EU-Beitritt der Türkei den Fall. Im Jahr 2005 zog das griechisch-orthodoxe Patriarchat vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Drei Jahre später fällte das Gericht ein einstimmiges Urteil, das die Beschlagnahme als unrechtmäßig verurteilte. Im Jahr 2010 verurteilte ein weiteres Gericht die Türkei zur Rückgabe und zu einer Kompensationszahlung von 26.000 Euro. Im Jahr 2012 gab der türkische Staat das ehemalige Waisenhaus an das Patriarchat von Konstantinopel zurück. Dieses beschwerte sich über den Zustand und stellte klar, dass es eine Sanierung nicht leisten könne. Gutachten hatten bestätigt, dass die Herrichtung 65 Millionen Euro kosten würde. Im Jahr 2018 erbat der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomäus I. die Hilfe des türkischen Staates zur Rettung des Gebäudes.", "section_level": 1}, {"title": "Architektur.", "content": "Das Gebäude mit Stilelementen der Belle Époque und spätosmanischer Architektur ist das größte Holzbauwerk Europas und nach dem buddhistischen Tōdai-ji-Tempel das zweitgrößte der Welt. Es ist mehr als 100 Meter lang und sechs Stockwerke hoch und erstreckt sich von Nordosten nach Südwesten. Der lang gestreckte Gebäuderiegel ist streng symmetrisch und besitzt neben einem Mittelrisalit auch zwei Seitenrisalite. Im Waisenhaus waren auf 20.000 Quadratmetern 206 Räume, eine Küche, eine Bibliothek, eine Grundschule und Ausbildungswerkstätten untergebracht. Hier lebten gleichzeitig bis zu 1000 Waisenjungen.", "section_level": 1}, {"title": "Gefährdung.", "content": "2012 wurde das Bauwerk vom World Monuments Fund als gefährdet eingestuft. Im April desselben Jahres wurde von dem Patriarchat angekündigt, dass das Haus in den kommenden Jahren restauriert wird und dann einer Umweltorganisation zur Verfügung stehen solle. Im Jahr 2018 setzen der europäische Denkmalschutzverbund Europa Nostra und die Europäische Investitionsbank das Bauwerk auf die Liste der am stärksten gefährdeten Kulturdenkmäler Europas.", "section_level": 1}], "src_summary": "Das Griechische Waisenhaus Prinkipo (; auch \"Prinkipo-Palast\" oder \"Griechisches Waisenhaus Büyükada\") ist ein historisches Gebäude auf der türkischen Insel Büyükada. Mit 20.000 Quadratmetern Nutzfläche ist es das größte Gebäude aus Holz in Europa und das zweitgrößte der Welt. Von 1903 bis 1964 war es ein Waisenhaus. Im Lauf der Zeit lebten mehr als 5.800 Waisen in dem Heim.", "tgt_summary": null, "id": 1383230} {"src_title": "Josephine Teo", "tgt_title": null, "src_document": [{"title": "Lage.", "content": "Das Gotteshaus liegt im Istanbul Stadtbezirk Fatih im Stadtviertel Kocamustafapaşa an der \"Koca Mustafa Paşa Caddesi\".", "section_level": 1}, {"title": "Geschichte.", "content": "", "section_level": 1}, {"title": "Byzantinische Zeit.", "content": "Zu Beginn des 5. Jahrhunderts nach Chr. beauftragte die Prinzessin Arcadia, Tochter des oströmischen Kaisers Arcadius und Schwester von dessen Nachfolger Theodosius II., den Bau eines dem hl. Andreas geweihten Klosters innerhalb der Theodosianischen Mauer unweit des Studionklosters an den Hängen des siebten Hügels von Konstantinopel und nahe dem Marmarameer. Das Bauwerk, das auch \"Rodophylion\" () genannt wurde, lag rund 600 Meter westlich des alten Goldenen Tores. Das Kloster wurde später zu einem Nonnenkloster, welches erstmals 792 n. Chr. erwähnt wurde. Die Lokation \"in Krisei\" bekam das Kloster durch den Ort, an dem es errichtet wurde. Aufgrund der Bestattung von Verurteilten hatte der Ort den Namen \"Krisei\" bekommen (, \"hē Krisis\", dt. \"das Urteil\"). Der Märtyrer Andreas von Kreta wurde am 20. November 766 im Ochsenforum wegen seines Eintretens für die Bilderverehrung im byzantinischen Bilderstreits getötet, weil er sich damit gegen die Politik von Kaiser Konstantin V. gestellt hatte. Aufgrund seiner Popularität nach der Wiederherstellung der Bilderverehrung änderte man das Patrozinium von Apostel Andreas zu Andreas von Kreta und bestattete den Mönch hier. Während der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts erneuerte der byzantinische Kaiser Basileios I. die Kirche, die eventuell während des Bilderstreits beschädigt worden war. Um 1284 ließ Prinzessin Theodora Raoulaina, Nichte des Kaisers Michael VIII. und Ehefrau des Protovestiarios Johannes Raul Petraliphas, das Kloster und die Kirche erneuern und gilt damit als zweite Stifterin (\"ktētorissa\"). Theodora verbrachte die letzten 15 Jahre ihres Lebens bis zu ihrem Tod im Jahr 1303 in dem Kloster. Nach der Eroberung von Byzanz durch venezianische Kreuzfahrer und der Installierung des Lateinischen Kaiserreichs verwahrloste das Kloster. Zwei russische Pilgerer, die Konstantinopel 1350 und zwischen 1425 und 1450 besuchten, erwähnten die Kirche in ihren Aufzeichnungen und berichteten, dass die Kirche zum Wallfahrtsort für Kranke geworden war. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts war das Kloster von Weinbergen umgeben.", "section_level": 2}, {"title": "Osmanische Zeit.", "content": "Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen war das Kloster, von den Osmanen \"Kızlar Kilisesi\" (Frauenkirche) genannt, noch einige Zeit bewohnt. Zwischen 1486 und 1491 ließ der Kommandeur der Palastwache und spätere Großwesir Koca Mustafa Pascha die Kirche zur Moschee umbauen. Einige Jahre später schenkte sein Schwiegersohn Şeih Çelebi Efendi das Kloster den Derwischen des Halveti-Ordens als Tekke. Oberhaupt der Derwische war der Sufi-Meister Sünbül Efendi. Seine Türbe, ein populärer Wallfahrtsort für Muslime, liegt neben der Kirche. Şeih Çelebi starb 1559. Auch er und seine Frau wurden in einer Türbe in der Nähe der Mustafa-Pascha-Türbe im Garten der Moschee bestattet. Mehrere Halveti-Scheichs sind auf dem nahen Friedhof der Moschee bestattet. Anfang des 17. Jahrhunderts ließ der Defterdar Ekmekçizade Ahmet Paşa eine Medrese bauen, außerdem mehrere Tore, eine Zaviye und eine Schule (Mekteb). Ein Jahrhundert später ließ der Hekimbaşı Giridli Nuh Efendi das Sufi-kloster schließen und vergrößerte die Medrese. Im Jahr 1737 stiftete der Kızlar Ağası Hacı Beşir Ağa einen Brunnen. Ein Erdbeben im Jahr 1766 zerstörte die Kuppel der Moschee. Sie wurde zwei Jahre später neu errichtet. Im 19. Jahrhundert ließ Mahmud II. die Vorhalle erneuern. In den Jahren 1847/48 beauftragte Sultan Abdülmecid I. den Neubau der Mauern, die das Anwesen umgaben. Einige Jahre später wurden im Hof der Moschee zwei Brunnen errichtet. Im Jahr 1953 wurde das Gebäude umfassend restauriert.", "section_level": 2}, {"title": "Architektur.", "content": "Die Kirche hatte eine Zentralkuppel und drei Apsiden im Osten. Auf der Westseite befinden sich ein innerer und ein äußerer Narthex, auf den anderen drei Seiten war der zentrale Naos von Arkadengängen mit Tonnengewölben umgehbar. Nach der Eroberung der Stadt durch die Osmanen wurde die Kirche stark verändert und zur Mosche umgebaut. Am Eingang auf der Nordseite legten die osmanischen Baumeister einen Säulengang mit fünf Kuppeln an. Die 1766 zerstörte und zwei Jahre später wieder aufgebaute Zentralkuppel ist innen rund und außen oktogonal, der Tambour besitzt acht Fenster. Auf der Nord- und der Südseite der Kuppel wurden in osmanischer Zeit zwei Halbkuppeln ergänzt. Beide sind von drei großen Fenstern durchbrochen, die von außen wie Gauben wirken. Alle Kuppeln ruhen auf Bögen. Der östliche Bogen der Zentralkuppel ist verlängert in ein Tonnengewölbe und wird von Nischen flankiert, die früher zur Prothesis und dem Diakonikon führten. Nur das Diakonikon mit seinem Kreuzgewölbe ist erhalten. Im westlichen Bogen sitzt eine dreibogige Arkade mit zwei Marmorsäulen mit kubischen Kapitellen. Der innere Narthex ist in drei Joche unterteilt. Das nördliche wird von einer osmanischen Kuppel überspannt, das mittlere von einem Tonnengewölbe und das südliche von einem Kreuzgewölbe. Die beiden letzteren sind byzantinischen Ursprungs. Der äußere Narthex ist in fünf Joche unterteilt. Die drei inneren Joche korrespondieren mit den drei Jochen des inneren Narthex. Auf dem zentralen Joch sitzt eine flache Pendentifkuppel. Das Joch wird von den beiden mittleren Jochen durch Säulen mit dahinter liegenden Pilastern getrennt. Die beiden mittleren Joche besitzen Kreuzgewölbe mit ionischen Kapitellen, die denen in der Kleinen Hagia Sophia ähnlich sind. Die beiden äußeren Joche besitzen flache Kuppeln und sind von den anderen durch Pilaster getrennt. Das Äußere der Moschee ist heute von einem osmanischen Stil geprägt und besitzt ein umlaufendes Kranzgesims. Auch die Tamboure der Halbkuppeln besitzen Gesimse. Tambour und zentrale Kuppel wurden aus glatten Steinen erbaut, sie wechseln sich am Tambour ab mit drei Reihen Ziegelsteinen in Mörtel. Auch auf der Kuppel sitzt ein Kranzgesims. Das Dach der Kuppel wurde mit Bleiplatten gedeckt. Die Gebäude des byzantinischen Klosters existieren nicht mehr. Nur eine unterirdische Zisterne im Südosten der Moschee ist erhalten. Ein geschnitzter Türrahmen aus byzantinischer Zeit, wohl aus dem 6. Jahrhundert, ist heute im Archäologischen Museum Istanbul untergebracht.", "section_level": 1}, {"title": "Traditionen.", "content": "Die inzwischen weithin übliche Tradition, die Minarette von Moscheen am Vorabend des Geburtstags des Propheten Mohammed (Maulid an-Nabī) zu beleuchteten, wurde in der Koca-Mustafa-Pascha-Moschee begründet. In osmanischer Zeit entstand auch die Tradition einer Kette, die an einer Zypresse hängt und die Wahrheit erkennen soll. Die Zypresse ist seit langem tot und steht gestützt in einem kleinen runden Gebäude im Hof der Moschee. Die daran hängende Kette schwang zwischen zwei Personen, die widersprüchliche Aussagen getätigt hatten. Derjenige, den die Kette berührte, sagte die Wahrheit. Diese folkloristische Geschichte ist nur eine von mehreren, die zur Moschee gehören und ihre Wurzeln noch in byzantinischer Zeit haben.